Lexikon der deutschsprachigen Literatur des Baltikums und St. Petersburgs: Vom Mittelalter bis zur Gegenwart [Reprint 2011 ed.] 9783110912135, 9783110193381

The three-volume bio-bibliographical handbook comprises the German-language literature of present-day countries of Latvi

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Lexikon der deutschsprachigen Literatur des Baltikums und St. Petersburgs: Vom Mittelalter bis zur Gegenwart [Reprint 2011 ed.]
 9783110912135, 9783110193381

Table of contents :
Vorwort
Abkürzungsverzeichnis
Historischer und soziokultureller Hintergrund
1. Geschichtlicher Abriß
2. Gesellschaftliche Gliederungen (Ritterschaft, Literaten, Stadtbürgertum)
3. Theater
4. Sprache
Autoren- und Werkverzeichnis A–G
Autoren- und Werkverzeichnis H–M
Autoren- und Werkverzeichnis N–Z
Ortsverzeichnis
Literaturverzeichnis

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Lexikon der deutschsprachigen Literatur des Baltikums und St. Petersburg Band 1

w

Carola L. Gottzmann · Petra Hörner

Lexikon der deutschsprachigen Literatur des Baltikums und St. Petersburgs Vom Mittelalter bis zur Gegenwart

Band 1: A - G

Walter de Gruyter • Berlin · New York

Θ Gedruckt auf säurefreiem Papier, das die U S - A N S I - N o r m über Haltbarkeit erfüllt. ISBN:

Bibliografische

978-3-11-019338-1

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Gesamtinhaltsverzeichnis

Band 1 Vorwort Abkürzungsverzeichnis

VII IX

Historischer und soziokultureller Hintergrund 1. Geschichtlicher Abriß 2. Gesellschaftliche Gliederungen (Ritterschaft, Literaten, Stadtbürgertum) 3. Theater 4. Sprache

1 1 35 45 129

Autoren- und Werkverzeichnis A-G

137

Band 2 Autoren- und Werkverzeichnis H - M

523

Band 3 Autoren- und Werkverzeichnis N-Z

945

Ortsverzeichnis

1437

Literaturverzeichnis

1447

Vorwort

Das Lexikon erfaßt die deutschsprachige Literatur der heutigen Länder Lettland, Estland, Litauen. Einbezogen wurde auch St. Petersburg, weil eine starke Vernetzung von Deutsch-Balten mit dieser Hauptstadt des russischen Reiches im Laufe der Zeit erfolgte. Intendiert ist eine erste umfassende Bestandsaufnahme von Autoren und Autorinnen mit ihren Werken vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Vorab wird in die wechselvolle Geschichte mit ihren sozialen Schichtungen eingeführt, um hierdurch eine zeitgerechte Einordnung von Biographien und Texten der Autoren und Autorinnen zu ermöglichen. Hierzu dient ebenfalls ein Abriß über das Theaterleben als kulturelle Begegnungsstätte. Der Literaturbegriff in diesen Regionen muß weiter gefaßt werden, als dies heute, mit Ausnahme der mediaevistischen Germanistik, allgemein der Fall ist. Das belegen schon die Unterschiede in den Epochen und erst recht die gepflegten Gattungen und Themen der Werke. Allein das Gelegenheitsschrifttum ist in diesen R e g i o n e n nicht nur im 17. u. 18. Jahrhundert gepflegt worden, sondern reicht bis ins 19. Jahrhundert hinein. Es darf auch nicht vergessen werden, daß die deutschsprachigen Verfassser in einem fremdsprachigen Umfeld gelebt haben. Zum einen durch die Oberherrschaften von Schweden, Dänemark, Polen und vor allem Rußland, zum anderen durch die indigene Bevölkerung der Esten und Letten. Daraus ergeben sich im Schrifttum Besonderheiten, die Berücksichtigung finden müssen. So haben viele DeutschBalten (vielfach Pastoren) erstmals die estnische und lettische Sprache erschlossen, was sich in dem reichen Schrifttum niederschlägt. Dazu gehört unverbrüchlich die Ausbreitung des evangelischen Glaubens, die durch U n i kate von Bibelübersetzungen, Gesangbüchern (ähnlich der mittelalterlichen Zeit in Deutschland) und anderen religiösen Texten von Deutsch-Balten initiiert wurden und durch ihre Ubersetzungen ins Estnische und Lettische großen Wert für die heutige Erforschung ihrer älteren Sprachstufen besitzen. Eine meist bisher kaum wahrgenommene

Leistung der Deutsch-Balten sind die vielen maßgeblichen Ubersetzungen besonders aus der russischen Literatur, die deshalb minutiöse Aufnahme fanden, wobei russische Namen u.a.m. gemäß der Rechtschreibung der Publikationen übernommen wurden, die ζ. T. erheblich von der standardisierten Umschrift der kyrillischen Schrift abweicht. Dem w e i teren Literaturbegriff werden besonders Anfang des 19. Jahrhunderts (wie in der Germanistik generell) auch Wissenschaftler zugeordnet, die sich der Erschließung des Schrifttums in diesen R e g i o n e n zuwandten. Das Kriterium der Aufnahme von Autoren und Autorinnen war primär das der Geburt in diesen Regionen. Da die Zuwanderung ζ. T. bis in das 19. Jahrhundert kennzeichnend für die deutsche Bevölkerung ist, war entscheidend für die Registrierung, ob dort die Hauptwirkungsstätte gewesen ist. Zahlreiche Persönlichkeiten haben sich zwar nur eine begrenzte Zeit in diesen Gebieten aufgehalten, aber wenn ihr Einfluß auf das geistige und sozio-kulturelle Leben nachhaltig war, fanden diese Autoren und Autorinnen Eingang in das Lexikon. Die vielseitigen Beziehungen familiärer, beruflicher oder interessenmäßiger Art unter den Persönlichkeiten sind durch Verweise kenntlich gemacht, da hierdurch das j e nach Zeit teilweise bestehende engmaschige Netz unter den Autoren und Autorinnen sichtbar wird, was Auswirkungen auf jeweilige Aktivitätsschwerpunkte besaß. Die Zeitereignisse (nicht nur die Umsiedlung 1939) führten dazu, daß viele Verfasser in Deutschland, in Osterreich und der Schweiz dann ihre Hauptschaffenszeit hatten, was natürlich nicht ausgegrenzt werden konnte. Hinzu kommt, daß deutschsprachige Autoren aus dem Baltik u m oder aus St. Petersburg während der Sowjetherrschaft automatisch der rußlanddeutschen Literatur zugeordnet wurden. Sie fanden ebenfalls Eingang in das Lexikon. Bei den Autoren und Autorinnen sind bewußt sämtliche Vornamen aufgenommen worden, da vielfach dieselben Rufnamen in den Generationen geläufig waren, die eine Unterscheidung erheblich erschweren und es da-

VIII

Vorwort durch u. a. zu Fehlern in Nachschlagewerken g e k o m m e n ist. A u ß e r d e m benutzten manche Autoren von W e r k zu W e r k jeweils einen anderen Vornamen. Die Werke sind so vollständig wie möglich aufgenommen worden, wobei die damaligen weit verbreiteten Publikationsmöglichkeiten in Zeitschriften, Anthologien u n d R e i h e n , soweit der Autopsie zugänglich, ebenfalls Berücksichtigung fanden. D u r c h die Angabe der Auflagen von W e r k e n wurde versucht, deren Rezeption widerzuspiegeln. Hiermit soll ein Uberblick gewährleistet werden, ob sie für ein W e r k gar nicht bestand, ob sie kontinuierlich über Jahrzehnte, sogar bis in die heutige Zeit reicht, oder ob sie abhängig von den Interessenphasen der Rezipienten in Phasen verläuft. W e n n zu den W e r k e n Rezensionen erschienen, sind diese aufgelistet worden. Es w u r d e n u. a. Klappentexte, zeitgenössische Ä u ß e r u n gen, Vorworte oder Pressestimmen zitiert. Das Lexikon wollte vermeiden, nur ein reines Datenwerk zu sein, sondern ist bestrebt, Einblick in die Inhalte der Publikationen zu geben, um so das sozio-kulturelle Umfeld, die Interessengebiete, die Denkhaltungen u n d T h e m e n der deutsch-baltischen Autoren u. Autorinnen sichtbar zu machen. Es versteht sich von selbst, daß die vielen Nachlässe u n d

Archivmaterialien, die meist weit in ganz E u ropa verstreut sind, zwar größtenteils eine Registrierung erfuhren, aber vielfach noch nicht aufgearbeitet werden k o n n t e n (soweit zugänglich sind sie hier aufgelistet). Deshalb sei darauf hingewiesen, was wir auch von N a c h fahren mitgeteilt bekamen, daß die Forschung auf diesem Gebiet keinesfalls abgeschlossen ist u n d vielleicht n o c h zahlreiche Dissertationen auf diesem Gebiet entstehen mögen. W i r danken vornehmlich der D o r o t h e e Wilms-Stiftung. Sie hat durch Fördermittel für die Beschäftigung von mehreren studentischen Hilfskräften maßgeblich die Entstehung des Lexikons ermöglicht. Dr. D o r o t h e e Wilms selbst begleitete den Fortgang stets mit großem Interesse. Dank schulden wir R o n j a Flick, die zentrale Beiträge leistete und durch minutiöse R e c h e r c h e n in Bibliotheken Artikel substantiierte. Dank gilt auch Heide Heynoldt, die mit großer Ausdauer Daten zu Werken, Auflagen u. a.m. durch Internetrecherchen beisteuerte u n d intensiv Korrektur las. Schließlich gehört unser Dank den Autoren u n d A u t o rinnen, bzw. deren Nachfahren, die unsere Artikel persönlich korrigierten und vielfach ergänzten. C. L. Cottzmann

/ P. Horner

Allgemeine Abkürzungen und Zeichen •

geboren getauft gestorben t begraben Φ OO Eheschließung, verheiratet geschieden )l( der/die behandelte Autor/in —> siehe dort Abbildung(en) Ab(b) abgedr. abgedruckt abgek. abgekürzt Abh. Abhandlung(en) Abschr. Abschrift(en) Abteilung(en) Abt. a.d. aus der, dem, den adl. adlig Ak. Akt(e) Akad., akad. Akademie (n), akademisch aktual. aktualisiert allgemein allg. amerik. amerikanisch Anh. Anhang Anm. Anmerkung(en) Anth. Anthologie Aph., aph. Aphorismen, aphoristisch Art. Artikel AT Altes Testament Aufl. Auflage Aufs. Aufsatz, Aufsätze Aufz. Aufzeichnung(en) Ausgabe(n) Ausg. ausgew. ausgewählt Ausw. Auswahl Ausz. Auszug, Auszüge Aut., aut. Autobiographie, autobiographisch Az. Aufzug, Aufzüge b. bei, beim Ball(n). Ballade(n) baltisch bait. Bd., Bde. Band, Bände Bearb., bearb. Bearbeiter(in), Bearbeitung, bearbeitet BegrG(e). Begrüßungsgedicht(e) Begrün., be- Begründer, begründen grün. Beitr. Beitrag, Beiträge bes. besorgt D

Bibl., bibl.

Bibliographie(n), bibliographisch Biogr., biogr. Biographie, biograpisch Bl., Β11. Blatt, Blätter Big. Beilage(n) Br(e). Brief(e) BrW. Briefwechsel Bsse. Baronesse Chgr. Chronogramm (e) chines. chinesisch CSG Carl-Schirren-Gesellschaft D(n). Drama, Dramen der Altere d. Ä. dän. dänisch dass. dasselbe Ded. Dedicatio (WidmungsG.) ders. derselbe dgl. dergleichen dies. dieselbe Disp., disp. Disputation, disputieren Dissertation Diss. der Jüngere d.J. Dok. Dokumentation Dr. Doktor deutsch dt. Dtl. Deutschland durchges. durchgesehen Ε Estland E(n). Erzählung(en) ebd. ebenda ehem. ehemals, ehemalig eigentlich eig. eigh. eigenhändig Einf. Einführung eingel. eingeleitet Einl. Einleitung einm. einmalig Estländische literarische ELG Gesellschaft EMNID Erforschung der öffentlichen Meinung, Marktforschung, Nachrichten, Information, Dienstleistung engl. englisch Enk. Enkomion (HuldigungsG.) enth. enthält Epic. Epicedium

X

Allgemeine Abkürzungen und Zeichen Epig(e)., epig. Epit. Erg., erg. Erinn. Erl., erl. Ersch., ersch. erw. Erzb., erzb. Es(s)., ess. est. ev. Ex. f. ff.

Facs. Fani. Fasp. Fass. finn. fnhd. Forts. fotom. Frag. Frankfurt/M Frankfurt/Ο Fr.i.Br. franz. Frhr. Fs. Fsp. G(e). gedr. GEG GelG(e). GelRd(n). GelS(n). gek. gen. Geneth. ges. Ges. Gesch., gesch. Geschl. Gg. GGuA

Gouv. gräf.

Epigramm(e), epigrammatisch Epitaphium (Grabinschrift) Ergänzung(en), ergänzt Erinnerung(en) Erläuterung(en), erläutert Erscheinen, erscheinen, erweitert Erzbischof, Erzbischöfe, erzbischöflich Essay(s), essayistisch estnisch, estländisch evangelisch Exemplar(e) folgendes folgende Facsimile, Faksimile Familie (n) Fastnachtsspiel Fassung finnisch frühneuhochdeutsch Fortsetzung(en) fotomechanisch Fragment(e) Frankfurt am Main Frankfurt an der Oder Freiburg im Breisgau französisch Freiherr Festschrift Festspiel Gedicht(e) gedruckt Gelehrte Estnische Gesellschaft zu Dorpat Gelegenheitsgedicht(e) Gelegenheitsrede (n) Gelegenheitsschrift(en) gekürzt genannt Genethliakon gesammelt Gesellschaft(en) Geschichte, geschichtlich Geschlecht Gesang Gesellschaft fur Geschichte und Altertumskunde der Ostseeprovinzen Rußlands Gouvernement, Gouverneur gräflich

Grat. GratG(e). GratS (n). griech. Grün., grün. Gym. Η. Habil. h.c. hebr. HG(e). hist.(-krit.) Hrsg., hrsg. Hsp(e). Hs(s)., hs. HS(n). Hzg(in). hzgl. i.A. III. Inh. insbes. i.R. ital. jap. Jb. Jg(g)· JgbJgrJh(dte). Jub. jüd. Κ K(n). kais. Kat. Kath., kath. Kb. Kg(n). kgl. KGLK Kl. Klapp. klass. Komm., komm. Komp., komp. korresp. Kr.

Gratulatio Gratulationsgedicht(e) Gratulationsschrift(en) griechisch Gründer, Gründung, gründen Gymnasium Heft, Hefte Habilitation(sschrift) honoris causa hebräisch Hochzeitsgedicht(e) historisch(-kri tisch) Herausgeber(schaft), Herausgabe, herausgegeben Hörspiel(e) Handschrift(en), handschriftlich Hochzeitsschrift(en) Herzog(in) herzoglich im Auftrag Illustration(en) Inhalt insbesondere im / in den Ruhestand italienisch japanisch Jahrbuch Jahrgang, Jahrgänge Jugendbuch Jugendroman Jahrhundert(e) Jubiläum jüdisch Kurland Komödie(n) kaiserlich Katalog Katholizismus, katholisch Kinderbuch Kurzgeschichte (n) königlich Kurländische Gesellschaft für Literatur und Kunst Klasse Klappentext klassisch Kommentar, kommentiert Komposition(en), komponiert korresp ondierend Kreis

XI krit. kroat. Ksp. kur. L lat. Leg(n). lett. Lex. Lief. Lit lit. literar. Litho., litho. liv. Liz.ausg. LobG(e). LPr. LRd(n). Lsch. Lsp(e). luth. M. M A , ma. Mag. m. Aufl. masch. m.d.U. m.d.Z. M e d . , med. nihd. Misz. Mitarb. Mitgl. Mitt. Mitw. Mk mnd. Ms. m. Verl. N(n). Nachdr. Nachw. nachwsb. nachwsl. nd. Nekro. Neudr. N.F. nhd. niederl. nördl.

Allgemeine Abkürzungen und Zeichen kritisch kroatisch Kirchspiel kurländisch Livland lateinisch Legende (n) lettisch, lettländisch Lexikon Lieferung(en) Litauen litauisch literarisch Lithographie(n), lithographiert livländisch Lizenzausgabe Lobgedicht(e) Leichenpredigt(en) Leichenrede(n) Landschaft Lustspiel(e) lutherisch Märchen Mittelalter, mittelalterlich Magister mehrere Auflagen maschinenschriftlich mit dem Untertitel mit dem Zusatz Medizin, medizinisch mittelhochdeutsch Miszelle(n) Mitarbeit, Mitarbeiter(in) Mitglied(er) Mitt(h) eilung(en) Mitwirkung Mikrofich mittelniederdeutsch Manuskript(e) mehrere Verlage Novelle(n) Nachdruck Nachwort nachweisbar nachweislich niederdeutsch Nekrolog Neudruck N e u e Folge neuhochdeutsch niederländisch nördlich

nordö., nordw. norw. NT NTitel num. Osterr., österr. östl. o.J. o.O. ostmd. Ostpr., ostpr. Past. PEN Philol., philol. Philos., philos. pol. portu. Pr. preuß. Prof. Prog. Prop. Prot., prot. Ps. Publ., publ. R(e). R.b.H. Rd(n). ref. Reg. Rep. repro. Resp. R e z . , rez. rev. röm. RUB rumän. Rußl. russ. Sat., sat. Sch(e). schwed. Sepdr. Sgsp. Slg. Slg(n). slow.

nordöstlich, nordwestlich norwegisch Neues Testament Nebentitel nummeriert Osterreich, österreichisch östlich ohne Jahr ohne Ort ostmitteldeutsch Ostpreußen, ostpreußisch Pastorat Poets, Essayists, Novelists Philologie, philologisch Philosophie, philosophisch polnisch portugiesisch Predigt(en) preußisch Professor(in) Programm(e) Propemptikon Protestant (ismus), protestantisch Pseudonym publiziert, Publikation(en) R o m a n (e) R e i n b e k bei Hamburg Rede(n) reformiert Register Reportage(n) reprographisch Respondent(en) Rezension, rezensieren revidiert römisch(e) Reclams Universal-Bibliothek rumänisch Rußland russisch Satire, satirisch Schauspiel(e) schwedisch Separatdruck Singspiel signiert Sammlung(en) slowakisch

XII

Allgemeine Abkürzungen und Zeichen s.o. sog. span. Spr. Stellv., Stellv.

siehe oben sogenannt(e) spanisch Sprengel Stellvertreter(in), stellvertretend Str. Strophe (n) s.u. siehe unten StreitS (n). Streitschrift(en) südlich südl. südö., südw. südöstlich, südwestlich Tb. Taschenbuch, Taschenbücher teilw. teilweise Tagebuch Tg. TG(e). Trauergedicht(e), (Epic.) Th. Theil(e) Theol., theol. Theologie, theologisch Tl(e). Teil(e) Tr. Tragödie TRd(n). Trauerrede (n) Tril. Trilogie TrostS(n). Trostschrift(en) Trauerschrift(en) TS(n). tsch. tschechisch Tsd. Tausend Tsp(e). Trauerspiel Typoskr. Typoskript unter anderem, und andere u. a. UA Uraufführung UB Universitätsbibliothek Ubers., übers. Ubersetzer, Ubersetzung(en), übersetzt Ubertr., Ubertragung(en), übertragen übertr. u.d.T. unter dem Titel ungar. ungarisch ungedr. ungedruckt Univ. Universität unveränd. unverändert unveröfftl. unveröffentlicht Unter Pseudonym UPs. uradl. uradlig urkdl. urkundlich

urspr. UT V. v. a. veränd. verb. Verf., verf. verh. Verl. verm. Veröfftl., veröfitl. vers. versch. verw. vollst. Vorabdr. Vorl. Vorsp. Vortr. Vorw. Wdg. westl. Westpr., westpr. Wiss., wiss. zahlr. z.d.Z. Zeich(n). zeitw. Zit., zit. Zs. zsgst. zsgtr. Zt. zus. Zus. Zusarb. Zush. Zusst. zw. zwl.

ursprünglich Umschlagtitel Vers vor allem verändert verbessert Verfasser(schaft), verfaßt verheiratet Verlag(e) vermehrt Veröffentlichung(en), veröffentlicht versehen Verschieden(e) verwitwet vollständig Vorabdruck Vorlesung(en) Vorspiel Vortrag, Vorträge Vorwort Widmung(en) westlich Westpreußen, westpreußisch Wiss ens chaft (en), wissenschaftlich zahlreich(e) zu dieser Zeit Zeichnung(en) zeitweise Zitat(e), zitiert Zeitschrift(en) zusammengestellt zusammengetragen Zeitung(en) zusammen Zusammenfassung(en) Zusammenarbeit Zusammenhang/hänge Zusammenstellung(en) zwischen zeitweilig

Historischer und soziokultureller Hintergrund

1. Geschichtlicher Abriß Das Baltikum teilt mit vielen anderen östlichen Ländern bedingt durch immer wieder andere Oberhoheiten ein überaus wechselvolles Schicksal der Staatenzugehörigkeiten. Der B e griff Baltikum bzw. Balten fur die Regionen u. Bevölkerung von Estland, Lettland (Livland) und Kurland entstand erst gegen Ende des 19. Jhs., Litauen war zu dieser Zeit nicht unter diesem Begriff gefaßt. Es ist jedoch ein Unikum, daß trotz der sich ständig ändernden Oberherrschaften in Est- u. Livland die deutsche O b e r - bzw. Adelsschicht Jahrhunderte hindurch - mit Ausnahme Litauens - die R e g i o n e n relativ selbständig regierte. Erst nachdem lange nach Übernahme der bait. G e biete durch die Russen das Land russ. Normen unterstellt wurde, die anfänglich wenig Geltung erlangten, dann aber im sog. Russifizierungsprozeß flächendeckend drastische W i r kungen zeitigten, änderte sich diese autonome Lage einschneidend gegen Ende des 19. Jhs. Nach dem I. Weltkrieg u. endgültig ab 1 9 3 9 / 40 gab es offiziell keine Deutschen mehr im Baltikum.

1.1. Herrschaft des (Erz-)Bistums und des Deutschen Ordens bis 1561 Das Gefiige der 3 nordischen Staaten Litauen, Lettland (Latvija) und Estland (Eesti) setzte sich vor Beginn der Christianisierung aus einer Vielzahl von kleineren Stämmen zusammen. Das Kerngebiet war ursprünglich von Liven, einem westfinnischen Volksstamm der finnougrischen Sprachfamilie, bewohnt. Obwohl die Liven bald in dem Völkerstamm der Letten (zur indoeuropäischen Sprachfamilie gehörend) aufging, nannte man die gesamte R e g i o n „Livland", weil es der erste Stamm war, der zum Christentum übertrat. D e r Begriff wurde dann auch auf die Völkerstämme der Esten u. Kuren (beide ebenfalls zur westfinno-ugrischen Sprachfamilie gehörend) ausgedehnt u. im Mittelalter unter dem Begriff „Altlivland"

zusammengefaßt. Obwohl die Kuren ebenfalls in dem Stamm der Letten und der Semgallen aufgingen, erhielt sich der Begriff Kurland (lett. Kurzeme) als die R e g i o n unter Einbeziehung von Semgallen 1561 ein Herzogtum wurde. Der Stamm der Schemaiten (Zemaiciai), südlich von Kurland ansässig und schließlich im polnisch-litauischen Staatsgebiet aufgegangen, konnte erst zu Beginn des 16. Jahrhunderts vollständig christianisiert werden. Für Litauen galt im Baltikum eine völlig andere Entwicklung (s.u.) als in Est- und Livland. Die erste Kunde von dem heidnischen Stamm der Liven erhielten die Deutschen um 1160 durch lübische Kaufleute, die im Zusammenhang mit der Kaufmannssiedlung im gotländischen Visby den Dünaweg für den Osthandel entdeckten. U m 1180 setzte die Missionierung ein. Bereits 1199 erhielt der aus Bremen stammende Domherr Albert von Buxhoeveden (um 1 1 6 5 - 1 2 2 9 ) die Bischofsweihe. Er gründete zusammen mit Kaufleuten der Hanse die Stadt R i g a (1201), die damit neben Lübeck (Neugründung 1 1 5 8 / 5 9 ) die älteste dt. Stadt an der Ostsee war. Er verlegte auch seinen Bischofssitz dorthin, so daß er als einer der wichtigsten Begründer der deutschen Besiedlung der baltischen Länder gelten kann. Unterstützt von den Päpsten wurde die Missionierung dadurch vorangetrieben, daß man sie mit den Kreuzzügen ins Heilige Land gleichzusetzen begann. A u f diese Weise gelangten auch viele Ritter aus dem gesamten niederdeutschen Gebiet nach Livland, wo sie als Vasallen des Bischofs Land erhielten. Das schwierige Verhältnis zu den einheimischen Völkerstämmen erforderte eine militärische Macht, die vor allem ständig im Land präsent war. So initiierte Bischof Albert die Gründung des Schwertbrüderordens, der 1202 von dem Zisterzienser Theoderich von Treiden gestiftet wurde. Die „Fratres militiae Christi" trugen als Wappenzeichen ein rotes Kreuz und ein rotes Schwert auf weißem Mantel, Farben die noch heute die dänische Nationalflagge kennzeichnen. Die wachsende Macht des Schwertbrüderordens führte bald zu einer Konkurrenzsituation zwischen Orden u. Bischof. D o c h

Historischer und soziokultureller Hintergrund 1 2 3 6 erlitt das H e e r des Schwertbrüderordens bei Schaulen (lit. Siauliai) eine verheerende Niederlage. A u f D r u c k des Papstes und auch auf Betreiben des Ordensmeisters Volkwin wurde dieser O r d e n 1237 in den Deutschen Orden integriert. D e r Deutsche Orden, vertreten durch den Hochmeister Hermann von Salza (um 1 1 7 0 - 1 2 3 9 , Hochmeister seit 1 2 0 9 mit Sitz in Italien), der den Ordensstaat nie gesehen hat, erhielt von Kaiser Friedrich II. 1 2 2 6 in der Goldbulle von R i m i n i die Herrschaft über das K u l m e r Land und die Bestätigung, sich die zu erobernden Gebiete in Preußen einverleiben zu dürfen. Es ist daher verständlich, daß sich der Orden in Livland diesem emporstrebenden Deutschen Orden unterordnete, dessen Hochmeister, Siegfried von Feuchtwangen (Hochmeister 1 3 0 3 — 1311) erst 1309 in Preußen seinen ständigen Sitz nahm, so daß Livland stets in Abhängigkeit v o m preußischen Hochmeister nur Landmeister stellen durfte. W a r das 13. J h . vorwiegend von der Unterwerfung der heidnischen V ö l k e r bestimmt gewesen (abgesehen von dem Ausbau der Handelswege), gewann im 14. J h . der M a c h t k a m p f innerhalb Altlivlands mehr und mehr an Bedeutung. Es war das Ziel des Deutschen Ordens, politische Eigenständigkeit und die Vorherrschaft über ganz Altlivland zu erringen. Offiziell unterstand der O r d e n dem Erzbischof v o n R i g a und den anderen Bischöfen. E i n Problem war, daß der Orden seine Mitglieder, die er nicht in Livland, sondern in Deutschland und Preußen rekrutierte, zunächst nicht fest an das Land band. W ä h r e n d die Bischöfe Güter und R e c h t e großzügig verliehen und sich so die Unterstützung v o n Vasallen sicherten, vergab der Orden anfanglich nur sehr sparsam Lehen. Überdies mußte er die Herrschaft mit dem jeweiligen Erzbischof von R i g a und den B i schöfen von Dorpat und O s e l - W i e k teilen. Das Bistum Kurland war inkorporiert. Erst mit den zusätzlichen Landgewinnen des D e u t schen Ordens in Altlivland und der damit verbundenen Zuwanderung vergrößerte der Orden die Zahl seiner lehnsabhängigen V a sallen. In Estland, das 1 3 4 3 — 4 4 verheerende Aufstände der Esten erlebte, hatte Dänemark die Oberherrschaft ( 1 2 3 8 - 1 3 4 6 ) , überließ aber den dt. Vasallen die Selbstverwaltung. Hier schlossen sich die Vasallen zu einer Körper-

2 schaft zusammen, die gleichsam als Vorläufer der Ritterschaft gelten kann. D i e Auseinandersetzungen der verschiedenen Kräfte im Lande, die Gefahr eines Hilfegesuchs an Schweden, veranlaßten Dänemark unter K ö n i g Waldemar I V . , Atterdag (um 1 3 2 0 — 1375, K ö n i g seit 1 3 4 0 ) den gesamten verblieb e n e n dänischen Besitz an den Deutschen O r d e n 1 3 4 6 zu verkaufen. D a der Orden b e reits 1332 die O b e r h o h e i t über die Stadt R i g a erhalten hatte, war nunmehr die Herrschaft des Deutschen Ordens über ganz Altlivland erreicht. D e n n es darf nicht vergessen werden, daß die Städte R i g a , R e v a l und Dorpat anfangs nicht dem Deutschen Orden unterstellt waren. W ä h r e n d der Orden in Preußen, z . B . unter dem Hochmeister W i n r i c h von Kniprode ( 1 3 5 2 - 1 3 8 2 ) im 14. J h . auf die H ö h e seiner M a c h t gelangte, währte die Stärke des Ordens in Livland weitaus länger. Entscheidend für den preußischen Orden war die Schlacht von Tannenberg / Grunwald am 15. Juli 1410, durch die ein jahrzehntelanger K a m p f mit Litauen-Polen beendet wurde. D e r Deutsche O r d e n wollte mit der Eroberung des Zwischenlandes von Samaiten, Litauen unterstehend, eine Landverbindung v o m Pruzzenland nach Livland erreichen. Dieser Konflikt führte letztlich 1 3 8 6 zur polnisch-litauischen U n i o n . D u r c h die Fehleinschätzung des Hochmeisters Ulrich v o n Jungingen (1407 — 1410) kam es zur Schlacht, in der der Orden vernichtend geschlagen wurde und Ulrich fiel. Im ersten T h o r n e r Frieden 1411 und endgültig 1 4 2 2 mußte der O r d e n auf Samaiten verzichten. W ä h r e n d der Deutsche O r d e n infolge der R e f o r m a t i o n und des polnischen U b e r g e wichts unter dem letzten Hochmeister u. Reichsfürsten in Preußen, Albrecht von Brandenburg-Ansbach (1511 — 1525), sich auflöste u. ein weltlich-protestantisches H e r zogtum wurde, konnte sich der liv. Z w e i g des Ordens n o c h länger behaupten. O b w o h l der O r d e n nach den Bedrohungen v o n P o l e n - L i tauen im 15. J h . nun verstärkt den russ. Ubergriffen ausgesetzt war, gelang es W o l t e r v o n Plettenberg (um 1 4 5 0 - 1 5 3 5 , seit 1 4 8 9 Landmarschall, ab 1 4 9 4 Ordensmeister und 1 5 2 6 Reichsfürst) die Russen unter Iwan III. ( 1 4 4 0 - 1 5 0 5 , Großfürst v. Moskau seit 1462) zweimal zu besiegen. In Analogie zu dem preußischen Deutschen Orden trug man von Plettenberg die säkularisierte Herrschaft an, die

3 er ablehnte. Nach seinem T o d fehlte eine politische Autorität, so daß auch in Livland die Endphase der Ordensherrschaft begann. Als Iwan IV., der Schreckliche ( 1 5 3 0 - 1 5 8 4 , ab 1547 Zar), erheblichen Druck (mit verheerenden Verwüstungen) auf Altlivland ausübte, k a m es zum katastrophalen Livländisch-Russischen Krieg, dessen erste Phase das Schicksal des Deutschen Ordens besiegelte (1557/58 — 1560/61). Da w e d e r das Deutsche R e i c h noch die Hansestädte Hilfe leisteten, suchte man Unterstützung bei den Polen und den glaubensverwandten Schweden, was nur durch Unterwerfung zu erkaufen war. O b w o h l der Koadjutor von Ordensmeister Fürstenberg, Gotthard Kettler ( 1 5 1 7 - 1 5 8 7 , liv. Landmeister 1559 — 1561), die Situation für sich ausnutzen wollte, Fürstenberg aus seinem Amt verdrängte und sich selbst an die Stelle setzte, gelang es Kettler nicht, ganz Altlivland an sich zu reißen. Die letzte große Schlacht des O r dens w u r d e am 2.8. 1560 bei Ernies ausgetragen, als der Landmarschall Philipp Schall von Bell geschlagen, nach Moskau überführt und zusammen mit über 100 Ordensrittern hingerichtet wurde. Doch der Livländische Krieg ging weiter. Zerfall Aldi viands Der Zerfall des Deutschen Ordens schuf ein Machtvakuum, das die benachbarten Länder R u ß l a n d , Schweden und Polen-Litauen involvierte und den Livländischen Krieg bis z u m Frieden von J a m Zapolski am 1 5 . 1 . 1 5 8 2 andauern ließ. Aus den starken Machtkämpfen ergab sich schließlich, daß sich 1561 Harrien, Wierland, J e r w e n und R e v a l den Schweden unterwarfen, w o m i t Estland unter schwedische Oberherrschaft geriet. N u r Osel und das Stift Pilten fielen zunächst an die Dänen. Die Zeit w a r von vielen Schlachten und vor allem grausamen großen Massakern geprägt. V o m 2.1. bis 1 3 . 2 . 1 5 7 0 fand das blutige Gemetzel in N o w g o r o d statt. Ab August 1570 w u r d e R e v a l belagert. Der Kriegszustand w u r d e erst im Frühjahr 1571 beendet. Im S o m m e r 1577 ereignete sich das Massaker in W e n d e n . Zahlreiche Städte w u r d e n belagert, so Polock und Narva (Sept. 1579). Der größte Teil Livlands fiel an Polen-Litauen. N u r dem letzten Landmeister, Gotthard Kettler, gelang es, seine eigenen Interessen durchsetzend, v o m polni-

1. Geschichtlicher Abriß schen König z u m Herzog unter der Lehnshoheit des polnischen Königs über Kurland einschließlich Semgallen eingesetzt zu werden. Die Dreiteilung des Baltikums in Estland, Livland und Kurland w a r damit vollzogen, wenngleich zunächst der gesamte südliche Teil unter die Oberhoheit Polens fiel.

1.2. Estland. Schwedische Oberherrschaft 1 5 6 1 - 1 7 1 0 M i t dem Zerfall des Deutschen Ordens in Altlivland versuchte Iwan IV. das Machtvak u u m für R u ß l a n d zu nutzen. Die Stadt Reval, die den Russen erfolgreich widerstanden hatte, und die Ritterschaft von Harrien und Wierland unterwarfen sich angesichts dieser Bedrohung dem protestantischen Schweden. 1582 mußten die Russen schließlich noch auf andere Teile von Estland (und auch auf Nord-Livland) verzichten. 1584 wurden die vier Landschaften Harrien, W i e r land, J e r w e n und W i e k zum „Herzogtum Esthen" erhoben. Den Ansprüchen des polnischen Wahlkönigs (seit 1587) aus dem Hause Wasa, Sigismund III. (1566 — 1632; schwedischer König 1592 — 99), trat sein Onkel Karl IX. von Schweden ( 1 5 5 0 - 1 6 1 1 , seit 1560 Herzog von Södermanland, seit 1604 König) entschieden entgegen, was aber einen fast dreißigjährigen Krieg zwischen Polen und Schweden (1601—29) u m Livland nach sich zog. Der Sohn Karls IX., König Gustav II. Adolf von Schweden (1611 — 1632, gefallen in der Schlacht bei Lützen), besiegte Polen 1626, so daß 1629 die schwedische Oberherrschaft über Estland, aber zunächst auch über ganz Livland gesichert wurde. Das Verhältnis des schwedischen Königreichs zu Estland gestaltete sich von Anfang an etwas anders als die Beziehungen zu Livland, w e i l sich Estland freiwillig den Schweden unterworfen hatte. So w u r d e n Sonderrechte gewährt, wodurch Estland auch als „privilegierte Kolonie" Schwedens bezeichnet wurde. Die Ritterschaft und die Städte behielten i m Gegensatz zu Livland ihre organisatorische Selbstverwaltung bei. Die schwedische Verwaltung w u r d e zwar durch Gouverneure bzw. Statthalter ausgeübt, aber die Staatsbeamten waren überwiegend Deutsche.

Historischer und soziokultureller Hintergrund Z w e i gravierende Eingriffe haben nicht nur Livland, sondern auch Estland getroffen. Z u m einen w a r das die Güterreduktion, die eine Verschiebung der Besitzverhältnisse mit sich brachte. Denn die schwedische R e g i e r u n g enteignete Land, das während des Krieges unrechtmäßig erworben worden w a r oder polnischen Parteigängern gehört hatte, und sprach es schwedischen Familien zu, von denen sich einige i m Baltikum niederließen, aber meist nicht heimisch wurden. Allerdings hatte diese Güterreduktion nicht die enormen Auswirkungen w i e in Livland, so daß die Besitzverhältnisse in Estland nicht einschneidend verändert wurden. Z u m anderen wurde unter schwedischer Führung das Gerichts- und Kirchenwesen neu geordnet. M i t der Einführung der neuen Konsistorialverfassung (1633/ 34) w u r d e die Position des evangelischen Pastors erheblich gestärkt, da j e d e Pfarrei jetzt auch mit beträchtlichem Landbesitz ausgestattet wurde, w o d u r c h dieser Stand sich den adligen Grundbesitzern annäherte. Uberblickt man das 17. J h . , dann m u ß man feststellen, daß Estland eine Zeit des W o h l stands und der Prachtentfaltung erlebte. 1632 erhielt R e v a l den offiziellen Titel, „dritte Stadt" i m schwedischen Gesamtreich zu sein. Im Zuge der stärkeren Berücksichtigung der indigenen Bevölkerung, ein besonderes Anliegen der Schweden, w u r d e das N e u e Testament ins Estnische übersetzt, was gleichzeitig den Beginn der Verschriftlichung der bisher nur mündlich gebrauchten estnischen Sprache darstellte. Fortan w u r d e der langsame Prozeß der Umsetzung in eine Schriftsprache vornehmlich von deutschen Pastoren betrieben. D e m schwedischen Anliegen einer gewissen Beteiligung der ausschließlich bäurischen Schicht der Esten entsprechend, w u r d e n ab 1690 auch Elementarschulen für diese Schicht eingerichtet. Dieser gemilderten Anpassung der indigenen Bevölkerung am Gemeinwohl entsprach auch die schwedischerseits verfügte Katastrierung des Landes 1683 — 1693, die den estnischen Bauern Erleichterungen brachte. Das gute Verhältnis der Deutsch-Balten Estlands zum Schwedenreich trübte sich erst, als König Karl XI. ( 1 6 5 5 - 1 6 9 7 , König seit 1660) an die Macht kam. Sein absolutistisches Herrschaftsverständnis brachte ihn schnell in einen Gegensatz zu den regierenden dt. R i t -

4 terschaften, was sich besonders stark in Livland auswirkte, bis der nordische Krieg ausbrach.

1.3. Livland Im Gegensatz zu Estland w a r Livland bis zur russischen Herrschaft anfänglich noch der polnisch-litauischen Oberherrschaft unterworfen. 1.3.1. Polnisch-litauische Oberherrschaft 1561-1629 Nach dem Niedergang des Deutschen Ordens geriet Livland zunächst nicht direkt unter polnischen Einfluß, sondern w u r d e als „Uberdünsches Livland" Litauen inkorporiert. Der polnische König Sigismund II. August ( 1 5 2 0 - 1 5 7 2 , König seit 1548) entstammte dem litauischen Jagellonengeschlecht (benannt nach Jagiello (um 1351—1434) und w a r zeitweilig stark v o m Calvinismus beeinflußt. Im „Privilegium Sigismundi Augusti" (1562) bestätigte der tolerante Herrscher den Livländern auch nach der Unterwerfung ihre alten R e c h t e . Neben Besitz und Freiheiten des Adels betrafen diese vor allem auch die deutsche Sprache und das deutsche Landesrecht, die ebenso w i e die lutherische Augsburger Konfession weiterhin offiziell festgeschrieben wurden und die geistige Zugehörigkeit zur deutschen Nation zeigten. Die livländischen Stände hatten diese R e c h t e gefordert, woraus ein wachsendes Nationalbewußtsein und Z u sammengehörigkeitsgefühl unter der deutschbaltischen Bevölkerung abzulesen war, das sich, vermittelt durch den Glauben, langsam über die Stände h i n w e g formierte. Ab 1566 w a r Livland mit vier Distriktssenatoren der neueingerichteten Kreise R i g a , Treiden, W e n d e n und Dünaburg i m litauischen Senat vertreten. Seit der Lubliner R e a l u n i o n von 1569 gehörte Livland dann zu Polen-Litauen. Unter d e m neuen polnischen König Stephan IV. Bäthory ( 1 5 3 3 - 1 5 8 6 , König seit 1575) w u r d e die Religionsfreiheit zwar geduldet, doch brachten die 1582 in Kraft gesetzten „Constitutiones Livoniae" das Ende der livländischen Privilegien. Dies bedeutete für die Ritterschaften große Machteinbußen. Sie verloren nicht nur ihre Autonomie und das R e c h t , Ämter selbst zu besetzen, sondern es

5 w u r d e ihnen auch aller Landbesitz, der nicht beurkundet war, abgesprochen und an Polen verteilt. Das Land bildete den Grenzposten zu den skandinavischen Protestanten und den orthodox gläubigen Moskowitern. Daher lag es im Interesse der Polen und auch von Papst Gregor XIII., Livland zu polonisieren und die Gegenreformation dort fest zu verankern. Nach dem Vorbild der polnischen Verwaltung unterteilte man Livland nun in drei Präsidiate (Wenden, Dorpat, Pernau) und diese w i e derum in Starosteien (vom König an Adlige verliehene Lehnsgüter). Die Verwaltungsorgane wurden vorwiegend mit nichtdeutschen Beamten besetzt. In W e n d e n w u r d e ein katholisches Bistum eingerichtet, während Dorpat und R i g a ihre Bischofssitze verloren und statt dessen Jesuitenkollegien erhielten. Evangelische Pfarrkirchen wurden an die Katholiken übergeben, das Augsburgische Bekenntnis fortan nur noch geduldet. Die lutherische Predigt in den Sprachen der ,,Undeutschen" w u r d e verboten. Ab 1583 bemühte man sich u m katholische Siedler aus Polen und Litauen, aber auch aus deutschen Fürstentümern, was in Bayern zwar auf die stärkste Resonanz stieß, insgesamt j e d o c h keine große Zuzugsbewegung auslöste. Die für Unterricht und Missionierung dringend benötigten Jesuiten kamen meist aus Deutschland. Erfolge zeigten sich aber nur bei den einheimischen Bauern. Bei den Stadtbewohnern, w i e auch b e i m Adel, hatten die Prediger der Gegenreformation gegen große Widerstände zu kämpfen. A n g e sichts der Kirchenübergaben und des politischen Machtverlusts der Städte opponierten die Bürger erbittert gegen die Katholisierung, was in R i g a jahrelang zu Ausschreitungen führte (zum Beispiel anläßlich der geplanten Einführung des Gregorianischen Kalenders i m Jahr 1584). Livlands Schutz- und Nachbarmächte bekämpften sich in der Zeit nach 1561 j a h r zehntelang in Kriegen. Aus den von den Russen eroberten und verwüsteten Gebieten w u r d e n zwischen 1558 und 1582 Tausende der einheimischen und deutschen B e w o h n e r ins Innere Rußlands verschleppt — in diesem Zusammenhang bildete sich auch die deutsche Siedlung in Moskau. Schließlich verbündeten sich Polen und Schweden gegen den gemeinsamen Feind i m Osten, u m den Vorstoß der Moskowiter an die Ostsee zu unterbinden.

1. Geschichtlicher Abriß Polen zwang Iwan IV. 1582 i m Frieden von J a m Zapolski, auf Livland zu verzichten. Der schwedische Besitz w u r d e 1583 bestätigt, ab 1595 k a m auch der russisch besetzte Teil Estlands in schwedische Hände. Nachdem die Russen zurückgedrängt worden waren, kämpften j e d o c h die verfeindeten Siegermächte i m schwedisch-polnischen Erbfolgekrieg 1597—1629 u m die Vorherrschaft in Livland. Dieser Krieg stand auch im Zeichen der Behauptung des Protestantismus gegenüber der polnischen Gegenreformation. Sigism u n d III. ( 1 5 8 7 - 1 6 3 2 ) , 1587 zum pol. König gekrönt, dem Katholizismus zugeneigt, fügte als gemeinsamer König von Polen und Schweden 1600 Estland ins polnische R e i c h ein. Die estländischen Stände ergaben sich daraufhin dem protestantischen schwedischen Herzog Karl von Södermanland, Siegmunds j ü n g e r e m Bruder, der 1600 u. 1604 den Königstitel Karl IX. von Schweden erhielt. Er vertrieb die Polen und gewann auch den livländischen Adel, nur R i g a blieb vorerst auf Polens Seite, bis durch Karls IX. T o d 1611 die Verhältnisse in Livland noch unklarer wurden. Unter der deutschen Bevölkerung erwies sich nun der lutherische Glaube als ein Politikum mit identitätsstiftender Bindung, was es zu verteidigen galt. Gustav II. Adolf (1611 - 1 6 3 2 ) unterwarf 1621 R i g a und 1625 Dorpat und ging zuletzt siegreich aus den Kämpfen hervor, so daß Polen Livland — mit Ausnahme von Lettgallen i m Südosten („Polnisch-Livland") 1629 an Schweden abtrat. 1645 gewann Schweden Osel von den Dänen hinzu, und in den folgenden zwanzig Jahren konnte Schweden seine Ostseeherrschaft gegen verschiedene Angriffe behaupten; nur Kurland konnte nicht eingenommen werden und blieb ein Herzogtum unter polnischer Lehnsoberhoheit. 1.3.2. Schwedische Oberherrschaftl629 —1710 Ab 1629 waren die Schweden Herrscher über Estland und Livland. O b w o h l diese baltischen Gebiete der Schweden selbst nicht mehr z u m Kriegsschauplatz wurden, mußten sie unter Gustav II. Adolf, der bekanntlich stark im Dreißigjährigen Krieg engagiert war, weitreichende Kriegsdienste durch Heeresfolge und Abgaben leisten. Vorläufig w u r d e n die Privilegien des livländischen Adels wiederherge-

Historischer und soziokultureller Hintergrund stellt, wenn auch ihre R e c h t e nicht so weit gingen wie in Estland, weil sie sich nicht sofort den Schweden unterworfen hatten. Unter der Aufsicht der schwedischen Gouvernementsregierung existierte deshalb das livländische Landratskollegium nur in beratender Funktion weiter. Das Landratskollegium bildete mit einigen Kreisdeputierten den Adelskonvent. Der schwedischen Oberherrschaft verdanken Livland, aber auch Estland herausragende Leistungen in der Bildungspolitik und der Kirchenreform. 1632 wurde die „Academia Gustaviana", die Dorpater Universität gegründet. Gymnasien entstanden und das gesamte Schulwesen erhielt eine herausragende Stellung. Demgegenüber fanden Verordnungen statt, die einschneidende Konsequenzen für die Deutschen besonders in Livland hatten. Allerdings wandte man sich nun auch stärker der indigenen Bevölkerung zu. 1689 entstand von Pastor Ernst Glück die erste Lett. Bibelübersetzung.

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sich Dänen, Sachsen, Polen, Rußland (unter Peter I., dem Großen 1 6 7 2 - 1 7 2 5 , Zar seit 1682), schließlich auch Preußen und Hannover auf der einen und Schweden auf der anderen Seite gegenüberstanden. Die est- und livländische Ritterschaft hielt den Schweden nur ζ. T . die Treue. So konnte das schwedische Offizierskorps, das zur Hälfte aus Angehörigen deutsch-baltischer Adliger bestand, unter Karl XII. ( 1 6 8 2 - 1 7 1 8 , K ö n i g seit 1697) 1700 die Russen bei Narva schlagen und 1701 dann die Sachsen bei R i g a . D i e Siege waren j e d o c h nicht v o n Dauer, weil die Russen weite Teile Est- und Livlands verheerten, da sie im Falle einer R ü c k e r o b e r u n g durch Schweden das Land wertlos machen wollten. Hunger und Seuchen lahmten die Widerstandskraft der Bevölkerung. 1704 kapitulierte Dorpat, kurz darauf wurde Narva eingenommen, die deutschen Einwohner ins Innere Rußlands verschleppt. 1709 wurde bei Poltava die Entscheidungsschlacht zwischen dem Mit der Machtübernahme Karls X I . (1660 — schwedischen und dem russischen Heer aus1697) stieß seine Verordnung der Güterre- gefischten, die das Ende der schwedischen duktion auf erbitterten Widerstand gerade in Herrschaft einleitete und Rußlands GroßLivland. Der K ö n i g hatte eine Nachprüfung machtstellung in den Ostseeprovinzen be(Katastrierung des Bodens) sämtlicher Besitzgründete. 1710 ergab sich R i g a und 1720, als titel in Liv- und Estland mit dem Ziel angeletzte große Handelsstadt, kapitulierte Reval. ordnet, alle einst v o m schwedischen Souverän Ein denkwürdiges Zeugnis der Ereignisse liegeschenkten Güter zu verkleinern. Unter fert der Oberbefehlshaber Scheremetjew dem Führung des liv. Landrats Gustav v o n M e n g Zaren: den protestierte die Ritterschaft. D e n n die ,,Ich habe Dir zu melden, daß der allweitgehende Konfiszierung von Land brachte mächtige Gott und die allerheiligste Gotteszwei Fünftel des Bodenbesitzes in schwed. mutter Deinen Wunsch erfüllt haben; in dem Hand. Hinzu kam, daß private Güter, die urspr. aus dem Besitz der Kirche und des feindlichen Lande gibt es nichts mehr zu verOrdens stammten, verkleinert wurden. Dies heeren; von Pskow bis Dorpat, die Welikaja betraf mehr als die Hälfte des bebauten Landes, herab, die U f e r des Peipus entlang, bis an die das für den schwed. K ö n i g eingezogen wurde. M ü n d u n g der N a r v e [...] und v o n R i g a bis A u f diesem W e g e sollten die von den vielen W a l k : Alles ist verwüstet. Alle Schlösser sind Kriegen ruinierten Staatsfinanzen aufgebessert niedergelegt. Nichts steht aufrecht außer Perwerden. Ab 1684 wurden diese R e d u k t i o n e n nau und R e v a l und hin und wieder ein H o f gegen den Widerstand der livländischen R i t - am M e e r e ; sonst ist von Reval bis R i g a alles terschaft durchgesetzt. D i e erbitterten Aus- mit Stumpf und Stiel ausgerottet: D i e Orte einandersetzungen endeten damit, daß der stehen nur noch auf der Karte verzeichnet. schwedische K ö n i g 1694 den livländischen Wie es aber bei der Verheerung zugegangen, Landesstaat aufhob. Es mehrten sich daraufhin davon wissen die Gefangenen, die Oberen und die Stimmen, das Land v o n Schweden zu lösen Vornehmen, die Gutsbesitzer und Adligen zu und es in ein polnisches Lehen unter der erzählen." Territorialherrschaft der Ritterschaft zu verBis auf Kurland hatte Rußland endlich sein wandeln. lang ersehntes Ziel erreicht, zwei der drei In dieser angespannten Situation brach der wichtigen Ostseeprovinzen unter seine Herr2. Nordische Krieg (1700—1721) aus, in dem schaft zu bringen.

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1.4. Kurland. Polnisch-litauischeOberherrschaft 1561-1795

1. Geschichtlicher Abriß

O b w o h l der letzte livländische Deutschordensmeister ( 1 5 5 9 - 1 5 6 1 ) , Gotthard Kettler ( 1 5 1 7 - 1 5 8 7 ) , die Herrschaft über ganz Altlivland anstrebte, wurde ihm 1561 nur K u r land, das Gebiet südlich der D ü n a mit Semgallen als erbliches Herzogtum v o m polnischen K ö n i g Sigismund II. August (1520/ 1548 — 1572) zugestanden. Seine N a c h k o m men herrschten bis zum Aussterben der eingesetzten Dynastie 1737 als Herzöge über Kurland. Danach, in der bewegten Kriegszeit herrschten Ernst Johann Biron mit Unterbrechungen und sein Sohn Peter Biron über Kurland, bis die zweite polnische Teilung Peter Biron 1795 zur Abdankung zwang und das Staatsgebilde als letztes baltisches Land an Rußland fiel.

Herzog Kettlers war die N e u o r d n u n g des Kirchenwesens, das unter der Mitwirkung seines Rates —> Salonion Henning ( 1 5 2 8 - 1 5 8 9 ) eine differenzierte äußere und innere Ausgestaltung erfuhr. So sicherte der Herzog die materielle Existenz der evangelischen Pastorenschaft, ließ mehrere Kirchen erbauen und erließ 1570 eine Kirchenordnung und Kirchenreformation, die die Organisation der kurländischen Kirche (der polnische K ö n i g hatte freie Religionsausübung garantiert) regelte und die bis ins 19. Jh. hinein in ihren Grundsätzen gültig blieb. Regierungssitz wurde Mitau (gegr. 1573). Nach Gotthard Kettlers T o d (1587) traten seine beiden Söhne die Nachfolge an und teilten sich 1596 die Herrschaft über Kurland. Friedrich (Herzog v o n 1587 bis 1642) erhielt den Osten (Semgallen mit Mitau), Wilhelm (Herzog von 1587 bis zu seiner Absetzung 1616) den Westen (das Kernland mit Goldingen, das Residenzstadt wurde). Diese erste Zersplitterung der Macht trug zu einer Stärkung der Stellung der Ritterschaft bei, die sich ohnehin aufgrund von Zugeständnissen Gotthard Kettlers in den Jahren 1562 und 1570 in einer einflußreichen Position befand. So waren die adligen Lehnsgüter erblich und Adlige hatten die unumschränkte Kriminalund Zivilgerichtsbarkeit über die Bauern. A m verhängnisvollsten aber wirkte sich aus, daß die Ritterschaft berechtigt war, bei Streitigkeiten mit dem Herzog den Oberlehnsherrn, den K ö n i g von Polen, anzurufen. Damit war es Polen möglich, ständig in die inneren Verhältnisse Kurlands einzugreifen.

Der Herzog von Kurland war seit Beginn gegenüber d e m K ö n i g v o n Polen z u m Lehnsdienst verpflichtet; so hatte er z . B . im Bedarfsfall hundert Reiter zu stellen. Das Herzogtum Kurland bildete, als Gotthard Kettler es als Lehen erhielt, territorial keine Einheit. So war beispielsweise 1560 Grobin an Preußen verpfändet worden und konnte erst 1609 durch Heirat für Kurland wiedergewonnen werden. Wie in Preußen wurden die Landesämter nur Deutschen angetragen. An die Stelle der Ordensgebietiger traten nach preußischem Vorbild als höchste R e g i e rungsbeamte Oberräte, die v o m Herzog berufen und mit den in Preußen üblichen Titeln versehen wurden (Kanzler, Obermarschall, Oberburggraf etc.). D i e bedeutendste Tat

Der jeweilige H e r z o g konnte unbegrenzt über die eigenen Ländereien, den früheren Ordensbesitz, der etwa zwei Fünftel v o n ganz Kurland umfaßte, d. h. über sein Lehen verfugen. Der Gegensatz zwischen Adel und Herzog eskalierte unter Herzog Wilhelm ( 1 5 7 4 - 1 6 4 0 , kurländischer Herzog von 1 5 8 7 / 1596 — 1616). N e b e n strittigen Punkten wie etwa der herzoglichen Strafgerichtsbarkeit über den Adel konzentrierte sich der Streit vor allem auf die Besetzung der Landesämter. U m den Einfluß der Ritterschaft zu schwächen, versuchten Kettlers Söhne, Friedrich und Wilhelm, diese Positionen vor allem mit Ausländern zu besetzen, was bei der Ritterschaft zu Protesten führte. Der Konflikt eskalierte schließlich, als Wilhelm in diesem Zusam-

234 Jahre hindurch gab es in Kurland nach dem Zerfall der Ordensherrschaft und damit nach dem Ende der Zugehörigkeit zum Heiligen R ö m i s c h e n R e i c h deutscher Nation eine eigene Entwicklung, die machtpolitisch drei Kräfte aufwies: die Oberherrschaft des Königs von Polen mit seinem polnisch-litauischen Adel, den deutschstämmigen Herzögen und der das Land eigentlich regierenden deutschen Ritterschaft (Adel), die sich ein Einspruchsrecht gegenüber d e m Herzog direkt beim polnischen K ö n i g garantieren ließ. Die Städte gewannen erst im Laufe der Zeit an B e d e u tung.

Historischer und soziokultureller Hintergrund menhang gewaltsam gegen die Brüder Magnus und Gotthard N o l d e vorging, die erschlagen wurden. Diese Tat führte 1616 zu seiner A b setzung, so daß seinem Bruder die Herrschaft über ganz Kurland zufiel. Eine polnische Kommission gab dem Herzogtum ein neues Verfassungsgesetz und arbeitete ein bisher fehlendes Landrecht (Kurländische Statuten) aus. Diese trugen dazu bei, die Macht der Ritterschaft weiter zu festigen. Außerdem konsolidierte Polen die Gleichberechtigung des K a tholizismus mit dem Protestantismus. Einzelne Gemeinden konnten für die katholische Kirche gewonnen werden. Durch das neue Verfassungsgesetz v o n 1617 wurde Kurland zu einer Adelsrepublik nach polnischem Vorbild. D e r Herzog war nunmehr bei allen wichtigen Entscheidungen, vor allem bei der Besetzung der höchsten Staatsämter, an die Zustimmung der Ritterschaft gebunden. Amtsenthebungen v o n höheren Posten waren nur mit Zustimmung der Oberräte und Oberhauptleute, die fortan adlige Eingesessene sein mußten, zulässig. W e r als Adliger anzusehen war, entschied der Adel selbst durch ein „Gericht", die sog. »Ritterbank«, die ihre Tätigkeit 1620 aufnahm. Indem sie Anhängern des Herzogs und politischen Gegnern das Adelsprädikat aberkennen konnte, war es der Ritterschaft möglich, unliebsame Personen zu politischer Einflußlosigkeit zu verurteilen. Außerdem war es zunächst nur Angehörigen der Ritterschaft gestattet, Güter zu besitzen. Für die Landtage, die der Herzog bisher nach eigenem Gutdünken hatte einberufen können, wurde ein zweijähriger Turnus festgeschrieben. Im U n terschied zu Liv- und Estland handelte es sich bei ihnen u m Deputierten Versammlungen, die aus den Landboten der siebenundzwanzig politischen „Kirchspiele" Kurlands bestanden. D i e Städte, die, anders als in Livland u. Estland, k a u m Bedeutung hatten, waren nicht vertreten. Wilhelms Sohn und Nachfolger J a k o b (Herzog 1642 — 1681) war der bedeutendste Herzog Kurlands. Er heiratete die älteste Schwester Friedrich Wilhelms von Brandenburg ( 1 6 2 0 - 1 6 8 8 ) , des Großen Kurfürsten ( 1 6 4 0 - 1 6 8 8 ) , und wurde 1654 in den Reichsfurstenstand erhoben. J a k o b gelang es, einen gewissen Ausgleich zwischen den Interessen der Ritterschaft und denen des R e -

8 genten herzustellen, indem er herzogliche Befugnisse und Adelsrechte deutlich voneinander abgrenzte. J a k o b verfolgte das Ziel, ein stehendes Söldnerheer nach dem Vorbild anderer Länder zu etablieren, u m auf diese Weise v o m Adel und seinem Roßdienst unabhängig zu werden. Er vermochte die herzogliche Macht zu festigen, indem er detaillierte Vorschriften für die Vergabe von Diensträngen und Beförderungen für seine Mitarbeiter erstellte und damit die Voraussetzungen für die Entstehung eines adligen B e rufsbeamtentunis schuf, das sich in erster Linie dem Staat und damit auch dem Herzog verpflichtet fühlte. Herzog J a k o b regierte Kurland nach absolutistisch-merkantilistischen Prinzipien. Er förderte Industrie und Handel und rationalisierte außerdem die Domänenbewirtschaftung, u m seinen finanziellen Spielraum zu erweitern. J a k o b erwarb sogar Kolonien, u.a. B a thurst in Westafrika und die Antilleninsel T o bago (Karibik, 1 6 3 9 - 1 6 9 3 ) . Mit der Einführung merkantilistischer Leitlinien in die kurländische Wirtschaft begann der Aufstieg des Bürgertums, das sich in der Folgezeit eines zunehmenden Wohlstandes erfreute. D e n Letten gewährte der Herzog in bescheidenem R a h m e n ebenfalls verbesserte Erwerbsmöglichkeiten. Der soziale Aufstieg einzelner Letten blieb j e d o c h an ihre Hinwendung z u m Deutschtum gebunden. Der Ausbruch des schwedisch-polnischen Krieges machte all diese Fortschritte zunichte. Der Herzog blieb zwar neutral, erregte aber das Mißtrauen der Schweden, nachdem sein Schwager, der Große Kurfürst, 1657 für die polnische Seite Partei ergriffen hatte. 1658 wurde Herzog J a k o b von den Schweden in Mitau überfallen und bis z u m Friedensschluß 1660 festgehalten. D e r Friede v o n Oliva (bei Danzig) beendete den schwedisch-polnischen Krieg (1. Nordischer Krieg 1655 — 1660). J o hann II. Kasimir, K ö n i g v o n Polen und Sproß des schwedischen Königshauses Wasa, verzichtete auf die Krone Schwedens. Schweden behielt Estland, Osel und fast ganz Livland. Weite Gebiete waren jedoch verwüstet, die finanziellen Einbußen konnten nur schwer ausgeglichen werden. Jakobs Sohn, Friedrich Kasimir (Herzog 1682 — 1698), erkannte zwar die v o m Vater eingeführten Wirtschaftsprinzipien an, scha-

9 dete aber dem Herzogtum durch eine übertriebene Prachtentfaltung. Als er starb, war sein Sohn Friedrich Wilhelm unmündig. Es entbrannte ein K a m p f zwischen der Herzoginwitwe Elisabeth Sophie ( 1 6 7 4 - 1 7 4 8 ) , Tochter des Großen Kurfürsten, und dem Bruder des gestorbenen Herzogs, Ferdinand (1655 — 1737), sowie den Oberräten, denen die V o r mundschaft verfassungsmäßig zustand. Ferdinand setzte sich durch und übernahm die vormundschaftliche Regentschaft von 1698 — 1710. Allerdings floh er bei Ausbruch des 2. Nordischen Krieges (1701 — 1721) vor den schwedischen Truppen Karls XII. ( * 1682/ 1697 — 1718), so daß Kurland ohne Herzog war. 1710 wurde Friedrich Wilhelm zum Herzog ernannt. Er heiratete Anna Ivanovna (1693 — 1740), eine Tochter des Halbbruders Peters des Großen. D a er unmittelbar nach der Heirat starb (1711), ein Nachfolger also nicht geboren war, übernahm wieder sein Onkel Ferdinand das Herzogamt (1711 — 1737). D a auch er kinderlos starb, konnte Rußland seine Hand auf das Herzogtum ausstrecken. Denn 1730 wurde Anna ( 1 6 9 3 - 1 7 4 0 ) , die Herzoginwitwe v o n Kurland, Zarin von Rußland und sorgte dafür, daß einer ihrer Günstlinge, der gebürtige Kurländer Oberkammerherr Graf Ernst Johann Biron (eigentlich Bühren, 1690 — 1772), der einem westfälischen G e schlecht entstammte und 1638 in den polnischen Adel aufgenommen worden war, H e r zog von Kurland wurde. 1737 wählte ihn die kurländische Ritterschaft einstimmig z u m Herzog, nachdem die rußlandfreundliche Gruppe innerhalb der Ritterschaft die Oberhand gewonnen hatte. Damit war einer m ö g lichen Einfügung des Herzogtums in das polnische R e i c h ein R i e g e l vorgeschoben. Annas früher T o d (1740) zog j e d o c h Birons Sturz am russischen H o f und seine Verbannung nach Sibirien nach sich (bis 1763). Es folgte erneut eine herzoglose Zeit ( 1 7 4 0 - 1 7 5 8 ) , in der die Oberräte die R e g i e rungsgeschäfte übernahmen. N a c h Flügelkämpfen innerhalb der Ritterschaft, von der ein Teil sich weiterhin für Biron einsetzte, wurde mit russischer Zustimmung 1758 Karl von Wettin (1758—1763), ein Sohn des sächsisch-polnischen Herrschers August III. (1696 — 1763), Sohn Augusts des Starken, z u m Herzog ernannt (1758 — 1763). Sein Herzog-

1. Geschichtlicher Abriß amt war v o n kurzer Dauer, da es Biron nach der R ü c k k e h r aus der Verbannung 1763 gelang, seine frühere Position wieder einzunehmen. Während der zweiten Regierungszeit v o n Biron (1763 — 1769) kam es zu schweren Zerwürfnissen mit der Ritterschaft. Biron mußte zugunsten seines Sohnes Peter abdanken, der die Herzogwürde von 1769 bis zu seiner Abdankung 1795 innehatte. Seine R e gierungszeit, in der die Oberräte (Ritterschaft) die wichtigsten Entscheidungen trafen, war durch Schloßbauten und durch die Gründung der Academia Petrina (1775) geprägt, die der R e g i o n endlich eine kulturpolitische Ausstrahlung verlieh. Katharina II. ( 1 7 2 9 - 1 7 9 6 , Zarin seit 1762) war bestrebt, auch Kurland dem russischen R e i c h einzuverleiben. Im Adel, besonders in dem kurländischen Oberrat Otto Hermann v o n der H o w e n ( 1 7 4 0 - 1 8 0 6 ) fand sie einen Verbündeten, der den Anschluß an Rußland betrieb. Ein Aufstand lieferte den Teilungsmächten den Vorwand, 1795 den polnischen Reststaat zu liquidieren. Katharina II. war an einem freiwilligen Anschluß Kurlands interessiert, da sie potentiellen Entschädigungsansprüchen Preußens vorbeugen wollte. Im März unterwarf sich die Ritterschaft bedingungslos der Zarin, Herzog Peter dankte ab. Die dritte Teilung Polens wurde am 24. O k tober 1795 besiegelt. Kurland gelangte damit als letztes baltisches Land unter russische Oberherrschaft.

1.5. Russische Oberherrschaft in LivEst- und Kurland 1 7 1 0 / 9 5 - 1 9 1 8 1721 mußte Schweden im Frieden v o n Nystad endgültig auf Estland und Livland verzichten. Der nordische Krieg hatte nicht nur die Zerstörungen durch die erbitterten K ä m p f e mit sich gebracht, sondern es wütete auch die Pest, die die Bevölkerungszahl drastisch dezimierte. Es wurde versucht, die ungeheuren M e n schenverluste durch neue Einwanderer a b z u gleichen, die aus Mecklenburg, Pommern, Ostpreußen, aber auch aus Thüringen, Sachsen und Schlesien nach Est- und Livland kamen. Während sich Reval und Narva im Schatten der neuen Reichsmetropole St. Petersburg nur mühsam erholten, entwickelte

Historischer und soziokultureller Hintergrund sich R i g a durch die Einwanderung von Akademikern, Kaufleuten und Handwerkern bald wieder zu einer blühenden Stadt. Zar Peter d. Große (1672 — 1725) garantierte die alten Privilegien, machte ζ. T. auch schwedische Verordnungen rückgängig, u m die Wirtschaftskraft des daniederliegenden Landes zu fördern. Den Ständen w u r d e sogar eine Ausweitung der althergebrachten Privilegien zugesichert. Auf dem Land sollten die Ritterschaften, in den Städten die R ä t e und Gilden autonom regieren. Die inneren Strukturen veränderten sich in beiden R e g i o n e n zunächst kaum. Das R e c h t auf den Gebrauch der deutschen Muttersprache, das evangelische Religionsbekenntnis sowie die Organisation der Selbstverwaltung w u r d e n nicht angetastet. Auch das Selbstergänzungsrecht des Landratskollegiums, w e l ches zugleich als Oberlandesgericht fungierte, blieb bestehen. Die Ritterschaft wählte sowohl in Estland als auch in Livland jeweils den Ritterschaftshauptmann aus drei v o m Landratskollegium vorgeschlagenen Personen. D e m ritterschaftlichen Ausschuß, der in der Zeit zwischen den Landtagen die Ritterschaft vertrat und dem der Ritterschaftshauptmann j e weils vorstand, gehörten jeweils zwölf Landräte sowie pro Kreis drei Deputierte an. In Estland w u r d e n diese Deputierten von den vier Kreisen Harrien, Jerwen, W i e r l a n d und W i e k gewählt. Die Teilnahme an den Landtagen w a r Pflicht. Der russische Generalgouverneur hatte zwar das Aufsichts- und Bestätigungsrecht und verwaltete die staatlichen Steuern, aber er griff nicht einschneidend in die Belange der Ritterschaft ein. Zu tieferen Eingriffen in das Leben der Balten kam es erst unter Katharina II. (Kaiserin seit 1762), die den Adel zwang, Gesetze und R e f o r m e n zu beschließen, u m fur größere Einheitlichkeit und soziale Gerechtigkeit zu sorgen. Sie führte unter anderem für das gesamte Reich 1775 die Statthalterschaftsverfassung ein und 1785 die russische Stadtverordnung anstelle der städtischen Ratsverfassung. Im Zuge dieser strukturellen U m w a n d l u n g e n k a m es in Livland und Estland zu einigem Aufruhr. Der alte Rechtszustand, auf den mittelalterlichen Grundlagen beruhend, w u r d e j e d o c h von Katharinas Sohn Paul I. (1796—1801) unmittelbar nach seiner Thronbesteigung wiederhergestellt.

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O b w o h l die Städte Livlands auf kulturellem Gebiet längst nicht so produktiv w i e das benachbarte Königsberg wurden, wirkten zur Zeit der russischen Herrschaft doch die Ideen der Aufklärung sehr stark auf die Ostseeprovinzen und sorgten für eine grundlegende U m w ä l z u n g im Leben der Est- und Livländer. Der Geist der Aufklärung wurde, w i e auch der Pietismus, von Akademikern ins Land getragen, die — da Peter der Große entgegen seinen Versprechungen i m Frieden von Nystadt die Universität Dorpat nicht wieder eröffnet hatte - an protestantischen deutschen Hochschulen studiert hatten. Von staatlicher Seite w u r d e der neue Geist durch den aufgeklärten Absolutismus Katharinas II. repräsentiert, auf künstlerisch-philosophischem Gebiet von Johann Gottfried Herder, der 1 7 6 4 - 9 6 in R i g a lehrte. W a s nationale und besonders agrarpolitische Fragen betraf, erlangte Garlieb H e l w i g M e r k e l ( 1 7 6 9 - 1 8 5 0 ) großen Einfluß. Dessen u n g e schminkte Darstellung der erbärmlichen Lebenssituation der Letten („Die Letten vorzüglich in Liefland am Ende des philosophischen Jahrhunderts" 1797), der hier eine ähnliche W i r k u n g zukam w i e „Onkel Toms Hütte" von Harriet Beecher-Stowe in den Vereinigten Staaten, trug wesentlich dazu bei, daß die Agrarreform von 1819 auf den W e g gebracht wurde. Eine wichtige R o l l e spielten j e d o c h auch staatliche Initiativen und nicht zuletzt die aufklärerische Publizistik, die sich i m Zuge der neuen Geistesströmung schnell entwickelte. 1801 w u r d e Kurland mit Livland und Estland zu einem russischen Generalgouvernement vereinigt. Gleichwohl waren die drei R e g i o n e n nicht gleichgeschaltet. Die innere Selbstverwaltung w a r in Kurland von Liv- und Estland abweichend organisiert. So entsprach der Landtag hier einer Deputiertenkammer, die jährlich zweimal zusammentrat und der ein Landbotenmarschall vorstand. Steuerangelegenheiten waren in Kurland nicht Sache der Stände, sondern fielen in den behördlichen Zuständigkeitsbereich. Der Prozeß der Bauernbefreiung vollzog sich in Estland und Kurland abweichend von Livland. 1795 gaben die Mitglieder des Landtags in Estland eine ehrenwörtliche Erklärung ab, die zu einer rechtlichen Neuregelung der Bauernfrage führen sollte. So sollten die Eintragungen in den Wackenbüchern, eine unter

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Schweden eingeführte Registrierung der Größe des Besitzes (nach d e m ebenfalls von Schweden eingeführten Hakenmaß) und des Ertragsreichtums, nach dem die Abgabepflicht und der Umfang der Dienstleistungen bemessen wurde, absolut verpflichtend sein. 1802 und 1804 verabschiedete man in Estland die erste allgemeine Bauernverordnung der gesamten drei baltischen Provinzen. Der bewegliche Besitz galt jetzt als uneingeschränktes Eigentum des Bauern, der auch die Nutzung von Landstellen vererben konnte. U n r u h e n unter den Bauern führten schließlich dazu, daß mit Zustimmung von Zar Alexander I. (1777 — 1825, Zar seit 1801) am 8 . 0 1 . 1 8 1 7 die Aufhebung der Leibeigenschaft mit einer 1 j ä h rigen Ubergangsfrist beschlossen wurde. Auch Kurland übernahm die estländische Bauerngesetzgebung, obwohl hier andere Verhältnisse herrschten. Denn zwei Fünftel des Landes befanden sich i m Besitz der russischen Krone, so daß es in Domänen eingeteilt war, die zunächst von leibeigenen Bauern bewirtschaftet wurden. Die Proklamation der Befreiung der Bauern vollzog sich für die R e g i o n Kurland in Mitau am 30. 08.1818. Die Bauern in Est- und Livland konnten jetzt zwar Eigentum an Land erwerben, aber da sie über keine finanziellen R ü c k l a g e n verfügten, w a r ihnen dies nur mit Hilfe gutsherrlicher Kreditanstalten möglich, was w i e derum gleichbedeutend mit der Schaffung neuer Abhängigkeitsverhältnisse war. Die Lage der Bauern eskalierte, so daß 1842 der Landtag die Verfügung erließ, den Bauern zukünftig nichteinziehbares Pachtland zu übergeben. Ende der 1860er Jahre w u r d e es d e m Gutsherrn in allen drei R e g i o n e n grundsätzlich untersagt, Land, das sich in Bauernhand befand, einzuziehen. In R u ß l a n d erfolgte zwar die Bauernbefreiung 1861, ohne jedoch den Bauern das R e c h t auf Landbesitz einzuräumen. Im schulischen Bereich, der sehr stark auch von vielen Privatschulen oder Pensionsanstalten (Internaten) geprägt w a r (vgl. die Lehranstalten von Tideböhl, Herzel, Buchholz, Krummer, u.a.), machte sich ab den 30er Jahren des 19. Jhs. langsam auch die stärkere Berücksichtigung der höheren Ausbildung des weiblichen Geschlechts bemerkbar. Als ein Beispiel sei die berühmte Howensche Schule, später Elisenschule herausgegriffen. Elisabeth

1. Geschichtlicher Abriß (Elise) Bsse. von der H o w e n (* 1 2 . 7 . 1 8 3 4 Reval, f 2 6 . 2 . 1 9 2 3 Reval, $ Fnedhof Ziegelskoppel), Tochter des Landwirts Baron Gustav v. d. Η . , Besitzer der Güter Kotzum u. R u m m , selbst als Hauslehrerin seit 1853 tätig, 1875 — 1879 Lehrerin an der Schule von A u guste Kuschky in R e v a l , gründete 1879 die nach ihr benannte höhere Töchterschule, der ein Pensionat angegliedert wurde. A n ihrer Seite waren Georg Schnering und die Inspektorin Elisabeth (Elly) Johanna Sophie von M i c k w i t z (* 3 1 . 5 . 1 8 5 7 St. Petersburg, f 16. 6. 1924 Reval). Elise v. d. H o w e n w a r als Pädagogin bekannt. Die hervorragende Schule zog Schülerinnen aus allen Ostseeprovinzen an. Bis 1918 hatte Elise v. d. H o w e n die Leitung dieser Schule inne u. übergab sie der estnischen Ritterschaft. Die Leitung übernahm fortan Gabriele Rosenbaum, die 1920 den Vorschlag machte, die Schule zur Erinnerung an ihre Gründerin Elisenschule zu nennen. Die Schule w u r d e Pfingsten 1938 geschlossen. Schulen w i e diese, auch in Kurland, sicherten vielfach den Frauen in den nachfolgenden Zeiten das Uberleben. Ab der zweiten Hälfte des 19. Jhs. begann, i m Gesamtspektrum des Baltikums gesehen, die Vorrangstellung der Deutsch-Balten langsam brüchig zu werden. Nicht nur hielt das industrielle Zeitalter auch i m Baltikum Einzug, vielmehr übte R u ß l a n d i m m e r stärker werdend seine oberhoheitliche Gewalt aus, was allgemein unter dem Terminus „Russifizierung" gefaßt wird. Der russische Nationalismus erstarkte zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Graf Sergej U w a r o w arbeitete in den dreißiger Jahren Bildungspläne aus, die eine sukzessive Russifizierung der baltischen Provinzen vorsahen. Als diese bekannt wurden, zogen sie Proteste der livländischen R i t t e r b e i m Zaren nach sich. Besonders vehement wandte sich der Dorpater Theologieprofessor U l m a n n gegen die Bestrebungen, die deutsche Unterrichtssprache an der Universität einzuschränken, was seine Amtsentlassung zur Folge hatte. U w a r o w konnte sein Programm nicht verwirklichen, statt dessen versuchte nun die griechisch-orthodoxe Kirche, die Bauern zu erreichen. Sie w u r d e dabei von der Zarenregierung mit d e m Bau orthodoxer Kirchen und der Einrichtung russischer Schulen unterstützt. In Massenkonversionen traten in den 40er Jahren über 100.000 Esten und Letten in

Historischer und soziokultureller Hintergrund

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Livland zur griechisch-orthodoxen Kirche über, meist w o h l w e n i g e r aus religiöser U b e r z e u g u n g als in der H o f f n u n g , eine V e r besserung ihrer sozialen Situation zu erreichen. Erst Alexander II. ( 1 8 1 8 - 1 8 8 1 , Z a r u n d Kaiser seit 1855) gebot dieser E n t w i c k l u n g E i n halt, da er soziale U n r u h e n fürchtete u n d folglich die konservativen Kräfte i m Baltikum stärken wollte. Konvertiten, die zur evangelischen Kirche zurück wollten, blieb dies aber verwehrt, weil der Austritt aus der russischo r t h o d o x e n Kirche als Gesetzesbruch geahndet w u r d e . D a h e r d u r f t e n evangelische Pastoren keine geistlichen H a n d l u n g e n an ehemaligen Mitgliedern der o r t h o d o x e n Kirche v o r n e h m e n . Es k a m zur Anklage gegen evangelische Geistliche, v o n denen einige sogar zeitweilig v o n i h r e m A m t suspendiert w u r d e n . Alexander II. h o b 1865 schließlich den f ü r M i s c h e h e n geltenden Reversalzwang auf, den Pastorenprozessen w u r d e erst 1874 ein E n d e gemacht.

Universität. D e r K a m p f gegen die M a ß n a h m e n R u ß l a n d s w u r d e dadurch erschwert, daß die einzelnen Provinzen sich nicht auf ein gemeinsames V o r g e h e n einigen k o n n t e n u n d auch Teile der Ritterschaft untereinander zerstritten waren. Z u d e m unterlag die Presse einer strengen Zensur. M i t diesen fortschreitenden B e m ü h u n g e n , die Ostseeprovinzen in das russische R e i c h fest zu integrieren, gingen die nationalen Bestreb u n g e n der Esten u n d Letten einher, die sich, w i e die Geschichte zeigen sollte, irrtümlich v o n R u ß l a n d Eigenständigkeit erhofften. 1856 w u r d e die erste Z e i t u n g u n t e r lettischer R e g i e gegründet; 1868 entstand in R i g a der „Lettische Verein", v o n d e m in der Folgezeit die politischen Aktivitäten ausgingen. N i c h t n u r u n t e r den D e u t s c h e n , auch auf russischer Seite w u c h s die Furcht vor sozialen U n r u h e n . D i e Frage, o b die Letten u n d Esten an der V e r w a l t u n g zu beteiligen seien, w u r d e seit 1860 in den deutsch-baltischen Publikationen diskutiert. Eine R e f o r m i e r u n g der ü b e r k o m m e n e n politischen Strukturen w u r d e i m m e r unausweichlicher. N a c h langem K a m p f zwischen Adel u n d Bürgerlichen w u r d e das Besitzrecht auf Rittergüter, die bisher ausschließlich A d ligen zustanden, geändert. A b 1865 k o n n t e in Estland u n d Kurland, 1866 auch in Livland j e der, der die finanziellen Mittel hatte, ein G u t e r w e r b e n . A u c h u m die Justizreform gab es harte Auseinandersetzungen. D i e russische R e g i e r u n g n a h m die v o n den Letten eingereichten Bauernpetitionen z u m Anlaß, einige Ä n d e r u n g e n in der Provinz Livland v o r z u n e h m e n . 1877 w u r d e die russische Städteo r d n u n g auf die Ostseeprovinzen übertragen. D a m i t war, trotz der russischen E i n f l u ß n a h m e , zunächst j e d o c h n o c h eher der deutschen Oberschicht als der nationalen B e w e g u n g gedient, d e n n die Stadtverordneten w u r d e n v o n den Bürgern a u f g r u n d ihres Steuerbeitrags gewählt, was e i n e m Dreiklassenwahlrecht entsprach. A u c h die Literaten (vgl. u n t e n das Kapitel „Gesellschaftliche Gliederungen") erhielten jetzt das Stimmrecht, w e n n sie eine spezifische Steuer zahlten. D i e nationalen u n d ständischen Gegensätze zeigten sich folglich n o c h deutlicher als zuvor. Das Dreiklassenwahlrecht w i c h 1892 e i n e m n e u e n W a h l r e c h t , das in n o c h h ö h e r e m M a ß e vermögensabhängig war, so daß die D e u t s c h e n die meisten Stadtverordneten stellten, o b w o h l die Letten

D o c h der Nationalismus gewann in R u ß land i m m e r weiter an Einfluß. Gegen die Sonderstellung der baltischen Provinzen w a n d t e n sich vor allem die russischen Panslawisten A k s a k o w u n d Samarin. Alexander II. begegnete dieser B e w e g u n g zwar mit Skepsis, vertrat letztlich aber auch das Ziel einer R u s sifizierung der Ostseeprovinzen. So w u r d e 1867 Russisch als Geschäftssprache eingeführt, w o m i t eines der alten Privilegien g e b r o c h e n war u n d sich eine n e u e Zeit ankündigte. D i e S t i m m u n g in Livland veränderte sich d e m entsprechend. D i e Auseinandersetzungen u m die z u k ü n f t i g e politische Ausrichtung Livlands u n d Estlands w u r d e n vor allem in der Presse geführt. Aufgeheizt w u r d e die S t i m m u n g d u r c h Juri Samarins Schrift „Russisch-baltisches Küstenland im gegenwärtigen A u g e n blick" u n d die „ M e m o i r e n des Letten Indrik Straumit", die 1868 in Prag erschienen. Es w u r d e darin unter a n d e r e m die B e f ü r c h t u n g vertreten, die D e u t s c h e n k ö n n t e n sich i m Baltikum gegen R u ß l a n d zusammenschließen. I m M a i 1869 veröffentliche —>• Carl Schirren (1826—1910) eine E n t g e g n u n g , die „Livländische A n t w o r t an H e r r n Juri Samarin", die großes Aufsehen erregte. Schirren trat darin nachdrücklich u n d eindringlich f ü r die B e rechtigung u n d Verteidigung der livländischen Strukturen ein, so auch f ü r das R e c h t auf A u t o n o m i e . Er verlor daraufhin seine Professur f ü r russische Geschichte an der D o r p a t e r

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1. Geschichtlicher Abriß

und Esten in der Überzahl waren. Diese 1904 wurde in Dorpat die zunächst verbokonnten j e d o c h ab der Jahrhundertwende in tene lettische sozialdemokratische Partei geeinigen Städten bei den Kommunalwahlen gründet, 1905 folgten ihnen die Esten. Als wachsende Erfolge verbuchen. gleichzeitig 1905 in Rußland die Revolution D i e Russifizierung trat unter Alexander III. ausbrach, riefen die lettischen und estnischen ( 1 8 4 5 - 1 8 9 4 , Zar und Kaiser seit 1881) in ein Sozialdemokraten zur Erhebung gegen die durchgreifendes Stadiuni ein. D e n Panslawi- herrschenden Deutsch-Balten auf. Das revosten nahestehend, war es nur folgerichtig, daß lutionäre Geschehen ging einher mit U b e r er den baltischen Provinzen ihre Privilegien fällen, Brandschatzungen und vielen brutalen absprach und die Russifizierung offen und Ermordungen. D a die blutigen Unruhen trotz konsequent verfolgte. Abgesehen von den diverser Zugeständnisse von Seiten der russiManaseinschen Revisionen wurde 1885 schen Regierung, etwa der Gewährung einer rückwirkend der Reversalzwang flir Misch- parlamentsähnlichen Vertretung, nicht z u m ehen wiederhergestellt; Kinder aus gemischt- Stillstand kamen, ließ der Zar schließlich konfessionellen Ehen sollten keine Erbbe- Truppen einrücken, die den Aufstand gerechtigung mehr haben. Eine Folge war, daß waltsam niederwarfen. B e i den Deutsch-Balzahllose Pastoren, die geistliche Handlungen ten führte die gespannte Situation zwischen an Revertiten vollzogen hatten, erneut angeEsten, Letten und R u s s e n dazu, sich zur klagt wurden. Erst nach 1894 wurden die Identitäts Währung verstärkt in Z u s a m m e n Anklagen nach entschlossenen Interventionen schlüssen zu vereinigen, an denen besonders der Ritterschaft meist fallengelassen. D i e russ. die Adligen und die Literaten, aber auch die Sprache wurde 1885 zwingend für den B e Kaufleute beteiligt waren. Gleichwohl erhördenverkehr mit R e i c h s - und R e g i e kannten viele Deutschbalten die Zeichen der rungsämtern, eine Bestimmung, die später Zeit, so daß zwischen 1905 und d e m I. noch ausgedehnt wurde und dazu führte, daß Weltkrieg viele Deutsch-Balten das Land die alte Beamtenschaft ausgewechselt werden verließen, wobei aber auch nicht zu übersehen mußte. Eine einschneidende Veränderung ist, daß auch Esten und Letten enttäuscht etwa betraf auch das Bildungswesen, dessen Oberaufsicht den Ritterschaften entzogen wurde. nach Ubersee auswanderten. Russisch wurde Unterrichtssprache an den Volksschulen (1887), den Gymnasien und 1.6. St. Petersburg Privatschulen (1889) und an den Mädchenschulen (1890). Auch die Dozenten an der Universität Dorpat - eine Ausnahme bildete St. Petersburg hat seit der im Vergleich zu annur die theologische Fakultät — und am Poly- deren Orten sehr jungen Gründung 1703 technikum in R i g a hatten jetzt ihre Vorle- keineswegs nur die Bedeutung einer Großsungen in russischer Sprache abzuhalten. stadt, sondern gilt bis 1918 als Zentrum (mit Zwischen 1884 und 1904 entstanden außer- einem eigenen Gouvernement) des riesigen dem sogenannte „Ministerschulen" nach russ. russischen Reiches. Es war daher der politische Muster. Dorpat wurde 1893 in Jur'ev (Jurjew) u. sozio-kulturelle Brennpunkt des Reiches. umbenannt, die Universität zu einer russ. Das machte die Stadt zu einem attraktiven Lehranstalt umgewandelt. Viele Professoren Anziehungspunkt für viele Nationen, vor verließen daraufhin das Land. Wurde zwar das allem für Deutsche, für die sich gerade im Privatvermögen der Deutsch-Balten nicht an- zaristischen Rußland ein fruchtbarer B o d e n gegriffen, so kämpften sie doch u m den Erhalt ihrer weit gestreuten Entfaltungsmöglichkeider Sprach- und Kulturhoheit. A n vorderster ten bot. Front standen dabei der livländische LandD i e aufblühende Stadt zu Beginn des 18. marschall Friedrich Baron Meyendorff, der Jhs. läßt vielfach vergessen machen, daß estländische Ritterschaftshauptmann W o l - Deutsche schon lange in Rußland ansässig demar Graf Tiesenhausen-Malla sowie Oskar waren, etwa in Archangel'sk oder der Vorstadt von Ekesparre, der Landmarschall von Osel. v o n Moskau, die trotz einer Vielzahl von Viele andere bezahlten ihren Einsatz z u m Teil Nationalitäten w e g e n ihres hohen deutschen mit dem Verlust ihrer Amter. Bevölkerungsanteils „Deutsche Vorstadt"

Historischer und soziokultureller Hintergrund

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(nemeckaja sloboda) genannt wurde, ein N a m e der schon Mitte des 16. Jhs. urkundlich erwähnt ist. Die B e w o h n e r waren teils durch den Handel, das H a n d w e r k (viele aus H a m burg, aber auch aus Nürnberg stammend) und das Militär (darunter Dolmetscher und U b e r setzer, w i e der Süddeutsche Johann Georg Groß Ende des 17. Jhs.) in das vorpetrinische Zentrum gelangt. Teils waren es aber besonders die vielen durch den lang andauernden Livländischen Krieg 1558 — 1583 nach R u ß land verschleppten, weit verstreuten Deutschen, die aus den verschiedensten russischen Gebieten dann von Ivan IV., dem Schrecklichen (1533—1584), und verstärkt auf Initiative von Zar Boris Godunov (1598 — 1605) in Moskau zusammengeführt wurden, u m zum W o h l e des russischen Staates zu wirken. B e reits in dieser Moskauer Zeit zeigt sich das sich dann in St. Petersburg widerspiegelnde B e rufsspektrum, was darauf zurückzuführen ist, daß Peter I. viele aus der Moskauer Vorstadt nach St. Petersburg umsiedeln ließ, u m das entstandene T e c h n i k - und Wirtschaftspotential für seine europäisierenden Pläne u m g e hend nutzbar zu machen. Es ist bekannt, daß der j u n g e Zar Peter durch seine Besuche in der sloboda (Vorstadt) entscheidende Impulse für seine Fortschrittsideen erhielt, die er mit der Gründung von St. Petersburg als T o r z u m Westen zu verwirklichen gedachte. So ist die Geschichte von St. Petersburg seit den von Peter I. gesetzten Prämissen aufs engste mit den bis weit in das 19. Jh. reichenden Zielen der Zaren bzw. Zarinnen verbunden. Sie strebten nach machtpolitischer Erweiterung durch Landgewinne, nach einem Anschluß an und eine Integration in das europäische Interessengefüge unter Einschluß der Wissenskultur, u m letztlich nicht nur eine gleichberechtigte Eigenständigkeit zu gewinnen, sondern auch ein gleichwertiger Faktor i m Verein der europäischen Großmächte zu sein.

Unter den Schweden w a r dieser R a u m bereits multikulturell. Peter I. ließ von dem Tessiner Domenico Trezzini (um 1670—1734) auf einer kleinen Insel mitten im Delta der N e w a die Bastion bauen, die zu Ehren der Heiligen des Tages (27.5. (j. 16.5.) 1703) Peter-PaulsFestung genannt wurde, im Laufe der russischen Geschichte aber als Staatsgefängnis in Verruf geriet. Bereits 1712 erklärte er Petersburg zur Hauptstadt des Reiches. Auf beiden Seiten der N e w a entstanden bald Siedlungen, die nach holländischem Vorbild zusammenfassend Sankt Pietersburch genannt wurden, bis sich rasch die deutsche Form St. Petersburg durchsetzte. Die Expansion der Stadt, ausgehend von Siedlungen auf einigen Inseln, dehnte sich letztlich auf ca. 100 Inseln des Newadeltas aus, die mit dem Festland durch rund 600 Brücken verbunden wurden. Zu R e c h t nennt man St. Petersburg das „nordische Venedig". Die Siedlungen wurden nach Berufsständen benannt, z . B . Litejnaja sloboda (Gießervorstadt), Morskaja sloboda (Marinevorstadt) u. a.m. Doch bald änderte sich i m Zuge der rasanten Entwicklung diese Aufteilung. W a r e n Deutsche noch 1869 auf ca. 8 Stadtteile konzentriert, so verbreiterte sich der Radius 1890 bereits auf 12 und 1910 auf 16 Stadtbezirke. Der deutsche Anteil an der St. Petersburger Bevölkerung bis z u m Ausbruch des I. Weltkrieges erstreckte sich auf alle Existenzbereiche: angefangen von den deutschen Eheschließungen der Zaren, über die Bekleidung von Amtern im Staatsapparat (im Militär und der Verwaltung), den herausragenden Positionen in der Wissenschaft, i m Bildungsbereich sowie in den akademischen Berufen, i m Handel und H a n d w e r k sowie auf dem künstlerischen Gebiet. Diese Situation ist nicht ohne Grund entstanden, sondern läßt sich, w e n n man einen gewissen Nachzieheffekt einräumt, auf eine R e i h e von Ursachen zurückführen.

Peter I. Alexejewitsch, der Große (seit seiner Amtzeit nannten sich die Zaren auch Kaiser, * 1672, Zar von 1682 bis 1725, zunächst unter der Regentschaft seiner Halbschwester Sophia, die er nach einem Putschversuch 1689 gewaltsam verdrängte und ins Kloster schickte), gründete noch während des Nordischen Krieges (1700—1721), in dessen Folge er den Schweden die Oberherrschaft i m Baltikum abgewinnen konnte, St. Petersburg.

Auffällig ist, daß Deutsche bei den großen Prachtbauten von St. Petersburg nicht dominant waren, obwohl, w i e eine Studie von 2002 ermittelte, 374 deutsche Architekten in der Stadt (eher für Zweckbauten) tätig waren, davon 76, die für die allgemeine russische Architekturgeschichte bedeutend waren. Uberschaut man die berühmten Gebäude, so lassen sich für deren Errichtung oder U m bauten vier Stilphasen herauskristallisieren. Seit

15 der Gründung bis zum T o d e Peters 1725 entstanden unter niederländisch-deutschem Einfluß Bauten in einfachem Barockstil. Bis etwa 1760 herrschte in der Baugeschichte der Stadt der italienisch-barocke Stil durch den Architekten B . F. Rastrelli vor. Mit dem Regierungsantritt von Katharina II. Alexejewna, der Großen ( * 1729 Stettin, Zarin 1762 — 1796, Prinzessin von Anhalt-Zerbst), setzte sich der Klassizismus durch. Unter ihr, die man vielfach mit Peter I. verglich, wurde 1764 — 67 v o n Allin de la M o t h e in der N ä h e des Winterpalastes die „Kleine Eremitage" erbaut und 1 7 7 5 - 1 7 8 4 unter Johan M . Velten ergänzt („Alte Eremitage"). Erst unter N i k o laus I. Pavlovitsch ( * 1796, Zar seit 1 8 2 5 1855) vollendete sie 1839 - 1 8 5 2 Leo v. Klenze ( „ N e u e Eremitage"). V o n Klenze (1784 — 1864) war Hofbaumeister v o n L u d w i g I. Er gestaltete maßgeblich die heutigen Sehenswürdigkeiten in M ü n c h e n (einschließlich der Walhalla bei Regensburg). In Katharinas R e gierungszeit entstand der endgültige B a u der Akademie der Wissenschaften unter G. Q u a renghi (1783 — 1789) und das Hauptwerk des russischen Klassizismus, die Kathedrale von I . E . Starow ( 1 7 7 6 - 1 7 9 0 ) . D i e Prunkbauten des Klassizismus erreichten in der R e g i e rungszeit von Alexander I. Pavlovitsch ( * 1777, Zar 1 8 0 1 - 1 8 2 5 ) ihre volle Blüte. In diese Zeit fällt die Kasaner Kathedrale (1802 — 12) von Α. N . Woronichin und I . E . Starov, die sie an Stelle der 1 7 3 3 - 3 7 dort von M . G. Semzov erbauten Kirche errichteten. Der Klassizismus fand mit Monumentalbauten zur Zeit Nikolaus I. letztlich ihren stilprägenden Ausklang. Unter Alexander II. Nikolajewitsch ( * 1818, Zar seit 1 8 5 5 - 1 8 8 1 , Opfer eines Bombenanschlags auf offener Straße) und Alexander III. Alexandrowitsch ( * 1845, Zar seit 1 8 8 1 - 1 8 9 4 ) herrschte in der Bautätigkeit der allgemeine (frühe und reife) Eklektizismus des 19. Jhs. vor, der sich hier aber mit d e m R ü c k g r i f f auf altrussische Traditionen zu verbinden suchte. Diese Bauten entsprachen dem europäischen modischen Trend der jeweiligen Zeit, was die Ähnlichkeit mit Bauten in Dresden zeigt. Anders steht es mit den genannten übrigen Bereichen, aus denen Rußland gemäß der von Peter I. formulierten Vorstellung direkten Nutzen ziehen konnte. Mit seinem N a m e n ist die Schaffung von Bildungsstätten verbunden,

1. Geschichtlicher Abriß die der bisherigen Praxis des autodidaktischen Unterrichts (von Generation zu Generation weitergegebenen Bildungsguts) russisch adliger Schichten ein Ende bereiten sollte. In den gegründeten Einrichtungen der Navigationsschule (1715), des späteren Marine Kadettenkorps (Morskoj sljachetskij kadetskij) korpus), der Ingenieurschule (1719), der Artillerieschule (1721) wurden auch allgemeine Bildungsinhalte gelehrt, w o b e i schon früh erkannt wurde, daß zu damaliger Zeit diese am Besten durch nicht russische Kräfte (etwa Deutsche) vermittelt werden konnten. Einen Rückschlag erlitt das Bildungskonzept Peters, als bewußt wurde, daß es in den militärischen Lehranstalten, nicht wie gewohnt, automatische Aufstiegsmöglichkeiten gab. Deshalb blieb die eigentlich bildungspolitisch zu m o bilisierende russische Adelsschicht diesen Stätten vorerst fern. Gleichwohl wurden bereits seit 1711 mehrere Druckereien eingerichtet, wenn sie auch zunächst nur für amtliche Z w e c k e oder für das Alexander-NevskijKloster für kirchliche Angelegenheiten tätig wurden. Seit 1714 gab es sogar schon einen Buchladen. Mit der Akademie der Wissenschaften (Gründung 1724, Eröffnung nach dem T o d e Peters I. 1725 auf der Vasil'evskij Insel) und dem angeschlossenen Gymnasium, das nach seiner Schließung und N e u g r ü n d u n g als „Pädagogisches Institut" (1816) die Keimzelle der drei Jahre später gegründeten Universität war, erfüllte sich der Wunsch nach einer für Rußland renommierten europäischen und daher internationalen Institution. Für die zu berufenden Professoren (überwiegend dem Bürgertum entstammend) stand neben den sehr guten Gehaltsangeboten schon bei Gründung eine Bibliothek von ca. 12000 Bänden bereit, eine umfangreiche Kunstkammer und eine Sammlung physikalischer Instrumente. Durch die ständige direkte Beratung von Gottfried Wilhelm Leibniz (1646 — 1716) bereitete Peter I. seit 1698 nach R ü c k kehr von seiner Auslandsreise die Gründung der Akademie vor, die vor allem einen praktischen Nutzen haben sollte. Als Berater standen ihm sein Leibarzt Laurentius Blumentrost und sein Bibliothekar J o h a n n Daniel Schumacher zur Seite. Schon seit 1716 war man bemüht, den berühmten und umstrittenen Leibnitz-Schüler, den Mathematiker u. Phi-

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losophen Christian W o l f f ( 1 6 7 9 - 1 7 5 4 ) fur die vor d e m T o d e Peters I. für eine Expedition Akademie zu gewinnen. D i e Verhandlungen gewonnen werden konnte, um die Ausdehzogen sich trotz horrender Besoldungsange- nung Sibiriens nach Osten und die Frage der bote erfolglos über sieben Jahre hin. Dafür Entfernung von Asien nach Amerika zu kläsorgte Wolff aber dafür, daß sich seine Schüler ren. Bei dieser 10 Jahre dauernden Expedition hier profilieren konnten. Der berühmte Wis(bis 1743), bei der ca. 3000 Menschen beteiligt senschaftler und Dichter, Michail Wassilje- waren, strandete sein Schiff „St. Peter", und er witsch L o m o n o s s o w (1711 — 1765), der in kam auf der dann nach ihm benannten B e Marburg bei Christian W o l f f studiert hatte, ringinsel ums Leben, während der Hallenser war seit 1745 einer der hochrangigsten russi- Privatdozent, Georg Wilhelm Steller (eigtl. schen Akademiemitglieder der frühen Zeit, so Stoeller, 1 7 0 9 - 1 7 4 6 Sibirien), der seit 1734 in daß die Moskauer Universität bis heute seinen russischen Diensten stand und ab 1737 A d N a m e n trägt. Mit ihm ist auch verbunden, daß junkt der Akademie und Mitglied der E x p e er die Ausbildung der russischen Literatur- dition wurde, unter unendlichen Strapazen sprache maßgeblich vorantrieb. Die Akademie überlebte und wertvolle Aufzeichnungen hatte anfänglich 16 Mitglieder, davon 12 hinterlassen hat. Teil dieser Expedition, waren deutschsprechende (nur einen Franzosen), der bekannte Tübinger Chemiker und N a t wobei die Naturwissenschaften dominierten. urgeschichtler Johann Georg Gmelin (1709 — Bis zu Katharinas II. T o d gab es 68 deutsch1755) sowie der äußerst aktive Historiker und sprechende Professoren (darunter 8 Schweizer) Geograph Gerhard Friedrich Müller (1705 — und 25 Russen. Daß nicht Engländer, N i e 1783). Sie wollten Kamcatka (Kamtschatka, derländer oder Franzosen die Mehrzahl der Halbinsel, deren Inselfolge in die japanischen Akademiemitglieder stellten, erklärt sich nicht Inseln mündet) und die Südküste Alaskas ernur aus d e m deutschen Ursprung der Aufga- forschen. Gmelin war seit 1727 in Rußland benvorstellungen der Akademie, sondern auch und seit 1731 Akademieprofessor. Wie stark daraus, daß diese Länder von sich aus ein rei- alle Wissenschaftler der Kontrolle der russ. ches Betätigungsfeld in Ubersee (auch an den Reichsregierung unterlagen, zeigen zwei Beisibirischen Küsten) hatten und an Diensten für spiele, die durchaus nicht singulär waren. Z u m Rußland nicht sonderlich interessiert waren. einen ist der Fall Stoeller zu nennen, der in Hinzu kam, daß die Petersburger Akademie Irkutsk 1745 angeklagt wurde, die einheimijüngeren deutschen Wissenschaftlern Chancen sche sibirische Bevölkerung aufgewiegelt zu zur Profilierung eröffnete, die sie in den haben. Mangels Beweisen wurde er frei gedeutschen Kleinstaaten nicht erhalten konn- sprochen, starb aber auf d e m R ü c k w e g nach ten. Erst im Laufe der Zeit trug die Ausbildung St. Petersburg. Z u m anderen ging der Fall Früchte, so daß die Anzahl der russischen Gmelin in die Geschichte ein. D a die ganze Akademiemitglieder stetig stieg. Expedition absoluter Geheimhaltung unterlag, Seit Gründung bildeten über 150 Jahre wollte das russ. R e i c h die Ergebnisse nur fur Expeditionen zur Erforschung des weithin sich beanspruchen (wenn auch vereinzelt B e durchsickerten). unbekannten riesigen russ. Reiches, nach Si- richte nach Deutschland Gmelin hatte wegen der lückenlosen Einforbirien, Asien und Südrußland einen der Schwerpunkte der dt. Mitglieder der Akade- derung seiner Materialien durch die Akademie mie. Eine der ersten, nicht sehr aufwendigen, mehrere Jahre Probleme, sein Gehalt und aber doch ergiebigen Unternehmungen wurde überhaupt seine Entlassung zu b e k o m m e n , u m durch den Danziger Arzt Gottlieb Messer- nach Tübingen zurückzukehren. schmidt von März 1721 bis März 1727 durchgeführt. A u f dieser Grundlage wurde die „Große Nordische Expedition" beschlossen, die man mit ungeheurem Menschen- u. M a terialaufwand durchführte. Z u m Leiter der in mehrere Expeditionsgruppen aufgeteilten Großunternehmung wurde 1733 der D ä n e Vitus Jonassen Bering ( * 1680 Jütland, f 8.12. 1741 Beringinsel) ernannt, der bereits 1725

1745 erschien der v o n der Akademie herausgegebene Atlas, Ergebnis der genauen astronomischen Messungen der Expedition. An diesem hat auch der berühmte und weltweit ausgewiesene Mathematiker, Physiker und Astronom Leonhard Euler ( * 1707 Basel, f 1783 St. Petersburg) mitgewirkt. Er war von Peter II. 1727 an die Akademie berufen w o r den, w o er bis 1741 blieb. Er überstand die

17 W i r r e n (Smuta) der Regierungszeit von Anna Ivanovna (1730—1740) als Deutscher wohl nur, w e i l sie sich vor allem auf Deutsche stützte, und zwar auf ihren kurländischen Vertrauten Ernst Johann von Biron (eigtl. Bühren), aber auch auf den gebürtigen W e s t falen Heinrich Johann Friedrich Ostermann ( 1 6 8 6 - 1 7 4 7 , Graf seit 1730) (dessen Bruder der Hauslehrer Annas war) und auf den gebürtigen Oldenburger Generalfeldmarschall Burchard Christoph von M ü n n i c h 1683 — 1767 (Graf seit 1728). Euler ging nach der Abwerbung durch Friedrich II., die den u n sicheren russischen Herrschaftsverhältnissen unter Elisabeth Petrovna (* 1709, Zarin 1741 1762) geschuldet war, nach Berlin. Er kehrte 1766, nach Antritt der Zarin Katharina II. zurück und blieb in St. Petersburg bis zu sein e m Tode. Zur Zeit der Regentschaft von Elisabeth Petrovna, Tochter Peters d. Gr. u. Katharinas I. (1725 — 1727), die zunächst wegen ihrer vorehelichen Geburt von der Thronfolge 1730 u. 1740 ausgeschlossen war, aber durch einen Staatsstreich am 6 . 1 2 . 1 7 4 1 auf den Thron gelangte, geriet die Akademie in eine ernsthafte Krise. Zarin Annas B e v o r zugung von Ausländern, bes. der Deutschen, brachte diese in Verruf. W i e der Fall Euler zeigt, fand in dieser Zeit eine große A b w a n derung von Wissenschaftlern statt. Erst Mitte der 50er Jahre konnte der Historiker Gerhard Friedrich Müller durch seine intensive Öffentlichkeitsarbeit das Ansehen der Wissenschaftsakademie wiederbeleben, so daß diese mit Verzug von einigen Jahren nach R e g i e rungsantritt von Katharina II. wieder zu Ansehen gelangte. M i t d e m gebürtigen Berliner Naturwissenschaftler Peter Simon Pallas (1741 — 1811), der kurz nach der von der Zarin initiierten Prestige-Expedition anläßlich der Venus-Passage 1769 bereits als namhafte Persönlichkeit nach St. Petersburg kam, w u r d e n Erkenntnisse von unschätzbarem W e r t gesammelt und nicht mehr der Geheimhaltung unterworfen. Die beiden Expeditionen von Pallas, 1768 — 1773/74 durch das den Türken abgerungene Südrußland und 1 7 9 3 - 1 7 9 4 in das Schwarzmeergebiet mit der Krim, sollten nach W i l l e n Katharinas II. der Erforschung der Bodenschätze u. a. V o r k o m m e n dienen. Damit w u r d e n die seit Peter I. verfolgten Ziele bestätigt, Akademiemitglieder für die Erforschung von russischen Landgewinnungen und

1. Geschichtlicher Abriß deren Bodenschätzen einzusetzen, was i m 19. Jh. auch der Ansiedlungspolitik diente. M i t diesen Expeditionen war aber auch die Erfassung ethnischer und sprachlicher Gegebenheiten verbunden. Angeregt durch alte asiatische Schriften w a r schon Peter der Große i m Zuge der Expansion nach Osten frühzeitig an der Erforschung des mongolisch, tibetischen, chinesischen R a u m e s interessiert. So gelten Gottlieb Siegfried Bayer ( 1 6 9 4 - 1 7 3 8 ) , der eine Korrespondenz mit Jesuiten-Gelehrten in Peking unterhielt, Gottlob Schober ( 1 6 7 0 - 1 7 3 9 ) u n d j . E. Fischer ( 1 6 7 0 - 1 7 3 9 ) als Begründer der St. Petersburger Orientalistik, die i m Gegensatz zu heute damals sehr w e i t gefaßt war. Pallas hatte einen Begleiter, den gebürtigen Hessen und Herrnhuter J o hann Jährig (f 1795 St. Petersburg), dessen Berichte über die mongolische u. tibetische Sprache, die Kalmücken und den Lamaismus große Beachtung fanden. Da er auch die Göttinger Universität hierüber informierte, zu der ein reger Kontakt bestand, profitierte auch sie von diesem Wissen. Jährig ging noch einmal 1779 — 1788 auf Reisen, w o er weitere Materialien sammelte. 1791 erhielt er eine lebenslange Pension für seine Verdienste. Ebenfalls der Herrnhuter Isaak Jacob Schmidt (1779—1847), der zwar in Amsterdam geboren wurde, aber seit frühester Kindheit am R h e i n lebte und deutsch sprach, gelang durch seine Brudergemeinschaft nach R u ß l a n d . 1800 nahm er die russ. Staatsbürgerschaft an und w a r ab 1825 (seit 1829 ordentliches) Mitglied der Akademie. Er gilt als einer der Begründer der mongolischen Sprachwissenschaft. Der gebürtige Rostocker und später geadelte Christian Martin von Frähn ( 1 7 8 2 - 1 8 5 1 ) w u r d e 1807 als Professor fur Arabisch u. Persisch nach St. Petersburg berufen. Er sammelte intensiv Handschriften, w u r d e Gründungsdirektor des Asiatischen Museums und forderte zu allseitiger Zufriedenheit während seiner gesamten Tätigkeit den russ. Nachwuchs fur die Orientalistik. Sein Nachfolger Bernhard August Dorn (1805 — 1881) spezialisierte sich auf das türkische, äthiopische u. afghanische Sprachmaterial. Es begann eine i m m e r stärkere Spezialisierung der Forschung, wobei den Auswertungen auf allen Gebieten der W i s senschaft (jetzt nicht nur i m naturwissenschaftlichen Bereich) der Vorrang eingeräumt

Historischer und soziokultureller Hintergrund w u r d e , was sich in zahlr. Publikationen niederschlug. In diesem Z e i t r a u m g e w a n n n o c h eine andere F o r m der E x p e d i t i o n e n internationale B e d e u t u n g . D e r e i n e m alten deutsch-baltischen Adelsgeschlecht angehörige Admiral —>• A d a m J o h a n n v o n Krusenstern ( 1 7 7 0 - 1 8 4 6 ) , der zunächst v o n 1793 — 1799 bei der englischen Flotte diente, stellte sich in russische Dienste. U n t e r Z a r Alexander I. leitete er 1803 — 1806 die erste russische W e l t u m s e g l u n g mit der Fregatte „ N a d e s h d a " , bei der die Küsten nach Japan hin mit n a m h a f t e n W i s senschaftlern erforscht u n d ornithologische sowie andere biologische U n t e r s u c h u n g e n d u r c h g e f ü h r t w u r d e n . N a c h seiner R ü c k k e h r w u r d e er z u m Leiter des Seekadettenkorps u n d z u m Ehrenmitglied der A k a d e m i e der W i s senschaften in St. Petersburg ernannt. Ebenfalls war der aus einer alten deutsch-baltischen Adelsfamilie s t a m m e n d e Marineoffizier —> O t t o von K o t z e b u e ( 1 7 8 8 - 1 8 4 6 ) an der W e l t u m s e g l u n g beteiligt. V o n 1 8 1 5 - 1 8 1 8 leitete er auf der „ R j u r i k " (nach den R u r i kiden, G r ü n d e r der russischen Fürsten im 9. u. 10. J h . benannt) die Expedition zur E r f o r schung des Atlantiks u n d Pazifiks (Erstellung wertvoller Kartographien der Süd-See u n d Bering-Straße). A n dieser Expedition n a h m , was vielfach völlig u n b e k a n n t ist, der b e k a n n t e deutsche Schriftsteller lothringischer H e r k u n f t u n d ausgebildete Naturwissenschaftler Adalbert v o n Chamisso (1781 — 1838) teil (bereits 1814 hatte er „Peter Schlemihls w u n d e r s a m e Geschichte" verfaßt), der v o n dieser Fahrt eine meisterhafte Beschreibung anfertigte u n d dann dauerhaft in Berlin lebte. V o n 1 8 2 3 - 1 8 2 6 u n t e r n a h m K o t z e b u e auf der „Predprijatije" seine dritte Weltreise. 1829 w u r d e er z u m russischen Kapitän zur See befördert. —> Gregor von Helmersen (1803 — 1885), der 1829 Alexander v. H u m b o l d t auf dessen E x pedition in den Ural traf, war der erste, der 1841 eine geologische Karte des europäischen Teils R u ß l a n d s vorlegte. D i e v o n der Akademie bisher geleiteten geographischen Forschungen, die nicht n u r der wissenschaftlichen Erkenntnis, sondern d e m ö k o n o m i s c h e n N u t z e n dienten, gingen ab M a i 1845 an die n e u gegründete geographische Gesellschaft in St. Petersburg über (Marineminister u. Admiral Ferdinand v o n W r a n g e l ( 1 7 9 6 - 1 8 7 0 ) , ->• Karl Ernst v o n

18 Baer (1792 — 1876) u n d F. Lütke w i r k t e n hier mit), die, direkt d e m Innenministerium u n terstellt, i m Verlauf des 19. Jhs. d u r c h das Bewußtsein der Mannigfaltigkeit der territorialen u n d ethnischen U n t e r s c h i e d e i m R e i c h verschiedene regionale Abteilungen einrichtete u n d weitere Expeditionen durchführte. V o n B e d e u t u n g w a r die 1828 b e g o n n e n e R e i s e des aus Berlin s t a m m e n d e n Physikers G e o r g Adolf E r m a n zur Erforschung des Magnetfeldes der Erde, der mit d e m W e l t umsegler Ferdinand v o n Lütke schließlich nach Petersburg zurückkehrte. Anders verlief f ü r Gerhard Gustav L u d w i g B a r o n v. Maydell ( 1 8 3 5 - 1 8 9 4 , weitverzweigtes adl. bait. G e schlecht) die i m A u f t r a g der Russ. G e o g r a phischen Gesellschaft b e g o n n e n e Expedition nach Ostsibirien. Krankheitshalber blieb er in Irkutsk u n d erforschte v o n dort aus eingehend das Gebiet. Seine Ergebnisse erschienen ζ. T . p o s t h u m in 2 umfangreichen Bden. mit einem genauen Atlas 1 8 9 3 - 1 8 9 6 . In gewisser W e i s e setzt Alexander v o n M i d d e n d o r f ( 1 8 1 5 - 1 8 9 4 ) eine Zäsur in diesen seit Messerschmidt auf E x p e d i t i o n e n basierenden Grundlagenforschungen der D e u t schen für R u ß l a n d . Er w u r d e bereits in St. Petersburg geboren u n d studierte an der Universität D o r p a t . Seine Expedition von 1842 — 1844 u n d auf ihr f u ß e n d e Schriften in den 1860er u n d 1870er J a h r e n m a c h t e n i h n zum Begründer der Permafrostforschung ( U n t e r s u c h u n g e n der Fauna, der Tierwelt, etc. u n t e r Dauerfrost), auf die bereits —• Karl Ernst R i t t e r v o n Baer aufmerksam gemacht hatte, der diese R e i s e organisierte. V o n Baer, in Königsberg habilitiert, weilte 1830 n u r knapp ein Jahr in St Petersburg, bis er v o n 1834 — 1867 mit A u s n a h m e seiner vielen E x p e d i t i o n e n (z.B. 1 8 5 1 - 5 2 ; 1 8 5 3 - 5 6 ) als Mitglied der A k a d e m i e seinen Forschungen nachging u n d sich einige Jahre vor seinem T o d in D o r p a t , w o er studiert hatte, niederließ. Er w a r f ü h r e n d in der Embryonalforschung, der Craniologie (Schädelkunde), aber auch der Geographie, Ö k o l o g i e u n d der A n t h r o p o l o gie. A u c h als Wissenschaftsorganisator trug er dazu bei, daß die Akademie in regem Austausch mit d e n deutschen Universitäten stand. —> Alexander G r a f v . Keyserling (1815 — 1891), selbst Naturwissenschaftler u. T e i l n e h m e r an E x p e d i t i o n e n , hielt zu E h r e n v. Baers 1876 eine Gedächtnisrede. D i e Antarktis w u r d e im

19 russischen Auftrag von Fabian von Bellinghausen ( 1 7 7 9 - 1 8 8 2 ) erforscht. Im 19. Jh. blieb zwar der Anteil v o n d e m bisher von Deutschen vertretenen Wissenschaftsspektrum bestehen (sämtliche Naturwissenschaften, Zoologie, Botanik, Geologie, Geographie, Medizin, etc.), aber es kamen neue Gebiete hinzu. N e b e n den traditionellen Arbeitsgebieten fugte z . B . Heinrich Friedrich von Storch (f 1835) neue und bahnbrechende Forschungsergebnisse in der Statistik und der Wirtschaft hinzu. Er wurde 1804 Akademiemitglied und war Erzieher v o n Zar Alexander I. D e r gebürtige Berliner Friedrich von Brandt ( 1 8 0 2 - 1 8 7 9 ) , Z o o l o g e und Botaniker, wurde 1833 an die Akademie berufen und trat durch seine Forschungen über die eiszeitlichen M a m m u t e hervor. Durch die Aufteilungen der Akademien in verschiedene Richtungen wurden Deutsche nun auch in den Fächern Architektur und Ingenieurwesen berufen. 1855 erhielt David Grimm einen R u f an die Akademie der Künste, ein Amt, das er 3 Jahrzehnte innehatte. D i e Architekten Friedrich August Lange und Woldemar Schweyer ernannte man zu Mitgliedern der Akademie. Zwischen 1820 und 1899 nahm die Anzahl von auswärtigen Mitgliedern der Akademie gerade im geisteswissenschaftlichen Bereich zu. D e n K o m p l e x der Akademie und der Wissenschaft abschließend betrachtend, darf nicht unerwähnt bleiben, daß sich die zahlreichen Wissenschaftler in der St. Petersburger Akademie oft nicht nur auf ihre Forschungen konzentrieren konnten, sondern vielfach v o m Zarenhof und seinen staatlichen Institutionen in eigenen Belangen beansprucht wurden. Der Mathematiker Ch. Goldbach ( 1 6 9 0 - 1 7 6 4 ) , gefolgt v o m Mathematiker, Physiker und Entdecker der Influenz Franz Ulrich T h e o dosius Aepinus ( * 1724 R o s t o c k , f 1802 Dorpat, ab 1757 an der Akademie) wurde in der Chiffrierabteilung des Kollegiums für Auswärtige Angelegenheiten eingesetzt. Der aus M e m m i n g e n stammende Poetikprofessor — J a k o b Stählin ( 1 7 0 9 - 1 7 8 5 ) sowie Aepinius waren Erzieher der Thronfolger, ein Amt, das auch in der Folgezeit viele deutsche Akademiemitglieder ausübten. D i e Historiker Gerhard Friedrich Müller und August L u d w i g (von) Schlözer (1735 — 1809) sorgten durch ihre Arbeiten gleichsam für die positive Pu-

1. Geschichtlicher Abriß blicity Rußlands. Dabei darf auch nicht vergessen werden, daß z . B . A. L. Schlözer weder seine vertraglichen 5 Jahre an der Akademie in St. Petersburg absolvierte (nominell 1 7 6 5 1769), noch während dieser Zeit in Rußland durchgehend verweilte (von Aug. 1765 — Aug. 1766 war er in Deutschland, von seiner R e i s e im September 1767 kehrte er nicht zurück). Er hatte die Stelle nur angenommen, u m bessere Aufstiegsmöglichkeiten in Göttingen zu haben (ab 1769); diese letztlich mit Erfolg. Ähnliches gilt für den Sinologen u. Kaukasienforscher Julius ( „ v o n " seit 1807) Klaproth ( * 1783 Berlin, f 1835 Paris), der von 1804—1812 in St. Petersburg war und der als Professor mit Erlaubnis des Königs von Preußen in Paris weilen durfte. D i e Zahl der berühmten deutschen Persönlichkeiten, die sich nur für eine kurze Zeit in St. Petersburg aufhielten (mit den obligaten 5 Jahresverträgen, die allerdings wesentlich zum R u h m der Akademie in St. Petersburg beitrugen), läßt sich hier gar nicht aufzählen. Bemerkenswert ist, daß trotz der rasanten Entfaltung erst 1899 die St. Petersburger Philosophische Gesellschaft gegründet wurde. Hieran zeigt sich, daß erst langsam in der zweiten Hälfte des 19. Jhs. die russische geistige Intelligenz zum Z u g e kam, die in Marburg (bei Hermann Cohen), vor allem in Heidelberg (bei Heinrich Rickert) studiert hatte. Dabei ist entscheidend, daß auf russische Philosophen, wie etwa Vladimir S o lovjov ( 1 8 5 3 - 1 9 0 0 , zur unierten Kirche übergetreten u. seit 1877 in St. Petersburg) und andere die deutsche Philosophie, beginnend mit Kant und dem Neukantianismus, mit Schopenhauer, dem Idealismus und dann vor allem dem Nihilismus, einen entscheidenden Einfluß nahm. D i e sich schon längere Zeit abzeichnende allgemeine Entwicklung der Wissenschaft verdeutlicht z . B . der Altaiforscher und gebürtige Berliner Friedrich Wilhelm R a d i o f f ( 1 8 3 7 - 1 9 1 8 ) , der später, wie viele, seinen N a m e n russifizierte und als T u r kologe Vasilij Vasilevic R a d l o v in die Wissenschaftsgeschichte einging. Diese Russifizierungen erklären auch, daß die Liste der für Rußland tätigen deutschen Wissenschaftler bis heute noch nicht vollständig namentlich und damit zahlenmäßig erfaßt werden konnte. War die Wissenschaft ein Anziehungspunkt für Deutsche, so war es erst recht das engste U m f e l d des Zarenhofes, sein Staats- und Ver-

Historischer und soziokultureller Hintergrund waltungs- sowie der breit gefächerte Militärdienst. Der hohe Anteil der Deutschen auf allen Ebenen war in der Zeit Anna Ivanovnas und Nikolaus I. wohl am höchsten. N a c h einigen zeitgenössischen Angaben betrug der Anteil der Deutschen in höheren und höchsten Positionen des Außenministeriums 59%, des Kriegsministeriunis 46%, des Post- und Verkehrsministeriums 62 %. U m die Jahrhundertwende waren ca. 35000 Deutsche in russischen Diensten, wobei der Adel, vielfach Deutsch-Balten, gegenüber den Bürgerlichen bis zu diesem Zeitpunkt ständig stieg. Diese Entwicklung wurde entscheidend durch die Eheschließungspraxis der Zaren gefördert. Peter I. verheiratete geradezu systematisch seine Kinder mit Partnern aus deutschen Fürstenhäusern. D i e zweite Ehefrau von Peter I., Katharina I. (Zarin 1 7 2 5 - 1 7 2 7 ) , hatte ihre beiden Töchter Anna und Elisabeth Petrovna als Thronfolgerinnen übergangen und ernannte Peter II. ( 1 2 . 1 0 . 1 7 1 5 - 1 8 . 1 . 1 7 3 0 , Zar seit 1727). Dieser war der Sohn von Alexander (f 1718), d e m einzigen männlichen N a c h kommen aus der 1. Ehe Peters des Großen. Alexander hatte die Prinzessin Sophie von Wolfenbüttel geheiratet. O b w o h l Peter II. eine deutsche Mutter hatte, verlegte er die Hauptstadt während seiner 5jährigen R e g i e rungszeit wieder nach Moskau. Anna Ivanovna ( 2 8 . 1 . 1 6 9 3 - 1 7 . 1 0 . 1 7 4 0 , Zarin seit 1730) war die Tochter Ivans V. ( 1 6 6 6 - 1 6 9 6 ) . Sie heiratete Friedrich Wilhelm Herzog von Kurland (f 1711), den letzten Kettler. Als sie den Zarenthron bestieg, regierte für die an Regierungsgeschäften desinteressierte Anna eigentlich ihr Günstling, der spätere Herzog von Kurland, Ernst J o h a n n v o n Biron (1690 — 1772). Sie war kinderlos, da ihr Mann bereits nach einem Jahr der Ehe starb. Deshalb ernannte sie das Kleinkind Iwan VI. ( 1 3 . 8 . 1 7 4 0 15.7.1764, Zar 1 7 4 0 - 1 7 4 1 ) zum Thronfolger. Dieser war der Sohn der Nichte von Anna Ivanovna, Anna Leopoldovna (Tochter des Herzogs Karl Leopold v o n Mecklenburg, mit dem eig. N a m e n Elisabeth Katharina, 1718 — 1746), die mit dem Prinzen Anton Ulrich von Braunschweig-Lüneburg-Brever (1714 — 1774) vermählt war. N a c h dem T o d der Zarin Anna Ivanovna wurde sie Regentin ( 1 7 4 0 - 1 7 4 1 ) , geriet aber in den Strudel von Intrigen bes. der Persönlichkeiten, die unter Anna maßgeblich das Sagen hatten, nämlich: Biron, General-

20 feldmarschall Burchard Christoph von M ü n nich ( 1 6 8 3 - 1 7 6 7 , 1728 Graf) und der gebürtige B o c h u m e r Heinrich J o h a n n Friedrich Ostermann (1687 — 1747). Die in der T h r o n folge übergangene Tochter Peters I., Elisabeth Petrovna, strebte nun die Macht an. Infolge des Umsturzes wurden Anna Leopoldovna mit Ehemann, der designierte Zar Ivan VI. und andere Geschwister gefangengesetzt, über R i g a und mehrere Stationen nach C h o l m o gory an der Dwina interniert, v o n w o Ivan 1756 nach Schlüsselburg gebracht und 1764 ermordet wurde, zu einer Zeit da Katharina II. bereits Zarin war. Elisabeth Petrovna ( 1 7 0 9 - 5 . 1 . 1 7 6 2 (j. 2 5 . 1 2 . 1 7 6 1 ) , Zarin seit 1741), endlich im Besitz der Krone, ernannte ihren Neffen Peter v o n Holstein-Gottorp 1742, den späteren Zaren Peter III. ( 2 1 . 2 . 1 7 2 8 - 1 7 . 7 . 1 7 6 2 , Zar 1762), zu ihrem Thronfolger. Er war der Sohn von Anna Petrovna ( 1 7 0 8 - 1 7 2 8 ) , der zweiten Tochter Peters I. aus der Ehe mit Katharina I., die Friedrich Karl von Holstein-Gottorp geheiratet hatte. Elisabeth verheiratete Peter III. mit Prinzessin Sophie Auguste von Anhalt-Zerbst, der späteren Zarin Katharina II. Nachdem er nominell ein halbes Jahr Zar gewesen war, starb er gewaltsam (Erdrosselung) unter bisher ungeklärten Umständen (man vermutet, daß Katharinas Vertrauter O r l o w ihn ermordete), so daß sie nach 18 Jahren Wartezeit den Thron bestieg. Die Zarin legte Wert auf die feste Einbindung von R u s s e n und deren Ausrichtung auf den gesamteuropäischen R a u m , so daß Deutsche nur wenig zu ihrem engeren Vertrautenkreis gehörten. Ihre Nachfolge trat ihr Sohn Paul I. ( 2 0 . 9 . 1 7 5 4 - 1 2 . 3 . 1 8 0 1 , Zar seit 1796) an, v o n dem man sagte, er sei eig. nicht der Sohn Peters III., sondern sei von Grigori Potjomkin gezeugt. In 1. Ehe war Paul mit Prinzessin Wilhelmina Luisa von HessenDarmstadt verheiratet (f 1776), in 2. Ehe mit Prinzessin Dorothea Augusta Luisa von Württemberg ( 1 7 5 9 - 1 8 2 8 ) . V o n den 10 Kindern aus dieser Ehe wurde nach Pauls gewaltsamem T o d (Verschwörer erstickten ihn) zunächst der älteste Sohn Zar, nämlich Alexander I. Ihm wird nachgesagt, daß er den M o r d insgeheim billigte. N a c h Alexander folgte der neuntälteste Sohn v o n Paul I., N i kolaus I. Er heiratete Prinzessin Charlotte von Preußen, die Tochter von Friedrich Wilhelm III. ( 1 7 7 0 - 1 8 4 0 , K ö n i g seit 1797) und

21

Schwester Friedrich Wilhelms IV. ( 1 7 9 5 1861, König seit 1840). Durch diese Verbindung w a r er ganz auf das Preußentum fixiert. Das w u r d e vor allem durch den bis zur Grausamkeit strengen Erzieher, den Kurländer Gustav Matthias von Lambsdorff ( 1 7 4 5 - 1 8 2 8 , Graf seit 1817) gefordert. Sein Nachfahre, W l a d i m i r Nikolajewitsch Graf von Lam(b)sdorf ( 1 8 4 5 - 1 9 0 7 ) w u r d e 1 9 0 0 - 1 9 0 6 A u ßenminister. Nikolaus' Sohn, Alexander II. (1815-1881), Neffe des Preußenkönigs Friedrich W i l h e l m III., heiratete Maximiliane W i l h e l m i n e Auguste Sophia Maria (* 1824), Tochter des Großherzogs L u d w i g von Hessen-Darnistadt. O b w o h l seine Lehrer russische Gelehrte waren (der Verfassungsrechtler und Staatsmann M . Speranskij und Shukowski, der mit der Kurländerin Elisabeth von R e u t e r n verheiratet war), w u r d e der Zarewitsch bis zum 16. Lebensjahr v o m Generaladjutanten Karl Mörder (russ. Merder, 1 7 8 8 - 1 8 3 4 ) erzogen. Dieser entstammte einer bürgerlichen sächsischen Familie. Alexanders Kinder heirateten, bis auf zwei, ebenfalls N a c h k o m m e n aus deutschen Fürstenhäusern. Unter seiner reformfreudigen R e g i e r u n g waren zahlreiche Deutsche in Schlüsselstellungen. Zar Alexander III., zweiter Sohn von Alexander II., nach dem frühen T o d des Erstgeborenen Nikolaj (f 1865) auf den Thron gelangt, ehelichte zwar die dänische Prinzessin Alexandra, blieb aber den verwandtschaftlichen Banden zum preußischen Hof eng verbunden. Sein Lehrer w a r der als „Vater der russischen Grammatik" gepriesene gebürtige Holsteiner Jakob Karl Grot (1812—1893). Trotz des massiven Panslavismus' und des deshalb herrschenden russistischen Gebarens der angeheirateten Mitglieder des Hauses R o m a n o w , hielt er an Deutschen in seiner R e g i e r u n g fest, kehrte aber i m Zeitalter der Industrialisierung zur autokratischen Regierungsweise zurück. Das Verzeichnis der R ä n g e wies für das Jahr 1889 unter den 200 Angehörigen der 2. Klasse (die

1. Geschichtlicher Abriß

setzte sich die deutschrussische R e g i e r u n g s beteiligung fort. Aufgrund dieser großen Vernetzung mit deutschen Fürstenhäusern, nimmt es nicht wunder, daß bekannte N a m e n deutsch-baltischer alter Adelsgeschlechter und jüngst geadelter Geschlechter (durch Schweden, Polen, R u ß l a n d ) in vergleichbar hoher Zahl gegenüber Bürgerlichen in der R e g i e r u n g vertreten waren, wobei oft mehrere deutsche Generationen eines Adelsgeschlechts in Sukzession für R u ß l a n d tätig waren, z . B . die Grafen von Sievers, die Barone von Brevem, die Familie Osten-Driesen u. Osten-Sacken, die Barone Rosen, von Budberg, von Benckendorff, die Grafen Berg, die Barone und Grafen Pahlen, die Barone Korff und die Grafen Lieven. Die alte Adelsfamilie von Wrangell stellte ζ. Z. von Alexander II. 1 Minister, 1 Staatsratsmitglied, 2 Senatoren, 2 Gouverneure, 1 Kurator eines Lehrbezirks und viele höhere Offiziere bis hinauf zur Ebene der Generalität. Aber auch die erst in R u ß l a n d Geadelten hatten einflußreiche Ämter. Heinrich Johann Friedrich Ostermann (Baron seit 1721, Graf seit 1730), Sproß einer Pastorenfamilie w u r d e 1723 VizePräsident des Kollegiums für Auswärtige A n gelegenheiten. Unter Katharina I. w a r er V i zekanzler und Mitglied des Geheimen Oberrates, unter Peter II. Oberhofmarschall und wichtigster außenpolitischer Berater des Zaren, unter Anna Ivanovna Kabinettminister und General-Admiral. Nach dem T o d der Zarin geriet er in den Strudel der Intrigen bei der Machtergreifung von Elisabeth Petrovna, w u r d e zum T o d e durch das R a d verurteilt, aber zu lebenslanger Verbannung begnadigt. Der Adel wirkte auf Ministerebene vornehmlich i m Bereich der Finanzen (von 12 Ministern im 19. Jh. waren 5 deutscher Herkunft), des Außenministeriums und der Diplomatie sowie des Innenministeriums, ganz abgesehen v o m Militär. Als Beispiele sind zu nennen: der Außenminister (ab 1816) Karl Graf Nesselrode ( 1 7 8 0 - 1 8 6 2 ) , einem alten niederrheinischen Adel entstammend, TeilI. Klasse w a r der kaiserlichen Familie vorbehalten) 60 dt. prominente N a m e n auf. 1890 nehmer am W i e n e r Kongreß, ab 1828 Vize-, waren es von 195 Angehörigen 56 Deutsche. ab 1845 Staatskanzler, bis er 1856 alle Amter Noch i m letzten Regierungsjahr von Alexan- niederlegte; der Justizminister (1867 — 1878) der III. 1894 waren es 48 Deutsche von 188 Graf Konstantin von der Pahlen, die FinanzRegierungsmitgliedern. Auch unter Nikolaus minister Michael Christoph von R e u t e r n II., der Alice, Tochter des Großherzogs Lud- ( 1 8 6 2 - 1 8 7 8 ) und Nikolaus Ch. Bunge w i g IV. von Hessen (1872 — 1918), heiratete, ( 1 8 8 1 - 1 8 8 7 ) . Der Deutschbalte Sergej J.

Historischer und soziokultureller Hintergrund W i t t e ( 1 8 4 9 - 1 9 1 5 ) , ganz im orthodoxen Geist erzogen, w a r nur kurz Verkehrsminister, ehe er ab 1892 Finanzminister wurde, die marode Wirtschaft durch Heranziehung ausländischen Kapitals sanierte und 1905 zum Ministerpräsidenten ernannt wurde. Konstantin Karl Grot ( 1 8 1 5 - 1 8 8 0 ) , Bruder des Slavisten und Akademiemitglieds Jakob Karl Grot, w a r in den 50er Jahren Gouverneur von Samara, w u r d e Direktor der Steuerabteilung (ab 1863), Mitglied des Staatsrates und dann Staatssekretär. D e m R a t des Finanzministeriums gehörten u . a . Baron W . M . Mengden ( 1 8 8 8 - 1 8 9 3 ) und Baron N. W . Steinheil ( 1 8 9 8 - 1 9 0 2 ) an. Beamter i m Bildungsministerium w a r u m die Jahrhundertwende Friedrich von Ungern-Sternberg. Der M ü n z h o f w u r d e von G. Eillers ( 1 8 0 3 - 1 8 4 3 ) und N. Vollendorf ( 1 8 8 2 - 1 9 0 2 ) geleitet, das Amt für Bergbau und Salzgewinnung von 1843 bis 1849 von F. Böger und von Α Gerngroß ( 1 8 5 5 - 1 8 6 2 ) . Selbst der Vorsitzende des Zensurkomitees w a r der Deutsche M . Korff (ab 1855). Uberaus zahlreich waren Deutsche bzw. Deutsch-Balten in den Gouverneursbzw. Vizegouverneursposten i m gesamten R e i c h vertreten, Ämter, die meist als Stufe zu weiterem Aufstieg dienten, etwa bei Alexander Karl Graf Sievers ( 1 8 2 3 - 1 8 8 7 ) oder General von Trephoff (russ. Trepow), der ab 1882 Gouverneur von St. Petersburg wurde. Die politische Betätigung, d.h. das W a h l recht, hing v o m Besitztum ab. Ehrenamtlich konnten Deutsche als Stadtverordnete ein Mandat übernehmen, was z . B . Eduard Baron von Brüggen, der 1905 der Petersburger Gruppe beitrat, wahrnahm. Die Möglichkeit ab 1905 Parteien zu gründen, scheiterte zunächst an den unterschiedlich verfolgten Interessen, so daß von hier aus keine nachhaltige W i r k u n g ausging, was aber durch die Kriegserklärung des deutschen Kaisers auch abgeschnitten wurde. Unter Alexander III. begannen die Deutschen, sich i m m e r stärker in zwei Lager zu teilen, was zu Interessenkonflikten führte. Denn die einen wollten mit dem Assimilierungsprozeß eine totale zaristische Russifizierung (bei der Volkszählung 1897 gab ein nicht zu unterschätzender Prozentsatz von Deutschen russisch als Muttersprache an), während die anderen die deutsche Herkunft zu bewahren suchten.

22 Es erklärt sich von selbst, daß angesichts der starken Präsenz einer deutschsprachigen St. Petersburger Bevölkerung auch i m Bürgertum, einschließlich der Akademiker, den mittleren und unteren Schichten der Bereiche von Handel und H a n d w e r k das deutsche Schulwesen in der Hauptstadt St. Petersburg von Anfang an sehr ausgeprägt war. Neben Privatschulen und Privatunterricht waren die Hauptschulträger die vier wichtigsten kirchlichen Gemeinden, die sich vor allem privat finanzierten. M i t diesen protestantischen Schulen (die Religionsfreiheit w u r d e verbrieft) w i r d das ca. 204 Jahre ( 1 7 1 0 - 1 9 1 4 ) währende geistig-ethische Band der Deutschen in St. Petersburg zusammengehalten. Ihr Lehrpersonal bestand daher in frühester Zeit aus Predigern bzw. Pfarrern u. Theologen. Bereits 1710 w u r d e die evangelisch-lutherische St. Petri Schule, erwachsen aus den Bedürfnissen der Bediensteten der Admiralität, vom holländischen Vizeadmiral Cornelius Bruys gegründet und d e m Patronat des hochrangigen Militärangehörigen Graf Burchard Christoph von M ü n n i c h unterstellt. Sie bestand 210 Jahre lang ununterbrochen. Den Ursprung bezeugt der anfängliche Brauch, statt der fehlenden Glocke in der Kirche die Flagge der Admiralität für den Beginn des Gottesdienstes zu hissen. Die lutherische Gemeinde, eine der reichsten und berühmtesten Kirchenschulen Europas, besaß die größte Kirche, zunächst mit 1500 Sitzplätzen und nach d e m Neubau 1838 mit 2500 Sitzen (1909 hatte sie bei 15000 Mitgliedern 3000 Sitzplätze). Der berühmte Geograph (vgl. seine „Erdbeschreibung"), Theologe und Göttinger Professor, Anton Friedrich Büsching ( 1 7 2 4 - 1 7 9 3 ) , Vater des neben Friedrich von der Hagen in Breslau als Professor tätigen Mitbegründers der Altgermanistik, Johann Gustav Gottlieb Büsching (1783 — 1829), w a r in der Petri Gemeinde von 1762 (berufen schon am 2 4 . 7 . 1 7 6 1 ) bis 1766 tätig. Er gilt als einer der großen R e former dieser später weithin bekannten Schule. N a c h d e m Feldmarschall Burchard Christoph von M ü n n i c h aus der Verbannung zurückgekehrt und erneut Präses der Schule war, legte Büsching 1765 aufgrund der starken Einmischung von M ü n n i c h sein Amt nieder. 1766 nahm er das Amt des Schuldirektors und Oberkonsistorialrats in Berlin an und w a r fast 30 Jahre hindurch in Schulfragen tätig. Er

23 übernahm in Berlin die Leitung des ältesten und bis heute bestehenden „evangelischen Gymnasiums zum Grauen Kloster" (gegründet 1574, vgl. den Vater von Johann Andreas Hel(l)wig, Jakob Hel(l)wig 1 6 3 1 - 1 6 8 4 ) . In der St. Petri Schule erhielten künftige Generäle, Staatsbeamte, Diplomaten, Gelehrte, erfolgreiche Handwerker und Kaufleute ihre Ausbildung, die das große Ansehen der Schule in St. Petersburg i m Laufe der Zeit beträchtlich stärkten. Seit den 1860er Jahren waren Deutsch-Balten vorwiegend die R e k t o r e n der Schule, was ζ. T. auf die russifizierenden R e pressalien im Baltikum zurückzuführen ist, die in dem M a ß e in St. Petersburg nicht bestanden. N a c h d e m die Schule schließen mußte, w u r d e auch die Gemeinde Opfer der antireligiösen Sowjets. Pastor H. Hansen w u r d e 1927 verbannt, 1937 w u r d e n die Pastoren P. und B. Reichert erschossen. Ende 1937 w u r d e die Kirche geschlossen und dort ein S c h w i m m b a d eingerichtet. Im Jahr 1736 w u r d e die St. Annen Schule (seit 1833 erhielt sie den Status einer Gelehrtenschule, d. h. sie w u r d e zum Gymnasium) auf d e m Stückhof (Litejny) gegründet. Da die Gemeinde von der Zarin Anna Ivanovna finanzielle Unterstützung erhielt, benannte man die Schule nach ihr. Die Schüler kamen aus sehr gemischten Ständen, Akademikern, Fabrikanten, Ärzten, Lehrern, Kaufleuten, Künstlern u. Handwerkern. Bis zu ihrer Schließung 1919 w a r sie von 1884 an von dem Deutschböhmen Joseph König geleitet w o r den. Die Kirche dieser Gemeinde w u r d e 1935 geschlossen und zu einem Kino umgebaut. Im gleichen Gründungsjahr entstand die luth. St. Katharinen Schule (benannt nach der Hl. Schutzpatronin der Zarin Katharina nach Errichtung eines festen Gebäudes 1 7 6 8 - 1 7 7 1 ) auf der Deltainsel Vasil'evskij Ostrov, w o sich viele Akademieprofessoren u. Kaufleute niedergelassen hatten. Sie mußte allerdings kürzere Perioden von Schließungen (z.B. 1786, 1 8 0 3 - 1 8 1 0 u. 1 8 2 4 - 1 8 3 7 ) hinnehmen, da u. a. die Z u w e g e über die N e w a v o m Festland noch nicht ausgebaut waren. Erst ab 1880 besaß diese Schule einen Gymnasialzweig. Im 19. Jh. waren deutsch-baltische Adlige die Hauptförderer. So beendete der DeutschBalte, der Kurländer Heinrich Pantenius, als R e k t o r (1904 — 1918) diese renommierte Schulgeschichte.

1. Geschichtlicher Abriß Seit 1818 k a m noch durch die Initiative von Pastor Johannes von Muralt, einem Pestalozzi Schüler, die Lehranstalt der Reformierten (für Deutsche, Franzosen und Niederländer) hinzu (bereits 1818 Lateinschule u. ab 1864 G y m nasium). Der energische Pastor der Gemeinde, Hermann Dalton, bekleidete sein Amt 30 Jahre lang ( 1 8 5 8 - 1 8 8 8 ) . Für den geringen Anteil an Katholiken blieb zunächst nur die Möglichkeit, sich den polnischen Einrichtungen anzuschließen, w u r d e n sie doch von der orthodoxen Kirche mit A r g w o h n betrachtet. Erst Mitte des 19. Jhs. w u r d e n 3 katholische Kirchen gebaut, was aber w e n i g über das noch nicht eingehend erfaßte katholische Schulwesen aussagt. Daneben bestanden, beeinflußt v o m russischen Adel, zahlreiche Privatschulen (sog. Pensions-Schulen, d.h. Internate), in denen ebenfalls Deutsch gelehrt wurde. Zu den bekanntesten gehörte die schon 1786 eröffnete Schule des Basedow Schülers Christian W o l k e . Hinzu k a m die nicht d e m Adel, sondern der Mittelschicht zugewandte Karl M a y - S c h u l e (gegr. 1856), eines in St. Petersburg geborenen Mannes, der preußisch und mütterlicherseits schwedischer Abstammung w a r (f 1895). Auch diese Schule w u r d e nach der R e v o l u t i o n als „bürgerliche Verirrung" abgeschafft. Alle Schulen konnten von Russen besucht werden, deren Bildungsstand zunächst nicht z u m Besten war, die aber auch dieses Schulwesen lange Zeit weitgehend mieden. Die Dorpater Universität, 1632 vom schwedischen König Gustaf II. Adolf gegründet, durch die Kriegsereignisse nach Pernau verlegt und 1710 ganz geschlossen, erlebte durch den Erlaß Pauls I. 1797 einen neuen Aufschwung. Der Ukas besagte, daß jedes Studium i m Ausland (also meist in Deutschland) untersagt wurde (wohl u m das Einsickern von französisch-revolutionärem Gedankengut nach R u ß l a n d zu verhindern). Die Studenten mußten ins Baltik u m zurückkehren, was 1802 die N e u g r ü n dung der Universität nach sich zog. Das deutsche Schulwesen w u r d e unter Alexander III. besonders in den Ostseeprovinzen in Folge auch der Gründung des Deutschen R e i c h e s (1871) drastisch beschnitten. In St. Petersburg jedoch blieben die kirchlichen Schulen dank eines auf Betreiben von Graf von M ü n n i c h (1683 — 1767) und Büsching für die St. Petri Schule am 3 1 . 1 .

Historischer und soziokultureller Hintergrund 1764 erwirkten Privilegs Katharinas II. von den Russifizierungsmaßnahmen zunächst verschont. Lediglich der Unterricht in neuerer Geschichte mußte seit 1892 in russischer Sprache abgehalten werden, was dann auf weitere, wenn auch wenige Lehrfächer ausgeweitet wurde. Dieser Sonderstatus führte dazu, daß die Deutsch-Balten, in deren Schulen in Est-, Liv- und Kurland die deutsche Sprache verboten war, nunmehr verstärkt in die Schulen v o n St. Petersburg drängten, besaßen die Deutsch-Balten doch auch die russische Staatsangehörigkeit. Hinzu kam, daß nun auch Russen ihre Kinder auf die Kirchenschulen schickten, so daß man bald argwöhnte, daß die Russifizierung nicht nur von oben, sondern nun auch noch von unten aus der Bevölkerung erfolgen sollte, was zu massiven Abschottungsmaßnahmen führte. Gleichwohl sorgten diese Schulen dafür, daß nicht nur Deutsche, sondern auch namhafte Russen eine fundierte Ausbildung erhielten, die sie im Laufe des 19. Jhs. dank der deutschen Sprachbeherrschung auch befähigte, in Dorpat zu studieren. Erst gegen Ende des 19. Jhs. kam es zu Gründungen von Mädchenschulen, wobei eine der bekanntesten das Mädchenpensionat von Henriette K ö b k e war. Gemäß den demographischen Erhebungen von 1867 und 1897 war der Anteil der Deutschen in Lehrberufen verhältnismäßig stark, wobei die Zahl der Frauen, die Deutschlehrerinnen waren, bis 1910 die der Männer überstieg. In den Fächern Geographie, N e u e r e Geschichte, Literatur setzten aber auch hier Einschränkungen der deutschen Sprache ein, die zu Entlassungen v o n deutschen Lehrern u. Lehrerinnen führten, weil sie der russischen Sprache nicht mächtig waren. Das E n d e kam hier 1914 mit dem Ausbruch des I. Weltkrieges. W e r von den deutschen Staatsangehörigen nicht bereits ausgereist war, unterlag der Zivilinternierung in entlegene Gegenden Rußlands. Mit dem Dekret vom 2 2 . 1 . 1 9 1 8 wurde der Besitz der Kirchen enteignet, so daß die Schulen in das Eigentum der Sowjets übergingen. Typisch für St. Petersburg war der hohe Anteil an deutschen Ärzten. Z u Beginn kamen die sog. Wundärzte, meist Chirurgus genannt, die keine besonders qualifizierte akademische Ausbildung besaßen. Diese Schicht wurde rasch v o n der russisch-einheimischen Berufs-

24 schicht ausgefüllt, die als Feldscher von Russen konsultiert wurden. Unter Katharina II. j e doch änderte sich dies schlagartig. D i e hohe Kindersterblichkeit (nicht der Anhebung der Bevölkerung dienend), ferner die durch die Türkenkriege eingeschleppten Seuchen, ließen Katharina seit 1770 verstärkt akademisch gebildete deutsche Arzte nach St. Petersburg und bald in das ganze russische R e i c h verpflichten. 1786 beauftragte die Kaiserin den königlichen Leibarzt Johann G e o r g Z i m m e r mann in Hannover, 24 Ärzte anzuwerben. Im Z u g e dieser Anwerbung wurde Georg T h o mas Freiherr v o n Asch (1729 — 1807), p r o m o viert bei Albrecht von Haller ( 1 7 0 8 - 1 7 7 7 ) , der trotz Aufforderungen nicht nach St. Petersburg ging (ein Studienfreund von Gmelin, s.o.), sogar Generalstabsmedikus der russ. Armee. Der hohe Prozentsatz der deutschen studierten Ärzte kam aus Universitätsstätten wie Königsberg, Halle, Leipzig, Göttingen, Straßburg oder Leiden. Sie waren in St. Petersburg allerdings freipraktizierend, versorgten also nicht die allgemeine Stadtbevölkerung. D e m Deutsch-Balten J o h a n n Heinrich Kelchen ( 1 7 1 3 - 1 8 1 0 ) war die Gründung der ersten chirurgischen Lehranstalt, des deutschsprachigen Kalinkin-Instituts (1781 — 1808), für den Nachwuchs zu verdanken, da es an der Universität lange keine medizinische Fakultät gab. Mit der N e u g r ü n d u n g der Universität Dorpat 1802, die bis zur Russifizierung durchweg deutschsprachig war, rekrutierten sich dort die Doktoren der Ostseeprovinzen. Welche herausragende Stellung die deutschen Ärzte in St. Petersburg hatten, abgesehen von anderen Bereichen im R e i c h , belegt auch die Tatsache, daß von den 10 deutschen Mitgliedern, die 1819 den „Deutschen Ärztlichen Verein" gründeten (die Initiative ging von dem Augenarzt Dr. Lerche aus), 6 als Leibärzte der Zarenfamilie tätig waren, ein Amt, das Deutsche schon seit über 100 Jahren ausübten. Das soziale Leben in St. Petersburg spielte sich zum einen in dem Engagement für wohltätige Z w e c k e ab, w o schon frühzeitig in den kirchlichen Gemeinden durch Spenden ein soziales N e t z geknüpft wurde (Krankenpflege, Armenversorgung — gegründet v o n den Pastoren Frommann und Taubenheim der Petri Gemeinde - , Schulhilfsvereine u.a.m.). Durch die anhaltende Einwanderung aus den dt. Staaten, verbunden mit den aus ihnen re-

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1. Geschichtlicher Abriß

sultierenden materiellen N ö t e n der Hand- vornehmlich die Bedürfnisse des Adels oder werker wurde 1842 der aufsehenerregende der höheren Mittelschicht befriedigte. Dar„Deutsche Wohltätigkeitsverein" auf Initiative unter befanden sich auch gegen Ende des 19. von A. v o n Stieglitz, den Ärzten Dr. Spieß Jhs. eine Gouvernantenvermittlung und von und Dr. M . Meyer sowie den Baronen von A. Burchardt das erste Grammophongeschäft. Seebach gegründet. Er war die einzige nicht Problematisch wurde seit etwa 1830 die fachbezogen-wissenschaftliche Gesellschaft zur Zweiteilung der Zünfte in „ausländische" und Zeit von Nikolaus I., die mit offizieller Z u - „russische". D i e Deutschen profitierten lange stimmung entstand, weil sich die Deutschen davon, daß sie als nicht russische StaatsangeAlexander Christoph (Graf ab 1832) B e n - hörige ins Ausland reisen und dadurch die ckendorff ( 1 7 8 1 - 1 8 4 4 ) , Leiter der III. Per- neuesten Erzeugnisse aus Europa mitbringen sönlichen Kaiserlichen Kanzlei (Geheimpoli- konnten. Mehrere Forderungen nach Aufhezei, dessen Vorgänger L. W. Dübelt, 1792 — bung dieser Trennung ab der 2. Hälfte des 19. 1862 bereits ein Deutscher war) und Wladimir Jhs. schlugen fehl. Erschwerend kam hinzu, Dal ( 1 8 0 1 - 1 8 7 2 ) , der persönliche Sekretär des daß die deutsch-baltischen Gewerke mit ihrer Innenministers, direkt einsetzten. Hielten sich russischen Staatsangehörigkeit nicht den ausdie kirchlichen Vereine noch beständig in ländischen Innungen in Petersburg beitreten ihrer Mitgliederzahl, so schwand diese in den und damit die deutschsprachigen Gewerke übrigen Gesellschaften, so daß zu Beginn des keine Einheit bilden konnten. Außerhalb der 20. Jhs. eher nationalitätenbewußte Zusam- verordneten Innungen schloß sich das deutmenschlüsse (z.B. der „Deutsche Bildungs- sche Handwerk zum Schutz und zur Unterund Hilfsverein"), bestanden, bis auch diese stützung in d e m Verein „ D i e Palme" zusamsich auflösten. men (urspr. 1863 gegründet als evangelisches V o n der Gründung der Stadt Petersburg Gesellenhaus u. dann von den Handwerkern profitierten im Laufe der Zeit der Handel und übernommen), das auch ein eigenes Laiendas Handwerk. Deutsche spezialisierten sich theater hatte und bald aus einem Netzwerk aufgrund der Nachfrage durch die russischen v o n zahlreichen Untervereinigungen bestand. Behörden im Handwerk erstens auf hoch- N e b e n dem Einzelgewerbe entstanden im qualifizierte metallverarbeitende Berufe, z . B . Verlauf der Zeit sehr profitable Fabriken bzw. Uhrmacher, Feinmechaniker, Münzpräger Manufakturen von Deutschen. Betriebe des sowie Gold- und Silberschmiede. Zweitens Bergbaus und Hüttenwerks waren mehrheitvertraten sie stark das Bäcker-, Schneider-, lich in der H a n d v o n Sachsen. Hinzu kamen Leder- und Schusterhandwerk. Bis in die 60er Textilmanufakturen (mit Eigentümern aus Jahre des 19. Jhs. besaßen die deutschen B ä - Schlesien und Pommern), Glashütten, Papiercker geradezu eine Monopolstellung in der und Pulvermühlen sowie FarbenproduktionsStadt, die aber dann durch die Gründung von stätten. Z u diesen Fabrikanten gehörte die Moskauer Großbäckereibetrieben (Moskovs- namhafte Familie Amburger mit ihrer Seikie bulocnye), etwa durch die Firma Filippov denfabrik. In deutscher H a n d befanden sich drastisch gebrochen wurde. Trotz einer noch Walzwerke, wie auch andere metallverarbeistattlichen Anzahl an deutschen Bäckereien bei tende Fabriken. Im 19. Jh. wuchs bereits eine Ausbruch des I. Weltkriegs, hatten viele pri- in St. Petersburg geborene Unternehmervate Betriebe ihren Bankrott anmelden müs- schicht heran. Zu ihnen gehörte z . B . der sen. Die Wurstmacherei und Bierbrauerei „ Z u c k e r k ö n i g " Leopold König, der sich von waren drittens eine ureigene D o m ä n e der seinem 15. Lebensjahr an zu einem der Deutschen in der Stadt. Nicht die Fleischer, reichsten Männer v o n St. Petersburg empormeist Russen, sondern die dt. Wurstmacher arbeitete. Hierbei half ihm der mächtige (nemeckij kolbasnik) beherrschten den geho- L u d w i g Stieglitz, der größte Firmeninhaber benen Fleischbedarf der Oberschichten. Vier des Bereichs Export-Import. Seit Beginn des 19. Jhs. begann das Geschäft mit deutschen der neun Brauereien gehörten 1869 (Volkszählung) deutschen Unternehmen. A u f der Kapitalinvestitionen. Ludwig Stieglitz (1778 — 1843, seit 1828 Baron) war 1803 aus Hessen berühmten Pracht- und Einkaufsstraße von Petersburg, dem Nevskij-Prospekt, gehörte (Arolsen) nach Petersburg g e k o m m e n und jeder vierte Laden einem Deutschen, der hatte sein Vermögen während des N a p o l e o -

Historischer und soziokultureller Hintergrund nischen Krieges und der Kontinentalsperre gemacht. Er beteiligte sich 1827 an der ersten russischen Feuerversicherungsgesellschaft, in der Zeit 1 8 4 0 - 1 8 5 0 finanzierte seine B a n k den B a u der Eisenbahn v o n Petersburg nach Moskau. Schließlich stieg er zum Direktor der Staatsbank auf. Sein Sohn Alexander (1814— 1884) erweiterte beträchtlich den Einfluß des Hauses, das mit London, Berlin, Leipzig und Paris in engsten geschäftlichen Verbindungen stand. Das Bankengeschäft begann zu blühen, so daß bei der Gründung der „St. Petersburger Privaten K o m m e r z b a n k " in der zweiten Hälfte des 19. Jhs. führende deutsche Kaufleute und Unternehmer beteiligt waren. Der größte Industrielle in Rußland war L u d w i g K n o o p , der 1839 nach Moskau kam (f 1894) und, ausgehend v o n seiner Textilfabrik, es dazu brachte, daß man sagte „keine Kirche ohne Popen, keine Fabrik ohne K n o o p e n " . Auch die Seilerdynastie der Familie (gegründet von Karl Gott ab 1800) gehörte zu den Großen in St. Petersburg. Im Wirtschafts- und Handwerksbereich war von den im Baltikum einsetzenden russisch-nationalen Beschränkungen der Deutschen hier kaum etwas zu spüren. Im Gegenteil, selbst bei dem Ausbau der elektrotechnischen Industrie war der berühmte Erfinder und Ingenieur Werner von Siemens beteiligt, der 1853 in St. Petersburg eine Niederlassung gründete. Ende des 19. Jhs. baute die Firma Siemens & Halske die Straßenbahn in St. Petersburg. Im Laufe der Zeit gingen diese Unternehmungen in Rußland an die seit 1887 umbenannte A E G (ehemals Dt. Edison Gesellsch. von E. Rathenau) über. Allerdings machte den Deutschen im Baltikum und Petersburg die u m Jahrzehnte gegenüber den westeuropäischen Ländern nachhinkende Industrialisierung zu schaffen. Im kulturellen Bereich war das deutsche Zeitungswesen ein Instrument der Akkulturation, stand aber auch ständig unter B e o b achtung der russischen Behörden (Zensur). In der 1. Hälfte des 19. Jhs. waren 22 deutsche Periodika auf dem Markt, die in dieser Zeit noch eher unpolitisch waren. Bis zum I. Weltkrieg nahmen die Neuerscheinungen u m 30 Periodika zu. Allerdings mußten viele Blätter nach nur wenigen Jahren ihr Erscheinen einstellen. Ein Beispiel ist das humoristische Wochenblatt „Pipifax", hrsg. v o n Berthold Guttman, das nur v o n 1887 bis Jan. 1891

26 erschien. Ein langes Leben war drei Periodika beschieden und vor allem den Fachzeitschriften, etwa der Medizin, der Pharmazie oder des Handels. Bei diesen berufsspezifischen Zeitschriften ist j e d o c h auffällig, daß die meisten schon vor der drastischen Russifizierung in den 1860er u. 1870er Jahren ihr Erscheinen einstellten. Das galt auch für die erste naturwissenschaftliche Zeitschrift Rußlands, die v o n —> Karl v o n Baer und —> Gregor von Helmersen herausgegeben wurde (1839 — 1872). N u r die „St. Petersburger Medizinische Wochenschrift", erst ab 1876 erschienen, hielt sich bis 1914. D i e drei Periodika waren stark ständisch geprägt. D i e älteste, die Oberschicht ansprechend, wurde bereits 1727 als w ö chentlich erscheinende „St. Petersburgische Z e i t u n g " gegründet, die ab 1831 täglich auf dem Markt war und ab 1852 bis zur Einstellung 1 9 1 4 / 1 5 den moderneren Titel „St. Petersburger Z e i t u n g " erhielt. Besitzerin bis 1874 war die Akademie der Wissenschaften und danach bis zur Einstellung des Blattes das Ministerium für Volksaufklärung, wenngleich der deutsch-baltische Einfluß (bes. seit 1874) unübersehbar wurde. Einen moderneren Z u schnitt erhielt die Zeitung erst unter der R e daktion des reichsdeutschen Hofrats Friedrich Clemens Meyer von Waldeck ( 1 8 5 2 - 1 8 7 4 , zuvor Hauslehrer in Estland). N a c h der Z u sammenlegung mit der von Deutsch-Balten geleiteten „Nordischen Presse" und der Übernahme der Redaktion durch den Deutsch-Balten Paul von Kügelgen (1843 1904) entwickelte sich die Zeitung zu einem anspruchsvollen Intelligenzblatt mit Ausrichtung auf den gesamten Ostseeraum, das nach seinem T o d bis zur Einstellung von seinen Söhnen —> Paul Siegwart v. Kügelgen (1875 — 1952) und Carlo v. Kügelgen ( 1 8 7 6 - 1 9 4 5 ) gleichsam als Familienbetrieb geführt wurde. Die Lücke für die sich ausbreitende Mittelschicht Schloß der „St. Petersburger H e r o l d " (1876 — 1914, gegründet von dem gebürtigen mecklenburgischen Arzt Franz Gesellius), der auch unterhaltsame Artikel enthielt. Mit B e ginn der 1890er Jahre befürwortete das Blatt die Russifizierung, so daß es Konflikte unter den Deutschen auslöste. Als drittes großes Blatt fungierte das „St. Petersburger Evangelische Sonntagsblatt" ( 1 8 5 8 - 1 9 1 4 ) . Die lange Existenz des Blattes unterstreicht die Bedeutung des protestantischen Zusammenhalts in St.

27 Petersburg, der sich in Schulen u. a. Institutionen niederschlug. A u ß e r d e m w u r d e n in der russischen Hauptstadt die deutschen Zeitungen aus Est- und Livland gelesen. St. Petersburg w u r d e unmittelbar nach seiner Gründung zum Anziehungspunkt für Künstler aller Bereiche, entwickelte ein reges Theater(vgl. das Kapitel zum Theater) und Vereinsleben, besonders i m musischen Bereich. Die Vorliebe der Deutschen für Musik ist durch die zahlreichen Gesangvereine, Tanz- und Ballettgesellschaften sowie Instrumentalmusikvereine dokumentiert (ab der 2. Hälfte des 18. Jhs.). Dieses Interesse schlug sich sogar in einer eigenen Zeitschrift nieder. Unter Zarin Elisabeth w u r d e 1758 die Akademie der Künste gegründet. Uberschaut man die Leistungen der Baukunst, der Malerei, bes. der Portrait- und Historienmalerei, die oft der Selbstdarstellung des russischen Adels, w i e auch anderswo in dieser Zeit, gewidmet waren, w o z u auch die Skulpturen (vielfach Büsten) gerechnet werden müssen, dann zeigt sich schnell, daß Frankreich und Italien eine Vorreiterrolle spielten, Deutsche nur w e n i g spektakulär in Erscheinung traten. Im 18. Jh. waren z . B . der Hofporträtist Johann Gottfried Tannauer (Dannauer, 1680—1737), die Kunstmalerin Dorothea Maria Henriette Gsell (1678 — 1743, Tochter der berühmten Malerin Maria S. Merian) oder der aus M e m m i n g e n stammende Zeichenlehrer an der Akademie Elias Grimmel ( 1 7 0 3 - 1 7 5 8 ) bekannt. Für die Kunst insgesamt w a r vielfach Dresden unter dem kunstliebenden August dem Starken (1670 — 1733) für Künstler in St. Petersburg ζ. T. richtunggebend, w o b e i das Baltikum eine starke Mittlerrolle einnahm. W i e eng die deutsche Bevölkerung in der Hauptstadt seit ihrer Gründung mit d e m Zarentuni verknüpft war, zeigte sich auch i m Untergang. Die sich immer mehr verstärkende autokratische Herrschaftspolitik führte zu innenpolitischen Unruhen, die dann auch noch von außenpolitischen Rückschlägen begleitet wurden. Die totale Niederlage im russisch-japanischen Krieg (1904/05) führte u . a . zur Revolution von 1 9 0 5 - 1 9 0 7 . Der I. W e l t krieg, in dem Preußen gegen R u ß l a n d stand, beschleunigte das Ende der Zarenherrschaft unter Nikolaus II. Alexandrowitsch (* 1868, Zar seit 1894 bis zur Ermordung 1917). Nicht

1. Geschichtlicher Abriß von St. Petersburg, sondern — seit August 1914 umbenannt — in Petrograd ging die R e v o l u tion der Sowjets unter Lenin aus, w o auch 1918 die R o l l e als Hauptstadt des gesamten Reiches beendet wurde. Die Stadt hieß bis z u m Ende der Sowjetunion Leningrad. Berlin w u r d e die ungekrönte Hauptstadt der russ. Emigration. Die Stadt hat heute ihren alten N a m e n St. Petersburg wiedererhalten. Viele deutsche Schriftsteller haben sie in ihren W e r k e n verewigt, etwa R a i n e r Maria R i l k e ( 1 8 7 5 - 1 9 2 6 ) , der, seiner mit ihm befreundeten DeutschBaltin Lou Andreas-Salome zuliebe, zwei Rußlandreisen unternahm und seine Eindrücke in einem Gedicht und in den „Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge" festhielt; ebenso Franz Kafka (vgl. sein W e r k „Das Urteil") u.v.a.m. Es sei auch daran erinnert, daß Dimitri Schostakowitsch (1906 St. Petersburg — 1875 Moskau) seine Siebente Symphonie während der fürchterlichen Leningrader Blockade k o m ponierte. 1 Million Menschen verloren ihr Leben durch Hunger, Erfrieren, Krankheiten oder Bomben. Mitten i m Krieg, am 9 . 8 . 1 9 4 2 , hatte diese Symphonie in der Leningrader Philharmonie ihre Premiere.

1.7. Litauen Abweichend von den übrigen baltischen Ländern verlief die Geschichte Litauens. Die sehr bewegten Geschicke des Landes sind schon an seiner i m m e r wieder sich stark verändernden räumlichen Größe ablesbar. Im 15. Jh. erstreckte sich das Großfurstentum Litauen bis zum Schwarzen M e e r . Entscheidend für die Sonderstellung i m Baltikum ist j e d o c h das Aufgehen Litauens in den polnischen Staat bis dieser durch die drei Polnischen Teilungen (1772, 1793, 1795) das Schicksal der übrigen baltischen Gebiete teilte und unter russische Herrschaft fiel. Der ethnische N a m e „Lituae" w i r d erstmals in der auch für die deutsche Heldendichtung wichtigen historischen Quelle, den »Quedlinburger Annalen« (um 1008) erwähnt. Damit ist dokumentiert, daß deutsche Geschichtsschreiber Kenntnis von diesem Land hatten. Erst zu Beginn des 12. Jhs. werden die Litauer in der russischen Nestorchronik als Tributpflichtige

Historischer und soziokultureller Hintergrund des Großfürstentums K i e w aufgeführt. Die erste vorstaatliche Zusammenfassung der vielen litauischen Kleinstammesfürstentümer erwirkte Mindaugas (pol. M i n d o w e u m 1236 — 1263), als er mit der Expansionspolitik des Deutschen Ordens konfrontiert wurde. Die Schlacht bei Schaulen (lit. Siauliai) 1236, in der das Heer des Schwertbrüderordens vernichtend geschlagen wurde, hatte zur Folge, daß es 1237 zu einem Zusammenschluß mit dem Deutschen Orden kam. Der Deutsche Orden versuchte aber unablässig zur Festigung seines Herrschaftsgebietes einen Landweg zwischen dem Stammordensland Pruzzen und dem Ordensland Altlivland zu erreichen, so daß das dazwischenliegende Gebiet der Semgallen und Samogiten südlich von Kurland fast 200 Jahre heftig umkämpft war. Der Deutsche Orden war nur 12 Jahre (zw. 1398 und 1410) i m Besitz des semgallisch/schamaitischen Gebietes, denn die Schlacht von Tannenberg, in der der Deutsche Orden vernichtend geschlagen wurde, ließ dieses Gebiet w i e d e r an Litauen-Polen fallen (Thorner Frieden 1411). Der litauische Widerstand gegen den Deutschen Orden w a r eine Folge des Erstarkens des litauischen Fürstentums. Seit M i n daugas (erstmals 1238 als litauischer Herrscher erwähnt, 1263 ermordet) waren die litauischen Fürsten trotz innerer Zwistigkeiten bestrebt, ihr Land zu erweitern und zu Einigungen untereinander zu gelangen. Unter Gedymin (lit. Gedimmas * u m 1 2 7 5 / 1 3 1 6 - 1 3 4 1 ) und seinen Söhnen Algirdas (1345 — 1377) und Kestutis ( 1 3 4 1 - 1 3 8 2 ) erstreckte sich das litauische R e i c h nach Südosten bis kurz vor Moskau und bis an das Schwarze M e e r . Schon in dieser Zeit war man gemäß den damaligen allgemeinen B e m ü h u n g e n östlicher Herrscher bestrebt, deutsche Siedler (Bauern) in das Land zu rufen. Dieser erste deutsche Siedlerstrom war nicht sehr umfangreich und versiegte schon bald, w i e auch weitere Siedlungswellen keinen nachhaltigen Einfluß hatten. Einschneidend für die litauische Geschichte w u r d e das Jahr 1386, als Gedymins Enkel J a gello (pol. Jagiello, 1 3 7 7 / 8 6 - 1 4 3 4 ) , B e g r ü n der des Jagiellonengeschlechts, zum Christentum übertrat und die polnische Thronerbin Jadwiga ( 1 3 8 4 - 1 3 9 9 ) heiratete, so daß 1385 Polen und Litauen in der U n i o n von Kreva zusammengeschlossen wurden. Im gleichen Jahr w u r d e er König von Polen und trug den

28 N a m e n Wladyslaw II. Jagiello. Die in Personalunion vollzogene Vereinigung Litauens mit Polen w a r damit für lange Zeit besiegelt. A n fängliche Bestrebungen von Großfürsten in Litauen, etwa von Wladislaws Vetter W i t o l d (lit. Vytautas, pol. W i t o w t 1392-1430), weitgehende Unabhängigkeit von Polen zu besitzen, hatten keinen Erfolg, da die R e g i e rungsgewalt von Polen ausging. Die Städte Wilnius (lit. Vilnius, i m 10. Jh. gegründet, 1387 mit Magdeburger Stadtrecht versehen) und Kauen (lit. Kaunas, pol. Kowno) verloren an Bedeutung, wenngleich in diesen Städten Deutsche und besonders J u d e n in H a n d w e r k und Handel über Jahrhunderte hinaus vertreten waren. Dagegen w u r d e Krakau, w o 1364 die Universität gegründet wurde, das Zentrum Polens, das nicht in die Reformationskriege involviert wurde. Gerade in dieser Zeit erlebte Polen ein kulturelles „Goldenes Zeitalter", das von etwa 1500 bis ca. 1620 andauerte und sich auch auf Litauen auswirkte. Sigismund I. (lit. Zygimantas I.), der in zweiter Ehe mit der Mailänderin Bona Sforza verheiratet war, hatte Polen für die Renaissance und den Humanismus geöffnet. In Krakau wirkte neben zahlreichen Italienern auch der deutsche Humanist Konrad Celtis ( 1 4 5 9 - 1 5 0 8 ) von 1 4 8 9 - 1 4 9 1 . In der Union von Lublin (1569) kam es zur vollständigen Vereinigung von Litauen und Polen, nachdem 1561 Kurland und auch Livland unter polnische Herrschaft gelangt waren. Das Land Litauen verlor an Bedeutung. Im Zuge der großen Agrarreform unter Sigismund II. August (Zygimantas II. Augustas * 1 5 2 0 / 1 5 4 8 - 1 5 7 2 ) , die dem Ausbau der Getreidewirtschaft dienen sollte, siedelten einheimische Adlige deutsche Bauern besonders in den Grenzgebieten zu Preußen an. Jan Szemet gründete 1567 eine evangelische Gemeinde in Tauroggen (lit. Taurage), der weithin bekannte Christoph R a d z i w i l l begründete 1587 eine Siedlung in Birsen (Birzai) und der einflußreiche polnische Graf Jan C h o d k i e w c z schuf mit deutschen Siedlern die Stadt Johannesberg. Die generelle Orientierung nach Polen hin hatte nachhaltige Folgen für Litauen, weil sich die gesamte Adelsschicht dorthin ausrichtete, und die polnische D o m i nanz in Sprache und Kultur zu herrschen begann. Die Reformation brachte in Litauen, verursacht durch machtpolitische Erwägungen

29 und die Toleranz der Herrscher, zeitbedingte Irritationen. Der Großkanzler Nikolaus R a d ziwill, mit Sigismund II. August verwandt, trieb die Reformation entscheidend voran. Ab etwa 1550 g e w a n n die lutherische, vor allem aber die calvinistische R i c h t u n g des Protestantismus zeitweilig auch i m regierenden Adel die Oberhand, bis die Gegenreformation ab ca. 1569 massiv einsetzte und der Adel ebenfalls eine Kehrtwende zur Rekatholisierung vornahm. M i t der U n i o n von Lublin 1569 waren Polen und Litauen nicht mehr nur eine Personal-, sondern ab jetzt auch eine R e a l u n i o n . Diese U r k u n d e w u r d e nur in polnischer Sprache abgefaßt, hatte also keine Zweitschrift in der flir Litauen üblichen altweißrussischen Kanzleisprache. 1696 w a r Polnisch die allgemeine Kanzlei- und Verkehrssprache. Damit ging Litauen nun ganz in Polen auf. N u r noch die niedrigen Schichten sprachen Litauisch. Eine Geschichte Litauens im 17. und 18. Jh. existierte nicht, sie w a r die Geschichte Polens. Gleichwohl erhielt Wilnius ab 1579 eine Universität. Da der letzte männliche Jagellone 1572 kinderlos starb, begann in Polen bis zur dritten polnischen Teilung (1795) die Zeit des Wahlkönigtums, w o b e i der polnische Adel (Rzeczpospolita „polnische Adelsrepublik") die eigentliche Macht ausübte. Das Großfurstentum Litauen spielte auch jetzt keine R o l l e , auch nicht i m osteuropäischen Machtgefuge. Neben drei schwedischen W a h l k ö n i g e n aus dem Hause Wasa (schwed. Vasa) w a r unter den Herrschern auch der Sachse August II., der Starke, dessen Regentschaft 1697 — 1706 und 1709 — 1733 i m Zuge des Nordischen Krieges allerdings unterbrochen wurde. Die deutsche Bevölkerung in den Städten ging in der zweiten Hälfte des 18. Jhs. drastisch zurück, da sie unter Druck gesetzt und schließlich durch die polnische Verfassung 1791 benachteiligt wurden. Im Zuge der zweiten (1793) und dritten (1795) Teilung Polens fiel der Hauptteil Litauens an R u ß l a n d , abgesehen von einem Stück, das an Preußen und Osterreich kam, so daß das pol.-lit. Großreich aufgelöst war, und das gesamte Baltikum ab 1795 bis zum I. Weltkrieg unter russischer Herrschaft stand. Anders als in Estland, Livland und Kurland, w o die Russifizierung erst i m letzten Viertel

1. Geschichtlicher Abriß des 19. Jhs. verstärkt einsetzte, konnte R u ß land in Litauen aufgrund der fehlenden b o denständigen Regierungsschichten seine eigene Politik durchsetzen. Die russische litauische Provinz (Litovskaja gubernija) w u r d e von R u ß l a n d 1801 neu geordnet. Sie w u r d e geteilt in die russ. Gouvernements Vil'na (lit. Vilnius), Grodno (lit. Gardina) und Kovno (lit. Kaunas). Lettgallen bildete einen Teil des Gouvernements Vitebsk. Die Provinz Suvalkija, seit 1807 zum Herzogtum Warschau gehörend, blieb nach dem W i e n e r Kongreß 1815 nun als Kongreßpolen bestehen. Einschneidende Folgen hatte der durch die Pariser Julirevolution 1830 beeinflußte N o v e m b e r aufstand 1831. Durch einen kaiserlichen Ukaz w u r d e die Bezeichnung „Litauen" verboten und durch die Verwaltungsbezeichnung „Nordwestgebiet" (Severnozapadnyi kraj) ersetzt. Das Bildungswesen w u r d e gänzlich unter staatliche Kontrolle Rußlands gestellt, was z u m Teil zu Schließungen führte, w i e etwa der Akademie in Vilnius (1579 gegr., von Alexander I. 1803 wiedergegr.). Der Jesuitenorden w u r d e verboten. Litauen sollte entnationalisiert werden, u . a . durch die Einführung der russischen Sprache, der kyrillischen Schrift (1865 Verbot, die lateinische Schrift zu benutzen), des russischen Bildungskanons, der orthodoxen R e l i g i o n (Geistliche w u r d e n oft zwangskonvertiert) und der Ansiedlung russischer Kolonisten. Unter dem Generalgouverneur von Vilnius, M u r a v ' e v ( 1 7 9 6 - 1 8 6 6 ) , gipfelte 1861 die Russifizierung in Deportationen und Hinrichtungen bes. des Adels und der katholischen Geistlichkeit. Auch der J a nuaraufstand von 1863 änderte nichts, zumal die Litauer infolge der früheren Polonisierung kein finanzkräftiges Bürgertum besaßen. In Folge dieser M a ß n a h m e n setzte einerseits eine Emigrationswelle, vor allem in die U S A und nach Kanada ein, andererseits erstarkte die litauische Nationalbewegung, mit der eine stetige Loslösung v o m Polentum einherging, was ζ. T. von der russischen R e g i e r u n g ausgenutzt wurde, die antipolnisch eingestellt war. Schließungen von Kirchen und Klöstern in den Jahren ab 1890 verschärften das antirussische, aber auch antipolnische Klima in Litauen. Die Deutschen waren vornehmlich Bauern und Handwerker, die i m Gegensatz zu den Deutsch-Balten die niederdeutsche Sprache

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beibehielten. Sie waren w e d e r wirtschaftlich, politisch oder kulturell ein Faktor, der in irgendeiner Weise i m Land in Erscheinung trat. Da sie i m Gegensatz z u m übrigen Baltikum nicht der sog. herrschenden Schicht angehörten und zudem räumlich stark zersiedelt waren, k a m es nie zu einer Vereinigung dieser ethnischen Minderheit, obwohl das durch ihren protestantischen Glauben im katholischen U m f e l d vielleicht nahegelegen hätte. Die Siedlung der Deutschen erfolgte vielfach von Ostpreußen her, und zwar verstärkt z w i schen 1794 und 1810. Aufgrund der SteinHardenbergschen R e f o r m e n wurden viele Bauern zwar frei, blieben aber landlos, so daß sie in Litauen eine neue Lebensgrundlage suchten. Deshalb w a r besonders in den Grenzregionen zu Ost- und Westpreußen der Hauptanteil der deutschen Bevölkerung zu registrieren. Abgesehen von den Städten, w i e Wilna, Kauen (gegründet 1408, w o sich vermehrt Deutsche Händler aus Danzig und Königsberg ansiedelten), zog es Deutsche nach Schaulen, ab 1822 nach Mirampol (lit. M a r i jampole, seit 1955 Kapsukas, südl. von Kaunas), Heidekrug (lit. Silute), Prökuls (lit. Priekule) und in andere angrenzende Städtchen. Eine Sonderentwicklung nahmen die Herrschaftsgüter etwa in Tauroggen und Serrey (lit. Seriai) ein, die vor Abtretung an R u ß l a n d i m Jahr 1795 durch Erbvertrag aus Radzwillischem Besitz zeitweise an das Haus Brandenburg-Preußen gefallen waren. N u r dadurch erklärt sich der Anteil an Deutschen von ca. 4000 in Tauroggen nach einer Zählung aus dem Jahr 1910. Die dünne deutsche Kaufmanns- und Intellektuellenschicht trat, i m Gegensatz zu den Juden, die seit den Pogromen des 14. Jhs. ins Land g e k o m m e n waren (z.T. u m 7%), aber 1648 nach den Kosakenaufständen schwere Pogrome erleiden mußten, in den Städten k a u m in Erscheinung. Allerdings gab es auch vereinzelte deutsche Großgrundbesitzer in Litauen, so im Norden die deutsch-baltischen Adligen der Grafen K e y serling und der Freiherren von der R e c k e oder i m Süden, w o sich Bürger aus d e m Deutschen R e i c h niederließen.

einräumen, daß litauische Abgeordnete in die D u m a entsandt wurden, w o b e i auch ein A b geordneter die jüdische Minderheit vertrat. W e l c h e Bedeutung Kaunas hatte, zeigt sich daran, daß noch 1900 der Bürgermeister der Stadt ein Deutscher war. W i e w e n i g die verstreut lebende deutsche Minderheit selbst i m Deutschen R e i c h i m Bewußtsein war, offenbarte sich i m I. Weltkrieg 1915, als deutsche Soldaten Litauen besetzten. Sie w u r d e n völlig überrascht von der Existenz Deutscher in dieser R e g i o n , die i m m e r noch Niederdeutsch (plattdeutsch) sprachen. Entsprechend dieser Situation hielt sich die deutsche Militärverwaltung nicht w i e in Estland, Livland und Kurland an die Deutschen, sondern an die Litauer.

Dem immer stärker werdenden litauischen Nationalbewußtsein entsprachen die Z u g e ständnisse Rußlands nach der R e v o l u t i o n von 1905/06. Es w u r d e ein eigener litauischer Landtag eingerichtet und R u ß l a n d mußte

Erst nach Gründung des unabhängigen litauischen Staates am 16. Februar 1918 (am 12. Juli 1920 durch die Sowjetunion bestätigt) schlossen sich die Deutschen, nunmehr klar als Minderheit deklariert, zu Interessenverbänden zusammen.

1.8. Vom I. bis nach dem II. Weltkrieg 1.8.1. Estland, Osel, Lettland und Kurland Der Ausbruch des I. Weltkrieges bedeutete w e g e n der Kriegsbündnisse eine einschneidende Verschlechterung der Situation der Deutsch-Balten, waren sie doch Feinde der russischen R e g i e r u n g . Viele Deutsch-Balten w u r d e n verhaftet oder nach R u ß l a n d deportiert, so daß nach den Ereignissen 1905 nun erneut eine starke W e l l e der Auswanderung bzw. R ü c k w a n d e r u n g nach Deutschland aber auch nach Ubersee begann. 1915 w u r d e Kurland von deutschen Truppen besetzt. 1917 w u r d e n R i g a und die Inseln Osel, M o o n und Dago eingenommen. Im Frühjahr 1918 fielen auch Dorpat, R e v a l und Narva in deutsche Hand. Inzwischen hatte die Oktoberrevolution 1917 völlig andere Verhältnisse in R u ß l a n d geschaffen, zumal auch Nikolaus II. ( 1 8 6 8 1918, Zar und Kaiser 1 8 9 4 - 1 9 1 7 ) noch i m selben Jahr abdanken mußte. Die Wirren nutzend, proklamierte Estland nach der Flucht der russischen Truppen aus R e v a l am 24. 02. 1918 in dem von deutschen Truppen besetzten Land die unabhängige R e p u b l i k Estland. A m 1 8 . 1 1 . 1 9 1 8 folgte Lettland unter Ein-

31 schluß Kurlands mit seiner Unabhängigkeitserklärung. A m 0 3 . 0 3 . 1 9 1 8 verzichtete R u ß land im Frieden zu Brest-Litowsk auf die Oberhoheit über Est-, Liv- und Kurland. D o c h in den Jahren 1918 bis 1920 fand der baltische Freiheitskrieg statt. In diesem Bürgerkrieg ging es nicht nur u m die Durchsetzung der nationalen Interessen der Esten und Eetten gegen die der Deutsch-Balten und Russen, sondern es wurden auch die Spannungen der Weltkriegsparteien weiter ausgetragen. Besonders unter den Letten fand der Bolschewismus breite Zustimmung. D e n n o c h kämpften viele Deutsch-Balten in neugebildeten Freiwilligenarmeen - dem estländischen „Baltenregiment" und der lettländischen ,,Baltischen Landwehr" - an der Seite der Esten und Letten gegen das Vordringen bolschevikischer Truppen. D i e Freiwilligenarmeen bestanden überwiegend aus DeutschBalten, die sich ihrer Heimat, zum Teil auch ohne politischen Führungsanspruch, weiterhin verbunden fühlten. V o n den Esten wurde dieser Loyalitätsbeweis positiv zur Kenntnis genommen, während in Lettland das Klima zwischen der nationalen Führung und den Deutsch-Balten schlechter war. Der deutsche Bevölkerungsanteil war hier größer, zudem fühlten sich die Deutsch-Balten zusammen mit den noch immer präsenten reichsdeutschen Soldaten als die eigentlichen Landesverteidiger. So sahen sich die Letten als Kämpfer gegen zwei Fronten, die der Bolscheviki und die der Deutschen. Unter Führung von Baron Hans von Manteuffel, dem K o m m a n d e u r der Bait. Landwehr, wurde im „Libauer Putsch" die amtierende lettische R e g i e r u n g gestürzt u. Ulmanis durch den lettischen Pastor Andrievs Niedra ersetzt. Dieser stand der deutschen Besatzung freundlich gegenüber, während Ulmanis' Bauernpartei bei den Deutsch-Balten den R u f hatte, bolschevikenfreundlich zu sein. Nach und nach gelang es den vereinten reichsdeutschen, russ. und lett. Truppen, die Bolscheviken zurückzudrängen. Kurland konnte zurückerobert, im Mai auch R i g a wieder eingenommen werden. Was als ,,Wunder an der D ü n a " bezeichnet wurde, markierte zusammen mit d e m „Wunder an der Weichsel" im folgenden Jahr aus westlicher Perspektive einen wichtigen Einschnitt bei der Eindämmung der expandierenden Bol-

1. Geschichtlicher Abriß scheviken. In den Friedensvereinbarungen mit Estland verzichtete Sowjetrußland am 2. Februar 1920 „freiwillig und auf alle Zeiten" auf die Souveränitätsrechte. Mit Lettland kam es am 1. August 1920 in R i g a zum Frieden. In diesem Zusammenhang wurde schließlich der neue Grenzverlauf zwischen Estland und Lettland entlang der Sprachgrenze festgeschrieben. Estland verschob sich damit nach Süden, so daß das alte Nord-Livland an Estland fiel. D o c h waren sich die Kämpfer, die gemeinsam gegen die R o t e Armee vorgegangen waren, untereinander keineswegs einig. Im S o m m e r 1919 kam es bei Wenden zur Schlacht zwischen est. bzw. nordlett. Truppen und der Bait. Landwehr, nach deren vernichtender Niederlage am 22. Juni alle reichsdeutschen Soldaten das Land verlassen mußten. Die Landwehr wurde unter lett. Oberbefehl gestellt und später aufgelöst. Der Waffenstillstand von Strasdenhof (lett. Strazdumuiza) besiegelte das Ende aller Hoffnungen auf einen gesamtbaltischen Staat. Ulmanis, den die deutschbaltische Landwehr gestürzt hatte, kehrte als Haupt der lett. R e g i e r u n g zurück. V o n den Deutsch-Balten wurde die Zusicherung gefordert, sich zukünftig unter Anerkennung des eigenen Minderheitenstatus in die neuen Staaten Estland u. Lettland einzufügen. D i e erneute Unabhängigkeitserklärung v o m Mai 1920 wurde v o n der Sowjetregierung im Rigaer A b k o m m e n v o m August 1920 bestätigt. In Estland strebte man einen Friedensschluß mit den Bolscheviki an, so daß am 2 . 2 . 1 9 2 0 der Friedensschluß zu Dorpat zustande kam, in dem Estland als souveräne Republik anerkannt wurde. Das Baltenregiment wurde aufgelöst. Schnell entwickelte sich das estnische Bildungssystem, das die Grundlage für den neuen Staat bilden sollte. D i e verbliebenen DeutschBalten gründeten eine eigene Partei, deren Vorsitzender Christoph Mickwitz war. 1919 konnte die deutsch-baltische Partei drei Parlamentsabgeordnete stellen. Zwischen 1923 und 1926 verringerte sich die Zahl j e d o c h u m einen Sitz. D i e Auswanderungsquote der Deutschen nahm zu, und die bestehenden Zusammenschlüsse wurden mehr und mehr zu einem abgekapselten deutschen „Vereinsleben". Immerhin gelang es zu Beginn des Jahres 1925 einen Minderheitenschutz durchzusetzen, der muttersprachlichen Unterricht er-

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laubte und die Einstellung von Lehrern ohne Zustimmung der R e g i e r u n g ermöglichte. Die Wirtschaftskrise von 1929 bis 1932 mündete 1934 schließlich mit einem Staatsstreich in eine Aufhebung der d e m o kratischen Verfassung in Estland. Nach der Machtübernahme durch K. Päts, Führer der konservativen Agrarpartei und Gründer der Sammlungspartei „Vaterlandsbund" (Isamaaliit), der eine Präsidialführung einführte, w u r d e die profaschistische B e w e g u n g ausgeschaltet und unter M o l o t o w die Beistandspflicht Estlands im Kriegsfall erwirkt. M i t dem geheimen Zusatzprotokoll z w i schen Hitler und Stalin von 1939 (23.08. 1939) und dem Beistandspakt v o m 2 8 . 0 9 . 1939 erhielt die Sowjetunion freie Hand über diese Ostseeprovinzen. M i t straff durchgeführten Umsiedlungen durch das N S - R e g i m e mußten die Deutschen das Land verlassen, w o m i t die deutsche Geschichte zwischen 1939 und 1940 (mit Nachzüglern noch 1941) in Estland und Lettland (Umsiedlung von ca. 97000 Deutschen) endgültig endete. Der Aufruf v o m 1 4 . 1 0 . 1 9 3 9 an die Deutsch-Balten Estlands verdeutlicht diese Umsiedlungsaktion : „Dem R u f des deutschen Volkes und seines Führers folgend, w i r d unsere Volksgruppe als erste i m R a h m e n einer gewaltigen Umsiedlung deutscher Menschen i m Osten und Südosten Europas vor neue Aufgaben an der östlichen Volkstumsgrenze des Großdeutschen Reiches gestellt. W i r sind entschlossen, dem an uns ergangenen R u f zu folgen und mit aller Kraft an die Lösung der uns erteilten Aufgaben heranzutreten, in Fortführung der geschichtlichen Mission, die w i r und unsere Vorfahren durch viele Jahrhunderte auf dem Boden zu erfüllen hatten, den w i r jetzt verlassen." Am 1 6 . 6 . 1 9 4 0 stellte die Sowjetische R e gierung Estland ein Ultimatum, daß jegliche nationalen und antisowjetischen Handlungen zu unterbleiben hätten. Nach der Zurückweisung des Ultimatums besetzten sowjetische Truppen das Land. Die estnische Führung w u r d e deportiert und meist liquidiert. A m 1 6 . 0 8 . 1 9 4 0 w u r d e die estnische S S R proklamiert. Bereits am 5.8. w a r die Inkorporation Lettlands in die U d S S R erfolgt, die ebenfalls eine enorme Bevölkerungsverschiebung zur Folge hatte.

Die Deutsch-Balten w u r d e n überwiegend in den besetzten pol. Gebieten, d e m W a r t h e gau (Großgebiet Posen) u. ζ. T. in Westpreußen, angesiedelt, was Hitlers Entpolonisierungs- u. Eindeutschungspolitik in diesen nach dem I. Weltkrieg verlorengegangenen Gebieten entsprach. Doch 1945 mußten sie i m Zuge der allgemeinen Flucht und Vertreibung i m Osten nach Westen fliehen. Dieser i m Laufe der Zeit mehrmalige erzwungene Wechsel des Lebensraumes hatte zur Folge, daß zahlr. Deutschbalten nicht nur in das westliche Europa flohen, sondern auch nach Ubersee auswanderten. 1.8.2. Litauen In der Zeit der Unabhängigkeit Litauens schlossen sich die über Jahrhunderte h i n w e g nicht in Erscheinung getretenen Deutschen zusammen. 1920 w u r d e die einzige dt. Oberrealschule gegründet, in der ein dt. Abschlußzeugnis erworben w e r d e n konnte. Von der Schülerschaft deren Zahl von 1921 bis 1931 anstieg, waren etwa die Hälfte Juden. 1920 w u r d e auch die „Partei der Deutschen Litauens" gegründet. Zwar strebte sie die Gleichberechtigung mit den ansässigen Minderheiten des Landes und die kulturelle Autonomie an, aber es gelang (wohl w e g e n der örtlichen Verstreutheit und der sozialen Schichtung) nicht, einen Einfluß auf die p o litische Landschaft Litauens zu nehmen. Allerdings gab sie bis 1929 die erste deutsche Zeitung, die „Litauische R u n d s c h a u " heraus, die neben Genieindeblättern und Kalendern das einzige deutsche Schrifttum in Litauen war. 1924 existierte der „Kulturverband der Deutschen Litauens", der sich als wichtigstes Organ der deutschen Interessen in Litauen etablierte, fungierte er doch schon bald als Ersatz für die „Partei der Deutschen Litauens". In Ortsgruppen organisiert, mit Hauptsitz in Kaunas, bestand seine vorrangige Aufgabe in der W a h r u n g der kulturellen Interessen der Minderheit. So setzte der Verband durch, daß die in der Verfassung festgeschriebenen R e c h t e von konfessionellen Minderheiten auch auf nationale Minderheiten ausgedehnt wurden. Da 1920 Polen das Wilnagebiet annektiert hatte, w u r d e Kaunas vorübergehend zur Hauptstadt Litauens ernannt. Es entstand nun

33 ein gegenseitiger D r u c k : Litauen versuchte 1923 sich mit der Besetzung des M e m e l g e bietes für die Annexion zu entschädigen, das dann bis 1939, dem Jahr der Rückangliederung an Deutschland, dem litauischen Staat unterstand. 1926 ging aus heftigen politischen Auseinandersetzungen die nationalistische Tautininkaipartei mit ihrem Präsidenten A u gustinas Voldemaras ( 1 8 8 3 - 1 9 4 2 ) siegreich hervor. Sie löste den Landtag auf, schaltete, wie unter Präts in Estland, die anderen Parteien aus und regierte das Land diktatorisch. Vor dem Ausbruch des II. Weltkrieges hatte Litauen seine Neutralität erklärt, wurde aber aufgrund des Hitler-Stalin-Pakts v o m 23. A u gust 1939 in einem geheimen Zusatzprotokoll v o m 28. September 1939 der sowjetischen Interessensphäre ausgeliefert. Die UdSSR zwang Litauen am 10. Oktober 1939 zu einem Beistandspakt, durch den das Land zwar das Wilna-Gebiet zurückbekam, letztlich aber durch die Einrichtung sowjetischer Stützpunkte dem sowjetischen Einfluß Stalins preisgegeben war. Im J u n i 1940 folgte die totale Besetzung des Landes, nach der das Parlament gezwungen wurde, für die Aufnahme Litauens als 14. Sowjetrepublik in die U d S S R zu votieren. D i e Umsiedlung der Deutschlitauer war nicht gleichzeitig mit der der Deutsch-Balten geplant. So erklärt es sich, daß die Umsiedlung erst spät, nämlich zum 25. März 1941 abgeschlossen sein sollte, wobei gleichzeitig ein sog. ,,Bevölkerungsaustausch" stattzufinden hatte, und Russen, Weißrussen u. a. nachrücken mußten. N a c h Schätzungen wurden etwa 50.000 deutschstämmige Personen nach Ost- und Westpreußen sowie in den Warthegau gebracht. D a die Deutsch-Balten aus Est- und Lettland bereits Anfang 1940 in den sog. „eingegliederten Ostgebieten" eine neue Bleibe gefunden hatten, waren die Ansiedlungsmöglichkeiten für die Deutschlitauer äußerst knapp, so daß viele erst in Lagern untergebracht werden mußten. N a c h dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 wurde Litauen von deutschen Truppen besetzt. U m g e h e n d wurde ein sog. ,,SS-Ansiedlungsstab" in Kaunas gegründet, u m die Rücksiedlung der Deutschen zu organisieren. Ein Großteil der Deutschlitauer wurde daher 1942 wieder im Land angesiedelt.

1. Geschichtlicher Abriß D i e deutsche Reichsregierung gründete im Baltikum vier Generalkommissariate, nämlich Litauen, Estland, Lettland und Weißruthemen, die im „Reichskommissariat Ostland" zusammengefaßt und von Kaunas (dt. Kauen) aus verwaltet wurden. Seine Hauptaufgabe bestand j e d o c h darin, das „Endlösungsprog r a m m " zur Vernichtung der Juden durchzuführen, weshalb Kaunas der Zielbahnhof für die Deportationszüge wurde. Allerdings war auch R i g a ein Zentrum der Judenverfolgung. Mit der R ü c k e r o b e r u n g dieser Gebiete durch die R o t e Armee ab S o m m e r 1944 begannen auch Deportationen v o n Deutschen durch die Sowjets. Der Menschenverlust wurde durch Neuansiedlung v o n Russen ausgeglichen. D i e Staaten des Baltikums waren bis zum Zerfall der U d S S R Glieder dieses Staatenbundes. Im Dezember 1989 wurde in der S S R Litauen die Führungsrolle der Kommunistischen Partei aus der Verfassung gestrichen. Im Februar 1990 fanden freie Wahlen statt, aus denen die Unabhängigkeitsbewegung Syüdis als Sieger hervorging. Litauen war der erste Staat, der seine Unabhängigkeit erklärte, dem dann Estland und Lettland folgten. D o c h erst nach dem Scheitern des Moskauer Putsches 1991 und dem Zerfall der Sowjetunion fanden freie Wahlen für die 3 unabhängigen baltischen Staaten statt. L I T E R A T U R : Friedrich Bienemann: Briefe und Urkunden zur Geschichte Livlands in den Jahren 1 5 5 8 - 1862, 3 Bde. Riga 1865 - 6 8 ; 4 Bde. Riga 1873; 5 Β de. Riga 1876. - Leonid Arbusow: Grundriß der Geschichte Liv-, Est- und Kurlands, Riga 4 1918. — G. Schnering: Alb. der Howenschen und Elisen-Schule, Reval 1930. — Handwörterbuch des Grenz- und Auslandsdeutschtums: Deutsch-Balten und baltische Lande, Bd. 2 u. 3, Breslau 1936, 1939. - Werner Conze: Agrarverfassung und Bevölkerung in Litauen und Weißrußland. 1. Tl.: Die Hufenverfassung im ehemaligen Großfurstentum Litauen, Leipzig 1940. - Reinhard Wittram: Baltische Geschichte. Die Ostseelande Livland, Estland und Kurland 1 1 8 0 - 1 9 1 8 , München 3 1954. Alfred Erich Senn: The Emergence of Modern Lithuania, N e w York 1959. — Georg von Rauch: Geschichte der baltischen Staaten, Stuttgart, Berlin u.a. 1970. — Alfred Bohmann: Menschen und Grenzen, Bd. 3: Strukturwandel der deutschen Bevölkerung im sowjetischen Staats- und Verwaltungsbereich, Köln 1970. —

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2. Gesellschaftliche Gliederungen (Ritterschaft, Literaten Stadtbürgertum)

2. Gesellschaftliche Gliederungen (Ritterschaft, Literaten Stadtbürgertum) Kennzeichnend für die 3 baltischen R e g i o n e n Estland, Livland einschließlich Osel (Saareniaa) und Kurland (Litauen nimmt auch hier wieder eine Sonderstellung ein) ist, daß sich eine gesellschaftliche Struktur i m Laufe der Zeit herausbildete, die in vielem als singular zu erachten ist. Obwohl, w i e der geschichtliche Abriß deutlich zu machen suchte, ständig wechselnde Oberherrschaften die Ostseeregionen vereinnahmt hatten, blieb die eigentliche Verwaltung der 3 R e g i o n e n und somit die Bestimmung des soziokulturellen Lebens in den Händen der bevölkerungsmäßig geringen Anzahl von Deutschen (gegenüber dem Anteil der indigenen Bevölkerung von Esten und Letten). Doch auch innerhalb dieses kleinen Bevölkerungsanteils gab es Schichtungen, die, ausgestattet mit präzisen R e c h t e n , Pflichten und Aufgabenverteilungen, die R e gionen verwalteten. Ob man für alle gesellschaftlichen Schichtungen der Deutsch-Balten von Ständen sprechen kann oder diesen Begriff für unzulänglich hält, w i e dies H. Neuschäffer (s.u.) getan hat, so kann doch nicht bezweifelt werden, daß in diesen R e g i o n e n eine relativ feste hierarchische gesellschaftliche Gliederung bestand, die sich eindeutig in Bestimmungen, die zur A n w e n d u n g gelangten, niederschlugen. Unzweifelhaft lassen sich in diesen R e gionen folgende gesellschaftliche Schichten unterscheiden: die Ritterschaft (vormals Vasallenschaft, dann aus Korporationen entstanden), die Literaten, das Stadtbürgertum, die Handwerker und schließlich aus den niederen Schichten der indigenen Bevölkerung das Dienstpersonal, Bauern und einfache Handwerker. Erst gegen Ende des 19. Jhs. traten Verschiebungen in dieser gesellschaftlichen Hierarchie ein. Aus den Biographien ist ersichtlich, w i e stark sich die Deutsch-Balten nun nach St. Petersburg hin orientierten. So ist z.B. k a u m bekannt, daß der bedeutendste Ontologe u. Metaphysiker d. ersten Hälfte des 20. Jhs., Nicolai Paul Hartmann (1882 in R i g a geboren), bis 1901 in St. Petersburg auf die Katharinenschule ging u. bis zur Schließung d. Univ. St. Petersburg 1905 dort klass. Philologie studierte (f 1950 Göttingen). Die drasti-

sche Russifizierung, die politischen Ereignisse bis hin zur Unabhängigkeitserklärung der Staaten Estland und Lettland (nun nicht mehr als Livland bezeichnet) und zur durch den Hitler-Stalin-Pakt verordneten Umsiedlung während des II. Weltkriegs beendeten einen Jahrhunderte langen Abschnitt der deutsch geprägten Sozialgeschichte des Baltikums. Völlig anders w a r die gesellschaftliche Gliederung in Litauen. Da die Deutschen hier vornehmlich dem Bauernstand angehörten (deutsche Bauern gab es bis auf die Ansiedlung durch Katharina II. nicht i m übrigen Baltikum), fehlten soziale Schichtungen unter den Deutschen. Selbst die w e n i g zahlreichen Deutschen, die in den Städten durch ihren Ausbildungsgrad Ende des 19. Jhs. aufstiegen, fielen in d e m russisch geführten Staat gesellschaftspolitisch nicht ins Gewicht.

2.1. Ritterschaft Im Zuge der Missionierung kamen R i t t e r (miles), sowohl nobiles als auch ministeriales i m 13. Jh. in das Baltikum. Sie erhielten als Vasallen der Bischöfe und des Livländischen Ordens (Teil des Deutschen Ordens, in den 1237 der Schwertbrüderorden eingegliedert wurde) Lehen. Damit waren sie von Beginn an ein politischer Stand. M i t der Befriedung des Landes w u r d e n Landtage eingerichtet (ab ca. 1420), auf denen der Orden, die Bischöfe, die Vasallen und die landständischen Städte vertreten waren, u m Angelegenheiten des Landes zu regeln. Es erfolgte die Verwaltung nach fränkischem Lehnsrecht, das die Grundlage für eine Korporation der Vasallen bildete. Hiermit w a r die rechtliche Situation dafür geschaffen, daß die Vasallen nicht nur eine militärische Aufgabe, sondern auch eine Verwaltungstätigkeit erfüllten, etwa bei Streitigkeiten, w o sie als Rechtsfinder fungierten. Langsam bildete sich heraus, daß die Vasallen nicht nur Lehnsnehmer des Ordens oder der Bischöfe waren, sondern sich zu eigenen landsmannschaftlichen Ritterschaften zusammenschlossen. Denn immerhin standen sie oft genug zwischen dem Orden und den Bischöfen, die gegenseitig häufig in Konflikt gerieten. Denn die Kurie war durch 5 Diözesen (Reval, Dorpat, Kurland, O s e l - W i e k mit B i -

Historischer und soziokultureller Hintergrund schöfen und R i g a mit einem Erzbischof) so gegliedert, daß sie mit Ausnahme v o n R i g a im Deutschen Ordensgebiet lagen, weshalb Auseinandersetzungen nicht ausbleiben konnten. D i e erste korporative regionale Entwicklung entstand im estnischen Harrien (Haiju) und Wierland (Virumaa) (urkundlich schon 1252 erwähnt), das unter dänischer Herrschaft stand, und w o schon bald die R e c h t e und Pflichten der Vasallenkorporation und späteren Ritterschaft festgelegt wurden, die beispielgebend auch für die späteren regionalen Ritterschaften von ganz Estland, Osel, Livland und Kurland wurden. Bereits hier war das R e c h t auf Selbstverwaltung und das Mitspracherecht bei der R e g i e r u n g des Landes verankert worden. D i e Konflikte zwischen Orden und B i schöfen, zwischen den jeweils ihnen zugehörigen Vasallen und den landständischen Städten (nicht existent in Kurland) sowie der Druck von außen durch russische, schwedische, polnische und dänische Ansprüche förderten die Zusammenschlüsse der Vasallen. Im 16. J h . , nach dem Zusammenbruch des Livländischen Ordens, bildeten sich aus den Vasallenkorporationen die Ritterschaften heraus, die aufgrund der Allodifizierung ihrer Güter von nun an einer der bedeutendsten Machtfaktoren in den Ostseeregionen wurden. Der Ubertritt der Ritterschaft z u m lutherischen Glauben (ab 1524) war nicht nur religiös bedingt, sondern wurzelte auch in der Befreiung von Bindungen an den Orden und an die Kurie. Das Lutheranertum bot die Möglichkeit, sich der zentralistischen katholischen Ordnung zu entziehen und die eigenen Interessen viel stärker zu verfolgen. D i e harrisch-wierische Ritterschaft in Estland hatte dem Ordensmeister den Lehnseid gekündigt. 1561 wurde mit dem schwedischen K ö n i g Erik X I V . ein Unterwerfungsvertrag in Estland geschlossen, in d e m alle Privilegien der Ritterschaft bestätigt wurden. Als Livland der polnischen Krone 1561 zufiel, berief man sich auf das Privilegium des polnischen Königs und letzten Jagellonen Sigismund Augustus v o m 28. N o v e m b e r 1561 zur Wahrung der Privilegien. Auch in der Zeit der schwedischen Oberherrschaft (1629—1710) garantierte K ö nigin Christine von Schweden in den U r kunden v o m 4. Juli 1643 und v o m 17. August 1648 der Ritterschaft die bestehenden Privi-

36 legien zu, was aber danach so nicht eingehalten wurde. 1561, als der letzte Ordensmeister Gotthard v o n Kettler von Polen z u m Herzog über das von Altlivland abgetrennte Kurland ernannt wurde, erhielt die Ritterschaft ebenfalls die Zusicherung ihrer beherrschenden Stellung. Sie war in Kurland auch dadurch gestärkt, daß die Ritterschaft trotz des Herzogs ein eigenes Beschwerderecht beim polnischen K ö n i g in Warschau besaß. So konnten sich besonders die Ritterschaften von Estland, Osel und Kurland, bei zahlreichen Einschränkungen auch Livland, bis zur Beschneidung durch die Russifizierung Ende des 19. Jhs. und bis zu ihrer Auflösung mit der Unabhängigkeitserklärung von Estland und Lettland ihre einflußreiche Stellung bewahren. Dazu trug natürlich bei, daß die Ritterschaft in Kurland 1620 ihre Adelsbank Schloß, somit keine neuen Mitglieder aufnahm und sich das alleinige R e c h t der Immatrikulation, d. h. der Aufnahme einer Familie in den Kreis der landtagsfähigen und damit zur R e g i e r u n g des Landes befähigten Geschlechter zuließ. Eine eigene Vornahme der Nobilitierung war ausgeschlossen. Livland und Estland folgten mit ihrer Einführung der Adelsmatrikel in den Jahren 1741 — 1747, so daß auch hier eine Abschottung gegeben war. Charakteristisch für diesen Stand war, daß er mit dem Dingrecht verbunden gewesen ist, d. h. mit dem Landbesitz. W e r kein Eigentum an Landgütern hatte, konnte auch nicht der Ritterschaft angehören und war daher auch nicht berechtigt, am Landtag teilzunehmen, was Pflicht war und bei Nichterscheinen mit hohen Geldstrafen geahndet wurde. D i e R i t terschaft als Gutsherrn hatte das Verwaltungsrecht, aber zugleich die absolute Pflicht zu seiner ehrenamtlichen Ausübung (daher gab es hier keine Regierungsbeamtenschicht). Mit dieser Pflicht waren auch die Kosten für die Unterhaltung des Landes, der Schulen sowie der Straßen, Gesundheit u. a.m. verbunden. Beschlüsse wurden auf den Landtagen gefaßt. In Kurland tagte der Landtag alle drei Jahre in Mitau unter Führung eines Landbotenmarschalls. In dringenden Fällen entschied das G r e m i u m der „Brüderlichen Konferenz". In Livland und Estland standen den Landtagen die Landmarschälle vor. N e b e n der Ritterschaft gab es die Landsassen, die zwar Güter besaßen, aber nicht der Ritterschaft angehör-

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2. Gesellschaftliche Gliederungen (Ritterschaft, Literaten Stadtbürgertum)

ten. Sie waren zwar ebenfalls auf den Landtagen vertreten, hatten aber bei Wahlen kein Stimmrecht und nur eingeschränktes B e schlußrecht. Allerdings kann nicht übersehen werden, daß die schwedische Oberherrschaft wohl hauptsächlich deswegen zu Gunsten von Zar Peter dem Großen preisgegeben wurde, weil die Schweden eine Güterreduktion verordneten, bei der die Angehörigen der Ritterschaft erhebliche Einbußen ihres Landbesitzes erlitten. Durch die Annäherung an den Zaren erhielten sie auch prompt in den meisten Fällen in der Frühzeit die ursprünglichen R e c h t e auf ihren Gutsbesitz zurück, so daß sie sich in ihrer Entscheidung pro zaristischer Oberherrschaft bestätigt fanden. Voraussehbar bei der Entscheidung für die russische Oberherrschaft nach d e m N o r d i schen Krieg war j e d o c h nicht, daß Zar Alexander III. ( 1 8 8 1 - 1 8 9 4 ) die Privilegien der Ritterschaften erstmalig nicht bestätigte und damit die bereits schon Ende der vierziger Jahres des 19. Jhs. beginnenden Russifizierungstendenzen nun mit aller Kraft durchsetzte. Hinzu kam, daß die autochthone B e völkerung von Esten und Letten im Z u g e der allgemeinen nationalen B e w e g u n g von Völkern und Volksgruppen die deutsche „ B e v o r m u n d u n g " abzuschütteln suchte, wobei die russische Oberherrschaft als willkommener Verbündeter erschien. Die geschichtlichen Ereignisse sollten sich auch in diesem Fall für die indigene Bevölkerung als Irrtum erweisen. N a c h dem Ersten Weltkrieg und der U n abhängigkeit v o n Estland und Lettland (vom 1 8 . 1 1 . 1 9 1 8 nicht mehr als Livland, sondern nach der dominanten Bevölkerung der Letten benannt), wurden die Güter der Mitglieder der Ritterschaften bis auf 50 ha entschädigungslos enteignet, so daß auch formalrechtlich diesem Stand alle Grundlagen entzogen wurden. D e n nach 1918/20 verbliebenen Mitgliedern wurde endgültig der B o d e n durch die verordnete Aussiedlung entzogen, die im HitlerStalinpakt von 1939 beschlossen wurde. Bis heute sind die Ritterschaften, die in einem Verband (e.V.) zusammengeschlossen sind, präsent. Sie pflegen die genealogischen Interessen, unterstützen die Beschäftigung mit dem Baltikum und seine weitere Erforschung und setzen sich für wohltätige Z w e c k e ein.

Ihre H o m e p a g e (http ://www.baltische-ritterschaften.de) gibt hierüber Auskunft. L I T E R A T U R : Alexander von Tobien: Die livländische Ritterschaft in ihrem Verhältnis zum Zarismus und russischen Nationalismus, Bd. 1 Riga 1925. — Walther Freiherr v. UngernSternberg: Geschichte der Bait. Ritterschaften, Limburg 1960. — Georg von Krusenstjern: Die Landmarschälle und Landräte der livländischen und öselschen Ritterschaft, Hamburg 1963. — Wilhelm Baron von Wrangeil u. Georg von Krusenstjern: Die Estländische Ritterschaft, ihre Ritterschaftshauptmänner und Landräte, Limburg/Lahn 1967. — Zur Geschichte der Ritterschaften von Livland und Oesel, hrsg. v. der Livländischen Ritterschaft u. v. der Oeseischen Ritterschaft, Pfaffenhofen/Ilm 1974. - Heinz von zur Mühlen: Reval vom sechzehnten bis zum achtzehnten Jahrhundert, Köln; Wien 1985. - Hubertus Neuschäffer: Die Vasallen und die späteren Angehörigen der baltischen Ritterschaften. In: Sozialgeschichte der Baltischen Deutschen, hrsg. Wilfried Schlau, Köln 1997, S. 1 0 9 - 138.

2.2. Literaten Eine absolute Besonderheit innerhalb der deutschbaltischen Ständehierarchie war die Existenz der gesellschaftlichen Gruppe der „Literaten", die sich aufgrund der vom Adel dominierten Gesellschaft langsam im Baltikum herausbildete. U b e r den Ursprung des Begriffs ist man sich in der Forschung nicht einig. Mit Sicherheit taucht der Begriff im 17. J h . , zur Zeit Gustav Adolfs ( 1 5 9 4 - 1 6 3 2 ) , auf, als Livland unter der Oberherrschaft der Schweden stand. D e n n die Hofgerichtsassessoren sollten zur Hälfte „nobiles" und zur Hälfte „literati" sein. Aus dieser Korporationsbezeichnung für den Gelehrtenstand (Akademiker) haben sich in Kurland bereits im 18. Jh. die Literaten entwickelt, während sie sich im übrigen Baltikum erst im 19. Jh. voll herausbildeten. Akademisch gebildete Adlige gehörten nicht zu den „literati", wodurch die rechtlichen Grenzen deutlich waren. Einen juristischen Stand bildeten die Literaten nicht, da sie in der R e g e l keine politische Funktion oder Macht hatten. In Kurland zeigten sich erste Ansätze zur Herausbildung der gesellschaftlichen Gliederung der Literaten bereits im 16. J h . , w o z u die

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vergleichsweise privilegierte Stellung der Pastoren beitrug. Durch die Vergabe von Pfarrwidmen waren die kurländischen Pastoren materiell abgesichert, und ihr Lebensstil glich sich in abgeschwächter F o r m dem der Landadligen an. Andererseits grenzte sich der Adel in Kurland durch die Gründung der Ritterbank (1620) im Unterschied zu Liv- und Estland (Einführung der Adelsmatrikel erst 1741 1747) früher und nachdrücklicher v o n allen anderen Ständen bzw. gesellschaftlichen Gruppen ab und schob dem Einfließen bürgerlicher Elemente einen R i e g e l vor. Auch dieses Faktum trug dazu bei, daß die Kluft zwischen den Ständen in Kurland größer als in Est- und Livland war und daß sich die Literaten auch aus dem Gegensatz zur Ritterschaft definierten. Allerdings waren die Standesschranken nie völlig undurchlässig.

Aber erst als Folge des 2. Nordischen Krieges ( 1 7 0 0 - 1 7 2 1 ) und der Pest, die viele Gebildete dahinraffte, was zu einer verstärkten Einwanderungswelle führte, konnten sich die Literaten im 18. Jh. in Kurland als Gemeinschaft fest herausbilden. Sie setzte sich vor allem aus Pastoren und Hofmeistern zusammen. Juristen und Humanmediziner gehörten selbstverständlich auch dazu, fanden aber nicht zu einer so geschlossenen Gemeinschaft, wie es bei den Pastoren üblich war. Zur Institutionalisierung trug auch der Brauch bei, daß sich das Pastorenamt in den Familien über Generationen gleichsam wie „vererbt" erhielt. Eine Ausnahme bildete das kur. Mitau, w o die Juristen geradezu eine Gegenkraft zum Adel bildeten, besaßen sie doch einen eigenen Literatenkirchhof.

Wichtig war bereits zu diesem Zeitpunkt und über die Jahrhunderte hinweg, daß sich die Literaten in besonderem Maße der Pflege der lettischen und estnischen Sprache annahmen. Schon frühzeitig erschienen Bibelübersetzungen in der heimischen Sprache, wurden Grammatiken verfaßt und Wörterbücher erstellt. Im Laufe der Zeit folgten Ubersetzungen deutscher Werke, so daß dieses Engagement entscheidend zur Verschriftlichung der estnischen und lettischen Sprache beitrug. Diese Arbeiten sind noch nicht hinreichend ausgewertet. Sie sind aber eine Fundgrube für Germanismen. Als im 17. Jh. viele Pastoren einwanderten, und es üblich wurde, daß auch die Söhne Pastoren wurden, und man die Töchter unter den Pastorenfamilien verheiratete, war der Grundstein für die zunächst pastorale Literatenschicht im Baltikum gelegt. In den Städten entfaltete sich auch in Livund Estland die Schicht der Literaten früher. Bald zählten die Professoren der Gymnasien in den Städten R i g a und Reval, die aus Deutschland eingewandert waren, zu dem Kreis der Gelehrten. D i e Professorenschaft der 1632 von den Schweden gegründeten U n i versität Dorpat spielte im Gegensatz zur späteren Zeit hier zunächst für die Herausbildung der Literaten keine so große R o l l e . D o c h auch Juristen, sofern sie nicht nobilitiert wurden und im Adel aufgingen, trugen zur Festigung der Korporation der Literaten besonders in den Städten bei.

Im letzten Viertel des 18. Jhs. wächst zeitweilig der Gegensatz zwischen den Literaten und der Ritterschaft, da die Aufstiegsmöglichkeiten in manchen Berufen und auch die politische Mitwirkung fehlten. N u r Literaten, die einem städtischen Magistrat angehörten, konnten sich an der Verwaltung ihrer Stadt beteiligen. Außer R i g a war j e d o c h keine Stadt in d e m v o m Adel ausnahmslos beherrschten Landtag vertreten. So konnten Juristen nicht Richter werden, und auch die Mitwirkung in der Verwaltung war sehr eingeschränkt, da sie dem Adel oblag. So nimmt es nicht wunder, daß sich diese Situation seit dem Ende des 18. und besonders im 19. Jh. ändern sollte. Für einige Jahre beschnitt der Ukaz, erlassen 1798 von Zar Paul I., die Möglichkeiten bes. der Literatenschicht, im Ausland zu studieren. Dieser Erlaß erging aus Furcht, daß sich das Ideengut der französischen R e v o l u t i o n auch in Rußland ausbreiten könnte. Damit war auch die Einfuhr von Büchern durch die sehr rigide Zensur erschwert sowie die Einreise von Hauslehrern (Hofmeistern) vielfach unterbunden. Als Folge hieraus wurde 1802 die Universität Dorpat, nunmehr als „heimische Universität", neugegründet. Dies trug einerseits erheblich zur Herausbildung und Festigung der Literaten in Est- und Livland im Laufe des 19. Jhs. bei. Andererseits kam besonders durch die studentischen Korporationen eine viel stärkere innergesellschaftliche Kommunikation zustande. Denn der N a c h wuchs der Adligen und der Literaten absolvierte nunmehr ein gemeinsames Studium, das

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2. Gesellschaftliche Gliederungen (Ritterschaft, Literaten Stadtbürgertum)

persönliche Beziehungen mit sich brachte. H i n z u kam, daß das Hauslehrertum, besonders d u r c h d e n Adel gefördert, m e h r u n d m e h r überflüssig w u r d e , da aufgrund der Schulordn u n g v o n 1804 das Schulwesen, besonders auch der Gymnasien, in den Städten ausgebaut w u r d e , was natürlich zur Stärkung des akademischen Standes v o n Literaten der Lehrerbzw. Gymnasialprofessoren-Berufsgruppe beitrug. B e m e r k e n s w e r t ist, daß die Ärzteschaft u n d in der Folge auch die A p o t h e k e r ( o b w o h l sie lange keine d u r c h g e h e n d e universitäre Ausbildung brauchten u n d daher aus der K o r p o ration ebenso ausgeschlossen w a r e n w i e die Zahnärzte) mit B e g i n n des 19. Jhs. wesentlich stärkeren Einfluß bei den Literaten g e w a n n e n , als zuvor, so daß sich der Kreis nicht n u r erweiterte, sondern auch an B e d e u t u n g klar z u n a h m . D e n n in diesen Kreisen w a r das Arztsein in vielen Familien, ähnlich d e n Pastoren, ein fast „erbliches M u ß " . Politisch hatte die Stärkung der Literaten aber n o c h k a u m B e d e u t u n g , w e n n g l e i c h sich aus diesem Stand viele Bürgermeister u n d Ratsherrn rekrutierten, u n d sie sich etwa in der „Müsse" (vgl. das Kapitel z u m Theater) z u s a m m e n f a n d e n . D i e Beziehungen zwischen Adel u n d Literaten w u r d e auch d u r c h die G r ü n d u n g e n der Gelehrten Gesellschaften erhöht, in d e n e n beide soziale G r u p p i e r u n g e n zusammenarbeiteten, w e n n g l e i c h die Präsidentschaft meist v o n Adligen w a h r g e n o m m e n w u r d e . D a ß sich die interkulturelle u n d auch teilweise soziopolitische Lage zwischen den vormals strikt getrennten Schichtungen bereits w ä h r e n d der ersten H ä l f t e des 19. Jhs. änderte, zeigt der Begriff „Balten/baltisch", der erst jetzt gebräuchlich w u r d e . Das belegt, daß die 3 R e gionen ein engeres Zusammengehörigkeitsgefühl entwickelten, was auch mit der sich anbahnenden politischen Veränderung einherging. I m Z u g e dieser E n t w i c k l u n g erlangten die Literaten eine Stellung, die sie gleichsam z u m zweiten „Stand", w e n n auch o h n e direkte politische B e d e u t u n g , i m Land machte. Lang andauernde Ansässigkeit mit weit v e r f l o c h t e n e n familiären B i n d u n g e n sorgten ebenso zu der Festigung der Literaten w i e ihre weitverzweigte akademische Tätigkeit. Für H a n d w e r k e r u. a. Schichten w a r e n sie sogar teilweise den w e i t entrückten Adelsschichten näher als d e m Stadtbürgertum, das

übrigens d u r c h die Schichtung der gesellschaftlichen Gliederung der Literaten nie die B e d e u t u n g erhielt w i e in anderen Staaten u n d R e g i o n e n . Im Laufe der E n t w i c k l u n g zeigt sich deutlich, daß die Literaten viele U m gangsformen des Adels ü b e r n a h m e n , so daß ersichtlich ist, daß er das Vorbild f ü r diese gesellschaftliche G r u p p i e r u n g bildete. Deshalb strebten die Literaten in dieser Zeit auch v e r m e h r t d e n U b e r g a n g in den Adelsstand an, i n d e m sich ihre Mitglieder d e n römischen Reichsadel k a u f t e n oder d u r c h den russischen Staatsdienst Adelstitel erwarben. M i t der V e r leihung des russischen Wladimir O r d e n s w a r der erbliche Adel sicher. D i e veränderten sozio-politischen B e d i n g u n g e n brachten es mit sich, daß die gesellschaftliche Korporation der Literaten ihren aufstrebenden B e m ü h u n g e n N a c h d r u c k v e r leihen wollte. Sie strebte Ä m t e r in der V e r w a l t u n g an, was sie ζ. T . durch die A u f n a h m e in die G r o ß e Gilde erlangte. M i t der V e r f u g u n g v o n 1 8 6 5 / 6 6 k o n n t e jeder, der die Mittel besaß, ein G u t erwerben, was d e n Literaten, selbst den sog. Bürgerlichen, einen sozialen u n d materiellen Aufstieg bescherte. A u c h d u r c h die G r ü n d u n g publizistischer O r g a n e verliehen die Literaten n u n verstärkt ihrem Willen Ausdruck. Diesen Bestrebungen dienten z.B. die „Rigasche Z e i t u n g " u n d die „Baltische Monatsschrift". O b w o h l die Literaten fester Bestandteil der gesellschaftlichen Hierarchie waren, zählten beispielsweise Z a h n - u. Tierärzte nicht dazu, weil sie kein akademisches S t u d i u m absolvieren m u ß t e n . Aus diesem G r u n d w a r e n die Zahnärzte in der j ü d . B e v ö l k e r u n g ganz erheblich in der Uberzahl. V o n der einsetzenden Russifizierung, die mit Alexander II. ( 1 8 1 8 - 1 8 8 1 , Z a r seit 1855) u n d mit aller H ä r t e u n t e r Alexander III. ( 1 8 4 5 - 1 8 9 4 , Z a r seit 1881) d u r c h g e f ü h r t w u r d e , w a r besonders die Schicht der Literaten betroffen, da m a n ihre beruflichen Grundlagen d e n e n R u ß l a n d s anpaßte, was zur Folge hatte, daß sie i m m e r w e n i g e r z u m E n d e des 19. Jhs. benötigt u n d so ihrer Existenz beraubt w u r d e . Das setzte ein bei der B e herrschung der russischen Sprache, der viele nicht mächtig waren, was aber in der Schule u n d in vielen Bereichen n u n Voraussetzung war. D i e Universität in Dorpat, jetzt u m b e n a n n t in Jurev, verlor ihre Autonomität, so

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daß auch die Professorenschaft in der gesellschaftlichen Gliederung der Literaten hiervon tief betroffen war. Das setzte sich fort bei den russischen Verordnungen, die an die Stelle deutscher Rechtstraditionen traten, und mündete beispielsweise in die Aussichtslosigkeit, den Kindern noch eine adäquate deutsche Bildung gewähren zu können. Eines der denkwürdigsten Zeugnisse zur Abwehr russischer Angriffe war die „Livländische Antwort" von Carl Schirren 1869, der in diesem Jahr auch das Baltikum verließ. Gingen viele in das Deutsche R e i c h , so suchten auch nicht wenige im russischen Kernland, nachdem sie die Sprache beherrschten, eine berufliche Z u kunft. Vielfach wurden die Menschen aus der Korporation der ehemaligen baltischen Literaten dort assimiliert, was sich in den N a mensumbenennungen manifestierte.

Existenz von Pastoren, z . T . auch von Ärzten und Juristen betraf. Repressalien reichten von der Sperrung der Erlaubnis zur Berufstätigkeit, was zur Erwerbslosigkeit führte, bis hin zu Verschleppungen und wahllosen Ermordungen (vgl. z . B . die Biographie v o n —> Anna Hahn, eine geb. von zur Mühlen, deren Mutter Baronesse von Ungern-Sternberg war, über den zu einer alten Pastorenfamilie gehörenden Ehemann Traugott Gotthilf Hahn (j· 1919 ermordet). Gleichwohl waren der Adel und die Literatenschicht angesichts dieser drastischen Veränderungen im Lande bestrebt, auf kultureller und mentaler Ebene für den Erhalt ihrer jahrhundertelangen Traditionen einzutreten.

Mit dieser Entwicklung ging einher, daß der ehemals tragende Stand des Baltikums, die Ritterschaft, mit der Korporation der Literaten enger zusammenrückte, und nun auch Mischehen unter den beiden gesellschaftlichen Schichten häufiger wurden (vereinzelt schon in frühester Zeit, etwa bei Margarete v. Stromberg mit d e m Superintendenten —> Bernhard Harder in der 1. Hälfte des 17. Jhs.). Beispielsweise heiratete die Tochter der D o r o thea Baronesse v. Maydell den Theologen u. Prof. Theodosius Andreas Harnack (1816 — 1889); Alma v. d. Brüggen heiratete 1906 den Arzt Johannes Hahn. Die soziologische Vermischung, die eine engere Verbindung unter allen Deutschen anzeigte, ergab sich auch deshalb, weil den heimischen Esten und Letten Aufstiegschancen geboten wurden, so daß eine neue sozio-politische Kraft zu dem bisherigen Gefüge hinzukam, die das Ziel hatte, im erwachten Nationalbewußtsein ihre heimischen R e c h t e wahrzunehmen. D i e Revolution von 1 9 0 5 / 0 6 ließ beide Stände in der N o t zusammenrücken. Sie standen beide auf Seiten der zaristischen Obrigkeit. Es ist geradezu zwangsläufig, daß angesichts dieser Beschneidungen des jahrhundertelangen regierenden Deutschtums im Vorfeld des I. Weltkriegs eine Verlagerung auf die kulturelle Ebene erfolgte, bei der den Literaten naturgemäß eine hohe Bedeutung zukam. Mit der R e v o l u t i o n 1905 gerieten auch die Literaten als aus revolutionistischer Sicht zur Oberschicht gehörend in gefährliche Bedrängnis, die vor allem die

D i e kurze Atempause des Wohlwollens der russischen R e g i e r u n g nach 1 9 0 5 / 0 6 endete mit dem I. Weltkrieg und erst recht mit der R e v o l u t i o n v o n 1917. Mit d e m I. Weltkrieg wurde der deutsche Einfluß unterdrückt, den Literaten war der Boden entzogen. Besonders aber mit der russischen R e v o l u t i o n begann eine systematische Verfolgung der deutschen gebildeten Schicht, wobei Adlige und Literaten gleichermaßen betroffen waren. Deutsche wurden nach Sibirien deportiert, ermordet und die Güter in Brand gesteckt. D i e Auswanderung der Mitglieder der Ritterschaft und mit ihnen der Literaten war die Folge, so daß bereits 1 9 1 7 / 1 8 der erste größere Exodus aus dem Baltikum begann. Es versteht sich v o n selbst, daß unter den Bolscheviki der Ständestaat und damit auch die Literaten aufhörten zu existieren. Mit der Unabhängigkeit der bait. Staaten 1 9 1 8 / 2 0 war das gesamte Deutschtum suspekt, so daß keine der ständischen Schichten sich zu einer neuen, lebensfähigen sozio-politischen Kraft zusammenschließen konnte. Der Grundbesitz wurde enteignet, und die Deutschen waren nunmehr eine Minderheitenvolksgruppe. D e r HitlerStalin-Pakt von 1939 und die Umsiedlungsdekrete besiegelten dann endgültig das Schicksal aller deutschen Stände im Baltikum, wobei nach allem Geschehen es erstaunlich ist, daß die Zahl der Umgesiedelten zu dieser Zeit doch noch größer war als erwartet. L I T E R A T U R : Wilhelm Lenz: Der baltische Literatenstand, Marburg/Lahn 1953; wieder in: Sozialgeschichte der Baltischen Deutschen, hrsg. v. Wilfried Schlau, Köln 1997, S. 139 - 184 [dort weitere Literatur], — Benita Meder: Der Struk-

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2. Gesellschaftliche Gliederungen (Ritterschaft, Literaten Stadtbürgertum)

turwandel in der baltischen Lebensart um die Mitte des 18. Jhs., Dortmund 1961 (Veröffentlichungen der Ostdeutschen Forschungsstelle im Lande Nordrhein-Westfalen, hrsg. v. Alfons Perlick, Reihe Β Nr. 3). — Clara Redlich: Literaten' in R i g a und Reval im 17. und 18. Jahrhundert. In: Reval und die baltischen Länder, hrsg. v. Jürgen von Hehn u. Csaba Janos Kenez. Fs. für Hellmuth Weiß, Marburg 1980, S. 295 311. — Erich Pabst: Der baltische Literatenstand. In: Jb.d.balt.Dtt. 46/1999 (1998), S. 122 - 138.

z . B . seit dem Aufenthalt des päpstlichen Legaten W i l h e l m von M o d e n a 1225 — 26 der Stadtvogt nicht mehr v o m Bischof ernannt. Durch die Verbindung mit der Hanse (1282 trat R i g a der Hanse bei, u m 1300 R e v a l , ausgenommen w a r Narva, weil die Stadt auf Betreiben der R ä t e in R e v a l sich nicht der Hanse anschließen konnte) w u r d e n ihnen schon frühzeitig auf die Stadt bezogene R e c h t e eingeräumt, die durch die spätere Zugehörigkeit zur Städtehanse vertieft w u r den. In den drei Städten gab es wechselnd einen 2.3. Das Stadtbürgertum „sitzenden" und einen „alten" R a t mit jeweils 12 ehrenamtlichen Ratsmitgliedern. Die GeEhe es überhaupt zu einer Ausbildung des richtsbarkeit oblag dem Stadt- bzw. GerichtsStaatsgebildes von Altlivland kam, w u r d e 1201 vogt, der ein Ratsherr war. Die Bürger waren die Handelsstadt R i g a gegründet (Lübeck — gleichzeitig Mitglieder einer Gilde. Die Liubice „die Liebliche — w a r 1158/59 neu Kaufleute schlossen sich in der Großen Gilde, gegründet worden). Es folgte 1230 R e v a l die Handwerker in der Kleinen Gilde zusam(estn. Tallinn „Dänische Burg, da die Dänen men. Ohne Mitspracherecht blieben die 1219 auf d e m späteren Domberg eine Burg Schwarzenhäupterkompanien Vereinigungen errichtet hatten; R e v a l leitet sich von der von auswärtigen Kaufleuten und unverheiraLandschaft R e v e l e ab, bereits 972 belegt). teten Kaufgesellen. Die drei großen Städte Hierbei wirkten als Oberherren für R i g a die waren in Politik, Wirtschaft und Justiz autoBischöfe (als erster Bischof Albert I. — vgl. die nom. Die wechselvollen Beziehungen schon —> „Livländische C h r o n i k " Heinrichs von in der Frühzeit zeigen sich darin, daß R i g a von Lettland) und für R e v a l der Orden der 1330 — 1366 dem Deutschen Orden unterSchwertbrüder ebenso mit w i e die deutschen stand, dann den Erzbischöfen der Rigaischen Fernhändler, die zu einer universitas merca- R e g i o n . torum R o m a n i imperii Gotlandiam frequenSeit Mitte des 14. Jhs. pflegten sie die Z u tantium zusammengeschlossen waren und bald sammenkunft an speziellen Städtetagen, w o sie eine eigene Gerichtsbarkeit sowie exekutive auch als Vertreter der kleineren Städte funGewalt besaßen. N u r w e n i g später w u r d e gierten. A n den altlivländischen Landtagen der Dorpat (um 1230/40), das ebenfalls d e m B i Vasallen bzw. späteren Ritterschaften nahmen schof unterstellt wurde, gegründet, dem in sie als Landstände teil. Handelsverträge unterEstland Pernau (bis 1265) und Narva (Ende des lagen den Bestimmungen der Hanse. M i t der 13. Jhs.) folgten. auf Besitz und Macht beruhenden stärkeren Uber Jahrhunderte h i n w e g spielten die drei Differenzierung der allgemeinen Entwicklung Städte R i g a , R e v a l (1346 von den Dänen an in Altlivland w u r d e auch in den Städten am den Deutschen Orden verkauft) und Dorpat Ausgang des Mittelalters das soziale Gefälle die Hauptrollen im ständischen Gesamtgefüge i m m e r größer, was zu einer Oberschicht der des Baltikums, w e n n auch mit wechselnden Kaufleute, einer Mittelschicht der H a n d w e r Gewichtungen in den verschiedenen Zeiten. ker und zu einer Unterschicht der meist auHinzu kamen gerade in Estland Pernau und tochthonen Bevölkerung führte. Narva, was den Handelsweg nach R u ß l a n d Bei der gesamten Entwicklung darf nicht sichtbar macht. Von Anfang an waren die 3 übersehen werden (hier liegen die Wurzeln großen Burgstädte als Handelsstützpunkte der U m w ä l z u n g e n in der Reformationszeit), multikulturell, weil nicht nur Deutsche, son- daß es zu ständigen Schwierigkeiten zwischen dern auch Dänen, Schweden, Finnen, Russen den Oberherrn, dem Deutschen Orden und sowie jeweils die indigene Bevölkerung dort den Bischöfen, bzw. dem Erzbischof von R i g a weilten. Schon frühzeitig bildeten sich Son- und besonders den städtischen Verwaltungsderrechte der Städte heraus. In R i g a w u r d e organen kam. Diese bipolare Situation spie-

Historischer und soziokultureller Hintergrund gelte sich in der Vasallität, da es erzstiftische Vasallen und die des Deutsch-Livländischen Ordens gab, die auch in den Städten die Verwaltungshoheit besaßen. Hier besteht auch ein wichtiger Grund dafür, daß die Städte als erste den neuen evangelisch-lutherischen Glauben annahmen. D e n n die Vasallen, ob zum Deutschen Orden oder zu den katholischen Kirchenvertretern gehörend, wurden zeitweilig in ihre Schranken und damit z u m Stillhalten dadurch verwiesen, daß die Kurie bei Verkauf von Gütern ihre Vasallen, modern gesprochen, auf das vertraglich zugesicherte Vorkaufsrecht (Anbietungsrecht) aufmerksam machte. Damit bahnte sich der Versuch an, die Hoheitsrechte gegen die des Lehnsrechts auszuspielen. In den Städten entfiel aber eine derartige Beschränkung, so daß sich hier die B e v o r m u n d u n g durch die Bischöfe (bzw. den Erzbischof v o n R i g a ) nicht auswirken konnte. Z u d e m war das religiöse Leben stark ausgehöhlt, und es herrschte eine soziale U n gleichgewichtigkeit, die durch die zunehmend schwierige wirtschaftliche Lage, welche mit dem Niedergang der Hanse aufs engste verbunden war (1494 wurde das Kontor von N o w g o r o d geschlossen, was weitere Schließungen zur Folge hatte), den Nährboden für Umwälzungen bereitete. D i e drei großen Städte, besonders aber Dorpat trugen entschieden zur Auflehnung gegen die Diözese bei, wobei auch nicht zu vergessen ist, daß der Niedergang des D e u t schen Ordens in die gleiche Zeit fällt. D i e religiöse Unibruchszeit, die den Verfall der katholischen Kurie offenkundig machte und damit zu einem weltlichen Widerstand gegen geistliche B e v o r m u n d u n g in vielen Bereichen auch des Alltagslebens (vgl. Unterrichtsformen in Schulen) geradezu aufforderte, geht einher mit wirtschaftlichen u. politischen Verhältnissen, die sich überlebt hatten und dringend einer Erneuerung bedurften. M ö g e n die unruhigen Verhältnisse durch Johann Blankenfeld, der schließlich Erzbischof v o n R i g a wurde, indirekt gefordert worden sein, die Hinwendung zum ev. Glauben war eine R e aktion gegen obrigkeitliches Eingreifen und allgemeine soziale Probleme. Gleichwohl führte sie nicht direkt zu der Neustrukturierung der gesamten R e g i o n und der Auflösung Altlivlands, v o n der auch die Städte betroffen waren.

42 Mit dem E n d e der Ordensherrschaft in Livland bahnte sich an, daß nicht mehr Deutsche, sondern andere Mächte, wie Schweden, Russen und Polen die Oberherrschaft innehaben würden. Das spiegelt sich deutlich darin, daß 1561 R i g a freie Reichstadt wurde, aber bereits 1581 unter polnische Herrschaft geriet. V o n allen großen Städten konnte allein R e v a l die Autonomie erhalten. Allerdings mußte die Stadt 1584 auf das R e c h t der Appellation nach Lübeck verzichten und statt dessen Stockholm als Appellationsinstanz anerkennen. Der R a t widersetzte sich j e d o c h erfolgreich den Bestrebungen, Vertreter des Rates in den Reichstag zu Stockholm zu entsenden und das schwedische R e c h t zur vollen A n w e n d u n g gelangen zu lassen sowie das Amt des Burggrafen Schweden zu unterstellen. Die Stadt R i g a hingegen mußte einige wesentliche Einschränkungen der Autonomie unter den Polen (1561 —1629) hinnehmen, die sich vornehmlich hinter einer Beschneidung der Religionsfreiheit verbargen. Mit der Übernahme der Oberherrschaft durch die Schweden (1629—1710) in Livland bis z u m großen Nordischen Krieg konnte sich R i g a im Gegensatz zu R e v a l nicht widersetzen, den Burggrafen als Vertreter der schwedischen Reichsinteressen nach Stockholm zu entsenden (Livland hatte sich im Gegensatz zu Estland den Schweden nicht gleich unterworfen). W i e in R e v a l wurde die Appellationsinstanz ebenfalls dem Hofgericht zu Stockholm zugewiesen, wenngleich die Gerichtsbarkeit selbst dem R a t erhalten blieb. Allerdings war es Pflicht für den R a t , Vertreter in den Reichstag nach Stockholm zu entsenden. Schon unter Polen hatten sie dieser Verpflichtung, Vertreter nach Warschau zu entsenden, nachzukommen. Schwieriger war es in Dorpat, weil hier zunächst auch die russische R e g i e r u n g Einfluß nahm. Zwar wurde das Privileg im September 1558 gewährt, daß ein Stadtgericht bestünde, aber ihm stand ein Drost, ein Beamter des Zaren vor. O b w o h l es Kriegsbrauch bei den R u s s e n war, die Unterlegenen aus den unterworfenen Gebieten wegzufuhren, geschah dies zwar nicht sofort, doch 1579 wurden sie auf Befehl Iwans IV., des Schrecklichen (1530 — 1584), in das Innere Rußlands verschleppt. W e n n auch ein Teil zurückkehrte, so blieben vorangegangene Zusagen doch nichtig. Auch das im Dezember

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2. Gesellschaftliche Gliederungen (Ritterschaft, Literaten Stadtbürgertum)

1582 von Polen erteilte Privileg entsprach nicht d e m W u n s c h e des R a t e s der Stadt. D i e Gerichtsbarkeit des R a t e s w u r d e d u r c h Starosten (Vögte) erheblich eingeschränkt. D u r c h die massive G e g e n r e f o r m a t i o n w u r d e das gew ä h r t e Privileg der Religionsfreiheit e n t schieden eingeschränkt. Gleichwohl profitierten die Magistrate w i e schon zuvor v o n der i m G r o ß e n u n d Ganzen beibehaltenen Verwaltungsautonomie. W e n n es auch rechtlich keine B e s t i m m u n g e n fur eine Einschränkung der Ratsmitglieder gab, so w u r d e das G e w o h n h e i t s r e c h t der Selbstergänzung der M a gistrate v o m oberen Stadtbürgertum ausgeübt. Es versteht sich v o n selbst, daß es ständige Gegensätze, nämlich zwischen d e n G r o ß e n u n d Kleinen Gilden bzw. Konflikte der Gilden mit d e m R a t gab, die ζ. T . bis in die Landtage, die V e r t r e t u n g e n der Ritterschaften, h i n e i n getragen w u r d e n . Viele Konflikte sind ü b e r liefert, die ü b e r die divergierenden Interessengemeinschaften (Kaufleute, H a n d w e r k e r u n d sog. undeutsche Schichten) A u s k u n f t geben. W ä h r e n d der schwedischen O b e r herrschaft hatten derartige Streitigkeiten meist B e s c h r ä n k u n g e n der A u t o n o m i e zur Folge. In den kleineren Städten setzte S c h w e d e n einen Burggrafen ein, der o f t d e m schwedischen Adel entstammte. In dieser Zeit änderte sich auch der Handel, der n u n m e h r ein Passivhandel war, d. h. die W a r e n w u r d e n auf f r e m d e m Schiffraum transportiert. D i e i m m e r größer w e r d e n d e Spezialisierung der Z ü n f t e f ü h r t e zu jeweils eigenen Schrägen (Satzungen), die die Flexibilität einschränkten. Eine andere E n t w i c k l u n g erfuhren die Städte in Kurland, das v o n P o l e n nach d e m E n d e der Oberherrschaft des livländischen O r d e n s z u m lehnsrechtlichen H e r z o g t u m erklärt w u r d e ( 1 5 6 1 - 1 7 9 5 ) . D i e sich aus der Vasallenschaft schnell herausbildende R i t t e r schaft hatte eine große Machtstellung, so daß die städtischen D e p u t i e r t e n i m Landtag ausgeschlossen w u r d e n . D i e Städte ersuchten daher den H e r z o g , ihre Interessen direkt zu vertreten. I h m oblag es daher, Verfassungen zu verleihen, die den Ratsverfassungen der älteren Städte (Goldingen, gegr. 1347 u n d W i n dau, gegr. 1369) v e r w a n d t waren. Mitau erhielt 1573 als herzogliche R e s i d e n z die Stadtrechte. Es folgten Libau 1625, das bis 1609 (wie Grobin) in p r e u ß i s c h e m Pfandbesitz war u n d als Hafenstadt größere B e d e u t u n g

erlangte. D e r H e r z o g ernannte d e n B ü r g e r meister aus einer Dreierkandidatenliste der Bürgerschaft, w o b e i die Kandidaten aus der G r o ß e n Gilde der Kaufleute stammten. N i c h t z u m R a t g e h ö r t e n die Mitglieder der Kleinen Gilde, d . h . die H a n d w e r k e r . Ihr Z u n f t z w a n g entwickelte sich gegenüber den anderen Städten i m Baltikum mit großer Verzögerung. Erst 1611 bestand er in Goldingen. O h n e Gildezugehörigkeit besaß m a n keine B ü r g e r rechte. M i t der russ. Oberherrschaft nach d e m N o r d i s c h e n Krieg (1710/95) änderten sich die Verhältnisse w i e d e r u m . D i e Z e r s t ö r u n g e n durch den Krieg u n d die v e r h e e r e n d e Pest dezimierten die B e v ö l k e r u n g erheblich. In den Kriegszeiten w a r zunächst D o r p a t w i e d e r extrem betroffen. Z a r Peter I. (1672 — 1725) verfügte aus Furcht v o r den schwedischen B e ziehungen der Stadt, die B e w o h n e r in das russ. Landesinnere zu bringen. Erst 1715 k o n n t e n U b e r l e b e n d e z u r ü c k k e h r e n . D a n a c h begann j e d o c h eine rege Z u w a n d e r u n g , jetzt aber aus Gebieten w i e M e c k l e n b u r g , P o m m e r n , O s t p r e u ß e n , Sachsen, T h ü r i n g e n , Schlesien, die die Bevölkerungszahl bis 1816 drastisch ansteigen ließ. In R e v a l dauerte es einige J a h r zehnte, bis sich die Stadt v o n den Schreckensereignissen erholte. D e r häufige Wechsel der G o u v e r n e u r e u n d die D u r c h s e t z u n g der eigenen Interessen der Ratsspitze sowie der Gilden gingen zu Lasten der Stadt u n d der Ritterschaft, w o v o n die russ. Oberherrschaft profitierte. In R i g a waren die Verhältnisse ähnlich. D i e D e z i m i e r u n g der B e v ö l k e r u n g w u r d e hier v o r allem d u r c h E i n w a n d e r u n g von Akademikern, Kaufleuten u n d schließlich auch H a n d w e r k e r n langsam ausgeglichen. Katharina II. verfügte 1785 eine Statthalterschaftsverfassung, die erhebliche Einschränkungen f ü r die A u t o n o m i e der Städte enthielt. Sie w u r d e n zwar z u m größten Teil v o n Paul I. 1796 z u r ü c k g e n o m m e n , aber eine Wiederherstellung der städtischen A u t o n o m i e erfolgte nicht. D i e Magistrate w a r e n in vielerlei Hinsicht an W e i s u n g e n des russischen Staates g e b u n d e n . Lediglich die alten Gilden u n d deren ständische R e c h t e blieben erhalten, w o b e i j e d o c h eine Gleichberechtigung mit R u s s e n i m H a n d e l u n d damit deren A u f n a h m e in die Gilden verfügt w u r d e . D i e ständischen G r e n z e n w u r d e n i m m e r fließender, u n d die Privilegien der Ratsmitglieder w u r d e n durch

Historischer und soziokultureller Hintergrund die russischen Kaufleute aufgeweicht. Vor allem büßten R e v a l und Narva ihre dominante Stellung ein, w u r d e n gleichsam zu Provinzstädten, da nun St. Petersburg immer mehr an Bedeutung, auch w e g e n des Hofes, gewann. Narva w u r d e zwischen 1802 und 1917 direkt von St. Petersburg aus regiert. M i t der Einfuhrung der russischen Städteordnung 1877 endete die eigene Verfassung und damit die städtische Autonomie. 1889 w u r d e n die neuen Gerichtsbehörden in R i g a eröffnet, die Stadtmagistrate als Gerichtsbehörden aufgehoben. Damit w a r die Trennung von Verwaltung und unter russischer Justiz stehender Gerichtsbarkeit vollzogen. Allerdings behielten z.B. die Deutschen in R i g a aufgrund des Zensuswahlrechts die Oberhand in kommunalen Belangen. Die Russifizierung hatte nun auch die Städte erreicht. Nicht einmal vor dem Glauben w u r d e halt gemacht, da Pastoren und ihre evangelischen Gläubigen drangsaliert wurden, um der orthodoxen Kirche die Vorrangstellung einzuräumen. In den Schulen der Städte w u r d e die russ. Sprachverordnung rigoros durchgesetzt. In Estland oblag sie nicht mehr der Ritterschaft oder den Geistlichen, sondern dem estländischen Gouverneur Fürst Schachowskoi ab 1887 für Gymnasien, ab M a i 1889 für P n vatschulen und ab April 1890 sogar für M ä d chenschulen. Diese Entwicklung w a r bes. für die sog. höheren Töchter- bzw. M ä d c h e n schulen einschneidend. Erst kurz zuvor w a r den M ä d c h e n verstärkt die Chance auf eine höhere Bildung eingeräumt worden. Ab 1879 hatte Elise Baronesse von der H o w e n in R e v a l die rasch zu h o h e m Ansehen gelangte ,,Ηοwensche" Schule gegründet. 1893 richtete Alfred Graß in Dorpat die Grafische höhere Töchterschule ein. Insgesamt w a r das ausgedehnte Privatschulsystem (vgl. die Schulen Maydell, Zeddelmann, Kollmann, etc.), eine Säule Deutsch-Baltischer Bildung empfindlich getroffen, da die deutschen Lehrer des Russischen nicht mächtig waren und Lehrer deshalb von Staatswegen eingesetzt wurden. Die est. und liv. Ritterschaft Schloß deshalb 1892 die Domschule in R e v a l u. die Schule Birkenruh bei W e n d e n . In Dorpat w u r d e im Februar 1893 sogar die Universität in Jur'ev u m b e nannt, so daß auch dieses Zentrum der Stadt als Bildungsstätte der Deutschen eliminiert war. Viele namhafte Professoren verließen

44 unter d e m Druck der politischen Führung die Universität, wodurch sie für die DeutschBalten kein Anziehungspunkt mehr war. Selbst das Buchhändler- und Verlagswesen in den zentralen bait. Städten verlagerte sich ζ. T. bis z u m Ende des Zarenreiches nach St. Petersburg, bis es auch hier keine Bedeutung mehr hatte. Es sei an die Glanzzeiten erinnert: Der erste Buchdrucker Klaas M o l l y n w a r schon 1588 nach R i g a gekommen. In seinem Verlag erschienen die meisten Publ. dieser Zeit. Zur Verbreitung des Bildungsgutes trugen der Mitauische Hofbuchdrucker —> Georg Christian R a d e t z k y (um 1648 — 1726) bei, i m 18. Jh. Johann Friedrich Hartknoch (um 1740 — 1789), Schüler des Königsberger Verlegers J. J. Kanter ( 1 7 3 8 - 1 7 8 6 ) , der mit seinem Verlag von Mitau nach R i g a ging und z u m ersten großen Buchverleger (z.B. der W e r k e von Kant, Haman, Klinger, Herder) in Livland wurde. V o m 18. zum 19. Jh. waren namhaft der Rigaische Stadtbuchdrucker J u l i us Conrad Daniel Müller ( 1 7 5 9 - 1 8 3 0 ) und in Dorpat Michael Gerhard Grenzius (1759 — 1822). Bis etwa 1902 vertraten die russ. Gouverneure in Livland und Kurland i m Gegensatz zu Estland noch eine etwas gemäßigtere Position gegenüber der Ritterschaft und den städtischen Organen. Doch die Gesamtentwicklung zeigte in den Städten, daß Esten und Letten sich der russischen Oberherrschaft zuwandten, von denen sie sich die lang ersehnte Eigenständigkeit ihrer Volksgruppen erhofften. Das belegen eindeutig Volkszählungen. In R i g a w a r der Anteil der lettischen Bevölkerung 1897 auf 4 2 % angestiegen, der der Deutschen aber auf 25 % gesunken. Damit ging sukzessiv die Vorherrschaft der Deutschen verloren. Nach den revolutionären Ereignissen 1905/06 bildeten die Städte den Zufluchtsort der Deutschen vom Land. Das Ende trat mit der Bildung der selbständigen Staaten Estland und Lettland ein, die eine Auflösung aller Gilden und Korporationen (auch der Ritterschaft) mit sich brachte sowie die Enteignung ihres B e sitzes. Viele Deutsche verließen die Städte. M i t der sog. Umsiedlung von 1939 (Nachumsiedlung 1940 — 1941) erlosch der deutsche Bevölkerungsanteil fast vollständig.

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3. Theater W i e kaum eine andere Einrichtung geben institutionalisiertes und nicht institutionelles Theater sowie allgemein theatrale Praktiken Auskunft über das kulturelle Leben eines Landes. Comödie, Schauspiel, Tanz, Musiktheater oder das Schultheater sind sowohl Seismograph für den Geschmack des Publikums, seine Aufnahmebereitschaft oder Ablehnung künstlerischer Strömungen als auch für das sich wandelnde soziale Gefüge im Hinblick auf Fragen nach der kulturellen Hegemonie der Deutschen im Baltikum. G e rade dort, wo die deutsche Sprache über Jahrhunderte trotz des großen Anteils an indigener, anderssprachiger Bevölkerung vorherrschend war sowie in St. Petersburg, wo viele einflußreiche Deutsche lebten, sind die verschiedenen Ereignisse von ,,Theater", die im Laufe der Geschichte auftraten, ein Barometer dafür, wie rege der Austausch mit der Kultur Westeuropas war, wie stark etwa die Phasen der Entwicklung des europäischen und deutschen Theaters und die Rezeption der Literatur, verbunden mit ihren regionalen Umsetzungen, waren. Hierdurch lassen sich die interkulturellen Beziehungen in Hinsicht auf Eigenständigkeit und Anpassung, R ü c k schrittlichkeit und Aktualität in diesen nördlichen R e g i o n e n deutlich fassen. Da sich hier die kulturelle Befindlichkeit j e nach Zeit brennpunktartig erkennen läßt, wurde dieses Kapitel besonders ausführlich gestaltet.

3.1. Livland Nach bisherigem Kenntnisstand gab es in Livland für baltische Verhältnisse schon sehr früh Aufführungen von Spielen. Abgesehen von den dramatischen folkloristischen Bräuchen der Liven und Letten beschränkte es sich jedoch auf zeitlich weit auseinanderliegende Einzelereignisse. Die Initiativen dazu gingen von den geistlichen Orden aus. Das erste nachgewiesene Auftreten professioneller Spielleute erfolgte um 1547, als eine Truppe italienischer Hochseilakrobaten, sog. „Flieger" in R i g a auftrat. Die Stadt R i g a blieb jahrhundertelang das Zentrum für Theater in Livland.

3. Theater Die früheste belegte Theateraufführung in Livland ist der Ludus prophetarum, der von —> Heinrich von Lettland ( 1 1 8 7 / 8 8 - n a c h 1259) im Chronicon Livoniae ( 1 2 2 5 - 1 2 2 7 ) beschrieben wurde. Dieser sog. Ludus prophetarum wurde 1205, nur vier Jahre nach der Gründung der Stadt, in R i g a aufgeführt. Er wurde in lateinischer Sprache vorgetragen und fand wahrscheinlich im Freien statt, möglicherweise zur Weihnachtszeit. Der Inhalt wurde den anwesenden neubekehrten und heidnischen Liven durch einen Dolmetscher erklärt. Vermutlich wurde das Spiel durch eine deutsch-livländische Schülergruppe aus dem holsteinischen Augustinerstift Segeberg ausgestaltet. Es verfolgte missionarische und didaktische Ziele und stellt unter den aus dem Mittelalter bekannten Formen des geistlichen Spiels einen Sonderfall dar. Das „Prophetenspiel" umfaßte verschiedene biblische Szenen, u. a. die Darstellung der Kriege Davids, Gideons und Herodes'. W i e das Chronicon Livoniae beschreibt, geriet ein Teil des Publikums beim Anblick der bewaffneten Gideons, die auf der Bühne mit den Philistern kämpften, in Panik und floh. Die Zuschauer, für die diese Aufführung offenbar die erste Begegnung mit Theater war, konnten jedoch zur R ü c k k e h r bewogen werden. Das Prophetenspiel blieb ein singuläres Ereignis. Für die folgenden Jahrhunderte gibt es keine sicheren Nachweise über die Aufführung von geistlichen Spielen oder religiösen Schultheaterstücken in Livland. Vermutlich wurden j e doch in den Kirchen und auf dem Rathausplatz Mysterienspiele aufgeführt, später vielleicht auch Oster- und Passionsspiele. Das nächste bekannte Theaterereignis ist das Fastnachtsspiel Die Parabell vam vorlorn Szohn aus der Feder des protestantischen hessischen Pfarrers —> Burkhard Waldis (um 1 4 9 0 - 1 5 5 6 ) . Es wurde am 2 7 . 2 . 1 5 2 7 in Riga, vermutlich unter Anleitung des Verfassers selbst, auf dem Marktplatz von Domschülern aufgeführt. Der T e x t ist im selben Jahr nebst einem Anhang geistlicher Lieder in R o s t o c k gedruckt worden. Möglicherweise versuchten sich neben den Schülern auch Handwerker als Theaterdarsteller. Auch diese Aufführung blieb zunächst ein Einzelfall. V o m 16. bis zum 18. Jh. pflegte man in R i g a auch das lateinische (und griechische) Schülertheater. Die Schüler, anfangs die der Domschule, traten

Historischer und soziokultureller Hintergrund

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teilweise auch vor dem Stadtrat, den Gildenhäuptern und später vor den Gouverneuren auf. Zwischen 1564 und 1578 führten Schüler der Domschule zu R i g a unter d e m Direktor Georg Marsow das im Hinblick auf die B e ziehung Livlands zu Polen politisch brisante Stück K a m p f der Horatier und Curatier u m Alba Longa auf. In den 1580er und 1590er Jahren ist ebenfalls häufig von Schülern Theater gespielt worden. In der Zeit der polnisch-litauischen Herrschaft über Livland von 1561 bis 1629 führten die Jesuiten ihre F o r m des Schultheaters ein, das im Dienst ihrer gegenreformatorischen Bemühungen stand. 1614 fand von Schülern des Jesuitenkollegiums in R i g a u.a. die Aufführung der K o m ö d i e D e Cambyse sowie eines Spiels von der Geburt Christi statt. Als Spielorte dienten die J o h a n niskirche und das Rathaus. D o c h auch die Tradition des protestantischen Schultheaters wurde fortgeführt. Zwischen 1639 und 1655 wurden in R i g a mindestens drei Dramen, teilweise biblischen Inhalts, v o n Schülern der Domschule in R i g a aufgeführt. N e b e n den geistlichen Spielen fand sich in Livland noch eine weitere im 17. Jh. übliche F o r m von Laientheater, das Komödienspiel v o n Soldaten, insbesondere zur Fastnacht oder zur W e i h nachtszeit. Zeugnis davon gibt ein Verbot des Rigaer Stadtrats v o m 28. Dezember 1661, das den Soldaten der schwedischen Krone untersagte, u m den Dreikönigstag mit dem Stern herumzuziehen und K o m ö d i e n zu spielen (in Lübeck war dies 1676 erlaubt). Ebenso war es zur damaligen Zeit im deutschen, skandinavischen und baltischen R a u m üblich, daß Studenten sich als Schauspieler versuchten. In R i g a trat 1675 eine studentische K o m ö d i a n tentruppe auf.

m e n war. 1666, als Livland unter schwed. Herrschaft stand ( 1 6 2 9 - 1 7 1 0 ) , spielte eine holländische Schauspielgesellschaft in R i g a , w o man sie als die „Komödianten aus Stockh o l m " bezeichnete. N a c h dem Vorbild der englischen und niederländischen K o m ö d i a n ten bildeten sich deutsche Wandertruppen aus, die auch das Baltikum bereisten. In R i g a trat z u m ersten Mal im Mai und Juni 1672 eine T r u p p e auf, die sich nur als die „ H o c h d e u t schen C o m e d i a n t e n " bezeichnete und von Kopenhagen mit dem Schiff übergesetzt war. Sie war wahrscheinlich mit der Truppe des Andreas Paulsen ( * u m 1620) aus H a m b u r g identisch. D i e Comödianten spielten in einem Stall, der sie pro Auftritt einen Reichstaler Miete kostete. Sie durften einen halben Gulden Grobgeld als Eintritt nehmen, mußten aber ein Drittel, später nur noch ein Viertel der Einnahmen an die Peterskirche abgeben. A m 4. Juni 1672 war der Rigaer R a t zu einer besonderen Vorstellung der T r u p p e geladen. E n d e 1679 bis 1680 trat eine „Teutsche C o m p a g n i e der C o m ö d i a n t e n " in R i g a auf, auch als „hochteutsche C o m p a g n i e " bezeichnet, wobei es sich wahrscheinlich um die T r u p p e des Christian Bockhäuser handelte. Die Truppe war bereits etwas früher in R i g a eingetroffen, konnte aber erst nach zweimonatigem Warten in den Weihnachtsfeiertagen 1679 mit den Vorstellungen beginnen, da sich der Stadtrat und der Gouverneur längere Zeit nicht einig werden konnten, ob der Krieg Schwedens gegen Dänemark noch andauere oder bereits Friedenszeiten angebrochen seien, so daß man das Theaterspielen erlauben könne. 1682 kam eine weitere T r u p p e hochdeutscher Comödianten nach R i g a . 1683 läßt sich erneut die Truppe des Christian B o c k häuser bzw. der Anna Maria Bockhäuserin nachweisen. Sie hatten sich zu Schiff nach R i g a begeben, nachdem sie in R o s t o c k abgewiesen worden waren. In R i g a ersuchten sie als „sämbtliche Comoedianten hochdeutscher C o m p a g n i e " am 20. N o v e m b e r u m Spielerlaubnis. Ihnen wurde j e d o c h wegen der politischen Konflikte mit der schwedischen Oberherrschaft, die in diesen Jahren ausgetragen wurden, verwehrt, ihr Theatrum aufzubauen. Das Spielverbot wurde auch sieben Tage später noch aufrechterhalten, als der schwedische Generalgouverneur Fürsprache für sie einlegte. Ebenso erfolglos blieb ein

D i e ersten professionellen Theatertruppen finden sich Mitte des 17. Jhs. in Livland. Ihr Erscheinen ist durch ihre Suppliken, Gesuche u m Spielerlaubnis, an den R a t der jeweiligen Stadt belegbar. Bereits u m 1630 hielt sich vermutlich der Puppenspieler Hanß J a k o b W i g andt in R i g a auf. V o m 11. April bis 25. Mai 1644 sowie im August 1647 weilte eine T r u p p e von „Englischen C o m ö d i a n t e n " in R i g a , die auch Fechtschulen und Bärenhetzen veranstalteten. Es handelte sich vermutlich u m R e s t e der ehemaligen Truppe des R o b e r t Browne, die 1592 aus England nach Deutschland, zuerst nach Frankfurt, g e k o m -

47 Gesuch vom S . D e z e m b e r 1683, als die Bockhäusersche T r u p p e u m Spielerlaubnis für die Zeit nach Weihnachten bat. Auch in den folgenden beiden Jahren w u r d e n W a n d e r truppen in Riga abgewiesen, so etwa am 26. September 1684 eine einfach als „ K o m ö dianten" bezeichnete Gesellschaft und am 28. Oktober 1685 „die deutsche Komödianten Kompagnie". 1690 trat eine Truppe „Sämbtlicher hochteütscher C o m o e d i a n t e n " mit einem Repertoire geistlicher u n d exemplarischer Schauspiele in Riga auf. 1691 kamen zwei Wandertruppen nach Riga, von denen eine vermutlich Franz Melchior Hart (* u m 1660) aus Sachsen unterstand. Im März 1695 reiste die „sämbtliche Gruppe der Churfurstlich Sächsischen bestallten H o f f - C o m ö d i a n ten" der Catharina Elisabeth Velten (f nach 1712) nach Riga. Sie erhielt am 1. April 1695 v o m Rat, der sich mit dem königlichen Gouverneur darüber verständigt hatte, Erlaubnis, ihre B ü h n e zu errichten, unter der Auflage, daß sie aufgrund der andauernden schwierigen politischen u n d wirtschaftlichen Lage nicht allzu leichtlebige Stücke vorbringen und mit moderaten Mitteln arbeiten würde. Adeler, Mitprinzipal der W i t w e Velten, bot dem R a t 100 Taler für die Armen, so viel wie n o c h nie zuvor eine Comödiantentruppe eingebracht hatte. 1699 taucht eine weitere T r u p p e hochdeutscher Comödianten unter Prinzipal J o h a n n August Uhlich (um 1650 bis nach 1705) in Riga auf, die dort v o m 20. September bis 8. Dezember spielte. Es wird deutlich, daß das deutsche Theaterleben in Riga zu jener Zeit, gestaltet durch die fahrenden Schauspieler, äußerst rege gewesen sein m u ß . Livland blieb bis ins 18. Jh. ein bevorzugtes Ziel der Comödianten, die zwischen Deutschland, Dänemark, Schweden u n d St. Petersburg umherzogen. Zwischen Riga und Danzig war der Verkehr der W a n d e r truppen besonders rege. Durch die Präsenz der Wandertruppen kam Livland im 17. Jh. auch in Kontakt mit der sich etablierenden Gattung des Musiktheaters. W ä h r e n d die Einführung der italienischen O p e r in anderen Städten, wie in Danzig, scheiterte, gestattete man in Riga bereits am 6. Juli 1696 einer Gruppe italienischer Comici während des Jahrmarktes O p e r n zu präsentieren. Möglicherweise handelte es sich dabei u m die T r u p p e des Giovanni Nannini. Eine

3. Theater wichtige Persönlichkeit für das Musiktheater in Livland war Johann Valentin Meder (1649 — 1719). Er war seit 1674 nach einigen Studienu n d Wandeijahren zunächst in Reval als Kantor am Gymnasium tätig. N a c h d e m er 1685 bis 1886 in Riga als Komponist u n d Sänger aufgetreten war, wurde er Anfang 1687 als städtischer Kapellmeister nach Danzig berufen. Später ging er nach Leipzig u n d k o m ponierte dort verschiedene Kirchenkantaten sowie zwei Opern. Eine dritte O p e r mit Ballett, Die befreite Andromeda, vollendete er in Riga, w o h i n er Ende 1699 wieder zurückkehrte, nachdem man in Danzig über seine O p e r N e r o ein Aufführungsverbot verhängt hatte. Er war bis zu seinem T o d in Riga als Domorganist tätig. Unterdessen setzte sich die rege Tätigkeit der Wandertruppen in Riga fort. Im Jahr 1711 w u r d e auf dem Rigaer Bischofsberg die B ü h n e einer weiteren Gesellschaft „hochdeutscher C o m ö d i a n t e n " errichtet, die mit einem Schauspiel die R ü c k k e h r Peters des Großen ( 1 6 7 2 - 1 7 2 5 ) aus dem Ausland feierte, bei d e m der Zar anwesend war. Von Januar bis April 1716 spielte die T r u p p e des Gabriel Möller und seines älteren Bruders Christian in Riga. Sie kehrte im August 1721 zurück, nachdem sie im März 1721, von Kopenhagen k o m mend, in Stockholm aufgetreten war. Verdrängt von dem beliebten Spielort Leipzig durch die konkurrierende Hackesche Truppe, traf man Gabriel Möller nach 1710 fast nur noch in den Städten des Baltikums an. Außerdem spielte in Riga von 1717 bis 1718 die „Compagnie hochdeutscher C o m ö d i a n t e n " des Martin Möller, die hauptsächlich den norddeutschen R a u m bereiste. Sie kehrte 1721, 1728 u n d im März 1729 zurück, u n d spielte n o c h einmal 1737 bis 1738 in der Stadt. In der ersten Hälfte des 18. Jhs. entfalteten v. a. die Truppen von Bönicke bzw. Mann, Eckenberg und Scolari Aktivitäten in Riga. Die Truppe der Victoria Clara Bönicke (* u m 1680), W i t w e des Baden-Durlachischen H o f komödianten Heinrich Wilhelm Bönicke oder Benecke (um 1680 bis u m 1716), kam vermutlich bereits im W i n t e r 1717 ebenfalls nach Riga. Für 1718 ist in Riga eine Aufführung v o n David u n d Bathseba belegt, einem Stück, das wohl ursprünglich aus dem Repertoire der Veltenschen Truppe stammte. O b die ausführende Schauspielgesellschaft die der Prin-

Historischer und soziokultureller Hintergrund zipalin Bönicke war, ist unklar. Diese leitete zumindest am 21. Oktober 1718 das Stück Crispinian, eine Variation des Themas Der Prinz w i r d ein Schuster, das traditionell dem Repertoire der englischen Comödianten angehörte. Am I . D e z e m b e r 1718 gab die B ö nickesche Truppe den Bekläglichen Zwang, die deutsche Übertragung von Lope de Vegas La fuerza lastimosa. Die sog. hochdeutschen Komödianten pflegten noch eine althergebrachte europäische Schauspieltradition. Im Herbst 1718 spielte in R i g a außer der B ö nickeschen Kompanie auch die Truppe des Johann Karl von Eckenberg ( 1 6 8 5 - 1 7 4 8 ) , der als ,,der starke M a n n " bekannt war. Etwa zu dieser Zeit verheiratete sich die W i t w e B ö n i cke in R i g a mit dem Comödianten Johann Heinrich M a n n (* u m 1690). Die Eckenbergsche Truppe zog Ende Januar 1719 nach St. Petersburg weiter. Im April 1719 kehrte sie nach R i g a zurück, stand doch Livland seit 1710 unter russischer Herrschaft, und verband sich mit der Truppe von Bönicke und Mann. Die Tätigkeit dieses Verbundes ist i m R i g a e r Stadtarchiv durch eine Liste der Vorstellungen samt Einnahmen dokumentiert. 1719 befand sich, ebenfalls in Verbindung mit M a n n und Eckenberg, auch die Truppe des Sängers und ehemaligen Comödianten Johann Christoffer Müller und seiner Frau Magdalena Christina von der H u w e n in R i g a . Insgesamt zählte die vereinigte Gesellschaft vierzig Darsteller. Seit 1720 gastierte die Mannsche Truppe, die sich in Königsberg von Eckenberg wieder getrennt hatte, zu verschiedenen Zeiten erneut in R i g a . In Königsberg hatte sich der Harlekin Johann Siegfried Scolari (um 1700 — 1776), der bis 1721 ein bekannter Comödiant in W i e n gewesen war, den Manns angeschlossen. 1722 dauerten die Gastspiele ihrer Truppe von J a nuar bis Februar und von Oktober bis D e zember, bevor sie nach St. Petersburg weiterzog. A m 31. Oktober 1722 erhielt die Mannsche Truppe vom R i g a e r R a t die Anweisung, zugunsten des Hospitals St. Jürgen die Komödie v o m reichen M a n n und armen Lazarus aufzuführen. A m 29. N o v e m b e r 1722 verlangte man die Vorführung des Schauspiels von Judith und Holofernes, einer oft auf dem Theater gespielten biblischen Geschichte. 1724 trat Scolari gemeinsam mit dem Danziger Marionnettenspieler Johann Daniel Schönrock (* u m 1700) und seiner n e u n k ö p -

48 figen Truppe in R i g a auf. Schönrock spielte dort später noch einmal. In R i g a bildete sich in dieser Zeit der Brauch aus, den Schauspielern, statt allgemein für die Annen, w i e es üblich war, Spenden an das Hospital abzuverlangen. R i g a blieb weiterhin ein oft besuchter Auftrittsort flir Wandertruppen. Ende 1729 kam die „Troupe Hochteutscher Comoedianten" unter Johann Carl Kreutzer (um 1700 — nach 1736) und seiner Frau Maria Magdalena Berck (* u m 1700) nach R i g a , die, w i e die anderen Wandertruppen vor ihnen, in einem der zahlreichen Kornspeicher der Stadt ihre V o r stellungen gaben. Die u m die zwölf Mitglieder starke Truppe reiste in Preußen und Polen umher. Sie spielte in R i g a eine traditionelle Haupt-Aktion mit d e m Titel Das unter den Schäfern verborgene Königliche Kleeblatt, oder: Der von lebendige Bier-Heefen sehr erschreckte, von den Bauren als ein Stroh wohl ausgedroschene, von denen Indianischen Bienen ziemlich vexirte, auf der Freyerey schlecht abgewiesene, von denen Hellespontanern über-bezahlte lustige Schäfer-Knecht Baibio. Eine weitere Truppe hochdeutscher Comödianten unter dem Prinzipal Johann Grieg (* u m 1710) ersuchte am 13. Dezember 1734 den R i g a e r R a t u m Spielerlaubnis, nachdem sie in Stockholm gespielt hatte. Bis 1736 trat noch mehrere Male die Kreutzersche Truppe in R i g a auf. W e i t e r e Gastspiele der W i t w e des Prinzipals Kreutzer, nun mit d e m Schauspieler Gottlieb M i g n o n verheiratet, erfolgten zwischen 1744 und 1748. Die aus Königsberg stammende Hilverdingsche Truppe, die 1737 nach Livland k a m und dann ihren festen Wohnsitz in St. P e tersburg nahm, u m von dort aus die Städte des Baltikums zu bereisen, k a m 1740 nach R i g a . Sie führte ebenso w i e die ihnen vorangegangenen Truppen noch traditionelle C o m ö d i e n auf. Johann Peter Hilverding ( 1 6 9 0 - 1 7 6 9 ) gab mit seiner Truppe, nachdem sie zwischenzeitlich in Preußen gespielt hatten, 1743 erneut Vorstellungen in R i g a . Danach ließen sie sich wieder auf längere Zeit in St. Petersburg nieder. Mitte des 18. Jhs. zeigte sich eine erste Entwicklung hin zu einem ständigen Theater in R i g a . 1746 und 1747 k a m Johann Christoph Siegmund ( 1 7 0 5 - 1 7 4 7 ) , seit 1742 privilegierter Komödiant der seit 1741 regierenden Zarin Elisabeth ( 1 7 0 9 - 1 7 6 2 ) , und M i t -

49 prinzipal Hilverdings, aus St. Petersburg. Er mietete statt der Speicher u n d Scheunen, in denen die Wandertruppen bislang aufgetreten waren, ein geeigneteres Theaterhaus in der Nähe des Paradeplatzes. Dieses Gebäude diente auch den nachfolgenden W a n d e r t r u p pen späterer Jahre als Bühne. Mit der Siegmundschen Bühne existierte seit Ende der 1740er Jahre in Riga der Vorläufer eines ersten ständigen Theaters. Im Repertoire der K o m panie Siegmunds zeigte sich bereits der Einfluß des von J o h a n n Christoph Gottsched (1700 — 1766) u n d Gotthold Ephraim Lessing (1729 — 1781) geprägten Reformtheaters, das durch die Neubersche T r u p p e ins Baltikum getragen w o r d e n war. N e b e n zeitgenössischen ernsten u n d heiteren Schauspielen führte Siegmund mit Vorliebe Dramen von Gottsched, Johann Elias Schlegel (1719-1749), Moliere ( 1 6 2 2 1673) und Voltaire ( 1 6 9 4 - 1 7 7 8 ) auf. Daneben waren Harlekinaden oder H a u p t - u n d Staatsaktionen vertreten. Aufgrund dieser derben Stücke gerieten die Comödianten mehrmals in Konflikt mit der Obrigkeit. N a c h d e m Siegm u n d gestorben war, reiste nach 1748 die Prinzipalin Kreutzer mit ihrer Truppe unter dem kaiserlichen Privileg v o n Siegmunds W i t w e . Sie konnte in Riga jedoch nie wieder auftreten, da in einem Fall das Privileg nicht als ihr eigenes anerkannt wurde, und es ihr bei einer anderen Gelegenheit nicht gelang, eine Lokalität für ihr Theater zu mieten. N a c h dem T o d Siegmunds kam auch die Hilverdingsche T r u p p e 1750 u n d 1751 noch mehrere Male nach Riga. 1761 trat Hilverding gemeinsam mit dem Ehepaar N e u h o f f auf, seinen damaligen Mitprinzipalen. Er spielte noch bis 1768 mehrfach in Riga. In der zweiten Hälfte des Jahres 1765 spielte hier außerdem die Truppe von J o h a n n Christian Wäser (1743—1781).

3. Theater 1758 bis 1765 v o n seinen Schülern mehr als zehn Schauspiele auffuhren, die meist aus seiner Feder stammten. Die Aufführungen stellten das Deklamieren in den Mittelpunkt. Auf Kostüme und Dekorationen w u r d e verzichtet. Z u den inszenierten D r a m e n gehörten u. a. Der wiederkehrende Sohn, Albert oder die Gründung der Stadt Riga und Ymant, ein heidnischer Live v o n Ansehen. Inhaltlich bezog sich Lindners Schultheater zumindest teilweise auf die livländische Geschichte und damit auf die Lebenswelt der Akteure u n d des Publikums. Die letzte bekannte Schultheateraufführung fand zwischen 1780 u n d 1787 statt, es handelte sich um das „pädagogische Trauerspiel" Die Sporen. Das Wiederaufleben des Schultheaters hatte zur Folge, daß sich auch außerhalb der akademischen Bereiche eine Laientheaterpraxis herausbildete. Liebhaberaufführungen fanden zunächst auf den Gütern u n d in den Häusern adliger Familien statt. 1770 w u r d e im R a h m e n einer größeren Gesellschaft auf d e m Gut der Familie U n g e r n Sternberg die 1760 verfaßte Tragödie Crodus des fränkischen Freiherrn Johann Friedrich von Cronegk ( 1 7 3 1 - 1 7 5 8 ) aufgeführt.

N o c h bis in die 1760er Jahre schlugen in Riga die deutschen Wandertruppen in dem Ratsspeicher an der Bischofsstraße bzw. der Küterpforte von Zeit zu Zeit ihr Quartier auf, aber die G r ü n d u n g eines n u n m e h r ständigen Theaters stand bevor. 1766 kam Scolari mit seinem Mitprinzipal Anton Gantner (1740 — 1795), einem ehemaligen W i e n e r Bernadonspieler, nach Riga. Scolari war mittlerweile Kompagnon v o n Joachim Friedrich M e n d e (* 1740) geworden, dem Oberhaupt einer traditionsreichen Schauspielerfamilie und ehemaligen Prinzipal der St. Petersburger deutschen Truppe. Im gleichen Jahr weilte Johann Im 18. Jh. fanden neben den Gastspielen der Gottfried Herder ( 1 7 4 4 - 1 8 0 3 ) als Lehrer der Wandertruppen auch Schultheaterauffuhrun- Domschule u n d Prediger in der Stadt u n d gen statt. 1729 spielten Schüler im Haus des besuchte mehrmals das Theater. Mit Mendes Landvogts Vegesack dreimal die Komödie Unterstützung gründete 1768 O t t o H e r m a n n Joseph Unschuld. A m 9. Februar 1730 fand Baron von Vietinghoff-Scheel (1722 — 1792), unter der Leitung des franz. Sprachmeisters Angehöriger einer ritterschaftlichen Familie, H e r m e t mit Molieres Medecin malgre lui führender Beamter der russischen Statthalter(Arzt wider Willen) in Riga die erste fremd- schaft u n d Mitglied der Freimaurerloge, in sprachige Schülertheaterauffuhrung statt. U m Riga die erste ständige B ü h n e des Baltikums. 1750 spielte man zu hohen Staatsfesten Dra- Bereits anläßlich eines Festes zu Ehren der m e n v o n Hans Sachs in der Rigaer D o m - russischen Zarenfamilie hatte Vietinghoff eischule. Johann Gotthelf Lindner (1729 — nige Zeit zuvor eine Komödie vor geladenen 1776), seit 1755 R e k t o r derselben, ließ von Gästen auffuhren lassen. Aus dieser aristokra-

Historischer und soziokultureller Hintergrund tischen Geste entwickelte sich in den folgenden Jahrzehnten das deutsche Stadttheater. Vietinghoff ließ einen staatlichen Speicher am Paradeplatz beim Jakobstor am Festungsgraben zum Schauspielhaus umbauen. Es wurde am 1. September 1768 mit einer K o m ö d i e von Philippe Destouches ( 1 6 8 0 - 1 7 5 4 ) eröffnet. Zunächst spielte dort die T r u p p e von Scolari und Mende, die sich nun als „Rigische G e sellschaft deutscher Schauspieler" bezeichnete. Scolari wollte j e d o c h sein Wanderleben nicht aufgeben und zog weiterhin mit einem Teil der T r u p p e zwischen R e v a l und St. Petersburg umher. Im Herbst 1769 kehrte Scolari nach R i g a zurück, überließ aber schon im Jahr darauf die Leitung der Bühne endgültig M e n d e und Gantner, die sich bis 1772 halten konnten. N a c h d e m 1767 Lessings Hamburgische Dramaturgie erschienen war, änderte sich in den nächsten Jahren der Geschmack auch des Rigaer Publikums zugunsten des neuen deutschen Dramas, so daß M e n d e und Gantner, die zu dieser Zeit vornehmlich Ubersetzungen französischer Regeldramen spielten, der Nachfrage nicht mehr gerecht werden konnten. Als sie daraufhin die Unternehmung aufgaben, übernahm Vietinghoff selbst neben seinen Amtsgeschäften die Theaterdirektion. Unter den Schauspielern seiner Truppe war auch Nathanael Ernst Hündeberg (1743 — 1793), dem die spätere Wiederansiedlung des Theaters in R i g a zu verdanken sein würde. A u f eigene Kosten erwarb Vietinghoff T e x t bücher und Musikalien, engagierte Darsteller, Sänger und Tänzer aus Deutschland. Damit legte er auch den Grundstein für das Rigaer Musiktheater, das im 19. Jh. große Bedeutung erlangte. Das Schauspielrepertoire unter Vietinghoff umfaßte u. a. Lessings Minna von Barnhelm und Clavigo von Johann Wolfgang von Goethe (1749 — 1832), weitere Stücke von Lessing und Goethe sowie v o n Friedrich Schiller ( 1 7 5 9 - 1 8 0 5 ) und William Shakespeare (1564—1616), außerdem Opern von Andre Gretry (1741 — 1813) und Singspiele von J o h a n n A d a m Hiller ( 1 7 2 8 - 1 8 0 4 ) . Mit der Vereinnahmung der Mendeschen T r u p p e durch Vietinghoff setzte im Baltikum ein Prozeß der Verbürgerlichung des Schauspielerstandes ein. Im Rigaer Theater trennten sich die Funktionen des Intendanten und des Regisseurs, die zuvor traditionell in der Person des Prinzipals vereint gewesen waren. V o n

50 1772 bis 1775 übernahm Gantner das A m t des Regisseurs. Dann ging Vietinghoff auf Auslandsreise und übergab die Verwaltung des Theaters an zwei St. Petersburger Kaufleute. Bis zu Vietinghoffs R ü c k k e h r 1777 spielte die T r u p p e deshalb in St. Petersburg, man gab insgesamt vierzehn Premieren. Im Laufe der Zeit zerfiel die K o m p a n i e jedoch. Ein Teil der Schauspieler blieb in St. Petersburg, die übrigen sammelten sich unter Hündeberg in Reval. 1777 hielt sich die T r u p p e kurzzeitig in R i g a auf, w o sich ihr M e n d e erneut anschloß. Er wurde aber bereits nach kurzer Zeit wieder entlassen und ging nach St. Petersburg, w o er wenig später aufgrund seines fortgeschrittenen Alters starb. D i e Hündebergsche Truppe spielte von April bis Dezember 1779 erneut in R i g a ; u.a. gab sie zur Feier der Geburt des Großfürsten Constantin Pavlovic eine Festvorstellung, an der besonders die O p e r gelobt wurde. Von Vietinghoff, der mittlerweile zurückgekehrt war, wieder angeworben, ließ sich die Hündebergsche T r u p p e 1780 endgültig in R i g a nieder. Im gleichen Jahr wurden die Gebäude am Paradeplatz, auch das Theater, abgerissen. Das neue Theater entstand direkt neben Vietinghoffs Stadthaus in der K ö nigsstraße und sollte nach seinen Wünschen auch einen R a u m für adlig-bürgerliche G e selligkeit bieten. Dieses Gebäude existiert noch heute. Bis z u m B a u des neuen Schauspielhauses leitete Hündeberg, der wie Vietinghoff ein Freimaurer war, die Truppe zusammen mit dem Schauspieler Johann Christoph Gotthilf Meyrer ( 1 7 4 9 - 1 8 1 0 ) , der bereits 1772 M i t glied des ersten Vietinghoffschen Ensembles gewesen, 1775 in St. Petersburg geblieben und 1781 nach R i g a zurückgekehrt war. 1782 übernahm Vietinghoff wieder selbst die D i rektion des Theaters. V o n diesem Zeitpunkt an war die B ü h n e für weit über hundert Jahre unter dem N a m e n „ R i g a e r Stadt-Theater" bekannt und gehörte bis zu ihrer Schließung 1914 zu den bedeutendsten deutschen Provinztheatern. Die Rigaer B ü h n e war nach denen in Hamburg, Wien und Mannheim das vierte ständige deutschsprachige Theater überhaupt und wurde noch vor den später wegweisenden Bühnen in Berlin und Weimar gegründet. Das neue Haus, das bis 1863 als Theater bestehen blieb, wurde am 15. September 1782 mit Lessings Emilia Galotti und dem Ballett

51 Das Tanzfest eröffnet. Am folgenden Tag wurde eine K o m ö d i e v o n Carlo Gozzi (1720 — 1806) gegeben. Mit der Eröffnung begann auch das Musiktheater für das Rigaer Kulturleben wesentlich zu werden. VietinghofF hatte ein vierundzwanzigköpfiges Theaterorchester engagiert, das der Leitung des Konzertmeisters Carl Heinrich Feige (1757 — 1818) unterstand, der zudem bis 1787 Musikdirektor der Rigaer Musikalischen Gesellschaft war. Bis 1784 fungierte Friedrich August Baumbach (1753 — 1813), ein namhafter Opernkomponist seiner Zeit, als Musikdirektor des Rigaer Theaters. Das Vietinghoffsche Orchester blieb lange Zeit das einzige in Riga. A m 19. September 1782 fand mit Die schöne Arsena von Pierre Monsigny (1729 — 1817) die erste Opernauff u h r u n g des Theaters statt. Z u r meistgespielten O p e r der ersten Saison wurde Semira u n d Azor v o n Gretry. A u ß e r d e m w u r d e noch 1782 u. a. Ariadne auf Naxos v o n Georg Benda ( 1 7 2 2 - 1 7 9 5 ) in Riga aufgeführt. Im ersten Halbjahr seiner Direktion gestaltete VietinghofF den Spielplan äußerst abwechslungsreich, u m den Interessen des Publikums entgegen zu k o m m e n . Das Ensemble, dem mehrere hervorragende Schauspielerfamilien angehörten, umfaßte, einschließlich des Balletts, rund vierzig Personen. Die Vorstellungen fanden vier- bis fünfmal in der W o c h e statt, u n d pro M o n a t brachte man vier bis sechs Neueinstudierungen heraus, dazu eine O p e r und ein Singspiel. Erfolgreiche Auffuhrungen w u r d e n bis zu sechsmal wiederholt. Das Lustspiel u n d das Singspiel dominierten zunächst, dann kamen auch ernstere Schauspiele zur Aufführung, u. a. —> Friedrich Maximilian Klingers ( 1 7 5 2 - 1 8 3 1 ) Sturm u n d Drang-Drama Die Zwillinge. Am 14. Februar 1783 wurde zum ersten Mal Shakespeares Hamlet in Riga zur Aufführung gebracht. Vietinghoff leitete das Theater bis 1784, während H ü n d e b e r g wieder als Schauspieler auftrat. Johann Christian Brandes ( 1 7 5 3 - 1 7 9 9 ) , ein Freund Lessings, der neben zahlreichen Bühnenstücken theatergeschichtlich aufschlußreiche M e m o i r e n verfaßte, fungierte als Regisseur. A u ß e r d e m gehörten der bekannte Schauspieler u n d Schriftsteller Joseph Anton Christ (1744 — 1823), ebenfalls Angehöriger einer Freimaurerloge, sowie Brandes' Frau, die berühmte Charlotte Esther Koch ( 1 7 4 2 - 1 7 8 6 ) , z u m Ensemble des Rigaer Theaters. 1784, bald

3. Theater nachdem Christ nach Riga durch die Fürsprache von Meyrer u n d Siegfried Gotthilf Eckardts, genannt Koch (1754—1831), engagiert worden war, wurde Brandes entlassen, nachdem er gegen einen Auftritt von Christs Tochter intrigiert hatte, die er als K o n k u r rentin für seine eigene Tochter fürchtete. Christ hingegen blieb aufgrund unglücklicher familiärer Umstände n o c h bis 1789 in Riga, spielte sogar anfangs, dank in St. Petersburg erhaltener Gelder, ohne Gage. Er wurde der Liebling des Rigaer Publikums. Als S. G. Koch später nach Mainz ging, übernahm er zunächst dessen Vertretung als Regisseur, folgte i h m aber dann, zusammen mit der Familie Mende an das Mainzer Theater. D e r Einfluß der Familie Brandes, Christs u n d Siegfried Gotthilf Eckardts genannt Koch, einem der wenigen bedeutenden deutschen Shakespeare-Darsteller seiner Zeit, bewirkte, daß sich unter den Rigaer Schauspielern, die teils von festen Bühnen, teils v o n Wandertruppen kamen, nach u n d nach ein idealisiert naturalistischer Schauspielstil, ein gemäßigter Realismus in der Prägung der Weimarer Schule durchsetzte. Besonders Koch legte W e r t auf lebensnahen körperlichen Ausdruck in Sprache, M i m i k u n d Bewegung. Christ gab ein Beispiel, selbst in der Darstellung komischer Rollen auf Karikatur u n d alles Groteske oder Burleske zu verzichten. Diesen Stil setzte später August Heinrich Porsch ( 1 7 5 9 - 1 8 2 3 ) fort, der lange Jahre als Schauspieler am Stadttheater in Riga engagiert war. Ganz anders verlief die Theatergeschichte in Dorpat. Dorpat erhielt 1781 ein eigenständiges Bühnenhaus, als der Z i m m e r m a n n u n d Baumeister J o h a n n Jakob Bäuerle eine W e r k statt mit einer Kupfermühle in der Alexanderstraße an der damaligen Stadtgrenze kaufte u n d zu einem Theater umbaute, das etwa 200 Zuschauer aufnehmen konnte. Bäuerle vermietete die B ü h n e an verschiedene wandernde Schauspieltruppen, die damals noch offiziell zu jeder Jahreszeit in der Stadt spielen durften. Laut Berichten des Dorpater Polizeipräsidenten fanden in Bäuerles Theater beispielsweise vom 27. August bis 30. Dezember 1795 insgesamt 56 Vorstellungen statt. Seit 1796 war der Theaterdirektor Carl Rundthaler (um 1750 — 1809) mit seiner T r u p p e ein gern gesehener Gast in der Stadt; im Dezember 1799 spielte er im Komödienhaus von Bäuerle

Historischer und soziokultureller Hintergrund während des drei W o c h e n dauernden Jahrmarktes, der für viele Jahrzehnte den H ö h e punkt des wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Lebens der Stadt bildete. Doch bereits vor Wiedereröffnung der Universität in Dorpat zeigten sich Vorboten des jahrzehntelangen Theaterverbots, das Einblick in regional bedingte theaterfeindliche Zeiten in Livland zeigt. Am 3. Januar 1800 teilte der R i g a e r Generalgouverneur d e m Dorpater Stadtrat mit, daß in Zukunft w e d e r Rundthaler noch anderen Truppen die Erlaubnis gewährt w e r den dürfe, in Dorpat aufzutreten, sobald die Universität wieder eröffnet sei. Als die U n i versität Dorpat 1802 wiedereröffnet wurde, erwartete man hingegen zunächst einen positiven Einfluß auf die Entwicklung des T h e a terlebens der Stadt, tatsächlich wirkte sich die Universität nur hemmend, lediglich anfänglich fördernd auf die Pflege von Vokalmusik und sinfonischer Musik aus. Die Ereignisse, die schließlich zum Verbot des Theaters in der Stadt führten, haben bereits ihre W u r z e l n gegen Ende des 18. Jhs. Dorpat hatte eine bestimmte Ordnung zum Erwerb von Aufführungserlaubnissen herausgebildet. Der Direktor einer Wandertruppe mußte den Generalgouverneur in R i g a , der sich seinerseits an den Dorpater Magistrat und Polizeimeister w e n d e n sollte, j e d e n Monat erneut u m die Erlaubnis bitten. Zu dieser Erlaubnis gehörte die Pflicht, eine Vorstellung zum W o h l des örtlichen Armenhauses oder der Kaiserlichen Erziehungsanstalt zu geben, u m die d e m Theater in den protestantischen Ländern zugesprochene Sündhaftigkeit in den Augen der öffentlichen M e i n u n g abzumildern. Die U n i versität übte j e d o c h i m Laufe der Zeit i m m e r stärkeren einschränkenden Einfluß auf das Theater aus. Auch die Pflicht zur Zensur ungedruckter Schauspiele, die bislang dem R e k t o r der Stadtschule oblag, w u r d e von der Universität auf eigenes Verlangen übernommen. Schließlich fiel die Zuständigkeit für Spielerlaubnisse an den Universitätsrat, und die folgenden Schwierigkeiten ergaben sich daraus, daß dieser sich fortan auf einen Ukas Zar Pauls I. berief (ein Dokument, daß bis heute nicht auffindbar ist), in dem dieser die Gründung von Theatertruppen in Universitätsstädten verbot, was sich schließlich in Dorpat auch auf bereits bestehende Truppen ausweitete. Bereits am 11. März 1803 w u r d e einer

52 Schauspieltruppe unter Direktor Anton die Spielerlaubnis versagt. Der Vorsitzende des Universitätsrates, Georg Friedrich von Parrot ( 1 7 6 7 - 1 8 5 2 ) , der ein Anhänger Rousseaus w a r und dessen Theaterfeindlichkeit teilte, wies Rundthaler an, dafür zu sorgen, daß kein Student ins Theater k o m m e n oder gar U m gang mit Schauspielerinnen pflegen dürfe, und auf keinen Fall dürfe er Studenten für die B ü h n e engagieren. Als Rundthaler es einmal bei seinen Vorstellungsankündigungen mit der Betonung der Zuständigkeit des Universitätsrats für die Spielerlaubnis nicht so genau nahm, sah Parrot hierin eine Verletzung der U n i versitätsrechte, berief den R a t ein, erstattete dem Kurator des Dorpater Lehrbezirks, —> Friedrich Maximilian von Klinger Bericht, und machte die Problematik damit zu einem beträchtlichen Ärgernis für Klinger, der daraufhin am 20. Juni 1804 erstmals an den russischen Minister für Volksbildung den Antrag stellte, in Dorpat mit Rücksicht auf die Studenten jegliches Theater zu verbieten, was dazu führte, daß Zar Alexander I. (1777 — 1825) davon Kenntnis erhielt, und kurz darauf ein Auftrittsverbot gegen R u n d t h a l e r ausgesprochen wurde. Im August 1804 w u r d e n die Vorstellungen der italienischen Truppe Puccis mit der Begründung abgesagt, daß Dorpat eine Universitätsstadt sei, w o die J u g e n d i m Geiste der Wissenschaft erzogen werde. Generell gestattete der Universitätsrat, sofern überhaupt, nur noch Vorstellungen in den akademischen Ferien, im Januar und im Juli. Die Rundthalersche Wandertruppe nutzte diese Termine in den folgenden Jahren relativ u n behelligt, da man das Theaterverbot wohl doch eher als Verbot der Gründung eines ständigen Theaters interpretierte. Da die Aufführungen des Berufstheaters eingeschränkt wurden, versuchten die Dorpater Bürger i m September 1804, ermutigt durch die Tatsache, daß in R e v a l schon seit Jahren ein Liebhabertheater existierte, in ihrer Stadt ebenfalls ein solches zu gründen. M a n rechtfertigte diese Bestrebungen auch hier mit dem Argument, daß man den sündigen Einfluß des Theaters durch Wohltätigkeit wiedergutmachen wolle. Zur Entscheidung über die Gründung des Liebhabertheaters beriet sich der Universitätsrat und sprach sich im N o v e m b e r 1804 dagegen aus, woraufhin der Antrag i m Januar 1805 durch das Volksbildungsministerium abgelehnt

53 wurde. Generell war die G r ü n d u n g eines stationären Theaters in Dorpat verboten, egal ob professionell oder von Laien veranstaltet. Erst 1809 gelang mit Unterstützung des theaterliebenden Dorpater Polizeichefs u n d ohne offizielle Erlaubnis im Sommer die G r ü n d u n g eines Familientheaters, dessen Auffuhrungen einmal wöchentlich privat im Haus des B ü r germeisters stattfanden. Auch diese U n t e r n e h m u n g w u r d e durch die Universität bekämpft, obwohl die Statuten des Familientheaters vorsahen, Studenten und Universitätspersonal den Eintritt zu verweigern. Gegen den Medizinprofessor —>• Daniel George Balk (1764-1826), der als Darsteller im Familientheater auftrat, wurde eine U n tersuchung durch das Universitätsgericht angestrengt, u n d er m u ß t e Klinger versprechen, seine schauspielerischen Aktivitäten einzustellen. Als j e d o c h eine W o c h e später, am 16.8. 1809 der Zivilgouverneur R e p j e v nach D o r pat kam u n d Balk in Kotzebues Die Corsen zu sehen wünschte, m u ß t e er sein Versprechen brechen. Die Rigasche Gouvernementsregierung schickte einige Tage später ein Schreiben, in dem ihre Sympathie für das Familientheater deutlich wurde. Der Universitätsrat beriet daraufhin über ein Verbot des Familientheaters u n d man einigte sich schließlich darauf, daß das G r e m i u m sich nicht für k o m petent halte, einen Beschluß zu fassen. Was aus dem Familientheater wurde, ist unbekannt. Im allgemeinen k o n n t e n die Vorschriften gegen das Theaterspielen bzw. den Besuch des Theaters umgangen werden, solange solches den Verantwortlichen der Universität nicht offiziell zur Kenntnis gebracht wurde. Z u mindest traten weiterhin professionelle Schauspieler in Dorpat auf, 1810 spielte die T r u p p e von Heinze während der akademischen Ferien in der Stadt, 1811 u n d 1812 trat die T r u p p e v o n Carl Les(s)mann und Johann Gappmeyr (* 1769) auf. Sie brachte Kabale u n d Liebe sowie Die R ä u b e r von Schiller, Verbrechen aus Ehrsucht v o n Iffland und einige Dramen v o n Kotzebue zur Aufführung. Theatergegner der Universität versuchten erfolglos, in den Theatervorstellungen das studentische Publikum zu U n r u h e n aufzuwiegeln, u m den Anlaß für ein rigoroseres Theaterverbot zu liefern. A m 25. August 1812, als die Truppe von Les(s)mann und Gappmeyr ihre Abschiedsvorstellung zugunsten der Opfer

3. Theater des Brandes der Rigaer Vorstädte gab, kam es jedoch zu einem Konflikt zwischen dem Kreisfiskal Gustav Petersen (1782 — 1839) u n d dem Studenten Kienitz, der sich wahrscheinlich aus einer A b - bzw. Zuneigung der beiden gegen die eine oder andere Schauspielerin der T r u p p e ergab. Petersen behauptete, Kienitz hätte die Studenten zu einem T u m u l t gegen ihn aufwiegeln wollen, u n d alarmierte Parrot, zu dieser Zeit R e k t o r der Universität, der daraufhin eine Untersuchung des Vorfalls anordnete und schließlich Klinger in Moskau Bericht erstattete, der zustimmte, dem Zaren persönlich die Angelegenheit vorzubringen, sofern ihm der Universitätssenat erklären könne, wieso das eigentlich bestehende Theaterverbot gebrochen w o r d e n sei. Klinger, dessen Drama Sturm u n d Drang von 1776 in Deutschland einer ganzen Literatur- u n d Theaterreformbewegung den N a m e n gegeben hatte, u n d der selbst als Schauspieler und Dramaturg beim Wandertheater Abel Seylers ( 1 7 3 0 - 1 8 0 0 ) tätig gewesen war, w u r d e durch diesen offiziellen Vorgang n u n gezwungen, nach Vorschrift zu handeln. Parrot, unter Mißachtung der aufgrund der Bedrohung durch Napoleon angespannten Lage in der Hauptstadt des russischen Reiches, wiederholte seinen Bericht im N a m e n des Senats, ohne diesen wirklich einzubeziehen, und teilte Klinger mit, daß das Dorpater Publikum die wenigstens temporäre Beibehaltung eines Theaters wünsche, er aber andererseits weitere Exzesse der Studenten befürchte, sollte dies gestattet werden, u n d bat darum, Theatervorstellungen jeweils nur in den Zeiten von Johannis bis zum 3 I . J u l i u n d von W e i h nachten bis z u m 31. Januar zu gestatten, w e n n die Studenten nicht in der Stadt seien. Dieses Schreiben führte j e d o c h dazu, daß das Ministerium für öffentlichen Unterricht durch den Innenminister einen eindeutigen Allerhöchsten Befehl des Zaren Alexander I. (1777 — 1825) erwirkte, der das Theater in Dorpat endgültig u n d unter allen Umständen verbot. Das Dorpater Theaterverbot bestand bis 1867. In den 55 theaterlosen Jahren (seit 1812) gab es zahlreiche vergebliche Versuche von theaterfreundlichen Universitätskreisen und von Bürgern der Stadt, Theateraufführungen offiziell wieder einzuführen, während allerdings trotzdem in gastierenden Zirkussen sowie in Privathäusern innerhalb u n d außerhalb der

Historischer und soziokultureller Hintergrund Stadtgrenze weiterhin Theatervorstellungen stattfanden. Der Mediziner Johann Carl von Seidlitz ( 1 7 9 8 - 1 8 8 5 ) , dessen Vater Dekorationenmeister im Revaler Liebhabertheater gewesen war, berichtete, daß er in seiner Dorpater Studentenzeit seit 1815, also bereits drei Jahre nach d e m Aussprechen des Theaterverbots, im Haus seines Förderers Major Alexander von Schwebs an der Ecke der Schloß- und Krämerstraße unweit des R a t hauses und der Universität, ein Liebhabertheater einrichtete, in dem er sich als Komiker auszeichnete. 1824 bat Auguste Barclay de Tolly, Mitglied einer sehr angesehenen adligen Familie, den Generalgouverneur u m die Erlaubnis zu einer Benefizauffiihrung zugunsten des Armenhauses, was ihr gewährt wurde. Da der R e k t o r der Universität aber dagegen war, weil Studenten neben weiteren Theaterliebhabern mitwirken sollten, brachte man die Angelegenheit dem Zaren vor, der entschied, daß Stadtbürgern das Theaterspielen gestattet werden sollte, Studenten j e d o c h nicht. U m 1825 erwirkte der damalige R e k t o r der U n i versität, Gustav Ewers ( 1 7 7 9 - 1 8 3 0 ) , die Erlaubnis für Liebhabertheateraufführungen in der Stadt, von denen die Studenten allerdings ausgeschlossen blieben, aber schon im Winter 1 8 2 5 / 2 6 wurde eine Ausnahme gemacht, als der Theaterdirektor Louis Schwerin (1791 — 1839) mit seiner T r u p p e vier Konzerte gab, die auch Deklamationen beinhalteten. 1827 wurde auf Antrag des Generalgouverneurs für Dorpat die Erlaubnis erteilt, im privaten R a h m e n für geladene Gäste dramatische Vorstellungen geben zu dürfen. Offiziell waren Schüler und Studenten als Zuschauer von solchen Anlässen ausgeschlossen, traten jedoch sogar selbst bei solchen auf. Insbesondere die Studentenkorps, die sich in den Jahren 1819 bis 1821 an der Dorpater Universität herausgebildet hatten, entwickelten bald vielfältige Aktivitäten auf dem Gebiet der Musik, aber auch des Theaters. So führte das Korps „Estonia" 1828 Mozarts O p e r D o n Juan auf, außerdem brachte man Schauspiele zur Aufführung, wenigstens in F o r m v o n szenischen Lesungen. Eine lange Tradition hatte das derbkomische, sog. „Fuchsentheater", eine Form des Laientheaters, das im Baltikum allgemein Verbreitung fand. Hierdurch wurden in D o r pat populäre Opern wie Carl Maria von W e bers ( 1 7 8 6 - 1 8 2 6 ) Freischütz einer breiteren

54 Öffentlichkeit vorgeführt, als Aufführungsorte dienten z . B . der Saal der Akademischen Müsse und das Wirtshaus „ Z u m Weißen R o ß " außerhalb der Stadt. Seit 1834 durften die Studenten offiziell unter der Aufsicht v o n Professoren in der Akademischen Müsse Dramen aufführen, sofern diese der Bildung dienten, wobei Frauen v o n solchen Vorstellungen ausgeschlossen waren; es wurden bis 1843 insgesamt neun Lustspiele und auch Schillers Kabale und Liebe vorgestellt. Daneben fanden auch immer wieder in Privathäusern Liebhabervorstellungen statt. Andererseits wurde wiederum beispielsweise 1841 dem Direktor der deutschen O p e r in A b o Hornicke (f um 1863), der ein Sommergastspiel in Pernau gab, v o m Generalgouverneur untersagt, in Dorpat musikalisch-deklamatorische Aufführungen und auf einem nahe bei Dorpat gelegenen Gut Opern geben zu dürfen. Z u aller Unbill kam noch hinzu, daß das alte Theaterhaus, das über Jahrzehnte leerstand, bei einem Sturm 1843 einstürzte. 1851 wandten sich Dorpater Bürger erneut an den Generalgouverneur in R i g a und beantragten, die Erlaubnis für Theatervorstellungen während der Wintermonate in Dorpat zu erteilen, was dieser auch befürwortete, da er der M e i n u n g war, es gäbe in Dorpat zu wenige angemessene öffentliche Einrichtungen zum Vergnügen der Dorpater. D a unter den zuständigen Ministern noch immer die Vorstellung herrschte, das Theater übe schlechten Einfluß auf die Studenten aus, blieb dieser Vorstoß erfolglos. Erst die Hartnäckigkeit von Carl T h e o d o r Nielitz (um 1820 bis u m 1874), der einige Zeit später die Leitung des Revaler Theaters übernahm, brachte Mitte der 1850er Jahre wieder das professionelle Theater nach Dorpat. Das Rigaer Theater bot j e d o c h nach der Etablierung einer festen B ü h n e in der K ö nigsstraße regelmäßig sowohl Schauspiel als auch Oper, Operette und Ballett. M a n unterhielt Korrespondenten an den bedeutendsten deutschen Bühnen, etwa in Berlin, Wien, Dresden, Prag und Hamburg, die über das aktuelle Theatergeschehen berichten und die neuesten Stücke einsenden mußten. Vietinghoff führte eine Einkommensgarantie für seine Darsteller sowie ein Abonnementsystem für das Publikum ein. Dies hatte zur Folge, daß das Theater und der angeschlossene Klub sowie die dort veranstalteten Bälle exklusive

55 Veranstaltungen fur den Adel u n d das höhere Bürgertum der Stadt blieben. In dieser Periode von Vietinghoffs Oberleitung w u r d e n die Strukturen des Rigaer Theaters generell neu organisiert. Als vermittelnde und schlichtende Instanz trat, in einer von oben kontrollierten Selbstverwaltung der Künstler, eine Fünfergruppe, der auch Gantner, H ü n d e b e r g u n d zunächst Brandes angehörten, zwischen das Ensemble u n d die Theaterdirektion. Als V o r bild galten die Organisationsformen des W i e ner u n d des M a n n h e i m e r Nationaltheaters. Es w u r d e n Theatergesetze erlassen, die 22 Bestimmungen umfaßten u n d die die Schauspieler einem strikten R e g l e m e n t unterwarfen. D u r c h das Androhen v o n Strafen wie Gagenminderung oder gar Entlassung versuchte die Leitung des Rigaer Theaters, die Schauspieler zu disziplinieren und sie etwa v o m Extemporieren und Improvisieren in ihren R o l l e n abzuhalten. Die großen Kaufmannsfamilien u n d R e präsentanten der Ritterschaft standen allgemein nicht hinter der G r ü n d u n g des Theaters. Vietinghoff handelte mehr als Repräsentant der russischen Regierung. Er hatte als Militär u n d Wirklicher Geheimrat sowie als Schwiegersohn des Grafen Ernst von Münnich (1708 — 1788), eine der fuhrenden russischen Staatsmänner, hervorragende Verbindungen nach St. Petersburg. Mit zunehmender gesellschaftlicher Etablierung des Schauspielerstandes entstand in Riga u n d auch im späteren Gastspielort Mitau der Brauch, die Schauspieler des Rigaer Theaters individuell zu fördern. Die livländischen Deutschen besaßen generell ein weitreichendes Bewußtsein für die Belange des Theaters. Nach der G r ü n d u n g der ersten institutionellen B ü h n e n des Baltikums durch Vietinghoff in Riga u n d durch —• August von Kotzebue (1761 — 1819) in Reval dehnte sich das deutsch-baltische Literaturschaffen in Livland auch auf die Dramatik aus. An die Quantität und spezifische Qualität der D r a m e n von Kotzebue, die die europäischen B ü h n e n u m die W e n d e v o m 18. zum 19. Jh. beherrschten, reichten die ersten livländischen Dramatiker jedoch kaum heran. Z u jener Zeit schufen in Riga Bühnenstücke beispielsweise der Schauspieler —>• Georg Ernst Lüderwald (1765 — 1835) sowie die Schriftsteller —> J o hann Christoph Engelmann genannt Kaffka

3. Theater (1754-1815), Anton Truhart ( 1 7 6 4 1835), — W i l h e l m Jacob Christian Hentsch (1769—1816), —> Freiherr O t t o Christoph von Budberg-Bönninghausen (1772-1857), — Benjamin Traugott Streich (1779 — 1822) u n d —> Friedrich Wilhelm von Trautvetter (1782 — 1837). ->· Karl Petersen ( 1 7 7 5 - 1 8 2 2 / 2 3 ) verfaßte eine ,,Burleske für hombres chinoises" mit d e m Titel Die Prinzessin mit dem Schweinerüssel. Das Stück enthält Reminiszenzen an die alten C o m ö d i e n der W a n d e r truppen u n d w u r d e 1846 in Petersens Poetischem Nachlaß veröffentlicht. Als einziges Drama dieser Zeit behandelte 1801 Die Belagerung von W e n d e n von —> Pierre Freiherr von Campenhausen ( 1 7 4 6 - 1 8 0 7 ) einen Stoff aus der livländischen Geschichte, während andere Dramatiker wie der Rigaer Schauspieler —>• Karl Ferdinand Daniel G r o h m a n n ( 1 7 5 8 - 1 7 9 4 ) antike Stoffe bevorzugten. —> Karl Georg von Rosen (1800 — 1860), der als der bedeutendste baltische Dramatiker seiner Zeit gilt, schrieb nur ein deutsches Stück, die übrigen in russischer Sprache, allerdings w u r den seine Dramen kaum aufgeführt. Das Rigaer Stadttheater löste in den 1780er Jahren die Verbindung zu Vietinghoff. V o n 1784 bis 1789 übernahmen Meyrer u n d Koch die Leitung der Bühne. Sie pachteten das Theaterhaus von Vietinghoff u n d kauften es i h m schließlich ab. Meyrer war für die wirtschaftlichen Fragen und die O p e r zuständig, Koch für Dramaturgie und Regie, setzte j e doch auch die Abschaffung des Balletts durch. Baumbachs Nachfolger als Musikdirektor war Friedrich Preu (* u m 1760), der das A m t bis 1787 innehatte. Er komponierte Musik zu verschiedenen Schauspielen und Festprologen sowie andere Gelegenheitsmusik. Z u dieser Zeit war die Institution des Theaters bereits vollständig in das gesellschaftliche Leben der Stadt integriert. Koch u n d Meyrer ließen die Spielzeit unter ihrer Leitung am 2. April 1784 mit Julius von Tarent von Johann Anton Leisewitz (1752 — 1806) eröffnen. Bereits im ersten Jahr ihrer Direktion w u r d e n erstmals deutsche Operetten in Riga auf die B ü h n e gebracht u n d auch die O p e r Entführung aus dem Serail von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791). 1785 erlebte die O p e r Die Pilgrimme von Mekka von Christoph Willibald Gluck ( 1 7 1 4 - 1 7 8 7 ) ihre Rigaer Erstaufführung. Das Niveau des Schauspiels stieg unter

Historischer und soziokultureller Hintergrund

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der Leitung der beiden Fachleute M e y r e r und Koch, und man brachte zeitgenössische deutsche Dramen auf die Bühne. Es folgten einige bedeutende Erstaufführungen. Am 25. Juni 1785 wurde Schillers Kabale und Liebe gegeben, am 6. Oktober 1786 Goethes Götz von Berlichingen, am 28. Dezember 1786 Schillers R ä u b e r und i m Februar 1787 Die Verschwörung des Fiesco zu Genua. Daneben gab es zahlreiche Shakespeare-Inszenierungen sowie Aufführungen aktueller deutscher Lustspiele. Höhepunkt der Zusammenarbeit von M e y r e r und Koch w a r die vielgelobte Aufführung von Schillers Don Carlos, die am 9. November 1787 nur drei M o n a t e nach der Uraufführung in Hamburg stattfand. Koch hatte von Schiller selbst die Aufführungsrechte an einer handschriftlichen Prosabearbeitung des Stückes erworben. 1786/87 w u r d e i m Schauspielhaus unabhängig v o m Theaterbetrieb die sog. „Müsse" begründet, der bes. Kaufleute aber auch Mitglieder des Theaters angehörten. Die „Müsse" veranstaltete hauptsächlich Tanzgesellschaften und trug wesentlich zur finanziellen Erhaltung des Theaters bei. Sie bestand bis zum Beginn des II. Weltkrieges 1939. Vietinghoff w u r d e unterdessen 1787 als Vorsitzender des Reichsmedizinischen Kollegiums nach St. Petersburg abberufen. Nach seinem W e g g a n g geriet die Theaterunternehm u n g zunehmend in finanzielle Schwierigkeiten. 1788 kaufte M e y r e r der Schuchschen Wandertruppe, der Koch ehemals angehört hatte, ihre Spielerlaubnis für Mitau ab und verschaffte auf diese Weise dem R i g a e r Ensemble eine Verdienstmöglichkeit für die Sommermonate, in denen das Stadttheater geschlossen blieb. Die Gastspiele in Mitau w u r d e n zu einer langen Tradition, die noch über das 19. Jh. hinaus fortgeführt wurde. 1788 aber ging Koch nach Frankfurt am Main, mit ihm verließen einige namhafte Darsteller das Theater. M e y r e r versuchte kurze Zeit, die B ü h n e alleine zu führen. Das Ballett w u r d e wieder eingeführt, dagegen verschwanden die Opern und Operetten aus der AufFührungspraxis. Das Lustspiel dominierte, w o h i n g e g e n durch das Fehlen von Shakespeare-Inszenierungen, das durch den W e g gang von Koch verursacht war, eine merkliche Lücke i m Spielplan klaffte. Im Februar 1789 legte Meyrer, d e m das finanzielle R i s i k o zu

groß wurde, die Direktion nieder, blieb dem Haus aber als ständiger Sekretär erhalten. Von diesem Zeitpunkt an experimentierte man mit verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten für die R i g a e r Bühne. Von 1789 bis 1792 leiteten die Schauspieler das Theater selbständig als „Vereinigte Gesellschaft". Sie bemühten sich, der Vorliebe des Publikums für Dramen von August W i l h e l m Iffland ( 1 7 5 9 - 1 8 1 5 ) R e c h n u n g zu tragen und brachten daher besonders viele seiner Lustspiele zur Aufführung. Auch Kotzebues Stücke erschienen auf dem R i g a e r Spielplan. Darüber hinaus w u r d e eine R e i h e neuer Opern und Operetten herausgebracht, u. a. II Barbiere di Siviglia von Giovanni Paisiello ( 1 7 4 1 - 1 8 1 6 ) , dem ehemaligen Kapellmeister am Hof Katharinas II. (1729-1796). Im Februar 1792 löste sich die „Vereinigte Gesellschaft" auf, auch auf W u n s c h der bürgerlichen Z u schauer, die ein Mitspracherecht in den Angelegenheiten ihrer B ü h n e forderten, in der sie gemäß dem Schillerschen Postulat eine „ m o ralische Anstalt" sahen. Damit begann, v o m Vietinghoffschen W i r k e n vorbereitet, die Ära der bürgerlichen Trägerschaft des R i g a e r Stadttheaters, die sich in verschiedenen Ausprägungen bis zur endgültigen Auflösung der Bühne im Jahr 1939 erhielt. Von 1792 bis 1794 finanzierte und leitete ein „Komitee der Aktionäre" aus dem bürgerlichen Stand, dessen Mitglieder Anteile an der U n t e r n e h m u n g besaßen, das R i g a e r Theater, verpflichtete die Schauspieler zu ansehnlichen Gagen und bestimmte Gantner und M e y r e r als Regisseure. Durch einen Ausschuß dieses Komitees erhielt das Publikum erstmals ein direktes Mitspracherecht in künstlerischen Fragen. 1794 kehrte der ehemalige Konzertmeister des Theaterorchesters, Feige, nach R i g a zurück und übernahm w i e d e r seine früheren Aufgaben, nachdem er bis 1790 abwechselnd in Dorpat, R e v a l und St. Petersburg gelebt hatte. In der zweiten Hälfte der 1790er Jahren kamen unter seiner Leitung mehrere Opern von Mozart in R i g a zur Erstaufführung. 1794 bis 1796 w u r d e das Stadttheater in eine Genossenschaft nach d e m Modell der C o m e d i e Francaise umgewandelt. Die Schauspieler arbeiteten unter d e m N a m e n „Theaterverein" wieder auf eigenes Risiko. Dank der großen Begeisterung des Publikums, das sich mittlerweile aus Angehörigen aller Stände zusammensetzte, konnte der Spielbe-

57 trieb aufrechterhalten werden. Die wirtschaftliche Unterstützung war v. a. den h ö h e ren Bediensteten der Statthalterschaft, eingewanderten Literaten u n d Schauspielern, w e niger dem Landadel u n d den alteingesessenen Kaufmannsfamilien zu verdanken. Da sich unter den Mitgliedern des „Theatervereins" Unstimmigkeiten einstellten, übernahm M e y rer 1796 erneut die Direktion, zumal er o h nehin finanziell in das Theater eingebunden war. So scheiterte auch der zweite Versuch der Schauspieler, das U n t e r n e h m e n eigenständig zu führen. Im Winter 1796/97 w u r d e n aufgrund der vom russischen H o f verordneten Trauerzeit nach dem T o d Katharinas II. Theaterveranstaltungen im gesamten Baltikum verboten, auch das Rigaer Theater wurde für vier M o n a t e geschlossen. Da sie ihn als einen der ihren betrachteten, gewährten die b ü r gerlichen Theaterliebhaber Meyrer großzügige Subventionen, und nach dem Ende der Trauerzeit stabilisierte sich die Situation der Rigaer B ü h n e rasch. Die Besitzer der Theateraktien überließen Meyrer ihre Anteile, so daß er zum Eigentümer des vollständigen Inventars des Theaters wurde. Die Mitglieder der Rigaer „Müsse" sicherten i h m die kostenlose N u t z u n g des im gleichen Gebäude befindlichen Theatersaals zu. Im Spielplan dominierte noch immer Iffland. N a c h wie vor versuchte Meyrer, den W ü n s c h e n des Publikums entgegenzukommen; so fand u.a. die Erstaufführung v o n Mozarts Zauberflöte am 14. April 1797 statt. Die Aufführung wurde in der folgenden W o c h e fünfmal wiederholt, was einen nie dagewesenen Erfolg in der Geschichte des Rigaer Theaters darstellte. Im allgemeinen sank j e d o c h die Zahl der N e u einstudierungen. Im Jahr 1800 wurden insgesamt nur sechs neue Stücke inszeniert. 1801 m u ß t e der Spielbetrieb des Stadttheaters nach dem T o d Pauls I. (1754—1801) n o c h einmal eingestellt werden, diesmal für sechs Monate. N e b e n dem Spielbetrieb der institutionellen B ü h n e kamen Ende des 18. Jhs. n o c h immer fahrende Schauspieltruppen nach Riga, darunter Kunstreiter, Taschenspieler, Gleichgewichtskünstler, Astrologen u n d Guckkastenbesitzer, von denen einige auch im Stadttheater auftraten. N e b e n dem erwachenden Musikleben der Stadt zogen insbesondere diese sensationellen Darbietungen dem Theater Publikum ab. 1797 kam Joseph Mire (* u m

3. Theater 1760) nach Riga. Er führte an vier Abenden im Theater das pantomimische Spiel Die Landung des Kapitän C o o k auf der Insel Owaihi, und dessen T o d auf. Kurz darauf ging er nach St. Petersburg, u m dort die Leitung des deutschen Theaters zu übernehmen. 1799 kam Rundthalers Wandertruppe nach Riga, nachdem sie Dorpat aufgrund finanzieller N ö t e hatte verlassen müssen. 1809 tauchte R u n d thaler erneut in Riga auf. Er richtete ein Sommertheater in Altona-Windsheim (Altene-Kalnamuiza) ein, starb j e d o c h bereits am 4. August desselben Jahres. Seine Gesellschaft löste sich auf u n d wurde zum größten Teil für das Rigaer Stadttheater engagiert. Anfang des 19. Jhs. fanden im Rigaer Theater viermal pro W o c h e Aufführungen statt, zu den übrigen Terminen veranstaltete man Bälle in dem über der B ü h n e gelegenen Tanzsaal, dem heutigen Wagner-Saal. In diese Zeit fällt auch der Beginn der öffentlichen Theaterkritik, die in Riga verhältnismäßig spät aufkam. Die ersten Kritiken w u r d e n in der Zeitschrift Nordisches Archiv veröffentlicht. U m d e m Interesse der Rigaer am W e r k Schillers gerechtzuwerden, brachte das Stadttheater am 30. April 1803 Maria Stuart heraus; die Vorstellung v o n D o n Carlos am 31. O k tober 1805 wurde sogar zu Gunsten der H i n terbliebenen Schillers veranstaltet. Der Theaterenthusiasmus war u m die Jahrhundertwende etwas erlahmt. In Riga lockten Konzerte der engagierten Sänger und des B ü h n e n o r chesters sowie durchreisender Musiker das Publikum ins Stadttheater. Darüber hinaus behielt Meyrer viele bereits oft gespielte Stücke im Repertoire, was dem Interesse der Zuschauer, die den R e i z des N e u e n schätzten, abträglich war. 1804 erreichte diese Krise ihren H ö h e p u n k t , u n d Meyrer wandte sich öffentlich in tadelnder Weise an das Publikum. Er erhöhte die Zahl der Neueinstudierungen, so daß die Anzahl der Theaterbesucher wieder anstieg. Meyrer legte j e d o c h 1808 die Theaterdirektion nieder, obwohl sich die finanzielle Situation der Bühne gebessert hatte u n d die Bürgerschaft ihn umzustimmen versuchte. Er wurde von Louis La R o c h e (* um 1770) abgelöst, der schon seit 1804 als Schauspieler in Riga tätig gewesen war. La R o c h e kaufte das gesamte Inventar des Theaters mit Hilfe eines Vorschusses der Bürgerschaft auf und reiste nach Deutschland, um neue Schauspieler an-

Historischer und soziokultureller Hintergrund z u w e r b e n . Anfang August 1809 engagierte er auch einen Teil der ehemaligen R u n d t h a l e r schen T r u p p e . O b w o h l La R o c h e die E i n trittspreise erhöhte, stieg das Interesse der R i g a e r Bürger a m T h e a t e r weiter, es w u r d e n m e h r A b o n n e m e n t s verkauft. M a n eröffnete die nächste Spielzeit a m 30. August 1809 mit Salomos Urteil. In der folgenden Zeit brachte das R i g a e r T h e a t e r monatlich vier bis f ü n f N e u i n s z e n i e r u n g e n heraus, w o b e i La R o c h e v. a. darauf bedacht war, d e m P u b l i k u m s g e schmack mit Lustspielen, Ausstattungs- u n d Schauerstücken, mit A u t o r e n w i e K o t z e b u e , Julius von V o ß ( 1 7 6 8 - 1 8 3 2 ) , der als B e gründer der deutschsprachigen utopischen Literatur gilt, oder mit Stücken der W i e n e r Schauspielerin J o h a n n a Franul v o n W e i ß e n t h u r n (1772 — 1847) u n d des deutschen D i p l o m a t e n August Ernst Freiherr v o n Steigentesch (1774—1826) e n t g e g e n z u k o m m e n . D i e K o s t ü m e u n d D e k o r a t i o n e n w u r d e n erneuert, auch versuchte La R o c h e , das Ballett w i e d e r aufleben zu lassen, was j e d o c h w e n i g erfolgreich war. U m 1810 w u r d e n e b e n d e m regulären Theaterbetrieb in Riga, das zu dieser Zeit über 12.000 deutsche E i n w o h n e r hatte, die damit die größte Bevölkerungsgruppe darstellten, was eine derartige U n t e r n e h m u n g tragfähig machte, a u ß e r d e m ein S o m m e r t h e a t e r etabliert. W ä h r e n d seiner D i r e k t i o n gründete La R o c h e darüber hinaus erstmals eine Pensionskasse f ü r die Schauspieler, die j e d o c h n u r kurze Zeit Bestand hatte. Bereits nach der Hälfte der ersten Spielzeit u n t e r seiner D i rektion begann das T h e a t e r w i e d e r an Qualität zu verlieren, u n d das Interesse des Publikums erlahmte erneut. H i n z u k a m die schwierige wirtschaftliche Lage der R i g a e r Kaufleute, die d u r c h die Politik N a p o l e o n s bedingt war. Als 1811 das A b o n n e m e n t n u r sehr geringen Z u spruch erhielt, legte La R o c h e die D i r e k t i o n des Stadttheaters nieder. Das Inventar der B ü h n e ging in den Besitz derjenigen über, die La R o c h e zu B e g i n n seiner Amtszeit Kredit gewährt hatten. D i e Leitung des Theaters ü b e r n a h m ein f ü n f k ö p f i g e s T h e a t e r k o m i t e e aus der R i g a e r Bürgerschaft. Es w u r d e n n e u e D e k o r a t i o n e n angeschafft sowie n e u e musikalische B ü h n e n w e r k e u n d Schauspiele gekauft. D i e Z a h l der N e u e i n s t u d i e r u n g e n v e r ringerte sich, dafür m a c h t e sich eine größere Präzision in den Inszenierungen bemerkbar.

58 Stücke v o n K o t z e b u e u n d IffLand sowie Ubersetzungen aus d e m Französischen, d o m i n i e r t e n erneut d e n Spielplan. W ä h r e n d Livland durch den Feldzug N a p o l e o n s nach R u ß l a n d v o n Deutschland abgeschnitten war, griff m a n auf das ältere R e p e r t o i r e des E n sembles zurück. A u f g r u n d der politischen E r eignisse Schloß das T h e a t e r trotz eines b e achtlichen künstlerischen Niveaus bei B e e n digung der Tätigkeit dieses zweiten Theaterkomitees j e d o c h am 20. Februar 1813 mit e i n e m Verlust ab. V o n 1813 bis 1814 ü b e r n a h m der Regisseur Friedrich Christoph Feddersen (1771 — 1824) die D i r e k t i o n der B ü h n e , die n o c h i m m e r v o m bürgerlichen P u b l i k u m finanzielle U n t e r s t ü t z u n g erhielt, u n d f ü h r t e das U n t e r n e h m e n w i e d e r z u m wirtschaftlichen Erfolg. Auf d e m Spielplan standen dank eines n e u e n Nationalgefühls n u n v. a. die D r a m e n Schillers. D i e B e f r e i u n g v o n N a p o l e o n w u r d e a u ß e r d e m gepriesen in D i e R e t t u n g a m N i e m e n , e i n e m satirischen Biihnenspiel v o n —> G. E. Lüderwald, das dieser unter seinem P s e u d o n y m Ernst Lange verfaßte. Z w i s c h e n 1814 u n d 1816 w u r d e n auch m e h r e r e Schauspiele von T h e o d o r K ö r n e r ( 1 7 9 1 - 1 8 1 3 ) aufgeführt. N a c h Feddersens Amtsniederlegung ernannte das Ensemble eines ihrer jüngsten Mitglieder, die erst siebzehnjährige Sängerin Emilie Adelaide H e r b s t Goßler (* 1795), die b e i m P u b l i k u m äußerst beliebt war, zur n e u e n Direktorin. In diese Zeit fällt die R i g a e r Erstaufführung v o n M o zarts Figaros H o c h z e i t 1815. Im gleichen Jahr publizierte der Schriftsteller —>• F. A. C h r . La Coste ( 1 7 6 9 - 1 8 2 3 ) die erste Ausgabe des Rigaschen Theater-Blatts, das sich j e d o c h nicht dauerhaft etablieren k o n n t e . M i t dieser Zeitschrift existierte erstmals ein O r g a n speziell f ü r Theaterkritik in R i g a . N a c h d e m das Theater-Blatt eingegangen war, blieb R i g a bis zur Direktionsperiode Karl von Holteis von 1837 bis 1839 lange Zeit erneut o h n e öffentliche Theaterkritik. M i t —> Harald v o n Brackel ( 1 7 9 6 - 1 8 5 1 ) wirkte später ein b e d e u tender Theaterkritiker in Livland. A u ß e r d e m erschienen in R i g a i m 19. Jh. zahlreiche Theateralmanache, die A u s k u n f t ü b e r die Spielpläne gaben. Die Direktionsperiode Herbst-Goßlers verlief unglücklich. N a c h d e m der Regisseur Friedrich Fleischer (1777—1831), der aus St. Petersburg stammte, das Stadttheater 1815

59 verlassen hatte, verfiel das U n t e r n e h m e n zusehends, da Kündigungen, die die Direktorin nach Laune aussprach, schwer zu füllende Lücken im Personalbestand hinterließen, so daß sich die Zuschauerzahlen verringerten. Im Spielplan erhielten daraufhin musikalische Aufführungen ein Ubergewicht, schließlich versuchte man mit Spektakelstücken das P u blikum wieder ins Theater zu ziehen. D o c h aufgrund der mangelhaften Inszenierungen, der Verwahrlosung des Theaters u n d allgemeiner Nachlässigkeit Herbst-Goßlers blieben die Zuschauer weiterhin fern. Sie trat am 28. Februar 1817 als Direktorin zurück. Der Schauspieler Friedrich Wilhelm Schmidt (* u m 1770) übernahm n u n die Leitung des Stadttheaters. Das Ensemble wurde weitgehend vervollständigt u n d im Spielplan dominierten jetzt Unterhaltungsstücke. Trotzdem verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage des Stadttheaters weiter. Im Juni 1817 versuchte Schmidt erfolglos, aus Riga zu fliehen. Auf Bitten des Ensembles übernahm Feddersen erneut die Leitung. Er versuchte, die Z u schauer mit Gastspielen bekannter Schauspieler für das Theater zu interessieren. A u ß e r d e m kam er dem Publikumsgeschmack entgegen, indem er beispielsweise im O k t o b e r 1817 die B ü h n e einer Seiltänzertruppe zur Verfügung stellte. Es folgten Auftritte v o n Kunstmechanikern, Degenschluckern und „starken M ä n nern" im Stadttheater, an deren Darbietungen sich meist kleinere Einakter anschlossen. Das hatte zur Folge, daß n u n auch die Rigaer die Ansicht, daß das Theater primär eine „Bildungsanstalt" sei, aufgaben, u n d darin fortan eher eine Unterhaltungsstätte sahen. N e b e n W e r k e n v o n Schiller, Lessing u n d Shakespeare nahm Feddersen unter dem Einfluß der R o mantik auch historische Dramen, deren Handlung im deutschen Mittelalter angesiedelt war, in den Spielplan auf, u. a. Ernst, Herzog von Schwaben von Ludwig Uhland (1787 — 1862). Außerdem wurden mit Die Ahnfrau am 21. Dezember 1817 u n d Sappho am 11. N o vember 1818 erstmals zwei D r a m e n von Franz Grillparzer ( 1 7 9 1 - 1 8 7 2 ) in Riga aufgeführt. Die Schauspiele der romantischen Strömung wurden häufig wiederholt. Außerdem kam 1818 Beethovens Fidelio in Riga zu Erstaufführung. V o n den Stücken des spanischen Dichters Pedro Calderon de la Barca (1600 — 1681), die zu dieser Zeit in Deutschland häufig

3. Theater inszeniert wurden, kam in Riga lediglich 1819 eine Bearbeitung von Das Leben — ein Traum auf die Bühne. N a c h 33 Jahren wurde im September 1819 mit Egmont erstmals wieder ein Drama von Goethe in Riga inszeniert. Es stellte sich j e d o c h heraus, daß das Stadttheater trotz aller Bemühungen mit hohen Verlusten arbeitete, so daß Feddersen schließlich im Dezember 1819 in den Ruhestand ging. Bis Ende Februar 1820 setzte das Ensemble auf eigenes Risiko den Spielbetrieb fort. Ein kleiner Kreis der Kaufmannschaft sowie die Inhaber von Theateraktien fand sich gemeinsam mit Angehörigen der Gouvernementverwaltung dazu bereit, das Theater weiter zu unterstützen, es w u r d e u.a. eine Theaterreservekasse gebildet. M a n wählte —> Anton Ludwig O h m a n n ( 1 7 7 5 - 1 8 3 3 ) als neuen Musikdirektor und dessen Bruder —> Johann Georg (1786 — 1853) als leitenden Regisseur aus; beide waren zuvor Darsteller am Revaler Theater gewesen. Als man am 3. März 1820 den Spielbetrieb unter der neuen Leitung fortsetzte, wies das Ensemble j e d o c h erneut große Lücken auf, u. a. hatte fast das gesamte Opernpersonal das Rigaer Theater verlassen; erst Ende des Jahres konnte das Ensemble einigermaßen ergänzt werden. Bis dahin wurde der Spielplan mit Ein- u n d Zweiaktern sowie mit Lustspielen von Kotzebue, Iffland, Voß, W e i ß e n t h u r n und Steigentesch gefüllt. Im Frühjahr 1821 gab der bekannte Komiker u n d Vaudevilledichter Louis Angely ( 1 7 8 7 - 1 8 3 5 ) einige Gastspiele in Riga. Im Herbst 1821 w u r d e der Spielplan wieder reichhaltiger, neben zahlreichen Lustspielen w u r d e n N e u einstudierungen von einigen W e r k e n Mozarts gegeben. Trotzdem verschlechterte sich die finanzielle Lage des Theaters erneut, alle Bem ü h u n g e n des Theaterkomitees zeigten wenig Erfolg, so daß die laufende Spielzeit bereits am 30. April 1822 beendet werden mußte. Auch in den folgenden Jahren durchlebte das Theater immer wieder schwierige Zeiten, doch allgemein vergrößerte sich im 19. Jh. der Wirkungskreis des Rigaer Theaters. Seit den 1820er Jahren unternahm das Ensemble regelmäßig Gastspielreisen nicht nur nach Mitau, sondern auch in die kleineren Städte des Baltikums, etwa nach Pernau. Das Repertoire der Rigaer B ü h n e umfaßte in dieser Zeit zahlreiche zeitgenössische Stücke. Bereits ein Jahr nach seiner U r a u f f ü h r u n g wurde 1822 Carl

Historischer und soziokultureller Hintergrund Maria von Webers (1786—1826) Freischütz in R i g a gespielt. Im gleichen Jahr wurde Heinrich von Kleists (1777 — 1811) Prinz Friedrich von H o m b u r g erstaufgeführt. Daneben waren auch Klassiker Bestandteil des Repertoires, so wurde in der Spielzeit 1 8 2 3 / 2 4 Shakespeares Othello gegeben. Bis 1830 verzeichnete der Spielplan weitere Erstaufführungen v o n Dram e n Grillparzers. In den 1820er und 1830er Jahren erlebte das Theater eine Hochphase, was auch das musikalische Leben des deutschen Bürgertums der Stadt beeinflußte. In den 1830er Jahren wirkten zwei bedeutende Kapellmeister in R i g a . Es handelte sich u m Heinrich L u d w i g E g m o n t D o r n ( 1 8 0 4 - 1 8 8 3 ) , Lehrer von R o bert Schumann (1810 — 1856), und Richard Wagner (1813 — 1883). Dorns Aufführung von Giacomo Meyerbeers (1791 — 1864) Liedertafel 1833 gilt als der Beginn der Chorbewegung in R i g a und zog die Gründung zahlreicher Laienchöre nach sich. Im Laufe der elf Jahre, in denen der Kapellmeister D o r n in R i g a tätig war, komponierte er drei Opern, v o n denen die bekannteste, Der Richter v o n Paris, 1838 im Stadttheater aufgeführt wurde. Im Mai 1835 wurde aber das Rigaer Theater aufgrund des gesunkenen Ansehens nach häufigem Wechsel der Direktion für zwei Jahre geschlossen. Einige Schauspieler führten eine Zeit lang den Spielbetrieb in einem Gebäude in der Rigaer Vorstadt fort. D i e übrigen Darsteller bemühten sich u m Engagements an anderen Theatern. So ging der Schauspieler Carl Adolf Müller ( 1 8 0 5 - 1 8 8 2 ) mit seiner Frau Adelaide von Annoni ( 1 8 0 6 - 1 8 4 4 ) nach St. Petersburg, gab aber fortan jährlich Gastspiele in R i g a . N a c h der Schließung des Theaters erreichte die C h o r b e w e g u n g einen Höhepunkt. Im Juni 1836 fand in R i g a erstmals das „Düna-Musikfest" statt. Im gleichen Jahr wurde das Theater auf Initiative eines bürgerlichen Theaterkomitees wieder etabliert. Dank der Freigiebigkeit der deutschen Bevölkerung geriet die Rigaer B ü h n e von diesem Zeitpunkt an bis zu ihrer Schließung nie wieder in ernsthafte finanzielle Bedrängnis. Karl von Holtei ( 1 7 9 8 - 1 8 8 0 ) war von 1837 bis 1839 der erste Direktor des neuen Theaters. Holtei schuf mit dem sog. komischen Liederspiel ein neues Genre und machte sich auch als Vorleser tragischer und komischer

60 Dramen einen N a m e n . Er richtete einen dauerhaften Theaterpensionsfonds ein, der wesentlich zum Erhalt des Rigaer Theaters und zur Sicherung der Qualität beitrug. Dorns Nachfolger als Direktor des O r chesters nach der Wiedereröffnung des Theaters war kein geringerer als Richard Wagner, mit dem sich das R i g a e r Theater noch bis ins 20. Jh. verbunden fühlte. Wagner wirkte von 1837 bis 1839 während der Direktion Holteis in R i g a und komponierte dort seine O p e r Rienzi. Er hatte eine Vorliebe für die zeitgenössische italienische und französische Oper, also ermöglichte ihm Holtei die Erstaufführungen v o n Werken Bellinis, Donizettis, A u bers und Adams. Wagner debütierte am 11. Dezember 1837 mit N o r m a von Vincenzo Bellini ( 1 8 0 1 - 1 8 3 5 ) . Er zeigte sich beeindruckt von der architektonischen Einrichtung des R i g a e r Theatersaales mit seinem amphitheaterähnlichen, verdunkelbaren Zuschauerraum und dem tief versenkbaren Orchester, und berücksichtigte dessen Konstruktionsprinzipien später beim Bau des Bayreuther Theaters. Wagner konnte die 24 Musiker des Theaters zu acht Orchesterkonzerten nach dem Vorbild der Leipziger Gewandhauskonzerte bewegen, und verzichtete dafür sogar auf sein Honorar. Diese Konzerte stellten eine N e u e r u n g für das Rigaer Publikum dar. Als Holtei 1839 R i g a heimlich verließ und damit dem Theater finanziellen Schaden zufügte, sollte Wagner den von ihm erhaltenen V o r schuß zurückzahlen. Da er dazu nicht in der Lage war, mußte er, obwohl er dem neuen Direktor anbot, alle möglichen Arbeiten zu übernehmen, die Stadt schließlich ebenfalls verlassen. B e i dem neuen Direktor des Stadttheaters handelte es sich u m den Tenor Johann Hoffmann (1802 — 1865). Er bekleidete diesen Posten bis 1844. A u f das Musiktheater wurde weiterhin großen Wert gelegt, insbesondere auch auf zeitgenössische Werke. 1840 wurden Der Templer und die J ü d i n v o n Heinrich Marschner (1795 — 1861) sowie Das Nachtlager von Granada von Conradin Kreutzer (1780— 1849) aufgeführt. R i g a war nunmehr ein Anziehungspunkt für zahlreiche berühmte Musiker der Zeit. So konzertierte hier 1842 Franz Liszt ( 1 8 1 1 - 1 8 8 6 ) auf seinem W e g nach St. Petersburg. Die enge Verbindung des R i g a e r Theaters mit dem Werk Wagners zeigte sich erneut, als am 22. Mai 1843 sein Fliegender

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Holländer dort die Erstaufführung erlebte. Dabei handelte es sich nach der Uraufführung im Dresdner Hoftheater um die erste Inszenierung dieser Oper überhaupt. 1844 trat die Tänzerin Lola Montez ( 1 8 1 8 - 1 8 6 1 ) in R i g a auf, die zu dieser Zeit in London fest engagiert war. 1844 und 1864 gab Clara Schumann (1819 — 1896) mehrere Konzerte in Riga. Bis auf wenige Ausnahmen blieb das Rigaer Musiktheater relativ krisenlos. Aber 1845 beschloß die Theaterleitung, die Löhne der Musiker herabzusetzen. Diese legten daraufhin die Arbeit nieder. Kurzerhand engagierte die Direktion ein neues Orchester. 1847 gab die berühmte dramatische Sängerin Wilhelmine Schröder-Devrient (1804 — 1860) über mehrere Monate hinweg Gastspiele in Riga. Seit 1848 lebte und arbeitete Conradin Kreutzer in Riga, da seine Tochter als erste dramatische Sängerin am Stadttheater engagiert war. Er unterrichtete den später angesehenen deutschbaltischen Komponisten Peter Nicolai von W i l m (1834—1911). Conradin Kreutzer starb 1849 in R i g a und ist auch dort begraben. In Dorpat wurde es in der zweiten Hälfte des 19. Jhs. wieder möglich, eine professionelle Bühne zu etablieren. Zu dieser Zeit entwickelte sich eine enge Zusammenarbeit mit dem Revaler Stadttheater. Bereits 1857, zehn Jahre vor der Aufhebung des Theaterverbots, eröffnete Nietlitz außerhalb der Stadtgrenzen in der Schenke „Zum weißen R o ß " das Komödientheater „Novum". Im folgenden Jahr wurde im Hof desselben Gebäudes ein hölzernes Sommertheater eingerichtet, das etwa 500 Zuschauer aufnehmen konnte. Es bestand für zwölf Jahre und entwickelte sich in dieser Zeit auch zu einem Treffpunkt für Studenten. Die Auffuhrungen fanden allerdings hauptsächlich während der Universitätsferien statt, von Mai bzw. Juni bis August. In den Sommerspielzeiten gab die Nielitzsche Truppe zwischen 35 und 50 Vorstellungen. Ihr Repertoire umfaßte sowohl Schauspiel als auch Musiktheater, musikalische Inszenierungen wie Singspiele, Melodramen und Possen mit Gesang dominierten. Man spielte Stücke von Autoren wie Charlotte Birch-Pfeiffer ( 1 8 0 0 - 1 8 6 8 ) , dem Schauspieler Emil Pohl ( 1 8 2 4 - 1 9 0 1 ) , Theodor Körner ( 1 7 9 1 - 1 8 1 3 ) oder Julius Roderich Benedix ( 1 8 1 1 - 1 8 7 3 ) , aber auch W e r k e von Schiller, Goethe, Kleist und Shakespeare kamen zur

3. Theater Aufführung sowie Ballette, Opern und Operetten von Donizetti, Weber, Offenbach oder Mozart. Häufig traten als Gäste exzellente Schauspieler aus dem St. Petersburger deutschen Hoftheater auf. Das Repertoire des Nielitzschen Sommertheaters beeinflußte später auch das estnische Theater des „Vanemuine". Die Nielitzsche Truppe spielte bis 1869 sowohl in Dorpat als auch in Reval und bereiste viele kleinere Städte Liv- und Estlands; dann zog sich Nielitz aufgrund ungünstiger Verhältnisse vom Theater zurück. Als 1867 das Dorpater Theaterverbot aufgehoben wurde, gründete man ein Sommertheater, das von einem privaten Theaterverein getragen wurde, der mit dem 1860 gegründeten Dorpater Handwerkerverein, welcher sich zu einem intellektuellen Zentrum des deutschen Bürgertums der Stadt entwickelte, in enger Beziehung stand. In diesem R a h m e n spielte die Nielitzsche Truppe 1868 erstmals wieder innerhalb der Stadt, im Garten des Handwerkervereins. Der Theaterverein bestand aus dreißig Männern verschiedener Berufskreise und widmete sich der Aufgabe, gemeinnützig, ohne finanziellen Gewinn und im Dienst der Kunst, eine Erholungs- und Bildungsstätte aufzubauen. Ein Konsortium unter der Leitung des Bankdirektors Emil Toepffer übernahm die Finanzierung für einen Zeitraum von zwölf Jahren und sorgte für die Errichtung eines Theaterhauses. Der Architekt M a x Rotscher baute ein hölzernes Gebäude, das Platz für 800 Zuschauer bei einer relativen Gleichberechtigung des Blickes und der Akustik auf allen Plätzen bot. Nach Ablauf der Zuständigkeit des Konsortiums sollte das U n ternehmen in den Besitz des Handwerkervereins übergehen. A m 21. Juni 1870 wurde das Dorpater Sommertheater im eigenen Haus eröffnet, wieder trat die Truppe von Nielitz auf. Berent, der im gleichen Jahr zum Direktor des Revaler Theaters ernannt worden war, übernahm danach auch hier die Leitung. Der Theaterbetrieb wurde üblicherweise vom Revaler Ensemble bestritten, da das Revaler Stadttheater im Sommer geschlossen war. Berent blieb vermutlich bis zur Saison 1894/95 Direktor des Dorpater Theaters und agierte dort auch als Schauspieler. Anfangs war der Besuch der Vorstellungen nur Mitgliedern des Handwerkervereins gestattet, ab 1872 wurde diese Bestimmung allmählich gelockert. Die

Historischer und soziokultureller Hintergrund Dorpater Theatersaison umfaßte jeweils in etwa den Zeitraum v o n M a i bis September. Zunächst gab es nur vier Spieltage in der Woche, daneben Gastspiele anderer Ensembles. Ende der 1870er Jahre konnte, außer am Sonntag, jeder Dorpater Bürger ins Theater gehen. Der Theaterverein ermöglichte flexible und äußerst günstige Eintrittspreise. Ende des 19. Jhs. wurde regelmäßig an sechs W o c h e n tagen gespielt. Das Ensemble kam meist vollständig aus dem Revaler Stadttheater, da das Dorpater Sommertheater für die Schauspieler eine verläßliche Verdienstmöglichkeit außerhalb der regulären Spielzeit bedeutete. Außerdem gelang es häufig, erstklassige Gastschauspieler zu engagieren, oft aus R i g a und St. Petersburg. Es wurden regelmäßig B e n e fizvorstellungen gegeben, etwa zugunsten des Baus der Petri-Kirche. D i e zunehmende „Russifizierung" in der zweiten Hälfte des 19. Jhs. wirkte sich auf den Spielbetrieb des D o r pater Sommertheaters dergestalt aus, daß regelmäßig Festvorstellungen an russischen Feiertagen veranstaltet wurden. W i e in den deutschen Sommertheatern allgemein üblich, setzte sich auch in Dorpat das Repertoire weitgehend aus Komödien, Schwänken oder Operetten zusammen, erst in späteren Jahren wurden zunehmend auch Klassiker gespielt. Ebenso charakteristisch war der schnelle Spielplanwechsel, da für mehrere Wiederholungen einer Inszenierung in der kleinen Stadt das Interesse fehlte. Das änderte sich ab 1876, nachdem sich ein Stammpublikum herausgebildet hatte. U m der nun steigenden N a c h frage nach Musiktheater gerecht zu werden, wurde schließlich ein professionelles Opernensemble samt Orchester organisiert. Seit Mai 1880 fanden regelmäßig Opernaufführungen statt, es wurden W e r k e v o n Wagner und Mozart gespielt. Im Bereich des Schauspiels konnten sich nur wenige Bühnenschriftsteller im Spielplan des Dorpater Sommertheaters über einen längeren Zeitraum halten. Besonders beliebt war der preußische Lustspielautor Gustav v o n Moser (1825 — 1903). Außerdem wurden häufig Werke v o n Schiller und William Shakespeare (1564—1616) aufgeführt, daneben kamen Werke von Charlotte BirchPfeiffer sowie Stücke des Berliners Ernst R a u p a c h ( 1 7 8 4 - 1 8 5 2 ) und des bayrischen Lyrikers Oskar von R e d w i t z (1823 — 1891) zur Aufführung. Das Ensemble des Dorpater

62 Sommertheaters blieb lange Zeit relativ beständig. Erst Anfang des 20. Jhs., als das deutsche Theater in Estland in die Krise geriet, sollte es größere Schwankungen in Dorpat geben. In den fünfziger und sechziger Jahren des 19. Jhs. fand ein bemerkenswerter innerer Ausbau des städtischen Lebens in R i g a statt. Im Z u g e dessen wurde der Musik noch einmal besondere Aufmerksamkeit zuteil, dabei war der Einfluß des Musiktheaters nicht unmaßgeblich. Z u Beginn dieser Periode, seit 1848, war Johann Joseph Schramek ( 1 8 1 4 - 1 8 6 4 ) Kapellmeister und musikalischer Direktor des Rigaer Theaters, zweiter Kapellmeister war der Komponist Richard Genee ( 1 8 2 3 - 1 8 9 5 ) . In dieser Zeit wurden zwei Opern von W a g ner aufgeführt, 1852 Tannhäuser und 1855 Lohengrin. Ein weiterer Höhepunkt für das Rigaer Stadttheater war das Gastspiel von Marius Petipa ( 1 8 1 8 - 1 9 1 0 ) , dem Choreographen Cajkovskijs und „Vater des klassischen Balletts", der im März 1863 an acht Abenden im Rigaer Theater auftrat. Während das Musiktheater einen breiteren R a u m einnahm, ließ jedoch der Enthusiasmus der livländischen Schriftsteller für das Theater Mitte des 19. Jhs. nach. D i e Dramen der romantisch orientierten Epoche unter der Herrschaft Zar Nikolajs I. ( 1 7 7 6 - 1 8 5 5 ) blieben zum größten Teil unaufgeführt. —> Friedrich R e i n h o l d v o n Rie(c)khoff (1809 — 1881) ließ die Hälfte seiner Stücke ungedruckt, arbeitete aber als Opern-, Singspielund Kantatendichter für das Theater. A u f die B ü h n e kamen zu dieser Zeit meist Dramen von Schauspielern und anderen Theaternahen. Seit der Direktionsperiode Hoffmanns gelang es, einige der berühmtesten Schauspieler der deutschsprachigen Bühnen, wie Henriette Schramm (1803—1876), an das Rigaer Theater zu engagieren. Im Juli 1841 gab der Wiener Burgschauspieler Wilhelm Kunst ( 1 7 9 8 - 1 8 5 9 ) auf seiner R e i s e nach St. Petersburg mit einem breit gefächerten Rollenrepertoire an elf Abenden Gastspiele in R i g a . Er trat als Karl M o o r , Macbeth, Marquis Posa und Hamlet auf. Ende 1858 und im Januar 1859 gastierte der farbige britische Schauspieler Ira Aldridge ( 1 8 2 7 - 1 8 6 7 ) , der eine Tournee durch Osteuropa unternahm, mit seiner T r u p p e in R i g a . Er trat in den R o l l e n des Macbeth und O thello sowie des Shylock in Shakespeares

63 Kaufmann von Venedig auf. In dem eigens flir ihn verfaßten Schwank Das Vorlegeschloß gab er auch eine Rolle auf Deutsch. Seine Auftritte erregten großes Aufsehen. Von 1859 bis 1862 sowie im Frühjahr 1879, spielte die aus W i e n stammende Sängerin, Schauspielerin und Theaterdirektorin Marie Geistinger (1833-1903), die in den 1880er Jahren auch in den USA auftrat, in Riga. In der Spielzeit 1864/65 u n d im Frühjahr 1880 trat Ludwig Barnay ( 1 8 4 2 - 1 9 2 4 ) in Riga auf. Im April 1876 gab die Wienerin Katharina Schratt (1855 — 1940) nach Beendigung ihres Engagements am St. Petersburger Hoftheater ein Gastspiel im Rigaer Stadttheater. Sie kehrte im Mai 1883 noch einmal für ein weiteres Gastspiel zurück. In den 1880er Jahren spielte Franziska Ellmenreich (1847 — 1931), die nicht nur an fast allen deutschen Theatern, sondern auch in L o n d o n und San Francisco gastierte, am Rigaer Theater. In der zweiten Hälfte des 19. Jhs. änderte sich mit zunehmender Industrialisierung das Stadtbild Rigas. In den Jahren 1860 bis 1862 entstand in Anpassung an die geänderten Bedürfnisse auf Initiative des Magistrats der Stadt sowie der Kleinen u n d der Großen Gilde nach den Plänen des St. Petersburger Architekten Ludwig Bohnstedt ein neues, repräsentatives Theatergebäude auf der ehemaligen Pfannkuchenbastei, die Teil der abgetragenen Stadtwälle war. Das Ensemble zog 1863 in das neue Haus ein, das bis zu etwa 1400 Zuschauer faßte, u n d zunächst von der Stadt verwaltet wurde. Es bestand bis z u m I. Weltkrieg u n d wurde dann in das heutige lett. Nationalopernhaus umgewandelt. Z u r Eröffnung wurde das Festspiel Apollos Gabe von —> Wilhelm August Geertz ( 1 8 1 6 - 1 8 6 4 ) gegeben. Die kaufmännische Große Gilde (Marien Gilde) von Riga, die seit dieser Zeit als Pächterin des Theaterhauses fungierte, richtete ein Theaterverwaltungskomitee ein, dessen Ältester von 1862 bis 1868 der Dichter —>• Ernst Wilhelm Daudert ( 1 8 2 9 - 1 9 0 3 ) war. Das Komitee bestimmte über die Anstellung des künstlerischen („artistischen") und technischen Direktors, d e m auch die Oberregie für Schauspiel u n d O p e r oblag, sowie über das Engagement v o n Schauspielern und Sängern. Es gab weder das Amt eines Intendanten noch das eines Dramaturgen. Das Theaterkomitee setzte es sich z u m Ziel, den hohen künstleri-

3. Theater schen R a n g des Rigaer Stadttheaters zu erhalten u n d sich stets zu bemühen, fähige Künstler zu engagieren, unter Berücksichtigung der Theaterkritik u n d der Ansprüche des Publikums. V o n 1865 bis 1868 war der bekannte Schauspieler T h e o d o r Lebrun (1822 — 1895) Leiter der Rigaer Bühne. 1870 übern a h m der aus Dorpat stammende Friedrich v o n Parrot ( 1 8 3 8 - 1 9 2 5 ) die Direktion, nachdem er lange Zeit unter dem Künstlernamen Piers an verschiedenen deutschen B ü h n e n als Schauspieler u n d Regisseur tätig gewesen war. Parrot hatte auch literarische Arbeiten, z.B. über die R e f o r m des deutschen Theaters, verfaßt. In Riga wirkte er zudem außerhalb des Theaters als Deklamator bei verschiedenen Aufführungen großer Musikwerke mit verbindendem Text. 1871 war der Dramatiker —> Alexander Baron Freytag-Loringhoven ( 1 8 4 9 - 1 9 0 8 ) Mitglied des Theaterkomitees. Dank dieser Verbindung konnte 1890 sein Drama Ilona im Rigaer Theater uraufgeführt werden. Sein Einakter Der R i t t meister wurde bei einer Wohltätigkeitssoiree gespielt. In der Zeit des Theaterdirektors Parrot, seit Anfang der 1870er Jahre, nahm der Enthusiasmus der Rigaer Bürger bezüglich der musikalischen Kultur der Stadt wieder ab. In einem Bericht des Rigaschen Almanachs von 1872 wurde, Bezug n e h m e n d auf das Theater v o n 1796, festgestellt, daß das zeitgenössische Musikleben eher provinziell genannt werden müsse. A u ß e r d e m wurde die fehlende Professionalität der zahlreichen Chöre bemängelt, v o n denen der bemerkenswerteste der 1865 gegründete „Bachverein" war. A m 28. März 1874 verließ Parrot heimlich die Stadt u n d ging vermutlich nach Amerika. Von 1874 bis 1882 war Carl von Ledebur (1840-1913), vormaliger Intendant der Wiesbadener Schauspiele u n d späterer Generalintendant des Mecklenburger Hoftheaters in Schwerin, Direktor der Rigaer Bühne. Als Regisseur wirkte in den 1880er Jahren u. a. der Komiker Hans Fender (1854 — 1926) in Riga. 1882 brannte das Gebäude des Stadttheaters nieder. Die Rekonstruktion n a h m insgesamt fünf Jahre in Anspruch, so daß das Haus erst 1887 wieder vollständig nutzbar wurde. V o n 1883 bis 1885 existierte die deutsche B ü h n e in Riga lediglich als Interimstheater. Die Leitung hatte der aus K ö nigsberg stammende Lustspieldichter Emil

Historischer und soziokultureller Hintergrund

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Pohl ( 1 8 2 4 - 1 9 0 1 ) inne, einer der bedeutendsten Vertreter des Genres der „Berliner Posse", dessen Stücke auch teilweise im R i gaer Theater aufgeführt wurden. N e b e n dem institutionellen Theater wurde in R i g a sowie an anderen Orten Livlands weiterhin das Schülertheater gepflegt. So fand z . B . am 10. Dezember 1882 im Landesgymnasium zu Birkenruh die erste nachgewiesene Aufführung eines deutschen Klassikers im baltischen Schultheater statt. Schüler der Quarta spielten dort Wallensteins Lager von Schiller. Außerdem institutionalisierten sich neben dem deutschen in dieser Zeit auch andere Nationaltheater in R i g a . 1883 wurde hier das Russische Theater gegründet. Es orientierte sich am Moskauer Künstlertheater und wurde zu einem einflußreichen Zentrum des Theaterlebens der Stadt. Ebenso wie die beiden lettischen Bühnen wurde es, im Gegensatz zum deutschen Theater, das nach wie vor hauptsächlich privater Trägerschaft unterlag, von der Stadt R i g a finanziell unterstützt. 1887 übergab die Stadt R i g a die Verwaltung des deutschen Theaters vollständig an das Theaterkomitee der Großen Gilde. Bis dahin war das Theater auch von den deutsch-baltischen Adligen subventioniert worden, nun finanzierte es sich hauptsächlich selbst, unterstützt von den Beiträgen der sog. „Garanten", Privatpersonen ohne ausgesprochenes Mitspracherecht bei Verwaltung, Ausstattung und künstlerischer R i c h t u n g des Theaters, die aus dem deutschen Bürgertum und den Mitgliedern der Großen Gilde kamen. Erst ab 1893 hatten auch Vertreter der Garanten drei Sitze in dem seit dieser Zeit neunköpfigen Theaterkomitee der Großen Gilde. Dieses Verwaltungs- und Finanzierungsmodell blieb bis zum Beginn des I. Weltkrieges erhalten. In den späten 1880er Jahren war der deutsch-baltische Schriftsteller —>· Leopold von Schroeder (1851—1920) als Theaterautor in R i g a erfolgreich. Seine Dramen Dara oder Schah Dschehan und seine Söhne von 1881 und K ö n i g Sundara von 1887 wurden am Rigaer Theater mehrfach aufgeführt. Eine Besonderheit dieser Zeit war 1889 das Gastspiel des Berliner „Liliputaner"-Ensembles unter der Direktion der Gebrüder Rosenfeld, welches sowohl im Stadttheater als auch auf dem in den 1880er Jahren eingerichteten

Sommertheater in Thorensberg (Tornakalns), einem Stadtteil von R i g a , auftrat. Von 1890 bis 1896 war der Regisseur, Bühnenautor und Theaterhistoriker M a x Martersteig ( 1 8 5 3 1926) Direktor des Stadttheaters. Er holte zahlreiche später berühmte Bühnenkünstler nach R i g a . So war von 1898 bis 1900 Bruno Walter (1876-1962), eigentlich Bruno Schlesinger, vormaliger Assistent Gustav Mahlers (1860-1911), Kapellmeister des Theaters. Während des 19. Jhs. wurde die deutsche B ü h n e von R i g a zum Vorbild für das sich herausbildende lettische Nationaltheater. Die erste Laientheateraufführung in lettischer Sprache war die einer Ubersetzung von Schillers Räubern. Sie fand in einer Scheune des Gutes Dikli in Vidzeme statt. Ubersetzer war der Leibeigene Janis Peitans, der den Karl M o o r spielte. 1823 wurde auf der institutionellen Bühne erstmals lettisch gesprochen, als im R i g a e r Theater das Gedicht Kurländisches Bauernmädchen von —> Ulrich von Schlippenbach (1774—1826) von der in lettische Volkstracht gewandeten Schauspielerin Friederike Lange ( 1 7 9 8 - 1 8 2 8 ) sowohl in deutscher als auch in lettischer Sprache vorgetragen wurde. Bereits 1827 wurde die „Lettisch-Literärische Gesellschaft" gegründet, die sich v. a. u m die Schiller-Rezeption verdient machte. Später wurde Schiller zu einem der meistgespielten Autoren im lettischen Theater. Zunächst entwickelte sich eine weitverbreitete Laientheaterbewegung. Sowohl in den Städten als auch in ländlichen Gebieten wurden Liebhaberaufführungen veranstaltet. 1868 wurde in R i g a in einer Liebhaberaufführung junger Letten das erste in lettischer Sprache geschriebene Theaterstück aufgeführt, Lustesspehle no semmneeka kas par Muischneeku tappe pahrwehrsts. U n weena Pasakka no Drauga Lizzpepura (Das Spiel v o m Bauern, der z u m Gutsherren wurde). Es war bereits 1790 v o n d e m kurländischen Pastor —> Alexander J o h a n n Stender ( 1 7 4 4 - 1 8 1 9 ) verfaßt worden. 1868 wurde in R i g a der „Lettische Verein" gegründet. Der Verein engagierte den jungen Schauspieler und Schriftsteller Adolph (Petrovie) Al(l)unan ( 1 8 4 8 - 1 9 1 2 , lett. Adolfs Alunans), der seine Karriere 1866 am deutschen Theater in Dorpat begonnen hatte, und der damals am Revaler Schauspielhaus arbeitete; der Verein ernannte ihn zum Leiter der

65 Theaterabteilung. Dies war die Geburtsstunde des lettischen Nationaltheaters. Dank Al(l)unan begann hier die Herausbildung einer lettischen Dramatik und Schauspielkunst. Er verfaßte das erste lettische Lustspiel Paöu audzinäts. Das Stück wurde in den folgenden Jahren und Jahrzehnten überall im Land immer wieder v o n Laientruppen aufgeführt. Die Uraufführung fand anläßlich der G r u n d steinlegungsfeier des lett. Vereinshauses in Riga gegenüber d e m W ö h r m a n n s c h e n Park am 24. Juni 1869 statt. 1870 begann Al(l)unan hier, sich ausschließlich mit der G r ü n d u n g eines eigenständigen lett. Theaters zu befassen. Da es an lettischer Bühnenliteratur mangelte, w u r d e n zunächst deutsche Dramen, v. a. von Schiller, übersetzt u n d gespielt. Bereits zwei Jahre später m u ß t e das Theater im lettischen Verein j e d o c h aus verwaltungstechnischen Gründen geschlossen werden. Al(l)unan setzte seine U n t e r n e h m u n g zeitweilig in Mitau fort. Nach zahlreichen Theaterreisen kehrte er in der Saison 1874/75 nach Riga zurück, da sich die Situation für das lettische Theater mittlerweile gebessert hatte. Es gab ausreichend lettische Bühnenstücke, ausgebildete lettische Darsteller, vor allem das Zuschauerinteresse war gestiegen. Selbst vom Land kam das P u blikum nach Riga, u m sich an dem Vorbild des dortigen lettischen Ensembles für die an vielen Orten entstandenen Laienspieltruppen zu schulen. A u ß e r d e m interessierten sich n u n auch die Deutschen für das lettische Theater, insbesondere Gutsbesitzer u n d Pastoren von auswärts besuchten die Rigaer Vorstellungen, auch u m festzustellen, welche weltanschaulichen W e g e das lettische Theater einschlug. Al(l)unan bereiste fortan im Sommer mit seiner Rigaer T r u p p e auch andere livländische und kurländische Städte. Er blieb bis 1885 in Riga und ging dann, nach heftiger Kritik wegen der Vernachlässigung klassischer Stücke, als Theaterleiter z u m „Lettischen Verein" in seine Geburtsstadt Mitau zurück. 1886 übernahm der Deutsche H e r m a n n R o d e Ebeling ( 1 8 4 8 - 1 9 1 2 ) die Leitung des lett. Theaters in Riga. Er richtete eine Schauspielschule ein u n d n a h m Stücke von Shakespeare u n d Schiller ins Repertoire auf. 1887 war Al(l)unan noch einmal in Riga tätig. Sein Stück W o sind die Sänger geblieben? erlebte nach 1888 über tausend Aufführungen. In den 1890er Jahren trat eine R e i h e lettischer Dra-

3. Theater matiker mit ihren W e r k e n an die Öffentlichkeit, darunter der deutsch erzogene Rudolfs Blaumanis ( 1 8 6 3 - 1 9 0 8 ) . Damit nahm das Repertoire der lettischen B ü h n e n einen erkennbar nationalen Charakter an. Die lettische Schauspielkunst wurde zu einem wichtigen Mittel der Sprachpflege u n d der Herausbildung einer nationalen lettischen Identität. D e n n o c h orientierte sich das lettische Theater noch weitgehend am deutschen. Lettische Schauspieler studierten zuweilen in Deutschland oder arbeiteten zeitweise an deutschen Bühnen. Da sich die lettischsprachige Dramatik noch in ihren Anfängen befand, standen auf den Spielplänen sowohl der professionellen als auch der Laienbühnen weiterhin vorwiegend Ubersetzungen und auf das lett. Publikum zugeschnittene Adaptionen dt. Dramen. 1902 w u r d e in Riga das erste institutionelle lettische Nationaltheater eröffnet. Unterdessen kamen im Rigaer russischen Theater unter der Leitung von K. Neslobin, beeinflußt v o m dem sich in R u ß l a n d durchsetzenden Stil K. S. Stanislavskijs (1863-1938), auch die naturalistischen Stücke von Gerhart Hauptmann ( 1 8 6 2 - 1 9 4 6 ) und Henrik Ibsen ( 1 8 2 8 - 1 9 0 6 ) zur Aufführung. 1904 besuchte M a x i m Gorkij das russ. Theater in Riga, um der Erstaufführung seiner Dacniki (Sommergäste) beizuwohnen. Die Spielzeit 1903/04 brachte dem Publik u m des Rigaer dt. Stadttheaters wieder eine Fülle verschiedener Inszenierungen in allen Sparten, wobei Unterhaltungsstücke bei der Zahl der Aufführungen dominierten, da die Theaterleitung auf diese Weise versuchte, die Einnahmen zu erhöhen. Es zeigte sich jedoch, daß Inszenierungen von Goethes, Lessings oder Schillers Dramen, wie z.B. die Vorstellung von Maria Stuart anläßlich Schillers Geburtstag am 10.11. (j. 28.10.) 1903 ebenso gut besucht waren wie die Inszenierungen „leichter" Stücke, zumal auch die darstellerische Leistung des Ensembles in der Regel von h o h e m Niveau war. Besonders regen Z u spruch fanden in dieser Saison O p e r u n d Operette. Eine Besonderheit in dieser Spielzeit war zum 100. Todestag Herders die Aufführung des Festspiels Herder in Riga aus der Feder des deutsch-baltischen Dichters —> Alexander von Freytag-Loringhoven, gefolgt v o n Goethes Torquato Tasso.

Historischer und soziokultureller Hintergrund 1905 übernahm Leo Stem ( 1 8 5 6 / 6 6 - 1 9 3 0 ) die Direktion des Theaters. Z u dieser Zeit wurde besonders R i g a mit seinem k o s m o p o litischen Charakter zum Umschlagplatz im Kultur- und Geistesleben der multikulturellen Bevölkerungsgruppen des Baltikums, was sich auch auf das Theater auswirkte. Das Verhältnis zwischen Letten und Deutsch-Balten wurde auf der Bühne und in der Dramatik allerdings nur selten thematisiert. Erwähnenswert ist der frühverstorbene —> Karl v o n Freymann ( 1 8 7 8 - 1 9 0 7 ) , dessen Drama D e r T a g des Volkes (1907) die russische R e v o l u t i o n von 1905 mit ihren Sondererscheinungen im Baltikum behandelt. Im Rigaer Stadttheater wurden nun erneut häufig Dramen von Schiller gespielt. Man beklagte jedoch allgemein, daß es an aktueller deutscher Dramatik von Qualität mangele, und daß zudem im Theater von R i g a häufig Anfänger auf der B ü h n e ständen, die, sobald sie erfahrener seien, das Ensemble, das ohnehin zu häufig ausgetauscht würde, verlassen würden. Trotzdem besaß das Rigaer Theater unter den deutschsprachigen Bühnen noch immer einen ausgezeichneten R u f . 1907 wies das Dreispartenhaus noch einen ansehnlichen Personalbestand auf: dreißig Schauspieler, fünfzehn Sänger, einen neunundreißigköpfigen Chor, ein zweiundvierzigköpfiges Orchester, zwölf Tänzerinnen, zahlreiche Bühnentechniker und Statisterie, die sich aus R i g a e r Bürgern zusammensetzte. Außerdem hatte das Theater zumindest in den 1910er Jahren eine zusätzliche Spielstätte für Freilichtaufführungen in Segewold (Sigulda). D i e Vorstellungen der Rigaer B ü h n e fanden täglich statt, an Sonnund Feiertagen wurde zweimal gespielt, geschlossen war das Theater nur am Heiligen Abend, in der Karwoche und zu bestimmten russischen Feiertagen. Der Spielplan war äußerst vielfältig, allein in der ersten Hälfte der Saison 1 9 0 7 / 0 8 wurden 23 verschiedene Opern und 28 verschiedene Schauspiele aufgeführt. D e m Musiktheater wurde allerdings immer noch allgemein größere Bedeutung als dem Schauspiel beigemessen. Alle zwei Jahre kam im Mai der berühmte K o m i k e r Carl William Büller (1851 - 1 9 2 3 ) aus H a m b u r g mit einem Lustspielrepertoire nach R i g a . Weitere berühmte Gastschauspieler, die mehrmals in R i g a auftraten, waren z . B . Paul Wegener ( 1 8 7 4 - 1 9 4 8 ) und die aus Kurland stammende

66 Burgschauspielerin Erika v o n Wagner (1890 — 1974). U m dem konservativen Geschmack v o n Teilen des Publikums gerechtzuwerden, war der Anteil an Inszenierungen klassischer Stücke etwa von Shakespeare, Moliere, Lessing, Goethe, Schiller, Kleist, Grillparzer und Hebbel relativ hoch, obwohl sie in den 1910er Jahren weniger gut besucht waren. Ein großer Teil der Zuschauer bevorzugte demgegenüber Unterhaltungsstücke. Während die Ära des „Stadt-Theaters" von R i g a sich ihrem Ende zuzuneigen begann, gab die N e u g r ü n d u n g v o n Schulen in Livland durch den „Deutschen Verein" nach der russischen Revolution dem Schülertheater neue Entfaltungsmöglichkeiten. Nachdem ihre Schulbühne ein Jahr zuvor begründet worden war, spielten z . B . am 20. D e z e m b e r 1908 Schüler der R i g a e r Börsenkommerzschule dank der Initiative des Oberlehrers A. B l u menthal das Stück Der fahrende Schüler im Paradies von Hans Sachs. Dabei handelte es sich u m die erste Aufführung einer R e i h e von Hans-Sachs-Spielen; weitere folgten in den nächsten Jahren in den Schulen Livlands und Kurlands. Dies erinnert an die Zeiten des deutsch-baltischen Schultheaters u m 1750. Anfang 1908 wurde Stein v o n Leopold Dahlberg als Direktor des Theaters abgelöst, da er aufgrund mangelnder Erfahrung der Aufgabe weder in künstlerischer noch in administrativer Hinsicht gewachsen war. Ihm wurde es v o m K o m i t e e zur Pflicht gemacht, sparsam zu wirtschaften, was sich unmittelbar dahingehend auswirkte, daß mit einer gewissen Planlosigkeit weniger anspruchsvolle Inszenierungen geboten wurden, die sich am Massengeschmack orientierten, aber keine höheren Zuschauerzahlen nach sich zogen. Darüber hinaus verursachte sein schlechter Führungsstil Unstimmigkeiten im Ensemble und demotivierte die Darsteller, so daß seitens der Garanten bereits früh ein Niedergang des traditionsreichen und anspruchsvollen deutschen Theaterlebens in R i g a befürchtet wurde. D i e Unzufriedenheit sowohl des Ensembles als auch eines Teils der Garanten spitzte sich im Oktober 1908 zum sog. „Theaterkonflikt" zu, der zwischen dem Personal einschließlich der Musiker, gemeinsam mit der Genossenschaft Deutscher Bühnenangehöriger, dem Allgemeinen Deutschen Musikerverband einerseits, und der Direktion und dem Theaterkomitee

67 der Großen Gilde andererseits ausgetragen wurde. Der Theaterkonflikt erstreckte sich auf weite Teile der Öffentlichkeit und fand ein dementsprechendes Echo in der Presse. Auch Kunstfreunde in Deutschland wurden auf die Situation in R i g a aufmerksam. Auslöser finden Konflikt war der unverhältnismäßig hohe finanzielle Aufwand des Stadttheaters für Gastspiele, die als unkünstlerische Inszenierungen empfunden wurden. Hinzu kamen die geringe Bezahlung der Musiker, der Entzug von Vergünstigungen für die Darsteller und Dahlbergs Besetzungspolitik, die vom Ensemble als ungerechtfertigt betrachtet wurde. Strafniaßnahnien gegen den beliebten Schauspieler Bernhard Vollmer (um 1879 — 1956) riefen eine allgemeine Verunsicherung des Ensembles hervor, die schließlich eine Verhandlung vor dem Bühnenschiedsgericht nach sich zog. Nachdem ihnen Beschwerden über die Theaterleitung mit Beweismaterial in Form von Zeugenaussagen u. ä. durch den Anwalt von Wahl, der auch als Mitglied der Garantenversammlung das Rigaer Ensemble vertrat, vorgelegt worden waren, warnten die Rechtsschutzbüros der Deutschen und Osterreichischen Genossenschaften der Bühnenangehörigen ihre Mitglieder öffentlich davor, mit dem Rigaer Stadttheater Verträge abzuschließen. Infolgedessen wurde es problematisch, einen adäquaten Ersatz für die zum Ende einer Spielzeit das Theater verlassenden Künstler zu schaffen. Skandalös war der Umgang mit dem Theaterorchester, mit dessen Mitgliedern fünf Monate lang über die Verlängerung des Engagements über die Saison 1908/09 hinaus verhandelt wurde. Während dieser Zeitspanne versuchte das Theaterkomitee hinter dem R ü c k e n der Musiker, ein neues Orchester zu engagieren. Daraufhin wurde bei den Musikerverbänden die Verhängung einer Sperre über das Rigaer Stadttheater erwirkt, so daß neue Engagements nicht mehr möglich waren. Letztendlich wurden die bestehenden Verträge erneuert. Ebenso wurde trotz der kritischen Stimmen Dahlbergs Amtszeit vom Theaterkomitee bis zum Ende der Spielzeit 1910/11 verlängert. Dahlberg setzte die bisherige Art der Spielplangestaltung fort, wobei er auf das vorhandene Rollenrepertoire der verbliebenen Ensemblemitglieder zurückgriff, so daß das Programm des Theaters in der verbleibenden Zeit der Saison 1907/08 zwar äußerst vielfältig

3. Theater war, aber die zahlreichen Inszenierungen in der Regel nur einmal wiederholt wurden, allerdings nie an zwei oder drei aufeinanderfolgenden Tagen, sondern immer mit größerem zeitlichen Abstand. Offenbar hatte sich Dahlberg zum Ziel gesetzt, dem Publikum ein größtmögliches Maß an Abwechslung zu bieten. In der Spielzeit 1907/08 Schloß das Stadttheater mit erheblichen Defiziten ab, die meist durch Geldgaben der über 300 Garanten ausgeglichen werden mußten. Das Verhältnis zwischen Direktor und Ensemble besserte sich in der verbliebenen Amtszeit Dahlbergs kaum. Ende der Saison 1908/09 wurde Karl Ohnesorg ( 1 8 6 7 - 1 9 1 9 ) , der seit 1900 Kapellmeister des Theaters gewesen und dessen Vertrag bereits verlängert worden war, entlassen, außerdem verließen sechs Schauspieler die Rigaer Bühne, darunter Vollmer und der beliebte Heldendarsteller Robert Taube ( 1 8 8 0 - 1 9 6 1 ) . Nach den Ereignissen des „Theaterkonflikts" forderte der Rechtsanwalt Volck, ein Garant des Stadttheaters, bereits im April 1909 die Gründung eines „Deutschen Theatervereins" durch die Rigaer deutsche Bürgerschaft, u m dem Publikum eine Institution bieten zu können, die in der Lage sein sollte, auf das Theaterkomitee und die Theaterdirektion wirksamen Einfluß auszuüben, ähnlich wie die russ. und lett. Vereine in R i g a gegenüber ihren Theatern. Trotz aller Mißstände, die sich während seiner Intendanz ergaben, zählte zu Dahlbergs Verdiensten immerhin die Einführung von Matinee-Vorstellungen, in denen das Rigaer Publikum mit modernen Stücken von Shaw, Wilde, Ibsen, Hauptmann, Sudermann, Hoffmannsthal, Hamsun u.a. bekannt gemacht wurde. Besonders die Stücke von Ibsen waren beim Rigaer Publikum beliebt. Der Theaterkritiker —> Paul Schiemann ( 1 8 7 6 - 1 9 4 4 ) lobte Dahlmanns Bühnenbilder und Dekorationen im Schauspiel, auch wenn das Rigaer Theater nicht über eine Drehbühne verfügte, und so die Umbauten während der Vorstellung stets eine zeitraubende und strapaziöse Prozedur waren. Von 1911 bis zu seiner Schließung 1914 wurde das Rigaer deutsche Theater von dem Österreicher Karl von Maixdorff ( 1 8 6 4 - 1 9 2 8 ) geleitet. Im ersten Jahr seiner Direktion verringerte sich zum Unmut des Publikums die Anzahl der Klassiker-Inszenierungen und die Aufführung moderner Stücke, was auf die

Historischer und soziokultureller Hintergrund ungenügende Ausstattung des Ensembles zurückzufuhren war. Diese Mißstände wurden j e d o c h bereits in der folgenden Spielzeit behoben. Einer der wenigen Höhepunkte in dieser Zeit war das Gastspiel von M a x R e i n hardt ( 1 8 7 3 - 1 9 4 3 ) im Frühjahr 1911. Sem Ensemble spielte K ö n i g Odipus v o n Sophokles im Lettischen Interimstheater, in dem sich früher ein Zirkus befunden hatte. Eine weitere Besonderheit war 1911 das Gastspiel des j a panischen Theaterensembles der Schauspielerin Hanako. Daneben erweiterte sich stetig das lettische Theaterleben der Stadt. So wurde 1913 auf Initiative des Komponisten und D i rigenten Pavuls Jurjans (1866—1948) in R i g a das erste lettische Opernensemble zusammengestellt. Z u Beginn des I. Weltkrieges 1914 wurde das R i g a e r deutsche Theater geschlossen, und j e d e künstlerische Darbietung in deutscher Sprache unmöglich gemacht. Während der Besetzung blieben alle Versuche, die Theatertradition wiederzubeleben, ohne Erfolg. N a c h Ende des Krieges konnte der Spielbetrieb nur unter großen Schwierigkeiten fortgesetzt werden. In der Spielzeit 1 9 1 7 / 1 8 leitete der Schauspieler Carl G e o r g C o u e t e ( 1 8 8 6 - 1 9 5 4 ) das Theater. Am 18. N o v e m b e r 1918 wurde das Haus des Rigaer deutschen Theaters dem lettischen Staatstheater zur Verfügung gestellt. Das deutsche Ensemble zog in ein anderes Gebäude um. D o c h schon kurze Zeit später, am 2. Januar 1919, wurde ein Brandanschlag auf dieses Haus verübt. 1920 übernahm die lettische Staatsoper dieses Gebäude samt Inventar, und der Spielbetrieb des deutschen Theaters wurde erneut eingestellt. M a n gestand dem deutschen Schauspiel jedoch zu, weiterhin die vorhandenen K o s t ü m e unentgeltlich nutzen zu dürfen. Einige frühere Mitglieder des deutschen Theaters waren in R i g a geblieben und schlossen sich mit schauspielbegeisterten D i lettanten zusammen. Unter der Leitung Couetes wurden zwischen 1920 und 1922 im Haus des Rigaer Gewerbevereins Hauptmanns U n d Pipa tanzt, Shakespeares K ö n i g Lear, im russischen Theatersaal Hauptmanns Elga und auf der Freilichtbühne in Kaiserwald (Mezaparks) sein Märchendrama Die versunkene Glocke aufgeführt, weitere Vorstellungen fanden in Hagensberg (Agenskalns) statt, mehrmals wöchentlich spielte die Gruppe in

68 dem Theatersaal des Wöhrmannschen Parks. Seit 1920 existierten in R i g a auch noch das lettische Arbeitertheater, das spätere „AndrejsUpits-Dramentheater", und das Opernhaus Sowjetlettlands. Außerdem wurde 1920 das lettische Künstlertheater, das „Rainis-DaileTheater", ins Leben gerufen. In der Z w i schenkriegszeit entdeckte das lettische Theater die zeitgenössische deutsche Dramatik für sich, deren Einflüsse die lettischen Bühnenautoren aufnahmen. D i e deutsche Bevölkerung, die sich unter den veränderten Bedingungen im j u n g e n lettischen Staat neu formierte, konzentrierte sich zunächst primär auf den Schulbau. Mit der Zeit wurde das Fehlen eines Theaters j e d o c h zur Kenntnis genommen. Daraufhin gründete man den ,,Deutschen Theaterverein", dessen Statuten am 21. April 1920 bestätigt wurden. Walter Sadowsky ( 1 8 8 2 - 1 9 5 6 ) , der Vizebürgermeister von R i g a , wurde Vorsitzender eines aus diesem Verein gewählten fünfköpfigen Organisationskomitees. In einer ersten Spielzeit kamen die v o m Theaterverein initiierten Aufführungen j e d o c h nicht über Dilettantenniveau heraus. 1922 erlebte, angeregt v o n Leonid Arbusov jun. (1882 — 1951), der 1921 ein B u c h über die Einfuhrung der R e formation in Livland veröffentlicht hatte, Burkhard Waldis' Parabel v o m verlorenen Sohn eine Wiederaufführung. Das geistliche Spiel v o n 1527 wurde aus dem Niederdeutschen ins Hochdeutsche übertragen. A u f Initiative des deutsch-baltischen Lehrerverbandes wurde das Stück am 31. Oktober und am 2. N o v e m b e r 1922 in der Rigaer Börsenkommerzschule aufgeführt. Der Versuch, den Geist des alten protestantischen Schultheaters wiederzubeleben, blieb j e d o c h ohne weitreichende Auswirkungen. Das liv. Schülertheater begann sich aber nach dem Ende des I. Weltkrieges zu verändern und nahm Einflüsse der sich in Deutschland formierenden Volkstheaterbewegung auf. Diese j u n g e n Laienschauspielgruppen führten vornehmlich M y s terien und Märchenspiele auf. Als epochemachend können in diesem Zusammenhang die Gastspiele der Truppe von Gottfried HaassB e r k o w ( 1 8 8 8 - 1 9 5 7 ) 1924 in R i g a gelten, der sich, beeinflußt von der Anthroposophie und R u d o l f Steiner ( 1 8 6 1 - 1 9 2 5 ) , seit den 1910er Jahren auf großangelegte Neuinszenierungen mittelalterlicher Spiele mit Laien-

69 darstellern spezialisiert hatte, u n d der an vielen Orten in Deutschland die G r ü n d u n g von Spielerkreisen inspirierte. In Riga gingen die B e m ü h u n g e n u m die Wiedererrichtung eines professionellen, institutionellen Theaters weiter. Der am 1. September 1923 v o n Schiemann in der „ R i gaschen R u n d s c h a u " veröffentlichte Artikel Kulturnöte. W i e k o m m e n wir zu einem deutschen Theater? erreichte die Öffentlichkeit auf breiter Ebene u n d brachte eine W e n d e . Im O k t o b e r 1923 beschloß der Theaterverein, die T r u p p e von Couete zu übernehmen, das noch im Wöhrmannschen Park in Riga bestehende deutsche Lustspielu n d Operettentheater zur Kleinkunstbühne umzufunktionieren und langsam zu einem Stadttheater aufzubauen. Couete übernahm zunächst die Leitung u n d engagierte Schauspieler aus Deutschland, darunter auch den späteren Intendanten Friedrich Mark. Z u nächst spielte man weiterhin im großen Saal des Gewerbevereins, dann im großen Saal des Turnvereinshauses. Am 7. Februar 1924 wurde in dem fertiggestellten Gebäude im W ö h r m a n n s c h e n Park erstmals wieder mit Hanneies Himmelfahrt von H a u p t m a n n eine erste reguläre Theaterspielzeit eröffnet. Die B ü h n e nannte sich n u n „Deutsches Schauspiel". Als Intendanten hatte man Oskar Ludwig Brandt aus Berlin engagiert, der u. a. Die heilige Johanna v o n George Bernard Shaw (1856 — 1950) inszenierte. Da er j e d o c h in den wirtschaftlichen Angelegenheiten des Theaters versagte, trennte man sich bereits in der Mitte der Spielzeit wieder von ihm; sein Nachfolger wurde Mark. Im ersten Jahr w u r d e n mit einem neuen Ensemble bereits 34 Stücke herausgebracht u n d insgesamt 114 Vorstellungen gegeben. M a n führte auch wieder außerhalb Rigas Stücke auf, z.B. in den kurländischen Städten Mitau, T u c k u m (Tukums) und Libau (Liepaja). Anfangs versuchte man auch, die Sparte Operette unter der Leitung von Curt Busch zu erhalten, diese m u ß t e j e d o c h wegen zu hoher Kosten bereits im Mai 1925 wieder geschlossen werden. In den folgenden Jahren verdreifachten sich die Besucherzahlen, doch die finanziellen Probleme blieben bestehen, auch w e n n man außer v o n den Einnahmen auch aus Sammlungen, Lotterien und Spenden schöpfte, in späteren Jahren sogar Subventionen v o m lettischen Staat, von der Stadt Riga

3. Theater u n d v o m Deutschen R e i c h erhielt. U n t e r Direktor Mark gelangte das Rigaer Deutsche Theater zu einer letzten Blüte. Das Ensemble bestand aus 30 Darstellern. Es wurden verstärkt D r a m e n klassischer Autoren wie Goethe, Schiller, Kleist, Grillparzer und Lessing sowie Shakespeare, Moliere und Goldoni, Wilde, Shaw, Strindberg und Ibsen gespielt. Aber auch die zeitgenössische deutsche Dramatik fand mit Hauptmann, Sudermann, Hasenclever oder Zuckmayr Eingang in das Repertoire. Daneben w u r d e n außerdem Singspiele aufgeführt, u. a. Bezauberndes Fräulein und Meine Schwester und ich v o n Ralph Benatzky (1884-1957). Einige berühmte Schauspieler gastierten in Riga, darunter Eugen Klopfer (1886-1950), der mit Reinhardt u n d Friedrich Wilhelm Murnau ( 1 8 8 8 - 1 9 3 1 ) arbeitete. O b w o h l man sich bemühte, hochwertige D r a m e n auf die B ü h n e zu bringen, schenkte man dem Theater in den gebildeten Kreisen der Rigaer Deutschen wenig Beachtung. Diese kritisierten den groben Darstellungsstil der deutschen Schauspieler, weshalb sie verstärkt das russische Theater besuchten. Trotzdem stiegen die Publikumszahlen des D e u t schen Schauspiels stetig, v o n 9000 jährlich in der Spielzeit 1922/23 auf 59000 im Jahr bis 1930. Auch die deutsch-baltischen Schriftsteller wandten sich teilweise wieder dem Theater zu. In den 1920er Jahren traten in Riga zwei Dramatikerinnen an die Öffentlichkeit. 1923 w u r d e Camilla Möllers ( 1 8 9 0 - 1 9 7 6 ) R e v o lutionsdrama Sturm aufgeführt, 1924 ihr Festspiel Luther u n d die Bilderstürmer. 1925 feierte Ellinor Lorenz (* 1888) mit Der Auferweckte einen großen Erfolg. In der Saison 1927/28 wurde ihr Stück Der Rattenfänger von Hameln mehrfach aufgeführt. D e r Dramatiker u n d Theaterkritiker —> Manfred Kyber ( 1 8 8 0 - 1 9 3 3 ) verließ dagegen Livland. Seine Drei Mysterien w u r d e n jedoch i m m e r hin auch im Revaler Deutschen Theater aufgeführt. Die Dramen des aus Riga stammenden Siegfried von Vegesack ( 1 8 8 8 - 1 9 7 4 ) gelangten nur außerhalb des Baltikums auf die Bühne. 1923 wurde in Cottbus sein expressionistisches Stück T o t e Stadt aufgeführt, 1925 in Prag die Affenkomödie Der Mensch im Käfig. Das letzte Jahrzehnt des deutschen Theaters in Riga brach an. Der in diesen Jahren zu-

Historischer und soziokultureller Hintergrund nehmende Nationalismus der Deutschen machte sich bald auch auf d e m Gebiet des Theaters bemerkbar. Bereits 1928 stellte der Pädagoge Arvid Unverhau (1871 — 1944), einst Mitinitiator der R i g a e r Börsenkommerzschule, in einem Artikel in den Baltischen M o natsheften die Forderung nach einem „arteigenen" Theater, das den Bedürfnissen der „deutschen Volksseele" gerecht werde. Er sah j e d o c h auch die Notwendigkeit, mit der Aufnahme von Unterhaltungsstücken ins R e pertoire gegenüber den Lichtspielhäusern konkurrenzfähig zu bleiben. 1929 feierte das R i g a e r Theater mit der Auffuhrung von Frank W e d e k i n d s ( 1 8 6 4 - 1 9 1 8 ) Erdgeist einen großen Erfolg, der sich sogar in der Berliner Presse niederschlug. Außerdem wurden Königin Christine von August Strindberg (1849 — 1912), Shaws Komödie Helden und eine Festaufführung von Lessings M i n n a von Barnhelm gegeben. Die Theaterkritik der Baltischen Monatshefte stellte in der Mitte der Spielzeit 1928/29 fest, daß das Repertoire des Deutschen Schauspiels mit seiner gegenwärtig bunten Mannigfaltigkeit den besonderen kulturellen und sozialen Verhältnissen R i g a s entspräche. Z u m Ende der Spielzeit beklagte man jedoch erneut, daß die Qualität des Deutschen Schauspiels unter der Überlastung der Darsteller, die trotz des kleinen Ensembles w ö chentliche Premieren abhalten mußten, leide, was sich in den KlassikeraufFührungen, w i e z.B. an Schillers Don Carlos zeige, w o b e i die Sprechtechnik der j ü n g e r e n Schauspieler mangels sorgfältiger Einstudierung zu w ü n schen übrig ließe. W ä h r e n d der Naturalismus der Jahrhundertwende weiterhin abgelehnt wurde, forderte man, daß das R i g a e r Theater vermehrt W e r k e der zeitgenössischen deutschen Dramatik in den Spielplan aufnehmen solle. Als Hauptereignis der folgenden Spielzeit 1929/30 kann die Inszenierung der Dreigroschenoper von Bertolt Brecht ( 1 8 9 8 - 1 9 5 6 ) und Kurt W e i l l ( 1 9 0 0 - 1 9 5 0 ) gelten, die Ende 1929 in R i g a unter der R e g i e von Oberspielleiter Walter Bäuerle aufgeführt wurde. Diese Inszenierung w a r noch erfolgreicher als die von Schillers Wallensteins Tod, mit der die Saison eröffnet worden war. Daneben wurden noch 1929 mehrere Komödien inszeniert, darunter X Y Z von Klabund ( 1 8 9 0 - 1 9 2 8 ) und Shaws Pygmalion. W ä h r e n d der W e l t w i r t schaftskrise 1929 versiegten alle Einnahme-

70 quellen des Theaters; durch den stark verringerten Jahresetat drohte dem Deutschen Schauspiel das Aus. Das Theaterkomitee entließ zwei Drittel der Schauspieler und setzte die Zahl der Vorstellungen auf drei- bis viermal pro W o c h e herab. Es fand sich in d e m Schauspieler Friedrich B e u g ein neuer Intendant, der bereit war, für die Hälfte des bisherigen Gehalts zu arbeiten. Anfang 1930 zog das Theater erneut um, ins russische Clubheini „Ulei", einen umgebauten Turnsaal des U n i versitätsgebäudes in der Königsstraße, der bis zu 400 Zuschauer faßte. Dort blieb man bis 1939. Zur Feier des Umzugs w u r d e am S . J a nuar 1930 eine Festvorstellung von Shakespeares Der Widerspenstigen Zähmung gegeben. Neben zahlreichen Komödien und Kriminalstücken folgten in derselben Saison Inszenierungen von Hermann Sudermanns (1857 — 1928) Stein unter Steinen, Schillers Maria Stuart, Shaws Cäsar und Kleopatra sowie Shakespeares Macbeth. Im April 1930, z u m Ende der Spielzeit, w u r d e als letzter Höhepunkt, mit Unterstützung des Orchestervereins „Harmonie" in der Lettischen Staatsoper, dem ehemaligen deutschen T h e a ter, Ibsens Peer Gynt mit der Musik aus der gleichnamigen Oper von Edvard Grieg ( 1 8 4 3 - 1 9 0 7 ) aufgeführt. Außerdem w u r d e am Ende der Saison die Bühnenbearbeitung der Novelle Schicksal der j u n g e n R i g a e r Schriftstellerin Anna Wallenburger inszeniert. Die Saison 1930/31 begann zum letzten M a l mit der Inszenierung des klassischen Dramas Die Jungfrau von Orleans von Schiller, w i e es lange Tradition gewesen war. Das Theater änderte seine programmatische R i c h t u n g und wandte sich, zumindest anfangs, wieder ernsteren Stücken zu, so w u r d e n z . B . Somerset Maughams ( 1 8 7 4 - 1 9 6 5 ) Gesellschaftsdrama Die Heilige Flamme, Lessings Nathan der W e i s e und Ferdinand Bruckners (1891 - 1 9 5 8 ) Elisabeth von England gegeben. Bei der Premiere von Lili van Hatvanys (1890 — 1967) Komödie Duell der Liebe Anfang 1931 w a r M a x Reinhardt anwesend, der plante, noch einmal für ein Gastspiel nach R i g a zu k o m men. Z u m Ende der Spielzeit 1931 ließ sich erneut ein Anstieg der Zuschauerzahlen feststellen, allerdings hatte das Theater mittlerweile wieder vermehrt Unterhaltungsstücke aufgeführt. A u ß e r d e m gab es zu dieser Zeit ein zweites Gastspiel der Haass-Berkow-Truppe,

71 die noch einmal den T o t e n t a n z sowie Faust gab. Z u r Spielzeit 1 9 3 1 / 3 2 w u r d e ein großer Teil des Ensembles ausgewechselt, d o c h das P u b l i k u m w a r mit vielen der n e u e n Schauspieler w e n i g zufrieden. Das Deutsche Schauspiel geriet erneut in eine schwere m a terielle Krise, das P u b l i k u m blieb fern, o b w o h l bei der Spielplangestaltung Konzessionen an den Geschmack der Zuschauer u n d deren Bedürfnis, sich bei e i n e m Theaterbesuch zu entspannen, gemacht w u r d e n . So w a r e n etwa i m Januar 1932 v o n f ü n f Inszenierungen allein drei „leichte" Stücke, es w u r d e aber auch Shakespeares O t h e l l o gegeben. N u n w u r d e , angestoßen d u r c h einen „Theaterskandal" u m die Inszenierung v o n Peter M a r t i n Lampeis ( 1 8 9 4 - 1 9 6 5 ) R e v o l t e im Erziehungshaus, die schließlich abgesetzt w u r d e , u n d d u r c h die negative Kritik an der A u f f ü h r u n g v o n Oscar Wildes ( 1 8 5 4 - 1 9 0 0 ) Ein idealer Gatte in der R i g a s c h e n R u n d s c h a u , auf breiterer öffentlicher Basis ü b e r Aufgaben, Ziel u n d Z w e c k des Schauspiels u n d der Theaterkritik diskutiert. D i e A b l e h n u n g des zeitgenössischen realistischen Dramas w u r d e deutlich, u n d am E n d e dieses Konfliktes entließ die Theaterleitung das gesamte Ensemble nach der Spielzeit i m April 1932. D e r dt. B ü h n e von R i g a drohte das endgültige Aus. I m S o m m e r w u r d e j e d o c h hart u m den Fortbestand des D e u t s c h e n Schauspiels gekämpft, so daß m a n i m N o v e m b e r 1932 verspätet, mit einer etwa z e h n k ö p f i g e n T r u p p e , in der allerdings n u r w e n i g e gut ausgebildete Schauspieler aus Deutschland oder Österreich v o m lettischen Bildungsministerium zugelassen waren, eine n e u e Spielzeit b e g i n n e n k o n n t e . I m Herbst 1932 k a m M a x R e i n h a r d t n o c h einmal nach R i g a , n a h m hier seinen W o h n s i t z u n d Schloß einen Arbeitsvertrag mit der lettischen O p e r ab, u m sich die D u r c h s e t z u n g seiner Scheidung nach lettischem R e c h t zu ermöglichen. D e m d e u t schen T h e a t e r k o m i t e e verpflichtete er sich f ü r eine Inszenierung von Carlo Goldonis ( 1 7 0 7 1793) D i e n e r zweier H e r r e n mit Mitgliedern seines eigenen Ensembles als Gästen, deren R o l l e n bei späteren W i e d e r h o l u n g e n erfolgreich v o n Darstellern aus d e m R i g a e r E n semble ü b e r n o m m e n w u r d e n . 1933 gründete m a n in R i g a eine „ J u g e n d b ü h n e " , in der sich Jugendliche als Laiendarsteller versuchten. Das Theaterleben befand sich n o c h i m m e r in einer u n r u h i g e n Phase, was auch mit der politischen

3. T h e a t e r Lage in Deutschland zusammenhing. E r n e u t w u r d e n F o r d e r u n g e n nach einem T h e a t e r laut, das mit der n e u e n Ideologie, die sich in Deutschland verbreitete, vereinbar sein sollte. Laut —>• Lutz M a c k e n s e n ( 1 9 0 1 - 1 9 9 2 ) , damals auch Theaterkritiker, fehlte d e m D e u t s c h e n Schauspiel zu R i g a weiterhin eine einheitliche Linie i m Spielplan. M a c k e n s e n empfahl, sich an der „ H e i m a t k u n s t " des Preußischen Staatsschauspiels in Berlin zu orientieren, u m einen n e u e n „deutschen B ü h n e n w i l l e n " zu repräsentieren u n d das „ D e u t s c h t u m " , die Pflege der deutschen K u l t u r u n d Sprache, i m Sinne einer „ S c h a u b ü h n e als moralische A n stalt" zu fordern, w o b e i er sich in diesem Sinne auch ein aktiveres P u b l i k u m wünschte. W e i t e r h i n forderte er, häufiger zeitgenössische deutsche Dramatiker in den Spielplan a u f z u n e h m e n u n d lobte die A u f f ü h r u n g e n v o n Kriegs- u n d Heimatstücken, kritisierte aber harsch die A u f f ü h r u n g v o n Bruckners Bearb e i t u n g v o n Kleists Marquise v o n O . i m Februar 1933 (Bruckner, der J u d e war, ging n o c h i m gleichen Jahr ins Exil). Schließlich k a m es sogar dazu, daß D i p l o m a t e n aus Deutschland dafür plädierten, B e u g als Intendanten zu entlassen, da seine Arbeit nicht den Maßstäben der Nationalsozialisten entspräche, u n d m a n setzte diese F o r d e r u n g durch mit der D r o h u n g , das Propagandaministerium w e r d e alle Zuschüsse für das T h e a t e r streichen. H e r m a n n Grussendorf (* 1891), der f r ü h e r die T h e a t e r v o n Braunschweig u n d B a d e n - B a d e n geleitet hatte, ü b e r n a h m die Direktion. Er b e u g t e sich später auch der B e s t i m m u n g , n u r n o c h d e u t sche A u t o r e n zu inszenieren. I m Februar 1933 kam der Schauspieler Alexander Moissi (1879—1935) zu einigen Gastspielen nach R i g a . Er trat jeweils in den H a u p t r o l l e n in Lessings N a t h a n der Weise, Ibsens Gespenstern u n d Leo Tolstojs (1828—1910) L e b e n d e m Leichnam auf. Gelobt w u r d e sein charakteristischer Schauspielstil, der d e n R i g a e r Darstellern als vorbildlich a n g e m a h n t w u r d e . T r o t z Zuschauerbefragungen u n d zahlreichen U n terhaltungsstücken i m Spielplan, mit d e n e n sich die Theaterleitung nach d e m V e r g n ü gungsbedürfnis des Publikums zu richten versuchte, blieben die Zuschauer w e i t e r h i n fern. M a c k e n s e n regte die Bildung v o n Besucherorganisationen an, woraufhin mehrere „ T h e a t e r g e n i e i n d e n " gegründet w u r d e n , die gewissermaßen Abonnementgemeinschaften

Historischer und soziokultureller Hintergrund bildeten, die deutsche B ü h n e förderten u n d dafür verbilligten Eintritt erhielten. I m April 1933 bescherte ein Gastspiel der „English Players", die Shaws Candida u n d J o h n Ervines ( 1 8 8 3 - 1 9 7 1 ) T h e First Mrs. Fräser spielten, d e m Deutschen Schauspiel ein volles Haus, was j e d o c h auf d e n h o h e n Anteil v o n Z u schauern aus der „Englischen K o l o n i e " v o n R i g a u n d aus der lettischen B e v ö l k e r u n g z u r ü c k z u f u h r e n war. D i e finanzielle Lage blieb problematisch. H a t t e n n o c h 1933 vereinzelt Gastspiele von Musiktheateraufführungen stattgefunden, etwa i m September ein Singspiel eines einheimischen K o m p o n i s t e n u n d Dirigenten u n d i m D e z e m b e r die W a n d e r o p e r „ D e u t s c h e M u s i k b ü h n e " mit Albert Lortzings (1801 —1851) Z a r u n d Z i m m e r m a n n , O t t o Nicolais ( 1 8 1 0 - 1 8 4 9 ) D i e Lustigen W e i b e r v o n W i n d s o r u n d W e b e r s Freischütz, so w u r d e z u m E n d e der Spielzeit 1 9 3 3 / 3 4 aufg r u n d der geringen Mittel u n d der kleinen Darstellerriege das Musiktheater erneut aufgegeben. N a c h d e m die Bildung der T h e a t e r g e m e i n den eine Stabilisierung der finanziellen Situation des D e u t s c h e n Schauspiels b e w i r k t hatte, k o n n t e sich u n t e r Intendant Grussendorf eine einheitliche künstlerische Linie herausbilden. D a m i t einhergehend verringerte sich die Zahl der N e u e i n s t u d i e r u n g e n , was sich positiv auf die Leistung des kleinen Ensembles auswirkte. Z u B e g i n n der Spielzeit 1 9 3 5 / 3 6 w a r e n die Zuschauerscharen so h o c h w i e schon lange nicht m e h r . Das Ensemble, n o c h i m m e r in personellen u n d technischen N ö t e n , k o n n t e w i e d e r durch Darsteller aus Deutschland, w i e z.B. die Filmschauspielerin H e l e n e Westphal ( 1 8 7 7 - 1 9 5 3 ) , ergänzt w e r d e n . In der Saison 1 9 3 5 / 3 6 brachte das Stadttheater 25 Stücke heraus, darunter Shakespeares Z w e i H e r r e n aus Verona, Wildes B u n b u r y u n d J o h a n n Nestroys (1801 — 1862) Lumpazivagabundus. N a c h w i e vor d o m i n i e r t e n j e d o c h die publikumswirksamen U n t e r h a l t u n g s - u n d K r i m i nalstücke d e n Spielplan, u. a. w u r d e i m N o v e m b e r 1935 die beliebte Posse Pension Schöller v o n Carl Laufs ( 1 8 5 8 - 1 9 3 0 ) u n d W i l h e l m Jacoby (1855 — 1925) inszeniert. A u f private Initiative wurde zugunsten der deutsch-baltischen Winterhilfe —»• Herta B u r meisters ( 1 8 9 0 - 1 9 8 0 ) Bearbeitung des M ä r chens B r ü d e r c h e n u n d Schwesterchen aufgeführt. D a n e b e n ergab sich eine erneute H i n -

72 w e n d u n g z u m klassischen D r a m a . Schillers Maria Stuart erlebte in dieser Spielzeit die R e k o r d z a h l v o n sechzehn Vorstellungen. Eine N e u e r u n g im D e u t s c h e n Schauspiel von R i g a w a r e n zu dieser Zeit die Rezitationsabende u n t e r d e m Titel N e u e deutsche D i c h t u n g , an denen von Schauspielern u n d Jugendlichen zeitgenössische Lyrik vorgetragen w u r d e , was b e i m P u b l i k u m g r o ß e n Anklang fand. D i e Besucherzahlen u n d die E i n n a h m e n stiegen, u n d die Vorstellungen des deutschen Theaters fanden n u n auch B e a c h t u n g außerhalb der deutschen Bevölkerung. In der folgenden Spielzeit 1 9 3 6 / 3 7 erhielt das Schauspielensemble weiteren Zuwachs. Es w u r d e n u . a . Goethes Urfaust u n d m e h r e r e K o m ö d i e n v o n W i l d e aufgeführt. Innerhalb der ersten sechs W o c h e n gab es sieben Premieren. Als W e i h nachtsmärchen w u r d e M a x u n d Moritz i n szeniert. 1938 gastierte Heinrich George ( 1 8 9 3 - 1 9 4 6 ) äußerst erfolgreich mit der I n szenierung v o n D e r R i c h t e r v o n Zalamea v o n P e d r o C a l d e r o n de la Barca (1600 — 1681) des Berliner Schillertheaters in R i g a . D i e Besucherzahlen stiegen weiter, u n d die wirtschaftliche Lage des D e u t s c h e n Schauspiels besserte sich zusehends. Diese positive E n t w i c k l u n g brach ab, als zu B e g i n n des II. Weltkrieges 1939 die livländischen Deutschen umgesiedelt w u r d e n u n d das deutsche Schauspielensemble v o n Riga aufgelöst w u r d e . Das T h e a t e r k o m i tee stellte den Schauspielern die Abreise nach Deutschland frei, w o r a u f h i n zumindest der Intendant Grussendorf R i g a schnellstens v e r ließ. O t t o Kaehlbrandt ( 1 8 8 9 - 1 9 7 8 ) , der Sadowsky 1935 als Vorsitzenden des T h e a t e r komitees abgelöst hatte, u n d seit 1937 als e h renamtlicher Verwaltungsdirektor des D e u t s c h e n Schauspiels fungierte, übergab das Inventar des Theaters d e m lettischen Kultusministerium. D a m i t endete die Ära des R i g a e r deutschen Theaters, das einer der Hauptkanäle gewesen war, durch die über J a h r h u n d e r t e h i n w e g deutsches u n d europäisches Geistesleb e n nach Livland gelangt war, u m dort in den weitesten Kreisen a u f g e n o m m e n zu w e r d e n .

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3.2. Kurland Die kurländische Theatergeschichte ist bislang wenig erforscht. Es ist jedoch nicht zu übersehen, daß Kurland mit dem deutschen Theaterleben des übrigen Baltikums in enger Verbindung stand, insbesondere spielte die 1737 gegründete Hauptstadt Mitau im baltischen Theaterleben eine bedeutende Rolle. Seit dem 17. Jh. gab es spätestens unter der Regentschaft Friedrich Kasimirs ( 1 6 8 2 - 1 6 9 8 ) am herzoglichen Hof Kurlands, der wie die meisten europäischen Herrscher dieser Zeit allgemein Kunst und Musik förderte und ein eigenes Orchester unterhielt, auch Theateraufführungen. In den 1690er Jahren war der Komponist Johann Fischer (um 1650 — u m 1720), ein Schüler von Lully, dem Hofkomponisten Ludwigs XIV. in Paris, fürstlichkurländischer Kapellmeister in Mitau. Das Herzogtum Kurland befand sich auf der R e i seroute der Wandertruppen, die von Danzig und Königsberg, w o intensives deutschsprachiges Theaterleben stattfand, über Mitau nach Riga, dann Dorpat und schließlich Reval führte. Da Kurland von 1561 bis 1795 ein relativ eigenständiges Herzogtum unter polnischer Vorherrschaft war, unterlag das Land keinen Einschränkungen wie z.B. Spielverboten, die es hingegen in schwedisch regierten Städten gab. Bereits um 1630 hielt sich vermutlich der Puppenspieler Hanß Jakob W i g andt in Mitau auf. Auch die Wandertruppe des Christian Bockhäuser, die seit 1668 in den baltischen Städten entlang der Ostseeküste spielte, dürfte Mitau bereist haben. W i e aus Rigaer Ratsprotokollen hervorgeht, spielte im Frühsommer 1695 die „sämbtliche Bande der Churfürstlich Sächsischen bestallten Hoff-Comödianten", deren Prinzipalin Catharina Elisabeth Velten (f nach 1712) war, vor Herzog Friedrich Kasimir in Mitau. Der Kontakt des Hofes zu deutschen Wandertruppen ist w e i terhin im Fall des Danzigers Johann Heinrich Schneidewin belegt. Herzog Ferdinand ( 1 6 5 5 - 1 7 3 7 ) berief ihn 1714 als Kantor nach Kurland. Da die Stelle bei seiner Ankunft j e doch bereits besetzt war, ging Schneidewin 1715 mangels anderer Verdienstmöglichkeiten unter die Comödianten. Als Herausgeber von Theaterberichten für die Zeitschrift Wöchentliche Unterhaltung für

3. Theater Liebhaber deutscher Lektüre in Rußland vermerkt —> Johann Friedrich von der R e c k e ( 1 7 6 4 - 1 8 4 6 ) , daß zwischen 1711 und 1730 Schauspieler in Mitau gastierten. Von 1805 bis 1808 erhielt und archivierte er kur. Theaternachrichten aus Libau, Goldingen, Mitau und auch aus Riga. In den ersten zwei Bänden der Miscellanea Curlandica, einer Sammlung aus seiner Privatbibliothek, die heute in der U n i versitätsbibliothek Tartu (Dorpat) aufbewahrt wird, sind einige Bühnenstücke für Mitau enthalten. Im dritten Band befindet sich der undatierte Theaterzettel einer Wandertruppe „Hochteutscher Comoedianten", der von L. P. A. Kitching untersucht wurde. Der sog. „Mitauer Theaterzettel", der allerdings nicht notwendigerweise in Mitau gedruckt worden sein muß, ist einer der ältesten seiner Art in Europa und zwischen 1658 und 1721, wahrscheinlich Anfang des 18. Jhs., erschienen. Die Theaterzettel ersetzten in dieser Zeit mehr und mehr die zuvor üblichen Umzüge der Schauspieler durch die Straßen einer Stadt, die zur Ankündigung ihrer Vorstellungen und zum Werben um das Publikum dienten, die allerdings von den Bürgern der baltischen Städte als sittlich fragwürdig angesehen wurden. Der Mitauer Theaterzettel kündigt in seinem Programm Das große Carneval von Venedig oder Der betrogene Jude als Hauptattraktion an. Dabei handelte es sich um eine Oper, die auch in Leipzig und Wien, dort 1727 im kaiserlichen Theater, gespielt wurde. Hier zeigen sich Einflüsse des elisabethanischen Theaters, der Titel der Oper erinnert an den Stoff von Shakespeares Merchant of Venice, 1594 aufgeführt und um 1600 gedruckt, der mit den Truppen „englischer Comödianten" wie der von Robert Browne oder John Green, nach deren Vorbild sich deutsche Wandertruppen bildeten, auf den Kontinent gelangte. Die Oper war verbunden mit der Comödie Harleqvins geziemende Lustbarkeit. Eine weitere Darbietung aus der Ankündigung des Mitauer Theaterzettels war der Redouten-Saal, eine Folge festlicher Maskentänze, gefolgt von dem Nachspiel Der betrogene Geiz, das vermutlich der bei den „holländischen Comödianten" gebräuchlichen dramaturgischen Form der „Klucht" nachgebildet war. Das Programm des Mitauer Theaterzettels läßt auch auf einen Einfluß der italienischen sog. Commedia dell'arte schließen. Eine Förderung des Thea-

Historischer und soziokultureller Hintergrund ters durch den kurländischen Fürstenhof läßt sich etwa f ü r d e n gleichen Z e i t r a u m ausmachen. D i e nachmalige russische Zarin A n n a Ivanovna (1693 — 1740), die seit 1711 v e r w i t w e t als H e r z o g i n v o n Kurland in M i t a u lebte, ließ hier deutsche Schauspieltruppen aus Danzig u n d Königsberg auftreten. I m Verlauf des 18. Jhs. bereiste, n e b e n anderen, die T r u p p e von J o h a n n Peter Hilverding ( 1 6 9 0 1769), dessen Stützpunkt St. Petersburg war, das gesamte Baltikum u n d trat, wahrscheinlich zwischen 1737 u n d 1743, auch in Mitau auf. Ernst J o h a n n v o n B i r o n (1690 — 1772), seit 1737 H e r z o g von Kurland, protegierte f ü r die kurze Zeit, in der die russische Herrschaft auf i h n überging, als angeheirateter V e r w a n d t e r der theaterliebenden A n n a Ivanovna, nach deren T o d 1740 die N e u b e r s c h e T r u p p e in St. Petersburg. Als die kur. Fürstenfamilie B i r o n 1741 nach Sibirien v e r b a n n t w u r d e , lag bis zu deren R ü c k k e h r 1763 f ü r etwa zwanzig Jahre jeglicher Kunstbetrieb, der bisher v o m k u r ländischen H o f gefördert w o r d e n war, brach, was fahrende Schauspieler j e d o c h nicht daran hinderte, Kurland zu bereisen. In der zweiten Hälfte der 1760er Jahre spielte dann der H a r lekin J o h a n n Siegfried Scolari (um 1700 — 1776), der mit Hilverding zusammengearbeitet hatte, in Mitau. J o a c h i m Friedrich M e n d e (* 1740), Scolaris K o m p a g n o n aus St. Petersburger u n d R i g a e r Zeiten, w a r in dieser Zeit ebenfalls in Mitau. A u c h die T r u p p e des Prinzipals J o h a n n Christian Wäser (1743 — 1781) trat 1765 in M i t a u u n d zwischen 1766 u n d 1768 an m e h r e r e n anderen O r t e n in Kurland auf. 1769 w u r d e Peter Biron (1724— 1800) H e r z o g v o n Kurland u n d machte den M i t a u e r H o f zu e i n e m S a m m e l p u n k t b e d e u tender deutscher Künstler j e n e r Zeit. In den 1770er J a h r e n fanden i m H o f t h e a t e r Singspielaufführungen statt, die von gebildeten Laien gestaltet w u r d e n . D e r musikalisch b e gabte Lehrer u n d Schriftsteller —> Christian W i l h e l m S c h w e n k n e r ( 1 7 4 1 - 1 8 0 9 ) , seit 1779 Privatsekretär H e r z o g Peters, wirkte nach 1776 an m e h r e r e n solcher A u f f ü h r u n g e n mit. Für 1778 ist die A u f f ü h r u n g des Singspiels Scipio v o n —> C h r i s t o p h Friedrich N e a n d e r (1724 (j. 1723)-1802) u n d d e m Kapellmeister Franz A d a m Veichtner ( 1 7 4 0 - 1 8 2 2 ) belegt. Das O p e r n t h e a t e r des kurländischen H o f e s war bis in die 1780er Jahre hinein b e r ü h m t e r als die v o m T h e a t e r g r ü n d e r O t t o H e r m a n n

74 B a r o n v o n Vietinghoff-Scheel (1722 — 1792) unterhaltene Kapelle von R i g a u n d das spätere dortige Stadttheater. D i e Qualität des kurländischen Musiktheaters d ü r f t e sich auch durch den U m s t a n d verbessert haben, daß 1782 der K o m p o n i s t J o h a n n A d a m Hiller ( 1 7 2 8 - 1 8 0 4 ) , der als „Vater des deutschen Singspiels" gilt, als Kapellmeister nach M i t a u b e r u f e n w u r d e . In den vier darauffolgenden J a h r e n studierte m a n am H o f vier seiner O p e r n ein. M i t der Prinzipalin J o h a n n a Caroline Schuch ( 1 7 3 5 - 1 7 8 7 ) k a m i m Januar 1780 aus Berlin eine weitere W a n d e r t r u p p e nach Mitau. O b w o h l ihr erstes Gastspiel vermutlich n u r einem Zufall zu verdanken war, kehrte die T r u p p e in den folgenden J a h r e n regelmäßig zurück, zur Fastenzeit vor O s t e r n u n d u m J o h a n n i zwischen d e m 11. u n d 13. Juni, w e n n der kurländische Adel in der Stadt zusamm e n k a m , u m seine finanziellen A n g e l e g e n heiten zu regeln u n d Feste zu feiern. D e r G r u n d , w a r u m der H e r z o g der T r u p p e das Spielprivileg erteilte, soll der Schauspieler Siegfried Gotthilf Eckardt genannt K o c h (1754—1831), ein b e d e u t e n d e r ShakespeareDarsteller, gewesen sein. Dieser lernte in M i t a u —>• August v o n Kotzebue, d e m er später freundschaftlich v e r b u n d e n w a r u n d Vietinghoff, der einem kurländischen Geschlecht entstammte, k e n n e n . Vietinghoff berief K o c h 1783 an das Stadttheater v o n Riga, die S c h u c h - T r u p p e d u r f t e j e d o c h trotz des V e r lustes dieses Schauspielers w e i t e r h i n in M i t a u auftreten. Selbst nach d e m T o d der Prinzipalin Schuch 1787 traten ihre Nachfolger n o c h bis 1795 in M i t a u auf. Spielort war, zumindest bis E n d e des 18. Jhs., das H o f t h e a t e r in der h e r zoglichen Orangerie, die i m 19. J h . z u m „ G r o ß e n K l u b " w u r d e , d e m geselligen T r e f f p u n k t des kurländischen Literatenstandes. Seit den 1780er Jahren, als sich nach der Griindungsinitiative Vietinghoffs das R i g a e r Stadttheater etablierte, k a m e n n e b e n der S c h u c h schen T r u p p e die Schauspieler aus R i g a r e gelmäßig zu Gastspielen in das damals k a u m eine Tagesreise entfernte Mitau. I m M a i 1785 gaben sie acht Vorstellungen. I m darauffolgenden Jahr weilten sie im April, Mai u n d August jeweils vierzehn Tage in der Stadt. D a n a c h k e h r t e n sie erst i m Februar 1788 z u rück. D e r damalige D i r e k t o r des R i g a e r Theaters, J o h a n n C h r i s t o p h Gotthilf M e y r e r ( 1 7 4 9 - 1 8 1 0 ) , k a u f t e in diesem J a h r der

75 Schuchschen Truppe ihre Spielerlaubnis finden Termin u m Johanni ab, u n d das Rigaer Ensemble trat in den folgenden Jahren jeweils im Juni in Mitau auf. Ebenfalls 1788 wurde in der herzoglichen Manege ein neues Theater eingerichtet. 1789 kam das Rigaer Theaterensemble jeweils zwei W o c h e n im Mai u n d im August nach Mitau. Aber auch W a n d e r truppen traten noch hin u n d wieder in Mitau auf. 1790 kam der Theaterentrepreneur Joseph Mire (* u m 1760) aus Kopenhagen nach Livland und gastierte auch in Mitau. Acht Jahre später w u r d e Mire in St. Petersburg z u m Direktor des dortigen deutschen Theaters. Trotz der immer wieder erfolgreich stattfindenden Theatergastspiele konnte sich keine ständige B ü h n e mit einem festen Ensemble etablieren, obwohl Mitau zumindest bis 1795 eine größere Einwohnerzahl aufwies als z.B. W e i m a r oder Reval und interessiertes Publik u m vorhanden war, nicht zuletzt deshalb, weil der Herzog mehr an Musik als an Schauspielkunst interessiert war, und weil seit 1782 durch die Verlegung seiner Residenz nach Würzau (Vircava) die traditionelle Rolle des Hofes als kultureller Förderer in Mitau k a u m mehr gegeben war. Als Peter Biron 1795 zurücktreten mußte, da Kurland unter russische Oberherrschaft fiel, erlosch bis ins 19. Jh. weitgehend das eigenständige kurländische künstlerische Leben, insoweit es v o m H o f abhängig gewesen war. Trotzdem kam das Mitauer Theaterleben nicht zum Stillstand, zumal die Stadt in der ehemaligen Orangerie ein eigenes Bühnenhaus besaß, das mit relativer Beständigkeit bespielt wurde. Die städtische Oberschicht Mitaus, die Beamte, Militärs u n d die Mitglieder der 1775 gegründeten Academia Petrina umfaßte, war aufgrund des wenig ausgeprägten Staatsapparats relativ klein u n d damit kaum in der Lage, ein ständiges Theater zu tragen. D e n n o c h bestand das Interesse daran fort. So trat z.B. der einflußreiche Kaufmann —> Jakob Friedrich von Wilpert ( 1 7 4 1 - 1 8 1 2 ) insbesondere in seiner Zeit als Bürgermeister Mitaus von 1797 bis 1801 als Förderer des Theaters auf, und es spricht einiges dafür, daß mit gewisser Regelmäßigkeit Theateraufführungen in Mitau stattfanden. 1799 gab der aus Riga stammende Schauspieler u n d Schriftsteller —> Friedrich Albert Gebhard ( 1 7 8 1 - 1 8 6 1 ) im Mitauer Theater sein Debüt. Er wurde kurz darauf von

3. Theater Mire nach St. Petersburg engagiert, w o er lange Zeit einer der beliebtesten Schauspieler war. N a c h d e m Vorbild des Fördererkreises für das Revaler Liebhabertheater fand sich bereits 1795 eine Gruppe von zwölf kurländischen adligen Theaterfreunden, die eine Aktiengesellschaft ins Leben riefen, welche den Bau eines neuen steinernen Schauspielhauses finanzierte, das in den Jahren 1800 bis 1802 von dem Architekten Gottfried H e n n i n g errichtet wurde. An dieser Initiative war Meyrer m a ß geblich beteiligt, der an der Arbeit in Mitau so viel Gefallen gefunden hatte, daß er seine Theaterunternehmung gänzlich dorthin verlegte. D e r Zuschauerraum des Mitauer Theaters war in Stehplätze, die sich im Parkett befanden, in Sitzplätze im Parterre u n d in Logen aufgeteilt u n d faßte insgesamt bis zu 1500 Besucher. Damit war es doppelt so groß wie das Rigaer Theater. Allerdings scheint das kurländische Publikum weniger diszipliniert gewesen zu sein als das des reformierten, literarisch gebundenen Theaters, wie es in Riga gespielt wurde, und erwartete eine Unterhaltung nach Art der traditionellen C o m ö d i e n der Wandertruppen, die jedoch zunehmend verschwanden. 1804 kritisierte Kotzebue, der an den deutschen B ü h n e n in Reval u n d St. Petersburg tätig war u n d eine enorme W i r kung auf das europäische Theater und die deutsche Dramatik entfaltete, die Zuschauer im Mitauer Schauspielhaus, da sie nach alter Gewohnheit während der Vorstellungen aßen, tranken und sich unterhielten, anstatt sich der Aufführung mit der geforderten Andacht zu widmen. Auf der Mitauer B ü h n e w u r d e n zu dieser Zeit Operetten u n d Possen aufgeführt. Seit 1806 etablierte sich außerdem ein Sommerspielbetrieb, dessen Repertoire ebenfalls weitgehend aus Unterhaltungsstücken bestand. U m 1810 bis 1813 war der Theaterbetrieb in Mitau sehr rege, zumindest im Sommer, wie -> Peter v o n Drachenfels ( 1 7 9 5 - 1 8 7 9 ) berichtet. Z u Johanni kamen die Landadligen in die Stadt, weil Geld- u n d Vertragsangelegenheiten nur zu diesem T e r m i n geregelt wurden. Da die Zahl möglicher Zuschauer damit anwuchs, bemühten sich Schauspieler, Akrobaten u n d andere Künstler, die ohnehin auf ihrem W e g von Westen nach St. Petersburg oder Moskau über Memel u n d Mitau reisen mußten, zur Johannisaison in Mitau aufzutreten. Für das Publikum war der Theaterbesuch

Historischer und soziokultureller Hintergrund

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auch die Gelegenheit, den eigenen R e i c h t u m , Verantwortlich hierfür w a r der deutsch-baltivor allem seine prächtigen Kutschen u n d sche Pastor —• Karl Gotthard Elverfeld ( 1 7 5 6 Pferde zu präsentieren. N e b e n den professio1819), der auch als Herausgeber der Lyrik des nellen Theatervorstellungen begann sich, w i e lettischen Dichters —>· Indrick ( 1 7 8 3 - 1 8 2 8 ) in etwa in Livland auch, eine musikalische Lai- Erscheinung trat. e n b e w e g u n g in Mitau herauszubilden. Bereits Vermutlich w u r d e n in Kurland auch r e 1819 w u r d e ein Musikalischer Verein ge- gelmäßig Theaterkritiken veröffentlicht. U m gründet, aus d e m später eine sog. Liedertafel 1820 war der M i t a u e r —> W i l h e l m H e i n r i c h entstand. v o n Schilling (1793-nach 1832) als T h e a t e r N a c h d e m Vorbild v o n G r ü n d u n g e n stän- kritiker f ü r deutsche u n d baltische Z e i t u n g e n diger B ü h n e n in d e n Städten des Baltikums tätig. 1820 schrieb er auch ein einaktiges E n d e des 18. Jhs. versuchten in Kurland auch Trauerspiel, D i e Brautnacht, das j e d o c h u n kleinere Landstädte w i e Libau das Theater, das gedruckt blieb. D e r aus Estland s t a m m e n d e hier noch i m m e r von den u m h e r z i e h e n d e n u n d in Kurland arbeitende Schriftsteller —> Schauspieltruppen geprägt war, wenigstens f ü r L u d w i g Nikolai Graf von R e h b i n d e r ( 1 8 2 3 1876) w a r nach 1861 als R e d a k t e u r u n d eine Saison an ihren O r t zu binden. 1804 w u r d e in Libau ein durch freiwillige Beiträge Theaterkritiker bei der Libauschen Z e i t u n g der E i n w o h n e r finanziertes, mit D e k o r a t i o n e n angestellt. u n d B a u t e n hinreichend ausgestattetes SchauEs ist unklar, o b das M i t a u e r Theaterhaus spielhaus erbaut, dessen Z u s c h a u e r r a u m über seit d e n 1820er J a h r e n wenigstens periodisch 400 Personen fassen k o n n t e . D i e erst seit w e - ein eigenes, ständiges Ensemble unterhielt, nigen Jahren bestehende Lindnersche Schau- oder ob es zeitweise lediglich zu theatralen spielergesellschaft, D i r e k t o r i n w a r vermutlich Anlässen vermietet w u r d e , w i e z . B . an den D o r o t h e a Lindner (* 1753), gab i m S o m m e r Mitauer Frauenverein f ü r m e h r e r e B e n e f i z 1804 in Libau Vorstellungen u n d reiste im veranstaltungen zugunsten der A r m e n , bei D e z e m b e r weiter nach Mitau, w o sie bis O s - denen vermutlich ,,lebende Bilder" vorgestellt tern des folgenden Jahres blieb. D i e T r u p p e w u r d e n . Eine solche A u f f ü h r u n g , zu der der w u r d e u m einige Schauspieler aus St. Peters- D i c h t e r —> Ulrich v o n Schlippenbach T e x t e b u r g erweitert u n d kehrte i m S o m m e r 1805 verfaßte, ist ζ. B. f ü r den 16. April 1825 b e nach Libau zurück, w o sie erneut erfolgreich zeugt. N o c h in den 1840er J a h r e n stellte m a n spielte. A u c h der Schauspieler u n d Dramatiker lebende Bilder nach den Vorlagen großer R u d o l f v o m Berge ( 1 7 7 5 - 1 8 2 1 ) trat u m 1805 Künstler dar, etwa u n t e r der Leitung der u n t e r seinem B ü h n e n n a m e n Berger in Libau Zeichenlehrer u n d Kunstmaler J o h a n n L e b e u n d M i t a u auf. In Goldingen bestand seit 1805 recht Eggink ( 1 7 8 4 / 8 7 - 1 8 7 2 ) u n d Friedrich bis zumindest 1817 ein Liebhabertheater in Julius D ö r i n g ( 1 8 1 8 - 1 8 9 8 ) , aber auch faheinem eigens dafür bereitgestellten Gebäude, rende Schausteller gaben derartige Vorsteldas j u n g e n Schauspielbegeisterten Gelegenheit lungen. Unterdessen blieb die V e r b i n d u n g des bot, sich zu e r p r o b e n u n d auszubilden. D a - Stadttheaters v o n R i g a zu M i t a u erhalten. Als neben zogen n o c h i m m e r W a n d e r t r u p p e n Karl v o n Holtei ( 1 7 9 8 - 1 8 8 0 ) 1837 bis 1839 d u r c h Kurland. 1807 k a m Karl Steinberg D i r e k t o r des R i g a e r Theaters war, gab er mit (1757 — 1811), Sohn der Prinzipalin Schuch, seinem Ensemble auch in M i t a u Vorstellunmit seiner T r u p p e nach Libau, d o c h spielten gen. Mitte des 19. Jhs., als Julius Albert W i t t sie auch an anderen O r t e n in Kurland. 1811 ( 1 8 3 5 - 1 8 7 9 ) , Vater der b e r ü h m t e n Schautrat der Schauspieler u n d Dramatiker —>• spielerin Lotte W i t t ( 1 8 7 0 - 1 9 3 8 ) , Vorstand Christlieb G e o r g H e i n r i c h Arresto (1768 — des Mitauer Theaters war, w u r d e das Haus 1817), genannt Burchardi, der zuvor D i r e k t o r regelmäßig v o m R i g a e r Ensemble bespielt. des St. Petersburger D e u t s c h e n Theaters ge- Innerhalb des M i t a u e r Literatenstandes u n d des wesen war, mit einer W a n d e r t r u p p e in M i t a u städtischen Adels u n d Bürgertums war es ü b u n d Libau auf, ging j e d o c h bald nach lich, regelmäßig nach R i g a zu fahren, u m dort Deutschland. U m 1815 w u r d e in Libau ein u. a. das T h e a t e r zu besuchen. Theaterverein gegründet, u n d u m 1817 gab es D a n e b e n etablierte sich in Kurland, b e e i n in Kurland erste Initiativen für die A u f f ü h r u n g flußt v o n deutschen Schauspieltraditionen u n d v o n Theaterstücken in lettischer Sprache. der deutschen Dramatik, in der zweiten H ä l f t e

77 des 19. Jhs. ein lettisches Theater. Sein Begründer, der Schauspieler u n d Dichter Adolph A l Q u n a n (1848-1912), wurde 1848 in Mitau als Sohn deutsch-lettischer Eltern geboren. Seine Liebe zum Theater entwickelte sich, als er in seiner Jugend im Haus seines Großvaters, des Mitauer Ratsherren Voelzke lebte und in Kontakt mit den dort verkehrenden Schauspielern des Mitauer Stadttheaters trat sowie häufig die Gelegenheit z u m Theaterbesuch erhielt. Dank der Initiative des Rigaer Theaterdirektors, T h e o d o r Lebrun, wurde i h m gestattet, eine Ausbildung als Schauspieler zu beginnen. N a c h d e m er in Estland u n d St. Petersburg gearbeitet hatte, wurde er 1870 zum Leiter der Theaterabteilung des neugegründeten „Lettischen Vereins" in Riga berufen. Damit w u r d e A l Q u n a n zum „Vater" des lettischen Theaters und der lettischen Dramatik. Seine dramatischen W e r k e waren beeinflußt von dem kurländischen Dichter —> T h e o d o r R o b e r t Grosewsky (1823-1866). 1872 bespielte A l Q u n a n auf eigene Kosten mit lettischen Darstellern aus Riga regelmäßig das Mitauer Theater, das damals im Besitz der Familie M e u r e r war, N a c h k o m m e n von Theaterdirektor Meyrer aus Riga. Sie hatten das Theaterhaus auf mehrere Jahre an das R i gaer Stadttheater verpachtet, das es als weitere Spielstätte nutzte u n d gegen Miete für Aufführungen zur Verfugung stellte. Al(l)unans Mitauer U n t e r n e h m e n scheiterte letztlich am Geschäftssinn seiner privaten Geldgeber. Im Sommer 1875 unternahm er mit seiner lettischen Truppe aus Riga Theaterreisen in kurländische Städte nach Libau, T u c k u m , Bauske u n d besonders nach Mitau. Der damalige Gouverneur v o n Kurland, Paul von Lilienfeld (1829-1903), erweiterte AlQunans Spielkonzession auf das gesamte Gebiet des kurländischen Gouvernements, da er die lettische Kultur fordern wollte. 1885 wurde A l Q u n a n zum Leiter der Theaterabteilung des Mitauer „Lettischen Vereins", nachdem er sich mit den Vorstandsmitgliedern des lettischen Vereins in Riga überworfen hatte. Er leitete das Mitauer lettische Theater bis in die zweite Hälfte der 1890er Jahre. W ä h r e n d insgesamt das professionelle, institutionalisierte deutsche Theater, im Gegensatz etwa zu Riga, für die kurländischen Städte anscheinend keine große Bedeutung erlangte, wurde, wie in Livland, spätestens seit dem 19.

3. Theater Jh. in Kurland das Schultheater gepflegt. N e b e n Einstudierungen von Dramen der griechischen Antike in Originalsprache, die primär pädagogischen Zwecken dienten, w u r d e n in zahlreichen Schulen in Mitau, Goldingen, Windau u n d Frauenburg deutsche Lustspiele u n d Klassiker aufgeführt. Auch in anderen Orten Kurlands fanden Schultheaterauffuhrungen statt. Die älteste nachgewiesene Schüleraufführung fand mit d e m Lustspiel Die Schleichhändler v o n Ernst R a u p a c h (1784 — 1852) 1868 in der Kreisschule Goldingen statt. Die N e u g r ü n d u n g v o n Schulen durch den Deutschen Verein in Kurland nach der russischen Revolution gab auch der Schultheaterpraxis Möglichkeiten zur Erweiterung. Ab 1910 fand das Märchenspiel seinen W e g auf die Schulbühnen u n d rückte nach der H ä u figkeit der Aufführungen zu urteilen ab 1920 im Spielplan an erste Stelle. 1917 wurde in Windau mit Paul Matzdorfs ( 1 8 6 4 - 1 9 4 9 ) Der Hirten Weihnachtsfreude erstmals ein W e i h nachtsspiel auf die Schulbühne gebracht. N a c h dem I. Weltkrieg änderte sich das Programm des Schultheaters, beeinflußt v o n der einsetzenden Volksbühnenbewegung in Deutschland; zu den Märchenspielen kamen spätmittelalterliche Stücke hinzu. Zwischen 1920 und 1928 wurden in Goldingen u n d Mitau Schauspiele v o n Hans Sachs (1494 — 1576) aufgeführt. Zwischen 1920 und 1926 kamen Märchenspiele baltischer Dichter in Schulen Windaus (Ventspils), Goldingens (Kuldlga) u n d Randaus (Kandava) zur Aufführung, Das wandernde Seelchen von —»• Manferd Kyber, Schwan kleb' an v o n —> Elisabeth Goercke ( 1 8 8 8 - 1 9 6 6 ) u n d Froschkönig u n d R o c k e n fee von —> Mia Munier-Wroblewski (1882 — 1965). A u ß e r d e m w u r d e n in Goldingen zwei spätmittelalterliche Volksspiele aufgeführt, 1926 Das Tellspiel der Schweizer Bauern in der Bearbeitung von Franz Johannes Weinrich ( 1 8 9 7 - 1 9 7 8 ) und 1928 die Parabel v o m verlorenen Sohn von —> Burkhard Waldis, das in Riga bereits 1527 uraufgeführt w o r d e n war. Trotz der zugespitzten politischen Lage unternahm man in Kurland zu Beginn des I. Weltkrieges noch einmal Anstrengungen zur Etablierung des professionellen Theaters. Zwischen 1913 u n d 1915 wurde in Libau ein neues Theaterhaus erbaut. Ab 1915 fanden darin während der deutschen Besetzung unter einem Theaterleiter aus Deutschland regel-

Historischer und soziokultureller Hintergrund mäßig A u f f u h r u n g e n statt. Es w u r d e nach d e m Krieg lettisch, stand aber f ü r deutsche Gastspiele zur V e r f ü g u n g . Spätestens n a c h d e m das D e u t s c h e Schauspiel in R i g a 1924 n e u gegründet w o r d e n war, n a h m m a n dort die Tradition der Gastspielreisen nach Kurland w i e d e r auf; Spielorte w a r e n M i t a u u n d Libau. D i e Gastspiele in M i t a u w u r d e n bis zur e n d gültigen Schließung der R i g a e r B ü h n e 1939 fortgesetzt. So w u r d e z.B. 1936 das M ä r chenspiel B r ü d e r c h e n u n d Schwesterchen der livländischen A u t o r i n —»• Herta Burmeister in M i t a u aufgeführt. O b w o h l sich das deutsche T h e a t e r in K u r land nicht umfassend institutionalisierte, gingen daraus einige zumindest regional b e d e u t same Theaterpersönlichkeiten hervor. D e r Prinzipal J o h a n n Arnold Schultz ( 1 7 9 5 - 1 8 3 5 ) w u r d e in M i t a u geboren u n d begann seine Tätigkeit als D i r e k t o r einer Schauspieltruppe u m 1818 vermutlich ebendort u n d in n a h e gelegenen kleineren Städten. 1824 ging er nach V i b o r g (Viipuri) in Finnland u n d wirkte dort sowie i m übrigen Baltikum bis zu seinem T o d mit seiner W a n d e r t r u p p e als einflußreiche Persönlichkeit auf d e m Gebiet des Theaters. D i e Schauspielerin u n d Schriftstellerin —> Thekla Lingen (1866 — 1931), der in den p o litisch gefährlichen Z e i t e n u m d e n I. W e l t krieg die Aufrechterhaltung des deutschsprachigen Theaterlebens in St. Petersburg zu verdanken ist, stammte aus d e m kur. G o l d i n gen. Ebenso stammten einige K o m p o n i s t i n n e n u n d K o m p o n i s t e n , die sich auch auf d e m Gebiet des Musiktheaters betätigten, aus K u r land, häufig zog es diese j e d o c h nach St. P e tersburg, w o ihre W e r k e auch aufgeführt wurden. Darunter waren Moritz Bernhard ( 1 7 9 0 - 1 8 7 0 ) , der die O p e r Olga k o m p o nierte, Boris Vietinghoff-Scheel ( 1 8 2 9 - 1 9 0 4 ) , zu dessen aufgeführten W e r k e n die O p e r n Mazeppa (1859), Tamara (1882), u n d J u a n de T o n o r i o (1888) zählen u n d Fedor Slevogt, dessen M ä d c h e n von Padua 1896 in R i g a u r aufgeführt w u r d e . A u ß e r d e m f i n d e n sich in Kurland m e h r e r e Schriftsteller, die n e b e n and e r e m auch Theaterstücke verfaßten. D i e kurländischen D r a m e n fanden j e d o c h k a u m Eingang in das R e p e r t o i r e deutscher B ü h n e n , sie w u r d e n offenbar w e n i g oder gar nicht gespielt. D i e Stücke des Kurländers —>• Karl Stavenhagen (1854—1923) w u r d e n allerdings erfolgreich in den Stadttheatern v o n R i g a u n d

78 R e v a l sowie in M i t a u u n d D o r p a t aufgeführt. A m stärksten vertreten in der A u f f ü h r u n g s praxis auch außerhalb des Baltikums w a r e n die dramatischen W e r k e — E d u a r d von Keyserlings ( 1 8 5 5 - 1 9 1 8 ) u n d — J o h a n n e s von Günthers ( 1 8 8 6 - 1 9 7 3 ) . Günthers T h e a t e r stücke, die ausnahmslos entstanden, n a c h d e m er sich in M ü n c h e n niedergelassen hatte, waren im Gegensatz zu denen Keyserlings, der in M ü n c h e n d e m Kreis u m das f r ü h e deutsche Kabarett angehörte u n d sowohl mit d e m „Simplicissimus" der Kathi K o b u s (1885 — 1929) als auch mit Frank W e d e k i n d s (1864— 1918) K a b a r e t t b ü h n e „Die elf Scharfrichter" in V e r b i n d u n g stand, w e n i g e r politisch. K e y serlings D r a m e n w u r d e n mit Erfolg i m Berliner Lessingtheater aufgeführt, darunter sein erstes Stück, Ein Frühlingsopfer, u n d sein letztes veröffentlichtes D r a m a , Benignens E r lebnis.

3.3. Estland Z u r Theatergeschichte in R e v a l existieren Quellen, deren D a t i e r u n g v o n 1237 bis 1889 reicht. Handschriften u n d andere D o k u m e n t e w e r d e n i m R e v a l e r Stadtarchiv (Tallinna linnaarhiiv) aufbewahrt. W e i t e r e Q u e l l e n zur Theatergeschichte, die n o c h nicht gesichtet u n d aufgearbeitet sind, finden sich i m Estnischen Zentralarchiv in Tartu u n d i m Estnischen T h e a t e r - u n d M u s i k m u s e u m v o n Tallinn. D i e Geschichte des deutschen Theaters in Estland begann vermutlich w ä h r e n d der Herrschaft D ä n e m a r k s über das Gebiet. So k o n n t e n die europäischen Theatertraditionen des Mittelalters u n d der f r ü h e n N e u z e i t auch in Estland ihre Spuren hinterlassen. V e r m u t lich w u r d e n bereits seit d e m 14. Jh. Mysterienspiele aufgeführt, später auch O s t e r - u n d Passionsspiele. Bereits nach 1319 gab es vermutlich auch Schüleraufführungen an der D o m s c h u l e in Reval. I m 14. J h . dienten das R e v a l e r R a t h a u s am alten Markt u n d der davor liegende Platz als B ü h n e professioneller wandernder Musikanten und Comödianten sowie f ü r Mysterienspiele, die von Laien gestaltet w u r d e n . Seit 1364 w u r d e daher der Rathausplatz als T h e a t r u m bzw. Spielhaus bezeichnet. Z u m E n d e des 14. Jhs. sind f ü r

79 Reval Fastnachtsspiele fahrender Schauspieler belegt, die in Estland bis ins 16. Jh. populär blieben. Die R e f o r m a t i o n ließ in Estland das lateinische Schultheater aufleben. Joachim Walter, der Martin Luther nahestand, begründete die neue Lateinschule in Reval. Es war üblich, daß die Gymnasiasten im Rathaus unter der Leitung ihrer Lehrer Dramen antiker H e r k u n f t „rimeden", d . h . aufführten. Protestantische Schultheatertätigkeit ist im 16. Jh. für die Domschule in Reval 1526 u n d 1529 sicher nachgewiesen, als Schüler im Rathaus Andria von Terenz aufführten, wahrscheinlich wurde u m 1527 wie in Riga auch —»• Burkhard Waldis' Parabell vam vorlorn Szohn in Reval gespielt. U m 1539, während der Amtszeit des von Luther und Melanchthon empfohlenen Direktors H e r m a n n Gronau, traten Schüler der 1428 gegründeten Schule der St. OlaiKirche zur Fastnachtszeit im Schwarzhäupterhaus auf. Das protestantische Schultheater hatte, im Gegensatz zu den mittelalterlichen Passionsspielen, alttestamentliche Themen zum Gegenstand, oder man wählte Texte antiker lateinischer Autoren. In dieser Zeit hatten solche Schultheateraufführungen teilweise auch politischen Charakter. D e m setzten ab 1583 die Jesuiten in Dorpat ihre eigene Form des Schultheaters entgegen, mit der komplizierte Bühnentechnik, reiche Dekorationen sowie Kostüme, Musik u n d Tanz verbunden waren. Ziel dieses Schultheaters war primär, die rhetorischen Fähigkeiten und die Lateinkenntnisse der Schüler zu fördern, aber es diente inhaltlich auch der Propagierung des Katholizismus. Die Schuldramen oder Dialoge, bei denen keine Dekorationen verwendet wurden, u n d die sich oft gegen den Protestantismus wandten, w u r d e n zu kirchlichen Feiertagen aufgeführt. Ein fester Termin war die jährliche Fronleichnamsprozession. Z u dieser Gelegenheit w u r d e beispielsweise am 9. Juni 1583 sowohl während des Umzugs als auch in der Kirche von Schülern der Dialog Davids Tanz vor der Gesetzschatulle vorgetragen. 1598 bis 1601 war bereits die Tradition entstanden, während der Osterzeit u n d im Herbst regelmäßig Dramen darzubieten. Die Jahresberichte der Jesuitenschule zeugen von zahlreichen erfolgreichen Aufführungen, die auch das Ansehen der Schule im Ganzen verbesserten. O b w o h l man in den Schultheater-

3. Theater aufführungen für gewöhnlich nur Latein sprach, kann in den Dialogen u n d Zwischenspielen auch Volkssprache verwendet w o r d e n sein. Es war außerdem üblich, den Zuschauern vor der Vorstellung den Inhalt des Stückes in ihrer Sprache zu erklären. N a c h der ersten erfolgreichen Periode bis 1601 begann die Unterrichtsarbeit des Dorpater Jesuitengymnasiums erst wieder 1611. M a n beschränkte sich n u n auf den Vortrag v o n Dialogen, die den Schülern die Möglichkeit gaben, sich in der lateinischen Sprache u n d R h e t o r i k zu üben. Infolge der schwedischen Oberherrschaft über Estland 1561 — 1710 wurde dann das Jesuitentheater an der Dorpater Stadtschule durch das protestantische Schultheater ersetzt, welches bis 1704 fortgeführt wurde. M i t zun e h m e n d e m Wirken von Wandertruppen im Baltikum des 17. Jahrhunderts schwand j e d o c h die Schultheatertätigkeit in Estland. Ähnliche Theateraufführungen wie in den Schulen gab es an der 1632 gegründeten Academia Gustaviana, nach dem Vorbild der Theaterpraxis schwed. Universitäten. In der Pernauer Periode der damaligen Academia Gustavo-Carolina (1690- 1699) ist für 1696 ein Versuch belegt, an der Universität eine studentische Theatertruppe aufzustellen. Z u den Inaugurationsfeiern 1699 sind für Pernau tägliche Aufführungen v o n Komödien und Konzerten nachgewiesen. Sichere Hinweise auf eine Berufsschauspielkunst sowohl in Reval als auch in Dorpat finden sich zur Zeit des dreißigjährigen Krieges. Deutsche Wandertruppen kamen in der Regel per Schiff nach Reval, entweder von Riga, Schweden oder Finnland. Der Dorpater Jahrmarkt, der seit dem 17. Jh. jeweils im Januar stattfand, bot Anlaß für die Auftritte von Schaustellern, Gauklern u n d Comödianten aller Art sowie für andere gesellschaftliche Ereignisse, und war damit auch ein Anziehungspunkt für die Wandertruppen (auch im Mittelalter hatte es schon solche Jahrmärkte in der Stadt gegeben). Da Dorpat an der Poststraße lag, die aus Westeuropa über Riga und Narva nach R u ß l a n d führte, machten fahrende Musiker u n d Schauspieltruppen in der Regel in der Stadt Station und traten nach M ö g lichkeit auch auf. Daß Theateraufführungen in Dorpat eine relativ alltägliche und häufige Erscheinung waren, belegen Beschlüsse des Stadtmagistrats, mit denen man das Treiben

Historischer und soziokultureller Hintergrund der Comödianten zu regulieren versuchte. Schon früh wird von Spektakeln mit einigem Schauwert in R e v a l berichtet, so w e i ß die Chronik von —> Balthasar R u s s o w (um 1525/ 40 — 1600) von einem „Rennspiel", das 1536 zu Ehren des Ordensmeisters Hermann von Brüggenei auf dem Markt abgehalten wurde, und von dem Auftritt von italienischen Hochseilakrobaten, sog. ,,Fliegern", 1547, die ihre Kunststücke auf einem v o m Olaikirchturm bis zur R e e p e r b a h n gespannten Tau vorführten. Die Spielerlaubnis für R e v a l w a r von Wandertruppen im 17. Jh. wohl häufig einfach durch mündliche Vereinbarung mit den Ratsherren zu erlangen. Die früheste schriftliche Supplik stammt von 1630. Darin ersuchte der Puppenspieler Hanß Jakob Wigandt beim R a t der Stadt R e v a l u m die Genehmigung zur Auffuhrung eines kleinen dramatischen Repertoires, in w e l c h e m sich italienische Einflüsse feststellen lassen, im Haus der St. Kanuti Gilde. Sein Programm bestand aus zwei Bearbeitungen ritterlicher und religiöser Stoffe, ersteres w a r ein Drama über Karl den Kühnen von B u r g u n d (1433—1477), bei letzterem handelte es sich u m Die Geistliche Historia bei der Gotsfürchtigen Zusanna. Der Susanna-Stoff ist in R e v a l von wandernden Comödianten mehrmals aufgeführt worden. Die Wigandtsche Truppe w a r aufgrund des Kriegsgeschehens zunächst nach Dänemark und Schweden, dann nach Estland abgedrängt worden. Möglicherweise kehrte Wigandt 1637 nach R e v a l zurück. Daß die W a n d e r truppen häufig biblische Stoffe umsetzten, war auch darin begründet, daß die evangelische Kirche bereits früh Einfluß auf deren R e p e r toire gewann. Von 1657 bis 1665 fanden in R e v a l mehrere Theatervorstellungen statt, an denen der Pastor —>• Justus Heinrich Oldekop ( 1 6 3 1 - 1 6 8 6 ) in seinen Predigten scharfe Kritik übte, obwohl er selbst geistliche Dramen verfaßte und inszenierte. Die von ihm kritisierten Aufführungen w u r d e n wahrscheinlich von Truppen sog. „hochdeutscher C o m ö d i anten" bestritten. Eine Truppe, die, von Schweden kommend, R e v a l 1665 bereiste, w u r d e sogar von einem Stockholmer Beamten in einem Brief an den R a t der Stadt empfohlen. Ende 1665 k a m eine Truppe von „Engelschen Comoedianten" aus Stockholm nach R e v a l , agierte dort für einige W o c h e n , und

80 zog danach nach R i g a weiter. Aber auch die R e v a l e r Bürger selbst engagierten sich im 17. Jh. für das Theater. U m 1665 veranstaltete der Tanzmeister Heinrich Moos, der in R e v a l die vornehme J u g e n d unterrichtete, mit Erlaubnis der Obrigkeit regelmäßig Aufführungen zur Belustigung der Ritterschaft, weswegen er von Oldekop angegriffen wurde, der sich, ähnlich w i e auch andere Geistliche dieser Zeit, besonders gegen das Auftreten von Jugendlichen auf der B ü h n e wandte. Für den 7. Februar 1666 lud z.B. M o o s die Mitglieder des Stadtrates ein, in der St. Kanuti Gilde an einer von seinen Schülern einstudierten Aufführung des vielgespielten Dramas Das friedwüntschende Teutschland (von 1647), das aus der Feder des Pastors Johann R i s t ( 1 6 0 7 - 1 6 6 7 ) stammte, teilzunehmen. Moos wollte eine Demonstration seiner akrobatischen Künste daran anschließen. 1668 ist eine große Aufführung durch Schüler des Gymnasiums in R e v a l belegt, zu der Johann Neuhausen/ N i husius (f nach 1674) einen Prolog verfaßte. 1680 w u r d e in R e v a l das erste Singspiel Estlands geschrieben und, vermutlich ebenfalls von Eaien, im Haus der 1410 gegründeten Großen Gilde sowie in der St. Kanuti Gilde aufgeführt. Es handelte sich u m die „SingC o m m e d i e " Die beständige Argenia vom Gymnasialkantor Johann Valentin M e d e r ( 1 6 4 9 - 1 7 1 9 ) . Für die zweite Hälfte des 17. Jhs. läßt sich eine gewisse Häufigkeit von Auftritten professioneller Theaterspieler und fahrender Schausteller in Estland feststellen. 1680 führte der wahrscheinlich aus Livland stammende Oculist Michel Bichel oder Bühel in R e v a l verschiedene optische Kunststücke vor, mittels derer er vorwiegend Geschichten biblischen Inhalts erzählte. 1681 weilte die Amsterdamer Seiltänzertruppe von Jahn und Henrich Goebeln in Reval, die dreizehn Kinder als Akrobaten mit sich führte, ebenso einige professionelle fahrende Musiker, die bis 1682 blieben und Bezahlung v o m R a t der Stadt erhielten. Im Januar 1683 verbot der Dorpater Magistrat unter Verhängung einer Strafe von insgesamt 30 zu zahlenden Reichstalern einer Truppe von hochdeutschen Comödianten, ohne Erlaubnis in der Stadt Vorstellungen zu geben. U m die Erlaubnis zu erhalten, mußte man, vermutlich nach spanischem Vorbild, w i e auch in anderen Ländern üblich, eine bestimmte S u m m e an das Ar-

81 menhaus spenden u n d durfte samstags keine Vorstellungen geben. 1684 spielte eine „Sämptliche Compagnie der C o m m e d i a n t e n " in Reval, die ein Spielprivileg flir das gesamte schwedische Hoheitsgebiet besaß, dabei handelte es sich vielleicht um die T r u p p e des Ehepaars Bockhäuser. Möglicherweise dieselbe T r u p p e ersuchte im Mai 1685 als „sämptliche Comagnia der Hochdeutschen C o m medianten" erneut u m Spielerlaubnis, nachdem sie im Vorjahr bereits nach drei Vorstellungen wegen eines Brandes in der Stadt hatte abreisen müssen. Ihr Gesuch wurde jedoch wegen der königlichen Trauer u m den schwedischen Prinzen Gustav ( 1 6 8 3 - 1 6 8 5 ) abgelehnt. Gleiches geschah der Gesellschaft hochdeutscher Comödianten unter Anna Maria Bockhäuser, der ursprünglich Spielprivilegien für ein Jahr zugesprochen waren. A m 9. O k t o b e r 1685 ersuchte Lorentz Bardt mit seinen „Margianeden u n d pulitzinel Spielern" u m eine Spielerlaubnis. Trotz der königlichen Trauer, die viele Wandertruppen im Baltikum verarmen ließ, wurde i h m aufgrund seiner wirtschaftlich bedenklichen Lage vom R a t gestattet, drei W o c h e n lang zu spielen. 1686 war die Bockhäusersche Truppe, die bereits seit 1668 die baltischen Städte entlang der Ostseeküste bereiste, wieder in Reval zu finden. In einer Supplik an den Revaler R a t tritt diesmal auch Christian Bockhäuser, der E h e m a n n der Bockhäuserin, als Prinzipal auf. Es ist unklar, ob sie erneut abgewiesen wurde. Wahrscheinlich wurde für Wandertruppen in dieser Zeit sogar ein provisorisches hölzernes Theaterhaus errichtet, in dem zumindest im letzten Jahrzehnt des 17. Jhs. auch v o n B ü r gern der Stadt veranstaltete Theateraufführungen stattfanden. Auch die folgenden Jahre bezeugen das Auftreten v o n Berufsschauspielern sowohl in Reval als auch in Dorpat. Im Sommer 1690 kam der aus Dorpat stammende J o h a n n Ström nach Reval, u m dort italienische Marionettenspiele aufzufuhren. Außerdem spielte 1690 in Reval eine weitere T r u p p e hochdeutscher Comödianten. 1692 agierte eine T r u p p e holländischer Comödianten in Reval. 1699 weilte eine T r u p p e v o n Marionettenspielern in Reval für die man kurzfristig ein Spielverbot aussprach. In den politisch u n d wirtschaftlich schwierigen Zeiten wollte man nämlich verhindern, daß die Revaler Geld fur die Vorstellungen ausgaben. Die W a n d e r -

3. Theater truppen nutzten in Reval häufig das Haus der St. Kanuti Gilde, der größten Handwerkergilde der Stadt, in dem n o c h im 19. J h . , nach vielen Bränden, Auffuhrungen stattfanden. D u r c h die Widrigkeiten, die die Konflikte Schwedens mit R u ß l a n d verursachten, blieben die Auftritte professioneller Theaterspieler in Estland von der Jahrhundertwende bis in die ersten Jahrzehnte des 18. Jhs. eher seltene Ereignisse. D u r c h den verheerenden Großen Nordischen Krieg v o n 1700 bis 1721 entstand eine Unterbrechung im Theaterleben Estlands. Theaterreform und Nationaltheateridee, die in Deutschland in den 1770er Jahren mit dem Hamburger Theater am Gänsemarkt ihre erste Ausformung erfuhren, hatten zunächst keinen Einfluß auf Estland, denn erst gegen Ende des 18. Jhs. entstanden in Reval u n d Dorpat erste institutionelle Theater. W ä h r e n d Gottsched bereits in den 1720er Jahren in Leipzig gemeinsam mit der Neuberschen T r u p p e die Theaterreform vorantrieb, fanden die fahrenden Schauspieler im Baltikum weiterhin ihr Auskommen. 1740, ein Jahr nachdem die Neuberschen Schauspieler auf Geheiß der seit 1730 regierenden Zarin Anna Ivanovna ( 1 6 9 3 - 1 7 4 0 ) nach St. Petersburg gezogen waren, zeugt eine Notiz v o m erneuten Erscheinen einer Wandertruppe in Reval. Der R a t hatte im Februar des Jahres die Erlaubnis für das Präsentieren v o n Schauspielen erteilt unter der Bedingung, am letzten Tag des Aufenthalts einer Theatertruppe müsse diese eine Vorstellung zum W o h l e der Armen der Stadt geben. Ein weiteres Zeugnis v o m Auftreten einer Schauspielgesellschaft unter solchen Auflagen geben außerdem D o k u m e n t e des Revaler Ratsarchivs für das Jahr 1751. Z u v o r belegt u. a. ein Konferenzbeschluß der Revaler Lehrerschaft von 1732 die Tätigkeit v o n Comödianten. In diesem Beschluß wird vor dem Besuch der Schauspieler gewarnt, da ihr schlechtes Beispiel zu sündigem Verhalten verführe (es wird allerdings auch festgelegt, daß die Prima des Gymnasiums schulfrei bek o m m e n solle, falls sich die Gelegenheit ergäbe, das Schauspiel einer Hinrichtung mit anzusehen). In den Ratsprotokollen der Stadt finden sich nach dem Nordischen Krieg mehrere Vermerke über das Erscheinen von Theatertruppen, die möglicherweise die Spielerlaubnis mündlich einholten, da keine Suppliken erhalten sind. Die das Baltikum

Historischer und soziokultureller Hintergrund bereisenden C o m ö d i a n t e n dieser Zeit brachten traditionelle H a u p t - u n d Staatsaktionen oder Stücke der sog. C o m m e d i a dell'arte zur A u f f u h r u n g . 1737 n a h m e n die aus Königsberg kommenden Hilverdingschen Schauspieler ihren festen W o h n s i t z in St. Petersburg u n d gingen v o n dort aus mit i h r e m C o m ö d i e n r e pertoire vorgottschedscher Prägung auch auf Gastspielreisen in andere baltische Städte, u. a. Reval, D o r p a t , Pernau u n d Narva. Z w i s c h e n 1752 u n d 1762 u n t e r n a h m e n sie weitere R e i s e n d u r c h das Baltikum, 1753 traten sie w i e d e r in R e v a l auf, seit 1756 spielte dort erneut ein Teil der T r u p p e u n t e r der Leitung v o n J o h a n n Friedrich N e u h o f f (um 1720— 1764). I m S o m m e r 1757 trat die T r u p p e v o n J o h a n n Peter Hilverding (1690—1769) in R e v a l im Landtag auf u n d belustigte den Landadel, 1761 gaben sie n o c h einmal in der Stadt Vorstellungen. V o n 1762 bis 1764 hatten N e u h o f f u n d seine Frau das Spielprivileg i n n e u n d traten sowohl in R e v a l als auch in klein e r e n Städten Estlands auf.

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D i e Auftritte professioneller W a n d e r t r u p pen in Estland setzten sich unterdessen fort, sollten j e d o c h bald zur Bildung v o n halbinstitutionellen Theatereinrichtungen f u h r e n . D i e T r u p p e v o n J o h a n n Christian W ä s e r ( 1 7 4 3 - 1 7 8 1 ) , die sich dort erst konstituierte, trat 1764 u n d 1765 n o c h u n g e b u n d e n in R e v a l auf. 1766 spielte die Scolarische T r u p p e , wahrscheinlich u n t e r der Leitung des M i t prinzipals J o a c h i m Friedrich M e n d e (* 1740), u n d n o c h einmal 1768 unter der Leitung v o n J a k o b Bretting (* u m 1720) in Reval. 1770 kam der Harlekin J o h a n n Siegfried Scolari (um 1700 — 1776) selbst, der bei der deutschen T h e a t e r t r u p p e u n t e r Hilverding in St. Petersb u r g gewesen w a r u n d danach O t t o H e r m a n n B a r o n v o n Vietinghoff-Scheel (1722—1792) in R i g a bei der G r ü n d u n g eines institutionellen Theaters unterstützt hatte, nach Reval. V o n 1772 bis zu seinem T o d a m 2. September 1776 w a r Scolari D i r e k t o r einer ersten ständigen Revaler Schaubühne i m Gildehaus der Schwarzhäupter. N a c h 1775 stießen einige Schauspieler des ehemaligen Vietinghoffschen 1758 w u r d e in R e v a l (oder Oberpahlen) Ensembles aus Riga, das n u n in St. Petersburg das funfaktige Lustspiel D e r N e u j a h r s - W u n s c h spielte, zu Scolaris T r u p p e . Z w i s c h e n 1775 v o n —>• J a k o b H e i n r i c h v o n Lilienfeld (1716 — u n d 1777 weilte z u d e m die O p e r n u n d Sing1785) gegeben, welches d u r c h das humoristi- spiele a u f f ü h r e n d e T r u p p e v o n Cesari in sche Gedicht D i e Oberpahlsche Freundschaft Reval. N a c h Scolaris T o d 1777 f ü h r t e seine von —5- J o h a n n J a k o b Malm ( 1 7 9 5 / 9 8 - 1 8 6 2 ) W i t w e das T h e a t e r weiter, die Gesellschaft i m gesamten Baltikum populär w u r d e . D a m i t brach j e d o c h bald auseinander. F ü n f Schauk a n n Lilienfeld als der erste baltische D r a m a - spieler u n d ein Marionettenspieler-Paar vertiker gelten. Er veröffentlichte a u ß e r d e m 1766 suchten in der Hafenstadt Hapsal F u ß zu fasdas Stück U r a n i e oder D i e Verwandtschaft der sen, gaben j e d o c h nach einigen Vorstellungen Liebe u n d Freundschaft. I m gleichen Jahr auf. Einige Schauspieler k e h r t e n i m Laufe des w u r d e in O b e r p a h l e n in einer Liebhaberauf- Jahres w i e d e r nach R e v a l zurück u n d holten f ü h r u n g das Erstlingswerk des damals f ü n f - Nathanael Ernst H ü n d e b e r g (1743 — 1793) aus zehnjährigen —> J a k o b Michael R e i n h o l d St. Petersburg, u m i h n z u m D i r e k t o r ihrer Lenz (1751 — 1792), D e r v e r w u n d e t e Bräuti- T r u p p e zu m a c h e n . M i t i h m k a m e n siebzehn gam, auf die B ü h n e gebracht (es w u r d e erst Schauspieler, die ein Teil des ehemaligen R i 1845 v o n —> Karl L u d w i g B l u m hrsg.). Lenz gaer Ensembles gewesen waren, ein M u s i k w u r d e einer der bedeutendsten Dramatiker des meister u n d M e n d e , der d e n Bau einer B ü h n e „Sturm u n d D r a n g " . Sein N e f f e —> J o h a n n organisierte. Als Spielort diente der n e u e n R e i n h o l d von Lenz ( 1 7 7 8 - 1 8 5 4 ) w u r d e spä- T r u p p e w i e d e r das H a u s der St. Kanuti Gilde. ter in Deutschland ein erfolgreicher Schau- D i e Schauspieler blieben j e d o c h nicht k o n t i spieler u n d schrieb zahlreiche D r a m e n . Er w a r nuierlich in Reval, sondern reisten u m h e r , u m wahrscheinlich der erste baltische A u t o r auch in anderen O r t e n zu spielen. Sie f ü h r t e n überhaupt, dessen Theaterstücke auf der p r o - D r a m e n von Lessing u n d G o e t h e , Voltaire fessionellen B ü h n e aufgeführt w u r d e n . D i e u n d Shakespeare, aber auch Singspiele u n d meisten der zuvor entstandenen D r a m e n bal- O p e r n auf, die der v o n 1776 bis 1782 in R e v a l tischer Schriftsteller sind vermutlich w e d e r i m f ü r sie tätige Pianist Carl Christian A g t h e ( 1 7 6 2 - 1 7 9 7 ) k o m p o n i e r t e . 1779 hielt sich die Berufstheater n o c h in Liebhaberaufführungen Gesellschaft v o n April bis D e z e m b e r in R i g a j e umgesetzt w o r d e n .

83 auf, u n d als VietinghofF 1780 ein neues Theater baute, siedelte H ü n d e b e r g mit seinen Schauspielern im Mai endgültig nach Riga über. Reval blieb als Spielort w i e d e r u m für einige Zeit anderen Wandertruppen überlassen. N o c h bis 1811 gingen beim R a t der Stadt von Seiten der Fahrenden Gesuche u m Aufführungserlaubnis ein. Die im Tallinner ( R e val er) Stadtarchiv erhaltenen, bis ins Jahr 1630 zurückreichenden 37 Suppliken stammen von Theaterkünstlern verschiedener Profession, darunter Marionetten- oder Puppenspieler, Zauberer, Gaukler, Sänger, Musiker, Tänzer, Seiltänzer und Akrobaten. Nicht immer handelte es sich dabei u m Prinzipale, die einer größeren Gesellschaft vorstanden. Die Künstler waren teilweise auch allein oder mit ihren Familien auf Wanderschaft. Ende des 18. Jhs. n a h m die Zahl der Wandertruppen im Baltik u m allmählich ab. In den Städten des Baltikums zwischen St. Petersburg und Königsberg, Konzentrationspunkte deutschsprachiger Theaterkultur, begannen sich jetzt dauerhaft feste B ü h n e n herauszubilden. Z e n t r u m dieser Entwicklung in Estland war Reval mit seinem Liebhabertheater. Vorübergehend existierte auch auf der Insel Osel ein Theater. U n t e r dem Zivilgouverneur —> Leyon Pierce Balthasar Freiherr von Campenhausen (1746 — 1808), der das Amt v o n 1783 bis 1797 ausübte, wurde in der Stadt Arensburg neben einer musikalischen Liebhabergesellschaft sowie anderen Bildungseinrichtungen und Klubs, in der reformierten Schule eine B ü h n e eingerichtet. Im sog. „Schultheater" wurde ganzjährig gespielt, mindestens einmal in der W o c h e . Die Aufführung v o n Gotthold E p h raim Lessings (1729 — 1781) Schatz war so erfolgreich, daß sie innerhalb von zwei W o c h e n dreimal wiederholt wurde. Anfangs w u r d e vermutlich im Schulgebäude gespielt, ab 1788 fanden die Vorstellungen in einem Saal des Rathauses statt, der fünfzig bis sechzig Z u schauer faßte. O b die Aufführungen von professionellen Schauspielern bestritten w u r den u n d wie lange das Theater bestand, ist ungewiß. In Reval konstituierte sich unabhängig von den Wandertruppen in den 1780er Jahren eine Initiative von Theaterliebhabern. Der aus Thüringen stammende Dramatiker —>• August von Kotzebue, der später der Leiter des St. Petersburger deutschen Hoftheaters wurde,

3. Theater spielte für das Revaler Liebhabertheater zwischen 1783 u n d 1795 eine wichtige Rolle. Er war Bediensteter der russischen R e g i e r u n g u n d als Oberappellationsassessor des Gouvernementmagistrats nach Reval gekommen. Eigentlich war die Hafenstadt seiner Ansicht nach zu klein, um ein Theater erhalten zu können, doch es gab Großhandel und Fremdenverkehr, eine Garnison sowie einen ausgeprägten staatlichen Behördenapparat, so daß die städtische Oberschicht recht groß war. Die ersten Liebhaberaufführungen in diesem U m feld w u r d e n v o n O t t o J o h a n n Stephan von R o s e n ( 1 7 7 8 - 1 8 2 8 ) mit Hilfe semes Hauslehrers —• Friedrich Gustav Arvelius (1753 — 1806) teils zur Ü b u n g für die Kinder, teils zur Unterhaltung für besuchende Freunde auf seinem Gut Kiekel in Wierland organisiert. Im Herbst 1784 war Kotzebue auf Kiekel zu Gast u n d verfaßte dort seine ersten beiden Schauspiele. Sein Stück Der Eremit auf Formentera erlebte auf Kiekel seine Uraufführung. Das Liebhabertheater des Freiherrn von R o s e n motivierte einige jüngere Beamte, in d e m neugegründeten Kriegshafen Baltischport (Paldiski) ebenfalls Laientheatervorstellungen zu veranstalten. Oberlandgerichtsassessor Jacob v o n Klugen ließ auf eigene Kosten einen großen Saal zum Theater umgestalten, das im Herbst 1784 mit einem Prolog v o n —> Martin Heinrich Arvelius ( 1 7 6 0 / 6 1 - 1 7 9 9 ) u n d Die Juden von Lessing eröffnete. Weitere Aufführungen folgten, die auch Zuschauer aus Reval anzogen, darunter Kotzebue, auf dessen Initiative hin die Baltischportsche Truppe schließlich auch Vorstellungen in Reval gab. Gegen den anfänglichen Widerstand der Theater spielenden Adligen u n d Akademiker sowie ihrer Frauen, die aufgrund althergebrachter Vorurteile dem Berufsstand des Schauspielers zunächst nicht gewogen waren, ihr auf engere Zirkel begrenztes Vergnügen öffentlich zur Schau zu stellen, gründete Kotzebue das Revaler „Liebhaber Theater" (später auch als „gesellschaftliches Theater" bezeichnet) u n d ließ zu diesem Z w e c k einen R a u m in der St. Kanuti Gilde umgestalten. Zunächst spielten hier nur die Mitglieder des Baltischportschen Theaterkreises, Frauenrollen w u r d e n v o n männlichen Schülern der D o m schule ü b e r n o m m e n , da keine der Revaler D a m e n bereit war, mitzuwirken. Das Liebhabertheater wurde am 8. Dezember 1784 mit

Historischer und soziokultureller Hintergrund

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Kotzebues Stück Jeder Narr hat seine Kappe und Lessings Schatz festlich eröffnet. D e m folgte ein Prolog, mit d e m Kotzbue die Z u schauer v o m gemeinnützigen Z w e c k des Unternehmens zu überzeugen versuchte. Nach der erfolgreichen Eröffnung beteiligten sich bald doch einige Revaler Bürger an den Auffuhrungen, darunter auch Frauen. Bis z u m Ende einer ersten Theatersaison Anfang 1785 führte man noch dreizehn weitere Lustspiele auf, wie etwa Verbrechen aus Ehrsucht von August Wilhelm Iffland ( 1 7 5 9 - 1 8 1 4 ) und Der Betrüger von Katharina II. (1729 — 1796). Kotzebue schrieb bis zu seiner Abreise im S o m m e r 1790 insgesamt acht Stücke für das Liebhabertheater, darunter Werke, die ihn schlagartig in Deutschland berühmt machten und zu seiner großen Beliebtheit in Rußland führten. A m 23. Januar 1785 erfolgte die förmliche Konstitution der Theatergesellschaft in Reval, der hauptsächlich bürgerliche B e amte angehörten. Mitglieder der städtischen Kaufmannschaft sowie der gutsbesitzende Adel, da er den größten Teil des Jahres auf dem Land lebte, waren weniger vertreten. Erster Direktor wurde Kotzebues Förderer Freiherr von R o s e n . U b e r die Hälfte der theaterspielenden Herren gehörte einer der vier Revaler Freimaurerlogen an, die von St. Petersburg aus gegründet worden waren. A u ßerdem waren vierundzwanzig D a m e n aus den ersten Familien Revals vertreten. D i e hochbegabte Dilettantin Margarete von Wietinghausen etwa spielte 1789 die R o l l e der naiven Inderin „ G u r l i " in Kotzebues Indianer in England, das in Reval seine Uraufführung erlebte. Diese vielleicht berühmteste Gestalt der Kotzebueschen Dramenwelt gab über Jahrzehnte hinweg die Bezeichnung für ähnlich angelegte R o l l e n junger Naiver ab. Margarete von Wistinghausens Darstellung war so intensiv, daß sie als Angehörige einer der führenden Revaler Familien in Konflikte geriet. Sie blieb nur eineinhalb Jahre lang Mitglied des Liebhabertheaters, war j e d o c h äußerst beliebt bei Publikum und Presse. U n mittelbar nach der Gründung der Theatergesellschaft war es noch schwierig, die mißtrauischen Revaler Adligen davon zu überzeugen, daß das Theater nichts Anrüchiges an sich habe. Feinde des Liebhabertheaters versuchten, als im Herbst 1785 eine Gruppe von drei französischen Schauspielern nach

R e v a l kam, diese als konkurrierende B ü h n e aufzubauen, um so dem Liebhabertheater das Publikum abzuwerben und ihm die wirtschaftliche Grundlage zu entziehen, was durch die Intervention des Generalgouverneurs verhindert wurde, der das Liebhabertheater wegen seiner gemeinnützigen Ziele schätzte. Außerdem wurde das Theater weitgehend von der estländischen Geistlichkeit unterstützt, wenngleich ihm einzelne Geistliche seine Zweckmäßigkeit bezüglich Aufklärung und Bildung des Publikums aufgrund seiner ,,Zweideutigkeit" absprachen, worauf Kotzebue 1786 in seiner Zeitschrift Für Geist und Herz mit dem Abdruck seines satirischen Einakters Das Liebhabertheater vor dem Parlament reagierte. Letztlich hatte das Liebhabertheater eine ähnlich verbindende Kraft für die höhere Gesellschaft Revals wie ein professionelles Schauspielhaus, zumal regelmäßig in den Aufführungen durch zahlreiche, oft von Martin Heinrich Arvelius verfaßte Gelegenheitsdichtungen in Prologen, Epilogen, Adressen sowie Gedächtnisfeiern Anteil an den Ereignissen des Privatlebens der Bürger gen o m m e n wurde. Das Liebhabertheater finanzierte sich nicht nur über den Kartenverkauf, sondern auch durch Subventionen der M i t gliederfamilien. Die Erträge wurden für die Armenfürsorge verwendet, sofern die Kosten nicht die Einnahmen überstiegen. Die Spielzeit dauerte in der R e g e l von Oktober bzw. Anfang N o v e m b e r bis zum Beginn der Fastenzeit des darauffolgenden Jahres. D a das Theaterspielen für die Mitglieder der Theatergesellschaft eine Nebenbeschäftigung war, konnten die Vorstellungen nicht häufig stattfinden, manchmal spielte man nur ein- bis zweimal im Monat, allerdings meist vor einem voll besetzten Zuschauerraum, der 400 bis 500 Personen faßte. Immer wieder geriet die Theaterunternehmung, die in ihrem ersten Jahr v o n vielen Revalern als sehr ungewöhnlich empfunden wurde, in die Kritik, so z . B . als Kotzebues erstes europaweit berühmt gewordenes Stück, Menschenhaß und R e u e , am 23. N o v e m b e r 1788 in R e v a l uraufgeführt wurde. Aufgrund der Darstellung des weiblichen Ehebruchs warf man Kotzebue einen laxen U m g a n g mit der Moral vor. Andererseits wurden v o m Liebhabertheater bewußt die Ideen der Aufklärung vertreten. Schon bei der zweiten Vorstellung des Theaters, am

85 20. Dezember 1784, hatte Margarete von Wistinghausen einen v o n Kotzebue verfaßten Prolog mit aufklärerischen u n d emanzipatorischen Inhalten vorgetragen. Als Kotzebue 1788 erneut einen Bericht über das Liebhabertheater veröffentlichte, wandte er sich, im Dienst der Aufklärung, besonders an den konservativen Adel. Dieser begegnete Kotzebue wegen seines ungewöhnlichen Lebenswandels (stand er doch mit den St. Petersburger Freimaurern in Verbindung), mit so großer Skepsis, daß sich einige adlige M i t glieder bereits von der U n t e r n e h m u n g zurückgezogen hatten. Allerdings war das Theater für Kotzebue auch nicht in erster Linie eine „moralische Anstalt", sondern sollte zunächst der Unterhaltung dienen. Im aufklärerischen Geist standen vermutlich auch die B e m ü h u n g e n des Revaler Liebhabertheaters u m das estnische Publikum, z.B. als sich am 19. Dezember 1788 seine Darsteller erstmals an das Musiktheater wagten — später führte man auch II Barbiere di Siviglia von Giovanni Paisiello ( 1 7 4 1 - 1 8 1 6 ) auf, wobei Kotzebue gewöhnlich die Rolle des Figaro spielte. Man spielte, gefolgt von der Darbietung eines Balletts durch Kinder aus angesehenen Revaler Familien, die von dem Gymnasialprofessor Ernst August Wilhelm Hoerschelmann (1743 — 1795) komponierte Operette Die väterliche Erwartung, deren Libretto Kotzebue verfaßte, wobei die Akteure j e nach ihrer H e r k u n f t Deutsch oder Estnisch sprachen. Auch in anderen Stücken gestaltete Kotzebue, wahrscheinlich mit Hilfe eines Ubersetzers, k o m i sche Einlagen in estnischer Sprache, die allerdings in der Regel Dienerrollen charakterisierten. Darüber hinaus w u r d e n viele von Kotzebues Farcen u n d Melodramen ins Estnische übertragen, als solche waren sie, ebenso wie in ganz Europa zu dieser Zeit, äußerst erfolgreich und dienten letztendlich auch als Modelle für originär estnische Dramen. Die estnische Bevölkerung zog es im allgemeinen j e d o c h weder zu Zeiten des Liebhabertheaters, n o c h später zu Zeiten der professionellen Bühne, die immer wieder einmal estnische Einakter aufführte, in das Theater der D e u t schen. D o c h auch wenn die deutsche Bevölkerung Revals relativ klein war, konnte das Liebhabertheater nicht über einen Mangel an Publikum klagen, u n d w u r d e sogar über die Grenzen Revals bzw. Estlands hinaus bekannt.

3. Theater So stattete ihm der Rigaer Theatermäzen Vietinghoff mehrere Besuche ab, u n d am 10. März 1790 trat der St. Petersburger H o f schauspieler Kronstein aus Interesse an dieser U n t e r n e h m u n g als Gast in einer Aufführung v o n Kotzebues ebenso bekanntem wie u m strittenem Stück Kind der Liebe auf. Nach seiner Reise nach Deutschland und Paris in den Jahren 1790 bis 1791 zog sich Kotzebue weitgehend v o m Revaler Liebhabertheater zurück, auch w e n n er weiterhin Dramen verfaßte, die dort aufgeführt wurden, u n d ab und an selbst in Vorstellungen auftrat. —> Theophile v o n Bodisco (1873—1944) verarbeitete später die Revaler Kotzebuezeit in ihrem R o m a n Dorothee und ihr Dichter, der 1924 erschien. N a c h Kotzebues Ausscheiden ließ das Engagement der Theaterliebhaber nach, im Winter 1793 gaben sie nur noch fünf, im darauffolgenden W i n t e r vier Vorstellungen. Bald darauf gab es einen ersten Versuch der G r ü n d u n g eines professionellen ständigen Theaters. 1795 spielte Louise Caroline Tilly ( 1 7 5 7 / 6 0 - 1 7 9 9 ) mit ihrer „Operistentruppe" v o n Juni bis September in Reval. Eigentlich hatte sie hier nur Station gemacht, weil bei ihrem Gastspiel in St. Petersburg der finanzielle Erfolg ausgeblieben war u n d man Geld brauchte, doch sie feierte aufgrund der V o r liebe des Publikums für das Musiktheater mit ihrem reichhaltigen Singspiel- u n d O p e r e t tenrepertoire große Erfolge. M a n spielte die Zauberflöte von Wolfgang Amadeus Mozart ( 1 7 5 6 - 1 7 9 1 ) u n d dessen D o n Giovanni, O b e r o n von Paul Wranitzky ( 1 7 5 6 - 1 8 0 8 ) u n d zwei O p e r n des belgischen Komponisten Andre Gretry (1741—1813). Da es noch kein Gebäude eigens für das Theater gab, fanden die Vorstellungen w i e d e r u m im Saal der St. Kanuti Gilde statt. Weil die Truppe kein eigenes Orchester mit sich führte, wurde sie während der Opern von sechs bis acht Revaler Musikern begleitet. Mozarts D o n Giovanni w u r d e mangels passender Begleitung vermutlich, wie auf den deutschen B ü h n e n der Zeit u n d bei den Wandertruppen üblich, in Seccorezitativen vorgetragen, also mit v o n nur einzelnen Akkorden des Klaviers unterstütztem rhythmischen Prosasprechgesang. O b w o h l die Ideen der Theaterreform sich bereits so weit eingebürgert hatten, daß einige Stimm e n die „Unnatürlichkeit" und das „Bernadonisieren" der Darstellung kritisierten, ver-

Historischer und soziokultureller Hintergrund anlaßte die hohe Qualität der Darbietungen der Tillyschen Gesellschaft einige ihrer Z u schauer, die offenbar vermögend waren, ein paar der Schauspieler abzuwerben und mit ihnen eine ständige B ü h n e in R e v a l zu gründen. Während die Direktrice mit dem einen Teil ihrer Truppe nach Lübeck zurück reiste, ein anderer Teil nach St. Petersburg ging, bildeten die Zurückgebliebenen unter der Leitung von Christoph Sigismund Grüner ( 1 7 5 7 - 1 8 0 8 ) , einem Schauspieler aus K ö nigsberg, der weitere Darsteller mitbrachte, das erste professionelle Theaterensemble von Reval. Es wurde von einer neu gegründeten Theaterdirektion aus d e m Revaler Bürgertum unterstützt, der Tilly einen großen Teil der von ihr mitgefühlten Garderobe, Textbücher und Musikalien überließ. Mitglied des neuen Ensembles war auch der Rechtsgelehrte J o hann Nikolaus Smets v o n Ehrenstein, genannt Stollmers (1764—1811), der mit der später berühmten Tragödin Sophie Antonie Louise Bürger, später verehelichten Schröder (1781 — 1868), verheiratet war, deren Talent Kotzebue entdeckt zu haben für sich in Anspruch nahm, weswegen er sie 1798 auch nach W i e n engagierte, w o er v o n 1797 bis 1799 als Theaterdirektor tätig war. Ihr Sohn war der Schriftsteller —> Wilhelm Smets von Ehrenstein (1796 — 1848), der auch Dramen verfaßte. D i e Konkurrenz durch die professionellen Schauspieler veranlaßte die Leitung des Liebhabertheaters schließlich 1796 den Spielbetrieb einzustellen. Etwa zur gleichen Zeit ersuchte Kotzebue u m seine Entlassung aus dem russischen Staatsdienst und zog sich mit seiner zweiten Frau Christina, geb. von K r u senst(j)ern (1769 — 1803), auf seinen Landsitz Friedenthal bei J e w e zurück, w o er für sich ein Sommertheater auf einer künstlichen Insel errichten ließ. Die neue Revaler Theatertruppe, der Kotzebue seine Dramenmanuskripte ohne Honorar überließ, führte kaum Trauerspiele auf, aber zahlreiche Singspiele, zudem Stücke von Iffland. Die T r u p p e begann, sich erfolgreich in R e v a l zu etablieren, Anfang 1796 wurden die Kontrakte der E n semblemitglieder verlängert. Als Katharina II. jedoch Anfang N o v e m b e r 1796 starb, ordnete ihr Nachfolger Paul I. ( 1 7 5 4 - 1 8 0 1 ) eine einjährige Trauer an und verbot jegliche K o n zerte, Bühnenaufführungen und Tanzveranstaltungen im ganzen R e i c h , was sowohl die

86 Wandertruppen im Baltikum als auch die in Reval ansässigen Theaterspieler in eine ausweglose Lage brachte. Außerdem gingen mit der Thronbesteigung Pauls I. eine neue Z e n surordnung sowie andere Beschränkungen einher, was die Tätigkeit der Theaterkünstler auf Dauer erschweren sollte. Trotzdem wurden in den folgenden Jahren immer wieder Anstrengungen unternommen, ein ständiges Theater in R e v a l zu gründen, unterbrochen v o n Perioden, in denen Wandertruppen das Theaterleben der Stadt bestritten. Etwa in dieser Zeit arbeitete man unter den Mitgliedern der Revaler Theatergesellschaft Pläne für ein Schauspielhaus aus, das auf dem großen Markt gegenüber dem Rathaus gebaut werden sollte. Es war als gemeinsames Eigentum auf Aktienbasis von Adel und Stadt geplant und sollte nach R i g a e r Vorbild auch für Klubs, Feiern, Bälle und dergleichen genutzt werden. Schon im Jahr 1791 hatten Adel und Bürger versucht, den B a u eines Theaters zu rechtfertigen, indem sie sich verpflichteten, die Einkünfte aus der N u t z u n g des Gebäudes wohltätigen Z w e c k e n zufließen zu lassen. Glücklicherweise wurde die Trauerzeit fur Katharina II. bereits nach wenigen Monaten aufgehoben, und das Revaler Ensemble, dessen Mitglieder wenigstens die Hälfte der Gagen ausbezahlt bekamen, konnte den Spielbetrieb unter der Leitung v o n Stollmers fortsetzen. M a n eröffnete die neue Spielzeit am 12. April 1797 mit Kotzebues Indianer in England. U m die Revaler B ü h n e nach den finanziellen Einbußen halten zu können, versuchte Stollmers bereits früh, Rundthaler aus Dorpat und Pernau zu verdrängen, was ihm j e d o c h zunächst nicht gelang, da die Gouvernementsverwaltung Rundthaler, der mit seiner T r u p p e durch die erzwungene Spielpause in der Trauerzeit sämtliche Geldmittel verloren hatte, ausdrücklich die Spielerlaubnis erteilte. D o c h bereits am 10. Mai 1797 gab Rundthaler in der Dörptschen Zeitung seine Abreise bekannt; seine finanzielle Lage war zu schwierig geworden. A m 12. N o v e m b e r 1797 kündigte Stollmers als Direktor des Revaler Theaters in der Dörptschen Zeitung Gastspiele in Dorpat an, die aus Aufführungen von deutschen, italienischen und französischen Opern sowie Schauspielen von Kotzebue und anderen zeitgenössischen Autoren bestehen und im neuerbauten Haus des Bürgermeisters Gerhard

87 Andreas Wilde ( 1 7 4 7 - 1 8 1 0 ) stattfinden sollten. Mit welchem Erfolg die Revaler Truppe in Dorpat auftrat, ist nicht bekannt. R u n d thaler ging unterdessen mit seiner Entreprise nach St. Petersburg, konnte sich j e d o c h auch dort aufgrund der Konkurrenz zu Joseph Mire (* u m 1760), der ihm die Hälfte seiner Schauspieler abwarb, nicht lange halten, u n d kam 1798, nachdem er versucht hatte, in kleineren Städten wie Narva Fuß zu fassen, fur einige Zeit nach Reval. Das dortige Theater unter Stollmers, d e m die Revaler Erstaufführung v o n Mozarts E n t f ü h r u n g aus dem Serail zu verdanken war, hatte weiterhin ständig mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen, u n d als zusätzlich ein Erlaß Pauls I. das Theaterspielen während der Fastenzeit untersagte, ging schließlich das Ensemble auseinander. Die letzte Vorstellung, eine Aufführung von Kotzebues Das Schreibepult oder die Gefahren der Jugend, fand am 4. Mai 1798 statt. An die Stelle der professionellen Schauspieler traten n u n wieder die Dilettanten. A m 26. Oktober 1798 gründete sich die Theatergesellschaft aus den Mitgliedern des ehemaligen Revaler Liebhabertheaters neu, und Schloß wieder neben Theaterschauspielern auch Zuschauer ein. D e n Vorsitz der Gesellschaft übernahm erneut Freiherr v o n Rosen. M a n mietete von der Direktion des aufgelösten professionellen Theaters die bühnentauglich eingerichteten Räumlichkeiten der G r o ßen Gilde u n d eröffnete am 16. Dezember 1798 mit Kotzebues Das Epigramm. Eine zweite Spielzeit 1799/1800 Schloß sich an. A m 9. Februar 1800 wurde das Monodrama Pygmalion von Jean-Jacques Rousseau (1712 — 1778) aufgeführt. Z u dieser Zeit leitete —> Friedrich Karl von Danckelmann (1772 — 1837) das Theater (Kotzebue hatte 1798 das Baltikum verlassen u n d war nach W i e n gegangen). A u ß e r d e m bereiste die R u n d t h a l e r sche Truppe weiterhin livländische u. estnische Städte. Im W i n t e r 1799 war sie erneut in Reval, für Juni 1800, März 1801 und Februar 1802 finden sich weitere Zeugnisse des Auftretens der Truppe, allerdings hatte diese einen großen Teil der eingespielten Gelder für gemeinnützige Z w e c k e der Stadt zu überlassen, und als dies nicht mehr möglich war, wurde am 6. Mai 1803 die Garderobe der T r u p p e beschlagnahmt. D e n n o c h trat sie auch 1804 wieder in Reval auf. In diesem Jahr bekam

3. Theater Reval erneut eine Art ständiges professionelles Theater. Der Schauspieler Adolph Anton (* 1767) mietete für ein halbes Jahr die B ü h n e der Großen Gilde. Zu dessen Theatertruppe kam Ende 1804 unter der Direktion des aus Leipzig stammenden Tenors Benedikt Leberecht Zeibig (* um 1750), der bereits 1795 Mitglied des Ensembles unter Grüner gewesen war, u n d der später ans St. Petersburger deutsche Theater ging, ein Operettenensemble hinzu. Johann Ludwig Büchner (* 1754), späterer Theaterdirektor, der früher unter dem N a m e n R e n n s c h ü b auftrat, ehemaliges M i t glied der T r u p p e des b e r ü h m t e n Konrad Ernst Ackermann (1712 — 1771), fungierte innerhalb dieses vereinigten Ensembles im Bereich des Schauspiels als Regisseur. Das Theater war im Verhältnis zur Größe der Stadt außerordentlich gut besucht, das Publikum liebte O p e r n u n d Singspiele, die auch in den folgenden Jahren im Spielplan bevorzugt vertreten waren, wobei die französische O p e r zunehm e n d an Bedeutung gewann. Die Darsteller w u r d e n v o n den Theaterfreunden der O b e r schicht, wie es auch in Riga u n d Mitau geschah, persönlich unterstützt. Man lud sie in die Familien ein, engagierte sie für den Klavierunterricht der Kinder u n d machte ihnen Geschenke. 1805 übernahm die Theatergesellschaft die Kosten für die Gagen, die an sich v o n den wöchentlichen Einkünften bestritten wurden, 1806 übernahm sie sämtliche Kosten und deckte Defizite durch Zuschüsse. Mit dem Wiedererstehen einer professionellen B ü h n e in Reval trat auch Kotzebue, der in seiner Zeit als Direktor der kaiserlichen deutschen Truppe in St. Petersburg von 1800 bis 1801 v o m Zaren Besitztümer in Pernau erhalten hatte, wieder auf den Plan. 1803 schrieb er in Estland jenes Stück, das fast als einziges seiner Werke auch heute noch auf deutschen Bühnen gespielt wird, Die deutschen Kleinstädter. In Reval verfaßte Kotzebue 1804 Die Stricknadeln, eine Wette einhaltend, er sei in der Lage, über jeden beliebigen Gegenstand ein Lustspiel zu schreiben. Das Stück wurde innerhalb von zwei Tagen verfaßt und sofort im Garten des Waldgutes Lodensee, das von Klugen, d e m ehemaligen Mitglied des Baltischportschen Liebhabertheaters, gehörte, aufgeführt. Es erwarb sich auch das Lob von Johann Wolfgang von Goethe ( 1 7 4 9 - 1 8 3 2 ) . Beeinflußt von Kotzebue wandten sich in

Historischer und soziokultureller Hintergrund diesen Jahren auch einige deutsch-baltische Schriftsteller in Estland der D r a m a t i k zu, n e b e n M a r t i n H e i n r i c h Arvelius etwa —> Friedlich W i l h e l m Müller (1749-nach 1825), —> L u d w i g J o h a n n v o n K n o r r i n g (1769 — 1837), — G u s t a v J a k o b Friedrich Freiherr v o n U n g e r n - S t e r n b e r g (1771 — 1844), —>• B e r n h a r d Gottlieb Wetterstrand ( 1 7 7 7 - 1 8 4 3 ) u n d O t t o Friedrich Ignatius ( 1 7 9 4 - 1 8 2 4 ) . 1807 wandelte sich, möglicherweise aufg r u n d des Einflusses Kotzebues, der 1806 nach Aufenthalten in W e i m a r u n d Berlin als B e k ä m p f e r N a p o l e o n s nach Estland zurückgekehrt war, die R e v a l e r Theatergesellschaft, bzw. das ihr vorstehende K o m i t e e , zu e i n e m A k t i e n u n t e r n e h m e n , das nicht n u r Verwaltungsaufgaben f ü r das T h e a t e r ü b e r n a h m , sondern auch Einfluß auf die Spielplangestalt u n g hatte, u n d den Plan, ein eigenständiges Theaterhaus zu bauen, w i e d e r aufgriff. D e r lang ersehnte T h e a t e r b a u in der Breitstraße (Lai-Straße) w u r d e nach d e m Vorbild des M i t a u e r Theatergebäudes v o n d e m Architekten Gottfried H e n n i n g e n t w o r f e n u n d E n d e 1808 fertiggestellt. Bis 1902 blieb es in dieser F u n k t i o n bestehen. A n diesem Platz befindet sich h e u t e das Tallinner P u p p e n t h e a t e r . D e r Mietvertrag f ü r die R ä u m l i c h k e i t e n der G r o ß e n Gilde, w o b e i das T h e a t e r mit den M i e t zahlungen o h n e h i n i m R ü c k s t a n d war, w u r d e bereits i m April 1808 gekündigt, da die Gildenstube angesichts der d r o h e n d e n Kriegsgefahr f ü r Einquartierungen b z w . als sicheres Warenlager bereitgehalten w e r d e n sollte. Das erste Stadttheater v o n R e v a l w u r d e a m 1. Februar 1809 mit Kotzebues Vorspiel D i e beiden Z a u b e r e r u n d mit Ifflands Alte Zeit u n d n e u e Zeit eröffnet, weitaus f r ü h e r als die institutionellen Theaterhäuser in vielen Städten Deutschlands. D i e meisten Schauspieler des ersten professionellen Ensembles kamen aus Deutschland, die D i r e k t i o n ü b e r n a h m bis 1811 B ü c h n e r . Vorstellungen fanden, außer in den vierwöchigen Theaterferien im S o m m e r , dreimal pro W o c h e statt, zu J o h a n n i u n d i m März j e d e n Jahres ζ. Z . der V e r s a m m l u n g des Landadels in der Stadt täglich. Das T h e a t e r fusionierte mit d e m Klub des städtischen Adels im selben G e b ä u d e zu einem einzigen Geselligkeits- u n d U n t e r h a l t u n g s u n t e r n e h m e n , d e m „ A c t i e n - H a u s " , in d e m die sechs besten Schauspieler kostenlos Mitglieder u n d damit in die h ö h e r e Gesellschaft integriert w u r d e n . W i e

88 in R i g a stützte sich das R e v a l e r T h e a t e r n u n dauerhaft auf eine Aktiengesellschaft u n d ein bürgerliches T h e a t e r k o m i t e e . M a n orientierte sich an den Ifflandschen Theatergesetzen, deren E i n f u h r u n g j e d o c h zunächst auf den Widerstand des Ensembles u n d auch auf ö f fentliche Kritik stieß. N a c h wie vor b e m ü h t e m a n sich, der Vorliebe des R e v a l e r Publikums f ü r das Musiktheater e n t g e g e n z u k o m m e n . In der ersten Spielzeit f ü h r t e m a n Maria Stuart v o n Friedrich Schiller ( 1 7 5 9 - 1 8 0 5 ) und zahlreiche Stücke v o n K o t z e b u e auf, zu B e ginn der folgenden Spielzeit w u r d e a m 29. September 1810 zur hundertjährigen Säkularfeier der U n t e r w e r f u n g Estlands u n t e r die russische Herrschaft D i e B e s t ü r m u n g v o n Smolensk v o n Johanna Franul v o n W e i ß e n thurn (1772 — 1847) als Spektakel gegeben. Parallel z u m R e v a l e r Theaterbetrieb veranstaltete Kotzebue, der sich n u n v o r n e h m l i c h der Landwirtschaft verschrieb, n e b e n seiner schriftstellerischen Arbeit, auf seinen G ü t e r n Schwarzen u n d Friedenthal bei J e w e Liebhabervorstellungen. 1811 k a m e n z u m letzten Mal W a n d e r theatertruppen nach Reval. U n t e r ihnen w a r auch der sich in alter Tradition b e f i n d e n d e Königsberger Arzt-Schauspieler J o h a n n Jacob Wirsing (* 1754), der, von R i g a k o m m e n d , am 29. Juli 1812 in den Reval(i)schen W ö chentlichen N a c h r i c h t e n seine Dienste bei Z a h n b e s c h w e r d e n anbot, b e v o r er die Stadt w i e d e r verließ. Das R e v a l e r T h e a t e r k o m i t e e verkleinerte sich unterdessen, u m die k o m plizierte Organisation zu vereinfachen, aber selbst die V e r r i n g e r u n g auf drei Verantwortliche brachte keine Verbesserung. D a r u m ü b e r n a h m v o n 1813 bis 1814 n o c h einmal K o t z e b u e die Leitung des R e v a l e r Theaters, u n d zog zu diesem Z w e c k w i e d e r in die N ä h e v o n R e v a l auf seinen H o f an der Straße nach Katharinental. Er arbeitete ehrenamtlich u n t e r der Bedingung, d e m T h e a t e r k o m i t e e keine R e c h e n s c h a f t ablegen zu müssen. D e r bisherige D i r e k t o r B ü c h n e r w u r d e entlassen u n d ging nach R i g a . D a der Adel K o t z e b u e nicht gänzlich o h n e Gehalt arbeiten lassen wollte, stimmte dieser zu, die Erlöse aus jährlich zwei Benefizvorstellungen neuer, v o n i h m selbst verfaßter D r a m e n a n z u n e h m e n . Er m a c h t e seinen Schwager L. J. von Knorring, der 1801, n a c h d e m K o t z e b u e dort seinen Posten als Theaterdirektor aufgab, Regisseur bei der

89 kaiserlichen deutschen H o f t r u p p e in St. Petersburg gewesen war, ehrenamtlich zum leitenden Regisseur. Da Knorring j e d o c h wegen seiner Tätigkeit in einem Handelshaus sein Ehrenamt nicht mit dem nötigen Engagement ausüben konnte, wurden aus dem Ensemble Unterregisseure, die sog. „ W o c h n e r " , ausgewählt. Dank Kotzebues R u f ließen sich n u n auch besser ausgebildete Darsteller aus Deutschland engagieren, was vorher problematisch gewesen war, allerdings brachte der Krieg gegen Napoleon weitere Schwierigkeiten. Ein Drama Kotzebues, Der Flußgott N i e m e n u n d Noch-Jemand, das in Reval u n d Riga aufgeführt wurde, trug übrigens 1812 dem zu dieser Zeit aus d e m Baltikum flüchtenden Napoleon, gegen den Kotzebue sich seit 1802 publizistisch engagierte, den Spitznamen „ N o c h - J e m a n d " ein. Auf Kotzebues Initiative wurde versucht, die Schauspieler des Theaters stärker in die Revaler Gesellschaft einzubinden. Sie wurden als Mitglieder in die drei bestehenden Klubs aufgenommen u n d verkehrten auf Bällen, u m die Etablierung des Theaters weiter zu fordern. Darüber hinaus verfolgte Kotzebue bei der Schauspielerführung u n d hauptsächlich bei der Probenarbeit das Ziel, die Darsteller zur texttreuen Interpretation v o n Bühnenrollen zu disziplinieren, u m das Einbringen eigener schauspielerischer Einfalle gering zu halten. Besonders erfolgreich beim Publikum war in dieser Zeit K o t zebues Einakter Der arme Poet, den er für den Schauspieler Karl Z i m m e r m a n n (* u m 1780) geschrieben hatte. Die anspruchsvolle Führung des Theaters im Verhältnis zu der relativ kleinen deutschen Bevölkerung Revals, aus der das Publikum kam, führte schon nach einem Jahr dazu, daß der zu hohe Etat eingeschränkt werden mußte. Als Kotzebue 1814 Reval wieder verließ, da er vom Zaren zum Generalkonsul v o n Preußen in Königsberg eingesetzt war, übergab er die Direktion des Revaler Theaters wahrscheinlich zunächst an den Schauspieler u n d Regisseur Johann Christian Krampe (1774—1849). Im Revaler Theater trat in j e n e n Jahren auch der beliebte Komiker —> Konrad Ludwig W u n d e r (* nach 1751) auf. Er gab 1815 in Dorpat den ersten Jahrgang der Theatralischen Miscellen zu einem Taschenbuche für Schauspieler u n d Schauspielfreunde heraus, die auch ein Singspiel v o n i h m enthielten. V o n 1814 bis 1820

3. Theater übernahm Wilhelm Piwko (* u m 1790), der ebenso wie Krampe ein Freimaurer war, das A m t des Theaterdirektors, bis 1817 stand i h m der Schauspieler —• Johann Georg O h m a n n dabei zur Seite. V o n 1817 bis 1820 fungierte Büchner, der bis 1818 n o c h als Regisseur und Schauspieler in Väter- u n d Charakterrollen tätig war, als Direktor und geschäftlicher Vertreter der vereinigten Gesellschaft des ,,Actien-Hauses" in Reval, das mit d e m Theater verbunden war. 1816 bis 1817 hielt sich Kotzebue noch einmal in Reval auf, u m dann dem Baltikum endgültig den R ü c k e n zu kehren. Im Revaler Deutschen Theater, das sich in den 1810er Jahren als eine professionelle B ü h n e etabliert hatte, übernahm 1820 der bekannte Schauspieler u n d Schriftsteller —>• Friedrich Albert Gebhard auf eigenes Risiko die Leitung des Theaters, ohne Unterstützung des Adels, die zuvor in der Regel gewährt w o r d e n war. W ä h r e n d seiner Direktionsperiode w u r d e n meist O p e r n inszeniert, was man sich in den k o m m e n d e n Jahrzehnten z u m Vorbild nahm. Das Ensemble gab regelmäßig Gastspiele in den kleineren Städten des Baltikums, insbesondere seit 1820 in Pernau, später auch in Dorpat, w o sich nach A u f h e b u n g des Theaterverbots ein Sommertheaterbetrieb etablierte. 1822 fiel das Schauspielhaus in Reval erstmals einem Brand zum Opfer. M a n wich, bis das Gebäude wieder instand gesetzt war, in andere geeignete Repräsentationssäle der Stadt aus, insbesondere in das Gebäude der St. Kanuti Gilde. Da der Theaterbetrieb sich j e d o c h nicht rechnete, obwohl das Ensemble ohne Theatergesetze u. schriftliche Verträge zusammenarbeitete und Inszenierungen von hoher Qualität bot, ging Gebhard, der mit der Schauspielerin Maria H e d w i g Stein (1785 — 1857) aus Pernau verheiratet war, 1822 mit seiner Familie wieder zurück an das St. P e tersburger Theater. V o n 1822 bis 1828 mietete der Sänger u n d Schauspieler Louis Schwerin, der zuvor zwei Jahre am Rigaer Stadttheater engagiert gewesen war u n d schon dem R e valer Ensemble unter Kotzebues letzter D i rektionsperiode angehört hatte, gemeinsam mit dem aus Wilna (Vilnius) zurückgekehrten Wilhelm Piwko das Revaler Theater u n d führte es zusammen mit dem Theaterverein, wie sich die Aktiengesellschaft der Revaler Theaterfreunde nun nannte. In der Sparte des

Historischer und soziokultureller Hintergrund Musiktheaters war das Repertoire nun stärker von dem neuen Genre der romantischen Oper geprägt, auch gewann die franz. O p e r immer mehr an Bedeutung. V o n Juni bis Oktober 1828 leitete Hans v o n Massow das Revaler Theater, 1829 übernahmen wieder Schwerin und Piwko, zusammen mit Carl K l e m m , die Leitung. In der Spielzeit 1 8 3 0 / 3 1 wurde die Bühne von der fur das Großfürstentum Finnland privilegierten deutschen SchauspielerGesellschaft unter dem aus Mitau stammenden Theaterdirektor Johann Arnold Schultz ( 1 7 9 5 - 1 8 3 5 ) bespielt. V o n August 1831 bis 1833 leitete J o h . Gottfried Spieß das Theater, ging dann aber nach R i g a . In diesen Jahren erfuhr die B ü h n e durch Graf Karl Manteuffel Unterstützung; seit 1836 scheint das Theater mit Garderobe, Bibliothek etc. ganz in seinen Besitz übergegangen zu sein. Erwähnenswert ist, daß von 1812 bis 1819 und von 1822 bis 1831 Gertrud Elisabeth Mara, geb. Schmeling ( 1 7 4 9 - 1 8 3 3 ) , eine der berühmtesten, international erfolgreichen Sängerinnen ihrer Zeit, in R e v a l lebte und als Gesangslehrerin auch am Revaler Theater arbeitete. Sie hatte in Goethe einen großen Bewunderer, der ihr 1831 zu ihrem 82. Geburtstag zwei Gedichte widmete. In Bernau entwickelte sich unterdessen ein Kurtheater, das ein eigenes G e bäude zur Verfügung hatte, zu einer Institution mit festem Abonnentenstamm. Das E n semble des Revaler Theaters gab dort regelmäßig Gastspiele. Zumindest in der ersten Hälfte des 19. Jhs. wurde der Spielplan der Pernauer B ü h n e v o n den Dramen Kotzebues dominiert.

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D i e Revaler B ü h n e bot weiterhin einen kontinuierlichen Spielbetrieb, auch wenn D i rektion und Ensemble häufig wechselten. V o n 1831 bis 1833, als Wilhelm Beyer Direktor des Revaler Theaters war, gastierte erneut der in Finnland sehr erfolgreiche Schultz mit seiner T r u p p e in Estland, meist in Reval. In der Saison 1 8 3 2 / 3 3 wurde der Spielbetrieb des Revaler Theaters wiederum vollständig von der Schultzschen Truppe bestritten. In den folgenden Jahren traten einige Revaler Schauspieler in die Wandertruppe ein, deren Stützpunkt Viborg war. Auch aus Pernau engagierte Schultz neue Schauspieler. V o n 1833 bis 1836 war Carl Köhler, ehemaliger Leiter des Danziger Theaters, Direktor der Revaler Bühne. In dieser Zeit begann man eine steigende Anzahl von Werken der grand opera Giacomo Meyerbeers ( 1 7 9 1 - 1 8 6 4 ) aufzuführen. Die Beziehungen zur Schultzschen T r u p p e führten dazu, daß das Ensemble des Revaler Theaters ab 1834 im S o m m e r regelmäßig Gastspiele in Viborg gab, w o das Publikum eine Vorliebe für pompöse Opernvorstellungen hatte. V o n Juli bis September 1837 trat die Truppe von Schultz im Gegenzug wieder in R e v a l auf. 1 8 3 8 / 3 9 hatte Wilhelm von Kesteloott, dessen Arbeit der Stadt jedoch hohe Kosten verursachte, die Leitung des Revaler Theaters, in der Spielzeit 1 8 4 1 / 4 2 Ernst Gessau, 1 8 4 2 / 4 3 Carl Moller ( * u m 1810) und v o n 1845 bis 1846 der in Königsberg geborene und dort heimische Schriftsteller Friedrich Tietz ( 1 8 0 3 - 1 8 7 9 ) . In diesen Jahren versuchte das Theaterkomitee, die inzwischen bei Graf Manteuffel angehäuften Der Einfluß Kotzebues auf das dramatische Schulden zu tilgen, was schließlich 1847 durch Schaffen der deutsch-baltischen Schriftsteller die Verpfändung des Theater- und Klubhauses Estlands ließ mittlerweile nach. In der politisch an die R e g i e r u n g in St. Petersburg geruhigen Zeit unter der Herrschaft des Zaren lang. 1847 spielte von März bis Juli die W a n Nikolaus I. setzte sich die Literarisierung des dertruppe v o n August Köhler in Reval. Seit deutschsprachigen Theaters im Baltikum nicht April 1848 gab zusätzlich das St. Petersburger weiter durch. Zwar führten die baltischen deutsche Theater, wie in einigen anderen Autoren vereinzelt ihr dramatisches Schaffen baltischen Städten, jährlich Gastspiele in fort, doch die Auffuhrungspraxis und damit Reval. Graf Manteuffel ging unterdessen in auch erst das Verfassen der T e x t e blieb weit- Konkurs, und das Theaterhaus wurde von gehend in der H a n d der Ausfuhrenden, der einer Gruppe estländischer Adliger gekauft. meist ausländischen Schauspieler u. a. D i e Ein neugebildetes Theaterkomitee bemühte sich, wieder ein Ensemble dauerhaft in R e v a l nicht direkt für die B ü h n e geschriebenen Theaterstücke blieben Buchdramen. So ver- anzusiedeln. Im Frühjahr 1848 übernahm faßte —> Friedrich v o n Nasa(c)kin (1797 — Heinrich Wilhelm Gehrmann ( 1 8 1 4 - 1 8 7 5 ) 1876) ungefähr zwanzig Stücke, die unge- die Leitung des Theaters; der später berühmte Komponist Richard Genee (1823-1895) druckt blieben.

91 wurde Musikdirektor u n d neue Darsteller, Sänger und Musiker w u r d e n engagiert. A m 22. August 1848 fand die Wiedereröffnung statt; man gab das Lustspiel Der R e c h n u n g s rath u n d seine Töchter von Leopold Feldmann (1802—1882). Trotz einer erfolgreichen Spielzeit verließen j e d o c h Gehrmann und Genee bereits im Sommer 1849 Reval wieder mit der Begründung, große Teile des Publikums seien mit d e m Theater unzufrieden. W i e d e r war der Fortbestand des Theaters gefährdet. Erst nachdem im August 1850 ein Spendenaufruf zur Erhaltung der Institution erfolgt war, konnte man mit dem Sänger Wilhelm Isoard (1810-1864), der vorher Regisseur am Rigaer Stadttheater gewesen war, einen neuen Direktor ernennen, der ein neues, wahrscheinlich aus Deutschland stammendes Ensemble engagierte. Z u den neuen Darstellern gehörten auch die Sängerin H e n riette Schramm (1803 — 1876) mit ihren Töchtern, die ebenfalls Sängerinnen waren, die jüngste Tochter Anna ( 1 8 3 5 / 4 0 - 1 9 1 6 ) begann in Reval ihre Bühnenlaufbahn u n d wurde später zu einer der berühmtesten Soubretten Deutschlands. Bereits im März 1851 hatte sich die finanzielle Situation des Theaters jedoch wieder derart verschlechtert, daß seine Bibliothek versteigert werden mußte. Da die Gagen nicht mehr bezahlt werden konnten, gründete das Theaterkomitee einen Schauspielerverein, der die folgenden Vorstellungen auf eigene Verantwortung veranstaltete. Da die Einnahmen auf diese Weise dem Ensemble direkt zuflössen, war Mitte Mai die finanzielle Lage seiner Mitglieder einigermaßen ausgeglichen, doch viele von ihnen verließen Reval. A m 11. September 1851 vermietete die Aktiengesellschaft das Theater an Charlotte von Gravenreuth (1808—1877), deren engagiertes Vorgehen zwar dazu führte, daß sich nun auch die Gouvernementsverwaltung unterstützend mit dem Revaler Theater befaßte, deren Arbeit aber, wahrscheinlich aufgrund der noch immer bestehenden Schuldenlast, v o m Theaterkomitee so wenig mitgetragen wurde, daß sie sich selbst zu verschulden gezwungen war u n d ihren Vertrag mit der Theatergesellschaft bereits am 21. Dezember 1851 wieder k ü n digte. 1852 übernahm der T e n o r Theophil Faß, der einige Darsteller aus dem Rigaer Stadttheater mitbrachte, die Direktion der Revaler Bühne. Er durfte das Theaterhaus

3. Theater unter der Bedingung mieten, die Hälfte der Einnahmen pro Vorstellung zur Schuldentilgung abzutreten. Sein energisches Auftreten veranlaßte den Städtischen Adel, dem Theater eine beträchtliche Subvention zu gewähren. Einschließlich des Stadtmusikdirektors u n d seiner zwölf Musiker umfaßte das Personal des Theaters zu dieser Zeit 54 Personen. Das Revaler Ensemble war bemüht, dem Publik u m auf dem Gebiet der O p e r auch die aktuellen zeitgenössischen Werke vorzustellen, dabei n a h m man sich die Aufführungspraxis des Rigaer Stadttheaters zum Vorbild. So brachte die Revaler B ü h n e als eines der ersten deutschsprachigen Theater bereits 1853 den umstrittenen Tannhäuser v o n Richard W a g ner (1813 — 1883) zur Aufführung. In der ersten Hälfte des 19. Jhs. war beim Revaler P u blikum Webers O p e r Der Freischütz besonders beliebt. 1860 fand eine Vorstellung dieses Werkes speziell für estnische Zuschauer statt, in der zwar im deutschen Original gesungen wurde, aber eine Zusammenfassung des Librettos in estnischer Sprache vor der Vorstellung zu erwerben war. Die Direktionsperiode von Faß war ebenfalls nicht von Dauer, vermutlich weil aufgrund der verordneten Staatstrauer nach d e m T o d Zar Nikolaus I. die Theater für eine Weile geschlossen werden mußten. N a c h dem Ende der Trauerzeit übernahm 1855 der Komponist und Dirigent Johann Joseph Schramek (1814—1864) die Theaterdirektion w i e d e r u m mit eigener Finanzierung, allerdings aufgrund der problematischen Situation während des Krimkrieges nur mit einem provisorischen Vertrag. U n t e r Schrameks Leitung erreichte die B ü h n e innerhalb kurzer Zeit wieder ein beachtliches Niveau. A m 21. O k t o b e r 1855 brannte das Revaler Theaterhaus samt seiner ganz neuen Innenausstattung j e d o c h bis auf die G r u n d mauern nieder, u n d nur ein Teil der R ä u m lichkeiten des Aktienklubs und dessen K o n zertsaal blieben erhalten. Zahlreiche theatergeschichtlich relevante D o k u m e n t e w u r d e n vernichtet. Schramek erlitt einen beträchtlichen finanziellen Verlust, behielt aber den größten Teil des Ensembles unter Vertrag und konnte für die Vorstellungen zunächst auf einen Saal, den die Große Gilde zur Verfugung stellte, dann auf die Börsenhalle ausweichen. Z u m Ende der Spielzeit 1856 gab er die Direktion des Revaler Theaters wieder ab.

Historischer und soziokultureller Hintergrund

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1855 begann der aus R i g a stammende Schauspieler Eduard Ferdinand Berent (* 1835), später langjähriger Direktor der Bühne, seine Theaterkarriere in R e v a l . Nach dem Theaterbrand Schloß sich Berent mit dem Ziel, ein Repertoire zu erarbeiten und R o u t i n e zu erlangen, der Wandertruppe von Nielitz und seiner Frau Catharina an, die seit 1851 in Estland umherzog, und zu dieser Zeit in Pernau und Narva, aber auch in Arensburg und Fellin sowie in Vöru und in verschiedenen finnischen Städten auftrat. Nielitz engagierte auch berühmte Bühnendarsteller für sein Wandertheater, und brachte so die Schauspieler des St. Petersburger Hoftheaters oder des R i g a e r Stadttheaters in die kleineren Städte des Baltikums. 1856 übernahm Nielitz kurzzeitig das R e v a l e r Interimstheater. Als sich die Nielitzsche Truppe 1857 in Dorpat niederließ, ging Berent nach Deutschland und spielte dort bis 1867 an zahlreichen bedeutenden Bühnen. Unterdessen übernahm Nielitz zusätzlich zu seinen regelmäßigen Vorstellungen in Dorpat erneut die Leitung des R e v a l e r Theaters. 1860 w u r d e der Neubau des R e v a l e r Theaters an seinem ursprünglichen Standort in der Breitstraße fertiggestellt; die B ü h n e nannte sich nun offiziell „Revaler Stadttheater". Nielitz machte R e v a l zum Standort seiner Truppe, doch aufgrund seines mangelnden Geschäftssinns geriet er bald in Konflikte. 1861 m u ß t e er die Direktion an seine Frau abgeben, und die Truppe begab sich wieder auf Reisen. Von etwa 1862 bis 1863 leitete Georg Arendt die R e v a l e r Bühne. 1864 w u r d e Nielitz noch einmal Direktor des R e v a l e r Stadttheaters. 1868 kehrte Berent als Gastschauspieler nach R e v a l zurück und w u r d e i m Jahr darauf, nach Nielitz' Rücktritt, vom Theaterkomitee zum Direktor des Schauspielhauses berufen. Er bekleidete diesen Posten siebenundzwanzig Jahre lang. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern blieb er i m Amt, selbst w e n n sich schwierige Verhältnisse einstellten, zumal er in solchen Situationen Subventionen aus privaten Mitteln erhielt. Seine Direktionszeit gilt als die fruchtbarste Periode in der Geschichte der professionellen R e v a l e r Bühne.

Saison 1892/93 zwanzig Opern auf dem Spielplan. Das Repertoire umfaßte zahlreiche bekannte W e r k e , etwa von Verdi, Donizetti und W a g n e r . Jede Oper w u r d e in der R e g e l bis zu viermal in einer Spielzeit aufgeführt. Kurzen Opern Schloß man mitunter ein Lustspiel oder eine Posse an. Das Repertoire w u r d e von Operetteninszenierungen ergänzt. W e r k e von Strauß, Millöcker, Suppe und Offenbach waren besonders beliebt. U b e r 25 Aufführungen fanden während der Berentschen Direktion statt, so Cavalleria rusticana von Pietro Mascagni (1863—1945), Lohengrin von W a g n e r und Die Fledermaus von Johann Strauß ( 1 8 2 5 - 1 8 9 9 ) . W ä h r e n d neben den deutschsprachigen auch französische und italienische Opern aufgeführt wurden, legte man in der Sparte Schauspiel W e r t auf deutsche Stücke, besonders auf Dramen von Schiller. Aber auch Shakespeare-Inszenierungen waren häufig zu sehen. Ebenso zahlreich w i e die Klassiker waren die Unterhaltungsstücke vertreten. A u ß e r d e m w u r d e n „bunte Abende" veranstaltet, bei denen fahrende Gaukler, Zirkusartisten oder Fakire i m Theater auftraten.

Im R e v a l e r Theater w u r d e seit der Spielzeit 1878/79 unter Berent erfolgreich ein breit angelegter Zyklus klassischer Stücke inszeniert. Auch dem Musiktheater w u r d e weiterhin besondere Pflege zuteil. So standen etwa in der

Der Spielbetrieb des R e v a l e r Stadttheaters gewann gegen Ende des 19. Jhs. internationalen Charakter. Seit den finanziell schwierigen 1880er Jahren holte Berent regelmäßig russische Gastschauspieler nach R e v a l , u m in der dort ansässigen russischen Bevölkerung ein zusätzliches Publikum zu gewinnen. A u ß e r dem w a r das R e v a l e r Theater mit den anderen deutsprachigen B ü h n e n der R e g i o n eng vernetzt. 1886 gastierten in R e v a l eine amerikanische Ballett- und Konzertgesellschaft sowie Schauspieler aus den deutschen Theatern in N e w York und Moskau. In den 1890er Jahren wurden Gesangssolisten und Schauspieler aus dem Königsberger und dem Mitauer Stadttheater, von der R i g a e r Sommerbühne sowie über das Dorpater Sommertheater engagiert. A u f ihrem W e g nach St. Petersburg kamen zudem zahlreiche internationale Gäste nach Estland. Auch der weltberühmte Zirkusartist Vladimir Durov (1863 — 1943) gastierte in diesen Jahren in R e v a l . 1896 trat Berent aufgrund der zunehmenden Russifizierung als Direktor der Theater in R e v a l und Dorpat zurück und w u r d e von dem Musiker W i l h e l mi abgelöst. Dann übernahm der aus Breslau gebürtige Lustspielautor Carl Bretschneider (*

93 1871) von 1898 bis 1902 die Theaterleitung. 1898 fand auch das Kino mit einem Programm der Gebrüder Lumiere seinen W e g nach Reval. Von den Innovationen des westeuropäischen Theaters Ende des 19. Jhs., wie sie sich etwa in der experimentellen B ü h n e des „Theatre Libre" v o n Andre Antoine (1858 — 1943) in Paris manifestierten, nach deren Vorbild O t t o Brahm ( 1 8 5 6 - 1 9 1 2 ) in Berlin seine „Freie B ü h n e " gestaltete, blieb das R e valer Theater weitgehend unberührt. Nichtsdestotrotz war die naturalistische Strömung in der deutschen Dramatik nicht ohne Einfluß. U m die Jahrhundertwende fanden z u n e h m e n d Stücke von Sudermann, H a u p t m a n n oder Ibsen Eingang in das bis dahin äußerst beständige Repertoire des Revaler Theaters. Z u dieser Zeit unterhielt das Revaler Theater wie viele der kleineren Theater kein eigenes Opernensemble mehr. M a n b e m ü h t e sich j e doch, gute Sängerdarsteller als Gäste zu engagieren, u m die Musiktheatertradition weiter aufrechtzuerhalten. A m 25. O k t o b e r 1902 brannte das Revaler Theaterhaus erneut, u n d die Bühneneinrichtung wurde vollständig vernichtet. Das Ensemble wich in R ä u m l i c h keiten der St. Kanuti Gilde aus; Adel u n d Bürgertum fanden sich in der folgenden Zeit zahlreich zu den Vorstellungen u n d Benefizveranstaltungen ein u n d spendeten für einen N e u b a u des Theaters. Es existierte bereits damals ein „Dramatischer Verein" in Reval, der zugunsten des professionellen Theaters Aufführungen veranstaltete. Aufgrund der auf diese Weise zustandekommenden Einnahmen konnte der Spielbetrieb fortgesetzt werden, zunächst im Russischen Klub, dann in einem neuerbauten Interimstheater auf dem russ. Markt, dessen Leitung Carl Jacoby (1871 — 1951) übernahm, der 1903 von dem aus St. Petersburg stammenden Erich Sandt ( 1 8 7 8 1636) als Direktor der Revaler u. Dorpater Bühnen abgelöst wurde. Die finanziellen Mittel, die dem das Interimstheater verwaltetenden Theaterkomitee zur Verfügung standen, waren gering, so daß man nur wenige gute Darsteller engagieren konnte. In der ersten Spielzeit 1903/04 mangelte es in der Operette und bei Klassikeraufführungen, die in Reval durchaus Tradition hatten, wie Shakespeares Richard III. u n d Schillers R ä u ber, häufig an geeigneten Sängerdarstellern

3. Theater u n d Schauspielern. M a n versuchte, das Publikum in erster Linie mit leichten Unterhaltungsstücken zu gewinnen, so daß w i e d e r u m R u f e nach ernsterer, zeitgenössischer Dramatik von Ibsen, Sudermann oder H a u p t m a n n laut wurden, die das Ensemble von Gustav Lindemann ( 1 8 7 2 - 1 9 6 0 ) u n d der berühmten Schauspielerin Louise D u m o n t ( 1 8 6 2 - 1 9 3 2 ) auf ihrer „Internationalen T o u r n e e " u. das „Ensemble des Theaters der M o d e r n e n " unter Berent und Bretschneider schließlich nach Reval brachten. Die letztgenannte Truppe, die auch in anderen bait. Städten spielte, löste sich zu dieser Zeit auf, und das Revaler Ensemble konnte daher einige gute Darsteller hinzugewinnen. A m 14. O k t o b e r 1905 wurde das Interimstheater von Revolutionären in Brand gesteckt. Damit war dem professionellen Theater in Reval erneut ein vorläufiges Ende gesetzt. Mitte des 19. Jhs. setzte nach dem Vorbild des deutsch-baltischen Theaterlebens auch die Entwicklung des estnischen Nationaltheaters ein. Bereits 1818 und 1819 hatte es in Pernau Aufführungen mehrerer kurzer Lehrstücke in estnischer Sprache unter der Leitung des estnischen Berufsschauspielers Peter Andreas Steinsberg gegeben. 1842 konstituierte sich die Estnische Literarische Gesellschaft, die sich das deutschsprachige Kulturleben z u m Vorbild nahm. In der Reformära unter der Herrschaft des seit 1855 regierenden Zar Alexander II. ( 1 8 1 8 - 1 8 8 1 ) zogen seit den 1860er Jahren immer mehr Esten vom Land in die Städte und begannen, sich kulturell von dem Einfluß der Deutsch-Balten zu lösen. 1865 w u r d e das „Vanemuine" in Dorpat begründet, benannt nach dem estnischen Gott der Sangeskunst. 1869 veranstaltete man dort das erste große Sängerfest, das sich auch an der deutschbaltischen C h o r b e w e g u n g orientierte. Im folgenden Jahr führte eine Gruppe von Studenten und Gymnasiasten zu Johanni, am 24. Juni 1870, im Vanemuine das erste estnische Drama, Saaremaa onupoeg (Der Vetter von Ösel) von Lydia Koidula ( 1 8 4 3 - 1 8 8 6 ) auf, eine Prosaübertragung v o n Körners Vetter aus Bremen. Als Auffiihrungsort diente das Gebäude des deutschen Handwerkervereins, in dem im Jahr zuvor n o c h die Nielitzsche T r u p p e ihre S o m m e r b ü h n e aufgeschlagen hatte. Damals wurde es est. Frauen noch nicht erlaubt, im Theater aufzutreten, also wurden

Historischer und soziokultureller Hintergrund auch die weiblichen Rollen von jungen Männern gespielt. Die Aufführung von Saaremaa onupoeg löste eine große Begeisterung für estnischsprachige Theaterauffiihrungen aus. Lydia Koidula j e d o c h verließ kurz darauf Dorpat, da ein Auftrittsverbot fur Schüler erlassen wurde, was weitere Inszenierungen schwierig machte. Nicht nur Lydia Koidula, die das Theater im K a m p f für die politischen und sozialen Interessen ihres Volkes instrumentalisierte und daher die deutsche B ü h n e in Dorpat aufgrund ihres oberflächlichen Unterhaltungscharakters ablehnte, nahm sich das deutsche Theater zum Vorbild. Das frühe estnische Theater orientierte seine Auswahl stark an Bühnenstücken der Nielitzschen Truppe, so daß das Repertoire bis ins 20. Jh. Schauspiele, Opern, Operetten, Musicals, Ballette und Kindertheater umfaßte. Bereits 1871 bildete sich aus Handwerker-Kreisen eine völlig neue estnische Theatergruppe im Vanemuine. Diese spielte mangels estnischer Dramen nach der Vorlage v o n Ubersetzungen, die im Zeichen eines kurzen Wiederauflebens des Unterhaltungstheaters im Sinne Kotzebues standen. Ebenfalls 1871 kam es durch die Theatergruppe des Vereins „Estonia" zur ersten Aufführung eines Theaterstücks in estnischer Sprache in Reval. In den 1880er Jahren, unter Leitung von August Wiera (1853 — 1919), versuchte man sich in Dorpat an der Inszenierung von Prosaübersetzungen von Shakespeare- und Moliere-Stücken. Z u dieser Zeit wurde auch der Grundstein für die estnische Musiktheatertradition gelegt. Die Entwicklung des est. Theaters verlief zunächst relativ unabhängig von der im übrigen Europa. Dies änderte sich, als u m 1900 estnische Theaterleute Studienreisen nach Westeuropa unternahmen. Die Laientheatergruppe des in den 1890er Jahren in Dorpat gegründeten Vereins „Taara", die v o n der Arbeit Otto Brahms beeinflußt war, wandte sich realistischen Dramen von Ibsen, Sudermann, Minna Canth ( 1 8 4 4 - 1 8 9 7 ) und M a x Halbe ( 1 8 6 5 1944) zu. Im 20. J h . , nachdem das est. und das dt. Theaterleben viele Jahre lang in enger Wechselbeziehung gestanden hatten, ging die kulturelle Zuständigkeit für das Theater allmählich v o n deutschem Adel und Bürgertum auf die Esten über. Das dt. Literatur- und Unterhaltungstheater schwand zuse-

94 hends. 1903 wurde Gorkijs Nachtasyl, ein Stück, welches das Theaterpublikum in ganz Europa erschütterte, von einer estnischen Theatergruppe in Reval aufgeführt. Der Spielplan des deutschen Theaters in Dorpat wurde dagegen Anfang des 20. Jhs. relativ wahllos zusammengestellt; das Hauptinteresse galt der Operette. Es fanden bedeutend w e niger Gastspiele als zu früheren Zeiten statt. A m 24. April 1904, in der unruhigen Zeit der beginnenden ersten russ. Revolution, zerstörte einen T a g vor SaisoneröfFnung eine Brandstiftung das Haus des Dorpater Theaters, das seit 1870 in dieser Funktion bestand. Das Ensemble wich in das Haus der Bürger,,Müsse", dann in ein schnell errichtetes Interimstheater aus, w o man den Sommertheaterbetrieb bis 1914 aufrechterhielt, während man im Winter in geeignetere Säle umziehen mußte. Im August 1906 wurde im Vanemuine in Dorpat das erste est. Berufstheater eröffnet. Das Repertoire beinhaltete insbesondere realistische Dramen von Sudermann oder L u d w i g Anzengruber (1839—1889) sowie Stücke skandinavischer Autoren. Der spätere estnische Diplomat Karl Menning ( 1 8 7 4 - 1 9 4 1 ) , D i rektor des Vanemuine bis 1914, war bei M a x Reinhardt ausgebildet worden und führte einen psychologisch-realistischen Schauspielstil im est. Theater ein, was j e d o c h zunächst Konflikte mit dem Publikum verursachte. Für das deutsche Theater baute der Hilfsverein deutscher Handwerker in Dorpat während des I. Weltkrieges ein neues Haus, in dem bis E n d e der 1930er Jahre gespielt wurde, allerdings spätestens nach Kriegsende nicht mehr mit einem ständigen Ensemble; danach wurde das Gebäude v o m Vanemuine genutzt. Heute befindet sich dort die kleinere Spielstätte dieses Theaters. Das deutschbaltische Theaterleben in R e v a l kam unterdessen nicht zum Erliegen. Die ursprüngliche Theatergesellschaft bestand bereits seit Jahrzehnten nicht mehr, nur noch das Theaterkomitee war tätig. Aus dieser Organisation heraus, auf Initiative der Brüder J o h n und Georg Scheel, wurde im Mai 1906 der Revaler Deutsche Theaterverein gegründet und die Wiederbegründung des professionellen Theaters in Angriff genommen. Während der Theaterverein vorwiegend Gelder sammelte, u m den N e u b a u eines Theaterhauses am N e u e n Markt voranzutreiben, veranstaltete

95 eine neugegründete „Dramatische Gesellschaft" Liebhabervorstellungen. 1908 erschien Feuer im Osten, ein zeitaktuelles W e r k des deutsch-baltischen Dramatikers —> Elisar Franz Emanuel von Kupffer (1872 — 1942). Es behandelt die Ereignisse im Baltikum in der Zeit der russischen Revolution. V o n 1909 bis 1912 übernahm Sandt, ehemaliger Direktor der Revaler u n d Dorpater Bühnen, die Leitung des Pernauer Sommertheaters. In Reval veranstaltete der „Dramatische Verein" am 2. Februar 1910 eine Benefizvorstellung von Ifflands Alte Zeit und neue Zeit, deren Erlöse das neue Theatergebäude im Jugendstil mitfinanzierten, das im September 1910 als Schauspielhaus eröffnet wurde. Die O p e r konnte sich jedoch in den folgenden Jahren nicht wieder etablieren. N a c h u n d nach übernahm die estnische Theatergruppe des Kulturvereins „Estonia" die Aufrechterhaltung der Revaler Musiktheatertradition. 1911 wurde in Pernau das professionelle estnische Theater „Endla" gegründet. Das Ensemble m u ß t e j e d o c h wegen der Nachwirkungen der russischen Revolution u n d des heraufziehenden I. Weltkrieges seinen Spielbetrieb bald unterbrechen. In dieser Zeit n a h m der Einfluß des russischen Theaters auf das estnische Theater zu, insbesondere durch die Schauspielmethode K. S. Stanislavskys ( 1 8 6 3 - 1 9 3 8 ) und das Vorbild des Moskauer Künstlertheaters. Das deutsche Theater in Reval bestand n o c h bis 1914, u n d das Ensemble gab regelmäßig Gastspiele in Dorpat. Mit Beginn des I. Weltkrieges w u r d e der Spielbetrieb j e d o c h eingestellt. Daß die Deutsch-Balten in Estland sich dennoch während des Krieges u m ihr Theater bemühten, das n o c h immer in enger Beziehung zum est. Theater stand, zeigt das Beispiel des Schriftstellers u n d Theaterkritikers ->· Walter von Wietinghausen (1879-1956), seit 1907 Mitglied der „Dramatischen Gesellschaft" in Reval. U n t e r seinem B ü h n e n n a m e n Willibald Wickel trat er als Laiendarsteller in zahlreichen öffentlichen Aufführungen auf. Er übersetzte die bekannteste estnische Komödie, Pisuhänd von Eduard Vilde (1865 — 1933) aus dem Jahr 1913 unter dem Titel Der Schratt ins Deutsche. Im Kriegsjahr 1916, als der öffentliche Gebrauch der deutschen Sprache in Estland untersagt war, inszenierte er mit den Primanern der R i t t e r - u. Domschule u n d j u n g e n D a m e n der Revaler Gesellschaft sein

3. Theater Lieblingsstück, Der zerbrochene Krug von Heinrich von Kleist. Daneben existierte in Tartu v o n 1916 bis 1925 ein est. Theater, das von elf Schauspielern aus dem Vanemuine gegründet w o r d e n war. In Reval entwickelte sich zu dieser Zeit aus der Theatergruppe des Vereins Estonia ein weiteres estnisches p r o fessionelles Theater. Das Repertoire speiste sich aus der westeuropäischen Dramatik, und seit 1918 hatte auch die O p e r wieder einen festen Platz in der Auffuhrungspraxis. Der Stil dieses Theaters war weiterhin von M a x Reinhardt beeinflußt. N a c h dem I. Weltkrieg konnte sich für einige Zeit im gesamten Baltikum nur noch die Stadt Reval eine ständige deutschsprachige B ü h n e mit einem festen Ensemble leisten. In den unruhigen Jahren von 1915 bis 1920 hatte das Revaler Theatergebäude mehrmals den Besitzer gewechselt, bis es wieder das Eigentum der Deutschen Theatergesellschaft wurde. In Tartu (Dorpat) war das deutsche Bürgertum durch den Krieg so weit dezimiert, daß die Einrichtung eines eigenständigen Stadttheaters nicht mehr zu finanzieren war. D u r c h Hans Hesse wurde jedoch 1918 mit Hilfe deutscher Privatgelder die „Deutsche Schaubühne" gegründet, deren Spielbetrieb von den deutschen Ensembles aus Reval u n d Riga bestritten wurde. A u ß e r d e m fanden in Tartu unter der Leitung der kur. Schriftstellerin —> Dagmar Brandt ( 1 8 8 2 - 1 9 5 3 ) deutsche Laienvorstellungen zu wohltätigen Z w e c k e n statt. Auch in Reval gab es Liebhaberaufführungen, daneben kamen auch wieder Künstler aus Deutschland u n d später das Rigaer deutsche Ensemble zu Gastspielen an das Revaler Theater. O b w o h l die Zahl der deutschen Einwohner Revals ständig gewachsen war, u n d das deutsche Theater mittlerweile auch unter der estnischen Bevölkerung ein Publikum gefunden hatte, entstanden, seit die Deutschen durch politische U m b r ü c h e und soziale Umstrukturierung ihre wirtschaftlichen und politischen Schlüsselpositionen eingebüßt hatten, wieder ernsthafte Schwierigkeiten beim Unterhalt des a u f w e n digen Hauses. Da sie für andere Z w e c k e kaum geeignet war, wurde die B ü h n e für eine gewisse Anzahl von öffentlichen Aufführungen an das „Dramastudio Theater", das heutige „Estnische Dramatheater", vermietet. Das estnische Theater war zu dieser Zeit bemüht, die neuen Strömungen in der europäischen

Historischer und soziokultureller Hintergrund Dramatik, namentlich den Impressionismus, aufzunehmen. Das deutsche Ensemble konnte sich in R e v a l noch bis zur Umsiedlung der deutschen Bevölkerung 1939 halten. Dann kaufte das „Dramastudio Theater" das Haus. Die deutschen Darsteller verließen Estland und siedelten nach Lodz über. Dort nahmen sie am 17. Januar 1940 mit Lessings M i n n a von Barnhelm den Spielbetrieb w i e d e r auf.

3.4. St. Petersburg Die Geschichte des deutschsprachigen T h e a ters in St. Petersburg beginnt aufgrund der vergleichsweise j u n g e n Geschichte der Stadt weitaus später als im Baltikum. Seit der Öffnung Rußlands nach Westen unter Zar Peter I. ( 1 6 7 2 - 1 7 2 5 ) n a h m auch hier das Theater eine zentrale R o l l e i m kulturellen Leben der Stadt ein. Die russische Theaterkunst manifestierte sich i m Mittelalter und in der frühen Neuzeit durch die vornehmlich einzeln agierenden, zunehmend bei Kirche und Zar umstrittenen und bekämpften Skomorochen und Juroden (slavische Spielleute) sowie theatralen Bräuchen in Kirchen und in der Folklore. Als St. Petersburg i m M a i 1703 durch Peter I. gegründet wurde, hatte die Zeit der W a n d e r truppen deutscher Komödianten, die neben niederländischen und englischen Truppen im 17. Jh. die Ostseeprovinzen bereisten, bereits einen Höhepunkt erreicht. Aufgrund der Präsenz des russischen Zarenhofes w a r das Theaterleben St. Petersburgs ein Anziehungspunkt für Künstler und daher breiter gefächert als in anderen Städten des Baltikums. Schon kurz nach der Gründung St. Petersburgs entstand dort eine größere dt. Kolonie. Damit setzte auch das deutschsprachige Theaterleben ein. Das Fehlen eines russ. Theaters in Petersburg trug dazu bei, daß schon 1722 die „Deutsche Theatergesellschaft" gegründet wurde, die damit die älteste dt. Vereinigung dieser Art war. Die Wurzeln des deutschen Theaters in R u ß l a n d liegen aber in Moskau. Die erste Theateraufführung durch Deutsche, allerdings in russischer Sprache, fand am 30. Oktober 1672 auf Veranlassung des Zaren Alexej M i chailovic (1629 — 1676) in seiner Moskauer

96 Sommerresidenz zur Feier der Geburt Peters I. statt. Die Vorstellung beinhaltete eine zehnstündige Fassung der Geschichte von Esther und Artaxerxes und volkstümliche russische Zwischenspiele, in denen die traditionellen Skomorochen auftraten. Verfasser des biblischen Stückes und Spielleiter w a r Pastor J o hann Gottfried Gregorij (1631 — 1675). Er hatte bislang als Veranstalter und Autor für das Laientheater der protestantischen Gemeinden in der Moskauer Fremdenvorstadt, der N e meckaja sloboda, fungiert. A n der Festaufführung des Atrakserkovo dejstvo wirkten 64 Schüler mit; diese w a r äußerst erfolgreich und w u r d e mehrmals wiederholt. Für die folgenden Aufführungen von Gregorys Schultheatergruppe vor dem Zaren dienten ebenfalls biblische Texte als Vorlage. Außerdem w u r d e eine Bearbeitung von Christopher Marlowes (1564 — 1593) Tamerlan der Große inszeniert. 1673 gründete Gregorij, unterstützt von Georg Hiibner und Lorenz R i n h u b e r , Lehrer der deutschen Schule in Moskau, die erste russische Theaterschule, in der zunächst 26 j u n g e Russen zur Ergänzung der deutschen Truppe ausgebildet wurden. Auch in den folgenden Jahrhunderten w u r d e n russische Schauspieler noch während ihrer Ausbildung in der R e g e l mit deutschen zusammengebracht. M i t Gregorys Truppe, mit der der ehemalige Artillerieoffizier Nikolaus L i m m als Tänzer und Choreograph zusammenarbeitete, bestand für kurze Zeit, bis z u m Tode Zar Alexejs, erstmals ein russisches Hoftheater. Die Singballette, die L i m m mit den Knaben der Theaterschule einstudierte, machten ihn z u m Pionier der traditionsreichen klassischen russischen Tanzkunst. Unter Alexej Michailovics Nachfolger, dem Halbbruder Fjodor Alexej e v i c (1661—1682), der kein Interesse am Theater hatte, w u r d e die B ü h n e i m Kreml demontiert, und das Theaterleben am H o f ruhte so lange, bis Peter I., Zar seit 1682, z u m Ende der politisch unruhigen Zeit nach dem T o d seines schwachsinnigen Halbbruders 1696 die russische Alleinherrschaft antrat. Im Zuge seiner Öffnungspolitik gegenüber dem Westen interessierte er sich auch für das deutsche Theater. Bereits vor seiner Thronbesteigung hatte er regelmäßig inkognito die Theaterveranstaltungen in der deutschen Fremdenvorstadt besucht. Seit 1698 existierten in der Fremdenvorstadt katholische Schulen, in

97 denen der Jesuitenorden seine Form von Theater einführte. Der Versuch, die Inszenierungen des Jesuitentheaters auch an russischen Schulen aufzufuhren, schlug fehl. Mit einer Einladung an deutsche Schauspieltruppen zielte der Zar darauf ab, die Entwicklung des russischen Theaters zu fordern. 1702 ließ sich der damals in Danzig tätige Prinzipal J o hann Christian Kunst (f 1703), von dem Kap i t ä n j a n Splavskij, einem Vertrauten Peters I., anwerben, mit sieben Schauspielern nach Moskau zu k o m m e n . Seit 1703 spielte die T r u p p e H a u p t - u n d Staatsaktionen, K o m ö d i en von Moliere (1622 — 1673), Marlowes T a merlan, Bajazet von Jean Racine ( 1 6 3 9 1699), die O p e r Scipio Africanus v o n Francesco Cavalli ( 1 6 0 2 - 1 6 7 6 ) und anderes zuerst im Kreml, dann in einem neuerrichteten Theatergebäude am R o t e n Platz. Die Auffuhrungen w u r d e n von Dolmetschern ins Russische übersetzt. Vermutlich dominierte im Repertoire das Singspiel, da Peter I. das deutsche Musiktheater der italienischen O p e r vorzog. Der Zar förderte solche Darbietungen, die im Einklang mit seiner politischen u n d militärischen Linie standen und die angestrebten gesellschaftlichen N e u e r u n g e n p r o pagierten. N a c h d e m Kunst 1703 gestorben war, übernahmen der Goldschmied O t t o Fürst u n d sein Sohn H e r m a n n 1704 die Leitung der Schauspieltruppe. Für die vielfachen Verwandlungen in seinen Vorstellungen ließ Fürst zahlreiche Perspektivdekorationen fertigen u n d Bühnenmaschinen anschaffen. Gespielt wurde n u n abwechselnd in deutscher u n d russischer Sprache, seit 1705 ausschließlich auf Russisch. Besonderen Erfolg feierte Prinz Pickelhering oder Jodelet als sein eigener Gefängniswärter, die deutsche Bearbeitung einer K o m ö d i e von Pierre Corneille ( 1 6 0 6 - 1 6 8 4 ) . Mit solchen Stücken wurde dem russ. Publik u m erstmals eine größere dramaturgische Form nähergebracht, in der das Komische das wesentliche, prägende Element u n d nicht nur eine Einlage darstellte. Eine Besonderheit im Repertoire der H o f b ü h n e unter Fürst waren Parodien auf altrussische Bräuche u n d die R i t e n der Kirche, die der Aufklärungspolitik Peters I. ein Stück weit den Boden bereiteten. Der Spielbetrieb des Theaters am R o t e n Platz wurde bis 1706 aufrechterhalten. Danach wurde es teilweise v o n der Schwester des Zaren für ihr Schloßtheater ü b e r n o m m e n ,

3. Theater nach dessen Vorbild in zahlreichen Adelsresidenzen u n d manchen großbürgerlichen Palais kleine B ü h n e n eingerichtet wurden. 1707 wurde die Fürstsche T r u p p e von Johann Heinrich M a n n (* u m 1690) und seiner Frau Viktoria Klara Bönicke (* u m 1680) übern o m m e n ; seit der Auflösung des Theaterhauses in Moskau im Jahre 1709 trat diese Truppe in St. Petersburg auf, w o h i n seit 1703 bereits ein Großteil der B e w o h n e r der Moskauer Nemeckaja sloboda übersiedelt war. N e b e n den D r a m e n u n d O p e r n fanden auch die traditionellen Darbietungen der deutschen Wandertruppen, die H a u p t - u n d Staatsaktionen, Harlekinaden u n d ähnliche Spiele dort ein Publikum. Außer den Manns weilte die T r u p p e des „starken Mannes" J o h a n n Carl von Eckenberg ( 1 6 8 5 - 1 7 4 8 ) in St. Petersburg. Später kamen darüber hinaus die T r u p pen mehrerer anderer Prinzipale. Seit der Zeit der Wandertruppen bis in die 1870er Jahre hinein blieb St. Petersburg neben Berlin u n d W i e n bedeutender Eckpunkt eines Netzwerks deutschsprachiger Theater, innerhalb dessen eine rege Wanderbewegung deutscher Schauspieler stattfand. 1712 erklärte Peter I. St. Petersburg zur russischen Hauptstadt u n d siedelte wenig später mit dem H o f dorthin über. Das erste feste Theatergebäude der Stadt wurde auf Befehl des Zaren 1714 errichtet. Es ist anzunehmen, daß dieser Holzbau durch ein Feuer zerstört w u r d e und die russischen Schauspieler somit ihrer Bühne beraubt waren. Vermutlich wurde am 1. Mai 1716 auf der Petersburger Insel an der Mojka ein weiteres Theater eröffnet, in dem die Mannsche T r u p p e spielte, die sonst auf den Straßen oder in Scheunen auftrat. Die Harlekinaden u n d blutigen Trauerspiele der deutschen Comödianten fanden beim H o f g e sinde u n d bei der einfachen Bevölkerung großen Anklang, mißfielen jedoch dem Zaren. Er setzte sogar einen Preis aus für diejenigen, die i h m ein gemäßigtes Schauspiel ohne die üblichen Improvisationen u n d ohne den schon damals als unnatürlich u n d übertrieben e m p f u n d e n e n Darstellungsstil bieten würden. Die Forderungen hatten keinen weitreichenden Einfluß auf die deutschen Comödianten. A n dererseits erlaubte sich Peter I. mit Hilfe der Mannschen T r u p p e einen großangelegten Aprilscherz mit seinen Untertanen. W i e Jakob von Stählin berichtet, mußten die Schauspieler

Historischer und soziokultureller Hintergrund auf Geheiß des Zaren an einem 1. April öffentlich Theaterzettel anschlagen, auf denen sie ein besonders m e r k - und sehenswürdiges Stück ankündigten. Eine große M e n g e an Zuschauern versammelte sich, und kurz vor Beginn der Vorstellung schlichen sich die Schauspieler auf Befehl des Zaren aus d e m Haus. Unter Musik w u r d e der Vorhang aufgezogen. Dem Publikum w u r d e auf der B ü h n e nichts als eine erleuchtete w e i ß e W a n d vorgestellt, auf der zu lesen w a r : „Heute ist der erste April". Neben dem Ehepaar M a n n waren die Truppen hochdeutscher Comödianten von Eckenberg sowie später die von Hilverding und Scolari die bekanntesten in St. Petersburg. Ihr Wirkungskreis beschränkte sich j e d o c h bei weitem nicht nur auf die russische Hauptstadt. Eckenberg hatte bereits vor 1719 das Spielprivileg für das russische R e i c h und die baltischen Städte erhalten, das immer nur jeweils einer Schauspieltruppe zugesprochen wurde. Dieser Umstand führte dazu, daß mehrere Prinzipale ihre Gesellschaften zusammenschlössen, w e n n sie ihren Wirkungskreis ins Baltikum verlegen wollten. 1719 vereinigte Eckenberg seine Truppe in Königsberg mit der der Manns. Die nun etwa vierzig M i t glieder zählende Gesellschaft machte im gleichen Jahr in R i g a und St. Petersburg Station. Dort w u r d e n sie am 16. April 1719 mit einem ehrenvollen Zeugnis Peters I. entlassen, w o r aufhin sie sich erneut nach R i g a begaben. Das Ehepaar M a n n trennte sich 1720 in Königsberg wieder von Eckenberg, der in St. Petersburg bereits große Popularität genoß. 1721 Schloß sich Johann Peter Hilverding (1690— 1769), genannt Pantalon de Bisognosi (nach seiner Maske und nach seinem italienischen Vater), der aus einer Schauspielerfamilie stammte und nach 1706 als Comödiant i m W i e n e r Stegreiftheater bekannt geworden war, der Mannschen Truppe an. Eckenberg kehrte 1723, von Prag kommend, mit einer zwölfköpfigen Truppe nach St. Petersburg zurück. Er imponierte dem Zaren durch die Kunststücke, die er mit seiner enormen Körperkraft vollführte. Peter I., der mit Hilfe Eckenbergs ein slawischsprachiges Theater etablieren wollte und die Comödianten veranlaßte, in tschechischer Sprache zu spielen, ließ eigens für diese Truppe ein Theaterhaus am Newskij-Prospekt bauen. Die erste Aufführung sollte dort am 18. August 1723 statt-

98 finden, w u r d e aber abgesagt, da kurz zuvor die Zarin gestorben war. Der Spielbetrieb wurde 1724 aufgenommen. Das Repertoire enthielt u. a. Molieres Komödie Von dem armen J u n gen oder Georges Dandin. Allerdings enttäuschte das Repertoire und die comödiantische Spielweise den Zaren, so daß die Eckenbergsche Truppe abreiste und i m Herbst 1724 in W i e n auftrat. Auch Johann Siegfried Scolari (um 1 7 0 0 - 1 7 7 6 ) , der die Maske des Harlekin präsentierte, soll zu dieser Zeit schon i m Theater am Newskij-Prospekt tätig g e w e sen sein. 1725 gab Hilverding mit seiner Truppe unter dem Spielprivileg der Manns in St. Petersburg Papianus von Andreas Gryphius (1616-1664). Nach dem T o d Peters I. 1725 wandelte sich bald das Theaterverständnis der russischen Adligen, die es nun nicht mehr primär als Volksbildungsanstalt begriffen, sondern als Institution zu ihrer Unterhaltung ansahen, was später dazu führte, daß am H o f lange Zeit der italienischen Oper vor d e m Schauspiel der Vorrang eingeräumt wurde. Trotzdem hatten die deutschen Wandertruppen i m St. Petersburg des 18. Jhs. großen Erfolg und trugen zur Entstehung einer genuin russischen B ü h n e n dichtung und Schauspielkunst bei. Neben Hilverding trat Eckenberg noch längere Zeit in der russischen Hauptstadt auf und b e k a m hier bereits die ersten Auswirkungen der beginnenden Theaterreform in Deutschland zu spüren. 1725 gab Carl L u d w i g Hoffmann (um 1680 — 1731) aufgrund von Schulden seine Hamburger Schauspielgesellschaft auf, die bald darauf samt dem sächsischen Spielprivileg von einem Mitglied der Truppe, Friederike Caroline Neuber (1697 — 1760), übernommen w u r d e und sich der Eckenbergschen Truppe anschloß. Im selben Jahr rügte der Leipziger Theaterreformer Johann Christoph Gottsched (1700—1766) in einem Brief an Hoffmann die Spielpraxis der St. Petersburger Schauspieler als unnatürlich und pöbelhaft. Hoffmann kehrte nach Deutschland zurück und trat 1730 mit einer neuen Schauspielgesellschaft in Kiel auf, während die Neuberin seit diesem Jahr mit Gottsched in Leipzig zusammenarbeitete. Eckenberg reiste unterdessen nach Preußen. Auch Hilverding und Scolari verließen St. Petersburg und schlossen sich in Berlin Eckenberg an.

99 Seit 1730 gab es am russischen H o f wieder ständige Theateraufführungen. U n t e r Zarin Anna Ivanovna (1693 — 1740), mit deren R e gentschaft der Beginn der eigentlichen Pflege des Theaters in R u ß l a n d anzusetzen ist, w u r den zunächst französische u n d italienische T r u p p e n eingeladen, die abwechselnd im St. Petersburger Winterpalast spielten. Ein Teil der italienischen Schauspieltruppe des großen Theaterförderers Friedrich August v o n Sachsen, König von Polen (1670 — 1733), wurde anläßlich der Krönungsfeierlichkeiten für die Zarin aus Dresden nach Moskau geholt, u n d blieb bis 1732. Mit ihnen kam erstmals wieder das italienische Musiktheater nach Rußland. Bis 1733 w u r d e n weitere Darsteller u n d M u siker aus Deutschland u n d Italien nach St. Petersburg engagiert, die bis 1735 eine erste H o f t r u p p e bildeten, welche italienische Intermezzi und O p e r n spielte. 1736 versuchte Ernst Johann v o n Biron (1690 — 1772), als Günstling der Zarin von ihr mit dem Titel des Herzogs v o n Kurland geehrt, die T r u p p e der Neuberin nach St. Petersburg zu holen, die jedoch zunächst ablehnte. Im gleichen Jahr wurde ein völlig neues Ensemble aus Italien an den russischen H o f bestellt. Die Künstler lebten in St. Petersburg unter äußerst günstigen Bedingungen, u n d die meisten blieben mehr als fünf Jahre. 1736 wurde die erste am H o f entstandene Oper inszeniert, La forza deU'amore e dell'odio aus der Feder des H o f komponisten Francesco Araja (1709 — 1770); damit wurde die als exotisch empfundene Opera seria zu einer dauerhaften Einrichtung. Die Libretti von Arajas nachfolgenden W e r ken, Abiasare von 1737 u n d Semiramide o'l finto N i n o , aufgeführt im W i n t e r 1738, w u r den durch Jakob von Stählin in freien Versen ins Deutsche übertragen und bei H o f e ausgeteilt. Von 1735 bis 1737 spielte außerdem die C o m m e d i a - T r u p p e des Arlecchino CarloAntonio Bertinazzi, genannt Carlin, die später in Paris zu großem Erfolg gelangte, am russischen Hof. Zwischen 1736 und 1738 wurde der C o m m e d i a italiana in St. Petersburg auch durch Antonio Constantini besondere Pflege zuteil. A u ß e r d e m w u r d e seit dieser Zeit das Ballett in Verbindung mit der O p e r gepflegt; italienische Tänzer begannen, russische Tänzer auszubilden. 1737 kehrte die Truppe des „Berliner Pantalons" Hilverding nach St. Petersburg

3. Theater zurück, nachdem sie sich von Eckenberg getrennt u n d ein Jahr lang in Königsberg gespielt hatte. In St. Petersburg Schloß sich Scolari wieder Hilverding an. Ihre Vorstellungen fanden wahrscheinlich im 1736 unweit des kaiserlichen Sommerpalastes erbauten hölzernen Theaters am Caricyn Lug, später Marsfeld, statt, in dem auch in den folgenden Jahren meist deutsche T r u p p e n spielten. Das Haus w u r d e 1770 wegen seiner Baufälligkeit an den franz. Komödianten Posche verschenkt. Hilverding u n d Scolari blieben bis 1740 u n d begaben sich dann wieder nach Preußen, zunächst nach Königsberg. A m 20. Juli desselben Jahres wurde Hilverding von Friedrich dem Großen ( 1 7 1 2 - 1 7 8 6 ) in Berlin das preußische Privileg für mehrere deutsche Städte u n d der Titel des „ H o f k o m ö d i a n t e n " verliehen, unter der Bedingung, daß er sich in Preußen ansässig machen würde. Seine Truppe nannte sich n u n die „Königlich Preußische u n d Churfürstliche Brandenburgische privilegierte Große EngellHolländische u n d Italiänische Seil-Täntzer, Voltigirer u n d Luftspringer Compagnie". Hilverding w u r d e j e d o c h bald durch die Schönemannsche Truppe, die aus der N e u berschen hervorgegangen war, aus Berlin verdrängt. Möglicherweise w u r d e Hilverding das preußische Privileg wieder entzogen, weil seine Darbietungen allzu häufig mit der polizeilichen Zensur in Konflikt kamen. Er kehrte daraufhin nach R u ß l a n d zurück u n d verband sich mit J o h a n n Christoph Siegmund (1705 — 1747), der Mitglied der Eckenbergschen T r u p p e gewesen war. Die Comödianten u m Mann, Hilverding, Scolari u n d Eckenberg waren noch der alten Tradition der H a u p t u n d Staatsaktionen mit der bekannten Maske des Hanswurst u n d der sog. C o m m e d i a dell'Arte verpflichtet. Die Schauspieler „agirten", d . h . extemporierten u n d improvisierten innerhalb dramaturgischer Formen, ohne eine literarische Vorlage zu reproduzieren. Zeitgleich hielt das reformierte deutsche Theater Einzug in St. Petersburg. 1739 gelang es Anna Ivanovna, aus Deutschland stammend und daher das deutsprachige Theater bevorzugend, u n d ihrem Günstling Biron, die T r u p p e der Neuberin aus Leipzig zu engagieren, die j e d o c h nicht von der Prinzipalin selbst begleitet wurde. Die Neuberin war zu dieser Zeit am sächsischen H o f mangels Bühnenerfolgen in U n g n a d e

Historischer und soziokultureller Hintergrund gefallen und suchte nach einem W e g , ihre finanziellen Schwierigkeiten zu beseitigen. Die Vorstellungen ihrer Truppe in St. Petersburg begannen i m April 1740 und umfaßten Komödien und Farcen. Die Neubersche Truppe spielte vermutlich im Theater des 1737 erneuerten Winterpalastes an der Mojka. Im Gegensatz zu den deutschen Truppen, die vor ihnen nach St. Petersburg gekommen waren, hatten die Neuberschen Schauspieler eine offizielle Anstellung bei Hofe. Auch ihr R e pertoire und ihre Spielweise unterschieden sich von denen ihrer Standesgenossen, da sie auf der von der Neuberin gemeinsam mit dem Theaterreformer Gottsched begründeten Leipziger Schule basierten, die sich an der französischen Doctrine classique orientierte. Die Neubersche Truppe brachte neben Gottscheds Sterbendem Cato und Die Geschwister in Taurien von Johann Elias Schlegel ( 1 7 1 9 - 1 7 4 9 ) Stücke von R a c i n e , Moliere, Voltaire, Destouches, Marivaux und R e g n a r d zur Aufführung. Bevor die Truppe der N e u berin nach St. Petersburg kam, waren italienische Opern und die von Jean Baptiste Lande ( 1 7 3 4 - 1 7 4 8 ) einstudierten Ballette i m W i n terpalast aufgeführt worden. Nach dem plötzlichen T o d der Zarin am 28. Oktober 1740 und dem politischen Sturz Herzog Birons, unter dessen Protektion die deutschen Schauspieler standen, verließ die Neubersche Truppe mit Hilfe des sächsischen Ministers Graf Linar R u ß l a n d bereits i m Januar 1741 wieder, da der Hof ihnen weitere Finanzierung verweigerte und der Oberhofmarschall Löwenwolde, der die italienische Oper bevorzugte, die deutschen Schauspieler unter Druck setzte. Der T o d der Zarin und das darauffolgende theaterlose Traueijahr führten außerdem dazu, daß viele der italienischen Comici, Tänzer, Sänger und Musiker ebenfalls ihren Abschied nahmen.

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Tito von Johann Adolf Hasse ( 1 6 9 9 - 1 7 8 3 ) , samt dem von Jakob von Stählin in deutscher, italienischer und französischer Sprache gedichteten Prolog La Russia afflitta e riconsolata aufgeführt, von Stählin führte die Gesamtregie. Zusammen mit eingestreuten Balletten und Chören und begleitet von zahlreichen B ü h neneffekten schuf von Stählin mit dieser Inszenierung den Prototyp eines selbständigen bühnenmusikalischen Genres in R u ß l a n d , der am H o f besonders Mitte des 18. Jhs. eifrige Nachahmung erfuhr. Unter Elisabeth I. ersetzte Französisch das Deutsche als Hofsprache, was sich j e d o c h k a u m auf die Vorstellungen der deutschen Wandertruppen auswirkte. Dank privater Initiativen konnten deutsche Aufführungen etwa i m Moskauer „Hospitaltheater", einer Schulbühne, oder in St. Petersburg in der „deutschen Kolonie" stattfinden. 1742 kam, auf Betreiben Löwenwoldes und Landes, Sevigny mit einer französischen Schauspielgesellschaft aus H a n nover oder Kassel nach St. Petersburg. Seit dieser Zeit hatte der russische Zarenhof ein ständiges französisches Theater. Am 17. September 1742 erteilte Elisabeth I. dem Prinzipal Siegmund, der in seiner J u g e n d zwölf Jahre lang in R u ß l a n d gelebt hatte, das Spielprivileg, das insbesondere die Städte St. Petersburg, Moskau, Viborg, Narva, R i g a und R e v a l einschloß. Siegmund hatte sich mittlerweile von Eckenberg getrennt, welcher j e doch weiterhin in St. Petersburg auftrat. Spätestens 1743 kam Hilverding über R i g a nach St. Petersburg zurück und ließ sich dort als der „Russisch-Kaiserlichen Majestät allergnädigst privilegierter Comödiant" in Nachfolge der Neuberschen Truppe für längere Zeit nieder. Seit 1744 trat er offiziell als Prinzipal mit Siegmund, der ja die eigentliche Spielerlaubnis für R u ß l a n d und die Ostseeprovinzen besaß, gemeinsam in Erscheinung. Dritter Prinzipal Für Anna Ivanovna w i e für ihre Nachfol- der Truppe w a r Scolari. Ihre Vorstellungen gerin Elisabeth I. ( 1 7 0 9 - 1 7 6 2 ) stellte das fanden wahrscheinlich wieder i m Theater auf Theater ein Mittel zur höfischen Repräsenta- dem Caricyn Lug statt. 1745 versagte der H o f tion dar. Im Gegensatz zu Peter I. oder Ka- der Truppe weitere Unterstützung. Siegmund tharina II. (1729 — 1796) verfolgten diese R e - trennte sich mit einem Teil der Schauspieler gentinnen keine aufklärerischen Ziele mit der von seinen Mitprinzipalen, um für einige Zeit Förderung der Theaterkunst. 1742, im Jahr der in R i g a aufzutreten. Der Senat erteilte den Krönung Elisabeths I., weilte der H o f in Verbliebenen die Erlaubnis zum Bau eines Moskau, und es fanden Aufführungen italie- eigenen Theatergebäudes an der blauen B r ü nischer Opern statt. Zu den Krönungsfeier- cke in der Bolsaja-Morskaja-Straße, das bis lichkeiten w u r d e z.B. die Oper Clemenza di zum Anfang der 1760er Jahre bestand. Hier

101 fanden dreimal in der W o c h e deutschsprachige Vorstellungen unter Hilverdings Leitung statt, erstmals zu festgesetzten Eintrittspreisen. M a n gab traditionelle Stegreifstücke und spielte auch Marionettentheater. Das große Interesse der Zuschauer u n d die regelmäßigen Einnahm e n ermöglichten es Hilverding sogar, der Eckenbergschen Truppe kurzzeitig ihre beliebteste Schauspielerin, Anna Christina Ohl(in) (1720-1751), abzuwerben. Trotz ihrer sicheren wirtschaftlichen Situation in St. Petersburg unternahm die Hilverdingsche T r u p p e noch immer Gastspielreisen ins übrige Baltikum. 1746 vereinigten sich Siegmund und Hilverding wieder. N a c h dem T o d Siegmunds 1747 übernahm Hilverding allein die Leitung u n d ergänzte die T r u p p e durch Hans Konrad Dietrich Ekhof (1720 — 1778), dessen Schauspielstil sich später in seiner Weimarer Zeit z u m Paradigma einer bürgerlichen deutschen Schauspielkunst entwickelte. A u ß e r d e m gehörten zur Hilverdingschen T r u p p e Johanna Elendsohn (1733 — 1780), die später als ,,die N e u h o f f i n " bekannt wurde, der berühmte Konrad Ernst Ackermann (1712—1771), der zu Hilverdings Mitprinzipal und erstem Schauspieler avancierte, u n d seine spätere Frau Sophie Charlotte Schröder (1714-1792), deren Sohn Friedrich Ludwig Schröder ( 1 7 4 4 - 1 8 1 6 ) in St. Petersburg bereits als Dreijähriger in Kinderrollen debütierte und später als einer der größten deutschen Schauspieler seiner Zeit galt. Diese herausragenden Darsteller waren zuvor in H a m b u r g u n d Berlin tätig gewesen, u n d ihr Auftreten in St. Petersburg hob das Ansehen der deutschen T r u p p e selbst in der russischen höheren Gesellschaft. D u r c h die Hilverdingsche Truppe gab es nun erstmals seit dem Weggang der Neuberschen Schauspieler wieder deutsche Vorstellungen am Zarenhof. Elisabeth I. wandte sich zeitweilig v o m französischen Theater ab u n d protegierte Ackermann, Sophie Schröder u n d deren Sohn. Durch die Gastspiele Ackermanns w u r d e 1747 Alexander Petrovic Sumarokov (1717 — 1777) dazu angeregt, ein erstes russisches Historiendrama, Chorev, zu schreiben. Währenddessen übten sich einige Kadetten, darunter Peter Johann Ernst Melissinow (1726—1797), später Leiter der deutschen H o f t r u p p e , in der Kunst der Deklamation französischer Tragödien. Als dies am H o f bekannt wurde, durften sie in einem

3. Theater kleinen Theater vor der Zarin agieren und fanden großen Beifall. Trotz der Präsenz und des zwischenzeitlich nicht unbeträchtlichen Einflusses Ackermanns, wurde durch die französische H o f t r u p p e mit der weitgehenden Orientierung Sumarokovs am französischen Drama, der französische Schauspielstil mit den vermittelten italienischen Elementen letztlich z u m Vorbild fur eine russ. Schauspielkunst. V o n 1748 bis 1749 spielte Ackermann mit einer eigenständigen T r u p p e erfolgreich auf einem selbsterrichteten Theater in St. Petersburg. Z u diesem Zeitpunkt machte Fjodor Grigorij Volkov ( 1 7 2 9 - 1 7 6 3 ) die Bekanntschaft von Ackermann, Scolari u n d Hilverding. Als er darauf in seinen Heimatort Jaroslavlij zurückkehrte, richtete er im Haus seines Vaters eine Schaubühne ein, auf der er mit seinen Brüdern russische Tragödien spielte. Mit Ackermanns W i r k u n g auf Volkov machte sich wiederum der Einfluß der deutschen Theaterkunst sowohl auf das Repertoire als auch auf den Darstellungsstil des russischen Theaters geltend. 1750 konnte Volkov in Jaroslavlij mit Spenden von Adligen ein Theater bauen lassen u n d gründete damit das erste ständige russ. Theater. Die Ackermannsche T r u p p e folgte im Herbst 1749 dem H o f nach Moskau. Das Repertoire entsprach der zu dieser Zeit in Deutschland üblichen A u f f ü h rungspraxis u n d war, im Vergleich zu dem der klassizistisch orientierten französischen T r u p pe, ausgesprochen aktuell und europäisch. Es beinhaltete neben Balletten u n d Singspielen deutsche Fassungen der K o m ö d i e n v o n M o liere, Ludvig Holberg ( 1 6 8 4 - 1 7 5 4 ) u n d Carlo Goldoni (1707 — 1793), Zaire von Voltaire (1694—1778), englische Stücke, etwa von Richard Brinsley Sheridan (1751 — 1816), und deutsche Dramen von Schlegel, Gotthold Ephraim Lessing (1729—1781) oder Christian Fürchtegott Geliert (1715-1769), dessen dem Geist des R o k o k o entsprechenden Schäferspiele in R u ß l a n d bislang unbekannt gewesen waren. 1750 befahl Elisabeth I., in St. Petersburg ein neues Gebäude für öffentliche Theatervorstellungen am Caricyn Lug zu errichten. Etwa zur selben Zeit versuchte Hilverding, der vermutlich auf Gastspielreise gehen wollte, vergeblich, das steinerne Theaterhaus, das sich im Besitz des verstorbenen Siegmund befunden hatte, zu vermieten oder zu verkaufen. Im W i n t e r 1751/52 spielte ein

Historischer und soziokultureller Hintergrund

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Teil der Hilverdingschen T r u p p e mit der Familie Ackermann unter der Direktion von J o h a n n Karl Diederichs bis z u m Oktober 1753 in Danzig. Gemeinsam mit Scolari setzte Hilverding den Spielbetrieb in St. Petersburg bis 1762 fort und bereiste außerdem R i g a , Narva, Pernau, Reval, Dorpat und Warschau. N a c h dem W e g g a n g des Ehepaars Ackermann durfte die deutsche T r u p p e j e d o c h nicht mehr vor der Zarin spielen, und ihre Vorstellungen wurden ausschließlich v o n den mittleren Schichten des deutschen Bürgertums besucht, da in der höheren Gesellschaft die italienische Opera buffa in M o d e kam. 1752 holte Elisabeth I. die Truppe von Volkov nach St. Petersburg. Diese spielte auf der Hofschaubühne, was erste Maßnahmen zur Einrichtung einer russischen Hoftruppe nach sich zog. Volkov und seine Schauspieler wurden vier Jahre lang in das Kadettencorps zur Ausbildung geschickt, w o sie mitunter von den ehemaligen Kadettenakteuren u m M e l issinow unterrichtet wurden. Im GolovkinHaus in Ostrov auf der Wassili-Insel spielten sie russische Originalstücke und aus d e m Deutschen übersetzte Dramen. 1756 wurde nach d e m Vorbild der Ackermannschen T r u p p e mit den Volkovschen Schauspielern unter der Direktion Sumarokovs das erste russische Berufstheater in St. Petersburg formal begründet. Ab 1757 durfte das Ensemble auf der Hofschaubühne, w o später auch die deutsche T r u p p e unter Karl Knipper spielte, gegen Eintrittsgeld öffentlich agieren. Durch die Konkurrenz der in M o d e g e k o m menen italienischen Opera burlesque ließ 1757 der Erfolg der deutschen Comödianten unter Hilverding nach, so daß sie ihr Glück für einige Zeit in R e v a l versuchten. Im Herbst 1757 überließ Hilverding seine B ü h n e in St. Petersburg zweimal wöchentlich einem englischen Springer, Balancierer und Positurenmacher, dessen Vorstellungen auch einige Male v o n der Zarin inkognito besucht wurden. Im gleichen Jahr kam über Wien eine italienische Operngesellschaft unter der Leitung des Komponisten Giovanni Battista L o catelli ( 1 7 1 3 - 1 7 9 0 ) nach St. Petersburg, deren Opera buffa und Ballette die Zarin häufig inkognito besuchte. Aufgrund des großen Erfolges reiste Locatelli mit seiner Truppe 1758 nach Moskau und eröffnete dort 1759 ein

Opernhaus, das bis 1762 bestand. 1759 berief Elisabeth I., die selbst eine hervorragende Tänzerin war, Hilverdings Bruder Franz Anton Christoph Hilverding von W e w e n ( 1 7 1 0 - 1 7 6 8 ) v o m Wiener Kärntnertortheater gemeinsam mit d e m Ballettkomponisten J o seph Starzer ( 1 7 2 6 - 1 7 8 7 ) an das St. Petersburger Hoftheater. Im Gegensatz zu seinem Bruder beabsichtigte Franz Hilverding eher die Durchsetzung der Gottschedschen R e f o r m ideen am St. Petersburger Hof. Z u seinen ersten Inszenierungen gehörten zwei Ballette von Sumarokov, wobei er Tanz mit Pantomime, Oper, Akrobatik und Verwandlungen vereinigte. Einige der Vorstellungen fanden zunächst noch unter der Leitung von Johann Peter Hilverding in dessen Theaterhaus statt, worin sich die weiterhin bestehende Verbindung der Hilverdingschen Truppe zum Z a renhof erweist. 1760 erhöhte die Zarin die Zuwendungen für die Volkovsche Truppe, so daß sie nur noch vor dem H o f zu spielen brauchte. 1761 verringerte Hilverding aus Altersgründen seine künstlerischen Aktivitäten und übergab die Leitung der T r u p p e an Scolari. 1762 traten Peter III. ( 1 7 2 8 - 1 7 6 2 ) und nach dessen T o d im gleichen Jahr Katharina II., die das Theater später als „Schule des Volkes" bezeichnete und selbst Dramen verfaßte, die Nachfolge an. Während der Trauerzeit für die verstorbene Zarin Elisabeth verschwand die vormals so erfolgreiche italienische Opera buffa aus St. Petersburg und machte am H o f der französischen Opera comique Platz. Im März 1762 wurde Hilverding das Spielprivileg entzogen und seinem Konkurrenten J o h a n n Friedrich N e u h o f f (um 1720 — 1764), der noch 1761 in der Hilverdingschen Truppe der bevollmächtigte Stellvertreter des Prinzipals gewesen war, sowie dessen Frau Johanna Elendsohn zugesprochen. Bei den Krönungsfestivitäten für Katharina II. in Moskau wurden im Herbst 1762 italienische Intermezzi, russische und französische K o m ö dien abwechselnd mit der italienischen O p e r Olimpiade des Hofkapellmeisters Vincenzo Manfredini ( 1 7 3 7 - 1 7 9 9 ) gespielt. Das deutsche Theater war demnach bei den Feierlichkeiten in Moskau nicht vertreten. Trotz der staatlichen Trauer u m Elisabeth wurden Theatervorstellungen entgegen den Gepflogenheiten nicht vollständig untersagt. Die

103 Mitglieder des Hofes traten mitunter selbst in russischen Schauspielen oder in den v o n Franz Hilverding eingerichteten Balletten auf. So spielte man beispielsweise in der Fastnachtsw o c h e 1763 die Tragödie Zemira neben einem Ballett u n d einem Nachspiel. Im W i n ter 1763 trat mit der Neuhoffschen T r u p p e wieder eine deutsche Schauspielgesellschaft in St. Petersburg auf, nachdem sie sich zuvor in Riga u n d Königsberg aufgehalten hatte. Ihre Vorstellungen fanden viermal wöchentlich in einem v o m kaiserlichen Kammerherrn Fürst Ν . A. Golicyn gemieteten, unausgebauten Eckhaus in der kleinen Morskoj-Straße statt. O b w o h l es an Zuschauern aus dem deutschen Bürgertum nicht fehlte, der H o f von den Komödianten sehr angetan war, u n d sogar die Zarin dem Theater inkognito einen Besuch abstattete, befand sich die Neuhoffsche Truppe in einer schwierigen finanziellen Lage. Schließlich überließ Katharina II. N e u h o f f kostenlos die verlassene ehemalige Hofschaub ü h n e im Winterpalast u n d schenkte der T r u p p e die gesamte dort vorhandene Garderobe. Scolari versuchte unterdessen, anstatt St. Petersburg zu verlassen, sich als Gastwirt in der „Krasnyj Kabak" (Rote Kneipe) am Stadtrand, danach auch als Güterverwalter u n d Buchhändler zu ernähren, außerdem betrieb er eine Tanzschule. 1764 befahl die Zarin, das deutsche Theater w i e d e r u m ausschließend, daß auf der erneuerten Hofschaubühne ganzjährig abwechselnd dienstags und freitags französische u n d russische K o m ö d i e n mit italienischen Intermezzi gespielt werden sollten. Im Herbst desselben Jahres baten die für das Ballett zuständigen Franz Hilverding u n d Starzer bei H o f e u m ihre Entlassung u n d gingen zurück nach W i e n . Katharina II. fand jedoch adäquaten Ersatz und konnte so das hohe Niveau der frühen russischen Tanzkunst halten. U n t e r dem Ballettmeister Gasparo Angiolini (1731 — 1803), der 1766 in den Dienst der Zarin eintrat, wurde die Qualität des Balletts am russischen H o f noch weiter gesteigert. 1765 verfugte die Zarin die G r ü n d u n g eines für das Volk offenen russischen Komödientheaters, während die deutschen Schauspieler weiterhin ihre Kunst ohnehin nicht am Hof, sondern vor dem ,,gewöhnlichen" St. Petersburger Publik u m präsentierten. Als N e u h o f f starb, wurde sein Spielprivileg Anfang 1765 an Scolari rückübertragen, der sich mittlerweile die Lei-

3. Theater tung der ehemaligen Hilverdingschen Truppe mit Joachim Friedrich M e n d e (* 1740) teilte. Die T r u p p e gab im Winter 1765 bis zur Fastenzeit u n d dann wieder ab dem Ostermontag 1766 täglich Vorstellungen, meistens K o m ö dien, die gut besucht waren. A u ß e r d e m trat 1765 die T r u p p e des Johann Christian Wäser (1743-1781), der zuvor Mitglied der N e u hoffschen Gesellschaft gewesen war, in St. Petersburg auf. 1766 verließ Scolari mit einem Teil der Truppe St. Petersburg u n d ging nach Riga. Sein Privileg wurde auf M e n d e allein übertragen, der die T r u p p e bis 1773 leitete. N a c h dem Weggang Scolaris wurde die deutsche Schauspielgesellschaft von Katharina II. zur H o f t r u p p e ernannt u n d vermutlich bereits zu dieser Zeit mit der französischen Opera comique vereinigt. Dieser Vorgang hing damit zusammen, daß 1766 sämtliche H o f t r u p p e n , die vorher dem H o f k o n t o r u n t erstanden hatten, unter die Leitung des neuen Direktors der Hofschauspiele u n d der H o f musik, Ivan Perfilevic Elagin, gestellt wurden. Die mit der französischen vereinigte M e n desche T r u p p e spielte zweimal wöchentlich auf der hölzernen Schaubühne des Winterpalastes, wobei jeweils zuerst eine deutsche K o mödie u n d danach die Opera comique aufgeführt wurden. Letztere verdrängte die K o mödie j e d o c h zusehends, so daß schließlich zwei Operas comiques hintereinander gespielt wurden. Unkosten und Gewinne der V o r stellungen, die immer vor voll besetztem Haus stattfanden, teilten beide Truppen gleichberechtigt untereinander auf. Gleichzeitig spielte man am H o f die italienische Opera seria, neben der französischen u n d russischen K o mödie. 1768 spielte M e n d e wieder gemeinsam mit Scolari, unterstützt von dem Theaterförderer O t t o H e r m a n n Baron von VietinghoffScheel (1722-1792), in Riga. 1769 starb J o hann Peter Hilverding, der während seiner Jahre als Comödiant äußerst verschwenderisch gelebt hatte, verarmt in Moskau. Im Frühjahr desselben Jahres kehrte Scolari nach St. P e tersburg zurück, verließ die Stadt j e d o c h im Herbst erneut R i c h t u n g Riga. 1770 unterstellte er die Schauspieler in Riga Mende und seinem Mitprinzipal Anton Gantner (1740 — 1795) u n d machte Reval zum Stützpunkt seiner Reisen. Im gleichen Jahr kehrte die N e u h o f f m , die nach d e m T o d ihres Mannes 1764 in die Schuchsche T r u p p e in Deutsch-

Historischer und soziokultureller Hintergrund

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land eingetreten war, mit einer eigenen G e sellschaft nach St. Petersburg zurück u n d erhielt ein eigenes Spielprivileg. 1772 begab sich die Schauspielerfamilie M e n d e , n a c h d e m sie die Leitung des R i g a e r Theaters an Vietinghoff übergeben hatte, mit einigen anderen zurück nach St. Petersburg. Bei i h n e n w a r auch Nathanael-Ernst H ü n d e b e r g (1743-1793), der später die R e v a l e r deutsche T r u p p e leitete u n d danach D i r e k t o r des R i g a e r Stadttheaters w u r d e . U n t e r M e n d e wandelte sich das R e pertoire des deutschen Theaters in St. Petersburg. A u f Kosten der traditionellen Stegreifk o m ö d i e n spielte man n u n v e r m e h r t Lustspiele von Schlegel oder Holberg. Nachdem H ü n d e b e r g u n d M e n d e i m Jahr 1773 St. P e tersburg w i e d e r in R i c h t u n g R e v a l u n d R i g a verlassen hatten, w u r d e ihr T h e a t e r geschlossen. D i e Ära der deutschen W a n d e r t r u p p e n prinzipale in St. Petersburg ging damit zu Ende.

abwechslungsreich u n d u m f a ß t e insgesamt 91 Stücke. Es w u r d e n häufig Sing- u n d Lustspiele aufgeführt, d a n e b e n Ballette, D r a m e n v o n Lessing u n d K o m ö d i e n von Goldoni. Meist w u r d e n an vier T a g e n der W o c h e Vorstell u n g e n gegeben. 1776 w u r d e das T h e a t e r w ä h r e n d der Fastenzeit geschlossen. Danach, ab April 1776, kehrte die deutsche T r u p p e zur ehemaligen Wirkungsstätte Hilverdings, d e m T h e a t e r am Caricyn Lug zurück, in d e m zwischenzeitlich eine englische T r u p p e gespielt hatte. H i e r h e r k a m n e b e n Z u s c h a u e r n aus der v o r n e h m e n russischen Gesellschaft zweimal sogar Katharina II. N e b e n d e m bereits stark von der aufklärerischen T h e a t e r r e f o r m b e e i n f l u ß t e n R e p e r t o i r e der deutschen T r u p p e hielten sich in deren Spielweise u n d in der St. Petersburger Theaterlandschaft allgemein n o c h R e s t e der traditionellen C o m ö d i e . 1776 gab es a u ß e r d e m ein neueingerichtetes M a r i onnettentheater, das in einer Z e i t u n g s a n n o n c e die A u f f ü h r u n g einer „ C o m i s c h e n O p e r e t t e " mit d e m Titel D e r K a u f m a n n v o n Smirna ankündigte.

Das erstarkende deutsche B ü r g e r t u m St. Petersburgs n a h m sich des Theaters an, das nicht länger auf die finanziellen Z u w e n d u n g e n des Zarenhofes oder auf das Glück der E n t r e preneurs angewiesen sein wollte. D i e deutsche Gesellschaft St. Petersburgs wies ein breites soziales Spektrum auf. N e b e n H a n d w e r k e r n , K a u f l e u t e n u n d Adligen lebten hier zahlreiche Architekten, bildende Künstler, Musiker u n d Schauspieler. Es k o n n t e n sich auf den v e r schiedenen G e b i e t e n z u m Teil regelrechte Künstlerdynastien herausbilden. Bis z u m E n d e des 18. Jhs. w u c h s die Zahl der deutschen E i n w o h n e r auf etwa 19.000 an, w o m i t eine wichtige Voraussetzung f ü r die Existenz einer ständigen öffentlichen deutschen B ü h n e geschaffen war. Das T h e a t e r galt n e b e n den Kirchen, Schulen u n d Klubs als ein wichtiger Kristallisationspunkt des gesellschaftlichen Lebens der D e u t s c h e n in St. Petersburg. Als Vietinghoff, der in R i g a Repräsentant der russischen R e g i e r u n g war, sich E n d e 1775 auf Auslandsreise begab, überließ er die R i g a e r Schauspieltruppe einigen St. Petersburger Kaufleuten. Dank deren Unterstützung k o n n t e n n u n w i e d e r deutsche T h e a t e r a u f f u h r u n g e n in St. Petersburg stattfinden. D i e T r u p p e spielte zunächst im Haus Jaguzinskijs. D i e E i n n a h m e n aus d e n gut besuchten V o r stellungen w u r d e n f ü r d e n Unterhalt der Schauspieler, die Garderobe u n d die D e k o r a t i o n e n v e r w e n d e t . Das R e p e r t o i r e w a r äußerst

Z u B e g i n n der Fastenzeit 1777, a m 25. Februar, w u r d e das deutsche T h e a t e r w i e d e r u m geschlossen. Danach, trotz der R ü c k k e h r Vietinghoffs, der die Schauspieler nach R i g a hätte zurückholen k ö n n e n , zerfiel die deutsche T r u p p e . Ein Teil der Schauspieler blieb in St. Petersburg, einige andere f o r m i e r t e n sich als W a n d e r t r u p p e in R e v a l u n d holten H ü n d e b e r g aus St. Petersburg als D i rektor. N a c h d e m E n d e der Fastenzeit w u r d e das T h e a t e r a m Caricyn L u g v o n d e m aus Westfalen s t a m m e n d e n Fabrikdirektor Karl K n i p p e r gepachtet, der die Leitung der verbliebenen T r u p p e , die er das „Freie russische T h e a t e r " nannte, auf eigene Kosten ü b e r n a h m . M i t d e m Auftrag, sie zu Schauspielern auszubilden, n a h m er f ü n f z i g K i n d e r aus einem Waisenhaus auf. 1779 verpflichtete er Ivan Afanasevic Dmitrevskij ( 1 7 3 6 - 1 8 2 1 ) , den Leiter der gerade erst g e g r ü n d e t e n russischen Theaterschule, als Schauspiellehrer. D i e Z u s a m m e n a r b e i t mit der russischen T r u p p e u n d d e n kaiserlichen H o f m u s i k a n t e n h o b das N i v e a u des deutschen Theaters. D i e Vorstell u n g e n erhielten g r o ß e n Zulauf, auch die Zarin besuchte einige A u f f ü h r u n g e n . Im N o v e m b e r 1781 kam —>• August v o n K o t z e b u e v o n W e i m a r nach St. Petersburg. Er löste den liv. D i c h t e r —> J a k o b Michael

105 R e i n h o l d (von) Lenz ab, der den russischen literarischen Kreisen seine Begeisterung für William Shakespeare (1564 — 1616) vermittelte u n d damit Alexander Puskin (1799 — 1837) beeinflußte. Er w u r d e Privatsekretär von Friedrich-Wilhelm von Bawr (1731-1783), dem Begründer des russischen Generalstabs. Das deutsche Theater unter Knipper geriet inzwischen wieder in finanzielle Nöte. Der Schauspieler Karl Johannes Fiala ( 1 7 4 6 - 1 7 9 3 ) bewirkte dank seiner guten Beziehungen z u m H o f u n d mit Hilfe v o n Bawrs, der die Verantwortung für den künstlerischen und administrativen Teil übernahm, die erneute Aufnahme der deutschen T r u p p e in das Konsortium der Hofschauspiele u n d der Hofmusik, das bis 1783 Vasilij Ilic Bibikov unterstand. Es umfaßte zu dieser Zeit die russische Komödie, die russische Oper, die italienischen Opera buffa und Opera seria, die französische K o mödie, ein großes Ballettensemble, die russische Ballettschule u n d das Kinderballett. Bereits im April 1782 führte das deutsche H o f theater Kotzebues Tragödie Demetrius Iwannowitsch, Zar von Moskau auf, es folgte sein Lustspiel Die N o n n e und das K a m m e r mädchen. Im Herbst 1782 überließ von Bawr aufgrund seiner vielen Verpflichtungen die Leitung des deutschen Theaters inoffiziell sein e m Sekretär Kotzebue. Dieser brachte fortan nicht nur seine eigenen Stücke auf die Bühne, sondern erweiterte allgemein das Repertoire deutscher Dramen. A u ß e r d e m verpflichtete er einige Schauspieler aus Deutschland, darunter den berühmten Josef Anton Christ (1744 — 1823), der im N o v e m b e r 1782 mit seiner Familie nach St. Petersburg kam. Trotz aller B e m ü h u n g e n geriet Kotzebue wegen seiner Unerfahrenheit in Theaterangelegenheiten — in der Budgetführung, aber auch im U m g a n g mit Schauspielern oder dem Aufbau eines Spielplanes — in Schwierigkeiten. Besonders die korrekte Rollenbesetzung entsprechend dem Rollenfach eines Schauspielers, von der mitunter der Erfolg einer Aufführung beim Publikum abhing, bereitete i h m Probleme. Z u dieser Zeit spielten die vier H o f t r u p p e n jeweils nur einmal die W o c h e u n d abwechselnd jeden Donnerstag im Ermitaznyi-Theater vor der Zarin, so daß jede einzelne T r u p p e nur einmal im M o n a t hier eine zusätzliche Vorstellung zu geben hatte. Der T o d von Bawrs am 11. Februar 1783 beendete die Tätigkeit Kotzebues

3. Theater als inoffizieller Leiter des deutschen Theaters. Aufgrund der Intrigen am Hof, unter denen auch Christ zu leiden hatte, so daß er sich im deutschen Theater nicht etablieren konnte u n d bald wieder abreiste, und auf den testamentarischen Wunsch v o n Bawrs hin, w u r d e K o t zebue von Katharina II. nach Reval versetzt. Es folgte n u n eine recht umfassende N e u strukturierung des Theaterwesens in St. P e tersburg, sofern dieses v o m H o f abhängig war. Die Zarin ließ das Bolsoi- oder KamenyjTheater als öffentliche B ü h n e errichten. Das ,,Große Theater" oder „Theater aus Stein" w u r d e v o n dem Architekten Ludwig-Philipp Tischbein erbaut u n d mit der O p e r II m o n d o della luna des neapolitanischen Komponisten Giovanni Paisiello (1740 — 1816) eröffnet. Im Gegensatz dazu w u r d e in dem wenige Jahre später errichteten, ebenfalls öffentlichen Malyi-Theater (Kleines Theater) kein Musiktheater, sondern nur Schauspiel dargeboten. U m die Organisation der Theaterveranstaltungen u n d die Finanzierung zu verbessern, unterstellte Katharina II. ebenfalls 1783 jede T r u p p e am H o f j e einem Mitglied des neu eingerichteten Sonderkomitees zur Leitung der Schauspiele und Musik unter der Leitung v o n Α. V. Olsuijev. Die deutsche Truppe leitete Melissinow. Er schloß mit den bereits der Truppe angehörenden Darstellern neue Verträge ab u n d engagierte hervorragende Schauspieler aus Deutschland, wie Christian Wilhelm Opitz (1756-1810), u m die Qualität des deutschen Theaters zu verbessern. 1784 umfaßte die deutsche T r u p p e 25 Schauspieler. M a n spielte jeweils mittwochs auf der renovierten B ü h n e des Caricyn Lug, auf der am Samstag die Vorstellungen des französischen, am Sonntag die des russischen Theaters stattfanden, montags spielten die drei T r u p p e n im Wechsel. Die Aufführungen waren so gut besucht, daß häufig beim Verlassen des überfüllten Theaters unter den Zuschauern ein T u m u l t ausbrach, der mitunter so weit eskalierte, daß dabei sogar Menschen ums Leben kamen. Die besonders populären Stücke des deutschen Repertoires w u r d e n auch im Bolsoi-Theater aufgeführt. W i e in Reval oder Riga schon lange üblich, w u r d e n auch in St. Petersburg Benefizvorstellungen gegeben. 1784 führte das Theaterkomitee das Prinzip ein, Schauspieler immer für mindestens zwei bis drei Jahre zu verpflichten und

Historischer und soziokultureller Hintergrund regelte die Altersversorgung der Darsteller. 1786, nach dem Tod Olsufjevs, w u r d e die Leitung der Hoftruppen unter d e m Direktor S. F. Strekalov wieder vereinigt. Von den nun anfangs neunzehn, schließlich nur noch fünfzehn Schauspielern des deutschen Theaters, blieb nur etwa die Hälfte für längere Zeit in St. Petersburg. Die deutsche Truppe w a r auch beim russischen Publikum erfolgreich. Beliebt waren die W e r k e Friedrich Schillers ( 1 7 5 9 - 1 8 0 5 ) , insbesondere Die R ä u b e r und Kabale und Liebe. Etwa zeitgleich mit ihrer deutschen Aufführung wurden sie übersetzt und in russischer Sprache inszeniert. In Gateina, d e m Sitz des damaligen Thronfolgers Paul (1754 — 1801), spielte die deutsche Truppe bereits 1787 den ersten Akt des Don Carlos. Damit trat Schiller seinen weitreichenden Siegeszug in R u ß l a n d an. Eine besondere W ü r d i g u n g erfuhr er unter dem reformfreudigen Zar Alexander I. (1777 — 1825). Schillers Auffassung vom Theater als „moralischer Anstalt" w u r d e besonders i m russischen Geistesleben wirksam. Durch Schiller erfolgte in den ersten Jahrzehnten des 19. Jhs. die Abkehr v o m französischen Kultureinfluß, und seine Gedankenwelt wies den W e g zum deutschen Idealismus. Auch noch weit darüber hinaus blieben Schillers Ideen i m politischen Denken in R u ß l a n d einflußreich. Trotz der Existenz der Hoftruppe überließ das deutsche Bürgertum von St. Petersburg die Angelegenheiten des deutschen Theaters nicht mehr vollständig d e m Hof. So soll bereits 1788 in der Stadt ein Liebhabertheater bestanden haben, das der deutschen Hoftruppe Schauspieler abwarb. 1791 kehrte Kotzebue kurzzeitig w i e d e r nach St. Petersburg zurück. Im gleichen Jahr führte das Hoftheater sein damals bekanntestes Stück Menschenhaß und R e u e auf, das auch in Moskau gespielt und dort begeistert aufgenommen wurde. Kotzebues B e m ü h u n g e n , erneut eine dauerhafte Stellung in St. Petersburg zu erlangen, scheiterten an seiner problematischen Beziehung zu Katharina II. Sein Schauspiel Doctor Bahrdt mit der eisernen Stirn oder Die Deutsche U n i o n gegen Zimmermann von 1790, als dessen Verfasser er, vermutlich aus R a c h e , „Freiherr von Knigge" angab, da Adolph von Knigge ( 1 7 5 2 - 1 7 9 6 ) einer seiner schärfsten Kritiker war, w u r d e aufgrund der fragwürdigen Inhalte bezüglich Politik und R e l i g i o n in den fol-

106 genden Jahren Anlaß für die wiederholte Verfolgung Kotzebues in R u ß l a n d . Anfang 1792 rettete ihn nur die Intervention Katharinas II. vor einem Gerichtsverfahren. Auch seine Verteidigungsschrift An das Publikum von 1795 änderte nichts an seiner Lage. In den 1790er Jahren begann, durch die kontinuierliche Ubersetzung zahlreicher Stücke Kotzebues, die deutsche Dramatik einen noch stärkeren Einfluß auf das russische Theater auszuüben, insbesondere auf die Schaffung bürgerlicher und rührender Dramen, und die bisherige Orientierung am franz. Klassizismus w u r d e weiter zu verdrängt. Die Aufführungen der Kotzebueschen Dramen im russischen Theater waren j e d o c h zunächst auf Moskau beschränkt, erst ab 1798, als das deutsche Hoftheater wiedereröffnet wurde, wurden sie auch in St. Petersburg inszeniert. Unter den drei Hoftruppen nahm die deutsche, wenn man von der Höhe der Gagen ausgeht, eine Mittelstellung ein, sie rangierte hinter der französischen und vor der russischen. Trotz Sparmaßnahmen entstanden dem H o f durch den Unterhalt der drei Truppen jedoch so hohe Kosten, daß das deutsche Ensemble 1792 aufgelöst wurde. Ebenso erging es Anfang der 1790er Jahre der kostenintensiven italienischen Operntruppe. Am Hof engagiert blieben die französische und die russische Schauspieltruppe sowie das Ballett. Das deutsche Theater bestand als privates Unternehmen weiter. Wohlhabende deutsche Kaufleute und Handwerker nahmen sich nach ihrer Ablösung v o m H o f der Schauspieler an. Sie finanzierten sie sowie das Inventar des Theaters und m i e teten einen Saal im Haus des E. D. Kuselevskij, einem Hinterhofgebäude des Palais Lanskoj am Palastplatz, der 600 Zuschauer faßte. Das Kuselevskij-Haus fungierte bis z u m April 1819 unter verschiedenen N a m e n als Spielort des deutschen Theaters. Daneben traten wieder deutsche Wandertruppen auf den Plan. 1795 spielte die Wandertruppe der Louise Caroline Tilly ( 1 7 5 7 / 6 0 - 1 7 9 9 ) in St. Petersburg, blieb j e d o c h ohne finanziellen Erfolg. Als sie die Nachricht v o m T o d ihres Mannes, des berühmten Komödianten Johann Karl Tilly (1753 — 1795) erhielt, reiste die Truppe w i e d e r ab. 1796 bestanden in St. Petersburg zwei deutsche Privattheater, die Stücke von Lessing, Kotzebue, August W i l h e l m Iffland ( 1 7 5 9 1814) und Otto-Heinrich von Gemmingen-

107 H o r n b e r g ( 1 7 5 5 - 1 8 3 6 ) spielten. Als Zarin Katharina II. Anfang N o v e m b e r 1796 starb, rief ihr Nachfolger Paul I. ein Trauerjahr aus u n d untersagte sämtliche Bühnenaufführungen u n d Tanzveranstaltungen. Die Mitglieder der kaiserlichen Theater bekamen zwar weiterhin ihre Gehälter ausbezahlt, aber die deutschen Ensembles in St. Petersburg u n d im Baltikum gerieten in finanzielle Bedrängnis. Die Trauerzeit wurde bereits nach wenigen M o n a t e n aufgehoben, doch die Thronbesteigung Pauls I. brachte eine neue Zensurordnung und andere Beschränkungen für die Komödianten mit sich. D e r Zar beschäftigte sich persönlich mit den Hoftheatern und den Schicksalen der einzelnen Schauspieler u n d unterschrieb stets eigenhändig die sie betreffenden Erlasse. Die bis dahin dynamische Entwicklung der russischen Theaterkultur begann allgemein zu stagnieren. Angeblich erließ Paul I. einen Ukas, nach d e m in allen Universitätsstädten im russischen Hoheitsgebiet öffentliche Theateraufführungen und Liebhabertheater verboten sein sollten, u m die sittliche Integrität der Studenten nicht zu gefährden. Dieser Erlaß führte später z u m Theaterverbot in Dorpat, hatte j e d o c h keine Auswirkungen auf Moskau oder St. Petersburg. Etwa zur gleichen Zeit entstanden dem Liebhabertheater im Kuselevskij-Haus finanzielle Schwierigkeiten, da die Ausgaben die Einnahmen bei weitem überstiegen, so daß es den deutschen Kaufleuten kaum länger möglich war, das Theater zu finanzieren. 1797 spielte noch einmal die Wandertruppe von Tilly sowie die von Carl R u n d t h a l er (um 1 7 5 0 - 1 8 0 9 ) in St. Petersburg. Tilly gastierte in der Manege im Kuselevskij-Haus u n d brachte dort Die Opfer des Todes u n d Die Unglücklichen von K o t zebue zur Aufführung. U m das weiterhin bedrohte deutsche Theater vor dem Bankrott zu retten, rief Annemarie Sauerweid, geb. Kirchhoff, Mitglied der Gruppe des ehemaligen Vietinghoffschen Ensembles, die in St. Petersburg geblieben war, ihren Schwiegersohn, den weitgereisten Straßburger kaiserlichköniglichen Hof-Fechtmeister und „Maschinisten" Joseph Mire (* u m 1760), der sich zu dieser Zeit in Riga aufhielt, nach St. Petersburg, w o er im Frühjahr 1798 eintraf. Er gab zunächst einige Vorstellungen, darunter Die Landung des Kapitäns C o o k auf der Insel u n d eine Schlacht im Volkssaal des ersten öffentli-

3. Theater chen Parks von St. Petersburg, dem NaryskinGarten. Nachdem er sich einiges Ansehen erw o r b e n hatte, gewährten i h m die deutschen Kaufleute u n d Intellektuellen einen Kredit, so daß er ihnen das Inventar des Theaters abkaufen und die Manege im Kuselevskij-Haus pachten konnte. Mire warb dem Prinzipal Rundthaler, der in einem Gebäude der Akademie der Wissenschaften auf der Wassili-Insel spielte, einen großen Teil seiner T r u p p e ab, u. a. die Primadonna Charlotte Müller, so daß jener sich nach Reval zurückziehen mußte. Mire engagierte auch die Schauspieler der Prinzipalin Tilly sowie einige Theaterliebhaber aus dem bürgerlichen Mittelstand der St. Petersburger deutschen Gesellschaft. Die erneuerte zwanzigköpfige T r u p p e n a h m 1798 den Spielbetrieb am H o f mit Kotzebues O p fertod wieder auf. Das Theater im KuselevskijHaus w u r d e am 20. Februar 1799 mit einem feierlichen Vorspiel u n d dem Stück Der Großfürst des W i e n e r Dramatikers Friedrich Wilhelm Ziegler (1759 — 1827) wiedereröffnet. Bis z u m 11. Dezember 1799 spielte man 150 Stücke in 130 Vorstellungen, darunter 94 Neueinstudierungen u n d 56 Wiederholungen. Es handelte sich u m Trauerspiele, Lustspiele, Singspiele, komische Opern, Farcen etc. von Kotzebue, Iffland, Christian Heinrich Spieß (1755 — 1799) oder Friedrich Ludwig Schröder. Da es der T r u p p e an Tänzern u n d Sängern mit entsprechenden Fähigkeiten m a n gelte, w u r d e n zunächst keine O p e r n aufgeführt. Bis 1801 gehörte dem Ensemble auch der Schriftsteller —>• J o h a n n Christoph Engelmann, gen. Kaffka, als Schauspieler an, der später in Riga Herausgeber des Nordischen Archivs wurde. In den folgenden Jahrzehnten fanden die Vorstellungen der deutschen T r u p p e täglich statt, außer dienstags u n d freitags, da an diesen Tagen die deutschen Kaufleute ihre Korrespondenz erledigten und darum die A u f f ü h rungen nur wenig Zulauf hatten. Die deutschen Handwerker fanden an den Lustspielen Kotzebues u n d Ifflands Gefallen. Außerdem w u r d e n im deutschen Theater auch wieder italienische u n d französische Opern gegeben. Dank der Unterstützung der Deutschen Kaufmännischen Gesellschaft u n d des G r o ß fürsten Konstantin Pavlovic ( 1 7 7 9 - 1 8 3 1 ) konnte Mire durch Vermittlung —> Friedrich Maximilian Klingers unter Protektion der

Historischer und soziokultureller Hintergrund Zarin Maria Fedorovna (1759 — 1828) beträchtliche Geldmittel flir seine Theaterunternehmung sammeln. Es gelang ihm, Schauspieler und Sänger aus zahlreichen deutschen Theatern zu engagieren, so daß das Theater mit Hilfe der Zuschüsse aus dem Kabinett des Zaren und der kaiserlichen Theaterdirektion auf ein insgesamt dreiundzwanzigköpfiges Ensemble nebst Orchester und bis zu 65 weiteren Mitarbeitern anwuchs. 1800 wurde die T r u p p e fast vollständig erneuert, da sich die Schauspieler in einem Konflikt mit Mire befanden und sich deshalb auch an Paul I. wandten. Mire, der seine nicht unbeträchtlichen Schulden bei den zahlreichen Gläubigern nicht begleichen konnte, mußte am 29. A u gust 1800 seine Entreprise zu äußerst günstigen Bedingungen der Direktion der kaiserlichen Theater unter dem ehemaligen kaiserlichen Stallmeister Aleksandr L'vovic Naryskin (1799—1819) übergeben. Die Direktion verpflichtete sich, für Mires Schulden aufzukommen. Kotzebue, der sich als Leiter des B u r g theaters in Wien aufhielt, war unterdessen 1799 wiederholt nach Rußland gereist, u m die Verwandten seiner Frau, Tochter eines russischen Generals, zu besuchen. Bei einem Aufenthalt in Königsberg wurde er verhaftet und auf Befehl des Zaren in die sibirische Stadt Kurgan verbannt, w o er fast ein Jahr lang lebte. Der Grund für seine Verbannung war, neben D o c t o r Bahrdt, möglicherweise sein Drama Graf Benjowsky oder D i e Verschwörung auf Kamtschatka oder Sultan Wampuni, oder die Wünsche. In beiden Dramen wird ein Herrscher verspottet. Anscheinend wollte Paul I. aus Mißtrauen gegenüber allen westeuropäischen Schriftstellern an Kotzebue ein Exempel statuieren, auf jeden Fall sollte ein mögliches Einschleppen revolutionärer Ideen durch den bekannten Schriftsteller verhindert werden. Außerdem hatte der Zar generell befohlen, daß jemand, der das russische R e i c h verlassen hatte, nicht mehr zurückkehren dürfe. Das Stück Der alte Leibkutscher Peters des Dritten, das Kotzebue vier Jahre vorher verfaßt hatte, und das nun von N . S. Krasnopolskij mit einer W i d m u n g an Paul I. übersetzt wurde, gefiel dem Zaren j e d o c h so gut, daß er Kotzebue begnadigte und ihm das Gut Worrokül (Vooru) in Livland schenkte. A m 20. August 1800 übernahm Kotzebue nach dem Aus-

108 scheiden Mires fur ein Jahr wieder die Leitung des deutschen Hoftheaters in St. Petersburg, das zu diesem Zeitpunkt allerdings formell noch nicht existierte. Er wurde verpflichtet, in Zukunft zusammen mit Krasnopolskij seine Dramen zu zensieren und Begriffe wie „ B ü r ger", „ R e p u b l i k " , „Freiheit", „Gleichheit", „Patriot" etc. zu streichen. Unter Kotzebue änderte sich die Zusammensetzung der deutschen Truppe. Schauspieler, die v o m einheimischen Publikum abgelehnt wurden oder das rauhe Klima nicht vertrugen, verließen St. Petersburg. D a die Theaterdirektion Mires Pachtvertrag übernahm, blieb das KuselevskijHaus als Spielort erhalten. A m 16. Oktober 1800 schlug Naryskin vor, Kotzebue die künstlerische und ökonomische Aufsicht über das deutsche Theater vollständig zu übertragen. D o c h trotz aller Vergünstigungen, wie der Erlaubnis zum Besuch der französischen Vorstellungen im exklusiv für den H o f vorgesehenen Ermitaznyi-Theater und der Zusage v o n Benefiz-Vorstellungen fur jedes seiner eigenen Stücke, deren Erlös ihm zufließen sollte, versuchte Kotzebue wiederholt, seine Entlassung aus dem russischen Staatsdienst zu erwirken. Kotzebue plante, zuerst sein Drama Johanna v o n Montfaucon aufzufuhren, konnte dieses Vorhaben allerdings erst Anfang 1801 realisieren. Das deutsche Ensemble litt unter den strengen Zensurbestimmungen. So wurde etwa Kotzebue bei der Einreise sein Drama Gustav Wasa w e g g e n o m m e n und mit einem Vermerk, der die Verwendung des Textes untersagte, wieder zurückgegeben. Außerdem hatte Kotzebue mit den Intrigen der M m e Chevalier ( * u m 1770) zu kämpfen. Sie war die von Paul I., der sich ohnehin sehr für französische Literatur und französisches Theater begeisterte, favorisierte Primadonna der französischen Truppe. Aufgrund ihrer Interventionen mußten die für den Zaren im Ermitaznyi-Theater bzw. in Gateina anberaumten Vorstellungen der deutschen Truppe mehrmals wieder abgesagt werden, darunter die Einstudierungen von Kotzebues Bruderzwist oder die Versöhnung und IfHands D i e Hagestolze. Das französische Theater glänzte mit seinen prachtvoll ausgestatteten Opernauffuhrungen. Es galt in den oberen Gesellschaftsschichten noch immer als die Verkörperung der wahren Bühnenkunst, geriet j e doch ebenfalls unter den Einfluß der

109 Kotzebueschen Dramatik, die um 1800 sowohl in Deutschland als auch in Frankreich, England u n d auf russischen B ü h n e n gespielt wurde. Die Situation fur das deutsche H o f theater besserte sich nun. Ende 1800 führte die T r u p p e der M m e Chevalier im KamenyiTheater die französische Fassung von Johanna von Montfaucon, am S.Januar 1801 die Ubersetzung von Menschenhaß u n d R e u e auf. Im gleichen Jahr konnte die deutsche Truppe unter Kotzebue dessen Schauspiele Octavia, Die beiden Klingsberg, Der Taubstumme oder Der Abbe de l'Eppe u n d Das Epigramm auf die Bühne bringen. Daß neue Stücke in der R e g e l von Kotzebue selbst stammten, lag darin begründet, daß Theatertexte anderer westlicher Autoren aufgrund der strengen Zensurbestimmungen, die erst im Mai 1801 wieder gelockert wurden, nicht nach R u ß l a n d eingeführt werden durften. Aufgrund des durchschlagenden Erfolgs der D r a m e n Kotzebues schwand um die Jahrhundertwende die Bedeutung des französischen Theaters am St. Petersburger Hof. U n t e r der Direktion K o t zebues wurden vom deutschen Hoftheater elf seiner Stücke aufgeführt, die Hälfte dieser D r a m e n waren Rührstücke, deren beherrschendes Thema Prüfungen u n d Lohn tugendhafter Menschen war. Eine N e u e r u n g stellte das von rührendem Beiwerk fast freie Kotzebuesche Lustspiel dar, das einen h o h e n Anteil am Repertoire hatte. Kotzebue schöpfte hierbei mit zahlreichen originellen Einfallen u n d komplizierten Verwicklungen die Möglichkeiten der Verwechslungskomödie u n d des Intrigenspiels theaterwirksam aus. Z u diesen Stücken gehörte das Lustspiel E u lenspiegel, eine fast schon als Hanswurstiade zu bezeichnende Posse, die wie einige andere seiner D r a m e n in St. Petersburg uraufgeführt wurde, noch bevor sie in Deutschland erschien. Alle Stücke, die Kotzebue in St. Petersburg schrieb, w u r d e n ins Russische übersetzt, doch die neue deutsche H o f t r u p p e fand im ersten Jahr ihres Bestehens wenig Beachtung in der breiteren russischen Öffentlichkeit. Kotzebue selbst konnte sich wegen seiner unsicheren Situation k a u m stärker u m das russische Publikum bemühen. Sein dritter Aufenthalt in St. Petersburg blieb daher im Gegensatz zu den vorigen in der russischen Literatur ohne Echo. Als Paul I. ihn mit einer Beschreibung des Michailovskij-Palastes be-

3. Theater auftragte, nutzte Kotzebue die Gelegenheit, um sich weitgehend vom Theater zurückzuziehen u n d übertrug die Verantwortung für die deutsche Bühne einem neu angestellten Regisseur. A m 11. März 1801 w u r d e Paul I., für den Kotzebue unverhüllte Sympathien gehegt hatte, ermordet. Nach der T h r o n b e steigung Alexanders I. w u r d e Kotzebue im April 1801 aus d e m A m t des Direktors des deutschen Theaters verabschiedet und verließ Rußland, ebenso wie M m e Chevalier. Bis 1802 übernahm der Theaterzensor u. Titulärrat Friedrich Georg v o n Adelung (1768 — 1843), der schon vorher zur dt. Truppe gehört hatte, kurzzeitig die Leitung des E n sembles, dann w u r d e n die deutschen Schauspieler aus dem Verband der kaiserlichen Hoftheater wieder entlassen u n d erneut von Mire ü b e r n o m m e n . Die Jahre 1797 bis 1801 k ö n n e n im Hinblick auf das deutsche Theater in St. Petersburg als ,,Kotzebues Zeitalter" bezeichnet werden. O b w o h l seine Art der Dramaturgie heute umstritten ist, fesselte er u m die W e n d e v o m 18. zum 19. Jh. zwanzig Jahre lang die Aufmerksamkeit des deutschen, französischen, englischen u n d russischen P u blikums. Als die deutsche T r u p p e in St. Petersburg 1801 erneut unter die Leitung Mires geriet, der Vorstellungen klassischer Stücke, etwa von Schiller, nur ungern ansetzte, bildeten die D r a m e n v o n Kotzebue neben denen v o n Iffland weiterhin die Basis des R e p e r toires. Im 19. Jh. wuchs die deutsche Bevölkerung St. Petersburgs weiter an und bot somit die Voraussetzungen für den Fortbestand des deutschen Theaters. Zwischen 1795 u n d 1815 brachten Kriege u n d politische Umwälzungen St. Petersburg einen weiteren Zuwachs an Einwanderern aus zahlreichen europäischen Ländern, u n d die geographische Lage der Hauptstadt, die sie zur Durchgangsstation von jährlich etwa 4000 Reisenden machte, trug ebenfalls zur Vielfalt der Theaterlandschaft bei. Da mehrere Angehörige des Zarenhofes aus deutschen Fürstenhäusern stammten und zahlreiche deutsche diplomatische Vertretungen bestanden, wurde das von 1800 bis 1802 wieder existierende deutsche Hoftheater, das spätestens seit diesem Zeitpunkt den Status eines Residenztheaters besaß, zu einer h o c h geschätzten repräsentativen Einrichtung der russischen Regierung. 1802 begann auch Zar

Historischer und soziokultureller Hintergrund Alexander I., dessen Familie das deutsche Theater besonders schätzte, die Vorstellungen seiner Hoftruppen zu besuchen, zunächst die französischen und russischen, später auch die deutschen. N a c h einer kurzen, für die deutsche T r u p p e positiv verlaufenden Periode begannen j e d o c h unter Mire, der das deutsche Theater bis 1805 wieder als Privatunternehmen führte, schwierige Zeiten. Dank seiner guten Beziehungen zum H o f erhielt Mire finanzielle Unterstützung aus der Staatskasse. Er erweiterte das Ensemble u m eine Balletttruppe und ein O r chester aus Deutschland, so daß die Zahl der Angestellten des deutschen Theaters in den folgenden zwei Jahren auf 98 anwuchs. Mire konzentrierte sich vorwiegend auf das M u siktheater. Das Schauspiel war zunächst lediglich mit Unterhaltungsstücken von Johann Emanuel Schikaneder ( 1 7 5 1 - 1 8 1 2 ) oder —> Christlieb Georg Heinrich Arresto, genannt Burchardi, vertreten. Mit seinen pompösen Opernaufführungen, etwa Axur K ö n i g von Ormus v o n Antonio Salieri (1750 — 1825), erregte Mire anfangs großes Aufsehen. Da er durch Vermittlung Klingers Vorstellungen vor dem H o f im Winterpalast geben durfte, ohne daß die deutsche T r u p p e offiziell zu den Hoftheatern zählte, gelang es ihm, renommierte Schauspieler und Musiker zumindest für begrenzte Zeit aus Deutschland nach St. Petersburg zu holen. Unter der Leitung des Kapellmeisters Siegmund N e u k o m m führte Mires Orchester Symphonien von Joseph Haydn ( 1 7 3 2 - 1 8 0 9 ) und Wolfgang Amadeus Mozart ( 1 7 5 6 - 1 7 9 1 ) auf. N o c h viele Jahre später setzte sich das kaiserliche Orchester teilweise aus den hervorragenden Instrumentalisten des ehemaligen deutschen Orchesters zusammen. Ebenso wenig wie an anderen deutschen Theatern existierte in der St. Petersburger Truppe zu dieser Zeit eine Trennung von Schauspiel- und Opernensemble. D i e Darsteller, die aus dem Baltikum und zahlreichen deutschen Städten kamen und deren Darstellungsstile sich zum Teil stark unterschieden, traten als Sänger, Tänzer und Schauspieler auf. A m 10. Oktober 1802 spielte die deutsche Truppe im Ermitaznyi-Theater vor d e m Zaren Mozarts Zauberflöte; nach den üblichen Gepflogenheiten folgte darauf ein Ballett. D a diese Inszenierung den Beifall des Hofes fand, erhielt Mire v o m Zar Geschenke.

110 N a c h d e m die Zarenfamilie im KuselevskijHaus die Zauberoper Das Donauweibchen v o n Ferdinand Kauer (1751 — 1831) gesehen hatte, wurde diese ein oft gespieltes Erfolgsstück auf den Bühnen in St. Petersburg und Moskau. D i e Anzahl der Vorstellungen, die das deutsche Ensemble gab, war relativ hoch. O f t wurden Stücke nur einmal gespielt, bei Erfolg j e d o c h bis zu zwanzig Mal wiederholt, was am häufigsten bei Opern geschah, etwa im Fall der Donaunymphe, der Fortsetzung des Donauweibchens. Z u dieser Zeit gab es durchaus Stimmen, die sich mit Mires Arbeit und gerade mit seiner Vorliebe für üppige Dekorationen und K o s t ü m e zufrieden zeigten, auch das Verhältnis z u m Ensemble war noch ungetrübt. D a das Publikum sich fast ausschließlich aus St. Petersburger Deutschen zusammensetzte und damit zahlenmäßig recht begrenzt war, erneuerte Mire, ebenso wie Kotzebue vor ihm, das Repertoire ständig. Besonders beliebt waren Singspiele wie Die Schwestern v o n Prag von Wenzel Müller ( 1 7 6 7 - 1 8 3 5 ) . Außerdem spielte man italienische und französische Opern, deren Libretti ins Deutsche übersetzt wurden. D i e komischen Opern wurden v o n der deutschen T r u p p e häufig auch auf russischen Bühnen gespielt. Außerdem bildeten französische Vaudevilles einen Teil des Repertoires. Mires eigenwillige Besetzungspolitik entgegen den vertraglich festgelegten Rollenfächern führte j e d o c h zu U n m u t unter den Darstellern, so daß Anfang 1803 einige der besten Sänger die deutsche Truppe verließen. D a Mire sich weiterhin mehr u m die Ausstattung des Theaters, Dekorationen, Garderobe etc. bemühte und wenig Sinn für die Auswahl guter Darsteller bewies, wurde ihm dieser personelle Verlust z u m Verhängnis. D i e Inszenierungen klassischer Tragödien fielen beim Publikum durch, da die Fähigkeiten der Schauspieler Stücken wie Schillers Verschwörung des Fiesco zu Genua sowie Shakespeares Hamlet nicht gerecht wurden. Die Leistung der Schauspieler in solchen Inszenierungen wurde v o m Publikum nach der gefühlsbetonten Interpretation ihrer Rollen und der Wahrhaftigkeit und Natürlichkeit ihres Spiels beurteilt, während man anderswo durchaus auch das Typenhafte und Karikierende schätzte. Trotz der teilweise skeptischen Haltung der Z u schauer war die Beharrlichkeit einzelner Dar-

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steller groß. Energisch setzten sie sich gegen ihre Kritiker zur W e h r . Die publikumsarmen Sommermonate 1803 brachten dem deutschen Theater in St. Petersburg eine finanzielle Krise. Mire b e m ü h t e sich ohne Erfolg u m die Wiederaufnahme in das Konsortium der kaiserlichen Hoftheater. In der folgenden Zeit beschränkte er sich weitgehend auf Inszenierungen beliebter Konversationsstücke. Die zeitgenössische deutsche Dramatik war vertreten durch D r a m e n Klingers u n d des Schauspielers J o h a n n Christian Brandes (1753 — 1799) sowie Stücke v o n —> Friedrich Eberhard R a m b a c h ( 1 7 6 7 - 1 8 2 6 ) u n d Spieß, dessen Ritterdrama Klara v o n Hoheneichen am 15. Dezember 1803 gegeben wurde. Schauspiele Shakespeares in der Bearbeitung von Schlegel u n d Tieck w u r d e n inszeniert, darüber hinaus klassische W e r k e von Johann Wolfgang von Goethe (1749 — 1832), Lessing u n d Schiller, etwa die beim Publikum besonders beliebten R ä u b e r oder D o n Carlos. Die St. Petersburger Erstaufführung v o n Schillers Maria Stuart fand am 12. September 1803 statt. Daneben wurden noch häufig aktuelle Stücke von Kotzebue gegeben, da diese eine hohe Besucherzahl garantierten, so z.B. sein Lustspiel Die deutschen Kleinstädter von 1803, eines der ganz wenigen Kotzebueschen Schauspiele, die noch heute an deutschen B ü h n e n aufgeführt werden. Der Stoff dieses Dramas wurde, vermittelt durch Puskin, der in den 1810er Jahren das deutsche Theater in St. Petersburg einige Male besuchte, von Nikolaj Gogol (1809 — 1852) in seinem Revizor verarbeitet. Außerdem wurde das Stück 1804 sogar in d e m fast ausschließlich für die französische T r u p p e reservierten ErmitaznyiTheater aufgeführt. Die Beliebtheit der Deutschen Kleinstädter beim russischen P u blikum entsprang nicht zuletzt der Genugtuung über die ironisierende Darstellung deutscher Verhältnisse. Z u bemerken ist noch, daß am 26. Februar 1803 Kotzebues Graf B e n jowsky, jenes Stück, das vier Jahre zuvor den Anlaß zur Verbannung des Dramatikers nach Sibirien gegeben hatte, erfolgreich im St. Petersburger deutschen Theater gespielt wurde. Der Vorteil der W e r k e Kotzebues u n d Ifflands für Mire lag darin, daß sie mit geringem A u f w a n d und wenigen Schauspielern u m g e setzt werden konnten. Charakteristisch für Mires Aufführungen waren j e d o c h nach wie

3. Theater vor prunkvolle Dekorationen u n d Kostüme, Feuerwerke und Verwandlungen. Seine Operninszenierungen k o n n t e n allerdings dem Vergleich mit der französischen Hoftruppe, die mit besseren Sängern und Darstellern ausgestattet war, nicht mehr standhalten, so daß sie in Mißkredit gerieten. Mire versuchte, seine personalen Mißstände im Bereich des Musiktheaters auszugleichen, indem er eigentliche Sängerdarsteller im Schauspiel einsetzte u n d andere Schauspieler zur Ü b e r n a h m e v o n Gesangspartien zwang, was einen weiteren Qualitätsverlust der Aufführungen des deutschen Theaters zur Folge hatte. Schließlich wurden die Vorstellungen nur noch mittelmäßig v o m Publikum frequentiert. U m den Erfolg des Theaters wieder zu steigern, mußten Schauspieler angeworben werden, die sich insbesondere in Rollen der Kotzebueschen Dramatik bereits einen N a m e n gemacht hatten. Anfang 1804 engagierte Mire —> Friedrich Albert Gebhard aus Riga, O b e r haupt einer Theaterfamilie. Die Gebhards blieben, mit einer Unterbrechung von 1805 bis 1806, als sie in Moskau spielten, u n d einer von 1819 bis 1822, als Gebhard die Leitung des Revaler deutschen Theaters inne hatte, bis 1830 in St. Petersburg u n d unterhielten w ä h rend dieser Zeit auch einen Künstlersalon. Gebhard u n d seine Frau waren beim deutschen Publikum äußerst beliebt. Selbst die Zarenfamilie besuchte mehrmals die Vorstellungen z u m Benefiz der Gebhards. 1830 ging die Familie nach Deutschland. N a c h d e m Mire dem Ehepaar Gebhard für die Dauer seiner Abwesenheit die Leitung der St. Petersburger deutschen T r u p p e übergeben hatte, untern a h m er, v o m Zaren mit 40.000 R u b e l n ausgestattet, in der ersten Hälfte des Jahres 1804 eine sechsmonatige Reise nach Deutschland u n d engagierte zwölf Schauspieler, vier T ä n zerinnen u n d siebzehn Musiker nach St. Petersburg. Unterdessen hatten die Gebhards einen finanziellen Ausgleich in der Theaterbilanz erzielt, so daß der Erfolg des Theaters n u n unter guten Voraussetzungen stand. Die Künstler, die Mire angeworben hatte, kamen jedoch teilweise erst spät u n d in großen zeitlichen Abständen nach St. Petersburg, so daß die Besetzung der Rollen weiterhin mangelhaft blieb, außerdem waren die schauspielerischen Fähigkeiten einiger von ihnen unzureichend. Mires Reise m u ß daher als Mißerfolg

Historischer und soziokultureller Hintergrund betrachtet werden. Mitte 1804 ließ der Schauspieler Karl v o n Steinsberg (um 1750 — 1806), der sich zunehmend über sein eigentliches komisches Rollenfach hinaus auch auf ernste R o l l e n konzentrierte, seinen Kontrakt bei Mire auslaufen, denn sein beliebterer Kollege, Karl G. Leonhard Lindenstein (um 1790 — nach 1830), der mit seiner hanswurstischen Körpersprache K o m i k erzeugte und Beifall erregte, nahm ihm die Hälfte der R o l l e n in seinen Fächern ab. Steinsberg ging mit einigen anderen Schauspielern nach Moskau, w o er ein deutsches Theater im D e m i d o v - H a u s eröffnete. In den folgenden Jahren fand ein reger Austausch der Schauspieler zwischen St. Petersburg und Moskau statt. Als Ersatz flir Steinsberg engagierte Mire den Schauspieler und Theaterdichter Arresto. V o n ihm stammt das seinerzeit viel gespielte Stück D i e Soldaten. Trotz aller B e m ü h u n g e n war die Situation des deutschen Theaters in St. Petersburg weiterhin problematisch, die Schauspiele und Operetten blieben mittelmäßig. Finanziellen Ausgleich verschafften allein das Orchester der deutschen T r u p p e unter N e u k o m m und die hervorragenden Tänzer unter d e m Ballettmeister Lamiral. Allerdings belasteten andererseits die Ausgaben für das Ballettensemble die Finanzen des Theaters stark. N o c h am 15. Februar 1804 hatte Mire mit der Operette D i e Teufelsmühle am Wiener Berge v o n Schikaneder eine B e nefizvorstellung für seine Pflegetochter geben können. N u n wurden solche Aufführungen in großer Anzahl zum Benefiz der Schauspieler veranstaltet, die Mire damit am Theater zu halten hoffte, da ihnen die Einnahmen dieser Vorstellungen persönlich zugute kamen. D i e deutschen Schauspieler, die zu solchen Gelegenheiten das Programm allein gestalteten, bewiesen j e d o c h in der Auswahl der Stücke einen schlechten Geschmack und fügten so ihrem R u f und dem R u f der T r u p p e weiteren Schaden zu. Als Konsequenz wies Mire alle für die zweite Hälfte des Jahres 1804 zugesagten Benefizvorstellungen ab und zog sich damit den U n m u t des Ensembles zu. Ein Teil der Schauspieler unternahm den Versuch, unter der Direktion Lindensteins selbst die Leitung des Theaters zu übernehmen, sie scheiterten jedoch, da sie die in diesem Fall zu zahlende Ablösesumme nicht aufbringen konnten. Bis zur endgültigen Auflösung der deutschen

112 T r u p p e folgte eine R e i h e v o n Skandalen, Verdächtigungen und Spekulationen. Mire, der sich bislang an seiner Entreprise persönlich bereichert hatte, wurde öffentlich des Betrugs beschuldigt. Mitte März 1805 stellte er die Zahlungen an seine Schauspieler mit der B e gründung ein, daß er mit der Direktion der kaiserlichen Theater wegen der erneuten Übernahme der T r u p p e in Verhandlung stehe. W i e sich bald herausstellte, traf dies nicht zu, und der Polizeimeister von St. Petersburg mußte zwischen Mire und den Schauspielern schlichten. Mire versprach, die Gehälter noch vor der Fastenzeit auszuzahlen, konnte d e m jedoch nicht nachkommen, und als ein Antrag beim Gouverneur, die Begleichung der Gagenforderung zu übernehmen, abgelehnt wurde, weigerten sich die Schauspieler, aufzutreten. Mire nutzte seine Verbindungen zur höheren Beamtenschaft St. Petersburgs und ließ die Darsteller mit Polizeigewalt zu den Leseproben bringen. Einige Sänger und Schauspieler verließen die St. Petersburger Truppe, gingen nach Moskau, und der K a pellmeister N e u k o m m löste seinen Vertrag. Dessen ungeachtet versuchte Mire, seinen Aufführungen wieder den früheren Glanz zu verleihen, doch alle Inszenierungen fielen beim Publikum durch. In der zweiten Hälfte des Jahres 1805 war Mire, nun beinahe nüttellos, gezwungen, das Theater an Arresto zu übergeben. O b w o h l die T r u p p e am 5. Juli 1805 der kaiserlichen Theaterdirektion zum Unterhalt auf Staatskosten übergeben wurde, konnte Arresto den Untergang der Unternehmung kaum verzögern. Er entließ die verbliebenen Sänger, Musiker und Tänzer vollständig und zwang die Schauspieler ebenso wie Mire, die Gesangspartien zu übernehmen, was zu katastrophalen Aufführungen führte, sogar die ehemals sehr beliebte Operette Fanchon das Leiermädchen von Friedrich H i m m e l (1765 — 1814) fiel beim Publikum durch. Allerdings führte die deutsche T r u p p e unter Arresto auch wieder Werke v o n Schiller auf, was von der Theaterkritik begrüßt wurde. In der Nacht zum 31. Januar 1806 brannte der Innenraum des Theaters im Kuselevskij-Haus völlig aus, wobei sämtliche Bühnenbilder, Requisiten und Kostüme zerstört wurden. Dieser Brand beendete gewissermaßen nachträglich symbo-

113 lisch die Ära der „freien" Theaterentreprise Mires. Der Direktor der kaiserlichen Hoftheater Krasnopolskij übernahm die Oberleitung der deutschen Truppe, während die künstlerische Leitung weiterhin in Arrestos Händen lag. Das Ensemble zog ins Malyi-Theater um, w o man nach d e m Ende der Fastenzeit abwechselnd mit der russischen u n d französischen T r u p p e spielte. Die Operninszenierungen k o n n t e n wegen der fehlenden Dekorationen nicht wieder aufgenommen werden, außerdem hatte die französische Truppe ohnehin die besseren Sänger. D o c h auch im Schauspiel konnten einige einstudierte publikumswirksame Stücke nicht wieder aufgeführt werden, da es bei einigen Rollen an der adäquaten Besetzung mangelte. A u ß e r d e m übte Arresto einen negativen Einfluß auf das Repertoire aus, da seine eigenen W e r k e und seine Bearbeitungen das Mißfallen des Publikums erregten. Z u d e m wurden die Zuschüsse von der Direktion der kaiserlichen Theater zuerst an das französische u n d das russische Theater verteilt, so daß das deutsche den geringeren Teil erhielt u n d damit sein schwaches Repertoire kaum verbessern konnte, was w i e d e r u m die Direktion davon abhielt, den offensichtlichen Verfall des deutschen Theaters aufzuhalten. Das Blatt wendete sich, als nach dem T o d Steinbergs am 18. Februar 1806 eine stärkere R ü c k w a n d e r u n g der Schauspieler von Moskau nach St. Petersburg einsetzte. Der Personalbestand der deutschen T r u p p e wuchs wieder auf zwanzig bis dreißig Darsteller an. Im Sommer 1806 wurde Arresto von der Direktion der Hoftheater entlassen. Sein Versuch, mit Hilfe kaiserlicher Privilegien das Kuselevskij-Haus wieder aufzubauen u n d die deutsche T r u p p e erneut in ein Privattheater u m z u wandeln, schlug fehl. Unterdessen versuchte das deutsche Ensemble, das Publikum mit Stücken v o n Kotzebue wiederzugewinnen, in denen die Einlagen des Balletts unter der Leitung von Wallberg Interesse erregten. D a neben w u r d e n Werke v o n Iffland, Ziegler, Lessing, Goethe u n d d e m Schweizer Heinrich Zschokke (1771 — 1848) sowie Tragödien von Schiller u n d Klinger, der zu dieser Zeit D i rektor der St. Petersburger Kadettenanstalt war, aufgeführt. Kurz darauf wurde die Leitung der deutschen T r u p p e von Krasnopolskij an den Theaterarzt M a u n e übergeben, der den

3. Theater Posten bald an den ehemaligen Revaler Theaterdirektor —> Friedrich Karl von Danckelmann (1772 — 1837) abtrat. Dieser b e m ü h t e sich um den Aufbau eines O p e r n ensembles. Darüber hinaus oblag ihm die Disziplinierung der Darsteller, die sich unter Mire u n d Arresto daran gewöhnt hatten, weitgehend selbständig zu arbeiten und sich auch ihre Rollen selbst auszusuchen. Der Zar, der gemeinsam mit den anderen Zuschauern den Brand des Kuselevskij-Haus gegenüber seiner Residenz miterlebte, hatte versprochen, die deutschen Schauspieler wieder als H o f truppe zu engagieren, doch erst am 3. Januar 1807 wurde das Ensemble offiziell in das Konsortium der Hoftheater aufgenommen. Die deutsche Truppe unterstand d e m exekutiven Komitee der Theaterdirektion, über dessen Direktor das Hofministerium verfügte. Der Hofminister leistete seinerseits den A n weisungen des Zaren Folge, so daß eine vertikale administrative Struktur v o m Zaren bis zu den Schauspielern entstand, was dazu führte, daß häufig der Zar persönlich Bewilligungen für Pension, Urlaub oder Staatsangehörigkeitswechsel der Theatermitarbeiter erteilen mußte. Seit der erneuten A u f n a h m e der deutschen T r u p p e als Hoftheater ist ihre Geschichte in den Schriften des späteren russischen Staatsbeamten u n d Vorsitzenden des Theaterkomitees Stepan Petrovic Zicharev ( 1 7 8 8 - 1 8 6 0 ) dokumentiert. Die Situation des deutschen Ensembles besserte sich zunächst. Nach der Fastenzeit des Jahres 1807 trat die deutsche T r u p p e unter der Oberaufsicht v o n Krasnopolskij regelmäßig auf der H o f b ü h n e u n d im Michailovskij-Theater an der N e w a auf. Gebhard war mit der Einrichtung der Trauerspiele u n d Tragödien betraut, Lindenstein war für die K o m ö d i e n zuständig, u n d der aus Leipzig stammende T e n o r Benedikt Leberecht Zeibig (* um 1750), ehemaliger Direktor des Revaler Theaters, der bis mindestens 1816 in St. Petersburg blieb, war für die Operninszenierungen verantwortlich. A m 7. Dezember 1808 ließ sich Danckelmann jedoch, ermüdet aufgrund der A n strengungen u n d des ausbleibenden Erfolges, aus Krankheitsgründen als Leiter des deutschen Hoftheaters in St. Petersburg beurlauben. Für kurze Zeit leitete der Coburgische Hofrat Gruner das Ensemble, dann übernahm wiederum Maune die Direktion. Arresto ging

Historischer und soziokultureller Hintergrund unterdessen als Schauspieler an die deutsche B ü h n e in Reval. 1809 setzte der H o f für alle kaiserlichen Theater eine Pensionsordnung fest und gab den Schauspielern damit erstmals eine gewisse soziale Sicherheit. Unter M a u n e konnte die deutsche T r u p p e ins KuselevskijHaus zurückkehren, das mittlerweile in den Besitz von Molcanov übergegangen war. A m 15. September 1809 wurde das dortige Theater mit der Oper O b e r o n K ö n i g der Elfen von Paul Wranitzky ( 1 7 5 6 - 1 8 0 8 ) wiedereröffnet. Danach fand sich das angestammte deutsche Publikum allmählich wieder ein, so daß es möglich wurde, vier- bis fünfmal pro W o c h e Vorstellungen zu geben. Kurz darauf wurde M a u n e v o n Ritter v o n Riesenkampf als D i rektor abgelöst; zum zweiten Direktor wurde Hofrat Schmidt bestimmt. N a c h einer R e f o r m der Organisationsstruktur des deutschen Theaters, die Verwaltung und andere nichtkünstlerische Bereiche betraf, verbesserte sich die allgemeine Situation weiter. Seit 1809 stieg die Popularität der deutschen T r u p p e auch wieder beim russischen Publikum. 1810 kehrte Arresto zurück und übernahm kurzzeitig erneut die Leitung des Theaters. N a c h dem Brand im Bolsoi-Theater im gleichen Jahr spielte das deutsche Ensemble im Molcanov-Haus abwechselnd mit dem russischen. Beide Truppen traten in engere Wechselbeziehung miteinander. N a c h 1810 wurden das Repertoire und das Inventar des deutschen Theaters stetig erweitert, man führte auch russische Stücke auf. So wurden am 2. Januar 1811 die K o m ö d i e Nedorosl von Denis Ivanovic Fonvizin (1745 — 1792), der als Schöpfer der russischen satirischen K o m ö d i e gilt, und die Oper J a m gegeben. Arresto wandte sich 1811 mit einer Wandertruppe nach Kurland, und ging bald darauf zurück nach Deutschland. Möglicherweise war es der Schauspieler und Schriftsteller Heimbert Paul Friedrich Hinze (um 1 7 7 0 - 1 8 4 0 ) , der Arresto als D i rektor des deutschen Theaters in St. Petersburg ablöste. Im gleichen Jahr wurde das Molcanov-Haus von der R e g i e r u n g zur Unterbringung des russischen Generalstabs gekauft. Das Theater bestand allerdings noch weitere acht Jahre fort. D i e franz. Hoftruppe begann aufgrund verschiedener Umstände, allmählich ihr Publikum und ihre Einnahmen zu verlieren, während im deutschen Theater die Zuschauerzahlen stiegen.

114 Als das napoleonische Heer 1812 immer näher an Moskau heranrückte, besuchte niemand mehr die französischen Vorstellungen, und die Truppe wurde aufgelöst. Ein Teil ihres Publikums ging fortan in das deutsche Theater. Z u dieser Zeit wurden auf der deutschen Bühne patriotische russische Dramen und entsprechende Stücke von Kotzebue gegeben, der ein vehementer Kritiker Napoleons war. D i e Auflösung der französischen T r u p p e ermöglichte die Umleitung frei gewordener finanzieller Mittel ins deutsche Theater, so daß bei höheren Gagen neue Schauspieler eingestellt werden konnten. Durch eine Fixierung des Personalbestandes und die verbindliche Festlegung der Rollenfächer wurde die deutsche Truppe nun ein fester Posten im kaiserlichen Haushalt. Als der Zar am 27. April 1812 St. Petersburg verließ, wurde die Direktion der deutschen T r u p p e einem Sonderkomitee für die besonders wichtigen Fragen der Theater unterstellt, d e m Naryskin und der Finanzminister D . A. Gurev angehörten. Im Gegensatz zu der Ära Mires waren zu dieser Zeit die Dramen von Schiller, Goethe und Lessing kaum noch im Spielplan des deutschen Theaters vertreten. N e b e n der Unterstützung des kaiserlichen Kammerherren Golicyn wurde der deutschen T r u p p e auch die U n terstützung Naryskins zuteil, der sich j e d o c h wegen des zu geringen Profits gegen russische Aufführungen im deutschen Theaterhaus aussprach. Zwischen 1813 und 1814 führte die russische , J u n g e T r u p p e " trotzdem noch Schauspiele im Molcanov-Haus auf. Zusammenfassend läßt sich sagen, daß sich zwischen 1810 und 1819 das deutsche Hoftheater, zunehmend außerordentlich beliebt beim Publikum, zu einem Betrieb entwickelte, der weitgehend ohne Verluste arbeitete, was bei den dt. Theatern der damaligen Zeit selten der Fall war. D i e deutsche T r u p p e konnte j e d o c h die erst 1818 neugegründete franz. Hoftruppe in ihrer Funktion als „kosmopolitisches Theater" nicht ersetzen. Das Publikum war zwar zahlreich, kam aber fast ausschließlich aus d e m deutschen Bürgertum. Ungeachtet seiner Wertschätzung der Literatur besuchte der deutsche Adel St. Petersburgs das deutsche Theater nur äußerst selten. 1818 wurde das Molcanov-Haus zu einem Archiv umgebaut, und die deutsche

115 T r u p p e siedelte in das Malyi-Theater über, das sie sich mit der neuen franz. T r u p p e teilte. 1819 w u r d e das Gebäude des Malyi-Theaters rekonstruiert, u n d die deutsche T r u p p e zog für die Zeit der Bauarbeiten in ein Gebäude gegenüber dem Anickin Palais um. Von 1819 bis 1821 war Fürst Petr Ivanovic Tjufjakin Direktor der kaiserlichen Theater. U n t e r seiner Leitung brachte die deutsche T r u p p e trotz großzügiger Gagen sogar finanzielle Gewinne ein. Nichtsdestotrotz war Tjufjakin den deutschen und den russischen Schauspielern ein äußerst despotischer Vorgesetzter. Ebenso erging es ihnen mit seinem Nachfolger Appolon Aleksandrovic Majkov (1761-1838), dessen Amtszeit von 1821 bis 1825 dauerte. In den 1820er Jahren erfreuten sich die Stücke v o n Kotzebue n o c h einmal großer Beliebtheit, u m danach fast gänzlich aus dem Spielplan zu verschwinden. Z u r selben Zeit stieg die Zahl der Operettenauffiihrungen, die wieder Zuschauer aus russischen Adelskreisen ins deutsche Theater zogen. A u ßerdem war das deutsche Theater in St. Petersburg das einzige, in dem noch italienische O p e r n gespielt wurden. Klassische deutsche D r a m e n standen ebenfalls auf dem Programm. Im Mai 1822 debütierte in der Rolle des Präsidenten in Schillers Kabale u n d Liebe der in St. Petersburg geborene Komödiant Karl M o h r , der zuvor bei der russischen Truppe gespielt hatte und bald zu einem Publikumsliebling avancierte. Mit einer Dauer v o n 31 Jahren hat M o h r das längste Engagement zu verzeichnen, das j e ein Schauspieler am St. Petersburger deutschen Theater gehabt hat. Allgemein zeichneten sich in diesen Zeiten der Spielbetrieb u n d das deutsche Ensemble durch verhältnismäßig große Beständigkeit aus. Einerseits waren mittlerweile die finanziellen Probleme der deutschen Truppe durch die dauerhafte Abhängigkeit v o m H o f beseitigt, doch die Produktionen des Theaters w u r d e n andererseits einer strengen Zensur unterworfen. N a c h 1825, mit Beginn der Regierungszeit Nikolajs I. (1796-1855), dessen Vorliebe für pompöses Repräsentationstheater die Theaterkultur seiner Zeit nachhaltig prägte, verschärften sich die Zensurbedingungen u n d der soziale Konfliktstoff, den viele zeitgenössische D r a m e n beinhalteten, machte deren Auffuhrungen am St. Petersburger deutschen Theater äußerst problematisch. Die Schau-

3. Theater spielerin u n d Schriftstellerin Caroline Bauer (1807-1877), von 1831 bis 1834 in St. P e tersburg engagiert, berichtet z.B. von einer Vorstellung des D o n Carlos vor dem Zaren, die durch direkte Eingriffe des Zensors Aleksandr Michajlovic Gedeonov empfindlich gestört wurde. 1829 wurde das Sonderkomitee für Theaterfragen, d e m die deutsche Truppe seit 1812 unterstand, mit der E r n e n n u n g des neuen Direktors der kaiserlichen Hoftheater, Fürst Sergej Sergeevic Gagarin, aufgelöst. N e b e n Größen aus dem Rigaer Stadttheater engagierte Gagarin in der folgenden Zeit die besten Schauspieler aus Deutschland u n d ÖsterreichUngarn nach St. Petersburg, so Caroline Bauer neben ihrer Antipodin Charlotte v o n Hagn (1809-1891). Bauer kann als ein früher Theaterstar bezeichnet werden. D a n k ihrer Präsenz zog es nicht nur das deutsche Publikum, sondern auch die höhere Gesellschaft der Hauptstadt in das Theater. W i e schon zu früheren Zeiten üblich, erhielten die Schauspieler, die sich besonders verdient gemacht hatten, in der R e g e l kostbare Geschenke v o n der Zarenfamilie. Diese Umstände traten jedoch eher in Ausnahmefällen ein. Tatsächlich k o n n t e n viele Darsteller nur unter M ü h e n ihren Lebensunterhalt bestreiten, obwohl die deutsche T r u p p e in St. Petersburg erfolgreich war, die Schauspieler auf zwei bis drei Jahre verpflichtet wurden, sie auch Rollen bei Bedarf außerhalb ihrer Fächer spielten, mitunter zusätzliche Aufgaben übernahmen, wie z.B. Statisten zu schulen. Außerdem gab es für die Schauspieler keine Sicherheit, nach dem Auslaufen ihrer Verträge wieder engagiert zu werden. In der Gehaltspolitik machte die D i rektion nur selten Zugeständnisse. Gastspiele ausländischer Schauspieler in St. Petersburg waren für diese ein finanzielles Risiko, denn w e n n sie dem Publikum nicht gefielen, blieben die erhofften Einnahmen aus, was katastrophale Folgen für die Betroffenen haben konnte, die die Reisekosten ohnehin selbst zu tragen hatten. Die Schauspieler waren in keiner Weise abgesichert, ihr Wohlergehen war von der Gunst des Publikums abhängig. W e n n sie am St. Petersburger deutschen Theater engagiert wurden, m u ß t e n sie ständig mit der Direktion u m Gehaltserhöhungen feilschen, leider oft ohne Erfolg. Häufig w u r d e n die Schauspieler gezwungen, einen N e b e n e r w e r b

Historischer und soziokultureller Hintergrund zu betreiben oder sogar ihre Schauspielerei aufzugeben. Darüber hinaus klagten viele Darsteller aufgrund des kalten Klimas über ihren schlechten Gesundheitszustand. Fast alle deutschen Schauspieler reisten während der Spielpausen, sofern sie nicht ein Sommerhaus i m St. Petersburger U m l a n d besaßen, nach Helsingfors (Helsinki) oder R e v a l , u m sich zu erholen oder eine Kur zu machen. In Sonderfällen, w e n n die Direktion einverstanden war, das Gehalt der Schauspieler i m Ausland auszuzahlen, fuhren sie für eine Kur auch nach Deutschland. 1832 w u r d e das M a l y i - T h e a t e r abgerissen und dafür das Alexandrinskij-Theater errichtet. Bis z u m Ende der Amtszeit Gagarins 1833 spielte die deutsche Truppe unter d e m N a m e n „Neues deutsches Theater" gegenüber dem alten Moskauischen Palais i m Gebäude des ehemaligen Zirkus an der Simeonovskij-Brücke. Gagarins Nachfolger in der Direktion der kaiserlichen Theater w a r der Zensor Gedeonov, dem die deutsche Truppe bis 1858 u n terstand. 1834 zog das Ensemble ins Alexandrinskij-Theater um, das man sich mit der russischen Truppe teilte. Abwechselnd mit der französischen Truppe spielte die deutsche j e weils montags, mittwochs und samstags auch i m Michailovskij-Theater. In den 1830er Jahren begannen die Schauspieler des deutschen Hoftheaters, während der Einhaltung der Ruhepause in der siebenwöchigen Fastenzeit, Gastspiele in Viborg zu geben. Diese Praxis bewährte sich, da die Handelsbürgerschaft in Viborg größtenteils die deutsche Sprache beherrschte. 1834 errichtete man in Viborg ein steinernes Theaterhaus, das i m Frühjahr von der St. Petersburger Truppe und im S o m m e r vom Ensemble des R e v a l e r Theaters bespielt wurde. Neben einem gut aufeinander eingespielten Schauspielensemble traten in den 1830er J a h ren auch hervorragende Sänger am deutschen Theater auf, z . B . von 1835 bis 1839 der in St. Petersburg sehr bekannte Tenor Johann Hoffmann ( 1 8 0 2 - 1 8 6 5 ) , der ab 1836 bei Opern auch R e g i e führte, auch seine Frau Katharina Krainz (f 1857) w a r engagiert. Ebenfalls 1835 kam der Berliner Schauspieler Carl Adolf Müller ( 1 8 0 5 - 1 8 8 2 ) mit seiner Frau, der aus W i e n stammenden Sängerin Adelaide von Annoni ( 1 8 0 6 - 1 8 4 4 ) , aus R i g a

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nach St. Petersburg. Von 1838 bis zu seinem Wechsel zum Königlichen Mannheimer Theater 1849 w a r Müller bei der deutschen Truppe als Regisseur tätig und trat jährlich bei Gastspielen in R i g a , R e v a l , Viborg und Helsingfors auf. Dank des relativ hohen Anteils von Dramen literarischer Qualität wurden die deutschen Aufführungen in St. Petersburg auch v o m russischen Publikum besucht. Das russische Theater w u r d e weiterhin v o m deutschen beeinflußt. M i t dem Erstlingswerk des Komponisten Michail Ivanovic Glinka ( 1 8 0 4 - 1 8 5 7 ) Zizn za carja (Ein Leben für den Zaren), uraufgeführt am 9. Dezember 1836 zur W i e dereröffnung des renovierten Bolsoi-Theaters, beginnt die Geschichte der nationalen russischen Oper. Zizn za carja hatte Beethovens Fidelio zum Vorbild, das Libretto verfaßte der Deutsch-Balte —> Karl Georg von R o s e n . 1837 versäumte der russische Schriftsteller Ivan Ivanovic Panaev ( 1 8 1 2 - 1 8 6 2 ) keine Vorstellung der Stücke Schillers oder verschiedener Dramen Franz Grillparzers ( 1 7 9 1 - 1 8 7 2 ) . U m 1840 veröffentlichte der St. Petersburger Literaturkritiker Faddej V e n e dictovic Bulgarin (1789 — 1859) zahlreiche Rezensionen über die deutschen Vorstellungen, und lobte die Qualität des Opernensembles. Unter Gedeonov gab es außerdem Parallelen in den Spielplänen der deutschen und der russischen Bühne, z . B . w u r d e die O p e rette Der Liebestrank von Gaetano Donizetti (1797 — 1848) in beiden Theatern über längere Zeit gespielt. 1853 führte der Schauspieler Samt die Oper Invalid des St. Petersburger Komponisten J. K. Arnoldi auf, deren Libretto in deutscher Sprache verfaßt war. Noch i m m e r k a m das Publikum der deutschen Truppe fast ausschließlich aus dem deutschen Bürgertum, obwohl selbst die russische Presse, w i e i m Fall der Arnoldi-Oper, dem deutschen Theater eine hohe Qualität bescheinigte. 1854 wurde die „russische Oper" Zar und Zimmermann von Albert Lortzing ( 1 8 0 1 - 1 8 5 1 ) , die allerdings keine weitreichende W i r k u n g i m russischen Theater entfaltete, in St. Petersburg uraufgeführt, es folgte seine Oper Die beiden Schützen. Gedeonov versagte j e d o c h dem notleidenden Lortzing das ihm dafür zustehende Honorar mit der Begründung, daß ausländische Produktionen in R u ß l a n d nie honoriert würden.

117 Eine nicht unwichtige Persönlichkeit am deutschen Hoftheater war der in St. Petersburg gebürtige Peter Gemuseus ( 1 7 9 8 - 1 8 5 8 ) . In der Ära Gagarins und Gedeonovs absolvierte er eine steile Karriere. Von 1817 bis 1826 war er als Requisiteur und als Stellvertreter des Souffleurs angestellt, dann wurde er auch als Darsteller in einigen kleinen Rollen eingesetzt. Seine Bühnenerfahrung, seine literarische Bildung und die Kenntnis zahlreicher Fremdsprachen waren die Voraussetzungen dafür, daß er 1833 als Schreiber des deutschen Theaters verpflichtet wurde. 1837 sprach man ihm nach zwanzigjährigem Dienst eine jährliche Pension zu, gemäß der gängigen Praxis blieb er jedoch weiterhin angestellt und fungierte nun als Bibliothekar und stellvertretender Regisseur. Am 1. September 1849 löste er seinen Vorgänger Bossard als Oberregisseur des deutschen Hoftheaters ab. Eine weitere bedeutende Figur im deutschen Hoftheater war von 1842 bis 1878 der aus R i g a stammende Schauspieler und Stückeautor —> Alexander Franciscus Napoleon von LysarchKönigk, genannt Tollert. Nachdem er 1863 mit voller Pension als Schauspieler zurückgetreten war, blieb er noch bis 1878 Oberregisseur und Direktor des Theaters. Die Schauspieler des St. Petersburger deutschen Theaters gaben Gastspiele in Berlin, W i e n und anderen Städten. Im Gegenzug kamen berühmte deutsche Schauspieler des 19. Jhs., wie die spätere Direktorin des Züricher Theaters, Charlotte Birch-Pfeiffer ( 1 8 0 0 1863), nach St. Petersburg. Einige Größen der deutschen Bühnen begannen in St. Petersburg ihre Karrieren. Mit dem Schauspieler Iermann und der beim Publikum besonders beliebten Lilla Löwe (* 1817), die gemeinsam um 1842 in dem oft wiederholten französischen Dreiakter Der Fabrikant spielten, setzte sich ein neuer Schauspielstil der „Natürlichkeit" in der St. Petersburger deutschen Truppe durch. 1853 bestand das Ensemble aus 29 Mitgliedern, von denen die Mehrheit aus Norddeutschland und Berlin stammte. Nur drei Darsteller kamen aus den deutschen Ostseeprovinzen oder aus Riga. Aufgrund der zunehmenden Mobilität durch die Dampfschiffahrt und das dichter werdende Eisenbahnnetz nahmen seit der Mitte des 19. Jhs. die Gastspiele berühmter Darsteller in St. Petersburg weiter zu. Sie machten das Publikum

3. Theater sowohl mit Neuerungen der Schauspielkunst als auch mit klassischen und aktuellen Bühnenwerken bekannt. Als 1855 Alexander II. ( 1 8 1 8 - 1 8 8 1 ) den Thron bestieg, wurden die Zensurbestimmungen gelockert, wodurch den Bühnen und Autoren wieder größerer Spielraum gelassen wurde. Unter diesen Bedingungen begann sich der Realismus als Kunstrichtung in der von der bürgerlichen literarischen Intelligenz dominierten russischen Kultur durchzusetzen. Vom Theater erwartete man nun wieder die Auseinandersetzung mit der zeitgenössischen russischen Kultur und die Unterstützung der politischen Bestrebungen zur Verbesserung der bestehenden Verhältnisse im Sinne einer Liberalisierung und der Anpassung an die westeuropäischen Entwicklungen. Die Atmosphäre im St. Petersburger deutschen Theater der zweiten Hälfte des 19. Jhs. war dagegen eher familiär, an Geselligkeit und Unterhaltung orientiert. Das Publikum bestand aus mittleren Zivil- und Militärbeamten, Wissenschaftlern, Künstlern, Kaufleuten und Handwerkern, unter denen die Vertreter des deutschen Bildungs- und Wirtschaftsbürgertums die M e h r zahl ausmachten. Die zum gehobenen Stand gehörenden Deutschen und das russische Publikum besuchten das deutsche Theater nur dann, wenn erstklassige Schauspieler aus Deutschland zu Gast waren oder eine modische Oper aufgeführt wurde. Die Treue der übrigen deutschen Zuschauer bildete die Grundlage für den Wohlstand der Truppe. Das angestammte Publikum stand den Aufführungen eher unkritisch gegenüber, duldete auch keine negative Kritik an ihrem Theater in der Öffentlichkeit und in der Presse. Besonders beliebt war zu dieser Zeit das Genre der Berliner Posse, so die häufigen Wiederholungen von Stücken wie Der gebildete Hausknecht, Der Maschinenbauer von Berlin, Pechschulze, David Kalischs (1820 — 1872) Einer von unsre Leut, Der Registrator auf Reisen von Adolf L'Arronge ( 1 8 3 8 - 1 9 0 8 ) und Gustav von Moser (1825 — 1903) bezeugen. Parallel zum deutschen Hoftheater existierte das professionelle Theater des Handwerkervereins „Palme", in dem regelmäßig Schauspieler der Hoftruppe R e g i e führten und auf diese Weise auch neue Kräfte für die Hofbühne entdecken konnten.

Historischer und soziokultureller Hintergrund

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1858 übernahm der Geheime R a t und Hofmeister Saburov die Generaldirektion der kaiserlichen Theater und führte das deutsche Theater zu einer neuen Blüte. Mit den Schauspielern u m H e d w i g N i e m a n n - R a a b e ( 1 8 4 4 - 1 9 0 5 ) und dem international gastierenden Friedrich L u d w i g Heinrich Haase ( 1 8 2 5 / 2 6 - 1 9 1 1 ) , der von 1858 bis 1862 in St. Petersburg blieb, hatte das deutsche Theater seit 1860 ein relativ beständiges Ensemble. Der Spielplan umfaßte nun wieder auch Klassiker wie Emilia Galotti, D o n Carlos, Die Braut von Messina, Faust, Iphigenie auf Tauris, Prinz Friedrich von H o m b u r g , Viel Lärm u m nichts, Richard III. und K ö n i g Lear. Beliebt in der Sparte des Musiktheaters waren die Singspiele, die das deutsche Theater aufführte. Im Februar 1863 kam Richard Wagner ( 1 8 1 3 - 1 8 8 3 ) als Freund des russischen Komponisten und M u sikkritikers Alexander Serov ( 1 8 2 0 - 1 8 7 1 ) nach St. Petersburg und gab Konzerte, die auch kommerziell erfolgreich waren. Er las außerdem öffentlich aus Der R i n g des N i b e lungen und D i e Meistersinger. Während seines Aufenthalts wurde er, da er als „revolutionär" eingestuft wurde, von der Polizei bespitzelt. Wahrscheinlich war dies der Grund dafür, daß Wagner weitere Engagements in Rußland verwehrt blieben, nachdem er im April 1863 von Moskau aus wieder abgereist war. Nichtsdestotrotz wurden Wagners Werk und auch seine Theatertheorien in den folgenden Jahrzehnten in Rußland intensiv, wenn auch kontrovers, rezipiert.

fentlichkeit. Als 1882 das M o n o p o l der kaiserlichen Theater fiel, traten diese privaten Vereine endgültig in offene Konkurrenz zu den bisher staatlich subventionierten Bühnen. Immer mehr deutsche Schauspieler, Tänzer, Sänger und Musiker ließen sich in Rußland nieder und wurden in das russische Kulturleben integriert; einige gründeten ganze Theaterdynastien. Besonders häufig waren in der zweiten Hälfte des 19. bis ins 20. Jh. hinein deutsche N a m e n im Zusammenhang mit der russischen Tanzkunst anzutreffen. D i e deutschen Darsteller traten immer öfter in russischen Theater- und Opernaufführungen auf, so z . B . Olga Tschechowa-Knipper, Sprößling einer seit rund 150 Jahren in St. Petersburg ansässigen Theaterfamilie, Ehefrau Anton Cechovs, Tante Olga Tschechowas ( 1 8 9 7 1980), einer der frühen deutschen Filmdiven, und Mitglied des Gründungsensembles v o n K . S. Stanislavskijs (1863-1938) Moskauer Künstlertheater.

In der letzten Periode der deutschen H o f bühne waren unter den Direktoren der kaiserlichen Theater auch Deutschstämmige wie Graf Alexis Borck, der die Leitung v o n 1862 bis 1867 innehatte, und der Staatssekretär Baron Karl Küster, dem v o n 1875 bis 1881 das Theater unterstand. Von 1874 bis 1875 spielte Katharina Schratt ( 1 8 5 5 - 1 9 4 0 ) bei der deutschen T r u p p e in St. Petersburg und machte Ensemble und Publikum mit dem Theater der Wiener Schule bekannt. Unter der Generaldirektion Küsters fand die letzte Blütezeit des deutschen Theaters ihren vorläufigen A b schluß, da wenige Jahre später die Hoftruppe aufgelöst wurde. Zwischen 1860 und 1880 sind in allen größeren Städten Rußlands russische Theatertruppen und -klubs entstanden, Ausdruck für die wachsende Theaterleidenschaft breiter Schichten der städtischen Ö f -

1883 trat der letzte Oberregisseur des St. Petersburger deutschen Hoftheaters, der T e n o r - B u f f o Georg Friedrich Philipp B o c k ( * 1845), sein Amt an. Unter seiner Leitung kamen noch mehrere klassische Dramen wie Schillers Wilhelm Teil und D i e Verschwörung des Fiesco zu Genua, E g m o n t von Goethe oder Julius Cäsar v o n Shakespeare zur Aufführung. Im Jahre 1890, nach der letzten Aufführung von Lessings Emilia Galotti am 30. April, wurde das deutsche Hoftheater unter kaiserlicher Direktion geschlossen, auch die französische Hoftruppe wurde aufgelöst. Ein Grund dafür dürfte die nationalistische Entwicklung Rußlands unter Zar Alexander III. ( 1 8 4 5 - 1 8 9 4 ) gewesen sein. 1881, im Jahr seiner Thronbesteigung, hatte es noch fünf Hoftheatertruppen gegeben, die alle bereits im 18. Jh. gegründet worden waren. Sie alle mußten sich j e d o c h dem antiwestlichen Kurs des Zaren entsprechend umorientieren. N e b e n dem deutschen und französischen Hoftheater wurden 1890 außerdem die meisten der privaten deutschen Klub-Theater, die in der zweiten Hälfte des 19. Jhs. in Moskau und St. Petersburg gegründet worden waren, geschlossen. D i e verbliebenen deutschen Vereine stellten ihre Bühnen j e d o c h weiterhin für Laienvorstellungen sowie für Gesangs- und Musikvereine zur Verfugung. Im St. Petersburger deutschen ,,Schuster-Klub" an der

119 Mojka, im linken Flügel des Demidov-Palais, fanden noch Konzerte und Liebhaberaufführungen statt, in denen Laiendarsteller aus dem deutschen Handwerkerstand St. Petersburgs auftraten. Die öffentliche M e i n u n g in St. Petersburg war zum Zeitpunkt der Schließung längst gegen ein staatlich finanziertes deutsches Theater eingestellt gewesen. Bock erhielt nach der Auflösung der H o f t r u p p e jedoch von der Verwaltung der kaiserlichen Theater eine j e weils für ein Jahr gültige Konzession, die es i h m gestattete, mit seinem privat finanzierten „Deutschen Gesamtgastspiel" in der Fastenzeit vor Ostern, in der traditionell alle kaiserlichen Theater geschlossen waren, zu günstigen Konditionen das Alexandrinskij-Theater zu bespielen. Die Bocksche Truppe, die noch von ihrem h o h e n Ansehen als ehemaliges Hoftheater profitierte, zog über die Kreise des deutschen Bürgertums hinaus n u n auch wieder Zuschauer aus der höheren Gesellschaft regelmäßig ins „Aleksandrinka". Trotz ständiger Kämpfe mit der Zensur machten Bock u n d seine Schauspieler in den achtwöchigen Gastspielen noch bis 1907 das St. Petersburger Publikum mit den N e u e r u n g e n der deutschen dramatischen Literatur bekannt. Die Stücke von Hermann Sudermann (1857 — 1928) u n d Gerhart H a u p t m a n n (1862 — 1946) etwa w u r den in St. Petersburg teilweise bereits kurz nach ihrer U r a u f f ü h r u n g auf die B ü h n e gebracht. A u ß e r d e m w u r d e n z.B. Alexandra u n d Eva von Richard Voß ( 1 8 5 1 - 1 9 1 8 ) oder Opfer u m Opfer und Menonit von Ernst von Wildenbruch ( 1 8 4 5 - 1 9 0 9 ) aufgeführt. Klassiker-Inszenierungen wie Goethes Faust mit Lina Lossen ( 1 8 7 8 - 1 9 5 9 ) oder Friedrich Hebbels ( 1 8 1 3 - 1 8 6 3 ) Herodes u n d Mariamne mit Tilla Durieux ( 1 8 8 0 - 1 9 7 1 ) fanden große Resonanz bei Zuschauern u n d Presse. A u ßerdem bereicherte Bock das Repertoire durch die erneute Einführung der komischen O p e r u n d der Operette. Da die Schauspieler an den Theatern in Deutschland ausgebeutet wurden, kam es zur Auswanderungsbewegung deutscher Bühnenkünstler (meist in die USA), und es gelang Bock, eine Vielzahl hervorragender deutscher Schauspieler für Gastauftritte nach St. Petersburg zu holen, so etwa den Österreicher Adolf von Sonnenthal ( 1 8 3 4 1909), der bereits früher in Moskau, Riga u n d St. Petersburg aufgetreten war, u n d der im Alexandrinskij-Theater in Grillparzers Ahnfrau

3. Theater u n d Die Tochter des Fabricius zu sehen war. N o c h 1907 trat er in Hauptmanns Fuhrmann Henschel u n d als Shylock in Shakespeares Der Kaufmann v o n Venedig auf. Der international bekannte Ernst Possart (1841 — 1921) spielte gemeinsam mit der russischen T r u p p e im Alexandrinskij-Theater. Sehr erfolgreich in St. Petersburg waren auch die Schauspieler der Meininger T r u p p e mit Ludwig Barnay (1842 — 1924) u n d Ludwig Stahl ( 1 8 5 6 - 1 9 0 8 ) , der auch zu Gast in Riga, Reval und Dorpat gewesen war, oder Josef Kainz (1858 — 1910), der wegen eines gebrochenen Vertrages weder in Deutschland n o c h in Österreich auftreten durfte u n d zuvor in N e w York gastiert hatte. Die erfolgreichen Karrieren der Schauspielerinnen Lotte Witt ( 1 8 7 0 - 1 9 3 8 ) u n d Luise D u m o n t (1862 — 1932) nahmen dagegen in St. Petersburg sogar ihren Anfang. Die St. P e tersburger deutsche Truppe konnte Klassiker wie Shakespeares Othello mit hervorragenden Darstellern wie dem Burgschauspieler Anton Friedrich Mitterwurzer ( 1 8 4 4 - 1 8 9 7 ) in der Hauptrolle, Adolf Klein ( 1 8 4 7 - 1 9 3 1 ) alsjago und Agnes Sorma ( 1 8 6 5 - 1 9 2 7 ) als Desdem o n a besetzen. Im Laufe der Zeit entstand ein festes Ensemble, das aus Adolf Klein, H e r m a n n Böttcher (1866-1935), Paula Müller (* 1882), Albert Patry ( 1 8 6 4 - 1 9 3 8 ) und Ludwig Stahl bestand. Daneben waren die beiden Gastspiele der herzoglichen Meininger Truppe in St. Petersburg, Moskau u n d anderen größeren Städten 1885 u n d 1890 epochemachende Ereignisse gewesen. Die Meininger Truppe, finanziert von Georg II. Herzog von Sachsen-Meiningen (1826—1914), pflegte unter ihrem Regisseur Ludwig Chronegk (1837 — 1891) einen realistischen Schauspielstil, bei dem sich die Darsteller d e m Text des Dramatikers vollkommen unterordneten; Maßstäbe setzten die Meininger durch ihre äußerst prächtige, inhaltsgetreue, historisierende Bühnenausstattung. Sie spielten Shakespeares Kaufmann v o n Venedig u n d J u lius Cäsar, Die Hermannsschlacht von H e i n rich v o n Kleist (1777-1811), zahlreiche W e r k e von Schiller, Die Ahnfrau v o n Grillparzer u n d Goethes Iphigenie auf Tauris. Die Gastspiele der Meininger hatten Einfluß auf die Entwicklung der Theaterkonzeptionen Stanislavskijs und trugen, neben der Inspiration durch die Ideen des deutschen Theaterre-

Historischer und soziokultureller Hintergrund formers Otto Brahm ( 1 8 5 6 - 1 9 1 2 ) , zur Gründung des Moskauer Kiinstlertheaters bei. Nach der Auflösung der deutschen Hoftruppe ergriff auch das deutsche Bürgertum die Initiative, das deutschsprachige Theaterleben in St. Petersburg aufrechtzuerhalten. Nach Anregungen des Schuldirektors Carl Feldmann sowie der Oberlehrer Alphons und M a x i m i l i an Schulz w u r d e 1890 erneut ein kleines Theater in den R ä u m e n des deutschen Handwerkervereins „Palme" gegründet. Unter der Direktion von Schulz spielten hier zunächst die Berufsschauspieler Josef Kainz, August Junkermann ( 1 8 3 2 - 1 9 1 5 ) vom Berliner Fritz-Reuter-Ensemble, die skandalumwitterte W i e n e r Schauspielerin Helene Odilon ( 1 8 6 5 - 1 9 3 5 ) und Hans Fender ( 1 8 5 4 - 1 9 2 6 ) , ehemals Komiker und Regisseur des R i g a e r Stadttheaters, der dem Handwerkertheater von 1894 bis 1896 als artistischer Direktor vorstand. 1891 umfaßte das Repertoire Die Räuber, W i l h e l m Teil und Die Verschwörung des Fiesko zu Genua von Schiller sowie Das Leben ein T r a u m von Pedro Calderon de la Barca (1600 — 1681). Kleine H a n d w e r k e r - und Kaufmannskreise fanden i m ,,Palmentheater" des Handwerkervereins einen geselligen M i t telpunkt; bedeutende Mitglieder der deutschen Gesellschaft St. Petersburgs w i d m e t e n sich der „Palme". Da das Theater das breitere Publikum j e d o c h nicht für sich gewinnen konnte, standen trotz großer Anstrengungen i m m e r weniger Mittel zur Verfügung; darunter litt auch die Qualität der Auffuhrungen. Resonanz b e i m Publikum fanden aber Lustspiele w i e Soldatenseelchen oder W i e man M ä n n e r fesselt, daneben inszenierte man aber auch anspruchsvollere Stücke w i e Maskerade von L u d w i g Fulda ( 1 8 6 2 - 1 9 3 9 ) , ein Drama über das heuchlerische Beamtentum, oder Sudermanns Heimat, das großes Aufsehen erregte. D e m „Palmentheater" gelang es letztendlich j e d o c h nicht, einen regelmäßigen Spielbetrieb dauerhaft aufrechtzuerhalten; seit 1903 fanden die Auffuhrungen nur noch sonntags statt. Das Fehlen einer ständigen deutschen B ü h n e veranlaßten Emil Schmidt, die Dichterin und Schauspielerin —> Thekla Lingen, den Schriftsteller —> Paul Siegwart von Kügelgen ( 1 8 7 5 - 1 9 5 2 ) und einige andere zur Gründung eines literarisch-dramatischen Vereins. Die Aufführungen dieser „Deutschen Theatergesellschaft" machten das Publikum

120 mit den wichtigsten deutschsprachigen N e u erscheinungen und mit den W e r k e n der klassischen dramatischen Literatur bekannt. Nach der russischen Revolution 1904/05 w u r d e in St. Petersburg der Deutsche Bildungs- und Hilfsverein gegründet, der alle Schichten der deutschen Gesellschaft umfaßte. Der Verein hatte eine „Dramatische Sektion", der neben anderen der Schriftsteller —> Carlo von Kügelgen (1876—1945) und der Verlagsbuchhändler Alfred Devrient vorstanden. Die Dramatische Sektion führte mit Laiendarstellern gut vorbereitete Schauspiele auf, mitunter in Zusammenarbeit mit dem literarisch-dramatischen Verein. Unter der R e g i e von Hans Leuschner w u r d e n Hauptmanns Hanneies Himmelfahrt mit —> Adda von Kügelgen ( 1 8 8 4 - 1 9 6 1 ) in der Hauptrolle und 1911 Hans Sonnenstößers Höllenfahrt des Berliners Paul Apel ( 1 8 7 2 - 1 9 4 6 ) mit Hans Schlichting aufgeführt sowie Oscar Wildes ( 1 8 5 4 - 1 9 0 0 ) Bunbury mit Alfred Devrient und Shakespeares W a s ihr wollt. Franziska Ellmenreich ( 1 8 4 7 - 1 9 3 1 ) , die nicht nur an fast allen deutschen Theatern, dem R i g a e r Stadttheater sowie in London und San Francisco gastierte, w a r gerade zu dieser Zeit bei der Bockschen Truppe in St. Petersburg; von einer Aufführung der Dramatischen Sektion w a r sie so beeindruckt, daß sie in deren Inszenierung von Henrik Ibsens (1828 — 1906) Gespenstern auftrat. 1909 unternahm der Vorstand der „Palme" den Versuch, ein ständiges deutsches Privattheater zu gründen. Ein eigens zusammengestelltes Theaterkomitee mietete mit Hilfe großzügiger Spenden der Mitglieder des „Deutschen Klubs" das Katharinen-Theater und engagierte Schauspieler. Aber bereits nach kurzer Zeit scheiterte die Unternehmung an Geldmangel. Obwohl die ehemalige dt. Hoftruppe von St. Petersburg nun nicht mehr unter der Leitung von B o c k stand, gastierte sie weiterhin von 1908 bis etwa 1914 i m MichailovskijTheater, in dem sie Hauptmanns R a t t e n inszenierte. Populär wurden in dieser Zeit die auch in Deutschland beliebten Stücke Komteß Huggerl mit J e n n y Gross ( 1 8 6 1 - 1 9 0 4 ) und 1914 die Militärsatire Feldherrnhiigel von Carl R ö ß l e r ( 1 8 6 4 - 1 9 4 8 ) u. Alexander R o d a ( 1 8 7 2 - 1 9 4 5 ) . Im Palasttheater führte die dt. Truppe Operetten des W i e n e r Komponisten Julius Spielmann ( 1 8 6 6 - 1 9 2 0 ) auf. In der

121 Saison 1 9 1 1 / 1 2 gab Max Reinhardt ein äußerst erfolgreiches Gastspiel in St. Petersburg. Im Circus Cinsinelli führte sein Ensemble Sophokles' König Odipus auf u. erregte damit bei der deutschrussischen Jugend großes Aufsehen. Reinhardts progressive Regieprinzipien hatten jedoch keine weitere Wirkung auf das russ. Theater. D e r I. Weltkrieg stand kurz bevor, und die Zeit der Deutschen in St. Petersburg neigte sich dem Ende zu. Nach Ausbruch des Krieges wurden im Herbst 1914 alle deutschen Vereine und damit auch die deutschen Laientheatergruppen verboten. Viele Darsteller, die deutsche Staatsbürger waren, wurden entweder nach Deutschland ausgewiesen oder nach Sibirien verbannt. Der Gebrauch der deutschen Sprache wurde mit Gefängnisstrafen belegt. Dennoch führte Thekla Lingen mit ihren Schülern 1915 im Kreis um die Kügelgens bei strengstem Ausschluß der Öffentlichkeit Dantons T o d von Georg Büchner ( 1 8 1 3 - 1 8 3 7 ) auf. Nach Ende des Krieges fanden 1918 die Auffuhrungen von Lingens Theatergruppe wieder offiziell im „Dramatischen Studio" statt. Mit diesen letzten Versuchen endete das deutsche Theaterleben in St. Petersburg. Nichtsdestotrotz blieb die schon seit Jahrhunderten bestehende wechselseitige Beeinflussung zwischen der russ. und dt. Kultur auch auf dem Gebiet des Theaters erhalten.

3.5. Litauen Das Theaterleben in Litauen spiegelt den B e fund für die Literatur in diesem Land wider. Es ist vornehmlich polnisch-litauisch geprägt, was deutsche, französische und russische Einflüsse nicht ausschließt. Tatsache ist jedoch, daß sich ein deutsches Theater nicht ausprägte. Da die Deutschen in Litauen weder mit einem Fürstenhof noch mit dem Adel in Verbindung standen, noch in den Städten eine bürgerliche Schicht ausbildeten, sondern als Bauern zum größten Teil in ländlichen Gebieten verstreut lebten, wie schon der geschichtliche Abriß zeigt, konnte kein institutionelles deutsches Theater entstehen. Dagegen, belegt durch literarische Zeugnisse, bildete sich hier ein reges jiddisches, dann ebenfalls ein hebräisches

3. Theater Kultur- und Theaterleben aus. Selbst die litauische Theaterlandschaft, die zur Situationsbeschreibung vor der jiddischen kurz geschildert werden soll, zeitigte kaum nachhaltige eigenständige Entwicklungen, die sich etwa auf das übrige Baltikum auswirkten. In Litauen hielt sich aufgrund der polnischen Dominanz bis zum Ende des 19. Jhs. eine ausgeprägte litauische Folkloretradition. Ursprünglich entstanden in oraler Tradierung differenzierte Formen des Volkstheaters, die sich in dramatisierten Reigen, Illustrationen des Arbeitsvorganges oder theatralischen Z e remonien an Festen manifestierten. Zur Fastnacht wurden kurze, improvisierte Szenen mit feststehenden Typen in grotesken Masken, deren Ursprünge wahrscheinlich in vorchristliche Zeit zurückreichen, von Laienschauspielern aus der jeweiligen Dorfgemeinschaft dargestellt, in der Regel verbunden mit Tanz und Gesang. Es gab auch professionelle C o mödianten, Jongleure, Dresseure und Erzähler, die ein Wanderleben führten. 1516 traten litauische Comödianten sogar in Italien auf. Bereits im 14. J h . , mit Beginn der Christianisierung, wurden die litauischen Theaterbräuche als heidnisch von der durch Polen vertretenen Kirche bekämpft. Durch das Christentum wurden biblische Geschichten und Figuren in das litauische Folkloretheater hineingetragen, die säkularen mittelalterlichen Theaterpraktiken des westlichen Europas gewannen jedoch keinen Einfluß, und ebensowenig waren in Litauen die westeuropäischen Mysterienspiele bekannt. Neben dem Theater hatte die Musik schon immer eine große B e deutung für die litauische Kultur. Schon sehr früh traten die traditionellen Kanklesspieler auf (lit. Kankles, ein Zupfinstrument, gespielt oft auf dem Hintergrund von heidnischen J e n seitswünschen). Bereits Ende des 14. Jhs. wurden in Wilna (Vilnius), dann in Kaunas und anderen Städten, Musikschulen gegründet. Im 16. J h . erreichte die Reformation und mit ihr auch die Gegenreformation Litauen. Der Jesuitenorden gründete Kollegien und 1597 in Wilna die erste Hochschule Osteuropas. In diesen Institutionen etablierte sich die jesuitische Form des Schultheaters, das nur männliche Darsteller zuließ, während den Frauen in Litauen zumindest inoffiziell die R o l l e der „Geschichtenerzählerinnen" und

Historischer und soziokultureller Hintergrund damit die Aufgabe der Tradierung litauischer oraler Volkskultur zukam. Das Jesuitentheater inszenierte zunächst festliche theatralische Prozessionen zur Repräsentation des Katholizismus, in die kurze Szenen, lebende Bilder sowie Dispute und Dialoge in lateinischer Sprache eingegliedert waren. Daraus entwickelten sich die opulenteren Darbietungen mit ausgefeilterer Bühnentechnik und Ausstattung, die bei Kirchen-, Ordens- und Akademiefeiern dargeboten wurden. Das jesuitische Theater stützte sich eher auf säkulare als auf liturgische Inhalte. D a es seine Wurzeln in der italienischen Renaissance hatte, machte es die Litauer mit den Strukturen, Charakteren und T h e m e n der antiken Dramatik sowie mit der italienischen C o m m e d i a erudita und auch der sog. C o m m e d i a dell'arte bekannt. Die erste jesuitische Auffuhrung ist fur den 18. Oktober 1570 belegt, als das lateinische Versdrama Hercules von S. Tuccio gegeben wurde. Anläßlich sog. Ludi Caesarei, Lobpreisungsfesten für den K ö n i g oder die Ordensstifter, wurden spezielle Dramen verfaßt, die Stoffe aus der litauischen Mythologie bearbeiteten oder ruhmreiche Geschichten aus der Vergangenheit eines Adligen z u m Inhalt hatten. In den dazugehörigen Intermedien wurden üblicherweise aktuelle lokale Ereignisse behandelt. D i e Schüler der Jesuiten gaben Vorstellungen in litauischer, aber auch in französischer, italienischer, spanischer, polnischer, griechischer, hebräischer und deutscher Sprache. Aus dem 17. und 18. Jh. sind etwa 100 Programme von Auffuhrungen des jesuitischen Schultheaters erhalten. Nicht nur als Unterhaltungsfaktor und Kontaktmöglichkeit mit westeuropäischer Kultur hatte das Schultheater eine Bedeutung für die kulturelle Entwicklung Litauens, es vermittelte auch erstmals neue Formen des Theaters und der Dramatik. Bereits Mitte des 16. Jhs. brachten Adlige professionelle fahrende Schauspieler verschiedener Herkunft nach Litauen. Mit B o n a Sforza ( 1 4 9 4 - 1 5 5 8 ) , der Königin v o n Polen, kamen italienische Comici. Anläßlich höfischer Feste wurde Theater gespielt, so etwa 1592 in Wilna zur Hochzeit von K ö n i g Zigmantas III. Vaza mit Anna von Österreich. Hier trat eine T r u p p e italienischer Comödianten auf, wobei das Spiel der maskierten Zanni die Zuschauer so beeindruckte, daß der Gebrauch von Masken der C o m m e d i a am Königshof üblich

122 wurde. Da Truppen der C o m m e d i a Ende des 16. Jhs. durch ganz Litauen reisten, wuchs der Bekanntheitsgrad und damit der Einfluß des italienischen Theaters. Aber auch englische Schauspieler kamen nach Litauen. So spielte bereits 1616 die T r u p p e von George Green im Wilnaer Palast von Zigmantas Vaza. Ihr R e pertoire umfaßte Dramen v o n William Shakespeare (1564 — 1616), Christopher Marlowe (1564—1593) und T h o m a s H e y w o o d (um 1573 — 1641). Zigmanta Vazas Sohn, Vladislavas IV. Vaza, setzte die Tradition seines Vaters fort und ließ weiterhin italienische Theaterkünstler an den lit. H o f k o m men. 1632 beauftragte er italienische Architekten mit dem B a u eines Schloßtheaters, ausgestattet mit modernen Bühnenmaschinen, in dem bis 1648 ein festes Ensemble aus Schauspielern, Sängern, Tänzern und O r chester sowie Wandertruppen spielten. Zahlreiche weitere adlige Hoftheater wurden nach dem Vorbild der königlichen B ü h n e gegründet. Im 17. und 18. Jh. existierten neben den im ganzen Land verbreiteten Bühnen der Jesuitenschulen zahlreiche Privattheater im Besitz v o n Adligen, in denen Opern, Schauspiele und Ballette aufgeführt wurden. Seit dem 18. Jh. dominierte in den Hoftheatern das französische Drama. Es wurden K o m ö d i e n v o n M o liere (1622 — 1673) im Original und in litauischer Ubersetzung aufgeführt. Auch gab es bereits Theaterschulen, in denen ausländische Meister Musik, Gesang, Tanz und Schauspiel unterrichteten. Außerdem traten bis ins 19. Jh. französische, polnische und deutsche W a n dertruppen in Litauen auf. Mit dem Ende des 18. Jhs., seit etwa 1773, besonders ab 1793 und 1795 mit der zweiten und dritten polnischen Teilung, verschwanden die jesuitischen Schulbühnen. Stattdessen bildeten sich studentische Theatergruppen an den Universitäten. 1785 eröffnete das erste Stadttheater v o n Wilna, das sowohl Musiktheater und Ballett als auch Schauspiele darbot. In dem über achtzigjährigen Bestehen des Wilnaer Theaters kamen Dramen v o n Shakespeare, französische Klassiker und auch Stücke von Friedrich Schiller ( 1 7 5 9 - 1 8 0 5 ) und August v o n Kotzebue zur Auffuhrung. A u f dem G e biet der O p e r waren italienische W e r k e beliebt, aber auch Mozart wurde gespielt. A u ßerdem gab es einheimische Komponisten und

123 Dramatiker, die in litauischer Sprache schrieben. Eine große Bedeutung für das Wilnaer Musik- u n d Theaterleben erlangten J. Frank u n d die Sängerin K. Gerhardine Frank, die kostenlose Opernauffiihrungen, Konzerte u n d andere kulturelle Veranstaltungen organisierten. Sie brachten das Oratorium Die Schöpf u n g v o n Joseph Haydn (1732 — 1809) zur Auffuhrung. 1812 w u r d e das Wilnaer Theater nach der Zerstörung der Stadt in den Napoleonischen Kriegen geschlossen und erst nach Kriegsende wiedereröffnet. Infolge des polnischen Aufstandes gegen R u ß l a n d 1831, der von Wilna ausging, w u r d e durch die russische Administration eine strenge Zensur eingeführt. U n t e r dem wachsenden Einfluß des Zarenreiches, das die litauische Kultur z u n e h m e n d unterdrückte, w u r d e zudem im Wilnaer Stadttheater nicht nur in litauischer, sondern auch in russischer Sprache gespielt, etwa Stücke von Nikolaj Gogol ( 1 8 0 9 - 1 8 5 2 ) u n d Alexander Puskin ( 1 7 9 9 - 1 8 3 7 ) . 1880 wurde das Wilnaer Stadttheater durch die russische R e g i e r u n g endgültig geschlossen. Im späten 19. Jh. war das litauische Theaterleben von umherreisenden russischen Schauspieltruppen geprägt. Die institutionellen Theater von Wilna wurden in dieser Zeit v o n der polnischen B ü h n e d o m i niert, die im Gegensatz etwa zu den Theatern in Warschau u n d Krakau n u n nicht m e h r der strengen russischen Zensur unterworfen waren u n d sich durch herausragende Erstaufführungen ein ausgesprochen progressives künstlerisches Profil erarbeiteten. Im Zuge der zunehmenden Russifizierung emigrierten im 19. u n d 20. Jh. zahlreiche Litauer in die USA, aber auch nach St. Petersburg u n d R i g a ; aus H e i matvereinen hervorgehend, entfalteten sie dort auch eine beachtliche Aktivität auf dem Gebiet des Theaters. Eine typische Erscheinung in Litauens Theaterleben waren die „Litauischen Abende", die zwischen 1885 u n d 1914 in mehr als 225 Ortschaften regelmäßig veranstaltet w u r den; sie legten den Grundstein für das im 20. Jh. wiedererstehende professionelle litauische Theater. Die Organisatoren waren Volkskünstler, Studenten u n d Intellektuelle. Zu den Litauischen Abenden w u r d e n Theaterstücke, Gesang und Volkstanz dargeboten. N a c h 1890 w u r d e n v o m russischen R e g i m e bis zur R e volution 1905 öffentliche Theatervorstellun-

3. Theater gen in Litauen verboten. Infolge des Theaterverbots fanden die Litauischen Abende, meistens in „Scheunentheatern", als halböffentliche oder geheime Veranstaltungen statt. 1895 erschien das erste stärker nationalkulturell geprägte litauische Drama, Amerika pirtyje (Amerika im Badehaus) von Vilkutaitis Keturakis ( 1 8 6 4 - 1 9 1 3 ) im Druck, das sich an Formen u n d Konventionen des russischen u n d europäischen Dramas der Zeit orientierte. 1899 wurde Amerika pirtyje in Palanga erstmals aufgeführt. Danach entwickelte sich auch in anderen Gegenden Litauens eine Aufführungspraxis. N a c h d e m der russische Zar 1904 gezwungen war, den Litauern größere R e c h t e zuzugestehen, entwickelte sich in mehreren Städten bald, zunächst getragen von privaten Theatergesellschaften, ein nationales Berufstheater und, neben der Ubersetzung u n d Adaption ausländischer W e r k e , eine ausgeprägtere litauische Dramenproduktion. 1909 w u r d e in Wilna ein ständiges Theater gegründet. 1910 entstand der „Verband litauischer Schauspieler". Es gab auch „Fliegende Theatertruppen", die mit selbstgefertigten Dekorationen u n d Requisiten Gastspiele sogar in den entlegensten Dörfern gaben. Allerdings verdrängte das neue, literarisierte Theater weitgehend das traditionelle litauische Folkloretheater. Dieses wurde erst Mitte des 20. Jhs. durch das professionelle litauische Theater offiziell wiederbelebt. Die vorherrschende Stellung des folkloristischen Theaters bzw. der fahrenden Theaterspieler könnte sich erklären aus der Tatsache, daß das Städtertum wenig ausgeprägt war, zudem in den Städten selbst die polnischen Kultureinflüsse dominierten. W ä h r e n d der Besetzung Litauens durch Deutschland im ersten Weltkrieg w u r d e jede kulturelle Tätigkeit der Litauer erneut verboten, u n d die bestehenden Theatervereine mußten aufgelöst werden. Bereits Ende 1918, als Litauen seine Unabhängigkeit erklärte, etablierte sich j e d o c h wieder ein litauisches Theaterleben auf der Basis litauischer Dramatik. U n t e r der Sowjetherrschaft erfuhr das Theater bis zur Machtübernahme durch Stalin zunächst große Aufmerksamkeit. Alle Theaterräume w u r d e n verstaatlicht u n d den litauischen, polnischen u n d jüdischen T r u p p e n zur Verfugung gestellt, ein staatliches Theater u n d ein Sinfonieorchester w u r d e n gegründet, darüber hinaus eine Theaterschule. 1924 kehrte

Historischer und soziokultureller Hintergrund

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sogar gewissermaßen das „Jesuitentheater" oder Moliere übersetzt und gespielt. Besonders nach Litauen zurück, als der Orden in Kaunas erfolgreich war das Wilnaer jiddische Theater das Theaterspielen im R a h m e n der Unter- während des I. Weltkrieges, als viele Angerichtsgestaltung für seine Schüler wieder ein- hörige der deutschen Besatzungstruppen führte. Die Aufführungen beinhalteten Dra- während der Okkupation Litauens die V o r men zeitgenössischer litauischer Autoren, aber stellungen des „Vilner Jiddishen Folks-Teaauch Stücke der deutschen R o m a n t i k . ters" besuchten. U m 1916 wurde das „Jiddishe Insgesamt läßt sich feststellen, daß in frü- Folks-Teater" in die „Wilner trupe" u m g e heren Jahrhunderten die Theaterkultur ausge- wandelt, die eine bedeutende Stellung innersprochen europäisch war. Spätestens im 20. Jh. halb der jiddischen Theatergeschichte einentwickelte sich das Theater j e d o c h zu einem nimmt. Die „Wilner trupe" fußte auf derselwichtigen Instrument in der Bildung und ben Tradition wie die zahlreichen jiddischen Behauptung einer national-litauischen kultu- Theater in N e w York, die dort seit den 1880er rellen Identität, was mit der allgemeinen his- Jahren bestanden; sie war j e d o c h literarisch torischen Entwicklung in Litauen im Einklang bedeutender als diese. Die erste Auffuhrung der „Wilner trupe" fand am 16. Februar 1916 steht. N e b e n dem litauischen Theaterleben ent- in den R ä u m e n eines verlassenen hölzernen faltete sich das jüdische. Die Dominanz der Zirkusses statt. Weltruhm erlangte das E n jüdischen Autoren im deutschen Schrifttum semble wenig später unter dem aus Warschau David Litauens erklärt sich daraus, daß die jüdische stammenden künstlerischen Leiter Bevölkerung größtenteils in den Städten an- Herman ( 1 8 7 6 - 1 9 3 7 ) . Die „Wilner trupe" sässig war, was sich auch in der litauischen nahm die Strömung des Realismus auf und Theaterkultur spiegelt, die ihr Zentrum in der entsagte der Tradition der Typendarstellung Hauptstadt Wilna hatte. Wilna, das sog. „li- des jüdischen Theaters, u m andere Gestaltauische bzw. nordische Jerusalem", galt spä- tungsmöglichkeiten sowie eigenständige Austestens seit dem 18. Jh. bis zum zweiten drucksformen zu finden. Sie nahm die EinWeltkrieg als das geistige und kulturelle Z e n - flüsse des russischen Theaters auf, insbesondere trum der aufgeklärten Juden Osteuropas. Es der Arbeit v o n K . S. Stanislavskij (1863 — war ein Zentrum der jiddischen Sprache und 1938). Außerdem ersetzte man den bis dahin Kultur. In der zweiten Hälfte des 19. Jh. bil- im jüdischen Theater als Bühnensprache verdeten sich, ausgehend von Rußland und R u - wendeten wolhynier Dialekt durch das litauimänien, auch eine literarisch-musikalische sche Jiddisch. Der Spielplan umfaßte jiddische volkstümliche jiddische Theatertradition und Dramen von Sholom Asch ( 1 8 8 0 - 1 8 5 7 ) und Dramatik heraus. Ende des 19. Jhs. gab es Peretz Hirshbem ( 1 8 8 0 - 1 8 4 8 ) , aber auch jiddische Theatergruppen, deren Vorstellun- jiddische Ubersetzungen v o n Stücken M o gen jedoch ebenso im Geheimen stattfinden lieres, Arthur Schnitzlers (1862—1931) und mußten wie die Litauischen Abende. 1898 Eugene O'Neills ( 1 8 8 8 - 1 9 5 3 ) . Das R e p e r wurden naturalistische jiddische Stücke, in- toire und der Schauspielstil der „Wilner trupe" spiriert von den Werken Emile Zolas (1840 — beeinflußte für Jahrzehnte die verschiedenen 1902) und Gerhart Hauptmanns ( 1 8 6 2 - 1 9 4 6 ) , Ausformungen des litauischen Theaters. Das heimlich von jüdischen Arbeitern in Wilna Ensemble gastierte 1917 erfolgreich in Waraufgeführt. 1906 ersuchte eine Truppe pro- schau, w o ein Teil der T r u p p e seitdem daufessioneller jüdischer Schauspieler die russische erhaft residierte, und danach in fast allen j ü R e g i e r u n g vergeblich um die Erlaubnis, neue dischen Zentren der Welt. D i e Uraufführung jiddische Stücke, etwa v o n D o v i d Pinski des Stückes Der Dibbuk von An-ski, eigent(1871 —1959), aufführen zu dürfen. D o c h zwei lich Salomon R a p p o p o r t ( 1 8 6 3 - 1 9 2 0 ) durch Jahre später konnte in Wilna das „Jiddishe die „Wilner trupe", die 1918 unter der R e g i e Folks-Teater" gegründet werden. N e b e n von Herman stattfand, wurde, ebenso wie die zeitgenössischer jiddischer Bühnenliteratur, hebräische Erstaufführung dieses Dramas, invertreten durch Sholem Alejechem, Ithzok szeniert von Evgenij Vachtangov (1883 — 1922) Lejb Perez, J a c o b Gordin oder Ossip D i m o v , in Moskau 1922, zu einem denkwürdigen wurden auch Werke von Gotthold Ephraim Ereignis. 1921 spaltete sich die „Wilner trupe" Lessing ( 1 7 2 9 - 1 7 8 1 ) , Schiller, Shakespeare in verschiedene Sektionen, von denen eine

125 unter dem alten N a m e n in Warschau blieb, andere später nach R u m ä n i e n u n d in die USA auswanderten. Zwischen 1926 u n d 1930 trat das jüdische Theaterensemble „Habimah" unter der Regie von Andrius Oleka-Zilinskas ( 1 8 9 3 - 1 9 4 8 ) u n d Antanas Sutkus ( 1 8 9 2 1968) mit künstlerisch anspruchsvollen Inszenierungen in Litauen auf. Diese Truppe stellte ebenso einen Meilenstein in der Geschichte des hebräischen Theaters dar, wie es die „Wilner trupe" für die Geschichte des jiddischen Theaters war. Z u r gleichen Zeit existierte ein jüdisches Opernstudio unter der Leitung des Konservatoriumsprofessors Saidm a n n sowie ein jüdisches Symphonieorchester. Das 1925 gegründete Jiddische Wissenschaftliche Institut (YIVO) richtete 1933 im neuerbauten „Haus der Wissenschaften" in Wilna auch ein M u s e u m für Theaterkunst ein. Bis 1936 gab es in Wilna professionelles j ü d i sches Volkstheater. Danach setzten noch einige Musik- u n d Theatergruppen, darunter das Kindertheater und das bekannte Marionettentheater „Maidim" ihre Tätigkeit fort. 1939 wurden alle verbliebenen jüdischen Theater von Wilna geschlossen. In Kaunas gab es Ende der 1930er Jahre noch drei jüdische Theater. D e r populäre Engel-Chor des bekannten russisch-jüdischen Komponisten Joel Engel ( 1 8 6 8 - 1 9 2 7 ) trat sogar noch bis 1940 in Litauen auf. A u ß e r d e m wirkten in den meisten lit. Städten zahlreiche jüdische Laiengruppen als Chöre, Orchester u n d Theaterensembles. Selbst in der Zeit der Besetzung durch das nationalsozialistische Deutschland existierte im Wilnaer Ghetto von 1941 bis 1943 bis zu dessen Liquidierung ein jüdisches Theater, in dem zunächst Konzerte und später auch Schauspiele aufgeführt wurden. Es diente ebenso wie die Schulen, Kindergärten, die Ghetto-Musikschule u n d die Bibliothek zur Aufrechterhaltung des Kulturlebens und war ein Ausdruck des ungebrochenen Lebenswillens der jüdischen Gemeinschaft. Die Ghettobewohner standen dem Theater zunächst kritisch gegenüber, da es als der Lage nicht angemessen e m p f u n d e n wurde, so daß es anfangs zu Boykottaufrufen kam. Das änderte sich jedoch bereits nach dem ersten Konzert. In den ersten M o n a t e n w u r d e n im Theater T h e m e n der jüdischen Literatur, W e r k e von Alejechem, Perez u n d anderen auf die B ü h n e gebracht, dann kamen eigene Produktionen

3. Theater aus dem Ghetto dazu. Die Schauspieler nahmen Stücke aus den 1920er u n d 1930er Jahren wieder auf. Die Eintrittskarten waren häufig schon lange vor der jeweiligen Vorstellung ausverkauft. 1942 gab das Ghettotheater mehr als 100 Vorstellungen. Im August 1942 w u r den auf dem Dachboden der Kailis-Fabrik, in der viele der Ghettobewohner arbeiteten, und in der zugehörigen Baracke Kindervorstellungen gegeben. W ä h r e n d der Liquidierung des Ghettos im September 1943 w u r d e das Theater geplündert u n d zerstört. Trotzdem pflegten die zurückgebliebenen Juden auch danach ihr kulturelles Leben und organisierten in der Kailis-Fabrik gelegentlich Musikabende, bei denen Schauspieler aus dem Ghettotheater auftraten. Ein Großteil der jiddischen Lieder, die im Ghettotheater im R a h m e n von R e v u e n vorgetragen wurden, von denen die meisten v o m Arbeiterdichter Shmerke Kaczerginski ( 1 9 0 8 - 1 9 5 4 ) stammen, ist überliefert. Außerdem ist eine Sammlung v o n rund 240 Plakaten mit jiddischen, zum Teil auch hebräischen und deutschen Texten erhalten, die v o n September bis Dezember 2002 in einer Ausstellung mit dem Titel „Shtarker fun aysn" im Jüdischen M u s e u m in F r a n k f u r t / M z u m ersten Mal präsentiert wurde. Die Geschichte des Wilnaer Ghettotheaters wurde in den 1980er Jahren Stoff künstlerischen Schaffens. Im April 1984 erlebte das Schauspiel Ghetto des israelischen Schriftstellers Yehoshua Sobol (* 1939) in Haifa seine Uraufführung. Es handelt von Jakob Gens, dem jüdischen Kommandanten des Wilnaer Ghettos, der dort das Theater organisierte. Das Stück wurde in mehr als zwanzig Sprachen übersetzt u n d bisher weltweit in über 25 Ländern aufgeführt. Im April 2006 w u r d e die dt.-lit. Koproduktion der Verfilmung des Sobolschen Schauspiels unter der Regie von Audrius Juzenas uraufgeführt. Das Kulturleben des Wilnaer Ghettos inspirierte auch die 1987 gegründete deutschösterreichische Musikgruppe „gojim" (hebr. „Nichtjuden"), die sich der Pflege der j ü d i schen Lieder u n d Tänze aus Osteuropa w i d mete. 1991 versuchte „gojim", die Geschichte des Wilnaer Ghettos in Form einer szenischmusikalischen Collage mit dem Titel Ess firt kejn weg zurik ... nachzuerzählen. M a n griff, im Gegensatz zu Sobol in seinem Theaterstück, ausschließlich auf die authentischen Lieder des Wilnaer Ghettos zurück und stellte

Historischer und soziokultureller Hintergrund ihnen zeitgeschichtliche D o k u m e n t e gegenüber. W i e bereits angemerkt, etablierte sich in Litauen zu keiner Zeit ein eigenständiges deutsches Theaterleben. O b die deutschen Gemeinden in Litauen regulär auf den R e i s e routen der „hochdeutschen C o m ö d i a n t e n " des 17. und 18. Jhs. lagen, ist fraglich. 1777 und 1780 spielte zumindest die T r u p p e der Johanna Caroline Schuch ( 1 7 3 5 - 1 7 8 5 ) , die vornehmlich in Königsberg und den umliegenden Städten sowie in Polen und Kurland auftrat, in M e m e l (Klaipeda). Ihr Sohn Karl Steinberg ( 1 7 5 7 - 1 8 1 1 ) , der die T r u p p e nach dem T o d der Prinzipalin übernahm, kam 1807 und 1808 ebenfalls nach Memel. Aus dem 19. Jh. sind, etwa für die deutschen Siedler des im ostpreußisch-litauischen Grenzgebiet gelegenen Kreises Stallupönen, theatrale bzw. karnevalistisch anmutende Volksbräuche der Deutschen bezeugt, wie sie auch in benachbarten Gebieten gepflegt worden sein könnten. In der Zeit des I. Weltkriegs ließ die deutsche Besatzungsmacht in Litauen 1917 durch die Heeresleitung insbesondere zur Unterhaltung der dort stationierten Soldaten in Wilna, Kaunas und Dünaburg (Daugavpils) Fronttheater einrichten. Der deutsche Kulturverband in Kaunas gründete, vermutlich erst nach dem I. Weltkrieg, eine Theaterspielschar, die auch aufs Land hinausfuhr und Märchenspiele aufführte. In einigen Städten wie Schaulen (Siauliai) gründeten die Ortsgruppen des Kulturverbandes ebenfalls kleine Spielscharen, so auch nach 1925 in Tauroggen (Taurage). Das deutsche Laientheater in Litauen ist allerdings weitgehend unerforscht. Ebensowenig hat sich eine deutsche Dramatik in Litauen ausgebildet. N u r zwei der deutschsprachigen Autoren Litauens haben überhaupt Dramen geschrieben. Sowohl —> Leopold Alexander Friedrich Arends (1817 — 1882) als auch der später in Auschwitz gestorbene - > Arno Nadel ( 1 8 7 8 - 1 9 4 3 ) lebten zur Zeit ihres dramatischen Schaffens in Berlin. Selbst über die musikalische Kultur litauischer Deutscher, die sonst bei den DeutschBalten eine große R o l l e spielte, ist wenig bekannt. Ein Musiktheater hat sich nicht herausgebildet, wenngleich in einigen Provinzen, wie Kaunas, deutsche Gesangvereine gegrün-

126 det wurden, und es in den ländlichen Siedlungen kirchliche Chorvereinigungen gab. Im S o m m e r des Jahres 1934 veranstaltete man erstmalig einen „Deutschen Sängertag", der in den folgenden Jahren wiederholt wurde. Zuletzt fand durch die Oper Kelione i Tilze (Reise nach Tilsit) von Eduardas Balsys (1918 — 1984), 1980 uraufgeführt, ein Stück deutscher Literatur Eingang in das litauische Musiktheater. Die R e i s e nach Tilsit ist einer Erzählung des ostpreußischen Dramatikers Hermann Sudermann ( 1 8 5 7 - 1 9 2 8 ) aus seinen Litauischen Geschichten nachgestaltet, in denen er die Landschaft und die Bewohner des M e meldeltas beschrieb. L I T E R A T U R : A. V. Kotzebue: Nachricht von einem theatralischen Institut zu Reval, welches der Welt bekannt zu werden verdient. In: Ders.: Kleine gesammelte Schriften, Bd. 2, 2. Aufl. Leipzig 1792, S. 265 — 296. — Deutsche Bühne in St. Petersburg. (Zufällig verspätete Nachrichten). In: Zt. für die elegante Welt 6, 13.1.1803, Sp. 4 4 - 4 6 ; Forts. 7, 15.1.1803, Sp. 53 - 54. Korrespondenz- und Notizen-Blatt. Aus Libau. In: Zt. für die elegante Welt 40, 2.4.1805, Sp. 327 — 328. — Korrespondenz- und NotizenBlatt. Aus Goldingen. In: Zt. für die elegante Welt 43, 9.4.1805, Sp. 343. - F. Lacoste: Zur Geschichte des Rigischen Theaters. In: Rigisches Theaterblatt 3, März-November 1815. - J. v. Sivers: Deutsche Dichter in Rußland, Berlin 1855, S. 52. — P. v. Drachenfels: Ein Jugendleben aus Alt-Kurlands Tagen. In: B M 34, 1877, 58 — 59. — Das deutsche Theater in Reval 1783 — 1846. In: Revalsche Zt. 53 - 57, 1879. - J. Bolte: Das Danziger Theater im 16. und 17. Jahrhundert, Hamburg; Leipzig 1895 (Theatergeschichtliche Forschungen 12). - In: B M 57, 1904: Von unseren Theatern. Über das Rigische Stadttheater im ersten Drittel der Saison 1903/4, 70 — 84; Von unseren Theatern. Uber das R i g asche Stadttheater im zweiten Drittel der Saison 1903/4, 2 9 6 - 3 0 8 . - Von unseren Theatern. Uber das Revaler Interimstheater in der Saison 1903/04. In: B M 58, 1904, 8 2 - 8 8 . - Von unseren Theatern. Rückblicke und Wünsche. In: B M 60/47, 1905, 9 9 - 102. - Eine baltische Kulturfrage II. Zuschriften an die Redaktion der „B. M . " von W. Baron v. Mengden. - Bemerkungen zu obiger Zuschrift von der Redaktion der „B. M . " - Desgl. v. Rechtsanwalt A. Volck. — Desgl. v. Dr. P. Schiemann. In: B M 67/51, 1909, 3 6 9 - 4 1 1 . - P. Schiemann: Der Rigaer Theaterkonflikt. Ein Beitrag zur Psychologie unserer Gesellschaft. In: B M 67/51, 1909, 3 0 8 -

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4. Sprache Die deutsche Muttersprache i m Baltikum und in St. Petersburg spiegelte in ganz besonderem M a ß e die wechselnden sozio-politischen und damit eng verbunden, die sozio-kulturellen Gegebenheiten i m Osteseeraum. Die erste Sprachphase w a r in Est-, Liv- u. Kurland durch die Hanse geprägt, die eine allgemeine Verkehrssprache pflegte. Nach den Anfangen mit dem Altsächsischen und Frühmittelniederdeutschen herrschte das Mittelniederdeutsche (mnd.) lübischer Prägung vor. Durch den Bevölkerungsanteil, der sich in und u m Lübeck zusammenfand, haben sich westund ostfälische, ostelbische, sächsische und friesische M e r k m a l e niedergeschlagen. Gemäß der vornehmlich niederdeutschen (nd.) H e r kunft der i m Baltikum dann ansässig w e r d e n den Bevölkerung herrschte daher das M n d . nordostniederdeutscher Provenienz des Ostfälischen (Hannover, Hildesheim, Goslar, Braunschweig), des Westfälischen (Münster und Gebiet nördlich von Köln), des N o r d niedersächsischen (Bremen, Hamburg) und des Ostfriesischen (Emden, Aurich), sowie des Schleswigschen, bzw. Holsteinischen (Kiel, Neumünster) vor. Die kanzleimäßige mnd. Schriftsprache der Hanse w a r auch die gesprochene Sprache. Selbst der Deutsche Orden mit seiner starken mitteldeutschen Herkunft, bediente sich in Altlivland i m Gegensatz z u m Hauptordenssitz in Preußen des M n d . , das damit sowohl für den Adel als auch die bürgerliche Kaufmannschicht zur Standessprache wurde. Mit dem Hochmeister, der im ostpreußischen Ordensland ansässig war, pflegte man in der Korrespondenz allerdings das Mitteldeutsche, wenngleich es in Krisenzeiten und bei eiligen Mitteilungen auch vorkam, daß das Nd. gebraucht wurde. M i t dem Niedergang der Hanse, vor allem seit Beginn des 16. Jhs. (das Hansekontor in N o w g o r o d w a r schon 1494 geschlossen w o r den, das lübische R e c h t w u r d e 1586 ins

4. Sprache Hochdeutsche übertragen) und i m Zuge der Reformation in der zweiten Hälfte des 16. Jhs. übernahm die Oberschicht schneller als das Stadtbürgertum das Hochdeutsche (Hd.) als Verkehrssprache (die R i g a e r Staatskanzlei, die das Hamburgische R e c h t besaß, vollzog diesen Prozeß am schnellsten). Die H i n w e n d u n g zum Hd. in der Oberschicht hinderte den Landrat —>· Gustav von M e n g d e n (1627-1688), Wortführer der livländischen Ritterschaft i m Kampf gegen die Ansprüche Karls XI. von Schweden, nicht, noch Verse im hanseatischen Nd. zu verfassen, w i e das seinem Freund Hermann von Vietinghoff gewidmete Gedicht „Lewe Broder, olde Hermann, | W i l l t du nicht ens öwerschwermen [ . . . ] " u.a. Texte bezeugen. Den Endpunkt des nd. Sprachgebrauchs markiert das Gesangbuch, dessen letzte nd. Auflage 1703 erschien. Es darf aber nicht vergessen werden, daß i m Zuge der R o m a n t i k und der dadurch ausgelösten Besinnung auf das Mittelalter auch in den Oberschichten des Baltikums die Pflege der B e w a h r u n g des nordöstlichen Niederdeutschen w i e d e r mehr ins Bewußtsein geriet, wenngleich — durch den Mangel an Quellen und wissenschaftlichen Analysen — hier noch keine gesicherten Untersuchungsergebnisse vorliegen. Das Nd. sank, w i e vielfach in Deutschland, w e n n auch nicht durchgängig, zur ständisch niederen Sprache oder zu einem reinen Dialekt ab, w e n n sich auch R e l i k t e aus der Hanse in der Fachsprache des Handels erhielten. Als Schrift und Verkehrssprache der Oberschicht galt seit dem 18. Jh. durchgängig das H d . , was durch zwei Faktoren noch unterstützt wurde. Z u m einen trug der Literatenstand, also Pfarrer, Hauslehrer, Arzte, Rechtsanwälte etc., zur Stabilisierung des Hd. bei. Sie gehörten zur sog. Nachwanderungsschicht aus Sachsen, Thüringen und Hessen. Z u m anderen machte sich aber auch bemerkbar, daß ein Sprachausgleich mit d e m Mitteldeutschen stattfand, da die J u g e n d der Oberschicht an den mitteldeutschen protestantischen Universitäten w i e Jena, Wittenberg und Leipzig ab Mitte des 18. und noch teilweise i m 19. Jh. studierte. Das Hochdeutsche w a r gleichsam ein ständisches Erkennungszeichen der Ober- und gebildeten Schicht, d.h. ein eindeutig definierbarer Soziolekt. Da es die deutsche Bauernschicht, Träger der Dialekte, nicht gab, fehlten auch die

Historischer und soziokultureller Hintergrund

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zahlreichen Varietäten des Deutschen in Est-, Liv.- und Kurland. Eine dialektale Sprachinsel (kurpfälzisch u. hessen-darmstädtisch) gab es nur in Hirschenhof / Helfreichshof, einer Bauernkolonie, die durch den Einwanderungsaufruf von Katharina d. Gr. 1766 gegründet wurde (vgl. die deutschen Ansiedlungen an der Wolga). Das hirschendorfer Deutsch wurde bes. bekannt durch die K o n servierung alter Wendungen und die Ü b e r nahme v o n lettischen Wörtern, da die indigene Bevölkerung ebenfalls diesem Stand auf dem Land angehörte. In der gesprochenen hd. Sprache gab es einige deutsch-baltische Eigentümlichkeiten (Varietäten), und zwar in der Intonation, der Phonologie, der Wortbildung, bedingt auch in der Lexik. Charakteristisch ist der sehr starke dynamische Akzent. A u f betonten Silben verharrte der T o n fast überlang, was zur Folge hatte, daß Nebensilben häufig tonlos wurden („orntlich" statt „ordentlich"). Damit hängt auch zusammen, daß Konsonanten sehr gedehnt wurden und die Verschlußlaute ptk / bdg wie aspirierte Tenues und Mediae gesprochen wurden („Phause" statt „Pause", „ B h a d " statt „ B a d " ) . Charakteristisch war auch das Z u n g e n - R . Die N e i g u n g zu emphatischer bzw. intensivierender Sprechweise führte zu präpositionalen Präfixen, die dem sonstigen Hd. fremd sind („abspazieren", „ausbegleiten"). Auch die Vorliebe für Steigerungswörter läßt sich in diesem Kontext sehen (z.B. ein „grauenvoll schönes" Haus). Mit dieser Eigenheit hing auch zusammen, daß die Intonation, d. h. die Tonhöhe, häufig höher lag, als es sonst im H d . üblich ist (ähnlich d e m E n g lischen und den skandinavischen Sprachen). Für Kurland, durch verwandtschaftliche B e ziehungen auch in Livland, lassen sich Einflüsse aus dem preußischen Sprachgebiet feststellen, weil die J u g e n d häufiger in Königsberg studierte, als, wie sonst üblich, an mitteldeutschen Universitäten oder später in Dorpat. So finden sich typische Ausdrücke des Erstaunens sowohl in Ostpreußen (niederpreuß.) als auch im Deutsch-Baltischen („Erbarmung!"). Diese Interjektion kann sogar als Verneinung gebraucht werden, etwa: „Bist du mir böse? Erbarmung" ( = keineswegs). W e n n auch angestrebt wurde, die gesprochene Sprache mit der Schriftsprache gleichzuschalten, so ist doch nicht zu übersehen, daß sich der nd. Einfluß in

bestimmten Bereichen der Lexik erhielt (vgl. „schmoken"). Typisch für den gesamten nordöstlichen R a u m sind die dialektalen Erscheinungen, daß anlautendes / g / vor / e / als palatale Spirans / j / gesprochen wurde („jeben" statt „ g e b e n " , „jeselle" statt „Geselle"), daß / g / vor Konsonant als ich-Laut artikuliert wurde („krichst" statt „kriegst") und eine Entrundung der Vokale / ö / und /ü/ ( „ k e m m t " statt „ k o m m t " , „ m e c h t " statt „ m ö c h t e " ) allgemein feststellbar war. Die zahlreichen Gemeinsamkeiten des DeutschBaltischen mit dem Ost- bzw. Niederpreußischen, die nicht zu übersehen sind, wurden leider bisher noch nicht eingehend untersucht. Erwähnenswert ist, daß die Deutsch-Balten darauf bedacht waren, einer sprachlichen Assimilierung mit den sog. „Reichsdeutschen" zu entgehen und auf eine Differenzierung zu achten. Daraus erklären sich bestimmte Idiosynkratien (Uberempfindlichkeiten) in der deutsch-baltischen Sprache. Deutlich sind v o n den regional (Stadt/ Land) und soziologisch bedingten Sprachschichtungen des Deutschen die im Baltikum existenten kontaktbedingten Mischsprachen zu unterscheiden, wie hd. - estnisch — nd., bzw. hd. — lettisch — nd. Gerade in diesem Bereich gibt es die größten sprachhistorischen Probleme. Für Verwirrung sorgten die schon früh bezeugten sozialen Begriffe, die auf die Sprachkompetenz im Deutschen übertragen wurden, wie „Halbdeutscher" (de halffwe Duttscher nach einer Urkunde aus Pernau von 1577), "Kleindeutscher" und „Undeutscher" (vndutschen belegt seit 1386 in R i g a ) , worin sich durch das Präfix / u n - / (vgl. Unkraut) statt Nicht-Deutscher die Abwertung durch die herrschende deutsche Schicht dokumentierte. Das wird v. a. durch mischsprachliche pejorative Bezeichnungen belegt, die von DeutschBalten gebraucht wurden: z . B . Ljurbendeutsch. (lett. Lurba „ d u m m e r Mensch, Trottel") oder Kullendeutsch (lett. Imperativ küle zu külma, kullema „ H ö r e ! H ö r z u ! " , eine Bedeutung die zur Grundlage hat, daß im Deutsch-Baltischen „Kulle" einen Esten meint, der Ausländern vorspielt, alle Esten hießen Kulle und hörten deshalb auf diesen N a m e n ; daher kam es im Deutsch-Baltischen zu der pejorativen Bedeutungsveränderung „ungebildeter Mensch"). Die genannten B e -

131 griffe w e r d e n in der Forschung auf die Soziolekte übertragen, aber in einer sich oft w i dersprechenden Weise. So w i r d bei den einen der „Halbdeutsche" der deutschen H a n d werkerschicht zugeordnet, w ä h r e n d andere hierfür die B e z e i c h n u n g „Kleindeutscher" v e r w e n d e n . D i e terminologische U n g e n a u i g keit gipfelt schließlich darin, daß Halbdeutsch u n d Kleindeutsch synonym f ü r alle niederen Schichten einschließlich der indigenen B e v ö l k e r u n g b e n u t z t wird. Das D e u t s c h e der Esten u n d Letten w i r d meist mit d e m Soziolekt „ u n d e u t s c h " bezeichnet. Diese sich aus divergierenden ständischen Sichtweisen ergeb e n d e terminologische U n g e n a u i g k e i t trägt w e n i g zur Klärung der sprachlichen Verhältnisse der gesamten damaligen unteren Schichten bei, die ü b e r w i e g e n d n u r eine gesprochene Sprache k a n n t e n . D e n n gerade hier ist mit Sicherheit der kontaktsprachliche B e reich so stark ausgeprägt gewesen, daß b e s o n ders der Grad der Mischsprache forschungsgeschichtlich ermittelt w e r d e n m ü ß t e . D e r Einfluß des Estnischen u n d Lettischen auf die deutsch-baltische Sprache läßt sich d u r c h eine gewisse Zweisprachigkeit der auf d e m Lande l e b e n d e n Gutsherren nachweisen. Sie erstreckt sich meist auf die Lexik, bes. w e g e n des Landpersonals z . B . auf G e brauchsgegenstände, N a h r u n g , Essen u n d andere W ö r t e r des Alltags, die erst später d u r c h Z u z u g in die Städte auch dort gebräuchlicher w u r d e n . A u c h w e n n die Kleinkinder, die meist v o n estnischen oder lettischen A m m e n aufgezogen w u r d e n , diese sog. A m m e n s p r a c h e zunächst ü b e r n a h m e n , verlor sie sich bei den deutschen Kindern, sobald sie Hausunterricht erhielten oder auf Schulen geschickt w u r d e n . Allerdings ging man, w i e vielfach in den östlichen R e g i o n e n , mit d e m heimischen W o r t gut in spaßiger W e i s e u m u n d kokettierte damit, w o d u r c h besonders pejorative W ö r t e r entlehnt w u r d e n , z.B. lett. grabbazen „ K r a m " , est. raib „Aas". Diese Erscheinung findet sich auch in Schlesien, w o pejorativ gemeinte W ö r t e r den deutschen Sprachschatz in der polnischen W o r t f o r m d o m i n i e r t e n (z.B. f ü r „Unordnung"). D i e Diglossie (Zweisprachigkeit) war natürlich in der u n t e r e n H a n d w e r k e r s c h i c h t u n d i m Kreis der Bediensteten in Stadt u n d Land weit verbreitet, w o b e i sich d u r c h den längeren Erhalt des N d . ein mischsprachlicher Soziolekt

4. Sprache entwickelte, der auch in anderen östlichen Gebieten bestand, etwa in Schlesien, w o f u r hd. „Bügeleisen", pol. „Zelasko", das W a s serpolnische „Büglosko" entstand oder im Baltikum das f e m i n i n e W o r t „ H e u g u b b e " gebraucht w u r d e , zusammengesetzt aus hd. „ H e u " u n d lett. „ g u b b e " , „ H a u f e n " . A u f g r u n d der Eigentümlichkeiten der finnisch-ugrischen Sprachzugehörigkeit des Estnischen, das i m Gegensatz z u m Lettischen (zur indogermanischen Sprachfamilie gehörend) die g r ö ß t e n A b w e i c h u n g e n z u m deutschen Sprachsystem aufweist, spiegelten sich zahlreiche phonologische, grammatikalische u n d lexikalische Ü b e r n a h m e n der heimischen Sprache i m Mischdeutschen. D i e starke A n fangsbetonung i m Estnischen f ü h r t e zu B e t o nungsverschiebungen (ζ. B. „protses" statt „Prozeß"). Sie hatte ferner zur Folge, daß Präfixe oft verschluckt w u r d e n oder das / g e - / im Partizip des Präteritums entfiel oder durch / e / ersetzt w u r d e („efallen" statt „gefallen"). D a d u r c h , daß i m Estnischen i m Anlaut keine K o n s o n a n t e n v e r b i n d u n g e n auftreten, k a m es in deutschen W ö r t e r n oft zur E l i m i n i e r u n g des ersten Konsonanten („latschen" statt „klatschen"). Da Artikel fehlen, f i n d e n sich diese ebenfalls k a u m in dieser Mischsprache („auf p a n k " statt „auf der Bank") oder w u r d e n einfach in den Akkusativ gesetzt („mit das W a u s t " statt „mit der Faust"), so daß die deutschen Kasus u n d das Genus nicht beachtet w u r d e n . Gleiches gilt f ü r d e n G e b r a u c h der Genera, so daß h ä u f i g ein Maskulinum durch ein F e m i n i n u n i ausgedrückt w i r d u. ä. A u f g r u n d der agglutinierenden est. Sprache e n t standen entsprechende Bildungen wie „ d o k t o r h e r r " u. ähnliches. Das Z a h l w o r t trat o f t hinter das z u g e o r d n e t e Substantiv ( „ M i n u t e n drei" statt „drei M i n u t e n " ) . Das R e f l e x i v u m w u r d e meist völlig ignoriert, da das Estnische es nicht k e n n t („taß man nicht ärgert" statt „daß m a n sich nicht ärgert"). Ein Irrglaube sprachlicher Darstellungen des Deutsch-Baltischen ist es w o h l , daß die doppelte V e r n e i n u n g („daß m a n kein let nich m a c h " = daß m a n kein Leid hervorruft) auf d e n estnischen Sprachgebrauch z u r ü c k g e h t ; sie ist doch w o h l eher ein R e l i k t älterer deutscher Sprachstufen, die sich i m N d . erhalten haben. A u c h Feststellungen in der Sprachforschung, daß die V e r h ä r t u n g der Verschlußlaute (Mediae zu Tenues, etwa „ p i n " statt „ b i n " oder „ t u " statt

Historischer und soziokultureller Hintergrund „ d u " ) auf estnischen Einfluß in der Mischsprache zurückgingen, sind nur sehr bedingt schlüssig, da in Gebieten, in denen die hd. Lautverschiebung nicht durchgeführt wurde (etwa im nd., englischen und skandinavischen Sprachgebiet), gleiche Erscheinungen zu beobachten sind. Mit Sicherheit läßt sich feststellen, daß die mischsprachlichen Besonderheiten wegen des abweichenden Sprachsystems verständlicherweise in Estland wesentlich stärker in Erscheinung traten als in Lettland und Kurland, w o das Sprachsystem Ubereinstimmungen mit dem Deutschen aufweist. So erklärt sich auch angesichts des Bevölkerungsanteils, daß der Einfluß des Lettischen auf das Deutsche w e sentlich größer war als der des Estnischen. Z u berücksichtigen ist ferner, daß das Sprachmaterial der sog. germanisierten Esten und Letten, die sozial aufstrebten, fehlt, so daß hier der Grad der mischsprachlichen Elemente wahrscheinlich nur noch schwer zu ermitteln ist. Aufschluß geben j e d o c h neuere Arbeiten, die sich umgekehrt mit dem Einfluß des Deutschen auf das Estnische oder Lettische beschäftigen. Die bisher vorliegenden Arbeiten machen deutlich, daß selbst bis in die einzelnen grammatischen Systeme der heimischen Sprachen hinein deutsche Einflüsse nachweisbar sind. Das gilt für das Estnische ebenso wie für das Lettische. Es zeichnet sich nach gegenwärtig vorliegenden Untersuchungen ab, daß das N d . , das sich soziologisch beim indigenen Bevölkerungsanteil lange hielt, einen beträchtlichen Anteil am heimischen Sprachgut hatte. Wörter wie ,,kopp" (mit unverschobenem / p / „ K o p f oder „Zopp" statt „ Z o p f ) und vieles mehr belegen dies. Für j e d e Analyse des N d . überhaupt sind das Estnische und Lettische mit diesen Einflüssen eine ausgezeichnete sprachhistorische Quelle, lassen sich dort immerhin noch alte phonologische, grammatikalische und lexikalische Frühformen des N d . nachweisen. Derartige Untersuchungen k o m m e n einer Spracharchäologie gleich. Langsam beginnend mit dem 17., gesteigert dann im 18. und 19. J h . , scheinen die vielseitigen mischsprachlichen Elemente nicht nur vermehrt in den heimischen Sprachen, sondern auch im Deutschen aufzutreten, so daß Transfereinflüsse feststellbar sind, was auf eine Intensivierung des Z u sammenspiels der ethnischen Gruppen schlie-

132 ßen läßt. Das ist auch in Zeiten des wirtschaftlichen Aufschwungs feststellbar. Der sprachliche B e f u n d entspricht den Gegebenheiten, denn schon frühzeitig waren es gerade deutsche Pfarrer und Lehrer, die die bis dahin nur gesprochene est. und lett. Sprache verschriftlichten, zunächst mit der Herausgabe v o n est. u. lett. Bibeltexten und Gesangbüchern, dann v o n Grammatiken u. Wörterbüchern. Es konnten sich so Schriftsprachen herausbilden, die allerdings viele Interferenzen aufwiesen (d. h. dt. Eigenheiten wurden einfach auf das est.- u. lett. Sprachsystem übertragen). Für heutige sprachhistorische Untersuchungen k o m m t allerdings ein Faktor erschwerend hinzu. N a c h 1918, mit der Unabhängigkeit dieser Staaten, begann ein Sprachpurismus (Eliminierung nicht est. oder nicht lett. Sprachelemente), der mit einer Modernisierung einherging (vgl. die M o d e r nisierung des Estnischen durch Johannes Aavik 1880 — 1973). Damit wurden viele Einflüsse bes. in der Lexik u. der Grammatik getilgt, die heute nur noch in alten Q u e l l e n greifbar sind. D i e wechselnden Oberhoheiten im Baltikum und die auch in Deutschland herrschenden fremdsprachlichen Einflüsse hinterließen im Laufe der Zeit ebenfalls Spuren in der deutsch-baltischen Sprache. Analog zu den sprachlichen Fremdeinflüssen des Französischen in Deutschland während des 17. und 18. Jhs., war es doch Diplomaten-, Verhandlungsund Gebildetensprache, wurde der französische Lehnwortschatz auch im Baltikum übermächtig. Das ist deutlich im Zeitungswesen nachzuweisen. In den „Rigischen N o v e l l e n " 6, 1697 heißt es: „so ist Ordre gegeben w o r den mit Miniren zu Continuiren weil man gute Avantagie davon zu genießen verhofft". Die französischen Fremdwörter hielten sich im Baltikum länger als in Deutschland, w o die Bewegungen der Sprachreinigung und Sprachpflege bereits im 17. Jh. massiv einsetzten. Das zeigen einige franz. Lehnwörter, die im Deutschen getilgt wurden, sich aber im Deutschen des Baltikums noch lange erhalten haben (Kasten „Bordell", franz. chaste „Keuschheit"; schwierig „nobel", franz. suite „Gefolge"). Aufgrund der kontaktsprachlichen G e g e benheiten des Deutschen mit dem Dänischen, Schwedischen, Polnischen und Russischen ergaben sich vielfache Wechselwirkungen. Das

133 Schwedische hat, unterstützt schon durch die Hanse, in der Zeit der O b e r h o h e i t (vgl. den skandinavischen Spracheinfluß auf das Englische) eine Vielzahl v o n nd. W ö r t e r n aufgen o m m e n , w o b e i allerdings der damalige schwedische Sprachstand d e m N d . noch viel näher stand. N e u e s t e U n t e r s u c h u n g e n hierzu belegen teilweise, daß nicht der schwedische, sondern der nd. Spracheinfluß letztlich zu L e h n w ö r t e r n f ü h r t e (vgl. Braunmüller 1995). Andererseits ist der schwedische, teilweise auch dänische Einfluß auf die deutsche Sprache i m Baltikum, abgesehen davon, daß es o f t schwierig ist, die H e r l e i t u n g w e g e n der f r ü h e r e n N ä h e des Sprachstandes dieser Sprachen eindeutig d e m S c h w e d . , D a n . oder N d . z u zuweisen, relativ gering. In Estland w a r es typisch, daß sich einige schwedische L a u t u n gen einschlichen, w i e z.B. die Palatalisierung v o n „eijer" f ü r „Eier". In geographischen N a m e n allerdings hat sich das W o r t ö „Insel" (dän. 0), nhd. mit B e d e u t u n g s v e r ä n d e r u n g ,,Au(e)" in vielen Inselnamen erhalten (Dago, Osel). Russische L e h n w ö r t e r , v o r n e h m l i c h den Wortschatz des Beamtenwesens, v o n Handelsartikeln, M ü n z e n u n d G e w i c h t e n sowie v o n Speisen u n d G e t r ä n k e n betreffend, drangen w o h l erst verstärkt mit der sog. Russifizierung ab M i t t e des 19. Jhs. in das D e u t s c h e ein. Fest eingebürgert h a b e n sie sich aber w e d e r i m D e u t s c h e n n o c h i m Estnischen u n d Lettischen, d e n n sie v e r s c h w a n d e n w i e d e r sehr schnell i m 20. J h . , w o h l w e g e n der n a tionalen B e w e g u n g e n . D e r deutsch-baltische Sprachschatz, der etwa von W i l h e l m von Gutzeit, Karl Sallmann oder E d u a r d Eckardts E n d e des 19. Jhs. aufgezeichnet w u r d e , u m i h n der N a c h w e l t zu erhalten, ist bedauerlicherweise nicht m e h r systematisch weiter untersucht w o r d e n , so daß nach dem Absterben dieses regionalen Sprachzweiges durch Abwanderung und U m s i e d l u n g heutige R e k o n s t r u k t i o n s v e r s u c h e aus d e m Estnischen u n d Lettischen wissenschaftlich leider i m m e r mit Vorbehalt zu b e trachten sind. Das Polnische hat trotz der längeren Oberherrschaft etwa in Kurland k a u m Spuren hinterlassen. Allerdings in Litauen, ähnlich w i e in Schlesien, f i n d e n sich zahlreiche Lehnbild u n g e n u n d mischsprachliche Ausdrücke i m alltagssprachlichen Bereich. I m litauisch-polnischen Gebiet herrschte aufgrund der n i e d e -

4. Sprache ren sozialen Schichtung das n o r d n d . , oft ostfälischer Provenienz, vermischt mit d e m N i e derpreußischen (wegen der Grenznähe) vor. Das H o c h d e u t s c h e läßt sich n u r in w e n i g e n Zeugnissen nachweisen. D a es bisher k a u m U n t e r s u c h u n g e n gibt, kann n u r v e r m u t e t w e r d e n , daß sich, w i e in anderen Gebieten (etwa Schlesien), auch hier mischsprachliche E l e m e n t e (lit./pol./nd.) herausgebildet haben. W e g e n der polnischsprachigen D o m i n a n z w u r d e das Litauische erst ganz langsam als H o c h s p r a c h e herausgebildet. Litauisch w a r v o r n e h m l i c h auf die gesprochene Sprache der L a n d b e v ö l k e r u n g beschränkt, weil das Polnische die eigentliche Amtssprache war, dann aber unter russischer Oberherrschaft massiv verdrängt w u r d e , so daß hier gleichsam eine Triglossie (Dreisprachigkeit) eintrat. Wissenschaftlich ist h e u t e j e d o c h v o n unschätzbarem W e r t , daß sich viele ursprüngliche C h a r a k t e ristika der litauischen Sprache in d e m Soziolekt der B a u e r n u n d H a n d w e r k e r erhalten haben, die sprachhistorisch gegenwärtig n o c h der systematischen A u s w e r t u n g harren. H i n z u k o m m t , daß in Litauen mit d e m h o h e n j ü d i schen Anteil u n d seinen lange bestehenden vielfältigen Varietäten des Jiddischen auch hier bes. in der Lexik kontaktsprachliche Einflüsse auf andere Sprachen, etwa das D e u t s c h e b e standen (z.B. hebräisch „peleta" (Entrinnen, R e t t u n g , d. h. m a n entzog sich der d r o h e n d e n Schuldhaft bei Bankrott d u r c h Flucht), dt. „Pleite" u. abgeleitet „Pleitege(i)her"). Sprachliche Analysen, die aufgrund der zahlreich überlieferten jiddischen Lieder aus Litauen möglich wären, liegen bisher n u r u n zulänglich vor. A u c h die E n t w i c k l u n g der deutschen Sprache in St. Petersburg ist bisher k a u m erforscht, o b w o h l die deutschen Z u w a n d e r e r aus den unterschiedlichsten Sprachregionen stammten. Dagegen liegen fundierte U n t e r s u c h u n g e n zur Sprache in d e n rußlanddeutschen K o l o n i e n des Wolgagebietes u. anderer Siedlungsgebiete einschließlich der seit 1941 b e stehenden Umsiedlungsregionen i m Altaj u n d in benachbarten Gebieten vor. Zweifellos gew a n n das Russische langsam ab der 2. Hälfte des 19. Jhs. die O b e r h a n d . Symptomatisch hierfür ist die relativ f r ü h e Russifizierung deutscher E i g e n n a m e n , z . B . statt J o h a n n J a k o b W e i t b r e c h t (bekannter B u c h h ä n d l e r in St. Petersburg) n u n Iwan Iwanowitsch W e j t -

Historischer und soziokultureller Hintergrund

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brecht. N a h m der Zustrom nach St. Petersburg gegen E n d e des 19. Jhs. ab, so geht hiermit auch eine Diglossie des Deutschen bes. in der gesprochenen Sprache einher, die v o n einer Unifizierung der Gesellschaft in der Stadt begleitet wurde, was sich natürlich auf die Sprache auswirken mußte. Mischsprachlichkeit trat bes. in der Phonologie, der G r a m matik und der L e x i k auf. Deutsche Wörter auf anlautend / h / w u r d e n oft aufgrund der russ. Artikulation durch / g / ersetzt; in das R u s s i sche drangen dt. Satzkonstruktionen ein, ebenso wie i m Deutschen russische K o n struktionen keine Seltenheit waren. Dieser sprachliche Ubergangsprozeß w u r d e mehr und mehr durch Interferenzen (Uberlagerung eines Sprachsystems durch ein anderes) und schließlich durch die Assimilierung an die russische Sprache beseitigt. Allerdings waren in St. Petersburg die sprachlichen Probleme nicht so kompliziert wie etwa in den deutsch-russischen Kolonien an der W o l g a und ihren Tochtergründungen. N o c h lange bestanden dort viele Varietäten (Mennoniten pflegten das N d . , andere das Schwäbische oder Südfränkische), w o f ü r das D o r f Preuß u. seine U m g e b u n g an der W o l g a ein beredtes Zeugnis ablegte, w o an die 129 verschiedene Dialekte Deutschlands, Österreichs und aus d e m Elsaß zu verzeichnen waren. Aber auch hier zeichneten sich bes. in der Lexik Interferenzen ab (Ihr Laid! Haid is'n Brigas k u m f u m V o i nskrnaealnik - „Ihr Leute, heute ist ein Befehl g e k o m m e n v o m Militärchef'). Per Erlaß v o m

Eckhardt: Die deutsche Sprache in den Ostseeprovinzen, Berlin 1896 (Wissenschaftliche Beihefte zur Zs. des allgemeinen deutschen Sprachvereins, Heft 11). - Walther Mitzka: Studien zum baltischen Deutsch, Marburg 1923. - Johann Sehwers: Die deutschen Lehnwörter im Lettischen, Diss. Zürich 1918. — Wolfgang Stammler: Das „Halbdeutsch" der Esten. In: Zs. für dt. Mundarten 1/2, 1922, S. 1 6 0 - 172. Konrad Hentrich: Experimentalphonetische Studien zum baltischen Deutsch, R i g a 1925. — Oskar Masing: Baltisches Deutsch. In: Zs. für Deutschkunde 32, 1923, S. 83 - 94. - Ders.: Niederdeutsche Elemente in der Umgangssprache der baltischen Deutschen, R i g a 1926 (Abh. des Herder-Instituts zu R i g a 2,4). — Valentin Kiparsky: Fremdes im Baltendeutsch, Helsinki 1936 (Memoires de la societe neophilol. de Helsingfors XI). — Gerhard Deeters: Phonologische Bemerkungen zum baltischen Deutsch. In: Travaux du Cercle linguistique de Prague 8. Etudes phonologiques. Dedies a la memoire de M . le Prince Ν . S. Trubetzkoy, Prague 1939, S. 1 3 0 - 1 3 1 . - Wolfgang Laur: Über die deutsch-baltische Sprechweise. In: B H 4, 1957/ 58, S. 203 - 207. - Wolfgang Laur: Riga. Tonbandaufnahme und Textbuch, Göttingen 1958. — Kurt Stegmann von Pritzwald: Das baltische Deutsch als Standessprache. In: Zs. für Ostforschung 1, 1952, S. 407 —422; wieder in: Wir Balten, hrsg. Max Hildebert B o e h m u. Hellmuth Weiß, Würzburg 1986, S. 1 7 6 - 184.

4. J u n i 1871 w u r d e n alle Varietäten i m öffentlichen Bereich eingeschränkt. M i t Ausbruch des I. Weltkriegs war in St. Petersburg, wie auch in übrigen Städten, der Gebrauch der dt. Sprache verboten, was sich bei den R u ß landdeutschen ab d e m II. Weltkrieg weiter fortsetzte. LITERATUR: Karl Sallmann: Die deutsche Mundart in Estland. In: B M 21, R i g a 1872, 5. 401 - 4 1 8 . - Ders.: Die deutsche Mundart in Estland. Ein Versuch, Kassel 1873. - Ders.: Lexikalische Einträge zur deutschen Mundart in Estland, Leipzig 1877 (Diss. Jena). - Ders.: N e u e Beiträge zur deutschen Mundart in Estland, R e v a f 1880. - Wilhelm von Gutzeit: Wörterschatz der deutschen Sprache in Livland, 5 Bde. Riga 1 8 6 4 - 1894 u. Nachtrag 1898 (Mk in: Historische Dialektbücher aus deutschen Sprachgebieten, Univ. Erlangen 2001). — Eduard

- Johannes Sehwers: Sprachlich-kulturhistorische Untersuchungen vornehmlich über den deutschen Einfluß im Lettischen, Berlin 1953. — Paul Johannsen u. Heinz von zur Mühlen: Deutsch und Undeutsch im mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Reval, Köln; Wien 1973 (Ostmitteleuropa in Vergangenheit und Gegenwart 15). — Oskar Angelus: Über das Absterben der Baltendeutschen Mundarten. In: Acta Baltica X V , 1975, Königstein 1976, S. 1 5 5 - 165. Robert Hinderling: Baltisch/Deutsch. In: Sprachgeschichte, hrsg. Werner Besch, Oskar Reichmann u. Stefan Sonderegger. 1. Halbbd. Berlin; N e w York 1984, S. 908 - 918 (HSK 2,1). — Alf Schönfeldt: Das baltische Deutsch. In: Jb.d.balt.Dtt 1986, S. 8 7 - 9 7 . - Erich K o bolt: Die Deutsche Sprache in Estland am Beispiel der Stadt Pernau, Lüneburg 1990 (Schriften der Baltischen Historischen Kommission 2). — Sabine Jordan: Niederdeutsches im Lettischen. Untersuchungen zu den mittelniederdeutschen Lehnwörtern im Lettischen, Bielefeld 1995. — Valda Rudzisa: Z u m Sprachgebrauch in den frühen deutschsprachigen Zeitungen aus Riga.

135 In: Historische Soziolinguistik des Deutschen II, Stuttgart 1995, S. 189 - 197 (Stuttgarter Arbeiten zur Germanistik 324). — Kurt Braunmüller (Hrsg.): Niederdeutsch und die skandinavischen Sprachen II, Heidelberg 1995 (Reihe Sprachgeschichte 4). - Ineta Polanska: Z u m Einfluss des Lettischen auf das Deutsche im Baltikum, Diss. Bamberg 2002/03.

4. Sprache

Autoren- und Werkverzeichnis

A

A d d a m s , P e t e r —? D j a c e n k o A d o l p h i , Karl H e i n r i c h A l e x a n d e r (Alexis) * 25. (j. 13.) 8.1815 G u t T i g m t z (L), f 29. (j. 17.) 4.1874 W e n d e n (L); Vater: J a k o b Α . , Landwirt, später Leiter einer Knabenlehranstalt in Pernau (L; Geschl. aus Brieg in Schlesien, seit d e m 17. J h . in K, seit d e m 18. J h . in L); M u t t e r : A n n a D o r o t h e a Henriette, geb. v o n Stryk (* 1784). K a m 1820 n a c h P e r n a u , Knabenlehranstalt in Pernau, 1829-1833 Gym. in Dorpat, 1833-1840 Med. S t u d i u m in Dorpat, g e h ö r t e z . d . Z . der L a n d s m a n n s c h a f t Livonia an, D e z . 1840 Arzt 1. Kl., 1 8 4 1 - 1 8 4 2 Stud i u m in W i e n , W ü r z b u r g u. Berlin, R e i s e n in D t l . , Schweiz u. Italien, A u f n a h m e in d e n Dichterkreis T u n n e l in Berlin, 1842 R ü c k k e h r ins B a l t i k u m , Arzt auf d e m G u t Arras (L) u. in P e r n a u , 1 8 4 3 - 1 8 4 7 Ksp.-Arzt in G r o ß R o o p (L), 1 8 4 7 - 1 8 7 4 Stadtarzt in W e n d e n , oo (1) 2 7 . 3 . 1 8 4 7 N a n c y H e e r w a g e n (f 1855). oo (2) 3 1 . 1 . 1 8 5 8 Ernestine H e e r w a gen. 1860 R e i s e n d u r c h Dtl. u. O s t e r r . , in M ü n c h e n Bekanntschaft mit dem Tragöd i e n d i c h t e r E m a n u e l Geibel ( 1 8 1 5 - 1 8 8 4 ) , der i h m das G. „ D u willst in m e i n e r Seele lesen" w i d m e t e . I n : Literarisches T a s c h e n b u c h der D e u t s c h e n in R u ß l a n d , hrsg. v. J e g o r v. Sivers, R i g a 1858: Das Wölkchen, S. 12; Der Fischer, S. 2 0 ; Zum Hafen, S. 3 0 ; Blaue Flamme, S. 3 6 ; Frühlingstod, S. 69; Ich reite, S. 7 3 ; Der Abend auf dem Lido, S. 109; Nachtgruss, S. 184. - Gedichte, R i g a ; Leipzig 1863; 2. A u f l . R i g a 1873. - Beitr. i n : F. Gustav K ü h n e (Hrsg.): E u r o p a . C h r o n i k der gebildeten W e l t , L e i p zig 1863. — Orpheus in der Unterwelt. Zum 50jähr. Jubelfeste der Livonia, Dorpat, den 20. Sept. 1872, R i g a 1872 [als Ms. gedr.]. I n : S c h r o e d e r 1877: Livonenlied zum Kommers in Wenden. 1852, S. 16; Das blaue Flämmchen, WERKE:

S. 3 3 ; „Im reichen Erdenschooße", S. 3 4 ; Frühlingstod, S. 46 [Ge.]. — Poetischer Nachlaß, hrsg. v. L. v o n Holst u. H e i n r i c h Adolphi, R i g a 1877. — Beitr. i n : E u g e n R i c h t e r (Hrsg.): Dichterstimmen aus baltischen Landen, Leipzig 1885. — Beitr. ü b e r Paulus, geistliche D i c h t u n g . I n : Mitt. u. N a c h r . 1889. - I n : J o h a n s o n 1894: Fata Morgana an der Ostsee, S. 3 — 8; „Kennst du das Land?" S. 47; Livland I. Drei Burgen; S. 5 6 - 6 1 ; Livland II. Drei Städte, S. 6 1 - 7 0 ; Livonenlied zum Cammers in Wenden 1852, S. 7 9 - 8 0 ; „Wenden" (Ballade), S. 9 9 - 1 0 1 [Ausz.]; Heimatlied, S. 1 1 0 - 1 1 1 . I n : G r o t t h u ß 1 8 9 4 / 9 5 : Ein Traum, S. 135 / S. 165; Nur ein Junker, S. 136 — 138; Im reichen Erdenschooße, S. 138 / S. 166; Ich reite, S. 138 / S. 166; Wo ein blaues Flämmchen spielt, S. 139 / S. 166; Deutschland für immer! S. 139; Heimath, S. 140 / S. 167; Liebesleben, S. 140 / S. 167 [Ge.]; a u ß e r d e m i n : G r o t t h u ß 1895: Das erste Veilchen duftig, S. 167; Livonenlied, S. 168 [Ge.J. - I n : Stael-Holstein 1896: Ich suchte und ich fand, S. 5 — 9; Auferstehung, S. 1 0 - 1 2 ; Schaffhausen, S. 1 2 - 1 3 ; Treu gesellt, S. 1 4 - 1 5 ; Liebesleben, S. 15 — 16; Das blaue Flämmchen, S. 16; Immergrün, S. 16—17; Kindesgebet, S. 17; Heimat, S. 18 [Ge.]. — Beitr. i n : Baltische J u g e n d s c h r i f t . Illustriertes M o n a t s h e f t , R i g a 1 8 9 8 - 1 9 0 4 . - I n : U n s e r e H e i m a t 1907: Kennst du das Land, S. 5; Livonenlied, S. 4 1 - 4 2 ; Farbenlied, S. 4 3 - 4 4 . L I T E R A T U R : Brammer 1876/77; 1913. — Alb.Dorp. Gym. 1879. - Alb.Acad. 1889. - Johanson 1894, 1 8 7 - 188. - Brennsohn 1905. - C. Hunnius: ein bait. Dichterleben im Spiegel seiner Heimat, Zeit und seiner Dichtung. In: Heimatstimmen 4, 1910, 1 2 5 - 1 7 2 . - Guenther 1916, 265. - G. Fittbogen: ~ im Berliner „Tunnel über der Spree". In: BMH 7/8, 1936, 412 - 420 [über ~ als Gast in dem Berliner Dichterkreis]. - GH Liv 1, 137. Alb.Liv. 1972/91. - Kosch. - Anders 1988. Scholz 1990. - Friedrichs 1967. - DBBL 1970. Redlich 1989. - Goedeke Fortf. 1, 1995, 6 3 - 6 4 . - DBA 7, 2 - 6. - BaBA 3, 96 - 103.

Aeckerle

138

Aeckerle, Helene * 1 2 . 1 . 1 8 7 5 Arensburg (Ösel), f 2 7 . 9 . 1 9 4 0 Paderborn; Vater: Oberlehrer am Arensburger Gym. Als Folge der Russifizierung im Baltikum mit der Fam. ab 1914 in Berlin, dort Lehrerin, seit 1919 Fürsorgerin in leitender Position. W E R K E : Skizzen in: Die Hilfe. Zs. für Politik, Wirtschaft und geistige Bewegung, Berlin o.J. — Stille Wasser. Novellen, Hamburg 1904. — Prismen. Weihnachtliche Geschichten, Hamburg 1906. — Ein Opfer. In: Novellenbuch 6. Kindheitsgeschichten, 1 .-10. Tsd. HamburgGroßborstel 1907; 11.-20. Tsd. ebd. 1910; 2 1 . - 2 5 . Tsd. ebd. 1915, S. 4 2 - 5 5 (Hausbücherei der Dt. Dichter-Gedächtnis-Stiftung 23). — Der Zaungast der Freude. In: Heimatstimmen 4, 1910, S. 1 7 3 - 1 8 2 [Weihnachtsgesch.]. - Die Stummen. Erzählung. In: D M R I , 1912, S. 9 2 2 - 9 3 1 u. 1 0 0 9 - 1 0 2 0 . - Der Junge. Novelle. In: D M R 3, 1914 (BM Jg. 56), S. 761—775. — Eine seltsame Weihnacht. Humoreske, Berlin 1926 (Big. zum Blindendaheim Dez. 1926) [Blindenschrift]. UBERS.: mit Adda Goldschmidt: Vladimir G. Korolenko: Im fremden Lande. Erzaehlung, Hamburg 1905. mit Adda Goldschmidt: Vladimir Galaktionovic Korolenko: Der seltsame Mensch. Roman (III. Karl Holtz), ausgew. u. hrsg. v. Franz Werner Schmidt, Berlin u.a. um 1923 (Der gute Schmöker 7) [Gesch. eines russ. Emigranten in N e w Y o r k ] . LITERATUR: G . Manz in: Novellenbuch 6. K i n d lieitsgeschichten, H a m b u r g - G r o ß b o r s t e l 1 9 1 5 , 4 0 — 41.

-

Redlich

1989

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Kosch.

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Westfälisches

Autorenlex., B d . 3, Paderborn 1 9 9 7 , 12. - D B A II I I , 142. - B a B A 3, 2 6 2 .

Altere Livländische R e i m c h r o n i k —> Livländische Reimchronik Akerman, A c h i m Engelbrecht Gerd von * 13.5. (j. 30.4.) 1909 R i g a (L), f 4 . 5 . 1 9 4 5 Schneidemühl (gefallen); Vater: Erwin Karlos Piaton v. A. (* 1880), Diplom-Ingenieur, Rittmeister der Bait. Landeswehr, dt. Major (Geschl. aus Sachsen, urspr. aus Schweden, seit 1796 in L, seit 1800 russ. Adel, 1887 Matrikel L, seit 1890 von Akerman, 1933 Matrikel E ) ; Mutter: Elvira Ottilie Agnes, geb. von Arnim (* 1878 Ostpr.).

1 9 1 9 - 1 9 2 4 in Dtl., Lateinschule in Lindau, Leibniz-Gym. in Berlin u. Melanchthonstift in Wertheim am Main, Städtisches Gym. in Riga, 1928 — 1929 Studium der Germanistik am Herder-Institut u. an der lett. Univ. in Riga, 1929 — 1930 Studium in Berlin u. Leipzig, verdiente seinen Lebensunterhalt als Werkstudent, bis 1936 Unterbrechung des Studiums wegen Ableistung des Wehrdienstes in Lettland, 1936 Wiederaufnahme des Studiums mit dem Ziel, das Staatsexamen in Lettland abzulegen u. Deutschlehrer in Riga zu werden, Beginn einer Diss, zu dem Thema „Der lettische Bauer in der baltischen D i c h tung", was sich aus ~s engem Kontakt mit lett. Bauern während seines Wehrdienstes ergab, seit 1937 wieder in Lettland, Unterrichtstätigkeiten, 1939 Leiter der Büchereizentrale der Dt. Volksgemeinschaft in Riga, Umsiedlung in den Warthegau, Leiter des dt. Bibliotheksdienstes in Thorn, 1940 Diplom-Bibliothekar in Frankfurt/O, 1 9 4 0 - 1 9 4 3 Leiter der Stadtbibliothek in Hohensalza (Wartheland), oo 2 7 . 9 . 1 9 4 2 in Schwerin Rosemarie v. W i n terfeld. 1943 als Sanitätsgefreiter Einberufung zur dt. Wehrmacht, Dienst an der Front nahe Minsk, im Juli 1943 schwer verwundet, Mai bis Juli 1944 Revierdienst in Stolp (Pommern), Jan. 1945 Einsatz in Abwehrkämpfen b. Schneidemühl (Pommern), bei der Bergung von Verwundeten getötet. Stefan George als Vorbild, Freundschaft mit Gotthard de Beauclair ( 1 9 0 7 - 1 9 9 2 ) . WERKE: R e z . Lother Helbing (eig. Wolfgang Frommel): Der dritte Humanismus. In: Deutsches Adelsbl. 51/4, Berlin 1933. - Gesiebte der Heimat, Berlin 1933 [Ge.J. — Gedichte, 1. u. 2. Aufl. Hamburg 1935 (Das Gedicht; Jg. 1, Folge 17). - Die Stunde vor Tag. Gedichte, Leipzig 1938; als Broschur 2. Aufl. ebd. 1944. — Anonyme Ge. In: Huldigung, Berlin 1931 (Gedichte einer Runde) [einm. num. Ausg. v. 700 E x . , Wdg. Du Geist der heiligen Jugend unseres Volks! (S. 5); „Vorrede. Die gedichte die hier vorgelegt werden stehen in dem räume der durch die Neue Dichtung geschaffen ist und erheben keinen anspruch auf öffentlichkeit. Unterschiedlich nach art und gewicht sind sie doch sämtlich aus dem wissen um die Verpflichtung vor dem neuen Bilde deutscher jugend geboren und sprechen darum auch nur zu jenen die sich in gleicher ver-

139 a n t w o r t u n g wissen: eine in d r o h e n d e r stunde nicht u n n ö t i g e e r i n n e r u n g . " S. 7], — In: A k e r m a n 1940: Wem es beschieden / An Grenzen zu wohnen ..., S. 4 [G.; w i e d e r in: T h o m s o n 1964, S. 55]; Vogelschwärme, S. 11; Das Haus der Väter, S. 12; Der Wanderer, S. 13; Der Fremde, S. 14; Heimkehr, S. 15; Der Abend, S. 16; Glück des Fahrens, S. 17 [Ge.J. — Alte Stadt. I n : B B 12 (374), 1979, S. 6 [G.]; vgl. Leserbr. v. R u t h A k e r m a n . In: B B 1 (375), 1980, S. 3. - Die Namen der Kindheit. Gedichte 1909— 1949, hrsg. u. eingeh v. Michael Philipp, A m s t e r d a m 1997 (Castrum Peregrini Presse, Jg. 46, H . 229). Morgengabe. Sammlung baltendeutscher Gedichte, Leipzig 1940. L I T E R A T U R : H . Langenbucher: In: Das Inselschiff. Eine Zs. für Freunde der Literatur und des Buches 20, Frankfurt/M 1939. - GH Liv 1, 330. - GHA. - Alb.Fr.Balt. 1961, 311 u. Nachtr. 1972. - Kosch. - DBBL 1970. - Kürschner Lit.-Kal. 1973. Ritterschaften 1973, 62. - DBA II 14, 421. BaBA 4, 278 - 280. - Redlich 1989. - Erich Franz Sommer: Zum 80. Geburtstag des frühvollendeten Dichters. In: Jb.d.balt.Dtt. 36/1989 (1988), 1 6 6 - 174. HRSG. :

Albers, Friedrich Bernhard * 26. (j. 15.) 3.1773 R i g a (L), f 15. (j. 3.) 4.1825 Mitau (K); Vater: Friedrich B e r n h a r d Α . , G o l d s c h m i e d ; M u t t e r : Anna Gertrude, geb. N o r m a n n . 1791—1792 in Jena Studium der T h e o l . , seit 1792 Gesch., Altertumskunde u. Philol., 1796 Archivar u. Registrator am K u r . Oberlandesgericht in Mitau, Sekretär der Bauskeschen u. Mitauschen Niederrechtspflege, 1797 in Κ aufgrund der Wiederherstellung der alten B e h ö r d e n alle A m t e r verloren, kurze Zeit öffentlicher N o t a r [dann Aktuar (Gerichtsangestellter)] , einige Jahre später auch Kollegienregistrator. oo (1) Febr. 1798 in M i t a u A n n e t t e Elisabeth E i m b k e (f 1801). oo (2) 9 . 7 . 1 8 0 2 in D o r p a t Christina Elisabeth Schultz, )|( 1804. oo (3) u m 1805 Constantia Lerch. 1 7 9 7 - 1 8 1 8 Aktuar des D o b l e n s c h e n , 1819 des T u c k u m schen H a u p t m a n n - G e r i c h t s , 1821—1822 U n tergerichtsu. Obergerichtsadvokat in Mitau. 1803 — 1810 i m Berliner Freimüthigen zuständig f u r die bait. P r o v i n z e n R u ß l . u. f ü r D e u t s c h - R u ß l a n d , Anteil an Bertuchs Journal des Luxus u n d der M o d e n ( 1 7 9 3 - 1 7 9 4 ) .

Albert II. (Suerbeer) Wiederbeleuchtung der angeblichen Beleuchtung einer sogenannten Kritik, M i t a u 1806 [v. ~ u n t e r d r ü c k t u. nicht in den B u c h h a n d e l gegeben; R e a k t i o n auf Friedrich W i l h e l m Kade: „ B e l e u c h t u n g der Albersschen Kritik einer Schrift, die lettische Industrieschule b e titelt, v o m Verfasser der g e n a n n t e n Schrift", M i t a u 1806; der diesem vorausgegangene Art. v. ~ w u r d e im Freimüthigen 1805 abgedr.]. Beitr. in: W ö c h e n t l i c h e U n t e r h a l t u n g e n 1 — 3, 1 8 0 5 - 1 8 0 7 . - I n : W e g a 1809: Schmähsucht alter Jungfern, S. 14; Der Podagrist, S. 17; Der Versmacher, S. 41; Der Modehut, S. 133; Grabschrift eines frommen Ehepaars, S. 147; Der philosophische Müßiggänger, S. 149 [Ge.]. — Das Hazardspiel, oder: Wenn er nur Brod hat! Eine Erzählung. I n : R u t h e n i a , Jg. 5, Bd. 1, 1811, S. 4 9 - 6 7 . WERKE:

Tropfen zum Ocean der Zeitschriften. Ein Wochenblatt, Mitau 27.10.1802. - Nordischer Almanach für das Jahr 1806, mit 6 Kupfertafeln, Riga 1805; Für das Jahr 1807, mit 7 Kupfertafeln, R i g a 1806; Für das Jahr 1809, mit 10 Kupfertafeln, R i g a 1808 [ N T i t e l : Nordisches Taschenbuch für 1809\. mit F. E. Schröder: Ruthenia oder [...] Jahrgang der St. Petersburgischen Monatsschrift, Jg. 1—4, 12 Bde. St. P e tersburg; Mitau 1807-1810; Forts, mit Friedrich Christoph Brosse u . d . T . : Ruthenia oder deutsche Monatsschrift in Rujüand, Jg. 5, 2 Bde. R i g a ; Mitau 1811. HRSG.:

Ostsee-Prov.Bl. 18, 1825, 75. - Der Zuschauer 2660, 1825. - Schmidt 1854, 3, 1825 (1827). - Detlev Lübker; Hans Schröder: Lex. der Schleswig-Holstein-Lauenburgischen und Eutinischen Schriftsteller von 1796 - 1828, 3 Tie. Altona; Schleswig 1 8 2 9 - 1831. - Recke/Napiersky. Hamberger/Meusel 1834. - Goedeke 7, 482; 15, 68 - 69. - Neumann 1904, 162. - Räder 1938, 29. - Reimers 1942, 71, 73. Kosch. - Friedrichs 1967. - DBBL 1970. - Redlich 1989. - Thomas Taterka: „Für den Geist ist gar nicht gesorgt." Als Literat in Mitau: In: Johann Gottfried Herder und die deutschsprachige Literatur seiner Zeit in der bait. Region. Beitr. der 1. Rigaer Fachtagung zur Deutschsprachigen Literatur im Baltikum, 14.17. Sept. 1994, hrsg. von Claus Altmayer u. Armands Gutmanis, Riga 1997, 3 3 6 - 3 8 1 . - DBA 11, 152 - 158. - BaBA 5, 138 - 143. LITERATUR:

A l b e r t II. ( S u e r b e e r ) * E n d e 12. Jh. Köln, f 1 2 7 3 / 7 4 R i g a (L). S t u d i u m in Paris, M a g . u. Scholasticus in B r e m e n , 1229 Bischof v o n Riga, k o n n t e sich

Albertson nicht gegen den Gegenbischof Nikolaus von Magdeburg durchsetzen, deshalb 1240 — 1246 Erzb. von Armagh (Irland), unterstützte König Heinrich III. von England gegen die rebellierenden Barone, setzte sich für die Kanonisierung Edmunds von Abingdon ein, 1246 — 1255 Erzb. von Preußen, L u. E, auch Administrator des Bistums Chiemsee u. Legat in R u ß l . , 1247 — 1253 auch Administrator des Bistums Lübeck, 1251 Vereinbarung mit dem Dt. Orden, den Sitz in Riga zu nehmen, seit 1253 erster Erzb. von Riga, im Streit mit dem Dt. Orden Verlust des Legatenamtes. W E R K E : Historia canonizationis et translationis s. Edmundi archiepiscopi cantuarensis ab Alberto archiepiscopo Livoniae conscripta; Sermo venerabilis Alberti archiepiscopi Livoniae in translatione s. Edmundi. In: E. Martene und U. Durand: Thesaurus novus anecdotorum III, Paris 1717, S. 1 8 3 1 - 1 8 3 4 .

140 1871 Bibliothekar der UB, siedelte später nach St. Petersburg über. WERKE: Erinnerungen des Bibliothekars Emil Anders (1810— 1849). Nebst einer Biographie und einer Charakteristik des Verfassers, hrsg. v. L. v. Schröder. In: BM 39, 1892, S. 3 2 - 4 0 , S. 8 9 105, S. 1 4 6 - 1 6 0 , S. 2 1 4 - 2 3 3 u. 2 8 5 - 3 0 1 ; Sepdr. Reval 1892; Ausz. u.d.T.: Aus den Erinnerungen des Bibliothekars Emil Anders (1812-1840). In: Friedrich Gustav Bienemann d. J. (Hrsg.): Altlivländische Erinnerungen, Reval 1911; Nachdr. Hannover 1969, S. 9 1 - 1 5 4 . Alb.Dorp.Gym. 1879. - GH Est 2, 202 (Stenbock). - Alb.Liv. 1972/91. - DBBL 1970. BaBA 8, 83 - 84. LITERATUR:

Andrea, Wilhelmine (Wilhelmi, Wilhelmine aus Goldingen) Lebte in Goldingen (K).

P. V. Goetze: Erzbischof von Preu- W E R K E : Graf Bruno v. Hochwaiden, oder: Eiferßen, Livland und Estland. Geschichtliche Darstel- suchtführt zum Verbrechen, 3 Bde. Nordhausen lung, St. Petersburg 1854. - ΑΌΒ 1. - Arbusow 1842. - Alwinen's Briefe. Eine Erzählung für 1908. - M . Rotkohl: Albert Suerbeer, Erzbischof von Livland, Estland und Preußen. In: ZGSHG 47, Kinder, Mitau 1843. - Blümchen vom Ufer der Windau, Mitau 1843. - Gedichte, Mitau 1847. Leipzig 1917, 6 8 - 9 0 . - Cederberg 1929. - Laube 1953, 7 - 14. - M. Hellmann: Das Lettenland im - Die Sterne des Lebens. In: Musenalmanach Mittelalter, Münster; Köln 1954, R e g . - F. Ben1854, S. 1 - 2 [G.]. - An die Phantasie. In: ninghoven: Der Orden der Schwertbrüder, Köln Musenalmanach 1855, S. 1 - 3 [G.J. 1965, Reg. — BBKL. - F. Benninghoven: Studien LITERATLJR: Schmitt 1952, 422. über die Anfänge der Mission in Livland, Sigmaringen 1989, R e g . Vorträge und Forschungen Andreae, Johann A d a m (Sonderbd. 37). - DBA 11, 222; II 16, 5 2 - 5 3 . BaBA 357, 367. - NDB 1. - 2 LThK 1. - 3 LThK 1. * 16.11.1750 Riga (L), f 19.3.1796 Past. LITERATUR:

Helmet (L); Vater: Johann Georg Α., Inspektor d. Hafenbaus; Mutter: Margarethe, Alexander, Andreas —• Badendi(e)ck geb. Weiss. Domschule in R i g a ; Studium der Theol. 1768 Alice, Tante —> Boettcher in Jena, 1769 in Göttingen, 1773 Rigascher A l m , Florian — F i e d l e r Stadt-Kandidat, Hauslehrer, 1 7 7 7 - 1 7 7 9 PasAltschwager, Bernhard —> Kröger, Theo- tor in Nissi (E). oo (1) 15.3.1778 in Reval Justina Elisabeth Kellner (1761-1782), dor Tochter d. Superintendenten u. Oberpastors v. Anders, Emil Alexander Lorenz St. Olai. 1 7 7 9 - 1 7 8 8 Pastor in Tarwast (L); oo * 18.5.1806 Dorpat (L), f 13.4.1887 St. Pe- (2) 1782 Dorothea Sophia Wilcke, Tochter d. tersburg; Vater: Karl Samuel Α., Sekretär der Ratsherrn v. Dorpat. 1 7 8 8 - 1 7 9 6 Pastor in Helmet (L). U B ; Mutter; Caroline, geb. Selje. W E R K E : Beschreibung einer noch vorhandenen eh1 8 1 4 - 1 8 2 3 Gym., 1 8 2 3 - 1 8 2 9 Jurastudium, 1 8 2 6 - 1 8 3 5 Bibliotheksgehilfe, oo 23.7.1837 stnischen Burg, vermuthlich Warbola. In: Hupel Gräfin Pauline Stenbock aus Reval (1813 — 9 - 1 0 , 1785, S. 3 1 8 - 3 2 2 . 1882); deren Tochter war die Mutter v. —> A. L I T E R A T U R : Recke/Napiersky. - Inland 1849, 567. v. Kügelgen. 1 8 3 5 - 1 8 6 0 Sekretär u. 1 8 6 0 - - Paucker 1849, 78. - Adelheim/Laurenty 1925. Albertson, Karl —• Paucker, Heinrich von

Ottow/Lenz 1977. - DBA 24, 3 2 3 - 3 2 4 ; 1422, 362. - BaBA 8, 340 - 343.

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Andreas-Salome

Andreae, Samuel T r a u g o t t * 11. 2. (j. 31.1.) 1768 Kaunas (Kowno, Lit), f 27. (j. 15.) 10.1823 Narva (E); Vater: Johann Wilhelm Α., Pastor in Preußen; Mutter: Maria Dorothea, geb. Quetscher. Beginn der Lehre in einer Seidenhandlung, konnte dank seines Vorgesetzten, der Verständnis für seine geistigen Interessen zeigte, das Gym. in Riga (L) besuchen, 1787 Studium der Theol. in Dorpat, ab 1 9 . 9 . 1 7 8 7 in Jena u. 1 1 . 5 . 1 7 8 9 in Königsberg, 1791 versch. Hofmeisterstellen (Hauslehrerstellen) in Riga, Sekretär des Landgerichts zu Reval. 2 4 . 6 . 1 8 0 0 Ordination in Reval. oo 1800 Anna Juliana Tallquist (* 1781 E), Tochter d. Kaufmanns Karl Magnus T . u. Eva Elisabeth Baar. 1800 bis 8 . 8 . 1 8 1 6 Pastor primarius in Narva an d. St. Johanniskirche, Superintendent Präses des Ober-Consistoriums, Scholarch u. Conpraeses des Kirchen- u. Armenkollegiums; Bekanntschaft mit —> G. Merkel. W E R K E : Am Geburtstage der Frau Räthin Grave zum Beweise kindlicher Achtung, Riga 1791 [G.]. — Ryno und Jeanette, oder der goldene Rosenzweig, 2 Tie. Riga 1 7 9 3 - 1 7 9 4 ; u.d.T.: Rino und Jeannette [...], Tl. 1, 1793: 1. bis 6. Gesang; Tl. 2, 1794: 7. bis letzter Gesang. Ein romantisch-epischer Versuch in 12 Gesängen [nach dem Muster v. Wieland u. Alxinger; Tl. 1 erfuhr in der Allg. Literatur-Zt., Riga, eine vernichtende Kritik]. - Zur Erinnerung den Verehrern und Freunden des Verewigten Herrn Doctors Jacob Friedrich Sander, Reval 1802; auch als Mk. — IJeber Tod und Unsterblichkeit, Mitau 1816 [Ge.J. LITERATUR:

Ostsee-Prov.Bl. 47,

1823,

403.

-

Recke/Napiersky. - Hamberger/Meusel 1834, 1. - Sivers 1855, 1 6 2 - 165, 1 6 2 - 165. - Brummer 1876/77; 1884. -

Klein 1939/79, 103. -

Goedeke

5, 448 - 449; 7, 481; 15, 69. - ADB 1. - Friedrichs 1967.

-

B a B A 8,

Redlich

1989.

-

DBA

25,

52-56.

-

350-351.

A n d r e a s - S a l o m e , Lou(ise), geb. L o u v o n S a l o m m e [Ps. Henri(k) L o u ] * 12.2. (j. 31.1) 1861 St. Petersburg, f 5 . 2 . 1937 Göttingen; Vater: Gustav v. S., russ. General, franz.-hugenottischer u. dt.bait. Abstammung, 1804-1879; Mutter: Louise, Tochter des Zuckerfabrikanten Wilm in St. Petersburg.

Im Elternhaus mit 5 Brüdern dreisprachig aufgewachsen, zuerst ref., um 1877 konfessionslos, 1 8 8 0 - 1 8 8 1 Studium der Religionsgesch. u. Philos. in Zürich b. Α. E. Biedermann, 1882 durch die Literatin u. Feministin Malwida v. Meysenburg in R o m Bekanntschaft mit dem Philosophen, Schriftsteller u. späteren Arzt Dr. Paul R e e ( 1 8 4 9 - 1 9 0 1 ) u. Friedlich Nietzsche, 1882 — 1885 gemeinsames Leben mit R e e u. dessen Berliner Freundeskreis, oo 1887 in Berlin Friedrich Carl Andreas (1846 — 1930), ev., Orientalist. Mai 1897 Freundschaft mit Rainer Maria Rilke in Wolfratshausen b. München, hier auch Freundschaft mit —> H. Klot v. Heydenfeldt. 1899 u. 1900 Rußlandreisen mit Rilke, dessen ,,Stundenbuch", 1905, die Wdg. trägt: „Gelegt in die Hände von Lou", um 1894 u. 1909 mit Ellen Key in Paris, dort Bekanntschaft mit Frank Wedekind, 1903 Berufung von Friedrich Carl Andreas nach Göttingen u. Umzug dorthin. Hier fand ~ b. H. Klot v. Heydenfeldt ein zweites Zuhause. 1911 Teilnahme am psychoanalytischen Kongreß in Weimar, lernte dort Freud kennen, 1911 — 1912 Studium der Psychoanalyse b. Freud, Adler u. den Wiener Psychoanalytikern, während des I. Weltkrieges u. später unterhielt sie eine psychoanalytische Heilpraxis in Göttingen, psychoanalytische Arbeit in der Nachfolge Sigmund Freuds, in Göttingen von den dortigen Bürgern als „Hexe vom Hainberg" betitelt, stand als Gefährtin Nietzsches, Muse Rainer Maria Rilkes u. enge Freundin von Gerhart Hauptmann oft im Mittelpunkt von Skandalen u. Klatschgesch. Viele ihrer Werke u. B r W . wurden in mehrere Sprachen übers. W E R K E : UPs.: Im Kampf um Gott, Leipzig; Berlin 1885; München 2006 (dtv Belletristik 13529) [ R . ; Gotteserlebnis junger Menschen; Ubers, ins Niederl., Amsterdam 1886]. - Ein Apokalyptiker: Uber die Wiederkunftslehre Friedrich Nietzsches; nebst Beigabe ungedruckter Briefstücke, 2 Bde. Berlin; Stuttgart 1892. - Henrik Ibsens Frauengestalten. Nach seinen sechs Familiendramen: Ein Puppenheim. Gespenster. Die Wildente. Rosmersholm. Die Frau vom Meer. Hedda Gabler, Berlin 1892 [Ess.; psychologische Bilder; Wdg. Meinem Mann]; Volksausg. ebd. 1893; 2. Aufl. Jena 1906; 3. Aufl. ebd. 1910; 4. Aufl. 6.-7. Tsd. ebd. 1925; Teilabdr. in: Gisela Brinker-Gabler (Hrsg.):

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Zur Psychologie der Frau, Frankfurt/M 1978 (Freie Bühne) 1 1 / 3 - 4 , 1900, S. 1 0 0 9 - 1 0 2 7 (Die Frau in der Ges. Frühe Texte 1); [Aufs.]. — Ma. Ein Porträt. In: Velhagen & ebd. 1979: Nora - die Kindfrau (1892), S. 1 3 1 - Klasings Monatshefte 1900/1901, Bd. 1, 146 [urspr. Titel: Nora. In: Henrik Ibsens S. 6 5 - 8 4 , S. 1 9 8 - 2 1 7 u. 3 2 2 - 3 4 7 ; 2. Aufl. Frauengestalten, S. 17 — 40]; Die in sich ruhende Stuttgart; Berlin 1901; 3. Aufl. ebd. 1904; 4. Frau (1899), S. 2 8 5 - 3 1 1 [Übers, ins Norw., Aufl. ebd. 1904; 5.-7. Tsd. ebd. 1921; ungek. Kristiania 1893; ins Engl., New York 1989]. - Ausg. (Nachw. Heidi Gidion), Frankfurt/M; Friedrich Nietzsche in seinen Werken. Mit 2 Bil- Berlin 1996 [ R . ; Erstdr. in 3 Forts.; Wdg. Frau dern Nietzsches und 3 facsimilirten Briefen, Wien Emma Olga von Mohl zum Zeichen der Liebe]. 1894; 2. Aufl. ebd. 1911; unveränd. Neudr. Zwischenland. Roman, 1. Aufl. Leipzig um Dresden 1924; m. Aufl.; hrsg. v. E. Pfeiffer 1902; u.d.T.: Im Zwischenland. Fünf Geschich(Anm. Th. Pfeiffer), Frankfurt/M; Leipzig ten aus dem Seelenleben halhvüchsiger Mädchen, 2. 1983; ebd. 1994; ebd. 2000 (Insel-Tb. 2592) Aufl. Stuttgart 1902; 3. Aufl. ebd. 1911; [Biogr.; Ubers, ins Franz., Paris; Londres; Leipzig 1912; 4.-5. Tsd. Stuttgart; Berlin 1925 New York 1970; Paris 1992; ebd. 2 0 0 0 ; [En.; Wdg. Frau Konsul Emma Flerke, geb. ebd. 2004 (Les cahiers rouges 295); ins Portu., Wilm zur Erinnerung an unsere Kindheit]. — ~ Säo Paulo 1992; ins Ital., R o m 1998; übers, mit Clara Viebig, Lulu von Strauß und T o r ins Engl., Urbana; Chicago 2001; ins Span., ney, Marthe Renate Fischer: Frauennovellen, Barcelona 2005 (Con vuelta de hoja 1)]. — Hamburg 1907; 11.-20. Tsd. ebd. 1909; 21.Ruth. Erzählung, Stuttgart 1895 [Muschka ge- 30. Tsd. ebd. 1913; 31.-50. Tsd. ebd. 1919 widmet; schwärmerische Verehrung fur den (Novellenbuch 5; Hausbücherei der Dt. Lehrer, die vergeht, als der sich nicht mehr Dichter-Gedächtnis-Stiftung 22). — Die Erotik, väterlich als Erzieher, sondern liebend als m. Verl. Frankfurt/M 1910; Nachdr. ebd. um Mann offenbart; gestaltet die Begegnung mit 1970 (Die Gesellschaft. Slg. sozialpsychologidem holländischen ref. Prediger Hendrik Gil- scher Monographien 33, hrsg. v. Dr. M . lot]; 2. Aufl. ebd. 1897; 3. Aufl. ebd. 1901; 4. Buber); m.d.U.: Vier Aufsätze, München Aufl. ebd. 1904; 6. Aufl. Stuttgart; Berlin 1979; neu hrsg. u. Nachw. v. Ernst Pfeiffer 1911; 7.-8. Aufl. ebd. 1919; 9. u. 10. Tsd. Frankfurt/M u.a. 1985; ebd. 1992 [Aufs.; ebd. 1928. — Aus fremder Seele. Eine Spät- Ubers, ins Span., Palma de Mallorca 1993]. — herbstgeschichte, Stuttgart 1896; 2. Aufl. ~ mit R . M. Rilke: Die Weise von Liebe und ebd. 1901; 3. Aufl. Stuttgart; Berlin 1912 [E.]. Tod des Cornets Christoph Rilke, Leipzig 1912 —Jesus derJude. In: Neue Deutsche Rundschau [Biogr.]. - In: D M R 1, 1912: Hymnus an das (Freie Bühne) 7, 1896, S. 3 4 2 - 3 5 1 [Aufs.]. - Leben, S. 237. - Vom Kunstaffekt, S. 5 9 5 - 6 0 1 . Rez. Adine Adja Gemberg: Der dritte Bruder. - Lebende Dichtung. In: D M R 2, 1913, S. 5 4 0 Novelle. In: Das literarische Echo, Berlin 1. 545. — Psychosexualität. In: Zs. für Sexual11.1898, S. 189. — Fenitschka. Eine Ausschwei- wiss. 4 / 1 , S. 1 - 1 2 ; Forts. 4 / 2 - 3 , S. 4 9 - 5 7 , fung. Zwei Erzählungen, Stuttgart 1898; 2.-4. Bonn 1917 [Aufs.]. — Drei Briefe an einen Tsd. ebd. 1922; neu durchges. u. ungek. u. Knaben, Leipzig 1917; Wien [En.; entstanden mit Nachw. vers. Ausg. hrsg. v. E. Pfeiffer, durch ~s Gespräche mit dem Sohn v. H. Klot Frankfurt/M; Berlin; Wien 1983; ebd. 1988; v. Heydenfeldt]. - Der geistliche Russe. In: Der ebd. 1993 [Übers, ins Span., Barcelona 1988 Neue Merkur 6, Stuttgart; Berlin 1919. - Das (Icaria literaria 31)]. — Mitarb.: Der Egoismus, Haus. Familiengeschichte vom Ende des vorigen hrsg. v. Arthur Dix, Leipzig 1899. — Men- Jahrhunderts, Berlin 1919; m. Verl. 2. Ausg. schenkinder. Novellencyclus, Stuttgart 1899; ebd. 1921; ebd. 1927 (Veröfftl. der dt. Buchm.d.U.: Novellensammlung, 2.-3. Aufl. Stutt- gemeinschaft 179); Nachw. Sabina Streiter, gart; Berlin 1902 [Ubers, ins Engl., Lincoln, ungek. Ausg. Frankfurt/M; Berlin 1987 [ R . ; N E 2005 (European women writers series). - vollendet 1904, urspr. Titel: Ehe; H. Klot v. Der Mensch als Weih. Ein Bild im Umriji. In: Heydenfeldt nachempfunden; Ubers, ins Neue Deutsche Rundschau (Freie Bühne) 10/ Franz., Paris 1997], — Geschwister. Erzählung. 1 - 2 , 1899, S. 2 2 5 - 2 4 3 [Aufs.]. - Der Egois- In: D R 48/1 (189), 1921, S. 2 4 - 6 3 . - Der mus in der Religion. In: Arthur Dix (Hrsg.): Der Teufel und seine Großmutter (III. Gustav Wolf), Egoismus, Leipzig 1899. - Gedanken über das Jena 1922 [Traumspiel]. — Die Stunde ohne Gott Liebesproblem. In: Neue Deutsche Rundschau und andere Kindergeschichten (111. J. Gampp),Jena

143 1922 [En.; enth. Die Stunde (...); Die Geschichten von den Gänseblumen und den Wolken; Das Bündnis zwischen Tor und Ur; Ubers, ins Franz., Paris 2006]. — Rodinka. Russische Erinnerung, Jena 1923; neu durchges., ungek. Ausg. hrsg. v. E. Pfeiffer (Nachw. J. Prasse), Frankfurt/M; Berlin 1985 [E.; W d g . 1923: An Anna Freud, ihr zu erzählen von dem, was ich am tiefsten geliebt habe; W d g . 1985: ( . . . ) am tiefsten geglaubt habe; Ubers, ins Franz., Paris 1987; ins Ital., Firenze 1992; ins R u s s . , Moskva 2002, einem anderen W e r k beigefügt ( . . . ) Prozitoe i perezitoej. — Rainer Maria Rilke, Leipzig 1928; 5.-7. Tsd. ebd. 1929; hrsg. v. E. Pfeiffer (Abb. d. Erstausg.; Nachbemerkung des Hrsg.), Frankfurt/M 1988; ebd. 1993; 2. Aufl. ebd. 1993 [Gedenkbuch; Ubers, ins Jap., T o k y o 1959; ins Tsch., Praha 1994; ins Engl., Rochester, N Y 2003 (American readers series 6)1. — Mein Dank an Freud. Offener Brief an Professor Sigmund Freud zu seinem 75. Geburtstag, W i e n 1931 [Ubers, ins Franz., Paris 1983]. A U S G A B E N : Lebensrückblick. Grundriß einiger Lebenserinnerungen, a. d. Nachlaß hrsg. v. Ernst Pfeiffer (mit Nachw.), Zürich; Wiesbaden 1951; erw. Neuaufl. (mit Abb.), Frankfurt/M 1968; neu durchges. Ausg. ebd. 1974; m. Aufl. u. Verl.: 4. neu durchges. Aufl. ebd. 1979; 5. neu durchges. u. erg. Aufl. ebd. 1985; Liz.ausg. 1994; Nachdr. Frankfurt/ M ; Leipzig 2002 (Insel-Tb. 54) [Aut.; Übers, ins Portu., Lisboa 1991; ins Engl., N e w Y o r k 1991; ebd. 1995; ins Niederl., Amsterdam 1992; ins Tsch., Praha 2001; ins Span., M a drid 2005 (Alianza literaria)]. — In der Schule bei Freud. Tagebuch eines Jahres. 1912/1913, a. d. Nachlaß hrsg. v. E. Pfeiffer (mit Erl. u. Nachw.), m. Verl.; Frankfurt/M; Zürich 1958; M ü n c h e n 1965 (Geist und Psyche); Frankfurt/M 1983 [Übers, ins E n g l , N e w Y o r k 1964; London 1965; ins Span., Barcelona 2001 (Laertes psicopedagogia 98)]. - Die Erotik. Vier Aufsätze, neu hrsg. u. N a c h w . v. E. Pfeiffer, M ü n c h e n 1979; ungek. Ausg. Frankfurt/M; Berlin; W i e n 1985; 5.-7. Tsd. Frankfurt/M 1986; unveränd. Neuaufl. Frankfurt/M 1992 [4 Aufs.: Der Mensch als Weib; Gedanken über das Liebesproblem; Die Erotik; Psychosexualität]. — Amor. Jutta. Die Tarnkappe. 3 Dichtungen, a. d. Nachlaß hrsg. v. E. Pfeiffer (mit Nachw.), Frankfurt/M 1981 [Amor, vollendet Juli 1897, N . ; Jutta, vollendet

Andreas-Salome 1933, T g . ; Die Tarnkappe, Spiel], — Eintragungen. Letzte Jahre, hrsg. u. N a c h w . v. E. Pfeiffer, Frankfurt/M 1982; 2. Aufl. ebd. 1986 [Übers, ins Franz., Paris 1983], — Ausgewählte Texte, o.O. 1988. - Das „zweideutige" Lächeln der Erotik. Texte zur Psychoanalyse, hrsg. v. I. W e b e r u. B. R e m p p , Fr.i.Br. 1990 [Aufs.]. „Russland mit Rainer". Tagebuch der Reise mit Rainer Maria Rilke im Jahre 1900, hrsg. v. St. M i c h a u d u. D. Pfeiffer (Vorw. B. Kronauer), Marbach 1999; 2. Aufl. 5. Tsd. ebd. 2000 (Marbacher Bibliothek 3) [Übers, ins Franz., Paris 1992 (la couleur de la vie)]. B R I E F E : Rainer Maria Rilke. Lou Andreas-Salome. Briefivechsel 1897—1926, hrsg. v. Ernst Pfeiffer (6 Abb.; Erl. u. Nachw.), Zürich; Wiesbaden 1952 [Bre. S. 9 — 505, mit vielen Ge. bzw. Br.Ge. u. einzelnen Tg.Ausz., 1 Facs.]; neu Überarb. Ausg. Frankfurt/M 1975; 2. Überarb. Aufl. ebd. 1980; erw. Ausg. ebd. 1989; Nachdr. ebd. 2001; 3. Aufl. ebd. 2003 (Insel-Tb. 1217) [Übers, ins Ital., Milano 2002], - Brief ν. 30.5. 1882 an Franz Overbeck. In: Overbeckiana. Übersicht über den Franz-Overbeck-Nachlaß der U B Basel, hrsg. v. Matthäus Gabathuler von Ernst Staehelin, Tl. 1: Die Korrespondenz Franz Overbecks, Basel 1962 (Studien zur Gesch. der Wiss. in Basel 12). - Sigmund Freud. Lou Andreas-Salome. Briefwechsel, hrsg. u. N a c h w . v. E. Pfeiffer, Frankfurt/M 1966; 2. Überarb. Aufl. 7.-8. Tsd. ebd. 1980; Liz.ausg. hrsg. v. E. Pfeiffer, Zürich 1980 [Bre. 1 9 1 2 - 1 9 3 6 ; Übers, ins Franz., Paris 1970; ins Engl., London 1972]. - Friedrich Nietzsche, Paul Ree und Lou von Salome. Die Dokumente ihrer Begegnung, auf der Grundlage der einstigen Z u sarb. mit K. Schlechta u . E . Thierbach hrsg. v. E. Pfeiffer, Frankfurt/M 1971 [BrW. 1 8 7 5 1885], — „ . . . als käm ich heim zu Vater und Schwester": Lou Andreas-Salome — Anna Freud. Briefwechsel 1919—1937 (Transkription D. Pfeiffer), hrsg. v. Daria A. R o t h e u. Inge W e b e r , 2 Bde. Göttingen 2001; M ü n c h e n 2004 (dtv 13287). V E R A R B E I T U N G : Marianne W i n tersteiner: Lou von Salome, M ü n c h e n 1988; m . d . U . : Roman, ebd. 1990 (Knaur Tb. 2967); m . d . U . : Biographischer Roman (Nachw. S. Alge), ungek. Ausg. Frankfurt/M; Berlin 1996 (Ullstein-Buch 30393) [biogr. R . ; die w e sentlichsten Lebensstationen v. Lebensweg LITERARISCHE

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R . scher Totengesang (Lüfländische T o d t e n geMöhrmann, Stuttgart 1985, 260 - 280; 2. vollst, neu sang); —>• Luckerat (Glücksrad); —>• M ü h l e n bearb. u. erw. Aufl. Stuttgart; Weimar 1999, 174 u. lied; —>• R e v a l e r T o t e n t a n z ; —> Spottlied auf 4 5 2 - 4 5 5 . - Cordula Koepcke: Leben. Per- den D t . O r d e n —> Sprichwörter u. R e d e n s sönlichkeit. Werk. Eine Biogr., Frankfurt/M 1986; arten; —> Tagelied v o n der heiligen Passion 2. Aufl. ebd. 1987; 3. Aufl. ebd. 1989; 4. Aufl. ebd. 1994; 5. Aufl. ebd. 2000 (Insel-Tb. 905). - [abgesehen v o n der Liv. R e i m c h r o n i k sind O G T 1987. - R.-M. Gropp: ~ mit Sigmund hier w e n i g e kleinere a n o n y m e m n d . T e x t e Freud. Grenzgänge zw. Literatur u. Psychoanalyse, a. d. beachtlichen Zahl der U b e r l i e f e r u n g aufWeinheim u.a. 1988 (Ergebnisse der Frauenfor- g e n o m m e n w o r d e n , u m exemplarisch die schung 13). — Ursula Welsch und Michaela Wies- Frühzeit des literar. Lebens i m Baltikum zu ner: Vom „Lebensurgrund" zur Psychoanalyse, d o k u m e n t i e r e n . D e r relativ reiche T e x t b e f u n d München; Wien 1988; 2. durchges. Aufl. 1990. - belegt, daß literar. Stoffe u. T h e m e n , die allg. Rez. Christine Fach: Geboren in Petersburg. In: in Dtl. oder den Niederlanden im 14. bis 16. KK 715, 25.2.1989, 2 8 - 2 9 . - Günter Rudolph: Eine faszinierende Frau. Partnerin berühmter Jh. gepflegt w u r d e n , auch in das Baltikum in Männer — Lou Salome. In: Wochenpost [Woch- m n d . Ubers, gelangt sind. D a z u g e h ö r e n v. a. enZs. d. ehem. D D R ] , Nr. 07/1989, 14. - C. allegorische Darstellungen, weltliche w i e reliKreide: Feministin oder Antifeministin? Eine giöse, balladenhafte Kampfliteratur, w i e sie Standortbestimmung zur wilhelminischen Frauen- etwa in den nord. kaempeviser zu Tage tritt, bewegung, New York; Frankfurt/M u.a. 1996 Fortunadarstellungen u. selbst ein Zeugnis a. d. (Studies in modern German literature 68). — Birgit spätma. H e l d e n d i c h t u n g u. a.m. Allerdings ist Wernz: Sub-Versionen: Weiblichkeitsentwürfe in nichts a. d. höfischen Literatur in den N o r d e n den Erzähltexten ~s, Pfaffenweiler 1997 (Frauen in der Literaturgeschichte 9). — Inge Stephan: In: gelangt, was der Sozialstruktur des Baltikums Metzler Autorinnen-Lex., hrsg. v. I. Stephan u.a., u n d auch der spätma. literar. Situation e n t Stuttgart; Weimar 1998, 2 0 - 2 1 . - I. Hülsemann: spricht. D e r W a n d e r w e g läßt sich ζ. T . durch von der Kindheit, 1873, bis zur zweiten R u ß l a n d r e i s e mit R i l k e , 1899. Sie zeigt ~ als eine u n g e w ö h n l i c h e Frau mit u n g e h e u r e r Lebensenergie u. uneingeschränktem Freiheitsdrang] .

145 Vorlagen oder sprachlich festmachen, da frühe niederl. Einflüsse sowie alter mhd. Sprachstand trotz der Ubertr. ins m n d . , ostfäl., ostelbischer, lübischer Provenienz belegbar sind. Aus sprachlicher Sicht sind außerdem die Sprichwörter und Redensarten von Bedeutung, da hier kaum textliche Vorlagen bekannt sind, so daß sich in ihrer mündlichen Sprachgebung aufgrund der graphematischen Kennzeichnung die unterschiedlichsten Herkunftsländer der D t . am prägnantesten widerspiegeln. Eindeutig läßt sich an diesen T e x t e n belegen, daß unter Einfluß der R e f o r m a t i o n das M n d . dann absinkt u. das Hochdt. zu dominieren beginnt].

AndrejanofF, Viktor von (Ps. Livonius) * 22. (j. 10.) 7 . 1 8 5 7 Kozlov (Gouv. T a m b o v / R u ß l . ) , t 1 . 1 2 . 1 8 9 5 Berlin; Vater: Andreas Α . , Gendarmeriechef u. General in L (aus einem alten russ. Geschl., 1861 ins Baltikum versetzt; M u t t e r : Hermine, geb. Fleischer, dt.bait. Herkunft. G o u v . - G y m . in R i g a (L), 1 8 7 3 - 1 8 7 4 u. 1 8 7 8 - 1 8 7 9 R e i s e n durch D t l . , Österr., Frankreich u. die Schweiz, 1 8 7 6 — 1 8 7 7 Studium der Nationalökonomie in Dorpat, 1 8 7 8 - 1 8 7 9 Philos. (Humaniana) in Jena, oo 1 8 8 2 Marie Hofmann, T o c h t e r eines kur. Gutsbesitzers, a. d. Fam. S a m s o n - H i m m e l stjerna. 1 8 8 2 - 1 8 9 4 abwechselnd in R i g a oder K , seit 1 8 9 4 in Berlin, arbeitete für die T a gespresse, u. a. Journalist b. der R i g a e r Zt. für Stadt und Land, Beschäftigung mit der indischen Poesie u. der buddhistischen Philos. WERKE: Dichtungen, R i g a ; Moskau; Odessa 1 8 8 0 . - U P s . : Am Kaisersitz, 1 . - 2 . Aufl. W i e n 1 8 8 0 [sat.-romantisches Epos über Einrichtungen u. Personen im Baltikum, sorgte für Aufsehen; bezieht sich in einer Str. auf — L . v. Pezold]. — Julian der Abtrünnige. Gesänge, R i g a 1881 [über den röm. Kaiser Flavius Claudius Julianus ( 3 3 2 — 3 6 3 ) ] . — Dem Zar-Befreier. Ein Requiem, R i g a 1 8 8 1 . - Zum Licht. Lieder und Gedankendichtungen, Mitau 1882. Frederic Chopin. Sonette, R i g a 1 8 8 4 [Sonettenkranz; soll die K o m p . Chopins dichterisch illustrieren] . - Elfenbrautfahrt. Ein Märchen, R i g a 1 8 8 4 . - Ge. in: N o r d . R d s c h . 1, 1 8 8 4 . - Ein Büchlein Lyrik, R i g a 1886. — Baltische Dichtungen, 1 8 8 7 - 1 8 8 8 [Ms.]. - Die Religion des Erbarmens und das Evangelium der Weltfreude, Berlin 1 8 8 8 ; 2. Ausg. Berlin 1 8 9 3 [Ge. im

AndrejanofF A n h . ] . - Neue Weisen. Lieder und Naturgedichte, R i g a ; St. Petersburg 1 8 9 0 [Lieder u. NaturGe.]. mit Vsevoloda Cesichina: Beethoven, R i g a 1 8 9 2 [dt. u. russ.]. — Aus der Stadt und vom Strande, o . O . 1 8 9 4 [Neue G e . ] . — Antichrist-Dionysos. I n : D i e Kritik 11/27, Berlin 1895, S. 6 4 1 - 6 4 8 . - Weltgericht, Leipzig 1 8 9 5 [Dichtung]. — Lettische Märchen. Nacherzählt (Vorw. Eberhard Kraus), Leipzig 1 8 9 6 ( U n i versal-Bibliothek 3 5 1 8 ) ; M k A n n Arbor, M i chigan; L o n d o n 1 9 8 1 ; Ausz.: Die Hundsköpfe. In: Goertz/Brosse 1908, S. 1 4 - 1 5 . Graf Nikolai Rehbinder. Ein baltisches Dichterbild. In: Big. B M 42, O k t . 1895, S. 3 - 2 6 ; Forts. Big. B M 42, N o v . 1895, S. 5 7 - 8 1 . - In: Johanson 1 8 9 4 : Heimatliebe, S. 5 0 - 5 1 ; „Am Kaisersitz", S. 81 - 8 7 [Ausz.]; Patriotismus, S. 8 7 - 8 8 ; „Kokenhusen", S. 1 3 7 - 1 4 0 [Ausz.]; Die Domorgel zu Riga (1889), S. 1 6 2 - 1 6 4 . In: Grotthuß 1 8 9 4 / 9 5 : Das Gebet der Welt, S. 1 4 1 - 1 4 3 / S. 1 6 9 - 1 7 1 ; Lebensregel, S. 1 4 3 1 4 4 / S. 1 7 1 - 1 7 2 ; Die Ephemeren, S. 1 4 4 / S. 1 7 2 ; Nachtgesang, S. 144 / S. 1 7 2 ; Der Westwind, S. 145 / S. 1 7 5 ; Am Meer, S. 145 / S. 1 7 5 ; Im Garten, S. 146 / S. 1 7 6 ; Frau Sehnsucht, S. 1 4 6 / S. 1 7 6 ; Kosmogenie, S. 147 / S. 177; Kunst und Leben, S. 148 / S. 1 7 8 ; Mondnacht im Sommer, S. 148 / S. 178 [Ge.]; außerdem i n : Grotthuß 1 8 9 5 : Eroica, S. 173 — 1 7 4 ; Der fliegende See, S. 1 7 9 - 1 8 0 ; Bischof Meinhard's Tod, S. 1 8 0 - 1 8 2 [Ge.]. Der deutsche Roland. In: B M 42, 1895, S. 7 0 0 - 7 0 2 . - I n : Stael-Holstein 1 8 9 6 : Im Garten, S. 19 — 2 0 ; Am Meer, S. 2 0 - 2 1 ; Nachtgesang, S. 2 1 2 2 ; Lebensregel, S. 2 2 [Ge.]. - PaterJohannes und andere Novellen, Leipzig 1 8 9 8 (Universal-Bibliothek 3 8 4 0 ) [enth. Pater Johannes. Eine Lebensgeschichte, S. 3 - 6 1 ; Mehr Liebe, S. 6 2 — 7 4 ; Im Banne der Nacht, S. 7 5 - 9 4 ] . — Bischof Meinhards Tod. I n : Unsere Heimat 1907, S. 6 3 - 6 4 . — Liederbuch der Königin, o . O . o . J . [N. über Ludwig II. von Bayern]. — Satan, Berlin um 1 8 9 4 [unvollendetes Epos]. — Am Ausgange des Jahrhunderts, Gedichtsammlung. — Prinz Gewissenlos [Lsp. M s . ] . — W i e n e r Stadtund Landesbibliothek: Brief an Karl Emil Franzos, Berlin 1 2 . 6 . 1 8 9 4 [1 B l . ] . — In trüber Stunde, o . O . o . J . [2 Bll.]. - Nachlaß Karl E m i l Franzos: Die Empheren, o . O . o . J . [1 B L ] . — Lied. Hinter Nebeln weif.3, o . O . o . J . [1 B l . ] . U B E R S . / B E A R B . : Lettische Volkslieder und Mythen, Halle/Saale 1 8 9 6 (Bibliothek der G e -

146

Anrep samt-Litteratur des In- und Auslandes 954) [Einl. v. ~ S. 5 - 1 6 ] , LITERATUR: Alb.Acad. 1889. - Hinrichsen 1891. G. v. Glasenapp: M. R . v. Stern und In: B M 41, 1894, 700 — 7 3 6 ; wieder in: Essays, Kosmopolitische Studien etc., Riga 1899, 3 9 8 - 4 0 7 . - Johanson 1894, 1 8 8 - 190. - E. Kraus: ~ Lebensbild eines bait. Dichters, Riga 1895; wieder in: Lettische Märchen. Nacherzählt, Leipzig 1896, 3 - 8 . Brümmer 1913. — Guenther 1916, 266. — Goetz 1916, X V . - ßehrsing 1928, 106 f. - Kosch. D B B L 1970. — Peteris Krupnikovs: Komentars par Viktoru fon Andrejanovu. In: VaravTksne. Literärä niantojuma gadagrämata, R i g a 1985, 70 - 75. Woldemar Ekkert: Im Dienste der Heimat. In: H W 1, 1986, 2 7 3 - 2 7 4 . - Redlich 1989. - Scholz 1990. - Livija Volkova: Marija fon Andrejanova Rudolfa Blaumana dzive. In: Karogs. Latviesu literatüras menesraksts, Riga 1994 Sept. 9, 151 - 174. Dies.: D e r lettische Klassiker Rudolfs Blaumanis u. sein Freund In: Literaturbeziehungen zw. Deutschbalten, Esten und Letten, Seminar, Lüneburg 1995 (Schriftenreihe Baltische Seminare Bd. 5, hrsg. v. d. C S G ) [in Bearb.]. - Dies.: Draugi. Brali. Sancensi. In: Karogs. Latviesu literatüras menesraksts, Riga 2002, Febr. 2, 1 8 4 - 2 0 2 . Dorp.Matr. - D B A 25, 1 8 9 - 192. - B a B A 8, 413-418.

Anrep, Cecil e v o n —? Keyserlingk-Rautenburg Anticorsicano, Carlo —> Streich AntropofF, R o m a n v o n norm)

(Antropoff-Ux-

Karlsbrunn (Jerwen; E) u. seit 1900 v. U x norm in Harrien (E), 1923 enteignet. In Reval Mitbegrün, u. Vorsitzender des Kammermusikvereins u. Ehrenmitgl. des Männergesangvereins, Mitveranstalter von est. Sängerfesten, Mitbegrün, u. Präses des est. Vereins Estonia, Kirchenvorsteher der est. ev.-luth. D o m Karlskirche. W E R K E : Erinnerungen. In: Nachträge zum Alb. Est. 7, 1907, S. 4 5 - 6 7 . - In: Gänselieder zur Quartal-Feier im Revaler Club 1 8 8 2 - 1 9 0 7 , Reval um 1907; Buch der Quartal-Gänselieder. 1 8 8 2 - 1 9 1 1 , ebd. 1911; 4. Aufl. u.d.T.: Gänselieder. Jub.-Ausg. in Anlass des 150. Gänsequartals, 4. Aufl. ebd. 1935; Einleitung zur dritten Auflage, S. 3 — 5; Der Urquartaler, S. 16 [1917]; „Feierlich erschalle ...", S. 3 3 ; „Herbei, herbei zum Gänsefest ...", S. 34; Von Heinrich Frauenlob, S. 44; „Laßt heut' froh den Festgesang erklingen ...", S. 50; „Seid gegrüßt, Quartalerscharen ...", S. 52; Zum Quartal 1911, S. 56; „Lass't ein frohes Lied erklingen ...", S. 57; „Willkommen, willkommen im gastlichen Saal . . . " , S. 58; „Heran, Quartaler, allzumal ...", S. 61; „Willkommen, Genossen, im gastlichen Saale . . . " , S. 67 [ 1 6 . 1 1 . 1 9 1 9 ] ; „O alte Gänseherrlichkeit ...", S. 72 [1921]; „Am Brunnen steht die Toren . . . " S. 73 [1921]; „Wirfeiern heute das Quartal ...", S. 76 [das „Gänsequartal" war eine traditionsreiche, bis ins 18. Jh. zurückreichende Vereinigung Revaler Honoratioren, die sich alljährlich um Martini im Schwarzhäupterhaus zu einem Gänseessen trafen u. dabei u. a. selbstgedichtete „Gänselieder" vortrugen] .

* 6 . 6 . 1 8 3 6 Reval (E), f 1 9 . 1 2 . 1 9 2 6 U x n o n n (E); Vater: Alexander v. A. ( 1 8 0 1 - 1 8 6 3 , 1834 russ. Adel, 1841 Matrikel E), Oberlandgerichtssekretär; Mutter: Emilie Elisabeth Agnes, UBERS.; Wilhelm Hey: Lugudega Maa-rahwa geb. Berens v. Rautenfeld (1805 — 1849, urspr. lastele [...J (III. Otto Specter), Reval 1895 Berens, 1752 Reichsadel „B. v. R . " ) . [Fabeln; Ubers, ins Est.]. - Ubers, zweier Gg. 1 8 4 8 - 1 8 5 6 Domschule in Reval, 1 8 5 6 - 1 8 6 3 der Odyssee ins Est. Jurastudium in Dorpat, 1863—1864 Beisitzer LITERATUR: Kirchner 1859. - Alb.Acad. 1889. (Auskultant) am Manngericht in Reval, 1 8 6 4 - Nekro. in: R e v . Bote 2, 1927. - Nekro. in: 1865 sowie 1 8 6 9 - 1 8 8 4 Sekretär am Harrisch- Jb.d.balt.Dtt. 1928, 160. - Alb.Est. 1939, 161 Jerwschen Kr.gericht. oo 2 8 . 9 . 1 8 6 5 Sophie 162; Nachtr. 1961. - G H Est 1, 321 - 3 2 2 ; 3, 2. Emilie Koch ( 1 8 4 7 - 1 9 2 2 ) , Tochter v. An- D G B 79, 1943, 267. - Alb.Est. 1961. - D B B L 1970. - Ritterschaften 1973, 63 u. 71. - B a B A 10, dreas Christian Koch u. Molly, geb. von Glehn. 1 8 6 5 - 1 8 8 9 Oberlandgerichtsu. 236 - 237. Ratsadvokat in Reval, außerdem 1865 — 1869 Geschäftsführer der est. Gouv.-Regierung, Appel, Oskar 1 8 7 8 - 1 8 8 9 u. 1 8 9 3 - 1 8 9 6 Stadtverordneter in * Lit; arbeitete in einer Spielschar, seine Reval, 1 8 8 3 - 1 8 8 9 Revaler Dom-Schloßvogt, Hörspiele wurden im Reichssender Königs1893 — 1896 Ökonomiesekretär der Estländi- berg u. im Deutschlandsender gesendet, schen Ritterschaft, 1 8 7 9 - 1 9 0 0 Besitzer v. Febr. 1941 Umsiedlung nach Dtl.

147 Dank an das Reich. Gedichte aus dem Volksdeutschen Ostraum, Berlin 1941 [„Der Verfasser findet heute mit den vielen T a u senden seiner Volksgenossen, für deren j u n g e Mannschaft er sprechen will, im Großdeutschen R e i c h seine staatliche Heimat ( . . . ) . D e r Verlag Grenze und Ausland freut sich, auch diesem j u n g e n Dichter, der bereits im Reichssender Königsberg und im Deutschlandsender mit Hörspielen hervorgetreten ist und der in der alten Heimat mit einer Spielschar unermüdlich an der Deutscherhaltung der Volksgruppe arbeitete, den W e g in die reichsdeutsche Öffentlichkeit bahnen zu k ö n nen. Berlin, im Febr. 1941, dem M o n a t der Umsiedlung der deutschen aus Litauen in das R e i c h , Verlag Grenze und Ausland." (S. 4 0 ) ; Das B u c h gehörte in die „Liste der auszusondernden Literatur", hrsg. v. d. D t . Verwaltung für Volksbildung in der sowjetischen Besatzungszone, Berlin 1 9 4 6 ] .

WERKE:

Arends, Leopold Alexander Friedrich (Ps. Leopold Arend) * 4 . 1 2 . (j. 2 2 . 1 1 . ) 1817 R a k i s c h i (bis 1 8 4 3 russ. Gouv. Wilna, seit 1 8 4 3 Gouv. K o w n o ) , f 2 2 . 1 2 . 1 8 8 2 Berlin, luth.; Vater: Gärtner, aus Schöningen (Hzgtum Braunschweig, f 1 8 2 2 ) ; Mutter aus einer dt. Farn. Livlands ("f" 1854). 1 8 2 6 Ubersiedlung der Farn, nach R i g a (L), da der Stiefvater, Kunstgärtner Gradcke, dort eine neue Anstellung hatte, Elementarschule R i g a , 1 8 3 0 - 1 8 3 3 Domschule R i g a , 1833-1834 Gym. R i g a , Abbruch aus finanziellen Gründen infolge des Todes seines Stiefvaters, 1 8 3 5 1 8 3 8 Apothekerlehre, Abschluß mit Auszeichnung, 1 8 3 8 Pharmaziestudium in Dorpat, 1 8 4 0 Abbruch des Studiums aus finanziellen Gründen; 1 8 4 0 Pädagogikprüfung, 18421 8 4 4 Hauslehrer b. B a r o n v. Z ö c k e l auf R o senhof (K), 1 8 4 4 Studium in Berlin, 1846 R e d a k t i o n eines kleinen technischen Fachbl., 1 8 4 6 Zugang zum Rüblibunde, 1 8 4 8 b. Freikorps im K a m p f gegen die D ä n e n in Schleswig, n o c h im gleichen Jahr Verabschiedung und R ü c k k e h r nach Berlin, naturwiss. Studien, Beschäftigung mit Musikgesch., Paläographie u. Stenographie nach dem Gabeisberger System, 1 8 5 0 Entwicklung des neuen stenographischen Systems, 50er Jahre R e dakteur u. Mitarb. versch. Z s . , z . B . G e r b erZt., HandwerkerZt., Berliner A b e n d Z t . ,

Arends Preußische Zt. oo 2 6 . 1 0 . 1 8 5 6 Marie Auguste Gaillard Hindenburg ( f 1897), W i t w e seines verstorbenen Freundes Karl Gaillard. Seit 1 8 6 0 Durchsetzung der Arendschen Stenographie, 1 8 6 3 Grün, der Zs. für Arendsche Stenographie, 1866 wurde die Zs. Antitironia Hauptorgan der Arendschen Schule, bis 1882 Grün, v. 6 0 Vereinen für die Verbreitung des stenographischen Systems, die rund 1 0 0 0 Mitgl. umfaßten. Libusscns Wahl. Ein dramatisches Gedicht in fünf Akten, Berlin 1844. — Demosthenes oder Hellas' Untergang. Trauerspiel in fünf Akten, Berlin 1 8 4 8 . — Die Stenographie in sechs Lektionen zu erlernen, Berlin 1850. — Der ewige Moslem. Historisch-romantische Erzählung aus dem neuesten orientalischen Kriege, 2 B d e . Berlin 1 8 5 6 [Krimkrieg 1 8 5 4 ] . — Das Wunderreich der Natur. Leicht faß lieh und unterhaltend dargestellt, 2 B d e . Berlin 1 8 5 7 - 1 8 5 8 [Bd. 1, 1 8 5 7 : Chemie des menschlichen Körpers und der Nahrungsmittel, der Künste, Gewerbe etc. etc.; B d . 2, 1 8 5 8 : Physik oder das Walten der Naturkräfte]. — Vollständiger Leitfaden einer rationellen ebenso leicht erlernbaren wie sicher auszuführenden Stenographie oder Kurzschrift, für Schulen und zum Selbstunterricht, Berlin I 8 6 0 ; 2. Aufl. ebd. 1 8 6 2 ; 3. Aufl. ebd. 1 8 6 3 ; 4. verm. Aufl. ebd. 1 8 6 6 ; 5. verm. Aufl. ebd. 1 8 7 0 ; 6 . - 7 . Aufl. ebd. 1 8 7 2 - 1 8 7 4 ; 8. verm. Aufl. ebd. 1 8 7 5 ; 9. verm. Aufl. ebd. 1877; 10. verm. Aufl. ebd. 1 8 8 0 ; 11. verm. Aufl. ebd. 1 8 8 1 ; 12. Aufl. ebd. 1 8 8 2 ; 13. verm. Aufl. Berlin 1 8 8 3 ; 1 4 . - 1 5 . Aufl. ebd. 1 8 8 3 - 1 8 8 5 ; 1 6 . - 2 2 . Aufl. d. 1. Tl. Berlin 1 8 8 6 — 1 8 9 6 [Ubers, ins U n g a r . , Franz., Span., Engl., Schwed., D ä n . ] . - Ueber den Sprachgesang der Vorzeit und die Herstellbarkeit der althebräischen Vocalmusik. Mit entsprechenden Musikbeilagen, Berlin 1867. — Libussas Wahl oder der würdigste Mann. In stenographischer Schrift, hrsg. v. E d m u n d Gaillard, Berlin 1 8 7 3 (Arends' Ausgew. Schriften; Stenographische B i b l i o thek. System Arends Folge 1). — Vollständiges Lehrbuch einer rationellen Militär-Stenographie. In 6 Unterrichts- und 4 Uebungs-Lectionen. Für eine mündliche Anleitung, Potsdam 1 8 7 6 . Eine Festgabe für Gemiith und Verstand, Berlin 1 8 7 8 [Ge.; Sprüche u. Epige.J. — U P s . : Das DeutscheLied (Komp. Carl Billert), Trowitzsch, Berlin o.J. WERKE:

LITERATUR: H. Grosse: der Begründer der rationellen Kurzschrift, der Wiederhersteller der alt-

Arndt

148

h e b r . Vokalmusik. E i n e biogr. Skizze. Berlin 1878. - G. W e n d t l a n d (Hrsg.): ~ u n d seine Schule. B i o graphien h e r v o r r a g e n d e r Arends'scher S t e n o g r a p h e n [ . . . ] , Brieg; Leipzig 1883. - R e d e des H e r r n Prediger H ü b n e r , geh. bei d. Gedächtnisfeier für a m 26. Febr. 1883 in der Aula d. F r i e d r i c h - W i l h e l m - G y m n a s i u m s zu Berlin, Berlin 1883. — W . Seibt: Festrede zur Feier des 69. Geburtstages Geh. im Centraiverein Arends'scher Stenographen zu Berlin a m 1. D e z . 1886, E r f u r t 1886; Berlin 1887 [ U T : D e m Gedächtnis ~s]. — H . Grosse: ~ W e r d e n u n d W i r k e n . F ü r seine J ü n g e r u n d F r e u n d e g e schildert, Berlin 1900. - R e d l i c h 1989, 2 6 - 2 7 . A D B 46. - N D B 1. - B a B A 11, 2 9 2 - 2 9 4 . Arndt, Johann

Gottfried

* 4 . / 1 2 . 1 . 1 7 1 3 Halle/Saale, f 1 - 9 . 1 7 6 7 Riga (L); V a t e r : J o h a n n H e i n r i c h A . S c h o l a L a t i n a d e s W a i s e n h a u s e s u . seit

1730

S t u d i u m i n H a l l e , seit 1 7 3 8 H a u s l e h r e r i n L , 1740 R e k t o r der Arensburger Schule

(Osel).

oo 3 0 . 1 2 . 1 7 4 0 A n n a Sophia Charlotte R o s i n (f 1 7 4 6 ) . 1 7 4 7 K o n r e k t o r a m kais. L y z e u m i n R i g a . D i e liv. C h r o n i k v .

—> B .

Grefenthal

T l . v e r l o r e n , l a g w a h r s c h e i n l i c h als M s . v o r ] . J o h a n n B e r n h a r d v . F i s c h e r : Fünf und zwanzig Gespraeche Anweisung Archiaters

vom hohen Alter, nebst einer leichten zu solchem zu gelangen. Aus des Herrn von Fischer lateinischem Tractat De

Senio [...] ins Deutsche übersetzt, Halle 1762 [ U b e r s , v . —> F i s c h e r s : D e S e n i o e i u s q u e g r a d i b u s e t m o r b i s ( . . . ) , E r f u r t 1 7 5 4 ; 2. A u f l . d e n o v o revisus et a b u n d a t e r a u c t u s E r f o r d i a e 1 7 6 0 ; spätere U b e r s , v. T h e o d o r Thomas Weichardt, Leipzig 1777]. HRSG.: J o h a n n B e r n h a r d v . F i s c h e r : Liefländisches Landwirthschaftsbuch. Auf die Erdgegend von Lief-, Est und Curland eingerichtet, H a l l e 1 7 5 3 [ V o r R d . - ] ; 2. A u f l . R i g a ^ 1 7 7 2 , hrsg. v . J a k o b B e n j a m i n Fischer. — Salomo G u b e r t : Stratagema oeconomicum oder Ackerstudent. Denen jungen ungeübten Ackersleuten in Lieffland zum nöthigen Unterrichte, vermittelst vieljährigen Observationibus, auch fürnehmer Philosophorum Placitis [...], 4. A u f l . R i g a 1 7 5 7 . - Gelehrte Beyträge zu den Rigischen Anzeigen aufs Jahr [ . . . ] , R i g a 1 7 6 6 — 1767; M k Berlin 2002.

schrieb ~ fälschlicherweise J o h a n n e s B ü l o w zu. WERKE:

Kurtze

menheit

Vorstellung,

der oeconomischen

physicalische,

mathematische

Unterweisung fördert

auf

und

ins Wenk lindrischen

und

Licht gegeben

Eine

einen Freund

Schönen

mit

an den

Hoheit.

Petrowitsch

Programmatische

Grundrisse,

Chronik

Johann

Geburth

u.s.w.,

— des

Riga

vom

in Liefland,

Riga

[Tl. 1,

1747:

Bischöfen civilis, teinisch

(...)

Gruber,

Von

Halle

Liefland

Oder die Origines

wie solche ( . . . ) Johann hg.

unter

(...)

T l . 2, 1 7 5 3 :

nunmehro

Von

Meistern

(...)

hängten

Tabellen,

Bischöfe

von Riga,

Liefland

Revel,

der

1754.

Arninck

(Arning[ius]),

Heinrich

(Henri-

cus) * 1610 Osnabrück, f

1 . 4 . 1 6 6 2 R e v a l (Ε), φ

8 . 4 . 1 6 6 2 Reval; Vater: Caspar Α., Kaufmann. Studium

in

Marburg

ab

1628,

1631—32

R e k t o r der Stadtschule in R e v a l , A n f a n g 1632 Bitte

um

Erlaubnis

Commediam

von

zur

Auffuhrung

der trunckenheit,

Aug.

in R e v a l . o c 1 7 . 1 . 1 6 3 6 Elisabeth v.

seinen

(φ 2 8 . 1 2 . 1 6 9 4 ) .

ersten sacrae et La-

einer 1632-

1 6 4 7 Prof. d e r R h e t o r i k - u. G e s c h . a m G y m .

1747 — 1753

Gruber

seiner Rektor

1640

Kahlköpfigkeit am

Gym.

von

Schülern

beleidigt, u.

Prof.

Schoten wegen

1647 — 1658 der

Theol.,

ins Deutsche

übers.;

4.1.1658-1662

Hauptpastor

der

Nikolaikir-

unter

Herren

che zu Reval,

1658

des

Revalschen

Si mihi large numeros petenti

[...], Reval

seinen

zusammengetragen; worinne

Groß-

hrsg. v.

Livoniae

Daniel

an

Liefländi-

Theil,

Rigaische Anzeigen 1767, 307, Stück 32 v o m 10. Sept. - G a d e b u s c h 1772, 1 8 6 - 2 0 1 . D e m n a 1791. - M e u s e l 1816, 1, 104. - R e c k e / Napiersky. - A. H a n s e n : V o r w o r t zu der n e u e n Ausgabe v o n Origines Livoniae, i n : S R L 1, 1853, III-XIII. - E r s c h / G r u b e r 1889. - A G B 1897. - V. Diederichs: E i n Brief des C o n r e c t o r s ~ an F. K. G a d e b u s c h . I n : Jb. G H S 1899, 198. - E B L 1929. A D B 1. - Kosch. - D B B L 1970. - Scholz 1990. D B A 32, 297 - 320. - B a B A 12, 40 - 63. LITERATUR:

Paul

1754.

Anfange

erster und zweiter

Daniel

Ans

Großfürsten

UBERS.: H e i n r i c h v o n L e t t l a n d : Der schen

cy-

[...]

In dem Schreiben

Gedanken

Wissenschaften

zugleich

verfertigten

Zittau; Leipzig 1728.

von der hohen

Paul

der Wobey

Sonnen-Uhren

Ode

Kaiserl.

durch

Oeconomie-Tabellen

der von

andern

be-

Anwendung

könne.

von J.G.A.,

Fest.

Petrowitsch

werden

durch

oeconomische

und den Gebrauch wegen

Vollkom-

Universitäten

nützliche

gestellet

eine Nachricht

fürsten

und

wol-eingerichteter

auf den Gütern,

die

und

Schulen

deren

Einführung

— Das

wie

Wissenschafften

nebst

die Namen Dörpt

und

der ErzOesel

angeund

WERKE:

(...)

1634 [ H G . Willebrand,

beschrieben worden ( G e s c h . L i v l a n d s bis 1 5 6 2 ) ; 3.

Senior

Stadtministeriums. a u f N i c o l a u s d. J. u. Elisabeth geb. v o n W a n g e r s h e i m in der

Arninck (Arning[ius])

149 H S . : Hymenaeus q u e m debiti honoris ergo c u m (...)· Viri D n . Nicolai Wilbrandi, J. U . D . & A c a d e m i c Rostochiensis q u o n d a m professoris celeberrimi filius, sponsus: & Noblissimia (...) Elisabetha v o n W a n g e r ß h e i m Noblissimi (...) D n . Georgii a W a n g e r ß h e i m , Consulis R e v a l i e n s i u m primarij & Patroni Gymnasij praeclare meriti, dilecta filia Sponsa, Nuptias celebrarent (...), vgl. —>• Η . Vulpius, —> Τ . Polus, —> R . B r o c k m a n n J . — Expetit casta socium cubili [...J, R e v a l 1634 [ H G . auf T h o m a s u. M e t t a Luhr, geb. Boismann, v e r w . zur M ü h l e n in der H S . : Magnifico, amplissimo, consultissimoque viro, D n . Thomae Luhr, consuli Revaliensium mertissimo, sponso & honestißimae castißimasque; foeminae, Mettae Boyszmans, civis q u o n d a m spectatissimi, D n . Blasii zur M ü h l e n , r e l i c t s b o n i ominis E. gratulantur gymnasii professores (...), vgl. —> Η . Vulpius, —»• Τ . Polus, —> R . B r o c k m a n n ] .

[ . . . ] , R e v a l 1636 [Epic, auf G e o r g U e x k ü l l in der T S . : Leichen-gedichte, D e m H o c h - u n d W o l - E d l e n , Gestrengen, Ehrenvesten u n d M a n n h a f f t e n H . G e o r g e n Uxküll, Erbgesessen auff Fickel, Meeks, M e n z e n v n d Sarw, Königl. Majest. zu S c h w e d e n Wolbestalltem R i t t meister, W e l c h e r i m Jahr Christi 1636 den 31. tag Augusti in seinem Erlöser von diesem J a m m e r t h a l Sälig abgeschieden, v n d den 22. Decembris tag hernach zu Revall in S. Nicolai Kirche mit Adelichen Solenniteten zur E r d e bestattet w o r d e n ist (...), vgl. —> H . Vulpius, —> T . Polus, —>· R . B r o c k m a n n ] . —Jst

— Ach Gott / wie ist die Welt 50 voll von Klag vnd

dann jemand

Schmertzen [...], R e v a l 1635 [Epic, auf die mit 49 J a h r e n gest. Elisabeth Goldberg, geb. R a b e in der TS. Klag- u n d Trost-schrifft, an den (...) H e r r n Caspar Goldberg, Elterman der grossen Gilde in Revall. Als demselbigen seine vielgeliebte H a u ß f r a w D i e Edle, E h r - u n d V i e l - T u g e n d s a m e M a t r o n , Elisabetha R a b i n (...) d u r c h d e n zeitlichen T o d t abgefordert w o r d e n (...), vgl. —> T . PolusJ. - Quam nihil

[Epic, auf Elisabeth P o o r t e n , geb. Goltberg in der T S . : Christliche T r a w e r b i n d e A n den Ehrenvesten, H o c h - A c h t b a r n u n d W o l w e i s e n H e r r n Matthias P o o r t e n , V o r n e m e n R a t h s v e r w a n d t e n , v n d Gymnasiarchen alhier/ Als dessen Vielgeliebte H a u ß E h r e , die E h r - u n d Vieltugendtreiche Fraw Elisabeth Goltbergs, A n n o 1637 d e n 16. Febr. (...) In d e m 33. Jahre jhres Alters, in G o t t sanfft entschlaffen, v n d den 21. T a g desselben M o n a t s Christlich zur E r d e n bestättigt ist. Z u b e z e u g u n g eines Christlichen Mittleidens verfertiget i m G y m nasio zu Revall (...), vgl. —> H . Vulpius, — T . Polus, —> R . B r o c k m a n n ] . — Pro Rachele velut

estfirmum!

Cujus vix cognita virtus [ . . . ] , R e v a l

1635 [Prop, auf den Medicus H a r t m a n n Gram a n n anläßlich der Abreise am 1 9 . 4 . 1 6 3 5 nach M o s k a u u. Persien, d e m am 2 1 . 5 . 1 6 3 5 Paul Fleming folgte: Sacra vialia fidelissimo & felicissimo utrisque; medicinas practico, D n o . H a r t m a n n o G r a m a n n o , n o b b . & ampll. ad aulam Moscoviticam & Persicam legatorum »sculapio, j a m , itinere Moscovitico feliciter confecto, ex Livonia in G e r m a n i a m abitum paranti, scripta Revalia; a gymnasii professoribus (...), vgl. —> H . Vulpius, —> T . Polus, —> R . B r o c k m a n n J . —Jst dann nun die reige kommen

[...], R e v a l 1636 [Epic, auf Anna Lanting, geb. v o n R e n t e l n , die mit 45 J a h r e n starb, in der TS. Letzer E h r e n - K r a n t h A u f f die Leiche der viel E h r - v n d T u g e n d s a m e n G o t t f ü r c h t i gen Frawen (...), vgl. T . Polus, —> R . B r o c k m a n n ] . - Sporne colende mihi, tibi jam

sunt

tempora veris [...], R e v a l 1636 [HG. auf —> David Gallus u. Anna, geb. B u h r m a n n in der H S . : Fax nuptialis, ad i g n e m castum (...) D n . Davidis Galli, cantoris apud Revalienses exer-

citatissimi, sponsi, u x o r e m ducentis Lectißim a m , P u d i c i ß i m a n q u e virginem A n n a m , i n tegerrimi & spectatißimi viri D n . Georgii B u h r m a n n s , pharmacopola; heic q u o n d a m experientissimi relictam filiam sponsam (...), vgl. —> H . Vulpius, —> T . Polus, —> R . B r o c k m a n n ] . — Jst dan nun

Labano

die reige

noch verborgen [ . . . ] , R e v a l

Sanctus Jaecob [ . . . ] , R e v a l 1 6 3 7

kommen

1637

[HG.

auf Salomon u. Elsa Matthiae, geb. N i e h u s e n in der H S . : Clarißimo et d o c t i ß i m o viro D n . M . Salomoni Matthias, L i n g u a r u m O r i e n t a l u n i O r d i n a r i o & Grascas Extraordinario in Academia Gustaviana Professori (...) sponso (...) virgini Elsas (...) D n . H e n r i c i Nyhusens, negotiatoris & civis apud Revalienses primarij, filia;, Sponsa; (...), vgl. —• H . Vulpius, —• T . Polus, —> R . B r o c k m a n n ; zu dieser H o c h z e i t gibt es n o c h 2 H S . v o n 1637, a) Clarißimo Prcestantissimo

Doctissimoque

(...)

u. d i e

ohne

Titelbl. überlieferte Schrift, zu der —> G. Mancelius ein H G . schrieb, sowie der sechsmalige R e k t o r der U n i v . D o r p a t , Andreas (von) Virginus ( 1 5 9 6 - 1 6 6 4 ) ; die E r w ä h n u n g „ R a c h e l e " spielt w o h l auf den S o h n des gek r ö n t e n Dichters Mauritius, J o a c h i m R a c h e l ,

Arninck (Arning[ius]) an, der bis 1651 Hauslehrer in L war, GelGe. verf. u. wegen seiner satyrischen Ge. berühmt wurde]. — Hat dann nun der Schertz ein Ende [ . . . ] , Reval 1637 [HG. auf ->• Gebhard u. Brigitta Himsel in H S . : Des Revalischen Gymnasij Glückwünschung An den Ehrenvesten/ Achtbarn vnd wolgelarten Herrn (...), vgl. —> R . Brockmann, —> D. Gallus, —> T . Polus, —>• H. Vulpius]. - Sic sunt in fatis socij consortia lecti [ . . . ] , Reval 1637 [HG. auf Lucas u. Elisabeth Wendland, geb. Poorten in der H S . : Epithalamia in Nuptias auspicatissimas Quas Spectatissimus & Humanissimus Vir (...) Nigro-Capitolinas Tribus supremus Senior, ac negotiator integerrimus, Sponsus, (...) Virgo (...), vgl. T . Polus, H. Vulpius, ->· R . Brockmann]. -Jst dann je ein Höbelfunden [...], Reval 1637 [HG. auf Hans (Bruder v. —>J. v. Höveln) u. Margareta v. Höveln, geb. Stahl in der H S . : Glückwünschung, D e m Ehrnvesten und Achtbahrn Herrn Hans von Höveln, Eltisten der Schwartzen Häupter, Bräutigam, Als er mit der Ehr- und Tugendtreichen Jungfrawen Margaretha, D e ß Ehrenvesten Achtbarn und Vornemen Herrn Jürgen Stahls, Eltisten der grossen Gilde und berühmten Kauffmans in Revall, eheliche Tochter Braut, Hochzeit hielte (...), vgl. —> R . Brockmann]. —Jhr habt/ Ο werther Freund / im Witwenstand gesessen [...], Reval 1637 [HG. auf Matthias u. Agneta Poorten, geb. von Wangersheim in der H S . : Sacris nuptialibus amplissimi, prasstantissimique Viri, Dn. Matthias Poorten, senatoris Reval. Prudentissimi, Gymnasiarcha; dignissimi, Sponsi, ad vota secunda pie transeuntis, matrimonioque sibi jungentis Nobilißimam, lectißimam pudicißimamque Virginem (...), nobilißimi, Consultißimique Viri Dn. Georgii a Wangersheim, Hajreditarij in Haakhof, Consulis Reval (...), vgl. —> T . Polus, —»• H. Vulpius, — R . Brockmann]. - Wann wir selbsten sollten melden [ . . . ] , Reval 1638 [HG. auf —> Nicolaus u. Elisabeth v. Höveln, geb. Niehusen in der H S . : Epithalamia, quibus reverendo, prasstantissimo doctissimo viro, Dn. M . Nicoiao von Hövelen, verbi divini in Patria Ministro, ut dignissimo, ita fidelissimo, Sponso, ut & Lectissimas Pudicissimae virgini Elisabeths Newhausen, integerrimi spectatissimique viri Dn. Heinrici Newhausen, tribus primaria; apud nos Senioris & Negociatoris dexterrimi filiae, sponsas, VI. Idus Februarias, nuptias Revalia; celebrantibus, gratulantur

150 Gymnasij R e c t o r & Professores (...), vgl. —> R . Brockmann, —> T . Polus, — H . Vulpius]. — Wann sich gleich hat wollen wehren [ . . . ] , Reval 1638 [HG. auf Conrad u. Christina Meuseler, geb. Müller in der H S . : Poetisch Gedicht, D e m Ehrenvesten, Achtbahr und Vornemen Herrn Coordt Meuseler, Berühmten Handelsmanne in der Königlichen Stadt Revall, Bräutigamme, Als er mit der (...) Jungfrawen Christina, D e ß (...) Herrn Johann Möllers, Vornehmen Rathsverwandten allhier, Erbgesassen auff Kunda (...), vgl. —> R . Brockmann, —> T . Polus, —> H. Vulpius]. — Wje die Vi men durch die Reben [ . . . ] , Reval 1638 [HG. auf Hans u. Margareta Martens, geb. Taustius in der H S . : Ehren-Geschenck, welches D e m Wol-Ehrenvesten und Mannhafften H. Hans Martens, Bräutigam, als Er mit der Ehr- und Tugendtreichen Jungfrawen Margaretha, Deß Ehrwürdigen, Andächtigen und Wolgelährten H. Johannis Taustii Wolverdienten Pastoris der Kirchen zu Keinis, wie auch Wolbestallten Praepositi auff Dagden (...), vgl. —> R . Brockmann, —> T . Polus, —> H. Vulpius]. — Dum tibi purpureo datur uxor casta pudore [...], Reval 1638 [HG. auf —»• Heinrich u. Dorothea Göseken, geb. Siegel, verw. Weideling in der H S . : Nuptiis Reverendi Prasstantissimi, D o c tissimique Viri Gösekenii, Hannoverani (...) Viri, D N . M . Johannis Weidlingii, Pastoris Ecclesise Teutonics; apud Stockholmienses (...), vgl. ->• H. Vulpius, T . Polus, R. Brockmann]. — Vt Vat.es olim ex ollis non sacrificatis [ . . . ] , Reval 1638 [HG. auf Heinrich u. Catharina Westphal, geb. Garlieb, verw. Reusner, vgl. —> T . Polus, —>• R . B r o c k mann] . - Quem Deus antique natum de Stirpe volebat [...] u. Jst dann nicht des Menschen Leben [ . . . ] , Reval 1639 [2 Epic, auf Gustav-Georg v. Lohn in T S . : Naenia;, quibus ingenio & indole nobilem adolescentem Gustavum-Georgium a Lohn, nobilissimi, clarissimi & prudentissimi viri, Dn. Georgii a Lohn, J . U . D . Hasreditarij in Creutzkirchen & Regias civitatis Revaliensis quondam Consulis bene meriti, relictum Filium, cum is diem obiret anno 1639 die 7. Jan. aet. 15. & Matra T e r r a solemniter redderetur 14. Jan. suum optatum diseipulum Prosequuntur Gymnasij Reval. R e c t o r & Professores (...), vgl. —> H. Vulpius, —> T . Polus, —> R . Brockmann]. — Non tarn crudeles, rabidi sceviq; Leones [ . . . ] , Reval 1639 |Epic. auf den 1 1 . 1 2 . 1 6 2 2 geb. u. schon am 1 1 . 1 . 1 6 3 9 gest.

Arninck (Arning[ius])

151 Sohn v. J a c o b Büchling in der T S . : Epicedia, in Prasmaturum quidem, p i u m tamen, o b i t u m ac abitum praeclarae indolis eximiasque spei Adolescentis, Jacobi Büchling, Gymnasij R e valiensis alumni, ut modestissimi, ita dilectissimi, j a m desideratissimi (...), vgl. — Η . Vulpius, —> Τ . Polus]. - ρηίδιον φέρεμεν δ ύ ν α σ α ι τέ σ χ ο λ ά σ ι κ ο ν ά χ θ ο ς [...], R e v a l 1639 [GratG. auf das Ersch. ν. „Discursus Valedictorius" v. —> R . B r o c k m a n n , vgl. —> H . Vulpius, —> T . Polus u. Paul Fleming]. — Medulla Epistolis

mularum Medulla

variarum, earumque in Orationibus & usitatissimarum. Connexionum & For-

[...], J e n a ; Lübeck variarum,

earumque

1639;

u.d.T.:

in Epistolis

usitatis-

simarum Formularum [...]; Leipzig; L ü b e c k 1639; Leipzig; Jena 1648; u . d . T . : Medulla variarum earumque in orationibus connexionum, magnam partem

usitatissimarum [...], Leipzig

thekers u. Altesten der G r o ß e n Gilde, in der H S . : H o c h z e i t - G e d ä c h t n ü s z , d e m Ehrenvest e n / W o l g e a c h t e n u n d V o r n e h m e n (...), vgl. —• H . Vulpius, —• T . Polus]. — Relligio librum videt hunc,

& protinus

inquit

[ . . . ] , R e v a l 1641

[GratG. auf das Ersch. v. —> H . Stahl II. LeyenSpiegel, vgl. —> H . Göseken, —> R . B r o c k m a n n , —> E. Falck, —> H . Vulpius, —> T . P o l u s ] . — Büchlingi,

puri & rigidi senator

ho-

nesti [...], R e v a l 1641 [ H G . auf Matthias u. Elisabeth Siegmann, geb. B ü c h l i n g in der H S . : Epithalamia, in Nuptias auspicatissimas (...), vgl. —> H . Vulpius, —> T . Polus]. — Auricomus vix Sol sus bis duodena peregit [...], R e v a l 1642 [Epic, auf E b e r h a r d v. R e n t e l n in der T S . : Letztes E h r e n - Z e u g n i s z (...), vgl. —> H . V u l pius, —> T . Polus, — D . Gallus; zu diesem Ereignis est. H G . v. J o h a n n e s Faustius Livon u s ] . — Herr Bräutigm

Venus Zier/

vnd auch des

1650; Leipzig; Altenburg 1652; Leipzig; Jena 1658; w i e d e r i n : O g i e r Ghislain de B u s b e c q : O m n i a quae extant. Q u i b u s accedunt Insign i u m q u o r u n d u m v i r o r u m lectu Jucundissi-

Glückes Sohne [...], R e v a l 1642 [ H G . auf H e i n r i c h u. D o r o t h e a Dahl, geb. v o n W a n gersheim, vgl. —> H . Vulpius, — T . Polus, —

m a e , O x f o r d 1 6 6 0 . — Heu mea quam durum rodit

Magister [...], R e v a l 1642 [ H G . auf ->· E. u. Elisabeth v. Beeck, geb. zur Telt, verw. Ströyer, vgl. —> H . Vulpius, —> D . Gallus], — Dv

prcecordia vulnus [...], R e v a l 1639 [Epic, auf — L. D u n t e in der T S . : H o n o r Posthumus, Viro A d m o d u m R e v e r e n d o & Clarissimo (...), vgl. —> H . Vulpius, —> T . Polus]; u . d . T . : P a n e gyricus. Viro reverendo p l u r i m u m , clarissimo et doctissimo D n . M . Ludovico D u n t i o , E c c lesias Revaliensis Pastori q u o n d a m vigilantissimo, & u r b i c a r u m scholarum inspectori f i d e lissimo [...], R e v a l 1640; eine weitere LPr. ist

D . Gallus]. - Festa dies hcec est merito tibi Clare

werther Tanais/

der du mit deinen

Wellen

[...],

R e v a l 1642 [HG. auf Petrus u. D o r o t h e a Feindt, geb. Stahl, vgl. —> H . Vulpius]. - Ο Edeles

Westphal!

Ich bitte deine

Thränen

[...],

1640 v. E b e r h a r d v. R e n t e l n verf. w o r d e n ;

R e v a l 1642 [ H G . auf H e i n r i c h u. D o r o t h e a R ö m e r , geb. zur M ü h l e n in der H S . : H y m e n votivus, N u p t i j s auspicatissimis Integerrimi Humanissi Viri (...), vgl. — H . Vulpius]. —

vgl. —> N . v. H ö v e l n ] . — Schawe!

Henscheli,

Wie doch hat

sancti qui tractas dogmata

verbi

[...],

die Sonne f . . . ] , R e v a l 1639 [Geneth. auf die G e b u r t des Sohnes v. Philipp v. Scheiding, 1628 — 1642 G o u v . v o n Ε u. Hofgerichtspräsident in Dorpat, gestorben 9 . 7 . 1 6 4 6 , Bestatt u n g 1 6 . 2 . 1 6 4 6 , vgl. generell auf i h n auch —> E. v. Beeck, —> R . B r o c k m a n n , —> D . Cunitz, —> G. H ö j e r , —>• T . Polus, —>• H . Vulpius]. —

R e v a l 1643 [ H G . auf Martin u. Elisabeth Henschel, geb. H e i n , vgl. —> H . Vulpius, —>

Gleich wie die Bienen

grosse Gott

nicht [ . . . ] , R e v a l

1640

[HG. auf Christoph u. Margaretha Michael, geb. K n i p e r in der H S . : Hochzeit-Schertz d e m E h r w ü r d i g e n / Achtbarn v n d Wolgelarten (...), vgl. - ν T . Polus, - ν H . Vulpius]. - Si fugerent

omnes

foecundce

conjugis

usum

[...],

R e v a l 1640 [HG. auf Michal u. G e r t r u d J a niken, geb. K o r b m a c h e r , vgl. —»• H . Vulpius, — T . P o l u s ] . - Hcec est illa dies Urhi carissima toti

[...], R e v a l 1641 [HG. auf Christian u. A n n a B u c h o w , geb. Burchard, T o c h t e r des A p o -

D . Gallus]. - Hen Bräutigam Venus Zier vnd auch des Glückes Sohne [ . . . ] , R e v a l 1 6 4 3 [ H G .

auf H e i n r i c h d. J. u. Margareta N e w h a u s e n , geb. T h i e r (das H G . bereits flir Heinrich Dahl 1642), vgl. —> H . Vulpius]. — So schickts der / wann

er nach seinen willen

[...],

R e v a l 1643 [ H G . auf Erasmus u. D o r o t h e a Pegau, geb. Schrove, vgl. —>• H . Vulpius]. — Cui recte servis Domino,

Clarissime

Spechti

[...],

R e v a l 1643 [HG. auf Nicolaus u. G e r t r u d Specht, geb. Kniper, vgl. —> H . Vulpius, —> D . Gallus, — D . C u n i t z ] . — Ljebes Par/ gewünschte beyde [...], R e v a l 1643 [HG. auf Dieterich u. Agneta Dahl, geb. v o n W a n gersheim, verw. P o o r t e n , vgl. —> H . Vulpius, —> D . Gallus, —> D . C u n i t z ] , — Omnia vincit

Arninck (Arning[ius]) amor; vicit Thracesq;

Gestasq.

152 [...] R e v a l 1643

[HG. auf H e i n r i c h IV. u Margareta Stahl, geb. Strahlborn, vgl. —> H . Vulpius, —> D . Cunitz]. — Gloria Pieridum,

Phoebi prceclare Saccrdos

[...],

R e v a l 1643 [ H G . auf —> David u. Catharina Cunitz, geb. Vulpius, T o c h t e r v. —>• H . V u l pius, vgl. —»• D . Gallus]. — Incertce vita;

spatium

decunit, & cevi [ . . . ] , R e v a l 1643 [Epic, auf Paul Thier, vgl. —> H . Vulpius, — D . C u n i t z ] . — So prange Rev all nun vnd klopffe in die Hände

[...],

R e v a l 1643 [ H G . auf Nicolaus Jost u. Helena P o o r t m a n n , geb. P o o r t e n , vgl. —> H . Vulpius, —> D . C u n i t z ] , — So hastu Atropos

nach

deinen

Steißen Sinnen [...], R e v a l 1644 [Epic, auf Margareta Taustius, geb. K o h l in der T S . : In prasmaturum, sed b e a t u m o b i t u m . H o n estißimas & Castißimae m a t r o n » Margaretha; Kohl, Viri p l u r i m u m R e v e r e n d i , Clarißimi & D o c t i ß i m i D n . Johannis Taustii, Ecclesix Keinensis Pastoris b e n e m e r i t i & vicinarum propositi vigilantissimi, Conjugis (...), vgl. —> H . Vulpius, — D . C u n i t z ] . - So recht Jhr gewünschte heyde [...], R e v a l 1646 [ H G . auf T h o m a s u. Elisabeth E k e n , geb. H e i n , verw. Henschel, vgl. — H . Vulpius, —>• D . Gallus, — D . C u n i t z ] . - Scheidingi,

patrice verum decus

atq; corona [...], R e v a l 1647 [Epic, auf Philipp v. Scheiding, in: Sanctis Manibus Perjllustris ac Generosi D o m i n i , vgl. —> D . C u n i t z ] . — Arma

auf —> E. v. B e e c k in der T S . : Pijs manibus adm. reverendi, & Clarißimi Viri, D n . M . Erici von Beeck, Pastoris ad /Ed. D . Nicolai apud Revalienses meritissimi Ministerijque i b i d e m Senioris venerandi. C u m 22. d. N o v e m b . in dicta aede terrae mandaretur, exig u u m h o c m o n u m e n t u m gratitudinis atque m e m o r i a e ergo p o n e r e volebant gymnasij Revaliensis rector & professores, vgl. —> D . Gallus, —> D . C u n i t z ] , — Mortalitatis

heic cape

exemplum tibi [...], R e v a l 1651 [Epic, auf den Senator Hans v. R e c h e n b e r g , vgl. —»• D . C u nitz, —> J. S. Markard]. — D i s p u t a t i o n u m Ethicarum Secunda D e Virtutibus Intellectualibus in genere & in specie de Intelligentia [ . . . ] , R e v a l 1651 [Präses R e s p . Zacharias M e i s n e r ] . — Hochzeit-Frewde / Dem Ehrenvesten / VorAchtbarn vnd WolVornehmen Zierleiste [...]

Vornehmen Kaußhändelern [...], R e v a l 1651 [HS. v. ~ auf Jobst u. Anna Thier, geb. W i t t e ; d a r i n v. ~ e i n H G . So thut das zahme Thier ιvie andre Thiere pflegen (...)]. - Hojerum gravibus

morbi cmciatibus ustum [...], R e v a l 1652 [Epic, auf —> G. H ö j e r , vgl. —>· D . C u n i t z ] . — C o l legij Ethici Disputatio I. Proemialis [...], R e v a l 1652 [Präses R e s p . Samuel Kistma-

belli vult esse peritus [ . . . ] , R e v a l

cher] . — Sylloge Qucestionum Logicarum in Collegia private discutiendarum & in certas Disputationes dispescendarum [..], Reval 1653 [Disp.Slg.]. — So ist's! ein Mensche sey so hoch er

1647 [GratG. auf das Ersch. v. —> G. Himsels „Florilegium fortificatorium", vgl. —> D . Cunitz, —>· L. Ludenius]. — Was ist dann Edle

kann gesessen [ . . . ] , R e v a l 1653 [Epic, auf Elisabeth v. R e c h e n b e r g , geb. v o n Asseryen, LPr. v. —> N . Specht, vgl. —> D . C u n i t z ] . — Decas

Fraw das Jhr so sehr Euch quählet

Disputationum

crepat mundus,

[...], Reval

Miscellaneanearum

in private

Col-

1650 [Epic, auf Fabian v. Tiesenhausen in der legia, Ipso Johannis Baptistce festo, in Gymnasij T S . : Desz Gymnasij zu R e v a l Christliches Revaliensis [···], Reval 1656 [erneute Mitleiden ü b e r den u n v e r h o f f t e n , d o c h seeli- D i s p . S l g . ] . — Monumentum posthumum pijs magen Abscheid auß dieser Sterbligkeit D e ß (...) nibus [...] Dni. M. Joachimi Jheringij, regij per H e r r n Fabian von Tiesenhausen, aufF Kotz, Esthoniam episcopi [...] consistorijque acropolitani U n d e l u n d Hulliel Erbgesessen, gewesenen praesidis [...] cum in templo cathedrali Revaliensi Wohlverdienten Harrischen M a n - R i c h t e r s corporis ejusdem exuviae decenti ritu terrae manda(...), vgl. —> D . C u n i t z ] . - D i s p u t a t i o n u m rentur, ab amicis positum anno 1658. d. 6. mens. E t h i c a r u m prima, de Virtute in genere, q u a m Jun. [ . . . ] , R e v a l 1658. ad n u t u m & directionem Jehova; p r a p o t e n t i s LITERATUR: Witte 1691. - Gadebusch 1777, 1, 21. [...], R e v a l 1650 [Disp., Präses R e s p . Julius - Hupel 4, 1782, 157. - Carlblom 1794, 95. B r ü n i n g ] . — D i s p u t a t i o n u m Logicarum Prima, Recke/Napiersky. - Paucker 1849, 358. - Berting D e N o m i n e & V e r b o [ . . . ] , R e v a l 1650 [Präses 1862. - Bunge 1874. - Hansen 1881. - Eckart R e s p . —> J . S a l e m a n n ] . — Nunc mens ad alta 1 8 9 1 . - AGB 1 8 9 7 . - DBA 3 3 , 1 8 0 - 1 8 4 . surgit erecto gradu

[...], R e v a l 1650 [ H G . auf

H a r t w i g u. A n n a v. Geldern, geb. Hettling i n : Nuptijs auspicatissimis Politißimi, Integerrimiq. (...), vgl. —> D . C u n i t z ] , - Erice, pectus candidum &fuco carens [...], R e v a l 1650 [Epic.

BaBA 12, 82 - 87. - Klöker 2005.

153

Arresto

Kaiser beschloß, das dt. Theater zum Krontheater zu erheben u. es wie die anderen dem Intendanten aller Schauspiele zu unterstellen. ~ ö 1 4 . 3 . 1 7 6 8 (Vorname Gottlieb) Schwerin, f blieb bis 1808, ging an die dt. Bühne nach 2 2 . 7 . 1 8 1 7 Doberan b. Rostock; Vater: Karl Reval (E), seit 1810 Leiter einer SchauspielerR u d o l f A. (um 1 7 2 2 - 1 7 9 9 ) , Beamter am H o f Wandertruppe, die in Mitau (K) u. Libau (K) v. Mecklenburg-Schwerin; Mutter: Karoline Helena Elisabeth, geb. Reusner ( 1 7 4 8 - 1 8 0 1 ) , auftrat u. im Frühjahr 1811 aufgelöst wurde. Tochter des Amtsschreibers Stephan Heinrich Winter 1812 in Königsberg, 1813 in Rostock, Juli 1813 Schauspieldirektor in Schwerin, als R . , )|( 1771. Schauspieler unterwegs: Okt. 1813 bis gegen Als Schauspieler u. Theaterdirektor zwar nur Mitte Febr. 1814 in Rostock, 13.2. bis 1.4. kurz, aber dominante Rolle in Κ u. in St. 1813 in Güstrow, dann, Rostock, Schwerin u. Petersburg. Ostern 1778 bis Ostern 1779 zum Doberan; a. d. Jahren 1815 — 1817 sind zahlr. R e k t o r Johann Christian Clemann (1715 — Bre. v. ~ überliefert. 1793) in Schwerin in Pflege u. Unterricht gegeben, dann bis Ostern 1786 lat. Schule des W E R K E : Das Ländliche Fest, ein Prolog mit GeWaisenhauses in Halle, Jurastudium in R o - sang. Zur Feyer des Hohen Geburths-Tages der stock, Forts, der Studien seit 1787 in Bützow, regierenden Frau Herzogin Louise Durchl. zu ab 1788 wieder b. Vater. ,,Genußfreudig und Meckl-Schwerin und Güstrow, Schwerin 1789. leichtherzig" (W. Voß). Grenadier im meck- Am hohen Geburts-Tage des Durchlauchtigsten lenburgischen Bataillon in Holland, Unterof- Herzogs und Herrn, Herrn Friedrich Franz, regieund fizier, bereits 1791 entlassen, da er wegen eines renden Herzogs zu Mecklenburg-Schwerin Güstrow. Den 10. December 1789, Schwerin Duells desertiert war. 2 4 . 2 . 1 7 9 4 als Burchardi 1789. - UPs.: Vergehen und Größe. Ein Schauam Stuttgarter Hoftheater, hier festes Engagement bis 1797, dann Schauspieler in Dres- spiel in fünf Akten. In: Ludwig Ferdinand den. oo vor 1798, Schauspielerin, vermut- Huber: Selbstsucht, ein Schauspiel in fünf lich)^; Tochter: Emilie OG Schauspieler Lud- Aufzügen, Grätz 1796 (Neue Slg. dt. Schauwig Wollrabe. 1798 als Aresto (ehem. spiele 8); Sepdr. Stuttgart; Hamburg 1796; Burchardy) in Hannover b. der Großmann- ebd. 1803; wieder in: Neueste deutsche schen Ges.; die Identifikation ist erschwert, Schaubühne 1, Augsburg 1804; München weil es gleichzeitig den Schauspieler Karl 1920; M k ebd. u. a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 . - UPs.: Frohe Eduard Burchardi (* 1746 Königsberg) gab, Laune. Lustspiel in fünf Aufzügen, Hamburg der 1766 oder 1769 debütierte u. von dem es 1800 (Dramatische Beiträge für die dt. Bühnen im 18. Jh. hieß: „jetzt genannt Aresto." Dieser 2); München 1920; M k ebd. u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 Burchardi genannt Aresto fing 1798 an, den [1798 in Pyrmont aufgeführt], — Die LandesBeinamen zu fuhren, „kaum zwei Jahre, Freude. Epilog zu der theatralischen Vorstellung nachdem Arresto den Namen Burchardi ab- Achmet und Zenide, auf die Geburtsfeier der gelegt" hatte. Aug. 1798 Erstaufführung des Durchl. Fürstin und Frau, Frau Louise, regierenden Lustspiels „Frohe Laune" in Pyrmont mit ~ als Herzogin von Mecklenburg-Schwerin, Wismar; Werbeoffizier. 1799 in Hamburg, dann in Schwerin 1801. — Der Indienfahrer. Ein SchauStuttgart, Juni 1800 in Leipzig b. der Franz spiel in vier Aufzügen, Hamburg 1803 [20.3. Secondaschen Truppe in „Leichtsinn und 1801 in Schwerin aufgeführt; Ubers, ins gutes Herz" u. in anderen Aufführungen, Niederl., Amsterdam 1826J; ebd. 1806; wiewieder Hamburg u. Jahresende in Altona, der in: Neueste deutsche Schaubühne 5, dann Doberan, Rostock. Engagement am Dt. Augsburg 1810; München 1920; M k ebd. u. a. Theater in Hamburg bis Sommer 1804. Seit 1990 — 1994. - Der Plan. Lustspiel in einem 1804 unter der Leitung v. Joseph Mire (* um Aufzug, Hamburg 1804 [Ubers, ins Niederl., 1760) am dt. Theater in St. Petersburg, ab Leeuwarden 1804; o.O. 1819]. — Die Soldaten. Aug. hier in mehreren Rollen, v. a. in Stücken Ein Schauspiel in 5 Aufzügen, Hamburg 1804 v. —> Kotzebue. 1805 übernahm ~ die Leitung [UA 9 . 9 . 1 8 0 3 Deutsches Theater Hamburg; des Theaters. Nacht vom 31.1. zum 1 . 2 . 1 8 0 6 ~s erfolgreichstes D.]; wieder in: Neueste brannte das Theatergebäude nach der Aufdeutsche Schaubühne 3/5, Augsburg 1805 führung von Kotzebues „Fanchon" ab, der [„'Ob mein neuestes Stück: die Soldaten, gut Arresto, Christlieb Georg Heinrich (Ps. Burchardi)

Artamos

154

oder schlecht ist, ästhetischen W e r t h hat oder Graf Retorini, o . O . o . J . [Sch.]. — W e i t e r e Lspe. nicht, hierüber mag einst der bewährte R i c h anonym veröfftl. ter sprechen, und j e d e bescheidene Z u r e c h t LITERATUR: Journal Hamburg und Altona 1802, IV, weisung wird mir sehr angenehm seyn. O b es, 2 2 9 ; 1803, IV, 91 - 9 3 ; 1804, I, 9 8 - 114 u. 2 5 2 ; II, 9 9 - 1 1 1 u. 2 3 8 - 2 5 0 . - Hall. Litt. Zeit. 1818, wie ein Correspondent des Freimiithigen Nr. 2, 15. — Detlev Lorenz Lvibker; Hans Schröder: sagte, nichts Langweiligeres giebt, als dieses Schauspiel, m ö g e n die beurtheilen, die es Lex. der Schleswig-Holstein-Lauenburgischen und Eutinischen Schriftsteller von 1 7 9 6 - 1828, 3 Tie. vielleicht vier, fünf, sechs, siebenmal bei geAltona; Schleswig 1 8 2 9 - 1831. - Recke/Napierdrängt vollem Hause gesehen haben.' H a m sky. - Hamberger/Meusel 1834. — Rehbinder burg, den 18. O c t 1 8 0 3 , Arresto." In: D e r 1853, 957. - Reden-Esbeck 1879. - Schröder Freimüthige 170, 2 5 . 1 0 . 1 8 0 3 , R u b r i k B e 1883, Bd. 1, 1851. - AD13 1. - Brümmer 1884. richtigungen] . — Der feindliche Sohn. Ein Rudolph 1890. - Eckardt 1891. - Wilhelm Voß: Sein Leben und seine Werke. In: Verein für Schauspiel in vier Aufzügen. Fortsetzung der SolMecklenburgische Geschichte und Altertumskunde: daten, Hamburg; Berlin 1 8 0 5 fUA 2 0 . 1 . 1 8 0 4 Deutsches Theater Hamburg]; wieder i n : Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde 66, 1901, 1 9 2 - 2 1 6 . Neueste deutsche Schaubühne 3, Augsburg - Kosch. - Friedrichs 1967. - Goedeke 5, 370; 7, 1 8 0 5 ; niederl. u . d . T . : De zoon in vijandelijken 485. - DBA 35, 1 8 7 - 198; 1423,52. - BaBA 12, dienst, o . O . 1805. — Marsch-Gesang der Grena235 - 237. diere aus dem Schauspiel Der feindliche Sohn [...] (Komp. Carl David Stegmann), Hamburg Artamos —> Fleischer ca. 1805. — Schreiben an den Herausgeber. I n : St. Arvelius, Friedrich Gustav (Ps. Sembard) Petersburgische Monatsschrift zur Unterhaltung und Belehrung 2, 1 8 0 6 , S. 1 3 5 - 1 4 3 . - * 16. (j. 5.) 2 . 1 7 5 3 R e v a l (E), f 1 3 . 7 . 1 8 0 6 R e v a l ; Vater: Friedrich Immanuel A. ( f Poscharsky und Minin, oder Befreyung Moscaus. 1780), Pastor in M a h o l m (E), 1741 Propst; Historisches Original Schauspiel in 5 Aufzügen, M u t t e r : Augusta Johanna, geb. Friesell (1731 — R e v a l 1 8 0 9 [ 1 8 . 2 . 1 8 1 4 in Güstrow, 5 . 4 . 1 8 1 5 in Schwerin aufgeführt]. — Die Todtenfeier oder 1 8 0 6 ) ; Bruder —> M . Arvelius. Häuslicher Unterricht, R e v a l e r RitterschaftsDie Wette [ 2 2 . 3 . 1 8 1 4 in Güstrow aufgeführt], schule, 1 7 7 1 - 1 7 7 5 Studium der T h e o l . , Phi— Der zehnte August. Prolog zur Gedächtniß-Feier los., schönen Wiss. u. neueren Sprachen in dieses glücklichen Tages, Doberan 1814. — EmpLeipzig, oc Katharina v. Kurseil aus R e v a l findung am zehnten December 1814. Vorgetragen ( 1 7 6 5 - 1 8 0 2 ) , T o c h t e r v. Christopher H e i n im Schauspielhause zu Rostock, R o s t o c k 1814. — rich v. K . ( 1 7 2 2 — 1795) u. Anna Lunetta, geb. Die Feier des 10. December 1815 (Komp. von Essen (1745 — 1772). Hauslehrer, seit 1 7 9 0 Dehlsen), o . O . o . J . [großer musikalischer Mitgl. des Revalschen Liebhaber-Theaters, Prolog]. - Das Fest der Freude. Vorspiel zur Feier 1 7 9 0 Prof. der T h e o l . u. der lat. Sprache am der Grossherzoglichen Würde Sr. Königlichen HoGym. in R e v a l , seit 1 7 9 2 , 1796, 1 7 9 9 u. 1 8 0 3 heit des Allerdurchl. Grossherzogs und Herrn, zum R e k t o r der Schule gewählt, Hofrat, Herrn Friedrich Franz, souverainen Grossherzogs Oberlehrer für Gesch. u. Geographie (1805 von Mecklenburg, R o s t o c k 1815. - Gefahr und wurden die Stadtschulen auf Befehl des Kaisers Rettung. Ein Gemälde der Wirklichkeit, o . O . o . J . Alexander I. in Lehranstalten der K r o n e u m [ 1 5 . 3 . 1 8 1 5 in Schwerin aufgeführt; spielt in gewandelt, das R e v a l e r Gym. wurde G o u v . Doberan am 2 8 . 8 . 1 8 1 3 nach der Schlacht G y m . , gemäß der neuen Schulordnung v o m gegen das napoleonische H e e r b. R e t s c h o w ] . 1 3 . 1 . 1 8 0 5 waren Professoren von nun an — Die Zeiten. Prolog zur Feier des 10. August in Oberlehrer). Dobberan, R o s t o c k 1 8 1 5 . — Rückblick und Gegenwart. Prolog zur Feier des lOten Augusts, WERKE: U P s . : Elisa. Ein Duodrama in zwei R o s t o c k 1815. - Thaliens Abschied. Epilog mit Aufzügen, R i g a ; Leipzig 1777 [Ded. unterGesang [ . . . ] (Komp. Dehlsen), o . O . o . J . [aufschrieben m i t : Sembard]. — Lydia. Ein Schaugeführt in Schwerin 9 . 5 . 1 8 1 5 ] . — U P s . : spielfür Kinder in dreien Aufzügen, Leipzig 1779. Mecklenburg. Allegorisches Gemälde nach dem - Der Neujahrstag. Ein Nachspiel für Kinder in Leben aufgestellt bey Höchster Anwesenheit des einem Aufzug, Leipzig 1 7 7 9 . — Freymüthige Durchlauchtigsten Fürsten Blücher von Wahlstadt Gedanken über unser Landvolk. In: Revalische zu Doberan im Schauspielhause, R o s t o c k 1 8 1 6 . - W ö c h e n t l i c h e Nachrichten 16, 1 8 . 4 . 1 7 8 2 ;

155 Forts. 17, 2 5 . 4 . 1 7 8 2 ; Forts. 18, 2 . 5 . 1 7 8 2 . LJks Kaunis Jutto-ja Oppetusse-Ramat. Söhbra polest, meie maa-laste heaks, ja nendelc röömsaks ajawiiteks koggutud ja kokko pandud, kes aegsaste öppiwad luggema, 2 T i e . R e v a l 1 7 8 2 — 1 7 8 7 ; e b d . 1792. — U P s . : Skofliot. Dem Bardenfreunde Koch am 5ten August 1782, R e v a l 1782. — G e . i n : A . v. K o t z e b u e (Hrsg.): F ü r Geist u n d H e r z . E i n e M o n a t s s c h r i f t f u r die n o r d i s c h e n G e g e n d e n , R e v a l 1 7 8 6 — 1787. Gedanken über unsere neuesten Aufklährer und ToleranzPrediger (Bey Gelegenheit des Versuchs über die Geschichte der Toleranz im grauen Ungeheuer). I n : A. v. K o t z e b u e (Hrsg.): F ü r Geist u n d H e r z . E i n e Monatsschrift für die nordischen G e g e n d e n 4, R e v a l 1 7 8 7 , S. 1 6 0 - 1 9 5 . — Ramma Josepi Hädda- ja Abhi-Ramat. Ehk maggusad ja tullusad juttud ja öppetussed, kuida ma-rahwas woib röömsaste ellada, ausal wisil rikkaks sada, ja isse ennesele ja mu rahwale monnesugguses häddas ja wiletusses abbi tehha, R e v a l 1 7 9 0 [v. —> D . G l a n s t r ö m r e d i g i e r t ; est. B e a r b . v. R u d o l f Zacharias Beckers „ N o t - u n d H ü l f s - B ü c h l e i n " ] . - Uber die Kultur der esthnischen Sprache. Eine Einladungs-Schrift zur Feier des hohen Nahmens-Festes Ihm Käiserlichen Majestät Catharina Alexiewna Selbstherrscherinn von ganz Russland. Reval am 23sten November 1792, R e v a l 1792. — Von gesellschaftlichen Gesprächen über politische Gegenstände. Eine EinladungsSchrift zur Feier des hohen Geburts-Festes Ihro Käiserlichen Majestät Catharina Alexiewna Selbstherscherinn von ganz Russland. Reval am 20sten April 1793 und eine ziveite mit Gedanken über eine zweckmäßige für die Zukunft nützliche Anwendung der Erholungsstunden der Jugend, R e v a l 1 7 9 3 ; o . O . 1 7 9 9 [anläßlich d e r S c h ü l e r v e r s e t z u n g a m 23. A p r i l 1 7 9 3 J . — Skizze einer Geschichte des Revalschen Liebhaber-Theaters, von seiner Entstehung, seinem Fortgang, und seinem gegenwärtigen Zustande. Größtenteils aus den Protokollen des Theaters gezogen. I n : F r i e d r i c h D a v i d L e n z (Hrsg.): L i v l ä n d i s c h e L e s e Bibliothek. Eine Quartalschrift zur Verbreitung gemeinnütziger, vorzüglich einheimischer K e n n t n i s s e in u n s e r m V a t e r l a n d e , D o r p a t 1 7 9 6 [Bericht ü b e r d i e E n t s t e h u n g u. W i r k s a m k e i t dieser B ü h n e ; erste hist. D a r stellung dieses T h e a t e r s , A u g e n z e u g e n b e r i c h t , b e r u h t auf authentischen Q u e l l e n w i e T h e a terjournal, Aktenstücken, Skizze]. — A u c h P r . , v e r ö f f t l . in est. S p r a c h e u. B e i t r . in d e r E h s t ländischen poetischen Blumenlese.

Arvelius ins Est.: F r i e d r i c h E b e r h a r d v o n R o c h o w : Der Kindefreund. Ein Eesebuch zum Gebrauch an Landschulen, B r a n d e n b u r g ; Leipzig 1776.

ÜBERS,

LITERATUR: Carlblom 1794, 32. - R e c k e / N a p i e r sky. - Berting 1862. - Hansen 1881. - Rosen 1910, 93 u. 120. - EBL 1929 u. T. - Hradetzky 1931, 3 f. u. 7. - G H Est 1, 129. - U n g e r n Sternberg 1939, III, 301. - O . Greiffenhagen: Ein Lebensbild. ein Erzieher des estnischen Volkes. In: Geistige Arbeit. Zeitung aus der wiss. Welt 4/3, Berlin 1937, 12. - A. Vinkel: ~ 18. sajandi kiijanikuna. In: Paar sammukest eesti kiijanduse [...] teed 1, 1958, 9 - 6 5 . - O t t o Alexander W e b e r mann: Deutschbaltische u. estnische Literatur. In: B H 7, 1960, 23. - Friedrichs 1967. - Ο. A. W e bermann: ~ als Sprachtheoretiker. In: Congressus secundus Internationalis Fenno-Ugristarum (Helsinki 23.-28. VIII. 1965), pars I, ^Helsinki 1968, 5 5 3 - 5 6 0 . - DBBL 1970. - Nirk/Sögel 1975. Ο . A. W e b e m i a n n : Studien zur volkstümlichen Aufklärung in Estland. ~ (1753 — 1806), bearb. u. hrsg. v. D. v. Pezold, Göttingen 1978, bes. 31 — 56 (Abh. der Akad. der Wiss. in Göttingen); Rez. E. T h o m s o n in: BB 2, 375, 1980, 9. - Jaaksoo 1987. Redlich 1989. - Kosch. - Kruus 1995. - Goedeke 5, 400; 7, 462. - DBA 36, 4 0 - 4 3 . - BaBA 12, 376 - 397. Arvelius, Martin Heinrich * 2 9 . 1 2 . 1 7 6 0 / 6 1 R e v a l , f 4 . 4 . (j. 23.3.) 1 7 9 9 K l e i n - G o l d e n b e c k (E); E l t e r n w i e sein B r u d e r —> F. Arvelius. H ä u s l i c h e r U n t e r r i c h t , D o m s c h u l e zu R e v a l , 1 7 7 8 J u r a s t u d i u m in Leipzig, 1 7 8 4 S e k r e t ä r des B a l t i s c h p o r t s c h e n K r . g e r i c h t s , 1 7 9 1 S e k r e t ä r des K r i m i n a l - D e p a r t e m e n t s d e r O b e r r e c h t s p f l e g e i n R e v a l , a u c h als L e h r e r tätig, dann Privatsekretär b. Generalgouv. Graf F r i e d r i c h W i l h e l m v. B u x h ö w d e n ( 1 7 5 0 — 1811) in St. P e t e r s b u r g u. v e r w a l t e t e m e h r e r e ö f f e n t l i c h e A m t e r , n a c h d e r E n t l a s s u n g des G e n e r a l g o v . e i n i g e M o n a t e i n St. P e t e r s b u r g g e f a n g e n g e h a l t e n , d a n n S c h a u s p i e l e r an d e m v. —»• A . v. K o t z e b u e g e g r ü n . L i e b h a b e r t h e a t e r i n R e v a l , w o zahlr. G e l G e . v. ~ v o r g e t r a g e n wurden. WERKE : Epistel an Herrn Pastor Koch, bey Gelegenheit Seiner Verbindung mit Mamsell Caroline Marcus, R e v a l 1 7 8 2 . - Earmoyante Epistel an Fräulein Helene von Körber in der Stunde vor ihrer Trauung mit dem Herrn Collegien-Assessor von Grund, o . O . 1 7 8 4 . — Die Liefländische Iris, T l . 1, R e v a l 1784. - Kein Platz im Gasthofe. Eine dramatische Posse in drei Aufzügen. Nach einem

Ascharin

156

französischen Original, Leipzig 1 7 9 3 ; Grätz 1 7 9 8 (Neue deutsche Schauspiele 36). — Gedichte, Leipzig 1794. - Ausz. aus seinen Ge. v. 1 7 8 4 u. 1 7 9 4 mitgeteilt v. Eduard Pabst: In: Illustrirter Revalscher Almanach für das Jahr nach Christi Geburt 1857 [ . . . ] , R e v a l 1856, S. 7 - 8 . — Aufs, in: A. v. Kotzebue (Hrsg.): Für Geist und Herz. Recke/Napiersky. — Hamberger/ Meusel 1834, 1, 97; 11, 22. - Rosen 1910, 93, 114, 239. — Adelheim/Laurenty 1925. — Goedeke 5, 400. - Friedrichs 1967. - D B B L 1970. - Redlich 1989. - DBA 36, 4 6 - 4 8 . - BaBA 12, 3 9 9 - 4 0 2 . LITERATUR:

Ascharin, Andreas Alexander Aleksandrovic Asarin)

(Andrej

* 24. (j. 12.) 6 . 1 8 4 3 Pernau (E), f 24. (j. 12.) 1 2 . 1 8 9 6 R i g a (L); Vater: Alexander Α . ; M u t t e r : Elisabeth, geb. Heintze. 1 8 5 8 - 1 8 6 4 G y m . , 1 8 6 5 - 1 8 7 4 J u r a - u. M a thematikstudium in Dorpat, 1 8 7 5 — 1 8 7 9 in St. Petersburg Mitarb. am Herold u. b. der St. Petersburger Zt. oo 1878 Alwine R u n g e . Seit 1 8 7 9 in R i g a , seit 1 8 8 3 Oberlehrer für die dt. Sprache u. Literatur am Alexander- u. L o monosov-Gym. Gedichte. I n : August Sturm: A u f Flügeln des Gesanges. Ein deutsches Liederbuch, R i g a ; M o s k a u ; Odessa 1 8 7 8 ; Sepdr. ebd. 1878. - Das ewige Lied. In: B M 26, 1878/ 79, S. 6 4 4 - 6 4 5 [G.]. Beitr. in: N o r d . R d s c h . 1 8 8 4 - 1 8 8 8 . - Beitr. in: Eugen R i c h t e r (Hrsg.): Dichterstimmen aus baltischen Landen, Leipzig 1885. — Beitr. in: Rig.Tgbl. 1891 — 1893. — Schach-Humoresken. I n : R i g . T g b l . , R i g a 1 8 9 1 - 1 8 9 4 ; erw. Ausg. ebd. 1894. - In: Gedichte aus R i g a 1 8 9 3 : Verlorenes Glück, S. 1 8 - 1 9 ; Die Jungfrau, S. 6 5 - 6 6 ; Sonett, S. 1 0 1 - 1 0 2 ; Reiterlied, S. 1 2 0 - 1 2 1 ; Warum? 1. Der Jäger, S. 198199; 2. Die Müllerin, S. 200-201; 3. Der Hochzeitszug, S. 2 0 1 — 2 0 2 . — Dämmerstündchen. I n : Grotthuß 1894/95, S. 1 4 9 / S. 183 [G.]. In: Stael-Holstein 1 8 9 6 : Des Zechers guter Rat, S. 2 3 - 2 4 ; Nun ist der Tag gesunken, S. 2 4 ; Rast im Walde, S. 25 [Ge.J. WERKE:

vellenschatz, 2 Bde. Mitau 1879-1880; ebd. 1882 [Bd. 1, 1 8 7 9 : Nikolaj G o g o l : Die Mainacht; Nikolaj G o g o l : Die Nacht vor Weihnachten; B d . 2, 1880: Der Mantel; Vsevolod Krestovskij: Die Sphinx]. — A. T o l stoj: Wassili Schibanow. In: Gedichte aus R i g a 1893, S. 2 4 7 - 2 5 5 . - Nordische Klänge. Russische Dichtungen in deutscher Uebertragung, R i g a 1894. - I n : B M 36/41, 1 8 9 4 : Afanasij Fet: Flüstern, leises Atemholen, S. 6 2 2 ; Dmitrij Mereskovskij: Buddha, S. 6 2 2 - 6 2 4 [Ge.J. Michail L e r m o n t o v : Der Tscherkessenknabe, Engels 1937. — Aleksandr Puskin: Gedichte, hrsg. v. W . I. Neustadt, Berlin 1 9 4 7 . - Michail L e r m o n t o v : Gedichte und Poeme, hrsg. v. R o land Opitz, Berlin 1987 (Ausgew. W e r k e 1) [Nachdichtungen]. Alb.Acad. 1889. - Biogr.Jb. 1897, 1, 196 f.; 1900, 3, Nekro. für 1896 - Briimmer 1913. - B B 1952, 2, 4. - Kosch. - Friedrichs 1967. D B B L 1970. - Woldemar Ekkert: Im Dienste der Heimat. In: H W 1, 1986, 274. - Redlich 1989. Scholz 1990. - Goedeke Fortf. 1, 1995, 131. DBA 36, 240 - 242. - BaBA 13, 33 - 36. LITERATUR:

Asmuss, Martin Johann * 2 9 . (j. 18.) 9 . 1 7 8 4 Lübeck, f 2 2 . 6 . 1 8 4 4 Dorpat (L); Vater: Ernst Martin Α . , B r a n n t weinbrenner; M u t t e r : Anna Margaretha, geb. Koocken.

Bis 1 7 9 8 Ausbildung für den kaufmännischen Beruf, arbeitete 1801 im C o m p t o i r seines Bruders in Lübeck u. 1801 — 1805 in einem Handelshaus in R i g a , bereitete sich dann auf dem Land auf das Studium der Pädagogik vor, seit 1807 Studium der Philol. in Dorpat, 1 8 0 8 dort Mitgl. des allg. Lehrerinstituts, 1 8 0 9 Auslandsreise, um andere u. insbes. Pestalozzische Lehranstalten kennen zu lernen, 1810 Grün, einer privaten Lehranstalt, zu der 1 8 1 3 ein Pensionat hinzukam, seit 1811 Lehrer an der Dorpater Töchterschule u. später auch an der Kr.schule, legte das erstere Amt 1814, das zweite 1817 nieder, oo 1 5 . 1 0 . 1 8 1 1 in Dorpat Christine Luise Luhde. 1 8 2 3 Ernennung zum Inspektor u. Hauptlehrer des ElementarschulU D E R S . : Dichtungen von Puschkin und Lermontow lehrerseminars, trat j e d o c h schon nach einem M o n a t zurück, Liquidationskommissar b. in deutscher Uebertragung, Dorpat 1 8 7 7 ; 2. Aufl. Dorpater Landgericht, seit 1827 wieder Lehrer R e v a l 1 8 8 5 . - In: B M 26, 1 8 7 8 / 7 9 : Apollon der Töchterschule, daneben seit 1 8 2 8 B u c h M a j k o v : Das Urtheil, S. 6 4 5 - 6 5 0 [G. über das halter u. seit 1837 Sekretär b. der R e n t e n Konstanzer Konzil]; Nikolaj G o g o l : Altväterische Gutsbesitzer, S. 6 9 9 — 7 2 3 . — Russischer No- kammer der Univ.

157 N A C H L A S S : R i i k l i k u Ülikooli Teaduslik R a a matukogu, Tartu [Rätsel u. Charaden, 1815 — 1835; Fabeln, 1 8 1 5 - 1 8 3 5 ; „Kraut und R ü b e n " , 1 8 1 7 - 1 8 3 0 ; Ge., Lieder u. Balln., 1 8 1 9 - 1 8 4 4 ; Ge. 1 8 2 0 - 1 8 2 7 ; dt. u. russ. Ge., 1 8 3 3 - 1 8 3 5 ; Ge. 1 8 3 4 - 1 8 3 5 ; Ge., 1 8 3 7 1841; Bre. a n j o n k o w s k i (Ge.) u . a . ] , W E R K E : IJeber Pestalozzis Lehranstalt zu Yverdon. In: Garlieb M e r k e l (Hrsg.): Zt. für Literatur und Kunst 12, S. 45; Forts. 13, S. 51, R i g a 1811. — ~ mit A. v. W e y r a u c h u . a . : Angebinde der drei Dodoren, Dorpat 1816 [Ge.]. — Am Vermählungsfeste des Herrn Hofrats und Professors Doctor C. Moier mit Fräulein von Protassow, Dorpat, 12.Januar 1817, Dorpat 1817 [G.J. — A n o n y m : Zum Vermählungsfeste des Herrn Doctors [...] Fr. G. E. Sahnten mit Fräulein K. v. Holst, Dorpat 1817 [G.]. — Jenes Dichters letzter Lebensabend. In: Inland. M u s e u m 1/1, 1820, S. 7 5 - 7 9 [G.; bezieht sich vermutlich auf —> C. Boehlendorff]. — Das Kind am Christabend. In: Inländ. M u s e u m 1/2, 1820, S. 6 4 - 6 8 [G.J. - Beitr. in: Bernhard Gottlieb Wetterstrand (Hrsg.): Liederbuch der Freunde des Gesanges in R e v a l , R e v a l 1821. In: Neues M u s e u m 1/2, 1825: Abschied von Maria, S. 2 8 - 3 0 ; Meister Hildebrand, S. 31 - 3 2 [Ge.]. - In: Caritas 1825: Zwei Charaden, S. 2 4 5 - 2 4 8 [Ge.; enth. Erinnerung als Charade, S. 2 4 5 - 2 4 6 ; Charade, S. 2 4 7 - 2 4 8 ] , - Das russische Rechen-Brett als Anschauungsund Versinnlichungs-Mittel beim Rechen-Unterricht, für Schule und Haus, Dorpat 1828; Leipzig 1831. In: Inländischer Dichtergarten 1, 1828: Bescheidenheit, S. 3 9 - 4 0 ; Wettstreit, S. 4 7 - 4 8 ; Probates Mittel, S. 67; Der Bauer und der Wald. Nach B. Waldis, S. 70; Der Vater und sein Sohn, S. 93; Arm und reich, S. 9 9 ; Die Fabel vom Wachs. Nach B. Waldis, S. 112; Stundeneibisch. Hibiscus trionum, S. 134—140 [Ge.]. — Salz und Brot segnet Gott. Romanze. In: Inländischer Dichtergarten 2, 1830. - In: Caritas 1831: Bröseldieb, S. 1 1 6 - 1 1 8 ; Frühlings-Anfang, S. 1 1 8 - 1 1 9 ; Am Abend, S. 1 2 0 - 1 2 1 ; Aesop und die Thiere, S. 127 — 128; Der Schach und die Linde, S. 268. - A n o n y m : Der Livländische Hausfreund für Stadt und Land, Dorpat 1831; wieder in: ~ (Hrsg.): Dörptscher Kalender auf das Jahr nach Christi Geburt [ . . . ] , Dorpat o . J . , Anh. — O, ihr Vöglein [ . . . ] . In: Johann Friedrich Bonneval La Trobe (Komp.): Z w ö l f deutsche Lieder. M i t Begleitung des Piano-

Asmuss forte, Mitau 1832, 5. Lied. — Trinklied. In: Bernhard Gottlieb Wetterstrand (Hrsg.): Liederbuch der Freunde des Gesanges in R e v a l . Z w e y t e sehr verm. Aufl., R e v a l 1834, S. 9 0 91. — Zur Feier der Silber-Hochzeit, des Herrn Raths und Ritters C. F. Biedermann und dessen Gemahlin, geb. Frahm. Dorpat, den 18. September 1839, Dorpat 1839 [G.]. - Dem Jubelsenior Dr. Christian Friedrich Segelbach am 11. April 1839. In: D. Flittner u. G. F. R i c h t e r (Hrsg.): Slg. der Glückwünsche, R e d e n und Lieder zu der am 11. April a. St. 1839 von Freunden und Schülern veranstalteten Fünfzigjährigen J u belfeier der Promotion zur philosophischen Doctorwürde des Kaiserlich Russischen Staatsrathes [ . . . ] Herrn Dr. Chr. Fr. Segelbach [ . . . ] , St. Petersburg 1839 [G.; enth. Beitr. v. —> G. Schreiber; vgl. —>· C. Segelbach]. - Zu Eurer ehelichen Verbindung (Napoleon Asmuss und Marie Möller, 30. Juli 1840), Dorpat 1840 [G.J. — A n o n y m : Nur für Augenblicke. Für Herren und Damen, Dorpat 1842; 2. Aufl. ebd. 1843. - ~ mit Erdmann Gustav von Bröcker: Dem Freunde Christoph Hollander zur SilberhochzeitsFeier am 27.Januar 1843, Dorpat 1843 [G.J. — Plattdeutsche Gedichte, Dorpat 1853; neue Aufl. ebd. 1855; Ausz. i n : Heinrich Friedrich W i l helm R a a b e (Hrsg.): Allgemeines plattdeutsches Volksbuch. Slg. von Dichtungen, Sagen, Märchen, Schwänken, Volks- und Kinderreimen, Sprichwörtern, Räthseln usw., W i s m a r u . a . 1854; Ausz. in: Karl Regenhardt (Hrsg.): Die deutschen Mundarten, Bd. 1. Niederdeutsch, Berlin 1895, S. 1 5 5 - 1 6 0 ; 2. Aufl. ebd. 1899. - GelGe. in hochdt. u. nd. Mundart. A n o n y m : Dionysiaca, Dorpat 1814 [Burschenliederbuch; enth. Lied v. S. 215 — 2 1 7 ] . — A n o n y m : Neujahrsangebinde für Damen, 3 Tie. Dorpat 1816—1818."— Dörptscher Kalender auf das Jahr nach Christi Geburt [...], Dorpat 1 8 2 9 - 1 8 4 1 [~ verf. die Anhänge]. - ~ mit Karl Friedrich v. d. Borg u. Hermann Schmalz: Der Refractor, ein Centralblatt Deutschen Lebens in Rußland, Dorpat 1836 — 1837 [enth. zahlr. Beitr. v. Refractor ist ein aus Linsen bestehendes Femrohr]. L I T E R A T U R : Anonym: Unserem geliebten Lehrer am Tage seiner Verbindung mit Demoiselle Christine Lude, überreicht von seinen dankbaren Schülerinnen, Dorpat 15.10.1811 [C,.]. - Recke/Napiersky. - Hamberger/Meusel 1834. - Inland 1844, 420. - Rig.Stadtbll. 1853, 4 3 7 - 4 4 2 . HRSG.:

158

Astramskas Rehbinder 1853. - Sivers 1855, 260. - Alb. Acad. 1889. - W . Seelmann: Die plattdeutsche Literatur des neunzehnten Jhs., Tl. 1, Bremen 1896 [Bibl.]. - Bienemann 1911, 98 (E. Anders). - E. Volkovits (Hrsg.): Asmuss, Martin. Isikuarhiiv, Tartu um 1940 [Materialien zu ~ ] . - Mitt. d. Archivs d. Hansestadt Lübeck v. 5.9.1958. - Friedrichs 1967. - Kosch. - D B B L 1970. - Redlich 1989. - Goedeke 7, 5 0 5 - 5 0 6 ; 15, 6 9 - 7 0 . D B A 37, 2 7 - 3 0 ; II 45, 119. - B a B A 13, 121 125.

Astramskas, Eduard(as) * 2 5 . 4 . 1 9 1 8 Mohilew. Aufgewachsen in Karsikas (Lit), Studium der Philol. in Kaunas u. Vilnius, literar. Tätigkeit im Verl. Vaga, Vilnius. WERKE: Zurück, Agressor! In: NL 100, 21.8. 1958, S. 4 [G.J. - Herbstgedanken. In: NL 111, 1 6 . 9 . 1 9 5 8 , S. 4 [ G . ] . - Herbst

1959.

In:

NL

128, 27.10.1959, S. 1 [G.J. - Vilnius heute. In: N L 8 8 , 2 2 . 7 . 1 9 6 0 , S. 1 [ G . ] . -

Was man

im

Westen früh vergaß. In: NL 84, 15.7.1961, S. 1 |G.]. - Die ersten Weltraumflieger. In: NL 97, 15. 8.1961, S. 4 [G.]. - Wer bleibt da stumm und kalt? In: NL 4, 2 8 . 6 . 1 9 6 2 , S. 9 [G.]. - Sommenegen. In: NL 11, 16.8.1962, S. 8 [G.J. -Im Schatten der Altäre. In: NL 7, 14.2.1963, S. 9 |G.]. — In: Hand in Hand: Sommerregen, S. 11; Im Schatten der Altäre, S. 11 — 12 [Ge.]. — Die Sonne van Goghs. In: NL 1, 1.1.1967, S. 7 [G.J. - An mein Herz. In: NL 49, 4.12.1968, S. 8 - 9 [ G . ] . - Herbst

1973.

In: N L 42, 17.10.

1973, S. 9 [G.]. - Im Wald. In: NL 52, 26.12. 1973, S. 9 [G.J. - Mein Weinkrug. In: NL 2, 9.1.1974, S. 9 [G.]. - Der Steg. In NL 15, 10.4.1974, S. 9 [G.]. - Vision (Aus einem kosmischen Zyklus). In: NL 17, 24. 4.1974, S. 9 [G.J. - Durch schwellende Wellen. In: NL 18, 1.5.1974, S. 9 [G.]. - Das dichterische Wort. In: N L 2 7 , 3 . 7 . 1 9 7 4 , S. 9 [ G . ] . - Die Perlen in uns.

In: NL 50, 11.12.1974, S. 9 [G.J. - Mein Gruß. In: NL 6, 3.2.1976, S. 9 [G.]. - Die Farbe und der Künstler. In: NL 32, 3. 8.1976, S. 9 [G.]. - Dämmernder Wald. In: NL 51, 14.12. 1976, S. 9 [G.]. - Mein Gruß. In: NL 21, 17.5. 1978, S. 9 [G.J. - Abendstunde. In: NL 36, 30.8.1978, S. 8 - 9 [G.J. - Am Bach. In: N L 38, 13.9.1978, S. 9 [G.J. - Stürme in Liedern. In: NL 9, 2 8 . 2 . 1 9 7 9 , S. 9 [G.J. - Mein Wort. In: NL 17, 25.4.1979, S. 9 [G.J. - Mein Wein. In: NL 18, 29.4.1979, S. 9 [G.[. - Hort. In: NL

20,

16.5.1979,

S.

9

[G.J.

-

Festlicher

Strand. In: NL 33, 15.8.1979, S. 9 [G.J. Schönste Rosen — auf allen Sternen. In: NL 39, 26.9.1979, S. 9 [G.J. - In: Lichter in den Fenstern. Sowjetdeutscher Almanach, hrsg. Robert Weber, Moskau 1979: Mein Gruß, S. 5; Die Perlen in uns, S. 6; Der Steg, S. 7; Durch schwellende Wellen, S. 8; Mein Weinkrug, S. 8; Vision, S. 8 —9 [Ge.J. — Löwenzahn und Bärenklau. In: NL 36, 3. 9.1980, S. 9 [G.J. - Wie alte Hieroglyphen. In: NL 42, 14.10.1981, S. 9 [G.J. - Heimatwald. In: NL 47, 16.11.1983, S. 9 [G.J. - Vision (Fräumende Farben im Kunstwerk). In: NL 21, 20.5.1987, S. 9 [G.J. Vision (Beim Betrachten eines Kunstwerkes). In: NL 39, 23.9.1987, S. 9 [G.[. - Arno, ergo sum. Ich liebe, also bin ich, Klaipeda 1993 [Ge.; Innentext v. ,,(...) es geht in diesen Gedichten um die Liebe in möglichst umfassenden Sinneum die Liebe zur Wahrheit, zum Vaterland, zum Volk und vor allem — um die Liebe zum Menschen."]. UBERS.: Jonas Maciulis-Miaronis: Mädchen. In: NL 10, 9. 8.1962, S. 8 [G.J. - Salomeja Neris: 20 Sous. In: NL 17, 2 7 . 9 . 1 9 6 2 , S. 9 [G.J. In: NL 35, 2 9 . 8 . 1 9 6 3 : Janina Degutyte: Sommertage, S. 9; Maironis: Jurate und Kastietis, S. 9 [Ge.J. — Aleksys Churginas: Eisglocken klimpern. In: NL 9, 28.2.1964, S. 9 [G.J. - S. Neris: Jugend. In: NL 46, 10.11.1965, S. 9 [G.J. — S. Neris: Die Entwichene. In: NL 50, 8. 12.1965, S. 9 [G.J. - In: NL 16, 12.4.1967, S. 9: E. Miezelaitis: Die Asche; F. Tjutschew: Frühlingsgewitter; E. Niit: Blume im Norden [Ge], - In: NL 28, 12.7.1967, S. 7: S. Neris: Der Schütze; Freundschaft [Ge.J. — B. Sruoga: Schatten huschen hier bisweilen. In: NL 36, 6.9. 1967, S. 7 [ G . J . - I n : NL 22, 29.5.1968, S. 9: Vincas Mykolaitis-Putinas: Goldene Mitte; Ich weiß es nicht [Ge.]. - Aldona Liobyte: Das entlaufene Lied (111. B. Zilyte), Vilnius 1969 [E. für KinderJ. — S. Neris: Der Schütze. In: NL 6, 4.2.1970, S. 8 [G.J. - Anonym: Litauisches Scherzlied. In: NL 5, 27.1.1971, S. 8 [G.J. Eduardas Miezelaitis: Die Asche. In: NL 15, 5.4.1972, S. 8 [G.[. - Anonym: Ein litauisches Rätsellied. In: NL 38, 19.9.1973, S. 9 [G.J. Aleksandras Kezys: Die Landwirtschaft Litauens, Vilnius 1973. — Die zwei Brüder. Ein litauisches Volksmärchen, Vilnius 1974. - Salomeja Neris: Mein Heimatland. In: NL 35, 27.8.1975, S. 9 [G.J. — Ain Kaalep: Aus: Lieder der Wanderburschen. In: NL 44, 29.10.1975, S. 9 [G.J. -

159 Stasys Naujalis: Staatswesen der Litauischen SSR, Vilnius 1976. — Justinas Marcinkevicius: Herbstliche Instrumentierung. In: N L 48, 2 3 . 1 1 . 1976, S. 8 [G.]. — Sigitas Sinkevicius: Pirciupiai. Ein Tatsachenbericht, Vilnius 1976. — R o m a s Sadauskas: Druskininkai, Vilnius 1978. — Ein litauisches Rätsellied. I n : Lichter in den Fenstern. Sowjetdeutscher Almanach, hrsg. R o b e r t W e b e r , Moskau 1979, S. 6 - 7 . - Pranas Masiotas: Männer. In: N L (Kinderecke) 11, 1 2 . 3 . 1 9 8 0 , S. 11 [Kg.J. - Stasys Samalavicius: Ein Meisterwerk des Barocks. Die Peterund-Paul-Kirche in Vilnius, Vilnius 1981. — Pranas Masiotas: Graukätzchen (III. N i j o l e Kryzeviciute-Jurgelioniene), Vilnius 1981; ebd. 1985. - Aloyzas Kazdailis: Willkommen im Meeresmuseum, Vilnius 1982. — R a l f Parve: Alte Wunde. In: N L 27, 3. 6 . 1 9 8 5 , S. 9 [G.]. Salomea Neris: Freundschaft. I n : N L 52, 2 3 . 1 2 . 1987, S. 8 [G.]. - Kostas Kaukas: Rötliche Tautropfen am Haffesstrande. Streifzüge durch die Tragödie der Lietuvininkai, Klaipeda 1996. Zahlr. Ubers, a. d. Est., D t . , Finn. u. Russ. ins Lit. u. a. d. Lit. ins D t . In: NL 16, 12.4.1967, 9. - Belger 1999, 1 8 - 19. - BaBA 13, 3 1 4 - 3 1 8 .

LITERATUR:

Attol, G. —Girgensohn, Charlotte Atzpodien, Paul Enzio (Ps. Danfino) * 1 8 . 1 . 1 8 6 6 R i g a (L); wanderte nach Lincoln in die Vereinigten Staaten v o n Amerika aus. W E R K E : Briefe eines Berliners aus Amerika, o.O. 1 8 8 9 - 1 8 9 0 . - H. Ludwig. Reisebild, o.O. 1 8 9 0 . - Teufelsschönheit, o . O . 1 8 9 0 [E.J. - Nur ein Vagabund, o . O . 1 8 9 0 [E.]. StrohwischsPapiere, o . O . 1890 [Humoreske].

Augustsohn —»• Kotzebue, Wilhelm von

Auning

Auning, Robert Karl * 1 8 . 7 . 1 8 3 4 Peterskapelle Kr. R i g a (L), f 5. 5. 1 9 1 4 Past. Seßwegen (L); Vater: J o h a n n Α . , Gärtner u. Landwirt auf dem Gut Engelhardtshof (L); M u t t e r : Marianne, geb. W i d berg. Kronselementar- u. Domschule in R i g a , 1 8 4 8 - 1 8 5 4 Gouv.-Gym. Riga, 1 8 5 4 - 1 8 5 9 T h e o l . Studium in Dorpat, kurzzeitig Hauslehrer in Kerjel (L), Lehrer am Privatgym. des Dr. W i e d e m a n n in St. Petersburg, später an der May'schen, Rabenbergschen und B o l t e n hagenschen Anstalt, 1863 E x a m e n St. Petersburger Consistorium, praktisches Jahr b. Pastor B e c k m a n n an der St. Katharinen-Kirche in St. Petersburg, 1 8 6 4 Pastor-Adjunkt v o n R o o p . oo 3 0 . 6 . 1 8 6 6 J o h a n n a Sielmann. 1 8 6 9 - 1 8 7 2 Pastor in U b b e n o r m , seit 1 8 7 2 in Seßwegen, 1869 Mitgl. des lett. Bibeltext-EmendationsKomitees auf der liv. Provinzial-Synode, 1 8 6 8 — 1 8 7 5 Direktor der lett.-literär. Ges., seit 1 8 7 0 Mitarb. am lett. Katechismus-Text der Provinzial-Synode. Nekrolog des Pastors Georg Neiken. In: Magazin der lettisch-literärischen Gesellschaft 14/2, Mitau 1869, S. 1 - 1 1 . - Nachtstück. In: Schroeder 1877, S. 2 3 - 2 4 [G.]. - Wer ist Uhßling? Ein Beitrag zur lettischen Mythologie, o . O . nach 1879. — Ueber den lettischen DrachenMythus (Puhkis). Ein Beitrag zur lettischen Mythologie, o . O . 1 8 9 1 ; Mitau 1892. - Nekr. A u gust Bielenstein. In: S B G G A R 1907. - Lett. Schriften.

WERKE:

G. Hilners: ~ und J. Neiiands, 1916. Schröder 1883, Bd. 1, 1851, 2 3 - 2 4 . - Alb. Acad. 1889. - Prande 1926. - Latviescu literaturas darbinieki, Riga 1965. - Alb.Liv. 1972/91. Unäms 1975. - Ottow/Lenz 1977. - Lat.biogr. 1992. - BaBA 14, 2 4 2 - 2 4 9 . LITERATUR:

Bac(k)meister

160 Β

B a c ( k ) m e i s t e r , H a r t w i g L u d w i g Christian * 1 5 . 3 . 1 7 3 0 H e r r e n b u r g b. R a t z e b u r g , f 1 3 . 6 . 1 8 0 6 St. Petersburg; Vater: J o h a n n Christoph B . , Prediger. D o m s c h u l e n in R a t z e b u r g u. Lübeck, z w e i jähriges Jurastudium in Jena, zwei Jahre Hauslehrer in Livland, 1762 Hauslehrer in St. Petersburg, Reise nach Schweden, 1766 — 1767, 1768 — 1778 Inspektor am G y m . der kais. Akad. der Wiss. in St. Petersburg, 1778 R a t b. der Expedition der R e i c h s e i n k ü n f t e , 1786 St. V l a d i m i r - O r d e n , 1801 i . R . Mitgl. der dt. Ges. zu Göttingen, der freien russ. Ges. zu Moskau, der freien ö k o n o m i s c h e n Ges. zu St. Petersburg. Nachrichten von den ehemaligen Universitäten zu Dörpat und Pernau zusammengetragen. IN: Müller 1764, Bd. 9, S. 9 5 - 2 6 2 ; Sepdr. St. Petersburg 1764. - Kurze Geographie des russischen Reichs, St. Petersburg 1768; 2. verb. Aufl. R e v a l 1773. — Topograficeskija izvestija sluzascija dlja polnago geograficeskago opisanija Rossijskoj Imperii, 4 Lie. St. Petersburg 1 7 7 1 - 1 7 7 4 . Ohjavlenie i pmsenie kasajuscijasja do sobranija raznych jazykov ν primerach. Avertissement et invitation concernant un seul sujet ä traduire en plusieurs langues. Idea et desideria de colligendis linguarum speciminibus. Nachricht und Bitte ivegen einer Sammlung von Sprachproben, St. Petersb u r g ; Leipzig 1773. — Katalog von Büchern gesammelt, St. Petersburg 1798. — Zahlr. GelGe. U D E R S . : Michail L o m o n o s o v : Alte Russische Geschichte. Von dem Ursprünge der Russischen Nation his auf den Tod des Großfürsten Jaroslaiv des Ersten, oder bis auf das Jahr 1054, R i g a ; Leipzig 1768 [enth. Beitr. v. ~]. - Anders af B o t i n : Geschichte der schwedischen Nation im Grundriss, 2 Tie. R i g a ; Leipzig 1767. - Tagebuch Peters des Grossen vom Jahre 1698 bis zum Schlüsse des Neustädter Friedens, Berlin u . a . 1773. — Gerhard Friedrich Müller: Lebensbeschreibung eines Geneml-Feldmarschalls Grafen Boris Petrowitsch Scheremetew, mit eingestreuten Erläuterungen über die Geschichte Peters des Großen, St. Petersburg u. a. 1789. H R S G . : Russische Bibliothek zur Kenntnis des gegenwärtigen Zustandes der Literatur in Rußland, WERKE:

11 Bde. St. Petersburg; R i g a ; Leipzig 1772 — 1789; M k Ann Arbor, Michigan 1981; M k Hildesheim 1996. — Beyträge zur Geschichte Peters des Großen, 3 Tie. R i g a 1 7 7 4 - 1 7 8 4 ; M k A n n Arbor, Michigan 1982 [Tl. 1 - 2 : Tagebuch Peters des Großen in einer deutschen Ubersetzung, 1774 — 1776; Tl. 3: Beilagen zu dem Tagebuche Peters des Großen, meistens aus dem Russischen übersetzt, 1784]. Gadebusch 1772, 242. — Gadebusch 1777 1, 24 f. - Bernoulli 1780, 4, 39. - Rotermund 1823, 1, 1 2 - 1 4 . - Recke/Napiersky. Hamberger/Meusel 1834. — St. Petersburgische Zt. 11, 1852, Big.; wieder in: C. F. Meyer (Hrsg.): Magazin fur die Kunde des geistigen und sittlichen Lebens in Russland. Wiss. Mittheilungen aus den Big. der St. Petersburger Zt. 1, St. Petersburg 1853, 1 - 6 . - EBL 1929. - ΑΌΒ 1. - Kosch. - A. Lauch: ~ und die russ. Literatur. In: ZfS 9, 1964, 371 - 399. - Ders.: H. L. Ch. Bacmeisters Tätigkeit in Russland. Ein Beitrag zur Geschichte dt.-russ. Wechselseitigkeit im Zeitalter der Aufklärung, Berlin 1966 [Diss.]. - Friedrichs 1967. - A. Lauch: Wissenschaft und kulturelle Beziehungen in der russ. Aufklärung. Zum Wirken H. L. Ch. Bacmeisters, Berlin 1969 (Deutsche Akad. der Wiss. zu Berlin. Veröfftl. des Instituts für Slavistik 51). — E. Reissner: Deutschland und die russ. Literatur 1800-1845, Berlin 1970. - I. Jürjo: Widerspiegelung der dt.-balt. Literatur in ~s „Russischer Bibliothek". In: H. Reinalter (Hrsg.): Gesellschaft und Kultur Mittel-, Ost- und Südosteuropas im 18. und beginnenden 19. Jh., Frankfurt/M u.a. 1994, S. 99 —108 (Schriftenreihe der Internationalen Forschungsstelle „Demokratische Bewegungen in Mitteleuropa 1 7 7 0 - 1850" 11) [Fs. f. E. Donnert], - DBA 46, 1 6 6 - 179. - BaBA 16, 2 3 3 - 2 4 4 . LITERATUR:

Badendi(e)ck (Badendyk), Alexander A n d r e a s (Ps. A n d r e a s A l e x a n d e r ) * 3 . 1 1 . 1 8 3 6 R i g a (L), f 3 0 . 1 1 . 1 8 9 8 / 1 9 0 2 Vitebsk (Weißrußl.); Vater: J o h a n n Ernst B . , Landwirt, Zoll-Aufseher; M u t t e r : Ernestine, geb. T r e u . Russ. Kr.schule in Riga, 1855 — 1856 Lehrerseminar in Dorpat, 1858 Lehrer f ü r russ. Sprache an der Kr.schule in Dorpat, 1873 O b e r l e h r e r f ü r dt. Sprache am G y m . in Vitebsk, Staatsrat. WERKE: U P s . : Munkenbek. Rigasche Erzählungen aus dem 16. Jahrhundert, R i g a 1900; H a n -

161 n o v e r - D ö h r e n 1 9 6 0 ; R e z . v. Kurt Stegmann. I n : B B 11 (157), 1961, S. 11. Bauernhandel. Rigasche Erzählung aus den Tagen unserer Großväter, R i g a 1902 [Gesch. eines reichen Kaufmanns um 1 8 2 0 J . - Sand Jürgen. Rigasche Erzählung, R i g a 1 9 0 2 ; Nachdr. Hannover 1972. — U P s . : Feuer! Erinnerungen aus dem russischen Polizeilehen, Leipzig 1 9 0 3 . - U P s . : Im Flecken, hrsg. v. Dolly u. Piet v. R e y h e r , o . O . 1909 [ R . ] . - U P s . : Botscharow, der Großkaufmann. Aus einer russischen Kleinstadt, hrsg. v. D . u. P. v. R e y h e r , Berlin 1911 [Klapp.: „Die vorliegende Schöpfung des auch außerhalb seiner livländischen Heimat bekannt gewordenen Verfassers, ( . . . ) ist infolge seines vorzeitigen Ablebens leider unvollendet geblieben. Nachdem die Herausgabe bereits im Jahre 1 9 0 3 geplant war, haben neuerliche E r w ä gungen zu dem Entschlüsse gefuhrt, dieses W e r k , das ein eigenartiges Bild des russ. P r o vinzlebens bietet, nunmehr der Öffentlichkeit zu übergeben. D i e Unterzeichneten haben es versucht, die Fäden der Erzählung wieder aufzunehmen und im Sinne des Verfassers zu Ende zu spinnen."]. - Außerdem Grammatik der dt. Sprache (1888) u. russ. Lehrbücher. LITERATUR: Hermann Lange: Das Erste Dorpatsche Lehrer-Seminar mit seinen Lehrern und Schülern von seiner Gründung 1828 bis zu seiner Schließving 1889, Dorpat 1890, 92. - P. v. R e y h e r : ein Sohn Livlands. In: Die Grenzboten. Zs. für Politik, Literatur und Kunst 70/39, 1911, 6 2 0 - 6 2 4 ; wieder in: B M 73, 1912, 1 - 1 3 . - Briimmer 1913. Kosch. - D B B L 1970. - Redlich 1989. - B a B A 16, 2 8 2 - 2 8 3 .

Baer Edler von Huthorn, Karl Ernst * 2 8 . (j. 17.) 2 . 1 7 9 2 Schloß Piep (E), f 2 8 . (j. 16) 1 1 . 1 8 7 6 Dorpat (L), ev., Erbherr auf Piep; Vater: Magnus Johann v. B . ( 1 7 6 5 - 1 8 2 5 ) , Sohn v. Heinrich J o h a n n v. B . ( 1 7 2 3 — 1776, Matrikel Ε 1768), Ritterschaftshauptmann; M u t t e r : Juliane Louise, geb. von B a e r ( 1 7 6 4 — 1820), T o c h t e r v. Andreas Magnus v. B . ( 1 7 2 6 - 1 7 8 7 ) , russ. M a j o r , Bruder v. Heinrich J o h a n n v. B . (Geschl. aus Westfalen, Heinrich B a r 1 5 5 5 Bürger v. Reval, seit 1749 kais. röm. Reichsadelsstand als Baer Edle v o n H u t h o r n ; ~ lehnte es ab, den Zusatz zu benutzen). Häuslicher Unterricht, 1 8 0 7 - 1 8 1 0 Domschule in R e v a l , 1 8 1 0 - 1 8 1 4 Med. Studium in Dorpat, Herbst 1 8 1 2 bis Jan. 1 8 1 3 als Hilfsarzt in Kriegslazaretten b. R i g a (L), 1 8 1 4 Dr. m e d . ,

Baer Edler von Huthorn Diss.: „ D e rnorbis inter Esthonos endemicis [ . . . ] , Dorpat 1 8 1 4 ; hrsg. v. Heinz Zeiss, Stuttgart 1 9 3 8 ; est. u . d . T . : Eestlaste endeemilistest haigustest, Tallinn 1 9 7 6 (Loomingu raamatukogu 3 3 ) " . 1 8 1 4 - 1 8 1 7 Studium in W i e n , Würzburg u. Berlin (hier lernte er —> W . v. Ditmar kennen), 1 8 1 7 - 1 8 3 4 in K ö nigsberg Prosektor, 1 8 1 9 — 1 8 2 2 a.o. Prof. der Zoologie, oo 1 . 1 . 1 8 2 0 Auguste v. M e d e m aus Königsberg ( 1 7 9 1 / 9 9 - 1 8 6 4 ) ; Enkelin M. Baer Edle v. H . Seit 1821 Direktor des z o o logischen Museums, 1 8 2 2 — 1 8 3 4 o. Prof. der Naturgesch. u. Z o o l o g i e in der M e d . Fakultät, 1 8 2 5 Prorektor, 1 8 2 8 - 1 8 3 4 Direktor der Anatomischen Anstalt der U n i v . , in Königsberg Entdeckung des Säugetiereies. 1 8 3 4 R u f nach St. Petersburg angenommen, 1 8 3 4 — 1 8 4 6 zweiter o. Akademiker für Zoologie, seit 1 8 3 5 zugleich Bibliothekar der II. Abt. der B i b l i o thek, 1 8 4 6 — 1 8 6 2 o. Akademiker fur vergleichende Anatomie und Physiologie, 1861 St. A n n e n - O r d e n 1. K L , 1 8 6 2 Ehrenmitgl. der K G L K , seit 1867 in Dorpat. Zahlr. R e i s e n , Mitgl. mehrerer Ges. ~ ist v. a. bedeutend als Entdecker des Säugetiereies („Baersches Bläsc h e n " ) u. Begrün, des Fachgebiets der E m bryologie, außerdem als Evolutionstheoretiker neben Darwin u. Cuvier, seine Forschungen sind j e d o c h auch darüber hinaus für die N a turwiss. von Bedeutung. Seine Schriften zeichnen sich durch philos. Tiefe aus. N A C H L A S S : Archiv der russ. Akad. der Wiss. Abt. St. Petersburg, Bestand B a e r ; Archiv des hist. Museums in Tallinn, Bestand Nr. 5 0 [Bre.]; U B Gießen [wiss. Korrespondenz]; U B Tartu. — Erki Tammiksaar: Findbuch zum Nachlaß Karl Ernst Baer ( 1 7 9 2 - 1 8 7 6 ) , Gießen 1 9 9 9 (Berichte und Arbeiten aus der U B u. dem Universitätsarchiv G i e ß e n 50). WERKE (Ausw.): Lied zur Siegesfeier der Einnahme von Paris durch russische Truppen. In: D ö r p t . Z t . 35, Dorpat 1 8 1 4 [Panegyrikus auf Zar Alexander I.; am 2 5 . 4 . (j. 7.5.) 1 8 1 4 v. Studenten auf dem Dorpater Marktplatz vor einer großen Volksmenge festlich vorgetragen; erste Veröfftl. ~s]. — Zwei Worte über den jetzigen Zustand der Naturgeschichte, Königsberg 1821 (Vorträge bei Gelegenheit der Errichtung eines zoologischen Museums zu Königsberg). - Begleiter durch das Zoologische Museum zu Königsberg, Königsberg 1 8 2 2 ; 2. völlig neu bearb. Aufl. hrsg. v. Lothar Szidat, ebd. 1924.

Baer Edler von Huthorn — Vorlesungen über Anthropologie, für den Selbstunterricht. bearbeitet. Erster Theil, Königsberg; Rudolstadt 1824 [fur ein Laienpublikum konzipiert; 2. Tl. nie gedr.], — Biographische Skizze über Herrn Prof. Eysenhardt. In: Königsberger Hartungsche Zt. 156, 1825. — Uber Entwickelungsgeschichte der Thiere. Beobachtung und Reflexion, 2 Bde. Königsberg 1828 — 1837; Forts. Studien aus der Entwicklungsgeschichte des Menschen, hrsg. v. L u d w i g Stieda, ebd. 1888; M k N e w York 1972; M k Ann Arbor, M i chigan 1982; Nachdr. d. Ausg. Königsberg 1 8 2 8 - 1 8 8 8 , 3 Tie. in 1 B d . , hrsg. v. Olaf Breidbach, Hildesheim u . a . 1999 [Ubers, ins Russ.]. — Nekrolog des Prof. Dr. Karl Gottfried Hagen. In: Königsberger Hartungsche Zt. 29, 1829. - IJeber das Verhältnis des Preussischen Staats zur Entwickelungsgeschichte der Menschheit. Am achtzehnten Januar 1834 in der Königlich Deutschen Gesellschaft vorgetragen. In: Friedrich W i l h e l m Schubert (Hrsg.): Historische u. literarische Abhandlungen der Kgl. Dt. Ges. zu Königsberg 3, Königsberg 1834, S. 2 3 7 - 2 4 8 . — Blicke auf die Entwicklung der Wissenschaft. Eine Rede, gehalten in der öffentlichen Jahressitzung der Kaiserl. Akademie der Wissenschaften am 29. December 1835. In: Recueils des actes des seances publiques de l'Acad. Imp. de St. Petersbourg, St. Petersburg 1836, S. 5 1 - 1 2 8 . — Das allgemeine Gesetz der Entwickelungsgeschichte der Natur. Ein Vortrag. In: ~ (Hrsg.): Vorträge aus dem Gebiete der Naturwiss. u. der Oekonomie, gehalten vor dem Kreise gebildeter Zuhörer in der physikalisch-ökonomischen Gesellschaft zu Königsberg, 1. Bd. Königsberg 1834, S. 1 - 3 2 . - Bitte um eine Nachricht über die Literaturgeschichte unseres Vaterlandes, besonders an diejenigen Herren, welche in den Jahren 1806—10 in Jena oder Göttingen studirt haben (in Bezug auf eine Inaug. Diss. Sis tens ovi avium historiae et ineubationis prodromum. Jena 1808, als deren Verf. sich Graf Ludwig Sebastian von Tredern Esthonia-Russus, bezeichnet hat). In: Inland 15, 1836, Sp. 2 5 3 - 2 5 6 ; Forts.: Zweite Aufforderung wegen des Grafen von Tredern. In: Inland 23, 1836, Sp. 3 9 1 - 3 9 2 . - Feier der fünfzigjährigen Dienstzeit des Vice-Admirals A.J. von Krusenstern den 21. Januar 1829. In: St. Petersburger Zt. 28, 1839; Forts. 3 0 ; Forts. 3 2 ; Forts. 3 4 - 3 7 ; Sepdr. St. Petersburg 1840. — Die Russisch-Amerikanischen Kolonien nördlich von Sitcha. In: St. Petersburger Zt. 48, 1839; Sepdr. St. Petersburg 1839. - Erinnerung

162 an einen Zug der uralischen Kosaken gegen Chiwa im Anfange des 17. Jahrhunderts. In: St. Petersburger Zt. 249, 1840. — Czoma de Körös und Reguly Antal, Ungarn, die nach den Sitzen ihrer Väter forschten. In: St. Petersburger Zt. 233, 1844. — Dichtung und Wahrheit. In: St. Petersburger Zt. 113, 1844 [gegen einen verfälschenden Bericht über R e g u l y s Verhältnis zu ~ in der Haude & Spenerschen Zt., Berlin 9. 5. 1844, und i m Hamburgischen Correspondent, 1 7 . 5 . 1 8 4 4 ] , — IJeber Reguly's Reise zu den Finnischen Völkern des Ural. In: Bulletin de la classe historico-philologique de l'Academie Imperiale des Sciences de St.-Petersbourg 1/ 22, St. Petersburg 1844, S. 2 9 7 - 3 0 0 u. 3 4 9 351; Forts. 2/8, S. 2 0 5 - 2 0 6 ; Forts. 2/13, S. 1 2 2 - 1 2 6 . — Schluss-Nachrichten über Reguly's Reise. In: St. Petersburger Zt. 88, 1845. Ueber Reguly's Reise zu den Finnischen Völkern des Ural, 2 Bde. Leipzig 1 8 4 4 - 1 8 4 5 [Bericht über die Reisen des ungar. Sprachforschers Antal R e g u l y ] . — Recension von Adelung's kritisch-literarischer Uebersicht der Reisenden in Russland bis 1700. deren Berichte bekannt sind. In: ÜHeyiK/ieHie Haraflh 14, St. Petersburg 1845, S. 4 4 - 7 6 . - Die Auflösung. In: Inland 4, 1847, Sp. 74. — Bericht über eine typographische Seltenheit, die in der Bibliothek der Akademie der Wissenschaften gesucht wird, St. Petersburg 1848; w i e d e r i n : Bulletin de la Classe historicophilologique de l'Academie Imperiale de St.Petersborug 6/4, 1849; wieder i n : R o b e r t N a u m a n n (Hrsg.): Serapeum. Zs. für Bibliothekswiss., Handschriftenkunde und ältere Literatur 14—15, Leipzig 1849. — Der Ehrenhaftigkeit ihr Recht. In: St. Petersburger Zt. 68, 1848 [gegen die Deutschendfeindlichkeit der russ. Tagespresse]. — Bering und Tschirikow. In: St. Petersburger Zt. 1 1 4 - 1 1 6 , 1849. - In: Das zweite Jubelfest der Kaiserlichen Univ. Dorpat. Fünfzig Jahre nach ihrer Grün., gefeiert am 12. und 13. December 1852, Dorpat 1853: Ansprache bei der feierlichen Empfangnahme der Deputirten zur 50 jähr. Jubelfeier der Universität Dorpat; Eine Anrede an die Universität Dorpat, bei Gelegenheit ihrer 50jährigen Jubelfeier im Jahre 1852, im Namen der Akademie der Wissenschaft gesprochen, S. X - X I . — An die Kaiserliche Akademie der Wissenschaften, St. Petersburg 1856. — Welche Auffassung der lebenden Natur ist die richtige? und wie ist diese Auffassung auf die Entomologie anzuwenden ? Zur Eröffnung der Russischen entomologischen Gesellschaft im Mai 1860

163 f . . . ] . In: Horae Societatis Entomologicae Rossicae 1, St. Petersburg 1861, S. 1—43; Sepdr. Berlin 1 8 6 2 ; R i g a 1 9 0 8 (Aus baltischer Geistesarbeit 3) [in Sammelbd. 1: S. 1 4 4 — 1 7 7 ; mit GedächtnisRd. auf ~ v. —> Alexander v. Keyserling, S. 3 — 17; in Sammelbd. 1: S. 1 2 9 — 1 4 3 ] ; wieder i n : Adolf M e y e r - A b i c h (Hrsg.): Biologie der Goethezeit. Klassische Abhandlungen über die Grundlagen und Hauptprobleme der Biologie von Gothe und den großen Naturforschern seiner Zeit [ . . . ] , Stuttgart 1949, S. 2 1 8 - 2 5 1 [Vorw. d. Hrsg. S. 2 1 6 - 2 1 8 ] ; Teilausg. Darmstadt 1 9 7 0 ; Nachdr. d. Ausg. Berlin 1862, Tartu 1 9 9 2 [Vortr.]. - Über das Aussterben der Thierarten in physiologischer und nicht physiologischer Hinsicht überhaupt, und den Untergang von Arten, die mit dem Menschen zusammengelebt haben, insbesondere. In: Bulletin [ . . . ] de l'Academie Imperiale des Sciences de St.Petersbourg 3/6, o . J . ; 2 B d e . St. Petersburg 1861 — 1863. — Reden, gehalten in wissenschaftlichen Versammlungen und kleinere Aufsätze vermischten Inhalts, 3 B d e . St. Petersburg 1 8 6 4 1 8 7 6 ; 2. Aufl. Braunschweig 1 8 8 6 [ΤΙ. 1: Reden, 1 8 6 4 ; T l . 2 : Studien aus dem Gebiete der Naturwissenschaften, 1876; Tl. 3: Historische Fragen mit Hülfe der Naturwissenschaften beantwortet, 1 8 7 3 ] ; Nachdr. u . d . T : Reden und kleinere Aufsätze, hrsg. v. O l a f Breidbach, Hildesheim u.a. 1 9 9 9 - 2 0 0 3 . — Nachrichten über Leben und Schriften des Herrn Geheimraths Dr. Karl Ernst von Baer, mitgetheilt. von ihm selbst. Veröffentlicht bei Gelegenheit seines fünfzigjährigen Doctor-Jubiläums am 29. August 1864 von der Ritterschaft Ehstlands, St. Petersburg 1 8 6 5 ; Neuausg. ebd. 1 8 6 6 [Bemerkung v. ~ zur neuen Ausg. v. 1866, S. I X : „ W i e aus der vorhergehenden öffentlichen Anzeige der Ehstländischen Ritterschaft ersichtlich ist, hatte diese Corporation die Aufforderung an mich ergehen lassen, von meinem Lebenslaufe zuverlässige Nachrichten und ein vollständiges Verzeichniss meiner Schriften aufzusetzen, welche sie zu der damals bevorstehenden Feier meines Doctor-Jubiläums drucken zu lassen beabsichtige. Ich bin der ehrenvollen Aufforderung n a c h g e k o m m e n und die Ritterschaft hat diese Autobiographie und das Verzeichniss der Schriften in einer eleganten Ausgabe in 4 0 0 Exemplaren drucken lassen, mit der B e stimmung, dass, ausser den im speciellen V a terlande zu vertheilenden Exemplaren die grösseren Bibliotheken des In- und Auslandes,

Baer Edler von Huthorn die wissenschaftlichen Corporationen, in so weit sie auch Naturwissenschaften umfassen, und einige ausgezeichnete Fachmänner damit versehen werden sollten."]; Ausz.: Aus der Jugendzeit eines großen Mannes. I n : Goertz/ Brosse 1908, S. 8 2 - 8 7 ; Ausz.: Baers erste botanische Studien. I n : Goertz/Brosse 1912, S. 2 1 4 - 2 1 6 ; 2. Ausg. Braunschweig 1 8 8 6 [auch als C D - R o m ] ; gek. Ausg. u . d . T . : Dr. Karl Ernst von Baer. Eine Selbstbiographie, hrsg. v. Paul Conradi, Leipzig 1 9 1 2 [Vorw. P. Conradi, S. 5 — 6 : „ D e r Z w e c k einer solchen Ausgabe ist wesentlich von dem verschieden, welchen Κ . E . v. Baer selbst verfolgte. I h m kam es vor allem darauf an, dem Leser einen Einblick in seine Beziehungen zu den naturwissenschaftlichen Problemen seines Zeitalters zu gewähren sowie eine Charakteristik seines Wirkens auf dem Gebiete der Naturforschung zu geben. Das wissenschaftliche Interesse, das bei der Abfassung seiner Lebensgeschichte mitsprach, war bei der gegenwärtigen B e a r beitung auszuschalten. Ihre Aufgabe soll sein, einem persönlichen Interesse zu dienen, nämlich dem Interesse, die Erinnerung an dem Menschen Κ . E . v. Baer zu beleben und wachzuerhalten."]; Facs. der Ausg. B r a u n schweig 1 8 8 6 u . d . T . : Selbstbiographie von Dr. Karl Emst von Baer, H a n n o v e r - D ö h r e n 1 9 7 2 ; N e w Y o r k 1 9 7 8 ; russ. u . d . T . : Avtobiografija [ . . . ] , hrsg. ν. Ε . B . Pavlovskij u. Β . E . R a j k o v , Leningrad 1 9 5 0 ; engl. u . d . T . : Autobiography [ . . . ] , übers, v. H. Schneider, hrsg. v. J . M . Oppenheimer, Canton, Massachussetts 1986. Die Abhängigkeit unseres Weltbildes von der Länge unseres Moments. Aus den Reden, gehalten in wissenschaftlichen Versammlungen, St. Petersburg 1 8 6 4 ; Nachdr. Q u i c k b o r n 1 9 6 2 (Grundlagenstudien aus Kybernetik und Geisteswiss. 3, Beih.). - Zum Streit über den Darwinismus, Dorpat 1 8 7 3 [aus: Augsburger Allg.Zt.]. — Uber die homerischen Lokalitäten in der Odyssee [ . . . ] , hrsg. v. Ludwig Stieda, Braunschweig 1 8 7 8 . - Fragment „Und der Herr wird sprechen'. In: Stael-Holstein 1896, S. 2 6 - 2 7 [G.]. Lebensgeschichte Cuvier's, hrsg. v. Ludwig Stieda. In: Archiv für Anthropologie. Zs. für Naturgeschichte und Urgeschichte des M e n schen 24/3, Braunschweig 1 8 9 7 ; Sepdr. ebd. 1897; franz. u . d . T . : Biographie de Cuvier, Paris 1907 (Annales des sciences naturelles 9). — Etliche R e z . in der Jenaischen allg. LiteraturZ t . ; vornehmlich naturwiss. A b h . , auch in

Baer Edler v o n H u t h o r n

164

r u s s . , e n g l . u . f r a n z . S p r a c h e . - „Es werde" nicht „Es

bestehe"

war das Machtgehet.

und

In:

Wir

Beiträge

Heinrich

zur Naturkunde

Rußlands, graphia

Pander

aus den

die Kaiserl.

Acad.

von

über die

Pallas,

der Wiss.

u.a.:

Ostseeprovinzen

D o r p a t 1 8 2 0 . — Bericht Rosso-Asiatica

Zoo-

abgestattet

zu

St.

an

Petersburg,

K ö n i g s b e r g 1 8 3 1 . — Vorträge aus dem Gebiete Naturwissenschaften

und der Oekonomie,

vor dem Kreise gebildeter lisch-ökonomischen

Zuhörer

Gesellschaft

Buchara

und Samarkand

1842;

B a l t e n 1 9 5 1 , S. 1 8 4 [ S p r u c h ] , HRSG.: m i t C h r i s t i a n

B d . 17, 1 8 5 2 : A l e x a n d e r L e h m a n n : Reise

in der

zu

der

B d . 20,

nach

der

östlichen

Geognostische Wolga

Russlands

in den Jahren Zustand

R a d d e : B d . 2 3 , Berichte von

Reiches

und

Folge

1839-1872;

1,

Neudr.

der

H.

Osnabrück

[enth. zahlr. Beitr. v. Wrangell:

Nachrichten

Statistische

1968-1969

von Amerika;

ethnographische

Besitzungen

an der

B d . 2, 1 8 3 9 ;

L e i d e n 1986, ersch. 1991: ~ m i t G e n s : richten

über Chiwa,

nordwestlichen

Buchara,

Chokand

Teil des chinesischen

territoriales

dentale.

municipale;

Adelung:

Karten

Uber

von Rußland.

B d . 3,

sur les resocci-

leur Industrie

1 8 4 3 , 2 . T l . : Reise

und

1833

und

1833

und

Gemischten

der Kirgisen-Steppe; Inhalts;

B d . 5,

1835;

Kir-

B d . 6,

1835;

Kir-

B d . 7,

zur

nähern

Bezug

seine

Bewohner Pogodin: suchung

Topographie,

Nestor,

1843:

eine

über den Anfang

Altai,

im Jahre

durch

die

die

Erweiterung

der

Gesellschaft

bis incl. 1859,

Süden

Kaiserlichen ausgeführt

T l . 1; B d . 2 4 ,

des Amurstromes

Sachalin;

B d . 26,

Nachrichten

1871:

K.

Fragments

auf

Reisen

der

Insel

Meinshausen:

über das Wilui-Gebiet

AUSGABEN: zoology,

und in

relating

Ostsibirien].

to

philosophical

selected from the works of Κ. E. von

Baer,

o . O . 1 8 5 3 . - Memoire

Κ. Ε. v. Baer's v.J.

über den Zustand

die Geschichte

des

Anato-

Akademie.

In:

Fedor

mischen

und

Kabinetts

Karlovic

der

Russov

(Hrsg.):

Beiträge

zur

schichte der ethnographischen u n d logischen

Sign,

der

1850

Ge-

anthropo-

Kaiserlichen

Akad.

der

W i s s . z u St. P e t e r s b u r g , St. P e t e r s b u r g (Publications

du

Musee

1900

d'anthropologie

Zeit

Karl Ernst von Baers Schriften, v. R e m i g i u s

et

dung

des Großen

der geographischen

1907

(Bücher

Mit [...],

einer

der Säugetiere

und

des

biographisch-geschichtlichen

hrsg.

v. B e n n o

[ A u s g . v . De

Ottow,

ovi mammalium

Bil-

Menschen. Einführung

Leipzig

1927

et hominis

genesi

(...)]; N a c h d r . d. A u s g . L e i p z i g 1827, hrsg. v.

in

Beschafseiner

ausgeführt, UnterChroniken, nach

B d . 15,

Naturwissenschaftliche nach

des

ausgew. u. eingel.

Stölzle, Stuttgart

des Eies

Sarton

mammalian

Chiwa;

Verdienste

um

Kenntnisse;

u.d.T.:

The

discovery

egg and the foundation

bryology.

With

memoir

of Κ.

of man.

of the ovum

I n : Isis 4 7 ,

the em-

E.

[...], Brügge

[Ubers, ins E n g l . ν. Charles D o n a l d the Genesis

of

of modern

a complete facsimile

Baer's fundamental

and

ausgeführt;

imperiale

d e r W e i s h e i t u n d S c h ö n h e i t ) . — Uber die

historisch-kritische der russischen

de l'Academie

George

Zustand

Kirgisensteppe

B d . 16, 1 8 7 2 : Peter's

Gebiete

u . d . T . : On

1 8 4 8 : T h . F. J. Basiner: Reise

Auftrag

Gustav im

1 8 6 4 ; B d . 25, 1 8 6 8 : Fr. S c h m i d t u . a . : im

sind; B d . 1 0 , 1 8 4 4 : M .

1834

Erzführung

Ural;

über Reisen

Geographischen 1855

der

welche

ü b e r s , v . F. L ö w e ; B d . 1 4 , 1 8 4 8 : Reise dem

Im

im

Bd. 22,

Bericht

Reichs

physische den

in der letzten

oder eingeleitet

aus

und Reisen,

des Russischen

Naturproduete,

u.s.w.

fortgesetzt

Arbeiten

Kenntniss

auf seine

fenheit,

B d . 8,

B d . 9, 1 8 4 5 : Kurzer

über wissenschaftliche

Bergbaus

und

1853;

sciences d e S t . - P e t e r s b o r g 1 / 1 ) [teilw. russ.]. -

ausländischen Inhalts;

1 8 4 5 : ges. ν . Κ . E . v . B a e r : Nachrichten Sibirien

u.

Gou-

Düna

älteren

nach dem Ural und der

in den Jahren

et

der

d'ethnographie

nach dem Ural und der

in den Jahren

gisensteppe

den

v.

B d . 4, 1 8 4 1 : F r i e d -

Gemischten

1 8 4 1 , 1. T l . : Reise gisensteppe

die

Nach-

de l'Asie

Le caractere des habitans,

leur organisation rich

et commerciales

Mk

und

Staates;

1 8 3 9 : J u l e s d e H a g e m e i s t e r : Essai sources

Zs.

Contre-Admiral

und

über die russischen

Nordwestküste

enden

Leipzig

erste naturwiss.

R u ß l s . ; B d . 1, 1 8 3 9 : ges. v . v.

angränz

1-26,

des

Ost-Sibirien.

in den Jahren

Asiens,

übers,

1 8 6 1 : Α . I. A n t i p o v : Charakter

Russischen

Russischen

1850

physika-

Kenntnis

Reise

in mittleren

zwischen

und

1.

und

Wlangali:

Kirgisen-Steppe,

gehalten

Königsberg,

G.

Untersuchungen

vernements

m i t G r e g o r v . H e l m e r s e n : Beiträge zur des

1856: A.

nach

1841

L o e w e ; B d . 21, 1858: ~ mit R a i m u n d Pacht:

B d . K ö n i g s b e r g 1834 [enth. Beitr. v. ~]. — ~

Länder

in den Jahren

von 1931

O'Malley

of

mammals

1 9 5 6 , S. 1 1 7 - 1 5 3 ] ;

N a c h d r . C a m b r i d g e , Mass. 1 9 5 6 ; N a c h d r . A u s g . L e i p z i g 1 8 7 7 , B r ü s s e l 1 9 6 6 . - Carl von Baer on the study

of man and nature,

William

Coleman,

wicklung

und Zielstrebigkeit

ten,

hrsg.

(Schriften

v.

Karl

des

New

York

hrsg. v.

1981. -

in der Natur.

Boegner,

frühen

d.

Ernst

Stuttgart

EntSchrif1983

Goetheanismus).

-

165

Baer Edler von Huthorn

[Korrespondenz v. ~ über Fragen der G e o Dnevniki i materialy. Kaspijskaja ekspedicija K. graphie ; u. a. B r e . an die Weltumsegier —> A. M. Bera 1853-1857, hrsg. ν. Τ . A. Lukina u. v. Krusenstern, Ferdinand Wrangeil u. FriedΑ. N . Svetovidov, Leningrad 1 9 8 4 (Naucnoe nasledstvo 9) [über ~s R e i s e n in R u ß l . ] . — rich Lütke; dt. u. russ.]. - Karl Ber i Petersburgskaja Akademija Nauk. Pis'ma dejateljam Materialy k poznaniju netajuscego pocvennogo l'da Peterburgskoj Akademii, hrsg. v. Tatjana Lukina, ν Sibiri, hrsg. v. R . M . Kamenskij, St. Petersburg u. a. 2 0 0 0 . — Materialien zur Kenntnis des Leningrad 1 9 7 5 [~s Korrespondenz als Mitgl. der St. Petersburger Akad. der Wiss.; dt. u. unvergänglichen Boden-Eises in Sibirien. Unveröfruss.]. — Erik Amburger: Karl Ernst von Baers fentlichtes Typoskript von 1843 und erste DauerBeziehungen zu Archangelsk. In: B H 21, 1975 — frostbodenkunde (Einl. Erki Tammiksaar), hrsg. v. 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Todestag durch die R e union u. den Hss.Abt. der Bibliotheken in daktion der B M vorangestellt ist]. — Helene v. Moskau, St. Petersburg, Tartu, Tallinn u. T a u b e (Hrsg.): Graf Alexander Keyserling. Ein R i g a ; dt., franz. u. engl. Originaltexte mit Lebensbild aus seinen Briefen und Tagebüchern russ. Ubers.]. - Hans Q u e r n e r (Hrsg.): Karl zusammengestellt von seiner Tochter Freifrau HeErnst von Baer und Thomas Henry Huxley. Unlene von Taube von der Issen, 2 B d e . Berlin 1 9 0 2 veröffentlichte Briefe aus den Jahren 1860—1868. [enth. 2 3 B r e . an ~ v. 1 1 . 2 . 1 8 4 4 - 4 . 8 . 1 8 7 6 ] . I n : Sudhoffs Archiv. Zs. für WissenschaftsgeAus den Jugendjahren von Karl Ernst v. Baer. schichte 62/2, Stuttgart 1978, S. 1 3 1 - 1 4 7 . — Briefe an Ed. Aßmuth, hrsg. v. R i c h a r d Hausmit Anton D o h m : Correspondence (Einl. J a n e mann. In: B M 51/68, 1909, S. 2 5 1 - 2 5 7 u. M . Oppenheimer), hrsg. v. Christiane G r o 3 1 3 — 3 7 0 ; Sepdr. 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Baer Edler von Huthorn halten bei der Beerdigungsfeier in Dorpat, Dorpat 1876. Gedächtnisrede gehalten [...] am 16. Febr. 1877, Königsberg 1877. - Dorp. Stadtbll. 1877, Nr. 81 u. 82. - Gregor von Helmersen: In: B M 25, 1877, 250 - 257. - L. Stieda: eine biogr. Skizze, Braunschweig 1878, 2. Aufl. ebd. 1886. - Friedrich Embacher: Lex. der Reisen und Entdeckungen in zwey Abteilungen, Leipzig 1882; Nachdr. Amsterdam 1961; 2. Nachdr. ebd. 1968; repro. Nachdr. d. Ausg. Leipzig 1882, Pforzheim 1988 [Abt. 1: Die Forschungsreisenden aller Zeiten und Länder; Abt. 2. Entdeckungsgeschichte der einzelnen Erdteile]. — SB d. Naturforsch. Ges. in Dorpat 1882, 6, 251 - 2 5 3 ; 1885, 7, 283 - 285. — E. Rosenberg: Festrede, am Tage der Enthüllung des in Dorpat errichteten Denkmals flir Dorpat 1886. - Alb.Acad. 1889, 677. - A. v. Keyserling: Gedächtnisrede auf Reval 1892 [gehalten am 18.12.1876 in der literar. Ges. zu Reval; Sepdr. a. d. Rev.Beob.]; wieder in: Karl Ernst von Baer: Welche Auffassung der lebenden Natur ist die richtige?, Riga 1908, S. 3 - 1 7 (Aus baltischer Geistesarbeit 3) [in Sainmelbd. 1: S. 1 2 9 - 143], G. Dragendorff: Zur Erinnerung an Vortrag, gehalten am 17. Febr. 1892 in der öffentlichen Sitzung der Dorpater Naturforscher-Gesellschaft. In: B M 39, 1892, 161 - 170. - Burchard von Schrenck: ~s hundertjähriger Geburtstag. In: B M 39, 1892, 123 - 125. - L. Karpelles: Der Vater der Embryologie. In: Big. zur Allg.Zt. 51 (61), M ü n chen 1.3.1892, S. 1 — 4. — Leopold von Schroeder: Jugendbriefe ~s an Woldemar von Ditmar. Vortrag gehalten am 19.2.1893 zur Feier des 101. Geburtstages ~s. In: B M 40, 1893, 2 6 4 - 2 8 1 . - R . Stölzle: ~ und seine Weltanschauung, Regensburg 1897. - Poggendorff 3, 1898. - Iversen 1899. Julius L. Pagel: Biogr. Lex. hervorragender Arzte des neunzehnten Jhs., Berlin; Wien 1901 (Nachdr. Leipzig 1989; Basel 1989). - W . Haacke: Leipzig ca. 1905 (Klassiker der Naturwiss. 3). — Brennsohn 1905, 1922. - A. Heydenreich: ~ als Geograph, München 1909 (Münchener Geographische Studien 23). - Rudolph Eisler: Philosophenlex. 1912. - M . v. Lingen: Drei denkwürdige Tage aus dem Leben s. (29. Aug. 1814; 29. Aug. 1864; 29. Aug. 1874). In: D M R 3 (BM 56), 1914, 7 0 5 - 7 1 5 . - I. U n gern-Sternberg: ~ in persönlichem Verkehr, unter psychologischer Beleuchtung seiner Zerstreutheit. In: D M R 3 (BM 56), 1914, 400 - 411 [enth. Verse v. ]. - EBL 1929. - E. Almquist: In: Grosse Biologen. Eine Geschichte der Biologie und ihrer Erforscher, München 1931. — Engelhardt 1933. BLÄ 1934 (1933) u. Nachtr. 1935 - R . v. Engelhardt: Die Wandlung im naturwiss. Denken. III. In: B M H 7/8, 1933, 4 5 0 - 4 5 3 . - Μ. M. Solov'ev: Ber na Novoj Zemle, 3. Aufl. Leningrad 1934 [~ auf Nowaja Semlja]. - L. Englert: Die Entdeckung des Säugetier-Eies im Lebensplan ~s. In: Medizinische Mitteilungen 1, Berlin 1935, 16 — 22. — Die großen Deutschen im Bild, hrsg. v. A. Hentzen u. N. v.

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Baer Edle von Huthorn, Marie Hermine Elisabeth * 2 5 . (j. 13.) 9 . 1 8 6 6 Wallküll (E), t 1 0 . 2 . 1 9 2 9 Arnsdorf (Sachsen, H e i l - u. Pflegeanstalt); Großvater —»• Κ . E . v. B a e r ; Vater: Hermann T h e o d o r v. B . ( 1 8 2 9 - 1 8 6 6 ) , Gutsbesitzer; Mutter: Anna Alexandrine (Aline), geb. von Nasackin ( 1 8 4 1 - 1 9 2 4 ) . WERKE: Geschichten aus dem Spessart, Leipzig 1 9 0 5 . — Irdische Engelchen und Bengelchen. Kinderbilder, Dresden 1 9 0 5 ; 2. Aufl. Leipzig 1 9 1 4 [Humoresken; enth. Die Zwillinge, S. 1 — 1 5 ; Werner und Lothar, S. 17—21; Jean und Hannele, S. 2 3 - 3 6 ; Warum Lenchen weinte, 5. 3 7 - 4 5 ; Im Sonnenregen, S. 4 7 - 4 9 ; Ungebetene Gäste, S. 61 — 67; „Unnas" Hut, S. 6 9 — 7 8 ; Christels guter Einfall, S. 7 9 — 87; Kinderbesuch, S. 8 9 - 1 0 5 ; Die fleischerne Stiefmutter, S. 1 0 7 1 1 7 ] . — Regentropfen und Sonnenstrahlen. Lieder und Dichtungen, Leipzig 1907; Teilausg. u . d . T . : Drei Lieder aus: Regentropfen und Sonnenstrahlen. Für eine Singstimme mit Pianoforte-

Baer Edle von Huthorn begleitung (Komp. O t t o Hollstein), Dresden 1 9 1 0 . - Im Sonnenschein der Kindheit. Humoresken und Skizzen, Leipzig 1 9 1 0 . — Der Goldquell. Märchenspiel in 3 Bildern, Leipzig 1 9 1 3 (Jugend- und Volksbühne 189/90). Das goldene Kriegsopfer, o . O . 1 9 1 5 [Einakter], — Königin Goldhaar und andere Weihnachtsmärchen, Friedewald-Dresden 1 9 1 5 [Königin Goldhaar, S. 7 —10; Schlitzohrs Weihnachten, S. 11 —16; Die unzufriedenen Spielsachen, S. 17 — 37; Das müde Weihnachtsenglein, S. 3 9 - 4 8 ; Wie der Weihnachtsmann Hilfe bekam, S. 4 9 - 5 7 ; Hockpfot und Balthasar, S. 5 9 - 7 1 ; Der fremde Weihnachtsmann. Ein Märchen aus dem Jahre 1914, S. 73 — 8 4 ] , — Der Landsturm von Beaurepaire. Ein Kriegsbild aus dem Jahr 1914 in zwei Aufzügen, Dresden; Leipzig 1915 (Ungelenks Vereinsbühne 97). — Hoher Besuch. Erzählungen und Skizzen aus dem Baltenlande, Leipzig 1 9 1 6 ; 2. Aufl. Dresden um 1 9 1 6 [Hoher Besuch, S. 9 — 1 8 ; Der Talisman, S. 1 9 — 3 9 ; Der versagte Walzer, S. 41—51; Die Rache der Livonen, S. 53 — 6 6 ; In alten Mauern, S. 67 — 8 7 ; Der zerstreute Professor. Ein Bild aus dem Leben meines Großvaters, Karl Ernst von Baer, S. 8 9 - 1 0 7 ; Zwei Briefe und ihr Zwischenspiel. Erinnerungen aus dem Jahre 1905, S. 109 — 1 2 4 ; Aus der Heimat in die Heimat, S. 1 2 5 - 1 5 5 ] . - Deutsche Herzen. Eine Erzählung aus den Ostseeprovinzen, Friedewald-Dresden 1 9 1 6 [auch m . d . U . : Erzählung aus Friedens- und Kriegszeiten]. — Auf Hochzeitsreisen, o . O . 1 9 1 6 [Einakter], — Aus lauschigem Winkel. Gedankensplitter, Lieder, Märchen und humoristische Gedichte, DresdenW e i n b ö h l a 1917. — Wirbelwind. Humoristischer Lebensroman, Leipzig 1917 [vorangestelltes Zit. v. —>• Κ . E . v. Baer, S. 7: „Erinnerungen sind R e i c h t ü m e r des Lebens; sie bilden ein Kapital, von dem unsere Phantasie Zinsen hebt, so oft sie sich darnach sehnt - und das nie schwindet, soviel man auch davon zehrt: Im Gegenteil schwindet der Schatz nur demjenigen, der unberührt ihn stehen läßt."]. — Rasselbande. Heiteres und Ernstes aus dem Familienleben der Jahre 1914-18, 1.-3. Aufl. Leipzig 1 9 1 8 [Humoresken]. - Waschechte Leute. Heiteres und Ernstes aus Gebirg und Tal, 1 . - 4 . Aufl. Leipzig 1 9 1 8 [En.; Warum Mutter Rascher nicht mehr den Nachtivächter spielen wollte, S. 9 — 17; Heimatluft! Eine Skizze aus Friedenszeiten, S. 1 8 - 3 0 ; Der Semmelhund, S. 31 — 3 8 ; Lisas Traum, S. 3 9 5 9 ; Philomenas Reichtum, S. 60 — 6 4 ; Das Ende, S. 6 5 - 7 2 ; Wie wir auf den Galtenberg kamen,

168

BärnhofF

S. 7 3 - 9 0 ; Monikas Beichte, S. 9 1 - 9 9 ; Peter, S. 1 0 0 - 1 1 0 ; Angst, S. 1 1 1 - 1 1 8 ; Unser Treff, S 1 1 9 - 1 4 3 ; Male^S. 1 4 4 - 1 6 3 ] , - Wenn du mich liebtest. Novellen und Skizzen aus Friedens- und Kriegstagen, Dresden-Weinböhla 1920 [En.; Wenn du mich liebtest, S. 5 - 2 3 ; Heimatgrüße, S. 2 4 - 3 5 ; Ein deutscher Müller, S. 3 6 - 4 2 ; Die Brückenwache von Lyck, S. 4 3 - 5 1 ; Rußwirkung, S. 5 2 - 5 6 ; Ihr Sohn, S. 57 — 61; Pfingstfeier, S. 6 2 - 6 8 ; Nummer 95, S. 6 9 - 7 4 ; Der Bursche, S. 7 5 - 7 9 ; Das warme Eckchen, S. 80—85J. Sonntagsaugen, Magdeburg 1922 [R.]. - Zahlr. GelGe.

nete u. verb. Aufl. Riga 1818, 405 ff. - Ottow/ Lenz 1977. - D B A 48, 238 - 239. - B a B A 17, 39 -

bohrnen Herrn Raths- und Ohenvettherrn Joh. Heim. Hast und der wohledelgebohrnen Frauen Catherina Elisabeth Baumgart, den 19. Nov. 1784 gehalten wurde, Riga 1784 [Anh.: Ge. zu Ehren des Festes, S. 1 7 - 3 0 ] , - Rede bey Einweihung der neu erbauten, zur Jesuskirche gehörigen Schule, gehalten den 8. Sept. 1797, Riga 1797.

WERKE: Anonym: Auszüge aus dem Tagebuch eines ausübenden Arztes, über verschiedene Gegenstände der Arzeneywissenschaft, 2 Bde. Berlin 1791 — 1796. — Anonym: Einige Worte über die Krankheiten des hiesigen Bauren [sie! ], für Gutsbesizzer und Prediger Kurlands bestimmt, Mitau 1793. — Anonym: Beyträge zur deutlichen Erkenntniss und gründlichen Heilung einiger am häufigsten herrschenden langwierigen Krankheiten. Ein Buch für Leidende, Aeltern und Erzieher be-

42.

Bahris, Alexander

* Baltikum, wurde 1930 als junger Mann Kellner im Hotel de R o m e in Riga, 1936 Reise durch Dtl. u. nach Paris, blieb während des II. Weltkrieges in Riga u. arbeitete als Dolmetscher fur das dt. Militär, verbrachte seine späteren Lebensjahre in Saarbrücken. W E R K E : Meine schönsten Jahre als Hotelkellner. Das Grand Hotel in Riga. Roman, Saarbrücken 1973 [Selbstverl.; Erinn., politisch-hist. u. LITERATUR: R e z . zu ~s Werken im Verl. Theodor kulturell-kulinarische Lebensbeschreibungen Gerstenberg. In: Hoher Besuch, Leipzig 1905, 1 5 8 - 159 u. in: Wirbelwind, Leipzig 1917, a. d. „Baltischen Heimat" 1930 — 1941, insbes. 173 - 184. - R e z . zu ~s Werken. In: Wenn du der multikulturellen Stadt Riga u. dem dortimich liebtest, Dresden-Weinböhla 1920, 86 — 87. — gen Hotel de R o m e ; Vorw.: „(...) Diese Jahre GH Est 3, 14. - Nekro 1936. - Kosch. - Friedwaren lebendige Zeugen für die einmalige richs 1981. - Redlich 1989. - D B A 48, 109; II 58, Gemütszeit, welche noch heute die , Goldene' 2 - 3 . - B a B A 16, 446. genannt wird. Das war ein Beispiel des Zusammenlebens mehrerer Völkergruppen inBärnhofF, Anton nerhalb eines Staates. Solch tolerantes Bei* 2 6 . 1 1 . 1 7 3 3 Past. Katlekaln (L), f 19.11. sammenleben hat man damals überall bestaunt 1800 Riga (L); Vater: Anton B . , Pastor und bewundert (...)."]. ( 1 6 8 7 - 1 7 3 4 ) ; Mutter: Katharina geb. Osterstock ( 1 6 9 3 - 1 7 7 8 ) . Balk, Daniel George Domschule in Riga, seit 1752 Theol. Studium in Jena, 1758 Pastor in Bickern (L), 1759 * 2 3 . 6 . 1 7 6 4 Königsberg, f Jan. 1826 Thula Diakon am Dom in Riga, 1759 — 1764 Ar- (E); Vater: Daniel Georg B . , Bernsteindreher; chidiakon an St. Peter, oo (1) 16.1.1761 J o - Mutter: Sophie Dorothea, geb. Porsch. hanna Elisabeth Christine Hummel (* 1732). Häuslicher Unterricht u. Collegium Frideri1 7 6 4 - 1 7 8 0 Wochenprediger, oo (2) 2.3. cianum in Königsberg, seit 1780 Med. Studi1766 Anna v. Wiecken ( 1 7 4 8 - 1 8 1 8 ) . 1 7 8 0 - um in Königsberg u. Berlin, 1787 Dr. med. in 1781 Oberwochenprediger an St. Peter, Königsberg, Diss.: „De derivantibus, Königs1 7 8 1 - 1 7 8 8 am Dom, 1 7 8 8 - 1 8 0 0 Oberpastor berg 1787". 1787 Privatarzt in Goldingen (K), an St. Peter, 1789 Direktor aller Schulen von dann in Suwenischki (Lit), 1796—1799 Kr.arzt Riga, Mitarb. am Rigaschen Gesangbuch in Jakobstadt u. 1 7 9 9 - 1 8 0 2 in Seiburg (K), 1 8 0 2 - 1 8 1 7 o. Prof. der Pathologie, Semiotik (1782). u. Therapie in Dorpat, 1 8 0 3 - 1 8 0 4 Rektor, WERKE: Bey dem Sarge der Hochedeln Frauen viermal Dekan, Grün, der Univ.-Klinik, zog Dorothea Collins, geb. Stecketh, den 3. Sept. 1780, Riga 1780. — Einsegnungsrede, welche bey 1817 ins Innere Rußls. oo Anna Katharina dem feyerlichen Ehe-Jubelfeste des Wohledelge- Räseke aus Königsberg.

LITERATUR: Bergmann 1792, I, 55. — Recke/Napiersky. - K. G : Sonntag: Formulare, Reden und Ansichten bei Amtshandlungen, Bd. 1, neu geord-

169 stimmt, Libau 1 7 9 4 ; 2. Aufl. nicht mehr anonym, Leipzig; Libau 1 7 9 8 . — Was war einst Kurland und was kann es jetzt unter Katharinas Zepter werden? Eine medicinisch-politische Abhandlung für Gesetzgeber und Richter in höhren Tribunälen, Mitau 1 7 9 5 . - Wie können Frauenzimmer gesunde und glückliche Gattinnen und Mütter werden. In Briefen an eine Freundin, medicinischen und populär-philosophischen Inhalts. 1. B d . Berlin; Libau 1 7 9 6 . - Rechtfertigung der Lazaretanstalten in Preußen, Berlin; Leipzig; Gräss 1 7 9 6 . — Was ist wahrer Ruhm? Eine Rede am Eröjfnugsfeste der Dörptschen Universität, am 22. April 1802. In: Gottlieb B e n j a m i n Jäsche (Hrsg.): Geschichte und Beschreibung der Feyerlichkeiten bey Gelegenheit der am 21sten und 22sten April 1802 geschehenen Eröfnung der neu angelegten Kayserlichen Univ. zu Dorpat in Lievland, Dorpat 1802, S. 7 4 - 8 2 . — Commentatio Medica, Naturae Vitium Vitalium Disqusitionem Ac Febris Pathologiam Sistens — pro rite capessendo mutiere Professoris ordinarii, Dorpat 1802 [AntrittsRd. am 1 4 . 1 0 . 1 8 0 2 in der Univ. Dorpat]. — ~ mit Georg Friedrich Parrot: De artis medicae relationibus ad rem publicam commentaturus, Dorpati 1802 [Prog.; über Parrot vgl. —> F. B i e n e m a n n d. A. u. —> K . v. Ulmann sowie seinen B r W . mit —>• K . Morgenstern]. — Viri praenobilissimi, doctissimi, Georgii Friderici Parrot physices in Academia Caesarea Dorpatensi professoris [ . . . ] , Dorpat 1 8 0 2 [ R d . am 1 5 . 9 . " l 8 0 2 ] , Allgemeine Grundsätze, nach welchen in Zukunft, jedoch mit Rücksicht auf Local- und Personal-Umstände das Beneficium unentgeltlicher Collegien von dem Conseil der Kaiserlichen Universität zu Dorpat ertheilt. werden soll, Dorpat 1803. — Versuch einiger Umrisse der philosophisch-medicinischen Jurisprudenz. Als Leitfaden zu Vorlesungen über dieselbe, Dorpat 1803. — Lied zur Feier des 12ten Decembers 1804, an diesem Tage in der Versammlung auf der Dörptschen Müsse bey der Tafel gesungen, Dorpat 1804. — Gesezze für das medizinische Klinikum und für die Studierenden der Medicin, welche dasselbe besuchen, Dorpat 1806. Menschengröße. Ein didaktisches Gedicht. In: Feyer des Siegs bey Preussisch Eylau im N a m e n der Kaiserlichen Univ. D e r 17. Febr. 1807 in Dorpat, Dorpat 1807. — Versuch eines Beytrags zu Materialien für eine Skizze der Litterärgeschichte der Pharmacie. In: Russisches J b . der Pharmacie 5, R i g a 1807, S. 7 - 1 2 0 . - Plan der hochobrigkeitlich bestätigten und am 6. April 1808

Bankau eröfneten provisorischen Hülfsanstalt zu Dorpat, Dorpat 1808. - Zur Feier des 12ten Decembers 1813. In der Dörptschen Müsse bei der Mittagstafel vorgelesen. Ein Gedicht, Dorpat 1813. — Der Schutzgeist oder wo findet man wahres Menschenglück? Vorspiel — Auff. am 7. Mai 1789 in Ströhen anläßlich der gold. Hochzeit von Fr. Gotth. von Mirbach und Agnese Charl. von Osten-Sacken, o . O . o . J . — Auch Mal ein Wort zu seiner Zeit, o . O . o . J . [Reaktion auf Pastor Marpurgs ähnlich betitelten Art. in der D ö r p t . Z t . ] . — Hauptsächlich med. Abh. u. GelGe. L I T E R A T U R : Μ . E . Styx: Viri celeberrimi, doctissimi Danielis Georgii Balk [...], Dorpat 1802. — Goedeke 7, 501; 15, 7 0 - 7 1 . - Recke/Napiersky. D B B L 1970. - Redlich 1989. - BaBA 18, 131 142.

Balten, Ottomar von kolai Graf von

Rehbinder, Ni-

Band, Arnold/Frieda —> Rubiner Bankau, Jakob Friedrich * K, t 1 7 2 5 Dondangen (K). Prediger in G r o ß - S a l w e n (K), 1707 — 1711 in Samiten, seit 1711 in Dondangen, auch piltenscher Konsistorialassessor. WERKE: Die bekandte Gottes Kinder, an dem Geburtstage — des Hrn. Ewald v. d. Osten, gen. Sacken — kurl. Cantzlers und Ober-Raths, Erbherrn auf Dondangen, seinem hochgeschätzten Herren Patrono zu Ehren entworfen, Mitau 1713. — Dondangen, Dondangen 1721 (Miscellanea Curlandica), u . d . T . : Dondangen, Ritterschloß und Privatgut in Kurland, hrsg. u. A n m . v. Christian W o l d e m a r . I n : Inland 14 — 16, 1 8 5 5 [hist. G . , dem G. „ M i t a u " v. —>• C . B o r n m a n n nachgeformt, a. d. ~ ganze Verse entnahm]. — Lettische Sonntags-Arbeit oder kurze und erbauliche Predigten ( V o r R d . J . Kühn), Königsberg 1 7 2 5 ; 2. Aufl. R i g a 1 7 4 9 ; 3. Aufl. Mitau 1 7 7 3 ; 4. Aufl. u . d . T . : Spreddigu Grahmata. No jauna kreeti pahraudsita wairota, ir skaidraki un dailaki pahrtaisita. Ar Leela kunga Sinnu, ebd. 1 7 8 8 ; 5. Aufl. ebd. 1797; 6. Aufl. u . d . T . : Nelaika Dundangas Mahzifaja Spreddriken Grahmata [...] pahrraudsita, wairsta [ . . . ] , ebd. 1 8 3 8 [ V o r R d . ~ u. einige E h r e n G e . versch. Prediger, enth. Pr. auf die S o n n - u. Festtage, auf die M a r i e n - u. Aposteltage, FastenPr., BußtagsPr., KatechismusPr.]. - Ihsa Isstatistischana kuna Tee Mahzibas Gabbali jo saprohtami irr darriti, Königsberg 1 7 5 1 ; Mitau 1 7 9 0 ; u . d . T . : Ihsas Jautschanas is

170

Baranow teem behmu mahzibas gabbaleem, wieder in: Lettische Sonntags-Arbeit, 2. Aufl. Riga 1749; wieder in: Nelaika Dundangas Mahzifaja Spreddriken Grahmata [...], 6. Aufl. Mitau 1838. LITERATUR: Zimmermann 1812, 42. — Napiersky 1831, 58, 59 u. Forts. 1844. - Recke/Napiersky. Kallmeyer 1910. - Prande 1926. - Campe 1957. Arved Sväbe: Latvijas Vesture 1800— 1914, Uppsala 1958, 154. - D B B L 1970. - Unäms 1975. Redlich 1989 - Scholz 1990, 37 (Banckau). D B A 54, 51 - 53. - B a B A 19, 304 - 313.

B a r a n o w , Agnes Pauline Natalie geb. v o n H o y n i n g e n - H u e n e

von,

* 1 8 . 6 . 1 8 7 7 Lechts (E), f 7 . 1 1 . 1 9 6 8 Bad Pyrmont (Niedersachsen); Vater: Friedrich Alexander Georg Baron v. H. gen. Huene (1843-1921), Gutsbesitzer, Ornithologe, Phaenologe, dessen Bruder, N. Baron v. H . H., war der Vater v. —> A. Frhr. v. Hoyningen-Huene; Mutter: Natalie Alexandra, geb. Freiin v. Ungern-Sternberg a. d. Hause Birkas ( 1 8 4 8 - 1 9 2 7 ) , Tochter v. Woldemar Maximilian v. U . - S . ( 1 8 0 2 - 1 8 5 2 ) u. Biondine Natalie, geb. von Drenteln ( 1 8 1 8 - 1 8 9 0 ) . oo 1 1 . 1 . 1 9 0 0 Alexander von Baranow ( f 1934; Farn. a.d. tatarischen Krim, 1590 Besitz in E, 1846 russ. Grafen); 5 Kinder (Julie Ilse, Sigurd Trofmi Friedrich, Dagmar Alexandra, Klaus Johann Konstantin, Gregor Alexander Otto). 1918 Flucht nach Dtl., baldige R ü c k kehr nach E, seit 1934 b. ihren Kindern in Schlesien, Rumänien, Dtl., Brasilien u. E, als Witwe siedelte sie 1939 in den Warthegau um, floh dann 1945 vor Sowjettruppen nach Brasilien, 1965 Rückkehr nach Dtl. mit ihrem Sohn Arthur, im Alter bis zu ihrem T o d im baltischen Altenheim in Bad Pyrmont. W E R K E : Mein Baltenland. Erinnerungen (III. Karl Klauss), Stuttgart 1941; 2. Aufl. ebd. 1943 [ihrem Ehemann gewidmet; Vorw. v. „Wenn ich meine Lebenserinnerungen dem Druck übergebe, so geschieht es nicht in der Annahme, sie hätten einen literarischen Wert. Ich tue es nur auf Wunsch und Anraten vieler, die sie gelesen haben. Daher fehlt alles Geschlossene. Personen, die kaum eine Rolle in meinem Leben gespielt haben, treten in den Vordergrund; andere, die mir sehr nahe gestanden haben, sind wenig, manche gar nicht erwähnt. W o h l aber sind es die wechselvollen Zeiten, in denen sich mein Leben bewegt hat,

die die Anteilnahme der Leser beanspruchen können. Somit wird mir der Entschluß, meine Tagebücher zu veröffentlichen, hoffentlich verziehen werden." S. 6; Nachw. v. Werner Gruehn: „Das baltische Schlußkapitel", S. 2 7 4 - 2 8 8 ] ; Forts.: Im Kaleidoskop des Lebens, Ponta Grossa, Brasilien 1955 [masch.]. — Agnes von Baranow. In: Thomson 1964, S. 107 — 109 [Aut.; „Das Erbe weiterzugeben, das ich empfangen habe, das ist mir der Antrieb gewesen, ,Mein Baltenland' zu schreiben, der Wunsch, meinen Kindern von ihrer Herkunft zu erzählen, aber auch das Land ihrer Väter, von dem es abenteuerliche Vorstellungen gibt, ins rechte Licht zu stellen."]. L I T E R A T U R : GH Est 1, 461; 3, 131 - 132. - DBBL 1970 (Hoyningen gen. Huene, Friedrich Alexander Georg Baron von). — Ritterschaften 1973, 67. — OGT 1977. — Arthur v. Baranow: Die Familie von Baranoff, von Baranow, Graf von Baranoff, Bad Pyrmont 1983. - Redlich 1989. - BaBA 20, 42. Kosch Erg. 1994. B a r c l a y de Tolly, E d u a r d * 1 3 . 4 . 1 8 2 4 Riga (L), f 3 . 1 . 1 8 8 3 Nizza; Vater: August v. B . de T . , Kaufmann; Mutter: Anna Katharina, geb. Kriegsmann. Gouv.-Gym. Riga, 1 8 4 5 - 1 8 4 9 Studium der Rechte in Dorpat, Gehilfe des Protokollführers des Stadt-Kassa-Kollegiums in Riga, 1855 — 1856 Notar des Stadt-Konsistoriums, seit 1856 in Nizza. WERKE: Von der Ostsee. Livländische Erzählungen. I. Wenden. In: B M 20, 1871, S. 4 2 4 - 4 6 5 u. 501 — 555 [romanhaft; konzentriert sich auf die Liebe des jungen Patriziers Hans Büring zu der Adligen Elisabeth v. Kubbe. Den gesch. Hintergrund bilden die Kämpfe um Wenden u. Riga mit der Darstellung der Schlacht am Smolina-See. Im 2. Kapitel tritt Wolter v. Plettenberg (um 1450 — 1535) auf, dessen Weisheit u. Integrationskraft hervorgehoben werden. Kritik an der Zerstrittenheit der innerliv. Kräfte sowie an den Standesdünkeln; aufklärerische Gedanken in der Zeichnung des „Wälderkönigs", eines Letten, der sich positiv v. seinem Volk abhebt u. seine Landsleute zu Aufständen verleitet („... und der lange verhaltene Rachegroll des unterdrückten Sklaven gegen seinen deutschen Herrn machte sich auf entsetzliche Weise Luft." S. 526), schließlich aber gemeinsam mit Hans Büring gegen die Eindringlinge a. d. Osten kämpft].

171 LITERATUR: Alb.Acad. 1889. - Alb.Fr.Rig. 1981/ 82. - Angermann 1985, 118 ff. - BaBA 20, 143.

Bauer

A n o n y m : Rußland am Scheideweg. Beiträge zur Kenntnis des Slavophilenthums und zur Beurtheilung seiner Politik, Berlin 1888. - Paragraph 263, B a r n i c k e l , Christian F r i e d r i c h W i l h e l m Berlin 1888 [Lsp.]. - R e z . F. G. B i e n e m a n n : * 9 . 3 . 1 7 7 4 W o l f e n b ü t t e l , f 2 8 . 6 . 1 8 3 5 R i g a D i e Statthalterschaftszeit in Liv- u. Estland ( 1 7 8 3 - 1 7 9 6 ) . I n : H Z 6 3 / N . F . 27, 1889, (L); Vater: J o h a n n Christian B . , G o l d - u. Silberfabrikant aus F r a n k e n ; M u t t e r : Lucie S. 5 3 5 - 5 3 8 . — Streifzüge durch die neuere russische Literatur, Leipzig 1889; u . d . T . : NaturalisElisabeth geb. Langschwad. mus, Nihilismus, Idealismus in der russischen K a u f m a n n , dann S t u d i u m der S c h ö n e n Wiss.; Dichtung. Literatur-historische und kritische StreifPrivatlehrer in H a m b u r g , 1796 Kanzlist b. züge, Berlin 1890. — Der Fall Bleichröder. In: Oberlandesgericht in M i t a u (K), Arbeit in der Leipziger Tages-Anzeiger, Leipzig 1891; Kanzlei des Reichs-Justizkollegiums f u r liv-, Sepdr. ebd. 1891 (Slg. deutsch-sozialer Flugest- u. f m n . Rechtssachen in St. Petersburg, schriften 2) [Vortr. gehalten am 1 7 . 9 . 1 8 9 1 im später R a t s h e r r in Dorpat, Besitzer eines kleiKonzerthaus Battenberg zu Leipzig]. — Der n e n Gutes i m Kr. W e n d e n (L). oo Katharina Sensationsfall Carl Paasch, Leipzig 1891 [Vortr. Maria Lucie W i l c k e n ( 1 7 7 0 - 1 8 4 2 ) . gehalten am 1 3 . 8 . 1 8 9 1 in Leipzig in der v o m WERKE: Die Leiden der Ortenburgischen Familie. Leipziger deutsch-sozialen R e f o r m v e r e i n einEin Trauerspiel in vier Aufzügen, D o r p a t 1801; b e r u f e n e n Volksversammlung]. — Caveat poKassel 1803. pulus! (Deutsches Volk sei auf der Hut!) Wider LITERATUR: Recke/Napiersky. — Goedeke 6, 449, den „neuen Kurs"! Leipzig 1892; 2. Aufl. 810; 7, 490. - Lemm 1960. - Friedrichs 1967. - ebd. 1892. — Einfache Geschichten, Leipzig 1892 Kosch. DBA 56, 1 0 - 1 1 . - BaBA 20, 332 - 334 [ N n ] . - Aut Caesar, aut nihil! Geschichtlicher Redlich 1989. Roman aus dem zeitgenössischen Rußland, 2 Bde. B a u e r , E r w i n H e i n r i c h (Ps. L y n k e u s ; Leipzig 1893; 2. Aufl. u . d . T . : Um die ZarenC a s s a n d r a ; J u n i u s r e d i v i v u s ; Gajus T e u - krone. Geschichtlicher Roman aus dem zeitgenössischen Rußland, ebd. 1901. — Das litterarische tonicus) Berlin (1887—1892). Offenherzige Briefe an den * 9 . 1 . 1 8 5 7 Techelfer b. D o r p a t (L), f 9 . 1 2 . Banquier Itzig Teiteles in Posen von Isidor Feil1901 A n n a b e r g (Sachsen); Vater: T h e o d o r chenfeld, Leipzig 1893; 2. Aufl. ebd. 1895, 3. H e i n r i c h B . , Verwalter, seit 1862 Arrendator Aufl. M ü n c h e n 1897 (Aus der M i s c h p o k e 1). v o n Sauck b. P e r n a u ; M u t t e r : W i l h e l m i n e , — Graf Caprivi und die Conservativen. Ein Wort geb. M a y b a u m . zu den Handelsvertrags-Verhandlungen im G y m . in Pernau, 1 8 7 5 - 1 8 7 8 S t u d i u m der Reichstage, Leipzig 1894;"2. Aufl. ebd. 1894. Gesch., der slavischen Sprachen u. Literatur in U P s . Lynkeus: Am Rande des Abgrunds. Wider Socialdemokratie und Anarchismus. Ein Mahnruf D o r p a t u. 1 8 7 8 - 1 8 8 0 in Moskau, 1881 Dr. phil. in D o r p a t . oo 2 5 . 9 . 1 8 8 1 Alma Pauline an Fürsten und Völker von Lynkeus, Leipzig Lantzky. Bis 1883 O b e r l e h r e r f ü r russ. Sprache 1894. - U P s . Kassandra: Der Fall Seeger. Ein an der D o m s c h u l e in Reval, 1883 — 1885 Nothschrei des rechtlosen Bauhandwerkes, Leipzig 1894. - Die Gefahr im Osten. Beiträge zur neuMitredakteur an der R e v . Z t . , 1884 Begrün, u. bis 1886 R e d a k t e u r der N o r d . R d s c h . , 1 8 8 5 / esten Geschichte Rußlands und zur Beurtheilung 8 6 - 1 8 8 9 Schriftsteller u. R e d a k t e u r der der russischen Politik, Berlin 1895; 2. Aufl. H a m b u r g e r K o r r e s p o n d e n t e n in Berlin, 1890 ebd. 1896. - A n o n y m : Der Untergang der antiGrün, der Zs. Das 20. J a h r h u n d e r t in Berlin, semitischen Parteien. Ein Mahnwort an die natio1890 in Jena, 1891 C h e f r e d a k t e u r des Leipzi- nale Bewegung im Deutschen Reiche. Von einem ger Tages-Anzeigers, den er 1892 in die N e u e alten Antisemiten, Leipzig 1895. - Our English deutsche Z t . u m w a n d e l t e , 1894 — 1900 freier Friends, ο . Ο . 1895. — Der Selbstmord des LieuSchriftsteller, seit 1900 R e d a k t e u r des W o - tenants von Mergenthin. Novelle, Leipzig 1896 (Hamann's Bücherei 2). — Der Übel größtes, chenbl. in Annaberg. o . O . 1896 [Lsp.]. — U P s . Gajus T e u t o n i c u s : WERKE: U P s . Junius redivivus: Bismarck, T u r i n Der Untergang des deutschen Anwaltstandes, 1870. — Der Sohn des Kommerzienraths, Hamb u r g 1886 [Seh.]. — Aus dem Zarenlande. Ge- Leipzig 1896. — Aus den Tagen der Nihilistenstalten und Geschichten, Berlin 1887 [Nn.J. — gefahr. Erinnerungen und Erlebnisse, Leipzig

172

Baum 1 8 9 7 . — U P s . L y n k e u s : Caveat Caesar! Ein offenes Wort zu den letzten Reichstagswahlen,

Leipzig 1898. — UPs. Junius redivivus: Die sogenannte „Zuchthausvorlage" und der Deutsche Reichstag. Zeitgemaesse Betrachtungen, Berlin 1 8 9 9 . — England und das Deutsche Reich. Eine Abrechnung zur Jahrhundertwende, L e i p z i g 1900. - Russische Studenten. Ein Beitrag zur Geschichte der revolutionären Bewegung in Rußland, Annab e r g i. Erzgebirge 1901. — Die Wahl Michail Feodorowitsch Romanow's zum Zaren von Russland. I n : H Z N . F . 20, o . J .

Baum, Robert Wilhelm * 22. (j. 10.) 9.1845 Dubena (K), f 21./24.11. 1925 Riga (L); Vater: Friedrich B., Gutsbesitzer; Mutter: Sophie, geb. Stamm.

1869 —1870 Jurastudium in Dorpat u. Berlin, bereiste Skandinavien u. Mitteleuropa, 1870 zweiter, 1873 — 1881 erster Notär des Landvogteigerichts in Riga, oo 1874 Anna Auguste Elisabeth Harmsen. 1 8 7 3 - 1 8 7 8 Sekretär und 1878 — 1906 Glied des engeren Kreises sowie Ehrenmitgl. der literär.-practischen Bürgerverbindung, 1881 — 1886 Obersekretärgehilfe des U B E R S . : K. D. Kavelin: Die Bauern-EmancipaRats der Stadt, zugleich Sekretär des Bauerntion und Herr von Samson-Himmelstjerna. In: departements u. Schriftführer des SchulkolleR e v . Z t . 2 0 2 - 2 1 3 , 1883; Reval 1884 [a.d. giums, ebenfalls Notär des Ksp.-Gerichts, 1886 Russ.]. — Anonym: V. P. Mescerskij: Die bis zur Aufhebung des Rates 1889 Ratsherr u. Männer der St. Petersburger Haute- Volee. Studien Beisitzer der Kriminaldeputation, seit 1886 nach der Natur, 3 T i e . 2. B d e . L e i p z i g 1 8 8 9 auch Direktor des Hypothekenvereins in Riga, (Enthüllungen aus der russ. Ges. 3 — 5). — P. D . seit 1889 vereidigter Rechtsanwalt, seit 1890 B o b o r y k i n : Kitai-Gorod. Roman aus dem MosStadtverordneter, Glied der Beschwerdekonikauer Kaufmannsleben, 2 B d e . L e i p z i g 1895. — mission u. der vier Schulkollegien, außerdem A n o n y m : V. A. Bilbasoff: Katharina II., KaiEhrenmitgl. des Gewerbevereins von Riga. serin von Rußland im Urtheile der Literatur bis zu Katharinas ' Tode 1144-1196 (Vorw. T.

WERKE: Stillehen am Christmorgen in der Villa Auguste. Ein Bilderbuch aus dem Lande der Erinnerungfür meine Familie, R i g a 1 9 1 1 . — S c h r i f t e n

Schiemann), 2 Bde. Berlin 1897; reprint nach dem Ex. d. Uni-Bibl. Leipzig, Leipzig 1983. — zur Hebung des Dienstbotenstandes. Anonym: A. Löwenstimm (Levenstimm): Aberglaube und Strafrecht, B e r l i n 1897. — L. N . T o l s t o j : Die Kreutzer-Sonate. Nach der 3. Auflage übertragen, L e i p z i g 1 8 9 9 . HRSG. : Nordische Rundschau. Eine Monatsschrift,

LITERATUR: Alb.Acad. 1889. - Alb.fr.Rig. 1981, Nachtr. - Redlich 1989. - BaBA 22, 3 9 - 4 0 .

B a u m a n n , Andreas

Reval; Leipzig 1 8 8 4 - 1 8 8 8 ; vgl. dazu: Christoph Friedrich Carl Mickwitz: Prolog. Zur Eröffnung der Zs. „Nordische Rundschau".

* 15.7.1649 Riga (L), f 7.10.1701 Riga; Vater: Andreas B., Kaufmann, 1674 Mag.; Mutter: Elisabeth, geb. Wildschütz. I n : J o h a n s o n 1894, S. 2 2 - 2 4 . - Das 20. JahrDomschule in Riga, 1669 Studium in Jena u. hundert, Berlin 1890-1891. Neuland. Wittenberg u. 1674 Mag. in Gießen, Reisen Deutsch-nationale Wochenschrift für sociales Leben, durch DtL, seit 1675 in Riga, 1 6 8 0 - 1 6 8 2 u. Politik, Wissenschaft, Kunst und Literatur, 1. Jg. 20 H . Leipzig 1894 [ersch. 12.2.-28.6. 1683 — 1694 Pastor in Neuermühlen, oo (1) 22. 8.1681 Anna Moskop (1663-1693). OD (2) 1894]; auch als Mk. 28.8.1694 Elisabeth Bremer (1667-1737). LITERATUR: Hinrichsen 1891, 66. — Das litterarische 1694 — 1701 Diakon an der Johanniskirche in Leipzig. Illustriertes Handbuch der Schriftsteller und Riga. Gelehrtenwelt, der Presse und des Verlagsbuchhandels in Leipzig, Leipzig 1897, 46 f. - Kürschner Lit.-Kal. 1900. Nekro. in: R e v . Z t . 1901, Nr. 285. - Haller 1893. - Biogr.Jb. 6, 1904, 228 f. - Brümmer 1913. — Krüger 1914, 24. - Nekro 1936, 496. - Alb.Liv. 1972/91. - Friedrichs 1967. - Kosch. - DBBL 1970. - Alb.fr.Rig. 1981/93. Redlich 1989. - DBA 61, 64 - 68; II 74, 33 - 36. BaBA 21, 3 8 6 - 3 9 1 .

WERKE:

mit Christian Donat: Ius

Circa Sacra, Dissertatione

Maiestatis Politica [ . . . ] , W i t t e n -

berg 1672 [Disp. Jan. 1672],

mit Peter

H a b e r k o r n : Disp. theol. Illtia, in qua ex collatione dictorum Vet. Test., quibus asseritur, Pastorem nostrum esse Jehovam et vicissim, Messiam seu Christum esse Pastorem ilium nostrum solide et invicte demonstratur, Messiam, qui est Christus Jesus, Salvator noster unicus, esse Jehovam illum, verum Dominum et Deum altissimum, Gießen

173

Baumann

1673. mit David Clodius: De ritibus precandi veterum Ebraeorum [ . . . ] , Gießen 1 6 7 4 [phil. Disp. zur Erlangung des Mag.grads Febr. oder März 1 6 7 4 ] . - Lauream in Philosophia Clarissimo atque Eruditissimo, Gießen 1674. — Diss, de imagine Dei, Gießen o . J . - Lett. K i r chenlieder; griech., dt. u. lett. G e l G e . HRSG.: G e o r g Mancelius: Lettische Postill, 2. rev. Aufl. R i g a 1 6 7 5 [1. u. weitere Aufl. — ManceliusJ. LITERATUR: N L M B 1702, 198. -

Gadebusch 1777

1, 36. - Hupel 4, 1782, 162 u. 27, 1791, 175. Bergmann 1792, 47. — Zimmermann 1812, 33. — Recke/Napiersky. - AGB 1897. - Ottow/Lenz 1977. - BaBA 22, 135 - 140. - DBA 62, 417 419.

Baumann, Johann Friedrich * 2 4 . 7 . 1 7 6 8 Prenzlau (Brandenburg), f vor 1 8 3 0 R i g a (L); Vater: J o h a n n Friedrich B . ; M u t t e r : Charl. Christ. Elisabeth geb. Lange. 1 7 8 6 — 1 7 8 9 Jurastudium u. Kameralwiss. in Frankfurt/O, Berlin u. Göttingen, R e i s e nach England, Ämter in Warschau, Bielsk u. Ostpr., seit 1 7 9 6 Referendar b. Stadt-Justizmagistrat in Warschau, 1 7 9 8 — 1 8 0 5 Kriminalassessor in Bielsk, dann kurze Zeit Hauslehrer in Ostpr., unterrichtete seit 1 8 0 6 die engl. Sprache an der Kr.schule in Libau (K), gab die Stelle nach einigen Jahren auf u. lebte dann in R i g a . WERKE: A n o n y m : Aphorismen und Phantasien eines Britten, Dresden 1 7 9 2 ; M k M ü n c h e n u. a. 1 9 9 0 — 1994. — Ode am Krönungstage seiner Königlich-Preußischen Majestät Friedrich Wilhelm III., o . O . 1798. - Darstellungen nach dem Leben, aus einer Skizze der Sitten und des Nationalcharakters der ehemaligen Pohlen, Königsberg 1803. — Anagrammatische Elegie, dem Andenken des verstorbenen Russisch-Kaiserl. Collegien-Secretairs und ehemaligen Sub-Rectors an der Domschule zu Riga, Hrn. A. Germann, an seinem Beerdigungstage den II. November 1818 gewidmet., R i g a 1 8 1 8 . - Am 14. November 1818 gesungen, R i g a 1 8 1 8 [G.J. - Der Woehrmannsche Garten. Weihelied. Ihro Wohlgebohren, der Madame Woehrmann, am 6. September 1820, dem dritten Hungerkummer-Feste, R i g a 1 8 2 0 . — Der Hungerkummer-Abend im Woehrmannschen Garten. Ein Weihelied in anagrammatischer Form. Ihro Wohlgeboren der Frau Aeltestin Wöhrmann, am Hungerkummerfeste im August 1821, ganz ergebenst gewidmet, R i g a 1821. — Der Hungerkummer-

Abend im Wölmnannschen Garten. Ein Anagramm in daktylischen Versen. Ihro Wohlgeboren der Frau Aeltestin Wöhrmann am Hungerkummerfeste im August 1822, R i g a 1822. — Maskenballied. In: Das Tilsener gemeinnützige W o c h e n b l . 7, Tilsen 1 3 . 2 . 1 8 2 4 , S. 7 8 - 7 9 . Der Blumenmarkt und die Brücke. Ein neues Lied nach bekannter Melodie. Riga, den 20. Juny 1825, R i g a 1 8 2 5 . - Der Hungerkummer-Abend in diesem Jahr. Ein neues Lied, der Wohlgebornen Frau Aeltestin Wöhrmann gewidmet, R i g a 1826. — G e l G e . ; mehrere Veröfftl. im Tilsener gemeinnützigen W o c h e n b l . UNVERÖFFTL. : An die künftige Gattin. Lied. Im deutschen Sylbenmaaße; Mondlied; Die Ruhe. Eine poetische Variation ; An den Oberwachtmeister von K-rr. Hymens Feier; Trennungsfantasien. An Selma. — Ode über die menschenfreundliche Einnahme von Warschau, o . O . vor 1796. - Die Vater- und die Mutterfreuden. Eine Ode im 2ten asklepianischen Sylbenmaaße, o . O . vor 1 7 9 6 . WAHRSCHEINLICH

Briefe. I n : Euph 12, 1905, S. 3 2 0 - 3 2 2 u. 7 5 5 - 7 5 6 .

BRIEFE:

LITERATUR: Zimmermann: Nachrichten über den

Zustand der Unterrichtsanstalten des Goldingenschen Schulkreises lstes St., Mitau 1808, 20. Recke/Napiersky. - Hamberger/Meusel 1834. Goedeke 7, 471; 15, 7 1 - 7 2 . - Friedrichs 1967. Kosch. - Redlich 1989. - Räder 1991. - DBA 63, 124 - 125. - BaBA 22, 190 - 192.

Baumann, Johann Heinrich * 2 1 . (j. 10.) 2 . 1 7 5 3 Mitau (K), f 19. (7.) 7 . 1 8 3 2 Klein-Jungfernhof b. R i g a (L), $ K a t lekaln (L); Vater: J o a c h i m B . ( 1 7 1 2 - 1 7 5 9 ) , Generalsuperintendent in Κ (vgl. dazu —> J . Hesselberg, 1748), in Erfurt auch Ausbildung zum Tiermaler, widmete sich nach seiner R ü c k k e h r auch der Landwirtschaft; M u t t e r : Charlotte, geb. Stavenhagen a. d. Past. Durben (K). 1 7 7 3 — 1 7 7 6 Studium der Philol. in Erfurt, seit 1776 als Maler auf dem Lande in L u. K , 1790 Mitgl. der Akad. der Künste in St. Petersburg, Mitgl., Oberjagdredner u. Jagdmaler der R i gaer Oberjagdges., durch —> Arthur Knüpffer gefördert, oo Anna Brüggen. WERKE: Behru-Walloda §arastita par peemitppi Kahrkja Jahtiam Kohknesses waists §aimineekam, Mitau 1797 [Verf. unsicher]. — Trauerrede nach erfolgtem Absterben des weil. Rigischen Oberjäger-

Baumbach

174

meisten C. G. Hackmann etc., gehalten am 3. Februar 1803, R i g a 1803. - Rede eines kroatischen Feldpredigers ins Lettische übersetzt, R i g a 1804; wieder in: Nord. Arch. Juli 1804, S. 1 — 16 [zweisprachig]. — Jagd-Anecdoten, die zwar mehrentheils ans Lügenhafte gränzen, aber sich doch wirklich zugetragen. Auf Verlangen meiner hochgeschätzten Rigischen Jagdfreunde erzählt [...]. Nebst einem Anhange von Reden etc., R i g a ; Dorpat 1817; Facs. u . d . T . : Ein kurländischer Münchhausen. Joh. Heim. Baumanns seltsame Jagdhistorien, hrsg. u. Einl. v. Arthur Knüpffer, Berlin; Leipzig 1926; Nachdr. d. Ausg. 1817 Hannover-Döhren 1979 [Einl. Knüpffer, S. IVII], — Anonym: Jagd-Anekdote. In: Rig.Stadtbll. 44, 2 . 1 1 . 1 8 2 0 , S. 2 8 4 - 2 8 5 . Pehdiga $arunna$chana ar Dahrkja Jahna pa$chä mivschanas stundä starp raddeem un draugeem. Sarakstita no Dahrkla drauga J. Η. Β., Mitau 1823 [letzte Unterredung mit Johann Dahrklis in seiner Todesstunde unter seinen Verwandten u. Freunden], — A n o n y m : Gemeinnütziger Rath. In: Pernausches Wochenbl. 6, 1823, S. 47. — Ueber Wolfsjagden. In: OstseeProv.Bl. 32, 1823, S. 2 8 7 - Zur Naturgeschichte des Bären. In: Ostsee-Prov.Bl. 36, 1823, S. 320. — Lexikalische Beiträge. In: Magazin der lettisch-literarischen Gesellschaft 3/1, Mitau 1831, S. 1 2 3 - 1 3 6 . - Diwi mnnas Teem mih\eem Latwee§cheem par peemiriifu no J. H. Baumann, Meddijuma mahldera, o.O. o.J. — Aufs, in den Rig.Stadtbll. Rig.Stadtbll. 1821, 150. - OstseeProv.Bl., Big. 25, 1832. - Recke/Napiersky. Hamberger/Meusel 1834 22/ 1, 137. - Rehbinder 1853, 961. - Rig.Zt. 1864, No.95; 1866, No. 266; 1877, No. 11. - Eckardt 1868, 2 3 8 - 2 4 4 . Goedeke 15, 7 2 - 7 3 . - Neumann 1902 u. 1908 sowie in: Kunstbig. d. Rig.Tgbl. 1908, 17 f. Thieme/Becker 1950, 3, 1909, 346. - Prande 1926. - DGB 79, 1943, 508. - Räder 1938. Lat.lit. 1965. - DBBL 1970. - Unäms 1975. Redlich 1989. - Lat.biogr. 1992. - Kosch. - DBA 63, 1 3 8 - 4 1 ; II 78, 46. - BaBA 22, 1 9 5 - 2 0 7 . Johans Heinrihs Baumanis. In: Latviesu rakstnieclba biogräfijäs, Riga 2003, 250. LITERATUR:

B a u m b a c h , Eduard * 1 3 . 1 2 . 1 8 2 7 Schrunden (K), f Schlock (L).

18.3.1884

Gym. in M i t a u (K), dann einige M o n a t e in der Schweiz, 1 8 4 9 - 1 8 5 2 Studium der Gesch. in Dorpat, Lehrer an der Kr.schule in W i n d a u

(K), erteilte zusätzlich Privatunterricht in R i g a (L) u. Schlock. Gedichte, Dorpat 1849. — Gedichte, Leipzig 1854; 2. veränd. Aufl. M i t a u ; Leipzig 1870. - Neue Gedichte, R i g a 1876. LITERATUR: Brummer 1876/77; 1913. - Alb. Acad. 1889. - Leinibach 1903. - Redlich 1989. Kosch. - DBA 63, 287 - 288. - BaBA 22, 241 242. WERKE:

B a u m b a c h , J o h a n n Christoph * 3 1 . 5 . 1 7 4 2 Mitau (K), f 1 9 . 8 . 1 8 0 1 Libau (K); Vater: Ferdinand Michael B . , aus Gotha, Schneider. Stadtschule in Mitau, 1759 — 1761 Studium der Theol. u. Philos. in Rostock, 1 7 6 1 - 1 7 6 2 in Helmstedt, seit 1762 in K, dort Hauslehrer b. der verw. Frau v. Fölckersahm, geb. von Keyserling, Lett. Unterricht b. Pastor R o s e n berger, 1764—1770 lett. Diakonus in Mitau. oo (1) 2 5 . 9 . 1 7 6 4 Christiane Elisabeth Heitmann (f 1771). Seit 1770 dt. Pastor in Durben (K), w o er u . a . —> C. Schmidt v. d. Launitz unterrichtete, seit 1771 auch Propst der Grobinschen Diözese, oc (2) 2 8 . 1 . 1 7 7 2 Helena Gertrud Heitmann, Schwester v. (1). 1 7 7 4 1801 Direktor der Grobinschen PredigerWitwen-Kasse, 1779 — 1788 Jugendunterricht in seinem Hause, 1796 Stifter der Libauschen W i t w e n - u. Waisen-Versorgungsanstalt. WERKE: Kristiga Zilweka Laika Kaweschana [ . . . ] ( V o r R d . Christian Huhn), Mitau 1780 [Passions-Betrachtungen]. — Ehrendenkmal des Herrn Jakob Makeprang, der Heilkun de Doktor, in einer Rede vor dem Sarge desselben, Mitau 1789. — Rede am hochzeitlichen Jubeltage des Hrn. Friedr. Gotthard v. Mirbach u. der Frau Agnesa Chad. ν. Mirbach geb. v. Sacken, Mitau 1789. — StiftungsActe der Wittwen- und Waisen Versorgungsanstalt im Libauschen Kreise, Mitau 1796. — Rede gehalten vor dem Sarge der Weyland Hochwohlgebohmen Frau Agnesa Charlotta verwittweten Hauptmannin von Mirbach, gebohrnen von Sacken, Erbfrau der strokschen und scharlottenlwfischen Giither, am 31. des Decembers 1796, Mitau 1797. — Rede gehalten vor dem Sarge Weyland Sr. Excellenz, des Hochwohlgebornen Herrn Otto Friedrich von Sass, Hochbestallten Hochfürstl. kurl. Oberburggrafs und Oberraths [...], bey Gelegenheit Seiner Beysetzung in der Kirche zu Gros-Illmagen, o.O. 1798. — Standrede gehalten vor dem Sarge der Weyland Hochwohlgebornen Frau Hauptmannin

Becke

175 Maria Elisabeth von Weitberg, geborne von Buchholz, Erbfrau auf Klein Lahnen [...] den 11. des Märzes ~1798, Mitau 1798. - Zahl·, lett. Schriften. Hinterließ hs. einen zum Druck völlig ausgearbeiteten Supplementbd. zum dt.lett. Tl. v. —> Gotthard F. Stenders Lett. Lex., Mitau 1789-1791, außerdem die Hs. eines lett. Kirchengesangbuchs. LITERATUR: Hupel 4, 1782, 14. - C . F. Launitz: Ein biogr. Denkmal, Mitau 1801. Mitau.Zt. 1801, Nr. 71. - Zimmermann 1812, 8 0 83. - Mitau.Intell.131. 66, 1829. - R e c k e / N a p i e r sky. - Hamberger/Meusel 1834. - Böthführ 1884, 131. - Kallmeyer 1910. - D B B L 1970. - Unäms 1975. - Lat.biogr. 1992. - D B A 63, 3 0 8 - 3 1 3 . B a B A 22, 2 4 5 - 254.

Baumbach, Nicolai * 27. 7.1831 Past. Schrunden (K), f 4. 5.1904 Mitau (K); Vater: Karl Friedrich Emmerich Β . , Pastor u. Propst der Diözese Goldingen (K); Mutter: Dorothea Veronika, geb. Pohl; Bruder: Ferdinand Michael B. (* 1823 Schrunden, J" 1894 Polangen). Gym. in Mitau u. höhere Kr.schule in Libau (K), Abitur in Dorpat, 1 8 5 2 - 1 8 5 7 Studium der Zoologie u. Med. in Dorpat, 1858 Promotion, Diss.: ,,Quaedam de efficaci foliorum sennae substantiae disquisitiones, Dorpat 1858". 1 8 5 8 - 1 8 5 9 Arzt in Subbath (K), 1859 — 1860 Arzt in Bergwerken des Ural, 1 8 6 0 - 1 8 6 2 Besuch versch. Univ. in Dd., 1862 — 1865 Arzt in Krettingen u. GlebauSzaimel im Kr. Kaunas in Lit, 1 8 6 5 - 1 8 7 0 Equipagenarzt der Flottenabt. zu Mapajevsk bzw. Nikolajevsk am Amur, 1873 — 1875 Besuch versch. Univ. in Dtl. u. Osterr., 1877 Arzt, dann älterer Ordinator im Marinehospital in Kronstadt (Rußl., finn. Meerbusen), 1881 Marinearzt in St. Petersburg, 1 8 8 4 - 1 8 9 3 Marinearzt in Helsingfors, wo er nach seiner Pensionierung bis 1899 blieb, lebte danach in Mitau, trat für die Einfuhrung des Pferdefleisches als Lebensmittel ein u. hielt darüber mehrere Vortr. in Mitau. WERKE: Gedichte, Mitau; Leipzig 1859. Nordische Melodien, St. Petersburg; Leipzig 1883 [Ge.]. — Zum Stiftungstage der Universität Dorpat am 12. Dezember 1882. In: Johanson 1894, S. 1 2 7 - 1 3 0 [G.J. - In: Stael-Holstein 1896: An, S. 28; Viel und selten, S. 2 8 - 2 9 ; Einer Sängerin I, S. 30; Einer Sängerin II, S. 3 0 31; Einst und jetzt, S. 31 — 32; Erinnerung,

S. 3 2 - 3 3 ; Nur wer liebt, S. 3 3 - 3 4 ; Der Mönch, S. 3 4 - 3 9 [Ge.]. LITERATUR: K u r l . G o u v . Z e i t . 1 8 6 2 ,

Nr. 16.

-

Alb.

Acad. 1889. - Johanson 1894, 1 9 0 - 191. B r u m m e r 1913. - R e d l i c h 1989. - Kosch. - D B A 63, 3 2 9 - 30. - B a B A 22, 257 - 2 5 9 .

Baumgarten, Mathilde, geb. von Wolff * 1820 Riga (L). oo Theodor ν. Β., wohnte in Novo Georgijevsk (südw. v. Poltava, DnjeprGebiet). Abendgruß der Muse. In: Musenalmanach 1854, S. 3 - 4 [G.]. - Geist der Mutter. In: Musenalmanach 1855, S. 4 - 5 [G.J. - Dampfschiff-Fahrt. In: Musenalmanach 1856, S. 7 - 8 [G.J. — Herzensklänge, hrsg. v. allen Kindern und Großkindern, St. Petersburg 1903 [Ge.J.

WERKE:

LITERATUR: F r i e d r i c h s

1981.

Beatus, Recti Zelus —> Z u m Bergen Becke, Samuel * 17. Jh. Thüringen; Theologe, um 1692 Musikdirektor u. Kantor am Gym. in Reval (E).

Summum in philosophia honorem [...], Rostock o.J. [Glückwunsch an August Varenius zur phil. Promotion am 17.7. ca. 1643], — Schuldige Trauer-Pflicht. Welche dem [...] Herrn Augusto Varenio, Weltberühmten [...] Doctori und Prof. Theologo [.. .J Bey der [.. .J Parentation, geschähe den 27. April. 1684 [...], Rostock 1684 [Epikedeion]. — ~ mit anderen: Warhaff tiger Glaubwürdiger und gründlicher Bericht von den vier Büchern vom Wahren Christenthumb Des Sei. Herrn Johannis Arndten / aus den gefundenen briefflichen Urkunden zusammen getragen [...] Nebenst des Sei. Herrn Johann Arndten kurtzem Bedencken über Valent. Weigelii Dialogum de Christianismo [...], Rostock 1688 [zur Uberlieferung der umstrittenen Schriften des luth. Pfarrers Valentin Weigel (1533-1588) vgl. J. Boec(k)ler(us)J. — Des Herrn Jesu betrübte Leydens-Stunde welche nach der göttlichen Weissagung Luc. XVIII. 31. 32. 33. vormals der Christlichen Gemeinde in S. Petri Kirchen zu Rostock am VI. Febr. M.DC.LXXXVII. als am Sontage Esto mihi, in der Haupt-Predigt durch die Gnade Gottes öffentlich vorgetragen und nunmehro zu inniglicher Verehrung des allerheiligsten Leydens Jesu Christi und zu beständiger Nachfolge des Glaubens nach vorhergegangener Censur der theologischen Facultät auff der berühmten Universität WERKE:

Becker Rostock allen gläubigen Seelen gewiesen hat f...], R o s t o c k 1689. — Letztes Ehren-Gedächtniss Des [...] Hn. Anthonii Heidrichs [•••], R e v a l 1692 [LPr. auf —> A. Heid(e)rich gehalten am 12. 1 0 . 1 6 9 2 in der Kegeischen Kirche; vgl. die LPr. v. —> J. Blan(c)kenhagen, —s>J. Salemann u. —> A. W i n c k l e r d. J . ] . - Unsterbliches EhrenGedächtniss [...] Ulricae Eleonorae, der Schweden, Gothen und Wenden Königin f . . . ] , R e v a l 1694 [ R d . am 6 . 1 2 . 1 6 9 3 i m R e v a l e r G y m . , nebst Trauerkantaten]. — GelGe.

176

S. 40; An Schummel, S. 73; Doktor Pan, S. 84; Grabschrift eines kleinen Diebes, S. 88; Ebräischer Trost, S. 94. - In: Kuronia 1807: Der Handel bleibt, S. 17; Schlecht und recht, an Schummel, S. 21 [nicht S. 41J; Pastor Βαν S. 48; Modernes Wunder der Götterzeit, S. 53; Die Organe des Witzes, S. 119. - In: Kuronia 1808: Star am Gesundbrunnen, S. 8; An Wahl beim Bade, S. 15; An Wahl bei der Mineral-Quelle, S. 16; An Wahl bei der Quelle, S. 20; An Wahl, S. 21; Timon im Areopag zu Athen, S. 43; An einem beim Gewitter furchtsamen Arzt, S. 49; An Mihla, S. 54; An L I T E R A T U R : Recke/Napiersky. — Hansen 1 8 8 1 . — Milanie, S. 57; Der neue Aeacus, S. 71; Wohls DBA 70, 138. - BaBA 23, 16. Nase im Bade, S. 105; An Wahl, S. 119; Der denkende Wahl, S. 120; Der niesende Wahl, S. Becker, B e r n h a r d Gottlieb 128; Wahls Fernrohr, S. 135. - In: Sivers 1855: * 9 . 1 . 1 7 5 1 (j. 2 9 . 1 2 . 1 7 5 0 ) Past. Grenzhof Grabschrift eines kleinen Diebes, S. 218; Die (K), t 2 9 . 1 . 1 8 2 1 Randau (K); Vater: Ulrich Organe des Witzes, S. 218 [Ge.]. — Ge. in Gottlieb B. (f 1786), Pastor in N e u - A u t z (K); versch. Zs. u. Bll., in den Wöchentlichen M u t t e r : Sophie Veronika, geb. Lutter (f Unterhaltungen 3, S. 335, 352, 374; 4, S. 126, 224; 5, S. 16; jeweils eine Epistel in der 1786); Schwester —> S. Schwarz. Berliner Monatsschrift, Juli 1786 u. März 1769 Carolinum in Braunschweig, 1 7 7 0 1773 Studium der Theol. in Göttingen, seit 1788, i m Musenalmanach u. Aufs, i m Dt. 1773 Hofmeisterstelle b. der Farn. v. M e d e m M e r k u r sowie i m Dt. M u s e u m . in Alt-Autz, unterrichtete die spätere Hzgin. L I T E R A T U R : Kandau Invent, ν. 2.6. 1788. — Magazin f.protest.Prediger 1819, 77 (sein erster Vorname ist Dorothea v. Kurland, Adjunkt seines Vaters, dort, so Recke/Napiersky, falschlich mit „LeonPastor in N e u - A u t z u. Kerklingen (K). oo hard" wiedergegeben). — Recke/Napiersky. — 1787 Johanna Sophie Vierhuff. Seit 1787 PaMitau.Intell.Bl. 1837, Nr. 71. - Rig.Tgbl. 1890, stor in Randau, auch Petendorf (K), 1818 Nr. 259. - Kallmeyer 1910. - DBBL 1970. Propst der Randauschen Diözese u. Ronsisto- Redlich 1989. — Killy (Sophie Schwarz, geb. Berialassessor. cker). - DBA 70, 2 6 9 - 2 7 1 . - BaBA 23, 031 W E R K E : Auf den Tod des Erbprinzen Peter, Mitau 035. 1790 (Die GelSn. der Bibliotheca R e c k i a n a 2/ 46). — Anrede und Gebet (und) Lied zur Ein- Becker, Friedrich W i l h e l m v o n weihung. In: G. v. Bilterling (Hrsg.): Das Einweihungsfest in der Rirche zu Puhren. * 4 . 1 . 1 7 7 5 Chemnitz, f 2 1 . 1 0 . 1 8 4 7 Kiew. 30. Aug. 1805, Mitau 1805, S. 2 3 - 3 6 u. 4 5 - Studium in Leipzig; Hauslehrer in E, 1805 49. - In: Ruronia 1807: Charade, S. 3 0 - 3 1 ; Oberlehrer der dt. Sprache u. Literatur am Die Mutter am Grabe ihres einzigen Kindes, Gym. in R e v a l , später auch der lat. Sprache, S. 3 2 - 3 3 ; Räthsel, S. 59; Die Menschen (Nach seit 1825 Hofrat, 1837 a. d. Dienst entlassen u. Malherbes), S. 62; Das Jawort (An Gr.C.v.L.), U m z u g z u m Sohn nach Kiew, oc Friederike, S. 6 5 - 6 6 ; An den Garten in Senten (im Spät- geb. v. Hueck aus Munnalas (E). ein Gedicht. In: herbst 1788), S. 6 9 - 7 0 ; Der Negerhandel, S: W E R K E : Die Secular-Feier, am 74 — 75; An Elisens Bildnis in Wachs, S. 77; Lied Programm zum Unterwerfungs-Jub. bei Einweihung eines neuen Hauses, S. 83 — 85; 30. Sept. 1810 i m Revalschen G o u v . - G y m . , Auf ein Blümchen von Sophiens Grabe, S. 9 2 - 9 3 R e v a l 1810. — Luthers Verdienste um unsre [Ge.J. - Die Menschen. In: Sivers 1855, S. 209 deutsche Muttersprache am Tage der Sekularfeier der im großen Hörsaale des Kaiserlichen [G.]. - In: W e g a 1809: Das Vergißmeinnicht, Reformation Umrisse das Minna auf Lauras Grabe pflückte, S. 27 — 2 8 ; Gymnasiums zu Reval in einem poetischen R e v a l 1817. - Lied. In: Heinrich Charade, S. 33—34. — Unter d e m Rürzel b. vorgetragen, ersch., vermutlich ~ zuzuweisende Ge.: In: Gottlieb Schultz: Zur Erinnerung an die Feier Kuronia 1806: An einen Sonderling, S. 2 0 ; des 12. December 1827 in R e v a l . Z u m Besten Grabschrift eines Geizigen, S. 37; Der Pastor Βαν, des an j e n e m Tage gestifteten Stipendiums,

Beeck

177 Reval 1827, S. 1 0 - 1 1 . - Zahlr. GelGe; auch mehrere Ge. zum Jahreswechsel in Veröfftl. des Revaler Klubs „Erholung". LITERATUR:

Recke/Napiersky.

-

Inland

1847,

1184. - Berting 1862. - Hansen 1881. - Hradetzky 1931. - Redlich 1989. - DBA 70, 399, 417-418. - BaBA 2 3 , 5 7 - 6 2 . - Kosch. Goedeke 7 , 5 0 4 ; 1 5 , 7 4 . Becker, R ö t g e r oder Rutgerus Pistorius * u m 1510 Wesel, f Febr. 1577 Riga (L).

als dessen Gast die Erlaubnis zum Predigen gegeben hatte. 1635 durch den Rat der Stadt vom Amt suspendiert, da er diesen im Streit u m die Länge der Pr. beleidigt hatte. Nach kurzer Zeit Wiedereinsetzung in sein Pastorenamt, das er bis 1650 bekleidete, oo (1) Margareta Vestring; Tochter, Catharina oo Laurentius v. Aken (vgl. H G e . v. —> N . v. Höveln, N . Specht), oo (2) 31.10.1642 Elisabeth zur Telt, W i t w e von Engelbrecht Ströyer.

1539 Studium in Wittenberg, Mag. der Phi- W E R K E : De poenitentia F . . . ] , Rostock 1614 los., 1545 Testamentsvollstrecker des Super- [theol. Disp, Präses Johann Affelmann, Resp. intendenten Jakob Batt in Riga, 1545 — 1554 ~]. - Syn Theo. Trias Syllogismorum anticalviR e k t o r der Domschule in Riga, 1 5 5 3 - 1 5 5 8 nisticomm publica? disputationi [ . . . ] , R o s t o c k Prediger u. 1 5 5 8 - 1 5 7 7 Pastor an St. Petri, 12.7.1615 [Präses Johann Affelmann, Resp. führte mit Joachim Moller u. Johann R e c k - ~]; wieder in: Johann Affelmann: Syntagma mann die Sonntag-NachmittagsPr. ein. oo exercitationum academicarum de articulis fidei Anna v. Scheden. maxime inter Lutheranos, Pontificios, CalviWERKE: Epicedion pii et eruditi viri Dn. Jacobi nianos & Photinianos controversis, Rostock 1623; ebd. 1674 [Slg. der theol. Diss.]. - ώς Batti, quondam Superattendentis Ecclesiae Regensis in Livonia, cui obiter inserta est brevis commendatio Ό δ υ σ ή ι εειπε ύπέρθυμος Δίοηιήδης [...], urbis, Riga 1548; wieder in: Georg Heinrich Rostock 1617 [Wdg.G. auf das Ersch. ν. —> Η. Goetze: Elogium Batto-Medlerianum, expo- Vestrings dt., lat., griech. Traktat „Discursus nens Vitas Jacobi Batti [...] et Nicolai Medleri Theologicus de potestate ecclesiastica conf...], Lübeck 1710, S. 3 - 8 [LobG.l. - In: scriptur [...]", 2. Aufl. Rostock 1617 (1. Aufl Theodor v. Riekhoff: Mag. Rötger Becker. 1614; 3. Aufl. ebd. 1630)]. - Bild deß Jndischen Rutgerus Pistorius, ein livländischer H u m a - Lebens der Menschen. Das ist: Christliche Leinist. In: Jahresbericht der Felliner litterarischen chenpredigt von der Menschen Leben auff Erden bey Ges. für das Jahr 1888, Fellin 1889: Elegia, ansehnlichem Leichbegängnus [...], Reval 1635 S. 6 2 - 6 8 ; Epithalamium, S. 6 8 - 7 2 [HG., dem [LPr. v. ~ auf Dethlof v. Tiesenhausen, darin rigischen Pastor Dr. Thomas Meyer gewid- e i n E p i t . v. ~ Jch hin auß Edlen Stamm geborn [...]. — Artzney wieder des Todes Gijf't/ Das ist: met] . LITERATUR: Gadebusch 1777, 1, 38. — Bergmann

1792, 31. - Recke/Napiersky. - Ottow/Lenz 1977. - Redlich 1989. - BaBA 23, 126-135. DBA I 72, 113. Becker, Sophie —• Schwarz, Sophie B e e c k , Ericus (Erich) v o n (auch Erich de B e e c k oder thor Beeck) * 1588 Reval (E), t 22.11.1650.

16.11.1650 Reval, φ

Stipendiat der Stadt Reval, ab Juni 1605 Studium in Rostock, 16.10.1612 Mag. in R o stock, 7.1.1617 R u f nach Reval, ProbePr. am 2. Osterfeiertage 1617, 9.5. 1 6 1 7 - 1 6 3 2 Diakon St. Nicolai Reval, 1625 Entschuldigung für öffentlichen Vorwurf, der R a t habe Gemeindegeld versoffen, 16.5.1632 Pastor St. Nicolai in Reval. 1632 Streit mit Mag. J o hannes Weideling aus Erfurt, dem der Gouv.

Christliche Leich-Predigt darinnen kräfftige Trostgründe wieder mancherley Anfechtung des Todes zu finden/ Bey Ansehenlicher Leichbegängniß Des weyland WoldEdlen/ Gestrengen [...], Reval

1639 [LPr. v. ~ auf den Stadthalter von Hapsal (E), Johann v. Derfelden, f 18.3.1633, φ 27. 6. 1633; darin ein liedhaftes Gebet v. Herr Jesu Christ ich weiß gar wol [...]. — Zwo christliche Leichpredigten/ derer die eine gehalten am il.Julij des verflossenen 1646 im Hause Da der Cörper Des Wolgebornen [...] Die Andere gehalten am 16. Februarij dieses fetzt-laujfenden 1647 Jahrs in

der Pfarrkirchen zu S. Olai [...], Reval 1647 [LPr. auf Philipp v. Scheiding, 1 6 2 8 - 1 6 4 2 Gouv. von Ε u. Hofgerichtspräsident in D o r pat, t 9.7.1646, φ 16.2.1647], LITERATUR: Epic, auf ~ vgl. —> H. Arninck, —> D.

Cunitz, —> D. Gallus, —> J. S. Markard, Reval 1650. - Hupel 28, 1791, 92 u. 185. - Carlblom 1794, 9 5 - 9 7 . - Sornm. 1796, 108. - Recke/

Behr Napiersky. - D B A 73, 1 7 8 - 179. - BaBA 23, 235 - 237. - Gierlich 1991, 18, 35 - 36, 39, 49, 96, 99, 1 4 4 - 145, 1 6 3 - 164, 170, 201, 258, 266, 357, 368, 370, 375, 384. - Klöker 2005.

B e h r , Isaschar Falkensohn * 1746 Salantin (Lit), f 1817 Kamenez-Podolsk (Ukraine); pol. Jude. 1766 Kaufmann in Hasenpoth (Κ), Gönner: Friedrich Ewald v. Fircks (1733-1802), pol. Landrat u. Herr auf Schloß Hasenpoth, an der Förderung waren vermutlich auch freimaurerische Kreise beteiligt, 1768 Geschäftsreise ohne Frau u. Kinder nach Königsberg u. Studium an der dortigen Univ., lernte dort aus Wolffs mathematischen Schriften die dt. Sprache, 1768 mit Empfehlungen an Moses Mendelssohn nach Berlin, kam wohl über seinen Verwandten Israel Zamosz in das Haus des Daniel Itzig, 3 Jahre Studium der dt., lat. u. franz. Sprache sowie der Mathematik, Philos., Med. u. Poesie, Studium der Med. in Leipzig u. Halle, 1772 Dr. med. in Halle, Diss.: „Animadversiones quaedam ad illustrandam phrenitidis causam, Halle/Saale 1772" (wurde in der Feuersbrunst 1774 vernichtet). 1775 Ubersiedlung nach Breslau, als Abtrünniger und Freidenker von der Breslauer orthodoxen Gemeinde einige Zeit in Arrest gehalten u. schließlich veijagt, Rückkehr nach Hasenpoth, als Arzt tätig, noch im gleichen Jahr Umzug nach Mohilew (Weißrußl.), 1775 Hofrat, 1781 erhielt er mit einem weiteren med. Examen in St. Petersburg das Recht, in den weißruss. Gouv. unter der jüd. Bevölkerung als Arzt zu praktizieren, 1782 Ubertritt zum griech.-orthodoxen Christentum, Taufe in St. Petersburg, 2 Monate später Zulassung als praktischer Arzt in ganz R u ß l . , nach seiner Taufe unter dem N a m e n Gabriel Gregorjewitsch als Arzt tätig, Ende 1795 H o f - u. Quarantänearzt im Militärlazarett in KamenezPodolsk (Ukraine). Beherrschte jiddisch, hebr., pol., russ.; publ. in dt. u. franz. Sprache. W E R K E : Bereits 1 7 6 9 - 1 7 7 1 entstanden 34 Ge. u. eine Kantate. — In: Almanach der dt. Musen

178 gabe 17. Schriften zur Literatur, Berlin; W e i mar 1970, S. 2 2 3 - 2 2 6 ; Mk München u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur 59); Mk Köln 1991; Mk Wildberg 2000; hrsg. v. Gerhard Lauer, St. Ingbert 2002 (Kleines Archiv des achtzehnten Jhs. 40) [enth. Lobgedicht auf Katharina

II.,

S. 8 1 - 8 6 ; Goethes Rez.

der

„Gedichte", S. 8 7 - 8 9 ] ; mit einem Nachw. hrsg. v. Andreas Wittbrodt, Göttingen 2002. — Anhang

zu den Gedichten eines pohlnischen

Juden,

Mitau; Leipzig 1772; M k München u. a. 1990 (Bibliothek der dt. Literatur 59). — In: Karl Wilhelm Ramler (Hrsg.): Lyrische Bluhmenlese, Leipzig 1774: Aedon, S. 1 1 8 - 1 1 9 [späterer Titel: Die Nachtigall]; Friedenslied, S. 3 2 6 - 3 2 7 ;

Sehnsucht

nach dem Frühlinge,

S.

424 [Ge.]. - In: Matthisson 1805, Tl. 9: Andromeda. Ein lyrisches Drama mit Chören, S. 2 1 — 2 6 ; Friedenslied, S. 2 7 — 2 8 ; Das Landleben, S. 2 9 - 3 1 ; Sehnsucht nach dem Frühlinge, S. 3 2 ; Opferlied, S. 3 3 — 3 4 ; Schwärmerei, S. 3 5 - 3 6

[Ge.]. - An Herrn Mendelssohn. In: Oden der Deutschen. Erste Slg., Leipzig 1778, S. 104— 105 [G.J. - Am Kayserin Katharina

Geburtstagsfest der Großen der Zweyten den 21. April

1781. Von Isachar Falkensohn Behr, der Arzneygelahrtheit Doctor, St. P e t e r s b u r g 1 7 8 1 [G.]. - A n o n y m : Production d'une Muse etrangere, St.

Petersburg 1783 [Ge.; auf dem Titelbl. des in der U B Göttingen erhaltenen Ex. hs.: Behr Dr. M. Juif baptise]. LITERATUR:

Kütner 1781, 1, 4 9 4 - 4 9 5 . - Hupel 4, 1782, 1 5 - 16. - Vetterlein 1800. - Jördens 1811, 5, 726 u. 6, 562. - R a ß m a n n 1818. - R e c k e / Napiersky. — Hamberger/Meusel 1834. — O t t o 1898. - Ό. Jakoby: Der Verfasser der „Gedichte eines polnischen Juden". In: Euph 7, 1900, 2 3 8 246. - Diina-Zt. 1900 Nr. 211 unter Vermischtem. - EncJud 6, 1930, Sp. 915 f. - A D B 46. - D B A 75, 287 - 293. - BaBA 23,423 - 425. - Goedeke 4 / 1 , 493. — Wolfram Kaiser u. Arina Völker: J u daica medica des 18. und frühen 19. Jhs. in den Beständen des halleschen Univ.archivs. Wissenschaftliche Beiträge der Martin Luther-Univ. HalleWittenberg, Halle/S 1979, 32. - Kosch. - Werner Kraft: Gedichte von einem polnischen Juden und der junge Goethe. In: N D H 1981, 7 2 2 - 7 2 9 . 2, 1 7 7 1 : Ode an Herrn Ramler, S. 5 1 - 5 2 ; Auf Christian Wagenknecht: ~s „Gedicht von einem eine kleine Schöne, S. 6 9 - 7 0 ; Der treue Betrüger, polnischen Juden." Ein Kapitel aus der LiteraturS. 7 8 - 7 9 ; Das Kind, S. 1 0 9 - 1 1 0 [Ge.]. - geschichte der Juden. In: A. Schöne; S. Moses A n o n y m : Gedichte von einempo(h)lnischenJuden, (Hrsg.): Juden in der deutschen Literatur, Frankfurt/ Mitau; Leipzig 1772; Rez. v . J . W . v. Goethe. Μ 1986, 7 7 - 8 7 . - Eleazar Benyoetz: Letzte In: Frankfurter Gelehrte Anzeigen 70, 1.9. Morgenstunden der Aufklärung. O d e r Goethes ganz 1772, S. 555 — 558; wieder in: Berliner Aus- privater Ahasver. In: A. Schöne; S. Moses (Hrsg.): Juden in der deutschen Literatur, Frankfurt/M

179 1986, 390 - 392. - Porträt von Karl Lessing in einem Brief an seinen Bruder. In: Briefe von und an Lessing, Frankfurt/M 1988, 2 2 3 - 2 2 4 . - Hirschberg 1990. - Gerhard Alexander: ~ (1746- 1817). In: K. Gründer u. N. Rotenstreich (Hrsg.): Aufklärung und Haskala in jüdischer und nichtjüdischer Sicht, Heidelberg 1990, 5 7 - 6 7 (Wolfenbütteler Studien zur Aufklärung 14). - Manfred Komarowski: Bio-bibl. Verzeichnis jüdischer Doktoren im 17. und 18. Jh., München u.a. 1991, 58. Regina Maria Seitz: Verschwiegene Texte. Kritik an der Aufklärung bei Mendelssohn, Maimon und Kuh, Virginia 1997 [Diss.]; Mk Ann Abor, Michigan 1999. - Hans J. Schütz: „Eure Sprache ist auch meine". Eine deutsch-jüdische Literaturgeschichte, Zürich 2000, 41 - 4 4 . - Hans-Otto Horch; Eva Varga: In: Metzler Lex. der deutschjüdischen Literatur. Jüd. Autorinnen u. Autoren deutscher Sprache von der Aufklärung bis zur Gegenwart, hrsg. v. Andreas Kilcher, Suttgart; "Weimar 2000, 4 5 - 4 6 . - Dieter Lamping: Assimilation u. Ambivalenz. Goethes Rezension der „Gedichte von einem polnischen Juden" von Isachar Falkensohn Behr. In: Lothar Blum u. Achim Hölter (Hrsg.): „ ... daß gepflegt werde der feste Buchstab". Fs. für Heinz Rölleke, Trier 2001, 9 6 - 1 0 6 . Behrmann, Theodor * 9 . 1 1 . 1 8 3 6 , t April/Mai 1904 Riga (L). Studium der Ökonomie, Med. u. Chemie in Dorpat, seit 1869 technischer Direktor der Zenientfabrik zu Poderaa b. Riga. Volapük. In: Gedichte aus Riga 1893, S. 1 5 4 - 1 5 6 . — An Frithjof Nansen. In: Gedichte aus Riga 1903, S.'80. H R S G . : Beiträge aus Russland zur Kenntnis des Portland- und Roman-Cements. Heft 1, Riga 1876. WERKE:

LITERATUR: Alb.Acad. 1889. - BaBA 24, 42. Behrsing, A r t h u r Alfred (Ps. E r i c h G r o t e ) * 10.2. (j. 29.1.) 1873 Wellan (L), f 2 6 . 6 . 1929 Köln; Vater: Peter B . , Parochiallehrer (Pfarrschullehrer); Mutter: Charlotte, geb. Knappe. Bis 1886 Parochialschule in Wellan, dann Müllersche Privatschule in Alt-Pebalg (L), 1 8 8 7 - 1 8 9 2 Gouv.-Gym. in Riga (L), 1 8 9 2 1893 Hauslehrer in Lassinorm (E), 1 8 9 3 - 1 8 9 6 Studium der Theol. in Dorpat, 1897 Hauslehrer in Jürgensberg (E), Privatlehrer im Gouv. Kaluga (Rußl.), seit 1899 in Schlesien, 1900 Rückkehr nach Kaluga, 1901 Oberlehrerexamen in Moskau, Studienreisen nach Jena, Abbotsholme, Haubinda u. Leipzig, seit

Behrsing 1902 Hauslehrer in Bremerfeldt (E), zugleich Leiter von Handfertigkeitskursen in Weißenstein (E). oo 25. 6 . 1 9 0 2 Helene Siegfried. 1907 Lehrer an der Hansaschule in Reval, 1914 u. 1 9 1 9 - 1 9 2 1 an der Domschule, 1 9 1 9 - 1 9 2 0 an der Elisenschule (früher Howensche Schule), 1920 — 1921 Präses des Revaler Dt. Lehrervereins, 1920 Direktor des Leystschen u. 1 9 2 1 - 1 9 2 7 der dt. Schule in Fellin, 1 9 2 7 1929 Lehrer am Lehrerseminar in Werro. W E R K E : UPs.: Der Kriegsgefangene. Spiel in drei Akten aus Revals Vergangenheit, Reval 1910. — Rez. Paul Schiemann: Auf dem W e g zum neuen Drama. In: D M R 1, 1912, S. 4 6 9 - 4 7 0 . - Aus Turgenjews Jagdrevier. Bilder und Eindrücke aus dem Kalugaschen Gouvernement. In: D M R 2, 1913, S. 4 8 - 5 9 . - Baltische Künstler in München. 1. Rolf von Hoerschelmann. 2. Otto von Kurseil. In: D M R 2, 1913, S. 8 8 7 - 8 9 8 u. 9 7 3 - 9 8 2 . - In: D M R 3 (BM Jg. 56), 1914: Das Völkerschlachtdenkmal und Gerhard Hauptmanns Puppenspiel. Eine psychologische Studie, S. 7 0 - 7 2 ; Dofbilder aus Zentralrußland, S. 4 4 4 - 4 4 9 . - UPs.: Neue Romane und Gedichte. In: D M R 3 (BM Jg. 56), 1914, S. 3 7 8 382. — Zwei Meister der Heimaterzählung. 1. Theodor Hermann Pantenius. 2. Eduard von Keyserling, Reval 1914 [aus: Revaler Zt.]. UPs.: Völkeifrühling. In: Baltenrufe. Dichtungen und Aufsätze baltischer Heimatfreunde, Reval 1919, S. 5. - Dr. phil. Ernst Petersen f. Ein Lebensbild. Vorgetragen in der Deutschen Schulhilfe zu Reval am 29. Okt. 1920, Reval 1920 [Nachruf]. mit Teodor Ussisoo: Laste geomeetria, Tallinn 1920. - Rez. Theophile von Bodisco: Aus einer verklingenden Welt. Roman. In: R e v . Bote Nr. 255 v. 15.12.1920. — Streifzüge durch die neueste estnische Dichtung, Reval 1924 [aus: R e v . Bote]. — Ein Gang durch den estnischen Zeitschriftenwald, Reval 1924 [aus: R e v . Bote], — Töööpetus. In: Johannes Kais (Hrsg.): Teel töökoolile. Vöru Opetajateseminari aastraraamat, Vöru 1924—1930; 1 9 3 4 1935 [Ges. Ausg.: Vöru Opetajateseminari. Tegevus ja uuenduspüüded, Tartu 1936; pädagogische Schrift]. — Eduard von Gebhardts Christusglaube. In: Jb. des Deutschtums in Lettland 1926, Riga 1925, S. 8 1 - 8 4 . - Das symbolische oder begriffliche Zeichnen. Ein Beitrag zum Wandtafelzeichnen, Paide 1928. - Strömungen in der neuesten estnischen und lettischen Dichtung. In: B M 60, 1929, S. 2 1 7 - 2 2 2 u.

Beise 299 — 304. mit J o h a n n e s Käis u . a . : V ö r u Öpetajateseminari öpilaspere album I, hrsg. v. Karl Laane, V ö r u 1929. - Ri-ra-rin, Wir reisen nach Berlin! Lehrbuch für das 1. Lehrjahr im Deutschen (III. Axel Plath), W e r r o 1929 [Deutsch als Fremdsprache]. - Ubers, a. d. Est. HRSG.: mit W . K e n t m a n n : Estländische Zeitung für Heimat und Fortschritt, R e v a l 1 9 1 9 - 1 9 3 5 " [ 1 9 1 8 - 1 9 1 9 R e v . Z t . , N o v . 1919-Juni 1930 R e v . Bote, ab J u n i 1935 R e v . Z t . ] . ~ mit G. U n d r i t z : Herdflammen. Baltisches Haus- und Jugendblatt, R e v a l 1 9 2 4 - 1 9 3 1 . - Grundriß einer Geschichte der baltischen Dichtung, u n t e r Mitarb. v. A n d r e Favre; O t t o Greiffenhagen u. A r t h u r Knüpffer, Leipzig 1928; N a c h d r . H a n n o v e r D ö h r e n 1973 (Quellen u. Studien zur K u n d e des G r e n z - u. Auslanddeutschtums 6); R e z . v. F. W . N e u m a n n . In: B M 60, 1929, S. 5 0 - 6 0 . L I T E R A T U R : Alb.Theol.Ver. 1905 u. 1929. - Blosfeld 1935. - DBJ 11, 1929. - Der Auslandsdeutsche, Jg. 12, 15, 509. - EBL 1929 u. 1940. Nekro. in: Jb.d.balt.Dtt. 1930, 125. - Alb.Howen 1930. - Biosfeld 1935. - Kosch. - DBBL 1970. Redlich 1989. - Scholz 1990. - Kraus 1995. DBA II 93, 104. - BaBA 24, 6 4 - 7 2 . Beise, Jacob G e o r g Friedrich

180 und Archivnachrichten). In: Inland 4 - 5 , 1837. Der Ev.-Ref. Gemeinde zu Mitau an dem Tage der Feier des hundertjährigen Bestehens ihrer Kirche am 10. November 1840 dargebracht von dem Prediger der Ev.-Ref Gemeinde zu Riga, R i g a 1840 [G.]. - A n o n y m : Cantate zur Einweihungs-Feier der neuen Orgel der Ref. Kirche in Riga am Sonntage Invocavit, den 29. Februar 1848, R i g a 1848. - Aufs, in den Rig.Stadtbll.; G e G e , z.B. zur Stiftungsfeier des wohlthätigen Zirkels 1828 u. 1829; zahlr. G r a b - u. T R d n . L I T E R A T U R : Rig.Stadtbll. 1814, 184. Der Zuschauer 4869. - Recke/Napiersky. - Prov.-Bl. f. Kur- u. Ehstland 1833, Nr. 14. - Rig.Stadtbll. 1839, 29 u. 30. - Winkelmann 1878. - Rig.Biogr. 1884, 3, 90 f. - Alb.Acad. 1889. - Alfa.Cur. 1932. - Abramowski 1933, 4 8 - 5 3 . - SB GGAR 1934, 2, XXVII. - BAST 13, 1969, 64. DBBL 1970. - Ottow/Lenz 1977. - DBA 77, 19 21. - BaBA 24, 1 6 7 - 1 7 4 . Benckendorff, Johann * 16. J h . N e u m a r k (Lsch. zw. O d e r u. W a r t h e , P o m m e r n ) , f 1 2 . 6 . 1 6 3 6 R i g a ; Vater: J o h a n n Β. (φ 1615; Geschl. stammt a. d. G e g e n d südl. v. Stettin, 1674 schwed. Adel); M u t t e r : Ilseke, geb. Spenkhusen aus R i g a .

* 15. 5 . 1 7 8 9 Mitau (K), f 19. 9 . 1 8 6 5 R i g a (L); Vater: H e i n r i c h B . , Lehrer u. K a n t o r der ref. Kirche; M u t t e r : Amalie, geb. Lüdike. 1 8 0 5 - 1 8 0 9 G y m . illustre in Mitau, 1 8 0 9 1812 S t u d i u m der T h e o l . in Dorpat, 1814 Prediger der ref. G e m e i n d e in Riga, u m 1812 Hauslehrer in B r u c k e n (K), zw. 1813 u. 1814 in P e r b o h n e n (K), 1 8 1 4 - 1 8 5 2 Pastor u. 1852 — 1862 Pastor senior der ref. Kirche in Riga, oo 3 . 9 . 1 8 1 5 Catharina W e n d u l a H e l e n e v. B u l m e r i n c q ( 1 7 8 9 - 1 8 8 0 ) . 1 8 2 5 - 1 8 2 8 Sekretär der literär.-practischen B ü r g e r v e r b i n d u n g R i g a , 1830 Assessor b. R i g a e r StadtKonsistorium, 1833 Mitstifter der G G u A in R i g a , 1834 Konsistorialrat, 1 8 3 7 - 1 8 3 9 M u seumsinspektor u. Bibliothekar u. 1838 — 1839 Schatzmeister der Ges., 1852 Ehrenmitgl. der literär.-practischen B ü r g e r v e r b i n d u n g in R i g a , 1861 Mitgl. des Liv. Statist. Komitees, 1862 i.R.

1595 R e k t o r an der D o m s c h u l e Reval, 1625 Landvogt, oo Anna Ida R i n g e n b e r g . W E R K E : Carmen heroicum de mirandis factis Dei optimi maximi trini in personis et unius in substantia, ad Consules, ad Senatores, ad Pastores et ecclesiae ministros, nec non ad Scholarchas Revalienses, R i g a 1594.

Von einigen der gewöhnlichsten Fehler in der Erziehung der Kinder. Predigt am 18. Okt. 1825, R i g a 1818. — Standrede, am Sarge des weiland Professors [...] Carl Wilhelm Cruse, gehalten am 29sten März 1834, M i t a u 1834. - Zur Geschichte der Ref. Kirche in Riga (nach Urkunden

Seit 1742 Studium der Philol. u. Rechtswiss. in Leipzig, 1 7 4 6 - 1 7 8 7 Sekretär b z w . O b e r sekretär b. R a t der Stadt R i g a , R a t s h e r r e n w ü r d e , hatte in dieser F u n k t i o n versch. Ä m t e r inne, die er bis 1787, E i n f u h r u n g der Statthalterschaftsregierung, verwaltete, 1747 als

WERKE :

L I T E R A T U R : H u p e l 4, 1782, 16. — R e c k e / N a piersky. - Inland 39, 1844, 626. - B ö t h f ü h r 1877, 515. - G H Est 3, 29. - D B A 78, 3 6 8 369. - BaBA 25, 1 9 - 2 0 .

B e n o n i —> H u n n i u s , Carl Berens, Gottfried * 2 8 . 9 . 1 7 2 2 R i g a (L), f 2 9 . 1 2 . 1 8 0 4 R i g a ; Vater: Gottfried B. ( 1 6 9 1 - 1 7 2 5 ) , seit 1719 Gerichtssekretär, 1724 Vogteigerichtssekretär; M u t t e r : Elisabeth, geb. Langerhans, aus M i t a u (K) (oo 2 . 1 2 . 1 7 1 8 ) .

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Deputierter des Rats vertrat er die Interessen Rigas in Stockholm u. 1760 sowie 1767 in St. Petersburg, oo (1) 10.4.1754 Dorothea Elisabeth Kehrwieder aus St. Petersburg, oo (2) 23.2.1757 seine Cousine Johanna Sophia Berens, Schwester v. —> J. Berens. Seit 1761 Redakteur für die Rigischen Anzeigen, 1783 Mitgl. der russ.-kur. Grenz-Kommission, 1787 — 1797 Vorsteher der peinlichen Sachen des Polizeiamtes, förderte die Buchdruckerei. W E R K E : Neues Riesches Gesangbuch nebst einem vollständigen Gebetbuche, Riga 1782; neue Aufl. ebd. 1784 [Mitarb.]. — Zur Geschichte der Familie von LJlenbrock, Riga 1891. LITERATUR: Bergmann 1792, 55. — Recke/Napiersky. - Nekro. in: Nord. Arch. 1, 1805, 123- 127. - Eckardt 1870, 110. - Böthführ 1877, 217 f. DBBL 1970. - Redlich 1989. - DBA 83, 3 6 6 367. - BaBA 25, 371 - 3 7 5 .

Berens

Beyträge zu den Rigischen Anzeigen [...] 21, Riga 1767. — Der Tag der Geburt Sr. Kaiserlichen Hoheit, des Großfürsten Alexander Paivlowitsch, gefeiert in Riga, Riga 1778 [Big. zu den R i g i schen Anzeigen, St. 2 u. 3]. — Anonym: Blatt zur Chronik von Riga mit angezeigten Urkunden. An den Grafen von Falckenstein, Riga 1780; 2. Aufl. ebd. 1780 [Nennung des Verf.; Ubers, ins Franz., Riga 1780]; Ausz. u.d.T.: Ueber die Handlung und Verfassung der Stadt Riga. In: St. Petersburgisches Journal 10, 1780, S. 190 — 195. — Für und Wider die Einführung neuer Gesetze zur Einschränkung des Luxus in Liefland. In: St. Petersburgisches Journal 10, Okt. 1780, S. 2 3 5 - 2 3 7 . — Ueber das Für und Wider in dem Oktober Monath des St. Petersburgischen Journals. In: St. Petersburgisches Journal 10, Nov. 1780, S. 3 8 1 - 3 8 2 [in diesem Art. beklagt daß der vorangegangene Aufs, ohne seine Einwilligung in der St. Petersburgischen Berens, Johann Christoph Monatsschrift gedr. wurde|. — Dankbare ErinJahres. * 7.10.1729/30 Riga (L), f 19.11.1792 Riga, nerung an die größte That des verflossenen In: St. Petersburgisches Journal 10, Dez. 1780, ev.; Vater: Arend B. (1687-1747), Kaufmann; Mutter: Johanna Sophia, geb. Boom- S. 454 — 462 [zum Beschluß Katharinas II. über gard (Baumgarten); ~s Schwester Sophia Ca- die neutrale Seefahrt], — Anonym: Denkmal Kayserlichen tharina war die Mutter v. —> G. Stovern; bey der glücklichen Rückkunft Seiner Hoheit des Großfürsten Paul Petrowitsch und Ihm Cousin —>• G. Berens. Domschule in Riga, seit 1748 Jurastudium in Kaiserlichen Hoheit der Großfürstin Maria FeKönigsberg, 1749/51 — 1753 in Göttingen, odorowna, Riga 1782. — Anonym: Riga. Die Municipalverfassung, R i g a ; Mitau Reisen durch Dtl., die Niederlande u. bestätigte Frankreich, seit 1754 Ratsarchivar in Riga, 1783. — Anonym: Die Bombe Peters des Großen Deputierter des Rigaer Rates in St. Peters- in der Stadtbibliothek von Riga. Denkschrift. Statt Stadtburg, 1759 längerer Studienaufenthalt in Kö- einer Beschreibung der iviederzueröffnenden nigsberg. oo (1) 29.11.1761 in St. Petersburg bibliothek, Mitau 1787. — Anonym: Bonhomien. RigiCatharina van Limburg. 1766 Sekretär an der Geschrieben bei Eröffnung der neuerbauten schen Stadtbibliothek, Mitau; Leipzig 1792. — Kanzlei des rigaschen Rates. U m ihn bildete sich in den 60er Jahren ein Kreis literar.-phi- Anonym: Monumente aus der älteren Zeit. Der los. interessierter Männer, der durch die Be- Mann des Landes (Karl Friedr. Freyherr Schoultz) teiligung v. Johann Gottfried Herder (1744 — und der Mann der Stadt (Aeltermann Arend Be1803), der 1 7 6 4 - 1 7 6 9 in Riga Pastor u. rens). In: A. Truhart (Hrsg.): Fama für Lehrer war, großen Einfluß hatte, zumal Deutsch-Rußland 1, Riga 1806, S. 1 2 0 - 1 3 1 . handschriftengste Kontakte nach Königsberg, zu Kant u. - Bruchstücke aus den nachgelassenen Hamann, bestanden. 1 7 7 1 - 1 7 8 4 Rats- u. lichen Aufsätzen eines edlen Patrioten J. C. Β., Wettherr, oo (2) 15.5.1774 Marie Elisabeth hrsg. v. Liborius Bergmann. In: Rig.StadtWewel. 1784 Oberwettherr (Präsident des bU. 27, 1818, S. 1 5 3 - 1 5 9 ; Forts. 28, 1818, Handelsgerichts), 1785 erneute Begegnung S. 1 5 3 - 1 5 9 ; Forts. 30, 1818, S. 1 6 5 - 1 7 1 ; mit den Freunden Kant in Königsberg, mit J. Forts. 32, 1818, S. 1 8 1 - 1 8 6 ; Forts. 33, 1818, G. Hamann, J. G. Herder, dem Verleger J. F. S. 189—194. - Hs. hinterließ ~ mehrere Aufs, Hartknoch, T. G. Hippel u. G. I. Lindner, über Rigas Handel, bürgerliche Einrichtungen Angehöriger des Berens'schen Kreises in Riga. und Verbesserungen, v. a. hinsichtlich der PaW E R K E : Grundriß des Werks von den Gesetzen trimonial-Bauernschaft, sowie über die denk(Esprit des loix par Montesquieu). In: Gelehrte würdig gewordene nordische Neutralität.

Berent

182

Bre. an Immanuel Kant. In: Kant's Livland, 1 8 5 1 - 1 8 6 1 Präsident u. seit 1858 gesammelte Schriften. Zweite Abt.: Brief- Ehrenmitgl., lebte seit 1850 unter der Pflege wechsel. 1 7 4 7 - 1 7 8 8 , Berlin 1900 [Bd. 1 der seiner ältesten Tochter i . R . in R i g a . 2. Abt., Bd. 10 des Gesamtwerks]; 2. Aufl. W E R K E : In: Valentin Heinrich Schmidt Berlin; Leipzig 1922, S. 2 8 2 - 2 8 5 , S. 2 9 4 (Hrsg.): Auswahl älterer und neuerer Gesänge, 295, S. 5 0 7 - 5 0 8 u. 5 5 2 - 5 5 4 . Dorpat 1803: Brüder, seht! im Rosenkleide [...], LITERATUR: Hupel 4, 1782, 17. — L . v. Bergmann: S. 1 0 1 1 0 2 ; Aus ie dem Auge strahlt [ . . . ] , S. 111 Rede bei dem Sarge eines Patrioten, des Wohlgeborenen Herrn ~ [...] den 25. Nov. 1792 gehalten, [Ge.]; w i e d e r in: Martin Asmuss (Hrsg.): Riga 1792; auch u.d.T.: Ober-Wettherrn der Dionysiaca, Dorpat 1814, S. 23 u. 169. — In: vormaligen Magistrats-Verfassung der Stadt Riga. — Grave: Magazin 1816: Taufrede, im Spätherbst Herders Briefe zur Beförderung der Humanität, 6te 1813 gehalten, S. 22 — 3 2 ; Das Vater Unser als Sammlung. — Rötger 1799. — Recke/Napiersky. — Gebet bey einer Taufe im Kriegsjahre 1812, R . Berens: Geschichte der seit hundert und fünfzig S. 221—222; Grabrede auf den Propst Pegau, aus Jahren in Riga einheimischen Familie Berens aus Rostock, nebst Beiträgen zur neuesten Geschichte dem Lettischen, S. 282—289 [vgl. —> F. Brosse]. der Stadt Riga, Riga 1812, 20 - 30. - Meusel 1816, - In: Grave: Magazin 1817: Wie ein Landprediger seiner lettischen Gemeinde die vom livländi1, 326. - K. G. Sonntag: Formulare, Reden und schen Oberconsistorium angedeutete kurze fassliche Ansichten bei Amtshandlungen, Bd. 1, neu geordNachricht von Luthers Kirchenverbesserung gab, nete u. verb. Aufl. Riga 1818, 2 1 5 - 2 1 9 . - Der S. 334—339; Heilung eines vom Teufel BesesseBerenssche Kreis in Riga. In: Der Zuschauer 1853. - Inland 1853, 879. - Sivers 1855, 6 0 - 6 7 . - nen, S. 3 7 8 - 3 8 3 . - In: Grave: Magazin 1818: S. 13—24; Lob christlicher EinRig.Stadtbll. 1855, 398. - C. H. Gildemeister: Jo- Abendmahlsrede, hann Georg Hamann's, des Magus in Norden Leben falt, nach einem alten Kirchenliede mit geringer und Schriften, Bd. 3, Gotha 1857. - DarmstädtiVeränderung, S. 63 — 65; Abendmahlsrede, aus sche allg. KirchenZt. 1859, No. 46. - Eckardt dem Lettischen, S. 118 — 126. - Vortrag bey der 1870, 74. - J. W. A. Eckardt: Livland im 18. Jh. neunten General-Versammlung der Rigischen Umrisse zu einer livländischen Geschichte, Bd. 1, Bibel-Gesellschafts-Abtheilung (über TractatenLeipzig 1876, 4 9 6 - 5 0 0 . - Böthfvihr 1877, 2 1 8 Gesellschaften). In: Neunter Bericht der R i g i 20. - Bienemann 1886, 7 - 11. - J. C. Berens: schen Bibel-Gesellschafts-Abtheilung, Riga Raths- und Oberwettherr, geb. 7. October 1729, gest. 19. Nov. 1792. In: BM 35, 1888, 1 - 19 1822, S. 2 3 - 3 2 . — Nachruf an den Freund. In: [Biogr. ~s bis zur Abreise Herders aus Riga 1769, Karl L u d w i g Grave, R i g a 1840, S. 23 beschreibt insb. das Verhältnis von ~ zu Johann [Denkschrift]. — Germanisch-slawischer oder letGeorg Hamann], - Otto 1896. - Goedeke 4/2, tischer Sprachstamm. Lettisch, livländischer Dialekt. 682. - Buchholtz 1921. - Behrsing 1928, 44. - In: Heinrich M e y e r (Hrsg.): GutenbergsSchaudinn 1937, 120. - Seuberlich 1938, 1, 9. Album, Braunschweig 1840, S. 3 2 0 - 3 2 1 [reFriedrichs 1967. - Kosch. - DBBL 1970. - ADB 2. - NDB 2. - Redlich 1989. - DBA 83, 369 - ligiöse Betrachtung, lett. u. dt.]. — Alphabetisches Verzeichnis der Gonsistorial-Erlasse von 1843 375; II 101, 416. - BaBA 25, 3 8 2 - 3 9 1 . bis 184 7, R i g a 1848. - Dem Jugendgenossen, Berent, J o h a n n T h e o d o r dem Amtsgenossen, dem Altersgenossen, Riga * 3 1 . 5 . 1 7 8 4 / 8 9 R i g a (L), f 2 7 . 6 . 1 8 6 6 R i g a , 1856 [G.]. - Beitr. zu den GratSn. der lett.ψ Sunzel (L); Vater: Johann Theodor B . , literär. Ges. 1852 u. 1855, Pr., zahlr. lett. Kaufmann, Gildenältester in R i g a (B. urspr. Schriften u. Ubers.; freie lett. Bearb. v. Predigerfam. aus Tilsit); M u t t e r : Ursula, geb. Heinrich Zschokke: Die Branntweinpest. — Veröfftl. in der lett. Presse (u.a. Lat.Aw. J e Haffstein, ) | ( Holst. 1 7 9 3 - 1 8 0 3 Domschule in R i g a , 1 8 0 3 - 1 8 0 6 lgava); Ubers., u . a . W e r k e v. Johann Peter Theol. Studium in Dorpat, 1 8 0 8 - 1 8 5 0 Pfarrer Hebel, literar. Beitr. des lett. Kalenders in in Sunzel. oo 3 1 . 5 . 1 8 0 9 Natalie Christine R i g a . BRIEFE:

Rosenplänter ( 1 7 9 0 - 1 8 4 7 ) , Schwester v. —>J. H R S G . : F. W . W a g n e r : Lexikographische BeiRosenplänter. Erzog u. unterrichtete neben träge. In: Magazin der lettisch-literärischen seinen eigenen vier Kindern noch weitere Gesellschaft 10/3, Mitau 1855, S. 1 - 7 1 . Jungen, Mitgl. der R i g a e r Bibeiges., 1823 LITERATUR: Recke/Napiersky. — Rig.Stadtbll. 43, Mitstifter der lett.-literär. Ges., 1 8 2 3 - 1 8 3 8 1858. - A. Döbner: Nekro. In: Magazin der letderen Sekretär, 1845 — 1851 deren Direktor flir tisch-literärischen Gesellschaft 14/1, Mitau 1869,

183

Bergengruen

9-21. Rig.Biogr. 1884, 3, 28 f. Alb. Acad. 1889. - Goedeke 7, 498; 15, 74. - Holst 1909, 8. - Zeiferts 1922, 321. - Prande 1926. Hehn 1938, 9, 10, 25 f., 29, 154 f. - Lat.lit. 1965. Kosch. - D B B L 1970. - Unams 1975. - Ottow/ Lenz 1977. - Redlich 1989. - Lat.biogr. 1992. DBA 83, 404 - 408. - BaBA 26, 1 - 18.

Bergen, Peter —> Dobbert(-Dobrejeff) Bergengruen, Sigber)

Siegfried

(Ps.

Quidam;

* 1 6 . 4 . 1 9 0 0 / 0 1 R i g a (L), f 16.4.1942. Fam.name stammt wahrscheinlich a. d. S c h wed. Hauptschriftleiter der Pressedienst-Transaktion in Berlin, 1 9 3 0 R e d a k t e u r der Zs. D e r Zeitschritt in Berlin u. arbeitete mit deren Hrsg. —> R . D o b b e r t zus., M a i bis J u n i 1 9 3 2 kurzzeitig Chefredakteur der Zs. Eheglück und Liebesleben. Natur und Leben. Monatlich ersch. Zs. für freie Menschen und für L e bensreform. 1 9 3 2 in Berlin-Friedenau R e dakteur b. D i e W e l t ein R o m a n . Illustrierte W o c h e n Z s . fur jedermann. W E R K E : Gegen den Strom, R i g a 1 9 2 9 ( R o manbibliothek der „ R i g a am Sonntag" 8); Berlin 1 9 3 4 (Neue F r a u e n R e . 30). - Die Erotik im russischen Volksleben. I n : Eheglück und Liebesleben. Monatlich erscheinende Zs. für freie Menschen 1/3, Berlin-Halensee 1929, S. 7 0 - 7 1 . — Liebestechnik und Liebeskunst. In: Eheglück und Liebesleben 1/4, 1929, S. 1 0 6 107. - Du gehst zu Frauen ... ?! Gedanken über Nietzsches Stellung zu Liebe und Ehe. I n : E h e glück und Liebesleben 2/1, 1930, S. 9 - 1 1 . Ehe- und Liebesleben bei den Eskimos. I n : E h e glück und Liebesleben 2/2, 1930, S. 5 4 - 5 5 . Eifersucht und Untreue. Wege zu ihrer Bekämpfung. In: Eheglück und Liebesleben 2/3, 1930, S. 7 8 — 80. — In: Eheglück und Liebesleben 2/ 5, 1 9 3 0 : U P s . Q u i d a m : Körperkultur und Erotik, S. 129 — 131; Gibt es einen europäischen Mädchenexport, S. 1 4 0 - 1 4 3 . - In: Eheglück und Liebesleben 2/6, 1 9 3 0 : Das Recht auf Liebe! Grundsätzliches über außereheliche Liebesbeziehungen, S. 161 — 1 6 3 ; U P s . Q u i d a m : EheKuriositäten [...], S. 1 7 8 - 1 8 0 ; Forts. 2/7, 1930, S. 2 1 0 . — Noch einmal Nacktkultur! In: Eheglück und Liebesleben 2/7, 1930, S. 2 2 1 . Lola Montez die Geliebte Ludwigs I. von Bayern. I n : Eheglück und Liebesleben 2/7, 1930, S. 2 0 2 - 2 0 4 ; Forts. 2/8, 1930, S. 2 3 6 - 2 3 8 ;

Forts. 2/9, 1930, S. 2 6 4 - 2 6 6 ; Forts. 2/10, 1930, S. 2 9 6 - 2 9 9 ; Forts. 2/11, 1930, S. 3 2 8 3 3 0 . — In: Eheglück und Liebesleben 2/8, 1 9 3 0 : Freikörperkultur und Rhythmik als Brücke zu einer ethischen Gesundung, S. 241 —242; UPs. Q u i d a m : Reform des Ehescheidungsrechts, ein Gebot der Stunde, S. 2 4 3 - 2 4 4 ; Forts. 2/9, 1930, S. 2 7 4 - 2 7 5 . - UPs. Q u i d a m : Die Erotik in der Kunst. I n : Eheglück und Liebesleben 2/ 12, 1930, S. 3 6 7 - 3 6 8 . - Mata Hari, die Meisterspionin. In: Eheglück und Liebesleben 2/12, 1930, S. 3 6 1 - 3 6 3 ; Forts. 3/1, 1931; Forts. 3/ 2, 1931, S. 3 9 - 4 1 ; Forts. 3/3, 1931, S. 7 2 73. — I n : D e r Zeitschritt. Monatsschrift für moderne M e n s c h e n 1/1, Berlin-Halensee 1 9 3 0 : Roboter! Der künstliche Mensch marschiert, S. 3 — 5 ; UPs. Q u i d a m : Der Tanz erobert die Bühne! Begründung einer „ Chorischen Bühne " in Berlin, S. 14—15; U P s . Sigber: Max Schmeling vor und nach einem Grosskampf, S. 12 — 13. — In: D e r Zeitschritt 1/2, 1 9 3 0 : Kunsttagungen im Sommer 1930, S. 3 6 - 3 8 ; U P s . Sigber: Neues vom Tonfilm, S. 4 1 — 4 3 ; UPs. Q u i d a m : Bestrahlungswunder, S. 4 3 - 4 5 . — Kampf in Masken. Ein Berliner Kriminalroman. In: D e r Zeitschritt 1/2, 1930, S. 5 4 - 5 6 , Forts. 1/3, 1930, S. 8 4 88 [Ersch. eingestellt]. - Wohin steuern die Berliner Theater? In: D e r Zeitschritt 1/3, 1930, S. 7 1 - 7 3 . - U P s . Q u i d a m : Sexuelle Frühreife und Kriminalität. In: Eheglück und Liebesleben 3/2, 1931, S. 3 7 - 3 8 . - I n : Eheglück und Liebesleben 3/3, 1 9 3 1 : U P s . Q u i d a m : Die Adamiten und Nacktbeter als Vorläufer unserer heutigen Freikörperkultur, S. 6 8 - 7 0 ; Eine galante Frau von heute ...! S. 7 3 ; Forts. 3/4, 1931, S. 1 0 8 - 1 1 0 ; Forts. 3/5, 1931, S. 1 3 8 - 1 4 0 ; Forts. 3/6, 1931, S. 1 7 2 - 1 7 4 ; Forts. 3/7, 1931, S. 2 0 2 - 2 0 4 ; Forts. 3/8, 1931, S. 2 3 5 2 3 7 . — U P s . Q u i d a m : Die Töchter der Liebe. Ein Besuch bei den „Ouled Nails" von Algerien. In: Eheglück und Liebesleben 3/4, 1931, S. 1 0 0 101. - U P s . Q u i d a m : Natürliche Aktkunst. In: Eheglück und Liebesleben 3/5, 1931, S. 1 3 2 133. — In: Eheglück und Liebesleben 3/6, 1 9 3 1 : Gedanken zum Kampf gegen den $218, S. 1 6 4 - 1 6 5 ; U P s . Q u i d a m : Die Vielehe der Mormonen. Eine kulturgeschichtliche Plauderei, S. 1 7 0 - 1 7 1 . - U P s . Q u i d a m : Wochenende und Freikörperkultur. Vorschläge zur Enveiterung des Nacktkultur-Gedankens. In: Eheglück und Liebesleben 3/7, 1931, S. 1 9 6 - 1 9 8 . Laientanz als Weg zu Kraft und Schönheit. In: Eheglück und Liebesleben 3/9, 1931, S. 2 6 2 - 2 6 4 . -

Bergengruen UPs. Quidam:

184 Heilgymnastik

als Mittel

gegen

Berufsleiden. In: Eheglück und Liebesleben 3 / 12, 1931, S. 3 5 9 - 3 6 1 . - In: Er und Sie 1/1, 1 9 3 1 : U P s . Q u i d a m : Die Kunst, schön zu sein ... Eine Betrachtung über die Verschiedenartigkeit der Schönheitspflege und ihre Entstehungsgeschichte, S. 6—8; Sie verlieren 21600 Mark durch Warten ! Beschleunigungsmittel als Verzögerungsgründe, S. 9 — 1 0 ; Der moderne Tanz — und Schlager, die

ihn begleiten, S. 1 6 - 1 7 .

mit Konrad Linz:

Der Dornenweg des letzten Zaren. Unter Benutzung des authentischen Materials geschrieben,

Berlin 1931 (Deutsche illustrierte R.-Bibliothek 8) [wurde aufgenommen in die „Liste der auszusondernden Literatur", hrsg. v. d. Dt. Verwaltung fur Volksbildung in der sowjetischen Besatzungszone, 1. Nachtrag, Berlin 1947], - Teufel im Gottesland, Berlin 1931 (Deutsche illustrierte R.-Bibliothek 4) |R.J. Wie sie sich finden ... Allerlei Wege zum Glück. I n : E r u n d Sie 2 / 1 , 1 9 3 2 , S. 6 - 8 . - Wer liest was? Eine Umfrage. I n : E r u n d Sie 2 / 4 , 1 9 3 2 ,

S. 1 0 0 - 1 0 2 . - In: Wilhelm Kramer (Hrsg.): Eheglück und Liebesleben. Natur und Leben. Monatlich erscheinende Zs. für freie M e n schen und für Lebensreform 4/7, Berlin; Bielefeld 1932: UPs. Quidam: Aus der Ge-

ÜBERS.:

Alexej Tolstoj: Wolga-Α benteuer, o.O.

1931. HRSG.:

o.O. o.J [Zs.]. Kosch. - Redlich 1989. - BaBA 26,

Die Aufklärung,

LITERATUR:

436. Bergengruen, Werner M a x Oskar Paul * 16.9.1892 Riga (L), f 4.9.1964 BadenBaden, φ Stadtfriedhof Baden-Baden, ev. konvertiert kath.; Vater: Paul B., Dr. med., seit 1904 in D d . , die Vorfahren der Fam. waren urspr. aus Schweden ins Baltikum eingewandert; Mutter: Helene, geb. von Boetticher; Großonkel v. —> H . v. Sadowsky. Schulbesuch in Riga u. 1 9 0 3 - 1 9 1 0 auf Wunsch des Vaters Gym. Katharineum in Lübeck, 1908 ersch. erstmals Ge. v. ~ in einer regionalen Zt., 1909 U m z u g der Fam. nach Marburg/Lahn, 1911 bis Aug. 1914 Studium versch. Fächer u. a. Jura, Gesch., Theol., Germanistik, Kunstgesch., in Marburg, M ü n chen u. Berlin, 1913 Reise nach Italien, 1914—

1918 als Freiwilliger im Krieg auf dt. Seite, 1919 Oberleutnant in der Stoßtruppe der Bait. Landeswehr gegen die R o t e Armee, oo 4.10. 1919 Charlotte Hensel; 3 Kinder. Seit 1919 schichte der Heiratsanzeige. Eine Plauderei, S. 1 6 3 ; journalistische Tätigkeit u.a. in Memel u. Sexualberatung als Zeitproblem, S. 168 — 169. — Tilsit, 1 9 2 0 - 1 9 2 2 Schriftleiter der Ost-InforNacktkultur und sexuelle Erziehung. I n : W i l h e l m mation u. des Ost-Expreß in Berlin, hier BeKramer (Hrsg.): Eheglück und Liebesleben. kanntschaft mit Zuckmayer, seit 1922 Natur und Leben. Monatlich erscheinende Zs. Wohnsitz in Berlin, seit 1924 freier Schriftfür freie Menschen und für Lebensreform 4/8, steller u. Ubers, in Berlin, im gleichen Jahr Berlin; Bielefeld 1932, S. 1 9 4 - 1 9 5 . - Männer Geburt seiner ältesten Tochter Luise, der spämachen Geschichte. Retter aus deutscher Not von teren Hrsg. seiner Werke, seit 1925 HauptHermann dem Cherusker bis Adolf Hitler. 11 schriftleiter der Bait. Bll., 1 9 2 7 - 1 9 2 8 auf Kapitel deutscher Geschichte. Den historischen Burg Weißenstein (Bayerischer Wald). NachQuellen nacherzählt, Berlin 1933 (Deutsches dem er schon seit Jahren geistig im Kath. lebte, Volksbuch 2) [wurde aufgenommen in die konvertierte ~ 1936 (wie Ida F. Görres (1901 — „Liste der auszusondernden Literatur", hrsg. v. 1971) u. —> E. Schaper im Sinne einer überMinisterium f. Volksbildung der D D R , 3. konfessionellen Einheit): „Was im ProtestanNachtrag, Berlin 1953]. — Grit hat die Wahl, tismus zu mir gesprochen hat, das ist nie etwas Berlin 1934 [R.J. - Um 17 Millionen, Berlin anderes als das namentlich im Luthertum noch 1934 (Moderne Bücherei 26) [KriminalR.]. — immer weitgehend vorhandene Erbe der alten, Die Puppen des Maharadscha, Berlin 1934 ungeteilten Kirche. Aber wie hätte ich mich (Große KriminalRe. 1); Ausz. in: Die Welt mit einem Bruchstück zufrieden geben sollen, ein R o m a n . Illustrierte WochenZs. für jeder- wenn ich das Ganze haben sollte?" 1936— mann 1, Berlin-Friedenau 1932 [1.-5. Kapi- 1942 Solln b. München, ausgebombt, 1937 tel] . — Geheimanschluss 666, Berlin 1936 (50 Ausschluß a. d. Reichsschrifttumskammer u. Pfennig-Kriminal-R. 46). — Das Geheimnis des Schreibverbot, z.T. begrün, durch seine Ehe Irokesen, Berlin 1936 (50 Pfennig-Kriminal-R. mit einer Jüdin, offizielle Begründung: „da Sie 45). — Vampyr von Gorno-Ul, B e r l i n 1 9 3 6 (50 nicht geeignet sind, durch schriftstellerische Pfennig-Kriminal-R. 43). Veröffentlichungen am Aufbau der deutschen

185 Kultur mitzuarbeiten". W e i t e r e Veröfftl. nur mit Sondergenehmigungen, verstand sich als Angehöriger der „inneren Emigration" (vgl. ->· F. Thiess), 1 9 4 2 - 1 9 4 6 Wohnsitz in Achenkirch in Tirol, 1 9 4 6 mit Unterstützung v. Freunden nach Zürich gelangt, dort Aufenthalt bis 1958, 1 9 4 6 Übergabe der B u c h rechte an den Züricher Verl. D i e Arche, W i n t e r 1 9 4 8 / 4 9 in R o m , seit 1 9 5 8 in B a d e n Baden, 1 9 5 8 Dr. h.c. der U n i v . M ü n c h e n , 1 9 5 8 Berufung in den Orden P o u r le Merite (nach dem Krieg v. T h e o d o r H e u ß wieder aufgerichtet), Mitgl. mehrerer wiss.-literar. Vereinigungen: Bayerische Akad. der S c h ö n e n Künste, Deutsche Akad. für Sprache u. D i c h tung, Akad. der Wiss. Mainz, Berliner Akad. der Künste, Akad. für Menschenrechte, P E N Club. 1 9 4 8 Wilhelm-Raabe-Preis Braunschweig, 1957 Großes Bundesverdienstkreuz, 1 9 6 2 Schiller-Gedächtnispreis Land B a d e n Württemberg. Kontakt u. a. mit Ida F. Görres, —> B . Goetz, —> R . v. Hoerschelmann, —> O . Frhr. v. Taube, —»• W . Unverhau, —> S. v. Vegesack, innige Freundschaft mit Oda Schaefer. ~ verf. 11 R e . , über 2 0 0 E n . , ca. 5 0 0 Ge. NACHLASS: Literaturarchiv Marbach (Compendium Bergengruenianum); hier wird auch eine Diskette aufbewahrt, die die bisher weitgehend ungedr. T e x t e v. 2 9 Heften enth., in denen ~ heimlich „Denkresultate", R e f l e xionen über die Nazizeit, festhielt. W E R K E : Baltische Erzähler. I n : Baltische B l l . , Berlin, N r . 50 v. 1 5 . 1 2 . 1 9 2 1 . - Das Gesetz des Atum. Roman. In: Frankfurter Z t . , 1 9 2 2 ; Sepdr. (III. R o l f v. Hoerschelmann), M ü n c h e n 1 9 2 3 (Sindbad-Bücher 10) [Charlotte B e r gengruen gewidmet]; Zürich 1 9 4 7 ; N a c h w . Marianne W ü n s c h , Liz.ausg. Frankfurt/M 1987 (Suhrkamp-Tb. 1 4 4 1 ; Phantastische B i bliothek 196) [phantastisch-okkulter R . ; die Handlung baut sich zum Teil auf einer originellen Paraphrase des Märchens v. den Siebenmeilenstiefeln auf; Klapp, d. Ausg. Frankfurt/M 1 9 8 7 : „ ( . . . ) N a c h dem berühmten Vorbild (Ε. T . A. Hoffmann) in .Nachtwachen' eingeteilt, erzählt der R o m a n die unerhörte Geschichte eines kurländischen Studenten, der durch seinen Onkel, einen alten Einsiedler und Sonderling, die Bekanntschaft des unheimlichen Professor Reepschläger ( . . . ) macht, der Forschungen in den alchimistischen

Bergengruen und arkanischen Künsten betreibt. N a c h und nach wird der lebensstarke j u n g e M a n n in einen Bannkreis von Mysteriösem und U n geheuerlichem gezogen, nicht zuletzt, weil er sich leidenschaftlich in Beate verliebt, die schöne Frau des Professors. Sie wird von ihrem M a n n eifersüchtig bewacht, und in der H o f f nung, ihr n a h e k o m m e n zu können, wird der Protagonist zum Helfer des Professors bei dessen ungeheuerlichen Experimenten, die uralte ägyptische Geheimlehren ebenso einzuschließen scheinen wie seltsame Berichte aus R u ß l a n d von grauenvollen, unerklärlichen Todesfällen ( . . . ) . " ] . — Rosen am Galgenholz. Geschichten vom anderen Ufer, Berlin 1 9 2 3 [ N n . ; Harald v. Rautenfeld zugeeignet; enth. Die Perle; Das Sargassomeer; Das schwarze und das weiße Pferd; Träume; Das Amulett; Brief eines Freundes; Rosen am Galgenholz; Grellbusch; Die Ausrottung des Menschengeschlechts; Die Fahrt des Herrn von Ringen; König Yisi«]. — Schimmelreuter hat mich gössen. Drei Erzählungen, München 1923 [enth. außerdem Das Haus zu den sieben Rosen; Die Wölfin; romantische E n . auf hist. Hintergrund, u.a. der Umgestaltung der alten Werwolfssage]; Sepdr. der Titelerzählung, hrsg. v. Gustav Lauteschläger, Bielefeld 1 9 2 6 (Deutsche Lesebogen 176) [Schulausg.]; Bielefeld; Leipzig 1 9 3 3 ; ebd. 1 9 3 8 ; ebd. 1 9 3 9 ; ebd. 1 9 4 0 ; ebd. 1 9 4 1 ; ebd. 1943. - In: Baltisches Dichterbrevier 1 9 2 4 : Das Warenhaus, S. 1 1 8 - 1 1 9 [G.J; Ghasel, S. 120 [G.J; Der Baumeister (Aus einem Mysterienspiel „Totentanz "), S. 121 — 122. - In: J b . und Kalender des Deutschtums in Lettland 1925, R i g a 1 9 2 4 : Die Stunden, S. 1 4 ; Mädchenlied im Frühling, S. 130 [Ge.]. — Zur russischen Wirtschaft. In: N R 34/1, 1925, S. 1 3 1 - 1 4 0 . - Das Brauthemd. Drei Novellen, Frankfurt/M 1 9 2 5 (Iris-Bücherei 2 ) ; Hamburg um 1 9 4 3 (Feldpostausg.); ebd. 1 9 4 3 (Hanseaten-Bücherei) [Else Luthmer zugeeignet; enth. außerdem Glück und Geigenspiel; Der Verjüngungstrank]. — Nachwort. In: Herbert von Hoerschelmann (Ubers.): Fedor M . D o s t o j e w s k i j : D e r Idiot. (Eine) Erzählung (in vier Teilen), Leipzig 1925, S. 9 7 5 - 9 8 3 (Epikon 11); Berlin u.a. 1 9 3 3 ; ebd. 1959, S. 6 4 3 - 6 4 8 ; M ü n c h e n 1967, S. 8 6 9 - 8 7 6 ; 2 . - 5 . Aufl. ebd. 1 9 7 7 - 1 9 8 1 . mit Wilhelm M e y e r Förster: Der Retter des Zaren. Komödie in 5 Akten, Berlin 1 9 2 5 [Typoskr.; U A 1925 Stadttheater Hannover; spielt in R u ß l . zur Zeit, als die Leibeigenschaft aufgehoben

Bergengruen w u r d e ] . - Das große Alkahest. Roman, BerlinCharlottenburg 1926; ebd. 1929 (Jahresreihe für den Volksverband der Bücherfreunde 7/3); veränd. u. erw. Ausg. u . d . T . : Der Starost. Roman, Hamburg 1938 [spielt i m Baltikum innerhalb seiner spezifischen politischen, ständischen u. sozialen Gegebenheiten; Klapp. Ausg. M ü n c h e n 1951: ~ „ ( . . . ) erzählt hier die Geschichte vom verlorenen Sohn, der nicht wieder ins Elternhaus zurückfindet. Die Mutter stirbt vor Gram, sein Vater, der Starost von Karp, rechtlich und unbeugsam, ein König auf seinem kurländischen Besitz, bezähmt seinen Stolz und opfert ein Vermögen, u m den Verschollenen zurückzuholen. Die Braut, erst verwickelt in die Intrige, die den Geliebten dem Elternhaus entfremdet, und k a u m höher eingeschätzt denn als Verführerin, erweist sich als eine Frau, die in der Vereinsamung ihres Herzens zu sich selber findet. Auch der Starost, den die Erschütterung vorübergehend Hilfe suchen läßt bei einem Scharlatan, der mit mystischen Kräften M e n schen zu binden und zu lösen vorgibt, kehrt zurück zu sich selbst und zu seiner Alterseinsamkeit. Denn der vermeintlich Unversöhnliche, den nur das verzeihende W o r t nicht erreicht — der verlorene Sohn kehrt nicht mehr heim. Ein B u c h der Irrungen und menschlichen Unzulänglichkeit — aber auch ein Loblied auf die versöhnende Macht der Liebe und die heilende Kraft der Innerlichkeit."; Übers, ins Ital., Niederl.J; einm. Ausg. ebd. 1938 (Deutsche Hausbücherei 725); Zürich 1951; ebd. 1958; ebd. 1960; Liz.ausg. M ü n c h e n 1951; ebd. 1954; ebd. um 1963; Bonn 1951; Graz, W i e n 1952; Liz.ausg. Hamburg 1953; Liz.ausg. Saarbrücken 1953; Darmstadt u . a . 1960; Frankfurt/M; Hamburg 1963; Liz.ausg. Gütersloh 1964; ebd. u m 1970; Luzern; Z ü rich 1969. - Das Kaiserreich in Trümmern. Roman, Leipzig 1927 [hist. R . u m Theoderich den Großen]. - Das Buch Rodenstein (Hl. Georg Poppe), Frankfurt/M 1927 [Wdg. Charlotte Bergengruen; vorangestelltes Zit.: „ ,- und schwur bei den Lebendigen von Ewigkeit zu Ewigkeit, daß hinfort keine Zeit mehr sein soll.' Offenbarung St. Johannis 10, 6"; enth. Eingang; Tod, Leben, Ahertod und Aberleben des Herrn von Rodenstein; Die Grenadiere; Der Wachtmeister und die Prinzessin aus dem Morgenlande; Die Zigeuner und das Wiesel; Die Geschichte der drei Hopfenhändler; Rudolf von Ro-

186 denstein und die wilden Weibchen; Der Schlafwandler; Der tolle Schmied; Die zwei Frauen des Herrn von Rodenstein; Das wütende Heer; Die wilden weißen Heiden und die wilden weißen Selben; Unsere liebe Frau im Forst; Kirschwassergeschichte; Anno Santo; Das Fräulein auf dem Rodenstein; Der schlesische Knabe; Die Männer im Schnellertsberge; Die Bücher aus der Truhe; Der Mann aus der Haal; Der Fluch der Frau von Rodenstein; Ausgang]; neue erw. Fass. Zürich 1950 [Anno Santo hier u . d . T . : Das heilige Jahr]; ebd. 1951; 9. Aufl. mit III. R o b e r t W y s s ; m. Aufl., zuletzt ebd. 1978; M ü n c h e n 1950; ebd. 1951; ebd. 1963 (dtv 163); Liz.ausg. Graz 1950; Innsbruck 1950; Berlin u . a . 1959; Bonn u m 1967; m . d . U . : Unheimliche Geschichten, Frankfurt/M; Leipzig 1996; Nachdr. ebd. 2002; Nachdr. ebd. 2005 (InselTb. 1793) [geschrieben nach einem längeren Aufenthalt in Lindenfels (Odenwald) 1925/26 u. 1942 u m 8 Stücke e r w . : Die Zwillinge aus Frankreich; Fröhlich und die beiden Frauen; Der Baumeister und die Kapsel; Die Holtzschen Erben; Die Steine; Die schöne Frau Amanita; Die Magd im Felsenhaus; Die Dachser]; Teilausg. u . d . T . : Die Zigeuner und das Wiesel. Geschichten; Graz u . a . 1956; Fr.i.Br. 1956 [Die Grenadiere; Die Zwillinge aus Frankreich; Rudolf von Rodenstein und die wilden Weibchen; Geschichte der drei Hopfenhändler; Die Zigeuner und das Wiesel; Der Mann aus der Haal; Unsere liebe Frau im Forst; Die Schlafwandler; Die Holtzschen Erben; Die Steine; Die Magd im Felsenhaus]; Teilausg. u . d . T . : Werner Bergengruen liest zwei Rodensteingeschichten. Der Mann aus der Haal. Die Zigeuner und das Wiesel, Fr.i.Br. 1963; ebd. 1964; ebd. u m 1970 [Sprechplatte]; Teilausg. u . d . T . : Die Zigeuner und das Wiesel (III. W i l h e l m Eigener), Gütersloh 1955 (Dein Leseheft 85); wieder in: B e g e g n u n g mit T i e ren. Drei moderne Erzählungen, bearb. v. Alfred Carl Groeger, Hamburg 1966, S. 3 — 10; ebd. 1978 (Hamburger Lesehefte 108); w i e d e r in: Gretl Voelter (Hrsg.): Das große Buch der Tiergeschichten (III. Maria R e h m ) , Innsbruck; Frankfurt/1966, S. 1 0 8 - 1 1 6 . — Wimkeimann in Triest, Bielefeld 1928 [Schulausg.]; u . d . T . : Die letzte Reise. Novelle (III. Hanny Fries), Zürich 1950; 5. Aufl. ebd. 1960; m . d . U . : Erzählung, Graz u . a . 1950 (Dichtung der Gegenwart 1); Schulausg. M ü n c h e n 1961; w i e der i n : Novellen u m W i n c k e l m a n n (Nachw. Heinz Berthold), Mainz 1993, S. 7 - 4 0 (Bei-

187 träge der Winckelmann-Ges. 20). — In: B M 60, 1929: R e z . Siegfried v. Vegesack: Liebe am laufenden Band, S. 6 9 7 - 6 9 9 ; Nation und Geist. Gedanken zu Arnold Bronnens Roman „O.S. " S. 726 — 733. — Uber die Brandung hinaus. In: Reclams Universum 45/32 (2. Halbbd.), 8 . 5 . 1 9 2 9 , S. 716 [G.]. - Spuk im Odenwald. In: R e c l a m s Universum 45/49 (2. Halbbd.), 5 . 9 . 1 9 2 9 , S. 1 0 5 5 - 1 0 5 8 . - Mondstein. In: Mondstein. Magische Geschichten. 20 Novellen, Berlin 1930, S. 5 6 - 6 0 . Capri, Β erlin-Wilmersdorf 1930 (Die Anth. Flugbl. 10) [Ge.-Zyklus; als Ms. gedr.; aufgenommen in Die verborgene Frucht, 1938]. — Herzog Karl der Kühne oder Gemüt und Schicksal. Roman, M ü n c h e n 1930 [geschrieben 1928 — 1929; Ort des Geschehens ist das 15. Jh. in Großburgund. Das R e i c h als Gottes Vorsorge und W i l l e steht i m Mittelpunkt. Karl d e m Kühnen, der sich berufen fühlt, es an sich zu reißen, steht der gelassene u. bescheidene Friedrich gegenüber]; Berlin 1935; neue Fass. u . d . T . : Herzog Karl der Kühne. Roman, Zürich 1940; ebd. 1950; 2. Aufl. ebd. 1951; ebd. 1955; ebd. 1959; Neuaufl. ebd. 1976; Hamburg 1943 [mit einer N a c h b e m e r k u n g : Uber mich selbst, S. 1 4 7 - 1 4 9 (vgl. aut. Nachw. zu Die Feuerprobe, 1933)]; Liz.ausg. ebd. 1943; Liz.ausg. Graz 1950; Gütersloh 1955; ebd. 1956; ebd. 1957; ebd. 1960; Frankfurt/ Μ 1959; M k d. Ausg. Hamburg 1943, o.O. 1999. - Der tolle Mönch. 20 Novellen, Berlin 1930 [Bruno u. Liso Goetz g e w i d m e t ; enth. Der tolle Mönch; Die drei Zeugen; Der Zwitter; Spitzbubennovelle; Musketengeschichte; Trivulzio und der König; Die Schildwache; Semyramis und die Königssöhne; Erzählung vom Zeitlichen und vom Eivigen; Novelle von den fünf Strophen; Der Vicomte d'Hussequin; Stabenhäuser; Geschichte Mohammeds, des jungen Sultans; Die Löwenkammer; Der Maler und der Edelmann; Der Flankierbaum; Der Schmuck; Der Verzauberte; Feurige Liebe; Weltkaiser Nisselmann der ErsteJ; Ausw. u . d . T . : Die Leidenschaftlichen, Hamburg 1939; 35.-55. Tsd. ebd. 1 9 4 1 - 1 9 4 3 ; Blindendr. Marburg 1947 [13 N n . ] . - Die Woche im Labyrinth. Roman, Stuttgart 1930 (Engelhorns R.bibliothek 1036/37). — Der goldene G r i f f e l . Roman, Zürich 1931 [geschrieben 1 9 2 7 - 1 9 3 0 ] ; M ü n c h e n 1931; 2. Aufl. ebd. u m 1940; vom Autor rev. Neuausg. Zürich 1962; M ü n c h e n 1962; Stuttgart; Hamburg 1962; R e z . v. Erik von Loewis. In: B H 1,

Bergengruen 1962/63, S. 48. — Zwieselchen im Warenhaus (ΙΠ. Karl Mahr), Stuttgart 1931; Hl. Alfred Jentsch, Frankfurt/M 1962 (HirschgrabenLesereihe 1/21); 2.-10. Aufl. ebd. 1 9 6 4 1979; Stuttgart 1980; III. Karin Lechler, Stuttgart; W i e n 1986; 2. Aufl. ebd. 1987. Zwieselchen im Zoo (III. Karl Mahr), Stuttgart 1931; mit III. Karin Lechler, Stuttgart; W i e n 1988. - Zivieselchen und der Osterhase (III. Karl Mahr), Stuttgart 1932; III. Marianne B a u mann-Scheel, ebd. 1951; III. Hildegund Kässhofer, W i e n 1959 (Die goldene Leiter 30); III. K. Lechler, Stuttgart; W i e n 1986; 2. Aufl. ebd. 1987; 3. Aufl ebd. 1991; u . d . T . : Geschichten vom Zwieselchen (III. Ingrid Kellner), M ü n c h e n 1976; 2. Aufl. ebd. 1978. - Zwieselchen und Turu-Me (III. Fritz Kredel), Stuttgart 1932. — Baedeker des Herzens. Ein Reiseverführer, Berlin 1932 [Vom Unfug des Reisens; Offener Brief an Kreiensen; Die Reise nach Pisa; Traubengeschichtchen; Herbste in Helmstedt; Kleiner Abstecher in den Kaukasus; Der Frühstückszwang; Lanze für das Fahrrad; Problematik in der Sommerfrische; Die Reise im Gürtelmantel; Das Normalschloß; Das Denkmal; Reise zu den Rothäuten; Die Baumschule; Der Schloßgarten; Bitten, Betteln und Beten; Lokalbahn im Süden; Entdeckung Trients; S.P.Q.R. ; Collegium Asinologicum; Wiedersehen mit Italien; Duplizität; Verbote; Postalisches Erlebnis; Jeder Deutsche nach Berlin!; Ausflug in die achtziger Jahre; Bücher auf der Straße; Hoppla, wir fahren!; Aus dem Osten ins Reich; Cor Germaniae; Die Stadt ohne Stufen; Morgenritt auf dem Steckenpferdchen; Rheinwärts; Flüsse im Westen; Spaziergang durch das herzogliche Nancy; Gedeck für weiland seine Hoheit; Polen in Lothringen; Erlöst und Unerlöst; Was man in der Jugend wünscht, hat man im Alter in Fülle; Fischer, Kinder, Einwanderer; Seitenblick auf Denkmäler; Sacrum Imperium; R e z . v. Otto von Taube. In: Zeitwende 8/2, 1932, S. 239 — 2 4 0 ] ; Neuaufl. u . d . T . : Badekur des Herzens. Ein Reiseverführer, Leipzig 1933 [Titel auf Drängen des Baedeker-Verl. geändert; neue Titel: Häusliche Wetterwarte; Ortschaften der Geheimnisse; Szöke Düna; Baden-Baden; Seefahrt ist not; Dornröschenschlaf; Bekenntnis zum Zahnstocher; Die Hochzeitsreisenden; Italien — so oder so?; Attischer Wind; For Revolution; Dem Rhein entgegen; Meine englischen Eindrücke; Zustände am Westpol; Statistisches über Hümpelburg; Badekur des Herzens; Der romantische Wanderer; Fechten und Reisen; Der Heilmeister, die andere

Bergengruen Zeitvaluta und die Heimkehr von Hümpelburg]; n e u e Fass. Z ü r i c h ; M ü n c h e n 1956; 2.-6. Aufl. ebd. u m 1 9 6 0 - 1 9 7 6 ; B o n n 1956; Berlin u . a . 1959; 2. Aufl. ebd. 1962; 3. Aufl. ebd. 1963; Ausz. i n : B a d e n - B a d e n (111. Fee Schlapper), Stuttgart u . a . 1968, S. 5 4 - 5 7 ; Ausz. u . d . T . : Südsehnsucht. Erzählungen, hrsg. v. Arnos Winteler, Birsfelden 2001 [mit e i n e m Beitr. v. S. Harsch u. einem Beitr. v. A. W i n t e l e r (S. 5): „ W e r n e r B e r g e n g r u e n sieht m e h r als n u r das Offensichtliche. H i n t e r seinen B e o b a c h t u n g e n verbirgt sich das Eigentliche. Das ursprüngliche Italien zeigt sich nicht (nur) an den g r o ß e n Kulturdenkmälern, den b e r ü h m t e n Landschaften oder der politischen Vergangenheit u n d Gegenwart, sondern vielmehr i m V e r b o r g e n e n . Bergengruen hat es geschafft, hinter die Fassaden zu blicken. Schonungslos, aber liebvoll erzählt er v o n den Bettlern, Eseln u n d Zahnstochern, schmunzelt über U n z u l ä n g lichkeiten u n d hält standhaft an der Vorstellung ,seines' Italiens fest - stets getragen v o n der Liebe zur südlichen Halbinsel."]. - Die Vergeltung. In: Stecowa. Phantastisches u n d Ubersinnliches aus d e m W e l t k r i e g (111. A. Paul W e b e r ) , Berlin 1932, S. 1 0 3 - 1 1 4 [E.]. - Der Wanderbaum. Gedichte, Berlin; Leipzig 1932 (Die blaue R e i h e 19—20) [Agi Feldmann gew i d m e t ; a u f g e n o m m e n in Die verborgene Frucht, 1938J. - In: B M H 1932: R e z . O t t o v o n T a u b e : Baltischer Adel, S. 705 u. Irmela Linberg: D i e f ü n f z e h n Kosaken, S. 709. — Die Feuerprobe. Novelle. Mit einem autobiographischen Nachwort, Leipzig 1933 [spielt in R i g a i m ausgehenden M A . H i m m l i s c h e u. irdische Liebe stehen im K a m p f m i t e i n a n d e r ; N a c h w . : Bekenntnis zur Höhle; „Jahreszeiten u n d W e l tenalter, menschliche Lebensläufe u n d V ö l kerschicksale sind mir U n t e r p f ä n d e r u n d W i derspiegelet ewiger O r d n u n g e n . A n diesen ist alles gelegen. N u r u n t e r ihrem Aspekt vermag ich d e n Beruf des Dichters zu begreifen; nicht als d e n ihres Anwalts, d e n n eines Anwalts bedürfen sie nicht; nicht als den ihres V e r künders, d e n n der D i c h t e r hat ja nicht zu lehren, sondern zu bilden; w o h l aber als den eines Offenbarmachers dieser ewigen O r d n u n g e n . U n d darf ich v o m i n n e r e n Sinn meines u n d j e d e n Lebens sprechen, so will ich i h n bezeichnen als einen i m m e r d a u e r n d e n Versuch, die ewigen O r d n u n g e n in d e n eigen e n W i l l e n a u f z u n e h m e n . " (Die Feuerprobe, Stuttgart 1991, S. 54).]; ebd. 1941; ebd. 1944;

188 Stuttgart 1942; zahlr. N a c h d r . ebd. 1 9 5 1 2004 ( R U B 7214); Blindendr. M a r b u r g 1954; R e z . v. Lutz Mackensen. I n : B M H 1933, S. 7 0 6 - 7 0 7 u. W i l h e l m B a c h m a n n . In: Z e i t w e n d e 15, 1938/39, S. 2 3 3 - 2 3 9 . - R e z . Else Frobenius: Väter u n d T ö c h t e r . In: B M H 1933, S. 1 2 0 - 1 2 1 . - Die Ostergnade. Novellen, Berlin; Leipzig 1933 [Der Apfel; Die Ostergnade; Der Kaiser im Elend; Nachricht vom Vogel Phönix]; Ausz. u . d . T . : Die Ostergnade. Der Kaiser im Elend, Berlin 1939; ebd. 1943 (Die Kunst des W o r t e s 9). - Zwieselchens große Reise (III. Fritz Kredel), Stuttgart 1933; ebd. 1958; u . d . T . : Zwieselchen auf großer Reise (111. K. Lechler), ebd. 1989. — Des Knaben Plunderhorn, Berlin 1933; ebd. 1934 [Feuilletons; H e r b e r t v. H o e r n e r g e w i d m e t ; enth. Vorbericht; Kunst unter dem Hammer; Anruf des Glücks aus der Teppichwelt samt einem Epilog; Die Sportberichte; Gesang im Ausverkauf; Oehmitzer Quargeln; Zustände am Westpol; Opfer im Walde; Sturmleitern! Enterhaken!; Apologie des Aberglaubens; Kleiner Exkurs über das Wetter; Kurzschlußgedanken; Meisterliches, Allzumeisterliches; Habent sua fata Ii belli; Vademecum für den Umgang mit Fettnäpfchenbesitzern; Die Mehlschwitze in der deutschen Epik; Rätselraten! Rätselraten!; Flora und Fauna; Himmelfahrt und Herrenpartie; Sermon zu Martini; Der Wahrheit eine Gasse; Die Rückkehr zur Natur; Bilanz des Nichtrechners; Die Silvesterlotterie; Der Eigenwert des Wortes; Anstreicher; Kleine Anfragen; Curiosa Eyrica; Uber Magdeburg ins Paradies; Professor Verner und die Lautverschieber; Ihre Sorgen möcht' ich haben!; Ausz. u . d . T . : Entdeckungen am Weltenrand. In: Das lachende H a u s b u c h . H u m o r e s k e n , Berlin 1935, S. 15 — 32. — Der Teufel im Winterpalais und andere Erzählungen, 1.-3. Aufl. Leipzig 1 9 3 3 - 1 9 4 5 N e u a u f l . Graz 1950 [Der Teufel im Winterpalais; L'Inconnue; Das Kollier; Puzzle und die Liebesprobe; Der Abenteurer; Der Dolch; Der Ritter; Sternenstand; Die Sultansrose; Die Väter und die Kinder; Das königliche Spiel; Kindheit am Wasser; Der Dichter und der Amokläufer; Die letzte Reise; Die sonderbare Feindschaft; Der Schacht; Die Schatulle; Die Mutter; Wetterumschlag]; Sepdr. der Titelerzählung u . d . T . : Der Teufel im Winterpalais. (Eine) Erzählung (III. Horst Lemke), Z ü r i c h 1947; ebd. 1949; 2.-11. Aufl. ebd. 1 9 5 3 1963; ebd. 1971; ebd. 1972; Liz.ausg. B o n n 1954; hrsg. v. Kate Pearl, L o n d o n ; N e w Y o r k 1964; hrsg. v. S. P. Wolfs, 1.-4. Aufl. Anis-

189

Bergengruen

terdam 1 9 5 7 - 1 9 6 7 (Meulenhoffs Slg. dt. - Die Rose von Jericho. Gedichte, Berlin 1 9 3 4 ; Schriftsteller 1 1 4 ) ; L o n d o n 1 9 7 3 ; Blindendr. ebd. 1 9 3 6 [Otto v. T a u b e gewidmet; enth. Marburg 1 9 7 5 ; Bearb. v. Julius Kapp u. GusDie Heimkehr; Meines Vaters Haus; Mystische tav Specht m . d . U . : Lyrische Spieloper in 3 Akten Ausfahrt; Mit einer Halskette; Lied der Kentauren; (Komp. Armin Schibier), Zürich 1953 Die Steinblüte; Der erste Patrouillenritt; Der Ko[Selbstverl.]. - Deutsche Reise, Berlin 1 9 3 4 ; bold; Allerseelen; Einladung zum Traum; Das Sonderausg. ebd. 1 9 3 4 (Auswahlreihe des Feldkreuz; Sämannslied; Stimmen im Herbst; Volksverbandes der Bücherfreunde); Neuausg. Arges Haus; Totenspruch auf einen Vogel; Aufruf; Zürich 1 9 5 9 ; M ü n c h e n 1959; Neuausg. Flußfahrt; Die traurige Wanderung; Anrufung um m . d . U . : Ein Erinnerungsbuch (Einf. Carl J a k o b das Wort]; 2. Tsd. ebd. 1942 [verm. um die Burckhardt; III. Erich Lessing), Fr.i.Br. 1 9 6 9 ; G e . : Geheimnis; Sternsingerlied; Große Städte; 2. Aufl. ebd. 1 9 7 0 ; 3. Aufl. ebd. 1 9 7 5 ; StuttDie Drohung; Stille Wende, Wandlung; Frühe gart; Hamburg 1 9 7 0 ; Neuausg. m . d . U . : Mit Kindheitserinnerung; Die hohe Zeit; Zwei Hirdem Fahrrad durch Kultur und Geschichte (Vorw. tenlieder aus der Hortobagy-Pussta; Die ErwähN . Luise Hackelsberger), M ü n c h e n 2 0 0 4 ; lung; Der Inselbaum]; Zürich 1 9 4 6 ; 2 . - 7 . Aufl. Neuausg. ebd. 2 0 0 6 [Reisebuch; R o l f v. ebd. 1 9 5 6 - 1 9 8 5 ; M ü n c h e n 1 9 5 0 ; SonderHoerschelmann gewidmet; V o r w . Ausg. Z ü ausg. ebd. 1952. - In: Eckart 10, 1 9 3 4 : Begerich 1959, S. 7 — 9 : „ I m S o m m e r 1 9 3 3 bestieg benheiten : Gerechtigkeit — Die Fahrt des Herrn von ich in dem Berliner Vorort Zehlendorf, in Ringen, S. 2 5 6 — 2 6 1 [2 E n . J ; Arges Haus, S. 2 7 9 dem ich mich sechs Jahre zuvor ansässig ge[G.]; Membra vestra templum sunt Dei vivi, S. macht hatte, mein mit kleinem M o t o r oder 2 8 0 [G.]; Stimme Gottes, S. 2 8 0 [G]. - In: Hilfsmotor ausgerüstetes Fahrrad und brach zu Eckart 11, 1 9 3 5 : Der erste Patrouillenritt, einer langen R e i s e durch Deutschland auf. D e r S. 3 7 5 - 3 7 7 [Ball.]; Die Heimkehr, S. 4 7 1 [G.]; Grund war nicht nur der, daß ich mir eine Weihnachtsbesuch bei der Vergänglichkeit, S. 5 3 0 Zeitlang die Lebensweise eines Reisenden zu [E.; aufgenommen in Das Geheimnis verbleibt, gönnen dachte, an der ich von j e h e r Gefallen 1 9 5 2 ] . - Begebenheiten. Geschichten aus einem gefunden habe. Sondern vor allem drängte es Jahrtausend, Berlin-Steglitz 1 9 3 5 ; 2. Aufl. mich in der Situation jenes unheilvollen J a h ebd. 1 9 4 0 (Eckart-Kreis 23) [Legende von den res, des n o c h unverstörten und unverzerrten zwei Worten; Gerechtigkeit; Die Schildwache; Das deutschen Besitzes mich zu versichern und ihn Vogelschälchen; Der Ritter; Trivulzio und der dem Vordringlich-Ephemeren, das sich für ein König; Die Sultansrose; Musketengeschichte; Der Ewiges ausschrie, entgegenzustellen. A m Bilde Schmuck; Die Fahrt des Herrn von Ringen; Die des alten, in W a h r h e i t mehr als tausendjähri- gelbe Totenvorreitersche; Arge Versteigerung; Der gen R e i c h e s und seiner Vielfalt sollte das alChinese; Der Schacht; Die Märchenkutsche]. — lerneueste mit seiner tödlichen M o n o t o n i e Der Großtyrann und das Gericht. Roman, H a m gemessen werden. Im W i n t e r 1 9 3 3 / 3 4 schrieb burg 1 9 3 5 [~ arbeitete 8 Jahre lang an diesem ich dann das mir vorschwebende B u c h ( . . . ) . R . ; zentrales T h e m a sind die Versuchungen, Das B u c h erschien 1 9 3 4 . Damals war die denen die Mächtigen ausgesetzt sind u. die Tyrannei noch in ihren Anfangsstadien. Sie leichte Verführbarkeit der Ohnmächtigen u. war totalitär, aber n o c h nicht total. So konnte Untergebenen. In einem imaginären Staatsdie ,Deutsche R e i s e ' passieren. Einige Z e i wesen scheint alles wohlgeordnet zu sein. Ein tungen freilich rügten das, was sie meine Liebe Großtyrann, der vollkommen erscheint, hat zur Vergangenheit nannten ( . . . ) . Das politidie M a c h t inne. D o c h weist dieses Staatswesen sche Klima verschärfte sich schnell. Schon in auch B r ü c h e auf. Es gibt einen Sicherheitsder zweiten Hälfte der dreißiger Jahre wäre dienst, Schieler u. Bluthunde, d. h. Menschen, eine unveränderte Neuauflage als, wie man die hetzen u. andere bespitzeln. D i e eig. damals sagte ,untragbar' erschienen. ( . . . ) Was Handlung setzt ein mit dem M o r d an Fra damals eine Tröstung für mich und manchen Agostino, einem M ö n c h , der in der N ä h e des anderen hatte sein sollen, eine liebende B e Herrschers getötet wird. D e r Großtyrann b e standsaufnahme und Besitzergreifung, das mag auftragt den Leiter der Sicherheitsbehörde, heute als ein Zeugnis gelten, und so will ich Nespoli, den M ö r d e r zu finden. Dieser führt meine ,Deutsche R e i s e ' als ein B u c h der E r eine Unschuldige vor, die sich das Leben innerung aufs neue hinausgehen lassen ( . . . ) . " ] . nimmt. D u r c h die Suche nach dem M ö r d e r

Bergengruen w e r d e n i m m e r m e h r M e n s c h e n in Betrug, Verfolgung u. H a l b w a h r h e i t e n einbezogen, w e r d e n zu Gejagten u. Jagenden. Zwielichtige E l e m e n t e k o m m e n ans Licht u. g e w i n n e n die O b e r h a n d i m Staat, die P e r l h ü h n c h e n u. R e t t i c h k ö p f e , die Schriftfalscher u. Straßenm ä d c h e n . Aus der Person des G r o ß t y r a n n e n heraus, der, w i e sich schließlich herausstellt, selbst den M o r d begangen hat, wird das G e m e i n w e s e n vergiftet. D i e Sünde des H e r r schers liegt, so B e r g e n g r u e n , in seiner Vollendung, in der A n m a ß u n g , G o t t gleich sein zu wollen. E i n Einzelner, der Färber Sperone, der sich selbst so u n v o l l k o m m e n erscheint, daß er u m die Einhaltung der Kardinaltugenden gar nicht b e m ü h t ist, ü b e r w i n d e t die T o d e s f u r c h t u. gibt an, selbst der M ö r d e r zu sein, u m den Staat zu retten. In der Nachfolge Christi opfert ein Gläubiger sein Leben u. verwandelt die W e l t . H e i l e n d e Wasser vertreiben d e n giftigen W i n d . Lauterkeit u. Friede ziehen w i e d e r in Cassano ein; Übers, ins A m e r i k . , S c h w e d . , Ital., Franz., Engl., Span., F i n n . , Pol.; N i e derl. , Tsch., Slow.; die erste span. Ubers. (El Gran Tirano, Madrid 1950) w u r d e vor Ersch. v. der damaligen span. R e g i e r u n g v e r b o t e n ] ; 6.-15. Tsd. ebd. 1 9 3 5 - 1 9 3 7 ; 1.-155. Tsd. ebd. 1 9 3 7 - 1 9 4 3 ; einm. Ausg. ebd. 1938 (Deutsche H a u s b ü c h e r e i 2 2 / 5 ) [zw. 1935 u. 1943 w u r d e n 155000 Ex. verkauft]; Sonderausg. M ü n c h e n 1947 ( R e i h e der Großauflagen 4); ebd. 1949; ebd. 1951; Sonderausg. ebd. 1957 (Die B ü c h e r der N e u n z e h n 36); N e u a u f l . ebd. 1965; 1.-4. Aufl. ebd. 1 9 8 7 1994; 5. erw. Neuausg. ebd. 2002 [mit e i n e m Anh.]; Z ü r i c h (u.a.) 1949; ebd. 1959; n e u e Aufl. ebd. 1967; ebd. 1971; ebd. 1980; B l m dendr. in 3 B d n . M a r b u r g 1948; Liz.ausg. Saarbrücken 1949; Liz.ausg. Berlin; Darmstadt 1953; Graz; W i e n 1953; Luzern 1958; Fr.i.Br. 1960; Düsseldorf u m 1962; Gütersloh (u.a.) 1967; ebd. 1977; N a c h w . Ilja Fradkin, Berlin 1975; Frankfurt/M u.a. 1980; ebd. 1984; Liz.ausg. Stuttgart u . a . 1983; vgl. dazu Vortr. v. Rückblick auf einen Roman. I n : Akad. der Wiss. u. der Literatur. A b h . der Kl. der Literatur 1 9 6 1 / 6 2 , M a i n z ; W i e s b a d e n 1961, S. 1 7 - 3 4 ; R e z . v. H . H u p k a . In: K K 729, 1989, S. 8 - 9 , w i e d e r i n : KK, Sonderdienst 59, 1991, S. 1 5 - 1 6 . - Die Schnur um den Hals. Novellen (III. R o l f v. Hoerschelmann), Berlin; Leipzig 1935 \Das Vogelschälchen; Die Bärenbraut; Die Schnur um den Hals; Die Au-

190 genkur; Süße Jugend; Die Fahrt des Herrn von Ringen; Die Klassenbücher; Gerechtigkeit; Die Erbschaft; Der Chinese; Die Maus; Das Freiheitsbändchen; Die Chinavasen; Die Heiraten von Parma; Die Brüder Orban; Der Kirschkern; Die leichte Erde]; N e u a u f l . u . d . T . : Die Heiraten von Parma. Novellen, 1.-25. Tsd. H a m b u r g 1940— 1942; Blindendr. in 2 B d n . M a r b u r g 1947; Berlin u . a . 1958; ebd. 1963; Sepdr. der T i telerzählung u . d . T . : Die Heiraten von Parma, 1.-4. Aufl. Z ü r i c h 1955; Schulausg. erl. v. W a s a b u r o Harada, T o k y o ; K y o t o 1956; ebd. 1957 (Moderne D i c h t u n g für den Schulgebrauch 19) [ein Verwechslungsspiel, in d e m ein reicher Erbe sich der M a g d nähert u n d sein F r e u n d an deren H e r r i n gerät; Ubers, ins Kroat.J. - Gerechtigkeit. In: B M H 1935, S. 115 —117 [aus Die Schnur um den Hals, 1935], - In: Maitz 1935: Sternsingerlied, S. 1 0 11; Der erste Patrouillenritt, S. 54—57; November, S. 68; Mystische Ausfahrt, S. 70 [Ge.]. - Der spanische Rosenstock. In: Ida Friederike Görres (Hrsg.): D i e Quelle. Ein M ä d c h e n b u c h , Fr.i.Br. 1936 [ N . ; Sieg der Liebe über die Magie; Ubers, ins Afrikaans]; Sepdr. T ü b i n g e n 1941; n e u e Aufl. ebd. 1941; Wehrmachtsausg. ebd. 1944; bis 129. Tsd. ebd. 1 9 4 6 - 1 9 4 8 ; 12.-37. Aufl. ebd. 1 9 4 9 - 1 9 8 3 ; Pnvatdr. (III. Verena v. Falkenstein), Leipzig 1942; 1.-16. Aufl. Z ü r i c h 1 9 4 6 - 1 9 6 8 ; Neuausg. (III. R o bert Wyss), ebd. 1976; ebd. 1992; hrsg. v. M . N o j i m a , T o k y o 1956; Neuausg. Z ü r i c h ; H a m b u r g 2001; 2. Aufl. ebd. 2 0 0 2 ; Bearb. v. M a x Allenspach u . d . T . : Der spanische Rosenstock. Oper in drei Akten (Komp. A r m i n Schibier), Z ü r i c h 1949 [Selbstverl.]; Bearb. v. W a l t e r M e y e r u . d . T . : Der spanische Rosenstock. Ein Menschenschattenspiel, W e i n h e i n i 1967 (Dt. Laienspiel-Verl. H . 301). — Die Rache. In: Eckart 12, 1936, S. 65—71 [E.]. - Erwartung. In: Eckart 13, 1937, S. 398 [G.J. - Die Antwort der Geschichte. In: Kurt Ihlenfeld (Hrsg.): D i e Stunde des Christentums. Eine deutsche B e sinnung, Berlin-Steglitz 1937, S. 1 2 - 2 1 [ess. Aufs.]. - Die drei Falken. Novelle, Dresden 1937 [Ubers, ins Finn., Engl., D ä n . , Ital., Pol., Franz.]; ebd. u m 1939 — 1941; Zürich u . a . 1946; 2.-44. Aufl. ebd. 1 9 4 7 - 1 9 6 5 ; 45. Aufl. (Hl. Hans Fronius), ebd. 1966; 46.-49. Aufl. ebd. 1 9 6 7 - 1 9 7 2 ; erw. N e u a u f l . 1.-4. Tsd. ebd. 1983 ( N e u e A r c h e - B ü c h e r e i 3); 5.-7. Tsd. ebd. 1985; ebd. 1989; ebd. 2 0 0 0 ; Celle 1949; 6. Aufl. ebd. u m 1960; Schulausg.

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Düsseldorf 1949; Blindendr. Paderborn 1950; hase; Die große Reise; Übers, ins S c h w e d . , Graz u. a. 1951 ( D i c h t u n g der G e g e n w a r t 26); Jap.]; 2.-19. Aufl. ebd. 1 9 4 1 - 1 9 8 0 ; B l m hrsg. v. Pamela Reilly, O x f o r d 1952; Liz.ausg. dendr. M a r b u r g 1949; Liz.ausg. Düsseldorf B o n n 1954; hrsg. v. M . N o j i m a , T o k y o 1955; 1951; W i e n 1959; Berlin u . a . 1965. - Ε. T . A . III. Felix H o f f m a n n , F r a n k f u r t / M 1956 (Druck Hoffmann, Stuttgart 1939 (Die D i c h t e r der der Trajanus-Presse 7); Sonderdr. m . d . U . : D t . 3); hrsg. v. Kläre B u c h m a n n , ebd. 1940; Eine Erzählung (III. Gertraud Brylka-Thieme), 4.-43. Tsd. ebd. 1 9 4 1 - 1 9 4 8 ; Berlin 1957; Dassel 1978. — Das Haus der sieben Rosen, Neuausg. Z ü r i c h 1960 [Biogr.]. — In: Eckart Berlin 1937 ( N e u e R e k o r d - B i b l i o t h e k 48) 15, 1939: Otto von Taube zum 60. Geburtstag, [E.; aus Schimmelreuter hat mich gössen, 1923J. - 5. 2 4 7 - 2 4 8 ; Der Dichter des Kreisler. Aus einer A n o n y m : Der ewige Kaiser, Graz 1937 (Osterr. Ε. Τ. A. Hoffmann-Biographie, S. 3 1 6 - 3 2 0 Bll. 3); 2. Aufl. ( N a c h w . ebd. 1951 [~ gab [Aufs.]. — Vofahren und alte Häuser. I n : D i e sich 1938 als A u t o r zu e r k e n n e n ; regimekri- N e u e Literatur 4, 1939, S. 1 6 9 - 1 7 5 . - Der tischer, v o n der Gestapo beanstandeter G e . Tod von Reval. Kuriose Geschichten aus einer alten Zyklus; nach d e m Anschluß Osterr. 1938 Stadt (III. R o l f v. Hoerschelmann), H a m b u r g w u r d e das B u c h v e r b o t e n u. konfisziert, doch 1939 [En.; geschrieben 1931 — 1935; enth. Die die symbolisch verschlüsselten Ge. kursierten Stadt der Toten; Bericht vom Lehens- und Todesin Abschr. in Dtl. u. Osterr. u. zeigen die lauf eines merkwürdigen Mannes; Der Seeteufel; Distanz zu d e n M a c h t h a b e r n ] . — Die Wölfin, Jakubsons Zuflucht; Die wunderliche Herberge; Berlin 1937 ( N e u e R e k o r d - B i b l i o t h e k 49) Kaddri in der Wake; Schneider und sein Obelisk; [E.; aus Schimmelreuter hat. mich gössen, 1927]. — Der Kopf; Die gelbe Totenvorreitersche; Abschied; Das Steigende ruf ich. In: Eckart 14, 1938, Klapp. Ausg. F r a n k f u r t / M ; H a m b u r g , 1958: S. 1—2 [G.]. - I n : R u f e über G r e n z e n 1938: „Jeder T o d hat sein Gelächter" steht als M o t t o Die ewigen Wälder, S. 134; Wanderbaum, S. 134 v o r diesen Geschichten, in d e n e n sich die mit [aus Der Wanderbaum, 1932]. - Schatzgräberge- handfester Fröhlichkeit geschilderte W e l t des schichte. Novelle. In: Velhagen & Klasings S p u k h a f t e n u n d Gespenstischen auftut. D e r Monatshefte 53/3, 1938, S. 2 5 7 - 2 6 7 ; unverwüstliche H e r z o g von Croy, die gelbe Sepdr. 1.-3. Aufl. Gütersloh 1 9 4 2 - 1 9 4 3 Totenvorreitersche u n d der Fischer T ö n n o (Bertelsmann-Feldposthefte) [in e i n e m franz. beleben die Straßen der alten Stadt Reval, die D o r f gelangt ein früherer Soldat nach den gleichsam die Z ü g e aller Städte u n d Landnapoleonischen Kriegen zu R e i c h t u m ] ; Z ü - schaften trägt u n d deren B e w o h n e r gleichnisrich 1946; ebd. 1948; ebd. 1956; Liz.ausg. h a f t e n Charakter haben. V o n diesen Gestalten Tübingen; Stuttgart 1947; 3.-11. Aufl. sagt der D i c h t e r : ,... u n d alle, alle w e r d e n sich ebd. 1949 — 1968; hrsg. v. W a s a b u r o Harada, z u m Volk der T o t e n gesellen: die E r b e n der T o k y o 1957. — Die verborgene Frucht, 1.-4. Tsd. alten Herrschaft, die hurtigen N e u e r e r u n d die Berlin 1 9 3 8 - 1 9 4 2 [ R e i n h o l d Schneider ge- nach i h n e n k o m m e n ; alle, alle w e r d e n sie in w i d m e t ; G e . : Weil alles erneut sich begibt; Leben die Erde gelangen w i e d u u n d ich.' Aber seine eines Mannes; Die verborgene Frucht; Die Flöte; W o r t e klingen in die G e w i ß h e i t aus: ,Der T o d Zum Einschlafen; Die Unsichtbaren; Wiegenlied ist ein großer Trost. Er macht, daß n i e m a n d für meinen Sohn; Die Mühle; Wanderbaum; To- sich zu f u r c h t e n braucht. W i r w e r d e n einmal tenopfer; Der Engel spricht; Erwartung; Membra unseren T o d sterben, ein j e d e r in seiner Art vestra templum sunt dei vivi; Der Pilger und der u n d zu seiner Stunde . . . ' „ ; Zitate a.d. —> Knabe; Du hast den Tag ertragen; Capri Ι-ΧΙΠ; R e v a l e r T o t e n t a n z ; Ubers, ins Slowenische, Morgen; Südlicher Mittag; Abendhimmel; Stim- Est., Lett., Ital.]; 2. Aufl. ebd. 1941; men des Abends; Die Nachtgeräusche; Die ewigen ebd. 1944; Z ü r i c h 1946; Neuausg. ebd. 1949; Wälder; Sommer; Abend nach dem Gewitter; Die n e u e Aufl. (III. R o l f Lehmann), ebd. 1965; 17. ewige Schale; Abgesang; Im sinkenden Jahr; Aufl. ebd. 1987; B o n n 1949; Innsbruck 1949; Spätherbst; Zwei kaschubische Weihnachtslieder; Liz.ausg. Graz 1950; Berlin; Darmstadt 1954; Die Hirten; Das Steigende ruf ich]; Z ü r i c h 1947; Liz.ausg. 1.-150. Tsd. F r a n k f u r t / M ; H a m b u r g 2.-7. Aufl. ebd. 1 9 5 0 - 1 9 5 9 ; ebd. 1965. - 1956 — 1960 (Fischer-Bücherei 111); GütersZwieselchen (III. Marianne Baumann-Scheel), l o h 1961; ebd. 1965; ebd. 1970; III. N o r b e r t Stuttgart 1938 [Zwieselchen im Zoo; Der Kurz- Pohl, Berlin 1972; 1.-3. Aufl. M ü n c h e n schluß und Turu-Me; Zwieselchen und der Oster1 9 7 9 - 1 9 8 4 ; ebd. 1995; Z ü r i c h ; H a m b u r g

Bergengruen 2 0 0 3 ; M ü n c h e n 2 0 0 6 (dtv 1 3 4 4 6 ) ; wieder in: Schnaps mit Sakuska, 1986, S. 2 5 1 - 3 8 4 ; 1 9 8 7 ; 1992, S. 2 6 3 - 4 0 3 ; 1993; Ausz. a.d. Ausg. 1 9 4 9 i n : T h o m s o n 1970, S. 1 2 4 - 1 3 4 ; Ausz. u . d . T . : Der Tod in Reval. Geschichten. I n : Literarische R e i s e in 7 0 Städte der dt. Ostund Siedlungsgebiete, hrsg. v. der Kulturstiftung der dt. Vertriebenen. Literal". T e i l bearb. v. Ernst-Edmund Keil, hist. Teil bearb. v. R e i n h a r d Häuf, B o n n 1987, S. 2 4 - 2 6 ; R e z . v. I. Schubbe. In: K K 1001, 1997, S. 6 - 7 . I n : Akerman 1 9 4 0 : Wanderbaum, S. 5 6 ; Im sinkenden Jahr, S. 57; Die ewigen Wälder, S. 58 — 5 9 ; Wiegenlied für meinen Sohn, S. 6 0 - 6 1 [wieder in Jb.d.balt.Dtt. 1960 (1959), S. 1 1 7 ] ; Die Flöte, S. 62 — 6 3 ; Kaschubisches Weihnachtslied, S. 64 — 6 5 ; Der Inselbaum, S. 6 6 [Ge.]. — Lebensgeschichte Pfeffermanns des Jüngeren. In: Das Spielzeug der Komtess und andere N o vellen, Leipzig; Berlin 1940, S. 24—47; Sepdr. Gütersloh 1 9 4 4 (Bertelsmann-Feldpostbriefe) [fast die gesamte Aufl. v. 1 0 0 . 0 0 0 E x . verbrannte kurz nach ihrer Fertigstellung während eines Luftangriffs; aufgenommen in: Der dritte Kranz, 1 9 6 2 ] , — Am Himmel wie auf Erden. Roman, Hamburg 1 9 4 0 [hist. R . ; B e ginn der Arbeiten S o m m e r 1931, Abschluß Sommer 1940; Motto: ,,Fürchtet euch n i c h t ! " ; gedr. mit einer v. dem Verl. erwirkten Sondergenehmigung, die später widerrufen wurde; spielt zur Zeit der R e f o r m a t i o n in Brandenburg u. am Berliner H o f . I m Mittelpunkt stehen der Kurfürst J o a c h i m und Carion, Astrologe und Historiograph. Joachims B e m ü h u n g e n , inmitten der Bedrohungen der Zeit an der sozialen Ordnung festzuhalten, stehen dämonische Kräfte gegenüber, verkörpert u. a. in Worschula, der R e g e n t i n der Aussätzigen, und in Juro, dem heimlichen K ö n i g der W e n d e n . D i e eig. Handlung b e ginnt mit der Vorausberechnung des U n t e r gangs der Doppelstadt B e r l i n - K ö l l n in einer Wasserflut durch Carion. D e r Fürst flieht, und die Masse k o m m t an die Macht, gefuhrt von Worschula u. W o l f Hornung, dem K o p f des Berliner Untergrunds. D o c h fallen diese Kräfte schließlich dem Verderben anheim. W o r schula k o m m t in den Fluten des W e n d e n flusses um, J u r o wird vernichtet. Carion, der allein Wissende innerhalb des R s . , bereitet die R ü c k k e h r des flüchtigen Fürsten vor, der das in Furcht versunkene V o l k durch seine Person auf den Bestand ewiger Ordnungen hinweist.

192 W i e in anderen W e r k e n Bergengruens geht es auch in diesem R . um die Furcht als eig. Ursünde sowie um das Verhältnis des M e n schen zu den ewigen Ordnungen. Das R e i c h erscheint einmal als hist. u. einmal als eschatologische G r ö ß e ; Übers, ins Schwed., N i e derl., Pol.]; mehrere Tsd. ebd. 1 9 4 1 - 1 9 4 3 ; Neuausg. Zürich u.a. 1947; ebd. 1 9 4 9 ; ebd. 1 9 5 5 ; ebd. 1 9 5 7 ; ebd. 1 9 6 3 ; Neuaufl. ebd. 1 9 7 3 ; München 1947; ebd. 1 9 4 9 ; ebd. 1 9 5 0 ; ebd. 1 9 6 0 ; ebd. 1 9 6 1 ; ebd. 1 9 6 2 ; ebd. 1 9 6 3 ; ebd. 1 9 9 2 ; Liz.ausg. Innsbruck 1 9 4 8 ; 2 B d e . Berlin; Darmstadt 1 9 5 8 ; Berlin 1 9 6 3 ; N a c h w . Sergei Awerinzew, ebd. 1 9 7 8 ; Frankfurt/M u.a. 1 9 6 3 ; ebd. 1 9 8 0 ; Gütersloh 1 9 6 5 ; ebd. 1 9 8 5 ; Ausz. u . d . T . : Die Erzählung im Garten. In: D i e Literatur. Monatsschrift für Literaturfreunde. Das literar. E c h o 43/6, 1941, S. 2 8 8 - 2 9 0 ; Ausz. u . d . T . : Waldgespräch. In: Monatsschrift für das deutsche Geistesleben 43, 1941, S. 1 4 8 - 1 5 3 ; R e z . v. Esther v. Kirchbach. In: Zeitwende 17, 1940/41, S. 2 7 9 - 2 8 2 ; vgl. v. Genesis eines Romans. I n : D i e Literatur. Monatsschrift für Literaturfreunde. Das literar. E c h o 43/5, 1941, S. 2 1 6 2 1 9 ; vgl. v. Die historischen Hintergründe meines Romans ,Am Himmel wie auf Erden'. In: Bernhard Stasiewski (Hrsg.): W i c h m a n n - J b . des Diozösangeschichtsvereins im Bistum Berlin, Berlin 1 9 4 3 [Vortr.; gehalten am 1 0 . 2 . 1 9 4 2 vor dem Diözesangeschichtsverein B e r lin-Brandenburg]. - In: Eckart 16, 1 9 4 0 : Dunkles Wort, S. 195 [G.]; Die schwarze und die graue Predigt, S. 2 4 5 - 2 4 9 [Ausz. aus Am Himmel wie auf Erden]; Das Eigentliche und seine Verhüllung, S. 3 2 0 - 3 2 1 [Aufs.]. - In: Eckart 17, 1 9 4 1 : Die guten Leute, S. 10 — 1 3 ; Geheimnis, S. 1 1 0 [G.]; Die Meise, S. 131 [G.]; Gedanken über christliche Dichtung, S. 2 8 6 — 2 9 0 . — Gedichte. I n : Monatsschrift für das deutsche Geistesleben 43, 1941, S. 1 5 5 - 1 5 6 [Mit einer Halskette; Der Inselbaum; Die ewige Schale; Der Kobold].In: Eckart 18, 1 9 4 2 : Abends, S. 133 [G.J; Erhebung, S. 184 [G.J; Die himmlische Rechenkunst, S. 2 9 2 . - Das Hornunger Heimweh. Erzählung, Leipzig 1942 (RUB 7530); ebd. 1 9 4 3 ; ebd. 1 9 6 0 ; ebd. 1 9 6 5 ; Zürich 1 9 4 8 ; Neuausg. Stuttgart 1 9 4 8 ; ebd. 1 9 4 9 ; ebd. 1951; ebd. 1 9 5 2 ; Nachw. Wilhelm Grenzmann, ebd. 1 9 5 4 ; mehrere Nachdr. ebd. 1 9 5 5 — 1 9 7 9 . — Geschichten aus dem alten Baltenland. I n : Walter M . Pogge (Hrsg.): D e r schmunzelnde Ordensritter. E i n heiteres B a i -

193 tenbuch (111. Nils G r a f Stenbock), Berlin 1942, S. 6 0 - 6 2 ; Feldpostausg. ebd. 1942, S. 4 8 - 5 0 . — Aus baltischer Landschaft. Kantate für hohe Stimme und Orchester nach Versen von Johannes von Guenther, ~ Ricarda Huch. Opus 11 (Komp. G. v. Westermann), Berlin 1 9 4 3 [Klavierausz.]. — Letzter Schritt. I n : Eckart 19, 1943, S. 120 [G.J. — Dies irae. Eine Dichtung, M ü n c h e n 1 9 4 5 [geschrieben im S o m m e r 1 9 4 4 ; vorangestelltes Z i t . : „ ' W e n d e t zur Klarheit / E u c h , liebende Flammen! / D i e sich verdammen / heile die Wahrheit.' Faust I I " ; enth. Die Lüge; Die letzte Epiphanie; Fall nieder; Feuer; An Dante; Geheimnis des Abgrundes; Die Stimme; In dieser Zeit; Die endlose Nacht; Die Erwartung; Apokalyptische Schwüle; Die Bergpredigt; Ferne Hoffnung; Wer will die Reinen von den Schuldigen scheiden?; Salz und Asche; Die Heilung; Die Sühne; An die Völker der ErdeJ; 2. Aufl. ebd. 1947; Zürich 1945; 2.-9. Aufl. 1 9 4 6 - 1 9 6 3 ; S t o c k h o l m 1 9 4 6 ; Liz.ausg. Berlin 1 9 4 6 ; 2. Liz.aufl. ebd. 1 9 4 8 ; u . d . T . : Metanoeite nach dem „Dies irae" von Werner Bergengruen. Kantate in neun Sätzen [...] (Komp. Georg Trexler), Leipzig 1 9 5 3 ; B l i n dendr. Marburg 1 9 7 4 ; Ausz. in: Geistliche Gedichte, London um 1945, S. 7 5 - 8 5 ( Z a u n k ö n i g - B ü c h e r 526) [Ausg. für Kriegsgefangene; enth. außerdem Ge. v. R u d o l f Alexander Schröder u. R e i n h o l d Schneider]; Ausz.: Die Erwartung; Die endlose Nacht; Die letzte Epiphanie; Die Lüge. In: W u W 5, O k t . 1946, S. 149 [mit Kohlezeichn. v. H. Krannhals, den ~ anregte, zu seinen 17 Ge. einen Zyklus v. Kohlezeichn. zu schaffen]; mit N a c h w . u. Erl. v. R u d o l f Grulich, B a d Schussenried 2 0 0 5 (Juwelen religiöser D i c h tung 3). — Ballade vom Wind. Die Geisse Gaugeloren, Ölten 1 9 4 6 ; ebd. 1 9 4 8 [Privatdr. fur die Vereinigung Oltner Bücherfreunde, zu deren G o e t h e - F e i e r am 29. 8 . 1 9 4 8 überreicht v. Hermann W e n d e , Zollikon (Schweiz)]; wieder i n : Die heile Welt, 1950, S. 5 - 9 u. 3 6 40. - Das Beichtsiegel. Novelle, Innsbruck 1 9 4 6 (Tyrolia-Bibliothek 2) [ein Priester erfährt in der B e i c h t e v. einer Todesdrohung u. versucht, seinen Schützling zu retten]; Liz.ausg. Ölten 1 9 4 6 ; ebd. 1947; Fr.i.Br. u.a. 1 9 4 8 ; ebd. 1 9 5 6 ; ebd. 1 9 5 8 ; Neuausg. m . d . U . : Eine Novelle (III. R o b e r t Wyss), Zürich 1968. - Der hohe Sommer. Gedichte, Ölten 1946 (Privatdr. für die Vereinigung Oltner Bücherfreunde 32) [Sommersonett [wieder i n : Die heile Welt, 1950,

Bergengruen S. 2 1 3 ] ; Die ewige Schale; Die Taube [wieder in: Die heile Welt, 1950, S. 1 8 6 ] ; Abend nach dem Gewitter; Alte Mordstelle [wieder in: Die heile Welt, 1950, S. 7 3 - 7 4 ] ; Mittags [wieder in: Die heile Welt, 1950, S. 2 5 7 ] ; Sommer; Das Zeichen [beide Ge. wieder in: Die heile Welt, 1950, S. 2 3 8 u. 13]; Eximia Perennant.; Ende des Sommers; Abgesang; Letzter Schritt]. — Lobgesang, Basel 1 9 4 6 (Fünfter Papillons-Handdr. der Gryff-Presse) [Ge.: Erhebung; Die Ubenmnder; Es weht aus dem Weiten; Großer Herbst; Anno Domini; Nichts gib mir, Gott; Frage und Antwort]; wieder i n : Die heile Welt, 1950. — In: Friedrich Maurer (Hrsg.): B u c h der Lyrik. Ausw. dt. Dichtung, Berlin 1 9 4 6 : Mit einer Halskette, S. 2 6 2 — 2 6 3 ; Die ewigen Wälder, S. 2 6 4 — 2 6 5 ; Wandlung, S. 2 6 6 . — Die Sultansrose und andere Erzählungen, Innsbruck 1 9 4 6 [Die Sultansrose; Die Krone; Morgenländische Erzählung; Der goldene Tischfuß; Der Apfel; Der Kaiser im Elend; Legende von den zwei Worten; Die Ostergnade; Die Verheißung; Die leichte Erde]; ebd. 1 9 4 7 ; Basel u.a. 1 9 4 6 ; 2 . - 1 1 . Aufl. ebd. 1 9 4 6 - 1 9 6 8 ; Zürich 1 9 7 5 ; Ausz., erl. v. T a k e o Maruyama, T o k y o 1957 (Moderne Dichtung für den Schulgebrauch 2 2 ) ; R e z . v. Wilhelm Bachmann. In: Zeitwende 15, 1 9 3 8 / 39, S. 2 3 3 - 2 3 9 . - In: O t t o Frhr. von T a u b e (Hrsg.): Licht der Welt. Eine Gedichtslg., M ü n c h e n 1 9 4 6 : Der Engel spricht, S. 9 ; Sämannslied, S. 1 0 ; Stimme Gottes, S. 11; Anrufung um das Wort, S. 12 — 1 3 ; Himmlische Rechenkunst., S. 1 4 ; Der Gezeichnete, S. 15 [diese beiden Ge. wieder in: Die heile Welt, 1950, S. 2 0 u. 2 3 6 ] ; Wandlung, S. 1 6 ; Der Hund in der Kirche, S. 17 — 19 [wieder in: Die heile Welt, 1950, S. 1 1 7 - 1 1 9 ] ; Der Inselbaum, S. 2 0 ; Abends, S. 2 1 ; Wer will die Reinen von den Schuldigen scheiden, S. 2 2 [aus Dies irae, 1 9 4 6 ] ; Die Sühne, S. 2 3 [aus Dies irae, 1 9 4 6 ] . — Zauberund Segenssprüche, Zürich 1 9 4 6 [Ge.: Gegen die Traurigkeit; Um Frieden; Gegen die Furcht vor der Zukunft; Gegen Sorgen und Unmut; Gegen die Ungeduld; Um Bewahrung; Gegen die Hemmnisse; Für Liebende; Um Stärkung und Unverlöschbarkeit der Sonne; Um vielerlei gute Gaben; Gegen die Galligkeit; Um Regen und Sonnenschein; Gegen Verletzung des Gemüts; Gegen die heftige Begier zum Zorn; Gegen die Trockenheit des Herzens; Um Dauer; Der Schutzbrief\; 2.-5. Aufl. ebd. 1 9 4 7 - 1 9 6 1 ; Neuausg. ebd. 1967; neue, erw. Aufl. m . d . U . : Gegen Traurigkeit, gegen Sorgen und Unmut (III. R o b e r t Wyss),

Bergengruen

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ebd. um 1 9 4 7 ; Ausz. in: Mathias W i e m a n n Lübeck, Hamburg 1 9 6 0 (Die Leserunde. liest. Gedichte, Prosa, Märchen, Hamburg D i c h t e r der Gegenwart 11); 4 . - 7 . Aufl. 1970, 1. Seite [Schallplatte; enth. Ich rufe dich ebd. 1 9 6 3 — 1977. - Im Anfang war das Wort, an; Wir haben so lange Krieg gesehen; Fahr aus, du Fr.i.Br. 1 9 4 8 [nach einem V o r t r . , gehalten am heftiger Geist; Was machen um immer und heuer]; 1 . 7 . 1 9 4 7 b. der Festversammlung des B ö r m . d . U . : Für vier Frauenstimmen und Klavier senvereins der Buchhändler in der franz. b e (Komp. R i c h a r d R u d o l f Klein), Wiesbaden setzten Z o n e Dtls.]. — Zum Geleit. In: R u d o l f 1 9 9 7 ; Teilausg. u . d . T . : Fünf Zauber- und SeP e c h e l : Zwischen den Zeilen. D e r K a m p f genssprüche. Für Frauenchor, Querflöte und einer Zs. für Freiheit und R e c h t . 1 9 3 2 — 1942. Schlagzeug (Komp. Eberhard Werdin), W o l Aufsätze, Wiesentheid (Unterfranken) 1948, fenbüttel u.a. 1 9 7 7 ; ebd. 2 0 0 3 . - Der Herzog S. 5—22 [~ wendet sich entschieden gegen und der Bär. In: Europäische Rundschau 9, eine Wesensverwandtschaft v. NationalsoziaW i e n 1947, S. 4 2 4 - 4 2 9 ; Sepdr. Fr.i.Br. 1 9 6 5 lismus u. Bolschewismus], — In: D R 75/1, [N.]. - Die heile Welt. In: W i r leben. ErzähStuttgart 1 9 4 9 : Ballade vom Wind, S. 4 4 - 4 7 ; In lungen und Gedichte, Wuppertal 1947, S. 7; einer Nacht, S. 48 [wieder i n : Die heile Welt, wieder i n : Die heile Welt, 1950, S. 101 [G.J. 1950, S. 1 9 7 ] , - Sanftere Getränke. In: M a x Jungfräulichkeit. Novelle, Ölten 1947 (Veröfftl. Hildebert B o e h m (Hrsg.): Baltenkalender der Vereinigung Oltner Bücherfreunde 3 3 ) ; 1950, B o v e n d e n b. Göttingen 1949, S. 18. Zürich 1 9 5 1 ; ebd. 1 9 5 2 ; ebd. 1960. - Pelageja. Dir zu gutem Jahrgeleit. Eine Glückwunschgabe, Ein Roman, Zürich 1947 [thematisiert eine v. Zürich 1 9 4 9 [ G e . : Poeta Creator. Ein GlückRussen u n t e r n o m m e n e Amerikaexpedition. wunschgedicht; Die Weltordnung. Ein GeburtsD i e Frau des Kapitäns verläßt die Schiffbrütagsgedicht] ; wieder in: Die heile Welt, 1950, chigen u. lebt b. den E i n g e b o r e n e n ; Ubers, ins S. 1 7 0 - 1 7 5 u. 1 6 3 - 1 6 7 ; erw. Fass. u . d . T . : Pol.]; 2. Aufl. ebd. 1 9 5 3 ; M ü n c h e n 1 9 4 7 ; 2. Glückwunschgabe. Mit einem Zuspruch auf alle Aufl. ebd. 1 9 5 3 ; Berlin; Darmstadt 1957; 2. Fest-, Pest-, Jahres- und Wochentage (III. Henri Aufl. ebd. 1 9 5 9 ; Fr.i.Br. 1 9 5 9 ; m . d . U . : Ein Matisse), Zürich 1 9 5 8 [verm. u m die G e . : Abenteuer aus Alaskas russischer Zeit (Nachw. Zuspruch auf alle Fest-, Pest-, Jahres- und WoUrs Burgmann), Ö l t e n ; Fr.i.Br. 1 9 8 2 (Walter chentage; Ein Dank (aus Die heile Welt, 1 9 5 0 ) ] ; Literarium 16). — Sternenstand. Novellen, 1 . - 2 . erw. Fass. (III. Hans Bächer), ebd. 1 9 6 6 [verm. Aufl. Zürich 1 9 4 7 ; ebd. 1 9 5 8 ; 4. erw. Aufl. um die G e . : Mit einer Halskette; wieder in: ebd. 1 9 6 3 ; B o n n 1 9 6 0 ; ebd. 1 9 6 2 ; R e z . v. Jb.d.balt.Dtt. 1 9 6 0 (1959), S. 6]; Das GeErika Werckmeister. In: B B 9 (179), 1963, S. schmeide; Zu Neujahr oder zu einem Jahrestage; 10 [Sternenstand; Der Turmbau; Das KarnevalsMagische Nacht; Zum Einschlafen; Schlaflied; Die bild; Das Vogelschälchen; Die Heiraten von verborgene Frucht; Kleines Liebeslied; Zu Lehen], Parma; Feurige Liebe; Der Abenteurer; Der Maler — Herren und Knechte. In: D R 75/2, Stuttgart und der Edelmann; Novelle von den fünf Strophen; 1949, S. 1 6 4 - 1 7 1 [E.; aufgenommen in Der Erzählung vom Zeitlichen und vom Ewigen] . — In: dritte Kranz, 1 9 6 2 ] , — Kaschubisches WeihAnna Paulsen (Hrsg.): D e r Glaube kann nicht nachtsliedchen. In: Elfriede Kaufmann (Hrsg.): schweigen. Christliche Lyrik der Gegenwart, D i e frohe Botschaft. Ein Weihnachtsbuch, Lüneburg 1 9 4 8 : Anrufung um das Wort, S. 1 9 ; M ü n c h e n 1949, S. 1 2 2 ; u . d . T . : Kaschubisches Der Gezeichnete, S. 2 1 ; Wandlung, S. 2 6 [wieWeihnachtslied, wieder in: ~ mit E. W i t t e k : der in: Jb.d.balt.Dtt. 1 9 5 6 (1955), S. 7 7 ] ; ToWir von der Weichsel und Warthe, hrsg. in Z u tenspruch auf einen Vogel, S. 2 8 ; Die Ewigkeit, S. sarb. mit K . Gehrmann, F. Steuben Salzburg 2 8 ; Stimme des Gefallenen, S. 4 6 [wieder in: Die 1 9 5 0 (Heimat im Herzen 7); unveränd. heile Welt, 1950, S. 8 9 - 9 0 ] ; Die Sühne, S. 6 9 ; Nachdr. Frankfurt/M 1982, S. 1 9 5 - 1 9 6 ; Die Meise, S. 9 1 - 9 2 ; Himmlische Rechenkunst, wieder in: Alfred Blumenthal, W i l h e l m O s S. 9 3 ; Der mystische Tau, S. 1 0 0 - 1 0 1 , Die termann u. Wilhelm Sünkel (Hrsg.): Mein Taube, S. 1 4 0 ; Abends, S. 144 [die letzten 5 Ge. Gedichtbuch, 1.-9. erg. Aufl. Berlin u.a. wieder i n : Die heile Welt, 1 9 5 0 ] , — Die Hände 1 9 6 1 ; durchges. u. erg. Ausg. ebd. 1965, S. 2 1 ; am Mast. Erzählung, Zürich 1 9 4 8 ; ebd. 1 9 4 9 ; Sonderdr. Münster 1977 [Ausg. für S e h b e neue Aufl. ebd. um 1 9 6 2 ; ebd. 1 9 7 2 ; veränd. hinderte] ; wieder in: K K 4 2 6 , 1980, S. 2 0 (III. Neuausg. ebd. 1 9 7 4 ; Neuaufl. ebd. 1 9 7 5 ; Oskar Kreibich); wieder in: P o m m e r n . Ein ebd. 1 9 8 0 ; B o n n 1 9 6 0 (III. Hans B ä c h e r ) ; Lesebuch, hrsg. v. Emst. M . Frank, M ü n c h e n

195 1990, S. 4 8 - 4 9 . [G.]. - Römisches Erinnerungsbuch (Photographien Charlotte B e r g e n gruen), Fr.i.Br. u . a . 1949 [Prosa; Ubers, ins Ital., Engl.]; 2.-5. Aufl. ebd. 1 9 5 0 - 1 9 5 2 ; 6. Aufl. Fr.i.Br.; R o m 1954; 7.-10. Aufl. Fr.i.Br. 1 9 5 7 - 1 9 6 2 ; kleine Ausg. 1.-2. Aufl. Fr.i.Br. 1958 (Herderbücherei 15); 3. Aufl. m . d . U . : Ein Porträt der ewigen Stadt, ebd. 1959; 4.-6. Aufl. ebd. 1 9 6 1 - 1 9 6 4 ; III. Erich Lessing u. Giovanni Battista Piranesi, ebd. 1966; 2.-7. Aufl. ebd. 1 9 7 0 - 1 9 7 8 ; ebd. 1975 ( H e r d e r b ü cherei 509); 2.-3. Aufl. ebd. 1 9 7 6 - 1 9 7 9 ; Sonderausg. ebd. 1983; 2. Aufl. ebd. 1986; Liz.ausg. Stuttgart; H a m b u r g 1966; Liz.ausg. Gütersloh u . a . 1984; R o m 2000. - Zw Lehen. I n : B B 13, 1949, S. 1 [G.J. - Das Feuerzeichen. Roman, 1.-7. Aufl. Z ü r i c h 1 9 4 9 - 1 9 6 3 ; R e z . v. Wr[angell] I n : B B 1 (207), 1966, S. 5 [spielt in P o s e r o w an der Ostsee. I m M i t t e l p u n k t steht der Bauer u n d Gastwirt H a h n , der angesehenste M a n n des Dorfes. Er rettet, i n d e m er ein Strandfeuer anlegt, Feriengästen, die in Seenot geraten sind, das Leben. Diese selbstlose T a t bringt i h n j e d o c h in Konflikt mit d e m Gesetz, das das eigenmächtige Anlegen v o n Strandfeuern u n t e r Strafe stellt. H a h n w i r d angeklagt u n d rebelliert, e i n e m Michael Kohlhaas gleich, gegen die Berechtigung der Anklage. D a er der U b e r z e u g u n g ist, absolut richtig gehandelt zu haben, lehnt er auch eine mögliche B e g n a d i g u n g ab. H a h n s Sünde b e steht darin, daß er keine Einsicht in seine Fehlbarkeit gewinnt. Er erkennt nicht, daß auch der rechtschaffene M a n n der G n a d e b e darf; Ubers, ins Pol.]; ebd. u m 1966; N a c h d r . ebd. 1972; Fr.i.Br. 1949; Liz.ausg. ebd. 1957; H a m b u r g 1949; M ü n c h e n 1949; ebd. 1950; Graz u . a . 1951; Liz.ausg. H a m b u r g ; Berlin 1953; Berlin u . a . 1960; ebd. 1963; N e u a u f l . ebd. 1965; hrsg. v. Hildegard Wallström u. Sigvard Wallström (III. Y n g v e Möller), S t o c k h o l m 1970 [Ausg. f ü r Gymnasien]; R e z . v. M a r t h a Glaser. In: Z e i t w e n d e 23, 1 9 5 1 / 5 2 , 5. 2 7 4 - 2 7 6 . - Rede über Goethe, M a r b u r g / Lahn 1949 (Marburger R e i h e 4) [gehalten a m 2 8 . 8 . 1 9 4 9 b. der Goethefeier der U n i v . M a r b u r g ] ; vgl. dazu a n o n y m : ~ zum Goethejahr. I n : B B 1 0 / 1 1 , 1949, S. 1 - 2 , Forts. S. 11. — Vorwort. In: B r u n o G o e t z : Der Gott und die Schlange. Balladen, Z ü r i c h 1949. - Drei Novellen. Schatzgräbergeschichte. Die wunderbare Schreibmaschine. Die Hände am Mast, Amsterd a m 1950; 2. Aufl. hrsg. v. S. P. Wolfs,

Bergengruen ebd. 1954 (Meulenhoffs Slg. dt. Schriftsteller 99). - Das Tempelchen. Erzählung, Z ü r i c h 1950 [Klapp. Ausg. M ü n c h e n 1951: „Eine Frau denkt im h o h e n Alter zurück an ein Erlebnis, das unverwelklich in i h r e m Gedächtnis r u h t : an die B e g e g n u n g mit e i n e m polnischen I n surgenten, der auf der Flucht im Pavillon des elterlichen Parkes Schutz gesucht hatte, u n d der i m H e r z e n des M ä d c h e n s eine tiefe u n d bleibende B e z a u b e r u n g zurückließ. (...) die G e w i ß h e i t ist ihr geblieben, u n d sie gibt sie an ihre Enkelin w e i t e r : daß Liebe E r i n n e r u n g ist u n d Kraft des Glaubens."]; 18. veränd. Aufl. (III. Horst Lemke), ebd. 1969; ebd. 1972; N e u a u f l . ebd. 1976; ebd. 1986; ebd. 2 0 0 0 ; Graz u . a . 1950 ( D i c h t u n g der G e g e n w a r t 14); M ü n c h e n 1951; Einl. Β. M . H u p k a - B a r t h , P u r m e r e n d 1956 (Muusses' deutsche R e i h e 5); Einl. ν. Α. M . Alella Mazza, Mailand 1968. — Die heile Welt. Gedichte, Z ü r i c h 1950 [u.a. Ge. aus Lobgesang, 1946; erstmals veröfftl. G e . : Die vier Elemente; Heim in Anbeginn; Efeuballade; Der Behütete; Ruhm des Menschen und seine Zukunft; Die Mitte; Die Reiher; Der versiegte Brunnen; Altes Flußbett; Das Getreue; Der Komposthaufen; Die Hexe; Tarandone; Duschkas Lied; Die Wüstung; Undine; Alte Schiffe; Stimme im Hause; Die Unerkannten; Das Nebelhaus; Der Gast; Der Wanderer; Stunde der Drohung; Die toten Soldaten; Die Ausgeschlossenen; Ahnen und Enkel; Erde, Erde unter deinen Schuhn; Kehr um, geh heim; Testament; Auf ein Grab; Grabschrift für ein Kind; Ein Immortellenblättchen; Antikes Grab; Grabschrift; Die Zwiespältigen; Der Signalbläser; Auferweckung der Toten; In unvergänglich Wesen; Die Augen; Melodie der Welt; Lobsang und Lobrauch; Anrufung; Christus in der Schöpfung; Gotthirte, Hirtengott; Die Vorformungen; Unersättlich; Imago mundi; Freiheit und Notwendigkeit; Das Korn im Acker; Der Schiffbrüchige; Seele, Seele, werde frei; Zum neuen Pol; Umkehr; Der Feuerwagen; Ex voto; Befreiung. Für Reinhold Schneider; Die heimlichen Namen; Am Himmel wie auf Erden. (Tabula smaragdina Hermetis); In den Bach gebettet; Dunkel und Licht; Die Botschaften; Das Weizenkorn; Das vertane Schweigen gib uns wieder; Versus mystici; Der Türklopfer; Späte Einkehr; Die Wiedergeburt; Ein Dank; Das Geschmeide; Zuspruch auf alle Fest-, Pest- Jahres- und Wochentage; Zu Lehen; Der Ring; Der Vater an das Kind; Totenklage um Samogonski; Einmal; Ο komm, Gewalt der Stille; Reitergedanken; Der Vogelkirschenbaum; Der

Bergengruen Morgenstern; Ahnungsvolle Stunde; Abendschwermut; Schlaflied; Magische Nacht; Mondengesang; Mondschein; Nachts im Februar; Ein Votfrühlingstag; Die Wolken; Herbststrophe; Kalenderblatt; Herbstliche Tröstung; Der Herbst hält das Herz dir umpreßt; Düsterer Abend; Der Herbst des schlimmen Jahres (1942); Nichts Vergängliches vergeht; Im November; Vorwinter; Die Eisblumen; Sterne im Winter; Der Lebenstag; Bestimmung; Der Einzelne und das Völkerschicksal; Der Verbannte (1937); Auszug; Wirtshaus von ehedem; Das quellende Licht; Durch viele Pforten ging ich aus; Nie noch sang ich ein Lied, das die Heimkehr priese; Das silberne Land; Süden; Tempeltrümmer; Bild einer Göttin; Römische Erde; Die Ruinen von Rom; Durch die mondenvollen Straßen; Teutones in pace (1944); Die Inselfahrten; Bergengruensruhe (~ rekapituliert sein Leben)]; ebd. 1952; ebd. 1962; ebd. 1971; ebd. 1980; M ü n c h e n 1950; ebd. 1960; Fr.i.Br. 1952; hrsg. v. M . N o j i m a , T o k y o 1956; Berlin u . a . 1965; L u zern 1971; Ausz. u . d . T . : Der Hund in der Kirche. I n : R i c h a r d Bouillon, Agnes Heitzer u. Leo Lauschus (Hrsg.): Slg. D e u t s c h e D i c h t u n g — Deutsches Schrifttum, 1. B u c h , Mainz 1950, S. 1 0 3 - 1 0 6 ; Ausz.: Nie noch sang ich ein Lied, das die Heimkehr priese. I n : B B 1 (51), 1953, S. 7; Sterne im Winter. In: B B 2 (52), 1953, S. 6. Die Wolken. In: B B 4 (18), 1950, S. 5 [G.]. Deutscher Süden. In: M e r i a n 4 / 2 . D a r m s t a d t / Bergstraße, H a m b u r g 1951, S. 3 — 5. — In: W i r Balten 1951: Die gelbe Totenvorreitersche, S. 2 3 9 - 2 4 5 ; Alter, wasserheller Korn, S. 307; Was dem Herzen sich verwehrte, S. 390. — Lombardische Elegie (III. H a n n y Fries), 1.-4. Aufl. Z ü r i c h 1951; ebd. 1952; ebd. 1955; ebd 1959; ebd. 1984; M ü n c h e n 1951; ebd. 1952 [lyrische Prosa]. — Bekenntnis zur Höhle. Ein Selbstporträt. In: W u W 7 / 1 1 , 1952, S. 3 8 1 383; w i e d e r in: T a u b e 1953, S. 1 8 1 - 1 8 4 ; w i e d e r in: Jb.d.balt.Dtt. 1958, S. 6 2 - 6 6 ; hier auch abgedr.: Die Sporen, S. 120 [G.]. — Sommerregen auf dem See. In: B B 7 (45), 1952, S. 10 [G.J. - Erlebnis auf einer Insel. Eine Novelle, Zürich 1952; ebd. 1960; neue Aufl. ebd. 1965. — Das Geheimnis verbleibt. Aufzeichnungen und Bekenntnisse ( N a c h w . Ida Friederike Görres), Z ü r i c h 1952 (Gestalten u n d W e g e ) ; M ü n c h e n 1952; ebd. 1954 |Ausw. W e r k p r o b e n , Ess., aph. Betrachtungen, aut. R ü c k b l i c k e : Man muß in der Reihe bleiben; Eine ungeschriebene Novelle; Ein Gespräch; Europa und die Dichtung; Die Entscheidung; Festigkeit des

196 Herzens; Weihnachtsbesuch bei der Vergänglichkeit; Das Puppentheater; Winzige Geschichten. Kleine Kiebitziade; Aus gelegentlichen Auf zeichungen; Gedanken über Träume; Entstehung von Gedichten (Die vier Elemente) (erw. Fass, des Aufs. Uber Gedichte, 1951); Mitwisserschaft und Allwissenheit der Dichters; Das Abgenutzte und das Unabnutzbare; Dichtung und Dichter; Knurriculum vitae, das ist widerwillig vefaßter Lebenslauf] . — Nachricht vom Vogel Phönix. Erzählung (111. Harriet L. Klaiber), Liz.ausg. Z ü r i c h 1952 [aus Die Ostergnade, 1933; Ausg. veranstaltet v. Peter Schifferli (Verl. Arche, Zürich) zu E h r e n des 60. Geburtstages v. ~]; Geschenkausg. ebd. 1957; 3. Aufl. ebd. 1963. - Der letzte Rittmeister, Zürich 1952 [den B r ü d e r n W o l f gang u. Olaf g e w i d m e t ; 1. Tl. der „ R i t t meister-Trilogie"; Inh.: Erster Teil: Der letzte Rittmeister; Intermezzo. Die Fondue; Zweiter Teil: Die Erzählungen des letzten Rittmeisters; Giorgio und Martina; Der alte Husar; Ali Baba und die vierzig Fferdekräfte; Der Augenblick; Die Brüder Orban; Stabenhäuser; Lykins Schlittenfahrt; Der Ostergruß; Bravo! Bravo!; Der Marschall und sein Sekretär; Wettstreit der Großmut; Der Ritter; Dawson und Mary; Pupsik; Zwei Präsentiergeschichten; Wie Riga geräumt wurde; Der Sandarzt; Die Augenkur; Die Charakterprobe; Musketengeschichte; Die Schildwache; Das königliche Spiel; Trivulzio und der König; Die blanken Narren; Dritter Teil: Das Ende des letzten Rittmeisters und aller Rittmeisterschaft; die W e l t der Pferde u. Kavaliere hat den Erzähler mit d e m „letzten Rittmeister", e i n e m e h e m . O f fizier des russ. Zaren, b. W e i n z u s a m m e n g e bracht. Aus Geschichten u. A n e k d o t e n gestaltet ~ meisterhafte N n . , die nach u. nach das Bild einer v e r s u n k e n e n E p o c h e entstehen lassen; Ubers, ins A m e r i k . ; Engl.]; 8. Aufl. ebd. 1974; ebd. 1983; Liz.ausg. M ü n c h e n 1952; m . Aufl.; ungek. Sonderausg. ebd. 1961 (Bücher der N e u n z e h n 74) [dazu R e z . v. Wr(angell). In: Big. B B 10 (156), 1961, S. 14]; ebd. 1964; ebd. 1992; Liz.ausg. Berlin; Darmstadt 1956; III. E r w i n Z i m m e r , Gütersl o h 1957 ( D e m Leseheft 186); ebd. 1966; ebd. u m 1970; Ausz.: Feuchtfröhlicher Fahrplan. In: B B 12 (50), 1952, S. 5. - Der Pfauenstrauch. Eine Novelle (III. Horst Lemke), Z ü r i c h 1952; ebd. 1953; III. H a n n y Fries, ebd. 1954; ebd. 1961; ebd. 1969; B o n n o.J. — Stimme des Gefallenen. In: Adelheini 1952, S. 5. - Das Netz. I n : Eckart 21, 1952, S. 2 3 6 - 2 4 2 ; Sepdr.

197 m . d . U . : Novelle (111. R o l f Lehmann), Zürich 1956; 2.-8. Aufl. ebd. 1 9 5 6 - 1 9 7 8 ; Neuaufl. ebd. 1979; Fr.i.B. u m 1963; Bonn u m 1960; ebd. u m 1970; u . d . T . : Werner Bergengruen spricht. Das Netz. Eine Novelle, Fr.i.B. 1958 [Schallplatte]. - Die Getreue Wilde. In: Gestalt und Gedanke. Ein J b . , hrsg. v. d. Bayerischen Akad. der Schönen Künste, Jg. 2, M ü n c h e n 1953, S. 2 3 - 3 4 fenth. auch G. v. -> O. v. TaubeJ. — Die Flamme im Säulenholz. Novellen (111. M a x Reinhart), Vorzugsausg. Passau 1953 [Der Strom; Die Bärenbraut; Die Zweideutigen; Die Flamme im Säulenholz; Die Greiffenschildtschen Damen]; erw. Neuausg. Zürich; M ü n chen 1955 [verm. u m Die Fahrt des Herrn von Ringen; Der Mann mit dem Helm; Das Florettband]; 2.-4. Aufl. ebd. 1 9 5 5 - 1 9 5 6 ; 5. Aufl. Zürich 1961; Neuaufl. M ü n c h e n 1961; Fr.i.Br. u . a . 1965 (Herderbücherei 220); R e z . v. H. v. R i m s c h a : In: B H 3, 1955/56, S. 5 5 56. — Die Sterntaler. Eine Novelle, Zürich 1953; neue Aufl. ebd. 1960; hrsg. v. Ulrich Gut (III. R o l a n d Thalmann), T ü b i n g e n ; Küsnacht 1972. — Kleine Tischrede zu Reinhold Schneiders 50. Geburtstag, Köln; Ölten 1953; wieder i n : ~ mit R e i n h o l d Schneider: Briefwechsel, hrsg. v. N. Luise Hackelsberger-Bergengruen, Fr.i.Br. u . a . 1966, S. 7 —11. — Zwischen den Rebstöcken. In: Springbrunnen 1953, S. 101 |G.J. — Reinhold Schneider und die Tragik Gottes. In: R e i n h o l d Schneider: Der christliche Protest, Zürich 1954, S. 9—27 [Ansprache, gehalten am 1 7 . 1 . 1 9 5 4 i m Essener Opernhaus anläßlich der U A v. R e i n h o l d Schneiders „Innozenz und Franziskus" am 1 3 . 2 . 1 9 5 4 J . — In: Heinz Piontek: N e u e deutsche Erzählgedichte, Stuttgart 1964; M ü n c h e n 1980: Kasclmbisches Weihnachtslied, S. 2 3 - 2 4 ; Auf ein Grab, S. 149 —150; Erinnerung an die Hundemarke, S. 168—170; Leben eines Mannes, S. 273; Die Nachbarlitanei, S. 3 1 3 - 3 1 5 . - Der Kaiser im Elend (III. W e r n e r Ax), Gütersloh 1954 (Dein Leseheft 45) [aus Die Ostergnade, 1933J; III. Hans Fronius, Zürich 1960 [einm. Aufl. mit 150 num. u. sig. Ex.]. — Die Rittmeisterin. Wenn man so will, ein Roman, Zürich 1954 [aut.; spielt u. a. i m Baltikum, in Genf u. in Florenz; 2. Tl. der „Rittmeister-Trilogie"]; 6. v. Autor durchges. Aufl. ebd. 1960; M ü n c h e n 1954; ebd. 1961; Berlin; Darmstadt 1954; ebd. 1957; ebd. 1959; Gütersloh 1955; ebd. 1960; ebd. 1966; ebd. 1975; Hamburg u m 1982; R e z . v. Hans v. Rimscha. In: B H 3,

Bergengruen 1954/55, S. 5 2 - 5 3 . -Am Oberrhein. In: B H 1, 1954/55, S. 23 [G.] . - Die Augenkur (III. Franz Richter-Johnsen), Gütersloh 1955 (Dein Leseheft 126) [aus Die Schnur um den Hals, 1935]; hrsg. v . J . U . Terpstra, Groningen 1956. — Nie noch sang ich ein Lied, das die Heimkehr priese, Offenbach am Main 1955 [G. aus Die heile Welt, 1950]. — Totenklage für Samogonski. In: In der Hängematte. Eine Jahresgabe der W e r k Z s . der Hoesch W e r k e AG Dortmund „ W e r k und W i r " für ihre Leser. Weihnachten 1955, M ü n c h e n 1955, S. 1 3 9 - 1 4 9 [G. aus Die heile Welt, 1950], — Meine englischen Eindrücke. In: B H 1, 1955/56, S. 2 6 - 2 9 . - Auf der Schatzsuche. In: B H 4, 1955/56, S. 23 [G.]. - Festansprache. In: R e i n h o l d Schneider. Drei A n sprachen anläßlich der Verleihung des Friedenspreises des Dt. Buchhandels, Frankfurt/M 1956, S. 1 3 - 2 4 . - Ε. T. A. Hoffmann. 17761822. In: Hermann Heimpel, Theodor Heuss u. Benno Reifenberg (Hrsg.): Die großen Deutschen. Deutsche Biogr., Bd. 3, Berlin 1956, S. 5 2 - 6 2 ; wieder i n : Ε. T. A. Hoffm a n n : Klein Zaches genannt Zinnober, Frankfurt/M; Berlin 1967, S. 1 2 6 - 1 4 1 . - Die Kunst, sich zu vereinigen. Erzählung (III. Hans Georg Lenzen), Zürich 1956; III. R o b e r t Wyss, ebd. 1968 [aufgenommen in Räuberwunder, 1964]; wieder in: Zeitwende 26, 1955, S. 7 4 5 - 7 5 5 . - Mit tausend Ranken. Gedichte, Zürich 1956; Neuaufl. ebd. 1960 [Charlotte Bergengruen g e w i d m e t ; enth. Mit tausend Ranken; Erinnerung an die Hundemarke; Die Nachbarlitanei; Die Alten; Krankes Mädchen im Garten; Im Morgengrauen; Am Oberrhein; Im Gewitter; Armes Dorf im Gebirge; Römischer Frühling; Oben und unten; Alte Stadt im Süden; Sizilische Morgendämmerung; Regenlied; Beim Abendläuten; Drei Worte; Freundliches Geschehnis; Winziger Regenbogen; Die Hirtenuhr; Vergängnis; Löse, Seele, dich hin; Sommerverse; Die späten Tage; September; Der letzte Morgen; Vor Allerseelen; Aus dem Apfelgarten; Winter; Blinde Stunde; Im Winde; Melancholisches Lied; Unendliche Dauer; In den Schoss zurück; Verwandlung. Für Otto Freiherr von Taube; Geist der Gesteine; Unerreichbar allen Händen; Flamme und Quelle; Jenseits des Tores; Das grüne Blatt; Auf der Schatzsuche; Herbstlicher Aufbruch; Der Aufgestiegene; Zuletzt; Ein Reim; Alter Wanderer; Singe, du Brunnenmund; Apokalyptischer Augenblick; Der Adept; Das Unennbare; Veni, creator Spiritus; An den Engel; Die Ewigkeit], — Privi-

Bergengruen legten des Dichters. In: Akad. der Wiss. u. der Literatur. Abh. der Kl. der Literatur 1956/1, M a i n z ; Wiesbaden 1956, S. 3 - 1 7 ; Neufass. (Vorw. R e i n h o l d Schneider), Zürich 1957 [zum 65. Geburtstag ~s; verm. u m den Aufs. „Warum dichte ich?", S. 5 7 - 7 1 ; mit Bibl. der Buchveröfftl.]; neue, erw. Aufl. ebd. 1962 [zum 70. Geburtstag ~s]; neue, erw. Aufl. ebd. 1970; ebd. 1980; R e z . v. Sch. In: B H 2, 1958/59, S. 1 1 8 - 1 1 9 . - Im Winde. In: B H 1, 1956/57, S. 12 [G.J. - Der Schutzengel. In: B H 2, 1956/57, S. 9 6 - 1 0 1 . - Das Höchste kann nur absichtslos geschehen, Karlsruhe 1957 [Freundesgabe] . - Hubertusnacht. Erzählung, Ölten 1957 (Publikation der Vereinigung der Oltner Bücherfreunde 74); III. Carlos Duss, Zürich 1961; ebd. 1964 [aufgenommen in Der dritte Kranz, 1962], — SUATI. Erzählung, Zürich 1957; einm. Sonderausg. Flensburg 1957; III. R o b e r t Wyss, Zürich 1961; neue Aufl. ebd. 1965; Bad Schussenried 2001 ( J u w e l e n religiöser Dichtung 3). - Die letzte Epiphanie. 1944. In: Fritz Zschech (Hrsg.): Das deutsche Balladenbuch, Rudolstadt 1957, S. 401; wieder in: Carl Stephenson (Hrsg.): Die schönsten Balln., Berlin-Schöneberg 1962 [1962 zum Auftakt des Eichmann-Prozesses in Jerusalem verlesen]; Sonderausg. Wiesbaden u m 1978, S. 4 5 0 ; w i e d e r i n : Kroll 2005, S. 181 [aus Dies irae, 1945J. — Die leichte Erde, o.O. 1958 [Ge. u. En.]. - Antwort. In: H e r mann Kunisch: Der andere Bergengruen, Zürich 1958; M ü n c h e n 1958, S. 3 5 - 5 4 . Grabrede für Reinhold Schneider. Gehalten auf dem Baden-Badener Friedhof am 10. April 1958. In: R e i n h o l d Schneider: Winter in Wien. Aus meinen Notizbüchern 1957/1958, Fr.i.Br. u . a . 1958, S. 2 8 5 - 2 9 2 ; 2.-8. Aufl. ebd. 1 9 5 8 1964; ebd. 1963; 10.-15. Aufl. ebd. 1 9 7 5 1988; ebd. 1993; ebd. 2003. - Vorwort. In: R e i n h o l d Schneider: Pfeiler im Strom, W i e s baden 1958, S. V - X . — Zur heiligen Nacht. Eine Weihnachtsgabe, Zürich 1958 [E. u. Ge.: Macht euch dem Kinde gemein; Der mystische Tau; Stemsingerlied; Zwei kaschubische Weihnachtslieder; Die Hirten; Das Steigende ruf ich]; 4. Aufl. ebd. 1963; erw. Neuaufl. ebd. 1973 [verm. u m Das Eigentliche und seine Verhüllung]; ebd. 1980; Bhndendr. Marburg 1977. - Die Schildwache. In: W o l f g a n g Hoffmann-Harnisch (Hrsg.): Binde deinen Karren an einen Stern. Lesebuch für Deutsche, Stuttgart 1958, S. 4 6 8 - 4 7 1 [E.; aus Der tolle Mönch, 1930], -

198 Zehn Jahre Baltische Briefe. In: B B 11 (121), 1958, S. 3 [Glückwunschschreiben], — Szöke Düna. In: Günther Birkenfeld (Hrsg.): Mosaik der W e l t . Reisebilder deutschsprachiger Schriftsteller der Gegenwart, Β erlin-Zehlendorf 1958; 2. Aufl. Herrenalb/Schwarzwald 1960, S. 3 1 - 3 6 ] , - Die Speltsche Einfahrt. In: B H 2, 1958/59, S. 1 0 2 - 1 1 4 . Bärengeschichten (III. R o l f Lehmann), Zürich 1959; ebd. 1961 [Nn.: Der Herzog und der Bär; Die Bärenbraut]. — Einkehr in Konstanz. In: Merian 12/3. Konstanz und der Bodensee, Hamburg 1959, S. 3. — Otto von Taube. Rede zu seinem 80. Geburtstag b. einem Festakt in der Städtischen Lenbach-Galerie, M ü n c h e n 1959; R e z . v. Erik v. Loewis of Menar. In: B H 4, 1959/60, S. 2 4 4 - 2 4 5 . — Zorn, Zeit und Ewigkeit. Erzählungen, Zürich 1959 [Die graue und die weiße Frau; Der Sohn und die Mutter; Der Ball im Ostflügel; Die tanzenden Füße; Männer und Frauen; Zorn, Zeit und Ewigkeit; Drei Sterne; Die speltsche Einfahrt; Der Schutzengel; Klapp. Ausg. Zürich 1959: „ ( . . . ) eine Sammlung neuer Erzählungen. Ihre äußere Einheit verdanken sie der Landschaft des alten Baltikums, die sie alle als gemeinsamer Hintergrund verbindet, während ihre innere Einheit in der Kunst des Dichters besteht, hinter dem Wirklichen das Uberwirkliche und damit i m Zeitlichen das Ewige sichtbar zu machen, w o b e i er sich gelegentlich des äußeren Gewandes spannender Geistergeschichten bedient (...)"; Ubers, ins Lett.]; ebd. 1961; Liz.ausg. M ü n c h e n 1959; ebd. 1960; ebd. 1963; Berlin u . a . 1965; Frankfurt/M; Hamburg 1969; R e z . v. Erik v. Loewis. In: B H 2, 1960/61, S. 118 u. Anneliese Dempf. In: Zeitwende 32, 1961, S. 128. — Im sinkenden Jahr. In: Zeitw e n d e 30, 1959, S. 684 [G. aus Figur und Schatten, 1958. - Der Ball im Ostflügel. In: B H 1, 1959/60, S. 4 9 - 5 6 . - In: Zeitwende 31, 1960: Abschied, S. 606; Winde und Flammen, S. 6 0 9 - 6 1 0 [Ge.]; Das Opferfeuer, S. 610 [G.J. - Calibans Geliebte, Darmstadt u . a . 1960 (Die Mainzer R e i h e 14). - In: Erbe und Auftrag, hrsg. v. Ernst Schremmer u. Hanns Gottschalk, Augsburg 1960: Europa und die Dichtung, S. 6 — 8 [Ess.]; Zaubersprüche, S. 15 — 16 [G.]. — Das Freiheitsbändchen. In: Karl Hammes (Hrsg.): M o d e r n e Erzähler 14. H u m o r in der neueren dt. Literatur, Paderborn 1960, S. 3 - 8 ; Nachdr. ebd. 1981 [aus Die Schnur um den Hals, 1935], — Titulus. Das ist: Miszellen,

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Kollektaneen und fragmentarische, mit gelegentlinacht; Die Maus; Das Beschreibliche und das chen Irrtümern durchsetzte Gedanken zur NaturUnbeschreibliche; Der Chinese; Die bunte Froddel; geschichte des deutschen Buchtitels oder unhetitelter Die Schnur um den Hals; Poplawkin und die Lebensroman eines Bibliotheksbeamten (III. R o b e r t Völkerschaft; Der Rittmeister und die Hinkerin; Wyss), M ü n c h e n 1 9 6 0 ; Zürich 1 9 6 0 ; 2. Aufl. Die genferische Akademie; Allerlei Länder; Hohebd. 1961; num. Jub.-Ausg. ebd. 1984. winkel; Arge Versteigerung; Die Klassenbücher; G r a b R d . auf —> B . Goetz. In: B . G o e t z : D e r Das Wunder und seine Zerstörung; Die MärchenGefangene und der Flötenbläser, Heidelberg kutsche; Die getreue Wilde; Herren und Knechte; Die Totenfeier; Der Vicomte d'Hussequin; Irene; 1960, S. 2 0 6 — 2 1 3 . - Vater Jewgenij. Eine ErDie anderen Kräfte; Meisterliches — Allzumeisterzählung, Ölten 1961 (Publikation für die liches; Alle, die das Rechte wissen wollen, und alle Vereinigung Oltner Bücherfreunde 9 3 ) ; Z ü — mal herhören!; Der Herrenrich 1 9 6 2 ; ebd. 1 9 6 5 ; Blindendr. Marburg Landstallmeister abend; Therapeutisches; Lisettchen; Finder und 1 9 7 5 [aufgenommen in Der dritte Kranz, Verlierer; Man muß sich positiv einstellen; Die gute 1 9 6 2 ] . - Bündige Selbstdarstellung. In: Klaus Schublade; Die Chinavasen; Küchenspiele; Süße Lazarowicz u. Wolfgang K r ö n (Hrsg.): U n Söhne terscheidung und Bewahrung. Fs. für H e r - Jugend; Der tolle Mönch; Der Kirschkern; und Väter; Spitzhubennovelle; Die Mutter; Noch mann Kunisch zum 60. Geburtstag, Berlin Ex1961, S. 12 — 15. — Schreibtischerinnerungen. I n : ein kurzer, unter Umständen überschlagbarer kurs über die Chronologie; Spitzacker de senectute; D R 87, Berlin 1961, S. 6 6 6 - 6 7 7 , S. 7 7 2 Kurzer, geschwinder Abschied; Ein Kutscher nach 7 8 1 , S. 8 5 2 - 8 6 9 , S. 9 5 6 - 9 7 0 u. 1 0 4 7 - 1 0 5 9 ; dem Herzen Piatos; Fortgang und Ende der GeSepdr. (III. R o b e r t Wyss), Zürich 1 9 6 1 ; schichte von der falschen und der rechten Braut — M ü n c h e n 1961; B o n n 1961; vgl. Hans v. aber hat. sie denn ein Ende?; Der fromme SchwepR i m s c h a . ~s Schreibtischerinnerungen und sein Gerechtigkeit; Die merkwürdige FeindVerhältnis zur Geschichte. In: B H 1, 1962/63, permann; S. 17 — 2 1 ; R e z . v. Erika Werckmeister. In: B B schaft; Die drei Zeugen; L'Inconnue; Mein erstes Gedicht; Der Rittmeistersee; Sparge rosis lapidem; 9 (179), 1963, S. 10 [aut. Es.; Antwort auf den Chronologische Stunden, halkyonische Augenblicke; Vorwurf, die nationalsozialistische VerganEinen Tag vor dem Tode; Klapp. Ausg Z ü r i c h ; genheit Dtls. zu verdrängen; W d g . Ich widme diese kleine Schrift der Stadt Berlin, dem Andenken M ü n c h e n 1 9 6 2 : , , ( . . . ) Wieder finden wir W e r n e r Pawlowitsch in G e n f im U m g a n g mit der Jahre, die ich in Berlin verbracht, den Freunden, Musa Petrowna. Sie stöbern im Nachlaß des die ich dort gefunden habe; und hier erinnere ich mich gern daran, dass meine besten Freunde — meine Rittmeisters, und das Bild des Freundes erfährt seine letzte R u n d u n g , Deutung und Plastizität. Frau und meine Kinder — in Berlin geboren sind. In die weitgespannte Rahmenerzählung sind Ascona, Weihnachten 1960 (Ausg. Z ü r i c h ; (Novellen) eingestreut. Von großartigen M ü n c h e n 1961, S. 5); enth. Pettenkofer und sein Schilderungen der Landschaft südlich der Schreibtisch; Kein Ort ohne Genius·, Das AbenAlpen, der ,Rittmeisterlandschaft' getragen, teuer der Tauentzienstraße; Allerlei Studien; Myfügt sich das Ganze dank der meisterhaften thos; Die Guten Leute; Gestalten; Am Schreibtisch Komposition zu der reinen Harmonie einer 1936—40; Fürchtet euch nicht; Die Hündin Fee; Der Großtyrann; Fata libellorum; Wirkungen; Die beglückenden, heilen W e l t und erfüllt damit das W o r t R e i n h o l d Schneiders, daß es B e r Bombengaudi; Bergengruen und sein Schreibtisch], — Reinhold Schneider und sein Städtlein. Eine gengruen gelungen sei, j e d e n Verlust aufzuAnsprache aus Anlaß der Einweihung eines lösen in die Heiterkeit eines strahlenden H e r z e n s ' . " ] . — Erzählende Prosa. In: Wolfgang Denkmales im Kurpark von Baden-Baden. In: Stammler (Hrsg.): Deutsche Philologie im Zeitwende 33, 1962, S. 4 6 8 - 4 7 1 [Aufs.]. Aufriß, B d . 3, 2. Überarb. Aufl. Berlin 1962, Der dritte Kranz, Zürich 1 9 6 2 ; Z ü r i c h ; M ü n Sp. 1 4 2 9 — 1 4 4 2 . Werner Bergengruen über chen 1 9 6 2 ; 3. Aufl. ebd. 1 9 6 2 ; Liz.ausg. Werner Bergengruen. In: B e h a i m - B l l . für die Berlin u.a. 1 9 6 5 ; R e z . v. Erika Werckmeister. Freunde des dt. Buches 2/5, Darmstadt 1962, In: B B 9 (179), 1963, S. 9 - 1 0 u. Erik ν. S. 3 — 6. — Mündlich gesprochen, M ü n c h e n ; Z ü Loewis. In: B H 3, 1963/64, S. 172 [3. Tl. der „ R i t t m e i s t e r - T r i l o g i e " ; enth. Die Mappe; Vater rich 1 9 6 3 [Ansprachen, V o r t r . , R d n . , auch G r a b R d . auf —> B . Goetz]; R e z . v. Eva-Maria Jen'genij; Das Freiheitsbändchen; Lebensgeschichte Eussler. I n : B H 3, 1963/64, S. 1 7 3 - 1 7 4 u. Pfeffermanns des Jüngeren; Der Alte; Hubertus-

Bergengruen Erika Werckmeister. In: B B 2 (184), 1964, S. 9. — Der Wahrheit Stimme, Fr.i.Br. 1963 [Privatdr.; GedächtnisRd. z u m 60. Geburtstag u. 5. Todestag v. R e i n h o l d Schneider, gehalten am 1 2 . 5 . 1 9 6 3 in Fr.i.Br.]; wieder i n : R e i n hold Schneider: Begegnung und Bekenntnis. M i t der Freiburger Gedenkrede, hrsg. v. Curt Winterhalter, Fr.i.Br. u . a . 1963, S. 7 - 2 0 . Gedenkworte für Reinhold Schneider f . . . ] . In: R e i n h o l d Schneider: Erfüllte Einsamkeit, hrsg. v. Curt Winterhalter, Fr.i.Br. u . a . 1963, S. 7 — 16 [ 9 . 6 . 1 9 5 9 B o n n ] ; 2. Aufl. ebd. 1965; wieder i n : Briefwechsel. R e i n h o l d Schneider, Erich Przywara, hrsg. v. Erich Przywara, Z ü rich 1963, S. 15—24. — Gedenkworte, gesprochen bei der Enthüllung der Büste Reinhold Schneiders von Albert Schilling im Kurgarten zu Baden-Baden am 13. Mai 1962. In: R e i n h o l d Schneider: Erfüllte Einsamkeit, hrsg. v. Curt Winterhalter, Fr.i.Br. u . a . 1963, S. 2 5 3 - 2 5 9 ; 2. Aufl. ebd. 1965. — Die Schwestern aus dem Mohrenland. Erzählung (III. R o b e r t Wyss), Zürich 1963; Liz.ausg. M ü n c h e n 1963; R e z . v. Erik v. Loewis. In: B H 3, 1963/64, S. 1 7 2 - 1 7 3 . In: Macht hoch die Tür die T o r macht weit. Gedichte und Prosa zu Weihnachten, Stuttgart; Hamburg 1963: Kaschubisches Weihnachtslied, S. 5 5 - 5 6 ; Die Hirten, S. 7 1 - 7 2 [Ge.]. — Räuberwunder. Erzählungen, Zürich; M ü n c h e n 1964; ebd. 1965; ebd. 1967; R e z . v. Erika Werckmeister. In: Big. B B 11 (205), 1965, S. 6 u. Siegfried v. Vegesack. In: B H 11, 1965, S. 1 7 3 - 1 7 4 [Räuberwunder; Barowsky; Die Mörderin Philomena; Der Dreizehnte; Lösch's Licht aus! Untreue und Vergebung; Der Arzt von Weißenhasel; Heimholung; Die Kunst, sich zu vereinigen]. - In: B B 8/9 (190/191), 1964: Frage und Antwort, S. 2; Testament, S. 2 |Ge.J. Werner Bergengruen. In: Thomson 1964, S. 1 0 0 - 1 0 4 [aut. Skizze], - Herbstlicher Aufbruch. Gedichte, Zürich 1965; M ü n c h e n 1965; R e z . v. Erika Werckmeister. In: B B 5 (211), 1966, S. 7 u. Erik v. Loewis. In: B H 12, 1966, S. 2 1 3 - 2 1 4 [enth. Aufzeichnungen über seine Lyrik (1958), S. 7 —8; Ge.: Vor dem Spiegel; Amerikanische Schaukel; Das Warenhaus; Toskanischer Morgen; Ghasel; Ungewisser Abend; Mädchenlied im Frühling. Im Ton der litauischen Volkslieder; Zeitvertreib; Stimme aus dem Leeren; „Reisiger Geist ..."; Gebet; Jüngstes Gericht; „ Wer des Todes Schwingen ..:"; „Jungfrau, Jungfrau, Himmelsmutter"; Angelus Domini; Erde; Die Domtauben; Hymnus zu Pfingsten;

200 Vision; Stunde des Aufbruchs; „Werden nie die Stunden enden"; Auf der Schatzsuche; Märzstrophe; Sommergeheimnis; Schlangenlied; Die letzte Erdbeere; Gottes Aussaat; Im hohen Mittag; Der heiße Abend; Glückliche Woche; Kleines Liebeslied; Die Welle; „Nicht er hat uns im Stich gelassen"; Trauerbaum; Elendsbaum; Herbstlied; Anrufung im Herbst; Noch einmal; Oktober; Letzte Heimkehr; Am Wintermorgen; Der trunkene Gigant; Südlicher Hafenmarkt; Die Zypressen; Südliche Ebene; Alles und eines; An die Gestirne; „Sei, Adept, gewillt"; Zunehmender Mond; Der Vollmond; Gesinnung; Anruf zur Entscheidung; Die Tropfen fallen aus der Uhr; Was wird beständig sein ?; „ Wie willst du leben ? "; Abschied; Wieder bei Nacht; Unendlichkeit; „Ein graues Wandervolk ..."; „ Wer sagt dir, woher du kamst?"; „Es graut. Die Nacht"; Der Schild; Erwache; Mystische Hochzeit; Vermählung in Flammen; Die Hochzeitsfackel; Die Schritte; Erkenntnis; „ Wer hat. uns heimbestellt"; Späte Erfahrung; Ausklänge; „Ich wollte hüten ..."; „Verzehrtest du die Zeit?"; „Zur Erde wird ich abermals gelangen "; „Am Fluß der Friedhof ..."; „Den Stolz der Seele werf ich vor mich hin"; Staub zu Staube; „Bald ist, bald, der Gang vollbracht"; Dunkle Wolke; Septemberlied; „Vergilbte Jahre ..."]. - Dichtergehäuse. Aus den autobiographischen Aufzeichnungen (Nachw. Emil Staiger), hrsg. v. Charlotte Bergengruen, Zürich; M ü n c h e n 1966 [Aut.; enth. Compendium Bergengruenianum; Elternhaus und Kindheit; Verlust der Heimat; Schuljahre; Kritische Beurteilung der Jugend; Meine Amme ivar eine Russin; Der erste Weltkrieg; Der Nationalsozialismus; Continuum des Lebens; Das Dichtergehäuse; Das Handwerk; Die Persönlichkeit; Die Physis; Kalendarisches; Uber Besitz; Die menschliche Umwelt; Glaube und Konversion; Auf Reisen; Psychische und parapsychologische Eifahrungen; Reinhold Schneider; Erlebte Geschichte; Habe ich den Tod allzu fleißig gerühmt?]; Neuausg. Zürich 1969; Ausz. in: Schweizer Monatshefte 45/1, 1966, S. 6 7 - 8 4 ; w i e d e r in: Internationale kath. Zs. C o m m u n i o 21, 1992, S 5 4 0 - 5 4 4 ; 22, 1993, S. 9 1 - 9 6 ; R e z . v. Erika Werckmeister. In: B B 4 (222), 1967, S. 1 1 - 1 2 u. Hans v. R i m s c h a . In: B H 14, 1968, S. 2 8 6 - 2 8 7 . - In: ~ mit R e i n h o l d Schneider: Briefwechsel, hrsg. v. N. Luise Hackelsberger-Bergengruen, Fr.i.Br. u.a. 1966: Zum Tode Reinhold Schneiders, S. 21—26; Aus unveröffentlichten Aufzeichnungen, S. 13 — 20. - Pferdegruß. Erzählungen und Gedichte von Pferd

201 und Reiter, hrsg. ν. Charlotte B e r g e n g r u e n , Z ü r i c h ; M ü n c h e n 1 9 6 7 ; 2. Aufl. ebd. 1 9 6 8 \Der Sommer der Jahrhundertwende; Die Pferdetante; Gespräch zwischen Werner Pawlowitsch und Musa Petrowna über den russischen Kutscher; Lied der Kentauren; Der erste Patrouülenritt; Eine ungeschriebene Novelle; Die Cholerazulage; Der Signalbläser; Erinnerung an die Hundemarke; Was brauchst du, Kosak? Das wütende Heer; Reitergedanken; Zwei Hirtenlieder aus der HortobägyPuszta; Duschkas Lied; Der Flankierbaum; Die sieben Schimmel; Ali Baba und die vierzig Pferdekräfte; Weinzäpßi und Bassonpierre; Der Pferdegruß; Die Sporen]; R e z . v. Erika W e r c k meister. I n : B B 1 (231), 1 9 6 8 , S. 9 u. E r i k v. Loewis. I n : B H 14, 1 9 6 8 , S. 2 8 8 . Bildnis meiner Eltern. I n : J b . d . b a l t . D t t . 1 9 6 7 , S. 7 6 . — Die Glückliche. Zwei Erzählungen, Zürich 1968 [enth. außerdem Der Doppelgänger]; R e z . v. Erika W e r c k m e i s t e r . I n : B B 11 (241), 1 9 6 8 , S.

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tanzenden Fiße; Der Basilisk (erstmals in B u c h f o r m veröfftl.); Räubenvunder; Der Doppelgänger; Nachwort; die Ausw. dieser N n . wurde n o c h v. ~ b e g o n n e n u. v o n Charlotte B e r g e n g r u e n vollendet; Klapp. Ausg. F r a n k furt/M 1 9 8 8 : , , ( . . . ) W e r n e r B e r g e n g r u e n hat mit zahlreichen meisterhaften Geschichten zur Renaissance der m o d e r n e n Spukgeschichte beigetragen, die sich nicht mit d e m V o r d e r gründigen begnügt, sondern hinter der R e a lität die größeren Z u s a m m e n h ä n g e und die tiefere B e d e u t u n g sucht ( . . . ) " ] . — Weihnachtsbesuch bei der Vergänglichkeit. I n : E r i k T h o m s o n (Hrsg.): Alles W e r d e n d e verlangt nach dem Segen der Stille. Ostdeutsches W e i h n a c h t s b u c h , Buxheim/Allgäu u m 1 9 7 4 , S. 1 7 5 - 1 7 6 . - Uber Symbolik, aus dem N a c h l a ß ausgew. v. Charlotte B e r g e n g r u e n . I n : Literaturwiss. J b . i.A. der G ö r r e s - G e s . N . F . 16, 1 9 7 5 , S. 1 - 7 . Kindheit am Wasser. Erzählungen, Zürich 1976; Frühe 9. — Das Individuum und die Zugehörigkeiten. I n : ebd. 1 9 7 9 [Einleitung: Uber das Baltikum; Kindheitserinnerung; Mein erstes Gedicht; KindZiel und Bleibe. E i n e A n t h . , hrsg. v. Ernst heit am Wasser; Alte Anna; Troglodytengerüche; S c h r e m m e r u. Hanns Gottschalk, M ü n c h e n Der Sommer der Jahrhundertwende; Fräulein von 1 9 6 8 , S. 12 [Ess.]. — Knurriculum vitae. Das ist Trense; Der Strandreiter; Die Zigeuner; Meines widerwillig verfasster Lebenslauf. Erstmals niederVaters Haus; Die Märchenkutsche; Das Puppengeschrieben 1952, aber (1962) revidiert, ergänzt theater; Weihnachtsbesuch bei der Vergänglichkeit; und auf die Höhe der Zeit gebracht. I n : Carl J . Nie noch sang ich ein Lied, das die Heimkehr priese Burckhardt: U b e r Portrait u. Bibliographie, ...]. — Genie und Talent. Aus dem Nachlaß [...], Z ü r i c h 1 9 6 8 , S. 3 3 — 4 2 [Curriculum vitae, mitgeteilt v. Charlotte B e r g e n g r u e n . I n : L i damit die „vorwitzigen Germanistikstudenteraturwiss. J b . i.A. der G ö r r e s - G e s . N . F . 18, t e n " ihn nicht ständig mit irgendwelchen 1 9 7 7 , S. 1 — 11. — Magische Nacht. Gesammelte Fragen zu L e b e n u. W e r k behelligen, o b w o h l hrsg. v. Charlotte Bergengruen, ~ es eig. ablehnt, eine Aut. zu schreiben]. — Liebesgedichte, Z ü r i c h 1 9 7 8 [enth. Die Entstehung von GeDer Kranke, (III. H a n n y Fries), Z ü r i c h 1 9 6 9 dichten; erstmals veröfftl. G e . : Weiher hinterm [Erstveröfftl. der D i c h t u n g v. 1 9 4 3 a.d. Park; Die Schuhe; Die Zypressen; Die WasserN a c h l a ß ] . - Und dein Name ausgelöscht. ErWelt; zählungen, Z ü r i c h 1 9 7 1 ; R e z . v. E . W e r c k - frau; enth. außerdem G e . aus Die heile Die verborgene Frucht; Lombardische Elegie; meister. I n : B i g . B B 11 (301), 1 9 7 3 , S. 10 Zauber- und Segenssprüche; Die Rose von Jericho; [Spuk- u. Geistergeschichten: Und dein Name Herbstlicher Auflruch; Mit tausend Ranken; ausgelöscht; Der Totennagel; Die Ledermützen; Glückwunschgabe]. — Ich erzähle euch alles, ivas am Die sieben Schimmel; die ersten drei E n . erstmals Ostersonntag geschah. In: Erik Thomson in B u c h f o r m veröfftl.]. - Geliebte Siehendinge. (Hrsg.): I c h erzähle euch alles, was am O s t e r Aus den nachgelassenen Aufzeichnungen, hrsg. v. sonntag geschah, Buxheim/Allgäu u m 1 9 7 9 , Charlotte Bergengruen, Zürich 1972; S. 8 —15. — Dankesrede. In: Wilhelm-Raabeebd. 1 9 8 0 [Frag. u. N o t i z e n ] ; R e z . v. E . Preisträger. V i e r Ansprachen (III. P e t e r Voigt), W e r c k m e i s t e r . I n : B i g . B B 11 (301), 1 9 7 3 , S. Braunschweig 1981, S. 8 - 1 4 (Bibliophile 10. - Spuknovellen (III. R o b e r t Wyss), hrsg. v. Schriften der Literar. V e r e i n i g u n g B r a u n Charlotte B e r g e n g r u e n , Z ü r i c h 1 9 7 3 ; u . d . T . : schweig e.V. 2 8 ) . - I n : Ostdeutsches Lesebuch Der Basilisk und andere Spuknovellen, Frankfurt/ I. V i e r Jahrhunderte deutscher D i c h t u n g v o m Μ 1 9 8 8 (Phantastische B i b l i o t h e k 2 0 5 ) [Die B a l t i k u m bis zum Banat. Ausw. u. N a c h w . Speltsche Einfahrt; Der Schutzengel; Drei Sterne; E r n s t - E d m u n d Keil, V o r w . R o s w i t h a W i s Pupsik; Männer und Frauen; Der Chinese; Der niewski, 1. Aufl. B o n n 1 9 8 3 ; 2. Aufl. Ball im Ostflügel; Zorn, Zeit und Ewigkeit; Die

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ebd. 1987: Das quellende Licht; Herbstliche n u n g e n Bergengruens ausgewählt, die er u n t e r Tröstung; Der Engel spricht, S. 36 [Ge.]; Die d e m Titel ,Allerleirauh' ein Leben lang z u Fahrt des Herrn von Ringen, S. 37 — 40; Kaschu- sammengetragen hat, ferner kurze Abschnitte bisches Weihnachtslied, S. 41; Leben eines Man- aus seinem erzählerischen W e r k u n d einige nes; Heim in den Anbeginn, S. 42 [Ge.]. — Die Gedichte ( . . . ) " ] . - Ghasel. In: Z u Gast im ewigen Wälder. In: Gerd Messerschmidt: T u r m . Siegfried v o n Vegesack z u m 100. G e B ä u m e . Fotografien [...], Berlin 1984, S. 38 burtstag, zsgst. v. M a r i a n n e H a g e n g r u b e r , hrsg. |G.]. - In: Carsten Peter T h i e d e (Hrsg.): v. Förderverein W e i ß e n s t e i n e r Burgkasten Christliche Literatur des 20. Jahrhunderts, ,,Rettet das Fressende H a u s " , Grafenau 1988, Bd. 2, W u p p e r t a l 1985: Die letzte Epiphanie, S. S. 58 [G., gedr. Version], S. 59 fhs. Version; 16; Die Bergpredigt, S. 17 [Ge.]. - Schnaps mit enth. Beitr. seiner Freunde Albrecht Baehr, Sakuska. Baltisches Lesebuch, hrsg. v. N . Luise O t t o R o m b a c h , W e r n e r Illing, Η . P. Heller, Hackelsberger, Zürich 1986; 2. Aufl. —> F. Thiess, —> B. Goetz, —> G. Specht, ebd. 1987; ungek. Ausg. M ü n c h e n 1992; 2. J a k o b J o b u. a.]. - Baltische Geschichten, hrsg. v. Aufl. ebd. 1993 [Meines Vaters Haus; Vater und N . Luise Hackelsberger, M ü n c h e n 2 0 0 0 ; 2. Mutter; Meine Geburt; Alte Anna; Der Sommer Aufl. ebd. 2001 [Sonderproduktion]; u . d . T . : der Jahrhundertwende; Fräulein von Trense; Der Sommer am Strand. Baltische Geschichten, M ü n Strandreiter; Weihnachtsbesuch bei der Vergäng- chen 2002 [Sommer am Strand; Die Märchenlichkeit; Meine Kindheit und Jugend; Die Fflerde- kutsche; Der Teufel im Winterpalais; Fremde tante; Die Greiffenschildtschen Damen; Das Gerüche; Die Erbschaft; Das schwarze und das Tempelchen; „Wie das Herzstück der Welt"; Der weiße Pferd; Der Schmuck; Der Ball im Ostflügel; Flankierbaum; Die Fahrt des Herrn von Ringen; Der Chinese; Der grüne Kasten (erstmals v e r Der Strom; Die leichte Erde; Vater Jewgenij; öfftl., vermutlich u m 1918 entstanden); Die Heimat und Vaterland zugleich; Der Tod von Frau mit der Kerze; Drei Sterne; Erlebnis auf einer Reval. Kuriose Geschichten aus einer alten Stadt; Insel; Die Speltsche Einfahrt; Klapp. Ausg. „Das gewaltsam Einverleibte"; Der letzte Ritt- M ü n c h e n 2 0 0 0 : „In diesen Erzählungen aus meister (Auszug); „Die rechte Einstellung ... "J. - den f r ü h e n Schaffensjahren u m 1920 — 1930, „Nicht daran ist etwas gelegen, daß der Mensch die alle i m baltisch-russisch-polnischen R a u m glücklich sei ...". I n : Q u e l l e n der Tapferkeit. spielen, treffen w i r auf den Grenzbereich G e d a n k e n u n d Gedichte, St. Gallen 1987, S. zwischen der Wirklichkeit u n d d e m U n b e 3; ebd. 1990. - Von der Richtigkeit der Welt. wussten. Das R i g a e r Elternhaus mit einer Unzeitgemäße Zustimmung (ausgew. u. eingeh Vielzahl oft skurriler Figuren, das E i n g e b u n N . Luise Hackelsberger), Fr.i.Br. 1988 (Texte densein in der familiären Tradition, die Lez u m N a c h d e n k e n 61) [Wanderer und Eingebo- genden u n d oft übersinnlichen B e g e b e n h e i rene; Es geht mit rechten Dingen zu; Wandelraum ten, die N a t u r u n d Bilderwelt des N o r d o s t e n s Geschichte; Sprache und Schreiben; Von Schlaf und w e r d e n in diesen Erzählungen lebendig. Traum; Die Siebendinge; Zeitabläufe; Klapp.: W e r n e r B e r g e n g r u e n schildert einfühlsam die „ D e r Balte W e r n e r B e r g e n g r u e n (...) ist politischen u n d sozialen V e r ä n d e r u n g e n , die i m m e r ein U n z e i t g e m ä ß e r gewesen, der v o n den M e n s c h e n als B e d r o h u n g erlebt schwer e i n z u o r d n e n war. E r begriff sich selbst w u r d e n . Bergengruen, der f r ü h Heimatlose, als U n b e h a u s t e n , U m h e r g e t r i e b e n e n (...). Ein n a n n t e die baltische W e l t seiner Kindheit Leben lang war er überzeugt davon, daß alles einen .Naturschutzpark', b e h ü t e t u n d heil. Ihr mit rechten D i n g e n z u g e h e ; ja m i t t e n i m Glanz begleitete ihn ein Leben lang u n d D r i t t e n R e i c h (...), als die baltische H e i m a t d u r c h w e b t sein Schreiben mit einer sanften endgültig verloren war, wagte er das W o r t v o n Melancholie. Seine Erzählkunst ,berührt sich der .Heilen W e l t ' . Niemals ließ er sich v o n der mit d e m Primitiven u n d A n o n y m e n ' , a u f t a u u n z e i t g e m ä ß e n U b e r z e u g u n g abbringen, daß c h e n d ,in der kurzen Geschichte, i m M ä r c h e n es ja ,der Brauch des Lebens ist, daß es nie u n d vorzugsweise in der Novelle. Sie k e n n t stillsteht, sondern weiterläuft in all seiner nicht unsere Art einer zergliederten P s y c h o Herrlichkeit, u n b e k ü m m e r t u m Leben u n d logie u n d nicht die Problematik des M e n T o d von Geschichtenerzählern u n d G e - schenlebens.' (Aus Bergengruens T a g e b ü schichtenanhörern'. Für den vorliegenden chern)."]; siehe auch: Baltische Geschichten. Band w u r d e n hauptsächlich private A u f z e i c h - zsgst. u. mit e i n e m N a c h w . v. seiner T o c h t e r

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um 1930; 2 Bde. Zürich 1951; 2 Bde. Frankfurt/M 1952; München; (Zürich) 1953; ebd. 1955; ebd. 1957; ebd. 1958; ebd. 1959; ebd. 1963; 2 Bde. Berlin um 1955; Berlin; Darmstadt 1958; Düsseldorf; Stuttgart 1959; Nachw. Ulrich Busch; 111. P. M . Boklewskij, Zürich 1985; 2. Aufl. ebd. 1993; 3. Aufl. ebd. 1996; ebd. 2006 (Manesse Bibliothek der Weltliteratur); für die Schule bearb. v. Alexander Kazba, Münster 1932; gelesen v. Gert Westphal, Hamburg 1998 [Tonträger]. — Semjon Rosenfeld: Rußland vor dem Sturm. Roman, Berlin 1933. — Fedor M . Dostojevskij: Der Traum eines lächerlichen Menschen. Eine phantastische Erzählung, Horgen-Zürich 1947; Zürich 1969; einm. num. Sonderausg. ebd. 1984. — Passa la nave mia colma d'obblio. I vo piangendo i miei passati tempi. In: Eckart 21, 1952, S. 255 [2 geistliche Sonette v. Petrarca], - ~ mit Ellen Zunk: Lev Ν. Tolstoj : Krieg und Frieden. Roman, München 1953; zahlr. Ausg. u. Aufl. m. Verl.; zuletzt München 2002 [in einigen Ausg. Nachw. Heinrich Boll]. — Viscont: Stumme Kundgebung. In: Wolfgang Hoffmann-Harnisch (Hrsg.): Binde deinen Karren an einen Stern. Lesebuch für Deutsche, Stuttgart 1958, S. 5 0 1 - 5 0 2 [G. aus Die heile Welt.; Übers, a. d. Ungar.]. H R S G . : Baltisches Dichterbrevier, Berlin; Leipzig 1924. - Ε. T . A. Hoffmann: Märchen (III. Alfred Kubin), Vaduz 1947 [Nachw. S. 4 2 3 432]; Wien 1947; ebd. 1951; ebd. 1952; ebd. um 1955. — Ε. T . A. Hoffmann: Die Elixiere des Teufels. Nachgelassene Papiere des Bruders Medardus, eines Kapuziners (III. Walter B e h S. 4 1 7 - 4 2 8 ] ; Ü B E R S . : Lev Ν. Tolstoj: Die Kosaken. Ein rens), Vaduz 1948 [Nachw. Wien 1951; ebd. 1952; ebd. 1958; III. Fritz Roman aus dem Kaukasus, Berlin 1924; Nachw. Zürich 1953 [zus. mit Hadschi Murat]. — Lev Fischer, Hamburg 1964; Gütersloh u.a. 1964; Ν. Tolstoj: Chadschi-Murat. Ein Roman aus den ebd. 1976. —Josef v. Eichendorff: Erzählungen, Kaukasuskämpfen (Geleitw. Gustav Specht), Zürich 1955; ebd. um 1970; ebd. um 1980; Berlin 1924; u.d.T.: Hadschi Murat. Roman ebd. 1988; ebd. 1995; ebd. 2002. - Josef v. (Nachw. ~), Zürich 1953 [zus. mit Die Kosa- Eichendorff: Gedichte. Ahnung und Gegenwart, ken] ; Nachw. Andreas Guski, ebd. 2000. - Zürich 1955; ebd. 1963. Ivan S. Turgenev: Väter und Söhne. Roman A U S G A B E N : Der spanische Rosenstock. Die drei (Nachw. Bruno Frank), Leipzig; München Falken (III. Arno Reins), London 1945 1924; ebd. 1925; ebd. 1946; 3. Aufl. (Nachw. (Zaunkönig-Bücher 517) [Ausg. für KriegsAlfred Antkowiak), ebd. 1952; Nachw. Ger- gefangene] . — Macht und Versuchung. Zwei hard Dudek, ebd. 1964; ebd. 1968; ebd. 1980; Romane, Zürich 1950; Zürich; München 1965 ebd. 1972; Berlin 1933; Leipzig; Weimar [Herzog Karl der Kühne, S. 5 - 2 7 4 ; Der Gross1985. - Fedor M. Dostojewskij: Schuld und tyrann und das Gericht, S. 2 7 5 - 5 2 8 ] . - ErzähSühne. (Rodion Raskolnikow.) Roman in sechs lungen, hrsg. v. Wilhelm Grenzmann, PaderTeilen und ein Epilog, Berlin 1928; 2 Bde. ebd. born 1953 (Schöninghs Textausg. 263) [mit ~

Ν. Luise Hackelsberger. In: Big. B B 11/12 (625/626), 2000. - Selbstdarstellung. In: 800 Jahre — Unser gemeinsames Riga. Beiträge deutschbaltischer Autoren. Zum 800-jährigen Jub. der Stadt Riga 2001, hrsg. v. der CSG, Lüneburg 2001, S. 2 7 3 - 2 7 6 . - Die Stadt der Toten. In: Sabine Schmidt (Hrsg.): Europa erlesen, Tallinn; Klagenfurt 2003, S. 22 — 28. — „Der Heimkehr gewiß". Geistliche Gedichte (Nachw. R u d o l f Grulich), Ulm 2005 (Juwelen religiöser Dichtung 2) [enth. Der Engel spricht, S. 7; Stimme Gottes, S. 8; Wandlung, S. 9; Die himmlische Rechenkunst, S. 10; Das quellende Licht, S. 11 — 12; Die heile Welt, S. 13; Nichts gib mir, Gott, S. 14; Zu Lehen, S. 15; Heim in den Anbeginn, S. 16; Anrufung, S. 17 — 19; Christus in der Schöpfung, S. 2 0 - 2 2 ; Unersättlich, S. 2 3 - 2 4 ; Der Schiffbrüchige, S. 2 5 ; Seele, Seele, werde frei, S. 2 6 ; Ο komm, Geivalt der Stille, S. 27; Nichts Vergängliches pergeht, S. 2 8 - 2 9 ; Nie noch sang ich ein Lied, das die Heimkehr priese, S. 30 —33; Teutones in pace, S. 34]. — In: Ludwig Reiners (Hrsg.): Der ewige Brunnen. Ein Hausbuch deutscher Dichtung, aktualisiert u. erw. v. Albert v. Schirnding, Jubiläumsausg. München 2 0 0 5 : Zu Lehen, S. 243; Die Meise, S. 4 0 1 - 4 0 2 ; Der Hund in der Kirche, S: 4 0 3 - 4 0 5 ; An die Völker der Erde. 1945, S. 5 4 3 - 5 4 4 ; Auf ein Grab, S. 6 9 1 692; Leben eines Mannes, S. 692; Totenklage um Samogonski, S. 718 — 719; Die himmlische Rechenkunst, S. 968 [Ge.]. - Zahlr. Veröfftl. in der D R , der Schweizer Rundschau, im Feuilleton der Frankfurter Zt. u. in den Berliner Heften.

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f u r Schüler ausgew. T e x t e : Die Magd im Fel- und Antwort; 2. Seite: Der Schutzbrief; Die senhaus; Das Vogelschälchen; Novelle von den fünf leichte Erde; Ein kaschubisches Weihnachtslied; Strophen; Erzählung vom Zeitlichen und vom Die Meise]. — Calibans Geliebte. Pelageja. Zwei Ewigen; Der letzte Rittmeister; G e . : Die Meise; Erzählungen aus russischer Zeit (III. R o l f L e h Das Feldkreuz; Die Sühne; Himmlische Rechen- mann), Sonderausg. Z ü r i c h 1960; ebd. 1964 kunst; Lehen eines Mannes; Segensspruch]. — Der [Klapp. Ausg. Z ü r i c h 1960: ,,(...) Schiffbrüspanische Rosenstock. Der Verjüngungstrank, hrsg. chige M ä n n e r g e m e i n s c h a f t e n k ä m p f e n u m v. S. J. R . R a m e c k e r s , Bussum 1953 (Paul T o d u n d Leben, u m ihren Fortbestand u n d Brands deutsche Bücherei 4). - Die drei Falken. u m die Möglichkeit der R e t t u n g u n d H e i m Die Augenkur, hrsg. v. W . K. Postma u. J. U . kehr. Aber die B e d r o h u n g k o m m t nicht n u r Terpstra, G r o n i n g e n ; Djakarta 1955. — Feurige von A u ß e n : mitten in den e h e d e m so fest Liebe, hrsg. v. W a s a b u r o Harada, T o k y o 1955 gefugten G r u p p e n wachsen chaotische M ä c h t e [aus Der tolle Mönch, 1930]. — Die Zwillinge aus aufbegehrlich zur H ö h e . Gefährdet u n d geFrankreich. Erzählungen ( N a c h w . R e i n h o l d fährdend, d u l d e n d u n d handelnd w i r k e n die Schneider), Darmstadt 1955; F r a n k f u r t / M w e n i g e n u n t e r die M ä n n e r geratenen u n d 1955; ebd. 1959; N a c h d r . ebd. 1 9 6 0 - 1 9 6 5 ; rasch zu Mittelpunkten g e w o r d e n e n Frauen als 2. Aufl. ebd. 1966; ebd. 1970 [Der Turmbau; die eigentlichen Katalysatoren der G e s c h e h Das Karnevalsbild; Das Vogelschälchen; Das kö- nisse, allen v o r a n die Kapitänsfrau Pelageja u n d nigliche Spiel; Die Bärenbraut; Der Augenblick; die blutjunge, anmutige G o u v e r n e u r s t o c h t e r Die Zwillinge aus Frankreich; Der Sandarzt; Der Darja N i k o l a j e w n a ( . . . ) " ] ; R e z . v. Erik v. alte Husar; Das Florettband; Pupsik; Giorgio und Loewis: In: B H 2, 1 9 5 9 / 6 0 , S. 119 u. v o n v. Martino]. — Der Turmbau, hrsg. v. W a s a b u r o W r . In: B B 1 (195), 1965, S. 10. - Zwei PräHarada, T o k y o 1955 [aus Sternenstand, 1947]; sentiergeschichten, C a m b r i d g e 1960 [aus Der mit N a c h w . v. N . Luise Hackelsberger u. Erl. letzte Rittmeister, 1952], — Der Rittmeister und v. Daniel Langhans, U l m 1999 (Juwelen reli- sein Tessin (III. H a n n y Fries), Z ü r i c h 1962 [E. giöser D i c h t u n g 1) [enth. auch Schatzgräberge- a. d. „Rittmeister-Trilogie": Der Rittmeister und schichte. Zwei Novellen]. - Der Abenteurer, hrsg. sein Tessin; Giorgio und Martino; Der Rittmeister v. W a s a b u r o Harada, T o k y o 1956 [aus Der und die Hinkerin]; erw. Neuausg. u . d . T : Lob Teufel im Winterpalais, 1933], — Der spanische des Tessins, ebd. 1972; ebd. 1984 [erw. u m Rosenstock. Das Tempelchen. Der Abenteurer, Südlicher Tag (Ge.)]. — Novellenbuch (III. Hans hrsg. v. H . F. Brookes u. C . E. Fraenkel, Fronius), Fr.i.Br. 1962; ebd. 1964; u . d . T . : Die L o n d o n u . a . 1956. — Das Hornunger Heimweh schönsten Novellen. In der Auswahl des Dichters and other stories, hrsg. v. W . I. Lucas, L o n d o n ; (III. Hans Fronius), Z ü r i c h 1963 [Das VogelE d i n b u r g h 1957 (Nelson's G e r m a n Texts 12) schälchen; Erzählung vom Zweitlichen und vom [Das Hornunger Heimweh; Die Sultansrose; Die Eivigen; Wettstreit der Großmut; Novelle von den Krone; Der Apfel], — Der spanische Rosenstock. fünf Strophen; Das Karnevalsbild; Der Abenteurer; Schneider und sein Obelisk, hrsg. v. W o l f g a n g Trivulzio und der König; Der Marschall und sein Paulsen, N e w Y o r k 1957. — Figur und Schatten. Sekretär; Der Ritter; Dawson und Mary; Die Gedichte, Z ü r i c h 1958; M ü n c h e n 1958 [Ge. Schildwache; Die Brüder Orban; Das königliche aus Die Rose von Jericho; Die verborgene Frucht; Spiel; Musketengeschichte; Der Sohn und die Dies irae; Zauber- und Segenssprüche; Lombardi- Mutter; Männer und Frauen; Zorn, Zeit und sche Elegie; Mit tausend Ranken]. - Werner Ewigkeit; Die Flamme im Säulenholz; Die BäBergengruen spricht, Fr.i.B. 1958; ebd. u m 1970 renbraut; Der Mann mit dem Helm; Der Augen[Schallplatte; enth. Der Herzog und der Bär. blick; Der Sandarzt; Die Augenkur; Der alte Eine Novelle; 8 Ge. aus Die verborgene Frucht: Husar; Das Floretthand; Die Greiffenschildtschen Leben eines Mannes; Die Unsichtbaren; Die Damen; Jakubsons Zuflucht; Schneider und sein Mühle; Der Engel spricht; Sommer; Abend nach Obelisk; Der Seeteufel; Der Kopf; Der Schutzendem Gewitter; Im sinkenden Jahr; Spätherbst]. — gel; Die drei Falken]; 2. Aufl. ebd. 1965; 3. Werner Bergengruen spricht eigene Werke, H a m - Aufl. ebd. 1966 [Rez. v. Erika Werckmeister. b u r g 1958 [Schallplatte; 1. Seite: Ge. aus Die In: B B 5 (211), 1966, S. 7 u. T r a u g o t t v. heile Welt, 1950: Die himmlische Rechenkunst; Stackelberg. I n : B H 13, 1967, S. 3 3 4 - 3 3 5 ] ; Die vier Elemente; Ein Dank; Zu Lehen; Grofier N e u a u f l . ebd. 1982; ebd. 1983; ebd. 1984; Herbst; In einer Nacht; Der Morgenstern; Frage M ü n c h e n 1963; ebd. 1965; Liz.ausg. u . d . T . :

205 Meistemovellen, Stuttgart; Gütersloh u.a. 1975; erw. Neuausg. (Nachw. N. Luise Hackelsberger), Zürich 1987 [verm, um Eine ungeschriebene Novelle; dazu R e z . v. H.H. In: B B 5/ 6 (499/500), 1990, S. 14]; Nachdr. München 1998. - Four Tales, hrsg. v. William Eickhorst, New York 1966 [Studienausg. mit Genehmigung ~s; enth. Das Tempelchen; Schatzgräbergeschichte; Der spanische Rosenstock; Die drei Falken]. — Der Kaiser im Elend. Die Augenbrauen (III. Bruno Gentinetta), Zürich 1967 (Schweizerisches Jugendschriftenwerk 859). Die Mörderin Philomena und andere Erzählungen, Berlin u.a 1967 [enth. die Nn. aus Die Flamme im Säulenholz (erw. Ausg. 1955), die En. aus Räuberimnder, sowie Calibans Geliebte und Die Bärenbraut]. — Die wunderbare Schreibmaschine. Zwei Erzählungen (III. Robert Wyss), Zürich 1967 [enth. außerdem: Der Dichter und der Amokläufer]; Rez. v. Erika Werckmeister. In: B B 2 (244), 1969, S. 7. - Kern der Welt. Gedenkband, hrsg. v. Herbert Gorski, Leipzig 1969; 2. Aufl. ebd. 1970; ebd. 1973 (Buchreihe katholische Dichter unserer Zeit 19) [E.: Die Kunst, sich zu pereinigen; Das Beichtsiegel; Legende von den zwei Worten; Die drei Falken; Die Maus; Ge. aus Die verborgene Frucht, Dies irae, Die heile Welt, Herbstlicher Aufbruch]. - Das Karnevalsbild und andere Erzählungen (Nachw. Heinrich Reinhardt), Basel 1971 (Gute Schriften 360) [Das Karnevalsbild; Die Fahrt des Herrn von Ringen; Der Arzt von Weissenhasel; Das Vogelschälchen; Bericht vom Lebens- und Todeslauf eines merkwürdigen Mannes; Der Sprung von der Münsterterrasse]. — Das Vogelschälchen, Blindendr., Marburg 1976 [aus Begebenheiten. Geschichten aus einem Jahrtausend, 1935], — Männer und Frauen. Liebesgeschichten (III. Robert Wyss), Zürich 1977 [Das Tempelchen; Der Turmbau; Pupsik; Männer und Frauen; Der Flankierbaum; Eine ungeschriebene Novelle; Die Sultansrose; Nachricht vom Vogel Phönix], — In: W e n n du noch eine Tante hast. Beiträge zu einer Tanthologie, hrsg. v. Konrad Federer, Zürich 1979: Tantenlob, S. 7; Abriss der Tantenkunde, S. 1 4 7 - 1 7 3 [aus Die Rittmeisterin, 1954J — Leben eines Mannes. Neunzig Gedichte, chronologisch geordnet, hrsg. v. N. Luise Hackelsberger, Zürich 1982; Hamburg (Textura 16) [mit biogr. Daten u. einem Aufs. v. Albert v. Schirnding]; Teilausg. m.d.U.: Madrigal. Männerchor a capella (Komp. Robert M . Helmschrott), Mainz 1982. — Der spanische

Bergengruen Rosenstock. Schatzgräbergeschichte. Das Tempelchen. Drei Erzählungen (III. Christine Ackermann), Stuttgart; Gütersloh 1984. — Das Netz. Die Hände am Mast. Zivei Novellen, St. Augustin 1985 (Reihe leichter lesen, Bücher in Großdruck 201. Richarz kleine R e i h e 2). Die Greiffenschildtschen Damen. Geschichten von damals (III. Hannes Binder), Zürich 1986 [enth. außerdem: Vater fewgenij], - „Gestern fuhr ich Fische fangen... ". Hundert Gedichte, hrsg. v. N. Luise Hackelsberger, Zürich 1992 [Slg. seiner schönsten Ge. zum 100. Geburtstag v. Ge. ( 1 9 1 1 - 1 9 6 3 ) aus Leben eines Mannes u. teilw. aus Die heile Welt, Mit tausend Ranken u. Herbstlicher Aufbruch; enth. u.a. ~s letztes G. Die Welt des Theaters (Für Hans Fronius zu seinem Buch) u. den Aufs. Uber Gedichte (1951)]. Von Riga nach anderswo oder Stationen eines Lebens. Bücher, Reisen, Begegnungen, hrsg. v. N. Luise Hackelsberger, Zürich 1992 [dem Publikum wird anläßlich seines 100. Geburtstages ein unbekannter Bergengruen vorgestellt: aut., poetologische u. erzählende Texte markieren Stationen eines unbehausten Lebens; enth. einl. Texte v. N. Luise Hackelsberger u. Oda Schaefer: Schnaps und Blutwurst, S. 96 — 98 (über ~ u. seine Jahre in Berlin-Zehlendorf, verf. 1962)]. — Der Turmbau. Schatzgäbergeschichte. Zwei Novellen (Nachw. N. Luise Hackelsberger), hrsg. v. Daniel Langhans, Ulm/ Donau 1999 (Juwelen religiöser Dichtung 1). — Von baltischer Reiselust. Erzählungen (Nachw. N. Luise Hackelsberger), München 2003 [L'Inconnue; Süße Jugend; Der Seeteufel; Die Heiraten von Parma; Bravo! Bravo! Die Klassenbücher; Der Alte; Die Charakterprobe; Poplawkin; Der Kirschkern; Arge Versteigerung; Der Kopf; Spitzbubennovelle; Klapp.: „Auch wenn Reisen im Baltikum früher eher selten unternommen wurden, da die Uberfahrten zumeist teuer, beschwerlich und langwierig waren, machten sich doch einzelne Mutige auf den W e g in die Ferne, nach Italien, Deutschland oder sogar Alaska, das damals zu den russischen Kolonien gehörte. Die Zurückgebliebenen erwarteten voller Sehnsucht Nachrichten von den Abenteurern und Geschichten über die Erlebnisse in der Fremde. Da die Balten von Haus aus ein erzählfreudiges Volk sind, ließen sich die Heimgekehrten hier nicht lange bitten. Die Erwartung der Zuhörer stellte eine Herausforderung an die Erfindungsgabe der Erzähler dar. Die Schilderungen wurden immer bunter

Bergengruen

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208 Flucht und Vertreibung in der Literatur nach 1945, Berlin 1997, 103 — 121 [enth. Werkverzeichnis von ~ J . — B. Eggelte Heinz: Su no vela corta. Aspectos de contenido y forma, Salamanca 1997 [Diss.; elektronische Ressource]. - H. Kanitz: Am Himmel wie auf Erden. ~s Roman. In: Lutherische Monatshefte 36/12, 1997, 1 7 - 1 8 . - G. Wirth: Literarische Geschichtsdeutung im Umfeld der „Inneren Emigration" Reinhold Schneider, J o chen Klepper). In: Flothow/Kroll 1998, 31 - 50. M. Garleff: Zur Geschichtsdeutung dt.balt. Autoren im 20. Jh. In: Ebd., 9 4 - 108. - Christoph Schmidt: ~s T o d von Reval aus hist. Sicht. In: Journal of Baltic studies 29, 1998, 3 1 5 - 3 2 5 . - Α. Schmollinger: „Intra muros et extra". Deutsche Literatur im Exil und in der Inneren Emigration. Ein exemplarischer Vergleich, Heidelberg 1999 (Beiträge zur neueren Literaturgeschichte 3/161) [Diss, zu „Der Großtyrann und das Gericht" vgl. 1 1 4 - 1 4 9 1 . - K. Oost: „Wärst du Kindchen im Kaschubenlande . . . " . In: Erbe und Auftrag. Benediktinische Monatsschrift 76/6, 2000, 505 509. - S. Ward: ~'s „Am Himmel wie auf Erden". The historical novel and ,inner emigration'. In: ABnG 51, 2001, 301 - 3 1 3 . - Die heile Welt Nostalgie oder Aufgabe? Nachfrage bei hrsg. v. d. Katholischen Arztearbeit Deutschlands, Ostfildern 2002 (Aufträge) [R. Giertier: Einf. zum Thema, 8 — 10; L. Hackelsberger: Zum Motiv des Heilens in der Lyrik ~s ( 1 8 9 2 - 1964), 11 - 3 1 ; H.-B. GerlFalkovitz: Magie und Erlösung — Zum Verständnis von Heil bei dem „christlichen Heiden" 32 — 47]. - L. Hackelsberger: Charlotte Hensel und „ein Jüngling, der sich Dichter nannte . . . " . In: Mendelssohn Studien 13, 2003, 291 - 2 9 9 . - H. Kiesel: Denken auf Leben und Tod. Literar. Reflexionen einer ethisch-politischen Problemkonstellation in der Zeit des Totalitarismus (Brecht, Jünger, ~). In: Internationale Zeitschrift für Philosophie 2, 2003, 20 — 32. - F.-L. Kroll: Das Deutschlandbild ~s im Spiegel seiner Tagebücher. In: Zuckmayer-Jb. 7, 2004, 1 8 7 - 2 1 0 . - Jutta Radczewski-Helbig: Literal". Wirkungen des Phantastischen. Beitr. zu einer Sonderform dt.balt. Dichtung im 20. Jh. am Beispiel s. In: Kroll 2005, 1 5 5 - 174. - F.-L. Kroll: ~s Tagebuchaufzeichnungen zum Dritten Reich. In: Ebd., 1 7 5 - 189. - N . Luise Hackelsberger: Freiraum Schreibtisch. Gedanken und Erinnerungen ~s. In: Ebd., 1 9 1 - 1 9 5 . - Maria Schütze: Paradoxie der Welt. Anmerkungen zu ~s nachgelassenen Aufzeichnungen. In: Ebd., 197 — 205. - Norbert Matern: Bodenständiger Balte u. Spinner von Zauberfäden. ~s Tochter Maria Schütze erzählt über ihren Vater „aus der Privatschatulle". In: K K 1222, 2006, S. 18 - 19 [Vortr., gehalten am 13. April 2006 im Münchner Haus des Deutschen Ostens: „ ein Porträt aus der Nähe gesehen"].

209 B e r g e r , Kaspar Karl * Riga (L); Studium der Rechtswiss. in K ö nigsberg, Jurist in Riga, 1742 hochfürstlicher Postsekretär in Mitau (K), Studium der Theol. in Jena, 1784 überreichte er in Memel der Hzgin. Dorothea v. Kurland, Gattin v. Hzg. Peter v. Biron (Sohn v. —> B . v. Biron), die sich auf der Durchreise befand, ein Gedicht. WERKE: Das wahre und dauerhafte Vergnügen in Gott zum guten Andencken des [...] Herrn Reinhard Koithan Wohlvornehmen Kauffhändlers zu Mitau, welcher den 2ten Martii 1685 zu Bremen gebohren worden Und den iOten Februarii 1743 selig verstorben, bey Dessen den 27st.en selbigen Monaths in der Mitauschen Reformirten Kirche geschehenen Beerdigung aus ergebenster Freundschafft gegen den Wohlseligen und aufrichtiger Dienstbeflissenheit gegen die Hochgeschätzte Leidtragende vorgestellet [...], Mitau 1743 (Die GelSn. der Bibliotheca Reckiana 1, Stück 191). - Beschreibung und Erklärung der Illumination, durch welche an dem feyedichen Geburthstage des f...] Herrn Petrus Feodomwicz, Grossfürstens aller Reussen, Erbens zu Norwegen [...] etc. etc. in einigen die hocherspriesslichen Regenttugenden Seiner Käyserlichen Hoheit vorstellenden Gemählden Dietrich Schriever, Grossfürstlicher Hojfactor sein aUemnterthänigstes Opjfer darbringen wollte. Mitau den 10./21. Februarii 1746, Mitau 1746 (Die GelSn. der Bibliotheca Reckiana 1, Stück 197). — Die angenehmere Gestalt der Fugend in einem schönen Frauenzimmer ivolte an dem erfreulichen Hochzeitsfeste des [...] Herrn Friederich August Fottien Vornehmen Kauffhändlers zu Mitau mit [...] Jungfer Juliana Koithanin in Betrachtung ziehen [...] den 25 May 1745, Mitau 1745 (Die GelSn. der Bibliotheca Reckiana 1, Stück 195). - Die weissagende Vorsicht. Ein Gedicht auf die Geburt Sr. Kais. Hoheit des Grossfürsten Paul Petrowitsch, Riga 1754; wieder in: Schreiben an einen Freund, worinnen von der am 20 Sept. 1754 erfolgten hohen Geburt Sr. Kais. Höh. des Grossfursten Paul Petrowitsch und denen in der kais. Stadt Riga dieserhalb angestellten Freudens-Bezeugungen Nachricht ertheilt wird, Riga 1754, S. 4 9 - 5 4 . — Glückwunsch dem [...] Herrn Peter, Herzog in Liefland zu Curland und Semgallen [...] nebst [...] Gemahlin Anna Dorothea gebohrnen Baronesse von Medem, als sie auf einer Durchreise zu Königsberg den 15. August 1784 angelanget waren, Königsberg 1784 (Die GelSn. der B i -

Bergesonn bliotheca Reckiana 2, Stück 35). einzeln gedr. GelGe. LITERATUR : Hupel 4, 1782, 18. -

Zahlr.

Recke/Napier-

sky. - Friedrichs 1967. - Kosch. - DBA 85, 363. - BaBA 27, 12.

B e r g e s o n n , Friedrich Wilhelm Reinhold (Ps. Oronälius, häufig „ O - o u s " ) * 2 4 . 3 . 1 7 6 1 Marienhof, Beigut von GroßEssern (K), f 9.5. (j. 27.4.) 1816 Lippaicken (K); Vater: Ökonomiearzt aus SchwedischPommern; Mutter: geb. Gundling. Früh verwaist, Jesuitenschule, Stadtschule in Mitau (K), 1 7 7 9 - 1 7 8 1 Gym. in Mitau, 1 7 8 1 1783 Studium der Theol. in Göttingen, Hauslehrer in Schrunden (K), 1790 Wahl zum Schulrektor durch den Goldingschen Stadtmagistrat, die Bürgerschaft widersetzte sich dieser Wahl, 1791/92 Vikarius zu Groß-Autz, 1793/95 Prediger in Lippaicken. oc Karolina Eleonora Stähr. Aufs, im Nord. Arch, ersch. unter ,,O-ous", der Abkürzung der griech. Ubers, seines Namens „Oronälius". WERKE: Anonym: Neue Briefe bey Gelegenheit des Zweykampfs zwischen dem Grafen Sollberg und dem Studirenden Eichstedt in Kiel, Kiel 1782. — Anonym: Beantwortung der Bemerkung über die Duldung der Juden in den Herzogtümern Kurland und Semgallen [...], Mitau 1787. — Einige kurze Predigten von -r-, Riga 1794 [mit Morgen- u. Abendandachten seiner Gattin], — Anonym: Einige geistliche Lieder, Deutsch und Lettisch herausgegeben, Mitau 1803 [Name im lett. Titel u. unter der VorRd. zu den dt. Liedern]. — Plaujama-Laika Dsee$mas, kuffas teem Leet un Mass-Behrses Laudium par Labbu sarakstijis [...], Mitau 1803; dt. u.d.T.: Aerndte Lieder, Mitau 1804 [anonym], - In: Nord. Arch. 1806: Unglückliche Seefahrt zweier Kurländer auf einem ungeheuer großen Eisstücke [Feb.]; Ein paar Beyspiele von Sonderlingen, als Beyträge zur Erfahrungseelenkunde [Okt.]; Etwas über das Wort Rechenbuch [Nov.]. - In: Nord. Arch. 1807: Fraurige Folgen der Unvorsichtigkeit [Jan.]; Blosse Anzeige — keine eigentliche Recension [Juni]; Kleinere Erzählungen [Jun.]; Lückenbiisser [Juli]; Aedelmuth des verstorbenen Fürsten Sacken [Nov.]. — Predigt auf das Friedensfest. Gehalten 1814, Mitau 1815." - GelS. in dt. u. lett. Sprache; Aufs., die meisten UPs., in der Mitau.Mona tsschr., 1784.

B e r g h o l z —> Berkholz ÜBERS. : Kursemmes

Zejlu-Likkumi no ta Gadda 1801, Mitau 1801 [kur. Wegeordnung]. HRSG. : Auszug aus Seidenstückers Bemerkungen über die deutsche Sprache. In: Nord. Arch., Nov. 1805.

210

Daniel Arcularius u. Georg K o c h : Mutninare sive disputatio solennis, Gießen 1686. — Sermon funehre ä l'occasion des funerailles Royales defeu Sa Majeste Ulrique Eleonore, Reine de Suede, Stockholm 1694. — Disp. synodalis, Vpsaliae habita, de Votis monasticis in conuentu totius LITERATUR: Mitau.Zt. 1799, Nr. 96. — Zimmermit Chrysostomann 1812, 1 1 3 - 1 1 4 . - Napiersky 1831. - Dioccoscos, Uppsala 1698. Recke/Napiersky. - Goedeke 7, 4 9 6 - 4 9 7 ; 15, mus Limnelius: In articulum decimum quartum 74. - Kallmeyer 1910. - Redlich 1989. - Kosch. - partis teniae articulorum Smalcaldicorum de votis DBA 86, 72 - 75. - BaBA 27, 029 - 033. monasticis, Stockholm 1698 [theol. Disp.]. — Livre de Cantiques, avec les pieces, Stockholm Bergholz —> Berkholz, Christian August 1700. — Freundliches Ansinnen an die Herren Berg(ius), Nicolaus Oloffsohn Liebhaber der russischen Sprache, Historien und Bücher, davon Nachricht zu ertheilen, Narva * 4 . 1 2 . 1 6 5 8 Reval (E), f 5 . 4 . 1 7 0 6 Pernau 1702. - Kort Beskrifning Af Then Högwälboma (E); Vater: Olaus Nicolai B . (bezeugt ab 1641Frus, Fru Christiana Juliana Oxenstiernas Lefca.1670), Pastor der schwed. Gemeinde in wernes Lopp [ . . . ] , Stockholm 1704. — Singularia Reval; Mutter: Vendela, geb. Rylander ( f selecta, observatu hodienum dignissima, e praefatinach 1670). one ad lectorem benevolum excerpta, quam exerHäuslicher Unterricht, 1676 Studium in Abo citationis historico-theologicae de statu ecclesiae & u. 1677 in Uppsala, fünfjähriges Stipendium religionis Moscoviticae Parti Ildae praemisit [...], des schwed. Königs, hielt sich in dieser Zeit in Uppsala 1705; ebd. 1726 [Sendschreiben zur versch. europ. Ländern auf, 1684 Mag. in Diss, über die russ. Religion an Graf Piper]. — Gießen, Diss.: „Brevis disquisitio de existentia Postum: Historia narratio [...] defamilia Wellephilosophiae antediluvianae eivsqve propagaromm sive Molsdorfiorum, in Finlandia adhuc sutione, Gießen 1684 (Dissertationes Philosoperstate, Kopenhagen 1707. phicae 4, Stück 2 2 ) " . 1687 Prediger an der Twänne franz. ev. Gemeinde, Stockholm, oc 2 . 1 2 . UBERS. : Ernst Gottlieb Vällusten: Blässbälgor den höga sontangien och blotta Brösten, 1691 Christine Juliane Gräfin Oxenstjerna (1661 — 1701). 1700 schwed. Prediger in Narva Stockholm 1690 [a.d. Dt. mit einer franz. (E) u. Superintendent von Ingermanland, wo V o r R d . ] . — Olaus Laurelius: Abrege des articles de lafoi, tire de l'escriture sainte, pour l'usage de la er fur seine Diss, über den Zustand der russ. jeunesse Suedoise [ . . . ] , Stockholm 1694 [Ubers, Kirche u. Religion die russ. Sprache erlernte (er beherrschte außerdem neben Lat. u. u. Ausg. v. „Synopsis articulorum fidei"]. — L'infaillible Pierre de Touche de la Religion Griech., auch Schwed. u. Franz., Ital., Engl., Romaine, Niederl., Est. u. Finn.), 1 7 0 1 - 1 7 0 6 General- Apostolique Lutherienne er Papistique selon les articles les plus controversez & les plus superintendent von L, 1703 Prof. der Theol. u. Vizekanzler in Pernau, auch Prediger in der connus au peuple, dont les plus simples peuventdt. Gemeinde St. Nikolai, 1705 Dr. theol. der puiser cette connoissance [ . . . ] , Stockholm 1695 [Ubers, v. „Uns betrügliche Glaubensprobe Univ. Uppsala, Diss.: mit Gudmund K r o o k : „Exercitatio Historico-Theologica D e Statu des Apostolisch-Lutherischen und der R ö Relegion", Hamburg Ecclesiae Et Religionis Moscoviticae, 1. Tl. misch-Papistischen 1761; enth. 96 S. lange V o r R d . - ] . - Olaus Uppsala 1704; 2. Tl. Stockholm 1704; Uppsala 1709; Lübeck 1 7 0 9 ; Stockholm 1 7 2 2 ; Laurelius: Speculi religionis clausula. Besluth uppä Uppsala 1722; Leipzig 1722; Frankfurt 1723 Religions Spegelen, Stockholm 1699 [Ubers, u. [theol. Disp. 14. 5 . 1 7 0 4 ] " . In den V o r R d n . zu Ausg. des lat. Originals]. - Lutheri Catechismus den von ihm hrsg. Schriften wendet er sich medh Affon och Morgon Bönen, samt Bordlexor, gegen die Toleranz anderer Konfessionen u. Narva 1701 [schwed. u. russ. Ubers, v. Martin Religionen in Schweden. Er hatte Anteil an Luthers Katechismus]. — Philipp Melander schwed. Bibelausg. v. 1699. chthon: Martini Lutheri Lefwernes Beskrifning, W E R K E : Epistola gartulatoria ad Doct. Ericum Stockholm 1701; Neuaufl. ebd. 1768. - Pacifici Benzelium, Rectoratus honorem secunda vice adiVerini Oförgripeligt Betänkiande, om och hum then turum, Uppsala 22.6.1680. - ~ mit Johann i war tijdt sökte Föreningen Emellan them som

211

Bergmann

WERKE : Der Ritterorden des Heiligen Johannes von Jerusalem. Ein historisches Gemälde, R i g a u. a. HRSG.: Philipp J a k o b Spener: Von nothwendiger 1802 (Tb. f ü r Freunde der dt. Literatur in Vorsehung vor den falschen Propheten durch göttli- R u ß l a n d 1802). — A n o n y m : Schicksale des che Gnade, Neuausg. F r a n k f u r t / M ; S t o c k h o l m Persers Wassilij Michailow unter den Kalmüken, 1693 [Pr. mit A n m . v. — D . Augustini De Kirgisen und Chiwensern, R i g a 1804 [ N a m e Moderate Coercendis Haereticis Ad Bonifacium unter der D e d i k a t i o n ; basiert auf N o t i z e n v. Comitem Epistola, In Qua Praxin Ecclesiae Vasily MikhailovJ. - Nomadische Streifereien Ostendit, S t o c k h o l m 1696 [teilw. franz.], — unter den Kalmüken in den Jahren 1802 und 1803, 4 Bde. R i g a 1 8 0 4 - 1 8 0 5 ; Facs. (Einf. J o h n D u r y : Episcoporum & Cleri In Incluto Regno Sueciae Censura De Institute Et Actionibus, Siegbert H u m m e l ) , O o s t e r h o u t 1969; M k S t o c k h o l m 1697 [erste Ausg. ebd. 1638]. - M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. A b r a h a m Calov u. J o h a n n A d a m Schertzer: Literatur 6 2 - 6 6 ) ; Ausz. in: N o r d . Arch. 1803: Syntagma locorum antisyncretisticorum [.·•], Kalmückische Barden, O c t . S. 23—31; KalmüStockholm 1698 [~ edierte die beigefügten ckische Anecdoten, N o v . S. 1 0 7 - 1 1 5 ; Die Steppe „ N o t i s historicis"; teilw. dt.J. der Kalmücken, D e c . S. 149 — 169; niederl. L I T E R A T U R : NLMB 1699, 39; 1702, 171. - AGB u . d . T . : De Kalmukken. Beschrijving hunner 1897 (Jöcher 1751). - Gadebusch 1777, 1, 40 - 48. zeden, gewoonteen, gebruiken [...], L e e u w a r d e n - Hupel 4, 1782, 163; 11/12, 1786, 407; 27, 1791, 1815; n e u e Ausg. Amsterdam 1829 [Ubers, ins 1 8 0 - 182. - Bergmann 1814, 10. - Recke/Na- Franz., Chatillon-sur-Seine 1825]; Ausz. piersky. - Inland 23, 1856. - Ottow/Lenz 1977. - u . d . T . : Expose des principaux dogmes thihetainsDBA 84, 231 - 237. - BaBA 27, 93 - 115. mongols [...]. In: Journal asiatique. Ou recueil de memoires d'extraits et de notices relatifs ä l'histoire, Bergmann, Benjamin Fürchtegott Balä la philosophic, aux sciences, a la litterature et aux thasar, seit 1787 v o n langues des peuples orientaux, Bd. 3, Paris 1823, * 28. (j. 17.) 11.1772 Past. Arrasch (L), f 28. S. 1 9 3 - 2 0 4 ; Sepdr. ebd. o.J.; Ausz. u . d . T . : (j. 16.) 8.1856 Blussen b. W e n d e n (L); Eltern Siddi-Kour. Contes Mongols. In:Journal asiatique. Ou recueil de memoires d'extraits et de notices re—> G. v. B e r g m a n n ; O n k e l —> L. v. Berglatifs α l'histoire, ä la philosophie, aux sciences, ä la mann. Häuslicher Unterricht, D o m s c h u l e u. L y z e u m litterature et aux langues des peuples orientaux, in R i g a (L), 1 7 9 1 - 1 7 9 3 Studium der T h e o l . Paris 1824, S. 156 — 162 [Erkenntnisse über u. Philol. in Leipzig u. 1793 — 1795 in Jena, Kultur u. Religion, Sitten u. Gebräuche, 1 7 9 5 - 1 7 9 8 Hauslehrer in Riga, 1 7 9 8 - 1 8 0 2 Sprache u. Schrift der M o n g o l e n , ü b e r die Hauslehrer b. H o f r a t Gancarov in Moskau, Wiss. der K a l m ü k e n . Bd. 3 v. a. ü b e r die R e gab diese Stelle aufgrund seines Interesses f ü r ligion u. Ideen zu einer Darstellung des tibedie Erforschung w e n i g b e k a n n t e r Völker auf, tisch-mongolischen Lehrsystems, ein Kapitel reiste Anfang 1802 mit U n t e r s t ü t z u n g des ü b e r den „Religionsdienst der K a l m ü k e n " , Z a r e n nach Sarepta, lebte seit April 1802 f ü r den „Weltspiegel", eine mongolische U r k u n 15 M o n a t e b. den Kalmücken, aus G e l d m a n - de, d . h . eine Art Kosmographie, zwei v. ~ gel m u ß t e er diesen Aufenthalt abbrechen, übers. Schriften, „ B o k d o Gässärchan", eine 1803 Gouv.-Sekretär, 1 8 0 4 - 1 8 0 6 Prediger- mongolische Religionsschrift in zwei B ü c h e r n A d j u n k t b. seinem Vater in R u j e n . oo 2 . 1 0 . u. „Uschandarchan", eine mongolische R e l i 1804 E l e o n o r e W i l h e l m i n e P o l c h o w ( 1 7 8 8 - gionsschrift]. — Kalender-Unruhen in Riga von 1585-1590. In: St. Petersburgische M o n a t s 1846). 1 8 0 6 - 1 8 1 4 Pfarrer in Erlaa u. Ogersh o f (L) u. 1 8 1 4 - 1 8 4 6 in R u j e n , 1816 D r . schrift, Feb. 1805, S. 88; Forts. März 1805, S. 198. - Johann Reinhold von Patkul vor dem phil. U n i v . D o r p a t , 1817 Erinnerungskreuz Richterstuhle der Nachwelt. In: St. Petersburgiv o n 1812, 1842 als Prediger emeritiert, zog sich 1843 auf sein bereits 1813 erworbenes sche Monatsschrift, April 1805, S. 250. G u t Blussen zurück, w o er sich der Sprach- Historische Schriften, 2 Bde. Leipzig 1806 [Bd. 1: Johann Reinhold Patkul vor dem Richterforschung, v o r n e h m l i c h d e m Sanskrit w i d mete, Mitgl. der K G L K , seit 1843 Mitgl. der stuhle der Nachwelt; Bd. 2: Die Kalenderunruhen G G u A R i g a , seit 1844 der E L G R e v a l u. 1855 in Riga in den Jahren 1585— 1590; vgl. z u m Kalenderstreit —>• F. Dsirne; —> D . v. H i l Ehrenmitgl. der G E G in D o r p a t . emottagit then oförandrade Augsburgiska nelsen, S t o c k h o l m o.J.

Bekän-

Bergmann chen]; Sonderausg. Bd. 2 ebd. 1806; franz. Ausz. Bd. 2 i n : Archives litteraires de l ' E u r o p e ou Melanges de litterature, d'histoire et de philosophie 10—12, Paris 1806. - Briefe aus Sarepta. I n : St. Petersburgische Monatsschrift, Jan. 1806, S. 19; Forts. Feb. 1806, S. 96. Briefe aus der Kalmückensteppe. R u t h e n i a 2, 1808, S. 2 6 9 - 2 7 7 ; Forts. 3, 1808, S. 2 7 - 3 6 [Probe einer beabsichtigen U m a r b e i t u n g der Nomadischen Streifereien, 1804—1805], — In: Livona 1816: Johann Reinhold von Patkul. Fragment aus einer ungedruckten Geschichte Peters d. Großen, S. 121 — 135; Bulawins Aufruhr und Mazeppa's Übergang zu den Schweden. Fragment einer ungedruckten Geschichte Peters d. Großen, S. 273 — 318; wieder in: Neue Inländ. Blätt. 1 8 1 7 - 1 8 1 8 [Aufs.; P r o b e n aus Peter der Große als Mensch und Regent]. — Zahlr. Beitr. in: N e u e Inländ. Blätt. 1818. — Sylvester Stodewesscher, Erzbischof zu Riga. 1448-1479. Grossentheils nach bisher unbekannten im Königsberger geheimen Archiv aufgefundenen Urkunden, o . O . 1819; w i e d e r in: J v e r h . K G L K 2, 1822, S. 3 1 5 - 3 6 8 ; w i e d e r i n : Livlands Ordensmeister und Obergeistliche im Kampfe. In: ~ (Hrsg).: Magazin f ü r R u ß l a n d s Geschichte, Länder- u n d V ö l k e r k u n d e 2, M i t a u 1826. — Ursprung des Lamismus aus Indien. In: Inländ. M u s e u m 2 / 5 , 1821, S. 2 9 - 4 0 . - Peter der Große als Mensch und Regent, 6 Tie. Königsberg u . a . 1 8 2 3 - 1 8 3 0 [Tl. ί publ. in Königsberg, Tl. 2 - 3 in R i g a u. Tl. 4 - 6 in M i t a u ; S u b skriptions-Ankündigung mit einer Probe, D o r p a t 1824; Ubers, ins R u s s . , St. Petersburg 1 8 3 3 - 1 8 3 4 ] ; 2. Aufl. ebd. 1840. Ausplünderung einer Russischen, nach der Bucharei ziehenden, Karawane von den Kirgisen im Jahre 1806. In: Z t . f ü r die elegante W e l t 9, 1827, Sp. 65; Forts. 1 0 - 1 1 , 1827. - G. J. Spasky's Reise zu den Altaischen Kalmüken. In: H e r t h a . Zs. f ü r Erd-, Völker u n d Staatenkunde 3 / 3 , Bd. 9, hrsg. v. H e i n r i c h Berghaus, Stuttgart; T ü b i n g e n 1827, S. 2 3 7 - 2 5 4 . - A n o n y m : Kristiga Mahziba jauneem deewgaldneekeem par labbu sarakstita, Jelgawa 1833 [christliche Lehre f ü r K o n f i r m a n d e n ] . - Ueber den Ursprung der lettischen Sprache. In: Magazin der lettisch-literärischen Gesellschaft 6, M i t a u 1838, S. 1 — 425. — Brief aus der westlichen Wolgasteppe. In: S e n d u n g e n der K G L K 1, M i t a u 1840, S. 1 5 6 158. - Veröfftl. auch in russ Sprache; Beitr. i m M o r g e n b l . für gebildete Stände, T ü b i n g e n 1824, u n d in D e r russische M e r k u r . Zs. zur

212 Kunde Rußlands Feb. 1823.

[••·],

St.

Petersburg

A n o n y m : Neue Anekdoten von Peter dem Großen, gesammelt durch Johann Golikow. Nach dem russischen Original bearbeitet, R i g a ; Leipzig 1802 [Vorw. ~ S. III-VIII], - Iwan Maseppa, frei nach Golikow bearbeitet. In: R u thenia 3, 1808, S. 1 1 7 - 1 3 6 ; Forts. 1, 1809, S. 2 2 - 4 7 u. 1 6 8 - 1 8 2 .

BEARB.:

Taschenbuch für Freunde der deutschen Literatur in Rußland für das Jahr 1802. Enthaltend die Geschichte des Maltheser-Ordens, Riga; Leipzig 1802. - Miscellen der russischen und mongolischen Literatur. Eine Monatsschrift für das Jahr 1802, 2 Stücke, R i g a ; Leipzig 1802. Magazin für Rtßlands Geschichte, Länder- und Völkerkunde, 2 Bde. Mitau 1 8 2 5 - 1 8 2 6 . L I T E R A T U R : Napiersky 1824. - Recke/Napiersky. Hamberger/Meusel 1834. — Nekro. in: Mitt. u. Nachr., 12, 1856, 481 - 4 8 7 . - Winkelmann 1878. - Bergmann 1886, 62. - Goedeke 7, 4 9 2 - 4 9 3 ; 15, 75. - EBL 1929. - Hehn 1938, 4 f. - Friedrichs 1967. - Kosch. - DBBL 1970. - Unäms 1975. - Ottow/Lenz 1977 - Angermann 1985, 105 f. - Redlich 1989. - DBA 86, 3 6 9 - 3 8 0 . BaBA 27, 1 9 8 - 2 1 5 . HRSG. :

B e r g m a n n , D a n i e l G u s t a v v o n (Ps. O r e i a n d e r , H u m . η. a. a. m s . p . ) * 29. (j. 18.) 5.1787 Riga (L), f 2.5. (j. 20.4.) 1848 R i g a ; Vater: Karl Gustav Β . , K a u f m a n n ; M u t t e r : Ursula Elisabeth, geb. Bernell. D o m s c h u l e u. G o u v . - G y m . in Riga, 1806— 1809 S t u d i u m der T h e o l . in D o r p a t , 12. Dez. 1808 goldene Medaille f ü r die Bearb. des v. der theol. Fakultät gestellten T h e m a s : „ E n t wicklung der in d e m bey den Evangelisten v o r k o m m e n d e n W o r t e Engel h e g e n d e n B e griffe", 1 8 1 0 - 1 8 1 2 P a s t o r - A d j u n k t an der Jesuskirche in R i g a , 1812 — 1819 Pastor in Bickern (L). oo 1 6 . 3 . 1 8 1 3 Julia Magdalena N e e s e ( 1 7 9 2 - 1 8 4 8 ) . 1 8 1 9 - 1 8 2 3 Diakonus am D o m , 1823 — 1838 Archidiakonus an St. Peter, 1 8 3 8 - 1 8 4 3 Oberpastor am D o m , 1839 Konsistorialrat, seit 1843 Oberpastor an St. Peter sowie Rigaischer Superintendent, Mitgl. der K G L K . : A n o n y m : Rundgesang am Hochzeitstage des Herrn Otto Reinhold Kruhse und der Demoiselle Maria Dorothea Marnitz, R i g a 1814. — A n o n y m : Das wann, worüber und wie der jetzige Frieden geschlossen worden, ein drey faches Unterpfand seiner Dauer. Predigt zur Feier des Friedens WERKE

213

Bergmann

am 28. Junius 1814 in der Bikkemschen Kirche muel Lutzau, Riga 1824 [G.J. - Anonym: Die gehalten, Riga 1814. — Anonym: Rundgesang Hausweihe an Eduards und Augustes Kirchgangs am Kirchgangs-Tage unseres Freundes G. A. tage. Von den Brautschwestern, Riga 1825 [G.J. — Friedericy, Riga 1815. — Anonym: WechselgeGram um unsern Jenny, an seinem Beerdigungssang zur Hochzeitsfeier des Herrn Alexander Carl tage, Riga 1825 [2 Ge.J. - Anonym: Der guten Bronsert mit Demoiselle Augusta Holz. Von einem Mutter Sophia Elisabeth Krumen die Kinder. Am Freunde, Riga 1815 [3 Lieder]. — In: Grave: Johannistag 1825, Riga 1825 [G.J. - Anonym: Magazin 1817: Altarrede am Sarge Karl Reinhold Familiengesang am Andreastage zu Ehren des Walters, weil. Pastor zu Rodenpois f...], S. 166 — Herrn Aehesten D. A. Neese, Riga 1825. — Am 176; Bey der Einsargung eines französischen Grabe unseres Musikfreundes Preis gesprochen und Emigranten 1816, S. 328—334. - Was ist uns den Freunden mitgetheilt, Riga 1825 [G.J. — evangelischen Christen die Bibel? Zu Luthers An- Anonym: Dem Freunde Heinrich Stresow zu denken gefragt und beantwortet in der Abendver- seiner Vermählung mit Fräulein Anna Charlotte sammlung der Rigischen Bibelgesellschaft am 3. von Knorring der Freund, Riga 1825 [G.J. — Secualfest der Reformation den 19 (31) October Nachruf. Gesprochen an der Gruft. In: Dr. J. C. 1817, Riga 1817; wieder in: Reformations- Brotze, gefeiert von einigen seiner Mitbürger, Jub.-Feier in der Rigaischen Abtheilung der Riga 1825, S. 19 [in VersenJ. - Saal, gewölbt Russischen Bibel-Ges. den 19 Oct. 1817, Riga von alter Zeit! In: Rig.Stadtbll. 10, 6 . 3 . 1 8 2 9 , 1817, S. 1 8 - 4 1 . - In: Grave: Magazin 1819: S. 8 1 - 8 2 [G.J. - Das auch heißt unsterblich sein. Rede bey der Taufe eines Bauernkindes vor gebil- In: Rig.Stadtbll. 30, 24. 7 . 1 8 2 9 , S. 238 [G. zur deten Städtern im Winter 1818, S. 1 2 - 1 7 ; Al- Trauerfeier fur Matthias Wilhelm v. Fischer]. tarrede bey der Communion eines Amstbruders und - Anonym: Seiner Magnifizenz dem wortführenseiner Gattin, S. 53 — 62. — Anonym: An Ida's den Herrn Bürgermeister und Ritter J. J. von Mutter (Anna Ida Caroline Schlechte), Riga 1820 Roissenn zum 30ten September 1829, Riga 1829 [G.J. - Das Gute findet nicht verschlossene Ge[G.]. - Anonym: Rundgesang bei der 25jährigen müther. In: Rig.Stadtbll., 1820, S. 301. - Amtsfeier des Herrn Hofrat A. W. Starke, Riga Anonym: Erinnerung zur Feier der Silberhochzeit 1829. — Anonym: Rundgesang zu Ehren des des Herrn Justus Welzien und seiner Gattin Julie Stadtältermanns der Großen Gilde Herrn G. K. Welzien geb. Pölchau, am 16ten November 1821 Wiggert beim frohen Bürgermahle in der grojhn von mehreren Freunden, Riga 1821 [G.J. — Gildenstube, Riga 1829. — Anonym: GeschwisSprachbemerk. In: Rig.Stadtbll., 1821, S. 3 8 0 - tergefühl an Annettens Hochzeitstage, Riga 1830 382. — Anonym: Worte des Abschieds (an Ma- [G.J. - Anonym: Rundgesang am Hochzeitsfeste dame Fehre), Riga 1822 [G.J. - Anonym: Sie ist des Herrn August Boehme und Madame Friederike nicht mehr (Amalie Sophie Losewitz geb. Bötticher), Amalie Berner, geb. Ehrenstreit, Riga 1830. — Die Riga 1822 [G.J. — Nachruf, gesprochen an der drei christlichen Worte. In: Rig.Stadtbll. 3, 2 1 . 1 . Gruft. In: K. G. Sonntag (Hrsg.): Dr. Liborius 1831, S. 1 7 - 1 8 [G.J. — Anonym: Dem goldnen von Bergmann, weiland Oberpastor der Stadt Myrthenfeste am 2. August 1832, Riga 1832 Riga, dargestellt von einigen seiner Amtsge[G.J. - Standrede am Sarge Gotthard Wilhelm nossen, Riga 1823, S. 2 3 - 2 8 [in VersenJ. - Freiherrn von Budberg [...], Mitau 1832 [—> Anonym: Rundgesang am Namenstage des Herrn Budberg, Gouv. von E ] . - Augusto Albano de Altesten D. A. Neese, Riga 1823. — Anonym: Superintendents dignitate gratulantur die inauguRundgesang dem 70jährigen Enkelvater Μ. H. ration's ultimo Decembris die 1833, Riga 1833 Wippert in der Mitte seiner Kinder [.. .J geweiht, [Ode]; wieder in: Rig.Stadtbll. 2, 1 0 . 1 . 1 8 3 4 , Riga 1823. — Der geliebten Schwester die mit- S. 10—11 [mit dt. Ubers.]. — Anonym: trauemden Brüder an Eduards Beerdigungstage, Freundlicher Empfangsgruß an die Neuvermählten Riga 1824 [G.J. — Anonym: Herrn Thomas Ferdinand Eduard Häcker und Friederike Hücker, Hakensohn und Demoiselle Anna Catherina Berens geb. Hernquist, bei ihrer Ankunft in Riga den bei ihrer Vermählung gewidmet, Riga 1824 [G.J. 21 ten Julius 1835. Von sämtlichen Gliedern der — Anonym: Der Gruß der Raunanymphe. Zur Rigaischen Stadtbuchdruckerei, Riga 1835 [G.J. — Vermählungsfeier des [...] Peter Ernst Pander mit Anonym: An Emiliens Sarge unter vielen trau[...] Sophie Karoline Pohrt, Riga 1824 [Dialog]. ernden Freunden ein still mittrauernder Freund. — Anonym: Am Sarge ihres innigst geliebten Den 16tcn Oktober 1836, Riga 1836 [G.|. Oheims Carl Samuel Wegener von Carl und Sa- Anonym: Unserm verehrten Vater Carl Pönnigkau

Bergmann(-Smilten) zu seinem 50. Geburtstage f...] die dankbaren Kinder, R i g a 1836 [G.]. — An der Gruft der Frau Etatsräthin Julie v. Toll, geb. v. Berendt, gesprochen am 10. October 1837, R i g a 1837. — A n o n y m : Zur Hochzeitsfeier des Herrn IngenieurStabscapitains und Ritters Iwan Barons von Kaulbars und der Demoiselle Johanna Henriette Sturm, von den Marschällen. Den 23. November 1837, R i g a 1837 [G.]. — A n o n y m : Meiner geliebten Tochter Julie an ihrem Verbindungstage den 16. Februar 1838. D. G. G. Grening, R i g a 1838 [G.]. - A n o n y m : Freundschaft-Zuruf an Madame Louise Elisabeth Schnee, geb. Hänsell, und Herrn Wilhelm Julius Schnee an deren Kirchgangstage, R i g a 1838 [G.]. - An der Gruft gesprochen. In: Leichenpredigt u n d sämmtliche R e d e n , die bei der Bestattung des f...] D r . August Albanus gehalten w o r d e n sind a m 6ten O k t o b e r 1839, Riga 1840, S. 1 7 - 2 0 . - An der Gruft gesprochen. In: D r . Karl v. Wilpert, geb. den 4. Jan. 1778, gest. den 3. März 1839, R i g a

214 LITERATUR:

Rig.Stadtbll. 1810,

368;

1819,

221;

1823, 297. - Grave: Magazin 79. - Recke/Napiersky. — F. Beise: Noch Etwas über Bergmann, weiland Superintendent der Stadt Riga. In: Rig.Stadtbll. 18, 1848; Forts. 20, 1848. - Schmidt 1854, 26, 1848 (1850). - Rig.Biogr. 1884, 2, 1 4 2 144. - Alb.Acad. 1889. - Goedeke 15, 7 5 - 7 8 . Prande 1926. - Friedrichs 1967. - Kosch. - DBBL 1970. - Ottow/Lenz 1977. - Redlich 1989. DBA 86, 393 - 395. - BaBA 27, 220 - 232. Bergmann(-Smilten), E u g e n Ernst)

Eugen

Ernst

(Ps.

* 2 8 . 8 . 1 8 5 7 D o b l e n (K), f 1 . 9 . 1 9 3 4 Smilten (L).

Ausbildung z u m A p o t h e k e r in R i g a (L) u. St. Petersburg, A p o t h e k e r in Smilten, 1880 Stud i u m der M e d . in D o r p a t , u n t e r Einfluß Gustav Teichmüllers (* 1 9 . 1 1 . 1 8 3 2 B r a u n schweig, t 2 2 . 5 . 1 8 8 8 Dorpat, hier seit 1871) Interesse an der Philos., zahlr. R e i s e n nach Dtl., S c h w e d e n , Italien u. Sizilien. 1839, S. 1 6 - 1 7 . - A n o n y m : Worte dankbarer WERKE: U P s . : Mainachtsgeister, R i g a 1886 Verehrung an Herrn Karl Lorenz Pönigkau und [N.]. — Hen Mehlhose und die heilige Petersilie. seine Gemahlin von Karl Gantzkow bei seinem In: H e i m a t s t i m m e n 1, 1904, S. 1 5 6 - 1 7 0 Austritt aus dem Hause, R i g a 1839 [G.]. [Schelmengesch.]. — Frau Caritas. In: H e i Matthiae Thielo, a consiliis sei sacrae, sacrorum m a t s t i m m e n 2, 1906, S. 1 0 3 - 1 5 4 [N.]. - Der antistiti, pastori primario ad aedem S. Petri, ord. S. Glücksvogel. In: Kiefern im Schnee, S. 2 —12 Steph. tert. cl. membro, de superintendentis digni[M.]. — „Wend-Unmut". Ein Büchlein für alte tate gratulantur. Die Vto ante calendas Februarii, und junge Grillenfänger, Leipzig 1908. — Die die inaugurationis, R i g a 1840 [G.; —> M . arme Baronin. In: H e i m a t s t i m m e n 4, 1910, Thiel]. — In: R e n a t u s H e i n r i c h Klassohn S. 4 8 - 7 4 [N.]. - Die klingende Seele. Ein (Hrsg.): R e m i n i s z e n z e n aus d e m Badeleben Märchen, R i g a 1912; 2. Aufl. ebd. R i g a 1923. am Ostseestrande zu Kaugern u n d D u b b e l n , - ~ mit L e o n G o e r t z - W e n d e n : Verschleppt! i m Verein mit einigen F r e u n d e n hrsg. Erste Erlebnisse während der Bolschewikenzeit, Riga Slg., M i t a u 1841: An die Oceaniden am 18. Juli 1918. - Oblivisci nequeo. Eine Geschichte aus 1840. Zum vierstimmigen Gesänge in Musik ge- Livland. I n : Ein R i t t ums Leben. Eine G e setzt von Musiklehrer P f a f f , S. 21—22; Der schichte v o n der Wasserkante u n d anderes. Abendspaziergang am Strande, S. 23—25; Der Erzählungen f u r die J u g e n d , Leipzig 1928, Nebelmorgen am Meere, S. 26—27; Die alte Fichte S. 4 7 - 5 7 ; w i e d e r in: Leopold G e r t : Erlebnisse am Strandwald, S. 2 8 - 3 0 ; Vergänglichkeit, in der Sahara. Ein Jagdabenteuer am K r o k o S. 31 - 3 4 [Ge.]; Charaden, Logogryphen etc., dilsee u n d anderes. Erzählungen f ü r die J u S. 1 8 3 - 1 9 9 . - Als einst der erste Mensch gefallen gend, Leipzig 1928, S. 4 7 - 5 7 . war. In: Rig.Stadtbll. 27, 5 . 7 . 1 8 4 5 , S. 2 0 9 - LITERATUR: A l b . A c a d . 1 8 8 9 . - B r ü m n i e r 1 9 1 3 . 211 [G.]. — Auch theol. Schriften, Aufs, sowie Kürschner Lit.-Kal. 1914. - Kosch. - Redlich Ubers, ins Lett., verf. a n o n y m den A n h . zu 1989. - DBA 86, 407; II 104, 386. - BaBA 27, W i d s e m m e s Kalenderis, 1813. 256-257. Matthias T h i e l : Dr. Mahrt.iri§ Lutters, kahds dsihwojis. Teem peemiqqas §ivhtkeem, ka Luttera mahziba, — nü jau trihs^imt gaddi f...], R i g a 1830; 2. Aufl. ebd. 1833; 3. Aufl. ebd. 1852. UBERS.:

B e r g m a n n , G u s t a v , seit 1787 v o n * 28.3.(5.) 1749 Past. N e u e r m ü h l e n b. R i g a (L), f 12.7. (j. 30.6.) 1814 R u j e n (L); U r großvater —»• L. I. D e p k i n ; Vater: Balthasar B. ( 1 7 0 3 - 1 7 6 8 ) , T h e o l o g e ; M u t t e r : A n n a Eli-

215 sabeth, geb. D e p k i n ; Bruder —> L. v. B e r g mann. Häuslicher Unterricht, 1 7 6 3 — 1767 W i l h e l m E r n s t - G y m . in Weimar, 1767 — 1 7 7 0 T h e o l . Studium in Leipzig, oo 1 8 . 8 . 1 7 7 1 Beata E l i sabeth M e d e r ( 1 7 5 3 - 1 8 2 7 ) ; Sohn B . v. Bergmann. 1771 Pastorin Arrasch b. W e n d e n , 1 7 8 0 - 1 7 8 5 Pastor in Salisburg (L), 1 7 8 5 1 8 1 4 Pastor in R u j e n (L), 1787 röm. R e i c h s adel, 1 8 0 2 goldene Medaille von Zar Alexander I. für die von i h m entwickelte u. von Medizinern anerkannte M e t h o d e einer Blatternschutzimpfung, 1 8 0 6 Ehrenmitgl. der naturforschenden Ges. zu Moskau, 1807 Assessor des liv. Oberkonsistoriums zu R i g a (L). M i t arb. am lett. Gesangbuch 1787 u. an der 3. lett. Bibelausg. In seiner Druckerei in R u i e n machte er seltene oder bisher nicht ersch. W e r k e der Öffentlichkeit zugänglich. Erbe des nachgelassenen Hss. seines Urgroßvaters. Veröfftl. lett. Volkslieder v. —> K . J . Graß. W E R K E : Auf das Absterben seines Freundes des L...J Anton Christian Müthel, R i g a 1 7 7 3 [G.J. Geschichte von Livland, nach Bossuetischer Art. entworfen, Leipzig 1776. — Sendschreiben an das livländische Publikum, seine kürzlich im Druck erschienene Geschichte betreffend, Riga 1776 [Klage über Interpolationen in der Geschichte von Livland, Angabe von Zusätzen u. Verbesserungen] . — Rede bey dem Leichenbegängnisse des Herrn Majoren Otto David von Bremsen, gehalten d. 28. junius 1779 in dem Kleinroopschen Monumente, R i g a 1779. — To his excellency John Jacob Lord Sievers, Her Majesty's actual and privy counsellor, and knight of the order of St. Alexander Newsky and St. Anne etc. etc. At his birth-day Aug. 19-1783. At Bauenhof. Humbly dedicated by his excellency's most obedient, most devoted humble servant, Salisburg 1 7 8 3 [Graf J . J . v. Sievers (* 1 9 . 8 . 1 7 3 1 Wesenberg, f 1 1 . 7 . 1 8 0 8 in L), 2. Sekretär der russ. Gesandtschaft in Kopenhagen, b. der russ. Botschaft in London, Oberst u. Generalquartiermeister-Leutnant, Statthalter v o n T w e r , Pleskau u. N o w g o r o d , wirklicher Geheimrat, Botschafter in W a r schau, Senator u. Mitgl. des Allerhöchsten Rates, 1 7 9 8 russ. Grafenstand, setzte sich für die Abschaffung der Folter in R u ß l . ein; vgl. — K . B l u m ; —> F. R a n i b a c h ] . — Souhait au 27 aoät, 1783. Jour anniversaire de Mademoiselle Casterine de Sievers ä Bauenhof, Salisburg 1783. — A n o n y m : Der Frau Assessorin Carolina Doro-

Bergmann thea von Samson gebohrnen von Nummers geweihet den 23. Octob(e)r 1784 über den Tod ihrer zweyjährigen Tochter Magdalena Gerdmta von Samson, Salisburg 1784. - A n o n y m : Seiner Hochwohlgebohmen (!) dem Herrn Kreisrichter J. A. von Engelhardt an seinem Geburtstage den 13. Juli 1785 gewidmet, R u i e n 1785. — A n o nym : Der hochwohlgebohrnen Fräulein von Löwis an ihrem Geburtstage den 13. Juli 1785 in Nurmis gewidmet, Salisburg 1 7 8 5 . - Sammlung Inländischer Provinzialwörter, Salisburg 1 7 8 5 ; 2. verm. Aufl. Hs. - Collectio integrorum Bibliorum eorumque partium [...] Ordine linguarum alphabetico, R u i e n 1786. — A n o n y m : Empfindungen bey der Trennung von meinem mir ewig theuren Freunde, R u i e n 1 7 8 6 . - A n o n y m : Uber die Einsamkeit an meinem 38sten Geburtstage, 1787 den 28. März, R u i e n 1787. — Seiner Hochwohlgebohrnen (!) dem Herrn Hofrath, Majorn und Kreishauptmann Karl von Sievers. Als Beytrag zum Buch der Waller nach Karlsruhe, den 24. des Aerntemonats im J. 1786 gewidmet, von dessen gehorsamsten Diener, R u i e n 1787. — A n o n y m : Der Hochwohlgebohrnen Fräulein Elisabeth Maria von Derfelden bey ihrer Verbindung mit dem hochwohlgebohrnen Herrn Fromhold Jacob von Derfelden, Erbherrn zu Kailas gewidmet. Seiershof den 2Osten August 1787, R u i e n 1787 [Verf. fraglich]. — Biblia ordine linguarum alphabetico, R u i e n um 1788. — Leben Voltaires. In: V o l taire: La Henriade. P o e m e et dix chants, 2 Tie. hrsg. v. R u i e n 1 7 8 8 — 1789. Erläuterungen der im Zadig vorkommenden Französischen Wörter, R u i e n 1790. — A n o n y m : Urian Henning Pitt. Ein Heldengedicht. In 6 Gesängen, R u i e n 1790. - Gedächtnispredigt auf den Freyherrn Eberhard Gustav von Posse, R u i e n 1 7 9 1 . — Inter Solemnia Jubilaei festo die D. Johanni dicato MDCCXCII pietatem gratulabundus [...], Ruien 1792 [Glückwunschschreiben an den Generalsuperintendenten Lenz zu dessen Amtsjubiläum] . — Ihrer Excellenz der verwitweten Frau Generalmajorin D. E. von Löwis geb. von Colongue in Nurmis am Tage der feyerlichen Beerdigung ihres unvergeßlichen Gemahls ehrerbietigst zugeeignet. Am 25sten August 1794, R u i e n 1794. Zweyter Versuch eines Beitrags zur Riga'sehen Kirchengeschichte, R i g a 1 7 9 4 . — Scychti Stahti, R i g a 1 7 9 4 . — A n o n y m : Der Einzug in Heringshof 1796, R u i e n 1 7 9 6 [G.J. — Am Sarge der Frau Pastorin Catharina Meder, geb. Mey. Den 6. März 1797, o . O . 1797. - Ein Todtenschedel bekommt Leben, und packt den Mahler Herrn

Bergmann Darbes, zu Kopenhagen, beym Kopfe. In: Christoph Samuel W a g n e r (Hrsg.): D i e G e spenster. Kurze Erzählungen aus d e m R e i c h e der W a h r h e i t , Bd. 4, Berlin 1800, S. 2 0 6 209. - A n o n y m : Leichenrede auf Karl von Rynkiewitz. Am Werstpfahl bey Lillakrug, R u i e n 1801 [nicht gehalten; A n h . : Phantasiespiele in der Manier des gestörten K. v. .R.]. - Vita Davidis ab Hilchen, Secretarii Regis Poloniae et Notarii Terrestris Vendensis, R u i e n 1803. — Am Sarge weiland Ferd. Adolph v. Ditmar, geb. in Pernau den 10 December 1796, gest. zu Moisektill den 7 Julius 180 7, R u i e n 1807. — Sammlung acht Lettischer Sinngedichte, 2 Sign. R u i e n 1807 — 1808 [1. Slg.: Erste Sammlung Lettischer Sinngedichte, 1807; 2. Slg.: Zweyte Sammlung Lettischer Sinn- oder Stegreifsgedichte, 1808]; auch als M k . — Bey dem Grabe Mademoiselle Sophia Elisabeth Wendell. Bey dem Grabe der Madam Anna Louisa Wendeil, Salisburg o.J. — Von der Lebensart und Leibeigenschaft der heutigen Letten [...] [Ms., zw. 1771 u. 1780], - Lettisches Lexikon [Ms.]. — In ~s Tg. kurzer Bericht über heidnische Gebräuche der Bauern, wiedergegeben v. Ernst v. B e r g m a n n : Aberglaube unter dem Landvolk vor hundert Jahren. In: G o e r t z / B rosse 1908, S. 6 8 - 6 9 . - Pr., G e l R d n . , Übers, u. Bearb. in dt., lett. u. lat. Sprache. UBERS. : Anonym mit Christian August W i c h m a n n : Joseph de la P o r t e : Reisen eines Franzosen, oder Beschreibung der vornehmsten Reiche in der Welt nach ihrer ehemaligen und itzigen Beschaffenheit. In Briefen an ein Frauenzimmer, 36 Tie. Leipzig 1768 — 1791. — L u d w i g August Mellin; Gottlieb Schlegel (Bearb.): R u d o l f Zacharias Becker: Labbu sinnu un padohmu Grahmata, Widsemneekeem par labbu istaisita (Das Buch guter Kenntnisse und Rathschläge, den Ließändern zum Besten gemacht. Nach Becker's Noth- und Hülfsbüchlein ...), R i g a 1791; ebd. 1792. - Elizabeth Singer R o w e : Die Freundschaft im Tode, in Briefen von verstorbenen an Lebende, nebst anderen moralischen und unterhaltenden Briefen, Frankfurt; Leipzig 1770. — Voltaire: Sadi, seu inexsuperabilis vis fati. Historia fabularis. Ε gallico in latinum conversa, ebd. 1789. - A n o n y m : Traduction d'une extravagance de Francois Rabelais, R u i e n 1796. HRSG. : mit G e o r g Mancelius: Jauna Latweeschu Spreddigu-Grahmata, kurra atrastini wissi Spreddiggi pahr teem Evangeliumeem kas Swehtdeenäs in us Swehtkeem, Trills Wesperu Mahzibas, kas us

216 tahm trim pirmahm Swehtku Deenahm, Astoni Spreddiggi kas us Gawenu Laiku, Peezi Spreddiggis kas us Pateizibas jeb Mara Deenu lassami irraid. Tai Latweeschu Deewa Draudsibai par Labbu sataisita injaunos skaidms Rakstos eespeesta ( V o r R d . Christian H u h n ) , 5. Ausg. M i t a u ; Leipzig 1769 [Lett. Postille]; 6. Aufl. M i t a u 1823; N a c h d r . d. 2. Aufl. K o p e n h a g e n 1954. - Das Gebeth des Herrn oder Vaterunsersammlung in hundert zwey und fünzig Sprachen, o . O . 1781; R u i e n 1789; M k W o l f e n b ü t t e l 1993. - Remarket! der ewigen Zeit oder Pique Daus von dem Repetirer aller guten Sachen diesseits des Europäischen Teutschlands beinahe an die 23 Jahre mit hin und hergehen zu Besuch und Umgang heraufgeholfen und welches leicht und commod ist mit Bockshörnern und Kanonade kund gethan, R u i e n 1784. — Almanach des Ruienschen Kirchspiels. Für das Jahr unsers Herrn [ . . . ] , R u i e n 1786 — 1788. Kaspar Schöntaubens, Mahlers und Künstlers zu Gumbinnen, neue Erfindungen, R u i e n 1787. — Ο saneto evangelho de nosso senhor Jesu Christo segundo S.Joao [...], R u i e n 1788. — Vaudeville sur l'air de celui de Figaro avec la traduction allemande, R u i e n 1788. - Voltaire: La Henriade. Poeme et dix chants, 2 Tie. R u i e n 1 7 8 8 - 1 7 8 9 [ V o r R d . ~ ] . - Voltaire: Zadig ou la destinee, histoire Orientale, R u i e n 1789. — Augustinus Eucaedius: Aulaeum Dunaidum [...], R u i e n 1794 [nach der Ausg. W i t t e n b e r g 1564], — Balthasar B e r g m a n n : Fata Livoniae [...], R u i e n 1794 [nach der Ausg.: D e fatis Livoniae, W e i m a r 1755], — Ta Bihbele ieb tee Swehti Deewaraksti tahs wezzas unJaunas Derribas [...] Latwecschcem [ . . . ] , Riga 1794 [Fass. 1739], - Dionysii Fabri J. D. de Pomerania oriundi Historia Livonica sive Livoniae descriptio, R u i e n 1792 [unvollst. 1. Ausg. nach der unvollst. Hs. a. d. Besitz des Apothekers J a k o b J o h a n n Voss u. der Hs. a. d. Besitz des Historikers J o h a n n Christoph Brotze]; u . d . T . : Dionysii Fabricii, Praepositi Pontificii Felinensis, Livonicae Historiae Compendiosa Series In quatuor digesta partes ab anno mülesimo centsesimo quinquagesimo octavo usque ad annum MDCX [1610], curante Gustavo Bergmann, Editio secunda auetior et emendatior, Stanno Ruiensi MDCCXCV [erst in dieser Ausg. v. 1795 ist die vollst, lat. Hs. abgedr.]; N a c h d r . d. 2. Ausg. v. 1795 in: S R L 2, 1848, S. 4 2 7 - 5 1 0 [weitere Ausg. s. —> D . Fabricius]. — Die ersten Kapitel der Bibel. Von den Patriarchen vor der Sündenfluth geschrieben. Urschrift von Seth, Enoch, Noah und Sem, R u i e n 1796. - Nicolaus

217

Bergmann

Specht: Oratio de Livonia f . . . ] , R u i e n 1796 D o m s c h u l e u. 1 7 6 8 - 1 7 7 4 L y z e u m in R i g a , [nach der Ausg. W i t t e n b e r g 1630], — T h o m a s 1 7 7 4 - 1 7 7 8 T h e o l . S t u d i u m in Leipzig, 1 7 7 8 H o r n e r : Livoniae historia in compendium ex an1779 R e i s e n in D t l . , Schweiz, Frankreich, nalihus contracta [...], R u i e n 1802 [nach der England, Holland, 1779—1780 Hauslehrer b. Ausg. W i t t e n b e r g 1592], — David H i l c h e n : W o l d e m a r B a r o n v. B u d b e r g in Trastenhof b. Clypeus innocentiae ei veritatis, R u i e n 1803 Riga, 1780 — 1781 D i a k o n an der D o m k i r c h e [nach der Ausg. Zamosc 1604]. - David H i l - in R i g a , 1781 — 1788 Archidiakon an der c h e n : Livoniae supplicantis ad S. Regiam Mai- dortigen Peterskirche, oo 1 3 . 7 . 1 7 8 1 Pauline estatem [...] Oratio [...], Krakau 1597; R i g a de Grain ( 1 7 5 3 - 1 8 1 0 ) . 1787 r ö m . Reichsadel, 1597, R u i e n 1803 [nach der Ausg. Krakau 1 7 8 8 - 1 7 9 0 W o c h e n p r e d i g e r am D o m , 1 7 9 0 1597J. — D a v i d H i l c h e n : Vita illustris, ac mag- 1800 O b e r w o c h e n p r e d i g e r an St. Peter, 1794 nifies herois Georgi Farensbach, Palatini olim Grün, des Nikolai- A r m e n - u. Waisenhauses, Vendensis, R u i e n 1803 [nach der Ausg. Z a 1 8 0 0 - 1 8 0 1 Pastor am D o m , seit 1800 Assessor mosc 1609]. — D a v i d H i l c h e n : Epicedion me- des Stadtkonsistoriums u. Senior des R i g a e r moriae et honori magnifici et generosi domini Georgii Stadtministeriums, seit 1801 Oberpastor an St. Schenking, R u i e n 1807 [nach der Ausg. Z a - Peter, 1807 D r . phil. h.c. U n i v . Leipzig z u m mosc 1604]. — David H i l c h e n : Honori herois 25jährigen Amtsfest M i t b e g r ü n , u. bis 1808 Zamoscii [...], R u i e n 1807 [nach der Ausg. D i r e k t o r der A r m e n d i r e k t i o n , 1816 Grün, des Helmstedt 1605]. — Spanischer und portugiesischer liv. Kunstmuseums, Mitgl. der K G L K u . a . Dolmetscher. Mit der Aussprache, R u i e n 1810. - Ges., Stifter u. mehljähriger D i r e k t o r der liReimchronik Ditleb's von Alnpeke, R u i e n o.J. terär.-practischen B ü r g e r v e r b i n d u n g zu R i g a . [Ausz. a. d. Originalhs. in der Slg. v. Liborius Bekanntschaften mit Geliert, Klopstock, Kant, v. B e r g m a n n ] . Lavater (1741 — 1801), Lessing, Herschel. B e stände aus seiner Hs.-Slg. kaufte H. Trey A U S G A B E N : Gustav Bergmanns in Salisburg und (Treu). Ruien erschienene Drucke, hrsg. v. A. Buchholtz, R i g a 1885. — Die erste Sammlung der lettischen Volkslieder, hrsg. v. Harald Biezais, Uppsala 1961 [mit einer hist. Einl. über die Ausg. der lett. Volkslieder]. - Die zweite Sammlung der lettischen Volkslieder, hrsg. v. Harald Biezais, Uppsala 1967 (Religionshistoriska Institutionen 3); R e z . v. W . Goegginger. I n : B H 15, 1969, S. 2 5 1 - 2 5 6 . LITERATUR: Gadebusch 1777, 1, 52. — Hupel 4, 1782, 164; 11, 1786, 379. - Zimmermann 1812, 121. - Inländ.Bll. 1814, 27, 111. - Napiersky 1824, 25 u. 149. - Recke/Napiersky. - Hamberger/Meusel 1834. — Christian August Berkholz: Die alte Pastorenfamilie Depkin. Vom Jahre 1652 — 1746, Riga 1881. - Bergmann 1886, 60 f. Goedeke 5, 448, 470. - Zeiferts 1922, 307. Prande 1926. - EBL 1929. - Schaudinn 1937. A. Svave: Kada macitaja dzive, Stockholm 1958. — Lat. lit. 1965. - Friedrichs 1967. - Kosch. - DBBL 1970. - Redlich 1989. - Scholz 1990. - DBA 87, 6 - 2 3 . - BaBA 27, 270 - 302. B e r g m a n n , L i b o r i u s , seit 1787 v o n * 3 . 9 . 1 7 5 4 Past. N e u e r m ü h l e n (L), f 14.7. 1823 R i g a (L); U r g r o ß v a t e r L. I. D e p k i n ; Eltern w i e sein B r u d e r —> G. v. B e r g m a n n ; N e f f e —> B. v. B e r g m a n n .

Sargschrift: ,,Hier r u h t der M a n n , der dreiundvierzig Jahr / Freund, Lehrer, Vorbild der G e m e i n d e war. / Sein Geist w a r hell, sein Wille stark u n d friedlich; / Sein W o r t b e r e d t ; sein W i r k e n u n e r m ü d l i c h ; / Sein letztes Leiden schwer; d o c h sanft sein T o d ; / Er lebt u n d starb der Pflicht; jetzt lohnt im G o t t . " Nachlaß: Latvijas P S R Z i n ä t n u Akademijä, Fundamentälä Biblioteka, R i g a [Bre.J. W E R K E : Rede bei dem Sarge eines Patrioten, des Wohlgeborenen Herrn Johann Christoph Berens [...] den 25. Nov. 1792 gehalten, R i g a 1792 [auch u . d . T . : Johann Christoph Berens, OberWettherrn der vormaligen Magistrats- Verfassung der Stadt Riga]. - Rede von dem Einflüsse der Erziehung der Prinzen auf die Glückseligkeit eines Reiches. In: J o h a n n J a k o b H a r d e r (Hrsg.): Slg. der R e d e n welche bey der Feyer des V e r mählungsfestes des Grossfürsten Paul P e t r o witsch mit der Prinzessin Natalia Alexejewna am 2. O c t . d. J. i m Kaiserl. Lyceo zu R i g a gehalten sind, R i g a 1773. — Vorläufige Nachricht von dem hier einzurichtenden Armen- und Arbeitshause, R i g a 1793. — Auf den frühzeitigen Tod eines edlen Jünglings Sigismund Friedrich Adam von Kleist, Leipzig 1774. — A n o n y m : Das gute Herz, eine nothwendige Eigenschaft eines Frei-

Bergmann maurers. Eine Rede am Johannisfeste des 1776sten Jahres, in der Loge zu Leipzig gehalten von dem Br. B. [ . . . ] , Leipzig 1776. - Die Verbindung zu Aahoff besungen, Leipzig 1777 [G.]. — Anrede des neuewählten Redners der gerechten und vollkommenen Loge Minerva in Leipzig, an die Mitglieder derselben. Am 30. April 1777, Leipzig 1777. Abschiedsrede, den 25. 2. 1778 gehalten, Leipzig 1 7 7 8 . - Wie feiern wir das Andenken Andrer würdig ? Eine Rede, bey Gelegenheit der feierlichen Aufstellung des Bildnisses Sr. Durchlaucht des Herzogs Ferdinand von Braunschweig, am Tage Johannes des Täufers 1779 gehalten in der gerechten und vollkommenen Loge zum Schwerdt in Riga. — Nachricht von einer Erziehungs- und Versorgungsanstalt armer Kinder in Riga, Rede vom 6. 11. 1783 bei Eröffnung der Anstalt, S. 13 — 21, R i g a 1 7 8 3 . — Danklied frommer Alten am Tage Ihres fünfzigjährigen Hochzeitsfestes. Dem Herrn Rathsherrn Hast und Dessen Frau Gemahlin gewidmet von Ihrem aufrichtigen Verehrer. Riga, den 19ten November 1784, R i g a 1 7 8 4 . - Rede bey dem Sarge der Hochwohlgehornen Frau Hofräthin und Präsidentin Charl. Henr. v. Sievers, geb. Obermann, gehalten den 14. Oct. 1787, R u i e n 1787. — Verzeichnis einiger Lief-, Ehstund Curländischer Münzen in Gold und Silber, welchen von einem Freunde der Numismatik gesucht werden, Leipzig 1787. — Denkmal des Freiherrn von Budberg. In: A. v. Kotzebue (Hrsg.): Für Geist und Herz. Eine Monatsschrift für die nordischen Gegenden 3, R e v a l 1787, S. 2 1 5 — 2 3 9 . - Rigaisches Adreßbuch von 1790, R i g a 1790. Empfindungen bey dem Grabe unserer Kinder dem Herrn Assessor Blankenhagen gewidmet, Ruien 1791 [G.]. — An mein gutes Weib. Den 13. Juli 1791, R u i e n 1 7 9 1 . — Versuch einer kurzen Geschichte der Rigaischen Stadtkirchen seit ihrer Erbauung, und ihrer Lehrer von der Reformation bis auf die jetzige Zeit. Bey Gelegenheit eines sehr merkwürdigen Amtsjubelfestes dem Druck übergeben, für die Kirchengemeinde der Stadt Riga geschrieben, bei Gelegenheit des Amtsjubelfestes des Generalsuperintendenten Lenz, R i g a 1792. Ueber Armen-Versorgung und UnterstützungsAnstalten in Riga. Eine historische Skizze, Riga 1 7 9 4 ; ebd. 1 8 0 3 ; ebd. 1805. - Kurze Nachrichten von rigischen Buchdruckern überhaupt und den Stadtbuchdruckern insbesondere, von der ältesten bis auf die jetzige Zeit. Den Sammlern vaterländischer Nachrichten gewidmet, R i g a 1795. — Rede bey dem feierlichen Leichenbegängnisse des Hrn. Raths Ludwig Grave, am 31 Aug. 1796

218 gehalten und Riga's Bürgern geividmet, Riga 1 7 9 6 . — Eidesverwarnung vor die Wahl der neuen Stadtobrigkeit zu in der St.. Petri-Kirche zu Riga am 29 Dec. 1796gehalten, R i g a 1 8 0 0 . - TrauerRede bei dem Leichenbegängnisse der verwittweten Frau Räthin Johanna Sophia Grave, geb. Schwartz, am 10 Jan. 1800. Auf Verlangen der Familie gedruckt, R i g a 1800. — Lehrbuch zur Unterweisung im Christenthume. Nach Anleitung des Katechismus Luheri. Für die Rigaische Stadtgemeinde entworfen, R i g a 1 8 0 1 ; 2. Aufl. ebd. 1 8 1 2 . - Rede bei der feierlichen Beerdigung der Frau Hofräthin Juliana Maria Edlen von Ramm, geb. v. Gümtzel, am 4 Sept. 1806 gehalten, R i g a 1806. - Jubel-Predigt, bei der religiösen Feier der hunderthährigen Unterwerfung Rigas unter den Russisch-Kaiserl. Scepter, am 4. Julius 1810 in der St. Petrikirche gehalten, R i g a 1810. - A n o n y m : Opfer der Dankbarkein und Freundschaft, der Liebe und Wehmuth. Dargebracht der Asche des edlen Rigaischen Bürgers Joh. Reinhold Schmidt, geb. in Pernau am 30 Julius 1770, gest. daselbst am 25 Nov. 1812. Am Tage seiner Beerdigung, von seinen dankbaren Freunden und Mitbürgern, R i g a 1812. - Ueber die Mittel zur Besiehgung ängstlicher Sorgen und trauriger Gefühle. Eine Predigt, gehalten am 15ten Sonntag nach Trinitatis 1812 und den Gliedern der Stadtgemeinde gewidmet, Riga 1812. — Anonym: Herrn Pastor Collins zum 25jährigen Amtsfeste am 23. Julius 1813 gewidmet, R i g a 1 8 1 3 [ G . ; b. dieser Gelegenheit wurde —> Collins der Dr. phil. verliehen; vgl. —> K . Grave, —> C . Mayer]. mit Karl Gotthard Graß: Erzählungen für unverdorbene Familien, 1 . - 2 . Aufl. Leipzig 1 8 1 4 . — Die Feier der Befreiung Moskwa''s in Riga, am 10 Oct. 1814, durch Legung des Grundsteins zu einer Gedächtnissäule der unsterblichen Siege Alexanders I. [ . . . ] , R i g a 1814. — Kurze biographische Nachrichten von den Generalsuperintendenten Livlands, zur Feier eines merkwürdigen Amtsfestes am 19. August 1814 [ . . . ] , R i g a 1 8 1 4 [für K . Sonntag; vgl. K . Grave]. - Kurze Geschichte der ehemaligen Dom- oder Kathedral- und jetzigen ersten KreisSchule in Riga. In: August Albanus (Hrsg.): Livländische Schulbll. Z u m Besten einiger abgebrannten Schulen in den Vorstädten von R i g a 41, R i g a 1 8 1 4 ; Forts. 4 3 ; Forts. 4 5 - 4 7 . - Nach der durch die griechische Geistlichkeit vollzogene Einweihung der Denk-Säule in Riga, gesprochen am 15 Sept. 1817. In: Grave: Magazin 1817, S. 2 9 7 — 2 9 8 . — Zur dankbaren Erinnerung

219 an die Reformation Luthers bei Gelegenheit des 3. Säcular-Festes derselben, in der Rigaischen StadtGemeinde am 19. Oct. 1817, Riga 1817. Jubel-Predigt am dritten Secularfeste der Reformation, den 19. Oct. 1817 in der St. Petrikirche gehalten, Riga 1817. — Als Fürst Barclay's Leiche durch Riga geführt ward. Worte am Sarge, bey der Ankunft desselben, vor der Düna-Seite der StadtMauer. In: Grave: Magazin 1818, S. 1 4 1 - 1 4 2 . — Pr., R d n . , GelGe. in den Rig.Stadtbll. u. im Livländischen Kalender, anonyme Veröfftl. in Arbeiten der litterär.-practischen Bürgerverbindung zu Riga 1 - 4 , 1 8 0 5 - 1 8 0 7 . U B E R S . : Anonym: Des Herrn le Sage Anfangsgründe der Mineralogie, nach den Grundsätzen der Probirkunst, Leipzig 1775 [a.d. Franz.]. — Abhandlungen sinesischer Jesuiten. Uber die Geschichte, Wissenschaften, Künste, Sitten und Gebräuche der Sinesen, Bd. 1, Leipzig 1778 [a.d. Franz.; mit Anm. u. Zusätzen v. Prof. Meiners]. - Pee Juhlius Konrad Daniel Müller: Kristigas bas ich sah mahziba ar jauta schanahmun atbilde schanahm, ne ween preeksch behrneem, bet arri preeksch leekem züwekem kas labpraht gribb mahzitees Jesus/sivethu mahzibu pereisi saprast, Riga 1812 [Ubers, ins Lett.; Katechismus in Fragen und Antworten, nicht bloß für Kinder, sondern auch für Erwachsene, welche die Lehre Jesu recht verstehen wollen]. M I T A R B . : Neues vielvermehrtes Rigisches Gesangbuch, Riga 1782. — Sammlung alter und neuer geistlicher Lieder in Gemäßheit der Allerhöchst bestätigten Allgemeinen Liturgischen Verordnung für die evangelisch-lutherischen Gemeinden im Russischen Reiche von 1805 herausgegeben, Riga 1810; 2. verb. Aufl. m.d.U.: Nebst einem kurzen einfachen Gebetbuche, ebd. 1820; 3. Aufl. ebd. 1825 [beteiligt waren —> G. Collins, —> Κ. Sonntag, —> Μ . Thiel; enth. auch Lieder v. —> C. Brockhusen, —> F. Eckardt, —> Α. M. Lenz, —> C. G. Mayer, —> C. Müthel]. H R S G . : Nachricht von dem Nicolai-Armen und Arbeitshause und von der Verwaltung der damit verknüpften Hausarmencasse [...], Jg. 1 — 6, Riga 1795 — 1800. — Anonym: Gesammelte Freimaurerlieder, zum Gebrauch der Loge zum Schwerdt in Riga. Zum Besten der Armen, Riga 1779. Freimaurer-Lieder, in Musik gesetzt zum Gebrauch einiger Logen in Riga und Livland, Riga 1785. Anonym: Liturgisches Handbuch für die Stadtkirchen zu Riga, Riga 1801. — Erinnerungen an das unter dem Scepter des Russischen Kaiserthums

Bergmann

verlebte Jahrhundert, für Rigas Bürger gesammelt zur Fcycr des 4 Julius 1810, 3 H. Riga 1 8 1 0 1814. - Seiner Kaiserlichen Majestät Alexander dem Ersten Selbstherrscher aller Reussen, unserm grossen Herrn und Kaiser am 28 Nov. 1815 ehrerbietigst glückwünschend überreicht, Riga 1815 [Ausw. alttestamentlicher Bibelstellen, russ. u. dt.]. — Fragment einer Urkunde der ältesten Livländischen Geschichte in Versen, aus der OriginalHandschrift zum Druck befördert, mit einigen Erläuterungen und einem Glossar versehen, Riga 1817 [vgl. —> Livländische Reimchronik]; Probe in: Rig.Stadtbll. 50, 10.12.1812, S. 4 2 5 - 4 2 7 ; Rez. in: Rig.Stadtbll. 28, 10.7. 1817, S. 213—215. — Verzeichniss der sehr ansehnlichen und auserlesenen Thaler- und Münzsammlung weiland Hrn. P. H. von Blankenhagen [...], 2 Tie. Riga 1 7 9 9 - 1 8 0 5 . - Bruchstücke aus den nachgelassenen handschriftlichen Aufsätzen eines edlen Patrioten J. C. B. [Johann Christoph Berens], In: Rig.Stadtbll. 27, 1818, S. 1 5 3 159; Forts. 28, 1818, S. 1 5 3 - 1 5 9 ; Forts. 30, 1818, S. 1 6 5 - 1 7 1 ; Forts. 32, 1818, S. 1 8 1 186; Forts. 33, 1818, S. 1 8 9 - 1 9 4 . LITERATUR: Hupel 4, 1782, 19. - Bergmann 1792, 57. - Stepf 1825, 1. - Rig.Stadtbll. 30, 1823, 249 2 5 3 u. 43, 361 - 364. - K. G. Sonntag (Hrsg.): Dr. weiland Oberpastor der Stadt Riga, dargestellt von einigen seiner Amtsgenossen, Riga 1823. — Napiersky 1824. - Schmidt 1854, "jg. 1. 1823 (1824). — Recke/Napiersky. — Hamberger/Meusel 1834. - Nekrolog der Deutschen 1823. II, 150. T . Beise: Zur Erinnerung an die Wiederkehr des hundertjährigen Geburtstages von In: Rig.Stadtbll. 35, 1854. - (C. Körber:) Mitt. aus ~'s Stammbüchern. In: Inland 11, 1860, 15 — 16. — Winkelmann 1878. — Christian August Berkholz: Die alte Pastorenfamilie Depkin. V o m Jahre 1652 — 1746, Riga 1881. - Rig.Biogr. 1884, 1, 9 2 - 9 5 . Theodor v. Riekhoff: ~ 1 7 7 4 - 1778. In: Jahresbericht der Felliner litterarischen Gesellschaft, Fellin 1885 - 1887, S. 47 - 89. - Bergmann 1886, 82 f. Goedeke 1, 459 - 4 6 0 ; 15. - Hollander 1926, 10. Hollander 1927, 9 - 15. - R . von Engelhardt, A. Feuereisen, O. Greiffenhagen u.a. (Hrsg.): Otto von Petersen: Goethe und der bait. Osten, Reval 1930 (Baltisches Geistesleben 2); Nachdr. HannoverDöhren 1976, 55. (Beitr. zur bait. Literaturgeschichte, Literatur, Sprachwiss. u. Musik, R . A. Nachdrucke 1). - Friedrichs 1967. - Kosch. D B B L 1970. - Ottow/Lenz 1977. - Redlich 1989. - D B A 87, 1 0 2 - 116. - B a B A 27, 3 7 0 392.

Berkholz (Bergholz) Berkholz (Bergholz), Christian August

220

sonntage den 5. Dec. 1843 in der Jacobikirche zu Riga gehalten. Als Manuscript für die Gemeinde * 2 1 . 7 . 1 8 0 5 Riga, f 2 3 . 2 . 1 8 8 9 Riga; Eltern gedruckt, Riga 1843. - Einige Andeutungen aus — M . Berkholz; Fani. Ber(c)kholz, urspr. der Geschichte des evangelischen Kirchenliedes. Kaufleute, ist seit 1670 nachwsb. Einladung zur öffentlichen Prüfung und feierlichen Von seinem Vater unterrichtet, dann KronsEntlassung im hiesigen Gymnasium am 23. und gym. in Riga, 1824—1827 Theol. Studium in 27. Junius. Und zu den öffentlichen Prüfungen in Dorpat, 1 8 2 8 - 1 8 2 9 Studium in Berlin, Heider Domschule am 28., in der zweiten Kreis- oder delberg, Königsberg, Halle, Jena, Bonn, hörte Handelsschule am 29., und in der russischen u.a. Vorl. b. Hegel u. Schleiermacher, Reise Kreisschule am 30. Junius, Riga 1844. - Zur in die Schweiz, nach Italien u. Wien, 1830— Erinnerung an Julius Gustav Petersen, livländischen 1835 Hauslehrer in Nitau u. Lettin, oo 4 . 4 . Gouvernements-Procureur, geh. am 17. August 1836 Margarethe (Meta) Cath. Girgensohn 1806, gest. am 17. Mai 1844, Riga 1844. ( 1 8 1 1 - 1 8 8 4 ) , Tochter v. G. Girgensohn u. Rechenschaft und Bitte in Bezug auf die, in diesem Julie Margarethe, geb. Fowelin. 1 8 3 6 - 1 8 4 0 Jahre bewerkstelligte Reparatur der Krons-Kirche zu Pastor in Oppekaln, 1 8 4 0 - 1 8 7 6 Oberpastor St. Jacob allhier, Riga 1845. - Siehe, Ich bin bei an St. Jakob in Riga, wo u. a. —> C. Maurach Euch alle Tage bis an der Welt Ende. sein Probejahr machte. Gleichzeitig 1840 — Matth. 28,20. Predigt am Tage der Einweihung 1851 Oberlehrer für Religion, griech. u. hebr. der erneuerten St. Jacobi-Kirche in Riga, am 17. Sprache am Gouv.-Gym., in den 1840er JahSonntage nach Trinitatis den 7. Oct. 1845, Riga ren Sekretär, später Mitdirektor der Ev. B i 1845. — Anonym: Worte bei der Einweihung des belges. in R u ß l . , 1 8 4 0 - 1 8 6 0 Mitdirektor der neuen Gottes-Ackers der Krons-Kirche zu St. Jacob Kinder-Rettungsanstalt zu Pleskodahl b. Riga, in Riga, gesprochen am 16. Sonntage nach Trini1844 Direktor der literär.-practischen Bürtatis den 22. Sept. 1846. Als Erinnerungsblatt für gerverbindung in Riga, 1 4 . 8 . 1 8 4 4 Dr. phil. die Gemeinde gedruckt, Riga 1846. - Auslegung Univ. Jena mit einer lat. Diss, über das Kirdes 93. Psalmes. Predigt am Reformationsfeste, den chenlied, 1 8 4 7 - 1 8 8 0 Assessor des liv. K o n 23. October 1849, in der Kronskirche zu St. Jacob sistoriums, 1 8 5 0 - 1 8 6 3 auch Prediger am in Riga, Riga 1849. — Drei ernste Fragen in Kronsgefängnis, 1852 — 1853 Mitredakteur im Zeiten schmerzlicher Heimsuchung. Predigt [...], Komitee zur Herausgabe des 1853 ersch. dt. Riga 1850. — Fünf und neunzig geistliche Gesänge Rigaschen Gesangbuchs fur Kirche, Schule u. aus dem Liederschatz der Evangelischen Kirche zum Haus, seit 1860 Mitgl. der Großen Gilde in Auswendiglernen für die Jugend. Eingeleitet durch Riga, Grün.: 1850 der dt. St. Jacobi-Kirchen- eine Betrachtung über das Kirchenlied, Riga 1850. Freischule, 1851 des Pfarr-Vikar-Instituts, - Unsere Kirche, ihr Bekenntnis und ihre Bekenner. 1856 der Armenpflege der St. Jakob-Kirche, Predigt am Reformationsfeste, den 21. October 1864 des Rigaischen Kirchenbl., 1884 E h 1851 an der St. Jaccobi-Kirche zu Riga. Zum renmitgl. GGuA, 1885 Dr. theol. h.c. der Bessten der Armenpflege der Jacobi-Gemeinde, Univ. Dorpat, erhielt mehrere Auszeichnun- Riga 1851. — Zur Erinnerung an Arnold Müller, gen. Trat für die allmähliche Germanisierung weil. Inspector der Domschule in Riga. Ein Vortrag, der Letten ein. gehalten den 12. December 1851 in der JahresverWERKE: Das Buch Hiob. Ein Versuch, Riga sammlung der literärisch-practischen Bürgerverbin1839. — Vier Predigten. Zum Besten der vereinig- dung, Riga 1852. — Kirchliche Reiserinnerungen ten Marienburg- Oppekalnschen Bibelgesellschaft, aus dem Sommer 1852 [...], Riga 1853. - Von Riga 1839. - Was ist Pietismus? Vier Predigten, den Zeichen der Herrlichkeit Gottes, die zum Riga 1840. — In: Todesfeier des weiland Glauben führen. Predigt am 2. Sonntage nach Oberlehrers und Hofraths, Dr. Alexander Epiph. den 18. Januar 1853 in der Kronskirche zu Theodor Sverdsjö am 18. April 1841, Riga St. Jacob in Riga. Gehalten und seinen diesjährigen Confirmanden gewidmet von [...], Riga 1853. — 1841: Leichenrede, S. 1 1 - 1 5 ; Am Grabe, S. 16. Zur Charakteristik der Zeit vor 62 Jahren. Ein — Predigt am Bibelfeste. In: Jahresfeier der R i Brief Sonntag's an den General-Superintendent gaischen Section der Ev. Bibel-Ges. in Russland am 14. Dec. 1841, Riga 1842, S. 5 - 1 4 . - Lenz, vom December 1791, mitgetheilt von Dr. C. Wie wir den neuen Bund mit dem Herrn fördern A. Berkholz mit einer Einleitung. In: Inland 8, 1854. — Burchard Waldis im Jahre 1527 in Riga. und bewähren. Eine Predigt am zweiten Advents-

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Berkholz

Ein Bild aus der vaterländischen ReformationsgeSchriften, mehrere k o m m . Ausg. des luth. schichte. In: Mitt. u. Nachr. 11/3, 1855, Katechismus. S. 2 4 7 - 2 7 1 ; Sepdr. R i g a 1855. - Das Buch HRSG.: Zeugnisse des christlichen Glaubens von der Hiob. Ein Versuch, o . O . 1856. — M. Hermann Evangelisch-Lutherischen Geistlichkeit in Rußland, Samson, Rigaischer Oberpastor, Superintendent etc. Bd. ' 1 - 2 , Riga 1850-1851; 2. Aufl. Eine kirchenhistorische Skizze aus der ersten Hälfte ebd. 1851; B d . 3 ebd. 1 8 5 4 [enth. mehrere des siebzehnten Jahrhunderts, R i g a 1856. - Die Beitr. v. ~ ] . mit Karl Christian U l m a n n : evangelische Kirche in Rußland. Zu der in Berlin Mittheilungen und Nachrichten für die evangelische vom 28. August (9. September) bis 5. (17.) SepGeistlichkeit Rußlands, Jg. 1 0 - 2 4 , Dorpat tember 1857 statthabenden Versammlung evange1 8 5 4 - 1 8 6 8 [24. J g . hrsg. mit Wilhelm Müller; lischer Christen aus allen Ländern, Berlin 1857. enth. zahlr. biogr., philos., theol., literaturkrit. Auch ein Wort über Schiller. Ein Vortrag, R i g a Beitr. u. Reiseerinn. v. ~ ] . — Jauna spreddiku 1 8 5 9 . — Gruss. I n : Z u r fünf und zwanzigsten grahmata, R i g a 1 8 5 6 [enth. Pr. v. ~ ] . — RigaSynode der E v . - L u t h . Geistlichkeit Livland's, sches Kirchenblatt, 1 - 7 , R i g a 1864. in W o l m a r am 12. Aug. 1859, R i g a 1 8 5 9 . - LITERATUR: D B B L 1970. - Ottow/Lenz 1977. Die Offenbarung Johannis. Ein Versuch zum BaBA 28, 1 4 5 - 163. Verständniss dieses biblischen Buches für alle, die Gottes Wort lieb haben, R i g a 1860. — Die sieben Berkholz, Martin Balthasar Jahrhunderte Eivlands von 1159-1859. Ein * 8 . 9 . 1 7 7 5 R i g a (L), f 2 5 . 1 1 . 1 8 4 4 R i g a ; Rückblick aus der Gegenwart, R i g a 1 8 6 0 [Tl. 1: Vater: Arend B . , Kaufmann; Mutter: Anna 1 1 5 9 — 1 5 5 9 ; mehr nicht ersch.]. — Geschichte Hedwig, geb. Bergmann. der Jacobi-Kirche in Riga. In: R i g . A l m . , R i g a 1 8 6 4 — 1865. - Die Kirche zu Bickern bei Riga. Domschule u. Lyzeum in R i g a , 1 7 9 3 — 1 7 9 5 T h e o l . Studium in J e n a u. 1 7 9 6 in Göttingen, Ein Gedenkblatt zum hundertjährigen Jubelfeste derselban am 1. Oct. 1866, R i g a 1866. - Beiträge Dr. phil., Erzieherstelle b. Landrath von Buddenbrock, 1 8 0 3 Pastor in B i c k e r n (L) u. zur Geschichte der Kirchen und Prediger Riga's. 1 8 0 4 - 1 8 4 4 an St. Gertrud in R i g a , 1 8 0 4 Dr. Abth. 1. Geschichte der einzelnen Kirchen nebst phil. U n i v . Jena, oo 1 9 . 8 . 1 8 0 4 Christiane chronologischem Verzeichniß der Prediger und staElisabeth v. Bretschneider ( 1 7 8 6 - 1 8 4 9 ) ; Sohn tistischen Auszügen aus den Kirchenbüchern, R i g a —> C . Berkholz. Mitarb. am neuesten R i g 1 8 6 7 . - Dr. Johannes Brevems, Superintendent aschen Gesangbuch (1810). von Riga, Pastor, Professor und Inspector. Eine WERKE: Worte des Trostes und der Ermunterung; Erinnerung aus dem 17. Jahrhundert. Bei Gelebey Wiedereröffnung des Gottesdienstes der Gergenheit einer seltenen Amts-Jubelfeier in Reval den trud-Gemeinde, nach dem Brande der Vorstädte von 30. November 1869 dargebracht, R i g a 1 8 6 9 ; auch als M k . - Reisefrüchte eines alten Geistlichen Riga den 11 und 12Juli, im Saale der Gesellschaft der Euphonie am 8 Sonntage nach Trin. den 11 aus den Ostseeprovinzen. 1875, R i g a 1 8 7 6 ; M k Göttingen 1 9 9 6 [aus: R i g . Z t . für Freunde Aug. 1812 gesprochen, R i g a 1 8 1 2 [Anh.: Historische Notizen von der Gertrudkirche]. — Nachdaheim u. in der Ferne]. — Ausschau in die kirchliche Zeitlage. I n : B M 25, 1877, S. 9 4 - 1 1 6 richten, die Gertrud-Kirche in der Vorstadt von u. 2 5 8 - 2 7 4 . — Zur Geschichte des Rigaschen Riga betreffend. Für die Erinnerung gesammelt und Gesangbuches. In: Rigasches Kirchenbl., 1 8 7 8 ; zum Druck befördert bey Gelegenheit der EinweiSepdr. R i g a 1878. — Die alte Pastorenfamilie hung des neu erbauten Gotteshauses für die GerDepkin. Vom Jahre 1652-1746, Riga 1881. trud-Gemeinde, am 24 Mai 1814, R i g a 1 8 1 4 . Jakob Lange, Generalsuperintendent von Livland. Zum Andenken an unsern Johann Heinrich Koch. Ein kirchengeschichtliches Zeitbild aus der Mitte des Manuscript für Freunde, R i g a 1840. — Ein Leit18. Jahrhunderts. Der Gesellschaft für Geschichte fadenfür den Confirmandenunterricht, o.O. o.J. — und Alterthumskunde der Ostseeprovinzen zu Auch Abh. in den Rig.Stadtbll. ihrem fünfzigjährigen Stiftungsfeste, R i g a 1 8 8 4 ; BRIEFE: AUS den Briefen des Pastors Martin R e z . in:" B M 32, 1885, S . ' 2 5 0 - 2 5 1 . - Zur Berkholz. In: Friedrich Gustav B i e n e m a n n Erinnerung an Sonntag 1865. Vortrag in der (Hrsg.): 1812. Baltische Erinnerungsbll., R i g a grossen Gildenstube zum 100jährigen Jubelfeste, 1912, S. 1 7 6 - 1 8 1 . o . O . o . J . [bezieht sich wahrscheinlich auf —> LITERATUR: Recke/Napiersky. — Rig.Stadtbll. 49, K . G. Sonntag]. - G e l G e . , mehrere lett. 1844, 3 7 8 - 3 8 3 ;

50, 385.

-

Schmidt

1854,

23,

Bernewitz 1845 (1847). - Rig.Biogr. 1884, 2. - Bergmann 1886. - GHA, Β 6, 40 f. - Ottow/Lenz 1977. DBA 88, 86 - 88. - BaBA 28, 176 - 181.

Bernewitz, Elsa * 2 7 . 5 . 1 8 8 0 Past. Muischazeem (K; nicht R i g a : „ich bin in R i g a aufgewachsen, bin aber Kurländerin"), f 28.1.1962 Simbach b. Landau an der Isar, ψ Seeshaupt am Starnberger See; Vater: Ernst Ewald Β . , Pastor in R i g a ( 1 8 4 9 - 1 9 1 8 ) ; Mutter: Marie Luise, geb. Schneider ( f 1918). Schulbesuch in R i g a (L), als freie Hörerin Studium der Literaturgesch. in Berlin, Jena u. M ü n c h e n , 1 9 1 4 - 1 9 1 7 im Ausschuß für dt. Ostpolitik in Berlin, 1 9 1 7 - 1 9 1 8 in R i g a , 1 9 1 8 Umsiedlung nach M ü n c h e n , zeitw. als Lehrerin tätig, seit 1 9 1 9 Verlagsgehilfin im Verl. J . F. Lehmann in M ü n c h e n , seit 1 9 5 0 freie Schriftstellerin in Simbach, lebte in Kronwinkl (Niederbayern). WERKE: mit Gertrud Gensichen: Mutters Kinder. Aus dem Kinderheim erzählt (III. Johanna B e c k m a n n ) , Berlin 1 9 0 9 ; 2. Aufl. ebd. 1 9 1 0 ; 3. Aufl. ebd. 1914. - Baltische Dichter. In: Eckardt 5, 1911, S. 7 3 9 - 7 5 2 . - Die Entrückten. Vier Geschichten vom Tode, M ü n c h e n 1927 [enth. Der Heimatlose; Der Abschied des Fräulein von Guhr; Das Erlebnis der Flintenmädchen (Darstellung zweier revolutionärer lett. Frauen, die Todesurteile nicht ausführen, weil die Gemeinde im Gottesdienst zusammengekommen ist)]; u . d . T . : Die Entrückten. Drei Erzählungen (aus der Bolschewikenzeit in Kur- und Livland), M ü n c h e n 1927 (Die kleine B ü c h e r e i 6 3 ) ; ebd. 1 9 3 6 ; ebd. 1 9 4 1 ; ebd. 1 9 4 2 ; Feldpostausg. ebd. 1 9 4 3 ; u . d . T . : Die Entrückten. Drei Erzählungen aus dem Baltikum, Heilbronn 1 9 6 3 (Salzers Volksbücher 87) [enth. nicht Der Heimatlose]; R e z . v. T h e a Tilgre. In: B B 11 (181), 1963, S. 10 u. in: B H 4, 1963/64, S. 2 3 0 . - Dorothea. Roman, Stuttgart 1 9 2 7 ; Neuaufl. Stuttgart; Berlin 1937; 2. Aufl. ebd. 1 9 3 9 ; 3. Aufl. ebd. 1941 [Lebensgesch. eines Mädchens]; vgl. dazu: Jahreszeiten. Vom Schicksal weniger Menschen. In: Zeitwende 13, 1936/37, S. 2 3 - 3 9 ; Forts. S. 8 7 - 9 3 , S. 1 4 8 156, S. 2 0 8 - 2 1 8 , 271-277, S. 3 5 8 - 3 6 6 , S. 4 0 0 - 4 0 8 , S. 4 6 4 - 4 7 2 , S. 5 4 5 - 5 5 2 , S. 5 9 2 - 5 9 8 , S. 6 7 2 - 6 7 7 , S. 7 3 3 - 7 4 0 ; R e z . v. H . Bosse. In: B M H 1937, S. 7 2 0 . - Die Berufung. Eine Legende der Neuzeit. I n : Z e i t -

222 wende 6/1, 1930, S. 4 5 - 6 1 ; Forts. S. 1 2 6 1 4 2 ; Sepdr.: Die Berufung. Eine Legende, Heilbronn; Stuttgart 1 9 4 8 ; 2. Aufl. e b d . ' 1 9 4 9 [handelt v. der inneren Wandlung zweier russ. Fürstinnen]. — Elisabeth von Thüringen. In: Zeitwende 7/2, 1931, S. 4 7 8 - 4 7 9 . - Jahreszeiten. Vom Schicksal weniger Menschen. In: Zeitwende 13, 1936/37, S. 2 3 - 3 9 ; Forts.: S. 8 7 - 9 3 ; 1 4 8 - 1 5 6 ; 2 0 8 - 2 1 8 ; 271-277; 358-366; 400-408; 464-472; 545-552; 5 9 2 - 5 9 8 ; 6 7 2 - 6 7 7 ; 7 3 3 - 7 4 0 [E.]. - Wetter überm Gottesländchen. Roman aus Kurland, Stuttgart; Berlin 1937; ebd. 1 9 3 9 ; 2. Aufl. ebd. 1 9 4 0 ; ebd. 1 9 4 1 ; Lahr 1 9 5 3 [Übers. ins Niederl., Voorburg 1 9 4 4 ] , - Wie ich als Kind die Kirche erlebte. In: Zeitwende 17, 1940/41, S. 1 4 7 - 1 5 0 . — Das Mädchen Adelheid. Erzählung (III. Walter R i e c k ) , Düsseldorf 1 9 4 2 ; 2. Aufl. ebd. 1 9 5 6 ; 2. Aufl. Heilbronn 1 9 5 6 ; 3. Aufl. ebd. 1 9 6 0 ; R e z . ν. Μ . B . In: B B 11 (97), 1956, S. 14. - Die Stimme des Gewissens. I n : Grete Westecker (Hrsg.): Junges Herz am M o r g e n . Deutsche Dichterinnen erzählen der Jugend, 1 . - 1 5 . Tsd. Stuttgart 1 9 4 0 - 1 9 4 3 , S. 7 - 1 8 ; 1 6 . - 3 0 . Tsd. ebd. 1 9 4 4 , S. 7 - 1 9 ; 3 1 . - 3 5 . Tsd. ebd. 1946. - In: Zeitwende 18, 1 9 4 6 / 4 7 : Der Pilger, S. 21 ff.; Die Stimme des Geivissens, S. 4 1 5 ff. [En.]. - Die Zeitalter. Erzählungen, Karlsruhe 1947 [enth. Das Gesicht des Feldherrn; Der Pilger; hist. Miniaturen über Savonarola, Wallenstein u. Zar Alexander v. R u ß l . ] . - Gehorsam und Barmherzigkeit. In: Zeitwende 20/2, 1948, S. 1 5 2 - 1 5 4 ' [ K o n f l i k t eines Landsers im II. Weltkrieg zw. soldatischem Gehorsam, der i h m befiehlt, einer alten Frau in einem pol. D o r f den Laib B r o t w e g zunehmen u. der Barmherzigkeit, ihr das B r o t zu lassen. D i e E . thematisiert mit dem Bild des Rosenwunders der Elisabeth v. Thüringen den militärischen u. den göttlichen Befehl, den Gehorsam gegenüber M e n s c h e n u. die Gnade der göttlichen Vergeltung]; wieder in: Z e i t wende 20, 1948/49, S. 1 5 2 - 1 5 4 [ R a n d b e merkung] . — Iwan Turgenjew. In: Ivan T u r g e n e v : Eine Nacht b e i m Tabun, übers, v. Paul Kutzner, W e d e l (Holstein); Gauting 1949. Liebe im Schnee. Erzählung. In: Zeitwende 21, 1949/50, S. 6 0 4 - 6 1 8 ; Forts. S. 7 1 7 - 7 3 2 [E.]. — Die kleine Schneiderin Pauline. Erzählung, Heilbronn 1 9 5 0 ; ebd. 1 9 5 2 ; u . d . T . : Die kleine Zauberin. Geschichte eines lettischen Mädchens, Heilbronn 1 9 5 0 ; o . O . 1 9 5 4 ; ebd. 1957; R e z . in: Immergrün-Kalender, hrsg. v. Gottfried

223 Berron (111. R o b e r t Eberwein), 1951, S. 77 [„Pauline, das zarte lett. Landkind, wächst durch die täglich geleistete, treue Arbeit in einen i m m e r größeren Lebenskreis hinein. Aber nie verläßt sie das innerste G e f ü h l ihres Wesens, nie fällt sie a.d. Gotteskindschaft heraus, auch als ihre große Liebe leidvoll endet. Alles Erleben v e r m a g n u r ihre H i n g a b e u. Liebesfähigkeit zu steigern, bis ihr stilles Leben erlischt. E i n B u c h v o n der B e w ä h r u n g des menschlichen H e r z e n s . " ] . — Die Erleuchtung (III. Horst Kühnel), L a h r / B a d e n 1951 (Von U f e r zu U f e r 14). - Die Stimme des Gewissens, H e i l b r o n n 1951; 2. Aufl. ebd. 1953 (Das S a m e n k o r n 19). — Anne Dora Hagen. Das kleine Haus am See. Roman für die Jugend (III. W a l t e r R i e c k ) , H e i l b r o n n 1952; ebd. 1953; ebd. 1954; ebd. 1956; Forts. u . d . T . : Anne Dora Hagen. Weggenossen. Roman für die Jugend; H e i l b r o n n 1953; u . d . T . : Anne Dora Hagen. Mancherlei Gefährten. Roman für die Jugend (III. W a l t e r Rieck), H e i l b r o n n 1956 (Anne D o r a H a g e n 2). — Der Tod des Kapellmeisters. I n : S p r i n g b r u n n e n 1953, S. 52 —57 [E.]. — Das Licht des Weihnachtsmorgens. In: W i l h e l m H o r k e l (Hrsg.): Schaut d e n Stern. Erzählungen u n d B e s i n n u n g e n zur W e i h n a c h t , H a m b u r g 1952, S. 28—33. - Licht von Innen, Bethel b. Bielefeld 1955 (Weihnachts-Erzählungen f ü r Erwachsene 10) fenth. Licht von Innen, S. 1—6; Das Adventslicht, S. 7 — 9; Das Licht des Weihnachtsmorgens, S. 1 1 - 1 5 ] , — Ostefahrt. In: B B 3 (76), 1955, S. 7; Forts, i n : B B 4 (78), 1955, S. 6 [E.]. - Elsa Bernewitz. In: T h o m s o n 1964, S. 8 2 - 8 3 [Aut.J. - Fränkin von Guhr. In: So gingen sie fort. Ostdt. A u t o r e n erzählen v o n den letzten T a g e n daheim, hrsg. v. R u d o l f N a u j o k , M ü n c h e n 1970, S. 9 - 1 2 [E.]. - Die ersten Rosen, o . O . o.J. [„das ist die erste H u l digung, die ein ganz junges D i n g auf i h r e m ersten Ball erfährt. Als einer ihrer Tänzer, ihr huldigend, einen K o r b mit R o s e n ü b e r sie ausschüttet, denkt sie, vor Glück v e r w o r r e n : W a r dieses n o c h der Ballsaal? Stand sie nicht in ihres Großvaters Garten, mitten u n t e r den R o s e n ? U n d so führt i m m e r ein Faden z u m H e i m a t b o d e n . " In: T h o m s o n 1964, S. 83]. — N e u b a u - K a l e n d e r 1948, Sonntagsbl. f ü r die ev.-luth. Kirche in Bayern. L I T E R A T U R : Klein 1939/79, 321, 323. - Kutzbach 1950. - E. Thomson: In: BaltRds 4, 1950, 8. Schmitt 1952, 43, 396, 477. - Lex.d.Frau 1954, 1. - Kosch. - E. v. Kaul: In: ß ß 15/2, 1962, S. 9.

Bernhardi (auch Bernhardy) - H. Matthiesen: Der Anteil der Deutschbalten am Münchner Kulturleben im 19. und am Anfange des 20. Jhs. In: BH 8/3, 1962, S. 1 7 0 - 1 9 1 . - DBBL 1970. - Nekro 1973. - Ottow/Lenz 1977 (Bernewitz, Ernst Ewald). — O G T 1980. - Gedenktage 1980. In: BB 2 (375), 1980, 8. - Anders 1988. Redlich 1989. - DBA II 108, 1 1 0 - 1 1 2 . - BaBA 28, 345 - 347. Bernhardi (auch B e r n h a r d y ) , S o p h i e (eig. A n n e S o p h i a ) , g e b . T i e c k , )|( B e r n h a r d i , seit 1810 v o n K n o r r i n g * 2 8 . 2 . 1 7 7 5 Berlin, f 1 . 1 0 . 1 8 3 3 R e v a l (E; Nervenfieber), ev., seit 1805 kath.; Vater: J o h a n n L u d w i g Tieck (f 1802), Seilermeister in Berlin; M u t t e r : Anna Sophia, geb. B e r u k i n (Berutschin) (f 1802) aus Jeserig, nicht anerkannte T o c h t e r eines Schmiedemeisters Schale; B r ü d e r : L u d w i g Τ . , D i c h t e r ( 1 7 7 3 - 1 8 5 3 ) ; Friedrich T . , Bildhauer ( 1 7 7 6 - 1 8 5 1 ) . J u g e n d in Berlin, f r ü h e poetische Versuche gemeinsam mit L. Tieck, zu i h m besonders enge B i n d u n g , erhielt keine Schulbildung, ehrgeizige Autodidaktin. oo (1) 1799 August Ferdinand Bernhardi, Schriftsteller u. Prof., e h e m . Lehrer ihres Bruders L. Tieck, ab 1808 D i r e k t o r am Friedrich-Werderschen G y m . in Berlin ( 1 7 6 9 - 1 8 2 0 ) u. Mitarb. an der r o mantischen Zs. A t h e n ä u m ; dritter S o h n Felix T h e o d o r (v.) B. (* 1802 Berlin, f 1887 K u n n e r s d o r f in Schlesien, oo mit der T o c h t e r v. —> A. v. Krusenstern, w a r auch schriftstellerisch tätig), T r e n n u n g 1804, )|( 1807. N a c h d e m T o d ihres zweiten (1802) u. G e b u r t ihres dritten Sohnes stark angeschlagene G e s u n d heit, Liebesaffäre mit August W i l h e l m Schlegel, bereits seit 1801 oder Anfang 1802 mit Karl G r e g o r v o n K n o r r i n g (1769 — 1841), Gutsbesitzer in E. 1803 — 1808 Scheidungskrieg u. K a m p f u m das Sorgerecht f ü r ihre Kinder, aus taktischen G r ü n d e n in diesem Zush. auch Konversion z u m Kath. (1805). 1803 in Dresden u. W e i m a r , 1804 Flucht nach M ü n c h e n , April 1805 bis Anfang 1807 in R o m , durch einen überzogenen Lebensstil mittellos g e w o r d e n . 1808 in W i e n , dann mit L. Tieck drei Jahre in M ü n c h e n . Bis zu ihrer W i e d e r v e r h e i r a t u n g w u r d e ihr Leben z u m öffentlich diskutierten Skandal, in der Literaturgeschichtsschreibung gilt ~s B e z i e h u n g zu A. W . Schlegel als G r u n d f u r die A u f l ö s u n g des Berliner Kreises der Frühromantiker, denen literar. auch ~ zuzurechnen ist. oo (2)

Bernhardi (auch Bernhardy)

224

Herbst 1810 wahrscheinlich in der Schweiz K. G. v. Knorring. N o c h bis 1812 mit ihrem j ü n g s t e n S o h n allein in M ü n c h e n (Knorring war w e g e n Familienangelegenheiten i m Baltikum), kurz vor d e m Angriff N a p o l e o n s auf R u ß l . folgte ~ i h r e m M a n n ü b e r D o r p a t (L) auf das G u t Arrokiill in O s t j e r w e n (E) b. Reval, das in e i n e m m a r o d e n Zustand w a r u. 1819 verkauft w u r d e . K o n t a k t zu —> K. v. Morgenstern, verkehrte i m H a u s —»• A. v. Krusensterns. 1820 R ü c k k e h r nach Dtl., traf in D r e s d e n z u m letzten M a l auf den ihr n u n e n t f r e m d e t e n L. Tieck, schwierige W i e d e r a u f n a h m e des Kontakts zu i h r e m älteren S o h n W i l h e l m , der nach der Scheidung b. F. A. Bernhardi geblieben war, ~ seit 1820 in H e i delberg, April 1822 R ü c k k e h r nach E, da ihr M a n n durch den T o d seines Bruders das Landgut Erwita b. R e v a l erbte. Letzte künstlerisch p r o d u k t i v e Phase, t r o t z d e m W u n s c h , nach Dtl. z u r ü c k z u k e h r e n , hielt n o c h Kontakt zu F. Tieck. T i e c k - N a c h l a ß 33 — 34, Staatsbibliothek Berlin, P r e u ß . Kulturbesitz [En.; dramatische T e x t e ; Lyrik; Ubers.]. WERKE: A n o n y m i n : L. Tieck (Hrsg.): Straußfedern 4, Berlin 1795: Die neue Donna Diana [wieder i n : R e l i q u i e n , Bd. 2, 1847, S. 3 7 - 7 4 ] ; Ein Abenteuer zu Paris [wieder in: R e l i q u i e n 3, S. 249—269]; Männertreue [wieder in: R e l i q u i e n 2, S. 7 5 - 1 0 0 ] ; Das Porträt [wieder in: R e l i q u i e n 3, S. 2 1 7 - 2 4 8 ] , A n o n y m i n : Straußfedern 6, 1797: Freund und Geliebte [wieder i n : R e l i q u i e n 3, S. 183 — 216]; Die Entführung [wieder i n : R e l i q u i e n 2, S. 1 0 1 - 1 2 6 ] ; Traum und Wirklichkeit [wieder in: R e l i q u i e n 3, S. 159 — 182], — A n o n y m : Ein Mährchen. In: Straußfedern 7, 1797; w i e d e r in: R e l i q u i e n 1, 1847, S. 1 2 7 - 1 9 8 . - A n o NACHLASS:

n y m : Die

vernünftigen

Leute.

I n : ~ u . A . F.

Bernhardi (Hrsg.): Bambocciaden, Bd. 2, Berlin 1799 S. 4 1 - 1 0 2 ; M k M ü n c h e n u . a . 1992; wieder in: R e l i q u i e n 2, 1847, S. 2 2 5 - 2 8 2 [Lsp.]. — A n o n y m i n : ~ u. A. F. Bernhardi (Hrsg.): Bambocciaden, Bd. 3, Berlin 1800; M k M ü n c h e n u . a . 1992: Der Besessene, S. 1—46 [wieder in: R e l i q u i e n 3, S. 1 —40];

Die

S. 4 7 - 1 4 8

[wieder in: R e l i q u i e n 3, S. 4 1 -

Reise

durch

das

Gottfriedland,

1 2 6 ] ; Der Greis im Felsen, S. 149 — 180 [ w i e d e r

in: R e l i q u i e n 1, S. 1 9 9 - 2 2 6 ] ; Die Hole, S. 1 8 1 - 2 1 6 [wieder in: R e l i q u i e n 3, S. 127 —

158]. - A n o n y m : Lebensansicht. In: F. Schlegel u. A. W . Schlegel (Hrsg.): A t h e n a e u m 3 / 2 , Berlin 1800, S. 2 0 5 - 2 1 5 ; N a c h d r . Stuttgart 1 9 6 0 [Es.]. — A n o n y m : Julie

Saint

Albain,

2

Bde. D r e s d e n 1801; M k M ü n c h e n u. a. 1 9 9 0 1994 (Bibliothek der dt. Literatur); 1 Bd. Hildesheim 1997 [ R . ] . - U n t e r S. Bernhardi in: A. W . Schlegel u. L. T i e c k (Hrsg.): M u senalmanach f u r das Jahr 1802, T ü b i n g e n 1802; Facs. ( N a c h w . Gerhard v o m H o f e ) , Heidelberg 1967: Ballade, S. 6 4 - 7 8 ; Bilder der Kindheit,

S. 1 2 9 - 1 3 2 . — Lebenslauf.

Eine

Alle-

gorie. In: A. F. Bernhardi (Hrsg.): Kynosarges, Berlin 1802, S. 1 7 - 2 1 . - U n t e r S. Bernhardi: Die Liebes-Genesung,

eine Erzählung.

In: Tb. für

das Jahr 1803. D e r Liebe u n d Freundschaft gewidmet, F r a n k f u r t / M 1802, S. 7 - 3 0 . A n o n y m : Wunderbilder

und Träume

in elf Mär-

chen, Königsberg 1802; Berlin 1822; 2. Ausg. unter S. v. Knorring, Königsberg 1823; M k M ü n c h e n 1992 (Bibliothek der dt. Literatur); hrsg. v. H a n n e l o r e Scholz (III. R u t h Tesmar), B e r l i n 2 0 0 0 [Die Quelle der Liebe; Die Stimme im Walde; Die Blume der Liebe; Der Einsiedler und die Nonne; Alcandor und Angelica; Der Unglückliche; Belinde; Das Reh; Die Waldgenossin; Die Bezauberungen der Nacht]. — U n t e r A. W .

Schlegel: Variationen I und IV. I n : F. Schlegel (Hrsg.): Europa. Eine Zs. 1, F r a n k f u r t / M 1803, S. 78 — 79 [Ge.]. - A n o n y m : Dramatische Fantasieen,

drey romantische

Schauspiele,

Berlin

1804; M k M ü n c h e n u . a . 1992 (Bibliothek der dt. Literatur) [Die Alte vom Bach, S. 1 - 1 3 0 ; Die Brüder, S. 1 3 1 — 2 5 8 ; Frühlingszauber, S. 2 5 9 — 3 6 1 ] , — Egidio und Isabella. I n : D i c h -

ter-Garten. Erster Gang, Violen, hrsg. v. R o s t o r f (eig. Karl Gottlob Albrecht v. H a r denberg), W ü r z b u r g 1807, S. 1 8 3 - 3 3 4 [D.]; Facs. (Einf. Gerhard Schulz) B e r n u . a . 1979 (Seltene T e x t e aus der dt. R o m a n t i k 2); M k W i l d b e r g 1 9 8 9 - 1 9 9 0 [Tsp.J. - Klagen. In: D i c h t e r - G a r t e n . Erster Gang, Violen, W ü r z b u r g 1807, S. 1 6 7 - 1 7 0 ; Facs. Bern u . a . 1979; M k W i l d b e r g 1 9 8 9 - 1 9 9 0 ; w i e d e r i n : Friedrich R a ß m a n n (Hrsg.): Sonette der D e u t s c h e n , Bd. 2, Braunschweig 1817, S. 3 0 9 - 3 1 2 [4 Sonette]; Ausz.: Klage III. In: Friedrich v. Oppeln-Bronikowski (Hrsg.): Die blaue B l u m e . Eine A n t h . R o m a n t i s c h e r Lyrik, Leipzig 1900, S. 1 4 2 - 1 4 3 . mit A. F. Bernhardi u. Pellegrin (eig. Friedrich de la M o t t e F o u q u e ) : Schillers Todtenfeier,

ein Prolog,

Berlin 1806; M k M ü n c h e n 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bi-

225 bliothek der dt. Literatur) [mutmaßl. Verf.]. Donna Laura, ein Lustspiel [Ms.; U A Berlin 22. 9 . 1 8 2 1 ] . — Unter S. v. Knorring: Flore und Blanscheflur, ein episches Gedicht in zwölf Gesängen, hrsg. v. A. W . v. Schlegel, Berlin 1822; M k u . d . T . : Flore und Blancheßeur, München u . a . 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur). — Unter S. v. Knorring: Evremont. Ein Roman, hrsg. v. L. Tieck, 3 Bde. Breslau 1836; M k M ü n c h e n 1992 (Bibliothek der dt. Literatur); M k Hamburg 1993; Hildesheim 1997; 2. verb. A u f l . : St. Evremont. Ein Roman, ebd. 1845 [wenige Jahre vor ihrem T o d e fertiggestellt] . mit A. F. Bernhardt: Reliquien. Erzählungen und Dichtungen (Vorw. Karl A u gust Varnhagen v. Ense), hrsg. v. W i l h e l m Bernhardi, 3 Bde. Altenburg 1847; M k M ü n c h e n u . a . 1992 (Bibliothek der dt. Literatur). — In: Josef Körner (Hrsg.): Krisenjahre der Frühromantik. Briefe a. d. Schlegelkreis. K o m m . , Bd. 3, Bern 1958: An August Wilhelm Schlegel, S. 31; Athm' ich einst mit vollem Zügen, S. 3 1 - 3 2 ; Mein Leben schien ein finstrer Traum zerronnen, S. 3 2 ; Schon leuchtete die warme Sonne wieder, S. 32—33; Ein Verliebter war bekümmert, S. 3 3 - 3 4 [Ge.]; Quando la Primavera il suo splendore, S. 251—252; L'oricalco risuona e la tua alma, S. 252 [HGe. fur Amerigo Galaffi u. Virginia Nunez], — In: Günter de B r u y n (Hrsg.): Die männliche Mutter und andere Liebes-, Lebens-, Spott- und Schauergeschichten von L u d w i g Tieck, Frankfurt/M 1984: Männertreue, S. 4 0 - 5 5 ; Das Porträt, S. 88—106. — Theaterkritiken in: Berlinisches Archiv der Zeit und ihres Geschmacks. H R S G . : mit A. F. Bernhardi: Bambocciaden, 3 Tie. Berlin 1 7 9 7 - 1 8 0 0 ; M k M ü n c h e n u . a . 1992. Josef Körner (Hrsg.): Krisenjahre der Frühromantik. Briefe aus dem Schlegelkreis, Bd. 1 - 2 , Brünn u.a." 1 9 3 6 - 1 9 3 7 ; Bd. 3 m . d . U . : Kommentar, Bern 1958 [ B r W . zw. ~ u. A. W . Schlegel, v. a. Bd. 1; Bre. in Bd. 2 größtenteils unter S. v. Knorring; Bd. 2 : Bre.-Verzeichnis, S. 5 3 5 - 5 4 8 ] , - Percy Matenko, Edwin H e r mann Zeydel u. Bertha M . Masche (Hrsg.): Letters to and from Ludwig Tieck and his circle. Unpublished letters from the period of German romanticism, including the unpublished correspondence of Sophie and Ludwig Tieck, Chapel Hill, North Carolina 1967, S. 274—372 (University of North Carolina studies in the Germanic lan-

BRIEFE:

Berteis guages and literatures 57). — U w e Schweikert (Hrsg.): Korrespondenzen Ludwig Tiecks und seiner Geschwister. In: JbFDtHochstifts 1971, S. 311—429. — James Trainer: Sophie an Ludwig Tieck. Neu identifizierte Briefe. In: SchillerJb. 24, Stuttgart 1980, S. 1 6 2 - 1 8 1 . - James Trainer: Anatomy of a debt. Friedrich „Maler" Müller and the Tiecks. With unpublished correspondence. In: Oxford German Studies 11, 1980, S. 146 — 177. — A Weimar correspondence. The letters of Friedrich and Sophie Tieck to Amalie von Voigt, 1804—1837, hrsg. v . J a m e s Trainer, Columbia, South Carolina 1995. — James Trainer: „Bei aller brüderlichen Liebe...". The letters of Sophie Tieck to her brother Friedrich, Berlin; N e w Y o r k 1991 (Quellen und Forschungen zur Sprach- und Kulturgesch. der germanischen Völker 97/221). — James Trainer: The Knonings in Estonia. With Six Unpublishes Letters to Karl Morgenstern. In: GLL 51/4, 1998, S. 4 4 3 - 4 5 4 . Raßmann 1823, 171. — Schindel 1, 1825, 257; 3, 188. - Recke/Napiersky. - Hamberger/Meusel 1834. — Dorpater Jahrbücher 1, 1833, 484. - Sivers 1855, 252. - Brummer 1876/ 77; 1884. - Pataky 1898. - ADB 2. - F. Stefan: Entstehung und äußere Form der romantischen Sage von Flore und Blancheflur durch Brünn 1913 [Schulprog. des Brünner Gymnasiums]. — M. Breuer: ~ als romantische Dichterin. Ein Beitr. zur Geschichte der deutschen Romantik, Tübingen 1914 [Diss.J; Borna-Leipzig 1914. - R . KaulitzNiedeck: Eine Romantikerin im Baltenlande. Zum hundertsten Todestag von Sophie Tieck. In: BMH 12, 1933, 668 - 674. - NDB 2. - Lex.d.Frau 1954, Bd. 1. — G. Bianquis: Amours romantiques en Allemagne. In: La Revue de Paris 68, 1961. — Ritterschaften 1973, 118. G. Brinker-Gabler, K. Ludwig u. A. Wöffen: Lex. deutschsprachiger Schriftstellerinnen 1 8 0 0 - 1945, München 1986, 31 - 3 2 . - Killy. - Kosch. - Redlich 1989. - DBA 90, 2 8 9 - 2 9 3 ; 673, 241 - 2 4 8 ; II 108, 431 - 4 3 2 ; III 71, 1 8 8 - 193. - BaBA 121, 1 9 - 2 2 (S. v. Knorring). — M. Haberstok: Sophie Tieck — Leben und Werk. Schreiben zw. Rebellion u. Resignation, München 2001 (Cursus 17) [Diss.; chronologisches Verzeichnis v. ~s veröfftl. Bre. S. 365 —376; unveröfftl. Bre. S. 3 7 6 - 3 7 7 J . - R . Specht-Jarvis: Denkbilder der Romantik in Sophie Tieck Bernhardi von Knorrings „Der Greis im Felsen". In: Lust am Kanon. Denkbilder in Literatur und Unterricht, Frankfurt/M u.a. 2003, 139 - 145. - Ewa EschleiSophie Tieck-Bernhardi-Knorring (1775 — 1833). Ein Wanderleben in Europa und eine vergessenes literar. Werk, Berlin 2005 [Diss. 20041 · LITERATUR:

Berteis, Eva —> Gaehtgens, Eva

226

Berteis

Berteis, Kurt Alexander * 1 1 . 4 . 1 8 7 7 R i g a (L), f 1 5 . 7 . 1 9 1 0 Korfu (auf einer Studienreise verunglückt); Vater: Dr. phil. Alexander B . , Fabrikdirektor; Mutter: Louise, geb. B e c k . 1 8 8 7 - 1 8 9 3 Stadtgym. in R i g a , 1 8 9 4 - 1 8 9 6 R e a l g y m . in Insterburg (Ostpr.), 1 8 9 6 Studium der Mathematik in Freiburg (Sachsen), 1 8 9 6 u. 1 9 0 0 C h e m i e u. Philos. in Berlin, 1 9 0 2 Dr. phil. in Berlin, Diss.: „ U e b e r N i t roso-m-phenylen-diamin und seine Derivate, Berlin 1 9 0 2 " . 1 9 0 6 - 1 9 0 9 Mitinhaber des 1 9 0 4 gegrün. Kunstverl. Piper in M ü n c h e n . W E R K E : Die Denkmittel der Physik. Eine Studie, Berlin 1905. - Der Morgenreiter. Gedichte, R i g a ; Berlin; Leipzig 1 9 0 5 ; Ausz.: Nord. I n : R u f e über Grenzen 1938, S. 1 0 1 - 1 0 2 ; wieder i n : R u f e über Grenzen 1939, S. 50 [G.J. - Francisco Goya. Mit 53 Abbildungen nach Gemälden, Zeichnungen und Kupferstichen, München; Leipzig 1907 (Klass. Illustratoren 1) [kunsthist. M o n o g r a p h i e ] . — Honore Daumicr als Litograph, M ü n c h e n ; Leipzig 1 9 0 8 (Klass. Illustratoren 4) [kunsthist. Monographie]. — In: D M R 2, 1913: Nord, S. 6 1 8 — 6 1 9 ; Frühlingssonne, S. 6 1 9 - 6 2 0 ; Der Befreier, S. 6 2 0 ; Reiterlust, S. 6 2 0 - 6 2 1 ; Bootfahrt, S. 6 2 3 ; Abendstunden, S. 6 2 3 [Ge.]. - I n : Goetz 1 9 1 6 : Nord, S. 4 5 ; Geh fort! S. 4 6 ; Bilder, S. 4 7 ; Aufschwung, S. 4 8 ; Das Gehege, S. 4 9 ; Frühnacht, S. 5 0 ; Kuehlung, S. 5 1 ; Verstoert in zerruetteten Kissen, S. 52 [Ge.]. — I n : Baltisches Dichterbrevier 1 9 2 4 : Reiterlied, S. 6 6 ; Hindernisse, S. 6 6 ; Morgensonne, S. 67 [Ge.]. — Gib mir ο Gott noch Eine große Eiebe!. I n : Gustav Specht (Hrsg.): U n d laß uns wieder von der Liebe reden. Liebesstimmen aus drei Jahrtausenden (111. W . Becker), B a d e n - B a d e n 1 9 4 6 (Der silberne Quell 6), S. 117. H R S G . : Klassische Illustratoren, 10 B d e . M ü n chen 1 9 0 7 - 1 9 1 2 . LITERATUR: Kürschner Lit.-Kai. 1910. — Biogr. Jb. 15, 1910, 12. - Brummer 1913. - A. v. Keußler: Der Dichter In: D M R 2, 1913, 613 626. - Behrsing 1928, 113. - Nekro 1936, 496. R . Piper: Vormittag. Erinnerungen eines Verlegers, München 1947. - H. Matthiesen: Der Anteil der Deutschbalten am Münchner Kulturleben im 19. und am Anfange des 20. Jhs. In: B H 8/3, 1962, S. 1 7 0 - 1 9 1 . - Kosch. - D B B L 1970. - Anders 1988. - Redlich 1989. - DBA 92, 214; II 111, 2 5 3 - 2 5 4 . - BaBA 29, 111 - 113.

Bertram, Dr. —> Schultz, Georg von

Bertram, Ellen —> Seeler Besser, Johann, seit 1690 von * 8 . 5 . 1 6 5 4 Frauenburg (K), f 1 0 . 2 . 1 7 2 9 Dresden, ev.; Vater: J o h a n n B . , Pastor in Frauenburg ("f" 1681, dessen Vater kam über Preußen nach K , urspr. U l m e r Patrizierfam. Besserer); M u t t e r : Dorothea, geb. Einhorn ( f nach 1706), T o c h t e r des Superintendenten Paul E i n h o r n ( f 1655). Erziehung in adl. Häusern, in Königsberg u. 1 6 7 0 Studium der T h e o l . , 1674 Mag.: „Theses philosophicae, quas in Alma R e g i o montana publico examini sistit [ . . . ] " , K ö nigsberg 1 6 7 4 [Präses Christian Dreier, R e s p . ~ ] . 1675 M e n t o r v. J a c o b Friedrich B a r o n Maydel ( 1 6 5 8 — 1677, im Duell in Leipzig erschossen) in Leipzig, dessen T o d ~ in ein langwieriges Rechtsverfahren verwickelte, das schließlich für ihn positiv ausging. ~ faßte daraufhin den Entschluß, den geistlichen Stand zu verlassen u. in den Kriegsdienst einzutreten, widmete sich aber auf Bitten seiner zukünftigen Frau stattdessen den Rechtswiss. u. dem Staatsdienst. 1 6 8 0 kurfürstlicher R a t in Berlin, zunächst ohne Besoldung, gefördert v. Fürst J o h a n n G e o r g II. v. Anhalt-Dessau (1627 — 1693), der ~s Tapferkeit schätzte, 1681 wirklicher Legationsrat. oo N o v . 1681 in Leipzig Catharina Elisabeth Kühlewein ( 1 6 6 2 - 1 6 8 8 ) , T o c h t e r des ersten Bürgermeisters in Leipzig. 1 6 8 4 - 1 6 8 5 kurfürstlich-brandenburgischer Resident in London, das Miterleben der Feierlichkeiten zur Beerdigung Charles II. ( 1 6 3 0 - 1 6 8 5 ) u. zur Krönung James II. ( 1 6 3 3 1701) brachten ~ dazu, sich dem Z e r e m o n i alwesen zu widmen. 1 6 8 5 dreimonatiger Aufenthalt in Paris, um sich in der franz. Sprache u. im Lautenspiel zu üben, 1687 Regierungsrat im Hzgtum Magdeburg, 1 6 9 0 v o n Friedrich III. v. Brandenburg (1657 — 1713) geadelt, b. der Erbhuldigung am H o f in Königsberg zum Zeremonienmeister ernannt, geheimer R a t , Legations- u. Hofrat, begleitete den Kurfürsten auf seinem Feldzug gegen die Niederlande, danach mit einer Mission an den Fürstbischof v. Lüttich, J o h a n n Ludwig v. Eideren, betraut. 1 6 9 4 Leitung des Z e r e m o niells b. der Einweihung der U n i v . Halle u. 1697 b. Empfang Peters I. ( 1 6 7 2 - 1 7 2 5 ) in Königsberg. 1 7 0 0 fiel sein Förderer b. Hofe, der preuß. Premierminister Eberhard v.

Besser

227 D a n c k e l m a n n (1643 — 1722) in U n g n a d e , ~ g e w a n n J o h a n n Casimir Kolbe v. W a r t e n b e r g (1643 — 1712) als n e u e n Förderer, 1701 O b e r h o f z e r e m o n i e n m e i s t e r , organisierte die Feierlichkeiten zur K r ö n u n g des Kurfürsten z u m K ö n i g Friedrich I. v. P r e u ß e n am 18.1. 1702, 1702 auch Z e r e m o n i e n m e i s t e r des H o h e n O r d e n s v o m Schwarzen Adler. 1713 gegen den Widerstand angesehener Minister v. K ö n i g Friedrich W i l h e l m I. ( 1 6 8 8 - 1 7 4 0 ) entlassen, lehnte das Angebot, in die Dienste des russ. Zarenhofes zu treten aufgrund seines Alters ab, a u ß e r d e m schlug er A n g e b o t e des schwed. u. des braunschweigischen Hofes aus, er wollte sich u m eine Stellung am W i e n e r H o f b e m ü h e n , was i h m j e d o c h nicht gelang. Seit 1717 u n t e r K ö n i g August II. v. Polen (1670—1733) G e h e i m e r Kriegsrat, Z e r e m o n i enmeister u. „ I n t r o d u c t e u r der f r e m d e n G e sandten" in Dresden. D o r t bildete er seinen F r e u n d u. späteren Biographen J o h a n n Ulrich v. K ö n i g (1688 — 1744), E h e m a n n der Sängerin — R . Schwar(t)z, z u m N a c h f o l g e r aus, der i h m b. der Bearb. seiner Ge. half u. später seine W e r k e hrsg. ~ stellte ü b e r Jahre h i n w e g u n t e r h o h e m K o s t e n a u f w a n d eine umfangreiche, kostbare Bibliothek zus., die er 1727 j e d o c h aufgrund finanzieller Schwierigkeiten an sein e n Dienstherren August den Starken v e r kaufen m u ß t e , u. die nach seinem T o d der kurfürstlichen Bibliothek in D r e s d e n einverleibt w u r d e . Sehr b e k a n n t w u r d e n seine f ü r D a n c k e l m a n n verf. u. 1690 b. H o f gesproc h e n e n Scheerenschleifer-Epige., er dichtete auch Sgsp. die am Berliner H o f aufgeführt w u r d e n , u . a . 1696 die Pastorelle ,,Floren Friihlingsfest" u. 1708 die O p e r „Alexanders u n d R o x a n e n H e y r a t h " . W e n i g positiv w i r d er v. G r o t t h u ß (1894) eingeschätzt, w e n n er schreibt, er sei ein „Repräsentant eines servilen J a h r h u n d e r t s " (S. XLII), Haertel stellt als ~s wichtigste Leistung innerhalb der Gesch. der dt. höfischen D i c h t u n g die Geschmacksbild u n g in nationaler Perspektive u. die A u f w e r t u n g der dt. Sprache am b r a n d e n b u r g i schen H o f heraus. „Besser w a r kein sehr fruchtbarer Dichter. Er arbeitete langsam u n d m ü h s a m ; dazu v e r h i n d e r t e n i h n in Berlin seine Amtsgeschäfte, sich in ausgedehnterem M a ß e der Dichtkunst zu w i d m e n . Infolgedessen sind seine W e r k e nicht allzu zahlreich. O b w o h l er sehr eitel w a r u n d sich auf sein Talent nicht w e n i g zugute tat, besaß er d o c h nicht den

Ehrgeiz, seine W e r k e möglichst bald in e i n e m B a n d e vereinigt zu sehen u n d w a r n u r mit M ü h e dazu zu überreden, eine Gesamtausgabe seiner Schriften zu veranstalten." (Wilhelm Haertel, S. 34). WERKE: Exercitatio

Accidentia

de Euporict

Ratio-

num dialecticarum, Königsberg 1673 [Präses Daniel R h o d e , R e s p . ~ ] . - Exercitatio philosophica de Assimilatione hominis c u m D e o , Königsberg 1674 [Präses Resp. Johannes H e i m i u s ; Vortr. zur Erlangung der Lesefreiheit an der U n i v . Königsberg]. Unterthänigste Zuschrift Mit welcher Der Durchlauchtigsten Fürstinn und Frauen, Frauen Louysen Charlotten Gebohmen Marggräfin und churfürstlichen Princes sin zu Brandenburg In Preussen zu Magdeburg [...] Unter allgemeiner Erndte Etliche einer Disputation geringschätzige Blätter als der annoch unzeitigen Früchten unbelaubte Erstlinge Nur bloß aus Schuldigkeit in tiefster Demuht übergiebt [...], K ö n i g s b e r g 1674. - Der unglückselige Funffzehende Hornungs-Tag des 1677. Jahres. Welcher durch den gewaltsamen Fall des Hochivohlgebolwenen Herrn Hn. Jacob Friedrich May dels seines werthesten Untergebenen und der darauff den 8. (18.) Martii erfolgten BeySetzung, L e i p z i g 1 6 7 7

[TG. auf Jacob Friedrich M a y d e l | . - Leben und Tod des Weyland Hoch-Wohlgebohmen Herrn, Herrn Jacob Fridrich May dels, Ihrer Königl. Majestät in Pohlen Cammer-Herrn und Starosten auf Wezaicz, Herr der Güter Bixten etc. In jenem seine Fürtrefflichkeit, in diesem sein blutiges Ende und was von beyden zu halten, vorbestellet von seinem gewesenen Hoff-Meister, Leipzig 1678 [von ~

z u m g r ö ß t e n Teil aufgekauft u. vernichtet]; u.d.T.:

Lob-Schrifft

auf

Herrn Jacob

Friedrich

Freiherrn von May del [...], w i e d e r i n : ~ mit Daniel Casper ν. Lohenstein: Meisterstücke der R e d e k u n s t . Nebst G e o r g e R u d o l p h v o n Kayns R e d e n , Zerbst 1739. — Glückseeligkeit. der Brandenburgischen Unterthanen, unter der unendlich zu seyn würdigen Regierung des [...] Hn. Fridrich Wilhelms, Margrafens zu Brandenburg [...] als S. Chur-Fürstl. Durchl. den 4. Brach-

mon. 1681

[...], Halle 1681. — Zuruff der fro-

lockenden Schwanen in der Spree über die Ankunfft der an der Pregel vermählten beyden Durchläucht. Ludewigs, Marggr. zu Brandenburg und Louysen,

geb. Prinzessin Radziewüinn, Cölln an der Spree 1681. - Die Unsterblichkeit im Tode [...], Cölln an der Spree 1683; ebd. 1687 [TS. auf Elisab e t h Henriette, geb. Landgräfin zu Hessen,

Besser

228

Ehefrau Friedrichs, Markgraf u n d K u r p r i n z zu lächle nicht zu viel", S. 68 — 69; „Nicht schäme B r a n d e n b u r g ( f l 6 8 3 ) ] . — Brandenburgischer dich du saubere Melinde", S. 6 9 - 7 0 ; Grabschrift Glücks-Löwe, oder Geburts-Stern Friderich Wil- auf den Hertzog Jacob von Monmouth [...], S. helms, Marggr. zu Brandenb. sc. an Sr. Churf. 128; Der verkleidete Cupido [...], S. 134 — 135 Durchl. 65sten Geburts-Tage d. 6. Febr. dem [HG.]; Die an dem begräbniß-tage ihres grossen Steinbocke, des [...] Augusts f . . . ] , Cölln an der Friedrich Wilhelms wehklagende Durchlauchtigste Spree 1684. — Brandenburgs Glücks-Opffer, oder Dorothee, S. 1 6 6 - 1 6 8 ; Ruhestatt der Liebe oder Das klagende und sich tröstende Brandenburg, über die schooß der Geliebten, S. 2 2 0 - 2 2 6 ; An Se. Den unverhofften und leider allzufrühzeitigen Tod Excellentz den Hn. Eberhard von Danckelman Des Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn, Herrn [ ], S. 240—241; Vergnügung sein selbst die Ludeivigs, Marggraffen zu Brandenburg [...], man bey der Verachtung schöpffen kann, S. 360 — Cölln an der Spree 1687. - Chur-Brandenburgs 363; An Calisten, S. 4 1 0 - 4 1 1 ; „Komm längst Trost Friederich der Dritte, Ein würdiger Nachfolger gewünschte freuden-nacht", S. 4 3 4 - 4 3 5 ; Komm Friederich Wilhelms des Grossen, Am Tage der Philirose schau die nacht, S. 445—446; „Der Märckischen Erb-Huldigung, Den 14.Junii 1688, mensch tritt nicht vor sich auff dieses rund der weit", Cölln an der Spree 1688. - Ihre Churfürstliche S. 4 7 0 - 4 7 1 ; „Wer auff schwüre bauet", S. 4 7 3 Durchlauchtigkeit die Churfürstin, an seine Chur- 474; „Nun des sommers lust-gewinn", S. 4 7 6 fürstliche Durchlauchtigkeit, über Dero Geburts- 477; „ Was frag' ich denn darnach", S. 477 — 478; und Ihren eigenen Namenstag [...], Cölln an der „Weil meine kohlen völlig glut gefangen", S. 4 7 8 Spree 1688. mit J o a c h i m Feller: Thelkterion 479 [wie groß ~s Anteil an dieser Slg. u. den pro attemperando luctu viri [...] Johannis Bessert nachfolgenden v. N e u k i r c h tatsächlich ist, läßt |... ] RarissimaeCharissimae Que Uxoris Cathari- sich nicht sicher feststellen, da ~ diese Ge. nae Elisabethae Ortu Kuehlweiniae Fataimmatura später z u m Teil verleugnet hat]. - A n o n y m : VorRd. I n : J o h a n n Casimir Kolbe v o n W a r & insperata immane-quantum deplorantis Elegis subsequentibus, o . O . 1689. mit Zacharias t e n b e r g : Väterliche Instruction an seine K i n Zwantzig: Ceremoniale Brandenhurgianum, der, 2. Aufl. Cölln an der Spree 1696; 3. Aufl. D o r t m u n d 1691; u . d . T . : Ceremoniale Branden- Berlin 1704. — In: B e n j a m i n N e u k i r c h : H e r r n burgicum, ebd. 1699; 2. Aufl. Freiburg 1700 von H o f f m a n n s w a l d a u u n d anderer D e u t s c h e n [später zeitw. v e r b o t e n ] . — Sr. Churfürsti. auserlesener u n d bißher u n g e d r u c k t e r G e Durchl. zu Brandenburg Fridrich des Dritten Her- dichte anderer Theil, Leipzig 1697; N a c h d r . nachher Königs in Preussen geheimtester Staats- hrsg. v. Angelo G e o r g e de Capua u. Ernst sodann Erster Minister und Ober-Praesident Eber- Alfred Philippson, T ü b i n g e n 1965: Seine Chur-Printzl. Durchl. von Brandenburg in Gestalt hard Freyherr von Danckelmann, In einer kurzen Beschreibung seines Lebens, und zugleich der Cupidons an ihre Churfürstliche Durchl. die Frau glückseligen Regierung Seines gnädigsten Herrn, Mutter, S. 2 0 - 2 1 ; An die auff Doris brüst vervorgestellet, o . O . 1691; Berlin 1694; Leipzig welckte rose, S. 21—22; An Ihre Durchl. die itzt 1694; o . O . 1712 [Versdichtung]. - Beschrei- vermählte Hertzogin von Curland über die kalte bung Der Ceremonien, Mit welchen Die Neue lufft ihres Curlandes, S. 2 2 ; Schertz-reime an den Chur-Fürstl. Brandenb. Friderichs Universität zu Herrn Marschalck von Carnitz den tag nach seiner Halle Im Hertzogthumb Magdeburg Den 1/Ilten hochzeit mit der von Schöningin, S. 2 2 - 2 3 ; Uber die conterfeyen der schönsten von Engelland [...], S. Julii 1694 inauguriret worden, Halle 1694; Cölln an der Spree 1694 [später v. ~ aufgekauft u. 2 3 ; Darüber, daß Ihre Churfürsti. Durchl. diese Conterfeyen in dero zimmer setzen lassen, S. 23 — verbrannt; Ubers, ins Franz., A m s t e r d a m 1694]. — Floren Frühlings-Fest, zu Ehren der 24; Aus dem Frantzösischen. An der geliebten Durchleuchtigsten [...] verwittibten Chur-Fiirstinn bette, S. 2 4 ; Uber drei in Ungarischen rocken verzu Sachsen [...] In einem Ballet und Singspiel kleidete Dames, S. 24—25; Uber Iris vollkommene vorgestellet. Im May, des [1696.] Jahres, o . O . Schönheit, S. 2 5 ; Mercurius der Vorredner verkün1696. — In: B e n j a m i n N e u k i r c h : H e r r n v o n diget die ankunfft der Götter bey dem angestellten H o f f m a n n s w a l d a u u n d andrer Deutschen aus- ballett [...], S. 102; Mars warnet die vom himmel erlesener u n d b i ß h e r u n g e d r u c k t e r Gedichte, kommende Göttinnen und ihre Nymphen vor die 1. Tl. Leipzig 1697; N a c h d r . hrsg. v. Angelo heyden jungen Helden Sr. Churfürsti. Durchl. von Sachsen und dero Herrn Bruder Hertzog FriedriGeorge de Capua u. Ernst Alfred Philippson, T ü b i n g e n 1961: „Gestehe es nur mein kind, und chen, S. 102 — 103; Die bey den vom himmel

229

Besser

kommende göttinnen entsetzen sich über der ausrich der Dritte das dritte Jahr ihrer regierung zubündigen gestalt Ihrer Durchlauchtigkeiten der rückgelegt, S. 2 1 4 ; Sonnet [...] über den wider Churfürstin von Brandenburg und der Frau MargFranckreich erhaltenen ersten sieg bey Ordingen, S. gräfin von Anspach, S. 1 0 3 ; Cupido der kleine 2 1 4 ; Ihrer Käyserlichen Majestät Neu-erhaltener Marggraf von Anspach von seiner mutter der Venus, sieg bey Salankement in Ungarn [ . . . ] , S. 2 1 5 S. 1 0 3 - 1 0 4 ; Die vier Schäferinnen f . . . ] , S. 1 0 4 2 1 6 ; Uber Sr. Churfl. Durchl. zu Brandenburg 1 0 5 ; Die vier matrosen an Se. Churfürtsl. Durchl. Friedrich des Dritten Erfreulichsten geburts-tag Den zu Sachsen, S. 1 0 5 ; Die vier bauern. Der erste l.Julii 1692, S. 2 1 6 - 2 1 7 ; An Sc. Churfürstl. bauer tröstet sich bey diesen schweren Zeiten mit der Durchl. zu Brandenburg über dem und der Geguten obrigkeit die wir haben, S. 1 0 5 ; Der andere mahlin reise zum neuen Churfürsten nach Hannoerzehlet absonderlich die Gemüths-gaben Sr. ver, S. 2 1 7 - 2 1 8 ; An die misgunst, S. 2 1 8 ; Auf Churfl. Durchl., S. 106; Der dritte preiset die das treffen bey Landen an den Marggraf Carl Philip Vollkommenheit der Chufürstl. Gemahlin, S. 1 0 6 ; von Brandenburg, S. 2 1 8 — 2 2 0 ; Die glorwürdigste Der vierdte rühmet die gute nachbarschafft und die thaten des Durchl. Hauses Hohen-Zollern wider die Verdienste Sr. Churfl. Durchl. von Sachsen, S. Türcken [ . . . ] , S. 2 2 0 — 2 2 4 ; Gespräche Der ster1 0 6 ; Die bauren alle vier zusammen thun einen benden Belise und ihres sie beklagenden Lysis, S. wünsch, S. 107; Grabschrifft des Dues und Mare2 6 7 ; Grabschrifft der seeligen Frau ν. Β***, S. schalls von Schömberg [ . . . ] , S. 107; Wer König 2 6 8 ; Wider das frauenzimmer, aus dem Frantzövon Engelland sey, Wilhelm oder Jacob?, S. 1 0 8 ; sischen, S. 2 6 8 - 2 6 9 ; Antwort eines Teutschen in Warum er in der Inländischen Schlacht bleiben form einer retorsion, S. 2 6 9 ; Oder kürtzer, S. 2 6 9 ; müssen?, S. 108; Grabschrifft des Printz AlexanWider diejenigen die immer rnder den Adam ders aus Curland [ . . . ] , S. 1 0 8 - 1 0 9 ; Uber das schreyen, S. 2 7 0 ; Ein vornehmes frauenzimmer in Friedrich Wilhelmsoder so genannte LeipzigerSchlesien nimt solches von den männern für bekannt Thor zu Berlin [ . . . ] , S. 1 0 9 ; Wider die allzu an, S. 2 7 0 ; Antwort der männer, S. 2 7 0 ; Wider argwöhnische männer, S. 1 0 9 - 1 1 0 ; Uber einen der die sich schminckende frauen, S. 2 7 0 ; Auff die ins noch im trauer-jahre wieder heyrathet und die neuteutsche übersetzte historie Gustavi Adolphi, geheyrathete gleichfals in demselben jalwe verlieret, S. 2 7 1 - 2 7 2 ; Letzten worte der Prinzeßin Briside S. 1 1 0 ; Diefünff vornehmsten personen aus der zu über die von ihrem Vater an ihrem geliebten Grafen ehren Sr. Hochfürstl. Durchl. von Hannover angevollbrachte enthauptung. Arie, S. 2 7 2 — 2 7 5 ; Der stelleten ivirthschafft in Cölln an der Spree den sei. Herr Ober-Hof M. v. G. an seine Gemahlin 10. Decemb. 1692, S. 1 1 0 - 1 1 1 ; Die deutsche über seinen plötzlichen todes-fall [ . . . ] , S. 2 9 6 ; Frau Ihro Hochfürstl. Durchl. die Hertzogin, S. Uber Sr. Churfürstl. Durchl. zu Brandenburg 111; Der alte Deutsche Se. Churfürstl. Durchl. zu Brabandischen feldzug [ . . . ] , S. 337; Celadons Brandenburg, S. 111; Die schifferin Ihre Churabschied und seiner Schäferin weh-klage, S. 3 3 9 — fürstl. Durchl. die Churfürstin, deren mann der 341; „Nicht stelle dich du engel dieser weit", Hannöverische ober-stallmeister der von Harling, S. 3 5 2 — 3 5 3 ; Floren frühlings-fest [ . . . ] , S. 3 7 5 — S. 111 —112; Der apotheker Se. Hochfürstl. 3 9 5 . — Preujiische Krönungs-Geschichte Oder Durchl. der Erb-Printz von Hannover, S. 1 1 2 ; Verlauf der Ceremonien Mit welchen Der AllerPulchrumque mori succurrit in armis f . . . ] , S. 171 — durchlauchtigste Großmächtigste Fürst und Herr, 1 7 4 [dt.]; Trost aus anderer Unglück [...], Herr Friderich der Dritte Marggraf und Churfürst S. 1 7 5 - 1 8 3 [TG. auf D o r o t h e a v. Canitz]; zu Brandenburg Die Königliche Würde Des von Der tugend ehren-ruhm bey absterben ihrer FreyIhm gestiffteten Königreichs Preussen angenommen herrl. Excellenz des herrn von Pufendorfs, S. 185 — Und sich und seine Gemahlin Die Allerdurch190; Diana das fräulein Wolffskehl so eine braut, lauchtigste Fürstin und Frau, Frau Sophie Charlotte S. 2 0 4 - 2 0 5 ; An seine Churfürstl. Durchl. zu Aus dem Churhause Braunschweig Den 18.JanuBrandenburg Friedrich Wilhelm Uber ihre anno arii des 1701. Jahres Durch die Salbung als König 1686 unter dem von Schöning nach Ungern geund Königin einweihen lassen. Nebst allem was sich schickte auxiliar-völeker, S. 2 0 5 — 2 0 7 ; Dancksa- auf Ihrer Majestäten Preujiischen Hin- und Hergung Des befreyten Unter-Rheins [...] Nach der Reise bis zu ihrer Wiederkunfft und Einzüge in Übergabe von Bonn Anno 1689, S. 2 0 8 - 2 1 3 ; Berlin und dem darauf erfolgtem Danck-Bußund Aus dem lobgedichte Wilhelms des Großen ChurBeht-Tage zugetragen, C ö l l n an der Spree 1 7 0 2 ; Fürstens zu Brandenburg, S. 2 1 2 - 2 1 3 ; Als Se. PrachtAusg. o . O . 1 7 1 2 ; N e u d r . Berlin 1901 Churfl. Durchlauchtigkeit zu Brandenburg Fried[ U T : Preussische Krönungs-Geschichte 1702], —

Besser Anhang, enthaltend die Beschreibungen der EhrenPforten, Illuminationen und Feuerwercke, worauf man sich in der Preußischen Krönungs-Geschicht,

pag. 64 bezogen [...], Cölln an der Spree 1702 [enth. G . Königs-Krone Friderichs des Dritten, Churfürstens zu Brandenburg]. — Benjamin

N e u k i r c h : H e r r n v o n Hoffniannswaldau u n d anderer D e u t s c h e n auserlesener u n d b i ß h e r u n d g e d r u c k t e r Gedichte, 3. Tl. Leipzig 1703; N a c h d r . hrsg. v. Angelo George de Capua u. Erika Alma Metzger, T ü b i n g e n 1970: Auf

230 niannswaldau u n d andrer D e u t s c h e n auserlesener u n d bißher n o c h nie z u s a m m e n - g e druckter Gedichte, 4. Tl. Glückstadt 1704; N a c h d r . hrsg. v. Angelo George de C a p u a u. Erika Alma Metzger, T ü b i n g e n 1975, S. 151 — 153. Trostode an Koenigliche Majestaeten Preussen ueber den Verlust Ihrer [...] Tochter, der Erb-Printzessin von Hessen-Cassel, C ö l l n an d e r S p r e e 1 7 0 6 . - Ruhestatt der Liebe, oder, Die Schooss der Geliebten. I n : A n g e n e h m e Sachen,

vor die Candidaten des Ehestandes, Straßburg

Aramenens blaue Augen, S. 1 2 - 1 3 ; Uber die 1696; w i e d e r in: Friedrich R u d o l f L u d w i g schwartzen Augen der Phillis, S. 13 — 1 4 ; Wett- v o n Canitz: N e b e n s t u n d e n unterschiedener streit Der Schönheit und Stärcke Entschieden aus Gedichte, 2. Aufl. Berlin 1702; 3. ebd. dem munde der eifahrung, S. 14—19; König Lu- Aufl. 1703; 4. Aufl. ebd. 1708; w i e d e r in: dewich an die Gräfin de Montesp., S. 3 0 — 3 3 ; Die Gustav H o b e s (Ps. v. August Bohse): Curieuse Gräfin de Montespan an Ludewich den König, u n d deutliche Vorstellung unterschiedlicher S. 3 4 — 3 6 ; Graf von Ν. N. an seine Gemahlin, Politic u n d Affecten, deren sich alles galante S. 3 7 - 3 9 ; Eudeivich der XIV an la Valiere, F r a u e n - Z i m m e r im Lieben bedienet, da denn S. 4 0 - 4 2 ; La Valiere an den König Ludewich, u n t e r a n m u t h i g e n Liebes-Verwirrungen u n d S. 4 3 — 4 6 ; Sonnet. Andere Klage der Venus über eingemischeten R e g e l n das N a t u r e l h o n e t t e r den todt Adonis, S. 6 5 ; Der Scheeren-Schleiffer bey D a m e n zu v e r g ö n n e t e r G e m ü t h s - E r g ö t z u n g einer wirthschafft zu Cölln an der Spree am 7 Jain z w e y e n T h e i l e n entdecket wird, Liebennuarii 1690, S. 124—130 [SinnGe.: Der Schee- thal; Leipzig 1708, S. 8 2 1 - 8 3 3 ; auch als M k ; ren- Schleifer Hen von D..., S. 1 2 4 ; Mars und u . d . T . : Ruhestat der Liehe. Oder Schooß der Venus, S. 1 2 5 ; An den Römer und die Römerin, Geliebten, o . O . u m 1 7 3 0 . — H s . A n m . z u : S. 1 2 5 ; An den Schiffer Marggr. Ph., S. 1 2 5 ; An Gottfried Stieve: Europäisches H o f f - C e r e m o den Pater Mar. C. und seine Nonne, S. 1 2 5 ; An niel. W o r i n n e n N a c h r i c h t gegeben wird, was den Mar. L. Littauischen Bauer, S. 1 2 6 ; An den f ü r eine Beschaffenheit es habe mit der P r ä Gärtner und die Gärtnerin, S. 1 2 6 ; An den Unger rogativ, u n d d e m daraus fliessenden C e r e m o und den Pohlen, S. 1 2 6 ; Fürst von Anhalt ein alter niel, welches zwischen Kayser u n d Königl. Deutscher, S. 1 2 6 ; Nürnbergischer Bräutigam, der Majestäten, Churfürsten, Cardinälen u n d freHr. von F. und dessen Frau, die Frau von Kn. die yen R e p u b l i q u e n , dero Gesandten u n d A b eben schwanger, S. 127; An den Signore, dessen gesandten beobachtet wird [...], Leipzig 1715. Frau die Fr. Ober-M., S. 127; An den Koch, den — In: J o h a n n Ulrich K ö n i g (Hrsg.): Des Herrn von K., S. 127; An den Schuster, dessen Freyherrn v o n Canitz Gedichte [...], o . O . Frau Fräul. von Bl., S. 127 — 1 2 8 ; An die Zi- 1700; 2. Ausg. o . O . 1719; 3. Ausg. Berlin; geuner, S. 1 2 8 ; An den Apothecker, S. 1 2 8 ; An Leipzig 1727; ebd. 1734; ebd. 1750; o . O . den Ratzen-Fänger, S. 1 2 8 ; An die Läuffer, 1 7 6 5 : Uber das Bildniß Des ehemaligen ChurS. 1 2 8 - 1 2 9 ; An den Nordländischen BauersBrandenburgischen würcklichen geheimen StaatsMann, dessen Frau von BL, S. 1 2 9 ; An den FiRaths Freyherrn von Canitz, S. L X X I [G.]; Des scher, S. 1 2 9 ; Der Scheeren-Schleiffer zu seiner Herrn von Bessers Gedächtnis-Schrifft Uber den Frau, S. 1 2 9 ; Epilogus, S. 1 2 9 ; Der Narr an den frühzeitigen Tod des Freyherrn von Canitz, S. Scheeren-Schleifer, S. 1 3 0 ] ; Die Narren bey der L X X V I I - L X X X I I ; Trost aus anderer Unglück. wirthschafft, S. 1 3 0 - 1 3 1 [SinnGe.: An den Trauer-Ode [...] Uber das Absterben der Frau von Gärtner, S. 1 3 0 ; An die Römerin, S. 1 3 0 ; Die Canitz. 1 6 9 5 , S. C C V I I - C C X X I I . - Belise und Narren zueinander, S. 1 3 1 ] ; Die mit Preussen Thyrsis. In: G o t t h o l d E p h r a i m Lessing u. Karl aemulierende Marek, S. 131; Uber die Eroberung W i l h e l m R a m l e r (Hrsg.): Friedrichs v o n der von Sr. Chufl. Durchl. zu Brand. A. 1689 Logau Sinngedichte. Z w ö l f B ü c h e r . M i t A n m . mit feuer bezwungenen Festung Käyserswehrt. ü b e r die Sprache des Dichters, Leipzig 1759. — Sonnet, S. 3 2 9 ; Liebe will was eignes haben, A n o n y m e Ge. In: Karl W i l h e l m R a m l e r S. 3 5 9 - 3 6 0 . — „Nicht stelle dich du Engel dieser (Hrsg.): Lyrische Bluhmenlese, 2 Bde. Leipzig weit". In: B e n j a m i n N e u k i r c h : H e r r n H o f f - 1 7 7 4 — 1 7 7 8 [u.a. Belise und Thyrsis], — Auf die,

231

Besser

welche den Adam verschreien. I n : Karl H e i n r i c h h u ß 1 8 9 4 / 9 5 : Wider das Frauenzimmer, S. 8 6 Jördens (Hrsg.): Blumenlese deutscher Sinn- 87 / S. 93 — 94; Auf den Tod seiner Gattin, geb. gedichte, 2 Tie. Berlin 1 7 8 9 - 1 7 9 1 . - In: von Kühlwein, S. 87 / S. 94. — Die blauen und die Friedrich Matthison (Hrsg.): Lyrische A n t h . , schwarzen Augen. In: Frauentaschenbuch 1819, 1. Tl. Z ü r i c h 1803: Sylvans Frühlingsgcsang, S. S. 1 1 0 - 1 1 2 [Ge. Die blauen, S. 1 1 0 - 1 1 1 ; Die 209 [a.d. Sgsp. Floren Frühlingsfest]; Amors sclnvarzen Augen, S. 112], - In: Baltisches Reich, S. 210 [a.d. Ballett Triumph der Liebe]; Dichterbrevier 1924: Besser, S. 28; An seine Die blauen Augen, S. 211—212; Lycidas Abschied Laute, S. 2 8 ; Macht der Liebe, S. 2 9 ; Er liebt ohne und Eleonorens Klage, S. 213—214 [Ge. g r ö ß - Hoffnung, S. 29; An der Chloris Bette, S. 2 9 - 3 0 ; tenteils stark v o m Hrsg. veränd.J. — J o h a n n Beste Todesart, im Kriege zu sterben, S. 3 0 - 3 1 Christoph Friedrich H a u g u. Friedrich Chris[Ge.]. - Wider das Frauenzimmer. I n : Frey t o p h Weisser (Hrsg.): Epigrammatische A n t h . , 1926, S. 65 [G.]; w i e d e r in: W a l t e r M . Pogge 2. Tl. Z ü r i c h 1807: Grabschrift der Kinder auf (Hrsg.): D e r schmunzelnde Ordensritter. Ein ihren Vater, S. 189; Zurechtweisung, S. 189; heiteres Baltenbuch (111. Nils Graf Stenbock), Unter seiner Gattin Bild, S. 190; An Phyllis, S. Berlin 1942, S. 55; Feldpostausg. ebd. 1942, S. 190; Auf Herrn von Meinders, S. 191; Wahre 44. - Die Wahrheit schreiben! In: W i r Balten Liebe, S. 191; Adams Schlaf, S. 192; An Erros 1951, S. 175 [G.]. - Brandenburgs wohl ausgeGattinn, S. 192; Glück, S. 192; Amarillis an stattete Tochter oder Marggräfin Marie Amalien Mirtillo, S. 193; An Ulla, S. 193; Cäsar, S. 194 [...] an Printz Carln, Mecklenburg-Güstrowschen [Epige. größtenteils v. den Hrsg. bearb., da Erb-Printzen, glückliche Vermählung, Cölln an vielfach a. d. g r ö ß e r e n Z u s h . v o n Ge. u. Sgsp. der Spree o.J. - Des Herrn von Besser Verliebte h e r a u s g e n o m m e n ] , — I n : Friedrich R a ß m a n n Gedichte, o . O . o.J. — Franz. Staatsschrift ü b e r (Hrsg.): Sonette der D e u t s c h e n , 1. Tl. die R ü c k g a b e der Stadt Elbingen. I n : Le Braunschweig 1817: Die Geburt Christi, S. 119; m e r c u r e galant, Paris o.J. — Hs. lat. D e n k Uber die Eroberung der von Sr. Kurfürstl. Durchspruch, Berlin o.J. — GelGe. laucht zu Brandenburg mit Feuer bezwungenen A U S G A B E N : Des Herrn von B. Schrifften, Beydes in Festung Kaiserswerth, S. 120. - In: W i l h e l m gebundener und ungebundener Rede. So viel man Müller u. Karl Förster (Hrsg.): Auserlesene derer, theils aus ihrem ehemahligen Drucke, theils Gedichte [...], Leipzig 1838 (Bibliothek dt. auch aus guter Freunde schrifftlichen CommunicaD i c h t e r des siebzehnten Jhs. 14): Liebe sonder tion zusammen bringen können, Leipzig 1711 Eigennutz, S. 331 — 333; Die blauen und die [von ~ g e n e h m i g t e Ausg.; enth. Staats- und schwarzen Augen, S. 333 — 336 [Die blauen Lob-Schrifften, S. 1 — 112; Heroische Gedichte, Augen, S. 333—334; Die schwarzen Augen, S. 1 1 3 1 4 4 ; Leichund Trost-Schrifften, S. 3 3 5 - 3 3 6 ] ; Vergebliche Flucht, S. 336; Macht S. 1 4 5 2 7 4 ; Beylagers-Gedichte, S. 2 7 5 - 3 9 8 ; der Liebe, S. 337; Lied der Schäferinn, S. 3 3 7 338; Adam, S. 338; An seine Laute, S. 3 3 8 - Galante Gedichte, S. 399 — 458; Vermischte Ge339; Der Hoffnungslose, S. 339; Die Schöpfung dichte, S. 4 5 9 - 4 9 0 ] ; 2. Aufl. ebd. 1720 [nicht 1715]; M k N e w H a v e n , C o n n e c t i c u t 1969; des Weibes. Nach dem Französischen, S. 340— 341; Des Deutschen Antwort, S. 341; Nach dem M k M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 - 1 9 9 4 . - J o h a n n Tode seiner Gattin, S. 3 4 1 - 3 4 2 ; Der Dichters Ulrich K ö n i g (Hrsg.): Des Herrn von Besser Gedanken an seinem 40. Geburtstage, S. 342 — Schrifften, Beydes in gebundener und ungebundener 348 [Ge.]. — Dancksagung des befreyten Unter- Rede. [...] Ausser des Verfassers eigenen VerbesRheins an Se. Chur-Fürstl. Durch!. zu Branden- serungen, mit vielen seiner noch nie gedruckten burg, Friedrich den Dritten, nach der Ubergabe von Stücke [...], Nebst dessen Leben Und einem Vorberichte, 1. Tl. Leipzig 1732 [Staats- und Bonn, im Oct. 1689. In: Karl G o e d e k e : Elf S. 1 — 84; Heroische Gedichte, B u e c h e r deutscher D i c h t u n g . V o n Sebastian Lob-Schrifften, Leichund Trost-Schrifften, Brant (1500) bis auf die Gegenwart, Bd. 1, S. 1 8 4 - 2 1 4 ; Leipzig 1849, S. 4 8 7 - 4 8 8 . - I n : Sivers 1855: S. 2 1 5 - 3 3 4 ] ; 2. Tl. m . d . U . : Nebst einer UnDer Scheerenschleifer. Bei der in Berlin gehaltenen tersuchung Von der Beschaffenheit der einsylbigen Wörter in der teutschen Ticht-Kunst, ebd. 1732 Wirtschaft am 7. Januar 1690. Premierminister von Danckelmann als Scheerenschleifer, S. 15; Wider [Titelbl. S. X X I m . d . U . : Nach seinen eigenen das Frauenzimmer, S. 16; Auf den Tod seiner Verbesserungen übersehen [...], Leipzig 1731; Gattin zu Kühlwein, S. 16 [Ge.]. — In: G r o t t - enth. Ehren-Gedächtniß Der Sei. Frau Besserin,

Betulejus

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Dichter und Prosaisten seit der Mitte des 12. Jhs. bis zur Gegenwart, Bd. 1, Gotha; Erfurt 1831, 56 - 58. - Recke/Napiersky. — W. Müller u. K. Förster (Hrsg.): Auserlesene Gedichte [...], Leipzig 1838, S. LIV-LXIV (Bibliothek deutscher Dichter des siebzehnten Jhs. 14). — Κ. A. Varnhagen von Ense: In: Ders.: Biogr. Denkmale 4, 2. verm. u. verb. Aufl. Berlin 1846, S. 245 - 345 [zitiert Verse v. ~J. - Neue Preußische Zt. 178, 1855. - Staats- und Gelehrte Zt. des Hamburgischen unpartheyischen Corespondenten 1855, No. 183. - Inland 51, 1855, 818. - Brammer 1884. - W . Haertel: Sein Leben und seine Werke. Ein Beitr. zur Geschichte der deutschen Hofdichtung, Berlin 1910 (Literarhist. Forschungen 46); Nachdr. Nendeln; Lichtenstein 1977. - Krüger 1914. - Groß 1922. - Klein 1939/79, 65. - Kullnick 1960. - Kosch. - ADB 2. - NDB 2. - DBBL 1970. - OGT 1979. - S. D. Martinson: German Poetry in Transition. Canitz, Besser and the Early Aufklärer. In: Michigan Germanic Studies 6, Ann Arbor 1980, S. 40 - 57. Wilpert 1988. - Redlich 1989. - Hirschberg 1990. - Scholz 1990, 89. - Killy. - U. Breuer: Poetische Reisefiktion als Melancholietherapie. ~s „Trost aus L I T E R A T U R : J. J. Bodmer: Character der teutschen anderer Unglück". In: Daphnis 2 4 / 2 - 3 , 1995, Gedichte, Zürich 1734, S. 529 — 542. - Auszug aus S. 427 - 453. - K. Kiesant: ~ (1654 - 1729). „Köder Lebensbeschreibung des Herrn welche Herr nigs-Krone Friderichs des Dritten". In: Ders. u. P.Hoffrath König der Ausgabe der Besserischen M. Hahn (Hrsg.): Preußische Krönungs-GeSchriften vom Jahre 1732 vorgesetzet hat. In: Der schichte. Originale und Interpretationen, Potsdam deutschen Gesellschaft in Leipzig Nachrichten und 2002 [Komm.]. - DBA 95, 1 8 - 2 9 ; II 114, 3 1 6 Anm., welche die Sprache, Beredsamkeit und 317. - BaBA 30, 221 - 2 3 9 . - Goedeke 3, 346. Dichtkunst der Deutschen betreffen, 1. Stück, Leipzig 1735, S. 301 - 3 3 0 . - J. C. Gottsched: Betulejus —>• Ciegler(us) Fortgesetzte hist. Nachricht von den bekanntesten Preußischen Poeten voriger Zeiten. In: Ders.: Beuthner, Johann Heinrich Neuer Büchersaal der schönen Wissenschaften u. freyen Künste, hrsg. v. Johann Christoph Gottsched, * 27. 5 . 1 6 9 3 H a m b u r g , f 2 8 . 3 . 1 7 3 1 R i g a (L). 4/5, Leipzig 1747, 443 - 445. - AGB 1897 (Jöcher S t u d i u m i n J e n a u. H e l m s t e d t , R e i s e n n a c h 1751). — J. M . v. Loen: Gesammelte Kleine R u ß l . , lebte i n M o s k a u , 1 7 1 7 M u s i k d i r e k t o r Schrifften, Bd. 1, Frankfurt; Leipzig 1753, S. 2 5 4 - u. Kantor der Stadt R i g a , Tehrer an der d o r 256. - Geschichte der deutschen Dichtkunst. Die tigen D o m s c h u l e , oo 1 . 5 . 1 7 1 8 M . T i e d e n . vierte Periode. Zweyter Abschnitt. Die Geschichte zur der reimreichen Zeiten. In: Hannoverisches Maga- W E R K E : Kurz und gut, oder Handleitung Italienischen Sprache, sammt einigen Miscellaneis zin 6, 18.1.1768, Sp. 8 1 - 8 3 . Gadebusch dargereicht, 1777,1. Kütner 1781, 196 f. In: Italicis zum Nutzen der Lehrbegierigen Mitau.Monatsschr., April 1785, S. 55 - 88; Forts. J e n a 1713. — Vertheidigung der Stadt Hamburg Juni 1785, S. 2 0 5 - 2 4 1 . - Leonhard Meister: wider die Beschuldigungen des Autoris der UnparCharakteristik der deutschen Dichter, 2 Bde., St. theyischen Nachrichten vom Nordischen Kriege, Gallen 1789, 2, 3 - 14; M k Bielefeld 1993. H e l m s t e d t 1 7 1 4 . — Disp. de Prcestantia qvadam Vetterlein 1800. - Jördens 1811, 1, 7 8 - 8 3 ; 5, 7 3 8 - 7 3 9 . - Raßmann 1818. - F. Horn: Erinne- Poesos Germanica: pree Gallica & Italica, H e l m bey rungen an ~ und seine Gattin Katharina Elisabeth, stedt 1715 [Praeside D . C o r n ] . - Cantate geborene Kühlewein, wieder in: Frauentaschen- dem anderen Jubiläo, R i g a 1 7 1 7 [ w a h r s c h e i n l i c h buch 1819, 5 6 - 1 1 3 ; u.d.T.: Erinnerungen an auch v. ~ k o m p . ] . - Trauer-Cantate Bey den Katharina Elisabeth von Besser, geb. Kühlewein, Exequien Des [...] Herrn Johann Carl Wilhelm und ihren Gatten wieder in: Ders.: Deutsche Ernst Ludwig, Landgrafens zu Hessen [...] Als Abendunterhaltungen, Berlin 1822, 1 9 5 - 2 7 1 . Friedrich Adolf Ebert: Gesch. u. Beschreibung der selbige Den 8. Septembr. st. V. 1728. Zu Riga in der St. Jacobs-Kirche Unter Hoch-ansehnlicher BeKönigl. Bibliothek zu Dresden, Leipzig 1822, 54 ff. wurden, o . O . 1 7 2 8 . - Dt. Ge. - Stepf 1825. - H. Döring: Gallerie Deutscher gleitung gehalten gehöhnter Kühleweinin, S. 3 3 7 - 4 3 2 (Slg. enth. u. a. B e r i c h t ü b e r ~s S o h n J o h a n n Friedrich [1682-1689]); Staatsund Lob-Schifften, S. 3 3 3 - 5 6 0 ; Beylagers-Gedichte, S. 5 6 1 - 6 9 0 ; Galante Gedichte, S. 6 9 1 — 7 5 2 ; Vermischte Gedichte und Übersetzungen, S. 7 5 3 — 8 0 0 ; Geistliche Gedichte, S. 8 0 1 — 8 3 2 ; Des Herrn von Besser Verliebte Gedichte, S. 8 3 3 ( - 8 4 4 ) ; U l r i c h v. K ö n i g w a r ~s N a c h f o l g e r am D r e s d n e r H o f ] ; M k B e r l i n 2 0 0 3 . - P e t e r - M i c h a e l H a h n u. K n u t Kiesant (Hrsg.): Preußische Krönungs-Geschichte. Originale und Interpretationen, Potsdam 2 0 0 2 [ C D - R o m ; enth. N e u d r . Preußische Krönungs-Geschichte, Berlin 1901 (digitalisiertes O r i g . u. T r a n s k r i p t i o n ) ; Königs-Krone Friderichs des Dritten, Churfürstens zu Brandenburg, Als derselbe sich solche bey Annehmung der Königlichen Würde den 18. Jan. 1701 mit eigner Hand in Königsberg aufsetzte (G. a. d. W e r k A u s g . Leipzig 1711, S. 27—39; digitalisiertes O r i g i n a l u. Transkription)].

233 u. Kantaten [beziehen sich u.a. auf das R e formations-Jub. 1717 u. auf die Feierlichkeiten zum T o d Zar Peter II. in R i g a 1 7 3 0 ] . LITERATUR: J . Moller: Cimbria Literata, sive scriptorum ducatus utriusqve Slesvicensis et Holsatici, qvibus et alii vicini qvidam accensentur, historia literaria tripartita, Bd. 1, Kopenhagen 1744, S. 43. Johann Otto Thiess: Versuch einer Gelehrtengeschichte von Hamburg, Hamburg 1783. — Gerber 1814, Bd. 1, 1812, S p . 3 8 4 - 3 8 5 . - Recke/Napiersky. - Schröder 1883. - Rudolph 1890. A G B 1897. - Eitner 1959/60, (2, 1904). - D B A 96, 3 3 8 - 3 4 5 ; 1424, 418. - B a B A 30, 3 4 9 - 3 5 0 .

Bielenstein, August Johannes Gottfried * 4 . 3 . (j. 2 0 . 2 . ) 1 8 2 6 Mitau (K), t 6.7. (j. 23.6.) 1907 Mitau, ev.; Vater: J o h a n n Adreas Gottfried B . aus Göttingen ( 1 7 8 2 - 1 8 5 1 ) , seit 1827 Pastor in N e u - A u t z (K); Mutter: Emilie, geb. v o n K l e b e c k ( 1 8 0 4 - 1 8 7 4 ) . Häuslicher Unterricht, 1 8 4 0 - 1 8 4 5 Klosterschule Pforta, 1 8 4 6 — 1 8 5 0 T h e o l . Studium in Dorpat, 1 8 4 9 goldene Preismedaille, 1851 Pastor der lett. Gemeinde in N e u - A u t z u. Kerklingen. oo 1 4 . 6 . 1 8 5 4 Ernestine (Erna) Louis Hermine Bordehl v. Bordelius (1833 — 1919), T o c h t e r des Hermann v. B . u. Louise Eleonore v. Keyserlingk; 9 Kinder, T o c h t e r —> M . Bielenstein; Sohn —> W . Bielenstein (Mesothen). Folgte den Grundsätzen des Pädagogen Herbart ( 1 7 7 6 — 1841) und engagierte sich für eine Ausbildung zu Hause. K r a n k heitsbedingter Aufenthalt in Dtl. u. in der Schweiz, 1 8 5 3 Mitgl. u. 1 8 6 4 - 1 8 9 5 Präses, dann Ehrenpräses der lett.-literär. Ges., E h renmitg. der G G u A in R i g a (L) u. der G E G , 1 8 5 8 — 1 8 8 9 mehrere Auslandsreisen, 1865 Präses einer v. der kur. u. liv. Synode eingesetzten Kommission von Predigern zur V e r besserung des Textes der lett. Bibelübers., des lett. Gesangbuches u. des lett. Katechismus, 1 8 6 6 Bronze-Brustkreuz für die M i t w . b. Einführung der Landgemeinde-Ordnung, 1867 — 1 9 0 6 Pastor in Doblen (K), Präses einer Kommission zur Verbesserung der lett. B i b e l (ersch. 1877), des lett. Gesangbuchs u. des lett. Katechismus, Präses einer Kommission zu Ausarbeitung eines neuen dt. Gesangbuches (ersch. 1881), 1 8 7 8 goldenes Prediger-Brustkreuz, 1 8 8 3 Dr. phil. h.c. Univ. Königsberg, 1 8 9 2 Heimbiirger-Preis u. 1 9 0 2 D r . theol. h.c. der Univ. Dorpat, Anfang der 9 0 e r Jahre E r blindung durch Augenkrankheit, ~ konnte

Bielenstein nicht mehr lesen u. nicht m e h r schreiben. 1 9 0 5 / 0 6 fiel die kostbare Bibliothek mit Ms. u. Sign, dem Feuer zum Opfer als lett. Revolutionäre das Past, stürmten. Ehrenmitgl. der Ges. Prussia, des lett. Vereins in R i g a , der lit.-literär. Ges. in Tilsit, korresp. Mitgl. der Akad. der Wiss. in St. Petersburg. Geistlicher, Linguist, Archäologe u. Volkskundler, der das Lettentum erforschte, Μ . , Sagen, Rätsel, Sprichwörter sammelte u. die lett. Sprachwiss. begrün, mit dem ersten u. bekanntesten W e r k : „ D i e lettische Sprache nach ihren Lauten und F o r m e n " , 2 B d e . Berlin 1 8 6 3 - 1 8 6 4 ; Nachdr. Leipzig 1 9 7 2 [drei Aspekte: philos., indem er die Sprache als unmittelbaren Ausdruck seelischer Vorgänge aufFaßte; naturwiss., Sprache in der natürlichen Funktion; hist., Veränderung der Sprache im Laufe der Jahrhunderte]. W E R K E : Die Wunder der Sprachengabe. Predigt am 1. Pfingstfeste über Apostelgesch. 2, 1-13. In: Christian August Berkholz (Hrsg.): Zeugnisse des christlichen Glaubens von der Ev.-Luth. Geistlichkeit in R u ß l a n d 3, R i g a 1854, S. 1 2 3 - 1 3 4 . - Uber lettische Volkpoesie, Mitau 1 8 5 5 [Magazin der lett.-literär. Ges. 10/3, S. 9 5 - 1 2 4 ] . - Uber die Verwandtschaft der Letten mit den Litthauern. In: General-Superintendent Karl Wilperts Jubelbegrüßung seitens der lettisch-literärischen Ges., R i g a 1858, Anh. [Fs. für Karl Ludwig Wilpert]. - Die Volksmärchen, R i g a 1862. — Die altlettischen Burgberge Kurlands, R i g a 1869 [Magazin der lett.-literär. Ges. 14/2, 1 2 - 1 4 2 ] . — Dohlen. Ein culturhistorisches Bild aus Semgallens Vorzeit. In: B M 22, 1873, S. 1 - 2 5 . - In: B M 23, 1 8 7 4 : Das Johannisfest der Letten, S. 1—46; Die Volksmärchen, S. 3 3 4 — 3 6 0 . — Uber die Satire im lettischen Volksliede und im „Baltijas Zemkopis", Mitau 1 8 7 9 [Magazin der lett.-literär. Ges. 16/1, S. 1 0 2 - 1 2 7 ] , - Synodalpredigt, gehalten in der St. Trinitatiskirche zu Mitau d. 9. Sept. 1880, Mitau 1880. — Reiseskizzen aus dem Oberlande. In: B M 29, 1 8 8 2 [I. Kurland. Friedrichstadt bis Nerft, S. 5 6 9 - 5 9 0 ; II. Kurland. Nerft bis GrossBorn, S. 6 1 1 — 6 4 4 ; III. Das polnische Livland. Kraslaw, Wolkenburg, Rositten, Ludsen, Warklan, S. 7 0 7 - 7 4 3 ] . - Fragmente aus der Ethnographie und Geographie Alt-Livlands, 2 Tie. Mitau 1 8 8 4 [Tl. 1: Die baltischen Völkertafeln der Reimchronik und Nestors; T l . 2 ; Idumäa]. — Warum enthält die διδαχή τών δ ώ δ ε κ α ά π ο σ τ ό λ ν nichts Lehrhaftes? In: Mitt. u. Nachr. 41, 1885, S. 1 3 1 - 1 3 7 ;

234

Bielenstein

Sepdr. R i g a 1885; R e z . v. F. G. Bienemann. I n : B M 32, 1885, S. 1 7 8 - 1 8 0 . - Die lettischnationale Bewegung und die kurländische Geistlichkeit. Eine unparteiische Stimme aus den Ostseeprovinzen, L e i p z i g 1 8 8 6 . — Zum 300jährigen Jubiläum der lettischen Literatur. Rede gehalten auf der Jahresversammlung der lettisch-literärischen Gesellschaft in Riga am 10. Dezember 1886, R i g a 1 8 8 6 . - Welches Volk hat an den Küsten des Rigischen Meerbusens und in Westkurland die historische Priorität, die indogermanischen Letten oder die mongolischen Finnen? I n : B M 36, 1889, S. 8 7 — 1 0 8 . — Vaterland, Volkstum und Staat. Streiflichter auf die Gegenwärtige Nationalitätenfrage, S t u t t g a r t 1891. - Die Grenzen des lettischen Volksstammes und der lettischen Sprache in der Gegenwart und im 13. Jahrhundert. Ein Beitrag zur ethnologischen Geographie Russlands, St. P e -

tersburg; Leipzig 1892 [Rez. v. C. Schirren u. A. Bezzenberger. In: Magazin der lett.-literär. Ges. 1 9 / 3 , 1894, S. 7 9 - 1 3 8 . ] ; N a c h d r . H a n n o v e r - D ö h r e n 1 9 7 3 ; B i g . : Atlas der ethnologischen Geographie des heutigen und des praehistorischen Lettenlandes, St. P e t e r s b u r g 1 8 9 2 ; N a c h dr. H a n n o v e r - D ö h r e n 1975. - Zur topographischen Onomastik des Lettenlandes. I n : B u l l e t i n s

der Kaiserlichen Akad. der Wiss. zu St. P e tersburg 3 6 / 4 , 1894, S. 1 - 1 1 . - In: B M 43, 1 8 9 6 : Einiges zur Geschichte der Doblenschen Kirche, S. 1 - 2 8 u. 8 8 - 1 0 3 [ m . d . U . : II. Pastoren, die an der Doblenschen Kirche gewirkt haben]; Der X. archäologische Kongreß zu Riga im August 1896, S. 6 2 5 - 6 5 0 . - - " m i t E m i l B i e lenstein u. Hans Bielenstein: Studien aus dem Gebiete der lettischen Archäologie, Ethnographie und Mythologie, R i g a 1896. - I n : B M 44," 1897: Art und Geschichte lettischer Siedelung, S. 2 7 3 — 2 8 8 ; Waren die Burgberge Alt-Livlands ständig bewohnt oder nicht? Ein Wort zur Verteidigung gegen Herrn Astaf von Transehe, S. 4 0 3 — 4 1 3 . — Ueber den Vefall unserer historischen Denkmäler. In: D ü n a - Z t . , Riga 1897; Sepdr. ebd. 1897. Vortrag zum Andenken an den Akademiker Dr. Ernst Kunik, gehalten am 10. Februar 1899 in der Gesellschaft für Geschichte und Altertumskunde der Ostseeprovinzen. I n : R i g . T g b l . 5 8 - 5 9 , 1899; S e p d r . R i g a 1899. — Für suchende Seelen. Licht, Kraft und Trost aus dem Evangelium, R i g a 1901. — Die Slaven in Deutschland. I n : B M 54, 1 9 0 2 , S. 6 1 - 7 8 . — Ein glückliches Leben. Selbstbiographie, Riga 1904; unveränd. N a c h d r . M i c h e l stadt 1982 [vgl. dazu: S. v. Sievers. In: B M 56, 1903, S. 3 1 7 - 3 2 1 ] ; 2. Aufl. unveränd.

Nachdr. ebd. 1986 [Übers. ins Lett., ebd. 1995]; erw. N e u a u s g . m . d . U . : Autobiographie (Vorw. Dieter Bielenstein; N a c h w . Janis Stradins), Michelstadt 2002; Ausz. u . d . T . : Mit ungleichen Waffen. Aus den Lehenserinnerungen. I n : B M H 1937, S. 1 0 0 - 1 0 6 ; Ausz. u . d . T . : Die lettisch-literärische Gesellschaft

1864. In: W i r Balten 1951, S. 1 3 1 - 1 3 2 . - D i e Holzbauten und Holzgeräte der Letten. Ein Beitrag zur Ethnographie, Culturgeschichte und Archaeologie der Völker Russlands im Westgebiet (III.

Martha Bielenstein), 2 Bde. hrsg. v. Carl Salemann u. Walter Bielenstein, St. Petersburg 1 9 0 7 - 1 9 1 8 [Bd. 1: Die Holzbauten der Letten ; B d . 2 : Die Holzgeräte der Letten]; Nachdr.

H a n n o v e r - D ö h r e n 1969 [Übers, ins Lett., R i g a 2 0 0 1 ] . - Welchen Wert hat für uns die deutsche Muttersprache? Gedanken über das Danken, R i g a 1907 [2 V o r t r . ] . — Von den zivei Buschwächterssöhnen (Ein lettisches Volksmärchen). In: Christian B ö h m u. Maximilian R o l a n d B ö h m (Hrsg.): Deutsches Lesebuch flir die mittleren Lehranstalten, 2. Tl. 5. verb. Aufl. R e v a l 1914, S. 6 4 - 6 8 . - Tg.Ausz. in: C l e m e n 1 9 1 9 , S. 97 — 107. — Ich Schloß mich den Cumnen an. In: U . Kurt Bertrams (Hrsg.): Student in D o r p a t 1 8 1 9 - 1 9 1 9 . Erinn. baltischer K o r p o rierter, Bd. 3, Hilden 2004, S. 1 6 - 2 3 [enth. auch Beitr. v. —> T . Greiffenhagen, Ernst Seraphim, Traugott H a h n , W i l h e l m v. Bulmerincq, —>• V. W i t t r o c k , W o l f g a n g W a c h t s m u t h , Edgar Baron Buchholtz, R u d o l f G u r land, Wilhelm Schlau, —>• S. v. B r e m e n , —>• E. T u r m a n n , Hans Weiss, Eduard v. Fircks u. Heinrich v o n zur M ü h l e n ] . — Schriften zur lett. Sprache, u. a. eine lett. Grammatik, M i t arb. an e i n e m lett. W ö r t e r b u c h ; Übers, ins Lett.; lett. Schriften, 31 PräsidialRdn. zu den Jahresversammlungen der lett.-literär. Ges., Beitr. in: Lat.Aw. Jelgava, Mitt. u. N a c h r . , Magazin der lettisch-literärischen Gesellschaft (u.a. über lett. Burgberge), Globus, illustrierte Zs. für Länder- u n d Völkerkunde, SB Mitau, R i g . Z t . , X. archäologischer Congress in Riga, Moskau 1896 [Protokolle], R e z . u. Kritiken. ÜBERS.: 1000 lettische Räthsel, untersucht und erklärt, M i t a u 1881.

: Karl v. U l m a n n : Lettisches Wörterbuch, B d . 1, R i g a ; Leipzig 1872 [Lettisch-Deutsch]. ~ m i t A . B e z z e n b e r g e r : Undeudsche Psalmen und geistliche Lieder oder Gesenge. Welche in den Kirchen des Fürstenthums Churland und SemigalHRSG.

235 lien in Liefflande gesungen werden. Köniksperg bey George Osterbergern 158 7. Zur Feier des 300jährigen Jubiläums der lettischen Litteratur (mit zwei Facs.-Blg.), neu hrsg. Mitau 1886 [dt. u. lett.]. LITERATUR: R . Auning: Nekro. in: Sb G G A R 1907. - H. D . : Pastor Dr. ~ Ein Nachruf. In: R i g . Z t . 1907; Sepdr. Riga 1907. - Walter Bielenstein: Dr. ~s „Holzbauten der Letten". In: B M 50/ 66, 1908, 2 3 4 - 2 4 8 [Vortrag, gehalten am 4 . 1 2 . 1908 in der lettisch-literarischen Ges. in Riga]. August Bielenstein. In: Clemen 1919, 95 — 96. — J . von Hehn: Deutsche Arbeit am fremden Volkstum. In: Taube 1943, S. 1 4 4 - 150; u.d.T.: Deutsche Arbeit am lett. Volkstum. In: Taube 1953, S. 1 1 1 - 1 1 5 . - N D B 2. - D B B L 1970. - Erik Thomson: Baltische Gedenktage. In: Jb.d.balt. Dtt. 23/1976 (1975), 4 9 - 5 4 . - BaBA 31, 2 0 3 231. — Sarma Kjaviija: Die Werke von ~ — eine bedeutende Quelle der Indoeuropäistik des 19. Jhs.: http ://www. vvk.lv/index.php ?sadala.

Bielenstein, Martha * 2 9 . 7 . 1 8 6 1 Neu-Autz, f 8 . 2 . 1 9 3 8 Riga (Brandunglück durch einen überheizten Ofen), ledig; Eltern —> A. Bielenstein; Bruder — W . Bielenstein(-Mesothen). Wuchs auf dem Land auf, Hausunterricht, weil der Vater „gegen die Erziehung von Mädchen in größeren städtischen Anstalten" große B e denken hatte. Infolge der grundsätzlichen väterlichen Einstellung zur Frau mußte ~ im Elternhaus zahlr. Hausarbeiten erledigen, v. a. kochen, woraus der Wunsch erwuchs, ein „Kochbuch" zu schreiben. 1905 Umzug mit der Fam. nach Mitau, lebte nach dem T o d der Mutter (1919) b. ihrem Bruder in Riga, nach einigen Jahren Umzug innerhalb der Stadt, schrieb wöchentliche Marktberichte mit R a t schlägen für die Hausfrau in der RigRdsch ~ war ihrem Vater (hauptsächlich wegen seiner Erblindung) b. der MaterialSlg. zu seinen Forschungen behilflich, fertigte für seine Publ. über die Letten Zeichn. u. Karten an, stand in Kontakt mit bait. u. ausländischen Gelehrten. W E R K E : III. u. Mitarb. In: August Bielenstein: Die Holzbauten und Holzgeräte der Letten. Ein Beitrag zur Ethnographie, Culturgeschichte und Archaeologie der Völker Russlands im Westgebiet, 2 Bde. hrsg. v. Carl Salemann u. Walter Bielenstein, St. Petersburg 1 9 0 7 - 1 9 1 8 ; Nachdr. Hannover-Döhren 1969 [Äußerung des Vater zur Mitarb. v. „Schon im Anfang der 90er Jahre des vorigen Jahr-

Bielenstein hunderts war die Sehkraft meiner Augen dermaßen geschwunden, daß ich nicht mehr imstande war zu lesen und zu schreiben. Meine Tochter erwarb sich nun das große Verdienst und zeichnete die ca. 700 unentbehrlichen Illustrationen mit sorgfältiger Genauigkeit nach der Natur, zu einem kleinen Teil nach Zeichnungen, welche, mehr oder weniger kunstgerecht, mir von freundlichen Helfern zugesandt waren, keine einzige Illustration nach erfinderischer Phantasie. Gerade auch die lettische ethnographische Ausstellung, welche 1896 zur Zeit des X . archäologischen Congresses zu Riga veranstaltet worden war, hat sie mir in hohem Maße ausbeuten helfen und überhaupt Material jeglicher Art aus dem Volk zur Vervollständigung meines Werks zusammengesucht. Namentlich bei dem wichtigen Abschnitt über das Gerät zur weiblichen Handarbeit, wo die Kenntnis und Erfahrung des Mannes ja nicht ausreichen konnten, hat ihr lebhaftes Interesse und ihr großer Eifer wesentlich die Resultate erzielt, die ich erreicht haben dürfte."]. - Notstandskochbüchlein. Gewidmet den baltischen Frauen, Memel 1916; 2. verm. u. verb. Aufl. Riga 1918; 3. erw. u. verb. Aufl. 1922; vgl. Rez. v. E. Thomson. In: B B 6 (428), 1984, S. 4 [Notstand auf I. Weltkrieg bezogen, daher nicht nur Kochrezepte, sondern auch R a t schläge zum sparsamen Umgang mit Heizmaterial, zur Reinigung des Geschirrs, zum K o chen auf Vorrat; enth. G. auf dem Titeibl. J. — Bast und Binde an der Kleidung der alten Letten. In: Zs. für Volkskunde. Im Auftrag des Verbandes Dt. Vereine für Volkskunde unter Mitw. v. Johannes Bolte hrsg. v. Fritz Boehm, N.F. 3,2, Berlin 1932. - Die altlettischen Färbemethoden. Studien zur idg. Altertumskunde, Riga 1935 (Veröfftl. der volkskundlichen Forschungsstelle am Herder-Institut zu Riga 2) [entstand nach Absprache mit —> L. Mackensen; die Färbermaterialien in lat., lett., dt.J; Rez. v. F. A. Redlich. In; B M 1935, S. 5 2 4 526; m.d.U.; Die Kleidung und ihre Herstellung im alten Lettland, Michelstadt 1991; Reprint d. Ausg. 1935 u.d.T.: Kleidung und Färbemethoden der alten Letten, ebd. 1995 (Baltica-Materialien 3); Rez. v. Heike Müns in Jb.d.balt.Dtt. 42/ 1995 (1994), S. 201; 2. Reprint-Aufl. ebd. 1996. - Mehrere Aufs. LITERATUR: Nekro. in: R i g R d s c h 1938. - N D B 2. — Inara Korsaka:

Ein bedeutendes Mitgl. der

236

Bielenstein(-Mesothen) Familie Bielenstein. (2004), 79 - 84.

In:

Bielenstein(-Mesothen), Axel

Jb.d.balt.Dtt. 52/2005

Walter

Adolf

* 2.8. (j. 2 1 . 7 . ) 1872 D o b l e n (K), t 3 . 7 . 1 9 6 1 Reutlingen; Eltern —> A. Bielenstein; Schwester —> M . Bielenstein. 1 8 8 2 — 1 8 8 6 Bergmann-Schultzsche K n a b e n schule D o b l e n , Schule in Birkenruh, 1891 — 1 8 9 6 T h e o l . Studium in Dorpat, schrieb seine Candidatenschrift über 1. Petr. 3 , 1 9 ff., 1897/ 1 8 9 8 als Stipendiat der kur. Ritterschaft in Erlangen, archäologische Studien in Italien, 1 8 9 8 Pastor-Adjunkt, oo 1 0 . 1 0 . (j. 2 8 . 9 . ) 1 8 9 9 Helene Feldt, T o c h t e r v. A d o l f F . , G y m . Direktor u. Auguste, geb. Masing gen. W i l d e ; Kinder: Gerhard (* 2 3 . 1 0 . 1 9 0 1 ) , B u c h h ä n d ler; Else ( * 2 . 6 . 1 9 0 2 ) , Hauptfürsorgerin; Hans-Adolph (* 12.9.1905), Dr. med.; Wolfgang ( * 8 . 4 . 1 9 0 7 ) , Pastor; Anita ( * 9 . 7 . 1 9 1 2 ) ; Harro (* 8 . 5 . 1 9 1 8 ) . Bis 1 9 1 9 Pastor in M e s o t h e n (K), als Freiwilliger in der Bait. Landeswehr, Brigadepfarrer der reichsdeutschen II. Infanterie-Brigade, Divisionspfarrer der dt. Legion, seit 1 9 2 0 Pfarrer in B u d o w (Kr. Stolp, P o m m e r n ) , 1 9 4 5 - 1 9 4 8 in K o p e n h a gen, Arhus, Oksböl, 1 9 4 8 emeritiert u. in R e u t l i n g e n v o m Landesbischof zum Vermittlungsmann zw. Landeskirche u. Heimatvertriebenen ernannt, hatte den Auftrag, in der Marienkirche Gottesdienste nach preuß. Art zu halten, auch Leiter des Gustav-AdolfFrauenvereins. Dr. A. Bielensteins „Holzbauten der Letten". In: B M 50/66, 1908, S. 2 3 4 - 2 4 8 fVortr., gehalten am 4 . 1 2 . 1 9 0 8 in der lett.literär. Ges. in R i g a ] . — Kampferlebnisse eines Balten im Ringen um Glauben und Heimat, Berlin 1 9 1 9 ; ebd. 1 9 3 9 ; ebd. 1941. - Gewesen . . . ? In: B B 11 (49), 1952, S. 2. - Das Kirchspiel Budow. In: Heimatbuch des Landkreises Stolp, S. 6 8 - 7 7 ; Teilabdr. In: Stolper H e i m a t bl. 1960, S. 7 8 - 8 0 . - Erinnerungen an den Landkreis Stolp. In: D i e Pommersche Zt. v. 19. u. 26. Juli, 2 . , 9 . , 16. u. 2 3 . Aug. 1 9 6 9 , j e w e i l s S. 4 - 5 . WERKE:

HRSG. : mit Carl Salemann: August B i e l e n stein: Die Holzbauten und Holzgeräte der Letten. Ein Beitrag zur Ethnographie, Kulturgeschichte und Archaeologie der Völker Russlands im Westgebiet

(III. Martha Bielenstein, 2 B d e . St. Petersburg 1 9 0 7 - 1 9 1 8 [letztes W e r k v. ~s Vater], LITERATUR: Landesgym. 1903. - Kallmeyer 1910.

-

Alb.Cur. 1932 u. 1978. - Georg Manteuffel-Szoege: Pastor ~ 80 Jahre. Eine Erinnerung. Aus meinem Tagebuch: „Muttrin, 20.2.45 ...". In: B B 8/9 (46/47), 1952, S. 1 3 - 1 4 . - Dr. Alfred Kelletat: Pastor ~ zum 80. Geburtstag gewidmet: Casimir Ulrich BoehlendorfF. Ein kurländischer Dichter und Freund Hölderlins. In: B B 11 (49), 1952, 8. Heinz Mattiesen: ~ f . In: B B 8 (154), 1961, 10 [NekroJ . - Neander 1967. - BaBA 31, 253 - 256.

Bienemann, Friedrich Gustav, d. A. * 19. (j. 7.) 2 . 1 8 3 8 R i g a (L), f 2 0 . 9 . 1 9 0 3 Straßburg, φ Fr.i.Br.; Vater: Friedrich B . , Kaufmann; M u t t e r : Alwine Luitgarde Elisabeth, geb. von Bergmann. 1 8 5 2 - 1 8 5 7 G y m . in Birkenruh, 1 8 5 7 - 1 8 5 9 Studium der T h e o l . in Dorpat, das er aufgrund einer Krankheit abbrach, 1 8 6 0 — 1 8 6 2 Studium der T h e o l . in Tübingen, M ü n c h e n u. längere Zeit in Göttingen, hier Wechsel zum Studium der Gesch. b. Georg Waitz, 1 8 6 3 - 1 8 6 4 Studium der Gesch. in Dorpat, unter —> C . Schirrens Einfluß beschloß er, die bait. Gesch., insbes. in ihrer politischen Dimension, zu seiner Lebensaufgabe zu machen, 1 8 6 5 wiss. Tätigkeit i.A. des Rats von R i g a , 1 8 6 5 - 1 8 8 5 Oberlehrer für Gesch. u. Geographie an der R i t t e r - u. Donrschule Reval, konservativer Politiker, 1 8 7 8 — 1 8 8 2 auch Stadtverordneter, 1869-1871 Chefredakteur der Rev.Zt., 1 8 7 7 - 1 8 8 3 Mitdirektor u. 1 8 8 4 Ehrenmitgl. der G G u A R i g a , Mitgl. anderer Ges., 1 8 8 0 aufgrund einer Krankheit längerer Kuraufenthalt in Glarens am Genfer See, 1 8 8 0 Ü b e r nahme der R e d a k t i o n der B M , die er in den folgenden Jahren erw., 1 8 8 5 - 1 8 8 6 in der Schweiz, 1 8 8 6 - 1 8 8 7 nach dem T o d v. Georg Berkholz ( 1 8 1 7 - 1 8 8 5 ) Stadtbibliothekar in R i g a , 1887 Dr. phil. h.c. Univ. Breslau, Ubersiedlung nach Leipzig, v. a. um seinen Sohn nicht der zunehmenden Russifizierung der bait. Bildungsanstalten auszusetzen, dort 1 8 8 8 - 1 8 9 3 R e d a k t e u r der Zs. Unsere Zeit u. der Bll. für literarische Unterhaltung, die er aufgrund von Differenzen mit dem Brockhaus Verl. aufgab, 1 8 9 3 - 1 8 9 8 Privatdozent, dann o. Honorar- Prof. für osteuropäische Gesch. in Fr.i.Br. oo Olga Goertz. „ D i e literarische Produktion wurde ihm nicht leicht, er schrieb langsam und mühsam; die Gabe leichter ge-

237 fälliger Darstellung war ihm versagt, er rang stets mit der Form, aber mit eiserner W i l lenskraft überwand er die in seiner Natur liegenden Hindernisse und hat viel und oft geschrieben. E r liebte in seiner Darstellung längere Perioden und eigentümliche Wendungen, und es ist nicht zu leugnen, daß sein Stil dadurch nicht selten schwerfällig und der Ausdruck gesucht erscheint, aber nachdrücklich ist seine Darstellung fast i m m e r und oft erhebt sie sich zu großer Kraft und eindringlicher W i r k u n g . " (H. Diederichs, S. 39). W E R K E : Abschiedsgruss an seine ehemalige, geliebte Gemeinde, zum Pfingstfeste 1855, Dorpat 1855. — Baltische Uferbilder. I. Am frischen Haff. In: B M 17, 1 8 6 8 , S. 5 7 - 7 7 ; Sepdr. o . O . u m 1 9 1 5 . — Aus baltischer Vorzeit. Sechs Vorträge über die Geschichte der Ostseeprovinzen, Leipzig 1 8 7 0 ; R e z . in: H Z 23, 1 8 7 0 , S. 4 0 5 - 4 0 8 ; Ausz. a. d. з . V o r t r . : Der Zerfall u . d . T . : Reval um 1500, R i g a 1 9 0 9 (Aus baltischer Geistesarbeit 8) [in Sammelbd. 2 : S. 1 0 6 - 1 1 7 ] ; R e z . v. H . D i e derichs. In: R e v a l um 1 5 0 0 , R i g a 1 9 0 9 , S. 3 5 - 4 1 (Aus baltischer Geistesarbeit 8) [in Sammelbd. 2 : S. 9 9 - 1 0 5 ] . - Etwas vom alten Bürgersinn. In: B M 2 0 / 2 , 1 8 7 1 , S. 2 6 1 - 2 7 9 . Diplomatische Velleitäten und Fährnisse im 16. Jahrhundert. I n : B M 22, 1872, S. 4 8 7 - 5 3 9 ; Sepdr. R i g a 1873. - Die Ostseeprovinzen vornehmlich Estland während des Schwedisch-Russischen Krieges 1788—1790. Zur Geschichte des Schwedisch-Russischen Krieges. In: Russische R e v u e . Vierteljahresschrift für die Kunde Russlands 5 / 7 , St. Petersburg o . J . ; Sepdr. ebd. 1874. - Ein estländischer Staatsmann. In: B M 24, 1 8 7 5 , S. 4 8 7 - 5 1 5 ; Sepdr. o . O . 1875 [über J a c o b Georg v. B e r g ( 1 7 6 0 - 1 8 4 4 ) ] . Notizen, o . O . 1 8 7 5 . — Zur Feier des lOOjähr. Bestehens des Gymnasium illustre zu Mit.au, am 17. Juni 1875. Vom Direktor der Estl. literär. Gesellschaft, Mitau 1 8 7 5 [als Ms. gedr.]. - Rigas Stellung bei der Auflösung des Ordensstaates. In: Russische R e v u e . Vierteljahresschrift für die Kunde Russlands 6, St. Petersburg 1 8 7 7 , S. 3 8 5 — 4 1 9 [über die Unterwerfungsverhandlungen der liv. Stände gegenüber Polen in W i l n a im O k t . 1561 unter Bezugnahme auf die T a g e b ü c h e r des damaligen R i g a e r B ü r germeisters Jürgen Padel]. - Ein Hochvenatsprozeß in Estland im Jahre 1605. In: St. P e tersburger Zt. 1 0 1 - 1 0 3 , 1 8 7 8 ; rev. Fass. и . d . T . : Ein estländischer Hochverratsprozeß im J.

Bienemann 1605. In: B M 56, 1 9 0 3 , S. 1 - 2 4 . - Die historische Literatur der Oststeeprovinzen während des letzten Jahrzehnts (1869-1879). In: H Z 43, N . F . S. 7, 1880. - Pro domo. In: B M 26, 1 8 7 8 / 79, S. 5 7 0 - 6 1 4 ; Sepdr. R i g a u.a. 1 8 7 9 [Polemik gegen —> H . v. Samson-Himmelstjernas 1 8 7 8 in Dorpat ersch. Schriften „ W e t t e r leuchten. Briefe über livländische Politik" u. „Livländische R ü c k b l i c k e " ] . — „Babel" über Acten! Einige Worte über Dilettantismus, Anonymität und Argrarreform, R i g a u.a. 1 8 8 0 [ R e a k tion auf Samson-Himmelstjernas Schrift „Babel in Livland", 1 8 7 9 ] . - In: B M 27, 1 8 8 0 : In Sachen der Monatsschrift, S. 1—6; Livländische oder baltische Volkszählung, S. 172 — 1 7 9 ; Ein halberfüllter Befehl, S. 3 3 3 - 3 4 7 ; Zur Lage, S. 5 1 7 - 5 2 6 ; Ein Wort der Abwehr, S. 6 0 8 6 1 2 . - Das Recht der Geschichte und das Recht des Lebens (Anfänge der Justizreform), o . O . 1 8 8 0 [als Ms. in 10 E x . gedr.]. - I n : B M 28, 1 8 8 1 : R e z . Friedrich R e i n h o l d Kreutzwald: Estnische Μ . , S. 4 4 5 - 4 4 6 u. T h e o d o r Hermann Pantenius: Das rothe Gold, S. 6 0 3 - 6 0 9 ; Eine Bitte, S. 6 1 2 - 6 1 4 ; Die Grundprincipien der Landschaftsverfassung, S. 7 7 3 - 2 8 9 ; Moritz von Engelhardt, S. 7 9 0 - 7 9 2 [Engelhardt, 1 8 2 8 - 1 8 8 1 , Kirchenhistoriker, 1 8 5 6 Dr. theol., 1 8 5 9 1881 Prof. der T h e o l . in Dorpat, 1 8 7 0 - 1 8 7 2 D e k a n der theol. Fakultät, streng luth. T h e o loge, Sohn —>· R . v. Engelhardt]. - In: B M 29, 1 8 8 2 : Einleitung zur Rückschau auf unsere jüngste communale Entwickelung, S. 139—161; Im Februar, S. 162 — 1 6 4 ; Kurländische Correspondent, S. 2 2 1 - 2 3 9 ; Estländische Correspondenz, S. 5 9 1 — 6 0 0 . — Die Anfänge unserer Reformation im Lichte des Revaler Rathsarchivs. I n : B M 2 9 / 6 , 1882, S. 4 3 1 - 4 6 0 ; Sepdr. R i g a ; Moskau 1 8 8 2 . - In: B M 30, 1 8 8 3 : R e z . Carl Schirren: Carlson: Geschichte Schwedens unter Karls X I I . Regierung. In: Göttingische Gelehrte A n z . , S. 2 0 3 - 2 0 4 ; Aus der Feme, S. 5 7 8 - 5 9 9 ; R e z . Carl Schirren: N e u e Quellen zur G e schichte des Untergangs livländischer Selbständigkeit, S. 6 7 6 — 6 7 9 ; Der russische Gemeindebund als Deliberandum des livländischen Landtages, S. 8 3 4 - 8 4 8 ; R e z . T h e o d o r Schiemann: D i e R e f o r m a t i o n Alt-Livlands, S. 8 5 1 — 8 5 2 . — Aus Livlands Luthertagen. Ein Scherflein zur 400jälwigen Gedenkfeier der Geburt des Reformators, R e v a l 1 8 8 3 ; R e z . v. William Fischer. In: H Z 5 6 / N . F . 20, 1 8 8 6 , S. 1 7 4 - 1 7 7 [Erschließung v. Quellen a. d. R e v a l e r Ratsarchiv über die Ausbreitung der R e f o r m a t i o n in Ε sowie

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die Einrichtung des Gottesdienstes u. der burg 1897 [aus: St. Petersburger Z t . ; vgl. zu Kirchenverwaltung in den bait. Städten]. — Die Parrot auch seinen B r W . mit —> K . v. M o r statthalterschaftliche Zeit. In: B M 30, 1883, genstern u. die Erinn. an ihn v. —> K . v. U l S. 1 - 2 1 , S. 2 8 7 - 3 3 0 , S. 4 2 1 - 4 6 5 u. 5 4 1 - mann] . - Der Dorpater Professor Georg Friedrich 5 7 7 ; Forts. 31, 1884, S. 2 1 0 - 2 4 5 , S. 3 2 0 Parrot und Kaiser Alexander I. Zum Säkularge3 4 5 , S. 4 1 3 - 4 3 9 , S. 6 5 2 - 6 8 6 u. 7 4 4 - 7 7 9 ; dächtnis der alma mater Dorpatensis, R e v a l 1 8 9 7 ; Forts. 32, 1885, S. 2 0 0 - 2 2 6 , S. 3 1 7 - 3 4 5 u. ebd. 1 9 0 2 ; Nachdr. Hannover 1 9 9 3 ; Tartu 4 8 9 - 5 1 1 ; Sepdr. u . d . T . : Die Statthalterschafts1993 [Lebensbeschreibungen über Parrot zeit in Lip- und Estland (1783—1796). Ein ( 1 7 6 7 - 1 8 5 2 ) , den ersten R e k t o r der 1802 neu Capitel aus der Regentenpraxis Katharinas II., gegrün. Univ. Dorpat; ~ plante einen 2. B d . , R e v a l ; Berlin 1 8 8 5 ; Leipzig 1 8 8 6 ; Nachdr. verstarb j e d o c h , bevor er diesen verwirklichen Hannover-Döhren 1 9 7 3 ; R e z . v. Erwin k o n n t e ] . - Erklärung. I n : B M 47, 1899, S. 6 4 Bauer. In: H Z 6 3 / N . F . 27, 1889, S. 5 3 5 - 5 3 8 . 66. — Zu Alexander Tobiens „Agrargesetzgebung — In: B M 31, 1 8 8 4 : Gesetz und Verordnung. Livlands im 19. Jahrhundert. I. Band. I n : B M Eine zeitgemässe Erörterung, S. 126 — 1 4 9 ; Zur 48, 1899, S. 2 1 9 - 2 3 7 . - Zur Charakteristik ersten baltischen Geiverbeausstellung in Riga, Kaiser Alexanders I. In: B M 49, 1900, S. 4 0 1 S. 5 3 8 - 5 4 0 ; Der Wechsel unserer politischen 4 1 0 ; Sepdr. R i g a 1900. — Ein Abend in Dorpat. Tendenzen und die „Baltische Monatsschrift", Anno 1812, I n : B M 55, 1903, S. 4 7 1 - 4 7 8 . S. 6 0 1 - 6 1 1 ; Zur Revision der StrafprozeßordKürzere Art., Referate, R e z . in versch. bait. nung, S. 7 0 2 — 7 0 8 ; R e z . T h e o d o r Schiemann: Zt. u. Zs.; N e k r o . u. a. Beitr. in der R e v a l e r R u ß l a n d , Polen und Livland bis ins ^ . J a h r Z t . ; vorwiegend hist. Beitr. in der R i g . Z t . , hundert, S. 7 8 6 - 7 8 7 u. in: B M 32, 1885, Dorpater Stadtbl., S B G G A R , Mitt. R i g a , S B S. 2 5 2 - 2 5 5 ; Zum 6. December 1884, S. 7 9 4 . G E G , A D B 1877, weitere Beitr. in B M u. I n : B M 32, 1 8 8 5 : Ein Häkchen an „Georg Unsere Zeit. Brandes etc. " von L. Marholm, S. 6 1 0 - 6 1 6 ; JoH R S G . : Briefe und Urkunden zur Geschichte Livhann von Brevem, S. 7 5 0 — 7 6 2 . — In: B M 33, lands in den Jahren 1558-1562. Auf Veranstal1 8 8 6 : Uber politische Volkserziehung, S. 1—30; tung des Rigaischen Raths aus livländischen ArR e z . Carl Schirren: Archiv für die Geschichte chiven herausgegeben, 5 B d e . R i g a 1 8 6 5 — 1 8 7 6 Liv-, Est- und Curlands. N . F . , S. 7 8 - 8 0 u. [Edition hist. Quellen a. d. Archiven in R i g a u. Eugen J o h a n n Alexander v. N o t t b e c k : D i e Reval, insbes. der M s . - B d e . der R i g a e r alten Schrägen der grossen Gilde zu R e v a l , S. 80 — 82 u. Gotthard J o h a n n v. Hansen: D i e Stadtbibliothek; Erg. zu —> C . Schirren Kirchen und ehem. Klöster Revals, S. 82 — 8 4 ; (Hrsg.): Quellen zur Gesch. des Untergangs Dr. Georg Berkholz, S. 8 8 ; R e z . T h e o d o r liv. Selbständigkeit ( . . . ) , Dorpat; R e v a l 1861 — 1 8 8 1 ] ; R e z . v. E . W i n k e l m a n n . In: H Z 38/ Schiemann: Historische Darstellungen u. archivalische Studien, S. 3 3 6 — 3 3 7 u. J e a n n o t N . F . 2, 1877, S. 1 7 7 - 1 7 9 . - Baltische MonatsE m i l v. Grotthuß: A m Strome der Zeit. I n : schrift, B d . 2 3 - 3 3 , R i g a 1 8 8 1 - 1 8 8 6 . - Karl B M 33, 1886, S. 3 4 5 - 3 4 6 ; Ein Gedenkblatt an Heinrich v. H e y k i n g : Aus den Tagen Kaiser Georg Waitz, S. 5 1 0 - 5 1 2 . - In: B M 34, 1 8 8 7 : Pauls. Aufzeichnungen eines Kurländischen EdelR e z . Johanna Conradi: An der Ostsee, manns, Leipzig 1 8 8 6 [im Original franz. M e S. 1 6 7 - 1 6 8 ; R e z . Benjamin C o r d t : Philipp moiren eines russ. Senators]. — Blätter für liteCrusius v. Krusenstiern. E i n rehabilitirter balrarische Unterhaltung, Leipzig 1887 — 1890. tischer Dichter, Mitau 1887 [Sepdr. aus S B Ludwig Nicolaus v. Allart: Das Tagebuch des G E G , Dorpat], S. 5 4 5 - 5 4 6 u. E m s t FriesenGenerals von Hallart über die Belagerung und dorff u. Julius Iversen: Z u r Geschichte der St. Schlacht von Narva, 1700, In: Beitr. zur Kunde Petrischule in St. Petersburg, S. 7 9 0 - 7 9 1 . - Liv-, Est- u. Kurlands 4, 1894, S. 3 5 7 - 4 3 8 ; I n : B M 35, 1 8 8 8 : Unsere historischen GesellSepdr. R e v a l 1 8 9 4 [m. e. Schlachtplan]. schaften, S. 2 5 3 — 2 5 6 ; Abschiedsworte, S. 7 5 7 — Dorpater Sängerbünde 1812—1816. Lieder aus der 7 6 5 . - Das baltische Deutschtum. In: Unsere Jugendzeit der alma mater Dorpatensis (Einl. Zeit 1, 1889, S. 5 4 6 - 5 5 8 . - Ein offenes Wort in R e v a l 1896. - Politische Briefe aus Estland zur Anlass des „baltischen Deutschtums". In: Unsere Zeit seiner Verwaltung durch die Prinzen von OlZeit 2, 1889, S. 2 7 9 - 2 8 3 . - Georg Friedrich denburg. In: B M 53, 1902, S. 1 - 2 8 u. 1 0 2 Parrot's Jugendlehen (1767—1801), St. Peters136. — Karl Christian v. U l m a n n : Ein Brief

239 Bischof Κ. Chr. Ulmanns aus dem J. 1842. IN: B M 55, 1 9 0 3 , S. 2 1 9 - 2 3 4 . L I T E R A T U R : Winkelmann 1878. - Alb.Acad. 1889. - SB G G A R 1903, 112 - 16 u. 1934, 2, X X X I I . Rig.Alm. 1904, 97 - 100. - Alb.Fr.Rig. 1910/1963 u. 1981/82. Birkenruher-Alb. 1910. Biogr.Jb. 8, 1914. - Grünewaldt 1928, 9 3 - 9 6 . EBL 1929. - Wittram 1934, 9 3 - 9 6 . - R . Weiss: Friedrich Bieneman d. A. und die Revaler Jahre der B M . In: B M H 1935, 6 2 2 - 6 2 6 . - Uexküll 1936, 41 - 4 7 . - Wittram 1942, 1 5 6 - 5 8 . - In m e m o nam: IN: BaltRds 4(16)/9, 1953, 10. - Kosch. DBBL 1970. - Redlich 1989. - BaBA 31, 3 8 4 392. B i e n e m a n n , F r i e d r i c h G u s t a v , d . J. * 1 9 . 5 . 1 8 6 0 A l t - A r c i s (Bessarabien), f 4 . 8 . 1 9 1 5 R i g a (L); V a t e r : H e r b o r d Julius B . (* 1 8 3 3 D o r p a t , f 1891 Odessa), 1 8 6 8 - 1 8 9 1 P a s t o r in O d e s s a ; M u t t e r : L e o n t i n e C l e m e n t i n e M a r i e Elisabeth, geb. G o e r t z (* 1 8 3 9 D o r p a t , f 1920 Odessa). G o u v . - G y m . i n M i t a u (K), 1 8 7 7 - 1 8 7 9 L a n d e s g y m . in Fellin, A b i t u r m i t g o l d e n e r M e n senkampf-Seemannschen Medaille, 1879 — 1880 S t u d i u m der Philol., 1 8 8 0 - 1 8 8 1 der Theol., 1 8 8 1 - 1 8 8 5 Gesch. in Dorpat, 1 8 8 5 1 8 8 6 S t u d i u m in S t r a ß b u r g , D r . p h i l . D i s s . : „ C o n r a d v o n Scharfenberg, Bischof v o n S p e i e r u n d M e t z u n d kaiserlicher H o f k a n z ler. 1 2 0 0 - 1 2 2 4 , S t r a ß b u r g 1 8 8 6 ; e b d . 1 8 8 7 " . oo 1 3 . 1 2 . 1 8 8 7 J u l i e v. Sivers. 1 8 8 7 - 1 8 9 2 O b e r l e h r e r f ü r G e s c h . a m L a n d e s g y m . Kaiser A l e x a n d e r II. i n B i r k e n r u h (L), 1 8 9 2 - 1 8 9 9 L e i t e r eines K n a b e n p e n s i o n a t s in R i g a , 1 8 9 4 1903 auch Bibliothekar der G G u A in Riga, seit 1 9 0 5 M i t a r b . d e r D ü n a - Z t . WERKE: Zur Geschichte der Belagerung Dorpats 1704. Major von Brömsen's Ohsetvationsjournal, o . O . E n d e 19. J h . — Geschichte der evangelischlutherischen Gemeinde zu Odessa, O d e s s a 1 8 9 0 ; u . d . T . : Werden und Wachsen einer deutschen Kolonie in Südrußland [...], Riga 1892; M k A n n Arbor, Michigan 1980; ebd. 1982; R e z . v. T h e o d o r S c h i e m a n n . I n : H Z 6 9 / N . F . 33, 1 8 9 2 , S. 173. - Zur Geschichte und Kritik der historischen-politischen Schrift „ Von Eroberung der Hauptstadt Riga 1621", R i g a 1 8 9 3 (Mitt. R i g a 1 6 / 1 ) [mit 3 B i g . ] . — Aus Jacob Johann Hastfers administrativer Praxis. Eine Skizze zur Geschichte Dorpats im XVII. Jahrhundert. In: Rückblicke a u f das liv. L a n d e s g y m . Kaiser A l e x a n d e r II z u B i r k e n r u h . Z u g l e i c h als letzter B e r i c h t ü b e r

Bienemann d e n B e s t a n d d e r Anstalt, R i g a 1892. — Die holsteinischen Truppen hei der Thronbesteigung Katharinas II. Aufzeichnungen eines holsteinschen Officiers. I n : B M 39, 1 8 9 2 , S. 2 7 3 - 2 8 4 . - Die Begründung des Eivländischen Landratskollegiums. Ein Gedenkblatt zum 4. Juli 1893, R i g a 1893. Gustav Adolph und Livland. Vortrag gehalten in der Jahressitzung der Gesellschaft für Geschichte und Altertumskunde am 6. Dezember 1894, R i g a 1 8 9 4 . — Otto und Gustav Mengden in schwedischer Darstellung. Eine Besprechung, R i g a 1 8 9 4 [aus: R i g . T g b l . ] . — Eine politische Rede aus dem Jahre 1601. I n : B M 4 0 / 4 6 , 1 8 9 8 , S. 1 5 9 - 1 7 5 . - ~ m i t Karl v o n L o e w i s o f M e n a r : Die Burgen der Eivländischen Schweiz. Segewold, Treyden, Kremon und Wenden. Zugleich ein Führer durch das Aathal, R i g a 1 8 9 2 ; e b d . 1 8 9 5 ; 2. v e r ä n d . u. v e r m . A u f l . u . d . T . : Führer durch die livländische Schweiz mit d. Burgen Segeivold, Treyden u. Kremon u. die Kreisstädte Wenden u. Wolmar mit dem benachbarten Aatal, e b d . 1 9 0 9 ; 3. v e r ä n d . u. v e r m . A u f l . u . d . T . : Führer durch die Livländische Schweiz. Mit den Burgen Segewold, Treyden, Kremon, die Kreisstädte Wenden u. Wolmar mit Umgebungen u. dem Aatal von Wolmar bis zum Aa-Düna-Kanal, ebd. 1912; N a c h d r . H a n n o v e r - D ö h r e n 1979; anonymer Nachdr. u.d.T.: Der Deutsche Ritterorden und das Baltikum. Führer durch die Livländische Schweiz (bei Riga). Der Deutschherrenorden, Ordensgeschichte, aktuelle Ordensarbeit und Ansiedlungsmöglichkeiten im Baltikum. Möchten Sie auswandern? Das Buch zum Orden, hrsg. v. G e r h a r d H . v. d. H e y d e n , N o r d e r s t e d t 2 0 0 4 . - Einleitung. I n : R a u t e n f e l d 1 8 9 9 , S. 1 4 5 - 2 1 2 ; S e p d r . o . O . 1899. - Aus Tagebüchern und Briefen des Malers Karl Graß. I n : B M 48, 1 8 9 9 , S. 2 7 0 - 3 0 8 . - Ein Tumult in Dorpat Anno 1641. I n : B M 49, 1 9 0 0 , S. 2 9 3 3 1 1 . — Zur Geschichte der Schlossgerichte in Livland, R i g a 1 9 0 1 (SB G G A R f ü r d. J a h r 1900). - Die Katastrophe der Stadt Dorpat während des Nordischen Krieges. Nebst zeitgenössischen Aufzeichnungen, 2 Tie. R e v a l 1902 (Bibliothek Livländischer Geschichte 3); N a c h d r . H a n n o v e r - D ö h r e n 1971 [enth. Ein estnisches Klagelied auf die Zerstörung Dorpats und sein Verfasser, T l . 2, S. 9 2 - 9 8 ; ü b e r Kässo H a n s : „ O h ! m a vaene Tardo-liin!", nebst Abdr. u. Ubers, d e r D i c h t u n g ; T l . 1, S. 7 1 - 7 5 , e n t h . A b h . ü b e r —»• J . H o r n u n g , e n t h . a u c h B e r i c h t v. —> M o u l i n ] . - Tagebuchblätter [des M a l e r s Karl G r a ß ] aus der Zeit der Züricher Staatsumwälzung 1198. I n : B M 54, 1 9 0 2 , S. 1 2 7 - 1 6 4 u. 1 9 9 -

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213. - Philipp Uraders Tagebuch. Eine Skizze aus „Altlivländischen Erinnerungen" Neue Folge, Livlands Vergangenheit zu Beginn des 17. Jahr- R e v a l 1913 beide Bde. enth. Erinn. v. anhunderts. I n : B M 55, 1903, S. 5 8 - 7 7 . - R e z . o n y m e n Verf. sowie u. a. v. —> P. v. D r a E m m y de F e a u x - D o r n : D i e Strandhexe v o n chenfels, —> E. Anders, —> A. v. R e n n e n D o m e s n ä s u n d Anderes. In: B M 55, 1903, S. kampff, —> K. Stavenhagen u. —»• J. Eckardt]; 93. - I n : B M 57, 1904: Ein Küchenzettel von R e z . v. A. v. Keußler. In: D M R 2, 1913, Ao. 1696, S. 61 — 66; Etwas vom „Rosenhof" zu S. 569 — 570. - Briefe und Aktenstücke zur GeRiga, S. 67 — 6 9 ; Aus dem Lehen eines Arztes im schichte der Verteidigung und Kapitulation Dorpats 1656. In: Mitt. R i g a 1 7 / 3 , R i g a o.J.; Sepdr. 11. Jahrhundert, S. 2 1 5 - 2 2 3 . — R e z . G e o r g Julius v. Schultz: Baltische Skizzen. I n : B M u . d . T . : Zur Geschichte der livländischen RitterBriefe und Akten58, 1904, S. 379. - In: B M 65, 1908: Eine und Landschaft 1600—1602. Monatsschrift, russische Stimme zur Frage der Gewissensfreiheit, stücke, ebd. 1900. - Baltische Bd. 5 5 7 6 , R i g a 1 9 0 3 1 9 1 3 . Katalog des S. 8 5 - 9 3 ; Etwas über den „kanzel-jarskij porjadok", S. 2 5 0 - 2 5 5 . - In: B M 73," 1912: Zur Schwedischen Generalgouverneur-Archivs zu Riga, Finnlandfrage, S. 259—266; Eine Korrektur, S. R i g a 1908. — 1812. Baltische Erinnerungsblätter, 266. - I n : B M 74, 1912: Notiz, S. 1 2 1 - 1 2 2 ; R i g a 1912 [enth. Bre. v. —>• M . Berkholz u. —> K. Grave; —> A. C a m m e r e r „Elegie"; Ausz. R e z . G. R . H . B r u i n i n g k : Livlands Verhalten i m Kriegsjahre 1812 nach der Darstellung v o n aus „ D e r Flußgott N i e m e n u n d N o c h J e m a n d " v. —> A. v. K o t z e b u e ; Abdr. v. „ D i e K. W o j e n s k i . Eine E r w i d e r u n g , S. 273—274 u. Lage Europas i m D e z e m b e r 1812" u. „Vineta" Mia W r o b l e w s k a : D e r schwarze T o d , S. 394. —>• G. Merkels; „ D i e Feinde in K u r l a n d " u. — Die Felddruckerei und Feldzeitung der Dorpater „Gespräch zweier deutschen Soldaten" v. —> Professoren Rambach und Kaissarow. In: ~ U . v. Schlippenbach; Ausz. aus „Sultan F u (Hrsg.): 1812. Baltische Erinnerungsbll., R i g a rioso, oder der glorreiche Flanken-Marsch 1912, S. 2 0 - 2 1 . - In: B M 75, 1913: Die ( . . . ) " v. B. Streich]. Ansiedlung deutscher Kolonisten in Südrußland zu Beginn des 19. Jahrhunderts, S. 204—222; Ein LITERATUR: Alb.Acad. 1889. - L a n d e s g y m . 1903. Wer ist's? 4. Ausg. 1909. - Birkenruher-Alb. 1910. Blick auf Estland im Jahre 163 7, S. 424—434. E B L 1 9 2 9 . - S B G G A R 1 9 3 4 , 2, X X I V . Lettische Geschichtsauffassung, Propaganda und GHA, Β 4, 493. - Alb.Liv. 1972/91. - Kosch. Errungenschaften. I n : B M 76, 1913, S. 1 1 2 - 1 3 1 DBBL 1970. - Redlich 1989. - DBA 105, 159; II u. 2 0 1 - 2 2 0 . 122, 104. - BaBA 31, 3 9 3 - 4 0 0 . HRSG. : Die Matrikel des Rigaschen Lyceums. 1675-1709, R i g a E n d e 19. J h . - Livländisches Sagenbuch, R e v a l 1897; N a c h d r . H a n n o v e r - D ö h r e n 1968; unveränd. N a c h d r . H a n n o v e r 1993 [beeinflußte die „Tallinner L e g e n d e n " des —> A. Kaidja; w a r relevant fiir —> J. v. KoskullJ; Ausz.: Klauenstein. In: Goertz/Brosse 1908, S. 3 1 - 3 2 ; R e z . v. A. Bergengrün. In: B M 45, 1898, S. 1 6 5 - 1 6 7 . Aus der Korrespondenz des Landraths Karl Friedrich Freiherr von Schoultz-Ascheraden 17611763. In: B M 4 0 / 4 5 , 1898, S. 2 1 2 - 2 3 6 . Friedrich von Brackel: Aus meinem Leben. Erinnerungen. In: B M 55, 1903, S. 2 9 4 - 3 0 9 u. 3 9 3 - 4 0 7 ; Forts. 56, 1903, S. 6 9 - 9 6 , S. 3 3 7 360 u. 4 3 0 - 4 5 4 [Friedrich v. Brackel (* 3 . 1 1 . 1826 Riga, f 3 1 . 7 . 1 8 9 6 ) ] . Altlivländische Erinnerungen, R e v a l 1911; N a c h d r . H a n n o v e r 1969; Ausz.: Aus dem Rigaer Leben um 1830. In: Goertz/Brosse 1912, S. 2 0 5 - 2 0 8 [Kap. V I : Aus den Lebenserinnerungen Fr. v. Brackels (1830—39)]; Forts.: Aus vergangenen Tagen. Der

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Palmenberg

Bilterling, Georg(e) S i ( e ) g m u n d (von) * 1 6 . 2 . 1 7 6 7 Past. K r u t h e n (K), f 1 4 . 1 0 . 1 8 2 9 Mitau (K); Vater: Karl J a k o b Friedrich B . , Pastor; M u t t e r : A n n a Christina, geb. Laurentz. Häuslicher Unterricht, 1784—1786 Acad. Petrina in Mitau, 1 7 8 6 - 1 7 8 9 T h e o l . S t u d i u m in Wittenberg, 1 7 8 9 - 1 9 7 6 1 7 8 9 - 1 7 9 6 Past o r - A d j u n k t u. 1796—1802 Pfarrer in Preekuln (K) u. Assieten (K). oo 5 . 1 . 1 7 9 9 in R e g g e n Friederike Charlotte Katharina v. S t e m pel. 1801 D r . phil. U n i v . W i t t e n b e r g , 1803 als Prof. der T h e o l . nach M i t a u berufen, dann aber als Oberlehrer, urspr. f ü r T h e o l . , dann f ü r D t . u. Lat., bestätigt am G y m . (seit 1804: illustre) in Mitau. Mitarb. am n e u e n lett. G e sangbuch, M i t a u 1806, zu d e m er die meisten Gebete lieferte. 1816 Vikar u. Stellv. F r ü h prediger, 1824 z u m Kollegien-Assessor, 1826 z u m kais.-russ. H o f r a t ernannt.

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Bilterling

Antrittsrede in Preekuln gehalten, Mitau Reussen u.s.w., am 12ten December 1813 gehal1 7 9 3 . — Einige Worte der dankbaren Erinnerung ten im grossen Hörsaale des Gymnasiums illustre zu am Sarge des weiland [... ] Herrn Jakob Siewert, Mitau, Mitau 1 8 1 4 . — Am Sarge der weiland [...] Pastors der Preekulnschen und Assitenschen GeFrau Superintendentin Ockel, geborne Blachiere meinde, Mitau 1 7 9 6 ; wieder i n : ~ (Hrsg.): gesprochen, Mitau 1815. - Was leistet die kurGelegenheitsreden von K u r - und Livländiländische Bildungs-Anstalt für Töchter aus den schen Predigern, Königsberg 1809. - Rede gehöhern Ständen ? Ein Vortrag am Stiftungstage der halten vor dem Sarge der weiland HochwohlgeborAnstalt den 13 April 1815 gehalten, R i g a 1 8 1 5 ; nen Frau Sophia Elisabeth verw. Kammerherrin wieder in: August Albanus (Hrsg.): Livländivon Kotff geborne von Budberg am 21. des Aprils sche Schulbll. Z u m Besten einiger abge1802, Mitau 1 8 0 2 ; wieder in: ~ (Hrsg.): G e brannten Schulen in den Vorstädten von R i g a , legenheitsreden von K u r - und Livländischen R i g a 1815, S. 2 9 2 - 3 0 3 u. 3 1 1 - 3 1 8 [außerPredigern, Königsberg 1 8 0 9 . — Worte der Erdem enth. der B d . v. Gedanken über die Wahl munterung und des Trostes, zum Andenken eines eines Lehrers und Erziehers, S. 3 3 7 ; Ueber die geprüften Dulders, am Tage seine Bestattung geErfordernisse eines Erziehers, S. 3 3 9 ] . — Predigt am sprochen in der Kirche zu Preekuln, Mitau 1 8 0 2 . Tage der Bestattung des Kuriändischen SuperinLeben des Grafen H. C. von Keyserlingk. I n : K . tendenten Ernst Friedrich Ockel. In: Zu Ockels L. W o l t m a n n (Hrsg.): Geschichte und Politik Andenken. Predigt und zwei Gedichte, Mitau 2, 1 8 0 3 [—> Heinrich C . Graf v. Keyserling(k) 1816, S. 1 — 12. — Ueber die Organisation der ( 1 7 2 7 - 1 7 8 7 ) ] . - Thas Kristigas Mahzibas ko Gymnasien des Ostseeprovinzen des russischen saivai mihlai draudsei par labbu peeminneschanu Reichs. I n : Programm zur Eröffnung des istahstijs irr [ . . . ] , Mitau 1803. NaturschreiLehrkursus auf dem Gym. illustre zu Mitau, bendes Rätsel. I n : W ö c h e n t l i c h e UnterhaltunMitau 1817, S. 2 9 - 7 2 . - Predigt bey Eröffnung gen 18, 1 . 5 . 1 8 0 5 , S. 3 1 3 - 3 1 7 . - Der neue des Kuriändischen Landtages am 16 December Ikarus. In: W ö c h e n t l i c h e Unterhaltungen 32, 1816, Mitau 1 8 1 7 . - In: Grave: Magazin 7 . 8 . 1 8 0 5 , S. 9 2 - 9 4 . - In: ~ (Hrsg.): Das 1 8 1 7 : Das Herz entscheidet über das Glück der Einweihungsfest der Kirche zu Puhren. Ehe, eine Trauungsrede, S. 8 9 — 9 4 ; Taufreden, 30. Aug. 1805, Mitau 1 8 0 5 : Beschreibung der S. 3 7 3 - 3 7 7 . - Rede am Katharinenfeste in Mitau Feierlichkeit, S. 3 — 11; Predigt, S. 51—83. — Ei- 1818. In: Grave: Magazin 1819, S. 4 7 - 5 3 . nige Nachrichten von den Rektoren der Mitauschen Beitr. in: N e u e J u g e n d Z t . , Leipzig 1 8 1 9 . großen Stadtschule, seit Bornmanns Tode. In: Peters-Steffenhagen, wie Er ist. Ein Akrostichon, Wöchentliche Unterhaltungen 1, 1805, zum Geburtstags-Angebinde am 4.16. März 1822 S. 1 3 5 - 1 4 3 . — Merkwürdige Schicksale eines dargereicht, Mitau 1822. - Geistliche Lieder. In: kuriändischen Landpredigers. In: W ö c h e n t l i c h e J o h a n n Severin Vater (Hrsg.): J b . der häusliUnterhaltungen 2, 1805, S. 1 5 6 - 1 6 0 . - Opfer chen Andacht und Erhebung des Herzens, der Theilnahme am Silberhochzeits-Fest des FreyGotha 1 8 2 4 ; Halle 1827. - Morgenund herrn Gustav Philipp von Roenne und Charlotte Abendlieder. Ein Beytrag zu jedem Gesangbuche, Freyin von Roenne geb. Landsberg, Mitau 1 8 0 6 Mitau 1 8 2 4 . - Räthsel, Gedichte, Fabeln und [G.]. — In: R u t h e n i a 3, 1 8 1 0 : Verstand und Erzählungen. In: Libausches Wochenbl., Herz, S. 4 7 ; Die Schneeballen und der Knabe, S. 1 8 2 5 — 1826. — Die blauen Berge in Kurland. 168. — Gedächtnispredigt auf den Tod des ProfesBruchstück einer Vorlesung in der der Kuriändischen sors Beitier. In: Z u Beitler's Andenken, Mitau Gesellschaft für Literatur und Kunst zu Mitau. I n : 1811, S. 21 [Fs. für W i l h e l m Gottlieb FriedDresdner" M o r g e n Z t . 111, 12.7.1827, rich Beitier; vgl. zu Beitier auch —>• R . Klas- Sp. 8 8 3 - 8 8 7 ; u . d . T . : Die blauen Berge, wieder sohn]. - Uber den Einfluß der gegenwärtigen i n : E . C . v. Trautvetter (Hrsg.): D i e Q u a Zeitereignisse auf die Erweckung menschenfreundtember 2/4, Mitau 1830, S. 4 7 - 5 3 . - Von licher Gefühle. Eine Predigt, Mitau 1813. - Rede Beuteln. In: Dresdner M o r g e n Z t . 115, 1 9 . 7 . am Sarge des Geheimraths und Landesbevollmäch1827, Sp. 9 1 7 - 9 1 8 . - In: J o h a n n Severin tigten Karl Niklas von Korff, am 20. Februar 1814 Vater (Hrsg.): J b . der häuslichen Andacht und gehalten, Mitau 1814. — Was ist Alexander uns, Erhebung des Herzens, Halle 1 8 2 9 : Morgenlied, was ist Er der Welt? Eine Rede zur Feier des S. 8 4 - 8 5 ; Abendlied, S. 8 5 - 8 7 . - Ulrich HeinAllerhöchsten Geburtstagsfestes Seiner Kaiserlichen rich Gustav Freiherr v. Schlippenbach. In: Z e i t Majestät Alexanders des Ersten, Selbstherrscher aller genossen 2/7, 1830, S. 5 1 - 7 0 . - Fabeln, PaWERKE:

Biron (eig. von Bühren) rabeln, Paramythien u. andere kleine Aufs, in N e u e Zt. fur die Jugend, ihre Aeltern, Lehrer und Freunde, Leipzig 1821 — 1823, in M o r genbl. fur gebildete Stände, u. in der Zt. für die elegante Welt. Pr. u. Pr.entwürfe in Neues Magazin für Prediger 7/1, J e n a ; Leipzig 1 7 9 8 u. in Magazin fur Prediger 2/1, J e n a 1 8 0 5 ; Aufs, in den Big. zur Allg. D t . Z t . f . R u ß l . , Mitau; R e z . in R u t h e n i a 1, 1810, S. 2 8 3 , R u t h e m a 3, 1810, S. 7 4 u. 155, R u t h e n i a 1, 1811, S. 2 4 7 , R u t h e n i a 2, 1811, S. 2 9 8 . H R S G . : Das Einweihungsfest der Kirche zu Puhrcn. 30. August 1805, Mitau 1805. - ~ mit F. Maczewski, C . Schmidt v. d. Launitz, A. Stender u. a.: Jauna un pilniga Latwe§chu Dsee$mu Grahmata, Mitau 1 8 0 6 [Neues u. vollständiges lettisches Gesangbuch]. — Gelegenheitsreden von Kur- und Livländischen Predigern, K ö nigsberg 1 8 0 9 [enth. eine TrauungsRd. u. vier BegräbnisRdn. v. außerdem v. —> G. Collins].

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( 1 7 2 4 - 1 8 0 0 ) entsagt; er schenkte Katharina, der Schwester v. das 1 6 9 9 von dem holländischen Kaufmann Ihuka erbaute Haus in Mitau, a.d. Katharina am 7 . 1 1 . 1 7 7 5 das adl. Fräuleinstift in Mitau machte. ~ war Hofdame der Hzgin. Anna v. Kurland, der späteren russ. Zarin Anna Ivanovna, der die Fam. B i r o n b. ihrer Thronbesteigung 1 7 3 0 nach St. Petersburg folgte. „Benigna Gottliebe war eine sehr fromme Frau. Ihr Leben war auch in den Tagen des Glanzes nicht sehr leicht gewesen, dann kam die schwere Verbannungszeit, die [Hzg. Ernst Johann] wahrhaft f r o m m machte, bei ihr vielleicht die Bigotterie grosszog, die J o h . Phil. Hagen (herzoglicher Leibchirurgus 1766 — 1770) an ihr zu tadeln und lächerlich zu machen hat. D o c h ist seine Schilderung sehr parteiisch und voreingenommen, besonders gegen sie, so daß ihr nicht viel Bedeutung beizumessen ist. 1 7 7 0 gab der Superintendent H u h n ihre geistlichen Gedichte unter dem Titel ,Eine grosse Kreuzträgerin' heraus. Sie LITERATUR: Z i m m e r m a n n 1 8 1 2 , 1 0 5 — 1 0 6 . — N a waren mir nicht zugänglich, doch glaube ich piersky 1831. — Recke/Napiersky. — Hamberger/ annehmen zu können, dass sie w o h l nur einen Meusel 1834. - Dannenberg 1875, 19. - Goedeke sehr bescheidenen W e r t haben. D i e Bildung 7, 497; 15, 83, 1 1 3 5 - 136. - Kallmeyer 1910. der guten Herzogin war eine sehr mässige, wie Friedrichs 1967. - D B B L 1970. - Redlich 1989. Räder 1991. - Kosch. - D B A 102, 1 6 4 - 172. ihre wenigen, mit einer äusserst unbeholfenen B a B A 32, 1 9 9 - 2 0 8 . Handschrift und einer sogar fur j e n e Zeiten unmöglichen Orthographie in unbeholfenem, Biron (eig. von Bühren), Benigna Gottholprigem Stil geschriebenen Briefe bezeugen liebe von, geb. von Trotta (Trotha) gen. [Originale wurden noch 1931 im kur. P r o Treyden, Hzgin. von Kurland vincial-Museum in Mitau aufbewahrt]. N a c h Hagens Schilderung sei sie auch dumm, bos* 1 5 . 1 0 . 1 7 0 3 , f 5 . 1 1 . 1 7 8 2 Mitau (K); Vater: Levin ν. Trotta gen. Treyden, Pfandherr auf haft und bis zur Ausschweifung geizig g e w e sen. Vielleicht hat [Christoph Friedrich N e J o g e l n (erste urkdl. Erwähnung des Geschl. ander] diese üblen Eigenschaften, w e n n sie Ewald v. Treyden, vor 1 5 0 0 Besitz in K , 1 6 1 5 tatsächlich vorhanden gewesen, nicht an ihr Annahme des Namens ,,v. Treyden gen. erfahren, ihre Bigotterie für wahre F r ö m m i g T r o t t " ) ; M u t t e r : Anna Elisabeth, geb. W i l keit gehalten, denn er war wohl alles andere als demann a.d. Hause K e w e l n ; Schwester: K a ein Fürstenknecht und muss die Frau, von der tharina v. Bismarck ( 1 7 0 6 - 1 7 8 0 ) , W i t w e von er so spricht, tatsächlich hochgeschätzt h a b e n . " Ludolph August v. Bismarck-Schönhausen (I. Neander, 1931, S. 7 9 ; vgl. J . C . Starke, (1683-1750). 1 7 9 4 u. C . F. Neander, 1782). oo 25. 2 . 1 7 2 3 in Mitau Ernst J o h a n n v. B i r o n , W E R K E : Eine große Kreuzträgerin, hrsg. v. C . eig. v o n B ü h r e n (1690 — 1 7 7 2 ; Geschl. seit 1 5 7 3 in Κ nachgewiesen), ev., 1 7 3 0 russ. G r a f Huhn, Mitau 1777 [ - > C . H u h n ] , - Kiri Liepaja (Grebin) Unna avalikkusele, Mitau 1779. u. Reichsgraf, 1734 Freier Standesherr von LITERATUR: Christoph Friedrich Neander: D e m Wartenberg, 1737 — 1 7 4 0 Hzg. v o n Kurland u. ruhmwürdigen Andenken der selig verewigten Semgallen, nach dem T o d der Zarin Anna Herzogin von Kurland Benigna Gottliebe, Mitau Ivanovna, 1740, kurzzeitig russ. R e g e n t in 1782 [G.; —> Neander hatte von ~ oder vom Hzg. Vertretung des minderjährigen Prinzen, wurde den Auftrag zu seinem Sgsp. „Scipio", 1778]. gestürzt u. nach Sibirien verbannt, 1 7 6 2 zurückberufen, 1 7 6 3 wieder Hzg. v o n Kurland, Johann Christian Starke (Hrsg.): Biogr. v. Johann 2 4 . 1 1 . 1 7 6 9 zu Gunsten seines Sohnes Peter Philipp Hagen [...J Professor der Entbindungskunst

243 [ . . . ] . V o n i h m selbst aufgesetzt u n d beschrieben, J e n a 1794 [verf. 1793]. - R e c k e / N a p i e r s k y . - E. v. Fircks: D i e B ü h r e n in Kurland. In: Jb. G H S 1893, S. 4 8 - 9 6 ; 1894, S. 1 1 1 - 1 3 8 ; 1895, S. 170. Seraphim 1904. - D B A 80, 393. - B a B A 25, 149. - G H Est 3, 289. - A D B 6 (Ernst J o h a n n v. K u r land) - N D B 2. - Irene N e a n d e r : C h r i s t o p h Friedrich N e a n d e r , ein Beitrag zur Geschichte der A u f k l ä r u n g in Kurland, M i t a u 1931. - Kurland Ritterschaft 1971, passim. — R i t t e r s c h a f t e n 1973, 73 u. 1 8 0 - 1 8 1 .

Bistram, Laura Louise Charlotte Freiin * 3.1.1862 Mescheneeken (K), f 13.6.1940 Rostock; Vater: Karl Johann Hartwig Baron v. B. (1834—1899), residierender Kr.marschall auf Mescheneeken (pol. Adelsgeschl., seit 1573 in K, 1853 u. 1862 russ. Barone); M u t ter: Theodora Louise Wilhelmine, geb. Bsse. v. Fircks a.d. Hause Ni(e)granden ( 1 8 3 4 1919), deren Bruder —> K. Baron v. Fircks. WERKE: Wolf Landsburg und seine Geschwister. Eine Geschichte aus Kurland für die Jugend, Braunschweig; Leipzig 1906. LITERATUR: G H K u r 1, 7 8 - 7 9 , 5 2 3 - 5 2 4 . - G H Est 2, 34 - 35. - A d e l h e i m 1947. - R i t t e r s c h a f t e n 1973, 73.

Bistram, Ottilie Alexandrine H e l e n e Bsse. von * 8.7.1859 Riga (L), f 19.7.1931 Bayreuth; Vater: Konstantin Friedrich Johann Baron v. B. (1824-1906), Schriftsteller u. Wasserheilkundler (Geschl. —>• L. Freiin Bistram); M u t ter: Mathilde Friederike, geb. Stillmark (1832-1892). Schon als kleines Kind Ubersiedlung nach Dresden, Studium der Literatur, Kunstgesch., Anatomie u. Orthopädie, nach dem Staatsexamen Forts, der Ausbildung in der Schweiz, auf diesen Reisen erste Studien über die soziale Rolle der Frau in den versch. Ländern, später Schriftstellerin u. Dozentin für Literatur u. Kunstgesch. in Dresden u. Wiesbaden, Vorkämpferin flir Frauenbildung u. zeitw. Vorsitzende des Vereins Frauenbildungsabt. in Wiesbaden, Redakteurin an der Deutschen Warte in Berlin.

Blan(c)kenhagen Emanzipation der Frau. Vortrag, Wiesbaden 1900. — Entgegnung auf Dr. Möbius' Vom Schwachsinn des Weibes, Berlin 1902. - Die deutschen Frauenklubs, o.O. 1912. — Reiseskizzen, Art. zur Frauenfrage, literar. Abh. u. Ge. in Zs. LITERATUR: Pataky 1898, 1, 73 f. - N e u b e r t 1905. W e r ist's? 4. Ausg. 1909. — K ü r s c h n e r Lit.Kal. 1914. - R e i c h s H b 1, 1930. - G H K u r 1, 526 - 527. - G H Est 2, 34 - 35. - D G B 79, 1943, 529. - G H A , Fr Β 4, 89. - Kosch. - D B B L 1970. - R ü d i g e r 1991. - R i t t e r s c h a f t e n 1973, 73. Friedrichs 1981. - D B A 105, 159; II 1 2 9 - 2 7 8 . B a B A 33, 364.

Blaese-Hoerner, Magdalene (Maddy) A u g u s t e A n n a v o n , geb. v o n H o e r n e r * 18.12.1873 Mitau (K), t 1.7.1941 Posen; Stammvater —> T. Horner; Vater: R u d o l p h Thomas Carl v. H . ( 1 8 4 8 - 1 9 1 9 Mitau), Landespolitiker, seit 1880 Majoratsherr auf Grenzhof (K) u. Ihlen (Familienbesitz seit 1750, letzter Majoratsherr Thomas [f 1932], älterer Bruder v. 1879 — 1905 residierender Kr.marschall, seit 1892 Direktor des Kur. Provinzialmuseums, seit 1893 Präses der KGLK in Mitau; Mutter: Magdalene Gabriele Wilhelmine, geb. Bsse. v. Lieven (* 1853), Bruder —> Herbert v. Hoerner. oo 20.7.1901 Max v. Blaese (* 12.1.1860 Lit, f 9.7.1944 Posen), Agronom, Sohn eines russ. GardeofHziers, der in Lit ein Gut erwarb u. mit einer Frau a. d. Geschl. Grotthuß verh. war. 1939 Umsiedlung. WERKE: Unter Kurlands Föhren. Gedichte, Heidelberg 1919. LITERATUR: G H K u r 1, 106. - D B B L 1970 (Blaese, M a x von). - Kurland Ritterschaft 1971, 243. R e d l i c h 1989. - Kosch. - O G T 1994 (Blaese, M a x von). - B a B A 34, 086.

Blan(c)kenhagen, Herbert Heinrich v o n

* 16. (j. 4.) 1.1892 Klingenberg (L), t 3.11. 1985 M ü n c h e n ; Vater: Ernst Johann Gottlieb v. B. (1860-1917), Beamter (Geschl. J. Blan(c)kenhagen); Mutter: Agnes Elise Charlotte, geb. Bsse. v. Wolff (* 1867). Albertschule u. Alexandergym. in Riga (L), WERKE: Was ich in Afrika gesehen. In: Frauen- 1913 — 1916 Studium der Agrarwiss. u. 1917 — leben. Bll. zur Vertretung der Fraueninteres- 1918 Jura in Dorpat, gleichzeitig Bevollsen, 7/3-5, Wien 1895; Forts. 7/7, mächtigter L von Orellen, K u d u m u. Lenebd. 1895. — Frauenbild, Frauenstudium. Vortrag, zenhof, 1919 trat er der Bait. Landeswehr bei, Elberfeld 1897. — Ibsen's Nora und die wahre Generalbevollmächtigter von Schleck u.

Blan(c)kenhagen Abaushof in Κ . oo 2 9 . 7 . 1 9 2 0 in Durben W e r a Kitty Sophie Margarethe Bsse. v. Foelkersam ( 1 8 9 4 - 1 9 6 2 ) , deren Schwester —> Μ . Bsse. v. Foelkersam u. deren Bruder —»• A. B a r o n v. Foelkersam. 1921 - 1 9 2 2 Bevollmächtigter von Gotthardsberg (L), 1922 Arrendator des Restgutes von Sudden (L), 1923-1929 Landwirt in Karolinenthal (Pommern), 1 9 3 0 — 1931 Oberinspektor in Dzechlin (Pommern), 1 9 3 2 Treuhänder der Landberatung P o m m e r n fur 8 Großbetriebe, 1 9 3 5 — 1 9 3 9 Administrator in Bielawe (Schlesien), 1 9 2 4 — 1 9 3 5 Teilnahme an Ü b u n g e n des Grenzschutzes (Schwarze R e i c h s w e h r ) in P o m m e r n u. Schlesien, 1 9 3 9 Reserve-Offizier, 1 9 3 8 — 1 9 4 2 Vorsitzender des Livländischen Adelsrates in D t l . , 1939 — 1 9 4 3 Wehrdienst, a. d. er schwerverwundet ausschied, danach Landwirt im Kr. Birnbaum (Wartheland), 1 9 4 5 - 1 9 4 7 Dolmetscher am Landratsamt u. Lehrer für Russ. am G y m . in H a g e n o w (Mecklenburg), seit 1947 in R u h polding (Oberbayern), Genieinderat, Kr.rat, Vorsitzender der Ostpr. Landsmannschaft, Kirchenvorstand, Vortragsreisender der E u r o paunion. 1 9 5 4 - 1 9 5 9 Schriftleiter der B H (Zusarb. mit v. Hirschheydt aufgrund des schiedsrichterlichen Vergleichs v o m 9. N o v . 1 9 5 9 beendet). 1 9 5 6 - 1 9 5 7 Angestellter des R o h r w e r k s D y k e r h o f & W i d m a n n in T u t t lingen, 1957 — 1 9 6 0 an der Heimatortskartei für Deutsch-Balten in M ü n c h e n . Ins zweite Jahr. In: B H 1, 1955/56, S. 1—2. - Die Befreiung Dorpats von den Bolschewiken am 24. Februar 1918. Aus den Erinnerungen eines Teilnehmers. In: B H 2, 1955/56, S. 3 4 - 4 6 . — Ein baltisches Archiv. In: B H 1, 1956/57, S. 44—45. — Gedanken eines baltischen Schriftleiters. In: Jb.d.balt.Dtt. 1958, S. 43. R e z . B a r o n W i l h e l m Wrangell: Geschichte des Baltenregiments. In: B H 1, 1958/59, S. 46. - Vor 40Jahren. In: B H 2, 1958/59, S. 6 5 66. - Am Rande der Weltgeschichte. Erinnerungen aus Alt-Livland 1913-1923 (Vorw. Axel v. Campenhausen), Göttingen 1 9 6 6 [Klapp.: „Sein B u c h berichtet ( . . . ) von einem Land, das seinen B e w o h n e r n Generationen hindurch Geborgenheit gab. ( . . . ) In diesem B u c h wird n o c h einmal alles gegenwärtig: die Natur mit ihren strengen W i n t e r n , der Gewalt des n o r dischen Frühlings und dem Zauber der hellen S o m m e r n ä c h t e ; der Glanz der Gesellschaften, Jagderlebnisse, Landtagssitzungen und wieder WERKE:

244 das nachbarlich N a h e und Schlichte. Lebendig wird hier eine ehrwürdige alte Kultur, die sich durch besondere geschichtliche G e g e b e n h e i ten und ihre ausgeprägte Eigenart n o c h in Krieg, N o t , Leid und Verzicht behaupten k o n n t e . " ] ; vgl. dazu: Berichtigung. In: B B 7/8 (249/250), 1969, S. 8 [„In meinen Erinnerungen ( . . . ) ist mir auf Seite 2 4 3 ein Irrtum unterlaufen. D i e dort geschilderte Begebenheit hat sich nicht mit dem bei uns R e i t e r n der 3. Schwadron sehr beliebten und geschätzten Schwadronchef, Ltn. von Arnswaldt abgespielt, sondern zu einer anderen Zeit mit einem andern Offizier."]; R e z . v. C . Kr. In: B H 13, 1967, S. 3 3 3 - 3 3 4 . - Erich v. Oettingen als Landmrt und Politiker. In: Nachrichtenbl. 8/ 4, 1966, S. 4 7 - 5 0 . - R e z . Frank Thiess: Freiheit bis Mitternacht. In: B B 1 (207), 1966, 5. 5. — Rede des Landwirts Arvid von Strandmann in der letzten Plenarversammlung des livländischen Adelskonvents am l.Juli 1920. In: N a c h r i c h tenbl. 9/2, 1967, S. 3 - 4 [Arvid Friedrich Magnus Strandmann ( 1 8 5 8 — 1926) war der letzte liv. Landrat vor der offiziellen U n a b hängigkeit, dessen Geschl. seit 1 6 3 0 in R i g a urkdl. bezeugt ist]. — Baltische Ausstellung. In: B B 11 (229), 1967, S. 6. - Die baltischen Ritterkreuzträger des zweiten Weltkrieges. In: Nachrichtenbl. 12/2, 1970, S. 2 2 - 2 4 ; Forts. 12/3, 1970, S. 52. - Die Kaiserliche Livländische Gemeinnützige und Oconomische Sozietät. I n : Nachrichtenbl. 13/3, 1971, S. 3 2 . Borodino 1812 und 1941. In: Jb.d.balt.Dtt. 18/ 1971 (1970), S. 57 ff. - Die Kaiserliche Livländische Gemeinnützige und Ökonomische Societät. In: Jb.d.balt.Dtt. 2 0 / 1 9 7 3 (1972), S. 81 ff. Erinnerungen an Posen. I n : Jb.d.balt.Dtt. 25/ 1 9 7 8 (1977), S. 1 6 6 - 1 7 0 . - Vor sechzig Jahren. In: Jb.d.balt.Dtt. 2 6 / 1 9 7 9 (1978), S. 1 1 0 - 1 1 7 . - Die letzten Livländischen Landmarschälle und Landräte und ihr Grundbesitz. In: Jb.d.bait. Dtt. 28/1981 (1980), S. 8 1 - 1 0 5 . - Über Ziele der Dorpater Studentenerziehung. In: M a x - W i chard von B r e d o w (Hrsg.): Spahren. Ein Gut in Kurland. Das Baltikum im Spannungsfeld zw. N o r d - , M i t t e l - und Osteuropa. Aus Gästebüchern 1 8 9 5 — 1939. Aus Kriegstagebüchern 1 9 1 5 - 1 9 1 8 . Erlebnisse und Berichte bis 1991, B u r g d o r f - H e e ß e l 1991, S. 32 [enth. u.a. das KriegsTg. v. der Mutter v. M . - W . v. B r e d o w über den I. Weltkrieg in K, Quellen über das L e b e n der umgesiedelten DeutschBalten in Polen während des II. Weltkriegs; v.

245 Bredow * 18. 8.1922 Rathenow, f 14. 8. 2006 Lehrte]. U B E R S . : Jurij Alekseevic Gagarin: Ich war der erste Mensch im Kosmos, München 1970.

Blan(c)kenhagen

Pomeranus. Et respondens Gustavus Johannes Laurentius, Revalia Livon, Wittenberg 1677. — Weg zur Unsterbligkeit, aus dem CXI. Psalm vers. 10. und 11. Als Der [...] Hr. Otto Reinhold Taube, Freyherr zu Maidel, ErbHerr auff Lunia LITERATUR: G H L i v 1, 2 0 u . 1 9 7 . - G H K u r 1 , 2 5 3 . - Kosch. - Ritterschaften 1973, 74. - Redlich und Goldenbeck [...] Nach dem derselbe in der wolbenahmten Handels-Stadt Riga, Anno 1689, 1989. - Alb.Liv. 1972/91. - BaBA 39, 1 1 8 - 1 1 9 . den 17. May [...] entschlaffen, und dessen verblichener Cörper den 14. Febmarii des itztlauffenden Blan(c)kenhagen, Justus 1690sten Jahres [...] mit Frey herrlichen und * 28.3.1657 Reval (E), f 5./30.10.1713 HochAdelichen Leich-Ceremonien, in der Königl. Reval; Großvater: Simon B. d. Ä. ( 1 5 8 9 - Dohm-Kirche zu Reval, in dero Erb-Begrähniss 1640), Pastor von Hl. Geist in Reval; Vater: [...] zur Erden bestattet. In einer Christlichen Hans B. (1631-1684), Ältester der Gr. Gilde Leich-Predigt vorgestellet, und zum beständigen (das Geschl. erhielt 1794 den dt. Reichsadel); höchstrühmlichen Andencken des Selig- Verstorbenen Mutter: Anna, geb. RiesenkampfF ( 1 6 3 1 - Herren [...], Reval 1690. — ~ mit Heinrich 1685). Herling: Lezter Ehren- und Liebes-Dienst, WelStadtschule, seit 1671 Gym. in Reval, 1674 chen Dem [...] Hn. Anthonio Heidrich, [...] Reise nach Stockholm, 1675 Reise nach Riga, Nachdem Derselbe den 8. Maji itztlauffenden 1676 Studium in Wittenberg, Diss.: mit Jo- 1692sten Jahres [...] entschlafen, und dessen verhannes Müller: „Juris naturae quidditatem blichener Cörper den 12. Octobr. in dero Kirchdisputatione morali, Wittenberg 1677 [philos. spiels-Kirche, bey vornehmer und volckreicher VerDisp. 22.8.16771", 1678 Mag. der Philos., sandung, mit Christ-löblichen Ceremonien, in sein 1678 — 1679 Studium in Leipzig u. bis 1680 in Ruhkämmerlein des Grabes beygesetzet, Mit beStraßburg, reiste in zahlr. dt. u. niederl. Städte trübten Herzen abgestattet f...], Reval 1692 [auf u. in die Schweiz, über versch. norddt. Städte —> A. Heid(e)rich, vgl. —> S. Becke, —> J. im April 1681 Rückkehr nach Reval, 1882 Salemann u. —> A. Winckler d. A.J. — Idea boni Reise in versch. schwed. Städte, oo 30.11. episcopi, oder, Der unsträfliche Bischof. Nach dem 1682 Theodora Katharina Helwig (Heibig) (* Beyspiel des erleuchten Heiden Lehrers Pauli, auss 1664). Statt 1682 das Amt des Pastors in der II. Epist. an die Corinth, am I. Cap. ν. 12. an Goldenbeck (E) anzunehmen, übernahm er dem weiland hochwürdigen, hochachtbaren und das dt. Past, der Domkirche in Reval, gleich- hochgelahrten Herrn D. Joachime Salemann, dieses zeitig Assessor des dortigen Konsistoriums, Hertzogthums Ehsten und zu Reval hochverdienten gegen die kgl. Berufung zum Pastor u. Propst Bischof des Königl. Consistorii hochansehnlichen zu Hapsal (E) 1692 setzte er sich zur Wehr u. Praeside und Ephoro des hiesigen Gymnasii, weilte zu diesem Zweck von Mai bis Aug. in nachdem derselbe am 3. Martii dieses Jahres 1701 Stockholm, 1693 Pastor zu St. Olai in Reval sanft und seelig im Herren entschlafen und dessen (E), 1701 Oberpastor der Domkirche, wurde verblichener Cörper den 2Osten Tag selbigen Monats auch zum Bischof gewählt, aber nicht vom mit gewöhnlichen Ceremonien bey ungemeiner König bestätigt, 1710 Stadtsuperintendent volckreichen Versamlung in der Königl DohmRevals, Assessor u. später Leiter des Präsidiums Kirche zur Erden bestattet, Reval 1701 [—> J. im Provinzialkonsistorium. Salemann]. mit Gottfried Stecher, Gabriel W E R K E : De rebus gestis Caroli Magni, Reval Herlin, Peter Herlin, Christian Hoppe, Hen1675 [in der Schule gehaltene R d . ] . — Die rich Wildmann: Letzte Ehre und schuldige Liebes Unbegreifliche Wunder-Liebe, Dess Vor die Ver- Bezeigung, Dem [...] Hn. Joachime Salemann, dammten, Unschuldigleidund sterbenden Hei- Der H. Schrift [...] Doctori, [...] Bischof in lahndes der Welt, Jesu Christi, Imm Königlich- Ehstland und zu Reval, wie auch des Königl. Revalischen Gymnasio, den 21. Martii, Auss nie- Consistorii [...] Praesidi, und Pastori Cathedrali zu-erfüllender Pflicht, Auf Anführen, [...] Johan- der Teutschen Dohm Gemeine. Nachdem Derselbe nis Hornicei, [...] Demühtigst besungen, Reval Anno 1701 den 3. Martii sanft und seelig im 1676. - Grat, in: Dissertatio I. quam, f...] Herren entschlafen, und dessen verblichener Cörper juvante Jehova, in [...] ad Albim Academia, den 20. Martii in der Königl. Dohm-Kirche in praeses M . Georgius Schwartze, Greifswaldia volckreicher Versamlung zur Erden bestattet, Reval

246

Blum(e)

1701. - Beitr. in: Exequias [...] Joachimi Salemanni, S. theol. doct. [...] episcopi per Esthoniam & Revaliensis [... ] fautoris & amici desideratissimi, Revaliae, d. 20. Martii 1700 [1701] deducendas, Reval 1701. — Leichenrede bey der Beerdigung des Waiwaraschen Pastors Jacob Gnospelius über Ps. 17 [...] am 28. Oct. 1703,

Reval 1703.

mit Gottfried Stecher, Peter

H e r l i n , G e b h a r d S a l e m a n n : Trauer- und TrostWorte, über den zwar frühzeitigen doch seeligen Abscheid auss dieser Weit, Der [...] Fr. Catharina Dorothea Dunt, Des [...] Hrn. Diedrich Reimers, hochverdienten Bürgermeisters dieser Stadt, hertz wehrtgewesenen Frau Eheliebsten. Nachdem Dieselbe am 25sten Novembr. dieses itzlauffenden Jahres 1706 in Ihrem Erlöser Christo Jesu sanfft und seelig entschlaffen, und Dero verblichener Cörper am folgenden 5. Decembr. in der Haupt Kirche St. Olai mit Christlöblichen Ceremonien zur Erden bestattet wurde. Auss Christlicher Condolence geschrieben von benandten Freunden des hiesigen

Ministerii, R e v a l 1706. AUSGABEN: Tagebuch des Superintendenten in Reval Justus Blanckenhagen 1657—1713. Nach seinen eigenhändigen Aufzeichnungen, hrsg. v .

Johann Karl v. Schroeder, Wedemark-Elze 1995 (Beiträge zur bait. Geschichte 14) fenth. ausführliche Beschreibungen der Reisen in seiner Jugend- u. Studienzeit sowie weitere Notizen bis ins Jahr 1710]; Rez. v. M. GarlefF. In: Jb.d.balt.Dtt. 44/1997 (1996), S. 1 9 6 - 1 9 7 . LITERATUR: Vgl. —» Johann A. Hel(l)wig(ius), Disp. 1691. - Gadebusch 1777, 1, 73. - Hupel 4, 1782, 165; 27, 1791, 184. - Carlblom 1794, 8, 70, 91. - Recke/Napiersky. - Paucker 1849, 25, 50, 58, 205, 289, 339. - GH Liv 1, 17 (falsches Todesjahr). - Ritterschaften 1973, 74. - J. K. v. Schroeder: Superintendent 1657 — 1713. Bildungsweg und Studienreisen eines Revaler Theologen im 17. Jh. In: Hehn/Kenez 1980, 281 - 293. - DBA 106, 259 - 261. - BaBA 34, 122 - 131.

in Wittenberg u. Leipzig, 1651 Hamburg, dort Berufung in die Music-Capel, Okt. 1652 Ernennung zum Pastor in Haggers (Harrien; E). oo (1) 3. 3.1653 Anna Wibold (f 14.1.1660); 5 Kinder, oo (2) 24.7.1660 Anna Haberns, verw. Gutslaff (f nach 1669). Arbeitete mit —> H . Göseken d. Ä. zus. Lange kränklich, daher letzte Pr. am Dreikönigstag 1669. WERKE: Auff das Heilige Volwhaben Hn. ckenhagen vnd J. Dorotheas Brockmannin

Reval 1653 [HS. auf Heinrich u. Dorothea Blanckenhagen, geb. Brockmann (f vor 1659), Tochter v. —> R . Brockmann; darin v. ~ 2 H G e . : Sehet wie der grosse Gott seine AllmachtsHände paret ( . . . ) u . Kom du Himmelsreicher Segen/ brich an allen Enden rein! (...)]. - Geistliche Seelen-Ergötzung, o . O . 1 6 6 7 . - Hohe FestTages-Passionsund Geistliche Wochen-Arbeit in feinen Liedern /Andachten und Gebehten Teutsch

und

Unteutsch,

Leipzig 1667 [Selbstverl.].

* 5.8.1625 Leipzig, f 18.2.1669 Reval oder Haggers (Ε), φ 10.3.1669 St. Nicolai Reval; Vater: Hans B., Bürger in Leipzig (f 25.8. 1637); Mutter: Catharina, geb. Ponin aus Altenburg (f Sept. 1643). 1638 — 1644 Thomasschule in Leipzig, 1 6 4 4 1645 Gym. Berlin, Reise durch die Mark Brandenburg, Schlesien, die Lausitz, Revaler Gym. unter —»• H . Vulpius, Präzeptor im Revaler R a u m , Studium der Theol. u. Philos.

-

Letzte Freundschafft, bey Beerdigung des [...] H. Johann Friderich Blumen, treumeinenden Advocati alhier, Welcher den XXIV. Heu-Monats des 1637sten Jahres an di Welt geboren, den II. KristMonat fast zu End gelaufenen 1668sten Jahres [...] seine Pillgramschafft abgeleget, auch den drauf folgenden IX. dises Monats in der Pfan-Kirche S. Olai, seinem Erb-Begräbniss einverleibet worden

[...], Reval 1668 [TRd.; weitere Beteiligte —> A. Heid(e)rich u. Heinrich Dünger]. — Gemüthsergötzungen über das Leiden melfahrt Christi [ . . . ] , o . O . o . J . rituale, geistliche Festtags-Freude, Fragen, Betrachtungen und Gesänge nehmsten Festtagstexte des ganzen o . O . o . J . [est.]. — Stets-blühende so genennet wird Gottes Erkäntniß

und die HimGaudium spioder Gebethe, über die vorJahres [...], Lebens-Blum:/ [unveröfftl.

Schrift über die christliche Lehre mit Bibelzit., est. u. dt.] UBERS. : Matthaeus

B l u m ( e ) , Christoph

Blan[...],

Judex

kleines Corpus

ehstnisch übertragen [ . . . ] , R e v a l

doctrince

1662 [dt. u.

est.]. — Ubers, des N T u. der meisten Bücher des A T ins Est. [Ms. verloren, aber in der VorRd. zur Ausg. des reval-est. N T 1715 erwähnt] . LITERATUR: C. Krause, J. S. Markard, N . Specht, J. D . Volckerott: Lust-Wundsch D e m Ehrwürdigen, Andächtigen u n d Wolgelahrten H . Christof Blumen, der Gemeine Gottes zu Hakeris treu- und w o l v e r o r d n e t e m Seelsorger, wie auch [...J Anna Wiboldin an deroselben den Illten Mertzens gehaltenem E h - u n d Ehrnfeste [...], Reval 1653. Zedier 1754. — TS v. —> G. v o n Elvering, —> J.

247 Salemann. - Neumeister/Heiduk 1978, 298. — A. Lill: Christoph Blume ja XVII sajandil eesti kirjakeel. In: Keel ja kirjandus 31, 1988, S. 7 - 17 u. 9 0 102. - Kosch. - Klöker 2005. - DBA 110, 1 8 6 187. - BaBA 35, 2 4 0 - 2 4 4 .

Blum

Himmelsfriede, S. 272—273; Liehe, die Königin der Welt, S. 2 7 3 - 2 7 4 ; Klagen Griechenlands, S. 274—277 [Ge.]. - Ein russischer Staatsmann. Des Grafen Jacob Johann Sievers Denkwürdigkeiten zur Geschichte Rußlands, 4 Bde. Leipzig 1857 — 1858; pol. Ausz. u . d . T . : Drugi rozbior Polski ζ B l u m , Karl L u d w i g pam\_ etnikow Sieversa, Poznan 1865 (Pamj. et* 2 5 . 7 . 1 7 9 6 Hanau, f 2 8 . 6 . 1 8 6 9 Heidelberg niki ζ osmnastego w i e k 5) [über die 2. Teilung (zerschmettert im Hirschgraben des Heidel- Polens; Graf J. J. v. Sievers (* 1 9 . 8 . 1 7 3 1 berger Schlosses), ev.; Vater: Karl B . ; M u t t e r : Wesenberg, f 1 1 . 7 . 1 8 0 8 in L), 2. Sekretär der Johanna Wilhelmine, geb. Blum. russ. Gesandtschaft in Kopenhagen, b. der russ. Bis 1813 Schule in Hanau, 1814 freiwillige Botschaft in London, Oberst u. GeneralquarTeilnahme am Feldzug in Frankreich, 1814 — tiermeister-Leutnant, Statthalter v. Twer, 1819 Studium der Rechtswiss. u. Gesch. in Pleskau u. N o w g o r o d , wirklicher Geheimrat, Berlin, M ü n c h e n u. Heidelberg, 1818 R e f e - Botschafter in Warschau, Senator u. Mitgl. des rendar am Berliner Stadtgericht, 1820 in Ber- Allerhöchsten Rates, 1798 russ. Grafenstand, lin Mitarb. b. Journal fur die neuesten Land- u. setzte sich für die Abschaffung der Folter in Seereisen u. das Interessanteste aus der Völker- R u ß l . ein, nach i h m ist der Sievers-Kanal b. und Länderkunde, hrsg. v. Samuel Heinrich N o w g o r o d benannt; vgl. —> G. Bergmann; —> Spiker, 1823 Dr. phil. in Berlin, Diss.: „Pro- F. R a m b a c h ] . — Graf Jacob Johan von Sievers und legomenorum ad Demosthenis orationem T i - Rußland zu dessen Zeit, Leipzig 1864 [mit 4 des mocrateam tria capita priora, Berlin 1823". Kupferstichen], — Franz Lefort, Peter's 1824 Habil., 1 8 2 6 - 1 8 5 1 Prof. für Gesch. u. Großen berühmter Günstling, Heidelberg 1867. Dichten Geographie an die Univ. Dorpat. oo 17.6. HRSG.: mit F. W . Ullrich: Heinrich's 1830 Emilie Elisabeth Schulz aus Dorpat. Vorl. mit über Goethe in Dorpat, 1836 Staatsrat, 1851 und Trachten. Gedichte, Berlin 1819. Karl Friedrich von der Borg u. a.: Dorpater verließ er Dorpat, hielt sich in Frankfurt/M u. Jahrbücher für Litteratur, Statistik und Kunst, beBerlin auf, seit 1853 Heidelberg. Bd. 1—3, R i g a ; Dorpat WERKE: In: Frauentaschenbuch 1816: Ab- sonders Russlands, 1 8 3 3 1 8 3 4 ; Bd. 4 5 , Leipzig 1 8 3 5 - 1 8 3 6 . schied. 1813, S. 2 3 5 - 2 3 6 ; Abendlied, S. 2 9 1 J. M . R . Lenz: Der verwundete Bräutigam. Im 292 [Ge.]. - In: Frauentaschenbuch 1817: Berlin Begegnung, S. 210—212; Sehnsucht, S. 322—323 Manuscript aufgefunden und herausgegeben, 1845; M k M ü n c h e n 1 9 9 0 - 1 9 9 4 [ - > Lenz hat [Ge.]. — Klagen Griechenland's, Berlin 1822 das J u g e n d w e r k vermutlich 1766/67 in Dorpat [Sonnette; enth. An Friedrich Rückert, den geschrieben; 4 Az.; Einl. S. III-XXIV]. Sänger der geharnischten Sonette, S. 3 —6], — BRIEFE: Briefe an Rudolph Köpke, hrsg. v. Liebe, die Königin der Welt. In: Rheinische Heinrich Meisner u. Erich Schmidt, Berlin Flora für Kunst, Leben, Wissen und Verkehr 1909 (Mitt. a. d. Literaturarchiv in Berlin, N.F. 27, hrsg. v. Johann Baptist Rousseau, Düssel1) [2 Bre. v. 6 . 6 . 1 8 5 7 - 2 . 8 . 1 8 6 1 ] , dorf 1 5 . 2 . 1 8 2 5 , S. 105 [G.]. - Einleitung in LITERATUR: F. Wilken: Gesch. d. Königl. Bibliothek Rom's alte Geschichte, Berlin; Stettin 1828. - zu Berlin, 1828, 182. - Recke/Napiersky. Vorw. In: Dorpater Jahrbücher 1, 1833, S. 1 — Hamberger/Meusel 1834. - Inland 1851, 419. 22. — Herodot und Ktesias, die frühsten Ge- Rehbinder 1853. Nekro. in: Augsb. schichtsforscher des Orients, Heidelberg 1836. — Allg.Zt. 1869, Nr. 194. - Eckstein 1871. Ein Bild aus den Ostsee-Provinzen oder Andreas Brümmer 1876/77; 1884. - Goedeke 15, 8 4 - 8 5 . von Löwis of Menar, Berlin 1846 [Biogr.J. — - Levickij 1903, 2, 588 - 90. - Bader 1925, 359. Karl Axel Christer Baron Bminingk. In: Inland Friedrichs 1967. - Kosch. - DBBL 1970. - ADB 46, 1 5 . 1 1 . 1 8 4 8 , Sp. 9 7 3 - 9 7 9 ; Sonderdr. 2. - Redlich 1989. - DBA 110, 1 3 - 2 2 ; II 137, Dorpat 1848. - Gedichte, Heidelberg 1853 191. - BaBA 35, 265 - 271. - Siret Rutiku/Rene [enth. u . a . Liebe, die Königin der Welt, S. 114 — Kegelmann (Hrsg.): Germanistik in Tartu/Dorpat. 115; Klagen Griechenlands, S. 328 — 358; ein G. Rückblick auf 200 Jahre, Tartu 2003. über Fouque]. - In: Sivers 1855: Aufmunterung, S. 268—270; Lied beim Becher, S. 270 — 271; Der Spaß in den Schoten, S. 2 7 1 - 2 7 2 ;

248

Blumenthal Blumenthal, Friedrich

Heinrich

Ludwig

Joachim

* 1 2 . 3 . 1 8 0 4 Hasenpoth (K), f 1 0 . 3 . 1 8 8 1 Jalta (Krim); Vater: Johann Heinrich B . , Arzt ( 1 7 3 4 - 1 8 0 4 ) ; Mutter: Dorothea, geb. Kühz aus Pilten.

u. öffentliche Medicin von Johann Ludwig Casper u. in russ. Zt. Philaret (D. G. Gumilevskij): Geschichte der Kirche Russlands, 2 Tie. Frankfurt/M 1872 [Philaret war Erzb. v. Cernigov]. — Macarius Aegyptius (M. P. Bulgakov): Handbuch zum Studium der christlichen, orthodox-dogmatischen Theologie, Moskau 1875 [Macarius Aegyptius war Erzb. v. Lit]. H R S G . : Biblischer Erbauungsspiegel, oder die vorzüglichsten Stellen der Heil. Schrift, die auf Lehre, Gebot, Ermahnung, Warnung, Drohung, Gericht, Trost und Weissagung Bezug haben. Gesammelt und in gehöriger Reihenfolge zusammengestellt., Moskau 1833. — Mittheilungen aus dem Nachlasse von Johannes Ambrosius Rosenstrauch, früherem Consistorialrath und Prediger in Charkow, Leipzig 1845; ebd. 1871. UUERS.:

Unterricht im Past. Sackenhausen (K), 1821 — 1822 Gym. in Gotha, 1 8 2 2 - 1 8 2 3 Med. Studium in Göttingen, 1824—1825 in Dorpat, Assistent in der therapeutischen Abt. der Univ.-Klinik u. 1826 Dr. med., Diss.: ,,De febrium divisione succincta expositio, Mitau 1826". oo 2 0 . 6 . 1 8 2 7 Adelaide Wilhelmine Briesemann v. Nettig. Seit 1828 o. Prof. für Gynäkologie an die Univ. Charkov, seit 1829 Vorsitzender des ev.-luth. Kirchenrats in Charkov, 1837 — 1850 Inspektor u. Oberarzt des Golicyn-Hospitals, 1843 — 1868 Präsident des ev.-luth. Konsistoriums in Moskau, seit L I T E R A T U R : Recke/Napiersky. — Döllen 1880, 23. 1850 Oberarzt am kais. Findelhaus in Moskau, - Alb.Acad. 1889. - RBS 1918. - Brennsohn 1929. - Curonen 1935. - Roland Seeberg-Elver1868 Ehrenvormund in der Moskauer Abt. des feldt: Aus dem Leben eines kurländischen Arztes. Vormundschaftsrates, 1871 Geheimer Rat, Die Aut. des Dr. med. Johann Heinrich Blumenthal Wirklicher Staatsrat u. Mitgl. mehrerer R i t - zu Hasenpoth. In: BH 1960/61, 1 1 9 - 128. terorden. Kosch. - DBBL 1970. - Redlich 1989. - DBA WERKE: Flüchtiger Schattenriß der sogenannten 110, 374 - 377. - BaBA 36, 005 - 010.

Cholera Indica, wie sie im Jahre 1830 in der öst- B o c h m a n n , Heinrich lichen Hälfte des europäischen Rußlands epidemisch herrschte. In: Rust's Magazin für die gesamte * 2 3 . 1 . 1 7 7 6 Pernau (L), f 1 5 . 6 . 1 8 3 5 Past. Heilkunde 33, Berlin o.J., S. 5 5 4 - 5 8 1 . - Die Audern; Vater: Johann Gottfried B . , Ratsherr Rückkehr der Seele zu Gott. Ein Wort der Liebe an u. Kaufmann; Mutter: Maria Elisabeth, geb. alle, die sich sehnen nach dem Frieden in Christo, Schroeder. Moskau 1833. - Ein Wort liebevoller EruHderung Stadtschule in Pernau, 1 7 9 3 - 1 7 9 7 Studium an Herrn Pastor Chr. Heim. O. Girgensohn auf der Theol. in Königsberg, 1797 liv. Kandidat, seine in die Dorpater Jahrbücher (Bd. 3, Hft. 4, 1798 — 1807 Pastor der est. Gemeinde in PerJahrg. 1834) eingerückte Beurtheilung der Dorpa- nau. oo 1 0 . 2 . 1 8 0 0 Christine Charlotte v. tischen Evangelischen Blätter, St. Petersburg 1835 Schulmann ( 1 7 7 8 - 1 8 4 3 ) , Tochter v. Berend [zu —> C. H. O . Girgensohn in: Dorpater Johann v. S. (1745 — 1784) u. Aurora Helene, Jahrbücher 3, 1834, S. 3 1 8 - 3 3 8 J . - Rückblick geb. Schroeder ( 1 7 4 8 - 1 8 3 6 ) . 1808-1835 auf die hundertjährige Wirksamkeit des Moskau- Pastor in Audern (L), seit 1828 auch Propst des ischen Erziehungshauses. In: B M 9/1, 1864, Pernauschen Spr. S. 3 4 8 - 3 6 5 . — Einiges zur Charakteristik Ro- W E R K E : In: Rosenplänters Beiträge 1, 1813: senstrauchs. In: Mittheilungen aus dem Zwei Hochzeitslieder. Ein Schaukellied; S. 11 — Nachlasse von Johannes Ambrosius Rosen13; Deutsche Sprichwörter (ehstnisch übersetzt), strauch, früherem Consistorialrath und Predi- S. 8 8 - 8 9 . — Poesien der Ehsten. Vier Originalger in Charkow, Leipzig 1845, S. I I I - X V ; Volkslieder. Eingesandt vom Hrn. Pastor Bochebd. 1871. — Herbstblumen, o.O. 1873. - Lieder- mann zu Audern. In: Rosenplänters Beiträge 2, Kranz. Der Freundschaft gewidmet, Moskau um 1814, S. 7 2 - 7 4 . - Est. Übers, dt. Sprich1876. - Echo. In: Stael-Holstein 1896, S. 40. - wörter. Auch lat. u. dt. med. Abh., Aufs. u. a. in den L I T E R A T U R : Recke/Napiersky. — Ph. v. Willigerod: Εν. Bll. für das Herzens- und ErfahrungsPropst des Pernauischen Kreises und Pastor in christenthum und die christliche Literatur, in Audern. In: Literär. Begleiter des Ostsee-Prov.Bl. 8, der Berliner Vierteljahrsschrift für gerichtliche 1835a, H. 8, S. 62 - 64; Forts. 1835b, H. 8, S. 126 -

249 127. - Dorpater Jahrbücher 5, 1836, 265. - SB GEG 1899, 94 - 107. - R . Freytag v. Loringhoven: Pernauer auf auswärtigen Universitäten, Pernau 1926. - EBL 1929. - GH Est 1, 258, 273. - DBBL 1970. - Ottow/Lenz 1977. - DBA 111, 3 8 8 389. - BaBA 36, 1 7 3 - 178. - K. Sak: Ars Translationis et interpretationis: ~ und die ersten Übersetzungen der römischen Lyrik ins Estnische. In: Jb. der Akad. Ges. für Dt.balt. Kultur Bd. 1, Tartu 1996.

Bodisco

des Est. Landwirtschaftlichen Vereins, später dessen Präsident u. Präsident des Est. GüterKreditvereins in R e v a l (im 18. Jh. aus Holland nach St. Petersburg eingewandertes Geschl., ein Z w e i g seit Ende 18. Jh. in E, russ. Adel). Kinder: Boris ( 1 8 9 7 - 1 9 7 3 ) , Architekt; M o dest (Arvid, 1 8 9 9 - 1 9 6 1 ) , Journalist; Beatrice verh. v. Gossel ( 1 9 0 3 - 1 9 9 9 ) , Graphologin. 1918 Flucht über R i g a (L) nach Dtl., Königsberg, Mecklenburg, Berlin, 1920 Bock, Woldemar von R ü c k k e h r nach R e v a l , 1 9 2 2 - 1 9 2 3 Berlin, * 1816 Kersel (L), f 1903 Bamberg, konver- April 1927 U m z u g nach Berlin, 1931 - 1 9 3 9 in tiert kath., Austritt aus der liv. Ritterschaft; Blankenburg (Harz), 1939 wieder Berlin, in Vater: Heinrich v. B . , Landespolitiker; M u t - einer Bombennacht S o m m e r 1943 verbrannte ter: Sophia, geb. v. Wrangell. die Berliner W o h n u n g , U m z u g zur Tochter Häuslicher Unterricht, 1835 — 1837 Jurastudi- nach Bad Schachen. Mitarb. an diversen Zs. u. uni in Dorpat, dann Assessor in Fellin. oo 1841 Zt., 1 9 . 1 0 . 1 9 1 8 als erste Dame Direktor der Sophie de La Trobe, Tochter des Komponis- Sektion für Literatur der ELG (Nachfolgerin v. ten Friedrich de La Trobe. ~ lebte 1 8 5 7 - 1 8 6 6 —> A. Behrsing), Mitarb. an der Deutschen in R i g a , dort zeitw. Vizepräsident des liv. Rundschau, Deutschen Allg.Zt. u. der VossiHofgerichts, ging 1866 nach Dtl. (Quedlin- schen Zt. in Berlin. Befreundet mit Moeller burg), u m von dort gegen die Russifizierung van den Bruck, verkehrte u. a. mit Ricarda Stellung zu beziehen, speziell gegen die russ. H u c h u. Ina Seidel. ~s R e . spiegeln das Milieu Angriffe auf die ev. Kirche u. das liv. Land- Estlands zur Jahrhundertwende wider, ~ zaurecht. Direktor der GGuA, Mitarb. b. der B M bert eine W e l t herauf, die in dieser konzenseit ihren Anfängen 1860. ~s kompositorisches trierten Geistigkeit nicht das äußere Antlitz, W e r k ist nicht sehr groß u. teilw. noch nicht w o h l aber das innere der Wirklichkeit w i d e r publ., beeinflußt v. Beethhoven u. Chopin. spiegelt. „Ich habe i m m e r sehr stark die VerW E R K E : Lieder, Dorpat 1847. — Biographie bundenheit des Individuums mit seiner U m über Friedrich de La Trobe. — Hrsg.: 36 welt empfunden. W i r Balten sind besonders Chorale aus den Schriften des livländischen Land- fest in unseren R a h m e n gefugt, sehr durch raths Gustav Freiherrn von Mengden 162 7 - 1688, Tradition und gemeinsames Lebensgefühl beDorpat 1864 [—> G. v. M e n g d e n ] , - Zahlrei- stimmt. Dies Leben ist in seiner alten w e r t che Publ. zur dt.-balt. Musikgesch. vollen Form durch die politische U m w ä l z u n g zerschlagen. Ich habe es versucht, bait. LeBodisco, Theophile Magda Eugenie von, bensgebilde zu fixieren, w i e ich sie empfand, geb. von Wistinghausen (Ps. J. v. Playe nun liegen sie da, melancholisch verklärt v o m [1890], Magda Kaarsen [1895-1908 u. Heiligenschein der Vergangenheit und warten teilw. 1911]) der Fragen der K o m m e n d e n . " (Behrsing 1928, * 1 5 . 3 . 1 8 7 3 R e v a l (E), f 1 7 . 6 . 1 9 4 4 Bad S. 101). Schachen (Bodensee); Vater: Karl Alexander W E R K E : U P S . Playe: „Bitte, kaufen Sie Leberv. Wistinghausen ( 1 8 2 6 - 1 8 8 3 ) , Dr. m e d . , blümchen!" In: R e v . Z t . Nr. 43 v. 27.10./ Wirklicher Staatsrat u. Kammerherr (Geschl. 8.11.1890. - UPs.: Skizzen, R e v a l 1895. seit 1636 in Reval, 1812 russ. Adel); Mutter: Nordlicht. Drama in einem Aufzug (aufgeführt Nikolette Adelheid (Adele) Anna Theophile, im Altonaer Stadttheater Juni 1901, als Ms. geb. Gräfin Stenbock aus Kasan (1849 — 1922); gedr.). - U P s . : Wandlungen. Skizze. In: KieBruder —>• W . v. Wistinghausen; Neffe —> K. fern i m Schnee, S. 37—40 [E.]. - Uber tragische v. Wistinghausen. Schuld. In: B M 61, 1906, S. 2 0 3 - 2 3 0 . In: B M 67, 1909, S. 6 0 - 7 9 . Häuslicher Unterricht in Reval, Kolk und Glückseligkeit. Berlin Dorpat. oo 5. 7 . 1 8 9 6 in R e v a l Eduard Michael Im Hause des alten Freiherrn. Roman, v. Bodisco (1863 — 1940), Sekretär der Lan- 1913; 3.-4. Tsd. ebd. 1921 [Schauplatz ist die dessteuerkommission der Est. Ritterschaft u. U m w e l t ihrer Kindheit i m Hause des Groß-

Bodisco vaters Karl Magnus Graf Stenbock, Schloß Kolk in Nordestland; Ubers, ins Est., Tallinn 2001]; R e z . v. C. M . [ - > C. M i c k w i t z ] . In: R e v . Z t . Nr. 58 v. 1 2 . 3 . 1 9 1 3 u. Karl Schliephacke. In B M 75, 1913, S. 2 9 4 - 3 0 2 u. v. Otto v. Schilling. In: B M 75, 1913, S. 2 9 4 301 sowie v. E. v. Schrenck. In: D M R 2, 1913, S. 5 6 4 - 5 6 6 . - Das Kirchspiel von St. Lucas. Roman, Berlin 1915; 2. Aufl. ebd. 1915; 3. Aufl. ebd. 1921. - Eduard v. Keyserling als Baltendichter. In: Der Tag. Berlin 2 3 . 1 0 . 1 9 1 9 ; wieder i n : Nachrichtenbl. 47/2, 2005, S. 3 3 35. — Das Loch im Vorhang, o.O. 1920 [G.]. — Aus einer verklingenden Welt. Roman, Berlin 1921 [behandelt die „drückende Zeit des Krieges, die beginnende R e v o l u t i o n und die Andeutung des Verklingens fester baltischer Formen"]; R e z . v. ab [Arthur Β ehrsing]. In: R e v . Bote Nr. 255 v. 1 5 . 1 2 . 1 9 2 0 ; v. J. In: Baltische Bll., Berlin, Nr. 4 v o m 27.1.1921. Das religiöse Problem bei Dostojewski. In: D R 47/6 (186), 1921, S. 2 5 7 - 2 8 9 ; Forts. 47/7 (187), 1921, S. 3 8 - 7 3 ; Sepdr. u . d . T . : Dostojewski als religiöse Erscheinung, Berlin 1921 [Studie; Ubers, ins Franz. In: La R e v u e europeenne, Paris 1931]; auch als M k . - Dorothee und ihr Dichter. Ein kleiner Roman, Berlin 1924 [spielt 1791/92, nachdem —• A. v. Kotzebue als W i t w e r nach R e v a l zurückgekehrt w a r ; H. v. Wietinghausen: Die Kotzebue-Zeit, 1995, S. 7: „Die Geschichte selbst handelt von einem j u n g e n M ä d c h e n aus d e m estländischen Landadel, Dorothee v. Schwan, die, früh verwaist, von einer ledigen Tante auf d e m ererbten Gut erzogen w u r d e und nunmehr von ihr zum ersten Mal in R e v a l ausgeführt werden soll. Ihr einziger U m g a n g hatte bisher in den beiden Vettern Paul und Pierre bestanden, dem Zwillingspaar vom Nachbargut, mit denen zusammen sie aufgewachsen ist und die sich nach zweijähriger Dienstzeit in einem Petersburger Dragonerregiment ebenfalls z u m Landtagstermin in R e v a l eingefunden haben und die Cousine bei ihren ersten Schritten in der Gesellschaft schützend begleiten sollen. Dorothee hingegen ist vom großen Leben träumend aus der ländlichen Einsamkeit in die Stadt g e k o m m e n und erliegt hier der von d e m Dichter Kotzebue ausgehenden Faszination, dem sie zum ersten Mal bei einer Aufführung des Liebhabertheaters begegnet. Dieser ist seinerseits gegenüber dem Charme des j u n g e n Mädchens, das ihn in ihrer unverbildeten

250 Natürlichkeit anhimmelt, nicht unempfindlich. Er macht ihr galant Komplimente, die in Dorothee die Einbildung heranreifen lassen, als bewegten den Dichter tiefere Gefühle fur sie."]. - Der eingebildete Kranke. Spiel nach Moliere als Schattenspiel inszeniert, Berlin 1925 (Schattenspiele 6). — Olga und die Geistringer. In: R i g R d s c h 1925. — Skizzen. In: Jb. des Deutschtums in Lettland 1926, R i g a 1925, S. 8 4 - 8 5 [Verdichtung; Wege; Ich und Wir. Eine Fabel]. — Der Schweinehirt. Nach dem Andersenschen Märchen als Schattenspiel inszeniert, Berlin 1927 (Schattenspiele 7). — Der Doppelgänger [= ihr Großvater Karl Magnus Graf Stenbock]. Erzählung. In: Velhagen u. Klasings Monatshefte 42/3, Nov. 1927, S. 3 0 2 - 3 1 2 . - Baron Roman Ungern-Sternberg. In: Gewissen, Berlin, 5.9.1927. — Anastasia, die Wiederauferstandene? In: D R 55 (217), 1928, S. 2 5 7 - 2 6 1 . - Selma Lagerlöf. Zum 70. Geburtstage. In: D R 55 (217), 1928, S. 1 6 0 - 1 6 4 ; Sepdr. o.O. 1928. Tru's großer Kampf. Novelle. In: D R 55 (218), 1929, S. 1 9 9 - 2 1 4 . - Die Gestalten vor der Treppe. Novelle. In: Der Deutsche i m Osten, 2. Jg. H. 11, Jan. 1940, S. 8 4 - 8 9 . Versunkene Welten. Erinnerungen einer estländischen Dame, hrsg. v. Henning v. Wistinghausen, W e i ß e n horn 1997 [Aut.; Einl., S. 8: „Die hier vorgelegten Erinnerungen, die Theophile von Bodisco hinterlassen und die zu veröffentlichen die Familie sich entschlossen hat, u m fassen den Zeitraum von der frühesten Kindheit der 1873 in Reval, d e m heutigen Tallinn, geborenen Autorin bis zu ihrer gemeinsam mit der Tochter i m Dez. 1918 erfolgten Flucht über R i g a nach Deutschland vor den eindringenden bolschewistischen Truppen. Neben der Erzählung v o m Leben i m Estland des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts und von seinen Menschen besteht der R e i z der M e m o i r e n darin, daß sie sich nicht auf den engeren R a h m e n dieser nördlichsten unter den ehemaligen drei russischen Ostseeprovinzen beschränken sondern auch die Universitätsstadt Dorpat (Tartu) im südlich angrenzenden Livland einschließlich eines Abstechers in dessen Hauptstadt R i g a , mehrere Aufenthalte in Finnland und St. Petersburg sowie einen Besuch in Moskau z u m Schauplatz haben. Dies erlaubt es der Autorin, auch Vergleiche anzustellen. Z u m anderen eröffnen die Auslandsreisen, an erster Stelle mehrere längere Aufenthalte zw. 1891 u. 1914

Boec(k)ler(us)

251 in Berlin, Perspektiven, die ihr den Blick fur die Verhältnisse zu Hause schärfen und, u m gekehrt, dem Leser eine Außenansicht des sich unter den Bedingungen der Wilhelminischen Ära schnell und nach Auffassung von T h e o phile von Bodisco nicht unbedingt zu seinem Vorteil wandelnden Deutschland b i e t e n . " ] ; R e z . v. M o n i k a v. Hirschheydt. In: N a c h richtenbl. 39/4, 1997, S. 80 u. M . Garleff In: Jb.d.balt.Dtt. 4 6 / 1 9 9 9 (1998), S. 197; v. Ludwig B i e w e r . In: Herold-Jb. N . F . 3, N e u stadt/Aisch 1998, S. 2 1 9 - 2 2 1 ; v. Klaus M e y e r . I n : N O A r c h N . F . 7/2, 1998, S. 7 5 6 f.; v. T o r e M o d e e n . I n : Astra nova (Helsingfors) 3, 1 9 9 9 ; v. Csaba J i n o s Kenez. In: Z f O 48/2, 1999, S. 3 0 5 ; v. Mari Enqvist. In: Estonia 2/ 2 0 0 1 , S. 61 f.; siehe auch in: Big. B B 9 (635), 2 0 0 1 . — Seit Ende der 2 0 e r Jahre R e . in Zt. u. Zs. LITERATUR: Pataky 1898, 1, 82, 405. - Guenther 1916, 277. - F. v. d. Leyen: In: D R 48/2 (189), 1921, 217 — 220. — Werner Bergengruen: Baltische Erzähler. In: Baltische Blätter, Berlin, Nr. 50 vom 15.12.1921. — E. Frobenius: Baltische Frauen im R e i c h . Eine Studie. In: B M 60, 1929, 107. - G H Est 2, 203 (Stenbock); 3, 3 8 - 3 9 , 278. . In: BaltRds 4 (16) /4, 1953, 10. - Henning von Wistinghausen: Beiträge zur Geschichte der Familie von Wistinghausen, Ludwigsburg 1957, S. 60 u. 126. - Kosch. - D B B L 1970 - Kürschner Lit.Kal. 1973. - Walter v. Samson-Himmelstjerna: In: Nachrichtenbl. 15/2, 1973, 10. - Friedrichs 1981. - Redlich 1989. - D B A 114, 2 6 8 ; II 142, 193. - B a B A 36, 382 - 383. - B v C |Beatrice v. Gossel geb. v. BodiscoJ. In: Nachrichtenbl. 37/2, 1994, S. 61 f. - Henning v. Wistinghausen: Die Kotzebue-Zeit in Reval im Spiegel des Romans „Dorothee und ihr Dichter" von Tallinn 1995. — Anne Laur: Die bait. Identität in ~s R o m a n e n . In: Literaturbeziehungen zw. Deutschbalten, Esten und Letten. Seminar, Lüneburg 1995 (Schriftenreihe Baltische Seminare Bd. 5, hrsg. v. d. C S G ) fin Bearb.]. - Wilpert 2005, 2 5 9 - 2 6 1 . - Memoiren v. E . v. Bodisco (Ms. in Familienbesitz). — Eduard v. Bodisco: Bibl. der Veröfftl. seiner Frau 1 8 9 0 1932 [190 Titel; bis 1940 insgesamt 209 Titel nachwsb.], Ms. in Familienbesitz. - Uberarb. v. Henning von Wistinghausen.

Boec(k)ler(us), Johann Wolfgang * Erfurt, f 1717 Köln, mehrfach konvertiert ev., kath. Möglicherweise Emissär des Jesuitenordens, oo 1 6 6 9 Gerdrutha Göseke, T o c h t e r v. —> H. Göseken d. Ä. ( f 1681) 1 6 6 9 Pastor-Adjunkt in Goldenbeck (E), 1 6 7 0 Prediger an St. J a k o b

in R i g a , Pastor in Leal (Ε), 1672 legte er das A m t aufgrund einer drohenden Untersuchung freiwillig nieder, nachdem er ohne Zensur schwärmerische Schriften Valentin Weigels ( 1 5 3 3 - 1 5 8 8 , luth. Pfarrer) hrsg. hatte, lebte danach in D t l . , u. a. in Lübeck u. in Altona b. den prot. „Enthusiasten", dann unter falschem N a m e n als Kanonikus R o s e n t h a l in Brandenburg, ging Ende 1 6 7 2 nach Wilna, w o er zur kath. Kirche übertrat, Prof. am dortigen J e suitenkollegium, reiste Anfang 1 6 7 3 nach Goldenbeck, u m seine Fam. nach W i l n a zu holen, w o b e i sein Schwiegervater ihm für das Zusammenbleiben der Fam. die Bedingung stellte, daß ~ nicht zum kath. Glauben übertreten dürfe, 1 6 7 4 R ü c k k e h r zur ev. Kirche, Pastor-Adjunkt u. 1 6 7 5 — 1 6 8 9 Pastor in Kusal (E), 1 6 7 9 Provisor der restaurierten PredigerWitwenkasse, 1 6 8 0 Ernennung zum Beisitzer des kgl. Konsistoriums zu R e v a l , 1681 K o n sistorial-Assessor, u.a mit der Revision der est. Ubers, des N T vertraut, in dieser Angelegenheit nach R i g a abgeordnet, 1 6 8 6 Abgesandter in Stockholm, schickte seine Frau 1 6 8 4 nach W i l n a ins Katharinenkloster u. ließ sie in einem v o n i h m selbst abgefaßten B r . die Ehescheidung beantragen, was j e d o c h m i ß lang, im Interesse seiner Kinder holte er sie nach Kusal zurück, 1 6 8 8 ging sie erneut nach Wilna, u m Beweise für seine bislang verschleierte Apostasie zu finden, ~ klagte w i e derum auf Ehescheidung, erschien j e d o c h nicht zu den Gerichtsverhandlungen, ging 1 6 8 9 mit seiner Geliebten nach Schweden, konvertierte erneut zum Kath. u. war bis 1697 Kanonikus an der Kirche der hl. Apostel in Köln. Die Seelige Einfalt Eines wahren von der Welt und ihren eitelen Optionen abgesonderten rechtgläubigen Christen, nebst Beygefügter kurtzgefaßter doch deutlicher Anweisung zur täglichen Übung des Wahren Christenthumbs [...1, Erfurt 1 6 7 1 . — Beitr. in: Göttlicher Schatz In Irrdischen Gefässen, W e l c h e n D e r [ . . . ] Johannes Jacobus Pfeiffius, Ihrer Königl. Mayst. [ . . . ] B i s c h o f f über das Hertzogthumb Ehstland und zu Reval, wie auch des Königl. Consistorii daselbst [ . . . ] Praeses, In seiner Sterbligkeit w o h l verwahret, bis E r Krafft dessen in die Seelige Ewigkeit der Seelen nach versetzet den 2 7 . Martii A n n o 1676. U n d Als dessen Cörper [ . . . ] zu seiner R u h e - K a m m e r begleitet und in WERKE:

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Boec(k)ler(us) der DomKirche zu R e v a l beerdiget worden den 13. Febr. Anno 1677 [ . . . ] , Stockholm 1677 [9 weitere Beiträger, u . a . —> A. H e i d(e)rich, —> M . Fischer]. — Beitr. i n : Helden A r m und Stücken Blitzen Kan auch vor dem T o d nicht schützen. Das bezeuget Das B e y spiehl Des [ . . . ] H. Fabian von Fersen, Freyherren zu Crohnendahl, Erbherren auf Abia, Laube und Maart, Königl. Majest. und der R e i c h e Schweden Rahts und Kriegs-Rahts, Feld-Marschalls und GeneralGouverneurs in Schonen, Hailand und Bleckingh, W e l c h e r nach, durch Gottes Gnade glüklich aussgestandener, und sehr rühmlich abgehaltener Belägerung der Feste Malmoe, und aller Dänischen grossen Macht i m besten Lauf seiner tapferen Siege, und in völligster Blüht grosser Hoffnung von seinem H e l d e n - A r m durch unglücklichen Todes-Fall Sein würdiges Leben enden müssen. Dessen Unsterbliches Gedächtniss [ . . . ] ehren wollen, Einige Des Sehligen Herren Feld-Marschalls verbundene Freunde und verpflichteste Diener, R e v a l 1678. — Teutsch-Ehstnische Andachts-Flamme Vermittelst Einiger Morgen- und Abend- auch anderer aus dem Teutschcn ins Ehstnische übersetzter Geistreicher neuer Lieder, R e v a l 1678. — Lessus sive lacrumae Harriae Orientalis ad tumulum [... ] Dn. Henrici Gösekenii, pastoris & praepositi de ecclesia Dei in inclyta Esthonia per multos annos longe meritissimi profusae, atque ut extarent signa amoris et tenerrimi in virum tantum adfectus collectae [ . . . ] , R e v a l 1682. — Weg zum Himmel vermittelst eines Kurtzen jedoch gründlichen Unterrichts, Wie man in dieser Welt Gott, sich selbst und dem Nechsten verhalten solle, damit man in der zukünftigen ewig seelig werden möge, Einigen Gottliebenden Himmels-begierigen Seelen zu Dienst und unanstössiger Übung des ungefärbten wahren Christenthums vor dem also angewiesen, Und nun auch auf oft-iviederholtes Gesuch, Andern zu heiliger Nachfolge im öffentlichen Druck mitgezeiget, R e v a l 1682. — Lustgarten einer gläubigen Seele, bestehend in 400 Lebensregeln, Köln 1687; u . d . T . : Der Gott-ergebenen Seele Himmlischer Lust-Garte auff Erden. In welchem sich an vielen wohlriechenden, süssen und Herzerquickenden Blümelein Gottseliger Christ erbaulicher Reden, merckivürdiger Sprüche und nützlicher Lebens-Regeln andächtig belustiget. Anjetzo zu heiliger LustGeniessung frommer Herzen auf offtwiederholtes Ansuchen e r ö f f n e t , Frankfurt/M 1687; ebd. 1688 [Ubers, ins Schwed., Skara 1747]. - Der Wohl-

versorgten Seele Heilige Ruhe, Welche Durch die unermeßliche Güte Gottes, In dem liebreichen Mutter-Schooß Der Apostolischen Römisch-Catholischen Kirchen, Zu überschwenglichen Trost seines Hertzens, gefunden, Köln 1690; 2. Aufl. ebd. 1693. — Der Kinder Gottes in der heiligen catholischen Kirche himmlischer Wandel auf Erden, Köln 1690. — Mitternächtige Seltsamkeiten bey curiöser Beschreibung derer in denen äussersten mitternächtigen Oettern wohnenden Lappen und Finnen, und ersten Ursprungs und Ankunft in selbige Länder, Köln 1691; w i e d e r in: S R L 2, u m 1740, S. 6 6 5 - 6 8 0 ; Nachdr. 1848; Sepdr. o.O. o.J. - Auserlesener Kraftkern der RömischCatholischen Lehre, Köln 1693. — Harmonia mundi, sive rerum α conditio orbe ad praesentem usque annum 1691 gestarum concordans series, Köln 1693. - Oratorium gymnasticum expreeibus, iisque flagrantissimus, sub initio et fine studiorum usurpandis, Köln 1693. - Der rechtgläubigen und gottselig lebenden römisch-catholischen Christen, bey dessen grundrichtigen Abriss der heil. RömischCatholischen Kirchen eigentliche Glaubens-Lehre zur Seeligkeit., Köln o.J. H R S G . : Johannes Forselius: Der Einfältigen Ehsten Abergläubische Gebräuche, Weisen und Gewonheiten, Derer Sie sich So ins gemein alß insonderheit, Bey ihren Kindtauffen, Hochzeiten, Begräbnissen und sonst zu gebrauchen pflegen [...], R i g a 1657; R e v a l 1688; w i e d e r in: S R L 2, 1848, S. 6 6 5 - 6 8 4 ; wieder i n : Ü b e r die religiösen Vorstellungen der alten Völker in Livund Ehstland [ . . . ] , R i g a 1857; Nachdr. H a n nover-Döhren 1968, S. 9 9 - 1 1 4 ; u . d . T . : Der Ehsten abergläubische Gebräuche, Weisen und Geivohnheiten, hrsg. v. Friedrich R e i n h o l d Kreutzwald, St. Petersburg 1854; ebd. 1855 [diese Schrift w u r d e gleich nach d e m T o d v. Forselius (um 1626—1684) 1685 konfisziert, weil man darin manches Obszönes erachtete; sie w u r d e 1848 in den S R L 2, 1848 hrsg., dann erst v. —> Kreutzwald]. - Valentin W e i g e l : Der rechte Christ, das ist wahre und gründliche Abbildung eines rechtschaffenen und wahren Christen, R i g a 1670 [zur Diskussion über Weigels umstrittene Schriften vgl. —>• S. Becke].

Gadebusch 1777, 1, 80. - Hupel 27, 1791, 187. - Carlblom 1794, 7 9 - 8 1 . - Recke/ Napiersky. - Paucker 1849. - Inland 1856, 630. AGB 1897. - Rudolf Winkler: Pastor zu Kusal. In: Mitt. u. Nachr. 64, 1911. - EBL 1929. - Allan Böckler: Böchler, Böckler, Bökler. In: BH 3, 1954/ LITERATUR:

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an „Fernando", schickte einige Ge. an Schiller, die dieser streng tadelnd zurückwies, Forts, des Studiums in Jena bei Friedrich Wilhelm Schelling u. August Wilhelm Schlegel, ab B o e d e c k e r —> Bot(t)icher(us) April 1800 in Dresden, Studium der KunstBoehlendorfF, C a s i m i r Ulrich Karl, seit gesch., schickte erneut Ge. an Schiller, Ab1822 v o n (Ps. Charlotte v o n P . , v e r m u t - schluß v. „Ugolino Gherardesca", welches er lich a u c h Fr. C r a m e r , R o m a n u s , Wilhel- August Wilhelm Iffland nach Berlin sandte, Begegnung mit Clemens Brentano, Friedrich m i n e , Cölestine) v. Savigny u. Stephan August Winkelmann, * 16.5.1775 Mitau (K) (Geburtsdatum u. -ort Beeinflussung durch die Tieck-Wackenroerschlossen, nicht sicher nachwsb.), f 10.5. derschen Romantik, seit Nov. 1800 in Bre1825 Gut Marggrafen (K; Suizid durch Pis- men, übernahm für den Senator u. ehem. tolenschuß in die Brust), ev.; Vater: Gottfried „freien Mann" Johann Smidt Vorl. „Uber B. aus Stettin (seit etwa 1750 in K), Kanzlei- Menschengeschichte" in der Bremer Börse, beamter u. Kommissionssekretär der russ. Se- Kontakt mit Gerhard Anton v. Halem u. questrations-Kommission in Mitau (f um Gerhard Anton Hermann Gramberg, schickte 1780); Mutter: Justina Juliana, geb. Hartmann „Ugolino Gherardesca" an Goethe, der sich a. d. Past. Nerft (K; f vor 1780); Bruder H. mit Schiller verständigte, das D. für das WeiBoehlendorfF. marer Theater abzulehnen, der Versuch v. Gym. in Mitau, 1793 Jura-Studium an der Brentano, das D. an das Frankfurter Theater zu Academia Petrina in Mitau, 1 7 9 4 - 1 7 9 7 Jura- vermitteln, scheiterte ebenfalls, Brentano studium in Jena, hörte Philos. b. Johann sprach ~ jegliches dramatisches Talent ab, Gottlieb Fichte u. Universaigesch. b. Karl forderte ihn aber auf, mit ihm zu arbeiten, Ludwig Woltmann, 13.8.1795 Eintritt in die dank ihm wurde ~ Rezensent für die Erlanger idealistisch-frühromantische Ges. freier Män- Litteratur-Zt., 1801 erteilte er privaten Italiener, u. a. komp. der „freie Mann" Johann nischunterricht, arbeitete an der geplanten Friedrich Herbart zu ~s Ge. Die Ges. begann Tril. „Franz der Erste von Frankreich", hielt sich im Sommer 1796 trotz Bemühung ~s im Vereinsgebäude Museum am Bremer aufzulösen, der dort gebildete Freundeskreis, Domshof die Vorl. „Friedrich Schiller als insbes. die Freundschaft zu Johann Rudolf Dichter" und „Uber den Charakter des MarSteck, sollte jedoch auch später noch große schal von Richelieu", bereitete mit Gramberg Bedeutung fur ihn haben. 1796 hörte er in ein Taschenbuch der Nachbarstädte Bremen Göttingen Vorl. v. Fichte, v. dem er am 12. u. Oldenburg vor, 1 8 0 2 - 1 8 0 3 Berlin, Pri11.1796 der Freimaurerloge „Günther zum vatsekretär Woltmanns, durch dessen Verstehenden Löwen" in Schwarzburg als Mitgl. mittlung politische u. literar. Art. für die empfohlen wurde, 1797 Reisen durch Dtl. u. Vossische Zt., literar. Fehde mit —> G. Merkel die Schweiz, Abbruch des Kontakts zur Fam., (in einer Auseinandersetzung zw. Aufklärung Hofmeisterstelle b. Bern, Fußreise über die u. Romantik), Ubers, der Werke Giordano Alpen nach Mailand, auf der er sich entschloß, Brunos, Pläne, eine Professur für allg. Literatur Schriftsteller zu werden, dichtete am Bieler in Mitau zu erhalten, zerschlugen sich, da statt See Distichen über „Rousseaus Zimmer", der Erweiterung des dortigen Gym. illustre Aufenthalt in Luzern, Hofmeister in Bursinel dessen Abhängigkeit v. der Univ. Dorpat am Genfer See, hier Beginn der Arbeit am durch einen Erlaß Alexanders I. weiter festTsp. ,,Theseus", 1798 unter dem Eindruck des geschrieben wurde, —> A. v. Kotzebue griff ~ Verlaufs d. franz. Revolution Abfassung in der als Parteigänger der Romantik an, VerSchweiz der „Geschichte der helvetischen schlechterung seiner geistigen Gesundheit, was Revoluzion" u. Ubers, v. Chamforts (1741 — von Bekannten hauptsächlich auf Hypochon1794, eig. Sebastien R o c h Nicolas) Werken, drie zurückgeführt wurde, Reisen durch Privatstudium der Philos., 1799 Homburg, Norddtl., um Freunde um Hilfe zu ersuchen, dort Freundschaft mit Hölderlin, der b. Isaak erteilte Italienischunterricht, Bekundung von Sinclair (1775 — 1815) weilte u. dem er einige Selbstmordabsichten, seit Sept. 1803 in K, seiner Arbeiten zur Verfügung stellte; Arbeit wenige Tage Hofmeisterstelle b. Riga (L), 55, S. 61 - 62. - K K 1958, 4 / 5 ; 1963, 10. - N i r k / Sögel 1975. - O t t o w / L e n z 1977. - Kruus 1995. B a B A 36, 435 - 458.

BoehlendorfF

254

dann kurzzeitig im Past. Rodenpois, Aufenthalte in W i n d a u (K), Döhlen (K) u. Talsen (K), Abbruch der brieflichen Kontakte zu seinen Freunden, bestritt seinen Lebensunterhalt durch das Abfassen v. Ge., schließlich in O b h u t des Prof. —> K. Morgenstern in Dorpat (L), Anfang 1804 verbrannte er viele Papiere, reiste mit Ziel Dtl. über Königsberg nach Warschau, wurde dort ohne Paß verhaftet u n d nach Mitau zurückgeschickt, zog eine Zeit lang mittellos u m h e r u. war als sog. ,,Krippenreiter" Gast an versch. Orten, 1808 Aufenthalt in Dorpat b. seinem Bruder H . L. Boehlendorff, dann in Polock an der D ü n a (Weißrußl.), anschließend Reise über Vitebsk nach Charkov, mit dem Ziel, eine Stellung an einer Univ. zu erlangen, Ende 1809 in FircksRuschenhoff, bat durch öffentliche Anzeige im Mitau. Intell.Bl. Mitauer Kaufleute u m Kredit, 1810 in Doblen, Frühjahr 1812 in Dorpat, dann über Eckau (K) und Mitau Reise nach Riga, den Rest des Jahres auf W a n d e r schaft, Anfang 1813 in G r o ß - D r o g e n (K), plante eine Frankreichreise, zwei W o c h e n Lehrmeister in Altenburg b. Hasenpoth (K), Aufenthalte in Libau (K), D u r b e n (K) u n d Saß zu Tadvik, 1816 in Königsberg b. Herbart, 1817 in Dorpat, plante, zu schriftstellerischen Z w e c k e n nach St. Petersburg zu reisen u n d seine Lieder herauszugeben, 1818 verbrannte er angeblich alle seine Papiere, 1820 wieder in Dorpat b. seinem Bruder, Reise nach Osel (L), 1821 — 1823 abwechselnd Aufenthalt in Friedrichsstadt u n d Bauske (K), 1822 erbl. russ. Adel, 1 8 2 3 - 1 8 2 4 Hauslehrer in Mitau, seit Juni 1824 Hauslehrer auf dem Gut Marggrafen (K), verf. Ende 1824 mehrere Ge., 1825 letzter Aufenthalt in Mitau, plante, zu weiteren Studien nach Königsberg zu gehen, n a h m sich aber das Leben. Wiss. Bibliothek der Staatlichen Univ. Tartu, Nachlaß Karl Morgenstern; Hist. Staatsarchiv Lettlands in R i g a ; Staatsarchiv Bremen, Nachlaß Smidt; u.a. W E R K E : Dichtungen, u. a. ital. Sonette; Beitr. in Johann Georg Meusel (Hrsg.): LitteraturZ t . , Erlangen 1799 — 1802, u. in der Vossischen Z t . , Berlin (Kgl. privilegirte Berlinische Zt. von Staats- u n d gelehrten Sachen). — Ö f fentlich in der „Ges. freier Männer" verlesene Aufs. u. R d n . , Jena 1 7 9 5 - 1 7 9 6 : Über den NACHLASS:

Einfluß

der Universität

auf die Cultur

Deutsch-

lands; Über die Seltenheit der Freundschaft; Parallele der Charakterzeichung und Naturzeichnung; Über den Geniedrang in Geniewerken; Über das Ideal; Tantalus oder die Philosophen der Zeit; Über den Uebergang des Zeitalters vom Wissen zum Thun; Gedanken über Nathan den Weisen. — Der

Gefallene an die Natur, Jena 1795 [G.; vorgetragen vor der „Ges. freier M ä n n e r " ] . — Amyntor und Agathon, Jena 1796 [Streitgespräch zw. der „bloßen Spekulation" u. der „vollen menschlichen Wahrheit"; vorgetragen vor der „Ges. freier M ä n n e r " ] . - Über die Gedankenlosen, Jena 1796 [Dialog; vorgetragen vor der „Ges. freier M ä n n e r " ] . - Traum aus meinem Leben, Jena 1796 [vorgetragen vor der „Ges. freier M ä n n e r " ] . — In: Johann Diederich Gries: Gedichte von Freunden, 2 H. Jena um 1 7 9 6 - 1 7 9 9 [hs. A b s c h r . ] : Mein Lied; Freundschaft, an Floret [1. Η.]; Sänger, ein Wandrer; Vaterlandslied der neuen Helvetia·; Schlachtgesang der Freundschaft; Auf dem Trippstein [2. H . ] . — Beim ersten Anblick des Montblanc, S c h w e i z 1 7 9 7

[Hymne in freien R h y t h m e n ] . - Die Spartaner in Aegypten,

J e n a 1 8 0 0 . - Posse bei

Gelegenheit

der Jahrhundertfeier, Jena 1800. - In: Wilhelm Gottlieb Becker (Hrsg.): (Almanach und) T a schenbuch zum geselligen Vergnügen 11, Leipzig 1800: Nepenthe, S. 283 [G.]; Die Schöpfung

Eva's.

Nach

Albanis'

Gemälde,

S. 312 —314 [3 Sonette]. — Auf dem See. In: Christian Ludwig Neuffer (Hrsg.): Tb. für Frauenzimmer von Bildung auf 1801, Stuttgart 1800, S. 1 5 4 - 1 5 5 [G.J. - Der stille Geist (Komp. Friedrich August Kanne). In: M n e mosyne 1/2, Altona 1800, S. 3 0 0 - 3 0 2 [G.; 1800 in Dresden verf.]; Sepdr. m . d . U . : Gewidmet

dem Hern Joseph

Dallera,

Leipzig 1803

[leicht abweichend v. der Fass, in Mnemosyne 1/2, 1800]. - Das Blümchen. In: Wilhelm Gottlieb Becker (Hrsg.): Erholungen 4, Leipzig 1 8 0 0 , S. 2 8 3 - 2 8 4 [ G . ] . - Fernando oder (die) Kunstweihe. Eine Dramatische Idylle, B r e -

m e n 1801; ebd. 1802 [Lesung im N o v . 1800 vor der bremischen u. der oldenburgischen Literar. Ges.]; M k Marbach am Neckar 1996; Ausz. (1. Akt) in: M n e m o s y n e 1/2, Altona 1800, S. 1 7 5 - 1 9 1 ; rev. Fass. u.d.T.: Fidelis oder die Glaubensweihe [ungedr.; am 3 0 . 9 . 1 8 1 0 durch eine Literarische Anzeige im Mitau.Intell.Bl. seinen früheren Verlegern angeboten]. - Ugolino

Gherardesca.

Ein

Trauerspiel,

Dresden

1801 [1805 v. Goethe in der Jenaischen Allg. Literatur-Zt. als N a c h a h m u n g v. Schillers

255 ,,Wallenstein" negativ rez.]; neue Ausg. anon y m Leipzig 1 8 1 4 ; anonym ebd. 1 8 1 8 ; für die B ü h n e umgearb. Neufass. o . O . o . J . [am 3 0 . 9 . 1 8 1 0 durch eine Literarische Anzeige i m Mitau.Intell.Bl. seinen früheren Verlegern angeboten]. - Ahnung. Sonett. In: W i l h e l m Gottlieb B e c k e r (Hrsg.): Erholungen 3, Leipzig 1 8 0 2 , S. 2 2 7 . — In: Sophie Mereau (Hrsg.): Kalathiskos, B d . 2, Berlin 1 8 0 2 ; Facs. H e i delberg 1 9 6 8 : Die Fee des Rosenlandes. Ein Mährchen, S. 1 9 3 — 2 0 8 ; U P s . : Der Feierabend, S. 2 0 9 - 2 1 2 [Prosa]; U P s . : Die Beruhigung, S. 2 1 3 - 2 1 5 ; Graf Walter, S. 2 3 4 - 2 4 1 ; Allen und Ella, S. 2 4 2 - 2 4 7 ; U P s . : Abschied an meine Laube, S. 2 4 8 - 2 4 9 ; U P s . : Die Hoffnung. An einen Freund, S. 2 5 0 — 2 5 1 [Ge.J. — Mimischer Cyklus. In: Zt. für die elegante W e l t 147, 9. 1 2 . 1 8 0 2 , Sp. 1 1 8 0 [G.]. - I n : ~ u. G. Α. H . Gramberg (Hrsg.): Poetisches T b . für das Jahr 1803, Berlin 1 8 0 2 : Die Schlacht von Marignano. Vorspiel in drei Aufzügen, S. 1 — 138 [v. —> G . Merkel u. —> A. v. Kotzebue negativ rez.]; U P s . : Die goldne Hochzeit-Feyer, ein allegorisches Dramolet, S. 2 2 1 — 2 5 6 [1801 für eine b r e m i sche Fam. verf. u. von Laien aufgeführt; v. Kotzebue in D e r Freimüthige negativ rez.]; Oberneuland, S. 2 9 1 — 2 9 2 [G.J; An Raison, S. 2 9 2 - 2 9 3 ; An Steck, S. 2 9 3 ; Dichtkunst und Liebe, S. 2 9 4 ; Mutter und Knabe. Romanze, S. 2 9 5 - 2 9 7 ; Wo find' ich, ach! des Lebens Harmonieen?, S. 2 9 7 ; Die Sonne sinkt, der Tag geht hin in Frieden, S. 2 9 8 ; Was seh' ich dort aus ferner Bläue schweben?, S. 2 9 8 - 2 9 9 ; Der Verlorne. Romanze, S. 2 9 9 - 3 0 0 ; Hell ist der Kranz, den deine Hände binden, S. 3 0 0 ; Wann wird die goldne Zeit uns wiederkehren?, S. 3 0 1 ; Die Muse sucht' ein Heimatland hienieden, S. 3 0 2 [Sonette]; Blumentrauer. Lied, S. 3 0 2 ; Der Wechselgesang. Idylle, S. 3 0 3 - 3 0 8 ; An die Kunst. Hymne, S. 3 0 9 - 3 1 0 [Ge.]; Ein holdes süßes Bild ist mir erschienen, S. 3 1 0 — 3 1 1 ; Was schönes ich in dieser Welt gesehen, S. 3 1 1 ; Aus öder Ferne schreib' ich, wo am Aether [ . . . ] , S. 3 1 1 — 3 1 2 [Sonette]; Das Lied von den Eichen. Romanze, S. 3 1 2 — 3 1 7 ; Die Nixe der Weser. Romanze, S. 3 1 7 - 3 2 2 ; Das Geheimniß, S. 3 2 2 — 3 2 3 ; Mimers Quelle, S. 3 2 3 - 3 2 4 ; Jüngling und Greis, S. 3 2 4 - 3 2 5 ; Gesang und That. An S., S. 3 2 5 - 3 2 7 [Ge.]; Fortuna, nach Guide's Gemälde, S. 3 2 8 — 3 2 9 [zwei Sonette]; Der Indianer am Niagara. Romanze, S. 3 2 9 - 3 3 3 ; Der Traum, S. 3 3 3 - 3 3 5 ; Eleegie. An -, S. 3 3 5 — 3 3 7 ; Das Bächlein. An F. M., S. 3 3 7 - 3 3 8 ; Winter, S. 3 3 8 - 3 3 9 ; Freu-

BoehlendorfF dentodt. Romanze, S. 3 4 0 - 3 4 1 ; Die Erscheinung der Jungfrau, S. 3 4 2 — 3 4 5 ; Der Geburtstag am ersten May, S. 3 4 5 - 3 4 6 ; Shakespeares König Lear, S. 3 4 6 — 3 4 7 ; An einen Dichter, S. 3 4 7 — 3 4 8 ; Die Befreyung, S. 3 7 5 ; Die Liebe, S. 3 7 6 ; Orpheus, S. 3 8 4 ; Herkules, S. 3 8 5 ; Verwehte Heldenasche, S. 3 9 2 - 3 9 3 ; Der Wechsel, S. 4 1 0 4 1 1 ; Die Jungfrau, S. 4 1 1 - 4 1 2 ; Romanze, S. 4 1 3 - 4 1 5 ; Der Hoffnungslose, S. 4 1 5 - 4 1 6 ; Das Dunkel, S. 4 1 6 - 4 1 7 ; Der Morgen, S. 4 1 9 4 2 0 ; Der Mittag, S. 4 2 0 ; Das Mädchen am Bache, S. 4 2 4 - 4 2 5 ; Die Hoffnung, S. 4 3 1 [Ge.]. - In: G. A. v. Halem (Hrsg.): Irene. E i n e Monatsschrift, Oldenburg 1 8 0 2 : Uber Chamforts Werke, S. 8 8 — 9 5 ; Franz der Erste von Frankreich. Teil 1. Die Schlacht von Marignano, S. 97 — 1 2 4 ; Der Marschall von Richelieu. Szenen aus dem 2. Teil des Schauspiels „Franz der Erste'', S. 176— 2 0 2 ; Tizians Geliebte, von ihm selbst gemalt, zu dem jungen Pater, der sie betrachtet, S. 2 8 2 — 2 8 3 ; Neptun, der den Sturm stillt, S. 2 8 3 ; Blumen von der Bielsinsel. Das Mädchen an ihren kranken Freund aus der Fremde. Gartenblumen, S. 2 8 4 — 2 9 0 ; Des wiedergekehrten Freundes Geburtstag im May, S. 2 9 0 - 2 9 1 ; Festlied, S. 2 9 2 - 2 9 3 D e r Gefangene, S. 2 9 4 [Ge.]. - I n : ~ u. G. Α. H. Gramberg (Hrsg.): T b . für das Jahr 1803. D e r Liebe und Freundschaft gewidmet, Frankfurt/ Μ 1 8 0 2 : Phantasien, S. 7 7 - 7 9 ; Die Reise nach den Alpen. Romanze, S. 8 0 - 8 3 ; An die künftige Geliebte, S. 8 4 - 8 6 ; An Floret, S. 8 6 - 8 8 [Ge.]. — Prolog des Amynta, nach Torquato Tasso. In: ~ u. G. Α. H . Gramberg (Hrsg.): T b . für das Jahr 1 8 0 3 . D e r Liebe und Freundschaft gewidmet, Frankfurt/M 1802, S. 111 - 1 1 6 ; wieder in: G. A. v. Halem (Hrsg.): Irene, Deutschlands T ö c h t e r n geweiht, Berlin 1803. — Geschichte der Helvetischen Revoluzion. In: K . L. W o l t mann (Hrsg.): Geschichte und Politik 10, 1802, S. 9 7 - 1 8 6 ; Forts. 11, 1802, S. 2 1 6 3 0 8 ; Facs. hrsg. v. Klaus Pezold, B e r n u. a. 1 9 9 8 (Schweizer T e x t e N . F . 12) [Klapp.: ,,(...) D i e S c h r i f t , G e s c h i c h t e der Helvetischen R e v o l u z i o n ' gibt Boehlendorffs Sicht auf dieses historische Ereignis, die kurz zuvor entstandenen ,Abentheuerlichen Briefe' halten die ersten R e a k t i o n e n des j u n g e n Studenten auf die heroische Landschaft der Schweizer Alpen fest, die er i m Verlauf einer Fussreise nach Norditalien mit Freunden durchwandert hat. Beides zusammen verdeutlicht die b e sonders enge Beziehung Boehlendorffs zur Schweiz und ihrem Geschick in historisch

BoehlendorfF

bedeutsamer Zeit."]; Rez. v. W . W u c h e r pfennig. In: Text & Kontext. Zs. für germanistische Literaturforschung in Skandinavien 22, 1999 (2000), S. 2 3 8 - 2 4 1 . - Mengs Amor. In: Wilhelm Gottlieb Becker (Hrsg.): (Almanach und) Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, Leipzig 1803, S. 313. — Merkel, Prophet und Märtyrer der schönen Litteratur, Berlin 1803. — Recurs von des Herrn G. Merkels anständiger Kühnheit und gründlicher Besonnenheit an die Vernunft des Lesers, Berlin 1803. — Anonym: Abentheuerliche Briefe. Von dem Verfasser des Fernando. In: Wilhelm Gottlieb Becker (Hrsg.): Tb. flir das Jahr 1803. Der Liebe und Freundschaft gewidmet, Frankfurt/M 1803, S. 1 4 5 - 1 6 0 ; wieder in: Klaus Pezold (Hrsg.): Geschichte der Helvetischen Revoluzion, Nachdr. Bern u.a. 1998, S. 1 9 3 - 2 0 8 (Schweizer Texte N.F. 12). — In: Wöchentliche Unterhaltungen 1, 1 0 . 7 . 1 8 0 5 : An Ernst v. K., S. 24 — 26; An mein Mährchen. Lied, S. 26 — 27 [Ge.]. — Anonym: Des Alten Abschied (Komp. F. A. Kanne), Leipzig um 1805. - Der ritter [sic!J von Schaulen, Schaulen 1807 [romanzenartiges ErzählG.]. — In: Kuronia 1808: Aeols Harfe, S. 16; An die kleine Bertha, S. 20; Das Verhängniß. An Professor C., S. 22; anon y m : Beim Gesang einer Nachtigall, S. 121 [Ge.]. — In: Wega 1809: Der gefangene Dichter, S. 119 [Umarbeitung v. Der Gefangene]; Abschied von Doris, S. 124; Der Kahn, S. 131 — 132. — Werstpfähle. Von Dörpt. nach Riga und weiter, 1812 [G.J. - Missa. In: Inland. Museum 1/1, 1820, S. 7 3 - 7 4 [G.; ebd. S. 7 5 - 7 9 ->• M . Asmuss: „Jenes Dichters letzter Lebensabend", bezieht sich wohl auf - Im Frühling 1819. In: Inland. Museum 1/3, 1820, S. 4 3 - 4 6 [Ge. „Wie die Quelle springt ...", S. 4 3 - 4 4 ; „Hier bin ich in den Sträuchen ...", S. 4 4 - 4 5 (wieder in Freye 1913 u. Böckmann 1965 u.d.T.: Im Frühling ...); „Mit dem Pflüger wach und auf... ", S. 46 (auch u.d.T.: Wanderlied)]. — Dziesmina vecos Janos 1824. In: Lat.Aw. Jelgava 33, 14.8. 1824 [Lied zur Hochzeit des Pastors Brandt in Angern (K) u. zum Johannisfest]. - Zur neujahrsnacht [sie!] 1825, Gut Marggrafen 1824 [G., lett. u. dt.]; lett. Fass. Jauna gada nakts 1825. In: Lat.Aw. Jelgava 21, 21.5.1825, S. 3. — P u f f - und Modejournal eines Unschuldigen, 2 H. Gut Marggrafen 1 8 2 4 - 1 8 2 5 [Ge., Notizen u. Komm, zu Gegenständen v. ~s Unterrichts als Hauslehrer; enth. u.a. Der moderne Ossian am kurischen See]. — Marionetten. 1825. Philadelphia

256 auf Unkosten des Verfassers [sie!; zum Druck vorbereitete Reinschrift v. 53 seiner neueren u. älteren Ge., der er nachträglich eine Dedieazion an einen großen General und Prinzen u. ein Nachw. An Α. N. Schlußempfehlung hinzufügte; die Zueignung bezieht sich wahrscheinlich auf den russ. Thronfolger Alexander Nikolajevic]. — In: Karl Petersen's poetischer Nachlass. Manuskript für seine Freunde, hrsg. v. Eduard Frantzen, Köln 1846: Dem edlen DichterJoncofsky. Zum 29. Januar 1816, S. 153; Der Meister und das Kind. (Nach einer wahren Anekdote), S. 1 6 1 - 1 6 4 ; Ungestilltes Sehnen, S. 164—165; Einsamkeit, S. 165 [Ge. ohne Verfasserangabe]. — Herbstlied an den Stabburags. In: Der Stabburags in Kurland, S. 6 — 7. In: Wilhelm Siegfried Stavenhagen (Hrsg.): Album kurländischer Ansichten, Mitau 1866; Facs. Hannover-Döhren 1973; wieder in: J o hanson 1894, S. 1 7 1 - 1 7 3 [G.-Frag.]. - In: Grotthuß 1894/95: Aeols Harfe, S. 115 / S. 131; Ungestilltes Sehnen, S. 115 / S. 131; Einsamkeit, S. 116 / S. 132; Der Kahn, S. 116 / S. 132; Mit dem Pflüger wach und auf S. 117 / S. 133 [Ge.; „Die beiden Gedichte ,Ungestilltes Sehnen' und .Einsamkeit' sind irrthümlich in ,Karl Petersen's poetischen Nachlaß' übergegangen, trotzdem für jeden Kenner feststehen muß, daß nur B. diese Gedichte, wahre Beichten seines unstäten, einsamen Lebens, verfaßt haben kann." Grotthuß 1894, S. 342], — In: Karl Freye: Casimir Ulrich BoehlendorfF, der Freund Herbarts und Hölderlins, Langensalza 1913: Freundschaft, an Floret, S. 17 [G.]; „Was ist der Mensch im Ideal gedacht?", S. 70— 72 [Tg.Frag.]; Auf dem Trippstein, S. 75 [G.]; „ Was schönes ich in dieser Welt gesehen ...", S. 161; Wanderlied, S. 230 [„Mit dem Pflüger wach und auf . . . " ] ; An Raison, S. 276; An Steck, S. 276; Sonett, S. 277; Mimers Quelle, S. 277; Gesang und That. An S., S. 278; Freudentodt. Romanze, S. 278 — 279; Der Wechsel, S. 2 7 9 - 2 8 0 ; Der Mittag, S. 280; Der Gefangene, S. 2 8 0 - 2 8 1 ; Die Reise. Romanze, S. 281 [a.d. Nachlaß]; Der gefangene Dichter, S. 281; Der Kahn, S. 282; Im Frühling 1819, S. 2 8 2 - 2 8 3 [„Hier bin ich in den Sträuchen . . . " ] ; Ungestilltes Sehnen, S. 283 [Ge.]; Der moderne Ossian am kurischen See, S. 284—286 [a.d. Nachlaß]; Parabel, S. 286 [a.d. Nachlaß]. — In: Goetz 1916: Aeols Harfe, S. XIII; Ungestilltes Sehnen, S. XIII [Ge.]. — In: Baltisches Dichterbrevier 1924: Ungestilltes Sehnen, S. 49; Mit dem Pflüger

257 wach und auf, S. 4 9 - 5 0 fauch u . d . T . : Wanderlied]; Aus „Der moderne Ossian am kurischen See", S. 5 0 - 5 1 [Ge.]. - Ungestilltes Sehnen. In: W i r Balten 1951, S. 2 1 0 LG.]. - Casimir Ulrich Boehlendorff. In: Paul B ö c k m a n n (Hrsg.): Hymnische Dichtung im Umkreis Hölderlins. Eine A n t h . , T ü b i n g e n 1965, S. 2 7 9 - 2 9 0 (Schriften der Hölderlin-Ges. 4) [Ge. An die Kunst. Hymne, S. 2 8 1 ; Nepenthe, S. 2 8 2 ; Der Gefangene, S. 2 8 2 ; Das Blümchen, S. 2 8 3 ; Auf dem See, S. 2 8 4 - 2 8 5 ; Phantasien, S. 2 8 5 - 2 8 7 ; Sonnette I. II. III., S. 2 8 7 - 2 8 8 ; Wanderlied, S. 2 8 9 („Mit dem Pfliiger wach und a u f . . : " ) ; Im Frühling, S. 2 8 9 - 2 9 0 ; Ungestilltes Sehnen, S. 290], BEARB.: Friedrich Schiller: Die Räuber, Gut Marggrafen 1 8 2 4 [Umarb. des D . in jambische Verse; Ms. im Hist. Staatsarchiv Lettlands in R i g a ; Ausz. in: Puff- und Modejournal eines Unschuldigen]. UDERS.: Anakreon: Auf seine Geliebten; Ode auf sich; 4te Ode; Mein Alter f4 unveröfFtl. G e . ] . R a c i n e : Phaedra, B r e m e n 1 8 0 1 . — Vergil: Aeneis, Gut Marggrafen 1 8 2 4 verf. dazu K o m m , zu den mythologischen Figuren u. zum griech.-röm. Pantheon für die beiden Kinder, die er unterrichtete]. HRSG. : mit Gerhard Anton Hermann G r a m berg: Poetisches Taschenbuch für das Jahr 1803, Berlin 1802. Werke in 3 Bänden, hrsg. v. Frieder Schellhase, Frankfurt/M 2 0 0 0 [enth. zahlr. bislang unveröfftl. T e x t e ; B d . 1: Autobiographische Aufzeichnungen. Briefivechsel. Dokumente zur Person und Biographie (enth. u. a. Abentheuerliche Briefe; Werstpfähle, von [sie!] Dörpt nach Riga und weiter; Puff- und Modejournal eines Unschuldigen); B d . 2 : Poetische Arbeiten. Rezensionen für die Erlanger Litteratur-Zeitung. Dokumente: Kritiken, literarische Anzeigen u.ä. (enth. u.a. Fernando oder die Kunstweihe; Die goldne Hochzeit-Feyer; Die Fee des Rosenlandes; Der Feierabend); B d . 3 : Arbeiten zur Geschichte, Dokumente: Theaterkritik aus der Vossischen Zeitung (enth. u.a. Ugolino Gherardesca; Franz der Erste von Frankreich. I. Theil. Die Schlacht von Marignano. Scenen aus dem zweiten Theil; Geschichte der Helvetischen Revoluzion; Uber Chamforts Werke; Der Marschall von Richelieu); Editorische Notiz, B d . 1, S. 5 1 1 : „Vieles von B o e h l e n dorffs künstlerischer Lebensproduktion ist nicht mehr vorhanden. Z u Teilen wohl von AUSGABEN :

Boehlendorff i h m selbst in dunklen Stunden verbrannt, zu Teilen von Verwandten und Bekannten des für geisteszerrüttet erklärten Dichters vernichtet, wurde sein zerstörtes W e r k durch den zweiten Weltkrieg weiter dezimiert. D i e vorliegende Ausgabe versammelt das heute n o c h Verfügbare." Editorische Notiz, B d . 1, S. 5 1 3 : „Boehlendorff sah sich in der Mitte seines Lebens mit einer verständnislosen bis h ö h n i schen Kritik mancher seiner Arbeiten und Versuche konfrontiert; dazu angetan, ihn zutiefst zu entmutigen, konnte dieses E c h o ihn doch nicht ganz davon abbringen, daß er weiterhin — auf der beispiellosen fast 20jährigen Wanderschaft seiner zweiten Lebenshälfte — versuchte, seiner einmal erkannten B e s t i m mung treu zu bleiben. Als vor dem ersten Weltkrieg zwei Germanisten (Adolph N e u brunn und Karl Freye) sich in größeren Studien mit seinen erhaltenen W e r k e n befaßten, wußten sie nicht viel besseres damit anzufangen, als die alten Urteile und Vorurteile aufzugreifen, sie — und besonders die nicht gerade faire Abfertigung eines Boehlendorff-Dramas durch Goethe als poetisch ideenlos und epigonal — auf weitere B e r e i c h e seiner Produktion anzuwenden und ein für alle Mal sozusagen literaturwissenschaftlich festzuschreiben. W e n n seitdem bei Literaturwissenschaftlern überhaupt von B o e h l e n d o r f f die R e d e war, so bis auf wenige Ausnahmen (Alfred Kelletat und Paul B r ö c k m a n n etwa) in abfälligen Ä u ßerungen über den Autor, für dessen W e r k man sich gar nicht interessierte. D a ß der als unerschöpflicher Gegenstand endloser Publ. bei Literaturwissenschaftlern so geschätzte Hölderlin B o e h l e n d o r f f als ,Künstler' ernstgen o m m e n hatte und ,auf gutem W e g e ' sah, daß er dem jüngeren Poeten schrieb: ,Ich brauche deine reinen T ö n e ' , konnte nur auf großherziger Verkennung beruhen. Nach einer psychischen Krise, ausgelöst durch öffentliche Schmähungen seines Talents, durch Enttäuschung auch über einstige Weggefährten und K u m m e r über den T o d einer geliebten Freundin [die gleichaltrige B r e m e r Bürgerstochter Gesche Margarete, geb. Gröning, verw. Scharf], war der Dichter 1 8 0 3 von überforderten norddeutschen Freunden zurück in seine kurländische Heimat in den russischen Ostseeprovinzen geschickt worden. Seitdem war B o e h l e n d o r f f — nicht zuletzt auch infolge des angesprochenen Verrisses seines

BoehlendorfF

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haus lebt und von seiner Begegnung mit einem junger Livländer]. — Nachruf. In: Lat.Aw. Jelgava 21, 21.5.1825, 2 [Lett.]. - Schmidt 1854, 7, 1829 (1831) [Todesanzeige Febr.], — Recke/Napiersky. - Hamberger/Meusel 1834. - Rehbinder 1853, 935, 936, 937. - Dannenberg 1875, 87. - Brummer 1876/77; 1884. - Johanson 1894, 191 - 192. Goedeke 7, 4 9 0 - 4 9 1 ; 15, 8 5 - 8 8 [Bre. 8 6 - 8 7 ] , 1136. — A. Neubrunn: ~s Leben und dramatische Tätigkeit, 3 Tie. Ungarisch-Hradisch 1 9 1 1 - 1 9 1 3 (Prog. der [...] königl. städt. Unter-Realschule in Ungarisch-Hradisch 57 — 59). — K. Freye: der Freund Herbarts und Hölderlins, Langensalza 1913 (Friedrich Mann's Pädagogisches Magazin 547). — Guenther 1916, 2 5 6 - 5 7 . - Behrsing 1928, 64 f. Klein 1939, 128 ff. - Räder 1942, 25. - Alfred Kelletat: Pastor Bielenstein zum 80. Geburtstag gewidmet: Ein kurländischer Dichter und Freund Hölderlins. In: BB 11 (49), 1952, 8. - NDB 2. A. Raabe: Das Protokollbuch der Gesellschaft der freien Männer in Jena 1 7 9 4 - 1799. In: H.-W. Seiffert (Hrsg.): Festgabe für Eduard Berend, W e i mar 1959, S. 3 3 6 - 3 8 3 . - A. Beck: Aus dem Freundeskreise Hölderlins nach 1800. II. Ein Gespräch über Hölderlin bei ~ in Berlin. In: E. Lissberger, T. Pfizer u. Bernhard Zeller (Hrsg.): In libro humanitas. Fs. für Wilhelm Hoffmann, Stuttgart 1962, S. 3 2 6 - 3 5 5 . - P. Szondi: Hölderlins Brief an ~ vom 4. Dez. 1801. Komm, und Forschungskritik. In: Euph 58, 1964, 2 6 0 - 2 7 5 . - J. Bobrowski: In: Ders.: ~ und Mäusefest. Erzählungen, Berlin 1965, S. 7 - 2 5 ; 2. Aufl. ebd. 1966; 3. Aufl. ebd. 1967; wieder in: Ders.: ~ und andere. Erzählungen, Stuttgart 1965, S. 7 —25; wieder in: Ders.: Erzählungen, hrsg. v. B. Leistner, Leipzig 1978, S. 7 - 2 0 ; ebd. 1986; wieder in: Ders.: Die L I T E R A T U R : G. H . Merkel: Briefe an ein FrauenErzählungen, Berlin 1979, S. 106 — 127; wieder in: zimmer über die neuesten (wichtigsten) Produkte Ders.: Gesammelte Werke, Bd. 4, hrsg. v. E. Haufe, der schönen Literatur, Berlin; Leipzig 1800 — 1803; Berlin 1987; Stuttgart 1999, S. 97 - 112; wieder in: M k München 1 9 9 0 - 1 9 9 4 ; M k Wolfenbüttel Ders.: Die Erzählungen in der chronologischen 1997. — Litterarische Anzeige. In: Mitau.Zt. 8, Folge, Berlin 1992, 9 3 - 108. - R . Boschenstein24.1.1803 [kurze Nachricht von ~s Lebensum- Schäfer: Hölderlins Gespräch mit In: Hölderlin ständen], — Litterarische Anzeige. In: Vossische Zt., Jb. 14, Lübingen 1 9 6 5 - 1966, 1 1 0 - 124. Big., 3.3.1803 [radikal selbstkritische Anzeige ~s Friedrichs 1967. - Kosch. - DBBL 1970. - H. bisheriger Schriften], — A. v. Kotzebue: Der Frei- Ohl: ~ — historische und poetische Gestalt. Zu müthige, Berlin 18.4.1803. - J. W. v. Goethe: [...] Johannes Bobrowskis Erzählung ,BoehlendorfF. In: Ugolino Gherardesca, ein Tsp., hrsg. v. 1801 Jb. des Freien Deutschen Hochstifts, Frankfurt/M [...]. In: Jenaische Allg. Literatur-Zt. 38, 14.2. 1978, 5 5 2 - 5 8 4 . - Redlich 1989. - Scholz 1990, 1805, Sp. 3 0 0 - 3 0 2 ; wieder in: Ders.: Werke. 90. - DBA 116, 146 - 155. - BaBA 37, 030 - 038. Vollständige Ausgabe letzter Hand, Bd. 33, Stutt- — Frieder Schellhase: Herr ein Fremder. Anzeige gart; Lübingen 1830, S. 211. - F. de la Motte einer ersten Werkausgabe des Dichters In: AusFouque: Ixion. In: Urania. Taschenbuch für Damen kunft. Mitteilungsblatt Hamburger Bibliotheken 10, auf das Jahr 1812, Amsterdam; Leipzig 1811, S. 63 - 1990, S. 1 8 2 - 1 8 6 . - R . Habeck: ~s Gedichte. 77; wieder in: Ders.: Das Schauerfeld, ausgew. von Eine stilkritische Untersuchung, Würzburg 1997 Winfried Rudolph, Berlin; Weimar 1989, S. 61 - (Epistemata. Reihe Literaturwiss. 201). — E. Zim70 [N., in der Fouque wahrscheinlich Nachrichten mermann: Die Harmonie der Kräfte. ~s dramatische u. Gerüchte über das Schicksal ~s verarbeitet hat, Dichtung, Weimar u.a. 1997 [Diss. Hamburg handelt von dem Dichter Ernst Baron von Wall- 1996]. — J. Stiiben: Der „Sänger, ein Wandrer". born, der sich selbst für die antike Mythengestalt Zur Lyrik ~s ( 1 7 7 5 - 1825). In: Johann Gottfried Ixion hält, und als Gast in einem dörflichen Pfarr- Herder und die deutschsprachige Literatur seiner , U g o l i n o ' - D r a m a s d u r c h G o e t h e (1805) — als A u t o r fur die deutsche Literaturgeschichte ,gestorben'. A n die Stelle der A u s e i n a n d e r s e t z u n g m i t s e i n e m W e r k trat h i e r z u l a n d e die h e i m l i c h e , v o m G r a u e n ü b e r seine a n g e b l i c h e Geisteszerrüttung faszinierte K o l p o r t a g e ; u m die M i t t e des J a h r h u n d e r t s glaubten offenbar z w e i seiner e h e m a l i g e n F r e u n d e ( J o h a n n S m i d t u n d H e n r i k Steffens) sogar, d e m A n d e n k e n eines Freundes s c h m ä h e n d e öffentlic h e N a c h r e d e n schuldig zu sein, der i n z w i schen längst i m f e r n e n B a l t i k u m gestorben w a r . W a s die Literaturwissenschaft offenbar nachhaltig v o n einer u n v o r e i n g e n o m m e n e n B e s c h ä f t i g u n g m i t d e n W e r k e n des Kurländers abhielt, m a c h t e ihn seit den 6 0 e r J a h r e n a u g e n s c h e i n l i c h für die Literatur interessant: das schon zu L e b z e i t e n f o r m i e r t e B i l d eines g e scheiterten Schriftstellers, der zu h o c h hinaus g e w o l l t hatte, eines ruhelos das W e i t e suc h e n d e n Dichters, das a n g e b l i c h e r W a h n s i n n u n d schließlicher Selbstmord abrundeten ( . . . ) . " ] ; R e z . v. W . Albrecht. In: G e r m a n i s t i k 41, 2 0 0 0 , S. 9 0 3 - 9 0 4 ; C . Prigmtz. I n : A u f k l ä r u n g , V o r m ä r z , R e v o l u t i o n . J b . der Intern a t i o n a l e n Forschungsstelle Demokratische B e w e g u n g in M i t t e l e u r o p a 1 7 7 0 - 1 8 5 0 an der U n i v . Innsbruck 21, F r a n k f u r t / M 2001 (2002), S. 1 7 6 - 1 7 7 ; T . N e u m a n n . In: M i t teldeutsches J b . für K u l t u r u n d Geschichte 9, 2 0 0 2 , S. 3 3 6 - 3 3 7 .

Boehm

259 Zeit in der bait. Region, Riga 1997, S. 232 - 265. ~ ( 1 7 7 6 - 1825), der Freund Friedrich Hölderlins, in seinen Beziehungen zur Schweiz. In: Geschichte der Helvetischen Revoluzion, Nachdr. hrsg. v. Klaus Pezold, Bern u.a. 1998 (Schweizer Texte N.F. 12), 223 - 252. - Biogr. Übersicht. In: F. Schellhase (Hrsg.): Werke in 3 Bänden, Bd. 1, Frankfurt/M 2000, S. 483 - 508. - J. Stuben: ~ (1775 - 1825). Ein dt.balt. Dichter und seme B e ziehungen zu Oldenburg, Oldenburg 2002 (Vorträge — Reden — Berichte. Bibliotheksgesellschaft Oldenburg 39). — Heinrich Bosse: Die dt.balt. Literatur im 18. Jh. Europäische Verflechtungen und regionale Eigenart. In: Kroll 2005, S. 33 - 49.

Worte zur Eröffnung der Feier des dreihundertjährigen Reformationsfestes im grossen Hörsaal der Kaiserlichen Universität zu Dorpat am 31. October 1817 gesprochen, Dorpat 1 8 1 7 ; lat. u . d . T . : Ad memoriam trisecularem emendatorum a divo D. Martino Luthero sacromm [ . . . ] , Dorpat 1817. Ueber das zweckmässige Verfahren bey Vergleichung der Hebräischen Sagengeschichte mit den Mythen anderer Völker. Rede gehalten am 15 Sept. 1808. In: Dörpt. Beytr. 3, 1817, S. 2 6 52. — Der Berg der Wissenschaften, eine Allegorie. I n : N e u e Inländ. Blatt. 1818, S. 3 5 3 - 3 5 5 u. 369-371.

BoehlendorfF, H e r m a n n Leopold

HRSG.: Karl Ludwig Struve: Ueber die Chronologie der Aegyptischen Geschichte nach dem Herodot, Dorpat 1 8 0 9 .

* 4 . 1 . 1 7 7 3 Mitau (K), f 1 7 . 4 . 1 8 2 8 Dorpat; Eltern wie sein Bruder —> C . v. BoehlendorfF. Häuslicher Unterricht, dann b. Pastor Brandt in Angern (K), 1 7 8 8 - 1 7 9 0 T h e o l . Studium an der Academia Petrina in Mitau, 1 7 9 0 in Jena, kurze Zeit auch in Halle, Hauslehrer in Mitau, 1 7 9 6 - 1 7 9 8 Pastor-Vikar in Sessau (K), 1 7 9 8 1 8 0 2 Diakonus der lett. Kirche St. Anna in Mitau, 1 8 0 1 Dr. philos. Univ. Wittenberg, 1 8 0 2 — 1 8 2 3 Prof. der praktischen T h e o l . in Dorpat, hielt Stellv. Vorl. in Kirchengesch., 1 8 0 5 Dr. theol., Diss.: „ D e virtutibus praecipulis concionatoris lettici, Dorpat 1 8 0 5 " . oo 1 6 . 5 . 1 8 0 6 Louise Henriette v. Prohst. 1 8 1 2 zum Kollegienassessor, 1 8 2 3 zum Staatsrat ernannt, 1 8 1 4 - 1 8 2 3 Stellv. Exegetik-Vorl., mehrmals Dekan, Vertreter des Vulgärrationalismus, 1 8 2 3 emeritiert, Vorl. zur K i r c h e n gesch. , theol. Enzyklopädie, Methodologie bis 1824. A n o n y m : Sendschreiben an Johannes, mit dem Beynahmen der Unversöhnliche, von Johannes dem Eiferer, aus den Elsässischen Gefilden, Mitau 1794. — Predigt gehalten am Sonntage Sexagesimä in der Szaimischen Kirche am Sarge des weiland Hochwürdigen und Hochgelahrten Konrad Schulz, Generalseniors, Konsistorialraths und Predigers der Szaimischen Kirchspielgemeinde, Mitau 1 8 0 2 . - Worte der Liebe und Theilnahme gesprochen am Grabe des Herrn Professors Dr. Arzt, Dorpat 1802. — Prolegomena quaedam ad Theologiam populärem et practicam continens, o . O . 1 8 0 3 . - Inaugurationem solennem creandorum theologiae doctorum virorum plurimum revenderomrn et praeclarissimorum, Augusti Albani, [...] et Ioannis Lebrechti Georgii Richterii, Dorpat 1815. — De Honoribus Lathen Habitis Et Habendis, Dorpat 1817. — Ueber Luthers Persönlichkeit. WERKE:

LITERATUR:

D B B L 1970. - BaBA 38, 0 1 8 - 0 2 5 .

B ö h m , K a r l F r i e d r i c h —> C z a r n e w s k i B o e h m , Max(imilian) Roland * 6 . 8 . 1 8 5 9 W e n d e n (L), t 8 . 1 0 . 1 9 4 4 G o tenhafen ( = Gdingen); Vater: Christian B . , Kr.schulinspektor aus Degerloch ( W ü r t t e m berg); Mutter: Emilie, geb. R e i m e r s aus Mitau (K). Elementarschule u. Kr.schule in W e n d e n , 1 8 7 1 - 1 8 7 6 Anstalt Birkenruh (L), 1 8 7 7 1 8 8 3 Studium der Philol. in Dorpat, 1 8 8 3 goldene Preismedaille flir die Schrift. „ D e syntaxi congruentiae Ciceroniana", Studien in Leipzig u. Straßburg, 1 8 8 5 - 1 8 9 2 Oberlehrer der alten Sprachen am Landesgym. Birkenruh (Wenden) bis zur Schließung der Schule, oo 1 7 . 1 2 . 1 8 8 9 Emilie Schulz. 1 8 9 2 - 1 9 0 2 Leiter eines Knabenpensionats u. Privatlehrer, seit 1 8 9 3 Lehrer für D t . , seit 1 8 9 8 Lehrer für Lat. am Dorpater Privatgym. des Pädagogen R u dolf v. Zeddelmann ( 1 8 5 1 - 1 9 1 6 ; 1 8 9 4 - 1 9 1 1 Direktor des v o n der liv. Ritterschaft subventionierten Privatgym.), auch Lehrer am Privatseminar v. Frl. M . Girgensohn, 1 8 9 3 — 1897 Bibliothekar, 1 8 9 7 - 1 9 0 1 Sekretär u. 1911 korresp. Mitgl. der G E G , Hofrat, 1 9 0 2 1904 Oberlehrer am Gym. in Saarburg (Lothringen), 1904-1914 Oberlehrer in Gebweiler u. 1914—19 in Straßburg, seit 1906 Prof., auch Präses des Zivilkasinos u. Glied des Kirchenrats in Saarburg, 1921—1923 im Reichsministerium des Inneren in Berlin, ehrenamtlicher Mitarb. dt.balt. Organisationen, seit 1927 Vorsitz des bait. Vertrauensrats, seit

260

Böning 1943 in Gotenhafen. Mitarb. an der Bait. J u gendschrift, Riga 1 8 9 8 - 1 9 0 4 . W E R K E : Die rechte Erziehung ist immer zugleich Selbsterziehung und Selbstbildung des Erziehers. In: Ludwig Strümpell (Hrsg.): Pädagogische Abh. von Mitgliedern des Wiss.-Pädagogischen Practicums an der Univ. Leipzig, Leipzig 1887. - Die Handarbeit im Dienste der Knabenerziehung. In: B M 35, 1888, S. 7 1 8 754. — Aphrodite auf dem Bock. In: Jb. des Deutschen Archäologischen Instituts 4, Berlin 1889, S. 2 0 8 - 2 1 7 . - Livlands Internate. In: Düna-Zt., Riga 1891. - Ein Grenzgebiet der Medizin und Pädagogik. In: B M 40/46, 1898, S. 2 0 - 5 8 . — Erziehungserfolge an Taubblinden. In: B M 50, 1900, S. 1 8 5 - 2 1 3 . - Spinne und Fliege. Lettisches Märchen. In: Dähnhardt Natursagen 1, Leipzig 1907; wieder in: Goertz/ Brosse 1908, S. 13. - Wolter von Plettenberg. (1494-1535). In: ~ u. Christian B ö h m (Hrsg.): Deutsches Lesebuch für die mittleren Lehranstalten, 2. Tl., 5. verb. Aufl., Reval 1914, S. 1 3 5 - 1 3 8 . - Die Letten, 1.-3. Aufl. Berlin-Steglitz 1917 (Kurland in der Vergangenheit und Gegenwart 4). UBERS. : Lettische Schwänke und verwandte Volksüberlieferungen, Reval 1911. HRSG.: Christian B ö h m : Lebenswege eines schwäbischen Pädagogen. Tagebuchblätter aus dem Nachlaß des weil. Schulinspektors zu Wenden (Livlanct), Reval 1893. — Deutsches Lesebuch für Elementarschulen, Tl. 1, hrsg. v. Christian Böhm, 16. veränd. Aufl. Reval 1909. mit Christian B ö h m : Deutsches Lesebuch für die mittleren Lehranstalten, 2 Tie. 4. Aufl. Reval 1 8 9 5 - 1 9 0 2 ; 5. verb. Aufl. Reval 1 9 0 1 - 1 9 1 4 ; Tl. 1, 6. verb. Aufl. ebd. 1908. mit F. Specht: Lettisch-litauische Volksmärchen, 1.-6. Tsd. Jena 1924 (Die M . der Weltliteratur 26. Die M . der übrigen europäischen Völker 6). LITERATUR: Alb.Acad. 1889. - Alb.Zeddelmann 1900. - Birkenruher Alb. 1910. - Blumfeldt/ Loone 1939/1987. - Lingen, B. v.; G. v. Rüdiger: Album Neobaltorum 1 8 7 9 - 1956, Göttingen 1956 (Nachtr. 1971). - DBBL 1970. Bölling, Reinhold J o h a n n * 9 . 1 2 . 1 7 5 3 Eckenäs (Finnland), f 1 7 . 2 . 1 8 2 1 wahrscheinlich Reval. Kathedralschule u. Studium der Philos. u. Theol. in Abo (Finnland), mußte sein Studium aus Geldnot unterbrechen u. erwarb sich die

nötigen Mittel für eine Forts, als Privatlehrer, 1779 Promotion, Diss.: „Specimen inaug. botanicum, Abo 1 7 7 9 " (schwed.). Hauslehrer, 1780 Feldprediger in Sweaborg, 1780 Diakonus in Reval, 1790 Pastor in Reval, zugleich Assessor im Stadtkonsistorium. mit Nicolaus Aeimelaeus: De usu studii historici infantibus inculcando, Abo 1776 [Disp.]. mit Pehr Adrian Gadd: Ron och Anmärkningar om utländska Wäxter försökte i Finska climatet, Abo 1778 [Disp.J. — Läse-Bock, innehällande Fabler och Sedelärande Berätelser för Barn och Ungdom, Reval 1808. — Ein Vortrag bey der Generalversammlung der esthländischen Abtheilung der russischen Bibelgesellschaft am 5. März 1818. In: Bericht von der Generalversammlung der esthländischen Abtheilung der russ. Bibel-Ges. am 5. März 1818, Reval 1818, S. 9 —15. - Geistliche Gesänge für die schwedischen Gemeinden der Stadt und des Landes, zum Gebrauch hey den in den Jahren 1810 und 1817 stattgehabten Jubiläums Feyerlichkeiten, Reval o.J. UBERS.: Gottlieb Schlegel: Den christeliga Lärans Katechismus. Ifran del tyska Spräkel pä Swänska öfersatt, Reval 1805. L I T E R A T U R : Carlblom 1794, 103. Recke/Napiersky. - Paucker 1849, 373, 378. - DBA 119, 68 - 70. - BaBA 37, 165 - 168. WERKE:

Boenninghausen-Budberg, Wanda trud Caroline Felicie Marie Bsse.

Ger-

* 2 0 . 5 . 1 8 9 6 Garßen (K); Vater: Gotthard Ernst Gustav Leonhard B . - B . ( 1 8 6 1 - 1 9 0 4 ) ; Mutter: Anna Caroline Felicie, geb. Bsse. v. Engelhardt a.d. Hause Alt-Born (* 1873). oo 2 8 . 6 . 1 9 2 3 Kurt v. Löwenstern (f 1930). W E R K E : Wenn Frauen lieben [...]. Das Schicksal einer Frau, der die Liebe zum Leben verhalf, 1.-2. Aufl. Riga 1930 (R.bibliothek der „Riga am Sonntag" 20). LITERATUR:

G H

BaBA 47, 247.

Kur 1, 217. - Redlich 1989.

-

Boenninghausen gen. —> B u d b e r g B o e t t c h e r , Mathilde Julie Magdalene, geb. N e u m a n n (Ps. T a n t e Alice) * 10.12. (j. 28.11.) 1840 Mitau (K), f 10.10. 1923 Dorpat; Vater: Carl August Neumann ( 1 8 0 9 - 1 8 6 3 ) , Jurist; Mutter: Kassandra, geb. Beitier.

261 oo 1 . 1 . 1 8 6 3 Prof. Dr. med. Jakob Ernst Arthur Boettcher ( 1 8 3 1 - 1 8 8 9 ) . Staatsrätin, seit 1880 Schriftstellerin, lebte seit 1889 in Dorpat. W E R K E : U P s . : Kleine Schelme, oder glückliche Kinder. Lustige Geschichten aus dem Familienleben der haltischen Lande. Für Kinder und Kinderfreunde,, Dorpat 1884; 2. Aufl. R i g a 1911; Nachdr. Hannover 1988. - Renata, o.O. 1885 [N.]. - UPs.: Im Morgensonnenschein. Erinnerungen aus frohen Kindertagen. Für Kinder und Kinderfreunde (111. A. v. Wahl), Dorpat 1887. Zur Faust-Erklärung des Herrn Louvier. In: Die Lehrerin in Schule und Haus. Zentralorgan für die Interessen der Lehrerinnen und der Erzieherinnen des In- und Auslandes 15, 1898/ 99, S. 1 6 9 - 1 7 5 . - In: Goertz/Brosse 1908: Erlebnisse der Pastorenfamilie Kühn während der Gefechte bei Eckau im Jahre 1812, S. 7 3 - 7 8 [aus einer Familienchronik]; Walpurgisfeier in Dorpat, S. 1 1 6 - 1 1 8 [aus Kleine Schelme, 1884J. Sommerfreuden in Strandhof. Für Kinder und Kinderfreunde, R i g a 1910 [auch UPs.J. — Baltische Landschaftsbilder. In: D M R 2, 1913, S. 7 4 9 - 7 5 1 [Ge.: Landstraße; Meer; Heide, S. 749; See; Moosmorast; S. 7 5 0 ; Holzschlag, S. 7 5 0 - 7 5 1 ; Insel; Schneefeld, S. 7 5 1 ] . - In: L u d w i g Ankenbrand: Ankenbrands Tierschutz-Bilderbuch (III. Fritz Waibel), 2. Aufl. Straubing 1918; M k Braunschweig 1998: Unser Teckel. Wahre Geschichten aus dem Leben eines Hundes, S. 26—30; Hans und Murr, S. 31 36. - Private Gefangenenfürsorge im alten Kurland. Ein Erinnerungsblatt. In: B M 1929, S. 1 0 8 109. - Mädchenliebe, Tartu 1935 [Ge.]. - Feste Kette. In: Jb.d.balt.Dtt. 1959, S. 33 [G.J. L I T E R A T U R : Hinrichsen 1891. - Maack 1896. Pataky 1898. - Thiel 1903. - Brummer 1913. Reyher 1917, 40. - Groß 1922. - Kosch. - DBBL 1970. - Friedrichs 1981. - Redlich 1989. - DBA 120, 178 - 181. - BaBA 37, 280 - 281.

Boetticher, Curt Alexander Robert von * 2 5 . 4 . 1 8 7 6 R i g a (L), t 7 . 1 0 . 1 9 4 4 Potsdam; Vater: Viktor Karl Moritz v. B. ( 1 8 4 2 - 1 9 1 9 ) , Beamter u. Friedensrichter; Mutter: Annette, geb. Pander. Löfflersche Schule, 1 8 9 1 - 1 8 9 6 Stadtgym. in R i g a , 1 8 9 6 - 1 8 9 7 Gym. in Orel ( R u ß l ) , 1897 Jurastudium, seit 1898 Interesse an der Theol., 1900 Oberlehrerexamen fur dt. Sprache in St. Petersburg, oo 1901 Auguste Poorten. 1901 — 1903 Oberlehrer fur dt. Sprache in Barnau (Altai), 1903 am Gym. in Omsk, 1905 in

Boetticher L i w n y (Gouv. Orel), 1906 Realschule in Orel, 1907 in Grodno, 1 9 1 0 - 1 9 1 7 Erzieher u. Oberlehrer der dt. Sprache am AlexanderGym. in St. Petersburg, seit 1913 auch Dozent der dt. Sprache an der Nikolai-Militär-Ingenieur-Akad. u. Oberlehrer am Alexander-Kadetten-Korps, in St. Petersburg Ernennung z u m Studienrat, 1917 Wohnsitz in Finnland, 1918 Wesenberg (E), dort Direktor des R e a l g y m . , 1 9 1 9 - 1 9 2 0 i m Dienste der Bait. Landeswehr in Königsberg, 1921—1930 Prof. i m Heeresfachschuldienst in Königsberg u. in Gumbinnen, 1930 pensioniert, bis 1936 SAFührer u. Schulungsreferent in Löwenberg (Schlesien), ließ sich in Potsdam nieder. W E R K E : Judas. Trauerspiel in 5 Aufzügen, St. Petersburg 1912. — Die drei Wogen, Schauspiel in vier Aufzügen, Berlin-Friedenau 1913 [D. u m den alttestamentlichen König David, spielt in Jerusalem]. — Schlageten Opfertod. Ein deutscher Heldensang aus unseren Tagen in drei Aufzügen, Königsberg 1924. — Erst Wahrheit, dann Frieden ! Nulla pax — sine veritate! Fünf dramatische Dichtungen aus schwerer Zeit, Königsberg 1926 [Zum Geleit, S. 5 (G.); Die rote Flut! Dramatische Studie in drei Aufzügen. Verfaßt nach eigenen Erlebnissen und wahrheitsgetreuen Berichten 1919, S. 7—44; Der Balten Not. Verlassenen Bruderstammes Kampf und Tod. Ein Racheschwur in fünf Aufzügen, S. 45 —115 (1925); Granit. Ein Traum, der leider nicht Wirklichkeit wurde. Fanfare in 3 Auf zügen, S. 1 1 7 - 1 4 1 (Febr. 1923); Prolog zur Uraufführung (im Alten Schützenhause, Königsberg i. Pr.) von „Schlageten Opfertod" am 22. Mai 1924, dem 5. Jahrestage der Befreiung Rigas von den Bolschewiken, S. 1 4 3 - 1 4 4 ; Schlageten Opfertod. Ein deutscher Heldensang aus unseren Tagen in drei Auf zügen, S. 145 — 177; Die schwarze Schmach. Anklage in 3 Aufzügen, S. 1 7 9 - 2 1 5 (Aug. 1924); Ausklang, S. 216 (G.)J. - Die Heimat ruft! In: Deutsche Post aus dem Osten 13/4, 1941, S. 17 [G.]. B E A R B . : Fußartillerie-Battaillon Nr. 35, Oldenburg u . a . 1924 (Erinnerungsbll. dt. R e g i menter. Truppenteile des ehem. preuß. Kontingents 108) [nach amtlichen u. privaten Kriegstagebüchern]. Alb.Cur. 1932; 1978. - Nekro 1936. Kosch. - DBBL 1970 (Boetticher, Alexander Friedrich Johann). - Redlich 1989. - DBA II 149, 71. - BaBA 37, 3 6 5 - 3 6 7 . LITERATUR:

Boetticher, Else —> Frobenius, Else

262

Bogemell Bogemell, Friedrich Wilhelm

Bolschwing, Georg Johann von

* 4 . 6 . 1 7 2 3 R e v a l (Ε).

* 1 4 . 5 . 1 7 6 7 W a h r e n b r o c k (K), f 8 . 1 . / 4 . 1 8 0 8 ; Eltern —> G. J . v. Bolschwing. Studium in Leipzig, K a m m e i j u n k e r des Hzgs. Peter, um 1796 Oberlandgerichtsassessor in Mitau (K), 1797 Deputierter des kur. Adels b. der K r ö n u n g Kaiser Pauls I. in Moskau, 1 7 8 8 Assessor des tuckumschen, dann des mitauschen Oberhauptmannsgerichtes, später Hauptmann zu Frauenburg (K), 1 8 0 2 O b e r hauptmann zu Mitau, Erbbesitzer auf Stablieten in Kurland, oc (1) 9 . 9 . 1 7 9 9 Karoline Louise Eleonore Orgies gen. von R u t e n b e r g ( 1 7 7 9 - 1 8 0 5 ) . oo (2) 6 . 1 0 . 1 8 0 6 Ernestine Johanna D o r o t h e a Orgies gen. von R u t e n b e r g ( 1 7 8 6 - 1 8 3 2 ) , beide T ö c h t e r v. Karl Ferdinand O . gen. v. R . ( 1 7 4 1 - 1 8 0 1 ) u. Helene Sibylle Elisabeth, geb. von Grotthuß ( 1 7 4 5 1788).

Seit 1 7 2 8 Domschule R e v a l , 1741 T h e o l . Studium in Halle, R e i s e n nach Leipzig und Wittenberg, 1 7 4 5 R ü c k k e h r nach R e v a l , 1 7 4 6 Hauslehrer der Söhne des Fürsten Boris W . Golycin in St. Petersburg, 2 4 . 5 . 1 7 4 7 O r d i nation in St. Petersburg, Prediger in Kronstadt (Rußl.), bis 1761 auch b. der dortigen engl. Gemeinde tätig, 1 7 5 6 - 1 7 5 9 Prediger fur die Gemeinde zu Oranienburg, 1767 — 1771 Prediger der engl. Gemeinde in St. Petersburg. WERKE : Kann man sagen: Ehen werden im Himmel geschlossen? In: Sendschreiben an den Herrn Pastor J o h a n n K o c h zu J e w e , R e v a l 1 7 5 3 . — Umstaendliche Nachricht von der deutschen evangelischen Gemeinde in Cronstadt, wie auch von der Erbauung und der den 12 Dec. 1753 geschehenen feierlichen Einweihung ihrer neuen St. Elisabethenkirche, nebst der Einweihungsrede Eudolph Otto Trefurt [...] und seinen eigenen bei Grundlegung und Einweihung der neuen Kirche gehaltenen Reden, Halle 1 7 5 8 [zsgtr. u. bekannt gemacht]; Ausz. in: Anton Friedrich Büsching: Geschichte der ev.-luth. Gemeinden im R u s sischen R e i c h , Tl. 2, Altona 1767, S. 4 - 4 6 . L I T E R A T U R : Gadebusch 1777, 1, 83 — 85. — Recke/ Napiersky. - DBA 121, 221. - BaBA 38, 1 - 4 .

Ueber den Patriotism. An Johann von Voelkersaam bei seinem Abgange von Leipzig im Nahmen seiner Landleute und Freunde, Leipzig 1788. WERKE:

L I T E R A T U R : Recke/Napiersky. - DBA 123, 248. BaBA 38, 257. - GH Kur 2, 686 - 687.

Bolschwing, Otto Ernst Johann von * 2 . 2 . 1 7 7 0 wahrscheinlich W a h r e n b r o c k (K), f 1 . 1 . 1 8 2 0 Mitau (K).

Studium in Jena, dort Mitgl. der dt. Ges., Kanimerjunker des Erbprinzen v. SachsenW e i m a r , Hauptmann in Schrunden (K), E r b besitzer auf W a h r e n b r o c k (K), Pfandbesitzer v. Alt-Selburg. o c Agnesa Elisabeth Barbara v. T a u b e a. d. Hause Herbergen; Sohn —> G . J . v. Bolschwing.

In früher J u g e n d im Dienste der kais. Garde in St. Petersburg, nahm 1 7 9 0 als Kapitän seinen Abschied, durchlief aufgrund der Einrichtung der kur. Statthalterschaft 1 7 9 6 erfolgreich mehrere Amter, war u.a. 1 8 0 5 Mitgl. einer Kommission zur Verbesserung der Mitauschen Gymnasien, Mitgl. des Direktoriunis der Ev. Bibeiges, in R u ß l . , Mitgl. der K G L K , R i t t e r des Malteserordens, später kais. Hofrat, seit 1815 kur. G o u v . - R e n t m e i s t e r , weitreichend autodidaktisch gebildet.

WERKE

: mit Carl G o t t h e l f Müllers: Der aechte Patriot aus der Sorge für das Wohl eines Staats. Bey dem Eintritt in die teutsche Gesellschaft zu Jena gepriesen. Nebst der Gegenrede des Seniors der Gesellschaft, welche den Patrioten ein Reich der Gelehrten schildert, J e n a 1753. - Der ächte Patriot in seiner Freiheit, Macht und Ansehen, Königsberg 1754.

Der Umgang bildet die Sitten. Ein SchäferGedicht hei der Einweihung des neuen Wohngebäudes auf dem von Kotffschen Gute Brucken, Mitau 1755. — A n o n y m : Alphabetische InhaltsAnzeige der Kurländischen Bauern-Verordnung für den transitorischen Zustand. Zur Beorderung der vorschriftsmäßigen Beobachtung derselben, besonders für den Bauernstand, Mitau 1819.

Recke/Napiersky. — Jverh.KGLK 2, 55. - DBA 123, 247. - BaBA 38, 256. - D B B L 1970 (Bolschwing, Friedrich Alexander Werner von).

LITERATUR:

Bolschwing, Georg Johann von * 2 3 . 1 1 . 1 7 3 2 Gut A l t - R a h d e n (K), t 1 7 7 6 Alt-Selburg (K).

LITERATUR:

24.7.

WERKE :

In:

Recke/Napiersky

55.

-

[darin: J v e r h . K G L K 2, 55],

Jverh.KGLK

2,

1822,

-

Friedrichs 1967. - DBA 123, 251 - 2 5 2 . - BaBA 38, 260.

263

Bomhouver anas)

Bonge

(Bomho[u]wer),

Christi-

* vor 1 4 6 9 R e v a l , f 1 5 1 8 Dorpat. Kath. Geistlicher, 1 5 0 0 Sekretär v. Dr. E b e r hard Schelle, dem Kanzler des Meisters des D t . Ordens in L, bis 1 5 0 3 mit Schelle Gesandter Wolters von Plettenberg (um 1 4 5 0 — 1535) b. der Kurie in R o m , im B e m ü h e n um eine Ablaßbulle zum Besten Livlands, v o m Papst neben Schelle zum obersten Kommissar des Ablasses ernannt, seit S o m m e r 1 5 0 3 Ablaßprediger zum liv. Jubiläumsjahr in versch. liv. Städten, aber u. a. auch in R e v a l (E), übte diese Tätigkeit mit einer Unterbrechung bis O k t . 1 5 0 4 aus, versuchte danach, auch in Königsberg u. P o m m e r n zu predigen, predigte möglicherweise im Bistum K a m m i n u. dann in der Kirchenprovinz Magdeburg, geriet dabei in Streit mit dem B i s c h o f von M e i ß e n , wurde nach Schelks T o d alleiniger Oberkommissar des liv. J u b . , hielt sich im Dez. 1505 in L ü b e c k auf, 1 5 0 6 R e i s e nach R o m , erwirkte einen zweiten Ablaß für L, kümmerte sich seit Frühjahr 1507 in K ö l n um die Einnahmen des ersten Ablasses u. begann dort auch, erneut AblaßPr. zu halten, wiederum R e i s e nach R o m , predigte dann den Ablaß in Freiburg, Konstanz u. in weiteren Städten entlang des R h e i n s (einer seiner Unterkommissare war der Dominikaner Johannes Tetzel (um 1 4 6 5 — 1519), dessen Ablaßhandel einer der Gründe war, weswegen Martin Luther 1517 seine 95 Thesen verf.). Seit 1 5 1 5 B i s c h o f v. Dorpat. W E R K E : Universis et singulis praesentis litems f...], K ö l n nach 1500. — ~ mit Eberhard Schelle: Subannotata auisamenta siue statuta [ . . . ] , L ü b e c k um 1 5 0 3 [Ablaßinstruktion „contra perfidissimos et spurcissimos hereticos scismaticosque R u t e n o s ac infideles Tartaros"; die Ablaßbulle gegen R u ß l . wurde am 1 5 . 2 . 1 5 0 3 bewilligt]. — Summaria instructio et ordinatio pro executione sacratissimi negotii indulgentiarum f . . . ] , Konstanz u m 1 5 0 6 . — Instructio [et] Ordinatio Venerabiiis et Egregij viri d[omi]ni [...]. Capellani Nuncij et Comissarij apostolici pro negodo sacratissimaru Indulgentiarum in fauorem partium Liuonie ac orthodoxe fidei tutelam contra Ruthenos Hereticos et Schismaticos Tartarorum Infidelium auxilio freies nouissime concessarum, Leipzig; K ö l n u m 1508. — Summaria instructio et ordinatio [...] pro executione sacratissimi negotii indulgentiarum apostolicarum in partium Livonie ac orthodoxe fidei tutelam

contra Ruthenos hereticos et scismaticos Tartarorum infidelium auxilio fretos novissime concessarum, Straßburg um 1 5 0 8 ; o . O . um 1520. - Universis et singulis pntes litteras inspecturis [ . . . ] , Freiburg u m 1 5 0 8 . — Eynne Schonne hystorie van vundedyken gescheffthen der heren to lyfßandt myth den Rüssen vnde Tartaren (1491—1507), hrsg. u. erl. v. C . Schirren. I n : ArchGesch 8, 1861, S. 1 1 3 - 2 6 5 [wichtige Quelle für die bewegte Phase des Niedergangs des D t . Ordens u. somit der unmittelbar vorluth. Zeit in L ; ausgesprochen subjektiv-einseitige kath. P r o pagandaschrift mit L o b auf den D t . O r d e n u. Schmähworten auf R u ß l . u. die Russen, die als „erfEendt" (Erbfeind) wegen ihrer Grausamkeiten u. ihres Vernichtungskampfes galten (vgl. hierzu die Schrift v. —> T . Bra(c)kel). Ziel der Schrift war es, die Gläubigen in Dtl. zum K a u f des Ablasses v. 1 5 0 5 anzuregen, um mit den Einnahmen die Kriegskasse des D t . O r dens in L zu unterstützen; Sprache mnd. mit starken dialektalen Einschlägen; so weit ersichtlich, hat es keine R e z e p t i o n e n dieses W e r k e s v. anderen Chronisten dieser Zeit gegeben]. LITERATUR: E. Pabst: Von Ablassgeldern, welche [...J d. 28. Jenner 1505 dem Commissarius im D o m zu Bremen überliefert worden sind [ . . . ] . In: Inland 29, 1858. - Winkelmann 1878. - L. Arbusow: Die Beziehungen des Deutschen Ordens zum Ablasshandel seit dem 15. J h . , Diss. Riga 1909; wieder in: Mitt. Riga 20, 1910, 3 8 9 - 4 4 6 ^ - F. Benninghoven: R u ß l . im Spiegel der liv. Schönnen Hysthorie von 1508. In: Rossica Externa, Festg. f. Paul J o h ansen, Marburg 1963, S. 11 - 3 5 . - Rauch 1986.

Bonge, Daniel Hermann * 1 7 0 6 Uleäborg (Finnland), f 3 0 . 8 . 1 7 7 4 Karris (Osel); Vater: Zachris B . , Kaufmann ( f 1 7 3 8 ) ; M u t t e r : Magdalene, geb. Pilkar. 1 7 2 6 Studium in Uppsala, seit 1 7 3 0 auf Osel, dort 1 7 3 3 — 1 7 6 4 Pastor in St. Johannis u. 1 7 6 4 — 1 7 7 4 in Karris, Assessor des Oselschen Konsistoriums, 1771 Senior Ministerii. Besitzer des Gutes Hallik. oo (1) T o c h t e r v. J o h a n n Dietrich Heermann u. Katharina Elisabeth Schilder, oo (2) Sophia Juliane Tunder, verw. Kettler ( * 1711). Kurze Prüfung der Geister betreffend sowohl die Lehrer als die Lehre, wegen der am Tage liegenden Ausschweifungen nach der Richtschnur der heiligen Schrift, o . O . 1742 [~ wendet sich in katechetischer Form, gestützt durch Belege WERKE:

Bonsens

264

a. d. Bibel u. a. d. Schriften v. Luther u. a. sowohl an die Lehrer als auch an die Lehre der Herrnhuter. Dieser Schrift folgt ein Zusatz mit 19 Einwürfen, die man gegen die vorgetragenen Thesen anfuhren könnte, nebst A n t w o r ten auf dieselben; Anhänger u. Gegner der Herrnhuter vgl. —> I. Feßler, —> A. Graven, —> Ε. Gutsleff, —> J. v. Krüdener, —> Η. A. Krüger, —• G. Lösewitz, —• Ε. Lossius, —• G. Loskiel, —> C . Nottbeck, —>· J. Q u a n t J . H R S G . : Lars R o b e r g : Dissertatio physica de Salmonum natura. Eorumque apud Ostro-Bothnienses piscatione, Uppsala 1730. LITERATUR: G a d e b u s c h 1 7 7 7 , 1 , 8 6 . -

A G B 1897.

-

Recke/Napiersky. - Schmidt 1939. - DBA 124, 356 - 357. - BaBA 38, 349 - 352. - Ottow/Lenz 1977. Bonsens, Ernst —> Brosse B o r c h , Michael J o h a n n G r a f v o n der * 30. (j. 19.) 6.1753 Warkland (Lit), f 10.1. 1811 (j. 2 9 . 1 2 . 1 8 1 0 ) W a r k l a n d ; Vater: J o hann Graf v. der B . , pol. Kron-Unterkanzler. Besitzer der Güter Warkland, Starost von Lutzin, W o i w o d von Belsk. Von franz. Lehrern teils in Warkland, teils in Polen erzogen, auch C o l l e g i u m pium in Warschau, seit 1762 i m Dienst des pol. Heeres, 1776 Oberst b. den Husaren, 1771 Kapitän der lit. Fußgarde, V e r w u n d u n g b. der Verteidigung des letzten pol. Königs Stanislaus II. Augustus gegen seine Entführer, 1776, veranlaßt durch die R e i s e beschreibungen Patrick Brydones, R e i s e nach Sizilien u. Malta, w o er sich für die Einführung der pol. Sprache i m Malteserorden einsetzte, 1781 Generalquartiermeister v. Lit, außerdem Landbote Livlands auf versch. Reichstagen, seit 1786 als Angehöriger des Kriegsdepartements b. immerwährenden R a t , vertrautes Verhältnis zum pol. König, u m 1790 nach einer R e i s e nach England R ü c k z u g auf die eigenen Güter u. Bau des Schlosses Warkland. Beschäftigung mit Naturkunde, Besitz einer umfangreichen Bibliothek, Kontakte u. a. zu Daniel II. Bernoulli u. Voltaire, Mitgl. zahlr. Akad. u. Ges. in Italien, Frankreich u. St. Petersburg, Mitgl. mehrerer pol. u. dt. R i t terorden. oo Gräfin Eleonore Browne. W E R K E : A n o n y m : Lithographie Sicilienne ou catalogue raisonne de toutes les pienes de Sicile. Propres ä embellir le cabinet d'un amateur, Neapel 1777. — Lythologie Sicilienne. Ou Connaissance

De La Nature Des Pienes De La Sicile Suivie D'un Discours Sur La Calcara De Palerme, 2 Tie. R o m 1778. — Mineralogie Sicilienne docmastique et metallurgique ou connaisance de tous les mineraux que produit l'tle des Sicile [ . . . ] , Turin 1780. Victor Amadee. Tragedie en cinq actes et en vers. Par l'Auteur de la mineralogie Sicilienne, Warschau 1789. - A n o n y m : La Stanislade, ou l'heureuse delivrance de Stanislas II., Roi de Pologne. Poeme, Warschau 1791. — Histoire de la vie de George de Browne, comte du Saint-Empire, Gouverneur-General de Livonie et d'Estlwnie [...], R i g a 1794, dt. v. L u d w i g Albrecht Schubart, R i g a 1795 fin der Allg. Literatur-Zt. 17, Halle 1795, S. 135, fälschlich Graf M e d e m zugeschrieben] . — Jardin sentimental du chateau de Warkland dans la comte de Borch en RussieBlanche, Warschau 1795 [G.]. U B E R S . : Oberon, poeme en XII chants, par Mr. Wieland, ecrit en atiemand et traduit en frangais, Basel 1798. - W i l l i a m Forsyth: Observations relatives aux maladies, defauts et accidents de toute espece d'arbres fruitiers et de construction [...], Dorpat 1892 [a.d. Engl.]. BRIEFE : Lettres sur les t m f f e s du Piemont, Mailand 1780. - Lettres sur la Sicile et sur l'tle de Malthe [ . . . ] , 2 Bde. Turin 1782 [Übers, ins Dt. v. Friedrich August Clemens Werthes u . d . T . : Briefe über Sicilien und Maltha. Mit Charten vom Etna, von dem alten und neuen Sicilien, nebst 24 Kupferstichen. Von dem Grafen von Borch an H. G. von N. geschrieben im fahre Ι1ΊΊ als ein Supplement zu der Reisebeschreibung von H. Brydone, 2 Bde. Bern 1783; Ubers, ins Schwed. v. Sam. Odmann, 2 Bde. Stockholm 1791], LITERATUR: R e c k e / N a p i e r s k y .

-

Sivers 1855,

7 9 -

81. - Iversen 1899. - F. Ferchl: Chemisch-pharmazeutisches Bio- und Bibliographikon, Mittenwald 1937 - 1938; unveränd. Neudr., Niederwalluf (bei Wiesbaden) 1971. - DBA 126, 1 5 5 - 160; II 155, 129. - BaBA 38, 421 - 4 2 8 . Bordelius, J o h a n n Daniel v o n * 22./24./2Ί. 3 . 1 7 9 1 Libau (K), f 2 . 9 . 1 8 8 4 ; Vater: Hermann Friedrich B . , Libauscher Stadtältester. Kr.schule in Libau, 1806—1811 J o h a n n e u m in Hamburg, 1811 — 1812 Studium in Göttingen, w e g e n Krieg R ü c k k e h r nach K, 1814—1816 Gutsbesitzer in Ligutten, Ilmajen, Padohnen (K) u. kurze Zeit in St. Petersburg, ein Jahr

265 lang Studium an der U n i v . Dorpat, ließ sich dann auf seinem Erbgut Ilmajen (Illmagen) nieder, oo 1821 Elmire v. Lembke. W E R K E : Uehcr einen alten in Kurland ausgegrabenen Metallgürtel. In: Arb.KGLK 2, 1847, S. 91.

Borg

S. 1 2 - 1 3 ; Der Pilgrim. Romanze nach W. Scott, S. 1 8 - 2 0 ; Der Geist im Walde. Romanze, S. 2 7 - 2 8 ; Frühlingslied, S. 5 2 - 5 3 ; Rosensträuschen. An Mutter und Kind, S. 5 9 - 6 1 ; Schmerz und Freude, S. 64 — 66; Frühlings nähe, S. 125; Fahre wohl. Nach L. Byron, S. 1 2 6 - 1 2 9 . — In: Inländischer Dichtergarten 1830: Rüdiger. U B E R S . : Claudians Raub der Proserpina, erster Romanze. Nach R. Southey, S. 6 — 15; An Lina. Gesang, metrisch übersetzt mit einigen AnmerMit einem poetischen Taschenbuch, S. 41; An kungen. Bey seinem Abgange vom Johanneum zu Lina. Den 2I.Juni 1827, S. 7 0 - 7 1 ; Hirtenlied. Hamburg als Manuscript für Freunde, Hamburg Aus einem dramatischen Gedicht, S. 109 — 110. 1811. Je länger je lieber. In: Unterhaltungsbibliothek LITERATUR: Recke/Napiersky. — Hamberger/ 3, R i g a 1830, S. 3 0 - 3 1 . - In: Caritas 1831: Meusel 1834. - Rehbinder 1853, 957. - Alb. Acad. 1889. - Alb.Cur. 1932. - DBA 127, 6 - 8. - Frühlingslied des Einsamen, S. 113—114; Auf den Tod des Generals Sir John Moore, S. 114—116 BaBA 39, 036 - 037. [nach einem engl. Original]; Der schwarze Shawl. Moldauisches Lied, S. 1 2 5 - 1 2 7 [nach A. B o r g , Karl Friedrich v o n der S. PuskinJ. — Hymne. In: Gedächtniss-Feier * 26. (j. 15.) 2.1794 St. Petersburg, f 17. (j. der dreizehnhundertjährigen Dauer der Ge5.) 8.1848 Dorpat (Cholera); Vater: Gotthilf setzeskraft der Institutionen und Pandecten des Nathanael v. d. B . , Advokat, Hofrat, Ober- R ö m i s c h e n Rechts, begangen zu Dorpat, am forstmeister (f 1804); M u t t e r : Charlotte 30. Dec. 1833, R i g a ; Dorpat 1834. - In: Margarethe, geb. von Plater. Friedrich Gustav B i e n e m a n n : Dorpater SänSchulbesuch in Dorpat, 1811 — 1816 Studium gerbünde 1 8 1 2 - 1 8 1 6 . Lieder aus der J u der Rechtswiss. in Dorpat, nach dem Studium gendzeit der alma mater Dorpatensis, R e v a l Landwirt auf einem Gut seiner Mutter, oo 1896: Herbstgefühl; Die Erscheinung, S. 119 — 2 5 . 1 . 1 8 1 8 Caroline H . , Tochter v. Karl 122. Gottlob Hofmann u. Jakobina Constantia des GeHilprich aus Leipzig. In Dorpat: 1 8 2 0 - 1 8 2 7 U B E R S . : Jermak. Nach dem Russischen heimen-Raths Dmitrijew. In: Livona's B lumenSekretär des Kr.gerichts, seit 1827 Syndikus u. kranz 1818, S. 1 1 9 1 2 7 [G.]. Poetische ErKanzleidirektor der U n i v . Kollegien-Assessor, zeugnisse der Russen. Ein Versuch, Bd. 1, Dorpat Besitzer v. Gut Toedwenshof b. Dorpat u. seit 1820; Bd. 2, R i g a ; Dorpat 1823 [Bd. 2 enth. 1833 von Lilienheim (L). einen Anh. biogr. u. literaturhist. Notizen]. — W E R K E : A n o n y m : Gedächtnisfeier des verewigten Russische Lieder. In: Inländ. M u s e u m 1 /1, Derschawin in Kasan. In: Dörpt. Beytr. 3, 1816, S. 2 5 7 - 2 6 3 [G.J. — Der Schwanenritter. In: 1820, S. 5 8 - 7 2 [Ge.: Michail Lomonosov: als von einem starken Nordlichte Martin Asmuss (Hrsg.): Neujahrsangebinde flir Abendgedanken, der Himmel erglühte, S. 58 — 60; Gawrila DerDamen, Dorpat 1817, S. 1 2 5 - 1 3 1 . - In: Martin Asmuss (Hrsg.): Neujahrsangebinde flir shawin: Auf den Tod des Grafen Orlow, S. 61; S. 62 —63; Damen, Dorpat 1818: Träume, S. 52 — 54; Lied Vasilij Shukovskij: Der Schiffer, Nedelinsky-Meletzky: Lied, S. 64—65; Denis an die Sehnsucht, S. 54 — 55; Frühlings Rückkehr, Davidov: Die Weisheit, S. 65 — 66; Volkslieder, S. 5 5 - 5 8 ; Die Verklärung, S. 6 1 - 6 3 ; Abendphantasien, S. 1 1 6 - 1 1 8 ; An eine Dame, als ich S. 6 7 - 7 0 ; Vasilij Shukovskij: Lied, S. 7 1 - 7 2 ] , ihr einige von meinen Poesieen mittheilte, S. 121 — - Dmitrij I. Chvostov: Epistel an Dmitrijew. In: 123; Charaden und Rätsel, S. 1 4 7 - 1 5 6 . — Die St. Petersburgische Zs. 13, 1824, S. 2 4 3 - 2 4 5 . Dorpat Knospen. In: Inland. M u s e u m 2/6, 1821, - George Gordon B y r o n : Manfred, S. 9 4 - 9 5 [G.J. - Der Steuermann. In: Neues 1824; wieder i n : Neues M u s e u m 1/3, 1825, M u s e u m 1/1, 1824, S. 4 7 - 5 0 [G.]. - Sonne S. 6 7 - 1 4 0 [D.J. - Nikita J. Bicurin: Des Hyakinths Denkwürdigkeiten über die und Wolken. In: Neues M u s e u m 1/2, 1825, Mönch VolksS. 4—5 [G.]. — In: Inländischer Dichtergarten Mongolei, Berlin 1832. — Kleinrussische 1, 1828: Der wandernde Willy. Romanze nach lieder. In: Schneeglöckchen 1838, S. 76 — 92 In: W. Scott, S. 3 - 5 ; Romanze von Dünois. Nach [G.]. — Die Geschichte eines Verseschmiedes. einem französischen Volksliede nach W. Scott,

266

Borissowna Aleksandr. S. Puskin: Ausgew. W e r k e , B d . 1, Moskau 1950, S. 197. HRSG. : mit Karl Ludwig B l u m u. a.: Dorpater Jahrbücher für Litteratur, Statistik und Kunst, besonders Russlands, B d . 1 — 3, R i g a ; Dorpat 1 8 3 3 - 1 8 3 4 ; B d . 4 - 5 , Leipzig 1 8 3 5 - 1 8 3 6 [enth. Notizen, Berichte, Ubers, u. Ausz. aus Art. v. ~ ] . mit Martin Asmuss u. Hermann Schmalz: Der Refractor, ein Centralblatt Deutschen Lebens in Rußland, Dorpat 1 8 3 6 — 1837 [enth. Beitr. v. R e f r a c t o r ist ein aus Linsen bestehendes Fernrohr]. LITERATUR: Raßmann 1823, 33, 389. — Recke/ Napiersky. — Hamberger/Meusel 1834. - Bulgarin, F. B . : Nachrichten über die Cholera-Epidemie in Dorpat und über von der Borgs Tod. In: Severnaja Pcela 181/14, St. Petersburg 1848, S. 723. Nekro. v. Broecker in: Inland 1848, 691 - 9 2 . Schmidt 1854, 26, 1848 (1850) [Todesanz. Aug.], Rehbinder 1853, 27, 31, 38, 47, 49. - Stryk 1885, 1, 35, 258. - Alb.Acad. 1889. - F. G. Bienemann: Dorpater Sängerbünde 1 8 1 2 - 1816. Lieder aus der Jugendzeit der alma mater Dorpatensis, Reval 1896, S. X X I I ; ebd. H. T r e y : Nachruf an

S. 85 - 86

[G.]. - Adelheim/Laurenty 1925. - Hansen 2, 1963, 78. - H. Raab: Die Lyrik Puskins in Dtl. 1820 - 1870, Berlin 1964, S. 27 - 29 (Veröfftl. des Instituts fiir Slawistik 33). - Goedeke 15, 8 9 91, 1136. - Friedrichs 1967. - Kosch. - D B B L 1970. - Redlich 1989. - DBA 127, 8 9 - 9 4 . BaBA 39, 8 5 - 9 0 . B o r i s s o w n a , J e l i s a w e t a —- K u l m a n n B o r n m a n n , Christian * 1 . 6 . 1 6 3 9 B r e h n a b. Halle/Saale, f 2 0 . 5 . 1 7 1 4 Mitau (K); Vater: Christmann B . , Pastor in Delitzsch (Sachsen); ältester v o n 13 G e schwistern. Schule in Delitzsch u. Wittenberg, 1649 u. 1 6 6 0 Studium in Leipzig u. Wittenberg, ausgedehnte Reisen, von Kaiser Leopold I. v. Habsburg zum D i c h t e r gekrönt (poeta laureatus), ab 1 6 8 2 Bibliothekar am H o f v. Hzg. Friedrich Kasimir in Mitau, der sein großer G ö n n e r war; 1 6 8 5 — 1 6 9 8 R e k t o r der Mitauer lat. Stadtschule, oc 1 6 8 5 Gertrud W a c h ( f 1698), verw. Sophie Schenk (Ehemann war Konrektor), 6 Kinder. W e g e n der geringen Schülerzahl u. den vom R a t beklagten Schulverhältnissen kam es zu Auseinandersetzungen, doch erst nach dem T o d v. Hzg. Friedrich Kasimir nahm ~ seinen Abschied als R e k t o r , der i h m sofort genehmigt wurde, 1700 erhielt er die in der Zwischenzeit nur vertretungs-

weise besetzte Rektorenstelle erneut, ab 1 7 0 2 mußte er wegen seiner schweren Gicht die Lehrtätigkeit aufgeben, blieb aber noch einige Zeit offiziell R e k t o r , die letzten Jahre lebte er v o n einer kleinen Pension, wohl auch v. b e scheidenen Honoraren fur seine G e l G e . , er starb völlig verarmt und verschuldet, sein dichterisches W e r k , überwiegend G e l G e . , stehen ganz in der Zeit des spätbarocken (früher als zweite schlesische Dichterschule bezeichnet) überladenen Stils, ahmte den rörn. D i c h t e r Martial nach. : Bibliothek des Kur. ProvincialMuseums, Sammelbde. v. GelS. 14, 21, 26, 31, 38, 42, 45, 47, 49, 53 (wie 49), 71, 74, 75/90, 75/91, 81/2, 84, 8 5 / 1 - 2 1 , 9 4 (wie 74), 100A/12, 1 0 0 A / 2 3 ; vgl. den Bestand in der U B Tartu. NACHLASS

W E R K E : Xenia, Leipzig 1662 [GelS. zu N e u jahr, lat. u. dt.]. - Conscia mens huic est, Ars ingens, dignaque [ . . . ] . In: Johannes Franz G y m m i n i g : Orthopeia, Duisburg 1669, S. 17.

- Kurtz-schmerzliche Trauer-Klagen über den Abschied des Fürsten Jacobi, In Ließand zu Cuhrland und Samgallen Hertzogens, R i g a 1683. - Applaudite Divi! Astra salutißero socianturßoedere Phoebo nimirum Friederico Casimiro, in Livonia Curlandiae [...] duci [ . . . ] , Mitau 1684. -Janna salutis, qua novus aeeepta reseratur principe Princeps Friederico Casimiro, in Livonia Curlandiae [...] Duci [ . . . ] , Mitau 1684. - Scherzliche, doch Herzliche Glückivünschung, zu der HochzeitFeyer, Johannes Henrici Amclung, Mitauischer Schulen Rectoris [...] wie auch der Jungfer Sophie Elisabethen, des Herrn Μ. Gebhardt Remlings [...] Tochter [ . . . ] , Mitau 1 6 8 4 . Unterdienstliches Nivat! auf das Abreisen, des Herrn Dietrichs von alten Bekum, als Ihre Excellence, dero über Tabago Hochbetrauetes Gouvernement zubezihen, von Mitau Abschied nahm, Mitau 1686. — Mitau, Mitau 1686 [ Q u e r - O k t a v , 5 6 Seiten, Art R e i m c h r o n i k mit LobG.charakter]; 2. Ausg. Mitau o . J . [gemäß V o r R d . wohl bald nach ~s T o d ] ; mit Anrn. vers. Ausg. u . d . T . : Mitau. Ein historisches Gedicht aus dem siebzehnten Jahrhundert, hrsg. v. J o h a n n Friedrich v. R e c k e , ebd. 1802 [der Leser erhält v. ~ ein Bild der fürstlichen Residenzstadt Mitau mit ihren vorwiegenden Holzhäusern (nur das Zollhaus ist aus Stein, das steinerne Rathaus noch im Bau) u. ihrer nächsten U m g e b u n g , mit H u m o r u. einer Liebe zum Detail werden sowohl die

267 Geschäfte mit allem, was man dort erwerben kann, aufgezählt, als auch die akad. Berufe, w i e Arzte u. Anwälte; vollst. Ex. der beiden Ausg. sind sehr selten; ~s VersG. diente als Grundlage für weitere Arbeiten über M i tau: R . J. W u n d e r b a r : „Zur Topographie Mitaus". In: Inland 49, 1857; Staatsrat Krüger: „Mitau". In: Mitau.Zt. 1 4 - 1 6 , 1899; u. weitere Arbeiten; —> J. Bankau entnahm diesem G. ganze Verse u. lehnte sich stark daran anj. — Freud- und Ehren-Reime, auf dem hocherfreulichen Hochzeit-Tag des [...] Herrn Johann Wilhelm Hartwek [...], Bräutigams, mit der [...] Frauen Anna Dörper, des [...] Hrn. Johann Windhorsts [...] hinterblibenen Wittben, als Braut, bei ö f f e n t lichen Freuden am 12. August. 1688. mit herzlicher Anwünschung aller Leibes- und Seelen-Wohlfahrt. überreichet, Mitau 1688 (Die GelSn. der Bibliotheca R e c k i a n a 1/86). — Der leidende Jesus, Mitau 1690 [PassionsG., 36 Seiten in 2 Ausg. für R i g a u. Mitau gemäß der unterschiedlichen W d g . ] ; u . d . T . : Leidender Jesus, auf frommer Herzen Begehren zum andern mahl gedrückt, Mitau 1713 [die Leidenszeit Jesu w i r d streng nach der Bibel erzählt, was durch Fettdruck kenntlich gemacht ist, eingeschobene erbauliche Betrachtungen u. allg. philos.theol. Gedanken ersch. in Feindruck, die Richtstätte auf Golgatha, dem Sterbeort der „Missetäter", w i r d allerdings grausig realistisch dargestellt: „Schädel liegen hie u. da," „halbes Aas, Knochen, Gerippe," „es hängt an kahlem Kopf noch eine faule Lippe, dort ein ganzer F u ß " ] . — Generosissimo Phoebi Minervaeque Pullo nato recens et renato Amelia Guiliemo Friderici Brakeiii Genethliacum, o.O. um 1690 [Fs.]. Ehren-Gedächtniss der Weil. Elisabeth Heinrichs, als selbige entschlaffen, Mitau 1691. — Unterdienstliche Aufwartung, als Gerh. Römling, Superintendens generalis, in dem Hohes Ambt einführet wurde, Mitau 1691. - mit P. L. Caesar: Epigrammatum Libri III. Ad Per-Illustrem clementissimum & Excellentissimum Curlandiae Cancellarium, Dn. Friedercum α Brakel, Mecoenatem, R i g a 1691 [—> F. v. Brackel]; zweite Ausg. u . d . T . : Epigrammatum Pars prior. Pars posterior. Sumptibus Amicomm [ . . . ] , Mitau 1705 [wie die erste Ausg. sehr selten]. — Der vermummte Cupido, auff dem hocherfreulichen Hochzeit-Feste des hochwohl Ehrenfesten [...] Herrn Johan Christian Hölchers [...] mit der wohlerbahren \...] Jungfrau Anna Beivehrdt, Hrn. auf Bechhoff, wohlverdienten Bürgermeister alhier, herzgeliebteen

Bornmann Jungfrau Tochter, jetziger Braut, bei allgemeinen Freuden [ . . . ] , Mitau 1692 [HS.] — Unterthäniges Glückzu bey der Taufe des herzoglichen Prinzen Friedrich Wilhelm von Curland, ein deutsches Gedicht, Mitau 1692. - Klag- und Trostzeilen, auff des [...] grossachtbahren und Wohlweisen Herrn Hannß Heinrichs [...] Rahts-Verwandten [...] Beerdigung [...] welche am Sonntage Jubilate, war der 21 aprilis [...] 1692 [...] gesetzet [...], Mitau 1692. — Glückwünschende Scherzund Freuden-Reime, bey dem Hochzeit-Feste des Herrn Ernst Magnus Korff mit Eva Elisabeth von Sassen, Mitau 1692. — Glückwünschende Ehren-Reime, auf den Hochzeitlichen Freuden-Tag des Herrn Dietrich von Hinßbergen des Jüngern, und der Jungfrau Sophiä Maria Hoveling, Mitau 1692. Alles mit Gott! Fürnehmer Nahmens-Spiele Erstes Zwanzig, durch seinen Buchstaben-Wechsel, zu sonderbaren Ehren aufgearbeitet, Mitau 1694 [anagrammatische LobGe. auf angesehene M ä n n e r u. Frauen in R i g a , z . B . auf Superintendent Joahnn Breyer, Bürgermeister —>• P. Brockhausen, —> Prof. H. W i t t e : Wie nett ist sein Ruhm-Gang?, die Ratsherren Johann Dreling, Johann v. R e u t e r n , Thomas V e g e sack, Dorothea v. Palmberg, Ehefrau des Syndikus in R i g a , geb. Stammann; Anne Elisabeth Sedens, Ehefrau des Ratsherrn u. Oberkämmerers R ö t t g e r Sedens, geb. Hanek e n ] . — HG. auf den libauischen Apotheker Erich Johann Hildebrand, der 1695 die Apothekerswitwe Christina Deutsch heiratete [der N a m e Deutsch ist Anlaß für extensiv auf die dt. Tugenden einzugehen]. — Cupressus, in funeratione Dorothae Hedwigidis Brakeliae, M i t a u 1698 [ T R d . ] . — Durchlauchtigster Rubin der Herzoglichen Krohne [ . . . ] , Mitau 1698 [TG. auf Hzg. Friedrich Kasimir anläßlich der Beisetzung am 1 9 . 5 . 1 6 9 8 ; ~ äußert schon Bedenken w e g e n der Nachfolge seines Gönners, da Friedrich W i l h e l m erst 6 Jahre alt ist]. — Sermo Augustalis, ad Augustum Secundum Augustissimum, Regem Poloniae, magnum ducem Eithvaniae, Electorem Saxoniae, [...] stylo amoris ac observantiae exaratus, infano vero gloriae, fica adfamae aram tabula, aetcrnitati cum voto consecratus, M i t a u 1699. — Flemmingus In Arena Et Lauris, Mitau 1700 [G.]. — Auff die Hoch-Adliche Segebad- und Löwen-Anckerische Hochzeit Unterdienstliches Glück zu, Mitau nach 1700 (Die GelSn. der Bibliotheca R e c k i a n a 1/168). - TS. auf Marie Sibylle Biselstein, geb. Krammer, Ehefrau des Hofgerichtsadvokaten Jakob Biselstein zur

268

Bornwasser Beisetzung am 9 . 2 . 1 7 0 2 [6 Seiten, z . T . u n gebundene R d . ] . — Invictissimi Sveciae Regis Generalis Excubiarum Praefectus, Chiliarcha Fortissimus, Ducatus Curoniae, Piltenae & Semgalliae Vice-Gubernator Excellentissimus, Heros [...] Adam-Ludovicus comes Lewenhaupi f...]. Epigramma, Mitau 1 7 0 3 (Die GelSn. der B i b l i o theca R e c k i a n a 1/34). — Invictissimi Sveciae Regis Generalis Excubiarum Praefectus, Ducatus Curoniae, Piltenae & Semgalliae Gubernator, Supremus Svecorum Fortalitiorum Castrimetator, & Primarius Camerarius etc. [...] dominus Carolus Magnus Stuart [...] Tu Anglus, Mars Arctous. Epigramma, Mitau 1 7 0 3 (Die GelSn. der B i bliotheca R e c k i a n a 1/38). - H G . auf den kgl. Kapitän Ernest Hahn u. Anna Agnese Hahn, geb. Buttler zum 5 . 1 0 . 1 7 0 4 [der N a m e Hahn ist flir ~ Bezugspunkt einer Analogie zum Hochzeitspaar]. - Epithalamium Divo Friderico I., Divaeque Sophiae Ludoicae, Prussorum regi [...] e Calamitosa Curlandia acdamatum [...], Berlin 1708. — Libes-Arzeney, bey des [...] Herrn Justi Tottiens, [...] jezigen Herrn Bräutigams, mit der [...] Jungfrau Dorothea Helena Merkertinn, des f...] Herrn Friedrich Christ offer Merkerts, f...] Herzgeliebtesten Tochter, jeziger Jungfrau Braut, am 26. Novembr. dises mit Gott zu Ende lauffenden 1708ten Jahres, daselbst gehaltenem Hocherfreulichen, Gott- und Glück-gesegneten HochzeitFeste, Mitau 1 7 0 8 (Die GelSn. der Bibliotheca R e c k i a n a 1/190a). - Das irdische Himmelreich, bey des [...] Herrn Johann Dieterich Himmelreichs, Ansehnlichen Handels- und KauffManns allhier, mit der [...] Frauen Elisabeth Johanning, des [...] Herrn Bartholomaei Brunnengräbers, zur H. DreiEinigkeit in Mitau wohlverdienten ComPastoris, hinterblihener herzgelihtesten Frauen Wittben, am 30 Junii dises Hilten Jahres daselbst gehaltener f . . . ] Hochzeit-Freude, Mitau 1711 (Die GelSn. der Bibliotheca R e c k i a n a 1/192). Der Venus-geheiligte Reck, auff des Wohlgebohrnen Herrn, Herrn George von der Reck, ErbHerrn der Neuenburgund Bliedenschen Güter, mit dem Wohlgebohrnen Fräulein, Fräulein Anna Dorothea von der Reck, des weiland auch Wohlgebohrnen Herrn, Herrn Jacob Friederich von der Reck, HochFürstl. Cammer-Junkern, und ErbHerrn besagter Bliedenschen Güter, hinterblihener Fräulein Tochter, am 15. April dises Hilten Jahres, in Blieden gehaltene, Gottund Glück-gesegnete Hochzeit-Freude, zum Zeugnis unterdienstlicher Aufwartung, und herzlichen BeyFreude, nebst inniglichem Anwunsch alles selbst-erwünschlichen,

HochAdelichen Wohlstandes, Mitau 1711 (Die GelSn. der Bibliotheca R e c k i a n a 1/169) [galantes epig. H G . ] . — Perl- und Rosen-Ehe, bey des [...] Herrn Abraham Michael Thierberg [...] mit der [...] Frauen Fr. Susanne Margaretha von Schaum, des [...] Herrn Augusti von Thiel [...] Unterlassener Frau Wittben, am 21. Novembr. dises mit Gott zu Ende laufenden 1713den Jahres, in Mitau gehaltener Gott- und Glück-gesegneten Hochzeit-Freude, zum Zeugnis herzlicher Zuneigung, nebst inniglichem Anwunsch alles selbst-erwünschlichen Wohlstandes, Mitau 1 7 1 3 (Die GelSn. der Bibliotheca R e c k i a n a 1/76). - Lat. Epige. in Gadebusch 1 7 7 7 . — V o n ~ sind insges. über 4 0 dt., franz. u. lat. G e l G e . überliefert, das letzte 1 7 1 2 . LITERATUR:

Hupel

4,

1782,

166.

-

Mitau.

Mo-

natsschr. 1784, Jul., 62 — 92. — J . G. Czarnewski: Nachrichten ueber den Zustand (der oeffentlichen Unterrichtsanstalten) des Mitauschen Schulkreises, 1. Stück, Mitau 1805, S. 17, Note. - Livl. Schulbl. II 1814, 3 3 0 ; 1815, 184. - Recke/Napiersky. - A. Seraphim: Notizen betreffend die Familie Bornemann. In: SB Mitau 1891 (1892), 61 - 6 6 . - A G B 1897. - Otto 1904/1911. - Nicolai v. Denffer: Schicksal und Werk eines vergessenen bait. D i c h ters. In: SB Mitau 1935/36 (1937), 11 - 3 4 . D B B L 1970. - Redlich 1989. - D B A 128, 240 243. - BaBA 39, 285 - 300.

Bornwasser, Peter Friedrich * 7 . 8 . 1 7 7 0 Past. Fickel (E), f 2 1 . 4 . 1 8 2 3 ; Vater: Anton Friedrich B . ( 1 7 4 3 - 1 7 9 8 ) , Pastor, Hofmeister; M u t t e r : R e n a t e Christiane, geb. Gernet ( 1 7 4 7 - 1 7 9 8 ) . Häuslicher Unterricht, Gym. in Reval, T h e o l . Studium in Jena, 1 7 9 8 — 1 8 1 0 Pastor in R a u g e (E). oo 2 6 . 6 . 1 7 9 9 Maria W i t t e ( 1 7 7 5 - 1 8 2 3 ) . 1 8 1 1 - 1 8 2 3 Pastor in Karolen, 1 8 1 8 Erinnerungskreuz von 1812. Mitarb. am dorpat-est. Gesangbuch (1803). Lied 2 und 4. I N : J o h a n n Friedrich Heller (Hrsg.): Mattusse laulo, Dorpat 1 8 2 2 [5 est. Beerdigungslieder]. — Ein Mann von ernstem Sinne, philosophischem Geiste und freimüthiger Wahrheitsliebe. In: Ostsee-Prov.Bl. 19, 1823, S. 174. — ~ mit Friedrich Gottlieb Moritz: Wastne Tarto-Ma-Kele Laulu-Ramat, Dorpat 1 8 0 2 ; 2. Aufl. R i g a 1 8 1 6 ; 3. Aufl. ebd. 1842. U B E R S . : mit Karl Gottlieb Sonntag, J o h a n n Philipp v. R o t h u. Heinrich Wilhelm B o r n wasser: Katekismus kristlikkust. oppussest. LiiwWERKE:

269

Bosse

landi sure Piiskoppi kohto polest wälja antu, M i t a u

lich-bäuerlichen

1816.

alter. I n : Deutsches Archiv f ü r Landes- u n d Volksforschung 2 / 1 , 1938; Sepdr. Leipzig 1938. — I n : R u f e ü b e r G r e n z e n 1939: Chor der

Ostsee-Prov.Bl. 19, 1823, 174. Recke/Napiersky. - Ottow/Lenz 1977. - DBA 128, 355 - 356. - BaBA 39, 323 - 325. LITERATUR:

B o s s e , H e i n r i c h Franz (Ps. T r a u t e B o s s e ) * 10.8. (j. 28.7.) 1907 R i g a (L), f 1 0 . 7 . 1 9 9 6 O e d h e i m ; Vater: Heinrich B . , Arzt; M u t t e r : O t t o n i e , geb. v o n T r e s k o w . Privatgym. Tideböhls in R i g a , G y m . in Freie n w a l d e / O d e r , Städtische D e u t s c h e Mittelschule (Naturwiss. Gym.) in R i g a , 1 9 2 5 - 1 9 3 1 S t u d i u m der Gesch., Germanistik, Kunstgesch. in Königsberg, T ü b i n g e n , M ü n c h e n u. W i e n , 1933 D r . phil. Lehrer an G r u n d s c h u l e n in W i n d a u u. Riga, 1 9 3 4 - 1 9 3 9 Hilfsschnftleiter, dann Schriftleiter der B M , auch Landdienstreferent der dt.balt. Volksgemeinschaft in Riga, oo (1) 9 . 5 . 1 9 3 6 in R i g a Gertraud Bielenstein (f 2 2 . 1 . 1 9 7 3 ) . 1939 U m s i e d l u n g , Pressereferent der R e i c h s k o m m i s s i o n für die Festigung des dt. Volkstums in Posen, 1941 Tätigkeit in der Nachumsiedlungskommission in D o r p a t u. R i g a , 1 9 4 1 - 1 9 4 5 W e h r d i e n s t , SS-Angehöriger, Kriegsberichterstatter, 1947 in Hirschegg/Kleinwalsertal (Osterr.) freier Schriftsteller, 1 9 5 0 - 1 9 5 5 Werkschriftleiter in H e i l b r o n n , Mitarb. an d e n B M , 1956 O b e r studienrat u. 1970—1977 Studiendirektor a m A l b e r t - S c h w e i t z e r - G y m . in Neckarsulm, lebte in Lautenbach, Mitgl. der Bait. Hist. K o m mission. oo (2) H e r t h a Heller. W E R K E : I n : B M 62, 1931, S o n d e r h e f t : Der Kampf um den Dom 1930/31. Chronologische Übersicht; I n : B M 62, 1931, S. 6 7 - 7 1 ; Melioritätsbewußtsein, S. 97 — 1 0 4 ; „Das alte Pferd mit neuem Sattel", S. 2 5 2 — 2 5 4 ; Die Steine reden,

S. 6 7 1 - 6 7 2 . - R e z . Mia Wroblewska. D e r Baumeister zu M ü h l b a c h . In: B M H 1932, S. 7 0 8 — 7 0 9 . — Der livländische Bauer am Ausgang der Ordenszeit (bis 1561), Riga 1933

[Diss.] (Mitt. R i g a 2 4 / 4 ) ; R e z . v. L. A r b u s o w . In: B M H 1933, S. 3 6 6 - 3 7 1 . - Chor der Arbeitskameraden. In: Maitz 1935, S. 27 [G.]; w i e d e r in: R u f e ü b e r Grenzen 1938, S. 162— 163. — R e z . H e r b e r t v. H o e r n e r : D i e K u t scherin des Zaren. In: B M H 1936, S. 5 2 7 528. — R e z . G e o r g Friedrich Benedikt v. Krusenstjern. Als M . G . - M a n n i m Baltenregim e n t u. H e l d e n g e d e n k b u c h des Baltenregiments. In: B M H 1938, S. 704. - Die gutsherr-

Beziehungen

Arbeitskameraden,

im baltischen

S. 6 9 - 7 0 ; Neues

Mittel-

Heimatlied,

S. 70 [Ge.]. - In: Akerman 1940: 1557; S. 46 — 47 [krit. G. ü b e r den U m g a n g der M e n s c h e n m i t LJ; Chor der Arbeitskameraden,

S.

48 [G.]. - I n : ~ (Hrsg.): D e r Führer ruft. E r lebnisberichte aus den T a g e n der g r o ß e n U m s i e d l u n g im Osten, Berlin 1941: Die Baltendeutschen,

S. 7 - 1 1 ; Die

Fuhren,

S. 8 8 —89;

Die Ansiedlung, S. 2 7 4 - 2 7 7 . - B e i t r . i n : T a u b e 1943. - UPsT: Der Holzbecher, Gütersloh 1949 (Schneeflocken 24). — U P s . : Das verlorene Englein, Gütersloh 1949 (Schneeflocken 25). — Die Umsiedlung.

Eine Wertung.

I n : B B 11 (25),

1950, S. 3 — 4; vgl. dazu G e d a n k e n v o n : R . R e n t e l n : „Heim ins Reich"?? I n : B B 12 (26), 1950, S. 2. - Die Thomasnacht des Behrend Stolp.

Erzählung (Holzschnitte R . Riege), Gütersloh 1951 (Dein Leseheft 20). - Der Ritt zurück. In: Acht Seiten — Freude zu bereiten. Das H e r z f r o h u n d stark m a c h e n d e Geschichten (III. Gerhard Ulrich), Gütersloh N.S. 1, 1950, S. 4 [E.]. - I n : W i r B a l t e n 1 9 5 1 : Wolter von Plettenberg, S. 4 9 - 5 3 ; Das livländische Ritterrecht, S. 2 2 4 - 2 2 7 . - Ist wohl Verlaß auf Uli? (III.

Gisela Heller), Gütersloh 1952 (Schneeflocken 34). - Der Kahn. I n : Springbrunnen 1953, S. 4 6 - 5 0 [E.]. — Im Osten geblieben.

... wie die

Pflicht es befahl. In: T a u b e 1953, S. 1 7 6 - 1 8 0 . R e z . R e i n h a r d W i t t r a m : Peter der G r o ß e . D e r Eintritt R u ß l a n d s in die N e u z e i t . In: Big. B B 6 (80), 1 9 5 5 , S. 11. - Nach seinem Tode blieb die Ehrfurcht. I n : B B 11 (85), 1 9 5 5 , S. 7 [E.]. -

R e z . Siegfried v. Vegesack: Leichtes H a n d gepäck. In: B H 2, 1 9 5 6 / 5 7 , S. 121. - Der Oberst. In: B H 1, 1 9 5 7 / 5 8 , S. 5 2 - 5 5 . - R e z . Else H u e c k - D e h i o : Tipsys sonderliche Liebesgeschichte. In: B H 3, 1 9 5 9 / 6 0 , S. 1 8 0 181. — R e z . Mia M u n i e r - W r o b l e w s k i : F r ü h e Gestalten, In: B H 3, 1 9 5 9 / 6 0 , S. 186. - R e z . Else H u e c k - D e h i o : Nikolaus-Legende. In: B H 4, 1 9 6 0 / 6 1 , S. 244. - Die Legende von den Legenden. I n : B B 3 (149), 1961, S. 3; vgl. dazu: H e i n z Mattiesen. I n : B B 3 (149), 1961, S. 3. — Schule ohne Abitur — vor 200 Jahren.

In:

Jb.d.balt.Dtt. 2 4 / 1 9 7 7 (1976), S. 9 7 - 1 0 7 . Wolken. In: Jb.d.balt.Dtt. 2 6 / 1 9 7 9 (1978), S. 70; w i e d e r in: Jb.d.balt.Dtt. 2 8 / 1 9 8 1 (1980), S. 168 [ G . ] . — Der deutsch-baltische Landdienst 1933-1939 und seine Wurzeln. In: H e h n /

Bosse Kenez 1980, S. 1 4 9 - 1 7 0 . - Jürgen von Hehn. Pro memoria. In: Jb.d.balt.Dtt. 31/1984 (1983), S. 1 9 - 2 2 . — Karl von Freymann: „Der Tag des Volkes". Mehr als eine Wiederentdeckung. In: Jb.d.balt.Dtt. 32/1985 (1984), S. 1 1 5 - 1 1 7 . Aufklärung und Biedermeier mustern Plettenberg. In: Angermann 1985, S. 1 0 1 - 1 1 2 ; Sonderdr. ebd. 1985. - Geschichtsschreibung des baltischen Biedermeier. In: R a u c h 1986, S. 1 0 3 - 1 1 9 . Die gläserne Wand. Der lettische Mensch in der deutsch-baltischen Literatur. In: JBaltSt 1986, S. 3 2 9 - 3 4 9 . — Die kleinen deutschen Leute in den Baltischen Ostseeprovinzen. In: Jb. d. bait. Dtt. 34/1987 (1986), S. 4 9 - 6 4 . - Die Hofmeister im Baltikum. In: Jb.d.balt.Dtt. 44/1997 (1996), S. 3 1 - 4 0 . : Arnold v. Tideböhl u. Κ. P. Pobedonoszew: Briefwechsel. In: B M H 1934, S. 571—577. — Deutscher Bilderkalender, 1935 — 1939, R i g a 1 9 3 4 - 1 9 3 8 . - Der Führer ruft. Erlebnisberichte aus den Tagen der großen Umsiedlung im Osten, Berlin 1941. LITERATUR: Kosch. - Redlich 1989. - Balt.Liv.Nachtr. 1991. - Paul Kaegbein; Wilhelm Lenz (Bearb.): Vier Jahrzehnte bait. Geschichtsforschung. Die Baltischen Historikertreffen in Göttingen 1947 — 1986 u. die Baltische Historische Kommission. Vorträge, Veröfftl., Mitglieder, Göttingen 1987; 2. unveränd. Aufl. Köln 1992. - Bastian Filaretow: Lex. dt.bait. Wissenschaftler. Ein biogr.bibl. Handbuch, hrsg. v. d. Georg-Dehio-Ges., Köln 1994, S. 44 - 45. - BaBA 40, 5 - 9 . HRSG.

Bosse, Heinrich V i k t o r * 7 . 9 . 1 8 2 9 R i g a (L), F 4 . 1 0 . 1 8 6 9 L e n n e w arden (L); Vater: Johann Peter B. (* 1795), Notar; M u t t e r : W i l h e l m i n e Catharina, geb. Berens v. Rautenfeld ( 1 8 0 9 - 1 8 6 3 ) . Gouv.-Gym. in R i g a , 1851 Studium der D i plomatie in Dorpat, 1 8 5 1 - 1 8 5 7 Studium der M e d . , in seiner Studienzeit Mitgl. der Studentenverbindung Fraternitas Rigensis, Ksp.Arzt in Kalzenau (L). oo 1862 Anna Maria Alide Eluchen (auch Eluchin). 1865 Dr. m e d . , Diss.: „Beiträge zu der Lehre von der R e s e c tion des Oberkiefers, Dorpat 1865", Arzt in R i g a , Mitarb. am R i g a e r W o c h e n b l . , seit 1868 an der Libelle (Ersch. Okt. 1869 eingestellt). W E R K E : A n o n y m : Skizzen aus Dorpat. Von einem alten Dorpater Studenten. In: R i g . Z t . , 1861; Sepdr. Dorpat 1862; 2. Aufl. R i g a 1897; Nachdr. Hannover 1968 [Erinn. an ~s Studi-

270 enzeit ; der Fraternitas Rigensis g e w i d m e t ] . — In: Gedichte aus R i g a 1877: Einst, S. 10 — 11; Des Lenzes liebstes Kind, S. 25—27; Herbstlied, S. 3 4 ; Auf dem Kirchhofe, S. 69 — 70; Maurice Adair, S. 172 — 175; Das Verhängnis, S. 183 — 190; Die Kosakenwacht, S. 1 9 7 - 1 9 8 . - In: Stael-Holstein 1896: Auf dem Kirchhofe I, S. 41; Auf dem Kirchhofe II, S. 4 1 - 4 2 [Ge.J. - In: Kiefern im Schnee: Erinnerung, S. 15; Frühling, S. 16 [Ge.J. - In: Unsere Heimat 1907: Auf dem Dom! S. 5 7 - 5 8 ; Herbst 1905, S. 120. - In Mittagsglut die Fähre träumt. In: Frey 1926, S. 39; wieder in: W i r Balten 1951, S. 302 [G.]. Wolken. In: Jb.d.balt.Dtt. 26/1979 (1978), S. 70 [G.]. Alb.Acad. 1889. - E . Bochmann (Bearb.): Die Geschichte der Gesellschaft praktischer Aerzte zu Riga von 1822 - 1872. Nach Acten der Gesellschaft, Riga 1872, S. 141. - Brümmer 1876/77. - Brennsohn 1905. - Kosch. - Alb. fr.Rig. 1981/82. - DBA 129, 425, 433. - BaBA 40, 1 6 - 1 8 . LITERATUR:

Bosse, T r a u t e — B o s s e , Heinrich Franz Bothas, D a g m a r * 3 0 . 6 . 1 9 0 1 R i g a (L); Journalistin, Filmreporterin. 1937 erste R e i s e nach Indonesien, studierte mehrere Jahre lang Gesch., Kultur, Geographie etc. dieses Landes, 1951 Lehrerin in Spanien, in dieser Zeit führte ~ ein T g . , das sie auch zu veröfftl. plante. Seit Ende 1953 freischaffende Schriftstellerin in Prerow (Darß), geriet 1957 in finanzielle Schwierigkeit u. litt unter einer stark angegriffenen Gesundheit, woraufhin die Deutsche Schillerstiftung in W e i m a r u. der Schriftstellerverband der D D R ihr Beihilfen gewährten, i m Sommer 1957 R e i s e nach Moskau, seit Okt. 1957 wieder in Berlin, 1958 in Kleinmachnow b. Potsdam, 1960 i.A. des Ministeriums für Kultur der D D R weitere R e i s e nach Indonesien, oo Alfred Bothas, Regisseur u. Kameramann. WERKE: Die finno-ugrischen Völker und ihre Verwandtschaft mit den Munda- Völkern in Indien, o.O. o.J. [ethnologische Studie]. — Buschgeheimnis an der Ostsee, D D R 1951/52 [Drehbuch; Musik Walter U l f i g ] . — Tropenwelt Java. Reiseeindrücke und Bilder, Berlin 1941. - Timorlaut. Reiseerlebnisse und Bilder aus der indonesischen Inselwelt, Berlin 1956 [wurde u . a . in zahlr. PresseRez., auch v. Johannes R . Becher

Boubrig

271 u. O t t o G r o t e w o h l positiv beurteilt; Klapp.: „Insulinde — die heutige j u n g e R e p u b l i k I n donesiens - galt lange Z e i t als das märchenhaft schöne und beschauliche R e i c h der .glückseligen Inseln' ( . . . ) D i e Filmreporterin D a g m a r Bothas bereiste diese Inselwelt v o r dem zweiten W e l t k r i e g . ( . . . ) In diesem R e i s e - und Erinnerungsbuch erzählt die Verfasserin nicht nur von Land und Leuten des früheren I n d o nesiens, sondern sie berichtet auch v o n den aktuellen Ereignissen der Befreiungsbewegung ( . . . ) " ; Ubers, ins R u s s . , M o s k a u 1 9 5 9 ; ins L e t t . , R i g a 1 9 6 0 ] . - Inseln der Zukunft. Indonesien, ein junger Staat unter dem Tropenhimmel, B e r l i n 1 9 5 7 [Übers, ins T s c h . , Prag I 9 6 0 ] , Indonesien, tropische Inselwelt, Leipzig 1 9 5 9 . — Altindonesische Plastik. I n : B i l d e n d e Kunst 2, Dresden 1 9 6 0 . — Land im Licht. Wiedersehen mit Djairn, B e r l i n 1 9 6 3 [ V o r w . : „ D i e erste R e i s e nach Indonesien unternahm ich 1 9 3 7 . M e i n e damaligen E i n d r ü c k e v o n den Fahrten durch Djawa, v o n den Streifzügen durch G e b i e t e Süd-, M i t t e l - und Nordsumatras, dem B e s u c h der Urwaldinseln Nias (Westküste Sumatra) und der D u r c h q u e r u n g Sumatras v o n der W e s t - zur Ostküste über das B a t a k h o c h l a n d blieben mir unvergessen. I m Aug. 1 9 6 0 e n t sandte m i c h das Ministerium fur Kultur der D D R nach Djakarta. Ich war vier M o n a t e lang Gast der indonesischen R e g i e r u n g und reiste in B e g l e i t u n g v o n Mitarbeitern des indonesischen Ministeriums für Erziehung, U n t e r r i c h t und Kultur ( . . . ) . " ] .

Ad finem adiectae svnt epistolce qveedam D. Philippi Melanthonis, W i t t e n b e r g 1 5 6 3 . — De iurisprudentia Oratio. Cum inchoaret enarrationem libri primi Institutionum imperialium, Wittenberg 1 5 6 5 . — Verzeichniss, was sich in Livland und Riga von Anno 1593 zugetragen hat [Hs.; C h r o n i k , endet mit d e m J a h r 1 6 3 5 bzw. 1 6 3 8 , es ist nicht völlig sicher, ob B o t t i c h e r der Verf. war bzw. w e r für die J a h r e nach seinem T o d zuständig war, genannt wird in diesem Zush. v o n d e m Historiker J o h a n n Christoph B r o t z e ( 1 7 4 2 — 1 8 2 3 ) ein sonst nicht näher bekannter Troclus B o e d d e k e r J ; Ausz. i n : J . C . B r o t z e (Hrsg.): Manuscr. A d Historiam Liv. X I I , S. 8 8 - 1 1 8 [Hs., Brotzes Hs.Slg. wurde in der R i g a e r Stadtbibliothek aufbewahrt]; Ausz. hrsg. v. J . C . B r o t z e i n : N o r d . Arch. 4, 1 8 0 8 , S. 2 1 5 - 2 4 4 [diese Aufz. reichen bis ins J a h r 1638].

Kosch. — Personenakte der Deutschen Schillerstiftung im Goethe und Schiller-Archiv, Weimar (GSA 134/132,11).

Cuchlero,

* 1.3. ( j . 19.2.) 1 7 8 8 R i g a (L), f 3 0 . ( j . 18.) 1 0 . 1 8 5 2 D o r p a t ; V a t e r : J o h a n n Gottfried B . , S c h w e i z e r der R i g a er Müsse; M u t t e r : C h a r lotte Katharina, geb. Janson. Schulbesuch in R i g a , 1 8 0 8 - 1 8 1 1 Theol. Studium in Dorpat, Privatlehrer, 1 8 1 1 — 1 8 1 8 Lehrer an der Kr.schule in Dorpat. oo 3 . 1 . 1 8 1 2 H e n r i e t t e Caroline G e r i c h ( f 1 8 6 9 ) . 1 8 1 1 — 1 8 1 4 auch Lehrer an der T ö c h t e r s c h u l e in Dorpat, 1 8 1 7 - 1 8 1 9 Diakonus an St. J o hannis in Dorpat, an der Kr.schule D o r p a t 1 8 2 0 - 1 8 2 4 Inspektor, 1 8 2 4 - 1 8 4 2 Lehrer, 1 8 2 6 — 1 8 3 7 L e k t o r der est. Sprache an der U n i v . Dorpat, 1 8 3 1 St. A n n e n - O r d e n 3. K l . , 1 8 3 8 Mitstifter u. 1 8 4 2 - 1 8 4 3 Sekretär der GEG.

De

WERKE :

LITERATUR:

Bot(t)icher(us) (Boedecker), Johann(es) f

1627;

Vater:

Christoph

Botticher

oder

B o d d e k e r , Kanzler b. D t . O r d e n . Seit 1 5 9 7 R a t s h e r r in R i g a ,

1609,

1 6 1 9 u.

1 6 2 0 K ä m m e r e r , 1 6 1 3 Landvogt. WERKE:

viri, D.

Oratio Georgii

Academia

de uita Clarissimi Sabini

et

ornatissimi

Brandebvrgensis,

habita

Wittenberg

Francofordiana,

u . d . T . : De vita et obitu clarissimi et ornatissimi D.

Georgii

Epitaphia Georgii

Sahini

sunt

(clarissimi viri, et optimi poetarum,

D.

ebd. 1 5 6 3 ; disserendi

Mk oratio,

Dialecticce Reuerendi

Ad finem

viri

adiecta

Sahini),

[...].

in

1562;

conscripta München habita

sub

a

Iacobo 1991. initio

viri, D. Philippi

-

arte

prcelectionis Melanthonis.

HRSG.: Marcus Tullius C i c e r o : Pro Aulo Licinio Archia poeta oratio, 2 B d e . W i t t e n b e r g 1 5 6 3 [v. ~ k o m m . Ausg.]. Leonard von Napiersky: B o d e c k e r s C h r o n i k liv. u. rigascher Ereignisse 1 5 9 3 — 1 6 3 8 , R i g a 1 8 9 0 [postum ersch.]. L I T E R A T U R : Epithalamia scr. in honorem conivgii [...] M. Johannis Boticheri, Sponsi. Et [...] Euae, Filiae [...] D. Georgij Maionis, [...] Sponsae, Wittenberg 1565. - Hupel 27, 1791, 188. - Recke/ Napiersky. - Rauch 1986. - D B A 130, 339 - 340. - BaBA 40, 081 - 084. AUSGABE:

Boubrig, Johann Samuel Friedrich

Theodor nerung,

Zum Andenken an einen ivürdigen Greis Siegfried Gerich. Einige Worte der ErinD o r p a t 1 8 1 4 . - Von der Pflege des

272

Brackel kindlichen Sinnes bey unseren Töchtern. Bruchstücke einer Rede über die weibliche Erziehung. In: August Albanus (Hrsg.): Livländische Schulbll. Z u m Besten einiger abgebrannten Schulen in den Vorstädten von R i g a 2, R i g a 1815, S. 26 — 31. - Die heiligen Abende, Dorpat um 1816. — Ueber die Vorgefühle eines künftigen bessern Seyns im Erdenleben. Eine Predigt, gehalten am zweiten Osterfeste 1818 über den evangelischen Text Luk. XXIV., 13 — 36 in der St. Johanniskirche zu Dorpat. Auf Verlangen gedruckt zum Besten der in Dorpat neu zu errichtenden Armenanstalt, Dorpat 1818. — A n o n y m : Taschenbuch für Bostonspieler. Enthaltend: Einiges zur Geschichte des Bostonspiels, die Regeln desselben, Anecdoten, Gesänge und Bostontabellen. Aus dem geheimen Archive eines Bostonspielers, Dorpat 1818. - Predigt zum Gedächtnis des vor 50 Jahren, am 25ten Junius 1775, zu Dorpat ausgebrochenen großen Brandes, am 5ten Sonntage nach Trinitatis, über Psalm 66,12 in der St.. Johanniskirche zu Dorpat gehalten, und auf Verlangen, zum Besten der hiesigen Armen, Dorpat 1825. - Vier Wege, auf denen wir vorzüglich durch Lehre und Beispiel für das Herannahen einer besseren Zukunft wirken können. Eine Predigt, gehalten am Geburtsfeste Sr. Majestät des Kaisers Nikolai I., den 25. Juni 1831 in der St. Johanniskirche zu Dorpat, Dorpat 1831. - In: Altes und Neues, in Bildern und Erzählungen für Kinder, Dorpat 1834: Die Paradiesvögel, S. 27; Der Condor, S. 2 9 ; Der gemeine Pelikan, S. 31; Der Wallfisch und die Wallfischjagd, S. 3 3 ; Der Gaukler mit den Schlangen, S. 3 6 ; Neapolitanisches Fuhrwerk, S. 4 2 ; Die Engelsbrücke und Peterskirche zu Rom, S. 46; Die Peterskirche und der Vatican, S. 48; Das Bambusrohr, S. 54; Der Münster zu Strasburg, S. 56; Die Stephanskirche zu Wien, S. 58; Die Kettenbrücke zu Brighton, S. 65; Gibraltar, S. 67. - Uber zwei geistliche Liedersammlungen unserer Zeit, die man in den evangelischen Gemeinen mit besonderem Eifer verbreitet und sogar zum Range kirchlicher Bücher zu erheben versucht hat, R i g a 1835. — Uber ein zu Pöddes in Ehstland ausgegrabenes antikes Metallbecken. Gratulationsschrift der Gelehrten Ehstnischen Gesellschaft zu Dorpat zur fünfzigjährigen Amtsjubelfeier des Predigers zu Wendau, Herrn Consistorialraths Eduard Philipp Körber, am 22.Jun. 1846 (Vorw. F. Fählmann), Dorpat 1846 [zu diesem Anlaß auch —> K. Bursy u. —> C. Napiersky]; u . d . T . : Erläuternde Bemerkungen, ein zu Pöddes in Estland ausgegrabenes antikes Metallbecken betreffend, wieder in: Verh. GEG

1/4, 1846, S. 5 1 - 6 3 . - In: Verh. GEG 1/2, 1846: Beiträge zur Charakteristik des Ehsten und seiner Sprache, S. 3 0 - 3 6 ; Zur nähern Kenntnis der Volkssagen und des Aberglaubens der Ehsten im Kirchspiele Odenpä, S. 7 9 - 9 3 . - Notizen über alte Gräber in der Umgegend Werro's und einige selbst unternommene Ausgrabungsversuche so wie über Spuren alter Kirchen im Kirchspiele Neuhausen. In: Verh. GEG 1/3, 1846, S. 8 7 - 9 9 . Volkssagen und Traditionen aus dem eigentlichen Estlande, besonders aus Harrien und der Wieck. Nach den Mittheilungen eines estnischen Altvaters. Mit einer Einleitung, die estnischen Volkssagen überhaupt betreffend. In: Verh. GEG 2/3, 1852, S. 50 — 73. — Ueber zwei sehr merkwürdige bei der St. Johanniskirche zu Dorpat befindliche alte Taufiecken. In: Verh. GEG 3/1, 1854, S. 2 0 28. — Erlebnisse der Schleswig-Holsteinischen Gesandtschaft nach Persien auf ihrer letzten Fahrt nach Reval im Jahre 1635. In: Inland 33, 1858. GelGe. Estnische Sagen aus dem Odenpähschen Kirchspiele, 1839. — Ueber die Esthnischen Dialecte und deren Annäherung und Vereinigung, 1839. — Sagen aus der Odenpähschen Gegend. Fortsetzung, 1840. — Die ehstnische Gesellschaft und der erste April, 1842. — Uber die zu Pödde sim Estland 1842 zum Vorschein gekommenen 35 alten messingschen Schüsseln, 1844. — Volkssagen und Traditionen eines erzählenden estnischen Greises aus dem eigentlichen Estland; Fortsetzung, 1845-1847. LITERATUR: Recke/Napiersky. — Nekro. in: Inland 1852, 836. - Alb.Acad. 1889. - Goedeke 15, 1136-1137. - Levickij 1903, 2, 630 f. - Bienemann 1911, 98. - EBL 1929. - Friedrichs 1967. Kosch. - DBBL 1970. - Ottow/Lenz 1977. Scholz 1990. - DBA 130, 358 - 362. - BaBA 40, 9 8 - 109. UNVERÖFFENTLICHTE V O R T R Ä G E :

Brackel, Friedrich von * 1634 Kurland, f 1708 (das Geschl. ist schon seit dem 1. Drittel des 13. Jhs. in L u. als dän. Vasallen in Ε bezeugt, dann als Vasallen der Stifte Dorpat u. Ösel-Wiek). Erbherr auf Kuckschen (Κ), i m letzten Viertel des 17. Jhs. hzgl.-kur. Kanzler u. zuletzt Landhofmeister. Trauer- und Lobrede, zu immer-währenden Ruhm-Gedächtnis der Weil. Durchl. Fürstin und Frauen Fr. Sophiä Amaliä in Lieffland zu Kührland und Semgallen. Herzogin etc. bey dem WERKE:

273 hochfürstl.

Brackel

Beysetzung

am 10. Maji Anno

1689

Bergvolkes,

wahrscheinlich germanischen

Ursprungs.

gehalten, M i t a u 1689.

In: Dorpater Jahrbücher 1, 1833, S. 1 5 9 - 1 6 5 .

LITERATUR: Christian B o r n m a n n u. P. L. Caesar: Epigrammatum Libri III. Ad Per-Illustrem clementissimum & Excellentissimum Curlandiae Cancellarium, D n . Friedercum a Brakel, Mecoenatem, Riga 1691; 2. Ausg. Mitau 1705. - R e c k e / N a p i e r s k y . BaBA 40, 205.

- Der Schwur am Sarge des Herrn, eine russische Begebenheit des XV. Jahrhunderts, erzählt v. N. Poleivoy, IV Bde. Moskau 1832. I n : D o r p a t e r

Brackel, Harald L u d w i g O t t o v o n (Ps. Oswald Wahrlieb) * 29.4.1796 Dorpat (L), f 22.1.1851 Riga (L); Vater: Woldemar Wilhelm v. B. ( 1 7 6 7 1828), russ. Leutnant, Kr.hauptmann (Geschl. — F . v. Brackel); Mutter: Sophia Friederike, geb. Baronin v. Gelstroem (1772—1803). Häuslicher Unterricht, 1806—1816 Land-Kadetten-Korps in St. Petersburg, das damals v. —> F. M. v. Klinger geleitet wurde, wegen Krankheit (mit Beinlähmung) 1812 auf u n bestimmte Zeit beurlaubt u. 1816 entlassen, 1815 Lehrer der russ. Sprache an der Kr.schule in Wenden, 1816 — 1817 Adjunkt des Dorpater Ordnungsgerichts, 1817 — 1820 Sekretär der Abt. fur Bauernsachen u. 1820 — 1822 Sekretär der allg. Zivilkanzlei des Generalgouv. von Liv- u. Kurland in Riga, 1919 Gouv.-Sekretär, 1822 Sekretärsgehilfe, oo 27.4.1822 Friederike Henriette v. Vegesack (1797-1864), Tochter v. Gotthard v. V. (1757-1818). 1823 Kollegiensekretär, 1826 Titularrat, 1831 Kassierer, 1834 St. Stanislaus-Orden 4. Kl., 1835 Beamter der 3. Rangklasse, 1836 ältester Kassierer, St. A n n e n - O r d e n 3. Kl. u. Verdienstschnalle für tadellosen Dienst, zuletzt Kollegienrat u. Direktor des Kontors der Reichsbank, 1833 Mitstifter, 1 8 3 5 - 1 8 3 7 Sekretär, 1 8 4 2 - 1 8 5 1 Mitdirektor u. 1850 E h renmitgl. der GGuA, 1837 Mitgl. des Rigaer Theaterkomitees, mit —> A. v. Wittorff u. Karl Eduard v. Holtei (1798-1880) befreundet. Viele seiner Werke blieben unveröfftl., er befaßte sich mit der russ. u. bait. Gesch., schrieb literaturkrit. u. biogr. Abh., zahlr. dramaturgische Aufs., Berichte u. Betrachtungen speziell über das Rigaer Theater in Rigaer u. ausländischen Bll. WERKE: Gedanken, Ansichten und Meinungen über das Vorlesen, R i g a 1 8 3 1 . - Uber die letzte und wichtigste schriftstellerische Tätigkeit von Fr. M. Klinger. Ein Vortrag. In: OstseeP r o v . B l . 1 8 3 3 . - Zu näherer Kenntnis der Kabuschaner oder Kubatschiner, eines kaukasischen

Jahrbücher 4, 1835, S. 2 2 7 - 2 3 8

[Rez.].

-

Dramaturgische Blätter, R i g a 1 8 3 7 [Big. z u D e r Z u s c h a u e r ] . — Carl Otto Transehe von Roseneck. Beitrag zur Characteristik desselben, R i g a 1 8 3 9

[Sepdr. aus: Inland]. - Beitrag zur Kenntniß

der

Alterthümer, besonders aus Bronze, welche in den Ostsee-Provinzen Rußlands aus der Erde gegraben

werden. In: Mitt. Riga 1, 1840, S. 3 5 2 - 4 1 8 . I n : Mitt. R i g a 2, 1842: Nachtrag zu dem

Auf-

sätze „Zur Kenntniß der Alterthümer, besonders aus Bronze, die in den Ostsee-provinzen Rußlands aus der Erde gegraben werden ", S. 3 4 1 - 3 7 8 ; Das Siegel des alten Brigitten-Klosters bei Reval, S. 4 6 8 - 4 6 9 . — Die Ermordung des ersten Inländischen Ordensmeisters Herrn Vinno. Eine Ab-

handlung. In: Mitt. Riga 3, 1845, S. 1 8 7 - 2 3 0 . -

Gutzkows

Uriel Akosta.

In: Arb.KGLK

2,

1847, S. 6 8 - 7 5 [ein Tsp. v. Karl Ferdinand Gutzkow ( 1 8 1 1 - 1 8 7 8 ) ] . - I n : Sivers 1855: Im Wald,

S. 2 9 9 - 3 0 0 ;

Nachtigall

und Rose,

Vertraue!

S. 3 0 0 - 3 0 1 ;

S. 3 0 1 — 3 0 2 [ G e . ] . — Uber

Fr. M. Klinger [ . . . ] . I n : Inland 3 - 5 , 1863.

-

Gedichte von Harald von Brackel. Mit einem Vorwort und einer biographischen Skizze, hrsg. v .

F. v. Brackel, Riga 1890. - In: Grotthuß 1 8 9 4 / 9 5 : An

meinem

Geburtstage,

S. 1 5 3 / S.

155; Geständnis, S. 154 / S. 156 [Ge.J; a u ß e r d e m i n : G r o t t h u ß 1895: Trinklied, S. 157 [G.].

-

Ueberall

Gesang.

In:

Stael-Holstein

1896, S. 43 [G.J. — Ge. in: Der Zuschauer, Riga (bis 1848). : Faddej V. Bulgarin: Rußland in historischer, statistischer, geographischer und literarischer Beziehung. Ein Handbuch für Gebildete jeden

UBERS.

Standes,

3 Tie. R i g a ; Leipzig 1 8 3 9 - 1 8 4 1 .

-

Probe einer Ubersetzung der Denkwürdigkeiten des Fürsten Andrei Michailoivitsch Kurbsky. I n : M i t t .

Riga 1, 1840, S. 9 0 - 1 2 7 . -

Aleksandr A.

Bestuzev (Marlinskij): Russische Geschichten und

Erzählungen, Riga 1840; Riga; Berlin 1841. J. N e v e r o v : Blick auf die Geschichte der russischen

Literatur,

Abhandlungen,

R i g a ; Leipzig

1840;

Berlin 1841. — Nikolaj G. Ustrjalov: Grundriss der Geschichte Russlands für mittlere Lehranstalten [...] Nach der 2. verbesserten Ausgabe übersetzt,

Riga u.a. 1841.

274

Bra(c)kel P. A. Poelchau: Biogr. Vortrag, gehalten in der öffentlichen Versammlung der Allerhöchstbestätigten Gesellschaft f u r Gesch. u. Alterthumskunde der Ostsee-Provinzen am 6. Dec. 1851. In: Mitt. Riga 6, 1852, 5 2 7 - 5 3 7 [Nachruf; Separatdr. Riga 1852], - Sivers 1855, 2 9 8 - 2 9 9 . W i n k e l m a n n 1878. - Rig.Biogr. 1884 2, 1 6 9 - 7 2 . - R u d o l p h 1890, 25 f. - G H Liv 1, 78 u. 202 (jeweils unterschiedl. Geburtsjahre). — SB G G A R 1934, 2, X X X V I I I . - Friedrichs 1967. - Kosch. D B B L 1970. - Redlich 1989. - D B A 132, 285 287. - BaBA 40, 2 1 3 - 2 2 4 . LITERATUR:

Christlich Gesprech von der grawsamen Zerstörung in Lifland, durch den Muscowiter, vom 58. Jar her geschehen. Auch ihren Vrsachen mit einer kurtzen Predig vnd vermanung, wie, beid, Gottlosenn vnnd Frommenn, diese schreckliche Mutation furchtbarlich hehertzigen, vnd ihnen zu nutz machen sollen, A n t w e r p e n 1 5 7 9 [das W e r k WERKE:

behandelt den zerstörerischen Einfall der russ. Truppen unter Ivan Groznyj 1558 bis 1583 in L; ~ hat die Chronik v. —> B. Russow (erstmals 1578 ersch.) gekannt, doch im Gegensatz zu dem Historiker Russow steht für ~ der Bra(c)kel, Ti(e)(l)mann(us) theol.-moralische Aspekt ganz im Vorder* um 1530 in L, f 1602 Riga (L; Geschl. -> F. grund. Der Hauptteil ist in Dialogform, der v. Brackel). den Wandel v. Severinus zu Christianus, Justus Theol. Studium in Wittenberg, dann H o f - u. Pius schildert u. in seiner Struktur einem prediger des Bischofs von Dorpat, Hermann v. bibelexegetischen Schema folgt; der Orden, Wesel; 1556 — 1559 Kaplan der est. Gemeinde die Geistlichkeit, der Adel u. die Städte werder St. Johanniskirche in Dorpat, wurde 1559 den angeklagt, aber geschildert wird das große vom russ. Militär ohne nähere Begründung in Leiden, das die raubenden u. brandschatzenFesseln über Pleskau u. Groß-Novgorod in die den Moskowiter in L anrichteten. Florierende Gefangenschaft nach Moskau verschleppt, w o Städte wurden zu Trümmerhaufen, ihre Einer Prediger der dort ansässigen Lutheraner u. wohner abgeschlachtet oder verschleppt. Alles gefangenen Livländer wurde u. einen regulä- führte dazu, daß eine blühende Kultur fast ren Gottesdienst einrichtete, 1561 vom Zaren zugrunde ging; die gottgewollte O r d n u n g ist Ivan IV. begnadigt, 1561 — 1568 Prediger im durch den Einfluß des Teufels auf die russ. besetzten Narva, 1569 — 1571 in Dorpat, Menschheit verkehrt; am Schluß mahnt ~ die dort OG wahrscheinlich 1570 Anna v. R e - Menschen, a.d. Leid v. L zu lernen u. treu chenberg (t 1602). Wegen der politischen Gott zu dienen]; auch u.d.T.: Rhytmi de exidio Lage Weggang v. Dorpat, 1572 bis ca. 1573 Liuoniae (vgl. zu diesen Ereignissen —>• C. Aufenthalt in Karkus (E). 1753 trat ~ auf Osel Bomhouver, die Chronik v. —> S. Henning, v. in die Dienste des dän. Statthalters Claus v. —> T. Horner]; Ausz. in: Johann Christoph Ungern, war 1756 Prediger in Pyha auf Osel Brotzes Slg. v. archivalischen Quellen (Livo(L). Kurz nach dem Einfall d. Russen im nica), Bd. 23 [Hss., wurden früher in der R i Febr. 1576 auf Osel floh wahrscheinlich gaer Stadtbibliothek, teils auch im kur. Proauch wegen erheblicher Spannungen mit sei- vinzialmuseum in Mitau aufbewahrt]; Proben ner Gemeinde. Uber K, Königsberg u. Lübeck in: Rig.Stadtbll., 1815, S. 2 5 8 - 2 6 3 u. 2 6 7 gelangte er nach Lüneburg, dort Unterstüt- 269; Ausz. in: Inland 5, 1849; Forts. 7, 1849; zung vom Sulffmeister Hieronymus Semmel- Ausz. in: Grotthuß 1894/95, S. 6 1 - 6 4 / becker, dem ~ sein „Christlich Gesprech" S. 6 3 - 6 5 ; Nachdr. hrsg. v. Theodor v. widmete, 1577 Ausbruch der Pest, Flucht nach Riekhoff. In: Jahresbericht der Felliner litteSoest u. Lippe, Rückkehr nach Lüneburg, rarischen Ges., Fellin 1889; Bearb.: Zustände erneute Flucht, 1579 Prediger der Gemeinde auf der Insel Oesel 1516. Nach Timan Brakels Augsburgischer Konfession in Antwerpen, christlichem Gespräch, bearb. v. Carl R u ß w u r m . verließ die Stadt aufgrund eines Konflikts mit In: Arensburger Wochenbl. 46, 1877; Sepdr. den Wiedertäufern, dann ging er nach Hol- ebd. 1877. stein u. Ostfriesland, w o er Hofprediger b. einer verw. Gräfin war, u m 1595 in Hamburg, L I T E R A T U R : A. Buchnerus: Dissertationum Acadeum 1599 v. Verwandten nach Riga zurück- micarum sive Programmatum publico n o m i n e edigerufen [teilw. sind einige biogr. Daten nach t o r u m V o l u m e n II, in quo funebria. Ejusque Pars I, W i t t e n b e r g 1651, S. 7 5 - 7 7 ; Ausz. in: Inland 1851. 1579 in der Forschung noch umstritten]. — Gadebusch 1772, 22. — R e c k e / N a p i e r s k y . — Inland 1848, 1002; - E. Pabst in: Inland 44, 1851. - A G B 1897. - ArchGesch 1861, 3, 146. - C e -

275 derberg 1929. - Schmidt 1939. - Ottow/Lenz 1977. - Redlich 1989. - BaBA 40, 3 3 2 - 3 4 4 . DBA 133, 7 0 - 7 3 . - M. Linde: Das „Christlich Gesprech" des Untersuchungen zum Weltbild und Geschichtsverständnis eines liv. Predigers des 16. Jhs., München 1998 (Mitt. Osteuropa-Institut München 26). Brandenburg, Hans R. * 17. 3 . 1 8 9 5 R i g a (L), f 15. 7 . 1 9 9 0 VillingenS c h w e n n i n g e n ( B a d e n - W ü r t t e m b e r g ) : Vater: Tuchhändler.

Brandenburg Wehrmachtssoldat b. den sog. Landesschützen, in diesem R a h m e n Prediger u. zeitw. Lehrer an der Turkvölkischen Dolmetscher-Schule in Rohrbach (Lothringen), später Ohrdruf (Thüringen), 1945 amerik. Kriegsgefangenschaft, strapaziöse Lagerhaft in Böhl b. Heilb r o n n . 1945—1948 Diakonissenpfarrer in H o l z m i n d e n (Westfalen), 1 9 4 8 - 1 9 4 9 evangelistischer Reisedienst, seit 1949 Missionsinspektor b. Missionsbund Licht i m O s t e n u. freier Evangelist in B a d e n - W ü r t t e m b e r g , in Mülhausen, seit 1951 in Korntal, später auch D o z e n t i m Diakonissenmutterhaus in Aidlingen, seit 1965 i . R . , seit 1980 in VillingenSchwenningen.

Seit 1902 Eltzsches Privatgym. in Riga, 1905 — 1915 m e h r e r e R e i s e n nach Dtl., Osterr. u. in die Schweiz, 1911 russ. G y m . in R i g a , 1913 Abitur, S t u d i u m der T h e o l . in D o r p a t , 1914 WERKE: Untersuchung der Galaterbrief-Vorlesung R e i s e über K o p e n h a g e n nach Berlin, w o er bis Luthers vom Jahre 1516/11, M ü n s t e r 1920 1916 blieb, u m nicht in L als russ. Staatsbürger [Diss.; Ms.J. Vom Dienst der Gemeinde. Die in die russ. A r m e e eingezogen zu w e r d e n Bedeutung des Dienstgedankens für die Frage nach Tätigkeit b. der Berliner Stadtmission u. i m der Kirche, D r e s d e n ; Leipzig 1928 (Kirche der C V J M , Forts, des Studiums, 1 9 1 6 - 1 9 1 7 theol. Gegenwart 4). — Vorwort. In: Gustav Friedrich Schule in Bethel b. Bielefeld, K r a n k e n b e N a g e l : Karl Barth u n d der heilsgewisse Glautreuung, C V J M - S e k r e t ä r in Bielefeld, 1917 — be, N e u k i r c h e n 1929, S. 3 - 4 (Biblische 1918 Studium in T ü b i n g e n , 1918 zwei kurze G r u n d w a h r h e i t e n 9). — Das Wort vom Anfang. R e i s e n nach R i g a , 1918 — 1919 S t u d i u m in Der Eingang in die Bibel durch ihre ersten drei R o s t o c k , 1919 S t u d i u m in T ü b i n g e n , theol. E x a m e n in Münster, Lehrvikariat in K a t t e n - Kapitel, Leipzig 1931; Bad Salzuflen 1949 ( Z u m Schriftverständnis 5); 2. neubearb. Aufl. v e n n e b. Lengerich, 1920 Lie. theol. oo (1) u . d . T . : Schöpfung und Sündenfall, Neuffen 1920 Anna-Luise v. der D e c k e n . 1 9 2 0 - 1 9 2 1 (Württemberg) 1960. — Ich glaube an den heiliReisesekretär der D e u t s c h e n Christlichen S t u d e n t e n - V e r e i n i g u n g in Halle/Saale, dort gen Geist. Der heilige Geist im Zeugnis der Bibel. u . a . K o n t a k t zu J a k o b Kroeker, 1 9 2 1 - 1 9 2 2 Eine biblische Studie, Berlin 1938 (Aus der W e l t R e p e t e n t für Kirchengesch. u. Griech. an der der Bibel 20); 2. erw. Aufl. Gladbeck 1953. theol. Schule in Bethel, 1922 zweites theol. Der Weg zu Christus. Bezeugt dem Menschen von E x a m e n , danach Lehrtätigkeit b. Missionsbund heute, Berlin 1939 (Bücher des n e u e n Lebens Licht i m O s t e n in W e r n i g e r o d e , lehnte es aus 6) [Vorw., S. 5: „Dies B u c h will d e n M e n familiären G r ü n d e n ab, als Missionar nach schen einen Hilfsdienst tun, die fragend vor R u ß l . zu gehen. 1 9 2 2 - 1 9 3 0 Pastor der M a t - der Gestalt Jesu v o n Nazareth stehen. Eine thäigemeinde in Lübeck, gab dort das G e - n e u e Z e i t hat uns vor n e u e Fragen gestellt. D i e meindebl. Saatkorn heraus, 1926 dauerhafte folgenden A u s f ü h r u n g e n w e n d e n sich sowohl Einweisung seiner Frau in die Lübecker Lan- an j e n e , die bisher an Jesus vorübergingen, als desheilanstalt aufgrund einer psychischen E r - auch an solche, die m e h r oder w e n i g e r gekrankung. 1 9 3 0 - 1 9 3 4 Missionsinspektor der dankenlos zur Kirche gehörten. , W i e k o m m e Stadtmission in B e r l i n - N e u k ö l l n , 1 9 3 0 - 1 9 3 8 ich in das rechte Verhältnis zu Jesus?' Diese m e h r e r e R e i s e n nach Riga, 1930 — 1941 G e - Frage ist d e m Verfasser wiederholt gestellt fängnispfarrer i m Z u c h t h a u s b. B r a n d e n b u r g / w o r d e n . D i e A n t w o r t auf diese Frage darf Havel, Distanzierung v o n der nationalsozialis- nicht n u r den Hinweis auf die Lehre der tisch geprägten prot. Kirche der ,.Deutschen Kirche enthalten, sondern m u ß zugleich ein Christen", 1932 R e i s e d u r c h Italien. 1934 — Zeugnis persönlicher Erfahrung sein. M ö g e 1943 Pfarrer des Diakonissenmutterhauses das B u c h vielen den W e g in die Freiheit des Salem in Lichtenrade b. Berlin, oo (2) 1934 in Glaubens weisen."]; 2. Aufl. u . d . T . : Der Weg Leipzig H a n n a Sterzel. Verlor seine beiden zu Christus. Bezeugt den Menschen von heute, ältesten S ö h n e i m II. Weltkrieg, 1 9 4 3 - 1 9 4 5 Gladbeck 1951; 3 . ' A u f l . u . d . T . : Der Weg zu

Brandenburg Christus für den Menschen von heute, ebd. 1956; 4. Aufl. u . d . T . : Der Weg zu Christus für Menschen von heute. Eine Antwort auf die Frage: Wozu brauchen um Jesus?, ebd. 1968. — Der Ruf, Streigau (Schlesien) 1940 (Saatkorn-Heft 1). In der Schule des Leides, Berlin 1940 (FurcheSchriften 22); 2.-5. Aufl. Gladbeck 1 9 5 3 1967. - Das zunehmende Wissen und das ewige, bleibende Evangelium, Berlin 1940 (FurcheSchriften 25); 2. Aufl. Gladbeck 1953. - Luther und Zinzendorf. Gedanken über Kirche und Pietismus, W e r n i g e r o d e 1940. — Unter Gottes Heimsuchung. Ein Wort zur Besinnung an die Stillen im Lande, Glessen 1947. — Das Gleichnis vom verlorenen Sohn, Gladbeck 1948; 2. Aufl. ebd. 1950 (Hilfe für Bibelleser 2); russ. u . d . T . : Pritca ο bludnom syne, Korntal um 1973. - Krise der Ehe, Gladbeck u m 1948 (Volksmissionarische Schriftenreihe 54). — Was ist Wahrheit? Gladbeck 1948; ebd. 1949 (Volksmissionarische Schriftenreihe 14). — Das Geheimnis um Jesus Christus, Gladbeck 1949 (Volksmissionarische Schriftenreihe 12). - Glauben lernen, Bad Salzuflen 1949 (Unter dem R u f 29). - Der grosse Friede, Gladbeck 1949 (Volksmissionarische Schriftenreihe 13). - Das Warum des Leides, Gladbeck 1949 (Volksmissionarische Schriftenreihe 19). — Wie kann alles neu werden? Gladbeck 1949 (Volksmissionarische Schriftenreihe 11). - Leben lernen, Bad Salzuflen 1950 (Unter dem R u f 30). - Rufer Gottes in der Großstadt, Bd. 1, Bad Salzuflen 1951 [über ev. Prediger in Berlin seit d e m 18. J h . : Johann Jänicke, Hans Ernst Frhr. v. Kottwitz, Johann Evangelista Goßner, Gustav Knak; 2 weitere Bde. geplant, aber nicht ersch.]. - Alles, was Odem hat, lobe den Herrn. Gedanken zum Psalter, Neuffen (Württemberg) 1952. - Am Brunnen. Jesus und die Samariterin, Gladbeck 1952. Christus auch im Zuchthaus, Gladbeck 1952; 2. Aufl. ebd. 1956; Wuppertal 1974 [Seelsorgebericht]. — Was fange ich mit der Bibel an ? Gladbeck 1954 (Volksmissionarische Schriftenreihe 48). - Berufung am See. Meditationen zur Berufung des Petrus, Gladbeck 1955. Eduard Wüst. Ein Bote Korntals in Südrussland, Stuttgart 1955 (Unsere geistlichen Ahnen 26). — Der einzige Weg zu Gott, Neuffen ( W ü r t temberg) 1955. — Das Evangelium in Russland, Stuttgart 1955 (Gottestaten 9). — Graf Felizian Zaremba. Ein Evangeliumsbote des Ostens, Stuttgart 1955 (Unsere geistlichen Ahnen 25) [über Zaremba vgl. —>• A. Katterfeld]. — Vom

276 Zweifel zum Glauben. Betrachtungen zur Berufung des Nathanael (Joh. i , 43-51), Gladbeck 1955; 2. Aufl. ebd. o . J . ; 3. Aufl. m . d . U . : Wie entsteht bekennender Glaube ? Neuhausen-Stuttgart 1980. — Bannerträger des Evangeliums, LahrDinglingen 1956. - Beweisen Sie mir doch, daß es einen lebendigen Gott gibt, Neuffen ( W ü r t t e m berg) 1956. - Das ist buchstäblich wahr! Neuffen (Württemberg) 1956. - Gratis und Franko! Neuffen (Württemberg) 1956 [Gleichnis]. — Predigt Not und predigt Freude, Marl (Westfalen) u m 1956 (Volksmissionarische Schriftenreihe 65). mit Johannes Busch u . a . : Auf rechter Straße. Eine Konfirmandengabe, Gütersloh 1957. — Gott lieht Verwandlungen, Gladbeck 1957. — Jakob Kroeker. Ein bevollmächtigter Bibelausleger, Stuttgart 1957 (Unsere geistlichen Ahnen 34). — Adolf Stoecker. Ein Kämpfer um Volk und Kirche, Lahr-Dinglingen 1958 (Spuren seiner Gnade) [über Stroecker auch —>• A. Katterfeld] . — Was heißt denn Glauben ?, Gladbeck 1958. - Die Zündung, Neuffen (Württemberg) 1958 [Gleichnis]. — Macht Gottes Heilstat den Menschen passiv? Ein Beitrag zur Theologie der Gemeinschaftsbewegung, Berlin 1959. Rudolf Kögel. Ein Pietist als Oberhofprediger, LahrDinglingen 1959 (Spuren seiner Gnade). — Wie Saulus zum Paulus wurde. Zum Verständnis der Bekehrung des Apostels Paulus, Gladbeck 1959; finn. u . d . T . : Kuinka Sauluksesta tuli Paavali, Helsinki 1960. — Wider den Sorgengeist, Gladbeck 1960 (Volksmissionarische Schriftenreihe 49). — Das Nachtgespräch. Jesus und Nikodemus, Gladbeck 1961. —Jesaja. II. Teil. Das Buch der Erlösung, Glessen; Basel 1961 (Das lebendige W o r t 5/II. Die Propheten oder das R e d e n Gottes); 2. Aufl. ebd. 1976; 3. Aufl. m . d . U . : II. Teil: Jesaja 40—66. Das Trostbuch Gottes, ebd. 1982 (Das lebendige W o r t 6). - Was macht eigentlich einen Christen aus, Gladbeck 1961 (Volksmissionarische Schriftenreihe 87). — Der Brief des Paulus an die Galater. Erklärt von Hans Brandenburg, Wuppertal 1961; Berlin 1964; 2.-9. Aufl. Wuppertal u . a . 1 9 6 8 - 1 9 8 6 ; 10. Aufl. ebd. 1995 (Wuppertaler Studienbibel. R e i h e Neues Testament 10); ebd. 1989 (Wuppertaler Studienbibel. R e i h e : Neues Testament) [beigefügte W e r k e : W e r n e r de Boor: Der Brief des Paulus an die R ö m e r . Der Brief des Paulus an die Korinther]. — Eine kleine Psalmenkunde, Gladbeck 1962 (Volksmissionarische Schriftenreihe 93). — Gott begegnete mir, 2 Bde. Wuppertal 1963 — 1964 (Aus

277 der W e l t der Erweckung 4 - 5 ) [Bd. 1, 1 9 6 3 : Von Riga bis Lübeck; B d . 2, 1 9 6 4 : Von Lübeck bis Korntai\; gek. Gesamtausg. ebd. 1 9 7 3 ; 2. Aufl. ebd. 1 9 7 6 ; 3. Aufl. ebd. 1981; Ausz. B d . 1: Baltische Träume. Eine Kindheit in Riga, Wuppertal 1 9 7 8 ; R e z . v. T h . Taube. In: B B 1 (195), 1965, S. 9 u . E . T h o m s o n . In: B B 2 (375), 1980, S. 8 - 9 [Klapp.: „Hans Brandenburg beschreibt in seinen Kindheitserinnerungen unwiederbringliche Vergangenheit. Es ist eine friedliche, fast heile W e l t mit einigen Schrammen, die dem Kinde Fragen aufgeben, und der alte Erzähler versucht sie zu beantworten. Ein seltsames Inseldasein hält die deutschen Balten zusammen. M a n pflegt deutsche Kultur, reist ,ins R e i c h ' und k o m m t mit Erinnerungsstücken aus Gips zurück, gründet private deutsche Schulen, freut sich reger Geselligkeit und genießt den Sand und das M e e r . U n d doch liegt eine seltsame Fremdheit zwischen den M e n s c h e n . U b e r manches spricht man nicht, auch nicht mit Angehörigen. So bleibt es ungesagt. W i e ein K e i m ist es, und die späteren B ü c h e r Hans Brandenburgs zeigen, wie dann alles zur E n t faltung drängt. D a wird zu einem der großen Geschenke dieser Kindheit das R e c h t , K i n d zu sein und Geduld zu lernen, wenn es auf Fragen, in die man hineinwächst, nicht gleich Antworten g i b t . " ] . — Wer ist der Heilige Geist? Eine Frage an die Bibel, Gladbeck 1 9 6 3 . - Die kleinen Propheten, 2 B d e . Glessen; Basel 1 9 6 3 (Das lebendige W o r t 9 — 10. D i e Propheten oder das R e d e n Gottes); 2. Aufl. B d . 1, ebd. 1977; 2 . - 3 . Aufl. B d . 1 - 2 , ebd. 1 9 8 2 (Das lebendige W o r t 10) [Bd. 1: Joel, Obadja, Jona, Micha, Nahum, Habakuk, Zephanja. Die warnenden Wächterstimmen; Bd. 2: Haggaj, Sacharja, Maleachi (mit Esra und Nehemia). Die heimgekehrte Gemeinde]. — Die ukrainisch-russische Erweckungsbewegung (Der Stundismus). In: Margarete Gawronsky: Eine Rußlandreise in unseren Tagen. D e r B e r i c h t v o m Besuch der Gemeinden der Evangeliumschristen-Baptisten in der Sowjetunion, Stuttgart-Hohenheim 1966, S. 8 - 2 6 (Korntaler H . 2). Hesekiel. Priester, Seher, Prophet, Glessen; Basel 1965 (Das lebendige W o r t 7. D i e Propheten oder die R e d e n Gottes [exilisch]); 2. Aufl. ebd. 1977; 3. Aufl. ebd. 1982 (Das lebendige W o r t 8). - Büchsei und Frommel. Zwei Zeugen Christi aus Nord und Süd, Stuttgart-Hohenheim 1 9 6 6 (Korntaler H . 8). - Der Psalter. Das Ge-

Brandenburg betbuch des Volkes Gottes, 2 B d e . Glessen; Basel 1 9 6 7 - 1 9 6 8 (Das lebendige W o r t 12 u. 14) [Bd. 1, 1 9 6 7 : Psalm 1-72; B d . 2, 1 9 6 8 : Psalm 73-150]; 2. Aufl. u . d . T . : Die Psalmen. Das Gebetbuch des Volkes Gottes, ebd. 1982. — Das Buch Hiob. Der Mensch in der Anfechtung, G l essen u.a. 1 9 6 9 (Das lebendige W o r t 11); 2. Aufl. ebd. 1 9 8 2 (Das lebendige W o r t 12). R d n . in den Publ. zu den Heiligungskonferenzen in St. Chrischona b. Basel 1967 — 1970. - Das Buch der Sprüche, der Prediger und das Hohelied. Die Weisheit und die Liebe, Glessen 1971 (Das lebendige W o r t 13); 2. Aufl. ebd. 1982 (Das lebendige W o r t 15). — Christen im Schatten der Macht. Die Geschichte des Stundismus in Russland, Wuppertal 1 9 7 4 ; 2. Aufl. (Vorw. Winrich Scheffbuch) ebd. 1977 [Ubers, ins Engl. L o n d o n 1 9 7 6 (Keston b o o k 7)]. — Emil Rupflin, ein Leben in Christi Auftrag. Nach seinen Tagebüchern aufgezeichnet, Glessen; Basel 1 9 7 4 . — Kinderkrankheiten des Glaubens. Schwärmereien und Gesetzlichkeiten, Wuppertal 1 9 7 5 ; B a d Liebenzell 1 9 8 3 [Ubers, ins Ungar. Stuttgart um 1 9 7 8 J . - Mit Christus unterwegs. Sechzig Jahre im Dienst für Christus, Glessen; Basel 1 9 7 7 . - Rettung ist Gnade. Der Galaterbrief als Bibel-Memory-Kurs, Filderstadt 1 9 7 7 . — Wie steht es mit der Taufe? Anregungen zu Gesprächen über die Taufe und ihre Bedeutung, Gladbeck 1 9 7 7 . — In die Entscheidung gestellt — Was macht eigentlich einen Christen aus?, NeuhausenStuttgart 1978. - Schule des Gebets, 2 Tie. Stuttgart 1 9 7 8 - 1 9 7 9 . - Das Hohe Lied des Wortes Gottes. Psalm 119 als Bibel-MemoryKurs, 2 T i e . Stuttgart 1 9 8 0 - 1 9 8 1 . mit Hans-Joachim Grundke: Gott macht Berge zum Weg. Die Geschichte des Diakonissen-Mutterhauses in Berlin „Salem"-Lichtenrade, Wuppertal 1981. —Georg von Viebahn. General und Evangelist, Aidlingen; Wuppertal 1 9 8 4 . - I n : Literarische R e i s e in 7 0 Städte der dt. Ost- und Siedlungsgebiete, hrsg. v. der Kulturstiftung der dt. Vertriebenen. Literar. T e i l bearb. v. Ernst-Edmund Keil, hist. T e i l bearb. v. R e i n h a r d Häuf, B o n n 1 9 8 7 : Riga, S. 1 3 - 1 4 ; Baltische Träume, S. 15 — 18 [ R . - A u s z . ] . —Beitr. in: D e i n R e i c h k o m m e , Korntal-Münchingen [Organ des Missionsbundes Licht im Osten]. B E A R B . : Leid und Trost. Eine Hilfe zum Bibellesen, Altenburg 1955. — Weihnachtsfreude. Eine Wegleitung zur Bibel, Altenburg 1955. — Gottes Segen über Ehe und Familie. Eine Wegleitung zur

278

Brandis (Brandes) Bibel, A l t e n b u r g 1957. - J a k o b K r o e k e r : Jeremia. Der Prophet tiefster Innerlichkeit und schwerster Seelenführung, 2. Überarb. u. erg. A u f l .

Glessen; Basel 1958; 3. Aufl. ebd. 1972; 4. Aufl. ebd. 1977 (Das lebendige Wort 6. Die Propheten oder das Reden Gottes [vorexilisch]); 5. Aufl. ebd. 1982 (Das lebendige W o r t 7). — J a k o b K r o e k e r : Jesaja. I. Teil. Immanuel und die Völker, 2. Überarb. u. erg. Aufl.

Glessen; Basel 1961 (Das lebendige W o r t 5/1. Die Propheten oder das R e d e n Gottes); 3. Aufl. ebd. 1976; 4. Aufl. m.d.U.: I. Teil:Jesaja 1 — 39. Immanuel

und die Völker, e b d . 1 9 8 2 (Das

lebendige W o r t 5). HRSG.

: mit Walter Breidenbach

G e i ß l e r : Blätter der Nationalpolitischen hungsanstalt Berlin-Spandau, Η . 1,

u.

Adolf ErzieBerlin-

Spandau 1934. - Ludwig Widmann: Tod, wo ist dein Stachel? Trosthriefe eines Stillen im Lande, G l a d b e c k 1951. - J o h a n n e s L i n d g r e n : Gefahren des heiligen Dienstes, übers, v. W a l t e r L. Jack, 2.

Aufl. Neuffen (Württemberg) 1957. - Hans

Brandis (Brandes), Moritz (Mauritius) * u m 1550 Naumburg (Fürstentum Meißen), f 1602; Vater: Moritz B. Gelangte in jungen Jahren nach L, über 10 Jahre Privatsekretär des Frhr. Ehlert Kruse in Köllitz, seit 1593 Sekretär des Oberlandgerichts u. der Estländischen Ritterschaft, seit 1600 existiert kein Protokoll mehr von ihm. WERKE : Der lste Theil Lieffländischer Geschichte. Wahrhafte und ordentliche Verzeichnißiviirdige Händel, so sich in der Province Lieffland, vor und nach Christi unsers Herrn und Erlösers Gebührt, bey den Zeiten der drinn wohnenden Wölker, bis auf derselben Bekehrung zum christlichen Glauben, und dann ferner bey deutscher Regierung der ersten Bischöfe und Meistern des Ritterlichen SchwerdtBrüder Ordens, bis diese sich mit dem deutschen Orden des Hospitals St. Mariae zu Jerusalem vereiniget., jene aber zur Erzbischöffl. Würde und Dignität erhoben worden sind, verlaufen und zugetragen f . . . ] , u m 1600 m i t U n t e r s t ü t z u n g des

Gouv. verf. (1. Ausg. 1842) [nur hs., aber sehr dichte Verbreitung, was auch die zahlr. Hs.Varianten bezeugen; fünf Bücher über die Gesch. Livlands von der Zeit der indogenen Bevölkerung vor der Christianisierung an, Basel 1 9 5 8 - 1 9 7 1 ; 12 Bde. Bad Liebenzell über die Missionierung ab Bischof Meinhard 1 9 8 9 [Kassettenausg.]. - Zeugnis und Dienst. u. die als Ausbreitung von Herrschaft von ~ Gruß der Brüder für Friedrich Heitmüller, Gladdeklarierten Kreuzzüge, den zahlr. Kämpfen b e c k 1959. - Trost und Kraft aus Gottes Wort, des Schwertbrüderordens bis zur Integration Gladbeck 1 9 6 0 - 1 9 8 0 [WochenPr.; ~ war des Schwertbrüderordens in den Dt. Orden im Schriftleiter ab Nr. 15, I960], mit Fritz Jahr 1238; die angefügten Kollektaneen v. G r ü n z w e i g : Korntaler Hefte. Stimmen aus dem Akten u. Urkunden a. d. est. RitterschaftsarPietismus, S t u t t g a r t - H o h e n h e i m 1966 — 1968. — chiv (v. a. zum Ritter- oder Landrecht) waren M a r t i n K a h l e r : Der Verkehr des Christen mit für den angekündigten sechsten Bd. gedacht u. Christus, N e u a u s g . S t u t t g a r t - H o h e n h e i m 1966 sollten wohl die adl. Herrschaftsbegründung v. (Korntaler H . 5). mit Gerhard Bahrmann: L dokumentieren; die Forschung nimmt an, Herr Ober. Das Christuszeugnis im Gastgewerbe, daß durch die „Unfertigkeit" d. Werkes eine G l e s s e n ; Basel 1970. - Ich hatte Durst nach Gott. Drucklegung nicht zustande kam. Im Vgl. zu Aus dem Leben und Dienen von Christa von seinem Zeitgenossen —>• D. Fabricius bietet ~ Viebahn, aus Quellen mit Hilfe der Aidlinger eine MaterialSlg.; ~s Werk wurde v. —> T. Dannenhaum. Von seinen Freunden, Gladbeck 1957. — ~ m i t J a k o b K r o e k e r : Das lebendige Wort. Eine Einführung in die göttlichen Gedankengänge und Lebensprinzipien des Alten Testaments, 15 B d e . 1.-3. durchges. Aufl. Glessen;

Schwesternschaft

zusammengestellt,

Aidlingen u m

1974; 2. Aufl. ebd. u m 1979; 3. Aufl. ebd. u m 1986; 4. Aufl. um 1988; ebd. um 1990; 5. Aufl. ebd. u m 2004.

Hiärn(e) u. —> C . K e l c h b e n u t z t ] . — Verzeichnis fürgelaufener Handlungen so nach Absterben der Aebtissin des Klosters zu St. Michaelis in Reval, von dem 2.Jul. 1598 an sich zugetragen. In:

LITERATUR: Kosch. - E. Damson: Gott begegnete ihm. Nachruf auf In: Dein R e i c h k o m m e 5, Korntal-Münchingen 1990, S. 4 - 5 u. S. 15.

ArchGesch 7, 1854, S. 1 0 6 - 1 1 2 [aus Brandis' Protokoll des est. Oberlandesgerichts]. — Aus der Chronik

des Moritz

Brandes.

1600.

In: M a -

ckensen 1936, S. 3 0 0 - 3 0 1 . A U S G A B E N : Carl Julius Albert Paucker (Hrsg.): Collectanea,

enthaltend

die

Ritter-Rechte

des

279 Fürstenthums Ehsten, R i g a ; Dorpat; Leipzig 1 8 3 9 (Monumenta Livoniae Antiquae 2) [Teilausg. ohne die C h r o n i k v. ders.: Chronik, oder älteste Livländische Geschichte und Collectanea, oder die Ritter-Rechte des Fürstenthums Ehsten, R i g a ; Dorpat; Leipzig 1 8 4 2 (Monumenta Livoniae Antiquae 3) [erste vollst. Ausg. mit einem großen Anni.apparat]; Facs. Osnabrück 1 9 6 8 . Gadebusch 1772, 51 - 57; 1777, 1, 95 97. - F. G. v. Bunge: Collectaneen des Ritterschafts-Secretärs In: Ders.: Beiträge zu Kunde der liv- esth- und curländischen Rechtsquellen, Riga; Dorpat 1832, 1 2 6 - 130. - Recke/Napiersky. - C. J. A. Paucker. In: Inland 1836, 3 6 9 - 3 7 1 . - C. J. A. Paucker: Das Ehstländische Landraths-Collegium und Oberlandgericht. Ein rechtsgeschichtliches Bild, Reval 1855, S. 3 6 - 3 8 . - AGB 1897. Rauch 1986. - Redlich 1989. - BaBA 40, 439 452. - DBA 135, 177 - 188. LITERATUR:

Brandt, D a g m a r Mara, verh. Krüger * 2 . 1 2 . 1 8 8 2 Libau (K), f 2 3 . 1 0 . 1 9 5 3 Esperia/ La Spezia (Italien; Suizid durch Ertrinken); Vater: Carl B . ; M u t t e r : Alma, geb. D i t t m a n n ; Eltern aus Holstein nach Κ eingewandert. Abschluß der Schulbildung mit Lehrerinnenexamen, lebte ein Jahr in Lausanne, oo (1) Willy Sawitzky, später) |(. Im I. Weltkrieg Krankenschwester am Militärkrankenhaus in St. Petersburg, erhielt für ihre Verdienste eine Goldmedaille, oo (2) Dr. med. Burchard Ulpe. oo (3) Eduard Krüger, Buchhändler in Dorpat, Bruder v. —> Hellmut(h) Krüger. Seit 1 9 1 8 Leiterin von Laienvorstellungen zu wohltätigen Z w e c k e n in Dorpat, seit 1927 Journalistin in D t l . , finanzierte mit dieser Tätigkeit ihre sechsjährigen Vorstudien zu „Gardariki", späteren Lebensjahren Krankheiten u. psychische Probleme, lehnte das Angebot von Freunden, sie in einem Altersheim unterzubringen ab, reiste in die Schweiz, nach Bayern u. an die Nordsee, verkaufte ihren gesamten Besitz u. reiste nach Italien, letzte Nachrichten von ihr mit der Ankündigung des Suizids kamen aus Rapallo. Erste Veröiftl. in der R i g a e r Presse. Felssturz von Aretusa; Eine Frau liebt; Herz in Not; Kornelia Pantenius, Sekretärin. — Stoßtrupp Hölle, Dtl. o . J . [Filmdrehbuch]. - Mädchen in Weiß, Dtl. 1 9 3 6 [Filnrdrehbuch]. - U n t e r Mara Krüger: Das nahe Beieinander. Roman einer Ehe, Nürnberg 1943. - Gardariki. Ein WERKE:

Brandt Stufenbuch aus russischem Raum, 1—2. Aufl. Berlin 1 9 4 3 ; 3. Aufl. ebd. 1 9 4 4 ; auch als M k [eingel. v. einer Szene auf einem dt.bait. Umsiedlerschiff zeichnet ~ in 12 B ü c h e r n episodenhaft erzählend die Gesch. der T i e f ebene zw. Europa u. Asien nach, von der Zeit des ostgotischen R e i c h e s Gardariki bis zur Sowjetunion, unter B e t o n u n g der nordischgermanischen Wurzeln dieser R e g i o n ; ~ über ihr W e r k : „Ich konstatiere das H i n - und Hergehen von Wellen aus dem Westen und aus dem Osten. D i e westlichen sind germanisch. In keinem Falle — deutsch, das wäre j a eine Fälschung. D i e östlichen sind asiatisch. D e r Russe selbst ist n o c h nie in Erscheinung getreten. E r ist i m m e r nur O b j e k t gewesen. W i e heute. ( . . . ) Gardariki wurde ohne j e g l i che Beihilfe oder Hilfe aus wissenschaftlichen Kreisen geschrieben. In letzter Minute versagte das Propaganda-Ministerium (des N S R e g i m e s ) die Druckerlaubnis. Wörtliche B e gründung: W i e k o m m t eine ganz unbekannte Person dazu, sich eines Themas zu bemächtigen, das nur eines Beumelburg und eines D w i n g e r würdig wäre. Alsdann: Z u j u d e n freundlich. Es gelang mit M ü h e , den D r u c k freizubekommen. D e r Erfolg setzte spontan ein. Das B u c h erschien im Dez. 1 9 4 3 . Im J a nuar 1 9 4 5 hatte es eine Auflage von 4 5 0 0 0 erreicht. Im Februar 1 9 5 0 wurde es im M ü n c h e n e r R a d i o eines der wenigen, w e n n nicht das B u c h der Nazizeit genannt, das n o c h Weltgeltung habe. ( . . . ) Ich war zum Kriegsverdienstkreuz I. Klasse vorgeschlagen, sollte den Staatspreis erhalten. ( . . . ) Natürlich ging alles inr allgemeinen Zerfall unter. Das B u c h ist streng historisch. Selbst viele Dialoge sind den Chroniken e n t n o m m e n . Es heißt heute, das B u c h wäre judenfeindlich. Ich war nie Antisenritin und habe dieses B u c h rein historisch konzipiert. Ich habe dem Judentum sozusagen eine Palme dargeboten, indem ich die Existenz eines jüdischen Staates, v o n dem nur vergrabene Chroniken am R a n d e berichten, ans Licht gerückt h a b e . " B a l t R d s 4(16)/12, 1953, S. 7 ] ; Facs. in 2 B d n . B r e m e n 1 9 8 3 [Nachdr. für Forschungszwecke u. Erg. von Slg.]. — U n t e r Mara Krüger: Hranka und der Cherub (III. Gerhard Ulrich), Berlin um 1 9 4 4 (Neue B ü cherei 16) [ R . ; Klapp.: „ D e r Dichter Forell flieht vor dem Getriebe der Zeit in die E i n samkeit der montenegrinischen Berge. In der unberührten wilden Landschaft gewinnt er

280

Brasch durch den Zufall eines höchst modernen Zaubers M a c h t über ein Mädchen, das i h m in seiner frischen Natürlichkeit sehr gefallt und seiner dichterischen Arbeit starke Anregung gibt. Fast vergißt er über dem Idyll seine Verlobte Jutta Bevern in Berlin. Sein E i n dringen in die enge W e l t des Bergstammes, zu dem das M ä d c h e n Hranka gehört, und die entfachte Eifersucht ihres Liebhabers b e schwören tragische Konflikte herauf. Aber Hranka findet aus ihrer Verzauberung zurück zu dem Bauernburschen, der sie liebt. So endet der R o m a n , dessen Stärke vor allem in der kraftvollen und dramatischen Naturschilderungen liegt, damit, daß j e d e r durch die W e l t des anderen Bereicherung erfährt."]. LITERATUR: Dagmar Krüger-Brandt f . In: BaltRds

4(16)/12, 1953^ 7. - BAST 3, 1959, 168. - D B B L 1970. - Redlich 1989. - Kosch. - BaBA 41, 036 - 037. Brasch, Arved Karl L e o n von * 13. (j. 1.) 7. 1881 Kerro (L, Erbgut der Mutter), f 9 . 1 . 1 9 5 3 Kitzbühl (Tirol); Vater: Konrad Eduard Amadeus v. B . ( 1 8 4 4 - 1 8 8 2 ; das Kaufmannsgeschl. stammt aus M e c k l e n burg, evtl. aus Parchim, urdkl. in L ab 1 7 5 2 bezeugt, 1 7 9 4 russ. Erbadel, 1 8 7 8 est. Adelsmatrikel); M u t t e r : Elisabeth Alexandra, geb. von Mühlendahl ( 1 8 5 1 - 1 9 3 8 ) . Aufgewachsen auf Gut Jöggis, mit 10 Jahren Schulunterricht im Hause des Onkels auf Gut Woiseck, bis 1900 Nikolaigym. in R e v a l , Chemiestudium in Dorpat, Göttingen u. M ü n c h e n (hier ohne Abschluß), 1 9 0 5 chemisches Verbandsexamen, lernte Landwirtschaft auf Gütern in L u. auf der Krim, fünf M o n a t e Tätigkeit in einem B e r g w e r k in B ö h m e n , wegen einer Herzerweiterung v o m Militärdienst freigestellt, Kuraufenthalt in der Züricher Klinik v o n M a x Bircher. oo (1) 16./ 2 9 . 1 2 . 1 9 0 6 in Zürich Hedwig Alice Bircher aus Aarau ( 1 8 7 9 - 1 9 1 6 ) , 2 Kinder 1907 u. 1 9 0 9 in Friedrichshof, 1 Kind 1911 in Dorpat geboren). 1907 — 1 9 1 0 Güter Friedrichshof u. Gertrudenhof (Kr. Dorpat), Verkauf, da B e wirtschaftung aufgrund niedriger Erträge scheiterte, im Wintersemester 1910/11 an d. Univ. Zürich in der M e d . Vet. Fakultät i m matrikuliert (Nr. 2 0 1 3 5 ) , lebte dann in D o r pat, 1 9 1 2 Erwerb des Gutes Schwarzhof (Fellin), 1 9 1 3 Ksp.-Vorstand von Paistel (L), 1 9 1 8 Amtsvorsteher nach der Eroberung des Balti-

kums durch dt. Truppen, seit N o v . 1 9 1 9 Freiwilliger im Baltenregiment, dem Schutzkorps der est. Deutsch-Balten im K a m p f gegen die bolschevikischen russ. Truppen, R ü c k k e h r nach Gut Schwarzhof, Enteignung im Z u g e der Agrarreform, 1922 Spekulant und V e r mögensverwalter in M ü n c h e n , Vertreter des bait. Vertrauensrates u. erster Vorsitzender des Baltenverbandes, o c (2) 2 1 . 1 . 1 9 2 5 in M ü n chen H e r m i n e Obermeier. Seit Sept. 1 9 2 6 wieder in Dorpat, 1 9 2 9 - 1 9 3 3 Direktor einer Filiale der Dorpater Bank, 1 9 3 3 wegen seiner dt. Herkunft abgesetzt, bis 1941 Betreiber des Gasthofes u. Bauernhofes Oberaigen b. Kitzbühel (Tirol), betrieb ab 1941 biologischen Gartenbau in Kitzbühl. Von Gerüchen und Diiften. In: B B 1 (87), 1956, S. 8. - „Frei wie nirgendwo in der Welt!" Leben im alten Baltikum, i.A. d. E r b e n gemeinschaft Liechti-von Brasch hrsg. v. R u d o l f Mumenthaler, Basel 1 9 9 4 (Das volkskundliche T b . 5); OriginalMs. u . d . T . : Leben im alten Baltikum. Erinnerungen, Erfahrungen, allerhand Gedanken und Betrachtungen. — Plauderstunden am Kamin. Den Enkeln und Kindern vorgetragen [komm. Ausg.; Kontextualisierung durch Abschnitte über die hist. Hintergründe (S. 1 5 - 3 5 ) etc.; Klapp.: „Arved von Brasch ( 1 8 8 1 - 1 9 5 3 ) , aus deutsch-baltischem Adel, erinnert sich an ein Leben voller Wechselfälle und Schicksalsschläge, das den Verlust seines Ritterguts in Estland brachte. E r tut dies ohne Bitternis, mit köstlicher Erzählgabe und fein e m psychologischen Gespür. So entsteht ein Bild des Lebens im alten Baltikum zur Zeit der russischen Herrschaft und der selbständigen R e p u b l i k Estland. Gutsherr, K n e c h t und Bauer werden ebenso charakterisiert, wie B e amte, Militär und Studenten. D u r c h alles zieht sich ein erfrischender H u m o r und eine gute Dosis Selbstironie. D e r Bericht spiegelt aber auch ein Stück osteuropäischer Geschichte v o n der Zeit der Zaren, über die R e v o l u t i onsjahre und die beiden Weltkriege bis hinein in die Nachkriegszeit."]; R e z . v. Klaus Meyer. I n : N O A r c h 4/2, 1995, S. 7 9 5 u. H e i k e Müns. In: Jb.d.balt.Dtt. 4 3 / 1 9 9 6 (1995), S. 2 0 6 - 2 0 8 . WERKE:

LITERATUR: Alb.Est. 1 9 3 9 ; 1 9 7 6 . -

G H Liv 1, 1 5 9

(falscher Geburtsmonat, vgl. Matrikel Univ. Zürich). - GH Est 3, 3 6 0 - 3 6 1 . - Rudolf Mumenthaler: Die Erinnerung des Barons ~ als Quelle zur

Bremen

281 estnischen Geschichte der Zwischenkriegszeit. In: Acta Baltica 33, 1995, 257 - 274. - BaBA 41, 147. B r a s c h , Frida, g e b . W a r s c h a l k o w i t s c h * 20.8.1843 Leipzig.

St. Petersburg,

f

20.9.1907

U b e r die Zeit v. ~ in St. Petersburg ist nichts bekannt, oo D r . Moritz Brasch (* 1 8 . 8 . 1 8 4 3 Z e m p e l b u r g / W e s t p r . , f 1 5 . 9 . 1 8 9 5 Leipzig), j ü d . Philosoph u. Schriftsteller. Sie ging mit ihm nach Leipzig, w o beide spätestens seit 1875 nachwsb. sind u. er dort seine u m f a n g reichen Schriften ü b e r Moses Mendelssohn, Arthur S c h o p e n h a u e r u. G o t t h o l d E p h r a i m Lessing, sowie die 3 Bde. umfassende Ausg. d. Klassiker der Philos. ( 1 8 8 4 - 1 8 8 5 ) veröfftl. k o n n t e ; S o h n Hans ( 1 8 8 1 - 1 9 1 5 ) , R e c h t s a n walt, Sekretär der j ü d . G e m e i n d e in Leipzig, im I. W e l t k r i e g gefallen. Sie w a r als Liberettistin in Leipzig tätig u. grün, den Schillerbund dt. Frauen. N a c h d e m f r ü h e n T o d ihres M a n n e s u n e r m ü d l i c h f ü r den Schillerbund u. die Schillerstiftung tätig; ab 1895 völlig v e r armt erhielt sie eine kleine U n t e r s t ü t z u n g v. d. j ü d . G e m e i n d e u. ab 1900, bereits kränkelnd, eine Pension v. der Schillerstiftung, die schließlich bis 1910 ausgesetzt w a r (Autopsie Personenakte der D t . Schillerstiftung i m G o e t h e u n d Schiller-Archiv, W e i m a r GSA 134/4.2). WERKE: mit Pauline Schanz: Der Fischerkönig (Komp. Karl E d u a r d Göpfart 1 8 5 9 - 1 9 4 2 ) , o . O . o.J. [romantische O p e r ; P. Schanz, geb. Leich (* 1828 Leipzig, f 1913 Berlin) war eine b e k a n n t e M ä r c h e n - u. Sagenschriftstellerin, ihre T o c h t e r Frida Schanz ( 1 8 5 9 - 1 9 4 4 , ab 1885 verh. Sayaux), die auch zus. mit —> E. D a u t h e n d e y p u b l . , war als J u g e n d a u t o r i n n o c h b e k a n n t e r als P. SchanzJ. — ~ mit J o h a n n a Baltz: Der Oberhof (Komp. Joseph Liebeskind), Leipzig 1892 [romantische O p e r nach der gleichnamigen O p e r E. v. Karl I m m e r m a n n s ; J . Baltz ( 1 8 4 9 - 1 9 1 8 ) hatte einen N a m e n d u r c h ihre sog. vaterländischen Fsp.J. — Ein Teil ihrer W e r k e ist bisher verschollen. HRSG.: Deutsche Frauen- und Kindenvelt, o . O . 1890er Jahre. LITERATUR: F r i e d r i c h s 1 9 6 7 u . 1 9 8 1 . 2 2 3 - 2 2 4 ; II 1 6 7 , 3 5 5 .

DBA

B r a s n e k e n , Christian —> Z u m B e r g e n

136,

Brauer (Brawer), Michael * R i g a (L). G y m . in R i g a , Schloß u m 1643 ein S t u d i u m der M e d . u. Philos. ab, bezeichnete sich als hzgl.-kur. A s t r o n o m , n o c h 1653 Stadtbibliothekar in R i g a . WERKE: Carmen funebre in Andream Koyen, hered. in Testama, Burggravium [...], R i g a 1633. - Epicedium memoriae Joh. Bavari, R i g a 1636. Alexipharmacum nuptiale poeticum [...], R i g a 1637. — Hochzeitlicher Lauten-Scherz Zu sonderlichen Ehren vnd Wolgefallen Dem Edlen, Ehrnvesten Christiane Zimmerman, Vornehmen Patricio alß Bräutigam Wie auch Der Ehr vnnd VielTugendreichen Jungfrawen Annae, Des Ehrnwesten, Achtbarn und Vornehmen H. Gerhardt Manekens, Weyland Eltisten der Grossen Gülde allhie nachgelassenen Ehlichen Tochter Allß Braut Den 6. February zu Riga angestellet, in lauter Scherz verfasset, Und auß Schwägerlicher affection wolmeinend vbergeben, R i g a 1637 [G.]. — Parentalia Bernharde Dollmanno, Burggrauio Regio et Consult Rigensi, elegiaco exhibitia poemate, R i g a 1641. - Parentatio admodum reverendo, nobiliss. et excell. ciariss, viro Dno Hermanno Samsono [...], R i g a 1643 [enth. A n g a b e n über Leben u. W e r k v. —> H . Samson]. — Carmen gratulatorium ad Dn. Hem. ab Ulenbrock — de Bibliothecae inspectione, R i g a 1653. — Gratulatio et invitatio pro restauranda Bibliotheca Rigensi, R i g a 1653. — Carmen gratulatorium in Consulatum Melchioris Fuchsii. I n : Rigensia, Bd. 30, R i g a e r Stadtbibliothek [vermutlich ungedr.]. - GelGe. LITERATUR: Hupel 4, 1782, 28. - Recke/Napiersky. - BaBA 41, 3 4 7 - 3 4 9 . - DBA 137, 7 0 - 7 2 . B r a u n z - G o e r c k e —> G o e r c k e B r e m e n , Carl S i e g f r i e d B e n j a m i n v o n * 8.5. (j. 25.4.) 1905 W o s e l b. Reval (E), f 1 8 . 7 . 1 9 4 1 Fischerhalbinsel (Nordfinnland; gefallen); Vater: Konstantin v. B. (1860— 1919), R e c h t s a n w a l t u. Gutsbesitzer (Stammvater 1287 als Vasall des D t . O r d e n s in Ε b e legt); M u t t e r : Ina Amalie, geb. von Sivers (* 1864), T o c h t e r v. Karl v. S. (f 1891) u. E m m a , geb. v o n B e r g m a n n ; B r u d e r —> S. v. B r e m e n . Häuslicher Unterricht, D o m s c h u l e in Reval, 1917 w u r d e n sein Vater u n d seine B r ü d e r nach Sibirien deportiert u n d seine Schwestern v. den Bolscheviki g e f a n g e n g e n o m m e n , 1918 Flucht aus E, G y m . in Goslar, Schulabschluß in M ü n c h e n , schon zu Schulzeit Mitgl. eines

282

Bremen Sturmbataillons des B u n d Oberland, als solcher am 8 . / 9 . 1 1 . 1 9 2 3 in M ü n c h e n Unterstützung des Hitler-Ludendorff-Putsches, wofür man i h m später den Blutorden verlieh, danach Landarbeiter, Segel- u. Segelflugausbildung in Skandinavien, die er aufgrund seiner Beteiligung am Putsch abbrechen mußte, Gelegenheitsarbeiter in Berlin, schriftstellerische T ä tigkeit, Dienst in der SS, lebte auch in Frankfurt/M. oo 1 . 1 1 . 1 9 2 8 Gertrud (Gerda) Eva Auguste v. Hirschheydt ( * 1899), T o c h t e r v. R o b e r t v. H . ( f 1919), u. Erna, geb. von Bergmann. Seit 1 9 3 3 im Besitz eines alten Seefahrerhauses in W u s t r o w b. R o s t o c k , 1 9 3 9 Einberufung in die W e h r m a c h t , als Leutnant Sonderflihrer u. Kriegsberichter, R e i s e nach Prag u. W i e n , 1 9 4 0 b. einer Propagandakompanie in Frankreich, 1941 in Skandinavien, wurde beauftragt, ein B u c h über den Norwegenfeldzug zu schreiben, das er j e d o c h aufgrund seines Dienstes b. Minenräumdienst der Kriegsmarine nicht fertigstellte. W E R K E : D . über Karl X I I . von Schweden. — Die Kinder am Meer oder So ist das Leben in Tizo. Ein Buch für die Jugend (III. Marianne Scheel), B a d e n - B a d e n ; Berlin 1 9 3 3 ; 1 2 . - 4 0 . Tsd. ebd. 1 9 3 9 - 1 9 4 3 [aut. gefärbt; „ W e i t oben an der Ostsee, an der Küste Estlands, liegt das kleine Landhaus Tizo. Es gehört einer deutschen Familie, die, v o n ihrem größeren Besitz vertrieben, mit tapferer Zuversicht den Grund zu einem neuen Leben legt. Drei Kinder: Hendrik, Niels und Dolly, sind zu Hause in Tizo. W i r n e h m e n teil an ihren Abenteuern im Wald und am Strand, und wir sehen sie ihren Eltern bei der Arbeit helfen, die N o t wendig ist, damit das Leben in T i z o gedeiht." Anzeige in Der deutsche Berg im Osten, 1938, S. 2 2 0 ] . — Die Schifferwiege. Niederdeutscher Heimat· und Seefahrer-Roman (III. Heinrich Ilgenfritz), Berlin; M ü n c h e n 1 9 3 5 (Deutsche K u l turbuchreihe) [1937 ausgezeichnet mit 3. Literaturpreis der Stadt Berlin; „Nüchtern und hart, so sind die Fischerleute an der Ostsee. So haben Landschaft, See und Handwerk sie geformt. E c h t ist auch die Sprache, mit der Carl von B r e m e n in weiten und meisterhaften Z ü g e n das harte Leben, die alltägliche N o t und die Kämpfe der Leute vom Fischerdorf schildert. W i r erfahren das Schicksal der Sippe Hunke, wie sie sich durch mehrere Generationen hindurch in unentwegtem K a m p f und

mit unbeugsamem W i l l e n aus den ärmsten Anfängen zu Geltung und Freiheit emporringt — bis die See wieder ihr R e c h t fordert und das Haupt der H u n k e fortnimmt. Daneben entstehen Menschengestalten und Landschaftsbilder, die in ihrer Ursprünglichkeit überzeugend gestaltet sind. Es tauchen Stimmungen auf, die den Leser völlig in die Atmosphäre der O s t seeküste bannen ( . . . ) . " Anzeige in Der deutsche Berg im Osten, 1938, S. 2 2 0 ] ; 2 . - 9 . Aufl. ebd. 1937 —1944; m . d . U . : Ein niederdeutscher Heimat und Seefahrer-Roman, Leipzig 1 9 4 2 (Soldatenbücherei 9) [nur für den Gebrauch innerhalb der W e h r m a c h t ; Übers, ins N o r w . , Oslo 1 9 4 3 ] . - Das Haus im Bau, Leipzig 1937 (Skalden-Bücher 45) [E.]. — Der deutsche Berg im Osten. Ein Volksdeutscher Roman, 1 . - 5 . Tsd. Stuttgart 1 9 3 8 ; Berlin 1939 (Deutsche K u l turbuchreihe); 6 . - 1 5 . Tsd. Stuttgart 1941 — 1 9 4 2 ; 2. Aufl. Berlin 1 9 4 2 ; Stuttgart 1 9 4 3 ; ebd. 1 9 4 4 [Gesch. um den D o m b e r g zu R e v a l ] . — Geschichten aus dem Nordischen Krieg. Vom Heldenkampf gegen Moskau unter Carl XII. Fahnen (III. Peter Wywiorski), hrsg. v. T h e o dor Jakobs, 1.-4. Aufl. Berlin-Lichterfelde 1 9 4 2 ; 5 . - 6 . Aufl. Berlin 1 9 4 2 [Der Brandklepper; Geschick eines Knaben im Nordischen Krieg; Die Ubergabe der Vivat; Die Hemden des Herrn von Lagerkrona (En.); Carl XII. an seine Krieger (G.); Der Trommler von Altenhagen; Die Arche Noah von Strömstadt; Der Admiral des Zaren (En.)]. - „Liebes Füchslein ...". Carl von Bremen schreibt an seine Kinder (III. Willy Huppert), hrsg. v. Gerda v. B r e m e n , B a d e n - B a d e n ; Berlin 1943. GH Est 1, 11 — 12. — F. Lennartz: Die Dichter unserer Zeit. 275 Einzeldarstellungen zur deutschen Dichtung der Gegenwart, Stuttgart 1938. - K. Kölsch: ~ gefallen. In: Die Westmark. M o natsschrift für die deutsche Kultur 8/12, 1941, S. 821 - 8 2 2 . — ~ f . In: Deutsche Post aus dem Osten 13/9, 1941, S. 25. - C. E. Köhne: ~ gefallen. In: Wartheland. Zeitschrift für Aufbau und Kultur im Osten 1/8, 1941, 21 - 2 2 . - E. Klerch: Vollendung eines Kämpfer-Lebens. In: Monatshefte für Mecklenburg 17, 1941. - Oehlke 1942. - G. v. Bremen: Nachwort. Aus dem Leben ~s und seiner Kinder. In: „Liebes Füchslein ...". ~ schreibt an seine Kinder, Baden-Baden; Berlin 1943, S. 77 — 92. - GHA, A 3, 123. - Kosch. - D B B L 1970. Nekro 1973. - Redlich 1989. - DBA II 174, 304 305. - BaBA 42, 3 6 9 - 3 7 0 . LITERATUR:

283

Brennecke

Bremen, Siegfried A d a m Nikolai Benedikt von * 19. (j. 7.) 5.1886 Reval, f 3.5.1979 Bad Pyrmont (Niedersachsen); Eltern wie sein Bruder —>• C. v. Bremen. Häuslicher Unterricht in der Kreisstadt W e senberg, 1899—1905 St.-Annen-Kirchenschule in St. Petersburg, 1905 —1910 Jurastudiuni in Dorpat, 1910 in Kasan, 1911 Rechtsanwalt in Pernau (L). OG (1) 27.12. 1912 in Saddokül (L) Bertha Luise Hanna v. Bergmann (1884 — 1956), Tochter v. Friedrich Wilhelm v. B. u. Marie Charlotte, geb. Paling; 3 Söhne. Während der dt. Besetzung Stadtrat in Pernau, 1917 zwl. v. den Bolscheviki arretiert, 1918 mit seinem Vater u. einigen seiner Brüder nach Krasnojarsk in Sibirien verschleppt, Dez. 1918 Freiwilliger in der Bait. Landeswehr, 1920 — 1923 in Dd., bis das in Ε gegen ihn laufende Verfahren wegen Landesverrats eingestellt wurde, Rechtsanwaltsgehilfe in Tallinn, seit 1926 vereidigter Rechtsanwalt, außerdem 1929 — 1935 Stadtverordneter in Reval, seit 1928 Glied des est. dt. Kulturrats u. 1 9 3 1 - 1 9 3 8 der Kulturverwaltung, 1 9 3 0 1931 Präses des Verbandes der enteigneten Gutsbesitzer Estlands, seit 1938 Präses des Vereins Deutsche Schulhilfe, nach der U m siedlung 1940 — 1942 Amtsgerichtsrat in Posen, 1940 — 1946 Präses des est. Philisterverbandes, 1942 — 1944 Richter b. der dt. Zivilverwaltung in Reval, 1 9 4 8 - 1 9 5 7 Rechtsanwalt u. Notar in Dorum b. Bremerhaven, oo (2) 1957 Ilse v. Hahn (1894-1989). Lebte zuletzt in Wolfenbüttel, Braunschweig u. seit 1976 im bait. Altersheim in Bad Pyrmont. W E R K E : Die Güterentschädigung in Estland. In: Nachrichtenbl. 6/1, 1954, S . ' l 9 - 2 0 . - Claus Nottbeck f . In: Big. BB 2 (100), 1957, S. 15 [Nekro.]. — Verschleppung nach Sibirien. In: Nachrichtenbl. 10/1, 1968, S. 3 [über die Deportation dt.balt. Adliger im Jahr 1918], — Erinnerungen. In: Wistinghausen 1993, S. 1 9 8 251 [in den 1940er u. 1950er Jahren für seine Söhne verf.]. - Morgens galt der erste Gang der Brauerei. In: U. Kurt Bertrams (Hrsg.): Student in Dorpat 1819 — 1919. Erinn. baltischer Korporierter, Bd. 3, Hilden 2004, S. 1 0 5 - 1 1 1 [Inh. vgl. —> A. BielensteinJ. LITERATUR: A l b .Est. 1 9 3 9 u . N a c h t r . -

G H Est 1,

11 - 12. - Hellmuth Weiss: ~ 70Jahre. In: BB 7

(93), 1956, S. 6. - BaBA 42, 396 - Claus Heinrich

Bill: Bibl. zum deutschen Adel. 1200 bis 1999. Eine annotierte Bibl. Sonderburg 1999 (Schriftenreihe des Instituts Deutsche Adelsforschung 18).

Brennecke, Jakob Andreas * 1.3.1765 Magdeburg, f nach 1829 wahrscheinlich Magdeburg. Gym. in Magdeburg, 1780 mit —> F. Schulz in Dresden, 1784—1787 Dienst im preuß. Heer, 1 7 8 9 - 1 7 9 1 Studium der Theol. in Halle, Hofmeister in Aschersleben u. Calbe/Saale, seit 1796 Hauslehrer teils in K, u.a. im Hause des Pastors zu Salwen, teils in Lit u. in L, seit 1829 Hauslehrer in Magdeburg. W E R K E : Bewillkommnungsode an Se. Durchlaucht den regierenden Herzog von Braunschweig Karl Wilhelm Ferdinand, bei Höchstdereo siegreicher Rückkehr aus Holland und Ankunft in Magdeburg, den 22 December 1787, Magdeburg 1 7 8 7 / Anonym: Hymen, Gott der Ehen. Ein komisches Gedicht in zwölf Büchern, Athen (Magdeburg) 1793; M k München u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur); u.d.T.: Geschichte Hymens, des Gottes der Ehen. In einem komischen Gedichte, Magdeburg 1799. — Scenen aus der Vorzeit der Deutschen, hrsg. v. Johann Christian Giese(c)ke, Magdeburg 1793. — In: Wega 1809: Der kurische Jüngling in Westindien, S. 3 0 - 3 3 ; Er weiß zu leben. Aus dem Englischen des Wallisch, S. 59; Der Getäuschte, S. 66—71. Gedichte, 2 Bde. Mitau 1810; Bd. 1 u.d.T.: Erholungsstunden. Ein Taschenbuch für Deutsche des Nordens auf das Jahr 1811, ebd. 1811; Bd. 2 m.d.U.: [...] auf das Jahr 1812, ebd. 1812. Biblischer Beweis: daß Jesus nach seiner Auferstehung noch sieben und zwanzig Jahr leibhaftig auf Erden gelebt und zum Wohl der Menschheit in der Stille fortgewirkt habe. Jesu zu Ehren, allen Theologen zu ernster Prüfung empfohlen, Lüneburg 1819; 2. verb. u. verm. Aufl. Lüneburg 1819 [zog sechs Gegenschriften nach sich u. war zeitw. verboten]. — Schwere Zeit. In: Sivers 1855, S. 143 [G.]. - Oden u. Ge. in Magdeburgisches Magazin, Magdeburg 1786 [mehr nicht ersch.], in Johann Christian Giese(c)ke (Hrsg.): Beyträge zur Belehrung und Unterhaltung in vermischten Aufsätzen, 2 Bde. Wittenberg 1790 — 1791, in: Johann Christian Giese(c)ke (Hrsg.): Tb. für Dichter und ihre Freunde, 2 Bde. Magdeburg 1 7 9 2 - 1 7 9 3 ; auch als M k ; in: Johann Christian Giese(c)ke (Hrsg.): Heeresgesänge für die vereinigten

Bretschneider Truppen, Magdeburg 1793; M k M ü n c h e n 1994. L I T E R A T U R : Johann Christian Giesecke: Handbuch fur Dichter und Litteratoren. Oder möglichst vollständige Ubersicht der deutschen Poesie seit 1780, Magdeburg 1793, 1, 221 - 2 2 4 [A-C; mehr nicht ersch.J. — Recke/Napiersky. — Hamberger/Meusel 1834. - Brummer 1876/77; 1884. - Friedrichs 1967. - Kosch. - Redlich 1989. - DBA 143, 11 17. - BaBA 43, 011, 0 1 7 - 0 1 8 . Bretschneider, A d o l f H e r m a n n W i l h e l m * 1 0 . 5 . 1 8 2 6 Bankaushof (K), f Dez. 1890; Vater: Joh. W i l h e l m B. ( 1 7 9 8 - 1 8 6 8 ) , leitender Forstbeamter; M u t t e r : Anna geb. Köhler ( t 1845). 1 8 4 4 - 1 8 4 6 G o u v . - G y m . , 1 8 4 8 - 1 8 5 1 Studiu m der Kameralwiss. in Dorpat, Übers, b. Senat, Rechtsanwalt b. Kommerzgericht in St. Petersburg, Hofrat. W E R K E : Jägers Leid und Lust. In: Musenalmanach 1854, S. 1 0 - 1 2 [G.]. - Menschenherz. In: Musenalmanach 1855, S. 9 [G.J. L I T E R A T U R : BaBA 43, 1 6 7 - 168. Brever(us), Johann(es) seit 1694 v o n * 1 1 . 3 . 1 6 1 6 Eisleben, f 1 2 . 5 . 1 7 0 0 R i g a (L, erschöpft durch die aufopferungsvolle Pflege Seuchenkranker i m belagerten R i g a ) , ψ 1701 St. Peter, ev.; Vater: Johann B. (f 1626), Sekretär des Mansfelder Konsistoriums in Eisleben; M u t t e r : Magdalena, geb. Happach aus Königsröda. 1634 vom Bruder seiner Mutter, Konrad Happach, veranlaßt, z u m anderen Bruder der Mutter, Johann Happach, nach R i g a zu gehen, w u r d e ~ so Stammvater des Geschl. i m Baltik u m . 4 —5 Jahre Gym. in R i g a , Hofmeister b. —> H. Samson in R i g a , 1639 durch ein Stipendium des rigaschen Rats Studium in M a r burg, hier 1640 M a g . , 1641 Studium in Helmstedt (b. Georg Calixt), dann in Leiden, R e i s e nach Amsterdam u. 1642 Studium in Leipzig u. Wittenberg, 1643 Prof. der Beredsamkeit am Gym. R i g a , oo (1) 8 . 9 . 1 6 4 5 H e d w i g Samson (f 1657 R i g a ; Pest). 1 6 4 5 1650 auch Prof. der Philos. u. 1650 der Gesch. am Gym. in R i g a , 1655 Inspektor der D o m schule, 1656 (russ. Belagerung, 11 von 13 Predigern gestorben) Diakonus am Dom, seit 1657 Assessor des Stadtkonsistoriums, 1657 Wochenprediger, 1657 Oberwochenprediger an St. Peter, 1 6 5 7 - 1 6 5 8 Pastor am Dom. oo

284 (2) 2 2 . 1 1 . 1 6 5 8 Sophie v. Dunten ( 1 6 3 5 1686), verw. Meiners (Tochter v. Georg von Dunten [f 1660; 1654 nobilitiert] u. Anna, geb. Dreiling). 1658 — 1700 Oberpastor an St. Peter, 1677 ohne Gehalt auch Prof. am Gym. für Theol.; b. i h m w a r —> G. L. Dressel als Lehrer, seine Tochter Anna oo 1679 David C . , Vater v. —> G. Caspari. 1690 oc seine Tochter Sophia —> P. Brockhausen. 1690 Superintendent, 1693 durch König Karl XI. zum Dr. theol. an der U n i v . Uppsala ernannt (vgl. Gratulation v. —>• H. Witte). 1694 wurde der einzige Sohn, Hermann B. (1663 — 1721, Präsident des Burggerichts in R i g a , Vizepräsident des liv. Hofgerichts, dann Vizepräsident des Reichs-Justizkollegiums in St. Petersburg), durch König Karl XI. als „von B r e v e m " geadelt. Die Fam. w u r d e 1721 in die liv. u. 1745 in die est. Matrikel aufgenommen. W E R K E : Disp. de justificatione, R i g a 1635 [Präses —> Hermann Samson, Resp. ~]. — Disp. publ. de libero arbitrio, R i g a 1635 [Praeside H. Samson]. — Disp. prior de sacro sancta Domini coena, directa contra inveteratos et randdos Calvinianorum errores, R i g a 1636 [Präses H. Samson, Resp. ~]. — Laurus hieroglyphica, Epigrammata disticha in triada praenominum Dno Bodöckero datorum. In: Oratio revocatoria pontificiorum dogmatum in orthodoxi et inclyti collegii Rigensis acroaterio Ao 1637 Mense Januario die decima - memoriter declamata a [ . . . ] Dn. Laur. Bodöckero, Ordinis olim Franciscani Presbytero, Concionatore et Confessario, nunc autem ad salvificam religionem a B. D. Luthero propagatam converso, R i g a 1637, Anh. — Assertionum Theologicarum decuriam, ad locum Propheticum Jeremiae, cap. XXXI. V. 31-34, Wittenberg 1642 [Diss, theol., Präses Jacob Martin, Resp. ~]; Johannis Breveri [...]. Dissertatio theologica de Testamentis divinis, ad ülustrandum oraculum propheticum Jeremies 31.V.31 seqq [ . . . ] , Rostock 1705 [~s Diss, w a r Gegenstand einer Rostocker Disp. v. Präses Johann Fecht u. dem Resp. —> G. Caspari am 1 4 . 1 1 . 1 7 0 5 , dessen Mutter eine geb. Brever w a r ] . — Oratio de nonnullis opibus, quas in superandis feliciter hominum animis poetica oratoriae subministrat [ . . . ] , 1643 [AntrittsRd. am rigaschen Gym.]. — Eloquentia poeticae et arationae aestimatoribus [ . . . ] , R i g a 1643 [AntrittsR d . ] . — Funebris Livoniae, inprimis Rigae metropolis luctus, R i g a 1643 [Nachruf auf —»• H.

285

Brever(us)

S a m s o n ] . — Comparatio Samsonis Biblici cum Livono, R i g a 1 6 4 4 . — Memoriam [...] Dn. M. Hermanni Samsonii, Hereditary in vesten, regij per livoniam superintendentis [...] duabus panegyribus in illustri Rigensium collegio [...] celebrare voluit,

Lübeck 1644; w i e d e r in: Panegyres duae in M. Herrn. Samsonium, R i g a 1644; w i e d e r i n : H e n n i n g W i t t e (Hrsg.): M e m o r i a e T h e o l o g o r u m Nostri Seculi Clarissimorum R e n o v a tae Decas Quarta, F r a n k f u r t / M 1674, S. 5 1 0 532. — D e regimine peregrinationis studiosae juventutis in partes exteras, R i g a 1645. — Prog, ad aud. orat. J o h . W o l c k e n et Herrn. H e r meling, R i g a 1646. — Diss, de veritate philosophiae relatae ad theologiam, R i g a 1646 [Präses R e s p . Justus Biswinkel]. - Disp. de natura Logicae et usu in c o m m u n i , R i g a 1646 [Präses R e s p . J o h a n n Schultz]. — Disp. Fundamentum affirmativae praedicationis juxta doctrinam de synonimis et paronymis, R i g a 1646 [Präses R e s p . Michael M e i ] . Disp. de natura Philosophiae, R i g a 1646 [Präses R e s p . David Calen]. — Disp. Decas a x i o m a t u m m o r a l i u m et ciuilium, Riga 1647 [Präses R e s p . Vincentio Fuchs]. — Disp. de F u n d a m e n t o affirmativae praedicationis, R i g a 1647 [Präses R e s p . G e o r g v. D a m m ] , — Disp. Triga eclogarum philosophicarum, R i g a 1648 [Präses R e s p . Elia Welsch]. — Disp. de postpraedicamentis, Riga 1648 [Präses R e s p . Jacob Lüdinghausen]. — Diss, de Fundamentum

negativae praedicationis,

R i g a 1648. —

- Disp. de cura adfectum, R i g a 1652 [Präses R e s p . G e o r g Ebeling]. - Schola amicitiae, ex C i c e r o n e in Laelio, R i g a 1652 [Präses Resp. G e o r g Ebeling]. — Metamorphosis N e b u c a d nezaris, R i g a 1653 [Disp., Präses Resp. Eberhard L u d w i g ] . — ~ mit J o h a n n v o n Burghausen: Transfugium Zopyri ad Babylonios [...], R i g a 1653 [Präses Resp. Johann v. Burghausen]. — Diss. Consilium Artabani de bello graeco, R i g a 1654 [Präses Resp. Joh a n n Struborg]. — I m p e r i u m Smerdis Magi mxta H e r o d o t . 1. III. [...], Riga 1654 [Disp., Präses R e s p . —>• G. v. D u n t e ] . - Consilium N i c e p h o r i Gregorae, patriarchae Byzantino datum [...], R i g a 1654 [Disp. Präses Resp. W i l h e l m H e i n r i c h ] . — Diss, de pietate Alexandri M . interna, R i g a 1655 [Präses Resp. —> J. H a r t m a n n ] . — Pietatem Alexandri Magni, M a c e d o n u m Regis, externa [...]. R i g a 1655 [Disp., Präses R e s p . Christopherus Z e t t e ler] . — Diss. Crudelitas Alexandri Magni, M a c e d o n u m regis, ex Hist. Curtii et supplem e n t . Freinshemiano ad sententiarum collat i o n e m proposita, R i g a 1655 [Disp., Präses R e s p . C h r i s t o p h Stegeling]. — Stärckungs-Mittel wieder die beschwerliche Todesfurcht bey Leichbestattung des weil. H. Woltnar von Ungern Sternberg, Freyherrn zu Pürckel [ . . . ] , R i g a 1668. — Invitatio ad Panegyrin die introductions Dom. Georgii Lauterbach ad rectoratum Scholae cathedralis

Rigensis d. 13. Maji 1669, Riga 11.5.1669. M e m o r i a reformationis, in ecclesia Rigensi, anno 1522, e x e u n t o O c t o b r i in Petrino prim u m T e m p l o suseeptae, p r o disputationis exercitio [...], R i g a 1680 [Disp., Präses Resp. B r u n o H a n e n f e l d ] . - Katechismus zum Ge-

Disp. de definitione et divisione, R i g a 1648 [Präses R e s p . A n d r e Schüring]. - Disp. de natura enunciationis, R i g a 1648 [Präses R e s p . H e n r . Cleigen]. - Disp. log. de o p p o brauch der Rigischen Schulen, R i g a 1 6 8 1 ; N e u sitione propositionum, R i g a 1648 [Präses R e s p . J o h a n n Calen], - Disp. Quadrigae auf. ebd. 1731; Bearb. v. J. J. Essen, ebd. 1760 [Ubers, ins Lett. v. —> G. Dressel, R i g a 1684; a x i o m a t u m de bonitate et malitia actionum, R i g a 1648 [Präses R e s p . Michael Giel- ebd. 1707; ebd. 1752; N a c h d r . Libau 1786; czeuvius]. - Diss. J u d i c i u m Solonis de beato M i t a u 1796; ebd. 1797], - Adumbratio theoloviro, R i g a 1648 [Präses R e s p . Paul H o f - giae dogmaticae et moralis duabus tabellis in usum m a n n ] ; ebd. 1653. — Disp. de enunciationis scholae Rigensis, R i g a 1686. — Schmertzliche Traur-Klage über den frühezeitigen Abschied der affectionibus, R i g a 1649 [Präses Resp. Andreas v. TiefFenbrock]. — Disp. de ratione lieben Unseligen. Bey der Leich-Bestattung des Hm disputandi, R i g a 1649 [Präses R e s p . J o h a n n Adam Joh. v. Fersen, R i g a 1688. — Christliche Catechismus-Ubung, wie dieselbe nach Anweisung W e d e m e i e r ] . - Disp. de principiis a c t i o n u m h u m a n a r u m , R i g a 1951 [Präses R e s p . J o - des kleinen Catechismi D. Lutheri in den Schulen hann Schröder]. — Disp. de tribus obtinendi in der königl. Stadt Riga, mit der Jugend fernner füraffectibus et actibus humanis mediis, R i g a zunehmen, R i g a 1691; ebd. 1700; ebd. 1760 1651 [Präses R e s p . J o h a n n F u h r m a n n ] . - [König Karl X I . ernannte D r . J o h a n n Fischer aus Sulzbach, A n h ä n g e r v. Spener, z u m SuDisp. de justitia et jure, Riga 1651 [Präses p e r i n t e n d e n t e n in Riga, 1688 ersch. Fischers R e s p . Paul Brockhausen, Vater v. —>• Paul B.].

Brevem

286

,,Schriftmäßige Erklärung des kleinen Kate- aufs neue mit grossem Fleiß übersehen Und mit dem chismi D r . M . Luthers" (1699 Ubers, ins Kern aller Gebet, Wie auch Ihro Majestät KirchenGebet, und sonsten mercklich verbessert, bearb. v. Lett.), als Gegenstück ersch. 1691 die CateAndreas K n ö p g e n , R i g a ; Leipzig 1730; chismus-Uhung v. die bis 1800 in R i g a in ebd. 1741; R i g a 1745; R i g a ; Leipzig 1750; G e b r a u c h w a r ; ~ m a c h t e Fischer das Leben R i g a 1758; R i g a ; Leipzig 1761. schwer, so daß dieser 1699 das Land verließ]. — L I T E R A T U R : N L J V L B 1701, 381; 1702, 197. - Groß Prog. ad funeris exequias Stanislai Chochlowsky, 1746. - AGB 1897 (Jöcher 1751). - J. A. Trinius: R i g a e 1695. — Catena theologica succinctis thesibus Beytrag zu einer Geschichte berühmter und merkcomprehensa, R i g a 1697. — D e actu et p o e n i - würdiger Gottesgelehrten auf dem Lande, Bd. 3, tentia, R i g a o.J. [Disp., Präses R e s p . J o h a n n Leipzig 1756. — A. C. C. Cuno: Gesammlete CalenJ. - Disp. de veritate philosophiae p r i - Nachrichten von denen Lebens-Umständen und m a e contra G u i l h e l m u m Aniesium, Riga o.J. Schriften Ev. Lutherischer Theologen, ingleichen von andern durch besondere Lebens- und Todes[Präses R e s p . Kaspar Ebel]. — Induciae SuecoUmstände merkwürdigen Personen geistlichen Polonicae [...], R i g a o.J. — De categories, o . O . Standes, welche alle in diesem XVIII. Seculo vero.J. [Disp.]. — De iuribus maiestatis, o . O . o.J. storben sind, nach der Zeit-Ordnung und der Folge [Disp.]. - D e praedicabilibus, o . O . o.J. [Disp. ihrer Sterbe-Jahre abgefasset, Leipzig 1769. - GaPräses R e s p . G e o r g v. D a m m ] . — Akad. debusch 1777 1, 1 1 4 - 118, 417. - Hupel 4, 1782, 168; 27, 1792, 189 - 192. - Bergmann 1792, 41. Prog. 3.4.O.J., 6 . 7 . 1 6 4 3 , 9 . 5 . 1 6 5 1 , 20.1. 1659, 11.5.1659. - P r . ü b e r Arnos 7, 4 - 5 ; L u k Livl. Schulbl. Riga 1814, 3 3 9 - 3 4 1 . - Recke/ Napiersky. — Christian August Berkholz: Dr. 6, 2; Weisheit 4, 7 - 9 . Superintendent von Riga, Pastor, Professor und HRSG. : Lateinische und deutsche Gelegenheits- Inspector. Eine Erinnerung aus dem 17. Jh. Bei Gedichte des 17. Jahrhunderts aus Königsberg und Gelegenheit einer seltenen Amts-Jubelfeier in Reval Riga, R i g a 1655. - Orationum In Rigensi den 30. Nov. 1869 dargebracht, Riga 1869; auch als Mk. — Georg Brevem: Zur Geschichte der Familie Athenao habitarum [...], 2 Tie. F r a n k f u r t / M 1655 [Slg. v. S c h ü l e r R d n . ; Tl. 1 enth. Cum von Brevem, Bd. 1, Berlin 1878 LBiogr.J. - ADB Memoria Samsoniana, & reprcesentatione materia- 3. - GH Est 3, 3 9 - 4 1 . - Ottow/Lenz 1977. Redlich 1989. - BaBA 43, 183 - 195. - DBA 144, rum idonea; Tl. 2 enth. Cum Memoria Cojeni382 - 397. ana, & reprcesentatione materiarum idonea]. — Rigisches Gesang- und Gebetbuch ( V o r R d . 6. Ausg. R i g a 1664 [als 5. Ausg. deklariert]; Brevem, Georg Karl von u . d . T . : Neu Vollständiges Rigisches Gesangbuch. * 4 . 8 . 1 8 0 7 Hallinap (E), f 2 3 . 6 . / 1 7 . (j. 5.) Bestehend Auß schönen Geistreichen Liedern und 7.1892 Berlin, ledig; Vater: J o h a n n H e i n r i c h Psalmen. Nach Ordnung der Jahre Zeiten auch v. B. ( 1 7 7 5 - 1 8 5 0 ) , russ. M a j o r ; M u t t e r : H e hiesigen Kirchen-Gebrauch eingerichtet u[n]d jtzo lene Margarethe Sophie, geb. v o n B e n c k e n abermal mit vielen Geist- und Trostreichen Lidern dorff aus R e v a l ( 1 7 8 4 - 1 8 0 7 ) . vermehret. Nebst einem Andachts und Trost-vollen 1 8 2 0 - 1 8 2 5 D o m s c h u l e in Reval, 1 8 2 7 - 1 8 3 2 Gebätbuche. So vol auff iden Tag in der Wochen S t u d i u m in D o r p a t , 1834 M a g . , 1 8 3 5 - 1 8 3 8 [ . . . ] , ebd. 1674; u . d . T . : Neu vielvermehrtes Ri- R e i s e n in Dtl., Italien u. der Schweiz, 1838 — 1839 Stellv. N o t a r der Liv. Ritterschaft, 1 8 3 9 gisches Gesangbuch. Nebst einem Andacht- und 1844 Sekretär der Est. Ritterschaft, setzte sich Trost-vollen Gebetbuche, ebd. 1695; u . d . T . : Neu vollständiges rigisches Gesangbuch. Bestehend aus erfolgreich f ü r ein N u t z u n g s r e c h t der Bauern schönen geistreichen Liedern u. Psalmen nach am Landgut ein, 1 8 4 4 - 1 8 7 6 in der II. Abt. (für Kodifikation) der kais. Kanzlei in St. P e Ordnung d. Jahre Zeiten auch hiesigen KirchenGebrauch eingerichtet u. jetzo mit vielen [...] Lie- tersburg, bis 1851 f ü r Fragen des bait. P r o dern verm. [•••], ebd. 1697; ebd. 1700; vinzialrechts u. des russ. Handels- u. G e w e r ebd. 1706; u . d . T . : Neu-Vielvermehrtes Rigisches berechts zuständig, seit 1859 Ehrenmitgl. der Gesang-Buch. Bestehend Aus schönen Geistreichen G G u A u. der ELG, der er seine Bibliothek Liedern und Psalmen, Nach Ordnung der Jahr- vermachte, 1860 Geheimrat, Anfang der 1860er Jahre beteiligt an den Vorarbeiten zur Zeiten, auch hiesigem Kirchengebrauche eingerichtet, Zemtsvo-Verfassung und und ietzo mit Geist- und Trostreichen Liedern an Gerichtsreform, der Zahl bis auf 1377 vermehret. Nebst einem Städteordnung, 1867 Senator, seit 1877 i m Andacht- und Trost-vollen Gebet-Buche, [...], Reichsrat, zunächst im D e p a r t m e n t der G e -

287

Brincken

setze, 1879 Wirklicher Geheimrat, 1885 Reichsratsmitgl. der allg. Versammlung. W E R K E : Studien zur Geschichte Liv-, Esth- und Kurlands, D o r p a t 1858 [Bd. 1: Der Liber census Daniae und die Anfänge der Geschichte Harriens und Wirlands (1219—1244), mit d e m D e m i dow-Preis der Akad. der Wiss. ausgezeichnet]; R e z . v. Carl Schirren. In: M e m o i r e s de l'Academie Imperiale des Sciences de St. Petersbourg, Serie 7, 2 / 3 , 1859; Sepdr. St. Petersburg, 1859. - Die vorgebliche Tochter der Kaiserin Elisabeth Petrowna. Nach den Akten des Kaiserlich Russischen Reichsarchiv, Berlin 1867. — Zur Geschichte der Familie von Brevem, 4 Bde. Berlin 1 8 7 8 - 1 8 8 5 [als Ms. gedr.; Bd. 1, 1878: enth. Biogr. v. —> J. Brever(us) u. dessen S o h n H e r m a n n ; Bd. 2, 1880: Catharina von Brevem, geb. von Reutern (Die Generalin Bohn) (Ehefrau v o n H e r m a n n ) ; Bd. 3, 1883: Carl von Brevem (geb. 22. Oct. 1704, gest. 3. Jan. 1744); Bd. 4, 1885: Johann von Brevem (qeb. 16. Januar 1749, gest. 27. October 1803) (Gouv.-Marschall), i m A n h . Aut. v. m . Big.]; A n h . z u m 100. Geburtstag v. ~ w i e d e r u . d . T . : Meine Erinnerungen an die Anfänge der zweiten Agrarreform in Esthland. 1839 bis 1842, Berlin 1892 [als Ms. gedr.]; u . d . T . : Erinnerungen aus seinem Leben und an die Anfänge der zweiten Agrarreform in Estland 1839 bis 1842, hrsg. ν. Ο . M . v. Stackelberg, R e v a l ; Leipzig 1907. — Uber eine russische „Konstitution". I n : B M 64, 1907, S. 5 6 - 6 2 . H e l e n e v o n T a u b e (Hrsg.): Graf Alexander Keyserling. Ein Lebensbild aus seinen Briefen und Tagebüchern zusammengestellt von seiner Tochter Freifrau Helene von Taube von der Issen, 2 Bde. Berlin 1902 [enth. 2 Bre. an ~ v. 1 4 . 8 . 1 8 8 8 - 1 9 . 9 . 1 8 8 8 ] , - O t t o M a g n u s Frhr. v o n Stackelberg: Georg von Breverns Briefe an Theodor Baron Krüdener. In: B M 66, 1908, S. 1 0 7 - 1 2 2 u. 1 5 4 - 1 9 2 .

BRIEFE:

LITERATUR: B r ü i n m e r

1876/77.

— Winkelmann

1878. — Spisok grazdanskim cinam pervych trech klassov, izdanie Inspektorskago Otdela Sobstvennoj Ε. I. V. Kanceljarii, St. Petersburg 1881, 1, 69. Archiv Benkendorp 2, 39 f. - Alb.Acad. 1889. Nekro. in: SB GOAR 1892, 52. - Zt. für Stadt und Land 144, Riga 1892. - EBL 1929. - GH Est 3, 32, 40, 49 - 50. - DBBL 1970. - Kosch. - DBA 158, 36. - BaBA 47, 243 - 244.

Brincken, Gertrud Schmied-Kowarzik)

von

den

(Gertrud

* 1 8 . 4 . 1 8 9 2 G u t B r i n c k - P e d w a h l e n b. M i t a u (K; 1 7 9 0 - 1 9 2 0 Fanulienbesitz), f 1 7 . 1 1 . 1 9 8 2 R e g e n s b u r g , ψ Grab der Fam. S c h m i e d - K o warzik in M ö d l i n g b. W i e n ; Vater: M a x i m i lian B a r o n v. d. B. (1859—1904; westfälisches Adelsgeschl., 1461 Vasallen des D t . O r d e n s in K, 1620 Matrikel K, 1855 u. 1862 russ. Barone); M u t t e r : Louise, geb. Bsse. v. Bistram ( 1 8 6 5 - 1 9 3 2 ) ; Cousin —>• E. Baron v. Engelhardt. W u c h s auf d e m väterlichen G u t B r i n c k - P e d w a h l e n u. N e u w a c k e n (K) auf, 1 9 0 3 - 1 9 0 8 gemeinsam mit der zwei Jahre älteren Schwester Margarethe v. T r a n s e h e - R o s e n e c k ( 1 8 9 0 - 1 9 7 0 ) häuslicher Unterricht, 1902 Ubersiedlung nach Mitau, dort dt. Privatgym., 1912 Studienaufenthalte in D o r p a t u. R i g a , 1914 Familienvermögen durch die R u s s e n zur Kriegsfinanzierung beschlagnahmt, Verarm u n g der Fam., w ä h r e n d des I. Weltkrieges absolvierte sie einen Schnellkurs b. R o t e n Kreuz u. arbeitete als Hilfsschwester i m Kriegshospital v o n B i r k e n r u h b. W e n d e n , e i n e m v o n der Livländischen Ritterschaft u m f u n k t i o n i e r t e n Knabeninternat. 1915 mit ihrer M u t t e r in T u c k u m (K), hatte w ä h r e n d des I. Weltkriegs u. in der Zwischenkriegszeit Schwierigkeiten, etwas zu veröfftl., u. a. weil ihr erster Verleger nach Sibirien deportiert w o r d e n w a r u. sie in Lettland Partei fur die D e u t s c h e n ergriff, 1919 unter Lebensgefahr Flucht v o r den Bolscheviki; die verw. u. kränkelnde Schwester u. deren zweijährige T o c h t e r zogen ebenfalls nach T u c k u m . 1919 — 1922 Kinderkrankenschwester b. amerik. R o t e n Kreuz in T u c k u m , das sich v. a. der bedürftigen lett. B e v ö l k e r u n g annahm, k ü m m e r t e sich v. a. auch u m ihre N i c h t e Alix (Susi) von T r a n s e h e - R o s e n e c k ( 1 9 1 7 - 1 9 8 2 ) , u m ihre Fam. zu versorgen, v e r v o l l k o m m n e t e sie 1920 ihre Englischkenntnisse in A b e n d kursen b. d e m O x f o r d e r Prof. W i l s o n in R i g a (L), Englischlehrerin in T u c k u m , privat u. an einer Schule, oc 12. 8 . 1 9 2 5 W a l t h e r S c h m i e d Kowarzik aus Osterr., Prof. f ü r Philos. u. Psychologie an der U n i v . D o r p a t (1885 — 1958); S o h n : Prof. D r . Wieland S.-K. (* 5 . 2 . 1929 F r a n k f u r t / M ) ; Lyriker, Essayist, K u l t u r historiker, bis 1995 Prof. u. R e k t o r der Akad. der bildenden Künste in M ü n c h e n , bis 2004

Brincken Präsident der Bayerischen Akad. der Schönen Künste in M ü n c h e n , 1 9 9 2 Osterr. Staatspreis für Kulturpublizistik, Verleihung der E h r e n bürgerschaft v. N e w Orleans (vgl. in: B B 2, 3 7 5 , 1980, S. 8); T o c h t e r : Ilse-Roswitha ( * 1 8 . 5 . 1 9 3 4 ) , verh. Sack in R e g e n s b u r g ; S o h n : Prof. Dr. Wolfdietrich S . - K . (* 1 1 . 3 . 1 9 3 9 Friedberg); seit 1971 Prof. für Philos. u. Pädagogik mit dem Schwerpunkt Praktische P h i los. an der Univ. Kassel. 1 9 2 5 — 1927 war ~ zus. mit ihrem M a n n an der R e d a k t i o n des Estländisch-Deutschen Kalenders in Dorpat beteiligt, 1927 nahm W . Schmied-Kowarzik einen R u f nach Frankfurt/M an, 1931 Besuch ihrer Verwandten im Baltikum, 1 9 3 3 nach Schließung der Pädagogischen Akad. Frankfurt/M Ubersiedlung nach Gießen, w o W . Schmied-Kowarzik bis 1 9 3 9 ohne Bezüge an der U n i v . Philos. lehrte, 1 9 3 4 Ubersiedlung nach Friedberg (Hessen), w o ihr M a n n Studienassessor für Geographie u. Gesch. am Aufbaugym. wurde, nach Geburt ihrer T o c h t e r schwebte ~ aufgrund schweren Kindbettfiebers in Lebensgefahr, 1 9 3 9 M ö d ling b. W i e n , w o W . Schmied-Kowarzik als Studienrat am Gym. u. a.o. Prof. an der Univ. lehrte, vor dem II. Weltkrieg besuchte sie mehrfach Lettland u. reiste im Herbst 1 9 4 2 n o c h einmal für zehn T a g e dorthin, u m ihre nicht umgesiedelten Verwandten zu besuchen, 1 9 4 2 Kuraufenthalt in der Lungenheilstätte Grimmenstein (Niederösterr.), W i n t e r 1944/ 45 Flucht mit ihren jüngeren Kindern vor der R o t e n Armee aus Osterr. in die bayrische Oberpfalz nach Schloß Unterbruck zu einer Verwandten, ihre W o h n u n g in Mödling wurde geplündert, u. a. wurde ihre Bibliothek mit rund 5 0 0 0 Bänden vernichtet, 1 9 4 5 folgten ihr Mann u. ihr ältester Sohn nach Schloß Unterbruck, ihr M a n n wurde j e d o c h für ein Jahr in ein amerik. Gefangenenlager in Moosburg (Bayern) geschickt. S o w o h l unter den Nazis als auch unter der sowjetischen Besatzung geriet ~ als Schriftstellerin unter Druck, die Fam. führte fünf Jahre lang ein entbehrungsreiches Flüchtlingsleben, bis 1 9 4 9 Englischunterricht, mußte auch für ihre in Lettland gebliebene Schwester u. deren T o c h t e r sorgen, 1 9 4 9 Ubersiedlung nach Regensburg, plötzlicher T o d ihres Mannes 1 9 5 8 auf einer Besuchsreise nach Mödling b. W i e n , 1 9 6 1 Mitgl. der Regensburger Schriftstellergruppe ( R S G ) u. der Künstlergilde Ess-

288 lingen, 1967 festliche Dichterlesung u. Ehrung durch den Oberbürgermeister in Regensburg anläßlich des 75. Geburtstages, 1 9 7 2 — 1977 Besuchsreisen u. längere Aufenthalte in T e heran b. der T o c h t e r , deren Ehemann dort an der dt. Schule unterrichtete, 1 9 7 5 Preis des ostdeutschen Kulturrates, 1 9 7 6 Nordgau-Preis der Oberpfalz, 1977 Albertus-Magnus-Medaille der Stadt Regensburg, 1 9 7 9 Ehrengabe des Andreas-Gryphius-Preises der Esslinger Künstlergilde, 1 9 8 2 Bundesverdienstkreuz u. weitere Ehrungen zum 90. Geburtstag. Wichtiges T h e m a ist die Dunkelheit, der wie sie selbst erklärt, stets treu blieb in Lyrik, Erzählungen und Schauspielen: „Sie alle wurzeln in der Uberzeugung, daß wir vor der Dunkelheit, die über allem Leben liegt, unsere Augen nicht verschließen dürfen. Es ist die Aufgabe eines j e d e n Menschen, vor allem jedes Dichters, den Versuch zu machen, das D u n k e l ein wenig zu erhellen, so weit es seinen Möglichkeiten entspricht. ( . . . ) R ü c k b l i ckend auf mehr als sieben Jahrzehnte literarischer Arbeit m u ß ich bekennen, daß alles, was ich zu sagen hatte, i m m e r mehr Frage als Antwort enthalten hat. Sowohl in den W o r ten, die ich an meine Mitmenschen, wie in j e n e n , die ich an Gott richtete." (Gezeiten und Ausklang, 1992, S. 2 0 6 u. 209). W E R K E : Die Sage von Dödmans ören (Komp. Elsa v. Oettingen), Dorpat o . J . — Wer nicht das Dunkel kennt. Gedichte, R i g a 1 9 1 1 ; R i g a 1 9 2 7 ; Ausz. i n : Aus Tag und Traum, 2. veränd. Aufl. R i g a 1927, S. 1 4 1 - 1 5 7 . - Den „Achtundzwanzigern", T u c k u m 1 9 1 6 [G.]. — Lieder und Balladen, Berlin-Steglitz 1917 (Kurland in der Vergangenheit und Gegenwart 6); 2. veränd. Aufl. u . d . T . : Gedichte und Balladen, Berlin u. a. 1 9 1 9 (Bait. B ü c h e r e i 6); 3. veränd. Aufl. Berlin 1 9 2 6 ; R i g a 1 9 2 7 . - Aus Tag und Traum. Balladen und Lieder, R i g a 1 9 2 0 [Umschlag 1 9 2 1 ] ; 2. veränd. Aufl. ebd. 1 9 2 7 . - In: B a l tisches Dichterbrevier 1 9 2 4 : Hans Baron Manteuffel (Führer des Stoßtrupps, gefallen in Riga am 22. Mai 1919), S. 1 1 5 - 1 1 6 ; Giovanni von Mirandola (Aus einem Zyklus), S. 1 1 6 - 1 1 7 [Ge.]. — Schritte ... Neue Lieder und Balladen, Berlin; Leipzig 1 9 2 4 ; Berlin 1 9 2 6 ; 2. veränd. Aufl. Berlin; Leipzig 1927. - In: J b . und K a lender des Deutschtums in Lettland 1925, R i g a 1 9 2 4 : Wir bleiben!, S. 14; Kameraden . . . , S. 8 7 ; Ueber meines Alltags grauen Wegen ..., S. 129

289

Brincken

[ G e . ] . - Das Heimwehbuch.

Baum. Gedichte Leipzig 1926; 2. lich neubearb. 4. 1950; 5. Aufl. Land;

Frauen;

Blätter vom haltischen

(III. O t t o Becker), Berlin; u. 3. Aufl. ebd. 1929; gänzAufl. B o v e n d e n b. G ö t t i n g e n ebd. 1954; ebd. 1960 [Inh.:

Schicksale;

Emigranten;

Wir blei-

ben. U n t e r d e m Stichwort Land beklagt die D i c h t e r i n den Verlust der H e i m a t , die nach E n t e i g n u n g u. V e r t r e i b u n g der D e u t s c h - B a l ten gespenstische Z ü g e a n g e n o m m e n hat u. zu e i n e m Land g e w o r d e n ist, das n i e m a n d m e h r „als Seele liebt, w i e Land geliebt sein sollte!" (S. 14). Sie gedenkt in diesem Z u s h . auch der Städte R i g a , Mitau u. D o r p a t . U n t e r Frauen w e r d e n typische dt.balt. Frauengestalten mit ihren Stärken u n d Schwächen vorgestellt, u. a. die h o c h m ü t i g e , in ihrer W e l t gefangene Gutsherrin u n d die d e m Dienst am N ä c h s t e n verpflichtete Diakonisse. D i e Fremdheit, auch zw. Liebenden behandelt das Gedicht Mesalliance. D i e Verse u n t e r d e m Oberbegriff Schicksale thematisieren Identitätsfmdungsprob l e m e in der Kindheit, erinnern an bait. T y p e n w i e den idealistischen Pastor u. die mischblütigen N a c h k o m m e n einheimischer M ä g d e u. dt. B a r o n e sowie an die Schrecken der R e volution. U n t e r Emigranten w e r d e n N ö t e u. unstillbares H e i m w e h der in den W e s t e n gef l o h e n e n Balten eindringlich gemacht. ~ klagt v. a. in d e m gleichlautenden Gedicht Emigranten die R e i c h s d e u t s c h e n an, Verständnis u. Anteilnahme f ü r die bait. Flüchtlinge, die w i e F r e m d e behandelt w e r d e n , o b w o h l i h n e n Dtl. M u t t e r b o d e n ist, vermissen zu lassen. ~ schließt mit d e n bitteren W o r t e n : „ N u r eins trägt unsere V e r a r m u n g schwerer: daß Ihr's nicht wert, w i e sehr wir E u c h geliebt!" (S. 49). Ähnliche V o r w ü r f e w e r d e n i m Z u s h . mit d e m T h e m a Wir bleiben gegenüber d e m dt. H e e r formuliert, das sich am 2 . 1 . 1 9 1 9 erleichtert aus Kurland zurückzieht u. die Deutsch-Balten e i n e m ungewissen Schicksal überläßt. In m e h r e r e n Zeilen w e r d e n E m p f i n d u n g e n v o n Hoffnungslosigkeit u. Einsamkeit verbalisiert. Das trotzig-aufbegehrende Gedicht Wir bleiben beschwört h i n g e g e n den Kampfgeist der Kreuzritter herauf, die das Land einst eroberten, u n d will die N a c h f a h r e n z u m Ausharren verpflichten]. - Verlorene Heimat. In: Frey 1 9 2 6 , S. 31. -

Wandern,

wandern

die Tage

...

(Melodie U n a Wolansky). In: Elisabeth G o e r c k e : Das ewige Licht. Ein Spiel v o n Totenfest u n d W e i h n a c h t , Leipzig 1927 (Ju-

g e n d - u n d V o l k s b ü h n e 564). — Mein kleines Tuckum. I n : Jb.d.balt.Dtt. 1927, S. 1 0 3 - 1 0 5 . — I n : M a i t z 1 9 3 5 : Qoldicki von Braunauguli, S. 2 3 - 2 4 [E.]; Schifferlied, S. 3 8 ; Meinem Kinde

..., S. 90 [Ge.]. - März. Roman, W i e n 1937 [kur. H e i m a t - u. K i n d h e i t s R . ; 1938 b e schlagnahmt u. eingestampft, ~ w u r d e R a s senschande v o r g e w o r f e n , weil der R . v. e i n e m j ü d . Verl. ( Z i n n e n Verl., W i e n ) veröfftl. w u r d e ] ; u . d . T . : Vorspiel. Frühe, w i e d e r in: Unsterbliche Wälder, 1 9 4 1 , S. 5 - 8 5 . - I n : R u f e

über

Grenzen

1938:

Gutshof

in

Kurland,

S. 1 3 6 - 1 3 7 ; Herrentod 1919, S. 137; Abzug der Deutschen aus Kurland, S. 137 — 1 3 8 ; Baltische Jugend, S. 1 3 8 ; Meine Heimat, S. 1 3 8 - 1 3 9 ; Kurländische Landtagseröffnung (Ein Kapitel aus dem noch unvollendeten Roman „Jugend ohne

Wald"), S. 1 3 9 - 1 4 5 . - In: R u f e ü b e r Grenzen 1 9 3 9 : Herrentod 1919, S. 5 5 ; Abzug schen aus Kurland, S. 5 5 - 5 6 ; Baltische 5 6 ; Meine Heimat, S. 56 — 57. — Herrenhöfen. Ein baltischer Roman. I n :

der DeutJugend, S. Herbst auf Velhagen

& Klasings M o n a t s h e f t e 5 3 / 1 0 , 1939, S. 2 8 9 316; Forts. 5 3 / 1 1 , 1939, S. 3 8 5 - 4 0 6 ; Forts. 5 3 / 1 2 , 1939, S. 4 8 9 - 5 1 2 ; Sepdr. Bielefeld; Leipzig 1939; ebd. 1940; ebd. 1941 [b. Einmarsch der Sowjets in Leipzig u. der A m e r i k a n e r in Stuttgart als antisowjetisch b e zeichnet u. eingestampft; i m M i t t e l p u n k t steh e n f ü n f kur. Adelsgeschlechter. ~ zeigt eine W e l t , die v o n sittlichem Verfall, D e k a d e n z , heißer Leidenschaft u. G e n u ß s u c h t auf der einen, ausgeprägtem Pflichtbewußtsein, w a h rer Menschenliebe u. ernstem religiösen Streb e n auf der anderen Seite gekennzeichnet ist. Dargestellt w e r d e n miteinander verflochtene Schicksale auf f ü n f H e r r e n h ö f e n . Paul Fried v o n K a m p f f auf Astafer hat ein Verhältnis mit seiner verh. Cousine, deren M a n n ständig in Liebesabenteuer mit der schönen, empfindsam e n Eis v o n Heylink auf G u t Tebalk v e r strickt ist. D e r e n 19jähriger S o h n Alexander, gen. Lecko, faßt eine heftige Leidenschaft zu Eve, der lett. J u n g f e r von Lil v o n W o l t e y auf Pallehten. Als er erfährt, daß sie auch die Geliebte seines Vaters ist, packt i h n heftige W u t , v. a. im G e d e n k e n an seine betrogene, einsame M u t t e r . Er sticht Eve nieder u n d b e geht einen Selbstmordversuch. Beide k o m m e n j e d o c h mit d e m Leben davon. N a c h diesem Vorfall trennt sich Eis v o n H e y l i n k voller Schuldgefühle v o n Paul Fried v o n Kampff, da ihr S o h n u m seiner ehebrecherischen M u t t e r

Brincken willen, an deren R e i n h e i t er glaubte, sterben wollte. Er v e r w i n d e t dies nicht u n d verlobt sich aus T r o t z u n d u m seine Cousine zu verletzen mit Barbi, einer hübschen, aber h o h l k ö p f i g e n C o u s i n e v o n Isabell, Gräfin Saaz auf U l m w a n g e n , deren Vetter er ist. D i e v e r w i t w e t e Lil v o n W o l t e y i m einsamen H e r r e n h a u s v o n Pallehten, die nicht ü b e r den T o d ihres Gatten h i n w e g k o m m t , nähert sich in ihrer Einsamkeit B a r o n G r o t h a - M o j a h t e n , der sie aber schroff zurückweist. U m die schmachvolle Z u r ü c k w e i s u n g auszugleichen, gibt sie vor mit d e m gelähmten R e c h t s a n w a l t u n d N o t a r B. von W e r d t im Städtchen Elbeck, den sie öfters aufsucht u n d der sie liebt, liiert zu sein. Als sie sich i h m anträgt, errät er den G r u n d u n d lehnt ab. Lil findet einen n e u e n Lebensinhalt, i n d e m sie Eves u n d B a r o n Heylinks S o h n zu sich n i m m t . Isabell, hübsch u n d unternehmungslustig, hat sich aus Langeweile u n d U b e r m u t in den K o p f gesetzt, den reichen aber unzugänglichen Anatol B a r o n G r o t h a - M o j a h t e n , den m a n den M ö n c h v o n M o j a h t e n nennt, zu heiraten. D i e Fam. ist das angesehenste Geschl. Kurlands u n d hat eine R e i h e v o n Philosophen hervorgebracht, die sich u m der Pflege v o n Kunst u. Wiss. willen der V e r a n t w o r t u n g f ü r das Land e n t ziehen. „ N e i n , die Grothas sind nicht m e h r z u m H e r r s c h e n i m Lande aufgelegt, . . . " . D e r B a r o n lebt o h n e mitmenschliches E m p f i n d e n inmitten seiner kalten Pracht. Isabell dringt u n t e r e i n e m V o r w a n d bis zu d e m B a r o n vor, w i r d v o n i h m aber zurückgewiesen. Isabells Vater, Graf Gori Saack, ist ein b e k a n n t e r M e n s c h e n f r e u n d u. außerdem sehr religiös. Verh. mit einer wesentlich älteren, f r ü h v e r b l ü h t e n Frau hat er eine tiefe N e i g u n g zu seiner N i c h t e Brigge v o n KampfF, der Schwester Paul Frieds, gefaßt, die diese erwidert. In einem Gespräch erklären beide einander ihre Liebe, gleichzeitig aber auch den Verzicht, da Gori treu an seiner E h e festhält u n d das Prinzip vertritt, daß gerade die adl. Balten in sittlicher Hinsicht Vorbild sein sollten]. - Liebeslied im Kriege. In: Velhagen & Klasings M o n a t s h e f t e 5 4 / 7 , 1940, S. 418 [G.]. — In: A k e r m a n 1940: Baltische Jugend, S. 2 6 ; Neuwacken, S. 27; Meine Heimat, S. 2 8 ; Schmetterlinge (Meinem Jungen), S. 29 [Ge.]. — Unsterbliche Wälder. Roman, Stuttgart 1941; 2. Aufl. ebd. 1942 [b. Einmarsch der Sowjets in Leipzig u n d der A m e r i k a n e r in Stuttgart als

290 antisowjetisch bezeichnet u n d eingestampft; 1. Tl. ist u . d . T . : Vorspiel: Frühe nochmals der R . März, 1937, S. 5 - 8 4 ; 2. Tl.: Jugend ohne Wald, S. 8 7 - 2 8 6 , sollte urspr. selbständig ersch.; im M i t t e l p u n k t des aut. R . steht die j u n g e Traud, die ihre Kindheit zus. mit d e m kranken B r u d e r E g o n auf d e m väterlichen G u t W a l d h u s e n verbringt. N a c h d e m Verlust des Gutes, den beide Kinder nicht v e r w i n d e n , u n d der Scheidung der Eltern müssen T r a u d u n d E g o n zus. mit der M u t t e r in der Stadt leben. D e r einige Straßen weiter w o h n e n d e Vater stirbt. T r a u d erhält Privatunterricht u n d gerät in einen Kreis oberflächlicher, an V e r g n ü g u n g e n interessierter j u n g e r Leute. D i e Jahre des Heranwachsens sind überschattet v o n der Sorge u m den kranken Bruder. T r a u d erlebt erste Schwärmereien u n d tiefere Verliebtheiten, die j e d o c h u n e r w i d e r t bleiben, b z w . in K u m m e r enden. Trauds M u t t e r , die nichts von einer auf Äußerlichkeiten bedachten E r z i e h u n g hält — „Ja, Kleider m a c h e n Leute. A b e r Kleider m a c h e n nicht M e n s c h e n . M i r k o m m t es auf den M e n s c h e n an." (S. 122) —, n i m m t Traud, der sie vorwirft, kein H e r z zu haben, da sie ihre Pflicht gegenüber E g o n vernachlässigt hat, a. d. Kreis der K a m e r a d i n n e n heraus. A m E n d e ringt sich T r a u d zu einer opferbereiten H a l t u n g g e g e n ü b e r d e m B r u d e r durch, so daß die M u t t e r ihr Urteil rev. Das W e r k h e b t d e n Gegensatz zw. der Stadt, die nicht wirklich H e i m a t sein kann, u n d d e m Land hervor, u n d deutet Verfallserscheinungen innerhalb der dt.balt. Ges. Trauds J u g e n d f r e u n d Kurt b e g e h t Selbstmord. D i e E r z i e h u n g der j u n g e n M ä d c h e n ist auf gesellschaftlichen Erfolg ausgerichtet u n d nicht auf die V e r w i r k l i c h u n g sittlicher W e r t e ] . — Unterwegs ... Gedichte, Stuttgart 1942. — Der Kanzelstein. Erzählung. In: Velhagen & Klasings M o n a t s h e f t e 5 7 / 1 1 , 1943, S. 5 8 1 - 5 9 2 ; Forts. 5 7 / 1 2 , 1943, S. 6 4 5 - 6 5 3 ; Sepdr. Bielefeld; Leipzig 1943. - Niemand. Roman, Stuttgart 1 .-10. Tsd. 1943; 2. u. 3. Aufl. ebd. 1944 [b. E i n marsch der Sowjets in Leipzig u. der A m e r i kaner in Stuttgart als antisowjetisch bezeichnet u. eingestampft; V e r f i l m u n g kurz vor Kriegsende b e g o n n e n , aber nicht vollendet; der R . erzählt die Gesch. v. Götz N i e m a n d , der aus G r ü n d e n des Standes i m Baltikum gemäß dieser Sichtweise als unakzeptables K i n d geb o r e n w u r d e u. daher seinen N a m e n erhalten hat, wenngleich er in dieser U m g e b u n g auf-

291 wächst u. betreut wird, woraus sich natürlich gravierende P r o b l e m e ergeben: „ W e m g e b o ten ist, sich dann u n d w a n n G e d a n k e n zu m a c h e n ü b e r sein Dasein, m a c h t sich auch diesen: w e r bin ich? Sprosse einer Leiter, die auf u n d ab reicht von einem Stockwerk z u m andern, sichtbar der nächsten v e r b u n d e n , gebildet nach Gleichmaß u n d Vorschrift? O d e r ganz etwas anderes u n d keinem als mir selber verantwortlich f ü r Stieg oder Absturz? O b wir Leitersprosse, Knüppel oder Sprungbrett w u r d e n , ob wir J e m a n d oder N i e m a n d gewesen, w e r entscheidet darüber, w e r richtet u n d reicht heran? N i c h t die seichte Vertröst u n g : Jeder sei N i e m a n d vor G o t t ; nicht die flachbrüstige Anklage: W a r u m b i n ich tiefer gestellt u n d härter getreten als Jener, mein N ä c h s t e r ? " (dem R . vorausgeschickt, S. 5). Entscheidend ist daher die Problematik zu erkennen, was wir in uns tragen, selbst als „ N i e m a n d " . — Helmut sucht einen Freund (III. Lilo Kleeberg), L ü n e b u r g 1949 [Jgb.; Klapp.Ausz.: „Er hat zwar schon drei Geschwister, zwei Schwestern u n d einen älteren Bruder, er wächst auch trotz beengter häuslicher V e r hältnisse in einer glücklichen U m g e b u n g auf, hat v o r allem eine prächtige M u t t e r . Aber diese W e r t e k ö n n e n den J u n g e n nicht befriedigen. Sein v o n Wildwestgeschichten genährtes G e m ü t verlangt nach e i n e m echten Kameraden. So geht H e l m u t auf die Suche, gerät auf viele U m w e g e u n d A b w e g e u n d erfährt dabei o f t bittere Enttäuschungen. D o c h bleibt er trotz m a n c h e r Fehltritte ein anständiger Kerl. U n d schließlich findet H e l m u t den ersehnten F r e u n d dort, w o er ihn am w e nigsten v e r m u t e t hat, u n d erkennt zugleich w i e auch die W e l t seiner H e i m a t voller G e heimnisse u n d A b e n t e u e r u n d w i e schön auch seine nächste U m g e b u n g ist. Alle diese P r ü f u n g e n u n d diese innere W a n d l u n g schildert die Verfasserin in fesselnder u n d ergreifender Weise, zugleich mit feiner Ironie u n d g ü t i g e m H u m o r . " ] . - Stimme im Dunkel, München 1949 [Ge.]; Ausz.: Trennung. In: B B 6, 1949, S. 1; w i e d e r i n : B B 11 (601), 1998, S. 3. Flüchtlinge ziehen um ... Denen, die Ähnliches erlebten, zum Trost erzählt von In: B B 8 / 9 (22/23), 1950, S. 7. - Meine Heimat. In: D e u t s c h e H e i m a t o h n e Deutsche. E i n O s t deutsches H e i m a t b u c h , hrsg. v. L. Mackensen, Braunschweig 1951, S. 21 [G.]. - In: W i r Balten 1951: Verlorene Heimat, S. 2 3 0 ; Nirgend

Brincken breitet ein Dach, S. 249; Kameraden ..., S. 3 4 6 347 [Ge.]. - Ein Blick auf moderne Kunst. Aus baltischem Gesichtswinkel. In: B B 2 (52), 1953, S. 6. — In: Springbrunnen 1953: Gärten, S. 4 5 ; Geschenktes W o r t , S. 67 [Ge.]; Aus einem Brief an Niemand, S. 99. — Die Sintflut steigt. Ein Spiel in 13 Bildern, M ü n c h e n 1951; Darmstadt 1977 [1951 auf einer Lesebühne in H a g e n v o r g e tragen, k o n n t e aber mit d e m z.d.Z. in dt. T h e a t e r n erfolgreichen D . „ D i e S ü n d f l u t " (1924) v o n Ernst Barlach ( 1 8 7 0 - 1 9 3 8 ) nicht k o n k u r r i e r e n u. w u r d e nicht aufgeführt; ~ über das W e r k : „(...) d e n n die Sintflut gehört ja nicht der Vergangenheit an, sondern reicht in j e d e Gegenwart herein. In diesem Schauspiel stelle ich d e m starrgläubigen N o a h seinen barmherzigen S o h n Japhet gegenüber, der a m Leid der Ertrinkenden fast selber z u g r u n d e geht. In der letzten Szene lasse ich die S t i m m e Gottes urteilen: , N o a h hat Eifer — Japhet hat ein Herz.' D e n n hat nicht N o a h durch seinen unbarmherzigen Eifer das Rettungswerk Gottes zunichte gemacht u n d die M e n s c h h e i t mit n e u e r Schuld beladen? U n d k ö n n t e nicht allein die m i t f ü h l e n d e Liebe eines Japhet uns vor einer n e u e n — vielleicht endgültigen — Sintflut erretten?" (Gezeiten und Ausklang, 1992, S. 207); Klapp.Ausz. Ausg. Darmstadt 1977: „ D i e Sintflut steigt — eine Menschheit geht unter, n u r N o a h u n d die Seinen k ö n n e n sich mit der Arche retten. Verzweifelte erfleh e n v o n N o a h f ü r sich oder wenigstens f ü r ihre K i n d e r Hilfe. Er aber erhört n i e m a n d e n u n d erfüllt unerbittlich gegen andere die ihm geltende V e r h e i ß u n g . (...). E i n aufrüttelndes Gleichnis, das angesichts der massenvernicht e n d e n Weltkriege u n d der drohenden Menschheitsvernichtung auch unser heutiges Schicksal m e i n t u n d trifft."]. — Jaan Seeting... Ein Nachruf. In: B H 2, 1 9 5 4 / 5 5 , S. 4 2 - 4 6 . Meine erste Eiehe. I n : Big. B B 7 (81), 1955, S. 10 [E.]. - Wer lebt, es je zu Ende... In: B B 5 (103), 1957, S. 5 [G.]. - Aina. Erzählung, Honnef 1958; ebd. 1959; ebd. I 9 6 0 ; ebd. 1962 [nach d e m T o d seiner Frau Marissa baut der Erzähler eine B e z i e h u n g zu d e m M ä d c h e n Aina auf, das i m Rollstuhl sitzt. Beim N a c h d e n k e n ü b e r ein Mausoleum f u r Marissa: „Sie gehörte, ja, w o h i n ? Vielleicht sind es viele v o n uns, die nirgends hingehören, weil sie mit keiner Erde sonderlich verwachsen sind. Vielleicht g e h ö r e n wir alle i m G r u n d e nicht auf die Erde, n o c h w e n i g e r in die E r d e ? "

Brincken S. 16]; R e z . v. T r a d e Meyer-Eltz. In: B H 4, 1 9 5 9 / 6 0 , S. 2 3 6 - 2 3 7 . - Bekenntnis zum UnWesen. In: B B 5 (115), 1958, S. 1 - 2 . - Besinnung. In: B B 8 / 9 (118/9), 1958, S. 5 [G.; Erstabdr.]. — Der Kinderring, Berlin 1959 [Hsp., S e n d u n g R I A S Berlin anläßlich der W o c h e der Brüderlichkeit]; u . d . T . : Wasser der Wüste. Schauspiel in 5 Aufzügen, Darmstadt 1977 [Klapp.: es geht „ u m die menschliche Bewältigung der nie zu bewältigenden Greuel der nationalsozialistischen Judenvernichtung. ,Wasser' sind - zu Beginn — die verzweifelten Schreie der schonungslos der S o n n e ausgesetzten, der Erlösung harrenden J u d e n des W a r s c h a u e r Ghettos. ,Wasser' sind — A m E n d e — die freudigen R u f e der Pioniergruppe, die in der sandigen W ü s t e Israels auf Grandwasser f ü r einen B r u n n e n gestoßen ist. Einer v o n i h n e n w a r u n t e r d e n Verdurstenden des Ghettos. D e m Schauspiel geht es nicht darum zu schildern, w i e er die Q u a l e n des K Z s psychisch überstand, sondern u m die Frage, w o h e r i h m die Kraft zu e i n e m N e u b e g i n n o h n e D r a n g nach Vergeltung erwuchs. Szenen aus ,Wasser der W ü s t e . ' " ] . — Abschied. Eine Auswahl aus Lyrik und Prosa, hrsg. v. e i n e m Freundeskreis, H a n n o v e r 1961; R e z . v. R . A. v. L e m m . In: B H 4, 1 9 6 1 / 6 2 , S. 245. - In: Jb.d.balt.Dtt. 1 1 / 1 9 6 4 (1963): 1914-wie ich es erlebte ..., S. 52; Uskila, S. 71 [G.; w i e d e r in: K K In: 2 3 8 / 2 3 9 , 1975, S. 27]. - I n : T h o m s o n 1964: Heimat ist nicht Hülle und Gewandung, die man wechselt, die ein Wind zerstört [...], S. 5 [G.]; Gertrud von den Brincken. S. 11 — 13 [Aut.; was H e i m a t ist, erklärt ~ f o l g e n d e r m a ß e n : „Sie ist im Baumrauschen, das ü b e r den W e g e n lag, die unsere W e g e waren. U n d w e n n die B ä u m e gefällt w u r d e n , Gärten u n d Parke verschwanden, - das R a u s c h e n ist d e n n o c h geblieben ... Sie ist in der Luft, die über den A b h ä n g e n u n d Heuschlägen liegt, die so voll v o n W a l d u n d M e e r u n d E r i n n e r u n g u n d Ewigkeit ist, w i e sie nirgendwoanders so unsagbar den A t e m erfüllt ... Sie ist in den Sonnenuntergängen, die ü b e r den einspurigen Feldwegen im Waldhorizont verbluten, hinter dem Deutschland liegt ... Sie ist im Blick, der v o n den B u r g b e r g e n u n d D o m r u i n e n u n d H ü g e l n ü b e r das weite, weite Land geht u n d es an sich zieht bis in die innerste Seele hinein ... Sie ist die Erde, der unsere Kindheit entwuchs, u n d Kindheit, die es wirklich gewesen, kann nicht verjähren. Geschlechter u m Geschlechter, die

292 hier zu E r d e w u r d e n , zu dieser Erde sind sie g e w o r d e n . U n d w e n n auch Holzkreuze verm o d e r t e n u n d M a r m o r t a f e l n barsten — Leben v e r m o d e r t nicht! f...] So lange wir sie lieben u n d an sie glauben u n d von ihr k ü n d e n in u n s e r e m W i r k e n u n d Schaffen u n d M e n s c h sein, so lange ist sie n i e m a n d e m andern zu eigen als uns. U n d ich liebe, ich liebe, ich liebe sie — - - " ] . — Was wäre gewesen? I n : N a c h richtenbl. 8 / 4 , 1966, S. 53 [Reaktion auf A. v. T a u b e : Graf H a n s - H e i n r i c h v o n Fersen — der ritterliche Besieger Tadeusz Kosciuszkos (1794). I n : Nachrichtenbl. 8 / 3 , 1966, S. 3 3 37]. — ... sei stolz, daß Du ein Deutscher bist. In: Nachrichtenbl. 1 0 / 1 , 1968, S. 5. - Faktoten meiner Großmutter. In: Nachrichtenbl. 1 0 / 4 , 1968, S. 9 [a.d. unveröfftl. Ms. War dies mein Leben . . . ? ] . - In: B B 1 (247), 1969: Eine Heimkehr. Streiflicht aus jenen Tagen, S. 3 - 4 ; Wir sind nicht mehr viele, S. 6 [G.]. — Tante Albertine von Pfeilitzer-Frank. Ein Nachruf. In: Nachrichtenbl. 1 2 / 1 , 1970, S. 5. - Georg Benedikt von Engelhardt (1760—1822), dessen Lebensarbeit 1817 zur kurländischen Bauernbefreiung führte. I n : Nachrichtenbl. 1 2 / 3 , 1970, S. 3 3 35. — Alle Ismaele. Ein Roman der Erinnerungen durch Jahrtausende [unveröfftl., entstanden in den 70er J a h r e n ; ~ ü b e r den R . : „In m e i n e m unveröffentlichten R o m a n Alle Ismaele ist es der Gottsucher Ismael, der sich auflehnt gegen das menschliche Schicksal, der sich d e m Leid, das M e n s c h e n M e n s c h e n zufügen, entgegenstemmt, der aufbegehrt gegen Gott, der dies alles g e w ä h r e n läßt. In diesem R o m a n , der v o n den T a g e n des Alten Testaments bis über das 21. J a h r h u n d e r t hinaus spielt, geht es u m das Fortleben des Auftrags der Gottsuche, der uns als N o m a d e n d u r c h die Jahrtausende des D u n k e l s ziehen läßt. In m e i n e m Gedicht , W e g w u n s c h ' versuche ich d e m gleichen A n liegen G e h ö r zu verschaffen." Gezeiten und Ausklang, 1992, S. 207]; einige Kapitel aus diesem R . u . d . T . : Ismael. Fünf Fragmente (III. Erich Brauer), N ü r n b e r g 1971 ( N ü r n b e r g e r Liebhaberausg.) [Inh.: Das Widderhorn·, Die Tafeln; Am Brunnen; Die Stadt Ninive; In der Löwengrube; m i t B i b l . ; Klapp.Ausz.: ,,Ιη diesen f ü n f Prosastücken rechtet Ismael mit seinem Gott, d e m G o t t des Alten Testaments, mit der W e l t , mit sich selbst, fragt, klagt an, verurteilt. Er versucht, Moses zu b e w e g e n , seine Gesetzestafeln nicht d e m Volk zu ü b e r g e b e n ; er hadert mit G o t t u m das Schicksal der sündigen

293

Brincken

Stadt N i n i v e ; u n d Daniel befreit er auf eine i m einundzwanzigsten J a h r h u n d e r t lachen ebenso überraschende w i e plausible Weise aus oder w e i n e n w e r d e n , seine ersten W u r z e l f a der L ö w e n g r u b e . W e r ist Ismael?"]; Schluß- sern schon i m H e u t e . Vielleicht schon in u n kapitel aus Alle Ismaele: Von Brotrinde zu Brot- serem Stückchen Gartenland oder B a u g r u n d — rinde. In: 504, 1983, S. 1 3 - 1 6 ; w i e d e r in: B B schon unter unseren H ä n d e n ? " ; Klapp.Ausz.: 3 / 4 (413/414), 1983, S. 8. - „ . . . unser guter „Schonungslos u n d wahrheitsgetreu bringt die Baron ...". In: Nachrichtenbl. 1 5 / 1 , 1973, S. Autorin viele Geschehnisse u n d T a t e n hier 2. - Ein Stückchen Teheran. I n : N a c h r i c h t e n - erstmals zur Sprache, die bisher n o c h in keibl. 1 5 / 3 , 1973, S. 4 6 - 4 7 . - „ . . . Dieses Kind n e m , Geschichtsbuch' festgehalten u n d ü b e r wird niemals Deutsch lernen ...". Einige persönli- liefert w o r d e n sind: Großes u n d Grauenhaftes, che Betrachtungen zum Thema „Baltisches unvorstellbares U n r e c h t auf allen Seiten, aber Deutsch". In: Nachrichtenbl. 1 6 / 3 , 1974, auch menschliche B e w ä h r u n g e n , d e n Fluten S. 44 —45. — Judas Ischarioth. Ein lyrischer Zy- z u m Trotz. M u ß all diesen sichtbaren U n t e r klus, Darmstadt 1974. — Daß wir uns trennen gängen nicht ein tieferes Fazit zugrunde liegen mußten, Darmstadt 1975 [Ge.]; R e z . v. Kr. I n : als n u r der fatalistische Schlußakkord: sich mit B B 10 (323), 1975, S. 8. - In: A u f m e i n e r d e m abzufinden, was übrig blieb — v o n der Straße. Anth. ostdt. A u t o r i n n e n der G e g e n - W e l t ringsum u n d v o n e i n e m selber — ?" ~ wart, hrsg. i.A. d. Frauenbundes f ü r H e i m a t u. greift mehrfach auf Aufz. v. ihrem Cousin —> R e c h t e.V., B o n n , bearb. u. Gestaltung Irma E. B a r o n v. Engelhardt zurück]; R e z . v. H . B o r n e m a n n , Ausw. d. Beitr. Karl R e i n u. a., B o c k . I n : K K 2 9 7 / 2 9 8 , 1977, S. 38 u. W i n n o N ü r n b e r g 1975: Meine Heimat, S. 11; Brinck- v. Löwenstern In: Jb.d.balt.Dtt. 2 5 / 1 9 7 8 Pedwahlen, S. 12; Wenn du nach Hause kommst, (1977), S. 213. — Der Kakerlak oder die LebensS. 13 [Ge.], Ein Brief aus Teheran, S. 1 4 - 1 6 bejahung. I n : Jb.d.balt.Dtt. 2 5 / 1 9 7 8 (1977), IE.]. - In: Jb.d.balt.Dtt. 2 3 / 1 9 7 6 (1975): Ge- S. 1 5 5 - 1 5 7 . - I n : Alle M ü t t e r dieser W e l t . spräch mit Birken, S. 128; Zweimaliger Aufbruch, A n t h . ostdt. A u t o r i n n e n der Gegenwart, hrsg. S. 166 [Ge.]. Kleiner Disput. I n : v. Irma B o r n e m a n n , N ü r n b e r g 1978: SchlumJb.d.balt.Dtt. 2 4 / 1 9 7 7 (1976), S. 1 0 8 - 1 1 1 . - merlied, S. 38; Wegwunsch, S. 39 [Ge.; vgl. Alle Wellenbrecher. Zweistimmige Lyrik, Darmstadt Ismaele]; Vom Umgang mit Müttern und Kindern, 1976; ebd. 1985; Ausz.: Nachruf für... In: B B S. 4 0 - 4 4 [Prosa]. - Ein Erntedankfest. In: 11 (421), 1983, S. 9 [a.d. Inh.: '„Unaufhaltsam Jb.d.balt.Dtt. 2 6 / 1 9 7 9 (1978), S. 7 3 - 7 4 [E.J. über Deich und Dächer / saugt die Nacht das — In: E. T h o m s o n (Hrsg.): Ich erzähle euch Ungesagte ein. / Aber Worte können Wellenbrecher alles, was am Ostersonntag geschah, B u x h e i m / / vor des Todes dunklem Ansturm sein!"]; R e z . v. Allgäu u m 1979: Charfreitag (1977), S. 7; W i n n o v. Löwenstern. In: Jb.d.balt.Dtt. 2 5 / Ostersonntag in der Kirche, S. 192 [Ge.]. — Eine 1978 (1977), S. 212. - Land unter. Erlebnisse aus Handvoll Alltäglichkeiten. Erzählungen, St. M i zwei Weltkriegen, Bolschewikenzeit und Nach- chael/ Osterr. 1980; A n k ü n d i g u n g in: BB 11 kriegsjahren, Darmstadt 1977 [ „ V o r w o r t u n d (373), 1979, S. 15. - Die Linie der BB: ZuN a c h w o r t : Diese Blätter berichten v o n e i n e m sammengehörigkeit. I n : B B 7 / 8 (393/394), Stück Geschichte - deutscher Geschichte — 1981, S. 6 [Leserbr.]. — Nächte. Roman, Kassel w e n i g beachteter deutscher Geschichte. W o z u 1981 [1. Tl.: Das Meer; 2. Tl.: Die größere Vergangenes w i e d e r auferwecken? Ich glaube, Wahrheit; B e s p r e c h u n g i n : B B 11 (385), 1980, es reicht bis in unsere Gegenwart. Kraut u n d S. 20 u. in: B B 3 / 4 (389/390), 1981, S. 19; U n k r a u t h a b e n K e i m u n d W u r z e l i m U n - R e z . v. Erik T h o m s o n . I n : B B 10 (396), 1981, scheinbaren. Flut u n d Sintflut ihren Urquell S. 9 u. W . Laur. In: Jb.d.balt.Dtt. 2 9 / 1 9 8 2 tief unter Tage. D i e ersten Ursachen eines (1981), S. 1 9 8 - 2 0 0 u. W . v. Löwenstern. In: Erdrutsches, eines Erdbebens — wir sehen u n d K K 4 7 8 / 4 7 9 , 1982, S. 3 5 ; vgl. W o l f Eckhart. h ö r e n sie nicht. Meist ist es zu spät oder zu In: B B 9 (599), 1998, S. 5 [schildert das m ü h s a m oder zu aussichtslos, sich d e m G r o ß - Schicksal der Schwester v. die sich 1939 mit g e w o r d e n e n zu stellen. Aber alles Titanische ihrer Fam. in den W a r t h e g a u kam. ~ ü b e r den u n d alles D r a c h e n w ü c h s i g e war einmal klein. R . : „ M e i n kürzlich (1981) veröffentlichter N i c h t erst hinter, schon vor allem Sein oder R o m a n trägt den Titel Nächte, u n d w i e d e r u m Nichtsein steht ein schicksalsträchtiges Viel- ist die D u n k e l h e i t das Leitthema, die D u n leicht ... Vielleicht hat das, w o r ü b e r K i n d e r kelheit j e n e r N ä c h t e , die z u m endgültigen

Brincken Untergang des einstigen Baltikums führten." Cezeiten und Ausklang, 1992, S. 205. „Doch das Dunkel der Nächte steht nicht nur fur Verarmung, Entbehrung, Verzweiflung und unsagbares Leid, denn bewußt w a h r g e n o m men, fuhrt es uns auch zur Einsicht in den Sinn unseres Daseins. Die Nächte beginnen mit der Dunkelheit nach Sonnenuntergang, doch ist dies auch die Zeit für das Aufgehen der Sterne." Ebd., S. 2 0 8 ] . — Zwischen 19 und 90 - Ein Rückblick. In: B B 3/4 (401/2), 1982, S. 7 — 8; m . d . U . : Rückblick auf ein Schriftstellerleben. In: 471/472, 1982, S. 9 - 1 0 [Bericht anläßlich des 90. Geburtstages]. — Bei uns Zuhause. In: M a x - W i c h a r d von B r e d o w (Hrsg.): Spahren. Ein Gut in Kurland. Das Baltikum i m Spannungsfeld zw. Nord-, Mittel- und Osteuropa [ . . . ] , Burgdorf-Heeßel 1991, S. 601 [G.; ausführlich —> H. v. Blan(c)kenhagen]. — Gezeiten und Ausklang. Gedichte aus dem Nachlaß, hrsg. v. W i n n o v. Löwenstern, Köln 1992 [aus Anlaß des 100. Geburtstages v. ~ sind bisher unveröfftl. Ge. in drei Sign, zsgst.: 1. Slg.: Gezeiten, Ge. die 1 9 2 7 - 1 9 9 4 entstanden sind; 2. Slg. Ausklang, Ge., die 1 9 5 9 - 1 9 8 2 geschrieben w u r d e n ; 3. Slg. . . . aber ich frage ... besteht aus fünfzehn ungereimten Ge., die nach 1976 für eine Anth. veif. wurden, dann aber nicht mehr ersch. konnten; enth. außerdem Zwischen 19 und 90 — Ein Rückblick. Dezember 1981, S. 2 0 5 - 2 0 9 ] . - Drei besinnliche Gesänge nach Texten von Gertrud von den Brincken (Komp. Ernst Kutzer), Augsburg 1983. — In: Ostdeutsches Lesebuch II. Deutsche Dichtung der Jahrhundertmitte v o m Baltikum bis zum Banat. Ausw., Einf. u. N a c h w . ErnstEdmund Keil. Vorw. Helmut Motekat, Bonn 1984: Kurland, S. 4 6 ; Verlorene Heimat, S. 47; Nächte, S. 48 — 53; Wenn du nach Hause kommst, S. 54; Meine Heimat, S. 55. In: Jb.d.balt.Dtt. 34/1987 (1986): Abschied, S. 18; Alter Judenfriedhof S. 74; Begegnung in Riga, S. 86; Aber einmal ..., S. 98 [Ge.J. — In: Jb.d.balt.Dtt. 35/1988 (1987): Züge, S. 76; So ist das Leben, S. 140; Trag es so ..., S. 157 [Ge. a. d. Nachlaß erstmals veröfftl.]. Fremde Stadt. In: Jb.d.balt.Dtt. 37/1990 (1989), S. 112 [G.]. — Zwischen 19 und 90 — ein Rückblick. Vier Gedichte. In: Regensburger Almanach, 1992, S. 1 9 3 - 1 9 8 [Ge.: Trag es so ...; Doch wenn er lächelt ..., S. 197; Sag ihm ...; Erde ..., S. 198], - I n : Jb.d.balt.Dtt. 50/2003 (2002): Sic mut.at.ur gloria mundi — oder: Vom Vergessendüfen,

294 S. 2 3 2 - 2 3 6 ; Vielleicht, S. 237 [G.]. — Heimweh nach Schnee. In: Jb.d.balt.Dtt. 51, 2004, S. 1 6 0 - 1 9 8 [E. a. d. Nachlaß]. - Meine Kinder. In: L u d w i g R e i n e r s (Hrsg.): Der ewige Brunnen. Ein Hausbuch deutscher Dichtung, aktualisiert u. erw. v. Albert v. Schirnding, Jubiläumsausg. M ü n c h e n 2005, S. 231 [G.]. — Ubers, ihrer Ge. ins Schwed., Russ. u. Hebr.; zahlr. Vertonungen v. Ge. u. Liedern. B E I T R Ä G E I N K K : In: 238/239, 1975: Uskila, S. 27; Die Greisin, S. 2 8 ; Ersatz hält uns aufrecht, S. 28 [Ge.; In den Augen hält man mehr als möglich], - Der „Weihnachtskopf". In: 254/255, 1975, S. 2 5 - 2 6 [E.]. - Das Erbe der deutschen Hochsprache vor Zersplitterung bewahren. Antwort an Barbara Strehblow. In: 279/280, 1976, S. 8 11 [siehe 276, 1976, S. 15], — Aphorismen. In: 288, 1976, S. 16. — Gedanken im Advent. In: 289/290, 1976, S. 6. — Verse wollen leben und lebendig bleiben. Bekenntnis zum Reim. In: 376, 1979, S. 1 4 - 1 6 . - Heimweh nach Teheran. In: 432, 1981, S. 16 [G.]. - Gedanken. In: 455, 1981, S. 17 [Zitate]. — Abschied auf der Schwelle. In: 528, 1983, S. 24 [G.]. N A C H L A S S Prof. Dr. Wolfdietrich SchmiedKowarzik; A u s w . : Notizen eines Namenlosen. Eine Dichtung in Lyrik und Prosa: An der Reling; An eine Kleine irgendwo; Antwerpen; Arktis; Auf dem Gröllhaufen; „Behüt Dich Gott"; Bild im Bilderbuch; Brief an Christine (Südseeblau); Brief an eine Zukünftige; Brief an Irmelind (Seeschwalben); Brief an Karen (Zypresse); Brief an Ruth (Kanarienvogel); Brief an Svea (Heidekraut); Buenaventura; Das Karussell; Dörfer; Ein Komma; Frau im Wirtshaus; Fremdenlegionär; Fremdes Mädchen; Gott an Bord; Gott über Bord I; Gott über Bord II; Häng Dein Herz; Helle Nacht; Holzhäfen im Norden; Hotel El Panama; Insel Namenlos; Jede große Liebe; Kann sein; KinderTanz; Klare Sicht; Konfirmation; Landstraßen; Man redet; Mutter schrieb; Nachruf für den Seehund; Nacht ist Vielerlei; Nebelnacht; Nicht alles; Ranch in Colorado; Seemannskirschen; Städte; Unter Pagoden; Viel treibte vorbei; Vieles ist grau; Vogelmärkte; Wenn Mütter wüßten; Zwei redeten miteinander. — Unser Stückchen Himmel. Roman [entstanden in den 40er Jahren]. — Schäumende Welle - Strahlender Stern [4 N n . , 1943 v. Franckh-Verl. angenommen u. druckfertig gemacht, doch das Kriegsende verhinderte den Druck; enth. Sterben in Uskila; Schwester des Kommissars; Heimweh nach Schnee; Strahlender

295 Stem],

Roman

Brincken - Emst.

Eine Geschichte aus dem

Alltag.

[entstanden in den 50er J a h r e n ] . —

Zweimal Zwei ist Drei. Roman [ e n t s t a n d e n in d e n 6 0 e r J a h r e n ] . — Aber all die anderen. Geschichte eines Mädchens [ J g b . ] . — Norbert und die Ungetreuen. Für den Frieden [ J g b . ] . - G e p l a n t e N n . - B d e : Baltische Gestalten. — Die Entdeckung Gottes. - Frauen tragen die Welt. — Im Schatten des Krieges. — N n . / E n . : Abschied von Achim. — Benita. — Briefe aus dem dunkelsten Deutschland. — Brigitte und ihre Heimat. Die Flucht in den Unsinn. — Die Schwarzfähre. — Die Schwester des Kommissars. — Ein Arbeitsloser entdeckt Gott. — Erlebnis aus Nichts. — Ernings Engel. — Etappe. — Freundschaft mit Willy. — Harros Deutschland. — Erzählung aus Samoa. — Eugen v. Engelhardt zum Gedächtnis. — Helmuts Ritt in den Tod. — Kinder.

je 12 Liedern. — 9 Chansons. — 2222 Words. A Little Book for Self Instruction,

cation Authorizes b y U.S. Army,

English Publi-

Bayreuth

1 9 4 6 . - V e r t o n u n g e n v. G e . : Lieber wären mir Wolken [ v e r t o n t ν . G e r t r a u d K a l t e n e c k e r ] . — Dichter; Ich war einmal. — Irgendwo [ v e r t o n t v. E r n s t K u t z e r ] . — Irgendwo; Leise am löschenden Herde; Die Sage von Dödmans ören; Eine stille Weihe; Uber dem Rasen [ v e r t o n t v. Elsa v. O e t t i n g e r ] . — Initialen; Wo einer liebt; April; Gebet; Damals [ v e r t o n t v. —>• O . v. P a n d e r ] . Nächtliche Angst; Glaube [ v e r t o n t v. H a n n a

Wilde].

Walther Schmied-Kowarzik: Eine Studie, Reval u m 1924 [aus: R e v . Bote]; Reval 1930. — R . Ο . B.: Akademische Müsse. In: Dorpater Nachrichten 287, 1924; Sepdr. Dorpat 1924 [lo— Sterben in Uskila. — Strahlender Stern. — Vor den bende Kritik zu einem Vortragsabend v. ~s Liedern u. Balln.J. — O t t o Bernhard Woldemar von Peterblauen Bergen. — K g n . / K u r z p r o s a : Ausivanderer. sen: In: B M H 1933, 5 6 3 - 5 7 3 . - W e r ist's? — Bagatelle. — Beethoven in Polen. — Damentausch. 1935. - Klein 1939, 3 3 3 - 3 3 4 . - Oehlke 1942, — Das graue Schloß. — Der Puppenmantel. — Die 310. - Kutzbach 1950. - Wolf J. von Kleist: ~ Aussichtsbank. — Die vier Finger des Waluschkin. 60 Jahre. In: BB 4 (42), 1952, S. 9. - Schmitt 1952, 251. - Lex.d.Frau 1954, 1, 1953. - BB 8/9, 1958, — Ediths Kurzgeschichte. — Ein Rat. — Ein Zwiegespräch. — Eine Viertelstunde Vater. — Ende 21. — Friedrich Wilhelm N e u m a n n : ~ 75 Jahre. In: der Freundschaft. — Er. — Er sagte nicht Judas'. — BB 4 (222), 1967, S. 15. - Kosch. - W . Schwarz: Die bait. Sappho. In: KK 123, 1972, 17. - V. v. Gespräch mit einer Kuh. — Heimweg durch Wald. Sass: In: BB 4 (282), 1972, 8. - Wilpert 1975. — Irgendwie. — Keine Weihnachtsgeschichte. — Ritterschaften 1973, 79. — E. T h o m s o n : Baltische Kindheitserinnerungen. — Mein ,verrußter' Onkel Gedenktage. In: Jb.d.balt.Dtt. 24/1977 (1976), 15 Leopold. — Michelle. Seine erste Liebe. — Otto. — 16. — F. W . N e u m a n n : Lyrik ist ihre Domäne. ~ Straßenlärm. — Trübseliges Aufräumen. — Unser 85. In: KK 300, 1977, 24 - 25. - W . v. K.: Andreas Gryphius- Preisträger 1979. In: BB 6 (368), 1979, Kriegsgefangener. — Weihnachtsfeier in Klingelpütz. — Wenn. — Zwiegespräch. — S e h e . : Der 9. - Vera v. Sass: ~ ein letzter Gruß. In: BB 12 (410), 1982, 2 [Nekro.]. - Vera v. Sass: In: verlorene Sohn. — Eine Stunde zuvor; Mauer Jb.d.balt.Dtt. 31/1984 (1983), 1 7 - 18. - D o r o Mensch [ g e r e i m t e Urfass. v. Die Sintflut steigt, R a d k e : Die bait. Dichterin In: H. R a d k e und Spiel in 13 D u n k e l h e i t e n ] , — Hspe.: Die H . - U . Engel (Hrsg.): Geschichtsbewußtsein — groß Schwester des Kommissars [Überarb. N . ] . - Die geschrieben ein gesamtdeutsches Prog., M ü n c h e n ; traurigen Augen. — Heimweh nach Schnee [für d e n N e w York u.a. 1984, 137 ff. - G. v. R a u c h : H ö r f u n k Überarb. N . J . — Ich suche Benita. — Wir Walther Schmied-Kowarzik an der Univ. Dorpat. In: Jb.d.balt.Dtt. 33/1986 (1985), 61 - 6 7 . - W i l sagten Alarich. - F i l m - E x p o s e s : Das große Nein. pert 1988. - Anders 1988. - Redlich 1989. - M . — Die roten Wölfe vom Baltikum. — „Götz NieGarleff: Verlorene Welt und geistiges Erbe. Gemand". —Jagd auf Tatjana. - Mauer Mensch [in 2 schichtsdeutung dt.bait. Schriftsteller. Siegfried von Fass.]. — G e d a n k e n / E r i n n . : War dies mein Vegesack und In: C. L. Gottzmann (Hrsg.): Leben? [Bruchstücke aus e i n e m 600-Seiten- Unerkannt und (un)bekannt. Deutsche Literatur in M s . ] . — Das verfälschte Gottesbild [ A r g u m e n t e Mittel- und Osteuropa, Tübingen 1991 (Edition gegen Gottlosigkeit u. bigotte Blasphemie]. — Orpheus 5), S. 299 - 322. - Krlly. - O G T 1992. 100Jahre In: BB 2 (520), 1992, 5. - Heibig Rückblick auf Dachau [Pfarrer H a n s C a r l z u m 1996, 60; 97. - Wolf Eckhart: Weissagung, die G e d ä c h t n i s ] . — Dichtung und Wirklichkeit Begeg[Nachw. zu e i n e m ungeschriebenen B u c h ] . — Gottes Handschrift trug. In memoriam nung lett. und dt.balt. Literatur. In: BB 7 / 8 (573/ Warum lieben wir unsere Heimat? — Abendliche 574), 1996, 7 - 8 . - M. Garleff: Z u r GeschichtsGedanken. - Gedanken. — Nächtliche Notizen. — deutung dt.balt. Autoren im 20. Jh. In: Flothow/ Notizen zu Gedichten aus den letzten Jahren. — Kroll 1998, S. 9 4 - 1 0 8 . - Wolf Eckart: Eine Stadt V e r s c h i e d e n e s : 7 kleine Gutenacht-Geschichten und „ihre Dichterin". Tukums erinnert sich an ~ für Kinder. — Verse für 4 Klein-Kinder-Bücher mit ( 1 8 9 2 - 1982). In: BB 6 (608), 1999, 4; Forts, in: LITERATUR:

Brinitzer B B 7/8 (609/610), 1999, 4 - 5. - C. L. Gottzmann: Die ewige Suche nach dem Ratschluß Gottes. Analyse einiger Werke ~s. In: P. Hörner (Hrsg.): Vergessene Literatur — Ungenannte T h e men deutscher Schriftstellerinnen, Frankfurt/M u. a. 2001 (Deutsche Literatur in Mittel- und Osteuropa. Mittelalter und Neuzeit 2), S. 87 - 114. - D B A II 179, 72 - 75. - B a B A 44, 057 - 061. - Auskunft v. Prof. Dr. Wolfdietrich Schmied-Kowarzik.

Brinitzer, Carl (Ps. Usikota) * 3 0 . 1 . 1 9 0 7 Riga (L), f 2 4 . 1 0 . 1 9 7 4 London; Eltern waren Arzte in Altona. 1913 — 1925 Reform-Realgym. in Altona, Studium der Rechtswiss. in Genf, Berlin, München, Hamburg u. Kiel, mußte im Aug. 1928 aufgrund eines schweren Unfalls das Studium für fast ein Jahr unterbrechen, 1930 — 1933 Referendar, dann Staatsanwalt am Oberlandesgericht in Kiel, b. der nationalsozialistischen Machtübernahme a. d. Justizdienst entlassen, 1933 Promotion zum Dr. jur., Diss.: „Strafrechtliche Maßnahmen zur Bekämpfung der Prostitution. Eine rechtshist. Untersuchung, Kiel 1933". Emigration nach R o m , 1936 — 1938 in England Journalist für N e w Statesman, 1938 — 1945 Nachrichteniibers. u. -Sprecher b. Deutschen Dienst des B B C , erster dt. Angestellter der B B C u. Grün.mitgl. ihrer dt.sprachigen Abt., bis 1964 Moderator für B B C - P r o g . in europäischen Rundfunkanstalten, bis 1967 Leiter des Deutschen Dienstes der B B C , dann i . R . nrit Martin Walser: Heidelberg — Cambridge, o.O. o.J. [Feature]. mit Tony Maus: Mainz — Watford, o.O. o.J. [Feature]. Kiel — Coventry, o.O. o.J [Feature], — UPs.: Zulu in Germany. The travels of a Zulu reporter amongst the natives of Germany [...] His Despatches to the ,Zulu Post', London 1938 [Sat. auf Nazidtl.]. — Cassel's War and post-war German Dictionary (Vorw. N.F. Newsome), London u.a. 1945. - G. C. Lichtenberg. Die Geschichte eines gescheiten Mannes, Tübingen 1956; Stuttgart 1973; u.d.T.: Georg Christoph Lichtenberg. Genialität und Witz, München 1979 (Heine-Biographien 59) [Biogr.; Zeittafel; Bibl. u. Aph.Ausw. v. Hubert Fritz; Ubers, ins Engl., London I 9 6 0 ] . — Heinrich Heine. Roman seines Lebens, Hamburg 1960; v. ~ rev. u. gek. Fass. Frankfurt/M u.a. 1972. Das streitbare Leben des Verlegers Julius Campe, Hamburg 1962 [basierend auf Recherchen v. WERKE:

296 Karl Baiser]. - Liebeskunst ganz prosaisch. Variationen über ein Thema von Ovid (III. Franziska Bilek), München 1966; Stuttgart; Hamburg 1968; Frankfurt/M u.a. 1969; Tb. Ausg. Hamburg; Frankfurt/M 1969; R . b . H . 1974 [Prosaübertr.]. — Nachwort. In: Georg Christoph Lichtenberg: Werke. In einem Band, hrsg. v. Peter C. Plett, Hamburg 1967, S. 517 — 524. — Liebeskunst ganz ritterlich. Neun Vorlesungen des Kaplans Andreas iveiland Professor an der Liebesakademie zu Troyes (III. Franziska Bilek), Hamburg 1968. — Hier spricht London. Von einem, der dabei war, Hamburg 1969 [Erinn.]; Rez. v. M. Pagel. In: Rundfunk und Fernsehen 17/4, 1969, S. 4 0 6 - 4 0 7 . - Dr. Johnson und Boswell. Begegnung und Freundschaft, Mainz 1968; ebd. 1969; ebd. 1985 [Biogr.]. Der Lordkämmerer bedauert ... In: Rundfunk und Fernsehen 16/2, Hamburg 1968, S. 2 2 7 237 [Feature]. — In See gestochen und in Kupfer. Zu Bildern alter Segelschiffe, Braunschweig 1971 [aus: Westermanns Monatshefte], — Vorw. In: Georg Christoph Lichtenberg u. Daniel Chodowiecki: Handlungen des Lebens, Stuttgart 1971, S. 5 - 1 7 . - Wie machte das Cleopatra? Dem Frauenzimmer zu löblichem Nutzen und Ergötzung verfaßt. (III. Elfriede Weidenhaus), Stuttgart 1972; Ausz.: Kleine Geschichten über schöne Frauen (III. Elfriede Weidenhaus), Stuttgart 1988. — Bacchus, Gambrinus und Co. Eine nüchterne Geschichte des menschlich-unmenschlichen Durstes, Frankfurt/M u.a. 1972; Ausw.: Bacchus trank auch. Heiternachdenkliches ABC des Durstes, Frankfurt/M u.a. 1972. - Die Geschichte des Daniel Ch. Ein Sittenbild des 18. Jahrhunderts, Stuttgart 1973 [Biogr.]. — Des Dylan Thomas ,gebrauchte Seele'. In: Merian 6/27. Wales, Hamburg 1974, S. 3 5 - 3 8 . — Sat. Ge. u.a. für den Lübecker Volksboten u. die Schleswig-Holsteinische Volks-Zt., Neueste Nachrichten für Stadt und Land, Kiel; Mitarb. b. Everybody's Weekly, London; mehr als 100 Radiofeatures; mehr als 50 sat. Kurzhörfolgen. UBERS.: Desmond Young: Rommel (Vorw. Claude Auchinleck), Zürich 1950; Wiesbaden 1950; ebd. 1951; ebd. 1952; Wien 1954; Wiesbaden 1957; ebd. 1959; 11.-12. Aufl. m.d.U.: Der Wüstenfuchs, Wiesbaden 1974; Klagenfurt 1974; München 1976; ebd. 1979; geringfügig veränd. Ausg. Frankfurt/M; Berlin 1987; 13. Aufl. München; Wresbaden 1985;

297 14. Aufl. ebd. um 1996. - R e x Stout: Gast im dritten Stock, Nürnberg 1 9 5 4 (Krähen-Bücher); m . d . U . : Kriminalroman, Frankfurt/M 1 9 5 6 ; München 1967; München; Wollerau (Schweiz) 1 9 7 5 ; ebd. 1977; M ü n c h e n 1 9 8 2 ; 5. Aufl. ebd. 1 9 9 2 . - R e x Stout: Das zweite Geständnis. Kriminalroman, Frankfurt/M 1 9 5 6 (Krähen-Bücher); ebd. 1 9 5 8 ; München; Wollerau (Schweiz) 1 9 7 1 ; 2. Aufl. ebd. 1 9 7 2 ; M ü n c h e n 1 9 8 3 ; Sonderausg. ebd. 1 9 8 6 ; 7. Aufl. ebd. 2 0 0 3 . - H u g h Cudlipp: Sensationen für Millionen. Die erstaunliche Geschichte des Daily Minor, M ü n c h e n 1955. — ~ mit Berthe Grossbard: R e x Stout: Vor Mitternacht. Kriminalroman, Frankfurt/M 1957 (Krähen-Bücher); ebd. 1961; München; Wollerau (Schweiz) 1971; 2. Aufl. ebd. 1 9 7 2 ; ebd. 1 9 7 5 ; ebd. 1 9 7 6 ; München 1982; ebd. 1 9 8 3 ; Sonderausg. ebd. 1 9 8 6 ; 7. Aufl. ebd. 1 9 9 5 ; ebd. 2 0 0 3 ; 8. Aufl. ebd. 2 0 0 4 (Goldmann 4 0 4 8 ) . — R e x Stout: Zu viele Köche. Kriminalroman, Frankfurt/M 1957 (Krähen-Bücher); ebd. 1 9 5 8 ; ebd. 1 9 5 9 ; Z ü rich 1960 (Sphinx-Reihe 18); Stuttgart; Hamburg 1961 [beigefügtes W e r k : R e x Stout: D i e Champagner-Party, übers, v. R e n a t e Steinbach]; M ü n c h e n ; Wollerau (Schweiz) 1 9 6 7 ; 2. Aufl. ebd. 1 9 7 1 ; 3. Aufl. M ü n c h e n 1 9 7 6 ; 4. Aufl. 1 9 8 3 ; Sonderausg. ebd. 1 9 8 6 ; 8. Aufl. 1987. - ~ mit Berthe Grossbard: W y n a n t Davis Hubbard: Bong kive. Biographie eines Biiffels, M ü n c h e n 1958. - Frank Ernest Halliday: Shakespeare. Eine Bildbiographie, M ü n c h e n 1961 (Kindlers Klass. Bildbiographien); W i e n 1 9 6 5 ; Berlin u.a. 1 9 6 5 ; Zürich 1 9 6 6 . — Peter Ustinov: Ustinovitäten. Einfalle und Ausfälle (Einl. Stuttgart 1 9 7 2 . - A n thony T r o l l o p e : Die Pallisers. Eine Familiensaga, M ü n c h e n ; Zürich 1 9 7 7 ; ebd. 1979. HRSG.: mit Berthe Grossbard: German versus Hun, übers, v. Bernard Miall, London 1941 [versucht die These, daß der Nationalsozialismus ein folgerichtiges Phänomen eines allg. ,,deutschen Geistes" sei, mit Zit. von dt. P h i losophen, Schriftstellern, Staatsmännern usw. aus allen Zeiten zu belegen]. - Wo die Queen regiert ... (III. Maria Saekel-Jelkmann), M ü n chen 1 9 5 6 [Slg. v. Äußerungen dt. Autoren seit Luther über England]. - Deutsche Dichter führen nach Italien. Ein Reisehandbuch, Mainz; Berlin 1964. - Zwei Löffel Goethe, eine Prise Shaw. Kulinarisches literarisch, R . b . H . 1969. —

Brockhausen Amor's Gesammelte Werke. Ins Alphabet gebracht (III. Karel Svolinsky), R . b . H . — Decimus Iunius Iuvenalis: Immer Arger mit den Frauen. Juvenals Schwarzbuch für Heiratslustige, Flittenvöebner und Scheidungskandidaten (111. Aubrey B e ardsley), H a m b u r g ; Düsseldorf 1 9 7 3 [Ausg. v. Satirae V I ] . L. Jochimsen: Die Leute selber zu Wort kommen lassen. Vorwort zu einem Feature von In: Rundfunk und Fernsehen 16/2, Hamburg 1968, S. 225 - 226. - Kosch. - BioHb. 1980. - Killy. DBA II 179, 197. LITERATUR:

Brockhausen, Paul * 1 6 6 2 R i g a (L), f 4 . 1 . 1 7 1 7 Solikamsk (an der Kama, R u ß l . ) ; Vater: Paul B . ( 1 6 3 2 - 1 7 0 9 , vgl. das L o b G . 1 6 9 4 v. —>• C . B o r n m a n n u. die Bekanntmachung der Beerdigung v. —> A. Hörnick), Jurist, Syndikus, Bürgermeister in R i g a ; M u t t e r : Anna, geb. Ridder. Gym. in R i g a bis 1681, 1 6 8 3 - 1 6 8 4 Studium in Königsberg u. Leiden, 1 6 8 9 Sekretär des R a t s u. Archivar in R i g a , oo 2 7 . 1 . 1 6 9 0 S o phia Brever, T o c h t e r v. —>J. Brever(us). 1701 Ratsherr, 1711 Obervogt u. Präses im Stadtkonsistorium, 1715 Oberlandvogt, 1716 wegen ungebührlichen B e n e h m e n s gegenüber Zar Peter I. nach T o b o l s k in Sibirien verbannt, bald darauf auf Bitten seines in Königsberg studierenden Sohnes begnadigt, Begnadigung erreichte ~ j e d o c h nicht mehr rechtzeitig, er starb auf der R e i s e . Diss, de juribus majestatis circa sacra, R i g a 1681 [Disp., Präses David Caspari, Vater v. —- ( i. Caspari, R e s p . ~ ] . — De magistratu, publico vindice, Leiden 1 6 8 6 [Disp. j u r . , Präses Philipp R e i n h a r d Vitriarius, R e s p . anläßlich dieses Ereignisses ersch. die G e l S . : G l u e c k W u e n s c h e Als der Edle und Wolgelahrte Herr H . Paul Brockhausen ein P r o b - S t ü c k seiner Studie öffentlich aufgab [Beiträger d. dt. u. lat. Ge. sind Studienkollegen], Leiden 1 6 8 6 ; o . O . 1750. - Viele ungedr. Ge. L I T E R A T U R : Hupel 4, 1782, 29; 27, 1791, 204. Rig.Stadtbll. 1825, 404 - 407. - Benjamin v. Bergmann: Peter der Grosse als Mensch und Regent, 6 Bde. Königsberg, Riga, Mitau 1823 - 1830, Bd. 4, 67, 68. - Recke/Napiersky. - A. Pohrt: Peter der Große und der rigasche Bürgermeister P. B . . In: Mitt. Riga 10, 1865, 2 4 6 - 3 1 3 . - Böthführ 1877, 80. - Böthführ 1884, 181 f. - A. Buchholtz: Über die letzten Tage des P. B. In: SB C.C.AR 1897, 12 21. — Frhr. E. v. Engelhardt: Stammtafel der Familie B. in Riga. In: Jb. GHS 1901, 211. WERKE:

Brockhusen Nachrichtenbl. fur das Geschlecht von Brockhusen (Brockhausen u. von Bruchhausen), Groitzsch 1935. - DBBL 1970. - Kosch. - DBA 146, 431 432. - BaBA 44, 254 - 259.

298

S. 255; Erklärung zu der Bewahrung S. 251 im 4ten Heft dieses Magazins (gegen Gen. Sup. Sonntag), S. 314—317. — I n : Grave: Magazin 1817: Biographische Notizen von dem Propst Christian Hermann Frobrig, S. 1 9 3 - 1 9 8 ; Nachruf B r o c k h u s e n , Christian W i l h e l m an desselben Gruft, S. 210—213. — Beitr. in Allg. * 2 0 . 1 2 . 1 7 6 8 R i g a (L), f 1 6 . 2 . 1 8 4 2 Uexküll Literatur-Zt. f ü r das Jahr 1819, Halle; Leipzig (L); Vater: Karl W i l h e l m B . , K a u f m a n n ; 1819. - Beitr. in: D e r Zuschauer, R i g a 1820; M u t t e r : Maria D o r o t h e a , geb. G o e s c h e ; A b - Ostsee-Prov.Bl. 1 8 2 3 - 1 8 2 4 . - A n o n y m : Bek ö m m l i n g einer alteingesessenen R i g a e r Pa- schreibung der Feier des 12 März 1820 (Promultrizierfam. gation der Bauernfreiheit) in der Kirche zu Uexküll. Häuslicher U n t e r r i c h t u. D o m s c h u l e in R i g a , I n : D e r Zuschauer 1820. — Personalien K. G. 1 7 8 7 - 1 7 9 0 T h e o l . S t u d i u m in Jena, oo 2 2 . 3 . Sonntags. In: Karl L. Grave (Hrsg.): Z u m 1794 H e l e n e Maria Elisabeth Frobrig (1773 — A n d e n k e n Sonntags, R i g a 1827, S. 10 [vgl. —> 1863). 1 7 9 4 - 1 8 0 4 P a s t o r - A d j u n k t in R o o p , F. Brosse, —> K. Grave, —> H . Laurenty]. — 1 8 0 5 - 1 8 4 2 Pastor in U e x k ü l l (L) u n d K i r c h Ueber den Unterricht der Bauernjugend in Livland. h o l m , 1807 Ehrenmitgl. der liv., g e m e i n n ü t - I n : Garlieb Merkel (Hrsg.): Ostseezigen u. ö k o n o m i s c h e n Sozietät, seit 1817 Prov.Bl. 15, 1828. - Ueber die Isgojen oder IsMitgl. der K G L K , 1821 V l a d i m i r - O r d e n 4. gojer. In: Sendungen der K G L K 1, Mitau Kl. f ü r die Ubers, der n e u e n liv. B a u e r n v e r 1840, S. 4 1 - 4 5 . - Lieder 39, 133, 144, 371, o r d n u n g ins Lett., 1824 — 1837 Propst des Spr. 378, 379, 520, 524, 546, 553 i m liv. lett. R i g a - L a n d , 1824 Mitbegrün, u. bis 1829 liv. Gesangbuch, R i g a 1809; Beitr. i m Magazin D i r e k t o r der lett.-literär. Ges., 1831 in St. der lett.-literär. Ges., M i t a u 1 8 2 8 - 1 8 2 9 ; Petersburg Mitgl. der Kommission z u m E n t - Beitr. im N o r d . Arch. 1803 u. 1808, in den w u r f einer n e u e n K i r c h e n o r d n u n g f ü r die luth. Rig.Stadtbll., im Ostsee-Prov.Bl. u. in Gläubigen in R u ß l . , 1832 Stanislaus-Orden 3. Lat.Aw. Jelgava; lett. Schriften. Kl., 1837 Konsistorialrat. Ü B E R S . : A n o n y m : Likkumi Widsemmes SemWERKE: Ist die menschliche Natur wirklich neekeem dohti, M i t a u 1820; ebd. 1824 [Übers, schwach? In: Karl Philipp Michael Snell der n e u e n liv. B a u e r n v e r o r d n u n g ] . — Palm(Hrsg.): Patriotische U n t e r h a l t u n g e n 2, R i g a sonntags-Lied von Prätzel. Puhpuiu — swehtdeenas 1786, S. 2 7 - 3 1 . - Ge. u. Beitr. in: N o r d . dseesma. I n : Magazin der lettisch-literärischen Arch. 1803, 1806, 1807. - Zuruf an die Land- Gesellschaft 1 / 1 , M i t a u 1828, S. 2 8 - 3 5 . miliz Livlands, im Fall sie gegen den Feind zöge. Übers, v. (Kirchen)liedern ins D t . u. Lett. u. Ein Versuch, R i g a 1807 [G.; Ubers, ins Lett. u. andere Übers, ins Lett. D t . ; est. F. D . Lenz]; dt. Fass, w i e d e r u . d . T . : Zuruf an die Landmiliz Livlands. In: N o r d . H R S G . : Magazin, hrsg. v. der lettisch-literäriArch. 1/3, 1807, S. 2 3 7 - 2 4 0 [G.]. - Wie kann schen Gesellschaft, Mitau seit 1828. der Zustand des hiesigen Landmanns in ökonomi- LITERATUR: Recke/Napiersky. — Nekro. in: Inland 1842, 92. - Rig.Stadtbll. 1842, 74. - Mitt. u. scher und moralischer Hinsicht verbessert werden, Nachr., 4, 1842, 488 (dieser Mitteilung zufolge soll und welche Mittel wären hierzu am zweckmässigs- Propst Fehre 1842 einen Nekrolog von B. vorgeten ? In: A b h a n d l u n g e n der Liefländischen tragen haben, der nicht gedr. wurde). - Schmidt G e m e i n n ü t z i g e n u. Ö k o n o m i s c h e n Societät. 1854, 20,1842 (1844). - Rig.Biogr. 1884, 2, 95 f. Hauptsächlich die Landwirtschaft in Liefland Jb. GHS 1899, 193, 195; 1901, 208. - Hehn 1938, betreffend 5, R i g a 1808. - Lieder 1, 47, 616, 9. - Goedeke 7, 497. - Friedrichs 1967. - DBBL 634, 821, 845, 885, 892. In: S a m m l u n g alter 1970. - Ottow/Lenz 1977. - Scholz 1990. - DBA 146, 436 - 442. - BaBA 44, 265 - 274. u n d n e u e r geistlicher Lieder [...], R i g a 1810 [vollst. Titel u. Aufl. —> L. v. B e r g m a n n ] . — Beitr. in Rig.Stadtbll. 1814. - Mosa Dseesmu B r o c k m a n n , R e i n e r ( B r o c m a n u s , R e i n e grahmata, übers, v. J. G. Ageluth, M i t a u 1815 rus) [Lieder], - I n : Grave: Magazin 1816: Einige * (j.) 2 8 . 4 . 1 6 0 9 Schwan ( H z g t u m M e c k l e n Bemerkungen zu dem Aufsatze des Herrn Pastors burg), t 9.12. (j. 29.11.) 1647 T n s t f e r (E), $ Watson (über Fürbitten und Hausbesuch), S. 181 — 14.1. (j. 4.1.) 1648 Marienkapelle der R e v a l e r 192; a n o n y m : Auch eine tröstende Amtserfahrung, Olaikirche; n a n n t e sich, b e z o g e n auf seine

299

Brockmann

für Übers, des N T . Seine reiche Visitationstätigkeit hat sich in einem umfangreichen Briefkonvolut niedergeschlagen (z.B. an den Bischof Estlands, Joachim Jhering). ~ ist nicht nur der erste u. wegen seiner Beziehung zu Fleming berühmteste Vertreter der dt. Barockdichtung u. der neulat. Poesie im BaltiStadtschule in Rostock während des Rektorats v. H. Vulpius (bis 1631 in Rostock), ab 1612 k u m (sie ist vielfach nur wenig erforscht u. sein Gym. in Wismar u. H a m b u r g (hier Unterricht W e r k ist noch nicht vollst, erschlossen), sondurch seinen O n k e l Zacharias Scheffters), dern auch der Begrün, der est. Kunstlyrik. Studium der Technologie an der Univ. R o - Seine Texte entstanden wohl ausnahmslos in stock, 1634 Prof. für Griech. am 1631 eröff- E; nach derzeitigem Stand sind 45 Gedichte neten Revaler Gym. (Ε), seit 1636 auch für überliefert (3 auf Griech., 21 auf Lat., 16 auf Gesch., Lat. u. Theol., Intensive Kontakte zu Deutsch, 5 auf Est.), die in vier- bzw. achtPaul Fleming ( 1 6 0 9 - 1 6 4 0 ) während dessen seitigen Quartbändchen der Revaler GymnaBesuchs v o m (j. 10.) Jan. 1635 bis April 1636 sialdruckerei ersch. ~ stützt sich in den dt. Ge. u. 1639 in Reval. Hierbei auch Treffen mit auf die Poetik v. Opitz. Er bevorzugte SoAdam Olearius (eig. Adam Oelschläger u m nette, in anderen Gedichten wählte er den 1599 — 1671), der wie Fleming als R a t Be- Alexandriner. In den lat. u. griech. Gedichten gleiter auf der Persienreise des Hzgs. Friedrich dominiert das elegische Distichon. In den III. v. Holstein-Gottorp war. W ä h r e n d des Gedichten, gemäß der Zeit vorwiegend ersten Aufenthalts Flemings wurde den baro- Wdg.Ge. (Hochzeit, Beerdigung, etc.), wird cken Gepflogenheiten gemäß die literar. meist ein strenges Grundschema eingehalten Schäferges. gegrün., die Ausflüge u. gesellige u n d Vergleiche mit der antiken Mythologie Abende veranstaltete, gemeinsam musizierte u. gezogen. In den Wdg.Ge. zu leichteren A n zahlr. Ge. verf. Z u ihnen gehörte neben ~ u. lässen bezieht ~ sich auf Horaz. Ferner sind 24 Fleming auch —>· T. Polus, der sehr produktive Nachdichtungen bzw. freiere Übersetzungen Prof. für Poetik, —> H. Arninck, Prof. für v. Kirchenliedern ins Est. überliefert, w o v o n 2 Rhetorik, u. der Mathematiker —> G. Himsel. in —> H . Stahls „ H a n d - vnd Hauszbuch", 2. oo 2 0 . 4 . 1 6 3 5 Dorothea, geb. T e m m e , Theil 1637 sowie im „Gesangbuch v. 1637 Tochter des Pfarrers zu St. Nikolai in Reval; ersch.; der Rest wurde 1656 im „ N e u Ehstzu diesem Anlaß veröfftl. Fleming ein u m - nischen Gesangbuch" abgedr., das ~ postum fangreiches dt. Hochzeitsheft, das sowohl Ge. als Mithrsg. ausdrücklich nennt (—> H. Göseals auch eine novellenhafte R a h m e n E . enth., ken d. Α.). Die meisten Gedichte sind erstmals deren handelnde Personen das Brautpaar in der 1634 gegrün. Druckerei des Revaler Brockmann u. andere Mitgl. der Schäferges. Gym. mit anderen Publ. veröfftl. worden. N u r waren [Gedichte auff des ehrnvesten u n d 3 H. davon enthalten ausschließlich Brockwohlgelahrten H e r r n Reineri Brockmans, der manns Schriften. Eine der besten Quellen fur griech. Sprache Professorn am Gymnasio zu ~s Biogr. ist die vom Diakon Andreas SandRevall vnd der (...) Jungfrawen D o r o t h e e n hagen zsgst. LPr. „Der gerechten T o d " , Reval T e m m e , Hochzeit, Reval 1635; Leipzig 1635; 1648. Einige Analysen seiner Ge. zeigen, daß er einer der wenigen Autoren im Baltikum ist, M k N e w Haven 1969], Tochter Dorothea (f vor 1659) oo Heinrich Blanckenhagen, vgl. der auf röm. Autoren Bezug nimmt, so etwa HS. 1653 v. C. Blum(e). Seit 1637 inten- auf Horaz. sive Beschäftigung mit der est. Sprache W E R K E : Griech. T G . auf ~s Vater 1626 [nach („Andre m ö g n ein anders treiben; / Ich hab Gadebusch]. — H G . in H S . : Nuptiis auspicawollen Esthnisch schreiben"). 1639 Verzicht tissimis, Viri Reverendi, Doctissimi, M . Z a auf sein Professorenamt u. Pastor zu St. Ka- chariae Deutschen, Pastoris ad aedem Spiritus tharina in Tristfer (Kadrina), Wierland (E, vgl. S. vigilantissimi, Sponsi, Et [...] Angelae Bülden Br. v. 2 6 . 1 . 1 6 3 9 an den Revaler Rat), seit ten, Sponsae, gratulantur Collegae, fautores & 1642 Assessor des Konsistoriums, seit 1643 a m i c i , R o s t o c k 1 6 3 2 . — Ito age vulnus alis venis, Probst in Wierland, Mitgl. der Kommission jam saucie Spönne [ . . . ] u . das A n a g r a m m - G e H e r k u n f t Cygnea-Megalopolitanus; Vater: R e i n e r B. (f 23. 7.1626), Pfarrer in Gränsdorf, Wigendorf u. in Schwan; M u t t e r : Margaretha, geb. Scheffters (f 8.9.1625, vgl. das Epic. ν. — Η . Vulpius), Tochter des Pfarrers Zacharias Scheffters aus Schwan.

Brockmann

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d i c h t Sie brennen grad auß lust/ auch lehn sie gar wol, Cupido Hertzendieb vnd Venus auch mit

Reinems Brocmann Bittet Herrn M. Paulum ming [...] Gjb doch mein Fleming rauß/

Schmalzen [...], Reval 1634 [2 H G e . auf Nicolaus d. J. u n d Elisabeth Willebrand, geb. von Wangersheim; vgl. —> H . Arninck, —> H . Vulpius, —>• T. Polus]. — Qvaliter in tenebris

wunderschoenen

viventes luce suborta [ . . . ] u . Si fuit Alcidce pectus penetrabile telo [...] u . Gantz sehr Herr Bräutigam seyd jhr bißher betrübet f . . . ] , R e v a l 1 6 3 4 [3

Sachen

[...],

[Wdg.G.

1 6 3 6 ] ; Weils nicht kann anders seyn/

so zieht

Fledie

9.2. Ihr

lieben Leute [...] [Prop., Sonett, März 1636, Paul Fleming, Hartmann Gramann, Adam Olearius u. Salomon Petri gewidmet]; Clarissimis

Doctissimisq

Viris [ . . . ] [die g e n a n n t e n 5

Titel v. ~ sind ersch. 1646 Lübeck in Paul Flemings Teütsche Poemata, die 17 W d g . enth.,

H G e . , Anagramm (1) auf Thomas u. Metta Luhr, geb. Boismann, verw. zur Mühlen, vgl. vgl. —>• T . P o l u s ] . — Was jemand Seelig macht — H . Vulpius, —> T. Polus, —> H . Arninck]. - auff dieser breiten Erden [ . . . ] , u . Nvn stehet man Ο Lang geumenschter Tag / Ο o f f t begehrte Stunden f . . . ] u . Clarior hcecce suo die cur sunexerit

mit lust, wie daß verlebte Jahr [ . . . ] u . Es wird getragen hin die seelige Matrone [...] u. εύθύ

ortu [...], Reval 1634 [2 BegrGe. auf den παλιρόδον π ο λ υ φ λ ο ΐ σ β ο ν κ υ μ α θ ά λ α σ σ ε ς Generalgouv. Estlands Philipp v. Scheiding, [...], Reval 1636 [4 Epic, auf Anna v. R e n der in Moskau i.A. der schwed. Königin die teln, geb. Eken (f 7.4. $ 12.4.) vgl. - ν Η. Verlängerung des Friedensvertrages von 1617 Vulpius, —> Τ. Polus]. - Wann die Hinderlassne erwirkte, vgl. —> T. Polus, —> H . Vulpius]. — deinen [...], Reval 1636 [Epic, auf Anna Ο Crusi decus Eloquenticeq. [ . . . ] u . . Te scribent Lanting, geb. von Renteln (f 7.4. ψ 14.4., alij difficili in via [...], Reval 1635 [2 Beg- Ehefrau v. Albert Lanting, Altermann d. Gr. rGe. 10.1. zur R ü c k k e h r auf die Delegierten Gilde), vgl. —> Τ. Polus, —> Η . Arninck], — Philipp Crusius u. O t t o Brüggemann, die im Was ist doch, daß jetzund hier gar kein' aendrung N a m e n der schwed. Königin zus. mit Schei- hat [...] u.Ja ja! Nun se' ich wol Dianen grosse ding die Verlängerung des Friedens von 1617 macht [ . . . ] u . Qui fit, colende Galle [ . . . ] , R e v a l mit R u ß l . aushandelten, vgl. —> H . Vulpius, 1636 [3 H G e . zum 2.5. auf —> David u. Anna —> T . P o l u s ] . - Viro Clarissimo et Exellentissimo Gallus, geb. Buhrmann, vgl. —> H . Vulpius, Dn. M. Adamo Oleario, Philosopho et Poetae —> T. Polus, H. Arninck]. - Perdite amas LinIngeniosissimo

Muscoviä

Revaliam

reduci,

22.1.

1635 [6 Verse, Autograph v. ~ Olearius gewidmet, erst 1995 im Reisealbum v. Adam Olearius entdeckt u. als Facs. in der Zs. Akadeemia 7, S. 1407, Tartu, pub.J. - Super sym-

guas Artesque;

quid obstat? an ergo [ . . . ] , R e v a l

1636 [GratG., Anagramm zur erfolgreichen Disp. am 2.6. v. Johannes II. Kniper, vgl. Präses

—> H . V u l p i u s ] . — lila

tui potior

pars

Musa lepores [...], Reval 19.2.1635 [10 Verse; erst 1865 in Lappenbergs Ausg. v. Flemings

dudum, Nobilis Heros [...], Reval 1636 [Epic, auf den Rittmeister Georg Uexküll ("f 31.8. φ St. Nicolai 22.12.); vgl. H . Vulpius, T. Polus, — H . Arninck], - WJr haben leider!

G e . p u b l . ] . — Fleminge,

Manigfalt;

bolo suo, in alba.

Virgilii quot habet,

flamma

quot

Opitii

cui decern dedit.

Meije

waiset

olleme

monnesarnassel

nomen [...], Reval 1635 [23 Verse für Paul Fleming; Fleming seinerseits hatte ~ viele Ge.

kombel [...], Reval 1637 [dt., est. geistl. Lied zum Ersch. v. H . Stahls Hand- vnd Hauszbuch/

gewidmet]. -

Für die Pfarhenen vnd Hauszväter (...) Darinnen das Gesangbuch ( . . . ) , 2. T l . ] , — Wan ich, Herr Stahl, gedenck' an ewren grossen fleiß [ . . . ] , R e v a l

Te mihi cum primus

hoc in urbe

junetus est amor [..], Reval 7. 4.1635 [HuldigungsG. in der v. Paul Fleming verf. Schrift: Gymnasium Revaliense 1635 non. April, celebratum ... latinis carminibus, Reval 1635 [vgl. —>• H . Arninck; —»• T. Polus; —> H . Vulpius]

. -

Vir erudite,

cujus immensum

decus

[...], Reval 1635 [Prop. (19.4.) auf den M e diziner Hartmann Gramann, der die Reise v. Paul Fleming nach Persien begleitete, vgl. —> H. Vulpius, —»• T. Polus, —> H . Arninck]; Du mein Fleming Foebus Sohn [ . . . ] , 2 5 . 1 . 1 6 3 6 u. Ein anders. Ist auch was gelassen mir? [ . . . ] , 2 5 . 1 .

1636 [2 NamenstagsGe. für Paul Fleming];

1637 [GratG., Sonnet zum Ersch. v. —> H . Stahls II. Anführung zu der Esthnischen Sprach (...), vgl. —>• T. Polus]. - Alß dich vor dieser Zeit

/ Ο werther Seelen Hirte

[...], Reval

7 . 4 . 1 6 3 7 [GratG. zu Ersch. des Gesamttitels v. — H . Stahls Estho-Livonis, Hand- vnd Hauszbuch für das Fürstenthumb Esten in Lijfland (...),

vgl. —• H. Vulpius, — G . Mancelius]. — Das kluge

Pindus-Volck

die fewrigen

Poeten

[...],

Reval 1637 [Epic, in TS. auf Elisabeth Poorten, geb. Goltberg (f 16.2. $ 21.2.), Ehefrau d.

301

Brockmann

Ratsherrn P . ] ; vgl. — Η . Vulpius, —> Τ . Arninck, —> H . Vulpius, —>• T . Polus]. — Evch Polus, —> Η . Arninck. ArninckH. Ar]. — Ad ist noch wol beumst Herr Bräutgam jenes Leben sponsvm centones ex Theocrito; άρχετή [ . . . ] , R e v a l 1 6 3 8 [HG. zum 2 1 . 2 . in H S . auf β ο κ ά λ ι τ α ς μ ο υ σ α ι φίλαι Αρχήν άοιδάς [ . . . ] Hans u. Margareta Martens, geb. Taustius, vgl. u. Antea qui Phoebi pallebas totus amore [...] u. —> H . Arninck, —> T . Polus, —> H . Vulpius]. — Wozu dient weitläufftigkeit? f . . . ] u. So starck als Kvß olli töistkord kaunis Jim [ . . . ] , R e v a l 1 6 3 8 ein Magnet vnd stärcker ist mein Man [ . . . ] , R e v a l [est. H G . ( O d e J a m b i c o - T r o c h a i c a ) in H S . 1637 [1 griech., 1 lat., 2 dt. H G e . in H S . zum zum 1 6 . 7 . 1 6 3 8 auf —> Heinrich u. Dorothea 12.6. auf den Orientalisten u. Griech.-Prof. Göseken, geb. Siegel, verw. Weideling, vgl. Salomon u. Elsa Matthiae, geb. Niehusen; vgl. —> H . Vulpius, —> T . Polus, H . Arninck]. —> H . Vulpius, —> T . Polus, —> H . Arninck]. — Gott führt vns wunderlich. Stralsund hat Euch geHactenus insignis Medidna' Pradicus audis [ . . . ] u. bohren [ . . . ] , R e v a l 1 6 3 8 [ H G . auf Heinrich u. Was sonst fuer suesse Frewd' in lieben SommerCatharina Westphal, geb. Garlieb, verw. zeiten f . . . ] , R e v a l 1 9 . 6 . 1 6 3 7 [2 H G e . auf - > Reusner, vgl. —>• T . Polus, —> H. Arninck]. — Gebhard u. Brigitta Himsel, geb. von Schoten, Oda Esthonica Trochaica ad Melodiam; Einsmahls vgl. —> —> H. Arninck, —> D . Gallus, —> T . alß ich lust bekam: Qua integerrimi spectatissimique Polus, — H . Vulpius]. — Pallas hatt'jhm lieben viri DN. Gunnari Germundi, Camerarij, Sponsi Trewen [ . . . ] u. Hactenus Eunomice solers spatiosa [ . . . ] , R e v a l zum 3 . 1 . 1 6 3 9 [est., dt. H S . verf. perenas [ . . . ] , R e v a l 1637 [2 H G e . auf J o a c h i m v. ~ auf Gunnar u. Brigitta Germundson, geb. u. Helena Stubbe, geb. Kohl, vgl. —• H . J h e r i n g ; darin auch v. ~ ein est. H G . NeitziVulpius, —> T . Polus]. — Gleich wie ein Schiffer kenne kui on jergk ?]. — Discursus Valedictorius, steht getrieben von den Winden [ . . . ] , R e v a l 1637 quem de Natura et Constitutione Histories cum Dei [HG. auf Lucas u. Elisabeth Wendland, geb. optimi maximi auspieiis, in locum Admodum ReP o o r t e n : Epithalamia in nuptias auspicatissimas verendi Prceclarissimi juxta atq., R e v a l 1 9 3 9 (...) Dn. Lucas Wendeland, Nigro-Capitolince [AbschiedsVorl. 12.2. v. zu deren Veröfftl. Tribus supremus senior, ac Negotiator integerrimus, auch Paul Fleming ein GratG. beitrug, vgl.—> sponsus, et Lactissima (...) Elsa Poorten, (...) Dn. H. Vulpius, — H . Arninck, —> T . Polus]. Matthiae Poorten, senatoris Reval. dignissimi filia, Qua; nunc edis, in His est Ars Collega colende sponsa, Christo auspice XIII. Nov. anni [ . . . ] , R e v a l 1 6 3 9 [GratG., Anagramm auf das M.DC.XXXVII. celebraturi sunt, a Gymnasij Ersch. v. —> H . Arnincks „Medula ( . . . ) in Rectore et Professoribus decantata, vgl. —> H . Orationibus & Epistolis, J e n a 1 6 3 9 " (Lehrbuch Vulpius, —> T . Polus, —> H . Arninck]. — d. R h e t o r i k ) , L ü b e c k 1 6 3 9 ; wieder Leipzig Carmen Alexandrinum Esthonicum ad leges Opitij 1 6 5 2 u. 1 6 5 8 ] . — Was der Neider Schaar verlacht poeticas compositum, Kvi oenniß on sc Mees ke Jssa [ . . . ] u. Ut solet argutus si verax Cassius Orpheus pehle lohtap u. Andre moegn ein anders treiben [ . . . ] , L ü b e c k ; J e n a 1 6 3 9 ; ebd. 1 6 5 1 [2 Grat[ . . . ] , R e v a l 1637 [2 H G e . , erstes Zeugnis est. Ge. in: Timotheus Polus Lustiger Schawplatz/ Kunstlyrik in der H S . (20.11.) fur Hans v. Da allerley Personen/ Aempter/ Stände/ Künste/ Höveln (Bruder v. —> J . v. Höveln), dem Al- Händel/ Gewerbe vnd Handwercke/ Wie auch testen der Schwarzhäupter, u. Margaretha, ( . . . ) , vgl. - ν T . Polus, - > H. Vulpius]. - Wol geb. Stahl, T o c h t e r des Kaufmanns der G r o dir /O Seliger/ dem nun an stat der Erden [••·], ßen Gilde; vgl. —> H. Arninck]. — AnacreR e v a l 1 6 3 9 [Epic, in der T S auf Gustav Georg onticum rhythmicum. Ο sponse, vir viromm [...], v. Lohn, vgl. —> H . Arninck, —> H . Vulpius, R e v a l 2 7 . 1 1 . 1 6 3 7 [Anakreontisches H G . zum —> T . Polus]. - Ad Paulum Flaminum e Persia 2 7 . 1 1 . in d H S . auf den Senator Matthias u. reducem. Legationis Persicce decus magnum [...], Agneta Poorten, geb. von Wangersheim, vgl. 1639 [26 Verse, erst 1 8 6 5 in Lappenbergs —• H . Vulpius, —> T . Polus, —> H. Arninck. Ausg. v. Flemings Ge. ersch.]. — Eidem. Singula VulpiusH]. — Schreibet schreibet Ihr Gelahrten, cum scribas divino Flamine motus [ . . . ] u. Ad R e v a l 1 6 3 8 [ H G . auf —> Nicolaus u. Elisabeth eundem. Longum iter emensus Flemmingus Persidos v. Höveln, geb. Niehusen, vgl. —> H . A r oras [ . . . ] , entstanden R e v a l 1 6 3 9 [b. der ninck, —> T . Polus, —> H. Vulpius]. — Ljebes R ü c k k e h r v. Paul Fleming]. mit —> H. Revall / deine Freunde [ . . . ] , R e v a l 1 6 3 8 [HG. Stahl II. GratS. auf B i s c h o f J o a c h i m J h e r i n g : zum 15.8. in H S . auf den Kaufmann Conrad u. B o n a verba ad Reverendissimum & PrascelChristina Meuseler, geb. Müller; vgl. —> H. lenrissimum virum, D n . M . J o a c h i m u m J h e -

Brockmann

302

ringium, Episcopum Revaliensem f...] regii ibidem Consistorij Praesidem [...] C u m in Sueciam peracta feliciter ecclesiarum Esthonicarum quam plurimarum visitatione mense Majo [...], Reval 1639 [Anlaß war d. Visitation im Mai; darin v. ~ 2 GratGe. Hunc, Ο

Dn. M. Henricus Vulpius [...], Reval zum 25. 9. 1643 [griech., lat., dt., est. HS. ~ auf —> David und Catharina Cunitz, geb. Vulpius, darin v. ~ 4 H G e . Μ ο υ σ ώ ν λατρευτά Έ υ μ α θ ώ ν Κοινίπε

Livo, Virutn misit Regina Gothorum ( . . . ) u. Vir summe, cui Episcopatus est summus]. — Prcecognita Catechetica adjuvante Deo optima Maximo, Preside & Authore Μ. Henrico Stahlio, [...J,

(...); Si non a Rebus discordant Nomina, Cunas (...); Hochzeit Raetzel. Zwar ist das kluge Wild dem Jäger nicht entgangen (...); Mjnna ollen monda tehnut (...)].

Stockholm 1641 [Synodaldisputation theol. Stockholm Febr. 1641, Präses —>• H. Stahl II., Resp. Jonas Nicolai, Martin Zarenius]. — Inter Theiologos

non ultima

Gloria primos

f...] u.

Στάλιε Θειολόγων μεγαλώνυμε ορχαμε ανδρών, [...], Reval 1641 [2 GratGe. z u m Ersch. ν. —>• Η. Stahls II. LeyenSpiegel, vgl. — H. Göseken, —»• H . Vulpius, —> T. Polus, —> H. Arninck; wieder im Sommer-Teil des LeyenSpiegels, Reval 1649]. — Letzte Ehre Dem Ehrwürdigen Andächtigen vnd Wolgelarten Herrn M. Eberharde von Rentelen ivolverdienten Seelsorger zu S. Nicolai in Revall/ Alsz seine Leich mit christlichen Ceremonien den 24. Januarij dieses jetzt lauffenden 1642. Jahres beygesetzet ward

[...], Reval 1642 [dt., lat. TS. verf. v. ~ auf Eberhard v. R e n t e l n zur Beisetzung am 24.1. 1642, darin auch 2 Epic. ν. Ο Rentel rerum quondam sat gnare sacrarum ( . . . ) u . Dv lieber Mann / must du nun auch von hinnen? (...)]• — Vir Magne, Patrum Patrice decus magnum [...],

Reval 1642 [HG. in HS. auf Heinrich u. Dorothea Dahl, geb. Wangersheim, Tochter des Bürgermeisters v. Reval, vgl. — N . v. Höveln; zu diesem Ereignis est. H G . v. J o hannes Faustius Livonus]. — Haejenrefferum repetens,

Clarissime

Stahlt

[···],

Reval

1643

[GratG. zur Synodal-Disp. theol. Narva Jan. 1644, Präses —> H . Stahl II. u. Andreas Besicke, Resp. Erlandus Jonae, Mathias T h o mae, Balthasar Francus; wieder Reval 1649J. Klag- vnd Trost-Schrifft An den WolEdlen Gestrengen Mannhafften vnd Vesten Herrn Reinhold Medtstaken Ergesessen zu Kloppitz Mettapeh [...] vnd ivolverdienten Obristen der löblichen Cron Schweden Vber den zwar frühzeitigen aber doch seligen Abscheid seiner vielgeliebten Hauß.Ehre /

Der WolEdlen Ehr- Tugendsamen [...], Reval 1643 [dt. TS. v. ~ auf den frühen T o d v. Margareta Medtstacken, geb. Wrangel v. Jesse, darin auch v. ~ das Epic.: Hat denn das Leid den starcken Muth bezwungen u . das D e d . : Himmlischen Verstand/ mit dem Euch Gott

Den ver-

ehret [...]. — Hymenceus Tetraglossos ad nuptias, quas venerabilis, Prceclarissimus & Excellentissimus

Überliefert u. bekannt sind bisher 29 Bre. Abgesehen von 2 Bre. an den Revaler R a t v. 2 6 . 1 . 1 6 3 9 [Bitte an den R a t u. andere hochgestellte Persönlichkeiten, ihm zu gestatten, daß er eine Pfarrstelle annimmt] u. 12.11.1646, sind allein 19 Bre. an den est. Erzb. Joachim Jhering erhalten, die ~ als Geistlicher ab 1639 bis 1646 verf. [Jhering, zuvor Prediger zu N y k ö p i n g (1634 — 1657) w u r d e v o n der Vormundschaftsregierung Christinas als Bischof von Ε zu einer Zeit eingesetzt, da die ref. Kirchenordnungen noch nicht volle Gültigkeit erlangt hatten u. es zu erheblichen Schwierigkeiten zw. der Geistlichkeit, der schwed. Herrschaft einerseits kam, u. mit dem Adel andererseits wegen dessen Anspruch auf ausschließliche Entscheidungsbefugnis. Jhering, unter den Schwedenkönigen Gustav Adolf (1594-1632), der K ö nigin Christine (1626 — 1689, Regentin 1632 — 1654), dann unter Karl XI. ( 1 6 5 5 - 1 6 9 7 ) , forderte die Ubers, geistlicher Texte in est. Sprache. ~ Bre. behandeln sakramentale u. ethische Probleme seiner Gemeinde sowie theol. Auffassungen über strittige Probleme]. 2 Bre. richtete er an Fleming (Mai 1639 u. am 31. Mai 1639. Einen Br. schrieb ~ am 6. Juni 1639 an —>• H. Stahl II., dem er auch 3 Ge. widmete]. Z u r Verabschiedung am Revaler Gym. hielt er 1639 die erhaltene R d . Discursus B R I E F E U. R E D E N :

valedictorius

de natura

et constitutione

historiae.

Uberliefert ist auch ein Tl. der 1648 gehaltenen TrostRd. (Nachruf) Vita dejuneti des Hilfspfarrers der Olaikirche, Andreas Sandhagen, nach dem T o d v. der biogr. bedeutsam ist. : Paul Flemings „ Teütsche Poemata ", Lübeck 1642; wieder 1646, Nachdr. Hildesheim 1969. - M. de Moulin; J. D. Berthold u. J. H o r n u n g (Hrsg.): Andreas Virginius u. AUSGABEN

Koddo ning Kirgo Ramat

[...], 8 Tie. R i g a 1695

[reval-est. Gesang- u. H a n d b u c h u.a.], - J. M .

303

Bröcker

Lappenberg

Poemata,

(Hrsg.):

B d . 2.

Paul

Stuttgart

Reiner

Brockmann:

mann's

Werke,

Teosed

Flemings

1865 /

deutsche

[5 Ge.J. Reiner

hrsg. v. E n d e l Priidel,

-

Brock-

Tartu

2000 [Komm, in est. mit einer Biogr. v. Kaja Telschow, einer Darstellung der lat., griech. u. dt. Dichtungen v. Marju Lepajöe, sowie eine Abh. über die est. GelGe. v. Aino Valmet; am Schluß eine dt. u. engl. Zus. zu dieser ersten Facs.-Ausg. v. ~ Werken]. K U L T U R H I S T . R O M A N E ÜBER Hugo Salus: Die Schäfer von Lasnamäe, 1 9 7 8 . — D e r s . : Am der Seidenstraße, 1986. LITERATUR:

Gadebusch

1777,

1,

Rande

1 2 8 - 129.

-

R e c k e / N a p i e r s k y . — Friedrich A m e l u n g : D e r Dichter Paul Fleming u n d seine Beziehungen zu Reval. In: B M 28, 1881, 361 - 3 9 0 . - BaBA 44, 2 9 6 - 3 0 8 . - Hansen 1881. - Behrsing 1928, 22 [mit G. von ~]. — Redlich 1989. - M a r j u Lepajöe: Α N e o - L a t i n or an Estonian Poet? In: Acta C o n v e n t u s Neo-Latini Hafniensis. Proceedings of the Eighth International Congress of Neo-Latin Studies. Copenhagen 12 Aug. to 17 Aug. 1991, hrsg. v. R o d a Schnur. In: Medieval & Renaissance Texts and Studies, hrsgg. Ann Moss; Philipp Dust; P. G. Schmidt et al. Binghamton, N e w Y o r k 1994, 597 - 606. - Dies.: Latin Poetry in SeventeenthC e n t u r y Estonia. In: Mare Balticuin-Mare N o strum. Latin in die Countries of the Baltic Sea ( 1 5 0 0 - 1800), hrsg. v. Outi Merisalo u. Raija Sarasti-Wilenius. Helsinki 1994, (Annales Academiae S d e n t i a r u m Fennicae Β 274), 8 7 - 9 6 . - Dies.: Ich hab' wollen Estnisch schreiben..., In: Jb. der Akad. Ges. für Dt.balt. Kultur in Tartu (Dorpat) Bd. 1, 1989 - 1994, Tartu 1996. - Dies.: ~ u n d die Anfänge der estnischen Kunstpoesie. In: Kulturgeschichte der bait. Länder in der Frühen Neuzeit, hrsg. Klaus Garber u. Martin Klöker, T ü b i n g e n 2003, 3 1 9 - 3 3 5 . - Klaus Garber: Das Erbe O p i t zens im h o h e n N o r d e n . Paul Flemings Revaler Pastoralgedicht. In: Ebd., 303- 317 [zu einem Teil gemäß der HS. Flemings für ~]. — Klöker 2005.

Bröcker, E r d m a n n Gustav v o n * 18.11.1784 Riga (L), f 4.3.1854 Dorpat; Vater: Harald Gustav B. (f 1814), Hofgerichtssekretär; Mutter: Marie Elisabeth, geb. von Jankiewitz.

gerverbindung, seit 1812 Mitgl. der KGLK, 1822 Stellv. Dorpater Kr.fiskal, 1 8 2 2 - 1 8 2 5 Obersekretär des Rats in Dorpat, 1825 Dr. jur. in Königsberg, Diss.: „Maleficus ob fugam e carcere graviter puniendus est. Pro summis in utroque jure honoribus obtinendis, Königsberg 1825; ebd. 1827". 1 8 2 5 - 1 8 3 1 a.o. Prof. für Provinzialrecht, 1 8 3 1 - 1 8 5 0 o. Prof. für positives Staats- u. Völkerrecht u. Politik an der Univ. Dorpat, mehrmals Dekan der J u ristischen Fakultät, Beisitzer des Univ.-Gerichts, 1831 Hofrat, 1833 St. A n n e n - O r d e n 3. Kl., 1835 Kollegienrat, 1839 Staatsrat, 1850 emeritiert, St. Annen-Orden 2. Kl., langjähriger Zensor der in Dorpat ersch. periodischen Schriften, Direktor des Dorpater Hilfs-Vereins, Mitgl. einer Kommission zum Entwurf einer Bau- und Feuerordnung und vieler anderer Kommissionen, Mitgl. der KGLK. oo Lydia Dorothea Schultz. WERKE; Der 30.Julius

1814

in St.

Petersburg.

In: Livona 1816, S. 2 3 5 - 2 5 4 [Aufs.]. - Geschenke

des Augenblicks

für

den Augenblick.

In:

Livona's Blumenkranz 1818, S. 258 —275. — Einiges über den Unfug mit Bittschriften in Russland und dessen Abwendung. Zum Besten der Vorstadt-Anlagen herausgegeben, R i g a 1 8 1 7 . A n o n y m : Critiken über Kunstleistungen. In: D e r Z u s c h a u e r 1 8 1 8 . - Ueber die ärztlichen Befundscheine mit besonderer Hinsicht auf die russische

Gesetzgebung.

I n : ~ (Hrsg.): J b . f ü r R e c h t s g e -

lehrte in Rußland, Bd. 1, Riga 1822; Sepdr. ebd. 1822. - In: Jb. für Rechtsgelehrte in R u ß l a n d , B d . 1, R i g a 1822: Dr.

Karl

Wilh. Schröter etc., eine biographische S. 2 2 0 — 2 2 4 ; Literarisches Mancherlei,

Aug.

Skizze, S. 2 2 5 —

2 4 4 ; Forts. B d . 2, 1824, S. 2 6 5 - 3 0 2 . - Practicum Juridicum, oder Wünsche, Hoffnungen, Vorschläge für die wissenschaftlich-practische Ausbildung der Juristen in Russland, R i g a 1827

[Vortr. b. der 25jährigen Stiftungsfeier der U n i v . D o r p a t ] . — Alexander

der

Gesetzgeber.

Feierrede, gehalten am 21sten April 1821, im grossen Hörsaale der Kaiserlichen Universität Dorpat, R i g a 1 8 2 7 . — Ueber das Camera!-Studium insbesondere auf russischen Universitäten und zuDomschule in Riga, 1802 — 1805 Studium der Rechtswiss. in Dorpat, 1805 in Heidelberg, nächst in Dorpat, D o r p a t 1 8 2 8 . - Vortrag gehalten Reisen in Frankreich u. D d . , 1 8 0 6 - 1 8 0 9 in der allgemeinen Versammlung des Hülfe- Vereins 1828, Dorpat Notar des Rats in Riga, seit 1810 Sekretär des zu Dorpat am 16. Dezember Landesvogteigerichts in Riga, gab diese Stel- 1 8 2 8 . - Vortrag, gehalten in der allgemeinen Verdes Hülfe-Vereins zu Dorpat am lung 1821 aus gesundheitlichen Gründen auf, sammlung 1829, D o r p a t 1 8 3 0 . Vortrag, seit 1812 Mitgl. der literär.-practischen Bür- 21. Dezember

Brosse

304

gehalten in der öffentlichen Versammlung des geplant]. — Seine Urne, R i g a 1803 [G. an G e Hülfsvereins zu Dorpat am 18. Januar 1831, neralsuperintendent D a n c k w a r t ] . — Unser ErD o r p a t 1831. — Die Feuerwehr in den Land- innerungsfest am 13. Dezember 1803 dem Herrn städten Russlands, insbesondere Liv- Ehst und Collegien-Assessor Heinrich Ernst von Erdmann Kurlands [Ms.]. — KorrespondenzArt. i m O s t - und seiner Gattin Doroth. Henriette von Erdmann see-Prov.Bl., zahlr., teilw. a n o n y m e kunst- gewidmet, R i g a 1803 [G.]. - In: N o r d . krit., kameralistische, polizeiliche u n d j u r . Arch. 2 / 3 , 1804: Lais, S. 2 2 2 - 2 2 3 ; Der Aufs, in d e n Rig.Stadtbll.; Aufs, in Inland, i m Kummer, S. 2 2 3 ; Uebenaschung, S. 225; Ein Zuschauer, in der H a u d e & Spenerschen Z t . , Chor aus Euripides Hippolyt, S. 225—227 [Ge.]. Berlin, u. in D o r p a t e r Z t . , Beitr. in T h e o d o r — Friedrich B e r n h a r d Albers (Hrsg.): N o r d i Konrad Hartleben (Hrsg.): (Allgemeine) scher Almanach f ü r das J a h r 1806, R i g a 1805: deutsche Justiz- u n d Policeifama, Fr.i.B. Melancholikon, S. 1 8 6 - 1 8 7 ; Frühlingsklage. 1802 — 1816. mit J o h a n n M a r t i n Asmuss: Nach dem Petrarka, S. 192; Gione. Nach Jean Dem Freunde Christoph Hollander zur Silber- Paul, S. 205; Impromptu auf Anakreons Kelterhochzeits-Feier am 27.Januar 1843, D o r p a t lied, S. 2 0 5 - 2 0 6 ; Der Instinkt. Nach dem 19. Liede des Anakreon, S. 2 1 0 ; Der gefangene Vogel. 1843 [G.J. H r s g . : Jahrbuch für Rechtsgelehrte in Rußland, 2 Nach dem Italienischen, S. 210—211; Das BlümBde. R i g a 1 8 2 2 - 1 8 2 4 [Bd. 3 u n g e d r . ; enth. chen, S. 215; Anakreons Eros, S. 220—221; m e h r e r e j u r . Beitr. v. ~ ] . — Zur Erinnerung an TTieokrits Eros, S. 221—222. - Antikritik gegen Gottlieb Eduard Lenz, Doctor und Professor der D. Α. E., den Beurtheiler des Anakreon. In: Fheologie, früher Oberpastor der Stadtgemeinde zu N o r d . Arch. 4, 1806, S. 1 3 1 - 1 3 5 [vgl. Allg. Literatur-Zt. 181, 1806]. — Ueber die uns beDorpat, D o r p a t 1830. vorstehende gänzliche Versandung des Dünastromes LITERATUR: Recke/Napiersky. — Hamberger/ Meusel 1834. - Rig.Stadtbll. 1854, 8 2 - 8 4 . - an seinem Ausflusse in die Ostsee. In: N o r d . Nekro. in.: Inland 1854, 13, 201 - 2 2 0 (Dortiger A r c h . , J u n i 1806, S. 1 8 3 - 1 9 7 . - Der KirchenArtikel erschien auch als Sonderdr.). — Bertram patron, ein altes livländisches Karikaturgemähide. 1868. - Alb.Acad. 1889. - Rig.ßiogr. 1884, 2, In: Friedrich B e r n h a r d Albers (Hrsg.): N o r 185 f. — Levickij 1903, 1, 623 — 26. — Bienemann discher Almanach f ü r das Jahr 1807, R i g a 1911, 126 f. - A. v. Schmidt: Zur Geschichte der 1806, S. 1 0 4 - 1 1 7 . - I n : R u t h e n i a 2, 1807: Familie Schmidt und von Schmidt in Dtl., Oesel, Livland, Estland und Russland, Dorpat 1929, 1 1 5 . - Erhöhte Frühlingsfreude, S. 1 —2 [G.]; BemerKosch. - DBBL 1970. - DBA 147, 2 4 4 - 2 4 9 . - kungen gegen D. Α. Ε., den Beurtheiler des „Anakreon, mit Erläuterungen von F. C. Brosse", BaBA 44, 360 - 373. S. 1 6 6 - 1 7 4 . - Bey dem Grabe meines SchwieDen B r o s s e , F r i e d r i c h C h r i s t o p h (Ps. Ernst gervaters Heinrich Ernst von Erdmann. 4. September 1807, R i g a 1807 [G.; vgl. G. Bonsens) Collins]. - A n o n y m : Charakteristik des Schau* 22. (j. 11.) 2.1773 R i g a (L), f 19. (j. 7.) spielers aus dem Wochenblatt (genannt Carl 10.1827 Past. D i i n a m i i n d e (L); Vater: Chris- Ackermann). Eine Skizze von F. C. Β., R i g a t o p h Gottlieb B . , Kunstgärtner; M u t t e r : A n n a 1807. — Dramaturgische Blätter (die Rigische Gerdruta, geb. Faber. Bühne betreffend). In: R u t h e n i a 1, 1807, L y z e u m in R i g a , 1791 — 1793 S t u d i u m in 5. 1 3 8 - 1 5 7 , S. 2 3 1 - 2 4 6 u. 312-326; Leipzig u. 1 7 9 3 - 1 7 9 7 in Jena, Hauslehrer in Forts. 2, 1807, S. 4 3 - 6 0 u. 2 4 0 - 2 5 6 ; Forts. 3, Tegasch (L, Ksp. U b b e n o r m ) , 1 7 9 9 - 1 8 2 7 1807, S. 2 4 5 - 2 5 2 u. 3 2 8 - 3 3 2 [vgl. Carl Pastor in D ü n a m ü n d e . oo 1 4 . 7 . 1 8 0 1 Luise v. A c k e r m a n n : Antwort (...). In: Intelligenzbl. E r d m a n n (1783 — 1825), T o c h t e r v. D o r o t h . der R u t h e n i a , März 1807, S. 8 (auch als Big. H e n r i e t t e u. H e i n r i c h Ernst v. E. (f 2 9 . 8 . z u m R i g a e r W o c h e n b l . ) ] ; Forts. Antwort [...]. 1807, $ 4 . 9 . 1 8 0 7 Riga), Bürgermeister v. I n : Intelligenzbl. der R u t h e n i a , April 1807; Riga. Forts, a n o n y m : Charakteristik des Schauspielers W e r x e : U P s . : Anti-Psevdo-Kantiade. Oder der aus dem Wochenblatt (gen. Carl Ackermann). Eine Leinweber und sein Sohn. Ein satyrisch-kritischer Skizze, R i g a 1807. - In: N o r d . Arch. 1 / 1 , Roman, mit imaginirten Kupfern, ohne Vorrede von 1807: Nach einer Trennung. Poetische Epistel an Kant, aber mit einer üblen Nachrede der Kantianer, meinen brüderlichen Freund, H.-B. in Petersburg, R i g a 1798; M k M ü n c h e n u . a . 1994 [Nachdr. S. 1 1 - 1 5 ; 1807, 1/2: Elegischer Börsenseufzer,

305

Bruiningk (Brüningk)

S. 2 5 3 - 2 5 6 [Ge.l; 1807, 2 / 4 : Die Kontribution, S. 8 7 - 8 8 ; 1807, I I / 5 : Alexanders Reigen, S. 1 4 9 - 1 5 1 ; 1807, 2 / 6 : Theodicee, S. 2 2 8 - 2 3 4 [Ge.]. — In: Kuronia 1808: Todesgedanken, S. 23 — 2 6 ; Trostlied am Sarge, S. 26 — 27; Geleitslied an den Todten, S. 27—28; Unsterblichkeit, S. 28; Die Erscheinung (Satz u. Melodie v. A. L. Bretschneider), S. 3 4 ; Die Betrogene, S. 42—43; Abschied, S. 71 - 7 2 [Ge.]. - Der verkürzte Modeschatten. In: Neue wöchentliche Unterhaltungen 3, 2 0 . 1 . 1 8 0 8 , S. 48 [G.J. - Friedrich Bernhard Albers (Hrsg.): Nordischer Almanach für das Jahr 1809, Riga 1808: Der schlafende Eros, S. 140; Die Ueberraschung, S. 158 — 159; Elegie einer Vertanzten, S. 1 8 1 - 1 8 2 . Anruf an die Muse. Fragment aus dem Anfang einer ungedruckten Epopöe. In: Ruthenia 1, 1808, S. 2 5 3 - 2 5 6 . - lieber die Ballade. In: Ruthenia 3, 1809, S. 3 0 - 4 3 . - In: Ruthenia

Wöchentliche Unterhaltungen, 1 8 0 6 - 1 8 0 7 ; Beitr. in Neueres ökonomisches Repertorium für Livland, Riga 1 8 1 2 - 1 8 2 5 ; lett. Schriften. UBERS. : Die Hole der Kalypso nach dem Homer. In: Nord. Arch. 1/3, 1804, S. 1 6 1 - 1 7 3 . Anakreon mit Erläuterungen, Berlin 1806 [metrisch] . - Ubers, ins Lett. HRSG. : mit Friedrich Bernhard Albers: Ruthenia oder deutsche Monatsschrift in Rußland, Jg. 5, 2 Bde. Riga; Mitau 1811 [Forts, von: Friedrich Bernhard Albers u. F. E. Schröder (Hrsg.): Ruthenia oder [...] Jahrgang der St. Petersburgischen Monatsschrift, Jg. 1 - 4 , 12 Bde. St. Petersburg; Mitau 1 8 0 7 - 1 8 1 0 ] , LITERATUR: Raßmann 1823; 1830, 28. - OstseeProv.Bl., Big. 15, 1827, 80. - Recke/Napiersky. Hamberger/Meusel 1834. — Rehbinder 1853. — Goedeke 7 , 4 8 7 - 4 8 8 ; 15, 9 1 - 9 3 . - Seuberlich 1938, 2 (3), 140. - Friedrichs 1967. - Kosch. DBBL 1970. - Ottow/Lenz 1977. - Redlich 1, 1810: Neujahrskantate, S. 1 - 7 ; Der Tod der 1989. - DBA 148, 386 - 393. - BaBA 45, 47 - 55. Kröte. Eine Frühlingskantate, S. 301—307; Mi- - M. Bergengruen: Das Buch als Zwiebel und die tausches Theater, S. 318 — 327. — In: Ruthenia 3, Wiederbelebung des Begriffsleichnams. Eine zu 1810: Prolog aus einem noch ungedruckten Sa- unrecht vergessene Satire. ~s „Antipseudo-Kantityrodram: „die Röcke", S. 8 1 - 9 5 ; Schloß Ro- ade". In: Athenäum, Jb. für Romantik 8, 1998, 57 — landseck. Ballade, S. 249 — 253. - Vom Unter- 7 5 . schiede zwischen der neuern Bühne und den theatralischen Vorstellungen der Alten. In: Ruthenia Bruiningk (Brüningk), Heinrich (Henri2, 1811, S. 6 1 - 7 2 , S. 1 2 1 - 1 3 5 , S. 2 1 4 - 2 2 4 . cus) — Der Eisgang 1814 bey der Düna. In: Karl Gottlieb Sonntag (Hrsg.): Inländ.Bll. 16, Riga * 7 . 7 . 1 6 7 5 Narva (E), f 2 4 . 1 . 1 7 3 6 Riga (L), 1814, S. 6 1 - 6 2 . — Das Aathal bei Treiden. Im ψ Domkirche Riga; Vater: Heinrich B. (j· 1697), Kaufmann in Narva (Stammvater des Herbst 1813. In: Livona 1816, S. 7 5 - 7 8 [G.]. liv. Geschl., von dem der älteste nachwsb. — Standrede bey der Beerdigung des Propsts Karl Emanuel Pegau. In: Grave: Magazin 1816 [vgl. Vorfahre um 1630 ein Lübecker Kaufmann —> J . BerentJ. — Anonym: Dankbarkeit leidet war, 1737 röm. Reichsadel u. röm. Frhr. Schiffbruch. In: Rig.Stadtbll., 1817, S. 2 1 - 2 3 durch Frhr. Axel v. B . , liv. u. kur. Ritteru. 25 — 28. — Fromme Wünsche am Jubeltage der schaft, seit 1877 öselsche Adelsmatrikel durch dritten Reformationsfeier. In: Grave: Magazin —> G. Frhr. v. Bruiningk); Mutter: Agneta, 1817, S. 299—301; wieder in: Reformations- geb. Ditmar.

Jub.-Feier in der Rigaischen Abtheilung der russ. Bibel-Ges. den 19. Oct. 1817, Riga 1817, S. 1 5 - 1 7 . - Die heilige Schrift, ein Lesebuchfür Jedermann. Allen Bibelfreunden gewidmet. Gesprochen in der General-Versammlung und auf Verlangen des resp. Direktoriums gedruckt, Riga 1817. — Anonym: Erinnerungsblatt für Gustav Falk's (weiland Arrendators zu Zarnikau) Gönner und Freunde, Riga 1818. — Grabrede. In: Karl L. Grave (Hrsg.): Zum Andenken Sonntags, Riga 1827, S. 3 2 - 3 5 [vgl. C. Brockhusen, H. Laurenty]. — Ein armer Landmann kommt, gebückt am Hirtenstabe. In: Rig.Stadtbll. 21, 2 3 . 5 . 1 8 2 8 , S. 1 6 5 - 1 6 6 [G.]. - Beitr. in:

Bis 1688 Lateinschule in Narva, 1 6 8 9 - 1 6 9 3 kgl. Lyzeum in Riga, 2 1 . 8 . 1 6 9 0 - 1 6 9 2 Studium in Dorpat, seit 2 5 . 1 . 1 6 9 3 Studium in Kiel, seit 2 5 . 9 . 1 6 9 3 Königsberg, ohne Immatrikulation Studium in Halle u. Leipzig; 21. 4 . 1 6 9 6 Studium in Wittenberg, mußte wegen des Todes seiner Eltern noch vor Erlangung des Mag.grades nach Narva zurückkehren, Reise durch Dtl. u. Schweden, 1667 über Lappland, Finnland u. R u ß l . , Rückkehr nach Narva, 1 6 9 8 - 1 6 9 9 in Stockholm, von Otto Frhr. v. Vellingk, dem designierten Gouv. von Narva, Kexholm u. Ingermanland zum Hofprediger ernannt, 2 0 . 1 0 . 1 6 9 9 Ordination, danach

Bruiningk dritter Pastor in Narva, ab 1 7 0 0 b. Ausbruch des Nordischen Krieges auch Stabsprediger d. schwed. Korps unter dem Befehl v o n General Vellingk, 1701—1711 zweiter Pastor in Nava. oo 3 . 8 . 1 7 0 2 Martha Hedwig Lilljegren ( 1 6 8 6 - 1 7 5 8 Suislep [L], φ 1 0 . 3 . 1 7 6 6 R i g a ) , T o c h t e r d. schwed. Oberlandrentmeisters in Ingermanland Axel Christerson L. u. Hedwig, geb. Albogius. N a c h der Eroberung Narvas 1 7 0 4 , b. der er sich die Huld Peters des G r o ßen erwarb, u. nach der viele Bürger nach R u ß l . deportiert wurden, durfte ~ 1708 als einziger Pastor in der Stadt bleiben, 1 7 1 1 1 7 3 6 Generalsuperintendent von Livland u. ab 1 7 1 2 auch Präses des liv. Oberkonsistoriums u. Oberpastor in R i g a , Beisitzer des Stadtkonsistoriunis u. mit kais. Genehmigung Inspektor der D o m s c h u l e in R i g a , 1 7 1 4 , 1717 u. 1 7 2 4 auf Befehl Peters des G r o ß e n Aufenthalt in St. Petersburg, 1 7 2 4 machte er sich b. Zaren b e sonders beliebt, da er einen Juwelier, der einen Stein a. d. Zarenkrone gestohlen hatte, durch seine Redekünste zum Geständnis bewegte, 1 7 2 3 Pfandbesitzer von Gut Hollershof (L, Ksp. Neuermühlen), ein Geschenk des Grafen Alexander Golovkin, 1 7 2 6 auf allerhöchsten Befehl des Zaren Arrendebesitzer des K r o n s gutes Suislep (L, Ksp. Tarwast, Kr. Fellin), 1 7 3 0 Erwerb v. Suddenbach (L, Ksp. L e m burg, Kr. R i g a ) , ~ galt als hervorragender Administrator, Kanzelredner u. Seelsorger, wegen der Neigung zum Pietismus bestanden Spannungen mit der liv. Ritterschaft, ~ war bis zu seinem T o d in seinen Ämtern. W E R K E : Disputatio theologica, de acterna fidclium ad salutem aetemam praedestinatione et opposita Uli incredulorum reprobatione [ . . . ] , Narva 1 7 0 2 [Resp. Eduard N y b e c k u. J o h . Melartopaeus; theol. Disp. innerhalb der Synode v o m 2 0 . 2 2 . 2 . 1 7 0 2 ] . - G e l G e . [Hupel dazu: „Gedicht bey der Beerdigung des Wettgerichts-Secretairs Lor. T h e o d . Z i m m e r m a n n 1 7 3 4 ; und eines bey der Jubelfeier verfertigt, welche 1 7 3 0 wegen der vor 2 0 0 Jahren übergebenen Augspurg. Confession, in R i g a begangen w u r d e " ] ; Predigten fungedr.]. L I T E R A T U R : NLMB 1702, 170; 1703, 180. - Bergmann 1776, 122. - Hupel 4, 1782, 3 0 - 3 1 ; 15"17, 1 7 8 8 - 1 7 9 0 , 7 1 2 - 7 1 3 ; 27, 1791, 2 0 5 - 2 0 8 (über ~s Ge.). — Bergmann 1792, I, 49. — Bergmann 1814, 11. - Rig.Stadtbll. 1825, 3 6 3 - 3 6 5 . Recke/Napiersky. - J. W . A. Eckardt: Livland im 18. Jh. Umrisse zu einer livländischen Geschichte,

306 Bd. 1, Leipzig 1876; Nachdr. Hannover-Döhren 1975, 1 1 7 - 1 1 8 . - Stryk 1885. - Alb.Acad. 1889. — H. Bruiningk: Das Geschlecht von Bruiningk in Livland. Familiengeschichtliche Nachrichten, Riga 1913, S. 3 2 - 3 6 . - EBL 1929. - Meyer 1930. GH Ösel 465. - D B B L 1970. - Ottow/Lenz 1977. - Tering 1984, 303 [Nr. 1159], - K. Väänänen: Herdaminne for Ingermanland, Helsingfors 1987. — BI 151, 1 7 7 - 178-"N.F. 186, 171 - 173. - BaBA 45, 324 - 338. - Ainburger 1998. Bruiningk, Frhr. von

Gottfried

Robert

Hermann

* 7.9. (j. 26.8.) 1 8 4 9 Dorpat, f 3 0 . 5 . 1 9 2 7 R i g a (L); letzter seines Geschl.; Vater: Ludolf August Frhr. v. B . , Landrichter u. Erbherr auf Gut Hellenorm (Geschl. —> H. Bruiningk); Mutter: Marie, geb. Fürstin v. Li even (j· 1853). D a seine Mutter Anhängerin der Märzrevolution v. 1 8 4 8 war, war die Fam. gezwungen, mehrere Jahre außerhalb des russ. R e i c h e s zu leben, R e i s e n durch Europa u. Amerika, durch seine Stiefmutter Elisabeth, geb. Carm e l - D a v y wuchs er mit Englisch als zweiter Muttersprache auf, seit 1857 in Dorpat, seit 1 8 5 9 Blumenbergsche III. Elementarschule, 1 8 5 9 - 1 8 6 6 G y m . , unter dem Einfluß v. C . Schirren, nach einer Typhuserkrankung Privatunterricht bis zum Abitur, 1867 — 1 8 7 5 Jurastudium in Dorpat, Mitgl. der Studentenkorporation Livonia, Beschäftigung mit R e c h t s g e s c h . , seit 1 8 7 3 Mitgl. der G E G in Dorpat, 1 8 7 5 in R i g a Mitarb. der R i t t e r schaftskanzlei, beauftragt mit der Fortfuhrung des Realregisters des neuen Archivs u. mit Arbeiten am alten Archiv, seit 1875 Mitgl. der G G u A in R i g a , 1 . 3 . 1 8 7 7 öselsche Adelsmatrikel, seit 1877 mit der Durchsicht u. Bearb. v. U r k u n d e n a. d. liv. Ordenszeit beauftragt, 1878-1927 Mitgl. des Direktoriums der G G u A , 1 8 7 9 - 1 8 8 4 Assessor des Livländischen Hofgerichts unter Beibehaltung seiner archivalischen Tätigkeit, etwa seit 1 8 8 0 Beschäftigung mit liv. Kunstgesch., 1881 Vertreter Ösels in der Zentral-Volkszählungskommission in R i g a , S o m m e r 1881 Teilnahme an der v o m Hansischen Geschichtsverein zu Lübeck unternommenen Fahrt nach Wisby, von dort aus Rheinreise, 1 8 8 2 - 1 8 8 4 Ritterschaftsarchivar u. Ritterschafts-Kassendeputierter fur den lett. Distrikt, Mitgl. des Adelskonvents, Mitgl. der konservativen Partei Livlands,

307 Herbst 1 8 8 3 Arbeiten im Reichsarchiv zu Stockholm, Ende 1 8 8 3 Teilnahme am kur. Landtag in Mitau als Delegierter der liv. R i t terschaft, 1884-1899 Ritterschaftssekretär, Niederlegung der übrigen Amter, kämpfte gegen die Russifizierung unter Zar Alexander III. um den Erhalt der Landesprivilegien, den Schutz der dt. Sprache, der prot. Konfession usw., er wurde als Gewissen der Ritterschaft betrachtet, 1887 R e i s e nach N e w Y o r k , N i a gara u. T o r o n t o , Holland u. Belgien, 1 8 9 0 — 1 9 0 2 Präsident der G G u A , 1892 Ehrenmitgl. der E L G in R e v a l , 1 8 9 3 Ehrenmitgl. der G E G in Dorpat, 1 8 9 3 Reisen durch Schweden u. N o r w e g e n , seit 1896 Mitgl. der Kais.-Archäologischen Ges. in Moskau, S o m m e r 1897 R e i s e nach Hamburg, Lissabon u. durch Italien, S o m m e r 1 8 9 8 R e i s e nach Holstein u. London, 1 8 9 9 - 1 9 2 0 als Sekretär für hist. Quellenstudien, später Direktor des alten Archivs der Liv. Ritterschaft, mit der Verwaltung des bis dato vernachlässigten alten Archivs betraut, des späteren Hist. Landesarchiv, das er sichtete u. ordnete, etwa seit 1 9 0 0 Beschäftigung mit liv. Kirchengesch., seit 1 9 0 2 E h renmitgl. der G G u A . oo 4 . 3 . 1 9 0 3 in R i g a Maria (Marie) Cäcilie Adelheid Stahl ( 1 8 5 9 1918), T o c h t e r v. T h e o d o r S. u. Cäcilie, geb. Gerstenmeyer. 1 9 0 5 Ehrenmitgl. der K G L K in Mitau (K), 1 5 . - 1 7 . 4 . 1 9 0 8 Präsidium des Ersten Baltischen Historikertages in R i g a , S o m mer 1 9 0 8 Teilnahme am internationalen K o n g r e ß für hist. Wiss. in Berlin, 1 9 0 9 E h renmitgl. der Genealogischen Ges. der Ostseeprovinzen, infolge des 1 9 1 5 erhobenen Verbots der Geschäftsführung in dt. Sprache Aufenthalt in Finnland, nach der R ü c k g e winnung Rigas durch die Deutschen R ü c k kehr u. Ü b e r n a h m e der Amter, hütete auch während der polit. U m b r ü c h e 1918/19 das Archiv, verzichtete nach der Auflösung der Ritterschaften und während der lett. R ä t e r e publik auf seinen Adelstitel, 1 9 1 9 Dr. phil. h.c. der Univ. Leipzig u. erneut Deputierter des Adelskonvents, verfolgte den Plan, den Fortbestand der Ritterschaft nach finn. Muster als Korporation ohne polit. R e c h t e zu sichern, was aufgrund der Auflösung der Ritterschaft durch die lett. R e g i e r u n g 1 9 2 0 scheiterte, Mitgl. der dt. demokratischen Partei in Lettland, seit 1920 B e m ü h u n g um den Erhalt dt.bait. Sprachaltertümer, 1921 außeretatmäßiger B e a m t e r für das Archiv, seit 1 9 2 3 ältester

Bruiningk Archivar des Lett. Staatsarchivs, war der kath. Kirche zugeneigt, wollte aber die ev. Konfession nie aufgeben, Anhänger einer christlichhumanen Weltanschauung. W E R K E : Livonenlieder. In: Schroeder 1877, S. 6 9 [G.]. - R e z . Leonhard v. Stryk: Beiträge zur Geschichte der Rittergüter Livlands, T l . 1. In: B M 25, 1877, S. 1 3 4 - 1 3 7 . - Zwr Quellenkritik der Fabri'sehen Procesordnung. In: Zs. für Rechtswiss., Dorpat 1878, S. 1 4 3 - 1 6 5 ; Sepdr. ebd. 1 8 7 8 . — Livländische Rückschau. Zur Abwehr gegen „Livländische Rückblicke", Dorpat u.a. 1879. - In: B M 27, 1 8 8 0 : Apologetische Bemerkungen, S. 2 5 3 — 2 7 2 [Widerlegung v. Edgar Lönings Kritik an der Livländischen RückschauJ; Apologie der „apologetischen Bemerkungen", S. 4 8 6 - 5 0 1 [Replik auf Edgar L ö ning: U e b e r die „Apologetischen B e m e r k u n g e n " [ . . . ] . In: B M 27, 1880, S. 3 4 8 - 3 5 6 ] , Erinnerungen an die Hansische Wisbyfahrt. In: R i g . Z t . 1 9 8 - 2 0 0 , 1 8 8 1 ; Sepdr. o . O . o . J . [FeuilletonJ. — A n o n y m : Vorwort. I n : Carl Arvid von Klingspor: Baltisches Wappenbuch, S t o c k h o l m 1881, S. 1 - 3 0 . - Zur Geschichte des umgearbeiteten Livländischen Ritterrechts. In: Zs. für Rechtswiss. 7, Dorpat 1882, S. 2 3 0 - 2 5 8 ; Sepdr. ebd. 1 8 8 2 . — Kunst und Gewerbe in Livland. In: R i g . A l m . für das J a h r 1883, R i g a 1882, S. 1 - 2 8 . - Denkschrift betreffend die Reallasten zum Besten der lutherischen Kirche Livlands, R i g a 1 8 8 5 [als Ms. gedr.; auch in Russ. ersch.]. — Patkuliana aus dem Livländischen Hofgerichtsarchiv. In: Mitt. R i g a 14, 1887, S. 1 3 1 - 1 4 3 ; Sepdr. o . O . 1 8 8 8 . - ~ mit Anton B u c h h o l t z : Der Rigaer Dombau. In: B M 38, 1891, S. 5 0 4 - 5 0 5 . - Memorial für den Livländischen Adelskonvent im Dezember 1894 über die livländischen Privilegien, o . O . 1894. - ~ mit Nicolaus B u s c h : Livonica in Polen. I n : S B G G A R 1 8 9 7 ; Sepdr. ebd. 1 8 9 8 . - Die älteren Kirchenbücher Livlands, R i g a 1 8 9 8 [aus: S B G G A R ] . — Memorial der livländischen Ritterschaft über die Schenkerei- Brauerei- und Brennereiberechtigung der Rittergutsbesitzer in Livland, R i g a 1 8 9 9 [auch in Russ. ersch.]. — Zur Geschichte der livländischen Privilegien. In: B M 49, 1900, S. 2 3 6 - 2 4 8 , S. 3 1 1 - 3 1 9 u. 3 9 1 - 4 0 1 . - Gedächtnisrede auf Dr. phil. Anton Buchholtz [...]. In: S B G G A R 1901, S. 7 0 - 7 9 [Vortr. in der G G u A am 1 0 . 1 0 . 1 9 0 1 ] . - Die Frage der Verehrung der ersten livländischen Bischöfe als Heilige, R i g a 1 9 0 2 . - Memorial über die Aufgaben und

308

Bruiningk

Arbeiten der Gesellschaft für Geschichte und Alterthumskunde der Ostseeprovinzen Rußlands, R i g a 1 9 0 2 . - Uber die Abführung der Einwohner Dorpats in die Gefangenschaft nach Rusland 1565.

In: SB G G A R

1903; Sepdr. ebd. 1903.

-

mittelalterliche Grabstein Martinskirche auf Holme

Livlands bei Riga.

aus der St. In: Baltische

Studien zur Archäologie u n d Geschichte, Berlin 1914, S. 1 7 1 - 1 7 5 . - Leonhard Kaggs Tagebuch aus der Zeit des Nordischen

Krieges.

In:

Messe und kanonisches Stundengebet nach dem Brauche der Rigaschen Kirche im späteren Mittel-

D M R 3 (BM Jg. 56), 1914, S. 5 4 4 - 5 4 9 [Vortr. am 1 5 . 5 . 1 9 1 4 in der G G u A ] , - Der

alter, 2 Tie. R i g a 1 9 0 3 - 1 9 0 4 (Mitt. Riga 1 9 / 1—2). - R e z . Astaf v. T r a n s e h e - R o s e n e c k : Z u r Geschichte des Lehenswesens in Livland. In: Mitt. R i g a 18, Riga u m 1904; wieder in: B M 59, 1905, S. 2 2 2 - 2 2 5 . - An ein Hoch-

Werivolfjwahn) in Livland und das letzte im Wendenschen Landgericht und Dörptschen Hofgericht i. ej. 1962 deshalb stattgehabte Strafverfahren,

wohlgeborenes Livländisches Landratskollegium. Bericht des Sekretärs für historische Quellenstudien und Beaufsichtigung des alten Archivs. Als Vorlage

für den livländischen

Landtag

1905

[...], Riga

1 9 0 6 . — A n o n y m : Verhandlungen der Gesellschaft für Geschichte und Altertumskunde der Ostseeprovinzen Rußlands, betreffend die Organisierung der

Denkmalpflege,

Riga

1906

[Denkschrift].

A n o n y m : Friedrich Baron Meyendorff, scher Landrat, ehemaliger Livländischer

-

LivländiLandmar-

schall. In: Rig.Alm. für das Jahr 1909, R i g a 1909,

S. 9 7 - 1 0 2 .

-

Das

livlaendische

Ritter-

R i g a 1924 (Mitt. Riga 2 2 / 3 ) . - Das ehemalige historische

o . J . — Salomonische

Jahren

BM

Livlän-

Weisheit

HRSG. : Mittheilungen

Bericht des Direktors

der

in Riga.

Ge-

mit Nicolaus

B u s c h : Livländische Güterurkunden, 2 B d e . R i g a 1 9 0 8 / 1 9 2 3 [Bd. 1, 1908, m . d . U . : (aus den 1207-1500);

67,

1909,

R e z . v. F. v. K e u ß l e r . I n :

S. 3 5 6 - 3 6 0 ;

Arbusow, geboren den 7./9.fanuar 1848 in Mitau, gestorben den 1./14. Januar 1912 in Sassenhof bei Riga. Eine Gedächtnisrede, R i g a 1 8 1 2

1 9 8 7 . — Die Arbeiten für Livländischen Güterurkunden

Erwiderung, Riga 1912 [nach e i n e m in R i g a am 1 1 . 4 . 1 9 1 2 in der G G u A gehaltenen Vortr.]; R e z . v. F. G. Bienemann. In: B M 74, 1912,

Landge-

aus der livländischen

dischen Ritterschaft [ . . . ] , R i g a 1911 [Landtagsvorlage; nicht i m Buchhandel ersch.]. — Leonid

S. 241 - 2 4 5 . — Livlands Verhalten im Kriegsjahre 1812 nach der Darstellung von K. Wojenski. Eine

des Rigaer

schichte, Riga 1 8 9 0 - 1 9 0 2 .

m . d . U . : Aus

[gehalten am 1 1 . 1 . 1 8 1 2 in der G G u A ] ; vgl. Leonid Arbusow. I n : 8 0 0 J a h r e — U n s e r g e meinsames Riga. Beiträge deutschbaltischer Autoren. Z u m 800-jährigen Jub. der Stadt R i g a 2001, hrsg. v. der C S G , L ü n e b u r g 2001,

In: Archivali-

richts. I n : R i g R d s c h 121, 1926 [weiterer Beitr. über die R ü c k g a b e des nach Ε ausgelieferten Archivs der schwed. Generalgouv. an die G G u A in R i g a in der R i g R d s c h 1927]. - Ms. zur Gesch. des Liv. Hofgerichts; verf. v. a. P o l e m i k e n ; zahlr. hist. u. archäologische Vortr. in den Publ. der G G u A R i g a u. der G E G D o r p a t sowie in der Rigaer u. Dorpater Presse; Aufs, i m Jb. G H S .

schaftsarchiv zu Riga 1909, R i g a 1909. - Aufs, in den Arbeiten des ersten Baltischen Historikertages zu R i g a 1908, Riga 1909. - Art. in Michael Buchberger: Kirchliches Handlex., Bd. 2, M ü n c h e n 1 9 0 9 - 1 9 1 2 ; lett. Schriften. des alten Archivs

Landesarchiv

sche Zs. 3 / 3 (36), M ü n c h e n 1926; Sepdr. o . O .

den Jahren

1501

Bd. 2,

1923,

bis 1545]·, B d . 2

ebd. 1924 (Mitt. R i g a 2 2 / 1 ) ; N a c h d r . Aalen

1501 bis 1561), schr.].

die Herausgabe der (aus den Jahren

R i g a 1915 [mit hs. N a c h -

BRIEFE: G e o r g v o n R a u c h . Fünf Briefe von Hermann Baron Bruiningk aus dem Jahre 1923/

24. In: B H 16, 1 9 7 0 , ' s . 1 9 4 - 2 0 3 [Bre. v. ~ aus R i g a (25.1.1923, 2 . 2 . 1 9 2 3 , 1 5 . 2 . 1 9 2 3 , 2 3 . 1 2 . 1 9 2 3 , 18.1.1924) an Arnold Hasselblatt in Dorpat, die A n t w o r t e n sind nicht erhalten]. LITERATUR: Schroetter 1877, 69. - Alb.Acad. 1889.

- H. v. Rosen: Zum Gedächtnis ~s. Gesprochen am 12. Okt. 1927 auf der Sitzung der Gesellschaft für Geschichte und Altertumskunde zu Riga. In: S. 2 7 3 - 2 7 4 . — Die Arbeiten im Livländischen BM 58, 1927, 441 - 4 4 5 . Nekro. in: Ritterschaftsarchiv 1911/13. Bericht des Direktors Jb.d.balt.Dtt. 1928, 160. - ~ Dr. phil. h.c. f des alten Archivs der Livländischen Ritterschaft 30. Mai 1927 zum Gedächtnis, Riga 1928 (Mitt. [...], R i g a 1913 [nicht im Buchhandel ersch.]. Riga 24/3) [Inh.: A. Feuereisen: ~ [...] zum Ge— Das Geschlecht von Bruiningk in Livland. Fadächtnis, S. 3 —4; ß. Hollander: Dr. phil. h.c. ~ miliengeschichtliche Nachrichten, Riga 1913 [...] GedächtnisRd., gehalten in der Gesellschaft fur [Verzeichnis v. ~s Schriften, S. 350 — 358; Geschichte und Altertumskunde zu Riga am Ubers, ins Est., Tallinn 1994]. - Der älteste 12. Okt. 1927, S. 6 - 3 0 (erw. Fass.); A. Tobien:

309

Budberg

Dr. S. 30 — 39; Bericht über die, dem Andenken ~s gewidmete Monatssitzung der Gesellschaft für Geschichte und Altertumskunde zu Riga am 12. Okt. 1927, S. 4 0 - 4 5 ] , - EBL 1929 u. 1940. Ahnentafel berühmter Deutscher (1932), 133 — 137. - Wittram 1934, 130 f. - GH Ösel 466. - Wittram 1942, 1 6 4 - 167. - Alb.Liv. 1972/91. - Kosch. D B B L 1970. - BaBA 45, 4 1 0 - 4 1 3 . - J. K. v. Schroeder: ~ ( 1 8 4 9 - 1927) als Heraldiker. In: Herold-Jb. N.F. 4, 1999, S. 1 5 3 - 159.

Recke/Napiersky. - G. v. Bergmann: Standrede am Sarge [...] Mitau 1832. - J. D. Schweder: Reden bei der Beisetzving der Leichen [...] des und hochdesselben Gemahlin Charlotte Dorothea Henriette, geb. Baronesse Campenhausen [...], Mitau 1832. - Inland 1845, 31. - Paucker 1855, 36 f. - Stryk 1885, 2, 112, 114, 118. - R B S 1918. - GH Liv 2, 656. - GHA, Fr Β 4, 111. Friedrichs 1967 - D B B L 1970. - DBA 158, 7 - 9. - BaBA 47, 1 6 9 - 173.

Budberg gen. Bönninghausen, Wilhelm Frhr. von

Budberg, Gustav Wilhelm Frhr. von

Gotthard

* 2 8 . 6 . 1 7 6 6 R i g a (L), f 2 9 . 7 . 1 8 3 2 B u d bergshof b. R i g a ; Vater: Ludwig O t t o Frhr. v. B . ( 1 7 2 9 - 1 7 9 7 ; westfälisches Geschl., seit 1 5 7 0 in K , 1 6 9 3 schwed. Frhr., 1 8 5 6 u. 1 8 6 2 russ. B a r o n e ) ; Mutter: Elisabeth Sophia, geb. von Löwenstern ( 1 7 4 8 — 1811). Studium in Straßburg, R e i s e n durch D t l . , Frankreich u. die Schweiz, russ. Offizier, seit 1 7 9 0 Diplomat im Kollegium der Auswärtigen Angelegenheiten, seit 1792 Legationssekretär in Stockholm, 1 7 9 5 - 1 7 9 6 Vertreter des B o t schafters, 1 7 9 6 durch Katharina II. Ernennung zum Kammerjunker. oo 3 0 . 7 . 1 8 0 1 Charlotte Freiin v. Campenhausen (1778 — 1830), T o c h t e r v. Balthasar v. C . ( 1 7 4 5 - 1 8 0 0 ) ; S o h n : Alexander v. Budberg. 1801 durch Alexander I. Ernennung zum wirklichen Kammerherrn, 7 Jahre lang R e i s e n durch Italien, Frankreich, Dtl. u. die Schweiz, 1 8 1 2 russ. Geschäftsträger b. K ö n i g von Neapel, 1 8 1 3 - 1 8 1 8 Pfandbesitzer von Widdrisch (L; Familienbesitz 1 7 2 6 — 1920, der zum S c h l o ß gebiet v o n Treyden gehörte), Erbherr von Hohenheide (L), ab 1 8 1 8 Zivilgouv. in E , 1821 St. A n n e n - O r d e n 1. K l . , 1826 G e heimrat, 1 8 2 8 Vladimir-Orden 2. K L , ~ ging ins Ausland, um seinen Kindern eine gute Zukunft bieten zu können. W E R K E : Essai historique sur les negotiations entre les cours de Petersbourg et de Stockholm, durant la regne de Catherine II., Imperatrice de Russie, o . O . 1 8 0 0 . - A n o n y m : Nachrichten von Christin. In: Zt. für die elegante W e l t 137, 1803, Sp. 1 0 8 7 1 0 8 9 . - Biographische Nachrichten über Christoph von Benckendotf [General der Infanterie C . Benckendorff 1749-1823], In: OstseeProv.Bl. 27, 1823, S. 2 3 8 - 2 4 1 . Conespondance anecdotique, o . O . o . J . — Aufs., R e i s e t a gebücher [7 B d e . Ms.]. — Bekanntmachungen als Zivilgouv.

LITERATUR:

* 2 7 . 3 . 1 7 2 7 Sagnitz Kr. Dorpat, f 12. 3 . 1 7 6 9 R i g a (Suizid durch Pistolenschuß); Vater: J o hann Gustav Frhr. v. B . aus Königsberg (1693-1743/54), Landmarschall; Mutter: Anna Luise, geb. von Plater aus Fischhausen (1709-1765)._ Studium in Königsberg, R e i s e n , danach Aufenthalt b. seinem Vater, 1 7 5 9 Ritterschaftsnotar, 1 7 6 0 — 1 7 6 4 Pronotar des liv. H o f g e richts, seit 1 7 6 5 liv. Ritterschaftssekretär. WERKE: Stand- und Gedächtnisrede, welche bey dem Trauergerüste des weyl. Hochwohlgeb. Hm., Hrn. Joh. Hinrich Freyherrn von Tiesenhausen, bestalten Premier-Lieutenante bey dem von Schorlemerschen Regimente Dragoner den 17. Dec. 1748 öffentlich gehalten wurde, Königsberg 1748. — Der vollkommene Wirth. In: F. K . Gadebusch (Hrsg.): Livländische Bibliothek 1, 1777, S. 1 3 3 - 1 3 5 ; wieder i n : W i l h e l m Christian Friebe (Hrsg.): Pittoresken aus N o r d e n 2, St. Petersburg 1796, S. 2 6 6 - 1 6 9 [sat. G . ] . L I T E R A T U R : Recke/Napiersky. — GH Liv 2, 659. Friedrichs 1967. - DBA 158, 10. - BaBA 47, 176 u. 1 7 9 - 182. B u d b e r g , Leonhard Georg Gottlieb von * 18.3. G H 2 9 . (j. 18.) 4 . 1 7 8 5 Sennen a.d. Hause Fierenhof-Sennen (L), "f 6.7. (j. 2 4 . 6 . ) 1 8 4 6 / 4 8 St. Petersburg; Vater: Leonhard B e rend Gustav v. B . ( 1 7 6 0 - 1 8 1 8 ) , Major; M u t t e r : Johanna Beata, geb. von Silfwerharmsk ( 1 7 6 9 - 1 7 9 4 ) . 1 8 0 2 —1805 Jurastudium in Dorpat, Lehrer am Pagenkorps in St. Petersburg, oo (1) Jan. 1824 Sophia Kühlewein ( 1 7 9 3 - 1 8 3 1 ) . oo (2) 8 . 1 1 . 1 8 3 3 Elisabeth Kühlewein, Schwester v. (1). Seit 1 8 3 4 Hilfsredakteur der St. Petersburger Z t . , Hofrat. Victor und Constantia oder Pflicht triumphierend über Leidenschaft, St. Petersburg 1811 [ R . ] . — Reise eines Russen durch Weiß-,

WERKE:

Budberg-Bönninghausen Klein- und Neu-Rußland, durch die Donsche und Tschernomorskische Kosaken-Provinz, den Kaukasus und Georgien, unternommen im Jahre 182 7, Zerbst 1832; M k Hildesheim 1998 (Galerie der neuesten Reisen, von Russen durch Rußl. u. fremde Länder unternommen. In fortgehenden Lief, dargestellt 1). — Literärische Miscellen aus dem Vaterlande. In: Dorpater Jahrbücher 5, 1836, S. 415—426. — Ein Irrenhaus. Russische Erzählung. In: Wiener Zs. für Kunst, Literatur, Theater und Mode 48, 1847, S. 1 8 9 - 1 9 0 ; Forts. 49, 1847, S. 1 9 3 - 1 9 4 ; Forts. 51, 1847, S. 2 0 1 - 2 0 2 ; Forts. 52, 1847, S. 2 0 5 - 2 0 6 . — P. G. Demidow's Lehenslauf. In: Friedrich Wilhelm Gubitz (Hrsg.): Der Gesellschafter oder Bll. für Geist und Herz. Ein Volksbl., Berlin o.J. — Korrespondenznachrichten im Morgenbl. für gebildete Stände, Stuttgart; Tübingen, u. in Friedrich Wilhelm Gubitz (Hrsg.): Der Gesellschafter oder Bll. fur Geist und Herz, Berlin; Beitr. in Theodor Hell (Hrsg.): Abend-Zt., Dresden; Leipzig 1830— 1831; auch als M k ; Beitr. in: Magazin angenehmer Unterhaltung, 1 8 3 9 - 1 8 4 0 . U B E R S . : Faddej V. Bulgarin: Der Richterspruch. In: Zt. für die elegante Welt 221, 1823, Sp. 1 7 6 9 - 1 7 7 1 . — Karnilovic: Das russische Neujahrsfest im Jahr 1724. In: Morgenbl. für gebildete Stände, Stuttgart; Tübingen 1824, S. 305; wieder in: Mitauischer Kalender. Auf das Jahr nach Christi Geburt 1826, Mitau 1825, Anh. Gallerte der neuesten Reisen, von Russen durch Rußland und fremde Länder unternommen, Lief. 1, Zerbst 1832; Mk Hildesheim 1998 [mehr nicht ersch.]. HRSG. :

Goedeke 7, 506; 15, 9 3 - 9 4 . - BaBA 47, 207 - 210. - GH Liv 2, 653. - Friedrichs 1967.

LITERATUR:

Budberg-Bönninghausen, Otto Christoph Frhr. von * 11.10. (j. 29.9.) 1771/72 Riga (L), f 29. (j. 17.) 1.1857 Walk (L); Eltern W . Frhr. v. Budberg-Bönninghausen. Häuslicher Unterricht, Schule in Riga, Walk u. Arensburg (Osel), 1789 —1793 Jurastudium in Göttingen, auch Studium der Kunst, Altertümer und Literatur, dort Kontakt mit Gottfried August Bürger (f 1794) u.a., größere Reise im Frühjahr 1793, 1794 Rückkehr nach Riga, oo (1) 10.2.1794 Sophia Juliane Cathanna v. Berg (1774-1805). 1795 Ober-

310

landgerichtsassessor in Riga, dann Assessor am liv. Hofgericht (Aufhebung der Statthalterschaftsverfassung), 1808 — 1810 Landrichter in Riga, oo (2) 16.5.1808 Anna Charlotte v. Anrep (1785 — 1818), Erbin von Lennewarden, Abenkat u. dessen Beigut Althof sowie des Familienguts Assikas (L; Geschl. —> C. Gräfin v. Keyserlingk-Rautenburg). 1813 — 1819 Ksp.-Richter, 1818 in Reval, seit 1819 in Dd., geraume Zeit in Mannheim, 1829 Rückkehr ins Baltikum auf seine Güter Kegel (E), Abenkat, Rosenblatt (L), lebte zuletzt zwl. auch in Walk. W E R K E : Versuch über das Alter der Oelmahlerey zur Verteidigung des Vasari, Göttingen 1792; Neuaufl. Amsterdam o.J.; M k Göttingen 1997. — Trost und Mahnung. Sonett. In: Charis. Rheinische MorgenZt. für gebildete Leser 61, Mannheim; Heidelberg 31.10.1821, Sp. 486. - Wo ist Ruhe? In: Chans 65, 14.11.1821, Sp. 518 [G.]. - Frömmelei und Frömmigkeit. In: Charis 74, 15.12.1821, Sp. 589 [G.]. - Distichen. In: Charis, Okt.-Nov. 1822. - Das Malergenie. Eine biographische Skizze. In: Zt. fur die elegante Welt 214, 1822, Sp. 1 7 0 8 - 1 7 1 0 . - Projet d'institut agronomique complet pour la reunion methodique de l'etude et de la pratique de I'agriculture [...] specialement aproprie aux rapports teraux de la Livonie, Estonie et de la Courlande [...], Mannheim 1822 [Alexander I. gewidmet]; dt. u.d.T.: Ideen zur Gründung einer landwirthschaftlichen Lehr- und Erziehungsanstalt, verbunden mit Experimental-Oeconomie [...], Riga 1832. — Dramatische Versuche, 3 Bde. Leipzig 1825 [Bd. 1: Aus dem Leben. Originallustspiel in 5 Acten in Versen; Sylla, historisches Schauspiel in Jamben, nach dem Französischen des Jouy; Bd. 2: Die Macht des Augenblicks. Originallustspiel in 2 Acten in gereimten Alexandrinern; Die Rückkehr des Orestes. Trauerspiel in 5 Acten nach der Clytemnestra des Soumet und der Electra des Sophokles; Bd. 3: Die Macht der Frauen. Historisches Schauspiel in 3 Acten in Versen; Die Galeerensklaven. Schauspiel in 3 Acten in Versen, nach dem Französischen; Alpin, der Sänger der Liebe. Romantisches Schauspiel mit Gesang in 3 Acten.]. — Das Aschenhäufchen. Eine Legende. In: Charis 55, 8.5.1824 [G.]. - Warnung und Weisung. In: Charis 65, 31.5.1824 [G.J. - Die Rose. Aus einer noch ungedruckten Oper. In: Charis 75, 23.6.1824 [G.]. - Das zweifelhafte Herz [...]. In: Theodor Hell (Hrsg.): Abend-

Budberg-Bönninghausen

311 Zt. 271, Dresden; Leipzig 1 1 . 1 1 . 1 8 2 4 , S. 1083 [nach einem engl. Original]. — Die Russen am Monumente Türennes im Jahr 1814. Eine historische Skizze. In: Zt. für die elegante W e l t 154, 1825, Sp. 1 2 2 5 - 1 2 2 7 . - Töne des Herzens. Eine Sammlung Gedichte, Heidelberg; Leipzig 1827; 2. verm. Aufl. M i t a u ; Leipzig 1842 [Hzgin. Stephanie g e w i d m e t ] . — Dramatische Dichtungen, Bd. 1, Mitau 1842 [Aus dem Leben; Das Schlüsselloch. Original-Lustspiel; Die Nebenbuhlerin. Vorspiel; Die Macht des Augenblicks], — In: Sivers 1855: Das Menschenherz, S. 199; Der Schmetterling, S. 1 9 9 - 2 0 0 [Ge.; 1827 in M a n n h e i m verf.]. — Heimatliche Liebe. In: Johanson 1894, S. 7 3 - 7 5 [G.]. - Landwirtschaftliche Schriften. U D E R S . : Des neuen Jahres Morgengruß. Aus Hebels Alemannischen Liedern metrisch übersetzt. In: Chans 77, 2 6 . 1 2 . 1 8 2 1 , Sp. 6 0 9 - 6 1 1 . - Freude in Ehren. Aus Hebels alemannischen Liedern übersetzt. In: Charis 30, 13.4.1822. - Die Häfnet-Jungfrau. Aus Hebels Alemannischen Gedichten metrisch übertragen. In: Charis 95, 9.8.1823. — J. P. Hebels allemannische Gedichte, ins Hochteutsche metrisch übertragen, Leipzig 1825; Heidelberg 1827 [die Übertr. übersandte er Goethe zur Begutachtung, der sie w o h l w o l l e n d prüfte], — Rückerinnerung. In: Theodor Hell (Hrsg.): Abend-Zt. 46, Dresden; Leipzig 2 3 . 2 . 1 8 2 5 [a.d. Engl.]. — SaintClair, dem Romane gleiches Namens der Miss Ovenson nachgebildet, Leipzig 1825; ebd. 1827 [Ubers, v. Sydney Morgan (eig. Owenson): St. Clair, or the heiress of Desmond, London 1803].

R i t t e r - u. Domschule in Reval, 1835 — 1838 Studium der Kameralwiss. in Dorpat, 1 8 4 0 1843 Aufenthalt in Berlin, Mitgl. der literar. Sonntags-Ges. Tunnel über der Spree in Berlin, Freundschaft u. a. mit Moritz v. Strachwitz u. Nikolaus Lenau, 1843 — 1851 Beamter für besondere Aufträge b. Zivilgouv. von E, auch Stellv. Zensor in R e v a l , 1844 — 1845 Vorl. über die modernen dt. Dichter in R e v a l , der Plan, eine Zs. Beiträge zur Gesch. u. Literatur der Ostseeprovinzen hrsg., verwirklichte sich nicht. OG 1 3 . 8 . 1 8 4 8 Alexandra Elisabeth Freiin Clodt v. Jürgensburg ( 1 8 2 9 - 1 8 9 8 ) , Tochter v. Bernhard Heinrich Frhr. C. v. J. ( 1 7 6 7 - 1 8 5 3 ) u. Julie Magdalene, geb. Gräfin R e h b i n d e r ( 1 7 9 4 - 1 8 6 4 ) , Tochter v. Gustav Diedrich R . ( 1 7 5 6 - 1 8 2 6 ) u. Anna Margarethe Gustava, geb. von Schwengeln! (1771—1809); Tochter —> H. Freifrau v. MiddendorfF. 1 8 5 1 - 1 8 5 8 Sekretär der Est. R i t t e r schaft in R e v a l , Besitzer des Guts Wannamois in der W i e c k .

Erste Lieder, R e v a l 1838; 2. Ausg. u . d . T . : Gedichte, Berlin 1842; 2. veränd. Aufl. R e v a l 1861. — In: Schneeglöckchen 1838: Fels und Quell, S. 176 — 180; Schönster Frühling, S. 181; Moderne Liebesliteratur, S. 182; Roth und bleich, S. 183 — 184 [Ge.]. - Der Christbaum. Ein Gedicht, o.O. 1839 [vorgetragen in einem Konzert des Hilfsvereins am 1 3 . 1 2 . 1 8 3 9 ] , — In: Sivers 1855: König Winter und Dichter Frühling, S. 4 7 4 - 4 7 9 ; Vom Felsen, S. 4 8 0 481; Offenes Geheimnis, S. 481—483; Die arme Marie, S. 483 — 4 8 6 ; Das verlorene Gebet, S. 4 8 7 - 4 9 1 ; Roth und bleich, S. 4 9 1 - 4 9 2 [vgl. L I T E R A T U R : Raßmann 1823. — Recke/Napiersky. - -> F. v. Nasa(c)kin]; Kühle Erde, S. 4 9 2 - 4 9 3 ; Hamberger/Meusel 1834. - Sivers 1855, 1 9 8 - Freud' im Leid, S. 493; Hoffe nur!, S. 4 9 3 - 4 9 4 ; 199. - Inland 1857, 64. - Rehbmder 1853. - Die Boten, S. 494; Dichterregel, S. 495; Der liebe Briimmer 1876/77; 1884. - Johanson 1894, 194. - Storch, S. 495; Rothwendige Sünde, S. 496; Goedeke 7, 4 7 6 - 4 7 7 ; 15, 9 4 - 9 5 ; 1137. - GH Schnelles Lernen, S. 496—497 [Ge.]. — In: Liv 2, 6 6 0 - 6 6 1 . - GHA, Β 6, 22. - Friedrichs 1967. - DBBL 1970. - Redlich 1989. - DBA 158, Grotthuß 1894/95: Kühle Erde, S. 155 / S. 187; Meeresstille (Aus: „Fata Morgana"), S. 156 23 - 28. - BaBA 47, 225 - 230. / S. 188; Die Boten, S. 156 / S. 188; Der liebe Budberg-Bönninghausen, R e i n h o l d Storch, S. 156 / S. 188 [Ge.]. - In: StaelHolstein 1896: Ich bin noch jung, S. 3 - 4 ; Das ( R o m a n ) Friedrich Frhr. v o n verlorene Gebet, S. 44—47; Waldbilder: Die Birke * 1 0 . / I I . 2 . 1 8 1 6 Gut Strandhof b. R e v a l (E), I, S. 48, Die Großmutter II, S. 4 8 - 4 9 ; Wiegent 5.3. (j. 21.2.) 1858 Gut Wannamois in der lied, S. 4 9 - 5 0 ; Der liebe Storch, S. 50; H o f f e nur, W i e c k (E); Vater: Karl Leonhard Frhr. v. B . - S. 5 0 - 5 1 ; Freud' im Leid, S. 51; Kühle Erde B. ( 1 7 7 5 - 1 8 3 7 ; Geschl. ->· Gotthard W . Frhr. (Litthauisch), S. 51 [Ge.]. v. Budberg gen. Bönninghausen); M u t t e r : Henriette Auguste, geb. von Nasackin (1789/ U B E R S . : Mikhail Lermontov: Der Novize, 91 — 1872), Schwester v. —> F. v. Nasa(c)kin. Berlin 1842. — Mikhail Lermontov: Aus dem WERKE:

312

Budberg-Bönninghausen Kaukasus. Nach Lermontqffschen Skizzen, Berlin 1 8 4 3 [En.; Ubers, v. „ D e r Held unserer Zeit"]. Sivers 1855, 471 - 4 7 4 . - Grotthuß 1894, 3 4 5 - 3 4 7 . - Guenther 1916, 258. - Inland 1853, 47. - Brümmer 1913. - R B S 1918. Behrsmg 1928, 82. - C,H Est 1, 16, 17, 44, 192; 2, 143. - Alb.Est. 1961. - Friedrichs 1967. - Kosch. - D B B L 1970. - Redlich 1989. - BaBA 47, 238 244. LITERATUR:

Budberg-Bönninghausen, Dietrich Frhr. von

Woldemar

* 8. (j. 19.) 1 0 . 1 7 4 0 R e v a l , f 3. (j. 14.) 6 . 1 7 8 4 W a l k (E), $ Landgut R o d e n p o i s ; Vater: O t t o Friedrich Frhr. v. B . - B . ( 1 7 0 0 1755), Ordnungsrichter (Geschl. —> Gotthard W . Frhr. v. Budberg gen. Bönninghausen); M u t t e r : Barbara Wilhelmine, geb. von Z i m mermann ( 1 7 1 6 - 1 7 8 1 ) , W i t w e v o n J o h a n n v. B r e v e m ( f 1735), Erbin v o n Kegeln. Häuslicher Unterricht in K l e i n - R o o p , 1 7 5 4 — 1757 Domschule in R i g a , 1757 Studium in Königsberg u. Straßburg, R e i s e n in D t l . , England, der Schweiz, Niederlanden, Italien, Frankreich, Spanien u. nach St. Petersburg, Künstlerausbildung in Leipzig, Dresden, Schüler v. J o h a n n Georg Hamann, im Sept. 1762 zur K r ö n u n g Katharinas II. in Moskau, oo 2 5 . 1 1 . 1 7 6 4 in R i g a Sophie E l i sabeth Therese Bsse. v. Campenhausen (1748 — 1 8 0 5 ) ; Sohn —> O . Frhr. v. B u d b e r g - B ö n ninghausen. 1 7 6 5 in Trastenhof (L), 1 7 8 3 Kr.marschall in W a l k (E), Besitzer des Guts Kogeln u. v o n Schloß Tirson, lebte zuletzt in Riga, Flötist, Verfertiger mechanischer Kunstwerke, Z e i c h n e r u. Maler, von dessen Ölgemälden besonders die Lsch.bilder geschätzt wurden.

Meusel 1816, 1, 648. - Recke/Napiersky. - Stryk 1885, 2, 81, 413. - Iversen 1899. - Neumann 1908. - GH Est 1, 15. - GH Liv 2, 6 5 9 - 6 6 0 . GHA, Fr Β 4, 109. - Campe 1957, 1, 330; 2, 153. - D B B L 1970. - Redlich 1989. - DBA 158, 3 0 35. - BaBA 47, 249 - 258. - Kosch.

Bühren —>• Biron Bürger, Johann(es) * Jauer (Schlesien), f Dez. 1 6 5 8 Libau (K). Seit 1 6 3 8 Kantor u. wenig später bis 1 6 4 4 auch erster R e k t o r der Stadtschule in Libau, Pastor b. der lett., seit 1 6 5 3 b. der dt. Gemeinde in Libau. oo Anna Sophia Ben(t)zin ( f 1670). W E R K E : Christliche Leichenpredigt [ . . . ] , Leipzig

1 6 0 6 [LPr. auf J a c o b Lindner ( f 2 . 4 . 1 6 0 6 ) , emeritierter R e k t o r der Schule Pforta u. Bürgermeister v o n N a u m b u r g ] . — Dancksagungs-Predigt. Gethan zur Naumburg Am Sonntage Laetare Anno 1608, darinne die Christliche Gemeine daselbst zur gebürlichen Dancksagung gegen Gott ist ermahnet worden, dass Er [...] die griffige Seuche der Pestilentz, damit er sie [...] 1607 [...] gezüchtiget, wiederumb Väterlich abgewendet hat; darinne auch Bericht, was es in ermeldeten Sterben allerseits für Gelegenheit gehabt, J e n a 1 6 0 8 . — Der schöne und christliche Sterbegesang [ . . . ] , Jena 1 6 0 8 [LPr. auf Margarete Star(c)ke, Ehefrau v o n Georg Star(c)ke, Händler aus Naumburg, gehalten am T a g e der Beisetzung, 2 7 . 1 0 . 1 6 0 7 ] , - Fröliche Glückwünschung auff den Durchleuchtigen hochgebohrnen Fürsten vnd Herrn, Herrn Jacobum, In Lieffland zu Churland und Semgallen Hertzog [...] Mit dem Durchleuchtigsten, Hochgebohrnen Fräwlein, Fräwlein Louise Charlotte, Gebohmen Marggräffin und Chur-Fürstlichen Princessin zu Brandenburg in Preussen [...] in unser Churland glücklich wieder angelanget, R i g a 1 6 4 5 (Lat. u. dt. G e l G e . des W E R K E : Gedicht auf das Absterben der jungen Frau 17. Jahrhunderts aus Königsberg u. R i g a 3). — Gräfin von Wachtmeister, o . O . o . J . - Ungedr. Hertz-Fröliche Glückwünschung dem DurchleuchGe. - Beschreibung eines Aufenthalts im Schlantigen, Hochgebohrnen Fürsten vnd Herrn, Herrn genbade. 1777, R i g a 1779 [über einen K u r Jacobo in Lieffland zu Churland vnd Semgallen aufenthalt ~s; ein Verriß dieses W e r k s in der Hertzog, [...] wie auch der Durchleuchtigsten Allg. dt. Bibliothek soll ~ davon abgehalten Fürstin [...] Loysa Charlotte [...] meiner gnähaben, j e wieder etwas zu veröfftl.]. digsten Fürstin vnd Frauen. Als der Höchste Gott L I T E R A T U R : Hupel 4, 1782, 31. — L . v. Bergmann: dieses Hoch-Fürstliche Hauss allergnädigst abermahl Denkmal des Freiherrn von Budberg. In: A. v. angesehen, vnd mit einem fungen Herrlein begäbet, Kotzebue (Hrsg.): Für Geist und Herz. Eine MoR i g a 1 6 5 0 [enth. auch ein lett. G . , b. dem es natsschrift fur die nordischen Gegenden 3, Reval 1787, S. 2 1 5 - 2 3 9 . - K. G. Sonntag: Woldemar sich wahrscheinlich um das älteste bekannte lett. G e l G . handelt]. — Zahlr. G e l G e . zu den Dietrich Freiherr von Budberg genannt Benningshausen. In: Livona 1812, S. 155 — 164 [Nachruf]. - versch. Anlässen, z . B . zum T o d im Kindesalter

313 von Gustav Karl u. Eberhard, S ö h n e des Feldmarschalls Gustav Graf H o r n , R i g a 1654 [TG., vgl. —> J. H a r t m a n n , —> G. Paffrath] oder Wie ein Bräutigam pflegt zu sorgen [geistliches Brautlied, in d e m der H e r r mit e i n e m Bräutigam verglichen wird]. UDERS. : Jacobi Kaisen Selbst-Streit, Das ist, Kräftige bewegung des Fleisches und Geistes. Poetischer iveise erkläret in der person und auß der gelegenheit Josephs zur zeit alß er von Potiphars Hausfrau ward veiflucht zum Eh-bruch, Amsterdam 1648 [hochdt. Ubers, d. niederl. G. v. J a k o b Cats: „Self-stryd", 1621],

Büttner Past. Schleck tätig); M u t t e r : Amalie Juliane, geb. Düllo. Häuslicher Unterricht, 1822 — 1825 T h e o l . S t u d i u m in D o r p a t , 1 8 2 8 - 1 8 2 9 in Leipzig u. 1 8 2 9 - 1 8 3 0 in Berlin, 1 8 3 2 - 1 8 8 3 Pastor in Kabillen. oo 2 4 . 7 . 1 8 3 3 seine Stieftante Charlotte Bauer; T o c h t e r —> L. Harmsen. Juli 1843 verlor er d u r c h Feuer sein W o h n h a u s u. einen Großteil seiner H a b e . Sammler lett. Volkslieder.

WERKE: Untersuchungen über die lettischen Sprachlaute. In: Magazin der lettisch-literäriLITERATUR: A G B 1 8 9 7 ( J ö c h e r 1 7 5 1 ) . Tetsch schen Gesellschaft 9 / 1 , 1847, S. 1 - 2 0 . - In: 1770, 2, 118, 128. - Hupel 4, 1782, 33. - Über Mitt. u. N a c h r . 19, 1863: Warum tut ein neues seine Ge. in Nordische Miscellen 4, 1805, 30 — 31 Gesangbuch not? S. 1 9 7 - 2 1 3 ; Ein Beitrag zu der [Big. zu Nord. Arch.J. — Recke/Napiersky. - Frage, ob die geistlichen Arbeitskräfte bei uns verKallmeyer 1910 [darin: Pred. Verz. v. 1648], - H. mehrt werden sollen, S. 5 2 2 - 5 4 4 . - Programm zu Diederichs in: SB Mitau 1893 (1894), 4 - 6. - Otto einer projektierten Liedersammlung. Der kurländi1904. — L. Arbuzow: Gadijmna dzejoli Patviesu schen Synode von 1863 vorgelegt. In: D o r p a t e r valoda. In: IMM, Riga 1922, 12. - Prande 1926. - Zs. f ü r T h e o l o g i e u n d Kirche 6, 1864, S. 1 — Schmidt 1939. - Kosch. - Ottow/Lenz 1977. 13; w i e d e r in: Rigasches Kirchenbl. 15, 1865. Lat.biogr. 1992. - DBA 161, 3 6 9 - 3 7 2 . - BaBA - In: Mitt. u. N a c h r . 25, 1869: Auf meine 4 8 , 8 7 f. Sammlung geistlicher Lieder bezügliches, S. 89 — 93; Zur Ehescheidungsfrage, S. 165—168. — Das Bürger, Michael lettische Volkslied. In: B M 23, 1874, S. 5 4 5 * 1686 M e m e l (um 1693 Friedrichs), f 2 2 . 7 . 556. — Betrachtungen über die gegenwärtige Lage 1726 St. Petersburg. der Kirche und ihre Aussichten. In: B M 24, 1875, S t u d i u m an der U n i v . Leiden u. Königsberg, S. 1—11. — Beitr. in Lat.Aw. Jelgava. 1716 D r . m e d . , Diss.: „ D e lumbricis, K ö - HRSG.: Latwceschu lauschu dseesmes un singes. In: nigsberg 1716". oc 1721 Gottliebe Adolffsen Magazin der lettisch-literärischen Gesellschaft aus W i n d a u (K) (f 1744). Praktizierte in Libau 8, 1844; Sepdr. M i t a u 1844 [Slg. v. 2 8 5 4 lett. (K), B e r u f u n g als Prof. der C h e m i e d u r c h den Volksliedern, die später in die Slg. v. —> A. F r e u n d Laurentius Blumentrost an die n e u g e - Bielenstein einging]. - Sammlung geistlicher Liegrün. Akad. der Wiss. nach St. Petersburg, der. Ein Gesangbuch und Erbauungsbuch fürs 1 3 . 3 . 1 7 2 6 A n k u n f t in St. Petersburg, w e n i g e Haus, 2 Tie. Leipzig 1867; 2. Aufl. o . O . 1870 Tage später b. einem Sturz a. d. W a g e n tödlich [bereits u m 1863 b e g o n n e n ; die Slg. sollte als verunglückt. H a u s - u. Familienandachtsbuch f ü r die nieWERKE: Dissertatio medica inauguralis de morbis deren Stände der Deutsch-Balten dienen u. wies große V o r z ü g e gegenüber den bisherigen ossium, etc., Leiden 1712. - GelGe. LITERATUR: Richter 1815, 3, 205. - Recke/Na- Gesangbüchern auf, sie w u r d e in einzelnen piersky. - Otto 1898. - Kallmeyer 1910. - G e m e i n d e n eingeführt, k a m j e d o c h nicht in Brennsohn 1929. - Friedrichs 1967. - DBA 161, allg. G e b r a u c h ] . - Ubers, lett. Volkslieder ins 387 - 89. - BaBA 48, 102 - 103. D t . v. ~s T o c h t e r —> L. Harmsen im A n h . ihrer E r i n n . : Ein altes kur. Pastorat, 1911. Büttner, G e o r g L u d w i g Friedrich LITERATUR: Alb.Acad. 1889. - Kallmeyer 1910. * 2 6 . 5 . 1 8 0 5 Past. Schleck (K), f 1 8 . 7 . 1 8 8 3 Prande 1926. - Alb.Cur. 1932. - Hehn 1938, 19 f. Past. Kabillen (K); Vater: J o h a n n G e o r g B. - Lat.lit. 1965. - DBBL 1970. - Unäms 1975. ( 1 7 7 9 - 1 8 6 2 ) , T h e o l o g e , Naturforscher u. Lat.biogr. 1992. - DBA 163,338. - BaBA 48, Landwirt (Geschl. stammt aus Schlesien u. ist 1 5 1 - 1 5 7 . seit M i t t e des 18. Jhs. in Κ belegt; die Fam. war 1757 — 1862 u n u n t e r b r o c h e n als Pfarrer i m

Büttner Büttner, Hans * 3.1.1871 Riga (L); Vater: Gymnasialdirektor. Goldinger Gym., Studium in Dorpat, Marburg u. Leipzig, Hilfslehrer u. Journalist in St. Petersburg, Mitarb. der Düna-Zt. in Riga u. des Rev.Beob. in Reval, zeitw. auch R e d a k teur.

314 Begleiter des Ostsee-Prov.Bl. 8, 11.4.1828, S. 31—32. — In: Inländischer Dichtergarten 1, 1828: Der Wechsel, S. 5 6 - 5 8 ; Erdenleben, S. 7 8 - 7 9 ; Sehnsucht, S. 9 7 - 9 8 ; Meine Blumen, S. 132 — 133 [Ge.J. — In: Inländischer Dichtergarten 2, 1830: Die Farben, S. 4 4 - 4 6 ; Das Grab, S. 54 — 55; Der Veilchenkranz. Dichtertraum, S. 82 — 86 [Ge.J. - Bekränzt mit Laub den liebevollen Becher, Reval 1831 [G. zur Feier des 82. Geburtstages der Sängerin Gertrud Elisabeth Mara am 22.2.1831]. - In: Gustav Jakob Friedrich v. Ungern-Sternberg (Hrsg.): Harfentöne, hrsg. zum Besten der in Reval durch die Cholera zu Waisen gewordenen, Reval 1832, S. 131 — 138: Trost; Ergebung; Leiden und Dulden; Sehnsucht [Ge.J.

Gedichte, Riga 1897. - In: Gedichte aus Riga 1903: Winterabend, S. 28; An der See, S. 33; Am Lago, S. 51; Venezia, S. 52; Der Napoleonstein [auf dem Schlachtfelde der Völkerschlacht von Leipzig], S. 5 3 - 5 4 . — In: Kiefern im Schnee: Winterabend, S. 17; Des Grübelns Hamlet steht am Grab, S. 17 [Ge.]. - Gedichte, Gesichte, Gerichte, Riga 1927 [Selbstverl.; L I T E R A T U R : Rehbinder 1853, 38, 44. - Goedeke 15, Vorw. S. 3: „Mag die vorliegende Auswahl 95. - Kosch. - Friedrichs 1981. - Redlich 1989. meiner Dichtungen Zeugnis davon ablegen, daß auch durch meines Lebens Wasser ein Burchard-Nauck, Lotty (eig. Lotte), geb. Rauschen ging und ein Fluten, hinstrebend zu N a u c k dem grossen Ozean, dem Alles entströmt, was aus Leben zu Leben quillt. Ich widme sie den * 25.5.1883 Riga; Vater: Prof. am PolyTreuen, Tapferen, Tiefen meines Volkes, auf technikum Riga (f vor 1942); Mutter: Emma denen die deutsche Zukunftshoffnung beruht. Marie, geb. Detloff (1859-1942). Mögen sie unter ihnen ihren W e g finden!"; oo Viktor Burchard (f 1946 Dessau), KaufInh.: Baltische Heimat; Vom Wandern; Aus einer mann. 1939 Umsiedlung. alten Stadt; Wenn die Nacht herniedersteigt; Eros; W E R K E : Kinderlieder (Komp. Elfriede BullDer Dichter; Gottsucher; Die Enterbten; Ein Re- werk; III. Doris v. Zigra), Riga 1926 [dt. u. quiem; Christus; Gestalten; Aus harten Zeiten engl.; Inh.: Fritzchen spricht; Schneckchen; Erzähl, erzähle; Mitleid; Luftfahrt; Abends; Hört (Ge.-Zyklen)]. mal; Froschkönig; Eisenbahn; Soldaten; Giftpilze; L I T E R A T U R : Kosch. - Redlich 1989. - BaBA 48, Wiegenlied; Griechisches Liedchen; Um die Linde], 164. - In: Frey 1926: Die Welt und Ich, S. 33; Reberie japonaise, S. 33; Ikarus, S. 34; Fritzchen Buller, Jeanette (Jenny) spricht, S. 101. - Trude Schoenhaus und ihre * 24. (j. 13.) 11.1795 Reval (E), f 29. (j. 17.) Liebe. Eine Lebensgeschichte aus dem Baltenlande, 4.1850 Reval; Vater: Christian Andreas B. (f Riga 1932 (R.bibliothek der Riga am Sonntag 1816), Seidenhändler; Mutter: Margarete Eli- 37). — In Maitz 1935: Eisenbahnmelodie, S. 39; sabeth, geb. Frese (f 1829). Einsamer Gang durch den Herbstabend, S. 62 Lungenkrank, lebte bis zu deren T o d b. ihrer [Ge.]. — Nun wird es Abend. Verse und Prosa, ebenfalls lungenkranken Mutter, veröfftl. nach Riga 1936 [Inh.: Die Welt und ich; Der Roerfolgreicher Aufführung mit Hilfe eines senkranz; Bitte; Bilder vom Mälarsee. Der großen Verwandten, Pastor Justus Benedict Frese, ihr schwedischen Dichterin Selma Lagerlöf (MittagsTsp. „Der Becher", u m mit den Einkünften zauber im Park von Dottningsholm; Nebliger zum Lebensunterhalt ihrer in ärmlichen Ver- Morgen; Auf dem Eise; Rokoko; Wintersonett vom hältnissen lebenden Fam. beizutragen. Mälarsee; Im Theatersaal Gustavs III.); Barcarole; W E R K E : Der Becher. Trauerspiel in 5 Akten. Nach Liebestod; Herbstlied in Silber und Gold; Ungeeiner Erzählung von Ε. Τ. A. Hoffmann, Reval duld; Nach dem Ball; Auf dem Bahnhof; Abend; 1828 [freie Bearb. ν. Ε. T. A. Hoffmann: Mein Lied; Kleines Zwiegespräch; Pforte des Meister Martin der Küfner und seine Gesellen Schweigens; Erwachen in der Nacht; Nächtlicher (1818); am 24.9. u. 14.12.1826 in Reval Spuk; Mondaufgang auf dem Fluß; Der Wunsch; aufgeführt]; Rez. v. K. L. Grave. In: Literär. Die Rose. Eine Legende von heiligen Franziskus; WERKE:

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Den Kindern zur Nacht; Sorge nicht (Nach einem japanischen Liedchen); Im alten Städtchen; Vorfrühlingsahend am alten Stadtgraben; Griechisches Liedchen (aus „Nausikaa"); Dem attischen Freunde; Die Rosenknospe im Virgil; Federzeichnung (Japanischer Fünf zeiler); Meiner Kunst] . — Gäste in Bechlaren. (Ein Spiel zwischen den Tragödien), Riga 1938 [als Ms. gedr.J. — Um den Hammerhyhof Riga 1938 [als Ms. gedr.]. Kinderlied. In: BB 12 (122), 1958, S. 3 [vertont v. Elfriede Kurschinsky-Bullwerk].

Burlandt

lich; Frauen; Ihr Tagebuch; Seelensprache; Liebesrausch; Provinz; Gepanzerte; Briefe; Stimmung); Gedanken und Einfülle. Aus früheren Tagen; Eine Kritik: Hermann Bahr, „Inventur"; Vorw.: „Bekenntnisse aus meinem Leben, wie sie durcherlebt werden mußten, sie wollen nichts weiter als Aufrichtigkeiten sein, die uns sein lassen, wie wir sind und sein möchten, abseits vom Kampf und Lärm unserer alltäglichen Welt." S. 7J. — Alltäglichkeiten, Leipzig 1924; ebd. 1927 (Philosophien des kleinen LITERATUR: Kosch. — Redlich 1989. — Karin v. Lebens). - Träume der Seele (Geleitw. Hugo Borbely (Bearb.): Deutsch-baltisches Gedenkbuch. Salus), Berlin-Friedenau 1929 [Aph. u. ProUnsere Toten der Jahre 1939 — 1947, hrsg. v. der saminiaturen; Inh.: Menschlichkeiten; Dinge des Dt.-Balt. Genealogischen Ges. e.V., Darmstadt kleinen Alltags; Splitter; Autogramme; Melancho1991. - BaBA 49, 292. lien; Wirklichkeiten; „Mein neues Buch habe ich Träume der Seele benannt. Versöhnung Burchardi - Arresto sollte es heißen, aber Träume der Seele sind bereits Versöhnung. U n d so schicke ich's Burg, Paul H . Gernhardt hinaus für meine wahren Freunde als was es ist und sein möchte: Sehnsucht der Seele!" S. Burlandt, Louis 15]. — Symphonien der Stille. Psychologische Nu* 5.3.1881 Reval, jüd. Abstammung. ancen des Alltags, Berlin-Friedenau 1933 [Aph. Seit 1903 Bankbeamter in Reval, Ubersied- u. Prosaminiaturen; Einbandentwurf Rilung nach St. Petersburg, lebte zwl. in Odessa, chard Nikolaus Graf Coudenhove-Kalergi (* seit 1920 wieder Bankbeamter in Tallinn, 16.11.1894 Tokio, f 27.7.1972 Schruns/ mußte u m 1925 diese Stellung aufgrund seiner Vorarlberg) zugeeignet; Inh.: Glück und Kritik an der dt.bait. Geisteshaltung aufgeben, Schicksal; Ethik der Schönheit; Segen der Sonne; seitdem Versicherungsbeamter, lebte noch im Welt der Seele; Entsagung und Leiden; BezieFrühjahr 1941 in E, gehörte möglicherweise hungen und Einsamkeiten; Dichtung; Leben und zu den dt.balt. Nachumsiedlern Ende 1941 Tod; Gang der Zeiten; „Vornotiz. Diese kleinen oder floh 1944, Epigone Nietzsches u. Peter Sachen, geschrieben von Fall zu Fall und je Altenbergs, Mitgl. des est. PEN-Clubs, wurde nachdem: Zufälligkeiten des Tages und der in est. Literatenkreisen v. a. wegen seiner Stunde, Eindrücke, Beobachtungen, wie sie ideologischen u. kulturellen Offenheit ge- das Leben uns täglich geben. Sie rufen auf zu schätzt, seine Veröfftl. wurden in der bait. vernünftigem Leben und reden von Dingen, Presse jedoch vorwiegend negativ rez. für die sich ein ernsthafter Mensch interessieNACHLASS : Estnisches Kulturgeschichtliches ren könnte. Diese ,Symphonien der Stille' Archiv, Tartu [Bre.J. wollen keinerlei neue Wege geben, man W E R K E : Aufrichtigkeiten. Bekenntnisse ... (Ge- nehme sie einfach als eine Reihe von Beleitw. Cäsar Flaischlen), Dresden 1922 [Aph. merkungen, die nach Erlebnissen, äußeren und u. Prosaminiaturen; Cäsar Flaischlen (* 12.5. inneren, manchmal nach reiflicher Erwägung, 1864 Stuttgart, f 16.10.1920 Gundelsheim) öfter noch aus einer augenblicklichen Stimzugeeignet; Inh.: Gedanken eines Pazifisten. mung heraus aufgezeichnet wurden. Ich Bekenntnisse über Krieg und Frieden; Aufrichtig- würde mich freuen, wenn dieses Buch keiten. Gedanken über Frauen, Mode, Ehe, Re- gleichgestimmten Freunden, bekannten wie volution, Zufall, Jugendzeit, Kindererziehung, unbekannten einen Gruß übermittelte und ein Natürlichkeit, Gott, Liebe, Glück, Kunst, Sonne, Körnlein Gutes spendete allen denen, die Schönheit und Leben; Stimmungen (Meine Ideale; guten Herzens sind, allen denen, die u m ErSie; Stimmung; Pfingsten 1922; Meinem Lieb- haltung, Bewahrung und Steigerung des ling; Die Sonne und das Meer; Bekenntnis; An Menschentums ringen, das war die Absicht Cäsar Flaischlen; Finnländische Baukunst; Türme; meines Buches. Ich wäre glücklich, w e n n ich Weihnachten; Sonnenaufgang; Sommer; Unheim- mit Gewißheit wüßte, daß ich nur diese Ab-

Burmeister

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sieht erreicht hätte. In diesem Sinne m ö g e der B u r m e i s t e r , H e r t a L u i s e , g e b . v o n K l o t Leser es mit Freundlichkeit e m p f a n g e n . " S. 8]; * 3 0 . 1 2 . 1 8 9 0 R i g a (L), f 1 0 . 9 . 1 9 8 0 M ü n s t e r ; R e z . v. B. Linde. In: Päevaleht 127, Tallinn Vater: Nicolai W i l h e l m v. Klot ( 1 8 5 2 - 1 9 3 2 ) , 1 0 . 5 . 1 9 2 7 , S. 10 u. R . K a n g r o - P o o l . I n : Jurist u. Rigaischer Stadtverordneter; M u t t e r : Päevaleht 7, Tallinn 8 . 1 . 1 9 3 4 , S. 7. - Puhtast Ida, geb. H a r t m a n n , oc ab 1882; Schwester —> südamest. Valik filosoofilisi miniatüüre, übers, v. J. T a t a r i n - T a r n h e y d e n . Oskar Urgart, Tartu 1937 [Aus r e i n e m H e r zen. Eine Ausw. philos. M i n i a t u r e n ] ; R e z . v. W u c h s mit n e u n Geschwistern in Riga auf, V. Mettus. In: Kunst ja Kiijandus 24, 4 . 7 . Liebe zu Musik u. Tanz, Ausbildung zur D i 1937, S. 94. - Musik des Herzens, o . O . u m p l o m - S t i m m b i l d n e r i n u. Rezitatorin, V o r 1939 [sollte in Z ü r i c h ersch.J; est. u . d . T . : tragsreisen u. a. als Märchenerzählerin, D o Südame muusika, o . O . 1941; A u s w . : Filosoofilisi zentin für Sprecherziehung an der H o c h s c h u l e miniatuure. Balti-saksa luuletaja Louis Burlandt'i f ü r Lehrerbildung in R i g a , b e g a n n nach d e m I. uusimast kogust „Südame muusika". I n : Kunst ja W e l t k r i e g mit der Slg. v. Volksreimen u. stand Kirjandus 24, Tallinn 2 . 7 . 1 9 3 9 , S. 96. - daher mit Schriftstellern u. Wissenschaftlern in „Puhkuspäevad". Filosoofilisi vaatlusi. In: Kunst Kontakt, oc 11.3. (j. 26.2.) 1913 T h e o d o r Diplom-Architekt (f wahrja Kiijandus 32, 2 7 . 8 . 1 9 3 9 , S. 128 [Erho- Burmeister, lungstage. Philosophische B e t r a c h t u n g e n ] . — scheinlich 1920 an Flecktyphus). 1919, nach Elu filosoofiaid. MSttekäike. I n : Kunst ja Kir- der R e v o l u t i o n , mit ihren drei Kindern nach jandus 6, 1 8 . 2 . 1 9 4 0 , S. 2 2 - 2 3 [Lebensphilos. M e c k l e n b u r g , Arbeit als Rezitatorin, dann G e d a n k e n g ä n g e ] . — Jumalata maalim. Filosoofi- Schauspielausbildung in M ü n c h e n b. H o f lisi vaatlusi. In: Kunst ja Kirjandus 16, 19.5. schauspieler Carl G r a u m a n n , 1923 R ü c k k e h r 1940, S. 6 2 - 6 3 [Die gottlose W e l t . Philoso- nach R i g a , W i e d e r a u f n a h m e ihrer stimmbildphische B e t r a c h t u n g e n ] . - Väikesi ja suuri el- nerischen Ausbildung b. ihrer vormaligen uasju. Filosoofilisi vaatlusi. In: Kunst ja Kirjan- Lehrerin —»• M . H u n n i u s , der sie auch b. ihrer dus 20, 1 6 . 6 . 1 9 4 0 , S. 7 8 - 7 9 [Kleine u n d schriftstellerischen Tätigkeit half, 1939 U m große Lebensdinge. Philosophische Betrach- siedlung nach Polen, gegen Kriegsende Flucht, tungen] . — Vaatlusi ja tähelepanekuid. Väikese elu lebte seitdem in Münster, Gymnastikpädagofilosoofiat. In: Kunst ja Kirjandus 22, 3 0 . 6 . gin u. Kulturreferentin der Deutschbaltischen 1940, S. 8 6 - 8 7 [Betrachtungen u n d B e o b - Landsmannschaft i m Bezirk Münster, Mitgl. der Fachstelle Ostdeutsches Volkstum des achtungen. Philosophie des kleinen Lebens]. H R S G . : Fragmente des Lebens. Aphorismen. Aus- Westfälischen H e i m a t b u n d e s , Mitgl. der C S G , Schauspielerin u. Ehrenmitgl. des Z i m m e r sprüche von Denkern und Dichtern, Leipzig 1906/ theaters in Münster, Mitgl. des Verbandes dt. 07. Schriftsteller. L I T E R A T U R : ~ [...]. In: Romaan 5, Tallinn 1931, S. 155. - G. Suits: ~ 50-aastane. In: Olion. Illus- W E R K E : Der Schloßherr und die Meermaid. Märtreeritud kuukiri 1, 1932, S. 7 [zum 50. Geburtstag chenspiel nach alten Ostseesagen, o . O . 1932; von ~]. 'i kolmekordne tööjuubel. In: Päevaleht M ü n s t e r 1952 [ B ü h n e n M s . ; Selbstverl.]. 89, Tallinn 31.3.1938, S. 5 [zum dreifachen Ar- Brüderchen und Schwesterchen. Märchenspiel nach beitsjubiläum ~s]. - Kosch. - Avanemine 1, TalGrimm, o . O . 1936 [UA R i g a 1936, A u f f ü h linn 1996. — J. Undusk: Zur Anatomie des Epi- r u n g in Jelgava (Mitau), 1944 A u f f u h r u n g in gonentums. Altenberg, Nietzsche und In: J. Oberschlesien]; M ü n s t e r 1951 [ B ü h n e n M s . ; Korhonen u. G. Gimpl (Hrsg.): Kontraste, Helsinki 1997, S. 339 — 360 (Der Ginkgo-Baum. Germanis- Selbstverl.]; ebd. 1956; N e u a u f l . ebd. 1960. tisches Jb. für Nordeuropa 15); est. u.d.T.: Epigo- Die Elfenhochzeit. Märchenspiel in 4 Aufzügen onluse anatoomiat. Altenberg, Nietzsche ja In: nach baltischen Sagen, R i g a 1939 [UA R i g a M. Kalda u. O. Kepp (Hrsg.): Mis on see ISE. Tekst, 1938]; M ü n s t e r u m 1960 [ B ü h n e n M s . ] . tagapöhi, isikupära, Tallinn 1999, S. 158 - 194 Baltische Heimat. Hörspiel, Leipzig; Breslau (Collegium litterarum 11) [engl. Zus.: Anatomy of 1939. - Deutschland. In: A k e r m a n 1940, S. 45 Epigonism. Peter Altenberg, Friedrich Nietszche [G.]. - Maria. Schauspiel, o . O . 1949. — Schuld and S. 426]. und Liebe. Schauspiel in 3 Akten, M ü n s t e r 1951 [ B ü h n e n M s . ; Selbstverl.]. - Das Bernsteinherz. Ein heiter Spiel um eine Herzogin, M ü n s t e r 1951 [ B ü h n e n M s . ; Selbstverl.; spielt 1566 zur Zeit

317 des ersten kur. Hzgs. G o t t h a r d Kettler ( 1 5 1 7 1587)]. — Auf einem kleinen Bauernhof in Pommern. Eine Erinnerung. In: Westfälischer H e i matkalender 1952, Jg. 6, M ü n s t e r 1951, S. 106 — 108. — Vater Brummeis Meisterwerk oder Peterle und Nuckerle. Weihnachtsmärchen um einen Jungen und einen Hampelmann, M ü n s t e r 1953; ebd. 1966 [als Ms. i m Selbstverl.J. - Klaas Hövelbecks Weihnachten. Weihnachtserzählungen für Jung und Alt, R a t i n g e n 1954 [Nuckerle und Peterle; Krausköpfle mit den Goldflügelein; Silberflöckchen (En.); Weißer Schnee (G.); Knecht Ruprecht zündet die Kerzen an; Weihnacht im Walde (En.); Christkindlein (G.); Klaas Hövelbecks Weihnachten; Ein Licht ist zu uns kommen (G.); Die Weihnachtsmusik (E.)J; R e z . v. Tkl. I n : BB 11 (97), 1956, S. 14. - Ostseekinder. Roman in zwei Teilen, Dinkelsbühl (Mittelfranken) 1955; 2. Aufl. ebd. 1956; R e z . in: B B 4 (90), 1956, S. 12 u. v. H e i n z Mattiesen. I n : B H 4, 1 9 5 6 / 5 7 , S. 2 3 8 - 2 4 0 [kulturgesch. R . , dessen 1. Tl. 1938 u. 2. Tl. 1 9 3 8 - 1 9 5 2 spielt]. — Baltische Erzählungen, Dinkelsbühl 1955; Heidelberg 1960 [Vorwort; „In Treuen fest" (Am Rigaschen Strande vor dem zweiten Weltkriege); Stunde des Abschieds in Sankt Peter zu Riga 1939; Störtebekers Raubzug in Livland (freigestaltet nach einer Sage); Blick auf Reval; Der Fluch des Elfenkönigs in Dondangen (wieder i n : Jb.d.balt.Dtt. 9 / 1 9 6 2 (1961), S. 1 0 5 f . ; vgl. A. v. Löwis of M e n a r , 1916); Der Machtring (Nach einer Ostseesage, erzählt am estländischen Strande) (Laienspiel); „ N a c h d e m W a h l s p r u c h der Deutschbalten heißt die erste Erzählung In Treuen fest. (...) In aufgelockerter F o r m bringt sie die Geschichte des Baltenlandes, die mit der U m s i e d l u n g 1939 endet. (...) Störtebekers Raubzug in Livland führt uns in die mittelalterliche Hansestadt R i g a . Altes B r a u c h t u m w i r d lebendig: der Maigraf zieht, v o m Jubel der Bürger begleitet, in R i g a ein ( . . . ) . " Tanz der Liebe, S. 73]; Ausz. Stunde des Abschieds in Sankt Peter zu Riga (1939 bei der Umsiedlung der Deutschbalten). In: G. Pratschke (Hrsg.): Das ist m e i n Land. Eine W e l t - A n t h . der Völkerverständigung, W i e n 1966, S. 209 [G.]; Ausz. Störtebekers Raubzug in Livland (frei gestaltet nach einer Sage). In: H u g o Ernst Käufer u. Walter N e u m a n n (Hrsg.): Sie schreiben zw. Paderb o r n u n d M ü n s t e r . Bio-bibl. Daten, Fotos u. T e x t e v o n 33 A u t o r e n , W u p p e r t a l 1977 (Autoren in N o r d r h e i n - W e s t f a l e n 3), S. 29 — 34 [„In der Geschichte ist kein einziger

Burmeister R a u b z u g Störtebekers in Livland bekannt, n u r die Sage w e i ß davon zu berichten." S. 29]. Der Machtring. Sagenspiel, M ü n s t e r 1960 [Selbstverl.]. — Ostdeutsches Legendenspiel. Mit Sprechchor, Chorgesang und Einzelspielern, M ü n s t e r u m 1960 [ B ü h n e n M s . ; Selbstverl.; Spiel u m das Marienbild zu Danzig, die G r ü n . Rigas u. d e n G r o ß e n Christoph, das M a r i e n bild-Mosaik an der M a r i e n b u r g ] . — Tanz der Liebe. Novelle, H e i d e l b e r g 1960 [Gesch. u m eine j u n g e Tänzerin im Brandenburgischen in der Zwischenkriegszeit]. - Nirgends ein Licht. In: Gottfried Pratschke (Hrsg.): Licht vor d e m D u n k e l der Angst. Eine europäische Anth. des Glaubens an die Z u k u n f t , W i e n 1963, S. 93 — 94 [G.J. — Deine Hände. In: G. Pratschke (Hrsg.): Liebe - m e n s c h g e w o r d e n e s Licht. Eine A n t h . der Liebe z u m M e n s c h e n unserer Zeit, W i e n 1964, S. 51 [G.]. — Und niemand antwortet ... Einakter, M ü n s t e r 1965. — Aus dem Nichts? Schauspiel. Einakter, M ü n s t e r 1966 [Selbsverl.; U A M ü n s t e r 1964, bis 1965 recht beachtlicher Publikumserfolg; Z w e i p e r s o n e n stück ü b e r eine M u t t e r u n d ihren Sohn, das sich mit den P r o b l e m e n des künstlerischen Gestaltungsprozesses auseinandersetzt]; Ausz. Vision des jungen Dichters. I n : G. Pratschke (Hrsg.): D u , unsere Zeit. Eine W e l t - A n t h . der H o f f n u n g auf Frieden, W i e n 1965, S. 98 [G.]. Gedankenkarussel. Schauspiel. Einakter, M ü n s t e r 1966 [Selbstverl.; U A Z i m m e r t h e a t e r Münster, U A L ü n e b u r g 1963], - Schon wieder eine. Lustspiel. Einakter, Münster 1966 [SelbstverL]. — Warum fragst du nicht? Schauspiel. Einakter, M ü n s t e r 1966 [SelbstverL; U A L ü n e b u r g 1963, A u f f ü h r u n g in B r e m e n ] . — G. in G. Pratschke (Hrsg.): Ein W o r t ins H e r z der W e l t . Eine W e l t - A n t h . des Appells an die Menschlichkeit, W i e n 1967. - Ein Licht ist zu uns kommen. In: G. Pratschke (Hrsg.): Alle W u n d e r dieser W e l t . Eine W e l t - A n t h . des Staunens u n d der H o f f n u n g , W i e n 1968, S. 30 [G.J. - Gebundene Hände, M ü n s t e r 1968 [Sch.]. - Im Ravensberger Land. I n : Westfälischer H e i m a t k a l e n d e r 1973, Jg. 27, M ü n s t e r 1972, S. 8 1 - 8 3 . - Als Schülerin von Monika Hunnius. In: Jb.d.balt.Dtt. 2 3 / 1 9 7 6 (1975), S. 121 —125. — Hspe. i m Kurzwellensender Berlin: Tanz in Legende; Volkslied; Rokoko; Walzer-Carneval. — M e h r e r e H ö r f o l g e n in R a d i o s e n d e r n in Berlin, H a m b u r g , Königsberg, Stuttgart u. a.; einzelne Ge. in Schulbüchern.

Bursy Anku Dranku. Kinderreime und -spiele (111. Willi Probst), R a t i n g e n 1955 [enth. A b zählverse, Z u n g e n b r e c h e r , Fingerspiele, R ä t sel, Kindersprüche, - r e i m e u. -spiele, E i n schlafgebete; V o r w . : „Dieses kleine B u c h erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, es soll n u r mithelfen, daß altes Volksgut nicht verlorengeht, u n d anregen, daß möglichst viele sammeln u n d aufzeichnen, was sie an R e i m e n u n d Spielen k e n n e n . V o n M u n d zu M u n d gehen die Volksverse, sie erklingen in ganz Deutschland, ja überall dort, w o D e u t sche w o h n e n . Ihre Entstehungsorte sind nicht einwandfrei nachzuweisen, es ist n u r möglich festzustellen, in w e l c h e n Landkreisen sie gebräuchlich sind. (...) So h a b e n wir auch in m e i n e r H e i m a t , im Baltenland, eine Fülle v o n Kinderspielen u n d - r e i m e n . D i e hier vorliegenden bilden einen Teil der v o n mir i m Baltenland gesammelten. (...) Ein beträchtlicher Teil der Verschen m a g i m Baltenland selbst entstanden sein. D i e R e i m e , in d e n e n lettische, estnische oder jüdische W o r t e v o r k o m m e n , habe ich fortgelassen, desgleichen diejenigen, die einen groben oder anstößigen Charakter tragen, d e n n dieses Büchlein soll u n t e r unseren K i n d e r n heimisch w e r d e n . (...) D e n Grundstock zu dieser kleinen S a m m l u n g bilden die K i n d e r r e i m e u n d -spiele aus m e i n e r eigenen Kindheit in R i g a ( . . . ) . " S. 7]. B R I E F E : Hans v. R i m s c h a : O f f e n e A n t w o r t an Frau In: B B 1 (147), 1961, S. 7 [Br.].

318

terichs (f 1853). 1826 Arzt in M i t a u (K) u. 1 8 2 6 - 1 8 4 0 B r u n n e n a r z t in B a l d o h n (K), 1 8 4 0 - 1 8 4 9 A c c o u c h e u r u. 1 8 4 9 - 1 8 6 7 I n spektor der kur. Medizinalverwaltung, dann i . R . , Wirklicher Staatsrat, seit 1853 Mitgl. der K G L K , 1 8 5 6 - 1 8 6 1 Stellv. D i r e k t o r des Kur. Provinzial-Museums, langjähriger Sekretär des Vereins der Arzte in Mitau, Leiter der H e b ammenschule, St. A n n e n - O r d e n 2. Kl., in W i e n K o n t a k t zu B e e t h o v e n . W E R K E : Der fröhliche Sänger, ein Neujahrs-Geschenk oder 6 Lieder in Musik gesetzt und seiner lieben Schwester und Lehrerin, Amalia Mylich, geb. Bursy, im Gefühle der innigsten Dankbarkeit zugeeignet, M i t a u 1814. — An L. van Beethoven und Α. P. Midler-Hauptmann. Nach einer Vorstellung der Oper: Fidelio. In: D e r Gesellschafter oder Bll. f ü r Geist u n d Herz. E m Volksbl. 158, Berlin 2 6 . 9 . 1 8 1 7 , S. 632 [G.J. - Dr. Soherr's Maschine und belebende Flüssigkeit. Eine Beitrag zur Geschichte des siderischen Baquets. In: Carl A. E s c h e n m e y e r u . a . (Hrsg.): Archiv f ü r den thierischen Magnetismus 1 2 / 1 , Leipzig 1823, S. 1 2 1 - 1 3 0 . - Erinnerungsblätter, gedichtet und komponiert, Berlin 1823. — Das vierte Palmblatt. Ein Fragment. Oder Das Büchlein vom weiblichen Egoismus. Mit einer Musikbeilage, Mitau 1823. — Aetiologischer Beytrag zur Helkologie. I n : H u f e lands Journal der praktischen H e i l k u n d e , Sept. 1825, S. 82 — 96. - Badechronik von Baldohn f...]. In: Big. Allg. Dt.Zt.f. R u ß l . 3 9 - 4 0 , 1827; Forts. Big. 4 3 - 4 5 , 1828; Forts. LITERATUR: W S : ~ in B r e m e n . I n : B B 6 (176), Big. 1 8 2 9 1 8 3 1 [weitere Forts. 1832 in der 1963, S. 7. - Kosch. - DBBL 1970 (Klot, Nicolai Wilhelm von). - Redlich 1989. - W. Gödden u. I. Big. zur M i t a u . Z t . ] , - In: Inländischer D i c h Nölle-Hornkamp (Hrsg.): Westfälisches Autoren- tergarten 1, 1828: Hand, Kopf, Herz, S. 4 2 lex., Bd. 3, Paderborn 1997, S. 123 - 125. - BaBA 43; Der Glückliche, S. 6 8 - 6 9 ; Der liehe Mond, S. 91; Die Flasche Porterbier, S. 131 [Ge.]. — Das 49, 450. künstliche Licht und die Brillen. Zwei Vorlesungen, Bursy, Karl Gottlieb Heinrich Friedrich M i t a u ; Leipzig 1846. — Beitrag zur Geschichte des ehemaligen Bisthums Dorpat, von der Gesell* 7.12. (j. 26.11.) 1791 Past. Blieden (K), f schaft für Altertumskunde. In: A r b . K G L K 1, 25. 9 . 1 8 7 0 M i t a u (K); Vater: Ernst Daniel Β . , 1847, "S. 1 1 4 - 1 1 6 [Bericht ü b e r C. N a Propst in G r e n z h o f (K); M u t t e r : Magdalena, pierskys GratS. z u m 50jährigen Amtsjubiläum geb. Schulz. Häuslicher Unterricht, 1811-1813 M e d . Eduard Philipp Körbers; vgl. zu diesem Anlaß S t u d i u m in Berlin u. 1 8 1 3 - 1 8 1 5 in D o r p a t , auch —> J. B o u b r i g ] . — Klio an Artigenes. In: 1814 silberne Preismedaille, 1816 D r . m e d . , A r b . K G L K 2, 1847, S. 8 7 - 9 0 [G.]. - Nachruf Diss.: ,,Animadversiones historico-criticae in auf J. F. v. Recke. In: S e n d u n g e n der K G L K 3, 1847, S. 1 2 7 - 1 2 8 [metrisch]. - Berichte [...]. doctrinam de consensu, antagonismo et anIn: A r b . K G L K 4, 1848, S. 5 7 - 6 8 [Literaturtenergia, D o r p a t 1815". R e i s e nach Berlin, Bayreuth zu Jean Paul u. W i e n , w o er B e e t - berichte]. - In: A r b . K G L K 6, 1849: Dr. Joh o v e n traf, 1816 — 1826 Arzt in G r e n z h o f u. hann Nicolaus Heinrich Lichtenstein. Ein LebensF o c k e n h o f (K). oo 2 0 . 6 . 1 8 2 0 Anna v. D i e - bild als Gedächtnißrede, S. 1 - 2 1 ; Ueber den HRSG.:

Buxhoeveden

319 Einfluß metallischer Berührungen, S. 134—142. Die pflanzengeographischen Verhältnisse des europäischen Rußlands, erläutert von Dr. E. R. von Trautvetter.' In: Arb.KGLK 9, 1851, S. 1 3 5 140 [Literaturbericht]. — A n o n y m : Ueber die Gewinnung eines ächten Kuhpockenstoffes, o.O. 1851. — Des Sängers Lied. In: Musenalmanach 1854, S. 13 — 14. — Das Bild. In: Musenalmanach 1855, S. 1 3 - 1 4 [G.]. — Friedrich Siegmund von Klopmann. Eine biographische Skizze. In: Inland 14, 1856, Sp. 2 0 1 - 2 2 0 ; Sepdr. Dorpat 1856. — A n o n y m : Fächer-Album, nach einem aus dem Reckeschen Nachlass stammenden Manuscripte des Kurländischen Provinzial-Museums. Mit einem Vorworte. In: Inland 30, 1856, Sp. 4 7 3 - 4 7 8 . A n o n y m : Wie man vor einhundert Jahren den Einzug des Landesfürsten in seine Residenzstadt Mit.au feierte. In: Inland 30, 1857, S. 4 8 9 - 5 0 0 . — In: Schneeflocken 1858: Klio an Artigenes, S. 3 — 7; Der Namenstag, S. 7 - 8 ; Gattenliebe und Gattenglück, S. 8 [Ge.]. - Dreisilbige Charade. In: Friedrich Gustav B i e n e m a n n : Dorpater Sängerbünde 1812 — 1816. Lieder aus der J u gendzeit der alma mater Dorpatensis, R e v a l 1896, S. 99 [G.]. - Heinrich Diederichs (Hrsg.): Der Besuch eines Kurländers bei Jean Paul im Jahre 1816. In: B M 48, 1899, S. 3 7 1 - 3 8 6 . - Tg.Ausz. i n : C l e m e n 1919, S. 5 4 - 7 9 . Aufs, in Inland; lett. Schriften; seine Tg.Aufz. über die Begegnung mit Beethoven in W i e n ersch. urspr. in zensierter Fass. 1854 in der St. Petersburger Zt., fanden dann V e r w e n d u n g in L u d w i g N o h l : Beethoven nach den Schilderungen seiner Zeitgenossen, Stuttgart 1877, wieder in Alexander W h e e l o c k Thayer: Ludw i g van Beethovens Leben, übers, v. H e r mann Deiters, Bd. 3, Berlin 1879; auch als M k ; 2. neu bearb. u. erg. Aufl. hrsg. v. H u g o R i e m a n n , Leipzig 1911, S. 557 — 559, wieder in Albert Leitzmann: Beethovens Persönlichkeit. Urteile der Zeitgenossen, 2 Bde. Leipzig 1914 [Bd. 1, S. 1 7 2 - 1 8 0 ] , - M e d . , poetische, musikalische, biogr. u. philos. Beitr. in Zs., Almanachen u. Anth. Uber den thierischen Magnetismus in Rußland. Aus einem Schreiben des Herrn Dr. .. Grenzhof, 12./24.July 1817. In: Karl Christian Wolfart (Hrsg.): Jahrbücher für den Lebens-Magnetismus oder neues Asklaepieion. Allg. Zeitbl. für die gesammte Heilkunde nach den Grundsätzen des Mesmerismus 3/2, Leipzig 1820, S. 2 4 4 - 2 4 6 [Br.Ausz.J.

BRIEFE:

Recke/Napiersky. Hamberger/ Meusel 1834. - Inland 1837, 406. - Rehbinder 1853, 965, 969. - Nekro. in: SB Mitau 1 8 6 4 - 7 1 , 4 3 2 - 3 6 (K. Bluhm). - Brammer 1876/77. Goedeke 7, 508; 15, 9 5 - 9 6 . - Alb.Acad. 1889. Clemen 1919, 5 2 - 7 9 . - Brennsohn 1929. - Alfa.Cur. 1932. - Seuberlich 1938, 3, 78. - Friedrichs 1967. - Kosch. - DBBL 1970. - Redlich 1989. DBA 169, 346 - 352. - BaBA 50, 065 - 072. LITERATUR:

Buxhoeveden, Ingeborg Baronin von, geb. von Schulmann * 1 4 . 8 . 1 9 2 0 R e v a l , f 1 0 . 1 0 . 1 9 9 1 Bad Schwartau; Vater: R o b e r t W o l d e m a r August v. Schulmann ( 1 8 7 6 - 1 9 4 3 ; Geschl. ->· H e lene v. Schulmann); M u t t e r : Karin Elisabeth, geb. Bsse. R o s e n ( 1 8 8 3 - 1 9 5 5 ) . 1927 Adelheimsche Privatschule in R e v a l , seit 1931 Elisenschule (früher Howensche Schule), 1935 R e i s e nach Königsberg, 1938 Abitur, R e i s e nach Breslau u. Berlin, 1939 Arbeitsdienst, Umsiedlung nach Posen, oo 12.10. 1940 in Posen Balthasar Baron v. B u x h o e v e den (f 1996), Landwirt, später Generalvertreter einer Bausparkasse (niedersächsisches Geschl., seit dem 13. Jh. in L, u.a. entstammte ihm Albert I., Fürstbischof von Livland, 1201 Grün. v. R i g a , 1861 russ. Barone, 1795 preuß. u. 1797 russ. Grafen). R e i s e nach W i e n , 1 9 4 1 - 1 9 4 2 Gut Gledzianow in Posen, 1 9 4 2 1943 R e v a l , w o ihr M a n n als Offizier der dt. Wehrmacht stationiert war, 1943 — 1944 Posen, 1 9 4 4 - 1 9 4 5 Gut Alt-Saborow b. Kutno, Jan. 1945 Flucht über Posen und Berlin z u m Gut W o l t o w b. Tessin in M e c k lenburg, April 1945 fast mittellos Ankunft in Dahme (Schleswig-Holstein), ihr M a n n geriet in amerik. Kriegsgefangenschaft, w e s w e g e n sie 1946 — 1947 drei Reisen nach Bayern unternahm, Existenzkrise in den Nachkriegsjahren, seit 1953 in Bad Schwartau, Anschluß an die dt.bait. Landsmannschaft, deren langjähriger Vorsitzender ihr M a n n wurde, gleichzeitig w a r er viele Jahre lang Vorsitzender der Bait. Ritterschaften für Hamburg u. SchleswigHolstein, außerdem w a r er bis zu seinem T o d Mitgl. im Beirat des Familienverbandes der Barone u. Grafen Buxhoeveden, diese Aktivitäten w u r d e n v. ~ mit großem Engagement unterstützt, ihr Interesse galt v. a. ihren drei Kindern Volker (* 1941), Christina (* 1943) u. Donald (* 1945) u. ihrer Heimat Estland, sie beherrschte fließend die est. Sprache u. w a r

320

Buxhoeveden vereidigte Dolmetscherin für Est. am Lübecker Gericht, übers, est. Lyrik ins D t . W E R K E : Letzter Abiturientenaktus der Elisenschule zu Reval vor der Umsiedlung. In: Jb.d.bait. Dtt. 2 7 / 1 9 8 0 (1979), S. 1 6 9 - 1 7 1 . - Märchenstadt Reval. Ein Wiedersehen mit Tallinn in den Wochen „danach". I n : B B 9 (383), 1980, S. 2 [Bericht]. — Sommer und Winter. Lebenserinnerungen 1920-1953, K ö l n 1 9 9 0 [Aut.; b e schreibt das Leben der est. Deutsch-Balten in den ersten Jahrzehnten des 20. J h s . , die L e bensumstände der Umsiedler im Warthegau, Krieg, Flucht u. entbehrungsreiche N a c h -

kriegszeit, zeichnet so ein persönliches Bild der letzten E p o c h e der Siedlungsgesch. der D e u t schen im Baltikum; einige Kap. trug ~ in einer literar. Sendereihe des Deutschlandfunks vor]; R e z . v. M . Garleff. In: K K 8 0 3 , 1991, S. 9 - 1 1 u. Gerda Kohl. In: B B 2 (508), 1991, S. 8. UBERS.: Ado R e i n v a l d : „Kuldrannake". Kleiner goldner Strand (Komp. Aleksander Läte). In: Jb.d.balt.Dtt. 2 7 / 1 9 8 0 (1979), S. 16 [est. Lied]. LITERATUR:

Todesanzeige:

Baronin

In:

BB

11

(517), 1991, 17. - Auskunft v. Volker Baron von Buxhoeveden.

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Calenberg

c Ca(h)len (Kahl, Kahle, Kahlen), Schotto * R i g a (L), f 1 0 . 7 . 1 6 5 7 R i g a (Pest); Vater: Schotto C . ; M u t t e r : Katharina, geb. ut den Hegen aus E m d e n (Ostfriesland). Studium 1 6 1 5 in Gießen, 1 6 1 8 in Wittenberg, hier 1619 M a g . , 1622 Studium in Königsberg, 1 6 2 3 — 1 6 2 5 Diakon der dt. Gemeinde in Mitau (K), 1 6 2 6 - 1 6 4 4 D i a k o n am D o m in R i g a , 1 6 4 4 — 1 6 4 6 Archidiakon an der Peterskirche R i g a , 1 6 4 6 — 1 6 4 7 O b e r w o c h e n p r e d i ger, 1647 — 1 6 5 6 Pastor am D o m u. 1656— 1657 Oberpastor an der Peterskirche R i g a , seit 1947 Assistent des Stadtkonsistoriums, oo Gertrud Plumian ( f 1670). W E R K E : ~ mit J o h . Steubero: Varia theoremata philosphica, Glessen 1615. - ~ mit Justus Feurborn (1587 — 1 6 5 6 ) ; Samuel Zehner ( 1 5 9 4 - 1 6 3 5 ) ; J o h a n n Philipp Engel (* 1617): Necessaria Responsio Ad D. Raphaelis EgliniIconii, Theologi Professoris Marpurgensis Assertionem, quam vocat, Orthodoxae doctrinae De Peccato in Spiritum sanctum. Ternis Quaestionibus, Totidemque Disputationibus ab ipso pertractatam, & portiunculae alicui Disputaiionis meae, adversus D. Philippum Caesarem antehac habitae, oppositam. Tribus itidem Disputationibus in inclyta Academia Giessensi publice habitis, comprehensa & adornata, ac theologunt on syz et esei subiecta Authore et Praeside Iusto Fewrbomio, S. Theol. D. Ejusdemque, Professore, Stipendiariomm Ephoro & Ecclesiaste. Respondentibus ordinc distinctis temporibus 1. Samuele Zehnero, Sulano Franco. 2. Μ. Johanne Philippo Angela, Darmbstatino. 3. Schottone Kahlen, R i g a - L i v o n o 1617. — Ars bene vivendi et moricndi, Das ist: Eine nachdenckliche und in Gottes Wort wollgegründete Predigt: Wie ein jeglicher gläubiger, gottsehliger Christ, christlich leben, und in Christo seinem Erläser und Seligmacher sehlig sterben und diese Welt recht gesegnen kann. Gott dem Herren zu sonderlichen Ehren, allen frommen, Gott seligen, und Gott ergebenen Hertzen zur sonderlichen Lehre, Trost, und Ermahnung zur Gottsehligkeit. Vor diesen gehalten zu Riga in der Thumb-Kirchen, nunmehr aber auff fleißig Bitten und Begehren, etlicher frommen gottsehligen Christen in Druck gegeben, R i g a 1629. Deliciae paschales oder zwo Osterpredigten, R i g a 1642.

Gadebusch 1777, 1. — Hupel 4, 1782, 169. — Bergmann 1792. — Recke/Napiersky. — AGB 1897 (Jöcher 1751). - Kosch. - Kallmeyer 1910. - BaBA 150, 3 3 9 - 3 4 3 . - DBA 173, 3 6 6 367. - Ottow/Lenz 1977. LITERATUR:

Calenberg, (Ingrid-)Ursula, geb. Müller (Ps. Möve) * 1 2 . 1 . 1 9 3 1 N o m i n e (E), lebt in N ö m m e (gegenwärtig Stadtteil v. Tallinn); Vater: Friedrich Müller ( * 19. J h . ; a. d. Gouv. Saratov (Wolga), als Hitler-Gegner vermutlich u m 1940 im K Z Oranienburg-Sachsenhausen u m g e k o m m e n ) ; M u t t e r : Anna Katharina, geb. Attemann aus R e v a l ( 1 9 0 4 - 1 9 8 4 ) , Erzieherin (Fam. Attemann stammte aus Pernau; E), Fröb el-Kindergärtnerin. Aufgewachsen in N ö m m e , Tallinn, Narva, Narva-Jöessuu, Kiviöli u.a. in E , 1 9 3 8 dt. Grundschule in N ö m m e , 1 9 3 9 mit der M u t t e r nach Kalisz (Polen), dort Grund- u. O b e r schule, Jan. 1 9 4 5 Flucht vor der R o t e n Armee, im M a i 1 9 4 5 a. d. neugegrün. T s c h e choslowakei ausgewiesen, seit Herbst 1 9 4 5 Gym. in Bitterfeld, 1 9 4 6 Ubersiedlung nach Hessen, zuerst Gershausen, dann Hersfeld, Lyzeum, Berufswunsch Gärtnerin erfüllte sich mangels Lehrstellen nach dem Krieg nicht, Bürotätigkeit, Besuchsdienst im Ostumsiedlerlager Karlsruhe, später Besuchstdienst im Zuchthaus Bruchsal, nahm Unterricht in Sprechtechnik an der Volkshochschule in Eschwege b. dem Schriftsteller R o b e r t L u bahn, um weitere Studien zu finanzieren nahm sie ein Halbjahresengagement b. einer dt. A r tistenfam. an u. reiste als Darstellerin in einer Messerwurfnummer mit einem Kleinzirkus durch Katalonien (Nordspanien), Schauspielausbildung an der Abendschule v. Dr. Karl Loewenberg in Hamburg u. parallel Berufstätigkeit, Schauspielerin an der Studiobühne Eschwege, U m z u g nach Karlsruhe, 1 9 6 0 G e burt ihrer T o c h t e r Anja-Maria (DiplomUbers. , später Assistant Manager, Schriftstellerin), U m z u g zur Mutter nach Hameln, R ü c k k e h r nach Karlsruhe, oo 2 9 . 1 0 . 1 9 6 5 Malte Kurt R ü d i g e r Calenberg ( * 1941), Schriftsteller, Buchhändler, später Realschulstudium; 1967 Geburt der T o c h t e r Barbara

Calenberg Ilse (Pferdewirtin, später Tanztrainerin u. Choreographin), Bürotätigkeit, zuletzt 12 Jahre lang in der Staatsangehörigkeitsabt. des Landratsamtes Karlsruhe, Frührentnerin, 1 9 9 0 Preis des Fotowettbewerbs ,.Karlsruhe im Jubiläumsjahr 1 9 9 0 " . 1 8 . 1 0 . 1 9 9 2 mit ihrem M a n n R ü c k k e h r nach N ö m m e , Hobbygärtnerin, Leiterin des Deutsch-Gesprächskreises im S e nioren-Tageszentrum Sihi tänav in N ö m m e , seit 2 0 0 4 auch in dessen Filiale in N ö m m e Pääsküla, seit 1 9 9 5 ehrenamtliche Vermittlerin in der Hilfe für Straßenkinder aus TallinnKopli in der B e t h e l - G e m e i n d e im angrenzenden Tallinner Stadtteil Pelgulinn, seit 1997 Ge. auch in est. Sprache, Mitgl. der Friedensbewegung, Naturschutzaktivistin, Mitgl. der est. Partei Rahvaliit, Mitgl. des est. PoesieVerbandes Eesti Luuleliit, Lesungen, u. a. im est. R u n d f u n k , Photoausstellungen in Dtl. u. E, Veröfftl. v. Photographien in einer dt. Publ. u. als Postkartenmäppchen in E, Auftritte im est. Fernsehen u. im W D R , sämtliche Ms. und Lyrikbde. aus Ε zweisprachig, bereitet einen B d . Familie Calenberg erzählt (est. Ubers, v. — A. Kaidja) vor, ihre Ge. wurden teilw. auch ins Est. übers, v. Helle Nurk. W E R K E : mit Malte Calenberg Der gläserne Tod [unveröfftl. M o n o D . ] . — Prinzessin und Dorfmädchen [Versdichtung; unveröfftl. Ms.; Ubers, ins Est. v. Aivo Kaidja]. — Reiterlied (nach der Melodie des schwäbischen Volkslieds „ W e n n alle Brünnlein fließen"), o . O . o . J . [in einer dt. P o n y - Z s . ; „Halt' fest dein Herz, den M u t gestählt, w i r f von dir alles Zagen! / , D e m Mutigen gehört die W e l t ! ' , so heißt's seit alten Tagen. / Was soll mir die Geborgenheit auf n o c h so weichen Stühlen? / I m sich'ren W i n k e l werd' ich nie den Puls des Lebens fühlen, / nie eins sein mit der starken Kraft der herrlich weiten Erde. / Das ganze Leben an sich rafft der R e i t e r auf dem Pferde! / Sag' nicht, ich könnt verderben, wenn's mich hinunter hebt — / und sollte ich auch sterben: ich habe doch g e l e b t ! " ] . Wechselbad der Gefühle [Tg.Aufz. (1. T l . ) ; unveröfftl. M s . ; Ubers, ins Est. v. Maire Aigro]. — Nachts. In: B e r n d T h u m u. Elisabeth T h u m (Hrsg.): B l u m e n haben Zeit zum Blühen. Alltagsdichtung aus der Nachbarschaft, Frankfurt/M 1982, S. 115. - Tanz auf dem Vulkan. In: Distanz. Bilanzen, Analysen, Dokumentation, Vorschläge, Kongruenz, St. Augustin S o m m e r

322 1991, S. 11 — 13 [G. zum ersten Irakkrieg, mit einer N a c h b e m e r k u n g ] . — In: Autorentage ' 9 2 in Weinstadt. Eine Bücherschau quer durch die heutige Literatur, Weinstadt 1 9 9 2 : Apokalypse, S. 1 2 - 1 3 [ G . ; „Geschrieben nach dem Absturz eines Militärflugzeuges auf W o h n häuser in Forst ( . . . ) , 10 Flugsekunden vor dem Kernkraftwerk Philippsburg, dessen zuerst gebauter (alter) B l o c k dem Absturz nicht standgehalten hätte ( . . . ) . " S. 1 3 ; übers, ins Est. v. L e h o R u u s ] ; Totentanz, S. 14 [G.; übers, ins Est. v. Aivo Kaidja]; „Der Tag, noch sanft verschlafen ...", S. 1 5 ; Schunnsee, S. 16 [Ge.]; Notizen, S. 17 — 18 [über den Krieg in J u g o slawien]; Nachts, „zwischen den Jahren" 1991, S. 19; Sylvestertag, S. 2 0 - 2 2 [Prosa]; Die kleine Straße, S. 23—28 [Kg.]. - Hoffnung, Karlsruhe 1 9 9 2 [Ms.; ausgestellt b. der Karlsruher B ü cherschau 1 9 9 2 ; enth. Geschichte einer Liebe. Verse für Malte (Hl. Anke Galonska), 1 9 6 2 1 9 9 0 ; Malte (Lyrik u. Prosa); Unsere Zeit. Verse und Texte zu Problemen von heute (III. Anke Galonska), 1 9 8 3 - 1 9 9 2 (enth. u.a. den G . Zyklus Delphine von 1990, der wie u.a. auch das G. Hiroshima von Helle N u r k ins Est. übers, wurde); Neue „estnische" Texte, 1 9 9 2 ; Hagsfelder Notizen. Gassiwege mit meinem Hund (III. Lars Steiner), 1 9 8 4 - 1 9 9 1 ; Lyrisches (umfaßt u. a. Karlsruher Impressionen u. Ein Karlsruher Märchen); Persönliches (Ge. u. Prosa); Frühe Versuche (Verse u. Prosa); Krimskrams. ,Reim-dich-oder-ich-freß-dich'-Versle und Gelegenheits-Reimle samt Prosa (Ausw.)]. - Missugune on tänane nommelane? Meile kirjutatakse, übers, v. Aivo Kaidja. I n : N ö m m e leht, Aug. 1992, S. 7. - Heimkehr. Eine Baltin erlebt zum erstenmal seit 52 Jahren ihre Heimat Estland (Photographien ~ u.a.), Tallinn 1 9 9 3 [aus T g . A u f z . , die ~ während ihres ersten Besuchs in ihrer alten Heimat Anfang der 9 0 e r Jahre schrieb, enth. eine Ausw. G e . : Bitte einer Baltin, S. 6 - 7 (an Mihail Gorbacov); Für Mutti, S. 9 ( 1 9 7 3 ) ; Das Lied der Balten 1946, S. 5 5 - 5 6 (im Alter v. 15 Jahren verf.); Heimatlos (Lied einer Baltin), S. 5 6 ( 1 9 7 7 ) ; Hundert Jahre, S. 57 ( 1 9 8 8 ) ; „Fremdes Land...", S. 58 ( 1 9 9 0 ) ; enth. u.a. auch die E. Der grüne Zaun, S. 6 1 — 6 2 ; Ubers, ins Est. v. Maire Aigro, unveröfftl.] I n : Autorentage '93 in B a d e n - B a d e n . Eine Bücherschau durch die heutige Literatur, Weinstadt 1 9 9 4 : Eine alte Frau, S. 1 7 - 1 9 [E. über eine Russin in E ] ; „Schweigend trägt mein Kiefernwald ...", S. 19—20; Am sechsten März,

323 S. 2 0 ; „Moderne Zeit ...", S. 21 [Ge.]. - In: Autorentage '94 in Weinstadt. Eine B ü c h e r schau quer durch die heutige Literatur, Weinstadt 1 9 9 4 : Uns trennte nur das Gitter, S. 18 — 2 0 [E.]; „Heimat, Dein Kind hin ich ...", S. 2 1 - 2 2 ; „Dieser brütende Sommer ..:", S. 2 3 [Ge.]. - Oh, Estland. Blick hinter die lackierte Fassade [Ubers, ins Est. ν. Aivo Kaidja, N ö m m e , unveröfftl. M s . ; enth. u. a. Aufruf, 1 9 9 9 (G.); Eine Geschichte aus Estland, 2 0 0 0 (über eine F a m . , die ihre T o c h t e r durch den Untergang der Estonia verliert); Sieben Jahre Freiheit — für wen?, 1 9 9 8 (G.); Und die Ratten spielten im Flur ..., 1 9 9 3 (E.)]. — In: A u t o rentage '95 in B a d e n - B a d e n . E i n e B ü c h e r schau quer durch die heutige Literatur, Weinstadt 1 9 9 5 : Eine Kleinigkeit, S. 2 3 - 2 4 [Prosa]; Freude, S. 2 4 - 2 5 [G.]. - In: Öhtuleht, Tallinn 2 1 . 5 . 1 9 9 4 , S. 5 : Roheline tara, übers, v. Aivo Kaidja [Der grüne Zaun]; „Oösinkjas salapära ...", übers, v. L e h o R u u s ; „Kas oled kordki . . . " übers, v. L e h o R u u s [Ge.]. - In: Grete Wassertheurer (Hrsg.): Spuren der Zeit. Sammelbände für Dichtung der Gegenwart 9, Weinstadt 1 9 9 6 : „ Woher nehmen die Vögel den Mut, zu singen . . . " S. 19; „Friede über dem Nordland ...", S. 2 0 ]Forts. „NeunJahre ist es her . . . " , N ö m m e 2 0 0 4 (G. zu einem Selbstmordanschlag in Oismäe b. Tallinn)]; Weihnachtslied (in Anlehnung an eine alte deutsche Volksmelodie), S. 2 1 ; Kinderreim, S. 2 2 [Ge.]. „Kas oled kordki ..:". In: Eesti rada 4 (746), K ö l n 1997, S. 6 [G.]. - In: Grete Wassertheurer (Hrsg.): Spuren der Zeit. Sammelbände für Dichtung der Gegenwart 10, Weinstadt 1 9 9 8 : „Laue Luft . . . " S. 2 1 - 2 2 ; „Im Januar weht Frühlingsluft . . . " S. 2 2 [Ge.]. — Eines Erben Triumphgesang, N ö m m e 2 0 0 0 [ G . ; nur est. Ubers, v. Aivo Kaidja veröfftl.]. — Palve Laulupeol. In: Kesknädal, Pärnu 3 . 5 . 2 0 0 0 [ G . ; Ubers, d. Titels: G e b e t beim Sängerfest]. — „Am Morgen erwacht der Garten ...", N ö m m e 2 0 0 1 [G.J. - Kodumaa laul. Lied der Heimat. Verse und Fotos aus Nömme (Fotographien ~ u.a.), Ubers, ins Est. v. L e h o R u u s , M o t t o v. Aivo Kaidja, Tallinn 2 0 0 6 [entstanden u m 1 9 9 3 ; enth. u.a. die Ge. „Schweigend trägt mein Kiefernwald ..."; „Frostklarer Morgen! ..."; „ Warmer Dezembertag . . . " ] . — E n . u. Ge. in der Karlsruher u. Hamelner Presse; est. Ge. in der est. Presse; unveröfftl. Ge. LITERATUR: P. Künstler: Päral. Heimkehr ... In: Sirp. Eesti kultuurileht, Tallinn 27.8.1993. - A.

Cambecq Kaidja: Heimkehr - kojutulek. In: Päevaleht, Tallinn 26.11.1993. - H. Tänavsuu: Saan jöudu maast, mis mind on kandnud [ . . . ] . In: Öhtuleht, Tallinn 2 1 . 5 . 1 9 9 4 , 5 [Interview], - K. Ristal: Kadunud eestlaste tagasitulek. In: Nädal 50/15, 9 . 1 5 . 1 2 . 1 9 9 6 , 1 7 - 1 8 . - A. Suurvärav: Kojutulek Sünnipaika - Nömmele. In: N ö m m e Sönumid. N ö m m e linnaosa nädalaleht 7, Tallinn 2 2 . 8 . 1 9 9 7 , 4. - A. Suurvärav: Kojutulek - Heimkehr. In: Eesti rada 4 (746), Köln 1997, 6 [Portrait]. - Tagan Nömmele. In: Eesti Päevaleht. Estniska Dagbladet 39, Tallinn 2 . 1 0 . 1 9 9 7 , 8. - K. Kivi in Eesti Ekspress. Söltuinatu nädalaleht, Tallinn 3 . 4 . 2 0 0 3 [Portrait, Bericht über die schriftstellerische Tätigkeit] . - Selbstauskunft v.

Cambecq, Max(imilian) Gregor * 1 3 . 9 . 1 8 2 8 Dorpat, f 6 . 5 . 1 8 5 6 St. Petersburg; Vater: Dr. jur. Louis Ludwig Alexander Maria C . aus Dresden ( 1 7 9 6 - 1 8 5 9 ) ; Mutter: Charlotte Luise, geb. Schmieden aus K ; B r u der —> V . C a m b e c q . In Dorpat u. in Kasan (Wolgagebiet) aufgewachsen, w o der Vater seit 1836 a.o. Prof. für röm. R e c h t war, 1 8 4 4 — 1847 Studium der Philol. in Kasan, dann Naturwiss. u. 1847 — 1850 M e d . in Dorpat u. Kasan, 1 8 5 0 - 1 8 5 2 R e i s e n in R u ß l . , 1 8 5 2 — 1 8 5 4 Studium an der M e d . Chirurgischen Akad. in St. Petersburg, 1 8 5 4 — 1 8 5 6 Arzt am Hospital der Reichsmiliz u. während des Krimkrieges am Militärhospital im Hause des Fürsten Bjelosselski in St. P e tersburg, 1 8 5 5 R e i s e nach D d . , Mitgl. des literar. Vereins D i e W o l k e in St. Petersburg, veröfftl. N n . in der St. Petersburger Zt. u. die E . a. d. russ. Leben der D o m o w o i in der N o vellen-Zt. In: Belletristische Bll. 1/1, 1 8 5 3 : Das Bild. Aus dem Leben eines Künstlers, S. 88 — 9 8 [E.]; Das Heimweh, S. 9 4 - 9 6 [G.]; Der Herrenstuhl, S. 1 9 0 - 2 0 5 [E.]. - In: Belletristische Bll. 1/2, 1 8 5 3 : Der Spielmann. Eine Geschichte aus dem vorigen Jahrhundert, S. 1 6 6 — 2 1 3 ; Die Ausstellung in der St. Petershurger Akademie der Künste, S. 6 9 - 7 5 . - I n : Belletristische Bll. 2, 1 8 5 4 : Der Pudel, ein Reiseabentheuer, S. 2 6 7 — 2 8 2 [G.]; Die Erlenmaid, S. 4 2 5 / 2 6 [G.]; Lang geträumt, S. 426/27 [G.J; Der Vesuv, S. 5 7 1 5 7 3 [G.J; Erinnerungen, S. 3 0 8 — 3 5 6 [enth. die E n . : Die Kanonenstiefel, Evelina, Der Actuar, Der letzte Freier, Die beiden Violinen, Die Dose des Professors, Der Briefträger, Die Mühle, Marie, Loreley]. - In: Belletristische Bll. 3, 1 8 5 5 : Tannhäuser, S. 38 —41 [G.J; Die Herren der WERKE:

Cambecq Wildnis, S. 38—41 [G.]; Malvina, die Rose des Nordens, S. 327 — 344 [Ε.]. - I n : Schneeflocken 1857: Himmel und Erde, S. 3 - 6 ; Die weite Welt, S. 7 — 10; Die Alpenrose, S. 10—11; Die Dichter und die Mode, S. 1 1 - 1 4 ; Die Nacht, S. 1 5 - 1 6 ; Vier Blätter und zwei Blättchen, S. 16—18; Chasel, S. 18 [Ge.]. - I n : Schneeflocken 1858: An die poetischen Kopfhänger, S. 1 1 - 1 3 [G.J; Kleine Geschichten, S. 13—22 [Ge.: 1. Sonntag, S. 1 3 - 1 5 ; 2. Am See, S. 1 5 - 1 7 ; 3. Nachts, S. 18—22J; Der Frühling und die Lappländer, S. 2 2 - 2 5 ; Lieschen, S. 25—26; Der Gondolier, S. 2 6 - 2 9 ; Die Sorge, S. 2 9 ; Veronika, S. 3 0 - 3 3 [Ge.]. - In: G r o t t h u ß 1 8 9 4 / 9 5 : Kleine Geschichten, S. 1 5 7 - 1 6 0 / S. 1 8 9 - 1 9 2 [1. Sonntag, S. 1 5 7 - 1 5 8 / 1 8 9 - 1 9 0 ; 2. Am See, S. 1 5 8 1 5 9 / 1 9 0 - 1 9 1 ; 3. Nachts, S. 1 5 9 - 1 6 0 / 1 9 0 192]; Lang' geträumt, S. 161 / S. 193 [Ge.]. Lang geträumt. In: Stael-Holstein 1896, S. 52 — 53 [G.].

324 1 8 1 5 - 1 8 2 0 in Reval, 1 8 2 0 - 1 8 2 3 wiss. Lehrer am G o u v . - G y m . in Riga, 1822 Kr.schulinspektor in R i g a , 1 8 2 3 - 1 8 2 6 Aufenthalt in Dtl., 1826 Schulinspektor in Jakobsstadt (K), 1 8 2 7 - 1 8 3 9 Kr.schullehrer in Jakobstadt (K), Mitgl. der K G L K .

Ge. in Zt. f ü r die elegante W e l t . Bilderschau in dem Graß. Schönbornschen Schloß Wiesenstein ob Pommernfelden bei Bamberg. In: C h r i s t o p h M a r t i n W i e l a n d (Hrsg.): D e r n e u e teutsche M e r k u r 12, Bd. 3, W e i m a r 1807, S. 2 6 3 - 2 6 9 [Ge.-Zyklus: An den Leser, S. 2 6 3 - 2 6 4 ; Bildergallerie. Erster Saal, S. 2 6 5 ; Cimon und Pera. Von Guido Reni, S. 266—267; Der sterbende Einsiedler Anton. Von Rubens, S. 2 6 7 - 2 6 8 ; Raphael, S. 2 6 8 - 2 6 9 ] , - Meine Erholungsstunden, K u l m b a c h 1808 [Slg. v. Ge. u . a . : Wilhelm und Gutchen. Eine Idylle, S. 9 — 18; Der Kranz auf Cithere. Ein Singspiel in 2 Aufzügen, S. 4 7 - 8 5 ; Narbas. Ein König in der L I T E R A T U R : F. M . von Waldeck: Geistiges Leben der Hütte. Perische Erzählung, S. 8 7 - 1 0 2 ] , — Sanct-Petersburger Deutschen. In: Unsere Zeit 8, Rückblick in die Tage schöner Vergangenheit. Am 1881, 2 1 9 - 2 4 3 . - C. Eichhorn: Die Geschichte der „St. Petersburger-Zeitung." 1 7 2 7 - 1902, St. Krönungsfeste Sr. Kaiserl. Maj. etc. Vorgelesen am 15. Sept. im großen Hörsaale der Kaiserl. BiblioPetersburg 1902, 197, 204. - J. v. Sivers (Hrsg.): Literar. Taschenbuch der Deutschen in Rußland, thek, D o r p a t 1809; 2. Aufl. R i g a 1810. Riga 1858, 32 (Aut.). - Alb.Acad. 1889. - Al- A n o n y m : An meine guten Commilitonen, in b.Nev. 1909. - Seuberlich 1938, 1, 394. - Fried- Dorpats Musensitze. Dorpat, am 20. Febr. 1810, richs 1967. - DBBL 1970. - BaBA 52, 1 8 9 - 193. D o r p a t 1810 [G.]. — Elegie auf den Tod Herrmanns Wigelius, academischen Bürgers auf der Cambecq, Victor Ludwig Eduard Kaiserl. Universität zu Dorpat. Vorgelesen den * 25. (j. 13.) 1.1834 Dorpat, f 10.4. (j. 29.3.) 15. März am Sarge des früh Vollendeten, D o r p a t 1854 Kasan (Wolgagebiet); Eltern wie sein 1810 [G.]. — Vergangenheit und Gegenwart, auf B r u d e r —>• M . C a m b e c q . S t u d i u m in Kasan. einem Spaziergange durch Dorpats botanischen W E R K E : Poetischer Nachlaß. Zur Veröffentlichung Garten. Bey der Jahresfeyer des Krönungstages Sr. befördert vom Vater (Louis Cambecq), Dessau Kaiserl. Maj. etc. vorgelesen am 15. Sept. 1810 im 1854. — Herbstblätter. I n : M u s e n a l m a n a c h Hauptsaale des Universitäts-Gebäudes, Dorpat 1854, S. 1 7 - 1 9 . - Der böhmische Geiger. In: 1810 [G.]. — Teutschlands Jünglingen ein teutscher M u s e n a l m a n a c h 1855, S. 1 5 - 1 6 . — Der Besuch. Jüngling. Elegie, D o r p a t 1812; w i e d e r in: D e r I n : M u s e n a l m a n a c h 1856, S. 13. Patriot. Ein B ü r g e r - B l . , welches die w u n d e r vollen Ereignisse unserer Tage der W a h r h e i t Cammerer, Adalbert Philipp gemäß beleuchtet, mit R ü c k s i c h t auf deren * 2 4 . 7 . 1 7 8 6 Bamberg, f 3 . 7 . 1 8 4 8 R i g a (L); Ursachen u n d Folgen 20, H a m b u r g 15.2. Vater: J a k o b C . , kais. N o t a r ; M u t t e r : Barbara, 1813, S. 7 9 - 8 1 ; u . d . T . : Elegie, w i e d e r in: geb. Stoesl. Friedrich Gustav B i e n e m a n n (Hrsg.): 1812. 1808 in L, T h e o l . S t u d i u m in W ü r z b u r g u. seit Baltische Erinnerungsbll., R i g a 1912, S. 247 — 1809 — 1811 in D o r p a t , silberne Preismedaille 249. — Die neue Rossiade. Ein episches Fragment, f ü r die Preisschrift zu d e m T h e m a „An et St. Petersburg 1813 [gedr. w u r d e n n u r die quatenus J. C h r . sese, in tradenda religione sua, ersten 3 Gg. vollst., v. d e m 4. Gg. n u r 209 ad ideas suae aetatis erroneas a c c o m m o d a v e - Verse; bezieht sich auf Michail M . Cheraskov: rit?". oo 1810 Elisabeth Amalie v. Carlowitz. Rossijada iroiceskaja p o e m a , M o s k a u 1779 1811 — 1812 Kr. schullehrer in Fredrikshamn (Epos)]. — Hermann und Ruthenia an der Urne (Finnland), 1 8 1 2 - 1 8 1 5 in W e i ß e n s t e i n (E), Kutusows. Rußlands und Teutschlands Patrioten WERKE:

325 geweiht, Reval 1813; wieder in: Der Patriot. Ein Bürger-Bl., welches die wundervollen Ereignisse unserer Tage der Wahrheit gemäß beleuchtet, mit Rücksicht auf deren Ursachen und Folgen, Hamburg 1813—1814. — Lied der Weihe. In: Der Patriot. Ein Bürger-Bl., welches die wundervollen Ereignisse unserer Tage der Wahrheit gemäß beleuchtet, mit R ü c k sicht auf deren Ursachen und Folgen 27, Hamburg 10.3.1814, S. 1 1 0 - 1 1 1 . - Traumflug in den Orion, oder Die Friedensfeyer. Phantasie für eine Sommernacht. Zum Neujahrsgeschenke für Russland, St. Petersburg, 1815. — Die sämmtlichen Präpostitionen oder Verhältnißwörter der deutschen Sprache, in Versen. Herausgegeben zunächst für seine Schüler und Schülerinnen, Reval 1817. — Elegie auf den Tod des weiland Candidaten der Theologie, David Gotthard Hassar [...] Vorgelesen am Grabe des Freundes, Reval 1818. Spaziergang durch die Säle des Kaiserlichen Erziehungshauses zu St.. Petersburg. Geschrieben im Mai 1814 zu Weissenstein, herausgegeben im Nov. 1819 zu Reval, Reval 1820 [G.; dazu Inland. Museum 1/2, S. 120: „Sein Talent an solchen unfruchtbaren Gegenstand poetischer Bearbeitung verwenden, heisst wahrlich es versuchen. Dennoch hat unser Dichter ihm eine schöne Seite abgezwungen, indem er die Milde der gefeierten Stifterin, das Segensvolle dieser menschenfreundlichen Anstalt und endlich die bildenden und veredelnden Wiss. und Künste selbst besingt, wie sie ihm aus dem Kreise seiner eigenen Erfahrungen als reiche Bilder vorschweben mochten."]. — Er und Sie. Den Neuvermählten. Geweiht von ihrem Vetter, Riga 1821 [G.]. - Die Friedensulme im Kaisergarten bei Riga. Zur Erinnerung an den dreißigsten August, den Seculartag der Friedensfeyer, die 1721 dem Nordenkriege sein Ende gab, Riga 1821 [Verse]. — Flug im Geiste durch Griechenland. Als Einladung zur öffentlichen Prüfung und feierlichen Entlassung, welche am 5. und 6. Julius dieses Jahres im hiesigen Gymnasium stattfinden wird, Riga 1822 [Prog.]. — Zur Feier des Namens Philipp. Den Ersten May, 1823. Seiner Erlaucht dem Herrn Civil-Oberbefehlshaber des Ostseeprovinzen Philipp, Marquis Paulucci [...], Riga 1823 [Stanze]. — An Seine Hochwohlgeboren, den Herrn Staatsrath und Ritter von Fölkersahm. Ein Lebewohl, Riga 1823 [G.]. — Die Gesellschaft der Euphonie zu Riga am dem Sarge ihres Stifters und Ehren-Mitglieds J. E. v. Köhler, Riga 1823 [Elegie; zur Stiftung der Euphonie vgl. 1798

Cammerer u. 1799 —> G. Collins; zur Gesch. vgl. —> F. Kolberg]. — Für Griechenland. Geschrieben zu Riga im October 1822, herausgegeben im Januar 1823, Riga 1823. - Am Sarge des weiland Rathsherrn Heinrich Niemann. Nachruf inniger Verehrung vom sämmtlichen Personal der Policeγ zu Riga, Riga 1823 [G.]. — Seiner Erlaucht, dem Herrn General-Gouverneur von Pleskau, LivEhst- und Kurland, Philipp Marquis Paulucci [...] vor der Abreise nach Pleskau. Riga, im August 1823, Riga 1823. — Die zwölf Sprüche der zwölf Sibyllen auf der Babenburg bei Bamberg. Nach dem Versmaaß des Lateinischen frei übersetzt, Bamberg 1824. — Bruchstück aus dem Tagebuch einer Studenten-Reise durch Winter und Frühling von 1808, von Bamberg nach St. Petersburg und weiter. In 2 Heften, Bamberg 1824 [H. I , ' l 8 2 4 : Reise von Bamberg nach Minsk, in Litthauen; H. 2 nicht ersch.]. - Noch ein Blättchen zum Kranze der Vermählung. Seiner Erlaucht dem GeneralGouverneur von Liv-, Ehst-, Kurland und Pleskau Philipp Marquis Paulucci [...] gewidmet vor der Abreise von Riga nach Italien. Im Februar 1825, Riga 1825 [G.]. — Anonym: Dem Feste der Vermählung. Der Schwester und dem Schwager gewidmet von Bruder-Herzen, R i g a 1825 [G.]. — Anonym: Der Genius des Frühlings an Elisabeth Natalie Mathilde Albanus zum festlichen Tage der Vermählung mit Herrn George Jakob Hartmann, Riga 1825 [G.J. - Zum Tage der Beerdigung des weiland Herrn Aeltermannes Karl Philipp Christ, Riga 1825 [G.]. — Anonym: Dem festlichen Tage der Vermählung des Herrn Wilhelm Dickelmann mit Demoiselle Annette Berens, Riga 1825 [G.]. — Anonym: Am Vermählungsfeste der Demoiselle Anna Caviezel mit dem Herrn E. v. Choumann, Riga 1825 [G.]. — Dem großen Verklärten dort im Lichte. Herausgegeben zum Tage der Todtenfeier, Riga 1826 [G.J. — Anonym: Dem Andenken der früh verklärten Jungfrau Friederike Backert, Riga 1836 [Sargschrift, Elegie, Personalien, Ball, usw.]. - Nachruf in die Ferne. Dem Andenken an Johann Gottlob Claus, vordem Stadtsekretär zu Jakobstadt in Kurland, gegenwärtig beamtet in Dorpat. Hg. im Namen seiner zahlreichen Freunde, Riga 1841 [Verse], Sarg und Wiege. Katafalk und Taufstein. Auf den Tod einer edlen Gattin, Mutter und Hausfrau; dann auch: Zur Kindstaufe am Sarge der Mutter. Edlem Frauenthume gewidmet, Riga 1845. Anonym: Dem Andenken an unseren Tielemann. Zum Tage der Begräbnisfeier den 2. Januar 1841. Kurzer Nachruf an seinen Collegen an der Dom-

326

Campen Schule zu Riga, Riga 1847 [G.; — T i e l e m a n n f 2 7 . 1 2 . 1 8 4 6 ] , — Zum St. Georgentag und Namensfeste, Riga 1848 [G., bezieht sich auf den Gouv. Georg v. Fölkersahm (1764 — 1848)]. — Die Jungfrau von Treiden. Ein historisch-romantisches Gemälde aus der Vorzeit Livlands. Zeit der Begebenheit: Anno 1600 ä 1620, Riga 1848. LITERATUR: Joachim Heinrich J a c k : Pantheon der Literaten und Künstler Bambers, 2. verm. Aufl. Bamber 1844, 165 [falsches Geburtsdatum durch die ges. Lit.; Nachdr. München 1980]. — Kirchenbuch Bamberg St. Martin. — Raßmann 1823. — R e c k e / Napiersky. - Inland 1845, 6 1 9 ; 1848, 6 0 8 ; 1855, 702. - Schmidt 1854, 26, 1848 (1850). - R e h binder 1853. - Goedeke 7, 501 - 5 0 2 ; 15, 96 - 98. Brammer 1876/77; 1884; 1913. Alb. Acad. 1889. - G H Liv 1, 24. - Friedrichs 1967. Kosch. - D B B L 1970. - Redlich 1989. - Räder 1991, 25. - D B A 176, 1 9 - 2 8 u. 1426, 373. B a B A 52, 2 0 6 - 2 1 5 .

C a m p e n , Elsa v o n —> Morstatt Campenhausen, Leon (Burchard hard L e o n h a r d ) F r h r . v o n

Bern-

* 1 3 . 6 . 1 8 7 2 Wolmar (L), f 1 9 . 4 . 1 9 4 9 Altersheim Kloster Lorch (Württemberg); Vater; Ernst Gottlieb Hermann Frhr. v. C . , Loddiger Linie, Genealoge ( 1 8 4 5 - 1 9 2 2 ; Herkunft des Geschl. unklar, vermutlich niederl., der Name urkdl. seit 1492 in Riga, genealogischer Zush. aber nicht geklärt. Fam. 1665 u. 1675 in Schweden geadelt, 1744 schwed. Frhr., 1854 rass. Barone); Mutter: Adeline Olga Dorothea, geb. Bsse. v. Ceumern-Lindenstjerna ( 1 8 4 5 - 1 9 1 9 ; Geschl. Ceumern 1662 in Schweden geadelt, durch Heirat u. ebenfalls schwed. Adel 1688 v. Lindenstjerna). 1892 — 1893 Gym. in Birkenruh, Studium der Zoologie in Göttingen, Wehrdienst im LeibDragoner-Regiment in Wilna, Studium der Landwirtschaft in Berlin, 1897 — 1900 Arrendator in Eikasch (L), 1898 auch Ksp.-Vorsteher für das Loddiger-Treydensche Ksp. Kr. Riga (L), 1899 Bevollmächtigter des Gutes Loddiger, 1900 ritterschaftlicher statistischer Berichterstatter für den Wolmarschen Kr. oo 1907 Edith Constance Agnes Freiin v. Kruedener a.d. Hause Neu-Karkel (* 1883), Tochter v. Hamilkar Friedrich v. K. (1856 — 1929) u. Margot Elisabeth, geb. Freiin v. Wolff (* 1856; Geschl. stammt aus Sagan in Niederschlesien, Mitgl. gingen durch die

dortige Gegenreformation über Schweden nach Narva u. L, wo sie seit dem letzten Drittel des 17. Jhs. bezeugt sind; 1726 geadelt, 1747 u. 1748 Reichsfreiherrnstand). Seit 1909 Reisen durch die Schweiz u. DtL, 1915 — 1920 Wohnsitz in Schweden, 1 9 3 0 - 1 9 4 0 in Niederbayern u. in Meran, 1940 — 1947 in Stuttgart. 1947 mit seiner Ehefrau ins Altersheim Lorch gegangen. Bis zuletzt am bait, kulturellen Leben teilnehmend, hat er das Ersch. seiner zwei letzten Werke nicht mehr erlebt. ~ sprach sich gegen die Teilnahme an der U m siedlungsaktion v. 1939 aus u. plädierte dafür, das Land nicht zu verlassen. WERKE; Nordische Bilder, Leipzig 1910; ebd. 1926; ebd. 1927; ebd. 1928; ebd. 1940; ebd. 1944 [En. u. Skizzen]. — Ornithologische Beobachtungen auf der Insel Oesel, Riga 1912. Die Küstenornis von Lahhentagge an der Südküste der Insel Oesel, Wien 1912. - Zwischen Ostsee und Eismeer. Tier- und Jagdgeschichten, hrsg. v. Luftwaffenführungsstab Ic/VIII, Stuttgart 1942. - Kauderwelsch. In; B B 1 (76), 1955, S. 5 [E.]. — Ranna-Fischer. In: Thomson 1970, S. 7 5 - 8 2 . LITERATUR: Landesgym. 1903. — Ernst Frhr. v. Campenhausen: Geschichte des Geschlechts der v. C . , Riga 1908. - GH Liv 1, 30. - Erik Thomson: ~ t· In: B B 7, 1949, 3 [Nekro.l. - Kosch. - D B B L 1970 (Campenhausen, Ernst Gottlieb Hermann Frhr. von). - Redlich 1989. - B a B A 52, 297 - 299.

C a m p e n h a u s e n , L e y o n P i e r c e Balthasar Frhr. v o n * 25. (j. 14.) 1. 1746 Riga (L), f 20. (j. 8.) 9.1808 Riga; Vater: Johann Christoph Frhr. v. C. ( 1 7 1 6 - 1 7 8 2 ; Geschl. ->· Leon Frhr. v. Campenhausen); Mutter: Katharina Elisabeth, geb. von Zimmermann (1719 — 1755). Häuslicher Unterricht, 1763 Jurastudium in Göttingen, dann 3 Jahre in Genf, dort seit ca. 1764 über zwei Jahre im Haus v. Voltaire, Reisen durch Italien, Frankreich, die Niederlanden, England, Spanien, DtL, R u ß l . , 1770 kurfürstlich-sächsischer Kamnierherr b. Katharina in Dresden, nach der Ernennung zum Kammerherrn in St. Petersburg, 1772 Reise nach Riga, nach dem T o d des Vaters 1785 im russ. Militär (Isumsches Husarenregiment), nach dem Friedensschluß Reise in einen Teil der damals wenig bekannten Gebiete am Dnjepr, 1 7 8 7 - 1 7 9 2 in russ. Diensten Teilnahme am Feldzug gegen die Türken, ver-

327 antwortlich fur die ausländische Korrespondenz in Potemkins Kanzlei, auch im pol. Krieg, 1797 nach Riga in das Kürassierregiment versetzt, da seinen wiederholten Gesuchen, zu den Husaren zurückkehren zu dürfen, nicht stattgegeben wurde, nahm er 1798 seinen Abschied als Major u. lebte seitdem in Riga. Ein Gedicht auf meine Mutter, Riga 1765. — Essai sur la litterature francaise. In: Gottlieb Schlegel (Hrsg.): Vermischte Aufsätze und Urtheile über gelehrte Werke, Riga 1776, S. 1 7 1 - 1 9 0 [1. T l . : Lettre ä un ami·, 2. T l . : Lettre de la tragedie]. — Gedichte. Erster Theil, Reval 1788 [Rez. in der Allg. Literatur-Zt.]. Die Belagerung von Wenden. Ein Drama aus den Ritterzeiten Lieflands in fünf Aufzügen, Riga 1801 [spielt zur Ordenszeit in Wenden; über die Thematik sagt ~ im Vorw.: „Fast alle Nationen haben theatralische Stücke ihrer Geschichte entlehnt. Auch die Geschichte unseres Vaterlandes könnte manch Traits von größter theatralischer Schönheit vorzeigen, wenn sie nur sorgfältig gesammelt und durchgearbeitet wäre. Das Stück soll nicht schaudernd machen, sondern rühren."]. — Lieflaendisches Magazin oder Sammlung publicistisch-statistischer Materialien zur Kenntniss der Verfassung und Statistik von Liefland. Von Balthasar Freiherrn von Campenhausen, russisch-kaiserlichen wirklichem Kammerherrn und wirklichem Staatsrathe, Mitgliede des Reichs-Medizinischen Collegiums, Rittern des St. Wolodimir- und Maltheser-Ordens, der historischen Wissenschaften zu Goettingen und der freien Oekonomischen Gesellschaft zu St. Petersburg Correspondenten, Theil 1 Gotha 1803. — Betrachtungen über Literatur, Schriftsteller und Theater. In: Nord. Arch. 2/2, 1804, S. 1 0 8 - 1 4 1 u. 1 7 9 - 1 9 7 . - Kurze Geschichte der deutschen Bühne und des rigischen Theaters, nebst einer Abhandlung über die Deklamation und deren Regeln. In: Nord. Arch. 3/2, 1804, S. 8 5 - 1 1 2 ; Forts. 3/3, S. 1 6 5 - 1 9 8 . In: Nord. Arch. 4/1, 1804: Die Deklamation des Lustspiels, S. 53 — 66; Dank den Journalen, eine wahre Geschichte des Jahres 1189, S. 121 — 136. — Zu No. 10. des Freimüthigen vom Jahr 1805. In: Nord. Arch. 1, 1805, S. 219. - Einige geographische Bemerkungen, Rußlands überhaupt betreffend. In: Nord. Arch. 3/1, 1805, S. 1 — 57 [es werden Größe, Grenzen, Klima erörtert, die wichtigsten Meere, Seen, Flüsse

WERKE:

Carlblom u. Gebirge beschrieben, alle Nationen in 15 Völkergruppen aufgeteilt]. - Kurze Geschichte der Roskolniken. In: Nord. Arch. 4, 1805, S. 1 4 1 - 1 5 4 . - Bemerkungen über Rußland besonders einige Provinzen dieses Reichs und ihre Naturgeschichte betreffend, nebst einer kurzgefaßten Geschichte der Zaporoger Kosaken, Bessarabiens, der Moldau und der Krimm vom Freiherrn von Campenhausen, Russisch-kaiserlichem Major der Kavallerie und verschiedener gelehrten Gesellschaften und Akademien Mitglied, Leipzig 1807; Vorabdr. In: Nord. Arch. 1805 [Ausz.]; Ausz. anonym u.d.T.: Fragmente aus der Brieftasche eines Husarenoffiziers, gesammelt im letzten Türkenkriege. In: A. Truhart (Hrsg.): Fama für Deutsch-Rußland, Juli-Okt. 1807; Ausz. in: Interessante Länder- und Völkergemälde, hrsg. v. J . B . Schütz, Bd. 5, Wien 1809; engl. u.d.T.: Travels through Several Provinces of the Russian Empire; with an historical account of the Zaporog Cossacks and of Bessarabia, Moldavia, Wallachia and the Crimae, London 1808 (Collection o f Modern and Contemporary Voyages 8). — Der letzte polnische Krieg, von einem Augenzeugen, dem Kavalleriemajor P. Campenhausen. In: A. Truhart (Hrsg.): Fama für Deutsch-Rußland 3, 1807, S. 1 3 8 - 1 7 0 ; Forts. 4, 1807, S. 3 3 - 6 8 u. 8 1 - 1 0 6 . HRSG.: Anonym: Gesetze der am 7. Januar 1787 gestifteten Gesellschaft der Müsse in Riga, mit den seit der Stiftung erfolgten Abänderungen, Riga 1802. LITERATUR: Hupel 4, 1782, 35. - Recke/Napiersky. — Hamberger/Meusel 1834. — Sivers 1855, 3 7 - 3 9 . - Raßmann 1823. - Rehbinder 1853. Goedeke 7, 4 5 8 - 4 5 9 ; 15, 9 8 - 9 9 . - Brammer 1876/77; 1884. - Ernst Frhr. v. Campenhausen: Geschichte des Geschlechts der v. C . , Riga 1908. H. Baron Campenhausen: Frhr. R i g a 1910. — Behrsing 1928, 56. - G H Liv 1, 24. - GHA, Fr Β 4, 109. - Friedrichs 1967. - Kosch. - D B B L 1970. - D B A 176, 2 5 2 - 2 5 9 .

C a r l b l o m , E d u a r d H e r m a n n Alexander * 7 . 1 1 . 1 8 0 5 Reval (E), f 3 . 6 . 1 8 6 9 St. Petersburg; Vater: Johannes C. ( 1 7 6 7 - 1 8 1 2 ; Farn, stammte aus Schweden, im 18. Jh. wanderte Carl C. a. d. Ort Bloom nach Ε ein), Pastor in Testama, Kr. Pernau); Mutter: Amalia, geb. Haken (* 1785). Gym. in Dorpat, 1 8 2 5 - 1 8 2 9 Studium der Philol. oo Sophie Elisabeth Schmidt. Hauslehrer in Gouv. Witebsk, Lehrer an versch.

Carlblom

328

Lehranstalten in Werro u. Dorpat, Lehrer am Paul-Kadetten-Korps, an der St. Katharinenschule u. mehreren Privatlehranstalten in St. Petersburg. WERKE:

und

In: Schneeglöckchen

Zweifeln,

S . 1 2 8 - 1 2 9 ; Des

S. 1 2 6 — 1 2 7 ; Herrn

1838:

Das

Erbarmen,

alte

S.

Suchen Buch,

130-132;

Blumen und Blümlein, S. 1 3 3 ; Der Knabe auf den Alpen, S. 1 3 4 - 1 3 8 [Ge.]. LITERATUR: Alb.Acad. 1889. - Alb.Liv. 1972/91. BaBA 52, 416.

* 16.7.1725 Carleby (Westgotland), f 31.3.1784. Unterricht in Fallköping, 1736 — 1746 Trivialschule u. Gym. zu Skara, 1 7 4 6 - 1 7 4 9 Studium in Abo, Hauslehrer in Helsingfors, Wormsoe u. Reval, seit März 1755 Prediger in N u c k ö (E), Assessor des est. Konsistoriums u. 1769 Propst, seit 1774 Pastor in Hapsal (E). oo Elisabeth Hollming; Sohn —> G. Carlblom. WERKE : Predigten

von

Himmelfahrt,

Pfingsten,

Trinitatis und Johannesfest. In: Jutlusse Ramat, Reval 1779.

Carlblom, Gustav * 1.7.1761 Past. N u c k ö (E), f 27.1.1814 Reval (E); Eltern —> J. Carlblom. 1769 —1773 häuslicher Unterricht im Past. Poenal, 1 7 7 3 - 1 7 7 6 Gym. in Reval, 1 7 7 7 1779 Theol. Studium in Abo, 1782 PastorAdjunkt u. 1 7 8 3 - 1 7 8 9 Pastor in Hapsal. oo 9.2.1784 Catharina Elisabeth Dahl ( 1 7 6 5 1829), Schwester v. ->• H . Dahl. 1789 Pastor in N u c k ö u. seit 1805 Propst der Insularwiek u. seit 1808 Assessor des Est. Provincialkonsistoriums, Direktor der Estländischen Prediger-Synode. WERKE : Prediger-Matricul

Carlblom, Jonas Laurentii

Ehstlands

und der Stadt

Reval, Reval 1794 [Verzeichnis der luth. Prediger E, nach Folge der einzelnen Kirchenspiele, mit Angaben der Geburts-, Ordinations-, Versetzungs- u. Sterbejahre u. Tage]. Fragmente zur Biographie des Bürgermeisters der Stadt Hapsal Johann Georg Rambach, 1804. Würdigung der so eben erschienenn Schrift: Glaube

LITERATUR: Carlblom 1794, 68, 71. - R e c k e / N a piersky. - Paucker 1849, 28, 51, 52, 292, 313. D B A 179, 2 1 0 - 2 1 1 . - BaBA 52, 4 4 3 - 4 4 6 . O t t o w / L e n z 1977 (Carlblom, Johannes).

Carlile, Hugo ( H u g h Henry)

Heinrich

Maximilian

* 1. (j. 19.11.) 12.1861 Dünaburg (K), f 14.9. 1944 Gut Walken b. Wreschen (Wrzesnia, östl. v. Posen); Vater: vermutlich Hugh C. (1834-1911), Baccalaureus der U n i Dublin u. des Trinity Colleges, 1858 in Riga, Teilnahme am Bau der Dünaburg-Riga-Strecke, v. a. Teilstrecke Oger-Kokenhusen, 1863 Teilnahme an Dünaburg-Witebsk-Strecke, 1866 Eröffnung, Oberingenieur, 1868 Betriebsdirektor, 1 8 7 1 - 1 8 9 4 geschäftsführendes Mitgl. der Direktion in Riga bis.

Stadtrealgym. Riga (L), wahrscheinlich Studium, 1883 — 1885 Handlungsgehilfe u. Lagermeister auf dem Dampfhobelwerk u. der Sa— Vernunft, Glauben — Wissen und Wissenschaft. In: Inland. Museum 1/3, 1820, S. 1 0 7 - 1 2 7 gemühle Jost Hinr. Havemann & Söhne in [Rez. zu Pastor Julius Walters Abh.]. — Hapsals Lübeck, 1886 Handlungsgehilfe b. Linck, Schicksale. In: Ehstona 5, 1828 [gesch. Nach- Möller & Co. in London, hier auch Korrerichten über Hapsal aus ~s Nachlaß hrsg. v. spondent im Bank-Departement des Herren Gustav Jacob Friedrich Ungern-Sternberg]. — Fred Heath & Co. 1 8 8 6 - 1 8 9 0 Stellung b. Entwurf zur Kirchenund Religions-Geschichte Bornholdt & Co. in St. Petersburg, 1 8 9 0 1893 Korrespondent in Libau (K), 1 8 9 4 - 1 8 9 7 Esthlands, von weiland Probst Gustav Carlblom, Leiter der Befrachtungsabt. b. John E. Young fortgesetzt von Dr. Julius Paucker. I n : A r c h G e s c h & Co. in Riga u. seit 1907 Inhaber der Firma 6/1, 1851, S. 1 - 5 7 [1792 verf., 1847 durch Pastor H. R . Paucker wiederentdeckt u. zur Α. Α. M. Carlile in Riga, Umsiedlung in den R a u m Posen. Bearb. an —> C. Paucker gegeben]. LITERATUR: Inländ.Bll. 1 8 1 4 , 6 , 2 2 . - Beerdi- WERKE: „Skrauja!" Erinnerungen eines baltischen gungsrede auf In: Grave: Magazin 1816, 90 — Jägers aus längst entschwundener Zeit, R i g a 1 9 3 9 . LITERATUR: In: Illustrierte Big. R i g R d s c h , 110. - Napiersky 1824, 135. - R e c k e / N a p i e r s k y . Sept. 1911, N r . 9, S. 68; wieder in: 800 Jahre - Paucker 1849, 30, 52, 292, 314. - W i n k e l m a n n Unser gemeinsames Riga. Beitr. dt.bait. Autoren. 1878. - EBL 1929. - G H Ösel 476. - D B B L Z u m 800-jährigen Jub. der Stadt R i g a 2001, hrsg. 1970. - D B A 179, 2 0 5 - 2 0 8 , 327. - BaBA 52, v o n der CSG, Lüneburg 2001, 251 - 2 5 2 . 427 - 433.

329 Alb.Polytechn. 1912. - Adelheim 1952 - Kosch. Redlich 1989. - BaBA 53, 2 0 - 2 1 .

Caspari, Georg * 1 7 . 4 . 1 6 8 3 R i g a (L), f 1 2 . 4 . 1 7 4 3 R i g a ; Vater: David C. aus Königsberg ( 1 6 4 8 - 1 7 0 2 ) , Pastor, Prof., zuerst in Königsberg, w o er b. sehr vielen Disp. v. Deutsch-Balten Präses war, ab 1678 R e k t o r , Prof. d. Philos. u. Theol. in R i g a ; M u t t e r : Anna, geb. Brever (1662 — 1686), Tochter v. —> J. Brever(us) u. Sophie, geb. von Dunten; Bruder: Melchior C. (* 2 4 . 3 . 1 6 8 6 R i g a (L), f 2 0 . 1 2 . 1 7 4 3 St. Petersburg), verf. GelSn. u. Ge. 1703 Studium in Rostock, 1706 M a g . , lebte auch in Greifswald, ab 1723 in R i g a , 1724— 1725 Diakon am Dom, 1 7 2 5 - 1 7 3 6 Archidiakon an St. Peter, 1 7 3 6 - 1 7 3 8 W o c h e n p r e diger am Dom u. 1 7 3 8 - 1 7 4 3 O b e r w o c h e n prediger an St. Peter. Oratio de redemptoris Christi passione, R i g a 1702 [zugleich eine GedächtnisRd. auf seinen verstorbenen Vater.]. — Dissertatio theologica de descensu Christi ad inferos ad illustrandum oraculum 1. Petr. 3, 18. 19. 20., Rostock 1704 [Diss. 22. März 1704, Präses Johann Fecht, Resp. ~]. - Cum vir juvenis [...] Georgius Caspari [...] primitias indefessae suae diligentiae, in Academia Rostochiensi d. 22 martii anni 1704 [...] o f f e n e t , votivas acclamationes eidem destinare voluerunt patroni, fautores [ . . . ] , R o s t o c k 1704, ebd. 1710; ebd. 1719. — Theologiae polemicae a Β. Dn. L. Balth. Rhavo, Theologo Pomerano, scriptae, disput. 2da., R o s t o c k 1708 [Präses Zacharias Grape d. J. (f 1713), Resp. ~]. Dissertatio exegetico theologica de decoribus sanctitatis ab utero aurorae et rore juventutis Messiae, ad Psalm. CX. vers. 3, R o s t o c k 1708 [Diss. 10. Aug. 1708, Präses Zacharias Grape:]. Theologia recens controversa, Rostock 1710 [Präses Zacharias Grape d. J . ] . — Dissertatio theologica de hominis lapsu, cormptione et peccato, ex B. Dn. L. Balth. Rhaw theologiae polemicae Parte Illtia, Rostock 1711 [Präses Zacharias Grape d. J . , Resp. ~]. - Commentatio theologica de ministerio ecclesiastico, Frankfurt/M 1713. — Extrackte lieffländischer Protocollen in Sachen des fanatischen Unfugs von einigen In-Geistern daselbst erreget zu Steuer der Warheit auf Begehren der Welt, Frankfurt/M; Leipzig 1715. H R S G . : Johannis Breveri dissertatio theologica de testamentis divinis ad illustrandum oraculum proWERKE:

Caspari pheticum Jeremiae XXXI, v. 31 seqq, quam [...] praeside [...] Dn. Johanne Fechtio [...] ad diem 14 novembr. anno 1705 [...] publico emditorum examini submittit Georgius Caspari, Rostock 1705 [Schrift seines Großvaters mütterlicherseits, v. ~ hrsg. u. unter Johann Fecht verteidigt]. — Davidis Caspari praelectiones publicae de futuri theologi studiis philologicis et philosophicis cum praefat. Joh. Pechtii, Rostock 1705 [Schriften seines Vaters], — Herrm. Samsonii comparatio inter duo spiritus sancti Organa, Mosen et Lutherum, instituta. Orat. parentali pro B. D. Mart. Luthero d. 18. Febr. 1606 recitata, Rostock 1711 [—> H. Samson]. - Davidis Caspari breviarium theologiae moralis e manuscripto nunc primum erutum. Cum praefat Zach. Crapii, Rostock 1712. — Johannis Breveri invitatorium ad funeris exequias Dn. Stan. Chochlowsky, Rostock 1714. — Andreae Virginii nobilis Pomerani, hereditarii in Schwessien S. S. theol. et phil. doctoris, primum ecclesiae Garzensis in Pomerania pastoris, et dioceseos circumjectae praepositi, deinde S. S. theologiae in nova tum Livonorum Academia Dorpatensi professoris publici primarii, proto-synedrii sacri ibidem consiliarii, et vice-superintendentis ecclesiamm Livonicarum generalis, demum Estoniae episcopi et proto-synedrii sacri Revalensis praesidis Β. M. Commentatio theologica de ministerio ecclesiastico quam ob argumenti scriptique praestantiam denuoedi curavit et praefatione instruxit M. Georgius Caspari, Frankfurt/M; Leipzig 1716. - Joachimi Manzelii schediasma historico-litterarium de Superintendentihus Parchimensibus in ducatu Megapolitano [...] ed. vitamque auctoris et praefationem adiecit G. Caspari, R o stock; Leipzig 1717 [mit Biogr.]. — Summi Polyhistoris Olaudi Hennelini, eloquentiae primum et poeseos, deinde juris in nova tum Livonorum Academia Dorpatensi professoris publici ordinarii, demum historiographie regii et augusto Suecorum regi Carlo XII. a consiliis sanctioribus, de origine Livonorum disquisitio, quam propter raritatem et praestantiam ad flagrantissima multorum desideria publicae Lud restituit M. Georgius Caspari, R i g a ; Leipzig 1717; wieder m : S R L 2, 1848, S. 543 — 568. — Joh. Günther's, weyl. Archidiaconi zu St. Thomas in Leipzig, kurzer und deutlicher Unterricht für junge und erwachsene Leute, welche mit gehöriger Vorbereitung zum H. Abendmahl gehen wollen; abermal zum Druck befördert [...], Danzig; Wittenberg 1730. L I T E R A T U R : - Gadebusch 1777, 1, 151. - Hupel 4 , 1782, 171; 27, 1791, 210. - Bergmann 1792, 51. Joh. Bernh. Krey: Andenken an die Rostockschen

330

Cassandra Gelehrten aus den letzten drei Jhdte. Anh. 1816. Recke/Napiersky. - AGB 1897. - Friedrichs 1967. - Kosch. - Ottow/Lenz 1977. - DBA 182, 1 6 4 - 1 7 0 . - BaBA 53, 1 6 8 - 175.

Cassandra —>• Bauer Christiani, Wilhelm Arnold * 2 7 . 1 1 . 1 8 7 1 Past. Testama (L); Vater: W i l helm C . ; Mutter: Wilhelmine, geb. Dell aus St. Petersburg. 1 8 8 2 - 1 8 9 0 liv. Landesgym. in Fellin, 1 8 9 1 1 8 9 5 Studium der altklass. Philol. in Dorpat, 1 8 9 5 — 1 8 9 6 Hauslehrer in Kischinew, Bessarabien, 1 8 9 6 - 1 8 9 7 Studium der Philol. in Berlin, 1897 Journalist in Straßburg, 1897 — 1 9 0 2 in St. Petersburg u. 1 9 0 3 - 1 9 0 4 in B e r lin, seit 1 9 0 4 Studium der slavischen Philol. u. Literatur in Berlin u. Dorpat, 3. 2 . 1 9 0 6 P r o motion in Berlin, Diss.: „ U b e r das Eindringen von Fremdwortern [sie!] in die russische Schriftsprache des 17. und 18. Jahrhunderts, Berlin 1 9 0 6 " . 1907 an der kais. öffentlichen Bibliothek in St. Petersburg, 1907-1908 Hilfsbibliothekar an der U B Dorpat, 1 9 0 9 an der Kaiser-Wilhelm-Bibliothek Posen, 1 9 1 3 — 1 9 1 4 erster Bibliothekar an der Raczynskischen Bibliothek, 1 9 2 0 - 1 9 2 1 Vize-Konsul an der dt. Gesandtschaft in Warschau, 1921 — 1 9 3 3 pol. Lektor an der Pressestelle der Reichsregierung u. seit 1 9 3 3 im R e i c h s m i nisterium für Volksaufklärung u. Propaganda in Berlin, oo 3 0 . 1 0 . 1 9 2 4 Martha B ö t t c h e r . WERKE: Schlummerlied. In: Stael-Holstein 1896, S. 5 4 - 5 5 [G.]. - Liv-, Est-, und Kurländer auf der alten Universität Straßburg. I n : B M 64, 1907, S. 3 3 - 5 5 . — Uber die persönlichen Schimpfwörter im Russischen. Ein Beitrag zur Wortbildungslehre. In: Archiv fur slavische Philol. 34,' Berlin 1913, S. 3 2 1 - 3 7 0 ; Sepdr. Leipzig 1 9 1 3 . — Führer durch Pleskau, Wilna 1 9 1 8 . — Die Warschauer Fugger. Aus der Geschichte eines deutschen Patriziergeschlechts in Polen, Berlin 1942 (Nordostberichte 70). UUERS. : I. N . Potapenko: Erzählungen und Skizzen, Leipzig um 1 8 9 6 ( R U B 3 5 7 0 ) . - Κ . Μ. Stanjukowitsch: Opfer. 2 Erzählungen, Leipzig 1 8 9 8 ( R U B 3 8 6 5 ) . - St. Kutrzeba: Gmndriß der polnischen Verfassungsgeschichte, Berlin 1912 [Ubers, nach der 3. pol. Aufl.]. ~ mit O . Schönhoff: K . Skalbe: Wintermärchen, R i g a 1921 (Lett. Literatur 2).

LITERATUR: W e r ist's? 10. Ausg. 1935. -

D B A II

225, 231.

Christierson-Sokolowski, Elsbet(h) * Ende N o v . 1 9 0 4 R i g a (L); Vater: Paul v. Sokolowski, Rechtswissenschaftler u. Gutsbesitzer; M u t t e r : E m m a aus Preußen. 1 9 0 5 Flucht der Fam. nach Königsberg, w o der Vater eine Professur fur röm. R e c h t erhielt, 1907 R ü c k k e h r nach Jürgensburg (Stammsitz seit 1904, Vorbesitzer Fam. —> Clodt v. Jürgensburg), häuslicher Unterricht, 1917 Mädchenschule in R i g a , 1917 D t l , Internat in Kassel, Pensionat in Tübingen, 1 9 1 8 R ü c k k e h r nach Jürgensburg, Landwirtin auf dem elterlichen Restgut Wattram, R e i s e nach R o m , 1 9 2 6 Mitau (K), 1927 Ausbildung in den Webschulen in M a l m ö u. Värmland (Schweden), 1 9 2 8 Dienstjahr in Argentinien (Buenos Aires), oo 1929 Jarl Christierson aus Schweden, seit 1 9 2 9 Uruguay (Montevideo), 1939 Umsiedlung in den Warthegau, 1 9 4 5 Flucht nach Schweden, Gut am Vätternsee b. Stockholm, seit 1971 R e i s e n nach Kanada, Vancouver, E d m o n t o n (Alberta) u. Siidwestafrika, R ü c k k e h r nach Schweden (Vadstena). W E R K E : Der silberne Fasan. Erinnerungen einer Deutschbaitin, K ö l n 1 9 8 7 ; 2. Überarb. Aufl. K ö l n 1 9 9 8 [Aut.; schildert die Wechselfälle ihres Lebens: R e v o l u t i o n , Enteignung, B e hauptung in der lett. R e p u b l i k , Umsiedlung, Ende des Krieges, Auswanderung nach Schweden u. Lateinamerika, R ü c k k e h r nach Skandinavien]; Ausz. u . d . T . : Umsiedlung in den Warthegau und Flucht. In: Wolhynische Hefte, hrsg. v. Hist. Verein W o l h y n i e n e.V. 13, 2 0 0 3 , S. 1 7 7 - 1 8 9 ; Rez. v. M. Garleff. In: Jb.d.balt.Dtt. 4 8 / 2 0 0 1 (2000), S. 1 7 9 - 1 8 0 .

Ciegler(us) (Tegelmeister, Ziegelmeister), Georg(ius) (Ps. Gosvinus Betulejus; Josquinus Betulejus) * 2 . 2 . 1 5 5 1 R e v a l , f 2 2 . 2 . 1 6 3 3 Königsberg; Vater: Mag. Nikolaus Ziegelmeister aus R o stock ("[" 1566), Pastor an St. Nicolai, R e k t o r in R e v a l ; M u t t e r : Margarethe, geb. von Brügge. Seit 1 5 6 8 Erziehung in R o s t o c k , bis 1571 Gym. in Magdeburg, seit 1 2 . 7 . 1 5 7 3 Studium der T h e o l . in Königsberg, seit Febr. 1 5 7 5 in R o s t o c k , 1577 R e k t o r in Güstrow (Kr. Schwerin) u. Hofprediger b. Hzg. Christoph v. Mecklenburg, 3 . 9 . 1 5 7 8 - 1 5 8 2 Pfarrer in

331 Dassow (Mecklenburg), oo 3 0 . 6 . 1 5 7 9 Elisab e t h H o c h w e y din; S o h n : D r . m e d . Christoph C . (f 1620). Ab 1582 D i a k o n , ab 1584 Pfarrer in S c h ö n b e r g (Mecklenburg), 1586 Mag. in R o s t o c k , 1587 Gehilfe u. 1588 Prediger an St. Peter in R i g a (L), Streit mit d e m Pastor des D o m s , Laurentius L e m c h e n (Lemke), w e g e n der K a l e n d e r u n r u h e n ; 1598 Streit mit d e m R a t , weil er b. A b e n d m a h l den Kelch vor d e m B r o t reichte, v o m A m t suspendiert, nach öffentlicher Abbitte w u r d e i h m kurz darauf das Predigen w i e d e r gestattet, da er aber a u f r ü h rerische R d n . führte, am 2 2 . 1 . 1 6 0 1 o h n e Zeugnis v o m Konsistorium entlassen u. ausgewiesen; ging nach Königsberg, 1602 D i a kon, 1603 — 1621 Pfarrer an der Altstädtischen Kirche in Königsberg u. ab 1613 auch Beisitzer des samländischen Konsistorium, legte 1621 aus Altersgründen die Ä m t e r nieder. W E R K E : U P S . Gosvinus Betulejus: Gamelion in felix nuptiarum [...], o . O . 1585 [ H G . auf T h e o d o r Kleinsorgius aus L e m g o u. Anna Seger, T o c h t e r des Stadtältesten J o h a n n e s Segerus, 8 . 2 . 1 5 8 5 ] . — In Irim reverendi et clarissimi viri M. Pauli Oderbornii. In: Paul O d e r b o r n : Vier Predigten von dem Bogen Gottes in den Wolcken, gehalten in der Thumbkirchen der Königl. Stadt Riga und dann zusammengefaßt, R i g a 1591 (Kgl. Bibliothek Stockholm, Finn. N a t i o n a l bibliothek) [G]. — Een schön Nye, andechtich Bedebock, vth hilliger Gödtliker Schrifft, vnd den beyden aller Geistrykesten Vedern Augustino vn Bernhardo. Vor dejennen, de sick thor Bicht und hochiverdigem Sacramente wol bereiden willen. Vnd sonst dagelick tho gebruken, R i g a 1595 [16 B ö g e n ] , — De incertitudine rerum humanarum. Discursus theologicus, ethicus, historicus ( V o r R d . D . v. Hilchen), R i g a 1598; ebd. 1599; u . d . T . : De conservanda vera beatitudine, et consideranda rerum incertitudine discursus theologicus, ethicus, politicus, historicus, G i e ß e n 1613; dt. Ubers, v. Welt Spiegel Menniglichen zu diesen letzten Zeiten für die Augen gestellet unnd Aus Heiliger Göttlicher schrifft und aller ivelt fürnembsten nützlichsten und lieblichsten Historien Beschrieben, R i g a 1599 [enth.: Conterfei v n d leben des w o l g e b o r n e n (...), R i g a 1594 v. — D . H e r m a n n ] ; N a c h d r . Stettin 1604; dt. Ubers, v. David Meisner: Welt-Spiegel, darin gehandelt wird, von der Welt Leben, Wesen, und Unbeständigkeit. Aus göttlicher Schrift und weltlichen Historien, Stettin 1606 [anonym ersch.]. -

Claus U P s . Josquinus Betulejus: Discurs von dem höchsten Gut, welchem die Welt zu allen Zeiten mit Ernst und Fleiss nachtracht, H a n a u 1609; Frankfurt 1615; L ü n e b u r g 1633; u . d . T . : Weltspiegel, Darin gehandelt wird, von der Welt Leben, Wesen vnd Vnbeständigkeit. Aus göttlicher Schrift vnd weltlichen Historien. Neben einem schönen Tractat, Wie sich ein Diener Gottes Worts in all seinem Thun halten sol, daß sich die Zuhörer nicht ärgern, ebd. 1638; u . d . T . : Welt-Spiegel. Darinn ordentlich und richtig von der Welt Leben, Wesen, und demselben Unbeständigkeit gehandelt wird [...], ebd. 1664 [Übers, ins Schwed. v. A n d r e du Laurens, S t o c k h o l m 1620; D a n . v. Laurids Christensen R h o d , K o p e n h a g e n 1648; ins N i e d e r l . , A m s t e r d a m 1654; ebd. 1663; ins Ungar, v. Albert Szenczi M o l n ä r , Kolozsvar 1701; Budapest 1975; ebd. 2004]. - Lob- und Danckfest. Zu Ehren und auf gnaedige Anordnung und Befehl des durchlauchtigsten hochgeborenen Fuersten und Herrn, Herrn Johann Sigismundt, Marggraffen zu Brandenburg [...] Chufürsten [...]. Gehalten in der Altstaedtischen Kirchen zu Königsberg in Preussen den 9.Julii. Alss Ihr Chuif. D. den 4. Jul. die Curatela des Herzogthums Preussen [...] aber antwortet wordt [...]. Anno 1609, Königsberg 1610. — In: M a c k e n s e n 1936: An die Seele (1599), S. 5 8 - 5 9 [G.]; Aus Cieglers Weltspiegel, 1599, S. 2 8 0 - 2 9 9 . - Tractat von der Freude der Auserwählten aus der freudenreichen Gesellschaft im ewigen Leben, Königsb e r g 1612 [als Tl. der Schrift Freudenspiegel des ewigen Lebens konzipiert, die w o h l nicht gedr. wurde|. Groß 1746, 1. - AGB 1897 (Jöcher 1751, 2). - Arnoldt 1756/69, 1, 125; 2, 59. Gadebusch 1777, 1, 163. - Hupel 4, 1782, 172; 27 1791, 2 1 7 - 2 2 0 . - Bergmann 1792, I, 35. Recke/Napiersky. - Paucker 1849, 356. - Böthführ 1884, 68f, 132. - APrB 1. - Benjamin Bergmann (Hrsg.): Magazin fur Rußlands Geschichte, Länder- und Völkerkunde 2, Mitau 1826, 132. - Kosch. - Ottow/Lenz 1977. - Redlich 1989. - DBA 191, 5 4 - 6 0 ; II 226, 273. - BaBA 55, 2 6 5 - 2 7 3 . LITERATUR:

Claus, O t t o Carl (Karl) E d u a r d * 2 7 . 3 . 1 8 2 3 Jakobstadt (K), t 1 0 . 4 . 1 8 9 6 ; Vater: J o h a n n Gottlieb C . ( 1 7 9 6 - 1 8 8 7 ) , Jurist u. Verwaltungsbeamter; M u t t e r : D o r o t h e a Charlotta Luise, geb. Becker aus D o b l e n (1796-1826).

Clodt-Jürgensburg (auch Clodt von Jürgensburg) 1 8 3 5 - 1 8 3 7 Kr.schule in Jakobsstadt, 1 8 3 7 1839 Girgensohnsches Privatgym. in Dorpat, 1840 Studium der Gesch., 1 8 4 0 - 1 8 4 5 Studium der Theol. in Dorpat, 1 8 4 6 - 1 8 5 0 Hauslehrer im lett. Past. Durben (K), 1850 die Konsistorialexamina, seit ca. 1950 Pfarrer in Sickein (K), Born (K) u. Ellern (K). oo Jan. 1851 Elisabeth Charlotte Henriette Wagner (f 1915). Seit etwa 1862 lebte sein Vater b. ihm, im Sept. 1886 wurde er nachts in seinem Past, von Räubern überfallen, die ihn schwer mißhandelten, 1893 goldene Prediger-B rustkreuz. Gedichte, Riga 1 8 5 0 . — Andeutungen über Kraft und Bedeutung des Göttlichen, sowie des kirchlichen resp. liturgischen Wortes, mit besonderer Beziehung auf die Anwendung des Segens auf Leichen. In: Dorpater Zs. für Theologie und Kirche 2 , 1 8 6 0 , S. 2 1 3 - 2 4 0 . - Die Irvingianer, Mitau 1874. - Wo ist die einige Kirche? In: Mitt. u. Nachr. 31, Riga 1875, S. 1 - 4 3 . LITERATUR: Rehbinder 1853, 1012. — Brümmer 1 8 7 6 / 7 7 . - Alb.Acad. 1 8 8 9 . - Alb.Cur. 1 9 3 2 . Kallmeyer 1910. - Kosch. - DBA 192, 382. BaBA 56, 293 - 294. WERKE:

Clodt-Jürgensburg (auch Clodt v o n J ü r gensburg), Elisabeth v o n * 1840 Nowogeorgiewsk (Polen), f 1917 Glarens (Genfer See); Vater: Generalmajor Karl Baron C. v. J . aus Riga ( 1 8 0 7 - 1 8 6 5 ) (Geschl. Clodt urspr. aus Westfalen, seit 1547 in Reval, 1561 vom Dt. Orden belehnt mit dem Ordensschloß Jürgensburg, 1566 pol. Adel, 1714 schwed. Frhr. „C. v. J . " , 1747 liv. Indigenat, 1855 russ. Barone); Mutter: Armandine, geb. von Wachten (1818 — 1855). Alteste von vier Kindern, nach dem T o d der Mutter von einer gläubigen Gouvernante erzogen, verlebte einen Großteil ihrer Kindheit auf dem elterlichen Gut Orrenhof b. Hapsal (E), kurze Tätigkeit als Hauslehrerin, Aufenthalte in England, R o m , an der ital. Riviera, in Tirol, der Schweiz, längere Zeit in Lübeck, Ludwigslust u. Ludwigsburg b. Stuttgart, dazwischen, seit 1896, einige Jahre b. Verwandten in Reval, seit 1906 in Glarens am Genfer See, beherrschte 7 Sprachen u. dichtete in versch. Sprachen, pflegte Musik u. Malerei, stand in Dtl. mehreren christlichen Kreisen nahe, gehörte im Alter der schweizerischen eglise libre an.

332

Nichts und doch viel zu tun (Komp. Ernst Gebhard). In: Ernst Gebhardt (Hrsg.): Evangeliums-Lieder, Basel 1880; 2. Aufl. ebd. 1891 [ohne Melodien]; 49. Aufl. ebd. 1913, S. 1 2 - 1 3 [Lied zu R o m 11,6; ,,(...) Nichts, nichts kannst du thun zur Erlösung, Sie ist ja vollbracht, sie ist dein; Du sollst sie nur nehmen und glauben, U m ewig errettet zu sein! Nichts, nichts kannst du thun zur Vergebung; denn Gnade, die wird nicht verdient; Gerechtigkeit ist dir erworben Von Dem, der die Sünde gesühnt. ( . . . ) " ] . - In: Stael-Holstein 1896: Seemannslied. Aus dem Englischen des Cunninghom, S. 297—298; Nie mehr, S. 298—299; Wir rühmen uns auch der Trübsal, S. 299—300; Kommen und Gehen, S. 3 0 1 - 3 0 2 [Ge.]. WERKE:

LITERATUR: Alb.Howen 1930. - Schulz 1930, 28. -

BBKL 1, 1990, 1069. - Friedrichs 1981. - Rüdiger 1 9 9 1 . - DBA II 2 2 9 , 3 5 1 - 3 5 2 . C n o p h — K n o ( e ) p k e n , Andreas Cölestine —>• Boehlendorff, Casimir v o n Cogel(ius), Fridericus (Friedrich Kogel) * Mitau (K), f um 1681. Seit 1656 Kantor u. seit 1669 Konrektor der bischöflichen Stadtschule in Eutin, kais. gekrönter Poet, führte als Mitgl. der von Philipp v. Zesen (1619 — 1689) gestifteten Poetischen Rauten-Ges. den Beinamen ,,Der Scheue". W E R K E : Poetnation, enarrans Cursus & Omina Cometarvm qui Annis Aira: Christiana? 1664 & 1665 apparebant, Kiel 1666. - Das Uthinische Bischojf- Gedächtniß Darin Daß Leben Aller Bischöffe des vorhin Oldenburgischen Vnd nun Lübeckschen Bistuhms aus weitläufftigen Geschichtund Zeit-Schreibern erörtert und Besonders in dreien Theilen Kurtz Zusammen getragen ist welches nebst einem Kirchen- und Stadt-Gedächtniß der späten Nachwelt Vorstellet [...], Eutin nach 1667 [Hs. in der Eutiner Landesbibliothek]. — Cometographia Latino-Germanica Cursus & omina Cometarum qui annis aerae Christianae 1664 & 1665 apparebant, enarrans. Tichterische Kometen-Beschreibung, Darin der beiden im 16641665sten Christ-Jahr erschienenen Kometen Lauff und Deutung, nebst dem Lateinischen auch Teutsch, R a t zeburg um 1670. - Casiae Musamm Uthinidum primitiae, Ratzeburg 1671. - Der reisende Fürst Aineas, in einem Schau-Spiel, Mit und nach Richtiger Ubersetzung des ersten Buches Aineidos

333 Virgilii, R a t z e b u r g 1 6 7 2 [ D . ] . — Hortulus Musarum Uthinidum, Tl. 1 - 3 , R a t z e b u r g u m 1 6 7 4 ; 4. T l . P l ö n u m 1674. - Ultima vale [...] acclamatum ah amicis Kiliensibus. Eutienisches Mitleiden [ . . . ] . In T S . v. B e n e d i k t M a r t i n i :

Speculum s a l o m o n a e u m [...], das ist salomonischer Tugendspiegel [...] bey der [...] Leichbegängniß der D o r o t h e a e Catharinae [...], des [...] Melchioris H a n s e n [...] E h e Schatzes, S c h l e ß w i g 1674. — Melpomene Cassiana, Praefica. Quam, Sublimi cothurno exutam exsequias iturus [ . . . ] , L ü b e c k 1676 [LG. auf

Christian Cassius, G e h e i m - u n d K a m m e r r a t des Bischofs zu Lübeck, f 6.10.1676]; ebd. 1677; M k W e i m a r 2000. - Das Uthinische Stadt-Gedächtnis. Welches aus unterschiedenen Geschieht- und Zeit-Schreibern fleißig zusammen gesuchet, Und nuhn, nebst eingeführten Denkwürdigen Begebenheiten zur beliebten Nachricht vorstellet, P l ö n 1 6 7 9 ; u . d . T . : Das Eutinische Stadt-

Bedächtnis [...], ebd. 1679; Bearb. v. Alexand e r M o i d e : Das Uthinische Stadt-Gedächtnis oder Kurtze Denckwürdigkeiten Der Hoch-Fürstl. Bischöffl. Residentz-Stadt Utin. In dem Holst. Wagerlande [...] Nebst Einem kurtzen Bericht, Von der alten Wagerwenden, als unserer heydnischen Vorfahren mannigfaltigen Sitten, Gebräuchen, Religion, Götzendienst und Bekehrung zum Christentum, Zur beliebten Nachricht wiederum vorgestellet, e b d . 1 7 1 2 ; u . d . T . : Uthinische Chronica, Oder Stadt-Gedächtniß, In sich haltend Kurtze Denckwürdigkeiten Der Hochfl. Bischöfl. Residentz-Stadt Utin, In dem Holst. Wagerlande, Wie auch Die Regierungen Der gesampten Bischöffen zu Lübeck [...] Jetzo aber vermehret biß auff diese Zeit continuiret und nach der Zeit und Jahr-Rechnung, Nebst einen Kurtzen Bericht Von der alten Wager- Wenden als unserer Heydnischen Vorfahren mannigfaltigen Sitten, Gebräuchen, Religion, Götzen-Dienst und Bekehrung zum Christenthum Zur beliebigen Nachricht iviederum vorgestellet, L ü b e c k 1712; ebd. 1713. - Das Uthinische Kirchen-Gedächtniß, Darin alle Evangelische Prediger- und SchulBedienten zu Utin auch die gesammte Prediger, welche in allen Stifts-Kirchen, seit der Evangelischen Lehr-Zeit gelebet, Kürtzlich vorgestellet worden mit Beygefügten Denck- und Merckwürdigen Sachen, E u t i n n a c h

1679 [Hs. in der E u t i n e r Landesbibliothek]. Christian Pansch (Hrsg.): Einige

AUSGABEN:

Abschnitte aus dem ungedruckten Utinischen Bischof sgedächtniss, ebd. 1878 (Prog. des G r o ß -

Collins

herzoglichen G y m . zu Eutin). — Heinrich Aye (Hrsg.): Das uthinische Kirchen-Gedächtniss. Aus dem handschriftlichen Nachlaß [...] den Gemeinden dargeboten, E u t i n 1885. — Auszug aus der Uthinischen Chronica oder dem Stadt-Gedächtnis von Friedrich Cogelius, erneut zusammengestellt von Alexander Moide, 1711-1712, ebd.^1940 ( B e -

richte aus Eutins vergangenen Tagen 1). LITERATUR: AGB 1897 (Jöcher 1751). — Gadebusch 1777, 1. - Recke/Napiersky. - Kosch. - Redlich 1989. - DBA 197, 1 - 3. - BaBA 57, 31 - 33. Collins, Georg(e) L u d w i g * 1 5 . 3 . 1 7 6 3 Königsberg, t 27. (j. 15.) 1.1814 Riga, ί j. 2 1 . 1 . 1 8 1 4 ; Vater: E d w a r d C . , K a u f m a n n engl. H e r k u n f t ; M u t t e r : M a r i a n n e Florentine, geb. Kiesewetter. Ging in Königsberg in die ref. Parochialschule, wollte T h e o l . studieren, k a m aber 1779, n a c h d e m der Vater sein V e r m ö g e n verloren hatte, zu V e r w a n d t e n nach R i g a , u m sich gegen seinen W i l l e n z u m K a u f m a n n ausbilden zu lassen, bis 1783 Lehre in der Seidenhandlung v. I m m a n u e l (Emanuel) Friedrich G r o o t ( 1 7 5 3 - 1 8 2 5 ) ; als dieser sein Geschäft aufgab, k o n n t e ~ sich mit U n t e r s t ü t z u n g seines Verw a n d t e n , des Kaufmanns William Collins ( 1 7 5 5 - 1 8 2 5 ) , w i e d e r seinen Studien w i d m e n . Er erhielt große finanzielle F ö r d e r u n g d u r c h Thomas Zuckerbecker (1730-1795), Bruder des Begrün, der ersten Freimaurerloge in R i g a u. S o h n einer G r o ß k a u f m a n n s f a m . aus Brabant, Altester der G r o ß e n Gilde u. Senior des Presbyteriums der ref. Kirche. ~ k o n n t e das L y z e u m besuchen u. 9.9.1784 — 1786 T h e o l . in Königsberg u. 1785 — 1787 in Leipzig studieren, R ü c k k e h r nach R i g a , Schloß sich den Freimaurern an (später Meister v o m Stuhl der Loge „ Z u r Kleinen W e l t " ) u. w u r d e Erzieher b. engl. Ingenieursgeneral u n d K a u f m a n n G e o r g R e n n y . Ab 1788 w a r er bis zu seinem T o d Prediger der ref. G e m e i n d e in R i g a , oo 2 1 . 1 . 1 7 8 9 Gertruda D o r o t h e a Bulmerincq ( 1 7 7 1 - 1 8 3 6 ) , T o c h t e r des Ratsherrn A n t o n B. u. H e l e n e Elisabeth, geb. Holst; vgl. dazu die Pr. v. —> K. Sonntag, u. die H G e . v. —> K. G r o h m a n n u. —»• J. H o r e b . Anläßlich seines 25jährigen Dienstjubiläunis a m 23. Juli 1813 verlieh i h m die U n i v . D o r p a t den D r . phil., vgl. zu diesem Anlaß die R d n . u. Ge. v. K. G. Sonntag, —> L. v. B e r g m a n n , das Tafellied v. —> K. Grave, der 1814 auch ~s Ge. a. d.

Collins Nachlaß hrsg., zu diesem J u b . w i d m e t e i h m auch August J o h a n n Leberecht Albanus ( 1 7 6 5 - 1 8 3 9 ) ein G. sowie ->• C . Mayer. F r o b e e n (Bd. 1, 1881) charakterisiert i h n w i e folgt: „(...) M i t w a r m e r Liebe h i n g er an R i g a (...). Als ausgezeichneter Schriftsteller seines Fachs machte er auch i m Auslande R i g a Ehre. Als Prediger wirkte er f r ü h schon außer auf seine eigentliche G e m e i n d e auch auf einen zahlreichen Kreis anderer Z u h ö r e r d u r c h das religiös Feierliche u n d E r h e b e n d e , so w i e das moralisch Ergreifende seiner Vorträge in mannigfaltiger Art u n d wohltätig, sowohl hinsichtlich der Art u n d Weise des Vortrags, als w i e auch d u r c h den Ernst, mit w e l c h e m er ü b e r die äußere W ü r d e der Gottesverehrung wachte, sehr b e d e u t e n d gewiss auch in geistigen u n d moralischen B e z i e h u n g e n , w a r der Einfluss, w e l c h e m er in f r ü h e r e n J a h r e n v o n einer hiesigen Freimaurer-Loge aus, auf einen Theil des hiesigen Publikums hatte. Bei d e m sittlich-edlen Geiste u n d gefälligem T o n e seiner W o r t e fröhlichen oder trauernden M i t gefühls in sogenannten Gelegenheitsgedichten, k o n n t e selbst auch diese G a t t u n g v o n W i r k samkeit mit in Anschlag gebracht w e r d e n . Sein ganzer rechtlicher, wahrheitseifriger, sittlichstrenger Charakter, seine vielleicht oft zu weit getriebene Uneigennützigkeit, seine u n e r m ü dete V e r w e n d u n g in R a t h u n d T h a t f ü r Hilfsu n d Troszbedürftige j e d e r Art, bei lebendiger Empfänglichkeit f ü r das V e r g n ü g e n des U m ganges, seine häusliche Eingezogenheit, die i h n i m N a t u r g e n u ß u n d an der Seite v o n Gattin u n d K i n d e r n j e n e n eher m e i d e n als suchen ließ, das alles hatte, w e n n auch n o c h so stillen, so d o c h einen u m so sichern heilsamen Einfluß auf seinen n ä h e r n u n d f e r n e m Kreis (...)." WERKE: Meinem verehrungswürdigen Freunde, dem Herrn Oberpastor Dingelstaedt am Grabe seiner vortrefflichen Gattinn, R i g a 1 7 8 8 [ T G . a u f

J o h a n n a Elisabeth, geb. B e r g m a n n z u m 19.4. 1788, erste Ehefrau v. Christian Adolph L u d w i g Dingelstädt ( 1 7 4 1 - 1 7 9 0 ) ] . - Wann ists Sünde, dem Nothleidenden thätige Hülfe zu verweigern ? Eine Predigt auf besondere Veranlassung gehalten und zum Besten einer vergessenen Witwe gedruckt, R i g a 1790. — Dem verdienstvollen Herrn Stadthaupt Senghusch zum Beschluß der Feyer

Seiner Silberhochzeit, R i g a 1791 [GratG. auf Alexander Gottschalk v. Sengbusch u. Anna,

334 geb. v. Dollre (Heirat 2 . 1 1 . 1 7 6 6 ) , als K a u f m a n n Altermann der G r o ß e n Gilde u. B ü r germeister; vgl. zu diesem Anlaß auch —> F. v. Eckardt, —> K. G r o h m a n n ] . — Meiner geliebtesten Schwester Charlotte Elisabeth. Als ich sie meinem getreuen Vogel angetraut hatte, R i g a 1 7 9 2 [ H G . ] . - Die Religionslehrer sämmtlicher christlichen Confeßionen dieser Stadt, am Jubelfeste der fünfzigjährigen Amtstreue Sr. Magnifizenz Christian David Lenz, ehrerbietigst. Riga, den 24. Ju-

nius 1192, R i g a 1792 [GratS.; C . D . Lenz w a r der Großvater v. —> Alexander u. —> J. R . Lenz u. Vater v. —> F. D . u n d —> J. M . R . Lenz; vgl. zu diesem Anlaß —> C . Scherw i n z k y ] . - Es giebt einen Glauben, den man vielleicht im Leben, aber gewiß nicht im Tode entbehren kann. Am Sarge seines unvergeßlichen Freundes, Herrn Georg Renny, dem 6. Febr. 1793 vorgetragen, R i g a 1 7 9 3 . — Vom wahren Flor einer Freimaurerloge. Eine Rede bey der Feier des Stiftungstages der Loge zur kleinen Welt allhier den 20ten März 1793 vorgelesen, R i g a 1 7 9 3 [darin v. ~ 2 F e s t G e . ] . — Wiedersehn. An Madame Renny, als ihr verehrungswürdiger Gatte starb. Den

löten Februar 1793, R i g a 1793 [G. an Frau R e n n y , w o ~ Erzieher der K i n d e r w a r ] . — Ueber die verschiedenen Vorstellungen der Maurer von dem Zweck ihrer Arbeit. Rede am JohannisTage 1793 in der Loge zur kleinen Welt vorgelesen, R i g a 1 7 9 3 . — Das Wohlthätige des Friedens. Eine Predigt an dem zum Gedächtniß des zu Jassy im J. 1791 geschlossenen Friedens verordneten Dankfeste d, 2, Sept. 1793, R i g a 1 7 9 3 . - Dem Armen Freund. Seiner Excellenz dem Herrn Grafen Browne ehfurchtsvoll geweiht, R i g a 1 7 9 4

[TG. auf J o h a n n G e o r g Graf v. B r o w n e ( 1 7 4 1 - 1 7 9 4 ) , S o h n des gebürtig irischen Grafen Β . , Generalgouv. u. Statthalter v. L u. E]. - Der Geburtstag des Biedermann's. Seinem ehrwürdigen Freunde, dem Herrn Aeltesten Dorndorff zu dessen 58. Geburtstage den 21. April

1794, R i g a 1794 [GratG.]. - G . in: A m Sarge seines unaussprechlich geliebten G r o h m a n n s den 3ten März 1794. Allen F r e u n d e n des Entschlafenen g e w i d m e t von J. C . D . Müller, R i g a 1794, S. 7 - 1 6 [TS. hrsg. v. Stadtbuchd r u c k e r j u l i u s C o n r a d Daniel Müller (1759 — 1830) auf —>• G r o h m a n n (Suizid); darin zahlr. Ge. a. d. engsten Kreis des V e r s t o r b e n e n ; ferner ein Lebenslauf v. —> K. Sonntag, T R d n . u. a.]. - Am Sarge Betty Holst, R i g a 1 7 9 4 [ T G .

auf die M u t t e r v. ~s Frau]. — Am Demoiselle

Α.

Μ.

Monbarlet

Sarge der

aus Berlin,

d.

22

335

Collins

Dec. 1794, Riga 1794. - Am Sarge Florentine Riga 1796. — An Herrn und Madame Pierson bey Michaehen gebornen Meyer. Den 30. November der Vermählung Ihres zweiten Sohnes den 22. Ja1794. Geboren den 5. November 1777, gestorben nuar 1796, Riga 1796 [G.]. — Kein Gedicht. den 25. November 1794. Ihren verehrungswürdi- Meinem glücklichsten Freunde D. Sommer. Am gen Eltern gewidmet, Riga 1794 [TG.]. — Auf 2ten November 1796, Riga 1796 [G.]. - Cantate dem Kirchhofe, gleich nach der Beisetzung der Mad. auf die Wiedergenesung unseres Freundes Herrn G. Michaelsen, geb. Meyer, am 30 Nov. 1794 ge- Torkler, Riga 1796. — Am Sarge der weil. Frau sprochen, Riga 1794; wieder in: George S. Marie Hay, geb. Crampe, Riga d. 12 April 1797, Bilterling (Hrsg.): Gelegenheitsreden von Kur- o.O. 1797; wieder in: Amtsvorträge bey geland Livländischen Predigern, Königsberg legentlichen Vorfällen 6, 1812, S. 2 4 9 - 2 5 5 . 1809, S. 141 — 148. — Unserm Freunde dem Herrn Mein Lebewohl. An meine lieben Zöglinge nach Aeltesten Carl Gottfried Langer. An Seinem ihrer Confirmation, o.O. 1797; wieder in: Hochzeitstage den 16ten Februar 1794. Im Namen Amtsvorträge bey gelegentlichen Vorfällen 1, eines länglichen Vierecks, Riga 1794 [HG.]. - 1803, S. 8 1 - 8 8 . - In: ~ (Hrsg.): Maurerische Am Vermählungstage des Herrn Michaelsen mit der Monatsschrift, 1797 (Ausw.): Der Genius der Demoiselle Florentine Meyer. Den 5. November Maurerei. Ein Traum, S. 1 8 - 2 7 ; Dem Andenken 1794, Riga 1794 [HG.]. - Dem Andenken eines des Br. Karl Ferd. Grohmann, S. 47 — 51; Nach verdienstvollen Mannes weiland Herrn Stadthaupt's einer Aufnahme, S. 9 0 - 9 5 ; Der Tag der neuen Strauch. Riga am 26. October 1794, Riga 1794 Geburt, bei einer Lehrlingsaufnahme, S. 1 2 2 - 1 2 8 ; [TG. auf die ^ des Kaufmanns Heinrich Uber den reinen Freudengenuß. Eine Vorlesung bey Strauch (f 20.10.1794); vgl. J. Horeb]. - der Tafel, S. 129 — 133; Der Buchstabe G im Anonym: Denkmal der Liebe und Dankbarkeit flammenden Stern. In einer Gesellenloge vorgelesen, der Asche des wohlgebornen Herrn Heinrich Strauch S. 1 8 8 - 1 9 2 [Ge.]; Grohmann, S. 2 3 6 - 2 3 8 [...] geweiht von der blauen Bürgerkompagnie. [Würdigung]. — Weihgesang der Verklärten beim Riga,"den 26. October 1794, Riga 1794 [TG.; Empfange Ihres Mitgenossen weiland Reichsgrafen Strauch war kein angesehenes Stadthaupt, galt Ernst Burchard v. Mengden, Riga 1797 [Mengals leichtsinnig, daher wohl anonym]. — Dem den, liv. Gouv., f 6. 9.1797]. — Bey der TrauAndenken eines ehrwürdigen 78jährigen Greises, ung des Herrn Hofrath und Ober-Zoll-Director von weil. Herrn Georg Karl Wolfram, der den 28 Lobry mit dem Fräulein von Buchholz am 19ten Dec. 1794 starb, geheiligt, Riga 1795. - Meinem März 1798 gesprochen. Auf Verlangen der verehtheuersten Freunde Herrn Aeltsten Dorndotff an rungswürdigen Familie, Riga 1798 [Prosa u. G.]. Seinem 59t.en Geburtstage den 21. April 1795, — An dem mir festlichen Geburtstage meines Riga 1795 [GratG., vgl. zum 58. Geburtstag Freundes Herrn Rudolph Marty, Riga 1798 1794]. — Meinem verehrten Freunde Herrn J. R. [GratG.]. — Zum Gedächtniss unsers entschlafenen Marty an seinem 30ten Geburtstage, Riga 1795 Freundes, Herrn Emst Gust. Tiedemann [...] am [GratG.]. — Stimme des befreyten Geistes Deiner 3 Od. 1798 gesprochen, o.O. 1798. - Kantate. Gattin. Meinem gebeugten Freunde Herrn Julius Zur Feyer der Introdukzion Sr. Hochw. MaConrad Daniel Müller an Ihrem Grabe, Riga gnificenz etc. Johann Danckwart, den 13ten März 1795 [TG. auf den Tod der Frau des Stadt- 1799 ehrerbietigst, R i g a 1799 [J. Danckwart buchdruckers J. C. D. Müller, der zum engs- (1748-1803) wurde b. diesem Anlaß zum ten Freundeskreis v. ~ gehörte]. — Die Er- Generalsuperintendenten u. zum Präses d. scheinung. Am Begräbnißtage meines vollendeten Oberkonsistoriums ernannt]. - Meinem FreunWohlthäters und Freundes [...] Thomas Zucker- de Herrn Johann Daniel Horeb [...] An seinem becker den 18. October 1795. Seinen würdigen Hochzeitstage den 22ten März 1799, R i g a 1799 Söhnen geweiht, Riga 1795 [TG. auf ~s För- [HG., —> Horeb oo Helena Theodora Croon, derer, gewidmet den Söhnen der großen Schwester v. —> D. Croon], — Unter: G. C.: Kaufmannsdynastie Thomas Z. (1768-1826), Zur Stiftungsfeier der Euphonie den 16ten Januar Burchard Johann Z. (1769 — 1842), Friedrich 1799, R i g a 1799 [G.; zur Euphonie u. ihrem Wilhelm Z. (* 1770, f St. Petersburg)]. - Stifter vgl. 1823 die Elegie v. —> A. CammeRundgesang von Herrn Brueckel's Geburtstage rer; zur Gesch. der Ges. —> F. Kolberg]. — ~ [...], Riga 1796. - Vier Maurerlieder. Denguten mit anderen: Anreden und Lieder bei dem ArBrüdern zur kleinen Welt bey der 7ten Stiftungs- menmahle, Riga 1801. — In: Erinnerungen an feyer dieser Loge im September 1796 gewidmet, das Jahr 1801 in Amts-Vorträgen von Albanus,

Collins

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Busse, Danckwart und Sonntag, Protestan- [...] mit der Frau Maria Victorine des Poligny geb. tischen Religions-Lehrern i m Russischen von Mumm am 9 Jun. 1807 gesprochen, Riga R e i c h e , R i g a 1802: Karl Gottlob Sonntag As- 1807 [ T R d . u. G.]; wieder in: G. Bilterling sessor des livländischen Ober-Consistoriums und (Hrsg.): Gelegenheitsreden von Kur- und Ober-Pastor an der Krons-Kirche zu St. Jakob in Livländischen Predigern, Königsberg 1809, Riga. Bei der Taufe seines Sohnes den 28sten April S. 166 — 174. — An Madame Erdmann geb. 1801 gesprochen, S. 41—43; An dem Krönungs- Thielemann. Am Begräbnistage Ihres achtungswerfeste Sr. Maj. Alexander I. und der Kaiserin Eli- then Gatten, R i g a 1807 [TG. über Heinrich sabeth Alexiewna den 26 Sept. 1801 zu Riga, eine Ernst v. Erdmann ( 1 7 4 4 - 2 9 . 8 . 1 8 0 7 , $ 4 . 9 . Predigt, S. 8 9 - 1 2 1 . — Zwei Predigten und eine 1807 R i g a ) , Bürgermeister v. R i g a ; S c h w i e Taufrede im Frühlinge 1801 gehalten von Albanus, gervater v. —> F. Brosse]. — Den verehrungsCollins und Sonntag, Predigern in Riga, mit ein- würdigen Männern Herrn Bürge-Meister von Wilgestreuten Gedichten, R i g a 1801. — Nachruf mei- pert und Herrn Ober-Policey-Herrn von Falck zum nem heimgegangenen biedern Nachbarn und Tröste, R i g a 1807 [G.; der Anlaß ist nicht ganz Freunde Herrn David Kalling, R i g a 1803 [TG.]. klar, möglicherweise bezieht er sich auf den — Meinem verehrtesten Freunde Herrn Generalsu- Konkurs 1806 des Bürgermeisters u. Alterperintendenten Karl Gottlob Sonntag. Am Tage mann der Großen Gilde —> J. v. W i l p e r t ] . — Seiner feierlichen Einweihung den 13. September Etwas zur Beruhigung schwer geprüfter Eltern unter 1803, R i g a 1803 [GratG., K. G. Sonntag uns [ . . . ] , R i g a 1807; wieder i n : Amtsvorträge w u r d e Präsident des Oberkonsistoriums u. bey gelegentlichen Vorfällen 6, 1812, S. 5 — 40. Generalsuperintendent]. — Der Weise ein Son- - Am Grabe der verehrungswürdigen Madame derling, eine Vorlesung im engem Kreise. In: Stark, geb. Mey, aus Königsberg, den 17 Nord. Arch. 2, 1803, S. 2 9 - 3 4 [metrisch], - Jan. 1808 gesprochen, o.O. 1808. — An den Mein Traueropfer. Am Grabe des verehrten Greises Särgen zweier Jünglinge, Söhne eines Vaters, die weiland Herrn Bürgermeisters Johann Christoph gemeinsam ertranken, am 29. Jul. 1809 gesproSchwartz. Den Ilten November 1804, R i g a chen, R i g a 1809. - Dem Gedächtnis unsers ver1804 (Die GelSn. der Bibliotheca R e c k i a n a 1/ ewigten Freundes [...] Johann Bernhard Schwartz, 4) [TG. auf den Juristen u. Bürgermeister J. C. R i g a 1809 [G. auf J. B. Schwartz, Sekretär des Schwartz ( 1 7 2 2 - 7 . 1 1 . 1 8 0 4 ) , dessen $ am Waisengerichts u. Ratsherr]. — Die religiöse 11.11. stattfand; sein Bruder J. George S., Ansicht der Zeitbegebenheiten. Eine Predigt über Altermann der Großen Gilde, heiratete in 2. Ps. 121, v. 1. 2., den 25 April 1809 gehalten. Ehe Christina, die Tochter v. ~s Wohltäter- Zu der Armen Besten, R i g a 1809. — In: G. vater Thomas Zuckerbecker d. A.J. — Das Bilterling (Hrsg.): Gelegenheitsreden von Kurdreifache Opfer, ein Gemähide zur Feier des ge- und Livländischen Predigern, Königsberg meinschaftlichen Geburtstages dreier guter Men- 1809: Sechs Taufreden, S. 33 — 62; Sechs Trauschen. In: Nord. Arch. 2, 1805, S. 1 8 1 - 1 9 2 ungsreden, S. 1 3 5 - 1 8 0 ; Bei Krankencommunio[metrisch]. — Am Sarge Herrn Roger D u f f . Er nen, S. 1 9 1 - 2 1 4 ; Fünf Reden an Särgen und starb am 29 Nov. 1806 im 23sten Jahre, R i g a Gräbern, S. 2 5 1 - 2 7 9 . — Bei der Einführung des 1806; wieder in: G. Bilterling (Hrsg.): Gele- neuen Rigischen Gesangbuchs in die evangelischgenheitsreden von Kur- und Livländischen reformirte Kirche zu Riga, am ersten AdventPredigern, Königsberg 1809, S. 262—266. — Sonntage 21 Nov. 1810 gesprochen, R i g a 1810 Amtsvorträge bey gelegentlichen Vorfällen, Bd. [Anh.: Verzeichnis v. ~s Beitr. zu diesem 1 - 2 , R i g a 1803; Bd. 3 - 4 , Königsberg 1807 Gesangbuch]; w i e d e r in: Amtsvorträge bey [auch u . d . T . : Erinnerungen an große und wichtige gelegentlichen Vorfällen 6, 1812, S. 1 0 7 - 1 3 2 . Wahrheiten bei frohen und traurigen Vorfällen, Bd. - Bei der Taufe des Reichs-Grafen Alexis Sayn1 - 2 ] ; Bd. 5 - 6 , R i g a 1812 ['auch u . d . T . : Re- Witgenstein-Berleburg, in Gegenwart Ihro Maj. der ligiöse Ansichten bürgerlicher, häuslicher und kirch- regierenden Kaiserin Elisabeth Alexiewna d. 20 licher Vorfälle, Bd. 1 — 2 ] . — Dem Andenken seines Aug. 1810 gesprochen, R i g a 1810; w i e d e r in: unvergeßlichen Freundes, Herrn Benjamin Wltisker Amtsvorträge bey gelegentlichen Vorfällen 5, gewidmet, R i g a 1806 [TS., Prosa u. Verse; f 1812, S. 175 — 181. - In: Sammlung alter und 1 0 . 2 . 1 8 0 6 ) ] . — Im Chor der Freunde grüßen wir. neuer geistlicher Lieder [ . . . ] , R i g a 1810 In: Lieder fur die Euphonie, o.O. 1806, [vollst. Titel u. Aufl. —> L. Bergmann]: Heil'S. 7 —8. - Bei der Trauung Caesar Corsellis Esq ger, den mit frommen Zähren, Nr. 245; Du seuf-

337 zest Christ in bangen Schmerzens-Tagen, Nr. 256; Von Jesu lernt die schwere Pflicht, Nr. 266; Ich bin dir, Herr, ich bin dir werth, Nr. 385; Freud' und Kummer sind die Zeugen, Nr. 485; Ich fleh, Allliebender, zu dir, Nr. 517; Der holde Name Vaterland, Nr. 537; Ο du, den keine Sprache nennt, Nr. 559; Wir heben unser Herz zu dir, Nr. 564; Die Blüte fällt, der Sturm verweht, Nr. 580; Jedes neuen Tags Erwachen, Nr. 609; Drei Zeugen deiner Gnade, Nr. 638; Suchst du die reine Freude, Nr. 644; Nein! Du verläßt mich nicht, Nr. 695; Gütigst warfst du eine Kluft, Nr. 758; Die wir als todt beweinen, Gott!, Nr. 762; Du öffnest deines Hauses Thür, Nr. 818; Des höhern Lebens Morgen, Nr. 843; Wir stehn wie neugebohren, Nr. 856; Bei den Seufzern, welche ich, Nr. 857; Am Kreuze Jesu dir geweiht, Nr. 883; Blick herab aus deinen Höhen, Nr. 886 [vgl. ->· K. Sonntag, ->· M . Thiel; enth. auch Lieder v. —> C. Brockhusen, —>• F. Eckardt, —> Α. M . Lenz, —> C. Mayer], Vaterlandslied. Am Jubelfeste in frohen PrivatZirkeln zu singen, Riga 1810; ebd. 1812. — George Collins, Prediger's der Evangelisch-reformierten Gemeinde zu Riga, Predigten, 2 Bde. Riga 1811 — 1812. — Uber das Wiedersehn hienieden, in Beziehung auf das Wiedersehn über den Sternen. Eine Predigt, in der Evangel. Luther. Kirche zu Fellin am 20. Oct. 1812 gehalten, Riga 1812. — Seinem hochgeachteten Freunde Herrn Carl Brandenburg, Riga 1812 [G., die Fani. Brandenburg war eine hochangesehene Kaufmanns- u. Fabrikantendynastie]. — Erweckungen zur Ergebung, Pflicht und Hoffnung in Zeiten der Bedrängniss. Predigten, Riga 1812. — Klage und Trost am Grabe unsers theuren vollendeten Bruders [...] Johann Reinhold Schmidt. Seinem Andenken geheiligt, Riga 1812 [TG.]. - Unter G. C : In: Livona 1812: Mein Lebewohl an eine junge Freundin. 1809, S. 9 1 - 9 2 ; An eine junge Freundin auf ein blaues Stammbuchblatt, S. 204 [Ge.]. Die verwundeten Krieger. In: Rig.Stadtbll. 38, 17.9.1812, S. 3 2 6 - 3 2 8 ; wieder in: Friedrich Bienemann (Hrsg.): 1812. Baltische Erinnerungsbll., Riga 1912, S. 189 [G.]. — In: Livl.Schulbl. 1813: Beispiele zur Nachahmung und Aufmunterung für studierende Jünglinge, st 31, 35 u. 177 [Forts. 1814, S. 225 u. 297]; Empfehlung einer Lecture für junge Frauenzimmer, S. 5 8 - 6 0 ; Literärische Anzeige, S. 81; Erinnerung und Bewusstseyn, S. 121—123 [G.]; Seltener Beweis einer aufrichtigen Dankbarkeit gegen einen Lehrer, S. 139 —141; Johann

Collins Gottfried von Herder, S. 1 7 7 - 1 8 0 [Aufs.]. Predigten in Gelegenheit seiner 25jährigen Amtsfeier. Seiner geliebten Gemeinde gewidmet, Riga 1813 [enth. ~s G. Anrede an meine Brüder und Freunde am Tage meiner 25jährigen Amtsfeier den 23sten Julius 1813, S. 4 5 - 4 7 ] . — Rundgesang im Kreise meiner Brüder und Freunde. Zur Feier meiner 25jähr. Amtsführung den 23. Julis 1813, Riga 1813 [G.]. - Bei der Feier der Genesung unsers theuren und verehrten Freundes Herrn Hofraths D. von Sommer am 18. Februar 1813. In einem engen Kreise gesprochen, Riga 1813 [G.J. — In: Livl.Schulbl. 1814: Empfehlung jugendlicher Bescheidenheit, S. 105 — 108; Preis des Verdienstes, den beyden Senioren der livländischen Schulmänner Brotze und Germann gewidmet, S. 189 — 191 [G.]; Albrecht von Haller, S. 2 2 5 - 2 2 8 [Aufs.]. - „Die wir als todt beweinen, Gott!" In: K. G. Sonntag (Hrsg.): Dem Andenken des evangelisch-reformirten Predigers zu Riga Herrn Dr. ~ von Einigen seiner Freunde im Jan. 1814, Riga 1814, S. 24 [Lied; vgl. K. Grave]. - Postum: An eine junge Frau von Stande, bei Uebersendung einiger bildenden Schriften. In: Livona 1816, S. 2 1 - 2 2 [G.]. - Leitfaden meines Religions-Unterrichts für die minder gebildete Jugend, Riga o.J. [Ausz. aus einem größeren Werk]. — Aufs, in Rig.Stadtbll. 1 8 1 0 - 1 8 1 3 , teils mit Namen, teils mit Chiffre gekennzeichnet. - Viele GelGe. B E A R B . : In: Slg. alter und neuer geistlicher Lieder [...], Riga 1810: Du Atierbarmer, auf zu dir, Nr. 133; Darf sich der Mensch zu richten unterwinden, Nr. 509; Gieb deinen Frieden uns, du Gott der Stärke, Nr. 639; So sinke denn ins stille Grab, Nr. 754; Die hohe Feier-Stunde, Nr. 859. Freimaurerlieder zum Gebrauche der Loge zur kleinen Welt in Riga, Riga 1793. — Maurerische Monatsschrift im Jahr 1797. Zunächst für die Brüder der Loge zur kleinen Welt im Orient zu Riga, 9 H. Gera 1797 [als vervielfältigte Hs. gedr.], - Gesänge für die Euphonie, Η. 1, Riga 1798.

HRSG. :

Karl Ludwig Grave (Hrsg.): D. Georg Collins Gedichte. Nach dessen Tode zum Besten der Hinterlassenen [...] (Mit des Verfassers Portrait u. Facs.), Riga 1814; R e z . in: Rig.Stadtbll. 28, 1 4 . 7 . 1 8 1 4 , S. 1 6 0 - 1 6 2 . LITERATUR: A . Albanus: An Herrn Prediger Dr. ~ zur Feier Seines 25jährigen Amts-Jub. am 23. Julius 1813 gewidmet, Riga 1813 [GJ - Rig.Stadtbll. 30,

AUSGABEN:

Conradi 1813, 233 - 236. - Rig.Stadtbll. 4, 27.1.1814, 18 23; Forts. 5, 3.2.1814, 2 5 - 2 6 . - Bei des Herrn Pastors Dr. ~ Beerdigung den 21.1.1814. An das kirchliche Publicum von den Redactions-Mitgliedern des neuesten Rigaischen Gesangbuchs [...], Riga 1814. — P. Tiedemann: Nachruf dem Freunde D. ~ [...J an seinem Begäbnißtage dem 21sten Jan. 1814 [...1, Riga 1814 [GZ]. - K. G. Sonntag (Hrsg.): Dem Andenken des evangelisch-reformirten Predigers zu Riga Herrn Dr. ~ von Einigen seiner Freunde im Jan. 1814, Riga 1814 [Historisches über Ihn, S. 5 - 1 2 ; Bei des Herrn Pastors Dr. ~ Beerdigung den 21. Jan. 1814 (...), S. 13 - 16; Nachruf dem Freunde Dr. S. 17 - 18 (G.); Die Begräbniß-Feierlichkeit, S. 1 9 - 4 6 J . Recke/Napiersky. - Hamberger/Meusel 1834. Rehbinder 1853. - Dalton 1865, 1 7 6 - 179. Brünnner 1876/77; 1884. - J. G. Frobeen: Rigaische Biographien ["..."], Bd. 1, Riga 1881, 2 8 - 3 0 . — Der Stadtkirchhof in Riga. In: Rig.Tgbl. 219, 8.10 (j. 28.9.) 1895. - A. Wolfstieg: Bibl. der freimaurerischen Literatur, Bd. 1—2, Burg 1911 — 1912, Nr. 2026, 6531, 22627, 22628, 26718, 28823, 29730, 30698, 32713, 36010, 36307, 39836. Goedeke 7, 4 8 0 - 4 8 1 ; 15, 1 0 2 - 106. - Abramowski 1933, 49. — Friedrichs 1967. — Kosch. — D B B L 1970. - Ottow/Lenz 1977. - Redlich 1989. - DBA 198, 194 - 205. - BaBA 57, 8 5 - 9 9 . Conradi, A d a m Gerhard Johann * 16. (j. 5.) 1 2 . 1 7 6 8 Past. Würzau (K), f 1 . 1 0 . 1 8 3 0 Mitau (K); Vater: Gerhard W i l h e l m C . , Pastor (kur. Geschl., i m 17. J h . Kaufleute in Libau); M u t t e r : Maria Elisabeth, geb. Düllo. Stadtschule u. seit 1 7 8 6 Academia Petrina in Mitau, 1 7 8 8 — 1 7 8 9 Studium in Königsberg u. 1 7 8 9 - 1 7 9 1 in J e n a T h e o l . , 1 7 9 4 Vikar in Sessau (K), 1 7 9 5 - 1 8 0 7 Adjunkt des Vaters in Sallgallen (K), nach dessen T o d dort Pastor, oo 2 8 . 5 . 1 8 0 6 Friederike Frohbeen ( f 1 8 2 3 ) ; Tochter J . Conradi. Setzte sich 1 8 1 9 in einem Vortr. in der K G L K in Mitau fur die Germanisierung der Letten ein, hegte ein großes Interesse für Ornithologie, seine Slg. ausgestopfter einheimischer Vögel war später im Besitz des Kur. Provinz-Museums in Mitau u. lieferte einen bedeutenden Beitr. fiir die Naturgesch. Kurlands. Anrede von dem Neffen des Ober-Secretair Conradi, R i g a 1 7 9 9 [an J o h a n n Friedrich Conradi ( 1 7 2 0 - 1 8 0 3 ) ] . - Eine Rede. In: Z u m Andenken des am 2 8 . Aug. 1 7 9 9 zu Sjuxt gefeyerten Conradi und Schwanderschen 50jährigen Hochzeitfestes, R i g a 1799. A n o n y m : Empfehlung einer vortrefflichen Art

WERKE:

338 Fußböden. In: W ö c h e n t l i c h e Unterhaltungen 2, 1 8 0 6 , S. 4 1 0 . — Auch etwas über die Sahlfeldtsche Kirchen-Ordnung für die Protestanten im Russischen Reiche. In: N e u e wöchentliche Unterhaltungen 2, 1808, S. 3 0 8 . - Wäre die Metamorphose der Eetten in Deutsche zu beklagen ? I n : J v e r h . K G L K 2, 1822, S. 1 5 - 1 7 [AuszJ. Guter Rath, nach welchem Aepfelbäume auch in leichtem Sandboden gedeihen. I n : Big. Allg. Dt.Zt.f. R u ß l . 19, Mitau 1828. - Die Ueberschwemmungen der Mitauschen Aa im Allgemeinen und die diesjährige Uebersclnvemmung insbesondere, beobachtet und erfahren im Sallgallen sehen Pastorate. In: Big. Allg. D t . Z t . f . R u ß l . 17, Mitau 1 8 2 9 ; Forts. Big. 18, 1 8 2 9 . - W e i t e r e Aufs. L I T E R A T U R ; Mitau.Intell.Bl. 96, 1823. Recke/ Napiersky. — Kallmeyer 1910. - Pantenius 1915, 9 ff. - Seuberlich 1938, 1, 35. - D B B L 1970. BaBA 57, 143 - 146.

Conradi, Johanna * 16. (j. 4.) 6 . 1 8 1 4 Sallgalln (K), f 1 2 . 6 . 1 8 9 2 Mitau (K), ledig; Eltern —> A. Conradi; Bruder: Moritz W i l h e l m C . ( 1 8 2 1 - 1 9 0 4 ) . Häuslicher Unterricht, später Schulvorsteherin in Mitau, Mitarb. der B M , ab 1 8 6 5 korresp. Mitgl. der K G L K . D i e Erzieherin ~ lehnte franz. R e . ab, die dem Familienleben nicht w o h l gesonnen waren. Lebensbilder aus der haltischen Heimath, Mitau 1 8 6 1 ; Neuausg. o . O . 1867. — Der Luxus in seiner Einwirkung auf das Familienwohl. In: B M 3, 1 8 6 1 , S. 5 2 5 - 5 4 1 . - An die weibliche Lesewelt. In: B M 5, 1 8 6 2 , S. 1 5 4 - 1 7 3 . - Kleine Schriften für das Haus, Mitau 1 8 6 2 ; Forts, ebd. 1872 [a.d. R i g . Z t . ] . — Georg Stein oder Deutsche und Letten. Eine Erzählung aus der Gegenwart Kurlands, R i g a 1 8 6 4 [sozialkrit. W e r k , in dem aktuelle Probleme der bait. Verhältnisse, die die Beziehung zw. der dt. u. der einheimischen Bevölkerung betreffen, aufgegriffen werden]; u . d . T . : Georg Stein. Roman, 2. Ausg. ebd. 1879. - In: B M 11, 1 8 6 5 : Der Wechsel in unseren Sitten und Gebräuchen, S. 1 1 8 - 1 4 0 ; Uber Alexis von Rocqueville, S. 4 3 9 — 4 6 2 . — Gedanken über Literatur und Leetüre. In: B M 16, 1 8 6 7 , S. 1 9 2 - 2 1 6 . - Die Hauslehrerin in ihrem Berufe und ihrer Stellung, Mitau 1875. - An der Ostsee, Mitau 1 8 8 8 ; R e z . v. F. G. B i e n e m a n n . In: B M 34, 1887, S. 1 6 7 - 1 6 8 . WERKE:

339 eine einheimische Novellistin. In: Rev.Zt. 215, 1866, Extrabl. - Panthemus 1915, 89. - Brammer 1876/77; 1913. - Groß 1882, 180. Nekro. in: Mitau.Zt. 1892, Nr. 49; Düna-Zt., Nr. 132; Rig.Tgbl., Nr. 142. - Pataky 1898. Behrsmg 1928, 95 f. - Seuberlich 1938, 1, 35. Klein 1939, 201. - Kosch. - DBBL 1970. Friedrichs 1981. - Redlich 1989. - DBA 200, 222; 1427, 115. - BaBA 57, 1 7 9 - 180. LITERATUR:

C o r d t , B e n j a m i n Aleksandrovic * 1 9 . 2 . 1 8 6 0 Dorpat, f 1934; Vater: Alexander C . ; Mutter: Elisabeth, geb. Perdau. 1 8 7 8 - 1 8 8 5 Jurastudium in Dorpat, 1885 die goldene Preismedaille, 1879 — 1880 Hauslehrer b. General von Richter in Sevastopol', seit 1879 o. Mitgl. u. 1 8 8 5 - 1 8 9 0 Bibliothekar der GEG, seit etwa 1887 Bibliothekarsgehilfe an der Univ. Dorpat, seit 1893 Univ.-Bibliothekar in Kiev, seit 1893 korresp. Mitgl. der ELG, seit 1911 der GGuA in Riga, oo Emilie. WERKE: Philipp Crusius von Krusenstiern. Ein rehabilitirter baltischer Dichter, Mitau 1887 [Sepdr. aus SB GEG, Dorpat]; Rez. v. F. G. Bienemann in B M 34, 1887, S. 5 4 5 - 5 4 6 . Johannes von Müller's Briefe an Karl Morgenstern. In: A P M neue Folge 28. Neue Preußische Provinzial-Bll. 4, Königsberg 1891-1892, S. 108 — 140. — Die Verhandlungen des Waffenstillstandes von Teusina, 1593. Ein Beitrag zur Geschichte der Beziehungen Schwedens zu Russland im XVI. Jahrhundert, Dorpat 1892; wieder in: Verh. G E G 16, 1896, S. 7 3 - 1 5 6 . - Z w Geschichte des Adelsgeschlechts und Familienarchivs der Grafen de la Gardie, Dorpat 1892. U B E R S . : Jan Kornelisson Nomen: Zapiski Ja. K. Nomena ο prebyvanii Petra Velikago ν Niderlandach ν 1697/98 i 1716/17gg., Kiev 1904 [russ.; Aufz. über den Aufenthalt Peters d. Großen in den Niederlanden 1697/98 u. 1716/17], — Cuzozemni podorozni po Schidnij Evropi do 1700 r., Kiev 1926 (Ukrajinska Akademija nauk: Zbirnyk Istorycnofilolohicnohi Viddilu 38) [Die ausländischen Reisenden in Osteuropa bis 1700; mit deutschem Resume], — A. S. Puskin: Duhroivsky. Erzählung, Leipzig um 1898; neu durchges. Ausg. ebd. 1947; ersch. um 1950 ( R U B 3813). — V. A. Zukovskij: W. A. Shukowsky's Briefe an Seine Kaiserliche Hoheit den Grossfürsten Konstantin Nikolajewitsch, Dorpat 1881. HRSG. : Vladimir Aleksandrovic Sollogub: Erinnerungen des Grafen W. A. Sollohub an Gogol,

Cronmann Puschkin und Lermontow. Autorisirte deutsche Ausgabe, Dorpat 1884. — Ein Brief Ph. Joh. von Strahlenbergs. In: Verh. G E G 13, 1888, S. 4 0 9 421. L I T E R A T U R : Dorp.Matr. - Alb.Acad. 1889. - S. A. Vengerov: Istocniki slovaija russkich pisatelej 3, 1914, 176. - Istorija istoriceskoj nauki ν SSSR. FBibliografia 1965, 299. - Kosch. - DBBL 1970. BaBA 57, 2 5 7 - 2 5 8 .

Cossart, Anna v o n (Ps. A . T r e u ; C o s t a ; R . Costa), geb. H o e p p e n e r

A.

* 1 5 . 1 2 . 1 8 5 0 St. Petersburg, f Dorpat (Herzasthma); lebte in Dorpat; Vater: Johann v. Höppener, Dr. med., Arzt in St. Petersburg; Mutter: Leontine Agnes Juliane Eleonore, geb. von Cossart (12.4.1825-11.9.1898), Tochter v. Carl David v. C. ( 1 7 9 5 - 1 8 6 5 ) u. Anna Eleonore v. Schulmann (1802—1864). oo (1) ihren Onkel Arthur Reinhold Georg Carl v. Cossart (* 1 8 . 7 . 1 8 3 2 Dorpat, f 4 . 6 . 1886 Dorpat), Landwirt, Arrendator des gräfl. Manteuffelschen Gutes Kudding, Besitzer von Alt- u. Neu-Nüggen (bis 1879); Sohn: Egon Carlos Arthur v. C. (* 1 7 . 1 1 . 1 8 7 9 Dorpat, f 1 6 . 5 . 1 9 2 1 St. Petersburg), oo (2) Prof. der Charkower Univ., Wirklicher Staatsrat Alexander v. Brandt, ein bekannter Naturforscher. WERKE: U P S . R . Costa: In Eust. und Eeid. Gedichte, Dorpat 1892. — Ubers, a. d. Russ. L I T E R A T U R : Pataky 1898. — Thiel 1903. — Brammer 1913. — Kosch. - Manfred von Cossart: Die bait. Hugenottenfamilie von Cossart. Stammtafeln und Ahnenreihen, Köln 1976 (BAST Sonderh. 11). Friedrichs 1981. - DBA 203, 307. Cramer, von

Fr.

—BoehlendorfF,

Casimir

C r e u t z b u r g , Helene, geb. Z i m m e r m a n n Verw. Klingmann, oo Harald Creutzburg (* 1875, t nach 1930), Musiker; lebte in Riga. W E R K E : Ernstes und Heiteres in Versen, Riga 1924. - Aus meinem Garten. Verse, Riga 1924. L I T E R A T U R : Kosch. - D B B L 1970. - Redlich 1989. - BaBA 57, 447. C r o n m a n n , Christian Wilhelm (nannte sich selbst B a r o n v o n K r o h n e m a n n ) * 1636 Königsburg (L), f 2 7 . 4 . 1 6 8 6 (durch den Galgen hingerichtet) auf dem Galgenberg b. Kulmbach; Vater: Johann Christoph C. ( f 1664), wahrscheinlich schwed. Frhr., Groß-

340

Croon vogt u. Generalmajor, Gutsbesitzer; Mutter: Magdalena, geb. Flemming ("f" 1658). Luth. getauft, wechselte im Laufe seines Lebens aus Opportunitätsgründen mehrfach die Konfession; Studium der Med. u. Rechtswiss. an der 1640 unter Mitw. von Generalgouv. Per Brahe gegrün. Univ. in Abo (schwed. Finnland, heute Turku, einzig schwed.-sprachige Univ. in Finnl.). ~ hielt sich dann in den Niederlanden auf, war Soldat, seit 1677 am H o f des Markgrafen Christian Ernst v. Brandenburg-Bayreuth ( 1 6 4 4 - 1 7 1 2 ) , wo er, da er vorgab, Alchemist zu sein, eine erstaunliche Karriere durchlief, oo geb. Rolland, Tochter eines kais.-röm. Generalauditeurs u. Kriegsrats. ~ wurde zum Oberst, Oberpräsidenten, Geheimrat, Generalkommandanten, Kammerherrn, Münz- u. Bergwerksdirektor von Bayreuth u. Ritter des Ordens des goldenen Kleeblatts ernannt, seine Werkstätten befanden sich im Bayreuther Schloß u. später auf der Plassenburg in Kulmbach; er wurde schließlich v. der Inquisition angeklagt u. in der Plassenburg inhaftiert; u. a. stellte sich nämlich heraus, daß er mehrere Gold- und Silberdiebstähle veranlaßt hatte, um seine angebliche Fähigkeit, Edelmetalle künstlich verfertigen zu können, unter Beweis zu stellen. Er überredete aber seinen Dienstherren, ihn noch weitere alchemistische Versuche unternehmen zu lassen, wurde freigelassen u. zum Obervogt der Plassenburg ernannt, konnte fliehen, wurde aber kurze Zeit später im bambergischen Kupferberg wieder verhaftet, zum Tode verurteilt u. in Kulmbach hingerichtet. Er selbst verf. ein Epit., das in Form einer Blechtafel über dem Galgen angebracht wurde; die v. der Markgräfin geschickte Begnadigung erreichte den Richtplatz eine halbe Stunde zu spät. W E R K E : Unterthänigste Ehr- Pflicht- und Wunsch Abstattung dem Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn, Herrn Christian Ernsten, Marggrafen zu Brandenburg [...], an Dessen Gott-Lob glücklich erlebtem Hoch-Geburts-Tage f...] höchst-schuldigst und demüthigst vorgelegt und geleistet von dem Beständigen, Bayreuth 1679 [Verse u. Prosa]. Epit. in Recke/Napiersky. LITERATUR: Georg Wolfgang A. Fikenscher: Christian Wilhelm Baron von Krohnemann. Geschichte dieses angeblichen Goldmachers, eines der größesten und merkwürdigsten Betrüger des siebzehnten Jhs. Aus archivalischen Quellen bearbeitet, Nürnberg 1800 [enth. u.a. Beschreibungen der ν ~ ge-

prägten Münzen]. - Recke/Napiersky. A. Schmidt: Das Laboratorium des Goldmachers Kohlemann [Krohnemann] zu Bayreuth 1686, o . O . um 1900. - D B A 210, 1 3 1 - 1 3 5 ; II 761, 438. B a B A 58, 23 - 26. - G. Müller: D e r Alchemist des Markgrafen. Leben und Sterben des Christian W i l helm Baron von Krohnemann, Nürnberg 1986 [nach d. Aufz. v. Fikenscher].

C r o o n , Dionysius Gottfried Carl * 3 1 . 7 . 1 7 7 7 Riga (L), f 1 6 . 4 . 1 8 3 8 Lennewarden (L); Vater: Thomas Gottfried C . , Kaufmann; Mutter: Regina Dorothea, geb. Brasch; Schwester, Helena Theodora Croon, oo —> J . Horeb (vgl. dazu das HG. v. —> G. Collins). 1785 — 1797 Domschule in Riga, an einem Studium im Ausland hinderte ihn ein Verbot Zar Pauls I., daher 1 7 9 7 - 1 8 0 0 Privatlehrer in Riga u. bis 1802 auf dem Land, anschließend bis 1804 Studium an der Univ. Dorpat, 1805 Pastor in Lasdohn (L). oo 1 4 . 1 2 . 1 8 0 5 Julie Dorothea v. Bergen (f 1850). 1811 Versetzung nach Sissegal (L) u. Altenwoga, 1818 Erinnerungskreuz von 1812, Redaktion der Statuten der Prediger-Witwen- und WaisenCassa des Rigaschen Kirchspr., die 1823 anonym in Riga ersch., 1825 Predigeramt in Lennewaden (L) u. Jungfernhof, 1835 K o n sistorialrat. Lieder in: Valentin Heinrich Schmidt (Hrsg.): Auswahl älterer und neuerer Gesänge, Dorpat 1803, S. 105 u. 110. - Lieder in: Martin Asmuss (Hrsg.): Dionysiaca, Dorpat 1814, S. 94 u. 167. - Am Krankenbette eines 84jährigen Greises am 2 Jun. 1810. In: Grave: Magazin 1816, S. 3 3 1 - 3 3 7 . - In: Grave: Magazin 1817: Lied zur Beerdigung des Propsts Frobrig, S. 213; Lied am Introductionstage eines jungen Predigers, der seinem Vater im Amte adjungirt wurde, S. 245. — In: Grave: Magazin 1818: Beichtrede am Charfreytage, S. 7 3 - 7 8 ; Bey der Beerdigung eines Kirchspielrichters am 5 Mai 1818, S. 295—300. - Versuch einer neuen Bearbeitung des Buchstaben Α für ein deutsch-lettisches Lexicon. In: Magazin der lettisch-literärischen Gesellschaft 1/1, Mitau 1828, S. 8 0 - 1 0 4 ; Forts. 1/2, 1829, S. 1 - 3 1 ; Forts. 2, 1830. Bemerkungen zu des Herrn Pastors Watson lettischer Uebersetzung des ersten Gesanges des Donaleitischen Gedichtes, das fahr. In: Magazin der lettisch-literärischen Gesellschaft 1/2, Mitau 1829, S. 7 7 - 1 0 0 . - Pinna pawassara. (Original). WERKE:

Cunitz (Cunitius)

341

I n : Magazin der lettisch-literarischen Gesellschaft 1/3, M i t a u 1829, S. 1 2 2 - 1 2 3 . - A n o n y m : Auszüge aus altem Volksschriften und Ermahnungen in Form von Liedern, R i g a 1841. U b e r s . : Der Gang nach Emaus. Aus Klopstocks Messias, Ges. XIV. V. 603 bis 775. Versuch einer lettischen Uehersetzung. In: Magazin der lettisch-literarischen Gesellschaft 1 / 1 , M i t a u 1828, S. 3 6 - 5 9 . - In: Magazin der lettischliterarischen Gesellschaft 1 / 3 , M i t a u 1829: Zihskens. (Nach Geliert), S. 1 1 3 - 1 1 4 [Der Zeisig]; Makkara — dseesma. (Nach einem deutschen Volksliede), S. 1 1 4 - 1 1 5 [Abendlied]; Weens pato ohtru. (Nach der Stufenleiter von Pfeffel), S. 115 - 1 1 6 [Die A n d e r e n ] ; Anzis. (Nach Herr Michel von Pfeffel), S. 1 1 6 - 1 1 8 [Hans]; Goliats un Dahwids. (In einer doppelten Ubersetzung nach Claudius), S. 118 — 120. LITERATUR: Ostsee-Prov.Bl. 1825, 50. - Recke/ Napiersky. - Ostsee-Prov.Bl., Big. 7, 1838. - Inland 1838, 23, 368. - Mitt. u. Nachr. 2, 1839, 89 91. - Goedeke 7, 498. - Alb.Acad. 1889. Friedrichs 1967. - Ottow/Lenz 1977. - DBA 210, 148 - 150. - BaBA 58, 49 - 54. Crusius

- Krusenstiern, Philipp v o n

Cunitz (Cunitius), D a v i d * u m 1615 Freienwalde ( P o m m e r n ) , bezeugt erst seit der Immatrikulation am 19. 8 . 1 6 3 3 , f 2 2 . 3 . 1 6 7 0 Reval, φ 3 0 . 3 . 1 6 7 0 (vgl. J. Salemann). Ab 1633 S t u d i u m in Königsberg, Forts, ab O k t . 1637 in Dorpat, 1642 stud. m e d . in Uppsala, S t u d i u m in R o s t o c k , v o n w o er 1643 an das R e v a l e r G y m . b e r u f e n w u r d e , 1643 Nachfolger v. — T . Polus als Prof. f ü r Poesie bis ca. 1670. oo 2 5 . 9 . 1 6 4 3 Catharina Vulpius, T o c h t e r v. —> H . Vulpius, d e m R e k t o r des G y m . , vgl. die griech., lat., dt., est. HS. v. —> R . Brockmann. WERKE: Lat. GratG. in: Oratio de M e d i c i n a : Q u a m [...] In R e g i a Academia Gustaviana [...], D o r p a t 1637. — Griech. GratG. i n : Oratio de Aquis [...], In R e g i a Academia Gustaviana [...], D o r p a t 1637. - σ ε μ ν ό τ ε ρ α χ ρ υ σ ο ί τέ κ α ι ά ρ γ υ ρ ο ι σ υ ν ά κ ο ι ς [...], D o r pat 1638 [ H G . auf —• Nicolaus u. Elisabeth H ö v e l n , geb. N i e h u s e n in der H S . : Sacris n u p t i a r u m honoribus, R e v . claritate, doctrina & humanitate conspicui, viri, D n . M . Nicolai v o n H ö v e l e n , ecclesiae Christi, quae Revaliae ad D . Olai t e m p l u m colligitur, in v e r b o m i n -

istri vigilantissimi, sponsi; et (...) virginis Elisabethae, (...) D n . H e n r i c i N i e h u s e n , in i n clyta R e p . Revaliensi civis & negociatoris i n tegerrimi filiae, sponsae. Revaliae 8. die Januarij, anno 1638. celebratarum, gratulantur amici, D o r p a t 1638; vgl. —> P. Langius, —>• L. Ludenius]. — GratG. i n : Vota, quibus insper a t u m a b i t u m [...] D n . Georgii Mancelii, Semgalli, SS. T h . L. ejusdemque in R e g i a Academia Gustaviana, quae D o r p a t i est ad E m b e c c a m , professoris [...] ad aedem D . J o hannis pastoris, ciculi Dorpatensis praepositi, & protosynedrij adsessoris etc. 12. die Januarij, anno 1638. D o r p a t o discedentis. [...] D e v o t e prosequebantur Musae Dorpatenses, D o r p a t 1638 [noch 14 weitere Beiträger; vgl. —> P. Langius, —> J. Lotich(ius), — L . Ludenius]. — Griech. H G . in: Sacris n u p t i a r u m honoribus [...] D n . Jacobi Balccii, Gryphiswaldensis P o merani, R e g i a Scholae Trivialis Dorpatensis conrectoris, sponsi: [...] D o r p a t i L i v o n o r u m 6. die February, anno 1638. c o n j u g i u m c o n trahentis c u m [...] A n n a [...] D n . Berhardi Korfes, J . U . D . & per Megapolin practici [...] filia; [...] D n . Petri Goetschenii, P . m . SS. th. lie. in Academia Gustaviana, quae D o r p a t i est [...] Graecae linguae professoris; et R e g i a e Scholae trivialis i b i d e m rectoris, relicta vidua; quaebis fausta precabantur amici, D o r p a t 1638 [HS.; noch 23 weitere Beiträger; vgl. — J . Lotich(ius), —»• L. Ludenius, —>• H . S c h w e m bler]. — GratG. i n : H e r m a n n u s R e d e r u s : O r a t i o dejustitia universali, quae [...] in R e g i a Academia Gustaviana, quae D o r p a t i est ad E m b e c c a m , 23. die Februarij, anno 1638. [...] enarrata abs H e r m a n n o R e d e r , Livono, D o r pat 1638 [vgl. —> P. Langius, —> L. Ludenius], - Griech. u. lat. GratG. in: O r a t i o in salutiferam passionem D o m i n i et salvatoris nostri Jesu Christi [...] publice in Auditorio M a j o r i [...], D o r p a t 1638. - Kommet nun jhr Pierinnen [...], R e v a l 1640 [HG. auf Christoph u. Margaretha Michael, geb. Kniper, vgl. —> Ph. Krusenstiern, —> N . v. H ö v e l n ] . — Τ η ς κ α τ ά Μ α θ θ α ΐ ο ν ι σ τ ο ρ ί α ς περί π α θ ή μ α τ ο ς Ι η σ ο ύ Χρίστου του Σωτήρος ημών μεταβολή ποιητική Δάυιδου Κουνίτιου Πομέρανου [ . . . ] , Uppsala 1642. - Klaag-Gedichte Vber das Vnschuldige Leyden vnd Sterben Jesu Christi, Sambt desselben summarischer Erzelung nach den vier Evangelisten; entivofen von David Cunitius Pom. [...], Uppsala 1642. — Εις τ α π ε ι ν ά τ ά γ ε ν έ θ λ ι α τ ο υ Κ υ ρ ί ο υ ά ρ τ ι τ ό κ ο υ του Σ ω τ ή ρ ο ς

342

Cuper

ήμών, ά ο ι δ ή τ α π ε ι ν ή Δ ά υ ι δ ο υ Κ ο υ ν ί τ ι ο υ Π ο μ έ ρ α ν ο υ [ . . . ] , R o s t o c k 1642. — Was hilffts

A. W i n c k l e r d. Ä.: D e r Christgläubigen Ewiges H a u ß ( . . . ) ] . - Ejn alte fromme Fraw von

dann

Adlichem Geblüte [... |; Zwingt Euch in dieser Zeit Jhr Nahe-Bluts-Verwandten [ . . . ] , R e v a l 1653 [Epit. u. Epic, auf Elisabeth v. R e c h e n b e r g , geb. v o n Asseryen in der LPr. v. —> N . Specht, vgl. —> H . A r n i n c k ] . - Monumentum posthumum pijs manibus [...] Dni. M. JoachimiJheringij, regij per Esthoniam episcopi [... | consistorijque acropolitani praesidis [...] cum in templo cathedrali Revaliensi corporis ejusdem exuviae decenti ritu terrae mandarentur, ab amicis positum anno 1658. d. 6. mens. Jun., R e v a l 1658 [noch 4 w e i t e r e Beiträger, u. a. —> H . Arninck u. —> G. Elvering]. - Lat. GratG. auf die Schrift: P r o Eloquentia O r a t i o Auguralis loh. H e n r . Ladovij dicta Revalise in Gymnasio [...], R e v a l 1664. - GratG. in: J o h a n n e s N e w h a u s e n : O r a t i o auguralis. D e vera et solida erutione. Habita in Gymnasio Revaliensi die 23. A u gusti A n n o 1664 a J o h a n n e N e u h u s i o , R e v a l 1664. — Beatae m e m o r i a e [...] D n i . Danielis Wistinghusen, amplissimi senatorij ordinis civitatis Revaliensis n o n postremi, & de eadem o p t i m e meriti sacrum, R e v a l 1667 [noch 2 w e i t e r e B e i t r . ] . — Klag- und Trost-Schrifft über den zwar schmertzlichen, doch seeligen Hintritt, Der [...] Fr. Catharina von der Hoy en, Welche im Jahr 1670. den 7. Decembr. im 45. Jahr Ihres Alters in Ihrem Erlöser seelig entschlief, und den 15. dieses bey volckreicher Versamlung in der Haupt- und Pfarr-Kirchen zu St. Olai beerdiget ward. Zu Bezeigung seiner hertzlichen condolentz und schuldiger Pflicht aufgesetzet [...], Reval 1670.

sein junges

Leben

[...];

Χρήσιμος

ού

π έ λ ε τ α ι θυήτο βίος ά ν δ ρ ι μ ό ν η ρ ε ς [...], R e v a l 1643 [2 H G e . auf Nicolaus u. Gertrud Specht, geb. Kniper, vgl. —• H . Vulpius, — H . A r n i n c k , —> D . Gallus]. - Solte dannjmmer das Trawren vnd Klagen [ . . . ] , R e v a l 1643 [ H G . auf Dieterich u. Agneta Dahl, geb. v o n W a n g e r s h e i m , verw. P o o r t e n , vgl. —> H . Vulpius, —> H . Arninck, —> D . Gallus]. — Est inter metalla chalybs, heic noster ut Arning

R e v a l 1643 [vgl. ->• H . Vulpius, n i n c k ] . - Djeß ist der alte Bund:

[...],

H. Ar-

Wir müssen alle

sterben [...], R e v a l 1643 [Epic, auf Paul Thier, vgl. —> H . Vulpius, —> H . A r n i n c k ] . — Conveniunt equidem, Sponsi, bene nomina vestra [...]; Hen Poortman/ frisch heran [...]; Meine Phyllis will ich ehren [ . . . ] , R e v a l 1643 [3 H G e . auf

Nikolaus Jost u. H e l e n a P o o r t m a n n , geb. P o orten, vgl. —> H . Vulpius, —> H . A r n i n c k ] . —

Quo desiderio mens tuafluctuet [...]; Ethnicos odi, hone Jane, luctus [ . . . ] , R e v a l 1644 [2 Epic, auf Margareta Taustius, geb. Kohl, vgl. —> H . Vulpius, —• H . A r n i n c k ] . — Cum trux Marito mors manum injecit suam [ . . . ] , R e v a l 1 6 4 6 [ H G . auf T h o m a s u. Elisabeth E k e n , geb. H e i n , verw. Henschel, vgl. —• H . Vulpius, —>• H . A r n i n c k , —> D . Gallus], — Scheidingi decus & prcesidium Esthonum [ . . . ] , R e v a l 1647 [Epic, auf Philipp v. Scheiding, vgl. —>• H . Arninck]. — Tu varijs prodesse modis, prcedare Gebharde [...], R e v a l 1647 [GratG. f ü r das Ersch. v. ,,Florilegium fortificatorium" v. —> G. Himsel, vgl. —> H . Arninck, —> L. Ludenius]. — Waß unß hie lieb im Leben ist [ . . . ] , R e v a l 1650 [Epic, auf Fabian v. Tiesenhausen, vgl. —> H . A r - L I T E R A T U R : Recke/Napiersky. - Kosch. - Redlich 1989. - Klöker 2005. - DBA 213, 125 - 126. n i n c k ] . - Conjugum custos, thalamiq; casti [...], BaBA 58, 2 3 9 - 2 4 5 . R e v a l 1650 [ H G . auf H a r t w i g u. A n n a v. Geldern, geb. Hettling, vgl. —»• H . A r n i n c k ] . Cuper, Arnold Conditur hoc tumulo, si quceris forte, Viator [...]; Vixi hic Jehovce Servus humülimus [...], Reval f 1627; seit 1615 K o n r e k t o r der D o m s c h u l e in 1650 [Epit. u. Epic, auf —>• E. v. B e e c k in der R i g a (L). TS. Pijs Manibus A d m . R e v e r e n d i Clarißimi WERKE: Ehren Spegel. Allerhand Christliker vnd Viri (...), vgl. —> H . Arninck, —> D . Gallus]. — herliker Dögeden vnd Zyrden, vor den Adeliken Vincere qvem neqvijt juvenem Bellona, per oras Staudt, vnd andere vörneme Amptspersonen. An[...], R e v a l 1651 [Epic, auf Hans v. R e - fencklich up der trurigen Begreffnisse des \...]Johan chenberg, vgl. —> H . Arninck, —> J. S. M a r - v. Cremon, gewesenen Förstliken Meckelnborgischen k a r d ] . — Semper meorum prime Sodalium [...], Land- vnd Hoffgerichtes Radt [...] gedechtnisse, R e v a l 1652 [Epic, auf —>• G. H ö j e r , vgl. —• H . R o s t o c k 1602 [LPr.]. — Prosodia latina, R i g a A r n i n c k ] . - Djß Hauß so jüdisch ist / muß/ wenn 1623. - Lat. u. dt. GelGe. Wott wil/ verfallen [ . . . ] , R e v a l 1653 [Epic, auf L I T E R A T U R : Hupel 4, 1782, 40. - Recke/NapierCarl Adolph v. Tiesenhausen in der TS. v. — sky. - BaBA 58, 252. - DBA 213, 280.

343

Czarnewski (Zernewski)

Czapski —>• Erdmann, Veronika Czarnewski (Zernewski), Johann Georg Martin Friedrich August (Ps. Karl Friedrich B ö h m ; C. George) * 5.8.1766 Libau (K), f 23.9.1832 Kokenhusen (L); Vater: Johann Gottfried Zernewski (Schernewsky), Buchbinder; Mutter: Anna Christina, geb. Beutler; stammte von einer alten pol. Adelsfam. ab. Collegium Fridericianum u. seit 1 7 7 3 - 1 7 7 6 Theol. Studium in Königsberg (immatrikuliert als Joh. Georg Schierneffsky), dann auf R e i sen, u m 1785 wieder in Libau, Prediger u. kurze Zeit Hauslehrer, hielt sich seit 1790 b. Propst —> A. Stender in Sonnaxt (K) auf, befaßte sich z.d.Z. mit Med., insbes. mit Blatternimpfung u. Geburtshilfe, 1790 in der Kanzlei des dän. Gesandten v. Rosencranz in St. Petersburg angestellt, bald nach Kopenhagen geschickt, bereiste England, Holland u. Dtl., 1793 wieder in K, mußte sich gegen den Verdacht des Ubertritts zur kath. Kirche u. der Verbindung zum Jesuitenorden verteidigen (vgl. ~s Aufs, in der Mitau.Zt.), da er sich als Kanonikus v. Goslar ausgab, 1796 Sekretär der Niederrechtspflege in Jakobstadt (K), 1798 Sekretär des Kur. Konsistoriums, oo (1) 2.10. 1799 in Mesothen (K) Anna Elis. Parlemann (f 1846), später) |(. 1805 Inspektor des Mitauschen Schulkreises (K), nannte sich Doktor, Ende 1811 wollte er seinen Abschied als Sekretär u. Inspektor nehmen, nur ersteres wurde bewilligt, da er im Krieg 1812 ohne Entlassung u. unter Mitnahme der Schulkasse abreiste. Während der franz. Invasion in Libau (K), dann in Berlin u. Hamburg, w o er von den Franzosen als russ. Spion verdächtigt wurde, weshalb er nach Königsberg ging. W e g e n des Verdachts der Unterschlagung 1813 verhaftet, nach Mitau gebracht u. 1816 vom Kriminalgericht von den urspr. Vorwürfen freigesprochen, sollte jedoch die aufgrund seiner Nachlässigkeit verloren gegangenen Gelder a. d. Schulkasse zurückzahlen, ein Freund bezahlte die Geldstrafe, oo (2) 20. 11.1817 in Mitau Anna Dor. Frei. Lebte später in Riga (L). Anonym: Aechte Nachrichten

von dem Orden der Gesellschaft Jesu, o . O . o . J . [in e i n e m

WERKE:

Journal veröfftl.]. - Anonym: Geographischstatistische

Merkwürdigkeiten

von

Kurland.

In:

Politisches Journal. Slg. v. Staatsacten nebst geschichtlichen u. staatswiss. Verhandlungen 5, Hamburg 1789, S. 5 5 7 - 5 6 5 ; Forts. 6, o.J., S. 6 6 9 - 6 7 5 . - De Semgalliae episcopatv nee non de episcopis Semgalliae seu Selhvrgensihvs, M i t a u

1790 [Napiersky 1824: „Eine unbedeutende in schlechtem Latein verfasste Schrift." Beschreibung des Bezirks des semgallischen Bistums, Geschichte der Bischöfe u. der bischöflichen Ländereien, Namensverzeichnis der Pröpste des 17. und 18. Jhs.J. — Anleitung zur Schweinehaltung, o . O . 1791. — Widerlegung einer beleidigenden Unwahrheit, und Sicherung gegen ihre weitere nachtheilige Verbreitung. I n : M i t a u . Z t . , 1793. — A n o n y m : Stenders Leben, nebst Anmerkungen und Beilagen. Eine Vorlesung, M i t a u

1805 [21. Mai u. 4. Juni 1796 im Past, zu S o n n a x t g e h a l t e n ; U T : Kurlands Nekrolog oder Beiträge zu Biographien kurländischer Gelehrten].

- Anonym: Neues ABC Buch, Mitau 1805. Nachrichten von den in der Gouvernementsstadt Mitau befindlichen oertlichen Unterrichtsanstalten. Als Einladungsschrift zu den ocffentlich.cn Prueffungen welche am 18. December 1805 in der Kaiserlichen Kreisschule angestellt werden sollen, 2

Stücke,

Mitau

1805-1807

[auch

u.d.T.:

Nachrichten ueber den Zustand (der oeffentlichen Unterrichtsanstalten) des Mitauschen Schulkreises]. — Einladung, der feierlichen Einweihung und Eröffnung der Kaiserl. Töchterschule in der Gouvernements-Stadt Mitau den Ilten November beizu-

wohnen, Mitau 1805. — Anonym: An Madame C. Stephanie

(mit einem Almanack für dieselbe auf

das Jahr 1806, Mitau 24.11.1806. - An Madame Stephanie, Mitau 24.11.1806 [G.]. - Geschichte der Kirchen zu Goldingen [...]. In: Ernst H e n nig: Geschichte der Stadt Goldingen in Kurland, Mitau 1809, S. 1 9 5 - 3 3 8 . - Anonym: Gedenkblätter, dem Herrn Aeltesten der Schwarzen Häupter P. E. Kroeger und der Demoiselle Κ. Ε. Schmidt, an Ihrem festlichen Ehebundestage in Riga den 15.(27.) März 1818 geweihet, M i t a u 1 8 1 8 [ m e t r i s c h ] . - Neueste Geschichte der Libauschen St. Annen- oder Lettischen Kirche. Ein Nachtrag zum 2ten Theile der Kirchengeschichte des sei. Mr. Tetsch. Nebst den bey Wiedereröffnung jener Kirche, den 29sten September 1820, gehaltenen öf-

fentlichen Vorträgen, hrsg. v. Christian Alexius Fehre, Mitau 1821 [bis S. 28 Gesch. der Erneuerung u. Einweihung der Kirche, es folgen W e i h R d n . ] . - Anonym: Schriftproben, Riga 1823. - Anonyme GelGe., lett. Schriften.

Cziesch

ÜBERS. : Ueber den Beischlaf. Eine Predigt gehalten in der Kirche des Heil. Adhelmus zu Santa Fe von Juan Diego Don Garzia y Kampo Santo, Pfarrern und Mitgliede der Gesellschaft der Freunde des Landes. Aus dem Spanischen übersetzt. Allen Verehelichten und Unverehelichten, Allen Geistlichen und Laien geweihet, K ö n i g s b e r g 1793. H R S G . : UPS. C . G e o r g e : Geoponika. Eine ökonomische Monatsschrift für Kur- und Lievlands Bewohner, 2 J g e . M i t a u 1 7 9 8 - 1 7 9 9 [Jg. 1: S t ü c k 1—6; J g . 2 : S t ü c k 7 —12J. — A n o n y m : Mitauischer Almanach auf das Schaltjahr 1800, M i t a u 1800. - U P s . K . F. B ö h m : Mitauischer Almanach auf das Jahr 1801, M i t a u 1 8 0 1 . — A n o n y m : Mitauischer Almanach auf das Jahr 1802, M i t a u 1 8 0 2 . — A n o n y m : Kurländisches Provinzialblatt 1 - 2 7 , Mitau 1 8 1 0 - 1 8 1 1 [Woc h e n b l . ; N r . 2 7 w u r d e v e r b o t e n u. d a h e r n i c h t m e h r a u s g e g e b e n ] . - A n o n y m : Thuiskon. Eine Zeitschrift zur Unterhaltung für teutsche Leser, 18 H . R i g a ; M i t a u 1 8 1 1 . - A n o n y m : Ein Fidibus, R i g a 1823. LITERATUR: Zimmermann 1812, 110 — 111. — R a ß m a n n 1830. — Recke/Napiersky. — H a m b e r ger/Meusel 1834. - Rehbinder 1853, 938, 957, 966. - O t t o 1904, X C V . - Schaudinn 1937, 100 f.

344 - Reimers 1942, 73 f. - Kosch. - Friedrichs 1967. - D1313L 1970. - Redlich 1989. - Räder 1991, 26. - Goedeke 7, 487. - DBA 215, 2 5 6 - 2 6 3 ; 380, 1 5 7 - 158; 1427, 163. - BaBA 58, 3 2 3 - 3 3 4 . Cziesch, Friedrich * 1 8 4 1 R i g a (L), f 1 9 0 5 R i g a . Seit 1 8 5 9 b. m e h r e r e n i n - u. a u s l ä n d i s c h e n Zs. literar. tätig, M i t r e d a k t e u r des R i g . T g b l . WERKE: Russische Typen. II. Oblomow. I n : B M 17, 1 8 6 8 , S. 8 5 - 1 2 6 u. 1 8 3 - 2 0 5 . - Die Genossen Pugatschews in Livland. I n : B M 18, 1 8 6 9 , S. 1 0 4 - 1 2 7 . - Geschichte der Rigaschen Stadtgarde zu Pferde, R i g a 1870. — Elegie an den Wald. I n : G e d i c h t e aus R i g a 1 8 7 7 , S. 5 0 - 5 1 . - Haus und Schule, Pädagogische Skizzen, Riga 1 8 8 8 . - I n : G e d i c h t e aus R i g a 1 8 9 3 : Tafellied zum ziveiten Rigaer Sängerfeste gesungen 16. Juni 1880, S. 1 2 7 - 1 2 9 ; Hannes von Rochelitz, S. 1 8 6 - 1 9 1 ; Die Wundertätige, S. 1 9 5 - 1 9 8 ; Der Spiegel in der Silvesternacht, S. 2 3 0 - 2 3 5 . I n : S t a e l - H o l s t e i n 1 8 9 6 : Elegie an den Wald, S. 5 6 - 5 7 ; Hannes von Rochelitz, S. 5 7 - 6 2 [ G e . ] . — Hannes von Rochelitz. In: Goertz/ B r o s s e 1 9 0 8 , S. 5 9 - 6 2 .

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Dahl, Heinrich Joachim * 8 . 4 . 1 7 7 0 Past. Goldenbeck (Ε), f 1807 Warschau (Suizid), ledig; Vater: Heinrich (Henricus) J o a c h i m D . , Gymnasiallehrer für T h e o l . u. Philos. ( 1 7 1 9 - 1 7 9 6 ; Farn, aus L ü beck, seit dem 16. J h . in R e v a l ) ; Mutter: Margarethe, geb. Holming (1741-1807); Schwester Catharina Elisabeth war oo —> G. Carlblom. 1 7 8 5 - 1 7 8 8 R i t t e r - u. Domschule in R e v a l , dann bis 1 7 9 0 im Elternhaus unterrichtet, 1 7 9 0 - 1 7 9 3 Studium in Jena, 1792 Anführer des Auszuges der Jenaer Studenten nach W e i m a r , 1 7 9 3 Hauslehrer b. Generalleutnant Jazykov in Moskau u. zugleich als Sergeant im Preobrazenskischen G a r d e - R e g i m e n t eingeschrieben, 1 7 9 6 Gardist in St. Petersburg, von Paul I., der die Privilegien der Garden aufhob, zum einfachen Soldaten b. velikoluckschen Infanterieregiment degradiert u. nach W i b o r g (Finnland) geschickt, v o n dort an die schwed. Grenze nach Willmannstrand, nach wenigen M o n a t e n nach St. Petersburg zurückgeholt, Feldjäger (Kabinettskurier) in Dresden u. Berlin, 1797 im sibirischen O m s k , 1 7 9 8 nach St. Petersburg zurückbeordert, dann mit Fürst R e p n i n auf Gesandtschaft in Berlin und W i e n , 1 7 9 9 in L o n d o n u. Karlsbad, wegen eines Dienstvergehens kehrte er nicht nach St. P e tersburg zurück, studierte einige Zeit H a n delswiss. in Wittenberg, ging dann 1 8 0 0 als kaufmännischer Angestellter nach Hamburg, war Sprachlehrer in Leipzig u. zuletzt Privaterzieher in Warschau, w o er vergeblich auf eine Begnadigung durch den Zaren wartete, übte außerdem Spionagetätigkeiten aus u. stürzte sich infolgedessen aus Furcht vor der einrückenden franz. A r m e e a. d. Fenster. WERKE: Die Weltgeschichte aus ihrem höchsten Gesichtspunkte betrachtet. Nebst einem Anhange, dessen unglückliche Lebensgeschichte enthaltend, 2 B d e . Leipzig 1 8 0 4 [Bd. 2 ; Kurzer Abriß meines Lebens]. LITERATUR: Anonym: Authentische Nachricht von dem am 19. jul. 1792 gehaltenen Auszuge der Studirenden aus Jena und von dem Wiedereinzuge derselben, nebst einer getreuen Darstellung der Ursachen, welche diese Begebenheit veranlaßten,

o.O. 1792. - Recke/Napiersky. - R . Keil u.a.: Geschichte des Jenaischen Studentenlebens von der Gründung der Univ. bis zur Gegenwart (1548 — 1858), Leipzig 1858, 2 6 3 - 2 8 3 ; u i . T . : Nachricht von einem bait. Helden in: Inland 35, 1861, 278 — 283. — Der Estländer ~ und der Jenaer Studentenauszug 1792. In: B M 66, 1908, 1 - 37. - GH Ösel 476. - D B B L 1970. - BaBA 59, 1 1 2 - 1 1 6 .

Dalton, Her(r)mann Friedrich Nathanael * 2 0 . 8 . 1 8 3 3 Offenbach a. M . , hier π in der franz. -ref. Gemeinde, "f 7 . 5 . 1 9 1 3 Berlin; Vater: Lawrence D . ( f 1 8 4 0 ) ; M u t t e r : Friederike, geb. Baumann ( f 1862). 1 8 3 6 Ubersiedlung der Fam. nach Frankfurt/ M , hier aufgewachsen, ab 2 0 . 4 . 1 8 5 3 Studium der T h e o l . in Marburg, ab O k t . 1 8 5 3 in Berlin u. ab 2 4 . 1 0 . 1 8 5 5 in Heidelberg. A m 1 9 . 1 1 . 1 8 5 6 Examen in Frankfurt/M, 2 5 . 2 . 1 8 5 8 Konsistorialexamen, Lehrer d. H ö h e r e n B ü r gerschule Frankfurt. 1 9 . 9 . 1 8 5 8 Ordination in Frankfurt. A m 5 . 9 . 1 8 5 8 Wahl u. am 9 . 1 1 . Introduktion zum Pastor der dt. ref. Gemeinde in St. Petersburg, deren Ursprung auf 1747 zurückgeht; ein Amt, das ~ bis 1889 innehatte, in dieser Zeit u. a. Beschäftigung mit dem russ. Sektenwesen u. ökumenische B e m ü h u n g e n gegenüber der röm.-kath. u. russ.-orthodoxen Kirche. 1 8 5 8 —1859 Diakon der Gemeinde Diakonie, Assistent der ref. Sitzung des St. Petersburger ev.-luth. Konsistoriums, oo 1862 in St. Petersburg Sarah Brandt, T o c h t e r v. W i l h e l m B . ( 1 8 0 4 - 1 8 5 7 ) , Großkaufmann u. Pauline Amburger, W i t w e v. W i l h e l m B . ( f 1832). 1 8 6 3 Grün, des Ev. Gesellenhauses zur Palme. 1 8 6 5 wurde das Gotteshaus eingeweiht, das er bald nach seinem Amtsantritt auf der Bolschaja Morskaja Uliza errichten ließ. 1 8 6 8 Orientreise, u.a. nach Jerusalem, weitere R e i s e n in den nächsten Jahren u. a. nach Spanien, Italien, Schottland u. Schweden, 1 8 6 9 Konsistorialrat. 1 8 7 6 Grün, der St. P e tersburger ev. Stadtmission, deren K o m i t e e 1881 runde 3 9 0 0 0 R u b e l für die Hungerleidenden an der W o l g a sammelte, bis 1 8 8 6 Präsident dieser Mission; 1877/78 Organisator eines ev. Feldlazaretts im russ.-türkischen Krieg. 1 0 . 1 1 . 1 8 8 5 Dr. theol. h.c. Marburg; 1 8 8 9 nach Widerstand gegen die Russifizie-

Dalton rungspolitik Pobedonoscevs, dem Oberprokuror des Heiligen Synods, einhergehend mit der Bekämpfung der luth. Konfession, Ausscheiden a.d. Amt; 1890 Grün, des ev. K i n derheims Pargala/Pargolovo. Umzug nach Berlin-Charlottenburg, wo er in der Stadtmission aktiv war u. weiterhin flir seine G e meinde in St. Petersburg wirkte, 1901 E r nennung zum Ehrendiakon. Grün, ähnlicher Einrichtungen wie in St. Petersburg im russ.jap. Krieg u. im I. Weltkrieg. Nachfolger der ref. Kirche wurde Pastor Gelderblom ( * 1861), der 1917 R u ß l . verließ. 1913 stiftete die G e meinde in St. Petersburg aus Dankbarkeit einen Gedenkstein mit gußeisernem Kreuz. Auf dem Grabstein steht nur: D A L T O N . W E R K E : „Fürchte dich nicht, ich habe dich erlöset, ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein. " Confirmationsrede gehalten den 29. März 1860, St. Petersburg 1860. — Jesus nimmt die Sünder an. Predigt, St. Petersburg 1861. Nathanael. Apologetische Vorträge über einzelne Puncte des Christenthums, St. Petersburg 1861; 2. völlig umgearb. u. verrn. Aufl. m . d . U . : Vorträge über das Christenthum, den Gebildeten in der Gemeinde, ebd. 1864. - Dies ist der Tag, den der Herr macht. Lasst uns freuen und fröhlich darinnen sein. Ο Herr, hilf. Ο Herr, lass wohl gelingen. Predigt gehalten bei der Grundsteinlegung der deutsch-reformirten Kirche am Tage der Feier des tausendjährigen Bestehens des russischen Reiches, den 5. September 1862, St. Petersburg 1862. — Ich werde einen Hunger in das Land senden, das Wort. Gottes zu hören. Reformationspredigt gehalten in der deutsch-reformirten Kirche [...] 1861, St. Petersburg 1862. — Der verlorne Sohn. Betrachtungen aus dem Leben eines Christenmenschen, Hamburg 1863; 2. Aufl. Basel 1885 (Ev. B e trachtungen 1). — Dante und sein Bezug zur Reformation und zur modernen evangelischen Bewegung in Italien. Vortrag. In: Protestantische Monatsbll. fur innere Zeitgeschichte 25, Gotha 1865; Sepdr. ebd. 1 8 6 5 ; St. Petersburg 1870 (Sechs Vortr.). - Die Familie. Acht Betrachtungen, Berlin 1 8 6 5 ; 2. Aufl. m . d . U . : Evangelische Betrachtungen, ebd. 1870. - Zur Geschichte der reformirten Kirche im Rußland. Kirchenhistorische Studie, Gotha 1865. - Auerbachs Roman ,Auf der Höfe'. Vortrag, o . O . o . J . ; 2. Aufl. St. Petersburg 1867. — Der ewige Jude und der ewige Johannes. Vortrag, St. Petersburg 1867. - Murillo und seine Gemälde in der K.

346 Eremitage zu St. Petersburg. Vortrag, St. Petersburg 1869 [sechs Vortr.]. - Das Gebet des Herrn in den Sprachen Russlands, St. Petersburg 1 8 7 0 ; Nachdr. hrsg. v. Wolfgang Veenker, Wiesbaden 1971 (Slavistische Studienbücher 7). — Immanuel. Der Heidelberger Katechismus als Bekenntnis- und Erbauungsbuch. Der evangelischen Gemeinde erklärt und ans Herz gelegt, Wiesbaden; Philadelphia 1870; 2. völlig umgearb. Aufl. ebd. 1 8 8 3 ; auch als M k [Übers, ins Niederl., Utrecht 1874]. - Michelangelo und die Sixtinische Kapelle im Vatikan zu Rom, St. P e tersburg 1870 (Sechs Vortr.). - Rafael und die Stanza della Segnatura im Vatikan zu Rom, St. Petersburg 1870 [sechs Vortr.]. — Ein Tag in St. Petersburg, 1770. Vortrag, St. Petersburg 1870 [sechs Vortr.]. — Johannes von Muralt. Eine Pädagogen- und Pastoren-Gestalt der Schweiz und Rußlands aus der ersten Hälfte des XIX. Jahrhunderts, Wiesbaden 1871; ebd. 1876. - Reisebilder aus dem Orient, St. Petersburg 1871; M k Göttingen 1998 [Vortr.]. — Die sieben Worte Jesu am Kreuze. Evangelische Betrachtungen, Berlin 1871. — Meine Zeit mit Unruhe, meine Hoffnung in Gott. Todtanstalt-Predigt, geh. in der deutsch-reformirten Kirche, Sonntag den 22. November 1870, St. Petersburg 1871. — Die evangelische Bewegung in Spanien. Reiseeindrücke, Wiesbaden 1872. — Schwind's Sieben Raben und die treue Schwester, St. Petersburg 1872 [sechs Vortr.]. - Sechs Vorträge, St. Petersburg 1 8 7 3 ; ebd. 1874. - Das Denkmal der Kaiserin Katharina II. in St. Petersburg, St. Petersburg 1874 (Sehenswürdigkeiten von St. Petersburg 5). Johannes Goßner. Ein Lebensbild aus der Kirche des neunzehnten Jahrhunderts, Berlin 1874; 2. umgearb. Aufl. ebd. 1878; 3. verm. Aufl. Friedenau-Berlin 1898. — Lionardo da Vinci und seine Darstellung des heiligen Abendmahls. Vortrag, St. Petersburg 1874. - Bethanien. Evangelische Betrachtungen, Berlin 1875. — Ein Gang durch Londoner Wohltätigkeits-Anstalten und Streiflichter aus dem Kirklichen Leben Hollands der Gegenwart. Reiseeindrücke, Wiesbaden 1875. — Rembrandt und seine Gemälde in der Kaiserlichen Eremitage zu St. Petersburg. Vortrag, St. Petersburg 1876. - Ein Tag in St. Petersburg zur Zeit Peters des Großen. Vortrag, St. Petersburg 1877. — Notizen aus dem Leben Klingers. In: Archiv für Litteraturgeschichte 6, 1877, S. 1 1 1 - 1 1 7 . — Evangelische Betrachtungen, Basel 1881. - Evangelische Strömungen in der Russischen Kirche der Gegenwart, Heilbronn 1881 (Zeitfragen des christli-

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chen Volkslebens 6 / 5 ) [autorisierte Übers, ins Nebst Lasciana neue Folge]; Nachdr. Bd. 1 - 2 in Franz., Lausanne 1881], — Die Heilung des 1 Bd. Amsterdam 1968; Nachdr. Bd. 3, Blindgebomen, Basel 1881 (Ev. Betrachtungen Nieuwkoop 1 9 7 3 ; R e z . in B M 36, 1889, 5). — Johannes A Lasco. Beitrag zur Reformati- S. 1 6 4 - 1 6 9 ; dän. Ausz.: Den russiske Kirke, onsgeschichte Polens, Deutschlands und Englands, Kopenhagen 1891 (Smaaskrifter til Oplysning Gotha 1881; Nachdr. Nieuwkoop ' 1970 for Kristne 6 — 7). — Eines evangelischen Predigers [Biogr. Jan Laski; Ubers, ins Niederl., Utrecht Büchersammlung 1858—1888, St. Petersburg 1 8 8 5 ; auch als M k ; ins Engl., London 1886J. 1889 [als Hs. gedr.]. — Offenes Sendschreiben an — „Die Krone unsres Hauptes ist abgefallen. Ο den Oberprokureur des russischen Synods, Herrn Wirklichen Geheimrat Konstantin Pobedonoszeff, 8 wehe, dass wir so gesündiget haben". Predigt gehalten bei dem Trauergottesdienste nach dem Hin- Abdrucke, Leipzig 1889 [ U T : Zur Gewissensfranz.: Lettre ouverte au scheiden Kaiser Alexander II. am Buss- und Bet- freiheit in Rußland]; tage den 4. März 1881, St. Petersburg 1881. - procureur en chef pres le Saint-Synode Monsieur le Christus das Luft der Welt. Predigt, geh. am conseiller prive en activite de service Constantin Sonntag, 1 August 1882, St. Petersburg 1882. - Pobedonoszeff, G e n f 1890; engl.: On religious Es stehet geschrieben. Predigt, Moskau 1882. — liberty in Russia. Open letter to the head of the Falconet und das Denkmal Peter des Großen in St. Russian synod, privy councillor Constantine Pobiedonosieff, Leipzig 1890. — Auf zum Kampfe Petersburg (1782—1882). Eine Secularerinnerung, Heidelberg 1882 (Slg. v. Vorträgen fur das wider die Unzucht ! Vortrag gehalten in der von dem deutsche Volk 8 / 5 ) . - Von dem köstlichen Amte Manneshund zur Bekämpfung der Unsittlichkeit am eines evangelischen Predigers. Zwei Predigten über 25. Februar 1890 zu Berlin verantstalteten MänBerlin 1890; 2. Aufl. die gleiche Schriftstelle Jerem. 1,6.7. Gehalten bei nerversammlung, ebd. 1894 [Anh.: Die Novelle zum Strafgesetzder Einführung in das Amt und nach 25 Jahren, St. Petersburg 1883. — Reisebilder aus Griechenland buch] . — Die evangelische Kirche in Russland, und Kleinasien. Randzeichnungen zu einigen Leipzig 1 8 9 0 ; auch als Mk. - Die Bedeutung der Sonntagsheiligung für das sociale Leben. Vortrag, Stellen des Neuen Testamentes, Bremen 1884; M k Göttingen 1997. - Der sociale Aussatz. Ein gehalten in Barmen, Elberfeld 1891. — Die Wort über Prostitution und Magdalenenasyle, 1 .-2. Sonntagsschule, Gotha 1891 (Zimmers HandAufl. Hamburg 1884. — Der Verein zur Be- bibliothek der praktischen Theologie 11 — 14, kämpfung der öffentlichen Unsittlichkeit in St. Pe- Abt. 10). — Johannes a Lasko. Eine Reckengestalt tersburg, o . O . 1885. — Vom. In: Sechs Briefe aus der Reformationszeit, Bremen 1891. — Was über die kirchlich-religiösen Zustände im uns in den Kampf wider die Unsittlichkeit treibt. Vortrag, Mülheim an der R u h r 1891. — Zur Abendlande und die ökumenische Kirche v o m Geschichte der evangelisch-lutherischen Kirche in Standpunkte eines morgenländischen Christen, B r e m e n ; Leipzig 1885. — Ferienreise eines Russland. Bis zur Emanirung des Kirchengesetzes evangelischen Predigers. Zeitgeschichtliche Studien, von 1832. In: B M 38, 1891, S. 1 5 4 - 1 6 4 . Die russische Kirche. Ein Studie, Leipzig 1892. — B r e m e n ; Leipzig 1886 [Ubers, ins Dän., K o Sommerpflegen für Arme. Eine Denkschrift, Berlin penhagen 1886J. - Der Heidelberger Katechis1892. - Alexander Buchholtz, geboren in Riga den mus. Ein Gedenkblatt zur fünf hundert] ährigen Ju17./29. November 1851, gestorben in Berlin den belfeier der Heidelberger Universität, Heilbronn 19. Juni 1893. Rede, gehalten am 22. Juni 1893 1886 (Zeitfragen des christlichen Volkslebens in der Leichenhalle des St. Matthäi-Kirchhofs, 1 2 / 1 ) ; 4. durchges. Aufl. St. Petersburg 1906. Berlin 1893. — Die Novelle zum Strafgesetzbuch, — Geschichte, Wesen und Weise der evangelischen Berlin 1893 (Streitfragen. Wiss. Fachorgan der Sonntagsschule. Drei Vorträge, Kassel 1887. — Beiträge zur Geschichte der evangelischen Kirche in dt. Sittlichkeitsvereine 2 / 1 - 2 ) ; wieder in: Rußland, 4 Tie. Gotha; Berlin 1 8 8 7 - 1 9 0 5 A u f zum Kampfe wider die Unzucht! 2. Aufl. [Bd. 1, 1887: Veifassungsgeschichte der evange- Berlin 1894. — Zur Geschichte der evangelischen lisch-lutherischen Kirche in Rußland; Bd. 2, 1 8 8 9 : Kirche in Russland, 2 Tie. Leipzig 1893 [1. T l . : Urkundenbuch der evangelisch-reformirten Kirche in Hugenotten in Rußland; 2. T l . : Bischof Ritschis Rußland; Bd. 3, 1 8 9 8 : Lasciana. Nebst den äl- Mitarbeit an dem Gesetz für die lutherische Kirche testen evangelischen Synodalprotokollen Polens in Rußland]. — Vorw. In: Elisabeth Ward de 1555-1561; Bd. 4, 1 9 0 5 : Miscellaneen zur Charriere: Sergius Baturin. Bilder aus dem Geschichte der evangelischen Kirche in Russland. russischen Leben der neueren Zeit, übers, v.

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Marie v. Kraut, Halle (Saale) 1894. - Auf LITERATUR: Α. A. Dolmatov: Offener Brief an Pastor 2. Aufl. St. Petersburg 1889. - Friedrich Emil Missionspfaden in Japan, B r e m e n 1 8 9 5 ; auch als M k . - Deutsche Mitarbeit an der Evangelisation Dukmeyer: Auf Anlazs des offenen Sendschreibens an den Oberprokureur des Synods Konstantin PoSpaniens. Denkschrift des Berliner Zweigvereins in bedonoszeff von ~ und des offenen Briefes an Pastor Anlaß fünfundzwanzigjähriger Thätigkeit, Berlin ~ von A. D., St. Petersburg; Leipzig 1889. - Zur 1 8 9 5 . - Der Allgemeine evangelisch-protestantische Verteidigung gegen Eine Widerlegung des DalMissionsverein in Japan. Ein Wort der Abwehr, ton'schen Angriffes, Berlin 1896. — Fs. zur FünfzigGütersloh 1 8 9 6 . — Der Stundismus in Rußland. jahrfeier der Klinger-Oberrealschule zu Frankfurt a. M. 1857, Höhere Bürgerschule — Klingerschule, Studie und Erinnerung, Gütersloh 1896. - Be1907, Frankfurt/M 1907, 110. - Heinrich fsic! 1 gleitwort. 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Lüneburg 1998 (Lüneburger ostdeut[Bd. 1, 1 9 0 6 : Aus der Jugendzeit. 1833-1858; sche Dokumentationen 1 8 , 1 - 1 8 , 2 ) , Bd. 1, 1 0 0 B d . 2, 1 9 0 7 : Auf des Lebens Mittagshöhe. 1858102. - N D B 3. - BaBA 59, 329. 1888; B d . 3, 1 9 0 8 : Um die Tagesneige. 18881908]; Ausz.: Auf des Lebens Mittagshöhe. Die Danckelmann, Friedrich J. Karl Frhr. von Middendoff-Abende in Petersburg. I n : B M 62, 1906, S. 3 0 2 - 3 2 0 ; Ausz.: Eine Buer-Anekdote. * 1 4 . 7 . 1 7 7 2 , t 3 . 2 . 1 8 3 7 ; lebte zeitw. in I n : Goertz/Brosse 1912, S. 2 1 6 - 2 1 7 . - Nürnberg. Z o l l - u. Theaterdirektor in R e v a l . VorRd. In: Ferdinand H a h n : Blicke in die Hielt sich später in R u ß l . auf. Geisteswelt der heidnischen Kols. Slg. von W E R K E : Gesetz und Natur. Ein Schauspiel in fünf Sagen, M ä r c h e n u. Liedern der O r a o n in Aufzügen, Fürth 1803, M k M ü n c h e n u.a. C h o t a Nagpur, Gütersloh 1906. - Bücherei des 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur 6 2 1 9 ) D. Hermann Dalton. 1858-1908, Berlin 1 9 0 9 ; [ U A kais. dt. Theater St. Petersburg 1 8 . 6 . Forts. m . d . U . : Erster Nachtrag zum Bücherver1 8 0 2 ] . - Die Rendes-vous oder Alles heirathet. zeichnis ... (Elbe felder reformiertes PredigersemiEin Lustspiel in 3 Aufzügen, Fürth 1 8 0 4 . — nar) 1909—1912, ebd. 1912. —Johannes Calvin. Augusta oder die Geständnisse einer Braut vor ihrer Festrede bei Calvins vierhundertjähriger GeburtsTrauung. Eine Geschichte aus der grojien Welt, 3 tagsfeier, Berlin 1909. — Zahlr. Beitr. in N e u e Tie. Weißenfels; Leipzig 1 8 0 4 ; ebd. 1 8 0 8 ; Ev. K i r c h e n Z t . , Berlin. u . d . T . : Augusta, ein Roman aus der wirklichen Welt in 3 Theilen, Rudolstadt 1 8 0 6 [Prinzessin H R S G . : Aus dem Tagebuch einer SonntagsschulKatharina Amalie v. Baden gewidmet]; u . d . T . : lehrerin. In: D e r Sonntagsschulfreund. Ein B l . Auguste, oder Geständnisse einer Braut, 3 Tie. für Lehrer und Lehrerinnen der SonntagsLeipzig 1807 (Neue Bibliothek für Freunde schule. Monatsschrift fur deutsche Kindergoteiner erheiternden und geistlichen Lektüre 6). tesdienste und Sonntagsschulen, Berlin 1 8 9 2 ; - Blumenblätter der Phantasie, 2 Bde. Nürnberg Sepdr. ebd. 1 8 9 4 . 1 8 1 0 ; u . d . T . : Blumenblätter aus den Gefilden der Phantasie und Geschichte, ebd. 1 8 1 1 ; M k M ü n -

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chen u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 [Bd. 1: Die Amtsräthin eloquentiae latinae difficultate", legte im Sternthal. Aus dem Tagebuche eines teutschen Of- Dez. 1695 sein Rektorat nieder u. hielt zu fiziers; Der Salat des Apollo. Erotische Skizze aus diesem Anlaß die R d . „De molestiis illorum, der Göttergeschichte der alten Griechen; Geselligkeit qui gerunt magistratum". oo (2) Sophie Lau— Häuslichkeit. Aphorismen aus einem ungedruck- terbach, Tochter v. —> Christian L., der in ten Roman; Childerich I (und seine Liebschaft dritter Ehe Gerdrute Elisabeth Depkin oo, mit Königin Basina); Laura des Sades. Die Tochter v. —> L. I. Depkin). 1699 R e k t o r der Liebende — die Geliebte; Bd. 2 : Ninon de Lenclos Univ., als diese nach Pernau verlegt werden und der Nachtwandler, ein milesisches Märchen des sollte, hielt er zur Ankündigung am 25. 7 . 1 6 9 9 17. Jahrhunderts; Schwärmereyen der Liebe. Aus die R d . „De migratione litterarum", b. Nieder Schreibtafel eines jungen Offiziers; Wahre derlegung des Rektorats in Dorpat hielt er am Anekdoten aus dem Libell. Amors Erfahrungska1 3 . 1 2 . 1 6 9 9 die R d . „De praciudiciis", 1702 talog; Gessner's Tod. Idylle; Maria von Frank- erneut Verwaltung des akad. Rektorats in reich]|; u.d.T.: Neue Gemälde der Liebe, vom Pernau, als er auch dieses Amt aufgab, hielt er Verfasser der Auguste, o.O. 1814. — Dramatische am 1 6 . 1 2 . 1 7 0 2 die AbschiedsRd. „De proVersuche einer muntern Laune, 3 Bde. Rudolstadt pagatione militum spiritualium", seit 1704 1811; ebd. 1844; Mk München u.a. 1 9 9 0 - Justizbürgermeister v. Pernau, 1710 innerhalb 1994 [Bd. 1: Das Gaukelspiel oder Herzensreinder Auseinandersetzungen des Nordischen heit — Die Auferstehung oder der Besuch nach dem Kriegs fur kurze Zeit von den Russen gefanTode; Bd. 2 : Die Weihe des Gefühls — Vier gengesetzt u. ins Lager vor Riga (L) abgeführt, Hengste und ein Schwiegersohn; Bd. 3: Sanfte kehrte jedoch bald darauf nach Pernau zurück. Zucht — Die Nachtwächter]. - Die Nachtwächter. W E R K E : D e natura cordis humani super Jerem. Eine komische Oper in drei Aufzügen. In: C . X V I I . vers. I X . [...], Dorpati 1692 [Disp., Deutsche Schaubühne, oder dramatische B i Präses Resp. Johannes Oldekop]. - Duo bliothek der neuesten Lust-, Schau-, Sing- und reipublicae vincula praemium & poenam [...], Trauerspiele 10, Augsburg 1814, S. 1 3 2 - 2 0 0 ; Dorpat 1693 [Disp., Präses Resp. Otto Sepdr. ebd. 1814. Reinhold v. Ulrich]. — Gloriosissimae meL I T E R A T U R : Hamberger/Meusel 1834. — Redenmoriae principis ac dominae Ulricae EleonoEsbeck 1879. - Kosch. - DBA 220, 1 4 - 15. rae, Svecorum, Gothorum, Vandalorumque reginae [...] Die 24.Julii A. C. 1693 placiDanfino —? A t z p o d i e n dissime defunctae obitum ut praematurum, ita D a u ( T h a u , T h a w , D h a w ) , Michael Septentrioni luctuosissimum cum reliquiae * Marienburg in Preußen, f um den 20. 8. ejus in splendidissima panegyri ordinum regni 1710 Pernau (L; Pest); Vater: Michael D . , Sveo-Gothici magniflcentia & pompa regali R e k t o r in Dirschau (Preuß., südl. v. Danzig, Holmiae in aede sacra Ridderholmensi D. heute Tczew in Polen), später Pastor in Liessau 28. Novembr. ejusdem anni in dormitorio suo (b. Dirschau), ab 1656 in Lindenau (Ostpr. conderentur, Dorpati 1693. — Dissertatio phisüdl. v. Braunsberg); Mutter: Catharina, geb. losophica. D e lege naturali [...], Dorpati 1694 [Disp. 1 9 . 5 . 1 6 9 4 , Präses Resp. Andreas Schaube. Melifs (Melitz), Arensburg (L)J. — Occasione Ab 4 . 6 . 1 6 7 3 Studium in Frankfurt/O, 1682 verborum apud Curtium lib. 8. cap. 8 vers. 8. erster R e k t o r der mit der Stadtschule vereidementia principis erga cives brevi dissertatinigten Kronschule in Dorpat u. Diakonus an der Johanniskirche in Dorpat. oo (1) Marga- one expenditur [...], Dorpat 1694 [Präses rethe Lemken ( f 1697, $ 4 . 2 . 1 6 9 7 ) . 1683 Responent Arvidus Rörling]. — Orbis impeKonrektor am Lyzeum in Riga (L), im glei- riorum cum ejus causis communioribus brechen Jahr Rückkehr nach Dorpat in seine viter delineatus [...], Dorpat 1694 [Präses vorigen Amter, 1693 substituierter Prof. für Resp. Ericus Buure]. — Cogitata de mediis Gesch., 1693 Prof. der theoretischen Philos. introducendi philosophiam eclecticam. Adan der Univ. Dorpat, trat sein Amt am 17. (j. iecta est ob affinitatem argumenti [...], Dorpat 1695 [Disp., Präses Resp. Johannes Ludo7.) (o. Monat) 1694 an mit der R d . „De optima philosophandi ratione", 1694 Prof. der vicus Vives]. — Epic, in TS. v. Sven Dimberg: Beredsamkeit u. Dichtkunst, AntrittsRd.: „De Epicedium programmaticum, sive, Indictio

Dau funeris, quondam nobilissimae, ac lectissimae virginis, Christinae Elisabethae Fischer, viri maxime reverendi, ac magnifici, Johannis Fischer, S. theol. doctoris, ut & superintendentis per Livoniam generalis [...] filiae amantissimae [.··], 1695. — Exercitatio academica de astrologia iudiciaria, Dorpati 1695 [Disp. phil. 9 . 3 . 1 6 9 5 , Praeses Resp. Arvid MollerJ. D e communione bonorum inter conjuges, dissertatio juridica [ . . . J , Dorpat 1696 [Präses Resp. Reinholdus Johannes Boisman]. — Dissertatio philosophica de trinitate Piatonis et Platonicorum [ . . . ] , Dorpati 1696 [Disp. 2 . 5 . 1696, Präses Resp. Heinrich Christian Wagner, Saxone]. — Dissertatio philosophica, de usu calculorum [ . . . J , Dorpat 1696 [Präses Resp. Laurentius Salvius]. - Dissertatio philosophica de animae immortalitate ex lumine naturae demonstrabili [ . . . J , Dorpati 1696 [Disp. 2 2 . 2 . 1 6 9 6 , Praeses Resp. Petrus Knoll]. — Exercitatio academica, qua bellum ejusque causas [ . . . ] , Dorpat 1696 [Präses Resp. Johannes Zacharias Franckenhielm]. Disp. De immortalitate animae, quatenus ilia ex ratione demonstrari potest, o . O . 1697. - Exercitatio academia de reuolutione animarum Ethnico-rabbinica earumque praeexistentia [ . . . J , Dorpat 1697 [Disp. 2 0 . 1 0 . 1 6 9 7 , Praeses Resp. Michael Wittenburg], — Beitr. in: E x ercitatio theologica. D e electione ad vitam aeternam [ . . . ] , Dorpat; Reval 1697 [Präses Resp. Johannes Elias Pastelberg; vgl. —> J . Gnospel]. — T R d . auf Carl X I . von Schweden, 26.11.1697. - Prog. ad. orat. Theod. Franc. Kopf, Dorpati 1698; u.d.T.: Prog. ad. orat. Theod. Franc. Kopf de liberata Riga, Pernau 14.7.1700. — Ad Virum PL Rev. & Clarissimum Dn. Johannem Andream Dorsch, Legionis Tisenhusiance & Ecclesice Oherpahlensis Pastorem vigilantissimum, De Atheismo, Qui (Tit.) Dn. Christiane Thomasio, feto & Professori Halensi, a quibusdam imputatur, Epistola, Pernaviae 1699; ebd. 1700. — Kurtze Anweyseung zu der sehr nöthigen und schweren Kunst nehmlich Der Erkäntnüs sein selbst, wie solche Der [...] Herr Christian Thomas, Churfürstl. Brandenburgischer Rath und Professor auff der hochlöhl. Academic zu Hall in einem Programmate Anno 93 im April der studierenden fugend zum besten entworffen hat, neue Ausg., Dorpat 1699. - Brevem dissertationem de philosophiae theoreticae, in theologia usu, pro gradu magisterii [ . . . ] , Dorpat 1699 [Präses Resp. Boetius Wernberg]. — Dissertatio poli-

350 tica, de praerogativa honoris [ . . . ] , Dorpat 1699 [Präses Resp. Andreas Johan Straethovius]. — Exercitatio physica de sensibus brutorum [ . . . ] , Pernaviae 1699 [Disp. 9 . 9 . 1699, Präses Resp. Abrahamus Carstenius]. - Der närrische und elende Atheist Oder der also genanten grossen Religion Jämmerliche Beschaffenheit, Aus dem Licht der Natur kürtzlich vorgestellet [...]. Zu Ende sind beygefüget < I> der Beweiss aus D. Geogrii Calixti Schrifften, wodurch auch ein Heyde durch die gesunde Vernunft kan überzeuget werden, dass die H. Schrift Gottes Wort sey, < 2 > aus Hug. Grotii Büchern von der Wahrheit der Christlichen Religion, da die Einwmffe wider etliche Bücher der Heil. Schlifft gründlich beantwortet werden, Dörpt 1699. — Prog. ad. orat. Andreae Erichsohn de laude theologiae moralis, Dorpati 1699. - Prog. ad. orat. Pauli Mey de officio boni oratoris, Dorpat 14.12.1699. — Prudens peregrinator, breviter delineatus [ . . . ] , Pernau 1699 [Präses Resp. Gabriel Hinnel]. — T R d . v. ~ in der T S . v. Johannes Heinricus Tiel: Wohlverdientes Ehren Gedächtnis Welches Da des [...] Herren M . Johannes Uppendorffs, [...] Profess. Gr. & Orient. L. L. bey hiesiger Königl. Academie, verblichener Cörper D e n 20.Januarii des 1699sten Jahres Christlichem Gebrauch nach in der St. Marien Kirche dem Schloß der Erden einverleibet wurde. Zu bezeugung ihrer Liebes-Pflicht haben auffrichten wollen Untengenandte Freunde, Dorpat 1699. - Meletema academicum, quo scientiarum apud veteres occultatio histor. philosophice depicta, Pernaviae 1700 [Disp., Präses Resp. Georgius Dannenberg]. - De mediis introducendi philosophiam eclecticam adjecta est [...] dissertatio, Dorpati 1700 [enth. Johannes Ludovicus Vives: „De vita et moribus eruditi"]. — Prog. ad. orat. Joh. Frid. Buchmanni de inquis haud raro litterarum earumque cultorum praemiis, Pernau 11.3.1700. - R d . auf den Geburtstag Carls X I I . von Schweden am 2 4 . 1 1 . 1 7 0 0 . - Sittenspiegel, o . O . 1701. — Die Gott gefällige Ehe, Welche Bey dem Hochzeitlichen Elwen-Feste Des [...] Hn. Georgii Theophili Rummels, Des Königl. Land-Gerichts Pernauschen Cräyses Wohlverordneten Secretarii, Wie auch Der [...] Jungfer Eleonora Vick, Des [...] Herrn Iwan Christoph Vicken, Der Königl. Stadt Pernau löblichen Rathsverwandten Eheleiblichen Jungfer Tochter Als selbiges den 3. Febr. Anno 1703 in Frölichkeit celebriret wurde, Pernau 1703. — Parentation [TRd.J auf

Dauthendey

351 Prof. Sarcovius, 21.6.1704. - Zahlr. weitere akad. R d n . u. GelGe. HRSG.: Jacob Thomasius: Schcdiasma historicum, quo varia discutiuntur ad historiam tum philosophicam tum ecclesiasticam pertinentia, Dorpat 1694. L I T E R A T U R : Backmeister 1764. — Müller 9, 1764, 2 2 5 - 2 2 7 . - Gadebusch 1777, 1, 1 9 0 - 199. Li vi. Schulbl. 1815, 245. - Stepf 1825. - Recke/ Napiersky. - Mitt.Riga, Bd. 7, 187, 189, 191. - T. H. Beise: Die Kaiserliche Universität Dorpat während der ersten fünfzig Jahre ihres Bestehens und Wirkens, Dorpat 1852, 15 u. 33. - AGB 1897. H. Laakmann: Die Pernauer Ratslinie, Pernau 1926. - Ottow/Lenz 1977. - Tering 1984. BaBA 60, 412 - 432. - DBA 222, 386 - 392. D a u d e r t , Ernst W i l h e l m (Ps. Ernst W i l dau) * 22. (j. 10.) 2.1829 R i g a (L), t 5 . 1 . 1 9 0 3 Fr.i.Br.; Vater: L u d w i g Alexander D . , K a u f m a n n ; M u t t e r : Henriette, geb. Frank. Kaufmännische Ausbildung in Riga, H a n delsklasse der Kr.schule, K o r r e s p o n d e n t in m e h r e r e n Handelshäusern, seit 1852 M i t b e sitzer der Firma D a u d e r t u. Jansen, R e i s e n nach Dtl., Holland u. Belgien, sprach Engl., Franz. u. D a n . , Literaturkenner, mehrmals Mitgl. des R i g i s c h e n Börsenkomitees, 1860 D o c k m a n n u. 1862 — 1868 Ältester der G r o ß e n Gilde, als solcher 1 8 6 2 - 1 8 7 0 im Assessorat der Polizeiverwaltung, seit 1862 Inspektion der Rettungsanstalten u. des Krankenhauses f ü r Seefahrer, der Kirche St. Johannis, des v o n F r o m h o l d s c h e n Familienlegats, Delegierter z u m städtischen Sanitätskomitee, 1 8 6 8 - 1 8 8 9 Ratsherr, seit 1869 auch Delegierter z u m ständischen T h e a t e r k o m i t e e , zuletzt dessen Präses, seit 1870 Assessorat des Vogteigerichts u. des Getränkesteuergerichts, seit 1873 I n spektion der Sparkasse, seit 1874 Assessorat der Handlungskasse, Mitgl. des R i g a e r D i c h t e r vereins u. zeitw. dessen Präses, siedelte 1891 nach Fr.i.Br. über, oo (1) H e n r i e t t e Leocadie Villaret. oo (2) M a r i e H e l e n e Petzholdt. W E R K E : In: Gedichte aus R i g a 1867: Erfüllter Wunsch, S. 3 8 - 3 9 ; Der Untergang der Austria. Am 13. September 1858, S. 1 0 1 - 1 0 6 ; Im Kampf des Lebens wird der Mann, S. 145; Wie es gehen kann, S. 193 —196. - U P s . : Schillers 46. Geburtstag, Riga 1876 [Fsp.; U A R i g a 29. 1 0 . 1 8 7 3 ; an versch. dt. T h e a t e r n aufgeführt]. - Gedichte, o . O . 1877. - In: Gedichte aus R i g a

1877: Im Hochsommer, S. 31; Allegorie, S. 63 — 65; Sonett, S. 79; Ο halte still! S. 82; Es singt ein Vogel sein Lied, S. 87; Sprüche und Epigramme, Nr. 1-6, S. 8 9 - 9 0 ; Euthanasia, S. 1 9 5 - 1 9 6 . Lebensblüthen. Liederbuch, Riga 1883. — Junges Herz und alter Wein. In: Gedichte aus R i g a 1893, S. 1 2 4 - 1 2 5 . - I n : Stael-Holstein 1896: Allegorie, S. 6 3 - 6 4 ; Die Himmelsbraut. Ballade, S. 6 4 - 6 6 [Ge.]. Böthführ 1877. - Rudolph 1890. Hinrichsen 1891. - Biogr.Jb. 8, 1903 (Nekro.); 8, 1905, 216. - Nekro 1936. - Kosch. - DBBL 1970. - Redlich 1989. - DBA 223, 90; II 254, 16 - 18. - BaBA 60, 442 - 446. LITERATUR:

Dauth, Reinhold * 2 7 . 5 . 1 6 6 3 R i g a (L), f 1 3 . 3 . 1 7 1 0 R i g a (Pest), φ 1 7 . 3 . 1 7 1 0 R i g a e r D o m k i r c h e ; Vater: K o r d D . , Kleinschmied; M u t t e r : Elisabeth, geb. Wilde. 28. 8 . 1 6 8 4 immatrikuliert in W i t t e n b e r g , dort am 2 7 . 4 . 1 6 8 6 Mag. der Philos., seit d e m 2 1 . 9 . 1 6 8 6 Studium in Jena, ab 1690 Pfarrer in R o o p u. H o c h r o s e n (L). oo 4 . 7 . 1 6 9 3 A n n a Paskow (Paskau, * 1675). A b 1709 w e g e n der Kriegsunruhen in R i g a an der Jacobi-Kirche. W E R K E : Auf Königs Karl XII. Ankunft in Riga nach dem Siege bey Narva, R i g a 1701 [G.]. mit Christian R ö h r e n s e e : Plato Coecutiens, Quem Vitia nobis nolentibusfieri statuentem [...], W i t t e n b e r g 1686 [phil. Disp.]. mit Valentin V e l t h e i m : Episcoporvm et presbyterorvm ivra vi ivris divini quaesita [...], Jena 1688 [theol. Disp.]. - GelGe. L I T E R A T U R : Gadebusch 1777, 1, 199. - Hupel 4, 1782, 175. - Recke/Napiersky. - Ottow/Lenz 1977. - BaBA 61, 3 0 9 - 3 1 2 . - DBA 223, 2 2 9 230. D a u t h e n d e y , Elisabeth * 1 9 . 1 . 1 8 5 4 St. W ü r z b u r g ; Vater: Z a r Nikolaus I. (f Olschwang, J ü d i n

Petersburg, f 1 8 . 4 . 1 9 4 3 Carl D . , H o f f o t o g r a p h v. 1896); M u t t e r : Anna, geb. (—> L. Olschwang).

Sie w u r d e als jüngste v. 4 T ö c h t e r n geboren. Als sie 1 Jahr alt war, beging ihre M u t t e r Suizid. Ihr Vater heiratete dann Caroline Charlotte Friedrich, deren Sohn u. H a l b b r u d e r v. ~ w a r d. b e r ü h m t e impress. Schriftsteller u. Lyriker Max(imilian) D . (* 1867 W ü r z b u r g , f 1918 Malang/Java). 1863 ging die Fam. nach W ü r z b u r g . D o r t Schulbesuch, L e h r e r i n n e n e x a m e n ; Tätigkeit b. V e r w a n d t e n ihrer M u t -

Dauthendey ter in Königsberg, dann Erzieherin b. einer vornehmen Londoner Fam.; aus gesundheitlichen Gründen R ü c k k e h r zur Fam. in Würzburg. N a c h dem T o d ihres Vaters b e gann sie zu schreiben. Sie Schloß sich, befreit v. der Strenge des Vaters, 1 8 9 8 dem Frauenbildungsverein Frauenheil d. Würzburger Lehrerinnen an, die 1 8 9 9 beantragt hatten, Vorl. an der Univ. Würzburg zu besuchen (das Frauenstudium war n o c h nicht allg. zugelassen). Inzwischen hatte sie eine eigene W o h nung in der Semmelstr. in Würzburg, vornehmlich als Hauslehrerin tätig, nutzte die Zeit zum Schreiben (zw. 1 8 9 8 u. 1 9 3 4 ersch. ca. 2 0 B ü c h e r v. Es folgten mehrere R e i s e n nach Italien, Paris, London, Berlin, Dresden, M ü n c h e n . 1 9 3 3 drohte ihr als Halbjüdin ein Berufsverbot u. Naziverfolgung. Sie erlegte sich strikte Enthaltsamkeit in ihrer schriftstellerischen Tätigkeit auf, um nicht aufzufallen. Verarmt starb sie fast 90j ährig. D i e Verwaltung ihres Nachlasses übertrug sie dem befreundeten Gymnasiallehrer Dr. M . Gebhardt, doch b. d. Angriff auf Würzburg verbrannten bis auf ein Ms. alle nachgelassenen Schriften. In ihren M . u. N n . entwarf sie vielfach eine mythischmystische Phantasiewelt; sie stand oft im Schatten ihres Halbbruders M a x D . w e n n man z . B . Äußerungen v. G e o r g Britting liest. W E R K E : Im Lebensdrange. Roman, M i n d e n i . W . 1 8 9 8 . — Vom neuen Weibe und seiner Liehe. Ein Buch für reife Geister, B e r l i n ; Leipzig 1 9 0 0 ; 2. Aufl. ebd. 1 9 0 2 ; 3. Aufl. ebd. 1 9 0 3 ; 4. Aufl. ebd. 1 9 1 4 ; 9 . - 1 0 . Aufl. ebd. 1 9 2 0 ; 1 1 . - 1 3 . Tsd. ebd. 1 9 2 2 ; 14. u. 15. Tsd. Stuttgart 1 9 2 5 ; M k Erlangen 1 9 9 8 (Bibliothek der Frauenffage in Dtl.) [befaßt sich mit d. Frauenfrage u. d. Problem d. E h e ] . — Hunger. Novelle, Berlin; Leipzig 1 9 0 1 ; 2. Aufl. Nürnberg 1 9 2 3 (Der B u n d ) ; M k Göttingen 1998. Zweilebig. Roman (Buchschmuck Anna Baisch), Berlin; Leipzig 1901; u . d . T . : Die goldne Stunde des Siegs, 2. umgearb. Aufl. ebd. 1919. — Im Schatten. In: Westermanns Monatshefte 93, Braunschweig 1 9 0 2 — 1 9 0 3 ; Sepdr. m . d . U . : Novellen, Berlin; Leipzig 1903. — Die schöne Mauvaine. Ein Königswille. Zwei romantische Balladen, Leipzig 1904. - Die urnische Frage und die Frau. In J b . f. sexuelle Zwischenstufen, B d . 8, Leipzig 1 9 0 6 ; wieder i n : Lesbianism and Feminism in Germany 1 8 9 5 - 1 9 1 0 , N e w Y o r k 1 9 7 5 . — Romantische Novellen, Leipzig

352 1 9 0 7 . - Vivos voco. Roman, 1.-3. Tsd. Leipzig 1 9 0 8 ; u . d . T . : An den Ufern des Leben. Roman, ebd. 1 9 1 5 ; ebd. 1 9 1 9 ; 8. Aufl. ebd. 1923). Bruchstücke aus einem Dialog: Intime Plaudereien über künstlerisches Schaffen. In: Sonderh. M i t teilungen der Literarhist. Ges. B o n n 3, 1908, N r . 7: Ziele und W e g e dt. Dichtung nach Äußerungen ihrer Schöpfer, S. 2 0 0 — 2 0 3 . — Das heilige Feuer, 1910. — Märchen, 1910. — Die Märchenwiese. Märchen, Geschichten und Gedichte (4 farbige Vollbilder u. zahlr. T e x t a b b . v. Luise v. Geldern-Egmond), Braunschweig; Berlin 1912 (Lebensbücher der J u g e n d 17); 1 2 . - 1 4 . Tsd. ebd. 1918. — Ein Abend und andere Novellen, Leipzig 1 9 1 4 ( R U B 5 7 0 1 ) . - Beitr. in: Kriegsnovellen 4, Leipzig 1 9 1 5 ( R U B 5 7 8 5 ) . - Der Jungbrunnen. In: T ö c h t e r Album 61, hrsg. v. Thekla v. Gumpert, Glogau 1 9 1 5 ; B d . 67, hrsg. v. Josephine Siebe, Berlin; G l o gau 1 9 2 1 . — Erotische Novellen, Berlin 1 9 1 5 ; ebd. 1 9 1 9 ; 5. Aufl. ebd. um 1 9 2 2 ; 7. u. 8. Tsd. Stuttgart 1923. — Von den Gärten der Erde. Ein Buch der tiefen Stille, Berlin 1 9 1 7 ; 2. Aufl. ebd. 1 9 1 8 ; 3. u. 4. Aufl. ebd. 1922. - Märchen von heute (12 III. v. Walter Wellenstein), Braunschweig 1 9 2 0 (Lebensbücher der J u g e n d 41). — Frühlingstrunkenheit. Frau Lollas sieben Lieben. Der nie geküsste Mund. Gedichte, Berlin 1920. - Die heiligen Haine. Schätze, die uns blieben trotz des schweren Krieges bittrer Not, 1. u. 2. Aufl. Berlin 1 9 2 0 . — Akeleis Reise in den goldenen Schuhen und andere Märchen, M ü n c h e n ; K e m p t e n 1922. — Erla und die sieben Herrenhöfe. Erzählungen, Nürnberg 1 9 2 3 [E.]. Intime Plaudereien über künstlerisches Schaffen und Genießen, Nürnberg 1 9 2 4 . - Drei Schwiegermütter. Ein Schwank, o . O . 1927. - Teeprinzessin. Oper für die Jugend in 5 Akten. Märchen von Elisabeth Dauthendey, dramatisiert v. P. Bonifaz R a u c h O . S . B . , Musik v. S i m o n Breu, M e t t e n 1927 (Textbücher zu K o m p . v. S i m o n B r e u 1). — In: Fritz Hilsenbeck (Hrsg.): Querschnitt durch die fränkische Dichtung. Im Dürerjahr 1928, Nürnberg 1 9 2 8 : An Dürer, S. 1 8 ; Drei Mütter, S. 1 4 2 - 1 4 5 . mit Frida Schanz, Anton Dörfler, Clara Hepner, M a x J u n g n i ckel, Milly K o c h , W i l h e l m Matthießen, B ö r ries Frhr. v. Münchhausen, W i l h e l m Popp, Pauline Schanz, Walther Günther Schreckenbach, Erich W e n t s c h e r : Das neue Frida Schanz Buch. Neue Märchen, Erzählungen, Gedichte, Fürth 1 9 2 7 ; ebd. 1 9 2 9 [F. Schanz ( 1 8 5 9 1944, ab 1 8 8 5 verh. Sayaux) war die T o c h t e r

353 v. Pauline Sch., geb. Leich (* 1828 Leipzig, f 1913 Berlin), die gemeinsam mit —> F. Brasch publ.]. — Beitr. in: Für die Dämmerstunde. Neue Märchen und Geschichten, hrsg. v. Walther Günther Schreckenbach, Fürth 1928 [En. von: Anton Dörfler, Else Dorn, W . Günther, Clara Hepner, Berta Maria Hofmann, Max Jungnickel, Maria Mayer, Frida Schanz; Bilder v. Wilhelm v. Dietz, Heinrich Schlitt, Heinrich Göttler, W . Kurz, Ch. Delphine]: Vom Schneiderlein Lustig, S. 7 — 13; Die Vogelscheuche, S. 35 — 44. - Schlösser und Gärten am Main (64 Aufnahmen v. Paul Wolfi), Bielefeld; Leipzig 1932; 2. Aufl. ebd. 1935. Alter Ego. In: J. Georg Ebert; Hans R u p p (Hrsg.): Der rot-weiße Ring. Eine Slg. von Erzählungen und Novellen fränkischer Dichter, Würzburg 1932, S. 8 8 - 9 1 . - Erna Büchner: Das verkaufte Lachen. Ein Märchenspiel in 5 Bildern nach einem Μ . v. ~ (Komp. Ludwig Büchner), Miihlhausen 1936 (Thüringer Dorf- und Schulspiele 8). — Märchen. Aus dem Nachlaß hrsg. v. Michael Gebhardt, Gerabronn; Crailsheim 1976 (Hohenloher Jugendbücher) [Inh.: Zum Geleit, S. 9 - 1 4 (vom Hrsg.); Die Zauberflöte, S. 15; Das Reislein aus dem Paradies, S. 25; Vom Schneiderlein Lustig, S. 29; Wo die Vögel singen lernen, S. 38; Der treue Freund, S. 42; Der wundersame Spiegel, S. 49; Der Schmetterling, S. 56; Das Sonntagskind, S. 60; Die Vogelscheuche, S. 65; Die zwei Schlangen, S. 77; Der neue Vogel, S. 83; Engelchen Neugier, S. 88; Der tiefe Brunnen, S. 94; Die vier Himmelskinder, S. 102; Eine Handvoll Erde, S. 116; Der fremde Schiff'sherr, S. 120; Lollo, der Papagei, S. 125; Das Mädchen mit den Perlen, S. 135; Der verwunschene Floh, S. 142; Der goldene Schleier, S. 149; Das Himmelsspielzeug, S. 154; Das Singvögelein, S. 158; Die heilige Flamme, S. 161; Frau Sonnes Schlüssel, S. 163; Der graue Sack, S. 165; Das schwarze Gesicht, S. 172; Frau Sonne schläft, S. 177], - In: ~ (1854-1943). Lebensbild — Werkproben, zsgst. aus Äußerungen von Zeitzeugen u. ausgew. aus Büchern, Zeitschriften, Zeitungsartikeln v. Walter Roßdeutscher, Würzburg 1998 (Dauthendey-Ges. H. 3): Christnacht, S. 25 [G.J; Weihnacht, S. 26 [G.]; Fest der Feste, S. 27 [G.j; Silvester, S. 28 [G.]; An Dürer, S. 29; Beethovens Antlitz, S. 30; Weimar 1. Gartenhaus im Park, S. 31; Weimar 2. Der Park im Winter; S. 32; Walther von der Vogelweide, S. 33; An Mozart, S. 34 [Hymne vertont v. Prof. Zilcher u. b.

Dauthendey Mozartfest 1928 u. 1929 zur Nachtmusik aufgeführt]; Graf Zeppelin, S. 35; Mein Tag, S. 36; Frankenland, S. 36; Alter Ego, S. 3 7 - 3 9 [E.J; Frühlingstrunkenheit, S. 4 0 - 4 2 [N.J; Das Kind, S. 4 2 - 4 7 [N.J; Drei Mütter, S. 4 8 - 5 1 [Leg.]; Der wundersame Spiegel, S. 52 — 57 [M.]; Der Schmetterling, S. 58 —60 [M.]; Die zwei Schlangen, S. 61—64 [M.]; Eine handvoll Erde, S. 6 5 - 6 7 [M.]; Das Mädchen mit den Perlen, S. 6 8 - 7 3 [M.]. UBERS.: Carl Lambek: Zur Harmonie der Seele. Studien zur Kultivierung des psychischen Lebens (Einf. v. Ellen Key), Jena 1907 [a.d. Dan.]. BRIEFE: Bre. v. ~ an Max u. Annie Dauthendey, abgedr. in: ~ (1854-1943). Lebensbild Werkproben, zsgst. aus Äußerungen von Zeitzeugen und ausgew. aus Büchern, Zeitschriften, Zeitungsartikeln v. Walter R o ß deutscher, Würzburg 1998 (Dauthendey-Ges. H. 3), S. 1 9 - 2 3 . - Br. v. ~ an Henriette Junker v. 27.9.1921. — Viele ihrer Bre. liegen im Original im Max Dauthendey Nachlaß (Nr. 28) im Stadtarchiv Würzburg. LITERATUR: Geißler 1913. - Oehlke 1942. Lex.d.Frau 1954, 1. - Gertraud Rostosky: Die „neue Welt"- ein Hort der Künste. In: Main-Post vom 23.11.1954. — Auguste Heider: Um Zum 19. Jan. 54, dem 100. Geburtstag von (Skriptum). - Michael Gebhardt: Die letzte Dauthendey. Ein Gedenkblatt für In: Frankenland, H. 4/ 1968. Kürschner Lit.-Kai. 1973. - Anicet Spendier: Nietzsche bei Helene von Monbart, Sophie Hoechstetter und Ein Beitrag zur literar. Nietzsche-Rezeption u m 1900, Diss. Salzburg 1980. Karl Bosl (Hrsg.): Bosls Bayerische Biogr. 8000 Persönlichkeiten aus 15 Jhdte. 1983. - BrinkerGabler, Ludwig, W ö f f e n : Lex. deutschspr. Schriftstellerinnen 1 8 0 0 - 1945, M ü n c h e n 1986. - Stadt Wiirzburg (Hrsg.): Frauen in Wiirzburg. Stadtführer und Lesebuch. W ü r z b u r g 1996. - W a l t e r R o ß deutscher: ~ rettet ihre Märchen vor 60 Jahren über die NS-Zeit. In: Frankenland. Zs. für fränkische Landeskunde und Kulturpflege 49, 1997, 367 370. - Die Dichtergattin Annie Dauthendey. Erinnerungen aus ihrer Würzburger Zeit. Hrsg v. Walter Roßdeutscher, W ü r z b u r g 2000 (Dauthendey Ges. H. 4) [auf der Grundlage v. Dokumenten v. Elisabeth u. M a x D J . - Walter Roßdeutscher: ~ - Schriftstellerin und Frauenrechtlerin - wurde vor 150 Jahren in St. Petersburg geboren. In: Frankenland. Zs. für fränkische Landeskunde u. Kulturpflege 56, 2004, 2 0 9 - 2 1 0 . - D B A 164, 3 2 4 327; II 254, 2 7 0 - 2 7 5 . - Killy 2005.

Dehn-Grubbe

354

D e h n - G r u b b e , Mart(h)a v o n , geb. Grubbe, Martha-Luise * 4.9. (j. 23.8.) 1898 Riga (L), f 26.2.1967 Kiel (Geschl. aus Rostock, seit 1635 urkdl. in Dorpat, 1649 in Reval). 16 Jahre redaktionelle Tätigkeit an der R i g Rdsch, Mitarb. an Zs. u. Anth., seit 1945 in Kiel, Mitarb. der Kieler Gruppe des 1951 v. —> U. v. Freytag-Löringhoff in Lübeck gegrün. Omnibus-Literaturkreises, in den 60er Jahren Mitarb. v. Prof. Dr. Haralds Biezais (1909-1978) in Uppsala, beteiligt an seinen Arbeiten über die Volksreligion der Letten bezüglich der Gottesgestalten, Hauptgöttinnen u. des hl. Ernteopfermahls, ~ war v. a. bedeutend als Ubers. Advent. In: RigRdsch 268, 1926; wieder in: Hirschheydt 2000, S. 5 [G.]. Unter Martha Grubbe: Andante cantabile. Lieder und Gedichte, Riga 1928 [Ge. u. Nachdichtungen lett. Lieder], — In: R u f übers Land

WERKE:

1 9 3 4 : Der Tag ist neu, S. 2 7 ; Wiegenlied. Aus dem Lettischen, S. 2 8 ; Warum weinst Du, lieber Himmel? Aus dem Lettischen, S. 2 9 ; Einer singt unter der Linde. Aus den Spielmannsliedern, S. 3 0 ;

Es ist vollbracht, S. 31 [Ge.]. - In: Maitz 1935: Das erste Lied, S. 1 3 ; Am

Gardasee, sagt man

...,

S. 19; Scheidegruß, S. 63 [Ge.]. - In: Kurt Erich Meurer; Otto Josef Spachtholz (Hrsg): Das dunkle Du. Ein Sammelbuch religiöser Dichtung, München 1953: St. Jakob, Kiel, S. 67;

Goercke 75Jahre. I n : B B 5 (175), 1963, S. 9. Glocken der Christnacht. I n : B B 12 (182), 1 9 6 3 ,

S. 7 [G.[; vgl. dazu: Thea Tilgre. Verhaltene Poesie. In: BB 9 (215), 1966, S. 8. - Pastell und Silberstift. Gedichte, Aichach 1965. - Linnea Borealis. In: Nachnchtenbl. 8/2, 1966, S. 25 [G.J. - Rez. Zenta Maurina: Jahre der Befreiung. Schwedische Tagebücher 19511958. In: BB 5 (211), 1966, S. 7. - Weihnachtsgruß. In: Eifeljb. 1967, Düren 1966, S. 129 [G.]. - Über 200 Ge. u. Prosaveröfftl. in: Omnibus. Manuskript-Slg., Korrespondenzbeitr. der Korrespondenzteilnehmer der „Omnibus" Rundbriefkorrespondenz, Eppensen. Ü B E R S . : Weit über 100 lett. Lieder des Komp. Alfreds Kalnins; Übers, d. lett. Staatshymne [offizielle Ausg. d. Regierung]; Übers, v. mindestens einem lett. R . v. Janis Jaunusdrabins; lett. En. v. Alfreds Dzilums; est. Lyrik, Prosa, N n . u. Kgn. v. Eerik Laidsaar u. Valev U i b o p u u ; weitere Übers, a.d. Russ., Engl., Franz., Lett. u. Est. - Artur Krumins: Banuta (Komp. Alfreds Kalnins), o.O. 1936 [erste national lett. Oper, U A Riga 1920]. - Janis Kalnins: Hamlet, o.O. 1938 [a.d. Lett.; Oper, U A Riga 1936]. — Teodors Zeltins: In der Falle, o.O. 1952 [R.; a.d. Lett.]. - Irma

Grebzde:

So lebte man

in Sermuksch.

Heitere

Dorfgeschichten (111. B. Ancans), 1.-5. Tsd. Quakenbrück 1955; Diepholz 1955 [a.d. Lett.]; Rez. ν. Μ. B. In: BB 4 (90), 1956, S. Neigst Du Dein Ohr, S. 6 8 ; Totenfest, S. 6 9 ; Sage, was du sahst, Maria, S. 69 — 7 0 ; Advent, S. 12. - Maria Heiberg: Ging allein ... In: B H 3, 70 [Ge.]. — In: Springbrunnen 1953: Mädchen 1958/59, S. 164 [Ge. a.d. Est.]. - In: B H 4, 1959/60: Gunars Irbe: Die lettische Sowjetlyrik, im Frühling; Der Page, S. 2 6 [Ge.J. - Estnisches S. 1 9 3 - 2 0 5 [a.d. Lett.]; Valev Uibopuu: Schrifttümern Exil. I n : B B 8 / 9 ( 8 2 / 8 3 ) , 1 9 5 5 , Traumlandschaft, S. 227—228 [a.d. Est.]. — S. 5. - In Treue fest. I n : B H 3, 1 9 5 5 / 5 6 , S. 18 Christrosen. In: BB 12 (158), 1961, S. 6 [G. [Ge.J. — Die neunte Woge. Gedichte, GroßBiewende 1956; Ausz.: Pfingsten. In: BB 5 a. d. L e t t . ] . — Wir kehren heim. Estnische Lyrik (91), 1956, S. 1; Rez. v. Eugen v. Mickwitz. und Prosa. Nachdichtungen, K a r l s r u h e 1 9 6 2 [Ge. In: B H 4, 1955/56, S. 56 und ν. Μ. B. In: BB v. Bernard Kango, Kalju Lepik, Salme Raa4 (90), 1956, S. 12. - Riga. In: B H 3, 1956/57, tma, Lydia Koidula u. a., auch v. —> C. PeS. 141 [G.]. - Weihnachtsgruß. In: BB 12 (122), terso(h)n: Vermag denn nicht, S. 28—29; 1958, S. 6 [G.]. - Rez. Gert Helbemäe: „ Z u m Geleit. Das kleine estnische Volk, ein „Seilest mustast mungast". In: B H 3, 1958/59, Brudervolk der Finnen, ist gegenwärtig über S. 1 8 0 - 1 8 1 . - Rez. Anth. lettischer Heimat- den ganzen Erdball verstreut und hat alles dichtung. In: B H 4, 1960/61, S. 2 4 2 - 2 4 3 . - verloren außer seiner Sprache und der HeiRez. Eesti Lüürika. In: B H 4, 1961/62, S. matliebe. Bitter ist das Brot der Fremde, ein247. — Erscheinungen. In: Josi von Koskull sam lebt der Vertriebene unter Menschen, die (Hrsg.): Spukhäuser im Baltikum. Erlebnisbe- eine andere Sprache reden. Die Seele leidet richte u. Mitteilungen, Hannover-Döhren und die Gedanken wandern nächtlicherweile 1962, S. 25 (Die Bait. Bücherei 8). - Elisabeth auf den geliebten Pfaden der Heimat (...). Die

355

Dellingshausen(-Kattenta(c)k)

vorliegende kleine Auswahl bietet nur eine Kostprobe von der Vielgestaltigkeit und der Aussagekraft der estnischen Dichtung. D e n Wohllaut der vokalreichen Sprache kann keine Nachdichtung auch nur annähernd zum Ausdruck bringen, und so mußte sich die U b e r setzerin so gut es ging um Inhalt und R h y t h mus b e m ü h e n . " S. 3 ] . — Marie Heiberg: Sorge. I n : Das Spinnjahr. Frauendichtung der W e l t (III. Fritz Moser), Karlsruhe 1965, S. 58. Kalju Lepik: Kantate für Flöte und Engelchor. In: Surmal on lapse silmad. Death has a child's eyes (111. O t t o Paju), R o m 1 9 7 6 (Maaijamaa Taksuraamat 12). - Alfreds Dzilums: Die Roder, ο . Ο . ο . J . [lett. B a u e r n R . ; ausgezeichnet v o m Schleswig-Holsteinischen Bauernbund]. LITERATUR: Kosch. - V. von Sass: ~ f . In: B B 4 (222), 1967, 15 [Nekro.J. — In memoriam Martha v. Dehn geb. Grubbe. In: Nachrichtenbl. 9/2, 1974, 14. - Redlich 1989. - BaBA 62, 258. Dellingshausen(-Kattenta(c)k), Julius A l e x a n d e r Frhr. v o n

Eduard

* 19. (j. 31.) 3 . 1 8 6 3 Kattentack, Wierland (E), t 9 . 7 . 1 9 3 9 Potsdam, $ Haljall (E); Vater: Nikolai Frhr. v. D . ( 1 8 2 7 - 1 8 9 6 ) , M a t h e m a tiker, Kr.deputierter, Ritterschaftshauptmann (Geschl. urkdl. 1 4 7 9 in R e v a l , 1 7 8 5 R e i c h s adel u. Reichsfrhr., 1797 öselsche Ritterschaft, 1 8 6 2 russ. B a r o n e ) ; M u t t e r : Alexandrine (Adine) Elisabeth, geb. von W e i ß ( 1 8 3 7 1 9 1 2 ) ; Neffe —»• Helmut v. Schulmann. 1 8 7 6 - 1 8 8 0 Domschule in R e v a l , 1 8 8 0 - 1 8 8 4 Physikstudium in Dorpat, 1 8 8 5 Freiwilliger im elisavetgradischen Husarenregiment, dann im H u s a r e n - R e g i m e n t in Grobin, 1 8 8 5 — 1 8 8 6 Studium in Berlin u. M ü n c h e n , seit 1887 Bewirtschaftung der väterlichen Güter in Kattentack, 1 8 9 5 - 1 9 1 9 Besitzer von Kattentack u. Sauß, u m die Situation seines landwirtschaftlichen Betriebes zu verbessern, investierte er in M i l c h - und Holzproduktion, oo 1 0 . 7 . 1 8 9 6 in Halljall Alexandrine Pauline Charlotte, geb. Freiin v. Dellingshausen a.d. Hause Jess ( * 1 8 7 0 - 1 9 5 3 ) , T o c h t e r v. Iwan v. D . (1837 — 1875) u. Pauline Friederike Emilie, geb. von Schubert ( 1 8 4 5 - 1 8 9 2 ) . Kr.schulrevident von Wierland (E), Vizepräsident des est. Landwirt-Vereins u. Glied der Kassenverwaltung des Est. adl. Güter-Kredit-Vereins, 1 8 8 8 Ehrenmitgl. der Kais. Liv. Ö k o n o m i s c h e n Sozietät, 1899-1902 Kr.deputierter für Wierland, 1 9 0 2 - 1 9 1 8 letzter est. R i t t e r -

schaftshauptmann, vertrat beharrlich u. geschickt die Sonderstellung Estlands, versuchte aber vergeblich, die landständische Verfassung zu reformieren, 1 9 0 4 — 1917 Ehrenfriedensrichter des Reval-Hapsalschen Bezirkes, 1 9 0 6 - 1 9 1 3 Kurator u. 1 9 1 3 - 1 9 1 8 Praeses Curatorii der Domschule in R e v a l , Präsident des Aufsichtsrats des Vereins der B r e n n e r e i besitzer R o s e n u. C o , 1 9 0 7 - 1 9 1 2 Vertreter der est. Großgrundbesitzes im russ. Reichsrat, Wirklicher Staatsrat u. Hofmeister en fonction des Allerhöchsten Hofes, seit 1 9 0 9 Mitgl. des est. landwirtschaftlichen Vereins, seit 1 9 1 2 Mitgl. der E L G , 2 4 . 2 . 1 9 1 8 zus. mit D e u t schen u. nationalgesinnten Esten nach St. P e tersburg verschleppt, v o m R e v a l e r R e v o l u t i onstribunal zum T o d e verurteilt, Hinrichtung aufgrund des Brest-Litowsker Vertrags zw. Dtl. u. den Sowjets nicht erfolgt, im März R ü c k k e h r in die Heimat, dann Vorsitzender der Est. Landesversammlung, Führer der est. u. liv. Delegation nach Berlin u. Spa, 5 . 1 1 . 1 9 1 8 Vorsitzender des Bait. Landesrats in R i g a (L), auch des est. Landrats, Ende 1 9 1 8 Ämter niedergelegt, seit Dez. 1 9 1 8 in Königsberg, dann in Hannover, J e n a u. Potsdam, 1919 — 1 9 3 9 Vorsitzender des Est. Stammadelsverbands, seit 1 9 2 8 Vorsitzender des Hauptvorstands des Baltenverbandes in D t l . , D r . jur. h.c. an der Univ. Breslau. Ehrenmitgl. der Livländischen Gemeinnützigen Sozietät. WERKE: Denkschrift des Estländischen Ritterschaftshauptmanns. Beilage zum Bericht über das Volksschulwesen, R e v a l 1904. Gemeinsame Arbeit im Dienste der Heimat. In: J b . des Deutschtums in Lettland 1926, R i g a 1925, S. 7 6 - 8 1 . - Die Baltischen Landesstaaten unter russischer Herrschaft 1710-1918 und die gegenwärtige Lage im Baltikum, Langensalza 1 9 2 6 (Friedrich Mann's Pädagogisches Magazin 1080). — Die Baltischen Ritterschaften. Ihre Entstehung, Entwicklung und außauende Tätigkeit, Langensalza 1 9 2 8 (Friedrich Mann's Pädagogisches Magazin 1 1 9 0 ) ; Meisenheim/Glan 1 9 6 0 (Schriften zur politischen Bildung). — Im Dienste der Heimat! Erinnerungen, Stuttgart 1930 (Schriften des D t . Ausland-Instituts Stuttgart. R . D , Biographien und Denkwürdigkeiten 3 ) ; R e z . v. O t t o v. Taube. I n : Zeitwende 6/2, 1930, S. 9 2 - 9 4 [Übers, d. Ausg. 1930 ins Est.; Tallinn 1 9 9 4 ; R e z . v. Wolfgang T e n h a g e n : I n : N O A r c h 4/2, 1995, S. 7 9 7 ] . - Geleitw. In:

DenfFer Die Ritterschaftshauptmänner und das Landratskollegium Estlands in Bildnissen, hrsg. u. zsgst. v. Georg Adelheim, Reval 1932, S. 3 — 5. — Ritter vor des Reiches Grenzen, o.O. o . J . ; Ausz. u.d.T.: Der deutsche Adel in Rußland. In: Deutsches Adelsbl. Zs. der Deutschen Adelsgenossenschaft für die Aufgaben des christlichen Adels 1, Berlin 1 . 1 . 1 9 3 9 , S. 9 - 1 3 . - Als Ritterschaftshauptmann mehrere Landtags- u. Rechenschaftsberichte u. a. Verwaltungsschriften. LITERATUR: Alb.Acad. 1889. - Blosfeld 1923. E B L 1929. - GH Est 3, 86 - 87. - W e r ist's 1935 Nekro. in: Bait. Beob. 10, 1939, 2 0 8 - 11. Nekro. in: Deutsche Post aus dem Osten 1 1 / 8 - 9 , 1939, 4 0 - 4 1 . Rahvaleht 162, 1939. R e v . Z t . 1939, 1 5 6 - 157 u. 163. - RigRdsch 167, 1929. Schicksalswende. In: Taube 1943, 1 5 4 161. - GHA, Fr Β 4, 144. - N D B 3. - Arved von Taube: Am Ausgang der deutschen Standespolitik. In: Taube 1953, 123 - 134. - Alb.Est. 3, 1961. - A. v. Taube: ~ - ein bait. Staatsmann. Zum 100. Geburtstag des letzten est. Ritterschaftshauptmanns am 31. März 1963. In: B H 9, 1 9 6 2 / 6 3 , 129 148. - W . v. Wrangell: D e r estländische Ritterschaftshauptmann In: Nachrichtenbl. 5 / 1 , 1963, 2 - 3 ; Forts. 5 / 2 , 1963, 1 5 - 17; Forts. 5 / 3 , 1963, 3 3 - 3 5 . - Wrangell/Krusenstjern 1967, S. 1 3 3 138, 197, 243. - D B B L 1970. - Kosch. - D B A II 260, 327 - 343. - B a B A 62, 361 - 392. - O G T 1989. - Ewert von Dellingshausen: Nunquam retrorsus. Die Dellingshausen im Wandel von 6 Jhdte., Bremen 1989. - G H A 23, 2005, 6 0 - 6 9 .

DenfFer, August Karl Nicolai E u g e n v o n * 7 . 7 . 1 8 2 7 Mitau (K), t 11· 1· 1888 Riga (L); Vater: Major Eugen D . , Stabsrittmeister (Geschl. Denffer gen. Jansen a. d. Niederlanden, seit dem 17. Jh. in K); Mutter: Charlotte, geb. Kummerau. Häuslicher Unterricht u. Unterricht im Past. Wahnen (K), Gym. in Mitau u. 1 8 4 2 - 1 8 4 6 Privatgym. v. Franz Karl Strauß in Hasenpoth (K), 1 8 4 7 - 1 8 5 2 Studium der Gesch. an der Univ. Dorpat, 1852 — 1856 Hauslehrer in Zerrauxt (K) u. Amboten (K), Hofmeister in Riga, 1856 — 1857 wiss. Reisen nach Dd., Frankreich, Spanien, England, Algerien, Südägypten, Palästina, Kleinasien, 1857 — 1865 u. 1868 — 1887 Privatlehrer in Riga an der Schule der literär.-practischen Bürgerverbindung, der Knabenschule v. Molien bzw. Zinck, der Mittelsteinerschen Knabenschule u. der Mädchenschule v. Charlotte Möller, dazwischen 1 8 6 5 - 1 8 6 8 Hauslehrer in K. oo 1 . 6 . 1 8 7 5

356 Sophie Wilhelmine Charlotte Assel (1841 — 1912), eine Rigaer Fabrikantentochter. WERKE: Gedichte. Zum Besten der vielen in Goldingen durch die Cholera zu Waisen gewordenen armen Kinder, Libau 1853; 2. veränd. Aufl. Mitau 1869. - Neue Gedichte, Mitau 1857. Nachruf. In: Gedichte aus Riga 1867, S. 60— 61. — Mein Kranz und meine Burg. Religiöse Gedichte, Riga; Mitau 1860. — Mein Kranz und meine Burg. Neue Gedichte aus Riga, Riga 1870. - Mein Feld. Erzählende Gedichte. Gedichte zum Besten des Roten Kreuzes, Riga 1878. LITERATUR: Alb.Acad. 1889. - Alb.Armima 1902. Alb.Cur. 1932. . Christian Bornmann. Schicksal und W e r k eines vergessenen bait. Dichters. In: S B Mitau 1 9 3 5 / 3 6 (1937), 11 - 3 4 . - Kosch. - R e d lich 1989. - B a B A 63, 081 - 083. - Grundstein zu einer Geschichte der Familie von DenfFer. Genealogische u. biogr. Notizen, betr. die von Denffersche und einige der DenfFerschen verwandten Familien. Nach mündlichen und schriftlichen U b e r lieferungen sowie Zeitschriften u. Druckwerken zsgst. u. hrsg. v. Harald von Denfer, Batuin 1906.

Depkin, B a r t h o l o m a e u s * 2 5 . 9 . 1 6 8 2 Lemsal (L), f 2 2 . 8 . 1 7 4 6 Riga (L); Vater —> L. I. Depkin; Mutter: Anna Wendula, geb. Stübner. Kindheit in Lemsal, kam 1690 mit seinem Vater nach Riga, seit 1703 Studium in R o stock, 1708 Mag., Reisen durch Dänemark u. Schweden, längere Aufenthalte in Uppsala u. Stockholm, zeitw. Hauslehrer, 1709 R ü c k kehr nach Riga, Adjunkt b. der Stadt u. b. dem Prediger in Bickern (L), wo er jedoch selbst nie predigte, 1711 Diakonus am Rigaer Dom, hielt seine AntrittsPr. in der Großen Gilde-Stube, da die Kirchen b. der Belagerung der Stadt verwüstet worden waren, erkrankte an der Pest, oo 9 . 7 . 1 7 1 1 in Riga Elisabeth v. Dreiling (1696 — 1777). 1712 Archidiakonus zu St. Peter, 1720 Wochenprediger, 1724 Assessor des Stadtkonsistoriums, 1725 Oberwochenprediger, seit 1736 Pastor am Rigaer Dom, seit 1738 Oberpastor zu St. Peter. W E R K E : Der unvergleichliche Carl XII. Lobschrift zu seinem Namensfeste, Riga 1703. — Disputatio theologica fidelium Ν. T. spirituali, Rostock 1706. - ~ mit Johann Nicolaus Quistorp; Disp. theol. de sacerdotio fidelium Ν. T. spirituali, vulgo Vom geistlichen Priesterthum, Rostock 1706. — Zahlr. lat. u. dt. GelGe. - Ein ihm zugeschriebenes hss. chronologisches Verzeichnis

357 der R i g a e r Stadtprediger u. der Prediger des R i g a e r Umlandes v. der R e f o r m a t i o n bis in seine Zeit, stammt wahrscheinlich v. seinem Vater, es wurde v. —> G. Bergmann in seinen kirchengesch. Arbeiten verwendet (1772 u. 1794). Recke/Napiersky. - Gadebusch 1777, 1, 202. - Hupel 4, 1782, 175. - Bergmann 1792, 28. - Christian August Berkholz: Die alte Pastorenfamilie Depkin. Vom Jahre 1 6 5 2 - 1746, Riga 1881. - Ottow/Lenz 1977. - DBA 230, 1 9 6 198. - BaBA 63, 1 3 6 - 140. LITERATUR:

D e p k i n , L i b o r i u s I. * 2 0 . 8 . 1 6 5 2 Past. Sissegal (L), f 2 . 1 2 . 1 7 0 8 R i g a (L); Vater: Hieronymus D . (1625 — 1657, Pest), Prediger; M u t t e r : Katharina, geb. von D a m m ( f 1 6 5 7 ; Pest); Vetter —> L. II. Depkin. Zuerst Waisenhaus, dann G y m . in R i g a , Jan. 1 6 7 2 Studium in Greifswald, ab Aug. 1 6 7 2 in R o s t o c k , seit 1 6 7 3 in Helmstedt u. Braunschweig, ab 1 6 7 6 in Leipzig, oo (1) Anna Slutner. 1 6 8 0 R e k t o r der Domschule in R i g a , auch Feldprediger b. R e g i m e n t unter Knorring. oo (2) 1681 Anna Wendula Stübner ( 1 6 6 3 - 1 7 2 5 ) ; Sohn ->• B . D e p k i n ; T o c h t e r : Gerdrute Elisabeth D . ( 1 6 8 4 - 1 7 2 9 ) , die oo mit —> C . Lauterbach. 1681 Pastor-Adjunkt u. 1 6 8 1 - 1 6 9 0 Pastor in Lemsal (L), 1 6 9 0 - 1 7 0 8 Pastor an der St. Johanniskirche in R i g a , seit 1 7 0 2 Assessor des Stadtkonsistoriums, Mitarb. an der lett. Bibelübers., an mehreren Aufl. des lett. Gesangbuches u. an der 3. Ausg. der Lett. Postill v. G . Mancelius, ~s nachgelassene Hss. gingen später in den Besitz seines U r e n kels —>• G . v. Bergmann über. W E R K E : Lett. Lieder im liv. lett. Gesangbuch. — Theses philosophicae de mundo, Quas Divina adipirante Gratia Consentiente Amplisimo Philosophorum [ . . . ] , R o s t o c k 1 6 7 3 [Diss. phil., Präses Wolfgang Wilhelm Bühel, R e s p . ~ ] . — Disp. metaphys. de cognoscibilitate, R o s t o c k 1 6 7 4 [Präses Zacharias Grape, R e s p . ~ ] . — Semicenturia prior, thesium miscellaneamm philosophicarum [ . . . ] , R o s t o c k 1 6 7 5 [Präses J a c o b H i e ronymus Lochner, R e s p . ~ ] ; Forts. Semicenturia posterior [ . . . ] , ebd. 1 6 7 5 . Pflichtschuldigster Ehren-Zuruf, als der Wohl-Ehrwürdige Herr Heinricus Hornemann zum Pastor Adjunctus der Gemeinde zu Wittenberg eingeführt ward, Parchim 1 6 7 6 . - Das in Adam verlohnte und in Christo wiedergebohrne Gottes-Ehrenhild, der Hoch-Heiligen Christ-Geburt zu Ehren in Teutsch-gebundener

Depkin Rede entwoiffen und in Auditorio Theologico öffentlich vorgetragen, R o s t o c k 1676. Gebundenes Hirtengespräch, dem blutrünstigen fesuleiden zu Ehren abgefasset, Leipzig 1676. — Ein Hirtengedicht und Glückwunsch zum wismarischen Frieden, R o s t o c k 1678. - Wismarischer Friedens- Wechsel, in einem Schäfer-Gedicht beglückwünschet, Rostock 1678. — Gott-geheiligte Evangelien-Andachten über das gantze Kirchen-Jahr, in hundert Sonnetten bestehende, zur Ehre Gottes und Erbauung des Neben-Christen abgefasset, R i g a 1681. - Beitr. in: Michael Freud: Antimonomaxia O d e r Gewissensfragen. Was von Duellen Außforderungen Kugel-Wechseln Balgen R a u f f e n Schlagen und dergleichen [ . . . ] zu halten. M i t vielen mercklichen E x e m p e l n der Duellen [ . . . ] auß der Heil. Schrifft den Patribus, und andern bewährten Autoribus erläutert [ . . . ] , rev. Ausg. Frankfurt/M 1682. - Die Ausserstehung der Todten mit ihrem Erstlinge und Nachkömlingen bey Christlichem hoch-an sehnlichem Leich-Begängnüss Der [...] Jungfer Christinen Elisabeth Fischerinn, Des [...] Herrn Johannis Fischern, S. S. Fl leol. weitberühmte Doctoris, Sr. Känigl. Maytt. in Schweden Hochverordneten General Superintendenten über Eieffland, der Dörptischen Universität hochvertrautem Pro-Cancellarii und des Königl. Ober-Consistorij Hochverdienten Praesidenten, Hertzvielgeliebten Jungfer Tochter, welche den 17. Febr. dieses 1695sten Jahres selig in dem Herrn verschieden und hierauff den 8. Maji in S. Jacobs-Kirchen beerdiget worden durch eine Leichen-Predigt einfältig vorgestellet, R i g a 1695. — A n o n y m : Sawadi kana teesas likkumi [...] koteem slikteem saldateem ja dan, R i g a 1696. — Beitr. i n : Caspar T h u r m a n n : Duellica, Seu D e Barbara, A c Belluina Duellandi Consvetudine [ . . . ] . Das ist V o n der Höchst-Schäd- und Schändlichen ganz Bestialischen Verfluchtund Verdammten G e w o h n h e i t D e ß Duellirens, O d e r Ausforderns Rauffens Balgens und Kugel-Wechselns [ . . . ] , Halle; Magdeburg 1 7 0 0 . — Wohlverdiente Ehren- und GedächtnissSeule Dem [...] Herrn Hans Dreilingk Hiesiger Stadt hochmeritirten Burgermeister, Ober-LandVogt, und Ober-Stipendiaten-Herrn, Welcher Anno 1618 den 4 Octobis an diese Welt gebohren, Anno 1700 den 13 Martii von hinnen seelig abgeschieden und Anno 1701 den 15 Septembris bey ansehnlicher und Volck-reicher Begleitung zur Erden bestattet worden, auffgerichtet von Nachfolgenden Gönnern, Freunden und Clienten, R i g a 1 7 0 1 . — Des durch sein vielfältiges Verbrechen zum

Depkin (Döpkin) Tode verurtheüten Johann Stakkel's f...] kurtz abgefaßte Buß-Gedanken [ . . . ] , R i g a 1 7 0 3 ; lett. Ubers, v. Gauda Dseesma [···], o . O . 1 7 0 3 ; Mitau o . J . — Vortrab zu einem längst gewünschten Lettischen Wörter-Buche mehrentheils aller derer Wörter, so in der Lettischen Bibel und allen andern in der Lettischen Sprache ausgefertigten Büchern befindlich sind [ . . . ] , R i g a 1 7 0 4 ; Nachdr. U p p sala 1 9 5 4 [Facs.]. - Ein dt.-lett. u. lett.-dt. W ö r t e r b u c h , o . O . o . J . [Hs., unvollendet]. B E A R B . : Wörterbüchlein, wie etzliche gebräuliche Sachen auf Teutsch, Schwedisch, Polnisch und Lettisch zu benennen sind, R i g a 1 7 0 5 [Bearb. v. —> G. Dresseis „Vocabularium in 4 Sprachen [ . . . ] , " R i g a 1688, das statt schwed. lat. V o kabeln enth.].

358

Juxta Seriem Locorum Theol. in Antithesi Catholica succinete discussorum, Disputationihus exhibita Sedeeim [ . . . ] , Lipsiae 1 6 8 5 ; 3. Ausg. ebd. 1 6 9 3 [theol. Diss.Slg., Präses Johannes Olearius, Resp. Georg Christoph Maier, Mattheus H o n o l d u. J o h a n n Baptist R e n z ] . - J e h u Zelus, Adversus Achabistas & Baalitas [ . . . ] , Leipzig 1 6 8 5 [Disp. theol., Präses Valentin Alberti, R e s p . Anton Güldenstädt; Disp. Beitr. v. ~ ] . — Die Auferstehung der Todten mit ihrem Erstlingen und Nachkömmlingen, als am 8ten May 1695 Jgfr. Christina Elisabeth Fischerinn [...] begraben ward, R i g a 1 6 9 5 [ T R d ] . — Der Trost Israelis und zwar Woher er entstehe und Worin er bestehe Bey der Trauer-vollen und hochansehnlichen Leich-Bestattung Der [...] Frauen Rosinen Elisabeth gebohrnen Marckthalerin, Des [...] Herrn JoA U S G A B E N : Lettisches Wörterbuch. Vol. 1. The hannis Fischern, S. S. Theol. weitberühmten Vortrab and pp. 1 — 570 of the Lettisches WörterDoctoris, Sr. Königl. Maytt. in Schweden Hochbuch, A-KA + Ο and Q, transkribiert u. verordneten General-Superintendenten über Liek o m m . v. T r e v o r G. Fennell, R i g a 2 0 0 5 . fland, der Dörptischen Universitaet Pro-Cancellarii, LITERATUR: Bekanntmachung des Todes von ~ —> und des Königl. Ober-Consistorii Praesidenten [... ] A. G. Hörnick. - NLMB 1702, 261. - Gadebusch 1777, 1, 202. - Hupel 27, 1791, 224. - Bergmann Ehelichsten, Welche den 11. Martii dieses 1696. 1792. — Zimmermann 1812, 35, 36. — Rig.Stadt- Jahres zu Lindenhoff [...] verschieden Und den bll. 1827, 48. - Recke/Napiersky. - Christian 7. April darauf allhier zu Riga in S. Jacobs Kirche August Berkholz: Die alte Pastorenfamilie Depkin. beerdiget worden bey dahmaliger Leichen-Predigt Vom Jahre 1652 — 1746, Riga 1881. — Bergmann aus Rom. V. vers. 1, 2, 3, 4, 5. Vorgestellet, 1892. - AGB 1897. - Prande 1926. - Lat.R i g a 1 6 9 6 [ T R d ] . — Die wahre Heimaht der lit. 1965. - Kosch. - Unäms 1975. - Redlich Gläubigen nach ihrer eigentlichen Beschreibung und 1989. - Ottow/Lenz 1977. - Lat.biogr. 1992. herrlichen Würkung bey christlichem Leich-BeBaBA 63, 1 4 8 - 163. - DBA 230, 2 0 2 - 2 0 7 . gängniss der [...] Fr. Ursulen Catharinen Banck, des [...] Hrn. Magnus Mattsohn Bergs [...] EheD e p k i n ( D ö p k i n ) , L i b o r i u s II. liebsten [...] aus Ps. LXXXIV. v. 2. 3. vorge* 2 5 . 3 . 1 6 6 1 R i g a (L), f 2 9 . 7 . 1 7 1 0 R i g a stellet, R i g a 1 6 9 6 [ T R d . ] . — Die Offenbarung des (Pest), φ D o m ; Vater: Bor(r)is (Liborius) D . , sterbens und lebens des Herrn Jesu Christi in und an Altester der R i g a er Großen Gilde; Mutter: seinen gläubigen [ . . . ] , Berlin 1697 [Beitr. v. ~ in Helene, geb. von Volberg; Vetter —»• L. I. T S . v. J o h a n n Fischer auf W i l h e l m Ludwig Depkin. Spener ( f 2 4 . 6 . 1 6 9 6 ) ] . - Die Seligkeit der Glaubigen im Leben und im Tode, bey christlicher Gym. in R i g a , 1 6 8 2 Studium in Kiel, 1 6 8 3 in und ansehnlicher Leich-Begängnüss Benjamin FiLeipzig u. Jena, M a g . , später T h e o l . Studium schers, Med. Dr., R i g a 1697 [ T R d . ] . - Christin Straßburg, 1 6 8 8 Hauslehrer, dann Hofpreliches Danck-Opffer, An dem grossen Danck- und diger des Generalgouv. J a k o b Johann v. Freuden-Feste, welches Ihm Königl. Maytt. in Hastfer u. erster Pastor der Jesuskirche in R i g a , Schweden, Unser allergnädigster König und Herr, oo (1) 2 7 . 8 . 1 6 8 9 Anna v. D i e p e n b r o c k nachdem sie durch ihre siegreiche Waffen die in die ( 1 6 7 1 - 1 7 0 7 ) . 1 7 0 2 Pastor am D o m u. K o n sistorialassessor, 1702 — 1 7 1 0 Oberpastor an St. 10 Wochen bedrängte Stadt Narva von der Grausamkeit der Moscowiter wunderbarlich errettet, Gott Peter, auch seit 1 7 0 2 letzter Stadtsuperintendem Allmächtigen zu Ehren An dem folgenden dent v. R i g a , oo (2) 1 4 . 7 . 1 7 0 8 Katharina 5. Februarii in dem gantzen Reiche angestellet, W i t t e (1661 — 1710), verw. v o n Nageln. R i g a 1701 [Pr.]. — Christlicher Ehegatten verW E R K E : Exercitatio Academia De Ivmine natvrae, vulgo sie dicto, Quam bono cum deo [ . . . ] , Jena gängliche und unvergängliche Augenlust, bey der höchst traurigen Leichenbestattung der iveyl. Hoch1 6 8 3 [Disp. phil. O k t . , Präses Ulrich Heinsius, wohlgeb. Frauen Baronin Annae Beatae geb. von R e s p . ~ ] . — Synopsis Errorum Calvinianorum:

359 Ehrenstein, Gemahlin des Hrn Baron Arvid Horn's, aus dem 103. Psalm v. 15.16.17. vorgestellt, Riga 1703 [TRd.]. — Der harte TodesKampff, welchen bey der seltsamen und kläglichen Beerdigung dreyer in einem Sarge ruhenden HochAdeligen Leichen, als der weyland hochwohlgebohrnen Frauen Anna Margaretha Cloodten von Jürgensburg, geb. Freyherrin von Liven [...] Wie auch dero neu-gebohrnen und bald darauff verblichenen Töchterleins, Lovise Juliana, ingleichen demselben Tochter-Tochter, des Wohlgeb. Herrn Capitains Reinhold Ernst von Mengden, ersten Kindleins, Gertruta Helena, nachdem dieselben Anno 1704 im Monat Mart. Innerhalb 6 Tagen nach einander selig verschieden [...], Riga 1704 |Pr. über Phil. 1 , 2 3 - 2 4 , gehalten am 26.9. 1704]. - Dt. GelGe.

Dingelstädt

Johann Jakob Harder, [...] bey dessen feyerlichen LeichenBegängnisse den 15ten December 1775 vor einer sehr ansehnlichen und volkreichen Versammlung, R i g a ; Mitau 1775; wieder in: ~ (Hrsg.): Nordische Casual-Bibliothek 2, 1787, S. 1 6 9 190. — Predigt über Phil. 1,21 bey dem Leichenbegängniss der Frauen Ebba Auguste v. Spalchaber geb. Weissmann v. Weissenstein, Riga 1776; wieder in: ~ (Hrsg.): Nordische Casual-Bibliothek 2, 1787, S. 1 4 9 - 1 6 8 . - Predigt über 4 B. Mos. 23,10 bey dem Leichenbegängniss des Generalieutenants und Vicegouverneurs Reinh.Joh. Freyherr v. Meyendotf, Riga 1776. — Taufrede über Psalm 127, R i g a 1778. - Predigt über Pred. Sal. 11,9.10. vor der öffentlichen Prüfung des Kaiserl. Lycei den 6 Jul. 1781, R i g a 1781. — Rede vor der Taufe Joh. Herrn. Schroeders [...] gehalten am 5. April 1781, Riga 1781. — EinL I T E R A T U R : NLMB 1702, 260; 1703, 249. - Gabey der feyerlichen Ehe- Verbindung debusch 1777, 1, 204. - Hupel 4, 1782, 176; 27, segnungsrede 1791, 224. - Bergmann 1792, I, 47. - Recke/ des Hrn. Past. Theod. Schönberg mit der Demois. Napiersky. - Christian August Berkholz: Die alte Gerdr. Flor., Riga 1782; wieder in: ~ (Hrsg.): Pastorenfamilie Depkin. Vom Jahre 1652 — 1746, Nordische Casual-Bibliothek 1, 1785, S. 5 5 Riga 1881. - AGB 1897. - Meyer 1930, 49. - 62. - Rede bey der Beerdigung weil. Hrn. Coli. Kosch. - Ottow/Lenz 1977 - BaBA 63, 1 6 4 Ass. Friedrich Dahl, am 20 Dec. 1782 gehalten, 169. - DBA 230, 2 0 8 - 2 1 1 ; II 263, 1 1 8 - 119. Riga 1782. — Rede bey dem feyerlichen LeichenDesterne, Maurice Klot, Gustav-Wol- begängnisse Hrn. Joh. Ferd. Hohenhagen am 14 März 1782, R i g a 1782. — Rede bey der feyerliter von chen Vermählung Hrn. B. A. C. von Krüdener mit Dhaw —>• Dau Fräulein B.J. von Vietinghofgen. Scheel [...] am 29. Sept. 1782, Riga 1782; wieder in: ~ Dingelstädt, Christian Adolph Ludwig (Hrsg.): Nordische Casual-Bibliothek 1, 1785, * 28.8.1741 Gartow (Niedersachsen), f 25. S. 63 — 70. — Gebeth bey dem Sarge einer frommen 12.1790 nicht 1791 R i g a (L); Vater: Johann Freundin Jesu, Eleonora Christina Reichsgräfing Rogger Ludwig D., Organist u. Kantor; von Browne, gesprochen in der Kronskirche zu St. Mutter: Barbara Maria, geb. Beckmann. Jakob den 3 Sept. 1787, Riga 1787. - GelGe.; Schulen in Uelzen und Lüneburg, Studium in ungedr. Schulordnung, die der Magistrat zu Helmstedt, 1763 Hauslehrer in Reval (E), Arensburg 1769 einführte; gelehrte Art. in der 1765 — 1774 Diakon der dt. Gemeinde u. Rigaer Presse seit 1776. Rektor der Schule in Arensburg (Osel). oo (1) am Sonntage, für den Jan. 1776 Auguste Charlotte Berg- H R S G . : Unterhaltungen Verstand und das Herz der Christen. Eine Womann. 1774—1776 Diakon an der Kirche St. Jacobi in Riga, dann dort Oberpastor, seit chenschrift zur Beförderung der Religion, der Tu1777 Assessor des liv. Oberkonsistoriums, gend und guter Sitten, in Riga und Liefland, 2 Jge. Casual-Bibliothek 1777 — 1779 Vertreter des Generalsuperinten- Riga 1 7 8 0 - 1 7 8 2 . - Nordische oder Sammlung heiliger Reden bey Taufen, Codenten, seit 1784 Zensor, oo (2) 16.11.1788 pulationen, Begräbnissen [...], 2 Bde. R i g a ; Dorothea Hippolyta Flemming (f 1835). . W E R K E : Rede. Dass die Freundschaft auch auf Leipzig 1 7 8 5 - 1 7 8 7 fenth. Rdn. v. unser ewiges Schicksal einen Einfluss habe, L I T E R A T U R : Hupel 4, 1782, 4 4 - 4 7 ; 11, 1786, 380. Helmstedt 1763 [gehalten vor der hzgl.-dt. - Rötger 1799. - Hirsching 1815. - Meusel 1816. Ges. zu Helmstedt]. — Prosaisches Sendschreiben — Rotermund 1823. — Recke/Napiersky. — Hamberger/Meusel 1834. - Inland 1854, 8. bey der Witt- und Oomschen Eheverbindung, Schmidt 1939. - Kosch. - Friedrichs 1967. Reval 1764. - Predigt über Johannis XIV, 19. DBBL 1970. - BAST 15, 1971, 17. - Ottow/Lenz Zum wohlverdienten Gedächtnisse weyland Herrn 1977. - DBA 240, 3 3 - 4 1 . - BaBA 65, 5 5 - 6 2 .

Ditmar Ditmar, Woldemar Karl Friedrich von

360 (auch

Waldemar)

* 19. (j.8.) 8 . 1 7 9 4 Pernau (E), f 24. (j.12.) 1 1 . 1 8 2 6 Fennern (L); Vater: Woldemar Adolph v. D . ( 1 7 7 0 - 1 8 3 7 ) , russ. M a j o r ; M u t t e r : Karoline Johanna, geb. v o n Krüdener (1768 — 1852), Erbin v. Fennern. Häuslicher Unterricht, 1812 — 1 8 1 5 J u r a - u. Philos.-Studium in Dorpat, 1 8 1 5 Philos.-Studium in Königsberg, Dr. phil., dann 1 8 1 5 Jurastudium in Berlin, w o er Christoph August Tiedge u. —> E . v. d. R e c k e kennenlernte, die er als mütterliche Freundin verehrte, Studienfreund v. Κ . E . v. Baer, 1 8 1 6 - 1 8 1 7 Jurastudium in Heidelberg, R e i s e n durch Dtl. u. die Schweiz, 1 8 1 7 Dr. jur. in Heidelberg, Diss.: „ D e praecipuis fontibus juris provincialis Eivonici campestris ab Archiepiscopis et M a gistris Livoniae et Sueciae originem ducentibus. Dissertatio juridico-historico-litteraria [ . . . ] , 1. T l . Dorpat 1 8 1 8 [mehr nicht ersch.; auch u . d . T . : Observationes generales in Livonicas leges domesticas et receptas peregrinas, Dorpat 1 8 1 8 ] " . Aufenthalt in Berlin, 1 8 1 8 1 8 1 9 rechtswiss. Privatdozent flir liv. u. röm. R e c h t u. Strafrecht in Dorpat, 1 8 1 8 Habil., seit 1 8 1 9 als Assessor am Fellinschen u. Pernauschen Kr.gericht. oo 2 9 . 7 . 1 8 2 1 in Taifer (L) Charlotte Juliane v. Stackelberg (1804 — 1880). Anstellung in einem Bergwerk. Mitgl. der Ges. für dt. Sprachforschung in Berlin, der lat. Societät in J e n a u. der K G L K . N A C H L A S S : Staatsbibliothek zu Berlin [Bre.]. W E R K E : Disquisitio de origine no minis Livoniae. Historiae livonorum prodromus, Heidelberg 1 8 1 6 ; ebd. 1817 [auf dem Titeibl, ist fälschlicherweise 1807 als Erscheinungsjahr angegeben]. — Gegenbemerkung auf eine Bemerkung von Herrn Professor und Ritter Dr. Friedrich Rühs in Berlin, Heidelberg 1817. — Nachrichten von den in Kurland lebenden Kreewingen. In: Heidelberger Jahrbücher der Literatur. Intelligenzbl. 6, 1 8 1 7 , S. 61—71. — Commentatio Iuridica Ad Legis Atiniae De Rerum Furtivarum Usucapione Historiam Et Intcrpretationem Observationes Continens, Heidelberg 1818. - Beitr. in: Friedrich R ü h s u. Samuel Heinrich Spiker (Hrsg.): Zs. für die neueste Geschichte, die Staaten- und Völkerkunde, 4 B d e . 1 8 1 4 — 1815/16.

HRSG. : Andreas v. Löwis: Die Gegend von Heidelberg (Vorw. ~ ) , 1. Aufl. Dorpat 1 8 1 4 ; 2. verb. Aufl. Berlin 1 8 1 6 ; Nachdr. d. 2. Aufl. H a n n o v e r - D ö h r e n 1979. — Poesien der Ehsten. I n : Rosenplänters Beiträge 4, 1817, S. 1 3 4 — 165. W. V. Ditmar'S Reisebriefen an seine Eltern (1815-1818), hrsg. v. Leopold v. Schroeder. I n : Big. B M 43, 1 8 9 6 , S. 2 9 5 - 3 1 6 , S. 3 3 7 - 3 6 0 u. 3 8 5 - 4 0 1 ; Forts.: Aus W. v. Ditmar's Reisebriefen an seine Eltern. Neue Folge. In: Big. B M 44, 1897, S. 2 1 3 - 2 4 2 u. 2 6 1 2 9 0 ; wieder in: C l e m e n 1 9 1 9 , S. 4 7 - 5 1 . Briefwechsel zwischen Elisa von der Recke und Woldemar von Ditmar, hrsg. v. Leopold v. Schroeder. I n : B M 57, 1 9 0 4 , S. 2 4 9 - 2 7 5 . L I T E R A T U R : Napiersky 1824. - Stepf 1825, 2. Ostsee-Prov.Bl. 1826, 50, 245; 51, 253; 52, 257. Schmidt 1854, 7, 1829 (1831), kurze Todesanz. Recke/Napiersky. — Hainberger/Meusel 1834. — L. Cambecq: Reminiscenzen. In: Inland 1853, 18, 370 zu 789 des Festalbums der Dorp. Univ. bei Gelegenheit ihrer 50j. Jubelfeier 1852. — Nachrichten über Leben und Schriften des Herrn Geheimraths Dr. Karl Ernst von Baer, mitgetlieilt von ihm selbst. Veröffentlicht bei Gelegenheit seines fünfzigjährigen Doctor-Jub. am 29. Aug. 1864 von der Ritterschaft Ehstlands, Neuausg. St. Petersburg 1866, S. 221. - Stryk 1885, 1, 294; 2, 462. - Alb. Acad. 1889. - Leopold von Schroeder: Jugendbriefe Κ. E. v. Baers an Vortrag gehalten am 19. Febr. 1893 zur Feier des 101. Geburtstages Κ. E. v. Baers. In: B M 40, 1893, 2 6 4 - 2 8 1 . - Y e v i c k i j 1903, 1, 506 f. — Woldemar von Ditmar. In: Clemen 1919, 46. - EBL 1929. - GH Liv 2, 728. Kosch. - D B B L 1970. - Redlich 1989. - Goedeke 15, 108 - 109. - DBA 241, 218 - 224. - BaBA 65, 240 - 249. B R I E F E : AUS

D i t ( t ) l ( i ) e b v o n A l n p e k e —> L i v l ä n d i s c h e Reimchronik Dittmer, Friedrich August * 1 . 1 2 . 1 7 8 3 Hirschberg (Niederschlesien), f u m 1 8 2 5 Pernau; Vater: aus Talsen (K), I n haber eines Kaffeehauses in Hirschberg. Lyzeum in Hirschberg, Verwalter eines R i t tergutes b. Breslau für ein Jahr, kam 1 8 0 2 nach K , dort Kanzlist am Kameralhof, 1 8 0 3 - 1 8 0 6 Jurastudium an der U n i v . Dorpat, 1 8 0 8 öffentlicher Notar in Mitau (K), Hofmeisterstelle b. Pernau (L) u. Amt eines pernauischen Ordnungsgerichts-Sekretärs, Titularrat. WERKE: Familien-Geschichten, Tl. 1, Riga; Leipzig 1 8 0 3 [ R . ; August heiratet nach dem

361 T o d seines Vaters Luise, die T o c h t e r eines hochgebildeten Prof. u. w i r d Jurist am H o f . W e i l er sehr h u m a n ist, verteidigt er einen M a n n , der d e n Beleidiger eines unbescholten e n M ä d c h e n s u m b r a c h t e . D o c h als d e m Fürsten sein zwielichtiger Sohn nachfolgt u. i m Land U n r u h e stiftet, w i r d August entlassen, w o r a u f h i n er mit Frau u. K i n d in der V e r borgenheit lebt, bis der j u n g e Fürst, der sich inzwischen geändert hat, ihn zurückholt]. — Graf von Wallensee, oder der ungerechte Argwohn. Ein Schauspiel in zwey Aufzügen, R i g a ; Leipzig 1803. - GelGe.

Djacenko

sorgte u. untertauchte, schlug sich als Kellner, J o g h u r t k o c h , Karrenschieber u. B ü h n e n a r b e i ter durch, Schloß sich einer Widerstandsgruppe ausländischer Zwangsarbeiter in den K n o r r B r e m s e - W e r k e n an u. trat 1945 w ä h r e n d der E r o b e r u n g Berlins in die R o t e A r m e e ein. N a c h d e m Krieg für w e n i g e W o c h e n K o m missarischer Bürgermeister auf der Insel T ö p litz, dann in West-Berlin, später Ost-Berlin, Journalist f ü r die Tägliche R u n d s c h a u u. freier Schriftsteller. Seit 1949 b e f r e u n d e t mit H e i n e r Müller u. E r w i n Strittmatter, lebte seit 1954 zeitw. in seinem S o m m e r h a u s im B r a n d e n burgischen Kolberg; als i m Jan. 1958 der LITERATUR: Recke/Napiersky. — Hamberger/ Vorabdr. des zweiten Tis. seines R . „ H e r z u n d Meusel 1834. - B r u m m e r 1876/77. Alb. Acad. 1889. - Friedrichs 1967. - Kosch. - R e d Asche" begann, f ü h r t e dies z u m ersten großen lich 1989. — Arno Lubos: Geschichte der Literatur öffentlichen Fall v. Z e n s u r in der D D R , gein Schlesien. 1,L W ü r z b u r g 1995, 3 1 2 - 3 1 3 . - lenkt d u r c h das Z e n t r a l k o m i t e e der SED. Goedeke 7, 498. - D B A 242, 74 - 77; 1427, 353. T r o t z ~s G e g e n w e h r m u ß t e der Vorabdr. in BaBA 65, 282 - 84. der N e u e n Berliner Illustrierten abgebrochen w e r d e n , m a n versuchte, ~ zur Ä n d e r u n g des D i w i s c h —> U n g e r n - S t e r n b e r g , E d u a r d Ms. zu b e w e g e n , schließlich w u r d e n bereits Frhr. v o n fertige D r u c k b ö g e n der Buchfass, vernichtet, weitere Disziplinierungsmaßnahmen richteten D j a c e n k o , B o r i s (Ps. P e t e r A d d a m s ) sich auch gegen den Verl. N e u e s Leben u. die * 1 0 . 9 . 1 9 1 7 Reval, f 1 7 . 4 . 1 9 7 5 Ost-Berlin; R e d a k t i o n der N e u e n Berliner Illustrierten. lett. A b s t a m m u n g . D a m i t w u r d e in Hinblick auf alle zukünftigen oo (1) Ingeburg, oc (2) Vera. Bereits M i t t e der Versuche, das Verhältnis zw. D e u t s c h e n u. 30er Jahre in R i g a G e g n e r der lett. R e g i e r u n g R u s s e n in den Diskurs zu stellen, ein E x e m p e l u n t e r Kärlis Ulmanis, w e s w e g e n er v. der statuiert. ~ w a r g e z w u n g e n , sich nach Kolberg Schule verwiesen w u r d e , arbeitete als Schau- zurückzuziehen u. legte sich das Ps. Peter e r m a n n (Hafenarbeiter für das B e - u. Entladen Addams zu. ~ gilt als ein phantasiereicher sov. Frachtschiffen), Lachsfischer an der D ü n a - zialistischer Erzähler u. B ü h n e n a u t o r , dessen m ü n d u n g u. Matrose auf Küstenseglern. Als W e r k e v. einer g r o ß e n Spannweite zw. R e a Externer sechs Semester S t u d i u m der Philos. lem u. Irrealem, zarter Verhaltenheit u. in R i g a , w e g e n v e r b o t e n e r politischer Betäti- D e r b h e i t gezeichnet sind. „[...] Ein M a n n g u n g e n Exmatrikulation, floh aufgrund der seines Charakters, seines T e m p e r a m e n t s , mit d r o h e n d e n V e r h a f t u n g 1939 als blinder Pas- seiner Vergangenheit k o n n t e , w e n n er zur sagier auf e i n e m Frachter nach R o t t e r d a m , Feder griff, k a u m Kontemplatives h e r v o r emigrierte nach Belgien u. trat in die F r e m - bringen. A k t i o n w a r auch in der Literatur sein denlegion ein, d u r c h w a n d e r t e versch. Länder Teil [...], u n d so sind seine T e x t e voll dränEuropas u. Nordafrikas, in Paris w e g e n des gender U n r u h e , die nicht zu A t e m k o m m e n Verteilens kommunistischer Flugbll. verhaftet, läßt u n d die eine besondere Art von S p a n n u n g in versch. franz. Gefängnissen, zuletzt i m I n - durchzieht, die nicht daraus resultiert, daß d e m ternierungslager C a m p Le V e r n e t nahe der Leser gewisse U m s t ä n d e verborgen bleiben, span. Grenze. 1940 als Fremdarbeiter nach Dtl. vielmehr aus der geweckten Erwartung, es deportiert, arbeitete als B e r g m a n n , versuchte k ö n n t e n sich b e k a n n t e Umstände, j e n a c h d e m , über D ä n e m a r k u. S c h w e d e n auf nach Lett- zur Katastrophe oder z u m G u t e n w e n d e n . land zu fliehen, was aber d u r c h Ausbruch des Seine B ü c h e r sind prall mit H a n d l u n g gefüllt, Krieges gegen die S o w j e t u n i o n mißlang, u n d die Personage, die agiert, ist vielfältig, w u r d e an der dän. Grenze verhaftet u. in b u n t , oft bizarr, m a n c h m a l auch aufs Typische Flensburg inhaftiert, Flucht nach Berlin, w o er reduziert. Es ist w a h r : Er war kein ausgesich in einem Nachtasyl falsche Papiere b e - prägter Stilist, kein W o r t k ü n s t l e r , u n d er v e r -

Djacenko

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In: A Pair o f Mittens and Other German Short stand sich kaum darauf, die Ambivalenz von Formulierungen auszuschöpfen (dazu bot ihm Stories, Berlin 1961, S. 3 5 - 5 1 ] ; Ausz.: Der Schwalbenkonstrukteur (111. Ernst Jazdzewski), auch der Umgang mit dem Deutschen noch immer zuviel Schwierigkeiten). Sprache diente Berlin 1953 (Kleine Jugendreihe 4/6); Halle (Saale) 1954; 111. Erhard Schreier, Berlin 1972 ihm als Vehikel zur Beförderung seiner er(Das neue Abenteuer 3 1 4 ) ; m . d . U . : Zwei Erzählerischen Absicht [ . . . ] , sie kommt zu keinem Eigengewicht; die epischen Passagen wie zählungen, Halle (Saale) 1957 [enth. außerdem wieder in: Christa W o l f die Dialog-Partien haben keine andere Auf- Die Khmer-Kette]; (Hrsg.): In diesen Jahren. Deutsche Erzähler gabe, als die immer ungewöhnliche Handlung voranzutreiben, auf ein Ziel zu, das auf dem der Gegenwart, Leipzig 1957; 2. Aufl. kürzestmöglichen W e g angestrebt wird." (Karl ebd. 1959, S. 8 8 - 1 3 0 ; wieder in: Sieglinde Heinz Berger: Ein Leben — nicht nach der Elle Jörn (Hrsg.): Der Paß der Wolken. Erzählungen, Berlin 1969, S. 5 9 - 8 9 . - Das gelbe Kreuz der Alltäglichkeit. In: Herz und Asche, und andere Novellen, Berlin 1953 [Nn.-Zyklus: Berlin 1987, S. 5 - 7 ) . Das gelbe Kreuz; Der Dritte; Großvater Xenos; W E R K E : Glühende Asche [ R . über die R e v o l u Der Schwalbenkonstrukteur; Die Reise nach Leiption 1 9 0 5 ; verf. während des Studiums in zig; erster Preis b. sechsten literar. Wettbewerb R i g a ; unveröfftl.J. — Menschen an der Grenze. für Kinder- u. Jugendliteratur des Amtes fur Schauspiel, Berlin 1950 [BühnenMs.; erfolgLiteratur u. Verlagswesen der D D R ] ; R e z . v. reich an der Neuen Bühne in Berlin aufge- Hemer Müller in: N D L 2/3, Berlin 1954, führt]. - Dschungel, Berlin 1951 [D.; B ü h S. 1 4 6 - 1 4 7 [Übers, ins Chines., Peking 1957; nenMs.]. — Wie der Mensch Gesicht bekam. ins Pol., Warschau 1995]. - Vorabdr. Das gelbe Ausgewählte Erzählungen (III. Ernst Jazdzewski), Kreuz u.d.T.: Genösse Märchenprinz. In: N D L Berlin 1952 fHaussuchung; An der Grenze·, Der 1/9, Berlin 1953, S. 3 2 - 6 8 ; Ausz.: Das gelbe Feigling; Die gestohlene Uhr; Wölfe; Eine ErdKreuz, ebd. 1954 (Das neue Abenteuer 35); nuss; Der Eine; Das Ritterkreuz; Der Schival- Ausz.: Der Hirte Castas. Erzählung, Berlin 1954 benkonstrukteur; Ein Paar Fäustlinge]; m . d . U . : (Kleine Jugendreihe 5/8) [enth. Großvater Ausgewählte Novellen, 16.-25. Tsd. ebd. 1954 Xenos u.d.T.: Der Hirte Costas, außerdem Der [Die gestohlene Uhr hier u.d.T.: Die Uhr; Dritte], — Herz und Asche. Roman. In: Neue Klapp.: „In jeder dieser zehn Erzählungen Berliner Illustrierte 10/14-34, Aprilbekommt eine Gestalt ein menschliches G e - Aug. 1954 [enth. erstmals die Schilderung der sicht. Das ist der Sinn des Titels. Meistens Vergewaltigung einer Deutschen durch einen strahlen die menschlichen Züge an Männern, Soldaten der R o t e n Armee; erreichte ein Frauen und Kindern ganz unerwartet auf, erst Massenpublikum in Ost- u. Westdtl., auf den nach schwerem Kampf gegen das H e r k ö m m - Vorabdr. folgten über 500 Leserbre., in denen liche und Eingedrillte, gegen die bösen u. a. gefordert wurde, dem Buch einen Schwachheiten und Lüste in der eigenen Forts.Bd. folgen zu lassen; wurde v. der LiteBrust. Manchmal sind sie aber auch längst da, raturkritik überwiegend positiv aufgenomnur der andere muß erst fähig werden, sie zu men]; Sepdr. Bd. 1, Berlin 1.-17. Tsd. 1 9 5 4 ; erkennen. (...) Der gebürtige Balte, der in 2. veränd. Aufl. ebd. 1 9 5 5 ; 3. unveränd. Aufl. ebd. 1 9 5 6 ; 4. Aufl. (III. R u d o l f Grapentm) deutscher Sprache erzählt, versteht es anebd. 1970; Halle (Saale) 1961; Geleitw. Karl schaulich und packend und mit überlegenem, leisem Humor seine sowjetischen und deut- Heinz Berger, Berlin 1987 [Klapp.: „Mehr als schen Menschen und Landschaften lebendig bloße Sympathie und humane Gesinnung beund unvergeßlich zu machen."]; Ausz.: Der wegt die junge selbstbewußte Grafikerin Carla Weg in die Wälder (Der Eine), ebd. 1955 (Für Lautenschläger bei ihrem Wagnis, dem im Volk und Vaterland 20) [enth. außerdem Das Krieg als Zwangsarbeiter nach Deutschland Ritterkreuz]; Ausz.: Wölfe. Novelle (III. Hans verschleppten sowjetischen Bauingenieur Igor Betcke), Berlin 1955 (Zur Abwehr bereit 11); Pertuchow zur Flucht zu verhelfen. Sie wird Ausz.: Ein Paar Fäustlinge. In: Deutsche auf diese Weise in die kühnen Aktionen einer Stimmen 1956. Neue Prosa und Lyrik aus Ost Widerstandsgruppe einbezogen, die Pertuchow zusammen mit deutschen Kommunisten und West, Halle (Saale); Stuttgart 1956, in einem wichtigen Rüstungsbetrieb nahe der S. 1 8 2 - 1 9 5 [Ubers, ins Engl. v. Joan Becker.

363 deutschen Kleinstadt A l t e r m ü n d e aufgebaut hat. D o c h Verrat u n d M a n g e l an Vorsicht gefährden die G r u p p e aufs äußerste, u n d auch Carla Lautenschläger sieht sich der u n m i t t e l baren Verfolgung d u r c h die Gestapo ausgesetzt. In dramatischen Szenen k o n f r o n t i e r t der A u t o r die H e l d e n seines Buches mit ihren T o d f e i n d e n u n d entwirft so ein vielfältiges Bild von der V e r w e g e n h e i t u n d d e m M u t , v o n Niederlagen u n d persönlichem Versagen, v o n B e w ä h r u n g u n d U b e r l e b e n i m K a m p f gegen die Unmenschlichkeit im faschistischen Deutschland des Jahres 1944."]; Ausz.: Die Frau im dritten Stock links, bearb. v. Ingeburg D j a c e n k o , ebd. 1955 (Abenteuer aus weiter W e l t 7); Forts.: Herz und Asche. Roman [...] (2. Teil). In: N e u e Berliner Illustrierte 1 4 / 3 , 1958, S. 1 2 - 1 3 ; Forts. 1 4 / 4 , 1958, S. 1 2 - 1 3 ; Forts. 1 4 / 5 , 1958, S. 1 2 - 1 3 ; Forts. 1 4 / 6 , 1958, S. 12 — 13 [teilw. Vorabdr. einer gek. u. bearb. Fass.; w u r d e w e g e n der A b l e h n u n g durch die Staatsführung der D D R nicht vollst, publ.; umgearb. Fass, sollte zw. 1960 u. 1963 i m Mitteldeutschen Verl. Halle/Saale veröfftl. w e r d e n , erhielt j e d o c h keine D r u c k g e n e h m i gung] . — Die Khmer-Kette. Novelle (III. Hans Betcke), Berlin 1955 (Zur A b w e h r bereit); u . d . T . : Die Khmerkette (III. Adelhelm Dietzel), ebd. 1959 (Kleine J u g e n d r e i h e 1 0 / 1 ) ; w i e d e r in: D e r Schwalbenkonstrukteur, 1957, S. 5 7 - 1 0 4 . — Pseudonym: Unteroffizier Bronn (III. Hans Betcke), Berlin (Ost) 1956 (Zur A b w e h r bereit 27) [E.J. — Die Verschwörer der Königsgasse (III. Ingo Kirchner), Berlin 1958 (Kleine J u g e n d r e i h e 9 / 1 4 ) ; erw. u. Überarb. Fass.: Aufruhr in der Königsgasse, Halle (Saale) 1959; u . d . T . : Aufruhr in der Königsgasse oder Als wir alle Lausbuhen waren. Ein humoristischer Roman, ebd. 1960 [Klapp.: „Geld wird gesucht; Geld, das in e i n e m B u c h d e c k e l eingeb u n d e n ist. U n d es ist f ü r W o w k a u n d seine B a n d e - eine G r u p p e Halbwüchsiger, die i m R i g a der dreißiger Jahre der Gerechtigkeit auf ihre W e i s e zu Hilfe k o m m e n will — Ehrensache, das Geld herbeizuschaffen; d e n n es ist das letzte Geld ,Sternchens', u n d W o w k a verehrt sie mit aller Leidenschaft eines Jungenherzens. Aber die B ü c h e r sind ausgeliefert. N u n b e ginnt eine tolle Jagd: d e m geizigen H a u s b e sitzer Päka, d e m betrügerischen Fleischermeister Bullduris, d e m P o p e n , der W a h r s a g e rin, allen müssen die B ü c h e r mit List oder Frechheit w i e d e r a b g e n o m m e n w e r d e n . D a

Djacenko w e r d e n die Bestohlenen u n r u h i g : das große Los ist in d e m B u c h ! N u n mischen auch sie sich in die Jagd. Ihren H ö h e p u n k t erreicht die turbulente H a n d l u n g , als sie alle im Landhaus eines ahnungslosen Hausbesitzers erscheinen, u m i h m sein W a l f a n g b u c h a b z u n e h m e n ... D i e J u n g e n lachen sich ins Fäustchen. D o r t kann das Geld gar nicht stecken. Aber w o es ist, das wissen sie in dieser Stunde auch n o c h nicht. D e r begabte Erzähler D j a c e n k o legt mit dieser Geschichte (...) ein literarisches Scherzo vor, das eine völlig n e u e Seite seines Talentes zeigt."]; Halle (Saale) 1973; leicht gek. A b d r . , Berlin 1962 ( R o m a n - Z t . 2 / 1 5 2 ) ; Fernsehspiel D D R 1966 [Ubers, ins U n g a r . , Budapest 1960; ins Lett., R i g a 1989], - Und sie liebten sich doch (III. H a n n s Georgi), Halle (Saale) 1960 [ N n . : Das Versteck; Das Spargelfeld; Das Glockengeläut; Die Begegnung; Ein Anruf in der Nacht; Die Geschichte eines Fensterputzers; Der Schiffbruch; Der Kammgarnanzug; Der Kommissar und die Pastorentochter; Ein heißer Tag; Klapp.: „ M i t erstaunlich sicherem Griff f u r menschlich interessante Fabeln erweist sich Boris D j a c e n k o hier als ein Erzähler v o n Format. G e schichten aus mancherlei Ländern w e i ß er zu e i n e m Band z u s a m m e n z u f ü g e n , der in den einzelnen Erzählungen die Liebe u n d Liebelei aus den gesellschaftlichen G e g e b e n h e i t e n zu d e u t e n versucht. V o n Spanien bis Lettland u n d Amerika, v o n der Zeit der zwanziger Jahre bis in unsere G e g e n w a r t reicht der B o g e n , den der A u t o r schlägt u n d der v o m tragischen M o t i v bis zur Groteske führt. Geschichten v o n zarter Verhaltenheit wechseln mit Erzählungen von urwüchsigem deftigem H u m o r , und i m m e r ist die Liebe oder die Liebelei der Mittelpunkt, u m den sich die Fabel dreht."]. — Kolja, D D R 1962 [KinderHsp.]. - Doch unterm Rock der Teufel (III. R u t h Kotsch), Berlin 1964 [R.]; 2. Aufl. ebd 1967; B ü h n e n B e a r b . : Teufel unterm Rock, Leipzig 1966 [UA]; B ü h n e n B e arb. : Doch unterm Rock der Teufel. Komödie, Berlin 1968 [BühnenMs.; Inszenierung V o l k s b ü h n e Berlin, Premiere am 1 0 . 4 . 1 9 6 8 ] ; ebd. 1969 [Inh.: „ D e r verblichene Graf W n u k o w i r d mit höllischem Auftrag zurück auf die Erde gesandt, just in sein altes D o r f (Plowdjiwo), w o er d e m letzten Einzelbauern Bogdan zu solchem W o h l s t a n d verhelfen soll, daß die Genossenschaftsbauern vor N e i d blaß u n d ihrer Genossenschaft u n t r e u w e r d e n . M o r d u n d Totschlag sollen E i n z u g halten, auf

Djacenko daß die K o n t o b ü c h e r des höllischen I n v e n turbüros w i e d e r stimmen. W n u k o aber, nicht zuletzt seiner Affäre mit Bogdans Frau w e g e n , der wirklich arg vernachlässigten Ewa, kriegt Geschmack an den irdischen G e p f l o g e n h e i t e n n e u e r P r ä g u n g u n d entzieht sich der fälligen R ü c k k e h r ins Höllenreich, i n d e m er Ulicha, die alte , H e x e ' , w i e d e r j u n g u n d liebenswert m a c h t ( . . . ) . " R a i n e r Kerndl in Doch unt e r m R o c k der Teufel, Berlin 1969, S. 59]. U P s . : Das geborgte Gesicht. Kriminalroman, Berlin 1963 [Klapp.: „Kildare ist ein irisches Küstenstädtchen. M a n lebt hier n o c h fast w i e im Mittelalter, so eng u n d verschlafen ist alles. D i e Zeit der Landpiraten, die auf den Felsen falsche Leuchtzeichen setzten u n d das G u t der zerschellten Schiffe durch den unterirdischen Gang ins Gasthaus , Z u m Bleichen M o n d ' schaffen, ist vorbei. U n d doch, die Beschaulichkeit trügt. A u c h h e u t e n o c h lodert H a ß , b r e n n t Liebe, sengt N e i d . J e r o m e Scrogg, der W i r t des alten Gasthauses, hat ein ansehnliches V e r m ö g e n hinterlassen. W o ist das Testament? H a t er, w i e m a n c h e b e h a u p t e n , seine gelähmte Frau enterbt u n d den leichtlebigen T ö c h t e r n das ganze, mit Schmuggel e r w o r b e n e Geld vermacht? R e c h t s a n w a l t Davitt aus D u b l i n soll die Erbschaftsangelegenheit untersuchen. Er hat nicht die Absicht, sich lange in d e m rückständigen N e s t aufzuhalten, aber als er die T o c h t e r des Gastwirts erhängt in ihrer K a m m e r findet, w e i ß er, daß Kildare i h n so bald nicht w i e d e r loslassen w i r d . " ] ; 2. Aufl. ebd. 1964; 3. Aufl. ebd. 1966; ebd. 1970 ( R o m a n - Z t . 247); ebd. 1973 [Übers, ins Tsch., Prag 1966 ( R o m ä n o v e n o v i n k y 161); ins Slow., Bratislava 1969], — Nacht über Paris. Roman, Halle (Saale) 1965; Sonderausg. ebd. 1965; 2. Aufl. ebd. 1966 [spielt in Paris w ä h r e n d des II. Weltkriegs u. gibt anhand der abenteuerlichen Erlebnisse eines jungen M a n n e s ein Panorama der in dieser Z e i t v o n krassen Gegensätzen zerrissenen franz. Hauptstadt]. — U P s . : Die enthauptete Mona Lisa. Kriminalroman, Halle (Saale) 1965; Berlin 1966; ebd. 1970; 5. Aufl. Halle (Saale) 1971; 6. Aufl. ebd. 1973 [Klapp.: „ M o r d oder U n fall? D e r Pariser Kriminalkommissar, der diese Frage zu b e a n t w o r t e n hat, erkennt bald, daß hinter diesem Fall m e h r steckt als die routin e m ä ß i g e A u f k l ä r u n g eines einzelnen V e r brechens. D e n n schon die ersten Spuren f u h ren mit v e r w i r r e n d e n Fäden über den T a t -

364 verdacht hinaus in das w e i t verstrickte N e t z der m o d e r n e n Verbrecherwelt, die in den einflußreichsten Kreisen Frankreichs ihre Mitwisser, Mitverdiener u n d Mittäter hat. Zügellose Leidenschaften, R a u s c h g i f t s c h m u g gel u n d M o r d auf der einen Seite — auf der anderen n u r ein kleiner Kommissar, auf sich selbst gestellt, v o n seinem Gewissen getrieben, v o n der Gerechtigkeit u n d Gesetzlichkeit b e sessen. Peter Addams w e i ß diese schillernde Geschichte mit faszinierender S p a n n u n g zu erzählen; psychologisch durchgezeichnete Gestalten u n d eine b e m e r k e n s w e r t intensive Darstellung der Atmosphäre v o n Paris sind besondere Kennzeichen dieses Kriminalromans."; Übers, ins Tsch., Prag 1967 ( R o m ä n o v e n o v i n k y 164); ins Slow., Bratislava 1967 (Pobrodruzne r o m ä n y 134); ebd. 1972; ins Est., Tallinn 1995 (Meisterdetektiivid)]. U P s . : Engel für zehn Shilling. Kriminalroman, Berlin 1967; ebd. 1977 [Übers, ms Slow. (Labyrint 21); ins T s c h . , Prag 1970 ( R o m a nova n o v i n k y 184); ins T s c h . , Prag 1991], — Lern lachen, Lazarus [unveröfftl. TragiK.; spielt in P o l e n i m O k t . 1956, w ä h r e n d der politischen Krise]; Ausz. in: Hildegard B r e n n e r (Hrsg.): N a c h r i c h t e n aus Deutschland. Lyrik. Prosa. Dramatik. Eine A n t h . der n e u e r e n D D R - L i t e r a t u r , R . b . H . 1967, S. 5 5 - 7 3 . U P s . : Diamant im Storchennest. Kriminalroman, Halle (Saale) 1969 [Klapp.: „Die K r i m m a l polizei hat in der kleinen Stadt Storchen nördlich v o n Berlin nicht viel zu t u n ; ein ruhiger O r t mit ruhigen E i n w o h n e r n . M a n k e n n t einander. A n o n y m e Briefe, die plötzlich kursieren, scheinen dann auch zunächst nichts als n e u e n Gesprächsstoff hergeben zu wollen. D a aber geschieht ein M o r d , so geschickt als Selbstmord getarnt, daß die Kriminalisten sofort a n n e h m e n k ö n n e n , daß hier Verbrecher am W e r k sein müssen, die nicht z u m ersten Mal im T r ü b e n fischen. Aber auch andere u n g e w ö h n l i c h e Vorgänge, die in den nächsten W o c h e n die Kleinstadt beschäftigen, bringen k a u m Anhaltspunkte. D i e Suche beginnt. Vorkommnisse, die i m bisherigen Alltag der Storchener k a u m beachtet w o r d e n waren, g e w i n n e n plötzlich B e d e u t u n g . Aber bis der M ö r d e r dingfest gemacht w e r d e n kann, ist n o c h m a n c h e Spur zu verfolgen ... Peter Addams (...) erweist sich in diesem B u c h ern e u t als ein Autor, der echte S p a n n u n g erzeugen kann u n d zugleich das Leben in einer

365 kleinen Stadt mit viel Humor nachzuzeichnen vermag. Seine Romanfiguren sind liebevoll in ihren Eigenschaften und kleinen Schwächen erfaßt, ihre Umwelt wird dem Leser liebenswert."]. — UPs.: Mord im Schloß. Kriminalgroteske, Berlin 1974; 2. Aufl. (III. Ruth Knorr) ebd. 1977 [Übers, ins Russ., Moskau 1979], Wird er ihn verraten, D D R 1970 [KinderHsp.J. — Der Physiker und die Nixe, D D R 1971 [komisches Hsp.J. — Anruf in der Nacht. Ausgewählte Novellen, Halle (Saale) 1973 [Das Glockengeläut; Das Versteck; Das Ritterkreuz; Eine Erdnuß; Großvater Xenos; Mutter Sudmale; Ein Anruf in der Nacht; Ein heißer Tag]; 2. Aufl. ebd. 1977; Berlin 1983. — Angriff der Sonnenblumen, Berlin 1974; ebd. 1983 [PartisanenR.; spielt in der Ukraine während des II. Weltkriegs]. — Hans Bockums Höllenfahrt, o.O. o.J. [Sch.J. Anna Sakse: Feld ohne Grenzstein. Roman, Berlin 1950; Nachdr. ebd. 1950 (Roman-Zt. 1) [a.d. Lett.]. - I. Karnauchowa u. L. Braussewitsch: Die feuerrote Blume. Märchenspiel in 3 Akten und 10 Bildern, Berlin 1952; ebd. 1961. UBERS.:

LITERATUR: W i e der Mensch Gesicht bekam. Ausgewählte Erzählungen, Berlin 1952, 1 8 7 - 188. — Kosch. s „Doch unterm R o c k der Teufel" in der Volksbühne aufgeführt. I n : D o c h unterm R o c k der Teufel. Komödie, Berlin 1969, 59 — 63 [Ausz. aus Theaterkritiken]. — Schriftsteller der D D R , Leipzig 1974, 1 1 8 - 119. - Wilpert 1988. H. Müller: Kulturpolitik nach In: Oers.: Ein Gespenst verläßt Europa, Köln 1 9 9 0 ; wieder in: Oers.: Gedichte, Berlin 1992, 8 8 [G. über das Verbot des zweiten Leils von Herz und Asche]. B . Dahlke: „Frau k o m m ! " Vergewaltigungen 1945 — zur Geschichte eines Diskurses. In: dies. u.a. (Hrsg.): LiteraturGesellschaft D D R . Kanonkämpfe und ihre Geschichte(n), Stuttgart; W e i m a r 2 0 0 0 , 2 7 5 - 3 1 1 . — W . Liersch: Unerwünschte Vergewaltigungen. D e r Fall Djacenko. W i e ein unbequemes B u c h verboten wurde und Erwin Strittmatter eine W e n d e vollzog. In: Berliner Zt. M a gazin, 2 5 . / 2 6 . 1 . 2 0 0 3 , 1. - W . Mittmann: Krimis in der D D R — Agitprop? In: D i e Alligatorpapiere. Spezial 2. Krimis in Deutschland und Frankreich — Spiegel der Gesellschaft? Wuppertal 2 0 0 3 , 6. - W . Liersch: Dichterdörfer. E h m W e l k , ~ und Erwin Strittmatter. I n : Oers.: Dichterland Brandenburg Literar. Streifzüge zw. O d e r u. Havel, Düsseldorf; Zürich 2 0 0 4 , 2 4 2 - 252.

Dobbert(-Dobrejeff) D o b b e r t ( - D o b r e j e f f ) , R i c h a r d (Ps. E . [R.] [Dobbert-JDobrejeff; P e t e r B e r g e n * 5 . 1 0 . 1 8 8 8 , t nach 1933. Lebte spätestens ab 1929 in Berlin-Halensee, betrieb dort den Verl. Agentur Nord Ost, später Nord-Ost-Verl., ab 1932 AlphaOmega-Verl. , u. verlegte seine Schriften selbst, arbeitete mit —> S. Bergengruen zus. W E R K E : UPs. E. R . DobrejefF: Der Typ in der Liebe. In: Die Ehe 4 / 6 - 7 , 1929, S. 174; wieder in: Der Zeitschritt 1/3, 1930, S. 77. — UPs. E. R . Dobbert-DobrejefF: Puppe ... Original-Roman für „Eheglück und Liehesieben". In: Eheglück und Liebesleben 1/1, 1929, S. 2 5 - 3 0 ; Forts. 1/2, 1929; Forts. 1/3, 1929, S. 8 7 - 9 1 ; Forts. 1/4, 1929, S. 1 1 9 - 1 2 3 ; Forts. 2 / 1 , 1930, S. 2 3 - 2 7 ; Forts. 2 / 2 , 1930, S. 5 6 - 6 0 ; Forts. 2 / 3 , 1930, S. 8 6 - 8 9 ; Forts. 2 / 4 , 1930, S. 1 2 0 - 1 2 3 ; Forts. 2 / 5 , 1930, S. 1 5 2 - 1 5 5 ; Forts. 2 / 6 , 1930, S. 1 8 4 187; Forts. 2 / 7 , 1930, S. 2 1 3 - 2 1 7 ; Forts. 2 / 8 , 1930, S. 2 4 5 - 2 4 9 ; Forts. 2 / 9 , 1930, S. 2 7 5 280; BuchveröfFtl. m.d.U.: Roman, BerlinHalensee 1930. — UPs. Norden: Rache ... Eine Verjüngungsgeschichte. In: Eheglück und Liebesleben 1/3, 1929, S. 7 4 - 7 7 . - UPs. Norden: Gloria Brady's Hochzeitsgeschenk. In: Eheglück und Liebesleben 1/4, 1929, S. 1 0 9 113 [N.]; UPs. E. R . Dobbert-Dobrejeff wieder in: Der Zeitschritt 1/1, 1930, S. 3 - 5 ; UPs. Norden wieder in: Er und Sie 1 / 1 , 1931, S. 11 — 15. — UPs. Norden: Die Gcisteryacht. In: Eheglück und Liebesleben 2 / 2 , 1930, S. 4 9 - 5 2 . - UPs. E. Dobbert-Dobrejeff: Liebe auf den ersten Blick. In: Eheglück und Liebesleben 2 / 3 , 1930, S. 7 0 - 7 3 . - UPs. Norden: Grit, die Tänzerin. In: Eheglück und Liebesleben 2 / 3 , 1930, S. 8 4 - 8 5 ; UPs. Dünen wieder in: Er und Sie 2 / 1 , 1932, S. 10 — 11. UPs. Norden: Kleine Geschichten. In: Eheglück und Liebesleben 2 / 4 , 1930, S. 1 1 1 - 1 1 4 ; Forts. 2 / 5 , 1930, S. 150. - UPs. E. R . D o b bert-Dobrejeff: Sonne und Licht. In: Eheglück und Liebesleben 2 / 5 , 1930, S. 134. - UPs. Norden: „Madame wünscht keine Kinder". Eine meiner kleinen Geschichten. In: Eheglück und Liebesleben 2 / 6 , 1930, S. 1 8 1 - 1 8 2 ; m.d.U.: Eine kleine Geschichte, wieder in: Er und Sie 2 / 1, 1932, S. 1 2 - 1 3 . - UPs. Norden: Jugend, Nacktsein, wir und die anderen. In: Eheglück und Liebesleben 2 / 9 , 1930, S. 2 7 5 - 2 8 0 . - UPs. Norden: Die Brüder Günthermann. Roman. In:

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Dobbert(-Dobrejeff)

Eheglück und Liebesleben 2/10, 1930, S. 3 0 9 - 3 1 2 ; Forts. 2/11, 1930, S. 3 4 1 - 3 4 4 ; Forts. 2/12, 1930, S. 3 7 2 - 3 7 6 ; Forts. 3/1, 1931; Forts. 3/2, 1931, S. 5 3 - 5 6 ; Forts. 3/3, 1931, S. 8 4 - 8 7 ; Forts. 3/4, 1931, S. 1 1 7 120; Forts. 3/5, 1931, S. 148-151; Forts. 3/6, 1931, S. 1 8 1 - 1 8 4 ; Forts. 3/7, 1931, S. 2 1 3 216; Forts. 3/8, 1931, S. 2 4 4 - 2 4 7 ; Forts. 3/9, 1931, S. 2 7 6 - 2 7 9 ; Forts. 3/10, 1931, S. 3 0 8 311; Forts. 3/11, 1931, S. 3 3 9 - 3 4 2 ; Forts. 3 / 12, 1931, S. 3 7 0 - 3 7 3 ; Forts. 4/1, 1932, S. 1 6 - 1 7 . - UPs. E. R . Dobbert-Dobrejeff: Ehe und Liebe in Sowjetrußland.

In: Eheglück

und Liebesleben 2/11, 1930, S. 339-340. UPs. E. R . Dobbert-Dobrejeff: Sexualverbrechen. In: Eheglück und Liebesleben 2/12, 1930, S. 369-371. - UPs. E. R . DobbertDobrejeff: Die Kommenden. In: Der Zeitschritt 1/2, 1930, S. 2 8 - 3 1 . - UPs. E. R . DobbertD o b r e j e f f : Das Abenteuer

der Dorothy

Harring-

ton. Roman. In: Der Zeitschritt 1/2, 1930, S. 5 1 - 5 6 ; Forts. 1/3, 1930, S. 7 9 - 8 3 [Ersch. eingestellt]; Buchveröfftl. Berlin-Halensee 1931; wieder in: Eheglück und Liebesleben 4 / 1, 1932, S. 1 8 - 2 0 ; Forts. 4/2, 1932, S. 5 1 55; Forts. 4/3, 1932, S. 8 4 - 8 8 ; Forts. 4/4, 1932, S. 1 1 5 - 1 1 9 ; Forts. 4 / 5 - 6 , 1932, S. 1 4 9 - 1 5 3 ; Forts. 4/7, 1932, S. 1 7 9 - 1 8 3 ; Forts. 4/8, 1932, S. 2 1 1 - 2 1 5 ; Forts, in: Wilhelm Kramer (Hrsg.): Eheglück, Natur und Leben 4/9, Berlin; Bielefeld 1932, S. 2 4 5 249 [N.F. v. „Eheglück und Liebesleben"]; Forts. 4/10, 1932, S. 276-281; Forts. 4/11, 1932, S. 3 1 1 - 3 1 4 ; Forts. 4/12, 1932, S. 3 4 2 344; Buchveröfftl. UPs. E. R . Dobbert u . d . T . : Dunkle

Mächte.

Kriminalroman,

Berlin

1933 (Delta-Knminal-Re. 10). - UPs. E. R . D o b b e r t - D o b r e j e f f : Probescheidung. In:

Ehe-

glück und Liebesleben 3/2, 1931, S. 51. — UPs. N o r d e n : Mensch und Natur. I n : Eheglück

d e n : Sittlichkeitskrawalle. Einmal etivas Neues auf diesem Gebiet, S. 2 0 5 - 2 0 6 . - U P s . E . R . D o b b e r t - D o b r e j e f f : Fair play in der Liebe! I n :

Eheglück und Liebesleben 3/8, 1931, S. 2 2 5 226. — In: Eheglück und Liebesleben 3/9, 1931: UPs. E. R . D o b b e r t - D o b r e j e f f : Erotischer Takt, S. 2 5 7 — 2 5 8 ; U P s . N o r d e n : Seine Majestät das Kind, S. 2 6 4 - 2 6 5 . - U P s . E. R . D o b b e r t - D o b r e j e f f : Bestie Mensch! I n : E h e -

glück und Liebesleben 3/10, 1931, S. 2 8 9 291; Forts. 3/11, 1931, S. 3 2 9 - 3 3 1 ; Forts. 3/ 12, 1931, S. 3 5 4 - 3 5 6 ; Forts. 4/1, 1932, S. 2 — 4. — In: Eheglück und Liebesleben 3/10, 1 9 3 1 : U P s . N o r d e n : Und wieder einmal

zweierlei

Maß ..., S. 3 0 2 - 3 0 3 ; UPs. Dünen: Wiederherstellung der Virginität, S. 3 0 3 — 3 0 5 . — U P s . D ü n e n : Die Prostitution im alten Berlin. Ein kulturhistorischer Beitrag zur Sittengeschichte Berlins der Jahre 1850-1870. In: Eheglück u n d

Liebesleben 3/11, 1931, S. 3 2 1 - 3 2 6 . - In: Er und Sie 1/1, 1931: UPs. E. R . Dobbert-Dobrejeff: „Er" und „Sie", S. 2 - 3 ; UPs. Dünen: Eine kleine Geschichte, S. 1 0 ; U P s . E . R . D o b b e r t - D o b r e j e f f : Vorsicht, Edith, du lebst in Chikago! Der Roman eines Verjüngungsverbrechens und einer echt amerikanischen Liebe, S. 2 6 -

30; Forts. 2/1, 1932, S. 2 6 - 3 0 ; Forts. 2/2, 1932, S. 5 9 - 6 2 ; Forts 2/3, 1932, S. 9 0 - 9 4 ; Forts. 2/4, 1932, S. 123-126. - In: Er und Sie 2/1, 1932: UPs. E. R . Dobbert-Dobrejeff: Festtage ..., S. 2 - 3 ; UPs. D ü n e n : Die 2x vergessene Aktentasche, S. 4 3 — 4 6 ; U P s . N o r d e n : Wie John Garrettson gemacht wurde, S. 47 — 48. -

In: Er und Sie 2/3, 1932: UPs. Dünen: Eine Zeitschrift entsteht . . . , S. 66 — 6 9 ; U P s . N o r d e n : Der Telephonapparat war schuld ..., S. 7 7 — 7 9 ;

wieder in: Eheglück und Liebesleben 4/3, 1932, S. 7 5 - 7 8 . - UPs. Dünen: Spuk um Benita ...

Eine

nicht alltägliche

Geschichte.

In: Er

In: Eheglück und Liebesleben 3/4, 1931, S. 9 7 - 9 9 . - UPs. E. R . Dobbert-Dobrejeff:

und Sie 2/4, 1932, S. 108-112. - UPs. Dünen: Alltagsgeschichte. In: Eheglück und Liebesleben 4/1, 1932, S. 1 4 - 1 5 . - UPs. Norden: Spiel um den Tod. In: Eheglück und Liebesleben 4/2, 1932, S. 4 3 - 4 5 [KurzD.]. -

Sterilisation

U P s . D ü n e n : Hexenwahn.

und Liebesleben 3/3, 1931, S. 80. - UPs. E. R . D o b b e r t - D o b r e j e f f : Einar Wegener — Lilli Elven. Eine sensationelle Geschlechtsumwandlung.

als Heilmittel?

In: Eheglück

und

Liebesleben 3/5, 1931, S. 134-135. - UPs. E. R . D o b b e r t - D o b r e j e f f : Der Film

am

Scheide-

Eine

kulturhistorische

Betrachtung. In: Eheglück und Liebesleben 4/3, 1932, S. 7 9 - 8 2 , Forts. 4/4, 1932, S. 9 7 - 9 9 . -

wege. In: Eheglück und Liebesleben 3/6, 1931, U P s . N o r d e n : Spiel um Mitternacht. I n : E h e S. 175. — In: Eheglück und Liebesleben 3/7, glück und Liebesleben 4/4, 1932, S. 1 0 7 - 1 0 9 1931: UPs. E. R . Dobbert-Dobrejeff: Ceterum [KurzD.]. - Ubers, a. d. Russ. censeo

...

Gedanken

dungsbestimmungen,

über die geltenden

S. 1 9 3 - 1 9 4 ;

UPs.

Schei-

Nor-

HRSG.: Die Ehe. Monatsschrift für Eherecht, Wissenschaft und Kultur, J g . 4, H . 6 - 7 , B e r l i n -

Dörper

367 Halensee 1929 [~s Verl. hatte das Verlagsrecht an dieser Zs. v o m f r ü h e r e n Berliner EnsleVerl. gepachtet, aber als dieser K o n k u r s anmeldete, w u r d e das R e c h t streitig gemacht, so daß ~ eine NachfolgeZs. grün.]; u . d . T . : Eheglück und Liebesleben. Monatlich erscheinende Zeitschrift fürfreie Menschen, Jg. 1 bis Jg. 4, H . 4, Berlin-Halensee 1929—1932 [Zs. ü b e r soziale u. hist. Fragen der E h e u. der Sexualität, die in der dt. ZeitschriftenLsch. als einzigartig u. b a h n b r e c h e n d erscheinen wollte]. — UPs. E. R . D o b b e r t - D o b r e j e f f : Der Zeitschritt. Monatsschrift für moderne Menschen, Jg. 1, Η . 1 - 3 , Berlin-Halensee 1930 [mehr nicht ersch.; b e w u ß t unpolitische Zs. f ü r Wiss., M o d e , Kunst, Sport etc.]. - Er und Sic. Monatsschrift für Fragen der Gegenwart und zeitgemäße Unterhaltung, Jg. 1 - 2 , Berlin-Halensee 1 9 3 1 - 1 9 3 2 [die Zs. sollte sich sowohl an M ä n n e r als auch an Frauen richten, insbes. i m Hinblick auf die V e r ä n d e r u n g der Frauenrolle in der Kriegs- u. Nachkriegszeit in Dtl.]. Literatur: Kosch. D o e b l e r , Erhard A d o l f * 4 . 8 . 1 8 8 2 R i g a (L), f 2 2 . 5 . 1 9 1 9 R i g a (im Gefängnis hingerichtet); Vater: A m a n d u s 13. ( 1 8 4 4 - 1 8 9 9 ) , Jurist; M u t t e r : E m m a , geb. v o n Riekhoff. F r ü h verwaist, Stadtgym. in Riga, erteilte b e reits als Schüler Privatunterricht, 1 9 0 2 - 1 9 0 8 S t u d i u m der T h e o l . in Dorpat, O b e r l e h r e r examen, 1 9 0 8 - 1 9 1 0 O b e r l e h r e r der dt. Sprache am Marieninstitut in Novocerkassk (Don-Gebiet), oc 2 2 . 1 2 . 1 9 1 0 in D o r p a t Alma v. S a m s o n - H i m m e l s t j e r n a a. d. Hause Kirr u m p ä h (L). 1911 — 1913 O b e r l e h r e r der R e ligion u. der dt. Sprache an der Städtischen Handelsschule u. versch. privaten Lehranstalten in Riga, zugleich Probejahr an der M a r tinskirche, 1912 P a s t o r - A d j u n k t in St. Peter, 1 9 1 4 - 1 9 1 5 Pastor u. R e k t o r des M a r i e n Diakonissenhauses, seit 1915 Oberpastor der St. Jacobi-Kirche, hervorragender Lehrer, Prediger u n d Seelsorger, 1916 — 1917 w e g e n Germanophilie mit seiner Frau von der russ. R e g i e r u n g v e r b a n n t nach C h a r k o v u. Saratov, n a c h d e m er w ä h r e n d der R e v o l u t i o n 1917 frei g e k o m m e n war, k o n n t e er zwar nach L, aber n o c h nicht nach Riga z u r ü c k k e h r e n u. blieb in D o r p a t . Als die dt. T r u p p e n R i g a erobert hatten, versuchte er die russ. Front zu d u r c h -

b r e c h e n , i n d e m er sich mit seiner Frau über den zugefrorenen Sund nach Osel, dann ü b e r das M e e r in einem kleinen B o o t nach Κ u. von dort nach Riga durchschlug. Seit Anfang 1918 w i e d e r Oberpastor der St. Jacobi-Kirche, a m 4 . 3 . 1 9 1 9 verhaftet. Ruhet ein wenig ... Andachten, R i g a 1918 [Vorw., S. V I : ,,(...) In einer f ü r m i c h besonders schweren Zeit sind diese A n d a c h t e n entstanden - w ä h r e n d m e i n e r Ausweisungszeit. I m m e r w i e d e r w a n d e r t e n die G e d a n k e n da bei der Arbeit in die F e m e - zur Heimat, zu der G e m e i n d e . Was ich nicht m e h r in ihrer M i t t e v o n der Kanzel aus durfte, das versuchte ich in dieser S a m m l u n g zu t u n : Zeugnis abzulegen v o n D e m u n d ein Bekenntnis zu D e m , der sich uns i m m e r w i e d e r k u n d t u t als tiefste Weisheit, treueste Liebe, tragendste Kraft. I m G e d e n k e n an m e i n e G e m e i n d e ist dieses B u c h entstanden, g e w i d m e t aber habe ich es d e m Gemeindegliede, das mir i m Exil am treuesten zur Seite gestanden — m e i n e r Frau ( . . . ) " ] . — Gott unsere Kraft. Predigten aus der Zeit der Bolschewikiherrschaft his zu seiner Verhaftung gehalten, Gütersloh 1920; 2. Aufl. ebd. 1922. WERKE :

BRIEFE:

Briefe

aus

dem

Bolschewiken-Gefängnis

(Riga 1919) [...] an seine Frau Alma, geb. von Samson-Himmelstjerna, hrsg. v. H e l e n e v. Samson-Himmelstjerna, Gütersloh 1925; 2. Aufl. 3.-5. Tsd. ebd. 1926. L I T E R A T U R : Alb.fr.Rig. 1910/1963 u. 1981/82. O. Schabert: Bait. Märtyrerbuch, Berlin 1926, 1 4 0 - 148 u. 200 [enth. Ausz. v. Bre. u. Pr. ~s]. Schrenck 1933, 176. - Kosch. - DBBL 1970. Ottow/Lenz 1977. - BBKL 1. - DBA II 307, 4 3 6 - 4 3 7 . - BaBA 66, 1 3 - 2 4 . D o e l l e r d t , A r t h u r —? S t e e n b e r g D ö p k i n —y D e p k i n , L i b o r i u s II. D ö r p e r , Luther(us) * 7 . 8 . 1 6 5 4 M i t a u (K), f 1 6 . 9 . 1 7 1 0 Sallgallen (K; Pest); Vater: Stadt-Altermann in Mitau. Stadtschule in Mitau, 1668 — 1670 G y m . in D o r t m u n d , 1 7 7 2 - 1 7 7 6 J u r a s t u d i u m in Gießen, später M e d . , dann T h e o l . , 1681 D i a k o nus in Mitau, seit 1 6 8 2 / 1 6 8 3 Prediger der dt. G e m e i n d e in Libau (K), dort in einen E h e bruchsprozeß verwickelt, deshalb am 13.9. 1691 suspendiert u. erst a m 1 2 . 1 2 . 1 6 9 5 auf Befehl des Hzgs. w i e d e r zugelassen, da sich

Dohrmann

368

aber ein Teil der Gemeinde gegen ihn stellte, w u r d e er 1697 nach Sallgallen versetzt; auch Propst des Bauskeschen Spr. (Nachfolger w a r —>· A. Graven), oo 2 1 . 4 . 1 6 9 2 Margarete Musmann. Soll auch kgl.-pol. Geschichtsschreiber gewesen sein, hinterließ Hss. über versch. gesch. Ereignisse u. über die Superintendenten u. Prediger Kurlands. WERKE: mit Bernhardus Dresing: Nodus Gordius dissectus, sive Dissertatio philosophica de infinita infinitorum syllogismorum doctrina, Dortm u n d 1672. — ~ mit Philipp L u d w i g Hannecken: Auetore Jesu de licentia sanguinis esearii inter Christianas [ . . . J , Gießen 1673 [theol. Disp. 6. 1 0 . 1 6 7 3 ] . — Der viel- sonst immer grün-gezweigter, itzo aber ach leider! ins Grab geneigter BuchssBaum [...]. Auff dem Todten H o f f e betrachtet, Mitau 1673 [Slg. T G e . ] . - Panegyricus vindicandis ab injuria temporum virtutibus, Königsberg 1677 [ T R d . auf ~s Förderin Hzgin. Luise Charlotte von Kurland]. — Serenissimo duci ac domino Dn. Friederico Casimire, prineipi meo clementissimo anagramma homagi-votivum. Est enim Friedericus Casimirus dux Livoniae in Curlandia et per Semmgalliam [ . . . ] , Mitau 1684 (Die GelSn. der Bibliotheca R e c k i a n a 2/20). — Nasse Augen und thränende Herzen über den gar frühzeitigen doch hochseeligen Tod der [...] Fürstin [...] Sophie Amelie in Lieffland, zu Curland und Semgallen Herzogin [...], meiner gnädigsten Fürstin und Frauen alss Ihro Hoch-Fürstl. Durchl. nach überstandener schwehren Gebuhrts-Arbeit am 11. tage als den 25. Novemb. morgens frühe, nach sieben Uhr, des abgewichenen Jahres diesem zeitlichem Leben gute Nacht gab, und der hoch-fürstl. Cörper am 10. Maji. dieses 1689. Jahres f...] in das herzogliche Begräbnis zur Ruhe geleget ward, Mitau 1689 (Die GelSn. der Bibliotheca R e c k i a n a 2/26). — Dt. u. lat. GelGe.; mehrere lett. Kirchenlieder, die in versch. Gesangbüchern enthalten sind. LITERATUR: T e t s c h 1770, 2, 1 2 9 - 1 3 0 . - H u p e l 4,

1782, 47. - Zimmermann 1812, 3 3 - 3 4 . - Recke/ Napiersky. - Kallmeyer 1910. - Kosch. - DBA 245, 298 - 300. - BaBA 66, 161 - 163.

Dohrmann, Han(n)s Arved (Ps. Dieter Elves) * 1 0 . 1 2 . 1 8 9 1 Neugut Arzt u. Gutsbesitzer in Häuslicher Unterricht Internat zu Birkenruh

(K); Vater: Arved D . , Grobin (K). i m Ritterschaftlichen (L), 1911 Abitur in

Hornel (Rußl.), 1 9 1 1 - 1 9 1 8 Studium der Rechtswiss., Philos., Nationalökonomie u. Publizistik in Dorpat, Moskau u. Berlin, mit Unterbrechungen, 1912 bis zum Ausbruch des Krieges R e i s e n nach Nordrußl., Sibirien, Wladiwostok bis hin zur Küste des Schwarzen Meeres, Journalist in Libau (K), dann in Königsberg u. Danzig, als Freiwilliger i m I. Weltkrieg, danach Pressechef b. Generalkommando des VI. Reservekorps u. b. W e h r kreiskommando I in Königsberg, 1920 Mitarb. b. der Bergisch-Märkischen Zt. in Hagen (Westfalen), w o er heftig befehdet wurde, da er für eine Politik der dt.-russ. Annäherung eintrat, 1922—1926 Hrsg. der Politischen Korrespondenz in Berlin, 1926 Leitartikler b. der Braunschweigischen LandesZt., dort 1933 Verlagsdirektor, Dez. 1934 Hauptschriftleiter des Dresdner Anzeiger. WERKE: AUS Kurlands Befreiungstagen. Kriegserlebnisse eines Kurländers, Berlin-Steglitz 1918 (Kurland in der Vergangenheit und Gegenwart 11); 2. Aufl. ebd. o.J. — Chaos. Ein Revolutionsroman aus dem Baltikum, Magdeburg 1925 [ V o r w . : „Den vorliegenden R o m a n , eigentlich eine bunte R e i h e durch die Handlung nur lose zusammengefaßter Schilderungen der einzelnen Phasen des Baltikum-Unternehmens, schrieb ich i m M a i und Juni des Jahres 1920 in Danzig in etwa acht W o c h e n nieder. Ich tat es unter dem unmittelbaren Eindruck frischer Erinnerungen, denn erst i m N o v e m ber 1919, also w e n i g e M o n a t e vorher, w a r der abenteuerliche und doch von so viel h i m melstürmendem Idealismus getragene nachrevolutionäre baltische Feldzug abgebrochen worden, an dem ich von Anfang bis zu Ende als Leiter der Pressestelle b e i m Generalkommando des VI. Reservekorps und als Herausgeber der letzten deutschen Soldatenzeitung, der ,Trommel', teilgenommen hatte. M e i n e Stellung i m Verbände der Baltikum-Truppe ließ mich tiefe Einblicke in das W e s e n und in die äußere U m w e l t des Unternehmens tun. So entstand, als ich mein B u c h schrieb, unter meiner haftenden Feder ein fast photographisch genaues, wahrheitsgetreues Zeitbild." S. 5]. - Die Brandstifter von Karabanowka. Roman aus der Zeit der ersten russischen Revolution 1905/06, Heidelberg 1943 [antisemitisch geprägter R . , dessen Protagonist ein adl. russ. Offizier ist].

369 LITERATUR: R e i c h s H b 1, 1930, 398. -

Donath W e r ist's?

1935, 345. - Kosch. - Redlich 1989. - DBA II 283, 2 3 0 - 3 1 . - BaBA 66, 220.

Donath, Andreas * 2 0 . 5 . 1 9 3 4 R i g a (L); Vater: Hans D . ( * 1904), Landgerichtsrat; M u t t e r : Annemarie, geb. Feldweg. Gym. in Frankfurt/M, Studium der Sinologie, seit 1 9 5 2 Rundfunkautor u. Fernsehdramaturg, lebte bis ca. 1 9 7 0 in Frankfurt/M, um 1 9 7 2 Leiter der China-Abt. der Deutschen W e l l e Köln, R e d a k t e u r b. Das Schönste. Deutsche Monatsschrift fur alle Freunde der schönen Künste, M ü n c h e n u. b. D e r Spiegel, Hamburg, war u. a. auch für die Hamburger Sinologische Ges. e.V. tätig, oo (1) Christiane Schäffer ( f ) . oo (2) Dr. phil. Gre, geb. W i e g and. WERKE: In: Springbrunnen 1 9 5 3 : Beschwörung (a.d. Zyklus ,,Gesichte eines Mädchens"), S. 1 2 3 ; Westendplatz, S. 123 [Ge.]. — Zwei Städte. Gedichte, Frankfurt/M 1953. - ~ mit H . - C h r . Krisch: Ezra Pound. Ein Porträt in Briefen. In: Frankfurter H e f t e 5 ; Frankfurt/M 1954, S. 3 7 3 - 3 7 9 . — Yakmilch ist bitter (III. H e i n o Schilinzky), Hamburg 1954 [JugendE.; Klapp.: „In der Einsamkeit des Hochgebirges, im Zentrum Europas, in einer Gegend, w o es keine Kinos gibt und die Häuser n o c h aus Holz gebaut werden, liegt zwischen unzugänglichen Hochwäldern, Gletscherwasser führenden Sturzbächen und verborgenen Bergseen die Landheimschule ,Ecole Internationale'. D o r t tauchen eines Tages zwei Fremde auf, Pater Blao und der j u n g e Giorgio. Sie k o m m e n aus Dschinnistan, einem geheimnisvollen Lande Innerasiens. Sie berichten, daß dort die Kinder nicht mit abstraktem Wissen geplagt, sondern praktisch-technisch und sportlich geschult werden und vor allem Auto fahren, Fliegen und R e i t e n . Es gelingt den Fremden, eine R e i h e jüngerer Schüler unter ihren Einfluß zu bringen, so daß es bald zu Auseinandersetzungen zwischen ihnen und dem R e s t der Schule k o m m t . W i e diese Auseinandersetzungen sich dann zu einem K a m p f ausweiten, der zu abenteuerlicher Entführung und dramatischer R e t t u n g führt, wie schließlich das alte, auf Einsicht gegründete Europa den Sieg über seine gelehrigen Schüler v o m anderen Kontinent davonträgt,

das wird hier berichtet von einem j u n g e n E r zähler, der die Geschichte für jugendliche Leser schrieb, sie mit fünfzehn Jahren begann und mit achtzehn b e e n d e t e . " ] . — Nachw. u. Anm.: In: W e r n e r Helwig: D i e grossen Klagen des T u Fu. Nachdichtungen, B r e m e n 1956 [es liegt die vollst. Ubers, d. C h a n g Chin-Ausg. zugrunde]. — Das Ende der Ära Teng Hsiao-ping. I n : Indo-Asia. Politik, Kultur, Wirtschaft in Indien, Südasien, Ostasien 18, Ebersbach 1976, S. 2 3 3 - 2 4 8 . - Die Erben Maos. Macht- und Meinungskämpfe in China. I n : Indo-Asia. Politik, Kultur, Wirtschaft in Indien, Südasien, Ostasien 19/2, Ebersbach 1977, S. 1 4 6 - 1 5 6 . - Die Poesie des Politbüros. In: Alois R u m m e l (Hrsg.); H e n n e r Faehndrich (Red.): Funkreport China. Südwestfunkmitarbeiter berichten. Manuskripte v. H ö r funk-Beiträgen der chinesischen Programmw o c h e , Berlin 1 9 7 9 (Beitr., D o k u m e n t e , Protokolle zu Hörfunk u. Fernsehen 4), S. 2 0 9 - 2 1 9 . - Die Ernte des Oktober. Porträt einer neuen Literaturzeitschrift. In: N R 93/3, 1982, S. 39 — 52. - Pekinger Radiofrühling — Die Erneuerung des Hörspiels in China, S W F 1 9 8 3 [Radiofeature]. — Hunde, Pferde, Vögel. In: Hefte für Ostasiatische Literatur 12, 1992, S. 3 6 - 4 5 . - Veröfftl. in Frankfurter Allg.Zt., in D i e W e l t , in N e u e Presse, u. in Frankfurter Hefte. : B o D s c h ü - I : Gedichte, Wiesbaden 1 9 5 4 (Insel-Bücherei 7 1 2 ) [Nachw. a.d. Chines.]. - Drachenboot und Dschunkensegel. Chinesische Schiffe in Farben und Versen (Vorw. ~), Gütersloh I 9 6 0 (Das kleine B u c h 137). - ~ u. a.: Die Drachenschnur. Geschichten aus dem chinesischen Alltag, hrsg. v. München 1962; Darmstadt; N e u w i e d 1 9 8 1 ; Marburg 1 9 8 2 [Blindenausg. in 2 Bdn.|; Frankfurt/M u.a. 1 9 8 4 (Ullstein-Buch 2 0 4 3 4 ) . - Gau TschingTschiu der Meister vom grünen Hügel. Gedichte (Nachw. ~), 1 . - 8 . Tsd. Frankfurt/M 1 9 6 3 (Insel-Bücherei 7 8 7 ) . — Y ü G u a n g - D s c h u n g : Lotos-Assoziationen, T ü b i n g e n ; Basel 1971 (Schriftenreihe des Instituts für Auslandsbeziehungen Stuttgart; Literar.-künstlerische R . 15) [Ge., Einf. ~ ] . — Ein Langgedicht von Yu Kivang-chung. In: Link, Hans, Leinbigler, Peter, Kubin, Wolfgang (Hrsg.): China. K u l tur, Politik und Wirtschaft. Fs. für Alfred Hoffmann zum 65. Geburtstag, T ü b i n g e n ; Basel 1976, S. 5 1 - 5 6 [Einl. Übers, d. G. UBERS.

370

Donnerberg Gedanken für Schlagzeug], — Lin Xin-hua: Wunden, W D R 1982 [Hsp.; Original China 1942]. - Die Verhaftung. Das erste Kapitel aus dem Roman Die Knoblauchrevolte. In: Hefte für Ostasiatische Literatur 11, 1991, S. 9 7 - 1 0 9 . M o Yan: Die Knohlauchrevolte. Roman, R . b . H . 1997; ebd. 1998. - In: Martin-Liao, Tienchi, Daberkow, Ricarda (Hrsg.): Phönixbauni. Moderne Taiwanesische Lyrik, Bochum 2000 (Arcus Chinatexte 19): Y u Guangzhong: Spinnennetz, S. 113; ders.: Wenn Krieg herrscht, fern von hier, S. 115; ders.: Was der Regen sagt, S. 117; ders.: Ungewiß, S. 1 1 9 - 1 2 1 ; ders.: Monolog, S. 123. — In Zt. Ubers, a. d. Engl. u. Franz. Der Vorhang zu und alle Fragen offen. Neues Theater in Deutschland, München 1962 (List-Bücher 205) [Vorw. Theatertexte]. — China erzählt. Acht Erzählungen, Hamburg 1964 (Fischer-Bücherei 635); ebd. 1968 [Vorw. ~]. — Chinesische Gedichte aus drei Jahrtausenden, Frankfurt/M; Hamburg 1965 (Fischer-Bücherei 702). — China erzählt. 14 Erzählungen, Frankfurt/M 1990 (Fischer-Tb 9575); Hamburg 2003 [Blindenausg. in 3 Bdn.; Nachw. ~]. HRSG. :

LITERATUR: 424

u.

Kosch. - Redlich

1989.

- BaBA

66,

428.

D o n n e r b e r g , Edit * 4 . 5 . 1 8 8 9 Riga (L). Tochter einer Norwegerin, lebte in ihrer J u gend teils in St. Petersburg, teils in Finnland, später in Braunschweig u. Hannover, Journalistische Hochschule in Berlin, seit 1910 meist auf Reisen. Paradoxa. Verse eines Dekadenten. Ein Band Lyrik aus dem 16.-20. Lebensjahre, Berlin 1911. — „Aus dem Tagebuch eines Königsmörders". Blätter zum Nachdenken, Straßburg im Elsaß; Leipzig 1911 [„Noch lodern mir im Blute Feuerbrände / Und auf den Wangen ist der Jugend R o t , / Noch reiche ich dem Leben beide Hände — / Und neben mir steht schon und grinst: Der Tod!!! Der Erinnerung an einen Toten zugeeignet. Ich gebe in den beifolgenden Blättern die Beichte eines verlorenen Lebens." S. III-VIIJ. - Sünden der Phantasie. Ein Roman, Straßburg im Elsaß; Leipzig 1914. WERKE:

Literatur: Kosch.

D o r n , Ernst —> F e a u x D o r n e t h , J . v o n (Ps.), geb. D ö r t h e n v o n Dorthesen, verh. J e n n y v o n H ü p e d e n * 6 . 6 . 1 8 2 5 (K), f nach 1909 wahrscheinlich Hannover (alte kur. Indigenatsfam.). Erster Unterricht von ihrer Mutter, nach deren Tod wuchs sie b. der Fam. ihres Onkels, dem Gutsbesitzer Dietrich v. Grotthuß auf, mit den Grotthußschen Kindern erhielt sie weitere Ausbildung, später arbeitete sie als Lehrerin u. Erzieherin, auf Einladung ihres Bruders, Ingenieursoffizier im russ. Staatsdienst, verbrachte sie einige Zeit auf der Festung Wadikawkas im Kaukasus, danach trat sie eine Stelle in Schottland an, kehrte um 1887 mit der Absicht, in Dtl. (Hannover) ein Mädchenpensionat zu grün., zurück, in Hannover begegnete sie Dr. Hüpeden, einer J u gendliebe aus Göttingen, u. ihre Heirat ließ ihre Pläne hinsichtlich des Pensionats hinfällig werden, lebte noch um 1898 in Hannover. Ihre ersten Ge. u. Parabeln entstanden schon in früher Jugend, sie schrieb auch ein Sch., doch sie fand fur ihre Leidenschaft weder Verständnis noch Förderung, erst ihre im Kaukasus entstandenen Nn. ermutigten sie, sich intensiver dem Schreiben zu widmen, durch ihren Lehrberuf fand sie jedoch kaum Zeit für ihre schriftstellerische Arbeit, u. nach ihrer Heirat hinderte sie ihr Mann daran, der eine Vernachlässigung der wirtschaftlichen Interessen u. der Hausarbeit befürchtete, erst nach einigen Jahren gestattete er ihr die schriftstellerische Beschäftigung, v. a. mit ihrer Heimat, in ihrer Freizeit. W E R K E nur UPs.: Aus dem Kaukasus und der Krim. Nach eigenen Erlebnissen, Wien u. a. 1881. - Die Letten unter den Deutschen im Baltenlande, Berlin 1885; 2. Aufl. ebd. 1887; 3. verm. Aufl. Hannover 1906. - Martin Luther. Sein Leben und sein Wirken, 3 Tie. Hannover 1886 — 1888 [Bd. 1: 1. u. 2. Aufl. 1886; Bd. 2, 1888; Bd. 3, 1888]; 2. verm. u. verb. Aufl. Leipzig 1912. Die Russificierung der Ostseeprovinzen, Leipzig 1887. — Der Jesuitenorden von seiner Gründung bis zur heutigen Zeit, Hannover; Leipzig 1893; Hannover 1903; 2. Aufl. (Vorw. K. Delbrück), ebd. 1904; ebd. 1912. — Erklärung der Evangelien aus den Evangelien, Halle a.S. 1909. L I T E R A T U R : Oelsner 1894, 136. - Maack 1896. Pataky 1898. - Kosch. - Friedrichs 1981.

371

Dressel(ius)

Dorthesen, Sophie v o n Maria Bsse. v o n Dosel, Wiebolt chronik

—> Foelkersam,

—- Livländische

Reim-

Drachenfels, P e t e r Philipp F r h r . v o n , seit 1862 B a r o n * 9 . 2 . 1 7 9 5 Schlampen (K), f 1 0 . 7 . 1 8 7 9 Grausden (K); Vater: Ernst Philipp v. D. ( 1 7 3 8 - 1 8 0 7 , urkdl. 1467 Vasallen des Dt. Ordens, 1620 Matrikel K, russ. Barone 1862); Mutter: Magdalena Sophie Agnese, geb. von Stromberg a. d. Hause Wirben (K) (1766 — 1806). Im 17. Jh. gehörten der 1617 in W e i mar gegrün, berühmten Fruchtbringenden Ges. an: Johan v. D. („der Verfechtende"), R u d o l f v. D. („der Stoßende"), Wilhelm Ernst v. D. („der Ungewisse"). Unterricht im Past. Siuxt (K) u. in Hasenpoth (K), 1 8 1 0 - 1 8 1 3 Döllensche Schule in Mitau, Anfang 1813 Gym. illustre in Mitau, bereits nach wenigen Wochen wegen eines Streiches von der Schule verwiesen, im März 1813 Reise über Memel u. Berlin nach Heidelberg, dort seit 1813 Studium, Angehöriger der Studentenverbindung der Curonen, 1813 Reise durch die Schweiz, 1815 — 1819 im Kur. Dragoner-Regiment, als Leutnant verabschiedet, Erbherr von Grausden. oc 19. 3 . 1 8 2 0 in Mitau Helene Agnes Charlotte Friederike v. Orgies gen. Rutenberg a. d. Hause Neu-Autz ( 1 8 0 4 - 1 8 5 0 , φ Grausden), Tochter v. Johann Ferdinand O . gen. v. R . ( 1 7 6 7 - 1 8 3 0 ) u. J o hanna Louise Sibylle Charlotte, geb. von Meerfeld a.d. Hause Zirohlen (K; 1 7 8 4 1844). Zeitw. Verwaltung der großen Kreutzburgschen Güter, 1827 — 1840 örtlicher Kr.marschall von Mitau, 1 8 3 2 - 1 8 3 3 u. 1 8 3 6 1837 Landbotenmarschall auf den Landtagen, 1840 — 1866 Hasenpothscher residierender Kr.marschall, 1 8 4 0 - 1 8 7 6 zugleich Präsident des Kuratoriums des lett. Lehrerseminars in Irmlau (K), das er mitbegrün, hatte, 1846— 1876 Direktionsrat des Kur. Kreditvereins u. 1851 — 1879 Kurator des Katharinenstifts in Mitau, das am 7 . 1 1 . 1 7 7 5 von Katharina v. Bismarck, geb. von Trotta gen. Treyden ( 1 7 0 6 - 1 7 8 0 ) , Witwe v. Ludolph August v. Bismarck-Schönhausen ( 1 6 8 3 - 1 7 5 0 ) , Schwägerin des kur. Hzgs. Ernst Johann v. Biron, gestiftet wurde, ~ verbrachte seine letzten Lebensjahre auf dem Gut Grausden.

Ein Jugendleben aus Alt-Kurlands Tagen. In: B M 34, 1887, S. 3 5 - 8 0 ; u.d.T.: Jugenderinnerungen des Freiham P. Ph. von Drachenfels (1795—1813), wieder in: Friedrich Gustav Bienemann d. J . (Hrsg.): Altlivländische Erinnerungen, Reval 1911, Nachdr. Hannover 1969; S. 1 - 3 8 ; Ausz.: Kurländisches Leben zu Beginn des 19. Jahrhunderts. In: Goertz/Brosse 19Ϊ2, S. 1 8 9 - 1 9 9 . WERKE:

August von Jochmus. Briefe, zsgst. v. August Frhr. v. Jochmus, gewesenem Reichsminister der auswärtigen Angelegenheiten, Bd. 3, Berlin 1884 [2 Bre. ~s an A. v. Jochmus v. 3 0 . 7 . 1 8 4 9 - 1 0 . 8 . 1 8 4 8 ; 2 Bre. an Fürst Sayn-Wittgenstein, Fürstv. 1 2 . 9 . 1 8 4 9 15.9.1849], BRIEFE:

Biogr. in: Ein Jugendleben aus AltKurlands Tagen. In: BM 34, 1887, 3 2 - 3 5 . Curonen 1935. - GH Kur 1, 41, 45, 52. - OHA, Fr Β 3, 115. - DBBL 1970. - Kurland Ritterschaft 1971, 176, 244. - BaBA 67, 3 3 6 - 3 7 . LITERATUR:

Dressel(ius), G e o r g L o r e n t z (Laurentius) * 2 9 . 5 . 1 6 5 4 Eisfeld (Kr. Hildburghausen, Franken), f 2 9 . 3 . 1 6 9 8 ; Vater: Andreas D . , Feldbauer; Mutter: Dorothea, geb. Bechthold. Seit 2. 8 . 1 6 6 9 Studium in Jena, Lehrer in Riga b. —> J . Brever, ab 10.2. 1685 Pastor auf dem Rigaer Patrimonialgut Pinkenhof, 1685 v. Barbara Elisabeth Kupferschmidt nach dem Tode ihres Vaters Caspar Κ . , Pastor in R o o p (L), wohl aus Versorgungsgründen wegen Bruch des Eheversprechens verklagt u. 1689 vor seiner tatsächlichen Eheschließung zur Zahlung einer Abfindung verurteilt, oo 1689 Elisabeth Mees (Mehse), verw. Wicken. WERKE: Beitr. in: Johann Wölffing: M. Davidis Origani Cl.mi Mathematici Astrogonosia, Coburg 1677 [Diss.Slg.]. — Gantz kurtze Anleitung zur lettischen Sprache, Riga 1685 [enth.: Zehen Gespräche [...] v. —> G. Mancelius u. weitere lett. Werke]. - Vocabularium in 4 Sprachen, deutsch, lateinisch, polnisch und lettisch, Riga 1688; bearb. v. —> Liborius I. Depkin u.d.T.: Wörterbüchlein, wie etzliche gebräuliche Sachen auf Teutsch, Schwedisch, Polnisch und Lettisch zu benennen sind, ebd. 1705. — Beitr. in: Jeremy Taylor: Außerlesene Predigten Auffalle Sonntag im Jahr gerichtet [...]. Nebenst Einem Anhang von Eilff Predigten so nach Sr. Maj. Wieder-Einsetzung gehalten

Dreyer worden f . . . ] , Frankfurt/M Wörterbuch [Hs.].

372 1696.

-

Lett.

Swehta Behrnu Mahziba oder der kleine Katechismus des seligen Herrn Lutheri, durch etliche gar kurtze und nützliche Fragen erkläret, anjetzo aber f...] denen allhie in der Vorstadt und LandVogtey aufgerichteten Schulen zu Nutze in die lettische Sprache übersetzet, Riga 1684; ebd. 1707; ebd. 1752; Nachdr. Libau 1786; Mitau 1796; ebd. 1797 [lett. Übers, d. „Katechismus zum Gebrauch der R i g i s c h e n Schulen" 1681 v. —»• J. Brever]. - Des [...] Johann Arnds [...] wohl angelegtes Paradieß-Gärtlein, voll christlichen Tugenden [...] Eine neue Verteutschung des Jubel-Lieds St. Bernardi, samt 3fachem Register [...] und einem bequemen Gesang-Büchlein vermehret, Frankfurt/M 1694 [enth. Neu-verfaßtes christliches Gesang-Büchlein zu Außiibung wahrer Gottseligkeit, voll außerlesener geist- und trostreicher Psalmen und Lieder [...] Martin Luthers und anderer rein-evangelischer Lehrer. Mit 2 nützlichen Registern versehen]. L I T E R A T U R : BaBA 68, 2 2 4 - 2 2 9 . Ottow/Lenz 1977. UBERS. :

vorzüglich rühmlichen Regierung auf den Staat, R e v a l 1778 [Prog.]. L I T E R A T U R : Gadebusch 1777, 1, 224. Recke/ Napiersky. — Berting 1862. — Hansen 1881. — DBA 253, 5 - 6 . - BaBA 68, 328 - 331. Dreyersdorff, Alberta * 6 . 2 . 1 8 6 4 Grobin (K). Lebte 1896 in Libau (K), mit 24 Lungenleiden, was möglicherweise ausschlaggebend war für den etwas schwermütigen Hauch in ihren Ge. u. Nn. Abend auf dem Lande. In: Grotthuß 1895, S. 194 [G.]. - Dichterleid. In: StaelHolstem 1896, S. 308 [G.]. - Mitarb. an der Riga(i)schen Hausfrauen-Zt., R i g a 1884 — 1887; Baltische Jugendschrift. Illustriertes Monatsheft, R i g a 1 8 9 8 - 1 9 0 4 . - Ge. u. Nn. in Heimatglocken, Berlin 1892 — 1916; Fliegende Bll., M ü n c h e n 1 8 8 4 - 1 9 3 5 . L I T E R A T U R : Pataky 1898. - Friedrichs 1981. - DBA 253, 136a. WERKE:

Dsirne, Friedrich W i l h e l m

* 5 . 5 . 1 8 3 5 Salis (L), f 4 . 9 . 1 8 7 2 Atkarsk (Gouv. Saratov; Cholera), lett. Herkunft; * 1743 Bordesholm in Holstein, f 4 . 1 . 1 7 7 9 Vater: David D . , Parochiallehrer; M u t t e r : Lise D . ; Bruder: Christian David ( 1 8 2 9 - 1 8 9 6 ) . St. Petersburg. Seit 1761 Studium in Helmstedt u. Göttingen, Höhere Kr.schule Pernau (L) 1 8 5 3 - 1 8 5 7 es folgten Anstellungen als Privatlehrer in L u. Theol. Studium in Dorpat, 1 8 5 7 - 1 8 5 8 Lehrer St. Petersburg, seit 1770 Prof. der Poesie u. der an einer Privatanstalt in Jakobstadt, 1858 — griech. Sprache am Gym. in R e v a l . 1772, 1859 an der Schmidt'schen Anstalt in Fellin 1776 u. 1778 R e k t o r , 1776 außerdem (L), 1 8 . 1 0 . 1 8 5 9 ordiniert zum Propst-Adjunkt Franz.lehrer, W e i h n a c h t e n 1778 R e i s e nach d. W o l g a Wiesenseite (östl. der W o l g a ) ; St. Petersburg, w o er erkrankte u. i m Jan. 1779 1 8 6 0 - 1 8 7 2 Pastor des Ksps. Nord-Katharinenstadt (Gouv. Samara) b. Saratov u. Lehrer starb. d. Zentralschule, betrieb in seiner freien Zeit W E R K E : mit Ernst August W i l h e l m HörschelStudien zur liv. Gesch. oo 9 . 8 . 1 8 6 1 in Dorpat m a n n : Orationem, qva vir clarissimvs atqve docW i l h e l m i n e A l w i n e Kordes (* 1839 W e r r o , f tissimvs, R e v a l 1770 [v. ~ stammt der griech. 1928 Reval), Tochter d. Architekten FerdiT e x t ] . — De natura et praestantia poesos Graeconand K. u. A l w i n e Luetten, kritisierte das rum auctorum lectione quam maxime promovenda, Schulwesen der Wolgadeutschen u. befürR e v a l 1770 [AntrittsRd.]. - Programm von dem wortete Kirchenschulen, verlangte die EinGlücke eines Reichs, wenn Weltweise herrschen oder führung von Unterricht der russ. Sprache, Pürsten Weltiveise sind, R e v a l nach 1770. Geographie u. Gesch. zugunsten des KaufProgramm von dem Wesen der Tapferkeit und mannstandes. Grossmuth und ihrer unzertrennlichen Verbindung in erhabenen und heroischen Seelen, R e v a l 1772. - W E R K E : Knoepken, Tegetmeyer und Lohmüller, Programm von der wahren Güte eines Regenten und die drei Männer der Reformation in Livland und ihrer würdigen Amvendung, R e v a l 1776. - Ad ihre Zeit. In: Dorpater Zs. für Theologie und audiendam orationem de difficultatibus pmfessionis Kirche 1/2, 1860, S. 2 5 3 - 2 5 8 . - Ein Steptheologicae rede administrandae [ . . . ] , R e v a l 1778. penbild aus dem vorigen Jahrhundert, Dorpat 1861 — Einige Gedanken von dem großen Einßuss einer [teilw. in der Mundart der Wolgadeutschen D r e y e r , J o h a n n Christian

Dukmeyer

373 Bauern verf.]; u.d.T.: Schöne Ammie aus Ma-

1 8 9 7 . — Der Rigasche

rienthal und der „Kirgisenmichel". Lesebuch, e b d . 1 8 6 8 ; u . d . T . : Schön Ammi von Mariental und der Kirgisen-Michel. Ein Wolga-Steppenbild

16. Jahrhunderts, Riga 1867 [vgl. zu den Kalenderunruhen —> B. v. Bergmann]. — Lesebuch

aus dem 18. Jahrhundert. In: Neuer Haus- und Landwirtschaftskalender für deutsche Ansiedler im südlichen Rußl. 47, Odessa 1915, S. 138 — 157; wieder in: Annelore EngelBraunschmidt (Hrsg.): Siedlernot und Dorfidyll. Kanonische Texte der Rußlanddeutschen, Berlin; Bonn 1993, S. 24 — 45; wieder in: Freundschaft, Alma-Ata 1989 [„(...) Jahrhunderte überdauert hat bei den Sowjetdeutschen (...) der Erzählstoff vom Kirgisenmichel und der schönen Ammie aus Marienthal: Der Michel, ein tapferer Bursche, der die feindlichen Nomaden — als Kirgisen bezeichnet — mehr als einmal in die Flucht geschlagen hatte, wann immer sie die deutschen Dörfer bedrohten, gerät schließlich doch in ihre Gefangenschaft. Gern hätte der Chan ihn zu seinem Glauben bekehrt und mit seiner Tochter verheiratet, die ihn auch liebt. Michel aber hält seiner Ammie die Treue. Nach drei Jahren Gefangenschaft verhilft Chans Tochter, gerührt von solcher Treue, dem Michel zur Flucht, und der Totgeglaubte kehrt zu seiner Ammie zurück, die ihm ebenfalls treu geblieben war. — Der Stoff war 1861 von Pastor Friedrich Dsirne aufgezeichnet worden, und 1914 - aus Anlaß des 150. Jahrestages der Ankunft der ersten deutschen Siedler an der Wolga — arbeiteten Pastor Gottlieb Beratz (Ps.: Göbel) und der Lehrer Alexander Hunger den Stoff zu einem ,Festspiel' u m (...)." A. EngelBraunschmidt: Sowjetdeutsche Literatur heute. In: Ins Gestern tauche ich ein. Eine Dokumentation der Tagung „Sowjetdeutsche Literatur heute" in Berlin 18.-20. Okt. 1990, Esslingen 1994, S. 30—31 (Schriftenreihe der Künstlergilde 29)]; Bearb.: Gottlieb von Göbel u. Alexander Hunger: Fest und treu, oder der Kirgisen-Michel und die schön' Ammie aus Pfannenstiel. Historisches Festspiel zum hundertfünfzigjährigen Jubiläum der Ankunft der ersten deutschen Aussiedler an der unteren Wolga, S a r a -

tow 1914 (Fsp. 3 Ak.; Selbstverl.); Neuausg. u . d . T . : Der Kirgisermichel Pfannenstiel (Marienthal).

oder Schön Ammi von Ein Wolga-Steppenbild

aus dem 18. Jahrhundert, hrsg. v. Jakob Riffel, Lucas Gonzalez, Argentinien 1929; wieder in: N L 1 9 8 9 - 1 9 9 0 . - Zur

Geschichte

der

deutschen

Kolonien an der Wolga, Leipzig 1866; Berlin

für

deutsch-evangelische

Kalenderstreit

zu Ende

Kirchenschulen,

des

Dorpat

1868 [darin auch Behandlung der N o m a d e n überfälle auf dt. Siedlungen im Wolgagebiet]. - Hohrosi lossi preili ja Rütter Mojaan. Ν ende suur armastus ja onnetu surm. Uks Lihwlandi maal sündind wägga halle luggu, ü b e r s , v . H . J o b s e ,

Tartu 1867; 2. Aufl. ebd. 1874. - Treiden. In: Johanson 1894, S. 95 — 98; wieder in: Grotthuß 1895, S. 1 9 5 - 1 9 6 ; wieder in: Christian B ö h m u. Maximilian Roland B ö h m (Hrsg.): Deutsches Lesebuch für die mittleren Lehranstalten, 2. Tl. 5. verb. Aufl. Reval 1914, S. 4 1 5 - 4 1 6 [G.]. - Beitr. über die wolgadt. Volksschulen in der Saratowschen Dt. Zt. BEARB. : Zwanzig Betrachtungen über biblische Texte zum kirchlichen und häuslichen Gebrauche an hohen Staatsfesten. Für evangelische deutsche des Russischen Kaiserreiches, R i g a 1 8 7 3 . Leitfaden der vaterländischen Geschichte der Ostseeprovinzen,

3. verb. Aufl. Riga 1884. HRSG.: m i t J o h a n n e s

Meyer:

Felliner

Blätter,

Dorpat 1859 [einziges H.]. LITERATUR: J o h a n s o n 1894, 1 9 6 - 197. Alb. Acad. 1889. - Kosch. - Matthias H a g i n : N a m h a f t e Wolgadeutsche. I n : H e i m a t b u c h der D e u t s c h e n aus R u ß l a n d 1 9 7 3 - 1981, 151 - 152. Woldemar E k k e r t : Bis zum O k t o b e r (Zur Gesch. der Literatur der Russlanddeutschen). In: H W 2, 1986, 2 4 3 244. - R e d l i c h 1989. - B a B A 69, 9 5 - 9 6 . A m b u r g e r 1998.

Dünen, brejefl)

Karlheinz

Dobbert(-Do-

D u k m e y e r , Friedrich E m i l * 15. (j.3.) 1.1864 Ramkau (L), f 2.4.1930 Berlin-Wilmersdorf; Vater: R e i n D . , lett. Schäfer; Mutter: Annette, geb. Dumpe. 1 8 7 5 - 1 8 8 3 Gouv.-Gym. in Riga (L), 1 8 8 4 1888 Studium orientalischer Sprachen, Jura u. Gesch. in St. Petersburg, Abschluß mit Oberlehrer-Examen, Korrespondent der Düna-Zt., 1890 U m z u g nach Berlin, 1 8 9 3 1894 Sekretär am russ. Generalkonsulat. 1894 — 1900 Oberlehrer an einem Gym. in Taschkent, Ernennung zum Kgl.-russ. Hofrat, 1 9 0 0 - 1 9 0 2 Studium in München, 1 9 0 2 1904 der Gesch., dt. Literaturgesch. u. Kunstgesch. in Berlin, 1908 Dr. phil. in München, Diss.: „Korbs Diarium itineris in

Dumpf(f) Moscoviam und Quellen, die es ergänzen. Beitr. zur moskowitisch-russischen, oesterreichisch-kaiserlichen und brandenburgischpreußischen Geschichte aus der Zeit Peters des Grossen, 2 Bde. Berlin 1 9 0 9 - 1 9 1 0 (Hist. Studien 70 u. 80); Nachdr. Vaduz 1965". Zugleich seit 1902 Beschäftigung an der Kgl. Bibliothek, 1 9 0 7 - 1 9 0 8 an der Bibliothek des Auswärtigen Amtes, 1 9 0 9 - 1 9 1 1 an der U B u. 1 9 1 1 - 1 9 2 9 an der Kgl. bzw. Preuß. Staatsbibliothek in Berlin, Bibliotheksrat, Reisen in den Kaukasus, in die Türkei, nach Griechenland u. nach Italien, oo Clara Constanze Kienitz. Seine sat. StreitSn. sind vielfach antisemitisch gefärbt. W E R K E : Auf Anlazs des offenen Sendschreibens an den Oberprokweur des Synods Konstantin Pobedonoszeff von Hermann Dalton und des offenen Briefes an Pastor Dalton von A. D., St. Petersburg; Leipzig 1889 Dalton (1833-1913)]. — Pietro Aretino. Drama in fünf Akten, Cöthen 1889 [BühnenMs.]. - Joseph und Arvid. Gedichte, Cöthen 1889. - Spurius Carvilius Ruga. Drama in fünf Akten, Cöthen 1889. — Füchse mit brennenden Schwänzen, Berlin 1891. - Tolstoi, Prophet oder Popanz?, Berlin 1891. - Der Arbeiterkaiser. Trauerspiel in fünf Akten, Berlin 1892. — Russisches Leben. Novellen und Skizzen, Berlin 1892. - Mannesworte an die Treuen und Protestanten der Zeit, Berlin 1892. — Kritik der reinen und praktischen Unvernunft in der gemeinen Verjudung, Berlin 1892. - Tod dem Verräter! Drama in 5 Akten, Berlin 1892. — Zur Freiheit aus Deutschland und Rußland, Berlin 1893. — Gastgeschenke für Freund und Feind, Berlin 1893. — Die siebente Großmacht oder der Schatten. Lustspiel in fünf Akten, Leipzig 1896. — Des Sittenmeisters Ärgernisse. Eine Komödie in 3 Akten, München 1901. — Einer für alle. Eine Tragödie in fünf Akten, München 1901. — Die Deutschen in Tolstois Schilderung. In: Big. zur Allg.Zt. 111, München 1902, S. 2 9 9 - 3 0 2 ; Sonderdr. ebd. 1902. — Der Zorn Jehova(h)s. Tragödie in einem Akt, München 1902. — Lettische Volkslieder. In: Preußische Jahrbücher 129, Berlin 1907, S. 4 5 8 - 4 9 3 ; Forts. 130, 1907, S. 7 0 - 9 6 . - Die Deutschen in Rußland, Berlin 1916 (Zeitspiegel 10). — Die Einführung Lermontows in Deutschland und des Dichters Persönlichkeit. (Die Russenfreunde Varnhagen von Ense und Bodenstedt), Berlin 1925 (Hist. Studien 164); Nachdr. Vaduz 1965.

374 Vita in der Diss. - Jb.d.dt.Bibliotheken 8, 1910 u. 21/22, 1931. - Kürschner Gel.Kal. 1928/29. - W e r ist's? 1928. - Nekro. in: RigRdsch 11.4.1930. - Nekro. in.: Jb.d.balt. Dtt. 1931, 126, 136. - Nekro 1936. - Johannes Asen (Bearb.): Gesamtverzeichnis des Lehrkörpers d. Univ. Berlin 1 8 1 0 - 1945, Leipzig 1955. Kosch. - DBBL 1970. - Anders 1988, 48. Redlich 1989. - DBA II 298, 1 3 0 - 1 3 2 . - BaBA 69, 3 6 9 - 3 7 1 . LITERATUR:

Dumpf(f), Georg Friedrich * 10.12. (j. 29.11.) 1777 Gut Ohlenhof (L, Ksp. Lo[e]ser[n]), f 29. (j. 17.) 4.1849 Fellin (L); Vater: Carl Samuel D., auch Tempf gen. (um 1735 — 1788), Landgerichtssekretär in Wenden u. später Arrendator; Mutter: Renate Charlotte, geb. Girgensohn (f 1798); Schwester —> C. Stahl. Wuchs wohl in Erlaa auf, seit 1792 Schüler des Collegium Fridericianum in Königsberg, seit 1794 Med. Studium in Königsberg, 1 7 9 5 1798 in Jena, 1798 in Göttingen, Promotion, Diss.: „De febre nervosa exanthematica, Göttingen 1798". Seit 1798 Hauslehrer in L, 1801 Examen in St. Petersburg, bis 1803 dort Arzt an einem Hospital, seit 1804 praktischer Arzt in Euseküll (L). oo 2.7.1805 in Paistel (L) Christine Amalie Andrae. Seit 1813 zugleich Kr.arzt in Fellin (L), wo er seit 1823 lebte, Staatsrat, war selbst nicht dichterisch produktiv, machte sich aber einen Namen, indem er alle verfügbaren Informationen u. Unterlagen über u. Texte v. — J . M. R . Lenz sammelte, sein Sohn Julius Dumpf (f 1850) leitete diese Materialien nach seinem Tod an Tieck weiter, von wo aus sie wohl nach Tiecks Tod zu dessen Biographen u. Hrsg. der nachgelassenen Schriften gelangten, u. ermöglichte so die Ausg. v. Lenz' Werken. De consensu magnetico, St. Petersburg 1818. - Miscellen über tierischen Magnetismus. In: Mittheilungen aus dem Archiv der Ges. praktischer Aerzte zu Riga 1, Leipzig 1839. — Postum: Das Klima von Fellin. Nach den Beobachtungen von Dr. Dumpf berechnet von Nicolaus Neese. In: A.-T. Kupffer (Hrsg.): Annales de l'Observatoire Physique Central de Russie, 2/ 1850, St. Petersburg 1853, S. I-X. - Aufs, med. u. vermischten Inh. in versch. Zs. — Berichte u. Anm. In: Karl Ernst Berg: Tagebuch über eine zweite magnetische Kur an der Frau von U. Fortsetzung der Briefe über eine WERKE:

375 magnetische Kur. Geschrieben im Jan. 1 8 1 6 von einem Livländischen Landprediger, Pernau 1818, S. 2 4 7 - 2 6 3 u. 2 7 3 - 3 1 4 . H R S G . : Pandaemonium germanicum. Eine Skizze von J. M. Ii. Lenz. Aus dem handschriftlichen Nachlasse des verstorbenen Dichters ( V o r R d . Nürnberg 1 8 1 9 ; Berlin 1 8 9 6 [D.; LiteraturSat.].

Dunte(n)

löblichen Stadt wolverdienten Rathsverwandten, und Gerichts-Vogts, eheleiblichen T o c h t e r , Braut, Alß dieselbe j h r Hochzeitliches Ehren-Fest den 4. N o v . im Jahr 1 6 5 0 feierlich begingen, Geflochten und dargebracht von unterschriebenen des Gymnasij Alumnis, R e v a l 1 6 5 0 ] , - Τ ά πράγματα ούτος ύμέναιος [ . . . J , R e v a l 1651 [ H G . auf den Pastor Petrus K o c h u. Elisabeth, geb. SaleBRIEFE. : B r W . z w . ~ u . —> K . P e t e r s e n a. d. mann (Schwester v. —> J . Salemann), in der Jahren 1 8 1 5 — 1 8 2 2 sowie einige andere Bre. u. H S . der R e v a l e r G y m . - S c h ü l e r : E h r e n - G e D o k u m e n t e im Zush. ihren L e n z - R e c h e r dichte, A u f f D e s [ . . . ] Herrn Petri K o c h e n , der chen. In: N a c h l a ß J . M . R . Lenz, Ms. 1113, F. Esthnischen G e m e i n e allhie zu R e v a l an der 25, V . 34, Latvijas P S R Zinätnu Akademijä, H . Geist Kirchen [ . . . ] Predigers, U n d D e r [ . . . ] Fundamentals Bibliotekä, R i g a [unveröfftl.]. LITERATUR: Recke/Napiersky. — Hamberger/ Jungfrawen Elisabeth, Des [ . . . ] Herrn Georgij Meusel 1834. — W. v. Bock: Zur Erinnerung an Salemans, gedachter Esthnischen G e m e i n e Dr. In: Inland 1849, 23, 3 8 3 - 3 8 4 . - H. Neus wohlverdienten Pastoris, Eheleiblichen T o c h in: Inland 1858, 7, 116. — J. v. Sivers: Jacob Mi- ter, D e n 2 7 . J a n u a r i j A n n o 1 6 5 1 gehaltenem chael Reinhold Lenz und Goethe. In: Inland 1858, H o c h z e i t - E h r e n - F e s t e V o n Etlichen des hie11, 1 8 0 - 182. - Goedeke 15, 1 0 9 - 1 1 0 . sigen Gymnasij Alumnis gesetzt und überBrennsohn 1905, 1922. - R . von Engelhardt, A. reicht, R e v a l 1 6 5 1 . — Sunt, qvibus ad titulos, Feuereisen, O. Greiffenhagen u.a. (Hrsg.): Otto von qvos promunt alma Lycea. (Populari suo h o n o Petersen: Goethe und der bait. Osten, Reval 1930 ratißimo, et convictori laudatissimo, vix inter (Baltisches Geistesleben 2); Nachdr. Hannoveroccupationes eminens applaudebat [•••]), Döhren 1976 (Beiträge zur bait. Literatvirgeschichte, Literatur, Sprachwiss. u. Musik, R . A. Nachdrucke Wittenberg 1 6 5 3 [GratG. in Distichen auf 1); Rez. v. K. Schreinert. In: BM 62, 1931, 3 2 - Eberhard Müllers Mag. Graduierung am 26. 4. 36. - BLÄ 1934/35 (1930). - Räder/Welding 1 6 5 3 zu der mit ~ weitere 19 Personen Grat1959, 15. - Kosch. - DBBL 1970. - Redlich Ge. geschrieben haben|. — Disp. Wittenberg 1989. - DBA 257, 3 2 2 - 3 2 5 u. 257, 341; II 298, 3 0 . 8 . 1 6 5 3 unter Präses J . Sperling. — Exerci382. - BaBA 70, 0 1 7 - 0 2 3 . tationum Metaphysicarum Vicesima prima In Parte Speciali prima De Substantia, supposito et persona, Dunte(n), Georg(ius) von Wittenberg 1 6 5 3 [Diss. phil. 1 . 1 0 . 1 6 5 3 ; Prä* 1631 R e v a l (E), f 1677 R e v a l ; Eltern L. ses Christian Trentsch]. — Imperium Smerdis Dunte. Magi iuxta Herodot. 1. III. [ . . . ] , R i g a 1 6 5 4 [Disp., Präses —> J . Brever, R e s p . ~ ] . — Triga R e v a l e r G y m . , Studium schon seit 1 6 4 9 in Theorematum Legalium, ex materia Societatis DeDorpat, 1651 in G i e ß e n mit Studienkollege —> [...], Riga 1654 [Diss. jur. J . Salemann, 1 6 5 2 in Tübingen, 1 6 5 3 in promtorum Aug. 1654, Präses J o a c h i m Rennenkampff, Wittenberg; Aug. 1 6 5 4 Diss. j u r . in R i g a ; Resp. . — Exercitationum Metaphysicarum Vi1 6 5 5 Diss. phil. in W i t t e n b e r g ; 1 6 5 6 Diss, theol. in R o s t o c k . Erhielt keine Stelle u. ging gesima Tertia in Parte Speciali Tertia De Qualitate nach Hamburg; dann 1 6 7 2 — 1677 Prof. der Et Relatione / Quam Sub Moderamine Viri [...], griech. Sprache am R e v a l e r G y m . , 1677 aus Wittenberg 1655 ( 3 . J u n i 1655) [Diss, phil., Präses Christian Trentsch, R e s p . ~ ] . — Ge. I n : gesundheitlichen Gründen das A m t niedergeAbraham Calov: Harmonia calixtino-haeretica legt. [ . . . ] , W i t t e n b e r g 1 6 5 5 [theol. StreitS.]. W E R K E : ES wird derselbe Mensch recht seelig hie Disputatio Theologica de Religione Tutissima Ex genennet [ . . . ] , R e v a l 1 6 5 0 [HG. in Alexaniudicio Papismi, Calvinismi, Photinianismi [...], drinern in H S . d. R e v a l e r G y m . - S c h ü l e r : R o s t o c k 1 6 5 6 [Disp. theol. 1 . 1 1 . 1 6 5 6 , lat., Ehren-Krantz D e m Ehrenvesten Achtbaren dt., Präses Augustus Varenius, R e s p . — und V o r n e h m e n Gesellen Herrn Hartwich Qvadriga Qusestionum politicarum de gynvon Geldern, Bräutigam U n d D e r V i e l E h r a;cocratia [ . . . ] , R o s t o c k 1657 [Disp. phil., lat. und Tugendreichen Jungfrauen Anna, Des R e s p . Johannes M a i n e r ; WohlEhrenvesten, GrossAchtbaren und u. franz., Präses darin GratG. v. Qvi bene conscendit cathedram, W o h l w e i s e n Herrn Bernhard Hettlings, dieser

Dunte nee dignus honore f.··]· - Disputatio M e t a p h y sica de infmitio et finito [...], R o s t o c k 1657 [Disp. phil., lat., Präses Resp. Heinrich Sehlmann]. — Denk-Mahl Bey der Feyerlichen Leich-Bestellung, Des [...] Herrn Hans Ohms, Fürnehmen Kauffhändelers, und Mit-Gliedes der Grossen Gülde allhie, R e v a l 1672. - H G . in: In o b i t u m praeniaturum, b e a t u m tarnen [...] m a t r o n a e Elisabethae Himseliae, viri f...] D n . M . J o a c h i m i Salemanni, pastoris ad D . Olai Revaliae niertissimi [...], R e v a l 1673.

376 Vulpius. W e g e n zu eifriger StrafPr. fast ein M o n a t lang die Kanzel untersagt, w a h r scheinlich infolge dieses Verbots Krankheit u. Tod.

WERKE: In tempesta nimis cur te mors ahstulit? Eheu [...], G i e ß e n 1617 [Epic, in der LPr. v. Justus Feurbornius: Ein trostreiche Leichenpredigt g e n o m m e n auß d e m 130. Psalmen Davids [...] auf Peter Müller]. — Disputatio LUX. quee est de fide ivstificante [...], G i e ß e n 1619 [Präses J o h a n n e s Gisenius, R e s p . ~]. — LITERATUR: A G B 1 8 9 7 ( J ö c h e r 1751). - H u p e l 27, Qua exami1791, 232. - Recke/Napiersky. - Bertiiig 1862. - Disputatio Quinta Anti-Steiniania. Hanseil 1881. - K o s c h - D B A 258, 8 4 - 8 6 . natur Defensio Steiniana Condoms Irenicae, CasBaBA 70, 1 5 2 - 156. - K. Volkart: ~ aus Nieder- sellis habitae Anno 1618. In Capp. XIX, -Et XX. sachsen über das Baltikum und Hamburg nach De Manducatione Spirituali In Promissione EvanHolstein. Spuren durch zweieinhalb Jhdte. In: Ge- gelica: & de corporali preesentia & manducatione nealogisches Jb. 3 3 / 3 4 , 1 9 9 3 - 1 9 9 4 , 91 - 112. corporis Christi in Sacra Ccena, [...], Gissae 1620 Klöker 2005. [Diss, theol. 2 7 . 1 . 1 6 2 0 ; Präses Balthasar Mentzer, R e s p . ~ ] . — Disputatio theologica de Dunte, Ludwig (Ludovicus) universali omnium hominum ad regnum coelorum vocatione [...], W i t t e n b e r g 1622 [Präses N i c o * 2 1 . 1 1 . 1 5 9 7 Reval, f 1 1 . 1 2 . 1 6 3 9 , $ 18.12. laus H u n n i u s , R e s p . ~]. - Apologia; pro consul1639 R e v a l ; Vater: Jobst D . , R a t s h e r r in Reval, stammte a. d. G e g e n d v. Hildesheim; tatione catholica D. Balthasaris Meisneri de fide Lutherana capes-senda Hermanne Hugoni, oppoM u t t e r : D o r o t h e a , geb. Holzhausen. Schule in Reval, danach 5 Jahre U n t e r r i c h t site [...], W i t t e n b e r g 1622 [Disp. theol. 15.8. 1622, lat., dt., Präses Balthasar Meisner, R e s p . d u r c h —> H . Samson in R i g a (L), 1617 Stud i u m in R o s t o c k zus. mit —> H . Stahl II. u. bis ~]. — Wahre Vnd rechtmessige Vbung des Chris1620 in Gießen, R e i s e über Straßburg z u m tenthumbs, welche bestehet in gottseligem Leben, S t u d i u m nach T ü b i n g e n , Jena u. Wittenberg, öffentlichem Gottesdienst, demüthiger Busse, wür1622 M a g . , Reise ü b e r Lübeck u. H a m b u r g digem Gebrauch des heiligen Abendmahls und se1624 in die Niederlande, 1625 R ü c k k e h r nach ligem Abschied von der Welt. In sieben Büchern Reval, dann R e i s e nach R i g a , d u r c h P r e u ß e n ordentlich verfasset. Mit einer besonderen Vorrede u. P o m m e r n nach R o s t o c k , w o ihm R e i c h s - Seel. Herrn D. Nikolai Hunnii, gewesenen Sumarschall J a k o b Pontusson de la Gardie perintendenten zu Lübeck, Lübeck 1630; W i t (1583 — 1652) als H o f m e i s t e r die F ü h r u n g v o n t e n b e r g 1678; D r e s d e n 1722; u . d . T . : Ludovici zwei j u n g e n studierenden Edelleuten, den Dunte [...] Übung Des wahren Christenthums. G e b r ü d e r n J o h a n n u. A n t o n M i l l e m a n n oder Bestehend In rechtschaffenem Glauben Gottseligem W i l l e m a n n , anvertraute, drei Jahre lang R e i s e n Leben und Seligem Sterben. In VII Büchern verd u r c h Holland, Frankreich u. England, ein- fasset. Mit einer Vorrede D. Nicolai Hunnii Sueinhalbjähriger Aufenthalt in O x f o r d , auf den perintendenten zu Lübeck, nach d. 4. Aufl. R e i s e n erlernte ~ die engl. u. franz. Sprache, W i t t e n b e r g 1722. — Heu dolor! Heu lachrymce! Hilfsprediger der dt. G e m e i n d e in Reval, seit dolor heu! Heu flebile fatum! [...], R i g a 1631 1 6 . 5 . 1 6 2 7 Katechet zu St. Michaelis, oo 1627 [Epic, in der LPr. v. —> H . Vestring d. A.: G e r t r u d v. Wangersen, mit der er 9 K i n d e r Eine Christliche Leich-Predigt Bey d e m B e hatte, darunter —»• G. v. D u n t e ( n ) . 1629 D i a - gräbniiss des [...] H e r r n J o h a n Derenthal, kon zu St. Olai, 1632 im N a m e n des reval - G e w e s e n e n Bürgmeistern u n d Syndici der sehen Predigeramtes nach D o r p a t (L) delegiert, löblichen Statt Revall in Lieffland. W e l c h e r w o er der E i n w e i h u n g der dortigen U n i v . A n n o 1630 den 2 5 . J u n i i [...] entschlaffen, b e i w o h n t e , lehnte 1633 die B e r u f u n g ins U n d dann folgenden 30. Junii in der PfarrD o r p a t e r O b e r k o n s i s t o r i u m ab, 1 6 3 6 - 1 6 3 9 Kirchen zu S. Olai daselbst Christlich zur Inspektor der Particular-Schulen in E r d e n bestättiget w o r d e n [...]; vgl. —> T . Reval. 1638 Katechisierungsstreit mit —> H . Polus, —• P. Götschen]. — Buccina Euangelii.

377 Das ist Ein kurtz Traciäilein, darin sonderlich erwiesen wird, wie Gott dem Herrn gefallen habe durch den Posaunen Schall der mündlichen Predigt jhm eine Kirche zu samhlen, die Menschen zu bekehren vnd zur Seligkeit zu bringen. Vnd wie die Prediger jhres Orts vnd die Zuhörer jhres sich verhalten sollen daß sie zu diesem gewündscheten Zweck kommen mögen, Lübeck 1 6 3 2 [Traktat mit einer dt. ProsavorRd. v. Lübecker S u perintendenten] . - Eine Christliche Predigt vher den Sieben vnd Achtzigsten Psalm Davids. Von Herligkeit/ Zierde vnd Seligkeit der Christlichen Kirchen vnd sonderlich der Hohen Schulen bey der Introduktion der Universität zu Dorpat in Eivland gehalten, [ . . . ] , D ö r p t 1 6 3 2 [Pr. nicht in Dorpat, sondern in R e v a l gehalten]. - Decisiones casuum conscientice Sexcentorum & ultra. Ε Diversis Theologorum Scriptis cotiect.ce, contractce, & in hrevitate redactce, ac juxta ordinem Locorum Theologicorum positce. Das ist: Kurtze vnd richtige erörterung Sechshundert vnd etzlicher Gewissens-Fragen, auff vielerley, in Theologischen Schulen, Predigtampte vnd Consistorien fürfallenden Sachen, [...] Aus vielen Hochgelährter Theologen Schrifften, f . . . ] Zusammen gezogen, Lübeck 1 6 3 6 [ V o r R d . — H . Vestring d. A . ; W d g . u. a. an Gabriel u. Axel Oxenstierna, J a c o b Pontusson de la Gardie ( 1 5 8 3 — 1652), Carl Carlson Gyldenhelm]; u . d . T . : Decisiones Mille et sex Casuum Conscientice, Ε Diversis Theologorum Scriptis collectce, contractce, et in brevitatem redacta, ac iuxta ordinem Locorum Theologicorum mm positae. Das

Dunte ist: Kurtze und richtige erörterung Ein Tausend vnd sechs Gewissens-Fragen [...] ordentlich verfasset, Lübeck 6 . 6 . 1 6 4 3 ; Erfurt 1 6 4 8 ; 3. nachges., verb. u. verm. Aufl. Lübeck 1 6 6 4 [ohne V o r w . v. Vestring], — Catechismus-Grund das ist: Fürneme Hauptsprüche auß H. Göttlicher Schrifft, auff den Catechismum gerichtet, damit alle Glaubens-Artickul vnserer Religion, durch die Hauptsücke deß Catechismi auß dem rechten Grunde bewiesen vnd bestetiget werden [...], R e v a l 1 6 3 8 ; R i g a 1641. - Wisch-Tüchlein dess Angst-Schweisses der Gebärerin vnd der Thränen hinterlassener Widwer. Des ist: Eine Christliche Leich-Predigt auß 1. Tim. 2 v.15 [ . . . ] , R e v a l 1 6 3 9 [LPr. auf die Pastorenfrau Catharina IIlyricus, geb. Buesz; darin v. Allmächtiger Gott vnd Vater Schöpffer Himmels vnd der Erden ( . . . ) G e b e t ; Gott Schöpffer Himmels vnd der Erd' ( . . . ) , geistl. Lied; Ein Gebet in Kindesnöthen zu sprechen (...); Ο Vater in dem höchsten Thron ( . . . ) , liedhaftes G e b e t ; Ach Herr mein Gott! Mein Gott! Mein Gott! ( . . . ) , liedhaftes Gebet], LITERATUR: T S . v. —> H. Arninck, Reval 1640. LPr. von Eberhard von Renteln, Reval 1640. — A G B 1897 (Jöcher 1751, 2). - Gadebusch 1777, 1, 228-233. Hupel 27, 1791, 2 3 2 - 2 3 4 . Carlblom 1794, 92, 102. - Recke/Napiersky. D B A 258, 9 0 - 9 6 . - B a B A 70, 1 6 9 - 176. - K. Volkart: ~ aus Niedersachsen über das Baltikum und Hamburg nach Holstein. Spuren durch zweieinhalb Jhdte. In: Genealogisches Jb. 33/34, 1 9 9 3 - 1 9 9 4 , 91 - 112. - Klöker 2005.

378

Eberhard(t) Ε

E b e r h a r d ( t ) , Käthe, geb. Kotiesen * 7 . 2 . 1 9 0 0 Ösel (L), f 4 . 9 . 1 9 8 3 Gokels. Lehrerin und Kindergärtnerin, oo August Eberhardt, Graphiker. Tätigkeit in einem Erziehungsheim der Inneren Mission, lebte in Innien (Holstein), seit 1967 in Osterstedt b. Itzehoe. In: Anna Paulsen (Hrsg.): Der Glaube kann nicht schweigen. Christliche Lyrik der Gegenwart, Lüneburg 1948: Der Ruf, S. 29 — 30; Erlösung, S. 8 4 - 8 5 ; Die Schöpfung der Rose, S. 135 — 136; Johannisbeeren, S. 136. — Das hölzerne Zicklein. In: Jugendfreude 8, Stuttgart 1949; 2. Aufl. 1950, S. 3 - 9 [E.]. Ganz Dorothea. In: Jugendfreude 11, Stuttgart 1950, S. 1 0 - 1 5 ; 2. Aufl. ebd. 1951, S. 1 0 - 1 5 [E.]. Karin soll Kirschen haben (III. Eva KauscheKongsbak), Gütersloh 1950 (Dein Leseheft 3). - Mats hält den richtigen Kurs. Drei Geschichten für junge Leser, Berlin 1956 [beigefugte Werke: Martin Berger: Das Nächstendienstheft; Peter Rosegger: W i e ich dem lieben Herrgott mein Sonntagsjöppel schenkte], - Auf der Moorinsel (III. Gerhard Ulrich), Gütersloh 1950 (Acht Seiten — Freude zu bereiten. Das Herz froh und stark machende Geschichten). — Der wunderliche Weihnachtsengel (III. Elisabeth Dinkelacker), Stuttgart 1951; ebd. 1953 (Kinderfreude 6) [E.]. - Schnucki will den Mond seh'n, Stuttgart 1952 (Kinderfreude 10), S. 2 - 6 [beigefügte Werke: Rita v. Gaudecker: Mein Raritätenkasten; Eva Sondermann: Marlis bittet um eine Freundin]. — Trudes Erlebnis. Hella wird nieder froh (III. Elisabeth Dinkelacker), Stuttgart 1954 (Kinderfreude 14) [2 En.]. — Der Morgenstern ist aufgedrungen. Ein Krippenspiel, Stuttgart 1954 (Feiemde Gemeinde 10). - Die Lakritzenpfeife. Das zerbrochene Kellefenster. Zivei Erzählungen (III. Elisabeth Dinkelacker), Stuttgart 1955 (Kinderfreude 20). — Es geschieht etwas auf der Lindenstraße, Stuttgart 1956 (Kinderfreude 23). WERKE:

- Was wird mit diesem Kind ? Im Sand verschüttet. Die unheimliche Dachkammer (III. Hanns Langenberg), Stuttgart 1956 (Kinderfreude 25) [3 En.]. - Die Nacht in der Kirche. Der Badegast (III. Walter Rieck), Stuttgart 1957 (Jugendfreude 48) [2 En.]. - Das Opfer, o.O. 1959 [E.]. - Ein

entscheidendes Ferienerlebnis, Lahr-Dinglingen 1960 (Blumen am Wege 1736) [E.]. — Eine tolle Fahrt, Lahr-Dinglingen 1961 (Blumen am Wege 1744) [E.]. - Die schwedische Tasche, Lahr-Dinglingen 1961 (Segen der Stille 1862/ 1) [E.]. - Die alte Truhe, Lahr-Dinglingen 1963 (Palmenzweige 52) [E.]. Kosch. — Todesanzeige. In: BB 10 (420), 1983, 14. - Redlich 1989. - BaBA 72, 88.

LITERATUR:

E c k a r d t , Friedrich Samuel Lucas v o n * 1 8 . 1 0 . 1 7 5 9 Berlin, f 6.3. (j. 22.2.) 1806 Riga (L; Suizid, ertränkte sich in der Düna); Vater: Samuel Gotthelf E . , Großkaufmann (Bruder: Siegfried Gotthelf E. gen. Koch, Schauspieler), Mutter: Maria Katharina, geb. Liezmann. Kindheit u. Jugend teils in Berlin, teils b. Magdeburg im Kloster Bergen, sollte Geistlicher werden, trat jedoch dem österr. u. preuß. Militär bei, ab 1780 in Wien, wo er 3 D n . , schrieb, die von der Direktion des Wiener Hoftheaters ausgezeichnet wurden, veröfftl. kleinere Beitr. in Almanachen, Zs. u. Anth., außerdem als Archivar tätig. 1785 verließ er Wien, verzichtete auf eine militärische Laufbahn, ging nach Riga, 1785 — 1787 Theaterdichter, später Archivar, oo 2 5 . 1 0 . 1 7 8 8 in Riga Margarethe Heydevogel. Seit 1796 liv. Regierungssekretär sowie ab 1801 Kollegienassessor b. der Gouv.-Regierung in L. Der T o d eines Bruders u. eine Ehrenkränkung bewirkten, daß er seinem Leben ein Ende setzte. : Anonym: Der Kaufmann und der Bettler. Ein Schauspiel in einem Aufzuge, Berlin 1777 [1777 aufgeführt auf dem churfürstlichen Theater zu München]. - Anonym: Spaß und Ernst. Ein Lustspiel in 2 Aufzügen, Berlin 1778 (Slg. einiger Originalstücke für das deutsche Theater 2). - Der Landprediger: Ein Nachspiel, Berlin 1778. — Leben des Prinzen Eugen von Savoyen, Prag 1779. — Die Schwäger. Ein Trauerspiel in fünf Aufzügen, Wien 1780. — Anonym: Wer wird bekriegen? Ein Lustspiel in e. Aufzuge, Wien 1780. — Anonym: Versuch über die Kunst, junge Soldaten zu bilden/von einem Soldaten, Prag 1782. - Die Abgebrannten. Ein WERKE

379 rührendes Lustspiel in 2 Aufzügen, Wien 1782 (Im Kais.-Kgl. Nationaltheater aufgeführte Schauspiele). - Anonym: Die vergiftete Traube. Ε (in) Trauerspiel in e(inem) Aufzuge, mit doppelter Katastrophe, Prag 1783. — In: Kurze Lebensbeschreibungen berühmter Männer Böhmens, 1. Bd., Prag 1785: Leben des Johann von Trocznow, genannt Zizka, S. 1-89; Leben des Jaroslaw von Strenberg und des Zlenko von Sternberg, S. 175—260. — Meinem Freunde Heinrich Holst bei dem Tode seiner innigst geliebten Gattin, Riga 1787 [G.]. — Anonym: Am Grabe der verewigten Karoline Holst, gebornen Collins. Sie starb den 26. November 1788, Riga 1788 [G.]. - Anonym: Feldblumen. Gesammelt zum Besten einer Erziehungsanstalt für arme Kinder, Riga 1791. Anonym: Rundgesang bey der silbernen Hochzeitsfeier des Herrn Stadthaupts A. G. Sengbusch, Riga 1791 [vgl. ->· G. Collins, ->· Κ. Grohmann]. — Meinem Freunde dem Secretair Carl Heinrich Oesterlein am Tage seiner Vebindung mit Demoiselle Anna Sophia Keltzing, Riga 1793 [G.]. — Am Sarge des Herrn Eberhard Johanningk, Riga 1795 [G.J. — Anonym: Am Leichenbegräbniss-Tage des weyl. Hochwohlgebomen Herrn Rittmeisters beider rigischen Garden zu Pferde und Capitains in der Armee Hermann Edlen von Ramm, von derrigischengrünen und blauen Garde zu Pferde, Riga 1796 [G.]. — A n o n y m : Am Sarge ihres innigst geliebten Großvaters [...] Johann Heinrich Hollander von seinen Großkindern, Riga 1797 [G.]. — Auch ein Blatt zur Chronik Rigas, Riga 1801 [enth. auch Ge. v. —> K. Sonntag, v. —>• D. Romanus u. eine R d . v. J. Chr. Schwartz]. - Anonym: Kaiser Alexander in Riga am 24., 25. und 26. May 1802, Riga 1802."Rede vom Schutzgeiste Rußlands gesprochen. In: Zt. für die elegante Welt 12, 28.1.1802, Sp. 96 [G.]. - Anonym: Dankbarer Abschied der [...] Compagnie der Schwarzen Häupter von ihrem 60jährigen Aeltermann Matthias Wilhelm von Fischer, Riga 1803 [G.]. - Anonym: Dem Andenken unsers (Johann Heinrich) Dyrsen, Riga 1804 [G.]. - Anonym: Am Sarge des unvergeßlichen rigischen Bürgermeisters D. Johann Christoph Schwartz, Riga 1804 [G.]. — Kiasa und Alexander. Ein Schauspiel in einem Aufzuge, Riga 1805. — A n o n y m : Lieder für die Unterstützungsgesellschaften in Riga, Riga 1805 fenth. auch Ge. v. —> K. Sonntag]. — Eine liefländische Kriminalgeschichte aus den Akten der gerichtlichen Untersuchung. In: Sonntags Monatsschrift zur Kenntnis der Geographie u. Geschichte des

Eckardt russ. Reichs, II., S. 375 — 386. — Karl Ludwig Grave (Hrsg.): Nachlese zu Eckardts Gedichten für Riga, Tl. 2 Riga 1810 [Tl. 2 von: Hinterlassene Papiere eines Unglücklichen, zum Besten seiner Familie, hrsg. v. A. v. Kotzebue, Leipzig 1808. - Du, der unser Herz erhebt. In: Sammlung alter und neuer geistlicher Lieder [...], Riga 1810 [vollst. Titel u. Aufl. ->· L. v. Bergmann]. Inhalt der in der rigischen Statthalterschaft emanirten gedruckten Patente, Riga 1789. Zahlr. GelGe.

HRSG. :

Karl G. Sonntag: Meinem Freunde Margaretens Heydevogel Vermaltem. D e n 7ten Junii 1789, Riga 1789 [G.]. - A. v. Kotzebue: A m Grabe eines unglücklichen Freundes. In: Der Freymiithige 138 u. 139, 1806. - Kotzebue: In den Papieren eines Unglücklichen, 1 ff. — J. v. Eckardt: ~ Rigascher Theaterdichter und Dramaturg. In: Big. der R i g R d s c h 1905, 1 8 - 2 2 . - A. Truhart (Hrsg.): Fama für Deutsch-Rußland 1, Riga 1806, 51 — 61. — Recke/Napiersky. — H a m b e r g e r / M e u sel 1834. - Rehbinder 1853. - Eckardt 1870, 153. - Brümmer 1876/77; 1884. - Goedeke 4, R e g . ; 7, 461; 15. - R u d o l p h 1890, 50, 279. - Friedrichs 1967. - Kosch. - DBBL 1970. - Redlich 1989. DBA 264, 380 - 391. - BaBA 72, 200 - 209. LITERATUR:

Eckardt, G u i d o Heinrich * 11.2.1843 Fellin (E), f 10.11.1906 Riga (L); Vater: Albert Matthias E., Gerichtsnotar u. Hofgerichtsadvokat; Mutter: Wilhelmine, geb. Dingelstaedt. Schulausbildung an der Schmidt'schen Anstalt Fellin. oo 6.11.1863 in Fellin Marie v. H e h n ; Sohn —> G. Hermann Eckardt. 1863 — 1868 Jurastudium in Dorpat, 1868 — 1875 Ksp.Richter des ersten Pernauer Bezirks sowie Schriftführer der Gemeindebank in Pernau, 1876 Rendant des Stadt-Hypotheken-Vereins Riga, vorübergehende Mitarb. b. der Zt. für Stadt und Land. In: Schroeder 1877: Farbenlied, S. 3 - 4 ; Maienlust, S. 39; Glockengeläut, S. 40; Kein Erwachen, S. 41; Lenz und Sommer, S. 45; Ein Morgen im Kurort Kemmern, S. 6 4 - 6 5 ; Ein alter Zecher, S. 8 5 - 8 6 [Ge.J. - In: B M 26, 1878/79: Wanderung, S. 300; Es brennt Dein Bild in meinen Augen, S. 3 0 0 - 3 0 1 ; Schlittenfahrt, S. 301; An der Wiege, S. 3 0 1 - 3 0 2 ; Auf ein blondlockiges Mädchen, S. 3 0 2 - 3 0 3 ; Abendlied, S.303 [Ge.]. - Gedichte, Berlin 1882. - In: B M 41, 1894: Finnlandfahrt, S. 1 0 3 - 1 0 4 [G.J; WERKE:

Eckardt

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Vermählt, S. 512 — 514 [G.]; Ein neues Buch von Victor Hehn, S. 5 8 2 - 5 8 8 [Rez.]. - In: Johanson 1894: Auf der Heinnvehflue in Interlaken, S. 94 — 95; Ein Morgen im Kurort Kemmern, S. 1 3 5 - 1 3 6 . - In: Grotthuß 1894/95: Lenz und Sommer, S. 162 /S. 197; Ich wollt' ich war' der finstere Tod! S. 162 / S. 197; Spätsommer, S. 163 / S. 198; Durch den fur α zum Genfersee, S. 163 / S. 198; Dämmerstunden, S. 164 / S. 199; Mainacht, S. 164 / S. 199; Sommerabend, S. 165 [fehlt 1895J; Sind das der Freude Tlwänen? S. 165 / S. 200 [Ge.]. - Die Vier-Kleur von Transvaal. Nationalhymne der Buren. Aus dem Burendialekt übertragen. In: Big. BM 43, 1896, S. 2 9 3 - 2 9 4 ; Nachdr. Riga 1900. - In: StaelHolstein 1896: Feinsliebchen, S. 7 0 - 7 1 ; Am Meer, S. 71—72; Maienluft, S. 72—73; Einsamkeit., S. 73; Lenz und Sommer, S. 73 — 74 [Ge.]. - Wie man in Riga spricht. Eine Plauderei. In: B M 58, 1904, S. 4 5 - 8 0 ; 2. Aufl. Riga 1904; З. Aufl. Riga 1911; Nachdr. der Ausg. 1904 Hannover 1960. — In: Kiefern im Schnee: Idyll, S. 18; Genua, S. 19 [Ge.]. - In: Baltisches Dichterbrevier 1924: Lenz und Sommer, S. 57; Dämmerstunde, S. 5 7 - 5 8 ; Mainacht, S. 58 [Ge.]. - Mainacht. In: Frey 1926, S. 12. Lenz und Sommer. In: Wir Balten 1951, S. 290 [G.]; wieder in: Jb.d.balt.Dtt. 1958, S. 106. ÜBERS. : In: B M 42, 1895: Paul Bourget: In der Provence, S. 281; Narcissen, S. 282 [Lieder], — Guy de Maupassant: Aus alter Zeit. Szene in Versen. Frei ins Deutsche übertragen. In: BM 44, 1 8 9 7 , S. 1 - 1 0 . LITERATUR: Alb.Acad. 1889. - J o h a n s o n 1894, 197. - Brammer 1913. - Nekro 1936. - Alb. Liv. 1972/91. - Friedrichs 1967. - Kosch. DBBL 1970. - Redlich 1989. - DBA II 307, 292. - BaBA 72, 2 1 0 - 2 1 3 . Eckardt, G u i d o H e r m a n n Geron P e r n a u h m , P i c o )

(Ps.

Fritz

* 19. (j.7.) 9.1873 Pernau (E), t 26.9.1951 Uberlingen (Bodensee); Eltern —> G. Heinrich Eckardt. Schulbesuch in Riga (L) u. Goldingen (K), Studium der Musik in München, Genf, Berlin и. Paris. In München gehörte er zum Kreis Thomas Manns, Frank Wedekinds, Max Halbes u.a. oo 31.5.1915 in Riga —> E. EckardtSkalberg. R ü c k k e h r nach Riga, zeitw. M u siklehrer, Musik- u. Theaterkritiker, bis 1939 Feuilleton-Redakteur u. Kunstreferent b. der

Rig.Rsch., über drei Jahrzehnte bestimmte er das Kulturleben Rigas mit, pflegte Freundschaften mit wichtigen Schriftstellern, Musikern u. Künstlern (—> H . Schmidt, —> M. Hunnius). 1940 Umsiedlung nach Süddtl., Feuilletonist für den Südkurier in Konstanz. WERKE : UPs.: Ercole Tomei. Roman, Leipzig 1900. — UPs.: Der junge Kurt, Berlin; Leipzig 1904; 2. Aufl. Leipzig 1920. - UPs.: Die Infamen, Leipzig 1906 [R.J. - Kennen sie Pico? Erzählungen, Riga 1929. - Alt-Riga. In: U n sere Heimat 1907, S. 1 0 8 - 1 1 0 . - In: Goetz 1916: Im Schloß, S. 55; Die Sterne sanken rasch, S. 56; Licht, S. 57; So rede nur, S. 58; Verlorenes Paradies, S. 59 [Ge.]. — In: Baltisches Dichterbrevier 1924: Im Herbst, S. 61; Der Meister spricht:, S. 61—62 [Ge.]. — In: Frey 1926: Im Schloß, S. 26; Ramm, Ramm, Ramm, S. 93. — Aufbruch mit sieben Signalen. Strandfahrt in alter Zeit. In: BB 6 (212), 1966, S. 7 - 8 . UBERS.: E. Zola: Die Erdbeeren und andere Novellen, München 1905 (Kleine Bibliothek Langen 33). LITERATUR: Brammer 1913. - Nekro. in: BB 5, 1952, 1, 6. - Kosch. - DBBL 1970. - Anders 1988, 49. - Redlich 1989. - BaBA 72, 214-216. Eckardt, Hans Felix v o n * 22.12.1890 Riga (L), f 24.12.1957 Heidelberg; Vater: Johannes v. E., Oberlehrer u. Publizist; Mutter: Hedwig, geb. Karum; N a c h k o m m e v. —>• J. W . v. Eckardt. Studium in Moskau, Berlin u. Heidelberg, oo (1) Gertrud Dannheißer. 1912 politischer Privatsekretär im Auswärtigen Amt, schwere Verwundung als Kriegsfreiwilliger auf dt. Seite, 1914 als „feindlicher Ausländer" von der Univ. Heidelberg relegiert, ab 1917 Schriftleiter der v. —> F. v. d. R o p p gegrün. lit. Zs. Das neue Litauen sowie Mitarb. in dessen Büro für Ostpolitik, durfte ab 1918 wieder studieren, 1920—1926 Referent für Osteuropa am Weltwirtschaftsarchiv in Hamburg, R e dakteur des Wirtschaftsdienst u. 1925 Privatdozent an der Univ. Hamburg, 1926—1933 a.o. Prof. für Soziologie u. Direktor des Instituts für Publizistik in Heidelberg, oo (2) 13.6.1931 Marianne Jaffe. 1 9 3 3 - 1 9 4 6 aus politischen Gründen außer Dienst, 1 9 4 6 1957 wieder a.o. Prof. für Soziologie in Heidelberg, 1949 Leiter der Arbeitsgruppe Publizistik der Europäischen Akad.

381 Allgemeine Wirtschaftskunde und allgemeine Wirtschaftspolitik. Der Kreislauf der Wirtschaftspolitik des russischen Kommunismus. In: Weltwirtschaftliches Archiv, Chronik und Archivalien 17, 1921/22, S. 1 - 1 9 ; Forts. S. 117 — 132. — Zur Ideologie des russischen Kommunismus. In: Weltwirtschaftliches Archiv 18, 1922, S. 5 5 - 7 4 . - Weltpolitik, Diplomatie, Konsulatswesen. Russlands auswärtige Politik 1917-1923. In: Weltwirtschaftliches Archiv, Chronik und Archivalien 19, 1923, S. 215 — 242. - Schicksal und Bedeutung der Industrie in der russischen Revolution 1917—1922. In: Archiv für Sozialwiss. u. Sozialpolitik 51, 1923/24, S. 1 6 9 - 2 2 1 . - Zur neueren Literatur über Russland. In: Archiv für Sozialwiss. u. Sozialpolitik 54, 1925/26, S. 7 9 3 - 8 0 1 . - Die Sozialpolitik in der Union der Sozialistischen Sovetrepubliken. In: Das Heutige Russland 5, 1925. — Die Kontinuität der russischen Wirtschaftspolitik von AltMoskau his zur Union der S.S.R. In: Archiv für Sozialwiss. u. Sozialpolitik 55, 1926, S. 7 5 4 768. - Zur Problematik des Nationalitätenbegriffs. In: Archiv für Sozialwiss. u. Sozialpolitik 58, 1927, S. 4 0 4 - 4 1 1 . - Grundzüge (Grundriß) der Politik, Breslau 1927 (Jedermanns Bücherei, Abt. R e c h t s - u. Staatswiss.) [Inh. u. a.: Politik und politisches Handeln; Mechanik und Kräfte der Politik; Mittel und Inhalte der Politik; Raum und Grundlagen der Politik; Ubers, ins Span., Barcelona 1932; ins Engl., N e w York 1949], Die Depossedierung des Führers und die politische Praxis des Kollektivs. In: Soziologische Studien zur Politik, Wirtschaft und Kultur der Gegenwart, Alfred W e b e r gewidmet, Potsdam 1929/30, S. 1 7 4 - 1 8 9 . - Russland, Leipzig 1930 (Provinzen der Weltwirtschaft und Weltpolitik). — Einf.. In: V. O. Stomps: Fabeln der Traumgesichte von Franz Kafka bis zum Peter Lech, 1.-5. Tsd. Frankfurt/M 1947, S. 7 - 3 0 . Russisches Christentum (mit 24 Bildtafeln), 1.-5. Tsd. M ü n c h e n 1947 [Inh. u . a . : Die Magie der heiligen Ikonen; Das Vorbild von Athos; Dämonenangst und Teufelsglaube; Das religiöse Ethos der revolutionären Bewegung; Mystik, Sektierer und Zar\; R e z . v. Fedor Stepun. In: Zeitwende 21, 1949/50, S. 6 6 7 - 6 7 0 . - Iwan der Schreckliche, Frankfurt/M 1941; 2. verb. Aufl. ebd. 1947 [Übers, ins Engl., N e w Y o r k 1949], HRSG.: Friedrich von Gentz: Staatsschriften und Briefe. Auswahl in zwei Bänden, M ü n c h e n 1921 (Bücherei für Politik u. Gesch. des DreiWERKE:

Eckardt Masken-Verl.) ; Bd. 2 M k ebd. 2000 [Bd. 1: Friedrich von Gentz in der Zeit deutscher Not 1799—1813. Einleitung und Anmerkungen v. Bd. 2 : Friedrich von Gentz und die deutsche Freiheit. Schriften und Briefe aus den Jahren 1815— 1832. Einleitung und Anmerkungen v. ~]. - Freiheit und Würde des Menschen. Stimmen aus drei Jahrtausenden, 1.-10. Tsd. M ü n c h e n 1947 [Slg. v. Sprüchen, Versen, Geschichten, R d n . u. Abh.: Was ist der Mensch ? Uberall Persönlichkeiten; Liebe; Gerechtigkeit; Gleichheit; Duldsamkeit; Intermezzo der Dämonen; Freiheit auf dem Wege; Kriegserklärung gegen den Krieg; Pioniere und Einwanderer; Amerika beginnt; Humanität; Um das Jahr 1789; Das deutsche Echo; Um die Jahrhundertwende; Und wieder Theorien und Utopien ; Um das Jahr 1848; Der erste Amerikaner; Zwischen den Zeiten; Am Ende des 1. Weltkrieg; Die neue Zeit], — Politisches Lesebuch. Schriften und Dokumente aus Geschichte und Politik, 1.-4. Tsd. Stuttgart 1948 [Politik und Ethik; Freiheit und Gemeinschaft; Das große Individuum in Politik und Geschichte; Öffentliche Meinung; Der Staat; Die Katastrophe Deutschlands; Dokumente; v. Russisches Christentum. In: 1., S. 2 3 - 2 5 ; Die Kollektive. In: 2., S. 4 2 48; Das Individuum als Funktionär; Beauftragter; Führer und Herrscher. In: 3., S. 5 1 - 5 2 ; Das Gebot der Publizität. In: 4., S. 96 — 97; N a c h w . : Die deutsche Gegenwart — soziologisch gesehen, S. 3 2 9 - 3 3 7 ] . — Die Macht der Frau. Einfälle und Behauptungen. Kultursoziologische Skizzen, Stuttgart 1949 [Inh. u . a . : Der Marienkult; Die Frau als Kaiserin (Byzanz); Das „Mann-Weib", die Virago der italienischen Renaissanc; Vom Minnedienst, der Herrin, der Maitresse und den Königinnen Frankreichs; Frauenherrschaft im Barock: Elisabeth von England und Christine von Schweden; Festigkeit und Menschlichkeit: Frauen der Revolution]. Kürschner Lit.-Kal. 1928. - BaltRds 1950, 11, 8. - Kürschner Gel.-Kal. 1950. - E. Thomson: Prof. Dr. ~ f . In: Big. BB 2 (112), 1958, 12 [Nekro.]. - Frankf. Allg.Zt. v. 30.12.1957. Stuttg.Nachr. v. 29.12.1957. - Kosch. - DBBL 1970. - BaBA 72, 2 1 7 - 2 1 8 . LITERATUR:

Eckardt, Julius d. Ä . * 7 . 5 . 1 8 1 0 , f 1 4 . 5 . 1 8 8 5 Wolmar, 1875 russ. Erbadel. 1829 — 1833 Jurastudium in Dorpat, Stadtsekretär u. Hofgerichtsadvokat in W o l m a r , Sekretär des Landgerichts in W e n d e n , Ratsse-

382

Eckardt kretär u. Stadtrichter in Mitau, Gutsbesitzer, oo Elisabeth Eleonore v. Lenz ( 1 8 1 5 - 1 8 9 7 ) , Enkelin des Dichters Lenz; Sohn —> J. W . Eckardt. Uber Geschworenengerichte. In: DM 8, 1863, S. 8 3 - 9 2 . - Cagliost.ro in Mitau. In: B M 10, 1864, S. 3 2 4 - 3 4 2 . - In: B M 11, 1865: Die Franzosen in Kurland, S. 1 - 2 2 ; Nochmals die Judenfrage, S. 4 3 0 - 4 3 7 . — Riga, der Vorort der baltischen Provinzen. In: Wilhelm Siegfried Stavenhagen: Album liv. Ansichten, Mitau 1866; Nachdr. Hannover-Döhren 1973. — Erinnerungen an Bischof Dr. Ferdinand Walter. In: B M 19, 1870, S. 5 5 6 - 5 7 0 [ 1 8 0 1 - 1 8 6 9 , Prediger, Generalsuperintendent von L]. — Eine Inländische Landstadt vor ca. 75 Jahren (1834-1848). In: Rig.Zt. 1 4 7 - 1 5 7 , 1885; wieder in: Friedrich Gustav Bienemann (Hrsg.): Altlivländische Erinnerungen, Reval 1911; Nachdr. Hannover 1969, S. 2 7 0 - 3 0 0 . Anonym: AltrigascheJugenderinnerungen (1812 — 1834). In: Rig.Zt. 2 5 8 - 2 6 8 , 1885; wieder in: Friedrich Gustav Bienemann (Hrsg.): Altlivländische Erinnerungen, Reval 1911; Nachdr. Hannover 1969, S. 1 5 5 - 1 9 0 . L I T E R A T U R : Alb.Acad. 1 8 8 9 . - BaBA 7 2 , 2 1 9 . WERKE:

E c k a r d t , Julius Wilhelm Albert v o n * 1.8. (20.7.) 1836 Wolmar (L), f 2 0 . 1 . 1 9 0 8 Weimar, j: Travemünde, 1875 russ. Erbadel, ev.; Eltern —> J . Eckardt d. A. Privatschule von Pastor Hacker in Wolmar u. ab 1845 Poortensche Schule in Riga (L), 1 8 4 8 - 1 8 5 1 Anstalt Birkenruh b. Wenden, dann Born-Hauptsche Anstalten u. 1852 — 1855 Gouv.-Gym. in Riga, 1855 Jura- u. Gesch.-Studium in St. Petersburg, das er 1 8 5 6 - 1 8 5 9 in Dorpat u. 1860 in Berlin fortsetzte. oo 1 2 . 9 . 1 8 6 0 Isabella David ( 1 8 3 7 1903), Tochter des bekannten Geigenvirtuosen Ferdinand David ( 1 8 1 0 - 1 8 3 7 ) ; 9 Kinder. 1 8 6 0 - 1 8 6 7 Sekretär des liv. ev.-luth. Konsistoriums in Riga, 1861 — 1867 auch R e dakteur der R i g . Z t . , wo er für die Inlandredaktion sowie für den Feuilleton verantwortlich war u. die Grundlagen seiner politischen Einstellung, d. h. das ständige Bemühen um Reformierungen u. Autonomisierung der Ostseeprovinzen, erwarb u. für Aufklärung über die politische Entwicklung in Rußl. sorgte, 1867 — 1870 mit Gustav Freytag (1816 — 1895) Redakteur der Wochenschrift Die

Grenzboten in Leipzig. Dort Übernahme der politischen Berichterstattung, Einführung der sog. Polit. Monatsberichte u. zuständig für die Information über osteurop. Staats-, Gesellschafts-, u. Literaturzustände, damit übte er einen nicht unerheblichen Einfluß auf das dt. Rußlandbild zur Regierungszeit Bismarcks aus. 1868 Promotion Dr. p h i l , 1 8 7 0 - 1 8 7 4 Chefredakteur des Hamburger Correspondenten u. der Hamburger Börsenhalle, wo er sich ebenfalls um eine Aufklärung über Rußl. bemühte, 1 8 7 4 - 1 8 8 2 Sekretär des Senats u. präsidierendes Mitgl. der Schulbehörde, 1882 preuß. Geheimer Regierungsrat in Berlin, 1883 durch das preuß. Heroldsamt nobilitiert, 1884 von Bismarck zum Auswärtigen Dienst zugelassen u. zur praktischen Vorbereitung auf die konsularische Laufbahn zur probeweisen Beschäftigung in das Auswärtige Amt einberufen, wertete russ. Publ. für das Ausw. Amt aus, 1 8 8 5 - 1 8 8 9 Konsul des Dt. Reiches in Tunis, 1 8 8 9 - 1 8 9 2 Generalkonsul in Marseille, 1892 Generalkonsul in Stockholm, 1897 — 1900 Konsul in Basel, anschließend bis 1907 in Zürich. Winter 1907 Verabschiedung, lebte in Weimar. Liberaler politischer Schriftsteller, der sich in seinem Wirken für Reformen u. für die Erhaltung der Sonderart gegen die Russifizierungsbestrebungen in den bait. Provinzen einsetzte, wofür seine korresp. Mitgliedschaft (seit 1868) in der GGuA Riga spricht. Verf. zahlr. Abh. zur bait. u. russ. Kulturgesch. u. Personenkunde. Aktiver Kämpfer gegen Panslawismus, Mitbegrün, des Vereins für Sozialpolitik. Die Schule und das Leben. Ein Fragment nach dem Russischen N. Pirogow's. In: B M 2, 1860, S. 4 1 6 - 4 3 0 . - In: B M 3, 1861: Der livländische Landtag in seiner historischen Entwicklung, S. 3 8 - 7 8 ; Forts. S. 1 1 6 - 1 5 9 ; Artemy Petrowitsch Wolinsky. Eine biographische Skizze aus dem Staatsleben des 18. Jahrhunderts. (Nach Schischkin), S. 2 3 2 - 2 8 1 ; Zur Physiologie russischer Provinzialzustände, S. 4 8 8 - 5 0 1 ; Forts, in: B M 4, 1861, S. 2 7 2 - 2 8 7 . - In: B M 4, 1861: Ein ministerielles Memoire aus dem Jahre 1816, S. 2 7 2 - 2 8 7 ; Russische Zustände der Gegenwart. (aus Otetschestwennja Sapiski, Juli 1861), S. 1 7 3 - 1 8 5 ; Fürst Menschikow und Graf Moritz von Sachsen (Nach Schtschebalski), S. 2 2 8 2 7 2 ; Beiträge zur Geschichte Polens im 18. Jahrhundert. Memoiren des Bartholomäus MichailoivWERKE:

383 ski. Skizzen altpolnischen Lebens, S. 311 - 3 3 4 . In: DM 7, 1863: Carl Gustav Jochmann, S. 295 — 344; w i e d e r in: Jochmann, Carl Gustav: U b e r die Sprache. Facs. nach d. Orig.Ausg. Heidelberg 1828, hrsg. v. Christian J o hannes Wagenknecht, Göttingen 1968; Wir und die anderen, S. 4 5 7 - 4 6 5 . - Baltische Emigranten. In: N e u e r Dorpater Kalender für das Schaltjahr 1864, Dorpat 1863, S. 6 - 1 8 [formuliert bereits hier einen seiner Leitgedanken „Jeder neue baltische Emigrant ist ein neuer Zeuge gegen die Gesundheit unseres baltischen Lebens", S. 17], - In: B M 10, 1864: Erinnerung an Merkel, S. 220—234; Die Memoiren Philipp Wigels, S. 2 3 5 - 2 5 1 . - Philipp Wigels Lehrjahre. In: B M 11, 1865, S. 3 5 - 6 7 . Briefe aus dem Nachlaß G. Merkels. In: B M 12, 1865, S. 381—406. — Livländische Frühlingsgedanken. In: B M 13, 1866, S. 2 6 0 - 2 7 0 . - ~ mit Georg Berkholz: Poltische Umschau. In: B M 13, 1866, S. 4 3 7 - 4 4 5 , S. 5 1 6 - 5 3 6 ; Forts, i n : B M 14, 1866, S. 6 9 - 8 6 , S. 1 5 7 - 1 7 4 ; S. 2 4 1 256. - Zur Situation. In: B M 13, 1866, S. 3 5 7 370; Forts, in: B M 14, 1866, S. 3 2 5 - 3 3 0 . Notizen (darunter auch einzelne Besprechungen). In: B M 14, 1866, S. 3 3 1 - 3 3 5 u. 4 1 5 423; Forts, in: B M 15, 1867, S. 8 3 - 9 1 , S. 1 7 8 - 1 8 0 u. 4 3 8 - 4 4 0 ; Forts, in: B M 16, 1867, S. 7 9 - 8 6 , S. 1 7 0 - 1 7 9 , S. 2 6 6 - 2 6 7 , S. 3 5 4 - 3 5 9 u. 4 4 0 - 4 4 4 ; Forts, in B M 17, 1868, S. 7 8 - 8 4 , S. 2 6 5 - 2 6 9 u. 5 3 3 - 5 3 8 . R e z . Haxthausen über die russische Agrargesetzgebung. In: B M 14, 1866, S. 2 8 1 - 2 9 9 u. 4 6 1 492. - Rußland im ersten Halbjahr 1867. In: B M 15, 1867, S. 5 1 2 - 5 2 3 . - Zwr Geschichte Dorpats. In: N e u e r Dorpater Kalender 1866/67, Dorpat 1867, S. 1—31. — RuJiland im Jahre 1866. In: Die Grenzboten 26, 1. Semester, 1. B d . , 1867, S. 5 - 1 5 . - In: Die Grenzboten 26, 2. Semester, 1. B d . , 1867: R e z . Die russischen Sectirer und der polnische Aufstand, S. 3 9 0 - 3 9 5 ; Ein Buch über das russische Heerwesen, S. 481 — 493. — In: Die Grenzboten 26, 2. Semester, 2. B d . , 1867: Prolog, S. 1 6 5 - 1 8 3 ; Forts.: Land und Leute, S. 205—222; Bürgerthum und Städteleben, S. 325—343; Die brennenden Fragen der Gegenwart, S. 3 6 5 - 3 8 0 . - In: B M 16, 1867: R e z . Zur russischen Romanliteratur. „Rauch". Eine Erzählung von Iwan Turgenjew, S. 109— 144; Die Einführung der Statthalterschaftsverfassung in Livland im Jahre 1783, S. 386—417. Erinnerungen an Hamilkar Fölkersahm. In: B M 17, 1868, S. 127 — 155; wieder in: Hamilkar

Eckardt von Fölkersahm, 1908 (Aus baltischer Geistesarbeit 1) [in Sammelbd. 1: Hamilkar von Fölkersahm, S. 8—38; Livländisches Stilleben, S. 39 — 66]; wieder in: Rohrbach 1916). — Die baltischen Provinzen Rußlands. Politische und culturgeschichtliche Aufsätze, Leipzig 1868; 2. verm. Aufl. ebd. 1869; Nachdr. Hannover-Döhren 1971; Ausz. in: In: M a x - W i c h a r d von B r e dow (Hrsg.): Spahren. Ein Gut in Kurland. Das Baltikum i m Spannungsfeld zw. Nord-, Mittel- und Osteuropa [ . . . ] , Burgdorf-Heeßel 1991, S. 20 [ausführlich -> H. v. Blan(c)kenhagen]; R e z . v. Georg Berkholz. In: B M 18, 1869, S. 1 4 7 - 1 4 9 [a.d. V o r w . : „Seit einer längern R e i h e von Jahren ist kein B u c h erschienen, das der deutschen Lesewelt gewissenhafte Kunde von d e m E n t w i c k lungsgang und der Lebensgestaltung der Ostseeprovinzen Rußlands gegeben hätte. (...) D e m deutschen Publikum soll nicht nur Gelegenheit geboten werden, sich in dem Lande der Letten und Esten neu zu orientieren, dasselbe soll zugleich die Möglichkeit gewinnen, die einzelnen Phasen, w e l c h e zwischen dem letzten historisch bekannten Zeitpunkt und der Gegenwart liegen, wenigstens ihren U m rissen nach, kennen zu lernen."; enth. Carl Gustav J o c h m a n n ; Die Einfuhrung der Statthalterschaftsverfassung in Livland i m Jahre 1783; Die russ. Ostseeprovinzen und die deutsche Presse; Erinnerungen an Hamilkar Fölkersahm sowie Bre. v. Karl Baron B r u i m n g k ( 1 7 8 2 - 1 8 4 8 ) an G. M e r k e l ] . - Politische Rundschau. In: Die Grenzboten 27, 1. Semester, 1. B d . , 1868, S. 2 7 5 - 2 8 0 . - Politischer Monatsbericht. In: Die Grenzboten 27, 1. Semester, 2. B d . , 1868, S. 1 9 7 - 2 0 0 ; ebd., 2. Semester, 1. B d . , S. 1 8 9 - 2 0 0 , ebd. 2. Semester, 2. B d . , S. 387—400; ebd.: Eine neue Kritik der russischen Agrarverfassung, S. 1 —6 [ R e z . ] . — Aus den deutsch-russischen Ostseeprovinzen. In: Die Grenzboten 28, 1. Semester, 1. B d . , 1869, S. 1 1 3 - 1 2 0 . - In: B M 18, 1869: Zur Inländischen Landtagsgeschichte des 18. Jahrhunderts. I. Nach der Conquete, S. 2 4 7 - 2 8 9 ; Forts.: II. Die Anfänge der Agrarfrage, S. 4 2 8 - 4 7 4 ; Forts, in: B M 19, 1870: III. Die Bauernverordnung von 1804 und die Verfassungsfrage, S. 84 — 99 u. 146 — 154 [würdigt insbes. —> L. Graf v. M e l lin]. — Baltische und russische Culturstudien aus zwei Jahrhunderten, 2 Tie. Leipzig 1869; 2. völlig veränd. u. vielfach verm. Aufl. u . d . T . : Russische und baltische Gharacterbilder aus Ge-

Eckardt schichte und Literatur, Leipzig 1876; Facs.Druck Boston 2003 (Elibron classics series); Ausz.: Zur Erinnerung an Christoph v. Kurseil. In: D M R 3 (BM Jg. 56), 1914, S. 8 5 8 - 8 5 9 ; Ausz.: Die deutsch-russischen Ostseeprovinzen: Offenes Schreiben an Herrn Professor H. v. Treitschke. In: Eggers Balt.Bre., S. 1 3 - 3 8 [StreitS. gegen Treitschkes B u c h „Das O r densland Preußen"]. — Bürgerthum und Bureaukratie. Vier Kapitel aus der neuesten livländischen Geschichte, Leipzig 1870. - In: Die Grenzboten, 2. Semester, 1. B d . , 1870: Rußland im letzten Halbjahr, S. 8 — 28; Forts.: Innere Reformen,, S. 5 8 - 7 2 ; Forts.: Zustand der westlichen Provinzen, S. 94—100. — Ein Vorschlag zur Annexion der Geister in Elsaß und Lothringen. In: Die Grenzboten, 2. Semester, 2. B d . , 1870, S. 1 8 6 - 1 9 0 . - Modern Russia, Leipzig 1870 [Übers. ins Engl., London 1870]; 2. Aufl. u . d . T . : fungmssisch und altlivländisch. Politische und culturgeschichtliche Aufsätze, Leipzig 1871. — A n o n y m : Aus der Petersburger Gesellschaft. Von einem Russen, Leipzig 1873, N.F. u . d . T . : Neue Bilder aus der Petersburger Gesellschaft, ebd. 1874; 3. unveränd. Aufl. ebd. 1874; 4. stark verni. u. durchaus verb. Aufl. ebd. 1875; 5. verm. u. bis auf die Gegenwart fortgef. Aufl. ebd. 1880; u . d . T . : Russland vor und nach dem Kriege. Auch „Aus der Petersburger Gesellschaft" (1. u. 2. Aufl.) ebd. 1879; 3. verm. u. bis auf die Gegenwart fortgef. Aufl. ebd. 1881. Livland im achtzehnten fahrhundert. Umrisse zu einer livländischen Geschichte, Leipzig 1876 [Bd. 1 (einziger): Bis zum Jahre 1766]; Nachdr. Hannover-Döhren 1975 [enth. u . a . die N a menslisten d. ritterschaftlichen Fam., der Bürgermeister v. R i g a , Landmarschälle, Gouverneure u. Vizegouverneure sowie aller Livu. Estländer, die 1 7 1 0 - 1 7 6 5 an d. Univ. Halle, Wittenberg, Rostock, Königsberg, Göttingen, Leipzig u. Jena studiert haben; a. d. V o r w . : ,,(...) die livländische Leserwelt über die Geschichte des 18. Jh. zu orientieren und den Hauptinhalt der älteren Materialsammlungen in ein gemeinverständliches W e r k zusammenzufassen ( . . . ) " ] . — Champagnerlied. In: Schroeder 1877, S. 17 —18 [G.]; wieder i n : Grotthuß 1894/95, S. 166 / S. 201. - K. F. E. Trahndorff, der Bewußtseinsphilosoph. Ein Beitrag zur Würdigung und Hochschätzung eines verklungenen Namens, Halle 1878. - A n o n y m : Russische Semstwo und baltische Selbstvenvaltung, Leipzig 1878 [vgl. Lebenserinnerungen]. — Berlin

384 und St. Petersburg. Preußische Beiträge zur Geschichte der russisch-deutschen Beziehungen, Leipzig 1880. — Von Nicolaus I. zu Alexander dem III. St. Petersburger Beiträge zur neuesten russischen Geschichte, Leipzig 1881; 2. Aufl. ebd. 1881. — Russische Wandlungen. Neue Beiträge zur russischen Geschichte von Nikolaus I. zu Alexander III., 1. u. 2. Aufl. Leipzig 1882 [~ verlor infolge dieser Veröfftl. 1874 seine Stellung als habsburgischer Senatssekretär]. - Bemerkungen gelegentlich der neueren baltischen Romanliteratur. In: B M 28, 1881, S. 9 3 - 1 0 1 . Aussichten des deutschen Parlamentarismus, 2. unveränd. Abdr. Leipzig 1882. — Erzählungen meines Großvaters, Leipzig 1883 (Memoiren eines Livländers 1). - In: B M 31, 1884: Die Anfänge der „Baltischen Monatsschrift", S. 541 — 552; Erinnerung an den Landrath Friedrich Baron W o l f f , S. 696—701. — X: Die vermeintliche Frage der kirchlichen Reallasten. In: B M 32, 1885, S. 346 — 350. — sz. [!]: Alt-Neubad. Erinnerungen aus den vierziger und fünfziger Jahren. In: B M 33, 1886, S. 7 0 9 - 7 2 8 . - " i n : B M 34, 1887: Die Generation vor uns, S. 375 — 390; Richard Baron Wolf S. 4 4 8 - 4 5 0 ; X : Heimatbrief aus der Fremde, S. 707 — 713; X : Bericht über ein altes Tagebuch, S. 773 — 785. — Garlieb Merkel über Deutschland zur Schiller-Goethe-Zeit 1797— 1806, nach des Verfassers gedruckten und handschriftlichen Aufzeichnungen zusammengestellt und mit einer biographischen Einleitung versehen, Berlin 1887. — Ferdinand David und die Familie Mendelssohn-Bartholdy. Aus Unterlassenen Briefschaften zusammengestellt, Leipzig 1888. — -a-: Ein vergessener livländischer Dichter. In: B M 36, 1889, S. 4 0 6 - 4 1 2 . - A n o n y m : Jagdbilder aus dem alten Livland. In: St. Petersburger Zt. 57 ff., 1891 [mutmaßl. Verf.], - Berlin Wien - Rom. Betrachtungen über den neuen Kurs und die neue europäische Lage, Leipzig 1892; wieder i n : Aus den Tagen v. Bismarcks Kampf gegen Caprivi, Leipzig 1920. - Fürst Bismarck und Russlands Orientpolitik. Von einem dreibundfreundlichen Diplomaten, Berlin 1892. — Figuren und Ansichten der Pariser Schreckenszeit (1791-1794), Leipzig 1893; ebd. 1895. Vergangenheit und Gegenwart der baltischen Provinzen, Berlin 1896. — A n o n y m : Erinnerungen an die 50er und 60er Jahre. In: St. Petersburger Zt. 188 ff., 1902 [mutmaßl. Verf.], - Livland um die Mitte des 19. Jahrhunderts. In: B M 64, 1907, S. 1 - 1 9 ; u . d . T . : Um die Mitte des Jahrhunderts, wieder in: Friedrich Bienemann

385

Eckardt

(Hrsg.): Aus vergangenen Tagen. D e r „Altlivländischen E r i n n e r u n g e n " N e u e Folge, R e v a l 1913, S. 255—275 s.u. — Hamilkar von

Folge, R e v a l 1913: Jagdbilder aus dem alten

Fölkersahm.

Jahrhunderts,

Livländisches

Stilleben ( V o r w . H u g o

Semel), R i g a 1908 (Aus baltischer Geistesarbeit 1). — Lebenserinnerungen, 2 Bde. Leipzig 1910; 3. Aufl. u . d . T . : Eckardt: Aus den Tagen von Bismarcks Kampf gegen Caprivi.

Erinnerungen,

ebd. 1920 [bildete urspr. den Schlußteil der Lebenserinnerungen, 1910]; R e z . v . J . Haller. In: Frankfurter Z t . , Erstes M o r g e n b l . v. 18.12. 1910, S. 5 u . E . Seraphim. In: B M 71, 1911, S. 3 8 7 — 3 9 5 ;

Ausz.

Erinnerungen

aus

meinem

Leben. In: D R 36, 1910, H . 5 - 1 2 ; Ausz. in: R o h r b a c h 1916: C. E. v. Liphart, S. 2 9 - 3 3 [„Einen warmherzigeren Patrioten hat das Land nicht gehabt, u n d den Z a u b e r altlivländischen Lebens hat keine Feder so a n m u t i g geschildert, w i e die seinige (...)."]; Hamilkar von Fölkersahm, S. 3 3 - 3 5 [berichtet über H a milkar v. Fölkersahm (* 1811 Riga, f 1856 Riga), Landmarschall der liv. Ritterschaft, b e k a n n t f u r den Einsatz f u r den liv. B a u e r n stand, R e f o r m a t o r der liv. Agrarverfassung u n d Schöpfer des bäuerlichen Grundbesitzes. ,,Αη e i n e m lauen Augustabend des Jahres 1853 saß eine aus acht oder zehn Personen bestehende Männergesellschaft in R i g a auf der Veranda des i m W ö h r m a n n s c h e n Park befindlichen g r o ß e n Pavillons u m eine B o w l e Punsch v e r sammelt. D e n M i t t e l p u n k t des Kreises bildete Hamilkar v o n Fölkersahm. M a n sprach v o n den b r e n n e n d e n Tagesfragen, insbesondere v o n d e m orientalischen Kriege, dessen V o r läufer bereits d e n politischen H o r i z o n t zu verdunkeln b e g o n n e n hatten, u n d erging sich in K o n j e k t u r e n ü b e r die möglichen Folgen desselben. Allmählich ermattete das Gespräch, die Gesellschaft löste sich in eine Anzahl Einzelgruppen auf, u n d Fölkersahm saß, in seinen b e k a n n t e n Almaviva gehüllt, schweigend da, n a c h d e m er seine M e i n u n g über die C h a n c e n des bevorstehenden Kampfes ausgesprochen hatte. N e b e n ihm saß ein j u n g e r Mensch, dessen roter R o c k k r a g e n den G y m nasiasten verriet u n d der eigentlich nicht in die Gesellschaft gehörte; er w a r in den Park gek o m m e n , u m den w a r m e n H e r b s t a b e n d zu genießen, u n d hatte hier seinen Vater in d e m bezeichneten Kreise g e f u n d e n . " R o h r b a c h 1916, S. 3 3 - 3 4 ] , - In: Friedrich Gustav Bien e m a n n d. J. (Hrsg.): Aus vergangenen Tagen. D e r „Altlivländischen E r i n n e r u n g e n " N e u e

Livland, S. 1 3 4 - 1 4 6 ; Erinnerungen an die 50er und 60er Jahre, S. 2 0 8 - 2 2 5 ; Um die Mitte des

S. 2 5 5 - 2 7 5 [urspr. u . d . T . :

land um die Mitte

des 19. Jahrhunderts,

Liv-

s.o.]. —

Riga. In: Christian B ö h m u. Maximilian R o land B ö h m (Hrsg.): Deutsches Lesebuch f u r die mittleren Lehranstalten, 2. Tl. 5. verb. Aufl. R e v a l 1914, S. 2 6 4 - 2 6 7 . - Aus den Tagen von Bismarcks Kampf gegen Caprivi.

Erin-

nerungen, Leipzig 1920. — In: W i r Balten 1951: Die livländischen Landstädte (1886), S. 2 4 9 2 5 3 ; Aus Pernau, S. 2 5 3 ; Schlag auf Schlag, S. 2 5 3 ; Bruderchen, was ist der Mensch ..., S. 2 5 3 ; Still und friedlich flössen die Tage, S. 2 6 6 ; Es wird eine unbestreitbare Wahrheit werden, S. 3 4 7

[1861; Spruch], — Begegnung mit Hamilkar

von

Fölkersahm. I n : B B 4 (90), 1 9 5 6 , S. 7 [E.]. Zur Charakteristik der Balten. Eine Analyse aus

dem Jahre 1863, hrsg. v. H . v o n H o f m a n n , H a m b u r g - R a h l s t e d t 1962 (Kleine Baltica 1) [ „ K a u m irgend einer der kultivirten Striche Europa's ist so w e n i g in seinen E i g e n t h ü m lichkeiten bekannt, so selten z u m Gegenstande schriftstellerischer Darstellung gewählt w o r den, w i e der Küstenstrich, der u m den rigaschen Meerbusen gelegen ist. (...). So w e r d e n die Ostseeprovinzialen von den R u s s e n zu den Deutschen, von den B e w o h n e r n Deutschlands zu den R u s s e n gezählt, u n d es geschieht am E n d e häufig, dass sie selbst nicht wissen, was sie eigentlich sind oder sein sollen."]; R e z . v. Ilmar Johanson. In: B H 3, 1 9 6 3 / 6 4 , S. 1 7 5 176. — Julius

von Eckardt.

In: T h o m s o n

1964,

S. 8 3 - 8 8 [Aut.]. UBERS. : Juri Samarins Anklage gegen die Ostseeprovinzen Rußlands. Übersetzung aus d. Russischen, eingeleitet und commentirt von Julius Ec-

kardt, Leipzig 1869; R e p r i n t u . d . T . : Impericum Russicum, hrsg. v. Kämpfer, F. u. Maier, L., M ü n s t e r 1996 [der russ. Historiker u. Publizist Samarin (* 3 . 5 . 1 8 1 9 St. Petersburg; f 3 1 . 3 . 1876 Berlin) beteiligte sich 1861 entschieden an der V o r b e r e i t u n g der B a u e r n b e f r e i u n g u. setzte sich als G o u v . - B e a m t e r f ü r die Russifizierung des gesamten öffentlichen Lebens in den Ostseeprovinzen ein. D e r D o r p a t e r Prof. —> C . Schirren verwies 1869 Samarins P a m phlet „ D i e G r e n z m a r k e n R u ß l a n d s " in seiner „Livländischen A n t w o r t " ; 1872 literar. Verarb e i t u n g des Pamphlets d u r c h —»• E. Frhr. v. U n g e r n - S t e r n b e r g ] . — Russlands

ländliche

Zu-

Eckardt-Skalberg

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die RigRdsch 1940 Umsiedlung mit ihrem Mann nach Uberlingen am Bodensee. WERKE: Unter Elise Skalberg: In: Heimatstimmen 3, 1908: Abseits, S. 376; Endlich wieder zu Hause ..., S. 376—377 [Ge.]. — Unter Skalberg: Uber drei Stufen ... Gedichte, Riga 1907; Rez. v. E. Fehre. In: B M 63, 1907, S. 4 3 5 - 4 3 9 . - Unter Skalberg: Gedichte. In: O M R 2, 1913, S. 6 5 2 - 6 5 3 [Der Nebel, S. 652; Laß mich bei Dir sein, S. 652 —653J. — Unter Skalberg in: Goetz 1916: Maria, S. 21; Golgatha, S. 2 2 ; Der Feind, S. 23; Meine helle Sehnsucht ist begraben, S. 2 4 ; Du bist nur ein Stueck Glas, S. 2 5 ; Der fremde Gast, S. 26; Aus allen Winkeln aber springt die Angst, S. 27; Nun darfst Du weinen, S. 2 8 ; Der Orator, S. 2 9 ; L I T E R A T U R : Alb.Acad. 1889. - Rig.Alm. 1905, 95 100. - Neubert 1905. - Nekro. in: Münchn. Fremde Fueße, S. 3 0 ; Am andern Ufer, S. 31; Ich Allg.Zt. 1908 Nr. 22; in: Herders Jb.f.Zeit-u. Kul- war die Koenigin. Ich war die Schwester, S. 32; Der turgesch. 1908; in: Biogr.Jb. 13, 1910, 1 4 2 - 145. - Schluessel, S. 33; Der Ring, S. 34; Der Spiegel, S. Birkenruher-Alb. 1910. - G. Egelhaaf: In: D R 35 [Ge.]. — Unter Skalberg in: Frey 1926: 37, 1911, 8, 3 1 3 - 3 1 4 . - Oskar Grosberg: Die Heimat, S. 27; Der Poet, S. 28; Die Freude, S. Presse Lettlands. Mit einem geschichtlichen Rückblick, Riga 1927, 2 3 - 2 9 . - EBL 1929. - B. 63. — Jedes Ding kommt nah. Gedichte, MünHollander: Dr. In: Baltisches Geistesleben 4, chen-Pasing 1932. — Unter Skalberg: Casano1929, 257 - 290. - Wittram 1931, 15 f., 58 - 84. - vas Flucht. In: Maitz 1935, S. 7 9 - 8 2 [G.; Die Engelhardt 1933. — E. Teidoff: Ein Zeitbild und Verhaftung; Unter den Bleidächern ; Der Ausbruch Gedenkblatt zum 100. Geburtstage. In: Deutsche aus den Bleikammern; Rast auf der Flucht]. — Aus Post aus dem Osten 13/11, 1941, 1 5 - 1 8 ; der grünen Mitte. Gedichte, Baden-Baden 1948. Forts. 13/12, 1941, 15 - 1 7 ; Forts. 14, 1942. - In: Zeitwende 24/1, 1952/53: Der Schrei, S. Wittram 1942, 154 f. - NDB 4. - Seile 1955, Nr. 205. - Alb.Liv. 1972/91. - Kosch. - G. 575 [G.]; Laß mich noch Mut gewinnen, S. 677 Kroeger: J. E.'s Artikelreihe „Für und wider das [G.]. - Erlebnisse Casanovas in Sonetten, HamElsaß-Projekt" Aug. 1870. In: ZfO 10, 1961, 201 - burg-Hamm 1964. — Und nichts blieb haften. 25. — Friedrichs 1967. — Felix v. Eckardt: Ein Gedichte, Hamburg-Hamm 1964. —Elfriede Ecunordentliches Leben. Lebenserinnerungen, Düs- kardt-Skalberg. In: Thomson 1964, S. 1 1 5 - 1 1 7 seldorf; Wien 1967. - DBBL 1970. - DBA II 307, [Aut.]. 3 0 6 - 3 1 3 . - BaBA 72, 2 2 0 - 2 2 6 . - M. Garleff: Zum Rußlandbild In: U. Liszkowski (Hrsg.): UBERS. : Moderne lettische Lyrik. Eine Auswahl (4 Rußl. und Dtl., Stuttgart 1974, 206 - 224. - Ders.: Bilder nach Scherenschnitten v. Irma v. Julius Eckardt in Dtl/ln: ZfO 33, 1984, 4, S. 534 - Witte), Berlin-Steglitz 1920 (Bait. Bücherei 550. — Erik Thomson: Baltische Gedenktage. In: 25); M k Berlin 1920. - A. Brigadere: SprihJb.d.balt.Dtt. 33/1986 (1985), 1 7 7 - 181. - OGT ditis. Märchen in sieben Bildern, Riga 1922 (Lett. 1986. - M. Garleff: Zur bait. Publizistik in Dtl. am Literatur 8). - J . Poruks (Poruck): Die reinen Beispiel ~s und Woldemar von Bocks. In: Jb.d.balt.Dtt. 36/1989 (1988), 1 3 9 - 146. - Joost Herzens sind, Riga 1922 (Lett. Literatur 7). — Lettische Lyrik. Eine Anthologie, Riga 1924; Bräuer: Das Rußlandbild des ~ (1836- 1908), ebd. 1942; Nachdr. der Ausg. v. 1924 HanMünster 2005 [Diss.]. nover-Döhren 1960 (Lett. Literatur 11); Rez. v. Mia Munier-Wroblewski. In: B B 11 (157), E c k a r d t - S k a l b e r g , Elfriede (Elise), geb. 1961, S. 10 u. Erik v. Loewis. In: B H 3, 1961/ Skalberg 62, S. 167 — 168. — J . Rainis: Dünawind. Volkslied in fünf Akten, Riga 1927. — A. S. * 1 9 . 4 . 1 8 8 4 Riga (L), f 1 9 . 1 2 . 1 9 6 4 Überlingen (Bodensee); Vater: Joseph Skalberg, Puschkin: Eugen Onegin. Roman in Versen, Baden-Baden 1947 (Der Weltkreis); neue, Lehrer. Stadttöchterschule in Riga, oo 3 1 . 5 . 1 9 1 5 in durchges. Aufl. Hamburg-Hamm 1964. — I. A. Riga —> G. Hermann Eckardt. ~ arbeitete fur Krylow: Fabeln. In Auswahl übertragen (Nachw. stände seit Aufhebung der Leibeigenschaft. Drei russische Urtheile, Leipzig 1870. — u. Hrsg.: General Fadejew über Russlands Kriegsmacht und Kriegspolitik (eigh. Vorw.), Leipzig 1870. HRSG. : York und Paulucci. Aktenstücke und Beiträge zur Geschichte der Convention von Tauroggen (18./30. Dezember 1812), Leipzig 1865 [a.d. Nachlaß v. —>• G. Merkel]. — Clemens Brentano: Ausgewählte Gedichte (Zeichn. W . Steinhausen, in Holzschnitten v. R . Brend'amour u. Th. Knesing), Berlin 1874. - G. H. Merkel: Letzte Aufzeichnungen. In: Rig.Zt. 3, 15. (j. 3.) 1.1885, Big.; Forts. 3, 16. (j. 4.) 1.1885, Big.; Forts. 4, 17. (j. 5.) 1.1885, Big.; Forts. 7, 21. (j. 9.) 1.1885, Big.

387 Α. Luther), Krefeld 1948. - ~ mit G. Steiner u. R . Steiner: Andrejs Eglitis: Gedichte. Gebt mir einen anderen Himmel, zsgst. v. Gerd Steiner, H a m b u r g - H a m m 1964. E. F . : Eine bait. Dichterin (Elfriede Skalberg). In: B M 63, 1907, 435 - 489. - Guenther 1916. - Reyher 1917, 45. - BaltRds 5, 1954, Nr. 4, 6. - -rni [!]: ~ 80 Jahre. In: Big. B B 3 (185), 1964, 9. - B B 18 1965, 1, 20. - Kosch. - Nekro 1973. - Anders 1988, 49 f. - Redlich 1989. DBA II 307, 273 u. 307. - BaBA 72, 2 3 9 - 2 4 0 . LITERATUR:

Eckers, Carl Gustav Alexander * 1 7 . 8 . 1 8 1 1 (Kloster) Zinna b. Jüterbog, f 1 0 . 8 . 1 8 8 9 R i g a (L); Vater: Friedrich E . , R e k t o r ; M u t t e r : Sophia, geb. R i ß m a n n . B e i der Großmutter R i ß m a n n u. 1 8 1 7 - 1 8 2 5 b. G r o ß o n k e l Pastor Gottlieb Eckert in Brambach (Anhalt) erzogen, anschließend Gym. in Zerbst, 1 8 3 2 — 1 8 3 6 Studium der T h e o l . in Wittenberg, Studium der Philos. in Berlin, u.a. hörte er dort auch Vorl. B . Hegel. 1836 gräfl. Hauslehrer u. Erzieher b. G r a f v. M e d e m in Mitau (K). Forts, der Studien an der U n i v . Dorpat, Oberlehrerexamen, 1 8 3 3 wiss. Lehrer in Goldingen (K). oo 1 . 6 . 1 8 4 3 in R i g a Wilhelmine (Minna) K r u h se. 1 8 4 1 - 1 8 6 5 Oberlehrer der dt. Sprache u. Literatur am R i g a e r G y m . , 1857 — 1 8 7 5 Griin. u. Leiter einer Töchterschule, grün, den R i gaer D i c h t e r - u. Tierschutzverein. Kollegienrat. 1 8 4 4 Mitstifter des Naturforschervereins zu R i g a , 1 8 5 6 Grün, des Dichtervereins, Präsident des Tierschutzvereins, Ehrenmitgl. v. 18 Ges., Hrsg. des Jahresberichts des Tierschutzvereins. Herrn Dr. Carl Ludwig Nitzsch am 6. Mai 1831 von sämmtlichen Gymnasiasten, Wittenberg 1831 [Fs.]. —Jokaste. Trauerspiel in fünf Aufzügen, R i g a 1 8 4 4 ; auch: Jokaste. Fragmente einer Tragödie. In: Musenalmanach 1855, S. 2 2 - 2 9 . - Einladung zur öffentlichen Prüfung und feierlichen Entlassung im hiesigen Gymnasium [...]; und zu den öffentlichen Prüfungen in der Domschule, in der zweiten Kreisschule und in der russischen Kreisschule [ . . . ] , R i g a 1845. — Festgedicht zur Säcularfeier der Geburt Friedrich von Schillers, vorgetragen im Saale der löblichen Schwarzenhäupter zu Riga am 10. November 1859, R i g a , 1 8 5 9 . - In: Gedichte aus R i g a 1 8 6 7 : Gott und Mensch, S. 2—4; Ein Traum, S. 2 7 ; Der Koddenbaum (D.h. der wilde Birnbaum), S. 1 3 - 1 6 ; wieder in: Musenalmanach 1856, WERKE :

Eggers S. 1 4 - 1 7 . — Zur Gedächtnissfeier der fünfzigjährigen Bestehens der ersten auf Erden zur Verhütung des Quälens von Thieren gegründeten Gesellschaft, des Königl. Societät zu London, am 16. Juni 1874, gevidmet von Rigas Thierschutzverein, R i g a 1874. - Tiresias. Drama in 5 Aufzügen, Leipzig; Heidelberg 1 8 7 8 [ B ü h n e n M s . ] . — Des Greises Erzählung, Berlin 1880. - Die ältesten Bewohner der Bernsteinküste in Ehst-, Liv-, Kurland, Lithauen und Preußen. Eine Skizze, Mitau 1883. Gruendung Heidelbergs. Fest-Gedicht zur fünften Säcular-Feier der Universität Rapertolarole, Riga 1 8 8 6 . — Die Bevölkerung der Urzeit. Eine Erzählung, Berlin 1886. — Der Dichter der Gegenwart. Eine dem gegenwärtigen Standpunkt der Poesie, dem Streben nach Universalität in Form und Gehalt, entsprechende Auswahl der Gedichte, Berlin 1889. L I T E R A T U R : Gouv.-Gym. 1888. — Livland-EstlandAusstellung, Berlin 1918, 186 (Redaktion Eugen v. Stieda). - Seuberlich 1938, 1, 74. - Kosch. D B B L 1970. - Redlich 1989. - Räder 1991. BaBA 72, 275 - 278.

E d e r b e r g , Julie Wilhelmine, geb. Elens * 8.2. (j. 2 7 . 1 . ) 1861 Kawast (E), t 16. (j. 4.) 3 . 1 8 9 7 Kaarmas; Vater: J a c o b E . , Müller. Schulbesuch in Weißenstein u. R e v a l . Hauslehrerin in Estland und Finnland, oo 1 0 . 2 . 1 8 8 6 Pastor Ederberg in Carmel auf Osel (L). W E R K E : In: Stael-Holstein 1 8 9 6 : Gen Himmel wende Deinen Blick, S. 3 0 9 - 3 1 0 ; Wunsch, S. 3 1 0 ; Das Mutterherz. Aus dem Estnischen nach Lydia Koidula, S. 3 1 0 - 3 1 1 [Ge.]. LITERATUR: E B L 1929. - Nirk/Sögel 1975. Friedrichs 1981. - Kruus 1995. - BaBA 72, 447 449. E d u a r d , G u s t a v —> G r u n w a l d t Eggers, Alexander Heinrich * 3 . 4 . 1 8 6 4 R e v a l , f 1 3 . 6 . 1 9 3 7 Berlin-Karlshorst; Vater: Alexander E . , Großkaufmann; M u t t e r : Marie, geb. Hiekisch. 1 8 7 6 — 1 8 8 0 Lajussche Vorbereitungsschule, 1 8 8 0 - 1 8 8 5 G o u v . - G y m . in R e v a l , 1 8 8 5 M e d . Studium. 1 8 8 6 - 1 8 9 1 stud, gramm. comp, in Dorpat, 1891 Cand. gramm. c o m p . , 1 8 9 4 Mag. phil., Diss.: „ D e r arische (indoiranische) Gott Mitra. Eine sprach- und religionsgeschichtliche Studie, Dorpat 1894". 1894 — 1 9 0 6 Oberlehrer der dt. Sprache an der ref. Schule, seit 1 8 9 5 auch an der St. A n n e n -

Eggers Schule in St. Petersburg. 1 9 0 6 - 1 9 1 0 D i r e k t o r u. O b e r l e h r e r der dt. Sprache der D o m s c h u l e in R e v a l . oo 1 6 . 4 . 1 9 0 3 in Berlin seine C o u sine Clara Eggers. 1910—1914 Schulrat des D t . Vereins in E, auch O b e r l e h r e r der dt. Sprache an der D o m s c h u l e u . a . Schulen, 1915 ging er mit seiner Farn, nach S c h w e d e n bis i h n e n die Einreise nach Dtl. gestattet w u r d e . 1 9 1 6 - 1 9 1 8 Schriftsteller in Berlin. 1918 Stadtschulrat in Reval, 1919 — 1928 D i r e k t o r des Privatlyzeunis in Greifswald, seit 1920 Vizepräsident des Vereins f u r das D e u t s c h t u m i m Ausland u. zeitw. Schriftführer des Nationalen J u g e n d ringes. Seit 1928 Studienrat a m Z e n k e s c h e n Privatlyzeum Berlin u. Geschäftsführer der ev. Schulvereinigung, Vorsitzender der G r u p p e Deutschland des Phil.-Verbandes, W. Wachtsmuth über „Literarhistoriker, ein erfahrener, geistig überaus reger, feinsinniger, völkisch-idealistisch bestimmter M a n n , dabei eine Persönlichkeit v o n ganz besonderer Lauterkeit u n d Gradheit des Wesens." (S. 130). WERKE: AUS Theodor Fontane'S Selbstbiographie. In: B M 60, 1905, S. 3 4 9 - 3 5 9 . - Estländische Schulpolitik 1918. Erinnerungen aus der Okkupationszeit in Estland. I n : B M 60, 1929, S. 2 0 8 - 2 1 6 . - N a c h w . In: Viktor H e h n : Gedanken über Goethe, N e u e Ausg. Darmstadt 1921. - Reval als Ausfallstor nach Russland. Streifzüge durch das Album der Revaler Gouvernements-Gymnasiasten, R e v a l 1931. — A u ß e r d e m pädagogische u. a. A b h . HRSG.: W i l h e l m Scherer: Deutsche Bildnisse. Dichter- und Gelehrtenporträts, Berlin 1874; ebd. 1875; ebd. 1919; ebd. 1936 (Deutsche Bibliothek 128). — Estonen-Lieder, St. Petersb u r g 1890. — Für Vaterland und Freiheit. Auswahl aus den Schriften Ernst Moritz Arndts, Berlin u m 1900; ebd. 1917 (Deutsche Bibliot h e k 109). - Seit 1909: Päd. Anzeiger für Rußland [„Dieses Blatt, das sich — w i e sein N a m e besagt - anfangs durchaus bescheidene Ziele stellte (...) g e w a n n in K ü r z e u n t e r der überaus geschickten Schriftleitung v o n Eggers i m m e r wachsende B e d e u t u n g u n d gelangte bald zu h o h e r Blüte (...) w u r d e in w e n i g e n J a h r e n das Sprachrohr der gesamten deutschen Lehrerschaft R u ß l a n d s . " In: W a c h t s m u t h , 1954, S. 116.]. — Baltische Briefe aus zwei Jahrhunderten, Berlin 1917; ebd. 1918; ebd. 1919; ebd. 1920; ebd. 1928 (Deutsche Bibliothek 120) [enth. Bre. v. Ernst v. B e r g m a n n (1836 —

388 1907), G e o r g Berkholz ( 1 8 1 7 - 1 8 8 5 ) , Karl B a r o n Bruiningk ( 1 7 8 2 - 1 8 4 8 ) , ->• J. Eckardt, —> V. H e h n , —> A. v. Keyserling, —> J. M . R . Lenz, Edith v. R a h d e n ( 1 8 2 5 - 1 8 8 5 ) , ->• E. v. d. R e c k e , —>• C . Schirren, —> H . v. K ü g e l g e n ; —> Freifrau H . v. T a u b e , Christoph L u d w i g Tetsch (1735-1793), Eduard Todleben (1818-1884), Ferdinand Walter (18011869)]. — Jakob Grimm. Wissenschaft und Eeben. Eine Auswahl aus d. Schriften, Berlin 1917 (Deutsche Bibliothek 1 0 4 ) . " - W i l h e l m Scherer: Von Goethe und seinen Trabanten. Aus d. Literaturgeschichte u. d. Aufsätzen über Goethe, Berlin 1918 (Deutsche Bibliothek 114). Leopold v. R a n k e : Geschichte Wallensteins, Berlin 1918; ebd. 1923; ebd. 1932; N e u a u f l . ebd. 1935 (Deutsche Bibliothek 119). - L e o pold v. R a n k e : Zeitbilder u. Charakteristiken, Berlin 1918 (Deutsche Bibliothek 111) [Werke u. Aufz.]. — Pädagogischer Anzeiger für Rußland, R i g a ; teils R e v a l 1 9 0 9 - 1 9 1 5 ; Forts. Baltische Schule, R i g a 1918. - Deutsche Monatsschrift für Rußland, R e v a l 1912 — 1915. — Baltische Lebenserinnerungen, H e i l b r o n n 1926. — Das europäische Grenz- und Auslanddeutschtum in Einzeldarstellungen. Mit einer Karte, Bielefeld 1926; ebd. 1929; ebd. 1936 (Velhagen & Klasings Slg. dt. Schulausg. 209; auch: D e u t sche Ausg. 209). Alb.Acad. 1889. - Blosfeld 1923. Hradetzky 1931. - Adelheim/Laurenty 1925. Rig. Rdsch. 1937, Nr. 159. - Fam. Bl. d. Verbandes d. Rev. Ratsfam. hrsg. v. H. J. Eggers 1938, Nr. 21. - Rev.Zt. 1937, Nr. 72, 135. - Bait. Beob. 7 u. 8, 1937. - DGB 79, 1943, 76. Wachtsmuth 1954. - Alb.Est. 1961. - Wrangell/ Krusenstjem 1967, S. 147. - DBBL 1970. Kosch. - BaBA 73, 226 - 229. LITERATUR:

E g g e r s , J a k o b , seit 1772 Frhr. v o n * 1 4 . 1 2 . 1 7 0 4 D o r p a t , f 1 2 . 1 . 1 7 7 3 Danzig; Vater: Jacob E. (f 1704), Bäcker in D o r p a t ; M u t t e r : Margarete, geb. Krüger. W ä h r e n d des N o r d i s c h e n Krieges als Vierjähriger mit seiner M u t t e r nach Archangelsk (Rußl.) verschleppt, w o er von schwed. M i t gefangenen unterrichtet w u r d e , die ihn b e sonders in den Kriegswiss. (Fortiflkationslehre), aber auch in der lat., franz. u. ital. Sprache unterwiesen. 1713 w u r d e die Fam. nach U s t j u g Weliki verschleppt. D i e Kenntnis der russ. Sprache verhalf i h m zu einer Arbeit als U n terschreiber in einer russ. Kanzlei in W o l -

389 ogda. 1721, nach dem Frieden von Nystadt, wurde die Fam. freigelassen u. siedelte nach Schweden über. 1 7 2 3 Volontär b. der Fortifikation in schwed. Diensten. 1 7 2 5 Sergeant eines in franz. Diensten stehenden Infanterieregiments. Z u r Erweiterung seiner Kenntnisse im Festungsbau R e i s e in die österr. Niederlande u. in die niederl. R e p u b l i k , 1 7 2 9 b. der Fortifikation in Schweden, ab 1 7 3 3 in Diensten des v o n Frankreich unterstützten Königs Stanislaus von Polen, kämpfte b. der Verteidigung von Danzig mit. 1735 Hauptmann der Artillerie in Hessen-Kassel, dessen Landesherr Friedrich I. zugleich K ö n i g von Schweden war. 1737 kämpfte er als Volontär b. der kais. Armee in Ungarn u. Serbien gegen die T ü r ken, ebenfalls 1737 in sächsischen Diensten am Dresdner H o f beliebt, wurde er Begleiter des Grafen Friesen auf der Italienreise. 1 7 4 0 Hauptmann der Fortifikation in Schweden, im gleichen J a h r M a j o r des Ingenieurkorps in Kursachsen, bis 1 7 5 8 gleichzeitig in sächsischen u. schwed. Diensten. 1 7 4 4 wiederholt Teilnahme am österr. Erbfolgekrieg. A b wechselnd in Dresden u. Stockholm, in sächsischen Diensten stehend beteiligte er sich als Militärbeobachter erneut am österr. Erbfolgekrieg, u. a. b. der Belagerung von Berg op Z o o m 1747 (das T g . dieser Belagerung ist seine erste militärische Publ.) u. am 2. Schlesischen Krieg. 1 7 4 8 kleines Kreuz des Schwert-Ordens v o m schwed. König. Danach Lehrer der Kriegswiss. b. den sächsischen Prinzen. 1751 v o m sächs. Kurfürsten zum C h e f der Feldbrigade des Ingenieurcorps ernannt, in Schweden in die Schwed. Akad. der Wiss. gewählt u. v o n K ö n i g Adolph Friedrich in den schwed. Adelsstand befördert. 1751 R ü c k k e h r nach Schweden, Fortifikationschef u. Oberst in Stralsund. 1756, b. Ausbruch des 7jährigen Krieges, in sächsischen Diensten, später Vizekommandant der Festung K ö n i g stein; 1 7 5 8 Austritt aus schwed. u. sächsischen Diensten, Generalmajor der kursächsischen Armee u. Stadtkommandant in Danzig, 1 7 7 2 von Gustav III. in den schwed. Freiherrenstand erhoben. Besitzer einer sehr umfangreichen auf die Kriegswiss. spezialisierte B i b l i o thek, welche zum Teil von Kaiserin Katharina angekauft wurde u. zu der 1771 in Danzig ein gedr. Kat. ersch. ,,J. v. E . war einer der gelehrten Offiziere des 18. Jahrhunderts, welche die Grundlagen legten für j e n e Verwissen-

Elisarion schaftlichung des Kriegswesens, die für die militärische Variante der Aufklärung in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts kennzeichnend werden sollte." (Höhrath 1999, S. 99). W E R K E : Journal du siege de Bergopzoom, en MDCCXLVII (en 1747). Avec les Plans de la Ville & des Forts, Amsterdam; Leipzig 1 7 5 0 ; Paris 1770 ; dt.: Historische Beschreibung der täglichen Kriegsverrichtungen bey der Belagerung von Bergenopzoom im Jahre 1747, aufgesetzt v. Herrn Eggers, freywilligem Ingenieur, OberstLieutenant bey der Belagerer, Leipzig 1750. - ~ mit Aubert de La Chesnaye Des Bois, Francois-Alexandre: Dictionnaire militaire ou recueil alphabetique de tous les termes propres a Vart de la guerre, nouvelle Edition, red. par un lieutenant-colonel ingenieur volontaire de l'armee des assiegeans, 2 B d e . Dresden 1751 (1752) [~ hat dem Lex. v. Aubert de La Chesnaye über 1 3 0 0 Stichwörter u. Art. hinzugefügt, es dokumentiert den Stand des Militärwesens in Europa zu B e g i n n des Siebenjährigen Krieges u. markiert den Ubergang v. barock-rationalistischer „Kriegs-Kunst" des frühen 18. J h . zur v. der Aufklärung hervorgebrachten „KriegsWissenschaft" der 2. Hälfte des J h . (Vgl. Höhrath 1999, S. 1 0 2 ) ] . —Jacob von Eggers neues Kriegs-, Ingenieur-, Artillerie-, See- und RitterLexicon, worinnen alles, was einem Officier, Ingenieur, Artilleristen und Seefahrenden aus der Tactique, der Civil- Militair- und Schiffsbaukunst, der Artillerie, der Mechanic, dem Seewesen etc. zu wissen noethig, sattsem erklaeret und mit Kupfern erlaeutert ist, 2 B d e . Dresden 1757. U B E R S . : Dödens tempel Av frazöskan öfwers, S t o c k h o l m ! 7 4 7 [Ubers, der rund 3 0 0 Verse des W e r k e s v. Philippe Habert: Le temple de la mort, Paris 1 6 3 7 ] . LITERATUR: A G B 1897 (Jöcher 1751). - D . Gralath:

Ehrengedächtnis des Freiherm Danzig 1773. — Gadebusch 1777, 1, 129. - Meusel 1816. - Recke/Napiersky. — Bienemann 1902, 79. — Svenskt Biografiskt Lex., Stockholm 1 9 1 8 - 2 0 0 2 / 06. - APrB 1. - Kosch. - BaBA 73, 2 4 3 - 2 5 4 DBA 296, 1 - 9 ; II 312, 2 2 0 - 2 2 2 . - Daniel Höhrath (Hrsg.): Die Kriegskunst im Lichte der Vernunft, Hamburg 1999, 99 - 103.

Ehr, G(ott)lieb —? Goercke Elisa —> Recke, Elisabeth von der Elisarion —> KupfFer, Elisar von

Eitz E i t z , H u g o F r a n z J o s e p h Frhr. v o n * 29. (j. 17.) 4.1854 Alekseevka, Kr. J a m b u r g (Ingermanland), f 2 1 . 6 . 1 9 3 2 Seehof b. Spahren (K); Vater: H u g o v. E . , K u l t u r - I n g . ; M u t t e r : Henriette, geb. v. Tiedeböhl. G y m . in K i e w u. R i g a (L), 1 8 7 6 - 1 8 8 1 Stud i u m der Politischen Ö k o n o m i e u. R e c h t s wiss. in D o r p a t . 1877 — 1878 Krankenpfleger auf d e m kaukasischen Kriegsschauplatz, 1 8 8 0 1887 Inspektor u. Schriftführer am Veterinärinstitut. oo 2 3 . 6 . 1 8 8 1 in R i g a A n n a Sodoffsky. 1881 O b e r l e h r e r e x a m e n , O b e r l e h r e r f ü r Russ. am Kollmannschen Privatgym., 1883 — 1887 O b e r l e h r e r der russ. Sprache a m Privatgym. D o r p a t , 1888 Sekretär der Polizeiverwaltung in D o r p a t . N o c h i m selben Jahr Lehrer am Stadtgym. in R i g a . Seit Aug. 1893 — 1910 G r ü n . u. Vorsteher einer achtklassigen Privatlehranstalt I. O r d n u n g in R i g a . 1910 U m z u g nach Lodz, dort f ü r 5 Jahre Leiter des n e u g e g r ü n . dt. G y m . Später Aufenthalt in Ostpr., E n g a g e m e n t a m Heimatdienst in M a suren. 1900 k a m er in den Besitz des Landsitzes Seehof, dort w o h n h a f t bis z u m T o d . WERKE: Kriegs- und Reiscbildcr aus Europa und Asien, R i g a ; M o s k a u ; Odessa 1878. — Der Thränenturm. Sage aus dem Kaukasus. Gedicht in 9 Gesängen, D o r p a t ; Stuttgart 1884. LITERATUR: Alb.Acad. 1889. - Alb.Zeddelinann 1900, 38. - Alb.fr.Rig. 1910/1963; 1981/82. Tobien 1930. - Nekro. in: RigRdsch 26.6.1932. DGB 79, 1943, 512. - M. Kage: Deutsches Schulwesen in Mittelpolen. In: A. Schmidt: Deutsches Schicksal in Polen, Hannover-Linden 1953, 172. - BAST 2, 1958, 69. - DBBL 1970. - BaBA 77, 39 - 43. E l v e r f e l d ( t ) , Carl (Karl) G o t t h a r d * 1 4 . / 2 5 . 9 . 1 7 5 6 Past. A p p n c k e n (K), t 7 . 9 . 1819 Past. A p p r i c k e n ; Vater: J o h a n n Christoph E . , Pastor; M u t t e r : D o r o t h e a , geb. Eleonora Martini. V o n Hauslehrern u. d e m Vater unterrichtet, 1774—1776 S t u d i u m der T h e o l . in Göttingen, befaßte sich auch mit Sprachen, Gesch., M a t h e m a t i k u. Physik, Hauslehrer in K, 1 7 7 6 - 1 7 7 8 b. Pastor D . Martini in G r o ß - A u t z (K) u. 1778 — 1780 b. v o n Derschau in B o j e n (K). oo (1) 9 . 8 . 1 7 8 0 in M i t a u Charlotte Blumenthal (f 1801); Sohn K. Elverfeld(t), T o c h t e r Karoline w a r die M u t t e r v. —»• F. Seeberg. Seit 1780 u. 1783 Pfarrer der G e -

390 m e i n d e n in Appricken u. Salenen (K) als Nachfolger seines Vaters. 1781 R u f nach Gramsden abgelehnt, wollte auch nicht, w i e vielerorts gewünscht, Superintendent w e r d e n , oo (2) 2 1 . 2 . / 5 . 3 . 1 8 0 2 in Appricken R e g i n a Elisabeth Hillner (f 1815). oo (3) 3 0 . 8 . 1 8 1 6 in Appricken E l e o n o r e Hesselberg. 1818 Propst der Grobinschen Diözese. ~ förderte die Blatternschutzimpfung, w a r seit 1817 D i rektor der Piltenschen Bibeiges., daher sehr b e m ü h t u m die V e r b r e i t u n g der Bibel. Gleichzeitig b e m ü h t e er sich u m die A u f f ü h r u n g v. Stücken in lett. Sprache. Er w a r der Förderer u. Hrsg. der Lyrik des d u r c h die B l a t t e r n - E r k r a n k u n g bereits i m 5. Lebensjahr erblindeten lett. Dichters —> Indrick. ~ w a r sehr vielseitig interessiert u. lange Zeit A n hänger v. Kant, später Fichte, Schelling u. J. B ö h m e . In späteren Jahren Schloß er sich i m m e r enger an die Kirchenlehre an. WERKE: Einige Worte des Trostes aus der Alles umfassenden Vorsehung Gottes, gesprochen am Neujahrstage 1786 in der Landkirche zu Appricken, Mitau 1786. — Erklärung über ein Paar Stellen in dieser Predigt; nebst einem kleinen Anhange über die göttlichen Strafgerichte, Mitau 1786. - Sechs Predigten, Berlin; Libau 1788. - Am Grabe der Frau Doktorin Blumenthal, gebornen Hühner, M i t a u 1792. - Philosophische Abhandlungen, Reflexionen und Remarken. Jedem denkenden Kopfe lesbar, Libau 1793 [Pr.]. - Sendschreiben an den Herrn Freyherrn von Lüdinghausen· Wolff, Landbotenmarscha.il etc., eine Stelle in Hochdesselben Appell an Kurlands Edle und Rechtschaffene betreffend, M i t a u 1793. — Predigt zur Feyer des eintretenden neunzehnten Jahrhunderts, o . O . 1801. — Lighmibas Grahmata, M i t a u 1804 [Buch der Freude; fanden als eine der ersten u. besten Unterhaltungsschriften der Letten große V e r b r e i t u n g ; enth. erste lett. Idylle u. erstes lett. Sch.J. - §preddikis fyuna wezzaki tohp §kubbinati, behrneem, kam pakkas nan bijn^chas, §arga§chanas-pakkas likt stahdiht, M i t a u 1805 [ „ D e n G e w i n n aus d e m Verkauf dieser Predigt, ü b e r welche ~ ein Belobungsschreiben v o m Konsistorium erhielt, b e stimmte er f ü r zwey Blinde, die ihr Gesicht durch die Blattern verloren hatten; an ganz arme Leute w u r d e sie unentgeltlich vertheilt." R e c k e , S. 100]. - In: W ö c h e n t l i c h e U n t e r haltungen 2, 1805: Menschengefühl, S. 313 [G.]; Empfindungen bey einem schönen Harfenspiel; S.

391

Elverfeld(t)

[enth. TrauerGg. v. —» Indrick u. Pr. v. —» C. 431 [Sonett]. — In: W ö c h e n t l i c h e U n t e r h a l t u n g e n 3, 1806: Pindars zweyter olympischer Schmidt von der Launitz]. — Zimmermann 1812, Hymnus, S. 105; Nachricht an das Publikum über 109 - 110, 119. - Grave: Magazin 76, 1819, 296. Recke/Napiersky |darin: Jverh.KGLK 2, 53 - 54. einen blinden lettischen Dichter, S. 133. — In: H. Elverfeldt: Ein Göttinger Stammbuch aus den W ö c h e n t l i c h e U n t e r h a l t u n g e n 4, 1806: Phy- Jahren 1 7 7 4 - 7 6 . In: BM 41, 1894, 181 - 198. sikalische Erklärung der sogenannten Luftspiege- Kallmeyer 1910. - Zeiferts 1922, 313 f. - Prande lung, S. 33, 65 u. 97; Ueher die Benennung einer 1926. - Schaudinn 1937, 86, 99. - J. v. Hehn: Die Nichtsphilosophie, mit welcher das neueste System deutschen Landpastoren in der Entwicklung des der Philosophie von einigen belegt wird, S. 381 u. lettischen Schrifttums. In: BMH 1937, 276. - DGB 405. — In: N e u e W ö c h e n t l i c h e U n t e r h a l t u n - 79, 1943, 487 u. 609. - BAST 9, 1965, 28. gen 5, 1807: Zum Geburtstage einer edlen Dame, Lat.lit. 1965. - Goedeke 7; 15. - Friedrichs 1967. - Kosch. - DBBL 1970. - Roland Seeberg-EL S. 79; Glaube an die Menschheit, S. 93 [Ge.]; verfeldt: Aus dem Leben eines kurländischen Lettisches Te Deum auf den Frieden, S. 292. — I n : Landpastors. Die Aut. des Propstes zu Appricken N e u e W ö c h e n t l i c h e U n t e r h a l t u n g e n 2, 1808: In: Jb.d.balt.Dtt. 20/1973 (1972), 70 ff. - Unänis Bemerkungen zu dem, mit Genehmigung der 1975. - Redlich 1989. - Scholz 1990, 236. Kaiserl. Gesetzkommission von dem Herrn Kolle- Lat.biogr. 1992. - DBA 279, 3 6 3 - 3 7 1 . - BaBA gienrath und Ritter von Sahlfeldt herausgegebenen 77, 6 7 - 8 1 . Entwurf einer Kirchenordnung für die Protestanten im Russischen Reiche, S. 145; S. 177; S. 2 5 4 ; S. E l v e r f e l d ( t ) , Karl J o h a n n F r i e d r i c h 265; S. 322; S. 355; S. 365; S. 4 0 9 ; Theokrits * 1 2 . 5 . 1 7 8 1 Past. Appricken (K), f 6 . 9 . 1 8 5 1 neuntes Idyll, S. 443; Wieder etwas vom blinden Past. M e s o t h e n (K); Vater —> C . Elverfeld(t); Dichter Indrick, S. 480. - Apologie der Bibel in Beantwortung der Frage: ist der Gegensatz zwi- M u t t e r : Charlotte, geb. B l u m e n t h a l ; Schwesschen geoffenbarter und wahrer Vernunft-Religion ter Karoline w a r die M u t t e r v. —> F. Seeberg. gegründet? R i g a ; Leipzig 1810. - Predigt am Bis 1799 häuslicher U n t e r r i c h t ; 1 7 9 9 - 1 8 0 1 ersten Adventssonntage 1810, M i t a u 1811. — G y m . acad. in M i t a u (K); 1 8 0 1 - 1 8 0 4 StuVorbilder in der Natur und Ahnungen unseres dium der T h e o l . u. Philos. in J e n a ; Diss.: Geistes für ein neues Leben nach dem Fode [...]; „Dissertatio philosophica exhibens c o n v e n i zur Erbauung vorgetragen am ersten Osterfeyertage entiarn philosophiae Piatonis c u m philosophia 1811, M i t a u 1811. — Wehstu-grahmatu shpjas no nostrae aetatis, Jenae 1804". 1803 Mitgl. der Emburgas un Lihbel?e§, Wahzsemmes pil§ahteem, lat. Ges. zu J e n a ; 1804 D r . phil., Diss.: M i t a u 1813 [enth. Ausz. a. d. Z t . ü b e r den „ C o n v e n i e n t i a philosophiae Piatonis c u m Einmarsch der russ. T r u p p e n in H a m b u r g u. philosophia nostral aetatis, Jenae 1804". R e i Lübeck]. — Altargesänge und Predigt zur Feyer des sen d u r c h Dtl., Frankreich u. die Schweiz. Friedens ... Gedruckt zum Besten der Vater- Hauslehrer in K. oo 8 . 9 . 1 8 0 8 m A u t z (K) landsvertheidiger, die durch den Krieg unfähig ge- Karoline Vierhuff. 1 8 0 7 - 1 8 1 9 Pastor b z w . worden zu dienen und sich selbst zu nähren, M i t a u Ksp.-Prediger in Sackenhausen (K) u. seit 1819 Pastor in T u c k u m (K). Seit 1848 Propst 1814. - Wissa swehta Eivangeliuma mahziba eeksch mas wahrdeem, Mitau 1818 [die vollst. der Kandauschen Diözese. 1819 trat er in der Lehre des Evangeliums in w e n i g W o r t e n ] . — K G L K gegen die Germanisierung der Letten Etwas über die Schutzblattern. Ausz. in: auf. Er starb auf der Reise zur Kur. ProvinzialJ v e r h . K G L K 1, 1819, S. 6 1 - 6 2 . - Wie weit Synode nach Bauske (K). erstreckt sich das Feld der Philosophie? Und wo W E R K E : [NO Gohwju-Lohpeem, kä tohs buhs findet sie die Schranken, welche sie ehren muß? In: audsinaht, kohpt un §limmibäs dseedinaht, M i t a u J v e r h . K G L K 1, 1819, S. 7 6 - 7 9 . 1810]. — Etwas gegen den Aufsatz: Ueber heutige H R S G . : Ta neredsiga Indrika Dseesmas, M i t a u Religiosität aus dem Schuderoffschen Journal für 1806 [Des blinden Heinrichs G e d i c h t e ; —> Religion, Kirchen- und Schulwesen, o . O . 1818. — Indrick (der Blinde); vgl. —• U . v. SchlipLLifjfl swehta Ewangeliuma mahziba eeksch mas penbach] . wahrdeem, M i t a u 1818. — Schlußrede bey der Jubelfeyer des Pastors H. F. Düllo zu Kabillen, L I T E R A T U R : K . J . F. Elverfeld: Feyer des Andenkens M i t a u 1818. — Beschreibung dieser Feyer. In: K. von weiland Probst der Grobinschen Diöcese und Assessor des kurländischen Consistorii, wie auch F. W a t s o n : o h n e Titel, Mitau 1818. — Etwas Pastor zu Appricken und Sallenen, Mitau 1820 zur Ehrenrettung der angegriffenen Kurländer frü-

Elvering herer Zeit. Als Beylage zu den Schriften und Reden am Jubiläumsfeste des Kurländischen Gymnasiums, M i t a u 1827. - Worte der Liehe und des Dankes. I n : Hillner: Jubelfeier zu A n g e r m ü n d e , M i t a u 1832. — Vorträge auf der kurländischen Provinziellsynode. In: Inland 1839, 29, 47, 736, 748. U D E R S . : Das Ganze der Rindviehzucht. Zum Besten deutscher Landwirthe, die durch die Rindviehzucht ihren Wohlstand verbessern wollen, hrsg. v. J o h a n n W i l h e l m Joseph Weissenbruch, F r a n k f u r t / M 1803; M i t a u 1810 [Übers. ins Lett.]. Feyer des Andenkens von Kar! Gotthard Elvefeld, weiland Propst der Grobinschen Diözese und Assessor des Kurländischen Konsistorii, wie auch Pastor zu Appricken und Sallenen, M i t a u 1820 [mit e i n e m V o r w . ; enth. T r a u e r G g . v. —>• Indrick u. Pr. v. —• C . Schmidt v. d. Launitz]. HRSG. :

392 1653 in R e v a l Maria E u p h e m i a M o n i e r . 1656 Flucht b. Uberfall der R u s s e n nach Reval, A b l e h n u n g der B e r u f u n g z u m D o m p a s t o r , ab 1658 Pastor an St. Olai in Reval, w o er auch die Bibliothek als Oberaufsicht leitete, kurz danach auch Superintendent ( 1 . 9 . 1 6 5 8 ordinierte er —> J. Salemann z u m D i a k o n an St. Olai in Reval). Ü b e r n a h m viele Ä m t e r in R e v a l u. w u r d e 1660 P r o r e k t o r der U n i v . in Reval, das A n g e b o t 1664 Superintendent v o n Livland zu w e r d e n , lehnte er aus gesundheitlichen G r ü n d e n ab, war in den Streit u m den Calixtinismus (gemäßigte R i c h t u n g der H u s siten) involviert.

W E R K E : Έ π ί λ υ σ ι ς quaestionum de S. scriptura, o . O . o.J. [Disp.]. — Sacris Nuptiarum Solennitatibus [...], R e v a l 1643 [HS. v. ~ auf Cornelius u. Margareta M u r r e r , geb. Sax, darin 3 H G e . v. Iuris Aönidum Vates, docLITERATUR: Zimniermann 1812, 116 — 117. — tissmime Sponse [...] u.JhrJungfrau' Braut/ erkent Recke/Napiersky. - Kurl. Synod.-Prot. 1851, 11 - wie hoch Euch Gott nun liebet [...] u. PRcelDIo 12. - Inland 1851, 727 (Nekro. v. Th. Kallmeyer). MVrrero nata VenVsta forensl [Chgr.]. — Dis- Lett. Zt. 1851, Nr. 38. - Dannenberg 1875, 93. putatio de intellectu, W i t t e n b e r g 1649. — Dis- Kallmeyer 1910. - Curonen 1935. - DBBL putatio metaphys. de Uno, W i t t e n b e r g 1649. 1970. - DBA 279, 372 - 376. - BaBA 77, 063 Epic, i n : Trauriges E n d e des Winters. W e g e n 066. Absterben [...] J o h a n n Christoffs [...], Leipzig E l v e r i n g , Gabriel v o n 1649 [TS. ü b e r J o h a n n ChristofF M a y e r * 2 1 . 1 2 . 1 6 2 5 Reval, f 1 8 . 7 . 1 6 7 0 , φ 2 2 . 7 . ( 1 6 4 8 - 1 6 4 9 ) ] . — Apologia Judicii Collegii Theo1670 St. Olai-Kirche R e v a l ; Vater: Hans logici Acad. Argentoratensis, In causa Johannis [...], H a n s o n Ε., Regierungssekretär Hzgt. Estland, Latermanni D. & P.P. Regiomontani E r b h e r r zu T h u l a u. Schloßvogt zu Reval, Straßburg 1650 [Disp. theol., Präses J o h a n n e s mit W d g . G e . an ~ starb 14 Tage vor der G e b u r t v. B r u d e r : G e o r g Dorscheus, R e s p . Hans E . , der am 1 4 . 1 0 . 1 6 5 0 Katharina, geb. v. Gabriel Gabrielson Oexenstierner, Erik Strahlborn heiratete, ü b e r deren Eheschlie- Axelson Oxenstierna u. Axel Oxenstierna]. — Exegesis Dicti Apostolici 1. J o h a n . 1,7. [...], ß u n g eine HS. v o n 1650 existiert. Resp. G y m . in Reval, Studium in D o r p a t ab 1642, D o r p a t 1653 [Disp. April, Präses seit 1646 — 1648 S t u d i u m in Königsberg, Eberhard R e i m e r ; darin ein GratG. v. Dekurzzeitige R ü c k k e h r nach Reval, R e i s e nach litice nostree, JEsus nos sangvine mundans]. — Glare W i t t e n b e r g ü b e r Lübeck, H a m b u r g u. Leipzig, Vir, Holsteni, lapidem lignumque referre [...], auf der er v o n kais. R e i t e r n ausgeplündert D o r p a t 1653 [Epic, auf J o h a n n e s Holstenius, w u r d e , 1648 Studium in W i t t e n b e r g , dort S o h n des griech. u. hebr. l e h r e n d e n Prof. hielt er seine philos. Mag.-Disp. über J a k o b Ericus H . in der TS. v. d e n F r e u n d e n d. Martinis Schrift „ D e beatitudine hominis in V e r s t o r b e n e n an die V e r w a n d t e n : U l t i m o vita altera"; i m gleichen Jahr in Leipzig, w o er h o n o r i (...) Johannis Holstenii, (...) D n . M . zwei Jahre lang T h e o l . studierte, dort m e h r e r e Erici Holstenii, in R e g i a Gustaviana A d o l Disp.; 1650 ü b e r C o b u r g u. T ü b i n g e n nach phina Universitate, quae Dorpati L i v o n o r u m Straßburg, dort 1650 Diss, theol., dann in est ad (...), zu der n o c h 20 weitere PersönG i e ß e n (Disp.), reiste ü b e r m e h r e r e dt. Städte lichkeiten T G e . beitrugen, vgl. —> P. Lideniu. Holland nach Stockholm, 1652 B e r u f u n g us]. — Dissertatio Theologica D e Ineffabili z u m Prof. der T h e o l . an die U n i v . D o r p a t , Spiritus Sancti Suspirio, q u o p r o fidelibus apud 1654 zusätzlich kgl. Bibliothekar mit h ö h e r e r D e u m intercedit Ex Epistola Paulina da R o Besoldung, am 1 2 . 1 0 . 1 6 5 2 geadelt, oo 7 . 2 . manos [...], D o r p a t 1653 [Präses Resp.

393

Elvering

Daniel Oeslovius]. — Disputatio I. Ordinari D e u. lat. TGe.]. — Diskursus Theologicus D e Scriptura Sacra Eplicatä ex Posteriori Epist. ad /Eterna Filiorum Dei ad vitam £eternam PrasTimoth. Cap. 3.v.l6,17. [...], Dorpat 1653 destinatione [...], Dorpat 1654 [Präses [Präses Resp. Zacharias Joh. Colliander]. — Resp. Benedikt N . Ekaeus, u. v. 1 GratG.: Disputatio II. Ordinaria D e Scriptum Sacra Sic Benedictus eris, si dogmata sacra tueris Continenz Quaestionum f...], (...)]. — Disputatio IV. Ordinaria D e Scriptura Dorpat 1653 [Präses Resp. Petrus Nicolai Sacra Continens Quaestionem de Ejusdem V i r g a n d e r J . — Dum, mi Jerne, Patri lugubria Divina Autoritate [...], Dorpat 1654 [Präses Carmina pangi [...], Dorpat 1654 [Epic, auf Resp. Olaus Dalinus, u. v. 1 GratG.: PrinErlandus Jonae Hiärne in der TS. v. den cipium fidei divino robore firmum ( . . . ) ] . — D e o Freunden, an dem weitere 12 Personen mit Auspice Disputatio Theologica D e Ecclesia T G e . Teilnahmen; vgl. —»• P. Lidenius]. - [...], Dorpat 1654 [Präses Resp. Petrus Disputatio III. Ordinaria D e Scriptura Sacra Laurentii Sandelius]. — Hactenus ingenuas meuContinens Qua;stionem de Usu Principiorum tern formare per artes [...], Dorpat 1654 [GratG. Rationis [...], Dorpat 1654 [Präses Resp. auf die Mag.-Graduierung v. Petrus Laurentii Simon T h e o d o r i Hodensius, vgl. —> P. Lide- Arbogensis, durchgeführt als Präses v. —> Linius] . — Disputatio Theologica D e Poenitentia d e n i u s ] . — En quod, mi Bergi, Parnassi culmina Cujus < t h e o r i a s > Sub Auxilio Altissimi Ex montis [...], Dorpat 1654 [GratG. auf die consensu Venerandas Fakultatis Theologicae Mag.-Graduierung v. Olaus Nicolai Bergh, [...], Dorpat 1654 [Präses Resp. Nicolaus durchgeführt v. — L i d e n i u s mit weiteren 15 Utter; darin auch ein GratG. v. Grande G r a t G e . ] . — Vndique circumstans me copia reddit Salutis opus quam sit Conversio nostra (...)[. egenum [...], Dorpat 1654 [GratG. auf Johann Eximij Ingenij Studium, Doctißime Sylvi [...], Luth zum Mag., durchgeführt v. —> Lidenius Dorpat 1654 [GratG. in der Disp. v. Präses —> mit weiteren 12 Ge.]. — Disputatio V. O r d i Andreas Virginius, Resp. Olaus Sylvius: Dis- naria D e Scriptura Sacra Continens Qua;stioputatio Theologica de Universali Resurrecti- n e m de Ejusdem Divina EfFicacia [...], Dorpat one M o r t u o r u m , Q u a m [...] a Facultate 1654 [Präses Resp. Haquinus Fredzbergius, Theologica approbatam sub praesidio [...], u . 1 G r a t G . v. ~ Felicem quicunque piis sacra vgl. —> Lidenius], — G. in: Sacris magisteri sensibus haurit! (...)]. — Heu mundus studiis imhonoribus quos [...] procancellario [...] D n . mersus inanibus errat [ . . . ] , D o r p a t 1 6 5 5 [ T G . a u f Zacharia Klingio [...], Dorpat 1654. — Lvdeni, Johann Adam u. Anna Klotz, geb. Wyeberg in quis

non justos

meditetur

honores

[...],

Dorpat

1654 [Epic, in der TS. auf —> L. Ludenius, vgl. — L i d e n i u s , —> Andreas Virginius]. — Ergone mor binos

studiosos

abstulit

una

[...],

Dorpat

1654 [Epic, in TS. auf Johann Wintrosius u n d J o h a n n Petri Dalenius, vgl. —> Lidenius, —> Andreas Virginius, enth. weitere 14 T G e . ] . — Horrida mors iterum fractis bacchatur habenis

[...],

Dorpat 1654 [Epic, auf Daniel Magni Oeslovius, vgl. —>• Lidenius u. weitere 25 T G e . ] . — Remfacis

eximia,

Mi Sundi,

laude vehendam

[...],

Dorpat 1654 [GratG. zur Disp. v. Präses —> Lidenius u. Resp. Abraham L. Sundius]. Disputatio Theologica de Meriti Christi A m plitudine [...], Dorpat 1654 [Präses Resp. Nikolaus Arelius; darin ein GratG. v. Dicere docta juvat, satis haud ut pulpita scadat [(...)]. — Vita: nunc socium linquo, blandumque Parentem

[...], Dorpat 1654 [Epic, auf den T o d Dorothea Holstenius, geb. von Wickeden, Ehefrau des Dopater Prof. für Griech. Hebr., vgl. —> Lidenius, enth. weitere 23

v. der u. dt.

der LPr. v. Martin Jemeriing]. — Quod Te Filiolus,

quod pignus

amabile

liquit

[...],

Dorpat

1655 [Epic, auf Gustav Appelbom]. — D e regeneratione hominis [...], Dorpat 1655 [Disp., Präses Resp. Nicolaus A. Labecchius]. — D e Jesu Christi ad Dextram Dei sessione Dissertatio Theologica deducta ex Ps. C X v . l [...], Dorpat 1655 [Präses Resp. Sveno Alinus]. — Labitur

in pejus

mundus,

Dominumq,

benignu

[...], Dorpat 1655 [GratG. zur schwed., lat. Pr. „Boot-predijkan" v. Elaus N . Tollenius]. — Quem charos inter numerat Regnator

Olympi

[...],

Dorpat 1655 [Epic, auf Anna Stahl, geb. Sommer, zweite Ehefrau v. —> H. Stahl II., vgl. —> A n d r e a s V i r g i n i u s ] . - Morte tuae socio; dolor haudgemitusque repressi [ . . . ] , D o r p a t 1 6 5 5

[Epic, in TS.: In praematuram, sed beatam, ex calamitoso hoc exilio, in exoptatissimam patriam coelestem migrationem, [...] auf N i c o laus Holstenius, Prof. für griech. u. oriental. Sprachen, vgl. —> H . Hein, —> Lidenius]. — Labitur

in pejus

mundus,

Dominumq,

benignu

394

Elvers (Ellfers) f . . . ] . In: Elaus N . Tollenius: Een kort och eenfaldigh Boot-Predijkan, Dorpat 1655 [GratG. zur schwed. u. lat. Pr.[. - Seu tibi dent longam seu curiam Numina vitam [ . . . ] , Dorpat 1 6 5 5 [Epic, auf Carolus G. Agrarius, vgl. —> Lidenius]. — Positiones T h e o l o g i e s D e C o e n a D o m i n i c a [ . . . ] , Dorpat 1 6 5 6 [Disp., Präses R e s p . Johannes R e u t e r J . - Disputatio V I . Ordinaria D e Scpritura Sacra Continens Quasstionem de Traditionibus non Scriptis [ . . . J , Dorpat 1 6 5 6 [Präses Resp. Johann J. Hinnelius, darin v. ~ 1 G r a t G . : Hinneliprcestans Virtute, atq; insuper arte ( . . . ) ] . — AntrittsPr. über 1. C o r . 4, R e v a l 1 6 5 8 [unsicher, ob gedr.] — G. in: M o n u n i e n t u m posthumum pijs manibus [...J D n i . M . J o a c h i m i Jheringij, regij per Esthoniam episcopi [ . . . ] consistorijque acropolitani praesidis [ . . . ] , R e v a l 1 6 5 8 . — Hochfliegender Adler, erneuert aus der Hoffnung, R e v a l 1 6 6 3 . — LPr. auf Hans Heinrich v. T i e s e n hausen, R e v a l 1663. mit Justus H . O l d e k o p : De peccato actuali instantium, R e v a l 1 3 . 8 . 1 6 6 3 [Streitgespräch]. — Fünffache Hertz ensStärckung wieder den Tod Der [...] Fr. Christina Elisabeth Kloht, Des [...] Herrn Otto Magnus von Essen, Erb-Herrn auff Orgesall, Ihrer Königl. Maj. zu Schweden wolbedienten Cornets, hertzgeliebten Ehe-Gattin [ . . . ] , R e v a l 1 6 6 7 . [Epic.]. — Absag und Behalnus im tode Der [...] Frauen Elisabeht Wrangeln, Des [...] Herrn Claus Wachtmeisters, Erbherrn auf Poll, Aunack, Neuer-Mühlen und Laket., Ihrer Königl. Majest. zu Schweden wolmeritirten Hochbetrauten Land-Rahts verwittbeten Frauen [ . . . ] , R e v a l 1 6 6 6 [ T G . ] . — Mit hohem Alter Geehrete Tapfferkeit, Des [...] Herrn Hans Wrangel, Frey-Herrn auff Ludenhoff, Erb-Herrn auff Alio, Selli und Kümnegard, Ihrer Königl. Majest. und dero Cron Schweden hochverdienten Obristen zu Ross und Fuss, wie auch des Hertzogthumbs Ehsten von langen hero ältesten LandRahts, Als Derselbe nach erreichetem hohem Alter in seinem Erlöser sanfft entschlaffen und dessen Frey herrlicher Cörper biss zur völligen Sepultur beygesetzet ward, den 16.Julii, des 1667sten Jahres, R e v a l 1 6 6 8 [ T S ] . - Verwelckliche, doch am jüngsten Tage wieder herfürgrünende B l u m e , W e l c h e bey Christlicher und Volckreicher Erden-Bestattung, Des [ . . . ] H n . Christoffer B l u m e n , [ . . . ] Pastoren auff H a ckers, N a c h dem derselbe 4 3 . Jahr, 6. Monats und 13. T a g e in dieser Sterbligkeit zugebracht, und der Seelen nach den 18. Februarii in das ewige Leben versetzet, der Leib aber in der

Kirchen zu St. Nicolai, in sein E r b - B e g r ä b n ü ß den 10. Martii dieses 1669sten Jahres beygeleget. Aus dem 4 0 . Cap. des Propheteh Esaiae v. 6. 7. 8. Erkläret und auff B e g e h r e n zum D r u c k heraußgegeben, R e v a l 1 6 6 9 [LPr. auf ->· C . B l u m ( e ) ] . LPr. v. — > J . Salemann. - Witte 1691. Müller 4, 1764, 162. - Backmeister 1764. - Gadebusch 1777, 1, 291 - 2 9 5 . - Carlblom 1794, 90. - Somm. 1796, 284. - Recke/Napiersky. - Paucker 1849, 337. - AGB 1897. - Kosch. - DBA 279, 381 - 3 8 5 . - BaBA 77, 8 4 - 9 6 . - Klöker 2005. LITERATUR:

E l v e r s (Ellfers), K a s p a r * 7 . 1 1 . 1 6 8 0 R i g a (L), f 8 . 4 . 1 7 5 0 R i g a , Vater: M e l c h i o r E . , Kaufmann; M u t t e r : Elisabeth, geb. W i t t e . R i g a e r G y m . , seit 1 0 . 1 0 . 1 7 0 4 Studium in Jena, seit 1 7 0 8 in Halle u. in Greifswald, 1 7 1 0 kehrte er nach R i g a zurück u. wurde Hilfspastor, überlebte in R i g a die Pestepidemie, 1711 Pastor der R i g a e r Patrimonialgüter H o l m h o f (L) und P i n k e n h o f (L). oc (1) 1 3 . 2 . 1711 Hedwig Schröder, verw. R h o d e . 1 7 1 2 Diakonus u. 1 7 2 4 — 1 7 5 0 Pastor der St. J o hanniskirche in R i g a , oo (2) 1 7 2 9 in R i g a Eva B a u m a n n ( 1 7 0 1 - 1 7 7 4 ) . Ab 1 7 4 1 Beisitzer im Stadtkonsistorium. Der zehende November, als ein Tag guter Botschafft, welcher wegen der Reformation des Mannes Gottes Lutheri in Form eines [...] Berichtes [...] nebst einer Lebens- und Gemüths Beschreibung Lutheri abgefaßet worden, R i g a 1717. Liber memorialis letticus, oder lettisches Wörterbuch sowohl für die Einheimischen als Fremden, anstatt eines Lexici eingerichtet und allen denen zum Besten die in diesem Lande in Kirchen und Schulen Gott und ihren Nächsten dermahleins dienen, oder sonsten ihr Handel und Gewerbe treiben wollen, zu einem dienlichen Unterricht mitgetheilet, Riga 1 7 4 8 [nur dt.-lett.; nach der in der Rigaschen Gegend gebräuchlichen Mundart verf.]. Mehrere G e l G e .

WERKE :

Gadebusch 1777, 1, 295. - Hupel 4, 1782, 180. — Bergmann 1792, 50. — Zimmemiann 1812, 50. - Meusel 1816, 3, 108. - Recke/Napiersky. - AGB 1897. - Zeiferts 1922, 293. Prande 1926. — Schaudinn 1937, 107. — Friedrichs 1967. - Kosch. - D B B L 1970. - Unäms 1975. Ottow/Lenz 1977. - Scholz 1990. Lat.biogr. 1992. - DBA 279, 421 - 4 2 4 . - BaBA 77, 9 9 - 107. LITERATUR:

395

Engelhardt

E l v e s , D i e t e r —> D o h r m a n n

—> J. v. G u e n t h e r ] . - Der König von Korsika und der Freiheitskampf der Korsen, hrsg. v. T . Klein, 1. u. 2. Aufl. M ü n c h e n 1925 (Stern u n d U n Engelhardt, Alexis Baron v o n stern. Eine Slg. m e r k w ü r d i g e r Schicksale u. * 2 4 . 6 . 1 8 6 8 R i t t e r g u t Lautzen a m See (K; A b e n t e u e r 7) [Biogr.]. - Ein Königsschicksal. f r ü h e r Beigüter v o n Lautzen), f 2 4 . 9 . 1 9 5 4 I n : Velhagen & Klasings M o n a t s h e f t e 5 6 / 6 , R o h r d o r f b. R o s e n h e i m ; Vater: Alphons 1942, S. 3 3 3 - 3 4 6 [E. ü b e r K ö n i g Gustav. IV. R e i n h o l d Alexander B a r o n v. EngelhardtAdolf von S c h w e d e n ] . - Die Kavaliere von IlSchnellenstein (1820 — 1872), Kr.marschall luxt. Erinnerungsblätter aus dem Gottesländchen. 1859 — 1866 v o n Seiburg in Friedrichstadt, Gesammelt von einem alten Kurländer, M ü n c h e n 1 8 6 6 - 1 8 7 2 v o n Illuxt; M u t t e r : Olga, geb. 1.-5. Tsd. 1949; N a c h d r . H a n n o v e r 1973. Bsse. v. Buttlar aus N o w g o r o d ( 1 8 2 8 - 1 9 0 2 ) ; Onkel Reinhold und der letzte Maidenau. I n : Schwester —»• H . Bsse. v. Engelhardt. T h o m s o n 1970, S. 28—39. - Der russische 1874—1878 Z e d d e l m a n n s c h e Privatlehranstalt Maupassant (Anton Tschechow). In: Russ. Litein D o r p a t , 1878 — 1880 Ritterschaftsgym. in ratur in Deutschland. T e x t e zur R e z e p t i o n Fellin (L), später H a m b u r g e r Paulinum. Stuv o n d e n achtziger J a h r e n bis zur J a h r h u n d e r t d i u m der Gesch. u. a. Fächer in D o r p a t , St. w e n d e , mit Einf. u. w e i t e r f ü h r e n d e r Bibl. Petersburg u. Berlin, danach zeitw. Verwalhrsg. v. Sigfrid H o e f e r t , T ü b i n g e n 1974 t u n g des väterlichen Landbesitzes, oo (1) 15. (Deutsche T e x t e 32). 1 0 . 1 8 8 9 Ludmilla v. R e i b n i t z a.d. Hause D e m m e n ( 1 8 6 9 - 1 9 0 7 ) , )|( 8.6.1907. 1898 Ü B E R S . : Ν . V. Snessarev: Provokation des Ubersiedlung nach St. Petersburg, w o ~ enge Monarchismus, Berlin 1923. — Frank Heller: K o n t a k t e z u m Z a r e n h o f pflegte u. die V e r - Sonderbare Reise zum Chef. Roman, Leipzig; tretung einer Berliner Z t . ü b e r n a h m . R e i s e n Basel 1935 [a.d. Schwed.J. - Carl G r i m b e r g : in den Kaukasus bis nach Sibirien. 1904 Die wunderbaren Schicksale des schwedischen VolÜbersiedelung nach Berlin, dort Journalist b. kes, ausgew. u. ins D t . übertr., 2 Bde. M ü n Berliner Tagebl. oo (2) 2 4 . 8 . 1 9 0 7 Bianca chen 1938. Paula W ü s t e n r a t h , )|( Sothen ( 1 8 8 2 - 1 9 2 0 ) . 1909 Übersiedelung nach M ü n c h e n , dort freier Schriftsteller. Seit 1911 Schriftleiter der M ü n c h e n e r N e u e s t e n N a c h r i c h t e n , bis 1933 deren verantwortlicher Leiter der A u ß e n p o l i tik u. Verf. v. Feuilletons, oo (3) 6 . 4 . 1 9 2 0 Elisif Sophia Amalia Hellgren (* 1891). N a c h seiner Pensionierung einige Zeit in S c h w e d e n , arbeitete in seinen letzten Lebensjahren als freier Schriftsteller u. Übers. E t w a seit 1938 in Schwabing, dann in R o h r d o r f . WERKE: Sonnenaufgang auf dem Rigi. I n : Big. B M 44, 1897, S. 153 [G.[. - Weltferne Klänge. Erlauscht von Alexis von v. Engelhardt, Stuttgart 1904. - Die Tochter des Kreischefs. In: Velhagen & Klasings M o n a t s h e f t e 1 9 0 5 / 0 6 , [beigefügt: A. Freifrau v. Drachenfels: M e i n e Erlebnisse w ä h r e n d der R e v o l u t i o n in Kurland]. — Eine silberne Hochzeit. Erzählung aus der baltischen Revolution. In: Konservative Monatsschrift f ü r Politik, Literatur u n d Kunst, Berlin 69, 1912 [2. Halbjahresbd. M ä r z bis Sept. 1912], - Die deutschen Ostseeprovinzen Rußlands. Ihre politische und wirtschaftliche Entwicklung (m. e. Faltkarte), 1.-6. Aufl. M ü n c h e n 1916 [im A n h . : ,,Bemerkungen ü b e r baltische D i c h t u n g " v.

: K. v. Sakharow: Das weisse Sibirien. Der russische Bürgerkrieg 1918—1920, übers, v. L. Müller-Bulyghin, M ü n c h e n 1925 [über die „Weisse B e w e g u n g " in Sibirien]. H R S G . : mit A. Eleutheropulos: Monatsschrift fuer Soziologie, Leipzig 1909. LITERATUR: Guenther 1916, 276. — Münchner Neueste Nachrichten 24.6.1928; 23.6.1938. - C,H Kur 1, 234. - Münchner Merkur 24.6.1953. Kosch. - DBBL 1970. - Kurland Ritterschaft 1971, 278. - Anders 1988. - Redlich 1989. BaBA 77, 3 0 8 - 3 1 1 . BEARB.

Engelhardt, Eugen Baron v o n * 1899 S c h ö n h e y d e n (K), t 7 . 1 1 . 1 9 4 8 Simbach (Bayern); Vater: W i l h e l m B a r o n v. E. ( 1 8 6 2 - 1 9 2 1 ) , G r ü n . u. bis 1920 K o m m a n d e u r der Kavallerie-Abt. Engelhardt der Bait. Landeswehr; M u t t e r : M a r i e Bsse. v. Engelhardt a.d. Hause A l t - B o r n ; C o u s i n e —»• G. v. d. Brincken. Diplom-Forstwirt, Schriftsteller, Kriegsfreiwilliger i m dt. H e e r i m I. Weltkrieg, 1918 in einen Sonderstab in Minsk u. Orscha, w ä h r e n d der W i n t e r k ä m p f e der Bait. Landeswehr gegen die R o t e A r m e e 1920 in w e i ß r u t h e n .

Engelhardt Bauerndörfern Lettgallens, anschließend Landwirt auf dem H o f Schönheyden b. Dünaburg (ehem. T e i l des väterlichen Besitzes), 2-jähriger Australienaufenthalt Ende der 20er Jahre, seit 1931 Mitgl. der N S D A P und deswegen 1 9 3 4 Ausweisung aus Lettland, arbeitete dann als R e f e r e n t für die Judenfrage der Antikomintern in Berlin, gleichzeitig wurde ihm der Aufbau u. die Leitung des Inst, z. Stud. d. Judenfrage übertragen, Beschäftigung mit der weißruss. Gesch., Geographie, Wirtschaft u. Literatur, während des II. Weltkriegs Forstschützer im besetzten W e i ß russland, seit Kriegsende in einem Sanatorium, übers, dort Ge. u. E n . a. d. Weißruss., starb nach längerer Krankheit im Sanatorium. W E R K E : Der Ritt nach Riga. Aus den Kämpfen der Baltischen Landeswehr gegen die Rote Armee 1918-1920, Berlin 1 9 3 8 ; ebd. 1 9 4 3 [Bericht über die Erlebnisse b. den Kämpfen in der Bait. Landeswehr; enth. Vorwort des Herausgebers, S. 7; Geleitwort des Oberbefehlshabers der Baltischen Landeswehr, Major a. D. Alfred Fletcher, S. 9 - 1 4 ; Aus den Erinnerungen Wilhelm v. Engelhardts, S. 1 5 - 7 6 ; Marschlied der KavallerieAbteilung Engelhardts, S. 7 7 — 7 8 ; Nachwort des Herausgebers, S. 7 9 ; Das Schicksal der KavallerieAbteilung Engelhardt im Rahmen der Kämpfe der Baltischen Landeswehr gegen die Rote Armee 1918-1920, S. 8 0 - 1 4 9 ; Tabelle zur Frontlage an der Windau am 1. Februar 1919, S. 1 5 0 — 1 5 2 ; Karten; V o r w . : „ M i t der Herausgabe dieses Beitrages zur Geschichte der Baltikumkämpfe k o m m e ich dem W u n s c h e meines Vaters, des Gründers und Führers der Kavallerie-Abt. Engelhardt der Baltischen Landeswehr nach, der kurz vor seinem am 2. M a i 1 9 2 3 erfolgten T o d e mit der Niederschrift seiner Erinnerungen b e g o n n e n hatte. ( . . . ) I m N a m e n der Geschichte und des Schicksals einer Truppe der Baltischen Landeswehr ist hier eine Gesamtdarstellung der militärischen Selbsthilfekämpfe einer auslanddeutschen Volksgruppe gegeben, die durch ihren Einsatz die Waffenhilfe deutscher Freikorps aus dem R e i c h auslöste und ausschlaggebend dazu beitrug, die R o t e Armee an dem für Vertreibung der bolschewistischen Weltrevolution gefährlichsten Frontabschnitt und Zeitpunkt aufzuhalten und zu zerschlagen. Diese Kämpfe und Siege gewinnen hierdurch welthistorische Bedeutung. W i e so oft schon in der G e -

396 schichte brach sich auch diesmal am D a m m deutscher M ä n n e r und Waffen der Ansturm asiatischer Horden. D i e militärische Gesamtdarstellung der Ereignisse j e n e r schicksalsschweren Jahre erhebt keinen Anspruch auf absolute Objektivität oder Fehlerlosigkeit. Hierzu ist der historische Abstand noch viel zu gering — auch ist ein Teil wichtiger Archive bzw. Erinnerungen damals maßgebender P e r sonen der Forschung noch nicht zugänglich." Ausz. a. d. N a c h w . : „ M i t dem Abschnitt über den Z u g nach Lettien schließen die E r i n n e rungen meines Vaters ab. W e i t e r war er leider bis zu seinem T o d e am 2. Mai 1 9 2 3 mit seinen Niederschriften nicht g e k o m m e n . Aus der zweiten Hälfte des Jahres 1 9 1 9 sind wohl eine R e i h e von Briefen vorhanden, die aber vorwiegend persönliches enthalten und auf die militärischen und politischen Ereignisse nur flüchtig eingehen, da solche j a in Feldpostbriefen auch nicht behandelt werden konnten. V o n einem Abdruck dieser Briefe ist deshalb Abstand g e n o m m e n worden. ( . . . ) " ] ; R e z . v. R . Wittram. I n : B M H , 1933, S. 4 8 2 - 4 8 3 . Die Weißrussen und die Vielvölkerecke von Augustowo-Wystiten. In: Aus dem nahen Osten. Z w e i Aufs, mit 10 Karten u. 2 6 Abb. (gedr. als H s . ; Privatdr. des Instituts für Grenz- und Auslandsstudien), Berlin-Steglitz 1940, S. 31 — 64. - Weißruthenien. Volk und Land, Berlin 1 9 4 3 [Inh.: Vorwort, S. 9 - 1 2 ; Einleitung, S. 1 3 - 1 9 ; I Geschichte des weißruthenischen Volkes, S. 21 — 8 2 ; II Die weißruthenische Volksbewegung bis 1920, S. 8 3 - 1 5 5 ; III Von Weltkrieg zu Weltkrieg: Die Entwicklung der politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Verhältnisse in den Teilgebieten des weißruthenischen Siedlungsraums nach dem ersten Weltkrieg, S. 157 — 2 1 6 ; IV Volk und Volkstum, S. 2 1 7 - 2 7 4 ; V Das Land, S. 2 7 5 - 2 9 0 ; VI Die Wirtschaft, S. 2 9 1 - 3 2 1 ; Anlagen, S. 3 2 3 - 3 5 8 ] , - Heimat. In: Jb.d.balt.Dtt. 5 1 / 2 0 0 4 , S. 159 [G.; seiner Cousine —> G . v. d. B r i n c k e n gewidmet, die mehrfach in ihren W e r k e n auf seine Aufz. zurückgreift]. B E A R B . : zsgst. u. erl. v. Jüdische Weltmachtpläne. Die Entstehung der sogenannten Zionistischen Protokolle, Leipzig 1 9 3 6 ; 2. Aufl. 6 . - 4 3 . Tsd. ebd. 1 9 4 3 ; V i ö l 2 0 0 0 (in R e i h e n H i n tergrundanalysen N r . 35) [darin: Vorwort des Hammerverlags, S. 4 — 5 ; 1. Die sogenannten „Protokolle" — nicht Sitzungsprotokolle, sondern

397 Richtlinien jüdischer Weltpolitik, S. 7 f.; 2. Die vertraulichen Nebenkongresse der jüdischen Freimaurer, S. 8 — 11; 3. Kann Herzl der Verfasser der sogenannten „Protokolle" sein?, S. 11 —14; 4. Ginsberg (Achad Haam) der vermutliche Verfasser der „Protokolle", S. 15 — 19; 5. Maurice Joly, der Verfasser der „Dialogues aux Enfers", S. 19 — 21; 6. Die „Dialoge in der Hölle", ein Pamphlet gegen Napoleon III. ?, S. 2 2 - 2 3 ; 7. Isaac A. Cremieux, Auftraggeber oder Verfasser der „Protokolle"?, S. 2 4 - 2 7 ; 8. Marc Bedanide, das Haupt des jüdischen Misraim-Freimaurerordens, S. 2 8 - 3 0 ; 9. Die Richtlinien des jüdischen Hochgradfreimaurers Piccolo Tigre, S. 30 — 38; 10. Die Juden — „Uralte echte Brüder aus Asien", S. 3 8 - 4 0 ; 11. Die Weltumstürzlerischen Pläne des Illuminaten-Ordens, S. 4 0 - 4 5 ; 12. Der Bund mit „Schaddai", S. 4 5 - 4 6 , 13. Der Auserwähltheits-Wahn der Juden — die Hauptivurzel der Weltherrschaftsbestrebungen, S. 46 — 48; 14. Ministerpräsident J. Gämbös über Freimaurerei und Judentum, S. 48 — 50; 15. Das Haupt der Russischen Rechtgläubigen Kirche, Metropolit Antonius, über die sogenannten „Protokolle", S. 50 — 51; Anh. I: Auszug aus: Die Römische Kirche gegenüber der Revolution von J. Cretineau-Joly, 2. Bd. Paris 1859, S. 5 2 - 8 9 ; Anh. II: Auszüge aus dem BuchJoh. Robinsons: „ Uber geheime Gesellschaften und deren Gefährlichkeit für Staat und Religion". Königslutter 1800, S. 9 0 - 1 0 3 ; Bildschema auf der U m schlagseite]. Μ . A. Bahdanovic: Weißruthenische Heimat-Lyrik, Hildesheim 1949 [Ge.: Meine Lieder, S. 3; Das Weizenkorn, S. 4; Mein Heimatland, S. 5; Emigranten, S. 6; Vor dem Hochwasser, S. 7; Abend, S. 8; Am Lagerfeuer, S. 9; Sommernacht im Walde, S. 10; Herbstblumen, S. 11; Mein letzter Wunsch, S. 12J. H R S G . : mit Hans Krebs: Die Weltfront. Stimmen zur Judenfrage (1. Folge), Berlin 1935; 2. unveränd. Aufl. ebd. 1938 [1935 ist erw. Neuaufl. des 1926 vom Weltfrontverlag Aussig herausgegeb. gleichnamigen Werkes, in 1935: Geleitwort, S. 7 (vom Institut zum Studium der Judenfrage); Alfred Rosenberg: Die Krise des nationalen und sozialen Gedankens, S. 9—11, Tibor von Eckhardt: Internationaler Nationalismus, S. 1 2 - 1 7 ; Madison Grant: Die nordische Rasse und die Juden in den vereinigten Staaten, S. 18 — 27; Dr. Wilhelm Frick: Die Rassengesetzgebung des Dritten Reiches, S. 2 8 - 4 1 ; Oswald Mosley: Judentum gegen Faschismus, UBERS. :

Engelhardt S. 4 2 - 4 9 ; Hans Krebs: Das Judentum in der Tschechosloivakei, S. 5 0 - 5 4 ; A. C. Cuza: Das jüdische Problem in Rumänien und die Doktrin der „völkisch-christlichen Verteidigung", S. 55 — 59; Dr. Grimm: Der Judenprozess von Kairo, S. 60 — 64; J . F. C. Fuller: Der Krebsschaden Europas, S. 6 5 - 8 1 : Leon de Poncins: Freimaurerei und Judentum, S. 8 2 - 9 0 ; Hirtenbrief (des Konzils der Erzbischöfe der Russ. Rechtgläubigen Kirche im Auslande), S. 91 — 100; Antwort seiner Eminenz, des Erzbischofs von Polen, Kardinal Kakowski, an die Abordnung der polnischen Rabbiner am V.Juni 1943, S. 101—104; Georg Zychowski: Die jüdisch-bolscheivistische Gefahr in Polen, S. 1 0 5 - 1 1 7 ; Hermann Fehst: Bolschewismus und Judentum, S. 118 —130; Theodor Fritsch: Wie ist die Judenfrage zu lösen?, S. 131 — 142]. LITERATUR: A .

de Vries: ~

F- L I : ß ß

1 (6),

1949,

S.

3. — Kosch.

Engelhardt, Helene Bsse. v o n , geb. E n gelhardt-Schnellenstein, verh. Pabst, auch Papst (Engelhardt-Pabst) * 2.9. (j. 21.8.) 1850 Wileiki (Lit), f 2 4 . 6 . 1910 W i e n ; Eltern wie ihr Bruder —>• A. Baron v. Engelhardt. Der Vater erwarb in Κ das Gut Lautzen, auf dem sie bis zu ihrem 12. Lebensjahr lebte u. unterrichtet wurde. Mit 14 Jahren Schule in Mitau (K). 1 8 6 9 - 1 8 7 0 in Stuttgart, lernte dort literal". Berühmtheiten wie Freiligrath, B o denstedt u. Menzel kennen, die von ihrer dichterischen Begabung sehr angetan waren. In Stuttgart veröfftl. sie auch ihren Gedichtbd. ,,Morgenroth". Reise mit der Fam. in die Schweiz. 1870 Rückkehr nach Riga (L). oo 3 0 . 7 . 1 8 7 6 in Lautzen Louis Pabst, Prof. der Musik am philharmonischen Institut in Moskau (f 1921), der oftmals ihre Ge. vertonte. Seit 1878 mit ihrem Mann auf Konzertreisen, Erlebnisse in „Hochzeitsreise" u. „Weinalb u m " dichterisch verarbeitet. Nach einem kurzen Zwischenaufenthalt im Baltikum aus gesundheitlichen Gründen nach Stuttgart. Krankheiten u. ausbleibende Erfolge bzw. eine nicht sichere Berufsstellung bewogen das Ehepaar, Europa zu verlassen. 1885 — 1899 Melbourne, wo das Ehepaar eine Musikhochschule grün. u. den australischen Kontinent intensiv bereiste, ihn nach einer Wirtschaftskrise in Melbourne verließ, einen

Engelhardt W i n t e r in Ägypten verbrachte, durch diese Eindrücke entstanden „ U n t e r dem Kreuz des Südens" u. „ A u f verwehten Spuren". Ü b e r siedelung nach London. 1 8 9 9 - 1 9 0 5 Moskau, zunehmende Erblindung, mit der R e v o l u t i o n von 1 9 0 5 Flucht nach D t l . , dann in Wiesbaden. 1907 Weimar, seit 1 9 0 9 W i e n . Mitarb. der St. Petersburger Z t . , Ubers, a. d. Russ. u. Lett, ins Deutsche. V o n Zeitgenossen als Dichterin sehr h o c h eingeschätzt. —> J . v. Guenther hielt sie fur die einzige große Dichterin, die das Baltikum hervorgebracht habe; —> Grotthuß bezeichnet sie als „eine der bedeutendsten deutschen Dichterinnen überhaupt". Ferdinand Freiligrath nennt sie 'eine exotische Pflanze, die der Norden gezeitigt', Wolfgang Menzel prophezeite ihr, sie sei b e rufen, ,auf epischem Gebiete Gewaltiges zu leisten', und Bodenstedt war überzeugt, daß dem ,Morgenrot' ihrer ersten Gedichte ein schöner T a g reifen Schaffens folgen werde. (Behrsing 1928, S. 104).

398

3 3 5 ; Erster Schultag, S. 3 3 5 - 3 3 6 ; Frühlingsmorgen, S. 3 3 6 - 3 3 7 ; Ueheneich, S. 3 3 7 - 3 3 8 ; Unsere Welt, S. 3 3 8 - 3 3 9 ; Immortellen, S. 3 3 9 ; Nach manchem Jahr (Meiner Schwester), S. 3 4 0 — 3 4 1 ; In die Welt, S. 3 4 1 - 3 4 2 ; Einer muß der Letzte sein, S. 3 4 2 — 3 4 3 ; Ein graues Haar, S. 3 4 3 - 3 4 4 ; Australien, S. 3 4 5 - 3 4 6 ; Sommertage auf Maria Eiland (Ostküste Tasmaniens), S. 3 4 6 — 3 4 7 ; Widmung (zu „Auf verwehten Spuren, Nil-Wüstenbilder"), S. 3 4 8 - 3 4 9 ; Wieder in der Postkalesche, S. 3 4 9 — 3 5 1 ; Jabal und Jubal (Genesis 4. V . 2 0 . 2 1 . ) , S. 3 5 1 - 3 5 4 ; Martha und Maria, S. 3 5 4 — 3 5 5 ; Vom wunderbaren Gott, S. 3 5 6 - 3 5 8 ; Vision, S. 3 5 8 - 3 6 0 ; Dem Schöpfer der Kunst, S. 3 6 0 - 3 6 2 [Ge.]. — In: Big. B M 43, 1 8 9 6 : Unsre Welt, S. 3 ; Oleanderblüte, S . 4 ; Immortellen, S. 5 ; Einer muss der Letzte sein, S. 5 — 6 ; Der alte Park, S. 6 - 8 ; Martha und Maria, S. 8 —9 [Ge.J. — U n t e r E n gelhardt: Ein Zyklus neuer Gedichte. In: B M 40/45, 1898, S. 2 5 2 - 2 6 3 [Ein Sang von Unvergänglichkeit, S. 2 5 2 — 2 5 4 ; Altnordisches Wiegenlied, S. 2 5 4 ; Wüstenwache, S. 2 5 5 — 2 5 7 ; Wo WERKE : Unter Engelhardt-Schnellenstein: die Tanne gedeiht, S. 2 5 7 — 2 5 8 ; Der Geist des Morgenroth. Jugendlieder, Stuttgart 1870. - fremden Welttheils, S. 2 5 8 - 2 6 0 ; Wetterbericht U n t e r Engelhardt: In: Gedichte aus R i g a aus dem „Mitauschen Kalender", S. 2 6 0 - 2 6 1 ; 1 8 7 7 : Frühlingsmorgen, S. 2 3 — 2 4 ; Sturm-HymMütterleins Wiege, S. 2 6 1 - 2 6 2 ; Hinter den nus, S. 3 6 - 3 9 ; Auf dem Wasser, S. 4 6 - 4 7 ; An Koulissen (Ein Schwank.), S. 2 6 2 - 2 6 3 ] . — In: den Sturm, S. 4 8 — 4 9 ; Noch jung, S. 56 — 57; Ein B M 47, 1 8 9 9 : Des Vaters Zimmer, S. 5 5 - 5 6 ; Morgen auf dem Rigi, S. 1 2 5 - 1 2 8 ; Homer, Tannemvald, mein Tannenwald, S. 2 4 4 [Ge.]. — S. 1 5 0 - 1 5 3 ; Iauffred Rondcle, S. 1 7 6 - 1 7 9 . - Das Grab auf dem Blauberg. Livländische Sage. Wein-Album. Gedichte, Leipzig 1880. — Eine In: B M 48, 1899, S. 2 4 7 - 2 5 0 [G.]. - In: D M Hochzeitsreise und Gedichte vermischten Inhalts, 49, 1 9 0 0 : Seltaniht. Kurisches Märchen, S. 4 9 Stuttgart 1882. — Normannische Balladen, 53 [ Μ . ] , Mein nordisch Heimathland, S. 3 4 1 — Stuttgart 1 8 8 4 ; 2. Aufl. ebd. 1 8 8 5 . - Im Win3 4 2 LG.]; Im Embachtal, S. 3 4 2 - 3 4 3 LG.]. desrauschen, Grossenhain 1 8 9 0 [Epische D i c h Die alte Chronik. In: B M 50, 1900, S. 1 4 0 - 1 4 1 tungen] . — U n t e r Engelhardt: I n : Grotthuß [G.]. — Beatennacht. Ein Märchengesang aus 1 8 9 4 / 9 5 : Nordischer Winter, S. 1 6 7 - 1 6 8 / Kurland, R e v a l 1 9 0 0 [Epische Dichtung], — Magdeburg um 1 9 0 0 [4 Lieder; S. 2 0 2 - 2 0 3 ; Thce-Arabesken, S. 1 6 9 - 1 7 1 / Dithyrambe, mit N o t e n , Ausg. für höhere S t i m m e ; dt.S. 2 0 4 - 2 0 6 ; Erste Liehe, S. 172 / S. 2 0 7 ; engl.]. — „meine Stärke und mein Schild", R e v a l Sturm-Hymnus, S. 1 7 2 - 1 7 4 / S. 2 0 7 - 2 0 9 ; 1 9 0 3 [Ge.; Slg. religiöser Lieder]. — In: H e i Rosenstock, Holderblüth', S. 1 7 4 / S. 2 0 9 ; Der matstimmen 1, 1 9 0 4 : Heimatstimmen; S. 1—2 Sturm, S. 175 / S. 2 1 0 ; Dithyrambe, S. 1 7 6 / S. [G.]; Der Paßgänger. Ein Erinnerungsblatt, 2 1 1 ; Im Land, das keine Märchen hat, S. 1 7 6 / S. S. 2 9 - 4 8 . - In: B M 57, 1 9 0 4 : Heimat, S. 4 9 2 1 1 ; Dem Schöpfer der Kunst, S. 177 / S. 2 1 1 5 2 ; Sage von der Entstehung der Neuseeländi[Ge.]. - In: Stael-Holstein 1 8 9 6 : An meinen schen Vulkane, S. 4 4 4 - 4 5 1 [Ge.]. - In: B M 58, Kaiser Alexander III. März 1881, S. 3 1 2 - 3 1 3 ; 1 9 0 4 : Schlojl Neuenburg, S. 3 2 ; Vom KrankenProlog, S. 3 1 4 - 3 1 5 ; Das „Saatlied". Aus dem lager, S. 3 7 2 — 3 7 3 [Ge.]. — Ein Sangesleben. In: Epos „Gunnar von Hlidarendi", S. 3 1 6 — 3 1 7 ; B M 59, 1905, S. 1 2 2 - 1 2 4 [G.]. - SchlangenDie Stimmen der See, S. 3 1 7 - 3 1 9 ; SturmHymnus, S. 3 2 0 — 3 2 2 ; Rolf Krakis Tod, S. 322— könig. I n : B M 60, 1905, S. 9 7 - 9 8 [G.]. - In: Kiefern im S c h n e e : Mittagszauber, S. 2 0 ; 3 2 7 ; Scarphedin's Skaldengesang, S. 3 2 7 - 3 2 9 ; Leicht, aber sehr fein, S. 2 1 ; Ins Blaue, S. 2 2 Die Rede des Präses an den Taubengeist, S. 3 3 0 -

399

Engelhardt

[Ge.]. - Unter Engelhardt-Pabst: Zeichnungen eines Fahrenden. Novellen, Studien und Erinnerungsblätter, B d . 1, R i g a 1 9 0 8 . — Sturmhymnus -

The song of the Storm. In: Felix Weingartner: Zwei Gesänge. Für achtstimmigen Chor und Orchester, übers, v. William Wallace, Leipzig 1904. — Unter Engelhardt-Schnellenstein: Gunnar

von Hlidarendi.

Isländisches

Epos in

36

Gesängen, 2 Bde. Wien 1909 [Maurice v. Stern an Prof. Pabst: „In Helene von Engelhardt haben wir eine natürliche Mischung des H e roischen und des Naiven, die in der zeitgenössischen Frauenliteratur ohne Beispiel ist. Trotz allen verdienten Lobes, das die Presse bis jetzt gespendet hat, kann ich nur konstatieren, das der , Gunnar' bis heute seinen klassischen Kritiker noch nicht gefunden hat." In: Heimatstimmen 5, 1912, S. 82]. — Unter Engelhardt-Pabst: In: Heimatstimmen 3, 1908:

Engelhardt, Johann Gustav Engelbrecht von * 9.9.1792 Koddasem b. Weißenstein (E), f 6.2.1817 Yverdun (Frankreich); Vater: Karl Wilhelm Reinhold v. E. (1765-1806), Hakenrichter; Mutter: Katharina Luise, geb. von Gruenewaldt (1765-1842). Seit 1810 Studium in Dorpat, 1 8 1 4 - 1 8 1 5 Reise nach R u ß l . , w o er die Lage der ausländischen Siedler studierte, Dr. phil. in Jena, 1816 erneute Reise ins Ausland. WERKE:

Deutschen Rußlande,

Nachrichten von den Ansiedelungen der und anderer Eingewanderter im südlichen nebst Anmerkungen über den dortigen

Abrahams Tod (Arabische Legende), S. 3 1 2 - 3 1 6 ; Zum Lande des Lichts. Sage aus Aitutaki — Her-

Ackerbau. In: Gustav Ewers u. Moritz v. E n gelhardt (Hrsg.): Beiträge zur Kenntniß R u ß lands und seiner Geschichte 1, Dorpat; St. Petersburg 1818, S. 1 8 5 - 2 3 8 (Slg. russ. Geschichte 10), S. 7 - 7 0 .

vey-Inseln, S. 3 1 7 - 3 2 4 [Balln.]. - In: BM 72,

LITERATUR:

1 9 1 1 : Bowlenlied, S. 2 8 4 — 2 8 5 ; Australien, das Land, das keine Märchen hat, S. 2 9 0 [Ge.J. — I n :

Heimatstimmen 5, 1912: Im Embachtal, S. 75; Herbstabend in der Dorfschenke, S. 7 6 ; Meine Stärke und mein Schild, S. 7 7 - 7 8 , Dem Schöpfer der Kunst, S. 7 8 - 8 0 ; Schiffbrüchig, S. 90. -

Recke/Napiersky. - Alb.Acad. 1889. R B S 1918. - G H Est 1, 63. - G H A 4, 157. DBBL 1970. - BaBA 77, 4 1 4 - 4 1 6 .

Engelhardt, R o d e r i c h Moritz Alexander Baron v o n

* 19.6.1862 Dorpat, f 8. 9.1934 Schweinfurt; Vater: Moritz Gustav Constantin Baron v. E. (* 26.6.1828 Dorpat, f 23.11.1881 Dorpat), 1856 Dr. theol., 1 8 5 9 - 1 8 8 1 Prof. der hist. Theol. in Dorpat, 1 8 7 0 - 1 8 7 2 Dekan der theol. Fakultät, streng luth. Theologe wie gleichzeitig der Systematiker dieser Univ. —> Groß 1882, 162; 1885. - Schrattenthal 1888, 8 2 A. v. Oettingen; Mutter: Amalie Helene, geb. 90; 1892/93, 1 7 - 18, 3 0 - 3 3 . - Maximilian Bern von Oettingen (1835-1914). (Hrsg.): Deutsche Lyrik seit Goethes Tode, neue verb. Aufl. Leipzig 1890, 105 - 108. - Bindewald Privatunterricht, 1874 — 1876 Gym. in Dorpat, 1895, 144-45, 190-91. - Pataky 1898. - 1876 — 1880 Landesgym. in Fellin, bis Juni 1881 Hauslehrer in Kirrimeggi (E), 1881 — Leimbach 1903. - Biogr.Jb. 15, 1910, Totenliste u. 1887 Studium der Med. in Dorpat, 1888 Dr. 1913. — Paul T h o d o r Falck: Die Dichterin Ein med., Diss.: „Beiträge zur Toxikologie des Gedenkblatt. In: BM 72, 1911, 2 8 0 - 2 9 4 . - Lucie Stael v. Holstein-Kabbina: Ein Erinnerungsblatt. Amilin, Dorpat 1888". oo 30.9.1888 in In: Heimatstimmen 5, 1912, 68 — 93. — Guenther Dorpat Anna Alma Radioff; 3 Kinder: 1889, 1916, 269-271. - Reyher 1917, 4 3 - 4 5 . - Nekro 1892, 1895. 1 8 8 8 - 1 8 9 1 Ksp.-Arzt in Heimet 1936. - Klein 1939, 204. - G H Kur 1, 234. (L), Studien in Würzburg u. Berlin, 1891 — BaltRds 1, 1950, Nr. 8, 12. - GHA, Fr Β 4, 222. 1914 Arzt für innere Krankheiten in Riga, Kosch. - DBBL 1970. - Kurland Ritterschaft 1903 Reise nach Spanien u. Paris, dann russ. 1971, 278. - Friedrichs 1981. - Redlich 1989. - Reservearzt im russ.-jap. Krieg, Vorsitzender Scholz 1990, 9 6 - 9 7 . - DBA 931, 229; 11.330, des Dt. Kulturamtes Reval. Leiter der Sektion 300-301 u. 978, 131. - BaBA 77, 397-403. für Hochschulwesen des dt. Kulturamtes, Reiseschriftsteller, ab 1913 Organisator v. Ferienkursen dt. Gelehrter als „Versuch einer Uberbrückung der Gegensätze von Wissenschaft und Leben, von Geisteswissenschaft und Unter Engelhardt-Pabst: Jabal und Jubal. In: Heimatstimmen 4, 1910, S. 2 3 8 - 2 4 0 . - Unter Engelhardt-Schnellenstein: Heimat. In: Goertz/Brosse 1912, S. 4 1 - 4 5 [G.]. - Ins Blaue. In: Frey 1926, S. 12. LITERATUR: Brümmer 1876/77; 1879; 1913. -

Engelhardt

400

Naturwissenschaft, von Mechanismus u n d Vitalismus". 1 9 1 4 - 1 9 1 7 russ. Reservearzt an der Front u. in Moskau, 1918 in Riga, Leiter der Vortragskommission der Livland-EstlandAusstellung, 1919 Übersiedelung nach Dtl., 1921 Abt.-Vorstand am D t . H y g i e n e m u s e u m in Dresden, leitete die Wanderausstellung „ D e r M e n s c h " , seit 1924 in Reval, ab 1925 organisierte er halbjährlich Vortragskurse dt. Gelehrter in R e v a l u. D o r p a t , Mitgl. der H e r d e r - G e s . in Riga, ab 1930 in D o r p a t w o h n h a f t , w i d m e t e sich zeitlebens der M a l e rei, ist mit 4 Aquarellen i m R e v a l e r M u s e u m u. mit w e i t e r e n W e r k e n i m Archiv der C S G in L ü n e b u r g vertreten. WERKE : Unser ncrvoeses Jahrhundert-Ende. Vortrag, R i g a 1898. - Ein offenes Wort. I n : B M 47, 1899, S. 4 7 4 - 4 8 7 . - Schlußbemerkung zur Polemik des Hrn. R. v. Engelhardt mit der Redaktion. I n : B M 48, 1 8 9 9 , S. 7 5 - 7 6 . - Caesar Flaischlen. I n : B M 57, 1904, S. 3 8 4 - 3 9 0 [*

1 2 . 5 . 1 8 6 4 Stuttgart, f 1 6 . 1 0 . 1 9 2 0 Gundelsh e i m ] , - Japans Ethik. I n : B M 59, 1 9 0 5 , S. 7 2 - 8 7 . — Notizen für Kunstfreunde. In: B M

Frauen und Jungfrauen, S. 26—28. - Organische Kultur: Deutsche Lebensfragen im Lichte der Biologie, M ü n c h e n 1 9 2 5 . — Das deutsche Kulturamt in Reval. I n : Jb.d.balt.Dtt. 1927, S. 8 5 - 8 8 . Was lehrt uns die Geschichte? I n : B M 59, 1 9 2 8 , S. 6 8 - 7 8 . I n : B M 61, 1930: Um ein Weltbild: Eine Besprechung, S. 4 4 - 5 7 [ R e z . ] ; Stilwandel als Zeitsymbol, S. 1 6 0 - 1 7 2 ; Konservativ-liberal in organologischer Beleuchtung, S. 2 3 2 — 2 4 1 ; Harnack und wir. A u s : Baltische Bll., S. 501 — 5 0 4 . - Stilwandel als Zeitsymbol. I n : B M 61,

1930, S. 1 6 0 - 1 7 2 ; Sepdr. R i g a 1930. servativ-liberal

in organologischer Beleuchtung.

KonIn:

B M 61, 1930, S. 2 3 2 - 2 4 1 ; Sepdr. R i g a ' l 930. - In: D e r M e n s c h : v o m W e r d e n , W e s e n u n d W i r k e n des menschlichen Organismus, hrsg. v. D t . H y g i e n e - M u s e u m Dresden, Leipzig 1 9 3 0 : Vom Menschen zum Menschen, 1-9; Umriss der Lebensgesetze, S. 9 — 1 7 ; Der Körper als Ganzes, S. 2 5 3 — 2 6 5 ; Der Mensch als Gestalter seiner selbst, S. 3 8 4 — 4 0 2 ; Der Mensch als Gestalter der Welt, S. 4 0 3 - 4 1 3 . - Das Schicksal der deutschen Universität Dorpat. I n : A r c h i v f ü r das

gesamte Auslanddeutschtum 1931; Sepdr. D r e s d e n 1931. — Die Dreihundertjahrfeier der estnischen Universität Dorpat (jetzt „Tartu"). In: Skizzen aus Spanien und Paris, Berlin 1905. — M i i n c h e n e r medizinische W o c h e n s c h r i f t , 27, Rußlands „Auferstehung". I n : N R 1907; S e p d r . 1932; Sepdr. M ü n c h e n 1932. — Die deutsche R i g a 1918. — Mcdicinische Wissenschaft und Universität Dorpat in ihrer geistesgeschichtlichen Praxis: Vortrag gehalten zur Eröffnung des XX. Bedeutung, M ü n c h e n 1 9 3 2 ; ebd. 1 9 3 3 ; N a c h livländischen Arztetages zu Riga, R i g a ; L e i p z i g 1908. — Einleitung. I n : A r t h u r v o n O e t t i n g e n : dr. H a n n o v e r - D ö h r e n 1969 (Schriften der dt. Ein Brief. D i e Eigenschaften des Wassers in Akad. 13) [mit sehr u m f a n g r e i c h e m N a m e n ihrer B e d e u t u n g f ü r das Verständnis der N a t u r . R e g . ] . — Die geistesgeschichtliche Bedeutung der Gustav v o n B u n g e : Vitalismus u n d M e c h a - deutschen Universität. I n : B M H , 1932, S. 3 1 7 — naturwissenschaftlichen nismus, R i g a 1909, S. 3—4 (Aus baltischer 3 4 0 . — Die Wandlung im Denken. III I n : B M H , 7 / 8 , 1 9 3 3 , S. 4 5 0 Geistesarbeit 10) [in Sammelbd. 2: S. 171 — 4 5 3 . - Das Baltentum und das Neue Reich, 1 7 2 ] , - I n : B M 69, 1 9 1 0 : Das Genieproblem, S. 1 — 1 6 ; Zur Blütezeit im Ussurigebiet, S. 3 7 7 — D o r p a t u m 1934. - Erlebte Geschichte. I n : W i r 3 8 7 . — Zur Erinnerung an Karl von Winkler. I n : Balten 1951, S. 325. B M 72, 1 9 1 1 , S. 1 8 6 - 1 9 1 . - Wilhelm Purvit. HRSG. : 1 9 2 5 — 1 9 3 2 R e d a k t e u r d e r H a l b m o Ein baltischer Künstler. I n : H e i m a t s t i m m e n 5, natsschrift f. wiss. u. kulturelle Fragen der 1 9 1 2 , S. 1 8 4 - 2 0 0 . - Zur Psychologie der neuesG e g e n w a r t : Aus deutscher Geistesarbeit. — 1 9 2 8 ten Kunstbewegung. I n : D M R 2, 1 9 1 3 , S. 7 9 0 1930 Mithrsg. der R e i h e Baltisches Geistesleben. 800. — ~ mit A. v. H a r n a c k ; L. v. Schroeder; — A. v. O e t t i n g e n - L u d e n h o f : Die Gebrüder von L. D e u b n e r : Vorträge über wissenschaftliche und Oettingen, R e v a l 1929. m i t A. Feuereisen, kulturelle Probleme der Gegenwart aus dem FormO . Greiffenhagen u . a . : O t t o v. Petersen: bildungskursus der Bait. Literat. Gesellschaft im Goethe und der baltische Osten, R e v a l 1 9 3 0 Jahre 1913, R i g a 1913: Eml. S. V - I X . - I n : (Baltisches Geistesleben 2); N a c h d r . H a n n o Erinnerungsblätter an die Feier des hundertjährigen v e r - D ö h r e n 1976 (Beiträge zur baltischen LiJubiläums der Livonia-Dorpati in Jena, 19.teraturgeschichte, Literatur, Sprachwiss. u. 21. September 1922, hrsg. v. J u b . - F e s t a u s s c h u ß , Musik, R . A. N a c h d r u c k e 1); R e z . v. K. B e r l i n 1 9 2 2 : Vorwort, S. 3 — 5 ; Rede auf die Schreinert. In: B M 62, 1931, S. 3 2 - 3 6 . 60,

1905,

S. 3 3 7 - 3 4 8

[Sammelbespr.].

-

401

Engelmann

seiner Garderobe. Verf. Aufs., eine Skizze sowie hist. u. geographische Schriften, außerdem Schriften über das Theater, Reiseschilderungen u. ein Werk über die Schöpfung Rußls., gab der Oper „Der Apfeldieb oder der Schatzgräber" ihre musikalische Gestalt. W E R K E : U P S . konrp.: Die Zigeuner. Ein Lustspiel mit Gesang in 5 Aufzügen von Heinrich Möller, Leipzig 1770. - UPs.: Albert der Erste, oder Adeline. Ein heroisches Drama in 3 AufzueEngelhardt-Pabst Engelhardt, Helene gen. Nach dem Franz. des Herrn Leblane, Leipzig 1775. — UPs.: Die Verfolgten. Ein Schauspiel in 5 Bsse. v o n Aufzuegen; aufgefuehrt auf d. Churfuerstlichen Engelhardt-Schnellenstein —> Engelhardt, Theater zu Muenchen, Augsburg 1776. - UPs.: Helene Bsse. v o n Der Transport. Ein Lustspiel in einem Aufzug, E n g e l m a n n , J o h a n n Christoph (Ps. KafF- Nürnberg 1777. - Der Aepfeldieb oder Der Schatzgräber. Eine Operette in einem Akte. ka) Componirt. vom Herrn Johann Christoph Kaffka, * 1754 Regensburg, f 17./29.1.1815 Riga Text von Christoph Friedr. Bretzner, Leipzig (L). 1779; ebd. 1788. — Anonym: Die steinerne Von seinen Eltern für den geistlichen Stand Braut, 1780er Jahre [Posse 2 Ak.]. — Anonym: bestimmt, daher seit dem 12. Lebensjahr J e - Die Klostergelübde, 1780er Jahre [Tsp. 5 Ak.J. suiten-Gym. in Regensburg. Da er hier an UPs.: Sammlung auslaendischer Theaterstücke, in Prozessionen, b. denen er u. a. die Rolle des die teutsche Bühne bearbeitet, Breslau 1784 [enth. Engels übernahm, teilnehmen mußte, wurde M. J. Sedaine: Der verstorbene Freyer. Ein früh seine Neigung zur darstellenden Kunst Lustspiel nach dem Franz. in 2 Aufz.; So prellt geweckt, lernte zeitw. b. den Augustinern, man alte Füchse. Eine komische Operette in 1 1773 Novize b. den Zisterziensern in KaiAufz. Nach dem Franz. des Moliere; Der Gucksersheim, flocht in seine Pr. Teile aus Lessings kasten oder: das Beste komt zulezt. Eine komische „Emilia Galotti" u. a. Schauspielen ein, brach Operette in 2 Aufz. Nach e. ital. Text; J . das Noviziat ab. Anstellung als Praktikant b. Schuster: Die befreyte Sklavin. Ein Singspiel. der fürstlichen T h u m - u. Taxischen Kanzlei in Nach d. Ital. des Cajetan Marlinelli]. — UPs.: Regensburg. Nebenbei spielte er Theater u. Replik. Dat. 9. April 1786, Breslau 1786 schrieb selbst Stücke. 1775 Musikdirektor des [Antwort auf Karl Konrad Streits Kritik seines dt. Theaters in Prag. Zeitw. Mitgl. von Sgsp. „Das wütende Heer"]. - Sechs Frei(y)er Schauspieltruppen in Nürnberg (Mosersche Schauspielerges.), Frankfurt (Marchandsche und keine Braut. Ein Lustspiel in 3 Aufzügen, Schauspielerges.), Leipzig u. Dresden (Bondi- Magdeburg 1787. - UPs.: Die Rückkehr aus Ostindien, oder wer andern eine Grube gräbt, fällt nisch), Berlin (Döbelinisch) u. anderen Städten Dtls. u. Osterr.; aus persönlichen Gründen selbst hinein. Ein Lustspiel in 5 Aufzügen nach des Voltaire, Magdeburg (eheliche Schwierigkeiten) wandte er sich dem Französischen 1787; Neuaufl. ebd. 1789. - UPs.: Wer ist nun wieder nach Prag, Brünn u. schließlich nach Breslau. 1789 traf er in Riga ein, trat der betrogen? oder der spanische Bräutigam. Ein Lustdortigen Bühne bei. Er verließ Riga wieder, spiel in 5 Aufzügen, Breslau; Augsburg 1789 [UA: 1 2 . 1 2 . 1 7 8 8 auf der Breslauer Bühne]. hielt sich erneut in Dresden, dann in Dessau, um 1800 auch in St. Petersburg auf, bis er UPs.: Ruinen der Vorzeit. Mit Kupf., 2 Bde. 1801 schließlich nach Riga zur Meyrerschen Breslau; Leipzig 1790; ebd. 1793; 3 M k Ges. zurückkehrte, wo er — unterbrochen von München 1990—1994 [urspr. anonym ersch.; einem Aufenthalt als Regisseur in Osterr. — bis a. d. Vorw.: „Einige Freunde der Wahrheit im zu seinem T o d als Schriftsteller, Schauspieler romantischen Gewände verbanden sich vor u. Inhaber einer Leihbibliothek lebte. ~ starb vielen Jahren, eine Sammlung unterhaltender während der Vorführung eines Theaterstücks, Novellen zu liefern. Das Schicksal trennte sie b. dem er eine Rolle übernommen hatte, in und ihr Vorhaben blieb unausgeführt. Nur

LITERATUR: Alb.Acad. 1889. - Brennsohn 1905. G H Liv 1, 4 0 - 4 1 . - Kürschner Lit.-Kal. 1936. Kosch. — H. Petersen: Dr. med. Die letzten Jahrzehnte dt.bait. Geistesarbeit in der Heimat. In: Jb.d.balt.Dtt. 21/1974 (1973), 76 ff. - Ders. ~ und die „Fortbildungskurse" in Riga, Dorpat und Reval. In: Hehn/Kenez 1980, 4 9 5 - 5 0 8 . - In: B B 2 (388), 1981, 6 [zum 100. Todestag], - Erik Thomson: Baltische Gedenktage. In: Jb.d.bait. Dtt. 31/1984 (1983), 181 - 185. - D B A 284, 2 6 2 ; II 330, 274.

Engelmann

402

weniges ward vollendet, und dies wenige erFürsten. In: Nord. Arch. 1/3, 1804, S. 2 0 8 scheint hier unter einem Titel, der so w o h l auf 2 1 5 . - Die ersten Regierungsjahre Alexanders I. den Inhalt des W e r k c h e n s selbst, als auch auf Kaisers und Selbstherrschers aller Reußen. In: die traurige Zerstörung jenes Zirkels echter Nord. Arch. 4/1, 1804, S. 1 - 1 2 . Nekrolog. deutscher Art hindeuten soll. M ö c h t e n doch Johann Christoph Schwarz. In: Nord. Arch. 4/3, die zerstreuten Mitglieder jenes Bundes, wenn 1804, S. 2 1 6 - 2 1 8 . - Ueber die öffentliche Ersie ihre Arbeit jetzt lesen, neuen B e r u f fühlen, ziehung. In: Nord. Arch. 1/3, 1805, S. 1 8 6 das fortzusetzen, was sie mit so g r o ß e m Eifer 192. — Polyhymnia, oder vaterländische Singbühne, begannen! ( . . . ) D e r Herausgeber."]. - U P s . : Leipzig 1 8 0 5 [enth. Das Reich der UnmöglichDie Günstlinge, oder in der Noth lernt man keiten; Die junge Indianerin; Ignez del Monte oder Freunde kennen. Ein Schauspiel in 5 Aufzügen, Trennung und Wiedersehen; Die EhestandscandiR i g a ; Leipzig 1791 (Theatralische Slg. 90), daten oder die Parodie aus dem Stegreif]. — U P s . : R i g a ; Leipzig 1791. — Die belohnte VaterlandsPolyhymnis, der vaterländischen Singbühne gewidliebe. Ein Schauspiel in 4 Aufzügen, Breslau; met, 2 B d e . R i g a ; Leipzig 1 8 0 5 [Bd. i: Das Hirschberg; Lissa 1794. - A n o n y m ~ mit Karl Reich der Unmöglichkeiten. Ein Singspiel in zwei M ü n c h : Die Brüder des Bundes für Menschen(2) Aufzügen; angebunden: Die junge Indianerin. glück, Leipzig 1796. - Die Tempelherren. TrauEin Singspiel in 2 Aufzügen; B d . 2 : Ignaz del erspiel, M a n n h e i m 1796. — U P s . : HandzeichMonte, oder Trennung und Wiedersehen. Die nungen und Bruchstücke eines Naturmenschen; ein Ehestandskandidaten, oder die Parodie aus dem poetisches, philosophisches, historisches und satyriStegreif], — A n o n y m : Hogarthsche Studien für sches Gemengsei, 2 B d e . Berlin 1 7 9 7 — 1 7 9 8 . — Unerfahrne, Lüsterne und Kenner. Aus dem U P s . : Hugo, Graf von Almanko. Ein Trauerspiel Portefeuille eines Veteranen, R i g a ; Leipzig 1805. in 4 Aufzügen, Leipzig 1797. - U P s . : Die - Ueber das Verdienst. Zur Feyer des KrönungsWeisen in Scheschian. Ein Roman in dramatischer festes Sr. Majestät des Kaisers für den Zirkel einiger Form, 2 Bde. Leipzig 1 7 9 8 [Bd. 1: Die Weisen literarischen Freunde entworfen, R i g a 1806. — In: in Scheschian. Ein Roman in dramatischer Form; Nord. Arch. 2/5, 1 8 0 7 : Alexander der MacedoB d . 2 : Die scheschianische Wittwe. Ein Roman in nia' und Bonaparte der Gallier (Eine psychologische dramatischer Form]. — Erzählungen und BruchParallele), S. 8 9 - 1 1 0 ; 1807, I V / 1 2 : Die Repustücke aus dem Gebiete der Wahrheit, Glatz, blik der sieben Inseln, S. 198 — 2 2 2 . — U P s . : N e i ß e , Leipzig 1798. — U P s . : Schilderungen von Statistische Schilderung vom gegenwärtigen Rußland Deutschland. Aus dem Taschenbuche eines Reiunter Alexander I., Leipzig 1 8 0 9 [Abschr. v. senden, voll interessanter Lokalbemerkungen und Christoph Hermann Benckens „GeograWahrheiten, Glatz; Neisze; Leipzig 1798. — phisch-statistischer Uebersicht des russ. R e i U P s . : Ausstellungen historischer Gemälde, Cötches", R i g a 1 8 0 8 ] . - A n o n y m : Die Schöpfung h e n ; Dessau; Leipzig 1799. - U P s . : Noethige Rußlands. Ein historisch-poetisches Gemälde. Bey Erläuterungen zu der Schrift des Herrn von KotGelegenheit der hundertjährigen Jubelfeyer, da Riga zehue: Das merkwürdigste Jahr meines Lebens. nach einer langen Belagerung am 4. July 1710 dem Von einem Freunde der Wahrheit, Leipzig 1802. Russischen Scepter unterworfen wurde, Mitau 1 8 1 0 . Der Traum [UA 1 . 2 . 1 8 1 3 Graz; un— U P s . : Interessante Beiträge zu den Nöthigen gedr.]. Der Westindier [ungedr. Lsp. 5 A k., Erläuterungen über Herrn von Kotzebue's merk1 2 . 6 . 1 8 1 3 aufgeführt in Graz], — Michael Rowürdigstes Jahr seines Lebens. Nebst einer Beilage manow, oder: Die Befreiung von Moskau im Jahre über seine jüngst erschienene kurze und gelassene 1612, [hist. Sch. 5 A k . , aufgeführt in W i e n am Antwort, Leipzig 1803. - U P s . : Miniaturen, 2 2 1 . 1 0 . 1 8 1 3 ; ungedr.]. - Die Bundesschlacht bei Bde. R i g a ; Leipzig 1 8 0 2 - 1 8 0 3 ; B d . 2 u . d . T . : Leipzig [Sch. 5 A k . , aufgeführt in Graz am 1 . 2 . Kleine Naturgemälde. M i t einem Kupferstich, 1814, ungedr. M s . ] . — Der Brand von Moskau im R i g a 1 8 0 4 ; Leipzig 1 8 0 6 ; M K M ü n c h e n 1 9 9 4 Jahre 1812 [Sch. 5 A k . , aufgeführt in Graz am [enth. E n . : Liebe ä la Marlborough; Liebe auf 1 4 . 2 . 1 8 1 4 ; ungedr.]. — Die Segnungen des englischer Manier; Korona; Das Gelübde; Der Friedens [ungedr. M s . ] . — Hs.: Meine LebenserMärtyrer des Schicksals; Der Postwagen; Die Ein Pendant zu Wilhelm Meisters Grotte; Miltons Erscheinung; Ehe nach der Mode]. fahrungen. Lehrjahren, eine Selbstbiographie. — Die ersten Regierungsjahre Alexander's I. Kaisers und Selbst-Herrschers aller Reussen. Eine Didaskalie, R i g a 1804. — Das Bildnis eines weisen

403 : Anonym: Briefe zweyer Liebenden und ihrer Freunde. Aus dem Englischen, 3 Bde. Leipzig 1782 |R.|.

Erdberg-Krczenciewski

alrat, der Abt. für Erwachsenenbildung im Preuß. Kultusministerium. W E R K E : Ein heiliger Abend. Volksstück in zwei Bildern, Bannen 1893 (Slg. kleiner VolksH R S G . : Nordisches Archiv, 1 Bde. Riga; Leipzig 1803 — 1809 (Miscellaneen zum Nordischen Ar- schriften 17). — Friedrich Flender. Historisches chiv) [je Jg. 12 H . , 1809 nur 3 H . ; hrsg. unter Drama aus Siegens Vergangenheit in fünf Acten, der Schirmherrschaft v. der Ges. v. Gelehrten Siegen 1893. — Die Wohlfahrtspflege. Eine sozialwissenschaftliche Studie, Berlin; Halle 1896; in Deutsch-Rußland]. Jena 1903. - Nationalökonomische WalpurgisLITERATUR: Rig.Theaterbl. 1815, No. 20, 89. nacht. Nach einer älteren Idee von Johann Wolfgang Napiersky 1824. - Recke/Napiersky. - Hamberger/Meusel 1834. - Sivers 1855, 8 2 - 8 4 . von Goethe. Vorgetragen zur Weihnachtsfeier des Brammer 1876/77; 1884. - Goedeke 5, 261 - 2 6 2 ; Akademisch-Staatswissenschaftlichen Vereins in 7, 4 6 0 ; 11/2, 214. - Rudolph 1890. - R . M. Halle a. d.S. am 16. Dezember 1899, Halle 1899 Werner (Hrsg.): Gallerie von Teutschen Schau[als Ms. gedr.]. — Bericht über den ersten Verspielern und Schauspielerinnen, Berlin 1910, 7 4 handlungstag. Referat des Herrn Dr. von Erdberg. 76. - Friedrichs 1967. - Kosch. - Anders 1988. IN: Die Erziehung des Volkes auf den GebieRedlich 1989. - Killy. - D B A 285, 11 - 14. ten der Kunst u. Wiss. Vorberichte und VerB a B A 150, 2 5 3 - 2 6 6 . handlungen der I X . Konferenz vom 23. und 24. April 1900 in Berlin, Berlin 1900, S. 1 2 1 Erasmus, Theodor 125 (Schriften der Centralstelle für Arbeiter* 2 6 . 9 . 1 8 4 6 L; 1 8 6 7 - 1 8 7 1 Jura-Studium in Wohlfahrtseinrichtungen 18) [über volkstümDorpat, Buchhalter b. Rigaer Comptoir der liche Theatervorstellungen]. - Die Anbahnung Reichsbank, Hofrat. oo Marie v. Duisburg. und Fflege von Beziehungen zwischen den verW E R K E : Frauenlob, Dichterblüthen, gesammelt und schiedenen Volkskreisen, Berlin 1907 (Schriften zum Kranz gewunden, Riga 1887. der Centralstelle für Arbeiter-WohlfahrtseinM U S I K : Beethoven's Pastoralsymphonic. Paraphrarichtungen 31). - Weigand und Sohn, Berlin se, Riga 1887. 1908 [Sch. 4 Ak.]. - Die Tragödie, Berlin 1909 LITERATUR: Al.Acad. 1889. - Kosch. — Redlich [D. 3 Ak.; UA Stadttheater Leipzig 2 7 . 1 1 . 1989. - B a B A 78, 352 - 353. 1909]. - Gedächtnisrede für Otto Duncker am 2. Mai 1909, o.O. o.J. [Sonderdr.]. - Das freie E r d b e r g - K r c z e n c i e w s k i , R o b e r t Adalbert Volksbildungswesen in Schweden. Eindrücke und Wilhelm v o n Anregungen von der dritten Informationsreise der * 6. 6 . 1 8 6 6 Riga (L), f 3 . 4 . 1 9 2 9 Berlin, luth.; Zentralstelle für Volkswohlfahrt, Berlin 1910. — Vater: Adalbert v. Erdberg (f 1887), russ. Bekämpfung der Schundliteratur. Mit einer ZuRittmeister; Mutter: Martha, geb. von Hüb- sammenstellung der bisher getroffenen Maßnahmen, Berlin 1911 (Flugschrift der Zentralstelle für benet (Hugenottenfam.). Volkswohlfahrt 11). - Begrüßungsansprache zur Stadtgym. in Riga, Studium der Kunstgesch. Feier des 25jährigen Bestehens der Wittigschen in Leipzig, Unterbrechung wegen SchauspiePension und Schule am 26. September 1912, o.O. lerei, Engagements in Kothen und Bremen, o.J. [als Ms. gedr.], — Dünenlieder, Reval; seit 1892 Studium der Nationalökonomie/ Leipzig 1912. — Erziehung zum Lesen. Vortrag, Philol. in Marburg, Halle, Leipzig, Wien, 1896 Dr. phil. in Halle, Diss.: ,Johann Joa- gehalten auf der 3. öffentlichen Hauptversammlung chim Becher. Ein Beitrag zur Geschichte der der Zentralstelle zur Bekämpfung der SchundliteNationalökonomik, Halle-Wittenberg 1896; ratur zu Dortmund am 28. Mai 1913. IN: Jena 1896 (Staatswiss. Studien 6/2) [enth. u.a. Concordia 20, Berlin 1913, S. 277; Sonderdr. eine Lebensbeschreibung über Becher]." Seit ebd. ca. 1920 (kein Datum in der Publikation 1896 Angestellter der Zentralstelle fur Arbei- angegeben). — Gemeinsame Ziele und Interessen der terwohlfahrtseinrichtungen (später Zentral- Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Festvortrag, gehalten in der Jubiläums-Generalversammlung des Vereins stelle fur Volkswohlfahrt) in Berlin, oc 1905 der Anhaltschen Arbeitgeber zu Dessau am Anny Wesselhoeft, Geigerin (* 1876); zwei 6. Dezember 1912, Dessau 1913. — Charlotte Töchter. 1909 Grün, der Zs. VolksbildungsBroicher. Gedächtnisrede, gehalten am 25. Noarchiv, seit 1919 Leiter, zuletzt als MinisteriÜBERS.

Erdberg-Krczenciewski

404

vember 1917 im Deutschen Lyzeum-Club, o.O. o . J . [als M s . g e d r . ] , — Freies Volksbildungswesen. Literarischer Ratgeber des Dürerbundes, München 1 9 1 7 . - Der Schund in der Literatur. I n : E u r o -

päische

Staats-

und

WirtschaftsZt. 11/51,

B e r l i n 1 9 1 7 . — Der Zentralstelle für fahrt zu ihrem fünfundzwanzigjährigen

hen. 1891—1916. In: Concordia 1916, S. 3 7 9 - 3 9 1 ; ebd. 1917. -

VolkswohlBeste-

23, Die

Berlin Volks-

hochschule, F r a n k f u r t / M 1919 (Neue Bahnen der Arbeit am Volke 3); M k 2001 [Vortr.J. Vom Bildungsverein

zur

Volkshochschule,

Leipzig

1920; wieder in: Die Arbeitsgemeinschaft 1, Leipzig 1921, S. 73; wieder in: Jürgen H e n ningsen (Hrsg.): Die N e u e R i c h t u n g in der Weimarer Zeit. D o k u m e n t e u n d Texte ..., Stuttgart 1960, S. 1 3 - 4 0 (Schriften zur Erw a c h s e n e n b i l d u n g ) . — Betrachtungen zur alten und neuen Richtung im freien Volksbildungswesen.

In: Soziale Arbeit im neuen Deutschland. Fs. zum 70. Geburtstage von Franz Hitze, M ö n chen-Gladbach 1921, S. 245—260; wieder in: Fünfzig Jahre freies Volksbildungswesen. Ein Beitrag zur Geschichte der Volksbildungsbewegung, Berlin 1924 (Volk u n d Geist 3); wieder in: Jürgen Henningsen (Hrsg.): Die N e u e R i c h t u n g in der Weimarer Zeit. D o k u m e n t e und Texte ..., Stuttgart 1960, S. 40 — 61 (Schriften zur Erwachsenenbildung). — Fünfzig Jahre freies Volksbildungswesen. Ein Beitrag zur Geschichte der Volksbildungsbewegung,

Volkswohlfahrt, im Volksbildungsarchiv u. in Freie Volksbildung. HRSG.: Die Subventionierung des Kleinwohnungsbaus in Deutschland. Nach amtlichen Mitteilungen aus der vorhandenen Literatur ... IV. Internationaler Wohnungskongreß, Düsseldorf, 15.-19. Juni 1902, o . O . o . J . " [ S o n d e r d r . ] . Concordia. Zeitschrift der Centraisteile für Arbeiter-

Wohlfahrtseinrichtungen, Jg. 1 1 - 1 3 , Berlin 1 9 0 4 - 1 9 0 6 ; u . d . T . : Zeitschrift der Zentralstelle für Volkswohlfahrt, Jg. 1 4 - 2 6 , Berlin 1 9 0 7 -

1919. — ~ mit Anton Lampa u. Walter H o f m a n n : Volksbildungsarchiv. schaftlichen Vertiefung der

Beiträge zur wissenVolksbildungsbestrebun-

gen, Jg. 1 - 1 0 , Berlin 1 9 0 9 - 1 9 2 3 [seit 1922 im Verl. der Arbeitsgemeinschaft]. — Thomas C a r l y l e : Uber Helden, Heldenverehrung und das Heldentümliche in der Geschichte. 6 Vorlesungen,

übers, v. Joseph Neuberg, Berlin 1912 (Deutsche Bibliothek 15) [Einl. v. ~ S. I X X I I ] . — Maria Schweidler. Die Bernsteinhexe. Der interessanteste aller bisher bekannten Hexenprozesse, nach einer defekten Handschrift ihres Vaters, des Pfarrers Abraham Schweidler, hrsg. v. W i l h e l m

Meinhold, Neuausg. Berlin 1912 (Deutsche Bibliothek 18) [Einl. v. ~ S. 7 - 1 0 ] . - Deutsche Reden in schwerer Zeit, B e r l i n 1 9 1 4 - 1 9 1 7 . — H e i n r i c h P e s t a l o z z i : Wie Gertrud ihre Kinder lehrt. Ein Versuch, den Müttern Anleitung zu geben, ihre Kinder selbst zu unterrichten. In Briefen,

Berlin 1918 (Deutsche Bibliothek 116) [Einl. Berlin 1924 (Volk u n d Geist 3). — Die Leipziger v. ~ S. 9 —16], — ~ mit Anton Heinrich Büchereifeier

17. September

1925.

Bericht,

Leip-

zig 1925; wieder in: H e f t e für Büchereiwesen

H o l l m a n n : Die Arbeitsgemeinschaft.. für das gesamte Volkshochschulwesen,

10, W i e n ; Leipzig 1925, S. 7 3 - 8 0 . -

Das

Berlin; Leipzig 1919 — 1923.

Gesetz

und

Picht:

zur Bewahrung

Schmutzschriften.

der Jugend

In:

Die

vor Schund-

Erziehung

2/3,

L e i p z i g 1 9 2 6 . — Grundsätzliches zu dem Gesetz zur Bewahrung der Jugend vor Schund und

Schmutzschriften.

In: Hefte für Büchereiwesen

11, W i e n ; Leipzig 1927, S. 1 6 4 - 1 6 7 . staatliche

Förderung

des volkstümlichen

Die

Bücherei-

wesens. I n : Volkstümliches B ü c h e r e i w e s e n i m

Regierungsbezirk

Liegnitz,

hrsg.

v.

Hans

H o f m a n n , Leipzig 1928, S. 10 — 21. — Lieber Walter Hofmann! I n : H e f t e f ü r B ü c h e r e i w e s e n

13, W i e n ; Leipzig 1929, S. 9 7 - 1 0 6 fan Walter

Volk

und

Geist.

Organ des Hohenrodter

Bundes,

Jg. 1 - 2 , Berlin

E d u a r d W e i t s c h : Freie Volksbildung,

Jg. 1 - 4 ,

F r a n k f u r t / M 1 9 2 6 - 1 9 2 9 [Neue Folge des ,.Archivs für Erwachsenenbildung"]. - W e r ner Picht u. Eugen Rosenstock-Huessy: Im Kampf

um die Erwachsenenbildung.

1912—

1926,

Leipzig 1926 (Schriften für Erwachsenenbildung 1) [~ zum 60. Geburtstag gewidmet]. — Schriften für Erwachsenenbildung,

fragen der Gegenwart]. — Zahlr. Beitr. zur Volks-, J u g e n d - u. Erwachsenenbildung, v. a. in Concordia, in der Zs. der Zentralstelle für

Volksbil-

1924 — 1925. — ~ mit Franz Angermann u.

BRIEFE

[Volksbildungs-

zur

dung, 9 B d e . Berlin 1 9 2 2 - 1 9 2 7 . mit W e r n e r P i c h t : Archiv für Erwachsenenbildung.

und bildende

o . O . o.J.

mit W e r n e r

Schriften

H o f m a n n z u m 50. Geburtstag]. — Volksbildung Kunst,

Monatsschrift J g . 1 — 4,

Leipzig 1926.

: mit Walter H o f m a n n : Der Briefwechsel ... In: Wolfgang Seitter (Hrsg.): Walter H o f mann und Die neue R i c h t u n g im Spiegel aut. Zeugnisse ihrer beiden Hauptrepräsen-

Erdmann

405 tanten, B a d Heilbrunn 1 9 9 6 , S. 1 5 9 - 2 3 9 u. 2 4 0 — 2 4 7 (Dokumentationen zur Geschichte der Erwachsenenbildung). A U S G A B E N : Freies Volksbildungswesen. Gedanken und Anregungen, Berlin 1 9 1 9 . — Vom Bildungsverein zur Volkshochschule. Aufsätze zur Theorie und Praxis der Volksbildungsbewegung, Hamburg 1 9 9 7 [TextSlg.]. LITERATUR: H. Hofmann (Hrsg.): Der Volksbibliothekar. Seine Aufgabe, sein Beruf, seine Ausbildung, Leipzig 1927 [Fs. fiir ~ zum 60. Geburtstag]. — Vita in d. Diss. - Kürschner Gel.-Kai 1 9 2 8 / 2 9 . - W e r ist's? 9, 1928. — P. Kaestner: Worte bei der Trauerfeier für In: Hefte für Büchereiwesen 11, W i e n : Leipzig 1929, 2 1 0 - 2 1 1 [ R d . , gehalten am 9 . 4 . 1 9 2 9 1 . - DBJ 11, 1929. - Nekro 1936. - W . Picht: ein Lebensbild. Mit Bibl. In: Oers.: Das Schicksal der Volksbildung in Dtl., Berlin 1936, 2 0 3 - 2 1 7 ; 2. Aufl. Braunschweig 1950, 2 5 7 - 2 7 8 . - N D B 4. - Kosch. - D B B L 1970. - Redlich 1989. - D B A II 334, 379 - 383. - B a B A 78, 395 396. — W . Seitter (Hrsg.): Walter Hofhiann und Die neue Richtung im Spiegel aut. Zeugnisse ihrer beiden Hauptrepräsentanten, Bad Heilbrunn 1996 (Dokumentationen zur Gesch. der Erwachsenenbildung).

E r d m a n n , B r u n o A d a m Julius J o h a n n * 2 4 . 1 2 . 1 8 7 6 W e n d e n (L), f 3 . 3 . 1 9 4 5 Berlin; Vater: J o h a n n W i l h e l m E . (1847-1894), Ordnungsgerichtsnotar u. Hofgerichtsadvokat; Mutter: Emilie, geb. Eckardt. 1 8 8 8 - 1 8 9 3 Privatanstalt in Adjamünde (L), bis 1 8 9 5 Privat-Knabenanstalt, ein Jahr kaufmännische Tätigkeit im C o m p t o i r von Hagen u. Soldini in R i g a (L), bis 1 8 9 9 G y m . in Pernau, Studium der R e c h t e an der Univ. Dorpat, im Folgejahr Wechsel zum G e s c h . Studium, seit 1 9 0 4 Mitredakteur der Nordliv. Z t . , 1 9 0 5 — 1 9 0 6 Forts, der Studien in Berlin u. M ü n c h e n , R e i s e n nach Italien u. Ungarn, seit

E r d m a n n , Carl E d u a r d * 6 . 6 . (j. 25.5.) 1841 W o l m a r , f 2 7 . 1 0 . 1 8 9 8 Dorpat; Vater: J o h a n n Julius Friedrich E . ( 1 8 0 9 - 1 8 5 8 ) , Prof. Dr. med. in Dorpat ( G e schl. aus Ostpr.); M u t t e r : Henriette Charlotte, geb. Eckardt, verw. Dingelstädt. Häuslicher Unterricht, lebte seit 1847 in Dorpat, da sein Vater an die Univ. berufen wurde, 1 8 5 4 Gym. in Dorpat, 1 8 5 7 - 1 8 5 8 Studium der Philol., Gesch. u. Philos., u. 1 8 5 8 — 1862 der Jura in Dorpat, lebenslanges Mitgl. der Studentenverbindung Livonia, 1 8 6 2 goldene Preismedaille, 1 8 6 3 - 1 8 6 4 Studium in Heidelberg, R e i s e n durch D t l . , die Schweiz u. Italien, 1 8 6 4 - 1 8 6 6 Gehilfe des Stadtsekretärs, 1 8 6 5 — 1 8 6 6 außerdem Stellv. Sekretär der Kriminal-Abt., 1 8 6 6 — 1 8 6 9 erster Stadtsekretär in Mitau (K). oo (1) 7 . 6 . 1 8 6 6 in Mitau Johanna Aurelia Neander ( f 1887), T o c h t e r v. —> F. Neander u. Aurelia, geb. Pavian; Tochter H. v. Hoerschelmann. 1 8 6 9 — 1 8 7 0 Univ.-Syndikus u. 1 8 7 0 - 1 8 7 2 Stellv. Syndikus in Dorpat, 1 8 7 0 Mag. juris, Diss.: „ D i e W i r k u n g e n der erfüllten Resolutivbedingung auf Rechtsgeschäfte unter Lebenden. N a c h dem Privatrechte Liv- Esth- und Kurlands, Dorpat 1 8 7 0 ; wieder in: Zs. fur Rechtswiss. 2, Dorpat 1 8 7 0 , S. 1 3 1 - 1 9 5 . " . Privatdozent,

1872 Dr. j u r . , Diss.: „Das Güterrecht der Ehegatten nach dem Provincialrecht Liv-, Ehst- und Kurlands, Dorpat 1 8 7 2 " , a.o. Prof., 1 8 7 3 — 1 8 9 3 o. Prof. des bait. Provinzialrechts u. der juristischen Praxis, 1 8 7 5 - 1 8 8 5 Stellv. Prorektor. 1 8 8 5 - 1 8 9 1 D e k a n der juristischen Fakultät, bis 1 8 8 9 Hofgerichtsadvokat, 1 8 7 8 1 8 9 6 Stadtverordneter u. Mitgl. des Stadtamts, 1 8 8 7 - 1 8 9 3 Stellv. des Stadthaupts, oo (2) 3. 1 2 . 1 8 9 1 in Talsen Veronika Martha Caritas Neander, T o c h t e r v. T h e o d o r N . (Bruder v. 1 9 0 6 Mitredakteur u. 1 9 0 8 - 1 9 1 8 R e d a k t e u r —> F. Neander) u. Emilie, geb. Etwidowitz; des R i g . T g b l . , gleichzeitig Oberlehrer in T o c h t e r —> V . Erdmann. 1 8 9 3 im Z u g e der R i g a , 1 9 1 8 Tätigkeit in der dt. OkkupationsRussifizierung der U n i v . pensioniert, lebte verwaltung in Dorpat, 1 9 1 9 — 1 9 2 3 R e d a k t e u r weiterhin in Dorpat u. war literar. tätig, bis zu der Deutschen Zt. in Berlin, seit 1 9 2 3 Mitarb. seinem T o d Präsident des Kirchenrats der ev.an versch. Zt. u. am Pressebüro. luth. U n i v . - G e m e i n d e , Wirklicher Staatsrat. WERKE: Der grüne Tropfen, Berlin; Leipzig W E R K E : Uber die Stellung der Rechtswissenschaft, Dorpat 1 8 7 5 [FestRd.]. - In: Schroeder 1 8 7 7 : 1 9 0 7 [Nn.J. — Einige Glossen über baltische LeDorpat beim Eintritt und Abschied, S. 9 - 1 3 ; Zum bensformen. In: B M 75, 1913, S. 4 0 4 - 4 1 6 . Ehre. LITERATUR: Alb.Zeddelmann 1900. — Kosch. - Jubelfeste. 1 8 7 2 , S. 7 4 - 7 5 [Ge.]. - Die In: B M 26, 1 8 7 8 , S. 2 6 5 - 2 7 9 [Vortr., gehalAlb.Liv. 1 9 7 2 / 9 1 . - B a B A 78, 4 3 6 - 4 3 8 . ten in Dorpat]. - Das Wesen der Heimat. I n : B M 34, 1887, S. 1 8 7 - 1 9 9 . - System des Pri-

Erdmann

406

vatrechts der Ostseeprovinzen Liv-, Est- und Die da göttliche Frucht tragen ..., S. 15; Lieder Curlands, 4 B d e . R i g a 1 8 8 9 - 1 8 9 4 [Übers, ms einer Liebenden, S. 16—17; Wende, S. 18; Wie mit den Saiten ..., S. 19; An den Gott des Baruch Russ.]; R e z . v. H . Hildebrand. In: B M 36, 1889, S. 4 2 9 - 4 3 0 . - I n : B M 39, 1892: Die Spinoza, S. 20 — 21; Gesänge an den Tod, S. 22 — Poesie im Recht. Ein Vortrag, S. 185 — 198; Das 27 (G.-Zyklus); Jenseitige Lieder, S. 2 8 - 3 2 (G.Spiel, S. 445 — 454; Ewige Personen. Ein Vortrag, Zyklus); Das Fest der Ferne, S. 3 3 - 3 9 (G.S. 6 6 1 - 6 7 2 . - In: B M 41, 1894: Die Bedeu- Zyklus); Unter dem Dämon, S. 40 —44 (G.tung der Persönlichkeit für das Rechtsleben. Ein Zyklus); 2. Tl.: Widmung, S. 47; Einem Bruder, Vortrag, S. 1 3 5 - 1 4 6 ; Recht und Moral. Ein S. 48; Sonett, S. 4 9 ; Voll deines Feuers, S. 5 0 Vortrag, S. 2 8 3 - 2 9 3 . — Gesammelte Vortrüge, 53 (G.-Zyklus); Drei Hymnen von der Gottheit R e v a l 1897. - Das Glück im Winkel. Ein Vor- der Liebe, S. 5 4 - 5 6 ; Ein Lied am Meer, S. 57; trag. In: B M 44, 1897, S. 2 2 7 - 2 4 1 . - Heimweh Die Hymne der Schöpfung, S. 58 — 59; Nordisches und Wandertrieb. Ein Vortrag. In: B M 45, 1898, Fluchlied, S. 6 0 - 6 1 ; Gedichte um Maria, S. 63 — S. 4 5 5 - 4 6 7 . - Zahlr. rechtswiss. Abh. u . a . in 64 (G.-Zyklus); Die Wasserbrunnen der Wüste ..., S. 65; Lieder vom Fern- und Nahesein, der Zs. f u r Rechtswiss., Jg. 1 - 8 , D o r p a t 1 8 6 9 - 1 8 8 5 ; Jg. 1 0 - 1 1 , ebd. 1 8 9 1 - 1 8 9 2 , den S. 6 6 - 6 8 (G.-Zyklus); Tragen, S. 69; Ankunft, D o r p a t e r Juristischen Studien, D o r p a t 1 8 9 3 - 5. 7 0 ; Ein Traumlied, S. 71; Epilog, S. 72]. — In: 1895, in der B M . Baltisches Dichterbrevier 1924: Dies irae, S. 123; Aus „Einem Toten" II., S. 1 2 3 - 1 2 4 ; Aus LITERATUR: J. E n g e l m a n n : Professor D r . juris In: BM 55, 1903, 1 - 28. - Alb.Acad. 1889. - Levickij „Einem Toten" IV., S. 124 [Ge. aus Gedichte 1903, 1, 571. - EBL 1929. - Engelhardt 1933. - vom fremden Leben, 1921], — Hans Arps „PyraSeuberlich 1938, 1, 354 f. - Alb.Liv. 1972/91. - midemock". In: Paul W e s t h e i m (Hrsg.): Das Lemm 1960. - DBBL 1970. - ADB 55. - N D B 4. Kunstbl.. Monatsschrift f ü r künstlerische E n t - R . Wittram: Zur Erinnerung an Eduard Erdw i c k l u n g in Malerei, Skulptur, Baukunst, Limann. In: BB 2 (268), 1971, 10. - H. Nehlep: Alb.Acad. des Corps Baltica-Borussia Danzig zu teratur, Musik, W i l d p a r k - P o t s d a m Jg. 10, H . Hannover 1 8 6 0 - 1970, Nachtr., Berlin 1973. - 6, 1926. — Die Auseinandersetzung des gotischen Weltgefühls mit dem antiken bei Rainer Maria BaBA 78, 439 - 453. Rilke. In: Fritz Braun u. K u r t Stegmann von Pritzwald (Hrsg.): Dankesgabe für Albert E r d m a n n , Veronika, verh. Czapski Leitzmann, Jena 1927, S. 104—117 (Jenaer * 2 . 1 1 . 1 8 9 4 Dorpat, f 1 8 . 2 . 1 9 8 4 Tegernsee; Germanistische Forschungen, Sonderbd. 1). Vater —>• C . E r d m a n n ; M u t t e r : Veronika „ Ο wären nur wir von Erkennen glühend . . . " In: Martha Caritas, geb. v o n N e a n d e r , T o c h t e r v. Fritz B r a u n u. K u r t Stegmann v o n Pritzwald T h e o d o r N . (Bruder v. —> F. Neander) u. (Hrsg.): Dankesgabe f ü r Albert Leitzmann, Emilie, geb. E t w i d o w i t z ; Schwester —• H . v. Jena 1927, S. 5 (Sonderband der Jenaer G e r Hoerschelmann. manistischen Forschungen) [ZueignungsI m Alter v o n 5 Jahren nach Dtl. g e k o m m e n , spruch]. — Cantaten, L o r c h ; Stuttgart 1946 S t u d i u m der Kunstgesch., Philos. u. G e r m a [geschrieben in den J a h r e n 1935 — 1945; G e . : nistik in M ü n c h e n , oo 2 6 . 3 . 1 9 2 2 in Dresden Cantate vom verborgenen Christ, S. 5 - 1 7 (Das D r . rer. pol. H a n s H e i n r i c h Czapski, W i r t - Stumme, S. 7; Die Angst der Herde, S. 8; Die schaftsprüfer. 1923 D r . phil. in Berlin, Diss.: Stimme aus der Herde, S. 9; Die Erste Frage, S. „Hölderlins ästhetische T h e o r i e i m Z u s a m 10; Die Zweite Frage, S. 11; Die Dritte Frage, S. m e n h a n g seiner Weltanschauung, Jena 1923 12; Die Vierte Frage, S. 13; Ausklang der Fragen, (Jenaer germanistische Forschungen 2) S. 14; Die Stimme des Knaben im Chor, S. 15; [Christian Janentzky zugeeignet]". Seit 1963 Der Chor, S. 16 — 17); Cantate von Schuld und a m Tegernsee. Gnade, S. 1 9 - 2 7 (Kindes Abendlied, S. 21; WERKE: Nordisches Fluchlied. Eine Jugendge- Nachtlied der Jünglinge und Mädchen, S. 22; Inschichte, o . O . o.J. [auf d e m H i n t e r g r u n d der termezzo: Der Versucher, S. 2 3 ; Tagelied der bait. Lsch.]. — Die Gedichte vom fremden Leben, Männer und Frauen, S. 2 4 ; Des Alten Abendlied, J e n a ; W e i m a r 1921; 2. v e r m . Aufl. u . d . T . : S. 2 5 ; Finale: Der Versöhner, S. 26—27); CanLieder vom Fern- und Nahesein, W e i m a r 1927 tate von den Weisen aus dem Morgenlande, S. 29 — [1. Tl.: Ode, S. 7 - 8 ; Einem Toten, S. 9 - 1 2 36 (Der Künstler, S. 31; Der Denker, S. 3 2 ; Der (G.-Zyklus); Dies irae, S. 13; Frühmond, S. 14; Magier, S. 3 3 ; Der Stern der längsten Nacht,

407 S. 3 4 - 3 5 ; Chor der Engel und Hirten aus der Ferne, S. 36); Cantate einer Mutter, S. 3 7 - 4 5 (Frage, S. 3 9 ; Ausgang und Eingang, S. 40; Wachstum, S. 41; Die Tochter, S. 4 2 ; Der Sohn, S. 4 3 ; Wendung, S. 44; Das zweite Allein, S. 45); Novizenlied. Dem jungen Mönch des Frau Angelico, S. 47; Cantate vom ungemeinen Leide, S. 49 — 59 (Vorspruch, S. 51; Chor: Vom ungemeinen Leide, S. 52; Stimmen: Von der Schwermut, S. 53; Vom Wahne, S. 54; Frau mit blödem Kind, S. 55; Jugendirrer, S. 56; Landfremder, S. 57; Gegenchor: Von der Einsamkeit, S. 58; Finale, S. 59); Traumballade von der Weihnacht zu Neunzehnhundertachtunddreissig, S. 61—62; Motette vom Menschen, S. 6 3 - 7 2 (Matthias Claudius: Der Mensch, S. 63; Empfangen und genähret vom Weibe wunderbar, S. 6 4 - 6 5 ; Kömmt er und sieht und höret und nimmt des Trugs nicht wahr, S. 66; Gelüstet und begehret und bringt sein Tränlein dar, S. 67; Verachtet und verehret hat Freude und Gefahr (Friedrich Nietzsche gewidmet), S. 68; Glaubt zweifelt wähnt und lehret hält nichts und alles wahr, S. 69; Erbauet und zerstöret und quält sich immerdar, S. 70; Schläft ivachet wächst und zehret (...), S. 71; Dann legt er sich zu seinen Vätern nieder und er kommet nimmer wieder, S. 72; Leise Chöre von Schlaf und Schweigen, S. 7 2 78 (G.-Zyklus); Gedichte um mein Pferd. Dem Steppenpferd-Bildnis von Hans Jürgen Kallmann, S. 7 9 - 8 9 (G.-Zyklus); Mir selbst zum 50. Geburtstag, S. 91—92; Traumtrümmerlied, S. 93; Für Adam war nichts not, S. 94J. - Caroline im Regenbogen. Suite in verschiedenen Tonarten, Esslingen 1954 [ R . ; bait. SeelenLsch.]. — Veronika Czapski-Erdmann. In: T h o m s o n 1964, S. 1 0 4 - 1 0 5 [Aut.]. - I n : L u d w i g R e i n e r s (Hrsg.): D e r ewige B r u n n e n . Ein H a u s b u c h deutscher D i c h t u n g , aktualisiert u. erw. v. Albert v. Schirnding, Jubiläumsausg. M ü n c h e n 2005: Epilog, S. 180; Widmung, S. 207 [Ge.J. 1 Hsp.; Ubers, a. d. Engl., Franz., Griech., Ital. u. Lat. Die Politische Lithographie im Kampf um die Pariser Kommune, zsgst. u. bearb. v. e. Arbeitsgruppe, Köln 1976 [Kat.buch zur Wanderausstellung].

MITARB. :

Frauenlieder aus drei Jahrtausenden, 1.-4. Tsd. L o r c h ; Stuttgart 1947 [Originale u. Ubertr.]. UDERS.:

T h o m a s M a n n : An In: Ders.: Briefe 1948 — 1955 u n d Nachlese, hrsg. v. Erika

BRIEFE:

Erhardt M a n n , F r a n k f u r t / M 1965, S. 3 5 8 - 3 5 9 [über Caroline im Regenbogen, 1954J. L I T E R A T U R : Lex.d.Frau 1, 1953, 951. - Kürschner Lit.-Kal. 1967. - Kosch. - DBBL 1970. - Süddt. Zt. 3./4.3.1984. - Anders 1988. - Redlich 1989. DBA II 335, 88. - BaBA 79, 103 - 104. Erhardt, H e i n z * 2 0 . 2 . 1 9 0 9 R i g a (L), f 5 . 6 . 1 9 7 9 H a m b u r g ; Vater: Gustel E . , Theaterkapellmeister; M u t ter: geb. Neider. W u c h s z u m g r ö ß t e n Teil b. seinem Großvater Paul N e i d e r auf, der in R i g a ein Musikhaus führte. Klass. G y m . in R i g a o h n e Abschluß; mit 17 J a h r e n ging er nach Leipzig, u m sich in der M u s i k weiterzubilden. D o r t blieb er 1926 — 1928, kehrte dann nach R i g a zurück, w o er sich i m Geschäft seines Großvaters als N o t e n - u. Klavierverkäufer durchschlug; in dieser Zeit k o m p . er v. a. (23 Stücke aus dieser Zeit w u r d e n erst 1994 auf einer C D veröfftl.). oo 1935 Gilda Zanetti, T o c h t e r d. ital. Konsuls in Leningrad (St. Petersburg); 3 T ö c h t e r u. 1 Sohn. Ein Jahr vor der Z w a n g s u m s i e d l u n g ging er 1938 nach Berlin, w o er i m Kabarett der K o m i k e r von Willi Schaeffers auftrat. 1941 E i n b e r u f u n g nach Stralsund in die M a r i n e (in 2 M u s t e r u n g e n zuvor f ü r untauglich b e f u n den), o b w o h l N i c h t s c h w i m m e r , m a n brauchte aber einen Klavierspieler. N a c h d e m Krieg seßhaft in Hamburg-Wellingsbüttel, Beginn seiner Karriere als R a d i o m o d e r a t o r b. N W D R , dort w ö c h e n t l i c h e Sendereihe „So was D u m m e s " u. 1948 auch als K o m p o n i s t in der S e n d u n g , , 1 0 - P f e n n i g - O p e r " . V o n da ab spielte er in vielen Filmen, w a r Kabarettist, Schriftsteller, Chansonnier, K o m p o n i s t u n d Filmproduzent, Idol d. Wirtschaftswunderzeit i m Nachkriegsdtl. Er litt schwer u n t e r L a m penfieber, das er d u r c h seinen D o d o (doppelten Dornkaat) zu b e k ä m p f e n suchte. A m 1 1 . 1 2 . 1 9 7 1 erlitt ~ einen Schlaganfall, d u r c h den er nicht m e h r sprechen k o n n t e . Gr. V e r dienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland. W E R K E : Tierisch — Satirisches, H a m b u r g 1949; (III. Gustav Tolle), 2. erw. u. verb. Aufl. ebd. 1952; 2 1 - 2 5 T d . ebd. 1956; 6. Aufl. ebd. 1957 (Bücher der heiteren M u s e 3). — Gereimtes und andere Ungereimtheiten, H a m b u r g 1956; 2. verb. Aufl. ebd. 1957; R e z . v. W a l t e r Samson-Himmelstjerna. In: B B 11 (109), 1957, S. 8. - Gesammelte Un-gereimtheiten.

Erhardt Tierisches — Satirisches und Gereimtes und andere Ungereimtheiten, Hamburg 1959 [enth. TierischSatirisches, Hamburg 1949 und Gereimtes und andere Ungereimtheiten, Hamburg 1956J. Noch'η Gedicht... und andere Ungereimtheiten. Mit vierzig neuen Seiten (III. Dieter Harzig), Frankfurt/M u.a. 1961; ebd. 1962; ebd. 1963; bearb. Neuaufl. Hannover 1963; ebd. 1964; ebd. 1966; ebd. 1971; Nachdr. ebd. 1985; ebd. 1986; ebd. 1990; ebd. 1997; Neuaufl. ebd. 2 0 0 0 ; Hamburg 1985; ebd. 1987; ebd. 1990; Hameln 1991; 1 C D aus einer öffentlichen Veranstaltung des O R F , Studio Klagenfurt, am 2 9 . 1 2 . 1 9 7 0 , Hamburg 1996. Nochmals noch'η Gedicht. Ausgefallenen Einfülle nebst einigen Abfällen, Frankfurt/M 1962. Noch'n Buch. Schwanke aus heiterem Himmel (III. Dieter Harzig), Hannover 1964; 2. Aufl. ebd. 1965; 3. Aufl. ebd. 1966; ebd. 1985; ebd. 1997; Hameln 1992. - Noch 'n Heinz Erhardt. Mit Iii Einfüllen, Hannover 1966; Nachdr. ebd. 1986; ebd. 1997; Hameln 1991; ebd. 1994. - ...und viertens. Ritter Fips von Fipsenstein und Gesänge von ganz verschiedenartiger Länge, Hannover 1968 [Gedichtzyklus]; Nachdr. ebd. 1986; ebd. 1996, ebd. 1997. Heinz Erhardt wie er leibt und lebt, Stuttgart 1970; ebd. 1975. — Für den geplagten Zeitgenossen, Sonderausg. Bielefeld 1970. — Was hin ich wieder für ein Schelm, Haniburg 1972; Berlin 1985; Quickborn b. Hamburg 1994 [2 Schallplatten im Album]; u.d.T.: Was bin ich wieder für ein Schelm, Schalk im Nacken — frisch vom Grill; Mensch kannst du mir was pumpen; Immer ivenn ich traurig bin; Noch'n Gedicht und andere Ungereimtheiten, Berlin (Ost) V E B Dt. Schallplatten o.J. - Fünf Vierzeiler. In: Ludwig Reiners (Hrsg.): Der ewige Brunnen. Ein Hausbuch deutscher Dichtung, aktualisiert u. erw. v. Albert v. Schirnding, Jubiläumsausg. München 2005, S. 831 IG.]. G E D I C H T E : fast vollst. Verzeichnis unter Udo u. Birgit Herkenroth: http://home.rhein-zeitung.de/~uherkenr/reitster.htm. F I L M E : Gesucht wird Majora, 1949. - Liebe auf Eis (Männer um Angelika) 1950. — Drei Tage Mittelarrest 1955. — Ich und meine Schwiegersöhne 1956. - Die gestohlene Hose 1956 [Rolle: Ferdinand Kofier]. - Mädchen mit schwachem Gedächtnis 1956 [Rolle: Albert]. — II-Α in Berlin (Drei Bayern an der Spree) 1956. - Der müde Theodor 1957. — Witwer mit 5 Töchtern 1957

408 [Rolle: Friedrich Scherzer]. — Vater, Mutter und neun Kinder 1958 [Rolle: Friedrich Schiller]. — Immer die Radfahrer, 1958 [Regie Hans Deppe; Video]. - So ein Millionär hat's schwer 1958. - Der Haustyrann 1958 [Rolle: Paul Perlacher]. — Natürlich die Autofahrer 1959 [Rolle: P H W Eberhard Dobemann]. — Drillinge an Bord 1959 [Rolle: Eduard, Otto u. Heinz Bollmann]. - Der letzte Fußgänger, 1960 [Video; Regie William Thiele]. — Der Vogelhändler 1960 [TV-Film, R o l l e : Prof. Würmle]. - Kauf dir einen bunten Luftballon 1960. — Mein Mann, das Wirtschaftswunder 1961 [Rolle: Paul Korn], — Ach Egon! 1961 [Rolle: Egon Kummer], - Drei Mann in einem Boot 1961. — Freddy und der Millionär 1961 [Rolle: John Lion]. - Axel Munthe, der Arzt von San Michele 1962 [Rolle: Brunoni]. - Die Post geht ab 1962 [Rolle: Walter Eberhardt]. - Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett 1962 [Rolle: Mr. Keyser]. - Apartmentzauber 1963 [Rolle: Waldemar Fischer]. — Wenn man baden geht auf Teneriffa 1964 [Rolle: Tristan Wenzel]. - Doddy und die Musketiere 1964 [TV-Film, Rolle: Maxim Popper]. - Die große Kür 1964. — Der Olprinz 1965 [Rolle: Kantor Aurelius Hampel]. — Das Vermächtnis des Inka 1966 [Rolle: Prof. M o r genstern] . — Das gewisse Etwas der Frauen 1966 [Rolle: Schluessel]. — Otto ist auf Frauen scharf 1967. — Aktien und Lorbeer 1967 [TV-Film], Warum hab ich bloß zweimal ja gesagt? (Der Liebestolle Schlafwagenschaffner) 1969. - Klein Erna auf dem fungfernstieg 1969 [Rolle: Onkel Fritz], - Charleys Onkel 1969. — Die Herren mit der weißen Weste 1969 [Regie Wolfgang Staudte; Video, Rolle: Heinrich Schell er]. - Was ist denn bloß mit Willy los? (Grüß' Sie Gott, Frau Stirnima!) 1970 [Rolle: Willi Winzig]. - Das kann doch unsern Willi nicht erschüttern 1970 [Rolle: W M ] , - Unser Willi ist der Beste 1971 [Rolle: Willi Winzig]. - Willi wird das Kind schon schaukeln 1971 [Rolle: Willi Kuckuck]. — Zahlr. schriftl. u. tontechnische Produktionen sind im Gegensatz zu ~s filmischen Beitr. bisher noch nicht systematisch erfaßt. M U S I K T I T E L (Ausw.): Immer wenn ich traurig bin. — Immer noch'nen Groschen für die Musikbox. — Ach, wenn ich doch im Lotto mal sechs Richt'ge hätt'. — Fährt der alte Lord fort. — Linkes Auge blau. — Skatpolka. — Noch'ne Oper (ZDF 1979; Regie Claus Peter Witt). — Klavierkompositionen, Eurostar GmbH 1994.

409 A U S G A B E N : Das Große Heinz Erhardt Buch (III. Dieter Harzig), Hannover 1970; ebd. 1971; 11. Aufl. ebd. 1972; 17. Aufl. 416.-425. Tsd. ebd. 1974; ebd. 1975; ebd. 1990; 46. Aufl. ebd. 1993; Stuttgart; Hamburg; München 1970 (Dt. Bücherbund); Stuttgart 1971; ebd. 1975; R . b . H . 1974 (rororo 1679); 174.203 Tsd. ebd. 1976; ebd. 1980; 6. Aufl. München 1984 (Goldmanns Tb.); ebd. 1988; ebd. 1991; Gütersloh 1975; ebd. 1989; ebd. 1993 (Bertelsmanns Buchclub); 47. Aufl. Oldenburg 1999. - Das Neueste von Heinz Erhardt, 1. Aufl. Oldenburg 1976. - Das Beste aus Humoris causa. Das große Lachalbum. Mit Heinz Erhardt, Heinz Schenk, Kurt Lehfeld, Rolf Stiefel, Walter Böhm, Hanns-Dietrich von Seydlitz, Hamburg 1973; ebd. 1979 [2 Schallplatten / Tonkassetten]. — Unvergeßlicher Heinz Ehrhardt. Heiteres und Besinnliches, R . b . H . 1980 (rororo 4245); 2 2 6 - 2 3 2 Tsd. ebd. 1992; ebd. 2001; ebd. 2003 [Inh. u.a.: Ich könnte manchmal vor Glück eine ganze Allee von Purzelbäumen schlagen]. — Das Neueste von Heinz Erhardt, Oldenburg 1976. - Satierliches, Hannover 1980; Gütersloh; München 1985 (Goldmann-Tb 6879). - Selten so gelacht, Diepholz 1983 [auch als Schallplatte]. — Humor ist Trumpf, Hamburg 1984. - Tiefsinn im Unsinn. Geschichten, Witze, Graffiti, Verse, Sprüche v. Emil Otto, Heinz Ehrhardt, Tetsche, Loriot, Garching 1986. - Heinz Erhardt dieser Schelm! Die Lebensgeschichte des großen Komikers, Hannover 1. Aufl. 1987. — Das kleine Heinz-Erhardt-Buch, München 1988 (Heyne-Mini 62). - Videos v. P. Ahrweiler: Das hat man nun davon 1990 [weitere Videos ersch. v. ~s Auftritten u. Filmen in den 90er Jahren]. — Da gibt's gar nichts zu lachen. Das Beste, Hamburg 1993 [2 CDs]. — Was bin ich doch für ein Schelm, Quickborn b. Hamburg 1994 [CD], — Ein Scherz jagt denselben. Das Beste vom Meisterschelm, Sonderausg. Bergisch-Gladbach 1995 [CD]. - Das Beste von Heinz Erhardt. Seine schönsten Kalauer, größten Albernheiten und besten Sprüche, Hamburg 1996 [Video]. - Noch'n Buch. Schwänke aus heiterem Himmel, Hannover 1991; ebd. 1997. — Heinz Erhardt & Freunde. Das beste aus 40 Jahren, Diepholz 1997 [2 CDs]. - Klassisches aus heiterem Himmel. Mit neuen Gereimt- und Ungereimtheiten, Oldenburg 1997; ebd. 1999. - Besinnliches mit Sinn und Unsinn, Hannover 1997; Blindendruck Leipzig 2000. - Heinz Erhardt — Ein Portrait, Hamburg

Erichson

1981; ebd. 1998 [CD], - Satierliches und himmlischer Käse, Hannover 1980; Oldenburg 1999. — Lauter Blöde! Lachen ist gesund, München 1999 [CD]. - Das Beste von Heinz Erhardt und Konsorten, Quickborn 2000 [2 CDs]. — Heinz Erhardt: Kabarettgeschichte(n). Ein Porträt von Karin Köbernick. Sprecherin: Ursula liiert; Sprecher Helge Heynold, Frankfurt, Hörbücher d. Hessischen Rundfunks 2001 [CD]. — Auf die weiteren (kommerziellbedingten) vielen Neuaufl. wird verzichtet. LITERATUR: Inge Kehrer: ~ zum Gruß. In: B B 2 (304), 1974, 9. — R o l f Thissen: ~ und seine Filme, M ü n c h e n 1986. — R a i n e r Berg u. Norbert Klugmann: Heinz Erhardt, dieser Schelm! Die Lebensgeschichte des großen Komikers, Hannover 1987. G. Bliersbach: Klamotten. ~ und seine Zeit. I n : Medium. Zs. fur Hörfunk, Fernsehen, Film u. Presse, 24, 1994, Spezial, 42 - 43. - R . Koppmann: Dirham, W o l k e n und In: Sterne und Weltraum, 33. J g . , 1994, Nr. 12, 9 0 0 . - P. Lustigmann: N o c h ' n Gericht R e z e p t e und Zitate aus den Filmen mit Heinz Erhardt, Weingarten 1996. — M . H o b s c h : Film ab. Das große B u c h fur Fans. Eine Gratulation zum 90. Geburtstag des beliebten K o mikers, Berlin 1999. — Arne MentzendorfF: der Humorist aus Riga. B o n n 1999 (Bund der V e r triebenen). — Grit Berthold, Verena Haake, Marita Malicke: ~ privat, Oldenburg 2 0 0 0 ; Berlin 2001 [die Autorinnen sind ~s T ö c h t e r ] . — Marita Malicke: Nichts ist so appetitanregend wie der ärztliche R a t weniger zu essen. ~'s Lieblingsgerichte und die seiner Freunde, Oldenburg 2001 [Verf. ist eine T o c h t e r von ~|. — Heinz Erhardt — Gesammelte W e r k e , Oldenburg 2 0 0 1 . - Manfred Hobsch u. Michael Petzel: ~ - Mopsfidel im Wirtschaftswunderland, Berlin 2 0 0 2 [Bildband über Filme von ~ anläßlich seines 95. Geburts- u. 25. Todestages].

Erich, Han

Seuberlich, Hans E r i c h

E r i c h s o n , Andreas * 12. 8 . 1 6 7 9 Reval, t 1707; Vater: Johann Ε . , Schuster aus Finnland. Seit 1698 Studium in Dorpat, nach der Verlegung der Univ. ging er nach Pernau (E), wurde dort am 1 . 9 . 1 6 9 9 Resp. u. Mag. der Philos., 1707 Kantor u. Lehrer in Riga (L), 1707 aus gesundheitlichen Gründen aufgehört, starb auf der Rückreise nach Reval. WERKE: De laude theologiae moralis, Dorpat 1699 [Rd., gehalten am 2 0 . 4 . 1 6 9 9 ] , - ~ mit Olaus Moberg: Disp. theol. inaug., legis moralis, evangelici et utriusque discriminis brevem διασχέζιυ exhibens, Pernau 1699 [Disp. 1.9. 1699],

410

Erichson LITERATUR: H u p e l 4, 1 7 8 2 , 5 0 ; 2 7 , 1 7 9 1 , 2 4 2 .

-

Albanus: R e d e zur Secularfeier 1810, 68. — Livl. Schulbl. 1815, 409. - Recke/Napiersky. - Alb. Acad. 1889. - Meyer 1930. - DBA 289, 152; II 336, 83. - BaBA 79, 252 - 254.

Erichson, Georg(e) — L i n d n e r Ernst, Carl * um 1780 im Baltikum, f nach 1833. Schauspieler, lebte in Osterr. u. Bayern. W E R K E : Adolph von Grauenfeh, oder: der Kampf um Mitternacht. Ein Gemälde der Vorzeit in vier Aufziigen. In: Neueste deutsche Schaubühne 4/4, Augsburg 1806, S. 1 - 1 5 8 . - Die Mühle bei Auerstädt oder Die unverhoffte Erbschaft: ein Schauspiel in 4 Aufzügen nach einer wahren Geschichte aus den unseligen Tagen des Octobers 1806, Basel 1810; Augsburg 1810 (Neueste deutsche Schauspiele 3). — Blüchers und Wellingtons Sieg, o.O. o.J. fSch.; UA 1815 in Graz]. - Das Abentheuer, Berlin 1835 (Bühnen-Repertoire des Auslandes 53) [Lsp. 2 Az.; nach Eugene Scribe u. Antoine Francois Var-

ner frei bearb.]. — Der Arzt. Lustspiel in 1 Akt, Berlin 1839 (Boht's Bühnenrepertoire 9/71) [UA 1833 in München, frei bearb. nach Eugene Scribe u. Jean Franfois Alfred Bayard]. Literatur: Kosch.

Ernst, Eugen —> Bergmann(-Smilten) Ernst, Jakob ard Frhr. v o n

Ungern-Sternberg, Edu-

Eyk, Kurt von (eig. Kurt Baron Heyking)

von

* 18.5.1923 Talsen (K); Verlagsbuchhalter und Jurist (Geschl. 1303 erste urkdl. Erwähnung in Jülich, 1490 Vasall des Dt. Ordens in K, 1853 u. 1862 russ. Barone). W E R K E nur UPs.: Ungarische Liebe, Hamburg 1952 (Re. der Zeit 55). — Schatten um Sybille. Familienroman, Hamburg 1952 (Re. der Zeit 41). LITERATUR: Redlich 1989. - BaBA 81, 178.

Fahim ann

411

F

Fabricius, D i o n y s i u s * 1564, f 1617. Jesuitenpater pol. Abstamm u n g u. Propst in Fellin (L), das z.d.Z. pol. w a r ; über i h n gibt es keine weiteren biogr. Daten, w e n n g l e i c h der Geschlechtsname häufig i m 17. J h . in L bezeugt ist. Er ist nicht identisch mit d e m Felliner Propst Dionysius Fabri (um 1500), gilt als nicht objektiver G e schichtsschreiber, verlor w e g e n seiner als Schmähschrift e m p f u n d e n e n Darstellung des Hzgs. M a g n u s v. Holstein ( 1 5 4 0 - 1 5 8 3 ) , B i schof v o n Osel (L) u. nach E r n e n n u n g d u r c h den russ. Z a r e n K ö n i g v o n L 1570 — 1577, das Bürgerrecht u n t e r den liv. Geschichtsschreibern. Dionysii Fabri J. D. de Pomerania oriundi Historia Livonica sive Livoniae descriptio, R u i e n 1792, hrsg. v. Gustav v. B e r g m a n n [unvollst. 1. Ausg., da —»• B e r g m a n n die ges. lat. Hs. erst nach diesem D r u c k erhielt; f ü r diese Ausg. lag i h m eine unvollst. Hs. a. d. Besitz des Apothekers J a k o b J o h a n n Voss vor, eine andere a.d. Besitz des Historikers J o h a n n Christoph B r o t z e ; der T e x t endete mit der R e g i e r u n g des Hochmeisters Freytag v. L o ringhof (um 1485, Vorgänger des O r d e n s meisters W o l t e r v. Plettenberg [um 1 4 5 0 1535]), z u d e m schrieb B e r g m a n n hier das W e r k d e m Ordensmeister Dionysius Fabri zu]; 2. Ausg.: Dionysii Fabricii, Praepositi Pontificii Fclincnsis, Livonkae Historiac Compcndiosa Series In quatuor digesta partes ab anno millesimo centsesimo quinquagesimo octavo usque ad annum MDCX [1610], curante Gustavo Bergmann, Editio secunda auctior et emendatior, Stanno Ruiensi MDCCXCV [erst in dieser Ausg. v. 1795 ist die vollst, lat. Hs. abgedr.; das z u g r u n d e liegende Ex. w u r d e v o m Pädagogen Bogislaus T i d e b ö h l ( 1 7 6 2 - 1 8 1 9 ) zur V e r f ü g u n g gestellt; das W e r k , das w o h l schon U n m u t ζ. Z . des ersten B e k a n n t w e r d e n s i m prot. N o r d - L auslöste, tritt in seiner gesamten Darstellung eindeutig in den u n r u h i g e n Z e i t e n der rivalisierenden Kriege zw. Polen u. Schweden u m 1 5 8 7 - 1 6 2 9 (vgl. gesch. Abriß 1.4.1.) f ü r eine Polenherrschaft über L. ein, so daß gemäß der H e r k u n f t v. ~ ein kath. Glaubenshintergrund gegenüber d e m Prot, der D e u t s c h e n u. WERKE:

S c h w e d e n die Darstellung prägte; das W e r k gliedert sich in 4 Abschnitte: D i e Christianisierung der H e i d e n in L, die nach ~ durch die Tätigkeit der Jesuiten ihre Vollendung findet; es endet mit d e m T o d Karls v. Södermanland 1611, den er irrtümlich als E n d e des Krieges erachtete u. damit das A u f g e h e n der liv. Gesch. in die pol. begriff, w o d u r c h er schließlich auf die Rekatholisierung Livlands baute]; N a c h d r . d. 2. Ausg. v. 1795 i n : S R L 2, 1848, S. 4 2 7 - 5 1 0 ; u . d . T . : Livonkae historiae compendiosa series, R i g a 1857. In: D r e y kleine Schriften ü b e r die Geschichte Livland's v o n T h o m a s H o r n e r , Augustinus Eucaedius u n d Dionysius Fabricius, u n d zwey U n t e r s u c h u n gen ü b e r die A b s t a m m u n g der Eingeborenen Livland's v o n Fridericus M e n i u s u n d Olaus H e r m e l i n , R i g a 1857 [außerdem: O l o f H e r melin: „ D e origine L i v o n o r u m disquisitio"; —> F. M e n i u s : „Syntagma de origine L i v o n o r u m " ; Augustinus Eucaedius: „ A u l a e u m D u n a i d u m " ; —• Τ . H o r n e r : „Livoniae historia"]; dt. Ausz. in: Lorenz M ü l l e r : Septentrionalische Historien oder warhaffte Beschreibung [ . . . ] , 1595, A n h . [vgl. L. Müller]; vollst, dt. Ubers, v. Karl v. F r e y m a n n u. dessen B r u d e r G e o r g S. Μ ν. F. In: Jahresbericht der Felliner litterarischen Ges. 1 8 9 6 - 1 8 9 9 , Fellin 1900, S. 61 — 195 [—> K. v. F r e y m a n n hielt am 2 . 4 . 1899 in der Felliner litt. Ges. bereits einen Vortr. darüber]; Ausz. übers, i n : Eduard Pabst: B u n t e Bilder, H . l , R e v a l 1856; daraus w i e d e r Ausz.: Die schlauen Klosterbrüder zu Falkena. I n : Goertz/Brosse 1908, S. 3 5 - 3 6 . - Das W e r k w u r d e v. —> C . Kelch als Quelle benutzt. LITERATUR.: Arndt 2, 1753, 3 — 4. Gadebusch 1772; 1777, 2, 5 7 - 5 8 . - Rig.Stadtbll. 1821, 59. Recke/Napiersky. - SRL 2, 1848, S. XVI-XVII. Cederberg 1929. - Rauch 1986. Fählmann, Friedrich R o b e r t * 2 2 . 1 2 . 1 7 9 8 Landgut H a g e w e i d e (E), f 15. 4. 1850 D o r p a t ; Vater: H e i n r i c h J o h a n n F., Gutsverwalter; M u t t e r : Katarina. G y m . in Dorpat, 1 8 1 7 - 1 8 2 5 S t u d i u m der M e d . , 1827 P r o m o t i o n , Diss.: „Observationes i n f l a m m a t i o n u m occultiorum, D o r p a t 1827". Arzt in D o r p a t , 1838 Grün.mitgl. der G E G , 1 8 4 3 - 1 8 4 5 Lektor der M e d . an der U n i v .

Fahim ann Dorpat, Mitbegrün, u. 1 8 4 2 - 1 8 5 0 Lektor der est. Sprache an der Univ. Dorpat, Grün.niitgl. (1838) u. 1 8 4 2 / 4 3 - 5 0 Präsident der GEG. Ubers, vorwiegend der est. M y t h e n - u. Sagenwelt, Beschäftigung mit der Gestalt Kalevipoegs, die seit der ersten Erwähnung im 17. Jh. durch H. Stahl bekannt war, angeregt v. dem finn. Nationalepos' „Kalevala" (1835) des Landarztes Elias Lönnrot ( 1 8 0 2 - 1 8 8 4 , Ehrenmitgl. der GEG), sammelte u. ordnete ~ die Bruchstücke der mündlich überlieferten Kalewidensage zum est. Nationalepos „Kalevipoeg", das v. —>· F. R . Kreutzwald i.A. der GEG vollendet u. 1 8 5 7 - 1 8 6 1 samt dt. Übers, hrsg. wurde; vgl. —> G. v. Schultz; zur späteren Rezeption vgl. —> A. Kaidja; —>• H. Hahn. W E R K E : Die Sage vom Kalevipoeg, Dorpat 1839 [Vortr.J. - Versuch die estnischen Verba in Conjugationen zu ordnen: Programm, Dorpat 1842; wieder in: Verh. GEG 1/3, 1844. — Estnische Sagen, die sich auf Dorpat und dessen Umgebung beziehen. In: Verh. GEG 1/1, 1846, S. 3 8 - 4 7 . — IJeber die Flexion des Wortstammes in der estnischen Sprache. In: Verh. GEG 1/2, 1846, S. 1 5 - 2 5 . - In: Verh. GEG 1/3, 1846: Ueber die Declination der estnischen Nomina, S. 17 — 60; Koit und Amarik, S. 84—86; wieder in: Goertz/Brosse 1908, S. 1 0 - 1 2 . - Nachtrag zur Declinationslehre. In: Verh. GEG 1/4, 1846, S. 1 9 - 3 2 . - Vom. In: Johann Samuel Friedrich Boubrig: Uber ein zu Pöddes in Ehstland ausgegrabenes antikes Metallbecken. GratS. der GEG zu Dorpat zur fünfzigjährigen Amtsjubelfeier des Predigers zu Wendau, Herrn Consistorialraths Eduard Philipp Körber, am 22. Jun. 1846, Dorpat 1846 [zu diesem Anlaß auch —> K. Bursy u. —> C. Napiersky]. — Die Ruhrepidemie in Dorpat im Herbst 1846, Dorpat 1848. - Bemerkungen über die Wortwurzellehre in der estnischen Sprache. In: Verh. GEG 2/1, 1852, S. 1 — 13. — Wie war der heidnische Glaube der alten Esten beschaffen? In: Verh. GEG 2/2, 1852, S. 6 3 - 6 8 . - In: Verh. GEG 2/4, 1852: Ueber estnische Orthographie, S. 51 — 71; Die Sage von Wannemuine, S. 7 2 - 7 6 . - Eine Ode in Asklepiadischen Strophen, S. 78. — In: Christian Böhm u. Maximilian Roland Böhm (Hrsg.): Deutsches Lesebuch für die mittleren Lehranstalten, 2. Tl. 5. verb. Aufl. Reval 1914: Emmajöggi. (Embach.), S. 72 —73; Der Domberg bei Dorpat, S. 7 3 - 7 4 . - Das Entstehen

412

des Embachs. In: Goertz/Brosse 1908, S. 4—5. - Wannemuines Sang. In: Goertz/Brosse 1912, S. 2 - 3 . A U S G A B E N : Teosed, Tartu 1. 1999- 2. 2002, [textkrit. u. komm. Werkausg., zwei Bde.]. Teosed 1, Koostanud Mark Lepik, Tartu 1999 [Volksaufklärerische Schriften, Belletristik sowie Schriften zur est. Literatur u. Volksdichtung des est. Schriftstellers u. Arztes Aufs., teilw. dt., teilw. est.]. - Teosed 2, Koostanud Mark Lepik, Tartu 2002 [Schriften zur est. Sprachwiss. u. Medizin]. B R I E F E : Faehlmanni ja Kreutzwaldi kirjavahetus, trükki toimetanud Mark Lepik, Tartu 1936 [Korrespondenz zw. ~ u. F. R . Kreutzwald]. — Kirjad Fr. R. Faehlmannile, D. H. Jürgensonile ja teistele, 1833-1866, Tallinn 1976 [D. H. Jürgenson 1838 Grün.niitgl. der GEG, Seminarinspektor u. Lektor der est. Sprache in Dorpat]. — Friedrich Robert Faehlmanni käsikirjad, Tartu 1997 [Slg. der im est. Kunstmuseum vorhandenen Ms. u. Bre.]. UNVERÖFFENTLICHTE V O R T R Ä G E : Sagen der Esten über die Entstehung der Meere und Flüsse, der verschiedenen Sprachen, der Dichtkunst und des Gesanges; Heldenthaten und Abenteuer des Kalewi-Poeg, 1839. — Ueber die ehstnische Prosodie, 1840. — Umriß einer neuen Theorie der ehstnischen Declinationen; Erläuterungen eines interessanten ehstnischen Volksliedes, besonders in sprachlicher und metrischer Rücksicht, wobei besondere Eigenschaften der ehstnischen Metrik in den Volksliedern herausgehoben wurden; Uber eine auf eigenthümliche Ansichten gegründete Theorie der ehstnischen Präpositionen, 1842. — Uber den unbestimmten Accusativ des Plurals, 1842. — Uber eine bessere Gmppirung der Casus, 1843. — Uber die weiche Aussprache der Zungenkonsonanten im Estnischen; Uber die deutschen und estnischen Wörter gleichen Klanges, 1844. — Über die Feststellung der Casusformen in der estnischen Sprache; Über die Eigenthümlichkeit der Wurzelwörter in der estnischen Sprache und ihre Bedeutung für's Lexicon; Über den Bindevokal in der estnischen Sprache, 1845 — 1847. LITERATUR: Johann Heinrich Rosenplänter: Die Declination der estnischen Nennwörter nebst Verzeichnis derselben; Versuch einer neuen Anordnung der Declinationen der est. Nomina, nach Dr. ~s Declinationslehre; Das estnische Zeitwort, dessen Ableitung u. Conjugation, 1844 [unveröfftl. Vortr.]. — Bei der Beerdigung ~s [...] an seinem Grabe gesprochen von Rudolph Gustav Hollmann,

Falck

413 Dorpat 1850. - F. R . Kreutzwald: ~s Leben. In: Verh. GEG 2/4, 1852, 1 - 5 0 . - Alb.Acad. 1889, 7. - Bertram 1868, 72 ff. - Levickij 1903, 81. Brennsohn 1905. - Mägi 1968, 150. - Nirk/Sögel 1975, 137. - Nirk 1987, 156. - Kruus 1995, 141. W . R e i m a n (Hrsg.): Kalewipoeg. Reval 1900, VIII. IX. XIV. - Das Kavalipoeg-Nationalepos. In: Baltikum, Köln 1995. Fahren(s)dorf, Michael * 2 4 . 1 2 . 1 6 4 3 R i g a (L), f 2 0 . 4 . 1 6 7 2 K ö n i g s berg. J u g e n d b i l d u n g in R i g a (alumnus publicae inf o r m a t i o n i s ) , 1 6 5 7 P r e d i g e r in Livland, 1 6 6 0 — 1 6 7 1 P a s t o r b . L e i b r e g i m e n t , H o f p r e d i g e r b. schwed. Reichsrat u. Feldmarschall Graf Carl G u s t a v W r a n g e l , 1671 P a s t o r b. L e i b r e g i m e n t des K ö n i g s v o n S c h w e d e n , V e r f . v o n geistlic h e n L i e d e r n , die i m B a y r e u t h i s c h e n G e sangbuch u n d im Rigischen Gesangbuch verz e i c h n e t sind. m i t a n d e r e n : Leichen-Carmina auf Margarethe Dreiling geb. Fuchs, auf Georg v. Dunte, 1 6 6 0 . — Der Himmels-Leut Beschaffenheit/Bey deß Hochgebomen Grafen [...] Carl Gustav Wrangel [...] gewesenen treufleissigen Hoff-Predigers/deß [...] Michael Fahrendoffs dero heiligen Göttlichen Schrift Magistri,: Nach einiger wochenlangen Leibs-Kranckheit dem 26. April dieses 1672. Jahres [...] entschlafen /darauf den 5. May f...] gnädigts angestellter [...] Leichenbegängnuß/ von der großen Haupt — nach der Ritterholms- Kirchen, K ö n i g s b e r g 1672. — Christliche Andachts-Flamme, entzündet durch ein neu gantz vollständiges Rigisch-Liefländisch Gesangbuch: in welchem nicht allein alle und jede in dem (so genannten) Rigischen, sondern auch, was von geistreichenLiedern in Stockholmischen/Coburgischen/ Dreßdenischen Johann Krügers und andern Gesangbüchern wie auch D. Müllers Seelen-Music enthalten... Derne hinbey gefüget ein mit Morgenund Abend-Segen auf alle Tage in der Wochen/ auch andern schönen Gebtern vermehrtes Christliches Gebet-Buch zu einer Anweisung/wie man in allerley Geistlichen und leiblichen Anliegen Gott anmffen solle, R i g a 1 6 7 9 , N ü r n b e r g 1680. 1 6 6 9 dt. P r . a u f F r a n z D r e i l i n g , U r s u l a W i t t e . — 1671 P r . a u f M a g . J o h . R i c h m a n n . — G e i s t l i c h e L i e d e r w u r d e n a u c h 1 6 6 4 i n das Rigisch-Livländisches Gesangbuch aufg e n o m m e n . — I n : D a s d e u t s c h e ev. K i r c h e n lied des s i e b z e h n t e n J a h r h u n d e r t s , hrsg. v. A . Fischer u n d W . T ü m p e l , B d . 4, G ü t e r s l o h WERKE:

1 9 0 8 ; Facs. H i l d e s h e i m 1 9 6 4 : Bußlied, S. 4 3 1 [aus: N ü r n b e r g i s c h e s G e s a n g - B u c h , N ü r n b e r g 1680, S. 7 0 2 ] ; Ich bin vergnügt, S. 4 3 2 [aus: Christliche Andachts-Flamme... Rigisch-Livländisches G e s a n g b u c h , N ü r n b e r g 1 6 8 0 , S. 1 7 4 ] ; Verschmähung der Eitelkeit, S. 4 3 2 — 4 3 3 [aus: R i g i s c h - L i v l ä n d i s c h e s G e s a n g b u c h 1 6 8 0 , S. 2 1 0 ] ; Weihnachtslied, S. 4 3 3 - 4 3 4 [aus: R i gisch-Livländisches G e s a n g b u c h 1 6 8 0 , S. 7 3 7 (~s A u t o r s c h a f t ist u n s i c h e r ) ] ; Weihnachtslied, S. 4 3 4 - 4 3 5 [aus: R i g i s c h - L i v l ä n d i s c h e s G e s a n g b u c h 1 6 8 0 , S. 7 3 9 ] ; Willkommen, großer Gott, S. 4 3 5 - 4 3 6 [aus: R i g i s c h - L i v l ä n d i s c h e s G e s a n g b u c h 1680, S. 7 3 9 ] , LITERATUR: Wetzel 1718. - Richter 1804. Goedeke 3, 179. - BaBA 82, 213. - D B A 305, 292 - 296. - Kosch. Falck, Erich J o h a n n * u m 1626 Ostgotland, f V a t e r : B e n g t E r i k s s o n F.

1641 N a r v a

(E);

P r o p s t in A l l e n t a k e n (E), z u l e t z t P a s t o r d e r s c h w e d . u. f i n n . G e m e i n d e i n N a r v a . o o (2) Katarina Valleriansdotter. W E R K E : Oratio de expeditionibus ac rebus quibusdam heroice gestis Serenissimi Gustavi Adolphi, carmine elegiaco habita, U p p s a l a 1 6 2 6 . - Oratio metrica de otio, saliente fonte et pabulo vitiorum, U p p s a l a 1627. - Parentatio Gustaviana [...] Klago Predikan offner [...] Gustavi Adolphi Magni [...] anstält och hallen i Nafwen [...], Dorpat 1634 [Sermo in obitum regis]. — Templum domini sacrum Hermannicum, D o r p a t 1 6 4 2 . — Carmen Votivum, Quo Sacros Labores Germanico-Esthonicos, simul etiam insignes et amplissimos SuperintendenticE honoris [ . . . ] , [ G r a t G . in —• Η . Stahls II. L e y e n S p i e g e l ] . Gadebusch 1777, 1, 317. - R e c k e / Napiersky. - Kosch. - D B A 306, 35 - 36. - BaBA 82, 238 - 240. - Klöker 2005. LITERATUR:

Falck, Paul T h e o d o r T h e o d o r a)

(Ps.

Santa

Paolo;

* 3 1 . 8 . 1 8 4 5 R e v a l (E), f u m 1 9 2 0 ; V a t e r : H a n s H e i n r i c h F. ( 1 7 9 1 - 1 8 7 4 ) , Ä l t e r m a n n der Domgilde, Steinbruchbesitzer; M u t t e r : E m i l i e , geb. N e s t l e r . 1 8 5 7 — 1 8 6 2 G o u v . - G y m . R e v a l , d a n a c h bis 1 8 6 6 i m K l a v i e r g e s c h ä f t des Vaters tätig; 1866 — 1867 S t u d i u m a m P o l y t e c h n i k u m in Reval, 1 8 6 7 - 1 8 7 0 Studium der Kameralien (Staats- u . V o l k s w i r t s c h a f t ) u. N a t u r w i s s . i n

Falck Leipzig, dort 1 8 7 0 Dr. phil.; ~ wurde B e a m t e r der Est. G o u v . - R e g i e r u n g u. der Bait. Bahn in R e v a l . oc 2 7 . 1 2 . 1 8 8 1 ( 8 . 1 . 1 8 8 2 ) E m m y M . B ä c k m a n n ; 4 Kinder. U m z u g 1891 nach R i g a (L), w o er sich dem Schriftstellertum hingab. Mitarb. der Acta comparationis litterarum universarum, der 13. Aufl. des Brockhausschen Konversationslex. sowie Mitarb. der Allg. Encyklopädie von Ersch u. Gruber. ~ veröfFtl. Aufs, zur heimatlichen Personenkunde u. Kulturgesch., gab zahlr. Schriften in est. u. dt. Sprache auf dem Gebiet der bait. Gesch. heraus, beschäftigte sich mit den Dichtungen u. K o m p . v. —> G . Grindel. N A C H L A S S : „Fond N r . 61, N i m . 1/Falck, Paul" Museum in Tallinn. Der Dichter J. M. R. Lenz in Livland. Eine Monographie nebst einer bibliographischen Parallele zu M. Bernays' jungem Goethe von 1766—1768, unbekannte Jugenddichtungen von Lenz aus derselben Zeit enthaltend, Winterthur 1 8 7 8 [~s Lenzarbeiten werden von der Lenzforschung angezweifelt u. nicht als wiss. anerkannt. Bosse bezeichnet Falcks Verleger- u. Biographentätigkeit als die eines Editionsdichters. T o m m e k : ,, ~ hat in der L e n z - F o r schung den zwielichtigen R u f eines leidenschaftlichen Sammlers und Fälschers von L e n z - D o k u m e n t e n . [ . . . ] Falck war von Lenz besessen. Als B e a m t e r und freischaffender Publizist nahm er sich die Zeit, akribisch j e d e Nachricht über Lenz [ . . . ] festzuhalten. Falck dürfte so gut wie alles, was zu Lenz bis etwas zur Zeit des 1. Weltkrieges gedruckt war, gekannt h a b e n . " ] ; R e z . v. J e g o r v. Sivers. I n : B M 26, 1878/79, S. 3 2 7 - 3 6 5 u. R o b e r t Boxberger. In: Archiv für Litteraturgeschichte 9, 1880, S. 1 0 1 - 1 0 2 . - Friederike Brian von Sesenheim (1752—1813). Eine chronologisch bearbeitete Biographie nach neuem Material aus dem Lenz-Nachlasse; mit einem Portrait, 4 Zeichnungen und 3 Facsimiles, Berlin 1 8 8 4 ; R e z . v. Hfeinrich] K f e c k ] , In: Deutsches Litteraturbl. 7 (36), 1884, S. 1 4 4 ; v. [Jakob] M i n o r . I n : Archiv für Litteraturgeschichte 13 (4), 1885, S. 5 4 4 - 5 5 2 ; v. O t t o R o q u e t t e . In: D i e Gegenwart 44, 1884, S. 2 7 8 - 2 8 0 ; v. August Sauer. In: Deutsche LitteraturZt. 6 (15), 1885, Sp. 5 3 1 - 5 3 4 . - Hat sich Lenz um eine Professur in St. Petersburg beworben ? In: S B G G A R a. d. Jahre 1888, 1889, S. 4 3 - 4 6 . - Lenz (Jakob Michael Reinhold). I n : Allg. Encyklopädie der WERKE:

414 Wiss. u. Künste in alphabetischer Folge v. genannten Schriftstellern bearb. u. hrsg. v . J . S. Ersch u. J . G. Gruber. Zweite Section. Η - Ν , hrsg. ν. August Leskien. T l . 2 3 : Leibeigenschaft - Ligatur, Leipzig 1889, S. 8 7 - 9 1 . - Der Componist und Dichter August Heinrich von Weyrauch. I. Der Componist. In: B M 36, 1889, S. 5 5 3 - 5 6 6 . - Timoleon von Neff. In: B M 38, 1891, S. 1 6 5 - 1 8 7 [Neff: * 2 . 1 0 . 1 8 0 5 Gut Mödders, E , f 2 4 . 1 2 . 1 8 7 6 St. Petersburg, $ St. Simonis in Wierland]. - Das Haus Lenz und dessen Stammbaum nach einem neuen System. Ein Beitrag zur Geschichte der baltischen Literatenfamilie Lenz von 1742 bis 1892. Mit einer Tafel. I n : Vierteljahrsschrift für W a p p e n - , Siegelund Familienkunde 22, 1894, S. 3 0 - 4 2 . - Die Jerzembskysche Abschrift der „Sesenheimer Lieder" des Dichters Lenz und die Echtheit und Chronologie der „Sesenheimer Lieder" (von Goethe und Lenz) nach Bielschowsky. Auf Grund des Jerzembskyschen Lenz-Nachlasses kritisch beleuchtet von Paul Theodor Falck. In: Aus deutscher Brust. Fliegende Bll. für Geist und Gemüt. Zugleich Archiv für litterarhist. Quellenkunde 1, 1 8 9 4 / 9 5 : Nr. 1, Aug. 1894, Sp. 8 - 1 2 ; N r . 2, Sept. 1894, Sp. 2 5 - 2 8 ; N r . 3, O k t . 1894, Sp. 3 8 - 4 0 . - Das Gesetz der Genialität und dessen Entdecker Wilhelm von Lenz. Eine Anregung, Zürich 1 8 9 4 . - Der Dichter und Komponist Georg Grindel, St. Petersburg 1 9 0 2 [aus: St. Petersburger Z t . ] . — Der Stammbaum der Familie Lenz in Livland nach einem neuen System. Dazu als Pendant ein Goethe-Stammbaum nach demselben System, Nürnberg 1 9 0 7 ; R e z . v. C . G . In: B M 64, 1907, S. 2 6 0 - 2 6 1 u. Wolfgang Stammler. In: E u p h 18, 1911, S. 7 7 2 — 7 8 7 . — Goethe Stammbaum, Nürnberg 1 9 0 7 . - Der baltische Humorist Dr. SchultzBertram. I n : B M 65, 1908, S. 3 1 3 - 3 3 0 . - Der Afrikaforscher Wilhelm Junker. In: B M 66, 1908, S". 1 9 3 - 2 1 8 . - R e z . J . M . R . Lenz: Gesammelte Schriften, hrsg. v. Franz Blei. I n : B M 67, 1909, S. 3 6 0 - 3 6 6 . - R e z . Μ . N . R o s a n o w : J a k o b M . R . Lenz, der D i c h t e r der Sturm- und Drangperiode. I n : B M 68, 1909, S. 3 8 2 - 3 8 4 . - In: B M 70, 1 9 1 0 : Der Historiker Hermann von Holst. Ein Gedenkblatt, S. 2 3 3 — 2 4 0 ; Der Romanschriftsteller Baron Alexander von Ungern-Sternberg. Ein Gedenkblatt, S. 3 0 5 — 3 4 1 . — I n : B M 71, 1 9 1 1 : Woldemar Freiherr von Löwenstern und seine Memoiren, S. 3 1 4 — 3 1 8 [Misz.]; Thomas Seebeck, der Entdecker der Thermoelektrizität und der entoptischen Farbenfi-

415 guren. Ein Gedenkblatt, S. 370—378; Der Komponist Nikolai von Wilm, S. 4 8 9 - 4 9 8 . - Die Dichterin Helene von Engelhardt-Pabst. Ein Gedenkblatt. In: B M 72, 1911, S. 2 8 0 - 2 9 4 . - In: B M 73, 1912: Zur Geschichte der Musik im Baltenlande. Eine musik-historische Anregung, S. 152 — 171; Apollonius Baron Maltitz. Ein vergessener baltischer Dichter, S. 234 — 244; Ein Goethe-Bildnis aus dem Nachlass des Historienmalers G. von Reutern, S. 321 — 323. — In: B M 74, 1912: Das Kirchenlied im Baltenlande, S. 1 7 0 - 1 7 9 ; Das Drama im Baltenlande. Eine literarhistorische Anregung, S. 199—222; Baltische Kinderlieder und -Reime, S. 365 — 380. — Die baltische Dichterin Julie von Hausmann. In: R i g . Alm. 1912, 1 2 4 - 1 3 4 [v. ->· J. v. Hausmann stammt u. a. das Lied „So n i m m denn meine H ä n d e " ] . - In: B M 76, 1913: Goethe und der Baron Apollonius von Maltitz, S. 3 6 5 - 3 8 0 ; Etwas Neues von J.M.R. Lenz aus seiner Jugendzeit, S. 154—168; Das deutsche Volks- und Studentenlied im Baltenlande, S. 3 1 8 - 3 3 6 ; Sepdr. R i g a 1913.

Farbendeutung, Minneallegorie hinterlassenen Aufzeichnungen Hans Falcks, mitgeteilt v. R i g a 1914 Materialien zu ~s Vater].

Heinrich [Biogr.

LITERATUR: H i n r i c h s e n 1891. — W e r ist's? 1909.

-

Kosch. - DBA 306, 101; II 351, 136. - DBBL 1970. — Heinrich Bosse: Uber den Nachlaß des Lenz-Forschers In: Lenz-Jb. Sturm- und DrangStudien 2, 1992, 1 1 2 - 117. - Indrek Jüqo: Das Archiv des Historischen Museums Estlands. In: Berichte und Forschungen. Jb. des Bundesinstituts für ostdeutsche Kultur und Geschichte 1, 1993, 147 - 175, bes. 163 f. - Heribert Tommek: Blick in die Fälscherwerkstatt. Was die Lenz-Forschung im Falck-Nachlaß finden kann. In: Jb.FDtHochstifts, 2002, 1 5 6 - 1 6 7 . Fanny —> T a r n o w Farbendeutung, Minneallegorie, a n o n y m

In der Livländischen Slg., eine Papierhs. des Schreibers —>• Johannes de Livonia 1431, ist auf pag. Γ - 1 4 , B, Berlin, Staatsbiliothek Preuß. Kulturbesitz, mgo 186, ein mnd. Text überliefert, der die Bedeutung der Farben in der Liebe allegorisch auslegt. Der Anfang ist H R S G . : Jakob Johann M a l m : Die oberpahlsche verderbt, Seelmann nimmt 40 Verse Verlust Freundschaft. Ein Gedicht in deutsch-estnischer an, lesbar sind 540 Verse. Das Frag, (ein Bl.) in Mundart. Mit einer linguistischund literar-histo- einem C o d e x discissus (Pergament, frühere rischen Einleitung zum ersten Male hgg., Leipzig Bezeichnung acc.ms 1933.57, Frag. 3) erhielt 1881; weitere Aufl. —> J. M a l m . - Est- und v. Beckers die Sigle Α und weist eine MischLivländische Brieflade. Eine Sammlung von Ur- sprache von ostmd. u. nd. auf. In i h m ist auch kunden zur Adels- und Gütergeschichte in Ehst- das Frag. v. —> „Flos vnde Blankeflos" überund Livland, in Ubersetzungen und Auszügen, liefert. Der Stoff der Farbendeutung (4 bis 8 hrsg. v. F. G. v. B u n g e u. R . v. Toll, R e v a l ; Farben) war i m späten M A weit bekannt u. ist R i g a 1 8 5 6 - 1 8 8 7 [Abt. 1: Dänische und Or- daher vielfach in unterschiedlichen Versionen denszeit, hrsg. v. F. G. v. B u n g e u. R . v. Toll, bearb. worden, w o b e i sogar die FarbdeutunBd. 1 - 2 u. R e g . , R e v a l 1 8 5 6 - 5 7 ; Abt. 2 : gen oft unterschiedlich sind. Zu den bekannSchwedische und polnische Zeit, hrsg. v. E. Pabst testen i m außerbalt. R a u m gehören die u. R . v. Toll, Bd. 1 - 2 , R e v a l 1 8 6 1 - 6 4 . R e g . rheinfränkische Minnerede „Schule der zu Abt. 2 bearb. v. P. T. Falck, R i g a 1885; M i n n e " (wahrscheinlich 1. Hälfte 14. Jh. in 10 Abt. 3 : Chronologie der Ordensmeister über Liv- Hss.) u. die mnd. Minnerede „Farbentracht" land, der Erzbischöfe von Riga und der Bischöfe von a. d. 15. J h . , die ζ. B. in einer Uberlieferung in Leal, Osel-Wiek, Reval und Dorpat, hrsg. v. R . Stockholm (Kgl. Bibl. Vitterhet Tysk No. 126, v. Toll u. P. Schwartz, R i g a - M o s k a u - O d e s s a S. 8 - 4 8 , 15. Jh. mit 1178 Versen) aufbewahrt 1879; Abt. 4: Siegel und Münzen der weltlichen wird. Auf w e l c h e m W e g der in R e v a l überund geistlichen Gebietiger über Liv-, Est- und lieferte Text nach Estland kam, ist unbekannt; Kurland bis zum Jahre 1561 nebst Siegeln ein- Spuren weisen darauf hin, daß der Text ζ. T. heimischer Geschlechter, hrsg. v. J. Sachsendahl, wohl eine mhd. Vorlage hatte, die jedoch vor R e v a l 1887]. - „Im kühlen (tiefen) Keller sitz' ich dem liv. Text möglicherweise schon eine nd. hier". Berühmtes Trinklied in seinen zehn Varia- Bearb. gefunden hatte. W i e w e i t dieser alletionen resp. Varianten von Georg Grindel, Albert gorische Typus verbreitet war, zeigen auch die Lorzing, L. Fischer, N.N. Fischer, Leipzig 1889; beiden Uberlieferungen in Laßbergs „LiederR e z . v. H. S. In: B M 37, 1890, S. 95. - Ein saal" (1, S. 1 5 3 - 1 5 8 u. 3, S. 5 7 5 - 5 9 2 ) , die baltischer Bürger von altem Schrot und Korn. Nach jeweils eine Sechs-Farben enthalten, deren

Feaux erstere sich nach Beckers gut in das Frag. A einfügt. [Der D i c h t e r w i r d v o n einer jeweils in eine andere Farbe gekleideten Frau zur n ä c h sten geschickt (das Farbspektrum kann in anderen Uberlieferungen erweitert sein). D i e B e g e g n u n g mit der Frau i m b r a u n e n Kleid bedeutet die Verschwiegenheit. D i e grün gekleidete Frau weist auf das B e g i n n e n der Liebe hin, die w e i ß gekleidete zeigt das H o f f e n auf Gegenliebe an. Schließlich b e d e u t e t die rote Farbe die M a c h t des Liebesfeuers, w ä h r e n d die blau gekleidete Frau für die Beständigkeit in der Liebe steht. Als er schließlich auf d e m T h r o n sitzt u n d nach d e m Z e p t e r greift, erscheint eine schwarz gekleidete Frau, die den Zweifel in ihm sät. Sie fesselt ihn u n d fordert u n t e r D r o h u n g e n , er m ö g e auf die Frau v e r zichten, die er sich erwählt habe. D e r D i c h t e r aber ist v o n staeter minne erfüllt u n d widersteht allen Einschüchterungsversuchen, so daß er schließlich freigelassen wird u n d sich zu seiner Liebe b e k e n n e n darf]. W i l h e l m Seelmann: F a r b e n d e u tung. I n : N d j b 8 / 1 8 8 2 , 1883, S. 7 3 - 8 5 . - Das Frag. A abgedr. v. H a r t m u t Beckers in: Z f d A 109, 1980, 1 2 9 - 1 4 6 , T e x t S. 1 4 2 - 1 4 6 . L I T E R A T U R : Grotthuß 1894, X X F V . W. Seelmann: Farbentracht. In: Ndjb 28, 1902, 1 1 8 - 156 [mit Abdruck des Textes]. — Schmidt 1901, 5. W. Gloth: Das Spiel von den sieben Farben, Königsberg 1902 (Teutonia, Η. 1). - Eckart 1911, 202. - K. Matthaei: Das .weltliche Klösterlein' und die deutsche Minne-Allegorie, Diss., Marburg 1907, 26 - 30. - H. Niewöhner: Schule der Minne I. In: VL 4, 1953, Sp. 1 1 2 - 1 1 4 ; M. Rheinheimer. In: 2VL 8, 1992, Sp.865 - 866. - Tilo Brandis: Farbentracht. In: 2VL 2, 1980, Sp. 710. - Hartmut Beckers: ,Flos und Blankflos' und ,Von den Sechs Farben' in niederdeutsch-ostmitteldeutscher Mischsprache aus dem Weichselmündungsgebiet. AUSGABEN:

In: ZfdA 109, 1980, 1 2 9 - 1 4 6 . F e a u x , E m m y d u , g e b . A s p l i n d (Ps. E r n s t D o r n ; du Feaux-Dorn) * 1 6 . 2 . 1 8 3 7 Talsen (K); Vater: schwed. I n genieur, in die Ostseeprovinzen eingewandert; M u t t e r : Deutsche. Journalistin, oo 1854 T h e o d o r du Feaux, russ. H o f r a t in R i g a . D u r c h ihre A n r e g u n g gelang es, die vernachlässigten Archive zu o r d n e n , lebte 1908 in Talsen. U P S . Ernst D o r n : Zwei Liebesbriefe, R i g a 1874; w i e d e r o . O . 1893. - U P s . Ernst

WERKE:

416 D o r n : Ein Schwedenkind. Ein baltischer Roman aus der Zeit Herzog Jacobs von Kurland, M i t a u 1879; Forts. u . d . T . : U P s . Ernst D o r n : Die Äbtissin von Herford. Roman aus der Zeit Friedrich Casimirs, Herzog von Kurland, 2 Tie. R i g a 1882; 2. Aufl., ebd. 1882. - U P s . E m s t D o r n : Alice. Sittenroman, R i g a 1886. — UPs. Ernst D o r n : Um eine Herzogskrone. Baltischer Roman aus der Zeit des Herzogs Johann Ernst Biron, 2 Bde. Berlin 1887; 2. Aufl. in 1 Bd. Berlin 1893. - Der 7. November, o . O . 1889 [N.J. Die Strandhexe von Domesnäs und Anderes, R i g a 1902; R e z . v. Friedrich B i e n e m a n n d. J. I n : B M 55, 1903, S. 93. — Reiseerinnerungen, o . O . 1893. — Praschinka, Aus dem Tagebuch eines Junggesellen, o . O . 1893. - U P s . Ernst D o r n : Noli me tangere, R i g a 1896. - Friedlos, o . O . 1895 [ R . ] . — Der Bildschnitzer von Danzig, o . O . 1896 LR.]. - Mit Hindernissen, o . O . 1896 [Humoristisches]. - Höcketie von Nürnberg, o . O . 1901 [hist. Ε.]. — Unter dem Christbaum, o . O . 1901 [N.[. - Veröfftl. in R i g . T g b l . u. Dresdner F r a u e n Z t . ; Libretti f ü r O p e r n u. T e x t e zu musikalischen K o m p . L I T E R A T U R : Pataky 1898. - Thiel 1903. - Kosch. Friedrichs 1981. - Redlich 1989. - DBA 309, 114 f. - BaBA 67, 136. Fehre, Katharina, geb. Krohss * 1 4 . 1 1 . 1 7 6 6 Erlaa (L), f 7 . / 9 . 1 1 . 1 8 2 9 R i g a (L); Vater: J o h a n n Eberhard Krohss, A r r e n dator; M u t t e r : Charlotte Juliane, geb. Zähr. oo 2 0 . 1 1 . 1 7 8 5 in R i g a David Friedrich Fehre, K a u f m a n n , dän. Konsul (f 1803). 1 8 0 4 - 1 8 2 2 zweite Lehrerin der städtischen Töchterschule in R i g a , später in Pernau. W E R K E : Livländisches Koch- und Wirtschaftsbuch für große und kleine Haushaltungen, Riga 1816; 4. Aufl. 1823 [Übers, ins E s t . ^ R e v a l 1824], Neues Koch- und Wirthschaftsbuch, R i g a ; D o r p a t 1823. — Zwei neue Bearbeitungen des Koch- und Wirtschaftsbuches v. Henriette Daudet, geb. Franck, R i g a 1847; w i e d e r ebd. 1857. L I T E R A T U R : Recke/Napiersky. — Reyher 1917, 29. - Seuberlich 1938, 1, 82. - Friedrichs 1967 u. 1981. - DBBL 1970. - BaBA 83, 1 0 7 - 109.

Feßler, I g n a t z (seit 1791 a u c h A u r e l i u s ) * 1 8 . 5 . 1 7 5 6 Z u r n d o r f (Zurany, Burgenland, Ungarn), f 15. (j. 3.) 12.1839 St. Petersburg, kath., seit 1791 ev.; Vater: J o h a n n G e o r g F., Soldat, W i r t , zuletzt in bischöflichen Diensten

Feßler

417 in R a a b (Györ; Ungarn) (um 1 7 1 0 - 1 7 7 4 ) ; M u t t e r : Anna Maria, geb. Kneidinger (1729 — 1895). Erziehung zum Klosterleben, Humanistischer Schulbesuch in Preßburg u. R a a b , wollte J e suit werden, wurde v. den Jesuiten j e d o c h abgelehnt, 1 7 7 3 Kapuziner-Novize, ab 1 7 7 4 M ö n c h d. Kapuzinerordens in M o o r u. a. Klöster d. Ordens, Studium der scholastischen Philos.; geheime Lektüre aufklärerischer Schriften, dadurch Abkehr v o n der R e l i g i o n , 2 9 . 5 . 1 7 7 9 Priesterweihe im Kloster Mödling b. W i e n , 1781 Kapuzinerkloster W i e n , stand unter Einfluß des Spätjansenismus u. wirkte als Anwalt des Josephinismus, wurde als erster seines Ordens in Österr. zum Dr. theol. promoviert, 1 7 8 4 Lektor, dann Prof. der orientalischen Sprachen u. alttestamentlichen H e r meneutik in Lemberg, M a i 1 7 8 5 Eintritt in die Freimaurerloge, 1 7 8 8 wegen seines Tsp. „Sidney", das als Sat. auf Kaiser Joseph II. interpretiert wurde, Flucht nach Schlesien, 1 7 8 8 — 1 7 9 6 Erzieher des Erbprinzen Erdmann Schönaich-Carolath (Beuthen), widmete sich nun verstärkt der Schriftstellerei, 1 0 . 7 . 1 7 9 1 Konversion zum Luthertum u. Annahme des Namens Aurelius, um den R ü c k b e z u g auf den lat. Kirchenvater Aurelius Augustinus zu b e zeugen. oo (1) 2 5 . 1 . 1 7 9 2 in Beuthen (Oder) Amalie Caroline Luise Henrici, T o c h t e r des Senators u. Stadtrichters J o h a n n Peter H . , )|( wohl Ende 1801. 1 7 9 6 ging er nach Berlin, dort 1 7 9 6 Hrsg. versch. Zs. in Berlin, Begrün, v. einer Vielzahl v. Vereinigungen, wirkte bis 1 8 0 2 fast ausschließlich für die R e f o r m der Loge R o y a l Y o r k , w o er das Amt des deputierten Großmeisters inne hatte u. 1 7 9 8 — 1 8 0 7 Konsulent f. die kath. Departments f. N e u o s t u. Südpreußen, oo (2) 2 2 . 1 1 . 1 8 0 2 in Berlin Amalie W e g e l y ( * 1 7 7 4 Berlin, f 1 8 2 3 Zlatoust am Ural), T o c h t e r des Fabrikanten Carl W . u. Eleonora v. Buchholz. Bekanntschaft mit berühmten Männern aus Wiss. u. Literatur: Reimarus, Klopstock, Gleim, Herder, Schelling, Schlegel, T i e c k . 1 8 0 3 - 1 8 0 7 Besitzer v o n Gut Kleinwall b. Berlin, durch franz. Plünderungen d. napoleonischen Krieges seines Gehalts u. Grundbesitzes beraubt, lebte er 1807 verarmt in Nieder-Schönhausen u. 1 8 0 8 in B u c k o w b. Berlin. 1 8 0 9 ging ~ nach St. Petersburg, v o n Febr. bis O k t . 1 8 1 0 Prof. f. orientalische Sprachen u. Philos. an d. geistl.

Aleksandr-Nevskij-Akad. in St. Petersburg, korresp. Mitgl. der Gesetzeskommission, Hofrat; Entlassung wegen vermutlicher A n hängerschaft Fichtes. 1811 — 1 8 1 3 Inspektor d. Zlobinschen Erziehungsanstalt in Volsk (Wolschsk, Gouv. Saratov), 1 8 1 3 U m z u g nach Saratov, 1 8 1 5 als Gast der Herrnhuter B r ü dergemeine nach Sarepta, w o er sich für die Belange der dt. Siedler an der W o l g a einsetzte. 25.10.1819 Superintendent des ev.-luth. Konsistoriums Saratov, 22. (j. 10.) 1 1 . 1 8 1 9 W e i h e zum B i s c h o f in Borgä (Schweden), zahlr. Maßnahmen der Reorganisation der Kspe. u. Kirchenvorstände, Schulreformen, Neuorganisation der Liturgie. oo (3) Febr. 1 8 2 4 in T a m b o v Amalie Reimer(s) (* 1789 R i g a , f 1 8 6 6 St. Petersburg), verw. Mauvillon, T o c h t e r d. Majors u. Stadtvogts in C e m b a r Hermann R . u. Gerdrutha Elisabeth Gorraisky. 1827 v o n Nikolaus I. zur M i t w . an einer Neugestaltung der ev. Kirchenverfassung beauftragt, Kirchenrat der ev.-luth. Gemeinde in St. Petersburg, 1 8 3 3 i . R . versetzt. B e g i n nend als Kapuzinermönch, über d. Spinozismus, dann Kantianer-Anhänger, Lutheraner, v o m Herrnhuter Geist ergriffen (Anhänger u. Gegner der Herrnhuter —> D . B o n g e , —> A. Gräven, —> E . Gutsleff, —> J . v. Krüdener, —> Η . A. Krüger, —> G. Lösewitz, —> E . Lossius, —>· G. Loskiel, —>· C . N o t t b e c k , —>· J . Quant), teils R o m a n t i k e r u. aufklärischer Moralist zugleich, ist er ein Spiegel seiner bewegten Zeit. Was ist der Kaiser? verfasst von einem Kapuzinermönch, W i e n 1 7 8 2 [2 Stücke, aufklärerische Broschüre, die Aufsehen erregte]. — Anthologia hebraica, Lemberg 1787 [Schulbuch] . - Institutiones linguarum orientalium, Lemberg 1787 [Schulbuch]; Wratislavae 1787 u. 1 7 8 9 [2 T i e . , T l . 1: Chrestomathiam Arabicum additit J. G. Eichhorn]. - Sidney, ein Trauerspiel in fünf Aufzügen, Coelln 1788. — Marc Aurel, 3 Bde. Breslau 1 7 8 9 - 1 7 9 2 [ R . über die psychologische Entwicklung d. R e g e n t e n t u g e n den]; 2. durchaus verb. Aufl. 4 Bde. ebd. 1 7 9 1 - 1 7 9 3 ; 3. verb. Aufl. 4 Bde. Berlin; Breslau 1 7 9 9 ; 4. verb. Aufl. Breslau 1801; Karlsruhe; W i e n 1 8 1 0 (Gesammelte W e r k e 9 - 1 2 ) ; ebd. 1 8 1 6 ; M k Wildberg 1 9 8 9 - 1 9 9 0 . - Aristides und Themistokles, 2 B d e . Carlsruhe; Berlin 1792 [ D i a l o g R . , nach der Gattungsdefinition v. ~ ein „historisches Gemälde", stark moralphilos.; vgl. zur Gattungsdiskussion v. WERKE:

Feßler

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In: Archiv der Zeit 1796, 1, S. 242 u.d.T. „An Corsen Bonaventura's mystische Nächte, Berlin die ästhetischen Kunstrichter der Deutschen" 1807; Carlsruhe 1810; Mk Wildberg 1 9 8 9 verteidigt ~ die Ablehnung der Gattungsbe1990. — Alonso oder der Wanderer nach Montserzeichnung seiner R e . als „historische R e . " ; rat, aus Don Bosco's Papieren, 2 Bde. Berlin; ebenso argumentierte er schon in „Einige Leipzig 1808; Carlsruhe 1808; ebd. 1810; M k Gedanken über Herrn K-r's Einwendungen Wildberg 1 9 8 9 - 1 9 9 0 . - Der Groß-, Hof- und gegen den historischen R o m a n " in: Jacobs' Staatsepopt Lotario oder Der Hofnarr, Berlin philosophischem Anzeiger 1795, S. 409 u. in 1808; Carlsruhe 1810; M k Wildberg 1 9 8 9 der VorRd. zu seinem R . Abälard und Heloise, 1990. - Die drey großen Könige der Hungarn aus 1806]; 2. Aufl. Breslau 1806; Carlsruhe; dem Arpadischen Stamme, 2. Aufl. Breslau 1808; W i e n ; Leipzig 1809 (Gesammelte Werke 5,6); Carlsruhe 1809. — Der Nachtwächter Benedict, 3. Aufl. ebd. 1818; Berlin 1819; M k Wildberg Berlin 1809; Carlsruhe 1810; M k Wildberg 1989 — 1990. — Matthias Continus, König der 1989 — 1990. — Versuch einer Geschichte der spaHungern und Herzog von Schlesien, 2 Bde. nischen Nation, die alten und die neuen Spanier, 2 Breslau 1 7 9 3 - 1 7 9 4 ; veränd. Neuaufl. Breslau Bde. Berlin 1810; Carlsruhe 1 8 1 3 - 1 8 1 4 . 1796; 3. Aufl. ebd. 1799; m. Aufl., zuletzt Meine Flucht aus Deutschland oder Frauenmacht Carlsruhe 1819 [R.]. — Attila, König der Hun- und Liebe, 2 Bde. 1812. - Die Geschichte der nen, Breslau 1794; 2. Aufl. ebd. 1806 [R.]; die Ungern und ihrer Landsassen, 10 Bde. Bd. 1—2 beiden R e . Mat. Corvinus u. Attila wieder in: Leipzig; W i e n ; Pest 1815; Tl. 3 — 10 Leipzig Gemälde aus den alten Zeiten der Hungarn, 4 Bde. 1 8 1 6 - 1 8 2 4 ; ebd. 1 8 4 7 - 5 0 ; 2. verm. u. verb. Breslau 1808 [Bd. 1: Attila; Bd. 2 : Die drey Aufl. hrsg. v. Klein u.d.T.: Geschichte von großen Könige·, Bd. 3: Matthias Corvinus I; Ungarn, 5. Bde. ebd. 1 8 6 7 - 1 8 8 3 [Bd. 1, 1867: Bd. 4 : Matthias Corvinus II.]. — Nachricht von Die Urgeschichte und die Zeit der Herzöge und einem Erziehungs-Institut für Knaben zwischen Könige aus Arpad's Stamme bis 1301; Bd. 2, dem löten und 14ten Jahre, Berlin 1797. - 1869: Die Zeit der Könige aus verschiedenen Alexander der Eroberer, Berlin 1797; ebd. 1800; Häusern von 1301 bis 1457; Bd. 3, 1874: Die Carlsruhe 1810; M k Wildberg 1 9 8 9 - 1 9 9 0 . - Zeit der Könige von Matthias I. bis Maximilian: Untersuchung, ob dem Kriegsrath Zerboni zu viel 1457-1567; Bd. 4, 1877: Die Zeit der Könige geschah, als er nach Glatz, nach Spandau und nach von Rudolf bis Leopold I.: 1576-1705; Bd. 5, Magdeburg auf die Festung gebracht wurde. Nebst 1883: Die Zeit der Könige von Joseph I. bis Prüfung der von ihm herausgegebenen Adenstücke, Leopold III.: 1705- 1792]. - Christliche Reden. Leipzig 1801; Mainz 1801. — Versuch eines all- Ein Scherflein zur Erbauung der Gläubigen, 2 Tie. gemeinen Maurer- und Logenrechtes, Berlin 1801. Riga; Leipzig 1822; M k Wildberg 1 9 8 9 — Fessler's Sämtliche Schriften über Freymaurerey, 1990. — Die Ungarn und Matthias von Hunyad, з. Bde. Berlin 1801; 2. verb. Aufl. Freyberg Leipzig 1822. - Liturgisches Handbuch zum beliebigen Gebrauch evangelischer Liturgen und Ge1 8 0 4 - 1 8 0 7 ; Berlin 1901; Teilausg. Bd. 2 и.d.T.: Rückblicke meiner 6jährigen Tätigkeit bei meinden, Riga; Erfurt 1823. — Liturgische Verder Loge [...] in Berlin, hrsg. v. Friedrich suche. Zur Erbauung der Gläubigen, sowohl geistMoßdorf, Dresden 1804; Bd. 3 u.d.T.: Briefe lichen als weltlichen, Riga; Erfurt 1823. — aus Kleinwall, Freyberg 1807. - Unions-Ade der Geschichte der Entlassung des gewesenen Pastors in Original-Aden; vereinigten Freymaurer und vertraute Brüder, Saratow, Carl Limmer, aus den Dresden 1803. - Actenmäßige Aufschlüsse über und wahrhafte Darstellung seiner Verirrungen: Ein Gegenstück zu Limmers Libell, betitelt: Meine den Bund der Evergeten in Schlesien, Freyberg Verfolgung in Rußland, Dorpat; Riga; Leipzig 1804; Mk Wildberg 1 9 8 9 - 1 9 9 0 . - Dr. Fess1823; Riga 1824. - Dr. Feßler's Rückblicke auf ler's Ansichten von Religion und Kirchenthum, 3 Bde. Berlin 1805 [in 21 Bre.; Big.: Die Messe seine siebzigjährige Pilgerschaft. Ein Nachlaß an der katholischen Kirche am Feste Johannis des seine Freunde und an seine Feinde, Breslau 1824; Täufers, den 24.Junius]; M k Wildberg 1 9 8 9 - Anh. u.d.T.: Resultate seines Denkens und Er1990. — Abälard und Heloise, 2 Bde. Berlin fahrens, Breslau 1826; 2. Aufl. hrsg. v. Fried1806; Carlsruhe 1810; M k Wildberg 1 9 8 9 - rich Bülau, Leipzig 1851 [Aut. bis zum Jahr 1990. — Theresia oder die Mysterien des Lebens 1824; das Werk bietet einen wertvollen Einund der Liebe, 2 Bde. Carslruhe 1807; 2. blick in die österr. Zustände der josephiniAufl. 1810; M k Wildberg 1 9 8 9 - 1 9 9 0 . - Des schen Zeit. „Feßler wird durch sein eifriges

419 Studium philosophischer W e r k e dem Kirc h e n g l a u b e n e n t f r e m d e t u n d setzt s i c h . . . e i f r i g f ü r die j o s e p h i n i s c h e n R e f o r m g e d a n k e n ein. H e f t i g e A n f e i n d u n g e n , d i e in d e m A n s c h l a g eines K l o s t e r b r u d e r s a u f das L e b e n des V e r h a ß t e n gipfeln, t r e i b e n i h n aus d e m K l o s t e r in d i e W e l t . E r w i r d L e h r e r an d e r H o c h s c h u l e in L e m b e r g . D e r B e s u c h , d e n Kaiser J o s e p h d e r U n i v . abstattet, ist i n s e i n e n R ü c k b l i c k e n h ö c h s t l e b e n d i g geschildert. D a n n tritt F e ß l e r 1 7 9 1 z u r l u t h . K i r c h e ü b e r , w i d m e t sich f r e i m a u r e r i s c h e n B e s t r e b u n g e n , l e r n t die F ü h r e r d e r A u f k l ä r u n g in B e r l i n k e n n e n , w i r d 1 8 0 9 P r o f . in P e t e r s b u r g , a b e r bald w e g e n A t h e i s m u s entlassen, d a n n schließt er sich d e r H e r r n h u t e r B r ü d e r g e m e i n e an. Als l u t h e r i scher B i s c h o f i n d e n W o l g a b e z i r k e n entfaltet er e i n e r e g e T ä t i g k e i t u n d stirbt 1 8 3 9 als G e n e r a l s u p e r i n t e n d e n t i n P e t e r s b u r g . " K l a i b e r S. 7 3 ] . — Sechs Stimmen über die Geheime Gesellschaften und Freimaurerei, L e i p z i g 1824. - Freimaurer-Logenbuch, hrsg. v. E . S c h u b a , L e i p z i g 1 8 3 6 [enth. Das vollständige Rituale und Zeremoniale aller drei Johannisgrade] . U B E R S . : S t e p h a n i e Felicite d e G e n l i s : Moralische und politische Abhandlungen über die Erziehung und verschiedene andere Gegenstände von der Frau von Genlis, übers, u. m i t A n m . b e g l e i t e t v. Berlin 1797. H R S G . : Die gute Sache der Freymaurery in ihrer Würde dargestellt, Z ü l l i c h a u 1798. — Rosenkreuzerey, G e h e i m d r . R u d o l f s t a d t u m 1 8 0 5 — 1 8 0 6 [ G e h e i m d r u c k ] . - ~ m i t F. L. W . M e y e r u . F. E. R a m b a c h Berliner Archiv der Zeit und ihres Geschmackes, 1 7 9 5 — 1800. — Eunomia. Eine Zeitschrift des 19. Jahrhunderts von einer Gesellschaft von Gelehrten, hrsg. von dem D. und Professor Feßler und dem Hofrath Fischer (anfangs m i t J . G . R h o d e u. Hofrat~Fischer), 1 8 0 1 - 1 8 0 5 . ~ m i t J . C . F i s c h e r : Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts oder Resultate vereinigter Denker über Philosophie und Geschichte der Freimaurerei, 2 B d e . B e r l i n 1 8 0 2 - 1 8 0 3 ; A u s z . i n : Die Loge zu Z. Ein Auszug aus dem Reise-Journal eines unterrichteten Maurers, hrsg. v. A . U n g e r , B e r l i n 1927. Br. mit Friedrich R a m b a c h an K. M o r g e n s t e r n , B e r l i n 3 1 . 1 1 . 1 7 9 8 [Ms. U B D o r p a t ] . - R o b e r t G r a g g e r : Ein Brief ~s an Herder. I n : U n g a r . R u n d s c h a u f. hist. u. soziale M i t t . 1 9 1 1 - 1 9 1 2 . - D e r s . : Ein Brief ~s an Wieland (oder Böttiger ?). I n : E u p h 18, 1911, S.

Feurstein 7 6 5 [Br. v. 7 . 6 . 1 8 0 0 an W i e l a n d , in d e m ~ sich f ü r d i e Ü b e r s e n d u n g des D t . M e r c u r s b e d a n k t ; ~ signalisiert a u c h seine B e r e i t s c h a f t , „in der Folge durch Müsse u n d U m s t ä n d e " , a u c h in F o r m eines Beitrages „ w e r k t h ä t i g " z u w e r d e n , u m seinen D a n k zu b e w e i s e n ] . LITERATUR: Johann Gottlieb R o h d e : Nachrichten von dem Leben ~s. In: Jahrbücher der Grossen Loge Royale York, Berlin 1 7 9 8 - 1799. - J. Ό. Geiser: Nachrichten aus dem Leben des Herrn Prof. 1806. - K. Limmer: Meine Verfolgung in R u ß l . Eine actenmäßige Darstellung der jesuitischen Umtriebe des ~ und seiner Verbündeten, Leipzig 1823. - Sivers 1855, 9 3 - 9 5 . - Wurzbach 1891 (1858). - A D B 6. - S. Brunner: Mysterien der Aufklärung, 1869. - L. Abafi (Aigner): Budapest 1886. - Ersch/Gruber 1889. - E. Reinhold: Der Schlüssel zu Innsbruck 1900. — Ludwig Fensch: Sein Leben und seine maurerische Wirksamkeit, Berlin 1909 (Maurerische Klassiker, 5), (Bücherei für Freimaurer, 21.22). — Johann Koszo: Der Romanschriftsteller und Historiker, Budapest (Ofenpest) 1923. - E. Esselborn: Eine Skizze, Berlin 1933. — C. N e u n e r : In: Osterr. biogr. Lex. I, 1957. - Peter Barton Barton: Zwischen Barockkatholizismus u. Erweckung, W i e n 1969. — L. R . DeLong: ~ is ι Historical Novellist: His Theory and Practice, T o r o n t o 1979 [Diss.]; DAI M I 1980, 40, 6297A. - Ders.: ~s Attila: An Eighteenth-Century Historical Novellist's Reply to Schiller's Question „Was heißt und zu welchem Ende studiert man Universalgeschichte? In: Man and Nature 2, 1984, 8 3 - 9 1 . - N D B 5. - D B A 315, 1 2 9 - 169. - Kosch. - Peter F. Barton: Erzieher, Erzähler, Evergeten. Ein Beitrag zur politischen Geschichte, Geistes- und Kirchengeschichte Schlesiens und Preußens 1 7 8 6 / 8 8 - 1796; ~ in Schlesien, Wien 1980 (Studien und Texte zur Kirchengeschichte und Geschichte: R e i h e 2; 5,1). — Ders.: Maurer, Mysten, Moralisten. Ein Beitrag zur Kultur- und Geistesgeschichte Berlins und Dtl., 1 7 9 6 - 1 8 0 2 ; ~ in Berlin, W i e n 1982 (Studien u. Texte zur Kirchengesch. u. Gesch.: Reihe 2; 5,2). — Ders.: Romantiker, Religionstheoretiker, R o m a n schreiber. Ein Beitrag zur Kultur- und Geistesgeschichte Dtls. 1802 - 1809; ~ in Brandenburg, W i e n 1983 (Studien und Texte zur Kirchengesch. u.Gesch.: R e i h e 2; 6). - T. Richert: Die Ritualreformen von Bayreuth 1984 (Quellenkundliche Arbeit 19) - O G T 1989. - F. Maurice: Freimaurerei u m 1800: ~ und die R e f o r m der Großloge Royal York in Berlin, Tübingen 1997. — Amburger 1998.

BRIEFE:

F e u r s t e i n —>• R o e d e r - G n a d e b e r g

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Fiedler

ten Milieus. Von besonderem kulturhistorischen Interesse sind die scharf gezeichneten Porträts der Schriftsteller, die Fiedler bei jeder * 4 . 1 1 . 1 8 5 9 St. Petersburg, f 1 0 . 3 . 1 9 1 7 St. neuen Bekanntschaft anfertigt. Azadovskij Petersburg. weist darauf hin, dass das Tagebuch nicht als 1880 — 1884 Studium der Germanistik u. R o - verlässliches Kompendium für Fakten zu bemanistik in St. Petersburg, dort Lehrer an trachten ist — denn Irrtümer und Fehler sind versch. Gymnasien, 1885, 1891, 1894, 1896 nachweisbar — wohl aber als authentisches Dtl.reisen, seit 1888 Referent über das dt. u. Stimmungsbild der Epoche,,]. russ. Drama fur die Zt. St. Petersburger H e UBERS. : A. Kolzow: Gedichte, Leipzig um rold, verkehrte in allen wichtigen russ. Lite1885. — Ο . K. Notovich: Ein wenig Philosophie. ratenzirkeln, in Dtl. bekannt mit Spielhagen, Sophismen und Paradoxe. Anläßlich der religiösFreytag, Fontane, Sammler v. Büchern, Hss., philosophischen Schriften des Grafen L. N. Tolstoi, Reliquien von Schriftsteilem wie etwa nach d. 2. Aufl. übers., Berlin 1887. - A. Puschkins Pfeife, engagierter Vermittler zw. Puschkin: Gedichte im Versmaß der Urschrift, der russ. u. dt. Kultur, als Nachdichter beLeipzig um 1897; ebd. 1907 u. 1929. - A. kannt, zu deren bedeutendsten er um die Puschkin: Boris Godunour. Dramatisches Gedicht, Jahrhundertwende zählte. Leipzig o . J . ; Neudr. ebd. 1926; Nachw. Julius W E R K E : Nero: Dramatische Scenen in drei AufForßman, ebd. 1949; ebd. um 1951 u. 1952. zügen, St. Petersburg 1883. — Die ersten literariA. Puschkin: Dramen, Leipzig u.a. o.J. schen Schritte. Autobiographien zeitgenössischer (Meyers Volksbücherei 920). — W . Angarin: russischer Dichter, o.J. — Aus der Literatenwelt. Waldwildnis: Drama aus dem sibirischen Leben in Charakterzüge und Urteile, hrsg. v. Konstantin Asadowski, Göttingen 1996 (VeröfFtl. der Dt. vier Auf Zügen, Leipzig 1892 ( R U B 2939). - Μ. Akad. für Sprache u. Dichtung Darmstadt 71) J. Lermontow: Gedichte, Leipzig 1893. — N. Halle/Saale [Lg. 1 8 8 8 - 1 9 1 6 ; Vorw. „Ein Ritter der rus- W . Gogol: Der Revisor (Vorw. 1894 [K. 5 Az.]. - Α. K. Tolstoj: Gedichte, sischen Literatur" Hrsg.; Klapp.: war ein begeisterter Leser und leidenschaftlicher Leipzig 1895. — I. S. Nikitin: Gedichte, Leipzig Sammler: Was eine Beziehung zur Literatur um 1896. — S. J . Nadson: Gedichte, Leipzig hatte, fand einen Platz in der Wohnung 1898. - Α. N. Majkov: Gedichte, Leipzig 1901. Fiedlers, die sich so in ein „Literaturmuseum" - Ν. A. Nekrasov: Gedichte, Leipzig um 1902. verwandelte. Fiedler suchte die Begegnung - Α. A. Feth: Gedichte, Leipzig um 1903. - J . mit Schriftstellern im In- und Ausland, über P. Polonskij: Gedichte, Leipzig um 1904. — F. I. die er in seinem Tagebuch berichtet. Fiedlers Tjutschew: Gedichte, Leipzig um 1905. — Tagebuch, das er über 30 Jahre führte, ist ein Russische Dichterinnen: Ausgewählte Dichtungen, originelles Dokument. Es ist Schriftstellern mit Leipzig 1907 [übertr. u. mit biogr. Notizen ihren Sorgen, Ansichten und Äußerungen vers. ν. ~]. — Sergej Rachmaninow: Der geizige über Literatur und Kollegen gewidmet. GeRitter, op. 24; Oper 1 Az., 3 Bilder, nach A. sellschaftlicher Rang, persönliche Beziehun- Puschkin, Moskau 1927; ebd. 1972 [Libretto]. gen, Neid oder Verehrung, Ehrgeiz, Rivalität - N. Polilow: Miranda. Der letzte Kampf. und Klatsch all diese auch für das „literarische Dramatische Oper in 3 Akten, Halle/Saale 1911 Leben" typischen Eigenheiten prägen die von [Libretto]. - A. Tolstoj: Der Tod Iwans des Fiedler notierten „Charakterzüge" und „UrGrausen (Vorbemerkung Fr. F.), Halle/Saale teile". (...). Dies macht den Reiz dieses at1911 [Tr. 5 Az.]. - A. Puschkin: Boris Godumosphärisch dichten Tagebuchs aus, das now, Leipzig o.J. — A. S. Puschkin: An zudem einen wertvollen Beitrag zur KulturTschaadajew. In: N L 23, 4 . 6 . 1 9 6 9 , S. 9 [G.]. geschichte der deutsch-russischen Beziehun- H R S G . : Der russische Parnaß. Anthologie russischer Lygen leistet.,,]; Rez. v. C. Ebert. In: ZfS 3, riker, Dresden u.a. 1889; 2. Aufl. Dresden; 1999, S. 3 5 9 - 3 6 1 ["Der Wert von Fiedlers Leipzig 1901. — Russische Lyriker von den ältesten Aufzeichnungen liegt in der Authentizität der Zeiten bis zur jüngsten Gegenwart. Eine Anthologie. Momentaufnahme, in der genau beobachteten Gesammelt, mit biogr. Notizen vers. u. im VersBeschreibung der materiellen Lebensumstänmaß des Originals verdeutscht [Hs.; enth. 267 de, der Atmosphäre der Epoche, den konkreAutoren, mit 153 nachgedichteten Zeilen]. Fiedler, Friedrich Friedrichowitsch Florian A l m )

(Ps.

421 LITERATUR: Oskar Grosberg: Das Fiedlersche M u seum in Petrograd. In: D M R 4, 1915, 5 - 1 0 . Klein 1939/79, 208. - Kosch. - Anthologie der sowjetdeutschen Literatur, Bd. 1, hrsg. Ernst Kontschak; Konstantin Ehrlich, Alma-Ata; Kasachstan 1981, 14. - Woldemar Ekkert: Im Dienste der Heimat. In: H W 1, 1986, 2 6 4 - 2 6 5 . - Oleg Peters: Alexander Blok und die deutsche Literatur. In: NL, 25, 1 8 . 6 . 1 9 8 6 , 9.

Findeisen, Friedrich Gotthard (Gotthilf) * 1742 Leipzig, f 22.1.1796. Thomasschule, 1 7 7 0 - 1 7 7 6 Studium der Philol., Mag. an der Univ. Leipzig, Hofmeister in Ludenhof (L) u. Arrokiill in Jerwen, 1788 Konrektor in Dorpat. Commentatio philologico-critica ad explicandum locum Jes. 53.9., Leipzig 1764. — Abhandlung über den Einfluß der Sitten auf die Sprache und den guten Geschmack, Berlin 1768. Ueber die Erziehung. In: Hannoversches Magazin 7 6 - 7 7 , 1722, S. 1 2 0 1 - 1 2 2 4 . - Anmerkungen über die Staatskunst der Römer. In: Hannoversches Magazin 59 — 61, 1773, S. 9 2 9 - 9 4 2 ; Forts. S. 9 4 5 - 9 7 2 . - Raisonncment über einige Maximen der alten Welt und ihren Einfluß auf die Denkungsart der Menschen. Eine Parallele der alten und neuen Zeit. Ein Fragment, Riga 1777. WERKE:

Fircks Vizegouv. (niedersächsisches uradl. Geschl., seit dem 16. Jh. in K, 1862 rass. Barone); Mutter: Jenny, geb. Bsse. v. Kleist a. d. Hause Gawesen. oo 2 9 . 5 . 1 8 9 3 Ernst Heinrich Otto Frhr. v. Fircks (1866 — 1914), Majoratsherr auf Nurmhusen (K). Sonnige Kindertage. zählt, Riga 1905. WERKE:

Ihren Kindern er-

LITERATUR: G H Kur 1, 73. — Kosch. — Redlich 1989. - B a B A 85, 006.

Fircks, Karl Ferdinand Friedrich H u b e r tus B a r o n v o n * 2 5 . 7 . 1 8 2 8 Gut Klein-Drogen (K), f 2 0 . 2 . 1871 Ni(e)granden (IC); Vater: Eduard Nikolaus Ludwig Baron v. F. ( 1 7 9 9 - 1 8 8 1 ) , Besitzer v. Ni(e)granden u. Rettingen (Gouv. Kaunas, russ. Kowno; Geschl. im 14. Jh. dän. Vasallen des Dt. Ordens in E, Ende des 15. Jhs. in K, 1853 u. 1862 russ. Barone); Mutter: Antonie Johanna, geb. Bsse. v. VietinghoffScheela.d. Hatise Weißensee (K, 1 8 0 8 - 1 8 7 6 ; Vietinghoff gen. Scheel: westfälisches uradl. Geschl., 1307 erstmals Doppelname, 14. Jh. Vasall des Dt. Ordens, durch Eheschließungen mit fast allen adl. Häusern in L verwandt, 1680 dän. Frhr., 1853 u. 1855 u. 1862 mss. Barone) ; seine Schwester, Theodora Louise Wilhelmine, war die Mutter v. —> L. Freiin B i stram.

mit Johann George Scheffner: N. Machiavelli: Unterhaltungen über die erste Dekade der römischen Geschichte des T. Eivius, 3 Bd. Danzig 1776. — Decimus Iunius Iuvenalis: Die Früheste Kindheit auf dem Gut seines GroßSatiren des D. Jun. Juvenalis in einer erklärenden vaters, Kalwen (K), seit 1833 häuslicher U n Ubersetzung, Berlin, Leipzig 1777 [Sat., lat.; terricht in Ni(e)granden, 1846 — 1848 JurastEidt.; (metrisch übers, u. mit einem Komm, dium in Göttingen, kurzer Aufenthalt in begleitet)]. Berlin, 1 8 4 8 - 1 8 4 9 Studium der Nationalökonomie in München, 1849 — 1852 GeH R S G . : Lesebuch für Ehst- und Liefland, 6 H. Schloß-Oberpahlen 1787. mit C. H. richtsassistent u. Friedensrichter am HauptNielsen u. F. D. Lenz: Dörptsche Zeitung, 1788; mannsgericht in Grobin (K), danach einjähriu.d.T.: Dörptsche Politisch Gelehrte Zeitung, ebd. ger Aufenthalt im Elternhaus, wo er seine ab 1789; später: Dörptsches Politisch Gelehrtes beiden Dramen, „Eine Bildhauer-Werkstatt in Florenz" u. „Masaniello" schrieb. 1853 FreiWochenblatt. williger im Offiziersrang in einem russ. UlaLITERATUR: Hupel 4, 1782, 51. - E c k : Leipziger nen-Regiment, infolge eines Reitunfalls a. d. gelehrtes Tagebuch 1796, 110 f. - Meusel 1816. Armeedienst verabschiedet, 1 8 5 5 - 1 8 6 3 auf Rotermund 1823. — Recke/Napiersky. — H a m berger/Meusel 1834. - Eckstein 1871. - D B A 319, dem Gut Rettingen, im lit. Gouv. Kaunas, das 305 - 313. - B a B A 84, 4 1 8 - 419. sein Vater zusätzlich erworben hatte, oo 3. 7. 1858 in Ihlen (K) Louise (Lucie) Marie FrieFircks, Alice C o n s t a n c e Natalie Virginie derike Betty Bsse. v. Grotthuß a. d. Hause Freifrau v o n , geb. Freiin v o n R a h d e n Warwen (K; 1837 — 1915); mehrere Kin* 2 0 . 9 . 1 8 7 0 Gawesen (K), f 2 4 . 1 . 1 9 0 6 Riga der. 1863 Flucht vor pol. Aufständischen nach (L); Vater: Wladimir Baron v. Rahden, est. Ni(e)granden. Engagierte sich auf landespoliUBERS.:

Fircks tischer Ebene, hielt eine R d . auf der sog. brüderlichen Konferenz. 1869 R e i s e nach W i e n u. Ungarn, Frühjahr 1 8 7 0 Herzentzündung u. R ü c k k e h r nach K . Bedeutender Lyriker des 19. Jhs. in Kurland. W E R K E : Zwei Dramen. Masaniello. Dramatisches Gedicht in 5 Aufzügen. Eine Bildhauer-Werkstatt in Florenz. Drama in 3 Aufzügen, Leipzig 1 8 5 6 [BühnenMs.]. - Gedichte, Leipzig 1 8 6 4 . - Eilf Sonetten von 1870, o . O . 1870 [Kämpfe in Frankreich zu B e g i n n des dt.-franz. Krieges 1 8 7 0 — 1 8 7 1 ] ; zwei Sonetten davon i n : Goetz 1916, S. X V I - X V I I . - Poetischer Nachlaß, postum Leipzig 1871 [urspr. als zweiter B a n d der Gedichte, 1864, konzipiert u. n o c h v. ~ selbst gesichtet]. - In: Grotthuß 1 8 9 4 / 9 5 : Ich wollt', ich könnt' dein Herz belauschen, S. 178 — 179 / S. 2 1 3 — 2 1 4 ; Der Körper ist ein Lebemann, S. 179 / S. 2 1 7 ; Am Waldessaum, S. 179 / S. 2 1 7 ; Abendn'ölkchen, S. 180 / S. 2 1 7 ; Innere Stimme, S. 180 / S. 2 1 8 ; Letzter Wunsch, S. 180 / S. 2 1 8 ; Drückt iven ein Kummer, S. 181 / S. 2 1 9 ; Ein armer Archimedes, S. 181 / S. 2 2 0 ; Wie löst sich so leicht, S. 181; Es sprießt und grünt, S. 181 / S. 2 2 0 ; Haltet den Gaul! S. 182 / S. 2 2 0 , Wie zögernd, S. 182 / S. 2 2 1 ; Es geht die Sonne, S. 182 / S. 2 2 1 ; Singen, S. 183 / S. 2 2 3 ; Morgens, S. 183 / S. 2 2 3 ; Der Wind, S. 1 8 3 - 1 8 4 / S. 2 2 3 - 2 2 4 ; Lenzfahrt, S. 1 8 4 / S. 2 2 4 ; Kummer, S. 185 / S. 2 2 6 ; Es wird geschrieben kein Wörtlein, S. 185 / S. 2 2 6 ; Blumenlager, S. 185 [Ge.]; außerdem in: Grotthuß 1 8 9 5 : Regen, S. 2 1 4 ; Kindheitstraum, S. 2 1 5 ; Die Bibelleserin, S. 2 1 5 — 2 1 6 ; Herzensjubel, S. 2 1 6 ; Der sterbende Krieger, S. 2 1 8 - 2 1 9 ; Der kleine Seiltänzer, S. 2 1 9 ; Volksmund, S. 2 2 1 - 2 2 3 ; Demuth, S. 2 2 5 ; Wandernde Musikanten, S. 2 2 5 - 2 2 6 [Ge.]. - In: Stael-Holstein 1 8 9 6 : Hüben und drüben, S. 7 5 ; O, Frühling, S. 7 6 ; Wie halte ich doch nur ferner Haus, S. 7 6 — 7 7 ; Es giebt. ein erbliches Kranken, S. 7 7 ; Es braust durch's Herz als Freiheitssturm, S. 7 8 ; Der Körper ist ein Lebemann, S. 7 8 ; Innere Stimme, S. 7 8 - 7 9 ; Du seltsam Menschenkind, S. 7 9 - 8 0 ; Gedankenzucht, S. 8 0 ; Ich kann's nicht glauben von der Liebe, S. 8 1 ; Ich wollt', ich könnt Dein Herz belauschen, S. 81—82 [Ge.]. — In: Gedichte in Auswahl, hrsg. v. F. Loofs u. I. C . Schwartz, Halle 1904 [Ein rastlos kreisend Stimmenflattern, S. 1; Innere Stimme, S. 2 ; Herbstabend, S. 3 ; Die Bibelleserin, S. 4 - 5 ; Am Waldessaum, S. 6 - 7 ; Winter, S. 8 ; Gebaut, S. 9 ; Mein Spielgefährte, S.

422 1 0 ; Demut, S. 11; Letzter Wunsch, S. 1 2 ; Am Strande, S. 1 3 ; Beim Heil'genschrein, S. 14—15; Regen, S. 1 6 - 1 7 ; Herbst, S. 1 8 - 1 9 ; Der Burgherr, S. 2 0 - 2 2 ; Jetzt bin ich bös'! S. 2 3 ; Sag' was du willst, S. 2 4 ; Dunkle Nacht, S. 2 5 ; Wetter, S. 2 6 - 2 7 ; Himmelsferne, S. 2 8 ; Das sterbende Kind, S. 2 9 - 3 0 ; Der Schmied, S. 3 1 - 3 2 ; Sonntagmorgen, S. 3 3 — 3 4 ; Gedankenzucht, S. 3 5 ; Menschenwissen, S. 36—37; Ich hab' nach dir gerufen, S. 3 8 ; Wie es kommt, S. 3 9 ; Am Friedhofstor, S. 4 0 ; Winternacht, S. 4 1 - 4 3 ; Kindheitstraum, S. 4 4 - 4 6 ; Nach dem Regen, S. 4 7 ; Unbekümmert, S. 4 8 - 4 9 ; Soldatengebet, S. 5 0 51; Guter Rat, S. 5 2 ; Herzensjubel, S. 53 — 5 4 ; War so leicht mein Blut, S. 5 5 ; Waldesstille, S. 5 6 ; Unmhler, S. 57 — 5 8 ; Der starke Walter, S. 5 9 - 6 2 ; Backfischgedanken, S. 6 3 ; Der Himmel ist blau, S. 6 4 ; Des kann wohl niemand sich rühmen, S. 65 — 6 6 ; Nur irgendwo ein Türlein, S. 67; Es ist nicht lustig, S. 6 8 ; Wir stöbern, S. 6 9 ; Nicht rechten, S. 7 0 ; Er bleibt dabei, S. 7 1 ; Reiten, S. 7 2 - 7 3 ; Der Körper ist ein Lebemann, S. 7 4 ; Drückt wen ein Kummer, S. 7 5 ; Verfehltes Leben, S. 7 6 - 7 9 ; Es wird geschrieben kein Wörtlein, S. 8 0 ; Eheliches Gespräch, S. 8 1 - 8 2 ; Es gibt ein erbliches Kranken, S. 8 3 ; Ein armer Archimedes, S. 8 4 ; Wandernde Musikanten, S. 8 5 - 8 6 ; Der Großvater schläft, S. 8 7 - 8 9 ; Ich stand im Felde, S. 9 0 - 9 1 ; Viel Lärmen um nichts, S. 9 2 ; Es braust, S. 9 3 ; Das ist kein Mann von rechter Art, S. 9 4 ; Es sprießt und grünt, S. 9 5 ; Singend stojlen wir vom Ufer, S. 9 6 ; Man sieht's ihm an, S. 97; Haltet den Gaul, S. 9 8 - 9 9 ; Ich könnte dir alles vergeben, S. 1 0 0 ; Vergeblich, S. 101; Es geht die Sonne, S. 1 0 2 ; Schlechte Kost, S. 1 0 3 - 1 0 4 ; Ich weiß, S. 105 — 1 0 6 ; Pfui über den Gaukler, S. 107; Es lieh zu aller Zeit, S. 1 0 8 ; Sonette von 1870 ( 1 - 1 1 ) , S. 1 0 9 - 1 2 1 ] ; Ausz.: Der starke Walter. I n : Goertz/Brosse 1908, S. 3 6 - 3 8 . Sonett. In: Heimatstimmen 1, 1904, S. 2 6 3 . — In: Baltisches Dichterbrevier 1 9 2 4 : Es geht die Sonne unter nicht, S. 5 2 ; Es sprießt und grünt, S. 5 2 ; Herbst, S. 5 3 ; Aus den Sonetten, S. 53 — 5 4 [I., V . ] ; Aus den Sonetten von 1870, S. 55 — 5 6 [Ge.]. — Sinngedichte. In: Frey 1926, S. 6 ; wieder in: W i r Balten 1951, S. 145. - In: Walter M . Pogge (Hrsg.): D e r schmunzelnde Ordensritter. Ein heiteres Baltenbuch (111. Nils Graf Stenbock), Berlin 1 9 4 2 : Der Körper ist ein Lebemann, S. 6 6 [Feldpostausg. ebd. 1942, S. 5 3 ] ; Ein armer Archimedes, S. 93 [Feldpostausg. S. 7 5 ; G e . ] . — Es wird geschrieben kein Wörtlein.

423 I n : W o l d e m a r Ekkert: Im Dienste der H e i mat. In: H W 1, 1986, S. 2 7 5 [G.J. Dichtungen, hrsg. v. J e a n n o t E m i l v. Grotthuß, Stuttgart 1 9 0 4 (Bücher der W e i s heit und Schönheit, Serie I). L I T E R A T U R : Brammer 1876/77. - ΑΌΒ 48. Baltisches Dichterbrevier 1924. — Otto Bernhard Woldemar von Petersen: In: B M 62, 1931, 446 458. - Klein 1939, 200, 205. - GH Kur 1, 79. GHA, Fr A 6, 227. - Kosch. - D B B L 1970. O G T 1978. - Redlich 1989. - DBA 320, 3 5 0 353. - BaBA 85, 037 - 043. AUSGABEN :

Fischer, Alexander F. * 1 2 . 8 . 1 8 1 2 St. Petersburg, f 3 1 . 3 . 1 8 4 3 Freiberg (Suizid durch Erschießen). Gute häusliche Erziehung im franz. Schulinternat in St. Petersburg, Aufenthalt in Berlin, 1 8 3 3 — 1 8 3 8 Studium der Philos. u. Literatur in Leipzig. D a sein Vater jegliche finanzielle Unterstützung einstellte, mußte er sich ohne Mittel durchschlagen. 1837 mit E . W i l l k o m m Begrün, der Jahrbücher für Dramaturgie, seit 1841, nach einem Zerwürfnis mit A d o l f B ö t t g e r ( 1 8 1 6 - 1 8 7 0 ) , ein damals bekannter Ubersetzer, mit dem er eng auf diesem Gebiet der Vermittlung engl. Dichtungen (Shakespeare) in Dtl. zus. arbeitete, zog er sich nach Freiberg (Sachsen) zurück, w o er sein Sch. „Nausikaa" schrieb u. sich nur n o c h gelegentlich kurz in Dresden aufhielt. Er litt unter Depressionen. Seine W e r k e sind größtenteils verloren. Conradin, o . J . [Libretto, vermißt]. — Michael Servedo, o.J. [hist. D . ] . — Mas'Aniello. Geschichtliche Tragödien in 5 Aufzügen, Leipzig 1 8 3 9 [das W e r k steht in Abhängigkeit des Schaffens von Christian Dietrich Grabbe (1801 —1836), der in seiner Frühzeit zeitgemäß ebenfalls wie ~ von Shakespeare beeinflußt war]. - Nausikaa. Tragödie in 5 Aufzügen, postum hrsg. v. A. Stern, Leipzig 1 8 5 4 ; R e z . v. E. H o m e r . In: B ü h n e und W e l t , 1 9 1 1 . — In: Sivers 1 8 5 5 : Im Voifriihlinge, S. 3 8 1 - 3 8 3 ; Kaiser Max und Albrecht Dürer, S. 3 8 3 — 3 8 5 [Ge.]. — Kaiser Max und Albrecht Dürer. I n : Grotthuß 1894/95, S. 1 8 6 / S. 2 2 7 [G.]. Zahlr. Ge. u. N n . in Zt. WERKE:

UDERS.: Sheridan, R i c h a r d Brinsley: Sheridan's dramatische Werke, Leipzig 1839 (Bibliothek englischer Lustspieldichter 1) [enth. Sand Patrickstag. Posse in zwei Aufzügen; Die Neben-

Fischer buhler. Lustspiel in fünf Aufzügen]. — ~ mit A d o l f Böttger, Karl Simrock, Heinrich D ö r i n g u. a.: Shakespeare's dramatische Werke, 37 Bde. Leipzig, 1 8 3 6 - 1 8 3 7 ; 12 B d e . Leipzig 1 8 3 9 [„Die zwei Edlen v o n V e r o n a " , „ D e r Kaufmann von V e n e d i g " , „Viel Lärm um N i c h t s " , „ D e r Sommernachtstraum", B d . 4 ; 7; 8 ; 12 übers, v. ~ ] . HRSG.: mit A d o l f B ö t t g e r : Eichenblätter. Sammlung alter deutscher Romanzen, Schwänke und Balladen, Leipzig 1 8 3 5 ; M k M ü n c h e n u. a. 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur 8 9 8 7 ) [a.d. V o r w . : „Nächst dem, daß der Literator in den Eichenblättern die vorzüglichsten der alten R o m a n z e n , Balladen und einen Zyklus von historischen R o m a n z e n bis zum dreißigjährigen Kriege, w o die echte Volkspoesie verstummt, vor sich hat ( . . . ) . " ] . - mit C . W i l l k o m m : Jahrbücher für Drama, Dramaturgie u. Theater, Leipzig 2 B d . 1 8 3 7 - 1 8 3 9 ; M k . L I T E R A T U R : Sivers 1855, 3 8 0 - 3 8 1 . ADB 7. Grotthuß 1894, 3 5 4 - 3 5 5 . - Kosch. - R . M. Werner: Unbekanntes aus F. Hebbels Frühzeit. In: Fs. zum 8. Allg. deutschen Neuphilologentag, Wien, Leipzig 1898, 2 8 - 3 1 - R . Hallgarten: In: Fs. f. Muncker, München 1916, 1 0 8 - 1 6 1 . Klein 1939, 137. - BaBA 85, 84. - DBA 321, 192-194. Fischer, Heinrich Ernst * 3 . 4 . 1 7 7 7 Grünberg b. Flöha (Sachsen), f 6 . 7 . 1 8 2 1 Tirsen (L); Eltern nicht im K i r chenbuch ermittelbar. Gym. in Altenburg (Hessen), ab 1 8 . 5 . 1 7 9 6 Studium der T h e o l . in Leipzig; 1 8 0 3 Hauslehrer in L, im gleichen Jahr Kandidat d. R i gaer Stadt- u. Liv. Konsistoriums, 2 0 . 5 . 1 8 0 7 Ordination in Narva; 1807 — 1811 Pastor in Pleskau (russ. Pskov, südl. Zipfel d. PeipusSees), 1 8 1 1 Pastor in R a u g e (L), dort R ü c k t r i t t nach der ersten Pr., 1 8 1 2 — 1 8 1 7 in Lasdohn (L). o c 2 . 5 . 1 8 1 6 in B i l l e n h o f (K, Ksp. Sallgaln) W i l h e l m i n e Dorothea Jakobs. 1817 (6. 1 0 . 1 8 1 8 Introduktion) bis 1821 Pfarrer in Tirsen-Wellan (L). Die Letten zu Buchen. Ein idyllisches Epos in 10 Gesängen, Halle 1 8 0 4 . - Durchflüge durch Livlands schönste Gegenden (Erster Brief). I n : Nord. Arch. 2/2, 1804, S. 8 1 - 1 0 1 . " Durchflüge durch Livlands schönste Gegenden (Zweiter Brief. In: Nord. Arch. 2/3, 1804, S. 1 6 1 - 1 7 9 . — Jerusalem, eine liefländische Idylle. In: Nord. Arch. 3/1, 1804, S. 7 9 - 8 3 ; wieder

WERKE:

424

Fischer i n : B H 16, 1 9 7 0 , S. 1 7 0 - 1 7 1 . - Lied beym Charpiepßücken. I n : N o r d . A r c h . 2 / 5 , 1807, S. 1 4 3 - 1 4 9 [G.]. - I n : Livona 1816: Dichtungen nach dem Horaz, S. 1 9 4 — 1 9 9 ; Die Welt, S. 2 0 0 ; Die Wolken, S. 2 0 0 ; Die Jahreszeiten, S. 2 2 8 - 2 2 9 [Ge.]. - Die andre Welt. I n : Liv-

Schwerdt in Riga, von ihrem Anfange bisjetzto, aus dem Archiv und den Protokollen zusammengetragen, wie auch die Geschichte der Erziehungsanstalt zu St. Johannis dieser Loge und maurerische Personalien des weyl. hochw. Brs. Balthasar v. Bergmann verfasst von dem Secretär dieser Loge J.B. ona's B l u m e n k r a n z 1818, S. 1 4 - 1 7 [G.]. - Die Fischer, R i g a 1789. — Die Unsterblichkeit unsers Heimath. Ein idyllisches Gedicht, hrsg. u. V o r w . Geistes bewiesen durch Gründe, die aus der Natur v. Heinrich Hase, Dresden 1824. — A u c h überhaupt und aus dem Menschen insbesondere Beitr. z u m Rigaschen Gesangbuch. hergenommen sind, vorgetragen den 4. April 1789 L I T E R A T U R : J . P. von Roth: Amtserfahrungen eines in der Trauerloge zum Andenken des Brs. Joh. Propstes. In: Grave: Magazin 1817. — Recke/Napiersky. — Brümmer 1876/77; 1884. — Goedeke 5, Friedr. Hartknoch, R i g a 1789. — Abriß eines 453; 7, Reg., 10, Reg., 12, Reg. - Kosch. - neuen Systems über die menschliche Natur, als eines größern Werks, Königsberg Friedrichs 1967. - Ottow/Lenz 1977 - Redlich Darbietung 1989 - DBA 322, 4 1 3 - 4 1 6 . - BaBA 85, 131 - 1791. - Nachrichten von teutschen Gesangbüchern, 135. - Amburger 1998. Liederdichtern und Liedersammlern [Ms.]. HRSG.: J o h a n n B e r n h a r d Fischer: Liefländisches Fischer, Jakob B e n j a m i n Landwirtschaftsbuch. Auf die Erdgegend von Lief-, Est und Curland eingerichtet, 2. Aufl. R i g a 1772 * 1 3 . 1 0 . 1 7 3 1 R i g a (L), f 2 7 . 5 . 1 7 9 3 ; Vater:

J a k o b J o h a n n F., A p o t h e k e r (f 1751), dessen B r u d e r —> J. B e r n h a r d v. Fischer; M u t t e r : Gerdrutha, geb. Ebel. L y z e u m in Riga, A p o t h e k e r l e h r e u. a. in K o penhagen, 1 7 5 6 - 1 7 5 8 S t u d i u m der N a t u r g e sch., Experimentalphysik u. C h e m i e in K o penhagen, 1758 — 1760 Provisor in der A p o theke der M u t t e r in Riga, 1761 S t u d i u m der Z o o l o g i e u. B o t a n i k in Uppsala (b. Linne), oo 1 3 . 1 0 . 1 7 6 5 J o h a n n a D o r o t h e a Fellmann aus Danzig. 1768 Verkauf der A p o t h e k e in R i g a , seit 1770 Waisenbuchhalter, Freimaurer, Sekretär der Loge „ Z u m Schwert". ~ sammelte Hss., Kupferstiche, Naturalien u. vermittelte, d a ß j . G. H e r d e r ( 1 7 4 4 - 1 8 0 3 ) A u f z . v. lett. Volksliedern erhielt. Verf. zahlr. naturwiss. Aufs. WERKE: Versuch einer Naturgeschichte von Livland. Mit Kupfern, entworfen von J. B. Fischer

( V o r R d . N . Gf. Leske), Leipzig 1778; (Vorbericht K. G. Hagen), 2 Tie. in 1 Bd. 2. verm. u. verb. Aufl. Königsberg 1791. — Beyträge und Berichtigungen zu Hrn. F. K. Gadebusch livlaendischer Bibliothek, R i g a 1782 [Bezug auf das Lsp. v. —> J. H . v. Lilienfeld]; n r . d . U . : Nebst andern kuerzern Aufsaetzen der nordischen Miscellaneen, N a c h d r . H a n n o v e r 1970 [— H u p e l 4 ] , S. 1 —224. — J. B. Fischers Zusätze zu seinem Versuch einer Naturgeschichte von Livland, nebst einigen Anmerkungen zur physischen Erdbeschreibung von Kurland entworfen von J. J. Ferber, Prqfessorn der Physik zu Mitau [...]. Mit einem Kupfer, R i g a 1 7 8 4 . - Geschichte der Loge zum

[1. Aufl. hrsg. u. V o r R d . v. J o h a n n Gottfried Arndt, Halle 1753.

Hupel 4, 1782, 54; 11, 1786, 381. Rötger 1799: 3, 1793 (1797). - Meusel 1816. Rig.Stadtbll. 1824, 426. - Recke/Napiersky. Hamberger/Meusel 1834. - SB G G A R 1876, 66 f. — Seuberlich: Liv- und Estlands älteste Apotheken, Riga 1912. - Buchholtz 1921, 711. - Schaudinn 1937, 134 f. - DBBL 1970 - DBA 323, 47 - 51. BaBA 85, 1 4 8 - 1 5 2 . LITERATUR:

Fischer, J o h a n n B e n j a m i n v o n * 2 8 . 9 . 1 7 2 0 R i g a (L), f 1 . 5 . 1 7 6 0 R i g a ; Eltern —> J. B e r n h a r d v. Fischer. Schulbesuch zus. mit den kur. Prinzen in R i g a u. St. Petersburg, S t u d i u m der Arzneiwiss. in Halle, Straßburg, Leiden u. Paris, D r . m e d . , Diss.: ,,Osteologica de m o d o , q u o ossa se vicinis a c c o m m o d a n t partibus (Praes. H i e r o n . Dav. Gaubio.), Lugd. Batav. (Leiden) 1743". W e c h s e l zur Rechtswiss., 1746 Sekretär u. Beisitzer a m H o f g e r i c h t in R i g a . WERKE : Die glückselige Geburt Ihrer Kaiserlichen Maiestät Anna Joannowna, als die merkwürdigste Begebenheit des 1693sten Jahres, R i g a 1 7 3 7

[Rd.].

mit Franz Ernst B r ü c k m a n n : Epi-

stola Itineraria XXX. Sistens: Memorabilia Hercynica, W o l f f e n b ü t t e l 1749. I n : F. E. B r ü c k -

mann:

Centuria

epistolarum

itinerariarum,

e b d . 1 7 4 2 — 1756. — De senio eiusque gradibus et morbis nec non de eiusdem acquistione tractatus, E r f u r t 1754. - Defebre miliari, purpura alba dicta,

R i g a 1767.

425 AGB 1897 (Jöcher 1751). — Gadebusch 1777, 1, 354. - Hupel 4, 1782, 181. - Richter 1815, 3, 279. - Recke/Napiersky. - BLÄ 1934/ 35. - Kosch. - DBA 323, 1 2 9 - 131; II 371, 393.

LITERATUR:

F i s c h e r , J o h a n n B e r n h a r d , seit 1 7 3 6 v o n (Ps. M o n t a n zu Hinterbergen) * 2 8 . 7 . 1 6 8 5 Lübeck, f 8 . 7 . 1 7 7 2 Hinterbergen b. R i g a (L); Vater: Benjamin F. ( f 1695), Arzt u. Apotheker; M u t t e r : Engel Katharina, geb. Vinhagen; Bruder des Vaters v. —> J a k o b B . v. Fischer. Häuslischer Unterricht, Lyzeum in R i g a , ab 1 7 0 4 Studium der Med. in Halle, Jena, Leiden, Amsterdam u. Utrecht, Dr. med. in Leiden, Diss, medica inaug.: „ D e mania (Praeses J a c o b o Vallan), trajecti ad R h e n u m 1 7 0 9 " , Aufenthalte in England u. Frankreich, 1 7 1 0 — 1 7 3 4 Arzt in R i g a , oo 6 . 9 . 1 7 1 5 Anna R e g i n a Hammerschmidt; Sohn —> J . B e n j a m i n v. F i scher. 1 7 3 3 zweiter Stadtsyndikus, 1 7 3 4 - 1 7 4 0 Leibarzt der Zarin Anna u. 1 7 4 0 - 1 7 4 1 des Zaren Ivan V I . , unter beiden Herrschern C h e f d. russ. Medizinalwesens. 1 7 3 6 röm. R e i c h s adel durch Kaiser Karl V I . , ein Jahr nach Regierungsantritt d. Zarin Elisabeth 1 7 4 2 Entlassung a. d. kais. Diensten. Lebte auf sein e m Landgut Hinterbergen, 1 7 4 4 Mitgl. d. R o y a l Society London, der röm.-kais. Akad. der Liebhaber der Naturgeschichte sowie der freien ökonomischen Ges. in St. Petersburg. Hs. hinterließ er einen dt. Ausz. aus Naumurs ,,Histoire naturelle des abeilles, Paris 1 7 4 5 " . W E R K E : A n o n y m : Hinterbergens allgemeine und eigene Winter- und Sommerlust, mit untermischten physikalischen und moralischen Betrachtungen, in Versen beschrieben von daselbst. In Beruhigung und Friede wohnenden Montan. Nebst denen angehängten Gedanken über die Namen der Stadt Riga, Kurlands und Livlands in der Landes- und in der teutschen Sprache, R i g a 1 7 4 5 . — A n o n y m : Montaus zu Hinterbergen Erklärung des Edelsteins am Kometen, dessen er in seinem 1745 zu Riga gedruckten Gedichte, Hinterbergens Winter- und Sommerlust genannt, Erwähnung getan; auf Veranlassung eines Schreibens von einem Freunde, R i g a 1 7 4 6 ; ebd. 1751. — A n o n y m : Empfindungen des Frühlings, R i g a 1750. - Physikal- und moralische Gedichte, R i g a 1751. — A n o n y m : Hirtenlieder und Gedichte, Halle 1753. - A n o n y m : Daphnis an Silen, R i g a 1 7 5 4 ; Halle 1 7 5 5 [Ge.]. — Ließändisches Landwirthschaftsbuch. Auf die Erdgegend von Lief-, Est und Curland einge-

Fischer richtet, hrsg. u. V o r R d . v. J o h a n n Gottfried Arndt, Halle 1 7 5 3 ; 2. Aufl. R i g a 1772, hrsg v. J a k o b B . Fischer. — De Senio eiusque gradibus et morbis nec non de acquisitione tractatus, cum praefatione Andr. Eliae Büchneri, Erfurt 1 7 5 4 ; 2. Aufl. de novo revisus et abundater auctus Efordiae 1760 [dt. Übers, v. J . G. Arndt: F ü n f und zwanzig Gespraeche ( . . . ) , Halle 1 7 6 2 ; neue Ubers, v. T h e o d o r Thomas Weichardt u . d . T . : D . J o h a n n Bernhard v o n Fischers, ehem. Leibarztes ( . . . ) Abhandlung von dem hohen Alter des Menschen, den Stufen, Krankheiten desselben, und den Mitteln, zu denselben zu gelangen. Aus dem Lat. mit Vermehrungen hrsg., Leipzig 1 7 7 7 ] . — Commentatio in commentaries publicatos in tractatum suum de senio, Erfordiae 1757. — De Febri Miliari. Pvrpvra Alba Dicta. Ε Veris Principiis Ervta Et Confirmata. Tractatvs, Per Longam Experientiam Collectvs, R i g a e 1767. — Geschichte und ausführliche Beschreibung der markgräflich-brandenburgischen Hauptund Residenz-Stadt. Anspach oder Onolzbach und deren Merkwürdigkeiten. Aus Urkunden, älteren Schriftstellern u. eigener Nachforschung ges., Anspach 1 7 8 6 ; unveränd. Nachdr. Neustadt an der Aisch 1986. — Zahlr. med. Abh. in lat. Sprache. Anweisung zu Erlernung einer aechten und regelmaesigen Teutsch-Lateinischen, Französich und Englischen Schrift, Anspach 1 7 8 3 [III. (Kupferst.) u. Schriftbeisp. in D t . , Lat., Franz. u. Engl.]. HRSG. :

AGB 1897 (Jöcher 1751). - Dunkel 1760, 2; 3. - Gadebusch 1777, 1, 3 3 6 - 3 5 4 . - J. C. Gericke: LRd. auf — in: C. A. L. Dingelstädt: Nordische Casual-Bibliothek oder Sammlung heiliger Reden bey Taufen, Copulationen, Begräbnissen [...J, 2 Bde. Riga; Leipzig 1 7 8 5 - 1 7 8 7 . Brotze 1814, 2, 8 - 1 2 . - Richter 1815, 3, 2 7 0 279. - Meusel 1816, 3, 363. - Rig.Stadtbll. 1824, 395. - Stepf 3, 1825. - Raßmann 1830, 123. Recke/Napiersky. - G. W . Schräder: Biogr.-literar. Lex. der Tierärzte aller Zeiten und Länder, 1863. - Eckardt 1876, 501, 502. - Böthführ 1877, 186. - Rig.Biogr. 1884, 3, 148. - H. Döring: In: Ersch/Gruber 1889. - Goedeke 4, 99. Brennsohn 1905. - R B S 1918. - Buchholtz 1921. - EBL 1929 u. 1940. - BLÄ 1934/35, 2, 524. Amburger 1961. — Aniburger 1966. — Friedrichs 1967. - Kosch. - D B B L 1970. - Redlich 1989. DBA 323, 133 - 149. - BaBA 85, 202 - 230. LITERATUR:

Fischer, Matthaeus (auch Matthias) f 8 . 9 . 1 6 7 7 Reval.

Fleischer 1668 D i a k o n am D o m in Reval, zugleich N o t a r u. Assessor des Konsistoriums, 1676 v o m Generalgouv. Grafen Torstenson z u m Pastor berufen, aber v o m schwed. K ö n i g Karl X I . nicht konfirmiert bis 1677 f ü h r t e er das Sekretariat im Consistorium. W E R K E : mit J o h a n n A d a m Oslander: De lege morali, T ü b i n g e n 1672 [Tübingen, U n i v . , T h e o l . Disp., D e z . 1672]. — Leichenpredigt auf Joh. Jac. P f e i f f , Bischof etc. aus der II. Corinth. IV. 7. In: Göttlicher Schatz In Irrdischen G e fässen, W e l c h e n D e r [...] J o h a n n e s Jacobus Pfeiffius, Ihrer Königl. Mayst. [...] Bischoff ü b e r das H e r t z o g t h u m b Ehstland u n d zu Reval, w i e auch des Königl. Consistorii daselbst f...] Praeses, In seiner Sterbligkeit w o h l verwahret, bis Er Krafft dessen in die Seelige Ewigkeit der Seelen nach versetzet den 27. Martii A n n o 1676. U n d Als dessen C ö r p e r [...] zu seiner R u h e - K a m m e r begleitet u n d in der D o m K i r c h e zu R e v a l beerdiget w o r d e n den 13. Febr. A n n o 1677 [...], S t o c k h o l m 1677 [9 weitere Beiträger, u . a . —> J. W . B o e d e r ; —> A. HeidrichJ. LITERATUR: Carlblom 1794, 9. - Recke/Napiersky. - Paucker 1849, 24, 32, 69. - Kosch. - DBA 324, 426 - 427. - BaBA 85, 265 - 268.

426

D e r Freimüthige 74, 13.4.1810. - Die Arzneiwissenschaft der Malabaren. In: D e r F r e i m ü thige 156, 6.8.1810. — Die Lappländer. In: D e r Freimüthige 169, 2 4 . 8 . 1 8 1 0 ; Forts. In: D e r Freimüthige 170, 2 5 . 8 . 1 8 1 0 ; Schluß. In: D e r Freimüthige 171, 27.8.1810. - Die Perlen. In: D e r Freimüthige 192, 2 5 . 9 . 1 8 1 0 ; Forts. In: D e r Freimüthige 193, 2 7 . 9 . 1 8 1 0 ; Schluß. In: D e r Freimüthige 195, 29.9.1810. - Die Auferstehung der Aerzte. In: D e r Freimüthige 63, 39.3.1811. - UPs. T e o r o s : Die Seelen der Thiere. In: D e r Freimüthige 78, 19.4.1811. (Schluß): Die Seelen der Thiere. I n : D e r Freim ü t h i g e 79, 20.4.1811. — Die Oelmalerei. In: D e r Freimüthige 234, 23.11.1811. — A n o n y m : Dem Fräulein Anna Juliana von Weyrauch und Herrn Alexander von Wiesender hei Ihrer Verbindungs-Feier gewidmet von einigen Freunden, R i g a 1815 [G.]. - U P s . Kreopola: Der Tischler oder Der unbekannte Schwager. Der graue Einsiedler, 1817 [Sch. 3 A k . , U A i m D t . T h e a t e r St. Petersburg Dez. 1816]. - Am Grabe des früh vollendeten [...] Knaben Julius Heibig. Seinen Eltern gewidmet, R i g a 1822 [G.J. — A n o n y m : Meinem geliebten Oheim Herrn Heinrich Benjamin Eiche an seinem 50. Geburtstage, R i g a 1825 [G.J. — A n o n y m : Zuruf an die Neuvermählten Herrn Carl Friedrich Hartmann und Demoiselle F l e i s c h e r , Karl F r i e d r i c h W i l h e l m (Ps. Aurore Emilie Voigt von den Marschällen, R i g a 1825 [G.]. - A n o n y m : Freundes-Zuruf am Tage Artamos; Kreopola; Theoros) der ehelichen Verbindung des Titular-Raths * 1 2 . 6 . 1 7 7 7 Braunschweig, f 27. (j. 15.) Christoph Willa mit Demoiselle Eleonora Amalia 5.1831 R i g a (L; Cholera). Graßmann, R i g a 1825 [G.J. - Ehebund als Katharinäum u. C a r o l i n u m in Braunschweig Festes-Weihe. Festspiel mit Gesang [aufgeführt u. Leipzig, 1797 Schauspieler b. der sächsi- am 2 0 . 1 1 . 1 8 2 6 in R i g a ] . - Domestikenstreiche. schen Hofschauspielerges. in Leipzig, Brieg u. Lustspiel. In: L u d w i g Haiirsch: Die Tataren1802 Königsberg, dort U n i v . u. hielt ab 1805 schlacht. Trauerspiel. Nach van der Velde's Erselbst Vorl. ü b e r Ästhetik, ab 1810 Regisseur zählung, Prag 1829 (Neues deutsches O r i g i b. der Steinbergschen Ges. in Königsberg, ab naltheater, N . F . 1; 1001). — Zur Gedächtniss1812 Mitdirektor, 1813 a m T h e a t e r in R i g a , Feier der Befreiung Rußlands von den Feinden im 1814 Regisseur am R i g a e r T h e a t e r ; 1815 — Jahre 1812, R i g a 1831 [G.]. - Auch GelGe. in 1817 St. Petersburg, auch dort ab 1817 Vorl. den Rig.Stadtbll., Beitr. u. Aufs, in S c h m i e ü b e r Ästhetik, 1818 Braunschweig, 1819 R i g a , ders Journal für T h e a t e r u n d schöne Künste, 1797; in —>• Feßlers „ E u n o m i a " , 1805, in errichtete eine Lehranstalt f ü r J u n g e n . W E R K E : Der Untergang der Strelitzen. In: D e r Heinsius „Preussischen H a u s f r e u n d " , 1806 f. Freimüthige 7, 9.1.1810. - Einige philosophische u. „ H e r t h a " , 1811, in der „Preussischen B l u Meinungen der Malabaren. In: D e r Freimüthige menlese" auf 1811, hrsg. v. A, Krause, in 11, 15.1.1810. — Die preußischen Wahrsager. In: Krauses u n d Wicherts „ K r o n o s oder KönigsD e r Freimüthige 12, 16.1.1810. — Hochzeits- berger U n t e r h a l t u n g e n " , 1811, in R e i n h o l d s 1817 f., i m „Königsberger gebräuche der alten Preußen. In: D e r Freimüthige „ H a n i m o n i a " , 13, 18.1.1810. — Die Philosophie der Kaimucken. C o r r e s p o n d e n t e n " f ü r 1810 — 1813, in der I n : D e r Freimüthige 70, 7.4.1810. - Die Dresdner A b e n d Z t . sowie in der Z t . für die nordamerikanischen Wilden. Nach Robson. In: elegante W e l t , 1823 f.

427

Flensburg

: mit F. X . Carnier: Der Spiegel, der Neunten (III. Albert Schmidt), 1 . - 5 . Tsd. eine Zeitschrift, Königsberg 1 8 1 0 . — Ubers, mit Kassel 1 9 6 0 ; m . d . U . : Wirbel um einen neuen Lehrer, leicht gek. Ausg., 1. KinderTb.Aufl. J . S. R o s e n h e i m : Qu. Fl. Horatius. Werke in Wuppertal 1 9 7 9 (Kleine R . - B r o c k h a u s - B i i gereimten Ubersetzungen und Nachahmungen, m. cherei 136) [JgL·.; Klapp.: „Aufruhr unter A n m . , 2 T i e . Königsberg 1818. mit anVierzehnjährigen: D e r geliebte Klassenlehrer, deren: Rigaische Stadtbll., R i g a 1831. BEARB. : Wallenstein. Ein Trauerspiel in fünf genannt Vati, ist an eine andere Schule versetzt Aufziigen. Nach Schillers Original für die Bühne worden, und ein neuer, kleiner und sehr bearb. (von Carl Friedrich Wilhelm Fleischer), j u n g e r Lehrer besteigt den , T h r o n ' . D i e Klasse neun ist empört, aufs höchste erregt, und Glogau 1802. dreißig Stimmen schwirren durcheinander. Als LITERATUR: Recke/Napiersky. — Hamberger/ er zum ersten M a l erscheint, gibt es eine oriMeusel 1834. - Ε. A. Hagen: Geschichte des ginelle B e g r ü ß u n g ; denn Heiner, Peter, CarTheaters in Preußen, vornehmlich der Bühnen in Königsberg und Danzig [ . . . ] , Königsberg 1854. — men, Paulchen, Christiane und alle anderen Reden-Esbeck 1879. - Rig.Biogr. 1884, 2. halten ihn für einen Oberschüler, und laut tönt Rudolph 1890. - Goedeke 7, 4 8 6 ; 11/1, R e g . ; 15. es i h m entgegen: ,Raus, die Prima ist n e b e n - Friedrichs 1967. - Kosch. - Redlich 1989. an!' Sofort ist auch ein Spitzname gefunden, D B A 327, 189 - 196. - B a B A 85, 380 - 387. und ,Kleinerchen' wird sich n o c h wundern. M a n wird offen oder heimlich protestieren. D a Flemming, Karl Gottfried werden Streiks geplant, da k o m m t das gute alte * 2 0 . 9 . 1 8 1 8 Paddern/Kr. Hasenpoth (K), f Niespulver wieder zu Ehren, da werden die nach 1 8 7 0 ; Vater: Magnus F . , Schuhmacher; N a m e n vertauscht, und ein Schneeball tropft M u t t e r : Karoline, geb. Ferber. v o n der D e c k e . M e h r soll hier nicht v o r w e g g e n o m m e n werden. U n d doch macht das alles Kr.schule Goldingen (K), 1 8 3 6 - 1 8 3 8 L e h keinen rechten Spaß. D e n n Herr Großmann rerseminar in Dorpat, Studium am Pädagogidurchschaut seine .Neunte', kennt sich aus im schen Hauptinstitut in St. Petersburg, Lehrer Fach und ist außerdem eine Seltenheit, weil für russ. Sprache 1 8 4 0 - 1 8 4 9 an der Kr.schule unter den N e g e r n Südafrikas aufgewachsen. W e s e n b e r g (E) u. 1 8 4 9 - 1 8 5 1 an der I. E l e U n d da ist auch n o c h etwas anderes, das i h m mentarschule in Libau (K), Zeitungskorreallmählich die Achtung und Zuneigung seiner spondent in Paris, 1 8 6 9 - 1 8 7 0 Lehrer an der Klasse verschafft. N a c h seinem Leitspruch: wie Kr.schule R i g a (L). oo Emilie Anna Dorothea deine T a g e — so deine Kraft, bittet er i m m e r Meyer. wieder um neuen M u t und wird, nicht zuletzt W E R K E : Der Dichter. In: Musenalmanach 1854, durch eine mutige Tat, schließlich zum besten S. 2 2 — 2 3 . — Licht und Schatten. In: M u Freund seiner Schüler."]. — Die Feiergestaltung senalmanach 1855, S. 3 2 — 33. — A n o n y m : Die in der Kleinkinderklasse, Kassel 1961, 2. Aufl. Ruhe und die Hast. I n : Inland 1847; wieder i n : ebd. 1 9 6 5 (Arbeitshefte für GemeindejugendSivers 1855, S. 6 2 4 - 6 2 6 [ G . ; Verf. ungeklärt], arbeit 7). - U P s . : Ein Dienstmädchen geht nach LITERATUR: B a B A 85, 409. - Räder 1991. China (III. Gerd W i l k ) , Kassel 1 9 6 2 (Silberstern 104). - U P s . : Dodo braucht ein weißes Hemd. Flensburg, Ruth, verh. (Christa) Held Eine Erzählung für Kinder, Wuppertal 1 9 6 3 * 1 2 . 8 . 1 9 2 9 R i g a (L), lebt in Berlin. [Übers, ins Niederl., N i j k e r k 1 9 6 5 ] , - U P s . : Oberschule East-London (Südafrika) (ohne Die Nachtwache der Eva Billinger, Wuppertal 1 9 6 5 ; 2. Aufl. ebd. 1 9 6 7 ; 3. Aufl. ebd. 1 9 6 8 Abschluß), H ö h e r e Handelsschule Berlin, S e ( R . - B r o c k h a u s - T b . 95) [Übers, ins S c h w e d . , natsausbildung als Lehrerin, Übersetzerin a. d. Engl, oo 1 9 5 0 Wolfgang H e l d ; 3 Kinder. ~ O r e b r o 1 9 6 6 ; R . ; Klapp.: „ W i e weit geht das Herz? Eva Billinger glaubt, daß es möglich ist, arbeitete b. E R F Wetzlar, engagierte sich in beide zu lieben, Gott und den j u n g e n Lehrer, der Kinder- u. Frauenarbeit in der Kirche. für den Gott eine Hilfskonstruktion ist. Sie W E R K E : Die gestaltete biblische Geschichte in der glaubt auch, daß Liebe und Toleranz des Kleinkinderklasse unter besonderer Berücksichtigung der Sandkastenarbeit, Kassel 1 9 5 9 ; 2. Aufl. Atheisten eine ausreichende Grundlage sind im gemeinsamen Leben diesen kleinen privaebd. 1961; 3. Aufl. ebd. 1962 (Arbeitshefte für ten B e r e i c h des Glaubens weiterzupflegen. Gemeindejugendarbeit 3). - U P s . : Aufruhr in ÜBERS./HRSG.

Florello Einige Erfahrungen und ein schmerzvoller W e g innerer Prüfung erst zeigen ihr, daß Liebe und guter W i l l e nicht ausreichen, einen M e n s c h e n zu verändern, und daß rechtzeitige Konsequenzen ihre einzige Möglichkeit sind."]. - U P s . : Flugeinsatz für Dr. Vickers, Kassel 1967 (Silberstern 130). - U P s . : Oben bleiben, Wuppertal 1 9 6 8 (Heckenrosen 65). U P s . : Der Teddy und das Straußenei, Kassel 1 9 6 8 (Silberstern 136). - U P s . : Strandkorb 785, Kassel 1 9 6 9 (Silberstern 142). - U P s . : Pardon — ich komme wohl etwas überraschend. Ein freudiges Ereignis, Wuppertal; Kassel 1 9 8 3 ; 2. AufL ebd. 1 9 8 4 ( A B C - T e a m 3 1 8 ; Berichte, Erzählungen, Lebensbilder). - U P s . : Hast du mir was mitgebracht? Erlebnisse mit Kindern, Wuppertal 1 9 8 4 ; Kassel ( A B C - T e a m 3 4 3 ) . Können Engel Autofahren? Erlebnisse am Rande, Wuppertal; Kassel 1987 ( A B C - T e a m 3 2 9 9 ) [Kgn.; in versch. Zs. unter versch. N a m e n ersch. u. für diese Buchausg. Überarb.]. U B E R S . : Barry B r o w n : 5 HT ruft Fliegenden Doktor (III. J o c h e n Bartsch), 1 . - 5 . Tsd. Kassel 1 9 6 2 [a.d. Engl.]. - Billy Graham: Billy Graham antn'ortet, 1. u. 2. Aufl. Wuppertal 1 9 6 3 ; з . Aufl. ebd. 1 9 6 4 ; u . d . T . : Meine Antwort, 4. gek. Aufl. ebd. 1 9 7 6 ( R . - B r o c k h a u s - T b . 65) [a.d. Amerik.; erstmals veröfftl. in einer täglichen Zeitungsspalte]. — Ethel Emily Wallis; Mary Angela B e n n e t t : Noch 2000 Sprachen. Geschichte einer modernen Pioniermission, Wuppertal 1 9 6 4 ; ebd. 1972 [a.d. Engl.; Kürzungen и. Erg. wurden v. Mitarb. der W y c l i f f - B i b e l übers. v o r g e n o m m e n ] , — William Barclay: Richtet die erschlafften Hände auf. Eine Einführung in die Hebräerbriefe, Kassel 1 9 6 8 (Kleine Kasseler Bibelhilfe, Auslegungen) [a.d. Engl.]. — Paul Harrison: Richtig lehren, fröhlich lernen. Anleitung für die Unterweisung in Kindergruppen, Kassel 1 9 6 4 ; 2. Aufl. ebd. 1971 (Arbeitshefte für Gemeindejugendarbeit 14) [a.d. Engl.]. L I T E R A T U R : Kosch. - Kürschner Lit.-Kal. 2002/03. - Wer ist Wer? (2003/2004). F l o r e l l o , Julius —> K o s e g a r t e n Flos vnde Blankeflos, a n o n y m D i e Dichtung umfaßt 1 3 5 0 Verse und gehört zur 1431 datierten Livländischen Slg. des Schreibers —> Johannes in Livonia, Β , Berlin, Staatsbibliothek Preuß. Kulturbesitz, ms. germ. oct. 186, die 7 Dichtungen enth. D e r Stoff, franz. Ursprungs, wurde darüber hinaus

428 ebenfalls im mnd. und auch fragmentarisch im ripuarischen (Köln / Aachen) R a u m , abgesehen von den sonstigen dt. Uberlieferungen, rezipiert. Z u m mnd. R a u m gehören die Zeugnisse der Papierhss.: D , Danzig, Bibl. Gdaiiska Pol. Ak. N a u k . , cod. 2 4 1 8 , datiert 1 4 6 2 ; S, Stockholm, Kgl. Bibliothek, cod. V u 73, erstes Drittel des 15. J h s . , vermutlich aus Stettin stammend; W , Wolfenbüttel, Hrzg.August-Bibl., Cod. Guelf. 1 2 0 3 Heimst., Mitte bis 2. Hälfte des 15. J h s . , ostfälisch [vgl. T i l o Brandis u. V o l k e r Krobisch, s.u.]. Ein fünfter, nur fragmentarisch in einer Pergamenths. überlieferter Textzeuge, Frag. 2 aus Elbing der Staatsbibliothek Preuß. Kulturbesitz, dem H. Beckers die Sigle Α gegeben hat (s.u.), dürfte noch vor der liv. Uberlieferung zu datieren sein u. ist in nd. u. ostmd. (Einfluß des D t . Ordens) Mischsprache abgefaßt. Z u erwähnen ist n o c h der rund 8 0 0 0 Verse u m fassende T e x t , alemannischer/elsässischer P r o venienz v. Konrad Fleck (nach 1220). Alle mnd. Textzeugen stehen im Einflußbereich der Hansestädte der Ostseeküste; die urspr. höfischen Elemente des Stoffes sind meist getilgt [Flos und Blankflos, R o s e und Lilie, sind die N a m e n zweier Fürstenkinder, die einander sehr lieb hatten, deren Liebe kein Wasser zu tief, keine Gefahr zu groß war. B e i d e werden zu gleicher Zeit geboren. Flos als Sohn einer heidnischen Königin und Blankflos als T o c h ter einer Sklavin, einer kriegsgefangenen fränkischen Gräfin. S c h o n in ihrer Kindheit verbindet sie beide eine innige Zuneigung, so daß alle Versuche des Königs, diese Liebe zu brechen, scheitern müssen. Daraufhin wird Blankflos in die Fremde verkauft und gelangt in den Besitz des Königs von Babylon, der sie in einen T u r m sperrt und bewachen läßt. Voll trostloser Sehnsucht nach Flos geht sie schweren Herzens der erzwungenen V e r mählung mit dem Tyrannen entgegen. D o c h ihr Geliebter, nach ihr suchend, verfolgt ihre Spur und läßt sich, in einem Korb voller R o s e n versteckt, in ihr G e m a c h tragen, w o sie ihr Wiedersehen gebührend feiern. D o c h das Glück ist nicht von langer Dauer. Verraten werden sie vor den zornigen K ö n i g geführt, sollen beide sterben. Keiner aber will den anderen preisgeben, j e d e r mit Freuden für den anderen den T o d erleiden. Diese wundersame Beredsamkeit selbstloser Liebe bleibt nicht ohne W i r k u n g auf den K ö n i g . E r begnadigt

Foelkersam

429 das Paar. Aus der daraufhin geschlossenen Ehe entsprießt eine Tochter, die die Gemahlin Pipins und Mutter Karls des Großen wird]. A U S G A B E N : Auf der Basis der Livländischen Slg.: Stephan Waetzoldt: Flos unde Blankflos, Bremen 1880; Gudrun Sporbeck: Die ,Livländische Sammlung' (Berlin, Ms. germ. 8° 186). Untersuchung und Edition, masch. Ms. einer Mag.arbeit, Münster 1987. — Stockholmer Text: Otto Decker: Flos vnde Blankeflos. Kritische Ausg. des mnd. Gedichtes, Rostock 1913; Loek Geeraedts: Die Stockholmer Hs. Cod. Holm. Vu 73. Edition und Untersuchung einer mittelniederdeutschen Sammelhs., Köln; W i e n 1984. — Frag. Α aus Elbing: Hartmut Beckers 1980, S. 1 3 9 - 1 4 2 , s.u. Wolfenbütteler Slg., Volker Krobisch, S. 281 — 321, s.u.

Kroenberg, Tierarzt; Waldmann.

Mutter:

Agnes,

geb.

Aufgewachsen in Riga und Segewold (L). Ausbildung zur Krankenschwester, autodidaktische Aneignung der Malerei, lebte in Plettenberg (L). 1939 Umsiedlung nach Posen, dann in R o t e n b u r g / H a n n und Eversen ansässig. Intensivere Beschäftigung mit der Malerei nach einer Beinamputation, an vielen Ausstellungen beteiligt, malte überwiegend Blumenbilder in Aquarell, oc Hans-Ludolf Flügge. Die Schwertlilie [Hsp.]. — Der Teich des Guten und des Bösen, 1 9 3 6 [ H s p . ] . — Die Wiese im Bruch. Eine niedersächsische Dorfgeschichte,

WERKE:

Bremen; Hannover 1946. — Das reiche Jahr. Erzählung, I s e r l o h n 1 9 4 7 . - Was die Tanne erzählte. Märchen für jung und alt, F l e n s b u r g 1 9 4 6 ;

Preetz/Holstein 1949, ausgew. v. August Lorenz Preetz/Holstein 1953; ebd. 1962 (Hefte K n o r r i n g : Flore und Blanscheflur, ein episches für die Jugend 4); Flensburg 1953 (Flensburger Gedicht in zwölf Gesängen, hrsg. v. A u g u s t Wilhelm v. Schlegel, Berlin 1822; M k u.d.T.: Ganzschriften, Sonderh.). — Manfred Kyber und Flore und Blanchefleur, M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 — sein Werk. In: BB 1955 (1), S. 2 9 - 3 5 ; wieder 1994 (Bibliothek der dt. Literatur) [—• S. in: B H 1, 1955/56, S. 2 9 - 3 5 . - Niederdeutsch Bernhardi]. — Arthur Frankel: Flore und Blan- im Baltikum, Rotenburg (Wümme) 1971. — LITERARISCHE

VERARBEITUNG:

cheflur. Kulturhistorische

Erzählung

Unter

S.

v.

für die Jugend,

Liebes

altes

Dorpat.

Bilderbuch

einer

Kindheit,

Halle 1894.

Walsrode 1977.

LITERATUR: Eschenburg 1799, 209 — 230 [verglichen mit der Helmstädter Hs.]. — H . H e r z o g : D i e beiden Sagenkreise von Flore und Blanscheflur. In: G e r mania 29, 1884, S. 1 3 7 - 2 2 8 . - Grotthuß 1894, XXIII. - Eckart 1911, 202. - L. Ernst: Floire u n d Blantscheflur. Studie zur vergleichenden Literaturwiss., Strassburg 1912. - Tilo Brandis: M h d . , m n d . und mnl. Minnerede. Verzeichnis der Hss. u n d Drucke. M ü n c h e n 1968 |zu Hs. B, S. 219; zu D, S. 223, zu S, S. 261, zu W , S. 272], - H a r t m u t B e ckers: ,Flos und Blankflos' u n d ,Von den sechs Farben' in niederdeutsch-ostmitteldeutscher Mischsprache aus dem Weichselmündungsgebiet. In: Z f d A 109, 1980, 1 2 9 - 146 [mit Abdruck des Frag. 2], - Ders.: Flos vnde Blankeflos. In: 2 VL 2, 1980, Sp. 761 - 764. - Ders.: Fors inde Blanzeflors. In: 2 VL 2, 1980, Sp. 7 6 0 - 7 6 1 . - Volker Krobisch: Die Wolfenbütteler Sammking (Cod. Guelf. 1203 Heimst.). U n t e r s u c h u n g und Edition einer mittelniederdeutschen Sammelhandschrift, Köln, W e i mar, W i e n 1997 (Niederdeutsche Studien 42), 118-125.

LITERATUR: Kürschner Lit.-Kal. 1952. - BB 8 / 9 , 1950. - BaltRds 1951, 5. - Kosch. - BB 9, 1978. - Hagen 1983. - Redlich 1989. - D B A II 380, 319. - BaBA 86, 6 3 - 6 4 .

Flügge, Gertrud, g e b . Kroenberg (Gertrud Flügge-Kroenberg) * 27.1.1915 Dorpat, f 2.9.1978 AhausenEversen (östl. v. Bremen); Vater: Viktor

Foelkersam, Andre Georg Andreas Baron von * 12.12. (j. 29.11.) 1903 Mitau (K), f 15.12. 1962 Stockholm; Vater: Hamilcar Eugen Magnus Baron v. F. (1854-1929), Erbherr auf Weggen, Deputierter der Kur. Großgrundbesitzer in der kais.-russ. Reichsduma (niedersächsisches uradl. Geschl., 1432 Vasallen des Erzbs. von Riga, 1853 u. 1862 russ. Barone); Mutter: Nadeschda (Dissa), geb. Bsse. v. Grotthuß a. d. Hause Weggen (* 1865); Schwester —>• M. Bsse. v. Foelkersam; die Schwester Wera war oo —> H . v. Blan(c)kenhagen. 1932 in Berlin, seit 1937 in Schweden. Drei Monde im silbernen Feld, Stuttgart; Berlin 1934 [R.; spielt in Schlesien], — Der WERKE :

Handschuhhund.

Eine

Erzählung

aus

Finnland.

In: Velhagen & Klasings Monatshefte 56/5, 1 9 4 2 , S. 2 6 9 - 2 7 2 . — Die Jungen

und das

Boot.

430

Foelkersam Erzählung. In: Velhagen & Klasings Monatshefte 57/2, 1942, S. 1 1 5 - 1 1 9 . - Afra. I n : Springbrunnen 1953, S. 154—157. — Taimi und andere Erzählungen, Hamburg-Hamm 1964; R e z . ν. T h e a TÜgre. In: B H 11, 1965, S. 173. U B E R S . : Selma Lagerlöf: Nils Holgerssons wunderbare Reise mit den Wildgänsen (III. Lajos Horvath), 1 . - 9 . Aufl. W i e n ; Amsterdam 1949. mit Willy Schwabacher: Aron Andersson: Die Glasmalereien des Mittelalters in Skandinavien, Stockholm u.a. 1 9 6 4 (Corpus vitrearum medii aevi. Skandinavien). L I T E R A T U R : GH Kur 1, 253. — Helena Dahlbäck Lutteman (Hrsg.): Aron Andersson Collection. European XVIIIth century porcelain. ~ in memoriam, Stockholm 1984 (Nationalmusei skriftserie 3) [Fs.J. - Kosch. - Redlich 1989. - BaBA 86, 098.

Foelkersam, Maria Dina Wera Erica Bsse. von (Ps. Sophie von Dorthesen) * 1 1 . 6 . 1 8 9 3 Assern b. R i g a (Rigaer Strand; L), f 3 . 6 . 1 9 4 2 Lindenkranz (Schlesien, heute Bielawe); Eltern wie ihr Bruder —> A. B a r o n v. Foelkersam; die Schwester W e r a war oo —> H. v. Blan(c)kenhagen. Kindheit in W e g g e n (K) u. Mitau (K), im I. Weltkrieg Krankenschwester, seit 1 9 1 9 in Lindenkranz. UPS.: Gestern waren wir noch Kinder. Roman (III. Asta R u t h - S o f f n e r ) , Leipzig; Basel; W i e n ; Berlin 1 9 3 6 ; 4 . - 1 0 . Tsd. nicht UPs. ebd. 1 9 4 3 ; R e z . v. H . Hesse. In: N e u e Deutsche B ü c h e r 1 9 3 5 - 1 9 3 6 , Marbach 1965, S. 1 1 2 - 1 1 3 [„Es sind Bilder aus einer baltischen Stadt, Erinnerungen an die letzten Schuljahre, die Geschwister, die Schule, das Schlittschuhlaufen auf dem gefrornen Fluß, den Eisgang im Frühling, an die kleinen G e schwister, an die ersten Verliebtheiten. D i e Inhalte sind harmlos und ohne großes G e wicht, aber die Bilder sind mit einer Anmut und Leichtigkeit hingezeichnet, ein holder Klang von J u g e n d und Heimat weht durch das B u c h , und eine Delikatesse des Gefühls und Geschmacks macht es uns l i e b . " ] . - Die Insel Golodai. Roman, Berlin 1939 [Ubers, ins S c h w e d . , Stockholm 1 9 4 2 ] . - Das Holzpferdchen. Roman, Berlin; W i e n 1 9 4 2 ; 2. unveränd. Aufl. 1 1 . - 2 0 . Tsd. ebd. 1 9 4 2 ; 3. unveränd. Aufl. 2 1 . - 3 0 . Tsd. ebd. u m 1943. - Der Erdbeerstrauß. Erzählungen, Berlin; W i e n 1945. Veröfftl. auch in der Tagespresse. WERKE:

A. Moritz: ~ gest., in: Deutsche Post aus dem Osten, 14, 1942, Nr. 7, 29. - GH Kur 1, 253. - GHA, Fr A 6, 115. - BaltRds 3, 1952, Nr. 6, 10 (S.). — H. Hesse: S. D., in: Neue Deutsche Bücher. Lit.Ber. für Bonniers Litterära Magasin 1935 — 1936, 1 1 2 - 1 1 3 . - Kosch. - D B B L 1970. - Kürschner Lit.-Kai. 1973. - Redlich 1989. - DBA II 287, 385 und 381, 252. - BaBA 86, 1 5 4 - 155. LITERATUR:

Förstenberch —> Fürstenberg Förster, Karl Albert Eleon(or) (Ps. Förster aus Thüringen) * 2 0 . 2 . 1 7 9 4 Naumburg/Saale, f 1.4. (j. 2 0 . 3 . ) 1 8 3 3 R i g a (L). 1810 — 1 8 1 4 Fürstenschule Pforta (Thüringen), Studium der T h e o l . in Leipzig, seit 1 8 1 6 der Philos. u. T h e o l . in Halle, Mitgl. des Pädagogischen Seminars, 1817 Dr. phil., 1819 — 1 8 2 9 Lehrer u. Inspektor der Donr-Kr.schule in R i g a , oo 1 8 2 0 Auguste Dorothea Schilh o r n ; Sohn —> K . Friedrich A. Förster 1 8 2 6 Titularrat, Mitgl. der K G L K u. der literär.practischen Bürgerverbindung. W E R K E : Der Geburtstag. I n : D e r Freimüthige 89, 5 . 5 . 1 8 1 7 . - Den Freischülern gewidmet, R i g a 1 8 2 0 [Oden, Lieder u. Gebete]. - Aufs. u. Dichtungen in der Zt. für die elegante Welt. — U P s . : I n : Inland. M u s e u m 1/2, 1 8 2 0 : Traum von Ewigkeit, S. 6 2 - 6 4 ; Conrad, S. 70—71; Der Wanderer an die Quelle, S. 72 [Ge.]. — U P s . : Der Troubadour. In: Inländ. Museum 1/4, 1821, S. 7 8 - 7 9 [G.]. - Vier Eieder. In: Herbstblumen. Z u m B e ß t e n der Freischüler, R i g a 1821, S. 3 6 7 u. 3 7 3 - 3 7 6 . - In: Rig.Stadtbll., 1 8 2 1 : Wir sollten nur richtig sprechen, S. 3 6 7 ; Falsches Teutsch ist: des Nachts, S. 3 7 3 — 3 7 6 . - Lieder und Gedichte, 2 B d e . R i g a 1 8 2 2 ; 2. Slg. ebd. 1829. — Klara und Kurt von Eulenstein. Romantische Dichtung, R i g a 1 8 2 2 . - Römische Lebensweise und Erziehung zu des Horaz Zeit; fragmentarischer aus Stellen des genannten Dichters entlehnter Geschichtsbeitrag, R i g a 1 8 2 6 ; erw. Aufl. R i g a 1 8 3 2 . — Der Tonkunst, besonders der Hymnodie, Einfluß auf der Menschen Geselligkeit und Leben, jedem Verehrer der Musik gewidmet, R i g a 1826. Das Alter des Mannes (Komp. J . Tresselt), R i g a 1 8 2 7 . — Ueber den Gebrauch des s in den Genitiven der Beiwärter neben ihren Substantiven. In: Literarische Beylage des Ostsee-Prov.Bl. 7, R i g a 1828, S. 27. - Romanze. In: J o h a n n Friedrich Viedert (Hrsg.): Almanach für Freunde der Schauspielkunst. A u f das Jahr 1828, R i g a 1828, S. 183.

Frankel

431 LITERATUR: Rig.Stadtbll. 1820, 100. - J. Henschler, Seinem Landsmann und Freunde dem Herrn C. A. E. F. am Verbindungstage..., R i g a 1820. — R a ß mann 1823. - Recke/Napiersky. - Hamberger/ Meusel 1834. - A. Moeller: Zur Geschichte der Domschule in R i g a während der Jahre 1804 bis 1841, Prog. R i g a 1841. - R e h b i n d e r 1853, 963, 964, 965, 970. - B r ü m m e r 1876/77; 1884. Goedeke 15. - R u d o l p h 1890. Pförtner Stammbuch 1543 - 1893, hrsg. v. M . Hoffmann, Berlin 1893, 341 Nr. 8533. - Kosch. - Friedrichs 1967 - D B B L 1970. - R e d l i c h 1989. - D B A 331, 116 - 122. - B a B A 86, 179 - 184.

Förster, Karl Friedrich August * 1 5 . 4 . 1 8 2 1 R i g a (L), f 6 . 4 . 1 8 9 3 R i g a ; Eltern —> K. Albert E. Förster. Gouv.-Gym. in R i g a , 1839 — 1845 Studium der M e d . u. Theol. in Dorpat, Arzt 1. KL, Forts, des Studiums an mehreren dt. U n i v . , seit 1846 Arzt in R i g a , oc 1850 M a r i e Emilie Ilisch. 1 8 5 0 - 1 8 6 2 Arzt der Kanzlei der liv. G o u v . - R e g i e r u n g , 1859 — 1864 b. Krankenhaus der Altgläubigen, 1870 — 1877 b. m e d . polizeilichen Komitee, 1871 — 1886 auch Arzt b. Konvent z u m Heiligen Geist, seit 1859 auch Arzt des Georgen-Hospitals u. Armenarzt fur die innere Stadt, seit 1860 Arzt b. der R i g a e r Mineralwasser-Anstalt, seit 1862 auch b. Nynstädter Konvent. W E R K E : In: Gedichte aus R i g a 1 8 6 7 : Poesie,

Fowelin, Karl * 1 . 6 . 1 8 3 6 Gut Ledemannshof (L), f 2 6 . 7 . 1904 W a l k (L); Vater: Jonas F., Landwirt, später Kr.revisor in W e n d e n ; M u t t e r : Luise Natalie, geb. Ulmann. Schule in W e n d e n (L), Gym. in Birkenruh (L), Studium der Theol. u. Philos. in Dorpat, Kr.schullehrer in W e n d e n , W a l k und Fellin (L). oo 2 9 . 1 2 . 1 8 7 1 Emilie Groot (f 1894). 1879 — 1892 Leiter der höheren Töchterschule in Fellin, Grün, eines Jungenpensionats in R i g a (L). Schwedische Dichtungen, Dorpat; Berlin 1889. - In: Stael-Holstein 1896: Die Ostsee, von König Oskar II., geb. 1829, übers, v. K. Fowelin, S. 8 3 - 8 6 ; Am Strande, von Johann Jakob Nervander, 1805—48, S. 86; Der Gedanke, von Johann Ludwig Runeberg, 1804— 77, S. 87; Die Elfe an das Mädchen, von Victor Rydberg, geb. 1829, S. 87 — 89; Wir sehen uns doch, von Victor Rydberg, geb. 1829, S. 8 9 - 9 0 . [Ge.]. UBERS.:

LITERATUR: Alb.Acad. 1889. - Kosch. - Alb. Liv. 1972/91. - R e d l i c h 1989. - BaBA 86, 411 412.

Frankel, Arthur

* 2 1 . 7 . 1 8 5 2 Dorpat, t 1 0 . 1 1 . 1 9 2 3 Wiesbaden; Vater: Karl F. aus Dösel b. Halle/Saale, Oberlehrer, M u t t e r : Marie, geb. v. Witte. S. 3 6 - 3 7 ; Musik, S. 6 6 — 6 7 ; Veilchen und Rose, Studium der Philos., Gesch. u. Philol. in S. 83; Die Wolken, S. 8 9 - 9 2 ; Der Winter, Dorpat u. Leipzig, 1878 Dr. phil. in Leipzig, S. 1 3 2 - 1 3 4 ; Das S c h i f f , S. 1 5 7 - 1 6 0 ; Im Mai, Diss.: „De condicione, iure, iurisdictione soS. 1 7 6 - 1 7 7 ; Bin zum Dichter nicht geboren, S. ciorum Atheniensium, Rostock 1878". 203. — In: Gedichte aus R i g a 1877: Frühling, Oberlehrer in Zittau u. Leipzig am Kgl. G y m . , S. 2 8 - 2 9 ; Sonett, S. 5 2 ; Lebensbild, S. 6 6 - 6 8 ; Prof. der alten Sprachen am Gym. in SchaffDies irae. Aus dem Requiem frei in's Deutsche hausen (Schweiz). übersetzt, S. 7 5 - 7 8 ; Sprüche und Epigramme, Ein Nr. 7 — 9, S. 9 0 - 9 1 ; Wanderers Umwandlung, W E R K E : Die Quellen der Alexanderhistoriker. Litteraturgeschichte und S. 1 0 6 - 1 0 7 . - Zum 25 jährigen Jubiläum des Beitrag zur griechischen Quellenkunde, Breslau 1883; R e p r . Neudr. Rigaer Männergesangvereins 1887. In: Gedichte aus R i g a 1893, S. 1 2 9 - 1 3 0 . - Über siebzig. In: Aalen 1969. — Studien zur römischen Geschichte I, Breslau 1884 [Der Amtsantritt der römischen Gedichte aus R i g a 1903, S. 6 6 - 6 7 . H R S G . : Medicinischer Taschenkalender für prakti- Consuln während der Periode 387—532 d. St.; sche Arzte. Führer für Brunnenkurgäste der Rigaer Das Verhältnis des römischen Kalenders zum Ju440—552 d. Mineralwasser-Anstalt, R i g a 1866; 5. Aufl. lianischen während des Zeitraums Sf.J. — Sokrates und Kleon bei Aristophanes. Eine ebd. 1881 [übers, ins Russ.]. litterarhistorische Studie, Schaffhausen 1886 (Big. LITERATUR: Alb.Acad. 1889. - Ferdinand Kolberg: 10. April 1893. A m Grabe Dr. ~'s. In: Gedichte aus z u m Osterprog. der Kantonsschule Schaffhausen). — Rußlands Verhältniß zu Deutschland R i g a 1903, 6 8 - 6 9 . - Brennsohn 1905. - Alb. und Rußlands wirtschaftliche und militärische fr.Rig. 1981, Nachtr. 1982. - BaBA 86, 185 - 186. Zustände, Hannover 1887. - Die schönsten Lustspiele der Griechen und Römer. Zur EinfühFogel —> Vogel

Frank rung in die antike Komödie nacherzählt und erläutert, Halle 1888. — Der Nachbar im Osten. Cultur- und Sittenbilder aus Rußland, 3 Bde. Hannover 1 8 8 8 — 1889. — Flore und Blancheflur. Kulturhistorische Erzählung für die Jugend, Halle 1 8 9 4 . — Culturbilder aus der „freien" Schweiz. Skizzen und Erfahrungen nach elfjähriger Berufstätigkeit, Strassburg 1897 [auch u . d . T . : Elf Jahre Gymnasiallehrer in der Schweiz. Ein Kulturbild aus der demokratischen Republik]. L I T E R A T U R : Hinrichsen 1891. - Alb.Acad. 1889. Willinger 1936, 2 (1927). - Hermann Abert: Gräber berühmter... Personen auf den Wiesbadener Friedhöfen, 1928. - Nekro 1936. - Kosch. - Alb. Liv. 1972/91. - DBA 335, 251; II 386, 1 6 8 - 170. - BaBA 86, 429.

Frank, Lia * 1 8 . 1 1 . 1 9 2 1 Kaunas ( K o w n o , Lit), lebt in Berlin; K i n d j ü d . Eltern; Vater: David, Lehrer aus Polen, M u t t e r : Goda aus Lit; wegen Arbeitslosigkeit des Vaters häufiger Wechsel der Aufenthaltsorte: Polen, Lit, D t l . , Lettland. Volksschule in Berlin-Grunewald, 1930 Ubersiedlung der Eltern nach Dubulti (Lettland), j ü d . 6-Klassenschule in Dubulti, Schulbesuch in R i g a (Lettland); bis 1 9 3 5 j ü d . Grundschule in Ludsa; 1 9 3 5 - 1 9 4 0 lett. Gym. in Ludsa, w o sie nun die lett. Sprache erlernte, 1 9 4 0 B e g i n n des Jurastudiums in R i g a . Flucht mit den Eltern in den Ural, w o sie in Swerdlowsk (Ural) ab 1941 das Jurastudium fortsetzte, 1 9 4 3 Abschluß als Rechtsanwältin, oo 1 9 4 3 L e w Frank. 1945 R ü c k k e h r nach R i g a , 8 Jahre als Dolmetscherin b. Gericht. 1951 Geburt des zweiten Sohnes. Ab 1 9 5 3 Aufgabe der juristischen Stelle, um sich der Erziehung ihrer beiden Söhne u. eines im Krieg verwaisten Neffen zu widmen, 1960-1990 Duschanbe (Tadjikistan), w o sie die Fächer D t . u. Lat. an der dortigen Univ. unterrichtete. In Tadjikistan Beginn der intensiveren B e schäftigung mit der dt. Sprache u. Poesie, 1 9 6 9 P r o m o t i o n an der L o m o n o s s o w - U n i v . in Moskau zur Kandidatin der Psychologischen Wiss., B e r e i c h Psychologie des Fremdsprachenunterrichts, 1991 Ubersiedlung nach D t l . , 1991 Zittau (Lausitz), 1995 Sigmaringen, dann Berlin, Mitarb. am Moskauer funfsprachigen W e r k Europäische Lyrik, Moskau 1977. WERKE: Der Nachtwächter. In: N L 7, 1 4 . 2 . 1964, S. 9 [G.]. - Die neue Weltsprache. I n : N L 15, 1 0 . 4 . 1 9 6 4 , S. 8 IG.]. - Stille. In: N L 14,

432 3 1 . 3 . 1 9 6 5 , S. 9 [G.]. - Der Nachtivächter. In: Hand in Hand, S. 2 6 [G.]. - Der Ring. In: N L 7, 9 . 2 . 1 9 6 6 , S. 8 [G.]. — Ein Märchen aus dem Jahre 2966. In: N L 8, 1 6 . 2 . 1 9 6 6 , S. 8 [G.]. In: N L 11, 8 . 3 . 1 9 6 6 ; Erkenntnis, S. 9 ; Verliebte, S. 9 [Ge.]. - Bibi-Chanum. I n : N L 13, 2 3 . 3 . 1 9 6 6 , S. 9 [G.]. - Buchara. In: N L 21, 1 8 . 5 . 1 9 6 6 , S. 9 [G.J. - Der Stein. In: N L 30, 2 0 . 7 . 1 9 6 6 , S. 9 [G.J . - Wiederkehr. In: N L 36, 3 1 . 8 . 1 9 6 6 , S. 9 [G.J. — Internationaler Kongreß, Moskau, 1966. In: N L 42, 1 2 . 1 0 . 1 9 6 6 , S. 8 [G.]. - I n : Leben, Lieben, Leiden, Lachen. Sowjetdeutsche Poesie, Moskau 1 9 6 8 ; Same im Sand, S. 5 6 ; Der Ring, S. 5 7 ; Erkenntnis, S. 5 8 ; Verliebte, S. 5 8 - 5 9 ; Bibi-Chanum, S. 5 9 6 0 ; Buchara, S. 6 0 - 6 1 ; Der Stein, S. 6 1 - 6 2 ; Wiederkehr, S. 6 2 [Ge.]. — Lebende Fackeln Vietnams. I n : N L 11, 8 . 3 . 1 9 6 7 , S. 9 [G.]. In: N L 20, 1 5 . 5 . 1 9 6 8 : Geständnis, S. 9 ; Einsame Bücher, S. 9 [Ge.]. - Der Buh. In: N L 22, 2 9 . 5 . 1 9 6 8 , S. 9 [G.]. - I n : N L 51, 1 8 . 1 2 . 1968, S. 8 - 9 : Miniaturen: Aller Anfang; Die Trillerpfeife; Der erste Tag; Wenn es sehr spät wurde... [Kurzprosa]. — Zwiespalt. In: N L 3, 1 5 . 1 . 1 9 6 9 , S. 9 [G.]. - In: N L 4, 2 1 . 1 . 1 9 7 0 , S. 9 : Wenn Geschütze verstummen; Zwei; Barometer der Poesie [Ge.]. — Los der Steine. In: N L 9, 2 5 . 2 . 1 9 7 0 , S. 8 [G.]. - Maistimmung. In: N L 24, 1 0 . 6 . 1 9 7 0 , S. 9 [G.]. - Der lederne Mann. I n : N L 35, 26. 8 . 1 9 7 0 , S. 9 [E.]. - Diese geheimnisvollen Zeitungsleute. In: N L 43, 2 1 . 1 0 . 1970, S. 16 [Humoreske], — Wenn Geschütze verstummen (Musik Fr. Dortmann). In: N L 44, 2 8 . 1 0 . 1 9 7 0 , S. 16. - Geburtstägliches. I n : N L 7, 1 0 . 2 . 1 9 7 1 , S. 8 - 9 [Prosa], - Dann tat ich es. In: N L 30, 2 1 . 7 . 1 9 7 1 , S. 8 [G.J. - Dann war der Sperling tot. In: N L 32, 4 . 8 . 1 9 7 1 , S. 9 [G.]. - Im Lande Paradox. I n : N L 34, 1 8 . 8 . 1 9 7 1 , S. 9 [G.J. - Improvisationen (111. E . Jarow). In: N L 11, 8 . 3 . 1 9 7 2 , S. 9 [G.J. — Improvisationen. In: K K 145, 1972, S. 13 [G.J. - Fünfzig Meter Hoffnung. In: N L 19, 6 . 5 . 1 9 7 2 , S. 9 [G.J. Meiner Enkelin Jana. In: N L 20, 1 7 . 5 . 1 9 7 2 , S. 9 [G.J. - In: N L 22, 3 1 . 5 . 1 9 7 2 , S. 9 : Zwei Veranstaltungen [ProsaJ; Strampelliedchen; Mein Gesicht; Bald [Ge.J. — Trinkspmch. Für Alexander Henning. In: N L 31, 2. 8 . 1 9 7 2 , S. 9 [G. zu A. Hennings 80. Geburtstag]. — Wie wäre es, wenn.... I n : N L 44, 1 . 1 1 . 1 9 7 2 , S. 8 [Prosa]. In: Ein Hoffen in mir l e b t . . . Almanach sowjetdeutscher Lyrik, hrsg. v. R o b e r t W e b e r , Moskau 1 9 7 2 ; Wenn Geschütze verstummen, S. 6 6 ; Los der Steine, S. 1 5 2 ; Dann tat ich es,

433 S. 1 8 4 - 1 8 6 ; Dann war der Sperling tot, S. 226; Same im Sand, S. 278; Im Lande Paradox, S. 2 8 8 - 2 8 9 [Ge.]. - Frühlingsgedicht. In: NL 17, 2 5 . 4 . 1 9 7 3 , S. 9 [G.]. — Improvisationen, Moskau 1973 [Ge. u.E.], - Nächtliche Verse. In: NL 28, 1 1 . 7 . 1 9 7 3 , S. 9 [G.]. - Am dritten Sonntag im August. In: N L 37, 12. 9 . 1 9 7 3 , S. 9 [G.J. - In: N L 41, 1 0 . 1 0 . 1 9 7 3 , S. 9: Auf dem Heimweg; Gedanken einer alten Frau; Befreiung; Frühlingstag [Ge.J. - In: Nachrichten aus Kasachstan 1974: Wenn die Geschütze verstummen..., S. 2 2 ; Im Lande Paradox, S. 2 3 - 2 4 [Ge.]. — In: Sage über meine Freunde. Sowjetdeutscher Almanach. Prosa, Lyrik, Nachdichtungen, Humor, hrsg. Robert Weber, Moskau 1974: Wie wäre es, wenn..., S. 8 1 - 8 4 [Prosa]; Fünfzig Meter Hoffnung, S. 111; Mein Gesicht, S. 127 — 128; Meiner Enkelin Jana, S. 158; Frühlingsgedicht, S. 2 8 4 ; Zwei, S. 310 [Ge.]. - Zaubersprüche. In: N L 24, 1 2 . 6 . 1 9 7 4 , S. 8 [G.]. - Rückblick. In: NL 31, 3 1 . 7 . 1 9 7 4 , S. 9 [G.[. - Duschanbe. In: NL 36, 4 . 9 . 1 9 7 4 , S. 9 [G.]. - An eine unverzehrte Birne. In: N L 44, 3 0 . 1 0 . 1 9 7 4 , S. 9 [G.J. - Geburtstag. In: NL 51, 1 8 . 1 2 . 1 9 7 4 , S. 9 [G.]. - Gedanken am Doppelgleis. In: N L 6, 5 . 2 . 1 9 7 5 , S. 9 [G.]. Karussell. In: NL (Kinderecke) 17, 2 3 . 4 . 1 9 7 5 , 5. 11 [G.[. - Los. Nun ist Schluß. In: N L 20, 14. 5 . 1 9 7 5 , S. 9 [G.]. - Trinkspruch. In: NL 32, 6 . 8 . 1 9 7 5 , S. 8 - 9 [G.J. - Wünsche. In: N L 2, 6 . 1 . 1 9 7 6 , S. 9 [G.]. - Ihr milder Stern. In: N L 9, 2 4 . 2 . 1 9 7 6 , S. 9 [Prosa], - Abbitte. In: N L 10, 2 . 3 . 1 9 7 6 , S. 9 [G.J. - Duschanbe. In: N L 33, 1 0 . 8 . 1 9 7 6 , S. 9 [G.]. - Zaubersprüche. In: N L 34, 1 7 . 8 . 1 9 7 6 , S. 9. - Akazien sterben. In: N L 37, 7 . 9 . 1 9 7 6 , S. 9 [G.]. - Geduldig und liebevoll. In: NL 39, 2 1 . 9 . 1 9 7 6 , S. 9 [G.]. Geburtstag. In: NL 41, 5 . 1 0 . 1 9 7 6 , S. 9 [G.]. In: N L 42, 1 2 . 1 0 . 1 9 7 6 , S. 9: Rückblick; Frühlingsgedicht [Ge.]. - Frühling war's. In: N L 43, 1 8 . 1 0 . 1 9 7 6 , S. 9 [G.]. - Zaubersprüche. Alma-Ata 1976 [Ge.]. - Duschanbe. In: KK 279/280, 1976, S. 20 [G.]. - Das zweite Hundeleben. In: NL 2, 4 . 1 . 1 9 7 7 , S. 8 - 9 [Prosa], - Das Jahr der Schlange kommt. In: NL 6, 1 . 2 . 1 9 7 7 , S. 9 [G.]. - Lawine. In: N L 21, 17. 5 . 1 9 7 7 , S. 9 [G]. - Erleuchtung. In: N L 30, 2 0 . 7 . 1 9 7 7 , S. 9 [G.J. - Seerosenballade. In: N L 35, 2 4 . 8 . 1 9 7 7 , S. 9 [G.]. - Meine schwache Stunde. In: N L 36, 3 1 . 8 . 1 9 7 7 , S. 9 [G.]; wieder in: K K 326/327, 1977, S. 26 [G.]. Zeisige im Apfelbaum. In: N L 39, 2 1 . 9 . 1 9 7 7 , S. 8 [G.]. — Fragt der Baum nach der Frucht. In: NL

Frank 2, 4 . 1 . 1 9 7 8 , S. 9 [G.]. - Vergessen. In: N L 11, 8 . 3 . 1 9 7 8 , S. 9 [G.J. - Müdigkeit. In: N L 32, 2 . 8 . 1 9 7 8 , S. 9 [G.J. - Traurige Verse. In: N L 49, 2 9 . 1 1 . 1 9 7 8 , S. 9 [G.J. - Nun weiß ich. In: NL 10, 7 . 3 . 1 9 7 9 , S. 9 [G.J. - Obsidian. In: N L 11, 1 4 . 3 . 1 9 7 9 , S. 9 [G.J. - Heureka! In: NL 14, 4 . 4 . 1 9 7 9 , S. 9 [G.J. - Es dauert lange. In: N L 27, 4 . 7 . 1 9 7 9 , S. 9 [G.J. - Kam. In: NL 48, 2 8 . 1 1 . 1 9 7 9 , S. 9 [G.J. - In: Lichter in den Fenstern. Sowjetdeutscher Almanach, hrsg. Robert Weber, Moskau 1979: Ihr milder Stern, S. 54 — 56; Das zweite Hundeleben, S. 56 — 58; Zeisige im Apfelbaum, S. 58 — 61; Diese geheimnisvollen Zeitungsleute..., S. 61—63; Kurzschlüsse, S. 63 —65 [En.]; Zaubersprüche, S. 66; Geburtstag, S. 6 6 - 6 7 ; An eine unverzehrte Birne, S. 67 — 68; Gedanken am Doppelgleis, S. 68 — 69; Am dritten Sonntag im August, S. 69—70; Duschanbe, S. 70—71; Los. Nun ist Schluß..., S. 71; Seerosenballade, S. 71 — 72; Meine schwache Stunde, S. 72; Geduldig und liebevoll, S. 73 — 74; Akazien sterben, S. 7 4 - 7 5 ; Frühlingsgedicht, S. 75; Abschiede, S. 7 5 - 7 6 ; Abbitte, S. 7 6 - 7 7 ; Lied der Delphine, S. 77 — 78; Fragt der Baum nach der Frucht..., S. 7 8 ; Lawine, S. 79 [Ge.J. Wandel. In: N L 3, 1 6 . 1 . 1 9 8 0 , S. 9 [G.J. Gedanken im Nachhinein. In: N L 6, 6 . 2 . 1 9 8 0 , S. 9; wieder in: N L 43, 2 2 . 1 0 . 1 9 8 0 , S. 9 [Verse], — Gesang der Wassertropfen. In: NL 10, 5 . 3 . 1 9 8 0 , S. 9 [G.J. - Träumerei. In: N L 12, 1 9 . 3 . 1 9 8 0 , S. 8 [G.J. - Wünsche. In: N L 21, 2 1 . 5 . 1 9 8 0 , S. 9 [G.J . - Erfüllung. In: NL 23, 4 . 6 . 1 9 8 0 , S. 9 [G.J. - Miniaturen. In: N L 27, 2 . 7 . 1 9 8 0 , S. 9. - In: N L 2, 7 . 1 . 1 9 8 1 , S. 9: Ein Gelehrter ist gestorben; Die Schlucht entlang; Zu Begreifen bemüht; Vermutung; Die Katze [Ge.J. — Sommerfreuden. In: N L 23, 3 . 6 . 1 9 8 1 , S. 9 [G.J. - Betrachtung. In: N L 36, 2 . 9 . 1 9 8 1 , S. 9 [G.J. - Wer sehnsuchtsvoll zum Himmel blickt. In: N L 39, 23.9. 1981, S. 9 [G.J. - In: Anth. der sowjetdeutschen Literatur, Bd. 2, hrsg. v. R u d o l f Jacquemien, Alma-Ata; Kasachstan 1981: Im Herbst, S. 44 — 4 5 ; Akazien sterben, S. 45; Duschanbe, S. 4 5 - 4 6 ; Los! S. 4 6 - 4 7 ; Vergessen, S. 47; Traurige Verse, S. 48; Fast hätte ich dich verfehlt, S. 48; Leise, leise, S. 49; Fragt der Baum, S. 49 [Ge.J. - In: H W 2, 1981: Mein Zeitalter, S. 2 0 8 - 2 0 9 ; Schon ist so vieles und so manches..., S. 2 0 9 - 2 1 0 ; Hektik, S. 2 1 0 - 2 1 1 ; Ich danke dir..., S. 211; Lied einer ehemaligen Lumpensammlerin, S. 211—212; Ich las ein Gedicht..., S. 212; Requiem, S. 213; Karmische Betrachtungen, S. 2 1 3 - 2 1 4 ; Verlust,

Frank S. 214; Heute strömt mir..., S. 2 1 4 ; Buntes Bandgras..., S. 214; In den nächtlichen Bäumen..., S. 214; Rentenalter, S. 215; Dreizeiler, S. 215 [Ge.]. — In: Wetterleuchten. Almanach sowjetdeutscher Prosa und Lyrik, hrsg. Robert Weber, Moskau 1982: Traurige Verse, S. 85; Müdigkeit, S. 86 — 87; Vergessen, S. 88; Fragt der Baum nach der Frucht..., S. 8 8 - 8 9 ; Nun weiß ich..., S. 8 9 - 9 0 ; Es dauert lange..., S. 90; Wandel, S. 90 — 91; Gesang der Wassertropfen, S. 9 1 - 9 2 ; Träumerei, S. 9 2 ; Spirale, S. 92 — 93; Wünsche..., S. 93 — 94; Erfüllung, S. 95; Traum, S. 96 [Ge.]. - In: H W 1, 1983: Schwierige Übung, S. 155; Heimweg mit Stühlen, S. 1 5 5 156; Erste Rente, S. 156; Stunde in Biologie, S. 156; Innere Einkehr, S. 156 — 157; „Früh, im Oktober, fiel...", S. 157; „Eaß alles...", S. 157; Erziehung und Ergebnis, S. 157; Berichtigung, S. 158; Aufgabe alter Grundsätze, S. 158; Ein alter Tadshike, Gewürze verkaufend, S. 159; Flegeljahre, S. 158 [Ge.]. — In: N L 2 1 , 1 8 . 5 . 1 9 8 3 , S. 9: Stiefeltiere; Ungerechtigkeit; Ich machte eine Kette; Mein Nachbar [Ge.]. - Rückfall. In: N L 32, 3 . 8 . 1 9 8 3 , S. 9 [G.J. - In: N L 37, 7 . 9 .

434 lische Kreuz. In: NL 23, 5 . 6 . 1 9 8 5 , S. 8. [E.]. In: N L 3, 1 5 . 1 . 1 9 8 6 : Das letzte Photo von Janusz Korczak, S. 9; Wenn man überlegt, S. 9; Umivelt im Wandel, S. 9; Energetische Parabel, S. 9 [Ge.]. - In: N L 5, 2 9 . 1 . 1 9 8 6 : Verzicht, S. 9; Unvermutetes Gleichnis, S. 9; Faschismus, S. 9; Ungeduld, S. 9; Aus dem Urlaub zurück, S. 9; Unter dem alten Nußbaum, S. 9; Schöne Stunde, S. 9; Nahe Wende, S. 9; Der September geht zu Ende, S. 9 [Ge.]. - Optik der Vergleiche und Gleichnisse. Zum 80. Geburtstag von Oswald Pladers. In: N L 8, 1 9 . 2 . 1 9 8 6 , S. 9 [G.]. - In: N L 16, 1 6 . 4 . 1 9 8 6 : Gedanken, S. 9; Ishikawa Takuboku, S. 9 [Ge.]. - Teper'ja snaju. Stichi, Moskau 1986 [Ge]. — Unterwegs (BerlinDuschanbe 1986). In: N L 27, 2 . 7 . 1 9 8 6 , S. 9 [G.]. - Duschanbe: bis +42CC. In: N L 31, 3 0 . 7 . 1 9 8 6 , S. 9 [G.]. - Zurückfinden. In: N L 32, 6. 8 . 1 9 8 6 , S. 9 [G.J. - Zeit der Befangenheit. In: N L 36, 3 . 9 . 1 9 8 6 , S. 9 [Verse], - In: N L 40, 1 . 1 0 . 1 9 8 6 , S. 9: Erster Gruß; Wirksames Mittel [Ge.]. - Begegnung. In: NL 50, 10.12.

1986, S. 9 [G.J. - Notwehr. In: N L 2, 7 . 1 . 1987, S. 8 - 9 ]E.J. - In: N L 4, 2 1 . 1 . 1 9 8 7 : 1983, S. 9: Baba Sina; Vom Ubersetzen; Vom Hausgenossen, S. 8; Für Rosa Pflug, S. 8; Appell, Nachtfrost überrascht; Kleine Ermahnung; Ein- S. 8; Verzicht, S. 8 [Ge.]. — Gedicht — unserer kaufen mit der Schwiegertochter [Ge.]. - In: NL gemeinsamen Ubersetzungsarbeit mit Prof. T. Itoh 48," 2 3 . 1 1 . 1 9 8 3 , S. 9: Der Juli geht zu Ende; gewidmet. Spaziergang allein. In: N L 6, 4 . 2 . Gruß von der Ostsee; Winde hat mein Fenster 1987, S. 9. - In: N L 10, 4 . 3 . 1 9 8 7 : Vor dem umrankt [Ge.]. — Meine schwarze Katze. In: NL Einschlafen, S. 9; Erste Begegnung mit meinen 52, 2 1 . 1 2 . 1 9 8 3 , S. 9 [G.]. - Gravitation. In: Lesern, S. 9; Einem Hede lauschend, S. 9; Wie N L 1, 1 . 1 . 1 9 8 4 , S. 9 [G.J. - Allergie. In: N L lange noch?, S. 9; Notwendigkeit, S. 9; Blumen im 10, 7 . 3 . 1 9 8 4 , S. 9 [G.]. - Baum. In: NL 13, Dezember, S. 9 [Ge.]. - In: N L 16, 1 5 . 4 . 1 9 8 7 : 2 8 . 2 . 1 9 8 4 , S. 9 [G.[. - Werkstattgedanken. In: Märzliches; Widerstand, S. 9 [Ge.]. - Harter NL 23, 6 . 6 . 1 9 8 4 , S. 9 [G.]. - Nebel, weißer Rock. In: N L 33, 1 2 . 8 . 1 9 8 7 , S. 9 [G.J. - In: Nebel... In: N L 26, 2 7 . 6 . 1 9 8 4 , S. 9 [G.J. - NL 36, 2 . 9 . 1 9 8 7 : Selbstgespräche: In knappen Stimmungsbarometer. In: N L 28, 1 1 . 7 . 1 9 8 4 , S. Worten, S. 9; Im Park, S. 9; Beim Aufräumen, S. 9 [G.]. -Stunde der Wahrheit. In: NL 33, 15.8. 9; Beim Radiohören, S. 9; Vor dem Einschlafen, S. 1984, S. 9 [G.J. - Miniaturen. In: N L 44, 31. 9; An der Schreibmaschine, S. 9; Im Album blätternd, S. 9 [Ge.]. - In: N L 48, 2 5 . 1 1 . 1 9 8 7 : 10.1984, S. 9. - In: N L 47, 2 1 . 1 1 . 1 9 8 4 , S. 9: Oktober; Dialog mit der Wohnungstür; Früh- Schnittpunkte (Für Professor I. Itoh), S. 9; Du Fu, lingszauber [Ge.]. — Das Himmlische Kreuz. In: S. 9 ; Erfahrungen, S. 9; Gruß/Sei gegrüßt SuNL 23, 5 . 6 . 1 9 8 5 , S. 8 [Kg.]. - In: NL 50, 11. pernova 1987 A, S. 9 [Ge.]. — Welt ohne Grenzen, Walchum um 1987 (Reihe das Ge12.1985, S. 9: Wieviel faßt meine kleine Stube?; In alter Freundschaft; Im Warenhaus; Verständnis dicht im Brief 36). - In: H W 1, 1988: Wir [Ge.]. - Ich bin so frei. In: N L 51, 18.12. diskutieren einen Grundsatz, S. 2 2 9 - 2 3 0 ; In memoriam M. G., S. 2 3 0 ; Wagt es nicht, S. 2 3 0 1985, S. 9 [G.]. - Schönes Wetter heute (III. Swjatoslaw Kim), Alma-Ata 1985 [Ge. für den 231; Ad infinitum, S. 2 3 2 ; Omas Abendgebet, S. Deutschunterricht, ab 6 Jahre], — In: H W 2, 2 3 3 ; Folter des Gedenkens, S. 233—235; Selbst1985: Der Schulterriemen meiner Tasche, S. 170; gespräche, S. 235—237; Aus neuer Sicht, S. 2 3 7 Der Enkelin, S. 171; Kontakte, S. 171; Herrliches 238 [Ge.]. - In: N L 16, 1 3 . 4 . 1 9 8 8 : AutobioSpiel, S. 171; Zur Arbeit, S. 172; Selbstkontrolle, graphisches, S. 9; Wintermorgen, S. 9 [Ge.]. — S. 172; Ausgesetzt, S. 172 [Ge.]. - Das himm- Dreizeiler. In: N L 21, 1 8 . 5 . 1 9 8 8 , S. 9 [G.]. -

435 Dreizeiler. In: N L 24, 8 . 6 . 1 9 8 8 , S. 9. - Ein Mensch möchte ehrlich sein. I n : N L 29, 1 3 . 7 . 1988, S. 8 [E.]. - Karatag. In: N L 3 1 , 2 7 . 7 . 1988, S. 9 [G.]. - Fünfzeiler. In: N L 32, 3 . 8 . 1988, S. 9 [G.]. - Erst im Winterkleid... Lebenslänglich. In: N L 41, 5 . 1 0 . 1 9 8 8 , S. 9 ; wieder i n : J o h a n n W a r k e n t i n : R u ß l a n d d e u t sche - W o h e r ? W o h i n ? Berlin 1992, S. 2 1 8 2 1 9 [G.]. - In: H W 2, 1 9 8 9 : Schlimme Zeiten, S. 1 4 8 - 1 4 9 ; Panta rhei, S. 1 4 9 - 1 5 0 ; Von der Freundschaft, S. 150 — 151; Zorn, S. 1 5 1 ; Goldbraune Tage, S. 151 — 152 [Ge.]. — In: N L 2, 4 . 1 . 1 9 8 9 : Sijama, S. 9 ; Gusgaif-Schlucht, S. 9 [Ge.]. - In: N L 11, 7. 3.1989^: Grauweiße Tage, S. 9 ; Wie sonderbar . . . , S. 9 [Ge.]. — Afghanistan. In: N L 16, 1 2 . 4 . 1 9 8 9 , S. 9 [G.J. Sprachmisere. In: N L 20, 1 0 . 5 . 1 9 8 9 , S. 9 [G.]. - Pizunda. In: N L 21, 1 7 . 5 . 1 9 8 9 , S. 9 [G.]. Schriftstellerheim in Peredelkino. In: N L 24, 7 . 6 . 1989, S. 9 ; wieder in: N L 25, 7.6. 1 9 8 9 [G.]. - In: N L 29, 1 2 . 7 . 1 9 8 9 : Tage in Moskau, S. 9 ; Abendgebet, S. 9 [Ge.]. - Folter des Gewissens. I n : N L 31, 2 6 . 7 . 1 9 8 9 , S. 9 [G.]. Notizen unterwegs. In: N L 49, 2 9 . 1 1 . 1 9 8 9 , S. 9 [G.J. I n : K K 7 2 3 , 1 9 8 9 : Omas Abendgebet, S. 1 8 ; Selbstgespräche, S. 18 [Ge.]. — Staubsturm — „Afghane" genannt. In: N L 5, 2 4 . 1 . 1 9 9 0 , S. 9 [G.[. - Ein Band gerissen. In: N L 6, 3 1 . 1 . 1 9 9 0 , S. 9 [G.]. - In: N L 24, 6 . 6 . 1 9 9 0 : Duschanbe (Febr. 1 9 9 0 ) ; Neubaugebiet in Duschanbe, S. 9 [Ge.] .—Auf meiner Hand. In: N L (Kinderecke) 27, 2 7 . 6 . 1 9 9 0 , S. 12 [G.]. - Amoklauf. I n : N L 46, 7 . 1 1 . 1 9 9 0 , S. 9 [G.J. - Licht in die Stunden gestreut, Alma-Ata 1 9 9 0 [Ge.]. - In: N e u e Literatur. Zs. des Schriftstellerverbandes R u mäniens. H. 5 - 6 , Jg. 4 1 - 4 2 , 1 9 9 0 / 9 1 : Lebenslänglich, S. 4 6 — 4 7 ; Sijama, S. 4 7 ; GusgafSchlucht, S. 4 7 - 4 8 ; Schwieriges Alter, S. 4 8 - 4 9 ; Fünfzeiler, S. 4 9 - 5 1 . - I n : N L 16, 1 7 . 4 . 1 9 9 1 : Gedanken einer jüdischen Ubersiedlerin, S. 8 ; Schlimme Stunden ohne Schlaf, S. 8 [Ge.]. — I n : N L 17, 24. 4 . 1 9 9 1 : Abschied, S. 9 ; Abschied und noch dies, S. 9; Nach der Aussprache mit einem Antisemiten, S. 9 ; Exodus drei, S. 9 [Ge.]. — In: N L 29, 1 7 . 7 . 1 9 9 1 , S. 9 : Erster Herbst in Deutschland; Schlimme Stunden ohne Schlaf [Ge.]. - In: N L 31, 3 1 . 7 . 1 9 9 1 : Erster Herbst in Deutschland, S. 9 ; Schlimme Stunden ohne Schlaf, S. 9 [Ge.]. — Schneeschauer. I n : N L 32, 7 . 8 . 1991, S. 9 [G.]. - Ein Exodus. Von Duschanbe nach Zittau, Göttingen 1991 [Ge.; Ereignisse 1 9 9 0 / 9 1 ] , — Selbstporträt. I n : Stimmen und Schicksale. Literarische Porträts, Alma-Ata

Frank 1991, S. 1 6 6 - 1 7 4 [erzählt v. aufgezeichnet v. N o r a Pfeffer], - Pizunda (Schriftstellerheim). In: Araki, Tadao (Hrsg.): Deutsch-Japanische B e g e g n u n g in Kurzgedichten, M ü n c h e n 1992, S. 1 0 2 - 1 0 4 . - Verkannt und verbannt. Erstes Emigrantenjahr in Deutschland. Verse, T e c k l e n burg 1 9 9 2 . — Das deutsche Haiku und seine Problematik. Ein Versuch, einigen Grundsätzen auf den Grund zu gehen. Die Transzendenz, 2. erw. Aufl. Sassenberg 1 9 9 3 [Vortr.; gehalten b. Frühjahrstreffen der Haiku-Ges. Berlin in Saalfeld, 1 6 . - 1 8 . 4 . 1 9 9 3 ] , - Das deutsche Haiku und seine Problematik. Silben und Moren, Sassenberg um 1 9 9 5 [literaturwiss. Arbeit; eigene Versuche], — I n : Ins Gestern tauche ich ein. Eine Dokumentation der Tagung „ S o w j e t deutsche Literatur h e u t e " in Berlin 18.2 0 . O k t . 1990, Esslingen 1994, S. 3 0 - 3 1 (Schriftenreihe der Künstlergilde 29): Lebenslänglich, S. 7 6 ; Im Herbst (1967), S. 7 7 - 7 8 ; Nach einer Aussprache mit einem Antisemiten (Peredelkino, 1989, Mai), S. 7 8 ; „Laßt mein Kind nicht ...", S. 7 9 ; April in Duschanbe, S. 7 9 ; In Kaira-Kum, S . 8 0 ; Jahrmarkt in Nau, S. 8 0 ; Sommeiferien in Nau, S. 8 0 ; Duschanbe. Februar 1990, S. 8 0 - 8 1 ; Traurig, S. 81; Amoklauf S. 8 2 ; Schneeschauer, S. 82 — 8 3 ; Meditation an der Schwelle I, S. 83 —84; Wir verkaufen die Bücher, S. 8 4 ; Abschied — und noch dies ..., S. 8 4 — 8 5 ; Abschied, S. 8 5 ; Exodus drei, S. 8 6 ; Für Toyotama Tsuno, S. 8 6 ; Zeit der Pusteblumen, S. 87; März, 1988, S. 8 7 - 8 8 ; Senruyu, S. 8 8 - 8 9 ; Dreizeiler, S. 9 0 ; Vierzeiler, S. 91; Nicht, vom Brot allein, S. 91 [steht nicht im Inhaltsverzeichnis]; Fünfzeiler, S. 9 2 ; Zum Shikiwett.bewerb, S. 9 2 - 9 3 ; Harter Rock, S. 9 3 ; Staubsturm „Afghane" genannt, S. 9 4 — 9 5 ; Sprachmisere, S. 9 5 ; Meditation an der Schwelle II, S. 9 6 ; Weshalb bangst denn du, S. 9 6 [Miniaturen]. — Buntes Fest des Abschieds. Haiku, Senryu, Tanka (III. Julij Frank), Marl; Sassenberg 1997. — Die Kraniche ziehen. Haiku, Senryu, Tanka und andere Gedichte, Lage-Hörste 2 0 0 3 . — Ge. u. Kurzprosa auch in Freundschaft u. R o t e Fahne. — [„Manchmal fragt man mich, w i e viele Gedichte ich geschrieben habe. Ich w e i ß es wirklich nicht. Ist dies denn auch so w i c h tig? K o m m t es nicht vielmehr auf die Zeilen an, auf solche, die ein hohes spezifisches G e wicht besitzen? U n d die kann man an den Fingern abzählen." Selbstporträt, S. 1 7 0 ] .

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Frank ÜBERS. : Lew Oschanin: Komm für immer. In: NL 4, 2 4 . 1 . 1 9 6 4 , S. 9 [Lied]. - Ojar Vacietis: Die Holzlöffel. In: NL 23, 3. 6.1964, S. 9 |G.|. - O . Vacietis: Die Erde. In: NL 26, 24. 6 . 1 9 6 4 , S. 8 [G.]. - Nikolai Doriso: Dein Antlitz. In: N L 47, 1 8 . 1 1 . 1 9 6 4 , S. 8 [G.J. - S. Marschak: Kurz ist des Lebens Frist... . In: N L 52, 2 3 . 1 2 . 1964, S. 9 [G.J. - I. Siedonis: Wrubel „Flieder". In: NL 29, 1 4 . 7 . 1 9 6 5 , S. 9 [G.J. - R . M o n tiel: Ein Gedicht... . In: NL 31, 2 8 . 7 . 1 9 6 5 , S. 8 [G.J. - A. Marti: Brasilien, sei gegrüßt! In: N L 2, 5 . 1 . 1 9 6 6 , S. 8 [G.]. - J . Marti: Weib, ich weiß.... In: N L 11, 8 . 3 . 1 9 6 6 , S. 9 [G.J. Nachdichtung: Alexander Sobolev J . Jewtuschenko: Buchenwalds Mahngeläut. In: N L 5, 2 5 . 1 . 1 9 6 7 , S. 9 [G.J. - Nachdichtung: Nora Jaworskaja: Es war niemand vor Dir. In: N L 23, 5 . 6 . 1 9 6 8 , S. 8 [G.J. - Bulat Okudshawa: Francois Villon. In: N L 46, 1 3 . 1 1 . 1 9 6 8 , S. 8 [G.J. - Nachdichtung: J . Jewtuschenko: Mit mir geht folgendes vor sich... In: Sage über meine Freunde. Sowjetdeutscher Almanach. Prosa, Lyrik, Nachdichtungen, Humor, hrsg. Robert Weber, Moskau 1974, S. 3 7 7 - 3 7 8 [G.J. Olga Lisowska: Ein bunter Fag. In: N L 16, 1 7 . 4 . 1 9 7 4 , S. 9 [G.J. - Omar Chajjam: Des Lebens Märchenbuch geht nun zu Ende. Schade. In: N L 38, 1 8 . 9 . 1 9 7 4 , S. 9 [ G . [ . - A l e x a n d e r Cak: Ein Gedicht darüber, wo ich heute sitzen werde. In: N L 28, 9 . 7 . 1 9 7 5 , S. 9 [G.J. - Ilse Binde: Wie die Maulwürfe krochen wir. In: N L 33, 1 5 . 8 . 1 9 7 9 , S. 9 [G.J. - Ilse Binde: Du kommst jetzt viel zu selten. In: N L 41, 10.10. 1979, S. 9 [G.J. - Ilse Binde: Der Blitz zertrümmerte. In: N L 36, 3 . 9 . 1 9 8 0 , S. 9 [G.J. Ilse Binde: Dein Kommen ist. In: N L 2, 7 . 1 . 1981, S. 9 [G.J. — Ilse Binde: An einen verdorrten Baum. In: N L 9, 2 5 . 2 . 1 9 8 1 , S. 9 [G.J. — Vitauts Ludens: Vom Buddeln. In: NL (Kinderecke) 35, 2 4 . 8 . 1 9 8 3 , S. 11 [G.J. Vitauts Ludens: Regentropfenverse. In: NL (Kinderecke) 39, 2 1 . 9 . 1 9 8 3 , S. 12 [G.J. Vitauts Ludens: Zu Besuch. In: N L (Kinderecke) 40, 2 8 . 9 . 1 9 8 3 , S. 12 [G.J. - Amanda Aizpuriete: Abends, auf dem Funn. In: N L 52, 2 6 . 1 2 . 1 9 8 4 , S. 9 [G.J. - ~ mit Harij(s) Skuja, Jakob Bernstein: Stern, was sagtest du ... Lettische Gegenwartslyrik diverser lettischer Verfasser, Hannover-Döhren 1985 (Lett. Schrifttum 2); Rez. v. M. GarlefF. In: Jb.d.balt.Dtt. 34/1987 (1986), S. 205. - In: N L 49, 3 . 1 2 . 1 9 8 6 , S. 9 : Mumin Kanoat: Der Wildbach; Das Feuer [Ge.J. - Amanda Aizpuriete: Schließ die Für, leg

mir den Kopf in den Schoß [G.J. — In: N L 22, 2 7 . 5 . 1 9 8 7 , S. 9: Janis Rokpelnis: Aus meinem Blut bist du geronnen; Ljubow Serebrowskaja: Der Sommer ist vorbei [Ge.J. - Harijs Skuja: Wiedersehen mit dem Zinnsoldaten. In: N L 28, 8 . 7 . 1 9 8 7 , S. 9 [G.J. - Petrus Browka: Du kommst jetzt viel zu selten. In: N L 52, 2 3 . 1 2 . 1987, S. 9 [G.J. - ~ mit Tsutomu Itoh: Ishikawa Takuboku: Trauriges Spielzeug, GifuCity 1987 [Ge.J; Frankfurt/M 1989 [zus. mit Eine Handvoll Sand], — ~ mit Tsutomu Itoh: Ishikawa Takuboku: Eine Handvoll Sand, Gifu 1987; Frankfurt/M 1989 [zus. mit Trauriges SpielzeugJ. - ~ mit Tsutomu Itoh: Yosa Buson: „Gesang vom Roß-Damm" und ausgewählte Haiku, Gifu 1989. — Aino Elo: Kein Heim haben wir beide. In: NL 7, 8 . 2 . 1 9 8 9 , S. 9 [G.J. - In: N L 15, 5 . 4 . 1 9 8 9 , S. 9: Arno Elo: Die Stadt ohne dich; Ein Tröpflein sein [Ge.J. — R e n a Jalowezkaja: Von der Liebe zum Haß. In: N L 29, 1 2 . 7 . 1 9 8 9 , S. 9 [G.J. - Alexander Bernstein: Verse. In: N L 32, 2 . 8 . 1 9 8 9 , S. 9. Schamil Anak: Verse. In: N L 42, 1 1 . 1 0 . 1 9 8 9 , S. 9. - In: N L 46, 6 . 1 1 . 1 9 8 9 , S. 8: Maro Markaijan: Von Jahren überlagert meine Zeit; Die Ahnen [Ge.J. - In: N L (Kinderecke) 24, 6 . 6 . 1990, S. 11: Ojars Vacietas: Die Tasche; Die Spinne [Ge.]. - Sijo Abdullo: Für Beate. In: N L 28, 4 . 7 . 1 9 9 0 , S. 9 [G.J. - Ins Russ.: Peter Coryllis: Auf Flügeln der Zeit in Weite und Welt. Gedichte deutsch-russisch. Kreis der Freunde um Peter Coryllis, Walchum 1991 (Buchgeschehen Welt und Wort 9). Im raschelnden Laub. Erste Käsen mit deutschsprachigen Autoren außerhalb Deutschlands, Göttingen 1990 (Die Halbe-Bogen-Reihe. Renga-Begegnungen 36). - Im rauhen Winde. Sommer-Kasen, Göttingen 1991 (Die HalbeBogen-Reihe. Renga-Begegnungen; RaB 44). HRSG. :

LITERATUR: ~ In: N L 11, 8 . 3 . 1 9 6 6 , 9. - R o b e r t W e b e r : Improvisierte Gedanken zu ~s „Improvisationen". In: N L 50, 1 2 . 1 2 . 1 9 7 3 , 8. - Kosch. Peter Nasarski: „In zwei Jhdte. alten Traditionen wurzelnd - in drei Dialekten zuhause". Deutsche Dichtung in der Sowjetunion. In: K K 215, 1974, 3 — 5. — J o h a n n Warkentin: Leser und Autor in der sowjetdt. Literaturlandschaft. In: Sinn und Form. 34. J g , 3. H . , 1982, 685. - Annelore EngelBraunschmidt 1985, 137. - Belger 1999, 52, 54. Carola L. Gottzmann: Ereignisse des Grauens in zwei rußlanddt. Gedichten von Nora Pfeffer und In: Petra Hörner (Hrsg.): Vergessene Literatur Ungenannte Themen dt. Schriftstellerinnen,

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Freymann(-Nursie)

Frankfurt/M; Berlin u.a. 2001, 2 1 3 - 2 2 2 (Deutsche Literatur in Mittel- und Osteuropa. Mittelalter und Neuzeit 2). — Auskunft von Frank, Viktor na, H e r m a n n

—>

Samson-Himmelstjer-

Frantzen, Gottlieb Wilhelm * 1 2 . 2 . 1 8 2 6 Pernau, f um 1 9 0 3 ; Vater: Gustav Heinrich F . , Kaufmann u. Ratsherr; M u t t e r : Dorothea Amalie, geb. Adamson. Progym. in Pernau, 1 8 4 4 - 1 8 4 9 Ö k o n o m i e u. T h e o l . Studium in Dorpat, 1851 liv. theol. Kandidat, 4 . 3 . 1 8 5 2 Ordination, 1 8 5 2 - 1 8 5 5 Vikar im Dorpater Spr., später in Pernau u. Fellin, 1856 — 1 8 5 7 Prediger in Testama (L), ab I . 9 . 1 8 5 7 - 1 8 7 0 in Karolen (L), 1 8 7 0 - 1 8 8 6 Religionslehrer in Dorpat, zeitw. auch PrivatAdjunkt an der est. Marienkirche u. Lehrer am Lehrerseminar. WERKE: Blütensträußchen. Poetische Pernau 1 8 4 3 . - Die „Leben Jesu" seit Strauss (nach Uhlhorn, Luthardt, u.a.), J u r j e w 1 8 9 8 [Vortr.].

Versuche, Bewegung B. Weiss

LITERATUR: Alb.Acad. 1889. - Ottow/Lenz 1977. -

Redlich 1989. - BaBA 87, 1 7 0 - 173. Franzius, A b r a h a m Gottlieb H e r m a n n * 1 8 . 4 . 1 8 0 1 R i g a (L), f 7 . 1 2 . 1 8 3 2 R i g a . Früh verwaist, v o n einer T a n t e erzogen, 1817 durch Vermittlung seiner Verwandten Navigations- oder zweite Kr.schule, 1817 G y m . in Riga, 1822-1824 Studium in Dorpat, Rechtsanwalt in R i g a , seit 1827 auch P r o t o kollant der Polizeiverwaltung, Hofgerichtsund Ratsadvokat in R i g a , oo 1828. WERKE: (Poetischer) Nachlaß, hrsg. v. K . L. Grave; A. Möller, R i g a 1 8 3 3 . - Täuschung. In: Sivers 1 8 5 5 , S. 3 1 1 . - In: Grotthuß 1 8 9 4 / 9 5 : Gefühl auf Bergen, S. 187 / S. 2 2 8 ; Handeln und Dulden, S. 188 / S. 2 2 9 [Ge.]. LITERATUR: Literär. Begleiter des Ostsee-Prov.Bl. I I . Mai 1833, Nr. 19, 3 9 - 4 0 . - Briimmer 1876/ 77. - Alb.Acad. 1889. - Grotthuß 1894, 3 5 8 359. - Goedeke 15, 161. - Friedrichs 1967. Kosch. - Redlich 1989. - DBA 340, 402. - BaBA 87, 2 1 4 - 2 1 6 . F r a u e n t r e u e —> J o h a n n e s d e L i v o n i a Freymann(-Nursie), Karl J o h a n n v o n * 1 6 . 7 . 1 8 7 8 Dorpat, f 2 7 . 4 . 1 9 0 7 M e r a n (Tuberkulose), £ 1 4 . 5 . 1 9 0 7 M e r a n ; Vater: Georg H e r m a n n J o a c h i m v. F. ( 1 8 3 5 — 1885),

K s p . - R i c h t e r u. Sekretär der liv. Feuervers. (Geschl. 1 6 6 6 in schwed. Dienste geadelt, B e i n a m e Nursie: Stammgut des Adelsgeschl. in L seit 1 7 2 3 ) ; M u t t e r : Karoline Luise, geb. v o n Lobry ( 1 8 3 4 - 1 9 0 3 ) . 1 8 8 5 - 1 8 9 6 Privatgym. in Dorpat, 1 8 9 6 Gym. in Narva (E), 1 8 9 6 - 1 8 9 8 G y m . in Pernau (L), 1 8 9 8 - 1 8 9 9 Studium der Gesch. u. 1 8 9 9 1 9 0 3 der Philol. in Dorpat u. Berlin, seit 1 9 0 5 Mitarb. an der B M u. der D ü n a - Z t . , 1 9 0 5 1 9 0 6 b. der R i g R d s c h , 1907 b. der R i g . Z t . , Mitgl. der Presseabt. des Liv. Landratskollegiums, suchte Heilung von seiner Krankheit 1907 in Tirol, Publizist, Dramatiker u. D i c h ter. WERKE: Über den Geist der livländischen Kolonisation. I n : B M 58, 1 9 0 4 , S. 3 3 - 4 4 ; Ausz. in R o h r b a c h 1916, S. 12 ff. [ „ U m das Jahr 1 2 0 5 spielte man in R i g a Theater. In dumpfer Neugier betrachteten Heiden und N e u b e kehrte die fremden Bühnengestalten und schwerfällig folgten sie den W o r t e n des D o l metschers, der ihnen den Inhalt des Stückes auseinandersetzte. Plötzlich aber kam B e w e gung in die lauschende M e n g e , das Stück hatte den gleichgültigen B o d e n des Erdichteten verlassen und den Punkt berührt, w o das u n mittelbare Verständnis der Zuschauer begann. Als die Gewappneten Gideons mit den P h i listern kämpften, begriffen die Liven den tieferen Sinn des unklaren Schauspiels und flohen. Z u natürlich spielten die Deutschen, und zu unnatürlich erschien den Liven die H a r m losigkeit des Festes. Sie dachten an das Gastmahl B i s c h o f Alberts, das mit Geißeln und Knechtschaft geendet, und nur ungern ließen sie sich zum B l e i b e n überreden; sie waren ein störriges V o l k und vergaßen nur allzu leicht, daß sie in Spiel und Ernst den Deutschen verfallen waren." R o h r b a c h 1 9 1 6 , S. 1 2 ] . — Pupa und anderes, Dresden 1 9 0 4 [E.]; R e z . v. Siegfried v. Sivers. In: B M 57, 1 9 0 4 , S. 4 6 7 4 6 8 . - I n : B M 59, 1 9 0 5 : Laster und Leidenschaft inJ.M.R. Lenz' Dichtung, S. 2 5 - 4 0 ; Am Ufer des Lebens, S. 55 [G.]; Mein Lied, S. 2 2 1 [G.]; R e z . A. L. W o l y n s k i : D e r moderne Idealismus und R u ß l a n d , S. 2 2 6 - 2 3 0 u. A. L. Wolynski: Das B u c h v o m großen Z o r n , S. 2 3 0 — 2 3 4 ; Nicht wie die Wellen des Meeres, S. 3 0 3 - 3 0 6 [Ess.]; Um die livländische Volksschule, S. 391 — 4 1 3 . — U n t e r P B mit M . v. Vegesack: Im Spiegel der Presse. In: B M 59, 1 9 0 5 , S. 4 2 9 -

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4 4 7 u. 5 1 2 - 5 2 6 ; Forts, in: B M 60, 1905, konstatierte, daß — D . Fabricius nicht in der S. 1 0 3 - 1 1 4 , S. 2 0 5 - 2 1 6 u. 3 0 0 - 3 0 3 . - Zur Lage war, „eine wahrheitsgetreue objektive Reform des humanistischen Gymnasiums. In: B M Geschichte Livlands zu schreiben", allerdings 60, 1905, S. 2 3 5 - 2 5 2 . — Aus verlorenem Wingibt die Darstellung ein anschauliches „Bild kel. Zwei Erzählungen, Dresden 1905. - Mein der Anschauungen des Autors selbst und seiner Lied. In: Kiefern im Schnee, S. 2 4 [G.]. — Z e i t - und Parteigenossen"]. Nochmals die Krisis des Baltischen Deutschtums, HRSG.: mit Ernst Seraphim: Die WiedereröffB M H . 6, 1906. - Die Lettische Psychose, Berlin nung der deutschen Schule in Livland. Eine Fest1 9 0 6 [u. Ps. Meinhard v. Segeberg ersch. in schrift, hrsg. v o m D t . Verein in Livland, R i g a der Nach-Hardenschen „ Z u k u n f t " ] . — Der Tag 1 9 0 6 . des Volkes. Ein Schauspiel aus der lettischen ReAUSGABEN : Aus dem Werk eines vergessenen volution 1905 in vier Akten, M ü n c h e n 1 9 0 7 ; Dichters, hrsg. i.A. des Philisterverbandes der R e p r . Michelstadt 1 9 9 4 (Baltica-Materialien 4) Livonia ν. Herbert Petersen, H a n n o v e r - D ö h [Auswirkungen u. Folgeerscheinungen der ren 1977 (Beiträge zur baltischen Literatur und Literaturgeschichte 1) [Der Geist der Inländiruss. R e v o l u t i o n von 1 9 0 5 in bezug auf das schen Kolonisation, S. 3 - 1 7 ; Der Lohn, S. 1 8 Baltikum]; vgl. H. F. Bosse: „ D e r T a g des 2 2 ; Pupa, S. 2 3 — 3 7 ; Nach dem Neunten TherV o l k e s " . M e h r als eine Wiederentdeckung. midor, S. 3 8 - 7 3 ; Gedichte, S. 7 4 - 8 4 ] . I n : Jb.d.balt.Dtt. 3 2 / 1 9 8 5 (1984), S. 1 1 5 - 1 1 7 . LITERATUR: A l b . Z e d d e l i n a n n 1900. Gotthard — Die russische Revolution, T ü r m e r J b . 1 9 0 7 . — Freytag-Loringhoven: In: B M 63, 1907, 330. Francesca. Nach dem neunten Thermidor. Masken. John Eduard Siebert: Ein frühvollendeter, Dorpat Drei Einakter. Mit einem Bildnis und biographium 1910. — Ders.: In: Heimatstimmen 4, 1910, 3 6 2 - 3 8 0 . - Brummer 1913. - Tobien 1930, 1, schem Vorwort, M ü n c h e n 1 9 0 8 [ U A 9 . 1 . 1 9 0 7 140. H. Petersen: In: B M H 1932, 6 7 6 - 6 8 3 . in R i g a ; erneut R i g a 1 9 1 0 ; U T : Masken [handelt v. der franz. R e v o l u t i o n 1 7 9 5 ; die Nekro 1936. - GH Liv 1, 55. - Alb.Liv. 1972/91. - Kosch. - D B B L 1970. - Redlich 1989. - DBA Einakter zu Lebzeiten separat ersch., est. II 399, 306. - BaBA 89, 04. - S. v. Vegesack: Ein Ubers, v. Nach dem neunten Thermidor: Herman vergessener Dichter. Zum 50. Todestag von In Jänes: Pärast üheksandat termidoori, Tallinn B H 4, 1956/57, 233 - 235 L„Noch heute, wie vor 1 9 2 2 ] . - Gedichte, Dresden 1 9 0 9 [aus dem fünfzig Jahren, sehe ich dieses abschreckend hässliNachlaß]. — Mein Lied. Für eine Singstimme mit che, käsige Gesicht mit dem ewig schief baumelnden Kneifer auf spitzer Nase, dieses sprühende Klavierbegleitung, Op. 12, Nr. 1 (Komp. O t t o Muyschel), R i g a 1 9 0 9 (Baltische Componisten Antlitz, das von einer solchen inneren Glut durch8). — I n : Frey 1 9 2 6 : Mein Lied, S. 15; Ins Land strahlt wurde, daß alle Hässlichkeit wie eine leere der Poesei, S. 16. — Nach dem neunten Thermidor. Maske abfiel, höre dieses prachtvolle, tobende Lachen, — der Kopf warf sich zurück, der Kneifer flog I n : Krüger 1916, S. 1 5 1 - 1 6 4 . - In: B M H an schwarzer Schnur durch die Luft, der dürre 1 9 3 2 : Weihnacht, S. 6 8 0 ; Am Ufer des Lebens, S. Körper bebte."]. 6 8 0 ; Im Untengarten, S. 6 3 8 . — Die Weihnacht der Toten. In: Adelheim 1947, S. 2 1 0 [G.]. Freymann, Thelma Elisabeth von Marquis: Wissen Sie — Gräfin — was Psyche sprach, da sie Amorn schlafend sah? ... In: Gustav * 1 1 . 3 . 1 9 3 2 Helsingfors/Helsinki, lebt in Specht (Hrsg.): U n d laß uns wieder von der Söhre b. Hildesheim; Vater: Ernst Felix v. F. Liebe reden. Liebesstimmen aus drei Jahrtaua. d. Hause Nursie ( f 1958), Gutsbesitzer, Insenden (111. W . Becker), B a d e n - B a d e n 1 9 4 6 genieur; M u t t e r : E b b a Margareta Chiara, geb. (Der silberne Quell 6), S. 3 0 - 3 1 . — Weihnacht. de Pers et de V a r m o San Eliseo und Grabiz aus I n : Hirschheydt 2 0 0 0 , S. 41 [G.]. - Auch hist. W i e n (1907 — 1995), T o c h t e r des Österreichers Ess. Carlo Marquis de Per und der Schwedin Karin Gillblad, Dichterin u. Ubers.; B r u d e r : Kaarlo U D E R S . : mit Georg S. Μ ν. Freymann [Bruder Rudolf (* 19.5.1935). v. ~]: Dionysius Fabricius: Kurzer Abriß der Inländischen Geschichte. Aus dem Lateinischen ins Deutsche übersetzt. In: Jahresbericht der Felliner litterarischen Gesellschaft 1896 — 1899, Fellin 1900, S. 6 1 - 1 9 5 [vorab hielt ~ am 2 . 4 . 1 8 9 9 einen Vortr. in der Felliner litt. Ges., w o er

Kindheit im Baltikum, 1 9 3 9 mit der Fam. Flucht nach Schweden, Schulbesuch in F i n n land, Schweden u. der Schweiz, seit 1 9 4 5 in Lüneburg, Wilhelm-Raabe-Oberschule in Lüneburg, Philol.-Studium in Hamburg,

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Staatsexamen, Schuldienst, Tätigkeit b. Klett- S. 121 — 145. — „Was heißt denn hier Erfolg?" — Verl. in Stuttgart, seit dem 16. Lebensjahr erste Eine Bewertung; Elkes Geburtstag; „Wat dem lyrische Versuche. Mitarb. des 1951 v. —> U . eenen sin Uhl ..."; Das Opfer; Der „Schwenninv. Freytag-Löringhoff gegrün. Omnibus-Lite- ger-Effekt" [Fallberichte]. - Modell Finnland. raturkreises, seit 1953 in Lüneburg, 1961 — Was die deutsche Schule von der finnischen lernen 1965 Studienassessorin an der St. Ursula könnte. In: Pädagogisches Forum. UnterrichSchule Hannover, 1975 Dozentin am Institut ten, Erziehen. Zs. für soziale Probleme, pädfür Angewandte Erziehungswiss. u. Allg. Di- agogische Reformen und alternative Entwürfe daktik der Univ. Hildesheim, Akad. Oberrä- 31/32 2003, S. 25 — 31. — Ein anderes Eand. Eine andere Schule (Finnland). In: Neue tin, 1995 i . R . Sammlung. Vierteljahresschrift für Erziehung WERKE: In: Springbrunnen 1953: Wunsch, S. und Gesellschaft 43, 2003, S. 1 7 9 - 2 0 3 . - „Es 89; Wär' es ein Frevel nicht..., S. 113 [Ge.]. — sind ja nicht nur die Schulen!" In: Pädagogisches Der Katholik und sein ungläubiger Nächster. In: Forum. Unterrichten, Erziehen. Zs. für soziale Frankfurter Hefte. Zs. für Kultur und Politik Probleme, pädagogische Reformen und alter19, 1964, H. 12. - Der christliche Laie und sein native Entwürfe 32/33, 2004, S. 3 5 2 - 3 5 4 . ungläubiger Nächster. In: Jb.d.balt.Dtt. 1966, S. Zahlr. Aufs, zum fmn. Bildungswesen. 128 ff. — Kriegskinder — Nachkriegskinder. Ein UBERS.: mit Ursula Kaiser: T. Patrick Burke Generationenproblem von heute. In: Neue (Hrsg.): Künftige Aufgaben der Theologie, MünSammlung. Vierteljahres-Zs. für Erziehung chen 1967 [Vortr.Slg.; Symposion am Saint und Gesellschaft 24/3, 1984, S. 2 2 2 - 2 3 0 . - Xavier College, Chicago v. 31.3.-3.4. 1966; Die Führung als museumspädagogische Aufgabe. a. d. Engl. v. a. d. Franz. v. Ursula Kaiser]. — In: Am Beispiel erklärt. Aufgaben und Wege Byron G. Massialas u. Jack Zevin: Kreativität der Museumspädagogik, hrsg. v. ~ u. Andreas im Unterricht. Unterrichtsbeispiele nach amerikaniGrünewald-Steiger, Hildesheim; Zürich; schen Lerntheorien (Einf. Hans Aebli), Stuttgart New York 1988; 2. Aufl. ebd. 2004, S. 111 — 1969. 125 (Hildesheimer Beiträge zu den Erziehungs- und Sozialwiss. 29). — ... und was ma- H R S G . : Am Beispiel erklärt. Aufgaben und Wege der Museumspädagogik, Hildesheim 1988; 2. chen die da eigentlich in Hildesheim? In: Standbein, Spielbein. Museumspädagogik aktuell Aufl. ebd. 2004 (Hildesheimer Beiträge zu den 24, 1989, S. 2 3 - 2 4 . - Kirchliche Museen. Orte Erziehungs- und Sozialwiss. 29). der Vermittlung zwischen Kirche und Publikum. In: Stimmen der Zeit. Monatsschrift für Geistesleben der Gegenwart 114, 1989, Bd. 207, Nr. 1, S. 59. — Bedingungen des katholischen Religionsunterrichts in der Diaspora. In: Stimmen der Zeit. Monatsschrift für Geistesleben der Gegenwart 114, 1989, Bd. 207, Nr. 6, S. 421. — Elisaweta hat nun Deutsch gelernt. In: Deutsche LehrerZt. 18, 1996, S. 12. Integration behinderter Kinder in Regelschulklassen neu betrachtet. In: Katholische Bildung 98, 1997, S. 2 2 2 - 2 3 0 ; S. 2 5 3 - 2 6 0 u. 3 1 2 - 3 2 2 ; wieder in: Pädagogisches Forum. Unterrichten, Erziehen. Zs. für soziale Probleme, pädagogische Reformen und alternative Entwürfe 25, 1997, S. 1 6 9 - 1 7 5 . - ~ mit R u d o l f Koivu, Kaarina Helakisa u. Ebba Varma: Kesäkeiju ja kuningas Kuuranen, Helsinki 1998 [~ verf. die Fußnoten]. - Schule an der europäischen Peripherie — Bildungs- und Sprachenpolitik in Finnland. In: Zs. für internationale Erziehungs- und sozialwiss. Forschung, 15, 1998,

F r e y m a n n , W a l t e r J o h n Alexander 1 2 . 1 1 . 1 8 8 6 Riga, f 2 7 . 9 . 1 9 4 5 Lager b. Moskau; Vater: Ludwig Alexander, leitender Beamter u. Hofrat; altes liv. Geschl. mit über 11 Generationen, Begründer Johann Neumann (* vor 1640), nach d. schwed. Adel von Freymann genannt; Mutter: Marie Charlotte. Aufgrund des musikliebenden Elternhauses erhielt ~ schon früh Klavierunterricht u. theoretische Unterweisung durch den Pädagogen u. Komponisten Robert Müller, wirkte im Kinderchor des Rigaer Stadttheaters mit. Nikolai-Gym. in Riga, nach dem Abitur wollte er Dirigent werden, studierte jedoch an der Univ. Dorpat Jura, setzte gleichzeitig beim Dorpater Musikdirektor Rudolf Griwing die Musikausbildung fort. 1911 Rechtsanwalt in Riga, 1912 Eintritt in den Staatsdienst als Richter, oo Sängerin Wera Rudolf. ~ war Leiter der Musikabteilung der Rigaer GoetheGesellschaft, Mitbegrün, des Rigaer Kam-

Freytag-LöringhofF

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mermusikvereins, hierdurch Kontakt zu —>• A. Symphonische Dichtung Auf dem Meere, 1911 M. Schnabel; seine Werke wurden kaum au- u. a.m. — Beachtung hat sein Rondo D-Dur, 1909 gefunden, da die Harmonik sehr geßerhalb d. Baltikums aufgeführt. Seit 1932 Dozent fur Arbeitsrecht am Herder-Institut in mischt und der Takt ungewöhnlich ist [UA bei Riga, 1935 Reise nach Dd., 1939 Umsiedlung den Bait. Kulturtagen auf Burg Stettenfels 1986 zum 100. Geburtstag von ~]. — Schrifnach Barth (Pommern), dann nach Posen, 1942 ging ~ nach Berlin, wo er am Landge- ten : Leipziger Geivandhausimpessionen; Hans von richt tätig war. Sein Leben war durch diese Dercks — ein baltischer Künstler; Kunst und Wert; zahlreiche Beitr. in Ereignisse u. durch das hoffnungslose Warten Brahms und Lettland; auf den seit 1943 als vermißt gemeldeten Sohn dt.bait. Zs. — Mehrere juristische Abh. Gerhard überschattet. Am Ende der Kriegszeit wegen der Beherrschung mehrer Sprachen als Freytag-LöringhofF, U d o Nicolai Moritz Dolmetscher verpflichtet, wurde am 9. 6 . 1 9 4 5 Constantin B a r o n v o n (Ps. Spectator nach Rußland verschleppt. Erst nach 17 Jahren Septimus) erhielten seine Angehörigen vom sowjetischen * 5.12. (23.11.) 1892 Rittergut Laiden / Roten Kreuz das Todesdatum von Er gilt Leyden (K), f 2 9 . 5 . 1 9 8 4 Andernach (Rheinnicht nur als ein bedeutender Komponist von land-Pfalz); Vater: Eugen Eberhard Arcadius Liedern, Chorwerken, Klavier- und Kam- Baron Freytag gen. Löringhoff aus Rawen (K) mermusikstücken, die von der Spätromantik ( 1 8 5 8 - 1 9 2 9 ; Löringhoff: ältere Namensform, bis zur Atonalität reichen, sondern er hat auch 1421, nach dem gleichnamigen Gut b. R e c k zahlr. Art. zur Musik in Rigaer Zt. publ., linghausen zum weitverzweigten Geschl. außerdem sind auch Zeichn. von ihm über- Freytag v. Loringhoven gehörend; Freytagliefert. Zum 100. Geburtstag fanden Auffüh- Loringhoven: eines der ältesten westfälischen rungen seiner Werke auf Burg Stettenfels u. in Rittergeschl., das bereits im 13. Jh. weite Stuttgart statt. Geschlechtsverzweigungen aufweist und in WERKE: Komp. ab 1 8 9 9 - 1 9 4 4 , 110 Werke: der Linie Husen-Lörinhof(f) seit dem 2. Drittel 37 Liedwerke ab 1906 — 1944, oft nach einem des 14. Jhs. in L u. seit dem Ende des 15. Jhs. Oberbegriff publ., darunter z.B. 1 9 2 3 - 1 9 2 5 in Κ im Dt. Orden belegt ist, darunter auch Drei Lieder [in 3 Folgen]: Abend im Herbst; Frau ein liv. Ordensmeister, 1 4 8 5 - 1 4 9 4 ; 1878 u. 1884 russ. Barone, 1880 preuß. u. 1895 sachSehnsucht; Am Brunnen; ferner unter d. Obertitel 3 Lieder 1929 Der Rosenbaum: Nah vor dem sen-weimarsche Frhr.); Mutter: Marie CharFenster; Aber nachts ein Sturmwind schrie; Und ich lotte Caroline, geb. Bsse. Manteuffel gen. bete; ferner 6 Lieder 1930 unter dem Obertitel Zoege (* 1869). Sechs Herzenslieder: Morgenstimmung; Geheime Verabredung; Singende Flammen; Volkslied; Lebenslust; Der Abend. — 3 Opern: Gunhild, 1904; Friedmund und Siegrune, 1908; Lilia, 1939. — 22 Klavierwerke 1904—1944, darunter: 6 unter dem Obertitel Charakterbilder: Winter, 1904; Frühling, 1904; Herbst, 1905; die 3 weiteren 1908: Am Kamin; Abenddämmerung; Im Garten. — Divertimenti: Divertimento amabili, 1937 [1988 hrsg. v. H. Scheunchen]; Kleines Divertimento, 1939. - Weitere Gattungen pdegte ~ von 1912 — 1936, wie 9 Chorwerke, wobei hier die Thematik interessant, ζ. B. Der Knabe mit dem Wunderhorn, 1912; Helgelied, 1932 [Stoff aus der altnord. Heldendichtung] u.a.m. - Gedichte: Am Meer, 1914; Der Flieder, 1915; Im Park, 1916; Am Morgen, 1920. — Daneben Orchesterwerke 1932, Terzette 1921, 1930, 1931 u. 1934, ein Marsch bereits 1899, eine

Häuslicher Unterricht, Reisen nach D d . , Osterr. u. Schweiz; Privatgym. von Eitz, Alexandergym. in Riga (L), Frühjahr 1915 Abitur im Nikolaigym. in Libau (K), Jurastudium in Dorpat, 1916 zum Heeresdienst eingezogen, 1917 Rückkehr ins Baltikum, im Dienst der dt. Okkupationsmacht als Dolmetscher, Wintersemester 1918 — 1919 Forts, des Studiums in Jena; nach Zusammenbruch der dt. Besetzungsmacht im Baltikum Eintritt in den Freiwilligen Korps der Bait. Landeswehr u. der Eisernen Division als Cornett u. Leutnant; nach Scheitern des Corps Rückkehr nach Dd. u. 1920 Forts, des Studiums der Staatswiss. in Greifswald. 1924 Dr. rer. pol., Diss.: „Zur Entwicklungsgeschichte des deutsch-russischen Handelsverkehrs mit besonderer Berücksichtigung des Zwischenhandels und der Exportagenten, Greifswald 1924

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(Ausz.)". OG 17.10.1924 Christel Mane Wilhelmine Esther Bernewitz aus Goldingen (* 1893); drei Kinder. Umsiedlung, seit 1940 wiss. Hilfsarbeiter in Posen, Sonderführer im II. Weltkrieg, in den späteren Kriegsjahren Psychographologe in Lübeck, 1946 in Mecklenburg von der russ. N K W D verhaftet, 4 Jahre Gefängnis u. Lagerhaft, 1950 entlassen, 1951 Grün, des Omnibus-Literaturkreises in Lübeck, der Omnibus-Rundbrief-Korrespondenz, des Omnibus-Verl, in Lüneburg. Mitarb. dieses Kreises waren u. a. —> M. DehnGrubbe, —> T. v. Freymann, —> E. Goercke, —> I. Hubatius-Himmelstjerna, —> J. Koskull, —> A. F. Maitz, —> H. von der Osten-Sacken, ->· H. Riege, V. v. Sass, -> G. Wittlich. W E R K E : UPs.: Zeitenwende. Politische Glossen in Versen, Greifswald 1934. - UPs.: Gallensteine, grämliche Verse, Greifswald 1935 (Manuskriptslg. der Publikationsgemeinschaft Greifswalder Autoren Sonderheft 3) [für Propaganda der NS-Presse gedacht]. — Von stillen Leuten Eine Sammlung unmoderner Geschichten, Greifswald 1935 (Manuskriptslg. der Publikationsgemeinschaft Greifswalder Autoren Sonderdr. 4). — Johann Reinhold von Patkul. Drama in 4 Akten, Greifswald 1936 (Manuskriptslg. der Publikationsgemeinschaft Greifswalder Autoren Sonderheft 7) [Patkul 1660 — 1707]. - Der Sonderfall. Schauspiel in 3 Akten, Greifswald 1937 (Manuskriptslg. der Publikationsgemeinschaft Greifswalder Autoren Sonderheft 10). — Jahre der Arbeit für Volk und Reich, Greifswald 1937 (Was ich wissen muß 2; Böttchers Selbstunterrichtsbücher 8). — Vormarsch (Herbst 1941), Greifswald 1941 [G.; masch. Aut.; an der Ostfront verf.]. — In: Springbrunnen 1953: So brenne! S. 61 [G.]; Leonardi da Vinci, S. 62 — 64 [E.]; Laß Dank Dir sagen! S. 65 [G.]. — Zur Frühgeschichte der v. Freytag gen. Löringhqff, ebd. um 1956 [Aufz. v. 1934, die ~ auf der Grundlage der Fam.-Archive verf. hatte u. die er 1955 wiederfand]; Rez. ν. Ο. v. K. In: B H 4, 1956/57, S. 2 3 7 238. - Hochsommer. In: B H 4, 1957/58, S. 249 [G.]. - Kleiner Bergstrom. In: BH 4, 1958/59, S. 245 [G.]. - In Jene lebt sich's bene. In: Jb.d.balt.Dtt. 45/1998 (1997), S. 9 8 - 1 0 9 [Episode, die die kurze Zeit des Studiums in Jena (1918) betrifft, abgedr. a.d. Lebenserinn, die in zwei Aktenordnern im Archiv der CSG aufbewahrt werden]. - Arbeiten in wiss.

Freytag-Loringhoven

Fachschriften zu Problemen des Handels, der Verwaltung, der Wirtschaft und Kultur. BEARB.: Neubearb.: Ernst Böttcher: Was ich wissen muß! Eine Sammlung von Aufsätzen aus den Gebieten der Verfassung der Verwaltung der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Zusammenhänge unserer Geschichte aus der Volkswirtschaft..., 3. Aufl. Greifswald um 1934. HRSG. : Heimatland. Musenalmanach. Lyrik, Prosa, Lebens- und Schaffensberichte deutschsprachiger Schriftsteller und Schriftstellerinnen, Marburg 1 9 5 6 - 1 9 5 7 . LITERATUR: G H Kur 1, 278, 383. — Kürschner Lit.Kal. 1952. - Kosch. - Todesanzeige in: 1313 7/8 (429/430), 1984, 17. - Redlich 1989. - D B A II 400, 154. - B a B A 89, 083.

Freytag-Loringhoven, Alexander Ulrich Heinrich Johann Frhr. von

Luis

* 8.5. (j. 26.4.) 1849 Rio de Janeiro, f 10./ 12. 9.1908 Weimar; Vater: Karl Gottlob v. F.L. (1811-1882) a.d. Linie Heinrich Johann, Generalkonsul (Geschl. —> U. Freytag-Löringhoff); Mutter: Mathilde Luise Kalkmann, Kaufmannstochter aus Bremen (1824-1909), deren Eheschließung in Rio de Janeiro 1847 war. Häuslicher Unterricht in Stockholm u. Kopenhagen, Gym. in Bremen, 1868 — 1869 Studium der Rechtswiss. in Dorpat u. Berlin, 1870/71 Freiwilliger im dt.-franz. Krieg, kurze Beamtentätigkeit in Mitau, 1871 Hauptarchivar b. der liv.-adl. Güterges. in Riga (L), kgl. Sächs. Kammerherr, Ehrenritter des Johanniter-Ordens u. Mitgl. des Verwaltungskomitees des Stadttheaters, oo (1) 1877 Maria Selma Freiin Freytag v. Loringhoven a.d. Linie Karl Johann, Haus Pajomois-Ficht (Ösel, seit 1846 u. 1848) (1858-1931), )|( 1884. oo (2) 1888 Anna Maria Freiin Sebottendorf v. der Rose (* 1852). Kammerherr b. Großhzg. von Sachsen. Dichterleiden, D., aufgeführt in Dilettantenkreisen. — Die Flitterwochen [Scherz 1 Ak.; aufgeführt im Rigaer Stadttheater 1881]. - Der Nichtraucher, o.O. 1882 [Dramatischer Scherz]. — Kindespflicht, o.O. 1882 [E.]. - Zwei Schwestern. Erzählung in Briefen. Erlebnisse aus dem deutsch-französischen Kriege. Kleine Schriften, Riga 1887. - Die Cousine [1889 in Riga in einer Wohltätigkeits-Soiree aufgeführt]. — Am Strande. Baltische Local-Plauderei in einem AufWERKE:

442

Freytag-Loringhoven zug, Mitau 1 8 8 9 [aufgeführt in R i g a , Mitau u. R e v a l ] . — Ilona, Seh. 3 A k . ; aufgeführt im R i g a e r Stadttheater 1 8 9 0 . - Ernstes und Heiteres. Vermischte Schriften, Mitau 1 8 9 2 - 1 8 9 4 . Skizzen und Humoresken, R i g a 1 8 9 4 [En.]. — Seine Mutter, Berlin 1 8 9 6 [Charakterbild 1 A k . ] . - Schlacht bei Torgau, Berlin 1897. — Das Preisstück. Dramatischer Scherz in 1 Akt Berlin 1 8 9 8 (Theater-Korrespondenz, Eduard Blochs 301). - Dramatisches Festgedicht, R i g a 1 8 9 9 [aus: D ü n a - Z t . J . — „Aus der Hexenzeit". Kulturgeschichtliches Spiel aus Alt-Livland in zwei Abteilungen, R i g a 1902. — Aus heiteren Stunden. Eine Sammlung poetischer Brocken, R i g a 1902. Das Trio. Dramatischer Scherz in zwei Scenen, W e i m a r 1 9 0 3 . — Herder in Riga, R i g a 1 9 0 3 [Fsp. U A R i g a 1 8 . 1 2 . 1 9 0 3 ] . - Der Eintritt der Erben in die Verbindlichkeiten und Forderungsrechte des Erblassers nach dem Rechte der Ostseeprovinzen, Dorpat 1 9 0 5 ; R e z . v. Hermann v. Lutzau. I n : B M 74, 1912, S. 1 0 9 - 1 1 4 . - Aus den westlichen Gouvernements Rußlands, R i g a 1 9 0 5 [Dramatischer Scherz 2 Szenen]. — Nerven. Skizzen aus der Theaterweh, R i g a 1905. Gunda. Oper in 1 Akt (Musik Adam Ore), Leipzig 1 9 0 5 [Klavierausz. mit T e x t ] . - Norden. In: Kiefern im Schnee, S. 25 [G.J. — Silhouetten, R i g a 1 9 1 2 . — Aus dem baltischen Rechtsleben. I n : D M R 4, 1915, S. 1 2 6 - 1 3 1 u. 1 8 2 - 1 8 8 . - Zahlr. GelGe. L I T E R A T U R : Alb.Acad. 1889. Rudolph 1890. Biogr.Jb. 13, 1908, Totenliste. — Kürschner Lit.Kal. 1908. - Wer ist's? 1909. - GH Liv 1, 436 u. 438. - Nekro 1936. - Kosch. - D B B L 1970 Redlich 1989. - DBA 346, 71 - 7 2 ; II 400, 1 5 7 159. - BaBA 89, 8 5 - 8 9 .

Freytag-Loringhoven, Gotthard rich Paul Johann Baron von

Rode-

* 1 5 . 6 . 1 8 8 0 Adjamünde (L), t 2 9 . 2 . 1 9 1 2 St. Petersburg; Vater: Oskar O t t o F. v. L. ( 1 8 3 2 1882), Linie des R e i n h o l d O t t o , Haus Owerlack, Besitzer v. Adiamünde, dim. Hus.Rittmeister u. Ass. d. Liv. Adl. Güterkreditsoz.; Mutter: Leocadie (Locca) Helene Sophie Freifrau von, geb. Freiin v. C a m p e n hausen aus Dubinsky ( 1 8 4 2 - 1 9 1 2 ; oo 1862), deren Schwester, Janet (Jenny) Freiin v. Campenhausen (1849 — 1932), war die M u t t e r v. —> S. v. Vegesack (G. v. ihr: Psalm 42. In: Unsere Heimat 1907, S. 1 2 5 - 1 2 7 ) . Privatanstalt in Adjamünde, dann R i g a e r Stadtgym. (L). 1 8 9 9 - 1 9 0 5 Studium der

T h e o l . u. 1 9 0 6 Studienaufenthalt in Straßburg. Es folgte Wehrdienst als Freiwilliger im Leibgarde-Schützenbataillon. Danach arbeitete er als B e a m t e r zu besonderem Auftrag b. Kurator des Wilnaschen Lehrbezirks, seit 1 9 0 6 Volksschuleninspektor der Stadt K o w n o (Kaunas; Lit) u. des Kreises Wilkomir. 1911 B e a m t e r für besondere Aufträge am Ministerium fur Volksbildung. Es folgte seine Ernennung zum Staatsrat. Auf Were sehtschagins Tod. In: B M 57, 1904, S. 3 6 9 [G.]. - In: Kiefern im S c h n e e : Auferstehen, S. 2 6 ; Es kam der Herbst ins Eand, S. 27 [Ge.]. — Livländisches Chidher. I n : Unsere Heimat 1907, S. 1 3 0 - 1 3 1 [G.]. - Karl von Freymann. I n : B M 63, 1907, S. 3 3 0 . — Friedrich Mertendorf. In: B M 71, 1911, S. 3 9 7 . - R e z . Gustav Frennsen: J ö r n Ulli. In: B M 55, 1903, S. 1 8 0 - 1 8 4 . WERKE:

Liv 1, 4 4 0 - 4 4 1 . - Alb.Liv. 1972/ 91. - BaBA 89, 97.

LITERATUR: G H

Friede, Victor (Viktor) von * 2 2 . 2 . 1 8 6 1 Mitau (K), f 2 8 . 3 . 1 9 1 0 Fr.i.Br. Lebte in M ü n c h e n , journalistisch u. schriftstellerisch tätig. Novellen, o . O . 1 8 8 4 . - Geld ist die Hauptsache. Burleske, Berlin 1901 (Album für Liebhaber-Bühnen 362). — Der Wohltäter, o . O . 1902/03 [Lsp.]. - Das einzige Hotel, o . O . 1904 [Lsp.]. — Kampf. Roman, Berlin 1909. — Die Verschwörer, Berlin 1 9 1 0 (Album für Liebhab e r - B ü h n e n 501) [Schwank], - Der Litauer. Eine Erzählung aus baltischem Lande. In: H e i matstimmen 5, 1912, S. 2 9 5 - 3 1 6 . Auf schwerem Boden, Roman, Breslau, Kattowitz; Berlin [1917] ( P h ö n i x - B ü c h e r 13). LITERATUR: Biogr.Jb. u. Nekro. 15, 1910. Kürschner Lit.-Kal. 1909. - Nekro 1936. - Kosch. - DBA II 402, 2 0 9 - 2 1 0 . WERKE:

Fri(e)djung —- Rubiner FriesendorfF, Ernst Friedrich Eduard * 1 1 . 1 . 1 8 4 7 R i g a (L), t 2 8 . 1 2 . 1 9 3 4 Fr.i.Br.; Vater: Eduard Peter Christian F . , Kaufmann u. Stadtbeamter; Mutter: Marie Ernestine Antonie, geb. Günther. Privatanstalt v o n Eduard Mollien u. Hausunterricht in R i g a , 1 8 6 3 — 1 8 6 4 Landwirtschaftslehre, 1 8 6 5 Abitur am G o u v . - G y m . in R i g a , 1 8 6 6 - 1 8 7 1 Studium der Philol. in Dorpat,

443

Frisich

Oberlehrer-Examen der griech. Sprache, 1 8 7 1 - 1 8 7 2 Mitredakteur der Zt. für Stadt und Land u. 1872 — 1873 wiss. Lehrer am Rigaer Realgym., 1873 — 1879 Oberlehrer fur Griech. am Stadtgym. Riga, oo (1) Alide v. Frey, )|(. 1877 Direktorgehilfe, 1 8 8 0 - 1 8 9 9 Direktor der Schulen der St. Petrigenieinde in St. Petersburg. oo (2) 1 4 . 9 . 1 8 9 3 Viktoria Bergmann, verw. Staecker. 1895 Ernennung zum Wirklichen Staatsrat, Stanislaus-Orden 1. Kl., Initiator fur gründliche Reformierung der Lehrpläne u. für Verbesserung der gymnasialen Bildung, 1 9 0 0 - 1 9 0 7 Direktor der BörsenKommerzschule in Riga, oo (3) 5 . 4 . 1 9 0 8 Marie Tiling. Lebte seit 1908 in Fr.i.Br. W E R K E : Erzählungen aus der Geschichte der alten Kulturvölker, St. Petersburg 1887. - Uber Mädchenbildung. Vortrag. In: St. Petersburger Zt. 1887, N r . ' 3 4 8 - 3 5 1 ; als Sepdr. St. Petersburg 1887. — ~ mit Julius Iversen: Zur Geschichte der St. Petri-Schule in St. Petersburg, St. Petersburg 1887 [Tl. 1: Zur Geschichte der St. Petri-Schule von 1862-1887; Tl. 2 : J . Iversen: Das Lehrerpersonal der St. Petrischule von 1710 —1887J; Rez. v. Friedrich Bienemann d. Ä. In: B M 34, 1887, S. 7 9 0 - 7 9 1 . - Träumereien in Delphi. In: D M R 2, 1913, S. 8 0 0 - 8 1 5 . — Erinnerung eines alten Pädagogen. In: D M R 3 (BM Jg. 56), 1914, S. 1 1 - 2 9 u. 3 2 1 - 3 4 3 . Erinnerungen eines alten Pädagogen. In: Alexander Eggers (Hrsg.): Baltische Lebenserinnerungen, Heilbronn 1926, S. 2 8 3 - 3 0 8 . Lehrbücher u. pädagogische Schriften. LITERATUR: Alb.Acad. 1889. — St. Petri-Gemeinde.

Zwei Jhdte. ev. Gemeindelebens in St. Petersburg 1710-1910,

St.

Petersburg

1910,

f r . R i g . 1 9 1 0 / 1 9 6 3 u. 1 9 8 1 / 8 2 . B a B Ä 90,

-

1 0 5 f. DBBL

-

Alb.

1970.

-

29-31.

Frisich, J o a c h i m * 3 . 4 . 1 6 3 8 Küstrin (a. d. Warthemündung in die Oder), f 24V26.7./7. 8 . 1 6 8 4 Riga (L). Privatunterricht, zwei Jahre Gym. in Stettin, Studium der Theol. u. Philos. in Wittenberg, wo er Vorl. hielt u. disp., aus gesundheitlichen Gründen begann er ab 1660 ein Rechtsstudium, nach einem zweijährigen Aufenthalt in Κ ging er nach Riga u. Reval, dort berief ihn der Generalgouv. von Ingermanland, Simon Grandel v. Helmfeit ( 1 6 1 7 - 1 6 7 7 ) , zum Hofmeister seines Sohnes nach Narva (E), mit dem er auch auf Reisen ging, er konnte ihn jedoch wegen seines schlechten Gesundheitszustandes

nur bis nach Thorn begleiten. Nach seiner Genesung führte er einige pol. Adlige nach Königsberg, dort Mathematikstudium, vier Jahre Prof. am Thorner Gym., dann Mitgl. des Thorner Stadtrats, weitere vier Jahre ProtoScabinus (Oberschöffe), 1681 Prof. für Mathematik u. Rechtsgelehrsamkeit am Rigaer Gym. WERKE: In: Johann Brever: Rigisches Gesangund Gebetbuch, Riga 1664: Gott, der du reich und mächtig bist; Gott, der du unser Vater bist; Jesu, du grosser Wundermann; Ο Jesu, voll Barmherzigkeit [Lieder]. - Letzte Worte des [...] Johannis Musonii [...] Welcher [...] 1669 [...] seinen Geist aufgegeben [...], Thorn 1669. — Paradoxa quam in Thalamum [...] Ernesti Königs [...] gratulabundus meditari voluit. [...], Thorn 1669. - Hertzliches Mitleiden/ So über den tödtlichen Hinriß der [...] Christina Zoellerin/ Des [...] Georg Wittiches [...] gewesenen Ehe-Liebsten [...], Thorn 1670. — Poetisches Blumenfeld oder 400 Epigrammata, Frankfurt/M 1672. — Themis heliconia sive Epigrammata juridica, in Prota Juris, quae sunt IV. libri priores Pandectarum: leges praecipuas juxta ordinem juridice et politice sensu nativo et peregrine explicantia. Opusculum rebus seriis jucundum, et jucundis serium, Thoruni 1677. — Lingua ludovicea s. universalis, Thorunii 1681 [Versuch des Entwurfs einer Universalsprache, dem König von Frankreich gewidmet]. - Lat. Prog., Riga 2.8.1681. - Prog. de studio linguae hebraeae, semonis latini graecique gnaris tantum adeundo, Rigae 16.2.1683. — Prog. ad. aud. orat. Andr. Schwartzii et Joh. Vincelii de spiritus sancti gemino officio, Rigae 1684. - Beitr. in: Witte 1, 1688; 2 1691. Disp. de poenitentia, Wittenberg o.J. [Präses Johann Deutschmann, Resp. ~]. — Harmonia evangeliorum dominicalium et orationi dominicae, sive cantiones sacrae, o.O. o.J. - Lexicon graecum gnomologicum, o.O. o.J. - Logosophia, o.O. o.J. - Nuntius Simonidis sive memoria artificialis, o.O. o.J. - Paradisus biblicus, o.O. o.J. — Tachymathia, o.O. o.J. - Themidem heliconiam, sive Epigrammata inridica, o.O. o.J. LITERATUR: H. Witte: Memoria

R i g a 1684.

-

A G B 1897 (Jöcher 1750). - Gadebusch 1777, 1. -

Recke/Napiersky. - Poinpecki 1915, 71. - M. Heyne (Bearb.): Das dichterische Schrifttum der Mark Brandenburg bis 1700. Eine Bücherkunde, Potsdam; Berlin 1939 (Brandenburgische Jahrbücher 13). - Goedeke 3, 186. - BaBA 90, 1 0 6 110. -

D B A 352,

306-312.

Frobenius

Frobenius, Eleonore —> Kühn

444

um 1927. - U n t e r Else Frobenius: Mit uns zieht die neue Zeit. Eine Geschichte der deutschen Frobenius, Else, geb. Gaehtgens, verh. Jugendbewegung mit 16 Tafeln, Berlin 1 9 2 7 ; 2. Aufl. ebd. 1 9 2 9 (Veröfftl. der dt. B u c h g e von Boetticher memschaft 2 1 7 ) ; R e z . v. R . Walter. I n : B M * 2 6 (j. 14.) 5 . 1 8 7 5 Lasdohn (L), f 3 . 8 . 1 9 5 2 58, 1928, S. 2 4 4 . - U n t e r Frobenius: Baltische Schleswig; Vater: Theophil Gaehtgens ( 1 8 4 7 Frauen im Reich. Eine Studie. In: B M 60, 1929, 1919), Generalsuperintendent von L ; M u t t e r : S. 9 9 - 1 0 8 u. 1 6 5 - 1 7 2 [behandelt auch T. Elisabeth, geb. Guleke ( 1 8 5 2 - 1 9 2 9 ) , T o c h t e r v. B o d i s c o ] . — Auslandsdeutschtum und Frauenv. Pastor Johannes Heinrich G. ( 1 8 2 1 - 1 8 8 9 ) ; schaffen. In: Westermanns Monatshefte 73/ Bruder —> W . T . Gaehtgens. 146, Braunschweig 1929. - Bücher für die JuKindheit in R i g a (L). oo (1) 8 . 4 . 1 8 9 8 in R i g a gend. I n : B M 62, 1931, S. 6 8 3 - 6 8 4 [SamCarl v. Boetticher, Rechtsanwalt, )|( 1910. melbespr.J. — U n t e r Frobenius: Die Frau im 1 9 0 8 — 1 9 1 0 Studium der Germanistik in B e r Dritten Reich. Eine Schrift für das deutsche Volk, lin, journalistische Tätigkeit b. der konservaB e r l i n - W i l m e r s d o r f 1933. — U n t e r Frobenius: tiven K r e u z - Z t . , der W e l t der Frau u. der Liebes kleines Heim. Der arbeitenden Jugend Gartenlaube, 1914 Generalsekretärin des Deutschlands gewidmet, Berlin 1 9 3 3 . — U n t e r Frauenbundes der dt. Kolonialges. oo (2) 1 9 1 5 Frobenius: Väter und Töchter, Berlin 1 9 3 3 ; M k Hermann Frobenius, Kunstmaler, )|( 1921 (H. Erlangen 1 9 9 8 (Bibliothek der Frauenfrage in Frobenius oo (2) 1922 E . Kühn), 1917 Dtl.) [Väterlichkeit; Die göttliche Tochter; Die Grün, des Bait. Frauenbundes in Berlin, seit heroische Tochter; Die Erbin; Paterfamilias; Der 1 9 2 6 dessen Vorsitzende dort, seit 1 9 2 0 M i t Vater als Bildner]; R e z . v. W . Bergengruen. In: arb. für die Frauenbig. b. der D A Z , Hrsg. v. B M H 1933, S. 1 2 0 - 1 2 1 . - Baltischer Johan„Frau und W e l t " , Mitgl. der D V P , B e g e g nisabend, 1 9 3 4 [Hsp.J. — U n t e r Frobenius: nungen mit zahlr. bekannten Persönlichkeiten Dreißig Jahre koloniale Frauenarbeit, Berlin 1 9 3 6 etwa Lovis Corinth, Ricarda H u c h oder Papst [reich bebilderte nationalsozialistische Fs.; gePius I X . , Sympathisierung mit dem N S - R e würdigt wird das ,koloniale Muttertum' v. gime, Gaurednerin, 1943 ausgebombt, Adda v. Liliencron, Hedwig Heyl, Hedwig v. Febr. 1945 U m z u g von Berlin nach Schleswig, B r e d o w u. Agnes v. B o e m c k e n ] . — Beitr. in: 1 9 4 9 / 1 9 5 0 Vorsitzende des bait. Hilfskomitees Hilde Munske (Hrsg.): Mädel - eure W e l t ! in Schleswig u. engagiertes Mitgl. der C S G . Das J b . der Deutschen Mädel, (III. Fritz FelW E R K E : U n t e r Else von B o e t t i c h e r : Der Dichter ber), 2. J g . M ü n c h e n 1 9 4 1 [Beitr. auch v. A. J. M. R. Lenz unter dem Einfluß der GeistesMiegel, I. Seidel]. - U n t e r Frobenius: Das strömungen des 18. Jahrhunderts. Studie. In: B M Mädchen mit dem Pferde (III. Frieda Wiegand), 72, 1911, S. 9 4 - 1 1 8 . - U n t e r Frobenius: Berlin 1941 (Die Mädelbücherei 29). - „Lebe Gedicht. Herbst. In: Heimatstimmen 5, 1912, S. im Ganzen". Von baltischen Frauen. I n : D e u t 104. - Berliner Theaterbrief. In: D M R 1, 1912, sche Post aus dem Osten 13/11, 1941, S. 5 - 8 S. 1 0 7 3 - 1 0 8 0 ; Forts. 2, 1913, S. 3 4 8 - 3 5 6 . [über dt.balt. Schriftstellerinnen]. — U n t e r U n t e r B o e t t i c h e r : Das Heimathaus in KeetFrobenius: Katharina Moser. Der Weg einer manshoop und das Jugendheim in Lüderitzbucht, Kärntnerin (III. Fritz Hullmann), Berlin 1 9 4 2 die ,Adda v. Liliencron-Stiftung, Berlin 1914. — (Die Mädelbücherei 39). — Erinnerungen einer Der Auslandsbund deutscher Frauen. I n : D i e Journalistin zwischen Kaiserreich und Zweitem W o c h e , Nr. 3 2 v. 12. Aug., Berlin 1917. Weltkrieg (Selbstzeugnisse der Neuzeit 16), A n o n y m : 10Jahre Frauenbund der deutschen hrsg. u. k o m m . v. Lora Wildenthal, K ö l n u. a. Kolonialgesellschaft. Festschrift z. 11. Juni 1918 2 0 0 5 [Aut., 1 9 4 3 / 4 4 verf., zeigt „Verflech( V o r R d . Hedwig Heyl), hrsg. v. Ausschuß des tungen von Frau, Nation, Rasse u. Diktatur in Frauenbundes der dt. Kolonialgesellschaft, der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts" auf. Berlin; Stuttgart 1918. - Sang und Klang in der „Zeugnis eines Lebens, in dem private W ü n alten Jugendbewegung. In: Jungmädchenwelt. sche mit der erfolgreichen Karriere als J o u r Ein J b . für j u n g e Mädchen. Erzählungen nalistin und ihrer politischen Tätigkeit verernsten und heiteren Inhalts, Plaudereien über w o b e n sind." In der Aut. „wirft sie Licht auf Kunst u. Wiss., Länder und Völker, Beruf, ihre eigene Geschichte: wie sie als geschiedene Sport, Haus, H o f und Garten, Stuttgart u.a. Frau nach Berlin kam und sich eine Karriere

445

F. Τ.

aufbaute, die auf den n e u e n Frauenrechten der ten Um ihres verfluchten Beichtgeldes willen welches W e i m a r e r Zeit sowie auf einer gefährlichen der liebe König ihn kurtz nach der Zeit daß ich auß dem Reich hin abgeschafft hat, A m s t e r d a m 1686. antidemokratischen Politik basierte." Klapp.]. BEARB.: U n t e r Frobenius: Durchs malerische - König Carel der XI. in Schweden ist von Gott Franken, Berlin 1930; ebd. 1935 (Die dt. B ü - erwehlet. daß er soll werden ein König über die gantze Christenheit auf Erden, Amsterdam 1686. cher) [Bildbd., T e x t v. E. F.]. H R S G . : Kärnten. Für Jugend und Volk zusam- — Eine warhaftige Propheceyung und Auflegung mengestellt, Langensalza u . a . u m 1929 (Der über 2. Pet. Cap. 3 wegen der neuen Himmel und D e u t s c h e i m Auslande 13); 2. erw. Aufl. ebd. der neuen Erden; nach der Gnade so Gott mihr gegeben und gehört alles auff das Reich Christi so u . a . 1935 (Der D e u t s c h e i m Grenzlande 1). auff Erden sol eingerichtet werden. Durch König L I T E R A T U R : Reyher 1917, 29. - ReichsHb 1, 1930. CAREL, den XI. in Schweden [...], A m s t e r d a m - Wer ist's? 10. Ausg. 1935. - Nekro. in: BaltRds 1686. — Mein und des Goldschmitz Berend з, 1952, Nr. 9, 8. - Kürschner Lit.-Kal. 1952. Wolfgang Laur: ~ f . In: BB 11 (49), 1952, 9. - Dorchmans Predigt Ampt wegen des Evangeliums, Kosch. - DBBL 1970. - Nekro 1973. - Redlich vom Reiche Christi aus der Bibel bewiesen, A m s 1989. - DBA II 411, 4 3 - 4 6 . - BaBA 90, 1 4 9 - t e r d a m 1686. — Wegens de Joden hare Verkiesing, 150. — L. Wildenthal: Mass-Marketing Colonialism A m s t e r d a m 1686. — Prophezeyung, was von and Nationalism: The Career of ~ in the „Weimarer 1680 bis 1698 passiren soll, A m s t e r d a m 1686. — Republik" and Nazi Germany. In: Nation, Politik Ik heb dit Lied gemaekt op den Luyterse Predikant и. Geschlecht: Frauenbewegungen u. Nationalismus Johanni Colerus Jn de Luyterse Gemeynte tot in der Moderne, hrsg. v. U. Planert, Frankfurt/M; New York 2000 (Gesch. u. Geschlechter 31), 328 - Amsterdam, Amsterdam 1687. - Auslegung über die sieben Gemeinen in der Offenbarung Johannis, 345. A m s t e r d a m 1687. — Evangelium vom dausendjährigen Reiche Christi widerJ. Böhmen f...] weil Frö(h)lich, Eva Margaretha nun die Christenheit sol verstört werden das Pabst* 17. J h . Mecklenburg, j· vermutlich im Sept. thum untergehen Jerusalem gebaut werden und die S t o c k h o l m ; Vater: H a n s ChristofFer F., Juden zum Christlichen Glauben bekehrt und ein H a u p t m a n n ; M u t t e r : Elisabeth, geb. v o n Hirt und ein Heerde in der Christenheit auff Erden Plessen. ein Glaub sol werden, A m s t e r d a m 1687. — Een Spätestens 1670 oo Offizier J o h a n n N e u m e i j e r wearachtige Uytleggingh uyt de Luyterse Bijbel etc., aus R i g a . In den 70ern i m Flachshandel in Amsterdam 1688. — A u ß e r d e m zahlr. niederl. R i g a . In Gesellschaft des Goldschmieds B e r n d Schriften. D o r c h m a n n 1684 nach S t o c k h o l m gereist, L I T E R A T U R : Ch. F. Paullini: Hoch- und wohlgedort aufgrund v o n Weissagungen f ü r Karl XI. lahrtes deutsches Frauenzimmer, 1712. - Joh. als P r o p h e t i n u. Ketzerin verhaftet u. in ein Moller: Cimbria litterata, 1744. - AGB 1897 (JöWaisenhaus gebracht, ihre Schriften w u r d e n cher 1751). - Gadebusch 1777, 1, 371 - 3 7 5 . verbrannt, 1685 nach Dtl. (Eisleben u. H a m - Recke/Napiersky [darin: C. L. Rangonis Suecia burg) ausgewiesen, w o sie ebenfalls fortgejagt orthodoxa. P. III. c. 21. p. 322; - Colberg's Plaw u r d e , 1686 — 1692 in Amsterdam, w o sie eine tonisches Christenthum I. 261; Catal. libr. impress, intensive literar. Tätigkeit entwickelte, b e - bibl. acad. Uspsal, I. 315], - C. A. Vulpius: U m herschweifungen in den Labirinthen schwärmerisuchte w i e d e r Stockholm, w o sie sich als scher und mystischer Frauen und HerzenserleichW i e d e r t ä u f e r i n u. A n h ä n g e r i n der chiliasti- terungen eines Beobachters der exzentrischen schen B e w e g u n g erneut verdächtig machte u. Frauenwelt, Leipzig 1825, 157 — 162. - Redlich möglicherweise i m S t o c k h o l m e r Gefängnis 1989. - Schröder 1883. - BaBA 90, 1 6 9 - 1 7 8 . starb. Ihre Schriften scheinen fast restlos ver- DBA 354, 3 8 5 - 3 9 3 . - Kosch. - B. Andersson: Die fröhliche Botschaft einer tausendjährigen Pronichtet w o r d e n zu sein. phetin. Einige ideengeschichtliche und rhetorische W E R K E : Der Erneuete Himmel Und die Verjüngete Bemerkungen zu ~s Traktakt: Eine wahrhaftige Erde, Aus den 3. Cap: der 2. Epistel Petri, Durch Propheceyung..., Stockholm 1990; u.d.T.: naeine Nachdenckliche und Schrifftmäßige Erklärung, tionell eskatalogi och profetisk auktoritet. In: KyrSo zielet auff das Reich Christi, welches auff Erden kohistorisk arsskrift, Skripter utgivna av kyr-kohissol angerichtet werden, Eißleben 1686. — Diese toriska föreningen 1991, 57 — 82. nachfolgende Lieder, gemacht auff die gottlosen Consistor-Priester in Stockholm. Die mich verfolg- F. T . —> T a r n o w

Fürstenberg Fürstenberg, J o h a n n Wilhelm v o n * vor 1500 Neheim b. Arnsberg, f Juni 1568 Ljubim (Gouv. Jaroslav, nördl. v. Moskau an der Wolga); Vater: Wilhelm v. F. (westfälisches Geschl., benannt nach der kurkölnischen Landesburg Fürstenberg, Kr. Arnsberg); Mutter: Sophia, geb. von Witten. U m 1530 als Mitgl. des Dt. Ordens aus Westfalen nach L gekommen, 1523 Schenk in Ascheraden, 1524—1535 Hauskomtur v. Ascheraden (L), 1535 — 1554 Komtur v. Dünaburg (K), 1554 — 1557 Komtur v. Fellin (dritt größte Bedeutung im Land), 1556 K o adjutor (Amtsbeistand) des Ordensmeisters Heinrich von Galen, als Vorkämpfer des alten ritterlich-geistlichen Ordensprinzips Einsatz gegen den neuen Landesherrenbegriff, wie es ihn im Hzgtum Preußen gab, dadurch 1556 die sog. Koadjutorfehde gegen den Erzb. v. Riga, Markgraf Wilhelm v. Brandenburg (Bruder des ersten preuß. Hzgs. Albrecht), den er gefangennahm [—> Lied auf den Krieg 1556J, Juni 1557 Nachfolger v. Galen als Ordensmeister. Im Expansionskrieg Iwans IV. des Schrecklichen, der sich ab 1558 auch auf L erstreckte, führte ~ Bündnisverhandlungen mit Dänemark u. Schweden, März 1558 wurde ihm sein Gegner, Gotthard Kettler (1517 — 1587), Komtur von Fellin (der wenige Jahre später zum Luthertum übertrat u. 1562 den liv. Ordensstaat auflöste, um ihn teilw. als weltlicher Hzg. von Kurland u. Semgallen als pol. Lehen im Ordensschloß Riga zu empfangen u. a. d. Hzgtum ein prot. Territorium zu machen), als Koadjutor aufgezwungen, der sich politisch u. militärisch Polen unterstellte u. ~ am 17. Sept. 1558 zur Abdankung zwang, Sept. 1559 übergab ~ endgültig das Regiment u. zog sich auf die Festung Fellin zurück, nach der Einnahme von Wolmar u. Fellin in der Schlacht b. Ermes geriet ~ im Aug. 1560 mit Ordensrittern u. ca. 120 Adligen in Gefangenschaft der Russen. In den Straßen von Moskau wurde er einem wilden Tier gleich dem Pöbel vorgeführt; Verschleppung in das Innere Rußls., ~ lehnte das Angebot des Zaren ab, als dessen Feldherr sich L zurückzuerobern. „Er suchte in den Tagen der Kümmernis Trost in geistlicher Liederdichtung, und das Wenige, was uns davon erhalten ist, zeigt ihn als einen Mann, des gläubigen und einfältigen Herzens, der auf dem Boden des Evangeliums stand.

446 Denn evangelisch war Fürstenberg im innersten Grunde seines tiefreligiösen Gemüts, sowenig auch äußere Gründe ihm den offenen Ubertritt zur Reformation gestattet haben mochten." (Eckart). Ein schön geistlich ledt dorch Wylhelm Forstenberch in Lyfflandt. In: Enchiridion, Lübeck 1543 [nd.]; wieder in: Etlike Psalmen vndt Geistlike Leder, so in der Rigeschen Ordeninge nicht gedrücket syn [...], Riga 1596; wieder in: Grotthuß 1 8 9 4 / 9 5 , S. 5 3 54; wieder in: Mackensen 1936, S. 5 1 - 5 3 [Ach Gott, woll' mich erhören]. WERKE:

LITERATUR: [Christoffer B o t t i c h e r ] : W u n d e r b arliche Handlung dess j e t z i g e n Meysters auss Leyflandt v n d seines Stallbruders oder C o a d j u t o r n W i l h e l m e n Fürstenberg vnd i r e m Anhang. W i e sie sich gegen ihre getrewe D i e n e r mit entlicher B l o n u n g halten. N i c h t allein zu redlicher Verantwortung dess Erbarn v n d Achtbarn Christofferi Bottichers, etwanen ihres Cantzlers, den dieselben vber beweysete trewe v n d langen Dienst, o h n e redliche Ursachen [ . . . ] verfolgen, o . O . 1 5 5 6 . — B r u c h s t ü c k eines Liedes in plattdeutscher Sprache, den A n n o 1 5 5 6 zw. d e m Erzbischof, W i l h e l m M a r k g r a f v o n B r a n d e n b u r g , und d e m C o a d j u t o r des Herrmeisters W i l h e l m v o n Fürstenberg, geführten Krieg betreffend, hrsg. u. erl. v. E . Pabst. I n : A r c h G e s c h 3, 1 8 4 4 , 2 1 8 - 2 2 3 ; wieder i n : G r o t t h u ß 1 8 9 4 / 9 5 , 5 4 - 5 8 [ - > Lied a u f den K r i e g 1 5 5 6 ; dazu auch —> SpottliedJ. - J . S. Seibertz: Herrmeister des deutschen Ordens in Livland. I n : Zs. für vaterländische Geschichte und Altertumskunde Westfalens, 19. N . F . 9, 1 8 5 8 , 2 2 1 2 9 8 . - A D B 8. - M . B o e h m : E i n angebliches Fürstenberg-Portrait. I n : Sb G E G 1 8 9 8 , 8 3 - 8 8 . R . H a u s m a n n : U b e r Fürstenbergs Portrait und über das angebliche Grab Fürstenbergs in der N ä h e Ljubims. I n : S B G E G 1 8 9 9 , 3 5 - 3 6 . - Eckart 1 9 1 1 , 2 0 3 . - C e d e r b e r g 1 9 2 9 . - Karl H . L a m p e : B i b l . des D e u t s c h e n Ordens bis 1 9 5 9 , bearb. v. Klemens Wieser, B o n n - B a d Godesberg 1975 ( Q u e l l e n und Studien zur G e s c h i c h t e des D e u t s c h e n Ordens 3), Nr. 2 4 2 7 - 2 4 4 2 u. 4 1 1 7 , 4 1 2 3 , 4 1 2 7 , 4 1 3 2 . - R e d l i c h 1 9 8 9 . - L. Fenske u. K . Militzer: R i t t e r b r ü d e r im livländischen Z w e i g des Deutschen Ordens, K ö l n u . a . 1 9 9 3 . - N D B 5. - B a B A 9 0 , 4 0 5 - 4 1 3 . - D B A 359, 347.

F u h r m a n n , Arnold * 2 5 . 3 . 1 6 6 3 Riga (L), f 19. (j. 8.) 7.1710 Riga (Pest); Vater: Johann F., Dr. med., Stadtphysikus; Mutter: Elisabeth Katharina, geb. Müller. 1683 Gym. in Riga, ab 1 . 7 . 1 6 8 4 Theol. Studium in Königsberg, ab 6 . 1 0 . 1 6 8 4 in Wittenberg, Mag. Diss.: „De oratore civili et

447 ecclesiastico. Sub moderamine Georg. Casp. Kirchmajeri . . . disseret . . . Arnoldus Fuhrmann, Wittenbergae 1 6 8 6 " . 1689 Kabinettsprediger b. B e n g t (Benedikt) G r a f O x e n s t j e r na. oo 1 . 1 2 . 1 6 9 0 in R i g a Anna Elisabeth Dreiling ( 1 6 7 4 - 1 7 1 0 ; Pest). 1 6 9 0 Diakon an der Johanniskirche in R i g a , 1 6 9 1 - 1 6 9 8 D i a k o n an der D o m k i r c h e , 1 6 9 8 — 1 7 0 0 Archidiakon u. Sonnabendprediger sowie 1 7 0 0 — 1 7 0 2 Oberwochenprediger an der St. Peterskirche, 1 7 0 2 — 1 7 1 0 Pastor am D o m u. Assessor des Stadtkonsistoriunis. Collegii ethici disp. II de summo bono civili, R i g a e 1 6 8 3 [Praeses M . D . Caspari]. — Disp. de eclogis evangelicis ad Ev. in Festo Epiph., Wittenberg 1 6 8 5 [Praeses J . F. M e y e r ] . — Disp. de oratore civili et ecclesiastico, Wittenberg 1 6 8 6 [Praeses G. C . Kirchmayer]. - Prog. Justa solemnia in obitum M. Dav. Caspari, R i g a e 1 7 0 2 . — Gedichte in hebräischer, griechischer, lateinischer und deutscher Sprache bey Adrian Preußmanns Beerdigung, o . O . 1710. WERKE:

Fuhrmann N L M B 1702, 261. - Hupel 4 1782, 58; 27, 1791, 277. - Bergmann 1792, I, 46. - Recke/ Napiersky. - Ottow/Lenz 1977. - BaBA 90, 436 439. - DBA 361, 4. LITERATUR:

Fuhrmann, Paul Ludwig * 2 9 . 1 0 . 1 8 8 1 St. Petersburg Lebte um 1912 in M ü n c h e n , überzeugter Demokrat, Chefredakteur des sat. W o c h e n b l . Der Komet. Wollen- Werden-Vollenden, 1905 [Verse]. - Kain. Tragödie in drei Aufzügen, M ü n c h e n 1909. - Ariel, 1 9 1 0 [D.J. - ~ mit V i k t o r S c h w a n n e c k e : Dr. Fix. Bluff in 3 Aufzügen, M ü n c h e n 1 9 1 3 [unverkäufl. B ü h n e n M s . ] . — Die Auserwählte: Schauspiel in 3 Aufzügen, M ü n c h e n 1 9 1 3 . - Die Mutter, 1 9 1 4 [Sch.J. — Die Sozialisierung — ein Phantom, Berlin 1919. L I T E R A T U R : Kosch. WERKE :

Gaehtgens

448

G

Gaehtgens, Eva, verh. Bertels * 16. (j. 4.) 11.1872 Stomersee (L), f 3 1 . 1 . 1951 H a m b u r g ; Vater: J o h a n n Friedrich G. (f 1911), Gutsbesitzer, Staatsrat u. Kr.chef in W e n d e n ; M u t t e r : J o h a n n a Caroline, geb. Schilling (f 1918). Kindheit u. J u g e n d auf den bait. G ü t e r n Stomersee, M a h l e n h o f (L) u. Lubey sowie in der Kr.Stadt W e n d e n , oo 9 . 2 . 1 9 0 6 in W e n d e n Julius Alexander W i l h e l m Bertels ( 2 2 . 1 1 . 1 9 1 8 in G u d u k o n k a b. Bobrinskaja Kapitanowka auf d e m G u t seines Vetters Jentsch v. den Bolscheviki e r m o r d e t ) ; 6 Kinder. ~ folgte i h r e m M a n n an seinen W o h n o r t R o s t o w a m D o n u. begleitete i h n auf seinen R e i s e n in Siidrußl. u. Persien. V o r Ausbruch des I. Weltkriegs w i e d e r b. d e n Eltern in W e n d e n , b. Ausbruch des Krieges zu Besuch b. i h r e m Schwager Pastor M a x Glage in H a m b u r g . R ü c k k e h r nach W e n d e n , längere Zeit in H a m b u r g , i m II. Weltkrieg zeitw. in Posen. WERKE: Kleine Hamburger auf Reisen. Dem Leben nacherzählt (mit Abb. v. M . Schubert u n d einem G. [zum Geleit] v. Pastor M a x Glage), H a m b u r g 1906; Schwerin 1907; 2. Aufl. N a c h d r . der Ausg. Schwerin 1907; 3. Aufl. ebd. 1914; N a c h d r . der Ausg. H a m b u r g 1906, H a n n o v e r - D ö h r e n 1960; R e z . v. R . A. L e m m . In: B H 1, 1 9 6 2 / 6 3 , S. 57. - Auf Großmutters Landgut. Eine Erzählung für kleine Leute (III. Elisabeth Voigt u n d mit e i n e m G. [den K i n d e r f r e u n d e n z u m Gruß] von Pastor M a x Glage), H a m b u r g 1910; 5. Aufl. ebd. 1912, 6. Aufl. ebd. 1915; N a c h d r . H a n n o v e r - D ö h r e n 1972, 7. Aufl. 21.-23. Tsd. Potsdam 1929. — Winterleben auf Großmutters Landgut. Eine Erzählung für kleine Leute (III. Elisabeth Voigt), H a m b u r g 1911; 4. Aufl. ebd. 1913; ebd. 1923; 16.-20. Tsd. ebd. 1925; N a c h d r . H a n n o v e r 1970. — Tante Adas Pflegekinder. Eine Erzählung für kleine Leute (III. Elisabeth Voigt), H a m b u r g 1913; 10.-14. Tsd. H a m b u r g 1922. — Kleine Hamburger daheim. Eine Erzählung für kleine Leute, H a m b u r g 1916; 8.-10. Tsd. ebd. 1923. - Dita Frohmut und ihre Geschwister. Was sie im Krieg erlebten. Kleinen Leuten erzählt (III. Elisabeth Voigt), H a m b u r g 1917. — Die goldene Hochzeit. Ihren kleinen

Freunden erzählt (III. Elisabeth Voigt), H a m b u r g 1919. - Unter dem roten Grauen. Erlebtes aus Livlands dunklen Tagen, Braunschweig u m 1919; 2. Aufl. ebd. 1925; ebd. 1926 (Das Echo) [R. ]. - Alt-Livland. Heitere Bilder aus dem Baltikum (III. Lina Burger), H a m b u r g 1918; ebd. 1920; Ausz.: Trivater: In: W i r Balten 1951, S. 2 9 5 - 2 9 7 ; Ausz.: Krebspartie. In: BaltRds 4(16)/7, 1953, S. 5 - 6 [E.J. - Sonnenland. Lichtbilder aus einem alten Hause (Buchschmuck v. Lina Burger), H a m b u r g 1920. - Tommy Fox-Terrier erzählt seine Lebensgeschichte (mit Abb.), H a m b u r g 1921; 6.10. Tsd. ebd. 1923. — Evamarie, H a m b u r g 1922 [E.]. — Tante Line. Was sie mit ihren kleinen Freunden erlebte. Eine Erzählung (III. Ernst Gaehtgens), H a m b u r g 1924. — Lehmhof. Bilder vom Leben auf dem Lande, hrsg. v. d. Lehrervereinigung f. Kunstpflege in Berlin. M i t Bildern v. A. Untersberger, R e u t l i n g e n 1929; ebd. 1934 (Bunte J u g e n d b ü c h e r 144). — Sind der Kinder Dreie! Nach dem Leben erzählt (mit Abb.), H a m b u r g 1946. — Hansel und Heino. Fröhliches Kinderleben bei Sonnenschein und Regen, H a m b u r g 1948. — Tante Adas Pflegekinder auf dem Lande und in der Stadt (III. Käthe Wiegratz), H a m b u r g 1948. L I T E R A T U R : Kürschner Lit.-Kal. 1937/38. — Seuberlich 1938, 1, 384, 388. - Nekro.: ~ f . In: BB 2 (28), 1951, 7. - E. Thomson. In: BaltRds 2, 1951, Nr. 3, 7 f. - Kosch. - DBBL 1970. - Redlich 1989. - BaBA 92, 1 5 8 - 159. Gaehtgens, Hermann (Ps. [Gaehtgens] zu Ysentorfl)

Hermann

* 1 0 . 1 1 . 1 8 7 5 R i g a (L), f 1 1 . 7 . 1 9 1 6 Frankreich (gefallen); Vater: H e r m a n n G . , Arzt, seit 1890 in Dtl.; M u t t e r : Anna, geb. Siering aus Riga. Als K i n d das Baltikum verlassen, G y m . in Greifswald u. Gießen, S t u d i u m der Philol. in R o s t o c k , 1897 Behördenangestellter in H a m burg, 1902 S t u d i u m in R o s t o c k , 1903 D r . phil. in Greifswald, Diss.: U n t e r H e r m a n n Gaehtgens zu Ysentorff: „ N a p o l e o n I. i m deutschen D r a m a . Ein Beitrag zur T e c h n i k des historischen Dramas, R o s t o c k 1903". A u f enthalt in Dresden, dann O b e r l e h r e r an der

449

Gaehtgens

Realschule in Altona u. Feuilletonredakteur b. Altonaer Tagebl. WERKE:

UPS.

H e r m a n n Gaehtgens zu Y s e n -

t o r f f : Verhängnis. Militärisches Sittenbild aus einer großen Garnison (der Reichslande), L e i p z i g 1 8 9 8 ;

2.-4. Aufl. Braunschweig 1904. - U P s . H e r m a n n Gaehtgens zu Ysentorff: Videant. Drama in 5 Akten, Leipzig 1899. - UPs. H e r m a n n zu Ysentorff: In: M a e c e n . H a m b u r g e r Zs. fiir Kunst in W o r t u n d Bild, N r . 2, 1899: Das XIX. Jahrhundert,

S. 15 [G.]; Hen!

S. 2 0 [G.]. -

UPs. H e r m a n n Gaehtgens zu Ysentorff: Per aspera ad astra. Eine Handlung

in 3 Acten,

Berlin

1902. — UPs. H e r m a n n Gaehtgens zu Y s e n t o r f f : An ihren Früchten.

Roman

aus einer

Groß-

stadt, Z ü r i c h 1904. — UPs. H e r m a n n G a e h t gens z u Y s e n t o r f f : Eine Schlußprüfung. Festspiel [nebst Prolog], A l t o n a - O t t e n s e n 1910. HRSG.: Maecen. Hamburger Zeitschrift für Kunst in Wort und Bild, N r . 2, 1 8 9 9 [ N r . 2 e r s c h . ;

N r . 1 w a r lediglich ein Prospekt. T r o t z der literar. B e g a b u n g v. ~ u. der Mitarbeiter (u. a. ein G. v. R i c h a r d D e h m e l ) w a r es nicht möglich, der Zs. in H a m b u r g entsprechenden Eingang zu verschaffen]. Wer ist's? 4. Ausg. 1909; 5. Ausg. 1911. - Brammer 1913. - Nekro 1936. - Kosch. DBBL 1970. - Redlich 1989. - DBA II 423, 163. - BaBA 92, 161 - 162. LITERATUR:

Gaehtgens, Wolfgang Theophil

Vikar zu M ö l l n in Lauenburg, April 1919 zweite theol. P r ü f u n g f ü r M e c k l e n b u r g , 1919 — 1928 Pfarrer in P a r u m (Mecklenburg), 1923 — 1928 auch Pfarrer der N a c h b a r g e m e i n d e in Dreilützow. oc (2) 2 4 . 6 . 1 9 2 5 H e l e n e L ü b c k e (* 1 . 1 0 . 1 8 8 6 ) , T o c h t e r v. O t t o L., 1 9 2 8 - 1 9 3 8 Pfarrer f ü r Innere Mission u. Seelsorger der Univ.-Klinik R o stock. 1934 Lie. theol. in R o s t o c k , Diss.: „ D i e Gestaltung der R o s t o c k e r Gottesdienste bei der D u r c h f ü h r u n g der R e f o r m a t i o n im Jahre 1531. E i n Beitrag zur Urgeschichte des l u therischen Kultes in Niederdtl., R o s t o c k 1934". 1 9 3 8 - 1 9 4 5 Pastor in P e t s c h o w (Kr. R o s t o c k ) , 1 9 4 5 - 1 9 4 6 Seelsorger am Krhs. H a m b u r g - L a n g e n h o r n , dann w i e d e r in P r e t schow, 1 9 4 7 - 1 9 5 8 Propst der Propstei Saßnitz, 1957 D r . theol. in R o s t o c k , ab 1959 emeritiert mit W o h n s i t z in Gestorf b. H a n nover, später in Wehrdohl-Kleinhammer (Sauerland). WERKE: Die Kinder des Ratsherrn. Eine rigische Geschichte aus alter Zeit, Breslau 1 9 2 0 . — Das Plattdeutsche als Kirchensprache im alten Rostock.

In: R o s t o c k e r Anzeiger. Wirtschaftsbl. f u r M e c k l e n b u r g , V o r p o m m e r n u n d Priegnitz, 1 9 3 1 . — Antonius der ausklingenden

Mors. Ein Rostocker Musiker Renaissance-Zeit. In: R i e -

m a n n - M u s i k - L e x . 11, Unseres rungen - Zur [Ms.J.

1935,

S. 6 3 5 - 6 3 8 .

-

Gottes Kranken-Haus. Wege und Erfahin der Krankenseelsorge, G ü t e r s l o h 1937. Geschichte des Kirchspiels Petschow, 1 9 5 7 - Livlands letzter Generalsuperintendant

* 1.10. (j. 19.9.) 1887 R i g a (L), f 1 2 . 1 2 . 1 9 6 5 Werdohl-Kleinhammer (Sauerland); Eltern 1847-1919. In: B H 2, 1 9 5 7 / 5 8 , S. 1 0 0 - 1 1 1 . w i e seine Schwester —• Else Frobenius. Bis z u m 16. Lebensjahr privat unterrichtet, - Zur Geschichte des Schulwesens im Kirchspiel Easdohn/Eivland, hrsg. v. Detlef K ü h n . In: 1 9 0 3 - 1 9 0 6 G y m . der D t . Hauptschule St. Petri in St. Petersburg, 1906 R e i f e p r ü f u n g , Jb.d.balt.Dtt. 3 0 / 1 9 8 3 (1982), S. 9 1 - 1 0 0 . 1906 — 1911 S t u d i u m der T h e o l . in D o r p a t , HRSG.: m i t A r e n d v o n B e r k h o l z : Album fraEin Beitrag zur 1910 — 1911 auch Hauslehrer in Past. R a u g e , trum Rigensium (1823—1910). 1 9 1 1 / 1 2 Forts, des Studiums in Halle, April baltischen Personenkunde, 3. verm. u. verb. Aufl. 1823 — 1912 zweite R e i f e p r ü f u n g u. anschließend R i g a 1 9 1 0 ; Album fratrum Rigensium, Studium in T ü b i n g e n , 1912 — 1918 O b e r l e h r e r 1939, bearb. v. O t t o Hentzelt, H a m b u r g 1963 f ü r Religion, Deutsch, Lat. u. Griech. an einer [beigegeben: N a c h t r a g v. W . T h . Gaehtgens, R e i h e h ö h e r e r Schulen in D o r p a t u. zugleich ebd. 1965], seit 1915 P a s t o r - A d j u n k t an der dortigen J o - N A C H L A S S : D i e D o k u m e n t e n s a m m l u n g des hanniskirche. oc (1) 2 4 . 4 . 1 9 1 4 C o u s i n e Erika Herder-Instituts (DSHI), 100 Gaehtgens 1 - 3 , Guleke ( 2 3 . 1 0 . 1 8 8 8 - 1 4 . 5 . 1 9 2 3 ) , T o c h t e r v. 1963 u. 1966 in zwei Teilen v. der B H K O t t o H e r m a n n G . , d e m S o h n v. J o h a n n e s übergeben [http : / / w w w . h e r d e r - i n s t i t u t . d e / H e i n r i c h G. F r ü h j a h r 1918 nach Sibirien dshi/nachlaesse/index.htmj: Erinnerungen verschleppt, nach der R ü c k k e h r O b e r l e h r e r an 1887— 1918. — Sieben Städte. Zur Besiedlung der d e m v o n der dt. O k k u p a t i o n s v e r w a l t u n g in wendischen und livländischen Städte, 1 9 3 6 [Ms.[. D o r p a t errichteten G y m . , Jan.-April 1919 -

Zur

Topographie

Rigas,

1 9 3 8 [Ms.J. -

Die

450

Gallasius Entstehung der lutherischen Landeskirche 1 9 6 4 [Ms],

Livlands,

Seuberlich 1938, 2, 13. - Neander 1967. — Roland Gross: Ein Kirchenmann . In: Rückschau und Ausblick. Fraternitas Rigensis 1823 - 1973. Eine Gedenkschrift anläßlich des 150. Jub., hrsg. v. Tom v. Wiehert im Auftr. d. Philisterverbandes, München 1974, 57 — 58. — Ottow/ Lenz 1977. - Alb.fr.Rig. 1981/82. - Redlich 1989. - BaBA 92, 1 8 9 - 192. LITERATUR:

Gallasius, J o h a n n S a m u e l * 18. J h . in Preußen. Studium der T h e o l . , zeitw. Hauslehrer in L, dann in Mitau (K), w o er sich einer Prüfung unterzog. An in scholis Christianis stimuli loco adhiberi possit ambitio ? Vir magnificus summeque reverendus Joachimus Baumannus, Superintendeus Curlandiae et Semigalliae amplissimus doctissimusque, scholarum inspector longedignissimus atque vigilantissimus quum mihi speeiminis loco ut enodarem, benignisus proposuerit, sequentibus pro virili praestiti, Mitau 1 7 4 8 . mit J . T h . W a l t h e r u. D . M u m m e : Commentatio phYsico-chymico-medica inauguralis in caussas potissimum inquivens, cur Aqua Regis Aurum Solvat, Argentum Non Item. Contra Vero Aqua Fortis, Argentum Dissolvens, Aurum fere nulla ex parte commoveat? atque etiam exinde repraesentans, Quid Aurum Fulminans Nervis Opituletur? Königsberg 1 7 5 4 [med. Diss.]. WERKE:

Hupel 4 , 1 7 8 2 , 5 9 . - Recke/Napiersky. - DBA 367, 70. - BaBA 93, 202.

LITERATUR:

Gallus ( H a h n ) , D a v i d * 2 2 . 5 . 1 6 0 3 Past. W a t z k e n d o r f b. Neubrandenburg, f 2 1 . 9 . 1 6 5 9 R e v a l ; Vater: Pastor. Schule Strelitz u. Neubrandenburg, 1 6 2 2 1 6 2 9 Ausbildung in Magdeburg, w o h n t e dort im Haus des Gymnasialdirektors Sigismud Evenius (um 1 5 8 5 — 1 6 3 9 ; vgl. —> G. Himsel). Ab 1 6 2 9 Studium in Wittenberg, verdiente seinen Lebensunterhalt durch Privatunterricht, verlor durch den Angriff auf Magdeburg vieles von seiner Habe, weswegen er später mittellos nach R e v a l kam. Als Evenius nach der E i n nahme Magdeburgs durch Tilly nach W i t t e n berg kam u. das Angebot der Ratsherrn von R e v a l , J o h a n n I. F o n n e (Ί" 1653) u. Bernhard zur B e c h v o n R o s e n b a c h ( f 1661), erhielt, die Rektorenstelle des G y m . in R e v a l zu übernehmen, Schloß sich ~ i h m an, Sept. 1631 kamen sie in R e v a l an, während Evenius noch

im gleichen J a h r nach Dtl. zurückkehrte, war ~ erst Hauslehrer, dann v o n April 1 6 3 4 bis 1 6 4 9 Kantor am Gym. R e v a l . oo 2 . 5 . 1 6 3 6 Anna Buhrmann, Apothekerstochter. Bis 1 6 4 6 ohne Entlohnung Kantor in St. Olai, später auch Chorverwalter der Nikolaikirche, besserte seinen Lebensunterhalt durch zusätzliche Dienste b. Beerdigungen u. Hochzeiten auf; 1 2 . 9 . 1 6 4 8 - 1 6 5 9 Kollege am Gym. ~s Aufz. über das Gym. (annotationes) wurden v. D i rektor J o h a n n R u d o l p h B r e h m (um 1670— 1730) für seine Gymnasialchronik benutzt. WERKE: Ο mirum ingenium, quod novit condere famam? [ . . . ] , R e v a l 1637 [HG. auf —> Gebhard u. Brigitta Himsel, geb. von Schoten, vgl. —> H . Arninck, —>• R . Brockmann, —> T . Polus, —> H. Vulpius]. - Qui recreare animos sacri dulcedine verbi [ . . . ] , R e v a l 1642 [Epic, auf E b e r hard v. R e n t e l n , vgl. —> H . Arninck, —»• T . Polus, —> H . Vulpius] — Res quia permagna est thalamos intrare jugales [ . . . ] , Reval 1642 [HG. auf Heinrich u. Dorothea Dahl, geb. von Wangersheim, vgl. — H . Vulpius, —>• T . Polus, —• Η. Arninck]. — Sic duce junguntur similes Jova, usq; Creator [ . . . ] , R e v a l 1642 [HG. auf —>• E . u. Elisabeth v. Beeck, geb. zur Telt, verw. Ströyer, vgl. —> H . Vulpius, —> H . Arninck]. — Ecce, virum Dominus sie ditat rebus opimis [ . . . ] , R e v a l 1 6 4 3 [HG. auf Martin u. Elisabeth Henschel, geb. Hein, vgl. —> H. Vulpius, —> H. Arninck]. — Sponse, maritali sua subdere colla capistro [...], R e v a l 1643 [HG. auf Nikolaus u. Gertrud Specht, geb. Kniper, vgl. —> H. Vulpius, —> H. Arninck, ->· D . Cumtz]. - DALIVs enlfeLIX sponsVs JaM rite jVgatVr [...], Reval 1643 [ H G . , Chgr. auf Dietrich u. Agneta Dahl, geb. von Wangersheim, verw. Poorten, vgl. —> H . Vulpius, —>• H . Arninck, —>• D . Cunitz]. Quam bene conveniunt, Rectoris Filia nubit [...], R e v a l 1 6 4 3 [HG. auf —> David u. Catharina Cunitz, geb. Vulpius, T o c h t e r v. —> H . V u l pius, vgl. — H . Arninck]. - Crede mihi, verum est: Semper sunt tristia leetis [ . . . ] , R e v a l 1646 [HG. auf Thomas u. Elisabeth Eken, geb. Hein, verw. Henschel, vgl. —>• H. Vulpius, — H . Arninck, —> D . Cunitz]. - Hue pie Lector ades, monumenta hcec respice Erici [ . . . ] , R e v a l 1650 [Epit. auf —> E . v. B e e c k , Pastor v. St. Nicolai, vgl. —> H . Arninck, —> D . Cunitz]. L I T E R A T U R : —> H. Arninck; —> R . Brockmann; —> D. Cunitz; —>• G. Himselius; —> T. Polus; —>• H. Vulpius. - Gierlich 1991, 362. - Klöker 2005.

451

Gebhard

Gamper, Johann Johannes * Goldingen (K), f 1 6 4 0 R i g a (L). 1 6 1 0 Studium an der Univ. Königsberg, 1 6 1 9 R e c t o r Scholae Goldingensis designatus, ging aber nicht nach Goldingen, 1620 — 1 6 4 0 K o l lege an der Domschule zu R i g a , oo 1 8 . 2 . 1 6 2 1 Christina Pollmann, T o c h t e r des Schulmeisters H e c t o r P. WERKE: Beitr. i n : Acclamationes votivae sub novo auspicio R e g i a e Dorpatensis Academiae regnante & triumphante Gustapho Adolpho rege Suecorum, G o t h o r u m Wandalorumque & c . D n . nostro clementissimo, factae ab iis qui sunt ex ordine literatorum R i g a e Metropolitanae totius Livoniae, R i g a 1 6 3 2 [6 weitere Beiträger, u.a. —> J. H ö v e l n ; —> H . Samson]. — „Magnus Alexander soli cupiebat Apclli [...] ". In: Hermann Samson: Oratio D e Laudibus E t R e b u s gestis Gustavi Magni R e g i s I n c o m parabilis [ . . . ] , R i g a 1634, Anh. S. 1 1 - 1 2 [Epic, auf Gustav Adolph von S c h w e d e n ; enth. G. v. —> J . H ö v e l n ] . — Lat. u. dt. Ge. LITERATUR: Hupel 4, 1782, 59. - Recke/Napiersky. - Winkelmann 1878. - Otto 1904. - BaBA 93, 265 - 266. - D B A 368,

90-91.

Gamsbart, Norbert —Gernhardt Gantzkauw, Ulrich Wilhelm Moritz von * Sept. 1 7 5 4 Mitau (K).

Grafenthal

(K),

f

17.3.1815

1 7 7 2 — 1 7 7 5 Studium in Leipzig, als Erbherr auf Grafenthal (K), R i t t e r des M a l t h e s e r - O r dens. WERKE : Decnas gaifma irr redfigam geldiga, Mitau 1 8 0 7 ; dt. u . d . T . : Tageslicht ist dem Sehenden wohlthätig fein an die kur. Bauern lett. ausgeteiltes B ü c h l e i n ] . — Die beyden Nachharn, Mitau 1 8 1 4 . — Einige Schriften in lett. Sprache. LITERATUR: Recke/Napiersky. - Goedeke 7, 508. Kosch. - DBA 368, 273. - BaBA 93, 309.

Gebhard, Friedrich Albert (Ps. Modest 2) * 2 6 . 7 . 1 7 8 1 Heldrungen (Thüringen), f 1 8 . 4 . 1861 Moskau. S c h o n in seinem zwölften Lebensjahr fing ~ an zu Schriftstellern, wodurch seine Sehnsucht, auch einmal das Theater besuchen zu können, wuchs; eig. sollte er T h e o l o g e werden. M i t sechzehn Jahren ging er ohne Erlaubnis seiner Eltern zu Fuß nach W e i m a r u. w o h n t e dort einer Aufführung der „ R ä u b e r " bei. Dies

brachte ihn zu dem Entschluß, zur B ü h n e zu gehen. Z w e i Jahre darauf verließ er heimlich das Elternhaus, ging 1 7 9 9 nach Mitau (K), w o er als „Karl R u f (Schachmaschine) zum ersten Mal die B ü h n e betrat. 1801 in St. Petersburg engagiert, oo Marie Hedwig, geb. Stein aus Pernau (L) ( 1 7 8 5 - 1 8 5 7 ) ; 4 Kinder. Gefeiertes Schauspieler- u. Opernsängerpaar, sie debütierten im April 1 8 0 3 in R i g a , gingen im Aug. 1 8 0 3 nach St. Petersburg, ~ dort bis 1 8 3 0 Direktor am dt. Theater. 25 Jahre lang waren sie die Lieblinge des Hofes u. des Publikums, ~ führte dazwischen 2 Jahre die Direktion in Reval, w o unter i h m auch —> J . Viedert spielte. I m M a i 1 8 2 2 gastierten sie mehrere Male in R i g a , u.a. als Hamlet u. O p h e lia. 1 8 3 0 ging die Fam. nach D t l . , w o ~ 1831 — 1 8 3 3 Direktor des Bamberger Theaters war. Sein Versuch, ein dt. Theater in Moskau zu begrün., schlug nach 2 Jahren fehl. Danach ausschließlich literar. tätig. WERKE: Jungfer Brigitta, oder Wen wird er entführen? Lustspiel, aufgeführt St. Petersburg 1 8 0 8 . — Kleiner Beytrag für die Bühne, Leipzig 1 8 0 9 ; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur; Fiche 1 0 0 5 1 ) fenth. Die Rückkunft der Söhne. Lustspiel in einem Aufzug, aufgeführt R e v a l 3. M a i 1821; Der Sturm oder Die Gerettete. Eine Operette in einem Aufzuge nach einer wahren Geschichte bearbeitet; Der Leibkosak. Lustspiel in 2 Aufzügen; Anton und Klärchen. Ländliche Scene in 1 Aufzug; Der Avanturier. Lustspiel in 1 Aufzug; Die Fuchsprelle. Eine komische Oper in 2 Aufzügen, aufgeführt St. Petersburg 1 8 0 8 (Musik v. Batzenhofen) ; Die heiratslustige Familie. Lustspiel in einem Aufzuge zum ersten Male aufgeführt von den deutschen Hofschauspielern]. — Helena. Schauspiel in drei Akten, aufgeführt St. Petersburg 1 8 1 0 u. St. Petersburg Dez. 1 8 1 6 u . d . T . : Helena, oder die Deutschen in Russland in zwei Akten aufgeführt. — Empfindungen dankbarer Kinder am Geburts-Tage ihrer Mutter Maria Gebhard, den 2. Mai 1814, St. Petersburg 1 8 1 4 IG.]. - Taschenbuch für Theater und Theater-Freunde, St. Petersburg 1814. — Der Invalide. Schauspiel in 1 Akt, aufgeführt St. Petersburg Dez. 1816. Die Poststation. Operette in 1 Akt. Nach dem Rußischen, aufgeführt St. Petersburg Juni 1 8 1 8 u. R e v a l 2 6 . Feb. 1 8 2 2 [Musik v. Titoff]. Felizia. Oper in 1 Akt, aufgeführt St. Petersburg 1 8 1 8 mit Musik v. Carl Eisrich, M u s i k -

Gebhard

452

direkter in Riga. - Fürst Poscharsky. Schauspiel Alboin. Drama in fünf Abtheilungen; Maria. in drei Akten nach dem Rußischen, gedr. in Heils Drama in 4 Abtheilungen, aufgeführt St. PeBühne der Ausländer Jg. 1, 1 8 1 8 [aufgeführt tersburg 8. Jan. 1 8 2 8 ; Furiosa oder das VogelMagdeburg 2 1 . N o v . 1 8 1 9 , W e i m a r 1 8 2 0 , schießen in Krähwinkel. Singspiel in 1 Akt, aufR e v a l 17. April 1 8 2 1 ] . — Mamura, oder Blüthen geführt Reval 1 1 . Feb. 1 8 2 1 ] , — Johann Sobieaus Nordens Gärten, Riga 1 8 2 0 ; ebd. 1 8 2 1 ; sky. Schauspiel in fünf Akten, aufgeführt später auch Dresden [Ge.; enth. Heldenthum Hannover 15. März 1829. — A n o n y m : Abschied und Liebeszauber. Allegorisch-lyrische Dichtung in der Familie Gebhard von ihren verehrten Gönnern 4 Abtheilungen]. — Beitr. im Nordischen M u - und Freunden in St. Petersburg 1830, St. Pesenalmanach, 1 8 2 0 - 1 8 2 3 . - Antrittsrede (in tersburg 1 8 3 0 [G.J. - Arina und Wasili. RussiVersen) bei der Eröffnung der neuen Bühne in sche Novelle, Nordhausen 1 8 3 7 . - Ein MittagsReval, d. 11. Juni 1820, W i n k l e r Tageb. 1820, mahl in St. Petersburg und der Autobiograph, S. 3 2 6 — 3 2 8 ; wieder in: Lemberts Tb. für Nordhausen 1838. — John Field. Eine biograSchauspieler a.d. J. 1820, S. 2 6 3 - 2 6 5 . - phische Skizze, St. Petersburg 1839. — Naenia Künstlerlaune. Lustspiel in 1 Aufzug, aufgeführt am Grabe des edlen Mannes und Künstlers Julius R e v a l 20. Juli 1 8 2 0 , W i e n 6. Juni 1 8 3 1 , Prag Riehle, seiner Gattin, seinen Venmndten und 3. Sept. 1 8 3 1 , Berlin 7. N o v . 1 8 4 1 m . d . U . : Freunden geweiht, den 15tenjuni 1848, in MosEin Mal eins ist acht. — Französische Erziehung kau, Moskau 1848. - Unter Albert Gebhard: und deutsche Herzen. Kinderspiel, aufgeführt Roland und Hildegunde, Berlin 1857. — Gedichte, R e v a l Anfang 1 8 2 1 . — Was kümmerts mich? Berlin 1860. — Außerdem ungedr.: Leontine. Lustspiel in 1 Akt nach dem Französischen, aufSchauspiel in 3 Abtheilungen. — Tobias von geführt Reval 7. Feb. 1 8 2 1 . — Schauspiele, Schmalz, oder Die ländliche Maskerade. Posse mit Braunschweig 1 8 2 1 [enth. Die Helden der neuen Tanz und Gesang in 2 Abtheilungen. — Die DoWelt, aufgeführt St. Petersburg Dez. 1 8 1 6 mestiken. Lustspiel in 1 Akt nach dem Französi(hist. D.); Der stumme Verräther. Ein Gemälde schen. — Die Stiefmutter, oder Die Brautschau. männlicher Festigkeit und treuer Liebe in fünf Schauspiel mit Gesang in 1 Akt,. — Olis und Abtheilungen, aufgeführt St. Petersburg Anfang Unge1 8 1 8 ; Bamberg 24. N o v . 1 8 3 0 ; Die Geister- Minka. Oper in 1 Akt. — Das weibliche heuer. Oper in 1 Akt. — Herzensgüte. Lustspiel hallen und das Strafgericht. Romantisch-lyrische nach dem Französischen. — Die Wette. Lustspiel in Dichtung aus den Zeiten der Minstreis, in vier u. zahlr. ungedr. Abtheilungen mit Prolog]. — Lomonossow oder der 1 Akt nach dem Französischen Dichter als Rekrut. Lustspiel in 3 Abtheilungen Lspe., Opern, Possen. Liebe-Hüttchen, nach dem Russischen. In: Original-Theater für BEITRÄGE: In: Abend-Zt. 1 8 1 8 : Plenilatus, das Jahr 1822, Bd. 1, Augsburg; Leipzig 1 8 2 2 , 2 9 . Jan., Nr. 2 4 [G.]. - 1 8 1 9 : Pastor S. 1 9 7 — 2 6 0 ; wieder in: Deutsche Schaubüh- 1 8 . J u n i , Nr. 145 [G.J. - 1 8 2 4 : Recensentcnne, Augsburg; Leipzig 1 8 2 2 [aufgeführt Reval Fabelchen. Der Wolf und seine Biene, 3 0 . N o v . , 25. März 1 8 2 1 ] . — Mode-Magazin. Ein Lustspiel Nr. 2 8 7 , S. 1 1 4 7 [G.J. - 1 8 3 0 : Künstlersinn, in 3 Aufzügen nach dem Russischen. In: Origi- 5. Jan., Nr. 4, S. 13 [Spruch], - 1 8 4 3 : Nachnal-Theater für das Jahr 1822, Bd. 2, Augs- richten aus dem Gebiete der Künste und Wissenburg; Leipzig 1 8 2 2 , S. 1 3 3 - 2 2 2 ; wieder in: schaften. Correspondenz-Nachrichten. Briefe aus Deutsche Schaubühne, Augsburg; Leipzig Moskau, 21. Apr., Nr. 95, Sp. 5 7 9 - 5 6 0 ; 1 8 2 2 . - Graf Moritz von Benjowsky. Nach 2 2 . A p r . , N r . 9 6 , S p . 7 6 7 - 7 6 8 ; 25. Apr., Bouilly. Musik von Boieldieu, aufgeführt R e v a l Nr. 98, Sp. 7 7 5 - 7 7 6 . - John Field. Lebens19. März 1 8 2 2 . - An Otto Ignatius bei seiner skizze, 26. Mai, Nr. 125 Sp. 9 9 3 - 9 9 8 ; Rückkehr aus Rom. In: Zt. für die elegante 2 7 . M a i , N r . 1 2 6 , S p . 1 1 0 1 - 1 1 0 6 ; 3 0 . M a i , W e l t 1 8 2 4 , Sp. 1 4 7 0 [G.; zur Itahenreise vgl. N r . 1 2 8 , S p . 1 0 1 7 - 1 0 2 1 . - 1 8 4 5 : Dramatische — O . F. Ignatius]. — Beitrag dramatischer Spie- Kunst, 18. Dez., Nr. 102, S. 1 0 9 8 - 1 1 0 0 le. 2 Bde. Quedlinburg u.a. 1826-1827 [Verse]. - 1 8 4 7 : Sein und Schein, 23. Sept., [Bd. 1: Die trostlose Witwe. Lustspiel; Der Nr. 38, S. 8 9 6 [G.]. - 1 8 5 0 : Geschick bringt Schmarotzer. Lustspiel, aufgeführt Reval Glück, 10. Okt., Nr. 41, S. 8 1 3 - 8 1 9 ; 15. März 1 8 2 1 ; Verrathner Liehe Sieg und Lohn. 1 7 . O k t . , N r . 4 2 , S. 8 2 1 - 8 3 0 . - Der Dichter Schauspiel, aufgeführt St. Petersburg Anfang und sein Liebchen, 24. Okt., Nr. 43, S. 8 5 0 1 8 1 8 , Bamberg 11. März 1 8 3 1 ; Bd. 2 : König 8 5 8 [G.]. - In: Livländischer Merkur 1 8 1 8 :

453

Geist

Dem Sänger des Yngurd, S. 1 9 0 - 1 9 2 [G.]. — In: Esthona 1 8 2 8 : An Otto Ignatius, 12. N o v . , N r . 3, S. 21 [G.]. - Theaterkritik, 19. N o v . , N r . 4, S. 2 7 [G.]. - Meinung, 10. D e z . , N r . 7, S. 53 [ S p r u c h ] . — Künstlergruß an Agathe Gö-

dike, 17. Dez., Nr. 8, S. 5 7 - 5 8 [G."|. - 1829: Triumpf der Liebe, 7. J a n . , N r . 11, S. 7 9 [G.]. U P s . M o d e s t : Leo Propst, gen. Lindenstein, und dessen Gattin Betty Lindenstein, geb. Brückl.

S. 249-250; 24. Apr., Nr. 33, S. 257-258; 27. Apr., Nr. 34, S. 265-266. - In: Wiener Zs. für Literatur, Kunst u. Theater 1837: John Field. Gestorben zu Moskau den 11. Jänner 1831. Eine biographische Skizze, N r . 39—41, S. 3 0 5 —

308, 313-316, 321-324.

Raßmann 1823, 92, 400. - Friedrich Karl Julius Schütz: Uber das Gastspiel der Kiinstlerfamilie Gebhardt auf dem königl. Sächsischen 14. Jan., Nr. 12, S. 8 9 - 9 0 ; 18. Feb., Nr. 17, Hoftheater zu Leipzig. In: Unser Planet 27. Aug. S. 1 2 7 - 1 2 8 [Aufs.]. - Kritik der Kritiker, 1831, Nr. 204, S. 813 - 815. - Briimmer 1876/77; 16. Sept., Nr. 47, S. 382 [G.]. - Ferner zahlr. 1884. - Reden-Esbeck 1879. - Rudolph 1890. Eisenberg 1903. - Rosen 1910, 193 - 195; Nachdr. Theaterkritiken. — In: Johann Friedrich Vie- Hannover-Döhren 1972. — Theater-Lex. 1, 1953, dert (Hrsg.): Almanach für Freunde der 527. - Goedeke 6, 476; 2,1, 590; 2,2, 101; 15, 117. Schauspielkunst, R i g a 1829: Nänie, S. 1 4 8 - - Kosch. - Redlich 1989. - DBA 373. 4 3 - 5 3 . 149. - Syda's Psyche. Gelegenheitsspiel, S. 159— Geertz, Wilhelm August 165. — Der Jüngling, S. 175 [G.]. - Die Aspiranten von Thaliens Tempel, S. 176—177 [G.]. — * 28.5.1816 Riga (L), f 25.2.1864 Riga; An Laps und Leu, zwei geliebte Liebeund Vater: Weinhändler Theodor August G. Heldenspieler. S. 178 [G.]. — Kritik der Kritik, Gouv.-Gym. in Riga, 1837-1841 Studium S. 1 7 8 - 1 7 9 [G.]. Künstlers Sehnsucht, der Theol. u. Med. in Dorpat, Arzt in Seß-

S. 180-181 [G.[. - In: MitternachtZt. f. geb.

Stände 1 8 3 3 : Poetische Spiele. Sonett. Distichen, 22. J a n . , N r . 14, S. 53. — Poetische Spiele. Sonett. Weisungen, 4. F e b . , N r . 21, S. 81. - Poetische Spiele. Sonett. Beim Lesen der Werke Priedrichs des Großen, 25. F e b . , N r . 33, S. 129.

— In: Unser Planet 1833: Robert Fleury: maturgische

Mittheilungen

nach

F. A.

Dra-

Gebhard,

S.Juni, Nr. 137, S. 545-546; 15.Juni, Nr. 143, S. 571-572; 22. Juni, Nr. 149, S. 596-597; 29. Juni, Nr. 155, S. 619-620; 13. Juli, Nr. 167, S. 6 6 7 - 6 6 8 . - R. Ueber

Gesichtsmalerei.

Nach

e. Ms.

Fleury,

von

F.A.

Gebhard, 3. Aug., Nr. 185, S. 7 3 9 - 7 4 0 . - In:

Magazin belehrender und angenehmer Unterhaltung für deutsche Leser in Rußland, Petersburg 5, 1835, Bd. 2: Am

Ostermorgen,

S. 4 4 9 - 4 5 0 [G.]. - Sonett, S. 4 9 7 . - Sonett, S. 5 1 3 . — Kunstsinn, S. 5 6 1 [G.]. - Sonett, S. 5 7 7 .

- Bd. 3: Künstler-Streben,

S. 9 6 1 - 9 6 2 [G.]. -

B d . 4 : Neujahrs Hymne, 1 8 3 9 : John Field. Eine

S. 1 6 4 9 - 1 6 5 0 . biographische Skizze,

19. Juli, Nr. 57, S. 449-452^; 22. Juli, Nr. 58, S. 4 5 7 - 4 6 0 . - Zur Bühne, 25. Okt., Nr. 85, S. 6 7 8 ; 28. O k t . , N r . 86, S. 687. - Der

Bettler.

Erz, 1. Nov., Nr. 87, S. 705-708; 11. Nov., Nr. 90,

S. 7 1 6 - 7 1 8 .

-

An

Schukoivsky,

4. N o v . , N r . 88, S. 6 9 7 [G.J. - Schein und Wahrheit, 18. N o v . , N r . 92, S. 7 3 4 [G.J. - Der Wagenbauer und der Maler, 25. N o v . , N r . 94, S.

750 [G.]. - 1840: Der Theaterdirektor, N r . 9, S. 7 0 [G.J. - Accorde,

31.Jan.,

20. A p r . , N r . 32,

LITERATUR:

wegen (L), Riga, Dubbeln (L), Arzt b. liv. Cameralhof, dann wieder b. Riga (Alexanderhöhe). oo 21. Mai 1853 Caroline Neudahl. 1858-1860 Redakteur an der Rig.Zt. Fest-Rede am Tage der Säcularfeier von Schiller's Geburt am 29. October (10. November) 1859, im Saale der SchwarzhäupterGesellschaft zu Riga, R i g a 1859. — Indul und Am. Eine lettische Sage. I n : R i g . A l m a n a c h 1 8 6 0 [G.]. —

WERKE:

Apollos's

Gabe, R i g a 1863 [einaktiges Fsp. zur

Eröffnung des Riga'schen Stadttheaters am 29. 8.1863]. - In: Gedichte aus Riga 1867: Der Traum Friedrichs des Weisen, S. 5 - 7 ; an den Herbst, S. 1 8 - 2 0 ; Indul und Arri lettische Sage), S. 51 — 5 5 ; An LJhlands

Gruß (Eine Grabe,

S. 204-206. L I T E R A T U R : Alb.Acad. 1889. - Rudolph 1890. Brennsohn 1905. - Alb.fr.Rig. 1910/1963 u. 1981/ 82. - Redlich 1989. - DBA 374, 1 3 9 - 140. BaBA 94, 399 - 402.

Geist, Reinhold * 11.1.1858 Riga (L). Polytechnikum u. Studium. Nach Ableistung der Militärpflicht b. Heinrich Seelig in Riga, seit 1883 b. der Ges. der Rigaer Zementfabrik u. Oelmühle C. Ch. Schnüdt angestellt. 1894-1906 Direktor der Ges. u. seit 1906 Mitgl. des Direktoriums sowie geschäftsflihrender Direktor.

Gelbcke : In: Gedichte aus Riga 1893: Ich weiß im Wald eine Stätte, S. 14 — 15; Abschied, S. 53 — 54; Imatra (Finnland 1877), S. 7 2 - 7 4 ; Abendstunde, S. 8 1 - 8 3 . — In: Gedichte aus Riga 1903: Der Frühling zieht ein mit Blütenpracht, S. 16 — 17; Liebessommer, S. 64. — In: Kiefern im Schnee: Der Frühling zieht ein mit Blütenpracht, S. 2 8 ; Liebessommer, S. 29 [Ge.]. WERKE

LITERATUR: Alb.Polytechn. 1912. - B a B A 95, 60.

Gelbcke, Ferdinand A d o l f * 6 . 1 1 . 1 8 1 2 Zerbst, f 1 . 6 . 1 8 9 2 St. Petersburg; Vater: Kaufmann; Mutter: Tochter eines Hamburger Großhändlers. „Schon mit 7 Jahren wurde er in die Oberquarta des Zerbster Gymnasiums aufgenommen. [...] ~ verließ das Gymnasium 1828, nachdem er den zweijährigen Cursus der Secunda absolvirt hatte, um mit sechzehn Jahren bei dem Buchhändler Eduard Anton in Halle als Lehrling einzutreten. Dort blieb er bis zum Jahre 1831 und beteiligte sich in den letzten Jahren als Compagnon an Antons Verlagsgeschäft. Die ,Geschichte der Poesie des Mittelalters' von R . Rosenkranz und das Handbuch der Geschichte des Mittelalters von H. Leo sind bei der Firma Anton und Gelbcke ersch. Aber das Buchhändlergeschäft befriedigte ~ nicht; er schwärmte für die Tonkunst, mit der er sich seit seinem zehnten Jahre zu beschäftigen begonnen. In Halle, wo er vielfach mit den Kreisen der Professoren u. Studenten in Berührung kam, hatte er a den musikalischen Auffuhrungen des Museums thätigen Anteil genommen. Jetzt löste er, um seiner Liebe zur Musik genug zu thun, sein Verhältnis zu Anton und ging mit Einwilligung seines Vaters nach Dessau, wo er 2|Jahre Musik studirte unter der Leitung des berühmten Capellmeisters Friedrich Schneider, mit dem ihn Verehrung und Dankbarkeit innig verbanden. Z.d.Z. schon sandte er eine Anzahl an Gedichten an den Dichter u. Naturforscher Adelbert von Chamisso ( 1 7 8 1 1838) für den Musenalmanach, die jedoch, wie es im verbindlichen Antwortschreiben hieß, wegen der Einsprache des Mitredacteurs abgelehnt wurden. Nach vollendetem Studium entschloss sich sein Glück in Rußl. zu versuchen, mit welchem Lande, noch von Kaiserin Katharina II. her, die Anhaltiner Fühlung bewahrt hatten. Er unternahm die

454 Reise, wie es damals noch häufig geschah, in einem Segelschiffe und langte im Herbst 1834 nach stürmischer Fahrt in St. Petersburg an. Eine Empfehlung an seinen späteren Freund, den Musiklehrer Fuchs, öffnete die musikliebenden St. Petersburger Kaufmannskreise und brachte ihm Beschäftigung als Gesangslehrer. Reichliche Einnahmen erlaubten ihm bald, an die Gründung einer Familie zu denken und so verheiratete er sich 1838, fünfundzwanzig Jahre alt, mit der Tochter eines deutschen Arztes, Luise geb. Scheilin, einer Frau, die mit dem anmuthigsten Aeußeren die entzükkendsten Eigenschaften des Geistes und des Herzens verband, die ihm das Dasein zu einer ununterbrochenen Kette von Glück und Frieden gestaltete und mit der er in zweiundfünfzigjähriger idealer Ehe gelebt hat. Die Einnahmen aus den Privatstunden erwiesen sich bald als unsicher und schwankend, als ungenügend zum Unterhalt der sich stets vergrößernden Familie, so dass ~ schon daran dachte, nach Dtl. zurückzukehren und in Zerbst eine Buchhandlung zu übernehmen. Die Sache zerschlug sich jedoch, und nachdem er im Jahre 1844 mit Frau und zwei Kindern seine Heimath wiedergesehen, entschloß er sich, im gastlichen St. Petersburg zu bleiben. Dort machte er, um sich ein neues Feld der Thätigkeit zu eröffnen, im Jahre 1846 das Examen für höhere Lehranstalten." (Nekro) Er wurde aufgefordert, dem St. Petersburger dt. Wohltätigkeitsverein als Mitgl. des Verwaltungsausschusses beizutreten, als Sekretär die Geschäfte zu führen u. ein Asyl für 50 Männer u. Frauen einzurichten sowie zu leiten, stand dem Asyl bis 1849 als Direktor vor. Das Amt als Sekretär bekleidete er bis 1854. In diesem Jahr errichtete er während des Krimkrieges ein Hospital von 50 Betten im Bieloffelstischen Asyl. 1857 als wiss. Lehrer an der St. AnnenSchule, wo er schon früher Gesangunterricht erteilt hatte, stand hier der Unterweisung in dt. Sprache u. Literatur bis 1874 vor, wo er nach 22 | jähriger Dienstzeit seine Pensionierung einreichte. Neben seinen literar. Arbeiten befanden sich im Nachlaß auch einige musikalische Hinterlassenschaften, dazu gehören z . B . : eine unvollendete Oper ( 1 8 3 9 - 4 3 ) ; ungefähr 60 Lieder für eine Singstimme (etwa 1860), teilw. mit eigenem Text; 5 Lieder für gemischten Chor (1863); 18 Lieder fur Män-

Gemberg

455 nerchor; mehrere Gelegenheitslieder u. ein Ave Maria. Albrecht Dürers Tod. Drama in zwei Aufzügen, Leipzig 1836 [AbendZt.: „ R e c h t lieb m u ß man den dankbaren Schüler g e w i n nen, w e n n man dessen W i d m u n g an Fr. Schneider liest, zu dessen Füßen er einst saß; und diese Milde und Freundlichkeit der Gesinnung spricht sich auch in dem Ganzen Künstlerdrama aus. Es ist schon bei Gelegenheit des Großoehlenschlägerschen Corregio allgemein ausgesprochen worden, daß dieses langsame Hinsterben eines Künstlers in Ermattung kein Gegenstand für dramatische Behandlung sei, und hier zeigt sich dieses wieder bestätigt. Dazu kommt, daß die w i d rige Gestalt der verrufenen Agnes Dürer hier in ihrem ganzen unseligen und v e r k ü m m e r n den Einflüsse auf den wackeren deutschen Meister dargestellt ist, und das ohnehin enge häusliche Leben i m Vergleich mit dem Aufschwünge eines Künstlergemüths dadurch nur noch bedrängter erscheint. Es dürfte daher k a u m von der Darstellung auf der B ü h n e ein günstiger Erfolg zu erwarten sein. Außerdem ist aber manche recht schöne lyrische Stelle in den Dialog verflochten, und besonders sind Dürers Aeußerungen über Kunst von Innigkeit und W ä r m e . Auch erblickt man gern die Gestalt des wackern Hans Schäutlin. So ist das Ganze i m m e r eine freundliche Spende, und, w e n n ein Vorstudium, ein recht viel versprechendes." Die Peri, 1845]. — Octavianus Magnus. Ein satirisches Gedicht in vier Gesängen. Allen Freunden der Tonkunst, Hamburg 1840 [Neue Zs. für Musik Nr. 29, Bd. 15: „In der That eine Satyre, welche die zeitgemäße Aufgabe hat, das Virtuosenunwesen und die Stellung, welche das Publikum demselben einräumt, z u m Gegenstande eines gerechten Spottes zu machen. M i t scharfer R u t h e geißelt der Dichter die Hohlheit und Erbärmlichkeit, natürlich jenes Virtuosenthums, welcher in bloßer M e c h a n i k und unkünstlerischer Künstelei den Höhepunkt der Musik sucht. Bald mit seinen Seitenhieben, bald mit Herkuleskeulen schlägt er auf das Publikum los, das sich u m des Virtuosen willen lächerlich macht, sich i h m zur Puppe hergiebt und mit diesem Hand in Hand jeder gediegnen R i c h t u n g entgegentritt." Die Peri, 1845], - Die Peri. Ein dramatisches Gedicht in drei Abtheilungen, Leipzig WERKE:

1845. — In: Schneeflocken 1858: Vom Kaukasus, S. 37 — 48 [Ge.-Zyklus: Der Geschäftsmann, S. 37—38; Der Dichter, S. 38—40; Kasbek (zum Terek), S. 4 0 ; Terek, S. 4 0 - 4 3 ; Kasbek, S. 4 4 - 4 6 ; Tiflis, S. 4 6 - 4 8 ] ; Poseidon, S. 4 8 60; Ballade, S. 6 1 - 6 5 [Ge.]. - Die Mutter der Strelitzen. Tragödie in einem Aufzug, Leipzig 1865. — Die Brücke des Heils, Leipzig 1865. — Johann Fischart und Rabelais' Gargantua, besonderer Abdruck a. d. Prog. der St. Annenschule zu St. Petersburg, St. Petersburg 1 8 7 3 - 1 8 7 4 . — Die englische Bühne zu Shakespeares Zeit. Zwölf Dramen seiner Zeitgenossen, mit Einleitungen von Robert Boyle, 3 Bde. dt. 1890. - Zwölf deutsche Lieder für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte, ο.Ο. [„Diese Lieder sind im 18. Bande der Zeitschrift für Musik Nr. 29 w e g e n ihrer Form- und Stylgewandheit, klaren, wohlfließenden Gesangsmelodie, und guten Auswahl und Erfindung der Begleitungsfiguren besonders rühmlich rezensirt." Die Peri, 1845], W i l l i a m Shakespeare: Shakespeare's Sonette 1 — 51. In: Schneeflocken 1858, S. 67 — 98; Sepdr. Leipzig u m 1870 [Vorw. v. S. 5 16]. — J o h n Lilly: Alexander und Campaspe. Ein Lustspiel, Berlin [Originaltitel: A most excellent comedy of Alexander, Campaspe and Diogenes]. — Laurence Sterne: Sterne's Tristram Shandy, Hildburghausen 1869. — Francois Rabelais: Gargantua und Pantagruel, 2 Bde. Leipzig/ W i e n 1879 [Bd. 1 enth. eine Einl. v. ~ (S. 5 22); Bd. 2 ist eine Ubersicht der ν . den berühmtesten Kommentatoren Rabelais' versuchten allegorisch-hist. Deutungen des R s . beigefügt (S. 3 6 1 - 4 2 1 ) ] . UBERS.:

Paul v. Kügelgen: Zur Erinnerung an In: St. Petersburger Zt. 165, 1892; Sepdr. St. Petersburg 1892. - Friedrich Meyer v. Waldeck: Ein deutscher Dichter in Ruß. In: Big. zur Allg.Zt. 220 (262), München 20.9.1892, 1 - 3 ; Forts. 221 (263), 21.9.1892, 3 - 7; Forts. 222 (264), 22.9.1892, 2 - 7 [Nekro.J. - Theater-Lex. 1, 1953, 534. - Kosch. DBA III 286, 355. LITERATUR:

G e m b e r g , A d i n e (eig. Alexandra), geb. v o n B e c k e r (Ps. T e r v a c h o f f ) * 1 6 . 6 . 1 8 5 8 St. Petersburg, f 1 0 . 8 . 1 9 0 2 Wittenberg (Herz- u. Leberleiden), ψ 13.8. 1902 Friedhof Dresdener Straße W i t t e n b e r g ; Vater: Karl v. Becker ( 1 . 1 . 1 8 7 2 geadelt, f 1883), Bibliothekar aus Göttingen; M u t t e r : Fürstin Vera Ivanovna Sevachov (f 1860) aus

Gemberg einem verarmten georgischen Geschl., Erzieherin bei A. S. Puskins Arzt I. T . Spasskij. Kindheit in St. Petersburg, nach Pensionierung des Vaters mit ihm ab 1 8 7 3 in Karlsruhe, dort höhere Töchterschule, dann freie Lehrtochter an der Diakonissenanstalt, Arbeit in einem v. Diakonissen geleiteten Krankenhaus, aber nicht als Diakonisse eingesegnet, oo 19. 5. 1 8 7 8 Karlsruhe Gustav Emanuel Gemberg ( 1 8 4 5 - 1 9 1 2 ) , Offizier, der sich 1 8 8 9 als M a j o r pensionieren ließ, der sechs Kinder u. einen Stiefsohn aus erster E h e hatte. Seit 1 8 8 0 in Engers (Neuwied), später in Brandenburg, ab 1 8 8 7 in Wittenberg, mit Wegfall gesellschaftlicher Verpflichtungen nach Pensionierung ihres Mannes widmete ~ sich dem Schreiben. W E R K E : A n o n y m : Schicksale eines zeitgenössischen Dichters. Humoreske. In: Illustriertes Sonntagsbl. Big. zur Berliner VolksZt., 27.11.1887. UPs. in: N e u e Deutsche Rundschau, Berlin 1 8 9 4 : Katharina II. Eine Studie aus dem Zarenreiche nach Cazals Memoiren, S. 6 9 3 - 7 8 3 ; Iwan IV. Eine Studie aus dem Zarenreiche, S. 1 1 0 9 — 1 1 2 0 . — Die evangelische Diakonie. Ein Beitrag zur Lösung der Frauenfrage, Berlin 1 8 9 4 [dem aufopferungsvollen Einsatz der Frauen des ev. Diakonissenhauses gewidm e t ] . — Morphium. Novellen, Berlin 1 8 9 5 [zunächst von vielen Zs. abgelehnt, schließlich von Paul Lindau als Monographie veröfftl., erregte großes Aufsehen; Inh. Morphium: „Lydia B r e m e r , die verwöhnte j u n g e Frau eines Geheimrats und M u t t e r von zwei K i n dern, ist Morphinistin. U n b e m e r k t von ihrer U m g e b u n g konsumiert sie bereits seit Jahren diese Droge. Es k o m m t zum Konflikt, als Lydia nicht mehr in der Lage ist, sich die nötigen M e n g e n an M o r p h i u m zu besorgen. Uberraschend erfährt sie Verständnis und Unterstützung von dem Nervenarzt D o k t o r Turnau, der selbst Morphinist ist. D o c h D o k t o r Turnau, der das Endstadium seiner Sucht erreicht hat, ist zu verzweifelt um weiter zu leben; er erschießt sich vor Lydias Augen. Als Lydias Sucht von ihrem M a n n entdeckt wird, sieht sie keinen Ausweg mehr, der drohenden Entziehungskur zu entgehen. Sie stürzt sich v o m D a c h ihrer Villa in den T o d . D i e Handlung spielt in den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts in einer deutschen Großstadt." Hildebrandt, S. 5 2 ] . - Eine Prophetin der Hysterie. In: Das Magazin für Litteratur. V e r -

456 einsorgan der Freien Literarischen Gesellschaft zu Berlin 64, Berlin 1895, Sp. 170. - Die Verstaatlichung der Privatkliniken. In: D i e G e genwart. Zs. fur Literatur, Wirtschaftsleben und Kunst 4 7 , Berlin 1 8 9 5 , S. 3 0 9 . - Die Diakonie als Versorgung. In: V o m Fels zum M e e r 15, Berlin ' 1 8 9 5 / 9 6 , S. 5 6 1 - 5 6 4 . Frauen im Felde. Weihnachten 1870. I n : D i e Frau. Monatsschrift für das gesamte Frauenleben unserer Zeit 3, Berlin-Grunewald 1 8 9 5 / 96, S. 172 — 178. - Aufzeichnungen einer Diakonissin. Roman, Berlin 1 8 9 6 [„Minna führt ein Tagebuch, das sie am T a g ihrer Einsegnung als Diakonissin achtzehnjährig beginnt und das mit ihrem T o d i m Alter von 2 6 Jahren endet. Dieses B u c h enthält Betrachtungen und G e danken zu ihrem Leben als Diakonisse, das sich für sie in wachsendem M a ß e als problematisch erweist. Zwar übt sie ihren B e r u f — erst als Lehrerin geistig behinderter Kinder, dann als Krankenpflegerin — mit großer Pflichttreue, j e d o c h ohne persönliche Anteilnahme und innere Uberzeugung aus. Ihr eigentliches I n teresse gilt der M u s i k ; Minna ist eine begabte Sängerin. N a c h d e m sie sich bei der B e h a n d lung einer Typhuspatientin eine tödliche I n fektion zugezogen hat, stirbt sie nach langer Krankheit — voller Zweifel an der R i c h t i g k e i t ihrer Entscheidung fur ein Leben als D i a k o nisse." Hildebrandt, S. 1 1 1 ] . - Das heimliche Elend. I n : N e u e Deutsche Rundschau 7, Berlin 1 8 9 6 , S. 4 8 6 - 4 9 1 . - Die socialen Aufgaben der Diakonie-Genossenschaften. In: D i e Frau 4, 1 8 9 6 / 9 7 , S. 2 9 2 - 2 9 5 u. 3 6 2 - 3 6 8 . Auch in einem Fotenhause. Aufnahme. In: Das Magazin für Litteratur 6 6 / 8 , 1897, S. 2 1 1 2 1 8 ; Forts. 9, 1 8 9 7 : Aufenthalt, S. 2 4 9 - 2 5 7 ; Forts. 10, 1 8 9 7 : Entlassung, S. 2 7 7 - 2 8 2 . - Die Wärterfrage in Irrenhäusern. I n : Das Magazin fur Litteratur 6 6 / 1 6 , April 1897, S. 4 5 1 - 4 5 6 . Vision. In: Ernst Brausewetter (Hrsg.): Meisternovellen dt. Frauen, B d . 1, Berlin 1897, S. 1 5 3 - 1 6 2 . — Ein Damenkampf. In: Das M a gazin für Litteratur 6 7 / 1 , 1898, S. 8 - 1 2 . - Der dritte Bruder. Schlaf — Tod — Wahnsinn. Erzählungen, Berlin; Leipzig 1 8 9 8 [„Die zehn E r zählungen dieses Buches stellen verschiedenartige Ausprägungen menschlichen Verhaltens aus dem Grenzbereich zwischen normaler und anormaler, gesunder und verrückter Geistesverfassung dar." Hildebrandt, S. 168, A n m . 3 6 1 ] ; R e z . v. Lou Andreas-Salome. In: Das literarische E c h o , Berlin 1 . 1 1 . 1 8 9 8 , S.

Gerbel(-Embach)

457 189. — Liebe. Novelle. In: Wiener Rundschau 3/7, 1898/99, S. 1 5 9 - 1 6 4 . - Des Gesetzes Erfüllung. Roman, Dresden; Leipzig 1899 [„Die letzte belletristische Veröffentlichung Adine Gembergs ist ein umfangreicher Roman, der den Niedergang einer Ehe zum Inhalt hat. Die beiden Hauptfiguren, Julie, einer Sängerin, und Manuel Seewald, Kapellmeister und Komponist, schließen eine Liebesheirat in dem festen Glauben an ein großes, gemeinsames Glück, das auf ihrem gemeinsamen Verständnis von Musik basiert. Motto ihrer Ehe ist das Bibelwort „Die Liebe ist des Gesetzes Erfüllung" (Römer 13,10). Doch schon bald wandelt sich dieser verheißungsvolle Glaubenssatz für beide in ein drückendes Joch. Inhaltliche und formale Stationen der Handlung sind die vier Opern, die Manuel im Laufe der sechs Jahre umfassenden Handlung komponiert. Diese geben der Handlung j e weils eine neue Richtung ( . . . ) . " Hildebrandt, S. 210]. — Plaudereien, Feuilletons, Kritiken u. a. in Zt. 2 Bre. an die Redaktion der R o m a n welt, 6 . 8 . 1 8 9 4 u. 3 0 . 9 . 1 8 9 4 [Ms. im Dt. Literaturarchiv Marbach, Cotta-Archiv]. - Br. an Joseph Kürschner, 2 2 . 7 . 1 8 9 7 [Ms. im Goethe- u. Schiller-Archiv Weimar, GSA 55/ 1883], - Bre. ν. In: Hildebrandt, S. 3 2 0 331

BRIEFE:

LITERATUR: Brümmer 1876/77. - Pataky 1898, 249. - Biogr.Jb. 7, 1902. - Thiel 1903, 199. Schmitt 1952, 137. - Friedrichs 1981. - Killy. R . C . Hüdebrandt: „Ich stand neben dem Leben . . . " . Grenzgänge zw. Auflehnung und Anpassung. Untersuchungen zum Werk ~s (1858 — 1902), Norderstedt 2005 LDiss. Darmstadt]. - D B A 378, 155; II 437, 8 3 - 8 4 ; III 287, 1 0 7 - 108. - Killy 2005.

G e o r g e , C . —> Czarnewski Gerbel(-Embach), Carl Nicolaus (russ. Nicolai Karlowitsch)

von

* 21. (j. 9.) 5.1837 Kaluga (südl. von Moskau), f 1927 Dresden. Bis 1855 Gym. in Riga (L), wohin sich seine Mutter nach dem frühen T o d seines Vaters gewandt hatte. Seit 1856 Studium der Rechtswiss. an der Univ. Dorpat, danach in Dtl., wo er sich mit Gesch., Philol. u.a. beschäftigte. Ausgedehnte Reisen, sowohl nach dem Süden, als auch durch Rußl. Febr. 1863

Dr. phil. in Tübingen. Sept. 1863 in Dresden, oo 6 . 6 . 1 8 7 1 Rittergutsbesitzerin Aleria v. Sternstein. Als Publizist u. Mitarb. b. versch. politischen, wiss. u. belletristischen Zs. beschäftigt. W E R K E : Die Quintessenz von Machiavelli's Regierungskunst, Untersuchungen über die Bedeutung und Anwendbarkeit der Regeln des ,Principe', Dresden 1865 [Ms.]. - Dichtungen, 1. Sammlung, Leipzig 1869. — Der Moskowitismus. Zur Charakteristik der jetzigen russischen Zustände. In: Unsere Zeit 6/1, 1870, S. 4 1 3 - 4 2 3 . - In: Unsere Zeit 6/2, 1870: Das russische Sektenwesen, S. 45 —52 [Aufs.]; Russisches Unterrichtswesen, S. 2 6 2 - 2 7 6 [Aufs.]. — Die Entwicklung des Nihilismus, 1. u. 2. Aufl. Berlin 1879; 3. stark verm. Aufl. ebd. 1880. - Die Attentatsperiode in Russland, Heilbronn 1881 (Zeitfragen des christlichen Volkslebens 6,8). — Aus den in Vorbereitung begriffenen „Religiösen Dichtungen ", Dresden 1881. - Religiöse Dichtungen, Heilbronn 1881. — Russische Sectirer, Heilbronn 1883 (Zeitfragen des christlichen Volkslebens 8,4). — Die Ahnen des „Symposion". Dichtung. (Zum Stiftungsfest des Schriftsteller-Vereins „Symposion" in Dresden, im Jahr 1889), Dresden 1889. — Artaxerxes. Drama in zwei Abtheilungen, Dresden 1891 [BühnenMs.]. — Zu Alexa's Andenken. Ein poetisches Buch, Dresden 1900 [Ge.]. — Aurungsebb und die Briten, Dresden 1915 [G., Anm.: „Dieses Gedicht hatte der Autor - unter teilweiser Benutzung einer indischen Sage — im Juli 1878 verfaßt und durch den Druck veröffentlicht, im N o vember 1915 aber verbessert und zum großen Teile überarbeitet. Die beiden hervorragendsten Großmoguls waren die Kaiser Akbar und Aurungsebb. Akbar regierte von 1556 — 1605, und Aurungsebb von 1658 — 1707. Zu Aurungsebbs Zeit geschah es, daß die Englisch-Ostindische Companie von dem Könige Karl II. von England (um 1665) die Stadt Bombay zum Geschenk erhielt. In Bezug auf den Vornamen und die Titulatur als ersten englischen Gewaltmenschen von Bombay sind die Zeitberichte nicht ganz einig."]. — Dini Ilahi. Akbar's göttlicher Glaube, Dresden 1919; ebd. um 1920.

Das Pantheon. Ein belletristisches Wochenblatt, Dresden 1873 [nur Jg. 1, enth. zahlr. Beitr. v. ~]. HRSG. :

458

Gerding BRIEFE: An W. Schulze, druckerei in [ein Br. als

Herrn Buchdruckereibesitzer Reinhold Mitinhaber der Lehmannschen BuchDresden. Dresden, den 9. Juli 1917 Ms. gedr.].

LITERATUR: DBA 381, 220 - 222. - Wilhelm Haan: Sächsisches Schriftsteller-Lex., Leipzig 1875. — Brümmer 1876/77. - Hinrichsen 1891. - Friedrichs 1967. - Thiel 1903, 199. - Kosch. - BaBA 95, 275. Gerding, J o h a n n Ulrich v o n * 5 . 2 . 1 6 7 5 Todinghausen b. Bremen, Φ 12. 1 2 . 1 7 6 4 Riga (L); Vater: Oberprediger. 7 Jahre Schule in Braunschweig, 3jähriges Studium der Rechtswiss. an der Univ. Halle, 5 Jahre im Dienst des Landgrafen Philipp v. Hessen-Philippsthal, Studium der Med. in Leiden u. Utrecht, praktizierte 25 Jahre lang in Utrecht, oc Tochter des Buchhändlers u. Buchdruckers Heinrich Lindenberg. 1732 — 1740 im Dienst des Zaren. Livländer, die er in Rußl. kennengelernt hatte, baten ihn, das Amt des liv. Ritterschaftsarztes in Riga zu übernehmen, wohin er sich dann auch begab. WERKE: Ovidii Briefe der Helden, Leipzig 1706. — Diss, inaug. de vitriolo martis föhne weitere Angaben]. — Sinn- und lehrreiche Parabeln, in welchen der heutige Weltlauf mit vielen Tugend und Sittenlehren nachdrücklich vorgestellt wird, Frankfurt; Leipzig 1711 [Slg. v. Fabeln u. Gleichnissen, „Darin der gantze Staat eines Reichs artig in Fabeln von Thieren vorgestellet wird". Hauptquelle ist Bidpais Kalilah und Dimnah], - Tinctura particularis, oder Chyl verbessernde Tinctur, Riga 1755; 4. Aufl. K ö nigsberg 1761 [beschreibt eine geheime Arznei, die ~ selbst verfertigte u. verkaufte]. — Von der Inspiration der heiligen Schrift [~ sucht zu zeigen, daß nicht der ganze Inh. der heiligen Schrift v. Gott eingegeben ist]. — Versch. kleinere Schriften in Utrecht sowie Schriften med. u. theol. Inh. LITERATUR: R i g . Anzeigen 1762, 129; 1763, 115. —

AGB 1897, 2, 1787. - Gadebusch 1777, 1, 4 0 2 406. - Meusel 1816, 4, 116, 117. - Rig.Stadtbll. 1824, 370. - Recke/Napiersky. - Ersch/Gruber 1889. - Brennsohn 1905. - BLÄ 1934/35. Kosch. - DBA 382, 2 6 9 - 2 7 7 ; II 440, 208; DBA III 289, 297. - BaBA 95, 3 2 4 - 3 3 1 . Germanicus —> Tornius G e r m a n u s —>· K o t z e b u e , August v o n

Gernet, K o n r a d Axel v o n * 1 4 . 1 1 . 1 8 6 5 Salientack (E), f 5 . 2 . 1 9 2 0 Petrograd (St. Petersburg); Vater: Adam Oskar v. G. ( 1 8 3 4 - 1 9 0 8 ) , Akzisebeamter (Zollbeamter) (Geschl. aus Pommern, 1673 in E, 1761 röm. Reichsadel); Mutter: Elisabeth Johanna, geb. von Stubendorff (* 1842). 1 8 7 8 - 1 8 8 3 Domschule in Reval, 1 8 8 4 - 1 8 8 5 Hauslehrer, 1886 — 1891 Gesch.-Studium in Dorpat, 1888 goldene Preismedaille. Als Cand. hist, ordnete er 1890—1891 das Dorpater Stadtarchiv. 1 8 9 1 - 1 8 9 2 Studium in Wien, anschließend Archivstudien in Dtl. u. Osterr., 1892 — 1917 Beamter des Heroldiedepartments des Senats, 1 8 9 3 - 1 8 9 9 Archivgehilfe, oo 1 0 . 8 . 1 8 9 3 in Dorpat Magdalene Marie Olga Freiin v. Tiesenhausen (* 1868), Tochter v. Engelbrecht v. T . ( 1 8 3 5 - 1 8 8 6 ) , Pastor in Weißenstein, u. Marie Johanna Friederike, geb. von Bunsen aus Moskau (1838 — 1915), deren Sohn, Hermann Johannes war der Vater v. —> B . Pauli. Ab 1899 Gehilfe des Obersekretärs in St. Petersburg, gleichzeitig 1893 1896 Lehrer an der Petrovskij-Schule. 1903 Geschäftsführer des Zentralkomitees der U n terstützungskasse für die ev.-luth. Gemeinden Rußls. Bereits 1899 wurde er Sekretär des Kirchenrats der St. Annen-Kirche bis 1917, Mitarb. im Kollegienrat u. seit 1919 im Ev.Luth. Generalkonsistorium. 1893 — 1903 ständiger, danach gelegentlicher Mitarb. der St. Petersburger Zt., 1906—1914 Presseagent der Bait. Konstitutionellen Partei. Leiter eines Amtes zur Beeinflussung der russ. öffentlichen Meinung über die Ostseeprovinzen im dt.bait. Sinne. 1906 Besitzer der Landstelle Traksi (L) u. seit 1912 von Metztacken (E). Ab 1897 korresp. Mitgl. der GGuA Riga (L) u. ab 1897 der ELG. WERKE : Der Emancipationsstreit Weissensteins mit dem Gute Meyhof. [Ein Beitrag zur Geschichte der Kleinen baltischen Städte], Reval 1885. - Album Estonorum. [Der Estonia zur Feier ihres fünfundsiebzigjährigen Bestehens dargebracht ...], zsgst., Dorpat 1888; 2. verm. Aufl. St. Petersburg 1896; 3. verm. Aufl. hrsg. v. Georg Adelheim, Reval 1910. — Forschungen zur Geschichte des baltischen Adels, 2 H. Reval 1 8 9 3 - 1 8 9 5 [Η. 1, 1893: Die Harrisch-Wirische Ritterschaft unter der Herrschaft des Deutschen Ordens bis zum Erwerb der Jungingenschen Gnade; H. 2, 1895: Die Anfänge der livländischen Ritterschaft bis 1435];

459 fotom. Nachdr. Hannover-Döhren 1978; R e z . v. F. v. Keußler. In: B M 41, 1894, S. 6 9 - 7 2 u. i n : B M 43, 1896, S. 6 0 0 - 6 0 2 . Das Ringen des landmannschaftlichen und burschenschaftlichen Princips, eine historische Skizze, Dorpat 1893; R e z . von - c - [sie!]. In: B M 41, 1894, S. 6 6 - 6 9 . — Die Hauptmomente in der Geschichte des Chargirtenconvents. In: B M 41, 1894, S. 3 7 5 - 4 1 8 . " - Der Ursprung des altlivländischen Landtages. In: B M 43, 1896, S. 2 7 7 288. — Die Aufhebung der Leibeigenschaft in Ehstland. Vortrag, R e v a l 1896. — Verfassungsgeschichte des Bisthums Dorpat bis zur Ausbildung der Landstände. In: Verh. GEG 17, 1896; wieder in: In: B M 43, 1896, S. 6 0 2 - 6 0 4 . Die Grundzüge der russischen Landschaftsverfassung, R e v a l 1897. — Peter der Große und sein Kriegshafen an der Ostsee. In: B M 50, 1900, S. 1 6 7 - 1 8 5 . - Geschichte und System des bäuerlichen Agrarrechts in Estland, R e v a l 1901. — Die im Jahre 1802 eröffnete Universität Dorpat und die Wandlungen in ihrer Verfassung. Ein Gedenkblatt zum 21. April 1902, R e v a l 1902; R e z . v. F. Sintenis. In: B M 53, 1902, S. 3 4 9 - 3 5 0 . - Die Estländische Luxusordnung von 1780. In: B M 58, 1904, S. 1 5 8 - 1 6 9 . - Tradition und Fortschritt und unser Landschaftsprojekt. In: B M 65, 1908, S. 1 9 6 - 2 0 4 . - Geschichte der Allerhoechst bestaetigten Unterstuetzungskasse fuer ev.-luth. Gemeinden in Russland, St. Petersburg 1909. — Die Evangelisch-Lutherischen Gemeinden in Rußland. Eine historisch-statistische Darstellung, hrsg. v. Zentral-Komitee d. Unterstützungs-Kasse f. ev.-luth. Gemeinden in R u ß l . , 2 Bde. St. Petersburg 1 9 0 9 - 1 9 1 1 [Bd. 1, 1909: Der St. Petersburgische und der Moskoivische Konsistorialbezirk; Bd. 2, 1911: Der Livländische, Estländische und Kurländische Konsistorialbezirk]. - Die Deutschen in Rußland. In: D M R 1, 1912, S. 1 — 7 u. 97 — 103. — Zahlr. genealogische, personenkundliche u. ständegesch. Abh. zur bait. Gesch. Geschichte der Estonia, St. Petersburg 1893 [unter M i t w . v. Friedrich Stillmark, als Ms. für die Mitgl. der Estonia gedr.], UBERS.: Baron F. W r a n g e i l : Die Baltische Frage in persönlicher Beleuchtung, R e v a l 1907. H R S G . : Archiv der Familie von Stackelberg, 2 Bde. St. Petersburg 1 8 9 8 - 1 9 0 0 [Bd. 1, 1898: Quellen aus dem Majoratsarchiv zu Isenhof nebst einem Anhange; Bd. 2 mit Gottlieb Olaf Hansen, 1900: Quellen zur Geschichte des Piddulschen

BEARB. :

Gernhardt Stammes und seiner Zweige, der Häuser Rotziküll, Ellistfer u. Köllitz. Aus den Briefladen d. Güter Piddul, Thomel, Ellistfer u. Abia nebst einem Anh.]. LITERATUR: Haller 1893. - Rev. Bote 1920 [Nekro.]. - EBL 1929. - Cederberg 1929. Tobien 1930, 1, 141. - GH Est 3, 101. - GHA, Fr A 4 , 391. - Alb.Est. 1961. - DBBL 1970. - BaBA 96, 68 - 73.

Gernhardt, Robert (Ps. Paul H. Burg; Lützel Jeman; Alfred Karch; Norbert Gamsbart) * 1 3 . 1 2 . 1 9 3 7 R e v a l , f 3 0 . 6 . 2 0 0 6 Frankfurt/ M ; Vater: Richter. 1939 Umsiedlung in den Warthegau, w o sein Vater 1945 als Soldat fiel, Ende des Krieges floh die Mutter mit den Söhnen Robert, Per und Andreas über Thüringen nach Bissendorf b. Hannover; 1946 kam die Farn, nach Göttingen. 1956 — 1964 Studium der Malerei u. gleichzeitig der Germanistik in Stuttgart u. Berlin, Dr. phil., ab 1964 in Frankfurt/M, 1964 bis 1965 R e d a k t e u r der Zs. Pardon. Die satirische Monatsschrift, in der ~ bis 1976 die Kolumne W e l t i m Spiegel schrieb, oo (1) 1965 Almut Ullrich (f 1989), Malerin. Seit 1966 freiberuflicher Maler, Zeichner, Karikaturist u. Schriftsteller. 1979 Mitbegrün, der Zs. Titanic. Das endgültige Satiremagazin, oo (2) 1990 Almut Gehebe. Mitgl. des Dt. Künstlerbundes u. des Frankfurter Katzenschutzvereins. Z u gehörigkeit zur sog. N e u e n Frankfurter Schule, die in Anlehnung an die Kritische Theorie der Frankfurter Schule u m Theodor W . Adorno u. M a x Horkheimer versuchte, mit den Mitteln der Komik Aufklärungsarbeit zu leisten. Zu seinen Vorbildern zählen u. a. Loriot, Ch. Morgenstern, J. Ringelnatz, K. Tucholsky und M . Twain. Mitarb. an m e h reren Zs. u. Sammelbänden. Film- u. H ö r spielautor, Nonsensschriftsteller, Maler, Zeichner, Illustrator u. Karikaturist, Ubers, a. d. Franz. 2006 Heine-Gastprof. an der H e i n r i c h - H e i n e - U n i v . Düsseldorf mit Vorl. u . d . T . : „Leiden, Lieben, Lachen — Eine Führung durch das Haus der Poesie". 1983 Dt. Kinderbuchpreis für „Der W e g durch die W a n d " , zus. mit Almut Gernhardt; 1987 Kritikerpreis der Berliner Akad. der Künste; 1988 Kulinarischer Literaturpreis der Stadt Schwäbisch Gmünd; 1991 Kasseler Literaturpreis für grotesken H u m o r ; 1991/92 Stadt-

Gernhardt Schreiber von Bergen-Enkheim; 1996 R i chard-Schönfeld-Preis fur literar. Sat.; 1997 Preis der „Literatour Nord"; 1998 BertoltBrecht-Literaturpreis; 1999 Preis „Göttinger Elch"; 1999 Erich-Kästner-Preis; 2000 Pantheon-Preis; 2001 Schubart-Literaturpreis; 2001 Dr. h.c. Univ. Fribourg/CH; 2002 e.o. plauen-Preis; 2002 Dt. Kleinkunstpreis; 2002 Rheingauer Literaturpreis; 2004 HeinrichHeine-Preis der Stadt Düsseldorf „als kritischer Beobachter, Dichter und Karikaturist der deutschen Zustände"; 2004 Joachim-Ringelnatz-Preis für Lyrik der Stadt Cuxhaven; 2006 Wilhelm-Busch-Preis, ausgelobt v. „Die Schaumburger Landschaft", „Sparkasse Schaumburg" u. „Schaumburger Nachrichten". mit F. W . Bernstein: Besternte Ernte. Gedichte aus fünfzehn Jahren, Hamburg 1966; durchges. u. nicht verb. Neuaufl. Frankfurt/M 1974; neu durchges. u. verb. Aufl. ebd. 1976; R . b . H . 1983 (rororo 5069) [aufgenommen in Die Drei, 1981]; u.d.T.: Besternte Ernte. Gedichte, Liz.ausg. Frankfurt/M 1997 (FischerTb. 13229); 2. Aufl. ebd. 1998; 3. Aufl. ebd. 2 0 0 0 ; 4. Aufl. ebd. 2003. - UPs. Lützel Jeman: Code d'amour. 23 Handzeichnungen der Liebe, Frankfurt/M 1967 (Die kleinen Schmunzelbücher). — UPs. Alfred Karch mit B . Geiger (d.i. F. K. Waechter): Dein sei mein Herz. Und wenn du lieb bist, kriegst du auch die Nieren, Frankfurt/M 1967 (Die kleinen Schmunzelbücher). — UPs. Lützel Jeman: Jetzt spreche ich! Schnujfis intime Bekenntnisse, Frankfurt/M 1968 (Ein Schmunzelbuch) [32 Abb.]. - UPs. Lützel Jeman mit F. K. Waechter: Führerschein ohne Pein, Frankfurt/M 1971. — Schnuffis größte Abenteuer, Hamburg 1974 [Comic, nur Bilder], — Ich höre was, was du nicht siehst. Bilder von Almut Gernhardt. Mit Geschichten von 1. u. 2. Aufl. Frankfurt/M 1975 (Ein Insel-Bilderbuch) [aufgenommen in Mit dir sind wir vier, 1983]. — Mit dir sind ιvir vier (III. Almut Gernhardt), mit Geschichten v. 1.-10. Tsd. Frankfurt/M u.a. 1976 (Em InselBilderbuch); 15.-20. Tsd. ebd. 1979; mit 29 Bildern v. Almut Gernhardt. Mit 28 Geschichten v. ~ ebd. 1983 (Insel-Tb. 2003) [enth. Ich höre was, was du nicht siehst]; 2. Aufl. ebd. 1985; 3. Aufl. ebd. um 1992; 4. Aufl. ebd. um 2 0 0 0 ; ebd. 2002 [Übers, ins Niederl., Utrecht; Antwerpen 1976; ebd. um 1980; ins WERKE:

460 Engl., London 1978]. - Die Blusen des Böhmen. Geschichten, Bilder, Geschichten in Bildern und Bilder aus der Geschichte, Frankfurt/M 1977 [aufgenommen in Die Drei, 1981]; Jub.-Ausg. Zürich 1995; Liz.ausg. ebd. 1997 (FischerTb. 13228); 9.-13. Tsd. ebd. 1998. - Was für ein Tag. Eine Geschichte (III. Almut Gernhardt), 1. u. 2. Aufl. Frankfurt/M 1978 (Ein InselBilderbuch); Nachdr., 13.-14. Tsd. ebd. 1981 (Insel-Tb. 544; Ein Insel-TB. für Kinder); Nachdr., 2. Aufl. ebd. 1984; 3. Aufl. ebd. um 1998; ebd. 2005 (Insel-Tb. 3131) [Übers, ins Niederl., Utrecht; Antwerpen um 1978]. Ein gutes Schwein bleibt nicht allein. 7 Geschichten (66 Bilder v. Almut Gernhardt), Frankfurt/M 1980 (Ein Insel-Bilderbuch); ebd. 1983 (InselTb. 2012); 2. Aufl. ebd. 1989; 3. Aufl. ebd. um 1997 [Übers, ms Niederl., Utrecht 1981]. — ~ mit Kurt Halbritter: Halbritters Buch der Entdeckungen. Die Wahrheit über Unbekanntes und Bekanntes. Ein Nachschlagewerk für jedermann, München; Wien 1980 [Texte v. vorwiegend Abb.]. — Die Madagaskar-Reise. Ein Bericht, Frankfurt/M 1980. - Wörtersee. Gedichte, Frankfurt/M 1981 [Nonsens-Verse, Karikaturen, dreiste Bild-Komm.: ein Sammelsurium schönsten Schwachsinns mit Abb.]; 2. Aufl. ebd. 1984; 3. Aufl. ebd. 1987; von ~ neu durchges. u. um Kein Wörtchen für den Wörtersee erg. Aufl. Zürich 1989 (HaffmansTb. 44); 2. Aufl. ebd. 1991; 3. Aufl. ebd. 1992; Liz.ausg. Jub.-Ausg. ebd. 1995 [zum 13. Geburtstag des Haffmans Verl.]; limitierte Sonderausg. Frankfurt/M 1997 (Fischer-Tb. 50673); ebd. 2 0 0 3 ; Liz.ausg. Frankfurt/M 1996 (Fischer-Tb. 13226); ebd. 1998; 6. Aufl. ebd. 2 0 0 0 ; ebd. 2001; 10. Aufl. ebd. 2 0 0 3 ; u.d.T.: Der Ton im Wörtersee, Gedichte v. ~ mit Musik v. Claude Debussy, Franz Schubert, Scott Joplin u. a., gespielt v. Anne Bärenz u. Frank Wolff, Zürich 1996 [1 C D , aufgenommen am 8. u. 9 . 5 . 1 9 9 6 im Kulturzentrum Alte Mühle in Bad Vibel; enth. Ich und mein Körper; Auf Reisen; Drei Rätsel; Welt der Literatur; So ist das Leben; Das Tier und wir; Momente der Besinnung; Wo man singt; Duette; Die Zugaben]. - Ich Ich Ich. Roman, 1.6. Tsd. Zürich 1982 [Parodie auf den KünstlerR.]; Sonderausg., 7.-10. Tsd. ebd. 1985; ebd. 1988 (Haffmans-Tb. 2); 2. Aufl. ebd. 1989; 3. Aufl. ebd. 1992; ebd. 1995; ebd. 1999 [aufgenommen in Das Buch der Bücher, 1997; enth. Ich Ich Ich; Kippfigur]; Mün-

461 chen u.a. 1982 (Heyne-Bücher 01, Heyne allg. Reihe 9601); ebd. 1995; ebd. 1999 (Heyne-Bücher 62, Diana-Tb. 0068); ebd. 2002 (Heyne-Bücher 62, DianaTb. 0309); München 2005 [1 C D ; gek. Lesung] . — Der Weg durch die Wand, 13 abenteuerliche Geschichten zu Bildern von Almut Gernhardt, Frankfurt/M 1982 (Insel-Bilderbuch); 2. Aufl. ebd. 1983; 3. Aufl. ebd. 1984; Liz.ausg. Frankfurt/M; Ölten; Wien 1985; Frankfurt/ Μ 1986 (Insel-Tb. 2010); Sonderausg. ebd. 1995; Nachdr. ebd. um 2002 (InselTb. 2010) [Übers, ins Jap., Tokyo 1993], Glück, Glanz, Ruhm. Erzählung, Betrachtung, Bericht, 1.-4. Tsd. Zürich 1983; 5.-7. Tsd. ebd. 1986; m.d.U.: Erzählung, Betrachtung, Gedicht, ebd. um 1990 (Hafmanns-Tb. 67); Liz.ausg. Frankfurt/M 1997 (FischerTb. 13399); 2. Aufl. ebd. 2003. - Gernhardts Erzählungen. 120 Bildergeschichten, 1.-8. Tsd. Zürich 1983; R.b.H. 1995 (rororo 13569) [aufgenommen in Vom Schönen, Guten, Baren, 1995, S. 9 7 - 2 8 5 [fast nur Bilder], - Katzenpost. Kartengrüße von Missu und Pumpi. Reingemaltes von Almut Gernhardt. Draufgedichtetes von 1 .-10. Tsd. Zürich 1983 [Kb.; überwiegend III.]. — In: Theodor Verweyen; Gunther Witting (Hrsg.): Deutsche Lyrik-Parodien aus drei Jahrhunderten; Stuttgart 1983; Nachdr. ebd. 1984: Zu zwei Sätzen von Eichendorff, S. 151; Terzinen über die Vergeßlichkeit nach Kuno von Hofmannsthal, S. 151 ( R U B 7975) [„Eine Anthologie der interessanten Literaturform. Mit Nachwort und einem umfangreichen Anhang über Autoren, Quellen, Vorlagen, Kommentare..."]. — Letzte Ölung. Ausgesuchte Satiren 1962-1984, 1.-6. Tsd. Zürich 1984; 2 Bde. ebd. 1 9 8 8 - 1 9 8 9 [Bd. 1, 1988: Wie es anfing. 1962-1972; Bd. 2, 1989: Wie es weiterging. 1979- 1984 (Haffmans-Tb. 24/25)]; Liz.ausg. München; Zürich 2003 (HeyneBücher 62, Diana-Tb. 0314). — Ich bin bei dir, aber du bist gerade weit weg. Lieder und Texte aus dem Beziehungsdschungel, hrsg. v. Florian Steinbiß, Frankfurt/M 1984 (FischerTb. 8132). — Feder Franz sucht Feder Frieda. Eine Geschichte, zu Bildern v. Almut Gernhardt, Frankfurt/M 1985 (Ein Insel-Bilderbuch) [auf der Suche nach seiner geliebten Feder Frieda hat Feder Franz viele Abenteuer, bis er sie im Hause einer Malerin wiederfindet. Ab 6 Jahre]; erw. Ausg. Frankfurt/M 1989 (Insel-Tb. 2028); Nachdr., 2. Aufl. ebd. um

Gernhardt

2002; Stuttgart 1995 [1 Tonkassette (Audio books: für Kinder); Regie Charlotte Niemann; Produktionsjahr 1986]. — Hier spricht der Dichter. 120 Bildgedichte, 1.-8. Tsd. Zürich 1985; Liz.ausg. Frankfurt/M u.a. um 1987; R.b.H. 1994 (rororo 13557); 13.-14. Tsd. ebd. 1997 [aufgenommen in Vom Schönen, Guten, Baren, 1997, S. 4 2 3 - 5 9 9 ] , - Was bleibt. Gedanken zur deutschsprachigen Literatur unserer Zeit, Zürich 1985 (Haffmans' freie Flugbll., Jg. 1, Nr. 4); Neuausg. ebd. 1990 (Haffmans Aufklärungsbuch 5). — Vorw. In: Jean-Jacques Sempe: Feine Leute, ungek. Ausg. Frankfurt/M 1985 (Fischer-Tb. 8155). - Kippfigur. Erzählungen, 1.-6. Tsd. Zürich 1986 [13 En. in nicht zufälliger Reihenfolge. Vieles kippt u. wird gekippt: Spaß in Ernst, Erhabenes in Lachhaftes, Wein in Kehlen. Doch ob nun Gott u. der Teufel b. Kuchen und Cognac das Geschehen betrachten, oder der Palio in Siena den Hintergrund zu einem Drama v. atemberaubender Peinlichkeit bildet — ~s Aufmerksamkeit gilt vorzüglich den Beziehungen der Geschlechter]; 7.-9. Tsd. ebd. 1986; 10.12. Tsd. ebd. 1987; ebd. 1989 (HaffmansTb. 32); 3. Aufl. ebd. 1992; Zürich 1995; einzig berechtigte Tb.-Ausg. München 1995 (Heyne-Bücher 01, Heyne allg. Reihe 9464); 2. Aufl. ebd. 1997; ebd. 2001 (Heyne-Bücher 01, Diana-Tb. 0176); 2. Aufl. ebd. 2002; Frankfurt/M 2004 (Fischer-Tb. 16511) [aufgenommen in Das Buch der Bücher, 1997; Sonderausg. zum 60. Geburtstag v. ~ ] . — Schnuffis sämtliche Abenteuer. 136 Bildergeschichten mit einem Rückblick als Nachwort, 1 .-10. Tsd. Zürich 1986 [Ausz. aufgenommen in Vom Schönen, Guten, Baren, 1997; monatlich ersch. 1964 — 1976 in der Nonsens-Big., Welt im Spiegel, genannt WimS]. — Die ToscanaTherapie. Schauspiel in 19 Bildern, 1.-5. Tsd. Zürich 1986 (Haffmans-Tb. 12) [Kann u. Gerhard sind in ihrem Feriendomizil, einem toskanischen Landhaus, das ihnen ein befreundeter dt. Psychologe zur Verfugung gestellt hat. Diverse Katastrophen sorgen für Abwechslung: der schmarotzende Schriftsteller Viktor, das aufdringliche Pärchen Florian und Sylvia, der FAZ-Redakteur Bergmann und nicht zuletzt der Bauer Danilo, der mit Traktorenlärm u. Mistgestank aufwartet. ~ beschreibt eine Schein-Kommunikation aus intellektuellem Geschwafel u. Betroffenheitsjargon u. nimmt die dt. Toscana-Schickeria

Gernhardt aus Kultur u. Wiss. gehörig aufs Korn]; ebd. 1988; 3. Aufl. ebd. um 1990; Liz.ausg. einzig berechtigte Tb.-Ausg. München 1993 (Heyne-Biicher 01, Heyne allg. Reihe 8798); 2. Aufl. ebd. 1996; ebd. 1998; Stuttgart 1995 [1 Kassette]; ebd. 1996 [Regie Götz Naleppa, 2 CDs (Audio books: Literatur)]; Liz.ausg. München; Zürich 2003 (Heyne-Bücher 62, Diana-Tb 0358); München 2005 [Hsp., Regie Götz Naleppa, Aufnahmejahr 1989], — Es gibt kein richtiges Leben im mischen. Humoresken aus unseren Kreisen, 1.-7. Tsd. Zürich 1987 (Haffmans' helfende Hand-Bibliothek) [Versuch, das Lebensgefühl und die Probleme der Achtundsechziger-Generation zu persiflieren]; 8.10. Tsd. ebd. 1987; 11.-13. Tsd. ebd. 1989; 14.-19. Tsd. ebd. 1991; Liz.ausg. Frankfurt/M 1997 (Fischer-Tb. 12984); 10.-12. Tsd. ebd. 1998; 3. Aufl. ebd. 2001; 4. Aufl. ebd. 2 0 0 2 ; m.d.U.: Humoresken. Robert Gernhardt liest, gek. Lesung, München 2000 (Heyne-Hörbuch; Raben-Records) [1 C D ; enth. Prolog. Umweltbewußtsein. Kinder, Kinder! Henry, der Krüppel. Die neue Sinnlichkeit. Mein Buch, dein Buch]. — Körper in Cafes. Gedichte, 1 .6. Tsd. Zürich 1987; 7.-9. Tsd. ebd. 1988; ebd. 1992 (Haffmans-Tb. 166); Liz.ausg. Frankfurt/M 1997 (Fischer-Tb. 13398); 7.-8. Tsd. ebd. 1998; 3. Aufl. ebd. 1998; 4. Aufl. ebd. 2 0 0 0 ; 5. Aufl. ebd. 2003. - Karakiri. Satire für harte Zeiten. Cartoons, Frankfurt/M 1987 (Fischer-Tb. 8241, Cartoon). — Ostergeschichte (eigh. III). In: Der R a b e 17, 1987; Buchpublikation 1. u. 2. Aufl. Zürich 1995 (Haffmans Entertainer) [1986 in R o m geschrieben, 1995 v. ~ durchges. u. bebildert]; Neuausg. Frankfurt/M 2004 (Fischer-Tb. 16071); u.d.T.: Robert Gernhardt liest Ostergeschichte (Regie Christiane Collorio), München 2004 [1 C D ; vollst. Lesung]. - Innen und außen. Bilder, Zeichnungen, über Malerei, 1 .-4. Tsd. Zürich 1988. - Was gibt's denn da zu lachen? Kritik der Komiker, Kritik der Kritiker; Kritik der Komik, 1.-6. Tsd. Zürich 1988; Neuaufl. ebd. 2 0 0 0 ; Liz.ausg. München; Zürich 2001 (HeyneBücher 62, Diana-Tb. 0217); u.d.T.: Was gibt's denn da zu lachen?! Das Robert GernhardtLiveprogramm. Poesie und Musik (Regie Christian Doli), Schwäbisch Hall 2004 (Steinbach sprechende Bücher) [1 C D ; enth. u.a.: Was ist Kunst; Selbstßndung; Komm, erstes Wort]. — ~ mit F. W . Bernstein: Hört, hört! Das WimSVorlesebuch, Zürich 1989 (Haffmans Tb. 1051);

462 Liz.ausg. Frankfurt/M 1998 (FischerTb. 13227); u.d.T.: Hört, Hört! Autorenlesung. Das Beste aus WimS (Regie Corinna Zimber), Fr.i.Br. 2004 [1 C D ] . - Pein und Lust. In: Marcel Reich-Ranicki (Hrsg.): Frankfurter Anth. Gedichte und Interpretationen, Bd. 12, Frankfurt/M u.a. 1989, S. 3 2 - 3 3 ; 2. Aufl. ebd. 1997 [Interpretation v. Goethes „Wonne der W e h m u t " mit Textabdr. S. 31]; wieder in: Marcel Reich-Ranicki (Hrsg).: 1000 deutsche Gedichte und ihre Interpretationen, Bd. 2: Johann Wolfgang Goethe, Frankfurt/M u. a. 1994 (Insel-Tb.), S. 8 8 - 8 9 ; 2. Aufl. ebd. 1995; 3. Aufl. ebd. 1996. - Achterbahn. Ein Lesebuch, Frankfurt/M 1990 (Insel-Bücherei 1116); 2. Aufl. ebd. 1993; 3. Aufl. ebd. 1996; 4. Aufl. ebd. 1998; 5. Aufl. ebd. 2 0 0 0 ; Frankfurt/M; Leipzig ebd. um 2003. — Gedanken zum Gedicht. Thesen zum Thema: Hen Gernhardt, warum schreiben SieGedichte? Das ist eine lange Geschichte; Dreierpack; Darf man Dichter verbessern?; Golden Oldies oder Wo zum Teufel bleiben eigentlich die LyrikHämmer der Saison? Zürich 1990 (HaffmansTb. 100); 2. Aufl. ebd. 1992; München; Zürich 2002 (Heyne-Bücher 62; DianaTb. 0260). - Reim und Zeit. Gedichte, mit Nachw. v. Stuttgart 1990 ( R U B 8652); Nachdr. ebd. 1991; ebd. 1992; ebd. 1993; ebd. 1994; ebd. 1995; erw. Neuausg. ebd. 1996; ebd. 1998; ebd. 1999; ebd. 2001; ebd. 2 0 0 2 ; ebd. 2 0 0 5 ; Liz.ausg. Marburg 1991 [Blindendr. der Dt. Blindenstudienanstalt]; u.d.T.: Reim und Zeit & Co. Gedichte, Prosa, Cartoons, Stuttgart 2000 (Reihe Reclam); u.d.T.: „Reim und Zeit". Robert Gernhardt liest Gedichte (Einf. Rudi Kienzle), Marburg 2001 (Marbacher Autorenlesungen) [1 Tonkassette]; u.d.T.: Reim und Zeit. Die Lesung. Live-Mitschnitt einer Lesung im Kulturzentrum Tollhaus Karlsruhe, München 2002 [2 CDs]. - Denk dir ein Trüffelschwein, Lichtenfels 1991 (Leseheft des Meranier-Gym. zur Dichterlesung 6). — Vonv. In: Max Goldt: Die Radio trinkerin. Ausgesuchte schöne Texte, Zürich 1991 (Haffmans-Tb. 112) [Rund 3 Dutzend Texte: Eine frappierend subjektive Komik, aufgehängt an lächerlichen Alltäglichkeiten, die an sich gar nicht komisch sind, im Prozeß der merkwürdig pointenlosen Anhäufung v. Einzelheiten jedoch einen äußersten Punkt v. Verschrobenheit erreichen u. damit Gelächter auslösen]; Neuausg. ebd. um 1994; 2. u. 3.

463 Aufl. M ü n c h e n 1 9 9 4 ; 4. Aufl. ebd. 1 9 9 5 ( H e y n e - B ü c h e r , Heyne allg. R e i h e 8 7 3 9 ) ; 6. Aufl. ebd. 1 9 9 6 ; 7. Aufl. ebd. 1 9 9 7 ; 9. Aufl. ebd. 1 9 9 8 ; ebd. 1 9 9 9 ( H e y n e - B ü c h e r 62; D i a n a - T b . 1 0 3 ) ; ebd. 2 0 0 2 ; R . b . H . 2004 (rororo 2 3 6 8 5 ) . — Lug und Trug. Drei exemplarische Erzählungen, 1 . - 1 2 . Tsd. Zürich 1991 [Das ist das B u c h der Täuschungen und A b stürze. U n d dennoch streben in diesem B e trüger-Dreieck alle Beteiligten nach Ehrlichkeit und Authentizität. Ein guter Sohn erzählt seiner lieben Mutter, er schreibe an einem bait. F a m i l i e n R . In Wirklichkeit übers, er als arbeitsloser Stadtmagazin-Redakteur einen Porno, um das Portemonnaie zu füllen. Carla erzählt ihren Freundinnen v. der T o u r durch Kanada. W i e schändlich der Ehemann ihr mitspielen wollte und wie sie es ihm aber schließlich gezeigt habe in dieser Wildnis. Ein junges, aber schon zu lange verh. Ehepaar erhofft sich v. der E x o t i k Indonesiens neuen erotischen Aufwind]; ebd. 1 9 9 4 ; Liz.ausg. einzig berechtigte T b . - A u s g . M ü n c h e n 1994 ( H e y n e - B ü c h e r 01, H e y n e allg. R e i h e 9 1 3 5 ) ; ebd. 2 0 0 0 ( H e y n e - B ü c h e r 6 2 ; D i a n a - T b . 8 4 ) ; F r a n k f u r t / M 2 0 0 3 (Fischer-Tb. 1 6 0 7 4 ) ; w i e der in: Das B u c h der B ü c h e r , Zürich 1997. — Robert Gernhardt. Spaßmacher und Emstmacher, K ö l n 1 9 9 2 ; gesprochen v. Lutz Görner, 2. bearb. Aufl. ebd. 1 9 9 2 (Editon Lutz Görner) [Kompaktkassette und Begleitbuch]; K ö l n 1 9 9 7 (Edition Lutz Görner): Live-Mitschnitt des Programms „Spaßmacher und Ernstmac h e r " mit über 5 0 Gedichten und Liedern [1 TonkassetteJ; Spaßmacher — Ernstmacher. Robert Gernhardt liest aus seinen Werken, München 2 0 0 6 . — Vorw. In: Michael S o w a : Suppenschwein. Bilder aus zwei Jahrhunderten, 2. verb. Aufl. Zürich um 1992. — Vorw. In: Michael S o w a : Bilder aus zwei Jahrhunderten, Zürich 1 9 9 3 ; 4. Aufl. ebd. 1 9 9 4 ; ebd. 1 9 9 5 ; Überarb. u. verb. Neuausg. ebd. 2 0 0 3 . — Die Falle. Eine Weihnachtsgeschichte (eigh. III.), Z ü rich um 1 9 9 3 (Haffmans Entertainer) [Fröhlich öffnete der Weihnachtsmann die T ü r . B l i n zelnd blieb er stehen. E r sah den brennenden B a u m , die erwartungsvollen Kinder, die feierlichen Eltern. Es hatte geklappt, jetzt fiel die Falle zu]; 3. Aufl. ebd. 1 9 9 4 ; 6. Aufl. ebd. 1 9 9 6 ; Sonderausg. ebd. 1997 [zum 60. Geburtstag v. ~ ] ; ebd. 2 0 0 1 ; M ü n c h e n 2 0 0 1 [1 C D ; gelesen v. ~ ] ; Neuausg. Frankf u r t / M 2 0 0 2 (Fischer-Tb. 1 5 7 6 8 ) ; 2. Aufl.

Gernhardt ebd. 2 0 0 3 [ersch. erstmalig in der Zs. Pardon, Dez. 1 9 6 6 ] . — Uber alles. Ein Lese- und Bilderbuch mit Satiren, Humoresken, Fabeln, Märchen, Erzählungen, Texten, Gedichten, Bildgedichten, Bildergeschichten, Bildern und Zeichnungen zu Kunst und Leben, Mensch und Tier, Mann und Frau, Wort und Bild, Zeit und Raum, Gott und die Welt, Spaßmacher und Ernstmacher, hrsg. v. Ingrid Heinrich-Jost, Zürich 1 9 9 4 ; Liz.ausg. Frankfurt/M 1994 (Fischer-Tb. 1 2 9 8 5 ) ; ebd. 1 9 9 6 ; 1 8 . - 2 1 . Tsd. ebd. 1 9 9 8 ; 4. Aufl. ebd. 2 0 0 0 ; 6. Aufl. ebd. 2 0 0 2 . - Weiche Ziele. Gedichte. 1984-1994, Zürich 1 9 9 4 ; III. E r d mute Koppenhöfer Stuttgart-Schönberg 1 9 9 5 (Druck der Marvid-Presse 8); Liz.ausg. F r a n k f u r t / M 1998 (Fischer-Tb. 1 2 9 8 6 ) ; 2. Aufl. ebd. 2 0 0 1 . — Vorw. In: Simone B o r o wiak: Ein Z u g durch die Gemeinde, Frankf u r t / M 1994. - Prosamen, Stuttgart 1 9 9 5 ( R U B 9 3 8 5 ) ; Nachdr. ebd. 1 9 9 7 ; ebd. 1 9 9 9 ; ebd. 2 0 0 3 ; ~ N a c h w . ebd. 2 0 0 6 ; Marbach 1 9 9 7 (Marbacher Autorenlesung) [mit N a c h w . v. 1 Tonkassette]. - Der Mensch im Moment des Vergehens. Uber ein spätes Selbstporträt von Pablo Picasso. In: Art. Das Kunstmagazin, 1 9 9 5 , N r . 1, S. 7 0 . - Lichtenberg — ein verhinderter Cartoonist? I n : Lichtenberg-Jb. 1 9 9 5 , Saarbrücken 1 9 9 6 , S. 30—45. - Hier spricht der Zeichner. Bildwitze, Cartoons, Comics, Bildergeschichten, Bildgedichte, Photogedichte, mit N a c h w . v. Stuttgart 1 9 9 6 ( R U B 9 5 0 0 ) ; Nachdr. ebd. 2 0 0 0 ; bibl. erg. Ausg. ebd. 2 0 0 2 . - Gedichte: 1954-1994, Zürich 1 9 9 4 ; ebd. 1 9 9 6 ; verm. Neuausg. ebd. 1 9 9 9 ; Frankfurt/M 1 9 9 8 ; verm. Neuausg. ebd. 2 0 0 0 . - Ingo B r e d e n b a c h : Heut singt der Salamanderchor. Noch mehr lustige Lieder und Balladen für Kinder und Jugendliche und ... ; als einstimmiger Chor (Singstimme) mit Klavier, mit T e x t e n v. Kassel u.a. 1 9 9 6 [enth. Annett; Besetzt; Der Ring der Prinzessin; Die Bank in Bebra; Erika; Ferienjob; Geldgeldgeld; Hans. Heut' singt der Salamanderchor; Klavier; Klafünf; Klasieben; Kleiner Zirkus; Mein Glück; Neues vom Rumpelstilzchen; Pst!!! Sehnlichster Wunsch; Tante Ellen; Uberall lauert; Ungenügend; Verblühter Löwenzahn; Vielleicht; Warum der Rollmops sauer ist; Wiedersehen; Wie gut], — Was deine Katze wirklich denkt. Dreizehn Lektionen in Catical Correctness, vorgetragen von „ Schimmi" u. aufgezeichnet v. ~ (eigh. III.), Zürich 1 9 9 6 ; M ü n c h e n ; Zürich 2 0 0 0 ( H e y n e - B ü c h e r 62, D i a n a - T b . 0 1 3 9 ) ; Hörfassung M ü n c h e n 2001

Gernhardt (Raben-Records im Heyne-Hörbuch) [Ί C D ] ; Frankfurt/M 2 0 0 5 (Fischer-Tb. 16654). mit Gerhard C. Krischker: Wirtshaus im Spessart. Auf den Spuren Kurt Tucholskys, Bamberg 1996 (Kleine fränkische Bibliothek 3). - Er und Sie. Jazzige Madrigale für pier gemischte Stimmen α cappella (Komp. Uli Führe), Boppard/Rhein u.a. 1997 [1 C D , T e x t v. enth. Paris ojaja! Trost im Gedicht; Die Nacht; Die Braut; Der Tag; Lied (In dem Grase war ein Tier) ; Und es gibt Tiere; Zwei Tische weiter; Nacht der Nächte; Als sie ihm sagte: Schau nicht so; Paargesang; Gesang von der Käuflichkeit; Er und s»'e]. - Vom Schönen, Guten, Baren. Gesammelte Bildergeschichten und Bildgedichte, Z ü rich 1997 [einm., limitierte, num., sig. u. mit einer eigens hierfür gefertigten Zeichn. vers. Vorzugsausg.]; 2. Aufl. ebd. 1998; 3. Aufl. ebd. 1999; Liz.ausg. München; Zürich 2001 (Heyne-Bücher 62, Diana-Tb. 0165). — Lied der Bücher, Frankfurt/M um 1997 (Literatour Nord, 1997); ebd. 1998 [enth.: Gustav Seibt: „Zweite Unschuld". U b e r den Lyriker .— Gernhardts Göttingen, hrsg. v. Thomas Schäfer, Göttingen 1997; 2. Aufl. ebd. 1997; 3. Aufl. ebd. 2001. - Das Buch der Bücher, Zürich 1997 [Sonderausg. zum 60. Geburtstag v. enth. Ich Ich Ich; Kippfigur; Lug und Trug], — Herz in Not. Tagebuch eines Eingriffs in einhundert Eintragungen, Zürich 1998; Neuausg. Frankfurt/ Μ 2 0 0 4 (Fischer-Tb. 16072) [zuerst in „Lichte Gedichte"]; u . d . T : Robert. Gernhardt liest Herz in Not, Zürich um 1997 (Raben-Records) [1 C D , live aufgenommen im Herbst 1997 im Rabenloft im Steinfelsareal in Zürich; enth. Ein Fragebogen; Herz in Not; Du sollst nicht lärmen; Die nackten Fakten; Diätlied]. — Septemberbuch. Zwanzig Zeichnungen zu zehn Gedichten, Zürich 1997 [zum 60. Geburtstag ~s]. — Lichte Gedichte, Zürich 1997 [eine Herzoperation als Anlaß für ein lyrisches T g . : Der Bypaß als Muse]; 2. durchges. Aufl. ebd. 1997; 4. Aufl. ebd. 1997; 5. u. 6. Aufl. ebd. 1 9 9 8 ; Liz.ausg. Frankfurt/M 1998 (FischerTb. 14107); ebd. 1999; 5. Aufl. ebd. 2 0 0 3 ; Liz.ausg. limitierte Jub.-Ausg. Frankfurt/M 2001 (Fischer-Tb. 5 0 5 1 1 ) ; ebd. 2002. - Lobreden auf den poetischen Satz, Göttingen 1998 (Göttinger Sudelbll.) [enth. Peter Waterhouse: „Lob einer Dichterin und eines Baumarktleiters und eines Musikanten aus dem Gasthaus K o m e t " ; Anne Duden: „ V o m Versprechen des Schreibens und vom Schreiben des Ver-

464 sprechens"]; Wolfenbüttel 1998 [Literar. Collegium Wolfenbüttel, Stiftung Niedersachsen in Zsarb. mit der Herzog August B i bliothek Wolfenbüttel]. — Das Frankfurter Karikaturenfieber von 1848. Rede aus Anlaß der Schenkung des „Bethmann Archivs" an die Stadt Frankfurt. In: Archiv für Frankfurts Geschichte und Kunst, 64, 1998, S. 2 1 1 - 2 2 9 . - Klappaltar. Drei Hommagen, Zürich 1 9 9 8 ; u . d . T : Würstchen im Schlafrock oder September mit Goethe. Ein klangvoller Live-Mitschnitt aus dem Münchner Gasteig; R. Gernhardt spricht den Goethe-Zyklus aus seinem Lyrikband „Klappaltar. Drei Hommagen", Zürich 1999 ( R a b e n - R e cords) [1 C D ] ; Liz.ausg. München u.a. 2 0 0 0 (Heyne-Bücher 6 3 ; Diana-Tb. 0 1 2 3 ) ; Frankfurt/M 2 0 0 5 (Fischer-Tb. 16906). mit Bernd Ellert; Peter Knorr: Erna, der Baum nadelt. Ein botanisches Drama am Heiligen Abend, mit festlichen Zeichn. v. Volker Kriegel, Z ü rich 1998; verrn. Neuaufl. ebd. 1 9 9 9 ; ebd. 2001; u.d.T.: Robert Gernhardt, Bernd Ellert & Peter Knorr lesen Erna, der Baum nadelt und andere starke Stücke, München 1999 (RabenRecords im Heyne-Hörbuch) [1 C D ; enth. Eine Predigt; Eine Legende; Ein Gedicht; Die Geburt; Die Vermißtenanzeige; Die Filmkritik; Der Weihnachtshase; Die Nacht der wilden Erdbeerchen; Der Buchtip; Kalorien; Paul Dexter und das Geheimnis der spanischen Vanille; Josephs Geschichten; Zehn kleine Faltigkeiten; Erna, der Baum nadelt! Ratschläge für Seltengänger; Zu zweit ohne Streit]; Frankfurt/M 2 0 0 2 (FischerTb. 15767); 2. Aufl. ebd. 2003. - ~ mit Sarah R o b i n - Z i m m e r m a n n : Bertolt Biber, Wuppertal 1998 [Bertolt Biber ist in der Stadt! Aus einem Z o o entwichen, macht er die ganze U m g e bung unsicher und klaut, was er finden kann: Ananas, Honig, Streuselkuchen und Schokolade] . - Der letzte Zeichner. Aufsätze zu Kunst und Karikatur, Zürich 1 9 9 9 ; Liz.ausg. Frankfurt/M 2001 (Fischer-Tb. 14987); 2. Aufl. ebd. 2002 [elektronische Ressource v. Inhaltsverzeichnis] . - Gelegenheit macht Dichter. Februar 1783. In: N R 110, 1999, S. 2 4 - 2 7 . ~ mit Bernd Ellert; Peter Knorr: Es ist ein Has' entsprungen und andere schöne Geschichten zum Fest, mit nicht mehr feierlichen III. v. Zürich 1 9 9 9 ; Frankfurt/M 2 0 0 4 (FischerTb. 16516). — Wege zum Ruhm. 13 Hilfestellungen für junge Künstler und 1 Warnung, Zürich 1995; 2. Aufl. ebd. 1997; Liz.ausg. Frankfurt/ Μ 1999 (Fischer-Tb. 13400); 2. Aufl.

465 ebd. 1999. — Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen. 99 Sudelblätter zu 99 Sudelsprüchen von Georg Christoph Lichtenberg, Zürich 1999 [ersch. anläßlich des 200. Todestages v. G. C . Lichtenberg; R e z . v. Ulrich Joost: In: Lichtenberg-Jb. 1998, Saarbrücken 1999, S. 3 9 4 395; v. Andreas Strobl: In Kunstchronik. Monatsschrift für Kunstwiss., Museumswesen und Denkmalpflege 58, 2005, S. 1 4 7 - 1 4 8 ] ; Liz.ausg. M ü n c h e n ; Zürich 2001 (HeyneBücher 62; Diana-Tb. 0233). — mit Text v. Stephan Marks: Es ist zu laut! Ein Sachbuch über Lärm und Stille, Frankfurt/M 1999 (FischerTb. 13993). —Juni mit Heine. In: Der R a b e 55, 1999, S. 1 5 3 - 1 5 6 [Ge.]. - Gelegenheit macht Dichter. Februar 1783. In: N R 110, 1999, S. 2 4 - 2 7 . - Die Lügen meiner Mutter. In: Kursbuch Nr. 141, 2000, S. 2 1 - 2 6 . - ~ mit Philip W a e c h t e r : Die Reise nach Amerika, M ü n c h e n 2000; Hamburg 2000; ebd. 2001 [Bilderbuch für Kinder u. Jugendliche; übers, ins Schwed., Bromma 2001]. — In gemeinsamer Sache. Gedichte über Liebe und Tod, Natur und Kunst, Zürich 2000; u . d . T . : Robert Gernhardt & Peter Rühmkorf lesen: In gemeinsamer Sache, M ü n c h e n 2000 (Dichter i m Dialog) [1 C D ; Live-Mitschnitt, aufgenommen i m AugustEverding-Saal des Dt. Pavillons auf der Expo 2000]; Liz.ausg. R . b . H . 2002 (rororo 23154). — Beitr. in: Aloys Zötl: Spaziergang im Paradies, hrsg. v. U t e Blaich, Berlin 2000. - Einf. In: Liebe, Lust, Leidenschaft. Die Tril. der literar. Hocherotik; mit 6 Annäherungen, hrsg. v. Eva Zutzel u. A d a m Zausel, Folge 2, Zürich 2001; mit einem Vorspiel v. Folge 3, ebd. 2001. — Berliner Zehner, Hauptstadtgedichte, Zürich 2001; 2. u. 3. Aufl. ebd. 2001; Neuausg. Frankfurt/M 2002 (Fischer-Tb. 15850); 2. Aufl. ebd. 2003. — Robert Gernhardt entdeckt Heinrich Heine, H a m b u r g ; W i e n 2001 (Lyrik im Europaverlag). - Was kann ich, was Goethe nicht konnte? Vortrag an der TU Braunschweig am 18. Januar 2001 im Rahmen des Hauptseminars „Lyrik und Linguistik" von Prof. Dr. Helmut Henne, Seminar für deutsche Sprache und Literatur, Braunschweig 2001 (Braunschweiger U n i v . R d n . 25). — Meer von Robert Gernhardt, Hamburg 2002 (Marebibliothek 4). - Alter Eimer, zeige Treue, alte Reimer, zeiget Reue. Rezepte für die Herstellung von komischen Gedichten. In: N Z Z Folio. Die Zs. der N e u e n Zürcher Zt. Nr. 11, 2002, S. 4 1 - 4 7 . - Im Glück und anderswo. Gedichte, Frankfurt/M

Gernhardt 2002; 2.-4. Aufl. ebd. 2002; M ü n c h e n 2003 [1 C D ; Live-Mitschnitt einer Lesung v o m 2 2 . 1 . 2 0 0 3 in der Autorenbuchhandlung M a r x & Co. in Frankfurt/M]; Liz.ausg. Frankfurt/ M ; W i e n ; Zürich 2003; Frankfurt/M 2004 (Fischer-Tb. 15751). Die K-Gedichte, Frankfurt/M 2004; 2. Aufl. ebd. 2004. R o b e r t Clausen: Die Weihnachtsüberraschung. Roman, mit einem eigens für dieses Buch geschriebenen G. v. Frankfurt/M 2004; u . d . T . : Die Weihnachtsüberraschung. Mit einem Weihnachtsrätselgedicht von Robert Gernhardt, Frankfurt/M 2006 (Fischer-Tb. 16530). Gesammelte Gedichte. 1954—2004, Frankfurt/ Μ 2005; 2. Aufl. ebd. 2006. - III. In: Barbara Hoffmeister: Das Randfigurenkabinett des Doktor Thomas Mann, Frankfurt/M 2005. — ~ mit Bernd Ellert; Peter Knorr: Das Ungeheuer von Well Ness, Frankfurt/M 2005 (Fischer-Tb. 16783). - Voru>. In: Volker Kriegel: Wie sich das nackte Schaf mal schwer gehenließ und andere Absonderlichkeiten aus dem Tierreich, Z ü rich 2005 [Mit einem aber auch alles erklärenden Vorw. v. mit gedichtetem Z u t r a n k v. F. W . Bernstein], — In: L u d w i g Reiners (Hrsg.): Der ewige Brunnen. Ein Hausbuch deutscher Dichtung, aktualisiert u. erw. v. Albert v. Schirnding, Jubiläumsausg. M ü n c h e n 2 0 0 5 : Wein und Zeit, S. 711; Gesetzt den Fall, S. 830; Bescheidener Dichter, S. 1047; Was und wer alles ihm am 13. Dezember 2000 durch den Kopf ging, S. 1 0 5 2 - 1 0 5 5 [Ge.J. - Vorw. In: Bernd Pfarr: Sondermann, hrsg. v. Gabriele Roth-Pfarr, Göttingen 2006. — Einl. In: Österliche Freuden. Hintergründige Osterbetrachtungen, gezeichnet v. Bengt Beutler, getextet v. T i m m H. Lohse, Neukirchen-Vluyn 2006. — Später Spagat. Gedichte, Frankfurt/M 2006 [Ge. a.d. letzten drei Jahren: „Ein virtuoser Sprung v o m Standbein aufs Spielbein — von Künstlertum, Krankheit und Schmerz z u m unwiderstehlichen Spiel mit Silben, R e i m e n und zündenden Ideen"] - Denken wir uns [En.; geplant für 2007]. H R S G . : U P S . Lützel J e m a n : Die Wahrheit über die Kunst. Eine längst fällige Entlarvung, Frankfurt/M 1965 (Pardon-Bibliothek) [Es.]. - UPs. Lützel J e m a n mit F. W . Bernstein (d.i. F. W e i g l e ) u. F. K. W a e c h t e r : Die Wahrheit über Arnold Hau, Frankfurt/M 1966 (Pardon-Bibliothek); durchges. u. nicht verb. Neuaufl. ebd. 1974; durchges. Neuausg. ebd. 1996

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Gernhardt (Fischer-Tb. 13230); 8.-9. Tsd. ebd. 1998; wieder in: Die Drei, Frankfurt/M 1981; 8. Aufl. ebd. 1 9 8 5 ; 11. Aufl. ebd. 1 9 8 9 ; 12. Aufl. ebd. 1990; Jub.-Ausg. ebd. 1991. UPs. Lützel Jeman mit F. K. Waechter: Führerschein ohne Pein, Frankfurt/M 1971. - UPs. Lützel Jeman mit F. W . Bernstein (d.i. Fritz Weigle); F. K. Waechter: Welt im Spiegel WimS 19641976, Frankfurt/M 1979; 7."Aufl. ebd. 1980; 10. Aufl. ebd. 1984; 12. Aufl. ebd. 1986; 13. Aufl. ebd. 1 9 9 4 ; 14. Aufl. ebd. 1997 [NTitel: WimS 1964—1976; K o m m . Reprint einer Nonsens-Doppelseite aus Pardon]. — ~ mit Bernd Ellert: Das Buch Otto. Von u. mit Otto Waalkes, Hamburg 1980 [Abb.]; Sonderausg. u.d.T.: Das kleine Buch Otto, Hamburg 1983. ~ mit F. W . Bernstein (d.i. Fritz Weigle); F. K. Waechter: Die Drei, Frankfurt/M 1981; 7. Aufl. ebd. 1 9 8 4 ; ebd. 1 9 8 6 ; 8. Aufl. ebd. 1985; 11. Aufl. ebd. 1989; 12. Aufl. ebd. 1990; 14. Aufl. ebd. 1 9 9 3 ; Jub.-Ausg. Zürich 1995 [zum 13. Geburtstag des HafFmans Verl.; enth. Die Wahrheit über Arnold Hau, S. 1 2 - 1 8 9 ; Besternte Ernte, S. 1 9 0 - 3 2 4 ; Die Blusen des Böhmen, S. 3 2 5 - 3 6 4 (Hauptwerke der Neuen Frankfurter Schule). mit Bernd Ellert; Peter Knorr: Das zweite Buch Otto. Von und mit Otto Waalkes, 1 . - 1 5 0 . Tsd. Hamburg 1 9 8 4 ; 1 5 1 . - 2 5 0 . Tsd. ebd. 1984; 2 5 1 . - 3 5 0 . Tsd. ebd. 1 9 8 5 ; m. Verl.: Gütersloh 1 9 8 5 ; Liz.ausg. Frankfurt/M u.a. 1986; Sonderausg. Hamburg; Zürich 1987; Hamburg; Stuttgart; München 1987; Liz.ausg. Gütersloh u.a. 1989; u.d.T.: Das zweite Taschenbuch Otto, Liz.ausg. München 1988 (Heyne-Bücher 01, Heyne allg. R e i h e 7 7 7 7 ) ; Hamburg 2004. Das herzallerliebste Buch zu Otto der Liebesfilm, von und mit Otto Waalkes, München 1992 (Heyne-Bücher 01, Heyne allg. R e i h e 8 4 8 3 ) ; 2. Aufl. ebd. 1992. — Nachw. u. ausgew.: In: Peter R ü h m k o r f : Lethe mit Schuß. Gedichte, Frankfurt/M 1998 (Bibliothek Suhrkamp 1285). - Georg Lichtenberg: Krokodile im Stadtgraben. Sudelsprüche und Schmierbuchnotizen, ausgew. u. mit Zeichn. vers. v. Frankfurt/ M ; Leipzig 1998; ebd. 2 0 0 0 (Insel-Tb. 2595) [enth. Trost bei Lichtenberg]; R e z . v. Ulrich Joost: In: Lichtenberg-Jb. 1998, Saarbrücken 1999, S. 395. - Wilhelm Busch: Da grunzte das Schwein, die Englein sangen, ausgew. u. m. e. Es. v. limitierte Erstausg., 1 .-10. Tsd. Frankfurt/M 2 0 0 0 (Die andere Bibliothek 185) [Erfolgsausg.]. - In Zungen reden. Stimmenimi-

tationen von Gott bis Jandl, Frankfurt/M 2 0 0 0 (Fischer-Tb. 14759); 2. Aufl. ebd. 2001; 3. Aufl. ebd. 2 0 0 2 ; u.d.T.: Robert Gernhardt liest In Zungen reden. Stimmenimitationen von Gott bis Jandl, München 2 0 0 1 ; Jub.-Ausg. ebd. 2 0 0 3 [2 C D s ; Mitschnitt der Lesung am 3. Mai 2001 in Würzburg]. — Lichtenberg für Zeitgenossen (eigh. III.), M ü n c h e n ; W i e n " 2003. - Einl. In: Weihnachtliche Freuden. Hintergründige Weihnachtsbetrachtungen, gezeichnet v. Bengt Beutler, getextet v. T i m m H. Lohse, Neukirchen-Vluyn 2 0 0 4 . — ~ mit Klaus Cäsar Zehrer: Hell und schnell. 555 komische Gedichte aus 5 Jahrhunderten, Frankfurt/M 2 0 0 4 [elektronische Ressource v. Inhaltsverzeichnis]; 2.4. Aufl. ebd. 2 0 0 4 ; u.d.T.: Hell und schnell. Komische Gedichte von Heine bis heute, München 2 0 0 4 [1 C D ; Mitschnitt der Live-Lesung mit ~ u. Klaus Cäsar Zehrer am 2 7 . 4 . 2 0 0 4 in der Marburger Philipps-Univ.]; Frankfurt/M 2 0 0 6 (Fischer T b . 15934). - Joachim Ringelnatz: Warten auf den Bumerang. Gedichte, ausgew. u. ill. v. Frankfurt/M; Leipzig 2 0 0 5 (Insel-Bücherei 1264). — Günter N e h m : Verspektiven, Frankfurt/M 2006 (FischerTb. 17231). Robert Gernhardt, München 1997 (Text und Kritik 136). — Das Hausbuch der fabelhaften Fabeln. Fröhliche, fiese und frivole Fabeln von Aesop bis Robert Gernhardt, aufgespürt u. zusammengetrieben v. Pedro Zimmermann, geschmückt mit tierischen Tafeln v. Michael Sowa, 1 .-10. Tsd. Zürich 1989 (Haffmans handliche Hausbücher). - Die schönsten Weihnachtsgedichte. Von Martin Luther bis Robert Gernhardt, ausgew. v. Gesine Dammel, Frankfurt/M u.a. 1999 (Insel-Tb. 2580). Schöne Katastrophen. Schivarzer Humor von Ambrose Bierce bis Robert Gernhardt, hrsg. v. Peter Köhler, Leipzig 2001 (Reclam-Bibliothek 1742). - Eine Laus im Uhrgehäuse. Komische Gedichte von Morgenstern bis Gernhardt, hrsg. v. Heiner Link, Leipzig 2001 ( R e c l a m - B i bliothek 20007). — Jochen Voigt; Andreas Erb (Hrsg.): Dichten mit Robert Gernhardt, Essen 2 0 0 3 (Der neue Scheinwerfer; Essener Bll. für Literatur und Kultur 1). - „Da: Das Meer!" Das maritime Oeuvre der neuen Frankfurter Schule. R. W. Bernstein, Bernd Ellert, Robert Gernhardt, Eckhard Halscheid, Peter Knorr, Chlodwig Poth, Hans Traxler, F. K. Waechter, hrsg. v. Klaus Cäsar Zehrer, Hamburg 2005. — Sommer-LeAUSGABEN:

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Gernhardt

sepicknick. Mit Erzählungen von Doris Lessing, Ludwig Harig, Olga Martynova, Michael Ernest Hemingway, Elke Heidenreich, Robert Krüger, Poppy Seed, Bastian Boettcher ( M o deration: Albert Ostermaier u. Peter Hamm), Gernhard, Axel Hacke, Jorge Luis Borges, M ü n chen 2005. — Robert Gernhardts Katzenbuch (III. München 2001 [4 C D s ; Live-Mitschnitt]. Robert Gernhardt: „Der Reim ist eine komische Almut Gernhardt), Frankfurt/M 2 0 0 6 (InselT b . 3238). — Burkhard MoenninghofF (Hrsg.): Fessel!", Ein Film v. Angelika Kellhammer; Die Sprache des Witzes. Heinrich Heine und Ro- Jürgen Bullin; Mariana Teuscher, München (ars poetica), B R alpha 2002 [1 Videokassette]. bert Gernhardt, Iserlohn 2 0 0 6 (Tagungsproto— ~ mit Bernd Ellert; Peter Knorr: „Die kolle - Institut fur Kirche und Ges.) [Tagung der Ev. Akad. Iserlohn im Institut fur Kirche schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber und Ges. der E K v W v. 4.-5. Mai 2 0 0 5 ] . - welche!" Autorenlesung, Frankfurt/M 2 0 0 2 [1 Ulrike Arndt: Rund um Robert Gernhardt. Ko- C D ; Live-Mitschnitt einer Veranstaltung im Haus Waldfrieden in Alf/Mosel]. — ~ mit piervorlagen, hrsg. v. U t e Fenske, Berlin 2006. FILME, SCHALLPLATTEN (AUSW.): UPs. Lützel Peter Knorr: Toskana — Mallorca. Das LeseDuell, Zürich 2 0 0 2 (Kein-und-Aber-Records) Jeman mit F. K. Waechter; F. W . Bernstein: [2 C D s ; Live-Aufnahme v. 14. April 2001 im Im Wunderland der Triebe. Der tönende Sex-ReHaus Waldfrieden in Alf/Mosel], Katerport. (Regie Volker Kühn), Frankfurt/M um Poesie. Trunkene Verse von Goethe bis Gernhardt, 1969 (Pardon-Platte 2); Sonderpressung ebd. Düsseldorf 2 0 0 3 [1 C D ; enth. Unbekannter um 1974; Sonderpressung ebd. um 1980 Student; Katerlied]. — Lokal-Termin. Autorenle[Pardon-Platte im Zweitausendeins-Versand]; sung (Regie Corinna Zimber), Fr.i.Br. 2 0 0 3 [1 München 2 0 0 6 (Hörkunst bei Kunstmann) [1 C D ] . - Ilse R o h n a c h e r ; Marliese Klingmann: CD]. mit Bernd Ellert; Peter Knorr: Otto Kontraschde. Unpfälzisches un Pälzisches in Wort — Der Film (Drehbuch: Xaver Schwarzenber- und Ton, Mannheim um 2 0 0 3 [1 C D ; enth. ger), Zürich 1990 [1990 als T b . auch im Texte v. Ilse Rohnacher, Marliese Klingmann, HafFmans Verl.]. — Spaßmacher & Ernstmacher, Karl G. Nadler, Gisela Herrmann, Heinrich Robert Gernhardt zum 60. Geburtstag, ein Film Kraus, Bernhard Maier u. Harald Hurst]. v. Volker Kriegel, 3sat 1997 [1 Videokassette]. Robert Gernhardt mit Gabriele von Arnim (Regie — Wenedikt Jerofejew: Reise nach Petuschki. Wolfram Kettner), Baden-Baden (WortGelesen von Robert Gernhardt, Harry Rowohlt u. wechsel), S W R 2 0 0 3 [1 Videokassette]. Josef Bilous, übers, v. Natascha Spitz (Regie u. Alles-Dichter, am Tisch mit Robert Gernhardt Schnitt: Katarina Blarer u. Peter Chaag), (Gastgeberin: Sylvia Schwab), Frankfurt/M München 1998; Zürich zum 2001 (Kein-und(Doppel-Kopf), H R 2 0 0 3 [1 Tonkassette]. Aber-Records) [4 C D s ; Live aufgenommen Gero von Boehm begegnet Robert Gernhardt am 2 7 . 1 . 1 9 9 8 im Literaturhaus Hamburg], — (Regie Manfred Wittelsberger), Mainz, Z D F ~ mit F. W . Bernstein; F. K. Waechter: Die 3 2 0 0 3 [1 Videokassette]. — Das Buch Ewald. (Regie Corinna Zimber), Frisöre. Eine haarige Lesung, Zürich 1999 Autorenlesung (Raben-Records) [1 C D ; live aufgenommen Fr.i.Br. 2004 [1 C D ; enth. Das Buch Ewald. Die Bronzen von Riace. Eine nichtgeschriebene am 1 5 . 2 . 1 9 9 9 im Jungen Theater in GöttinGeschichte]. — Marc Witzenbacher (Red.): Rogen; enth. u.a. F. K. Waechter: Vorhang auf. bert Gernhardt: Was das Gedicht alles kann: Alles, Page Herbert; Monolog des Tormanns; F. W . Bernstein: Schnelltheater. Sich selbst verraten]. — Frankfurt, H R 2 0 0 4 (Frankfurter Vorlesungen Gernhardt's eiviger Kalender. Robert Gernhardt zur Poetik) [Vortr.; 4 Videokassetten: Von liest die besten Bildgedichte und die witzigsten nichts kommt nichts. Die mit dem Hammer dichten. Ordnung muß sein. Schmerz laß nach]. — Blanket Textgedichte, hrsg. v. Franz-Maria Sonner, Creek oder Verwilderte Wünsche. Autorenlesung München 1998; ebd. um 2000 (Kunststücke (Regie Corinna Zimber), Fr.i.Br. 2 0 0 4 [2 06) [1 C D ] , — Ein Dreifach-Tusch für Wilhelm Busch, auf dem Cello begleitet v. Frank W o l f f C D s ] . — Andreas Thalmayr: Lyrik nervt. Erste (Regie Hans Drawe), Frankfurt/M 2000 (Die Hilfe für Lyrik-Gestreßte. Mit Originaltonaufnahmen von Gottfried Benn, Emst Jandl, Robert andere Bibliothek im Ohr) [2 CDs]. — Lyrik Gernhardt und den Comedian Harmonists, gelesen eins. Gelesen von den Autoren: Volker Braun, v. Hans Magnus Enzensberger (Regie FerdiR o b e r t Gernhardt, Peter Rühmkorf, Barbara nand Ludwig), München 2 0 0 4 [2 C D s ; ProKöhler, Christian Uetz, Cees Nooteboom,

468

Gerschau d u k t i o n s j a h r : H R 2 0 0 4 ] . - „Was passiert morgen?" Poesie im 3. Jahrtausend, mit R o b e r t Gernhardt, Friedrich W . B l o c k , T h o m a s R o s e n l ö c h e r , J a n W a g n e r ( M o d e r a t i o n : Sigried Wesener), Berlin 2 0 0 5 (Wortspiel) [ D V D ] , „ Wozu noch immer Gedichte, Hen Gernhardt?" Peter Voß im Gespräch mit Robert Gemhardt ( R e g i e M i c h a e l S c h u l z e ) , Stuttgart u.a ( B ü h l e r B e g e g n u n g e n ) , S W R 2 0 0 5 [1 D V D ; I n t e r v i e w ] . — Robert Gernhardt präsentiert: Die Freude, Die Glocke, Der Ring und Der Taucher: Schiller-Gedichte. Lesung ( R e g i e Stephan Krass), B e r l i n 2 0 0 5 [1 C D ; P r o d u k t i o n s j a h r : S W R 2 0 0 4 ] . — Richtige Gedichte. Robert Gernhardt präsentiert sein Lebenswerk (Regie: R o l f Stephan), S W R 2006 (Literatur im Foyer) [Fernsehmitschnitt, 1 D V D ] . LITERATUR: Welt 5.2.1974. Tagesspiegel 5.2.1974. - Kosch. - Erlanger Tagebl. 4.5.1979. Mittelbayrische Zt. 15.9.1982. - W o c h e Regensburg 16.9.1982. - Mitt. d. Künstlers 16.6.1979. Die bildenden Künstler in Frankfurt/M. Lex. hrsg. V. d. Stadt Frankfurt/M 1982. - Hagen 1983. Ralph Gätke: Schöne Helden. Literar. Porträts, Oldenburg 1986. - Wilpert 1988. - Redlich 1989. - N H G L 1993. - B a B A 96, 151 - 154. - Ralph Gätke: Komisch wie Franz Kafka. Animiertexte, Oldenburg 1991. - Gisela Vetter (Red.): „Hier spricht der Künstler". Zeichner, Maler und Dichter, hrsg. v. d. Wilhelm-Busch-Gesellschaft e.V., Stuttgart 1993 (Karikatur aktuell 2) [Ausstellungskatalog], - Andreas W e b e r : „Sonne-Wonne / Brust-Lust". V o n der Komik des Reimgedichtes bei ~ (das Komische im Deutschunterricht, 9./10. Schuljahr). In: Praxis Deutsch. Zs. für den Deutschunterricht 21, 1994, 52 — 53. — Thomas Georg Ringmayr: Humor und Komik in der deutschen Gegenwartsliteratur. Arno Schmidt, E c kard Henscheid und Diss. Washington 1 9 9 4 ; Ann Arbor 1998; Mk ebd. 1999. - Till Meyer: Une exposition du Goethe-Institut Lyon. Göttingen 1995 (Les satiriques de l'Allemagne d'aujourd'hui). - C. Gardes: Trois dessinateurs des la „Nouvelle" ecole de Francfort, F. W . Bernstein, F. K. W a echter, in: Allemagne d' aujourdhui. Politique, Economie, Societe, Culture Ν. S., 1995, 133, 139 150. Y . — Daniel Arnet: Der Anachronismus anarchischer Komik. R e i m e im W e r k von Diss. Zürich 1996; Bern u.a. 1996 (Europäische H o c h schulschriften, R e i h e 1, Deutsche Sprache und Literatur 1587). - Hugo Dittberner (Red.): München 1997. — Yü-han Hei: Lyrik-Inspektion zw. Kalaschnikows, allerlei Scherzen u. „Dichter Dorlamm" (G. O . Gott, W . Neumann, In: Der Literat. FachZs. für Literatur u. Kunst 39, 1997, 1 1 - 1 4 . - Gustav Seibt: Zweite Unschuld. Uber den Lyriker In: Sinn und Form. Beitr. zur Lite-

ratur 49, 1997, 7 0 8 - 7 2 0 . - Dieter Dresen: „Verdrehter K o p f von Handelnder Umgang mit einem Liebesgedicht (Deutsch, sek. I). In: Schulmagazin 5 bis 10. Impulse für kreativen Unterricht 12, 1997, 27 — 30. — Sandra Kerschbaumer: Ein R e i m auf Leben und Tod. ~ im Gespräch. In: N R 109, 1998, 113 - 127. - Michael Rutschky: Was ist Lyrik heute? In: N D L 1998 Juli-Aug, 4 6 : 4 (520), 169 - 184. - Winfried Ulrich: Dorlamm meint. [Gedicht, Deutschunterricht], In: D U 51, 1998, 544 — 545. — Bernd Kreuzinger: Daniel Lenz; Erich Pütz: Gespräch mit In: Sinn und Form. Beiträge zur Literatur 50, 1998, 8 0 6 - 8 1 6 . - Christoph Haas: D e r Schlafrock, das Licht und die Wünsche. Uber In: Merkur. Deutsche Zs. für europäisches Denken 53, 1999, 3 7 4 - 3 8 5 . - Oliver Maria Schmitt: Die schärfsten Kritiker der Elche. Die Neue Frankfurter Schule in Wort und Strich und Bild, Berlin 2001 [ein biogr. Porträt der Mitgl. der Neuen Frankfurter Schule: Chlodwig Poth, Hans Traxler, F. K. Waechter, F. W . Bernstein, R o b e r t Gernhardt, Eckard Henscheid, Peter Knorr und Bernd Ellert]; 2. Aufl. ebd. 2001; Liz.ausg. Frankfurt/M u.a. 2001. — Rüdiger Zymner: „ W e r schreibt bleibt, wer spricht nicht." In: D U 53, 2001, 5 — 8. — Kerstin Hoffmann-Monderkamp: Komik und Nonsens im lyrischen Werk ~s. Annäherungen an eine Theorie der literar. Hochkomik, Düsseldorf 2001 [Diss.J. — Frank Dirk: Interview. „Deutschland größter nonsense-dichter". Fragen an ~ [Deutschunterricht], In: D U 54, 2002, 9 3 - 9 4 . Klaus Cäsar Zehrer: Dialektik der Satire. Zur Komik von ~ und der „Neuen Frankfurter Schule", Diss. Bremen 2 0 0 2 ; leicht Überarb. Fass. Osnabrück 2002 [auch als elektronische Ressource]. — Lutz Hagestedt (Hrsg.): Alles über den Künstler. Z u m Werk von Frankfurt/M 2002 (FischerTb. 15769). — Klaus Schuhmann: Von Ackermann zu Usama Bin Laden. Günter Grass, R o l f Hochhuth und ~ als Sonettschreiber. In: N D L 52, 2004, 7 9 84. - Georg Aehling (Red.): Verleihung des Heine-Preises 2004 der Landeshauptstadt Düsseldorf an hrsg. v. Heinrich-Heine-Institut der Landeshauptstadt Düsseldorf, Düsseldorf 2004. - Killy 2005.

Gerschau, Peter von *

3.10.1779

Behnen

(K),

f

4.5.1852

Ko-

p e n h a g e n ; V a t e r : P e t e r B i r o n G . , H z g . ν. Κ (1724-1800)

1 7 6 9 bis zur A b d a n k u n g

1795

regierender Hrzg.; M u t t e r : von Derschau. A b s o l v i e r t e 1 7 8 2 die E c o l e militaire in B e r l i n , diente

im

preuß.

Leibhusarenregiment

G o e c k i n g k u. w u r d e z u m L e u t n a n t

Verabschiedung a.d. A r m e e nach deren duzierung.

OG 1 . 3 . 1 8 0 2

in B e r l i n

von

ernannt. Re-

Henriette

S c h m i d t . Z e i t w . hielt er sich ab 1 8 0 7 in Κ auf, 1 8 0 9 in St. Petersburg, K o l l e g i e n - A s s i s t e n t i m

Girgensohn

469 Zivildienst, 1810 — 1817 Oberforstmeister v o n Alt-Finnland, ab 1812 i m finn. Staatsdienst, seit 1814 Kollegienrat u. L a n d h ö w d i n g ; 1817 Quarantäneagent in N y b o r g (Dänemark). 1823 — 1852 kais.-russ. Generalkonsul in K o p e n h a g e n , 1840 kur. Indignat (Staatsbürgerschaft), 1843 Staats-Rat. WERKE: Versuch über die Geschichte des Großfürstenthums Finnland, O d e n s e 1821. - Aus dem Leben des Freiherrn Heinrich Ludwig von Nicolay, weiland kaiserlich russischen Geheimraths und des St. Annen-Ordens 1. Classe Ritter, hrsg. v. A. D . v. Binzer, H a m b u r g 1834.

leitw. M . Glage, 4. vollst, durchges. Aufl. ebd. u m 1925. — Im Kindheitsparadies. Jugenderinnerungen. In: H e i m a t s t i m m e n 5, 1912, S. 210 — 268. - Das Einküchenhaus, H a m b u r g u m 1914 LR·]·

Geißler 1913, 153. — Brümmer 1913. Kürschner Lit.-Kal. 1914. - Kosch. - DBBL 1970. - Friedrichs 1981. - Redlich 1989. - DBA II 450, 311. - BaBA 97, 4 3 8 - 4 3 9 . LITERATUR:

Girgensohn, Christoph Heinrich Otto

* 1 2 . 1 1 . 1 7 9 6 Past. N e u - P e b a l g , f 2 3 . 1 1 . 1 8 6 9 R e v a l ; Vater: R e i n h o l d Christoph G. (1752 — LITERATUR: Recke/Napiersky. — Hamberger/ 1814), Geistlicher; M u t t e r : D o r o t h e a R e n a t a Meusel 1834. — Almanach dejatelej, St. Petersburg Elisabeth, geb. Fitkau ( 1 7 6 1 - 1 8 0 2 ) ; B r u d e r 1897, 242. - Balt.Faing.Mitt. 9, 1939, 47. - —> G. Girgensohn. Kosch. - DBBL 1970. - DBA 385, 2 9 2 - 2 9 4 . Kr. schule in W e n d e n , 1811 — 1812 G y m . in BaBA 96, 1 7 3 - 175. W y b o r g ( R u ß l . , n o r d ö . v. Petersburg), 1813 — G e s p r ä c h ü b e r G l ü c k u n d U n g l ü c k i n der 1814 G y m . u. 1 8 1 4 - 1 8 1 9 T h e o l . Studium in Liebe Johannes de Livonia D o r p a t , zwischendurch Hauslehrer, 1819 — 1835 Pastor in O p p e k a l n (L). oo 3 . 2 . 1 8 2 5 Gies, O . R . — R u t e n b e r g Wilhelmine Schramm (1804-1884), Tochter v. J o h a n n H e i n r i c h S. u. Charlotte Gottliebe, G i r g e n s o h n , C h a r l o t t e (Lotta) A n t o n i e geb. R o s e n b e r g e r , verw. Behrens. 1834—1836 M a t h i l d e Katharina, g e b . S c h u m m e r (Ps. Stellv. Propst des Walkschen Spr., 1 7 . 4 . 1 8 3 5 G. A t t o l ) D r . phil. U n i v . Königsberg, 1835 — 1847 Pas* 26. (j. 14.) 8.1869 Sarata (Bessarabien), f tor in M a r i e n b u r g u. Seltinghof (L), 1836 — 1847 Propst des Spr. Walk, Sept. 1 8 4 0 - 1 8 4 7 7 . 3 . 1 9 4 1 Vandsburg (Westpr.); Vater: D r . m e d . Alexander S c h u m m e r (f 1883), Arzt in Assessor des liv. Konsistoriums, 1847 — 1869 R i g a u. Tirsen; M u t t e r : Charlotte, geb. Oberpastor an St. Olai in Reval, 1 8 4 9 - 1 8 6 9 P o e l c h a u ; Großvater —»• P. August Poelchau. Stadt-Superintendent u. Vizepräsident des oo 7 . 8 . 1 8 9 3 in W e r n i g e r o d e Joseph Girgen- Stadtkonsistoriums, 1 4 . 3 . 1 8 4 9 goldenes P r e sohn ( 1 8 4 8 - 1 9 3 3 ; Fam. u m 1840 russ. Adel), diger-Brustkreuz, w u r d e nach C . G. Maiers Historiker, Staatsrat in W e r n i g e r o d e . Lebte in T o d z u m S u p e r i n t e n d e n t e n der Stadt R e v a l u. Berlin u . a . O r t e n , seit 1906 in F r a n k f u r t / M , Vize-Präsidenten des Stadtkonsistoriums gewählt, w a r Mitarb. an einer n e u e n PeriJugendschriftstellerin. kopenSlg. f u r L, e i n e m n e u e n dt. Gesangbuch W E R K E u n t e r G i r g e n s o h n : Ylo, Kaupos Sohn, f ü r die Revalschen Stadtkirchen u n d an d e m und Hans von Tiesenhusen, Erzählung aus der 1846 reprintisierten lett. Gesangbuch, 1858 Zeit von Rigas Gründung für die reifere Jugend; Stanislaus-Orden 2. Kl., seit 1828 Mitgl. der eine Festgabe zum 700jährigen Jubiläum der lett.-literär. Ges., seit 1841 Mitgl. der G G u A , Gründung der Stadt Riga, 1201-1901, Riga seit d e m 24. J u n i 1847 auch der E L G u. seit 1901; N a c h d r . Hannover-Döhren 1973; d e m 27. J u n i 1847 der Revalschen SectionsForts. u . d . T . : Cord Durkop. Erzählung aus der C o m i t ä t der Ev. Bibeiges., 1868 A n n e n Reformationszeit, Riga 1909; Ausz. a.d. O r d e n 2. KL, 1869 V l a d i m i r - O r d e n 4. Kl., Ausg. 1901 i n : Goertz/Brosse 1908: Bischof 1869 D r . theol. h.c. der U n i v . D o r p a t . Meinhard, S. 2 3 - 2 6 ; Andreas Knopken in Riga, WERKE: R e z . R o s e n b e r g e r : Lettische F o r S. 4 5 - 4 8 ; Burchard Waldis, Kannengießer und menlehre. In: Magazin der lettisch-literäriPoet, S. 49 — 52. — Erleben. Livländischer Roman, schen Gesellschaft 3 / 1 , M i t a u 1831, S. 1 4 1 Schwerin 1908; 2. Aufl. ebd. 1911. - Goldener 240 [unter Chiffre O . ; unter derselben Chiffre Märchenborn (III. L u d w i g K o c h - H a n a u ; Arthur auch Aufs, im Ostsee-Prov.Bl. u. R e z . im Thiele), Leipzig; Crimmitschau u m 1910; 2. Literar. Begleiter dazu]. - In: D o r p a t e r J a h r Aufl. ebd. 1912; mit V o r w . E. Keller u. G e -

Girgensohn bücher 1, 1833 mehrere R e z . Dorpaier medicinische Inauguraldissertationen vom Jahre 1832, S. 4 8 5 - 4 9 3 ; Beiträge zu den theologischen Wissenschaften von den Professoren der Theologie zu Dorpat. Erstes Bändchen, Hamburg 1832, S. 106 — 125; Die Lehre von Christi Person und Werk, in populairen Vorlesungen vorgetragen von Ernst Sartorius, Dr. u. Prof. der Theologie, Dorpat 1831, S. 296—308. — R e z . Dorpatische Evangelische Blätter. Tür das Herzens- und EifahrungsChristenthum und die christliche Literatur. Hrsg. v. Dr. Friedrich Busch — Ich glaube, darum rede ich. Riga und Dorpat 1832. In: Dorpater Jahrbücher 3, 1834, S. 318 — 338. — Beitrag zur Verständigung über die wahre Bedeutung unserer kirchlichen Bekenntnisschriften und über die Art, sie zu vertheidigen und ihnen treu zu bleiben, R i g a 1835 [gegen die durch seine R e z . der Ev. 1311. v. Dr. Busch hervorgerufenen W o r t e liebevoller Erwiderung von Dr. med. —>• H. Blumenthal u. die Veranlassung zu Dr. E. Sartorius Schrift: „Ueber die unverbrüchliche Geltung der kirchlichen Glaubenssymbole", Dorpat 1835]. — Anteil an der Hrsg. der Dseesmu grahmata, R i g a 1846 [darin mehrere Abschnitte bearb. u. Nr. 391, 737 als Originale geliefert]. — Predigt am Bibelfeste zu Reval am 24. Januar 1848 über Apostelgesch. 16, 9 u. 10, nebst Jahresbericht über die Verbreitung der heiligen Schrift in Esthland, R e v a l 1848. - In: Mitt. u. Nachr.: Ueber die Kirchensühne ältester und neuester Zeit, Bd. 1, H. 3, S. 1 - 2 4 ; Die neuesten Bewegungen auf dem Gebiete der neutestamentlichen Kritik, besonders in so weit sie die Pastoral-Briefe betreffen, Bd. 1, H. 5, 1838, S. 22 — 75; Ueber die Ehescheidung. Ein theologisches Votum, Bd. 12, 1856, S. 197"-233 [erste Hälfte] u. 2 9 5 - 3 3 9 [zweite Hälfte], Ueber die Liturgie bei Beerdigungen. In: Dorpater Zs. für Theologie und Kirche 1, S. 194—235. — Predigt am 2. Advent. In: Christian August Berkholz (Hrsg.): Zeugnisse des christlichen Glaubens von der Ev.-Luth. Geistlichkeit in R u ß l a n d 1, R i g a 1850, S. 1 - 1 0 . - Ueber die Stellung der Brüdergemeinde in den Ostseeprovinzen. Ein Sendschreiben an den damaligen Redacteur des Inlandes Th. Beise. In: Inland 1844, S. 4 8 5 493, 5 0 1 - 5 1 2 und 5 1 7 - 5 2 0 . - Predigten auf alle Sonn- und Festtage des Kirchenjahres, Reval 1872, postum hrsg. v. Oberpastor H. Girgensohn in Pernau. Sammlung geistlicher Lieder der evangelisch-lutherischen Kirche für die öffentliche

BEARB./HRSG. :

470 und häusliche Andacht zum Drucke befördert von dem Revalschen Stadt-Ministerium im Jahre 1711, R e v a l 1855 [neue, umgearb. Ausg.]. U B E R S . : Dr. J. J. R a n i b a c h : Sieben Betrachtungen über die letzten Worte des für uns leidenden Heilands, Mitau 1844 [eine lett. Bearb. v. R a m bachs FastenPr. (die neu hrsg. worden waren v. C. K. Hornung, Nördlingen 1842) u . d . T . : Septini Gawenu spreddikis pahr Pestitaja septin pehdigeem wahr deem. Latweescheem par labbu no wahz wallodas pahrtulkoti]. LITERATUR: R e c k e / N a p i e r s k y .

-

Paucker

1849,

343 - 345, 424, Nachtr. 486. - Andenken an das Leichenbegräbniß von Dr. ~ am 1. Adventssonntage den 30. Nov. 1869 [enth.: eine Predigt v. —> A. Huhn u. eine StandRd., gehalten von Oberpastor Ripke über Joel 1,9]. - ADB 9. — Fam. Girgensohn, Taf. 8. - R . Girgensohn: Dr. O. G..., Ein Stück bait. Kirchengeschichte. In: BM 28, 1881, 3 8 - 4 9 , 330 - 346,^ 488 - 510, 6 1 5 - 6 4 2 , 7 3 2 772. - Liv. Geschichts Literatur für 1880-1913, bearb. v. K. Mettig, A. Poelchau u. a.., Riga 1881 1923, 82, 1888, [NekroJ. - Alb.Acad. 1889, 977. - BAST 13, 1969, 56. - DBBL 1970. - Ottow/ Lenz 1977. - DBA 393, 2 - 6. - BaBA 98, 103 119. Girgensohn, Gustav Carl * 2 3 . 3 . 1 7 8 6 Past. Erlaa (L), f 8 . 2 . 1 8 7 2 Dorpat (L); Eltern w i e sein Bruder —> Christoph Girgensohn. Domschule in R i g a , 1 8 0 3 - 1 8 0 6 Jurastudium in Dorpat, 1 8 0 7 - 1 8 1 0 Lehrer in W e n d e n (L). oo (1) 1 8 . 6 . 1 8 0 8 in W o l m a r (L) Julie M a r garethe Fowelin aus W e n d e n (f 1828); deren Tochter, Margarethe (Meta) G., w a r oc —> C . Berkholz. 1810—1812 Oberlehrer am Gym. in W i b u r g , 1812 — 1814 ins Privatleben zurückgezogen, 1814 — 1839 Oberlehrer altklass. Literatur am Gym. in Dorpat, 1823 — 1827 auch Lehrer an der Töchterschule in Dorpat. oc (2) 1 9 . 9 . 1 8 3 0 Julie Emilie Triebel. 1 8 3 2 - 1 8 3 9 Vorsteher einer Privatlehranstalt, Hofrath, gemeinsam mit —> C. R a u p a c h Direktor einer Gelehrten- u. Realschule sowie einer Pensionsanstalt in Dorpat, die 1835 geteilt wurde. 1860 in das Adelsgeschlechtsbuch des Gouv. St. Petersburg eingetragen, 1861 Demidov-Preis der Akad. der Wiss. in St. Petersburg. Einige Worte über das Ideale in der Erziehung. Bei Gelegenheit des öffentlichen Examens am Gymnasium Wiburg 1811 entworfen, St. P e -

WERKE:

471 tersburg 1811. — In: Inland. Museum 1/1, 1820: An Lollius, S. 7 9 - 8 2 ; XVte Epode, S. 8 2 - 8 3 [Ge.]. - Uber die Notwendigkeit des altklassischen Studiums zur höheren Bildung, auch für Nichtgelehrte, Dorpat 1821 [Prog. zur Eröffnung des Unterrichts im Gym. ν. 4 . 7 . 1820]. - Uebcrsicht der bis jetzt behauten Laub- u. Lebermoose der Ostseeprovinzen. In: Archiv der Dorp. Naturhist. Gesellschaft. Biologischer Theil Bd. 1, Lief. 2 1854, S. 6 3 - 7 4 . - Naturgeschichte der Laub- und Lebermoose Liv-, Ehstund Kurlands, nebst einer Charakteristik derjenigen Gattungen und Arten, welche in den genannten Provinzen noch gefunden werden könnten, so wie derjenigen, welche in den übrigen Theilen Rußlands bisher aufgefunden sind. In: Archiv für die Naturkunde Liv-, Ehst- und Kurlands, zweite Serie, Bd. 2, Sepdr. Dorpat 1860. - Metrische Uebersetzungen aus dem Horaz. In: Inländ. Museum 1, 7 9 - 8 3 .

Girgensohn 1 9 2 1 - 1 9 3 9 Pastor an der St. Petri-Kirche, 1927 — 1939 auch Dozent für praktische Theol. am Herder-Institut, 1934 Dr. theol. h.c. der Univ. Königsberg. 1939 Umsiedlung, 1940 — 1942 Pfarrer an der Kreuzkirche in Posen, 1942 — 1945 dort an der Christuskirche, seit 1940 dort auch Dozent an der Kirchlichen Hochschule für Praktische Theol.; Jan. 1945 Flucht über Rathenow nach Lübeck, dort Flüchtlingspastor, 1945 — 1946 Pastor an der St. Marienkirche, ab 1946 Leiter des Hilfskomitees der ev.-luth. Deutsch-Balten, 1 9 4 9 - 1 9 5 1 Vorsitzender des Ostkirchenausschusses der Ev. Kirche in Dtl., 1 9 4 6 - 1 9 5 5 Dozent u. ab 1955 Prof. der praktischen Theol. an der theol. Schule Bethel b. Bielefeld. Beschäftigte sich mit dem Problem v. Heimat u. Heimatverlust. W E R K E ( A U S W . ) : Frömmigkeit im Felddienst. Beobachtungen eines Feldgeistlichen. In: Ev.-luth. Kirchenbl. für die dt. Gemeinden Lettlands 7, Riga 18.2.1921. — Paul Fleming. Lebensbild. In: Baltischer Kalender 40, Riga 1925, S. 51 - 5 6 .

Livl.Schulbl. 1 8 1 4 , 411. - Recke/Napiersky. - Alb.Acad. 1889. - Goedeke 15. Seuberlich 1938, 6 u. 7. — A. Lipsik: Russkie botaniki, Moskau 1 9 4 7 - 5 2 , Bd. 1, 279. - Kosch. - - Toleranz und Intoleranz. Äußerung in der Debatte über das Lampel'sche Theaterstück. In: Ev.DBBL 1970. - DBA 393, 1 5 - 19. - BaBA 98, 19-25. luth. Kirchenbl. für die dt. Gemeinden Lettlands 7, Riga 1 0 . 2 . 1 9 3 3 [über ein D. v. Peter Girgensohn, H e r b e r t H e r m a n n Johannes Martin Lampel]. — Evangelische Verkündigung * 9.10. (j. 27.9.) 1887 Wolmar-Weidenhof heute! Vortrag, gehalten auf einem Wissenschafts(L), t 1 1 . 9 . 1 9 6 3 Glücksburg (Holstein); φ lager der theologischen Fachschaft der Universität 1 7 . 9 . 1 9 6 3 Bethel; Vater: Thomas Paul Julius Königsberg zusammen mit Pfarrern der Provinz G. (1851 — 1914), Pfarrer u. Lehrer, später Ostpreußen im Sommersemester 1934. In: Ev. Stadtpropst von Riga; Mutter: Anna, geb. Verkündigung heute! München 1935, S. 7 17 (Bekennende Kirche 25). - ~ mit Torsten Schonert ( 1 8 5 1 - 1 9 3 5 ) . Bohlin: Zur Neugestaltung des theologischen StuSeit 1870 in Riga (L) Privatunterricht, seit diums. Vorträge und Andachten auf die 1934 in 1903 St. Petri-Schule in St. Petersburg, 1 9 0 6 1910 Studium der Theol. in Dorpat (L), in den Königsberg i. Pr. veranstaltete 4. Konferenz theoSommersemestern 1908 u. 1909 Studium in logischer Hochschullehrer der baltischen Länder, Göttingen 1935. — Der Sieg der Liebe. Ein Leipzig, 1909 in Dorpat silberne Preismedaille, 1 9 1 0 - 1 9 1 1 Studium in Berlin, 1 9 1 2 - 1 9 1 3 Zeugnis unserer Glaubensbrüder aus dem Baltikum. Studium der Philos. u. Gesch. in Erlangen, Predigt, gehalten am 12. Juni 1938 in der St. dort 1913 Dr. phil., Diss.: ,,Das Problem des Marien-Kirche zu Dortmund, Dortmund 1938. — geschichtlichen Fortschritts bei Iselin und Flüchtlinge und Kirche, Stuttgart 1948 (Ev. Herder, Erlangen 1913". 1 9 1 3 - 1 9 1 4 Probe- Schriftendienst 4). - Predigt [...], Bethel, am 3. August 1952 in der Apostelkirche in Hannover. jahr in Smilten (L), ab 1914 Spr.Vikar im Kr. Walk (L) u. 1 9 1 5 - 1 9 1 8 im Kr. Wolmar. oo Johannes 15, 1—11. In: Heinrich Rendtorff 1 6 . 2 . 1 9 1 6 in Riga Ellen v. Voigt ( 1 8 9 1 - (Hrsg.): Es soll durch meinen Geist geschehen. 1973). 1918 in Wolmar Kr.schulinspektor, v. Von der Tagung des luth. Weltbundes. Hander russ. Armee in den Ural verbracht, nover 1952, München 1952, S. 2 2 - 2 9 (Rufe Rückkehr im Nov. 1918, 1 9 1 9 - 1 9 2 0 Feld- in die Gemeinde 6). - Bewältigung des Schickprediger b. der Bait. Landeswehr u. a. in sals. In: Der Remter. Zs. für Kultur und PoTuckum (K). 1 9 2 0 - 1 9 3 9 in Riga Religions- litik in Osteuropa 1, Stuttgart 1954, S. 2 7 - 3 8 . lehrer an der Lutherschule, 1920 Stadtvikar, - Die Vertreibung — Segen oder Unsegen. In: LITERATUR:

472

Glanström R ü c k s c h a u und Ausblick. Vorträge gehalten auf der Friihjahrstagung 1 9 5 5 des Steinbacher Kreises, Troisdorf 1955, S. 8 2 - 1 0 0 (Der Wegweiser. Schriftenreihe für die B e g e g n u n gen der dt. Stämme 9); Sepdr. m . d . U . : Vortrag auf der Frühjahrstagung 1955 des Steinbacher Kreises in der Landvolkshochschule Freckenhorst, ebd. 1955. - Katechismus-Auslegung, 2 Bde. Witten 1956-1958; 2. unveränd. Aufl. ebd. 1 9 6 0 ; 3. unveränd. Aufl. ebd. 1 9 6 3 [Bd. 1, 1 9 5 6 : Was zum Christsein zu wissen notwendig ist; B d . 2, 1 9 5 8 : Taufe, Beichte, Abendmahl; Ubers, ins E n g l . , Philadelphia 1959]. mit Eduard Steinwand: Laß leuchten Dein Antlitz! Predigten, Göttingen 1956. — Sorget nicht! Zivei Bibelarbeiten, gehalten ivährend der Theologischen Woche in Bethel am 4. und 5. Oktober 1955, B e t h e l b. Bielefeld 1 9 5 6 . Das Wort von der Versöhnung. Drei Bibelarbeiten, gehalten auf dem Evangelischen Kirchentag in Frankfurt a. M. im August 1956, B e t h e l b. Bielefeld 1957. — Kreuz und Auferstehung Jesu. Meditationen zur Leidens- und Auferstehungsgeschichte nach Lukas, Gladbeck 1 9 5 8 . - Heiligung. I n : H a n s - R u d o l f Müller-Schwefe (Hrsg.): Z u r Zeit oder zur Unzeit. Eine Anth. moderner Predigten, Stuttgart 1958, S. 1 9 9 - 2 0 5 . - Dein Reich komme. Fünfzehn Predigten aus dem Kirchenjahr, Göttingen 1 9 5 9 (Pflüget ein Neues. Göttinger Predigthefte 7). mit Johannes Viebig: Gestaltetes Leben vor Gott, B e t h e l b. Bielefeld 1 9 5 9 . — Das Recht, auf Heimat. Hamburg 1 9 6 0 [Sepdr. aus: Informationsbl. fur die Gemeinden in den niederdt. luth. Landeskirchen 9, 12. 5. I 9 6 0 ] . — Die Bergpredigt. Eine Auslegung für die Gemeinde, Witten 1 9 6 2 . — In den Fesseln des Diamat. Zur Seelsorge an Flüchtlingen. In: Monatsschrift für Pastoraltheologie, H. 1, Göttingen 1963. Gottes Wirklichkeit. Eine Predigt und zwei Bibelarbeiten, Bethel b. Bielefeld 1 9 6 4 . — Liebe ohne Grenzen. Auslegungen, B a d Salzuflen 1 9 6 4 (glauben und leben 4). — Gemeinschaft der Kirche, Gütersloh 1 9 6 4 (Handbücherei für Gemeindearbeit 27). — Das Recht auf Heimat in christlicher Sicht. I n : Carl B r u m m a c k (Hrsg.): D i e Unverlierbarkeit des ev. Kirchentums aus dem Osten. Ertrag u. Aufgaben des Dienstes an den vertriebenen ev. Ostkirchen, U l m 1964, S. 1 3 3 - 1 3 7 . - Kommt her, ihr Gesegneten! Geht hin, ihr Verfluchten! Predigt zum 26. Sonntag nach Trinitatis. In: W i l h e l m Herbst (Hrsg.): Das Zeugnis der Kirche in der Gegenwart. Ein J g . Predigten,

Nürnberg 1966, S. 5 0 4 — 5 0 9 . Festtagspredigten, Göttingen 1 9 6 6 (Pflüget ein Neues. G ö t tinger Predigthefte 20). — Heilende Kräfte der Seelsorge. Aufsätze, Göttingen 1966. - Sibylle Harff (Hrsg.): Seelsorge als Lebensinhalt. Ein Gedenkbuch, H a n n o v e r - D ö h r e n 1 9 7 0 [Erinn. v. Zeitzeugen, biogr. Notizen sowie theol. Betrachtungen u. Pr. v. Bibl. zu ~s W e r ken] . In: Jb.d.balt.Dtt. 5 2 / 2 0 0 5 (2004): B r . an den Landesbischof in Stuttgart, Lübeck 2 2 . 8 . 1 9 4 5 , S. 1 9 1 - 1 9 4 ; B r . an den Erzb. in Uppsala, Lübeck 2 7 . 8 . 1 9 4 5 , S. 1 9 4 - 1 9 8 ; beide B r e . wieder i n : Maser/Schott 2 0 0 5 , S. 7 7 - 8 1 u. 7 3 - 7 7 (s.u.). BRIEFE:

Johannes Fichtner (Hrsg.): Wort und Dienst. Jb. der Theol. Schule Bethel als Fs. fur D. Dr. Bethel b. Bielefeld 1952 (Wort und Dienst N.F. 3). — Seeberg Nachtrag. - Neander 1967. D B B L 1970. - Alb.Liv. 1972/91. - Ottow/Lenz 1977. - Anders 1988. - B B K L 2, 250. - Heinrich Wittram: Seelsorger und Vordenker in Zeiten des Umbruchs und des Heimatverlustes. In: Jb.d.bait. Dtt. 52/2005 (2004), 1 6 9 - 190; wieder in: Peter Maser u. Christian-Erdmann Schott (Hrsg.): Beitr. zur ostdeutschen Kirchengeschichte, Folge 7: Kirchengeschichte in Lebensbildern. Lebenszeugnisse a. d. ev. Kirchen im östl. Europa des 20. Jhs., Münster 2005, 55 - 73. - DBA II 450, 304 - 306. - BaBA 98, 46 - 54. - Auskunft v. W . Neumann. LITERATUR:

Glanström, David Gottlieb * 3 . 2 . 1 7 4 4 Insel Dago Past. R o i c k s (E), f 2 2 . 7 . 1 8 2 4 Weißenstein (Ε), φ 1 2 . 8 . 1 8 2 4 ; Vater: Jonas G. ( f 1762), Pastor u. Propst; M u t t e r : Anna Margaretha, geb. B l u h m ; B r u der: Johannes Friedrich G. (1742 — 1819, Pastor u. Propst). Häuslicher Unterricht, ab 1761 M e d . Studium in Königsberg, dabei Beschäftigung mit Philos. u. höherer Mathematik, nach dem T o d seines Vater Abbruch des Studiums wegen mangelnder finanzieller Unterstützung, Hauslehrer, ging im Selbststudium d. T h e o l . nach, wurde nach zwei Jahren ohne Besuch einer Hochschule est. Kandidat des Predigeramtes, ab 1767 Pastor in Weißenstein (E) u. St. A n n e n (E). oo 6 . 8 . 1 7 6 9 R e v a l Johanna Elisabeth Schultz a.d. Past. Pönal (E) ( f 1785). 1771 Assessor des est. Konsistorial-Oberappellationsgerichts, 1 7 9 5 — 1 8 2 4 Assessor des Provinzialkonsistoriums, 1802 — 1 8 2 4 Propst im Kr. J e r w e n (E), 1812 Predigerkreuz am Vladimirband, 1817 Dr. theol. an der Univ.

473 D o r p a t anläßlich seines Amtsjubiläums, 1819 Konsistorialrat u. Senior des est. Ministeriums, 1824 legte er alle Ä m t e r nieder. Er gehörte zu den Persönlichkeiten, die gerade in Ε die theol. B e m ü h u n g e n der 1. H ä l f t e des 18. Jhs. (vgl. ζ. Β. - > E. Gutsleff u. A. thor Helle) sowohl u m die V e r b r e i t u n g des Christentums u n t e r der est. B e v ö l k e r u n g d u r c h Bibelübers. u. andere christl. Schriften ins Est. w e i t e r führte, als auch die B a u e r n v e r o r d n u n g e n u. Gesetzesbücher in die Sprache der indigenen B e v ö l k e r u n g mit —> O . v. H o l t z ü b e r t r u g ; andererseits w a r er d u r c h grammatische A r beiten b e m ü h t , d. dt. B e v ö l k e r u n g die Landessprache nahe zu bringen. WERKE: Bemerkungen und Nachträge zu der sogenannten Gutsleffschen (ehstnischen) Sprachlehre und dem heygefügten Wörterbuche, o . O . 1776 [Hs. i m est. Konsistorialarchiv in R e v a l ] . — I n : Jutlusse R a m a t , R e v a l 1779 [est. Postille]: Predigt am 4ten Advent; Predigt am 3. Sonntag nach Epiphanias; Predigt am 2ten Pasten-Sonntag; Predigt an Mariä Verkündigung fest. Pr.]. - B e teiligung an der K o r r e k t u r der est. Bibelausg. v. 1773. UBERS. : mit O t t o R e i n h o l d v. H o l t z : Eestima Tallorahwa Kohto-Seädus, ehk Walla-kohto Kässo-ramat, R e v a l 1805. - ~ mit O . R . v. H o l t z : Eestima Tallorahwa Seädus, Moisawannemattest noutud ja meie Sure armolisse Keisri Herrast kinnitud 1805 aasta sees, R e v a l 1805. HRSG.: R e d a k t i o n : Friedrich Gustav Arvelius: Ramma Josepi Hädda- ja Abbi-Ramat. Ehk maggusad ja tullusad juttud ja öppetussed, kuida ma-rahwas woib röömsaste ellada, ausal wisil rikkaks sada, ja isse ennesele ja mu rahwale monnesugguses häddas ja wiletusses abbi tehha, R e v a l 1790 fest. Bearb. v. R u d o l f Zacharias Becker: „ N o t - und Hülfs-Büchlein"]. — Otto R e i n hold v o n Holtz (Ubers.): Eestima Tallorahwa Seädmissed, R e v a l 1816. — Piibli Ramat, se on keik se Jummala Sanna, mis Pühhad Jummala Mehhed, kes pühha Waimo läbbi juhhatud, Wanna Seädusse Ramatusse Ebrea Kele ja Ue Seädusse Ramatusse Kreka Kele on ülleskirjotanud, nüüd Jummala anno läbbi Eesti Ma Kele Kolmat korda trükkitud, 3. Aufl. St. Petersburg 1822. LITERATUR: Hupel 4, 1782, 62. - Carlbloin 1794, 41. - Ostsee-Prov.Bl. 1826, 3 0 - 3 2 . - Recke/ Napiersky. - Paucker 1849, 20, 37, 48, 242. - EBL 1929. - Adelheim/Laurenty 1925. - DGB 79,

Glasenapp 1943, 454. - DBBL 1970. - DBA 394, 301 - 303. - BaBA 98, 325 - 323. G l a s e n a p p , Carl F r i e d r i c h G e o r g * 1 4 . 3 . 1 7 9 9 , t 1 4 . 8 . 1 8 5 8 R i g a (L) (Geschl. p o m m e r s c h e r H e r k u n f t , nicht identisch mit d e m gleichnamigen Adelsgeschl.). 1821—1826 auf versch. Gütern in der Landw i r t s c h a f t b e s c h ä f t i g t . Hospitierte 1826—1828 an der U n i v . Dorpat, unterstützt v o n seinem F r e u n d Carl T h e o d o r Graß. 1 8 2 9 - 1 8 3 1 Privatlehrer in Wilna (Lit). A u f g r u n d des pol. Aufstandes w a r es i h m nicht möglich, das i h m angetragene Lektorat der dt. Sprache an der U n i v . Wilna a n z u n e h m e n , 1831 Privatlehrer in R i g a , dann Lehrer u. schließlich auch I n spektor der 2. Kr.schule in R i g a , gleichzeitig Lehrer an Privatschulen, oo Emilie K u h l m a n n ; S o h n : Karl Friedrich G. (* 3.10 f21.9.] 1847 Riga, f 1 4 . 4 . 1 9 1 5 Riga), b e k a n n t e r W a g nerforscher. N u r ein kleiner Teil seiner W e r k e w u r d e gedr. WERKE: I n : Schneeglöckchen 1838: Zu Meer, S. 9 3 - 9 4 ; Skizzen aus Wilna, S. 9 5 - 1 0 7 ; Birke in * . . . , S. 108; Der Gefangene, S. 1 0 9 - 1 1 0 ; Stille Liebe, S. 1 1 1 - 1 1 2 ; Mägdlein, S. 113; Marie, S. 114; Georg, S. 115; Winterlied, S. 1 1 6 - 1 1 9 ; Im Frühling, S. 1 2 0 - 1 2 1 ; Mit dem ersten Grün, S. 122 — 123; Im Herbst, S. 124 — 125 [Ge.]. — Das Marienbüchlein für Marie und ihre Freundinnen. Erzählungen für Mädchen von 10—12 Jahren, Berlin 1847; mit e i n e m A n h . vers. u. n e u hrsg. v. J o h a n n e s M e r k e l ; Dieter R i c h t e r , R e p r i n t M ü n c h e n 1980 (Slg. alter K i n d e r b ü c h e r 6) fder T o c h t e r Marie g e w i d m e t ; A n h . enth. Elke Liebs: „Schwierige Idylle. K i n d e r - G e s c h i c h t e n aus d e m W . J a h r h u n d e r t " ; Bettina v. B o n i n : „Aus d e m Leben der W e r w ö l f e " ; Susanne Z a h n : „ M ä d c h e n w i e sie i m B u c h e stehen. Z u r Geschichte der Mädchenliteratur sowie eine k o m m e n t i e r t e Bildfolge: Das Bürgerhaus u n d seine K i n d e r " ] . — I n : Sivers 1855: Lied, S. 397; Mit dem ersten Grün, S. 398; Im Herbst, S. 3 9 8 - 3 9 9 [Ge.]. I n : G r o t t h u ß 1 8 9 4 / 9 5 : Ihr Zimmer, S. 189 / S. 158; Bild aus der Heimath, S. 189; Zwei Ghaselen, S. 190 / S. 1 5 8 - 1 5 9 ; Ich möchte' ein Funke sein, S. 191 / S. 159; Mit dem ersten Grün, S. 191 / S. 160; Im Herbst, S. 192 / S. 160; Lied, S. 192 / S. 161 [Ge.]. - Veröfftl. in den Rig.Stadtbll.

Glasenapp L I T E R A T U R : Grotthuß 1894, 360. - Friedrichs 1967. - Kosch. - Redlich 1989. - BaBA 98, 3 5 8 - 3 5 9 .

Glasenapp, G r e g o r J o h a n n H e r m a n n v o n * 2 2 . 1 0 . 1 8 5 5 Lutznik (L), f 2 4 . 1 1 . 1 9 3 9 Schwetz/Weichsel; Vater: Nikolai Theodor v. G. ( 1 8 2 1 - 1 8 9 2 ) , russ. Leutnant (altes adl. Geschl. pommerscher Herkunft, 1545 Vasall des Erzbs. von R i g a ; das Gut Lutznik, 1776— 1919 i m Familienbesitz; die meisten Mitgl. der Fam. standen in russ. Offiziersdiensten); Mutter: Anna Dorothea Elisabeth, geb. von Stackelberg a. d. Hause Jexi ( 1 8 2 9 - 1 9 0 2 ) , Tochter v. Johann R e i n h o l d v. S. (1793 — 1863) u. Auguste Karoline Juliane, geb. von Samson-Himmelstjerna (1805 — 1858); Schwester v. Karl Nikolai Gustav Bruno v. Stackelberg, dem Vater v. —> T. Frhr. v. Stackelberg, Erbin von Kaschina u. M a ß i o w a (ihre Fam. w a r nach urkdl. Beleg a. d. Jahr 1306 Vasallen des Dorpater Stiftes, 1714 u. 1727 schwed. Frhr., 1763 schwed. Grafen, 1775 u. 1786 röm. Reichsgrafen, 1853 u. 1854 russ. Barone). 1 8 6 8 - 1 8 7 4 Gym., 1 8 7 4 - 1 8 7 5 Chemiestudium in Dorpat, 1875 — 1880 Studium versch. Fächer an den Univ. M ü n c h e n , Tübingen u. am Polytechnikum in M ü n c h e n . 1881 Ordnungsgerichts-Adjunkt u. 1883 — 1885 Ksp.R i c h t e r in W e r r o (L), danach Landgerichtsassessor in Dorpat. oc 2 0 . 6 . 1 8 8 7 in Kossack (Lit) Theone Sophie Catharina v. Borowicz (* 1854). 1890 Friedensrichter i m Gouv. W i l n a u. in Belaja Cerkov/Gouv. Kiev, ab 1908 Prof. für ital. Literatur in Dorpat. Nach 1919 Lektor u. Privatdozent der italienschen Sprache. Er führte den Titel Staatsrat. Z w a n g s u m siedlung. Ubersetzer a. d. Ital., Russ., Engl., Franz., Lat. und Span. Einl. In: Hermann v. Samson-Himmelstjerna: Wetterleuchten. Briefe über liv. Politik, 1.-4. Aufl. Dorpat 1878. - Die Berechtigung des Duells. In: B M 40, 1893, S. 4 6 8 485. — M. R. von Stern und V. v. Andrejanoff. In: B M 41, 1894, S. 7 0 0 - 7 3 6 . - Essays. Kosmopolitische Studien zur Poesie, Philosophie und Religionsgeschichte, R i g a 1899 (Essays 1); N.F. u . d . T . : Abhandlungen zur Philosophie, Literatur u. Religionsgeschichte, ebd. 1910 (Essays 2); R e z . v. Carl Girgensohn. In: B M 72, 1911, S. 2 2 8 231. - Etwas über Hermann v. Samsons literarischer Tätigkeit. In: B M 55, 1903, S. 1 3 7 - 1 6 2 ;

WERKE:

474 erw. Fass. u . d . T . : Hermann von Samson-Himmelstjerna als Schriftsteller. In: Hermann von Samson. Gregor von Helmersen, R i g a 1908, S. 4 — 40 (Aus baltischer Geistesarbeit 6) [in Sammelbd. 1]. — Das Glück im Wollen und im Gefühl. Eine psychomoralische Untersuchung über den Wert des Lehens, R i g a 1904. - Sagen, Probleme, Fabeln und andere Verse, Dresden; Leipzig 1907. - Vier Stationen Eisenbahnfahrt. Eine baltische Novelle. 1902. In: Heimatstimmen 3, 1908, S. 49 — 71. — Einl. In: Hermann SamsonHimmelstjerna: Gregor von Helmersen (Einl. Gregor von Glasenapp), R i g a 1908 (Aus baltischer Geistesarbeit 6). — Duplizität in dem Ursprung der Moral. Geistreich und taktlos, R i g a 1909 (Aus baltischer Geistesarbeit 11) [in Sammelbd. 2 : S. 223—260]. Abhandlungen zur Philosophie, Literatur und Religionsgeschichte, R i g a 1910 (Essays 2) [UT Neue Essays\. Alessandro Tassoni und sein „geraubter Eimer". Ein italienischer Dichter des 17. Jahrhunderts, Dresden; Leipzig 1910. — Der Charakter der Israeliten, die Art ihres Wirkens, und die Stellung, die die Nichtisraeliten zu ihnen zu nehmen haben. Völkisch-psychologische Studie, R i g a 1912. - In: D M R 2, 1913: Die indogermanische Urheimat und der Ursprung des russischen Nationalnamens „Rus" [ . . . ] , S. 240—246; Juan Soldado. Eine andalusische Legende, S. 929 — 945 [Ball.]. — Der Jahvismus als Gottesvorstellung. Religionsphilosophische Forschungen auf dem Gebiete des Alten Testaments, hrsg. v. Philipp Stauff, W e i m a r 1915 (Denkschrift des Deutschvölkischen Schriftstellerverbandes 4). - Die Dämonologie in Shakespeare's „Macbeth": Banco's Geist. In: Shakespeare-Jb., hrsg. v. W o l f g a n g Keller 61, 1925, S. 52 — 66. — Abhandlungen über aktuelle Fragen aus der Psychologie, Mathematik und Religion, Tartu 1935; Leipzig 1935 (Essays 3). REZENSIONEN:

In:

B M

39,

1892:

H.

v.

Hirschheydt: Guilio Monti, S. 4 5 9 - 4 6 6 ; J. Kupffer: Goethes Faust als Erzählung zur Einführung in das Verständniß des Originals, S. 6 2 6 - 6 4 1 . - In: B M 40, 1893: Chr. von M i c k w i t z : Gedichte, S. 172 — 181; Leopold von Schroeder: Mangoblüthen. Eine Slg. indischer Lieder und Sprüche in dt. Nachbildung, S. 1 7 2 - 1 8 1 ; Leopold von Schroeder (Hrsg.): „ W o r t e der Wahrheit", „Dhammapadam", eine zum buddhistischen Kanon gehörige Spruchsammlung, S. 6 7 3 - 6 8 2 . - J.

475 R e h m k e : D i e Seele des Menschen. In: 54, 1 9 0 2 , S. 3 9 3 - 3 9 5 .

Glehn BM

: P. Jerschow: Das Zauberpferd. Ein sibirisches Märchen in deutschen Versen, Dresden 1 9 0 0 ; 2. erw. Aufl. ebd. 1 9 0 5 ; R e z . v. Franz Sintenis. In: B M 56, 1903, S. 3 3 3 . - Das Buch genannt „De tribus impostorihus". Ketzerphilosophie des Mittelalters, R i g a 1 9 0 9 [mit N a c h w . u. A n m . ν. ~ ] . — Μ . A. Kurtschinsky: Der Apostel des Egoismus. Max Stirner und seine Philosophie der Anarchie, Berlin 1923. UBERS.

Alb.Dorp.Gym. 1879. Alb.Acad. 1889. - K. G. Girgensohn: In: Duplizität in dem Ursprung der Moral. Geistreich und taktlos, Riga 1909, S. 3 - 8 (Aus baltischer Geistesarbeit 11) |in Sammelbd. 2: S. 217 —222|. — Kürschner Lit.Kal. 1928. - GH Liv 1, 6 0 4 - 6 0 5 . - GH Est 1, 285. - Kürschner Gel.-Kai. 1931. - Blumfeldt/ Loone 1939/1987. - GHA, A 10, 97. - ΝΌΒ 6. Kosch. - D B B L 1970. - Anders 1988, 62. - BaBA 98, 3 6 6 - 3 6 8 . LITERATUR:

Glasenapp, Mary von, geb. Gräfin von der B o r c h * 1 . 1 . 1 8 9 5 R i g a (L), f 1 8 . 3 . 1 9 6 9 M ü n c h e n , russisch-orthodox; Vater: Stanislaus Eduard G r a f v. d. B o r c h ( * 1 8 6 0 Gut MarienseeBorchhoss in K ; altes dt. Adelsgeschl. aus Westfalen; seit dem 13. J h . in L ) ; M u t t e r : Nadeshda, geb. Kzysztofowicz ( * 1 8 6 7 Gut Troitzkoje, Smolensker R a u m , entstammt väterlicherseits einer pol. Adelsfam. russ.-orthodoxen Bekenntnisses); 3 ältere Brüder: Alexander ( * 1 8 9 0 ) ; George ( * 1 8 9 2 ) ; Nikolai ( * 1893). Dreisprachig aufgewachsen: R u s s . , D t . u. Franz.; während des I. Weltkrieges Krankenpflegerin u. freiwillig i m K a m p f der Letten gegen die Bolscheviki, 1 9 1 6 Fliegerschule in Gatschina (Gateina, 4 0 k m südl. v. St. Petersburg, Zarenresidenz), 1 9 1 8 Flucht über P e trograd nach Finnland, von dort zur N o r d westarmee. oo (1) Aug. 1 9 1 8 in Moskau, oo (2) S o m m e r 1921 in Berlin General v o n Glasenapp (")" 1 9 5 1 ) ; 1926 Geburt einer T o c h t e r in Danzig ( f 1 9 5 1 Aachen). W E R K E : Soldatka. Die kriegerischen Abenteuer der Gräfin Β., bearb. u. hrsg. v. Sabine Brandt, K ö l n 1 9 6 9 ; 2. Aufl. ebd. 1 9 7 0 [Inh.: Kindheit und Jugend; Der große Krieg beginnt; Freiwilliger Graf von der Borch; Aus dem Flugzeug in die Revolution; Unter der Herrschaft von Hammer und Sichel; Als Geheimkurier unterwegs; Auf dem Weg

zur Hinrichtung; Das Ende der Nord-WestArmee; Ich heirate meinen General; Klapp.: „Als die j u n g e Gräfin von der B o r c h den Entschluß faßt, ihrem Zaren als Soldat zu dienen und an der Front zu kämpfen, kann sie nicht ahnen, welchen Abenteuern und Gefahren sie entgegengeht. Beides aber sucht die j u n g e D a m e , die in einem der vornehmsten Institute des alten St. Petersburg für das sorglos-heitere Dasein einer privilegierten Kaste standesgemäß erzogen worden war. Als Freiwilliger G r a f von der B o r c h meldet sie sich 1 9 1 6 bei einem Bataillon, das an der Front bei R i g a eingesetzt ist. Sie wird eingestellt. M i t einem Sturmangriff auf die deutschen Stellungen beginnt die militärische Karriere der verkleideten Gräfin. Sie wird verwundet. Sie wird ausgezeichnet. Sie wird Soldat unter Soldaten. N u r wenige wissen, w e r sie ist. In Gatschina bei Petersburg wird sie zum Flugzeugführer ausgebildet und erlebt dort die Februar-Revolution, die A b dankung des Zaren, den Sieg der Bolschewiki. A n einem mißlungenen Versuch, den Zaren zu befreien, ist sie beteiligt. Abwechselnd spielt sie die R o l l e einer Grande D a m e des Ancien regime und eines Soldaten der russischen Armee. D i e Tscheka verfolgt sie. Es gelingt ihr, nach Finnland zu e n t k o m m e n . In der weißrussischen N o r d - W e s t - A r m e e kämpft sie gegen die roten Truppen, wird als G e h e i m kurier eingesetzt, in R i g a festgenommen und soll erschossen werden. N u r die Intervention des Stadtkommandanten rettet sie. N a c h so vielen Abenteuern bleibt nur n o c h eins: D i e inzwischen zum Wachtmeister beförderte Gräfin heiratet ihren General. Aber das geschieht erst, als die verschiedenen militärischen Versuche, die kommunistische Herrschaft in R u ß l a n d zu stürzen, erfolglos bleiben und trügerische R u h e in Europa einkehrt."]; R e z . v. W i n n o v. Löwenstern. In: B H 19, 1 9 7 3 , S. 1 6 7 - 1 6 8 . LITERATUR:

Redlich 1989. - BaBA 98, 379.

Glehn, Nicolai von * 1 6 . 7 . 1 8 4 1 Rittergut Jelgimeggi b. R e v a l (E), "J" u m 1 9 1 9 ; entstammt einer 1666 a. d. preuß. R h e i n p r o v i n z nach Ε eingewanderten Farn. 1861 — 1 8 6 4 Studium der Landwirtschaft in Dorpat, Volkswirtschaft u. Philos. an versch. Univ. Dtls., Kunststudien in Italien, lebte

Gleye

476

1866 — 1886 auf d e m väterlichen G u t Jelgimeggi, 1 8 8 6 - 1 8 9 0 auf B u r g H o h e n h a u p t b. Reval, die ~ mit Parkanlagen erbauen ließ (im I. Weltkrieg zerstört), w a r u . a . PolizeigerichtsAssessor, Schuirevident, K s p . - R i c h t e r in R e val. WERKE: Nordische Lieder, Leipzig 1877 [Ge.]. Die Oeconomie der Empfindung, R e v a l 1889. Unsre Wissenschaft der Nationalöconomie eine Verirmng, R e v a l 1890. - Offener Brief über: Giebt es einen Fortschritt? o . O . 1891. - Der Messungsbegriff, 3 Tie. R e v a l 1892-1899 [TL. 1, 1892: Die Messung als weltbauendes Element; Tl. 2, 1 8 9 2 / 1 8 9 3 : Zwei Schreiben an die resp. wissenschaftlichen Vertretungen; Tl. 3, 1899: Aesthetik]. — Neue nordische Lieder, R e v a l 1894. — I n : Johanson 1894: Die alte Hansastadt, S. 2 5 - 2 6 ; Der Puddlpottsche Bauer, S. 4 4 - 4 6 . Cava testudine fleo amorem. Elegie, R e v a l 1897 [lat. u. russ.J. - Madlena Battani. Epische Dichtung in 12 Gesängen, R e v a l 1899. — Ein Bodenreformversuch in Esthland. In: D i e deutsche Volksstimme. O r g a n der dt. B o d e n r e f o r m e r 1 1 / 1 3 - 1 4 , Berlin 1900. S. 3 9 3 - 3 9 7 . - Neue Dichtungen, o . O . 1902. - In ipsis divinis humanisque rebus, R e v a l 1908. — Neue Lieder zu den alten, Leipzig 1910. — Professor und Assessor. Epische Dichtung, o . O . 1911. - Das Blut der Balten. Vaterländische Dichtung in 20 Gesängen, Leipzig 1913. — Die Kaiseneiterleut sind wir, o . O . 1915. - Kriegszeitliche Aufzeichnungen aus dem Baltikum und mein Schwanengesang, Leipzig 1919 [Ge.]. HRSG. : mit W . V o l k m a n n : Nömmesches Wochenblatt, R e v a l 1910. LITERATUR: Hinrichsen 1891. - Alb.Acad. 1889. Johanson 1894, 1 9 7 - 198. - Lit.Sil. 1908. Kosch. - Redlich 1989. - DBA 395, 421; II 453, 150. - BaBA 99, 1 6 - 1 8 . G l e y e , Maria Carlita * 13.12. (j. 1.12.) Großkaufmann.

1877 R i g a

BRIEFE: 3 Bre. v. ~ an Joseph Kürschner 1 8 9 6 1897 [2 Bre. v. Joseph Kürschner an 1897]. L I T E R A T U R : Pataky 1898. - Kosch. - DBA 396, 427. - Goethe- und Schiller-Archiv: 55/1994. Glitsch, Constantin T h e o d o r * 1 8 . 8 . 1 8 2 0 Sarepta (Rußl.), f 15. (j- 3 ·) 10.1883 Königsfeld Schwarzwald; Vater: J o h a n n G . , Fabrikant; M u t t e r : Charlotte, geb. Neitz. E r z o g e n in Niesky (Sachsen, n o r d w . v. G ö r litz), Berliner Handelsschule, studierte 1 8 4 3 1849 in D o r p a t u. Berlin M e d . u. Pharmazie. OG (1) Philippine Goetz. oc (2) Klara Linder, geb. Franze. W u r d e 1849 Mitbesitzer der väterlichen Senffabrik in Sarepta (weltweit b e kannt f ü r die Senfproduktion), gab die Senfp r o d u k t i o n 1865 auf, wiss. Studien in T h ü ringen, ab 1879 in Königsfeld/Schwarzwald. D i e meisten seiner Gedichte entstanden in D o r p a t oder in d e n südruss. Steppen. WERKE: In: Stael-Holstein 1896: Frühlingslied, S. 1 0 4 - 1 0 5 ; Wanderlied, S. 1 0 5 - 1 0 6 [Ge.]. ~ mit R . Schellbach; J. v. Sivers; C . Stern; A. v. W i t t o r f f : Balladen und Lieder, D o r p a t 1846. - In: Sivers 1855: Gazelle, S. 5 4 0 - 5 4 1 ; Adler, S. 5 4 1 - 5 4 2 ; Hudhud, S. 5 4 2 - 5 4 3 ; Abschied von Moskau, S. 5 4 4 - 5 4 8 ; Fels und Blume, S. 5 4 8 - 5 5 2 ; Steppenblumen, S. 5 5 3 - 5 5 6 ; Das anatomische Beinhaus in Dorpat, S. 5 5 6 - 5 5 9 ; Seit Ewigkeit, S. 5 5 9 - 5 6 0 [Ge.]. — Beiträge zur Naturgeschichte der Antilope Saig Pallas, M o s k a u 1865 [aus: Bull. Soc. N a t . 38, 1865, S. 2 0 7 245]. Alb.Acad. 1889. - Alb.Est. 1939. Kosch. - Redlich 1989. - BaBA 99, 1 1 7 - 1 1 8 . LITERATUR:

G l ü c k s r a d —• L u c k e r a t (L); Vater:

Vier W o c h e n nach d e m T o d des Vaters geboren, in R i g a u n d D o r p a t aufgewachsen, später in T ü b i n g e n , ab 1892 in Niederlössnitz b. Dresden, begann mit 13 Jahren ihre lyrischen Versuche. WERKE: Lieder zig u m 1896. bertiabend. Eine genheit, L ü b e c k

zu d. Lübeckischen Anzeigen]. - Julius von Klever. In: H e i m a t s t i m m e n 4, 1910, S. 185 — 237.

einer Livländerin, Z ü r i c h ; Leip- Das Wunder am St. LamGeschichte aus Lübecks Vergan1902 [aus: Vaterstadt. Bll., Big.

Gnospel(ius), Jakob(us) Georg(ius) * Mai 1646 Mittenwalde (Brandenburg), π 8 . 7 . 1 6 4 7 , f 1 5 . 1 0 . 1 7 0 3 Reval, φ 2 8 . 1 0 . 1703; Vater: G e o r g G . , K a n t o r in M i t t e n walde u. Berlin; M u t t e r : Anna, geb. Helwig. G y m . in Berlin, 1 6 6 5 - 1 6 6 7 S t u d i u m in F r a n k f u r t / O . oo 5 . 2 . 1 6 6 7 in R e v a l D o r o t h e a v. Wieler(n) ( 1 6 5 6 - 1 7 4 2 ) , T o c h t e r des R e valer Altermanns Nikolaus v. W i e l e r n u. der Magdalena, geb. Burchard. K o n r e k t o r an der

477 Schule in Pritzwalk (nordö. v. Wittenberge, Brandenburg), 1675 R e k t o r in Havelberg (südö. v. Wittenberge nahe d. Elbe, Brandenburg), ging wegen des Krieges nach Stockholm, 1677 Prof. der Dichtkunst am Gym. in Reval, etwa 1 6 7 7 - 1 7 0 0 Verf. bzw. Hrsg. des Revalschen Kalenders, 1 6 8 2 - 1 6 8 5 Diakon an der dt. Kirche in Narva (E), legte das Amt nieder, weil man ihn nicht zum Kompastor berief, 1689 einige Monate Interimsvikar in Kusal (E), im Ksp. St. Johannis (E) u. im Kr. Harrien (E), 1691 Pastor in Waiwara (E) u. Allentaken (E), im Zuge der Kriegsereignisse verlor er seine Pfarrstelle u. lebte seit 1700 in Reval. WERKE: Actum Ptolemaeo-Horatinum, o.O. 1676. - Helden Arm und Stücken Blitzen Kan auch vor dem Tod nicht schützen. Das bezeuget Das Beyspiehl Des [...] H. Fabian von Fersen, Freyherren zu Crohnendahl, Erbherren auf Abia, Laube und Maart, Königl. Majest. und der Reiche Schweden Rahts und Kriegs-Rahts, Feld-Marschalls und General Gouverneurs in Schonen, Hailand und Bleckingh, Welcher nach, durch Gottes Gnade glüklich aussgestandener, und sehr rühmlich abgehaltener Belägerung der Feste Malmoe, und aller Dänischen grossen Macht im besten Lauf seiner tapferen Siege, und in völligster Blüht grosser Hoffnung von seinem Helden-Arm durch unglücklichen Todes-Fall Sein würdiges Leben enden müssen. Dessen Unsterbliches Gedächtnuss [...] ehren wollen, Einige Des Sehligen Herren FeldMarschalls verbundene Freunde und verpßichteste Diener, Reval 1678 [14 weitere Beiträger]. — Beitr. in: Memoriae perennanti [...] Johannis Cosen, pastoris aed. Sp. S. de ecclesia Esthonica p. 28 annos optime meriti, anno Christi M . D C . L X X X . die X X I I I . Novembr. aetatis LII. pie in domino defuneti & in templo D. Olai d. II. Decembr. humo mandati, cupressus feralis fixa ab amicis, Reval 1680 [17 weitere Beiträger; u.a. — J . Hörnick, —> J . Salemann]. — Der Christen Liebe und Klugheit [...], Stockholm 1690 [Traktat], — Beitr. in: J o hannes Elias Pastelberg: Exercitatio theologica. D e electione ad vitam aeternam, quam, [...] approbante veneranda facultate theologica, praeside [...] Eaurentio Molin, S. theologiae licentiato [...] ejusdem professore ordinario, utriusque consistorii assessore [...] & pastore Nyggensis ecclesiae [...], Dorpat; Reval 1697

Goercke (Braunz-Goercke) [enth. Beitr. v. —> M . Dau]. - GelGe. [teilw. gedr.]. LITERATUR: TRd. v. —> Justus Blan(c)kenhagen. — NLMB 1704, 27. - Hupel 4, 1782, 63; 27," 1791, 3 1 1 - 3 1 3 . - Carlblom 1794, 32. - Recke/Napiersky. - Paucker 1849, 69. - ßerting 1862. Hansen 1881. - DBA 399, 145 - 146. -"ßaBA 99, 274-281.

Göbel(ius), Daniel * um 1641 Beltzig b. Wittenberg, f wahrscheinlich Ende Dez. 1655 / Anfang 1656 in Reval. Dez. 1644 zum Pastor zu St. Nicolai in Reval gewählt, 2 6 . 2 . 1 6 4 5 ordiniert u. am 16. 3 . 1 6 4 5 in sein Amt als Pastor in Kerrefer (E) eingeführt. oo Katharina Knopius (Knöpken), Tochter v. Mag. Johannes K. (* 1578/79 Rostock, f 1632 Reval, Diakon v. St. Nicolai). WERKE : Dß ist die Zeit die man mit grosser Lust begehret [...] u. Och minna ivaine [...], Reval 1641 [HGe. auf Georg u. Anna Lieven, geb. R a m m , vgl. — H . Göseken]. — Des Babstes tummes Volck mit lauter Stimme schreyet [...], [HG. in der H S . : Sacris Nuptiarum Seolennitatibus, Reverendi (...) fur Petrus Turdinus und Elsa, geb. Jhering vom 1 9 . 1 0 . 1 6 4 1 Reval; wahrscheinlich ist diesem HG. noch ein anderes v. ~ in der HS. vorangegangen, vgl. —> H. Göseken, —> L. Ludenius, —> H. Stahl II.]. LITERATUR: B a B A 9 9 , 3 8 2 - 3 8 3 . -

Klöker 2005.

Goercke (Braunz-Goercke), (Ps. G(ott)lieb E h r )

Elisabeth

* 2 5 . 5 . 1 8 8 8 Talsen (K), f 2 0 . 6 . 1 9 6 6 Bad Dürrenberg b. Merseburg (Sachsen-Anhalt); Vater: Otto Goercke, Provisor u. Apotheker; Mutter: Wilhelmine, geb. Kannenberg. Privatunterricht in Talsen, mit 13 Jahren verf. sie schon kleine Erzählungen, Reisen nach Dtl., Malstudien in München u. Musikstudien in Berlin, oo 1923 Edgar Braunz, Förster. Wollte Malerin werden, war bis 1939 Klavierlehrerin u. Schulpianistin am lett. Gym. in Talsen, künstlerische Leiterin der Veranstaltungen des dt. Elternverbandes, Übersetzerin a. d. Lett. Nach der Umsiedlung ins Wartheland 1939: „Fremde Rosen / Bieten ihrer Schönheit Gaben, / daß die Fremde uns, den Wurzellosen, neue Heimat werde. / Doch das Herz liegt tief begraben in der fernen alten

Goercke (Braunz-Goercke) Heimaterde." 1 9 4 0 - 1 9 4 5 in Leslau an der Weichsel Mitarb. des Schwetzer Heimatboten u. im N S - F r a u e n w e r k , nach der Flucht 1945 in Mitteldtl., als Komponistin bekannt, M i t arb. des 1951 v. —»• U . v. Freytag-Löringhoff gegrün. Omnibus-Literaturkreises. W E R K E : 1 9 0 8 erste Ge. in der bait. Tagespresse. — U P s . : Weihnachtsfestspiel. Mit einem lebenden Bilde, Leipzig 1909 (Jugend- und Volksbühne 61). — U P s . : Frühlingsfestspiel. In 2 Bildern, Leipzig 1909 (Jugend- und Volksbühne 62). — Schneewittchens Ostern. Märchenspiel in 2 Akten, Leipzig 1 9 1 0 (Jugend- und Volksbühne 94/95). - Der gestiefelte Kater. Ein heiteres Märchenspiel in 4 Aufzügen (auch f . d. Freilichtbühne), Leipzig 1 9 1 2 (Jugend- und Volksbühne 150). — ~ mit T . Storm u. P. Matzdorf: Schneewittchen. Märchendichtung in 3 Aufzügen (Musik v. Bendel u. H . J . Zingel), Leipzig 1 9 1 2 (Jugend- und Volksbühne 144 [1. Aufz. v. T h . Storni. 2. u. 3. Aufz. v. ~ ] . — Viel süße Minne. Gedichte, R i g a 1 9 1 2 ; R e z . v. C . B l u m . In: D M R 3 ( B M J g . 56), 1914, S. 1 4 8 - 1 5 3 . - Vierzehn kleine Festaufführungen für Kinder und junge Mädchen, Leipzig 1 9 1 3 (Jugend- und Volksbühne 151). Schwan, kleb' an! Ein lustiges Märchenspiel in 2 Aufzügen für die Freilichtbühne, Leipzig 1 9 1 3 (Jugendund Volksbühne 1 9 1 ) ; ebd. 1935. - Wir Balten. Gedichte, Leipzig 1916. - Dornröschen. Ein symbolisches Bilderspiel, Leipzig 1916. - Nicht untergehen. Gedichte einer Kurländerin, BerlinSteglitz 1917; 2. Aufl. Berlin; R i g a ; Leipzig 1 9 1 9 (Bait. B ü c h e r e i 1 4 ; Kurland in der V e r gangenheit u. Gegenwart 14). - Zwanzig kleine Gelegenheitsaufführungen für Kinder und Erwachsene eingerichtet, Leipzig 1 9 2 4 (Jugend - und Volksbühne 2 8 8 ) . - Lustige Schattenspiele fürs kleine Volk. Mit Versen und technischen Anweisungen, Leipzig 1 9 2 4 (Jugend- und Volksbühne 2 3 6 ) . — In: Baltisches Dichterbrevier 1 9 2 4 : Vorfrühling, S. 1 0 6 ; Tod, S. 106 [Ge.]. Flügel zur Freude. Gedichte, B e r l i n ; Leipzig 1 9 2 5 [Wdg. dem Lebensgefährten Edgar Braunz]. — In: Frey 1 9 2 6 : Die Jahre, S. 3 6 ; Die Majestät der Weite, S. 37; Danse macabre, S. 3 7 . - Die Königin von Moorland. Ein Idyllenspiel (auch als Polterabendfestspiel geeignet), Leipzig 1927 ( J u gend — und Volksbühne 563) [Meiner Schwägerin Elly Braunz und ihrer Moorheimat in dankbarer Erinnerung an die Herbsttage 1924 herzlich zugeeignet; A n m . für den Spielleiter u. den

478 Tanz der Erlkönigstöchter betreffend; im Anh. 2 Lieder v. Hermann Löns „Heimchens L i e d " u. „ R o s m a r i e n h e i d e " ] . - Das eii'ige Licht. Ein Spiel von Totenfest und Weihnacht, Leipzig 1927 (Jugend- und Volksbühne 564) [Spiel in 3 Bildern: 1. In der Wohnstube am Nachmittag des Totensonntags; 2. Am Wege beim Friedhof am gleichen Tage; 3. In der Stube der Nachbarin am Christabend. Im Anh. Lieder: 1. Requiem v. 2. Im Himmelsreich (altes Volkslied); 3. Die Heimat (geistliches Volkslied); 4. Wandern, wandern die Tage ..., T e x t v. G. v. d. Brincken, Melodie v. U n a Wolansky; 5. Choral; 6. Altes Volkslied; 7. Die heilige Nacht], — Nach den Sternen. Gedichte, Riga 1930 (Universalbibliothek der „ R i g a am Sonntag" 23). - In: Maitz 1 9 3 5 : Deines Wesens Strahlen, S. 5 0 ; Immer leiser ..., S. 51; Sommers Ende, S. 51; Einsamer Saatbaum, S. 5 8 ; Nachtwanderer, S. 67 [Ge.]. - In: Hubert Müller (Hrsg.): R u f e r des Ostens, 1 . - 1 0 . Tsd. Posen 1 9 4 1 ; bearb. v. Franz Lüdtke, 2. Aufl. m . d . U . : B u c h der wartheländischen Dichter, ebd. 1 9 4 3 : Heimat in uns, S. 1 5 ; Immer leiser, S. 2 6 ; Andante con moto, S. 4 3 ; Feuerzauber, S. 5 6 ; Reif sein, S. 67 [Ge.]. - Einmal nur. In: B B 5 (19), 1950, S. 9 [G.]. - Die Überlebenden. I n : B B 1 (27), 1951, S. 4 [G.]. — In: Springbrunnen 1 9 5 3 : Die Uberlebenden, S. 6 0 ; Es ist später als man denkt, S. 151 [Ge.]. - Heimatgenossen. In: B a l t R d s 4(16)/5, 1953, S. 4 [G.]. - Die Überlebenden. I n : Aber das Herz hängt daran. Ein Gemeinschaftswerk d. Heimatvertriebenen, Stuttgart 1955, S. 115 —116 [G.]. — Heimat in uns. Baltische Erinnerungen, hrsg. v. A. F. Maitz, H a n n o v e r D ö h r e n 1 9 5 9 (Die Bait. B ü c h e r e i 2) [lt. V o r w . : kleine Z e i t - u. Lebensbilder, die aber „keine D i c h t u n g " sind]. - In: Jb.d.bait. Dtt. 1 9 6 0 : Die Sonnenuhr; Heimat in uns. S. 4 0 f. [Ge.]; Die Ouvertüre zum Don Juan, S. 123. — Entfremdete Heimat. In: Jb.d.balt. Dtt. 1962, S. 4 0 [G.]. - In: Josi von Koskull (Hrsg.): Spukhäuser im Baltikum. Erlebnisberichte u. Mitteilungen, Hannover-Döhren 1 9 6 2 (Die Bait. B ü c h e r e i 8): Garten bei Nacht, S. 6 [G.]; Die Erscheinung des Vaters, S. 102 — 103. - I n : B B 5 (175), 1963, S. 9: Je länger; Pfingsten [G.]. — Erika Geidies f . In: B B 11 (181), 1963, S. 11 [Nekro.]. - Die Sonnenuhr. Gedichte, Aichach 1964. — Arensburg. Ein Reisebriefaus dem Jahre 1930. In: Jb.d.balt.Dtt. 31/ 1 9 8 4 (1983), S. 1 6 9 - 1 7 4 .

479 Harald Eidgast (eig. Haralds Eidgasts): Der Venusaltar. Dramatische Studie in 5 Episoden u. 1 Prolog, 1.-2. Tsd. R i g a 1 9 2 6 [a.d. Lett.]. Ubers, a. d. Lett, in versch. Zt. im Baltikum u. in Dtl. ÜBERS.:

Otto 1915, 66. - Klein 1939, 332. - ~ 65Jahre alt. In: BaltRds 4(16)/5, 1953, 6 - 7 . Martha v. Dehn-Grubbe: ~ 75Jahre. In: B B 5 (175), 1963, 9. - Gerda Koenigstaedter: ~ f . In: Big. B B 7/8 (213/214), 1966, 13 [Nekro.]. Kosch (Braunz-Goerke). - D B B L 1970. - Wer kannte ~? In: B B 10 (384), 1980, 6 [Inserat des Johann-Gottfried-Herder-Institutes zu Riga]. Anders 1988. - Redlich 1989. - BaBA 100, 21 23. LITERATUR:

Goertz(-Wenden), Leon Viktor F r o m m hold * 1 1 . 8 . 1 8 5 6 Mitau (K), t 2 0 . 5 . 1 9 3 7 Berlin; Vater: Julius G . , Apotheker; M u t t e r : W i l h e l mine, geb. Leitner ( f 1866). Glaesersche Schule, Hachfeldsche Schule 1 8 6 6 - 1 8 6 9 , 1 8 7 0 - 1 8 7 5 G o u v . - G y m . in M i tau. 1 8 7 5 - 1 8 8 0 / 8 1 Studium der Philol. in Dorpat, 1881 Oberlehrerexamen in den alten Sprachen, 1 8 8 1 - 1 8 8 4 wiss. Lehrer, oo 1 8 8 2 E m m e l i n e Ulimann. 1 8 8 4 - 1 8 8 8 Oberlehrer der griech. Sprache am G y m . in Dorpat, anschließend bis 1 8 9 2 Oberlehrer der alten Sprachen am Landesgym. Kaiser Alexander II. in Birkenruh b. W e n d e n (L), 1 8 9 2 - 1 8 9 6 Lehrer an der Grafischen u. Hornschen M ä d chenschule in Dorpat (L), 1 8 9 2 - 1 9 0 0 K o n servator der G E G , ab 1 8 9 8 Lehrer am Z e d delmannschen G y m . u. am Lehrerinnenseminar in Dorpat, gleichzeitig Leiter der Schülerwerkstätten des Liv. Hausfleißvereins, 1 8 9 8 - 1 9 0 5 Schulrat der Liv. Ritterschaft, Inspektor u. Oberlehrer der alten Sprachen am Landesgym. in Birkenruh 1 9 0 6 — 1915, bereits 1 9 1 4 — 1 9 1 5 dort Stellv. Direktor, zugleich Sekretär der Ges. für Heimatkunde in W e n den, dort 1 9 1 5 - 1 9 1 8 Privatlehrer. Verschleppung 1 9 1 8 nach Jekaterinburg (seit 1 9 2 4 Swerdlowsk; mittlerer Ural), danach Direktor des Städtischen Lyzeums in W o l m a r (L), 1 9 1 9 — 1 9 2 2 Geschichtslehrer an der D i t t mannschen H ö h e r e n Mädchenschule u. am Stephan-Waetzoldt-Lyzeum in Danzig, 1922 1 9 2 5 dessen Direktor. De Juli Flori codice Nazariano. In: Programmschrift des Dorpater G y m . , Dorpat 1 8 8 4 — 1 8 8 6 [ersch. in zwei Folgen]. — Uber

WERKE:

Göseken Schülenverkstätten und ihre Bedeutung für die Erziehung der Jugend. In: B M 51, 1901, S. 4 0 1 4 2 1 . - Allerlei aus Schule und Haus. Pädagogische Betrachtungen. In: B M 57, 1904, S. 1 2 3 - 1 3 9 . R e z . Ernst Kiwull: Führer durch W e n d e n und seine U m g e b u n g . In: D M R 1, 1912, S. 7 6 0 7 6 1 . - Schülermoral. In: D M R 3 ( B M Jg. 56), 1914, S. 5 7 0 - 5 7 5 . - Beiträge zur Geschichte der baltischen Internate, R i g a 1914. — ~ mit E. Bergmann-Smilten: Verschleppt! Erlebnisse während der Bolschewikenzeit, R i g a 1918. — Selbständigkeit und Verantwortung. Rückblicke und Ausblicke. I n : Bait. akad. Bll. 18, 1925, S. 3 - 4 . — Birkenruh. Ein Beitrag zur baltischen Kulturgeschichte. I n : Jb.d.balt.Dtt. 1927, S. 1 3 4 - 1 3 9 . — Birkenruh. Eine Stätte deutsch-baltischen Lebens. Ihr Werden und Wirken, ihre Schicksale und ihr Untergang, Danzig-Langfuhr 1 9 2 9 . — Wie kräftigen wir unsere Jugend? In: Schüleralbum der v o n Zeddelmannschen Privatlehranstalt, Dorpat o . J . [wiss. B i g . ] . — Heimatkundliche u. pädagogische Abh. u. mehrere kleine Aufs, in Tagesbll. HRSG.: mit A. Brosse: Heimatbuch für die baltische Jugend, 2 Bde. R i g a [Bd. 1: 1 9 0 8 ; Nachdr. Hannover 1 9 7 2 ; B d . 2 : ebd. 1 9 1 2 ; Nachdr. ebd. 1 9 7 3 ] ; 2. Aufl. ebd. 1909. LITERATUR: Alb.Acad. 1889. — Alb.Zeddelmann 1900. - Birkenruher-Alb. 1910. - Otto 1915, 67. — Tobien 1930 1, 305. - Alb.Cur. 1932/1954 u. 1978. - Nekro. in: Bait. Beob. 8, 1937, 8 9 - 9 0 . Birkenruher-Rdschreiben, Hamburg 20, 1967, 5 — 15 (H. Marnitz u. A. Lilje). - D B B L 1970. - BaBA 100, 63 - 68.

Göseken, Heinrich d. A. * 1 3 . 4 . 1 6 1 2 Braunschweig, f 2 4 . 1 1 . (j. 4 . 1 2 . ) 1681 Goldenbeck (Ε), φ 3 1 . 8 . 1 6 8 2 Goldenb e c k ; Vater: Burchard G . , Aldermann der Kaufmannsgilde H a n n o v e r ; M u t t e r : Catharina, geb. Bohse. 1 6 2 4 - 1 6 2 7 Schulbesuch in Alfeld (Hildesheim), 1 6 2 7 - 1 6 2 9 G y m . L e m g o u. 1 6 2 9 1631 Lippstadt; 1 6 3 1 - 1 6 3 4 Studium der T h e o l . in R o s t o c k . Als Erzieher für zwei Jahre nach S t o c k h o l m in das Haus des schwed. Hofpredigers J o h a n n R o t h l ö b e n v. Quistorp empfohlen, Predigergehilfe für den gestorbenen J o h a n n Weideling, leistete ein Ehegeliibde der W i t w e Weidelings, Dorothea, ab, die darauf in ihre Vaterstadt R e v a l zurückkehrte; mit Empfehlungsschreiben v o n R o t h l ö b e n R e i s e nach Königsberg zu Coelestin Mislenta,

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Göseken 1 6 3 6 — 1637 Studium in Königsberg, ging 1637 nach R e v a l , besonders v. —> H . Vulpius zum Bleiben überredet. D u r c h Landrat B a r o n von T a u b e v o n Maydel (nachwsl. 1 6 2 4 — 1 6 5 9 , dessen Sohn hatte mit ~ in Königsberg studiert) wurde er in das Past. Kirrefer (E) berufen, erhielt die Stelle zu Hl. Kreuz (St. Crucis) u. St. Matthiae (Harrien); dort erlernte er die est. Sprache, nach dem Examen vor dem Landkonsistoriuni 1 6 3 8 Pastor an der D o m kirche zu R e v a l . oo (1) 1 6 . 7 . 1 6 3 8 geb. Siegel, verw. Dorothea Weideling ( f 1650), T o c h t e r des R e v a l e r Kaufmanns Martin Siegel; 2 Söhne u. 5 T ö c h t e r . 1641 Pastor in Goldenb e c k in der Diözese W i e k (E), am 4 . 8 . 1 6 4 4 niußte er seine n o c h nicht die Taufe erhaltene T o c h t e r beerdigen, auf die — J . S. Markard eine T S . verf. ~ setzte sich für die est. Landbevölkerung ein u. übergab am 2 . 7 . 1 6 4 5 mit Anton W a l d e im N a m e n des Bischofs den Landräten die Schrift „Puncta wegen der ehstländischen Landpriester nothdürftige U n t e r halts", sein Past, wurde zweimal v. Ksp.Bauern geplündert, ab 1647 Propst der W i e k e r Landkirchen, 1 6 5 0 Ass. extraord. des kgl. Konsistoriums, oo (2) 1 6 5 0 Magdalena v. H o w e n ( f 1672), T o c h t e r des kgl. R i t t m e i s ters Hinrich v. H . ; 3 T ö c h t e r . Deputierter der est. Geistlichen 1 6 5 0 nach S t o c k h o l m anläßlich der Krönung der Königin Christine ( 1 6 2 6 - 1 6 8 9 ; Königin v o n Schweden 1632 — 1654). 1659 — 1 6 7 3 Assessor des D o m k o n s i s toriums in R e v a l , während des schwed.-russ. Krieges 1 6 5 6 — 1 6 5 8 in R e v a l , v o m K ö n i g mit B i s c h o f J o h a n n J a c o b Pfeiff ( 1 6 1 3 — 1676) als Kommissar nach Osel geschickt, oo (3) nach 1 6 7 2 Margareta Judith v. Berg, T o c h t e r v. Hans v. B e r g auf Kandel (Familienbesitz 1 5 4 2 — 1730) u. J e r o m e t z ; kinderlos. Mitte des Jahres 1681 Erkrankung, die zum T o d führte. Sein Nachfolger im Amt wurde sein S c h w i e gersohn —> J . W . Böc(k)lerus ( f 1717), ~ verf. versch. dt., lat. u. est Ge. (befanden sich hauptsächlich in der Bibliothek des R e v a l schen Gym.), Mitgl. der bischöflichen B i b e l übersetzungskommission für E , arbeitete gemeinsam mit Johannes Gutsleff (Gu(e)tslafi) (um 1 6 3 2 — 1657) an der Ubers, der B i b e l ins N o r d - u. Südest., nach dem Nordischen Krieg, in dem Gutsleff umkam, setzte er die Arbeit mit —>• C . Blum(e) fort, hs. hinterließ er nach Ausweis seines Leichenredners J o a c h i m Sellius eine Ubers, der ganzen B i b e l (nicht nur

des N T ) in reval-est. (nordest.) Sprache (2 Foliobände), die aufgrund politisch schwieriger Zeiten nicht gedr. wurden u. verschollen sind, sowie ein est. Vocabularium (Animadversiones & Supplementum in vocabularium O e s t h o n i c o - G e r m a n i c u m cum annotatis E r ratis Gravioribus), das sein Schwiegersohn hrsg. sollte. Disp. de Pontificiorum erroribus in loco de coena Domini, Lippstadt u m 1631 [Präses G o belin Schräge]. — Disp. de Praedicationibus mysticis seu personalibus, Königsberg 1636 [Präses W i l h e l m Witzendorf]. - Hactenus invisus tibi qui fait atq; perosus [...]; Stahli presidium ac Esthonice decus [...]; Amultis atavis gestat Clarissimus Autor [ . . . ] , R e v a l 1 6 3 8 [3 GratGe. zum Ersch. des 4. Tis. v. —> H . Stahls II. H a n d - vnd Hauszbuch]. — Syzetesis theologica de ordine et Regimine ecdesiastico [ . . . ] , R e v a l 1 6 3 9 [Synodaldisp., Präses J o a c h i m Jhering, 2. Resp. neben dem ersten Johannes H e n o ] . — Christophore, Esthonicas Christus te duxit ad Oras [...]; Quod geris α Domino coeli Christophore nomen [ . . . ] , R e v a l 1 6 4 0 [2 H G e . auf Christoph u. Margaretha Michael, geb. Kniper, vgl. —> H. Stahl]. - Auff diesem weiten Erdenkräiß [ . . . ] , R e v a l 1641 [HG. auf G e o r g u. Anna Lieven, geb. R a m m , vgl. —> D . G ö b e l ] . Psalmus centesimus vicesimus septimus conjugij Dignitatem et Felicitatem prceclare ac spendide illustrans [...]; Felix, qui Dominum colis, & confidis eidem [...]; Wol dem Menschen der da stehet [...]; Felix vir & beatus es [...]; Hell sei ke Jummla kartuß' sees [ . . . ] , R e v a l 1641 [2 lat., 1 dt. u. 1 est. H G . auf Petrus u. Elsa Turdinus, geb. Jhering, vgl. —> L. Ludenius, —»• H. Stahl II., —> D . G ö b e l ] . — Magister Henricus Stahlius. Per Anagramma. Is Vir est magnus, is claret! Vir artis est, Opus pium [ . . . ] , R e v a l 1641 [GratG. zum Ersch. v. —> H. Stahl II. LeyenSpiegel ( W i n terteil), vgl. —> R . B r o c k m a n n , —> H . Vulpius, —> T . Polus, —> H . Arninck]. — Ljeben Gaeste höret Wunder, R e v a l 1 6 4 3 [ H G . auf —>· David u. Catharina Cunitz, geb. Vulpius, T o c h t e r v. —> H . Vulpius], —Jst's nicht, ein Wunder-Ding/ dz mitten in dem Winter [ . . . ] , R e v a l 1647 [HG. auf —>• Heinrich II. u. Anna Stahl, geb. S o m mer, vgl. —> J . Markard]. — Manns-Krohn/ Das ist: Eine Predigt auß dem schönen Sprüchlein Thren. 5.16. Bey Clwist-Adelicher Traur-Begängniß [ . . . ] , R e v a l 1 6 5 3 [LPr. v. ~ auf Anna R o m a n o w i t z , geb. Eickholt, darin ebenfalls v. WERKE :

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Götschen (Gotschenius)

Cunitz). 1633 — 1636 R e k t o r der Stadtschule D o r p a t u. Prof. linguae Graecae. W E R K E : Ipsa docet, victrix dubii, experientia rerum, R e v a l 1630 [Epic, auf den Bürgermeister v. Reval, J o h a n Derenthal, vgl. —> H . Vestring d. Α., —> L. D u n t e , —> T . Polus]. - Christognosia, Carmine Grceco descripta, et Publice, cum ad Profeßionem Grcecarum literarum obeundam introduceretur [ . . . ] , D o r p a t 1633 [griech., lat. A n trittsVorl. anläßlich der A m t s e i n f ü h r u n g an der U n i v . D o r p a t ] . - Aogos Panegyrikos, Eaudi ac memoria' posthumee [...], D o r p a t 1633 [lat., griech. G e d e n k R d . auf T h o m a s d. A. R a m m ] . - Apostasia fidelium seu renatorum. Pro licentia supremum in S.S. Theol. gradum consequendi, D o r p a t 1633 [Präses —> A. Virginius]. — Disp u t a t i o n u m theologicarum, de Servatore nostro Iesu Christo, p r o d r o m u s : ostendens inprimis, q u a m necessaria et salutifera sit doctrina — Neu Ehstnisches Gesangbuch, hrsg. v. G e o r g de Christo, quaenanr illius caus efficiens, Salemann, M a r t i n Giläus, u n t e r Z u g r u n d e l e - forma, finis et effect, subjecta, adjuneta, media g u n g der Arbeiten des verstorbenen —> R . illius consequendae, comparata, distributio B r o c k m a n n , Reval 1656 [Ausg. mit M e l o d i e n ; opposita, [...], D o r p a t 1633 [Präses Resp. enth. 127 Lieder v. ~]. - Übers, v. Liedern u. Petrus Johannis P h o e n i x ] . — Disputatio t h e o Gebeten ins Est. [ungedr.]. logica, eaque anniversaria, ex Epist. ad Epes L I T E R A T U R : Johann Wolfgang Boec(k)ler: Lessus sive cap. 1.av.3 usque ad 7, [...] qua traditur d o c lacrumae Harriae Orientalis ad tumulum [..J Dn. trinae, de aeterna h o m i n u m [...], D o r p a t 1633 Henrici Gösekenii, pastoris & praepositi de ecclesia [Präses R e s p . Petrus B. H o l m e r u s ] . — Disp. Dei in inclyta Esthonia per multos annos longe theol. prima de salvatore nostro Jesu Christo, meritissimi profusae, atque ut extarent signa anions et tenerrimi in virum tantum adfectus collectae [.. J , complectens ejus O n o m a t o l o g i a n , D o r p a t R e s p . Sveno Bernhardi J u n e Reval 1682. - Der Anhang zu Joach. Sellii Lei- 1634 [Präses polinus]. Oratorium panegyricarum prior in luchenpredigt: „Jesus der betrübten Sünder süssester Lrost", Reval 1682 [enth. ein Ehrengedächtnis]. - ctuosißimum obitum Divi Herois Gustavi Adolphi Witte 1691, z.Jahr 1682. - AGB 1897 (Jöcher [ . . . ] , D o r p a t 2 9 . 1 1 . 1 6 3 3 [verf. z u m 6.11. 1751). - Gadebusch 1777, 1, 436-444. - Carlblom 1633], — Oratorium panegyricarum posterior in 1794, 52, 53. - Roterniund 2, 1823. - Recke/ luctuosißimum f...] Gustavi Adolphi [...], D o r p a t Napiersky. - Paucker 1849, 24, 49, 106, 264. 10.7.1634. - D i s p u t a t o n u m theologicarum EBL 1929. - A. Vinkel: Eesti kirjanduse ajalungu, Bd. 1, Tallinn 1965. - Nirk/Sögel 1975. - Kruus tertia, eaq; anniversaria, D e Salvatore nostro 1995. - DBA 402, 386-390. - B a B A 100, 92-110. Jesu Christo, D o r p a t 2 5 . 7 . 1 6 3 4 [Präses R e s p . Nicolaus Olai]. — Ein langes griech. — Klöker 2005. Grat, an Christiern Andersson Osängius, als derselbe de anima vegetativa unter Pet. S c h o Götschen (Gotschenius), Mag. Peter mers Vorsitze 1634 disp., D o r p a t 1634. * u m 1595 R a t h e n o w (Mark Brandenburg), Dissertatio philosophica et solennis, de m u n d o in genere, D o r p a t 2 2 . 8 . 1 6 3 5 [Präses Resp. 2 8 . 3 . 1 6 3 6 wahrscheinlich D o r p a t . Mag. der Philos., 1 6 2 7 - 1 6 3 1 R e k t o r der Nicolaus Olai]. Stadtschule Reval, 1631—1632 R e k t o r u. L I T E R A T U R : Gadebusch 1777, 1, 444. Recke/ Prof. f u r griech. Sprache a m G y m . D u r c h Napiersky. - DBA 403, 381 - 383. - BaBA 100, einen Streit mit d e m R e v a l e r R a t Entlassung 1 4 7 - 152. - Klöker 2005. aller Professoren. 1632 R u f an die n e u gegrün. U n i v . Dorpat, dort 1633 Lie. theol., dann Prof. extraord. T h e o l . oo Anna Korfes (sie oo in 2. E h e Jacobus Balccius, vgl. H G . v. —> D .

~ ein W d g . G . Nemo unquam cunctis placuit, nemoq; placehit [...] u. ein Epic. Das Weib ist ja deß Mannes Krohne [...], vgl. —>• J. S. Markard]. — Manuductio ad Linguam Oehsthonicam. Anführung zur Öhstnischen Sprache, Bestehend nicht alleine in etlichen prceceptis und observationibus, Sondern auch In Verdolmetschung vieler Teutschen Wörter, R e v a l 1660; Facs. hrsg. u. mit einer Einl. vers. ν. Anna-Liisa Värri H a a r m a n n , H a m b u r g 1977 ( F e n n o - U g r i c a 3; D i e est. G r a m m a t i k e n des 17. Jahrhunderts 2). — LPr. U B E R S . : H . Stahl: Hand-, Haus- und Kirchenbuchesfür die Pfarrherren und Hausväten Ehstnischen Fürstenthumbs f . . . ] , hrsg. v. A. Winckler, R e v a l 1656 [~ brachte 127 Kirchenlieder in est. R e i m e ; n e b e n ~ gab es n o c h weitere Mitarb.; spätere Aufl. —> W i n c k l e r d. Α.]. — Z w e i Kanones. In: Kevadviisid, Tallinn 1998.

Goetz Goetz, Bruno

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S. 3 1 3 - 3 1 8 ; Kunstbrief aus Deutschland, S. 5 0 6 - 6 1 3 , Richard Wagner, S. 1 1 3 1 - 1 1 4 0 . * 6.11. (j. 25.10.) 1885 R i g a (L), f 1 9 . 3 . 1 9 5 4 Bauern. In: R o h r b a c h 1916, S. 36 [G.]. — In: Z ü r i c h ; Vater: J o h a n n e s G . , stammte aus Goetz 1916: Der Schlaefer, S. 125; Die Blume, M e m e l , Kapitän, ließ sich als NavigationslehS. 126; Der Taenzer, S. 127; Der Abend, S. 128; rer an der Seemannsschule in R i g a nieder; Sommersegler, S. 129; Der Spiegelsaal, S. 130; M u t t e r : Alexandra, geb. Laschkow. Neuer Glanz, S. 131; Der Reigen, S. 132; Tote Kindheit in Seemannshaus in R i g a , StadtFlur, S. 133; Der Wanderer, S. 134; Der Tag G y m . u. A l e x a n d e r - G y m . in R i g a , 1 9 0 4 waechst, S. 1 3 5 - 1 3 6 ; Soldaten, S. 137; Mond1910 S t u d i u m der Literatur, Psychologie u. licht ueber den Toten, S. 138; Der klingende Leib, Kunstgesch. in W i e n u. M ü n c h e n , w o er u . a . S. 139 [Ge.]. - Vorw. In: G e o r g G r e t o r : Judie Vorl. v. d e m I n d o l o g e n —> L. v. Schroeder gendbewegung und Jugendburg, Z ü r i c h 1918. h ö r t e u. a m Simplicissimus mitarbeitete u. Gauner und Sklaven. Ein Schauspiel in 4 Aufnicht zuletzt auch S i g m u n d Freud begegnete, zügen, D r e s d e n - W e i n b ö h l a 1918. - Das Reich Feuilletonredakteur, K o n z e r t - u. T h e a t e r k r i ohne Raum. (Mit Widmungssonett an Ferruccio tiker b. den R i g a e r N e u e s t e n N a c h r i c h t e n u. Busoni). Roman, 1.-5. Tsd. Potsdam 1919; der R i g a e r Z t . in R i g a 1 9 1 0 - 1 9 1 2 , 1912 m . d . U . : Eine Chronik wunderlicher BegebenheiUbersiedlung nach Berlin, dort bis 1917 freier ten, N e u e unverstiimmelte Ausg. 6.-10. Tsd. Schriftsteller, 1917 — 1921 ZeitungskorresponKonstanz 1925 [erw. Ausg.]; 3. Aufl. (Vorw. dent in Z ü r i c h u. Ascona. oo 3 1 . 3 . 1 9 2 1 in W . R . Corti, K o m m . : M . L. v. Franz), Z ü r i c h G e n u a Elisabeth v. Ruckteschell, T o c h t e r 1962; m . d . U . : Eine Vision der Archetypen. Eine eines Pastors a.d. Baltikum. 1921 R ü c k k e h r Chronik wunderlicher Begebenheiten (Vorw. W . nach Berlin, dort Leiter der Literaturbig. der R . Corti. K o m m . M . L. v. Franz), 4. Aufl. D t . Allg.Zt., 1 9 2 3 - 1 9 4 6 in Überlingen am B e r n 1995 (Lehre u n d Symbol 37) [phantasBodensee, seit 1946 in Zürich, Freundschaft tischer R . ; das räumliche R e i c h des Erstarrten mit d e m D i c h t e r k o m p o n i s t e n Ferruccio B u u. Fertigen w i r d d e m raumlosen R e i c h der frei soni, mit —• J. G u e n t h e r u. —>• H e r b e r t v. s c h w e b e n d e n Seelenkräfte gegenübergestellt]. H o e r n e r —»• W . B e r g e n g r u e n w i d m e t e ~ u. — I n : D i e W e i ß e n Bll. 7, 1920: Traumwandeseiner Frau den B d . : „ D e r tolle M ö n c h . 20 rung, S. 225; Der Gott der Frühe, S. 225 — 226; Novellen, Berlin 1930" u. verf. f ü r ~ eine G r a b R d . Seine formal traditionellen W e r k e Die Wiederkehr, S. 226 [Ge.]. — In: Baltisches enthalten Anklänge an G o e t h e , Nietzsche, Dichterbrevier 1924: Der Gefangene und der Hölderlin, Platen, T h e o d o r Däubler, Stefan Flötenbläser, S. 8 7 - 8 8 ; Der Wächter spricht, George u. W a l t W h i t m a n , später Frank W e - S. 8 8 - 9 0 ; Blühe, mein Herzl, S. 9 0 - 9 1 ; Das dekind, Leopold Ziegler u. W e r n e r B e r g e n - heile Wort, S. 9 1 - 9 2 ; Im Einschlafen, S. 9 2 - 9 3 gruen. Charakteristisch war, daß er nie [Ge.]. — Der letzte und der erste Tag. Ein Zyklus H e i m w e h , aber i m m e r F e r n w e h hatte, sein von Zeitsonetten, U b e r l i n g e n / B o d e n s e e 1925 [ „ D e m Freunde H e i n r i c h Goesch zu eigen"]. „ W a n d e r l e b e n w a r nicht leicht, da er keine — Neuer Glanz. In: Frey 1926, S. 32. — Das K o m p r o m i s s e m a c h t e u n d die wirtschaftliche göttliche Gesicht. Roman, 1.-3. Aufl. Leipzig; Unsicherheit ihn fast nie verließ. T r o t z d e m war er i m tiefsten ein glücklicher M a n n . " (In: W i e n ; M ü n c h e n 1927. — Der Lobgesang. Ein Hymnus mit Sprechchören. (Goethesche SprachT h o m s o n 1964, S. 58). klänge aufnehmend), W i e n 1927 [UA M ü n s t e r 1925; L o b G g . auf das heilige L e b e n ; schildert W E R K E : Siegfried Wagners „ Banadietrich ". Nebst einem Anhang: Aussprüche verschiedener Autoren die W i e d e r g e b u r t der Götter a. d. Seele des über das gleiche Werk, R i g a 1912 [aus: erneuten M e n s c h e n ] , - Neuer Adel, Darmstadt 1930 [Ess.]. - Das heile Wort. Gedichte, H o r b R i g . T g b l . ] . - R e z . Paul Schiemann: A u f d e m W e g e z u m n e u e n Drama. In: B M 74, 1912, am N e c k a r 1935 [ „ R o b e r t Binswanger zu S. 1 1 4 - 1 2 0 . - In: D M R 2, 1913: Neue balti- eigen"; enth. w i e d e r das häufig abgedr. G. An sche Lyrik, S. 1 6 6 - 1 7 6 u. 2 4 7 - 2 5 7 [Aufs.; den Grenzen]. — Deutsche Dichtung. Ursprung enth. auch Ge. v. Nach dem Feste, S. 255 — und Sendung. Essays, Luzern 1935. - Das Flü256; Suchende Segler, S. 256; Abend, S. 2 5 6 - gelroß. Gedichte, Stuttgart 1938 [ „ D e m Bild257; Die Blume, S. 257; Bauern, S. 257]; Uber hauer W e r n e r G ü t t n e r zu eigen"]. — Die Pferde den Futurismus. Eine prinzipielle Untersuchung, gehen durch. Drei Novellen, Stuttgart 1938. — In:

483 Akerman 1940: Berufung, S. 38; An den Grenzen, S. 39 — 40; Wandern mußt du, mein Herz, S. 41; Der Gott im Feuer, S. 4 2 ; Feuerhüter, S. 43; Frühes Gesicht, S. 44 [Ge.]. — Der siebenköpfige Drache. Humoristische Erzählungen, 1 .-10. Tsd. B a d e n - B a d e n 1948 [v. schrulligen M e n s c h e n ] ; Ausz. u . d . T . : Ilona Daxl aus Ingolstadt. In: T h o m s o n 1970, S. 1 9 3 - 1 9 8 . Auswahl aus den Gedichten, Z ü r i c h 1948 [Ms. mit 19 handgeschriebenen Ge. u. W d g . an Rudolph Henne u. Frau]. — Der Punkt zwischen den Augen. Drei Novellen, 1.-5. Tsd. B a d e n B a d e n 1948 [enth. Magier aus Zufall; Der Pfarrer von Sankt Benedikten; Der Punkt, zwischen den Augen, Der Voudou]. — Der Gott und die Schlange. Balladen (Vorw. W e r n e r B e r g e n gruen; Nachw. Z ü r i c h 1949 [als D a n k u. Opfergabe f u r die toten F r e u n d e ] . — Götterlieder — Götterbilder (Holzschnitte W e r n e r G o t hein), Z ü r i c h 1952 [Michael Schenk zu eigen]. — Kleines Bilderbuch. 29 Sonette, Z ü r i c h 1953 [Privatdr. Hans R . B o ß h a r d mit H o l z schnitten des Hrsg.]. — In: Springbrunnen 1953: Abendliches Bad, S. 39; Nächtige Ausfahrt, S. 124; Alte Stadt, S. 1 4 2 - 1 4 3 [Ge.]. - Der Trank des Lebens. Dichtung nach einer indischen Legende, Z ü r i c h 1954 [Privatdr. Hans R . B o ß h a r d , 6 Aquatinta v. Maurits E. H o u c k ] . — Der Gefangene und der Flötenbläser, H e i d e l berg 1960 [Ge.; enth. eine aut. Skizze, S. 201 — 205; die G r a b R d . v. —> W . Bergengruen, S. 2 0 6 - 2 1 3 ] , - In: T h o m s o n 1964: An den Grenzen, S. 56 [Ge.Ausz. aus Das heile Wort, 1935]; Als gestern ich über die Düna ging, S. 58 — 60 [basiert auf e i n e m T r a u m ] . - Das ist alles, was ich über Freud zu erzählen habe. Erinnerungen an Sigmund Freud, Berlin 1969 [einm. Einzelausg.]. — Wandern mußt Du, mein Herz ... I n : Z u Gast i m T u r m . Siegfried v o n Vegesack z u m 100. Geburtstag, zsgst. v. Marianne H a gengruber, hrsg. v. Förderverein W e i ß e n s t e i ner Burgkasten „ R e t t e t das Fressende H a u s " , Grafenau 1988, S. 64 [G., v o m 24. J u n i 1926, b. einem Besuch in W e i ß e n s t e i n ; enth. Beitr. seiner F r e u n d e Albrecht Baehr, O t t o R o m bach, W e r n e r Illing, Η . P. Heller, - v W . Bergengruen, —• F. Thiess, —>• G. Specht, J a k o b J o b u. a.]. — Der Reiter über die Brücke. Mysteriendichtung in drei Ringen [ungedr.J. UBERS.: A. Jakovlev: Sie kommen, BerlinSteglitz 1923. - Ν . V. G o g o l : Schreckliche Rache, Leipzig 1924 (Zweifäusterdruck 164)

Goetz [a.d. Russ.]. - Ν . V. G o g o l : Meistererzählungen (III. Walter Roshardt), Zürich 1949; ebd. 1959; 7. Aufl. ebd. 1984; 8. Aufl. ebd. 1988; 9. Aufl. ebd. 1993; ebd. 2002 (Manesse-Bibliothek der Weltliteratur) [a.d. Russ.]. - V. K o r o l e n k o : Der Wald rauscht und andere Erzählungen, Z ü r i c h 1954; ebd. 1985 (Manesse-Bibliothek der Weltliteratur) [a.d. Russ.]. — G. D e l e d d a : Schilf im Wind. Roman (III. R e g i n e Gloz), Z ü r i c h 1951; ebd. 1968 (Nobelpreis f ü r Literatur 26); ebd. 1969; ebd. 1974; ( N a c h w . Friderico H i n d e r m a n n ) , ebd. 1992; 2. Aufl. ebd. 1993; 3. Aufl. ebd. 1997 (Manesse-Bibliothek der Weltliteratur) [a.d. Ital.]. — L. Tolstoj : Anna Karenina. Roman, 2 Bde. Z ü r i c h 1952; ebd. 2 0 0 3 (Manesse-Bibliothek der Weltliteratur) [a.d. Russ.]. — D . N . M a m i n - S i b i r j a k : Die Priwaloivschen Millionen. Roman ( N a c h w . v. B. G.), Z ü r i c h 1953; ebd. 1984 (Manesse-Bibliothek der Weltliteratur, C o r o n a - R e i h e ) [a.d. Russ.]. - N . G o g o l : Die Nacht vor Weihnachten, Stäfa 1963; Z ü r i c h 2003 (Manesse-Bibliothek). U B E R S . / H R S G . : Italienische Gedichte. Von Kaiser Friedrich II. bis Gabriele d'Annunzio. ItalienischDeutsch. Deutsche Nachdichtung ( N a c h w . Fredi Chiappelli), Z ü r i c h 1953 (Manesse-Bibliothek der Weltliteratur). H R S G . : Die Baltischen Provinzen: Bd. 4 : Die jungen Balten, Gedichte, B e r l i n - C h a r l o t t e n b u r g 1916 (Ostsee u n d Ostland, hrsg. v. O t t o Grautoff). - Uberlinger Almanach, Uberlingen 1925 [einziger Jg.]. mit B. Sasowski: Nationale Chöre, 1 .-5. Tsd. Berlin 1932 (Sprechc h o r - S a m m e l m a p p e 2; Sprechchöre 5). B R I E F E : B r W . mit —>• S. v. Vegesack: Siegfried von Vegesack. 1914—1911, hrsg. v. M a r i a n n e H a g e n g r u b e r , Grafenau 1988. LITERATUR: Behrsing 1928, 118. - Schneider 1935, 9 - 10. - Kutzbach 1950. - BB 7, 1950, Nr. 4, 9. E. Thomson. ~ 65 Jahre. In: BaltRds 10, 1950, 7. Μ. E. Houck: Gedichte v. In: NSR N.F. 20, 1952/53. - E. Thomson: ~ f . In: BaltRds 5, 1954. - S. v. Vegesack. In: BB 1954, Nr. 4, 9. - Nekro. in: BaltRds 5, 1959, Nr. 5, 9. - Kosch. - Werner Bergengruen: Grabrede a u f ~ . In: Ders.: Mündlich gesprochen, Zürich 1963. — Elisabeth Goetz von Ruckteschell: In: Thomson 1964, 5 6 - 6 0 . Kosch. - DBBL 1970. - Nekro 1973. - O G T 1979 u. 1985. - Wilpert 1988. - Anders 1988. Redlich 1989. - DBA II 460, 201 - 202. - BaBA 100, 1 7 6 - 180.

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Götze Götze, Friedrich Wilhelm * 6 . 1 0 . 1 7 5 3 Netzschkau (Vogtland), f 22. (j. 10.) 2.1801 Riga (L); Vater: Johann Gottlieb G. (t 1794), kgl.-kurfürstl. General-AkziseEinnehmer; Mutter: Anna, geb. Lichteneck ( f 1779). Fürstenschule in Grimma 1768. Ab 1773 Studium in Leipzig, 1775 dort Mag. der Philos. u. Hauslehrer. Einige Zeit Lehrer am philanthropischen Institut in Dessau. In B e gleitung eines Sohnes, des liv. Landrats Graf v. Manteuffel, den er an dt. Univ. einführte, gelangte er 1789 nach L, bis 1792 R e k t o r der Domschule in Riga, 1792 Rektor am kais. Lyzeum in Riga u. Prof. Er war ein sehr gebildeter Mann, der über umfassende Kenntnisse, auch der Physik u. Mechanik, verfugte. Durch seine körperliche Anfälligkeit wurde er jedoch am vollen Einsatz seiner Schaffenskraft gehindert. Verf. Programmschriften, R d n . , Aufs. dt., franz. u. lat. Ge. Nicht alle Schriften wurden gedr. De confinio poeseos et eloquentiae regundo, Leipzig 1774 [GratS. Johann A. Kind]. - In Joa. Aug. Ernesti...ode panegyrica, Leipzig 1774 [Gedächtnisschrift Johann A. Kind]. — In: Dresdner gelehrte Anzeigen, 1776: Uber die Unsterblichkeit der Seele, eine Ode S. 257—264 [G.]; Eine Betrachtung für Hauslehrer in Familien, S. 2 6 5 - 2 7 0 . Beschreibung des fürstlichen Landhauses und Gartens in Woerlitz, Dessau 1784 [5 Kupferstiche]. — Uber den Geschmack, dessen Natur, Wichtigkeit, Verhältniß zur Tugend, und die Mittel seiner Bildung, Riga 1789 [Programmschrift] . — Viro illustrissimo Alexandra Bekleschof praesidi Livoniae prospemm armorum Russicomm successum gratulator, Riga 1789 [G.]. WERKE :

— Rede am Tage seiner Einführung (als Rektor der Domschule) am 3. Sept. 1789 auf dem Saale der Stadtbibliothek gehalten [...] Voran einige Gedanken vom Wesen der Beredsamkeit, Riga 1789. — Philosophie der Glückseligkeit, Riga 1790 [Programmschrift]. — Physik der Tugend. Entwurf einer Abhandlung, Riga 1791 [Programmschrift]. — Scheltuchino amabili et amato, [Riga] 1792 [G.]. — Eudämon, oder Charakter der glückseligen Seele, Riga 1792 [Programmschrift]. — Nachrichten von dem gegenwärtigen Zustande des kaiserl. Lyceums zu Riga. Eine Einladungsschrift, Riga 1793. — Anonym: Kleine Gedichte von Johann Kasseminski in Riga, Riga 1796. - Beylagen zu Kasseminsky's kleinen Ge-

dichten, Riga 1796 [darin leugnet er seinen Anteil an diesen Ge.]. - Epige. für das Jahr 1796 [hs.]. L I T E R A T U R : F. A. Weiz,: Das gelehrte Sachsen oder Verzeichniß derer in den churfiirstlich-sächsischen und incorporirten Ländern jetztlebenden Schriftsteller und ihrer Schriften, Leipzig 1780. — Schmidt 1830, 116, 501. - Recke/Napiersky. - Hamberger/Meusel 1834. - Rig.Stadtbll. 1841, 261, 262. M. C. G. Lorenz: Grimmenser Album, Grimma 1850, Nr. 4209, 297. - Eckardt 1870, 63. - Gouv.Gym. 1888, XIV-XVII. - Ersch/Gruber 1889. Goedeke 4/1, 186; 7, 461; 15, 120. - Friedrichs 1967. - Kosch. - DBBL 1970. - Redlich 1989. DBA 404, 3 4 9 - 3 5 7 . - BaBA 100, 1 9 3 - 197.

Goe(t)ze, Peter Otto von * 28. (j. 17.) 10.1793 Altharm (E), f 1 . 1 . 1 8 8 1 (j. 2 0 . 1 2 . 1 8 8 0 ) St. Petersburg; Vater: Peter Otto Zoege v. Manteuffel; Mutter: Tochter einer franz. Spachlehrerin. Unehelicher Sohn des P. O . v. Zoege (Umstellung Goeze), in Dorpat Gym., 1810 — 1812 Studium der Rechtswiss. Ab 1815 im Staatsdienst in St. Petersburg, 1816 Reise durch Rußl. 1817 — 1821 im Kultusdepartement u. dann Direktor der Prot. Abt., 1821 Beamter b. Fürst Α. N. Golicyn für besondere Aufträge, Geschäftsführer der Kommission für den Entwurf des Gesetzes der Ev.-Luth. Kirche, 1825 Hofrat, ab 1828 im Finanzministerium, oo Emma Pierson de Balmadis. 1829 Mitgl. d. Gelehrten Komitees d. Finanzministeriums u. älterer Direktor d. ReichschuldentilgungsKommission, dessen Dirigent er 1850 — 1860 war, 1829 Ehrenmitgl. der Russ. Akad., die 1841 als Abt. für russ. Sprache u. Literatur der Akad. der Wiss. angegliedert wurde, 1830 Staatsrat, 1848 Ehrenmitgl. der GGuA Riga, 1851 Geheimrat, 1855 Dr. phil. h.c. der Univ. Rostock. 1860 i . R . St. Vladimir-Orden 4. Kl., 1829 schwed. Nordstern, seit 1831 Zähringer Löwen-Orden. Aufs, im Rigaschen Abendbl. für allerlei Leser, im Morgenbl. für geb. Stände, in der Livona, 1815 u. Celakowskys Slowanske narodni pisne, 1822. — Uber Ehescheidungen, u. ein in Vorschlag gebrachtes neues Ehegesetz, Riga/ Dorpat 1815. — Thekla. Eine Ballade. In: Livona 1816, S. 157- 159. Lebensansichten. 1815. In: Livona's Blumenkranz 1818, S. 91 - 9 4 [G.]. — Albert Suerbeer, Erzbischof von Preussen, Livland und Ehstland. Geschichtliche WERKE:

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Grader

Darstellung (mit Abb. ν. Siegeln auf 4 Tafeln), St. Petersburg 1854. - Fürst Alexander Nikolajewitsch Galitzin und seine Zeit. Aus den Erlebnissen des Geheimraths P. v. G., Leipzig 1882. UBERS.: Derzavin: Episch-Lyrischer Hymnus auf die Vertreibung der Franzosen aus dem Vaterlande im Jahr 1812. Zum Ruhm des allmächtigen Gottes, des großen Kaisers, des treuen Volkes, des weisen Feldherrn und des tapferen russischen Kriegsheers, Riga; Dorpat 1814. — Serbische Volkslieder, ins Deutsche übertragen, Leipzig; St. Petersburg 1827. - A. Siskov: Untersuchungen über die Sprache, 2 Tie. St. Petersburg 1827 fv. ~ nur Ubers, d. 2. Tis. in den Nachrichten der russ. Akad.].

des Ministeriums des Innern. Zwölfter Band, St. Petersburg 1834, S. 3 0 9 - 3 2 9 ; Journal des Ministeriums des Innern. Dreizehnter Band, St. Petersburg 1834, S. 389 — 4 0 2 ; Journal des Ministeriums des Innern. Vierzehnter Band, St. Petersburg 1834, S. 4 9 6 - 5 1 3 .

G o l d h a m m e r , Karl Reinhold

* 28. (j. 17.) 11.1753 Reval, f wahrscheinlich nach 1830 St. Petersburg; Vater: Handschuhmacher.

UBERS.: (Ν. M. Karamzin:) Karamsin's Geschichte des Russischen Reiches. Nach der zweiten Original-Ausgabe übersetzt, 10 Bde. Riga; Leipzig 1 8 2 0 - 1 8 3 3 . — Memoiren des Admirals A. Schischkow. Uber die Zeit seines Aufenthalts bei der Person des wohlseligen Kaisers Alexander I (in Function eines Staatssecretärs) während des Krieges mit den Franzosen in den Jahren 1812 bis 1814, Leipzig 1832. — Wasilij Uschakow: Der KirgisKaissak. Erzählung, 2 Tie. Leipzig 1834. — A. UBERS./HRSG. : Stimmen des russischen Volks in Michajlovskij-Danilevskij: Denkwürdigkeiten Liedern, Stuttgart 1828; M k München u.a. aus dem Feldzuge des Jahres 1813 (1 Karte u. 5 1990. Schlachtpläne), Dorpat 1837. - A. MichaLITERATUR: Recke/Napiersky. - Dörpt. Beytr. 1, jlovskij-Danilevskij : Erinnerungen aus den Jahren 1813, 402. - Hamberger/Meusel 1834, 22. - In1814 und 1815, Dorpat 1838. - A. Michaland 1853, 46. - AlkAcad. 1889. - Goedeke 7, a. d.J. 508; 15, 120. - Bons L. Modzalevskij: Spisok jlovskij-Danilevskij : Denkwürdigkeiten clenov Iinperatorskoj akademii nauk 1727 — 1907, 1812. Eine histor., polit.-militärische Darstellung St. Petersburg 1908, 345; unveränd. Nachdr. der im genannten Jahre in Rußland stattgehabten Leipzig 1971 [Verzeichnis d. Mitgl. d. Kais. Akad. Ereignisse, 4 Bde. Riga 1840. — A. Michajlovder Wiss.]. - St. Petri-Gym. 1910, 1, 180. - skij-Danilevskij : Geschichte des vaterländischen Vladislav Kreskent'evic Lukomskij; Sergej Nikola- Krieges im Jahre 1812, 4 Tie. Riga; Leipzig evic Trojnickij: Spiski licam Vysocajse pozalovan1840. nym diplomami s gerbami na dvorjanskoe dostoLITERATUR: Brummer 1876/77. - Alb.Acad. 1889. instvo Vserossijskoj Imperii i Carstva Pol'skago, St. Petersburg 1911. - 1U3S 1918. - J. M. Milovic: ~ - Kosch. - DBA 406, 207. - BaBA 100, 301. u. Weimar, in: Südost-Forschungen 5, 1940. Kosch. - DBBL 1970. - Redlich 1989. - DBA Gotschenius —> Götschen 405, 1 5 - 2 0 . - BaBA 100, 2 0 0 - 2 0 6 . Grader, Andreas v o n

* 2 6 . 8 . 1 8 0 8 Lemsal (L), f 1 2 . 2 . 1 8 5 1 Riga (L). 1829 — 1832 Jurastudium in Dorpat. Direktor der Zivilgouv.-Kanzlei in Riga, dann Advokat in Riga. WERKE: Töne des Herzens, Riga 1833 [Ge.J. — Rez. Journal d. Ministeriums des Innern 11, 1834. In: Dorpater Jahrbücher 4, 1835, S. 5 2 1 - 5 3 8 . — In: Dorpater Jahrbücher 5, 1836 mehrere Rez. Generalrechenschaftsbericht für das Jahr 1834, Sr. Kaiserlichen Majestät von dem Ministerium des öffentlichen Unterrichts unterlegt. St. Petersburg 1835, S. 1 3 1 - 1 5 4 ; Forts, u. Schluß, S. 2 3 3 - 2 5 1 ; Vergleichende Tabellen über den Zustand der unter dem Ministerium des öffentlichen Unterrichts stehenden Lehranstalten für die Jahre 1833 und 1834, S. 3 6 2 - 3 6 8 ; Journal

Ritterschaftsschule in Reval, 1771 — 1774 Studium an der Univ. Leipzig, Hofmeister. Aufgrund beruflicher Enttäuschungen wandte er sich nach St. Petersburg u. trat in den Staatsdienst als kais.-russ. Hofrat u. Translateur im Reichskollegiuni ein, b. Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten als Staatsrat angestellt, schneller Aufstieg, Etatrat u. Ritter mehrerer Orden. Von Katharina II. erhielt er ein Landgut in L. WERKE: Aufs, im Journal für Liebhaber der Litteratur. — LJeber die Trostgründe und Hoffnungen eines Landes in bedrängten Zeiten, Reval 1771 [Rd. gehalten 1771 in der Revaler R i t -

Graven terschaftsschule]. — Idyllen (in Prosa), R i g a 1773. L I T E R A T U R : Backmeister 1772/73, 2, 4 4 4 - 4 4 7 . Gadebusch 1777, 1, 446. - Meusel 1816, 2, 627. Recke/Napiersky. — Hamberger/Meusel 1834, 2. - Kosch. - DBA 412, 1 6 6 - 1 6 8 . - BaBA 101, 433 - 434.

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der Geburt, Ley den, Sterben, Auferstehung und Himmelfahrt Jesu Christi unsers Heinlandes, der Sendung des H. Geistes und erbärmlichen Zerstörung der Stadt Jerusalem, Alle zu denen Evangelischen Priesterlichen Handlungen und Ambts- Verrichtungen gehörige und in denen Cuhrländischen Kirchen gebräuchliche Ceremonien und Formeln Graven, Alexander verfasset sind [...] Jauna Lattweeschu BasnizasKungu Grahmata [...], Königsberg 1727; * 1 3 . 8 . 1 6 7 9 Sallgalln (K), f 2 6 . 8 . 1 7 4 6 M i t a u u . d . T . : Allgemeine Kirchengebehte, An denen (K), t 9 . 1 0 . 1 7 4 6 ; Vater: Christian G . , P r e Fest- Sonn- und Wöchentlichen Kirch-Tagen, diger zu Sallgalln (f 1694) (Geschl. stammte Anhang einiger Nachrichten, Als: 1. Von der a. d. G e g e n d v. Erfurt in T h ü r i n g e n ) ; M u t t e r : Einweihung derer neuerbaueten Kirchen. 2. Von der Agnes, geb. D e n n i n g e r . Kirchen-Visitation. 3. Von dem Auffboht neuanHäuslicher Unterricht, später Schulen in gehender Eheleute, 2 Patenta. 4. Von denen SuBauske (K) u. Mitau, zeitw. i m Hause v. G. C . perintendenten dieser Herzogthümer. 5. Und v. Schlippenbach erzogen, 1695 — 1698 Studidenen, zu dieser Zeit, im hiesigen Ministerio Ecu m in Königsberg, ab 1699 Pastor in Z o h d e n clesiastico lebenden Herren Praepositis und Herren (K). oo 2 5 . 8 . 1 7 0 0 A n n a Kath. R e i m e r s aus Pastoribus, o . O . 1741; u . d . T . : Vollständiges Bauske (K); seine T o c h t e r Agnes oo 1740 — Kirchen-Buch darinnen Alle Priesterliche HandJ. F. R h a n ä u s . 1709 Pastor in Lambertshof (K). lungen und Requisite Ministerii Ecclesiastici Die in 1710 hielt er in Libau (K) auf den anwesenden denen Fürstenthümern Curland und Semgallen H z g . Friedrich W i l h e l m v. Kurland (1710 — zeithero gebräuchlich gewesen enthalten, Mitau 1711) eine lat. R d . (vgl. —> A. Grot) u. w u r d e 1741, 4. Aufl. Königsberg 1746; a n o n y m e 1710 dessen H o f p r e d i g e r , folgte ihm nach St. Neuausg. hrsg. v. J o a c h i m B a u m a n n , KönigsPetersburg u. diente i h m , bis er 1711 in K i p e n e auf der R ü c k r e i s e nach Κ starb, beglei- b e r g 1754; n e u e verb. 2. Aufl. M i t a u 1765; tete d e n Leichnam nach Riga, 1711 Pastor in N e u d r . ebd. 1771. - Fundationsrede des neuen Schlosses zu Mitau, o . O . 14.5.1738. — R d . zur Sallgalln u. A n n e n b u r g (K), Propst des Kr. E i n w e i h u n g des n e u e n Rathauses in Mitau, Bauske als Nachfolger v. —> L. D ö r p e r , der n e u e H z g . v o n Kurland, Ferdinand, focht dies o . O . 21.8.1743. - Selbstbiogr. In: Tetsch 1770, Bd. 1, S. 2 2 4 - 2 3 2 . aber an, so daß ~ ab 1712 Prediger u. Probst in Seiburg (K) u. Sonnaxt (K) war, ab 1717 dt. H R S G . : Jelgauas jauna in pilniga Lattiweeschu Frühprediger b z w . Oberpastor in Mitau, Su- Dseesmu-Grahmata. Mitauisches neues und vollp e r i n t e n d e n t v o n Κ u. Inspektor aller Schulen, ständiges Lettisches Gesang-Buch, bestehend aus nach langen Streitigkeiten bis 1733 f ü h r t e er in 534 geistreichen und theils ganz neuen Lettischen Κ den dreigliedrigen Segen ein, Mitarb. an der Liedern, nach der Ordnung der meisten deutschen lett. Bibelausg. v. 1739, 1745 w e g e n k ö r p e r Gesangbücher und deren Kirchenbrauch eingerichtet, licher Schwäche A b l e h n u n g der B e r u f u n g nebst Henrici Adolphi verbesserten Lettischen z u m Generalsuperintendenten v o n L, initiierte Gebet-Buch und vom Georgia Mancelio übersetzten die Grün, der Hospital- oder A r m e n k i r c h e in kleinem Catechismo Lutheri mit der Auslegung, M i t a u 1746, als strenggläubiger Lutheraner Mitau 1727 [ V o r R d . S. 7 - 9 ] ; 2. Aufl. u n t e r d r ü c k t e ~ die H e r r n h u t e r B r ü d e r g e m e i n e u . d . T . : Kursemmes jauna un pilniga Dseesmu (Anhänger u. Gegner der H e r r n h u t e r —>• D . grahmata. Curländisches neues und vollständiges B o n g e , —»• I. Feßler, —> E. Gutsleff, —> J. v. lettisches Gesangbuch, Königsberg 1744 [7. K r ü d e n e r , —> Η . A. Krüger, —> G. Lösewitz, Ausg. Mitau 1766, hrsg. v. — C . H u h n ] ; —> E. Lossius, —• G. Loskiel, — C . N o t t b e c k , m . d . U . : Curländisches neuvermehrtes und verbes—> J. Q u a n t ) . Er n a h m zahlr. Kirchenvisita- sertes Lettisches Gesangbuch, hrsg. v. J o a c h i m t i o n e n vor, ordinierte 93 Pastoren u. i n t r o - B a u m a n n , ebd. 1754; ebd. 1794. - ~ mit duzierte m e h r als 120. J a k o b B e n j a m i n Fischer: Biblia, tas irr: Ta Swehta Grahmata, jeb Deewa Swehti Wahrdi, W E R K E : Lettische Neu verbesserte und vollständige Kirchen-Agende, Oder Hand-Buch, darinnen, Königsberg 1739 [lett. H a n d b i b e l ] . - G e o r g Nebst denen Evangeliis, Episteln, der Historia von Mancelius: Neue Lettische Postilla. Das ist:

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Sammlung erbaulicher lettischer Betrachtungen über es zu einer rednerischen Auseinandersetzung die Evangelia aller Sonn- und Fest-Tage, über die i m P r o p h e t e n - C l u b , ~ trat v e h e m e n t f ü r gantze Passions- Geschichte, über Fünf Buss- Texte, Schiller ein, —> G. M e r k e l propagierte V o l und Einem Dank-Texte, Welche von inwendig taire. Fußreisen d u r c h Dtl. u. die Schweiz, benannten Dienern Gottes aufgesetzt und den 1790 gab er Z e i c h e n u n t e r r i c h t in R i g a u. Letten zum Besten zum Druck befördert f...] setzte seine theol. Studien fort, 1796 Land( V o r R d . J o a c h i m Baumann), 4. Aufl. K ö - prediger in Sunzel i m R i g a s c h e n Kr., nach nigsberg 1746 [andere Aufl. —> G. ManceliusJ. w e n i g e n M o n a t e n w e g e n einer unglücklichen L I T E R A T U R : L P R . v. —>• J. F. Hesselberg, 1747. - Liebe U m z u g in die Schweiz (Zürich), w o er AGB 1897 (Jöcher 1751). - Tetsch 1770, 1, 2 2 3 mit d e m Lyriker J o h a n n Gaudenz Frhr. v. 232; 3, 156, 1 9 9 - 2 3 7 [über den Segensstreit]. Salis-Seewis ( 1 7 6 2 - 1 8 3 4 ) in C h u r u. G r a u Gadebusch 1777, 1. - Zimmermann 1812, 4 3 - 4 5 . b ü n d e n , d e m Schweizer Maler u. K u n s t - Recke/Napiersky. - Inland 1846, 1161. - L. Katterfeld: Zur Feier der Grundsteinlegung des schriftsteller H e i n r i c h M e y e r gen. M - B e n f e y ( 1 7 6 0 - 1 8 3 2 ) u. d e m Lsch.-Maler, KupfersteTurms an der St. Johanniskirche zu Mitau, Mitau 1881. - SB Mitau 1893, 36 u. 49. - Seraphim cher u n d Schäferdichter Salomon G e ß n e r 1904, 301 f. - Kallmeyer 1910. - H. Diederichs: ( 1 7 3 0 - 1 7 8 8 ) verkehrte, 1801 Kunststudien in Die Stadtgemeinde an der St. Trinitatiskirche zu Paris, R ü c k k e h r in die Schweiz u. 1803 R e i s e Mitau und ihre Selbständigkeit, Mitau 1877, 7 - 9 . nach Italien, mit d e m Schriftsteller P h . Jos. - Prande 1926. - DBBL 1970. - Unäms 1975. R e h f u e s u. d e n Architekten C . Fr. Schinkel u. Lat.biogr. 1992. - DBA 413, 2 8 3 - 2 9 2 . - BaBA Steinmeier aus Berlin R e i s e durch Sizilien, die 102, 0 0 2 - 0 1 9 . er später beschrieb u. illustrierte, trennte sich Graf, H e r t a schon in Palermo v o n seinen W e g g e f ä h r t e n , * 2 8 . 1 2 . 1 9 1 1 R i g a (L), f 1 6 . 1 2 . 1 9 9 6 u m die Reise allein fortzusetzen, durchstreifte die Insel in alle R i c h t u n g e n , i m Castel di Schorndorf (Baden-Württemberg). Brolo ein m e r k w ü r d i g e s Künstlerleben f ü h W E R K E : Friedrich de La Motte Fouques Novellen, rend, lebte er m e h r e r e Jahre auf Sizilien, 1805 W i e n 1936 [Diss.]. — Der Weg nach Rom. I n : über N e a p e l nach R o m , dort ließ er sich i m Aber das H e r z hängt daran. Ein G e m e i n Herbst 1805 nieder, oo 1812 in R o m Maria schaftswerk d. H e i m a t v e r t r i e b e n e n , Stuttgart A n t o n i a Grassi, verw. Janesi. Verlor w e n i g 1955 [enth. versch. Beitr. (En. u. Ge.) eines später d u r c h einen F r e u n d sein V e r m ö g e n , literar. W e t t b e w e r b s , den der Brentano-Verl, 1814 b. der V o r b e r e i t u n g auf die R ü c k k e h r f ü r die H e i m a t v e r t r i e b e n e n ausgeschrieben nach L, stürzte er in e i n e m Fieberanfall die hatte. Mitarb. u . a . : M a r i a n n e A k t a r d i e f f u . ~J, T r e p p e h i n u n t e r u. starb. ~ w a r auch Z e i c h n e r S. 2 7 2 - 2 8 4 [E.]. - Fräulein Bertram feiert Weihnachten, Stuttgart 1958; 2. Aufl. 6.-10. u. Lsch.-Maler, mit G o e t h e bekannt, mit —> Tsd. ebd. 1959 (Die n e u e H ö h e n w e g - B ü c h e - Α. H . v. W e y r a u c h befreundet. Schiller rei) [E.; U m s c h l a g e n t w u r f : R o b e r t E b e r - schrieb an K ö r n e r : „Dabei hat er große T a wein] . — Sommerkind Silvia. Erzählung, Stutt- lente zur Poesie, w o v o n D u i m nächsten Stück gart 1963 ( H ö h e n w e g - R e i h e ) [Umschlagent- der Thalia eine P r o b e lesen wirst. Es ist ein wurf: Robert Eberwein]. Urlaub von herzlich attachiertes W e s e n , w o es i h m w o h l Butzengrün. Und andere Geschichten, W i t t e n ist, sein Äußerliches verrät in j e d e m Betracht das G e n i e . " (Behrsing 1928, S. 64). 1957. W E R K E : A n o n y m . Erinnerung an die Schweitz. L I T E R A T U R : Kosch. - Kürschner Lit.-Kal. 1988. Von einem jungen Maler. In; Thalia, N . F . Bd. 1, Redlich 1989. - BaBA 102, 54. - DBA III 313, 1792, S. 1 2 6 - 1 2 8 [Der Rheinfall; Erinnerung an 255. die Schweiz (Ge.)]. — Der theuren, entschlafenen Graß, Karl G o t t h a r d Mutter Gerdruta Poswon kindliche Liebe, R i g a * 19. (j. 8.) 10.1767 Past. Serben (L), f 3.8. (j. 1796 [G.]. - Fragmente von Wanderungen in der Schweiz, nebst, drey Kupfern vom Rheinfall nach 22.7.) 1814 R o m ; Eltern ->• K . J o h a n n Graß. sorgfältig genauen Handzeichnungen, Zürich Häuslicher U n t e r r i c h t b. seinem Vater, 1782 L y z e u m in R i g a (L), 1786—1789 S t u d i u m der 1797; M k G ö t t i n g e n 1998 [enth. Tagebuch T h e o l . in Jena, w o er Schiller begegnete, mit einer Wanderung von Chur auf den Gothard, d e m er später zahlr. Bre. wechselte. 1786 k a m Furka, Grimfel, Gemmi bis zum Montblanc im

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Jahr 1790; Reise nach Glarus und ins Clönthal. und des Lebens unter ihnen, Nr. 303. mit Nebst einigen Reiseerfahrungen und Bemerkungen Liborius von Bergmann: Erzählungen für unfür Künstler im Jahr 1796], — Ge. In: M o r verdorbene Familien, 1.-2. Aufl. Leipzig 1814 genbl. 1808 — 1812. — In: Neues Rigaisches [Bd. 1, 1810 enth. Aufs. v. ~]. - Sicilische Reise Gesangbuch 1 8 1 0 : Lieder Nr. 23, 285, 327, oder Auszüge aus dem Tagebuch eines Land424, 614, 632, 640, 690, 734, 781. - Drei schaftsmalers, 2 Tie., Stuttgart; Tübingen 1 8 1 5 ; Lieder von Eisenhard, Grass und Haugwitz, mit M k Master; Göttingen 1997; M k Stuttgart Begleitung des Pianoforte (in Musik gesetzt v. u.a. 1 9 9 3 - 1 9 9 8 [postum ersch., gewidmet Friedrich Heinrich Himmel), Leipzig 1810 dem Protektor seines mehrjährigen Sizilien(Lieder, op. 44). - Eginhards Reise nach Chaaufenthaltes dem Malteser-Komptur v. R e c h mouny. In: Heinrich Zschokke; August von berg; Ubers, ins Ital., Messina 1996 (Messina e Kotzebue (Hrsg.): Erheiterungen. Eine M o - la sua storia 13)]; Ausz. im Cottaschen M o r natsschrift für gebildete Leser, Jg. 1, Aarau genbl. 1815, Nr. 251 fF. - In: Dörpt. Beytr. 3, 1811 [psychologischer R . ] . — In: Morgen1816: Auszüge aus Briefen von ihm an einen seiner bl. 1811: Die stille Welt, Nr. 128; Merkwürdiges ältesten Freund in Livland (aus Hss. des Verf. oder charakteristisch Einzelnes von Angelika mitgetheilt v. Hrsg.), S. 125 — 172 [mit VoreKaufmann, Nr. 180—183; Das frühe Maibild, rinn. v. Hrsg. der Dörpt. Beytr.]; Epistel an eine Nr. 2 0 4 ; Gemälde von Warschau, Nr. 2 2 2 ; 2 2 3 ; blinde Matrone zu ihrem Geburtstage, S. 173 — 2 2 8 ; 2 2 9 ; 233. - Die zwei Fische, romantische 177. — In: Livona 1 8 1 6 : Erinnerung, S. 8 6 - 8 7 ; Dichtung, o . O . 1811. - Siegmunds erste WallDie Schweren Momente, S. 1 1 9 - 1 2 0 ; Lied der fahrt, o . O . 1811. — Das Fest der Madonna inFreude, S. 137—138 [Ge.]. — In: Livona's fiorita in Genzano am Johannisabend 1808. In: Blumenkranz 1 8 1 8 : Himmlische Liebe, S. 7 — 9 Morgenbl. 1812, Nr. 12. - Etwas über meine [G.]; Die Villa. Ein Maitagsgemälde, S. 9 - 1 2 dem Andenken an Sicilien gemalten vier Land[G.]; Unser Freundschaftslied. Zum erstenmahle schaften. Den Freunden in Riga gewidmet, hrsg. v. gesungen am Neujahrstage 1795 im Serbenschen J . F. v. Wilpert, Riga 1812. - Licht, Sehnen und Past.orat.he, S. 157 — 160; Weihnachtsgruß. An die Prüfung, oder die alte Sage von der Sonnenkönigin Baronin von Boie. Rom 1810, S. 176 — 178 [G.]. und dem Prinzen Johannes, o . O . 1812/13. — In: — Epistel aus dem alten Castello die Brolo. Nebst Livona 1 8 1 2 : Sommerweihe. An Friedrich Wilpert in Riga. Rom, im Juni 1809 bei der Ausflucht in erläuternden Briefen. Den 24. Juni 1805. (Meinen die Landgegend, S. 3 — 6; An Mutter Boie in Geschwistern gewidmet). In: Caritas 1825, S. 81 — 91. - In: Sivers 1 8 5 5 : Aus der Sicilianischen Lindenhof. Unter Pallazzuola's heiligen Lorbeerbäumen am Albanersee gedichtet im Julius 1808, Distichen-Reise, S. 1 4 9 - 1 5 2 [G.]; Der Rheinfall, S. 7 — 8; Erinnerung an die Heimat (Komp. A. S. 1 5 2 - 1 5 6 [Ball.]; Die Villa. Ein Mittagsgemälde, S. 156 —158 [G.J; Der Bauer und der Preis), S. 9 —12; Abschiedsfeier. In Tivoli gesungen von deutschen Künstlern am ersten Osterntage Maler, S. 1 5 8 - 1 6 1 [G.]. - Erinnerung an die 1808, S. 72 — 7 6 ; Die Pilgerin oder das Maimäd- Heimat. In: Johanson 1894, S. 7 5 - 7 8 . - Der chen. Romanze aus einem rhapsodischen Gedichte: Rheinfall. In: Grotthuß 1894/95, S. 1 0 4 - 1 0 5 der Geist mit der Lampe oder die heiligen Nächte / S. 119—120 [G.J; außerdem: Erinnerung an (Komp. A. Preis), S. 81 — 8 3 ; Der Jungfrau Un- die Heimath. In: Grotthuß 1895, S. 121 [G.J. Tagebuchblätter aus der Zeit der Züricher Staatsglücksweg. Eine Jägerballade. Dem Schatten einer umwälzung 1798, mitgeteilt v. F. Bienemann edlen Lettländerin, S. 84—87; Am Dünaufer. 1796, S. 2 0 0 - 2 0 3 [Ge.]. - Roselin, eine d. J . In: B M 54, 1902, S. 1 2 7 - 1 6 4 u. 1 9 9 213. — Der Bauer und der Maler. In: Baltisches Skizze aus dem wirklichen Leben. In: Morgenbl. 1813, Nr. 1 6 3 - 1 6 8 . In: Morgen- Dichterbrevier 1924, S. 4 6 - 4 8 [G.]. - B e bl. 1 8 1 4 : Mosaikboden, aufgegraben in der Gegend schrieb eigene Lsch.-Gemälde. von Sasso Ferrato, Nr. 1 7 9 - 1 8 0 ; Syrakus, H R S G . : Erklärungen zu sechs von Ludwig Heß Nr. 251—252; Exkursion zu den Tempeln des nachgelassenen radirten Naturprospecten, Zürich; alten Salinunts, Nr. 2 5 6 ; Palermo, Nr. 258/260; Nürnberg 1800 [der Lsch.-Maler Heß war ~'s Lustfahrten nach der Baggacia und St. Martino, Lehrer in Zürich]. mit Heinrich Zschokund Wendelgang auf dem Pellegrino, Nr. 261; St. ke; August von Kotzebue: Erheiterungen. Eine Stephane di Camastw in Sicilien, Nr. 3 0 2 ; Einiges Monatsschrift für gebildete Leser, Aarau 1811 — aus St. Stephane, zur Charakteristik der Menschen 1827 (Zwischen Polemik und Kritik. Die

489 Zeitschriften des August v o n K o t z e b u e 5); M k Erlangen 1997 (104 Fiches). B R I E F E : Br. an G. M e r k e l v. 17.1.1797. In: Eckardt 1868, S. 1 8 9 - 1 9 0 . - Briefe von ~ an seine Freunde in Livland geschrieben. In: Livona's B l u m e n k r a n z 1818, S. 2 1 3 - 2 4 6 . - Aus Tagebüchern und Briefen, mitgeteilt v. F. B i e n e m a n n d. J. I n : B M 48, 1899, S. 2 7 0 - 3 0 8 . LITERATUR: Inländ.Bll. 1814, 1 5 1 - 1 5 2 . - Hall. Allg. Literatur-Zt. 1814, Nr. 188, 727. - Gotthard Tobias Tielemann: In: Livona 1816, 230 — 234. - Gotthard Tobias Tielemann: Eine biogr. Skizze. In: Livona's Blumenkranz 1818, 179 — 212. - Recke/Napiersky. - Dörpt. Beytr. 3, 1816, 1 2 5 - 1 3 1 . - Hamberger/Meusel 1834. — Sivers 1855, 1 4 4 - 149. - Eckardt 1868, 2 3 3 - 3 8 . Rig.Biogr. 1884, 3, 108 f. - ADB 9. - Grotthuß 1894, 361 - 3 6 2 . - Johanson 1894, 1 9 8 - 2 0 0 . Goedeke 7, 475, Reg.; 8, Reg.; 10, Reg.; 12, Reg. - Neumann 1902, 17 ff u. 1908, 53 f. - Schweizerisches Künstler-Lex., hrsg. v. C. Brun, Bd. 1, Frauenfeld 1905. — W. Graß: ein Balte aus Schillers Freundeskreise. Ein Gedenkblatt aus Dtls. klass. Zeit, Reval 1912. - Buchholtz 1921. - Hist.biogr. Lex. der Schweiz, Bd. 3, Neuenburg 1926. Seuberlich 1938 2 (3), 39 f. - Thieme/Becker 1950, 14, 529. - Geller 1952, 58. - Campe 1957, 2, 171. - Friedrichs 1967. - Kosch. - DBBL 1970. - Unäms 1975. - Redlich 1989. - Scholz 1990. DBA 416, 4 5 - 5 5 ; II 473, 1 6 6 - 172. - BaBA 102, 3 2 9 - 3 4 8 . - Georg Striehl: „Königin der Inseln". Ein sizilian. Skizzenbuch von ~ (1767- 814). In: Weltkunst, München 69, 1999, 5, S. 9 0 2 - 9 0 4 .

Graß, Karl Johann * 1 7 . 3 . 1 7 2 0 Platershof (L, W e i ß e n s e e Ksp. Sissegal), F 2 8 . 1 1 . 1 7 9 6 Past. Serben (L); Vater: Peter G . , Gutsverwalter; M u t t e r : Susanne, geb. Haelenius, verw. Z o e g e . Waisenhaus in R i g a (L) 1 7 3 3 - 1 7 3 6 , ab 1736 b. Propst Andreae in L e n n e w a r d e n (L), gleichzeitig Hauslehrer b. Landrat v o n W o l f fenschild, 1737 Schreiber b. Sekretär M e d e r in W e n d e n (L), 1738 Lehre als P e r ü c k e n m a c h e r in W o l m a r (L), dann w i e d e r Hauslehrer in W e i ß e n s e e (L) u. ab 1740 in R o d e n p o i s (L) b. Kapitän v. Pietsch. W a n d t e sich an den R e k t o r Loder, u n t e r dessen Leitung er 1 7 4 7 - 1 7 5 0 das L y z e u m in R i g a v o n der 4. Kl. an durchging. Ab 2 9 . 1 0 . 1 7 5 1 als Stipendiat Studium der T h e o l . in Jena, 1754 F u ß w a n d e r u n g zurück nach L, dabei Aufenthalt in Leipzig b. Christian Fürchtegott Geliert ( 1 7 1 5 - 1 7 6 9 ) , 1 7 5 4 1760 Hauslehrer b. v. Hanenfeldt. 1 7 6 0 - 1 7 6 4 Pastor in Linden (L) u. Festen (L), Leiter einer

Grave kleinen Privatschule, oo 2 2 . 2 . 1 7 6 2 in Lamsdorffshof (L) Maria Magdalena Steingötter (1742-1823); Sohn K. Gotthard Graß. 1764 Pastor in Serben u. D r o s t e n h o f (L). Er soll als einziger Pastor Südlivlands i m Past, regelmäßig M o r g e n - u. A b e n d a n d a c h t e n gehalten haben. Lettische Lieder im alten Gesangbuche (mit den Buchstaben C . I . G . bezeichnet). Lettische Erläuterung der christlichen Glaubens- und Sittenlehre in Fragen und Antworten, R i g a 1793. — Besorgte die K o r r e k t u r des zweiten Drucks der Bankauschen Sonntagsarbeit; sammelte lett. Volkslieder, die v. —> G. v. B e r g m a n n veröfftl. w u r d e n . WERKE:

: Bauernrecht v o n C . F. Frhr. Schoultz von Ascheraden, R i g a 1764 fins Lett.]. — Eine Anweisung zur Rettung Ertrunkener von N. von Hagemeister), R i g a 1790; —> Hagemeisters Schrift ersch. 1789. UBERS.

Bergmann 1776, 176. — Hupel 4, 1782, 64. — Zimmermann 1812, 87. — Recke/Napiersky. - Schaudinn 1937, 96, 100, 136. - Seuberlich 1938, 2 (3), 38 f. - DBBL 1970. - Ottow/Lenz 1977. - Scholz 1990. - DBA 416, 5 6 - 5 8 . BaBA 102, 349 - 357. LITERATUR:

Grave, Karl Ludwig * 13. (j. 2.) 7.1784 R i g a (L), f 16. (j. 4.) 1.1840 R i g a ; Vater: Karl L u d w i g G . , K a u f m a n n ($. 3 1 . 8 . 1 7 9 6 ) , Ältester d. G r o ß e n Gilde; Mutter: Johanna Sophia, geb. Schwartz, verw. Dyrssen (^ 1 0 . 1 . 1 8 0 0 , vgl. dazu die R d n . v. —> L. v. Bergmann). Häuslicher Unterricht, Adolphische Privatschule, ab 1796 D o m s c h u l e in R i g a , 1803 — 1805 S t u d i u m der T h e o l . in D o r p a t u. ab 14. O k t . 1805 bis 1808 in Göttingen, dort D r . phil., Diss.: „ D e P a t h a g o r e o r u m et E s s e n o r u m disciplina et soldalitis [...], G ö t t i n g e n 1808". 1809 — 1811 P a s t o r - A d j u n k t b. d e m damaligen Generalsuperintendenten —> K. Sonntag, der oo 2 0 . 1 1 . 1 7 8 9 ~s Schwester, Gerdruta H e d wig. oo 2 0 . 1 1 . 1 8 1 0 in Riga M a r i e H e n r i e t t e v. Lenz ( 1 7 9 1 - 1 8 7 7 ) , Schwester v. - > F. D . u. J. M . R . Lenz; 8 Kinder. 1 8 1 0 - 1 8 1 9 D i r e k t o r der literär.-practischen Bürgerverbindung, ab 1811 Oberpastor an St. Jakob, gleichzeitig ab 1817 O b e r l e h r e r am G o u v . Gynr. 1 8 1 3 - 1 8 2 6 Mitgl., ab 1831 Sekretär d. Rigaischen Bibeiges., M i t r e d a k t e u r des R i g aschen Gesangbuchs v. 1810, 1816—1830

Grave Mitgl. d. Direktion der Kais. Hilfsbank f. d. Abgebrannten, 1819 Vladimir-Orden 4. Kl., 1 8 2 8 - 1 8 2 9 Stellv. Gouv.-Schuldirektor, 1832 u. a. aufgrund seines tatkräftigen Einsatzes während der Cholera-Epidemie im vorangegangenen Jahr Konsistorialrat, 1834 bis zu seinem T o d Präses der GGuA, 1835 Assessor des liv. Konsistoriums, 1838 Stanislaus-Orden 3. Kl. Meiner Schwester Johanna am Tage ihrer Verbindung mit Herrn Gasie den 21. Mai 1802, Riga 1802 [HG.]. — Herrn Karl von Samson und Fräulein Karolina von Samson. Mit Erlauhniß des Herrn Civilgouverneurs, Riga 1804 [G.]. — Am Sarge der Catharina Neuenkirchen den 16. Jan. 1805, o.O. 1805. — Am Sarge seines Freundes Woldemar Schulz, Doct. der Med., Göttingen 1807. — Meinem J. F. Lundberg bei seiner Einführung als Prediger in Buschhof, Riga 1808 [GratG.J. — Vier Predigten. Zum Besten einiger Taubstummen, Riga 1809. — Das Fortleben auf Erden. Eine Predigt am Sonntage Exaudi, Riga 1810. — Die Verherrlichung Gottes und der Menschen bey furchtbaren Ereignissen. Eine Predigt am 14. Sonntage n. Trin. 1810. Zum Besten der in Eisenach Verunglückten, Riga 1810. — Sammlung alter und neuer geistlicher Lieder [...], Riga 1810 [vollst. Titel u. Aufl. —> L. v. Bergmann]. — Bey der Beerdigung des Stadtivraakers G Fr. Vos, Riga 1811. - Unsre Hilfe kommt vom Herrn! Unsre Hoffnung ruhet auf Ihm! Sieges und Feuer Predigt am 14. Juli 1812 gehalten, Riga 1812. Einige (6) Predigten, vorzügl. über Familienleben. Zum Besten der Subscriptions-Freyschulen, Riga 1812. — Dr. Friedrich Karl Heinrich Hesse, Riga 1812. — Predigt bey dem feierlichen Leichenbegräbnisse des Obristlieutnants Ludwig v. Tiedemann, Riga 1812. — Festgesang bei der ersten Jahrhundertfeier der Unterwerfung Riga's unter den russischen Scepter. Den 4.Julius 1810. In: Livona 1812, S. 170—176 [G.]. — Tafellied, unserm Freunde Dr. Collins gesungen, am 23. Juli 1813, Riga 1813 [25jähriges Dienstjubiläum u. Verleihung des Dr. phil. an —> Collins; vgl. zu diesem Anlaß auch —> L. v. Bergmann, August Johann Leberecht Albanus (1765 — 1839) sowie —> C. G. Mayer]. - Seiner Erlaucht dem Herrn Marquis Paulucci [...] am Jahres-Tage Seiner Ankunft in Riga, den 24. October 1813, Riga 1813 [BegrG.J. - Zwey Predigten beym Jahreswechsel, Riga 1813. — Es wird besser! Predigt am 23. Sonntage n. Trin. 1813. Seinen hoffenden WERKE:

490 Mitbürgern gewidmet, Riga 1813. — Das Wörtchen Ehe. Ein Fragment geschrieben für den 20. Nov. 1814, Riga 1814. - Dem Lehrer, Freunde, Bruder, als er den Tag seiner fünfundzwanzig-jährigen Amts-Führung, den 19. August 1814, fern von Riga zubrachte, Riga 1814 [GratG. an —> K. G. Sonntag], — Anonym: Skizzen zu einer Geschichte des Russisch-Französischen Krieges im Jahre 1812, Leipzig 1814. — Rede am Sarge eines Jünglings, Riga 1814. — Des Lebens Ernst, erwogen unter dem Kreuze Jesu. Predigt am Karfreitage 1814, Riga 1814. — Am Sarge des ehemaligen Lehrers am Lyceum, Herrn Joh. Christian Albrecht. In: Livl.Schulbl. 1814, S. 2 7 - 3 2 . - An Collins Gruft. In: K. G. Sonntag (Hrsg.): Dem Andenken des evangelisch-reformirten Predigers zu Riga Herrn Dr. G. Collins von Einigen seiner Freunde im Jan. 1814, Riga 1814, S. 4 3 - 4 6 [metrisch]. Bey dem feierlichen Leichenbegräbnisse des Herrn Geheimenraths Chnstoh Adam von Richter etc. den 8. Januar 1815, Riga 1815. - Das Licht. Ein Weihnachts-Gespräch zur Ausstattung armer Kinder am Christabende, Riga 1815. — Vorspiel am 24. Nov. 1815. In: Rig.Abendbl. 1/1815, S. 4—6. - Rede am 12. Dec. (im Theater zu Riga) von Demoiselle Bessel gesprochen. In: Rig. Abendbl. 3/1 815, S. 20. - Anonym: Am Grabe des Herrn Johann David Brandenburg, den 28. Mai 1816 von einem Freunde, Riga 1816 [TG.]. — Am Grabe meines guten Weibes Maria Charlotte Hielbig geb. Stubendorff. Von Herrn Oberpastor Grave, Riga 1816 [G.; Prosa], — Dem Andenken vergangner schöner Tage. Ein Familienblatt, den 12. Juli 1816 auf dem Sarg des ehrwürdigen Propst K.J. Pegau gelegt, Riga 1816. - Der Gewinn an den Gräbern unsrer Lieben. Predigt am 21. Sonntage n. Trin. 1816. Allen Trauernden und ihren Freunden gewidmet, Riga 1816. - In: Grave: Magazin 1816: Bey der Einsargung des Pastors Walter von Rodenpois, S. 2; Taufrede bey dem ersten Kinde eines Arztes, S. 33 — 40; Trauungsrede am 23. Octob. 1814, S. 8 1 - 8 9 ; Dankgebet für den Frieden am 8. Trin. Sonnt. 1814, S. 1 6 6 - 1 7 0 ; Leichenrede auf den Propst Karl 1mm. Pegau, S. 261— 277; Bey der öffentlichen Confirmation der Jugend 1816 von der Kanzel gesprochen, S. 359 — 371. — In: Grave: Magazin 1817: Bey der Taufe seines Sohnes Ludwig Christian am Osterfeste 1817, S. 95 — 103; Trauungsrede im September 1813, S. 271 — 2 7 6 ; Schlussgebet in der öffentlichen Versammlung der Rigischen Bibel-Gesellschafts-Abtheilung am

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Grave

Reformations- Jubelfesie, S. 3 0 2 — 3 0 4 ; Am Sarge legien-Assessors und Ritters Joh. Emst v. Köhler der Demoiselle Karoline Doroth. Elis. Dingelstädt am 2. Febr. 1823, R i g a 1823. — Unser letztes den 11. Dec. 1817, S. 3 2 1 - 3 2 8 . - Dem ehe- Jahrzehend, Mitau 1 8 2 2 [Pr.]. — Eine Gottesmaligen Rector der Dom-Schule Herrn August acker-Betrachtung, R i g a 1 8 2 3 [Pr.]. — Den Albanus, am 2. September 1817, R i g a 1817 hochverehrten Vorsteherinnen des Frauen- Vereins, [G.]. — A n o n y m : Zum Stiftungs-Tage der Müsse, R i g a 1 8 2 3 [G.]. - Zur Erinnerung an D. Joh. den 7. Januar 1817, R i g a 1817 [G.]. — Zur Georg Christoph Pacht, R i g a 1823. — Aufgaben dritten Jubelfeier der Reformation, Riga 1817. zur deutschen Ausarbeitung, vorzüglich in obern Rede bey Uebernahme einer Oberlehrerstelle am Gymnasiums-Klassen. Mit einer Zuschrift an Prof. kaiserl. Gouvernements-Gymnasiums zu Riga am Rambach in Dorpat, R i g a 1 8 2 3 [—> F. E . 12. Juli 1817, R i g a 1817 [Sepdr. a.d. nicht R a m b a c h ] . — In: Caritas 1 8 2 5 : An meine Frau, ersch. 4. H . der Schulmännischen Zs.]. — Zur als ich in St. Petersburg war, Junius 1813; dritten Jubelfeier der Reformation. (Zum Besten der S. 1 6 3 - 1 6 5 [G.]; Der Sylvester-Abend, S. 2 1 4 Luther-Schule), R i g a 1817 [enth. Ueber Luthers 2 4 2 [Prosa], - R e z . Jeanette Buller: In: G. H. Sprache. Vorlesung zur Feier des Reformations-JuM e r k e l (Hrsg.): Literär. Begleiter des Ostseebiläums im Gymnasium den 20. Oct., S. 5 — 3 4 ; Prov.Bl. 8, 1 1 . 4 . 1 8 2 8 , S. 3 1 - 3 2 . Unsere Predigt am 22. Sonntage n. Trin., S. 3 5 - 5 9 ] . Klage und unser Trost. Predigt am 2. Sonnt. Des I n : Grave: Magazin 1 8 1 8 : Bey der öffentlichen Advents 1825, R i g a 1825. — Gedächtnis-Rede. Confirmation 1817, S. 3 4 - 4 2 ; Leichenrede im In der Denkschrift: Dr. J . C . Brotze, gefeiert Junius 1817, S. 165 — 1 7 4 ; Bey einer Privatcon- v o n einigen seiner Mitbürger. R i g a 1825. — firmation, May 1818, S. 2 5 2 — 2 6 1 ; Taufrede bey I n : Caritas 1 8 2 5 : An meine Frau, als ich in St. dem ersten Kinde eines Schulmanns, S. 3 0 0 — 3 0 6 . Petersburg war. Junius 1813, S. 2 6 3 - 2 6 5 ; Der — Leben und Tod in ihrer Verklärung durch Tod Sylvester-Abend, S. 2 1 4 - 2 4 2 . - In: ~ (Hrsg.): und Auferstehung Jesu. Zwei Predigten am KarZ u m Andenken Sonntags, R i g a 1 8 2 7 : Als der freitage und am Ostefeste, R i g a 1818. mit K . Sarg von dem Landhause nach der Kirche abgeführt ward, S. 5 ; Sargschrift, S. 6 ; Gedächtnispredigt, G. Sonntag: Dem Herrn Collegien-Secretair und S. 1 4 - 2 7 ; An der Gruft, S. 2 9 - 3 1 . - Predigt am Domschul-Lehrer (vorm. Verfassung Sub-Rector) Himmelfahrtsfeste 1829, R i g a 1829. - Die''AufAlbrecht Germann zur Feier seines fünfzigjährigen gabe eines Gymnasiums in einer Handelsstadt. Schu1-Amts-Fest.es den 9. Junius 1818 von Seinem Rede bei dem fünfundzwanzigjährigen Jubelfeste des geivesenen Collegen, R i g a 1 8 1 8 [GratG.J. - Dem Gymnasiums zu Riga am 16. September 1829, Elternpaar Sonntag und Parrot hei der Verbindung R i g a 1829. — An seine Erlaucht, den Herrn [...] ihrer Kinder am 16. Juni 1818, Riga 1818 |HG.J. — In: Grave: Magazin 1 8 1 9 : Am Sarge Marquis Paulucci, als Derselbe Riga verließ, R i g a 1830 [G.; Paulucci war 1 8 1 3 nach R i g a gedes Coll. Seer. J. G. Rievethal, ersten Lehrers der k o m m e n ] . - Predigt am dreihundertjährigen JuKreis-Domschule zu Riga, den 26. Sept. 1818, belfeste der Augsburgschen Confession, in der S. 8 —11; Am Sarge einer Unverehelichten den Kronskirche zu Riga gehalten, R i g a 1830. — Die 28.Jan. 1819, S. 1 0 8 - 1 1 6 ; In der Gemeindeder Gruft gesprochen (bey der Beerdigung Karl Mich. Jahre 1530 und 1830. Rede bei der Jubel-Feier Augsburgischen Confession, am 25. Junius 1830, Grindels), S. 163 —166; Eine Confirmationsfeier in dem Gymnasium zu Riga gehalten, R i g a 1830. 1820, enthaltend Beichtrede, Kanzelvortrag und - A n o n y m : Cantate bei der Feier zum Andenken Einsegnung der Jugend [Sepdr. u . d . T . : Confirdes [...] J. F. Sohben im Gymnasium zu Riga mations-Feyer am 24. u. 25. April 1820, R i g a ] , S. 2 6 2 - 2 9 4 ] , — Unserer geliebten Nichte Helena gesungen, R i g a 1831 [Musik v. R i n c k ] . — A n o n y m : Andeutungen zur Erklärung der am 9. Sophia Grave bei ihrer Verbindung mit Herrn J. F. und 10. Januar 1831 von dem Frauen-Vereine zu Buhse, R i g a 1 8 1 9 [ H G . ] . - Programm ueber das Riga veranstalteten mimisch-plastischen Bilder, Lesen, als Hilfsmittel geistiger Ausbildung für den reifenden Zögling der Gymnasien, R i g a 1819. - R i g a 1 8 3 1 . - A n o n y m : Andeutungen zur Erklärung der lebenden Bilder in den, von dem Todes-Feier der Collegien-Räthin Augusta Helena Frauen-Vereine zu Riga am 10. und 11. Nov. Lenz, geb. v. Harmens, von dem Schwiegersohne vember 1833 veranstalteten Vorstellungen, R i g a der Verewigten. (Als Ms. für die Familie und ihre 1 8 3 3 . — A n o n y m : Apoll und die Musen. Auf dem Freunde), R i g a 1820. - Nachruf unserer geliebten Masken-Balle, am 3. November 1834, R i g a 1 8 3 4 Sophia Helena Buhse, geb. Grave. Am 1. No[G.]. — A n o n y m : Die Farben, auf dem Maskenvember 1822, R i g a 1822. — Todesfeier des Col-

Grefenthal

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Balle am 3. November 1834, R i g a 1834 [G."|. - Gesangbuches v. 1810, w o z u er die beiden Dem Andenken Dr. Dyrsens, R i g a 1835 [Prosa; Lieder Nr. 844 u. 850 lieferte. - Redigierte als G.; der Erlös sollte einer Stiftung zum A n - Sekretär der R i g . Bibel-Gesellschafts-Abtheidenken an Dyrssen, dem gestorbenen ersten lung die Berichte derselben aus ihren GeneEhemann seiner Mutter, zugute k o m m e n ] . - ralversammlungen. — Redigierte als Sekretär Bei der Bestattung des Herrn Collegienraths Dr. des Frauen-Vereins dessen erste bis sechste David Hieronymus Grindel am 16. Januar 1836, Jahresrechenschaft v o m 13.1.1819 — 13.1.1824. R i g a 1836 [TG.; D. H. Grindel w a r der Vater B R I E F E : AUS den Briefen K. L. Graves. In: v. —> G. v. Grindel]. - Altarrede zur Eröffnung Friedrich Gustav Bienemann (Hrsg.): 1812. der Livländischen Predigersynode in Walk am Baltische Erinnerungsbll., R i g a 1912, S. 106 — 12. August 1836. In: Allg. KirchenZt. 97/ 142. 1832. — Zur Feier, der Silber-Ehe, am 19. Junius LITERATUR: Rig.Stadtbll. 1811, 163. - Recke/Na1839, R i g a 1839 [GratG.J. - Zur Erinnerung an piersky. — Hamberger/Meusel 1834, 17, 772. — Geboren am 2. Julius 1784, gestorben Julie von Holtei, (geb. zu Berlin am 29. Julius n. Anonym: St. 1809, gestorben zu Riga am 29. Dezember am 4. Jan. 1840, Riga 1840 [TSJ. - Rig.Stadtbll. 3, 1838), R i g a 1839. - Zahlr. Publ. anonym, 1840, 1 7 - 2 4 (Beitrag v. P. D. Wendt). - Th. Beise: In: Der Zuschauer 4945, 4.Jan. 1840. auch unter R e d . sowie mit den Chiffren: G., Inland 1840, 7, 112. - Rig.Zt. No. 2 vom 4.1. Gr., Grv., A.u.i.A.e., I.e., E . R . K . , E . v . R . , 1840 (Beitr. v. Th. Beise). - P. D. Wendt: In: A.S.P. i n : Rig.Stadtbll. 1 8 1 0 - 1 8 2 1 . Denkschrift a u f - , Riga 1840, 8 - 11. - Mitt. u. H R S G . : Friedrich Samuel v. Eckardt: Nachlese Nachr. 3, 3 6 0 - 3 6 6 . - Mitt. Riga 2, 1840, 1 7 7 zu Eckardts Gedichten für Riga, Tl. 2 R i g a 1810 188. - Schmidt 1854, 18, 1840 (1842). - Allg. [Tl. 2 von: Hinterlassene Papiere eines Unglück- KirchenZt. 1841, No. 42. - Rig.Biogr. 1884, 2, lichen zum Besten seiner Familie, hrsg. v. A. v. 8 7 - 9 0 . - Alb.Acad. 1889. - Goedeke 7, 495; 15, 130. - Gouv.-Gym. 1888, XXXVII. - Ersch/ Kotzebue, Leipzig 1808]. - Erste Rechenschaft Gruber 1889. - Bienemann 1911, 163; 1912, 1 0 6 der Commission zur Unterstützung der Abge- 42. - Buchholtz 1921. - Hollander 1926, 11. - SB brannten in den Vorstädten von Riga, R i g a 1812. GGAR 1934, 2, XXVI. - DGB 37, 1943, 332. — Georg Collins Gedichte. Nach dessen Tode zum Friedrichs 1967. - Kosch. - DBBL 1970. Besten der Hinterlassenen [ . . . ] (Mit des Verfassers Ottow/Lenz 1977. - Redlich 1989. - DBA 417, Portrait u. Facs.), R i g a 1814. — Rig.Stadt- 2 4 4 - 2 6 3 . - BaBA 103, 1 1 5 - 1 3 8 . bll. 1815; 1816; 1817. - Magazin für protestantische Prediger, forzüglich im Russischen Reiche, Jg. Grefenthal, B a r t h o l o m a e u s 1 - 4 , R i g a 1 8 1 6 - 1 8 1 9 . - Caritas. Ein Ta- Lebte im 16. J h . , war Lutheraner, ergriff aber schenbuch zum Besten der Unterstützungs-Casse die Partei der kath. Erzb. in L gegen den des Frauen-Vereins zu Riga, R i g a 1825. — Zum Hochmeister des Dt. Ordens. Sehr w a h r Andenken Sonntags, R i g a 1827 [vgl. —> C . scheinlich w a r er verwandt (möglicherweise Brockhusen, —> F. Brosse, —> H. Laurenty]. — sogar identisch) mit Marcus (Marx) G. aus F. v. Freymann: Ueber das Haus, wie die Schule Gera, der einige Jahre Kanzlist in Königsberg es wünscht (mit einer Vorerinn.), R i g a 1828. — w a r unter Albrecht, Hzg. von Preußen u. ~ mit A. M ö l l e r : Abraham Gottlieb Hermann Markgraf von Brandenburg, seit 1529 w a r er Franzius: (Poetischer) Nachlaß, R i g a 1833. mit C. Napiersky: Sammlung von geistlichen Liedern und Liederversen, R i g a 1835; 2. Abdruck ebd. 1837; 3. mit einem Anh. vers., geänd. u. verm. Abdruck ebd. 1840; 4. Abdruck ebd. 1843; 5. mit einem Anh. vers., geänd. u. verm. Abdruck ebd. 1845. Tessera pietatis ad amplissimam Georgiam Augustam, clara alvi sui solennia saecularia prima celebrantem, missa etc., R i g a um 1837 [GratS. ehem. Göttinger Studenten zum 100jährigen Jub. der Georgia Augusta; enth. u . a . Beitr. v. —>• Η. K. Laurenty]. - Anteil an der R e d a k t i o n des R i g .

Sekretär v. dessen Bruder, Markgraf W i l h e l m , Koadjutor des Erzstifts in R i g a , späterer Erzb., Marcus G. w a r auch Gesandter des Dt. Ordens in versch. Angelegenheiten, v o m röm. König Ferdinand w u r d e n i h m R e g a l i e n u. Lehen erteilt, 1551 w a r er Hauptmann in S c h w a nenburg (L), er dürfte fur ~ zumindest eine direkte Quelle für seine Chronik gewesen sein, auch weil er häufig darin erwähnt wird. W E R K E : Chronicon Livoniae, Lieflendlische Chronica. Dorinnen ein Verzeichnis aller Bischoffe undt Ertzbischoffc zue Riga, sowohl der Teuzschen Meister des Ritterlichen Ordens der Schwertbruder

GreifFenhagen

493 im Ließandt, Undt was sich hey derselben eines ieden Lebens und Regierungszeit begeben und zugetragen, sambt derselben sonderbaren Privilegien, Begnadigungen, auffgerichteten Vorträgen, Vorbuntnißen, denkwirdige Thaten, und dergleichen, nach Ordnung derjhar vorfaßet und beschrieben ist, von Anno Christi unsers Erlösers und Seligmachers Geburt 1160. Aldo in diesen Landen der Christliche Glaube zu predigen angefangen, und volgend dieselben unter des Heiligen Römischen Reichs Gewalt und Botmeßigkeit gebracht, und deßelben Provintz und Fürstenthum worden, bis Anno Christi 1558. Aldo diese Lande durch den Muscowiter eingenommen und verlieret, dem Römischen Reiche wieder endzogen, und ferner an die Chron Polen kommen, Undt also uf 397 Jahr, aus einem Manuscripto, undt andern Historicis, in ein Ordnung vorfaßet undt publicirt. Welchem Chronica mit angehenget der Lande Ließandt allgemeine LandRecht, und das Rigische Stadt-Recht. Durch Bartholomcrum Grefenthaln, u m 1559 [Titel nach Götze; Hs. w u r d e in der kgl. Bibliothek in Dresden aufbewahrt, Signatur Scrin.G.No.70, insgesamt 264 Bll., Chronik auf 190 Bll., enth. eingerückte U r k u n d e n in niedersächsischer oder dt.-liv. Mundart; —> J. G. Arndt schrieb die Chronik fälschlicherweise Johannes B ü l o w zu]. In: ArchGesch 4, 1845: Herrmeisterchronik und Chronik der Rigischen Erzbischöfe, S. 2 9 2 - 2 9 8 [ V o r R d . Friedrich Georg v. Bunge, S. 291—292]; Volgett die Cronica der Erzbischoffe zu Riga S. 2 9 8 - 3 0 0 [Ausz.]. Lifflendische Chronica. Von Anno Christi vnsers seligkmachers gebührt M. C. LX. ahngefangen, hrsg. v. Friedrich Georg v. B u n g e . In: Die letzten Zeiten des Erzbisthums R i g a , dargestellt in einer gleichzeitigen Chronik des Bartholomäus Grefenthal und in einer Slg. der auf j e n e Zeiten bezüglichen Urkunden, R i g a 1847, S. 1 — 123 [nach der Dresdener Hs.; enth. außerdem Urkunden und Actenstücke zur Geschichte des letzten Erzbischofs von Riga, Markgrafen Wilhelm von Brandenburg und seiner Zeit, S. 125 — 748] (Monumenta Livoniae ANtiquae 5) [Einl. S. I - X ] ; Neudr. Osnabrück 1968. AUSGABEN:

GreifFenhagen, T h o m a s W i l h e l m * 1 9 . 1 1 . 1 8 2 1 Archangelsk ( R u ß l . , am W e i ßen Meer), t 2 8 . 1 2 . 1 8 9 0 R e v a l ; Vater: Samuel Heinrich G., Bankbeamter u. Organist; M u t t e r : Dorothea, geb. von Brincken aus Wonsbeck (Schleswig). Schule in Hadersleben u. Schleswig, Jurastudium, ab 1 8 4 1 - 1 8 4 2 in Dorpat, Bonn, H e i delberg u. Berlin. 1854 M a g . jur. in Dorpat. oo (1) 7 . 2 . 1 8 5 7 in R e v a l Eugenie Berg (f 1859). Lehrer u. Beamter der est. G o u v . - R e gierung, danach stand er i m Dienst der Stadt R e v a l . 1860 Mitbegrün, u. Auslandsredakteur der R e v a l e r Zt., dann Inlandsredakteur, 1 8 6 4 - 1 8 6 7 ihr Chefredakteur, oo (2) 6 . 1 . 1861 in R e v a l Adele Berg, Schwester der 1. Ehefrau. 1 8 6 4 - 1 8 6 5 vertrat ~ die Stadt R e v a l in der Zentraljustizkommission in Dorpat, 1 8 6 6 - 1 8 7 4 Obersekretär u. seit 1874 Syndikus des Rats, Oberlandgerichts-Advokat, 1878 Stadtrat u. Stellv. Stadthaupt, 1 8 8 3 - 1 8 8 5 Stadthaupt. Absetzung auf kais. Befehl w e g e n der Verweigerung der Einführung der russ. Amtssprache in der Stadtverwaltung. A m 3. M a i 1887 v o m Amt als Syndicus suspendiert. 1 8 8 1 - 1 8 8 4 weltliches Mitgl. des Ev.Luth. Generalkonsistoriums in St. Petersburg. Vizepräsident u. Bibliothekar der ELG, 1888 Ehrenmitgl. der GEG.

Confirmations-Verhandlungen der Revalschen Delegirten zu Stockholm im Jahre 1607. In: B M 22, \ 873, S. 4 2 2 - 4 4 3 . - In: B M 34, 1887: Revals Garnisionsfreiheit im Conflicts mit der schwedischen Regierung. (1668—1660), S. 415 — 443; Polnische Wirtschaft in Livland, S. 6 6 9 - 6 8 3 u. 7 2 1 - 7 3 9 . - Karl IX. in Reval. In: B M 35, 1888, S. 5 6 7 - 6 0 1 . -Jost Clodt als Staatsmann und Diplomat. In: B M 36, 1889, S. 6 3 1 - 6 7 4 . - In: B M 37, 1890: Reval als Glied der Hanse, S. 384—407; Das estländische Oberlandgericht und Präjudicate desselben von Mitte des 17. bis Anfang des 18. Jahrhunderts, S. 488 — 514 u. 612 — 621. — Erinnerungen des Revaler Stadthauptes Thomas Wilhelm Greiffenhagen, bearb. v. Arved Frhr. v. Taube; Karl Johann Paulsen, Hannover-Döhren 1977 (Schriftenreihe der C S G 1); R e z . v. Alfred Schönfeldt. In: Big. B B 2 (352), 1978, S. 6 - 7 . - Offiziell LITERATUR: Recke/Napiersky. — J . C. Götze: Die waren die Korporationen nicht geduldet. In: U. Merkwürdigkeiten der Königlichen Bibliothek zu Kurt Bertrams (Hrsg.): Student in Dorpat Dresden [...], Bd. 2, Slg. 1, Dresden 1744, 121 1819 — 1919. Erinn. baltischer Korporierter, 122. - Cederberg 1929. - Tenng 1984. - BaBA Bd. 3, Hilden 2004, S. 3 - 1 5 [Inh. vgl. A. 103, 3 0 4 - 3 0 8 . - DBA 418, 1 4 4 - 1 4 6 . WERKE:

Grindel Bielenstein]. — Verf. auch die Beitr.: Die Belagerung und Kapitulation Remis im Jahr 1710; Caspar v. Oldenbockum und seine Waffenthaten; Heimische Conflikte mit Gustav Adolf; Archangel als Handelsconcurrentin Revals im 17. Jahrhundert. L I T E R A T U R : Bunge 1874. - F . Luther. In: BM 38, 1891, S. 441 - 4 5 1 [Nekro.J. - Alb.Acad. 1889. Cederberg 1929. - EBL 1929 u. 1940. - Wittram 1931, 8 6 - 9 8 ; 1934, 69. - R . Erbe: Das Ende der Revaler Ratslinie ..., Tallinn (Reval) 1935. - DGB 79, 1943, 109 f. - DBBL 1970. - BaBA 103, 3 4 5 350. Grindel, G e o r g v o n * 11.2. (j. 30.1.) 1810 Riga, f 23. (j. 11.) 2.1845 Astrachan (Wolgadelta; Brustleiden, Grab ist verschollen); Vater: H i e r o n y m u s David G. ( 1 7 7 6 - 1 8 3 6 ) , Prof. f. C h e m i e u. Pharmazie sowie R e k t o r d. U n i v . D o r p a t , danach A p o t h e k e r in R i g a (vgl. T G . v. —>• K. L u d w i g Grave); M u t t e r : Amalie Elisabeth, geb. Schmidt (1789 Pernau-1869). G o u v . - G y m . in Riga, 1828 — 1838 S t u d i u m der M e d . in D o r p a t , Mitgl. der Burschenschaft Fraternitas Rigensis, w u r d e bald w e g e n seiner musikalischen u. dichterischen B e g a b u n g b e kannt, seine Baßstimme w u r d e g e r ü h m t ; so k a m es, daß er erst 1840 sein m e d . A b schlußexamen m a c h t e u. 1841 das D i p l o m eines Arztes 2. Kl. erhielt. ~ ging kurz nach R i g a , m u ß t e dann, u m seinen Verpflichtungen als Kronstipendiat nach d e m T o d e des Vaters 1836 n a c h z u k o m m e n , in d e n Staatsdienst eintreten. In militärischen Diensten Arzt in Kronstadt (Rußl.) am Seehospital der bait. 6. Flotten-Equipage, 1844 nach Astrachan zur 45. Flotten-Equipage versetzt. D i c h t u n g e n u. K o m p . in versch., meist hs. Sign., k o m p . v . a . Burschenlieder u. Gesellschaftslieder mit eigenen T e x t e n ; nach —> P. Falck (Rig.Zt. 1888 u. 1889) ist ~ auch der K o m p o n i s t des b e kannten Liedes: „Im tiefen Keller sitz' ich hier". WERKE: Lieder mit Begleitung des Pianoforte, D o r p a t 1836. — In: Schneeglöckchen 1838: Frühlingsgruß, S. 1 4 - 1 5 ; Willkommen, S. 16; Der ferne Ton, S. 17; Morgengruß, S. 18 — 19; Am Meergestade, S. 2 0 - 2 1 [Ge.f. - I n : Sivers 1855: Frühling, S. 3 9 1 - 3 9 2 ; Morgengruß, S. 3 9 2 - 3 9 3 |G.J. — „Im kühlen (tiefen) Kellersitz' ich hier". Berühmtes Trinklied in seinen zehn Variationen resp. Varianten von Georg Grindel, Albert Lützing, L. Fischer, N.N. Fischer, hrsg. v. Paul

494 T h e o d o r Falck, Leipzig 1889; R e z . v. H . S. I n : B M 37, 1890, S. 95. - I n : G r o t t h u ß 1 8 9 4 / 95: Wird's mir in der Welt zu weit, S. 193 / S. 2 3 0 ; Die Abendglocken, S. 193 / S. 230. - Georg Grindel's Dichtungen und Compositionen (Vorw. A r e n d Berkholz), R i g a 1902. L I T E R A T U R : Alb.Acad. 1889. - Rudolph 1890. Grotthuß 1894, 362. - Paul Theodor Falck: Der Dichter und Komponist St. Petersburg 1902. — Alb.fr.Rig. 1981, Nachtr. 1982. - Redlich 1989. DBA 423, 303. - BaBA 105, 8 8 - 9 1 . Groeger, Wolfgang Eduard * 8 . 4 . 1 8 8 2 R i g a (L), f 1 9 . 1 0 . 1 9 5 0 W e t t e r an der R u h r . Schulbildung u. S t u d i u m der Rechtswiss. in Moskau, D r . j u r . , m e h r e r e Jahre in Ostasien tätig. A b 1920 Rechtsanwalt in Berlin-Steglitz, nach 1949 in Erlangen b z w . W e t t e r / R u h r . V o r n e h m l i c h Ubersetzer russ. Dichter. Seine W e r k e zeigen Spuren v. G o e t h e , George, Verlaine sowie Edgar A. Poe. WERKE: mit Nicolai v. B u b n o f f : Russisches Lesebuch mit teilweiser deutscher Ubersetzung, Wörterverzeichnissen und Charakteristik der Autoren, Heidelberg 1922 (Lehrbücher M e t h o d e Gaspey-Otto-Sauer). - Tau, Berlin 1923 [vom Expressionismus beeinflußte Ge.]. — In: Baltisches Dichterbrevier 1924: Der große Vogel bog die schwarzen Flügel, S. 7 9 ; Ein großer Schmerz bringt heimlich Linderung, S. 79 —80; Riga, S. 8 0 - 8 1 [Ge.]. - Ge. in Zs., u . a . i m Baltischen Almanach. ÜBERS.: A. B l o c k : Die Zwölf (111. W . N . Masjutin), Berlin 1921. - V. J. B i j u s o v ; K. D . B a l m o n t : Gedichte, Berlin 1921. — A. S. Pusk i n : Der eherne Reiter. Ein episches Gedicht (III. W . N . Masjutin; V o r w . A. Luther), Berlin 1922. - A. S. P u s k i n : Pique Dame (111. A. Propp). Berlin 1922. — A. S. Puskin: Der Antiar (Holzschn. v. W . N . Masjutin), Berlin 1922. V. J. Ivanov: Klüfte. Uber die Krisis des Humanismus. Zur Morphologie der zeitgenössischen Kultur und der Psychologie der Gegenwart, Berlin u m 1922. - E. L u n d b e r g : Mereschkowsky und sein neues Christentum, Berlin 1922. - A. S. Puskin: Vier Märchen (111. B. Borchert), Berlin 1923. - A. S. P u s k i n : Der steinerne Gast. Dramatische Szenen ( N a c h w . A. L u t h e r ; Orig. Litho. M . Bloch), Berlin 1923. - A. S. P u s c h k i n : Graf Nulin (III. v. F. Sacharoff; N a c h w . A. Luther), Berlin 1923. - A. S.

495 Puskin: Die Fontäne von Baktschi-Sarai. Ein episches Gedicht (111. W . N. Masjutin; Nachw. A. Luther), Berlin 1923. - A. Block: Rose und Kreuz. Ein Drama, Berlin 1923. — L. N. Tolstoj: Das Märchen von Iwan dem Narren und seinen beiden Brüdern Simeon dem Krieger, Tarass dem Dicken und ihrer stummen Schwester Malanja, von dem alten Teufel und den drei kleinen Teufelchen (111. W . N. Masjutin), Berlin 1923. - A. S. Puskin: Boris Godunoff. Tragödie (Orig. Holzschn. W . Masjutin), Jub.-Ausg. Berlin 1924 [zur 125. Wiederkehr des Geburtstages des Dichters u. zur 100. Wiederkehr des Jahres des Niederschrift dieses Werkes]. - A. S. Puskin: Der Mohr Peters des Großen, Berlin

Grönbladt Puskin: ~ mit A. Luther u. M. Pfeiffer: Romane und Novellen; Berlin; Weimar 1964; 3. Aufl. ebd. 1969; 4. Aufl. ebd. 1973; 5. Aufl. ebd. 1978; 6. Aufl. ebd. 1984 (Gesammelte Werke in sechs Bänden, Alexander Sergej ewitsch Puschkin Bd. 4); hrsg. v. Harald Raab, Berlin 1999 (Ausgew. Werke, Alexander Puschkin 2).

Die russische Revolution im Spiegel der Dichtung. Werk 1 — 6, Leipzig 1 9 2 3 1928 [1: I. F. Nazivin: Rasputin, Bd. 1 - 3 , 1923; 2: O . D. Fore: In Stein gehüllt, 1926 (Einzelausg. Leipzig 1926); 3 : V. J . Siskov: Der schwarze Reiter. Roman (Vorw. ~), 1926; 4: I. F. Nazivin: Stepan Rasin, 1927 (Einzelausg. 1924. - M . William: Die soziale Geschichts- u.d.T.: Stepan Rasin. Ein Bauernaufruhr in Auffassung. Eine Widerlegung der Marxistischen Russland im 17. Jh. Roman, Leipzig 1927); 5: wirtschaftlichen Geschichtsauffassung (Vorw. Os- Anonym: Das Kind am Kreuz, 1928 (Einzelwald Spengler), Berlin 1924. — N. Berdjaew: ausg. u.d.T.: Das Kind am Kreuz. Novellen, Die Weltanschauung Dostojewskijs, München Leipzig 1928 mit Vorw. v. 6: Anonym: 1925. - K. A. Fedin; B . Pilmak; Β . A. LawDie Frau im heutigen Russland, 1928 (Einzelrenjow u.a: ZuHschen gestern und morgen. Eine ausg. u.d.T.: Die Fau im heutigen Rußland. Novellenfolge (Geleitw. R . Guhl), Berlin 1926 Novellen, Leipzig 1928 mit Vorw. v. ~)]. — (Neue Dichtung im neuen Rußl.). — I. G. Zwei Frauen. Die Gräfin Sofja Andrejewna Ehrenburg: Die Gasse am Moskaufluß, Leipzig Tolstoi und Frau Anna Grigorevna Dostojewski). 1928. - J . F. Kallinikov: Frauen und Mönche. Mit einer Einführung von J. Eichenwald (mit Roman (Bearb. v. Vorw. W . Mahrholz), 2 Abb.), 1.-3. Aufl. Berlin 1926. - Zwischen Bde. in 1 Bd. 1.-5. Tsd. Leipzig 1928; 2. gestern und morgen. Eine Novellenfolge (u.a. v. K. Aufl. 6.-10. Tsd. ebd. 1929; 3. Aufl. 11.-20. Fundin), Berlin 1926 (Neue Dichtung im Tsd. ebd. 1929; Mährisch-Ostrau 1934; Ber- neuen Rußl. 1). - Ilja und der Räuber Nachtigall. lin-Grunewald um 1953 (Non-Stop-Bücherei Bylinen (Nachw. Norbert Randow u. Xenia (12/13); Liz.ausg. Gütersloh u.a. um 1974. — Werner), 1.-5. Tsd. Leipzig 1986 (Insel-BüI. Odoevceva: Ljuka der Backfisch. Roman, cherei 696). — J . F. Kallinikov: Die Frau Abt Berlin-Zehlendorf 1930. - Α. N. Tolstoj: Peter und ihr Reich. Roman, Leipzig 1931; Neuausg. der Große. Roman, Leipzig 1931. — J . F. Kalli- Mährisch-Ostrau um 1934; Berlin-Grunewald nikov: Leo Tolstoj. Die Tragödie seiner Ehe, um 1954 (Non Stop-Bücherei 19); ebd. um Leipzig 1931 [a.d. russ. Ms. übers, u. bearb. v. 1966; Liz.ausg. Gütersloh u.a. um 1978. ~]. — Α. I. Voinova: Falsche Edelsteine. Roman B R I E F E : Der Briefwechsel zwischen Oswald Leipzig 1933; Neuausg. u.d.T.: Industriewerk Spengler und ~ über russische Literatur, ZeitgeUral. Roman, ebd. 1939; 9.-13. Aufl. schichte und soziale Fragen, hrsg. v. Xenia ebd. 1945. — C. Drinker Bowen; Barbara v. Werner, Hamburg 1987 [Ubers, ins Tsch., M e c k : Geliebte Freundin. Tschaikowskys Leben Olomouc 2004]. und sein Briefwechsel mit Nadeshda von Meck, Leipzig 1938; 9.-12. Tsd. ebd. 1938; 17.-20. LITERATUR: Kosch. - R e d l i c h 1989. - B a B A 105, 3 6 0 — 3 6 2 . — A. Demandt: Spengler and In: Tsd. ebd. 1938; 36.-41. Tsd. (mit 8 TiefGSlav 6, 1988, 2, 111. - X . W e r n e r : D e r Ü b e r drucktafeln), ebd. 1946; 42.-46. Tsd. Leipzig; setzer ~ (1882 - 1950). Ein Beitr. zur RezeptionsMünchen 1946; 52.-57. Tsd. München; geschichte russ. Literatur in Dtl. I n : W i e n e r SlaLeipzig; Fr.i.Br. 1949; 58.-64. Tsd. vistisches J b . 30, 1984, 1 5 5 - 166. ebd. 1950; 65.-69. Tsd. München 1966 [a.d. Grönbladt —> K o ( c ) k e ( n ) Engl, unter Benutzung d. russ. Original-Bre.]. — A. S. Puskin: Der Postvorsteher, Potsdam um 1946; 2. Aufl. ebd. um 1947 (Potsdamer Druck 4); 3. Aufl. ebd. um 1949. - A. S. UBERS./HRSG. :

Grohmann Grohmann, Karl Ferdinand Daniel * 13.6.1758 Leipzig, f Ende Febr. 1794 Riga (L, Suizid), φ 3.3.1793; Vater: Johann Christoph Daniel G., Jurist; Mutter: Philippine Eleonore Sophia, geb. Wanckel. Schule in Leipzig, ab 1777 Studium der Rechtswiss. in Leipzig, wandte sich aber dann der Schauspielkunst zu, seit 1783 Schauspieler in Riga, enger Kontakt mit dem Schauspieler Johann Christoph Meyrer (seit 1772 in Riga), Debut in St. Petersburg, 1784 Rückkehr nach Riga, wo er Regisseur d. Theaters wurde u. zahlr. Bühnenstücke für das Theater in Riga verf. Ab 1792 lebte er als freier Schriftsteller u. sorgte daher mühsam für seinen Unterhalt durch Privatunterricht, führte den Literaten Kreis, der dann als Propheten-Club v. —> G. H. Merkel gegrün, wurde u. bis 1794 bestand, Bekanntschaft mit —>• K. G. Sonntag u. Friedrich v. Meck (f 2.2.1794 mit 25 Jahren an Fieber) sowie mit —> G. Collins. W E R K E : Gioconda oder Weiberrache kennt keine Grenzen, ein Originaltrauerspiel in drey Aufzügen, Leipzig 1781; M k München u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 6948). Anonym: An das Publikum. Bey'm Namenstage Seiner Excellenz des Herrn Geheimen-Raths und Ritter. Ο. H. Baron von Viettinghof, von einem Mitglied des hiesigen Theaters. Den 4. November 1782, Riga 1782 [G.J. - Ge. (teilw. anonym) in: Heinrich August Ottokar Reichard (Hrsg.): Theater-Journal für Deutschland, Gotha 1782; ebd. 1784; ebd. 1785; Nachdr. München 1981 (Das deutsche Theater des 18. Jahrhunderts); M k München 1 9 9 0 - 1 9 9 4 ; M k Hildesheim 1998. - In: Johann Karl Sauerweid (Hrsg.): Russische Theatralien 1/2, St. Petersburg 1784: Der Einsiedler, S. 1 - 1 8 [D.J; Die vier Jahreszeiten, S. 1 9 - 2 6 [D.]; Prolog, am Tage der Jubelhochzeit des Rigischen Rats-Herrn, Herrn Hast und seiner Gattin, gesprochen von Demoiselle Mende der Jüngern, S. 2 7 - 2 8 [G.]; Lob des Soußeurs, S. 28 — 30 [G.]. — Prosaische Gedichte, 2 Sign. Riga 1 7 8 4 - 1 7 8 5 . - In: Ephemeriden der Litteratur und des Theaters 5, 1785: An den Schauspieldirektor Schröder, S. 3 3 - 3 5 ; Aufklärung, S. 1 9 2 - 2 9 3 u. 3 8 8 390. — Dem Herrn Gottfried Friedrich Mende am Tage Seiner Verbindung mit Demoiselle Nanette Christ, Riga 1786 [HG.]. - Dem Herrn Aeltesten C. Trompowsky am Tage seiner Verbindung mit Demoiselle C. F. Zukkerbekker, Riga 1786

496 [HG.]. — Anonym: Seinem Freunde S. H. Prehn am Tage seiner ehelichen Verbindung mit Demoiselle S. E. Kade, Riga 1787 [HG.]. - Ueber den Unterschied des Für und Vor, Riga 1787 [Selbstverl.]; wieder in: Ephemeriden der Litteratur und des Theaters 6, 1787, S. 192 — 203 u. 3 8 8 - 3 9 0 . - Dem Herrn Sekretär Ekkardt, am Tage seiner ehelichen Verbindung mit Demoiselle Μ. Heydevogel, Riga 1789 [HG.]. - Phöbus und Hymen; eine Vision; seinem geliebten Collins acht Tage nach der Hochzeit gewidmet. Riga, den 28sten Jenner 1789, Riga 1789 [G.; G. Collins oc Gertruda Dorothea Bulmerincq (1771-1836), Tochter des Ratsherrn Anton B. u. Helene Elisabeth, geb. Holst; vgl. dazu die Pr. v. —> K. Sonntag, u. die HGe. v. —> K. Grohmann u. —> J. Horeb]. — Beytrag zur Lektüre, R i g a ; Leipzig 1790; 2. Aufl. ebd. 1793; 3. Aufl. ebd. 1797 [ernste u. scherzhafte Aufs., in Prosa u. Versen]. — Anonym: Ihren verehrungswürdigen Eltern, dem Herrn Stadthaupt Senghusch und dessen Gattin am Tage Ihrer silbernen Hochzeitsfeyer gewidmet von Η. E., C. H., C. W.,J. A. und M. G. Κ., Riga 1791 [GratG.; vgl. G. Collins, ->• F. v. Eckardt]; u.d.T.: Sr. Hochwohlgebomen, dem Herrn Stadthaupt Sengbusch am Tage Seiner silbernen Hochzeit gewidmet, ebd. 1792 [vgl. —> Collins, —> F. v. Eckardt]. - Prolog. In: Gottfried Busch von Buschen (Bearb.): W i e lands Oberon in fünf Aufzügen als Dekorations- und Maschinen-Stück bearb., Riga 1794, S. 1 9 - 2 1 ; M k München u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 13613). B R I E F E : Auszüge aus Briefen. In: Johann Karl Sauerweid (Hrsg.): Russische Theatralien 1/2, St. Petersburg 1784, S. 63 — 68. - Grohmann an Merkel 10. Dez. 1789. In: Garlieb Helwig Merkel: Darstellungen und Charakteristiken aus meinem Leben, Bd. 2, Leipzig u. a. 1840, S. 3 0 0 - 3 0 2 . G. Collins: Am Sarge seines unaussprechlich geliebten ~s den 3ten März 1794, R i g a 1794, 7 — 16 [mit einer Vorerinn. u. Biogr. v. —> K. G. Sonntag]. - In: G. Collins (Hrsg.): Maurerische Monatsschrift, Gera 1797, darin ders.: Dem Andenken des Br. S. 47 - 51 u.: Grohmann, S. 2 3 6 - 2 3 8 [Würdigung], - Raßmann 1823, 108. — Recke/Napiersky. — Hamberger/Meusel 1834. — G. H. Merkel: Darstellungen und Charakteristiken aus meinem Leben, Bd. 1, Leipzig u.a. 1839, 126 — 138. - Eckardt 1868, 249 - 53. - Goedeke 5, 384; 15, 1 3 3 - 134, 1138. - Brummer 1884. - RedenEsbeck 1879. - Rudolph 1890, 77 f. - TheaterLITERATUR:

497 Lex. 1, 1953, 622. - Friedrichs 1967. - Kosch. D B B L 1970. - Redlich 1989. - DBA 425, 1 - 10. - BaBA 105, 4 2 4 - 4 2 8 . Grohmann, Woldemar Eugen * 1 4 . 8 . 1 8 0 2 Past. Turgel (E), f 1 3 . 1 1 . 1 8 7 4 Past. T u r g e l ; Vater: Justus Heinrich G . , Pastor u. Propst; M u t t e r : Sophie Auguste, geb. v. Knorring. Kr.schule in Weißenstein (E), 1 8 1 5 - 1 8 2 0 G o u v . - G y m . in R e v a l , 1 8 2 1 - 1 8 2 4 Studium der T h e o l . in Dorpat, Hauslehrer in W a c k (E). Ab 1 8 2 8 Pastor in Turgel. oo (1) 2 1 . 6 . 1 8 2 9 in R e v a l E m m e l i n e v. N o t t b e c k , oo (2) 1 0 . 9 . 1 8 3 7 in R e v a l Dorothea v. Wetterstrand ( f 1841). oc (3) 2 0 . 1 0 . 1 8 4 1 Emilie W i e d e mann. 1841 Mitgl. der G E G , 1 8 4 2 der E L G , 1 8 4 7 Administrator der Est. P r e d i g e r - W i t w e n - und Waisenkasse, Bibliothekar der Est. Prediger-Bibliothek, Oberkonsistorial-Rat, 1 8 5 7 — 1 8 6 6 geistliches Mitgl. des GeneralKonsistoriums, 1860 goldenes PredigerBrustkreuz, 1 8 6 5 — 1 8 7 4 Propst in J e r w e n . WERKE: Realregister über das Kirchengesetz bis 1850 und die dazu gehörige Instruction mit dem Anhange der bis zum Jahre 1850 erschienenen nachträglichen Verordnungen, o . O . 1852. — Register zur Deklinationslehre der Ahrensschen estnischen Grammatik, o . O . 1860. L I T E R A T U R : Paucker 1849, 249 f., Nachtr. 51. Mitt. u. Nachr. N.F. 9, 1875. - Alb.Acad. 1889. Hradetzky 1931. - D G B 79, 1943, 216 u. 531. GHA, Β 4, 271. - Alb.Est. 1961. - D B B L 1970. BaBA 105, 451 - 4 5 4 . Grosberg, Oskar Johann Martin * 1 . 4 . 1 8 6 2 Adjamiinde (L), f 10.3.1941 Berlin; Vater: Martin G . , Gutspächter, lett. Herkunft; M u t t e r : Anna, geb. Ickner. Stadtgym. in R i g a , dann G o u v . - G y m . in Mitau (K), vorzeitiger Abbruch der Schule aufgrund finanzieller Schwierigkeiten seines Vaters. Buchhändler in R i g a , landwirtschaftlicher Schüler b. seinem Vater, in St. Petersburg Angestellter b. der Einnahmekontrolle der St. Petersburg-Warschauer Eisenbahn am Verkehrsministerium. Als Journalist war ~ Mitarb. am St. Petersburger Herold, ab 1 8 9 2 an der v. Paul v. Kiigelgen (sen.) hrsg. St. Petersburger Z t . , dort war er Disponierender Redakteur, v. a. T h e a t e r - u. Ballett-Kritiker, oo 1 8 9 8 in St. Petersburg W a n d a Bartelsen. R e g e journalistische Tätigkeit u.a. als K o r -

Grosberg respondent für reichsdt. Z t . : Scherl-Bll. (Berlin), Leipziger Neueste Nachrichten, N e u e Freie Presse (Wien), R i g R d s c h (darin die Petersburger Wandelbilder), 1912-1915 Deutsche Monatsschrift für R u ß l . , während des I. Weltkriegs 1 9 1 6 R ü c k k e h r nach R i g a bis zur Umsiedlung 1939. D o r t 1 9 1 6 - 1 9 1 7 u. 1 9 1 9 - 1 9 3 9 R e d a k t e u r an der R i g R d s c h , in der Unterbrechungszeit 1 9 1 8 - 1 9 1 9 R e d a k teur der Bait. Zt. u. Hrsg. der Bait. Heimat. Erlangung großer Popularität durch Kunst-, Theaterkritiken u. lebendige Feuilletons. 1 9 1 8 Vertreter der Dt.bait. Fortschrittlichen Partei i m Temporären Volksrat Lettlands, 1 9 2 0 — 1 9 2 2 Geschäftsführer des Ausschusses der Dt.bait. Parteien. Grün, des Verein(s) dt. Journalisten, E i n n a h m e einer Mittlerrolle zw. Deutschen u. Letten. Vorstandsmitgl. des Lett. Journalistenverbandes, Angehöriger des Präsidiums des P E N - K l u b s in Lettland, arbeitete in lett. Sprache an der halbamtlichen Zt. Brihwä S e m e (Freies Land) des lett. Bauernbundes mit. N a c h der Umsiedlung lebte er in Berlin. D o r t : Korrespondent des Berliner Börsenkuriers (v.a. Kulturteil), der Frankfurter Zt. u.a. Zt. Verf. des Balletts „Ilga", das mit großem Erfolg in der R i g a e r Nationaloper aufgeführt wurde. W E R K E : In: D M R 1, 1 9 1 2 : Kostbarkeiten, Silber und Porzellan der Kaiserlichen Ermitage, S. 1 3 4 — 1 4 3 ; Die Entwicklung des russischen Balletts, S. 2 1 1 - 2 1 9 ; King Cotton, S. 3 2 2 - 3 2 7 [zur Baumwollfrage in R u ß l . ] ; Michael Barclay de Tolly. Eine Eebensund Charakterskizze, S. 7 6 9 - 7 7 6 . - Das nördliche Eismeer und die wirtschaftliche Erschließung Sibiriens. I n : D M R 2, 1 9 1 3 , S. 9 8 3 - 9 9 0 . - I n : D M R 3 ( B M J g . 56), 1 9 1 4 : Johannson aus Lemsal. Eine kulturhistorische Skizze, S. 1 3 6 — 1 4 0 ; Jacob Belsen. Ein Künstlerleben, S. 3 4 3 - 3 5 0 . - In: D M R 4, 1 9 1 5 : Das Fiedlersche Museum in Petrograd, S. 5 — 1 0 ; Vom Pergel zur Glühbirne. Eine kulturgeschichtliche Plauderei, S. 1 7 5 - 1 8 1 . - Russische Schattenbilder aus Krieg und Revolution, Leipzig 1918. - Meschwalden. Ein altlivländischer Gutshof im Kreislaufe des Jahres, R i g a 1 9 2 6 ; Leipzig 1937; 9 . - 1 3 . Aufl. ebd. 1 9 4 2 ; H a n n o v e r - D ö h r e n 1937 [übers, ins Lett., R i g a 1 9 2 8 ; 2. Aufl. ebd. 1 9 4 2 ] ; Ausz.: Die Heumahd. In: Nachrichtenbl. 4 / 3 , 1 9 6 2 , S. 2 4 2 5 ; R e z . v. R . A. v. L e m m . I n : B H 4, 1 9 6 0 / 61, S. 2 4 4 . — Nitschewo. Kulturbilder aus einem versunkenen Reich, R i g a 1 9 2 6 ; Nachdr. H a n -

Grosewsky nover 1960; um 1969. - Ein Blumenmärchen. In: Frey 1926, S. 6 9 - 7 7 . - Die Presse Lettlands. Mit einem geschichtlichen Rückblick, R i g a 1927 [I. Tl.: Umrisse einer Geschichte des Zeitungswesens in Lettland; II. Tl.: Periodische Editionen Lettland; III. Tl.: Gesetze und Verordnungen]. — Die Landwirtschaft Lettlands. In: Osteuropa 3, 1927/28, S. 2 0 9 - 2 3 0 . - Paul von Kügelgen und die „St. Petersburger Zeitung" zu Ende des vorigen Jahrhunderts. Erinnerungen, hrsg. Zentralstelle z. Erforschg. der dt. Kolonisation in Osteuropa, Berlin 1928 [Titelbild Bad Wilsnack, M a r k ] . — Lettlands Wirtschaft in zehn Jahren. In: Osteuropa 4, 1928/29, S. 8 3 7 - 8 4 4 . - Guckkasten. Baltische Erzählungen, R i g a 1929; Hannover-Döhren 1963 (Die Bait. Bücherei 10); R e z . v. Wrfangell]. In: BB 9 (179), 1963, S. 11; v. R . A. v. Lemm. In: B H 4, 1963/64, S. 2 3 8 - 2 3 9 . — Lettland, Land und Leute. Ein Plauderbuch (111. S. Bielenstein), R i g a 1930; Nachdr. Hannover o.J. [a.d. V o r w . : „Das Büchlein hat den Zweck, dem Fremden und dem mit unserem Lande weniger vertrauten Einheimischen gewisse Fingerzeige zu erteilen und ihm sozusagen die Seele von Land und Leuten zu erschließen. Daher der Plauderton, der sich nicht an Ziffern und Daten bindet, sondern die Dinge so schildert, w i e sie dem Verfasser aus langjähriger Vertrautheit mit Land und Leuten bekannt sind." Inh.: Land und Leute; Die Städte Lettlands; Das Theater in Lettland; Der Kulturfonds; Der lettische Bauer; Restgüter; Die Kurorte und Sommerfrischen Lettlands; Die Presse; Die Jagd in Lettland; Wie man in Lettland isst und trinkt; Wasserjagd auf dem Babitsee bei Riga; Sport in Lettland], — Strypin. Roman aus dem kaiserlichen Petersburg, 1.-3. Aufl. R i g a 1930; 4.-6. Aufl. ebd. 1930 (R.bibliothek der „ R i g a am Sonntag" Bd. 14). - Katrins Weihnachtsgeschenk. In: R i g R d s c h 291, 2 0 . 1 2 . 1 9 3 4 [E.]\ - Meine Freunde unter den Tieren. Kleine Geschichten von großen und kleinen Tieren, R i g a 1934. — Pension Tampin. Eine lustige Sommergeschichte in Livland, R i g a 1934. - Kunterbunt. Erinnerungen, R i g a 1937. Elsa Thode. Die Geschichte einer Ehe, R i g a 1938. - Die Steinhöfer. Eine Erzählung aus dem Kreise der deutschen Kolonisten in Livland. In: Deutsche Post aus dem Osten 13/2, 1941, S. 1 3 - 1 6 ; Forts. 13/3, 1941, S. 1 2 - 1 4 . - In: Walter M . Pogge (Hrsg.): Der schmunzelnde Ordensritter. Ein heiteres Baltenbuch (111. Nils Graf Stenbock), Berlin 1942: Im Paradiesgarten,

498 S. 1 9 - 2 2 [Feldpostausg. ebd. 1942, S. 1 5 17]; Messimarja, S. 4 1 - 5 4 [Feldpostausg. S. 32 — 43], — Im Paradiesgarten. In: M a x Hildebert Boehm (Hrsg.): Baltenkalender 1950, Bovenden b. Göttingen 1949, S. 6 5 - 6 7 ; wieder i n : Thomson 1970, S. 58 — 62. — In: W i r Balten 1951: Naliwka und Liköre. S. 2 7 8 2 7 9 ; Die Jagd geht auf, S. 3 0 8 - 3 1 1 . - Wie „Meschwalden" entstand. In: Big. B B 12 (50), 1952, S. I II [Br. v. 2 0 . 1 2 . 1 9 3 4 ] , - Der Untergang der „St. Petersburger Zeitung". In: BaltR d s 4(16)/4, 1953, S. 3 - 4 . - In: Hirschheydt 2 0 0 0 : Weihnachten in Meschwalden, S. 27—40; Katrins Weihnachtsgeschenk, S. 111—115 [En], H R S G . : mit Carlo v. Kügelgen, Heinrich Pantenius: Deutsches Leben im alten St. Petersburg. Ein Buch der Erinnerung, R i g a 1930; Nachdr. Hannover-Döhren 1988. U B E R S . : J. Jaunsudrabin: Aija. Erzählung, Riga 1922 (Lett. Literatur 10) [a.d. Lett.]. - Andrejs Upits: Jeanne d'Arc. Tragödie in 4 Akten (12 Bildern), R i g a 1934 [a.d.'Lett.J. L I T E R A T U R : Mart Kiirats; Peter Pöld; Julian Tork: Tartu öpetajate Seminar 1828, Tartu 1929 [Uber die hundertjährige Geschichte des Tartuer Lehrerseminars]. — Kürschner Lit.-Kai. 1932. — A. Moritz: ~ in Berlin. In: Dt. Post aus dem Osten 12, 1940, Nr. 5, 1 0 - 1 2 . - Nekro. in: Dt. Post aus dem Osten 13, 1941, Nr. 4, 21 f. - Wachtsmuth 1953. Kosch. - DBBL 1970. - Nekro 1973. - Redlich 1989. - Scholz 1990. - E. Thomson: In: Jb.d.balt.Dtt. 38/ 1991 (1990), 185 - 188. - DBA II 483, 26. - BaBA 106, 67 - 70. Grosewsky, Theodor Robert * 13. (j. 1.) 5.1823 Annenburg (K), f 14. (j. 2.) 3.1866 M o s k a u ; Vater: Johann G., A r rendator; M u t t e r : Jeannette, geb. Schwartz. Privatschulen in Mitau (K) u. Dorpat, 1 8 4 2 1844 Studium der Nationalökonomie in Dorpat, Dr. phil. in Jena, mehrere große R e i sen, 1855 Schüler des Lsch.-Malers Miliner in M ü n c h e n , lebte dann als Lsch.-Maler u. Dichter auf seinem Erbgut Lambertshof (K), später in Dorpat u. Moskau. W E R K E : In: R e h b i n d e r 1848: Wanderglück, S. 2 0 0 - 2 0 1 ; Trost in Thränen, S. 202; Herz und Wüste, S. 203; Ich tröste mich, S. 2 0 4 ; Ο frage nicht, S. 205; An ***, S. 206; Die Zeche am Rhein, S. 2 0 7 - 2 0 8 ; Malers Tod, S. 209 [Ge.J. Aus der Einsamkeit. Gedichte, M i t a u ; Leipzig 1849. - Septembermoos. Gedichte, Leipzig; Mitau 1850 [Ge.; k a u m gedr., zog ~ die Slg.

499

Grote

wieder zurück, weil sie ihm nicht vollendet ven, bereiste 1 7 1 8 - 1 7 2 5 auf eigene Kosten erschien]. — Ein Liebesroman. Sechs Lieder ganz Κ u. verzeichnete die Entfernungen der (Komp. J. J . Schramek), Riga 1850. - Ausge- Ortschaften voneinander, entwarf eine Karte, wählte Gedichte, o.O. 1855. — In: Sivers 1855: die 1747 unter dem Namen Barnickel ersch. u. Idylle, S. 6 4 1 - 6 4 2 ; Liebe, S. 643; Sonett, verb. 1770 ν. seinem Sohn, Pastor Adolf Grot S. 6 4 3 - 6 4 4 ; In der Schweiz, S. 644; Ein Sal- in Sackenhausen (K), hrsg. wurde. vator Rosa, S. 645 — 646; Kosaken-Bivouak, W E R K E : E X philosophia morali de existentia S. 6 4 6 - 6 4 7 ; Wanderglück, S. 6 4 8 - 6 4 9 ; Ora imperii rationi in voluntate, Wittenberg 1700 pro nobis, S. 6 5 0 - 6 5 1 [Ge.]. — In: Grotthuß [Disp.; Präses Resp. Jacob Friedrich Tre1894/95: Idylle, S. 194 / S. 231; Ich tröste mich, gel]. — E x theologia naturali de scientia dei S. 195 / S. 232; Sonett, S. 1 9 5 - 1 9 6 / S. 2 3 2 - [...], Wittenberg 1700 [Disp.; Präses Resp. 2 3 3 ; Wanderglück, S. 196 / S. 233 [Ge.]. - Jacob Friedrich Tregel]. - Land- und StrandSehnsucht. In: Johanson 1894, S. 176 [G.]. — Reise, o.O. 1718 — 1725 [ReiseTg., wurde als Sehnsucht nach den Bergen. ,Wo die Alpenrosen OriginalHs. im kur. Provinzialmuseum in hluehn' (Für Singstimme und Klavier v. Franz Mitau aufbewahrt]. - De Benedictione Speciatim Abt), op. 174 N o 6., Text v. Berlin 1910 Sacerdotali Ejusque Formvla Tractatio Theologica. (Duette op. 174); u.d.T.: Wo die Alpenrosen Occasione Novarum Controversiarum nuper in blueh'n. Sehnsucht nach den Bergen (Komp. F. Cvdandia circa hanc materiam motarum Methodice Abt; München 1916; Würzburg 1917 (Die concepta, Leipzig 1721 [StreitS. gegen die Einbeliebtesten Lieder fur eine Singstimme mit führung des dreigliedrigen Segens in K, insbes. Zitherbegleitung 16). gegen Pastor Christoph Sennert in Pilten (K)]. LITERATUR: Rehbinder 1853, 1011. - Sivers 1855, 641. - Nekro. in: SB Mitau 1 8 6 4 - 7 1 , 93 (A. Bar. Heyking). — Brummer 1876/77. — Alb. Acad. 1889. - Grotthuß 1894, 363. - Johanson 1894, 2 0 0 - 2 0 1 . - Neumann 1908, 54 f. - Kosch. - D B B L 1970. - Redlich 1989. - D B A 426, 63 64. - B a B A 106, 1 1 5 - 1 1 9 .

Grosset —> R o h d e - L i e b e n a u Grot, Adolph * 1 4 . 1 . 1 6 7 6 Libau (K), f 1726 Windau (K); Vater: Röttger G., Bürgermeister; Mutter: Margarethe, geb. Tegder, verw. Schiller. Erhielt Unterricht b. seinem Bruder Rötger Grot im Past. Eckau (K), Theol. Studium 1 6 9 6 - 1 6 9 8 in Königsberg u. 1698 in Wittenberg, 1699 Mag. phil. Disp.: „De übertäte arbitrii, Wittenberg 1 6 . 3 . 1 6 9 9 [Präses Gottfried Schöning]". 1701 — 1703 Pastor in Irben (K). oc (1) 1702 Elisabeth Haffenstein aus Libau. Pastor 1 7 0 3 - 1 7 0 6 in Edwahlen (K), 1706 in der lett. Gemeinde in Libau, hielt auch Gottesdienste im Küstendorf Scheden ab, 1 7 1 0 - 1 7 1 1 in Hasenpoth (K) u. ab 1711 in Windau, oo (2) Margarete Gräbeke, spätere Brabender. 1710 ehrte er, wie sein Erzrivale —> A. Graven, den Besuch von Hzg. Friedrich Wilhelm ( 1 7 1 0 - 1 7 1 1 ) in Libau mit einer lat. R d . ~ wurde bekannt durch seine Mitw. am Streit um die Einführung des dreigliedrigen Segens durch Superintendent Alexander Gra-

- Defundamento doctrinaefidei [...], 2 Tie. in 1 Bd. Leipzig 1725. - Karte Kurlands, St. Petersburg 1739 [Stich]. — Wahre Nachricht von der in Curland entstandenen Controvers wegen der Formul des Kirchen-Seegens [...], Frankfurt; Leipzig 1725 [gegen die Verbreitung v. Gerüchten in Dtl. über die geistliche Auseinandersetzung in K ] . — Beschreibung einer neuen Maschine zum Meilen-Messen. In: Slg. von Natur- und Medicin- W i e auch hierzu gehörigen Kunst- und Literatur-Geschichten So sich [...] In Schlesien und anderen Ländern begeben [···], Winter-Quartal, Classis V. Art. 1, Erfurt 1726, S. 2 5 0 - 2 5 2 („Breslauer Sammlungen"). LITERATUR: Kosmographische Nachrichten und Sammlungen auf das Jahr 1748, W i e n ; Nürnberg 1750, 99 — 100 [über die angeblich v. Barnickel stammende Kurlandkarte]. - Müller 6, 1764, 89. Tetsch 1770, 2, 121; 3, 225, 229. - Wöchentliche Nachrichten von neuen Landcharten, geographischen, statistischen u. hist. Büchern u. Sachen Berlin 1, 1773, S. 120 [Forts, hrsg. v. A. F. Bvisching; M k Berlin 2 0 0 4 J . - Gadebusch 1777, 1. - R e c k e / Napiersky. - Kallmeyer 1849, 32 ff. - SB Mitau, 12. Dez. 1879, 57. - Schiedemann 1886, 167. A G B 1897. - Kallmeyer 1910, 378. - Räder 1939, 7 6 ; 1962, 11. - D B B L 1970. - D B A 428, 5 4 - 5 7 . - B a B A 106, 3 7 6 - 3 8 3 .

G r o t e , E r i c h —> Behrsing

500

Grothuss Grothuss, J o h a n n Ulrich v o n * 14. (j. 3.) 2.1753 Mitau (K), f 2 0 . 4 . 1 8 1 5 Podollen b. Königsberg; Vater: Johann Gebhard (alias Gerhard) v. G. ( 1 7 1 6 - 1 7 7 1 ) , Erbherr auf Groß-Bercken u. Schönwald mit Podollen (Ostpr.) (Geschl. seit 1492 als Vasallen des Dt. Ordens in Ε bekannt, dann Besitz in Κ, 1687 schwed. Frhr., 1862 russ. Barone); Mutter: Alexandrine Dorothea, geb. von den Brincken.

emotionsgeladene Lieder über das Heimatland, die sehr populär waren.

Lieber die Wahl eines kurländischen Delegierten an dem Königlichen Hofe und der Republik von Pohlen. Sendschreiben eines Patrioten an seinen Freund im Oberlande — Non sibi, sed patriae, o.O. 1786. - Briefe an meine Mitbürger, 2. Tie., Königsberg 1790 [erstes H. im Dez. 1789 geschrieben, zweites H. im Juni 1790 in Lit geschrieben]. — Replik auf die Hauptanträge der Bürger Kurlands, Warschau 1791. - Etwas für Erhielt Unterricht durch Hauslehrer u. stu- Kurland, ein Gegenstück des Etwas über Kurland, dierte 1 7 6 8 - 1 7 7 1 in Königsberg. Danach trat Warschau 1791. — Stanislaus Augustus. Eine er b. Mierisch-Werthersches DragonerregiOde im Namen der Bekenner der ungeänderten nient in den preuß. Militärdienst ein, den er augsburgischen Konfession, Warschau 1792. — nach kurzer Zeit wegen des Todes seines VaZur Feyer des allerhöchsten Namensfestes Ihm ters verließ. Nach einem kurzen Aufenthalt in Kaiserl. Majestät Katharina der Großen, SelbstKurland (1774) war er bis 1782 meist auf herrscherin aller Reussen. Von der zum Landtage Reisen, oo 4 . 4 . 1 7 8 2 in Giedducz (Lit) Eleo- versammelten kurländischen Ritterschaft, Mitau 1793 |G.J - Der erste Januar 1794. Eine Ode an nore Beata v. Hahn a. d. Hause LaschmenG. C. Baron von Lüdinghausen-Woljf. Von seiPomusch (Lit). Besitzer von Weiß-Plonian (Lit). ~ hatte versch. Amter inne, verwaltete nem Freunde, Mitau 1794 [Georg Christoph v. 1782 als Delegierter, dann bis 1791 als Sekretär Lüdinghausen gen. W o l f f (* 4. 8 . 1 7 5 1 , t 10. 5. 1807), Kanzler, Landhofmeister, kais.-russ. die Amtsgeschäfte der luth. Provinzialsynode Geheimrat, Präsident des ev.-luth. Kur. K o n Litauens, dann Präsident des Synodalausschusses, wurde als Delegierter u. als Mitgl. der sistoriums] . — Der Gesang der Freyheit am XV. Mitau 1794. - Ein Lied, Wegrower Provinzialsynode an den kgl.-pol. Februar MDCCXCIV, dem guten Fürsten gesungen, von den treuen BürH o f abgesandt u. stand schließlich der Synodalhegung als Direktor vor, kgl.-pol. Kam- gern in seiner Residenzstadt Mitau, Mitau 1794. — merherr. Er verkaufte seine Besitzungen in Lit Der Götter Angebinde bey der Geburt des Helden u. lebte ab 1791 in Mitau. 1792 vertrat er dort Peter Baron von der Pallien. Ein Nachtstück bey die Interessen der Müller. In einem „Gesang den Feyerlichkeiten, womit die Ankunft dieses der Freiheit" feierte ~ die Aussöhnung zw. Edlen in Kurland von aufrichtigen Verehrern bedem Hzg. u. dem Adel. Schon seit 1788 als gangen wird. Von einem Dichterdilettanten, der es Deputierter b. den kur. Landtagsversammlun- weit inniger und wärmer meint, als sein schwacher Pinsel darstellen kann. Den 23. Junius 1795, Migen, 1788 Landtags-Protokollflihrer, 1792 kur. tau 1795. - Weihnachtsgeschenk für meine Lina, Ritterschaftssekretär, 1794—1796 erster AssisMitau 1805. - In: Kuronia 1807: An Lucinde, tent des Doblenschen Hauptmann-Gerichts u. S. 1 0 - 1 1 ; Röschens Klage, S. 15 — 17; Klagen der 1797 — 1798 Doblenscher Hauptmann in Damen nach der Mode, S. 30; An Lucinde, S. 56; Mitau. Ab 1797 Hauptmann von Schrunden Stoßgebet eines Spielers, S. 76; Laura, S. 82 — 83; (K), gab alle Amter mit 45 Jahren 1798 auf u. An meine Laura, S. 8 7 - 8 9 ; Kaliste, S. 99; Pazog sich auf seine Landgüter zurück. Als Kurrodie zum Liede: „Das Grab ist tief und stille", land 1795 dem russ. R e i c h einverleibt wurde, S. 1 0 0 - 1 0 1 [Ge.J. — Klage der Damen nach der ernannte man ihn sofort zum kais.-russ. HofMode. In: Sivers 1855, S. 209. [G.]. - Ausrat. 1800 u. 1801 Mitw. als ritterschaftlicher einandersetzung der Rechnungen des Herrn LanKuratur zur Entwerfung des Planes für die neu desbevollmächtigten von Mirbach von den Ausgaben zu grün. Univ., 1805 piltenscher Landgedes Landes seit 1793. Von einem alten Schullehrer richts- u. 1806 Oberhofgerichts-Advokat. Ab [Ms. in der Rigaer Stadtbibliothek]. — Der 1806 lebte er als Privatmann in Königsberg, Areopagite des neuen Athens. Von Theophrast dem erbte nach dem Tode seines äußerst wohlha- jüngern gezeichnet [Ms.]. — Ge. auch in der benden Onkels Karl Dietrich v. Grothuss 1809 die Podollenschen Güter. ~ komp. kunstvolle, WERKE:

501 Mitauer Zt. u. den W ö c h e n t l i c h e n Unterhaltungen.

Grotthuß

Aufzügen, Leipzig; Augsburg 1875. — Gehorsam bis zum Tode. Eine Erwägung, W i e n 1 8 7 5 ; L I T E R A T U R : Schwartz 1799, 340 ff. Recke/Na- Augsburg 1876. - Der Magnetiseur. Lustspiel in 3 Aufzügen, W i e n 1 8 7 6 . — Pastor Freimann. piersky. - Rehbinder 1853, 938, 939, 940. Goedeke 5, 421; 7, 475. - Seraphim 1904, 337 f., Roman, Augsburg 1 8 7 6 ; ebd. 1878. - Kochbuch 341. - GHA, Fr A 6, 203 (Eltern). - Kurl.Ritt. und Conversations-Lexikon oder Wie gefällt Ihnen XVI/5. - Friedrichs 1967. - Kurland Ritterschaft Klara? Lustspiel in 3 Auf zügen, W i e n 1877 1971, 229. - Kosch. - D B B L 1970. - Redlich (Wiener T h e a t e r - R e p e r t o i r e 3 2 7 ) ; Augsburg 1989. - DBA 428, 311 - 3 1 5 . - BaBA 107, 1 3 4 1 8 7 8 . — Bilderbuch ohne Bilder. Humoreske, 140. W i e n ; Augsburg 1878. — Eleonore. Roman, W i e n ; ; Augsburg 1878. - Die beiden Vettern. Grotthuß, Elisabeth Bsse. von Roman, Augsburg 1879. — Die Verwaisten. * 10.11. (j. 2 9 . 1 0 . ) 1 8 2 0 Durben (K), f 4 . 2 . Roman, Augsburg 1880. - Der Geist der Mutter. 1 8 9 6 W i e n (nichtJanuar!), konvertiert; Vater: I n : D i e Verwaisten, Augsburg 1 8 8 0 [E.]. — Ernst v. G. aus D o b e n (K), russ. Oberst im Lucie. Erzählung, Augsburg 1 8 8 1 . — Die LeibKorps der W e g e k o m m u n i k a t i o n ; Mutter: eigenen. Socialer Roman, Augsburg 1881. — Mit Catharina Elisabeth, geb. von Oelsen a. d. und ohne Vokation. Socialer Roman aus der Zeit Hause Gemauerthof. Joseph II., Augsburg 1882. - Die Kinder des In St. Petersburg aufgewachsen, als K i n d erNihilisten. Socialer Roman, Augsburg 1883. — blindet, lebte in Petersburg, Berlin u. Dresden, Die Rache Anna Dimitiowna's, Roman, Augs1 8 5 5 in Dresden zum Kath. konvertiert, dem burg 1 8 8 4 . — Helene Grandpre. Socialer Roman, dortigen österr. Gesandten u. seiner Gattin, Augsburg 1 8 8 5 ; Regensburg 1 9 1 0 . - Wilhelm der Gräfin Kueffstein, folgend, siedelte sie Hort. Socialer Roman, Augsburg 1 8 8 6 (Samm1 8 5 6 nach W i e n . lung 2 7 2 ) . — Ginevra Cantarini. Roman, AugsErzähW E R K E : Anna Rosenberg. Roman, W i e n 1867. - burg 1887 [enth. Seltsam, aber wahr. lung] . — Das amerikanische Duell. Roman, Die Geschichte der Großmutter, W i e n 1867; erw. Aufl. Regensburg 1 8 8 0 ; 2. verb. Aufl. Augsburg 1 8 8 8 [enth. auch die E n . Die Räuberspelunke. Einer wahren Begebenheit nacherebd. 1 8 9 0 [E.]. - Novellen (Vorw. Anton zählt; Aus Gustchen's Kinderjahren]. — Martha. Kerschbaumer), 2 B d e . 1 8 6 7 - 1 8 7 7 [Bd. 1, Socialer Roman, Augsburg 1 8 8 9 ; Regensburg W i e n 1 8 6 7 : Des Schullehrer's Samein; Wer 1910. — Wer ist der Schuldige. Novelle, Augsburg Wind säet, wird Sturm ernten; B d . 2, Augsburg 1 8 9 0 . — Die beiden Schwägerinnen. Roman, 1 8 7 7 : Aus Doktor Berner's Leben. Graf Kurzogg's Umkehr]. — Erzählungen, W i e n 1 8 6 8 [Die Augsburg 1 8 9 0 [enth. Wer ist der Schuldige? Novelle]. - Gräfin Alma Adlersknöld, Roman, Geraubte; Des Großvaters Erzählung]. — Das 1891; Regensburg 1910; Mk Gasthaus zum grünen Baum. Erzählung, W i e n Augsburg 1 8 6 9 ; 2. Aufl. Augsburg 1879. - Die Familie Wildberg 1 9 8 9 - 1 9 9 0 . - Die Geschichte des Schlaghahn. Ein Märchen, Augsburg 1892. — Runenthal oder Die Umtriebe der geheimen GeProf. Sternmayer's Verbrechen. Novelle, Augsburg sellschaften. Socialer Roman, W i e n 1869. — Die 1 8 9 3 . - Helge Latterburg. Novelle, Augsburg Adaptiv-Geschwister. Roman, W i e n 1 8 7 0 . — Die 1893. - Der geheimnißvolle Fabrikarbeiter. NoMänner der Loge oder Mysterium iniquitatis. Sovelle, Augsburg 1 8 9 3 . — Stirb in Tollwuth! Nocialer Roman, W i e n 1871. — Graf Bruno Develle, Augsburg 1893. - Rückerinnerungen des genhardt. Socialer Roman, W i e n 1 8 7 2 ; 2. Ausg. Grafen Hartberg. Novelle, Augsburg 1893. — u . d . T . : Bruno Degenhardt oder in der Alten und in der Neuen Welt. Socialer Roman, Augsburg Meine Bekehrung, Augsburg 1 8 9 3 . — Scheintodt. Roman, Augsburg 1 8 9 4 [enth. auch Am Fens1 8 8 3 . - Die gemischten Ehen. Socialer Roman, ter. Erzählung]. - Marie de St. Croix. Roman, W i e n 1 8 7 3 ; Neuausg. u . d . T . : Celeste Alland Augsburg 1 8 9 5 [enth. auch Susanne. Novelle]. oder Die gemischten Ehen. Socialer Roman, Augsburg Augsburg 1883. — Die wunderbare Heilung. Eine — Die kleine Samariterin. Erzählung, 1 8 9 6 [enth. auch Mir fehlt der Sohn! Novelle]. wahre Begebenheit, W i e n ; Augsburg 1 8 7 4 . — Severine. Erzählung, Augsburg 1896; Das falschverstandene Ehrgefühl. Novelle, Augsebd. 1898. - Bertha Dürsprung. Roman, Augsburg 1 8 7 4 . — Vier Lebensbilder aus dem Tagebuch Steinau. Erzählung, einer Schwester des dritten Ordens, Augsburg burg 1 8 9 7 . — Adelheid Sommer. 1 8 7 5 . - Zwei Onkel aus Amerika. Lustspiel in 5 Augsburg 1 8 9 8 [enth. auch Elsbeth

502

Grotthuß Novelle]. — Die Augsburg 1899.

Söhne

des Räubers.

Roman,

Lyriker. Eine litterarische Ketzerei, Stuttgart 1894 (Zeitfragen des christlichen Volkslebens 141; auch: Bd. 19, H. 5); Rez. v. F. L. In: B M 41, LITERATUR: Joseph Kehrein: Lex. der kath. Dichter, Volks- und Jugendschriftsteller im 19. J h . , 2 Bde. 1894, S. 6 6 2 - 6 6 3 . - Baltisches Lied. In: J o Würzburg 1871 - 1872 [Bd. 1, 1871, 2. Ausg. 1 8 7 2 ; hanson 1894, S. 1 - 2 [G.]. - In: Grotthuß B d . 2, 1 8 7 2 ; zuvor u . d . T . : Biogr. literal". Lex. der 1894: An die Heimath! S. III-V; Sonntagsmorkath. dt. Dichter, Volks- und Jugendschriftsteller im gen! S. 1 9 7 - 1 9 9 / S. 2 3 4 - 2 3 6 ; Nachtgefühle, 19. J h . , 2 Bde. Zürich; Stuttgart; Würzburg 1 8 6 8 S. 199 / S. 236; Morgenlied, S. 199 / S. 2 3 6 ; 1871; M k Hildesheim u.a. 1 9 8 3 J . - B r ü m m e r Ein Traum im Allerhciligsten, S. 1 9 9 - 2 0 0 / 1 8 7 6 / 7 7 . - Groß 1882, 123 u. 1885. - Hinrichsen S. 2 3 6 - 2 3 7 ; Dichterkrone, S. 200 / S. 237; 1891. — Marianne Nigg (Hrsg).: Biographien der österr. Dichterinnen und Schriftstellerinnen. Ein Sturm, S. 201 / S. 238; An Gott! S. 201 / S. Beitr. zur deutschen Literatur in Osterreich, K o r 2 3 8 ; Gottsuchers Frühlingslied, S. 201—202 / neuburg 1893. — Eisenberg 1893. — Clara ForsS. 2 3 8 - 2 3 9 ; Das verlorene Paradies, S. 202 / S. tenheim (d.i. Clara Kestranek): Aus der ärarischen 2 3 9 ; Das Sträußlein aus Moos, S. 202—203 / [staatlichen] Damenwelt. I n : D i e Reichswehr, S. 239—240; Ein Traum in Indien, S. 2 0 3 - 2 0 4 Wien 6, 1894, Nr. 5 7 9 f. - Maack 1896. - Pataky / S. 2 4 0 - 2 4 1 ; Träumerei, S. 204 / S. 241; Was 1898. - Anton (Tony) Kellen: Katholische D i c h terinnen. Eine litterarische Studie, E s s e n - R u h r sind die Sterne?, S. 204 / S. 241; Baltisches Lied, 1898, 1 1 4 - 15. - Wienstein 1899. - Biogr.Jb. 3, S. 205 |Ge.]; außerdem Mitleid: In: Grotthuß 1900 u. Nekro. für 1896. - Leimbach 1903. 1895, S. 242. [G.]. - Rez. H. Ibsen: Klein B r ü m m e r 1913. - Groß 1922. - Kosch. - G H A , Eyolf. In: B M 42, 1895, S. 3 7 8 - 3 8 4 . - Rez. Fr A 6, 2 4 2 . - Lex.d.Frau 1954. - Giebisch 1964. G. de Maupassant: Die Erbschaft. In: Big. B M - D B B L 1970. - Friedrichs 1981. - R e d l i c h 1989. 43, 1896, S. 466. - Sturm. In: Stael-Holstein - D B A 428, 4 0 4 - 4 1 3 ; II 485, 4 1 4 - 4 1 7 . - B a B A 1896, S. 107 [G.]. - Der Segen der Sünde. Ge107, 1 0 8 - 110. schichte eines Menschen, Stuttgart 1897; 3. Grotthuß, J e a n n o t E m i l Frhr. v o n Aufl. 5.-8. Tsd. ebd. 1898; 4. Aufl. ebd. 1899; 14.-15. Tsd. ebd. 1913; Lorch 1935 [Bekeh* 5.4. (j. 24.3.) 1865 Riga (L), f 3 0 . 8 . 1 9 2 0 Charakterköpfe. Berlin-Lichterfelde; Vater: Carl v. G. aus rungsgesch.]. — Probleme und Studium zur Literatur unserer Zeit (mit 10 PorWelikan (Lit; 1 8 1 8 - 1 8 8 7 ) ; Mutter: Cathanträts), Stuttgart 1 8 9 7 - 1 8 9 8 1898; 2. Aufl. 3.na, geb. Büchel aus Libau (f 1869). Tsd. Häuslicher Unterricht auf dem väterlichen Gut 4. Tsd. ebd. 1898; 3. Aufl. 5.-6. Welikan, Gouv.-Gym. in Riga (L) u. Niko- ebd. 1898; 4. Aufl. 9.-10. Tsd. ebd. 1902; 13.14. Tsd. ebd. 1905. — Gottsuchers Wanderlieder, laigym. Libau (K), Studium d. Philos., Literatur· u. Kunstgesch. in Berlin, kein Abschluß, Stuttgart 1898; 2. Aufl. ebd. 1899 [Dichtun1883 — 1886 zweiter Redakteur des Deutschen gen] . — Die Halben. Ein Roman aus unserer Zeit, Adelsbl., 1886 zus. mit Rudolph v. Mosch Stuttgart 1900; ebd. 1901; u.d.T.: Die Halben. Begrün, u. 1 8 8 7 - 1 8 8 8 Redakteur der Zs. Ein Roman aus der Vorkriegszeit, Lorch 1935. — Deutsche Post, Organ des Allg. Dt. Schul- In: Unsere Heimat 1907: An die Heimat, vereins zur Erhaltung des Deutschtums im 5. 6 - 7 ; Baltisches Lied, S. 100 [Ge.J. - Aus deutscher Dämmerung. Schattenbilder einer UberAusland, das Verbot der Zt. durch den russ. Stuttgart 1909; 2.-6. Aufl. Oberpressverein veranlaßte ihn, aus Leitung u. gangskultur, ebd. 1909; ebd. um 1925. Verl. dieses Bl. auszuscheiden, kurze Wiederaufnahme dieser Tätigkeit 1890, freier H R S G . : Das baltische Dichterbuch. Eine Auswahl Schriftsteller, meist in Berlin, ab 1898 in deutscher Dichtungen aus den baltischen Provinzen Stuttgart. Gegner Friedrich Nietzsches u. des Rußlands mit einer litterarhistorischen Einleitung Naturalismus, besaß durch seinen polemisch, und biographisch-kritischen Studien (mit 24 kämpferischen Geist großen Einfluß im kon- Holzschnitt-Portraits u. einem Titelbilde), servativen Bürgertum, doch mehr als Kritiker Reval 1894; 2. durchges. u. bearb. Aufl. u. Hrsg., denn als Dichter, schätzte besonders ebd. 1895; Rez. v. H. Diederichs. In: B M 41, —> H. Bsse. v. Engelhardt. 1894, S. 2 4 5 - 2 5 1 . - Der Türmer. Monatsschrift W E R K E : Am Strome der Zeit. Dichtungen, Riga für Gemüt und Geist, Berlin 1 8 9 8 / 9 9 - 1 9 2 0 1885; Rez. v. F. Bienemann d. Ä. In: B M 33, [unter ~ bedeutende kultur-politische Zs. der 1886, S. 3 4 5 - 3 4 6 . - Heinrich Heine als deutscher Jh.wende; 1898 hatte sie eine Aufl. v. 3000,

503 1 9 1 3 v. 1 7 5 0 0 mit 1 8 0 S. pro H . ; nach dem T o d v. ~ existierte sie bis 45, 1942/43 u. ersch. im rechtsradikalen B e e n k e n - V e r l . ] . — Das Füllhorn der Fee (Buchschmuck O . Soltau; K . W o l f f ; L. Nicklaß; R . Duschek), Stuttgart 1 9 0 0 ; 2. Aufl. ebd. 1 9 1 0 ; 6. Aufl. ebd. 1 9 1 8 ; ebd. 1 9 2 0 ; ebd. 1 9 2 1 ; 11. Aufl. ebd. 1 9 2 2 ; 14. Aufl. ebd. 1 9 2 3 ; 15. Aufl. ebd. 1 9 2 5 Die Fee beim Herausgeber, S. 1 - 8 ; Februar, S. 221 (G.)J. — Seit 1 9 0 1 auch Türmer-Jahrbuch, das 1 9 0 7 / 1 9 0 8 u . d . T . : Am Webstuhl derZeit ersch. — R e i h e : Bücher der Weisheit und Schönheit (Buchschmuck Franz Stassen), Stuttgart 1 9 0 4 ca. 1911 [zahlr. B d e . ; Serie I: Karl v. Fircks: Dichtungen, 1 . - 2 . Tsd. 1 9 0 4 ; Lucian. Auswahl aus seinen Schriften, 2 B d e . 1 . - 5 . Tsd. 1 9 0 4 ; bezieht sich auf Lucianus Samosatensis; Serie I I : Schillers historische Schriften. Geschichte des Abfalls der Niederlande, 1 . - 5 . Tsd. 1 9 0 5 ; Schillers historische Schriften. Geschichte des dreißigjährigen Krieges. Geschichte der Unruhen in Frankreich, 1.5. Tsd. 1 9 0 5 ; Schillers philosophische und ästhetische Schriften, 1 9 0 5 ] . — Ausgewählte Schriften des Lucian, 2 B d e . Berlin 1918. — Uferblumen der Liebe. Aus deutschen Dichtergärten gepflückt, Stuttgart 1920. - Von Liehe, Lust und Leid. Aus deutschen Dichtergärten, Berlin o . J . L I T E R A T U R : Johanson 1894, 201 - 2 0 2 . - Wrede 1, 1897, 151. - M. R . v. Stern, ~ und Friedrich Nietzsche. In: Typen und Gestalten moderner Belletristik und Philosophie, Linz; Wien, Leipzig 1902, 61 - 6 7 . - Wer ist's? 4. Ausg. 1909. Brummer 1913. - Geißler 1913. - Krüger 1914. J. Koch: In: Der Turnier 23, 1920. - DBJ 1920. - Behrsing 1928, 103 f. - Nekro 1936. - H. Uhle: Im Kampf um deutsches Wesen. Der Türmer. In: E. H. Lehmann: Ein deutscher Verlag. Heinrich Beenken Verlag 1888 - 1938, 1938, 109 ff. - GHA, Fr A 6, 231. - N D B 7. - Kulinick 1960. Friedrichs 1967. - Kosch. - D B B L 1970. Redlich 1989. - Scholz 1990. - DBA 428, 415; II 485, 418 - 422. - BaBA 107, 124 - 128. Grube, M a x * 2 5 . 3 . 1 8 5 4 Dorpat, f 2 5 . 1 2 . 1 9 3 4 M e i n i n gen; Vater: Adolf Eduard G. ( 1 8 1 2 - 1 8 8 0 ) , Stadtrat u. Zoologieprof. an den Univ. Dorpat u. Breslau, entstammte einer ostpr. Pastorenu. Juristenfam.; M u t t e r : Josephine, geb. Schäfer ( 1 8 2 0 - 1 8 8 2 ) . Gym. in Breslau, w o der Vater 1857 die Professur angenommen hatte, danach V e r wirklichung seines bereits mit 12 Jahren gefaßten Entschlusses, ohne j e ein Theater b e -

Grube sucht zu haben, Schauspieler zu werden. Entscheidend die Begegnung mit dem sehr produktiven, in Breslau gebürtigen Dramatiker Karl v. Holtei ( 1 7 9 8 - 1 8 8 0 ) , der nach vielen Ortswechseln ( z . B . 1837 — 1 8 3 9 T h e a terdirektor in R i g a ) 1 8 6 4 nach Breslau zurückkehrte u. dort, o b w o h l Prot., 1 8 7 6 ins Kloster der Barmherzigen Brüder eintrat. A u f Holteis Empfehlung fand er 1 8 7 2 eine A n stellung in M e i n i n g e n (Südthüringen), ein Theaterhaus, an das er sein Leben lang gefesselt blieb, gingen doch v. hier aus große Veränderungen im europäischen Theaterleben aus. 1 8 7 5 Wechsel zum Detmolder H o f t h e a ter, das Gastspiele in zahlr. norddt. Städten, einschließlich Lübeck gab. Teilw. hatte er in dieser Zeit schon die Oberregie. Er ging 1877 nach Lübeck, w o er mit dem Lyriker u. pathetischen Tragödiendichter Emanuel Geibel (1815 — 1884) zusammenkam. Aufenthalte dann 1 8 7 9 in B r e m e n , bereits in ersten C h a rakterrollen 1 8 8 2 in Leipzig, 1 8 8 4 in Dresden, 1886 R ü c k k e h r als erster Charakterspieler nach Meiningen. N a c h einem Gastspiel in M ü n c h e n 1887, Verpflichtung 1 8 8 8 - 1 9 0 6 an das Kgl. Schauspielhaus in Berlin, w o er 1 8 9 0 Oberregisseur wurde. Studienreisen nach Paris u. W i e n , überregionale Anerkennung erlangte er 1 8 9 8 — 1 9 1 4 durch die künstlerische Leitung b. den GoetheFsp. in Düsseldorf, o c ehem. Kollegin Marie Leisch. R ü c k k e h r nach M e i ningen 1 9 0 9 - 1 9 1 3 dort erster Intendant d. neuen Theaters; 1 9 1 3 — 1 9 1 8 Leitung des dt. Schauspielhauses in Hamburg, danach wieder in Meiningen, w o er als G e h e i m e r Hofrat bis zuletzt blieb. Als Schauspieler ging er mit großen Charakterrollen (Shylock, R i c c a u t , D o n Carlos, u.a.) in die Gesch. ein, prägte aber auch durch seine Stücke u. Schriften die damalige Dramenwelt. Nachlaß: Inst. f. Theaterwiss. der U n i v . Köln, D t . Staatsbibliothek Berlin, D e n n e c k e 63, Nachlässe D D R III, N r . 3 3 5 . WERKE: Christian Günther. Schauspiel in fünf Acten, Oldenburg 1882. - Strandgut. Schauspiel in einem Act, Oldenburg u.a. 1 8 8 6 [als Ms. gedr.], mit F. Koppel-Ellfeld: Hanns im Glück. Volksstück in vier Acten, M ü n c h e n 1 8 8 6 ; 2. Aufl. ebd. 1 8 8 9 [D.; BühnenMs/]. - In Kaisers Schutz, 1887 [Fsp.]. - Gedächtnißrede des Max Grube, Königlicher Oberregisseur. In: Marie Seebach's Totenfeier, Berlin um 1 8 9 7 . — Im

Grube Bann der Bühne. Gedichte eines Schauspielers, Dresden; Leipzig 1901; billige Volksausg. ebd. 1909. - Im Theaterland, Berlin 1908 [En., Anekdoten u. Erinn]. — Celeitw. In: „Die B ü h n e " G.m.b.H. für künstlerische Theaterausstattung Düsseldorf-Obercassel, Düsseldorf 1908 [NTitel: Ein Rundgang durch „Die Bühne" Düsseldorf-Obercassel]. — Adalbert Matkowsky. Ein Kunst- und Lebensbild nach persönlichen Erinnerungen (mit 3 III.), Berlin 1909 (Dramaturgische Plaudereien 4). — In: Spemanns goldenes B u c h des Theaters. Eine Hauskunde für Jedermann, Stuttgart 1902, durchges. und erg. neue Ausg. ebd. 1912: Praxis des Bühnenwesens S. 469 — 478; Zugang und Vorbereitung zur Bühnenlaufbahn, S. 419—485. - Der Kaiser und die Kunst. Theater, Dichtung und Musik. In: Adolf von Achenbach (Bearb.): Unser Kaiser. Fünfundzwanzig Jahre der R e g i e r u n g Kaiser Wilhelms II. 1 8 8 8 - 1 9 1 3 , Berlin u . a . 1913, S. 321 if. — Einl. In: Otto L u d w i g : Die Torgauer Heide. Vorspiel zum hist. Schauspiel Friedrich II. von Preußen, Leipzig u m 1914; Neuausg. ebd. u m 1924 ( R U B 5705). - Ein Widerhall. Zeitgedichte von hrsg. v. Hamburger Frauenklub, Hamburg 1915 [dem Hamburger Frauenklub g e w i d m e t : „Ihr kennt das Leid, ihr kennt die Not,/Ihr gebt den hungernden Schwestern Brot,/Zu laben w i ß t ihr und zu letzen/ Auch die da dürsten nach geistigen Schätzen./Ihr edlen Hanseatenfrauen,/Bringt dieses Büchlein euch Gewinn,/Verwendet ihn nach eurem Sinn,/Denn euren Herzen darf ich trauen."]. — Jugenderinnerungen eines Glückskindes, 1.-10. Tsd. Leipzig 1917 [a.d. V o r w . : „Nicht was i c h erlebte, sondern was ich e r l e b t e , soll hier erzählt werden. B e deutende und interessante Menschen, denen ich zu begegnen das Glück hatte, mindestens m e r k w ü r d i g e oder eigentümliche, möchte ich schildern, von allerhand mehr oder minder denkwürdigen Ereignissen, denen ich beiw o h n e n durfte, will ich erzählen und das alles soll in diesen Zeilen eine größere R o l l e spielen, als mein wertes ich, das nicht den M i t telpunkt, sondern mehr einen verbindenden Kitt bilden soll, der das bunte Mosaikbild zusammenhält und nur zu Tage tritt, w e n n ein Steinchen fehlt — oder schlecht eingefügt ist."]. - Am Hofe der Kunst, Leipzig 1918; 7.10. Tsd. ebd. 1918. - Rette die Abstimmungsgebiete! Gedicht, Berlin 1919. - Oh Theater! Roman, Leipzig; Zürich 1921. - Geleitw. In:

504 Georg II. Herzog von Sachsen-Meiningen: Sechs Handzeichn., Berlin 1922. — Komödiantenkind. Roman, 1.-4. Aufl. Berlin 1923. — Geschichte der Meininger. Mit 131 Zeichnungen d. Herzogs Georg II. von Sachsen-Meiningen [im Text u. auf T a f ] u. 21 Künstlerbildnissen [Taf.], Stuttgart; Berlin; Leipzig 1926 [a.d. V o r w . : „Von dem, was die M e i n i n g e r erreicht haben, lebt keine Kenntnis mehr, noch weniger von dem, was sie erstrebten. [ . . . ] Ehe das Bild noch verschwommener und verzerrter wird, scheint es mir nötig es wieder aufzurollen, und ich darf es wohl unternehmen, der ich dem M e i ninger Hoftheater angehörte, noch ehe seine Gastspiele es berühmt gemacht hatten. Ich durfte unter den Teilnehmern der ersten Gastspiele sein und w a r in den letzten tätig."]. B E A R B . / U B E R S . : W . Shakespeare: Antonius und Cleopatra, Leipzig 1907 [Ubers. Paul Heyse; Bühnenbearb. ~]. — E. Scribe: Das Glas Wasser. Lustspiel in 5 Acten, frei bearbeitet, Berlin 1907. — L. N. Parker: Der Kardinal. Ein Stück in 4 Akten von Rudolf Lothar und W i e n 1908 [vollst. R e g i e b u c h ] . — C. Delavigne: Ludwig, der Elfte. Historisches Charakterbild in 5 Aufzügen, M e i n i n g e n Marbach 1911. — J. Β. P. M o l i e r e : Don Juan. Ein tragisches Lustspiel in vier Aufzügen (Einl. A. S. Pordes-Milo), Leipzig 1912 ( R U B 5402 [Übers, u. bearb.; Soufflierbuch nach der Auffuhrung am Meininger Hoftheater]. — W i l l i a m Shakespeare: Die Hexe von Orleans. Szenen aus „Heinrich VI. ", für die B ü h n e bearb., Hamburg 1916. H R S G . : Karl v. Holtei: Vierzig Jahre, neu hrsg. u. durchges. v. 2 Bde. 4. Aufl. Berlin; Breslau 1898. mit R u d o l p h Genee: Spemanns goldenes Buch des Theaters. Eine Hauskunde für Jedermann, Berlin; Stuttgart 1902; durchges. u. erg. neue Ausg. ebd. 1912 (Spemanns Hauskunde 5) [ U T Das goldene Buch des Theaters]. — Rollenhefte Cad Seydelmanns. Mit einer Einleitung von Max Grube. Nebst einer Bibliographie der Seydelmann-Literatur und zivei Bildertafeln. Aus den Handschriften veröffentlicht. Berlin 1915 (Schriften der Ges. für Theatergeschichte 25). — Maximilian B e r n : Die Zehnte Muse. Dichtungen vom Brettl und fürs Brettl. Aus vergangenen Jahrhunderten und aus unseren Tagen gesammelt, neu bearb. u. hrsg. v. R i c h a r d Zoozmann. Mit einer Anleitung zum Vortr. v. 521.-540. Tsd. Berlin 1924; 541.-560. Tsd. ebd. 1926 [Urheber der Zehnten Muse, eine

Grii(t)zner

505 Lyrik-Anth., war Maximilian Bern (1849 — 1923), der vor d. VeröfFtl. starb]; hrsg. v. Vera Bern, Darmstadt 1955. LITERATUR: Wrede 1, 1897. - Eisenberg 1903. Wer ist's? 4. Ausg. 1909. - Geißler 1913. - Rudolf Frank: ~ zum 60. Geburtstage am 25. März, Berlin 1916. - ReichsHb 1, 1930. - C. Niessen: Letzte Begegnung mit In: Die Deutsche Bühne 27, 1935. - Anonymus: Geburtstag. In: Otto-Ludwig-Kalender 7, 1935. - Nekro 1936. - F. J. Verron: ~ als Schauspieler und Regisseur [unvollst. Diss, um 1940; Ms. im Kölner Institut für Theaterwiss.]. - NDB 7. - Theater-Lex. 1, 1953, 628. - Kosch. - Kulinick 1960. - Redlich 1989. DBA 429, 8 0 - 8 3 ; II 486, 5 4 - 6 0 . - BaBA 107, 208. Grünbladt —> K o ( c ) k e ( n ) Gruenewaldt, Katharina Sophie Kitty v o n * 2 7 . ( j l 5 . ) 10.1866 Minsk, f 1 . 1 . 1 9 1 7 Reval; Vater: Conrad Moritz Georg v. G. (1825 — 1868; Fam. 1490 als Vasall des Erzbs. von Riga erwähnt); Mutter: Natalie, geb. Freiin v. der Pahlen-Astrau ( 1 8 3 1 - 1 9 0 6 ) . Häuslicher Unterricht, Schule von Auguste Kuschky in Reval u. 1879 — 1883 Howensche Schule in Reval, Ausbildung in Diakonischen Häusern in Frankfurt/M, Neuen Dettelsau (Franken) u. Berlin, 2 3 . 1 1 . 1 9 0 8 bis 1917 Oberin der Diakonischen Anstalt in Reval. W E R K E ; Reval. In: Unsere Heimat 1 9 0 7 , S. 2 4 [G.]. - In: Kluge 1918: Heut auf der blühenden Heide, S. 43; Waldesrauschen, S. 44 |Ge.]. Verwehte Klänge. Gedichte, Reval 1918. LITERATUR: G H Est 2, 50. — G. Schnering in: Alb.

Howen 1930. - BaBA 108, 145. Gruenewaldt, O t t o M o r i t z v o n * 4 . 1 2 . 1 8 6 0 St. Petersburg, f 2 0 . 6 . 1 9 3 6 Hapsal (E); Vater: Dr. med. Otto Johann Georg v. G. ( 1 8 3 0 - 1 9 1 0 ) , Arzt u. Wirklicher Staatsrat auf Jerlep, später auf Haakhof; Mutter: Beate Elisabeth, geb. Gräfin Stenbock a.d. Hause Kolk ( 1 8 3 4 - 1 8 9 5 ) . Kindheit in St. Petersburg, wurde mit seinen Vettern Adolf v. Gernet u. Baron Ferdinand Wrangell auf dem Gut Sellenküll erzogen, 1 8 7 6 - 1 8 8 1 Domschule in Reval, Volkswirtschaftsstudium 1 8 8 1 - 1 8 8 3 u. 1 8 8 3 - 1 8 8 6 J u rastudium in Dorpat, Militärdienst im Grodnoschen Garde-Husaren-Regiment in Warschau, Landwirt in Audern (L). oo 2 1 . 6 . 1 8 9 1 Julie Helene Bsse. v. Maydell (* 1864), zweite

Tochter v. Friedrich Ernst Eduard Baron v. M . ( 1 8 3 0 - 1 8 9 9 ) u. Alexandra Sophie Henriette, geb. Freiin v. Stackelberg (1843 — 1932), deren erste Tochter, Catharina Alexandrine v. Μ . oo ->· Alfred Graf ν. Keyserling. 1 8 9 1 - 1 9 0 2 Arrendator v. Waetz (E), 1902 — 1919 Arrendator u. Besitzer von Haakhof (E), nach der Güterenteignung lebte er 1 9 2 2 - 1 9 2 6 auf dem Haakhofer Restgut, später in Hapsal (E). WERKE: Erinnerungen (Vorw. Baron M. Wrangell), 2 Bde. Reval 1 9 2 7 - 1 9 2 8 [Bd. 1, 1928: Kindheitsparadies und Domschule 1 8 6 0 1881, R e z . v. Baron A. v. Stackelberg. In: B M 60, 1929, S. 1 2 7 - 1 2 8 ; Bd. 2, 1927: Studentenzeit 1881—1886]; u.d.T: Lebenserinnerungen, Tl. I, Hannover-Döhren 1977 (Bait. Erinn. u. Biographien 1); Baltisches Burschenleben. Erinnerungen an die Studentenzeit in Dorpat, Tl. II, Hilden 2003 [Übers, ms Est., Tallinn 2000 (Loomingu raamatukogu 2000, 5 / 6 ) ] . - Lieder. Texte zu Liedern W. Wrangells gesungen von G. Grunewald-Tatter, hrsg. v. Wierländisch-deutschen Kulturkuratoriuni, Reval 1929. - Voru>. In: Graf Alfred Keyserling erzählt, Kaunas; Leipzig 1937; Liz.ausg. Groß Biewende iiber Börssum um 1954; ebd. um 1957; Nachdr. ebd. um 1968; 2. Nachdr. Hannover-Döhren 1978 [Übers, ms Russ., Moskva 2001]. Weihnachtsferien. In: Hirschheydt 2000, S. 4 3 50 [Ε.]. Vier Söhne eines Hauses. Zeit- und Lebensbilder aus Estlands Vergangenheit, 2 Bde. Leipzig 1900 [als Ms. gedr.]. HRSG.:

LITERATUR: Alb.Acad. 1889. - G H Est 1, 1 5 6 - 157;

2, 5 3 - 5 4 . - Nekro. in: Bait. Beob. 7, 1936. Alb.Est. 1961. - DBBL 1970. - Redlich 1989. BaBA 108, 165 - 166. Grü(t)zner, Ernst O t t o m a r * Wezlar, f 1743 Riga (L). Studium in Jena, Theologe, lebte länge Zeit in Livland, starb in geistiger Umnachtung. W E R K E : Die vergnügte Einsamkeit, o . O . o . J . — Den mit Ehre und Ruhm becrönten Helden-Muth des Erlauchten Hochgebohmen Grafen und Herrn, Herrn Christoph Burchard von Münnich, Ihm Kayserl. Majeste und Selbsthalterin aller Reussen hochverordneten General-Feld-Marchalls, etc., wolte als Ihro Hoch-Gräfl. Excellence abermahl einen herrlichen Sieg über die Macht des Erb-Feinds christlichen Namens bey Ghozim, zur Freude des gantzen Rußischen Reichs erhielten. In einer ge-

506

Grunwaldt ringen Ode mit tiefster Unterthänigkeit und Ehrfurcht vorstellen Ernst. Ottomar Grützner, Rev. Min. candid, und der Freyherrn von Mengden Hoffmeister, R i g a 1 7 3 9 [gefeiert: Burkhard Christoph v. M ü n n i c h ; vgl. zu Ehren des Generals ( 1 6 8 3 - 1 7 6 7 ) ->· H . G. Frhr. v. Igelström (Igelstrom)]. - Verf. auch GelGe. LITERATUR: Hupel 4, 1782, 66. -

Recke/Napier-

sky. - Friedrichs 1967. - Kosch. - DBA 431, 288. - BaBA 108, 297. Grunwaldt, Eduard E d u a r d , G. E . )

Gustav (Ps.

Gustav

* 4.2. (j. 2 3 . 1 . ) 1821 Schönberg (K), f um 1 8 9 1 ; einziges K i n d des R i g a e r Müllermeisters J o h a n n Daniel G. Hausunterricht, lebte seit 1 8 3 0 b. seinem Onkel, dem Kaufmann Samuel Gottlieb G . , in R i g a (L), dort Elementarschule des —> H. Heibig u. Hedenströmsche höhere Erziehungsanstalt. Nach dem Abitur arbeitete er seit 1 8 3 6 in einem engl. Handelshaus in R i g a , bis dieses sich 1 8 3 9 auflöste, dort erwarb er kaufmännische Kenntnisse u. lernte die engl. Sprache, so daß er 1 8 4 0 v o m Departement des auswärtigen Handels als Schiffsmaklergehilfe am R i g a e r Zollamt angestellt wurde, dort 1 8 6 6 Ernennung zum Kanzleibeamten u. 1 8 8 4 zum Kollegienregistrator mit Anciennitätsanspruch. Seit 1 8 5 8 Mitarb. der Rig.Stadtbll., 1860-1870 der Rig. Zt., seit 1869/70 Schriftleiter der Rigaschen B ö r s e n - u. H a n delsZt.; seit 1857 Mitgl. des R i g a e r D i c h t e r vereins, 1 8 6 3 — 1 8 6 6 Mitgl. der ständischen Theaterverwaltung, langjähriger Opernreferent. Seit 1 8 8 3 linksseitig gelähmt, ging aber weiterhin seinen beruflichen Pflichten nach. ~ wurde als Lokalpoet bezeichnet, gehörte in seiner Zeit zu den bekanntesten u. beliebtesten Persönlichkeiten der Stadt u. besaß einen u n verwüstlichen H u m o r , der oft in seinen Dichtungen, besonders im dt.-russ. Jargon zum Ausdruck kam. Einige seiner Theaterstücke u. Bearb. v. Possen sowie seine u n zähligen Couplets sind auf die lokalen B e g e benheiten gemünzt u. wurden wiederholt im Stadttheater von R i g a aufgeführt bzw. vorgetragen; seine W e r k e waren auch zur Aufführung b. Vereinsveranstaltungen u. Familienfesten aller Gesellschaftskreise behebt. WERKE: Ein Posten an der Donau, R i g a [Einakter; unveröfftl. T h e a t e r M s . ; im S o m m e r -

theater aufgeführt]. — Der Sonnen-Aufgang, R i g a [Einakter; unveröfftl. T h e a t e r M s . ; im Sommertheater aufgeführt]. - Büchlein der Lieder, R i g a 1 8 5 0 . — Fünfzig Stunden auf der Düna. Poetische Erzählung, R i g a 1850. — Neue Gedichte, R i g a 1851. — Verandi. Ein Zeitgedicht, R i g a 1855. - In: Gedichte aus R i g a 1 8 6 7 : Wiedersehn. (Nach dem Schwedischen des Bischofs Tegner), S. 5 9 ; Burgunders Ehe, S. 8 4 — 9 6 ; Bauernhund und Herrenhund. (Fabel), S. 129 — 131. - Bitte um guten Rat. In: Gedichte aus R i g a 1877, S. 97; wieder in: Stael-Holstein 1896, S. 108 [G.J. - In: Gedichte aus R i g a 1 8 9 3 : Der Engel, S. 9 6 - 9 7 ; Guter Rat, S. 1 0 4 105. BEARB.: Ein Rigischer Bürger, R i g a [Posse; unveröfftl. T h e a t e r M s . ] . — Eine Nacht in Riga, R i g a [Posse; unveröfftl. T h e a t e r M s . ] . - Riga in einem andern Weltteile, R i g a [Posse; unveröfftl. TheaterMs.]. — Riga, wie es weint und lacht, R i g a [Posse; unveröfftl. TheaterMs.]. HRSG.: Die Biene, R i g a 1851 ff. [belletristisches Monatsheft]. LITERATUR: Rehbinder 1853, 1012. — Brummer 1876/77. - Rudolph 1890. - P. T h . Falck: Das

Drama im Baltenlande. Eine literarhistorische Anregung. In: B M 74, 1912, 213. - Kosch. - Redlich 1989. -

D B A 433, 2 3 - 2 5 .

-

B a B A 108,

399-

402.

Güldenstubbe, Maximilian Reinhold Karl von * 2 0 . 1 0 . 1 8 5 0 Arensburg (Ösel), f 1 3 . 1 2 . 1 9 3 1 Dorpat (E); Vater: Karl Gustav v. G. ( 1 7 9 8 1867), Stellv. Landmarschall, Landrat, Präsident des Konsistoriums u. Oberkirchenvorsteher; M u t t e r : Johanna Apollonie (Polly), geb. Pilar ν. Püchau ( 1 8 2 0 - 1 8 8 0 ) . Gym. in Arensburg, 1 8 6 9 — 1 8 7 3 Studium der Rechtswiss. in Dorpat, Archivar des est. Kontrollhofs in Dorpat, 1 8 7 5 — 1883 Assessor des Landgerichts in Dorpat, anschließend N o t a r am Ordnungsgericht. Als die russ. G e richtsordnung ü b e r n o m m e n werden mußte, erhielt er keine Bezahlung mehr, oo 2 2 . 5 . 1 8 9 2 in Dorpat Lucie Elisabeth v. B o c k ( * 1862), T o c h t e r d. Architekten Gustav v. B . ( f 1900) u. Charlotte, geb. Bsse. v. R o s e n . WERKE: Hubert. Eine Erzählung aus der Reformationszeit, Leipzig 1905. Himmel und Erde. Sieben Gedichte, Leipzig 1907. — Der Kampf um das Glück. In: Grotthuß 1894/95, S. 2 0 6 / S.

Guenther

507 243 [G.]. - In: Stael-Holstem 1896: Wolkenmärchen, S. 1 0 9 - 1 1 0 ; Hoffnung, S. 1 1 0 - 1 1 1 [Ge.]. LITERATUR: A l b . A c a d . 1 8 8 9 . -

G H Ösel

138-140.

- Kosch. - Redlich 1989. - BaBA 109, 258 - 260. Guenther, von

Johannes

(Hans)

Ferdinand

* 2 6 . 5 . 1 8 8 6 Mitau (K), f 2 8 . 5 . 1 9 7 3 München, φ Kochel (Oberbayern), seit 1913 kath.; Urgroßvater väterlicherseits wanderte Ende des 18. Jhs. aus Pommern nach Κ ein u. wurde Bürgermeister der Stadt Tukkum; Vater: J o hannes v. G . , kais.-russ. Kollegienrat u. Direktor des Gefängnisses in Mitau, 1888 siedelte die Farn, nach Windau (K) über, wo der Vater den Posten des Polizeichefs übernahm, 1893 kehrten sie nach Mitau zurück; Mutter: Olga geb. Friedrichsen. Schule u. Gym. in Mitau, seit seiner Kindheit mit —> Herbert v. Hoerner befreundet. 1904 Abitur, 1 9 0 4 - 1 9 0 5 Aufenthalt in Dresden u. München, wo er sich innerhalb der Münchener Boheme bewegte, aufgrund der politischen Ereignisse im Baltikum während der Revolution kehrte er nach Mitau zurück, 1906 St. Petersburg, wo ~ erst richtig die russ. Sprache gelernt hat, Kontakt zu zahlr. Künstlern u. Wissenschaftlern, v. a. zu der zweiten Generation d. russ. Symbolisten Vjaceslav Ivanov (1866—1949) u. zum Lyriker Alexander Blok ( 1 8 8 0 - 1 9 2 1 ) , aber auch zu dem entschiedenen Nicht-Symbolisten Michail Kusmin ( 1 8 7 5 - 1 9 3 6 ) , 1909 Grün, der M o natsschrift Apollon in St. Petersburg, bis 1913 deren Redakteur, Reise nach Moskau, 3 0 . 1 . 1913 in Riga (L) Konversion zum Kath., seit 1914 Reisen in Dtl. u. nach London, oo 22.6. 1914 in Graz Elsie Wood. Kontakte zu Ernst Dehmel u. Franz Hessel ( 1 8 8 0 - 1 9 4 1 ) , seit 1916 in München, bis 1918 dort Leiter des Georg Müller Verl., dann Grün, des Musarion-Verl., 1 9 2 2 - 1 9 2 4 mit A. Eliasberg Hrsg. des Drei-Masken-Verl., 1 9 2 3 - 1 9 2 7 lebte ~ in Bichl b. Bad Tölz (Oberbayern), war 1927 — 1929 Verlagsdirektor b. Grethlein & Co. in Leipzig, ab 1930 Verleger in Berlin, seit 1934 dort freier Schriftsteller, 1 9 4 0 - 1 9 5 3 in K o chel, dann in Seeshaupt am Starnberger See. In der Zeit 1 9 4 8 - 1 9 5 6 publ. er seine Ubers, a. d. Russ. v. a. im Aufbauverl, der D D R , der 1945 v. Johannes R . Becher u. Klaus Gysi gegrün.

wurde. Neben mehreren Literaturpreisen erhielt er auch den Nationalpreis II. Kl. fur Kunst u. Literatur der D D R . ~ hielt —> H. Bsse. v. Engelhardt für die einzige große Dichterin des Baltikums; Freundschaft u.a. mit —> B. Goetz, —> H. v. Heiseler. WERKE: UPs.: Schatten und Helle. Neue Gedichte (111. J . Walter; H. v. Hoerner), Mitau; München 1905/06. — Sonette von den Frauen. In: Hyperion 1, München 1908. - Sonette von der Liebe. In: N R 8, 1908. - Stefan George, St. Petersburg 1910 [Es.; bisher nur russ. ersch.]. - Moralisch und Ästhetisch. In: B M 71, 1911, S. 4 2 4 - 4 3 0 . - Schuld und Sühne. Ein Liebesroman, Berlin [1913]; ebd. [1919] (Der neue R . 29). - Osterreichische Kriegslieder 1914, München 1914; M k Stuttgart 1995. — Tannhäuser. Ein Trauerspiel, Graz 1914. — Bemerkungen über baltische Dichtung. In: Alexis v. Engelhardt: Die deutschen Ostseeprovinzen Rußlands. Ihre politische und wirtschaftliche Entwicklung, 1.-6. Aufl. München 1916, S. 2 4 5 - 2 7 8 . Fahrt nach Thüle. Gedichte, München 1916 [Ge. a.d. Jahren 1 9 0 6 - 1 9 1 4 ] , - Der Magier. Phantastisches Schauspiel in einem Akt, München 1916 [einm. Aufl. v. 800 Ex.; erste Fass, in russ. Ubers. St. Petersburg 1909]. - Martinian sucht den Teufel. Ein Roman (22 Federzeichn. R o l f v. Hoerschelmann), München 1916; neue veränd. Ausg. 3.-6. Tsd. ebd. 1918; ebd. 1919; 3. Ausg. Stuttgart 1925 (Engelhorns R.bibliothek 38, 17/18) [Martinian kommt als Soldat verwundet in ein Kloster. Er entscheidet sich für das Einsiedlerleben b. Berg Karmel], - In: Goetz 1916: Abend, S. 101; Vision, S. 1 0 2 - 1 0 4 ; Marien-Lied, S. 105 [Ge.]. - Der liebste Gast, München 1917 [Sgsp.]. — Vom. In: Bd. 1: H. Fielding: Geschichte des Thomas Jones eines Findelkindes. Roman. In der alten Ubers, v. J . J . Bode, München 1918 (Die Bücher der Abtei Thelem 19). mit August L. Meyer (für die deutsche Bühne): Don Gil von den grünen Hosen. Lustspiel nach Tirso de Molina, München 1918; Berlin 1937; ebd. 1938; Potsdam 1943 [Ausg. letzter Hand]; m.d.U.: Lustspiel in 4 Akten, Berlin 1956; Stuttgart 1966 ( R U B 8722) [UA m den Münchener Kammerspielen 1920]. — Der weiße Vogel, München 1920 [Ge.]. — Gunfrieds Saitenspiel. Erzählungen und Gedichte, BerlinSteglitz 1924. — Dummes Zeug wird hier getrieben. Lustspiel in 3 Akten nach Francisco de Rojas,

Guenther Stuttgart 1924. - Gesammelte Gedichte, ο.Ο. 1924. - In: Baltisches Dichterbrevier 1924: Der weiße Vogel (an Henry Heiseler), S. 98; Ihr Fenster, des Abends von Sonne beschienen, S. 99; Ein altes Lied, S. 99; Marien-Lied, S. 100; Geleit, S. 1 0 0 - 1 0 1 [Ge.]. - Vom Werden und Wesen der Bühne ( W e g e zur Bildung, 2/3; mit 16 Bildtafeln), Dessau u m 1925. — Darjas galante Zeit. Operette in 3 Akten nach e. russ. Original (Musik Gerhart v. Westerman), M ü n c h e n 1925. — ~ mit P. Baudisch: Reineke. Ein Lustspiel, Stuttgart 1925. - Thomas Ringemann und sein singendes Herz. Romandichtung, Berlin 1925. - Der große Orien t zu Medina. Ein Cagliostroroman, 1926 [,,(...) habe ich (...) in etwas spielerischem Ubermut zu beweisen versucht, daß ich meinen R o m a n ,Cagliostro' zwangsläufig schreiben mußte, w e i l ich in Mitau geboren bin."]. - Das erotische Lustspiel. In: Eckart 8, 1926, S. 2 3 5 - 2 4 0 [Aufs.]. Friedrich Kayßler. Der Schauspieler. In: Eckart 11, 1926, S. 3 3 1 - 3 3 3 [Expose], Kabarett. Gedanken zu einem Gespräch mit Blandinge Ebinger. In: Eckart 10/11, 1927, S. 3 2 9 - 3 3 3 . — Worterlösung und Sprechchor. In: Eckart 4, 1930, S. 1 6 6 - 1 6 9 [Aufs.]. - Cagliostw. Roman, Leipzig; Zürich u . a . 1927; Berlin 1927 (Auswahlreihe des Volksverbandes der Bücherfreunde); N e u e Aufl. Leipzig 1935, durchges. u. erw. Ausg. 1.-10. Tsd. (21.-30. Tsd. d. durchges. u. erw. Ausg.) Wiesentheid/Mainfranken 1946; 2. veränd. Ausg. (11.-20. Tsd. 31.-40. Tsd. d. 2. veränd. Ausg.), H e i delberg 1949; Liz.ausg. W i e n 1960 [Ubers, ins Engl., London 1928; N e w Y o r k 1929; Versuch v. das Bild Cagliostros a. d. Geist der Zeit u. seiner U m w e l t dichterisch zu gestalten. Nachgezeichnet w i r d das Leben des „ M a giers", wobei sich ~ auf die entscheidendsten Stationen von dessen Karriere beschränkt, Palermo, London, Petersburg, Straßburg, Paris, Boulogne sur M e r u. R o m ] . — Erinnerungen an Begegnungen und Gespräche mit Henry von Heiseler. In: Henry von Heiseler: Aus dem Nachlaß. M i t der Totenmaske des Dichters, Chemnitz 1929 (Ordentliche Veröfftl. der Ges. der Bücherfreunde zu Chemnitz 15). Spott, Sterben und Harlekin. Heitere und bittere, lästernde und lösende Rokokogeschichten. Dem Vortrage d. Autors nebst einem Prologue u. allen Uebergängen, Possen u. Reßektionen sorgsam nachgeschrieben u. in Druck gebracht, BerlinSteglitz 1932. — Sturz der Maske. Theaterroman

508 aus dem Rokoko, Berlin 1934; ebd. 1935; m.d.U.: Roman ebd. 1941; 6.-10. Tsd. ebd. 1943. — ~ mit B. H o f m a n n : Der falsche Zar. Schauspiel in 10 Bildern, Berlin 1937. mit B. H o f m a n n : Komödianten. 5 Akte nach Alexandre Dumas, Berlin 1938. — Rasputin. Roman, Berlin 1939 [,,ein typisch russisches Heiligenleben"]; Neuaufl. ebd. 1941; 1 5 1 165. Tsd. Heidelberg 1948; 245.-253. Tsd. 6. Aufl. Ölten; Fr.i.Br. 1956; Stuttgart 1956; u . d . T . : Rasputin. Magier und Prophet, Liz.ausg. W i e n 1959 [behandelt d. Zeit 1 8 8 0 - 1 9 1 7 ; Ubers, ins Span., Barcelona 1960; ebd. 1963; ins Niederl., Amsterdam 1963], — Ein Landknecht reitet. In: G. v. Westermann (Komp.): Z w e i Balln. für Bariton und Orchester, op. 2, Berlin 1940 [Klavierpartitur]. — Der Kreidekreis. Ein Spiel in 6 Bildern nach dem Chinesischen, Berlin 1941 [zur R e z e p t i o n vgl. Bert Brechts Stück, entstanden 1944/45]; Potsdam 1942; m . d . U . : Ein Spiel in 6 Bildern nach dem Altchinesischen (Li Hsing-tao) (Einl. ~), Stuttgart 1953 ( R U B 7777); Neuausg. ebd. 1958; N a c h w . Nachdr. ebd. 1962; ebd. 1966; Übers, ins Ital., Turin 1944 (Collana di opere brevi 9). — Vasantasena. Ein Schauspiel nach dem Indischen, M ü n c h e n 1942 [Ms.-Drucke des Drei-Masken-Verlages]; ebd. 1943. - Aus baltischer Landschaft. Kantate für hohe Stimme und Orchester nach Versen von Werner von Bergengmen, Ricarda Huch op. 11 (Komp. G. v. Westermann), Berlin 1943 [Klavierausz.]. — Der verschrobene Liebhaber (111. B. Wosien), Mainz 1943. — Sonettengarten, Heidelberg 1946. — Die fünf kleinen Schicksale, Berlin 1948. — Nachmittag. Gedichte, Heidelberg 1948. Alexander Block. Der Versuch einer Darstellung, M ü n c h e n 1948 [Es.]; Sepdr. a. d. Übers. Α. B. Gesammelte Dichtungen, 1947], Balsaminow will heiraten. Schwank nach Ostrowskij, Berlin 1951. - Geist ohne Geld, Berlin 1951 [Lsp. nach Beaumont u. Fletcher]. - Sakuntala. Spiel nach dem Indischen, M ü n c h e n 1953. — Das schwedische Streichholz. Nach einem Motiv von Tschechow, o.O. 1953 [Hsp.]. - Nachw. In: F. Braun: Herbst des Reiches. Roman, Ölten; Fr.i.Br. 1957 ( R e i h e Weltliteratur); u . d . T . : Agnes Altkirchner. Roman, W i e n ; Hamburg 1965 [Festausg. z u m 80. Geburtstag d. Dichters] . - Hörst du, was die Stunde spricht ? Erzählungen und Betrachtungen, Berlin 1958; 2. erw. Aufl. ebd. 1962; 3. neu durchges. Aufl. ebd. 1964; 4. Aufl. ebd. 1966; 5. Aufl.

509 ebd. 1 9 6 8 ; 6. Aufl. ebd. 1 9 7 1 ; 7. Aufl. ebd. 1976. — In: Immergrün-Kalender, hrsg. v. Gottfried B e r r o n (III. R o b e r t Eberwein): Begegnungen mit Ernst Beriach, Jg. 50, 1961, S. 8 8 9 1 ; Die Schwiegermutter, Jg. 51, 1962, S. 46— 4 7 ; Gedicht, J g . 54, 1964, S. 4 9 [G.]; Friede, J g . 56, 1967, S. 4 9 . - Die Literatur Rußlands, Stuttgart 1964, S. 1 2 1 - 1 2 2 (Die Grossen der Kunst, Literatur und Musik 2/1). — Johannes von Guenther. In: T h o m s o n 1964, S. 113 — 115 [Aut.]. - Von Rußland will ich erzählen. Der dramatische Lehenslauf der russischen Literatur, M ü n c h e n 1 9 6 8 (Die Südwest-Bibliothek). Ein Lehen im Ostwind. Zmschen Petersburg und München. Erinnerungen, M ü n c h e n 1 9 6 9 ; R e z . v. E . Werckmeister. In: B B 6 (260), 1970, S. 7; v. Erik v. Loewis. In: B H 18, 1972, S. 2 6 2 2 6 4 ; Ausz. in: Literarische R e i s e in 7 0 Städte der dt. O s t - und Siedlungsgebiete, hrsg. v. der Kulturstiftung der dt. Vertriebenen. Literar. T e i l bearb. v. Ernst-Edmund Keil, hist. T e i l bearb. v. R e i n h a r d Häuf, B o n n 1987, S. 2 0 — 22. BEARB. : Lettische Volkslieder, ausgew. u. übertr. v. Inga Bielenstein, M ü n c h e n 1 9 1 8 . — G . B o c c a c c i o : Das Decameron, übers, v. A. G. Meissner, 3 T i e . M ü n c h e n 1 9 2 4 ; Berlin 1 9 3 8 ; ebd. 1 9 4 0 ; ebd. 1 9 4 3 ; Berchtesgaden 1951; M ü n c h e n 1 9 5 5 ; ebd. 1 9 5 9 (Goldmanns gelbe T b . 3 4 7 / 3 4 8 ) ; Gütersloh 1 9 6 1 ; Neubearb. ebd. 1 9 6 6 ; 5 0 Holzschnitte v. Fritz R i c h t e r , ebd. 1 9 7 5 ; ebd. 1 9 8 5 . - L. Ukrai'nka: Das Waldlied. Ein Märchendrama in 3 Akten. Für die Bühne umgestaltet, Berlin u m 1947 [unverkäufl. Ms.]. UBERS.: 1 9 0 4 erste Ubers, eines G. v. Lerm o n t o v a. d. Russ. in der Mitau.Zt. — U P s . : Valerij J . B r j u s o v : Die Republik des Südkreuzes. Novellen, 1. u. 2. Aufl. M ü n c h e n 1 9 0 8 ; Hamburg; M ü n c h e n 1 9 6 4 (Kleine russ. B i bliothek). — U P s . : F. Sologub: Das Buch der Märchen, 1. u. 2. Aufl. M ü n c h e n 1908; ebd. 1 9 2 4 ; Heidelberg 1 9 4 8 (Die kleinen Meisterbücher 82). — U P s . : V . J . Brjusov: Erduntergang. Tragödie künftiger Zeiten in 5 Handlungen und 9 Szenen, M ü n c h e n 1 9 0 9 ; ebd. 1912. — Konstantin Konstantinovic: Der erlöste Manfred, Leipzig 1 9 1 0 . - Ders.: Sebastian der Märtyrer, Berlin 1911. — Α. N . Ostrovskij: Talente und Verehrer, Berlin 1911. - Ders.: Gewitter. Drama in 5 Akten, Berlin 1 9 1 1 ; ebd. 1 9 4 0 ; ebd. 1948. - Ders.: Der Wald.

Guenther Komödie in 5 Akten [Ms. 1 9 1 1 ] ; Neudr. Berlin 1 9 4 0 ; Neuausg. ebd. um 1 9 4 8 ; M ü n c h e n 1 9 5 6 ; Stuttgart 1 9 5 8 ; ebd. 1 9 6 3 ; ebd. 1 9 7 1 ; ebd. 1 9 7 6 ; ebd. 1 9 8 2 ; ebd. 1989 ( R U B 7 6 7 3 ) . - Ν . C o w a r d : Weekend. Lustspiel in 3 Akten, M ü n c h e n 1917; Berlin 1939. - B . G r a f M ö r n e r : Neununddreißig. Epilog in einem Akt, M ü n c h e n 1 9 1 7 . — Tirso de M o l i n a : Don Gil von den grünen Hosen. Lustspiel, München 1 9 1 8 ; 2. Aufl. Stuttgart 1 9 2 4 ; Potsdam 1 9 4 3 ; Berlin 1938; ebd. 1 9 5 6 ; Stuttgart 1966; ebd. 1977 ( R U B 8 7 2 2 ) [1918 u. 1 9 2 4 für die dt. B ü h n e mit A. L. Mayer]. - Μ . A. K u z m i n : Alexandrinische Gesänge, M ü n c h e n 1920. Ders.: Spieluhr der Liebe. Pastoral, M ü n c h e n 1 9 2 0 (Die Einsiedelei). — A. S. Puskin: PiqueDame, M ü n c h e n 1920 (Romantische T b . B ü c h e r e i ) ; Heidelberg 1 9 4 6 (Die kleinen B ü c h e r 4 6 ) ; Potsdam 1 9 4 7 ; 2. Aufl. ebd. 1 9 5 0 (Kleine R & L - B ü c h e r e i ) . - V . F. Odojevskij: Magische Novellen, M ü n c h e n um 1 9 2 0 (Russ. Bibliothek); ebd. um 1 9 2 4 . - E . D o w s o n : Einen Augenblick Pierrot, M ü n c h e n 1921. — A. S. Puskin: Die Erzählungen Bjelkins. 5 Novellen, M ü n c h e n 1 9 2 2 ; Leipzig 1 9 5 8 ; u . d . T . Der Posthalter. Die Erzählungen Belkins, Stuttgart 1 9 6 7 ; zuletzt ebd. 2 0 0 1 ( R U B 7 4 6 9 ) . - Ders.: Der Reiter aus Erz, M ü n c h e n 1 9 2 2 (Der russ. M e n s c h 1). — N . S. Leskov: Pawlin, M ü n c h e n 1 9 2 2 (Der russ. Mensch 3); Heidelberg 1947 (Sesam-Bücherei 6). - A. S. Puskin: Ruslan und Ludmilla. Ein phantastisches Märchen, M ü n c h e n 1 9 2 2 (Poesie u. Prosa seit Puschkin 1). - L. S. T u r g e n e v : Ein Adelsnest. Roman, M ü n c h e n 1 9 2 2 (russ. Bibliothek d. D r e i Masken-Verl.); Nürnberg 1949. - Α. P. C e c h o v : Dreissig komische Erzählungen, München 1 9 2 3 (Russ. Bibliothek). - F. Μ Dostojevskij: Die Sanfte. Eine phantastische Erzählung, M ü n chen 1923; Stuttgart 1948; ebd. 1 9 8 1 ; ebd. 1 9 8 6 ; ebd. 1 9 8 9 ; ebd. 1 9 9 6 ; Zürich 1997 (Kleine Diogenes Tb. 70089); erg. mit N a c h w . v. B . Harreß, ebd. 1 9 9 9 ( R U B 6 5 7 0 ) . - Μ . J . L e r m o n t o v : Ein Held unserer Zeit. Roman, M ü n c h e n 1 9 2 3 (Russ. Bibliothek); Potsdam 1 9 4 8 ( R & L R o m a n - R e i h e ) ; Leipzig u m 1 9 5 5 ( R U B 9 6 8 ) ; Stuttgart 1 9 7 8 ; ebd. 1981; ebd. 1991; ebd. 1 9 9 6 ; ungek. Ausg. Unterhaching 2 0 0 5 [ C D ] , - N . S. L e skov: Der Gaukler Pamphalon, M ü n c h e n 1 9 2 3 ; Heidelberg um 1 9 5 2 (Die kleinen Meisterbücher 1 1 3 ) ; Stuttgart 1 9 5 3 ( R U B 7 7 8 8 ) ; zuletzt ebd. 2 0 0 1 . - A. S. Puskin: Der steinerne Gast,

Guenther

München 1923 (Orchis-Drucke 2). - L. Ν. Tolstoj: Die Kosaken. Ein Roman aus dem Kaukasus, München um 1923 (Russ. Bibliothek); Stuttgart 1960; ebd. 1979 ( R U B 4707). — Ders.: Die Liebe. Ein goldenes Buch. Komödie in 3 Aufzügen, München 1923 (Der russ. Mensch 8). - L. S. Turgenev: Rauch, München 1923 (Gestern und heute 4); Berlin 1955. — I. S. Turgenev: Die Geschichte des Leutnants Jergunow, München 1923 (Kleine Jedermannsbücherei 46); Neuausg. München um 1930. - A. S. Puskin: Die Hauptmannstochter, München 1924; ebd. 1927; Berlin 1947; ebd. 1951; erw. um andere En., Frankfurt/M 1959; Stuttgart 1960; zuletzt ebd. 1988 ( R U B 1559). - Ders.: Novellen, München 1924. Ders.: Romane, München 1924. - Ders.: Anekdoten und Tischgespräche, München 1924. — A. N. Tolstoj: Die Geliebte. Komödie in 4 Auf Zügen, München 1924. — M. Kusmin: Die Schwärmer, Wien 1926. — D. S. Merezkovskij: Der Messias. Roman, Leipzig u.a. 1927; 8.-10. Tsd. ebd. 1927 [Vorspiel u.d.T.: Tut-enchamon auf Kreta. Die Geburt der Götter; a. d. russ. Ms.]. — Α. P. Cechov: Russische Erzählungen, Leipzig 1928 (Hafis-Lesebücherei 68). — L. N. Tolstoj: Die Kreutzersonate, Leipzig 1928 (Hafis-Lesebücherei 61); u.d.T.: Die Kreutzersonate und andere Erzählungen, Berlin; Düsseldorf 1946; ebd. 1948; Prag 1999; 2. Aufl. Furth im Wald; Prag 2003. - D. S. Merezkovskij: Leonardo da Vinci. Die Wiedergeburt der Götter, Leipzig u. a. 1929 [hist. R . J . F. M. Dostojevskij: Eine Dumme Geschichte. Erzählung, Leipzig um 1931 ( R U B 7154); Neudr. ebd. 1946. — D. S. Merezkovskij: Julianus Apostata. Der Tod der Götter, Leipzig; Berlin 1931 [hist. R . J . — Ders.: Jesus, der Unbekannte, Leipzig; Zürich 1932 [a.d. russ. Ms.].

510

[Ausg. 1948]. - F. M. Dostojevskij : Die weißen Nächte. Ein sentimentaler Roman, Heidelberg 1947 (Die kleinen Bücher 53). — A. S. Leskov: Altchristliche Legenden, 2 Bde. Heidelberg 1947. - V. F. Odojevskij: Sebastian Bach. Novelle, Heidelberg 1947 (Die kleinen Bücher 61). Ε. A. Poe: Der Rabe und andere Gedichte, Hannover 1947 (Bücherei Hahn. Dichtung und Wahrheit 17) [engl. u. dt.]. — J. S. Turgenev: Vorabend, Potsdam 1947 (R.- & L.Romanreihe); 2. Aufl. Berlin 1951; ebd. um 1953 (Roman für alle 12); ebd. 1955. - A. S. Gribojedov: Geist bringt Kummer. Komödie in 4 Akten, Berlin 1947 [Drei-Mask.-Verl. Ms.]; Berlin-Ost 1948 [Verse], - A. S. Puskin: Dubrowskij. Novelle, Heidelberg 1948 (SesamBücherei 9); m.d.U.: Erzählung, Leipzig 1951 ( R U B 3813); ebd. 1952; Neudr. ebd. 1953; Berlin u.a. 1954 (Deutsche Volksbibliothek); Leipzig 1960 (Insel-Bücherei 634). - L. N. Tolstoj: Leinwandmesser. Erzählung, Heidelberg 1948 (Die kleinen Bücher 68); m.d.U.: Geschichte eines Pferdes, Stuttgart 1968 ( R U B 8571); ebd. 1969; ebd. 1981. - Α. P. Cechov: Der Roman der Baßgeige und andere Erzählungen, Heidelberg 1949 (Die kleinen Meisterbücher 92). — Ders.: Gesammelte Werke in Einzelausgaben, 6 Bde. Potsdam 1949 — 1958 [Dramen; Heitere Erzählungen; Kleine Romane, m. e. Nachw. v. A. G. Kuckhoff; Kleine Romane; Erzählungen (1956); Erzählungen (1958)]. — M. J. Lermontov: Der Dämon. Eine Erzählung aus dem Osten, Heidelberg 1949 (Die kleinen Meisterbücher 89) [Nachdichtung v. ~]. — N. S. Leskov: Der Linkshänder. Die Erzählung von dem scheeläugigen Linkshänder aus Tula und von dem stählernen Floh, Berlin-Ost 1949. — V. Majakovskij: Aus vollem Halse, Berlin 1949. A. S. Puskin: Eugen Onegin. Roman in Versen, — N. Coward: Gefallene Engel. Lustspiel in 3 Leipzig 1950 (Reclam-DDR 427/428a). - A. Akten, Berlin 1938 [als Ms. gedr.]. - Α. N. P. Cechov: Ariadna. 7 Geschichten von der Liebe, Ostrovskij: Eine Dummheit macht auch der Ge- Leipzig 1951. — Ν. V. Gogol: Der Sorotschinsker scheiteste. Komödie in 5 Akten, Berlin 1940 Jahrmarkt. Die verschwundene Urkunde; Der ver[Drei-Mask.-Verl., Ms.]; ebd. um 1947; hexte Platz. In: Phantasien und Geschichten, Stuttgart 1961 ( R U B 8491); ebd. 1972 Bd. 8, Leipzig 1952 (Reclam-DDR 1894). [Theateraufführung Schweiz 1964], - Ders.: M. Gorkij: Unten in der Tiefe (Nachtasyl), Das tolle Geld. Komödie in 5 Akten, Berlin 1940 München 1952 [Bühnenausg.]. — ~ mit K. [Drei-Mask.-Verl. Ms.]. - Ders.: Späte Liebe, Holm: Ν. V. Gogol: Gesammelte Werke, 5 Berlin 1940 [Drei-Mask.-Verl. Ms.]. - N. S. Bde. Berlin-Ost 1952 [Zus. v. SeparatLeskov: Das Tier. Novelle, Heidelberg 1946 veröfftl.]. — Α. P. Cechov: Der Sack hat. ein (Die kleinen Bücher 41). — A. Blok: Gesam- Loch. Humoresken, Stuttgart 1953 (Reclam melte Dichtungen. Mit einem Anhang: Α. B., 7801; Mit Nachw.). - Mit Nachw.: J. B. Versuch einer Darstellung, München um 1947 Moliere: Der eingebildete Kranke. Komödie in 3

511 Aufzügen, Stuttgart 1 9 5 3 (Reclam 1177). - D . S. Merezkovskij: Die Apokryphen von Jesus dem Unbekannten, München; Salzburg; Zürich 1 9 5 4 [Übers, a. russ. M s . ] . - Α. Ν . Ostrovskij: Talent verpflichtet, M ü n c h e n 1 9 5 4 [ B ü h n e n ausg.]. — Boris Godunow. Theaterstücke und kleine Prosa, Berlin 1955. - F. M . Dostojevskij: Der Idiot. Roman, Ö l t e n ; Freiburg.i.Br. 1 9 5 6 [Nachw. R . Schneider], - N . S. Leskov: Herren und Knechte. Der Toupetkünstler. Das Tier, Ebenhausen b. M ü n c h e n 1 9 5 6 (Edition Langewiesche-Brandt 17); 2. Aufl. ebd. 1 9 5 9 ; 3. Aufl. ebd. 1 9 6 1 [russ.-dt.]. Geliebtes Rußland. Russische Gedichte, B e r l i n - O s t 1 9 5 6 . I. S. T u r g e n e v : Abend in Sorrent, M ü n c h e n 1957 [Bühnenausg.J. — Ders.: Das Frühstück beim Adelsmarschall, M ü n c h e n 1957 [ B ü h n e n ausg.]. — Ders.: Der Kostgänger, München 1 9 5 7 . — Ders.: Erste Liebe, Aarau; Frankfurt/M 1957 (Juventus-Bücherei 6 0 ) ; Murrhardt 1997 ( S c h ü m m spechende B ü c h e r ) [2 C D s ; vgl. —> Vegesack 1 9 2 7 ] . - Ders.: Das Provinzdämchen, M ü n c h e n 1957 [Bühnenausg.J. — ~ mit S. J . ArbatofF: A.P. C e c h o v : Das Duell und andere Erzählungen. M i t Es. v. T h o m a s Mann, Frankfurt/M 1958. - F. M . Dostojevskij: Roman in 9 Briefen, Heidelberg 1958. - A. S. Puskin: Vom Fischer und von dem Fischlein, Warszawa 1958. — Emile Z o l a : Rabourdin und seine Erben. Komödie, M ü n c h e n 1 9 5 8 [Bühnenfass.]. mit K . H o l m : Nikolai G o g o l : Geschichten aus der Spinnstube. Abende auf dem Vorwerk bei Dikanka, Berlin 1 9 5 8 (Deutsche Volksbibliothek). - Α. N . T o l s t o j : Nikita, Mascha und die Mädchen. 3 Erzählungen, Ebenhausen b. M ü n c h e n 1 9 5 9 (Edition Langewiesche-Brandt 41). mit A. Kaempfe u . a . : B . Pasternak: Gedichte — Erzählungen — Sicheres Geleit, Frankfurt; Hamburg 1 9 5 9 . - Α. P. C e c h o v : Dreizehn lustige Geschichten, Ebenhausen b. M ü n c h e n 1 9 6 0 (Edition Langewiesche-Brandt 4 7 ) ; 2. Aufl. ebd. 1 9 6 4 ; 3. Aufl. ebd. 1 9 6 8 [russ. u. dt., mit Abb.], - Ders.: In der Schlucht, Stuttgart 1 9 6 0 (Die Perlenkette 54). - N . S. Leskov: Legendäre Charaktere. Versuch einer systematischen Ubersicht, Berlin 1 9 6 0 . — Μ . A. S o l o c h o v : Erzählungen vom Don, Stuttgart 1 9 6 0 ; Nachdr. ebd. 1 9 6 5 ; ebd. 1 9 7 3 ; ebd. 1 9 8 0 ( R U B 8 4 3 2 ) . - ~ mit E. M ü l l e r - K a m p : I. A. G o n c a r o v : Ein Monat im Mai in Petersburg. Erzählungen, Hamburg; M ü n c h e n 1 9 6 1 (Kleine russ. Bibliothek); Zürich 1 9 7 9 ( D i o g e n e s - T b . 173). - N . S.

Guenther Leskov: Erzählungen, M ü n c h e n 1961 (Die B ü c h e r der Neunzehn 79) [enth. u. a. E n . aus vorangegangenen Publ.]. - Fjodor D o s t o j e w skij: Meistererzählungen, Hamburg; M ü n c h e n 1961 (Kleine russ. Bibliothek); ebd. 1 9 7 0 ; Zürich 1982 (Diogenes-Tb. 20951); ebd. 2 0 0 2 . — Iwan Gontscharow: Ein Monat Mai in Petersburg. Erzählungen, Hamburg; M ü n c h e n 1961 (Kleine russ. Bibliothek). — Nikolai Leskov: Lady Macbeth aus Mzensk und andere Erzählungen, Hamburg; M ü n c h e n 1961 (Kleine russ. Bibliothek, mit Es. v. J . H o f miller); Frankfurt/M; W i e n ; Zürich 1963. — Anton T s c h e c h o w (A.P. Cechov): Religiöse Erzählungen eines Atheisten, Hamburg; M ü n chen 1 9 6 2 (Kleine russ. Bibliothek). — Pawel M e l n i k o w (P. J . Mel'nikov): Die alten Zeiten. Erzählungen, Hamburg; München 1962 (Kleine russ. Bibliothek). — Iwan T u r g e n j e w (I. S. Turgenev): Drei Begegnungen und andere Erzählungen, Hamburg; München 1962 (Kleine russ. Bibliothek) [enth. u. a. Ubers, v. 1930 u. 1 9 5 2 ] . — J e w g e n i j Samjatin (Zamjatin): Der Floh, H a m b u r g ; M ü n c h e n 1 9 6 2 (Kleine russ. Bibliothek) [enth. auch: Nikolai Lesskov: Der Linkshänder. Die russ. Wanderlegende vom stählernen Floh in 2 dichterischen Gestaltungen (vgl. Ubers, v. ~ 1 9 4 9 ) ] . — I. A. B u n i n : Erste Liebe. Erzählungen, Ebenhausen b. M ü n c h e n 1962 (Edition Langewiesche-Brandt 54) [russ.-dt.]. — Ν . V . G o g o l : Zwei Geschichten, erzählt vom Küster der . .sehen Kirche, Ebenhausen b. M ü n c h e n 1 9 6 3 (Edition Langewiesche-Brandt 61) [russ.-dt.]. - J . K . Olesa: Vier Kirschkerne. Erzählungen, Ebenhausen b. M ü n c h e n 1 9 6 4 (Edition Langewiesche-Brandt 69) [russ.-dt.]. - A. S. Puskin: Boris Godunow, M ü n c h e n 1 9 6 6 [ B ü h n e n b e arb.J. - Α. A. B l o k : Die Zwölf. Ausgewählte Dichtungen, Stuttgart 1966 ( R U B 8 7 2 5 , mit N a c h w . ; vgl. teilw. T e x t e schon in Gesammelte Dichtungen 1 9 4 7 ] . — K . G. Paustovskij: Oktobernacht. Erzählungen, Stuttgart 1 9 6 6 ; Nachdr. ebd. 1969 ( R U B 7 6 8 4 , mit N a c h w . ) . - Ders.: Der letzte Teufel. Erzählungen, Ebenhausen b. M ü n c h e n (Edition Langewiesche Brandt 89) [russ.-dt.]. — Diogenes-Anthologie russischer Erzähler (Nachw. Heddy Pross-Weerth), Zürich 1 9 8 7 ; ebd. 1 9 8 8 ( D i o g e n e s - T b . , d e t e b e - A n thologien 2 1 5 3 4 ) . : Henry v. Heiseler (Ubers.): T u r g e n j e w : Faust, Klara Militsch. In: T u r g e n -

BEARB./HRSC.

Guenther

jews Okkulte Erzählungen, München 1924. — Schule der Liebe. Italienische Meisternovellen aus der Renaissance, übers, v. A. v. Kellers, Potsdam 1942. - L. Ukrai'nka: Das Waldlied. Ein Märchendrama in 3 Akten. Für die dt. Bühne umgestaltet, Berlin 1947. Neuer russischer Parnass. Eine lyrische Anthologie, München 1911; Berlin 1912; München 1921. - Russische Gespenstergeschichten. 8 Novellen (Holzschnitte U. Wendorff-Weidt), München 1921; ebd. 1925; ~ mit K. Holm, Berlin 1958; Frankfurt/M; Hamburg 1961 (Fischer-Bücherei 426); ebd. 1963; ebd. 1 9 7 0 - 1 9 7 7 ; Berlin 1976; Zürich 1992 (Diogenes-Tb. detebe-Anthologien 22553). - Russische Tiergeschichten. 7 Novellen (111. J. Hegenbarth), München 1922; 2. verb. Aufl. u.d.T.: Tiergeschichten aus dem alten Rußland (111. W. Feiten), Speyer 1950; Hamburg; Speyer 1957; Hamburg; München 1961; Frankfurt/M; Hamburg 1967 (FischerTb. 814). - Russische Verbrecher-Geschichten. 7 Novellen, München 1922; Neuausg. u.d.T.: Russische Kriminalgeschichten, Frankfurt/M; Hamburg 1962 (Fischer-Tb. 493); ebd. 1965; ebd. 1969; rev. u. erw. Neuausg. Zürich 1974 (Diogenes-Anthologie); 2. Aufl. ebd. 1977; ebd. 1984 (Diogenes-Tb. 21127) [Nachw. . — Das russische Volkslied wie es heute gesungen wird (Komp. Gerhart v. Westerman), München 1922; ebd. 1923. — Russische Liebes-Geschichten. 8 Novellen, München 1923 [DreiMasken-Verl.]; erw. Aufl. m.d.U.: 15 Meisternovellen, Baden-Baden 1948; München 1954; Hannover 1964; mit 128 111. R . Sautermeister, Heidelberg 1957; Frankfurt/M; Hamburg 1964; ebd. 1969. - Russische heitere Geschichten. Eine Novellenreihe, München 1923; Neuaufl. Frankfurt/M; Hamburg 1965; 35.42. Tsd. ebd. 1969 (Fischer-Bücherei 673). N. S. Leskov: Ausgew. Novellen, Bd. 1—3, München 1923 [enth. Der Alexandrit. Ein natürliches Ereignis in mystischer Beleuchtung; Altchristliche Legenden; Psychopathen von dazumal]. mit E. Müller, H. Heiseler: N. S. Lesskow: Gesammelte Werke, 9 Bde. München 1924— 1927 [enth. Geschichten aus der Großstadt; Geschichten vom Lande; Legenden; Geschichten aus alter Zeit; Ein absterbendes Geschlecht. Familienchronik des Fürsten Protosanov; Militärische Geschichten; Charaktere und Sonderlinge; Die Klerisei. Eine Kleinstadtchronik in 5 Büchern [dt. v. HRSG./UBERS. :

512 Arthur Luther]; Am Ende der Welt [mit einer Leskov-Biogr. v. Erich Müller]; Neuausg. 3 Bde. München 1964. - G. G. Casanova: Erinnerungen (Mit 27 Bildbeigaben nach Julius Nisle u.a.), Berlin 1939. - Russisches Saitenspiel durch ein Jahrhundert, Hannover 1947 (Bücherei Hahn. Dichtung und Wahrheit 14). - A. Blok: Die Stille blüht, München 1947. - Der Alexandrit. Russische Liebeslyrik von Puschkin bis auf die Gegenwart, Heidelberg 1948 (Die kleinen Meisterbücher 76). — M. J. Lermontov: Gesammelte Werke in 2 Bänden, Potsdam 1948 — 1950 [enth. u.a. Ein Held unserer Zeit, publ. 1923], mit A. Eliasberg: Das Kreuz im Walde. Russische religiöse Dichtung, Donauwörth 1949 [Vorw. Graf Hermann Keyserling; Nachw. ~]. mit K. Holm; A. Eliasberg: Russische Erzähler. Alexander Puschkin, Michail Lermontow, Nikolai Gogol, Wladimir Fjodorowitsch Odojewskij, Wien 1949; Stuttgart 1949; ebd. 1951 (Janus-Bibliothek der Weltliteratur 13) [Geleitw. v. ~ ] . — A. S. Puskin: Ausgewählte Werke, 4 Bde. Berlin-Ost 1949. Α. N. Ostrovskij: Dramatische Werke in 4 Bänden, Berlin-Ost 1951 [enth. u.a. bereits publ. Ubers.: Talente u. ihre Verehrer (1911); Der Wald (1911, 1940); Eine Dummheit macht auch der Gescheiteste (1940)]; gek. Ausg. u.d.T.: Ausgewählte Theaterstücke, 2 Bde. Hamburg; München 1966. — Ν. V. Gogol: Gesammelte Werke, 5 Bde. Berlin-Ost 1952 [enth. Abende auf dem Vorwerk bei Dikanka; Mirgorod; Erzählungen; Die toten Seelen; Dramatische Werke]. — I. S. Turgenev: Gesammelte Werke in 5 Bdn. Berlin-Ost 1952 — 1955 [enth. Aufzeichnungen eines Jägers; Rudin; Das Adelsnest; Vorabend; Väter und Söhne; Rauch; Ein König Lear a. d. Steppenland; Novellen]. - Geliebtes Russland. Russische Gedichte (Vorw. W . Düwel zum 70. Geburtstag v. ~), Berlin 1956. - ~ mit A. Eliasberg; J. Müller: Der bunte Sarafan. Russische Liebesgeschichten, Heidelberg 1957 [111. R . Sautermeister]. — I. S. Turgenev: Werke, Wien; München, Basel 1957 [mit Nachw.]. — Dein Lächeln noch unbekannt gestern. Verse russischer Frauen, Heidelberg 1958 [Nachw. ~]. — Russkie poslovicy. Russische Sprichwörter (III. F. Wiegand), Ebenhausen b. München 1958 (dt.russ., Edition Langewiesche-Brandt 31); 2. Aufl. ebd. 1964; 3. Aufl. München 1970. Rußland erzählt. 20 Erzählungen, Frankfurt/M 1959 (Fischer-Bücherei 298) [Eml. ~ ] . - Neue russische Lyrik, Frankfurt/M (Einl. Juri Semjo-

513 now), Hamburg 1960; ebd. 1966 (FischerBücherei 328). — Heilig-unheiliges Rußland. Meistererzählungen aus zwei Jahrhunderten, Düsseldorf 1960 [Einl. - ] . - F. M. Dostojevskij: Meistererzählungen, Hamburg; München 1961. — Russische Erzähler aus zwei Jahrhunderten, Berlin 1962 [nur für d. D D R ] ; u.d.T.: Russische Erzähler von 1800 bis zur Gegenwart. Eine Anthologie, Stuttgart 1967 (Reclam 8515/ 8522). - Α. P. Cechov: Werke. Novellen, Erzählungen, Dramen, 3 Bde. Hamburg; München 1963 [Nachw. ~]. mit R . Karmann: Das andere Gesicht Russlands. Erzählungen, Köln; Ölten 1965; Rez. v. Anneliese Dempf. In: Zeitwende 36, 1965, S. 8 5 1 - 8 5 2 . - A. S. Puskin: Gesammelte Werke, München 1966. Russische Käuze, Frankfurt/M; Hamburg 1968 (Fischer-Bücherei 869). — Die schönsten Liebesgeschichten aus Russland. Von Alexander Puschkin bis Anton Cechov, Zürich 1976; ebd. 1982; Neuaufl. ebd. 1996 (DiogenesTb. 21013).

Günther

62. Tsd. ebd. 1961; ebd. 1962; 76.-87. Tsd. ebd. 1963; 101.-113. Tsd. ebd. 1965; ebd. 1969 (Fischer-Bücherei 2 9 8 ) (Einl. ~).

Briefe: Zur russischen Literatur. Aus den Briefen mit einem jungen Buchhändler 1962— 1973, hrsg. v. E . T h i e m e , Mannheim 1 9 9 0 ; R e z . v. G. K .

In: B B 9 (515), 1991, S. 8.

Literatur: Guenther 1916, 278. - Groß 1922. Alfons von Cibulka: In: Münchner Dichterbuch, 1929. - ReichsHb, 1, 1930. - W. Kosch: Das Katholische Dtl. Biogr.-Bibl. Lex., 2 Bde. Augsburg 1933 u. 1937 [A-San], - Wer ist's? 1935; 1955; 1948. - Künstler des Reichs-Rundfunks 1937/38 (1937). - Albrecht/Dahlke 1984 2/2, 281. Kutzbach 1950. — Kürschners Biogr. TheaterHandbuch, hrsg. v. H.A. Frenzel, H. J. Moser, Berlin u.a. 1956. — Kosch. — Festgabe fur ~ zum 80. Geburtstag am 26. Mai 1966, München 1966 [mit Bibl.]. — R . - P . Kluge: ~ als Ubersetzer u. Vermittler russ. Literatur. In: Die Welt der Slaven. Halbjahress. für Slavistik 12, 1967, 7 7 - 9 6 . Kürschner Lit.-Kal. 1967; 1973. - Friedrich Wilhelm Neumann: Zu seinem 85. Geburtstag. In: Jb.d.balt.Dtt. 18/1971 (1970), 17 f. - J. Schwarz: Ein Pontifex in litteris. ~ zum 85. Geburtstag. In: Hrsg. : Der Erzzauberer Cagliostro. Die Doku- KK 87, 1971, S. 22 - 23. - Heinrich von Günther: 1886 — 1973. Ein Leben im Ostwind, Eglharting mente über ihn nebst zwölf Bildbeigaben, München 1.-4. Tsd. 1919. — ~ mit A. Eliasberg: 1973. - Wilpert 1975; 1988. - O G T 1979 u. 1986. — Woldemar Ekkert: Im Dienste der Heimat. Russland in dichterischen Dokumenten, 3 Bde. In: H W 1, 1986, 2 7 8 - 2 7 9 . - E. Thomson: Ein München 1924 [Bd. 1: Rußland, wie es ward; heimatbewußter Kurländer. ~ zum 100. Geburtstag Bd. 2 : Rußland, wie es sich darstellt; Bd. 3 : am 26. Mai. In: KK 614, 1986, 1 0 - 11. - Anders Rußland, me es fühlt], — Schule der Liebe. Italie- 1988. - Redlich 1989. - Scholz 1990, 97. - DBA nische Meisternovellen aus der Renaissance. Nach d. II 493, 1 6 7 - 179. - BaBA 109, 3 1 8 - 3 3 1 . - R . Ubers. Adelb. V. Kellers, bearb. u. hrsg. v. Gregor: Das Werk M. Lermontovs in dt. ÜbertraPostdam 1942; eingeschränkt u.d.T: Italieni- gungen ~s. In: Wiss. Zs. der Ernst-Moritz-Arndt-

sche Shakespeare-Novellen aus der Renaissance, übertr. v. A. v. Keller, Heidelberg 1947 (Die kleinen Bücher 59). — G. Boccaccio: Die vergnüglichen Streiche der beiden Maler Bruno und Buffalmacco. Nach d. Übertr. von A. G. Meissner, Heidelberg 1947 (Die kleinen Bücher 55). — Altrussische Novellen, Paderborn 1955 (Schöninghs Textausg. 270). — Unsterbliches Saitenspiel. Die schönsten Gedichte der Weltliteratur, Frankfurt/M 1956; ebd. 1958 (Ullstein-Buch 100). — Neue russische Prosa. Novaja russkaja proza, Ebenhausen b. München 1957; 3. Aufl. ebd. 1964 (Edition Langewiesche-Brandt 23); hrsg. v. H. Dehio, ebd. 1976 [dt.-russ.]. Religiöse Lyrik des Abendlandes, Frankfurt/M 1958 (Ullstein-Buch 210; Lyrik aus aller Welt). - Liebesgedichte. Lyrik aus aller Welt, Frankfurt/M 1958 (Ullstein-Buch 186). - R . v. Walter u.a.: Rußland erzählt. Zwanzig Erzählungen, Frankfurt/M; Hamburg 1959; 51.-

Univ. Geifswald, 39, 1990, 63. - E. Thieme: er brachte George nach Rußl. In: Neue Beiträge zur George-Forschung, 16, 1991, 27 — 32. — H. Setzer (Hrsg.): Ein Leben im Ostwind. Eine Ausstellung aus dem Nachlaß des ~ (1886 - 1973). Mit dem Kat. seiner russ. Bibliothek, Tübingen 1996. — Killy 2005.

Günther, Viktor * 1 4 . 5 . 1 8 7 3 Riga (L). Schauspielausbildung in Weimar; Zwillingsbruder, Richard Otto G., veröfftl. Ge. in Grotthuß 1895, S. 2 4 4 - 2 4 6 . Werke: Frühlingsmorgen. In: Grotthuß 1895, S. 247 [G.]. — Lyrik, Riga 1900. — Un peu baroque, Berlin 1900 (Vita's Novellenschatz 22). - An Gott. In: Kiefern im Schnee, S. 30 [G.J. — Petersbourg s'amuse, Berlin 1907; 5. Aufl. ebd. (Großstadt-Dokumente 32). — In: Heimatstimmen 2, 1906: Sehnsucht, S. 236; Heimwärts,

514

Guleke S. 237 [Ge.]. - In: Maitz 1935: Am Ende, S. 88; Die Hölle, S. 89; Verbundenheit, S. 89 [Ge.]. L I T E R A T U R : Kosch. - Redlich 1989. - B a B A 109, 360. Guleke, A r t h u r Heinrich Ludwig

Dr. hist, habil., Dr. sc. paed, habil. Prof., seit 1968 Lehrstuhl an der Univ. Wladimir., Mitgl. der Kogge Minden. 1998 u.a. Präses des Partnerschaftsvereins Wladimir-Erlangen, seit 1990 Stadtrat für die S D P R .

Zähl nicht nur, was bitter war. Eine baltische Chronik von Juden und Deutschen, Berlin 1991 [R.-Chronik]. — Deutsch-russische Liebesgeschichte von heute, Erlangen-Wladimir 1994. Gym. in Riga (L) u. Arensburg (Osel), 1885 — Versöhnung in Minden. Chronik der Begegnungs1886 Studium der Rechte, bis 1890 Geographie u. Ethnographie. Erlernte die Forstwirt- woche deutsch-jüdischer Altbürger Mindens. 24. — schaft der Forstel Dondangen im Kr. Windau 30. Mai 1994, hrsg. v. Friedrich-Wilhelm (K). 1 8 9 2 - 1 8 9 4 Studium der Forstwirtschaft Steffen, Minden 1998. — Die Deutschen, die in Eberswalde (nö. Berlin), oo 1 8 . 3 . 1 8 9 4 in Juden und die Nazis. Versuch einer Widerlegung D. J. Goldhagens, 1998 [~ über sich: „Als Jürgenshof b. Wenden Isabella Aissilneek; 5 deutschsprachiger Jude 1919 in Riga geboren, Kinder. 1 8 9 4 - 1 8 9 6 Oberförster in Warrol (L, Kr. Dorpat), bis 1906 Oberförster u. Bevoll- kann ich nach der Ermordung meiner gesammächtigter des Gutes Mahlup (L, Kr. Walk), ten Familie, eigener Ghetto- und Lagerhaft gleichzeitig Kirchenvorsteher u. Ksp.-Vor- mit Fug und R e c h t als ein Opfer des Nazisteher von Marienburg (L). 1906 Ad- terrors gelten, gleichzeitig aber auch als ein ministrator der Güter Groß- u. Klein-Blieden direkter Nutznießer des Anderen Deutschsowie Sielenhof (L, Kr. Tuckum). 1914 lands, dessen Repräsentanten — deutsche HitOberförster in Alswig (L). Zog 1919 nach lergegner aus den Reihen der Wehrmacht und Dtl., 1919/1920 Leiter der Liebesgabenabt. im des Deutschen R o t e n Kreuzes mir und nicht Württembergschen Durchgangslager für heim- wenigen meinesgleichen im nazibesetzten kehrende Kriegsgefangene. 1920—1922 auf Lettland das Leben gerettet haben. Während einem Gut im Schwarzwald beschäftigt. 1922 der Hitlerherrschaft im Baltikum (Juli 1941 bis Rückkehr nach L. Bis 1925 Taxator im lett. Anfang 1945) bin ich in tagtäglichem Umgang Forstdepartment. Bis 1939 lebte er in Riga u. mit Hunderten von Deutschen zu einem klaren Bild über ihre wahre Haltung zu Antisezeitw. in Dtl. mitismus und Holocaust gelangt, was dann in W E R K E : Hochmoor. Aus den Erinnerungen eines den Nachkriegsjahrzehnten durch die Ergebbaltischen Jägers. In: B M 59, 1928, S. 4 4 1 - 4 4 7 . nisse spezieller Forschungen eine Bestätigung — Jugenderinnerungen und Jagderlebnisse, Riga gefunden hat. Da die Ausführungen Daniel J . 1934; Nachdr. Hannover-Döhren 1978; R e z . Goldhagens in krassem Widerspruch zu den v. N. von Transehe. In: B M H 1934, S. 3 8 6 - von mir gewonnenen Erkenntnissen stehen, 387. halte ich es für meine Pflicht, als Zeitzeuge LITERATUR: Alb.Acad. 1889. - Alb.Liv. 1972/91. und Forscher meine Stimme gegen GoldhaBaBA 110, 64. gens Ansichten zu erheben, und beschwöre die Wahrheit meines nachstehenden Zeugnisses Gurwitz, P e r c y (Gurvic, P e r c i B . ) für Deutschland bei dem Andenken meiner * 1919 Riga, dt.sprachige jüd. Fam.; lebt in von den Nazis ermordeten Eltern..." S. 6]. — Wladimir (Rußl., östl. v. Moskau). Begegnung mit Dr. Paul Schiemann. In: B B 12 (614), 1999, S. 11; Forts, in: B B 1 (615), 2000, X . dt. Grundschule u. Stadtgym., 1 9 3 7 - 1 9 4 1 Studium der klass. Philol. u. der Jurisprudenz S. 4; Forts, in: B B 2 (616), 2000, S. 6. - EUOsterweiterung — sozialer Sprengstoff — Von den in Riga, Promotion. 1934: SPD Lettlands, Tugenden der Letten und der Deutschen. TenJugendsektion, dt. Ortsgruppe, befreundet mit ->· P. Schiemann, 1 9 4 1 - 1 9 4 4 Ghetto- u. K Z - denzroman, Wladimir 2001. Haft in Riga u. Umgebung, 1944 mit Hilfe dt. U B E R S . : Α . I. Charsekin: Zur Deutung etruskiD R K - M i t a r b . gerettet. Seit 1945 Hochschulscher Sprachdenkmäler. Mit einem Anhang: lehrer an der Univ. Riga. 1950 — 1954 Etruskische Inschriften in den Museen der UdSSR, GULAG-Häftling für „antisowjetische Propaganda". Seit 1956 wieder Hochschullehrer. * 2 0 . 1 2 . 1 8 6 3 Past. Lasdohn (L), f 6 . 1 1 . 1 9 4 1 Gut Monkolno (Wartheland).

WERKE:

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F r a n k f u r t / M 1963 (Untersuchungen zur r ö mischen Geschichte 3) [a.d. russ. Ms. übertr.]. LITERATUR: B B 1 (615), 2 0 0 0 , S. 4.

Gustas, Aldona, verh. Holmsten * 2 . 3 . 1 9 3 2 Karceviskiu (Lit); lebt seit Kriegsende in Berlin; Vater: M a r t i n G . ; M u t t e r : Anne, geb. Purwins. In Lit aufgewachsen; 1941 U m s i e d l u n g nach D t l . , d e n Krieg erlebte sie in R o s t o c k , seit 1945 in West-Berlin, seit 1957 Tätigkeit als Autorin, seit 1970 als Malerin u. Graphikerin. U n t e r r i c h t b. Horst Strempel, Matthias Koeppel. oo 2 6 . 8 . 1 9 5 2 G. H o l m s t e n . 1972 Grün, der G r u p p e „Berliner M a l e r p o e t e n " in Berlin, Förderer waren Senator f ü r Wiss. u. Kunst Berlin u. Goethe-Institute, zur G r u p p e g e h ö r t e n : G ü n t e r B r u n o Fuchs, G ü n t e r Grass, R o g e r Loweig, K u r t M ü h l e n h a u p t , Karl O p p e r m a n n , R o b e r t W o l f g a n g Schnell, W o l f dietrich Schnurre, Friedrich S c h r ö d e r - S o n nenstern, J o a c h i m U h l m a n n , H a n s - J o a c h i m Zeidler. Organisatorin v. Ausstellungen der G r u p p e in Berlin, Brüssel, R o t t e r d a m , Innsbruck, Caracas, Medellin, M o n t e v i d e o , B o gota, Guadalajara, Buenos Aires, Santiago, C o r d o b a , M e x i k o , Q u i t o , La Paz, Asuncion, M e n d o z a , Genua, R o m , Neapel, N a n c y , Straßburg, Bordeaux, Toulouse, Metz, B o n n , Frankfurt, Iserlohn, Wetzlar, H o f , Lippstadt, Gütersloh. Eigene Ausstellungen in Berlin, H a m b u r g , Kiel, Münster, Ladenburg, Schwalenberg, Vilnius, Siauliai (Schaulen). Ihre Ge. w u r d e n in m e h r als 100 Anthologien, auch Presse, H ö r f u n k , u. Lyriksendungen des Fernsehens veröfftl., vertont u. ins Lit., Ital., Span., Franz., Engl., Russ. übers. E h r e n a m t liches Mitgl. in G E D O K , i m V e r b a n d dt. Schriftsteller, in der N e u e n Ges. für Literatur. 1997 R a h e l V a r n h a g e n v o n E n s e - M e daille, 1999 Bundesverdienstkreuz am Bande, März 2006 Medaille des Verdienstordens der R e p u b l i k Litauen. WERKE: Einzelne Ge. in: Alphabet. Prosa-Jb. Stierstadt 1961. - Nachtstrassen (OriginalHolzschnitte v. Hans Sünderhauf), Stierstadt im T a u n u s 1962 [Ge.]. — Grasdeuter (Litho. B e r n h a r d Jäger; T h o m a s Bayrle), H a n n o v e r 1963 [Ge.]. — Ge. in: Jagen, R e i t e n , Fischen. Verse der J a h r h u n d e r t e , ausgew. u. eingel. v. J o a c h i m Seyppel, H a m b u r g ; Berlin 1963. In: G ü n t e r B r u n o Fuchs (Hrsg.): Meisengeige.

Gustas Zeitgenössische Nonsensverse, München 1964: ein Mann der mit seinen Händen, S. 130; ein Geräusch am Nordpol, S. 148 [Ge.]. - Mikronautenzüge, H a m b u r g 1964 [Ge.]. — der Mond hängt zehn Meter über dem Boden. In: H a n n e s Schenger (Hrsg.): Berlin z u m Beispiel. Eine gesamtberliner A n t h . mit Beiträgen aus Lyrik, Prosa u n d Grafik, Berlin 1964, S. 122 [G.]. — Ge. i n : K o c h b u c h f ü r Feiertage. B l ü tenlese v o n Bildern, R e z e p t e n u n d Poesien, hrsg. v. V a u o Stomps (Victor O t t o Stomps), Stierstadt i. Ts. 1964. — Ge. in: W o l f g a n g W e y r a u c h ; J o h a n n e s P o e t h e n (Hrsg.): Lyrik aus dieser Zeit, M ü n c h e n ; Esslingen; Stuttgart 3, 1 9 6 5 / 6 6 u. 4, 1 9 6 7 / 6 8 . - Ge. i n : W o l f g a n g Fietkau (Hrsg.): T h e m a W e i h n a c h t e n . G e dichte der Gegenwart, W u p p e r t a l - B a r m e n 1965; 2. Aufl. ebd. 1966 [Tokio 1967]; 3. u m 22 Ge. erw. Aufl. ebd. 1970; 4. Aufl. N a c h d r . d. 3. stark erw. Aufl. ebd. 1973. — Ge. i n : Kurt M o r a w i e t z (Hrsg.): D e u t s c h e Teilung. Ein Lyrik-Lesebuch aus Ost u n d W e s t ( N a c h w . R e i m a r Lenz), W i e s b a d e n 1966. - Ge. in: A n t h . als Alibi. M i t 20 Original-Holzschnitten aus der Werkstatt der R i x d o r f e r D r u c k e ; U w e B r e m e r , G ü n t e r B r u n o Fuchs, Ali Schindehütte, J o h a n n e s V e n n e k a m p , A r n o W a l d schmidt ( N a c h w . Vera Ziegler), hrsg. u. eingel. v. Victor O t t o Stomps, Berlin 1967. — Ge. in: Siegmunds H o f e r Texte, im N a m e n der Selbstverwaltung der Studentenstadt Siegm u n d s H o f Berlin hrsg. v. W o l f g a n g N e e f , Berlin (West) 1967 [die A u t o r e n dieser TextSlg. lasen i m Wintersemester 1 9 6 6 / 6 7 i m C l u b r a u m Β der Studentenstadt Siegmunds H o f i m R a h m e n der Lesereihe „Literarische G r u p p e n in Berlin"]. — Blaue Sträucher, B r e m e n 1967 [Ge.]. - Notizen, Berlin 1967 [Ge.]. - Liebedichtexte (6 Färb. Orig.-Linolschnitte W o l f g a n g J ö r g ; Erich Schönig), Berlin 1968 (Berliner Handpresse 22) [Ge.]. — Ge. in: Stierstädter Gesangbuch. Böse Lieder. 36 Originalbeiträge u n d 21 Originalgraphiken nebst N a c h r i c h t e n über die Verfasser u n d ihre W e r k e , hrsg. v. Friedolin R e s k e , Stierstadt i. Ts. 1968. — Ge. i n : Z u r N a c h t . A u t o r e n i m W e s t d e u t s c h e n Fernsehen, hrsg. v. der Pressestelle des Westdeutschen R u n d f u n k s (Köln) u n t e r Leitung v. Josef R i c k , Köln 1969. — marxleninmaotsetungdenkstoff. In: Wolfgang Fietkau (Hrsg.): P o e t e n beten. A n r u f e in T e x t e n der Gegenwart, W u p p e r t a l - B a r m e n 1969, S. 79 [G.]. - Ge. i n : B e r l i n - B u c h der

Gustas N e u e n Rabenpresse. M i t einem Calendarium auf das Jahr 1970, zsgst. u. hrsg. v. G ü n t e r B r u n o Fuchs, u n t e r Mitarb. zeitgenössischer A u t o r e n in T e x t u n d Grafik, Berlin 1969. — Pfeillaute. I n : Paian. Internationale Zs. f ü r D i c h t u n g 7, 1970, S. 3 8 - 3 9 [G.]. - Ge. in: Gedichte. Abt. für N e u e r e Sprachen u. Literaturen, Südasien-Institut der U n i v . H e i d e l berg 1971. — Ge. in: Pergale, 1971 [Pergale. Literaturos, m e n o ir kritikos zurnales = P o beda = Pjargale, Lietuvos T S R Tarybiniüu R a s y t o j ü u Sajunga Vilnius u . a . 1943 — 1990]. — Ge. i n : D i e gespiegelte Stadt. 2 0 0 J a h r e Gedichte ü b e r Berlin, ausgew. u. eingel. v. Gustav Sichelschmidt, Berlin 1971. — Ge. i n : Aller Lüste Anfang. Das 7. B u c h der W e r b u n g , zsgst. v. Dieter Hülsmanns u. Friedolin R e s k e . M i t Beiträgen zahlr. A u t o r e n . Verziert mit vielen Bildern v. Klaus Endrikat u. W a l t e r Z i m b r i c h , Stierstadt i. Ts. 1971; ungek. Liz. ausg. 1.-18. Tsd. R . b . H . 1973 (rororo 1579). — worterotik, Berlin 1971 (Schritte 21) [Ge.]. Schulwege in einer Landschaft. I n : Erik T h o m s o n (Hrsg.): D i e Allerschönste. Beiträge z u m alten T h e m a von der j u n g e n Liebe, B u x h e i m / A l l gäu u m 1972, S. 71 [G.]. - Apfelgärten. I n : Paian. Internationale Zs. f ü r D i c h t u n g 8, 1972, S. 1 9 - 2 0 [G.]. - In: Paian. Internationale Zs. f ü r D i c h t u n g 9, 1973: Paris 1912, S. 10; Leda, S. 1 0 - 1 1 ; Die Könige von Prankreich, S. 11 — 12; Mehrere Tode, S. 12; Weisse Frösche, S. 12; Klagevögel, S. 13; Abschiedsgedicht, S. 13. — Ge. in: E i n gutes B ü c h e l ist der Seel ein Küchel. Eine A n t h . z u m 25jährigen Bestehen der Eremiten-Presse, zsgst. v. Dieter Hülsmanns u. Friedolin R e s k e . M i t Original-Beiträgen der A u t o r e n u n d Selbstporträts der Graphiker & Maler der Eremiten-Presse, Düsseldorf 1974 [NTitel: Der Seel ein Küchel]. — Ge. in: Kreatives Literaturlexikon. E i n erster Ansatz, hrsg. u. gestaltet v. Peter S c h u m a n n , Starnberg 1974. - I n : Berliner Malerpoeten. Bilder u. T e x t e (Vorw. Karl Krolow), M ü n c h e n 1974; 2. Aufl. Berlin 1978: Der Funkturm, S. 31; Brechts Gedicht an die Marie Α., S. 32; Eichhörnchengott, S. 34; Jehensstaße, S. 3 5 ; Potsdamer Straße, S. 3 6 ; Viktoria-Luise-Platz, S. 38 [Ge.].

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Lyrik v o n 1 9 6 0 - 1 9 7 5 , M ü n c h e n 1975. - Ge. in: Poezijos pavasaris. Almanachas, Vilnius 1975 [ N T i t e l : Vesna po-ezii], — Frankierter Morgenhimmel. Gedichte & Bilder, Düsseldorf 1975 (Broschur. 63). - Ge. in: Gratuliere. W o r t - u n d Bildgeschenke z u m fünfzigsten Geburtstag von Christa R e i n i g am 6. Aug. 1976, ges. v. Dieter Hülsmanns u. Friedolin R e s k e , Düsseldorf 1976 [NTitel: 50 Jahre Christ Reinig]. — Ge. i n : J o a c h i m F u h r m a n n (Hrsg.): Tagtäglich. Gedichte, R . b . H . 1976; 16.-23. Tsd. ebd. 1978; 24.-30. Tsd. ebd. 1979; 31.-35. Tsd. ebd. 1980; 36.-40. Tsd. ebd. 1981; 41.-45. Tsd. ebd. 1981; 46.49. Tsd. ebd. 1986 ( r o r o r o - R o t f u c h s 135; W e c k b u c h 3). - Puppenruhe. Gedichte und Offsetlithographien, Düsseldorf 1977 (Broschur 78). — Ge. in: R u t h M e y e r (Hrsg.): B e w e g t e Frauen. Lyrik- u n d Prosatexte zeitgenössischer A u t o r i n n e n . M i t R d . b e i t r . v. M e r e t O p p e n h e i m u. e. Linolschnitt v. Francoise Holzer, Z ü r i c h 1977. — Ge. i n : Peter Gerlinghoff; Güter Maschuff; Hans Ulrich Treichel (Hrsg.): Stadtansichten. Gedichte Westberliner A u t o ren (III. Uliane Borchert), Berlin (West) 1977. - Ge. in: Gedichte v o n Ingeborg Drewitz, R i c h a r d Anders, R o b e r t W o l f g a n g Schnell, Dieter Straub, Berlin 1977 (Literaturkreis Platanenallee. N e u e Ges. für Literatur; B i bliophile Ausg.). — In: Paian. Internationale Zs. f ü r D i c h t u n g 10, 1977: Gedichte, S. 4 6 ; Fische, S. 46; In Backstuben, S. 46; Und Doch, S. 49; Eigentlich, S. 49. — Ge. in: Das große Rabenbuch. Kunde von einem und C o u r für einen seltenen u n d seltsamen Vogel, der, Victor O t t o Stomps geheißen, u n t e r uns lebte, schluckte u n d schäkerte, fabulierte, verlegte u n d druckte u n d n u n m e h r ü b e r den T ü r m e n kreist in R i n g e l s o c k e n u n d allen Ehren, b e schrieben u n d bebildert v o n seinen b e r ü h m t e n F r e u n d e n , vers, mit einer sorgfältigen Bibl., sowie einer akustischen Leseprobe, ausgerichtet v. Albert Spindler u. eingerichtet v. A r n o Waldschmidt, H a m b u r g 1977 [einm. Aufl. v. 1450 E x . ; Big. 1 Schallplatte]. - I n : Klaus Peter D e n c k e r (Hrsg.): D e u t s c h e Unsinnspoesie, Stuttgart 1978 (Reclam): Y, S. 350; — Ge. i n : Lyrik n o n stop. Gedichte in Berlin. Tagebuchnotiz, S. 351 [Ge.]. — Eine Welle, eine Lesungen 1974 u n d 1975 (Vorw. Dieter Muschel oder Venus persönlich. Gedichte und Bilder, Düsseldorf 1979 (Broschur 89). - LuftkäStraub), Berlin 1975 (NGL-Jahresgabe 1, hrsg. fige. Eine litauische Kindheit. Gedichte und Liv. d. N e u e n Ges. f ü r Literatur; E i n h o r n Presse, B u c h 10). — Ge. in: W o l f g a n g W e y - thographien, Berlin 1980 ( N e u e Ges. f ü r Literauch (Hrsg.): N e u e Expeditionen. D e u t s c h e ratur u n d K u l t u r w e r k des Berufsverbandes

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Gustas

Bildender Künstler). — Ge. in: W o m e n From zeptionsgesch.J. - Ge. in: A n n a T ü n e (Hrsg.): Berlin La Crescion Femenina, M e x i k o 1980. — Körper, Liebe, Sprache. U b e r weibliche Vorschlag. In: Isolde A r n o l d ; Leonie Ossowski; Kunst, Erotik darzustellen, Berlin (West) H a n n e s Schwengel· (Hrsg.): Schreiben w i e wir 1982. — Ge. in: J o a c h i m F u h r m a n n (Hrsg.): leben wollen. Ein Almanach, Berlin 1981, S. Straßengedichte. A n t h . , 1.-8. Tsd. M ü n c h e n 61 [G.]. - Sogar den Himmel teilten wir. Gedichte 1982 (Heyne-Biicher 29, H e y n e - L y r i k 35). — und Offsetlithographien, Düsseldorf 1981 (Bro- Ge. in: Isolde Arnold (Red.): Schreiben wie schur 110). - Körpernaturen. Zeichnungen und w i r leben wollen. Ein Almanach, Berlin Gedichte [Kunu prigimtys], hrsg. v. Fritz Bar(West) 1981 (Ex libris 1981). - Ge. i n : R i t a telt D e t m o l d 1981 [dt.-lit. übers, v. Giedre v o n der G r ü n (Hrsg.): FrauenalltagsgeschichPaplonskyte-Bartelt; a. d. V o r b e m e r k u n g des ten. Frauenjb. 84, M ü n s t e r 1983. — Ge. in: Hrsg.: D i e T h e m e n ihrer knappen, aphoristi- M a n f r e d E i c h h o r n ; Urs M . Fiechtner (Hrsg.): schen u n d in freien R h y t h m e n geschriebenen Steck' D i r einen Vers, T ü b i n g e n 1983. - Ge. Gedichte sind Natürlichkeit u n d Körperlich- i n : Lucia Binder (Hrsg.): W i r m a c h e n Frieden, keit, M a n n u n d Frau, Liebe, Sexualität, Lei- W i e n ; M ü n c h e n 1983; 3. Aufl. ebd. 1987. den, Erkenntnisse, Distanz. Es w i r d versucht, Briedziai mano broliai. Eilerascai [Elche m e i n e mit Hilfe der Sprache Abstand zu g e w i n n e n , B r ü d e r ] , Vilnius 1983 [lit.-dt., übers, v. i m Chaos der E m p f i n d u n g e n O r d n u n g zu Vytautas Karalius]. — Ge. in: U w e - M i c h a e l m a c h e n ] . — Ge. in: Hildegard W o h l g e m u t h Gutzschhahn (Hrsg.): D i e Paradiese in unseren (Hrsg.): Frieden. M e h r als ein W o r t . G e d i c h t e K ö p f e n . Gedichte ab 15, W ü r z b u r g 1983. — u n d Geschichten, R . b . H . 1981; 19.-28. Tsd. Jens Olsson; Friedolin R e s k e (Hrsg.). Alphaebd. 1982; 29.-38. Tsd. ebd. 1982; 39.-48. Beet. Eine literar.-graphische Blütenlese, Tsd. ebd. 1983; Liz.ausg. B l i n d e n d r u c k in 2 Düsseldorf 1983 (Broschur 125): Raupe, S. 2 6 ; B d n . M a r b u r g 1984; 49.-51. Tsd. R . b . H . Wolkenschauklerin, S. 24 [Ge.]. - Ge. in: T r e f f 1988; 52.-54. Tsd. ebd. 1991 ( r o r o r o - R o t - Schülerkalender '84, gültig v o m 1 . 8 . 1 9 8 3 bis fuchs 287). — Ge. i n : W e i ß t D u , was der 3 1 . 1 2 . 1 9 8 4 , Seelze 1984 [Abreißkalender], Frieden ist? L e s e - B i l d e r - N o t e n - B u c h f ü r den Ge. in: Christian C h r u x i n (Hrsg.): Fietkaus Frieden, hrsg. v. d. Initiative Künstler f ü r den Schritte d u r c h ein Vierteljahrhundert. Ein Frieden, 1.-4. Tsd. Berlin (West) 1981. - I n : Schrittmusterbüchlein, vorgelegt von den 10 Jahre Berliner M a l e r p o e t e n (Ausstellung A u t o r e n u n d Freunden, z u m 25jährigen B e v o m 13.9. bis 2 4 . 1 0 . 1 9 8 2 , Galerie i m R a t h a u s stehen des Verlages v o n W o l f g a n g u n d Erika T e m p e l h o f , Berlin), Berlin 1982: Bestim- Fietkau a m 30. J u n i 1984, überreicht v. mungsort, S. 2 0 ; Fossil, S. 2 0 ; Bis zur Havel, S. Christian C h r u x i n , 1. u. 2. Tsd. Berlin (West) 22; Havel, S. 2 3 ; In der City, S. 24 [Ge.]. - Ge. 1984 (Schritte 38). [Bibliophiler Pnvatdr. in in: H a n s - U l r i c h Hirschfelder (Red.): Berlin100 Ex.]. - Ge. i n : Inge Meidinger-Geise Zulage. Gedichte aus der Provinz, Berlin 1982 (Hrsg.): Europäische B e g e g n u n g e n in Lyrik [Anth. d. Arbeitsgruppe Lyrik in der N e u e n u n d Prosa. Ein Lesebuch der Europäischen Ges. f ü r Literatur e.V.]. - Fremde Haut. 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G ü M a n f r e d Engel (Hrsg.): Rilkes „Duineser tersloh 1984. - Ge. in: Poezijos pavasaris 1984, Elegien", 3 Bde. F r a n k f u r t / M 1 9 8 0 - 1 9 8 2 Vilnius 1984. — Ge. in: D e r Tiergarten in (Suhrkamp-Tb. 2 0 0 9 - 2 0 1 1 ) [Bd. 1, 1980, Berlin, Berlin 1984. — Ge. in: Karin Kiwus u . d . T . : Materialien zu R a i n e r Maria Rilkes (Red.): Berliner Autorenstadtbuch. 111 von „Duineser Elegien". Selbstzeugnisse; Bd. 2, A - Z . Berlin als ein O r t z u m Schreiben. Lite1982: Forschungsgesch.; Bd. 3, 1982: R e rarisches Adressbuch, hrsg. v. d. Abt. Literatur

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518 v. d. N e u e n Ges. f ü r Literatur, Berlin 1989. — Sekundenresidenzen. Gedichte und Bilder, D ü s seldorf 1989 (Broschur. 158). - Asyl im Geschlecht. Katalog mit Merksätzen, Berlin 1990. Ge. in: H a n n e s Schwenger (Hrsg.): D o p p e l decker. T e x t e & Grafik aus ganz Berlin, Berlin 1990. — Zeichnungen und Zeilen, Berlin 1990 [diese Publ. ersch. aus Anlaß der Ausstellung v. ~ v o m 2 . 4 . - 3 0 . 4 . 1 9 9 0 in der Ladengalerie]. — Ge. i n : Irma H i l d e b r a n d t ; R e n a t e M a ß m a n n (Hrsg.): Ich schreibe, weil ich schreibe. A u torinnen der G E D O K , eine D o k u m e n t a t i o n , Stuttgart 1990. — In: H u g o H o f f m a n n (Hrsg.): M e n s c h M u e h l e n h a u p t . E i n kurtsweilig Lesen v o m Maler u n d P o e t e n M u e h l e n h a u p t z u m 70., Berlin 1991: Malerpoet Kurt, S. 2 8 - 2 9 ; Porträtzeich, v. M u e h l e n h a u p t , N r . 7 (in beiliegender Mappe). — Ge. in: Jens Olsson; Friedolin R e s k e (Hrsg.): E r e m i t e n - A l p h a b e t 1991. Prosa v o n Lyrikern (III. Klaus R i t t e r busch), Düsseldorf 1991 (Broschur 168). - Ge. i n : Irma H i l d e b r a n d t ; Eva Zeller (Hrsg.): Das Kind, in d e m ich stak. G e d i c h t e u n d G e schichten über die Kindheit, F r a n k f u r t / M 1991 (Fischer T b . 10429. D i e Frau in der Ges.). — Querschnitt. Gesammelte Gedichte 1962-1992, Düsseldorf 1992. - In: 2 0 J a h r e Berliner Malerpoeten, Berlin 1992: Ohne Unterschied; Apfel; Aber. Personen. [Ge. o h n e Seitenzahlen], — Ge. i n : Poezijos pavasaris 92, Vilnius 1992. - Ge. in: Albert Spindler (Hrsg.): Das U n g e h e u r e v o n Stierstadt oder ein Schloß am Taunus. Drittes B u c h R a b e . D i e Aera Victor O t t o Stomps, genannt V a u O u n d seine R a b e n - u n d Eremiten-Presse i m w o r t - u n d bildreichen Zeugnis seiner A u t o ren, Künstlerfreunde, Zeitgenossen u n d M i t menschen, bereichert mit diversen D o k u m e n t e n besonderer Art, Friedberg u m 1992 (Bibliotheque Sanssouris 3) [NTitel: Drittes Buch Rabe]; w i e d e r i n : Stierstädter Bilderbogen, Berlin u m 1995 [Tonkassette]. - Symbiosefrauen. Zeichnungen und Prosa [Simbiozes moterys], Berlin 1993 [dt.-lit., übers, v. Giedre Bartelt, Grafik stammt a. d. W e r k k o m p l e x Symbiosefrauen, Sphinxfrauen, T o r s o f r a u e n ; Mischwesen zw. Frau, Fisch u. Vogel]. — Symbiosefrauen, Sphinxfrauen, Torsofrauen, B e r l i n - T e m p e l h o f 1994 [Kat. mit G e . ; Ausstellung v o m 6 . 1 1 . - 1 6 . 1 2 . 1 9 9 4 , Galerie im R a t haus T e m p e l h o f ] . - Eilerasciai, proza, piesiniai. Gedichte, Prosa, Zeichnungen, Vilnius 1994 [lit.— dt., übers, v. Giedre Bartelt; Vytautas Karali-

519 us]. — Ge. i n : Margarete Sorg (Hrsg.): W o deine Bilder wachsen. Gedichte, G ö t t i n g e n 1994. — Ge. in: Olav M ü n z b e r g ; B e r n d Erich W ö h r l e (Hrsg.): Literatur vor O r t . Eine literarisch-dokumentarische A n t h . ü b e r die N e u e Gesellschaft f ü r Literatur Berlin, Berlin 1995. — Prosa i n : Ilse-Rose W a r g (Hrsg.): Er bleibt dabei: Schnurre z u m 75. E r i n n e r u n g e n u n d Studien, Paderborn 1995 ( R e i h e Literaturund Medienwiss. 36) [Fs. Wolfdietrich Schnurre]. — Ge. in: Karin Kiwus (Hrsg.): Berlin — ein O r t z u m Schreiben. 347 A u t o r e n v o n Α bis Z . Porträts u n d T e x t e (Vorw. W a l t e r Jens), Berlin 1996. — Ge. i n : Christoph W e g m a n n (Red.): Schmetterlinge i m Bauch. Lesebuch für das 9. Schuljahr. K o m m . , E r gänzungstexte. Anregungen f ü r einen individualisierenden, handlungsorientierten Leseunterricht, Z ü r i c h 1996; N a c h d r . ebd. 1998; 3. Aufl. O b e r e n t f e l d e n 2004. - Ge. in: M a r g a rete Sorg (Hrsg.): In m e i n e m Gedächtnis w o h n s t du. Liebesgedichte, Rüsselsheim 1997. — Ge. i n : Michael Speier (Hrsg.): Berlin mit deinen frechen Feuern. 100 Berlin-Gedichte, Stuttgart 1997; N a c h d r . ebd. 1999 u. 2002 ( R U B 9640). - Ge. i n : Olav M ü n z b e r g (Hrsg.): B r ü c h e u n d U b e r g ä n g e . Gedichte u n d Prosa aus 23 Ländern, Berlin 1997. — Jetzt. Gedichte und Zeichnungen. Dabar. Eilerasciai ir piesiniai, Berlin 1997 (Welt Statt Berlin 6; Veröfftl. der Corvinus-Presse 54); Vilnius 2001 [dt.-lit., übers, v. Giedre Bartelt]; Ausz. in: Sprachwechsel. Eine D o k u m e n t a t i o n der T a g u n g „Sprachwechsel - Sprache u n d I d e n tität", 22. bis 24. N o v . 1996 i m D t . Literaturinstitut der U n i v . Leipzig, red. u. hrsg. im N a m e n der Künstlergilde e.V. Esslingen, v. Samuel Beer u. Franz Peter Künzel, Esslingen 1997 (Schriftenreihe der Künstlergilde e.V. 34): ich bin jemand in Berlin; aus meiner Vogelperspektive, S. 89; für's Gedicht eine Zeile; die Herkunft des Himmels; meine litauische Kinderrolle, S. 90. — Sonnenzyklus. 13 Gedichte (Linolschnitte v. Litsa Spathi), Berlin 1997. — Die Liebe ist eine Herzratte. 14 Texte (und zwei Radierungen), Berlin 1997. — Aber mein Herz ist ein Herkules. Hundert Liebesgedichte aus 35 Jahren (eigh. Offset-Litho.), Düsseldorf 1998. Sphinxfrauen. Texte und Zeichnungen, Berlin 1999. - Ge. i n : R u t h M a y e r (Hrsg.): Das W e i t e wählen. Helle u n d dunkle T e x t e z u m T h e m a Vertrauen, mit einer Collage v. A n nemarie Fontana, Z ü r i c h 1999. - ~ mit R o s -

Gustas witha Klaushofer; Ingeborg Görler: Hoffnung auf Meer (3 Linolschnitte v. Schoko Casana Rosso), hrsg. u. N a c h w . v. Dieter Straub Berlin 2000 (Pressen-Druck 87) [Ge.]. - Rahel Varnhagens Wetternotizen (III. Kornelia Löhrer). I n : W e n n die Geschichte u m eine Ecke geht, hrsg. v. Nikolaus Gatter u . a . , Berlin 2000 (Almanach der Varnhagen-Ges. H ä g e n - B e r l i n e.V. 1), S. 49 — 64. - Nashornjagd ( R a d i e r u n g Frank W i l d e n h a h n ) , Berlin 2000. — Ge. i n : Ulli Zelle (Hrsg.): Berlin a m M e e r . Eine Stadt in i h r e m Element, Berlin 2000. — G. in: T h e o B r e u e r (Hrsg.): W ö r t e r sind W i n d in W o l k e n . Erste A n t h . handgeschriebener Ge. v o n 19 L y r i k e r i n n e n : Hans Bender, T h e o Breuer, Bert B r u n e , Frieder D ö r i n g , W a l t e r H e l m u t Fritz, J o a c h i m G. H a m m e r , G ü n t e r K u n e r t , Axel Kutsch, Siggi Liersch, Frank Milautzcki, N o r b e r t Scheuer, Andreas N o g a , Ursula Sachau, H e i k e Smets, N o r b e r t Sternmut, G ü n t e r Vallaster, G u i d o Vermeulen, Peter Will (originale Graphiken Karl-Friedrich Hacker; B e r n d R e i c h e r t ; bleigesetzte Textcollagen H e n d r i k Liersch; N a c h w . T h e o Breuer), Itz e h o e 2000 (Lyrische R e i h e Edition B a u w a gen 3). — Ge. in: R o s w i t h a Klaushofer; ~ u. Ingeborg Görler: H o f f n u n g auf M e e r . G e dichte, mit N a c h w . hrsg. v. Dieter Straub, mit drei Linolschnitten v. Schoko Casana Rosso, Berlin 2000 (Pressendruck 87). — Ge. in: W o l f g a n g Fietkau (Hrsg.): D o c h v o n o b e n k o m m t er nicht. A n d e r e Gedichte zur W e i h nachtszeit, W u p p e r t a l 2000. - Asyl im Gedicht (eigh. Offset-Litho.), Düsseldorf 2001 (Broschur. 198). - Ge. in: Irene Fritsch: Leben a m Lietzensee, Berlin 2001 (Ansichten); ebd. 2006. — Ge. in: Peter Geißler (Hrsg.): Berlin ist ein Gedicht. Lyrische G r ü ß e aus der Hauptstadt, Frankfurt/M 2001 (FischerT b . 15433). — Ge. in: Klaus Peter D e n c k e r (Hrsg.): Poetische Sprachspiele. V o m Mittelalter bis zur Gegenwart, Stuttgart 2 0 0 2 ; N a c h d r . ebd. 2003 u. 2004 ( R U B 18238). Ge. i n : Schreibwetter. R a l p h G r ü n e b e r g e r (Red.): Ein Almanach, hrsg. v. d. Ges. f ü r Zeitgenössische Lyrik e.V., Leipzig 2002. — Ge. in: Kultüros barai. Kultüros ir m e n o menesinis zurnalas, Vilnius 2002 [wichtigste KulturZs. in Lit]. — Ge. i n : T a v o rankos — dvi baitos kregzdes. I tomas (lit.), Vilnius 2003. — Ge. in: T h e o B r e u e r (Hrsg.): N o r d W e s t S ü d Ost. Gedichte v o n Zeitgenossen, Sistig/Eifel 2003 (Edition Lyrik 3). — Wtopieni w noc.

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Gutfeldt Nachtversunken (dt.-pol., übers, ν. Waldemar A. Zamlewski), Poznan 2004 [Inh.: Gedichte; 777 Aphorismen; Sentimentale Reise; In der Welt der Worte; Erotisches Tarock; Bekenntnisse; Der Kuss der Erato; Nachtversunken; Polnische Aphoristik 7]. - Mitlesebuch. Tl. 77, Berlin 2005. R e p . mit In: Waltraud Schwab: Berlin ist eine Frau. Reportagen und Porträts, Berlin 2005. - Ge. in: Sventumas, Galerija Laiptai, Siauliai 2006.

70. Geburtstag von ~ am 2.3.02, Berlin 2002 (Corvinus-Druck 102). - „Ich war ein Lolita-Typ". Montagsinterview mit ~ von Waltraut Schwarz. In: Die Tageszeitung, 22.3.04, 28. - Auskunft v.

Kosch. — Biogr. Notizen in: Querschnitt. Gesammelte Gedichte 1962 — 1992, Düsseldorf 1992 [Anh.]; Eilerasciai, proza, piesiniai. Gedichte, Prosa, Zeichnungen, Vilnius 1994, S. 1 8 9 - 190; Jetzt. Gedichte und Zeichnungen. Dabar. Eilerasciai ir piesiniai, Berlin 1997; Vilnius um 1998, S. 6; Symbiosefrauen. Zeichnungen und Prosa, Berlin um 1993 [Anh.]; Zeichnungen, Gedichte (Symbiosefrauen, Sphinxfrauen, Torsofrauen), Berlin 1994 [Anh.], — Hendrik Liersch: Ein Strauß Veilchen für Aldonablümchen. Fs. zum

Gutsleff (Gutslaff), E b e r h a r d

Gutfeldt, Ina, geb. Viller (Ps. Ani K a t h rein)

* 15. (j. 3.) 6. 1862/1863 Dorpat/Reval. Nach dem firühen Verlust der Eltern verbrachte sie ihre Kindheit b. entfernten Verwandten auf einem entlegenen est. Gut. In H R S G . / Κ Α Τ . : Berliner Malerpoeten, Berlin 1973. einem der ersten Mädchenpensionate in Dor— Berliner Malerpoeten. Bilder u. Texte (Vorw. v. pat wurde sie zur Gouvernante ausgebildet, dem Lyriker, Kritiker u. Präsidenten der Akad. widmete sich der Musik u. den Fremdspraf. Sprache u. Dichtung (ab 1972), Karl Krolow chen, von denen sie außer ihrer Muttersprache [ 1 9 1 5 - 1 9 9 9 ] ) , München 1974; ungek. Ausg. deutsch noch fünf beherrschte: russ., franz., ebd. 1977 (dtv 1246) [Liz. d. Nicolaischen engl., ital. u. est. Als Lehrerin abwechselnd in Verlagsbuchh. Herford]; 2. Aufl. Berlin 1978. Moskau, Ε u. in der Ukraine, lernte sie in — Pittori Poeti Berlinesi, Genova 1977. - Pinto- Reval ihren späteren Mann, den Kaufmann respoetas, Berlin 1981. - 10Jahre Berliner Ma- Konstantin Gutfeldt, kennen, der nach kurzer lerpoeten, Berlin 1982 [Kat.; Ausstellung vom Ehe von nur 11 Monaten starb; ein Kind. ~ 13.9. bis 2 4 . 1 0 . 1 9 8 2 , Galerie im Rathaus unterrichtete nach seinem Tode in Reval, Tempelhof, Berlin]. — Poetes-Peintres Berlinois, 1895 Ubersiedlung nach Dd., danach lehrte Berlin 1983. — Erotische Gedichte von Frauen, sie Sprachen in Königsberg u. seit 1906 in München 1985 (dtv 10448). - Erotische Ge- Weimar. dichte von Männern, München 1987 (dtv W E R K E : Warum? Balladen, Romanzen und Lie10714). — Günter Grass. Radierungen, Lithogra- der, Reval 1893; 3. bedeut. veränd. u. erw. phien, Zeichnungen, Plastiken, Gedichte, Berlin- Aufl. Bremberg; Leipzig 1899. - „Zirp, zirp. " Tempelhof 1987 [Kat.; Ausstellung v. 4.10. Waldmärchen, Bromberg; Leipzig 1899. — Der 20.11.87 im Kunstamt Berlin-Tempelhof]. — Mohr von Dorpat, 1903 [ R . ] . - Meine Seelen. Steffa Reis. Retrospektive 1979-1989, Berlin- Neue Lieder, Weimar 1906; Meine Seelen. Neue Tempelhof 1989 [Ausstellung v. 12.11. bis 22. Gedichte, 2. Aufl. Weimar 1908. - Ge. in: Dr. 1 2 . 1 9 8 9 im Kunstamt Berlin-Tempelhof]. — J. U . Hübbe-Schleiden (Hrsg.): Sphinx. M o Karl Oppermann: Jäger und Gejagte. Ölbilder natsschrift für die geschichtliche und experider übersinnlichen 1983-1989, Berlin 1990 [Ausstellung vom mentale Begründung 4.2. bis 1 8 . 3 . 1 9 9 0 , Galerie im Rathaus; Weltanschauung auf monistischer Grundlage, Kunstamt Berlin-Tempelhof]. — 20Jahre Ber- Leipzig 18, 1894 Jun. S. 480. liner Malerpoeten, Berlin 1992 [Kat.; Ausstel- L I T E R A T U R : Bindewald 1895. - Claußner 4, 1896, lung v. 18.10. bis 6 . 1 2 . 1 9 9 2 , Galerie im 2 8 2 - 8 3 ; 5, 163. - Thom 1897, 74. - Pataky Rathaus Tempelhof, Berlin]. mit Elsbeth 1898. - Thiel 1903, 207. - Geißler 1913, 172. de R o o s ; Olav Münzberg; Dieter Straub: Im Brummer 1913. — Kosch. — Friedrichs 1981. — Ziviespalt. Prosa und Lyrik aus 21 Ländern, Redlich 1989. - Rüdiger 1991. - DBA 441, 59; II 498, 345. - BaBA 110, 404. Chemnitz; Berlin; St. Petersburg 1999. LITERATUR:

* um 1693 Reval, f 2 . 2 . 1 7 4 9 St. Petersburg (als Gefangener); Vater: Eberhard G. (* 2 1 . 3 . 1654 Urbs [L], f 3 0 . 1 2 . 1 7 2 4 ) , Pastor an der Hl. Geist-Kirche Reval (alte Pastorenfam. aus Niedersachsen, die viele ihrer Mitgl. durch Pest u. Kriege verlor); Mutter: Catharina, geb. Niederhoff (f 1710), erste Ehefrau des Vaters.

521

Guzkowski

Ab 22.4.1711 Studium in Halle, gab 1722 in kostbares Lösegeld unserer unsterblichen Seele, nebst Ε Privatunterricht, 1 7 2 3 - 1 7 2 5 Pastor-Ad- dem seligen Andenken des Schöpfers in der Jugend, junkt des Vaters an der Hl. Geist-Kirche in Reval; Halle 1738. Reval u. 1 7 2 6 - 1 7 3 2 dort Diakonus, oo 21.6. H R S G . : Mitarb. an der v. —> A. thor Helle 1726 Helene Elisabeth Oldekop aus Dorpat hrsg. 2. stark verb. Ausg. des reval-est. N T v. ( 1 7 0 3 - 1 7 4 3 ) . 1 7 3 3 - 1 7 3 7 Diakonus an der St. 1729. — Anton thor Helle: Kurtzgefaßte AnOlai-Kirche, auch Inspektor der städtischen weisung zur Ehstnischen Sprache. In welcher mitSchulen in Reval, 1736 predigte der Herrn- getheilet. werden I. Eine Grammatica. II. Ein VoV. huter Graf v. Zinzendorf ( 1 7 0 0 - 1 7 6 0 ) in St. cabularium. III. Proverbia. IV. Aenigmata. Olai, 1738 — 1747 Oberpastor in Arensburg Colloquia. Zuvörderst Denen, welche das Evange(Osel), Superintendent u. Präses des Oselschen lium Christi der Ehstnischen Nation deutlich und werden Konsistoriums, dort geriet er ganz unter verständlich zu predigen von Gott berufen [...] Zur Anleitung Mit Fleiji zusammen getragen Herrnhuterischen Einfluß sowohl durch die und nebst einem erwecklichen Sendschreiben [...] Schriften des Erweckungstheologen u. HalJoh. Jacob Rambachs, [...] an den Editorem, Auf lenser Prof. August Hermann Francke (1663 — Gutbefinden des Herrn Autoris [...] herausgegeben 1727), als auch durch den Pietisten Franz (VorRd. ~), Halle 1732; fotom. Nachdr. Hölterhoff, der Diakonus in Arensburg ge- Uppsala nach 1990 [vgl. —>• D. G. Glanströms worden war; es entstand ein langjähriger Streit „Bemerkungen (...), 1776"]. sowohl in der Kirche selbst als auch mit der L I T E R A T U R : AGB 1897 (Jöcher 1751). - Gadebusch Ritterschaft, und bereits 1743 wurden Ver- 1777, 1, 446. - Friedrich Konrad Gadebusch: Liv. sammlungen der Herrnhuter durch den Kais. Jahrbücher, R i g a 1780, 2. - Carlblom 1794, 107. Ukaz verboten, so daß aufgrund der eskalie- Recke/Napiersky. - Paucker 1849, 352, 388. - R . Superintendent und Oberpastor in renden Auseinandersetzungen nach Untersu- Girgensohn: chungen ~ 1747 durch einen von der St. Pe- Arensburg. Eine kirchenhist. Skizze aus der ersten tersburger Inquisitionskomniission entsandten Hälfte des vorigen Jhs. In: Dorpater Zs. für Theol. Offizier verhaftet u. in Ketten in die Peter- u. Kirche 11, 1869, 4 2 3 - 5 0 4 . - ΑDB 10. - EBL 1929. - Schmidt 1939. - Winter 1953, 260 ff. Pauls-Festung nach St. Petersburg gebracht Ο. A. Webemiann: Pietismus und Brüdergemeine. wurde (vgl. zu den Herrnhuter —> D. Bonge, In: Wittram 1956, 156 u. 162. - Ό Β Β ε Ί 9 7 0 . —> I. Feßler, —> A. Gräven, —> J. v. Krüdener, Nirk/Sögel 1975. - Ottow/Lenz 1977. - Kruus —> Η. A. Krüger, —> G. Lösewitz, —> E. 1995. - DBA 441, 3 1 3 - 3 1 7 . - BaBA 111, 48, 5 1 Lossius, —> G. Loskiel, —> C. Nottbeck, —> J. 62. — R . Lächele: Pietistische Öffentlichkeit und Quant). religiöse Kommunikation, Epfendorf 2004. Eesti-Ma Kele Koddo-ning Kirko-Ramat. Mis sees on I. Onsa Oppetaja Luterusse Katekismus lühhikesse Selletussega. II. Keik Ewangeliummidja Epistlid, ning ka I. Meie Issanda Jesusse Kristusse Kannataminne ning Surm, 2. Jerusalemma Linna Arrarikminne. III. Uks LauloRamat, ning IV. Uks Palwe-Ramat. Jummala Auuks, ning Eesti-Ma Rahwa Öppetusseks walmistud, R e v a l ; Halle 1721 [Katechismus etc.; neben Martin Luther noch 7 weitere Beiträger, u.a. —>• Α. thor Helle]. Gesegneies Denckmal, welches nach der Beerdigung der seligen Frauen Elisahth Güntherhaack, des heiligen Hrn. Arend Johann von Husens nachgelassener Wittwe, in einer Abdanckungs-Rede zur gemeinschaftlichen Erbauung aller Anwesenden, den 30. April im Jahr Christi Ί729. s t i f f t e n wollen f . . . ] . In: Fortgesetzte Slg. Auserlesener Materien zum Bau des Reiches Gottes, Beytrag 44, Leipzig 1737, S. 470 — 498. — Das theure Blut Christi als ein WERKE :

Guzkowski, Elisabeth Wilhelmine Alexandra von, geb. von Ramm * 2 9 . 1 . 1 8 3 7 (nicht 1832 Friedrichs) Kloster Padis (E), f 11.7.1916 Wilhelmshöhe; 15. von 19 Kindern; Vater: Glas Gustav Reinhold v. R a m m ( 1 7 8 4 - 1 8 4 0 ; Geschl. C. v. R a m m ) ; Mutter: Karoline Wilhelmine J o hanna, geb. Gräfin Manteuffel ( 1 7 9 3 - 1 8 5 2 ) . oo 8 . 4 . 1 8 5 2 Marcelli v. Guzkowski (f 1889), Staatsrat. Lebte in Narva (E), Graniza, Odessa, St. Petersburg u. 1896 in Reval. W E R K E : Gedichte. Hrsg. zum Besten der nothleidenden Esten, Berlin 1869. — In: Grotthuß 1895: Am Bache, S. 248; Gerüstet, S. 248; Blumen und Früchte, S. 249; Zum Geburtstage, S. 2 4 9 - 2 5 0 [Ge.]. - In: Stael-Holstein 1896: Wo der Sonne Frühlingsgriißen, S. 368; Vereint,

Guzkowski S. 3 6 6 ; Kehr' ein zu mir, S. 3 6 9 — 3 7 0 ; Deine Rose, S. 3 7 0 - 3 7 1 [Ge.]. UBERS.: Walsham: Kinderpredigten, Reval 1 9 0 0 [a.d. Engl.].

522

LITERATUR: Groß 1882, 163. - Schrattenthal 1892/ 93, 110. - Pataky 1898, 1, 299. - GH Est 2, 167. Friedrichs 1981. - Redlich 1989. - Rüdiger 1991. - BaBA 111, 135.

Lexikon der deutschsprachigen Literatur des Baltikums und St. Petersburg Band 2

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Carola L. Gottzmann · Petra Hörner

Lexikon der deutschsprachigen Literatur des Baltikums und St. Petersburgs Vom Mittelalter bis zur Gegenwart

Band 2: H - M

Walter de Gruyter • Berlin · New York

Θ Gedruckt auf säurefreiem Papier, das die U S - A N S I - N o r m über Haltbarkeit erfüllt. ISBN:

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978-3-11-019338-1

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Gesamtinhaltsverzeichnis

Band 1 Vorwort Abkürzungsverzeichnis

VII IX

Historischer und soziokultureller Hintergrund 1. Geschichtlicher Abriß 2. Gesellschaftliche Gliederungen (Ritterschaft, Literaten, Stadtbürgertum) 3. Theater 4. Sprache

1 1 35 45 129

Autoren- und Werkverzeichnis A-G

137

Band 2 Autoren- und Werkverzeichnis H - M

523

Band 3 Autoren- und Werkverzeichnis N-Z

945

Ortsverzeichnis

1437

Literaturverzeichnis

1447

523

HafFerberg Η

Habicht, Arnold Viktor August * 29. (j. 17.) 5 . 1 8 7 8 Pernau (L), f 2 6 . 3 . 1 9 6 4 B a d Segeberg; Vater: Alexander D e t l e f Η . , Kantor, Organist, Fabrikbesitzer aus Torgel ( 1 8 4 0 - 1 8 9 9 ; die Fam. Hauecken, Hawig, Habicht ist seit ca. 1 5 2 0 in R e v a l nachwsb.); M u t t e r : Catharina Anna E m m a , geb. M a t t h i e s e n - R e i m e r aus W ö r r i n g ( 1 8 5 0 — 1 9 1 4 ) . Gym. in Pernau, 1 9 0 0 - 1 9 0 1 Studium am Polytechnikum in R i g a (L), 1 9 0 2 - 1 9 0 7 Studium der T h e o l . in Dorpat, 1907 Pastor-Adj u n k t an St. Marien in Dorpat, 1 9 0 8 - 1 9 1 0 Pastor in Kielkond (L). oo 30. (17.) 1 1 . 1 9 1 1 Elwine Elisabeth Wilhelmine v. Blossfeldt ( * 22. 9 . 1 8 9 3 Kuressaare, f 6. 5 . 1 9 8 1 Tübingen), T o c h t e r v. E u g e n v. B . , Oberpastor u. Lydia, geb. W i n k l e r ; 6 Kinder: Annemarie (* 4 . 1 0 . 1 9 1 2 ) ; Hans D e t l e f (* 1 5 . 6 . 1 9 1 5 ) ; Alfred ( * 1 5 . 6 . 1 9 1 5 ) ; Bernd ( * 1 8 . 1 0 . 1 9 2 0 ) ; Harald ( * 2 2 . 3 . 1 9 2 4 ) ; Agneta (* 8 . 3 . 1 9 2 6 ) . 1 9 1 1 - 1 9 3 2 Pastor u. Propst der est. Gemeinde in Dorpat, hier auch Geschäftsführer der Unterstützungskasse und Präsident des Vereins für Innere und Außere Mission. 1 9 3 2 — 1 9 4 5 Pastor an St. J a k o b i in Stettin, 1 9 4 5 Flucht nach Ludwigslust, Flüchtlingspfarrer, später Seelsorger am Kr.krankenhaus u. Altersheimen in B a d Segeberg. Und ihre Stätte kennet sie nicht mehr. Die Geschichte einer haltischen Familie im Wandel der Jahrhunderte, Stuttgart 1 9 5 6 [ R . ; Inh.: Vorwort; Ahnfrau Anna; Was wollte Gott? Auf dem Grunde; Eine Wende; Die Eiche; Nachwort; Klapp.Ausz.: „Kaum von einem anderen Lande wie vom Baltikum gilt gleichermaßen das W o r t des 103. Psalmes: , . . . und ihre Stätte kennet sie nicht mehr'. D e r deutsche C h a rakter des Landes, seine westeuropäische K u l tur sind ausgelöscht. B ä u m e und Büsche, Flüsse, W i e s e n und Wälder hören heute fremde Sprache, v o m Russischen bis hin zu wilden, fremden mongolischen Lauten. N a c h der R e f o r m a t i o n zur Zeit des Ordensmeisters W o l t h e r v o n Plettenberg kam die Familie Habicht ins Baltenland, um 1 5 2 6 erhielt der Ahn Haus und H o f in R e v a l . Sein Enkel verläßt diese Stadt und siedelt, der Urenkel k o m m t zu Besitz, Ansehen und Wohlstand. In W E R K E :

der nächsten Generation gerät die Familie in N o t , da die Mutter, die Ahnfrau Anna, sich im Alter nochmals verheiratet und der Familienbesitz durch ihr Testament an die Kinder ihres dritten Mannes, des Bürgermeisters J a k o b Kohl, geht. Barthold Habicht wird Kantor und Schulmeister auf der Insel Oesel zur Zeit des schwedisch-russischen Krieges und begründet damit ein Schulmeistergeschlecht, das durch viele Generationen im Baltikum saß und im Segen wirkte. Sein Urenkel, Peter Friedrich Habicht, in vierter Generation Kantor und Schulmeister in Torgel, amtierte zu Zeiten Napoleons mit Umsicht und Tatkraft in seiner Kirche und Schule und stirbt in hohem Alter. Sein Lebenswerk ist der Neubau des Schulhauses in Torgel. Bis zum ersten Weltkrieg geht die Geschichte der Familie H a b i c h t . " ] ; R e z . ν. Μ . B . In: B B 11 (109), 1957, S. 8 ; v. Κ . V . I n : B H 1, 1957/58, S. 56. - Liiso. Ein Lehensbild aus Estland, H a n n o v e r - D ö h r e n 1964 (Die Bait. B ü c h e r e i 13); R e z . v. R . A. v. L e m m . In: B H 11, 1965, S. 1 9 8 - 1 9 9 . L I T E R A T U R : Kosch. — Neander 1967. — Kürschner Lit.-Kal. 1973. - Ottow/Lenz 1977. - Redlich 1989. - DBA II 504, 19. - BaBA 112, 286.

Haemon —> Jacobson HafFerberg, Robert Carl (Karl) (Ps. Carlo Roberto Monte d'Avena) * 4 . 4 . (22.3.) 1 8 6 0 R i g a (L), ö 24. 4. 1860. Häuslichen Unterricht erhielt ~ zus. mit seiner Schwester Fanny b. Anna, der jüngsten Schwester des Vaters; später Unterricht b. Herrn Lattermann zus. mit anderen Knaben im Hause des Apothekers; 1861 Eintritt in die Privatknabenschule v. R u d o l p h Wallis in R i g a , T o d der M u t t e r am 7 . 8 . 1 8 7 3 , Jan. 1874 E x a m e n in die Quinta des G o u v . - G y m . in R i g a ; wegen schlechter Leistungen Jan. 1 8 7 5 Versetzung an die Schmidtsche Anstalt (später das Livländer Landesgym.) in Fellin auf G e heiß des Vaters, 2 5 . 5 . 1 8 7 8 Konfirmation in der Felliner Stadtkirche, 1 8 7 8 - 1 8 8 1 Lehranstalt der 1. Ordnung zu Birkenruh, 1881 E x amen am G o u v . - G y m . in R i g a , 1881 Eintritt in den Militärdienst, N o v . 1881 Eintritt in das C o n t o i r des Onkels Nikolai in die Finna

Hagemeister Metzler & Co. ~ trat später in den Kaufmannsstand ein u. widmete sich gleichzeitig Studien der Theol. u. Philos. oo 22.11.1885 Agnes Bergner. 1 8 8 9 - 1 9 0 4 Administrator der Domschullehrer-Witwenstiftung u. sämtlicher Rigaer Schullehrer-, Witwen- u. Waisenstiftungen, seit 25.1.1891 Mitgl. des Rigaer Dichtervereins, 1892 Italienreise, seit 1894 Studium in Jena. Diss.: „Die Philosophie Vauvenargues'. Ein Beitrag zur Geschichte der Ethik, Jena 1898".

524

Theiles Erster Abschnitt. Tagebuch der Reise nach Bad Elster (1893), Riga 1901. - Reiseerinnerungen. Des Zweiten Theiles Ziveiter Abschnitt. Mein Reise-Journal, geführt während unseres Ausflugs nach Jena (1894), Jena; Leipzig 1902. HRSG. : Johann Schulze: Erläuterungen zu Kants Kritik der reinen Vernunft. Im Gewände der Gegenwart, Jena 1897 [rev. Ausg.: Erläuterungen über des Herrn Professor Kant Kritik der reinen Vernunft, Königsberg 1791]. UBERS. : Vauvenargues: Einführung in die WERKE: Psalm 8. In: Gedichte aus Riga 1893, Kenntnis des menschlichen Verstandes, Riga 1899. S. 9 1 - 9 3 ; wieder in: Stael-Holstein 1896, - Vauvenargues: Abhandlung über das liberum S. 112 — 113. — UPs.: Die Geschichte meines Le- arbitrium und Rede „Uber die Freiheit", 1902. bens. Erster Theil (bis zum Beginn der akad. Laufbahn), Jena 1894. Bd. 2: Die Geschichte H a g e m e i s t e r , Nikolai (Nikolaus) Chrismeines Lehens, in Tagebuchform. Jena; Leipzig t o p h e r ) v o n [enth. S. 141 — 142: Einige Beurtheilungen des I. Theils der „Geschichte meines Lebens" (1. v. Dr. * 19. (j. 8.) 6.11.1747 L m d e n h o f b . Wenden Phil. Bernhard Paque; 2. v. Dr. phil. H u g o (L), t 18.10.1804 Riga (L); Vater: Adrian Dietze; 3. vom Schauspieler Otto Hilprecht; Balthasar v. H . (1708 — 1770; pommersches 4. v. Prof. Dr. Franz Erhardt, Rostock)]. — Geschl., Ende des 17. Jhs. in L u. E, 1692 Samenkörnlein des Dichtens und Denkens, Jena schwed. Adel); Mutter: Anna Lucie, geb. von 1895 [enth. Gedichte; Reflexionen; Aphorismen], Bruiningk (1713-1772). — Reiseerinnerungen. Erster Theil, Jena 1896 Häuslicher Unterricht, bis 1770 Mitgl. des [enth. Fahrt nach Hamburg (1883); Hochzeitsreise russ. Militärs, oo 8.10.1773 Katharina Helene in die Sächsische Schweiz (1886); Erholungsreise Berens v. Rautenfeld (1753-1804), Tochter nach Bad Elster (1889); Reise zur Weltausstellung v. Heinrich B. v. R . (f 1778, urspr. Berens, nach Bremen (1890); An den Rhein, in die 1752 Reichsadel ,,B. v. R . " ) u. Katharina, geb. Schweiz und nach Italien (1892)]. - Studien zur Krüger. Nach dem T o d seines Vaters schied er Einführung in die Philosophie auf Grund von bei a. d. Armee aus u. verwaltete seine ererbten Prof. Dr. Franz Erhardt gehörten akademischen Güter Drostenhof, Hollershof, Löweküll (L). Vorlesungen in eigenem Sinne bearbeitet, Jena; Kgl.-preuß. Kammerherr u. Mitgl. der freien Leipzig 1899 [Uber den Ursprung; Wesen und ökonomischen Ges. von St. Petersburg. Bedeutung der Philosophie, sowie deren Beziehun- WERKE: Auszüge aus den Patriotischen Briefen. gen zu den Einzelwissenschaften; Uber die Ein- In: A. v. Kotzebue (Hrsg.): Für Geist und theilung der Philosophie und das Studium dieser Herz. Eine Monatsschrift fur die nordischen Wissenschaft; Uber die Geschichte der Philosophie Gegenden 4, Reval 1787, S. 9 2 - 1 0 4 . - Anund das Studium derselben; Uber die Weltan- onym: Meine Abendstunden, Riga 1789 [Ge.]. schauungen der Metaphysik und Naturphilosophie]. Kurze Anzeige fürs Volk, wie ertrunkene und an— Seiner Magnifizenz dem [...] Gratulationsge- dere verunglückte oder eilig sterbende Personen bedicht für Rudolf Eucken z. 25jährigen Amtsjubi- handelt werden müssen, um sie ins Leben zurückläum dargebracht, Riga 1899. — Natur, Glaube, zubringen, Riga 1789; schon 1790 v. —> K. Wissenschaft und Kunst, deren Beziehungen zu- Johann Graß ins Lett, übers. — Rede bey der den einander und Bedeutung für das menschliche Leben. 9. Oct. 1789 erfolgten Einweihung der WendenEntwurf einer einheitlichen Weltanschauung, Jena; schen öffentlichen Schule, Riga 1789. — AbhandLeipzig 1900 [Glauben und Wissen; Natur und lung von Feuer-Spritzen, Dorpat 1802 [auch: Kunst; Geist und Leben; Rückblick und Ausblick: Abhandlung vom Feuerlöschen. Zum Besten einer Die Haupttypen der Cardinaltugenden innerhalb vaterländischen Militär-Schule]. Hamberger/ der neueren Philosophie und das Tugendideal der LITERATUR: Recke/Napiersky. Zukunft]. — Gelegenheits-Reden und Gedichte, Meusel 1834. - Goedeke 5, 416. - GH Est 3, Riga 1901. - Reiseerinnerungen. Des Zweiten 109-110. - Friedrichs 1967. - Kosch. - Redlich

525 1989. - DBA 457, 4 0 4 - 4 0 7 . - BaBA 113, 2 1 7 219.

Hahn, Alma Gabriele Charlotte, geb. von der Brüggen * 11.8. (j. 3 0 . 7 . ) 1 8 7 8 Goldmgen (K), f 2 2 . 3 . 1951 B e t h e l ( U S A ) ; Vater: J o h a n n (Jeannot) Heinrich Paul Baron v. der Brüggen ( 1 8 2 8 — 1899), Oberhauptmann, Kr.marschall, O b e r rat, Erbherr auf E c k h o f (K) (uradl. westfälisches Geschl., 1 4 8 5 Vasallen des D t . Ordens in K , 1 8 6 2 russ. B a r o n e ) ; M u t t e r : Gabriele Aug. W i l h e l m i n e Amalie, geb. Bsse. v. Heyking a.d. Hause Galten ( 1 8 5 4 - 1 9 2 6 ) . oo 1 6 . 1 0 . 1 9 0 6 Dr. med. Johannes (Hans) Hahn ( f 1 9 2 4 Frankfurt/M). Lebte als freie Schriftstellerin in Minden, litt an schwerem Herzleiden. unter Hahn v o n der B r ü g g e n : Aus den Papieren eines Arztes u. a. Novellen, Leipzig 1 9 2 6 [enth. auch Einsam; Verspielt]. — Wie Else und Marie Freundinnen wurden, Lahr 1927 (Tautropfen 113) [beigefugt Die verbotene Frucht], — Maus. Erzählung für junge Mädchen, Berlin 1 9 2 8 ; Leipzig 1 9 3 0 ; 5. Aufl. Berlin 1 9 4 0 . Der Wildfang (3 eingedr. Bilder Meta V o i g t Claudius), Gütersloh 1 9 2 8 (Schneeflocken 158). - Nur ein Hund, Lahr 1931 (Blüten und Früchte 9) [enth. I. M . v. Koenneritz: „ D e r T e d d y b ä r " ] . — Helmut's erste Reise, Lahr 1931 (Tautropfen 109) [beigefügt „Gott hört und sieht alles ..."]. — Die erste Lüge und Der Streit, Lahr 1932 (Tautropfen 111) [2 E n . ] . - Verirrt, Lahr 1 9 3 2 (Blüten und Früchte 11). - Das Geschenk der kleinen Ellen. Der kleine Gefangene, Lahr 1 9 3 3 (Blüten und Früchte 13) [En.]. Besuch aus Amerika, Lahr 1 9 3 5 (Tautropfen 118). - Der Rosenstrauch. Der einzige Ausweg, Wuppertal 1 9 3 6 (Christrosen. Erzählungen für j u n g und alt 181) [Der einzige Ausweg frei nacherzählt v. A. R ü c k e r ] . — Das Dreigespann . Erzählung, Elberfeld 1 9 3 7 . - Hilde immer voran. Die Geschichte einer Ferienreise, Berlin; Leipzig 1939. — Ilse findet eine Schwester. Erzählung, Stuttgart 1 9 3 9 (Wegblumen 18). — Die beiden Freunde, B a d Blankenburg 1940 (Harfe-Bücherei 17). — Mareile sucht das Glück und Erna und der Blinde, B a d Blankenburg 1941 (HarfeBücherei 24). — Beates große Freude. Erzählung (111. K . Vöster-Heim), Stuttgart 1 9 4 8 ( W e g blumen 25). — Der große Junge, Lahr-Dinglingen 1 9 4 9 ; ebd. 1950. — Nichts mehr. Erzählung, WERKE

Hahn Bielefeld 1 9 5 0 (Bechaufs Grüne R e i h e 1). Auf der Landstraße. Erzählung, Bielefeld 1 9 5 0 (Bechaufs grüne R e i h e 2). — Dagmar, das Waldkind, Stuttgart 1 9 5 0 [Klapp.Ausz.: „ D i e 17jährige, früh verwaiste, Dagmar V o l k e r reist nach Dresden, um Musik zu studieren."]. — Es geschah in einer Winternacht. Erzählung, Bielefeld 1 9 5 0 (Bechaufs grüne R e i h e 3). - Die Lieder der kleinen Christel. Erzählung (111. H . H o c h ) , Stuttgart 1 9 5 0 (Wegblumen 29). - Toni, LahrDinglingen 1950. — Zwei Brüder. Eine Erzählung (III. Walter Colditz), Bielefeld 1 9 5 1 ; 2. Aufl. ebd. 1967; ebd. 1 9 9 0 [Klapp.Ausz.: „ Z w e i Brüder - Z w e i W e l t e n behaupten die Leute von Erich und W o l f Leinert. Es ist bei ihnen kein Wunder, denn wie grundverschieden hat schon die Natur diese beiden Knaben ausgerüstet! D e r ältere ein Krüppel und Grübler, der j ü n g e r e ein fröhlicher und hübscher Bursche, dem die Herzen zufliegen. Aber — er hat eine leichte Ader. D e r Vater ahnt die Klippen in der Entwicklung seiner J u n gens, doch stirbt er dahin, ehe seine S ö h n e M ä n n e r geworden sind. D i e M u t t e r läßt den Dingen ihren L a u f und erschrickt beim H e r einbrechen der Katastrophe. Eine J u g e n d g e fährtin wird in die Schicksale der Brüder verstrickt und erlebt böse Tage. Aber es sind letzten Endes Gottes Hände, in die W o l f , Erich und Else fallen, ob freiwillig oder u n freiwillig."]. Schwester Therese und ihr Schützling. Erzählung (III. Hermann Eisenblätter), Stuttgart 1951 (Wegblumen 35). - Die zerbrochene Vase, Konstanz 1952/53 (Neuer Konstanzer Kinderschatz 7). L I T E R A T U R : G H Kur 1, 36. Schmitt 1952, 43, 411. - Kurland Ritterschaft 1971, 254. - Redlich 1989. - BaBA 113, 3 6 3 - 3 6 4 .

Hahn, Anna (Anny) Gerta Ernestine, geb. von zur Mühlen * 2 8 . 8 . 1 8 7 8 R e v a l , f 1 3 . 1 . 1 9 7 4 Heidelberg; Vater: Traugott Ferdinand v. z. M ü h l e n ( 1 8 2 8 - 1 9 0 6 ) , Bankdirektor u. Gutsbesitzer (Geschl. —>· K . v. z. M ü h l e n ) ; M u t t e r : D o rothea Margaretha Marie Johanna, geb. Bsse. v. U . - S . ( 1 8 3 9 - 1 9 1 8 ) , Schwester v. E. Frhr. v. Ungern-Sternberg. H o w e n s c h e Privatschule in R e v a l , Sprachkenntnisse: Est., R u s s . , Franz., Engl., hörte die Pr. des jungen Traugott Gotthilf Hahn ( * 1 3 . 2 . 1 8 7 5 Past. R a u g e , f 1 4 . 1 . 1 9 1 9 in D o r -

Hahn pat von Bolscheviki ermordet; alte einflußreiche Pastoren- u. Professorenfam.), dessen Bibelstunden sie bald besuchte u. den sie oo 2 9 . 8 . 1 9 0 3 . Dramatische Flucht mit den K i n dern über die Ostsee nach Dänemark, Sept. 1919 mit ihren 4 Kindern neue Heimat in Gütersloh, hier gab sie den ersten Pr.bd. ihres Mannes heraus, 1 9 2 0 ersch. die von ihr verf. Biogr. Traugott Hahns, weitere B ü c h e r folgten, 1 9 3 4 nahm sie einen R u f nach St. Chrischona b. Basel an, w o sie als Nachfolgerin v. M i a Rappard Leiterin des E r h o lungsheims mit Bibelschule „Haus zu den B e r g e n " wurde, 1 9 3 6 zog sie zu ihrer T o c h t e r Elisabeth (Pastorin) nach Hannover, dort 1 9 4 3 ausgebombt. ~ begleitete daraufhin ihre T o c h t e r auf versch. Stationen ihrer kirchlichen Arbeit, seit 1 9 5 1 in Heidelberg-Schlierbach b. ihrem Sohn W i l h e l m ( * 1 9 0 9 Dorpat, f 1 9 9 6 Heidelberg, Prof. d. T h e o l . , Kultusminister v. B a d e n - W ü r t t e m b e r g u. im E U - Parlament). Bis ins hohe Alter blieb sie durch Vortr. u. ihre umfangreichen Korrespondenzen tätig. W E R K E : mit Hugo H a h n : Geleitw. In: D . Traugott Hahn, weiland Prof. an d. Univ. Dorpat. Ein Lebensbild aus der Leidenszeit der baltischen Kirche, hrsg. v. W i l h e l m Ilgenstein, Heilbronn 1 9 2 8 [Inh.: Vorwort des Hrsg.; Geleitwort der Verfasserin; Einleitendes über Kindheit und Jugend; Verlobung und Amtsantritt; Das Revolutionsjahr 1905 und die ersten baltischen Märtyrer; Die Jahre nach der Revolution von 1905. Eine Krankheitszeit; Allerlei Schatten und Kämpfe; Streiflichter aus der inneren Entwicklung nach Briefen aus der ersten Amtszeit; Uber Elias Schrenk, über Amtsauffassung, über Mission. Eindrücke von der modernen Theologie; Aus der Arbeit: 1. Traugott Hahn als Prediger, 2. Traugott. Hahn als Seelsorger, 3. Der Konfirmandenunterricht, 4. Einblicke in die professorale Arbeit, Erlangung der Professur. Urteile akademischer Schüler über Hahn als Professor. Verhältnis zur Gemeinde. Zwei Freunde; Ehe und Familienleben; Die ersten Kriegsjahre; Wirkungen des Krieges im Beruf und im persönlichen Leben; Flucht und Rettung; Die Befreiung Dorpats durch die deutschen Truppen; Der letzte schöne Sommer; Eröffnung und Zusammenbruch der deutschen Universität Dorpat; Gehen oder bleiben? Die Entscheidung; Weihnachten unter der Bolschewikenherrschaft; Das Verbot der Gottesdienste und die letzten Tage zu Hause; Die Verhaftung; Im Gefängnis; Heimge-

526 rufen zu seinem Gott; Ausklang; Anhang: I. Beerdigungsrede von Pastor Professor Stromberg, II. Trauerfeier in Reval von Pastor Hermann Hesse]; 4 . - 1 0 . Tsd. ebd. 1 9 2 9 ; 1 1 . - 1 5 . Tsd. ebd. 1 9 2 9 (Jahresreihe, Ev. B u c h g e m e i n d e 4 , 2 5 ) ; 16.2 0 . Tsd. ebd. 1 9 3 0 ; 2 1 . - 2 5 . Tsd. ebd. 1 9 3 1 ; 26.-28. Tsd. ebd. 1 9 3 5 ; 29.-31. Tsd. ebd. 1 9 3 8 ; 3 2 . - 3 5 . Tsd. ungek. Volksausg. ebd. 1 9 4 1 ; vgl. R e z . v. A. Schabert. I n : B M 59, 1928, S. 7 5 6 - 7 5 7 ; v. F. L. In: Zeitwende 8/2, 1932, S. 2 4 0 . - Zum Muttertag ein Grußwort! Potsdam 1 9 3 0 (Flugbl. Nr. F 12) [mit 1 A b b . ; a. d. I n h . : halte einmal in aller Unrast Deines Lebens inne und denke darüber nach, was das Wort,Mutter'für Dich bedeutet. "; Darstellung der geleisteten Aufgaben einer Mutter während der Erziehung eines Kindes (überhöhtes Mutterbild wird gezeichnet); Aufruf zur Rückbesinnung auf die Mutter u. zur Danksagung durch die Kinder: ,Muttertag ist ein Tag der Besinnung! (...) Lieber junger Mensch, laß es heut nicht nur sein einen Tag der Besinnung, sondern auch einen Tag des Danks.' (...) ,Muttertag ist auch Bußtag.' und ihren Helfer (Gott hier bezeichnet als „Gärtner", der guten Samen spendet).]. — Es gibt einen lebendigen Gott. Ein Lebenszeugnis (Geleitw. D . Adolf W i s c h mann), Metzingen 1 9 6 8 [Inh. 3. Aufl.: Einleitung; Vorwort; Aus Kindheit und Jugendtagen ; Meine Mutter; Mein Vater; Reval; Erziehung und Schule; Ein Familienereignis und Reiseeindrücke; Sommer in Estland; Leetz; Die Venvandtenhäuser; Tante Isa; Hoher Besuch; Das Ende von Leetz; Verborgene Fäden; Traugott Hahn; Eheglück; Traugott Hahn als Pastor und Professor; Unter den Stürmen der Weltgeschichte; In der Tiefe; Licht aus der Ewigkeit; Erste Frucht; Die Heimat versinkt; Der Aufbruch aus Dorpat; Abschied von Estland; Engel auf unserem Wege; Als Flüchtlinge in Deutschland; Ein neuer Lebensabschnitt; In Gütersloh; Gottes Güte ist alle Morgen neu; Das neue Heim in der Feldstraße 14; Inflationszeit; Berufsnöte und ihre Lösung; Mütterliche Sorgen; Wie das Lebensbild von Traugott Hahn entstand; Mein Weg in die Vortragsarbeit; In der Schweiz; Wieder in Deutschland; „Als die Sterbenden, und siehe wir leben"; Weitere Führungen; Ausklang; Klapp.Ausz.: , , ( . . . ) müßte j e d e r aufgeschlossene Leser ergriffen sein durch die innere Konsequenz, mit der dies wechselvolle, i m m e r wieder in große Tiefen fuhrende Leben unbeirrbar an der Hand Gottes und im Geiste des früh verlorenen Lebensgefährten gelebt wurde. So ist hier nicht nur das Lebensbild

Hahn

527 einer gläubigen und tapferen Frau entstanden, sondern auch das Bild einer Ehe, die der T o d nicht scheiden konnte." Edith Thadewald]; 6.-11. Tsd. 2. Aufl. ebd. 1969; 3. Aufl. ebd. 1969; 23.-34. Tsd. 4. Aufl. ebd. 1970; 43.-52. Tsd. 6. Aufl. ebd. 1974; 53.-60. Tsd. 7. Aufl. ebd. 1978; 9. Aufl. ebd. 1984 (Paperbackausg.); 10. Aufl. Gießen 1987 (ABC-Team 3307; Berichte, Erzählungen, Lebensbilder); 11. Aufl. ebd. 1987; 12. Aufl. ebd. 1989; 13. Aufl. ebd. 1992; 17. Aufl. ebd. 1999; Rez. v. Kurt Kentmann. In: BB 2 (244), 1969, S. 7; v. Gr. In: B H 18, 1972, S. 2 4 9 — 2 5 0 . — Traugott Hahn. Ein Märtyrer des 20. Jahrhunderts (Geleitw. W i l h e l m H a h n ) ,

Moers

1988 (Apostroph)

[Inh.: Geleitwort·,

Kindheit und Jugend; Verlobung und Amtsantritt; Das Revolutionsjahr 1905 und die ersten baltischen Märtyrer; Aus der Arbeit: 1. Traugott Hahn als Prediger, 2. Traugott Hahn als Seelsorger, 3. Der Konfirmandenunterricht, 4. Einblicke in die wissenschaftliche Arbeit; Ehe und Familienleben; Die ersten Kriegsjahre; Auswirkungen des Krieges auf Beruf und persönliches Leben; Flucht und Rettung; Die Befreiung Dorpats durch die deutschen Truppen; Der letzte schöne Sommer; Eröffnung und Zusammenbruch der deutschen Universität Dorpat; Gehen oder bleiben? Die Entscheidung; Weihnachten unter bolschewistischer Herrschaft; Das Verbot der Gottesdienste und die letzten Tage zu Hause; Die Verhaftung; Im Gefängnis; Heimgerufen zu seinem Gott; Ausklang; Klapp.Ausz.:

,,(...) sein [Traugott Hahn] Leiden und Sterben wurden zum Symbol für einen neuen Abschnitt der Geschichte der Kirche, in dem sich abzeichnete, daß der Glaube an Christus nicht nur den Einsatz des ganzen Lebens, sondern auch das Martyrium erfordern könnte."]. HRSG.: A u s g e w . , zsgst. u. hrsg.: T r a u g o t t H a h n : Glaubet an das Licht! Ein Jahrgang Predigten nebst Anhang, G ü t e r s l o h 1 9 2 0 ; 2. u n -

doch öfter speziell ethische Fragen behandelt werden. Viele fühlen es und nicht mit U n recht: es genügt nicht, daß uns der W e g zum Gläubigwerden gewiesen wird, nicht weniger schwer als das Glaubenfassen ist das Glaubenhalten und Glaubenbewähren im Alltag. U n d ich hoffe, recht viele unter uns wollen nicht nur im Herzen glauben, sondern auch ein volles sittliches Christenleben verwirklichen.'" I n h . : Ein Vermächtnis (Neujahrspredigt); Menschenfurcht und Gottesfurcht; Christenhaß; Liebe; Genügsamkeit; Geduld; Wie erkenne ich, was Gottes Wille ist?; Wahrhaftigkeit; Die erste Pflicht; Sündenvergebung; Freude — eine Christenpflicht; Ein reines Herz; Haben sich die Verheißungen der Bibel erfüllt?; Rettung aus der Not; Zukunftshoffnung; Bereitschaft für die Eivigkeit; Seligkeit (Totenfest)]. — T r a u g o t t H a h n : Gott dennoch die Liehe! Predigten aus schwerer Zeit

(Geleitw. Reinold v. Thadden-Trieglaff), Wuppertal-Vohwinkel 1955. Traugott H a h n : Wage es mit Christus.

14 Predigten

(Ge-

leitw. Reinold v. Thadden-Trieglaff), W u p pertal-Vohwinkel 1955. G H Est 1, 451; 3, 169. - V. v. Sass: Pastorin ~ f - In: BB 3 (305), 1974, 6. - Annie Baronin Hahn. In: BB 6 (308), 1974, 8. - O t t o w / Lenz 1977 (Hahn, Gotthilf Traugott). - Herbert Fuchs: In: Sie riefen zum Leben, hrsg. v. Arno Pagel, Marburg an d. Lahn 1977, 1 7 - 2 4 (TelosBvicher 2009). — Wilhelm H a h n : Es sei denn, daß das Weizenkorn in die Erde falle ... Aus der Leidenszeit der bait. Kirche. Traugott Hahn d. Jüngere ( 1 8 7 5 - 1919) und ~ ( 1 8 7 8 - 1974). In: Wilhelm H a h n : Der R u f ist immer neu. Aus 200 Jahren der bait. Theologenfamilie Hahn, Neuhausen-Stuttgart 1993, 1 4 3 - 166; 2. Aufl. ebd. 1995 (HänsslerBiographie). LITERATUR:

H a h n , Elisabeth —> KorfF H a h n , Herbert

* 5.5. (j. 23.4.) 1890 Pernau (L), f 20.6.1970 Stuttgart; Vater: Carl Wilhelm H . (* 11.12./ veränd. Aufl. ebd. 1925; 3. unveränd. Aufl. 24.12.1848, f 16.4.1905 Leberkrebs), ev.ebd. 1933. — T r a u g o t t H a h n : Dienet dem Herrn luth., Stadtgärtner a. d. Gegend von Schwerin (mecklenburgisches Bauerngeschl. über Lit mit Freuden. 17 Predigten, Gütersloh 1921 [Vorw.Ausz. ,,(...) Während der vorherige eingewandert); Mutter: Pauline (* 1854 Band vorwiegend Glaubenspredigten brachte Riga), Tochter eines Gerichtsbeamten, ev.— Bewährung in den schweren Kämpfen und luth. N ö t e n der Gegenwart, sind dieses Mal in der Fünftes v. 6 Kindern, 1 8 9 9 - 1 9 0 7 KnabenAuswahl Fragen des christlichen Lebens be- schule, Gym. Pernau, 1906 Konfirmation in vorzugt. Der Verfasser selbst äußerte einst am der ev.-luth. St. Nikolai-Kirche, seit 1907 Anfang einer Predigt: ,Es sollten in der Predigt Studium an der hist.-philol. Fakultät Dorpat,

Hahn 1 9 0 8 Studium in Heidelberg, ab Aug. 1 9 0 9 Paris, 1 9 0 9 Begegnung mit R u d o l f Steiner, der zahlr. Deutsch-Balten beeinflußte. 1 9 1 0 dreimonatige Italienreise u. R ü c k k e h r nach Heidelberg, 1911 Studium in Berlin, 1 9 1 2 in Zürich, 1 9 1 3 in Pernau; Friihherbst 1 9 1 3 Mariupol, oo Ende Sept. 1 9 1 3 Maria Uhland; S ö h n e : Horst ( * 1915) u. Walter ( * 1918). 1 9 1 4 Gymnasiallehrerprüfung in Moskau, Dr. phil., Diss.: „Die Bedeutung der Naturdarstellung in der Komposition v. Gustav Freytags ,Verlorener Handschrift', Greifswald 1 9 2 1 " . Lehrer an der Freien Waldorfschule in Stuttgart, vorübergehend an der Vrije S c h o o l in D e n Haag, anschließend wieder in Stuttgart. Sprachen: D t . , est., russ., lat. u. franz. W E R K E : Frühlingsgewitter. Gedichte, M ü n c h e n ; Leipzig 1 9 1 2 . - Ein Meister der Liebe und andere Erzählungen, Legenden, Märchen, StuttgartGablenberg 1 9 2 7 . — Wege und Sterne. Gedichte, Stuttgart 1 9 2 8 [Wdg. Meiner Weggenossin; I n h . : An der Wende; Aus den Fragmenten einer kleinen Passion I.-V.; Bettlerstimmen; Das Evangelienlied (Übertragung); Das Taubenbuch (Übertragung); Der Neapolitanische Eseltreiber; Du sagst, du seist mein Freund; Ein Schnitterpsalm; Ferne Nähe; Fragen; Gebet; Herbstabend; Kindheit; Mit einem Engelbild von Donatello; Von der Liebe (Übertragung); Von Michael, dem Erzengel (Übertragung); Vor dem Blühn; Vor dem Tor; Als ich noch imgrauen März; Aus dem fernen Land; Aus nächtlichem Schoß; Den Engel schau; Der Gärtner bist du; Des Kindes Augen schauen; Die alten Sterne fallen; Du großer, stummer Unbekannter; Ehe du in diese Welt; Es rauschen und wallen; Es trägt des Meeres Urweltrauschen; Für jede Blume; Graue Regentage; Herbstlich löst sich; Ich möchte haben; Ich sah die zarte Sichel des Mondes; Irre ohn' Rast; Lind macht und licht; Mein Gott! Erleide mich; Meine Liebe sei so rein; Mittsommer; Mußt über deine Übeln; Nicht jeder Traum erwachet zum Tag; Noch sind dir traumbeschwert die Augen; Nur deinen Engel darf ich lieben; Rose, himmelsreine; Sagt mir ihr Menschen; Schlange, tief im Erdengrund; Über die Heide; Und eine Liebe ward geliebt; Und nun tritt heraus, ο du Mensch; Und ob ich spräche in Menschen- und Engelwort; Unter tausend Sonnen; Vor dir schreiten viele; Warum nur jener Morgen kam; Was die Nacht offenbart; Was von der Erde ist; Was wir sprechen; Wird der Mensch zur Welt geboren; Wo ich nur gehe]. — Sonne um Mitternacht. Gedichte

528 und Sprüche, Stuttgart-Gablenberg 1 9 2 8 [Inh.: Als ich im großen Streite stürzte; Auch die Erde gibt nichts her; Auf daß wir nie am Lichte darben; Aus der Welt schenken Sterne; Aus des Mondes Silberquell; Aus Schmerz kommt Weisheit; Bei jedem Bissen Brot; Bleib ich beim Träumen; Das Bäumchen, das verpflanzt vom Grunde; Das Hohe kannst du erwerben; Das ist noch stärkerer Trutz; Das Leid, dass ich trug, ward Weisheit; Das Schicksal fragt: Wie heißt das Wort; Das Schöne will ich suchen; Das Wahre mögest du schätzen; Denkend das Dunkle durchdringen; Den Starken besiegen ist wackere Kraft; Der Baum, der aus dem Felsen spalt; Der Same stirbt zu Keim; Der Schwächling muß den ganzen Tag; Der Sich durch Dunkel und Fels gerungen; Der Sturm, der manchen Stamm zerschellt; Des Menschen Bild zerfällt; Dienend im Kleinsten; Die Pflanze streckt, tagein, tagaus; Die Saat, die der Schnee bedeckt; Die Straße, die du wandern willst; Die Tiefen durchdringen; Ein Regentröpflein sang; Erkenne, wie im Erdenbild; Erst, in der warmen Stille; Erst wenn ich Lichtes denke; Es lernt sich beim Bauen; Gehst du in rechter Menschenart; Hei, wie ist das wandern gut; Im frischen, frohen Wandeln ; Im Herzen will es sprießen; Im Menschenantlitz spiegelt sich; Im richtigen Regen; In Erde, Mond und Stern; In Ihm ist die Sonne; In jedem Genesen; In jedem Tröpflein Tau; In Kindlein und Mutter; Laß mich wirkend in dir ruhen; Liebend lerne; Löse diesen Sklavenbann; Mein Fuß auf Steinen; wund und bloß; Mensch sein heißt bei heißem Mühen; Mich leitet, der, dessen Antlitz; Nimmer träumen beim Werke; Nicht immer kann vom Blütenhag; Nichts ist so klein, auf rechtem Grunde; Nichts, was dir eigen, macht dich je groß; Nur wenn er recht in Stürmen steht; Ob Dunkel, ob Grauen, ob nachtleere Auen; Ο Mensch, verwandele durch Christ; Schale und Kern ist beides wichtig; Schau ich richtig um mich; Schlafe nur, himmlisches Kindelein; Schön ist im Märzen, Nacht über Nacht; Sein Herz die Sonne meiner Freuden; Sich verwandeln ist ein handeln; Soll mich die Frucht erquicken; Sonne, Licht, des Lichtes; Törichtes Wellenspiel am flachen Strande; Und weil im Menschenwesen; Und wenn ich hier erstrebe; Vom Saume der Himmel ein Sternlied erklang; Wacher Sinn und freies Wagen; Wahre Größe erfaßt nur der Mensch; was aus dem Lichte will erstehn; Was man so mit den Händen greift; Was strömet so süß aus dem Sternenland; Was wahrhaft Wärme bringt; Welten wurden aus Wärme; Wen das Feuer verzehrt; Wenn auch in Seelentiefen; Wenn ich wahrhaft still

529 bin; Wenn wir Hassesworte sprechen; Wer frei auf hohem Gipfel stand; Wer ohn' Gebot und äußre Not; Wer sich in schweren Tagen; Wer wird, ο Herr; zu dir gelangen; Wer zu dem Lichte strebt; Wiegelet, Wiegcia, will wachen]; 2. verm. Aufl. ebd. 1 9 2 9 [verm. u m : Bauspruch; Das Engellied; Durch Rosen; Einer Himmelssucherin; Lebensfrage; Memento vivere; Sankt Michaels Sieg; Seegespräch; Spruch für einen Erdensucher; Wanderspruch; Wasser und Brot; Weihnachtsspruch; Weihnachtswiege; WinterspruchJ; ebd. 1 9 7 0 [auß e r d e m : Achte, wie du auch strebst; Aus der Erde quillt die Quelle; Bewahr in deiner Seele dir; Das allervornehmste Wort; Der Erde Erbschuld; Der in der Stille spricht; Der Maler weiß, färbt sich kein Ding; Des Menschen Müh ist Engelfreude; Die Wahrheit von Gott; Ein kleines Ding; Einst war das göttliche Wort; Es fällt in die Furche der Weizenkern; Freudiges Hören ist Seelenbeten; Fünffach schließt der Kelch der Rose; Gestern im Himmel; Gottes Erde fall' ich; Im Licht ums Morgengrauen; Im Menschenherzen ist ein feiner Ton; Im Nord des Denken Hort; Im Reinen die Richtung; Im reinen Menschenherzen sproßt ein Blümlein; Im Seelen-Wellenschlagen; Im Sternenland; In der Stille deines Herzens; In Gottes Sonne; In Himmelshöhen wird; In Ihm die Sonne, in Ihm die Kraft; In jedem guten Menschenantlitz; Innen und außen recht zu vereinen; Jede Nacht, wenn ich schlafe; Jeden Tag, wenn ich erwache; Jeder gute Gedanke; Jeder Schritt, den des Menschen Fuß; Lebe ich lässig; Lernst du erst in wahrer Stärke; Liebevoll lauschend lerne ich sprechen; Luft soll mich nicht nur beglücken; Nur von Wasser, nur von Brot; Rechtes Merken auf alle Dinge; Schreiten- alle gekreuzigte Kreatur; Sein Auge der Stern; Seit wir zu taub, zu träge; So bist du, See; Unten gleißend falsche Feuer; Wenn der Mensch in Reinheit spricht; Wenn mein Sinn das Rechte denkt; Wer wahrhaft Wärme bringt; Wie der Blitz fahre du zu; Wie ich trachte und denke; Wie können die Engel; Wie schafft sich Gott einen Spiegel; Wie sterbend das Licht; Wiegela, Wiegela Weihenacht; Will ich blänken und blinken; Wir übten doch Venat]. — Gewaltiger als das Schicksal. Fünf Lebensbilder von Schiller, wie er mit uns geht, Stuttgart 1 9 3 9 . — Vom Ernst des Spielens. Eine zeitgemäße Betrachtung über Spielzeug und Spiel (nach dem Stenogramm eines Vortr.), Stuttgart 1 9 2 9 (Aus der Pädagogik der freien Waldorfschule 2 ) ; 3 . - 7 . Tsd. ebd. 1 9 3 0 [Nachwort (Schiller und das Spiel)]; neue erw. Aufl. ebd. 1 9 6 6 ; 3. Aufl. ebd. 1 9 8 2 ; 4. Aufl.

Hahn ebd. 1 9 8 8 . — Das Erwachen des Geigers und andere Erzählungen von Schicksalsruf Krankheit und Genesung, Stuttgart 1 9 2 9 ; m . d . U . : Eine legendäre Erzählung, 2. Aufl. ebd. 1990. - Von Elisabeth, der Thüringerin, Friedrich dem Andern und den Rittern, Leipzig; Straßburg; Zürich 1 9 3 2 [Inh.: Von Damaskus, ein Weltgeschichtliches Vorspiel; Menschen, denen Elisabeth begegnen sollte; Elisabeth; Das Festmahl auf der Wartburg, und Friedrich, der Gast; Entscheidung; Sizilien und Thüringen nach fünflmndert Jahren — abermals ein Gespräch; Brot und Rosen, das Gespräch eines Einzelnen mit unserer Zeit; Die vier heiligen Gelöbnisse, ein stilles Nachspiel in uns]; m . d . U . : Von Gesprächen u. Begegnungen, die uns Schicksal sind, Stuttgart 1 9 5 5 ; 3. Aufl. D o r n a c h / S c h w e i z 1 9 8 2 . — Das heilige Land. Reisebilder und Eindrücke, 1. u. 2. Tsd. Stuttgart 1 9 4 0 [Inh.: Auf dem Olberg; Bethlehem; Am Saum der Wüste; Das Tote Meer, Das St. Georgskloster. Ein Präludium, Am Toten Meer; Der Berg Tabor; Am See der Seen. Ein Intermezzo; Damaskus; Wasser. Drei Erlebnisse; Ritter nehmen Abschied; a.d. V o r b e m e r k u n g e n : „Als ich unter dem Titel ,Bilder v o m Heiligen Lande' die nachstehenden Aufsätze in der Zeitschrift ,Die Christengemeinschaft' veröffentlichte, schwebte mir nur vor, bestimmte Reiseeindrücke aphoristisch wiederzugeben. Ich dachte damals nicht an ein B u c h . Hierdurch ist der Charakter der nachstehenden Reisebilder auch bestimmt geblieben ( . . . ) . " ] ; 2. Aufl. ebd. 1 9 5 8 [a.d. V o r b e m e r k u n g e n : Das B u c h v. 1 9 4 0 „fiel der Ungunst der damaligen politischen Verhältnisse zum Opfer. Es konnte nur n o c h in w e nigen Exemplaren verbreitet werden. D i e äußeren Verhältnisse in Palästina haben sich seither gründlich geändert. D a aber diese äußeren Verhältnisse die hier angeschlagenen M o t i v e des Heiligen Landes als einer überzeitlichen Landschaft gar nicht berühren, habe ich den Vorschlag, einen Neudruck zu veranstalten, nur freudig und mit D a n k aufnehm e n k ö n n e n . " ] ; 3. Aufl. ebd. 1990. — Heute wird es nicht regnen, es singt ja Gigli. Eine Begegnung im Sonnenland, Stuttgart 1 9 4 0 [Inh.: Ein Prolog in Venedig; Ein Tenor wird entdeckt; In der Mailänder Scala; Intermezzo pensieroso; Ein begeisterter Kammerdiener; Wann in Portorecanati die Sonne scheint; Begegnung vor der Villa Gigli; Evviva Gigli — Portorecanati ti ringrazia; Ausklang: Und noch einmal - Musik in der Nacht]. — Und setzet ihr nicht das Leben ein. Friedrich von

Hahn Schiller. Bilder aus seinem Leben, hrsg. v. Luftwaffenfuhrungsstab Ic/VIII, Stuttgart 1 9 4 2 [Inh.: Stürmische Jugend: Kinderglück in der schwäbischen Heimat; Unter hartem Druck; Dichteraufbruch·, In der Fremde: Der Theaterdichter (Mannheim und Bauerbach); Bei guten Freunden (Leipzig und Dresden); Junge Liehe; Der Weg nach Weimar: Professur und Ehe; Schwere Erkrankung und dänische Hilfe; Wiedergesundung in der schwäbischen Heimat; Das Kind als Erzieher zur schöpferischen Freiheit; Vollendung: Freundschaftsbund mit Goethe; Gemeinsames Schaffen; Die Meisterdramen; Ausklang]. — Kursus über Religionsunterricht, Stuttgart 1945/46 [Wdg. Dem Gedenken der lieben Freunde Karl Schubert und Werner Pache. Inh.: Voru'ort; Erster Tag; Zweiter Tag; Dritter Tag; Vierter Tag; Fünfter Tag; Sechster Tag; Siebter Tag; Achter Tag; Neunter Tag; Zehnter Tag; Elfter Tag; Zu'ölfter Tag; Erster Ergänzungsabend; Zweiter Ergänzungsabend; Dritter Ergänzungsabend; Klapp.Ausz.: „Aus langjähriger Erfahrung im überkonfessionellen, freien Religionsunterricht an der Waldorfschule vermag Dr. Herbert Hahn dem Leser die Sphäre lebendig zu erschließen, in der in heutiger Zeit das Kind zur Aufnahme religiöser Kräfte und Inhalte heranreift. Fußend auf der geisteswissenschaftlichen Menschenkunde R u d o l f Steiners w e i ß er aus der Kenntnis der Entwicklungsgesetzmäßigkeiten des heranwachsenden M e n s c h e n die Fülle religiöser Inhalte im Alten und N e u e n Testament, in Mythen, Legenden und M ä r chen den Altersstufen entsprechend zu glied e r n . " ] ; u . d . T . : Von den Quellkräften der Seele. Wege zu einer zeitgemäßen religiösen Unterweisung der heranwachsenden Generation, völlig umgearb. u. erw. Aufl. Arlesheini (Schweiz) 1 9 5 9 ; 2. Aufl. Stuttgart 1 9 7 4 ; 3. Aufl. ebd. 1 9 8 3 ; 4. Aufl. ebd. 1 9 9 0 [Übers, ins Ital., Milano 1 9 8 4 ; 2. Aufl. ebd. 20001 • " Im Lande des Bül-Bül. Romantische Tie fangreise durch Abessinien, Berlin 1 9 4 6 (Die Haus- und Jugendbücher des M i nerva-Verlages). — Nachw. In: Kalewala. D e r finn. Mythos v o m W e r d e n der W e l t und den Menschen, erzählt v. Arthur Luther (III. Eugen O . Sporer), Kuppenheim Murgtal 1 9 4 8 (Für Kindheit u. Jugend) [Inh.: Vorwort; Seefahrt Marseille -Djibouti; Djibouti; Durch die Hochsteppe nach Dire-Daua; Dire-Daua und Magalla; Wie „Abu-Sein" gefangen wurde; Bei den Mantelpavianen; Ritt zum Haramaja-See; Auf Giraffengazellen; Fang von Mantelpavianen; Nach der

530 Stadt Harar; Die Kaninchen der Bibel; Zum Gara-Mulata; August, der junge Oryx-Bulle; LJeber das Tschertscher Gebirge nach Scheich Hussein; Von Dscheladas, einem Mähnenlöwen und anderem Getier aus Addis-Abeba; Sein letzter Pirschgang; Ein Arbeitstag im Tiersammellager; Leoparden- und Hyänenfang; Die Geschichte von „Isaak und Jakob"; Löwen auf Bestellung; Unsere zehn Löwen; Der Geier-Ali; Die Unzertrennlichen; Buntes Camp-Allerlei; Von echten und falschen Hyänen; Heimfahrt; Blaurake (Gedicht); zu den Anfängen u. der weiteren Entfaltung des finn. Nationalepos' „Kalevala" vgl. —»• F. Fählmann; —• F. Kreutzwald; — G . v. Schultz]. — Wie die Alten sungen, so zwitschern die Jungen! (Gestaltung u. III. N o t e n Gustav Gottschalk), Berlin-Grunewald 1 9 4 9 ; 2. Ausg. ebd. 1949. — G. I n : Immergrün-Kalender, hrsg. v. Gottfried B e r r o n (III. R o b e r t E b e r wein), 1951, S. 15. - Schritt für Schritt wird Weg gewonnen. Sprüche und Gedichte, Stuttgart 1 9 5 2 ; 2. Aufl. ebd. 1 9 8 5 [Inh.: Achte wie du auch strebst; Als im großen Streite stürzte; Auch die Erde gibt nichts her; Auf daß ιvir nie am Lichte darben; Aus der Welt schenken Sterne; Aus Urzeit-Sonnenstrahlen; Bei jedem Bissen Brot; Bewahr in deiner Seele dir; Bleib ich beim Träumen; Blühten die Blumen all; Das allervornehmste Wort; Das Hohe kannst du erwerben; Das ist noch stärkerer Trutz; Das Leid, das ich trug; Meer in der Stille; Das Schöne will ich suchen; Das Wahre mögest du schätzen; Den Engel schau; Denn nicht im Sturm allein; Der abgrundtiefen Reue; Der Baum, der aus dem Felsenspalt; Der Nebelfeuchte Schleier senken; Der Same stirbt zum Keim; Der Schmetterling schwebet; Der Schwächling muß den ganzen Tag; Des Kindes Augen schauen; Des Menschen Bild zerfällt; Die Blüten dieser Erde; Die kleinen Freuden; Die Pflanze steckt tagein, tagaus; Die Saat, die Schnee bedeckt; Die Straße, die du wandern willst; Die Wahrheit vor Gott; Dräng nicht vergebens; Du bist zum Licht erkoren; Du siehst im Spiegel nimmer; Ein kleines Ding; Ein Regentröpflein sang; Erkenne wie im Erdenbild; Erst in der warmen Stille; Erst wenn ich Lichtes denke; Es fällt in die Furche; Es lernt sich beim Bauen; Es trägt des Menschen Urweltrauschen; Freudiges Hören; Fünf Dinge; Fünffach schießt der Kelch der Rose; Gehst du in rechter Menschenart; Gottes Erde fass' ich; Hei, wie ist das Wandern gut; Hell und schwingend; Herbstlich löst sich; Horch holdem; Ich möchte haben, ich möchte sein; Ich will dem Wahren mich verpflichten; Ich

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will wirken; Im Licht ums Morgengrauen; Im nenröslein; Von der Hochzeitsfahrt des WaisenReinen die Richtung; Im Sternenland die Sonne knaben; Neuere Erzählungen; Das goldene Kästträgt; In den Höhen, in den Tiefen; In Himmelschen; Ilja; Was der Teufel nicht vertragen kann; höhen; In jedem Genesen; Klage niemals darüber; Die drei Spiegel; Der Kreuztaler; Vor dem Tor; Laß brausen; Laß mich wirkend in dir ruhen; Das rosafarbene Tüchlein]; 2. Aufl. ebd. 1 9 7 5 ; 3. Lernst du erst in wahrer Stärke; Liebend lerne; Aufl. ebd. 1981; 4. Aufl. ebd. 1 9 8 9 . - Der Mein Fuß auf Steinen; Mit den Füßen auf dem Unvollendete. Skizze des Geistesbildes von FriedGrund; Mit riesigen Fetzen; Mußt über deinen rich Schiller, Stuttgart 1 9 5 9 [Wdg. Meiner liehen Übeln; Nicht immer kann vom Blüten hag; Nichts, Weggefährtin Maria Hahn geb. Uhland. Inh.: was dir eigen; Nimmer träumen beim Werke; Nur Vorwort; Präludium; Lebensstufen und Schritte zur von Wasser; Nur wenn er recht in Stürmen steht; Meisterschaft; Stürmische Jugend; In der Fremde; Ob nah' mein Weg; Ob Dunkel, ob Grauen; Ο Der Weg nach Weimar; Auf dem Gipfel; Schiller Mensch, schau im Brote; Ο Mensch, verwandle vor dem Forum der Zeit; Inwieweit sind Schillers durch Christ; Sahst du den Aar; Schaue ich; Seit Dramen noch aktuell? Demetrius und das Ostwir, zu taub, zu träge; Siehe, kann auch kein West-Problem der Gegenwart]. — Die soziologische Schiff; Stark stehen; Und nun tritt heraus, ο du Bedeutung des Adels in Kanada. In: N a c h r i c h Mensch (Von Michael, dem Erzengel); Und wie tenbl. 3 / 1 , 1 9 6 1 , S. 1—2. — Rudolf Steiner, wie heißt das Wort; Viele Völker, viel' Sprachen; Vom ich ihn sah und erlebte, Stuttgart 1 9 6 1 ; 2. Aufl. Saume der Himmel; Wacher Sinn und freies ebd. 1 9 9 0 [Inh.: Erste Begegnung; Worte, die Wagen; Wäge, denke; Was aus dem Licht will Taten sind; Antwort auf Lebensfragen; „Wir erstehn; Was hülf es; Was man 50 mit den müssen lernen, zu lernen"; Ein Arbeitstag und ein Händen greift; Was rein und stark zur Höhe strebt; Schicksalsjahr; Rudolf Steiner in Europa; Geist Was von der Erden ist; Was wir sprechen; Welten wird Lebenspraxis; Ubers, ins Niederl., D e n wurden aus Wärme; Wen das Feuer verzehrt; Haag 1 9 6 2 ] . — Vom Genius Europas. WesensWenn mein Sinn das Rechte denkt; Wenn wir bilder von zwölf europäischen Völkern, Ländern, Hassesworte sprechen, Wer kann, wenn alle Hilfe Sprachen. Skizze einer anthroposophischen Völversagt; Wer ohn' Gebot; Wer sich nur gegen kerpsychologie, 2 B d e . Stuttgart 1 9 6 3 — 1 9 6 4 ; 2. Laster stemmt; Wer wahrhaft Wärme bringt; Wer bearb. Aufl. ebd. 1 9 6 6 - 1 9 7 8 ; Sonderausg. wird, 0 Herr, zu dir gelangen; Wiegela, Wiegela u . d . T : Vom Genius Europas. Begegnung mit Weihenacht; Wie heißt das Wort; Wie ich trachte zwölf Ländern, Völkern, Sprachen, 3 Bde. und denke; Wie können die Engel; Will wachsen, ebd. 1981 [Bd. 1: Italien, Spanien, Portugal, will wachsen, Wir übten doch Verrat; Wurzelwerk Frankreich, Niederlande, England; B d . 2 : Däneim Erdendunkel]. — Der Geist Europas im Spiegel mark, Schweden, Nonvegen, Finnland; Bd. 3: seines Sprachlebens. In: ~ ; A. C . H e n n y ; H e r Rußland, Deutschland]; 4. durchges. Aufl. 4 bert Hillringhaus; Hans Mandl; M a x L. Stib- B d e . ebd. 1 9 9 2 [Bd. 1: Italien, Spanien, Portub e ; F. W . Zeylmans von E m m i c h o v e n : Eu- gal, Frankreich (Praxis Anthroposophie 13); ropas Aufgabe im gegenwärtigen Weltgeschehen, W d g . Den Förderen eines schöpferischen Friedens. Fr.i.Br. 1 9 5 3 (Die Seelen der V ö l k e r 1. E i n e Inh.: Vonvort; Der Zug der Europa, Ein Auftakt; Schriftenreihe zum Verständnis der V ö l k e r Italien, Wege in die Landschaft; Von Sprache, und Rassen), S. 5 5 - 7 5 [Inh.: Der Geist EuroGebärde und Gesang; Volkspsychologische Miniapas im Spiegel seines Sprachlebens; Die hochdeutturen aus der Sprache, aus Handel und Wandel; sche Sprache; Die niederländische Sprache; Die Sinnenfälliges, Sinnenfreudiges; Die verbündeten französische Sprache; Die italienische Sprache; Die Lärmkompanien; Nord oder Süd? Ein kleines Inrussische Sprache; Europa]. — Seltsame Jahrmarkttermezzo; Die Volksseele klingt mit, wenn Größtes leute. Legendäre Erzählung, Stuttgart 1 9 5 3 ; entsteht; Ausklang; Spanien, Besonderheiten der fotom. Nachdr. 2. Aufl. ebd. 1 9 7 7 ; 3. Aufl. Lage. Eine Landschaft in Pastell; Der Mensch gilt ebd. 1989. — Das goldene Kästchen. Erzählungen, noch mehr als das Ding; „Stolz will ich den SpaLegenden, Märchen, Stuttgart 1 9 5 8 [Wdg. Dem nier!" Ist der Spanier wirklich stolz?; Von der Gedächtnis der immer lebendigen lieben Erzählerin Sprache zum Tanz; Semanta santa und Corrida; meiner Mutter Pauline Hahn. Inh.: Zum GeleitErnste Silhouetten in einem sonnigen Lande; wort; Aus dem „Meister der Liebe"; Ein Meister Überwundener Arabismus und nachklingende der Liebe; Die goldene Kapsel; Keiner Weiß wie; Gralsströmung; Und nochmals — der Tanz; PorDer alte Jude; Königslegenden; Der Bettler; Stertugiesische Impressionen; Land, das sich der See

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öjfnei; Frankreich, Sich offenbarende Harmonie; B u c h beitragen." B d . 2 : Niederlande, England Dahinströmen, entrainement und melodischer (Praxis Anthroposophie 14); I n h . : Schweden; Traum; Sinn für Anordnung, Gliederung und Flüsse, Wälder, rote Häuser; Spielleute, ReigenMaß; In den Feinheiten der Sinnessphäre; Irratiotänze, Volksweisen; Sich offenbarende Sprache, nales gegenüber dem Rationalen: „La folie", „le zurückhaltend gesprochen; Uberschäumende Lecharme", „le lire"; Der Punkt, von dem aus sich benslust, mystische Wahrheitssuche, Geisteslicht im viel gewinnen läßt; Wann ist es am schönsten in Seelenblick; Dänemark; Götterspuren und BauFrankreich ?; Präzision und Naivität des eben geerngegenwart; Fließend und gehemmt, urtümlich borenen Bewußtseins; Zweimal Saint Michel; Die und verschliffen (Zur Sprache); Schon das Zählen Quelle von Ingres; Die Niederlande; Geometrie wird zur Rechenaufgabe; Die Goldhörner; Bauern und Farbenspiel unter dem Wolkenschirm; Wohnen und Philosophen — Christus im Mythenreich; Eine ist leben, und fahren ist sein; Der Seemann steckt Brücke, ein Tor und der Danebrog; Norwegen; ihnen im Blut, und in der Sprache; Auch das Fjorde und Fjelle — Eremit oder Wikinger ?; Wenn Dämmen und Deichen bildet an der Sprache — wie man in die Mitternachtssonne blickt; Ein Bildner alles, was zwischen den Deichen geschieht; seines Volkes wirft Zeitfragen auf; Ein Dichter, der Sprachliche Impressionen, auf die Fläche hinabhätte König werden können; Skaldenklänge für schauend; Jähe Sprünge — und feine Ubergänge; Bauern und für Konzertsäle; Finnland; Granit, Lautliches Händereichen quer durch Europa; KleiWasser und Wälder — Einiges über Land und nes, doch im Leben groß geschrieben; Verschwiegene Sprache; Ganzheit, Rechtschaffenheit, „sisu"; Die Seele, die gern ein wenig mitspricht; Die Katze vom Sauna; Kaiewala; Macht und Verhängnis — von Baum heruntergucken; Sich abstoßend vom Stamm der Geschichte des Eisens und vom Schmieder IIEigenleben entwickeln; Im Gemüt verankert, Gemarinen; Die Christgeburt im finnischen Wald und niales und Wesenhaftes; Eventjes er op uit —Rechts Wäinämöinens Abschied; Ein Heimatbuch von und links ein wenig umgeschaut; Viele kleine Feste Weltformat; Finnland zwischen West und Ost; und ein großes; Niederländische Miniaturen. VerRußland; Ausstrahlender Raum und widerstrahdrießliches und Humorvolles; Zweierlei Dionysilende Erde; Fünferlei Nitschewo; Für den Gast sches und ein lichter Saitenton; Stilleben — Porträt — wird die Hütte zum Palast; Russisch in vier muMystik; Eine Skala anderer Art: Vondel — Spisikalischen Sätzen; Konsequenter Dualismus in der noza — Rembrandt; England; Nicht jede Insel wird Lautskala; Beinahe Gesang, noch nicht Tanz; ein Königreich; Die Majestät der Persönlichkeit — Was die Sprache über den Menschen sagt; Tempound das Volkstümliche der Majestät; Der Baum wie und Akzentwechsel überall; Alle Musen sind gnäder Mensch; Vor Anker gehen, fest liegen, Abstand dig, doch die des Tanzes triumphiert; Fünf Zeugen halten; Rauchende Schlote und Pastorale; Als für viele (Kurze Charakterskizzen aus der Literaspräche ein Baum mit den Elementen; Dornröstur); Ostern — Ein Epilog? Deutschland (mit eichenschlaf in der Sprache — und geschichtliche nigen Blicken auf das deutschsprechende MitteleuFrühlingszeit; Parlierende und stumme Kolonisatiropa); Es läßt sich geographisch alles, es läßt sich on; Shakespeare ist alle Kolonien wert; Der geistig nichts auf einen Punkt beziehen; Mühle, Kreuzweg an der Schwelle des neunzehnten JahrBauernhaus, Burg; Ein Dornröschengestrüpp mit hunderts. Gesunder Menschenverstand — Seelenflug wenig Rosen? (Zum Phänomen der deutschen — Geistesverbitterung; Wundermacht des Sozialen Laute); Von einem Widerschein des Ich und von ohne alle Theorie; Ein Maler des Ubersinnlichen im dem großen Ich-Bogen; Ordnung als Geschenk und Zeitalter des Sinnesbannes; Uber Hamlet hinaus; Verhängnis; Das Schaffen eines neuzeitlichen Atmendes Gold; Der Garten der Hesperiden. Ein „Wir" — die mitteleuropäische Kreuzfrage; Der Ausklang; Klapp.Ausz.: „Soll die Europa-Idee, Wanderer zieht durch die Zeiten; Der Funke des von der sich die europäischen Nationen eine Prometheus (Faust — Nietzsche -Parzival); Von der Sicherung des Friedens erhoffen, nicht als Freiheit schaffenden Mitte; Der Mensch, der sich im Schlagwort politischer und wirtschaftlicher Menschen findet; dazu: „ A u f Grund einer u n Egoismen entwertet werden, wird man sich geheuren Erfahrung, Einflihlungskraft, geistinoch viel mehr um eine innere Begegnung ger Durchdringung und Lebensweisheit schilund u m eine gegenseitige Anerkennung unter dert der Autor die Wesenheiten der Länder den vielfältigen Volksindividualitäten b e m ü - jeweils so, daß alle Symptome der Völkereihen müssen. Z u solch einer Begegnung auf genschaften v o m Größten bis zum Kleinsten geistig-seelischer E b e n e will Herbert Hahns herangezogen und gleichsam geistige Schlüs-

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533 selbilder gegeben werden, in deren Licht sich j e alles Zugehörige in tiefer (oder höherer) Art erfassen läßt. Besser, als es hier geschieht, können, glaube ich, Völkereigenarten nicht dargestellt w e r d e n . " ( R e z . i n : D i e N e u e Schau); B d . 3 : Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland (Praxis Anthroposophie 15); B d . 4 : Russland, Deutschland (Praxis Anthroposophie 16)]. - IJn' anima cantava- eine Seele sang. Begegnungen mit Beniamino Gigli, Stuttgart 1 9 6 6 [Inh.: Voru'ort; „Heute wird es nicht regnen — es singt ja Gigli" Ein Präludium; Kälte und Elend in Rom; Gesang baut unsichtbare Brücken; Das Quaresimal-Singen; Aus der Stille der Seele und vom Lärm der Zeit. Eine bunte Folge von Motiven; Begeisterung auf Italienisch. Eindrücke von einer Marion-Aufführung; Von Rom aus in die Welt geblickt; Uber Mutter und Kind — und den unerreichbaren Ton; Ein Intermezzo. Unterredungen mit Renato Rossi, dem Jugendfreund und ersten Sekretär von Beniamino Gigli; Abschied in Rom und Trauergerüchte in Verona; Ein Wiedersehen in Stockholm; Heute regnet es doch... Nein, heute wird es nicht regnen! Mit Gigli in Stuttgart; Io parto, addio]. — Vor dem Tore von Damaskus. Ein dramatisches Schattenspiel, Zeist-Holland 1966 [8 Szenen; vor Damaskus im 7. Jahrhundert n. C h r . ; Personen: D e r M ö n c h ; Ein Mädchen von Damaskus, Paulus; M o h a m m e d ; Aristoteles; Heraklit; D e r arme Lazarus; D e r U n bekannte] . - Der Lehenslauf als Kunstwerk. Rhythmen, Leitmotive. Gesetze in gegenübergestellten Biographien, Stuttgart 1 9 6 6 [Inh.: Biogr. Skizzen; Zeich, v. Wesensbildern: Vorwort; Goethe; Schiller; Verdi; Tolstoj; Schliemann; Champollion; Entelechie]. — Christus in der ätherischen Welt, 3. Aufl. Zeist-Holland 1 9 6 7 [Vortr. auf der Zeister Tagung am 2 5 . 8 . 1 9 6 3 ] . — Albert Daugau zum Gedenken. In: B B 2 (220), 1 9 6 7 , S. 10 [Nekro.]. - Der Weg, der mich führte. Lebenserinnerungen, Stuttgart 1 9 6 9 [Inh.: I. Kindheit und Jugend im Baltikum: Starke Gegensätze, doch noch mächtigere Harmonie; Meine Eltern; Angeborene und erwählte Geschwister; Der Tod und der Spiegel — Zwei erste Erinnerungen; An der Brust zweier Sprachen; Der Jugendfreund; Unruhe in der Stille; Gehämmerte, Verschobene und ein Heiliger; Wie ich Russisch lernte, während ich es lehrte; Geträumte Schule; Morgenstunde der Phantasie; Der alte Jude; 1905 - ein Jahr der Geschichte und des Schicksals; Schöpferische Genesung; Schulkameraden; Dichtung und Musik bringen neue Freunde, Quellen des Religiösen;

Mutproben; Seltsames Erwarten; Rund um das Abitur; Die Oberförstern; Ein beträchtlicher Umweg; Dorpat und St. Petersburg; II. Heidelberg und Paris: Auf der Brücke; Ein neuer Weg und ein neues Land; Was in Heidelberg geboren wurde; Das Vergängliche wird Gleichnis; Der Lebensboden wird umgepflügt; Goethes geheime Offenbarung; Positivismus, Idealismus — und ein Ziel im Süden; Einzug in Paris; Eine Sorgenpost aus der Heimat; Musik erblüht, Musik verklingt; Eine Zeremonie und ein Kultus; Italienfahrt: Mit der Seine-Uberschwemmung fortgerissen; Monte di Pieta; Vedi Napoli, poi vivi - Sie Neapel, dann lebe; Auf den Brettern von San Carlo; Beschauliches und Vulkanisches; Ein Eremit und eine Tänzerin; Bei Maxim Gorki auf Capri; Der Norden überstrahlt Rom; Ins Elend von Venedig; Erlösender Aufbruch; Rückblick, Einblick, Vorblick; Flüchtlinge in Garten; Berlin und ein deutsches „Eden": Fremd in der Heimat; Berlin. Ein weisender Silvesterabend; Mit der aufsteigenden Sonne bis ans Tor; Ich lerne noch einmal lesen; „Italienische Zustand" auf dem Vegetarierkongreß; Es ging ein Sämann aus; Drei Gespräche mit Rudolf Steiner; Stuttgart — Die Gründung der ersten Waldorfschule: Der Brückenschlag; Stuttgart verstummt, Stuttgart ruft; Die Arbeiterbildungsschule; Rudolf Steiners Vortrag in der Waldorf-Astoria; Eine Maifeier mit überraschendem Ausklang; Aus der Praxis der Dreigliederungszeit; Das Fundament der Waldorfpädagogik; Die Waldorfschule öffnet ihre Tore; Ein Abschiedsblick zum Schicksalsbrunnen]. — Von den Heilkraeften der Seele. Wege zu einer zeitgemaessen religioesen Unterweisung der heranwachsenden Generationen, Stuttgart 1974. H R S G . : Das Taubenbuch und das Evangelienlied. Zwei Übertragungen nach alten ntss. Texten, 2. Aufl. Stuttgart 1 9 6 6 [bedeutungsvolle W e i stümer in Bildern v. volkstümlich russ. Prägung u. eine Meditation auf den N a m e n Jesus Christus]. Leben mit kleinen Kindern, Stuttgart 1 9 7 5 (Studienmaterial der Internationalen Vereinigung der Waldorfkindergärten 9) [als M s . - D r u c k hrsg. v. der Internationalen V e r einigung der Waldorfkindergärten: Studienheft] . — Sonne im Tautropfen. Beiträge zur Diätetik der Seele, aus dem Nachlaß hrsg. v. Friedhold Hahn, mit zwei Facs. v. Stuttgart 1 9 9 0 [Inh.: Vorwort; Der morgige Tag wird für das Seine sorgen; Laß deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut; „Ach" oder „Ja"; Habt AUSGABEN. :

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Salz bei euch — und habt Frieden untereinander; Auch nach 1930 keine finanzielle Änderung Nachbar und Nächster — Freund und Genius; Die infolge des konzessionslosen Festhaltens an der Buchhaltung der Engel; Ootama und Waatama]. - eigenen Art. 1943 verlor sie durch einen Begegnungen mit Rudolf Steiner. Eindrücke — Rat. Fliegerangriff sämtliche Arbeiten. Nach 1945 — Lebenshilfen, hrsg. v. der Internationalen in Lübeck, Prenzlau u. Leipzig. Bekannt Vereinigung der Waldorfkindergärten, Stutt- wurde ~ v. a. durch ihre Kupferradierungen. gart 1991 (Die kleine R e i h e ; Internationale Neben den literar. Werken sind ausdrucksVereinigung der Waldorfkindergärten 1). starke Bildnisse, Figuren- u. Tierbilder in Ol, LITERATUR: Kosch. — Kürschner Lit.-Kai. 1973. — Zeichn. u. Radierungen erhalten. MappenDBA II 512, 134. - Schmitt 1952. werk: Gestalten, Berlin 1922 (Lilienverl.); Radierzyklus: Die Nibelungen; außerdem E x H a h n , T r a u g o t t Gotthilf —> H a h n , Anna libris, Entwürfe v. Postkarten, Spielkarten u. dgl. H a k e n , Alexander v o n W E R K E : Antje hoch oben. Erlebnisse eines deut* 2 9 . 5 . 1 8 0 4 Weißenstein (E), f 2 4 . 3 . 1 8 7 2 schen Mädchens auf Grönland, Berlin 1936; 2. Tambov (südö. v. Moskau, Donebene); Vater: Aufl. ebd. 1938; 3. Aufl. ebd. 1940; 11.-20. Johann Jakob Η . , Gerichtssekretär; Mutter: Tsd. Berlin 1942. - Hinter uns die Hölle (III. Mathilde Elisabeth, geb. Gahlnbäck. Gerhard Kreische), Berlin 1942 (Die MädelKam nach dem T o d des Vaters 1807 mit seiner bücherei 35) [Jgb.]. — Der Überfall auf Auern, Mutter nach Reval u. zog später zu seinem Berlin-Lichterfelde-West 1944 (Ostheftreihe Bruder nach Riga (L), dort Gym. 1 8 2 5 - 1 8 2 9 4). Studium der Theol. in Dorpat, 1928 silberne LITERATUR: Jb.d.bild. Künste in den OstseeprovinPreis-Medaille, mit der Auszeichnung, daß die zen, Riga 7, 1913. - Jb.d.balt.Dtt. 1927. - Vollmer 1961. - Kosch. - Hagen 1983. - BaBA 114, 238. Arbeit des Druckes auf Kosten der Univ. gewürdigt wurde. 1 2 . 1 . 1 8 3 0 Ordination, oo Natalie Rosenberg. 1 8 3 0 - 1 8 3 8 Pastor in Haller, A n t o n H e r m a n n Beideck/Talovka (Gouv. Saratov, Wolgage* 3 0 . 1 0 . 1 8 3 3 Wesenberg (E), f 3 1 . 1 2 . 1 9 0 5 biet), 1 8 3 8 - 1 8 4 4 Pastor u. Divisionsprediger Reval; Vater: Dr. med. Anton H. ( f 2 7 . 3 . in Penza, 1844 — 1872 Pastor in Tambov. 1833), Arzt u. Kollegien-Assessor; Mutter: W E R K E : Sabbathsharfe. Lieder zum Choralgesange Amalie, geb. Paucker, Tochter des Juristen u. f...], 1860. — Kosmische Bilder im Lichte der Historikers —> C. Paucker u. Pauline, geb. Offenbarung und Sternkunde. Eine eschatologische Haller, Leiterin eines Mädchenpensionats, oo Studie, Riga; Leipzig 1862. - Evangelische Pa(2) Karl Haller, der Bruder des ersten Mannes. rabeln und Gedichte. Größtenteils frei nach Scrivers Häuslicher Unterricht, 1 8 4 5 - 1 8 4 7 Nikolai„Zufälligen Andachten", 3 Bde. 1 8 5 3 - 1 8 5 5 . Waiseninstitut in Gateina (Gattschina, siidw. v. —Wo findet die Seele die Heimat, die Ruh'? St. Petersburg), 1 8 4 7 - 1 8 5 1 Gouv.-Gym. in Evangelische Parabeln und Gedichte, hrsg. v. Reval, 1851 — 1852 Hauslehrer b. von Harpe August Eckhardt, Riga 1898. in Kaulep (E), 1 8 5 2 - 1 8 5 7 Studium der Theol. LITERATUR: Alb.Acad. 1889. - Kosch. - BaBA 114, in Dorpat, 1 8 5 7 - 1 8 5 9 Hauslehrer b. Gotthard 191. - Amburger 1998. Ludwig Gustav Baron v. Maydell ( 1 8 0 8 1872) in Wattel (E) u. Padis (L, Kr. Ösel), H a k e n , Ellen T o n i Nelissen v o n 1 8 5 9 - 1 8 6 1 Pastor-Adjunkt in Keinis (E). oo (1) 8 . 7 . 1 8 5 9 in Keinis Natalie Ignatius ( f * 8 . 6 . 1 8 8 8 Riga (L), f 1 8 . 5 . 1 9 6 0 Leipzig; 1860). 1 8 6 1 - 1 8 6 4 Pastor in Nuckö (E). oo (2) Vater: Eduard v. H.; Mutter: Antoniette, geb. 1 0 . 8 . 1 8 6 2 Amalie Sacken (f 1899); Sohn Hesselberg. J. Haller. 1 8 6 4 - 1 8 7 5 Pastor in Keinis, Geburt Lebte bis 1904 in Riga, dann Berlin, um an der des Sohnes Gotthard H. ( 1 8 6 9 - 1 9 2 5 ) . 1 8 7 5 Malschule des Vereins der Künstlerinnen b. 1886 Diakonus an der St. Olai-Kirche in Max Uth u. an der des UnterrichtsgewerbeReval, Grün, des est. Sonntagsbl. Ristirahwa museums b. Lovis Corinth u. M . Brandenburg pühapäewa leht u. 1 8 7 5 - 1 8 7 9 dessen R e zu studieren, blieb nach der Ausbildung in dakteur. 1 8 8 6 - 1 8 9 7 Pastor ord. versch. Berlin. Lehrtätigkeit u. Postkartenentwürfe in Amter, u.a. 1 8 8 3 - 1 8 8 6 Konsistorial-Assessor, den wirtschaftlich schweren Jahren um 1930.

535 1886 — 1889 Stadtsuperintendent u. Vizepräsident des Stadtkonsistoriums, 1886 — 1891 Mitgl. des Stadtschulkollegiums, Religionslehrer an Mädchenschulen. 1897 — 1898 Prediger der ev. Gemeinde in Nervi (Italien). Er lebte emeritiert in Merjama (E), dann in R e v a l . oo (3) 1 9 . 7 . 1 9 0 1 Elise (Elly) B a g g e hufwudt, W i t w e des Altphilologen Carl Heinrich Paucker.

Haller

wigs XIV, Heidelberg 1892." März 1 8 9 2 1897 Mitgl. des Preuß. Hist. Instituts in R o m . 1897 Habil. in Basel, dort bis 1901 Privatdozent, daneben b. einer Baseler Zt. tätig, 1 9 0 2 - 1 9 0 4 erst a.o. u. ab 1904 o. Prof. für Gesch. u. Direktor des Archäologischen Instituts d. Univ. Marburg, Ab 1902 korresp. Mitgl. der GGuA R i g a , 1 9 0 4 - 1 9 1 3 Prof. in Gießen, Nachfolger v. Konstantin Höhlbaum W E R K E : Zwei Predigten auf Rogaten und Him- ( 1 8 4 9 - 1 9 0 4 ) . oc 8 . 8 . 1 9 0 4 in Basel Elisabeth melfahrt. In: Ernst W i l h e l m W o l d e m a r Schultz Fueter (1878 — 1957), Schwester des Schweizer (Hrsg.): Mitmesuggused annid, agga sesamma Historikers Eduard Fueter ( 1 8 7 6 - 1 9 2 8 ) , der W a n n [ . . . ] , R e v a l o . J . ; 2. Aufl. ebd. 1874; 3. b. ~ in Basel studierte; 4 Kinder. 1 9 1 3 - 1 9 3 2 Aufl. ebd. 1881 [est. Evangelien-Postille]. - Prof. u. auch R e k t o r an d. Univ. Tübingen, Der Streit des Herrn und seine Waffen. Predigt am 1917 Dr. theol. h.c. der U n i v . Gießen, ab Missionsfeste, R e v a l 1874. — Predigten auf alle 1925 Ehrenmitgl. der ELG, 1932 Dr. jur. h.c. Sonn- und Festtage des Kirchenjahres, R e v a l Univ. Tübingen. Lebte später in Stuttgart, 1878. — Das Wort vom Kreuz. Passionspredigten, während des Krieges im Elsaß, seit 1945 w i e R e v a l 1880. - Iggapäwane binge toidus, o.O. der in Tübingen. o . J . ; 2. Aufl. o.O. 1883 Lest. Andachtsbuch]. - W E R K E : Die Thronbesteigung der Kaiserin KaTägliche Haus an dachten, o.O. 1884. — Jesus den tharina I. In: Russische R e v u e . Vierteljahresgode herden, o.O. o.J. [schwed. Pr.J. - Passi- schrift für die Kunde Russlands 30, 1890, onspredikningar, o.O. o.J. [schwed. PassionsS. 2 1 0 - 2 2 6 u. 265—279. - Franz von Lisola, Pr.]. — Theol., kirchenpolitische u. a. Beitr. i n : ein österreichischer Staatsmann des 17. JahrhunDorpater Zs. flir Theologie und Kirche, derts. In: Preußische Jahrbücher 69, Berlin Dorpat 1 8 5 9 - 1 8 7 3 ; in: Mitt. u. Nachr.; St. 1892, S. 5 1 6 - 5 4 6 . - Die Protokolle des Konzils Petersburger ev. Sonntagsbl., St. Petersburg von Basel. In: H Z 74, 1895, S. 3 8 5 - 4 0 6 . - Wie 1885-1911. hieß Dantes Beatrice? In: H Z 88, 1902, S. 4 4 L I T E R A T U R : Paucker 1849, Nachtr. 52 f. Alb. 55. — Papsttum und Kirchenreform. Vier Kapitel Acad. 1889. - K. Haller: Chronik d. Fam. Haller zur Geschichte des ausgehenden Mittelalters, Berlin 1905, 3 6 - 3 9 . - EBL 1929. - Alb.Howen 1930. Hradetzky 1931. - Alb.Est. 1961. - DBBL 1970. - 1903; 2. unveränd. Aufl., unveränd. Nachdr. Berlin 1966 [nur 1 Bd. ersch.]. - Die Quellen Amburger 1988. - BaBA 114, 3 5 5 - 3 6 3 . zur Geschichte der Entstehung des Kirchenstaates Haller, J o h a n n e s (mit einer Karte v. Mittelitalien), Leipzig; * 16. (j. 4.) 10.1865 Keims (Insel Dago, E), f Berlin 1907 (Quellenslg. zur dt. Gesch. 1) 2 4 . 1 2 . 1 9 4 7 Tübingen, ev.; Vater A. Hal- [Text lat., Einl. dt.]. — Der Sturz Heinrichs des Löwen. Eine quellenkritische und rechtsgeschichtliler; M u t t e r : Amalie, geb. Sacken. Leipzig 1911 [Archiv für Aufgewachsen in Keinis u. seit 1875 in R e v a l , che Untersuchung. häuslicher Unterricht, Domschule in R e v a l Urkundenforschung Bd. 3, S. 296 —450], — 1 8 7 6 - 1 8 8 3 , Studium der Gesch. 1 8 8 3 - 1 8 8 8 Die Versclnvörung von Segewold. In: Mitt. aus in Dorpat, 1 8 8 8 - 1 8 8 9 Hauslehrer b. K. v. dem Gebiet der Hv. Gesch. 20, 1907, S. 1 2 5 Anrep, d e m alten Vasallengeschl. des Dt. O r - 168. — Wilhelm Oncken. In: Biogr.Jb. und dens, auf Schloß R i n g e n (L), danach b. Johann deutscher Nekrolog 10, 1907, S. 2 5 3 - 2 5 5 . Georg Ernst v. Grünewaldt in Koik (E). Die Marbacher Annalen. Eine quellenkritische Herbst 1890 ermöglichte ein Stipendium der Untersuchung zur Geschichtsforschung der StauferLandsmannschaft Estonia das Studium in zeit, Berlin 1912. - Gedanken eines Balten. In: Berlin, seit 1890 in Heidelberg, dort im Süddeutsche Monatshefte, Aug. 1914, S. 8 1 2 Dez. 1891 Promotion b. Bernhard Erd- 816. - Warum und wofür wir kämpfen, Tübingen mannsdörffer (1833 — 1901), Nachfolger v. 1914 (Durch Kampf zum Frieden. Tübinger Heinrich Treitschke, Diss.: „Die deutsche Kriegsschriften I) [Vortr., gehalten am 3 . 1 2 . Publizistik in den Jahren 1668—1674. Ein 1914 in T ü b i n g e n ] . — Heinrich VI. und die röBeitrag zur Geschichte der R a u b k r i e g e Lud- mische Kirche, 1915; 2. unveränd. Aufl., un-

Haller veränd. fotom. Nachdr. Darmstadt 1962 [aus: Mitt. des Instituts flir österr. Geschichtsforschung 3 5 / 4 ] , — Deutschland und Rußland, T ü b i n g e n 1 9 1 5 (Durch K a m p f zum Frieden. T ü b i n g e r Kriegsschriften X I ) . — Bismarck und Deutschland, Tübingen 1 9 1 5 ; wieder u . d . T . : Gedanken über Bismarck am 1. April 1915. I n : R e d e n und Aufsätze zur Geschichte und P o litik, Stuttgart; Berlin 1 9 3 4 , S. 2 2 8 - 2 4 3 . Livland. In: D e r Panther, J g . 33, 1 9 1 5 , S. 6 9 9 3 ; wieder u . d . T . : Die baltischen Provinzen. In: D e r K o l o ß auf tönernen Füßen. Gesammelte Aufsätze über R u ß l . , M ü n c h e n 1 9 1 6 , S. 1 0 0 120. — Der Ursprung des Weltkrieges, Tübingen 1 9 1 5 ; 3. Tsd. 2. durchges. u. verm. Aufl. ebd. 1915. — Bismarcks Friedensschlüsse, München 1 9 1 6 ; Stuttgart; Berlin; M ü n c h e n 1 9 1 6 ; 2. durchges. u. erw. Aufl. ebd. 1 9 1 7 ; 2. durchges., verb. u. erw. Aufl. Stuttgart; Berlin 1 9 1 7 (Weltkultur und Weltpolitik, Deutsche Folge 10). — Die Ursachen der Reformation, Tübingen 1 9 1 7 ( R e f o r m a t i o n s - R d n . 1); w i e der i n : R e d e n und Aufsätze zur Geschichte und Politik, Stuttgart; Berlin Nr. 147, S. 1 2 9 1 5 0 [Vortr. gehalten am 7 . 1 1 . 1 9 1 7 im Württembergischen Goethebund in Stuttgart]. — Der bildende Wert der neueren Weltgeschichte, Berlin 1 9 1 8 (Geschichtliche Abende im Z e n tralinstitut für Erziehung und Unterricht 8). — War Kaiser Heinrich VI. ein Minnesänger? In: N e u e Jahrbücher für das klassische Altertum 24, 1 9 2 1 , S. 1 0 9 - 1 2 6 ; wieder in: Abhandlungen zur Geschichte des Mittelalters, Stuttgart; Berlin 1944, S. 2 4 8 - 2 7 2 . - Die Ära Billow. Eine historisch-politische Studie, 1 . - 5 . Tsd. Stuttgart; Berlin 1 9 2 2 . - Die Epochen der deutschen Geschichte, 1.-5. Tsd. Stuttgart; Berlin 1 9 2 3 ; ebd. 1 9 2 5 ; neue durchges. u. verb. Aufl. 1 8 . - 2 0 . Tsd. ebd. 1 9 2 7 ; 4. verb. Aufl. ebd. 1 9 2 8 ; neue erw. Ausg. 2 9 . - 3 1 . T s d . ebd. 1 9 3 4 ; neue erw. Ausg. 4 5 . - 5 0 . Tsd. ebd. 1 9 3 9 ; neue erw. Ausg. 5 6 . - 6 1 . Tsd. ebd. 1 9 4 0 ; N e u e erw. Ausg. 6 2 . - 6 7 . Tsd. ebd. 1941; Nachdr. Stuttgart; R i g a 1941 (Ostland-Kompanie-Bücherei); 9 3 . - 9 6 . Tsd. ebd. 1942 (Sonderausg. f. d. Dienstgebrauch d. Hitlerjugend); 97.-108. Tsd. ebd. 1 9 4 2 ; ebd. 1 9 4 3 ; neue, durchges. Ausg. 1 0 . - 1 2 . Tsd. = 1 3 5 . - 1 3 7 . Tsd. d. Gesamtaufl., ebd. 1 9 5 1 ; M ü n c h e n 1 9 5 6 ; ebd. 1 9 6 1 ; ebd. 1967 (ListB ü c h e r 6 5 ) ; 5. Aufl. Esslingen 1 9 5 9 ; Stuttgart 1 9 6 2 ; neue, durchges. Ausg., Neuaufl. d. i m Jahr 1 9 5 0 ersch. Orig.-Ausg., Essen 1 9 8 4

536 [Übers, ins Chines., Pei-ching 1 9 3 5 ; ins Franz., Paris 1 9 4 3 ] ; R e z . v. Arthur Ignatius. I n : Zeitwende 25, 1 9 5 4 , S. 2 1 3 - 2 1 5 . - Die Epochen der deutschen Geschichte, Stuttgart; Berlin 1923. — Aus dem Leben des Fürsten Philipp zu Eulenburg-Hertefeld, Berlin; Leipzig 1 9 2 4 ; 6 . - 8 . Tsd. 2. Aufl. ebd. 1 9 2 6 . - Das altdeutsche Kaisertum, Stuttgart 1 9 2 6 ; 2. Aufl. Stuttgart u.a. 1 9 2 6 ; 3. Aufl. Stuttgart; Berlin; Leipzig 1 9 2 6 ; 4. Aufl. ebd. 1 9 2 6 ; 5. Aufl. Stuttgart 1 9 2 6 ; 6. Aufl. neue Ausg. Stuttgart; Berlin; Leipzig 1 9 3 4 ; 7. Aufl. ebd. 1 9 3 4 ; 8. Aufl. Stuttgart u.a. 1 9 3 4 ; 9. Aufl. Stuttgart; Berlin Leipzig 1 9 3 4 ; Leipzig 1 9 4 4 ; 1 0 . - 2 1 . Tsd. Stuttgart 1 9 4 4 (Vaterländische Volksund Jugendbücher des Union-Verlags); R e z . v. Paul Schmid. In: Zeitwende 3 / 2 , 1 9 2 7 , S. 5 6 9 - 5 7 1 . — Partikularismus und Nationalstaat. Vortrag gehalten auf d. 55. Tagung d. Vereins deutscher Philologen u. Schulmänner in Erlangen am 1. Okt. 1925, Stuttgart 1 9 2 6 . Gesellschaft und Staatsform. Vortrag, gehalten auf der Hauptversammlung des Vereins Deutscher Eisenhiittenleute am 28. Nov. 1926, Stuttgart 1 9 2 7 [erstmals in: Stahl und Eisen, Nr. 1, J g . 4 7 , 1 9 2 6 , S. 1—8]. — Die deutsche Strategie im Weltkrieg. I n : B M 58, 1 9 2 7 , S. 5 2 2 - 5 4 0 ; wieder in: R e d e n und Aufsätze zur Geschichte und P o litik, Stuttgart; Berlin 1934, S. 311 - 3 2 7 . - Die Anfänge der Universität Tübingen. 1477— 1537. Zur Feier des 450jährigen Bestehens der Universität im Auftrag ihres Großen Senats dargestellt, 2 B d e . Stuttgart 1 9 2 7 - 1 9 2 9 ; Neudr. Aalen 1970. Heinrich Bebel als deutscher Dichter. In: ZfdA 66, 1929, S. 51—54. — Tausend Jahre deutsch-französischer Beziehungen, 2. u. 3. Tsd. Stuttgart; Berlin 1 9 3 0 ; 2. durchges. Aufl. ebd. 1 9 3 0 ; 3. durchges. u. erg. Aufl. ebd. 1 9 3 6 ; 4. durchges. Aufl. ebd. 1 9 3 9 ; 5. Aufl. ebd. 1 9 4 1 ; ebd. 1942. - Reden und Aufsätze zur Geschichte und Politik, Stuttgart; Berlin 1 9 3 4 [enth. Kaiser Heinrich VI, S. 47 — 6 6 ; Pius II. ein Papst der Renaissance, S. 67 — 9 9 ; Die Ursachen der Reformation, S. 1 2 9 - 1 5 0 ; Gustav Adolf. Deutschland und Europa, S. 1 7 3 - 1 8 0 ; Der bildende Wert der neuen Weltgeschichte, S. 1 8 1 — 2 0 0 ; Bismarck und Deutschland, S. 2 2 8 - 2 4 3 ; Die Deutschen in Russland, S. 2 4 4 — 2 5 6 ; Das Schicksal des Deutschtums in den baltischen Provinzen, S. 2 5 7 — 2 6 5 ; R e z . S. B . Fay: D e r Ursprung des Weltkrieges, S. 2 9 5 - 3 1 0 ; Die deutsche Strategie im Weltkrieg, S. 3 1 1 — 3 2 7 ; Von Tod und Auferstehung der deutschen Nation, S. 3 2 8 — 3 4 3 ;

Haller

537 Rheinlands Befreiung, S. 3 4 4 — 3 5 5 ; erstmals veröfftl. d a r i n : Der Eintritt der Germanen in die Geschichte, S. 1 - 4 6 ; 1519 im deutschen Reich und in Württemberg, S. 1 0 0 — 1 2 8 ; Die Reformation: Fluch oder Segen für das deutsche Volk?, S. 1 5 1 - 1 7 2 ; Nord und Süd in der deutschen Geschichte, S. 2 0 1 — 2 2 7 ; Bismarcks letzte Gedanken, S. 2 6 6 - 2 9 4 ; Die Monarchie im Wandel der Geschichte, S. 356—375]; 2. durchges. u. v e r m . Aufl. Stuttgart 1941; ebd. 1942. Wendepunkte der deutschen Geschichte, Köln 1934; ebd. 1940, ebd. 1941 (Schriften zur v ö l k i s c h e n B i l d u n g ) . — Das Papsttum, Idee und Wirklichkeit, 3 B d e . Stuttgart; Berlin 1 9 3 4 1 9 4 5 [Bd. 1, 1 9 3 4 : Die Grundlagen; B d . 2 / 1 , 1 9 3 7 : Der Aufbau-, B d . 2 / 2 , 1 9 3 9 : Die Vollendung; B d . 3, 1 9 4 5 ; Krönung und Einsturz; bereits in R o m geplant, erst nach der E m e r i t i e rung, 1932, verwirklicht]; 2. Aufl. 3 Bde. Stuttgart 1936; verb. u. erg. Ausg. U r a c h ; Stuttgart 1950 — 1953; verb. u. erg. Ausg. 5 Bde. Basel 1 9 5 1 - 1 9 5 3 [Bd. 1, 1951: Die Grundlagen; B d . 2, 1 9 5 1 : Der Aufbau; B d . 3, 1 9 5 2 : Die Vollendung; B d . 4, 1 9 5 3 : Die Krönung; B d . 5, 1 9 5 3 : Der Einsturz]; v e r b . u . erg. Ausg. 5 Bde. Esslingen am N e c k a r 1962; Liz. ausg. 5 B d e . R . b . H . 1965. - Von den Karolingern zu den Staufern. Die altdeutsche Kaiserzeit (900-1250), Berlin 1934; 3. verb. Aufl. ebd. 1944; durchges. v. H e i n r i c h D a n n e n bauer, 4. Aufl. ebd. 1958; 5. Aufl. ebd. 1970 (Slg. Göschen 1065) [Übers, d. 4. Aufl. ms Span., M e x i k o 1964 (Historia Alemania 2, Manuales U T E H A 197) ]. — Von den Staufern zu den Habsburgern. Auflösung des Reichs und Emporkommen der Landesstaaten (1250—1519), Berlin 1935, 2. verb. Aufl. ebd. 1943; d u r c h ges. v. H e i n r i c h D a n n e n b a u e r , 2. Aufl. ebd. 1960; 3. Aufl. ebd. 1970 (Slg. Göschen 1077) [Übers, d. 2. Aufl. ins Span., M e x i k o 1964 (Historia Alemania 3, Manuales U T E H A 2 0 5 ) . — Uber die Aufgaben des Historikers. Vortrag, gehalten im Historischen Verein zu Münster i. W. am 15. Nov. 1934, T ü b i n g e n 1935 (Phil o s o p h i e u n d G e s c h i c h t e 53). — Nikolaus I und Pseudoisidor, S t u t t g a r t 1 9 3 6 . - Die Fragen Jesu, S t u t t g a r t 1 9 3 8 . - Der Eintritt der Germanen in die Geschichte (6 Kartenskizzen), Berlin 1 9 3 9 ; 2. verb. Aufl. ebd. 1944; durchges. v. H e i n rich D a n n e n b a u e r , 3. Aufl. ebd. 1957; 4. Aufl. ebd. 1970 (Slg. Göschen 1117) [Übers, d. 3. Aufl. ins Span., M e x i c o 1960 (Manuales UTEHA 2 7 ) ] . — Erinnerungen an das baltische

Pfarrhaus. I n : Siegbert S t e h m a n n (Hrsg.): D e r Pfarrerspiegel, Berlin 1940, S. 3 4 9 - 3 6 5 . Abhandlungen

Stuttgart;

zur

Berlin

Geschichte

1944;

des

Neuaufl.,

Mittelalters,

Nachdr.

E s s e n 1 9 8 4 . — Zum Verständnis der Weltgeschichte. I n : D i e P f o r t e . M o n a t s s c h r i f t f ü r K u l t u r 1, 1947, S. 3 4 9 - 3 6 7 . - Dante, Dichter und Mensch, Basel 1954 (Slg. K l o s t e r b e r g N . F . ) [zu Lebzeiten ~s nie gedr.]. — Lebenserinnerungen. Gesehenes, Gehörtes, Gedachtes (Nachw.

R e i n h a r d Wittram), Stuttgart 1960; Ausz. in: B B 2 (147), 1961, S. 4 - 5 ; R e z . v. Hans v. R i m s c h a . I n : B H 3, 1 9 6 0 / 6 1 , S. 1 7 9 - 1 8 4 ; v. D o r o t h e a Machleidt. I n : Z e i t w e n d e 34, 1963, S. 5 6 2 - 5 6 4 u. in: B B 7 / 8 (177/178), 1963, S. 5 [Ausz. der in der ev. MonatsZs. ersch. R e z . ] . — A u ß e r d e m zahlr. hist. W e r k e zur ma. dt. Gesch. sowie zahlr. R e z . BEARB.: m i t R u d o l f W a c k e r n a g e l : Urkundenhuch der Stadt Basel, B d . 7, hrsg. v . d. H i s t . u .

Antiquarischen Ges. zu Basel, Basel 1899. HRSG. : Concilium Basiiiense. Studien und Quellen zur Geschichte des Concils von Basel, hrsg. m i t

U n t e r s t ü t z u n g der Hist. u. Antiquarischen Ges. v. Basel, 8 Bde. Basel 1 8 9 6 - 1 9 3 6 [Bd. 1, 1 8 9 6 : Studien und Dokumente zur Geschichte der Jahre 1431-1437; B d . 2, 1 8 9 7 : Protokolle des Concils 1431—1433. Aus dem Manuale des Notars Bmneti und einer römischen Handschrift; B d . 3, 1 9 0 0 : Protokolle des Concils 1434 und 1435. Aus dem Manuale des Notars Bruneti und einer römischen Handschrift; B d . 4, 1 9 0 3 : Protokolle des Concils von 1436. Aus dem Manuale des Notars Bruneti und einer zweiten Pariser Handschrift; B d . 5, 1 9 0 4 : ~ m i t G u s t a v B e c k m a n n : Tagebuchaufzeichnungen 1431—1435 und 1438. Acten der Gesandtschaft nach Avignon und Konstantinopel 1437—1438. Brief des Enea Silvio 1433. Tagebuch des Andrea Gatari 1433-1435 ( N T i t e l : Tagebücher und Acten); B d . 6, 1 9 2 6 : ~ m i t G u s t a v B e c k m a n n : Die Concordate des Zwölferausschusses 1437. Die Concilsprotokolle Jakob Hüglins 1438—1439. Aus einer Pariser Handschrift und aus dem Manuale des Notars Jakob Hüglin ( N T i t e l : Protokolle des Concils 1436— 1439); B d . 7, 1 9 1 0 : ~ m i t H e r m a n n H e r r e : Die Protokolle des Concils 1440— 1443. Aus dem Manuale des Notars Jakob Hüglin; B d . 8, 1 9 3 6 : ~ m i t H e i n r i c h D a n n e n b a u e r : Die Handakten des Konzilspräsidenten Cesarini: Enea Silvio, Descriptio altera urbis Basileae (1438). Stallrechnungen des Kardinals Ludwig Aleman aus dem Jahre

Hansen 1445 ( N T i t e l : Acten, Rechnungen und Protokolle); entscheidende Vorarbeiten in R o m aufgrund der Ö f f n u n g des Vatikanischen A r chivs u n t e r Papst Leo XIII.]. — Aus 50 Jahren. Erinnerungen, Tagebücher und Briefe aus dem Nachlaß des Fürsten Philipp zu Eulenburg-Hertefeld, Berlin 1923; 2. Aufl. ebd. 1925. - Piero da Monte. Ein Gelehrter und päpstlicher Beamter des 15. Jahrhunderts. Seine Briefsammlung, Rom 1941 (Bibliothek des D t . Hist. Instituts in R o m 19).

538

1896 Ehrenmitgl. der G G u A R i g a sowie korresp. Mitgl. der K G L K . WERKE : Über die kirchlichen Bauwerke Revals und deren Alterthümer, R e v a l 1858. — Die Amphiktyonen, R e v a l 1867. — Die Kirchen und ehemaligen Klöster Revals, R e v a l 1873; auch als M k ; 3. verm. Aufl. ebd. 1885; w i e d e r in: W i l h e l m N e u m a n n : Grundriss einer G e schichte der bildenden Künste u n d des Kunstgewerbes in Liv-, Est- u n d Kurland v o m E n d e des 12. bis z u m Ausgang des 18. J a h r LITERATUR: Alb.Acad. 1889. - Kleo Pleyer: In: hunderts, R e v a l 1887; N a c h d r . d. 3. verm. B M 1 0 1 , 1 9 3 5 , 5 2 9 - 5 3 3 . - W e r ist's? 1 9 3 5 . Aufl. H a n n o v e r - D ö h r e n 1973; R e z . v. Kürschner Gel.-Kai. 1940/41. — Heinrich Dan- Friedrich B i e n e m a n n d. A. In: B M 33, 1886, nenbauer; Fritz Ernst (Hrsg.): Das Reich. Idee und S. 8 2 - 8 4 . — Die Sammlungen inländischer AlterGestalt. Fs. für Zu seinem 75. Geburtstag, Stuttgart 1940. — Heinrich Dannenbauer: Nachruf in thümer und anderer auf die baltischen Provinzen bezüglichen Gegenstände des Estländischen Proder Zs. der Savigny-Stiftung f. Rechtsgeschichte, R e v a l 1875; auch als M k . — Kann. Abt. 35, Bd. 66, Weimar 1948. - Erich vinzial-Museums, Wittenberg: In: Historisk Tidskrift 68, 1948, U P s . : Meine Vaterstadt Reval vor 50 Jahren, 5 4 - 5 7 [Nachruf]. - N. Ahnlund: Historisk D o r p a t 1877 [auf einfache, moralisierende Art Tidskrift, 1949, 54 ff. - Fritz Ernst: Gedenkrede wird v. der Freimaurerei in R e v a l berichtet]; anläßlich einer Feier im Historischen Seminar der Univ. Heidelberg, Stuttgart 1949 [mit Bibl.]. - N a c h d r . H a n n o v e r u m 1954; Facs. Tallinn Reinhard Wittram: Erinnerung an In: Die Welt 1992 [Vorw. R e m H e l m e ] ; Ausz. i n : B B 8 / 9 als Geschichte 10, 1950, 67 - 70 [Nachruf . - NDB (82/83), 1955, S. 6—7. - Führer durch Reval und 7. - Kosch. - Alb .Est. 1961 u. Nachtr. - Hans seine Umgebung, R e v a l 1878. — Die alten BefesGeorg Gundel: ~ und die Monumenta Germaniae tigungen Revals, R e v a l 1891. — Die Codices Historica in Gießen. In: Nachrichten der Giessener manuscripti und gedruckte Bücher in der Revaler Hochschulgesellschaft 33, 1964, 179 - 190. - O G T Stadtbibliothek. In: R e v . B e o b . , 189, R e v a l 1965; 1972; 1997. - DBBL 1970. - BWG, 1. 1893; Forts. 191, ebd. 1893; Sepdr. ebd. BBKL 1/2, 1990. - DBA II 515, 4 2 5 - 4 2 9 . BaBA 114, 4 1 4 - 4 1 7 . - Η. E. Volkmann: Von ~ R e v a l 1893. — Schmale Straßen. I n : Sabine zu Reinhard Wittram. Dt.balt. Historiker und der Schmidt (Hrsg.): E u r o p a erlesen, Tallinn; Nationalsozialismus. In: Aus Zeit u. Gesch. 45, Klagenfurt 2003, S. 1 0 3 - 1 0 4 . 1997, 1, 21 - 4 7 . - Killy 2005. BEARB. : Regesten aus zwei Missivbüchern des Hansen, Gotthard Johann (auch Johann XVI. Jahrhunderts im Revaler Stadt-Archiv, hrsg. v. d. ELG, R e v a l 1895 (ArchGesch 3 / 4 ) . Gottfried) von (Ps. G. Sprengfeld) HRSG. : Geschichtsblätter des Revalschen Gouver* 1 0 . 8 . 1 8 2 1 Tallinn (Reval), f 2 8 . 1 0 . 1 9 0 0 nements-Gymnasiums, zu dessen 250jährigem JuR e v a l ; Vater: J o h a n n v. H . , G o u v . - R e n t - biläum am 6. Juni 1881, R e v a l 1881 [mit N a meister u. Archivar; M u t t e r : A n n a D o r o t h e a , menverzeichnis der R e k t o r e n u. Direktoren, geb. Springfeld. Namenverzeichnis der Professoren, O b e r l e h Iversensche Schule sowie G y m . in St. Peters- rer u. Lehrer des G y m . , Verzeichnis derjeniburg, 1841 S t u d i u m der Philol. in St. Peters- gen Lehrer, w e l c h e nachwsl. Zöglinge des burg, 1842 — 1846 S t u d i u m der russ. Sprache u. G y m . sind sowie alphabetisches N a m e n R e g . ] . Literatur in D o r p a t . oo 3 0 . 1 2 . 1 8 4 7 in R e v a l - Publikation aus dem Revaler Ratsarchiv. 1. InH e n r i e t t e Ernestine Bienert. D o z e n t a m Forst- halt der Briefe Gustav Was as. 2. Briefe Erichs u. M e ß - I n s t i t u t in St. Petersburg 1 8 4 8 - 1 8 5 4 . XIV. aus dem Revalschen Rathsarchiv, R e v a l O b e r l e h r e r f ü r Gesch. u. Geographie 1854— 1884 (Beitr. zur K u n d e Ehst-, Liv- u. Kurlands 1885 am G o u v . - G y m . in Reval, gleichzeitig 3 / 2 ) . — Drevnija russkija gramoty chranjascijasja ν 1872-1882 Stadtverordneter; 1887 bis Revel'skom gomdskom archive. Alte russische UrJan. 1900 Stadtarchivar, D i r e k t o r der Sektion kunden die im Revaler Stadtarchiv aufbewahrt f ü r Vaterlandskunde, Ehrenmitgl. der E L G , werden, R e v a l 1890. - Aus baltischer Vergangenheit. Miscellaneen aus dem Revaler Stadtarchiv,

Harnack

539 R e v a l 1894; auch als M k . - Katalog des Revaler Stadtarchivs, R e v a l 1896; 2. umgearb. u. verm. Aufl. u . d . T . : Tallinna Unna arhiiwi kataloog. Katalog des Revaler Stadtarchivs, 4 Bde. hrsg. v. Otto Greiffenhagen, R e v a l 1 9 2 4 - 1 9 2 6 ; Koblenz; Göttingen 1980; auch als M k . LITERATUR: Berting 1862. - Winkelmann 1878. Alb.Acad. 1889. - SB Mitau 1900, 30 f. - Alb. Est. 1961. - EBL 1929. - Alb.Howen 1930. Hradetzky 1931. - DBBL 1970. - BaBA 115, 356-364. Hansson

M o h r , Laura

Hard, Erich —>• Petersen, O t t o v o n Harder(us), Bernhard(us) * 1576 Hamburg, f 2 9 . 1 2 . 1 6 3 9 Pilten (K). M a g . phil., 1605 R e k t o r der Stadtschule in Goldingen (K), 1 6 0 9 - 1 6 1 4 Pastor in W i n d a u (K), 1614 Prediger in Hasenpoth (K), seit 1617 auch in Zirau (L), seit 1622 Superintendent des Kr. Pilten (K), verf. Pr. u. theol. Schriften, guter lat. Dichter, b. der u m 1630 herrschenden Pest verf. er eine Pestordnung, oo M a r garete v. Stromberg, die einem alten kur. Adelsgeschl. entstammte. Cento Virgilianus in gloriosum natalem Salvatoris nostri Jesu Christi, Hamburgi 1598. — Lat. G. auf die Gesandtschaftsreise des kur. Kanzlers Samuel v. Wölpen, o.O. 1605. — Synopsis controversiarum theologicamm inter Calvinianos et Lutheranos, das ist ein kurtzer Begriff der Streitarticul, in welchem die Calvinianer mit der wahren Lutherischen Kirchen wider Gottes Wort streiten, zusambt angehengtem einfeltigem, doch in Gottes Wort festgegründeten Gegenbericht, Lübeck 1615. - Kirchenordnung für den piltenschen Kr., o.O. 1625 [erhielt nie Gesetzeskraft, w u r d e aber b. der (ebenfalls unbestätigt gebliebenen) Ausg. 1741 (Dietrich Christian W ö l f e r : Agenda ministrorum ecclesiae evangelicae in districtu Piltinensi, oder Ordnung der Evangelischen Kirche des Kgl.-Piltenschen Creyses, w i e solche durch den in Gott ruhenden, u m die Kirche Christi w o h l verdienten weiland hochehrw. und hochgel. Herrn Bernhardum Harderum, treu gewesenen Superintendenten districtus Piltinensi und Pastoren zu Hasenpoth und Zierau, anno 1625 aus der formula jurisdictionis ecclesiaticae und denen gehaltenen General-Visitationen verfasset [ . . . ] , hrsg. v. W i l h e l m Friedrich von den Brincken, Königsberg 1741) u. der als Gesetz WERKE:

angenommenen Ausg. 1756 zugrunde gelegt], - Hortensia passionis dominicae das ist köstliche, wohlriechende vnnd wohlschmäckende Geistliche Gartenfrüchte der Historien vom bittern Leiden vnd Sterben vnsers Herrn vnd Heilandes Jesu Christi, wie dieselbe in folgenden Predigten, alss güldene Aepffel in silbernen Schalen seinen hertzlieben Zuhörern vnd Gemeinen zum Hasenpoth vnd Cyraw öffentlich fürgetragen, R i g a 1639. - Argumenta biblica über jedes biblische Capitel f...], o.O. o.J. [in heroischen Versen]. Resticula spiritualis [ . . . ] , o.O. o.J. LITERATUR: AGB 1897 (Jöcher 1751). - Tetsch 1770, 2, 24. - Gadebusch 1777, 2. - Hupel 4, 1782, 189. - O. Thiess: Versuch einer Gelehrtengeschichte von Hamburg, Hamburg 1783. — Ernst Hennig: Geschichte der Stadt Goldingen in Kurland, Bd. 1 Mitau 1809 (Kurländische Sammlungen 1); Nachdr. Hannover-Döhren 1973. - Recke/ Napiersky. - Kallmeyer 1849 u. 1910. - Schröder 1883. - Otto 1904 - Kosch. - DBA 472, 417 423. - BaBA 116, 1 1 8 - 1 2 3 . Harmsen, Lisette, geb. B ü t t n e r * nach 1834, f nach 1901; Eltern ->• G. Büttner; Bruder Karl, Arzt; Bruder Friedrich, Pastor in Kabillen, aus erster Ehe, 30 Jahre älter als Ein altes kurländisches Pastorat. Erinnerungen, R i g a 1911; 2. durchges. u. erw. Aufl. R e v a l 1913; Nachdr. Hannover-Döhren 1970 [Anh.: lett. Volkslieder, ins Dt. übers, v. ~ a.d. Slg. ihres Vaters sowie Sagen aus Schleck (K): Des Hofrats Weigel Vermächtnis an die Schleckschen Armen; Die Flucht nach Graushe 1812; Die Abgrabung des Wiedel-Sees in Donhagen 1838; Vaters 50 jähriges Jubelfest 1853; Etwas von den Großeltern; Vaters kleiner, federleichter Wagen; Schlecksche Sagen; Die Teufelstreppe des Hofes Schleck; Der Galgenberg; Die Schatzeiche; Der schwarze Teich; Die Slastes- Walk (Schlucht); Der Schwarzspecht; Zivei Erzählungen aus der Revolutionszeit; Die ZemmeEiche; Es gibt einen Gott; Lettische Volkslieder]. WERKE:

Harnack, Carl Christian v o n * 29. (j. 18.) 11.1782 Arensburg (Ösel), f 1 0 . 1 . 1 8 4 1 (j. 2 9 . 1 2 . 1 8 4 0 ) Arensburg; Vater: Carl Friedrich ν . Η . , Postmeister. 1805 — 1813 Russischlehrer am Arensburger Gym. oo 1812 H. Amalie v. Aderkas. ~ w a r später Postmeister u. Kollegienregistrator in Arensburg, seit 1834 Titularrat.

Harnack

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WERKE : Das karolingische und byzantinische Reich in ihren wechselseitigen politischen Beziehungen. Nebst einem Excurs über den officiellen oder privaten Ursprung der grossen karolingischen Annalen, LITERATUR: Dorp. Jbb. 1, 1833, 225. — Gustav Göttingen 1880. — Napoleon. Dramatisches GeMoritz Santo: Die Entwickelung des Arendsdicht in Vorspiel und 5 Acten, Dorpat 1881. — burg'schen Schulwesens in den letzten 40 Jahren. Das Kurfürstencollegium bis zur Mitte des vierProg., Dorpat 1844. - Goedeke 15, 134. - Kosch. zehnten Jahrhunderts. Nebst kritischem Abdruck der ältesten Ausfertigung der Goldenen Bulle, Gießen Harnack, Otto Rudolf Gottfried 1 8 8 3 (Abh., v. d. phil. Facultät der Univ. * 2 3 . 1 1 . 1 8 5 7 Erlangen, f 2 3 . 3 . 1 9 1 4 b. B e Göttingen mit dem 1. Preise d. B e n e k e - S t i f sigheim (im N e c k a r ertrunken). Vater: tung gekrönt). - Die Bedeutung des oströmischen Theodosius Andreas H . ( * 1 8 1 6 St. PetersReiches innerhalb des mittelalterlichen Staatensysburg, f Dorpat 1889), T h e o l o g e , Prof. in E r tems. In: B M 32, 1885, S. 6 3 9 - 6 4 9 . - Ueber langen u. Dorpat (Fam. stammte aus Ostpr.); das Alter einiger bei der Deutschen Königswahl M u t t e r : Marie, geb. v. Ewers, T o c h t e r v. beobachteten Normen, Hannover 1886. — A n Dorothea, geb. v. Maydell; O n k e l war der o n y m : Ein deutsches Land in Gefahr! Zustände bekannte Kirchenhistoriker Karl Gustav A d o l f und Vorgänge in Liv-, Est- und Kurland, Berlin H. ( * 1851 Dorpat, f 1 9 3 0 Heidelberg); 1 8 8 6 . - Goethe in der Epoche seiner Vollendung O n k e l der Physiker d. Zwillingsbruder von K . (1805—1832), Versuch einer Darstellung seiner G. Α. Η . , d. Physiker Karl Gustav Axel H . ( * Denkweise und Weltbetrachtung, Leipzig 1887; 2. 1851 Dorpat, f 1 8 8 8 Dresden). umgearb. Aufl. ebd. 1901, 3. verb. Aufl. Elementarschule in Dorpat u. Erlangen, 1 8 7 2 ebd. 1 9 0 5 ; R e z . v. R . Boxberger. In: B M 35, 1 8 7 3 G y m . , Studium der Geschichtswiss. u. 1888, S. 8 1 - 9 7 . - In: B M 35, 1 8 8 8 : Leopold Philos. 1 8 7 5 - 1 8 7 9 in Dorpat, seit 1 8 7 5 Mitgl. von Ranke über die Geschichte der Ostseeprovinin der Landsmannschaft Livonia, Studium zen, S. 1 5 9 - 1 6 3 ; Briefe des Feldmarschalls 1812— 1 8 7 9 — 1 8 8 0 in Göttingen b. dem Historiker Fürsten Barclay de Tolly aus den Jahren 1815, S. 4 9 0 - 5 1 4 . - Livland als Glied des Julius Weizsäcker, dort 1 8 8 0 Dr. phil., Diss.: Deutschen Reichs vom dreizehnten bis sechzehnten „ D i e Beziehungen des fränkisch-italischen zu Ein Vortrag, Berlin 1891. - Die dem byzantinischen R e i c h e unter der R e g i e - Jahrhundert. klassische Ästhetik der Deutschen. Würdigung der rung Karls des Grossen und der späteren Kaiser kunsttheoretischen Arbeiten Schiller's, Goethe's und Karolingischen Stammes, Göttingen 1 8 8 0 " . 1 8 8 0 — 1881 Studium in Berlin. N a c h einem ihrer Freunde, Leipzig 1 8 9 2 [enth. Facs. ungedr. G. v. Schiller], - In: Grotthuß 1 8 9 4 / 9 5 : PeAufenthalt 1 8 8 1 - 1 8 8 2 in Italien war er 1 8 8 2 tersburg, S. 2 0 7 / S. 2 5 1 ; Dämmerung, S. 2 0 7 / 1 8 8 6 Oberlehrer für Gesch. u. dt. Sprache am S. 251 [Ge.]. - Vor dem Bilde der Beatrice Cenci, ritterschaftlichen Landesgym. in Birkenruh von Guido Reni. In: Stael-Holstein 1896, (L), grün, in W e n d e n eine dt. P r i v a t - R e S. 1 1 4 - 1 1 5 . - Deutsches Kunstleben in Rom im alschule, die er 1 8 8 7 - 1 8 8 9 selbst leitete. 1 8 8 9 siedelte ~ nach Berlin über, arbeitete 1889 — Zeitalter der Klassik. Ein Beitrag zur KulturgeVerhält1891 an den Preuß. Jahrbüchern mit, 1891 — schichte, W e i m a r 1896. — Uber Goethes nis zu Shakespeare, Darmstadt 1 8 9 6 [ R d . zur 1 8 9 6 in R o m , Korrespondent der Allg. Zt. Feier des Geburtstages Seiner Kgl. H o h e i t des (München) u. Sekretär des D t . KünstlerGrosshzgs. Ernst Ludwig [ . . . ] v o n Hessen]. — vereins. oo 2 0 . 8 . 1 8 9 8 in Berlin Clara R e i Schiller (mit 10 Bildnissen u. e. Hs.), 2 Bde. chau, T o c h t e r v. R u d o l p h R . , geheimer Oberjustizrat u. Anna Carol., geb. Haase; 4 Berlin 1 8 9 8 (Geisteshelden 2 8 / 2 9 ) ; 2. u. 3. verb. Aufl. ebd. 1 9 0 5 [Biogr.; 1.-5. Tsd. in der Kinder. 1 8 9 6 - 1 9 0 5 Prof. für Gesch. u. LiteBiogr.Slg. „Geistesleben"]; R e z . v. E . v. ratur an d. Technischen Hochschule D a r m Schrenck. I n : B M 59, 1905, 3 4 4 - 3 4 6 . - Über stadt, 1 9 0 5 - 1 9 1 4 o. Prof. für Literaturgesch. die Verwendung historischer Stoffe in der Dichtung, u. Aesthetik an d. Technischen Hochschule in Darmstadt 1 8 9 9 [ R d . , gehalten zur Feier des Stuttgart. Zugleich seit 1 9 0 0 Vorsitz d. G o e Geburtstages Seiner Kgl. H ö h . des Großhzgs. the-Bundes u. seit 1 9 0 4 Stadtverordneter. Ernst Ludwig und Ihrer Kgl. H ö h . der Dramatiker u. Literarhistoriker, Mitarb. an der Großhzgin. Victoria Melita v o n Hessen]. — W e i m a r e r Goetheausg. ( 1 8 8 7 - 1 9 1 9 ) . ÜBERS.: Französische Gedichte in's Deutsche übersetzt. 1. H . Pernau 1 8 2 4 [enth. Die heyden Reisenden; Der Habicht und die Taube; Der Rabe und der Fuchs; Der Dompfaffe und der Rabe].

541 Essais und Studien zur Literaturgeschichte, Braunschweig 1899. — Der Gang der Handlung in Goethes Faust, Darmstadt 1902. — Neucrc Kunst seit Beginn der Renaissance, Stuttgart; Berlin; Leipzig 1903 ( R o m 2; Moderner C i cerone 4); 2. Aufl. ebd. 1910. — Der deutsche Klassizismus im Zeitalter Goethes. Eine litterarhistorische Skizze, Berlin-Schöneberg 1906. Einl. In: J. W . v. Goethe: Hermann und Dorothea, Leipzig 1910. - Aufsätze und Vorträge, Tübingen 1911. - Irene. Tragödie in 5 Akten, Stuttgart; Berlin 1911. — Ulrich von Hutten, 1912 [D.]. - Über die IJform des Wilhelm Meister. Vortrag, o.O. 1912. — Wilhelm von Humboldt. Mit einer Relief- und einer Briefnachbildung, Berlin 1913; ebd. 1915 (Geisteshelden Geister 62); R e z . v. Carl Gustav Girgensohn: In: B M 76, 1913, S. 4 0 6 - 4 0 9 . H R S G . : Zur Nachgeschichte der italienischen Reise. Goethes Briefwechsel mit Freunden und Kunstgenossen in Italien 1788-1790, W e i m a r 1890 (Schriften der Goethe-Ges. 5). — Hermann Hettner: Literaturgeschichte der deutschen Literatur im achtzehnten Jahrhundert Teil III, Braunschweig 4. verb. Aufl. 1893. — Goethes ausgewählte Gedichte, in chronologischer Folge mit Anmerkungen, Braunschweig 1901. — Goethes Werke. W e i m a r e r Ausg., hrsg. i.A. d. Großherzogin Sophie von Sachsen [Bd. 46, 4. Abth. XII, 1908; Bd. 47, 4. Abth. XIII, 1909; Bd. 48, 4. Abth. XII, 1909; Bd. 49, 4. Abth. XI, 19091. " Goethes Faust (Einl. u. Anm.), krit. durchges. Ausg. Leipzig; W i e n 1908; ebd. 1918 (Meyers Klassiker-Ausg.) - J. P. Eckermann: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens, 2 Bde. Berlin 1850; ebd. 1913; neue Ausg. ebd. 1934 (Deutsche Bibliothek 31/32).

Hartge Liv. 1972/91. - Anders 1988. - Redlich 1989. DBA II 525, 98. - BaBA 116, 3 3 0 - 3 3 6 . Hartge, O s w a l d * 6 . 1 0 . 1 8 9 5 Dorpat, f 31. 5 . 1 9 7 6 Hannover; Vater: Alexander H. Zeddelmanns Privatgym. u. Alexander-Gym. in Dorpat, 1 9 1 4 - 1 9 1 8 Studium der R e c h t e in Dorpat, 1919 Freiwilliger i m Baltenregiment, 1919 — 1920 Forts, des Studiums in Freiburg, 1920 in Heidelberg, versch. Anstellungen in Dtl., u. a. 1923 Partei-Sekretär der DeutschenNational-Partei in Schleswig, oc 1 9 . 1 . 1 9 2 3 in Paderborn Elisabeth Marie M e y e r (* 1899), Tochter v. Johannes M . u. Anna, geb. Graubner; 3 Kinder. 1924 R ü c k k e h r in die Heimat u. dort Staatsexamen, Dr. j u r . Bis 1925 als Rechtsanwalt in Reval, noch 1925 A n g e stellter der Dt. Kulturselbstverwaltung in Reval, seit 1930 deren Generalsekretär, 1939 Umsiedlung nach Dtl., 1 9 4 0 - 1 9 4 2 R e g i e rungsrat in Danzig u. Gotenhafen, 1943 — 1945 Oberregierungsrat (Kommunaldezernent), Stellv. Landrat von Bromberg. 1945 Einberufung in die Deutsche Wehrmacht, Kriegsgefangenschaft, Internierung u. erste schwere Flüchtlingsjahre als Torfarbeiter i m Wüstingmoor 1 9 4 7 - 1 9 4 8 . 1 9 4 8 - 1 9 5 1 Referent b. ev. Hilfswerk. Seit 1951 Geschäftsführer der Inneren Mission in Hannover, 1966 Rechtsanwalt u. Notar in Hannover, bis 1969 Mitgl. i m Aufsichtsrat der Siedlungsges. des ev. Hilfswerks.

Wir zogen in das Feld. Als M. G. Mann neun Monate im Baltenregiment, R e v a l 1928. — Europäische Grenzscheide. Das Petschur- Gebiet. In: B M 60, 1929, S. 6 5 - 7 1 . - „Nach Ostland woll'n wir reitenBaltische Geschichte in AbB E A R B . : Goethes Werke, unter M i t w . mehrerer schnitten aus alten Chroniken (18 Kreidezeichn. Fachgelehrter hrsg. v. Karl Heinemann, krit. v. Frau D. Arronet), R e v a l 1930; R e z . v. W . durchges. u. erl. Ausg. Leipzig; W i e n (Meyers Wulffius. In: B M 62, 1931, S. 569. - Baltische Klassiker-Ausg.). - Friedrich Hebbels Demetrius, Kriegshelden. Lebensbilder aus 3 Jahrhunderten vollendet von Stuttgart, Berlin 1910 (Cotta'- europäischer Geschichte (III. nach zeitgenössische Handbibliothek 161). schen Bildern), R e v a l 1932; R e z . v. W . LITERATUR: Alb.Dorp.Gym. 1879. Alb. Wulffius. In: B M H 1932, S. 7 0 7 - 7 0 8 . - ~ mit Acad. 1889. — Beitr. zur Chronologie der FaustH. Lötz: Die Schrumpfung und Verstädterung des paralipoinena. In: Vierteljahrschrift fur Literaturgeestländischen Deutschtums. In: B M H 1934, schichte 4, 1891, 169 — 172. — Zur Prosascene des S. 3 2 4 3 2 9 . Die Durchführung der UmsiedFaust. In: Euph 8, 1901, 681 - 6 8 5 . - Landesin Estland. In: Heinrich Bosse gym. 1903. - T. Mayer: In: Wiirtt. Nekro. f.d.J. lungsaktion 1914 (1917), 2 6 - 2 9 . - Nekro 1936. - Wittram (Hrsg.): Der Führer ruft. Erlebnisberichte aus 1942, 163, 199. - Theater-Lex. 1, 1953, 698. - den Tagen der großen Umsiedlung u m Osten, Friedrichs 1967. - Kosch. - DBBL 1970. - Alb. Berlin 1941, S. 13 — 15. - Auf des Lebens großer WERKE :

Hartmann Waage. Erinnerungen 1895—1939 (19 Bilder und Stadtpläne von Reval und Dorpat), Hannover-Döhren 1968 (Erinnerungen 1); Rez. v. L. v. Cube. In: B H 15, 1969, S. 2 5 6 257. — Ohne jede Information. In: BrombergHefte, Sept. 1971. — Es wurde nur ein Zwischenspiel. 1939-1948, Fernwald 2003 (Erinnerungen 2); hrsg. v. seinem Sohn Karl Heinrich Hartge im Selbstverl. L I T E R A T U R : Leonid von Cube: ~ 75 Jahre. In: BB 10 (264), 1970, 9 - 10. - Alb.fr.Rig. 1981, Nachtr. 1982/1993. - BaBA 117, 9. Hartmann, Gottlob (falschlich auch Gottlieb) David (Ps. Telynhard, i h m v. Karl Friedrich K r e t s c h m a n n verliehener „Bardenname") * 2 . 9 . 1 7 5 2 Roswag b. Vaihingen (Enz, heute Baden-Württemberg), f 6 . 1 1 . 1 7 7 5 Mitau, $ 1 0 . 1 1 . 1 7 7 5 St. Trinitatiskirche Mitau auf Kosten des Hzg. von K, überfuhrt nach Remten (K); Vater: Israel Η . , Schulleiter u. ab 1775 Waisenschulmeister in Ludwigsburg; Mutter: Anna Rosine, geb. Burk. Lateinschule in Ludwigsburg, Unterricht b. Bruder der Mutter in Kirchheim, Klosterschulen 1 7 6 9 - 1 7 7 1 in Blaubeuren u. 1 7 6 9 1761 in Bebenhausen, bereits dort las er alle dt. Dichtungen, die er bekommen konnte, u. machte selbst die ersten dichterischen Versuche, vom Vater für den geistlichen Stand bestimmt, 1 7 7 1 - 1 7 7 3 als hzgl. Stipendiat Studium der Theol., Philos. u. Gesch., v.a. Gesch. der Dichtkunst in Tübingen, war äußerst wißbegierig u. ungeduldig, während des Studiums B r W . mit Johann Kaspar Lavater (1741—1801) u. dem Theologen Friedrich Karl Fulda ( 1 7 2 4 - 1 7 8 8 ) , 1773 Mag. phil. in Tübingen, im gleichen Jahr Dr. phil. der Univ. Erfurt, Aufenthalte in Stuttgart u. Zürich, wo er mit Johann Jacob Bodmer ( 1 6 9 8 - 1 7 8 3 ) u. dessen Schüler Lavater zusammenkam, der Schweizer Philosoph u. Pädagoge Johann Georg Sulzer in Berlin empfahl ~ 1774 an die Academia Petrina in Mitau als Gymnasialprof. für Philos., fast zeitgleich mit Johannes Melchior Gottlieb Beseke ( 1 7 4 6 - 1 8 0 2 ) , die hzgl. Vokation erhielt ~ jedoch erst 1774 (im Juni 1774 kam ~ mit Beseke in Mitau an), was einen Rangstreit mit Matthias Friedrich Watson zur Folge hatte, dessen Vokation vom 1.1. 1774 datierte u. der deswegen vor ~ Prorektor

542 der Schule werden sollte, Watson lenkte ein, aber ~ starb noch vor Antritt seines so gewonnenen Prorektorats, Freundschaft mit — E. v. d. Recke, Hzg. Peter Biron hatte eine so hohe Meinung v. daß er nach dessen T o d mit seinem Vater in einen B r W . darüber trat, diesem 200 Dukaten schenkte u. ~s fünfjährigem Bruder eine jährliche Pension von 25 Dukaten bis ins Erwachsenenalter gewährte, die Mutter Hzg. Peters überreichte ~s Schwestern ein Geschenk von 100 Dukaten. ~ versuchte, durch das Medium der Poesie auf politische u. nationale Gesinnungen seiner Zeitgenossen einzuwirken. Aus seinem G. „Bothschaft an Rhingulph" (1774): „Nimm, Rhingulph, was dein Telynhard,/ Zum W o h l der Söhne Teuts,/ Von ihrer Bildung und dem hohen Werth/ Der menschlichen Bestimmung sprach;/ Bis in die ferne Zukunft weit/ Späht frommer Barden Blick./ Was werd' ich seyn als Mann? Mein Vaterland/ Verdient, daß ich mit ganzem Herzen ihm,/ Nach jedem Keim, der reifen kann,/ O b auch der Zeitgenossen Undank mich/ Und mein Verdienst nicht schätzet, dennoch dien'./ Ists dann nicht Bardenpflicht? Was werd ich seyn?/ Und was vermag ich forschend auszuspähn? [ . . . ] . " W E R K E : Beitr. in: Musenalmanach, Göttingen 1 7 7 0 - 1 7 7 5 . - UPs. in: Almanach der dt. Musen auf das Jahr 1773, Leipzig 1772: An den Herrn Regierungsrath Huber, 1772, S. 93 — 94; Ein Unglücklicher, 1772, S. 1 5 9 - 1 6 0 ; Klage der Polonia, im Nov. 1771. Ein Fragment, S. 196 — 197 [Ge.J. — Anonym in: Tb. für Dichter und Dichterfreunde. Erste Abtheilung, Leipzig 1774: Posthaec occasio calva. Den 20. Merz 1773, S. 5 0 - 5 1 ; An den Genius des 177lsten Jahres. Den 29sten September 1771, S. 52 — 55. — Anonym in: Tb. für Dichter und Dichterfreunde. Zwote Abtheilung, Leipzig 1774: An S S. 1 0 5 - 1 0 8 ; An Bodmer, S. 1 0 9 - 1 1 0 ; An F. W**, S. 1 1 1 - 1 1 2 . - Beitr. in: Christoph Martin Wieland (Hrsg.): Der teutsche Merkur, Weimar 1 7 7 3 - 1 7 7 4 . — Anonym: Sophron. Oder die Bestimmung des Jünglings für dieses Leben. Dem Probst Spalding gewidmet, Mitau 1773; M k München u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 10112); M k Göttingen 2000 fenth. Bestimmung des Mädchens], — Anonym: Die Feyer des letzten Abends des Jahres 1772. Ein Gedicht, Leipzig 1773 [mit Ge. an Denis u. Kretschmann; über die R e -

543

v o l u t i o n in S c h w e d e n , d e n F r i e d e n in D t l . , d e n e n g l . K r i e g u . das Schicksal P o l e n s , teils i n H e x a m e t e r n , teils i n l y r i s c h e n S i l b e n m a ß e n ; e n t h . i n : Hinterlassene Schriften]; M k M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 - 1 9 9 4 ( B i b l i o t h e k d e r dt. L i t e r a t u r , F i c h e 1 3 6 5 4 ) . - A n o n y m : Litterarische Briefe an das Publikum. Zweytes Paquet, A l t e n b u r g 1 7 7 4 ; Forts. m . d . U . : Drittes Paquet, e b d . 1 7 7 5 [1. T l . w u r d e v. G o t t l o b B e n e d i k t v. S c h i r a c h v e r f . ; 4. T l . a n g e b l i c h 1 7 7 4 g e d r . J . — A n o n y m : Die Feyer des Jahres 1771 an den Genius der Jahre von einem Jünglinge in Schwaben. Die Feyer des Jahrs 1773 von dem Verfasser der Feyer des letzten Abends des Jahrs 1772, L e i p z i g 1 7 7 4 [ e n t h . i n : Hinterlassene Schriften]. — I n : A l m a n a c h d e r dt. M u s e n a u f das J a h r 1 7 7 5 , L e i p z i g 1 7 7 4 : Bothschaft an Rhingulph bey Uebersendung der Bestimmung des Jünglings, S. 2 7 ; Kinderlied, 5. 1 6 2 - 1 6 4 ; Der Patriot. Herrn Reg. Rath H. gewidmet, S. 1 0 2 - 1 0 3 . — G e . i n : M i t a u . Z t . , 1775. oder Philipp L u d w i g A m m e r m ü l l e r , a n o n y m : Der wahre Priester, hrsg. v. C h r i s t i a n Friedrich Daniel Schubart, o . O . 1775 [Anh. v. J o h a n n C a s p a r L a v a t e r ; m u t m a ß l . V e r f . , vgl. R e z . i n : Allg. D e u t s c h e B i b l i o t h e k 3 0 / 1 , 1 7 7 7 , S. 1 6 1 — 1 6 6 ] . - Sophron an seine Freunde. I n : G a d e b u s c h 1 7 7 7 , B d . 2, S. 1 4 - 1 5 [G. verf. a m 3 0 . 1 0 . 1 7 7 3 ] . — Vaterlandslied. In: O d e n der D e u t s c h e n . Erste S a m m l u n g , Leipzig 1 7 7 8 , S. 5 7 - 6 0 . — C h r i s t i a n J a k o b W a g e n s e i l (Hrsg.): Hartmanns Professors zu Mietau, hinterlassene Schriften, gesammelt und mit einer Nachricht von seinem Leben herausgegeben, Gotha 1 7 7 9 ; M k M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bib l i o t h e k d e r dt. L i t e r a t u r , F i c h e 1 0 1 1 2 / 1 0 1 1 3 ) [Ge. u . P r o s a A u f s . : Von der Zulässigkeit irriger Phantasien, beym moralischen Gefühle; Philosophische Betrachtung über den Schauer des Körpers bey unangenehmen Dingen, besonders zukünftigen oder Mos möglichen; Uber das Ideal einer Geschichte; e n t h . a u ß e r d e m Briefe aus Zürich; das G . Lied. Nach einer Melodie („Ihr Weisen, ihr Weisen, Schmäht auf die Liebe nicht ..."), S. 2 0 7 - 2 1 0 , s t a m m t lt. G o e d e k e v. C . F. D . Schubart]. — Beitr. in: A l m a n a c h der dt. M u s e n a u f das J a h r 1 7 8 1 , L e i p z i g 1 7 8 0 . - Eures Soplwons Seele, Freunde trübt in Schwermuth sich. I n : M i t a u . M o n a t s s c h r . , M ä r z 1 7 8 4 , S. 2 8 4 [lett. U b e r s . ] . — I n : A u g u s t H e r m a n n N i e m e y e r (Hrsg.): G e s a n g b u c h f ü r h ö h e r e S c h u l e n u n d E r z i e h u n g s a n s t a l t e n , H a l l e 1 7 8 5 : Wir sehn den Schlaf uns winken; Zum Fleiße ward das Leben. - I n : M a t t h i s s o n 12, 1 8 0 5 : An den

Hartmann

Genius des Jahres 1771, S. 1 2 9 —132; An den Genius des Jahres 1772, S. 1 3 3 — 1 3 5 ; An meine Freunde, S. 1 3 6 — 1 3 9 ; Deutschland an Britannien, S. 1 4 0 ; An die Gelegenheit, S. 1 4 1 - 1 4 2 ; Die Neujahrsnacht, S. 1 4 3 ; Bekenntnis, S. 1 4 4 — 1 4 5 ; Elegie, S. 146. - B a r d e n g e s ä n g e ; HorazU b e r s . ; H r s g . v . v ö l k e r k u n d l i c h e n A u f s . v. F. K. Fulda. - R e z . in: B e t r a c h t u n g e n ü b e r die n e u e s t e n hist. S c h r i f t e n , A l t e n b u r g 1 7 6 9 — 1 7 7 2 ; Allg. t h e o l . B i b l i o t h e k 5, M i t a u 1 7 7 5 ; Erfurtische gelehrten Z t . , E r f u r t 1769 — 1775. B R I E F E : B r . an F r i e d r i c h K o n r a d G a d e b u s c h , S e p t . 1 7 7 4 . I n : G a d e b u s c h 1 7 7 7 , B d . 2, S. Ι Ο Ι 1. — Briefe von Hartmann. I n : J o s e p h F r i e d r i c h v o n R e t z e r (Hrsg.): M i c h a e l ' s D e n i s L i t e r a r i s c h e r N a c h l a ß , B d . 2, W i e n 1 8 0 2 , S. 1 9 4 - 2 0 4 [Bre. a n D e n i s : T ü b i n g e n 2 4 . 9 . 1 7 7 2 ; e b d . 1 0 . 2 . 1 7 7 3 ; ebd. 2 4 . 5 . 1 7 7 3 ; ebd. 1 2 . 9 . 1 7 7 5 ; Zürich 2 5 . 1 0 . 1 7 7 3 ; ebd. 9 . 1 2 . 1 7 7 3 ; L u d wigsburg 1 0 . 2 . 1 7 7 4 ; Mitau 9 . 9 . 1 7 7 4 ; ebd. 16.11.1774], LITERATUR: Almanach der deutschen Musen auf das Jahr 1777, Leipzig 1776, Notiz poetischer N e u i g keiten, S. 141 - 146. - David Christoph Seybold: Hartmann, eine Wirtembergische Klostergeschichte, Frankfurt; Leipzig 1778 [dichterische Gestaltung von ~s Biogr.]. - Kütner 1781, 1, 5 4 2 - 5 4 3 . Schmid 1785, 2, 6 1 4 - 6 3 4 . - Neues Handlex. (Ulm 1785 ff), T h 1, 827. - Baur H a n d b u c h 1790, 152 f. - R i c h t e r 1804. - Jördens 1811, 6, 2 8 1 286 [darin: Samuel Baur: Neues hist.-biogr. Handwörterbuch, Bd. 2, 644 f.]. - Meusel 1816. R a ß m a n n 1818. — J o h a n n Daniel Braunschweig: Die Geschichte des Gymnasium illustre zu Mitau während der ersten fünfzig Jahre seines Wirkens, Mitau 1825, 1 7 - 18 [Programm zur 50jährigen Stiftungsfeier d. Anstalt am 17. Juni 1825]. Recke/Napiersky. — Dannenberg 1875, 4. — B r a m m e r 1876/77; 1884. - W . Lang: Goethe u n d In: Goethe Jb. 9, 1888, 1 2 8 - 134. - A D B 10. W . Lang: ein Lebensbild aus der Sturm- und Drangzeit, Stuttgart 1890 (Von und aus Schwaben 7) [ausfuhrliche Biogr.]. — F. W a l d m a n n : Ein Vertreter der Sturm- und Drangperiode in Mitau. In: D ü n a - Z t . 2 / 7 , 1893. - V. Diederichs: In: D ü n a - Z t . 1 5 - 16, 1893. - P. R a h e l : Elisa von der R e c k e , 2, Leipzig 1900 - 1902, 286 - 288. - R . J. Hartmann: Das Tübinger Stift. Ein Beitr. zur Gesch. des deutschen Geisteslebens, Stuttgart 1918, 7 3 - 7 4 . - W e r t h e r in Kurland. In: B M 35, 1888, 5 1 5 - 5 2 1 . - E. Jehnisch: ~ und die Mitauer Akad. In: B M 1927, 70 - 72. - A G B 1897. - Goedeke 4 / 1, 193. - Seraphim 1904, 260 f. - Krüger 1914. Behrsing 1928, 50, 56 f. - William Meyer: Die Gründungsgesch. der Akademia Petrina in Mitau. Ein Beitr. zur Gesch. der Aufklärungszeit in Kur-

Hartmann land. In: SB M k a u 1937, 7 8 - 8 0 . - Kosch. D B B L 1970. - Redlich 1989. - Hirschberg 1990. - D B A 478, 247 - 257. - BaBA 117, 129 — 142. — Killy 2005.

Hartmann von Heldrungen * um 1210 (Heldrungen, Landkr. Artern Bz. Halle), f 1 9 . 8 . 1 2 8 2 / 8 3 Akkon oder Venedig, ^ Mergentheini; Vater: Hartmann oder Heinrich, bezeugt 1203 — 1225, Vasall des Landgrafen von Thüringen (Geschl. seit der 1. Hälfte des 12. Jhs. in der Gegend v. Sangershausen/Thüringen bezeugt). Bezeugt seit 1227. Trat am 18.11.1234 in den Dt. O r d e n ein zus. mit Landgraf Konrad von Thüringen (Schwager der hl. Elisabeth u. späterer Hochmeister), sowie mit Dietrich von Grüningen (späterer Landmeister von Livland, Deutschmeister in Preußen). Er war 1237 maßgeblich an der Vereinigung des liv. Schwertbrüderordens mit dem Dt. O r d e n beteiligt. Weitere Daten sind unsicher: wahrscheinlich 1251 — 1252 Teilnahme an den Verhandlungen d. Dt. Ordens in Thüringen, 1255 mit Hochmeister Poppo v o n Osterna in Memelburg, spielt in dieser Zeit schon eine herausragende Rolle, 1 2 6 1 - 1 2 6 3 u. 1266 G r o ß k o m t u r (in der Hierarchie unmittelbar hinter dem Hochmeister) in Akkon, 1267 Aufenthalt in Thüringen, 1271 mit H o c h meister A n n o von Sangerhausen in Böhmen, 1273 — 1282 dessen Nachfolger als Hochmeister. W ä h r e n d seiner Amtszeit gelang die endgültige U n t e r w e r f u n g Preußens. 1276 u. 1288 wieder im Heiligen Land, 1278 erwarb er das Augustinerchorherrenstift Zschillen in Sachsen. mnd. Bericht vielleicht a.d. zweiten Hälfte des 14. Jhs. über die Verhandlungen zur Vereinigung der liv. Schwertbrüder mit d e m Dt. Orden in R e i m e n überliefert (Wien, Zentralarchiv d. Dt. Ordens, Hs. 205, f. 1 2 1 123; Abschr. 1514). W e n n auch die Autorschaft u. die hist. Z u o r d n u n g früher umstritten war, so tendiert man heute dazu, diesen späten, aber sehr lebendig überlieferten Bericht ~ zuzuordnen. Inwieweit diese Darstellung als Quelle für Peter v o n Dusburg (bis 1356 bezeugt), —> H e r m a n n von Wartberge oder der Jüngeren Hochmeisterchronik gedient hat, ist aufgrund der Quellenlage schwer zu belegen. WERKE:

544 AUSGABEN:

Th.

Hirsch.

In:

SRP

5,

1874,

S. 1 6 8 - 1 7 2 ; N a c h d r . 1 9 6 5 . LITERATUR: Gadebusch 1772. — R e c k e / N a p i e r s k y . - Johannes Voigt: Geschichte Preußens von den ältesten Zeiten bis zum Untergange der Herrschaft des deutschen Ordens, Bd. 2, Königsberg, 1827, Nachdr. Hildesheim 1968, 3 3 2 - 3 8 2 . - Herbert G r u n d m a n n : Deutsches Schrifttum im Deutschen O r d e n . In: Altpreußische Forschungen 18, 1941, 2 1 - 4 9 (Nachdr. 1 - 2 0 , 1 9 2 4 - 1943, H a m b u r g 1989; M k Berlin). - H e l m / Z i e s e m e r 1951, 1 4 5 146. — Marian Turnier: D e r Deutsche O r d e n , 2 1955. - U d o Arnold: In: P B B (Tüb.) 88, 1966, 152. - Oers.: In: 2 VL 3, 1981, Sp. 5 2 3 - 5 2 4 . APrB 1. - N D B 7. - D B A 506, 3 9 - 4 3 ; II 554, 166.

Hartmann, Johann * um 1606 Riga (L), f 16. 2.1657 Riga (Pest); Vater: Bruno H . , Kaufmann u. Bürger d. Großen Gilde. 1624 Studium in Gießen, dort Mag., seit 1629 Studium in Jena, 6 . 4 . 1 6 3 0 Mag. in Rostock, 1630 — 1643 Pastor in Sissegal u. Sunzel (L), 1636 — 1640 Assessor des Kokenhusenschen Unterkonsistoriums, 1644—1646 Pastor in Uexkiill u. Kirchholm (L), 1 6 4 6 - 1 6 4 7 Diakon der Johanniskirche in Riga, 1647 — 1656 Diakon am D o m , 1 6 5 6 - 1 6 5 7 Archidiakon zu St. Peter in Riga, oo geb. Oetting (f vor 1665), Tochter v. Johann O . , Altester d. Großen Gilde. WERKE : Da alle Blumen

nun in voller Blüte

stehen

L...J, Riga 1653 [TG. auf die am 1 5 . 6 . 1 6 5 3 gestorbene Catharina v. Flygeln; vgl. —> J. HörnickJ; u.d.T.: Auf den Tod der jungen Katharina von Flygeln. In: Baltisches Dichterbrevier 1924, S. 27 [TG.]. — Trost-Haus zur würdigster Ehren-Gedächtnuss über den unverhofften, doch ιvol seligen Abscheid deß Herrn Gustaff Carl Horn und dess Herrn Eberhard Horn, R i g a 1 6 5 4

[TG. vgl. —> J. Bürger, —>• G. Paffrath]. - Diss, de pietate

Alexandri

M.

interna,

Riga

1655

[Präses —> J. Brever(us), Resp. ~]. — Auf den Tod eines jungen Mädchens.

In: Grotthuß 1894/

95, S. 88 / S. 95. - Ge. u. lat. Distichen. In: H e r m a n n Proebsting: Votivae acclamationes, Jena 1629. LITERATUR: Bergmann 1792. — R e c k e / N a p i e r s k y . — O t t o w / L e n z 1977. - Redlich 1989. - BaBA 117, 163 - 167. D B A 478, 371 - 372.

545

Hasselblatt

Hasselblatt, Cäcilie, geb. Schultz * 27.9.1847 E, f 10.8.1874 St. Petersburg; Vater: Pastor (Geschl. stammte aus Schweden u. wurde im 17. Jh. in Ε ansässig)._ WERKE:

Lieder

meines Lehens.

Für Sopran

mit

Begleitung des Pianofortes (Komp. Ally Schwarz, geb. Schultz), Reval 1882 [hrsg. postum v. Ehemann]; Leipzig, 1920.

immer wieder sich selbst unterbrechende R e dehaltung des Ich-Erzählers. Mit allen Formen der Mitteilung versucht der Erzähler, und damit der Autor selber, die Erkenntnis zu bezeugen, daß Wahrheit weniger in den W o r t e n selber als dazwischen, in den Brechungen u. Aufhebungen zu finden sein muß]; Rez. v. Friedrich Wilhelm Neumann. In: BB 3 (197), 1965, S. 7. - Lyrik heute. Kritische Abenteuer

mit

Brummer 1913. — Kosch. — Friedrichs Gedichten, Gütersloh 1963 (Signum-Tb. 201) 1981. - Redlich 1989. - Rüdiger 1991. - BaBA [Abh. zum Thema Lyrik]; Rez. v. Friedrich 117, 397. Wilhelm Neumann. In: BB 3 (197), 1965, S. Hasselblatt, D i e t e r R e i n h o l d (Ps. Peter 7. - Alle nennen es Liebe, R a d i o B r e m e n 1 9 6 3 Z w e y d o r n , Karl-Herbert Henrici, Bertil [Hsp.; es wird eine klassische Liebesgesch. mit Hilfe einer Spielanordnung in immer neuen E. Sahlstaedt) Varianten durchprobiert, verworfen u. wieder * 8.1.1926 Reval (E), f 19.2.1997 Neuwied; n e u a u f g e n o m m e n ] . — Zauber und Logik. Eine Vater: Reinhold H . , Bankangestellter; M u t - Kafka-Studie, Köln 1964; Rez. v. Friedrich ter: Helma Martha Lucie, geb. Heinrichs (* Wilhelm Neumann. In: BB 3 (197), 1965, S. 11.10.1894 Reval, f 2.7.1982 Kassel). 8. - Kafka russisch. I n : D e r M o n a t . J b . 187, Deutsche Ritter- u. Domschule Reval, 1939 Berlin 1964, S. 8 4 - 8 8 . - Das Spiel KaschmanUmsiedlung, Pimpf, Hitlerjunge, Plakhelfer, dar, Südwestfunk; Bayrischer R u n d f u n k ; dann Arbeitsdienst, 1944 Einberufung zum Radio Basel 1965 [Hsp.]. - Nachw. In: Militär, Luftwaffensoldat, KriegsgefangenWolfdietrich Schnurre: Spreezimmer m ö schaft, ab 1948 Studium d. Philos., vergleibliert. Hörspiele, München 1967 (dtv, Sonchende Literatur- u. Religionswiss., Germad e r r e i h e 56). — Villa Pozzolo. Spiel, Kasselnistik in Marburg u. Fr.i.Br. oo Dr. phil. U r Wilhelmshöhe u m 1970; Bad H o m b u r g 1986 sula Werthmann; vier Kinder. 1959 Dr. phil., [als Ms. vervielfältigt]. — Glück gehabt (Regie Diss.: „Zauber und Logik. Zur Struktur des Horst Loebe), Radio Basel; Hessischer Dichterischen bei Kafka, Fr.i.Br. 30.7.1959". R u n d f u n k 1 9 7 2 [ H s p . ] . - Noch und noch blaue Seit 1956 freiberufliche Tätigkeit als H ö r Cocaros, 1 9 7 3 [ H s p . ] ; Der blaue Cocaro. I n : spiellektor u. Kritiker für den Südwestfunk Münchener Freiheit 5, 1978. — Grüne MännBaden-Baden, seit 1963 Hörspielredakteur b. chen vom Mars. Science Fiction für Leser und Deutschlandfunk in Köln, 1 9 7 2 - 1 9 7 4 LehrMacher, Düsseldorf 1974 [1. Preis des Science beauftragter für Trivialkommunikation u. Fiction Club Dtls., 1975], - Flashback-FleiHörspieldramaturgie an der R u h r - U n i v . Bofleisch, Hessischer R u n d f u n k 1975 [Hsp.]. — chum u. Univ. München, 1 9 7 4 - 1 9 8 7 Leiter Notlandung. In: Herbert W . Franke (Hrsg.): der Abt. Hörspiel b. Bayerischen R u n d f u n k in Science Fiction Story Reader 4, München München, danach als freier Schriftsteller in der 1975, S. 8 2 - 8 8 . - U P s . : Quick-check. Menschen Nähe v. München. Mitgl. der Dramaturgisind ungeeignet, Stuttgart 1976 (Science Fiction schen Ges. Berlin e.V. und des P E N - Z e n bei Thienemann 4). - Die Wahrheit des Untrums Bundesrepublik Deutschland. 1975 Preis möglichen. Der polnische Science-fiction-Autor des Science Fiction Club Dtls.; 1983 BamStanislaw Lern. In: Insel-Almanch, 1976, berger Preis; 1986, 1989; 1990 Kurd-LaßwitzS. 1 9 2 - 1 9 7 . - Unterlaufen und Uberleben (etwa Preis. 1920 bis 1950). In: Ravensburger Almanach 1978. Kind und Buch, Ravensburg 1978, W E R K E : Die schiere Zeit beschreiben. In: Eckart S. 4—16 [Beitr. zum Prog. des Otto Maier 28, 1 9 5 9 , S. 1 6 5 - 1 6 9 . - Außruch zur letzten Aventüre, Köln 1963 [R.; schildert den K o n - Verl. zw. 1920 u. 1950], — Figurenopfer. Kriflikt des Schwiegersohnes mit seinem minalroman, R . b . H . 1980 (rororo 4661). — Die Schwiegervater, der einer Auseinandersetzung blaue Lust-Conchris. In: Jörg Weigand (Hrsg.): u. Aufarbeitung mit einem halben Jahrhundert Vorgriff auf morgen. Science-Fiction-Stories dt. Gesch. gleichkommt. Der R . ist gekenn- aus der Bundesrepublik Deutschland, M ü n zeichnet durch die ständig unterbrochene u. chen 1981, S. 58 — 71; wieder in: Wolfgang LITERATUR:

Hasselblatt Jeschke (Hrsg.): Das Auge des Phönix. E l f R o m a n e und Erzählungen v o n z w ö l f dt. Science Fiction Autoren, Sonderausg. M ü n c h e n 1985, S. 2 0 1 - 2 1 4 . - Modelle Kirke, Kleistbär, Heisenberg usw. Trainingsprogramm für Konfrontation mit nichtmenschlicher Intelligenz. In: T h o mas LeBlanc (Hrsg.): Beteigeuze, M ü n c h e n 1981, S. 1 6 5 - 2 2 3 [Hsp.; Ursendung: Bayerischer R u n d f u n k , R e g i e Heiner Schmidt, 8. 3. 1 9 7 4 ; 1. Preis des Science Fiction Club Dtls., 1 9 7 5 J . - In: Polaris 5, Frankfurt/M 1 9 8 1 : Ein halbes Jahrhundert Science-fiction und Hörspiel, S. 165 — 1 9 2 ; Modelle Delphin, Hiob, Säurebad usw. Protokoll eines Trainingsprogrammes für die Konfrontation mit nichtmenschlicher Intelligenz, S. 1 9 3 - 2 2 5 . - Fix und Fertig, 1 9 8 3 ( R e g i e Gottfried v. Einem), R I A S ; R a d i o Basel 1 9 8 3 [Hsp.]. — Besessen vom Wie ( R e g i e B e r n d Lau), Saarbrücken 1 9 8 4 [1 Tonkassette, R a d i o m i t schnitt]. — Was ich weiß, macht mich heiß. Kriminalroman, hrsg. v. Bernhard Matt, M ü n c h e n 1 9 8 5 ( H e y n e - B ü c h e r 0 2 ; Heyne blaue R e i h e 2 1 3 5 ) . — Nachw. I n : Fred von Hoerschelmann: D i e schweigsame Insel. 4 Erzählungen, Stuttgart 1985. mit Irene M . T s c h e r m a k : Ich liebe Ungeheuer, sagte Munki, K ö l n um 1987 [Kb.]; als Musical u . d . T . : Ich liebe Ungeheuer, sagte Munki. Ein Musical für Kinder ab 5 Jahre, Musik v. Hans J ö r g R ü d i g e r u. Stefan Hiifner, D o r t m u n d 1 9 9 4 [1 TonkassetteJ. - Marija und das Tier. Science-fiction-Texte, Frankfurt/M 1 9 8 8 (Phantastische Bibliothek 2 0 9 ; Suhrk a m p - T b . 1511) [Science-fiction T e x t e und kritische Schriften zur Science-fiction]. — Projekt Ichthanthropos gescheitert ( R e g i e Jürgen Dluzniewski), Hessischer R u n d f u n k 1988 [Hsp.]. — Am Glint beim Anku-Dranku. Eine Kindheit in Estland, Düsseldorf 1991 [das B u c h ist wie ein Kaleidoskop, in dem sich die bunten Erinn.splitter zu einem Lebensbild zusammenfügen. Das Spektrum reicht v. heiter-melancholischen Kindheitsepisoden, v o m Kinderabzählreim „anku dranku drilla dro", bis hin zur schmerzlichen Erfahrung der Umsiedlung]; R e z . i n : B B 11 (517), 1991, S. 6 ; v. Peter Andreas Spyra. In: K K 8 1 5 , 1991, S. 2 6 - 2 7 . - Die Beiden, der Bunte und die Steinerne Stadt. Drei Märchen (III. Belicta Castelbarco), M ü n c h e n 1 9 9 5 (Tabuphil). - Zwei in der Unstadt, Paderborn 1 9 9 5 (Igels Edition Fiction 1). — Aufklärung eines Modelle-Falls oder Modelle Delphin, Hiob, Säurebad. Roman, hrsg. v. Heidelinde Hasselblatt u. Horst G. Tröster,

546 Norderstedt 2 0 0 4 [Covergestaltung szenario arts, R u d o l f Hasselblatt unter Verwendung v. Originalen v. N a c h w . Hrsg. u. B i b l . ; am 5. 2 . 1 9 9 7 , zwei W o c h e n vor seinem T o d , von einem Verl. a n g e n o m m e n ; „Eine Wissenschaftlerin wird zur Klärung eines rätselhaften Todesfalls im R a h m e n eines wissenschaftlichen Versuchs herangezogen. D i e j u n g e Frau gerät in den B a n n einer fiktiven W e l t , die höchste Anforderungen stellt, aber auch u n beschreibliches Glück verheißt. Eigentlich aber geht es u m zutiefst menschliche Probleme, u m die Frage, wie sich ein intelligentes W e s e n in der Konfrontation mit fremdartiger Intelligenz verhält. U n d schließlich führt dieses Geschehen in die T i e f e der Psyche, dort, w o die Herausforderung an unsere intellektuelle Kraft übermenschlich wird und die Lösung der gestellten Aufgabe ein gesteigertes Gliicksgefühl auslöst, dem der Mensch nicht gewachsen ist." Herbert W . Franke]. BEARB.: Stanislaw Lern; Martin Held: Die lymphatersche Formel [Tonträger]. SciFi-Lesung. Produktion Westdeutscher Rundfunk Köln ( R e g i e Friedhelm Ortmann), Berlin 2 0 0 4 ( D A V p o cket) [Produktionsjahr 1 9 7 3 ; 1 C D ] , HRSG. : mit Günter R ü b e r u. N a c h w . : Funkerzählungen, K ö l n ; Ölten 1 9 6 3 ; Liz.ausg. Frankfurt/M; Hamburg 1 9 6 6 (Fischer-Biicherei 7 4 9 ) [enth. —> E . Schaper „Unser Vater Malchus"]; R e z . v. Friedrich Wilhelm N e u mann. I n : B B 3 (197), 1965, S. 7. - Das Experiment, Stuttgart 1 9 7 5 (Science Fiction bei Thienemann 1). - Science Fiction. PaperbackR e i h e ab 1 9 7 5 . — Orwells Jahr. Ist die Zukunft von gestern die Gegenwart von heute ? Frankfurt/ M ; Berlin; W i e n 1983; m.d.U.: Aufsätze, Gedichte und Cartoons, 2. Aufl. ebd. 1 9 8 4 [Begleitbuch zu e. Videokassette|. — Nachw. In: Friedrich W i l h e l m M a d e r : Wunderwelten. Ein klassischer Science-Fiction-Roman. Mit den Original-Illustrationen von W. Egler der Ausgabe im Jahre 1911, M ü n c h e n 1987 ( H e y n e - B ü c h e r 0 6 ; H e y n e Science-fiction & Fantasy 4 3 7 4 ) . R E G I E : Wolfgang J e s c h k e : D e r K ö n i g und der Puppenmacher, Bayerischer R u n d f u n k 1 9 7 5 [Hsp.]. — Stanislaw Lern: Mondnacht. Hör- und Fernsehspiele, a. d. Pol. übers, v. Klaus Staemmler, 1 . - 4 . Tsd. Frankfurt/M 1977 (Werke in Einzelausg./Stanislaw Lern 3); Liz. ausg. ebd. 1 9 8 0 (Suhrkamp-Tb. 7 2 9 , Phantastische Bibliothek 5 7 ) ; 2. Aufl. ebd. 1 9 8 1 ; 3.

547 Aufl. ebd. 1 9 8 5 ; 4. Aufl. ebd. 1994. - Stanislaw Lern: Professor Tatantogas Sprechstunde, übers, a. d. Pol. v. Klaus Staemmler, Stuttgart 1 9 9 5 ; ebd. 1 9 9 6 [Hsp.; Bayerischer R u n d funk, Produktionsjahr 1 9 7 6 ; 1 Tonkassette] (Audio books. Science-fiction). — Stanislaw L e m : Die Mondnacht. BR, Bayerischer Rundfunk [...] Originalhörspiel, übers, a.d. Pol. v. Klaus Staemmler, Stuttgart 1 9 9 6 (Audio books, S c i ence-fiction) [Produktionsjahr 1 9 7 6 ; 1 T o n kassette] . L I T E R A T U R : Kosch. — Todesanzeige der Mutter. In: B B 7/8 (405/406), 1982, 18. - Redlich 1989. N H G L 1993. - Kffly 2005.

Hasselblatt, Dora (Ps. Hasselblatt-Norden) * 1 0 . 4 . 1 8 9 3 St. Petersburg, f 3.1.1975 Hannover; Eltern —> J . Norden. Bereits seit 1 8 9 5 mit Eltern u. Geschwistern in Berlin, bezeichnet sich dennoch stets als B a l tin. Hospitation a. d. Univ. Berlin, nach dem I. Weltkrieg Pressereferentin des D t . R o t e n Kreuzes, 1921 Lektorin für die skandinavische Presse an der Presseabt. des Auswärtigen Amtes, 1 9 2 5 Berufung als Volksmissionarin in den Zentralausschuß für Innere Mission, 1 9 4 3 — 1 9 4 5 Volksmissionarin im Landesverband f. Innere Mission in Posen, nach dem II. Weltkrieg in Celle, 1952 — 1 9 5 8 Lehrerin a.d. Bibelschule f. Frauenmission in Hannover, Krankenseelsorgerin, Dozentin an der Schleiermacher-Hochschule für Psychologie u. Kunstgesch. u. an den Laienschulungskursen der Apologetischen Zentrale im Johannesstift in Berlin-Spandau, Mitgl. der Internationalen Vereinigung für Selbstmordprophylaxe, B i belbearb. b. Berliner Verband der Ev. Frauenhilfe, verlobt mit Peter Hollmann. W E R K E : U P s . : Der neue Morgen. Bekenntnisse aus der Zeit, Leipzig 1917 [Wdg. Meiner Mutter] . — U P s . : Reichsgottesarbeit und Anthroposophie, B e r l i n - D a h l e m 1 9 2 3 [Inh.: Vorwort; Entwicklung und Lehrinhalt des modernen Okkultismus; Die Gefahren des Okkultismus; Der Kampf gegen den Okkultismus]. - Die leere Stelle, B e r l i n - D a h l e m 1 9 2 5 ; 2. Aufl. ebd. 1928. Eivigkeitsdurst., B e r l i n - D a h l e m 1927 [Inh.: Die leere Stelle; Hungernde Seelen; Sonntagschristentum - oder Nachfolge Jesu ?]. — Elisabeth Fry. Ein Leben im Dienst an Menschen in Not, Berlin 1 9 3 2 ; 6 . - 7 . Tsd. Aufl. ebd. 1 9 3 5 (Führer und

Hasselblatt Freunde 8) [Inh.: Ihr Lehen — eine Botschaft an unsere Zeit; Ihre Auffassung des Evangeliums; Ihre Stellung zur Frauenbewegung und zur Familienfrage; Einsame und Verbrecher danken ihr... ; Könige und Minister gehorchen ihr...; Nachwort], — Mutter Eva, Berlin 1 9 3 6 (Führer und Freunde 2 1 ) ; 9 . - 1 1 . Tsd. ebd. 1 9 3 9 ; m . d . U . : Eva von Tiele-Winckler, Witten (Ruhr) 1949 (Eine W o l k e v o n Zeugen, Folge 9) [Inh.: Hineingeworfen in den Jammer der Zeit; In der Erziehung des Guten Hirten; Krisenzeiten des Lehens; Die Dichterin; Schreckensjahre sind Freunde; Zwanzig Jahre später - Ein Nachwort von Pastor Walter Zilz; Anhang: Betrachtungen, Briefe und Gedichte von Eva von Tiele-Winckler — Das Leben des Geistes, Vier Schwesternbriefe, Gedichte]. - Das singende Herz. Ein Gruß zur Einsegnung, Berlin 1937 (Acker-Bücherei 12) [Inh.: Ein Tag der Freude; Das singende Herz; Wie Gott einen Menschen suchte; Der Ruf zum Dienst; Gebet]. — Mechthildis und die Liebe. Roman aus dem Zeitalter der Reformation, Berlin 1937; Neuaufl. Hamburg 1947; ebd. 1 9 5 2 ; 3. Aufl. ebd. 1 9 5 4 [Mechthildis wird v. dem M ö n c h Sebaldus erzogen, doch dann konvertieren beide zum Prot. u. heiraten; Klapp.: „ D i e T o c h t e r eines Kaufherrn in A l t - N ü r n berg und einer Lübecker Patriziertochter quält sich um die Liebe ihres warmen Herzens, die ihr nicht abgenommen wird, bis sie nach m a n c h e m Leid, zumal einer unerfüllten Ehe, durch das v o n Luther wiederentdeckte E v a n gelium Erfüllung und Glück findet im Dienst an Hilfsbedürftigen, Siechen und Kindern und in der Lebensgemeinschaft mit dem J u g e n d freund, der als erster evangelischer Prediger in ihre Vaterstadt k o m m t . N e b e n Mechthildis steht die Gestalt der Mutter, deren vergebende, tragende Liebe sich in langjähriger E h e bewährt und fein geschildert wird. W i e ein goldener Faden zieht sich das Hohelied der Liebe 1. Kor. 13,7 durch das ganze B u c h . " ] . — Der neue Patron. Erzählung, Berlin 1937 ( W e g und Ziel 5 ) ; Bielefeld 1 9 5 4 (Bechaufs gelbe R e i h e 19). - Die Gottessänger. 3 Erzählungen, Elmshorn 1 9 3 8 ; m . d . U . : 3 Erzählungen um Schütz, Händel und Bach, Bielefeld 1 9 5 3 [Wdg. Dem Andenken meiner Mutter als Dank dafür, daß sie die Musik in mein Leben brachte. I n h . : Das Opfer des jungen Henricus; Ein König sagt nein; Die Gebete des Kantors. Klapp.: „Schütz/ Händel/ B a c h bilden das große Dreigestirn, um das die hier zusammengefaßten Novellen

Hasselblatt kreisen. Das Opfer des jungen Henricus läßt uns den Konflikt zwischen innerer Berufung und Gehorsam gegen den Vater miterleben, in den Heinrich Schütz am Anfang seiner Laufbahn gerät. Georg Friedrich Händel geht unbeirrt seinen W e g durch die Intrigen des englischen Hofes, ein K ö n i g im R e i c h e der Kunst. Ein König sagt nein gibt ein Bild menschlicher Größe. J o h a n n Sebastian Bach, der G r ö ß t e unter diesen Dreien, dient still, aber seine ganze U m g e b u n g überragend, seiner Musik und den Menschen, die v o n den Gebeten des Kantors emporgeführt werden. So verschieden die äußeren Lebenswege der Meister auch waren, ob an Fürstenhöfen, an der O p e r oder an der Orgel ihrer K i r c h e : i m m e r und zuerst waren sie eines: Sänger zur Ehre G o t t e s . " ] . Schicksal am Meer. Roman, Hamburg 1 9 3 8 ; m . d . U . : Ein Fischerroman von der Ostsee, ebd. 1 9 5 4 [Klapp.Ausz.: „ I m Mittelpunkt der Handlung steht ein elternloser Junge. An der pommerschen Küste wächst der J u n g e heran, der sich der Fischerei weiht und es nicht über sich bringen kann, ihr die T r e u e zu brechen und Bauer zu werden, wozu sich alle Fischer nach notvollen Jahren entschließen müssen, weil die Fischereigesellschaften mit den großen Dampfern ihre Existenz bedrohen. Er aber geht aus T r e u e zur Fischerei zu diesen Feinden seines Dorfes. N u n richtet sich die Verachtung gegen ihn, ungerechte Vorwürfe treffen und reizen ihn, bis er in plötzlicher Aufwallung des Jähzorns zum Brandstifter seines Dorfes wird. Flucht, Wandermonate unter falschem Namen, Bekenntnis und Selbstanklage vor Gericht folgen. Aus dem Gefängnis befreit ihn die Amnestie bei Kriegsausbruch. — N e b e n dem einsamen M a n n stehen zwei Frauengestalten. Das stille Mädchen, T o c h t e r des F i schers, bei dem er als Pflegesohn aufwuchs. U n d die Baronin — die W i t w e des R i t t e r gutsbesitzers in der Nachbarschaft des F i scherdorfes; sie hat den Vater des j u n g e n Mannes gekannt, der in jugendlichem Leichtsinn das Fischermädchen verführte, das die Mutter des Einsamen w u r d e . " ] . — Herzogin Elisabeth von Braunschweig-Lüneburg. Eine Glaubensheldin aus der Zeit der Gegenreformation, Berlin 1 9 3 9 (Führer und Freunde 26) [Inh.: Frühe Heirat; Fahrt nach Münden; Die junge Herzogin stellt sich einer Aufgabe; Elternglück; Elisabeths Mutter; Innere Kämpfe; Der Durchbruch des Glaubens; Die Reformatorin; Die

548 Freundschaft mir Luther; Der Sohn; Die drei Hochzeiten; Erich regiert!; Das Interim des Kaisers; Verborgene Seelsorge und Fürsorge; Bedrohliche Nachbarn; Etwa Versöhnung?]. — Warum schweigt Gott? Lüneburg 1 9 4 6 ; 2. Aufl. ebd. 1947 (Heliand-Heft 71). - Heutige Frauenschicksale und ihre Uberwindung, Hamburg 1947 (Ev. Zeitstimmen 10). — Vom Trost Gottes, Lüneburg 1 9 4 7 ; 2. Aufl. ebd. 1947 (Heliand-Heft 72). — Der moderne Mensch und das Christentum, Hamburg-Volksdorf 1948, 2. Aufl. ebd. 1 9 5 4 (Lichtblick-Bücherei) [Inh.: Der moderne Mensch in zeitgebundener und zeitloser Not; Das alte Glaubensbekenntnis heute; Schöpfungsglaube und moderner Mensch; Die beiden Sündenfälle; Erlösungsglaube und moderner Mensch; Der Blitzstrahl Gottes; Gemeinde und moderner Mensch; Ausblick; Klapp.Ausz.: „Diese tiefgründige, lebendige Auseinandersetzung einer tiefgläubigen Protestantin mit der m o dernen W e l t kann wiederum zeigen, wieviel wir gemeinsam zu bieten haben. M ö c h t e sich vor allem unsere Geistlichkeit um solch positive evangelische Literatur umsehen! Für ,Christozentrik' ist viel zu lernen. ( . . . ) D o r a Hasselblatt hat mit diesem B u c h einen Beitrag gegeben, der mit sicherem Zugriff die w u n desten Stellen moderner Lebensanschauung mit der Botschaft der Bibel und der W i r k lichkeit christlicher Gemeinde verbindet."]. — Apokalyptische Fragen von heute. Wahrsagen, Hellsehen, biblische Prophetie, Gladbeck 1950. — Dora Hasselblatt. In: T h o m s o n 1964, S. 117 — 119 [Aut. sowie ein G. u. Ausz. a. d. R e i s e T g . v. Aug. 1 9 2 4 : Reiseziel aufgrund einer V o r tragsreise in Estland, 1 8 . 8 . 1 9 2 4 u m 7 U h r Ankunft am Strand v. Reval, nach dieser R e i s e entstand das G . : Ein tiefes, tiefes Danken meine letzten Grüße sind, / daß du mich aufgenommen, als heimwehkrankes Kind, / daß du es gleich verstanden, wie ich dein eigen bin, / obgleich in fernen Landen mein Leben flöß dahin. / Ja, lebenslang in der Ferne, zehn Tage nur hei dir / und lebenslang voll Sehnsucht — nun kam Erfüllung mir. / Und waren es nur zehn Tage, so waren sie voll bis zum Rand, / weil ich dir dienen durfte, du meiner Väter Land!]. M I T A R B . : Seelenkunde der weiblichen Jugend, hrsg. v. Gerhard Füllkrug; 3. stark verm. u. völlig neu bearb. Aufl. Schwerin 1927; 4. stark verm. u. völlig neu bearb. Aufl. ebd. 1 9 2 8 ; M k E r langen 1 9 9 8 (Bibliothek der Frauenfrage in

549 DtL); Inh.: Vorwort; Grundsätzliches; Methodik; Das Erbe der Kindheit; Pubertät und Adoleszenz; Die Zielstrebigkeit im Leben der Frau; Biologie und Hygiene der Entwicklungsjahre; Biologie der Pubertät; Die physischen Entwicklungsvorgänge; Die psychischen Entwicklungsvorgänge; Die Grundlagen der Freudschen Theorie; Die Adlersche Richtung; Die Jungsche Richtung; Die Gestaltung der Sexualität während der Pubertät nach Freud; Der Ichtrieb während der Pubertät nach Adler; Das Wesen der Entwicklungsjahre vom Jungschen Standpunkt aus; Hygiene der Pubertätsjahre; Literaturverzeichnis; Das Abnorme im Seelenleben; Das Unbewußte; Nervöse Charaktere; Reizbarkeit; Aufgeregtheit; Ängstlichkeit; Stumpfheit; Hysterie; Die lesbische Liebe; Jugendbewegung und Mädchenseele; Ubersicht über die Jugendbewegung; Abgrenzung der Hauptgruppierung; Die idealistische Jugendbewegung; Die christliche Jugendbewegung; Psychologische Erwägungen; Die Loslösung von der Umgebung; Einsie dlertum; Selbstbeurteilung; Das Verhältnis der Jugendlichen zu den Erwachsenen; Das scheinbar ungetrübte Verhältnis; Trübung durch Fehler der Erziehung; Einfluß der Jugendbewegung; Jugendbewegung und Haus im Urteil der Mädchen; Die bürgerlichen Jugendlichen; Die proletarischen Jugendlichen ; Die Stellung der Knaben; Die Stellung der Mädchen; Vergleich zwischen bürgerlichen und proletarischen Jugendlichen; Jugendbewegung und Schule; Jugendbewegung und Religion; Das Leben der Jugendlichen unter sich; Das Wandern; Pflege des Gemeinschaftssinnes; Vaterlandsliebe; Die Heimatliebe; Das Volkslied; Gefühl für Naturschönheit; Unterschied der Geschlechter; Besonderheit der weiblichen Art; Selbstempfundene Vorzüge und Mängel; Physiologische Begründung des Geschlechtsunterschiedes; Gefahren des Zusammenseins beider Geschlechter; Führerdienst bei der Erziehung des Nachwuchses; Urteile und Wünsche derJugendlichen betreffend die Jugendbewegung; Wünsche und Reformvorschläge der Jugendlichen; Ergebnissätze betreffend den Einßuß der Jugendbewegung auf die Mädchenseele; Gefühlsleben; Selbstgefühle; Instinkt; Eitelkeit; Selbstdarstellung; Freude; Depression; Selbstüberhebung; Phantasie und Träumerei; Verschlossenheit, Trotz, Empfindlichkeit; Einsamkeitsgefühle; Fremdgefühle; Freundschaft; Jugendliebe; Liehe zu älteren Personen; Unpersönliche Fremdgefühle; Die Musik im Seelenleben des heranwachsenden Mädchens; Natursinn; Weltgefühle; Der Idealismus des Gefühls; Der Idealismus des Willens und der Zeit; Warten auf Glück; Fernweh; Der Sinn für das

Hau Geheimnisvoll; Die weibliche Jugend und die Mystik; Weltschmerz und Melancholie; Sturm und Drang im Mädchenleben; Gedankenleben; Eintritt neuer Gedanken; Gedankenerziehung; Wirkung des Krieges und der Revolution auf die weibliche Jugend; Die Stellung der weiblichen Jugend zu Politik und Recht; Die Stellung zu Staat und Vaterland; Die Stellung zu Gesellschaft und Volksganzem; Die Wirkung der gegenwärtigen Wirtschaftsverhältnisse auf die weibliche Jugend; Weltanschauung; Willensleben; Die Abhängigkeit des Willens; Das Erwachen des Gewissens; Der Wille und die Wirklichkeit; Berufswahl; Nach Abschluß der Reife; Das ältere Mädchen; Die gegenwärtige äußere und innere Not des älter werdenden jungen Mädchens; Die sittliche Reifung; Religiöses Leben; Die Bedeutung christlicher Beeinflussung für die religiöse Entscheidung; Die religiöse Entscheidung; Die weibliche Jugend und das religiöse Erlebnis; Schlußwort des Hrsg.; Namensverzeichnis; Sachverzeichnis; LiteraturverzeichnisJ. HRSG. : Unsere Ausrüstung zum Dienst. Ein Wort an die Berufsarbeiterinnen der Kirche und inneren Mission, Hamburg 1932. - Wir Frauen und die nationale Bewegung, Hamburg 1933. LITERATUR: ~ zum 60. Geburtstag. In: BaltRds 4(16)/4, 1953, 10. - Redlich 1989.

Hasselblatt, Julius —>• Norden, Julius Hau, Oda Clara vom, geb. Bernhardt * 2 9 . 5 . 1 8 9 1 R i g a (L), f 1 7 . 1 1 . 1 9 6 9 Bad Schwartau; Vater: Johann B . , Ingenieur; Mutter: Angelika B . , Bildhauerin. Seit 1915 in Schweden, Ausbildung zur T ä n zerin, zahlr. Soloauftritte u.a. in ihrer G e burtsstadt. Ab 1947 wandte sie sich verstärkt der Malerei zu, mehrere Studienreisen, 1947 Italien, 1954 in die Schweiz. Wohnhaft zuletzt in Bad Schwartau. Sonderausstellungen 1948 auf Capri, 1954 in München u. Stockholm. Neben literar. Werken zahlr. lyrische Lsch.- u. Blumenbilder in Aquarell u. Gouache. WERKE: Seltsame Geschichten von Trollen und Menschen (111. Lizzie Hosaeus), Berlin 1940 [Inh.: Einführung; Bauernfehde; VagabundenTrollgeschichte; Der Sagenmaler (Eine wahre Geschichte über den berühmten Sagenmaler John Bauer aus Smoland); Das Märchen vom Urtroll; Die Gotische Sandinsel und der Seeräuber Gothberg; Wirbelnder Sand; Der Bergtroll aus Kiruna; Lappland und Sunnanwind\. — Das Trollbuch.

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Hausmann Seltsame Geschichten aus Schweden (111. Lizzie Hosaeus), Hamburg 1941; 7.-16. Tsd. ebd. 1 9 4 6 [Inh.: Einführung; Der Sagenmaler; Aufwärts steigt der Urtroll; Pück und Schoj — eine Vagabundenfreundschaft; Bauemfehde; Der Bergtroll aus Kiruna; Es begab sich auf Gotland; Wirbelnder Sand - festes Land; Sunnanwind: Liebe, die wachsen will]. : Gudrun Sahlgren; Jöran Sahlgren: Drei spielende Maien. Sagen aus Schweden. Nach Sven Sederströms Aufzeichnungen nacherzählt (Holzschnitte Haro Trüstedt), Berlin 1 9 4 2 [Inh.: Drei spielende Maien; Des Bösen Lohn; Wohltun bringt Zinsen; Kapitän Petterssons Erlebnisse; Die seltsame Kindtaufe; Prinz Grünbart; Der Auszug der Tiere; Der kluge Jons; Seltsame Reise; Erstaunliche Dinge vom kleinen Knös; Die drei Schätze des Trolls; Wie der Geselle Hofschuhmacher wurde; Im Berg der Trolle; Die diebischen Brüder; Klein-Rose und die böse Stiefmutter], mit Elisabeth Suersen: Eva M a r i anne Gowenius: Herrlich ist die Erde. Roman, Hamburg 1 9 4 3 ; 1 0 . - 1 4 . Tsd. ebd. 1 9 4 8 ; 1 5 . 19. Tsd. ebd. 1949 [a.d. Schwed.]. L I T E R A T U R : RigRdsch 25.3.1926. - Kürschner Lit.Kai. 1952. - Svenskt Konstnärslex., 5 Bde. Malmö 1 9 5 2 - 1 9 6 7 , Bd. 3, 1957. - Vollmer 1961. Kosch. - B B 4 u. 12, 1969. - Hagen 1983. - DBA II 532, 324. - BaBA 118, 8 2 - 8 3 . UBERS.

Hausmann, Julie Katharina Johanna von * 7 . 3 . 1 8 2 6 R i g a , f 15. (j. 2.) 8 . 1 9 0 1 Seebad Wösso (Ε), ^ K i r c h h o f b. der Filialkirche in Ilumägi, ledig; Vater: Dr. phil. Johannes M i chael ν. Η . , Gymnasialoberlehrer, Kollegienrat in M i t a u ; M u t t e r : Julie Beate, geb. von M a gnus. Kindheit u. J u g e n d mit 5 Schwestern in Mitau, eine Zeit lang Gouvernante u. Erzieherin. Zeitlebens kränkelnd, so daß sie dann b. V e r wandten lebte. ~ war mit einem Pfarrer verlobt, der als Missionar nach Afrika reiste. Als sie 1 8 6 2 allein i h m folgte (mehrwöchige strapaziöse Schiffsreise), erlitt sie einen harten Schicksalsschlag, denn ihr Verlobter war an einer Seuche gestorben. Sie dichtete das b e kannte Lied, „So n i m m denn meine H ä n d e " , ein Lied zur Hochzeit, die nicht stattfand, ihre Antwort auf den Verlust des liebsten M e n schen. 1 8 6 6 — 1 8 7 0 b. ihrer jüngsten Schwester Johanna ν. Η . , Organistin der engl. Kirche in Biarritz (Südfrankreich). Ab 1 8 7 0 b. der ältesten Schwester Elise v. H. ( f 1897), D i r e k -

torin der Mädchenabt. der St. A n n e n - S c h u l e in St. Petersburg. Hier führte sie den Haushalt u. gab privat Musikunterricht, ab 1889 gemeinsamer Haushalt mit 3 Schwestern, b e suchte wegen geschwächter Gesundheit versch. Kurorte, kam auch nach D t l . , T i r o l u. in die Schweiz. Fast erblindet unterzog sie sich in hohem Alter einer Augenoperation, 1901 Ferien im russ. Seebad Wösso. Pastor Gustav Knak erfuhr in Berlin v. ihren Liedern u. bat sie um Hrsg., ~ wollte ihre W e r k e j e d o c h nicht veröfftl. u. forderte Knak auf, sie anonym zu veröfftl. A n o n y m : Maiblumen. Lieder einer Stillen im Lande, dargereicht von Gustav Knak, 4 Bändchen, Berlin 1 8 6 2 ; 2. Aufl. 1 8 6 3 ; 3. Aufl. ebd. 1 8 6 5 ; 6. Aufl. ebd. 1 8 8 0 [enth. das b e kannte Lied So nimm denn meine Hände und führe mich bis an mein selig Ende, vertont v. Friedrich Silcher; das Passionslied Wenn ich die Dornenkrone auf deinem Haupte seh, so zieht durch meine Seele ein tiefes, tiefes Weh]. — A n o n y m : Bilder aus dem Leben der Nacht im Lichte des Evangeliums, dargereicht von Gustav Knak, Berlin 1 8 6 8 . — A n o n y m : Hausbrot. Schlichte Morgenund Abendandachten, Kassel 1 8 9 9 . - Blumen aus Gottes Garten. Lieder und Gedichte, Herborn 1 9 0 2 . — D i e Lieder werden i m m e r wieder abgedr.: Samuel Rodigast: So n i m m denn meine Hände, Stuttgart 1991 (Kleiner geistlicher Liederschatz). — Herr, führe du mich. In: In dir ist Freude. Sie schufen christliches Liedgut: Paul Gerhardt Martin R i n c k a r t , Martin L u ther, Georg Neumark, Matthias Claudius, Hedwig v. R e d e r n , Hildegard Hendrichs, Manfred Siebald, Siegfried Fietz, J o h a n n Lindemann, hrsg. v. Edwin Steinhardt, Hamburg; Wuppertal; Zürich 1992, S. 28—29 [So nimm den meine Hände, S. 2 9 ] . - So nimm denn meine Hände. Deutsches Volkslied für M ä n n e r c h o r (Komp. B e r n d Englbrecht), Frankfurt/M 1 9 9 5 [Chorpartitur]. WERKE:

LITERATUR: Otto Wetzstein: Die religiöse Lyrik der Deutschen im 19. Jh. Ein Beitr. zur Literaturgeschichte der Neuzeit, Neustrelitz 1891, 290. Bindewald 1895, 339, 398, 412. - Elisabeth Diston: In: Bote aus dem Mitauer Diakonissenhause, Hrsg. u. R e d . L. Katterfeld, 24 Jgg., Mitau 1, 1881/ 8 2 - 2 4 , 1904, 1901, Nr. 7 u." 8. - Biogr.Jb. 6, 1904, 227, Nekro. 242. - Hermann Barth: Luise Hensel und Zwei Dichterinnen geistlicher Lieder, Hamburg o.J. (Unsere Kirchenliederdichter 20). — Paul Theodor Falck: Die bait. Dichterin

551

In: Rig.Alm. 1912, 1 2 4 - 134. - Brümmer 1913. Hemiann Petrich: Unser geistl. Volkslied, Gütersloh 1920, 193 ff., 243 f.; 2. venu. Aufl. ebd. 1924. Wilhelm Nelle: Schlüssel zum ev. Gesangbuch für Rheinland u. Westfalen, 3. verb. u. verin. Aufl. Gütersloh 1924, 348 ff. - Schulz 1930. - Nekro 1936; 1973. - Kosch. - Friedrich Wilhelm Bautz: ...und lobten Gott um Mitternacht. Liederdichter in Not und Anfechtung, Stuttgart-Sillenbuch 1966, 164ff. - Salomon Kümmerle: Encyklopädie der ev. Kirchenmusik, 4 Bde. Gütersloh 1 8 8 8 - 1 9 9 5 , Nachdr. Hildesheim; New York 1974. - D B B L 1970. - Friedrichs 1981. - Erik Thomson: Ein Dichtergrab in Estland. ~ zum 160. Geburtstag. In: KK 648, 1987, 8. - Erik Thomson: ~ zum Gedenken. In: Big. B B 11 (469), 1987, 13. - Redlich 1989. - B B L K 2, 1990 - DBA II 536, 413 - 419. BaBA 118, 220 - 221. - Martina Gutzier: So nimm denn meine Hände (~). Predigt zum Totensonntag. In: Der Kreis des Lebens hat sich geschlossen. Feministisch-theologischer Umgang mit Tod und Sterben in der Gemeindepraxis 1, Münster 1999 (Schlangenbrut, Sonderausg. 1), 55 - 57; 2. Aufl. ebd. 2001. Hehn, Carl Gotthard Friedrich von * 1 2 . 6 . 1 8 3 9 Willust (L), f 5 . 7 . 1 8 9 7 Ciarens b. M o n t r e u x (Schweiz); Vater: Maximilian v. Η . , K s p . - R i c h t e r (Geschl. a. d. Grafschaft Henneberg, der Geistliche Martin J o h a n n H. [1743 —1793J aus R ö m e r s h o f e n in Franken kam 1 7 6 6 nach Dorpat; Anfang 19. J h . russ. Adel, 1 8 6 9 russ. Dienstadel; ein Sohn v. i h m u. Louise Dorothea, geb. Gadebusch, war Maximilian, ein anderer Sohn war Gustav Heinrich Η . , der Vater des Schriftstellers —> V . v. H e h n ) ; Mutter: Johanna Elisabeth, geb. H e h n , Schwester v. V . v o n H e h n . Schmidtsche Anstalt in Fellin, 1 8 5 9 - 1 8 6 3 studierte er Diplomatie, 1 8 6 3 —1867 Jurastudium in Dorpat, Cand. j u r . , Ästhetische Studien in M ü n c h e n u. Berlin, R e d a k t e u r des K o r r e spondenten in Hamburg, B e a m t e r der U B in J e n a 1 8 7 5 , danach B e a m t e r des Landgerichts R i g a (L) u. 1 8 8 9 Gehilfe des Protokollisten der dt. Krepostexpedition (Rechtswort d. 19. Jhs. „Grundbuchakt") am Liv. Hofgericht, Mitarb. der B M . Schriftsteller u. Verf. v. politischen Aufs. WERKE; Plaudereien eines Heimgekehrten. In: B M 21, 1872, S. 6 9 - 8 3 , 1 8 1 - 1 8 8 , 2 8 5 - 2 9 1 , 3 8 2 - 3 8 9 , 4 7 1 - 4 7 8 u. 5 7 3 - 5 8 7 . LITERATUR: Alb.Acad. 1889. — Felix v. Schroeder (Hrsg. u. Bearb.): Leopold v. Schroeder: Lebenserinnerungen, Leipzig 1921, 78. — Buchholtz 1921,

Hehn 452, 552. - Wittram 1934, 83 f. - D B B L 1970. Alb.Liv. 1972/91. - BaBA 119, 3 1 - 3 2 . Hehn, Victor A m a d e u s von (Ps. Α. H o r n ; Justus Moller)

E.

* 8. 10. (j. 26.9.) 1 8 1 3 Dorpat, f 2 1 . 3 . 1 8 9 0 Berlin; Vater: Gustav Heinrich H . , Landgerichtssekretär u. Advokat in Dorpat (zur Fam. —y C . v. H e h n ) ; M u t t e r : Amalie, geb. Wilde. In Dorpat 1 8 2 2 - 1 8 3 0 G y m . , 1830-1835 Studium der klass. Philol. u. Gesch., 1 8 3 5 1 8 3 7 Hauslehrer in Wilna b. General v. Geismar, anschließend in Livland. 1 8 3 8 Berlin, w o er b. dem Indogermanisten Franz B o p p ( 1 7 9 1 - 1 8 6 7 ) u. dem Altphilologen u. M i t begrün. der Altgermanistik Karl Lachmann ( 1 7 9 3 - 1 8 5 1 ) Vorl. hörte. 1 8 3 9 - 1 8 4 0 bereiste er D t l . , Frankreich u. Italien. 1 8 4 1 - 1 8 4 6 Oberlehrer an der H ö h e r e n Kr.schule in P e r nau (L), 1 8 4 6 - 1 8 5 1 Lektor (da er der einzige Vertreter des j u n g e n Faches war) der dt. Sprache u. Literatur an der Univ. Dorpat. M i t w . b. der B M , die z.d.Z. sein Freund G. Berkholz ( 1 8 1 7 - 1 8 8 5 ) hrsg. A u f seinen Auslandsreisen war er mit dem modernen Liberalismus in Berührung g e k o m m e n u. hat diese B e z i e hungen von damals aufrechterhalten. So stand er in brieflichem Kontakt mit der Freifrau M e r y v. Bruiningk, die er auf einer Kurreise in Frankfurt kennengelernt hatte. D i e Beschlagnahme ihrer B r e . führte dazu, daß ~ den p o litischen Aufsichtsbeamten des Zaren Nikolaus I. verdächtig wurde. Seine Lehrtätigkeit an der Univ. Dorpat fand 1851 durch eine vier M o nate lange Untersuchungshaft in St. Petersburg (Peter-Paulsfestung) u. seine anschließende Verbannung nach Tula (südl. v. Moskau) ein abruptes Ende. D o r t war er u.a. Hauslehrer. 1 8 5 5 , gleich nach dem Regierungsantritt Alexanders I I . , wurde ~ aufgrund der erwiesenen Unschuld begnadigt, ging nach St. P e tersburg, dort 1 8 5 6 - 1 8 7 3 Oberbibliothekar an der kais. öffentlichen Bibliothek. In der Hauptstadt R u ß l s . konnte er zu vielen Persönlichkeiten enge u. anregende Kontakte pflegen, w o er auch wieder mit seinem Freund Georg Berkholz zusammentraf u. in dessen Zs. publ. N a c h der Versetzung i . R . , 1 8 7 3 stand er in dem R a n g e eines W i r k l i c h e n Staatsrats. M i t 6 0 Jahren verließ er St. Petersburg u. siedelte nach Berlin über. 1 8 7 6 Dorpater Prämie der R o b e r t Heimbürgerschen Stiftung für seine

Hehn Kulturpflanzen; 1 8 8 8 Dorpat u. Marburg.

552 Dr.

phil.

h.c.

Univ.

J a g o w , Leipzig 1 9 1 5 ; 1 . - 1 0 . Tsd. ebd. 1 9 1 9 (Insel-Dücherei 2 8 6 ) ; Sonderausg., unveränd. repro. Nachdr. d. Ausg. Derlin 1 8 7 3 D a r m W E R K E : Pernau. Eine Handelsstadt und ein Seeund bad. In: Inland 1842. - Zur Charakteristik der stadt 1 9 6 4 (Libelli 112). - Kulturpflanzen Hausthiere in ihrem Ubergang aus Asien nach Römer. In: Einladungsschreiben zu dem E x Griechenland und Italien sowie in das übrige Euamen der höheren Kr.schule in Pernau, Pernau ropa. Historisch-linguistische Skizzen, Derlin 1 8 4 3 . — Uber die Physiognomie der italienischen 1 8 7 0 ; 2. umgearb. Aufl. ebd. 1 8 7 4 ; 3. verb. Landschaft. In: Einladungsschreiben zu dem Aufl. ebd. 1 8 7 7 ; 4. durchges. Aufl. ebd. 1 8 8 3 ; E x a m e n der höheren Kr.schule in Pernau, 5. Aufl. ebd. 1887; 6. Aufl. neu hrsg. v. O . Pernau 1 8 4 4 ; Neudr. unter Einschluß des Schräder, mit botanischen Deiträgen v. A. unter UPs. J . Moller 1 8 6 6 veröfftl. Werkes u . d . T . : Uber die Physiognomie der italienischen Engler, ebd. 1 8 9 4 ; 7. Aufl. ebd. 1 9 0 2 ; 8. Aufl. ebd. 1911; 9. unveränd. Aufl. fotom. Nachdr. Landschaft. Der Humanismus (Vorw. H u g o Hildesheim 1 9 6 3 [Dasis für eine systematische Semel), R i g a 1 9 0 8 (Aus baltischer GeistesarKulturforschung u. Kulturgesch.]; R e z . ν. —ζ beit 2) [in Sammelbd. 1: Uber die Physiognomie [sic!]. I n : D M 19, 1 8 7 0 , S. 1 1 0 - 1 1 2 . - Über der italienischen Landschaft, S. 7 6 - 9 1 ; Der Huder Liv-, Est- und Kurländer manismus, S. 92 — 1 2 6 ] . — Uber den Charakter der den Charakter (1884). In: D H 12, 1 9 6 6 , S. 1 0 3 - 1 1 2 . - GeLiv-, Est-, Kurländer. (1848). In: D M 59, 1 9 2 8 , S. 587 — 5 9 6 . — Auszug aus einer vaticanischen danken über Goethe, Derlin 1887; 2. verb. Aufl. Handschrift. In: Verh. G E G 2 / 2 , 1 8 5 2 , S. 33. - ebd. 1 8 8 8 ; R e z . v. R . Doxberger. In: D M 35, 1888, S. 8 1 - 9 7 ; 3. verm. Aufl. ebd. 1 8 9 5 ; 4. Karl Petersen. In: D M 2, 1 8 6 0 , S. 3 8 3 - 4 0 8 , durchges. Aufl. ebd. 1 9 0 0 ; 5. durchges. Aufl. wieder in: D M 64, 1 9 0 7 , S. 6 5 - 9 1 . - Das ebd. 1 9 0 2 ; 7 . , 8. u. 9. durchges. Aufl. Leben des Grafen Speransky, von Baron M. von Kotff. In: D M 4, 1 8 6 1 , S. 3 7 3 - 4 0 6 u. 4 7 9 - ebd. 1 9 0 9 ; neue Ausg. (Nachw. Alexander 5 1 6 . — UPs. H o r n : Blick auf die Geschichte der Eggers) Darmstadt 1921; Derlin 1 9 2 5 ; m . d . U . : hrsg. v. Dürerbund, ebd. 1 9 2 6 Juden in Europa. In: D M 6, 1 8 6 2 , S. 9 3 - 1 1 2 . - Auswahl, (Hendel-Dücher 2 5 6 9 / 7 3 ) ; hrsg. v. Johann St. Petersburger Correspondenz. In: D M 8, 1 8 6 3 , Heinrich Meyer, Dielefeld 1 9 2 6 (Velhagen & S. 2 7 8 - 2 8 6 , S. 3 7 7 - 3 8 4 u. 5 4 8 - 5 6 2 ; u. in: Klasings Slg. dt. Schulausg. 2 1 0 ) ; Derlin 1 9 2 9 D M 9, 1 8 6 4 , S. 9 7 - 1 0 5 u. 2 5 7 - 2 6 6 . - Italien. (Veröfftl. der dt. Duchgemeinschaft 1 9 9 ) ; nach Ansichten und Streiflichter. In: D M 10, 1864, d. 2. Aufl. v. 1 8 8 8 bearb. u. neu hrsg. v. K . S. 2 7 7 - 3 2 3 u. 3 6 3 - 3 8 8 ; Sepdr. Petersburg Dürr, 2 Dde. D e m 1 9 4 6 [Dd. 1: Goethe, der 1 8 6 7 ; 2. stark verm. Aufl. Derlin 1 8 7 9 ; 3. deutsche Mensch und die deutsche Landschaft; durchges. u. verm. Aufl. ebd. 1 8 8 7 ; 4. Aufl. Dd. 2 : Goethe und das Publikum]; Warendorf ebd. 1 8 9 2 ; 5. Aufl. mit Lebensnachrichten 2 0 0 4 ; Ausz. aus B d . 1: u . d . T . : Nordwest und über ~ ebd. 1 8 9 6 ; 6. sorgfältig durchges. Aufl. Südost, erledigt v. Masao Ogi, T o k i o 1956. mit Lebensnachrichten über ~ ebd. 1 9 0 0 ; 8. B R I E F E : Briefe Victor Hehns von 1876 bis zu Aufl. ebd. 1 9 0 3 ; 9. sorgfaltig durchges. Aufl. seinem Tode am 23. März 1890 an seinen Freund mit Lebensnachrichten über ~ v. Georg D e h i o ebd. 1 9 0 5 ; 10. sorgfältig durchges. Aufl. mit Herman Wichmann, hrsg. v. H e r m a n W i c h mann, Stuttgart 1 8 9 0 [84 Dre. v. 3 1 . 3 . 1 8 7 6 Lebensnachrichten über ~ ebd. 1 9 0 9 ; 11. 1 2 . 2 . 1 8 9 0 ] ; R e z . v. - rg. [sie!]. I n : D M 38, durchges. Aufl. mit Lebensnachrichten über ~ 1 8 9 1 , S. 6 9 1 - 6 9 3 . - Zwei Briefe kritisch arebd. 1 9 1 2 ; 12. bis 14. Aufl. mit Lebensnachchäologischen Inhalts von Victor Hehn, hrsg. v. richten über ~ ebd. 1917; hrsg. v. Walther T h e o d o r Schiemann. In: Dig. zur Allg.Zt. 251 Rehm, München 1940; ebd. 1 9 4 3 ; mit (198), M ü n c h e n 2 6 . 1 0 . 1 8 9 2 , S. 5 - 6 . - Stil N a c h w . R a l p h - R a i n e r W u t h e n o w , Nachdr. und Sprache vor Goethe's Auftreten, hrsg. v. d. 2. stark verm. Aufl. Derlin 1879, Darmstadt T h e o d o r Schiemann. In: Big. zur Allg.Zt. 2 4 2 1 9 9 2 (Dibliothek klass. T e x t e ) ; hrsg. v. Eugen Thurnher, Innsbruck u.a. 2 0 0 1 ; ebd. 2 0 0 2 . — (287), M ü n c h e n 1 5 . 1 0 . 1 8 9 2 , S. 1 - 6 . - Briefe. I n : T h e o d o r Schiemann: Ein Lebensbild, U P s . Justus M o l l e r : Der Humanismus. In: D M 14, 1 8 6 6 , S. 1 - 3 3 . — Das Salz. Eine kulturhis- Stuttgart 1 8 9 4 [auch T g . A u f z . , Entwürfe u. a.m.]. - Aus dem Briefwechsel mit Georg torische Studie, Derlin 1 8 7 3 ; 2. Aufl. (Nachw. Berkholz, hrsg. v. Heinrich Diederichs. In: B M V . O . Schräder), ebd. 1 9 0 1 ; neu hrsg. v. Kurt

553 44, 1897, S. 3 9 - 8 6 u. 1 5 3 - 1 6 6 . - Briefwechsel. Neue Folge, hrsg. v. Heinrich Diederichs. In: B M 46, 1898, S. 3 6 1 - 3 9 8 . - Bre. an seinen Bruder Julius u. an Georg Berkholz. In: Eggers B a l t . B r e . , S. 1 2 6 - 1 4 1 . : Deutsches Literaturarchiv/ SchillerNationalmuseum Cotta Archiv Marbach [hier finden sich sehr viele ungedr. Arbeiten, seine Dorpater literaturgesch. Vorl.skripte u. Tie. v. nicht veröfftl. B r e . u. T g . A u f z . J . EDITIONEN A.D. NACHLASS: De moribus Ruthenorum. Zur Charakteristik der russischen Volksseele. Tagebuchblätter aus den Jahren 1857— 1873, hrsg. v. Albert Leitzmann u. T h e o d o r Schiemann, Stuttgart 1 8 9 2 ; Nachdr. Osnabrück 1 9 6 6 ; Besprechung. In: B B 5/6 (499/ 500), 1990, S. 14. — Erinnerungen an Georg Berkholz, hrsg. v. T h e o d o r Schiemann. I n : Big. zur Allg.Zt. 2 3 2 (276), M ü n c h e n 4 . 1 0 . 1892, S. 1 - 5 ; gek. Fass, i n : R i g . T g b l . 2 2 7 2 2 8 , 1 8 9 2 ; wieder in: Georg Berkholz: Festvortrag bei Enthüllung des Herder-Denkmals. Geschichte des Wortes „baltisch", R i g a 1909, S. 3 — 11 (Aus baltischer Geistesarbeit 8) [in Sammelbd. 2 : S. 67 — 7 5 ] , — Uber Goethes Hermann und Dorothea, a. d. Nachlaß hrsg. v. Albert Leitzmann u. T h e o d o r Schiemann, Stuttgart; Berlin 1893; 2. verb. Aufl. ebd. 1 8 9 8 ; 3. Aufl. ebd. 1913. - Reisebilder aus Italien und Frankreich, hrsg. v. T h e o d o r Schiemann, Stuttgart 1 8 9 4 ; 2. Aufl. Stuttgart; Berlin 1 9 0 6 ; fotom. Nachdr. d. Ausg. 1894, Frankfurt/M 1 9 9 6 ; M k Göttingen 1 9 9 7 ; R e z . v. G. Eckardt. In: B M 41, 1894, S. 5 8 2 - 5 8 8 . — Ein ungedruckter Aufsatz. Mitgeteilt von Georg von Sabler. I n : B M 54, 1902, S. 1 9 3 - 1 9 8 . Uber Goethes Gedichte, aus dem Nachlaß hrsg. v. E . von der Hellen, Stuttgart; Berlin 1 9 1 1 ; 2. Aufl. ebd. 1 9 1 2 . — Olive, Wein und Feige. Kulturhistorische Skizzen, Berlin 1 9 1 1 ; hrsg. v. K . v. See unter M i t w . v. Gabriele SeidelLeimbach, 1. Aufl. Original-Ausg. Frankfurt/ M ; Leipzig 1 9 9 2 (Insel-Tb 1427) [Übers, ins Türkische, Ankara 1 9 9 8 J . — Italienische Reise (Nachw. J . Hofmiller), 1 . - 5 . Tsd. M ü n c h e n 1 9 2 4 (Bücher der Bildung 2). Reiseskizzen aus Italien, ausgew. v. Kurt Krause, Breslau 1 9 3 1 ; ebd. 1 9 3 5 (Hirts deutsche Slg., Sachkundliche A b t . , Länder- und Völkerkunde 2 ; Das Antlitz der Erde 2). — K . Deichgräber (Hrsg.): Aus Viktor Hehns Nachlaß. Uber das Lateinschreiben der heutigen Philologen; Uber die NACHLASS

Hehn Authencität der Reden des Thucydides; Homer. In: Abhandlungen der Akad. der Wiss. u. der Literatur Mainz, Geistes- u. sozial.wiss. K l . , 1957, Nr. 9. — Goethe und das Publikum. Eine Literaturgeschichte im Kleinen (III. Gerhard U l l rich), Gütersloh 1 9 4 9 ; hrsg. v. E . Thurnher, Berlin 1 9 8 8 (Deutsche Bibliothek des Ostens); B e r n 1 9 4 6 (Gedanken über G o e t h e 2). — Italien und Italiener. 3 Essays, hrsg. u. eingeh v. Eugen Thurnher, Salzburg 1981 (Stifterbibliothek, N . F . 12). LITERATUR: Alb.Acad. 1 8 8 9 . - G e o r g D e h i o . I n : G r e n z b o t e n , Zs. f. Politik, Literatur u. Kunst, B e r l i n 1841 - 1 9 2 2 , 4 9 , 1 8 9 0 . - O . Schräder, Ein B i l d seines Lebens und seiner W e r k e , B e r l i n 1 8 9 1 . T h e o d o r M . M e y e r : D e u t s c h e Charaktere. B e r l i n 1 8 9 7 [Auflistung aller W e r k e v. ~ J . - I. Bruns. I n : Preußische J a h r b ü c h e r 1 8 5 8 - 1 9 3 5 , 87, 1897, 1 0 1 ff. - Levickij 1 9 0 3 , 2, 6 2 1 - 2 3 . - A D B 5 0 . H. Semel: E i n e Studie. I n : B M 63, 1 9 0 7 , 4 1 - 6 5 u. 131 - 162. - G u e n t h e r 1 9 1 6 , 2 6 0 . Georg Dehio: Z u m hundertsten Geburtstag. I n : D M R 2, 1 9 1 3 , 8 6 7 ff.; wieder i n : R o h r b a c h 1 9 1 6 , 3 6 f f ; wieder i n : B a l t R d s 4 ( 1 6 ) / 1 0 , 1 9 5 3 , 3 - 4 . - R . U n g e r : ~ als Literaturhistoriker. I n : Fs. O . Walzel, 1 9 1 4 . - W i t t r a m 1 9 3 1 , 16, 4 4 - 5 2 . - O t t o v. Petersen: H e r d e r und R i g a 1931 (Abh. d. H e r der-Ges. u. d. Herder-Instituts zu R i g a 4 , 5 ) ; R e z . v. L. W o l f f . I n : B M H 1 9 3 2 , 6 2 - 6 5 . . - H . H o l l d a c k : ~ und Ferdinand Gregorovius. I n : Hist. Z s . , M ü n c h e n 1 8 5 9 - 1 9 4 9 , 154, 1 9 3 6 , 2 8 5 - 3 1 0 . - G . M a s i n g : ~ und die J u d e n . I n : B M H 1 9 3 6 . - E . G o t t m a n n , ~s Goethebild, Diss. K ö l n 1 9 3 7 . Seuberlich 1 9 3 8 , 1, 5 1 3 . — V . T o r n i u s : In: Kölner Zt. 155/156, 1940, 4 2 0 - 4 2 9 . Viktor H e h n . U b e r w i n d u n g des Liberalismus. I n : T a u b e 1 9 4 3 , 1 2 3 - 1 2 6 . - G H Liv 2, 7 4 9 - 7 5 0 . - G e o r g Dehio: In: W i r Balten 1951, 1 8 5 - 1 8 8 . T h e o d o r Heuss. I n : D e u t s c h e Gestalten, Stuttgart; T ü b i n g e n 1 9 5 1 . - W . R e h m : ~ und Italien. I n : ders.: Götterliebe und Göttertrauer, 1 9 5 1 . — Seile 1 9 5 5 . — K o s c h . — B e r n h a r d v. H e h n : Aus dem A r c h i v v. H e h n - D r u w e e n . C h r o n i k der Pfarre O d e n p ä h 1 6 0 0 - 1 8 0 0 . In N o m i n e Jesu. I n : B H 1, 1 9 5 9 / 6 0 , S. 5 8 - 6 4 . - Irene N e a n d e r : ~ als Balte und Europäer. I n : B B 11 (145), 1 9 6 0 , 15. - I. Neander: I n : B H 4, 1 9 6 2 / 6 3 , 1 9 3 - 2 1 3 . N D B 8. - D B B L 1 9 7 0 . - Alb.Liv. 1 9 7 2 / 9 1 . Redlich 1989. - O G T 1990. - D B A 495, 2 8 7 3 6 6 ; II 3 4 3 , 3 8 5 - 3 8 6 . - B a B A 1 1 9 , 6 9 - 8 1 . Klaus von S e e : ~s Kulturtheorie. I n : annali di i n stituto universitario Orientale 3 3 , 1 9 9 0 , 3, 3 9 — 7 4 . T h o m a s T a t e r k a : G o e t h e bei I n : T r i a n g u l u m 6, 1 9 9 9 , 128 - 1 3 9 . - R i c h a r d S c h w a d e r e r : Z u r K o existenz v o n Sympathie und kritischer Analyse i m Italienbild ~s und im Deutschlandbild Giuseppe A n t o n i o Borgeses. I n : Arcadia 3 5 , 2 0 0 0 , 2, S. 3 3 3 3 5 4 . — T h o m a s T a t k e r a : G o e t h e und In: Goethe

Heid(e)rich (Heyd[en]rich) in Tartu. Vorträge der Konferenz: Goethe in Tartu (1999), Tartu 2000, 1 4 2 - 153. - Siret Rutiku/ Rene Kegelmann (Hrsg.): Germanistik in Tartu/ Dorpat. Rückblick auf 200 Jahre, Tartu 2003, 24. Thomas Tatkera: »Man könnte Göthe hassen, wenn man dieser Dinge gedenkt!« ~s Auseinandersetzung mit Goethe. In: Literatur ohne Kompromisse. Ein Buch für Jörg Drews, hrsg. v. Sabine Kyora u. a. Bielefeld 2004, S. 151 - 170.

Heid(e)rich (Heyd[en]rich), Anton(ius) * 1636, f 8 . 5 . 1 6 9 2 , φ 1 2 . 1 0 . 1 6 9 2 R e v a l . Seit 1 6 5 3 Studium in Dorpat, seit 1655 in Greifswald u. seit 1 6 5 8 in Königsberg, Pastor in Kegel (E), ab 1659, Propst in Westharrien (E) u. ab 1 6 7 4 Assessor des kgl. Konsistoriums in R e v a l , seit Febr. 1 6 7 9 Provisor des W i t wen-Fiscus u. ab 1 6 8 2 R e v i s o r der est. Ubers, des N T , 1 6 8 9 erhielt ~ das Markus- u. L u kasevangelium zur erneuten Revision. W E R K E : Letzte Freundschafft, bey Beerdigung des |... ] H. Johann Friderich Blumen, treumeinenden Advocati alhier, Welcher den XXIV. Heu-Monats des 1637sten Jahres an di Welt geboren, den II. Krist-Monat fast zu End gelauffenen 1668sten Jahres [...] seine Pillgramschafft. abgeleget, auch den drauf folgenden IX. dises Monats in der Pfarr-Kirche S. Olai, seinem Erb-Begräbniss einverleibet worden, R e v a l 1 6 6 8 [ T R d . ; weitere Beteiligte —> C . Blum(e) u. Heinrich Dünger], — Beitr. in T S . : In obitum viri [ . . . ] D n . Johannis J a c o b i Pfeiffii, per Esthoniam et Revaliae quondam episcopi dignissimi, et Consistorii R e g i i praesidis gravissimi, qui postquam per 7. dies decubuerat, per II. annos autem ecclesiis per Esthoniam summa cum laude praefuerat, placide in Jesu exspiravit, Revaliae 2 6 . Martii, [ . . . ] anno Christi M . D C . L X X V I , [ . . . ] c o n scripta a pastoribus per Provinciam Aesthoniae, R e v a l 1 6 7 6 [6 weitere Beiträger, vgl. —> J . H o r n u n g ] . — Beitr. i n : Göttlicher Schatz In Irrdischen Gefässen, W e l c h e n D e r [ . . . ] J o hannes Jacobus Pfeiffius, Ihrer Königl. Mayst. [ . . . ] B i s c h o f f über das Hertzogthumb Ehstland und zu Reval, wie auch des Königl. C o n sistorii daselbst [ . . . ] Praeses, In seiner Sterbligkeit wohl verwahret, bis E r Krafft dessen in die Seelige Ewigkeit der Seelen nach versetzet den 27. Martii A n n o 1676. U n d Als dessen Cörper [ . . . ] zu seiner R u h e - K a m m e r begleitet und in der D o m K i r c h e zu R e v a l beerdiget worden den 13. Febr. A n n o 1677 [...], S t o c k h o l m 1677 [9 weitere Beiträger, u.a. —>

554 J . W . B o e d e r ; —> M . Fischer], — Beitr. in: J o h a n n Wilhelm U l r i c h : Oratio narratoriogratulatoria ad serenissimuni ac potentissimum Sueciae regem Carolum, X I . &c. de felicibus adversus hostes successibus, imprimisque de miraculosa victoria ad Lundam in Scania pridie Nonas D e c e m b r . anni 1 6 7 6 [ . . . ] , R e v a l 1677 [weitere Beiträger Daniel Gegentwasser u. J o a c h i m Gernet]. — Trohst- und Buss-Predigt bei der [...] Leich-Beerdigung der [...] Frau Elisabeth Hertzberg, des [...] Herren Jacobi Helwigii, s. s. Theo. D. [...] Bischoffs [...] Hertz-viehl geliebten Hauss-Ehre, R e v a l 1677. - D e officio Christi theses theologicae, quas, per vires divinae gratiae, Jacobus Helwigius [ . . . ] , R e v a l 1 6 8 0 [Präses R e s p . J o h a n n Heinrich Heerwagen ( f 1692) u . J o a c h i m Baiecke ( 1 6 3 4 - 1 6 9 8 ) ] . Erklärung des ganzen Catechismi in einer Tabelle, R e v a l 1 6 8 8 [est.]. LPr. auf ~ v. —> S. Becke, —> J. Blankenhagen, —> J. Salemann, —> A. Winckler, Reval 1692. - Carlblom 1794, 19. - Recke/Napiersky. Paucker 1849, 24, 42, 103. - Alb.Acad. 1889. DBA 496, 269 - 270. - BaBA 119, 176 - 179. LITERATUR:

Heim, Ira von —> Sass, Vera Baronin von Heimbertsohn —> Hinze Hein, Heinrich * um 1 5 9 0 R o s t o c k , f 1 6 6 0 wahrscheinlich Dorpat. Jurist, Dr. beider R e c h t e , Diss.: „Dispvtatio D e In Integrum Restitvtione M i n o r v m X X V . Annis, Altdorf 1 6 1 0 [Präses Konrad Rittershausen, R e s p . Ab 1 6 3 3 Prof. des R e c h t s an der Univ. Dorpat, Assessor des Hofgerichts, 1 6 4 0 - 1 6 4 9 R e k t o r der U n i v . , zur R e k t o ratsübernahme am 3 0 . 1 0 . 1 6 3 9 gab es v. d. E m b a c h - M u s e n die GratS. „Sceptris academicis, quae, [ . . . ] , Dorpat 1 6 3 9 [vgl. —> J . Lotich(ius), —> L. Ludenius, auch ein G . v. —> H. Schwembler]. Am 2 . 1 . 1 6 4 3 heiratete seine T o c h t e r Elisabeth in R e v a l Martin Henschel, Pastor zu St. Olai (diesem Ereignis wurden 7 H S . gewidmet, die das hohe Ansehen v. ~ belegen, zu denen H G e . verf. —> H. Arninck, —> N . v. Höveln, —> J . Lotich(ius), —> L. Ludenius, —> N . Specht, —>• A. Virginius, —> H . Vulpius. Carmina gratul. in nuptias [ . . . ] , R o stock 1616. — Solemni Nuptiar. festivitati [...], R o s t o c k 1616. — Slccine Romani spaciosa Volumina juris [ . . . ] , Dorpat 1641 [GratG. in Oratio

WERKE:

Heinrich von Lettland

555 (16.5.1641): Sveogrothicum jus civile f . . . ] , hrsg. v. J o h a n n e s Petreius; weitere Beiträger —> J. Lottich(ius), —> L. Ludenius]. — Nuptias auspicatissimas viri amplißimi, spectatißimi, prudentißimi f...] Jacobi Balccii, Urbis Dorpatensis Senatoris & Camerarij honoratissimi, Sponsi. Ut et [...] Annae Heins [...] Henrici Heinii, U.J.D. insignis, ejusdemq[ue] in Regia hac Academiä Professoris celeberrimi ac Supremi Judicij Regij Dorp. Assessoris meritissimi, Filiae, Sponsae,

D o r p a t 1651 [HS. auf J a c o b Balccius u. A n n a H e i n , T o c h t e r v. ~ z u m 1 9 . 8 . 1 6 5 1 ; darin auch 1 H G . v. noch weitere 5 Beiträger in der H S . ] . - H G . in der H S . : Sacris N u p t i a r u m H o n o r i b u s Clarißimi Et Excellentißimi Viri D n . M . Erici Holstenii, in R e g i a Gustavianä Adolphinä Academiä, quae Dorpati L i v o n o r u m est ad E m b e c c a m , Hebraeae & Graecae Ling. Professoris Ordinary, Sponsi [...] c o n j u g i u m contrahentis c u m [...] D o r o t h e a v o n W i c k e d e n [... ] Nicolai v o n W i c k e d e n / in inclytä D o r p a t e n s i u m R e p u b l . Senatoris, & Praetoris oppidani dignissimi, Filiä, Sponsa, D o r p a t 1652 [HG. auf Erich Holsten u. D o rothea v. W i c k e d e z u m 4 . 5 . 1 6 5 2 ; n o c h w e i tere 10 Beiträger in der H S . ] . — Disp. de p i gnoribus et hypothecis, D o r p a t 1653 [Präses R e s p . Samuel FörnbeckJ. — Disp. jurid. de nuptiis, D o r p a t 1654 [Präses R e s p . Andreas F r i d z b e r g ] . - Aethera

dum scandit mentis

-

Dorothea

en

compar

tua

dilectissima

quondam, D o r p a t 1654 [Epic, in der TS. auf D o r o t h e a Holstenius, geb. v o n W i c k e d e n ; weitere 24 Beiträger —> G. Elvering, —> P. L i d e n i u s ] . - Ipse Deus nobis concessit munia

o.O.

o.J. — GelGe. L I T E R A T U R : Hupel 4, 1782, 77. Sornrn. 1796, 2 4 8 - 2 5 0 . - Recke/Napiersky. - Mitt. Riga, 7, 163, 166. - BaBA 119, 2 6 2 - 2 6 3 . - DBA 498, 136 - 138. Heine, Tatjana-Ellinor, geb. Lohr * 1 9 . 1 2 . 1 9 1 0 J a m b u r g (Ingermanland R u ß l . ) . Kindheit u. J u g e n d in R e v a l ; Abitur an der Elisenschule (früher H o w e n s c h e Schule), R e valer Lehrerseminar. 1939 U m s i e d l u n g nach Posen, 1945 Flucht ins Allgäu, seit 1957 in Stuttgart. Frühling. In: B B 4 (174), 1964, S. 8 [ G . ] . — Eine Hand voll Schlüsselblumen. Erzählungen, Gedichte, Träume, B r a c k e n h e i m 1 9 8 0 ;

WERKE:

Besprechung in: BB 11 (385), 1980, S. 20 u. i n : B B 3 / 4 (389/390), 1981, S. 2 0 ; R e z . v. M . Garleff. In: Jb.d.balt.Dtt. 2 9 / 1 9 8 2 (1981), S. 2 0 3 - 2 0 4 ; v. E. T h o m s o n . In: B B 10 (396), 1981, S. 9. — Die Roseninsel

und andere

Erzäh-

lungen, B r a c k e n h e i m 1983; R e z . v. M . Garleff. In: Jb.d.balt.Dtt. 3 1 / 1 9 8 4 (1983), S. 1 9 6 - 1 9 7 . — Die Zukunft

ist immer anders, S t u t t g a r t 1 9 8 6 ;

R e z . v. M . Garleff. In: Jb.d.balt.Dtt. 3 6 / 1 9 8 9 (1988), S. 2 0 1 - 2 0 2 . UBERS.:

Estnische Eyrik, B r a c k e n h e i m

LITERATUR:

1981.

Redlich 1989. - BaBA 119, 319.

vene-

randus et annis [...], D o r p a t 1654 [Epic, in TS. auf —> L. Ludenius; 15 weitere Beiträger, vgl. —> G. Elvering, —> P. Lidenius, —> A. Virginius].

communi, juris Svedici et Livonici differentias,

vitae

[...], Epic, in der T S . : In praematuram, sed beatam, ex calamitoso h o c exilio, in exoptatissimam patriam coelestem migrationem, [...] Nicolai Holstenj [...] D n . M . Erici Holstenii, Graecae & Orientalium lingvarum, in [...] A t h e n a e o Gustaviano, q u o d D o r p a t i L i v o n o r u m floret, professoris [...] filii, ex [...] m a trona D o r o t h e a v o n W i c k e d e n , secundo geniti, [...] qui an. 1654. die 4.Julij [...] natus, die [...] 6. ejusdem renatus, [...] 14. die D e cembris an. 1655. [...] denatus est [...], D o r pat 1655 [7 weitere Beiträger, u . a . —> G. Elv e r i n g , —> P. L i d e n i u s ] . — Disp. exhibens circa materiam de successionibus ab intestato ex jure

Heinrich v o n Lettland * 1 1 8 7 / 1 1 8 8 wahrscheinlich Gebiet, f nach 1259.

Magdeburger

V e r m u t l i c h Ausbildung i m Augustinerstift Segeberg, die dort vielleicht schon auf die Missionsaufgaben im Ostseeraum ausgerichtet war. Belegt ist seine A n k u n f t in R i g a i m Frühjahr 1205 zus. mit Bischof Albert. Er w a r bischöflicher Scholaster u. D o l m e t s c h e r u. w a r an den K ä m p f e n gegen Liven u n d Letten aktiv beteiligt, bis er 1208 z u m Priester in R i g a geweiht u. mit der Pfarre an der Ymera, d. h. P a p e n d o r f (lett. R u b e n e ) , 12 k m nördl. W e n d e n belehnt, w o er die Seelsorge der Letten ü b e r n a h m . 1215 R e i s e nach R o m z u m IV. Laterankonzil, w a r sonst viel als Gesandter in den Missionsgebieten unterwegs, u. a. mit d e m päpstlichen Legaten W i l h e l m v o n M o dena. E t w a 1219 zog er nach Wierland, u m die Esten zu b e k e h r e n , verlor dabei aber H a b u n d Gut. A u f g r u n d seiner C h r o n i k läßt sich schließen, daß er zumindest bis kurz vor 1224

Heinrich von Lettland auch noch an Kämpfen teilnahm. Den Rest seines Lebens wird er mit dem Erhalt u. der Intensivierung der Missionstätigkeit verbracht haben, da weder kriegerische Tätigkeiten noch Gesandtschaften überliefert sind. Bezeugt ist er bis 1259, weil er als Zeuge erwähnt wird. W E R K : Chronicon Livoniae flat., in den Jahren 1225 — 1227 verf. Er nennt sich dort „Henricus de Lettis". Das W e r k ist in 16 Hss. a. d. 14.-18. Jh. überliefert, deren beste u n d älteste d. Cod. Zamoscianus u m 1300 ist. Die Chronik stellt die älteste u. bedeutendste Quelle zur frühen Gesch. der bait. Länder dar u. nimmt Bezug auf Ereignisse v o m Anfang der Missionsbestrebungen (um 1180) bis ca. 1227. Ihr zweiter Tl. ist in Hexametern verf. u. spiegelt das Lat. der „Ecclesia militans". Insgesamt spielt die Ausbreitung des Schwertbrüderordens eine gewichtige Rolle. So liegt der Schwerpunkt der Chronik auf den Kämpfen des Schwertbrüderordens u n d der Bekehrung der U r b e völkerung, d. h. der Liven, Esten, Semgallen, aber auch der Russen. Ihr Stil ist überwiegend sachlich-nüchtern. Herkömmliche ma.-rhetorische Schmuckmittel wie Beteuerungen des Wahrheitsgehalts, formelhafte Uberleitungen etc. fehlen. Allerdings werden rhetorische Figuren wie Anapher u n d die Formulierung von Antithesen eingesetzt. Die Chronik enth. nur eine wirkliche Wundergesch., nämlich die von dem durch göttliche Kraft verlängerten Sarge des Mönches Sifrid zu Holme. Ein Charakteristikum ist der Ausdruck einer ausgeprägten Marienverehrung, die u. a. damit erklärt werden kann, daß Livland 1201/1202 von Bischof Albert der Gottesmutter geweiht wurde u. sie für den Dt. O r d e n bestimmend war. Die Bibel hat die Sprache der Chronik in h o h e m M a ß e beeinflußt. Arbusov verweist auf mehr als 700 biblische Zit. bzw. sprachliche W e n d u n g e n u. Anklänge an Bibelstellen. A u ß e r d e m finden sich sprachliche Ü b e r n a h m e n aus Brevier, Missale u. Ritual. Als Besonderheit, die auf die Entstehung im bait. R a u m zurückzuführen sind, finden sich in der Chronik u.a. Lehnausdrücke a.d. Sprachen der Letten, Esten u. Liven, Formeln russ. Fürsten, bzw. typische Ausdrücke a.d. Ostseehandel. Hinsichtlich des hist. Wahrheitsgehalts der Chronik sind j e d o c h Einschränkungen notwendig. Die Chronologie ist z u m Teil verzerrt, hist. Ereignisse sind nur spora-

556 disch verfälscht. So soll Bischof Bertold die Schlacht auf dem Sande nicht mit den Liven, sondern mit den Esten ausgetragen haben, was den gesch. Tatsachen zuwiderläuft. U b e r das älteste Riga erscheinen b. ~ nur spärliche A n m . Das städtische Treiben u. das Gebaren der Kaufleute hielt er anscheinend für sündhaft. Die R h y t h m e n des Schiffsverkehrs, an die auch die Kreuzfahrer gebunden waren, spielen in ~s W e r k eine gewichtige Rolle. D i rekte Beziehungen zu anderen Dichtungen lassen sich nicht nachweisen. Das W e r k zeigt j e d o c h Spuren der V e r w e n d u n g b. —»• H e r mann von Wartberge und b. späteren Autoren des 16. u. 17. Jhs. u. danach (u.a. T h e o d o r Nagel, Augustin v o n Gethelen u. Thomas Kantzow)]. AUSGABEN U. UBERS. : Origines Livoniae sacrae et civilis seu Chronicon Livonicum vetus, continens res gestae trium primorum episcoporum quibus devictae a Saxonibus, et ad sacra Christianorum traductae

Livoniae absolvitur historia f...], hrsg. v. Johann Daniel Gruber, Francofurti; Lipsiae 1740 [erste Ausg., nach einer späten Uberlieferung, die erklärende, aber verdunkelnde Zusätze eines Lesers des 16. Jhs. aufnahm]. — Ubers.: Johann Gottfried Arndt: u.d.T.: Der Liefländischen Chronik erster und zweiter Theil, H a l l e 1 7 4 7 u. 1 7 5 3 [Tl. 1, 1 7 4 7 : Von Liefland unter seinen ersten Bischöfen (...) Oder die Origines Livoniae sacrae et civilis, wie solche (...) Johann Daniel Gruber Lateinisch hg. (...) nunmehro ins Deutsche Ubers.; T l . 2, 1 7 5 3 : Von Liefland unter seinen Herren Meistern (...) zusammengetragen; nebst angehängten Tabellen, worinne die Namen der Erzund Bischöfe von Riga, Revel, Dörpt. und Oesel

(...) beschrieben worden (Geschichte Livlands bis 1562); 3. Tl. verloren, lag wahrscheinlich als M s . v o r ] . — Origines Livoniae

sacrae et civilis. E d .

A. Hansen, R i g a ; Leipzig 1857 [Lat./dt.; aus: S R L 1, 1853; Hansen fügte hinzu: Vorw. S. IXII, Ded. J. D. Gruberi S. 3 - 8 , Praefatio ejus dem (I-IX), S. 9 - 1 4 . Die Einl. besteht aus: I. Der Verf. der Org. Liv. S. 1 5 - 2 2 , II. Die Chronologie Heinrichs des Letten, S. 23 — 43. Argumenta libri potiora (X-XVIII), S. 4 4 49. Chronicon Livonicum vetus, nebst deutscher Uebersetzung und vielen Anm. (S. 1 184), S. 5 0 - 3 1 1 ] , - Übers.: Heinrich's von Lettland Livländische Chronik, ein getreuer Bericht, wie das Christenthum und die deutsche Herrschaft sich im Lande der Liven, Letten und Ehsten Bahn

Heinrich v o n Lettland

557 gebrochen. Nach Handschriften mit vielfacher Berichtigung des üblichen Textes aus dem Lateinischen übersetzt und erläutert von Eduard Pabst. Zum Jubelfest des fünfundzwanzigjährigen Bestehens d. Ehstl. Literarischen Gesellschaft in Reval, R e v a l

1867; Ausz. in: Goertz/Brosse 1908, S. 2 7 - 3 0 u. Goertz/Brosse 1912, S. 3 0 - 4 1 ; gek. Ausg. u.d.T.:

Heinrich

von

Lettland:

Livländische

Chronik, übers, u. erl. v o n Eduard Pabst, Libau 1 9 3 0 (Aus baltischer F e d e r 2). — Heinrici Chronicon Lyvoniae ex recensione Wilhelmi Arndt. In usum scholarum ex Monumentis Germaniae Historicis recudi fecit G. H. Pertz, H a n n o v e r

1874 (Scriptores r e r u m G e r m a n i c a r u m in u s u m scholarum); 2. Aufl. u . d . T . : Henricus Lettus: Chronicon Livoniae (vetus). Heinrichs Livländische Chronik, b e a r b . v o n L e o n i d A r -

busov u n d Albert Bauer, H a n n o v e r 1955 ( M G H SS rer. G e r m , in u s u m scholarum separatini editi 31) [zur Uberlieferung S. X L I I I X L V I I I ] . — Heinrich von Lettland. Livländische Chronik. Heinrici Chronicon Livoniae. Neu

übers, v. A. Bauer. Lat. u. dt., W ü r z b u r g 1959; w i e d e r i n : Ausgew. Q u e l l e n zur dt. Gesch. des Mittelalters, Frhr. v o m S t e i n - G e dächtnisausg. 24, W B G Darmstadt 1959 (lat.dt.) [die Ausg. von 1955 u. 1959 sind heute maßgeblich; zu den älteren est., lett., russ., engl. Übers, vgl. Ausg. 1959, S. X X X V ] . - A. Feldhüns [lett. Ubers.] u n d E. Mugurevics [Komm.] des C h r o n i c o n Livoniae, R i g a 1993. L I T E R A T U R : Gadebusch 1772, 8 - 11. — R e c k e / Napiersky. — C. A. H e u m a n n : Z u r Chronologie Heinrichs des Letten. In: Inland 1846, 47; 1848, 14. — Dr. A. Hansen: Zu einer neuen Ausgabe Heinrich des Letten; Nachtr. zu meinem Aufsatze über die Chronologie Heinrich des Letten. In: Verh. GEG 2/1, 1852, 4 7 - 8 3 . - Hermann Hildebrand: Die Chronik ~'s. Ein Beitr. zu Livlands Historiographie und Geschichte, Berlin 1865; u.d.L.: Die Chronik H's v.L. Eine Abh., Dorpat 1867 LDiss.J. - Carl Schirren: Der Codex Zamoscianus, enthaltend C a pitel I-XX11I, 8 d. Origines Livoniae, Dorpat 1865. - K. H ö h l b a u m : Beitr. zur Quellenkunde AltLivlands, 1873. - AGB 1897 - A D B 11. - F. v. Keussler: Die Nationalität des Chronisten H.v.L. (Heinrich von Lon) und sein Lebensgang, in: SB G G A R 1913 (1914), 1 5 0 - 1 6 7 . - J. Luiga: Läti Hendriku Kroonika keritika. In: Eesti Kütt. 16, 1922, 1 2 7 - 139, 1 4 5 - 160, 1 9 3 - 2 0 2 , 2 1 7 - 2 2 8 , 2 8 9 - 3 0 9 , 3 8 5 - 4 0 7 ; ebd. 17, 1923, 1 9 - 3 7 , 6 3 72. - H . Oldecop: M ö n e d kriitilised märkused uuema kiijianduse kohta läti, Hendriku iile, Ajalooline Ajakiri 1, 1922, 41 - 5 2 . - R o b e r t Holtzmann: Stud, zu In: Neues Archiv d. Gesellsch. f.

ältere dt. Geschichtskunde 43, 1922, 1 5 9 - 2 1 2 . Herbert Spliet: Ein Uberblick über die Chronik H.s v. Livland, des ersten Chronisten Alt-Livlands 1 1 8 4 - 1 2 2 7 . Diss. Erlangen 1923 (Masch.). Leonid Arbusov: Die handschriftliche Überlieferung des „Chronicon Livoniae" H's v.L. In: Latvijas Universitätes Raksti 15, 1926, 1 8 9 - 3 4 1 ; ebd. 16, 1927, 125 - 198. - Villis Bilkins: Die Spuren von Vulgata, Brevier und Missale in der Sprache von H.s Chronicon Livoniae, Riga 1928 [ins dt. übers, v. Leonid Arbusov]. — A. von Transehe-Roseneck: Die ritterlichen Livlandfahrer in H's Chronicon Livoniae. In: Mitt. Livl. Gesch. 21, Riga 1928, 291 - 338. - V. Bilkins: Indriks Livonijas chronika. Vidus laiku gara gaismä, 1931. — H. Laakmann: Z u r Geschichte H's v. L. und seiner Zeit, in: Beitr. zur Kunde Estlands 18, Reval 1933, 5 7 - 102. - A. Sväbe: Kas bij latviesu Indrikis? In: Senatne un Mäksla 4, 1938, 11 - 2 8 . - Leonid Arbusov: Das entlehnte Sprachgut in Heinrichs „Chronicon Livoniae". Ein Beitrag zur Sprache mittelalterlicher Chronistik. In: Deutsches Archiv f. Erforschung des Mittelalters, Marburg 8, 1950/51, 100 ff. u. 1 5 0 154. — Ders.: Liturgie und Geschichtsschreibung im Mittelalter, 1951, 4 2 - 8 8 , 1 0 2 - 111. - P. Johansen: Die Chronik als Biogr.: H's v. L. Lebensgang und Weltanschauung, in: J G O , N.F. 1, 1953, 1 24. - Wittram 1954, 11 - 3 6 . - Manfred Hellmann: Das Lettenland im Mittelalter. Studien zur ostbalt. Frühzeit und lettischen Stammesgeschichte, insbesondere Lettgallens, Münster, Köln 1954 (Beitr. zur Geschichte Osteuropas 1). — Villis Bilkins: Indiana chronikas au tors. MIts un patieslba. In: B H 4, 1957/58, 2 5 3 - 2 5 4 . - E. D o n n e r t : H. v. L. und die Anfänge der Deutschherrschaft in Livland. In: Jb.f.d.Gesch. der U d S S R u. d. volksdemokratischen Länder Europas 3, 1959, 331 - 3 4 1 . - F. Benninghoven: Rigas Entstehung und der frühhansische Kaufmann, Hamburg 1961. — Mackensen 1961. — Villis Bilkins: Problemet om Heinrich de L. nadonalitet. In: Historisk tidskrift 82 (N.F. 25), Stockhom 1962, 35. — S. Vahtre: Kroniki baltyckie (inflanckie) XIII-XVIII w. jazo zrodla historyczne. (Stan badaii), Zapiski histor. 34, 1969, 7 3 - 8 9 . N D B 8. - BaBA 119, 3 6 7 - 3 7 1 . - J. Selirand: „Princeps" Henriku kroonikas. In: Keel ja kirjandus 14, 1971, 8 5 - 8 9 . - James A. Brundage: T h e thirteenth-century Livoniam Crusade. Henricus de Lettis and the first Legatine Mission of Bishop William of Modena. In: Jb.f.Gesch. Osteuropas 20, 1972, 1 —9. — V. B. Vilinbachov: Slavjane ν Livonii' (nekotorye soobrazenija ο Vendach Genricha Latvijskogo). In: Acta Baltico-Slavica 8, 1973, 53 67. - P. Auksi: Henry of Livonia and Balthasar Russow: the chronicler as literary artist. In: Journal of Bait. Stud. 6, 1975, 1 0 7 - 119. - Villis Bilkins: Die Autoren der Kreuzzugszeit u. das deutsche Milieu Livlands u. Preußens. In: Acta Baltica 14, 1975, 231 - 2 5 4 . - Dieter Berg: H. v. L. In: 2 VL, 1981, Sp. 776 - 778. - Enn Tarvel u. Richard Kleis

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h o c h i m N o r d e n b. Archangelsk gelandeten Engländer u. 1920 gegen die P o l e n bis dicht v o r Warschau, S o m m e r 1921 Freistellung v o m Militärdienst, ging nach St. Petersburg zu seiner M u t t e r u. seiner Schwester, Spätsommer 1922 Flucht v. Petrograd auf d e m dt. Frachter Garbo II nach Dtl., besaß auf der Flucht n u r die Ms. seiner in den R e v o l u t i o n s j a h r e n e n t standenen W e r k e — Gedichte, Tagebücher, Entwürfe dramatischer Dichtungen und Ubers. —, Einbürgerung, russ. Adelstitel anerkannt, 2. 9 . 1 9 2 2 dichterisches Schaffen w i e d e r a u f g e n o m m e n , 1925 Lesung eigener W e r k e in H e i s e l e r , H e n r y A u g u s t Kaspar v o n (Ps. Berlin. Er gehört auch, w i e sein F r e u n d —>• J. v. G u e n t h e r zu den bedeutendsten u. einMakar Morskoi) fühlsamsten Ubersetzern der russ. Literatur. * 2 3 . 1 2 . 1 8 7 5 St. Petersburg, f 2 5 . 1 1 . 1 9 2 8 W E R K E : U P s . : Pygmalion, M ü n c h e n 1902. — Vorderleiten b. B r a n n e n b u r g / I n n ( O b e r b a y Weltuntergang, M ü n c h e n 1902. - In: Carl ern), konvertiert kath.; Vater: Paul v. H . August Klein (Hrsg.): Bll. f ü r die Kunst, b e ( 1 8 5 1 - 1 9 1 4 ) , Versicherungsdirektor, Grün, grün. v. Stefan G e o r g e 6, Berlin 1 9 0 2 / 1 9 0 3 : einer RückVersicherungsanstalt (russ. Adel; die Chöre aus „Polyxena", S. 9 5 - 9 7 [Chor der Fam. H . w a r eine in St. Petersburg alteingeGreise, S. 95; Chor der Frauen, S. 96; Chor der sessene prot. dt.-russ. Fam., die seit 1509 in Ε Krieger, S. 96, Die drei Chöre, S. 97]; Aus: nachwsb. u. i m 18. J h . nach St. Petersburg „Anikate Maxan", S. 9 8 - 1 0 7 [Ausz.; Schön hin übergesiedelt ist); M u t t e r : Auguste Leopoldiich-schön-im Dunkel des Meeres, S. 9 8 - 1 0 3 ; ne, geb. Bettzich ( 1 8 5 2 - 1 9 2 1 ) , T o c h t e r des Letzter Auftritt, S. 1 0 4 - 1 0 7 ] ; Aus: „Der Leibgroßfürstl. Hofgärtners. wächter", S. 1 0 8 - 1 1 0 [Ausz.]. - In: Carl A u Bis 1887 privater dt. Gymnasialunterricht, dt. gust Klein (Hrsg.): Bll. für die Kunst, begrün, G y m . v. D r . W i e d e m a n n in St. Petersburg, seit v. Stefan George 7, Berlin 1904: Einzelreden, 1894 S t u d i u m der russ. Gesch. u. Philol. an S. 1 3 2 - 1 4 1 [Ge.: Sfinx, S. 1 3 2 - 1 3 3 ; Glutder U n i v . St. Petersburg, 1 8 9 6 - 1 8 9 7 einjähVogel, S. 1 3 3 - 1 3 4 ; Unholde, S. 1 3 4 - 1 3 5 ; Ilja riger Freiwilligendienst i m russ. 36. Achtyrvon Murom, S. 135 — 136; Am Meer, S. 1 3 6 schen D r a g o n e r r e g i m e n t in Podolien, O f f i 137; Ljuba, S. 1 3 7 - 1 4 1 (4 G e . ; I, S. 1 3 7 - 1 3 8 ; ziersexamen, seit 1898 S t u d i u m des dt. VersiII, S. 1 3 8 - 1 3 9 ; III, S. 1 3 9 - 1 4 0 ; IV, S. 1 4 0 cherungswesens in M ü n c h e n (Münchener 141)]. — Peter und Alexej. Tragödie, Leipzig Rückversicherungsges.). oo 1899 in Matrei 1912; 2. Aufl. Berlin 1930 [masch.]; ( N a c h w . (Ost-Tirol, H o h e T a u e r n - G e b i e t ) Emilie B. v. Heiseler) ebd. 1940 (Bücherei der draT h i e m e (1873 — 1924), T o c h t e r des Begrün, matischen D i c h t u n g 12) [5 Ak. U A Leipzig der M ü n c h e n e r Rückversicherungsges.; S o h n : Bernt v. H . ( 1 9 0 7 - 1 9 6 9 ) , Dramatiker, E r - 2 6 . 2 . 1 9 1 3 ; 1904 erste Fass., die ~ j e d o c h zähler u. Lyriker. W i n t e r 1 9 0 1 - 1 9 0 2 B e - vernichtete. 1906 zweite, vollendete Fass, in kanntschaft mit Stefan George (1868 — 1933) u. Vorderleiten b. B r a n n e n b u r g entstanden, 1907 d e m seinem Kreis a n g e h ö r e n d e n jiid. Schrift- in Ausz. in der Zs. D i e S c h a u b ü h n e veröfftl. steller Karl Wolfskehl ( 1 8 6 9 - 1 9 4 8 ) , starker N a c h der U A Überarb. u. stark gek.; H a u p t Einfluß a u f ~ , seit 1903 Mitarb. an Georges Zs. thematik ist die Auseinandersetzung zw. Z a r Blätter f ü r die Kunst, seit 1 9 0 6 / 0 7 in V o r - Peter d e m G r o ß e n u. seinem S o h n Alexej, der derleiten b. B r a n n e n b u r g am Inn, 1914 b e - sich den R e f o r m e n seines Vaters widersetzt. dingt d u r c h den T o d des Vaters Reise nach St. Alexej ist ein willensschwacher u. verträumter Petersburg, v o m Ausbruch des I. Weltkrieges Mensch, läßt sich v o n Verschwörern ü b e r r e den, am K o m p l o t t gegen seinen Vater teilzuüberrascht u. als russ. Staatsangehöriger z u m Dienst b. W a c h - u. Ausbildungstruppen ein- n e h m e n . D e m wachsamen Zaren gelingt es gezogen, 1918 — 1921 Stabsdienst b. der R o t e n j e d o c h , eine V e r s a m m l u n g zu sprengen, b. der A r m e e , Beteiligung a m Feldzug gegen die es n u r der M u t t e r Alexejs, der verstoßenen

559 Gattin Peters, gelingt zu fliehen. N u n stehen sich Vater u n d S o h n gegenüber. D e r Z a r w e i ß , daß er seinem schwachen S o h n die Herrschaft nicht überlassen kann. N a c h d e m sämtliche Verschwörer getötet w e r d e n , entschließt sich Z a r Peter, auch seinen Sohn Alexej zu töten. D e r S o h n m u ß vergifteten W e i n trinken u n d stirbt qualvoll. ~ hat v. a. die b e i d e n H a u p t f i guren in ihren symptomatischen Charakterzügen dargestellt. Erstmals gestaltet er hier, u n d zwar als Gegensatz v. Vater u. Sohn, den Gegensatz v o n Tat u. T r a u m ] . — Der Engel des Krieges, W e i m a r 1914 (Kriegsdrucke der C r a nach-Presse) [Erstfass, des ersten Tis. v. Die drei Engel, 1926]; Ausz.: Zwei Gedichte aus „Der Engel der Liebe": XXII, XXIII. In: M u s a n o n Almanach, M ü n c h e n 1920, S. 7 9 - 8 0 ; Die drei Engel, M ü n c h e n 1926; Ausw. u . d . T . : Gedichte, H a m b u r g 1935 (Das Gedicht. Bll. f ü r die D i c h t u n g , Jg. 2, Folge 6) [Gedichtzyklus, der zu den besten deutschsprachigen Gedichtzyklen gezählt wird. Die drei Engel sind, s y m b o lisch gesehen, der des Krieges, der Liebe u. des Lebens. F o r m u. Sprache sind v. George e n t lehnt. Im Engel des Krieges, 1914, w e r d e n der Zwiespalt u. die Gewalt zw. Dtl. u. R u ß l . beklagt u. die Sehnsucht nach e i n e m besseren Leben in V e r s ö h n u n g u n d Liebe gezeigt. B e sonders der Schluß erlangt H a u p t b e d e u t u n g i m Tl. Engel der Liebe, in d e m die Kraft der Liebe, die keinerlei Absperrung u. Z u r ü c k haltung m e h r kennt, gepriesen wird. I m dritten Tl. Engel des Lebens gibt sich der Geist jeglichen Erscheinungsformen des Lebens hin, d e m Schicksal, der Freundschaft, Liebe, Leid u n d T o d ] . - Die magische Laterne. Ein märchenhaftes Lustspiel von der magischen Laterne, vom Zaren Joänn, vom Bojaren Andrej und von der schönen Axinja (III.), M ü n c h e n 1919; Ausz.: u . d . T . : Zar Joänn und das Mädchen. In: M u s a rion-Almanach, M ü n c h e n 1920, S. 54 —61; u . d . T . : Die magische Laterne ( N a c h w . H . Schumann), hrsg. v. Bernt v. Heiseler, einm. Liz.ausg. Braunschweig; Berlin; H a m b u r g 1949 (Westermanns Textausg. für den Deutschunterricht an h ö h e r e n Lehranstalten); m . d . U : Ein Spiel von der magischen Laterne... (Vorw. B. v. Heiseler) W e i n h e i m / B e r g s t r . u m 1958 [vollendet 1909; U A H a m b u r g e r K a m nierspiele 29.5.1921. I w a n der Schreckliche will den B o j a r e n A n d r e j beseitigen, u m sich dessen Geliebte Axinja seinem Liebesbegehren gefügig zu m a c h e n . D o c h da greift G o t t hilf-

Heiseler reich ein. Gerade i m Augenblick der höchsten Gefahr erblindet Axinja. D e r Z a r ist darüber furchtbar erschüttert, läßt sie mit Andrej ziehen u. sendet ihnen sogar eine Flasche mit Heilwasser nach. Gott greift ein zweites Mal ein, Axinja erhält ihr Augenlicht zurück. D i e F o r m des Märchens erlaubte ~ den Widerstreit v. Tat u. T r a u m n o c h einfacher u. eindeutiger zu v e r k ö r p e r n als in Peter und Alexej. D i e Wirklichkeitswelt des alten harten Z a r e n steht der T r a u m w e l t einer hellen u. heiteren J u g e n d erst grausam begehrend, dann sehnsüchtig verzichtend gegenüber. Erlag der T r a u m in der Tragödie, so b e h a u p t e t er sich hier i m entzückenden, musikalisch beschwingten Lsp.]. — Der Begleiter. Erzählung, München 1919 (Die Einsiedelei 4); mit III. v. A r t h u r K a u f m a n n , Düsseldorf 1932; III. Alfred K u b i n , Dessau 1941; 2. Aufl. ebd. u m 1942 [entstanden 1916; erste gedr. Prosaarbeit. O r t des Geschehens ist das vorrevolutionäre R u ß l . W ä h r e n d eines Urlaubs verliebt sich der russ. Rittmeister Kyrill unglücklich in die schöne Zigeunersängerin Sara. J e n e übt eine magische Kraft auf i h n aus, der er sich nicht m e h r e n t ziehen kann. U n t e r größten Schwierigkeiten gelingt es Kyrill, Sara v o n i h r e m Chorleiter freizukaufen. Sie w i r d sich seiner Liebe b e w u ß t , doch k o m m t von n u n an ein unsichtbarer „Dritter", ein gespenstiger „Begleiter" hinzu, der Kyrill in große Angst versetzt. Seine Liebe w i r d für i h n z u m Alptraum. Sara h i n gegen hält diesen „Begleiter" f ü r etwas Gutes u. Heiliges. Kyrill n i m m t den K a m p f mit d e m Gespenst auf, d o c h verfolgt es i h n i m m e r wieder, k o m m t v o n i h m nicht m e h r los. D e r Rittmeister sehnt sich nach seinem f r ü h e r e n ruhigeren Leben in der Garnison u n d verläßt Sara. Er glaubt, sich so der „Begleitung" des Gespenstes entziehen zu k ö n n e n . D o c h er verfällt d e m Verfolgungswahn u n d stirbt; Ubers, ins Ital., Palermo 1993]. - Grischa. Ein Trauerspiel, M ü n c h e n 1919 [vollendet 1916; U A Steinicke-Saal M ü n c h e n 30.5.1931. Das blinde u. sinnlose Weltleiden. Das Stück e n t stand auf der Grundlage v o n skizzenhaften Bildern mit Prosadialogen, die ~ w ä h r e n d des Krieges in R u ß l . innerhalb einer W o c h e aufgeschrieben hatte. Das W e r k weist Ä h n l i c h keiten mit G. Büchners „ W o y z e c k " auf. H a u p t f i g u r ist der unschuldig gefangene Grischa, ein reiner u. einfältiger M e n s c h . M i t Hilfe eines Mitgefangenen befreit er sich aus

Heiseler seiner Haft. A u f der Flucht sucht er Schutz b. der Frau eines Polizisten. Grischa verfällt ihr voll und ganz in Liebe. Als ihn sein M i t g e fangener b. j e n e r Frau findet, m u ß Grischa miterleben, wie sie den früheren Mitgefangenen ihm vorzieht, obwohl dieser ein grober M e n s c h und „Frauenheld" ist. Grischa sieht nur einen einzigen Ausweg aus dieser Situatio n : Mord. Letztlich stellt er sich selbst der Polizei. Dieses D . wird auch als ~s „östlichstes D r a m a " bezeichnet u. wirkt wie ein A b schiedsgruß an das alte R u ß l . , das wie Grischa durch Leidenschaft in Wahnsinn und Verbrechen gerissen wurde]. - Erlebtes aus Sowjetrußland. Skizzen. I n : Fränkischer Kurier, Nürnberg 1 6 . , 1 7 . , 1 9 . , 2 1 . , 2 8 . , 2 9 . 1 2 . 1 9 2 5 , 3 . 1 . 1 9 2 6 ; ohne Untertitel wieder in: Z e i t wende 5/2, 1929, S. 2 8 9 - 3 0 2 . - Die Drei Engel, (1914, 1920) 1 9 2 6 , s.o. Weihnachtsspiel. In: Martha-Kalender 1 9 2 6 ; Sepdr.: Die Nacht des Hirten. Ein Adventsspiel (Vorw. R u dolf Mirbt), M ü n c h e n 1927 (Münchener Laienspiele 3 6 ) ; 3. u. 4. Tsd. ebd. 1 9 2 9 ; 5. Aufl. 1 0 . - 1 2 . Tsd. ebd. 1 9 3 5 ; 6. Aufl. ebd. 1 9 3 6 ; 1 7 . - 1 9 . Tsd. ebd. 1 9 4 7 ; 2 0 . - 2 2 . Tsd. ebd. 1 9 5 0 ; 10. Aufl. ebd. 1 9 5 4 (Christliche Gemeindespiele 21) [1923 entstanden; zahlr. LaienaufFührungen, zuerst in ~s Haus Vorderleiten; gekennzeichnet v o m frommen Geist der Bibelgläubigkeit in Erwartung des Welterlösers; Ubers, ins Indonesische, D j a karta 1 9 5 6 ] , — Der junge Parzival. Ein Hochzeitsspiel, M ü n c h e n 1927 (Münchener Laienspiele 3 1 ) ; 2. Aufl. ebd. 1 9 3 0 ; 3. Aufl. ebd. 1 9 3 5 ; ohne Untertitel (Nachw. H. Schumann), hrsg. v. B e r n t v. Heiseler u . a . , einm. Liz.ausg. Braunschweig; B e r l i n ; H a m burg 1 9 4 9 (Westermanns Textausg. für den Deutschunterricht an höheren Lehranstalten); mit V o r w . B . v. Heiseler, 4. Aufl., hrsg. v. M . K a d o w u. Dr. I. Gentges, W e i n h e i m / B e r g straße um 1955 (Das neue Volksschauspiel 2) 13 A k . ; vollendet 1 9 2 3 ; U A Stadttheater Barmen-Wuppertal 2 6 . 3 . 1 9 3 3 . Dramatisiert das vierte B u c h v. Wolframs Parzival. B u r g und Magdtum verteidigen die Königin Kondwiramür gegen den K ö n i g Klamide. Parzival besiegt den mächtigen Bewerber, die schöne Jungfrau und der wunderbare Held finden zueinander, da sie v o n Anfang an füreinander bestimmt sind. Die Nacht des Hirten, Parzival sollten mit dem geplanten W e r k Christus eine Tril. der Mischung v. Lyrik u.

560 Dramatik bilden; der dritte T l . blieb ein Plan, sollte aber v. dem T r a u m zur Liebe schließlich zu Gott führen], — Stefan George. In: N e u e Zürcher Z t . , literar. Big. 8 . 7 . 1 9 2 8 ; M ü n c h e n 1 9 3 3 [Es.; entstanden 1 9 2 8 anläßlich Georges 60. Geburtstag]. - Gefahren des Schriftstellers. In: Zeitwende 9/1, 1933, S. 7 1 - 7 3 [krit. Position zur vierbändigen R . r e i h e „Jugend" ( 1 9 2 4 - 1 9 3 1 ) v. F. Thiess)]. Aus D E M N A C H L A S S UND A U S G A B E N : Waivas Ende. Ein Dokument (Einl. Karl B e n n o v. M e c h o w ) . I n : Hochland, Febr. 1 9 2 8 ; m. Aufl. M ü n c h e n 1933 (Die kleine B ü c h e r e i 19); 11.15. Tsd. ebd. 1 9 3 3 ; 1 6 . - 2 0 . Tsd. ebd. 1 9 3 3 ; 2 1 . - 2 5 . Tsd. ebd. 1 9 3 3 ; 2 6 . - 3 5 . Tsd. ebd. u m 1 9 4 1 ; mit N a c h w . Κ . B . v. M e c h o w , 3 6 . - 4 0 . Tsd. Dessau 1 9 4 2 ; wieder i n : FeldZt. v o n der Maas bis an die M e m e l (Feldpost-Nr. 1 7 0 0 7 ) , u m 1 9 4 3 (Schriftenreihe zur Truppenbetreuung 34) [E.; vollendet 1 9 2 6 . D e r T o d als E r zieher des Menschen. Hauptheld ist ein v. der Tscheka grundlos eingekerkerter u. zur H i n richtung verurteilter zaristischer Offizier. In Erwartung des Todes vollzieht er eine innere Entwicklung: von Todesangst, hervorgerufen durch Wehrlosigkeit, Untätigkeit u. R e f l e x i onssucht, über den Gedanken an den Verzicht irdischer Güter u. Zweifel am Weiterleben k o m m t es zu einer fühlbaren W e n d e : er selbst kann dem nahenden T o d die R i c h t u n g geben, nach unten zur Verzweiflung oder nach oben zur Erhebung. Seine Angst weicht dem G e danken an den allmächtigen u. allgütigen Gott, Meditation über das Sterben führt zur Freude auf das künftige Leben. Im einsamen Z w i e gespräch mit der Geliebten vollendet sich ein Reifeprozeß: er erlebt Liebe u m Gottes willen, die alles, aLich Unglück, umgreift]. — Der verlorene Witold, 1 9 2 8 [unvoll. K . ] . . Aus dem Nachlaß. Mit der Totenmaske des Dichters (enth. —> J . v. Guenther „Erinnerungen an B e g e g nungen und Gespräche mit Chemnitz 1 9 2 9 (Ordentliche Veröfftl. der Ges. der B ü cherfreunde zu Chemnitz 15) [Die Kinder Godunofs; Waivas Ende; Grahschrift]. — Die Kinder Godunofs. Tragödie in 5 Akten, Berlin um 1 9 2 9 [unverkäufl. B ü h n e n M s . ] ; 2. Aufl. Berlin-Friedenau um 1 9 4 2 [UA Stadttheater Regensburg 1 4 . 1 1 . 1 9 3 0 ; Stoff v. A. Puskin]; wieder in: Wawas Ende, Erzählung (Anm. Bernt v. Heiseler), mit N a c h w . hrsg. v. W i l helm Grenzmann Paderborn 1957 (Schöni-

561 nghs deutsche Textausg. 174) [Die Kinder Godunofs folgen einem M o t i v a. d. Demetriusstoffkreis. Boris hat den Zarensohn Dmitri umbringen lassen, u m den T h r o n zu gewinnen. D i e T a t liegt inzwischen lange zurück. D e r Zar herrscht weise, gerecht und gütig, wird verehrt v. seinem Sohn u. geliebt v. seiner T o c h t e r Ksenja. D o c h das V o l k vertraut einem Abenteurer, der mit den Polen ins Land fiel und sich als Zarensohn Dmitri ausgibt. Dieser falsche Dmitri rüttelt an Boris' H e r r schaft, zumal das alte Gerücht der T ö t u n g von Dmitri wieder i m U m l a u f ist, und die Z a renmutter ihn als ihren Sohn begrüßt. D i e T a t v. Boris tritt nun wieder zutage, die er freiwillig dem V o l k gegenüber bekennt. Sein Sohn sagt sich von ihm los, seine T o c h t e r bleibt ihm j e d o c h verbunden. A n der Schwelle des Todes, nach dem Abwenden der Freunde u. dem Aufstand des Volkes, spricht ihn die Liebe seiner T o c h t e r Ksenja frei: „Ich w e i ß nur, wie du bist, sonst weiß ich nichts."]. — Die Rückkehr der Alkestis. Dramatisches Märchen nach Euripides, 1 9 2 9 [ D . , vollendet 1 9 0 7 ] . — Ich will! Ihr wollt! I n : Eckart 5, 1 9 2 9 , S. 2 9 3 [Aph. a. d. Nachlaß]. - Die jungen Ritter vor Sempach. Ein Akt, Berlin 1 9 3 0 [D.; vollendet 1 9 1 0 ; U A Württembergisches Staatstheater, Kleines Haus, 1 0 . 6 . 1 9 3 3 . W d g . Dem Andenken Heinrich von Kleists. Dramatisiert H . v. Kleists J u g e n d plan „Leopold v o n Osterreich". Unmittelbar vor der Sempacher Bauernschlacht würfeln die übermütigen u. siegessicheren österr. R i t t e r u m T o d oder Leben. Als alle sich j e d o c h den T o d erwürfeln, schlägt ihre Siegerlaune in Todesahnung um. Ihre Angst verstärkt sich, als sich eines der Lagermädchen aus Liebe zum Hzg. tötet, da auch er den T o d würfelte. Dieser Situation wird die W e l t der leichten Musik, A n m u t u. Heiterkeit gegenübergestellt, die j e d o c h zugrunde gehen m u ß ] . - Pförtner und Mensch, u . d . T . : Hochzeitsspiel, München 1 9 3 0 ( M ü n c h e n e r Laienspiele 52) [entstanden Dez. 1 9 2 2 für die Hochzeit des Sohnes Erik]. — Marginalien. Tagebücher aus Rußland. Ausw. in: Kunstwart, März 1 9 3 0 [Tg. bis 1 9 2 1 ; 1921 entstanden. V o m Problem des Todes angezogen folgte er, wie 1 8 9 3 H u g o v. Hofmannsthal, dem Euripides. Dieses W e r k hatte er nicht für die Öffentlichkeit schreiben wollen, sondern nur für sich selbst, u. a.: „Früher war ich ernstlich überzeugt, es sei höher und besser, der ganzen Menschheit anzugehören als

Heiseler einer bestimmten Nation. Jetzt w e i ß ich, daß ich überhaupt nur dann ganz Mensch sein kann, w e n n ich vorher ganz Deutscher, Russe, Malaie oder Chinese b i n . " K l e i n : 1 9 3 9 / 7 9 , S. 3 4 1 ] . - Die Werbung. In: Kunstwart, April 1 9 3 0 ; hrsg. u. Prolog v. B . v. Heiseler, M ü n c h e n 1 9 3 6 [Tr.Frag.; entstanden 1 9 1 6 ; A n m . d. Hrsg.: „Uraufführung 1 9 3 5 i m Haus Vorderleiten bei Brannenburg zum 60. G e burtstag des Dichters, bei der sich die N o t wendigkeit eines Prologs ergab"; Stoff geht auf die hist. Uberlieferung v. K ö n i g Periander v. Korinth (um 6 5 0 v. Chr.) zurück, der seine Frau, Königin Melissa, erschlagen hat. D i e T r . wurde während des Krieges entworfen u. etwa 1916 v e r f ] . — Zum Tantalos von Wenceslas Iwanow. In: N S R , Febr. 1931 [Aufs., als V o r b e m . zum Abdr. einiger Szenen a. d. Tantalos, vgl. Übers. 1 9 0 8 ; 1 9 4 0 ] , Bemerkungen zu meiner Übertragung von Puschkins Dramen, gek. u . d . T . : Puschkins Dramen. In: Das Nationaltheater, Jan. 1932. — Die Legenden der Seele: Nachgelassene Gedichte, München 1 9 3 3 [unvollendete Ge. 1 9 2 2 - 1 9 2 8 , hrsg. zu ~ 5. Todestag], — Einzelreden. Frühe Gedichte 1903, Halle/Saale 1 9 3 3 (Hallesche Flugbll. 3) [masch.]. - Alexander Puschkin als dramatischer Dichter. Eine Studie (Fotographie), M ü n c h e n 1 9 3 5 ; ebd. 1 9 4 5 [vollendet 1 9 1 3 als Geleitw. zur Ausg. der Puschkin-Dramen]. — Verse, hrsg. u. eingel. v. B . v. Heiseler, M ü n c h e n 1935 [neue Veröfftl. a. d. Nachlaß. E i n l . : T e x t folgt der Hs. m . d . T . : Ein Buch Fragmente und Anderes. Darin V e r m e r k : „Das Ms. wurde abgeschlossen E n d e 1 9 1 5 " ] . — Iskander. Eine unvollendete Dichtung, München 1935 [Ausg. 1 9 3 6 ] . — Gesammelte Werke, hrsg. v. B e r n t v. Heiseler, 3 B d e . Leipzig-Markkleeberg 1 9 3 7 — 1 9 3 8 [Bd. 1: Erzählungen und Prosa (Nachw. H e r m a n n R i n n ) ; B d . 2 : Gesammelte Gedichte; B d . 3 : Die Dramen]. Altweibermärchen. In: Deutsche Post aus dem Osten, J u n i / Juli 1 9 3 9 [Frag.]. — Die Botschaft. Ausgewählte Gedichte, Leipzig 1 9 4 0 (Reuchlindruck 3); 2. Aufl. Dessau; Leipzig 1 9 4 3 [ausgew. aus: Einzelreden, Die drei Engel, Legenden der Seele, Der junge Parzival\. — Ausgewählte Werke. In einem Bande, hrsg., eingel. u. Anna. v. B . v. Heiseler, B a d Salzig; Düsseldorf 1 9 4 9 ; Ausz. u . d . T . : Himmlische Stimme. In: Zeitwende 22, 1 9 5 0 / 5 1 , S. 143 [G.]. - Aus der harten Wintererde. I n : Zeitwende 23, 1 9 5 1 / 5 2 , S. 527 [G.]. — Jetzt gib dein Leben hin. In: Zeitwende

Heiseler 24/2, 1953, S. 333 [G.]. - Kaspar Hennings Tochter. In: Ostdt. Monatshefte, Nov. 1958 [zum 30. Todestag; Frag.]. — Sämtliche Werke (Abb.; Geleitw. I. Nadolny), Heidelberg 1965 [zusätzl. Tie. Dramatischer Nachlaß und Erlebtes aus Sowjetrußland]. UBERS.: Robert Browning: Pippa geht vorüber (III. Walter Tiemann), Leipzig 1903; 11.-15. Tsd. ebd. um 1914 (Insel-Bücherei 148); ebd. 1919. - Drei kleine Dramen von Gourmont, 1904. — Wenceslas Iwanow: Tantalos. Tragödie, 1908; Dessau u.a. 1940 [vgl. ~ Vorbem. zu ~s Ubers, im Febr. 1931]; Ausz. u.d.T.: Aus der Tragödie Tantalos. In: N S R 40/41, 1931, S. 1 3 5 - 1 4 3 . - A. S. Puschkin: Die Russalka [Ubers, abgeschlossen 10.4.1913], - Ders.: Szenen aus der Ritterzeit [Übers, abgeschlossen 14.4.1913], — Fjodor Ssologub: Der Sieg des Todes, 1913 [Tr.]. — Ders.: Der weisen Bienen Gabe [Ubers.-Frag.]. - Ossip Dymow: Nju. Eine Alltagstragödie, 1917. - William B. Yeats: Irische Schaubühne (Vorw. Hrsg.), hrsg. v. B. v. Heiseler, Privatdr. v. Stiftern und Freunden 1922; München 1933 [Dn.; Ubers, entstanden 1 9 1 4 - 1 9 2 2 ] . - ~ mit E. Müller; J. v. Guenther: N. S. Lesskow: Gesammelte Werke, 9 Bde. München 1 9 2 4 - 1 9 2 7 ; Neuausg. 3 Bde. München 1964 [vgl. —ν J. v. Guenther; Bd. 2, 1924: N. S. Lesskow: Gesammelte Werke, Bd. 2: Geschichten vom Lande: Das Schreckgespenst; Das Tier; Das Tal der Tränen (En.)]. Fjodor M. Dostojewski: Die Hausfrau. In: Dostojewskis Liebeserzählungen, München 1924 [1923 übers.]. — N. Lesskow: Der ungetaufte Pope, 1924; wieder in: Kunstwart, München Mai u. Juni 1930. - Ders.: Das Tal der Tränen, München 1924. - Ders.: Das Tier, München 1925 [übers. 1924]. — Turgenjew: Faust, Klara Militsch. In: Turgenjews Okkulte Erzählungen, hrsg. v. J. v. Guenther, M ü n chen 1924. — Benson: Sordello und Cunizza, 1927. — A. S. Puschkin: Der geizige Ritter. In: Orient und Occident 2, 1929 [Ubers, abgeschlossen 20.7.1911], — Ders.: Nachahmungen des Koran, 1926. In: Orient und Occident, Dez. 1929. - Α. N. Tolstoj: Die Verfluchung, München 1929. — A. S. Puschkin: Die Feier während der Pest. In: Die Furche 1, Berlin 1931; Sonderdr. München 1931 [Frag.; Ubers, abgeschlossen 25.9.1912], — W . S. Landor: Drei imaginäre Gespräche, 1925. In: Süddeutsche Monatshefte, Sept. 1932. - W . B. Yeats:

562 Irische Schaubühne, 1933 [Privatdr.]. — A. S. Puschkin: Der steinerne Gast [Ubers, abgeschlossen 23.9.1912, U A 26.4.1932 Stadttheater Würzburg, eine Szene ersch. im Programmheft 10, 1931/1932; vollst. u.d.T.: Puschkins Dramen. In: A. S. Puschkin: Sämtliche Dramen, München 1935; hrsg. v. Bernt v. Heiseler, Dessau 1941, S. 169 u.a. [Aufs, abgeschlossen 27.4.1913], — A. S. Puschkin: Sämtliche Dramen, hrsg. v. B. v. Heiseler, Leipzig 1934; München 1935; Neudr. Dessau 1941; 3.-12. Tsd. Leipzig um 1945 (Nachw. H. v. Heiseler); Dessau um 1948 [Text der Hs. Nachdichtungen vollendet 1911 — 1913, Buchausg. für 1914 geplant], - Ders.: Mozart und Salieri. In: Kunstwart, Febr./März 1935 [Ubers, abgeschlossen 10.1.1912], - Ders.: Gedichte, München 1937; hrsg. u. Nachw. v. Β. v. Heiseler, Leipzig 1946; 11.-20. Tsd. ebd. 1946 (Zweisprachen-Bücher 1). — Russische Erzähler, hrsg. v. B. v. Heiseler, LeipzigMarkkleeberg 1939; 2. Aufl. Dessau 1940; 3. Aufl. 7.-14. Tsd. Jena 1946; 4. Aufl. 15.-24. Tsd. Jena 1947 [Turgenjew: Faust; Klara Militsch; Dostojewski: Die Hausfrau; Lesskow: Der ungetaufte Pope], — N. S. Lesskow: Das Schreckgespenst. Das Tier (111. K. Wernicke), Dessau; Leipzig 1940 [2 En.]. - A. S. Puschkin: Boris Godunof. Die Komödie vom Zaren Boris und Grischka Otrepjew (1825), m. Verl. (Nachw. Liz.ausg. hrsg. v. B. v. Heiseler u.a. Braunschweig; Berlin; Hamburg 1949 (Westermanns Textausg. für den Deutschunterricht an höheren Lehranstalten); u.d.T.: Boris Godunow ... (Nachw. Stuttgart 1961; (Holzschnitte Wassili Masjutin), Leipzig 1988 (Insel-Bücherei 625); Nachdr. Stuttgart 1989; ebd. 1995; ebd. 1999; ebd. 2003 ( R U B 2212) [inklusive einer im Nachlaß Puschkins befindlichen fortgelassenen Szene abgeschlossen 14.5.1911], - N. S. Lesskow: Ausgewählte Erzählungen, Bad Salzig; Boppard a. Rhein 1949. — Ders.: Das Schreckgespenst und zwei andere Erzählungen (111. W . Baitz, Einf. Georg. H. Kaysser), Rottenburg/Neckar 1949 (Wiesbadener Volksbücher 247). - Ders.: Das Schreckgespenst (111. W . E. Baer), Aarau; Frankfurt/M 1952 (Juventus-Bücherei 1, 27). — N. Lesskow: Das Tier: In: Carl H. Erkelenz (Hrsg.): Im Jahr des Herrn: Meistererzählungen von Nikolai Lesskow, Iwan Schmeljow, Leo N. Tolstoj, Anton Tschechow, R e c k linghausen 1952, S. 1 0 0 - 1 3 5 . - Ders.: Das

563

Heibig

Tier.

Der

ungetaufte

München

(Claudius-Bücherei),

Pope

1955.

— Ders.:

Das

Tier.

Eine

(III. R u t h v. H a g e n - T o r n ) ,

Weihnachtsgeschichte

N ü r n b e r g u m 1 9 5 8 ( S c h r i f t e n r e i h e fur die ev. M u t t e r 1 1 6 ) . - I n : H a r a l d R a a b ( H r s g . ) : A . S. Puschkin:

G e s a m m e l t e W e r k e in 6

Bänden,

Bd. 3: Eugen Onegin. Dramen, Berlin;

Wei-

mar

Ritter;

1964:

Mozart

Boris

Godunof;

und Salieri;

lage während

Der

geizige

Der steinerne

der Pest;

A . S. P u s c h k i n :

Gast;

Ge-

S. 2 0 9 - 3 6 8 . —

Russalka;

Die

Das

Wolke.

(111. S.

Gedichte

Hennig), Dresden 1999. — In: Fedor B . jakov,

Carmen

Sippl

(Hrsg.):

Pol-

Dramen

russischen M o d e r n e in u n b e k a n n t e n

der

Uberset-

zungen H e n r y v o n Heiselers, M ü n c h e n (Slavistische B e i t r ä g e

399):

Der

Todes,

S. 4 9 - 7 7

[Tr.

Ubers,

vollendet

1913];

Sieg

des

Handlungen; Der weisen

Bienen

Fjodor

S. 9 5 - 1 3 3

1917].

-

Dichter

und Erzähler

BRIEFE:

In:

Die

Russische

Zur religiösen

Bücherwurm,

in

drei ders.:

S. 7 9 — 9 4 [ T r . 5 A k . ;

Gahe,

U b e r s . - F r a g . ] ; Ossip D y m o w : Nju. tagstragödie,

2000

Sologub:

[Ubers,

Mappe.

Werke

Eine

All-

vollendet russischer

[dt.]. Tage

im heutigen

Sept. 1 9 3 7

[Br.,

Rußland. für

die

M o n a t s s c h r i f t H o c h l a n d b e s t i m m t u. an d e r e n Hrsg. Prof. K . M u t h Deutschland

und

gerichtet]. —

Rußland,

Briefe

Zwischen 1903—1928

( A b b . ; V o r b e m e r k u n g H r s g . ) , hrsg. v. B .

v.

Heiseler, Heidelberg 1 9 6 9 . LITERATUR: Johannes von Guenther: D e r weiße Vogel (an In: Baltisches Dichterbrevier 1924, 98. - R . v. Walter. I n : Hochland 26, 1928/29. F. Endres. I n : Das Nationaltheater 2, Okt. 1929/30. — Luise Hermann: ~ als Dramatiker. In: Zeitwende 5/2, 1929, 9 2 - 9 4 . - F. Ledermüller: Z u m T o d e 's. In: Süddt. Monatsh. Mai 1929. - S. Lang. I n : N S R 11, 1931. - J . Sprengler: D e r Dramatiker In: Hochland 29, 1931/32. — Bernt von Heiseler: Sein W e g in den W e r k e n . Radolfzell 1932 [erste Gesamtdarstellung]. - O t t o von T a u b e : In: Zeitwende 9/1, 1933, S. 7 4 - 7 5 . - F. Dülberg. I n : Preuß. J b . 231, 1933. - A. Luther: R u ß l . im Schaffen ~s. I n : Germanoslavica 3, 1935, (Kosch: In: Neues Europa 3, 1948). — Hermann R i n n : Uber Aufforderung zur Subskription auf ~s G e sammelte W e r k e , Leipzig-Markkleeberg 1937. — B . v. Heiseler: Die Ubersetzungen ~s. In: Mitt. der Dt. Akad. M ü n c h e n 12, 1938. - Erich Franz S o m m e r : Ein rußlanddt. Dicliterschicksal. I n : Osteuropa 13, 1937/38, 6 8 2 - 6 8 7 . - Klein 1939/79, 3 4 0 345. — Andre von Gronicka: Α Russo-German writer, Diss. N e w Y o r k 1944 (Columbia University Germanic Studies, N . S . 16) [einzige krit. Gesamtdarstellung, mit Zeittafeln S. 1 9 1 - 2 0 1 ; Bibl.,

S. 2 0 3 - 2 1 9 ] ; Ausz.: Henry von Heiseler. I n : Zeitwende 22, 1950/51, 4 5 9 . - B . v. Heiseler: Gestalt aus dem alten Europa. In: D i e Furche 47, 1948. — Hans H e n n e c k e : Dichtung und Dasein. Ges. Essays, Berlin (West) 1950. - Ders.: D e r Dichter als Tröster. Ein Vortrag. I n : Zeitwende 22, 1950/51, 3 1 4 — 3 2 6 . — Ders.: Ahnung und Aussage. Essays, Gütersloh 1952. — E. Sallgaller: T h e D e metrius-Godunof T h e m e in the German and R u s sian Drama o f the 20 th Century. [Diss.], N e w Y o r k 1956. — Bernt v. Heiseler: Lebenswege der D i c h ter. 4 Beitr., Gütersloh 1958, 197 - 2 5 5 . - Wilhelm Schneider: Die rußlanddeutsche Dichtung von den Anfängen der Siedlung bis 1936. In: Heimatbuch der Deutschen aus R u ß l . , 1965, 63 - 68. - N D B 8. — G. Bell: ~ as a Translator o f English Poetry. I n : Monatshefte 60, 1968. — Georg Peter Landmann: Stefan George und sein Kreis. Eine Bibl. Hamburg 1969, 2 7 0 . - H. Fleiß: Traum u. Wirklichkeit bei Graz 1970 [Diss.]. - Alexander R i t t e r : Patriotische Akklamation und nationale Existenzbeschreibung. In: Akzente, 22, 1975, 48. - O G T 1978, 88. - Penrith Goff. In: Kosch 7, 1979, Sp. 7 9 6 - 7 9 7 . - R e i n h o l d Keil: Literatur der Wolgadeutschen. Versuch einer Analyse. I n : H e i matbuch der Deutschen aus R u ß l . 1 9 8 2 - 1 9 8 4 , 59 — 60. — Erich Franz S o m m e r : „ . . . doch diesmal k o m m t von Osten nicht das Licht . . . " . Stefan G e orge und ~ — das M e d i u m des alten R u ß l . im Freundeskreis des Dichters. I n : N e u e Beitr. zur Stefan-George-Forschung 12, 1987, 31 —53; w i e der in: Russ. Spuren in Bayern. Porträts, G e schichten, Erinnerungen, hrsg. v. M I R e . V . , Z e n trum Russ. Kultur in M ü n c h e n (Idee u. Konzept: Tatjana Lukina), M ü n c h e n 1997, 9 9 - 117. Wilpert 1988. - K L L 7, 1990, 6 1 3 - 6 1 4 [München 2 0 0 0 ] , - Erich Franz Sommer. In: Killy 5, 1990, 1 9 0 - 192. - Günter W i r t h : I n : D U 49, 1996, 4 0 — 44. — A. S. Puskin im Ubersetzungswerk ~s (1875 — 1928): Ein europäischer Wirkungsraum der Petersburger Kultur, hrsg. v. Fedor B . Poljakov u. Carmen Sippl, M ü n c h e n 1999 (Slavistische Beiträge 388).

Heibig, Heinrich *

1.1.1774

Braunschweig,

f

7.6.

(j.

26.5.)

1847 Riga. A u s b i l d u n g z u m B u c h d r u c k e r in W o l f e n b ü t tel, ab 1 8 0 1 S e t z e r i n d e r M ü l l e r s c h e n B u c h d r u c k e r e i i n R i g a , e i n i g e J a h r e später K a n z l i s t b . R a t d e r Stadt, P r i v a t u n t e r r i c h t f. dt. S p r a c h e , G r ü n , e i n e r K n a b e n s c h u l e , ab 1 8 1 4 L e i t e r d. S c h u l e . — E . G . G r u n w a l d t b e s u c h t e diese Schule. WERKE:

hann Sarge

Dem

Herrn

von Hedenstrom, des

Dichters

Gouvemements-Secretair

Jo-

R i g a 1 8 0 2 [ D e d . ] . — Am Daniel

Friedrich

Romanus,

Held R i g a 1802 [TG.]. — Vermischte Gedichte, R i g a ; Leipzig 1803. — Meinem Freunde Murchgraff zu seiner Hochzeitsfeier am 23sten März 1805 gewidmet., R i g a 1805 [ H G . ] . — Frohbeen's Andenken, R i g a 1807 [Ded.]. — A n o n y m : Lieder für die rigaischen Bürgerkompagnien, R i g a 1807. Polonoise [sie!] mit Gesang am Krönungsfeste Seiner Kaiserlichen Majestät Alexander I. aufgeführt im Saale der Müsse zu Riga (Musik A(ugust) Jenisch), R i g a 1807. Meinem Freunde George Schulz zu seiner Verbindung am 8. März 1814, R i g a 1814 [ H G . ] . - Am Sarge des Herrn Johann Christian Kroehl von einem Freunde, R i g a 1816 [TG.]. - A n o n y m : Am Abend des Reformations-Festes den 19. Oktober 1817 bei einem frohen Mahle gesungen, R i g a 1817 [GelG.]. — Bei der Beerdigung des Herrn Karl Ulrich Gey de, R i g a 1817 [ T G . ] . - Am Sarge unseres Freundes (Karl Ulrich Geyde) von seinen Freunden, R i g a 1817 [TS.]. - A n o n y m : Zur Verbindung des Herrn Matthäus Marty mit Demoiselle Anna Regina Busch, von K. und S., R i g a 1817 [Lied]. - Dem Herrn Aeltesten G(erhard) Hieronymus) Schirren bei der Feier Seiner Silberhochzeit gewidmet. Den 4ten März 1817, R i g a 1817 [GratG.]. — Zu Schuenmann's Hochzeit in Dorpat, R i g a 1817 [ H G . ] . — Herrn Georg Gottlob Schwichtenberg und seiner Gattin zur Feier Ihrer Silberhochzeit, Riga 1817 [GratG.]. - Bei der Beerdigung unserer Theuren Mutter (Juliane Boehme) von ihren Kindern, R i g a 1818 [TG.]. — A n o n y m : Am Sarge unseres Freundes (Ernst Hermann Duesburg) von C. G. und C. B., R i g a 1818 [TS.]. - A n o n y m : Meiner Katharina zu unserem Verbindungstage. D. G. Grening, R i g a 1818 [GelG.]. - A n o n y m : Zur Hochzeit der Demoiselle Henriette Jennrich mit Herrn Junginger, Riga 1818 [ H G . ] . - Am Sarge der würdigen Frau Susanne Marie Elisabeth Paul (geb. Krause), R i g a 1818 [ T G . ] . — A n o n y m : Zur 5Osten frohen Geburtstagsfeier des Herrn Samuel Wilhelm Grimm, vom Aeltesten J. G. Schroeder und seiner Gattin, R i g a 1819 [GratG.]. — Dem Russisch-Kaiserlichen Krons-Buchdrucker Herrn Julius Conrad Daniel Müller zum 61sten Geburtstage, den 14. November 1819, R i g a 1819 [GratG.]. - Zur Verbindung des Herrn Heinrich Siccard mit Demoiselle Henriette Gollewsky, R i g a 1819 [ H G . ] . - Neue Sammlung vermischter Gedichte, R i g a , Leipzig 1821. — Meinem Freunde Rehländer am Sarge seiner Gattin, R i g a 1822 [TG.]. - Zur Vermählungsfeier des Herrn Dr. Köchert, R i g a 1823 [ H G . ] . - Zur Silbernen

564 Hochzeits-Feier meines Freundes Ucksche von G. J., R i g a 1839 [GratG.]. - Beitr. in N o r d . A r c h . , in d e n Rig.Stadtbll. u. in den Liedern f ü r die E u p h o n i e . LITERATUR: Recke/Napiersky. — Hamberger/ Meusel 1834. - Inland 1847, 488. - Bergmann 1882. - Eckart 1891. - Goedeke 5, 427; 7, 497; 15, 1 3 5 - 1 3 7 . - Friedrichs 1967. - Kosch. Redlich 1989. - DBA 505, 1 1 8 - 1 2 3 . - BaBA 120, 1 5 3 - 155. H e l d , Christa —> F l e n s b u r g H e l d e n b e r g , Friedrich L u d w i g (Ps. F - , Η - ) * 28. (j. 17.) 6.1794 auf Aug. 1860 St. Petersburg.

Dago

(E),

f

G y m . in Reval, Apothekerlehrling, m e h r e r e Jahre berufstätig, S t u d i u m der M e d . in Dorpat, 1815 D r . m e d . , Diss.: „ D e vernibus in corpore h u m a n o , Ingolstadt u. a. 1838." Ließ sich in St. Petersburg als Arzt nieder, D i r e k t o r des St. W l a d i m i r - K i n d e r h e i m e s in St. Petersburg, fand b. II. Kadettenkorps Anstellung. W E R K E : A n o n y m : Sühnungsopfer (Erster Gesang eines lyrischen Gedichts, bestehend aus 1754 Versen) von Dr. F-H-, St. Petersburg 1819. LITERATUR: Hamberger/Meusel 1834. - Goedeke 10, 575; 15, 135. - Kosch. H e i d t , E . —> N o e l t i n g Heliconius

—Hilchen(ius)

Helle, A n t o n thor (Anton Thor-Helle) * Reval, π 2 8 . 1 0 . 1 6 8 3 , f 24. (j. 13.) 4.1748 R e v a l ; Vater: A n t o n thor H . aus Lübeck (f 1710), K a u f m a n n in R e v a l ; M u t t e r : W e n d u l a , geb. O o m (f 1710). G y m . in Reval, seit 1705 T h e o l . S t u d i u m in Kiel, seit 1713 Pastor in St. Jürgens (E) b. Reval. oo (1) 1 9 . 7 . 1 7 1 3 Katharina H e l e n e Kni(e)per aus J e w e (E; f 1724). Seit 1715 a.o. u. seit 1721 o. Assessor des Konsistoriums, oo (2) 2 0 . 4 . 1 7 2 5 Maria Elisabeth O l d e c o p aus Hapsal (E). Seit 1742 Propst von Ostharrien (E). Er gehört zu den f r ü h e n Deutsch-Balten, die sich mit der Sprache befaßten u. u m die Z e m e n t i e r u n g des Christentums in der e n d o genen est. B e v ö l k e r u n g b e m ü h t e n . W E R K E : Eesti-Ma Kele Koddo-ning Kirko-Ramat. Mis sees on 1. Onsa Oppetaja Luterusse Katekismus lühhikesse Selletussega. II. Keik Ewangeliummid ja Epistlid, ning ka 1. Meie Issanda Jesusse

565 Kristusse Kannataminne ning Surrn, 2. Jerusalemma Liitna Arrarikminne. III. Uks LauloRamat, ning IV. Uks Palwe-Ramat. Jummala Auuks, ning Eesti-Ma Rahwa Oppetusseks walmistud, R e v a l ; Halle 1721 [Katechismus etc.; neben Martin Luther n o c h 7 weitere Beiträger, u.a. —> E . Gutsleff]. — Beitr. i n : J o h a n n Anastasius Freylinghausen: Jummala N o u Innimesse iggawessest önnistussest: ehk Lühhikenne Oppetus, kuida innimenne on I. Jummala sarnatseks lodud, II. Patto sisse langenud, III. Pattust ärrapeästetud ning kailiste lunnastatud, j a mil wisil temma IV. Sest kallist ärralunnastamissest peab kasso sama. Küssimiste j a Kostmistega üllespandud, ning pühha kirja sannadega kinnitud j a ärraselletud, übers, v. Heinrich Gutsleff, R e v a l 1727 [kurze est. HeilsordnungJ. — Kurtzgefaßte Anweisung zur Ehstnischen Sprache [ . . . ] , hrsg. v. Eberhard Gutsleff, Halle 1 7 3 2 ; fotom. Nachdr. Uppsala nach 1990 [vgl. — D . G. Glanströms „ B e merkungen ( . . . ) , 1 7 7 6 " ; Grammatik; wurde v. August Wilhelm Hupel zugrunde gelegt fur seine Ehstnische Sprachlehre fur beide Hauptdialekte, den Revalschen und D ö r p t schen, R i g a ; Leipzig 1 7 8 0 ] . — A n o n y m : Wiis head jutto Uhhe Oppetaja usklikko Tallopoia wahhel [ . . . ] , R e v a l 1740 [Verteidigung der Bibelübers. v. 1 7 3 9 ; Verf. unsicher], UBERS.: mit anderen: Nordest. N T , R e v a l 1 7 1 5 [Arbeiten an der Ubers, begannen 1 7 0 6 ; als Grundlage dafür diente die nicht veröfftl., aber in Abschr. verbreitete Ubers, v. —> J . Hornung, der bereits Ende 1687 bis Anfang 1 6 8 8 an der Ubers, des N T a. d. griech. U r t e x t ins Est. arbeitete]; 2. stark verb. Aufl.: Meie Issanda JESUSSE KRISTUSSE uns Testament ehk Ue Seädusse Ramat, mis pärrast Meie Onnisteggia Siindimist neist pühhaist Ewangelistidest ja Apostlidest. on ülleskirjotud, ja niiüd Ma Kele selgeste üllespandud, ja leiste pühha kirja paikadega ärraselletud. Ning ka Ausa Keisrilikko Ma Kunstoriummi Maenitsussed, mis Ma- ja Saksa Kele on seie ettepandud, hrsg. v. Reval 1729 [beteiligt war u. a. —> E . Gutsleff]. - ~ mit anderen: Piibli Ramat, se on keik se Jummala Sanna, mis Pühhad Jummala Mehhed, kes pühha Waimo läbbi juhhatud, Wanna Seädusse Ramatusse Ebrea Kele ja Ue Seädusse Ramatusse Kreka Kele essite on ülleskirjotanud, nüüd agga hopis, Jummala armo läbbi, meie Eesti- Ma Kele Essimest korda üllespandud, ja mitme sündsa salmiga är-

Helmersen raselletud. Essimesses otsas on Uks oppetus ja maenitsus nende heaks, kes Jummala sanna omma hinge kassuks püüdwad luggeda, hrsg. v. Reval 1 7 3 9 ; 2. Aufl. ebd. 1 7 7 3 ; 3. Aufl. St. Petersburg 1 8 2 2 ; 4. Aufl. ebd. 1 8 2 5 [est. B i b e l übers.] . Backmeister 1772, 2, 284. — Gadebusch 1777, 2. - Hupel 4, 1782, 138. - Carlblom 1794, 16. - Recke/Napiersky. - Paucker 1849, 26, 44, 137 f. - Rudolf Adam Winkler: Lebensbild des Pastors ~ 1683 - 1748. In: Rev.Beob. 135, 1900. Ders.: Pastor zu St. Jürgens u. Probst in OstHarrien. Ein estl. Predigerleben, Reval 1911. Adelheim/Laurenty 1925, 126 - 127. - EBL 1929. - Meyer 1930. — R . Pöldmäe: esime eesti piibli tölkija, in: Vana Tallinn 4, 1939, 35 - 74. - D B B L 1970. - Nirk/Sögel 1975. - Kraus 1995. - DBA 507, 5 4 - 5 6 ; II 555, 134 - 137. - BaBA 120, 276 290. LITERATUR:

Helmersen, Gregor von * 2 9 . 9 . 1 8 0 3 Gut D u c k e r s h o f (L), f 3 . 2 . 1 8 8 5 St. Petersburg; Vater: Peter Bernhard v. H. ( 1 7 7 6 - 1 8 6 0 ) , Direktor des Kais. Theaters in St. Petersburg (Geschl. aus Braunschweig u. Hamburg, seit 1 5 8 5 in R i g a , 1651 schwed. Adel); M u t t e r : Sophie Auguste, geb. v o n Sivers ( 1 7 7 9 - 1 8 6 3 ) . 1 8 0 6 V e r k a u f des Familiengutes, U m z u g nach St. Petersburg, dort Knabenschule v o n Pastor J o h a n n v. Muralt, 1 8 1 8 - 1 8 2 1 Gym. u. 1 8 2 1 1 8 2 4 Studium Jura u. Naturwiss. in Dorpat, nach dem Studium im Finanzministerium, 1 8 2 6 R e i s e an die untere Wolga, bereiste 1 8 2 8 — 1829 den Ural, w o er mit Alexander v. H u m b o l d t ( 1 7 6 9 - 1 8 5 9 ) , der i.A. v. Zar N i kolaus I. eine Expedition v o m Ural bis zum Kaspischen Meer unternahm, bekannt wurde. 1 8 3 0 folgte er A. v. Humboldt nach Berlin, um sich weiterzubilden, hielt sich dann auch in B o n n u. Heidelberg auf u. machte ausgedehnte geologische R e i s e n in Mitteleuropa (Sachsen, B ö h m e n , Osterr., Schweiz, Oberitalien). 1 8 3 3 — 1 8 3 6 erneut R e i s e n durch den Ural, das Altaigebirge u. in die Kirgisensteppe. In St. Petersburg setzte er seine Studien am Berginstitut fort, oo vor 1837 Agrafma Koseleva ( 1 8 1 3 — 1893, ihre Mutter war eine geb. Helmersen). ~ wurde 1 8 3 8 z. Mitgl. des wiss. Komitees b. Bergressort, im gleichen Jahr zum Prof. der Geologie am Berginstitut in St. Petersburg berufen; zw. allen wiss. Arbeiten verf. er i m m e r wieder Ge. (vgl. die Slg. in H. v. Samson Himmelstjerna). D i e Professur hatte

Helmersen

566

~ bis 1 8 6 3 u. war in dieser Zeit an der U m zu der Geologischen Karte des Europäischen Rußwandlung aus einer militärischen in eine zivile lands, Leipzig 1 8 7 2 . - Uber die Steinkohlenlager offene Lehranstalt 1857 maßgeblich beteiligt. und die Eisen Polens, des Donengebirges, CentralGleichzeitig war er dort 1 8 4 0 - 1 8 4 8 InspekRusslands und über die Braunkohlenlager in Civitor, 1 8 4 9 Verwalter des Museums. 1 8 4 3 Mitgl. land und Ostpreußen, St. Petersburg 1 8 7 3 . — d. Russ. Akad. der Wiss., 1 8 4 4 Adjunkt, 1847 Ernst Hofmann. Nekrolog. I n : B M 22, 1873, a.o. Mitgl., 1 8 5 0 o. Mitgl., 1 8 6 5 - 1 8 7 2 als S. 4 0 2 - 4 2 1 . — Gruß. Zum 50-jährigen Jubiläum Generalleutnant des Bergkorps Direktor des der Livonia am 20. September 1872. In: Berginstituts. Mitgl. zahlr. Vereinigungen, Schroeder 1877, S. 73 [G.]. - Karl Ernst von Komitees u. Ges.; 1871 — 1 8 7 8 Präses des Baer. In: B M 25, 1877, S. 2 5 0 - 2 5 7 . - Zur Zentralkomitees der Unterstützungskasse fur Geologie der Arolo-Kaspischen Niederung. Beobev.-luth. Gemeinden, Präses der ev. Bibeiges, achtungen des Bergingenieurs Jakowlew, St. P e in R u ß l . , Kirchenvorsteher der Katharinentersburg 1 8 8 3 . — N e n n u n g e n v. G e . , teilw. Gemeinde in St. Petersburg, Dr. h.c. der M i Abdr. u. Abh. mit teilw. Entstehungsdaten. I n : neralogie u. Geographie der Univ. Dorpat, Hermann v o n Samson. Gregor von H e l m e r Ehrenmitgl. der Naturforscher-Ges. in Dorpat, sen. 1 8 0 3 - 1 8 8 5 . Ein Gedenkbl. I n : B M 56, K i e w u. Stockholm, der Ges. für Gesund1903, S. 1 6 5 - 2 0 2 : Selbstbiographie, S. 1 6 7 heitspflege u. der Technischen Ges. in St. 182 [Bruchstück über die J u g e n d - u. StudiPetersburg, des Handels- u. Manufakturkonenjahre] ; Alles redliche Bemühen (20. 6 . 1 8 2 8 ) , S. seils u. der Univ. St. Petersburg u. K i e w . Er 1 9 5 ; Die Lieb' bleibt keinem Herzen fremd ( 2 5 . 8 . war nicht nur Wissenschaftler u. Dichter, 1828), S. 1 9 5 ; Der Fluren Grün, es mag entsondern auch Zeichner u. Maler. schwinden (Okt. 1828), S. 1 9 5 ; Wen's schaudern W E R K E : Ueber den Ural am Altai, St. Petersburg will, so durch und durch (Jan. 1829), S. 1 9 6 ; Eins 1 8 3 7 . — Der Telezkische See und die Teleuten im fühl' ich klar und unbestreitbar (1830), S. 1 9 0 ; Bin oestlichen Altai, 2 B d e . St. Petersburg 1 8 3 8 fern von ihr gewesen ( 1 2 . 5 . 1 8 3 0 ) , S. 1 9 6 ; Tau[Bd. 1: Kupfertafeln ·, B d . 2 : Text]. — Notiz über send Tage sind vergangen ( 2 1 . 1 0 . 1 8 3 0 ) , S. 1 9 6 ; die Entdeckung des Waschgoldes am Ural, St. Wolkenteilung, blauer Himmel ( 2 5 . 1 2 . 1 8 3 0 ) , S. Petersburg 1840. - Übersichtskarte der Gebirgs1 9 6 ; Kapuzinerpredigt. Prag 1830 u. 1831, zur formationen des europäischen Rußland, 1841. Zeit der vielen Aufstände in West und Ost, Reise nach dem Ural und der Kirgisensteppe, 1 8 4 1 . S. 1 9 6 - 1 9 7 ; Ein Bildnis ( 2 6 . 1 . 1 8 3 1 ) , S. 197; — Reise nach dem Altai, 1848. - Geologische Be- Trefflich paßt zu engen Gassen (1831), S. 1 9 8 ; merkungen auf einer Reise in Schweden und NorDu reizend Tal voll Heil und Lust (1831), S. 1 9 8 ; wegen, St. Petersburg 1 8 5 8 . - Die Salzseen Habt ihr nicht singen gehört (1832), S. 1 9 8 ; Ich Bessarabiens u. der Einbruch des Schwarzen Meeres habe geschaffen, gerungen (1838), S. 1 9 0 ; Geoloin dieselben im Jahre 1850 (mit Karte), St. P e - gisch zu erklären, S. 191; Sie drängen mich und tersburg 1 8 5 9 . — Die in Angriff genommenen quälen mich, S. 1 9 2 ; Fleißige Wirtschaft (1848), Steinkohlenlager des Gouvernements Tula, St. S. 1 9 4 ; Die Verlassene (1848), S. 1 9 8 ; Hohen Petersburg 1 8 6 0 (Memoires de l'Acad. Imp. Mutes leert die Becher (1848), S. 1 9 9 ; Es drückt des sciences de St. Petersbourg, Ser. 7, 3, 9). die alte Sorge (1852), S. 1 9 4 ; Wie dunkel ist es Die Alexandersäule zu St. Petersburg, St. P e hier im Tal (1873), S. 1 9 4 ; Auf Dich allein, mein tersburg 1863. - Das Donezer Steinkohlengebirge Herr und Gott / Vertraue ich in jeder Not (1874), und dessen industrielle Zukunft, 1863. — Die S. 1 9 4 ; Wie manche dunkle Nacht (1876), Geologie in Rußland, St. Petersburg 1864. - Der S. 1 9 4 - 1 9 5 ; Gruß zum 50jährigen Jubiläum der Peipus-See und die obere Narova, St. Petersburg Livonia am 20. Sept. 1872, S. 199 [Ge.]; Ich 1 8 6 4 . — Das Donezen Steinkohlengebirge u. dessen lebte lang im Russenland ( 1 5 . 7 . 1 8 8 2 ) , S. 1 8 3 ; industrielle Zukunft, St. Petersburg 1 8 6 5 . - Die wieder in ders.: Gregor von Helmersen, R i g a Bohrversuche zur Entdeckung von Steinkohlen auf 1 9 0 8 (Aus baltischer Geistesarbeit 6) [in der Sara-halbinsel, und die Naphthund Sammelbd. 1: S. 3 2 3 - 3 5 7 ] , Schlammvulkane bei Kertseh und Taman (mit HRSG.: mit Karl Ernst v o n B a e r : Beiträge zur Tafeln), St. Petersburg 1867. — Die Steinkohlen Kenntnis des Russischen Reiches und der angrändes mittleren Russlands, ihre Bedeutung u. ihre zenden Länder Asiens, Folge 1, H . 1—26, Zukunft, St. Petersburg 1868. — Erläuterungen Leipzig 1839 — 1872; Neudr. Osnabrück

567 1968 — 1969 [erste naturwiss. Zs. Rußls.; zu den Einzelbänden —> Κ. Ε. v. Baer]. LITERATUR: Alb.Acad. 1889. - Poggendorff 1, 1863, 1058; 3, 1898, 609. - Bienemann 1911, 197 f. RBS 1918. - Nolle 1940, 123 - 128. - GH Liv 2, 827 - 828. In: BaltRds 4 (16)/11, 1953, 7 - 8 . - Amburger 1966. - NDB 8. - DBBL 1970. Alb .Liv. 1972/91. - Erik Thomson: Baltische Gedenktage. In: Jb.d.balt.Dtt. 32/1985 (1984), 1 7 9 183. - OGT 1985. - BaBA 121, 1 8 - 2 6 . - DBA II 557, 1 0 9 - 114. - A. Koppen, in: Russische Revue. Vierteljahresschrift fur die Kunde Russlands 12, 1878, 3 6 7 - 3 7 8 . H e l m s , J o a c h i m Andreas * Lübeck, f nach 1737. Schulhalter u. Rechenmeister in L, wahrscheinlich sowohl an der Moritzschule in Riga (L) als auch an St. Peter tätig. WERKE: Warhafftige Vorstellung der merckwürdigen Begebenheiten bey der Belagerung der Stadt Riga und was sich von Dato ihrer Blocquade an, auch währender grausamen Bombardir- und Canonimng 1709 bis zu derselben Ubergab 1710 von Tage zu Tage zugetragen; remarquiret und auffgezeichent von Joach. Andr. Helms, der diese harte Belagerung persönlich mit ausgestanden und von eilf Personen seines Hauses allein überblieben ist, zum Druck aber befordert durch dessen nahverwandten Freund, o.O. 1711. BEARB. : mit Joachim Henning Goesche u. Michael Wegelin: Rigisches Rechen-Buch, welches letzlich von Seel. Johann Wolck weyl SchuhlHalter zu St. Peter in diese Form gebracht; anjetzo aber auch Hochgeneigten Obrigkeitlichen Befehl, vermehrt und verbessert zum Druck befordert worden, von innen benannten itzlebenden SchuhlHaltern, Riga 1737. LITERATUR: Hupel 27, 1791, 320. - Recke/Napiersky. - DBA 509, 3 6 - 3 7 . - BaBA 121, 8 5 86.

Hel(l)wig(ius), J o h a n n Andreas * 2 6 . 1 . 1 6 6 8 Berlin, f 7 . 2 . 1 7 2 0 Reval (Ε), φ 1 9 . 2 . 1 7 2 0 Reval; Vater: Jakob H. ( 1 6 3 1 1684), Pastor, Rektor d. Gym. ζ. Grauen Kloster Berlin, Bischof von E . ; Mutter: Elisabeth, geb. Herzberg. Kam 1677 mit seinem Vater nach Reval, 5 Jahre Schule in Riga (L), Studium Rostock, ab 6 . 1 2 . 1 6 8 6 stud, theol. in Greifswald, ab 31. 10.1691 Theol. u. Philos. in Wittenberg, 1692 dort Mag., Disp.: „Cartesium a scepticismo

Hel(l)wig(ius) vindicatum [...] in illustrissima ad Albim Academia [...], Wittenberg 1692 [philos. Disp. am 1 3 . 4 . 1 6 9 2 ; Präses David Hornick, Riga, Resp. 1693 Adjunkt der philos. Fakultät, ab Juni 1693 Reisen im Juni nach Berlin, von dort im Juli über Lübeck zurück nach Reval, von dort zwei Monate später nach Stockholm u. Uppsala, wo er Gelehrte aufsuchte, 1694 Rückreise über Stockholm, wo er für den schwed. Kronprinzen u. den Prinzessinnen predigte. 1 9 . 6 . 1 6 9 5 Adjunkt der Domkirche zu Reval, 1697 Compastor an St. Johannis in Narva, oo (1) 1 . 6 . 1 6 9 7 in Reval Anna Reimers (n 1 9 . 5 . 1 6 7 9 , $ 1 8 . 6 . 1 7 0 9 Vologda), Tochter d. Kaufmanns Dietrich R . u. Anna, geb. Eckholtz. 1703 Oberpastor an der dt. Kirche zu Narva (E) u. Präses des Konsistoriums, während der Eroberung durch die Russen 1704 verlor er sein gesamtes Vermögen, 1708 mit den Einwohnern von Narva nach Vologda (Schnittstelle d. Linie nordö. Moskau u. westl. St. Petersburg) deportiert, dort war er unter schwierigsten Umständen Pastor bis 1714. oo (2) 2 7 . 6 . 1 7 1 0 in Vologda Anna Margaretha Schramm, Tochter v. Balthasar Sch. u. Anna Catharina Harde. 1714 Rückkehr, 1714—1720 Oberpastor u. Superintendent an der St. Olai-Kirche in Reval. WERKE: Disputatio Theologica, De nomine missae in honorem sanctorum celebratae [...], Rostock 1691 [theol. Disp. am 1 8 . 4 . 1 6 9 1 ; Präses J o hann Fecht, Resp. Wdg.empfänger u.a. —> J . Blan(c)kenhagen]; ebd. 1699. — Hermanni Witsii, V. CI. Panes Faderum, In Miscellaneis sacris, hoc anno publicatis, ad pag. 417. delineates, ad illustranda Capita Exodi XXV. & Levitici XXIV. / publice ventilabit Praeside Theodora Dassovio [...], Wittenberg 1692 [Diss, theol. am 6. 8 . 1 6 9 2 ] ; mit dt. erläuterndem Titel: Wie die eigentliche Gestalt und Lage der biblischen Schau-Brodte gewesen, ebd. 1736. - [...] Sive Nomen Jehovah Patribus Ignotum / ex Exod. c. VI., v. 3. Deo Duce et Auspice benevolo ampliss. Facult. Philos. indultu Dissertatione Philologica, in Alma Leucorea Publicae [...], Wittenberg 1692 [Disp. theol. am 2 8 . 9 . 1 6 9 2 , Präses Resp. Johannes Marek, Leal (L); hebr. Text]. - Dissertatio Philologico-Historica D e Simone Mago primo Novi Testamenti Hasresiarcha, cujus Actor. VIII, 9 seqq. mentio occurit [ . . . ] , Wittenberg 1693 [Präses Resp. Peter Alin aus Reval]; Neuaufl. ebd. 1711. —

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Henning Spruch-Büchlein, darinnen die Reim-Gebetlein und Sprüche auf alle Sonn- und Fest-Tage des ganzen Jahres [...], Narva 1703. — Abriss Gott-gewidmeter Seelen, Dergleichen sich im Leben und Tode beständig erwiesen, Die [...] Frau Hedwig Feldthusen, Des f...] Hn. Johann Lantings, f...] BurgerMeisters dieser Stadt Reval, [...] EheLiebste, Bey Dero traurigen Beerdigung, am 21. Martii des Hilten Jahres, aus dem, von der Seelig-Verstorbenen selbst-envehlten, Leich-Text Ps. XCIV. v. 19. in hiesiger Kirchen zu St. Olai Durch Göttlichen Beystand [...], Reval 1717. — Letzter Ehren-Dienst., Der [...] Fr. Hedwig Feldthusen, Des [...] Hn. Johann Lantings, f...] BurgerMeisters dieser Stadt Reval, [...] EheLiebsten, Als Dieselbe am 13. Mart, des 1717ten Jahres f...] seelig verschieden, Und darauff Am 21. ged. Monats Mart, in ihr Ruhe-Kämmerlein in hiesiger Kirchen zu St. Olai mit Christi Ceremonien beygesetzet wurde, Reval 1717. - Die Pflicht Treuer Untertahnen, zu welcher Sie sich Bey der Huldigung verbinden, Welche Am Tage der ErbHuldigung, So auf Befehl Sr. GrossCzarischen Majestät Herrn, Petri Alexiewitz, Unsers allergnädigsten Käysers und Herren, Dero jüngeren Printzen, Dem Durchläuchtigsten Printzen Petro Petroivitz, in schuldigster Devotion von Allen Ständen derer Teutschen Gemeinen der Stadt Reval, Anno 1718. den 19. Martii in hiesiger Kirchen zu St. Olai geleistet ivurde, Nach Anleitung der Worte aus 1. Reg. VIII, 66. vorgestellet, Reval 1718. Academische Schuldigkeit/ Welche Dem [...] Herrn M. Johann Andreas Helwig/ von Berlin aus der Marek/ Einer Hochansehnlichen Philosophischen Facultät zu Wittenberg bißhero hochverordneten Adjuncto, Ihrem Hochzuehrenden Tischgenossen und werthgeschätzten Freunde/ Als derselbe/ Seine [...] Studia [...] beschlösse/ Und Den X. Iunii des MDCXCIII. Jahres sich auff die Reise begäbe [...] abgestattet wurde Von [...] D. Deutschmanns Sämtlichen Tischgenossen, Wittenberg 1693 [Abschiedsschrift zu ~s Reise nach Uppsala], — G. G. Tanzelmann: LPr. auf~, Reval 1720. - Gadebusch 1777, 2, 34 - 36. - Hupel 27, 1791, 321. - Carlblom 1794, 91. - Recke/Napiersky. - Paucker 1849, 70, 341. - AGB 1897. DBA 509, 3 0 5 - 3 0 8 . - BaBA 120, 4 0 4 - 4 1 1 . Amburger 1998. LITERATUR:

H e n n i n g , Carl Matthias * 1 0 . 7 . 1 7 7 4 Reval, f 1 1 . 1 . 1 8 5 6 Weißenstein Kr. Jerwen (E); Vater: Lorenz Matthias H . ,

Archivar am Oberlandesgericht; Mutter: D o rothea Regina, geb. Salomon. Ritter- u. Domschule in Reval, seit 1791 Studium in Jena, 1 7 9 4 - 1 8 0 1 Hauslehrer, 1 8 0 2 - 1 8 5 2 Pastor an St. Peter in Jerwen (E). oo 2 7 . 6 . 1 8 0 2 in Reval St. Nicolai Amalie Salomon, Cousine v. 1833 — 1842 Vizepropst, 1 8 4 2 - 1 8 5 2 Propst, i . R . in Weißenstein. Altarrede bey der Beerdigung Aug. Wilh. Hupeis. In: Grave: Magazin 1819, S. 62 — 66. Bußpredigt am 4. Sept. 1820. In: Paul v. Pesarovius (Hrsg.): Aufsätze vermischten Inhalts christlicher Freunde des In- und Auslandes 6, St. Petersburg 1821. — Predigt bei der Orgelweihe zu St. Petri am 1. October 1822, Reval 1822. Homilie über Joh. 17,3 zur Eröffnung der Synodalversammlung des Esthländischen ProvincialMinisteriums vom J. 1824, gesprochen in der Domkirche zu Reval, Reval 1825. — Johannes Tauler's Bekehrungsgeschichte, Dorpat 1825. Schriftgemässe Erklärung des kleinen Catechismus D. M. Luthers, Dorpat 1827. - Ein Wörtchen aus der Praxis der Tractaten-Verbreitung in Esthund Livland. In: Inland 10, 1840. — Homilie über 2 Petri 1,13.14 am Todtenfeste 1840, o.O. 1840. - Predigt über Offenb. Joh. 111,15.16 Dom. 5. Trinit. 1840, o.O. 1840. - Mehrere lett. Schriften. WERKE:

U B E R S . : Thomas a Kempis: Käimissest. Kristusse järrel. Nelli ramatut, Reval 1821; ebd. 1824 [est. Ubers, v. „Von der Nachfolge Christi"]. H R S G . : Evangelische Zeugnisse, 2 Bde. Reval 1837 — 1838 [Pr. v. Sartorius, Hesselberg, Carlblom, Lossius u.a.].

Recke/Napiersky. — Hamberger/ Meusel 1834. - Inland 1840, 40; 1856, 77. - Mitt. u. Nachr. 12, 270 - 73. - Paucker 1849, 48, 236 f., Nachtr. 55 f.; 1885. - EBL 1929. - DGB 79, 1943, 458. - DBBL 1970. - Nirk/Sogel 1975. - Kruus 1995. - DBA 513, 173 - 178. - BaBA 121, 347 357. LITERATUR:

Henning, Salomon * 1528 Weimar, f 2 9 . 1 1 . 1 5 8 9 Wahnen (K), ev.; Vater: Friedrich H . ; Mutter: Margareta, geb. Streithorst. Aus ärmlichen Verhältnissen stammend, erhielt er seine Bildung durch außenstehende U n terstützung; Schule in Weimar, Naumburg u. Zwickau, 6 Jahre Studium der Theol., Philos., Gesch., Rhetorik, Sprachen, Jura u. Staats-

569 recht in Wittenberg, Leipzig, Erfurt u. Jena, beherrschte Lat., G r i e c h . , Franz. u. Ital., u n terstützt zwar v. dem begüterten Nürnberger Kaufmann Hieronymus Wolkenstein, aber ohne Abschluß, 1 5 5 3 auf einer R e i s e nach R o s t o c k in Lübeck zufällige Bekanntschaft mit Gotthart Kettler ( 1 5 1 7 - 1 5 8 7 ) , kam mit i h m nach R i g a , seit Sept. 1 5 5 4 , als Kettler K o m t u r von Dünaburg (L) wurde, als Sekretär offiziell in dessen Diensten, auch nachdem dieser 1 5 5 9 Deutschordensmeister wurde, in den folgenden Jahren ständig mit wichtigen politischen Gesandtschaften betraut, war u. a. als Kettlers Geheimschreiber am Friedensschluß von Poswol (Lit) 1557 beteiligt, danach erkrankte er aufgrund seiner vielen Aufgaben für längere Zeit, nahm seine Arbeit aber zur Zeit der W a h l Kettlers zum Koadjutor 1 5 5 8 wieder auf, wurde 1 5 5 9 nach seiner R ü c k k e h r von einer Mission zum schwed. K ö n i g Gustav nach Siiderköping mit der M ü h l e Kerisser b. R e v a l belohnt, oo (1) 1 5 6 0 in R e v a l Anna Margareta v o n der Pahlen. ~ setzte sich i m Sinne Kettlers für eine Unterwerfung ganz Livlands unter Polen ein, um eine ähnliche weltliche Herrschaft wie in Preußen zu erreichen, der Gesamtplan scheiterte, aber Kettler wurde am 2 8 . 1 1 . 1 5 6 1 Hzg. von Κ unter der Oberherrschaft von Polen, bestimmende Kraft in seiner R e g i e r u n g war mittlerweile zum W i r k l i c h e n R a t ernannt. Als Geschenk für seine Unterstützung erhielt er 1561 v o m pol. K ö n i g das Gut W a h n e n (bis 1 6 9 8 i m Famiii enbesitz), schlug das Angebot, in den Dienst des Großfürsten von Finnland zu treten, aus, trotz seiner mächtigen Stellung lehnte er 1 5 6 2 u. 1 5 6 6 das angebotene A m t eines Kanzlers von Κ ab, wahrscheinlich u m dem drohenden ständigen Konflikt mit dem Adel zu entgehen. A u f dem Lubliner Reichstag wurde i h m 1566 durch K ö n i g Sigismund II. August der pol. Adelstitel für seine Unionspolitik verliehen, erhielt weitere Güter als Lehen u. eine Pension, ihm u. weniger Kettler ist zuzurechnen, daß trotz seiner Beziehungen zur politisch einflußreichen pol. Fam. Radziwill u. d. kath. Oberherrschaft Polens die ev. Landeskirche u. das Schulwesen im Hzgtum aufgebaut wurden, daher seit 1 5 6 7 R a t u. Kirchenvisitator der kur. u. semgallischen Kirchen, bat 1 5 6 8 u m seine Entlassung; es wurde i h m aber nur eine Entlastung in seinen Ämtern gewährt, 1 5 8 6 erkrankte er schwer, nach Kettlers T o d , 1587,

Henning war ~ zwar Mitgl. des Regentschaftsrats, griff aber nicht mehr in die Regierungsteilung Kurlands unter den beiden S ö h n e n Kettlers ein, sondern hielt sich meist auf seinen Gütern auf, v. a. in W a h n e n , w o er 1 5 7 3 eine Kirche gestiftet hatte, außerdem war er Erbherr auf W a l g u m (K), Aruppen (K), Suttnen (K), W a t r i b e n (K), Sahrzen (K), Kirrepe (L), W i l k e m i t (L) u. Mühlgraben (L). oo (2) Anna v. B o c k u m , oo (3) Margareta v. D o b b i n (Tobbien). Sein wichtiges W e r k „Lifflendische Churlendische C h r o n i c a " in seinen letzten beiden Lebensjahren 1 5 8 7 — 1 5 8 9 verf., postum 1 5 9 0 ersch., belegt deutlich seine T r e u e zu Gotthard Kettler u. die auf den Anschluß des Landes an Polen-Lit zielende Politik, so daß diese Chronik, anders als die v. —>· T . Horner, —> B . H o e n e k e u. J . R e n n e r das R i n g e n u m eine neue Selbständigkeit unter pol. Oberhoheit, wie es dann nur in Κ geschah, dokumentiert. W E R K E : Ein T l . seiner Schriften m u ß als verloren gelten. — ~ mit Alexander E i n h o r n : Kurländische Kirchenordnung, R o s t o c k 1570. Flugschrift, o . O . um 1 5 8 0 [Titel ist u n b e kannt; darin werden die Grausamkeiten der Russen i m Zush. mit den Kämpfen in L thematisiert] . — Suchet am ersten das Reich Gottes, vnd seine Gerechtigkeit, so wird euch das ander alles zufallen, R o s t o c k 1 5 8 9 [mit B i g . : Ioannis Caselii ad nobilis et clarissimi viri, Dn. Salomonis Henningii Consiliari Ducis Curlandiae praecipui filios Paraenesis]. — Lavs Deo Trino Et Vni Semper Amen. Warhafftiger vnd bestendiger Bericht, wie es bißhero vnd zu heutiger stunde in Religions sacken, im Fürstenthum Churl and, vnd Semigaln, in Lieffland, ist gehalten worden nebenst dem leben vnd seligen sterben, Weylands des letzten Herrn Meisters und ersten Hertzogen zu Churland, etc. so ιvol einer Parcenesi, Christlicher vnd trewhertziger Warnunge vnd vermanunge [ . . . J , R o stock 1 5 8 9 ; hrsg. v. T h e o d o r Kallmeyer in: S R L 2, 1 8 4 8 , S. 2 9 1 - 3 3 0 [Inhaltsübersicht u. A n m . , S. 3 5 7 — 3 6 0 J . - Postum: Lifflendische Churlendische Chronica. Was sich vom Jahr Christi 1554. biß auff 1590. In den langwierigen Moscowiterischen vnd andern Kriegen, an nothdrenglicher verändemnge der Obrigkeit vnd Stände in Lieffland, sieder deß letzten Herrn Meisters, vnd Ersten in Lieffland zu Churland vnd Semigalln Hertzogen, gedenckwirdiges zugetragen (VorRd. D . David Chytraeus), R o s t o c k 1 5 9 0 [Chyt-

Henrici

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raeus (1530-allHalH 600) war Prof. in R o s t o c k Häuslicher Unterricht, L y z e u m in R i g a (L), (vgl. —> P. O d e r b o r n , —> D . H i l c h e n ) ; die seit 1787 Kanzlist b. rigaischen N i e d e r l a n d C h r o n i k behandelt die Zeit v o n der T h r o n - gericht, 1789 Sekretär der rigaisch-wolmarbesteigung Ivans IV. (1533) bis 1583; allg. schen Niederrechtspflege, Aufgabe der Stelle w i r d konstatiert, daß sich ~ n u r flir die Z e i t 1793. D a n a c h beschäftigte er sich ein Jahr lang 1556 — 1570 auf direkte Quellen stützte, f ü r die mit bürgerlichen Rechtssachen am liv. G e beiden letzten Jahrzehnte habe ~ stark —>• B. richtshof, 1796 Kanzlist b. kur. Kameralhof, R u s s o w s C h r o n i k b e n u t z t ; die V e r b r e i t u n g 1801 Titularrat, 1815 schied er a. d. A m t aus. des W e r k e s w a r kurzzeitig von Sigismund III. W E R K E : Graziöse und Perzinet. Operette in drey verboten, aber das V e r b o t w u r d e E n d e 1595 Aufzügen, R i g a 1794. - Die ersten Kinder meiner d u r c h Kettlers S ö h n e w i e d e r a u f g e h o b e n ; vgl. Laune. Erstes Bändchen, R i g a ; Königsberg — T . Bra(c)kel; die C h r o n i k w u r d e später v. 1795. — Das Glück der Liehe. Eine Operette in —> C . Kelch als Q u e l l e benutzt]; leicht veränd. zwey Aufzügen, R i g a 1802. — Das Fest der FiAusg. Leipzig 1594; ebd. 1595; Ausg. 1594, scher, oder die Liehe macht Sorgen. Eine Operette in hrsg. v. T h e o d o r Kallmeyer i n : S R L 2, 1848, einem Aufzug, nebst einem Anhange, R i g a 1806. S. 195 — 289 [„Inhaltsübersicht u. A n m . zu ~'s — Die Entführung, oder die Vereinigung der Liebe. Livländischer u n d Kurländischer C h r o n i k " , Eine Operette in drey Aufzügen. Frey fürs Theater S. 340 — 356; „Erklärung fremdartiger W ö r t e r bearbeitet. Nebst einem Anhange Gelegenheitsgein H e n n i n g ' s C h r o n i k " , S. 361—362; R e g . , dichte, R i g a ; Königsberg 1808. Zahlr. S. 3 6 2 - 3 6 8 ] ; Sepdr. R i g a 1857; f o t o m . GelGe. N a c h d r . H a n n o v e r - D ö h r e n 1968; Ubers, ins L I T E R A T U R : Vgl. —> Samuel Vogel, 1806. — GoeEngl. v. Jerry Smith: Salomon Henning's Chro- deke 7, 483. — Recke/Napiersky. - Hamberger/ nicle of Courland and Livonia, Iowa 1992]; Ausz. Meusel 1834. - Rehbinder 1853, 939, 941. in: M a c k e n s e n 1936: Aus S. Henning, War- Briimmer 1876/77; 1884. - Theater-Lex. 1, 1953, hafftiger vnd beständiger Bericht, S. 266; Aus S. 758. - Kosch. - Redlich 1989. - DBA 515, 217 Henning, „Lifflendische-Churlendische Chronica" 222. - BaBA 122, 1 1 1 - 1 1 3 . 1594, S. 2 7 6 - 2 8 0 . Hermann, Daniel L I T E R A T U R : AGB 1897 (Jöcher 1750). Tetsch 1770, 3, 237 - 294 [älteste Biogr. über ~J. - Gade- * u m 1543 N e i d e n b u r g (Ostpr.), f 2 9 . 1 2 . 1601 R i g a ; Vater: Andreas H . , Bürgermeister busch 1772, 2 5 - 3 5 ; 1777, 2. - Mitau. Monatsschr. 1784, Jan. S. 47 - 69. - Stepf 1825. - Recke/ in N e i d e n b u r g . Napiersky. — T. Kallmeyer: Erläuterung zu ~'s U n t e r r i c h t in N e i d e n b u r g u. seit 1558 Schule Schriften. In: SRL 2, 1848, S. 331 - 3 3 9 . - Th. des J o h a n n e s S t u r m in Straßburg (z.d.Z. n o c h Schiemann: ~s Lifflendische Churlendische Chronicht Univ.), befaßte sich z.d.Z. schon mit lat. nika. Eine Quellenuntersuchung, Diss. Mitau 1874. - AGB 1897. - Arbusow 1913. - Prande 1926. - D i c h t u n g , S t u d i u m in Heidelberg u. an m e h EBL 1929. - Klein 1939, 37, 64. - N D B 8. - reren U n i v . , dann in Königsberg, ab 1567 an Kosch. - Unäms 1975. - Rauch 1986. - Redlich der n e u e n Akad. in Straßburg, 1568 - 1 5 7 0 in 1989. - DBA 513, 201 - 2 3 1 ; II 561, 20. - BaBA Basel u. seit 1571 in Wittenberg, mit Fabian, 121, 3 9 0 - 4 1 6 . Burggraf zu D o h n a d. Α . , geologische Studienreise d u r c h Sachsen u. Schlesien, mit einiH e n r i c i , K a r l - H e r b e r t —> H a s s e l b l a t t , gen Edelleuten a u ß e r d e m R e i s e n nach B ö h Dieter m e n , M ä h r e n u. Brandenburg, danach R ü c k k e h r nach W i t t e n b e r g , ging nach W i e n , d u r c h Henschel-Villaret Villaret E m p f e h l u n g des kais. R a t e s Caspar v. M i n k witz u. positive A u f n a h m e seines L o b G . zur H e n t s c h , W i l h e l m J a c o b Christian K r ö n u n g R u d o l f s II. z u m K ö n i g v o n U n g a r n , * 27. (j. 16.) 8.1769 Bersohn (L), f 19. (j. 7.) Anstellung 1573 a m streng kath. H o f e R u d o l f s 9.1816 Mitau (K); Vater: Ewald Gottlieb II. als Sekretär der lat. Kanzlei u. Supplikenrat (zuständig flir Bittgesuche) der kais. K a m m e r , (Theophilus) H . ( 1 7 2 8 - 1 7 8 0 ) , 1 7 6 3 - 1 7 8 0 Past. Bersohn (Fam. stammte a. d. N i e d e r l a u - teils in W i e n , teils in Prag, Aufträge führten ihn auch nach Schlesien u. M ä h r e n , w u r d e sitz); M u t t e r : Anna Elisabeth, geb. H e n c k (f 1812), T o c h t e r des Vorgängers i m Past. B e r - geadelt. A b 1578 trat er als Stadtschreiber in die Dienste der mit Sonderrechten gegenüber sohn, J o h a n n J a k o b Henck(e) (f 1762).

571 der pol. Oberherrschaft ausgestatteten Stadt Danzig, als Gesandter der Stadt am pol. K ö nigshof, Teilnahme an den Feldzügen des pol. Königs Stephan IV. Bäthory gegen R u ß l . , trat schließlich ganz in kgl. Dienste, 1 5 7 9 in K o w n o (Kaunas, Lit), ab 1581 wieder in Danzig, vor dem Friedensschluß von Zapolve, durch den Barthory Teile Livlands zurückerobert hatte, eilte er 1582 dem K ö n i g nach R i g a voraus, oo Ursula Kröger in R i g a . I m R a t des pol. Statthalters Livlands, Kardinal Jerzy Radziwill ( f 1600) u. dessen Sekretär, 1 5 8 3 b. der R e v i s i o n der liv. Landgüter B e auftragter im Kr. W e n d e n (L), nach der A b reise v. Radziwill aus L u. dem T o d des K ö nigs seit 1 5 8 6 im Dienst des W o i w o d e n von W e n d e n , Jürgen (Georg) Farensbach ( 1 5 5 2 1602), n o c h mehrmals Gesandter in Polen, Oberster der liv. Ritterschaft, Niederlegung seiner Amter, zog nach R i g a , um sich ganz seinen literar. Tätigkeiten zu widmen. W E R K E : Epithalamion ülustri principi ac domino, D. Gottharde in Livonia Churlandiae et Semigalliae duci [...] et illustrissimae principi ac dominae, dominae Annae f . . . ] sponsae f . . . ] , R e g i o m o n t i 1 5 6 6 [ H G . ] . — In gloriosam Christi nativitatem Declamatio Poetica, in qua, et Lapsus Primorum parentum, et ipsa admiranda Filij Die, et Salvatoris nostri, Domini Iesu Christi incarnatio comprehenditur, Straßburg 1 5 6 7 . — Propempticon generoso Domino, nobilitate, emditione, et virtute excellenti [ . . . ] , W i t t e n b e r g 1 5 7 0 [AbschiedsG. an Fabian Burggraf zu D o h n a u. die Brüder Albert Friedrich u. Wolfgang von W e r n s d o r f b. ihrer Abreise nach Italien]. — Carmen nvptiale. Venerando viro, [...] Domino Ioanni Eliae Lemgoniensi, [...], ac [...] Annae, Hermanni Tespel, [...]filiae, Wittenberg 1 5 7 2 . — Panegyris [...], W i e n 1 5 7 2 [LobG. an R u d o l f II. Kaiser von Deutschland zu seiner K r ö n u n g zum K ö n i g v o n Ungarn 1 5 7 2 J . — De passione et morte Christi carmen. Olim in Academia Argentinensi publice recitatum, nunc vero in lucem editum, W i t t e n b e r g 1 5 7 2 . - Carmenfunebre [ . . . ] , Prag 1 5 7 5 [LG. auf Eckhard G r a f von S a l m - N e u burg, f 7 . 7 . 1 5 7 5 ] . - Carmen de vita litterata sive scholastica, oratio in academia argentinensi publice habita, R e g i o m o n t i 1 5 7 5 ; wieder in: Poemata academica, T l . 1, 1614. — Stephaneis moschovitica, sive de occasione, causis, initiis et progressibus belli, a serenissimo potentissimoque Polonorum Rege [...] Stephana I. contra Joannem Basilium, Ma-

Hermann gnum Mosclwrum Ducem [...] libri duo priores, Gedani 1 5 8 2 ; verm. Abdr. in: Poemata academica, T l . 3, 1 6 1 5 [v. einem 3. B u c h existiert nur der Anfang]. — De rana et lacerta, succino insitis, discursus philosophicus; equo occasio sumi potest de causis salis fodinarum Cracoviensium naturalibus ratiocinandi, Cracoviae 1 5 8 3 ; 2. Ausg. hrsg. v. Lorenz Scholz, R i g a 1 5 8 8 [enth. Carmen de certamine inter ursum & aprum]; 3. Ausg.: Ad illustris dominum, D. Joh. de Zamoscio, Regni Poloniae Cancellarium supremum et exercituum generalem etc. de rana er lacerta, succino, borussiaco insitis, discursus philosophicus, et de certamine inter ursum et aprum, carmen, R i g a 1 6 0 0 ; wieder in: Poemata academica, T l . 3, 1 6 1 5 ; wieder in: Acta borussica. Ecclesiatica, Civilia, Literaria [ . . . ] 2 / 1 , Königsberg; Leipzig 1 7 3 1 , S. 121 [G.; auch ins D t . übers.]. — Panegyris in coronationem serenissimi principis ac domini, D. Sigismundi III. Regis Poloniae et designati Sueciae f . . . ] , Cracoviae 1 5 8 8 . - In Irim reverendi et doctissimi viri Pauli Oderbornii. In: Paul O d e r b o r n : Vier Predigten von dem B o g e n Gottes in den W o l c k e n , gehalten in der T h u m b k i r c h e n der Kgl. Stadt R i g a und dann zusammengefaßt, R i g a 1591 [ G . , bezieht sich auf den B u n d Gottes mit N o a h nach der Sintflut Gen. 1 9 , 1 3 - 1 7 ] , — Contafei vnd leben des wolgebornen, gestrengen, edlen Herrn, Herrn Georgen Farenßbachs, Erbherrn auff Karks, königlichen wendischen Presidenten vnnd Obristen über die liejflendische Ritterschaft, auff Tarnest vnnd Ruyen Haubtmanns [ . . . ] , R i g a 1594 [in Versen]; wieder in: G e o r g Ciegler: W e l t Spiegel [ . . . ] , R i g a 1 5 9 9 [Entstehung u. Ubers, des Weltspiegels vgl. —> G. Ciegler(us)]; wieder in: Mackensen 1936, S. 1 5 3 - 1 5 5 [G.]. — Dunae fluvii ad nob, et cl: v: Davidem Hylchen Rigen, syndicu, ex aulo [...] Poloniae regis, etc. iterum redeuntum applausus, R i g a 1594. - De Marte cum Musis in nova Academia Samosciana conjuncto, carmen [ . . . ] , ο . Ο . ο . J . ; wieder in: Academiae Samoscianiae recens institutae intimatio, R i g a 1 5 9 4 . - Ad Deum Omnipotentem pro omnibus corporis atque Animae Bencficiis [...] Gratiarum Actio ad Deum omnipotentem pro omnibus corporis atque animae beneficiis [...] Zu Gott dem Allmechtigen vor allerley Leibs unnd der Seein Wolthat [...] Dancksagung. In Lateinische vnd Deutsche Vers verfasset, R i g a 1595. — De monstmso partu, die XVIII. Aug. 1595 in districtu Ascheradensi Livoniae ultradunensis in lucem editio; et de rebus quae praeter naturae ordinem fiunt,

572

Hermann discursus ethicus physicus, histioricus, R i g a 1 5 9 6 ; wieder in: Poemata academica, T l . 3, 1615. — Ge. in: Paul O d e r b o r n : Wunderbare/ E r schreckliche/ Vnerhörte Geschichte/ vnd warhaffte Historien. Nemlich/ Des nechst gewesenen Großfürsten in der Moschkaw J o a n Basilidis (auff ire Sprach Iwan Basilowitz genandt) Leben. In drey B ü c h e r verfast/ V n d aus dem Latein verdeutscht, übers, v. Heinrich R ä t e l , Görlitz 1 5 8 8 ; ebd. 1 5 8 9 ; ebd. 1596. Joanni Samoscio, Regni Cancellario et exercituum regni praefecto generali, Trophaeum, Cracoviae u m 1598. — Ad illustrem et Magn. Dn. D. Georgium Farensbach [...] et eundem Coniugi suae Dilectae Sophiae natae ex nobilissimo Firxorum familia [...] Consolatio, R i g a 1 5 9 9 . — A n o n y m : Livoniae afflictae ad Sacram Regiam Maiestatem Ordines Regni Poloniae Magnifique Ducatus Lithuaniae [...] Supplicatio, R i g a e 1 6 0 1 . - Meditatio Militis Christiani cordati et simul pii, R i g a 1601 [G.]. — Lat. u. dt. Ge. in: G e o r g Ciegler: Speculum mundi: T h e t aer: Werldennes Spegel, allom M e n n i s k i o m foer oegonen staelt äff Georgio Cieglero. O c h nu foer swenskat och afF T r y c k e t f . . . ] , Stockholm 1620. — A n o n y m : De Livoniae statu instabili ex fundamentis philosophids, o . O . o . J . [am Schluß steht ,,Hadera fulminans", ein Anagramm aus D a niel Hermanus]. — Bericht über den pol.-russ. Krieg. In: Acta Internuntiorum des (Rats) Stadtarchivs in Danzig [eine der w i c h tigsten Quellen für diesen Krieg]. — Viele dt. Ge. sind bisher nicht veröfftl. A U S G A B E N : Danielis Hennanni, Borussi, Secretarii Poemata academica, hrsg. v. Ursula Hermann [Witwe v. Pars 1 - 2 , R i g a 1 6 1 4 ; 3. TL ebd. 1 6 1 5 [1. T L : Academica; 2. T L : Aulica; 3. T L : Bellica et Miscellanea; politische G e . : über das pol. Interregnum; über die Pariser B l u t hochzeit v o m 2 3 . / 2 4 . 8 . 1 5 7 2 , als 8 0 0 0 0 H u genotten wegen ihres ev. Glaubens in Frankreich umgebracht wurden; über die Flucht Heinrichs III. von Warschau nach Paris; ferner: Stephaneis, 3 B ü c h e r ] , LITERATUR: A G B 1897 (Jöcher 1751). -

G. C . P i -

sanski: Nachricht von dem preußischen Dichter Königsberg 1758. — Goedeke 2, 325. — Danziger fainiliengesch. Beiträge 1929, 34. — Gadebusch 1777, 2. — Acta Borussica. Denkmäler der preußischen Staatsverwaltung im 18. Jh., hrsg. v. d. Kgl. Akad. d. Wiss., Berlin 1892 ff., 2, 124.; Mk Göttingen 2004. - Arnoldt 1756/69. - ADB 12. -

APrB 1. - Redlich 1989. - DBA 520, 3 7 3 - 3 7 9 ; II 566, 440. - Kosch. - BaBA 117, 335.

Hermann, Theodor —> Pantenius, Theodor Hermann von Wartberge * um 1 3 3 0 möglicherweise Niedersachsen oder Westfalen, f um 1 3 8 0 Livland. Hielt sich seit der Mitte des 14. Jhs. nachwsl. in L auf. Kaplan der Landmeister des D t . O r dens in L u. für den O r d e n diplomatisch tätig. Gemeinsam mit Meister W i l h e l m von Vrimersheim R e i s e n sowie Heereszüge; u. a. ist seine Anwesenheit 1 3 6 6 in Danzig bezeugt, w o Verhandlungen zw. den Bischöfen Livlands u. dem Orden stattfanden. 1372 nahm er am Generalkapitel in Marienburg teil. W E R K E : Chronicon Livoniae [die wahrscheinlich nach 1 3 7 8 abgefaßte C h r o n i k ist im Danziger Stadtarchiv (300, R , L l l , 2. Viertel des 16. Jhs.) überliefert. Sie umfaßt Ereignisse a. d. beginnenden 12. J h . bis zum J a h r 1378. Als Quellen zog ~ für die ältere Zeit —> Heinrich v o n Lettland u. die sog. ältere —> Livländische R e i m c h r o n i k heran, was v o n W a c h s m u t j e doch bezweifelt wird. D a n e b e n dürfte i h m auch die Chronik v. —> B . H o e n e k e zur Verfugung gestanden haben, Zeugnisse a. d. Zisterzienserkloster Dünamünde sowie der reiche Urkundenschatz des Ordens u. persönliche Erfahrungen. Im Mittelpunkt des stark annalistischen Werks stehen die Kämpfe der liv. Christen gegen Russen u. Litauer. D i e C h r o n i k läßt profunde Kenntnisse des Verf. über die örtlichen Gegebenheiten erkennen. So werden wirtschaftliche Beziehungen zu N o w g o r o d u. Pleskau angesprochen, ebenso wie Aufbauarbeiten v o n B u r g e n u. Mühlen. D i e enge Verzahnung mit dem preuß. Z w e i g des D t . Ordens macht das W e r k zu einem Bindeglied des vorausgegangenen Berichts v. —> Hartmann v o n Heldungen u. der folgenden preuß. Deutschordenschronistik]. - Relatio de diseeptatione inter Rigensem arcliiepiscopum ordinemque S. Mariae Theutonicomm Gedani anno 1366 habita [überliefert in Berlin (Geh. Staatsarchiv Preuß. Kulturbesitz Berlin, Hauptabt. X X , Ordensfoliant 2 7 1 , f. 4 9 - 5 5 ; ehem. Königsberg). D i e Schrift gibt a. d. Sicht des Ordens den Gang der Verhandlungen, geführt v. die u. a. auch schwierige Besitzverhältnisse zum Gegenstand hatten, w i e -

573

Hesselberg

der. 1366 konnte man sich zwar einigen, doch schen Diözese. Begrün, u. 1 7 5 6 - 1 7 5 8 Diwurden die Vereinbarungen von der Kurie rektor der Grobinschen Witwen- u. Waisenbzw. dem Papst nicht anerkannt]. kasse. oo (3) Maria Reuter. A U S G A B E N : Chronicon Livoniae, hrsg. v. Ernst W E R K E : Die Absichten der ewigen Weisheit bey Strehlke. In: S R P 2, 1863, S. 2 1 - 1 1 6 ; dt. den Ley den der Kinder Gottes, Mitau 1742 Ubers.: Die livländische Chronik Hermann's von [ T R d . b. der Beerdigung der Catharina v. Wartberge. Aus dem Lateinischen übers, v. Emst Sacken, geb. v. Korff; vgl. die Trauerode v. — Strehlke, Berlin; Reval 1864. — Relatio de disc- J. F. Rhanäus]. - Die wahre Freundschaft ein eptatione [...], hrsg. v. E. Strehlke, 1863, wichtiges Theil der zeitlichen Glückseligkeit. S. 1 4 9 - 1 5 5 flat.]. - Liv-, Ehst- u. KurländiTrauungsrede bey der Vermählung des Landhofsches Urkundenbuch Bd. 2, Reval 1855, meisters Christoph Friedrich von Sacken mit Juliane Nr. 1036 [dt. Übers.]; ebd. Bd. 6, Riga 1875, Lovisa von den Brincken, Mitau 1745. — Die Nr. 2884 [ht.]. Pflichten der Christen gegen die verborgenen Wege der göttlichen Regierung, Mitau 1745 [EinsegLITERATUR: E. Strehlke: Nachrichten über die livnungsRd. zu oben erwähnter Vermählung]. — ländische Chronik des In: Neue Preuß. Provinzial-Bll. 3. Folge 3, 1859, 1 2 9 - 155. - Ders.: In: Abgenöthigte und bescheidene Rechtfertigung ivider S R P 2, 1863, 9 - 2 1 , 1 4 8 - 1 4 9 . - M . Toeppen: den von Herrn Dietrich Christian Wöljfer, SuperIn: S R P 3, 1866, 5 3 3 - 5 3 4 . - H. Zeissberg: Über intendenten des Piltenschen Kreises, ausgegebenen eine Handschrift zur älteren Geschichte Preußens Ungrund einer künftig zu erwartenden Allgemeinen und Livlands. In: Altpreuß. Monatsschr. 8, 1871, Judenbekehrung. Nach den Gesetzen der Wahrheit 5 7 7 - 6 0 5 . — K. Höhlbaum: Beiträge zur Quelund Liebe entworfen, und dem Urteil der Gelehrten lenkunde Altlivlands, Dorpat 1873. Georg Rathlef: Das Verhältnis der kleinen Meisterchronik unterlegt, Leipzig 1745. — In: Hamburgische zum Chronicum Livoniae Hermanns von Wartvermischte Bibliothek: Gedanken über das berge und zur Reimchronik. In: Verh. G E G 8 / 2 , Seufzen der Creatur, Römer VIII, 19—23; Ent1877, 27 - 84. - F. Wachtsmuth: Über die Quellen scheidung der Frage: ob der Evangelist Johannes und den Verfasser der ältern livländischen R e i m oder Marcus die Offenbarung verfertiget. Uebersetchronik, Mitau 1878. - A D B . - Arbusow 1913. zung der Anfangsworte 1. Korinther IX, 12; Acta Universitates Latviensis X V 1926, 287 - 289. Zween bemerkte Fehler des Hrn. Prof. Cotta in der Cederberg 1929. - Helm/Ziesemer 1951. - Z. Ivinskis. In: Lietuvivi Enciklopedija 8, Boston 1956, Ausgabe Josephi. Bedenken über Römer I, 4.; Vom 215. - O . Engels: Zur Historiographie des D e u t Subject der Paulinischen Worte Rom. XI, 26. — schen Ordens im Mittelalter. In: Arbeiten zur KirIn: Hamburgische vermischte Bibliothek, chengeschichte, Berlin 48, 1966, 342 - 343. - U . Bd. 3, 1745: Beweis, dass das Geheimnis des Arnold: Geschichtsschreibung im Preußenland bis versprochenen Messias dem Propheten Bileam bezum Ausgang des 16. Jhs. In: Jb.f.d.Gesch. Mittelkannt gewesen sey, S. 424—428. - Denckmal der u. Ostdeutschlands 19, 1970, 81 - 8 5 . - Ders.: In: 2 V L 3, 1981, Sp. 1 1 1 4 - 1 1 1 5 . - N D B 8. 2LThK Ehrerbietung und Liebe dem weiland — Herrn Ale5. - Redlich 1989. - B a B A 400, 3 6 6 - 3 6 8 ; 122, xander Gräven, derer Herzogthümer Curland und 374. Semgallen in die neun und zwanzig Jahr hochverdient gewesenen Superintendenten — errichtet [...], Hesselberg, J o h a n n Friedrich Königsberg 1747 [LPr. auf —> A. Gräven, der * 1 7 . 1 2 . 1 7 0 0 Mitau (K), f 2 1 . 5 . 1 7 5 9 Grobm am 2 6 . 8 . 1 7 4 6 starb]. — Prog. Meditatio critica de (K); Vater: Johann Η . , hzgl. Architekt ( f Homonymia vocabuli Superintendens, qua — Joac1720); Mutter: Maria, geb. Wettkindt aus hima Baumanno, Curlandiae Superintendenti — honorem Superintendentis et novi anni auspicium Windau (K, t 1710). gratulatur, Mitau 1748 [Baumann (1712 — Stadtschule Mitau, studierte ab 1717 Theol. in 1759), Generalsuperintendent in K, war der Jena u. Wittenberg. Zeitw. preuß. DragonerVater v. —> J . Heinrich Baumann]. — SendUnteroffizier, in Κ jedoch hauptsächlich als Pastor tätig, 1 7 3 4 - 1 7 3 9 in Wahnen (K). oo schreiben an D. Joh. Ernst Schubert, in welchem (1) 3 . 2 . 1 7 3 5 in Mitau Katharina Gerdruta einige unvorgreifliche Erinnerungen über die in seiSeifert (f 1738). 1 7 3 9 - 1 7 4 1 Pastor in Alt- nen Gedanken von der allgemeinen Judenbekehrung Autz (K), 1 7 4 1 - 1 7 5 0 in Appricken (K). oo (2) angeführte Beweisthümer: dass die Meynungen von schlechterdings 1741 Anna Katharina Gourband (f 1756). Seit der allgemeinen Judenbekehrung 1750 Pastor in Grobin u. Propst der Grobin- falsch seyen, mit Bescheidenheit bekannt gemacht

574

Heydenreich

werden, H a m b u r g 1 7 4 9 . — Unterricht für christliche Eltern und Lehrer in Schulen, wie sie ihre Kinder und Untergebene in der Taufgnade erhalten und hevestigen können, Königsberg 1750. — Trauerrede bey der Beerdigung der Frau Anna Maria Hartmann, K ö n i g s b e r g 1 7 5 0 . — Das Bild eines Fürsten, der die Lust seines Volkes ist, an dem feyerlichen Geburtsfeste Friedrichs des zweyten, Königs von Preussen etc., in einer Zuschrift an die königl. deutsche Gesellschaft entworfen, Kön i g s b e r g 1 7 5 2 . - Die Hand des Herrn bei den Unglücksfällen der Menschen. Bey Gelegenheit der am 31. Oktober 1152 in der Stadt Grubin entstandenen grossen Feuerbrunst am 23. Sonntage nach Trinitatis aus Psalm LXIV. 10. vorgestellet,

kleine Beitr., teils nur mit H . . . unterzeichnet; Publ. im Pernauschen Wochenbl., 1824 — 1825.

gefaste

bei seiner Abreise von Riga, im Namen der ersten Ordnung der Domschule errichtet, o . O . 1 7 6 5 . — Meinen zurückbleibenden Freunden gewidmet,

HRSG. : Scherz

und

Ernst.

Eine

Wochenschrift,

Pernau 1826 [wöchentlich | Bogen 8; die erste Nr. ersch. als Probe bereits 1825]. L I T E R A T U R : Ostsee-Prov.Bl. 12, 1824, 68. - Pernausches Wochenbl. 1825, No. 3. - Inland 1843, 36, 323. — Recke/Napiersky. — Friedrichs 1967. DBA 533, 311. - BaBA 124, 207-208. Heyd(en)rich

• Heid(e)rich

H e y d e v o g e l , Ernst

* 4.11.1749 Riga (L), f 13. (j. 2.) 3.1787 Königsberg 1752. — Die Unvollkommenheit der Riga (Suizid). Studium an der Univ. Göttingen; Kanzleiphilosophischen Tugend. I n : D e r k g l . D e u t s c h e n Gesellschaft in Königsberg eigene Schriften in verwalter in Riga, Landvogteigerichts-Sekreungebundener und gebundener Schreibart, tär. Königsberg 1754, S. 463 (Sammlung 1). WERKE : Denkmahl der feurigsten Dankbarkeit dem HRSG.: Siegmund Jakob Baumgarten: Kurtz- würdigen Lehrer Herrn Professor M. J. G. Lindner casuistische

Pastoraltheologie,

Halle

1752

[mit Erl. d. Hrsg.]. Graven 1746, 26. — Tetsch 1770, 2, 338 - 340. - Gadebusch 1777, 2. - Zimmermann 1812, 45. - Meusel 1816. - Recke/Napiersky. Eckardt 1876. - AGB 1897. - Kallmeyer 1910. Räder 1942, 48. - BAST 9, 1965, 31. - DBBL 1970. - DBA 529, 451 - 458. - BaBA 124, 071 077. LITERATUR:

H e y d e n r e i c h , Heinrich Gottlob * 24.1.1770 Dresden, f 11.8.1843 Pernau (L); Vater: Superintendent, Prediger aus Dresden; mütterlicherseits stammte er v. dem Oberhofprediger Dr. Hermann in Dresden ab; Bruder: Karl Heinrich Η . , Dichter u. Prof. der Philos. Jurastudium u. a. in Wittenberg, dort Dr. iur., Hofgerichtsadvokat in Riga (L), 1823 Stadtfiskal in Pernau. WERKE: Disceptationes

Iuris.

Specimen

III,

Vit-

ebergae 1792 [Präses Georgius Stephanus Wiesandius, Resp. dessen Abkunft mit Dresdensis angegeben wird]. — Neues PostAdressbuch

für Liefland

und Oesel, R i g a 1 8 2 0 [in

der fortges. Abh. v. liv. Geschichtsschreibern S. 91 wird J. J. Meyer unrichtig als Verf. gen a n n t ] . — Ein Wort über die gegenwärtige Lage des hiesigen Advocatenstandes. In: R i g . Stadtbibl., N o . 3 9 , R i g a 1 8 2 2 . — Erste kleine Auswahl (wenig bekannter, zum Teil noch ungedruckter)

Gedichte, Pernau 1823. - Einige Ge. u. viele

Göttingen 1771. — Anonym: Das Trentleva. Ein Nachspiel, Riga 1773; Königsberg u.a. 1774 (Theater der Deutschen 14/7). - G(e). anonym in: Theaterkalender auf das Jahr 1777, Gotha 1776. — G(e). anonym in: Theaterkalender auf das Jahr 1786, Gotha 1785. - Einzeln gedr. Ge.; ein G. wieder in: Tb. fiir den Sommergenuß, Riga 1801. L I T E R A T U R : Gadebusch 1 7 7 7 , 2. — Meusel 1816, 5, 502. - Recke/Napiersky. - Goedeke 4/1, 150. Friedrichs 1967. - Kosch. - Redlich 1989. - DBA 533, 387-389. - BaBA 124, 214-216. H e y k i n g , Carl Heinrich H e r m a n n Benjamin von * 2.8. (j. 22.7.) 1751 Oxeln (K), t 18.10.1809 St. Petersburg; Vater: Wilhelm Alexander v. H . (1720-1771), Landespolitiker (Geschl. K. v. Eyk); Mutter: Sophia Dorothea, geb. von R o e n n e . 1763 — 1768 durch Verbindungen zum Prinzen Karl v. Sachsen (1733 — 1796), Hzg. von Κ bis 1563, in Warschau erzogen, 1768 b. Hzg. Karl in Dresden, dann b. Graf Oginski u. Kammerherr b. Kurfürsten von Trier in Augsburg, kurzer Univ.-Besuch, trat in preuß. Kriegsdienste ein. 1777 R ü c k k e h r nach K, pol. Oberst u. russ. See.-Major des LeibkürassierRegiments in St. Petersburg, Feldjäger in

575

Heyking

Warschau u. Berlin, oo 1 7 8 4 in St. Petersburg Zugehör, die, den fremden Ministem in Polen zustehenden Vorrechte des Völkerrechts gemessen Marie Magdalena de la Front. 1 7 8 5 a. d. Dienst könne, Warschau 1 7 8 6 ; franz. u . d . T . : Reponse ä verabschiedet u. v o m K ö n i g zum K a m m e r l'ecrit qui a pour titre: Eclaircissement de la queherrn ernannt, sowie mit dem Maltheser- u. stion, si Mr. de Zugehör peut jouir des privileges du Stanislaus-Orden ausgezeichnet, 1 7 8 4 - 1 7 8 6 droit des gens appartenant aux Ministres Strangers u. 1 7 9 0 - 1 7 9 3 piltenscher, 1 7 8 8 - 1 7 9 3 kur. dans la Pologne, Warschau 1786. - Antwort auf Landesdelegierter in Warschau u. Grodno das Sendschreiben an den Fürsten Ν., Warschau (Weißrußl.); während heftiger Streitigkeiten 1 7 8 9 . — Expose succint du proces intente a S. A. S. des Adels mit dem Hzg. u. dem Bürgertum, Gegner der bürgerlichen U n i o n , 1 7 9 3 — 1 7 9 4 Mgr. le due de Courlande par Son Excellence Mr. le Palatin de Sieberg, Warschau 1788. - Ueber den für Hzg. Peter B i r o n ( 1 7 2 4 - 1 8 0 0 ) v o n K u r Kurischen Landtag und dessen land ( 1 7 6 9 — 1 7 9 5 ) in St. Petersburg wirkend, gegenwärtigen rechtmässige Prorogation und Limitation, W ar1 7 9 4 hzgl. Oberstallmeister, wenig später kgl.schau 1 7 8 9 [franz. i m selben J a h r ; als Antwort pol. Kammerherr, 1 7 9 5 entwarf er die A b wurde verf.: „Erlaubniß zur Abschließung dankungsurkunde des Hzgs., gehörte der D e eines gütlichen Vergleichs über die Fonds des legation an, die der Kaiserin von R u ß l . , K a Bisthums Livland im Herzogthum Kurland tharina I I . , die Akte über die Unterwerfung eingegebenen Projekts, gegen den v o m Pildes piltenschen Kr. nach St. Petersburg tenschen Delegirten von Heyking an die brachte, nach der Einverleibung Kurlands ins Stände in franz. Sprache eingereichten Aufsatz russ. R e i c h Staatsrat u. Präsident des Zivilge. . . " , Warschau 1 7 9 0 . ] . — Reflexions sur la querichtshofs von K , 1 7 9 6 verpflichtete ihn Kaiser stion, si Vordre equestre a le droit de limiter et de Paul I. ( 1 7 9 6 - 1 8 0 1 , ermordet) nach St. P e proroger les dietes de Courlande sans l'assentiment tersburg zu k o m m e n , dort Senator u. kais.du due?, Warschau 1 7 9 1 . — Grieß de Vordre russ. Wirklicher G e h e i m e r R a t , 1 7 9 7 - 1 7 9 8 equestre de Courlande et de Semgalle contre S. A. le Präsident des Reichsjustizkollegiums der Liv-, Due de Courlande, presentes ä l'illustre deputation Est- und Finnländischen Sachen, A n n e n nommee a cet. effet par les serinissimes etats assembles Orden 1. K l . , als C h e f der Kultusverwaltung en diete. Extraits du Polonois ..., Warschau der fremden Konfessionen verwendete ~ sich 1791. Bruchstücke über Kurland von für die Jesuiten u. wandte sich damit gegen M.L.C.D.S.S., I - I I I , Warschau 1 7 9 2 [franz. den Primas Erzbs. Sestriecewicz; w e g e n der im selben Jahr]. Antwort auf den Brief eines Freundschaft seiner Frau mit dem Hoffräulein kurländischen Bürgers an seinen Landsmann, Nelidova in Ungnade gefallen, 1 7 9 8 ging er Warschau 1792 [franz. i m selben J a h r ] . — ExMitau (K), mußte 1 7 9 9 seinen Abschied pose, angefertigt und in einer Konferenz bey Sr. n e h m e n , mit der Anweisung, seinen Wohnsitz Excellenz dem Herrn Ambassadeur den 7. in Κ zu nehmen, zeitw. auf seinem Arrendegut Now. 1793, in Gegenwart der Herren Kanzlern Brandenburg (K), 1 8 0 2 - 1 8 0 9 Kurator des und des Herren Reichstagsmarschalls, auch des Katharinenstiftes in Mitau, mit der R e g e n t Herrn v. Sartorius, Residenten des Herzogs von schaft v. Alexander I. ( 1 8 0 1 - 1 8 2 5 ) ab 1 8 0 6 Kurland, vorgetragen, Mitau 1 7 9 3 ; wieder in: wieder Senator, 1807 Wirklicher G e h e i m e r Anhang zu den Beylagen des Kur. LandtagsR a t , 1 8 0 9 beurlaubt. ~ ist einer d. wichtigsten Diarii v o m 2. D e c . 1 7 9 3 , Mitau 1794. - ReRepräsentanten für den Ubergang v o m pol. gimen monarchicum ab ipsa natura et incorrupta Kurland zum russ. R e i c h . ratione emanatum, omnibus regiminis formis praeWERKE: Sur le droit de legation des dues de ferendum, contra insanos novatores summatim deCourlande, Warschau 1 7 8 5 ; Berlin 1 7 8 6 ; dt. monstrativ' α Κ. A. Rutheniae nobili, o . O . 1802. u . d . T . : Uber das Gesandtschaftsrecht der Herzoge — Rcminisccnses, 4 Bde. [unveröfftl. M s . , wurde von Kurland, a. d. Franz. v. J . U . T , Warschau j e d o c h v. Ernst Baron v. d. Brüggen (1840— 1 7 8 5 . — ~ mit Ε . M . G r u m m e r t : Odpowiedz na 1903) in „Polens Auflösung. Kulturhist. Skizzen aus der letzten Zeit der pol. Selbständigpismo pod tytulem: Objasnienie kwestyi czylij. P. Zugehör uzyc moze praw w Polszcze Ministrom keit", 1882 benutzt]. - Apologie oder richtige Auslegung einer anonymischen Schrift, die mit den Dworow Cudzoziemskich sluzqcych, o . O . 1 7 8 5 ; Worten: „Daß Uneinigkeit zwischen Haupt und dt. u . d . T . : Beantwortung der Schrift, welche den Gliedern ' anfängt [Ms.]. Tittel führt: Erläuterung der Frage, ob Herr von

Heyking

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Reisebilder aus dem europäischen Rußland und dem Kaukasus, Leipzig 1878. — Im Zuge, Riga 1878 [N.[; vgl. J o h a n n e s Lütkens: Z u r Verständigung. A n d e n Verfasser der „ e r b e t e n e n Meinungsäusserung", R i g a 1878. — In: B M 26, 1 8 7 8 / 7 9 : Im Zuge. Novelle, S. 6 8 - 9 8 ; Zur livländischen Landespolitik, S. 3 0 4 - 3 2 6 ; Zur Zur LITERATUR: Johann Christian Koppe (Bearb.): Lex. kurländischen Reformfrage, S. 4 6 0 - 4 8 6 ; Widerlegung einiger Einwände gegen die Einfühder jetzt in Teutschland lebenden juristischen Schriftsteller u. akad. Lehrer, Leipzig 1793. — rung der Landschafts-Institutionen, S. 615 — 643. Schwartz 1799, 296. - Ruthenia 1810, März, 216, Das wirkliche England, Berlin 1914. Nekro. v. U. v. Schlippenbach. - Stepf 1825. - B R I E F E : Eduard von B e h r : „Zur kurländischen Recke/Napiersky. — Hamberger/Meusel 1834, 2 u. Reformfrage ". Offener Brief an Leipzig 1879. — 18. - Seraphim 1904, 320 ff. - RBS 1918. Der Briefwechsel zwischen C. G. J. Jacobi und P. Amburger 1966. - DBBL 1970. - Kurland RitH. von Fuss über die Herausgabe der Werke Leterschaft 1971. - Kurl.Ritt. XVI/5. - DBA 534, onhard Eulers, 1841 — 1849, hrsg., erl. u. d u r c h 71 - 80. - BaBA 124, 277 - 284. A b d r u c k d. F u ß c h e n Liste d. Eulerschen H e y k i n g , E d m u n d F r i e d r i c h G u s t a v Frhr. W e r k e erg. v. Paul Stäckel u. W i l h e l m Ahrens, von Leipzig 1908 [1 Br. ~s an Friedrich v. Holstein * 4 . 3 . 1 8 5 0 R i g a (L), f 1 5 . 6 . 1 9 1 5 Berlin; v. 1 7 . 1 . 1 8 9 7 ] , Vater: Alfred Friedrich G e o r g Baron v. H . LITERATUR: A l b . A c a d . 1889. - W e r ist's? 4. (1813 — 1904), Vizegouv. v o n Κ u. Geheimrat Ausg. 1909. - Birkenruher-Alb. 1910. - Wittram (Geschl. —>• K. v. Eyk); M u t t e r : Amalie, geb. 1934, 89 - 93, 105 - 07, 125 ff., 144 - 46. - DBBL 1970. - Kurland Ritterschaft 1971, 316. - Alb. v o n Jacobs. Liv. 1972/91. - Redlich 1989. - DBA II 580, 201. 1 8 6 4 - 1 8 6 9 B i r k e n r u h e r Anstalt (L), 1870 - BaBA 124, 2 6 2 - 2 6 6 . S t u d i u m der Rechtswiss. sowie 1 8 7 0 - 1 8 7 3 der Politikwiss. in D o r p a t , B e a m t e r der H e y k i n g , Kurt B a r o n v o n —> E y k R e i c h s d o m ä n e n m i n i s t e r i u m s 1874—1875 in St. Petersburg, später B e a m t e r f ü r besondere H e y m e r , L u d m i l l a H e l e n e E l i s a b e t h , g e b . Aufgaben i m Finanzministerium, Mitgl. d. v o n R e h r e n Katasterkommission i m G o u v . Pleskau ( R u ß l . , * 20. (j. 8.) 2.1875 Ösel (L), f 1 0 . 5 . 1 9 2 7 südlichster Zipfel des Peipussees), 1 8 7 6 - 1 8 7 8 Schmachtenhagen b. O r a n i e n b u r g (b. Berlin); R e d a k t e u r der Zt. f ü r Stadt u n d Land u. Vater: Karl Ferdinand v. R . ( 1 8 1 4 - 1 8 9 4 ) , 1 8 7 8 - 1 8 7 9 der B M . Da ~ mit seinen R e Postbeamter, Beamter des Kr.gerichts (Fam. f o r m b e s t r e b u n g e n scheiterte, ging er nach hatte Besitz in Osel, seit 1675 schwed. Adel); D t l . , 1880 R a t i m Auswärtigen A m t in Berlin, M u t t e r : Liiso (Elisabeth), geb. O r r o ( 1 8 4 3 D r . phil. Berlin, Diss.: „ Z u r Geschichte der 1931). Handelsbilanztheorie, Berlin 1880; 1888; Häuslicher Unterricht, Töchterschule, 1893 — N e u d r . Glashütten ι.Τ. 1970 [TL 1: Einlei1894 Diakonisse in R i g a (L). Seit 1894 m e h tendes. Altere engl. Systeme u n d T h e o r i e n ] . " rere R e i s e n , u. a. Finnland, Moskau, R i g a , oo 4 . 6 . 1 8 8 4 in Soest Elisabeth, geb. Gräfin v. Flemming, verw. Gans Edle zu Puttlitz, Libau (K), St. Petersburg. Mitarb. an versch. Schriftstellerin. Legationsrat, 1885 — 1886 D t . Zs., 1896 nach Dtl. oo 1900 Albert H e y m e r , Konsul in N e w Y o r k , 1 8 8 6 - 1 8 8 9 in Valpa- D i r e k t o r einer landwirtschaftlichen Lehranstalt radiso, 1 8 9 0 - 1 8 9 3 D t . Generalkonsul in Kal- in O r a n i e n b u r g . H ä u f i g e r Wohnsitzwechsel, kutta, 1 8 9 4 - 1 8 9 6 in Kairo, D t . Gesandter lebte u m 1912 in O s t e r o d e (Ostpr.). 1 8 9 6 - 1 8 9 9 in Peking, 1 9 0 0 - 1 9 0 3 in M e x i - W E R K E : U n t e r v o n R e h r e n : Aazo und Linda. ko, 1 9 0 4 - 1 9 0 5 in Belgrad, 1906 p r e u ß . G e - Eine Geschichte aus Livlands Vergangenheit (mit 5 sandter in H a m b u r g , 1908 w e g e n Krankheit Vollbildern), R i g a 1902; H e i l b r o n n 1927 [R.J. - Vom Baume der Erkenntnis. Novellen, verabschiedet, seine letzten Lebensjahre v e r Berlin 1902; 1927 (Ecksteins m o d e r n e B i brachte er auf Schloß Krossen. bliothek 20). - Moderne Nonnen. Novellen und Skizzen, 1.-10. Tsd. Berlin 1903 (Ecksteins Aus den Tagen Kaiser Pauls, hrsg. v. F. G. B i e n e m a n n d. Α . , Leipzig 1886 [im Original franz. M e m o i r e n eines russ. Senators] . — Aus Polens und Kurlands letzten Tagen. Memoiren des Barons hrsg. v. A. B a r o n H e y k i n g sen., Berlin 1897 [dt. Bearb. nebst A n m . u. Big.]. TETLAUSG. :

WERKE :

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Hiärn(e) (Hiaerne)

moderne Bibliothek 26). — Unter von R e h - N e b e n den aufgeführten Hauptwerken verf. er r e n : Reinheit. Die Freunde (111. A . L e w i n ) , Ge. in schwed. Sprache. Berlin 1903 (Joseph Kürschners Bücherschatz W E R K E : Lyckans yppersta skatt, Stockholm 368) [2 En.]. — Unter von R e h r e n : Drei aus 1664. - Ehst-, Lyf- und Lettländische Geschichte einem Nest, und andere Geschichten

(111. W . R o -

[das Geschichtswerk war auf 8 Bücher angelegt; während der Abfassung des 8. Buches (der Aufbau war schon sehr früh konzipiert) R e h r e n : Gertrud Gawenda. Ein Berliner Roman, plante ~ noch einmal in Stockholm Akten Berlin; Leipzig 1909 (Joseph Kürschners Bü- einzusehen, was durch seinen frühen T o d cherschatz 651). mit Marie von Pistohl- nicht mehr möglich war. Es blieb unveröfftl., kors: Die Freunde, Berlin 1909. mit Marie kursierte aber in Abschr. in der Ritterschaft. v o n P i s t o h l k o r s : Herrenmoral. Roman aus den Die Originalhs. wurde im Ritterschaftsarchiv russischen Ostseeprovinzen, Hannover 1912 in Riga aufbewahrt; der Nachtrag stammt aus (Bücher der Quelle 1). — Unter R e h r e n : In: einer Hs. der Dorpater UB, in der die GeH e i m a t s t i m m e n 5, 1 9 1 2 : Pentti und Hamm, schichtsschreibung bis 1639 fortgeführt ist. ~ S. 2 0 1 - 2 0 7 [E.]; „Menschen gibt's mit milden hat mit Sicherheit —> M. Brandis' „LiefflänAugen ...", S. 293 [G.]. - Unter von R e h r e n : dische Geschichte" benutzt. Die einzelnen Friedrich August Thielemann, N e u r o d e 1 9 1 9 Bücher umfassen je eine hist. Phase, dessen (Hausfreund-Bibliothek 255) LR.]. Hen Gliederungsprinzip u. Sichtweise durch den Thielemann und seine Bräute. Roman, H a m b u r g ; schwed. Herrschaftswechsel in Ε bestimmt Berlin; Leipzig 1920. — Unter von R e h r e n : wird; die ersten 4 Bücher gehen bis 1525: Morgenröte. Novellen, Berlin 1 9 2 1 ; e b d . 1 9 2 3 Vorgesch., dän. Herrschaft über Ε; Schwert(Mosaik-Bücher 15). — Unter von R e h r e n : brüder; Zeit des Dt. Ordens; die anschlieSein Harem, Berlin 1926 (Loreley-Re. 185) ßenden 3 Bücher behandeln d. Auflösung der [R.]. - Unter von R e h r e n : Das Leben auf liv. Konföderation bis 1561; Kämpfe um L bis Schloß Päiküll. Roman, H a m b u r g 1937. 1582/83; Zeit bis zur Ubergabe der Stadt Riga Ü B E R S . : Unter R e h r e n : Estnisches Volkslied. In: an Gustav Adolph 1621 u. schwed. Herrschaft. Heimatstimmen 5, 1912, S. 2 9 3 - 2 9 4 . Der Quellenwert liegt v. a. im 1. Buch in der L I T E R A T U R : Lit.Sil. 1908. - Brummer 1913. - Groß Schilderung v. Land u. Leuten, den est. Ge1922, 93. - W e r ist's? 1935. - Kürschner Lit.bräuchen (Aberglaube, Riten, etc.), die er als Kal. 1936. - Nekro 1936. - G H Ösel 3 0 6 - 3 0 7 . Ingermanländer gut nachvollziehen konnte; Kosch. - Friedrichs 1981. - Redlich 1989. - D B A für die lett. Gegebenheiten stützte er sich stark 534, 224; II 580, 4 5 5 - 4 5 7 . - BaBA 124, 319. auf eine Schrift d. kur. Pastors Paul Einhorn (f In: Musen und Grazien in der Mark. 750 Jahre Li1655). Sein W e r k ist eig. eine schwed. teratur in Brandenburg. Bd. 2: Ein hist. SchriftstelReichsgesch. Livlands]. — Optimus fortunae lerlex., hrsg. v. Peter Walther, Berlin 2002. egge), Berlin; Eisenach; Leipzig 1905 (Joseph Kürschners Bücherschatz 451). — Unter von

Hiärn(e) (Hiaerne, Hiäre), T h o m a s * u m 1638 N y e n (Skoritas, Ingermanland, Rußl.), f vor 18.8.1678 Gut Werder (E), schwed. Abstammung; Vater: Erland H . , Propst; Bruder: Urban H . , Arzt u. Landeshauptmann (f 1724). 1655 Studium in Dorpat, im selben Jahr bereits Rückkehr nach Hause; 1660 Kopist des Kammerkollegiums, 1661 Schreiber u. Sekretär b. Gouv. von E, Bengt Horn, 1665 Landfiskal in Ingermanland, 1669 Gutsverwalter des Grafen G. A. Baner in Werder in der Wiek (E), umstritten, ob ~ Ritterschaftssekretär auf Osel (L) war; vgl. die Chroniken v. —> M. Brandis —»• B. Russow u. —>• C. Kelch. 1676 Rückkehr auf das Gut Werder.

thesaurus per dialogum inter Thyrsin et Hieromanthem propositus. Carmen populari, o . O . 1 6 7 4 [ v e r m u t l i c h lat. Fass. v. Lyckans yppersta skatt]. — Collectanea, betreffend die ließändischen Historien, und was zu derer Erklärung nöthig. Aus vielen Autoren, die man nicht leicht bekommen kann,

zusammengetragen, 2 Tie. Oesel; Stockholm 1 6 7 0 - 1 6 9 9 [Hs.; Tl. 2 entstand 1 6 7 0 - 1 6 7 5 , Tl. 1 entstand 1699 (Abschr. v. —> F. Menius: „Historischer Prodromus des Lieffländischen Rechtens und Regiments", Dorpat 1633, und vielen Urkunden); das Werk enth. hist. Quellen, teilw. schwed.]. — Geschichte der Erzbischöfe

von Riga [Hs. i n d e r B i b l i o t h e k d e r

mecklenburgischen Ritterschaft]. - Betraktelser aw Ewigheten, Stockholm 1677 [schwed.

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Hilchen(ius) (Heliconius) Übers, der Todesgedanken v. Jean Puget de La Serre: „Les Delices de la m o r t " , Brüssel 1 6 3 1 ] . A U S G A B E N : D i e ersten 4 B ü c h e r (bis 1525) der Ehst-, Lyf- und Lettländischen Geschichte. Erster Theil, hrsg. v. J o h a n n Friedrich v. R e c k e , Mitau 1 7 9 4 (Slg. Ehst- Liv- u. Churländischer Geschichtsschreiber 1) [der zweite T l . in der Bearb. v. —> J . F. v. d. R . ging als Hs. verloren] . — Erste krit. Ausg.: Thomaae Hiärn's Ehst-, Lyf- und Lettlaendische Geschichte, hrsg. v. Carl Eduard v. Napiersky, R i g a ; Dorpat; Leipzig 1 8 3 5 (Monumenta Livoniae Antiquae 1) [die Ausg. erfolgte nach der Originalhs.; da aber n o c h während des Satzes H S - F u n d e v. Varianten aus diversen Abschr. eingearbeitet w u r den, ist die Edition uneinheitlich]; Nachtrag v. C . Napiersky: M o n u m e n t a Livoniae Antiquae 2, 1839, S. 1 - 2 8 ; Facs. Osnabrück 1 9 6 8 . L I T E R A T U R : Scheffer 1698, 2 6 4 . - AGB 1897 (Jöcher 1751). - Arndt 2, 1753. - Gadebusch 1772, 1 2 3 - 1 3 9 ; 1777, 2, 71. -

Napiersky 1824, 44.

Recke/Napiersky.

H.

— Κ.

v. Busse:

-

Thomas

Hiaerne und das D o r f Uuskyla. Ein hist. Exkurs. I n :

Inland 1852, 25. - ArchGesch 3, 1861, 3 1 7 - 3 2 1 ; 4, 3 2 6 - 3 2 9 . - Alb.Acad. 1889. - A D B 12. - E B L 1929. - Nirk/Sögel 1975. - R a u c h 1986. -

Redlich 1989. - Kraus 1995. - DBA 535, 2 0 5 243. - BaBA 124, 396 - 424. - Klöker 2005. Hilchen(ius) (Heliconius), David (von) * um 1 5 6 1 R i g a (L), f Anfang März/4. 6 . 1 6 1 0 Orissowo (Lit-Exil), φ R i g a ; Vater: Hans H . ( f 1597), Ältermann d. Gilde in R i g a , Kaufm a n n ; M u t t e r : Catharina, geb. Kalb; Bruder: Johannes Η . , Apotheker, Stadtphysikus in R i g a u. Leibarzt (1600 — 1606) des Zaren Boris Fjodorovic Gudonov. Studierte Rechtswiss. ab 1 5 8 0 zwei Jahre in T ü b i n g e n u. ein Jahr in Heidelberg, Hauslehrer u. Begleiter auf einer Bildungsreise des pol. Prinzen Alexander v. Sluzk, gelangte mit diesem nach Ingolstadt, w o er weitere drei Jahre bis zum Abschluß an der Jesuitenuniv. studierte, besuchte die berühmtesten europäischen U n i v . , hielt Disp. ab u. erwarb die j u ristische Doktorwürde. In Polen in der Kanzlei des lit.-pol. Kronsgroßkanzlers u. Großfeldh e r r e n j a n Zamoyski ( f 1605) tätig, mit dessen Empfehlung er 1 5 8 5 nach R i g a zurückkehrte, zu einer äußerst unruhigen Zeit, da unter pol. D r u c k am 1. Advent 1 5 8 4 der Gregorianische Kalender eingeführt wurde, der b. Prot, als papistische B e v o r m u n d u n g galt. Daher löste

dieser große u. nachhaltige Aufstände unter den Prot. aus. ~ wurde Obersekretär anstelle des v. aufrührerischen Bürgern vertriebenen O t t o Kanne ( f 1601). W ä h r e n d der Kalenderunruhen war ~ im Jan. 1 5 8 6 Mitgl. einer nach Grodno entsandten Stadtdeputation, die sein zukünftiger Schwiegervater —> F. N y enstede anführte, um vor dem K ö n i g eine Klage der R i g a e r Bürgerschaft zu vertreten, wurde aber durch Krankheit in W i l n a v. der Weiterreise abgehalten, oc 8 . 1 . 1 5 8 7 in R i g a Katharina Krummhausen, Stieftochter u. Alleinerbin des sehr begüterten Humanisten, Historikers u. Bürgermeisters v. R i g a F. N y enstede. 1587 war ~ b. Reichstag in Warschau, Anfang 1 5 8 9 war er erneut mit einer D e p u tation in Polen, um die Aufhebung der durch die U n r u h e n erfolgten kgl. Acht gegen R i g a zu erwirken, allerdings nur mit dem Erfolg, daß der K ö n i g eine Kommission zur B e e n d i gung der Aufstände nach R i g a sandte. D o r t bewegte ~ im N a m e n des Rates Jürgen (Georg) Farensbach ( 1 5 5 2 — 1 6 0 2 , mit dem auch —> D . Hermann in engem Kontakt stand), gerade v o m Reichstag in Warschau gekommen, dazu, mit seinen Kriegsleuten, einigen Stadtsoldaten u. freiwilligen Bürgern die Aufständischen, die die kgl. Kommission nicht einlassen wollten, zu unterwerfen; ~ setzte sich aber andererseits auch für die A n führer des Aufstandes ein. D u r c h den v. ~ verf. Severini-Vertrag gelang es, nicht nur den K a lenderstreit, sondern auch die U n r u h e n zw. R a t u. Gilde zu schlichten, durch seinen Einfluß holte er 1 5 8 8 den ersten Buchdrucker, Klaas Mollyn, nach R i g a , machte sich außerdem um die Stadtbibliothek verdient; wurde 1 5 8 9 jur. Rats-Obersekretär in R i g a , 1 5 9 0 Aufstieg zum Stadtsyndikus, reformierte das Rigaische Kirchenkonsistorium u. als Schulvorsteher das Schulwesen nach ev.-luth. V o r stellungen. E r war n o c h mehrmals als G e sandter auf dem Reichstag in Warschau, durch Protektion Zamoyskis überstand er alle dortigen Auseinandersetzungen unbeschadet u. erhielt zus. mit seinen Eltern u. seinen beiden Brüdern am 2 . 1 . 1 5 9 1 den Adelstitel. 1 5 9 5 erneut Deputierter in Warschau, w o er zum klg. Sekretär ernannt u. in Angelegenheit einer in Braunschweig ohne Erben verstorbenen pol. Fürstin ins Ausland gesandt wurde. B e i dieser Gelegenheit bewegte er Lorenz Müller u. David Chytraeus ( * 2 6 . 2 . 1 5 3 0 Ingelfingen

579 b. Schwäbisch-Hall, f 5 . 6 . 1 6 0 0 R o s t o c k ) zu einer neutraleren Darstellung der Kalenderunruhen (vgl. —> Müllers Schrift „Septentrionalische Historien oder [ . . . ] , " 1 5 9 5 u. die Schrift v. Chytraeus: C h r o n i c o n Saxoniae et vincini orbis arctoi f . . . ] . Ab Anno Chr. 1 5 8 0 ad A n n o 1593, 4. Tl. R o s t o c k u.a. 1593, S. 8 0 7 - 8 0 8 , 8 2 4 - 8 2 5 , S. 8 3 2 - 8 3 3 u. 859). E r disp. in R o s t o c k u. knüpfte freundschaftliche Verbindungen zu mehreren angesehenen dt. Gelehrten, wurde 1597 v o n den liv. Ständen mit R e i n h o l d Bra(c)kel u. O t t o Dönhof(f) nach Warschau gesandt, u m die Landesprivilegien gegen geschehene Eingriffe zu verteidigen, woraufhin der K ö n i g eine Kommission zur Lösung dieses Problems bildete, der ~ als Notar des W e n d e n s c h e n Landgerichts angehörte; als solcher entwarf er 1 5 9 9 ein reformiertes liv. Landrecht (das sog. Jus Livonicum Scriptum), das j e d o c h nicht bestätigt wurde. Außerdem Gesandter für den König, aufgrund seines kgl. Mandats wurde ihm ein Stück Land zw. der D ü n a u. Mühlgraben mit einem H o f u. ein T e i l v o n W i b e r s h o l m übergeben, woraus später das nach ihm benannte Gut Hilchensholm entstand. Als seinen Stellv. in seinen R i g a e r Ämtern in dieser Zeit wählte er J a c o b Godemann ( f 1628), mit dem er bald in Streit geriet u. sich auch zu Beleidigungen u. Tätlichkeiten hinreißen ließ, so daß G o d e mann ihn gemeinsam mit dem ~ feindlich gesonnenen Bürgermeister Nicolaus E c k , eig. E k e ( 1 5 4 1 - 1 6 2 3 ) , am 1 4 . 1 . 1 6 0 0 als Stadtverräter des Hochverrats anklagte, woraufhin er im Rathaus gefangen gesetzt u. erst gegen eine von seinem einflußreichen Schwiegervater Nyenstede gestellte hohe Kaution freigelassen wurde, der dafür bürgte, daß ~ jederzeit einer Vorladung nachkommen würde. ~ floh über die Grenze nach Lit; darauf folgte ein langwieriger Rechtsstreit vor den kgl. G e richten in Warschau. ~ kehrte trotz der Fürsprache vieler Freunde nicht nach R i g a zurück, woraufhin die Kaution verfiel. D e r R a t v. R i g a verurteilte ihn in contumaciam ( W i derspenstigkeit gegen das Gericht) zur W i e dergutmachung an Godemann u. sprach diesem ~s Haus u. das seines Schwiegervaters als Entschädigung zu u. fällte am 8 . 5 . 1 6 0 1 das Todesurteil über ihn; er erklärte ihn für v o gelfrei, doch durch den Ausbruch des N o r d i schen Krieges wurde der Rechtsstreit unterbrochen, bar seines Vermögens begleitete er

Hilchen(ius) (Heliconius) Farensbach auf seinem Feldzug gegen die Schweden in L ; seit 1 6 0 2 war er im Dienst des pol. Heeres, seit 2 5 . 5 . 1 6 0 3 in Krakau, führte unter dem Schutz Zamoyskis von dessen Gut Orissowo aus seinen Rechtsstreit weiter, ließ 1 6 0 4 seine Verteidigungsschrift ,,Clypeus inn o c e n t i a e " drucken u. verschickte sie an die berühmtesten Gelehrten u. an Univ. des Auslandes; im gleichen J a h r wurde nicht nur ~ a. d. Stadtrat v. R i g a ausgeschlossen, sondern auch sein angesehener Schwiegervater. Auch nach Zamoyskis T o d am 3 . 6 . 1 6 0 5 blieb ~ in Orissowo, da sich seine Lage trotz Godemanns Flucht (wegen der drohenden Vertreibung) u. Ecks W e g g a n g aus R i g a , sowie der W i e d e r einsetzung seines Schwiegervaters als Bürgermeister kaum gebessert hatte. E c k gewann schließlich das Verfahren vor dem kgl. Gericht u. kehrte nach R i g a zurück, während der z.d.Z. wahrscheinlich als Oberzivilbeamter in Zamoscia angestellt war, u. dem es nur durch Protektion anderer gelang, sich in Orissowo zu halten, jahrelang vergeblich auf eine E n t scheidung in seinem Rechtsstreit mit der Stadt R i g a hoffte. Erst 1 6 0 9 erklärte ein kgl. Dekret das Verfahren seiner Gegner in R i g a gegen ihn für rechtswidrig u. verurteilte seine V e r l e u m der zu Abbitte u. Schadensersatz; auch N y enstede wurden v. dem a. d. schwed. Hause Wasa stammenden pol. K ö n i g Sigismund III. ( 1 5 8 7 - 1 6 3 2 ) Vermögens- u. stellungsmäßig voll rehabilitiert, doch ~ kehrte nicht mehr nach R i g a zurück, obwohl er von Zeit zu Zeit Anstalten dazu machte. E r starb bald darauf, erst seine Leiche wurde ins Familiengrab nach R i g a überführt, seine N a c h k o m m e n mußten n o c h 1 6 6 5 wegen des ~ zuerkannten Schadensersatzes einen Prozeß führen, dessen Ausgang nicht aufgezeichnet ist. ~ war mit dem einflußreichen pol. Krondekretschreiber Pawel (Paulus) Sczerbicz befreundet u. unterhielt mit i h m einen B r W . . V o n den meisten der selten zu findenden Hilchenschen Schriften befanden sich OriginalEx. in der B i b l i o thek der G G u A in R i g a . Seine Biogr. ist ein E x e m p l u m nicht durch wechselnde O b e r herrschaften, sondern durch intern ausgelöste Probleme in L u. insbes. in R i g a . W E R K E : Disp. de universali ex testamento succedcndi modo, T ü b i n g e n nach 1580. — De legatis et ßdeicommissis Disp. [...] sub. [...] Matthaei Entzlini [...] praesidio [...] proposita α Davide

Hilchen(ius) (Heliconius) Heliconio, Livono, Heidelberg 1585. — Applausus nomine Senatus Rigensis in Restitutionenι Generosi Domini Nicolai Eckii: Burgrabi: Spectabilis Domini Casparis Bergii: Proconsulis: et darissimi Domini Ottonis Cannii: secretarii; auch u . d . T . : Oratio, qua Illustr. et Magnificis D:nis Commissariis Regiis, nomine Senatus et Civitatis responded die 7. Sept. Ao. 1589. In: Andreas Volanus: Oratio ad spectabilem Senatum et universam Ciuitatem R i g e n s e m , nomine Illustr. et Magnif. D n o r u m Commissariorum R e g i o r u m habita. C u i adnexa est oratio Davidis Hilchen Secretarii Rigensis, qua n o mine Senatus et Ciuitatis Rigensis respondet [ . . . ] , R i g a 1589, S. 1 1 - 2 8 ; dt.: Abscheidt, wormit die Herrn S. Bonar vnd Leo Sapieha [.. .J als von der Künigl. Mayt: zu Polen vnd den semptlichen Stenden, gen Riga, abgefertigte Commissarien [...J einen Erbarn vnd Wolweisen Rath vnd gemeine Stadt doselbst, zum beschluss ihrer habenden Commission, durch Η. Andream Volanum, Künigl. Secretarien gesegnet. Nebenst angehengter Beantwortung welche alssbaldt David Hilchen Rigischer Secretarius, in namen vnd von wegen algemeiner Stadt Riga gethon, den 7. Sept. Anno 1589. Aus Lateinischer Sprache (wie es geredet) ins Teutsche vorsetzet, ebd. 1 5 8 9 . — E n t wurf: Stadtverdrach, so zwischen E. Erb. u. W. Rade an einem und gemeiner Bürgerschafft zusampt allen Einwohnern der Königl. Stadt Riga andern Theils, durch nachgeschriebene Königl. Commissarien Unnterhandlung ungerichtet, und mit öffentlichem Eidesschivw allerseits auf dem Rahtause nun und hinfürder beständig zu halten, bestetigt ist, am Tage Severini war der 26. Tag Augusti Anno 1589, R i g a 1 5 8 9 [Hs. in drei E x . ] ; u . d . T . : Rigischer Stadtverdrach. In: B e n j a m i n B e r g m a n n : D i e Kalenderunruhen in R i g a , in den Jahren 1 5 8 5 bis 1590, Leipzig 1806, S. 2 7 3 3 0 3 (Benjamin Bergmanns Hist. Schriften 2). — Ad Theodorum Rigemannum, elegantis ingenii juvenem, epistola. Qua ratio stvdendi Philosophiae et cuicunque alteri Facultati demonstratur, Riga 1 5 9 2 . — Academiae Zamoscianae recens institutae Intimatio, R i g a 1594. - Nomina regia trajectione quadam litterarum inter litteratos hodie usitata, Krakau um 1595. — Oratio paraenetica [...] ad spectabilem senatum Rigensem, R i g a 1 5 9 6 [über Johannes Rivius ( 1 5 2 8 — 1596) u. die W i e d e r besetzung des durch dessen T o d vakanten Schuldirektorats]. - Ad Chronicon Chytraei de Vrbe Rigensi Metropoli Livoniae Commentatio Generosi [ . . . ] , [hs. K o m m , zu David C h y t -

580 raeus: N e w e Sachssen Chronica ( . . . ) , 2 Tie. Leipzig 1596/97 — 1 5 9 8 ; wurde in der R i g a e r Stadtbibliothek aufbewahrt]. — Oratio de Magistrates, parentum, praeceptorum in educandis liheris atque adolescentum in studiis optimarum artium officio, quodque omnibus fere idem sit scopus, sed non idem tropus. I n : Orationes tres: e quibus duae honoratissima dignitate, tum sapientia et virtute ornatissimorum D . D . Scholarcharum, Nicolai Ekii Proconsulis: et Dauidis Hilchen Syndici. Tertia Ioanni R i u i i [ . . . ] , R i g a 1597, S. 5—21 [ R d . , gehalten 1 5 9 6 ] , — Livoniae supplicantis ad S. Regiam Maiestatem [...] Oratio [ . . . ] , Krakau 1597; R i g a 1597; hrsg. v. Gustav v. Bergmann, R u i e n 1 8 0 3 [enth. Antwort des Königs auf ~s R d . u. die Urteile versch. G e lehrter über dies.]; dt.: ~ mit R e i n h o l d Brakel u. O t t o D ö n h o f f : Underthenigste Werbung, wegen der betrangten Prouintz Lieffland. Der Königl. Mayest. und den Löblichen Ständen der Cron Polen, und Großfürstenthumbs Littawen, Von der Lieffländischen Ritterschafft Abgesandten, den Gestrengen, Edlen, Ehrnvesten [ . . . ] , R i g a 1597. Bericht über die Kalenderunruhen in R i g a . I n : Davidis Chytrasi N e w e Sachssen Chronica V o m Jahr Christi 1 5 0 0 . B i ß auffs X C V I I . Aus dem vermehreten letzten Lateinischen E x e m plar trewlich verdeutscht und v o m Autore selbst mit fleis revidirt und ubersehen, übers, v. Michael Abel, 2. T l . Leipzig 1598, S. 4 0 9 4 1 3 , S. 4 8 8 - 4 9 3 , S. 5 1 0 , S. 5 5 0 - 5 5 5 [em exakter Titel fehlt]. — VorRd. I n : Georg Ciegler: D e incertitudine rerum humanarum. Discursus theologicus, ethicus, historicus, R i g a 1 5 9 8 [Aufl. u. Übers, dieser Schrift G. Ciegler]. — Epistola gratulatoria ad Illustrissimum Dominum, Dm. Leonem Sapieha, Magni Ducatus Lituaniae Cancellarium, Sloninen. Mogilen. Pernavien. que Capitaneum: et nunc generalem in Livonia commissarium: qua felix matrimonium Uli, unä cum consorte ejus, Illustri Elisabetha Radziuilea, III: mi Palatini Vilnen. filia [ . . . ] , R i g a 1599. — Epistola consolatoria ad Illustrem et Magnificum Dominum, D. Georgium Farensbach, Haeredem Karkhusien: Palatinum Vendensem: Nobilitatis Livonicae bellicum praefectum: Taruesten: et Ruigen: Capitaneum, obitum vxoris suae lugentem Scripta tum Έπιτύμ(φ)[β]ειον [zum Grab gehörig] sarcophago stanneo inscriptum, R i g a 1 5 9 9 [Gedächtnisschrift auf Farensbachs Ehefrau Sophia Firks]; dt.: Trostbrieff, An Den Erleuchteten vnnd Wollgehomen Herrn, Herrn Georgen Farnsbach, Erbherrn auff Kankhuss, König:

581 Wendischen Woywoden, Feldt Obersten der Liefi flendischen Ritterschafft, zu Tamest vnd Ruigen Hauptmann. [...] Nebenst der pberschrifft auff den Zinnern Sarch. Aussm Lateinischen verdeutscht, ebd. 1 5 9 9 . — Π ρ ο ς φ ώ ν η σ ι ς [Anrede] ad Nobiles atque incolas Livoniae, qui sese cum Camlo Sudermaniae duce conjunxerunt. Davidis Hilchen. Secretarii Regii et Notarii tenestris Vendensis, o . O . 1 6 0 1 . - Nuptiis Magnifici Domini Jacobi Potocki [...] ac Magnifici Domini Stanislai comitis α Tarnen' Casteliani Sandomirien [...] filiam Hedvigim gratulatur [ . . . ] , Zamoscia 1 6 0 3 [ H G ] . — Ode Nuptialis Magnifico Domino Paullo Wolowicz Succamerario Grodnen. Sponso, et lectissime virgine Sophiae. Illustris ac Magnifici Domini Hieronymi Chodkien'icz [...]filie, Sponsae, Zamoscia 1 6 0 3 [ H G . ] . — Oratio Salomoni Frencel inscripta, Helmstedt 1 6 0 3 [möglicherweise identisch mit e i n e m B r . v. 2 4 . 1 0 . 1 5 9 8 i n : Epistolae et carmina gratulatoria clarissimorum virorum ad. Sal. Frencelium de honestissimo m u n e r e R i gensi benevolentiae ergo perscriptae, H e l m stedt 1 5 9 9 ] . — Carmen in obitum Solikowsky Archiep. Leopoliensem, et oratio [ . . . ] , Zamoscia 1 6 0 4 . — "Επαινος [Lob] pompae Regalis in Nuptiis Serenissimi ac Potentissimi Principis Sigismundi Tertii [...] et Serenissimae Constantiae, Serenissimi olim Caroli Anhiducis Austriae etc. filiae, Zamoscia 1 6 0 4 . - Oda ad illustrem et Magnificum Dominum D. Nicolaum comitem ab Ostrorog, novam nuptam [...] Domini Fabiani a Czema [...] filiam ec Prussia in domum suam deducentem, exeunte, Zamoscia 1 6 0 4 [ H G . ] . — Clypeus innocentiae et veritatis [... | Ser. Sigismunde III. Poloniae et. Sueciae Regis Secretarii et Notarii Terr. Venden. contra Jacobi Godemanni Luneburgensis et Rigensium quorundam, Senatus nomine ad proprium odium abudentium, cum iniquissima crudelissimaque quaedam decreta, tum alia calumniarum tela, editus, Zamoscia 1 6 0 4 [Anh.: Documenta pleraque. Quibus praecipua totius negotii capita confirmantur: et adversariorum criminationes fere omnes uno quasi indice refutantur]; dt. verm. Ausg.: Gegemvehr Der Unschuld und Warheit. Wieder Jacob Godemans Luneburgensis, vnd etzlicher des Rathes zu Riga Rethleinfürer gesprengte calumnien, schme vnnd schandlibellen, Krakau 1 6 0 5 [Rechtfertigungsschrift; lat. u. dt.]; Ausg. 1 6 0 4 , hrsg. v. Gustav v. B e r g m a n n , R u i e n 1 8 0 3 . — Lvctvs In obitum Illvstrissimi Herois, domini Ioannis Zamoyski de Zamoscie, Regni Poloniae supremi Cancellarij, & exercituum Ducis Generalis. Die tertia lunij Anno 1605. Pie

Hilchen(ius) (Heliconius) placideque defuncti, Zamoscia 1 6 0 5 . — Honori herois Zamoscii [ . . . ] , Helmstedt 1 6 0 5 ; hrsg. v. Gustav v. B e r g m a n n , R u i e n 1 8 0 7 . — Votum nuptiale Joanni Danielowicz S. R. M. Incisori, Capitaneo Belzensi, inscriptum [ . . . ] , o . O . 1 6 0 5 . - Votum nuptiis Stanislai Zolkievsky Palatini Kiioviensis, destinatum [ . . . ] , Zamoscia 1 6 0 5 . — Epicedion memoriae ac honori Magnifici et Genemsi D:ni Georgii Schencking, Casteliani in Liuonia Venden. Haeredis in Antzen et Fernesse, Cracouiae die 10. Nouembr. Anno 1605 demortui et Anno ineunte 1606 Toruniae sepulti, Zamoscia 1 6 0 6 [ T G . ] ; hrsg. v. Gustav v. B e r g m a n n , R u i e n 1 8 0 7 . — Generoso Domino Alexandra Krzywczycki, excipienti domi suae Nopain Nuptam Lectissimam Elizabetham, Magnificii et Generosi Domini, Joannis Gniewoscz, Capitanei Latovicien. etc. Filiam, Zamoscia 1 6 0 7 . — Jambicum Dunamundense [ . . . ] , o . O . [Zamoscia] 1 6 0 8 . — Vita illustris, ac magnifici herois Georgii Farensbach, Palatini olim Vendensis [ . . . ] , Zamoscia 1 6 0 9 ; hrsg. v. Gustav v. B e r g m a n n , R u i e n 1 8 0 3 . — Paraenetica consolatio [...] ad Generosum Casparem Dönhoff Sacrae Regiae Majestati a cubiculis adolescentem et sua virtute, et. generis nobilitate darum, obitum, Patrui sui Magnifici Ottonis Dönhoff Capitanei Adzelien. lugentem missa, Zamoscia 1 6 0 9 . - P o s t u m : Oratio coam S. B. Mte Stephano nomine consulatus et Communitatis Rigensis habita 12. NOP. (St. n.)Ao. 86 Grodnae. I n : Valentin R a s c h : Valentini R a s c i i , c o n r e c toris Rigensis tumultus initia et progressus, mit angehängten gleichzeitigen U r k u n d e n , R i g a 1 8 5 5 , A n h . S. 4 4 - 5 0 . - Brevis narratio earum return quae An. 1585. a 12. die Jan. juxta Calend. Greg. Rigae in mota ibidem seditione contra Majest. reg. nee non consulatum civitatis sine causis legitimis ac probabilitus temere, petulanter et hostiliter attentata ac commissa sunt, o . O . o.J [Hs.; vgl. —> B . v. B e r g m a n n : D i e Kalenderunruhen in R i g a , in den J a h r e n 1 5 8 5 bis 1 5 9 0 , Leipzig 1806, S. 9 ( B e n j a m i n B e r g m a n n s Hist. Schriften 2 ) ] . — Commentatiuncula actorum apostolicorum [unvollendete H s . ; befand sich in R i g a in der Slg. v. —> L. v. B e r g m a n n , die —> H . T r e y (Treu) nach dessen T o d gekauft hatte]. — H o c h d t . B e a r b . des nd. Ritterrechts, o . O . o . J . — Spruch frei nach Homer, 1599. I n : M a c k e n s e n 1 9 3 6 , S. 3 0 1 . HRSG.: Eines Ehrb. Raths der k. Stadt Riga aufjgerichtete Vormünder-Ordnung, R i g a 1593; 2. Aufl. ebd. 1 6 8 7 ; 3. Aufl. ebd. 1 7 2 7 .

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Hilde Epistolae D. Hilchen, sex libris digestae ab anno 1600 ad annum 1610 in unum volumen redactae, ubi 715. epistolae reperiuntur: 1) Epistolae ad Archiepiscopos, Episcopos et sacri ordinis homines [...] in Polonia nempe [133 Bre.]; 2) Epistolae ad Prinäpes, Palatinos, Castellanos, Marschalcos, Thesaurarios et Officiales regni Poloniae magnique ducatus Lithuaniae [118 Bre.]; 3) Epistolae alieno nomine scriptae [88 Bre. u. Adelsdiplom der Hilchenschen Farn.]; 4) Epistolae singulares nomine Farensbachii, Palatini Vendensis, conscriptae [15 Bre.]; 5) Epistolae familiäres ad Polonos et Eithuanos nobiles [271 Bre., einige wenige an ~s Söhne David u. Franz]; 6) Epistolae familiares ad exteros, hoc est, Germanos, Italos, Gallos, vims doctos [92 Bre.; Hs.; die Sign. v. 715 Bre. wurden in Abschr. v. —> B . Bergmann in R u j e n aufbewahrt; sie sind fur ihre Zeit von großer Wichtigkeit, aber bisher nicht ediert]. BRIEFE :

LITERATUR: J . Caselius: Joan. Caselii, Ad nobilem adolescentem Davidem Hilchenium ut insistat vestigiis maiorum, Protreptikos, Helmstedt 1604. — Catharini Santorellae Horti Musarum in monte Helicone custodis contra Cerberum in Elysiis vallibus excubitorein Heliconi oblatrautem. Satyra, o . O . o.J. — Inter doctos nobilis, inter nobiles docti, inter utrosque optimi D n . Davidis Hilchenii R i gensis, Patriae suae Syndici dignissimi, Germania redeuntis, adventui gratulatur Heliconia Trias sub ipsius symbolo: non sibi sed patriae f . . . ] ; authore J o a c h i m o Selerio, Trebinensi, R i g a 1596. - W i t t e 1691. - Sim Starovolsci scriptorum polonicorum "Εχατουτας seu centum illustrium Poloniae scriptorum elogia et vitae, Breslau 1 7 3 3 [Chilchenius statt Hilchenius]. - Arndt 2, 1753, 23. - A G B 1897 (Jöcher 1751) [im Namensregister Chilchenius, Art. Nr. 33 unter ~J. — Gadebusch 1777, 2. — Hupel 15, 1788, 4 4 7 ; 27, 1791, 3 2 9 - 3 5 0 . - G. Bergmann: Vita Davidis ab Hilchen, Secretarii Regis Poloniae et Notarii Terrestris Vendensis, R u i e n 1803. — Benjamin Bergmann: ein Beytrag zur Geschichte Li viands, nach Urkunden und litterarischen Seltenheiten. In: Ders. (Hrsg.): Magazin fur Rußlands Geschichte, Länder- und Völkerkunde 1/3, S. 1 2 8 - 1 5 8 ; Forts. 2/1, S. 1 1 7 - 1 5 8 ; Forts. 2/2, S. 1 3 3 - 1 4 8 . - J . C . Schwartz in: Nordische Miscellen 5, um 1806, 179 - 196 [Inh. u. Geschichte von ~ Entwurf eines Landrechts in drei Büchern], - Recke/Napiersky. - Böthführ 1877, 1 5 5 - 157. - Winkelmann 1878. - A D B 12. Cederberg 1929. — H. v. R a m m - H e l m s i n g : 1561 — 1610. Syndicus der Stadt R i g a , Posen 1936 [aus: Deutsche Wiss. Zs. fur Polen 3 1 ] ; R e z . v. O t t o Bernhard Petersen. In: B M H 1937, 3 1 8 319. - N D B 9. - R e d l i c h 1989. - B a B A 125, 1 1 1 - 1 4 7 . - D B A 536, 1 6 6 - 1 8 3 ; II 582, 2 9 3 .

Hilde, Friedrich Gottlieb * 2 0 . 1 2 . 1 7 1 6 Past. Nitau (L), f 14.9. (j. 3.9.) 1775 Wolmar (L); Vater: Johann Heinrich H. ( 1 6 8 2 - 1 7 2 7 ) , Pastor in Kremon (L); Mutter in 2. Ehe mit H.: Sophia Elisabeth, geb. Mei/ (y)er, verw. Bartheis. Domschule u. Lyzeum in Riga, ab 1735 Studium in Königsberg, 1739 Hauslehrer in Pernigel (L), später in Riga, 1743 — 1744 Pastor in Bickern (L), gleichzeitig Pastor-Adjunkt an der Jesuskirche in Riga, dann 1744—1747 Pastor an St. Gertrud u. St. Georg, oo 24. 9. 1745 Maria Juliane Parisius, Tochter d. Pastors Wilhelm Parisius ( 1 6 9 0 - 1 7 2 6 ) . 1 7 4 7 - 1 7 7 5 Pastor in Wolmar, 1771 Propst u. 1772 Assessor des Oberkonsistoriums. W E R K E : Die Gliickseeligkeit derer, die Jesu angehören ii'urde an dem 10. December dieses 1153. Jahres gehaltenen Bußtage aus dem vorgeschriebenen Text. Jes. IV. 2—6. der Wolmarschen Gemeine in Livland öffentlich vorgetragen [...], Königsberg 1754. - Die ausnehmend herrliche Belustigungen dankbegieriger Seelen wurde dem über die höchstglücklich erfreuliche Geburt Ihro Kais. Hoheit des Gros-Fürsten Paulus Petrowitz den XXI. Sonntag nach Trin. als den 23. Oct. 1754. Hochverordneten Dankfest aus den Worten des fürgeschriebenen Dank-Textes: Psalm CXI.2. der Wolmarschen Gemeine fürgetragen und auf vieler Verlangen dem Druck übergeben, Königsberg 1755. — Zetsch us muhschigu Labbklahschanu no pascha Kunga Jesus Kristus eeksch Saweem Walwdeem rahdihts un preeksch Walmaru-Draudses Skohl-Meistereem un Winnu Skohlas-Behrneem ar Jautaschanahm un Atbildeschanahm isskaidrohts, o.O. 1768. — Bisher unveröfftl.: Lett. Katechismus; weitere GelGe., Pr., R d n . u. eine Heilsordnung in lett. Sprache. LITERATUR: Gadebusch 1772, 2 4 0 . — Bergmann 1776, 190. - Gadebusch 1777, 2, 83. - Hupel 14, 1787, 4 4 9 . — Bergmann 1792, 9. — Zimmermann 1812, 54. - Recke/Napiersky. - J . : Aus einem Kirchenbuche des Pastorats Pernigel. In: B M 39, 1892, 3 5 7 - 3 6 2 [Misz.]. - A G B 1897. - Adelheim/Laurenty 1925. - D G B 67, 1943, 513. B A S T 8, 1964, 75. - Friedrichs 1967. - D B B L 1970. - Ottow/Lenz 1977. - D B A 536, 2 2 7 2 3 0 . - B a B A 125, 1 5 6 - 162.

Himsel(ius), Gebhard * 1603 Salzwedel/Magdeburg, Reval; Dr. med.

f

7.1.1676

583 Schule in Salzwedel, dann Gym. in Magdeburg unter d e m R e k t o r Sigismund Evenius (um 1 5 8 5 - 1 6 3 9 , vgl. D. Gallus, ->· T. Polus), ab 1625 Studium der Med. in Leipzig, wohl wegen des Krieges Unterricht in Fortifikation in Tangermünde an der Elbe b. Philipp Müller, Konrektor in Tangermünde, w o er b. dem Obristen Lohausen, der General Fuchs unterstellt war, die Festungsbaukunst erlernte, auch während der lOmonatigen Belagerung Magdeburgs. Unterhielt in W i t t e n berg mit dem unter Wallenstein stehenden Obristen Arnheimb Kontakt u. wurde fortbildend v. Ambrosius R h o d i u s in Fortifikation unterwiesen. In Helmstedt Privatunterricht b. dem Italiener Vincentio, der unter Obrist Cereboni diente; wahrscheinlich in dieser Zeit Promotion zum Dr. m e d . , postum veröfftl.: „Disputatio inauguralis sistens tres demonstrationes mathematico-physico-medicas de caloris, lucis et flamm® Natura atque effectibus in res creatas [...], Halle 1694 [Präses Friedrich Hoffmann]". N o v . 1631 Berater des Revaler Rates für die Stadtmauer, 1 6 3 2 - 1 6 3 3 Lehrer der Mathematik in Reval, ging Juni 1633 nach Abo zu med. Studien, 1634—1648 wieder Mathematicus am Gym. in Reval, 1636 — 1676 gleichzeitig Stadtmedicus u. Stadtphysicus, bekämpfte energisch die Kurpfuscherei u. war Direktor des Kgl.-Schwed. Kriegsbauwesens; Mitgl. d. Großen Gilde. 1636 übernahm ~ die Leitung der Ratsapotheke, bis er sie 1640 — 1649 als Pächter allein führte, ~ forderte die Einführung einer Apothekertaxe u. -Ordnung, oo (1) 19.6.1637 Brigitta v. Schoten (vgl. die H G e . v. —> H. Arninck, —>• R . Brockmann, D . Gallus, ->• T. Polus, H. Vulpius). Ab 1637 Leitung der Arbeiten an der Stadtbefestigung, 1641 Entzug dieser Aufgabe, da der R a t einem reinen Theoretiker das Gelingen der Fortifikation nicht zutraute, 1647 bis u m 1658 erhielt er den Auftrag zur D u r c h f ü h r u n g eines Verteidigungswerkes vor der großen Strandpforte u. wurde als Ingenieur für weitere Befestigungsanlagen verpflichtet, 1658 wurde v o m schwed. Reichsschatzmeister u. späteren Kanzler Magnus Gabriel de la Gardie (1622 — 1686) heftige Kritik an ~s Wallanlage geäußert. oo (2) 18.11.1658 Elisabeth Stamped ($ 14.9.1682), Schwester des Bürgermeisters Andreas S. von Reval. Als Alterssitz wurde i h m v o m R a t eine N u t z n i e ß u n g eines Landstücks vor der Lehmpforte gewährt, er ging in

Himsel(ius)

die Gesch. als Kalendermacher ein, seit 1637 belieferte er regelmäßig die Kalender etwa mit H G e . Schon 1638 wurde er beschimpft, er mache nur Kalender, sei jedoch kein rechter Medicus, 1642 versuchte ~ die alleinigen R e c h t e zum Vertrieb von Kalendern vom R a t zu erhalten, gehörte zum Kreis u m Paul Fleming, der ihm ein G. widmete. W E R K E : GratG. in: Demonstratio Philosophica, Q u a O b j e c t u m Cujuslibet discipline p r o ponitur hanc auspice D e o in Celeberrima Witebergensium Academia [...], Wittenberg 1 6 3 0 . — Architectura

militaris

[...], o . O .

ver-

mutlich 1631 [wahrscheinlich identisch mit dem u. genannten W e r k Florilegium fortificatoriutn]. - Alter und newer Schreib-Calender auff das [...] Jahr; darinnen nicht allein der Alte Julianische und neive Gregorianische, sondern auch der Hebräische und Römische calender, neben Beschreibung des Gewitters, Planeten Lauffs, Aspecten, Erwehlungen und andern, was sonst in gemeinsamen Leben zuwissen von nöthen [ . . . ] , B e r l i n 1 6 3 5 ;

wahrscheinlich nochmals Lübeck 1649 mit einer W d g . an den Bürgermeister von Salzwedel; die Umstellung von julianischem zu gregorianischem Kalender, die in prot. Ländern z.d.Z. zum Teil lange nach der Kalenderreform eintrat, spielte eine große Rolle, weil ein Papst dies verfügt hatte]. — Groß Prognosticon astrologico-Physicum, oder astrologische und Natürliche erkündigung des Gewitters: auß den himmlichen Sternliechtern, so wol in genere auff die vier Quartal des Jahres, alß in specie, auff alle Tage gerichtet; nebst Finsternissen und mercklichen Aspecten der Obern Planeten [ . . . ] , B e r l i n 1 6 3 5 . — Votum Nuptiale, quo Spectatissmimo, Eximioque

Juveni [...], Reval 1640 [dt. u. lat. HS. v. ~ auf Benedikt u. Elisabeth v. Schoten, geb. Grote; d a r i n v . ~ 3 H G e . : In genus humanuni, quce sit dementia nostri (...); Wol eine Hohe Schul' vnsers gemeinen Lebens (...); Was man in vnserm Land vmb Fßingsten zeit thun pflag (...)]. Calenda-

rium perpetuum [...], Reval u m 1645 [ein Ex. ist bisher nicht vorhanden, aber im Verzeichnis des Nachlasses b. Propst Martin Zarenius ( 1 6 0 8 - 1 6 5 7 ) nachwsb.J. - Grosser Schreib-Calender Auff das nach Gnadenreichen Geburt einigen Erlösers vnd Seligmacher Jesu Christi

vnsers [...],

Reval 1645 [Selbstverl.]. - Groß Prognosticum Astrologico-Physicum, Auff das nach der Gnadenreichen Geburt vnsers einigen Erlösers vnd Seligmachers Jesu Christi 1646Jahr. Darinne desselben

Hintze Eigenschaften

584 nach den Vier Jahrzeiten

riehst den

Finsternissen [...], Reval 1645 [Selbstverl.]. — Florilegiumfortificatorium Tripartitum, oder Kurtzc leichte jedoch gründliche vnd richtige Anweisung zu der jetzigen Zeit üblichen Krieges-Baw-Kunst [...],

Reval 28.2.1647 ["Selbstverl. v. mit zahlr. Wdg.Ge. v. angesehenen Persönlichkeiten Revals, vgl. die GratGe. v. —> H . Arninck, —> D . C u n i t z , —> L. L u d e n i u s | . - Kleiner SchreibCalender Auff das nach der Gnadenreichen vnsers Erlösers Jesu Christi [...], R e v a l 1649. Cometologia oder Anmerckung und Natürliche Muthmassung von den Cometen. Jn dreyen Fragen

[...], Hamburg 1665 [den Bürgermeistern u. dem Rat der Stadt Reval gewidmet; Reaktion auf die Erscheinung eines Kometen im Dez. 1664 mit exakten astronomischen Beo b a c h t u n g e n u. B e r e c h n u n g e n ] . - Jahr-Buch Oder Schreib-Calender Nach dem Alten und Newen Stylo [...] Auff dieser Ost- und NordLänder Horizont, nach wahrem und wolconigirtem Astronomischem Hypothesibus und Sätzen calculiret und gerichtet [ . . . ] , R e v a l 1667; 2. T l . : Prognosticum Oder Anderer Theil des Jahr-Buchs, Auff dass nach der Gnaden und Heilbringenden Geburt unsers einigen Erlösers und Seligmachers Jesu Christi M.DC.L.XVU. Jahr, e b d . 1667. - TageBüchlein Oder Kleiner Kalender auf das nach der Gnaden- und Heilbringenden Geburt unsers Erlösers und Säligmachers Jesu Christi, R e v a l 1 6 7 1 . Almanack Pä thet Ahret effter Jesu Christi Näderijka Födelse [ . . . ] , L i n k ö p i n g 1671. - P o s t u m : Ausführlicher Optischer Beweiß, Daß Sehen eines Wahnwitzigen nicht allemahl aus der Imagination entspringe, sondern guten Theils ein warhafftiges Sehen sey. Nebst einer Neuen Erfindung Eines Künstlichen Auges, Vermittelst Welchen man die Passiones in dem natürlichen Auge [...] guten Theils ad acularem ostensionem bringen, und den vorhergehenden Beweiß dadurch erläutern kann,

Halle 1694. Witte 1691. - Hupel 4, 1782, 80. Recke/Napiersky. — Berting 1862. — Hansen 1881. - J. W . Dehio: Mitteilungen über die M e dicinalverhältnisse Alt-Reval [und] Berichtigungen u. Nachträge. In: Beitr. zur Kunde Ehst-, Liv- u. Kurlands 4, 1894, 2 1 9 - 2 9 4 , 4 3 9 - 4 4 9 . - E. Seuberlich: Die ältesten Apotheken Liv- und Estlands. In: SB G G A R 1912/1914, 2 0 5 - 3 4 5 . - J. Brennsohn: Die Klageschrift des Stadtphysikus ~ an den R a t in Reval gegen einen Wanderarzt (1638). In: SB G G A R " 1 9 1 4 / 1 9 1 4 - 2 0 , 31 - 3 7 . Brennsohn 1922. - Adelheim/Laurenty 1925. Gierlich 1991. — A. Weinmann: Reval 1646 bis LITERATUR:

1672, Bonn 1991, 5 0 - 5 8 . - O G T 2003/04. DBA 539, 3 5 0 - 3 5 1 . - BaBA 125, 3 8 9 - 3 9 5 . Klöker 2005.

-

Hintze —> Hinzke Hinze, Friedrich Johann Georg Christian (Ps. Heimbertsohn, Hoimbertsohn) * 7.11.1805 Lübeck, f 13. (j. 1.) 9.1857 St. Petersburg; Vater: Friedrich H . , Heimbert Paul Η., Schauspieler, Theaterdirektor, Schriftsteller, Theologe; Mutter: Schauspielerin. Schrieb schon mit 14 Jahren seinen ersten SchauerR., Lübecker Gym., wonach er urspr. Theol. studieren sollte, da aber die finanziellen Mittel ein Studium nicht ermöglichten, brachte ihn ein Freund der Fam. in einem St. Petersburger Kaufhaus in Stellung, dessen Besitzer ihm ein Studium an der Med. Chirurgischen Akad. ermöglichte, Wechsel nach Dorpat, 1830 nach erfolgreichem Studienabschluß Rückkehr nach St. Petersburg, Dr. med.: „Diss, sistens inflammationum chronicarum latentium organorum digestionis abdominalium symptomatographiam, Dorpat 1830". 1831 Choleraarzt im Nowgorodschen Gouv., dann am Obouchschen Hospital in St. Petersburg, Direktor einer Kinderbewahranstalt, Mitgl. des Conseils (Rat) der Kinderbewahranstalten in St. Petersburg. WERKE: Rißlands Trauer. Ein allegorisches Gedicht auf den Tod des Kaisers Alexander I., St.

Petersburg 1826 [der Zar starb am 1.12.1825]. - ~ mit C. Veichtner; G. F. v. Schreiber: Nachruf der Freunde von A. C. Vieweg, der Rechte Beflissener, der am 16. Mai 1828 in den Wellen des Embachs den Tod fand, D o r p a t 1 8 2 8 . — Der Stern der Liebe. (Beitr.). I n : Inländischer

Dichtergarten 1, 1828, S. 1 1 3 - 1 1 4 [G.]. - Die Nacht in den Cordilleras. (Beitr.). I n : E s t h o n a 8,

16.12.1829, S. 6 0 - 6 2 [G.]. - UPs. Heinrbertsohn mit Dr. Frei u. Alfred [Ps. für M a ximilian Heine]: In: Magazin belehrender und angenehmer Unterhaltung für deutsche Leser in Rußland, Petersburg Jg. 8, 1838: Das unglückliche Kind, N r . 2, 1 9 . 2 . 1 8 3 8 , S. 1 1 - 1 4 [E. in e i n e m Br. an die R e d a k t i o n ] ; Das Rhinoceros, N r . 3, 2 3 . 2 . 1 8 3 8 , S. 2 1 - 2 2 ; Über die Bedeutung des Silvesterabends, N r . 5, 2 . 3 . 1 8 3 8 , S. 3 6 - 3 8 ; Etwas über die Flöhe, N r . 13, 3 0 . 3 . 1838, S. 1 0 0 - 1 0 2 ; Verrat um Verrat. Novelletto, N r . 18, 1 6 . 4 . 1 8 3 8 , S. 1 3 7 - 1 3 8 ; Ein Eisen-

585 bahn-Drama, N r . 36, 18. 6 . 1 8 3 8 , S. 281 - 2 8 3 I n : Magazin belehrender und angenehmer Unterhaltung für deutsche Leser in R u ß l a n d , Petersburg 1 8 3 9 : Cajus Spitz, der Meloman, Nr. 30, 1 5 . 4 . 1 8 3 9 , S. 2 3 6 - 2 3 7 ; Russischer Puff, Nr. 34, 2 9 . 4 . 1 8 3 9 , S. 2 6 7 - 2 6 9 - In: Magazin belehrender und angenehmer U n terhaltung fur deutsche Leser in R u ß l a n d , Petersburg 1 8 4 0 : Schlag Dreizehn. Eine wahre und sehr merkwürdige Geschichte, N r . 18, 2 . 3 . 1840, S. 1 3 9 - 1 4 0 . - A n o n y m : Die Hausbälle der deutschen Familien in St. Petersburg. Eine physiologische Vorlesung, St. Petersburg 1843. — Friede, St. Petersburg 1 8 5 6 [G.]. In: Schneeflocken 1 8 5 7 : Mit fünfzig Jahren, S. 8 9 9 1 ; Die Wolke, S. 9 2 - 9 3 ; Der alte Flausch, S. 9 4 - 9 5 ; Die letzte Flasche, S. 9 5 - 9 7 ; Die Alten, S. 9 7 - 9 8 ; Der schönste Klang, S. 9 8 1 0 0 ; In vino Veritas, S. 100 — 101; Der wahre Dichter, S. 1 0 2 — 1 0 3 ; Trinker's Verzweiflung, S. 1 0 3 - 1 0 5 ; Der Nektar, S. 1 0 5 - 1 0 6 ; Die vier Häuser, S. 1 0 7 - 1 0 8 ; Vom Pantoffel, S. 1 0 8 1 1 0 ; Griechische Geschichten, S. 110—112 [Ge.]. — In: Schneeflocken 1 8 5 8 : Der Fehler im Schöpfungsplan, S. 1 0 1 — 1 0 2 ; Probatum est!, S. 1 0 3 - 1 0 5 ; Ruhm und Wein. Betrachtung hei der Flasche, S. 105 — 1 0 6 ; Poesie und Prosa, S. 107; Legende vom heil'gen Petrus, S. 1 0 8 - 1 1 0 ; Mathäi am letzten, S. 110 — 111; Graues Haar, S. 1 1 1 - 1 1 3 ; Der letzte Freund, S. 1 1 3 - 1 1 5 ; Abschied, S. 1 1 5 - 1 1 8 [Ge.]; Prinzessin Kardia. Ein Lebensbild aus dem Mikrokosmus. (Fragment.), S. 1 1 9 — 181 [E. in Versen]. — In: Literarisches T b . der Deutschen in R u ß l a n d , hrsg. v. J e g o r v. Sivers, R i g a 1 8 5 8 : Matthäi am letzten; Hab' Acht!, S. 1 5 1 - 1 5 4 [Ge.]. - In: Poetische Schriften, Berlin 1 8 5 9 - 1 8 6 4 [s. Ausg.]: Eine Nacht aus dem Leben eines Arztes. Schauspiel [2 Ak.]; Rübezahl. Lustspiel [3 Ak.]; Die Philosophen. Lustspiel [3 A k . ] ; Auch eine Testamentsklausel. Lustspiel [1 Ak.]; Tod und Auferstehung. Schwank [1 Ak.]; Der neue Paris. Lustspiel für Kinder [1 A k . ] . — I n : Schroeder 1 8 7 7 : „Aus der Traube in die Tonne", S. 14—15; Bacchanal, S. 1 9 ; Am Graben, S. 2 0 — 2 2 ; Die Alten, S. 8 3 - 8 4 [Ge.]. - Die Alten. In: D i c h terstimme aus Baltischen Landen, hrsg. v. Eugen R i c h t e r , Leipzig 1885, S. 8 4 - 8 5 [G.]. - In: Grotthuß 1 8 9 4 / 9 5 : Kennst du die Stadt? S. 2 0 8 - 2 0 9 / S. 2 5 2 - 2 5 3 ; Der Fehler im Schöpfungsplan, S. 2 0 9 / S. 2 5 3 ; Bacchanal, S. 2 1 0 / S. 2 5 4 ; Der alte Flausch, S. 2 1 0 / S. 2 5 4 ; Ruhm und Wein. Betrachtung bei der Flasche,

Hirschberg-Pucher S. 2 1 1 - 2 1 2 / S. 2 5 5 - 2 5 6 ; Die letzte Flasche, S. 2 1 2 - 2 1 3 / S. 2 5 6 - 2 5 7 ; Die Alten, S. 2 1 3 / S. 2 5 7 ; Trinkers letzter Wille, S. 2 1 4 / S. 2 5 8 [Ge.]. — In: Unsere Heimat 1 9 0 6 : Dorpat, S. 3 5 - 3 6 [G.J; Kennst du die Stadt?, S. 37 [G.]. — Kennst du die Stadt? In: Unsere Heimat 1907, S. 3 5 - 3 6 , 37 [Ge.]. A U S G A B E N : Poetische Schriften, hrsg. u. biogr. V o r w . v. F. M e y e r v. Waldeck, 3 B d e . Berlin 1 8 5 9 - 1 8 6 4 [Bd. 1, 1 8 5 9 : 2. Aufl. St. Petersburg 1 8 9 2 : Gedichte (111. B . B o r c h e r t ) ; B d . 2, 1 8 6 0 : Humoresken und Erzählungen (nebst A n h . : Dramatische Kritiken); B d . 3, 1864: Dramatisches].

Goedeke 15, 139. - Kosch. — BaBA 126, 1 7 5 - 178. - DBA 540, 441 - 4 4 2 . - Redlich 1989.

LITERATUR:

Hinzke (Hintze), Benedikt * 2 6 . 1 2 . 1 5 5 2 , f 1622, χ R i g a ; Vater: Albert H . ; Mutter: Anna, geb. W i l k e n . Kaufmann, seit 1607 Ratsherr in R i g a , leitete 1 6 1 6 den B a u der St. Gertrud-Kirche, seit 1 6 1 8 Landvogt, nach der Eroberung Rigas durch den schwed. K ö n i g Gustav Adolph ging er am 1 4 . 1 . 1 6 2 2 mit dem größten T e i l seiner Fam. unter Zurücklassung seines Sohnes B e nedict ( 1 5 9 5 - 1 6 4 9 ; 1 6 3 3 Ältester d. G r o ß e n Gilde in R i g a ) u. einer verw. T o c h t e r nach Polen, um dort weiter Handel zu treiben, in der Meinung, daß Polen R i g a wieder zurückerobern werde. Seine Leiche wurde nach R i g a überfuhrt, da er der Stadt aber seinen Eid aufgesagt hatte, wurde er ohne Begleitung des Rates bestattet, oo Ursula Heine. Arve-Böcksken [Hs.; nd. , , E r b e - B ü c h e l c h e n " über den Krieg Sigismunds III. von Polen gegen Hzg. Karl v. Södermanland 1 5 9 8 — 1599, enth. auch Fam.nachrichten]; Ausz. in: R i g . Stadtbl. 1 8 3 5 , S. 2 4 1 ff. u. 4 0 2 ff. - GelGe. WERKE:

Hupel 4, 1782, 85. - Recke/Napiersky. - Böthführ 1877. - DBA 540, 3 6 6 - 3 6 7 . BaBA 126, 1 4 7 - 150. LITERATUR:

Hirschberg-Pucher, Eugenie * 1862, f 1937 R i g a ; Vater: R a b b i S o l o m o n Pucher ( * 1 8 2 9 Neustadt-Sherwint, Polen, f 2 3 . 1 1 . 1 8 9 9 Riga), oo Dr. W u l f f Hirschberg. WERKE: Schülerliebe. Dichtung in 7 Gesängen, R i g a 1886. - Schlummerlied. In: B M 60, 1905, S. 2 3 4 [G.J. — Erwachen, R i g a 1 9 0 6 [Skizzen 1

586

Hirschhausen

Az.]. — In: Kiefern im Schnee: Lied, S. 3 2 ; Sing' mir das Lied..., S. 33; Mutter, ich küß' deine Hände, S. 34; Wie Weihrauchduft entquelV es deinen Worten, S. 35; Ein neues Jahr-im Fluge kam es daher, S. 36. - Lehen. I n : B M 65, 1908, S. 34 [G.]. - Gedichte, R i g a 1908. - Wo ist meine Seele. I n : B M 70, 1910, S. 280 [G.]. L I T E R A T U R : Redlich 1989. - BaBA 126, 327. Jänls Zälltis: Pozdniseva kundze no Jelgavas. In: Karogs. Latviesu literatüras menesraksts, Riga 1997, Nov. 11, 1 9 5 - 1 9 9 .

WERKE:

Das Gespensterroß. Erzählung aus dem lettischen Volksleben, R i g a 1891 [aus: D ü n a Zt.[.

Assessor des Ordnungsgerichts in W e n d e n , oo 1 7 . 1 . 1 8 8 8 Elise H e l e n e H a k e n ( 1 8 6 1 - 1 9 3 4 ) .

oo 2 4 . 7 . 1 8 8 3 in R i g a —>• C o u s i n H e i n r i c h A. E. v. Hirschheydt.

Alb.Acad. 1889. - GH Liv 2, 8 9 9 900. - Redlich 1989. - BaBA 126, 4 0 5 - 4 0 6 . Kosch. LITERATUR:

Hirschheydt, von

Heinrich

Arnold

Eduard

* 1 6 . 3 . 1 8 5 5 Walk (L), f 1 5 . 1 0 . 1 9 1 7 Lemsal (L; v. russ. Soldaten ermordet); Vater: R o b e r t W i l h e l m L u d w i g v. H . (* 1 1 . 7 . 1 8 2 4 FamiliH i r s c h h a u s e n , J a c o b J o h a n n A n t o n , seit engut Kayenhof, f 1 . 3 . 1 9 0 2 W e n d e n ) , Akzi1835 v o n sebeamter (Zollbeamter), der auch einige Ge. * 3 1 . 3 . 1 7 7 3 Past. Jegelecht (E), f 2 9 . 5 . 1 8 3 7 verf.), Sohn v. Adam O t t o Friedrich v. H . Kusal (E); Vater: Isaac Heinrich H . (f 1779), ( 1 7 8 7 - 1 8 3 8 ) u. Amalia J o h a n n a Elisabeth Pastor; M u t t e r : D o r o t h e a Elisabeth, geb. Katharina, geb. von Sternfeldt ( 1 7 8 8 - 1 8 4 9 ) ; Hasselblatt. M u t t e r : Auguste D o r o t h e a , geb. v o n T i d e b ö h l Lebte als Waise seit 1782 b. Bürgermeister ( 1 8 2 8 - 1 8 9 0 ) , T o c h t e r v. J o h a n n H e i n r i c h v. W i l h e l m H u e c k in Reval, 1 7 9 1 - 1 7 9 4 Studi- T . ( 1 7 8 6 - 1 8 5 6 ) u. Marie Auguste Eleonore, u m der T h e o l . in Jena, R ü c k k e h r nach E, w a r geb. v o n R i c k m a n n , verw. v o n Wrangell (1789 — 1861), deren T o c h t e r , Henriette, w a r dort Hauslehrer, 1803—1809 Pastor in Jegelecht. oo 2 5 . 7 . 1 8 0 5 Juliana Charlotte W e h r - die M u t t e r v. —> H e l e n e v. Hirschheydt u. m a n n . 1 8 0 9 - 1 8 3 7 Pastor in Kusal (E), 1819 u. deren S o h n w a r —> A. v. T i d e b ö h l ) ; 1833 — 1837 auch Konsistorial-Assessor, 1835 Schwester: Auguste H e n r i e t t e W i l h e l m i n e russ. Adel; befaßte sich intensiv mit der est. J o h a n n a (* 1 6 . 1 2 . 1 8 5 6 Walk), verh. H a e u ß ler, verf. einige Ge.; B r u d e r —> R . v. Sprache. Hirschheydt. W E R K E : Ausführliche Anzeige und Beurteilung der Schrift, R e v a l 1827 [Abh. über die est. O r - Sintenissche Schulanstalt in W e r r o (L), G y m . thographie] . — Predigt am 5. Sonntag nach Tri- in D o r p a t u. R i g a (L), 1 8 7 5 - 1 8 8 1 S t u d i u m nitatis. In: Jutlusse R a m a t , R e v a l 1823 [est. der T h e o l . in D o r p a t , 1 8 8 2 - 1 8 8 3 PastorA d j u n k t in W e n d e n , ab 1883 Pastor in U b b Postille]. e n o r m (L). oo 2 4 . 7 . 1 8 8 3 in R i g a —> C o u s i n e L I T E R A T U R : Recke/Napiersky. — Paucker 1849, 13, 118, 125 f. - EBL 1929. - Adelheim/Laurenty H e l e n e v. Hirschheydt, geb. v. Eitz. 1925. - Speer 1936. - DBBL 1970. - DBA 543, W E R K E : Giulio Monti. Schauspiel in fünf Acten, 166-167. - BaBA 126, 383 - 388. R i g a 1892; R e z . v. Gregor J o h a n n H e r m a n n v. Glasenapp. In: B M 39, 1892, S. 4 5 9 - 4 6 6 . Hirschheydt, Alexander v o n LITERATUR: Alb.Acad. 1889. Alb.Theol.Ver. 1905; 1929. - GH Liv 2, 901 - 9 0 2 . - Ne* 1 2 . 5 . 1 8 5 4 Familienerbgut K a y e n h o f (L), f ander 1967. - Alb.Liv. 1972/91. - Ottow/Lenz 1 5 . 2 . 1 9 2 8 R i g a (L); Vater: Gustav J o h a n n v. 1977. - Redlich 1989. - BaBA 126, 421 - 4 2 5 . H . ( 1 8 0 5 - 1 8 8 5 ; urspr. fränkisches Adelsgeschl. v o n Hirschheyd, i m 17. J h . Besitz in L, Hirschheydt, Helene A m a l i e Justine v o n , 1662 schwed. Adelsbestätigung „ v o n H i r geb. v o n Eitz scheit"); M u t t e r : Amalie Marie, geb. v o n Thesleff ( 1 8 1 7 - 1 8 9 8 ) ; O n k e l - > K. v. * 9 . 4 . 1 8 5 8 W a i w a r a (E), f 1 7 . 4 . 1 9 0 8 Past. Hirschheydt; Schwester —> (Joseph) Maria v. U b b e n o r m ; Vater: H u g o v. Eitz, Ingenieur u. Stryk. Landwirt; M u t t e r : Henriette, geb. v o n T i d e 1875 — 1879 S t u d i u m der Rechtswiss. in D o r - böhl, Schwester v. —> A. v. Tideböhl, deren pat, 1 8 7 9 - 1 8 8 1 Akad. der Künste in Berlin, Schwester, Auguste D o r o t h e a , w a r die M u t t e r 1881 —1889 Gutsbesitzer von Kayenhof, später v. —> H e i n r i c h Α. E. v. Hirschheydt.

Höjer (Hojer)

587 WERKE: Deutsche Märchen in dramatischer Form, R i g a 1897.

„ W i r sehen haßerfullte M i e n e n / u n d sind b e d r o h t v o n M ö r d e r h a n d ( . . . ) " mit der A u f LITERATUR: GH Liv 2, 902 (Hirschheydt). - forderung, sich als D e u t s c h e nicht u n t e r k r i e Ottow/Lenz 1977 (Heinrich Arnold Eduard von gen zu lassen „Was aus J a h r h u n d e r t e n g e b o Hirschheydt). - Redlich 1989. - BaBA 126, 426. r e n / das fällt noch nicht auf einen H i e b (...) Es ist die Kraft, sich aufzuraffen, (...) w o es das H i r s c h h e y d t , K u n o Ernst W o l d e m a r v o n Sein der H e i m a t gilt."; w u r d e z u m Volkslied]; * 1 8 . 1 . 1 8 2 8 Familienerbgut K a y e n h o f (L), f w i e d e r i n : R u f e ü b e r G r e n z e n 1938, S. 102 — 103; w i e d e r in: R u f e ü b e r Grenzen 1939, 2 5 . 5 . 1 8 7 3 W e n d e n (L); Vater: Gustav Karl Michael v. H . ( 1 7 8 1 - 1 8 3 8 ) ; M u t t e r : A n n a S. 5 0 - 5 1 [G.]. - In: Unsere H e i m a t 1907: H e d w i g , geb. von Wolffeldt ( 1 7 9 6 - 1 8 7 8 ) ; Hans Bühring (Dezember 1577), S. 77; Zu Rigas Jubelfeier, S. 111; Was aus Jahrhunderten geboren N e f f e —> A. v. Hirschheydt. 1847 — 1850 S t u d i u m der Rechtswiss. in D o r - ..., S. 117; Traute Heimat, ..., S. 118; Silvester 1906, S. 144. - Hans Bühring (Dezember 1577). pat, danach Sekretär, später Assessor des Kr.gerichts in W e n d e n . Gutsbesitzer v o n In: Goertz/Brosse 1908, S. 54. — Goswin von In: Goertz/Brosse 1912, Fehsen (L). oo 4 . 8 . 1 8 5 3 Sophie Louise Elisa- Ascheberg (1428)f). S. 77-79 [G.J. - In: Christian B ö h m u. M a beth Friederike Freiin v. M e n g d e n - A l t e n w o g a ximilian R o l a n d B ö h m (Hrsg.): Deutsches aus Nachtigall ( 1 8 3 5 - 1 9 1 7 ) ; T o c h t e r , Louise Lesebuch f ü r die mittleren Lehranstalten, 2. Sophie Anna Julie v. Hirschheydt (1854— Tl. 5. verb. Aufl. R e v a l 1914: Fürstenberg. 1923), war oo —> R . H . G. v. Hirschheydt. (1560.), S. 3 7 7 - 3 7 8 ; Hans Bühring. (1577.), WERKE: Was man dichtet, wenn man noch sehr S. 3 7 8 - 3 7 9 ; Nachts auf der Aa, S. 4 1 6 - 4 1 7 ; jung und verliebt ist, Riga 1861. Auf Kokenhusen, S. 417 [Ge.J. - Baltische BalL I T E R A T U R : Alb.Acad. 1889. GH Liv 2, 8 9 9 laden und ausgewählte Gedichte, R i g a 1918; 900. - Redlich 1989. - BaBA 126, 4 2 8 - 4 2 9 . ebd. 1934; N a c h d r . H a n n o v e r o.J.; ClausthalH i r s c h h e y d t , R o b e r t H e i n r i c h G u s t a v Zellerfeld o.J. - Gedichte, R i g a 1936; N a c h d r . H a n n o v e r o.J. [mit kurzer Biogr.J. von L I T E R A T U R : Alb.Acad. 1889. - GH Liv 2, 902. * 9.12. (j. 27.11.) 1853 Walk (L), f 1 6 . 2 . 1 9 3 4 Alb.Liv. 1972 /91. - DBBL 1970. - BaBA 126, R i g a (L), ψ W e n d e n ; Eltern w i e —> H e i n r i c h 4 1 3 - 4 1 7 . - Kosch. - Redlich 1889. v. Hirschheydt. Sintenissche Schule in W e r r o (L), G y m . in D o r p a t u. G o u v . - G y m . in Riga, 1 8 7 3 - 1 8 7 4 S t u d i u m der Philol., 1 8 7 4 - 1 8 7 7 Jura in D o r p a t . oo 7 . 8 . 1 8 7 8 in W e n d e n Louise Sophie A n n a Julie v. Hirschheydt ( 1 8 5 4 - 1 9 2 3 ) , T o c h t e r v. Κ. E. W . v. Hirschheydt. 1 8 7 8 1889 Hofgerichtsadvokat, ferner 1 7 7 8 - 1 8 8 2 auch Adjunkt d. Ordnungsgerichts in Walk. 1 8 8 2 - 1 8 8 3 Landgerichtsassistent in W e n d e n , 1883 — 1885 Ordnungsgerichtsnotar, Landgerichtssekretär 1885 - 1 8 8 9 u. N o t a r 1886 — 1917 d. Oberkirchenvorsteheramts sowie d. Kr.landschulbehörde; ab 1 8 8 9 - 1 9 1 7 Sekretär d. W e n d e n - W a l k s c h e n Adligen W a i s e n b e h ö r d e . 1912 ernannte m a n i h n z u m Vizepräses der O r t s g r u p p e des D t . Vereins in L, 1918 in den W i r r e n nach der O k t o b e r r e volution nach Jekaterinburg (am Ural, ab 1936 Swerdlowsk) verschleppt, ab 1919 R e c h t s a n walt in R i g a . WERKE:

lodie v.

Baltensang, R i g a 1 9 0 5 [Text u. M e Lied angesichts d. R e v o l u t i o n 1905

Höjer (Hojer), Georg * u m 1 6 1 5 / 2 0 Bauzen, f 1652 Reval, φ 5 . 3 . 1652 D o m zu Reval. E r w ä h n t als Lehrer (Präzeptor) in R e v a l wahrscheinl. b. H e i n r i c h Burts Kindern, 1643 — 1652 K o n r e k t o r der D o m s c h u l e in Reval. oo 2 2 . 1 0 . 1 6 4 4 A n n a Magers. WERKE: Trochäische Trawer- vnd Trost Ode Hochbemelten S. Herrn Obristen hinterlassenenen einigem Sohne [...], R e v a l 1643 [Epic, auf schwed. Obristen H e i n r i c h Burt, dessen W i t w e , Magdalena, eine geb. v o n Vietinghoff war, in der TS. v. —> M . M ö l l e n b e c k ] . — Carmina queeposcis manibus complecteregratis [...] u. Hertze der Sternen vnd Kertze der Erden [...] u. Zwey Thier' auff Erden sind. Sie beyde rauch gebohren [...] [Rätsel an das Venus Volk] u. Avjf Erden ist ein Ding/ hört wunder über wunder [...] [Rätsel an das W e l t - B e r ü h m t e Bachus Volck], R e v a l 1643 [4 H G e . auf ->· David u. C a t h a rina Cunitz, geb. Vulpius, T o c h t e r v. —> H .

Hoeneke

588

Vulpius, in der HS.: Carmina Nuptialia, Viro Clarissimo, Prasstantissimo & Doctissimo

ich betrübter Mann! Wie bin ich doch vmbgeben [ . . . ] u . Selige Fraw Hedwig Taube antwortet also:

Chronistik zuwandte, hängt vermutlich mit dem Bestreben z.d.Z. zus., den Ordensrittern, die aus versch. Regionen stammten, eine Wurzel u. damit eine Tradition, auch des Territorialstrebens, vor Augen zu führen, u m deutlich zu machen, daß sie ein Glied einer Kette d. Rittergemeinschaft bilden.

Was hör' ich aus dem Grab ? Es scheint viel

WERK:

(...)]. - Letztes Tauben-Girren So nebenst herztliebsten kleinen Täubelein zwischen sich höchst-ohgedachte zwey gewesene Ehe-Tauben;

jhren halten Ach

sehnlich

s o g . Jüngere

Livländische

Reimchronik,

Klagen f...], Reval 1646 [2 Epic, auf Hedwig urspr. Fass, wahrscheinlich nd., ist nur in den Taube, Ehefrau v. Ludwig Taube in der LPr. prosaisch breiter angelegten „livländischen v. Pastor —> A. Winckler d. A.J. — Grab- vnd Historien" des Bremer Notars Johannes R e n Klag-Schrift Mit angehengten Lob-Spruch Auff den ner (* zw. 1525 — 1529 Tecklenburg/WestfaHochseligen Hintritt auß diesem Jrrdischen zum len, ")" 1583 Bremen) erhalten (Bremen, UB, Himmlischen Leben f...], Reval 1647 [TS. auf Ms. a. 171, 95 r -119 r ; Hs. wurde 1870 in Philipp v. Scheiding, dem Generalgouv. u. Bremen aufgefunden u. 1876 hrsg., s. Ausg.). Hofgerichtspräsidenten; darin v. ~ 5 T G e . : So Die Chronik umspannt die Zeit 1315 — 1348, Ehre/ Reichthumb/ Macht/ Verstand/ vnd hoher dürfte zw. 1340—1349 abgefaßt sein, gerade in Geist [...], [Epit.]; Ach! Was ist der Menschen dieser Zeit nimmt die Darstellung an AusLeben [ . . . ] u . Wji des Ehsten-Landes Krone [...] führlichkeit u. Anschaulichkeit zu. Das trifft u . Jhrs Eh-Herrn vnd Vätern Todt die/ so hinterbesonders für den Estenaufstand 1343 zu u. auf blieben [ . . . ] u . Sehet! Wie prächtig vnd herrlich die Inkorporation der dän. Gebiete in N o r d gezieret [ . . . ] , [4 E p i c . ] . — Aha Serena dies illuxit! estland in den Dt. Orden. ~ stützte sich auf eburnea colla [...], Reval 1648 [HG. auf Erik schriftl. u. mündl. Berichte, eigene ErfahrunAxelson u. Elsa Elisabeth Oxenstierna, geb. gen u. Urkunden. Sie ist für die 1. Hälfte des Brahe in der vom Ministerium hrsg. HS.: 14. Jhs. eine der wichtigsten Quellen der liv. Sacrosanctas seummeq. Solemni Nuptiarum Gesch., u. man könnte sie als Forts, der älteren Festivitati, [...], vgl. —> P. Lidenius, —> A. —• Livländischen Reimchronik erachten. Sie W i n c k l e r d . A . ] . — H/er liegt das Edle Paar der war bis in das 17. Jh. bekannt. Allg. wird anAlten Deutschen Trewe! [ . . . ] u . Sehet jhr Sterbgenommen, daß sie eine der Quellen war für lichen vnsere Frewde [ . . . ] u . Ο tiberselig die! Ο — > Hermann von Wartberge, Wigand von Selig die Eh-Leute [...], Reval 1649 [1 Epit. u. folgend 2 Epic, auf Johann u. Anna v. Uex- Marburg (Darstellung des Dt. Ordens im 14. küll, geb. Maydel in der LPr. v. —> A. W i n - Jh., nur 4% von ca. 17000 angenommenen ckler d. A.; Johann starb in den Morgenstun- Versen erhalten, bekannt durch die Ubers, für den u. seine Frau in den Abendstunden 1.4. den pol. Historiker Joh. Dlugosz) u. für die ,Jüngere Hochmeisterchronik" (um 1492 1648] · entstanden). Die jüngere einzige nd. ÜberlieL I T E R A T U R : Facula Nuptialis In H o n o r e m Praestanferung v. ~s Chronik durch Johannes R e n n e r tißimi, H u m a n i ß i m i , D o c t i ß i m i q [ . . J , 1644, H S . , hat zwei Faktoren der Beurteilung zu bezu der 12 R e v a l e r Persönlichkeiten VersGe. b e i rücksichtigen : 1. Kenntnis des Ordens vor f u g t e n , u . a . —> A. W i n c k l e r . — Epic. vgl. —> H . O r t : R e n n e r war 1556—1561 Sekretär hoher A r n i n c k u. —> 1). C u n i t z . — K l ö k e r 2005. Ordensgebietiger in L, des Vogtes von Jerwen, H o e n e k e , Bartholomäus Bernt v. Schmerten, u. ab 1559 des Komturs * 1. Hälfte 14. Jh. a. d. Gegend u m Osna- von Pernau, Rotger Wulf; erlebte die Fehde brück, Ordenskaplan v. drei Landmeistern des zw. Erzb. u. Orden, die Verhandlungen in Dt. Ordens in L, vornehmlich verbunden mit Moskau, den Einfall der Russen, die VerwüsGoswin von Herike (liv. Ordensmeister 1345 — tung des Landes u. a. d. Ferne (seit Aug. 1561 1359), davor vermutlich mit den um die Sta- war er wieder in Dtl.) den endgültigen Z u bilisierung des Ordens z.d.Z. in Ε bemühten sammenbruch des Ordensstaates. 2. Kenntnis Landmeistern Eberhard von M o n h e i m (1328 — nicht nur der sog. „Jüngeren livländischen 1340) u. mit Burchard von Dreileben (1340— Chronik", sondern auch der „Livonia" des — 1345), Aufenthaltsort wahrscheinlich Ordens- T. Horner; wahrscheinlich hat er zum Abschloß Weißenstein (E). Daß sich ~ der schluß seiner „Liflendischen Historien negen

Höppener

589 boker" noch die 1578 ersch. Chronik v. —>• B. Russow benutzt. A U S G A B E N : Die jüngere livländische Reimchronik des Bartholomäus Hoeneke 1315-1348, hrsg. Konstantin Höhlbaum, Leipzig 1872. —Johann Renner''s Livländische Historien, hrsg. v. Richard Hausmann u. K. Höhlbaum, Göttingen 1876 [Ausg. der 1870 in Bremen aufgefundenen Hs.]. — Johann Renner's Livländische Historien 1556-1561. Zum ersten Mal nach d. Urschrift hrsg. P. Karstedt, Lübeck 1953 (Veröfftl. der Stadtbibliothek Lübeck, Neue Reihe 2); Rez. ν. Α. B. In: B H 1, 1955/56, S. 47 [Ubers, ins Est., hrsg. v. S. Vahtre: Liivimaa noorem riimkroonika: (1315—1348), Tallinn 1960]. G. Berkholz: Renners livländische Chronik. In: Mitt. R i g a 12, 1880, 1 5 9 - 2 1 5 . S R P 5, 1874. - ΑDB 28 (Renner). - Eckart 1911, 201. - Cederberg 1929. - Helm/Zieseiner 1951. NDB 9. - U. Arnold: In: 2 VL 4, 1983, Sp. 120 121. - Redlich 1989. - DBA 548, 268; II 596, 391. - BaBA 127, 2 1 5 - 2 1 9 . - Rauch 1986.

LITERATUR:

Höppener, Charlotte * 4.2.1863 Reval, f 7.11.1934 Reval; Vater: Ludwig Theodor H. (1836-1874), Kaufmann, Chef d. weltweit agierenden HandelsFa. Hoeppener u. Co., Ratsherr; Mutter: Marie, geb. Koch; Bruder —> K. Höppener. Schule in Reval, ließ schon früh ein zeichnerisches Talent erkennen, Privatstunden b. K. Niländer. 1 8 9 2 - 1 8 9 3 u. 1 9 0 4 - 1 9 0 6 Zeichenschule des Frauenerwerbsvereins u. Guido Richtersche Kunstschule in Dresden. In den dazwischenliegenden Jahren arbeitete sie in Moskau im Architekturbüro ihres Vetters Max Höppener u. als Entwurfzeichnerin für ein Handarbeitsgeschäft, seit 1906 gab sie in Reval an mehreren Schulen u. privat Unterricht. W E R K E : Hilfsbuch für den Zeichenunterricht an allgemein bildenden Schulen, Reval 1911. - Nach der Einnahme von Osel. Oktober 1917. In: Kluge 1918, S. 52 [G.]. Ostdt. Monatshefte. Kulturzs. f. d. Osten, Berlin 1923, 30; M k Berlin 1997. - Biosfeld 1923. - R e v . Bote 17.5.1926. - DGB 79, 1943, 599. - Nekro. in: Rev.Zt. 14.11.1934. - Hagen 1983. - BaBA 127, 2 7 5 - 2 7 6 .

LITERATUR:

Höppener, Karl Edgar Eduard * 11.2.1865 Reval, f 24.6. 1937 Jena; Eltern wie die Schwester —> C. Höppener. Gouv.-Gym. ab 1875 in Reval, Privatunterricht in Dd. u. im Past. Goldenbeck (E); 1879-1882 Domschule in Reval, Ausbildung in der Familienfirma Hoeppener & Co; Inhaber d. Bankhauses in Reval u. Wesenberg, der 1827 gegrün, ersten russ. Assekuranz-Kompanie, Direktor d. Est. Ges gegenseitig. Kredits, d. AG F. Krull (Reval), d. Holzindustrie AG „Nord" in Archangelsk, Mitinhaber der Speditionsfä. FörsterHoeppener & Co, St. Petersburg, oo Elisabeth Treumann aus St. Petersburg. ~ war Stadtverordneter, Konsul, Präses d. Börsenkomitee, Vorstandsmitgl. d. ELG, d. Theaterkomitees u.a. Vereinigungen; ab 1918 gewählter Vertreter Estlands im Bait. Regentschaftsrat in Riga. Ab 1919 Ubersiedlung nach Jena u. Wdg. naturwiss. Studien; 1925 Ehrenbürger d. Univ. Jena (Ehrung wegen s. Engagements f. d. Botanischen Garten), 1927 Dr. h.c. der Univ. Jena. WERKE: In: Kluge 1918: Widmung an die deutschen Truppen, S. 3 - 4 ; Geld und Liebe, S. 26; An Runebergs Grabe, S. 2 7 - 2 8 ; Heimat, S. 2 9 - 3 0 ; Peter der Große, S. 3 8 - 4 2 ; Schicksalsstunde, S. 51; Reval 12.125. Dezember 1917, S. 56; 18./31. Dezember 1917, S. 57; 25. Februar 1918 zum Einzug der Deutschen in Reval, S. 61 [Ge.]. mit Otto Renner: Genetische und zytotoxische Oenotherenstudien II, Jena 1929 (Botanische Abh. 15) [erster Tl. in Zs. f. Abstämmlings- u. Vererbungslehre 49, aber nicht in Buchform ersch. u. auch f. später nicht in Aussicht gestellt]; Philadelphia 1936. - Festlied zum 17. Februar 1929. Der Jenaer Studentenschaft gewidmet, Jena 1929. — Anakreon redivivus. Alte Lieder von Rosen, Wein und Liebe für junge Leute über 60Jahre in deutsche Reime gebracht, Jena 1935. — Der Weg zur Wahrheit. Eine Dichtung, die die Wahrheit sucht, Tallinn 1938. E. Dellingshausen: Im Dienste der Heimat! Erinnerungen, Stuttgart 1930 (Schriften des Deutschen Ausland-Instituts Stuttgart. R . D. Biographien und Denkwürdigkeiten 3). - Nekro. in: Bait. Beob. 8, 1937, 114. - DGB 79, 1943, 278. - DBBL 1970. LITERATUR:

Höppener, Friedrich von * 1821, t 1860. Die Freibeuter. In: Musenalmanach 1856, S. 26 — 33. — In: Illustrirter Revalscher

WERKE:

Hoerner Almanach fur das Jahr nach Christi Geburt 1857 [...], Reval 1856: Enghöller Wein, S. 2 2 2 3 ; Der Fürst von Thoren, S. 8 5 - 8 7 . - Hinterlassene Gedichte. Für seine Freunde gedruckt,

Reval 1862. Hoerner, Harald v o n * 11.10. (j. 29.9.) 1877 Ihlen/Bächhof (K), f 27. 4.1967 Misburg b. Hannover; Stammvater —> T. Horner; Vater: Otto Ludwig Johann v. H. (1851-1917); Mutter: Johanna Friederike Louise, geb. Bsse. v. Grotthuß a. d. Hause Lambertshof (* 1857). oo 27.12.1907 Alma Elisabeth v. Frey (* 1887). Oberförster im Ritterschaftsforst von K, dann b. der Landwirtschaftskammer in Stettin beschäftigt. Gedichte, 2 Bde. Radolfzell am B o d e n s e e 1 9 3 4 [Bd. 1: Kinder der Sehnsucht und Phantasie. 100 Gedichte; B d . 2 : Streiflichter. 60 Gedichte]. — Religiöse Fragen ausschließlich für suchende Seelen, R a d o l f z e l l - B o d e n s e e 1935. LITERATUR: G H Kur 1, 1 0 6 - 107. - Kosch. Redlich 1989. - BaBA 127, 325. WERKE:

Hoerner, Herbert O t t o Christian Carl v o n * 9. 8.1884 Gut Ihlen (K), f 9. 5.1950 Torgau (Sachsen, in sowjetischer Gefangenschaft, Haftanstalt); Eltern wie seine Schwester —> M. v. Blaese-Hoerner; Tante —>• V. v. Hoerner. Seit seiner Kindheit mit —>• J. v. Guenther befreundet. Die ersten Lebensjahre verbrachte ~ auf dem Rittergut Ihlen, erhielt Privatunterricht, dann russ. Gym. in Mitau u. eine dt. Privatschule, danach leistete er den russ. Wehrdienst ab. 1 9 0 5 - 1 9 0 6 Studium der Malerei, Kunstgesch. u. Architektur an der Kunstakad. in München, in Berlin u. 1906 — 1908 an der Staatlichen Kunstschule in Breslau, dort besuchte er außerdem ein Seminar, das er mit dem Zeichenlehrerexamen abschloß, lebte danach zeitw. als freier Künstler in Riga (L) u. als Zeichenlehrer in Mitau, zu weiteren Kunststudien reiste er 1908 nach München u. Italien, lebte zeitw. als Porträtmaler in Fr.i.Br., 1914 — 1916 war er als russ. Reserveoffizier in einem dt. Lager interniert, danach lebte er als Maler im Kiinstlerhaus in Loschwitz b. Dresden, oo 15.12. 1917 Susanne Katharina Heintze (* 1890) aus einer Breslauer Kunsthandwerksfam., Schriftstellerin; Söhne: Sebastian u. Thomas. 1918

590 Rückkehr nach Κ auf den väterlichen Malerhof Ihlen. 1 9 1 9 - 1 9 2 0 in der Bait. Landeswehr, verlor seinen Besitz u. floh 1921 nach Dtl., dort Gelegenheitsarbeiter, Maler u. Feuilletonist b. der Deutschen Allg.Zt., Aufenthalte in Berlin u. Chemnitz. 1922 — 1925 in Überlingen (Bodensee) u. auf Gütern in Pommern, ansonsten auf Reisen. 1930 — 1942 Zeichenlehrer an einem Gym. in Görlitz, unterrichtete zeitw. auch Mathematik u. Deutsch, gehörte mit seiner Frau dem Jakob Boehme-Bund an. —>• W . Bergengruen widmete ihm das W e r k : „Des Knaben Plunderhorn, 1933"; Freundschaft mit —> B. Goetz. 1941 Literaturpreis der Stadt Berlin fur seinen R . „Der graue Reiter". Seit 1942 als Sonderführer der Wehrmacht Dolmetscher in der Ukraine u. später in Breslau, 1945 mit einem schlesischen Bauerntreck auf dem W e g nach Görlitz an der Neiße in sowjetische Kriegsgefangenschaft geraten, wurde 1946 im Untersuchungsgefängnis Bautzen inhaftiert, gleichzeitig wurde seine Frau Susanne in Görlitz verhaftet u. wegen ihrer schriftstellerischen Tätigkeit zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt, Zuchthaus Waldheim. ~ 1950 als Gefangener nach Torgau gebracht. W E R K E : mit J. Walter: Iii. In: Johannes F. v. Guenther: Schatten und Helle. N e u e Gedichte, Mitau; München 1905/06. - Das Auge in

der

Bouillon

oder

schreckliche

Folgen

von

Kunstgenuß. In: D M R 2, 1913, S. 1 7 6 - 1 8 0 [Sat.]. - Mein Frosch. In: Krüger 1916, S. 1 4 6 150. - I n : G o e t z 1 9 1 6 : Zueignung, S. 5 ; Ringe des Rauches, S. 6 ; Wer sagt, wie ich es mache, S. 7; Einen kleinen Vogel hoert ich preisen, S. 8 ; Meine Bitte ist gering, S. 9 ; Wir sind es, die verfruehten, S. 1 0 ; Wehen die Winde von Osten, S. 11; Wir stachen uns an manchem scharfen Dorne, S. 1 2 ; Halt' ich es noch? Ist es bereits entwichen? S. 1 3 ; Den Traum der Nacht, ich traeum ihn fort am Tage, S. 1 4 ; In eine Flut, klar his zum Grunde, tauchte, S. 1 5 ; Das Luegenhaus, S. 1 6 ; Wohin, ο

Schicksal, S. 17 [Ge.; Seine „Kunst ist sehr bewußt, sehr unstofflich, bis ins Letzte Form geworden. Diese Form hat sich aber schon wieder zum Ursprünglichen gewandelt, ist neugewonnene Natur geworden. Unmittelbar wie ein Vogellied wirken einige seiner zarten, wehenden Strophen, die von der reifen U n befangenheit eines Herzens Kunde geben, das alle Höllen und Abgründe kennt." Goetz, S.

591 X I X ] . - Villa Gudrun. Stücke einer Sammlung. An der Bolschewistenfront in Lettgallen im August 1920 (III. Friedrich W i n k l e r - T a n n e n b e r g ) , Leipzig; Hartenstein im Erzgebirge 1922 (Zweifäusterdrucke 72) [enth. Villa Gudrun aus Sternbruder; „Da sitzt der liebe Gott und verkauft Körbchen " aus Froschgesänge. „ Womit kann man den Teufel vertreiben?" Vom Vogel Rok; Ge.]. Theseus, ο . Ο . 1 9 2 3 [D.; U A in M e i n i n g e n ] . — In: Baltisches Dichterbrevier 1 9 2 4 : Aus den "Froschgesängen", S. 8 3 ; Das Lügenhaus, S. 83 — 8 4 ; Der Tropfen, S. 8 5 ; Der Gärtner, S. 8 5 ; Ausklang, S. 8 6 [Ge.]. — Des Frosches Auferstehung. Eine Tier- und Tanzfabel, Chemnitz 1 9 2 7 [Privatdr.; die Stücke 1 — 100 wurden fur das Fest des Jahrestags 1 9 2 7 der Ges. der B ü c h e r freunde zu Chemnitz gestiftet]. - Der Zauberkreis. Ein Tanzspiel mit begleitenden Versen, C h e m n i t z 1 9 2 8 [Privatdr.; gestiftet zum Märzfest 1 9 2 8 der Ges. der Bücherfreunde zu C h e m n i t z v. Friedrich E m i l Krauss-Schwarzenberg u. Friedrich W a g n e r - P o l t r o c k in C h e m n i t z ] . — Ganymed, Görlitz 1 9 2 9 [Typoskr.; Jupitermond, antike Gestalt in Homers „Ilias", Vergils „Aeneas", Ovids „ M e t a m o r phosen", G o e t h e (G.)]. — Sechs Gedichte, Hamburg 1 9 3 5 [nur 2 0 0 E x . gedr.], — In: Maitz 1 9 3 5 : Frühlingsfeier, S. 2 9 ; Erntekranz, S. 6 0 ; Erde der Heimat, S. 92 [Ge.]. — Bruder im Felde und andere Erzählungen, Dresden; Berlin 1936 (Kurzgeschichten 11). — Die Kutscherin des Zaren. Erzählung, 1 . - 5 . Tsd. Stuttgart 1 9 3 6 (Neue E n g e l h o r n - B ü c h e r e i 3) [eine B e g e benheit aus einem russ. Etappenlazarett in Dorpat a. d. Krieg 1 9 1 4 - 1 9 1 8 mit Zar N i kolaus I. ( 1 8 2 5 - 1 8 5 5 ) ; Klapp.: „ D e r Zar, drei Wasok-Schlitten j e d e r mit vier Pferden. Schlitten in denen man sich ausstrecken und auch schlafen kann, also für lange Fahrten b e q u e m . D i e schwarzen R a p p e n sind schön, denn so liebt sie der Zar. Später müssen die schnellen Pferde gegen die weniger schönen der Kaiserlichen Post ausgewechselt werden. I m m e r wieder müssen für diese weite Fahrt neue Pferde aufgetrieben werden. U n d i m m e r wieder gibt es deshalb einen neuen Halt und neue Begegnungen. Es eilt der R u f voraus: D e r Kaiser k o m m t . D i e Fahrt v o n St. Petersburg R i c h t u n g Berlin, ( . . . ) die Begleitung, ein Minister, ein Hofbeamter und ein Adjutant und D i e n e r und später Eva von W o k ( T o c h t e r eines bait. Barons) als Kutscher, die mit den Pferden ihres Gespannes spricht und sie mit

Hoerner der Kutsche des Kaisers und den Kaiser samt Adjutant sicher auf gefährlichem unebenem W e g e führt ( . . . ) zur Poststation in Kurland."]; Stuttgart 1938; 20.-30. Tsd. ebd. 1 9 4 0 ; ebd. 1 9 4 1 ; hrsg. v . J . H . Schouten, Amsterdam 1 9 4 2 (Meulenhoffs Slg. dt. Schriftsteller 8 8 ) ; o . O . 1942 [Feldausg.]; 1 . - 1 0 . Tsd. Sonderausg. Stuttgart 1 9 4 3 (Adolf Spemanns S o n derausg.); Neuaufl. ebd. 1 9 4 6 ; 6 1 . - 6 5 . Tsd. ebd. 1 9 4 8 ; 6 6 . - 7 0 . Tsd. ebd. 1 9 5 0 ; 7 1 . - 7 5 . Tsd. ebd. 1 9 5 2 (Slg. A d o l f Spemann); 9 1 . 100. Tsd. ebd. 1957; 101.-110. Tsd. ebd. 1 9 5 8 ; 1 1 1 . - 1 2 0 . Tsd. ebd. 1961; 1 5 1 . 160. Tsd. ebd. 1 9 6 4 ; 6. Aufl. Amsterdam 1 9 6 2 ; 7. Aufl. ebd. 1 9 6 5 ; mit III. Ernst v. Dombrowski, Liz.ausg. München 1974; Stuttgart 1 9 8 6 (Engelhorn-Bücherei); 2. Aufl. ebd. 1 9 8 9 ; R e z . v. H. Bosse. B M H 1936, S. 5 2 7 —528 [Ubers, ins S c h w e d . , Stockholm 1 9 5 5 ] , - Die letzte Kugel. Erzählung, Stuttgart 1937 (Neue Engelhorn-Bücherei 6); m . d . U . : Novelle, Brüssel 1 9 4 3 (Steenlandt-Bücherei); Neuaufl. ebd. 1 9 4 5 ; 1 . - 1 0 . Tsd. Wiesbaden 1951 (Insel-Bücherei 4 2 7 ) ; 11.-20. Tsd. ebd. 1 9 5 2 ; 2 1 . - 2 5 . Tsd. ebd. 1 9 5 8 ; 2 6 . - 3 2 . Tsd. Frankfurt/M 1 9 6 1 ; Heilbronn 1980 (Salzers Großdruck-Bibliothek) [Studentenduell in R i g a ] ; R e z . v. H . Bosse. In: B M H 1 9 3 7 , S. 6 0 2 . - In: R u f e über Grenzen 1 9 3 8 : Beispiel der Natur, S. 150 — 151; Erde der Heimat, S. 1 5 1 ; Bruder im Felde (Aus den Kämpfen der Baltischen Landeswehr gegen die Bolschewiken im Winter 1920), S. 1 5 1 - 1 6 0 . - I n : R u f e iiber Grenzen 1 9 3 9 : Erde der Heimat, S. 57; Bruder im Felde, S. 57 —66 [E.]. — Der große Baum. Erzählung, Stuttgart 1 9 3 8 ; Sonderausführung u . d . T . : Der Baum. Erzählung aus dem alten Baltenlande, Chemnitz 1938 (Ordentliche Veröfftl. der Ges. der Bücherfreunde zu C h e m n i t z 29) [400 num. E x . nur für Mitgl.]; Stuttgart 1 9 3 9 ; ebd. 1 9 4 0 ; 16.-25. Tsd. ebd. 1941; Neuaufl. ebd, 1 9 4 4 ; Neuaufl. ebd. 1 9 4 6 ; 4 1 . - 4 5 . Tsd. ebd. 1 9 4 8 ; ebd. 1 9 5 1 ; 4 6 . - 5 0 . Tsd. Leinfelden b. Stuttgart 1 9 5 3 (Slg. Adolf Spemann); 10. Aufl. ebd. 1 9 5 5 ; Liz. ausg. 6 6 . - 7 0 . Tsd. ebd. 1 9 5 9 ; 7 1 . - 7 5 . Tsd. ebd. 1 9 6 0 ; ebd. 1 9 6 2 ; Heilbronn 1 9 7 8 (Salzers Großdruck-Bibliothek 2 3 ) ; R e z . v. H . Bosse. In: B M H 1 9 3 8 , S. 7 0 2 . — Die grüne Limonade, hrsg. v. Friedrich K o c h , P ö ß n e c k 1 9 3 8 [Probedr.]; Berlin-Grunewald 1 9 3 8 ; Berlin 1 9 5 2 ; Neuausg., 1 7 . - 2 1 . Tsd. Stuttgart 1 9 6 4 [E.; berichtet eine Begebenheit aus einem russ.

592

Hoerner Etappenlazarett in Dorpat a.d. Krieg 1 9 1 4 1 9 1 8 ] , - Die Welle. Gedichte, Stuttgart 1 9 4 0 ; ebd. 1 9 4 2 ; ebd. 1 9 4 8 ; R e z . v. Karl A. Kutzbach In: D i e N e u e Literatur J g . 4 3 , 8/ 9 1942, S. 189 [Klapp.: „In dem schmalen Versband des baltischen Erzählers ~ ist durchgehendes Grundmotiv das Gefühl v o m dauernden A u f und Ab der Gezeiten: ,Alles geht in dem Zeichen auf,/ Zeichen der Welle ritze es hin,/fühle dein eigenes Schwingen darin.' Aber die Bangigkeit und Trauer, die aus dem ständigen V o r ü b e r gehen alles K o m m e n d e n entstehen will, kehrt sich i h m zum Lobgesang auf die Dauer der Form in aller Verwandlung, auf das über u n sern Augenblick hinaus ewig Bleibende im Wandel, wie es uns im ,Beispiel der Natur i m m e r wieder erscheint."]. — In: Akerman 1 9 4 0 : Erde der Heimat, S. 5 ; Traumlandschaft, S. 6 ; Erntekranz, S. 7; Der arme Landmann, S. 8 ; Am Wasser, S. 9 ; Immer und ewig, S. 10 [Ge.]. Der graue Reiter. Roman, Stuttgart 1 9 4 0 (Adolf Spemanns Sonderausg.) [bait. B a u e r n R . ; M i schung v. Anekdote u. breiterer N . ; Parallele zu T h e o d o r Storms „Schimmelreiter"]; Leipzig 1941 (Der deutsche Tauchnitz 1 1 4 ) ; Nachdr. Stuttgart 1 9 4 2 (Ostland-KompanieB ü c h e r e i ) ; ebd, 1 9 4 3 ; Neuaufl. ebd. 1 9 4 6 ; ebd. 1 9 5 0 [Übers, ins Schwed., M a l m ö 1 9 4 2 ; ins Lett., R i g a 1 9 4 3 ; ins Ital., Mailand 1 9 4 3 ; ins Finn., Helsingissä 1 9 4 3 (Uusia valio r o o maneija 6); ins Niederl., Amsterdam 1944 (Kantekleerserie 8); ins Franz., Paris 1 9 4 4 ] ; Schluß u . d . T . : Das Eis bricht. I n : H e l m u t Langenbucher: Deutsche Gegenwartsdichtung, Berlin 1 9 4 0 ; B d . 1, Leipzig 1942, S. 1 5 7 - 1 9 1 (Der deutsche Tauchnitz 1 3 4 ) ; ebd. 1943. — Herkunft und Heimat. I n : D i e N e u e Literatur Jg. 43, 7/ 1942, S. 1 4 5 - 1 4 6 [mit eigenem Schriftzug, einer B e m e r k u n g v. Ernst Metelmann (S. 146), Sippentafel (S. 147), Fotografie (S. 1 5 3 ) ] . - In: Walter M . Pogge (Hrsg.): D e r schmunzelnde Ordensritter. Ein heiteres Baltenbuch (111. Nils G r a f Stenbock), Berlin 1942: Lügengeschichten, S. 1 0 - 1 5 [Feldpostausg. ebd. 1942, S. 8 - 1 2 ] ; Die Abmachung, S. 2 3 — 2 6 [Feldpostausg. S. 1 8 - 2 0 ] ; Gedanken heim Jagdfrühstück, S. 2 6 27 [Feldpostausg. S. 2 1 ] ; Anekdoten, S. 68 — 7 0 u. 7 0 - 7 1 [Feldpostausg. S. 5 5 - 5 6 u. 5 7 ] ; Die Mütze, S. 8 0 - 8 4 [Feldpostausg. S. 6 5 6 8 ] . - Landschaften (III. Arno Henschel), 1 . - 1 4 . Tsd. Breslau 1 9 4 2 [Skizzen]. - Das Plaid. 1 gef. Bl. Helmbrechts, Frankfurt/M 1947 [G.; enth.

Von Frankemmld-Decken und -Plaids]. — In: W i r Balten 1 9 5 1 : Des Menschen Spur, S. 191 [G.]; Von der Landschaft Estlands, S. 2 3 3 — 2 3 8 . — Das Haus am See. In: Springbrunnen 1953, S. 41 — 4 4 [Erinn.]. - Hans Helfritz 80Jahre. In: B B 3 (101), 1957, S. 9. — Erinnerung. I n : Erbe und Auftrag, hrsg. v. Ernst Schremmer u. Hanns Gottschalk, Augsburg 1960, S. 8 [G.]. - Der Star. In: T h o m s o n 1970, S. 2 0 9 - 2 1 2 . - In: Ostdeutsches Lesebuch II. Deutsche Dichtung der Jahrhundertmitte vom Baltikum bis zum Banat. Ausw., Einf. u. N a c h w . Ernst-Edmund Keil. V o r w . Helmut Motekat, B o n n 1 9 8 4 : Die Kutscherin des Zaren, S. 19 — 2 2 ; Der große Baum, S. 2 2 — 2 3 ; Des Menschen Spur, S. 2 3 . UBERS.: Ν . V. G o g o l : Die Nacht vor Weihnachten (III. Karl Mahr), Leipzig 1921 (DeltaB ü c h e r e i 7). - S. J . Graf W i t t e : Erinnerungen (Einl. O t t o Hoetzsch), Berlin 1 9 2 3 ; M k 1988. - Ν . V . G o g o l : Die Nase (III. Karl Mahr), Leipzig; Hartenstein im Erzgebirge 1924 (Zweifäusterdruck 121). — Ders.: Das verschwundene Schreiben und die verhexte Stelle. Erzählung vom Küster der Kirche zu X (III. R o l f v. Hoerschelmann), Leipzig 1 9 2 4 (Zweifäusterdruck 130). — A. S. Puschkin: Der Sargmacher. Akulina, Leipzig 1 9 2 4 (Zweifäusterdruck 132). - I. S. T u r g e n e v : Mumu, Leipzig 1 9 2 4 (Zweifäusterdruck 139). - Α. K . T o l s t o j : Iwan der Schreckliche. Historischer Roman, Leipzig 1 9 2 4 (Zweifäusterdruck 167). — I. S. T u r g e n e v : Die Uhr, Leipzig 1 9 2 5 (Zweifäusterdruck 163). BRIEFE:

Susanne v. Hoerner-Heintze. Brief an

In: T h o m s o n 1964, S. 6 0 - 6 3 . L I T E R A T U R : Klein 1939, 328. - Oehlke 1942, 310. - GH Kur 1, 1 0 6 - 107. - Kutzbach 1950, 417. GHA, Β 4, 274. - N D B 9. - Susanne v. HoernerHeintze: Dichter und Maler In: Der Schlesier, Breslauer Nachrichten (Organ der Landsmannschaft Schlesien), Recklinghausen 6, 1954. - Dies.: Heimat — Quelle des Schaffens. Ein Brief an den verschollenen Dichter. In: B B 4 (78), 1955, 1 - 2 . Nekro. in: Ostdt. Monatshefte, Berlin 24, 1957/58, 122 f. (G. Hausmann). - H. Klempt: ~ „Die letzte Kugel". Versuch einer Interpretation. In: D U 10/5, 1958, 1 0 3 - 15. - Erik Thomson: In: Ostdt. Monatshefte, Berlin 29, 3, 1963. - v. S.: ~ in memoriam. In: Big. B B 8/9 (190/191), 1964, 10. Nachrichtenbl. 6/3, 1964. - I. Molzahn: Andenken an einen Dichter. In: Der Kranich. Ein Jb. für d. dramatische, lyrische u epische Kunst, hrsg. v. Bernt von Heiseler, Stuttgart 8, 1966. - Kosch. - D B B L 1970. - Kürschner Lit.-Kal. 1973. - Wilpert 1975.

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Hörnick (Horniceus)

- Ε. Thomson: Gedenktage. In: Jb.d.balt.Dtt. 35/ 1976 (1975), 3 0 - 3 6 . - Kosch. - Hagen 1983. Erik Thomson: Baltische Gedenktage. In: Jb.d.balt.Dtt. 31/1984 (1983), 181 - 185. - O G T 1984. - Anders 1988. - Redlich 1989. - J. Whiton: ~ and his „Die Kutscherin des Zaren". In: GSlav 6, 1989, 2 3 5 - 2 5 3 . - Killy 1992/2005. - J. Whiton: ~'s Bruder im Felde. Fighting the Bolsheviks on the Latgalian Front in the Winter of 1920. In: GSlav 9, 1995, 1 - 2, 11 - 20. - Ders.: ~'s Novel „Der graue Reiter". A Latvian-German Allegory. In: GSlav 10/1 - 2 , 1997, 3 9 - 4 7 . - DBA II 598, 4 6 - 4 9 . - BaBA 127, 3 2 6 - 3 3 3 .

tharinae, R i g a 1707. - Prog. ' Ο μ ο λ ο γ ο υ μ έ ν ω ς magnum pietatis mysterium, R i g a 1707. — Columbam coelestem sacratissimo Pentecostes festo [ . . . ] , R i g a 1708 [Prog.]. — Leonem de tribu Juda victorem sacratissimo Paschatos festo [...], R i g a 1708 [Prog.]. - Prog. ad Parentalia [...] Liborio Depkin, Pastori aedis Johanniticae [...] celebranda, R i g a 1708 [ B e k a n n t m a c h u n g des T o d e s v. —> L. I. D e p k i n ] . — Natalem omnium excellentissimum sacratissimo natalitiorum festo Athenaei nostri civibus omnibusq piis piae mentis religionae celebrandum [...], R i g a 1708. - Das vergnügte Myrten-Fest des wohl-edelgebohrnen [...] Herrn Herbert Hoerner, Virginie Elisabeth Louise v o n Ulrichs [...] und der wohl-edelgebohrnen [...] * 8 . 1 . 1 8 5 5 Ihlen (K), f 2 8 . 1 2 . 1 8 9 0 Mitau Frauen Anna von Helmersen [...] 9.VI.1708, (K); Vater: O t t o k a r Franz J o h a n n Η . ( 1 8 2 4 - Riga 1708. - Programm zu einer deutschen Rede 1880; M u t t e r : Auguste Catharina Louise, geb. Just. Joh. Haltermanns vom Lobe der Schifffahrt, Bsse. v. G r o t t h u ß a . d . Hause W a r w e n (1832 — R i g a 1708 [Ankündigungsschreiben zu d. 1906); N e f f e —> H e r b e r t v. H o e r n e r ; N i c h t e R d . J . - Fontem aquarium viventium, sacris hisce —> M . v. Blaese-Hoerner. Paschatos feriis, devotae mentis ac vivae fidei situla WERKE: AUS dem Nachlaß. Zwei kleine Novellen, nauriendarum, Athenaei maximepatrii cicibus [...], M i t a u 1891. R i g a 1709 [Prog.]. - Prog. pluviam pentecostalem sistens, R i g a 1709. — Prog. adjustafunebria [...] LITERATUR: G H K u r 1, 1 0 6 . - R e d l i c h 1 9 8 9 . Kosch. - BaBA 127, 341. Paulo Brockhausen, Burggravio regio [...] parata, R i g a 1 7 . 1 . 1 7 0 9 [ B e k a n n t m a c h u n g der B e e r H o ( e ) r n e r u s —> H o r n e r digung v. Paul Brockhausen, Vater v. —> P. B.] Prog. ad exequias [...] Michaelis Pinsdörjfer Hörnick, A d a m Gottfried (abgek. A. G. [ . . . ] , R i g a 1710. — Prog. in memoriam \...\Joh. H.) Pauli Möllen, R i g a 1711 [ - > J. P. Möller, f * 7 . 2 . 1 6 7 8 R e v a l (E), f 2 8 . 4 . 1 7 3 7 Riga (L); 3 . 3 . / 5 . 1 7 1 1 ] . — Jubel-Posaune an die kayserliche Vater —> J. H ö r n i c k ; M u t t e r : Anna, geb. Stadt Riga, als selbige das Jubilaeum Lutheranum H a r t m a n n ; B r u d e r : David H . [...] begehen sollte, R i g a 1717. — Prog. ad exeD o m s c h u l e in Riga, ab Juli 1698 S t u d i u m der quias [...]Joh. a Benckendotff, Senatus patrii SePhilos., Gesch. u. Sprachen in Jena, Diss.: cretarii primicerii, R i g a 1717. — Gedächtniss-Seule, „Dissertationvm moralivm de terroribvs c o n - dem weil. [...] Hermann v. Brevem aufgerichtet, scientas, secunda [...], Jena 1700 [phil. Disp. R i g a 1722 [ H e r m a n n v. B r e v e m , h o c h a n g e Jan. 1700; Präses J o h a n n W i l h e l m Baier, R e s p . sehen auch v. Peter I., S o h n v. —> J. Brever (f 1721)]. — Ehren-Crone des weil. [...] Hrn. Joh. anschließend R e i s e n nach Halle, 1701 Grote [...] ältesten Hrn. Bürgermeisters [...], R i g a nach Leipzig, v. dort nach Stockholm, v o n w o i h n der R a t zu R i g a 1703 als K o n r e k t o r der 1723. — Prog. zur Beerdigung des Oberweddeherrn D o m s c h u l e berief, 1707 Prof. der Beredsam- Löivenstern, R i g a 1724. — D t . G e l G e . , dt. u. lat. keit u. Gesch. des Stadtgym., das 1710 wegen LPr., wahrscheinlich n o c h m e h r e r e Prog. Belagerung u. Pest geschlossen w u r d e , ab 1711 LITERATUR: Gadebusch 1777, 2, 86. — Hupel 4, 1782, 194. - Rig.Stadtbll. 1824, 228. - Recke/ w i e d e r an der D o m s c h u l e R e k t o r , seit 1736 gleichzeitig geistlicher Inspektor der D o m - Napiersky. - Domschule 1869, 31 ff, 60, 66, 69. schule u. ab 1724 Stadtbibliothekar. oo N a m e SB Mitau 1890, 62 f. - DBBL 1970. - DBA 549, 3 4 9 - 3 5 1 . - BaBA 127, 3 4 2 - 3 4 5 . unbekannt. WERKE : Unbegreifliche Wunder-Liebe des vor seine Feinde unschuldig leidenden und sterbenden WeltErlösers Jesu Christi [...] im Rigischen Gymnasio anno 1698 den 19. April [...] besungen, R i g a 1698. — Programme ad aud. orationem Johannis Schroeder de ornamentis Rigensibus ad diem Ca-

Hörnick (Horniceus), Johann * 1621 Plauen (Vogtland, Sachsen), f 10.10. 1686 R i g a (L). Gelangte etwa 1648 nach Riga, dort Kollege an der D o m s c h u l e in Riga, oc 1 2 . 6 . 1 6 4 9

H ö r n i c k (Horniceus)

C a t h a r i n a R i t t a u . V e r m u t l i c h (2) A n n a , geb. H a r t m a n n , M u t t e r v. —> A d a m u. D a v i d H . Seit 1 6 5 5 K o n r e k t o r d e r D o m s c h u l e , seit 1 6 5 8 R e k t o r , soll 1 6 6 8 w e g e n p e r p e t u a flagitia n a c h S t o c k h o l m geflohen, dann aber zurückgekehrt sein. 1 6 7 1 P r o f . d e r D i c h t k u n s t a m G y m . in R e v a l , seit 1 6 7 8 u n t e r r i c h t e t e er d o r t a u c h B e r e d s a m k e i t u . G e s c h . , z u seiner A k t i v i t ä t an d e r S c h u l e vgl. —»• J . B l a n ( c ) k e n h a g e n s „ U n begreifliche Wunder-Liebe", 1676, 1683 R ü c k k e h r n a c h R i g a , d o r t R e k t o r d. D o m schule, verf. R d n . , D e n k s c h r i f t e n , G e l G e . etc. i n d t . , lat. u . g r i e c h . S p r a c h e . S o h n —> A . Hörnick. WERKE: Tcedce, quas viro Reverendo, Eximio, Prcestantißimo Doctißimo Dn. Stephane Derschovio, Pastori Piltence vigilantissimo, Sponso, Virginem qua: prosapiam Nobiiem, qua: virtutem Eaudabilem, qua: formam Amabilem, Dorotheam Schwarzenberg, Viri Nobilißimi, Spectatißimique Dn. Abrahami Schwarzenberg, Arcis Pilten, R i g a 1649 [HG. für den Piltenschen Pastor Stephan D e r s c h o w u . D o r o t h e a , geb. S c h w a r z e n b e r g a m 7 . 9 . 1 6 4 9 ] . — Auf die Hochzeit des Melchior Duelen und der Anna Rigemann am 4. Februar 1650 in Riga, R i g a 1 6 5 0 [ H G . , 18 V e r s e ; V i n c e n t i u s F u c h s u . e i n S o h n v. —• J . B e n c k e n d o r f f h a b e n h i e r z u ebenfalls H G e . V e r f . ] . — An die Mutter [ . . . ] , R i g a 1 6 5 3 [ T G . a u f d i e a m 1 5 . 6 . 1 6 5 3 g e s t o r b e n e C a t h a r i n a v. F l y geln, 6 sechszeilige Str.; vgl. —> J . H a r t m a n n ] . — Wer dörffte deiner Tränen Bach [ . . . ] , R i g a 1 6 5 3 [ T G . v. 7 s i e b e n z e i l i g e n Str. z u m B e gräbnis v. A n n a K ü h n a m 6 . 7 . 1 6 5 3 ] , — Airumnas, quas Vir Magnificus, Nobilissimus, Amplissimus ac Consultissimus, Dn. Andreas Koye, Hcereditarius in Testama, [...] Bvrggrabius Regivs [et] Proconsul, Protoscholarcha, [...] XI. Cal. Mart, placidißimce morte terminavit, Riga 1 6 5 3 [ T r o s t G . ü b e r d i e M ü h s a l v. A n d r e a s K o y e ] ; A u s z . i n : R i g . Stadtbl. 1 8 1 1 , S. 2 1 1 2 1 4 . — Soteria Rigensia, sive panegyrici duo, quos, inclutae Livonorum metropoli, Rigae, & de soluta feliciter obsidione Moschorum de recepta salutariter pace cum iisdem gratulaturus, ex voto ο lim concinnavit, modo edit, R i g a 1 6 5 5 ; e b d . 1 6 6 5 [ A n h . : Pax Sveco-Moscovitica, e n t h . R d n . v. H e i n r i c h v. U l e n b r o c k , T h e o d o r v. D u n t e u . A n t o n C h r i s t i a n i ] . — Erwünschte Auflösung Der WolEdlen, Viel Ehr- und Tugendsamen Matron Anna zum Berge [...] An dero Geliebten Herren Sohn, Hrn. Johannes Gaunersdorf [...], auß verpflichte-

594 tem Wolmeinen traurig entworfen von Johannes Hörnick, R i g a 1 6 5 6 [TS. f ü r A n n a z u m B e r g e (* 1582), d i e 7 5 j ä h r i g a m 2 2 . 8 . 1 6 5 6 , e i n e n T a g v o r d e m russ. U b e r f a l l starb; b e s t e h e n d aus e i n e m G . v. 5 sechszeiligen Str.: Was scheuete Ihr des Herren Zucht, u . e i n e m R ü c k b l i c k i n P r o s a a u f i h r gesamtes s c h w e r e s L e b e n ; T o c h t e r des A l t e s t e n d e r G r o ß e n G i l d e z u m B e r g e , h a t t e sie 1 6 0 3 C h r i s t o p h G a u n e r s d o r f g e h e i r a t e t (f 1 6 0 9 e r m o r d e t ) ; i n d e m G. „ V o t u m in magnifici d o m . Georgii Fahr e n s b a c h i i , h a e r e d i s i n K a r k h u s [...] p r o f e c tionen contra Turcas susceptam, R i g a 1590" b e s c h r i e b er d e n Z u g v. G e o r g F a h r e n s b a c h g e g e n die T ü r k e n i m J a h r e 1 5 8 9 , a u f d e n sich a u c h G e . des Sebastian G a r c i u s aus R i g a b e z i e h e n ] . — Quam vir magnificus, nobilissimus, amplissimus et consultissimus, Dn. Gothardus Wellingius [ . . . ] , R i g a 1660. - Templum, Henrico Comiti de Turri, Valsassina ac Parnovia [...] exstructum, R i g a 1 6 6 1 . — Virum Magnificum [...] Johannem a Flygeln, Consulem [ . . . ] , R i g a 1662. - Agona Viri Magnifici [...] Melchioris Duellii, Consults [ . . . ] , R i g a 1 6 6 3 . - Virtuti, qua [...] Axelius Johannes α Güldenfeld, urbis patriae Senator [...] dudum enituit [...] monumentum exile ponit [ . . . ] , R i g a 1 6 6 5 . — Vita Melchioris α Fölkersam, Ducis Curlandiae Cancellari, R i g a 1667. - Prog. ad aud. oratt. Henrici α Schwanenberg et Andreae Baumanni, R i g a D e z . 1 6 6 7 . — Reginae eloquentiae universae janitrix h. e. Rhetoria, praeceptis generalibus communem cuivis bene recteque dictum scripturove aditum reserans, cum interjunctis commentatiunculis. Studio sollicito, methodo apta planaque [ . . . ] , R i g a 1667; 2. A u f l . e b d . 1 6 9 2 . — Oratio in memoriam Woldemari ab Ungern Sternberg, R i g a 1668. - Oratio inaug. de laude poeseos, habita in Gymnasio Revaliensis, R e v a l 1671 [ R d . , g e h a l t e n a m 1 . 5 . 1 6 7 1 ] , — Gedichte, R e v a l 1 6 7 6 . - Tropeeon [ . . . ] , R e v a l u m 1 6 7 6 [lat. G . a u f d e n Sieg d e r S c h w e d e n ü b e r d i e D ä n e n 1676]. mit Justus B l a n c k e n h a g e n : Die Unbegreifliche Wunder-Eiebe, Dess Vor die Verdammten, Unschuldigleidund sterbenden Heilahndes der Welt, Jesu Christi, Imm KöniglichRevalischen Gymnasio, den 21. Martii, Auss niezu-erfüllender Pflicht, [...] Demühtigst besungen, R e v a l 1676. - Der [...] Fr. Margareta Kemmerlang, Deß [...] Herren Elias Hilners, Dieser Königl. Stadt Reval hochverdient- und, damahls, Altesten Burgermeisters, Nachgelassenen Frau Widwe, Auß dieser vergänglichen Mühseligkeit zu der ewigen Herrligkeit, im Ilten Jahre Ihres Alters,

Hoerschelmann

595

Dtl., hielt 1886 auf Aufforderung des Kronprinzenpaares im N e u e n Palais zu Potsdam einen Vortr. über Michelangelo, zu dem die [...] Herren Bengt Horns, Frei-Herren und Herrens gesamte Gelehrtenwelt Berlins geladen war, zu Aminna, Herrens zu Eckbyholm, Adsell, Muaußerdem Einladung des Kgl. Hofes nach stilla, Edshammer, Ryda, Diursöo und Frößwyck; Stuttgart u. Besuche der Höfe v. Weimar u. Ihr. Königl. Majcst. und der Reiche Schweden Dresden, w o sie in Anwesenheit des Königs Rathes, General Feld-Marschalls, wie auch LageVortr. in der Dresdner Galerie hielt. Lebte in manns über Carelen; vorstehend-wichtigen Feldzug beglükkwünschet, zu heihvehrtiger Ahndung! auß Dtl. u. Italien, seit 1903 in München. Motto: „ W o du dich hingestellt im Leben, da sollst du herzlich-demütiger Pflicht, durch gering-schäziges Madrigal, Reval 1678. — Beitr. in: Memoriae stehn und ging's durch N o t und Tod"; Prinzip perennanti [...] Johannis Cosen, pastoris aed. in Schriften u. Vorträgen war, daß das StudiSp. S. de ecclesia Esthonica p. 28 annos optime u m der Kunst auf der entsprechenden Zeitmeriti, anno Christi M . D C . L X X X . die XXIII. gesch. basieren müsse. Novembr. aetatis LII. pie in domino defuncti W E R K E : Dimitar. Historischer Roman, Leipzig & in templo D. Olai d. II. Decembr. h u m o 1 8 8 0 ; e b d . 1 8 8 6 . — Im Banne der Schmach. mandati, cupressus feralis flxa ab amicis, Reval Roman, Leipzig 1885. — Kulturgeschichtlicher 1680 [17 weitere Beiträger, u.a. —»• J. G n o Cicerone für Italien-Reisende, 2 Bde. Berlin spelius, —> J. Salemann]. — Leichencarmen, 1 8 8 6 - 1 8 8 8 [Bd. 1: Das Zeitalter der Früh-Reo.O. 1683 [auf den Rigaer Bürgermeister J o naissance in Italien; B d . 2 : Das Zeitalter der Hochhann Benckendorf]. sanft- und gleubiggenommen

Christliches Andenken

Hintritt,

verehret,

Auf

[ . . . ] , R e v a l 1678. — Deß

LITERATUR: Nuptiae Viri Eximii Et Doctissimi D n . Johannis H o r n i c k Collegae Schöbe Rigensis fidelissimi Sponsi, Et Virginis Lectißima; omnibusque foeminei sexus Virtutibus decoratißimae, Catahrinas Rittauen, Christiani R i t t a u e n Civis olim [et] Bibliopola: Rigensis p. m. Filiie, Sponsa: / Ipso festivitatis die, qui eart 12. Julij, Votivis carminibus decanatae ä Fautoribus, Collegis, [et] Amicis, R i g a 1649 [Hochzeitswunsch v. Nicolaus R o t h f e l d ] . — H G . v. —> H . Witte. - Lateinische u n d deutsche GelGe. des 17. Jhs. aus Königsberg u n d R i g a : Riga; 1649, 9 u. 11; R i g s 1653, 26; ebd. 1657, 56. W i t t e 1691, z.Jahr 1686. - A G B 1897 (Jöcher 1751: Horniceus). - Gadebusch 1772; 1777, 2, 86. - H u p e l 27, 1791, 353. - R e c k e / N a p i e r s k y . Berting 1862. - Hansen 1881. - A G B 1897. Redlich 1989. - Kosch. - D B A 549, 3 5 6 - 3 6 0 ; 570, 14. - BaBA 127, 3 4 9 - 3 5 7 .

Renaissance in Italien]. — Die Bluthochzeit des Astorre Baglioni in Perugia. Die Entstehungsgeschichte von Raphaels „Grablegung", München

1907 [mit engl. U b e r s . ] . — Rosalba Camera,

die

Meisterin der Pastellmalerei. Studien und Bilder aus der Kunst- und Kulturgeschichte des 18. Jahrhun-

derts, Leipzig 1908 (Bücher der K u n s t 2). HRSG. : Erläuterndes Verzeichnis der in der Gemäldesammlung Wilhelm Löwenfeld, Privatier und Realitätenbesitzer in München, befindlichen Gemälde alter und zeitgenössischer Meister, M ü n c h e n

1897. LITERATUR: Pataky 1898. W e r ist's? 3. Ausg. 1908. - N e u b e r t 1905. - B r a m m e r 1913. Kosch. - D B B L 1970 (Emil H.). - O t t o w / L e n z 1977 (Heinrich Emil August H.). - Friedrichs 1981. - R e d l i c h 1989. - D B A 549, 400; II 598, 1 4 4 - 1 4 5 . - BaBA 127, 429. - Amburger 1998.

H ö r s c h e l m a n n , Emilie v o n * 18. (j. 6.) 9.1844 Oberpahlen (L), f 1916; Vater: Heinrich Emil August v. H . (1810 — 1854 Pargolvo b. St. Petersburg), Pastor 1 8 3 8 1853 Oberpahlen, 1 8 5 3 - 1 8 5 4 St. Annenkirche Petersburg (Geschl. seit dem 18. Jh. in Reval, russ. Adelsbestätigung 1856); Mutter: Caroline Elisabeth, geb. Bosse ( 1 8 1 8 - 1 8 4 9 Oberpahlen); Schwester des bekannten Philol., Prof. Wilhelm v. H . 1870 Reisen nach Dtl. u. Italien, 1 8 8 0 - 1 8 8 4 Vortragsreisen mit kunst- u. kulturgesch. Themen, in der jeweiligen Landessprache gehalten, in Italien, Osterr., England, Schweiz u.

H o e r s c h e l m a n n , Fred v o n * 16.11.1901 Hapsal (E), f 2.6.1976 Tübingen; Vater: Arzt. Dt. Schule in Hapsal u. Domschule in Reval bis 1921, seit 1921 Studium der Kunst- u. Literaturgesch. sowie Theaterwiss. u. Philos. in Tartu (Dorpat), seit 1923 in München, 1 9 2 7 - 1 9 3 6 freier Schriftsteller in Berlin, 1936 wegen eines Lungenleidens Rückkehr nach E, 1 9 3 6 - 1 9 3 9 freier Schriftsteller in Hapsal, dort fast täglich im Elternhaus v. —> E. Werckmeister. 1939 Umsiedlung in den Warthegau, 1942 — 1945 Teilnahme am II. Weltkrieg, u.a.

Hoerschelmann als D o l m e t s c h e r f u r R u ß l . tätig, seit Kriegsende 1945 freier Schriftsteller in T ü b i n g e n . D u r c h b r u c h zu weltweiter Anerkennung d u r c h seine r u n d 40 H ö r - u. Fernsehspiele sowie Funkbearb. nach f r e m d e n Stoffen aus D r a m e n u. R o m a n e n der Weltliteratur, u. a. v o n Werfel, Tolstoj, Balzac, Thackeray u. Sartre. H e u t e zählt der i m W i n t e r schrieb u. i m S o m m e r segelte, n e b e n G ü n t h e r Eich zu den Pionieren des dt. Hörspiels. 1952 erhielt er den 1. Preis i m L i t e r a t u r - W e t t b e w e r b des Kultusministeriums W ü r t t e m b e r g - H o h e n z o l lern. Das gesamte CEuvre d o k u m e n t i e r t K o n servatismus, Kritik an der N i c h t b e a c h t u n g der Vergangenheit, an der fehlenden Moral, an der Verdinglichung aller W e r t e u. zeigt stets Hoffnungslosigkeit, Enttäuschung, U n t e r g a n g , Desillusion, O h n m a c h t gegenüber e i n e m i n h u m a n e n System. „Fred v o n H o e r s c h e l m a n n ist, w i e Siegfried v o n Vegesack, Johannes v o n G u e n t h e r u n d eine R e i h e weiterer A u t o r e n , die freilich an J a h r e n d u r c h w e g älter sind als er, Deutschbalte. D o c h w ä h r e n d seine dichtenden Landsleute stets aus der Fülle schöpfen, die f ü r baltisches Leben w i e f ü r baltische Geistigkeit i m m e r charakteristisch war, kennzeichnet die Arbeit Hoerschelmanns eine eigentümliche Kargheit u n d Strenge. D i e große F o r m des R o m a n s hat i h m nie gelegen, auch seine Liebe z u m Theater, f ü r das er i m m e r h i n drei erfolgreiche Stücke schrieb, w a r nicht durchaus glücklich. D a g e g e n ist er ein u n ü b e r t r o f f e n e r Meister j e n e r kleineren Gattungen, bei d e n e n sich sprachliche u n d konstruktive Präzision auf engstem R a u m vereinen müssen, w e n n sie gelingen sollen: Erzählung u n d Hörspiel." (H. Schwitzke: N a c h w . In: Das Schiff Esperanza, Stuttgart 1991, S. 63). W E R K E (Ausw.): Kg. im R e v a l e r Boten, 1926. — Kgn. im Berliner Tagebl., Vossische Z t . , Simplicissimus 1927. — Flucht vor der Freiheit, v. Ernst H a r d t f ü r die U r s e n d u n g Köln W i n t e r 1 9 3 2 / 1 9 3 3 a n g e n o m m e n [in der Hauptrolle H e i n r i c h G e o r g e ; hier schon Konflikte der Figuren, schicksalhafte Ereignisse, das H a n d e l n der Personen ist z u m Scheitern verurteilt; in Hapsal geschrieben]; Stuttgart 1989 (Cotta's H ö r b ü h n e : Hörspiele) [1 Kompaktkassette, A u f n a h m e j a h r 1959]; u . d . T . : Der Weg in die Freiheit, R e g i e u. Bearb. Arnolt B r o n n e n , Berlin 1933; H a m b u r g T e l e f u n k u m 1960 [Schallplatte, A u f n a h m e j a h r 1933]; Bayern2

596 1992 (Deutsches Hörspielmuseum) [Audiokassette, A u f n a h m e j a h r 1933]; abgedr. i n : R u n d f u n k u n d Fernsehen 1, 1960, S. 9 5 - 1 1 2 [Hsp.; die erste Textfass., 1928 entstanden, i m W i n t e r 1 9 3 2 / 1 9 3 3 in K ö l n gesendet, ist nach A n g a b e n des Autors verlorengegangen. D i e Bearb. Arnold B r o n n e n s v. 1933 ist dagegen erhalten, stellt aber eine willkürliche, stark veränd. u. in das Gegenteil verkehrte Fass. dar. D e r A u t o r w u r d e gebeten, nach seinem G e dächtnis die Urfass. des Textes zu rekonstruieren, w o n a c h die Stuttgarter Ausg. v. 1989 a u f g e n o m m e n w u r d e ] . — Urwald, U r s e n d u n g 1932 [Hsp.; als Ms. erhalten], — Die wirkliche Unschuld 1933 [Hsp.]. - Das rote Wams. Komödie in 4 Akten, unverkauft. [ B ü h n e n - ] M s . , Berlin 1935 [Aufführung in Stuttgart u. a m H a m b u r g e r Schauspielhaus]. — Die zehnte Symphonie. Schauspiel in 4 Akten, unverkäufl. Ms., Berlin 1940 [UA Aussig, Stadttheater 1 9 . 4 . 1 9 4 1 ; Erstaufführung: Berlin, Schillertheater, 2 1 . 5 . 1 9 4 3 ] , - Wendische Nacht, u n verkäufl. Ms., Berlin u m 1942 [Sch. 4 Ak.; U A H a m b u r g , Stadttheater 2 6 . 2 . 1 9 4 2 ] , Amtmann Enders, U r s e n d u n g B a d e n - B a d e n 1949 [Hsp.]. - Die Stadt Tondi, M ü n c h e n ; Leipzig; Fr.i.Br. 1950 [E.; Schicksale einzelner B e w o h n e r einer e r f u n d e n e n bait. K ü s t e n kleinstadt]; R e z . v. Fred O t t o w . I n : B H 4, 1 9 5 5 / 5 6 , S. 55 — 56. — Was sollen wir denn tun? U r s e n d u n g 1953 [Hsp. ü b e r Tolstoj; auch als Fernsehsp.]. — Tante Lisheth, U r s e n d u n g 1951. — Eine Stunde Aufenthalt. Erzählung, 1.-20. Tsd. M ü n c h e n 1952 (List-Bücher) [Sepdr. d. E. aus Die Stadt Tondi; H . Stuttgart 1952], — Sabab und Illah, U r s e n d u n g Stuttgart 1952 [Hsp.]. — Ich bin nicht mehr dabei, U r s e n d u n g B a d e n B a d e n ; B r e m e n 1952 [Hsp.]. - Die Hirschkäfer, U r s e n d u n g 1952. - Brief an eine Landschaft. In: D e r S p r i n g b r u n n e n 1953, S. 95 — 97. - Ich höre Namen, U r s e n d u n g Stuttgart; H a m b u r g 1954; abgedr. in: Hörspielbuch 5, 1954, S. 4 7 - 9 3 ; w i e d e r i n : D e u t s c h e Hörspiele, hrsg. v. H e r bert W . R e i c h e r t , N e w Y o r k 1959, S. 1 - 6 2 . - Ein Weg von acht Minuten (Regie Gustav Burmeister), U r s e n d u n g H a m b u r g N W D R 1955 [Hsp.]. — Die Aufgabe von Sienna, U r s e n d u n g 1955 [Hsp.]. - Palast der Armen, U r s e n d u n g B a d e n - B a d e n 1956 [Hsp.]. - Die Saline, R e g i e Fritz Schröder-Jahn, H a m b u r g N D R 1958 [Hsp.; 1 Tonkassette; unter V e r w e n d u n g v. M o t i v e n christlicher Apokalyptik; eine auf den b r ü c h i g e n Stollen eines B e r g -

597 werks erbaute Stadt, ein einsamer R u f e r , der Geologe B e n e v e n t o , doch niemand will seine W a r n u n g hören, daß die Stadt untergehen werde, denn alle glauben an das Wirtschaftswunder] . — Die verschlossene Tür, Ursendung Stuttgart; Hamburg N D R 1 9 5 2 ; R e g i e Ludwig Cremer, Hamburg N D R 1957 [Hsp.; 1 Tonkassette; spielt zw. W i n t e r 1 9 3 9 u. S o m m e r 1944, Kedell, ein durch Nationalsozialisten auf ein Gut in Posen umgesiedelter bait. Adliger, gibt den j ü d . Gutsbesitzer Levi fur seinen Bruder aus, um ihn vor dem T o d e zu bewahren. V o n den Nationalsozialisten wird Levi als pol. J u d e verfolgt, v. seinen eigenen Landsleuten wird er, der angebliche Bruder des nationalsozialistischen Gutsbesitzers, als die Russen in Polen einrücken, erschossen]; mit N a c h w . Heinz Schwitzke, Hamburg 1 9 5 8 (Hörwerk der Zeit 1 4 ; Sonderdruckreihe 12); N a c h w . W e r n e r Klose, Stuttgart 1987 ( U n i versal-Bibliothek 8 3 6 7 ) ; wieder in: Hörspielbuch, Frankfurt/M 1952, S. 1 2 6 - 1 6 5 ; wieder i n : Gerhard Prager (Hrsg.): Kreidestriche ins Ungewisse. Z w ö l f deutsche Hörspiele nach 1945, S. 7 3 - 1 0 7 ; wieder in: Hansjörg Schmitthenner (Hrsg.): Hörspielbuch, M ü n chen 1964, S. 9 — 4 0 ; als Bühnenstück bearb. v. Carl Berland, Kassel; Basel 1 9 6 4 (BärenreiterLaienspiele 395) [1952 Nominierung für den Hörspielpreis der Kriegsblinden]. — Dichter Nebel, Ursendung Hamburg N D R ; Stuttgart 1 9 6 1 ; unverkauft. M s . , Hamburg NDRHörspielabt. o . J . ; wieder in: Hörspielbuch, Frankfurt/M 1961, S. 5 2 - 9 6 . - Das Fenster, Ursendung 1961 [Fernsehsp.]. — Der Käfig, Ursendung 1 9 6 2 [Hsp.]. - Das Schiff Esperanza, Ursendung Stuttgart; Hamburg N D R 1 9 5 3 [Hsp.; Seefahrtsdrama handelt v. der Entscheidungsfrage zw. M o r d an Flüchtlingen u. Humanität, Verantwortung zw. Vater u. Sohn, zw. Kapitän u. Untergebenen. D e r gewissenlose Kapitän Grove, sozialdarwinistischer Marineoffizier der Esperanza, gibt vor, auf seinem Frachter soziale Außenseiter illegal nach Amerika zu befördern. A u f hoher See werden sieben blinde Passagiere aus G e w i n n sucht ausgesetzt. E r ahnt nicht, daß sein eigener Sohn Axel, den er seit dessen Kindheit nicht m e h r gesehen hat, das Schicksal der Ausgesetzten teilt. Zwar gibt Grove das K o m m a n d o , zu den Ausgesetzten zurückzukehren, ob er sie aber wieder aufnimmt bzw. überhaupt aufnehmen kann, möglicherweise

Hoerschelmann sind sie schon v. der Flut überrollt, erfährt man nicht, das Hsp. hat ein offenes Ende]; abgedr. i n : Hörspielbuch 4, 1953, S. 1 0 3 - 1 5 0 ; hrsg. u. N a c h w . v. Paul Dormagen, Paderborn 1961; ebd. 1 9 7 3 ; ebd. 1 9 8 2 (Schöninghs deutsche Textausg. 3 2 0 ) ; hrsg. v. Johannes Diekhans, Anm. v. Franz Waldherr, ebd. 2 0 0 0 ; erarb. v. U t e Volkmann, hrsg. v. Johannes Diekhans ebd. 2 0 0 4 ; mit Einf. v. Margot Küsel, Frankfurt/M um 1964 (Hirschgraben-Lesereihe 36); 2. Aufl. ebd. 1 9 6 7 ; 3. Aufl. ebd. 1 9 6 8 ; 4. durchges. Aufl. ebd. 1 9 7 0 ; 5. Aufl. ebd. 1972 (Hirschgraben-Lesereihe 3 6 ) ; mit N a c h w . Heinz Schwitzke, Stuttgart 1967; ebd. 1 9 6 8 ; ebd. 1 9 6 9 ; ebd. 1 9 7 0 ; ebd. 1971; ebd. 1 9 7 2 ; ebd. 1 9 7 3 ; ebd. 1 9 7 6 ; ebd. 1 9 7 8 ; ebd. 1 9 8 0 ; ebd. 1981; ebd. 1 9 8 2 ; ebd. 1 9 8 3 ; ebd. 1 9 8 4 ; ebd. 1 9 8 5 ; ebd. 1 9 8 6 ; ebd. 1987; ebd. 1 9 8 9 ; ebd. 1 9 9 1 ; ebd. 1 9 9 2 ; ebd. 1 9 9 4 ; ebd. 1 9 9 6 ; ebd. 1 9 9 9 ; durchges. Ausg. ebd. 2 0 0 1 ; N a c h dr. ebd. 2 0 0 2 (Universal-Bibliothek 8 7 6 2 ) ; wieder in: Heinz Schwitzke (Hrsg.): Sprich, damit ich dich sehe, M ü n c h e n 1960, S. 91 — 130 (List B ü c h e r 1 9 4 ) ; wieder in: L. M c G l a shan; I. R . Campbell (Hrsg.): Drei Hörspiele, London 1966; London; Toronto; Wellington; Sydney 1971, S. 2 7 - 7 3 ; Basel R a d i o D R S 1 9 7 2 (Schweizer Schulfunk) [1 T o n b a n d Kompakt-Kassette]; mit Einl. u. Ü b u n g e n Sabine Kaynis, 1. Aufl. Stuttgart 1 9 8 2 ( H ö r spiele für den Deutschunterricht) [ T e x t b u c h u. 1 Kompaktkassette mit der Originalaufnahme des Süddeutschen Rundfunks]; R e z . von v. W r . In: B B 12 (230), 1967, S. 7. - Sieben Tage, sieben Nächte. Erzählungen, München 1963 [enth. Tondi; Aale sind zart; Die Besorgung; Schnee; Annette; Die schweigsame Insel; Sieben Tage, sieben Nächte; Der Gärtner, der immer lachte; Mart; Hölzerne Veranden; Blattpflanzen; Kunst für gelbe Katzen; Salme]; Ausz. u . d . T . : Kunst für gelbe Katzen. In: T h o m s o n 1970, S. 1 6 7 - 1 7 3 ; R e z . v. Erika Werckmeister. Tondi. In: B B 8/9 (190/191), 1964, S. 1 3 - 1 4 . — Caro, Ursendung 1 9 6 4 [Hsp.; I m U n t e r b e wußtsein hört ein arbeitsloser Buchhalter die N a m e n der Menschen, die wenig später sterben. Er benachrichtigt die jeweiligen B e t r o f fenen v. ihrem baldigen Ende. Aber als er eines Tages seinen eigenen N a m e n vernimmt, will er nicht mehr an seine Stimmen glauben]. — Die blaue Küste, 1 9 7 0 [Hsp.]. — Die schweigsame Insel. 4 Erzählungen (Nachw. Dieter Hassel-

Hoerschelmann

blatt),

Stuttgart

598 1985

(Universal-Bibliothek

8083) [Text folgt der Ausg. Die Stadt

Tondi,

1950; Peet, der einsam auf einer Insel mitten im Meer lebt, bindet sein Boot nicht sorgfaltig an, es treibt davon, plötzlich reden alle M e n schen mit ihm, die er je kannte, sogar der tote Vater, die Grenzen zw. äußerer u. innerer Wirklichkeit werden fließend, die beiden Welten sind kaum noch voneinander zu unterscheiden] . BEARB.

(Ausw.): Franz Werfel: Das Lied

Bernadette,

U r s e n d u n g 1 9 7 6 . — Der fremde

von Ma-

trose, 1935 [Hsp. nach Theodor Storm]. Franz W e r f e l : Der veruntreute Himmel,

-

Ursen-

dung 1951 [Hsp.]. - Bruce Marshall: Das Wunder des Malachias, U r s e n d u n g 1953 [Hsp.;

auch als Film, B R D 1961, unter der Regie v. Bernhard Wicki]. — Georges Simenon: Der Passagier vom ersten November, U r s e n d u n g 1 9 5 6 [Hsp.]. — Vladimir D u d i n z e w : Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, U r s e n d u n g 1 9 5 7 [Hsp.]

vgl. Mia Wroblewska genau diesen Titel schon 1932. markt Fedor 1957

— W i l l i a m M a k e p e a c e T h a c k e r a y : Jahrdes Lebens, U r s e n d u n g 1957 [Hsp.]. — M . D o s t o j e w s k i : Der Spieler, U r s e n d u n g [Hsp.]. - Katjuscha, U r s e n d u n g 1960

[Hsp. nach Tolstojs ,,Auferstehung"!. — Grah a m G r e e n e : Ein ausgebrannter Fall, U r s e n d u n g 1962 [Hsp.]. - Georges C o n d o n : Die Asche des Sieges, U r s e n d u n g 1963 [Hsp.].

Hörspielbuch 1952, 1953, 1954, Frankfurt M . ; Hamburg [Süddt. u. N o r d westdt. R u n d f u n k ] . MITHRSG.:

Kürschner Lit.-Kai. 1952. — TheaterLex. - Kürschners Biogr. Theater-Handbuch, hrsg. v. Herbert A. Frenzel, Hans Joachim Moser, Berlin u.a. 1956. - Heinz Schwitzke: Das Hörspiel. Geschichte und Dramaturgie, Köln; Berlin 1963 [mit Hörspiel-Bibl. u. Literaturverzeichnis S. 462 — 473]. - Kosch. - Heinz Schwitzke: Flucht vor der Freiheit oder in die Freiheit? In: R u n d f u n k und Fernsehen 1, 1969, 9 0 - 9 4 . - Gottfried Just: E m imponierender Außenseiter. In: Ders.: R e f l e xionen. Zur deutschen Literatur der sechziger Jahre, Pfullingen 1972, 2 2 - 2 7 . - Wilpert 1975; 1988. E. Werckmeister: Hapsal. In: Jb.d.balt.Dtt. 22/1975 (1974), 76 — 87. - E. Werckmeister: In Memoriam In: Jb.d.balt.Dtt. 24/1977 (1976), 1 0 - 1 2 . O G T 1986. — Temira Tachmuss: T h e Fantastic in Hoerschelmann's Fiction. In: T h e Supernatural in Slavic and Baltic Literature. Essays in H o n o r of Victor Terras, hrsg. v. Amy Manelker u. Roberta Reeder, Columbus 1988, 3 1 7 - 3 3 4 . - Anders 1988. - Redlich 1989. - Horst Kurberg: Die LITERATUR:

verschlossene Tür, Stuttgart 1989. - DBA II 598, 1 4 7 - 149. - BaBA 128, 2 9 - 3 0 . - Hans-Ulrich Wagner: Radio-Romancier. ~ und die Entstehung des Hörspiels „Das Schiff Esperanza". In: Tiefenschärfe, Hamburg 2002/03, 22 - 24.

H o e r s c h e l m a n n , Helene v o n , g e b . E r d m a n n (Ps. Irene Kjerulf) * 15. (j. 3.) 2.1869 Dorpat, f 12./13.10.1934 Berlin; Vater —> C. Erdmann; Mutter: J o hanna Aurelie, geb. Neander; Schwester —> V. Erdmann. Schule in Dorpat, dort oo 30.8.1896 Oskar Hermann v. Hoerschelmann (* 1869 Fellin, f 1914 Alpirsbach/Schwarzwald), Arzt in O t r ada b. Moskau, ab 1909 in Lodz. - 1 9 1 2 - 1 9 1 4 Mitarb. b. der D M R . Während des I. Weltkriegs u. nach dem T o d des Mannes b. ihrem Schwager, dem Pastor an d. St. Petri-Pauli Kirche Richard Walter, in Moskau. In dessen Haus, dem Zentrum für dt. u. österr. Kriegsgefangene, deren Betreuerin. Ab 1919 Journalistin, Dr. phil. u. Übersetzerin a. d. Russ., Franz. u. Holländischen in Berlin. WERKE:

In:

D M R

1,

1912:

UPs.:

In

den

Domruinen von Dorpat. Erlebnis eines Nachgeborenen, S. 6 3 2 — 6 3 9 ; Aus alten Dorpater Tagen. Rückblicke, S. 8 6 5 — 8 8 7 ; Die baltische Frau, S. 1 0 3 2 - 1 0 3 9 . - I n : D M R 2, 1913: Altbaltische Jugenderziehung. Ein Schlußwort, S. 2 1 1 — 221; Neue Bücher, S. 4 5 0 - 4 5 9 , 8 5 4 - 8 5 8 u. 1032-1045; Unsere Weihnachten, S. 1 1 1 7 1 1 2 6 . - Beruh. Kellermanns Roman „Der Tunnel". In: D M R 3 (BM Jg. 56), 1914, S. SOSSOS. — Unsere Weihnachten. In: Hirschheydt 2 0 0 0 , S. 6 - 2 2 [E.]. - Vier Jahre in russischen Ketten. Eigene Erlebnisse, M ü n c h e n 1 9 2 1 [in

der D D R gehörte das Buch zu der „auszusondernden Literatur"]; Ausz. hrsg. v. R . G u r l a n d u . d . T . : Deutsche Treue. Das Baltenhilfswerk an deutschen Kriegsgefangenen in Moskau, M ü n c h e n 1921. — Versunkenes. Erinnerungen an Alt-Livland und Alt-Rujüand, Heil-

bronn 1926. UBERS.

: Josine Adriana Simons-Mees:

Elisabeth.

Schauspiel

in 3 Akten,

Sankt hrsg. v. F r a n z

Dülberg, Leipzig 1923 [a.d. Holländischen], R e y h e r 1917, 4 0 - 4 1 . - Nekro 1936, 315. - D G B 1943, 109, 162. - Kosch. - DBBL 1970. - Friedrichs 1981. - Redlich 1989. - D B A 598, 150. - BaBA 128, 43 - 44.

LITERATUR:

599

Hoerschelmann

H o e r s c h e l m a n n , R o l f Erik v o n

gnetten. In: August v. Löwis of M e n a r (Hrsg.): Die Baltischen Provinzen: Bd. 5: Märchen * 27. (j. 15.) 2.1885 Dorpat, f 1 2 . 3 . 1 9 4 7 und Sagen, Berlin-Charlottenburg 1916 Feldafing b. M ü n c h e n ; Vater: August Fried(Ostsee und Ostland, hrsg. v. Otto GrautofF). — rich W i l h e l m v. H. ( 1 8 4 9 - 1 8 9 5 ) , Prof. der 22 Federzeichnungen. In: Johannes Ferdinand v. klass. Philol.; M u t t e r : Alexandrine, geb. v. Guenther: Martinian sucht den Teufel. Ein Bosse; Tante Julie oo —> F. Sintenis. R o m a n , M ü n c h e n 1916. — III. In: Th. Storm: Zeddelmannsche Anstalt, Privatunterricht u. Drei Märchen (26 Feder- u. UmschlagDorpater Gym. Schon früh Zeichenunterricht zeichn.), M ü n c h e n 1921. - III. In: R i e ß : b. Sophia (Susa) Walter ( 1 8 7 4 - 1 9 4 5 ) . Seit Humorbuch, M ü n c h e n 1921. — III. In: T i e c k : 1902 Studium an der Obristschen KunstgeLeben des berühmten Kaisers Abrahahm T o werbeschule in M ü n c h e n u. an der Kunstnelli (21 Bilder), M ü n c h e n 1921. - III. In: schule von W . v. Debschitz. Zeichner u. W e r n e r Bergengruen: Das Gesetz des Atum. Graphiker. Mitarb. an der Jugend, dem SimR o m a n , M ü n c h e n 1923 (Sindbad-Bücher 10). plizissimus u. den Fliegenden 1311., 1907 grün. - III. In: Herbert v. Hoerner (Ubers.): Ν. V. Alexander Frhr. v. Bernus (1880 — 1965) die Gogol: Das verschwundene Schreiben und die Schwabinger Schattenspiele u. machte ~ z u m verhexte Stelle. Erzählung vom Küster der Mitarb., w o er d e m Beispiel des jap. SchatKirche zu X, Leipzig 1924 (Zweifäusterdruck tenspieltheaters folgend Schattenspielfiguren 130). — III. In: Eichendorff: Dichter und ihre entwarf. Schriftführer b. der 1926 gegrün. Gesellen (45 Originallitho.), M ü n c h e n 1924. — Künstlervereinigung „die M a p p e " . Herbst III. In: W e r n e r Bergengruen: Die Schnur u m 1943 Zerstörung b. einem Fliegerangriff seiner den Hals. Novellen, Berlin; Leipzig 1935. — als Fuchsbau bezeichneten W o h n u n g , in der er Das Kuhin-Archiv in Hamburg. Zum 60. GeBücher u. Mappen ges. hatte, zog nach dieser burtstag Alfred Kubins am 10. April 193 7; Ausbombung nach Feldafing. Graphik, ScheHamburg 1937 [aus: Imprimatur 7]. - III. In: renschnitte, Holzschnitte (entwarf die Folge W e r n e r Bergengruen: Der T o d von R e v a l . ,,Narren und Gaukler"), Aquarelle, zahlr. Kuriose Geschichten aus einer alten Stadt, Bücher u. Buchumschläge sind v. ~ ill. w o r Hamburg 1939. — Sammelsurium. In: M ü n c h den, u. a. Bücher v. Bernus, Storm, Eichenner Mosaik, Dez. 1942. — Henri de Toulousedorff, E. Th. A. Hoffmann, Gogol, Tieck, —> Lautrec, München-Pasing 1946 (Meisterwerke J. F. v. Guenther, —> Herbert v. Hoerner u. der Kunst). - Leben ohne Alltag, 1.-12. Tsd. —> W . Bergengruen, der ihm auch sein R e i Berlin 1947; 16.-17. Tsd. ebd. um 1948 [Aufs, sebuch „Deutsche Reise, Berlin 1934" w i d u. Betrachtungen; Erinn., kurz nach dem T o d mete, Kontakt auch mit —> S. v. Vegesack; ersch.]. - III. In: Zu Gast im Turm. Siegfried machte sich u . a . als Exlibriskünstler einen v. Vegesack zum 100. Geburtstag, zsgst. v. N a m e n ; auch III. v. Kinderbüchern; Sammler Marianne Hagengruber, hrsg. v. Förderverein v. Scheren- u. Holzschnitten, Buntpapieren; Weißensteiner Burgkasten „Rettet das Fresin M ü n c h e n pflegte er eine lebenslange sende Haus", Grafenau 1988 [enth. Beitr. Freundschaft zu Alfred Kubin ( 1 8 7 7 - 1 9 5 9 ) . seiner Freunde Albrecht Baehr, Otto R o m Erfahrung auf dem Gebiet der Bücherkunde, bach, W e r n e r Illing, Η. P. Heller, -> W . Bibliophile, Mitgl. i m M ü n c h n e r B ü c h e r - und Bergengruen, —> F. Thiess, —> B. Goetz u. Kunstfreundekreis. ~ litt im Alter an einem Jakob J o b u. a.J. - III. In: M . Knapp: Deutsche Herzleiden. Seine W e r k e sind u. a. ausgestellt Schatten- und Scherenbilder, Dachau o.J. — i n : staatliche graphische Slg. M ü n c h e n , i m III. In: Stifter: Waldgeist. - III. In: E.T.A. M ü n c h n e r Stadtmuseum, Kunsthalle Bremen, Hoffmann: Elixiere des Teufels. - III. In: graphische Slg. der Staatsgalerie Stuttgart. Stevenson: Die Schatzinsel. W E R K E : Das schwarze Bilderbuch. Mit Versen von L I T E R A T U R : Alb.Zeddelmami 1900. — A. Behrsing: Alexander von Bernus, 1.-3. Tsd. M ü n c h e n ; Bait. Künstler in München. 1. 2. Otto von Straßburg 1911; Nachdr. Berlin; Darmstadt Kursell. In: D M R 2, 1913, 887 - 898; 973 - 982. 1978; M ü n c h e n 1991 (Kinderbuchprog. 3). Μ . A. v. der R o p p : Balt. Künstler in Dtl. In: III. mit Schattenrissbildern. In: Allerlei Geister. Jb.d.balt.Dtt. 1927, 148. - DGB 1943, 109, 182. Ausgew. Gedichte u. Erzählungen v. August Adelheim 1947, 170 f. - Alfred Richard M e y e r : Kopisch, M ü n c h e n 1913. — Leisten und ViVenezianisches Capriccio. Freund ~ zum Gedächt-

Höveln (Hovel [ius]) ms ( 1 8 8 5 - 1947), Hartenstein 1948 [Pnvatdr.]. Heinz Mattiesen: ~ und das Münchner Kulturleben. In: Big. BB 12 (50), 1952, II. - Vollmer 1961, 2, 1955. - Nekro. in: Ostdt. Monatshefte 23, 1956/ 57, 1 1 7 - 1 8 . - Thieme/Becker 1950. - DBBL 1970. - Hollweck 1974. - Hagen 1983, 61 - 62. O G T 1985. - Anders 1988. - Redlich 1989. Kosch. - DBA II 598, 151 - 152. - BaBA 128, 101 - 109. - Dirk Heißerer: Der Maler und Zeichner In: Libranum 43, 2000, 3, S. 201 206. — Eva-Maria Herbertz: „Der heimliche König von Schwabylon". Der Graphiker u. Sammler ~ in Selbstzeugnissen u. Bilddokumenten, München 2005. H ö v e l n (Hovel[ius]), Johann(es) v o n * 1601 R i g a (L), f 6 . 1 . / 2 . 8 . 1 6 5 2 R i g a (westf. Fani., ein Z w e i g der Lübecker Patrizier); B r u d e r : H a n s v. H . , Altester der Schwarzhäupter, vgl. H G e . v. —> H . Arninck —>• R . B r o c k m a n n , 1637. Studierte seit 1623 in Königsberg, seit 1625 in R o s t o c k u. seit 1627 in Leiden, dort 1632 P r o m o t i o n in M e d . , w u r d e 1631 Prof. f u r N a t u r k u n d e u. Ethik in R i g a a m G y m . , seit 1637 Stadtphysikus u. Vize-Medicus, zwei Jahre lang Leibarzt v. H z g . J a k o b v o n Kurland (1642—1681) u. dessen Frau, H z g i n . Elisabeth Magdalene (f 1649), gehörte z u m Kreis u m Paul Fleming. ~ w a r ein viel engagierter Präses b. Disp. Diss. med. inaug. de variolarum et morbillorum natura et curatione, Leiden 1628. - Intimatio orationis auspicialis, R i g a 1631. — Beitr. in: Acclamationes votivae sub n o v o auspicio R e g i a e Dorpatensis Academiae regnante & t r i u m p h a n t e Gustapho A d o l p h o rege Suecor u m , G o t h o r u m W a n d a l o r u m q u e &c. D n . nostro clementissimo, factae ab iis qui sunt ex ordine literatorum R i g a e Metropolitanae t o tius Livoniae, R i g a 1632 [6 weitere Beiträger, u . a . —> J. G a m p e r u. —> H . Samson]. — Disp. de principiis rerum naturalium, materia, forma et privatione, R i g a 1632. - Problemata quatuor physica, R i g a 1633 [Disp.; Präses Resp. J o h a n n W i t t e , Riga] — „Riga du wehrte Stadt / von der die Siegesfahne / Der grosse Gustav führt [...]". In: H e r m a n n Samson: Oratio D e Laudibus Et R e b u s gestis Gustavi Magni, R e g i s Incomparabilis [...], R i g a 1634, A n h . S. 3 —7 [G.; enth. auch ein G. v. —>• J. G a m p e r ] . Oratio Funebris Memoriae Ac Honori Potentissimi Herois Magni Gustavi Adolphi, Suecorum, Gothorum, Wandalorumque Regis f . . . ] , R e v a l 1634. WERKE:

600 - Disp. de anima rationali, R i g a 1635. - Disp. de elementis, R i g a 1635. - Disp. physica de sensibus in genere et in specie de externis, R i g a 1635 [Präses Resp. Heinrich Anthon, Braunschweig]. — A n h . in: Lorenz B o d o c k i : O r a t i o revocatoria p o n t i f l c i o r u m d o g m a t u m in o r t h o d o x i et inclyti Collegii Rigensis acroaterio declamata, R i g a 1637. - Skiagraphia m e t e o r u m a q u a e o r u m , R i g a 1641 [Disp.; Präses R e s p . Caspar Cantzcov, Sachsen]. — Panegyricus, celsiss. ac. illustriss. Principi et Domino, D:no Jacobo, in Liv., Curl, et Semig. Duci, cum ad regimen suscipiendum per illustres Regni Poloniae Commissaries in Ducatum intromitteretur, scriptus, R i g a 1642; dt.: Ehren Seule, dem Durchlauchtigsten etc. Herrn Jacobo, in Lifßand, zu Cuhrland und Semgallen Hertzoge, als Ihm das Hertzogthumb durch verordnete der Crohn Polen Commissarien eingewiesen ward, ebd. 1642. — Dianae ad virgines Rigenses alloquium. H G . in: Έ π ι θ α λ ά μ ι ο ν h o n o r i nuptiarum viri clarissimi D n . M . Iohannis Georgii Gezelii W e s m a n n i a Sueci, Graecae & O r i e n t a l i u m linguarum in inclyta Academia Gustaviana, quae est Dorpati L i v o n o r u m ad E m b e c c a m , profess, publici, sponsi. N e c n o n lectissima pudicissima virginis Gertrudae G u t h e i m viri plurimi reverendi D n . Petri Arvidi Gutheimii, pastoris ad a e d e m S. Jacobi vigilantissimi, dictrictus Rigensis praepositi, nec n o n proto-sijnedrij, q u o d est D o r pati, assessoris dignissime, filiae. Q u a e solenni p o m p a celebrantur R i g a e L i v o n o r u m die 2 6 . J u n i j anni 1643. d e c a n t a t u m a congratulantibas, R i g a 1643 [12 weitere Beiträger, u . a . —> H . v. Samson]. — Sonett auf B e n g t Oxenstiernas (1591—1643) T o d . In: T h r e n o diae, Riga 1643 [d. genaue Titel ist u n b e kannt] . — Diss, de natura s u m m i boni, R i g a 1644 [Präses R e s p . J o h a n n Meier, R i g a ] . Diss, de natura et constitutione ethices, o . O . o.J. Lat. u. dt. GelGe. H S . Bre. an Elisabeth Magdalene Hzgin. v o n Kurland a . d . J a h r e n 1638—1642, w u r d e n i m hzgl. Archiv in M i t a u aufbewahrt, Verbleib ungeklärt. BRIEFE:

LITERATUR: W i t t e

1691.

-

AGB

1897

(Jöcher

1751). - Recke/Napiersky. - Gadebusch 1777, 2, 88. - Hupel 4, 1782, 196. - Rig.Stadtbll. 1833, 301; 1840, 290. - Inland 1851, 44 (über das Stammbuch von Adam Olearius, demzufolge sich H. am 22.12.1633 als Med. Dr. Prof. der Naturkunde u. Ethik eingetragen hat). — Otto 1898. —

601 Brennsohn 1905. - DBA 550, 181 - 185. - BaBA 128, 1 5 0 - 156.

Hofmann

Reval 1644 [HG. auf Laurentius u. Catharina v. Aken, geb. —> v o n Beeck, lat. dt. H S . des Ministeriums, vgl. —> N . Specht]. — DisperHöveln (Höweln), Mag. Nicolaus von guntur oves miserce Pastore remoto [...], R e v a l * u m 1609 Reval, f 1657 R e v a l ; Vater: R e - 1650 [Epic, auf —> E. v. Beeck, vgl. —> N . Specht]. - Nil est oris honor, nil es preestantia valer K a u f m a n n . forma; [...], R e v a l 1651 [HG. auf Petrus u. 1627 S t u d i u m in R o s t o c k ; 1 6 2 9 - 1 6 3 4 R e - Elisabeth K o c h , geb. Salemann (Schwester v. valer Stipendiat, ab 1630 Studium in W i t t e n - —• J. Salemann), vgl. —• N . Specht]. - Qwce berg, 1637 — 1639 Mittwochsprediger in St. quondam Hebrceicus cantavit carmina [ . . . ] , L ü b e c k Olai. oo 8 . 1 . 1 6 3 8 Elisabeth N i e h u s e n , älteste 1655 [GratG. auf die Pernausche Kirchweihe, T o c h t e r v. H e i n r i c h N . , 1 6 4 0 - 1 6 5 0 D i a k o n dt., lat. Pr.Slg., verf. v. Friedrich Löwenstein, in St. Olai; ab 1641 Inspektor der Trivial- vgl. —> N . Specht]. — Proverbia [nur hs. ü b e r schulen, 1 6 5 0 - 1 6 5 7 Pastor u. Senior in St. liefert] . Olai. LITERATUR: HGe. in HS. v. —> H. Arnmck, —> R . WERKE : Lachrymce in Obitum Charissimi Amitini Brockmann, —> D. Cunitz, —> P. Langius, —• L. et desideratissimi fratris [...] Cain frater Abel tuus Ludenius, —» T. Polus, —» H. Vulpius. — Böthfiihr 1884, 94. - Gierlich 1991, 324, 329, 331, 346, 369, est ubi? [·..], Lübeck 1630 [Epic, in der TS. auf G e o r g v. W a n g e r s h e i m d. J.J. — Cur ο 371 - 7 2 . - Klöker 2005. - BaBa 128,157. Chare tuis Frater dolorißihus ardet [ . . . ] , W i t t e n - H o f m a n n , Karl G o t t l o b berg 1633 [Epic, auf J o h a n n J o a c h i m Schwartzlosen v. Haldensleben in der LPr. v. * 13. (j. 2.) 3.1767 Kerzdorf b. Lauban Paul R ö b e r ] . — Heu sie spe citius. fulgentia lumina (Oberlausitz), f 3 0 . 1 . 1 8 1 4 Past. Paistel (L); claudis, R e v a l 1640 [Epic, auf —> L. D u n t e in Vater: Gottlob H . (f 1791), W e b e r u. H a u s der LPr. v. Eberhard v. R e n t e l n ] . — Honoris et besitzer; M u t t e r : Maria Rosina, geb. B ü s t e / amoris contestandi ergo, suo Amicorum charissimo, Puff, später verh. mit d e m Kerzdorfer R i c h t e r Collegce, Fratri in Christo dilectissimo [...], R e v a l J o h a n n Christof D e g w e r t . 1778 — 1786 Schule in Lauban, gefördert durch 1640 [HG. auf C h r i s t o p h u. Margaretha M i chael, geb. Kniper in der H S . v. F r e u n d e n u. einen angesehenen K a u f m a n n , 1786 — 1791 G ö n n e r n , vgl. —> D . Cunitz, —> Ph. K r u s e n - S t u d i u m der T h e o l . in Leipzig, 1791 — 1796 stiern]. — Nupemt occurrit Paridis mihi fabula, Hauslehrer b. der Farn, von Freitag in O w e r jussi [...], R e v a l 1642 [HG. auf Heinrich u. lak (L), 1793 Candidatus in L, sollte eine D o r o t h e a Dahl, geb. W a n g e r s h e i m in der HS. Pfarrstelle ü b e r n e h m e n , blieb aber Hauslehrer, vgl. — R . B r o c k m a n n ] . — Dum casta unanimes da die Fam. v o n Freitag seine Verlobte zu sich coeunt infoedera dextree [...], R e v a l 1642 [ H G . holte, 1796—1801 K o n r e k t o r der Schule in auf —> E. v. Beeck u. Elisabeth, geb. zur Telt, D o r p a t (L). oo 1796 Jakobina Constantia v e r w . Ströyer, vgl. —> N . Specht]. - In Christo W i l h e l m i n e H i l b r i g / H i l p r i c h aus Leipzig ( 1 7 6 7 - 1 8 4 7 ) ; T o c h t e r Caroline oo K. F. Frater, Collega, et Atnice colende [...], R e v a l 1643 [ H G . auf M a r t i n u. Elisabeth Henschel, von der Borg. W u r d e 1797 Mitgl. der O b e r geb. H e i n in der lat., dt. HS. der E m b a c h - lausitzischen Ges. der Wiss., 1 7 9 8 - 1 8 0 1 PasMusen, vgl. —• N . Specht]. — Cum Deus ere- t o r - D i a k o n u s der dt. G e m e i n d e St. Johannis in ptam lateri junxisset Adamo [...], R e v a l 1643 D o r p a t , 1 8 0 1 - 1 8 1 4 Pastor in Paistel, 1 8 1 3 1814 ebenfalls Propst des Fellinschen Spr. [ H G . auf Heinrich d. J. u. Margareta N e w hausen, geb. T h i e r in der lat., dt. H S . des WERKE: Rückerinnerungen an mein Vaterland. In: Ministeriums, vgl. —> N . Specht]. — Qualis in Lausizische Monatsschrift 3, 1796, S. 1 2 9 - 1 3 0 [G.]. - An die Freundschaft, meinen Freunden in amplexus iret tibi Sponse, Puella [...], R e v a l Lauban gewidmet. In: Lausizische Monatsschrift 1643 [HG. auf Nicolaus u. Gertrud Specht, geb. K n i p e r in der lat., dt. HS. v. Kollegen u. 4, 1796, S. 193 — 196. - Herbstempfindungen. In: F r e u n d e n ] . — Davidis ampla fuit quondam pree- Lausizische Monatsschrift 8, 1796, S. 6 7 - 6 9 [G.J. - Das Glück unserer Liebe. Meinem Weibe stantia vatis [...], R e v a l 1643 [ H G . auf —>• D . u. Catharina Cunitz, geb. Vulpius, T o c h t e r v. gesungen. In: Lausizische Monatsschrift 10, 1797, S. 607 — 609 [G.]. - Erinnerungen an mein —> H . Vulpius, vgl. —> N . Specht]. — Pauca Toris vestris, sed non spernenda, precabor [...], Knabenalter. In: Lausizische Monatsschrift 12,

Hoimbertsohn 1797, S. 7 3 9 - 7 4 0 [G.]. - Ueber den Roggenwurm. In: Ökonomisches Repertorium fur Livland 2/3, o.J., S. 7 3 0 - 7 3 4 ; Forts. 4/3, o.J., S. 737. Lausizische Monatsschrift 8, 1796, 127 128. - Lausizische Monatsschrift 4, 1797, 2 5 9 260. - Otto 1803, 2, 158. - Inländ.Bll. 1814, Nr. 6. - Lausitzer B1I. 1814, No. 6. - Recke/Napiersky. — Adelheim/Laurenty 1925. — Friedrichs 1967. - Ottow/Lenz 1977. - DBA 556, 3 0 0 302. - BaBA 129, 32 - 35. LITERATUR:

602 tentums Kulmbach-Bayreuth (1528/29 - 1810), 3 Lieferungen, München 1 9 3 0 - 1931, 1930, 142. J. B. Lippert: Geschichte des Erlangischen Gym., 3 Bde. Erlangen 1781 - 1786; Nachtrag 1790 [Bd. 2, S. 5], — E. Mengin: Die Ritterakad. zu ChristianErlang, Erlangen 1930, 81 u. 101 - 104. - Anders 1988. - DBA 561, 9 6 - 9 8 ; II 609, 358. - BaBA 129, 2 6 9 - 2 7 1 .

Hollenhagen, Johann(es) Adolph(a)us

* um 1648 Goldingen (K), f 27.3.1710 (Pest); Vater: Hermann H. aus Lemgo (Westfalen; f 1671), Kaufmann, seit 1662 in Goldingen, dort später Ratsherr u. Gerichtsvogt. Hojer — Höjer Gym. in Reval, Theol. Studium, 9.8.1670 Hol(l)enhagen (Hohlhagen), Jacob philos. Mag. an der Univ. Jena, zu diesem Friedrich Anlaß ersch. ~ zu Ehren mehrere Ge., Dr. * 1.6.1677 Mitau (K), f 1710 Niederbartau theol., Diss.: „De sacramento in genere, Jena (K; Pest); Vater —> J. A. Hollenhagen; Mut- 1670 [Disp.; Präses Sebastian Niemann, Resp. 1675 Prediger in Hofzumberge (K). oo ter: Anna, geb. Adolphi. (1) 4.6.1676 Anna Adolphi (f 1686); Sohn Studierte seit 1697 in Königsberg u. dann in Halle Theol., 1701 Mag. der Philos., Diss.: J. F. Hol(l)enhagen. Seit 1676 Hofprediger v. ,,Dissertatio Historica et Geographica De Hzg. Jakob (1610-1681, Hzg. seit 1642), Septem Ecclesiis Asiae In Divina Apocalypsi ferner bis zu dessen Tod Hofprediger des Memoratis Earvmque Occasione De Exsilio Hzgs. Friedrich II. Kasimir (1650-1698); ~ Ioannis Apostoli [...], Halle 1701 [theol. erhielt als solcher Ländereien, hielt zu seinem Regierungsantritt 1681 eine HuldigungsPr., Disp.; Präses Christoph Cellarius, Resp. ebd. 1705; 3. Ausg. ebd. 1711; wieder in: seit 1686 vertretender Superintendent, seit Theodor Hase u. Conrad Iken (Hrsg.): Viri 1689 Frühprediger u. Propst in Bauske (K). oo Clarissimi Christophori Cellarii Dissertationes (2) 22.5.1687 Dorothea v. Gößler (f 1710). Academicae, Halle um 1710; wieder in: Seit 1696 dt. Frühprediger an St. Trinitatis in Thesaurus novus theologico-philologicus, sive Mitau (K), außerdem kur. Superintendent, sylloge dissertationum exegeticarum ad selec- 1698 — 1702 hielt er vertretungsweise Gottestion atque insigniora Veteris et Novi Testa- dienste in Bauske, trug zur Hebung des Anmenti loca [...], Bd. 2, Leiden; Amsterdam sehens der Schule v. Bauske sehr viel bei, 1732, S. 1 0 3 3 - 1 0 4 2 " . Nach kurzer Tätigkeit führte auch die seit langer Zeit nicht mehr besonderen Synodalversammals Pastor in Erlangen kehrte er zu seinem gehaltenen Vater nach Κ zurück, dort Hofprediger des lungen in den kur. Präposituren im Jahre 1694 vormundschaftlichen Hzgs. Ferdinand (1698 — wieder ein. Unter ~s Vorsitz wurde 1697 eine 1710), bis dieser 1701 das Land verließ, so- erste allg. Landessynode abgehalten. Als 1701 lange ~ auf die Rückkehr des Hzgs. wartete, die Schweden Κ eroberten, verweigerte ~ mußte er mit seiner Fam. b. seinem Vater König Karl XII. (1682-1718) die Anerkenleben, deshalb nahm er schließlich eine andere nung als Landesherrn, als er sich außerdem Stelle an, 1707 Predigeramt in Ober- u. Nie- weigerte, das schwed. Gebet in den Gottesderbartau in K. OG Antonie Klementine v. diensten des Landes einzuführen, wurde er in Schloß Mitau eingekerkert. 1702 — 1705 durch Pohl. ~ verf. überwiegend lat. Schriften. W E R K E : De Vera et Falsa Doctrina rede dignosc- Johannes Andreas Stra(e)thovius (f 1720) in enda, Disquisitiones Publicae [...], Halle 1700 seinen Ämtern ersetzt. Erst als die Russen [Disp., Präses Paul Anton, Resp. am 11.8. Mitau einnahmen, kehrte er in seine Ämter zurück. 1700 - ] . - GelGe. Hoimbertsohn —> Hinze

Tetsch 1 7 7 0 . - Recke/Napiersky. Kallmeyer 1910. — Matthias Simon: Bayreuthisches Pfarrerbuch. Die ev.-luth. Geistlichkeit des FürsLITERATUR:

WERKE:

Gerdruthae Strahlbonrs

Honor ultimus exsequijs matronae [...] Dellinghusen, [...] Dn. Christiani [Strahlborn], consults hujus civitatis

Holm

603 vigilantissimi, conjugis desideratissimae, a nonnullis gymnasij alumnis animo condolenti exhibitus, R e v a l 1665 [4 weitere Beiträger]. - Vota pro incolumitate recens nati prindpis Johannis Friderid, R i g a 1682. — Aurea messis! ante messem demessa. Aurea messis quam non foecundavit aureus jovis imber non e f f u d i t impraegnatus cereris sinus cedite fahulae! Sed quam suppeditavit inauravit alma numinis gratia messoribus serenissimis illustrissimo ac celsissimo prindpe et domino dementissimo domino Friederico Casimiro in Livonia per Curlandiam & Semgalliam duce, ejusque serenissima thori soda illustrissima ac celsissima prindpe et domina dementissima Sophia Amelia prindpe Nassovia supra titulos laudesque posita [ . . . ] , Mitau 1684 (Die GelSn. der Bibliotheca R e c k i a n a 2/12). Applausus festivus ad Ducem Curlandiae Fridericum Casimirum, R i g a 1684. - Euge. Paean! Euge. Triumphe! Solem in Polo vindt Sol in Solo Solem Uraniae antevertit Sol Curoniae Ille adhuc dum ad apicem contendit Hie jam tum fastigium conscendit Ille semel de anno summitatem attingit Hie eodem bis anno in extima Coeli Sui parte conspicitur Solstitium Vel ante aestivum Curonis itidem praestituit maxime festivum Celsissimus ac Illustrissimus Princeps ac Illustrissimus Princeps ac Dominus Clementissimus dominus Friedericus Casimirus, in Livonia per Curlandiam et Semgalliam dux [ . . . ] , Mitau 1684 (Die GelSn. der B i bliotheca R e c k i a n a 2/13). - Eleonora. Charlotta. alto, claret, honored [ . . . J , o.O. u m 1690. Letzt schuldigster Liebes- und Ehren-Dienst, welchen über den Abschied der Anna Wilde, des weil. Joach. Hennings nachgel. Wittiben, abstatten wollen, beständige Freunde, Mitau 1690. — Klag- und Trost-Zeilen auf den Hintritt der Annä Dorotheä Meyer, gen. Rautenfels, Joachimi Fabricii Wittiben, Mitau 1694 [ T R d . J . - VorRd. In: Franz J o a chim Simonis: Der leidende und sterbende Jesus [ . . . ] , Mitau 1704 [vollst. Titel u. Aufl. —>• F. Simonis]. - Lat. u. dt. GelGe. L I T E R A T U R : Vitam et Salutem ~ Superintendent! etc Ipso Introductionis die Futuro Patri precatur Schola Mitoensis, Mitau um 1690. - H. Werner: Gebührender Ehren-Ruhm, welchen als derselbe zu einem General-Superintendenten der Herzogthümer Curland und Semgallen inauguriret worden, Mitau 1696 fFs.^. - J. Schumann: Das unveränderliche Gottes Geschicke, so da hervorgeleuchtet als ~ zum Superintendenten der Herzogthümer Curland u. Semgallen am 7. Oct. 1696 introduciret wurde, Mitau 1696 [FsJ. - NLM13 1699, 71; 1706, 44. - Graven 1746, 16. - Christian Bornmann: „Graecus, Ebraeus, Arabs [...]"; „Suada, fides, pietas

[...]"; „Montensis primum Pastor [...]". In: Tetsch 1767, 1, 222 - 223; wieder in: Kallmeyer 1910, 432 [Epigramme über ~J. - Gadebusch 1777, 2. Hupel 4, 1782, 196; 27, 1791, 3 5 5 - 3 5 6 . Christian Bornmann: Mitau. Ein hist. Gedicht aus dem siebzehnten Jh., neue, mit Anm. vers. Ausg., Mitau 1802, 15, 32. - Nord. Arch. 1, 1805, 1 9 2 209. - Ernst Hennig: Geschichte der Stadt Goldingen in Kurland, Mitau 1809, 376 [Nachdr. Hannover-Döhren 1973J. — Recke/Napiersky. — Inland 1840, 614 u. 1848, 50. - Seraphim 1907, 10 — 12. - Heinrich Diederichs: Uber die an Superintendenten ~ vom schwed. Gouverneur von Mitau Stuart 1702 gerichtete Forderung, statt des Herzogs und des Königs von Polen im sonntäglichen Kirchengebet des Königs v. Schweden zu gedenken. In: SB Mitau 4, 1907, Mitau 1908. Ders.: Superintendent ~ u. die kurländische Geistlichkeit gegenüber der Forderung, das schwedische Kirchengebet einzuführen, i.J. 1702. In: Mitt. u. Nachr. 63, 1910, 3 7 8 - 3 8 6 . - Kallmeyer 1910. Meyer 1930. - DBA 561, 9 9 - 103; II 609, 3 5 9 361. - BaBA 129, 2 7 4 - 2 8 1 . H o l m , K o r f i z Died(e)rich Heinrich * 21. (j. 9.) 8.1872 R i g a (L), f 5 . 8 . 1 9 4 2 M ü n c h e n ; Eltern —> M . Holm. Kindheit in Moskau, Stadt- Gym. in R i g a , fing i m zwölften Lebensjahr zu dichten an, nach d. Scheidung d. Eltern (1890) 1 8 9 2 1894 Katharineum in Lübeck, dort B e g e g n u n g mit Thomas M a n n . 1893 publ. er, als Primaner, in der v o m Sekundaner Th. M a n n hrsg. SchülerZs. Der Frühlingssturm UPs. Anthropos erste eigene Ge., Jurastudium in Berlin u. M ü n c h e n . Seit März 1895 vorwiegend in M ü n c h e n , 1896 Freiwilliger i m bayr. Infanterie-Leibregiment. M ü n c h e n blieb seit dieser Zeit sein Wohnsitz. 1 . 1 0 . 1 8 9 6 - 1 8 9 8 Volontariat i m Albert-Langen-Verl. u. in der R e daktion des neu gegrün. Simplicissimus, w o auch 1896 seine ersten Ge. ersch. 1898 — 1900 Chefredakteur des Simplicissimus. oo 2 7 . 7 . 1899 in M ü n c h e n Karolina Friederika Auguste (Anni), verw. Ziemann, geb. Scheich (1870— 1942). Nach dem T o d des Verlegers Albert Langen 1909 Mitgl. des Kuratoriums, das den Verl. für die Kinder des Verstorbenen führte. Ab 1918 Mitinhaber dieses Verl. u. nach d. Fusion mit dem Georg Müller Verl. ab 1932 dessen Geschäftsführer. ~ gehörte zum Schwabinger Stammtisch mit —> Eduard v. Keyserling; seine Ubers, a.d. Russ., insbes. v. Gogol, gelten als Klassiker.

Holm NACHLASS: Stadtbibliothek D e n e c k e , 161.

604 München.

— L.

Schloß Übermut. Novelle, Paris; Leipzig; M ü n c h e n 1 8 9 8 (Kleine Bibliothek Langen 16); ebd. 1 9 0 2 ; 6 . - 1 0 . Tsd. M ü n c h e n 1 9 1 6 (Langens M a r k - B ü c h e r 10); 1 6 . - 2 0 . Tsd. ebd. 1928. — Arbeit. Schauspiel in 3 Akten, M ü n c h e n 1900. - Die Könige. Dramatisches Gedicht in 4 Akten, M ü n c h e n 1901 [spielt in sagenhafter Zeit auf einer griech. Insel, thematisiert den K a m p f des Königssohnes Ikarios gegen den Thronräuber Laodamas u. dessen Sohn Antolykos]. — Mesalliancen. Zwölf Liehesund Ehegeschichten, M ü n c h e n 1 9 0 1 ; ebd. 1907 (Kleine Bibliothek Langen 31). — Die Sünden der Väter und andere ironische Geschichten, M ü n c h e n 1 9 0 5 (Kleine Bibliothek Langen 82). — Thomas Kerkhoven. Roman, München 1 9 0 5 ; 3. Tsd. ebd. 1 9 0 6 ; 4. Tsd. ebd. 1 9 0 7 ; Berlin 1 9 1 1 ; Berlin; W i e n 1 9 1 2 (UllstemB ü c h e r 2 6 ) ; ebd. um 1 9 2 0 ; Hamburg 1 9 2 9 ; W i e n u.a. um 1 9 3 0 (Ullstein-Bücher: Eine Slg. zeitgenössischer R e . ) läßt seine G e burtsstadt R i g a u. die hist. Person Kerkhovens wieder lebendig werden]. — Fräulein Resi, 1907 [K.J. - Peter Olais Tochter, 1 9 0 8 [R.J · - In: Heimatstimmen 3, 1 9 0 8 : Spruch, S. 1 0 7 ; Die Nacht, S. 108 [Ge.]. — Die Tochter. Roman, 2 Bde. M ü n c h e n 1 9 1 0 ; 2. Aufl. ebd. 1 9 1 1 ; vollst. Ausg. in 1 B d . , 4 . - 6 . Tsd. M ü n c h e n 1 9 2 0 ; Neubearb. 1 1 . - 2 0 . Tsd. ebd. 1 9 4 2 [ R . einer Schauspielerin]. — Hundstage. Lustspiel in 3 Akten, M ü n c h e n 1911. — Marys großes Herz. Komödie in 3 Akten, München 1912; ebd. 1913. — Frau Kappelmeier. In: Krüger 1916, S. 1 3 3 - 1 4 1 . - Herz ist Trumpf. Der Roman eines starken Mannes, M ü n c h e n 1917; ebd. 1 9 1 8 ; ebd. 1 9 3 5 ; Hamburg 1 9 4 8 ; N e u bearb. u . d . T . : Gesammelte Werke in Einzelausgaben, M ü n c h e n 1 9 2 8 ; ebd. 1 9 3 5 ; ebd. 1 9 4 0 ; Berlin; Hamburg 1948. — Das Mädchen aus der Fremde. Lustspiel in 4 Akten, M ü n c h e n 1 9 2 6 ; m . d . U . : Lustspiel in 3 Akten, ebd. 1 9 2 6 [Bühn e n M s . ] . — ich — kleingeschrieben. Heitere Erlebnisse eines Verlegers, M ü n c h e n 1 9 3 2 [mit kritischer Unbefangenheit berichtet er aut. Erlebnisse seines Verlegerdaseins, die auch ein getreues Bild Münchens um die Jahrhundertwende widerspiegeln]; ebd. 1 9 3 6 ; ebd. 1 9 4 1 ; ebd. 1 9 6 6 ; Ausz. u . d . T . : Farbiger Abglanz. Erinnerungen an Ludwig Thoma, Max Dauthendey und Albert Langen, M ü n c h e n 1 9 4 0 ; ebd. 1947 WERKE:

(Die kleine B ü c h e r e i 1 1 3 ) ; Ausz.: Venedig unter der Lupe. I n : B B 8/9 (46/47), 1952, S. 13. — Mehr Glück als Verstand. Eine heitere Sommergeschichte, Berlin 1 9 3 6 ; 6 . - 1 0 . Tsd. ebd. 1 9 3 7 ; 1 1 . - 1 4 . Tsd. ebd. 1 9 4 0 ; 1 5 . - 2 2 . Tsd. ebd. 1 9 4 2 ; einm. Ausg. Hamburg 1 9 3 8 (Deutsche Hausbücherei, Jahresreihe); Liz. ausg. Hamburg; Berlin 1955; 2. Aufl. ebd. 1957 (Grote'sche Slg. v. W e r k e n zeitgenössischer Schriftsteller 2 2 3 ) . - Vom Lauser zum Leiber. Heiteres aus meinen jungen Jahren, M ü n c h e n 1 9 4 2 (Die kleine Bücherei 1 3 8 ) ; Ausz. u . d . T . : Mein Einstand in München. In: T h o m s o n 1970, S. 1 3 5 - 1 4 4 . - Ludwig Thoma und Olaf Gulbransson, wie ich sie erlebte (III. O l a f Gulbransson), M ü n c h e n 1953. - Das Kopierbuch Korfiz Holms (1899-1903). Ein Beitrag zur Geschichte des Albert-Langen-Verlages und des „Simplicissimus", hrsg. v. Helga Abret u. Aldo Keel, mit Geleitw. v. R i c h a r d Lemp, B e r n ; Frankfurt/M; N e w Y o r k 1989 Contacts Ser. 3, Etudes et documents 7) [Br.Slg.; mit engl. Zus.]. — Deutsche Dichter baltischer Herkunft über ihr Leben und Werk. In: 8 0 0 Jahre - Unser gemeinsames R i g a . Beiträge deutschbaltischer Autoren. Z u m 800-jährigen J u b . der Stadt R i g a 2 0 0 1 , hrsg. v. der C S G , Lüneburg 2 0 0 1 , S. 2 7 7 - 2 7 8 . UBERS.: Α. P. C e c h o v : Ein Zweikampf. Erzählung, M ü n c h e n 1897 (Kleine Bibliothek Langen 7). - Ders.: Ja, die Frauenzimmer! Und andere Novellen, M ü n c h e n 1901 (Kleine B i bliothek Langen 39). — Ders.: Schatten des Todes! Aus den Papieren eines alten Mannes. Erzählung, M ü n c h e n 1 9 0 2 (Kleine Bibliothek Langen 51). — M a x i m G o r k i : Ein Verbrechen und andere Geschichten, M ü n c h e n 1 9 0 2 (Kleine Bibliothek Langen 5 3 ) ; Ausz. u . d . T . : Die Geschichte eines Verbrechens (Holzschnitte E m merich R e i n e r ) , M ü n c h e n 1 9 1 9 ; Nachdr. Stuttgart 1 9 2 2 (Druck der Juniperuspresse 4). Ders.: Zigeuner und andere Geschichten, M ü n chen 1 9 0 3 (Kleine Bibliothek Langen 61). — Leo T o l s t o j : Vierzig Jahre, eine kleinrussische Legende, M ü n c h e n 1 9 0 4 (Kleine Bibliothek Langen 6 8 ) ; M ü n c h e n 1919 (III. A d o l f Schorling). - F. M . Dostojewski: Ein Werdender. Roman, 2 B d e . M ü n c h e n 1 9 0 5 ; Berlin 1919; ebd. 1 9 2 4 ; ebd. 1 9 2 9 ; ebd. 1 9 3 0 ; ebd. 1955. - Maxim G o r k i : Ein Vagabund. Erzählung, M ü n c h e n 1 9 0 5 (Kleine Bibliothek Langen 77). — Ders.: Spleen. Ein paar Tage aus

605 dem Leben eines Müllers. Erzählung, München 1906 (Kleine Bibliothek Langen 88). - Nikolai Gogol: Die schönsten Kosakengeschichten von Gogol, ausgew. u. eingeh v. Walter v. Molo, 1.-20. Aufl. München 1918; ebd. 1920 (Langens Auswahlbände 5). — ~ mit Johannes v. Guenther: Russische Gespenstergeschichten (Holzschnitte Ursula Wendorff-Weidt), Berlin 1958 [andere Aufl. —> J. v. Guenther]. - N i kolai Gogol: Ausgewählte Werke in zwei Bdn., München 1924 [Bd. 1: Tote Seelen. Roman; Petersburger Geschichten; Bd. 2: Grenzland-Geschichten; Der Revident. Komödie]. — Gunnar Gunnarsson: Strand des Lebens. Roman, 6.-10. Tsd. M ü n c h e n 1936; 12.-18. Tsd. Hamburg [a.d. Dän.J. - Ders.: Die Eidbrüder. Roman der ersten Islandsiedler (35 Federzeichn. v. Fritz Kimm), Leipzig 1933 (Jugend-Buchring 15); 9.-13. Tsd. München 1937; 24.-28. Tsd. ebd. 1939; 44.-53. Tsd. ebd. 1942. - Nikolai Gogol: Taraß Bulba. Roman, München 1940; 6.-10. Tsd. ebd. 1940; 11.-15. Tsd. ebd. 1940; 16.-20. Tsd. ebd. 1940. - Ders.: Geschichte des großen Krakeels zwischen Iwan Iwanowitsch und Iwan Nikiforoivitsch, 1 .-10. Tsd. Potsdam 1947 (R. & L.-Novellenreihe 2); 2. Aufl. ebd. 1950 (Kieme R . & L.-Bücherei); 1.-10. Tsd. (III. Josef Hegenbarth), Frankfurt/M; Leipzig 1962; u.d.T.: Die Geschichte vom großen Krakeel zwischen Iwan Iwanowitsch und Iwan Nikiforowitsch (III. Josef Hegenbarth), Neuaufl. Frankfurt/M 1977; ebd. 1985; 2. Aufl. ebd. 2002 (Insel-Tb. 870). - ~ mit J. v. Guenther; A. Eliasberg: Russische Erzähler. Alexander Puschkin, Michail Lermontow, Nikolai Gogol, Wladimir Fjodorowitsch Odojewskij, Wien 1949; Stuttgart 1949; ebd. 1951 (Janus-Bibliothek der Weltliteratur 13) [Geleitw. —>• J. v. Guenther], mit J. v. Guenther: Ν . V. Gogol: Gesammelte Werke, 5 Bde. Berlin-Ost 1952 [Zus. v. Separatveröfftl.]. — Ders.: Phantastische Geschichten (III. Bernhard Nast), Berlin 1952. - Ders.: Die toten Seelen oder Tschitchikows Abenteuer. Ein Poem (mit 100 Zeichn. v. Alexander Agin), Berlin 1954. — ~ mit J. v. Guenther: Nikolai Gogol: Geschichten aus der Spinnstube. Abende auf dem Vorwerk bei Dikanka, Berlin 1958 (Deutsche Volksbibliothek). — Ders.: Die Nacht, vor Weihnachten, Aarau; Frankfurt/M 1959 (Juventus-Bücherei 75); erzählt v. Achim Höppner (Regie Jan Koester), München 2002 [2 CDs], - Ders.:

Holm

Petersburger Erzählungen, Berlin-Ost 1962 (Tb. des Aufbau-Verlages 121). BRIEFE: Briefe an Auguste Hauschner. 18821923, hrsg. v. Martin Beradt u. Lotte BlochZavrel, Berlin 1929 [1 Br. v. 12.12.1901], Lit.Sil. 1907. - W o r t u n d Bild 1908. Geißler 1913. — Wilhelm Zils (Hrsg.): Geistiges u. künstlerisches M ü n c h e n in Selbstbiogr., M ü n c h e n 1913, 179. - Stammtafel H o l m , aufgest. v. W . Jensen, Ms., 1924. - R e i c h s H b 1, 1930. - W e r ist's? 10. Ausg. 1935. - O e h l k e 1942. - Schmitt 1952, 368, 369, 463, 541, 553. - N D B 9. - Kosch. LITERATUR:

- Friedrichs 1967. - D B B L 1970 (Mia Holm). - E. Thomson: In: Jb.d.balt.Dtt. 1972, 30 f. - N e k r o 1973. - Anders 1988, 92 f. - Wilpert 1988. Redlich 1989. - D B A 561, 345; II 610, 220 - 228. - BaBA 129, 3 8 0 - 3 8 3 . - T . Klein: In: Die neue Literatur 1932. — H . Floerke: In: Das i n nere R e i c h 9, 1942. - W . Stapel: In: Die neue Literatur 1942. - O G T 1992. - G. D . Stark: Censorship and Literary Life in Wilhelmine G e r many: Α Research R e p o r t . In: IASL 17,2, 1992, 138 - 149.

H o l m , Maria (Mia) A u g u s t e Minna, geb. von Hedenström * 8.10. (j. 26.9.) 1845 Riga (L), f 14.7.1912 Potsdam; Vater: Heinrich Jakob Matthias v. H. (1806-1865), Pastor am D o m in Riga u. 1848 — 1865 Vorsteher e. privaten Töchterschule; Mutter: Pauline, geb. Croon (1808 — 1894). Töchterschule ihres Vaters, wurde Lehrerin u. übernahm nach seinem T o d mit 20 Jahren die Leitung der Schule, oc 1871 in Moskau Diedrich Eduard Holm, Eisenbahnbetriebsdirektor u. späterer Tuchfabrikant, zuletzt in Saratov (Wolgagebiet); Sohn —»• K. Holm. Seit 1884 v. ihrem Mann getrennt, )|( 1890 in Riga. ~ zog nach München, Lübeck u. Berlin. 1895 wieder München, weil ihr Sohn dort heimisch geworden war, u m 1908 in San R e m o , zuletzt in Potsdam. WERKE: Wider die Natur, Riga 1878 [N. in Versen], — Träumer Erich, Riga 1880 [N. in Versen], — Gedichte, Berlin 1882. - In: Grotthuß 1894/95: Sturm, S. 215; Nur einen Blick! S. 216 / S. 260; Duldung, S. 216 / S. 260; An der Leiche eines Selbstmörders, S. 217 / S. 261; Hochzeitslied, S. 217 / S. 261; Todte Sinne, S. 218 / S. 262; Ohne Trost, S. 218 / S. 259; Verweht, S. 218; Laßt mich! S. 219; Meinem Knaben, S. 219 / S. 263. - In: StaelHolstein 1896: Ohne Trost, S. 376; Tote Sinne,

606

Holm S. 3 7 6 - 3 7 7 ; Wahrheit, S. 3 7 7 [Ge.]. - Mutterlieder (mit 2 3 Vollbildern u. 25 Vignetten Adolf Münzer), M ü n c h e n 1897 [Prachtausg.; geplant war die Publ. im Verl. T h e o Stroefer in Nürnberg, der Sohn Korfiz gab seiner Mutter im Frühjahr 1895, als er nach M ü n chen kam, die Adresse des Kunstverl. J o s e f Albert in der Kaulbachstr., doch aufgrund ihrer Kurzsichtigkeit landete ~ ein Stockwerk höher b. Verl. Albert Langen, der gerade seine Zs. Simplicissimus vorbereitete. E r nahm die Mutterlieder sofort an; 2. Aufl. wohlfeile Ausg. ebd. 1 9 0 2 ] , — Fünf Lieder aus den Mutterliedern (Komp. Franz Schreker), 1898 [ O Glocken, böse Glocken; Kennt ihr den Sturm; Heute Nacht, als ich so bange; Ich hab in Sorgen; Durch die Fenster zitternd sacht], — Verse, Paris; Leipzig; M ü n c h e n 1900. — In: Heimatstimmen 2, 1 9 0 6 : Als ich zu sterben meinte, S. 1 5 5 ; Urgeist Gott, S. 1 5 5 ; Großmutterlied, S. 1 5 6 [Ge.]. - I n : Heimatstimmen 3, 1 9 0 8 : Komm herein! S. 2 7 8 ; Sterben, S. 2 7 8 — 2 7 9 ; An ihrem Grabe, S. 2 7 9 ; Glaube, S. 2 7 9 - 2 8 0 [Ge.]. - Gedicht. Hilflos, ach. In: Heimatstimmen 5, 1912, S. 2 0 8 - 2 0 9 . — Lieder auf den Tod eines Kindes „Dass er ganz ein Engel werde" (Komp. Franz Schreker). I n : Alban B e r g : U n d morgen wird die Sonne wieder scheinen, Hamburg 2001 [2 C D s ] . Uders. : Guy de Maupassant: Afrika. Im Lande der Sonne, Paris; Leipzig; M ü n c h e n 1 8 9 8 . Literatur: Schrattenthal 1888, 2 0 9 - 2 1 1 ; 1892/93, 123. - Wrede 1, 1897, 201; 1975, 210. - Patacky 1898, 1, 373. - Thiel 1903, 219. - Julia 1907, 74 76. - Wer ist's? 4. Ausg. 1909. - Brammer 1913. - Geißler 1913, 231. - Spiero 1913, 121. - Paul Th. Falck: Ein Gedenkblatt. In: Rig.Alm. 1914, 171 - 76. - Reyher 1917, 45. - Groß 1922, 100. Nekro 1936, 310. - Willi Wohlberedt: Verzeichnis der Grabstätten bekannter und berühmter Persönlichkeiten in Groß-Berlin und Potsdam mit Umgebung, 4 Tie. Berlin 1 9 3 2 - 1952; 2. 1952, 160 [Neudr., gek. Ausg. in 2 Tin., Berlin-Neukölln 1952 — 1953 (Schriften. Landesgesch. Vereinigung fur die Mark Brandenburg e.V. 1/2J. — Kosch. — Friedrichs 1967 u. 1981. - D B B L 1970. - Hollweck 1974, 18 f. - Anders 1988, 93 f. - Redlich 1989. - Rüdiger 1991. - DBA 561, 3 4 8 - 4 9 ; II 610, 2 2 9 - 2 3 1 . - BaBA 129, 3 8 6 - 3 9 0 . Holm, Peter

Holmsten, Georg

H o l m s t e n , A l d o n a —> G u s t a s

H o l m s t e n , G e o r g (Ps. Peter H o l m ; chael Ravensberg)

Mi-

* 4 . 8 . 1 9 1 3 R i g a (L); lebt in Berlin; Vater: Anatol H . , Oberstaatsanwalt; M u t t e r : Katharina, geb. Henschel; Eltern kamen im Krieg u. in der R e v o l u t i o n ums Leben. Lebte kaum 10 Jahre in W o l m a r (L), 1 9 2 2 mit Verwandten Umsiedlung nach Berlin, dort R e a l g y m . , schon als Siebzehnjähriger v. der Paneuropa-Idee u. v. —>• Hermann G r a f v. Keyserling u. seiner „Weltoffenheit" begeistert, 1 9 3 3 — 1 9 3 9 Studium der Literatur u. Gesch., journalistische Tätigkeit, während des II. Weltkriegs Auslandsredakteur der D N B , 1942 — 1945 Wehrdienst, seit Kriegsende Schriftsteller u. Lektor in Berlin, Feuilletonist, R e d a k t e u r der Auslands-Abt. des Deutschen Nachrichtenbüros Berlin, o c 2 6 . 8 . 1 9 5 2 —> A. Gustas. W e r k e : Berliner Miniaturen. Großstadtmelodie (III. Ilse Theuer), Berlin 1 . - 2 0 . Tsd. 1 9 4 6 ; auch als M k ; ebd. 1 9 4 7 ; u . d . T . : Berliner Miniaturen 1945. Geschichten von damals (III. Ilse Theuer), Düsseldorf 1 9 8 5 (Drostes heitere Bibliothek) [in Tragik u. K o m i k zusammengewürfelt, begegnet man Männern u. Frauen a. d. Berliner Alltag, Schaffenden, Schiebern, Käuzen, Koketten, Hoffenden u. Liebenden, Berlin wie es lebt, liebt, leidet, lächelt u. lästert] . — Der Brückenkopf Bericht vom Zusammenbruch einer Armee, Berlin 1 9 4 8 ; u . d . T . : Der Brückenkopf, Klagenfurt 1971; Liz.ausg. ebd. 1974. — Okkultismus. Die Welt der Geheimnisse. Eine allgemeinverständliche Darstellung okkulter Erscheinungen und übersinnlicher Kräfte, Berlin; Düsseldorf 1950. - Lucrezia Borgia. Leidenschaft und Verbrechen der Borgia-Dynastie. Roman. Nach zeitgenössischen Quellenwerken und Memoiren frei bearbeitet, Berlin; Düsseldorf 1951 [spielt im Italien der Renaissance]; Berlin u. a. 1 9 5 2 ; Zürich 1 9 5 3 ; S t o c k h o l m 1 9 6 0 ; D ü s seldorf 1 9 6 2 ; Wiesbaden 1 9 6 8 ; ebd. 1 9 7 0 ; Klagenfurt 1 9 7 9 [Ubers, ins D ä n . , Odense 1 9 5 7 ; ms Schwed., Stockholm 1 9 6 0 ] . - Elisabeth von Osterreich. Roman. Unter ausführlicher Würdigung der Mayerling-Affäre nach zeitgenössischen Quellenwerken, Berlin; Düsseldorf 1951; ebd. 1 9 5 2 ; ebd. 1 9 5 4 ; ebd. 1 9 5 8 ; m . d . U . : Kaiserin Sissi. Unter ausführlicher Würdigung der Mayerling-Affäre nach zeitgenössischen Quellenwerken. Roman, Zürich 1 9 5 3 ; ebd. 1 9 6 0 ; Berlin; Düsseldorf 1 9 5 4 ; ebd. 1957. — Ludwig

607 XIV. der Sonnenkönig. Roman. Nach zeitgenössischen Quellenwerken und Memoiren frei bearbeitet, Berlin; Düsseldorf 1 9 5 2 ; Berlin 1 9 5 4 ; D ü s seldorf 1 9 5 8 ; Wiesbaden 1 9 7 0 . — Rembrandt. Maler aus Leidenschaft. Roman. Nach zeitgenössischen Quellenwerken und Memoiren frei bearbeitet, Berlin; Düsseldorf 1 9 5 2 ; ebd. 1 9 5 4 ; u . d . T . : Rembrandt, Klagenfurt 1977 [Ubers, ins N o r w . , Oslo 1 9 7 0 ] . — Aurora von Königsmarck und die Frauen um August den Starken. Roman. Nach zeitgenössischen Quellenwerken und Memoiren frei bearbeitet, B e r l i n ; Düsseldorf 1952. Die Königin von Saba. Geheimnisvoller Orient. Roman, Berlin; Düsseldorf; M ü n c h e n 1 9 5 3 ; ebd. 1 9 5 4 ; ebd. 1 9 5 6 ; ebd. 1 9 5 7 ; Wiesbaden 1 9 6 8 [spielt in AltarabienJ. - U P s . Michael Ravensberg: Gräfin Woronzeff. Die ungekrönte Zarin. Roman. Nach zeitgenössischen Quellenwerken und Memoiren frei bearbeitet, Berlin; Düsseldorf 1 9 5 3 ; u . d . T . : Großfürstin Woronzeff. Die Geliebte des Zaren. Nach zeitgenössischen Quellenwerk und Memoiren frei bearbeitet, Düsseldorf 1958. - U P s . Michael R a v e n s b e r g : Die Barberina und Friedrich der Große. Roman. Nach zeitgenössischen Quellenwerken und Memoiren frei bearbeitet, B e r l i n ; Düsseldorf 1954. Salome. Ein Frauenschicksal zwischen Haß und Liebe. Roman, Berlin; Düsseldorf 1 9 5 4 [spielt in Palästina zur Zeit Christi]; ebd. 1 9 5 5 ; ebd. 1 9 5 6 ; Wiesbaden 1968; ebd. 1 9 8 0 ; Moers 2 0 0 2 [Ubers, ins Niederl., Amsterdam 1 9 5 5 ; ins D a n . , Odense 1 9 5 7 ; ins S c h w e d . , S t o c k h o l m 1 9 6 0 ; ins N o r w . , Oslo 1 9 7 2 ] , U P s . Michael Ravensberg: Casanova. Ein Leben für die Frauen. Roman. Nach zeitgenössischen Quellenwerken und Memoiren frei bearbeitet, Berlin; Düsseldorf 1 9 5 5 . - UPs. Michael Ravensberg: Maria Stuart. Liebe und Leid einer Königin. Roman. Nach zeitgenössischen Quellenwerken und Memoiren frei bearbeitet, Berlin; D ü s seldorf 1 9 5 2 ; 4. Aufl. ebd. 1 9 5 5 ; Berlin 1 9 5 7 ; Wiesbaden 1 9 6 8 . — Georg Holmsten. In: T h o m s o n 1 9 6 4 , S. 1 0 5 - 1 0 7 [Aut.J. Canifarciminologie (III. Wolfgang J ö r g u. Erich Schönig), Berlin 1 9 6 8 ; ebd. 1971 (Berliner Handpresse 19) [Sat.; Grundlegung der Wiss. der sog. Hundewürste]. — Friedrich II. in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten, 1 . - 1 5 . Tsd. R . b . H . 1 9 6 9 (rowohlts monographien 1 5 9 ) ; 16.-18. Tsd. ebd. 1 9 7 3 ; 19.-21. Tsd. ebd. 1 9 7 5 ; 2 2 . - 2 5 . Tsd. ebd. 1 9 7 6 ; 2 6 . - 2 9 . Tsd. ebd. 1 9 7 9 ; 3 0 . - 3 4 . Tsd. ebd. 1 9 8 1 ; 3 5 . 37. Tsd. ebd. 1 9 8 5 ; 3 8 . - 4 3 . Tsd. ebd. 1 9 8 6 ;

Holmsten 4 4 . - 4 6 . Tsd. ebd. 1 9 9 1 ; 10. Aufl. 4 7 . - 4 9 . Tsd. ebd. 1 9 9 4 ; 11. Aufl. 5 0 . - 5 1 . Tsd. ebd. 1 9 9 7 ; 12. Aufl. 5 2 . - 5 3 . Tsd. ebd. 2 0 0 0 (rororo 5 0 1 5 9 ) ; 13. Aufl. ebd. 2 0 0 1 . - Voltaire in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten, 1 . - 1 3 . Tsd. R . b . H . 1 9 7 1 ; 1 4 . - 1 6 . Tsd. ebd. 1 9 7 3 ; 1 7 . - 1 9 . Tsd. ebd. 1 9 7 4 ; 4. Aufl. 2 0 . - 2 2 . Tsd. ebd. 1 9 7 6 ; 2 3 . - 2 6 . Tsd. ebd. 1 9 7 8 ; 2 7 . - 3 1 . Tsd. ebd. 1 9 7 9 ; 3 2 . - 3 4 . Tsd. ebd. 1 9 8 3 ; 3 5 . 37. Tsd. ebd. 1 9 8 5 ; 3 8 . - 4 0 . Tsd. ebd. 1 9 8 8 ; 4 1 . - 4 3 . Tsd. ebd. 1 9 9 1 ; 11. Aufl. 4 4 . - 4 5 . Tsd. ebd. 1 9 9 4 ; 12. Aufl. 4 6 . - 4 7 . Tsd. ebd. 1 9 9 6 ; 13. Aufl. 4 8 . - 4 9 . Tsd. ebd. 1 9 9 9 ; 14. Aufl. ebd. 2 0 0 2 (rowohlts monographien 173). — Potsdam. Geschichte der Stadt, der Bürger und Regenten, Berlin 1 9 7 1 ; m . d . U . : Mit ausführlichem Reiseführer und Stadtplan für Potsdam-Besucher, 2. Aufl. ebd. 1 9 8 0 ; 3. Aufl. ebd. 1 9 8 9 ; 5. erg. Aufl. ebd. 1 9 9 0 (Berlinische R e m i n i s zenzen 34). — fean-facques Rousseau in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten, R.b.H. 1972; 44.-47. Tsd. ebd. 1 9 8 5 ; 48.-50. Tsd. ebd. 1 9 8 8 ; 51.-53. Tsd. ebd. 1 9 8 9 ; 12. Aufl. 5 4 . - 5 6 . Tsd. ebd. 1 9 9 1 ; 13. Aufl. 5 7 . - 5 9 . Tsd. ebd. 1 9 9 4 ; 14. Aufl. 6 0 . - 6 1 . Tsd. ebd. 1 9 9 6 ; 15. Aufl. 6 2 . - 6 4 . Tsd. ebd. 1 9 9 7 ; 16. Aufl. ebd. 2 0 0 0 ; 17. Aufl. ebd. 2 0 0 5 (rowohlts monographien 191). — Ich feierte mit den Zigeunern. Eine baltische Weihnachtserinnerung. In: Erik T h o m s o n (Hrsg.): D i e Allerschönste. Beiträge zum alten T h e m a v o n der j u n g e n Liebe, Buxheim/Allgäu um 1972, S. 3 9 - 4 3 [Erinn.]. — Endstation Berlin. Wahn, Wahrheit, Wende. Roman, Klagenfurt 1 9 7 4 ; ebd. 1 9 7 5 ; Neuausg. Berlin 1989 (edition arani) [ R . - R e p . ; II. Weltkrieg]. — Freiherr vom Stein in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten, 1 .13. Tsd. R . b . H . 1 9 7 5 (rowohlts monographien 2 2 7 ) [ N T i t e l : Freiherr von Stein], — Kriegsalltag. 1939—1945 in Deutschland, Düsseldorf 1 9 8 2 (Fotografierte Zeitgeschichte); Sonderausg. Düsseldorf; Bindlach 1 9 8 9 ; D ü s seldorf 1990. — 20. Juli 1944. Personen und Aktionen. Vortrag, gehalten in der Gedenkund Bildungsstätte Stauffenbergstr. im Januar 1975, Berlin 1 9 7 5 ; 2. "Aufl. ebd. 1 9 7 8 ; 4. Aufl. ebd. 1981; 5. Aufl. ebd. 1 9 8 3 ; 6. Aufl. Berlin 1 9 9 0 (Beiträge zum T h e m a Widerstand 5). — Die Berlin-Chronik. Daten, Personen, Dokumente, Düsseldorf 1 9 8 4 ; 2. erg. u. bearb. Aufl. ebd. 1987; 3. durchges., aktual. Neuaufl. ebd. 1 9 9 0 (Drostes Städte-Chronik). — Brandenburg. Geschichte der Mark, ihrer Städte und

Holtz

608

Regenten, Berlin 1973 (Berlinische R e m i n i s zensen 37); u . d . T . : Brandenburg. Geschichte des Landes, seiner Städte und Regenten, 2. bearb. u. erw. Aufl. Berlin 1991 (Edition arani). — Als keiner wußte, ob er überlebt. Zwischen den Sommern 1944/45, Düsseldorf 1995. B E A R B . : Deutschland Juli 1944. Soldaten, Zivilisten, Widerstandskämpfer, Düsseldorf 1982; Sonderausg. Düsseldorf; Bindlach 1990 (Fotografierte Zeitgeschichte). H R S G . : U P S . Peter H o l m : Auerbachs Kinderfreund. Vormals Auerbachs Kinder-Kalender, n e u hrsg., Bd. 62, Düsseldorf 1950. Herzblättchens Zeitvertreib. Unterhaltung für kleine Knaben und Mädchen zur Herzensbildung und Entwickelung der Begriffe, N r . 78, Düsseldorf 1950. U P s . Peter H o l m : Sophie W ö r i s h ö f f e r (Ps. f ü r Sophie Andresen): Abenteuer-Erzählung, neu hrsg., 6 Bde. Düsseldorf 1 9 5 0 - 1 9 5 1 [Die Diamanten des Peruaners; Auf dem Kriegspfade; Durch Urwald und Wüstensand; Kreuz und quer durch Indien; Der Schmugglersohn von Norderney (Onnen Visser); Unter Seeräubern und Kannibalen] mit Karl Baedeker [1]: Berlin-Charlottenburg. Stadtführer, Fr.i.Br. 1980; u . d . T : Baedekers Berlin-Charlottenburg. Bezirksführer, 2. Aufl. O s t f i l d e r n - K e m n a t ; M ü n c h e n 1988 (Ihr Stadtführer) [NTitel: Baedekers Berlin-Charlottenburg] . - [2] Wilmersdorf, Berlin 1980. - [3] Schöneberg. Ein Bezirk von Berlin (Fotogr. v. Hans-Jürgen Raabe), Berlin 1984 [weitere Bde. zu den Berliner Bezirken: Tempelhof, Kreuzberg, Steglitz u. Wedding in der Z e i t 1980 — 1985]. - Berlin in alten und neuen Reisebeschreibungen, Düsseldorf 1989 (Droste-Bibliothek der Städte u n d Landschaften). LITERATUR: K ü r s c h n e r Lit.-Kal. 1952.

-

Schmitt

1952, 360. - Wer ist wer? 1955. - Kosch. Redlich 1989. - DBA II 610, 2 5 3 - 2 5 4 . - BaBA 129, 420 - 421. - Selbstauskunft von Holtz, Otto Reinhold von * 2 1 . 4 . 1 7 5 7 Past. Kegel (E), f 2 8 . 4 . 1 8 2 8 ; Vater: O t t o R e i n h o l d v. H . , Pastor; M u t t e r : Beata Helena, geb. Win(c)kler. Häuslicher Unterricht, 1774 T h e o l . S t u d i u m in Greifswald, 1 7 7 5 - 1 7 7 8 in T ü b i n g e n , Hauslehrer, Pastor-Adjunkt 1 7 8 0 - 1 7 8 5 , danach Pastor in Kegel, oo 1 3 . 7 . 1 7 8 7 in R e v a l seine Cousine Dorothea Margaretha Win(c)kler (f 1816), die Schwester v. — R . Win(c)kler, ab 1810 Ober-Past. a.d. D o m -

kirche in R e v a l . 1 7 8 8 - 1 7 9 5 geistliches Mitgl. des Est. Konsistorial-Oberappellationsgerichts, ab 1795 Assessor des Est. Provinzialkonsistoriums, Vizepropst 1800 — 1806, Propst in Westharrien (E), 1812 Mitgl. der Kommission zur U b e r p r ü f u n g des Projekts einer n e u e n B a u e r n v e r o r d n u n g in R e v a l (vgl. —> D . G. Glanström), geistlicher Vizepräsident der Est. Abt. der Russ. Bibeiges., Konsistorial-Rat, ab 1819 Mitgl. des P e r m a n e n t e n Komitees zur Schulerrichtung in E.; wichtiger dt.bait. V e r treter f ü r die dt.-est. Sprachverständigung. W E R K E : Rede bey der Beerdigung der weiland Frau Mannrichterin Juliana Margaretha von Wrangeil von Huer, geb. von Grotenhielm; gehalten in der Kegeischen Kirche, R e v a l 1781. — Bei der Einsargung der Leiche Sr. Exc. des weil, hochwohlgeb. Hrn. Otto Wilh. Freiherrn von Budberg, Ihm Kais. Maj. wirkl. Etatsrat etc., R e v a l 1793 [enth. Kanzelrede bei der Beerdigung des eben erwähnten Herrn wirkl. Etatstraths und seines Sohnes des weil. Hoclnvohlgeb. Hrn. Gust. Joh. Freiherrn von Budberg, ihro Kais. Maj. Secondmajor bey dem Chersonschen Grenadierregimente. Gehalten in der Kegeischen Kirche am H.Jun. 1793, S. 10—39J. - Rede bey der Introduction des Oberpastors R. J. Winkler in die Ritter- und Domkirche zu Reval. In: ~ u. Karl J o h a n n Salemann (Hrsg.): P r e digten u n d R e d e n des wohlsel. H e r r n O b e r Pastors an der R i t t e r - u n d D o m k i r c h e zu Reval, R e i n h o l d J o h . W i n k l e r . lste S a m m lung, welche 25 Predigten e n t h . , R e v a l 1816, S. X I X - X X X I . — Jutlus Eestima Tallorahwa ue Seädusse Pühhitsemisse jures Tallinas, ToompäKirrikus [...] I n : Eestima K u b b e r - m a n g o - m a U e l l e m a wallitseja-Kubberneri Herra Parron P. J. Uekskülla öppetusse f . . . ] , R e v a l 1817, S. 7 — 3 9 ; dt. u . d . T . : Predigt bey der Einweihung der neuen ehstländischen Bauer-Verordnungen, gehalten zu Reval auf dem Dom in der Ritter- und Domkirche [...] In: B. J. v. U e x k ü l l : E r m a h n u n g s w o r t e an die Gebietsbauerrichter Ehstlands, als die n e u e n B a u e r - V e r o r d n u n g e n denselben abgegeben w u r d e n . Gesprochen zu R e v a l auf d e m Schloss, am 8. Jan. 1817, R e v a l 1817, S. 5 - 4 2 [enth. auch Lieder v. K. Salemann]. — Leuchtpuncte auf dem Wege durchs Leben zum Leben. Ein Spiegel für den inwendigen Menschen, R e v a l 1828 [postum veröfftl.]. — A u c h Ubers, v. B a u e r n v e r o r d n u n g e n u. m e d . Schriften ins Est. u. est. E n .

609 ÜBERS. : mit David Gottlieb Glanström: Eestima Tallorahwa Kohto-Seädus, ehk Walla-kohto Kässo-ramat, R e v a l 1805. — ~ mit D. G. Glanström: Eestima Tallorahwa Seädus, Moisawannemattest noutud ja meie Sure armolisse Keisri Herrast kinnitud 1805 aasta sees, R e v a l 1805. — Eestima Tallorahwa Seädmissed, R e v a l 1816, hrsg. v. D. G. Glanström. HRSG.: mit Carl Johann Salemann: Predigten und Reden des wohlsel. Herrn Ober-Pastors an der Ritter- und Domkirche zu Reval, Reinhold Joh. Winkler. 1ste Sammlung, welche 25 Predigten enthält, R e v a l 1816.

Horeb

Privatlehrer, 1 . 1 0 . 1 7 8 8 cand. theol. u. Prediger an der Jakobikirche. 1 2 . 1 2 . 1 7 9 8 z u m Pastor in Luhde ordiniert, dort bis zu seinem Tod. oo 2 2 . 3 . 1 7 9 9 Helena Theodora Croon, Schwester v. —> D. Croon. W E R K E : Unterthänigste Bittschrift an das fürchterlich gnädige Dreiblatt der weltberühmten uradelichen Fräulein von Lebentod genannte Parcen, Baronesse auf Fadenfeld, Spinnhausen und Scherenburg, demüthigst übergeben am Geburtstage seines Freundes G. L. Collins vom Eiefländischen Horeb, einem Leviten, Leipzig 1786 [G.]. - Sendschreiben an den Allverehrten Halbgott Aesculap, Leibarzt der Olimpischen Bewohner, Schutzpatron der Aerzte, LITERATUR: Recke/Napiersky. — Hamberger/ Meusel 1834, 22, 2. - Paucker 1849, 20, 43, 103 Orakel der Quacksalber, Lerer der Zauberkunde etc. 05, 154, 241. - EBL 1929. - Speer 1936. - DBBL etc. etc. überschickt am Tage der Doctorpromozion 1970. - Nirk/Sögel 1975. - Kruus 1995. - DBA des Freiherrn [Peter] von Bellingshausen von seinen 562, 430-437. - BaBA 130, 2 0 4 - 2 1 9 . Freunden. Pleisathen am 2ten Brachmonds 1786 [G.; Geschl. v. B. ist seit dem 16. Jh. in Ε Holzschu(h)er, Balthasar nachwsb.]. - Unserm Freunde Freiherrn von Kle* 1573/76 Franken, f R i g a . beck als er Leipzig verlies und nach Liefland ging, Studium seit 1594 in Jena, gekrönter Poet von seinen Landsleuten [...] gewidmet, Jena 1787 (poeta laureatus), zumindest seit 1608 öffent- [G. mit 10 Unterschriften der Kommilitonen]. licher Notar u. Sekretär der Stadt Mitau, 1616 Weibliche Beschäftigungen. Der Demoiselle auch i m Dienst W i l h e l m v. Kettlers (1574 — M(aria) E(lisabeth) Bencken am Tage ihrer Ver1640), Hzg. von Semgallen, Notarius b. R a t bindung mit dem Herrn S(amuel) G(otthold) der Stadt R i g a . Mittmann geividmet, R i g a 1789 [HG. zum 18.1. WERKE: Ode ad [...] Joannem Demetrium Soli- 1789; auch —>• D. F. R o m a n u s ] . — Ehecovski, Archiepiscopum Leopoliensem, Principem mannspromotion. Ein Beitrag zur Geschichte der Commissionis Livoniae, profelici f...] in Livoniae Universitäten. Seinem Akademischen Freunde dem Metropol. Rigam 9. Calend. Decembr. ingressu Prediger Collins am Tage seiner Verbindung mit der modulata ä Balthazare Holtzschuhero, Fr. Poeta Demoiselle G. D. Bulmerincq gewidmet, Riga Caesario, R i g a 1598 [als die pol. sog. Große 1789 [HG. zum 2 1 . 1 . 1 7 8 9 für ->· Collins u. Kommission nach R i g a k a m ] . — Ode γ α μ ι κ ή Gertruda Dorothea Bulmerincq (1771 — 1836); pro felici connubio [...] domini Vincentii Rigemanni vgl. dazu Pr. v. —> K. Sonntag, u. die HGe. v. cum [...] Elisabetha Cannii, R i g a 1599 [HG.]. —> K. Grohmann]. — A n o n y m : Dem Herrn LITERATUR: Recke/Napiersky. - Räder 1957, 164. George Christoph Hildebrandt und der Demoiselle - Redlich 1989. - DBA 564, 108. - BaBA 130, Maria Elisabeth Siemsen am Tage Ihrer ehelichen 274-276. Verbindung gewidmet von einem Freunde. Riga, den 18. Christmonds 1789, R i g a 1789 [HG.]. H o m u n c u l u s —> Radecki, Sigismund v o n A n o n y m : Der Demoiselle Kröger und dem Herrn Kreiscommisair Eberhardt zur Verbindungsfeier geHonig, Gustav —> Schulz, Friedrich widmet, R i g a 1789 [HG.]. - Lob der Weiber. H o r e b , J o h a n n Daniel Dem Herrn Karl Gottlob Sonntag [...] zur Feyer Gerdruta * 2 4 / 2 9 . 9 . 1 7 6 2 Berlin, f 7.12. (j. 25.11.) Seiner Verbindung mit der Demoiselle Wintermonats 1811 Past. Luhde (L), φ 4.1.1812. R i g a ; Vater: Hedwig Grave. Riga, den 20sten 1789, R i g a 1789 [HG. zum 2 0 . 1 1 . 1 7 8 9 auf Johann Friedrich H . ; Mutter: Maria Elisabeth, —• K. G. Sonntag u. G. H. G., Schwester v. geb. Krameke. — > K. L. Grave]. — Nachricht vom schönen GeNach der Ubersiedlung des Vaters Lyzeum in schlechte aus dem Monde. Dem Herrn David R i g a , Studium a. d. U n i v . Leipzig ab Helena 1 . 1 1 . 1 7 8 4 - 1 7 8 7 , 3 0 . 8 . 1 7 8 6 philos. M a g . an Friedrich Wiechert [... ] und der Demoiselle Wilhelmina Förch am Tage Ihrer Vermählung geder U n i v . Erfurt. 1788 R ü c k k e h r nach R i g a ,

Horn widmet, R i g a 1789 [HG. z u m 3 0 . 8 . 1 7 8 9 ] . Dem Herrn Gotthilf Samuel Goebel, zur Namenstagsfeier gewidmet. Riga, den 15ten Hornungs 1790, R i g a 1790 [GratG.]. — Zur Namensfeier dem Herrn Gotthilf Samuel Goebel, R i g a 1791 [GratG.]. — Zur Ehefeier dem Herrn Praetorius und der Demoiselle Nothnagel, R i g a 1792 [GratG.]. - Die Seligkeit der herzlich Verzeihenden. Ein Kanzelvortrag. Zum Bessten eines Greises herausgegeben, R i g a 1792. - Moos vom Parnasse, R i g a 1793 [Ge.Slg.; Abschnitte: Lyrische Gedichte; Vermischte Gedichte; Einfülle; Anhang]. — Zu ihrer Eheverbindung, der Madame Cai/i(arina) Margaretha) Hollmann, gebornen Weltzien, und dem Herrn Joh(nnn) Adam Arnold Seyffart. Riga, den 3ten Christmonds 1794, R i g a 1794 [ H G . ] . — Zu Ihrer Hochzeitfeier der Demoiselle Florentina Amalia Henrietta Meyer und dem Herrn Christian Arnold Michaelsen. Riga, den 5ten Wintermonds 1794, R i g a 1794 [ H G . ] . Zum Hochzeitsfeste dem Herrn Johann Friedrich Schultz und dem Fräulein Augusta Sophia von Heermeygers, R i g a 1794 [HG. z u m 27. 8 . 1 7 9 4 ] .

610 Horner (Ho[e]rnerus), T h o m a s * vor 1520 Eger (Böhmen), f Ostpr.

nach

1574

Jurist, Diplomat, als Sekretär b. D t . O r d e n ; m u ß schon vor 1551 in Pernau gelebt haben, da seine „Livländische C h r o n i k " z.d.Z. ersch.; 1555 R a t des D t . O r d e n s u. d. kur. Hzgs. Gotthard Kettler ( 1 5 1 7 - 1 5 8 7 ) , möglicherweise traf er in Pernau mit J o h a n n R e n n e r zus., der sich ca. 1556 — 1 5 6 0 / 6 1 dort aufhielt u. der ~s C h r o n i k b e n u t z t hat (—> B. H o e neke). 1558 besitzlich in IC, 1568 pol. Adel, ging 1573 als Gesandter nach Königsberg. ~ ist d u r c h sein hist. W e r k u. d u r c h musische A r beiten hervorgetreten, oo Baltin D o b i n ( T o pien). ~ ist der Stammvater des Geschl. v. H o e r n e r , vgl. —> Harald u. —> H e r b e r t u. —>• Virginie v. H . sowie —> Magdalene (Maddy) v. Blaese-Hoerner.

WERKE: De ratione compendi cantus, o . O . 1546. - Livoniae Historia in compendium ex Annalibus contracta a Thoma Hornero Egrano [...], K ö - Todtenfeier des weil, hochwohlgebornen Heinrich nigsberg 1551 [kurze Darstellung d. R e g i e Strauch [...] Riga, den 26sten October 1794, rungszeiten v. 45 Ordensmeistern, e n d e n d mit R i g a 1794 [TG. zur ^ des H e i n r i c h Strauch (f J o h a n n v o n der R e c k e (1549 — 1551); die 2 0 . 1 0 . 1 7 9 4 ) , K a u f m a n n u. Ältermann d. Darstellung ist v. 1235 bis 1494 m e h r oder G r o ß e n Gilde, d. e. A n h ä n g e r Voltaires w a r ; w e n i g e r eine lat. Ubers, der „Kleinen Meisvgl. —> G. Collins], — A n o n y m : Seinem t e r c h r o n i k " , die vor 1508 entstanden ist u. v. ~ Freunde Herrn Doctor Wiehert und der Madame nach d. Ordensmeister J o h a n n Freitag v. L o Graubitz zur Ehefeier von einem Doctor der Philoringhofe ( 1 4 8 3 - 1 4 9 4 ) u m die drei nachfolsophie, R i g a 1795 [ H G . ] . — A n o n y m : Der liegenden Ordensmeister erw. w u r d e ; sie w u r d e ben Carolina Neudahl zum Ehebunde mit dem v. —> B. R u s s o w , J o h a n n e s R e n n e r (vgl. —> B. Herrn J. G. Wurm, von Ihren Schwestern, den 4. H o e n e k e ) u. —> D . Fabricius b e n u t z t ; in dieser Christmonds 1796, Riga 1796 [ H G . ] . - Bey Ausg. ist n o c h enth. De sacrificiis et idolatria dem Grabe des weil, wohlseligen Aeltesten der vetemm Livonum et Borussorum libellus Joannis grossen Gülde, Hrn.J. D. Detenhof gesprochen am Menecii 1551; diese Schrift v. Menecius (auch 6.fun. 1796, R i g a 1796. - In: Valentin später j e nach Ausg. J o h a n n Meletius, M e n e H e i n r i c h Schmidt (Hrsg.): Auswahl älterer u n d tius oder Jan Malecki genannt) gibt A u s k u n f t n e u e r e r Gesänge, D o r p a t 1803: Noch lacht uns die Rosenzeit, S. 6 5 - 6 6 ; Traute Brüder! S. 112; über die e i n g e b o r e n e n Letten u. ihre G ö t Frisch Brüder! auf zu Sang und Klang! S. 1 1 2 - zendienste, ein T h e m a , das gerade i m 17. Jh. 114; Frustra veste splendida, S. 1 2 0 - 1 2 1 ; Nicht zu zahlr. Veröfftl. führte]; eine weitere Aufl., Witebergae 1562; ebd. 1592 mit V o r R d . O t t o umsonst prangt die Natur, S. 121—123 [Lieder], ab H ö v e l u. 2 Ge. v. Ad Henricum Vulff - 2 Rdn. epigramma (...) u n d AdJoannem episcopum CuLITERATUR: HG. V. —» G. Collins; TG v. —» W. G. ronensem elegia]. - Lieder, u. a.: Ich armer man Preuss. - Recke/Napiersky. - Hamberger/Meusel 1834 [Recke/Napiersky geben an, daß die Angaben kum auff den plan, o . O . u m 1558. zu ~ in Bd. 9 falsch sind], - Goedeke 5, 421; 7, AUSGABEN: Livoniae Historia [...] mit Zusätzen 468; 15, 141. - Campe 1957, 1. - Friedrichs 1967. nach d. Ausg. W i t t e n b e r g 1592, hrsg. v. - Kosch. - Ottow/Lenz 1977. - Redlich 1989. - Gustav v. B e r g m a n n , R u i e n 1802; M k d. DBA 567, 3 8 3 - 3 8 7 . - BaBA 170, 3 8 7 - 3 9 3 . Ausg. 1551, W o l f e n b ü t t e l 2001 [enth. auch: Jan Malecki (Johann Meletius): D e Sacrificiis Horn, Α. E. Hehn, Victor von

611 et Idolatria veteruni Livonum et Borussorum libellus ( . . . ) ] ; w i e d e r in: S R L 2, 1848, S. 371 388 [ W e r k v. Johann Meletius S. 3 8 9 - 3 9 2 ] ; Sepdr. R i g a 1857; wieder in: Drey kleine Schriften über die Geschichte Livland's von Thomas Horner, Augustinus Eucaedius und Dionysius Fabricius, und zwey Untersuchungen über die Abstammung der Eingeborenen Eivland's von Fridericus Menius und Olaus Hermelin, R i g a 1857 [enth. auch: Olof H e r melin: „De origine Livonorum disquisitio"; — F . M e n i u s : ,,Syntagma de origine Livonorum"; —> D. Fabricius: „Livonicae historiae compendiosa series"; Augustinus Eucaedius: „Aulaeum D u n a i d u m " ] . Gadebusch 1772; 1777, 2. — Gerber 1814. - Inland 1854, 597. - Recke/Napiersky. Georg Rathleff: Das Verhältnis der kleinen Meisterchronik zum Chronicum Livoniae Hermanns von Wartberge und zur Reimchronik. In: Verh. GEG 8/2, 1877, 2 7 - 8 4 [zu ~ S. 4 3 - 5 2 ] , - SB Mitau 1869, 3 8 6 - 3 8 9 ; 1881, 63. - R . Reicke: Biogr. Notizen über In: APM 22, 1885, 52 - 88. - AGB 1897. - Cederberg 1929. - Eitner 1959/ 60. - DBA 569, 451 - 156. - BaBA 131, 48 - 53. — Biogr. Lex. zur Geschichte der böhmischen Länder, München; Wien 1979. - Rauch 1986. Redlich 1989. LITERATUR:

Hornung toren, die b. ihrer Gemeinde blieben u. predigte in dieser Zeit auch in den Nachbargemeinden Harjel u. Anzen (L) bzw. Urbs (L), seit 2 2 . 9 . 1 6 9 2 Diakonus in Oberpahlen (L), 1697 Inspektor scholarum in Nord-L. oo 1700 Dorothea Helene Böckelmann a. d. Past. Oberpahlen. 1705 — 1714 gemeinsam mit Svenske in W e n d a u (L) Pastor aller Dorpater Landkirchen, Herbst 1706 in schwed. Haft in Pernau (E) w e g e n des Vorwurfs, Kontakt zu den Feinden zu haben, i m Dez. 1706 v o m Hofgericht freigesprochen, 1 7 0 6 - 1 7 0 8 als Vertreter des gefangengenommenen Virginius Pastor von Odenpäh (L), i m M ä r z 1708 nach R u ß l . verschleppt. ~ gehört zu den Begrün, der est. Kirchensprache.

W E R K E : Beitr. in T S . : In obitum viri [ . . . ] Dn. Johannis Jacobi Pfeiffii, per Esthoniam et Revaliae quondam episcopi dignissimi, et Consistorii R e g i i praesidis gravissimi, qui postquam per 7. dies decubuerat, per II. annos autem ecclesiis per Esthoniam summa c u m laude praefuerat, placide in Jesu exspiravit, Revaliae 26. Martii, [...] anno Christi M . D C . L X X V I , [ . . . ] conscripta a pastoribus per Provinciam Aesthoniae, R e v a l 1676 [noch 6 weitere Beiträger, u . a . —> A. Heidrich]. — Grammatica Esihonica, brevi, pcrspicua tarnen meHorniceus • Hörnick, Johann thodo ad Dialecium Revaliensem, R i g a 1693; ebd. 1704; unveränd. Nachdr. d. Ausg. 1693, Hornung, Johann hrsg. v. Harald Haarmann, Hamburg 1977 * u m 1660 Reval, f 1715 (in russ. Gefan(Fenno-Ugrica 43. Die est. Grammatiken des genschaft); Vater: Gottfried H. (f 1622), 17. Jahrhunderts 3). — Beitr. in: Johann FiPastor in Wesenberg (E). scher: Önsa Luterusse Laste Oppetus Lühhidelt 1681 Theol. Studium in Kiel, 1687 Teilnahme Pühha kitja järrele ärrasellitud, ning Küssemisse ja an der Konferenz für die est. Bibelübers. in Kostmisse kombel kokko säetud. Jummala Auuks, Pillistfer (L), forderte, die est. Kirchensprache ning temma Koggodusse Kaswuks, übers, v. Ana. d. Volkssprache zu schöpfen, Nov. 1687 bis dreas Virginius u . a . R i g a 1694 [kurze u. einJan. 1688 Ubers, des N T a. d. griech. Urtext fache Erklärung des luth. Katechismus]. — Oh ins Est. auf Veranlassung des Generalsuperinlaulgem südamest. In: Noore koguduse laulik, tendenten Johann Fischer (1633 — 1705) u. Tallinn 2000 [Lied]. unter Anleitung des Pastors —> Adrian Virgin(ius) d. J. in Kawelecht (L), der wohl sein ÜBERS./Mitarb.: Beitr. in: ABDE f . . . ] , R i g a Kommilitone (1680—1683) in Kiel gewesen u m 1720. — In: Laste lauluraamat kirikule, w a r ; die Ubers, konnte aufgrund des W i d e r - koolile j a kodule, Tallinn 1933; ebd. 1935: stands der Pastorenschaft, die an ihren über- Nikolaus Decius: Au kiitus olgu igavest; H e i n k o m m e n e n Sprachprinzipien festhielt, u. dem rich Albert: Jumal maa ja taeva Looja; Martin hereinbrechenden Nordischen Krieg nicht Luther: Ma tulen taevast. ülevalt.; Nikolaus gedr. werden, w u r d e aber in Abschr. verbreitet H e r m a n : Niiüd Jumalale austust; Johann u. diente als Grundlage für das 1715 gedr. Heermann: Mis oled Sina, annas Jeesus, teinud nordest. N T (vgl. - ν A. thor Helle), seit 14.1. (Komp. Johann Crüger); Philipp Nicolai: 1689 Pastor in Karolen (L) b. Dorpat, w a r Nütidpaistab meile kaunisti; E. Creutziger: Oh während des Krieges einer der wenigen Pas- Kristus, Lunastaja; Melchior Vulpius (Komp.):

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Hovel(ius) Mu elu, Kristus ise [Lieder; N o t e n ] , — Μ . Vulpius (Komp.): Mu elu Kristus ise. I n : Leinaj a lohutuslaule, Tallinn 1 9 8 8 [Lied; N o t e n ] , I n : Helisege jöulukellad [ . . . ] , Tallinn 1 9 9 5 : M . Luther: Nüüd Jumalale austuseks; N . H e r m a n : Ma tulen taevast ülevalt [Lieder; T o n t r ä ger], - Μ . Luther: Μα tulen taevast ülevalt. I n : Eesti kaitseväe laulu- j a palveraamat, Tallinn 1997; wieder in: Eestlase lauluvara I, ebd. 2 0 0 1 ; wieder i n : Laule jöuluöhtuks, Tartu 2 0 0 2 [Lied; N o t e n ] , - N . H e r m a n : Nüüd jumalale austuseks [Lobt Gott, ihr Christen] . In: Advendilaulud segakoorile, Tallinn 2 0 0 3 [Lied; N o t e n ] . : mit J . D . Berthold u. M . de M o u l i n : Α. Virginius u. R . B r o c k m a n n : Koddo ning Kirgo Ramat [ . . . ] , 8 Tie. R i g a 1 6 9 5 [reval-est. G e sang- u. Handbuch u. a.]. L I T E R A T U R : N L M B . - Hupel 4, 1782, 85; 27, 1791, 355. - Recke/Napiersky. — E. Ahrens: der Schöpfer unserer ehstnischen Kirchensprache. Zur Ehrenrettung des Unterdrückten, Reval 1845. — Napiersky 1852, H. 3, 1851, Tl. 2.: Lebensnachrichten von den livländischen Predigern, mit litterärischen Nachweisen, S. 21. — SB GEG 1891, 133 — 140. — F. G. Bienemann jun.: Die Pastoren ~ von Karolen und Bernhard Joh. Oldekop von Ecks. In: ders.: Die Katastrophe der Stadt Dorpat während des Nordischen Krieges. Nebst zeitgenössischen Aufzeichnungen, Reval 1902 (Bibliothek Livländischer Geschichte 3); Nachdr. HannoverDöhren 1971, Tl. 1, S. 7 1 - 7 5 [über ~s Verschleppung während des Nordischen Krieges. — EBL 1929. - Meyer 1930. - D B B L 1970. - Nirk/ Sögel 1975. - Ottow/Lenz 1977. - Redlich 1989. - Kruus 1995. - DBA 570, 1 7 5 - 177. - DBA II 617, 3 1 6 - 3 1 9 . - BaBA 131, 8 2 - 9 7 . HRSG.

Hovel(ius)

• Höveln, Johann(es) von

Hoyningen-Huene, Adolf Frhr. von

Alfred

Friedrich

* 8.12. (j. 2 6 . 1 1 . ) 1 8 7 5 Erbgut Matzal (E, bis 1 9 1 4 im Besitz), f 1 3 . 5 . 1 9 4 6 Langeoog; Vater: Nikolai W i l h e l m Michael B a r o n v. H . H . ( 1 8 4 5 - 1 9 1 4 ) , dessen Bruder, F. B a r o n v. Η . , war der Vater v. —> A. Baranow (Herkunft des Adelsgeschl. H . - H . unbekannt, seit 1 5 0 0 Vasall des D t . Ordens in Κ u. ab 1 7 2 9 in E, 1 8 3 2 russ. Barone, 1 8 6 3 preuß. Frhr.); M u t t e r : Bertha, geb. Freiin v. U n g e r n - S t e r n berg ( 1 8 4 4 - 1 9 2 4 ) . Häuslicher Unterricht, 1 8 9 3 Auswanderung über Dtl. nach Argentinien, 1897 R ü c k k e h r nach E, ab 1 8 9 9 in Berlin, Landwirt auf

W a i m e l (Dago, E). Mithrsg. des Argentinischen T a g e - und W o c h e n b l . WERKE: In: Stael-Holstein 1 8 9 6 : Pfingstlied, S. 1 1 9 - 1 2 0 ; Jesus lebt, S. 1 2 0 - 1 2 2 . Ein Opfer der Sklavenhändler. Erzählung, Berlin 1 9 0 0 . - Mädchen-Opfer der Sklavenhändler. Erzählung, Hamburg 1 9 0 5 ; u . d . T . : Mädchenopfer der Sklavenhändler nach Süd-Amerika. Sittengeschichte, 5. Aufl. Stuttgart 1919. - Zur Biologie des Estländischen Dachses Meies taxus Schreb. Mit besonderer Berücksichtigung seines Nutzens und Schadens, R e v a l 1910. H. Stavenhagen: Album Academicum der weil, drei Corporationen 1900. - GH Est 3, 1 3 2 - 132. - Kosch. - H. Nehlep: Album Academicum des Corps Baltica-Borussia Danzig zu Hannover 1 8 6 0 - 1970, 1973. - Redlich 1989. BaBA 131, 260. LITERATUR:

Hubatius-Himmelstjerna, Ingeborg Luise Johanna von, geb. Samson-Himmelstjerna, verh. von Hubatius-Kottnow * 23. (j. 11.) 5 . 1 8 8 9 Rittergut Warbus (L), t 1 6 . 9 . 1 9 6 4 Eßlingen; Vater: Harald Karl E u g e n v. Samson-Himmelstjerna (1861 — 1919, ermordet v. den Bolscheviki), Kr.deputierter; M u t t e r : Margarethe Luise, geb. Gaethgens (* 1 8 6 2 - 1 9 3 6 ) . Kindheit u. J u g e n d auf dem väterlichen Erbgut (Besitz der Fam. bis 1919), Neigung zur Kunst u. Literatur v. der Mutter. Studium der Kunst in Dorpat u. Dresden, unterrichtete dann wolhynische Arbeiterkinder in Warbus. B e i Ausbruch d. Krieges war sie 1 9 1 4 Lernschwester im Diakonissenhaus in R i g a . Sie wurde nach Denunziation aufgrund eines Tgs. u. ihrer als deutsch-freundlich angesehenen Ge. verhaftet u. zum T o d e verurteilt, durch Fürsprache der Zarin erfolgte die Begnadigung, b. gleichzeitiger Verbannung in den Ural, oo 1 1 . 5 . 1 9 1 6 in Orenburg (am Ural) Karl Arthur Eduard V i k t o r Hubatius R i t t e r v. K o t t n o w ( 1 8 8 1 - 1 9 4 1 ) , Offizier, dort österr. Zivilinternierter während d. Krieges. 1 9 1 8 Flucht über die Ukraine nach Osterr., in der Zwischenkriegszeit Ausübung versch. Berufe, lebte vorwiegend in Norddtl., dann auf dem Gut ihres Mannes W i e s b. Altenmarkt (Oberbayern). In Dtl. journalistisch u. schriftstellerisch tätig, Mitgl. der R e i c h s schrifttumskammer, 1940-1945 auf Gut B a c h o s c h e w o (Bachen, Kr. Lipno, Westpr.), v o n ihr ab 1941 allein bewirtschaftet. 1 9 4 5 -

613 1946 in M ü n c h e n ausschließlich schriftstellerisch tätig, 1 9 4 6 - 1 9 5 1 in Patthorst (Westfalen), 1 9 5 1 - 1 9 5 5 in Halle (Westfalen), dann in Eßlingen in der Siedlung der Ostdeutschen Künstlergilde, Vorstandsniitgl. u. später Mitgl. des Ehrenbeirats der C S G Lüneburg, 1953 Ostdeutscher Jugendpreis, 1964 E h r e n g a b e d u r c h den b a d e n - w ü r t t e m b e r g i s c h e n Minister-Präsidenten, Erhalt d. H ä l f t e des O s t d e u t schen Jugendbuchpreises des Bundesministeriums f ü r Vertriebene f ü r ihre Pastoratstrabanten, die p o s t u m ersch. sollten, Mitarb. des 1951 v. —> U . v. Freytag-LöringhofF gegrün. Omnibus-Literaturkreises. W E R K E : Von alter deutscher Treue. Baltengesänge, H a m b u r g 1921. — Das Tagebuch der Baltin. Das abenteuerliche Schicksal einer deutschen Frau (III. Ursula Kluth), K ö l n ; Leipzig 1935; n e u e Aufl. K ö l n ; Leipzig 1938 [~ beschreibt ihre J u g e n d , die Zeit i m Gefängnis in Riga u. die Z e i t ihrer V e r b a n n u n g nach O r e n b u r g am Ural]. — Helga, ein Mädel mit Charakter, Leipzig 1937. Die baltischen Brüder. Roman (4 Abb.), R e u t lingen 1938; ebd. 1940; ebd. 1942; 5. Aufl. ebd. 1944 (Ringendes D e u t s c h t u m , Baltikum). — Juliane. Der seltsame Roman einer Kurländerin (III. G e o r g Gabritschewsky), K ö l n ; Leipzig 1938. — Fröhlicher Abschied. Erzählung für Jungen und Mädchen (III. Kurt T e ß m a n n ) , R e u t l i n g e n 1949. - Nehamed, der Jäger (III. Alfred R e s c h ) , Bielefeld 1949. - Ein Sommerabend. I n : M a x Hildebert B o e h m (Hrsg.): Baltenkalender 1950, B o v e n d e n b. G ö t t i n g e n 1949, S. 52 — 58. — Als ich gekauft werden sollte . . . I n : B B 10 (24), 1950, S. 5. - ... schicke Er sie mir alle. In: B B 7 (45), 1952, S. 10. - Die junge Droste. Die Jugend der Dichterin Anette von Droste-Hülshoff (III. Alfred Seidel), R e u t l i n g e n 1952; ebd. 1961. - Baltische Städtebilder, Vier Gedichte, M e i n e 1952 [4 Postkarten i m U m schlag]. — Frühling im Ural. In: S p r i n g b r u n n e n 1953, S. 3 5 - 3 8 [E.J. - Flucht in den Ural. Ein Mädchen bei den Baschkiren (III. Kurt R i e d e l ; R u d o l f Misliwietz), 1 .-10. Tsd. R e u t l i n g e n 1954 (Kleine Ensslin-Bücher 39). — Schlußakkord in der Steppe (III. W a l t e r Colditz), G ü tersloh 1954 (Dein Leseheft 46). - Der große Gegner (111. R . Sapper), Gütersloh 1954 (Dein Leseheft 70). - I n : B H 1, 1 9 5 4 / 5 5 : Halali! S. 4 2 - 4 3 ; R e z . Hans v. Schroeder: Kleine Geschichten aus den baltischen Landen, S. 56. — Es kommt ganz darauf an . . . In: Big. B B 2

Hubatius-Himmelstj erna (76), 1955, S. 9. — Herbert Percy von Truhart f . In: B B 3 (76), 1955, S. 6. - Das Orenburger Tuch (III. W a l t e r Colditz), Gütersloh 1955 (Dein Leseheft 114). — Ein baschkirisches Erlebnis kurz vor dem Ziel. In: Jb.d.balt.Dtt. 1956, S. 95 f. — Daisy. Aus dem Eeben einer grojien Frau und Forscherin Margarethe von Wrangeil (111. J. Müller-Gräfe), 11.-20. Tsd. R e u t l i n g e n 1957; 2. veränd. N e u a u f l . ebd. 1958; R e z . v. H e i n z Mattiesen. In: B H 1, 1 9 5 7 / 5 8 , S. 5 6 - 5 7 [vgl. Erik T h o m s o n : D i e erste Professorin. Z u m hundertsten Geburtstag Margarethe v. Wrangeil. In: Big. B B 5 (343), 1977, S. 13], Hausmusik im alten Eivland. In: Jb.d.balt.Dtt. 1958, S. 81 f. - Hochzeitsreise im Baschkirenland. Erlebnisse einer Baltin, H e i l b r o n n 1958; 5.-10. Tsd. ebd. 1975 (Salzers Volksb ü c h e r 170/172) [Klapp.: „ D i e Autorin ist die T o c h t e r eines bait. Gutsbesitzers aus der N ä h e v o n Dorpat, Lazarettschwester, w i r d 1915 als deutschfreundlich verhaftet, verurteilt, entlassen, flieht aber v o r der u n b e r e c h e n b a r e n russischen Justiz ü b e r den U r a l zu deutschen Z i vilinternierten i m Baschkirenland, verheiratet sich in der V e r b a n n u n g mit e i n e m Österreicher u n d erfährt erregendes Schicksal (...). D i e Verfasserin schildert nicht bloß, sie f o r m t ihre erstaunlichen Erlebnisse mit dichterischer Kraft zu novellistischen Kapiteln, o h n e die gegebenen Tatsachen u n d Wirklichkeiten aufzugeben. - Das bunte, b e w e g t e Bild j e n e r Baschkirenwelt ist anschaulich u n d packend geschildert. Ein überaus eindrucksvolles Bild der vielen Seelen Asiens."]; R e z . v. H e i n z Mattiesen. In: B H 1, 1 9 5 8 / 5 9 , S. 4 8 - 4 9 . Margarethe von Wrangeil und Fürst Wladimir Androntkow. In: Jb.d.balt.Dtt. 1960, S. 80 f. Das Lied vom schönen Freiersmann. Erzählungen aus dem Baltenland, H e i l b r o n n 1960 (Salzers Volksbücher 67). - Hinter dem Ural. In: E r b e u n d Auftrag, hrsg. v. Ernst S c h r e m m e r u. Hanns Gottschalk, Augsburg 1960, S. 1 0 - 1 5 [Anekdote]. — Das türkische Abenteuer. In: B B 5 (151), 1961, S. 12 [E.J. — Duschenka. Leibeigene und Zarin. Roman, H e i l b r o n n 1961; 2. Aufl. ebd. 1962; 9.-11. Tsd. H e i l b r o n n 1963; R e z . v. R . A. von L e m m . In: B H 4, 1 9 6 1 / 6 2 , S. 2 4 5 - 2 4 6 . - Anna Pawlowa. Der Lebensweg einer großen Tänzerin (III. Asta R u t h ) , R e u t lingen 1962. - Ingeborg von Hubatius-Himmelstjema. In: T h o m s o n 1964, S. 1 2 5 - 1 2 6 [Aut.]. — In: Ziel u n d Bleibe. Eine A n t h . , hrsg. v. E m s t S c h r e m m e r u. Hanns Gottschalk,

Hueck-Dehio M ü n c h e n 1968: Bekenntnis, S. 1 8 - 1 9 [G.]; Baltische Anekdote, S. 20 — 21. — Onkel Peter. I n : T h o m s o n 1970, S. 69 — 74 [aus: Baltenkalender, G ö t t i n g e n 1950], — Weihnachtsabend 1913. I n : Erik T h o m s o n (Hrsg.): Alles W e r d e n d e verlangt nach d e m Segen der Stille. O s t d e u t sches W e i h n a c h t s b u c h , B u x h e i m / A l l g ä u u m 1974, S. 1 7 7 - 1 8 1 . - Anna setzt sich durch (III. Asta R u t h ) , Liz.ausg. Köln 1979.

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u n d die Herrlichkeit der W e l t ihr zu F ü ß e n lag, dann k o n n t e es geschehen, daß sie sich beglückt an seine Schulter lehnte u n d flüsterte: J a , hier ist es fast so schön w i e auf d e m H o h e n H a u p t in K a n n a p ä h ' . . . " W E R K E : D i e ersten Ge. ersch. 1919 in der Täglichen R u n d s c h a u in Berlin. - Morphologie der estländischen Nordküste. In: B M H 1932, S. 654 [über W . Giere]. — Die Frau und die geistige LITERATUR: G H L i v 1, 1 9 0 . - G H A , Β 8 , 3 8 0 . Wer ist wer? 12. Ausg. 1955. - Nekro. in: Nach- Schöpferkraft, 1933 [Es.]. - Die Hochzeit auf richtenbl. 6/3, 1958. - Kosch. - Kürschner Lit.- Sandnes. Roman, B e r l i n - S c h ö n e b e r g ; Leipzig Kal. 1963; 1973. - Max Hildebert Boehm: ~ in 1934 [Krieg gegen Lappland, Thorolf, ein memonam. In: Big. BB 10 (192), 1964, 5 - 6. - U n t e r t a n ist als H e l d gezeichnet]; Berlin; Nekro. in: Nachrichtenbl. d. Familienverb. d. Ge- M ü n c h e n 1937 (Deutsche K u l t u r b u c h r e i h e schlechts v. Samson-Himmelstjerna 1964, 1 — 3. — 20); ebd. 1938; 24.-40. Tsd. ebd. 1939; Berlin Ingeborg von Hubatius f . In: Nachrichtenbl. 6/3, 1940; ebd. 1941; ebd. 1942; 94.-103. Tsd. 1964, 66. - E. Thomson: In: Jb.d.balt.Dtt. 13, ebd. 1943; 104.-113. Tsd. ebd. 1944; Forts.: 1966, 1 5 - 2 0 (Nekro.). - Wilpert 1975; 1988. Anders 1988, 95 f. - Redlich 1989. - DBA II 620, Der Kampf um Torge, M ü n c h e n ; Berlin 1938; ebd. 1939; 31.-40. Tsd. ebd. 1940; 96.-105. 401 - 4 0 3 . - BaBA 131, 3 5 4 - 3 5 6 . Tsd. 1941; ebd. 1942; 2. Aufl. 86.-95. Tsd. H u e c k - D e h i o , E l s e E l i s a b e t h D o r o t h e a , M ü n c h e n 1943; 96.-105. Tsd. ebd. 1944 (Deutsche K u l t u r b u c h r e i h e 31) [R.J. — Die geb. Dehio Schwelle, 1938 [N.J. - U n t e r H u e c k : Narva. * 31.12.1897 Dorpat, f 30.6.1976 Murnau In: W i r Balten 1951, S. 2 4 6 - 2 4 9 . - Ja, da(Oberbayern); Vater: Prof. Dr. m e d . Karl D . mals! Zwei heitere estländische Geschichten, Heil(1851 - 1 9 2 7 Dorpat), Pathologe an der U n i v . bronn 1953 (Salzers Volksbücher. 42); D o r p a t , C o u s i n des b e r ü h m t e n Kunsthistoriebd. 1954; ebd. 1955; ebd. 1956; ebd. 1960; kers G e o r g D e h i o (1850 — 1932) (Fam. w o h l niederl. H e r k u n f t , seit 1718 in R e v a l ) ; M u t - Z w o l l e 1960; Sankt Augustin 1979; 926.-950. Tsd. ebd. 1986; 951.-965. Tsd. ebd. 1990; ter: Elisabeth, geb. T r e f f n e r (f 1915). H o r n s c h e Mädchenschule in Dorpat, Herbst 966.-975. Tsd. ebd. 1993; 976.-985. Tsd. 1918 U m s i e d l u n g mit zwei älteren Schwestern ebd. 1996; Besprechung v. E. T h o m s o n . In: nach Berlin, Krankenschwester a m K r . k r a n - BB 10 (396), 1981, S. 9; vgl.: Tipsy's sonderkenhaus in Berlin-Lichterfelde, oo 1920 R i - liche Liebesgeschichte und Ja, damals ... In: B B 1 1 / 12 (625/626), 2000. - In: S p r i n g b r u n n e n chard H u e c k aus R e v a l (Fam. seit 1656 in 1953: Ein Brief, S. 9 0 - 9 2 ; Lichtmeß, S. 153 Reval), Fabrikant in Lüdenscheid, w o ~ län[G.]. - Die Brunnenstube. Ein Gedenkblatt, gere Zeit lebte; S o h n : G ü n t h e r (* 1924 L ü denscheid). ~ Lebte dann in M u r n a u , Mitgl. H e i l b r o n n 1954 (Salzers Volksbücher 43) des D t . - E v . Frauenbundes u. des M ü n c h n e r [Lehr u n d W a n d e l j a h r e eines bait. Arztes]; Tsd. ebd. 1955; 16.-25. Tsd. Tukan-Kreises, 1960 D t . Jugendbuchpreis, die 11.-15. Gesamtaufl. ihrer B ü c h e r hat die zwei M i l - ebd. 1956; 26.-30. Tsd. ebd. 1957; 51.-60. l i o n e n - G r e n z e überschritten. ~ ü b e r ihre Tsd. ebd. 1960; 61.-70. Tsd. ebd. 1961; 71.B i n d u n g an die bait. H e i m a t : „Ein unaus- 80. Tsd. ebd. 1962; 81.-89. Tsd. ebd. 1963; rottbarer baltischer G r u n d z u g , der sich auch in 90.-100. Tsd. ebd. 1964; 101.-110. Tsd. m e i n e r Schriftstellerei ausprägt, ist m e i n V e r - ebd. 1965; 111.-120. Tsd. ebd. 1966; 121.hältnis zur baltischen Landschaft. Ich liebe sie 130. Tsd. ebd. 1968; 131.-140. Tsd. m e h r als j e d e andere Landschaft. Ich habe ebd. 1970; 16. Aufl. 151.-160. Tsd. verschiedene Länder Europas kennengelernt ebd. 1976; 171.-175. Tsd. ebd. 1985 (Salzers u n d habe ihre Schönheit mit offenen A u g e n kleine R e i h e 43); 176.-180. Tsd. ebd. 1989; gesehen. Aber es hätte auch mir passieren 1. veränd. Aufl. Lahr 2 0 0 3 (enth. Tante Tüttk ö n n e n , was mein Vater o f t von unserer chen. Baltische Erzählungen); Ausz. i n : I n : B H M u t t e r erzählte; w e n n er sie an die b e r ü h m 1, 1 9 5 4 / 5 5 , S. 2 8 - 3 5 . - Liebe Renata. Getesten Plätze Italiens oder der Schweiz führte, schichte einer Jugend, H e i l b r o n n 1955; 14.-18.

615 Tsd. ebd. 1 9 5 6 ; 1 9 . - 2 3 . Tsd. ebd. 1 9 5 6 ; 2 4 . 30. Tsd. ebd. 1 9 5 7 ; 3 1 . - 3 5 . Tsd. ebd. 1 9 5 8 ; 36.-40. Tsd. ebd. 1 9 5 9 ; 41.-45. Tsd. ebd. 1 9 6 0 ; 4 6 . - 5 5 . Tsd. ebd. 1 9 6 1 ; 8 6 . - 9 5 . Tsd. ebd. 1 9 6 6 ; 1 1 6 . - 1 2 5 . Tsd. Heilbronn 1 9 6 4 ; 2. Aufl. Stuttgart 1 9 6 4 ; 17. Aufl. Heilbronn 1 9 7 3 [einm. Sonderausg.]; 1 2 6 . 130. Tsd. ebd. 1 9 7 6 ; 1 5 1 . - 1 5 3 . Tsd. H e i l bronn 1 9 9 2 [ 2 1 1 . - 2 1 3 . Tsd. der Gesamtaufl.]; Gießen; Basel 1999; ungek. Liz.ausg. ebd. 2 0 0 3 ; R e z . ν. Μ . B . In: B B 12 (86), 1955, S. 8 u. Η . v. B . In: B H 2, 1955/56, S. 5 1 ; Forts.: Er aber zog seiner Straße. Geschichte einer Wandlung, Heilbronn 1957 [der Physiker Herbert Haller k o m m t 1 9 4 5 als Flüchtling unverhofft in die bait. Heimat, gelangt dann nach Westdtl., w o er in Renatas Farn, wieder M u t zum eigenen Geschick faßt]; 2. Aufl. 14.19. Tsd. ebd. 1 9 5 9 ; 2 0 . - 2 5 . Tsd. ebd. 1 9 6 1 ; 26.-30. Tsd. ebd. 1 9 6 2 ; 31.-35. Tsd. ebd. 1963, 4 1 . - 4 5 . Tsd. ebd. 1 9 6 6 ; 4 6 . - 5 0 . Tsd. ebd. 1 9 6 7 ; 5 1 . - 5 5 . Tsd. ebd. 1 9 7 0 ; 6 1 . 65. Tsd. ebd. 1 9 7 7 ; 6 6 . - 7 0 . Tsd. ebd. 1981; 7 1 . - 8 3 . Tsd. ebd. 1 9 8 8 ; R e z . ν. Μ . B . In: B B 12 (122), 1958, S. 1 4 ; v. Gertrud Meyer-Eltz. I n : B H 1, 1959/60, S. 57; Buchempfehlung. I n : Immergrün-Kalender, hrsg. v. Gottfried Berron (III. R o b e r t Eberwein), 1970, S. 79. Brigitte. In: Vielfältiges Leben. D e m M ä d c h e n von heute. Gewidmet v o n Christa Weiss u. Ernst Lange, Gelnhausen; Berlin-Dahlem 1 9 5 6 ; 2. verb. Aufl. ebd. 1956, 3. neubearb. Aufl. 1966, S. 13—39. - Tipsys sonderliche Liebesgeschichte. Eine Idylle aus dem alten Estland (III. Elsbeth Schneidler-Schwarz), Heilbronn 1 9 5 6 (Salzers Volksbücher 6 2 ) ; 2. verb. Aufl. 7 . - 1 6 . Tsd. ebd. 1 9 5 6 ; ebd. 1 9 5 9 ; 3 0 1 . - 3 5 0 . Tsd. ebd. 1 9 6 2 ; 3 7 6 . - 4 2 5 . Tsd. ebd. 1 9 6 3 ; Liz.ausg. ebd. 1 9 6 5 ; 6 2 6 . - 6 7 5 . Tsd. ebd. 1 9 6 8 ; 7 7 6 . - 8 0 0 . Tsd. ebd. 1 9 7 7 ; 8 5 1 . - 8 7 5 . Tsd. ebd. 1 9 8 3 ; 876.-900. Tsd. ebd. 1 9 8 6 ; ebd. 1 9 9 4 ; Hameln 1 9 9 5 ; auch als Blindendruck Marburg 1 9 7 2 ; als Tonkassetten 1 9 7 9 ; 2 Tonkassetten, Murrhardt 1980 (Schümm sprechende Bücher); 901.-915. Tsd. ebd. 1 9 9 0 ; 9 1 6 . - 9 1 8 . Tsd. ebd. 1 9 9 4 ; 9 2 4 . 9 2 8 . Tsd. ebd. 1 9 9 6 ; Bietigheim 1999 [enth. Und Ja, damals.. .Zwei heitere estländische Geschichten] ; ungek. Ausg. M ü n c h e n 2001 (dtv 2 5 1 7 8 ) ; 1. veränd. Aufl. Lahr 2 0 0 3 ; ebd. 2 0 0 5 [enth. Taft zum Kragen. Baltische Erzählungen] ; Ausz.: Tipsys sonderliche Liebesgeschichte. In: Jb.d.balt.Dtt. 1960, S. 119 ff.; R e z . v. H.

Hueck-Dehio Bosse j u n . In: B H 3, 1959/60, S. 1 8 0 - 1 8 1 ; v. M . Garleff. In: Jb.d.balt.Dtt. 48/2001 (2000), S. 182. - R e z . Mathilde B o e t t c h e r : An Gottes Hand. Gedichte. Neuendettelsau. In: B B 11 (109), 1957, S. 8 [Boettcher, Deutschlehrerin aus Dorpat]. — Nikolaus-Legende. In: Jb.d.balt.Dtt. 1957, S. 1 1 9 ; Sepdr. (III. Christine v. Kalckreuth), 1. u. 2. Aufl. M ü n c h e n 1 9 6 0 ; 3. Aufl. ebd. 1 9 6 1 ; R e z . v. H. Bosse j u n . I n : B H 4, 1960/61, S. 2 4 4 . - Die schweren Wege. Aus einer noch unveröffentlichten Erzählung. In: B H 3, 1957/58, S . " l 6 6 - 1 7 1 ; wieder i n : Jb.d.balt.Dtt. 1958, S. 6 6 ff. - Vor Weihnachten. In: B B 12 (122), 1958, S. 5 [G.]. - Die Magd im Vorhof. Erzählung, Heilbronn 1 9 6 2 ; 21.-25. Tsd. ebd. 1 9 6 3 ; 26.-28. Tsd. ebd. 1 9 6 9 ; Liz.ausg. M ü n c h e n ; Hamburg 1964 (Siebenstern-Tb. 2 3 ) ; 2. Aufl. ebd. 1 9 6 6 ; 3. Aufl. ebd. 1 9 6 9 ; Gütersloh 1977 (Gütersloher T b . Siebenstern 2 3 ) ; NeuhausenStuttgart 1 9 8 4 (Edition C : T , T b . 1 0 1 ) ; R e z . v. Erik v. Loewis. In: B H 4, 1962/63, S. 2 4 9 . - „Nie in Deutschland". In: F o r u m der B B 1 (183), 1964, S. 10. - Else Hueck-Dehio. In: T h o m s o n 1964, S. 5 0 - 5 1 [Aut.; als Grundhaltung, die ~ auf das bait. Erbe zurückführt, nennt sie das Streben nach heiliger Ordnung u. das besondere Verhältnis zur bait. Lsch.: „Ich bin also nicht durch meine Herkunft b e e i n flußt, sondern ich bin eine Baltin, und ich bin froh darüber."]. - Die goldenen Apfel (III. Christine v. Kalckreuth), M ü n c h e n 1 9 6 4 ; 2 . 3. Aufl. ebd. 1 9 6 4 ; 4. Aufl. ebd. 1 9 6 9 ; 5. Aufl. ebd. 1 9 7 0 ; 6. Aufl. ebd. 1973. — Indianersommer. Eine Geschichte für Neun- bis Vierzehnjährige und Vierzig- bis Neunzigjährige (III. Lorenz Kraus), 1 . - 5 . Tsd. Heilbronn 1 9 6 5 ; 6 . - 1 5 . Tsd. ebd. 1 9 6 5 ; 1 6 . - 2 5 . Tsd. ebd. 1 9 6 6 ; R e z . v. Wr[angell]. In: Big. B B 11 (205), 1965, S. 6 ; v. Josi v. Koskull. In: B H 12, 1966, S. 2 0 9 2 1 0 . — Tante Tüttchen, Kassel 1 9 6 8 (Für stille Stunden 19). - Fast wie zu Hause. In: T h o m son 1970, S. 2 3 2 — 2 3 8 . — Von der jungen Liebe. I n : Erik T h o m s o n (Hrsg.): D i e Allerschönste. Beiträge zum alten T h e m a v o n der j u n g e n Liebe, Β Uxheim/Allgäu u m 1972, S. 1 4 - 1 7 [Erinn.]. — I n : A u f meiner Straße. Anth. ostdt. Autorinnen der Gegenwart, hrsg. i.A. d. Frauenbundes für Heimat u. R e c h t e . V . , B o n n , bearb. u. Gestaltung Irma B o r n e m a n n , Ausw. d. Beitr. Karl R e i n u. a., Nürnberg 1 9 7 5 : Aus: Tipsys sonderliche Liebesgeschichte, S. 1 7 - 1 9 [E.J; Der Bienenstaat, S. 2 0 - 2 6 [E.];

616

Hüllessem Die Wiege vom Kind, S. 27 [G.]. — Unveröfftl.: ein bait. R . , ein Lyrik-Bd. u. ein FilmMs. LITERATUR: Kürschner Lit.-Kai. 1952. — Lex.d.Frau 1954. - Kosch. - E. Thomson: ~ 70Jahre. In: 1313 12 (230), 1967, 9. - D B B L 1970. - Annemarie von Knorring-Masing: Ein Besuch bei In: B B 4 (258), 1970, 6. - Jb.d.balt.Dtt. 1972, 3 3 - 3 4 . - ~ 75 Jahre. In: B B 12 (290), 1972, 12. - Vera von Sass: ~ f . In: B B 7 / 8 (333/334), 1976, 10. - E. Thomson: ~ f . In: Jb.d.balt.Dtt. 24/1977 (1976), 9. — Ders.: die erfolgreichste dt.bait. Schriftstellerin. Zur 80. Wiederkehr ihres Geburtstages. In: KK 328, 1977, 22. - Anders 1988. - Wilpert 1988. Redlich 1989. - DBA II 625, 43 - 44. - BaBA 132, 43 - 44.

Hüllessem —>• Meerscheidt-Hüllessem Hülsen (Huelsen), Johann Wilhelm * 2 3 . (j. 11.) 2 . 1 8 0 8 R i g a (L), f 15. (j. 3.) 1 2 . 1 8 7 8 R i g a ; Vater: J o h a n n H . , W r a k e r (Warenbegutachter im Hafen); Mutter: Christine, geb. Leiben. Domschule u. G o u v . - G y m . in R i g a , 1 8 2 8 — 1 8 3 6 Studium der M e d . in Dorpat, 1 8 3 7 1841 Studienaufenthalte in W i e n , Berlin u. Paris, 1842 Promotion in Dorpat, freier praktischer Arzt in R i g a , Mitgl. mehrerer Vereine in R i g a , 1 8 5 8 - 1 8 7 7 Bibliothekar der Ges. praktischer Arzte. WERKE: I n : Schneeglöckchen 1 8 3 8 : Der Reisende, S. 68 — 6 9 ; Abendständchen, S. 7 0 ; Der Mühlbach, S. 7 1 — 7 3 ; Der Schmetterling, S. 7 4 ; Das Meer, S. 75 [Ge.]. - In: Sivers 1 8 5 5 : Der Mühlbach, S. 3 9 4 - 3 9 5 ; Das Meer, S. 3 9 6 [Ge.J. — In: Gedichte aus R i g a 1 8 6 7 : Sehnsucht nach * * , S. 3 5 ; Die Schwalben. (Aus dem Französischen von Beranger), S. 1 2 7 - 1 2 8 ; Auf den Bergen, S. 1 5 3 - 1 5 4 ; Das arme Weib. (Nach Beranger), S. 173 — 1 7 6 ; Der Erker. (Aus dem Französischen von Beranger), S. 1 8 5 - 1 8 6 ; Am Sonntagsmorgen, S. 199—200. - I n : Gedichte aus R i g a 1 8 7 7 : Schneeglöckchen, S. 19—20; Räthsel, S. 9 3 ; Hinaus ins Freie! S. 1 0 4 - 1 0 5 . Sehnsucht. In: J o h a n s o n 1 8 9 4 , S. 160—161. — Die Ueberraschung. I n : Grotthuß 1 8 9 4 / 9 5 , S. 2 2 1 / S. 2 6 5 . - Postum: Gedichte, Riga; Moskau; Odessa 1 8 7 8 . LITERATUR: R i g . B i o g r . 1 8 8 4 , 3, Acad. 1889. Johanson 1894,

238. Alb. 202-203. -

Grotthuß 1894, 367. - Brennsohn 1905. -

f r . R i g . 1 9 1 0 / 1 9 6 3 u. 1 9 8 1 / 8 2 . -

Alb.

Friedrichs 1 9 6 7 .

-

Kosch. - Redlich 1989. - DBA 578, 34. - BaBA 132, 71 -

75.

Hüpeden —>• Dorneth Der Hürnen Seyfrid (zufrit) Das hs. Frag., das der Heldendichtung u m Siegfried zuzuordnen ist, wurde erst 1996 v. dem Dorpater Historiker Jüri Kivimäe im Schwed. Reichsarchiv in S t o c k h o l m im B e stand Livonica I, N r . 4 3 gefunden (St). Es sind zwei undatierte B l l . , l r , l v und 2 r , wobei die untere Hälfte des zweiten Bl. abgerissen ist, aber in einem deutlichen Abstand zum T e x t , so daß hierdurch kein Textverlust entstanden sein kann. Fol. 2 r verzeichnet v. den insgesamt 12 Str. a 8 Verse die letzten beiden Verse v. Str. 11 u. die Str. 12. D e r Textfund enth. analog der bisher bekannten Uberlieferung den ersten T e i l des „ H ü r n e n Seyfrid/Sewfrid", der stofflich auf die nordische Uberlieferung zurückgeht. Er erzählt, daß die kgl. Eltern den überaus starken u. daher unbändigen Sohn „Zufrit" auf Anraten der R ä t e in die Ferne ziehen lassen. E r gelangt zu einem Schmied, w o er selbst den A m b o ß zerschlägt. D e r Schmied will ihn loswerden u. schickt ihn zu Drachen, die er tötet. D e n Finger in das Blut steckend u. damit seinen Körper beschmierend wird er hürnen, nur nicht zw. den Schultern. D i e Str. 11,3 bis 12 kann als Vorausdeutung des weiteren Geschehens gewertet werden. Es wird berichtet, daß er an derselben Stelle getötet werden wird, daß er zu K ö n i g „Sibigs" (Gybichs) H o f gelangt, dessen T o c h t e r zur Frau nimmt. Es folgt der Hinweis zu hören, was nun geschieht. D i e Uberlieferung bricht hier ab. In den vollst. D r u c k e n (um nur die wichtigsten einer R e d a k t i o n zu n e n n e n : K , Kunegund Hergotin, N ü r n b e r g ; N , N ü r n berg; H , Hamburg, nd.; die anderen 7 sind in der Zeit 1 5 6 1 - 1 6 4 2 zu datieren) beginnt die Gesch. Seyfrids mit einer anderen stofflichen Version (Str. 16 — 172), nämlich Drachenkampf, Jungfrauenerlösung, Riesenkampf, Zwergenbefreiung, Horterwerb, Hochzeit. Es schließt sich dann Seyfrids T o d (Str. 173 — 179) an. D i e Forschung ist sich uneins, ob diese Uberlieferung ein typisch spätma. K o n g l o m e rat v. Stoffen darstellt, oder ob der T e x t nicht bei aller Heterogenität doch ein intendiertes Sinnganzes darstellt. D e r St Fund zeigt durch seinen Schluß eindeutig, daß der erste Teil nicht als separates Zeugnis aufzufassen ist, sondern wie in den D r u c k e n einen weiteren

617 Teil hätte haben k ö n n e n . M i t großer W a h r scheinlichkeit, aber nicht mit letzter G e w i ß heit, ist dieser T e x t u m 1550 in L aufgezeichnet w o r d e n . D a f ü r spricht, daß er sich in S t o c k h o l m befindet, w o h i n viele Schriftstücke a. d. Baltikum nach d e m E n d e der schwed. Herrschaft gelangten. Ferner, daß es sich u m eine Mischsprache handelt, die klar eine m n d . Ubers, a. d. H o c h d t . e r k e n n e n läßt, z . B . er oder he. I m Vergleich zur nd. H a m b u r g e r Druckfass. (H), etwa zur gleichen Zeit zu datieren, die sprachlich v. der St Fass, abweicht, weisen die m n d . Sprachelemente v. St starke Parallelen zu d e n a n o n y m e n bait. T e x t z e u g nissen aus dieser Z e i t auf, etwa das Fehlen des U m l a u t s (kane statt in Κ - N ü r n b e r g - küne ,,kühne"), u statt i in äussert statt disem (K) u. Kasusverschiebung Akk. statt Dat. Er zeigt ebenso w i e weitere a n o n y m e Texte, w i e stark der D r a n g war, hochdt. religiöse u. weltliche T e x t e in die damals übliche m n d . Sprache (ζ. T . schlecht u. recht) zu übersetzen u. auf diese Weise am literar. Leben teil zu n e h m e n . A U S G A B E : Jürgen Beyer u. J o h n L. Flood: Siegfried in Livland? Ein handschriftliches Fragment des Liedes vom Hürnen Seyfrid aus dem Baltikum. In: Lied u n d populäre K u l t u r / Song and Popular Culture. Jb. des D t . Volksliedarchivs, hrsg. M a x Matter u. Nils Grosch, Freib u r g 45, 2000, S. 3 5 - 7 1 . Z U den vollständigen Drucken: K. C . King: Das Lied vom Hürnen Seyfrid. Critical Edition with Introduction and Notes, Manchester Univ. Press 1958. - Frieder Schanze: Der verlorene Nürnberger Erstdruck des Hürnen Seyfrid mit den Originalholzschnitten Sebald Behams. In: Gutenberg-Jb. 62, 1987, 301 - 3 0 5 . - Volker-Jeske Kreyher: Der Hürnen Seyfrid. Die Deutung der Siegfriedgestalt im Spätmittelalter. Frankfurt/M u. a. 1986 (Information u. Interpretation 3, hrsg. C. L. Gottzmann). LITERATUR:

Hugenberger, Karl Friedrich Jakob * 1 . 4 . 1 7 8 4 Goldingen (K), f 7 . 3 . 1 8 6 0 M i t a u (K); Vater: Karl Valentin H . , Pastor in Landsen (K); M u t t e r : Julie, geb. Sievert. U n t e r r i c h t b. Pastor J o h . S. Hillner in A n g e r m ü n d e (K), studierte 1801 — 1804 in Jena u. 1 8 0 4 - 1 8 0 5 in W ü r z b u r g T h e o l . , dann A u f enthalt in H e i d e l b e r g u. Straßburg, Hauslehrer in K, begleitete zwei Zöglinge nach Poltava (Ukraine). 1 8 1 4 - 1 8 5 1 Pastor in E r w ä h l e n (IC) u. R o j e n (K). oc (1) 1815 Karoline Luise

Hugenberger Charlotte R e i m e r aus Pilten (K, f 1827); oo (2) 1 3 . 9 . 1 8 2 8 Lida Stahl aus E c k h o f (K). 1833 — 1835 n e b e n seinem Pastorenamt Stellv. piltenscher Propst. A b 1851 in Mitau. 1 8 5 1 1854 Präsident der Lett.-literär. Ges., w o er intensiv die lett. Literatur forderte u. engagierter Mitarb. des v. der lett.-literär. Ges. hrsg. Magazins Lat.Aw. Jelgava war. In seinen Ge. gelang es ihm, sich v. der utilitaristischdidaktischen Einstellung des 18. Jhs. der Poesie gegenüber zu lösen u. zu einer natürlichen u. a n m u t i g e n dichterischen Sprache zu finden. ~ übers, als einer der ersten G o e t h e , Schiller, B ü r g e r u. H e b e l ins Lett. W E R K E : Seit 1822 zahlr. Art. zur lett. Sprache sowie Aufs., Ge. u. lett. En. teilw. u n t e r der Chiffre H . . . r in: Lat.Aw. Jelgava. - Predigt am dritten Säkularfeste der Reformation gehalten, M i t a u 1817. — Zitkalwt dauds jo gruhti nahze kristihts zilweks buht. In: H . F. D ü l l o : Mihliga pamahzischana 1824, S. 3 5 - 3 9 ; Forts. 7, 1824, S. 3 6 - 3 9 . - Uber die regelmäßige Aussprache der lettischen Vokale. In: Lettische-literärische Gesellschaft (Hrsg.): Mitteilungen der Litauischen-Literarischen Gesellschaft 1/2, Heidelberg 1829, S. 3 2 - 4 5 . - In: Mitteilungen der Litauischen-Literarischen Gesellschaft 2 / 1 , Heidelberg 1829: Erfahrungen für die lettische Verskunst, S. 3 0 - 6 7 [Aufs.]; Von den Substantivis Verbalibus auf—klis, S. 6 7 - 7 2 . - In: Mitteilungen der Litauischen-Literarischen Gesellschaft 2 / 2 , Heidelberg 1830: Von den Präpositionen. Von den Conjunctionen, S. 66— 100; Von den Adverbien S. 47 — 65. — Bemerkungen zu der versuchten Erklärung lettischer Synonyme. In: M i t t e i l u n g e n der LitauischenLiterarischen Gesellschaft 5, 1 / 2 , Heidelberg 1835, S. 1 4 8 - 1 6 7 . - In: Mitteilungen der Litauischen-Literarischen Gesellschaft 1829 — 1835: Einige Lückenbüsser, S. 183 —185; Gedichte und Aufsätze, 3, S. 1 —58; Lexicalisches, S. 1 1 3 - 1 2 0 ; Anmerkungen zu den lexicogr. Bemerkungen aus der Kremon-St. Peters-kapellschen Gegend, 3 / 1 , S. 7 0 - 1 2 3 ; Gedichte, 4 / 2, S. 1 11;" Gedichte, 1, 1 / 2 , S. 4 6 - 7 2 ; Gedichte, 1 0 / 2 , S. 3 3 - 5 2 . - Vorw. In: J. S. Hillner: Jubelfeier zu A n g e r m ü n d e am 18. Sept. 1832, ein D e n k m a l f ü r alle Theil n e h m e n d e n , Mitau 1832: Morgengebet, S. 16; Worte, S. 2 3 - 2 5 ; Anfangslied (lett.), S. 26; Gesang vor der Predigt (lett.), S. 34; Schlusslied (lett.), S. 48; Anfangslied, S. 49; Schlusslied, S. 73; Der Genius kind-

Huhn

Udler Liebe, ein Phantasiespiei in einem Akt, S. 84 — 90; Charade, S. 91. — Zur Einweihung eines neuen Gotteshauses, Mitau 1835 |G.|. — Aufs, in: Trey's Lettenfreund 3, 1833. — Ge. in: Jubel-Begrüßung der lettisch-literarischen Gesellschaft zur fünfzigjährigen Jubelfeier der Kaiserlichen Univ. Dorpat, Dorpat 1852; vgl. in: Beglückwünschung der lettisch-literarischen Ges. zur fünfzigjährigen Jubelfeier des Liv. Generalsuperintendenten G. R . v. Klot, o.O. 1855. — Tehrpatas augetu skohlu winnas gohda deenä, 12-ta Dezembern unimscha deenä 1852-tra gaddä, Lativeeschu draugu beedriba swerzina ar scheint rakrtenn, Mitau 1852 [Dorpats Hochschule (hohe Schule) beglückwünscht an ihrem Ehren Tage am 12-ten December-Monats-Tage im 1852-ten Jahre der Letten-Freunde Ges.].

618 zu Reval 1 8 3 1 - 1 8 3 2 ; 1 8 3 2 - 1 8 7 1 Prediger u. Diaconus an d. St. Olai-Kirche in Reval. oo Elwine Kuschky. Während seines Past, in Reval 1 8 3 3 - 1 8 3 4 Lehrer an der Stadttöchterschule, 1834 — 1860 Oberlehrer für Religion, griech. u. hebr. Sprache, schließlich Konsistorialrat. Brillanter Prediger, einige seiner geistlichen Lieder wurden in das Revaler Gesangbuch aufgenommen. W E R K E : Predigten über die heiligen zehn Gebote nach Luthers kleinem Katechismus, Reval 1841;

2. unveränd. Aufl. ebd. 1842; 3. unveränd. Aufl. ebd. 1848; 4. unveränd. Aufl. ebd. 1886; 3. Abdr. Hamburg 1848. — Der verlerne Sohn. Fünf Betrachtungen über Lucas 15,11 — 32, Reval 1842. - Predigten über das heilige Vater-unser nach Luthers kleinem Katechismus, Reval 1842; 2. unveränd. Aufl. ebd. 1850; 4. unveränd. Aufl. U B E R S . : Derrigs laika-kaweklis, latwee§cheem par ebd. 1856. — Von dem seligen Stand der Kinder labbu sarakstihts, 2 Tie., Mitau 1 8 2 6 - 1 8 2 7 Gottes. Gastpredigt am VIII. Sonntag nach Tri[Nützlicher Zeitvertreib zum besten der Let- nitatis den 16. Juli 1844 in der St. Jakobi-Kirche ten, Ubers, dt. Ge.J. - Carrigas dseefmas Lat- zu Riga gehalten, Mitau 1844. — Das Werk des weefchen no jauna istulkotas un nofkandetas, 4 heiligen Geistes, Reval 1847 [Bd. 1.2.1: PredigTie., Mitau 1 8 4 5 - 1 8 4 6 [geistl. Lieder für die ten über den 3. Glaubensartikel; Bd. 1.2.2: PreLetten]. digten über das Vater unser]. — Predigten über den LITERATUR: Mitau.Intell.131. 58, 1827. - R e c k e / ersten Glaubensartikel nach dem kleinen LutherNapiersky. - Inland 1860, 330. - K. Kundziijs: schen Katechismus, Reval 1851. — Christus und Austrams, 1890. - Kallmeyer 1910. - Zeiferts die Samariterin. Eine Geschichte aus der Seelsorge 1922, 318. - Prande 1926. - L. Berzins: Dziesdes Erzhirten in 3 Predigten über Joh. 4,4—29, minieka Kärla Hügenbergera pieminai in: Ilustrets Reval 1851. - Predigten über die Leidensgeschichte zurn, 1926, 5. - A. MatTss: Latviesu lit. b-ba savä 100 g. darbä, Riga 1929, 1 5 9 - 163. - Curonen unseres Herrn und Heilandes, Reval 1854; 2. 1935. - Hehn 1938, 12, 2 9 f . , 64, 154. - Lat.Aufl. ebd. 1886. - Friedensklänge aus dem lit. 1965. - D1313L 1970. - Unäms 1975. - O . Evangelio in Kriegszeit. Zwölf Predigten, Reval Cakars: Sirmais latviesu mljotäjs. Karlim Hugen1854. — Die christliche Lehre nach dem kleinen bergeram. In: Varavlksne, Riga 1984, 120 — 133. Lutherschen Katechismus, 5 H. Reval 1854— O . Zander: Na ν viegla dailu dziesmu skola. Karlis 1856 [Η. 1, 1854: Die allgemeine Einleitung und Hugenbergers, 1 7 7 4 - 1 8 6 0 - 1984. In: Karogs, die Einleitung in das I. Hauptstück des Lutherschen Riga 1984, 171 - 172. - Harro v. Hirschheydt: Würdigung fur Pastor Hugenberger. In: 1313 5 (427), Katechismus; H. 2, 1854: Hauptstück I; H. 3, 1984, 6 [anläßlich des 200. Geburtstages]. - Scholz 1855: VI., VII. und VIII. Gebot; H. 4, 1855: 1990, 2 1 0 - 1 1 , 237. - Lat.biogr. 1992. - D B A Hauptstück IX. und X. Gebot und Beschluß der 580, 3 2 9 - 3 3 5 . - B a B A 132, 1 5 9 - 172. Gebote; H. 5, 1856: Ubergang vom ersten Hauptstücke des Katechismus in das ziveite. BeHuhn, August Ferdinand trachtung über Rom. 7]. - „Ich glaube an Jesum * 22. (j. 10.) 6.1807 Riga (L), f 26. (j. 14.) Christum, Gottes eingeborenen Sohn, unseren 10.1871 Reval; Vater: Johann Georg H., Herrn", Sieben Predigten über diese Worte des Kaufmann; Mutter: Katharina Elisabeth, geb. zweiten Glaubens-Artikels nach dem kleinen LuValentin. therschen Katechismus, Reval 1859. — Nahet euch Domschule in Riga u. 1 8 2 2 - 1 8 2 5 Gym. in zu Gott, so nahet er sich zu euch. Bereitung zum Mitau (K). Studium der Theol. in Dorpat, Tische des Herrn in Büß-, Beicht- und Abend1828 Verleihung der goldenen Preismedail- mahls-Predigten und Reden, Reval 1860; 2. le. 1829—1831 Privatlehrer in Riga. Inspektor Aufl. ebd. 1868; 3. Aufl. ebd. 1889. - Festder Adligen Frei-Pension an der Domschule Büchlein. Predigten auf alle Festtage des Kirchen-

619 jahres, Reval 1861. - Predigten auf alle Sonn- und Festtage des Jahres, 4 Bde. Reval 1861. — Sonntagsbüchlein. Predigten auf alle Sonntage des Kirchenjahres, 2 Bde. Reval 1863 [Bd. 1: Vom I. Advent bis Sonntag Exaudi; Bd. 2: Die TrinitatisZeit] . — Gebetbüchlein für Jung und Alt auf Grundlage des kleinen Lutherschen Katechismus. Nebst einem Anhange von Gebeten über Schriftsteilen und Gebeten für Missionsstunden, Reval 1864. - Aus dem inwendigen Leben. Aphorismen, Reval 1864; 2. Aufl. ebd. Reval 1868; 3. Aufl. ebd. 1877. - Die Barmherzigkeit rühmt sich wider das Gericht. Israels Hoffnung. Predigt am 10. Sonntag Trinitatis, Reval 1866. - Bereitung zum Tische des Herrn in Buss-, Beicht- und Abendmahlspredigten und Reden, Reval 1868; 3. Aufl. Reval 1889. - Pr. In: Andenken an das Leichenbegräbniß von Dr. Christoph Heinrich Otto Girgensohn am 1. Adventssonntage den 30. Nov. 1869. - Eine Gebetsstunde nach dem dritten Hauptstück des kleinen Luther'sehen Katechismus in Predigten, Reval 1870. - Samenkörner. Meditationen (Vorw. N. v. Stackelberg), Leipzig 1872. - Sammelt die übrigen Brocken. 18 Predigten, Leipzig 1873. - Zionslieder. In: Grotthuß 1894/95, S. 220 / S. 260. L I T E R A T U R : Paucker 1849, 354 f., Nachtr. 63 f. Domschule 1869, 90. - Dannenberg 1875. Hansen 1881, 223. - Alb.Acad. 1889. - Grotthuß 1894, 367. - Alb.fr.Rig. 1910/1963 u. 1981/82. Hradetzky 1931, 101, 141. - Schrenck 1933. - T. Hahn: Lebenserinnerungen, Stuttgart 21940, 388 ff. - DBBL 1970. - BaBA 132, 2 0 6 - 2 1 8 . Huhn, Christian * 14.1.1716 Groß-Salven (K), f 13.12.1784 Mitau (K); Vater: Peter Η., Prediger in GroßSalven; Mutter: Julianne, geb. Breezmann. Häuslicher Unterricht, studierte seit 1735 Theol. in Königsberg, dann Lehrer in versch. adl. Häusern, dazwischen 1745 wieder in Königsberg, w o er die Korrektur der 4. Aufl. der „Neuen Lett. Postilla" (1746) v. —> G. Mancelius bes., äußerst streitbar, verlor in Königsberg durch ein Duell einen Finger, seit 1751 Pastor in Würzau (K). oo Sophie Elisabeth Stavenhagen (f 1784) a.d. Past. Durben (K). Seit 1759 dt. Frühprediger in Mitau u. kur. Superintendent, übte seine Ämter bis zu seinem Tod aus, in seine Amtszeit als Superintendent fiel die Wiedereinsetzung des kur. Hzgs. Ernst Johann, der aus diesem Anlaß v. ~ 1763 die Abhaltung eines Dankfestes u. eines

Huhn Kirchengebets für sich verlangte, wogegen der oppositionelle pol. Minister in Mitau, Graf v. der Lippe-Lipsky, im Namen des Hzgs. Karl heftig protestierte, ~ kam dem Befehl Ernst Johanns schließlich nach u. trug so dazu bei, daß sich die Bevölkerung des ganzen Landes hinter den Hzg. stellte. VorRd. In: J. W . Haenselin: Die Ordnung des Heils, zum Besten der christlichen Jugend [ . . . ] , Königsberg 1761. — HuldigungsPr. für Hzg. Ernst Johann, gehalten am 24.6.1763. — VorRd. In: Gustav v. Bergmann u. Georg Mancelius (Hrsg.): Jauna Latweeschu Spreddigu-Grahmata, kurra atrastini wissi Spreddiggi pahr teem Evangeliumeem kas Swehtdeenäs in us Swehtkeem, Trihs Wesperu Mahzibas, f...], 5. Ausg. Mitau; Leipzig 1769 [Lett. Postille; vgl. —> G. v. Bergmann; —> G. Mancelius]; 6. Aufl. Mitau 1823; Nachdr. d. 2. Aufl. Kopenhagen 1954. — Pr. b. der Einweihung des Mitauer akad. Gym., gehalten am 29.6.1775. - VorRd. In: Johann Christoph Baumbach: Kristiga Zilweka Laika Kaweschana [ . . . ] , Mitau 1780 [Passions-Betrachtungen]. — VorRd. In: Georg Chr. Brandt: Swehta Wakkarehdeena Grahmata, par waijadsigu fataisischanu us zeenigu Swehta W a k karehdeena baudischanu, Mitau 1780 [Kommunionbuch]. WERKE:

Mitauisches Gesangbuch, Mitau 1771; Leipzig 1771; hrsg. v. Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Mitau 1785; u.d.T.: Mitauisches Gesangbuch zum gottesdienstlichen Gebrauch, ebd. 1795 [VorRd. ~]. — Lettische neuverbesserte und vollständige Kirchen-Agende oder Handbuch, darinnen alle zu denen geistlichen priesterlichen Handlungen und Amtsvorrichtungen gehörige und denen curländischen Kirchen gebräuchliche Ceremonien und Formeln verfasset sind, dem Wohl-Ehrwürdigen Ministerio ecclesiastico zum bequemen Gebrauch eingerichtet, Mitau 1771. - Benigna Gottliebe v. Biron: Eine große Kreuzträgerin, Mitau 1777. — Kursemmes jauna un pilniga Dseesmu-Grahmata [ . . . ] , 7. Ausg. Mitau 1766 [1. Ausg. —> A. GrävenJ; ebd. 1782; ebd. 1796 [kur. lett. Gesangbuch, lett. Gebetbuch Latweeschu Pahtaru-Grahmata v. Heinrich Adolphi, lett. luth. Katechismus, urspr. hrsg. v. G. Mancelius, durchges. v. H. Adolphi, lett. Evangelien]; Sepdr. d. Katechismus, Leipzig 1770. HRSG.:

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Huhn : feyerlichen tendenten Kallmeyer BaBA 132, LITERATUR

Jakob Friedrich Rhanäus: Rede bey der Einfuhrung des kurländischen SuperinRiga 1760. — Recke/Napiersky. 1910, 4 3 9 - 4 4 0 . - D B B L 1970. 224-231.

Huhn, Otto Johann David von * 2 6 . 9 . (j. 15.) 1 7 9 2 Saucken (K), f nach 1 8 6 9 ; Vater: Gotthard Friedrich Christian H. Gym. in Mitau (K), ab 1 8 0 6 Eintritt in die Landmiliz u. dort Oberbefehlshaber über 50 Mann, 1807 Medaille Für Glauben und V a terland. Trat nach deren Auflösung 1 8 0 8 als Fähnrich b. Tscherzigowschen Infanterieregiment in den Militärdienst ein. Teilnahme an den Kämpfen 1 8 1 2 - 1 8 1 4 in D d . , R u ß l . u. Frankreich, avancierte dort zum Kapitän u. erhielt den kgl.-preuß. Orden pour le merite. ~ verließ den Heeresdienst 1 8 1 6 als M a j o r hauptsächlich aus gesundheitlichen Gründen. 1 8 1 9 — 1 8 2 7 Kr.rentmeister in Jakobstadt (K), 1 8 2 2 auch Kollegienassessor, dann Kanzleibeamter des Zivilgouv. von T w e r (nordw. Moskau). W E R K E : Am Sarge der Frau Finanzräthin Voigt, geborene von der Horst. Den 1. Februar 1819, Mitau 1 8 1 9 [ T G . ] . - A n o n y m : Ein Magen sonder Gleichen. In: Rig.Stadtbll. 22, 3 1 . 5 . 1821, S. 1 7 0 - 1 7 3 ; wieder in: R i g . S t a d t bll. 1829, S. 3 7 9 [Kriegslied]. - Am Grabe eines geliebten Kindes. In: Caritas 1825, S. 195 — 197; wieder in: Unterhaltungsbibliothek 1, 1829, S. 4 0 - 4 2 [G.]. - Kriegslied, den Russischen Kriegern gewidmet. In Russischer und Deutscher Sprache. Mit Begleitung des Fortepianos (Komp. L. Maurer), St. Petersburg 1 8 2 8 . - Nachruf. An meine Waffenbrüder, der tapferen russischen Armee am 15. April 1828 gewidmet (Komp. L. M a u rer), St. Petersburg 1828. — A n o n y m : Russisches Kriegslied. Im August 1812. In: Livona 1815, S. 3 — 6. — Der Pilger vom Baikal. In: Musenalmanach 1, 1854, S. 3 3 - 4 4 [G.J. Sehnlichster W u n s c h . I n : Musenalmanach 2, 1855, S. 4 2 [G.].

HRSG.: A n o n y m : Gedichte. Herausgegeben Besten des Jacobstädtchen Frauenvereins, 1 8 2 2 [enth. 18 G e . ] .

zum Riga

Recke/Napiersky. — Hamberger/ Meusel 1834. - Rehbinder 1853, 965. - Goedeke 15, 143. - Kosch. - Redlich 1989. - DBA 580, 101 - 103. - BaBA 132, 264 - 266. LITERATUR:

Hunnius, Carl B e n o n i Justinus (Ps. noni)

Be-

* 6 . 1 1 . (j. 2 2 . 1 0 . ) 1 8 5 6 Narva, f 2 4 . 2 . 1 9 3 1 Dorpat (E); Vater: Constantin H. aus R e v a l ( 1 8 0 7 - 1 8 6 8 ) , Pastor, 1 8 3 1 - 1 8 6 8 an der St. Johanniskirche in Narva (holsteinisches G e schl., Abraham H . [um 1 6 8 5 — 1 7 4 5 ] , Landwirt in Tarwast, Carl Magnus H. [um 171 Ο Ι 7 4 5 ] , Kaufmann der G r o ß e n Gilde in R e v a l , Abraham Martin H . [ 1 7 3 7 - 1 8 1 0 ] , Kaufmann u. Altester der Großen Gilde in Reval, Carl Constans H. [ 1 7 6 6 - 1 8 4 1 ] , Ratsherr u. Ältester ebd., 1 8 6 0 russ. Adel); M u t t e r : J e n n y , geb. Müller aus R i g a ( 1 8 3 2 - 1 8 9 5 ) , T o c h t e r v. Karl Μ . , Arzt in R i g a u. Therese, geb. Lasz (Lascy); verwandt mit Hermann Hesse (1877 — 1 9 6 2 ) ; Schwester —> M . Hunnius. Bis 1 8 6 8 Johannis-Kirchenschule in Narva, musikalische Ausbildung b. Therese Gebauer u. Fr. R ö d d e r , 1869 — 1 8 7 5 G o u v . - G y m . in R i g a (L), musikalische Unterweisung b. Domorganisten W i l h e l m Bergner j u n . 1 8 7 6 1 8 8 0 Studium der T h e o l . in Dorpat, 1 8 7 9 silberne Preismedaille, Probejahr b. Pastor Sokolowski in Fennern (L), das er im M a i 1881 wegen einer Nervenkrankheit abbrach, 1 8 8 2 Musiklehrer u. Organist an der St. Laurentius-Kirche in Arensburg (Ösel), 1 8 8 2 — 1885 Religionslehrer u. Pastor-Diakon in Arensburg (Stellung aus Gewissensgründen niedergelegt), 1 8 8 6 — 1887 Oberlehrer an der Realschule in Mitau (K) u. Organist an der Trinitatis-Kirche, erneute Nervenerkrankung, 1 8 8 8 - 1 8 9 4 an versch. Kurorten Dtls., 1 8 8 9 1 8 9 0 Lehrer am theol. Seminar zur Ausbildung amerik. T h e o l o g e n in Kropp (Schleswig), redaktionelle Mitarb. am Jünglingsfreund, M i t arb. im B ü r o des Nordbundes der Jünglingsvereine Dtls. u. in den Alsterdorfer Anstalten Hamburg, 1 8 9 0 - 1 8 9 1 als Schriftsteller in Kiel, Görlitz, Dresden, Berlin, Hausgeistlicher im Haus Jagenthal in Gernrode (Harz), 1 8 9 2 B i bliothekar in den Bodelschwinghschen A n stalten in B e t h e l b. Bielefeld, 1 8 9 4 - 1 9 0 2 im Baltikum; Diss.: „Natur und CharakterJahve's nach den vordeuteronomischen Quellen der B ü c h e r Genesis-Könige, Straßburg 1 9 0 2 . " 1902 Schloß Erbach (Odenwald), Musikkritiker an der est. Zt. Postimees in Dorpat, 1907 — 1919 Direktor der Landesschule in Mitau. Verkehrte mit dem Kirchenmusiker und Brahmsfreund Julius O t t o G r i m m in Münster/

621 Westf., w a r mit R . v. ζ Mühlen, Clara Schumann u. mit —> Hans Schmidt befreundet. Außer mehreren Ge.Bden. veröfftl. er vorwiegend Klaviermusikstücke und Lieder. Er vertonte u. a. Ge. von Theodor Storm, ζ. Β. Juli. Luther, der Schöpfer der protestantischen Schule, als Knabe und Schüler, R i g a 1887 [ R d . ; Mitau 1886], - In: Johanson 1894: Ein Blick vom Dom zu Reval, S. 2 7 - 2 8 ; St. Olausdom, S. 31—32; Heimatwald, S. 37. — In: Grotthuß 1894/95: Liebesfrühling, S. 222 / S. 266; Flammen, S. 222 / S. 266 [Ge.]; außerdem i n : Grotthuß 1895: Campanula patula, S. 267; Friedhofsfrühling, S. 267; Morgens am Uglei-See, S. 268 [Ge.]. — Ein Blick vom Dom zu Reval. In: Stael-Holstein 1896, S. 1 2 3 - 1 2 4 [G.]. - Gedichtc, Leipzig; R i g a 1898; 2. verm. Aufl. Leipzig 1903 [Geschenkausg. in Seide], — Rudolph von Prochäzka. Ein deutscher Tondichter Böhmens. Literarische Skizze, Leipzig 1902. — Zu höheren Sternen. Ein Strauß religiöser Lyrik (III. Käthe Roman-Försterling), Stuttgart 1903; R e z . v. Leopold Schroeder. In: B M 56, 1903, S. 327—330. — In: Heimatstimmen 1, 1904: Narva-Erinnerungen, S. 3 - 2 8 ; Herbstmorgen, S. 155 [G.]; Am heiligen Pfingstabend. Eine Idylle vom Ufer der Narova, S. 264—291; Im Dom zu Köln. Eindrücke eines baltischen Protestanten, S. 310. — In: Heimatstimmen 2, 1906: Vorn., S. Vf.; Daheim, S. 4 6 - 4 7 fG.]; Julius Otto Grimm. Ein Künstlerleben und Schaffen, S. 2 4 9 - 2 8 7 . mit Viktor W i t t r o c k : In: Heimatstimmen 3, 1908: Vorwort.. Baltische Heimatkunst und Heimatkunde, S. V-VII; Juvenilia. Blätter der Vergangenheit (III. Julius v. Klever), S. 109—165 [Erlebnisbericht a. d. 1880er Jahren über ~s mehrmonatigen Aufenthalt in den Alsterdorfer Anstalten b. H a m burg, i m Haus des Pastors Sengelmann]; Im Peter-Hause zu Narva. (Am Peter Paulstage 29. Juni 1906), S. 2 0 5 - 2 0 8 [G.]; Gedichte, S. 2 2 5 - 2 3 0 [ L e b e n s - S p r u c h . (Einem Freunde), S. 225; Gewährung, S. 225 — 2 2 6 ; Meerestage an der Bucht von Narva, S. 2 2 6 ; Zwischen Wald und Meer, S. 227; Am Ziel, S. 2 2 7 - 2 2 8 ; Wiederkehr, S. 228; Auf der Neige des Lebens, S. 229; Herbstabend an der Bucht von Narva, S. 2 2 9 230]. - König Gustav V. Adolfs Vikingerfahrt nach Reval. Eine epische Dichtung in drei Gesängen mit mythologischen und historischen Anmerkungen, Leipzig-Gohlis 1909 [„Durch das WERKE :

Hunnius Ganze zieht ein sieghafter Idealismus, der in der Verherrlichung eines starken Königtums, in der W ü r d i g u n g der Treue als Kraft i m p o litischen Leben, i m religiösen Ernste des evangelischen Geistes, von dem der Gedankengang durchdrungen ist, kraftvollen Ausdruck gewinnt und zum Schluß als höchster Hort und Erlösung der Völker erscheint. N u r der Sohn eines baltischen Pfarrhauses konnte das evangelische Kulturideal eines Gustav Adolf so nachempfinden. W i e in der estnischen Sage der tote Kalew blühendes Leben zu seinem Grabhügel emporsendet, so wachsen dem Dichter aus der Tradition der Heimat die leitenden Gedanken seines Gedichtes." L. Friedrich i n : R e v . Z t . ] . — In: Heimatstimmen 4, 1910: Karl Heinrich Adolphi: ein baltisches Dichterleben im Spiegel seiner Heimat, Zeit und seiner Dichtung, S. 125 — 172; Im Bann der kurzen Tage, S. Ϊ84 [G.]; Schloß Burtneck, S. 3 9 6 397; Saar, S. 398; Hallist, S. 3 9 9 ; Johannistag 29. August 1907, S. 399 [Heimatlieder aus L]. - In: Heimatstimmen 5, 1912: R i g a s Drei Kaisertage am 3., 4. und 5. Juli 1910. Ein Nonett, S. 1—4; Schloß Burtneck am See und der Blauberg. Ein Beitrag zur baltischen Heimatkunde, 5. 1 0 5 - 1 7 1 ; Fflanzenbilder der Heimat. Gedichte, S. 3 1 7 - 3 2 0 \Laubhainwiese an der Bucht von Testama, S. 317 — 318; Sandnelken. Dianthus arenarius, S. 318—320], — Zur Frage der Schülerüberbürdung. In: D M R 3 (BM Jg. 56), 1914, S. 608 — 615. — Die Deutschen und die Schulen in Kurland seit der Russifizierung der Ostseeprovinzen, u m 1915 [Schreibmasch. M s . , Bayerische Staatsbibliothek M ü n c h e n Sigel 12], — Am heiligen Pfingstabend, Dorpat 1918. — Welt-Ostern. Ein Lied vom Sterben und Auferstehen. Ausgewählte Gedichte, Dorpat 1918. Pfingstlied. Suwiste laul. In: Völker-Pfingsten. Festchor a capella z u m Eintritt der R e p u b l i k Eesti in den Völkerbund gedichtet, in M u s i k gesetzt und dem Hauptminister der R e p u b l i k Eesti Jaan Tönisson in Ehrerbietung gewidmet, Dorpat 1920 [dt. u. est., est. Übertr. v. Anton Jürgenstein]. — Johanneisches Christentum. Prosa und Verse, o.O. 1924. - Aus den Märtyrerakten der Liebe. Ein Epiphaniasstrauß neuer religiöser Liebeslyrik, Dorpat 1924 [ U T Ein Pfingstbuch]. — Warum es faul im Staate Dänemark steht, o.O. 1924 [Hamlet-Adventsepistel]. - Uber die Entstehung der Baltenschule zu Misdroy in Pommern im Jahre 1919. In: Jb.d.balt.Dtt. 1954, S. 93 ff.

622

Hunnius Klaviermusik u n d Liedkompositionen, z.B. Drei Lieder op. 3, Berlin [Baron E t i e n n e Girard de Soucanton in R e v a l g e w i d m e t ] . — Primula Veris „Liebliche B l u m e " : f ü r M e z z o Sopranstimme mit Begleitung des Pianoforte, Berlin u m 1900 [G. v o n Nikolaus Lenau]. U D E R S . : Das syrische Alexanderlied, Göttingen 1904; w i e d e r i n : Zs. der D e u t s c h e n M o r genländischen Ges. 60, W i e s b a d e n 1906, S. 1 6 9 - 2 0 9 , S. 5 5 8 - 5 8 9 u. 8 0 2 - 8 2 1 ; Sepdr. Leipzig 1906. — In: H e i m a t s t i m m e n 1, 1904: Aufs Land, S. 2 0 3 - 2 0 5 ; Feuer im Walde, S. 2 0 6 ; In Segewold, S. 207 [a.d. Russ.]; Mirdsas Lied, S. 249; Hör, Blitzängelein, S. 2 5 0 ; Harfenklänge, S. 251 [a.d. Lett.]; Dem Frühling entgegen, S. 292—293; Tränen, S. 294 — 295; Vaterländisches Lied, S. 296 [a.d. Est.]. - Mikus K r o g s e m : Der Barde von Beverin (Komp. J. Wihtol). In: H e i m a t s t i m m e n 5, 1912, S. 1 1 2 117 [Lied f ü r gemischten C h o r ] , HRSG.: mit Victor W i t t r o c k : Heimatstimmen. Ein haltisches Jahrbuch mit Illustrationen, Jg. 1—5, R e v a l ; Leipzig 1 9 0 4 - 1 9 1 2 [diente der Erhalt u n g der Liebe z u m Heimatland. D i e Hrsg. stellten sich die Aufgabe, die nationale I d e n tität zu b e w a h r e n u. das Interesse f ü r das geistige u. kulturelle Leben in d e n Provinzen zu w e c k e n . Z u ihrer Leserschaft g e h ö r t e n v. a. gelehrte, dt.bait. Fam.]. - Alexander Jentsch: Gedanken und Aphorismen. I n : H e i m a t s t i m m e n 3, 1908, S. 3 2 5 - 3 4 2 ; Sepdr. R e v a l 1908. LITERATUR: Alb.Acad. 1889. - Johanson 1894, 2 0 3 - 2 0 4 . - Alb.Theol. 1905, Nachtr. - Lit.Sil. 1908. - Guenther 1916, 268. - Behrsing 1928, 102 f. - Burchard Schrenck: Altes und Neues von In: BM 59, 1928, 4 5 9 - 4 6 1 [MiszJ. - Müller 1929. - Nekro. in: RigRdsch v. 28.2.1931. Nekro 1936. - Schmidt 1939. - DGB 79, 1943, 200. - Friedrich Worms: ~ 80 Jahre. In: BB 6 (56), 1953, 12. - S.: Dr. ~ zum 80. Geburtstag. In: BaltRds 4(16)/6 1953, 5. - G. Kroeger: ~ zum 80. Geburtstag am 24. Juni 1953. In: BaltRds 4(16)/ 6 1953, 5. — Kosch. — Gert Kroeger: ~ in memoriam. In: Big. BB 6 (188), 1964, 15. - Neander 1967. - Kosch. - Sigrid von Focht (Hrsg.): Rendsburg 1969. - DBBL 1970. - Ottow/Lenz 1977. — Zu Hermann Hesse vgl. Walter Maurach: Steppenwolf und Glasperlenspieler. Hermann Hesse - ein bait. Dichter? In: Jb.d.balt.Dtt. 25/1978 (1977), 1 7 - 3 8 . - * 25.10.1856, Narva; f 24.2. 1931, Dorpat. In: BB 2 (388), 1981, 6. - O G T 1981. - Redlich 1989. - DBA II 630, 2 6 4 - 2 6 7 . BaBA 132, 3 6 6 - 3 8 0 . MUSIK:

Hunnius, Monika Adele Elisabeth * 14. (j. 2.) 7.1858 R i g a (nicht Narva, vgl. „Baltische Häuser u n d Gestalten", 1926, S. 17, u. S t a m m b a u m in „ W e n n die Zeit erfüllet ist", 1937), f 3 0 . 1 2 . 1 9 3 4 R i g a ; Eltern w i e ->· C . Hunnius. W u c h s teils in Narva, teils in R i g a auf. G e sangunterricht b. Mathilde H a i n in R i g a , 1 8 8 2 - 1 8 8 4 b. Stockhausen in F r a n k f u r t / M , dort V e r b i n d u n g zu Brahms, Clara S c h u m a n n u. R a i m u n d v. zur M ü h l e n ( 1 8 5 4 - 1 9 3 1 ) . Auftritte in Kammermusikkonzerten in Karlsruhe u. Bruchsal. M a n riet ihr j e d o c h von einer Laufbahn als Sängerin ab, R ü c k k e h r nach R i g a , Gesangspädagogin u. Deklamationslehrerin. Studienreisen 1889 nach Berlin, 1896 nach R o m , Neapel, Capri u. Venedig, 1896 Aufenthalt in Bayreuth. R e i s e n nach Paris, L o n d o n u. Italien. 1 9 0 4 - 1 9 1 0 Assistentin des Sängers R . v. z. M ü h l e n b. Ferienkursen f ü r Gesangsschüler in Fellin, A u f grund der revolutionären Ereignisse Verlegung der Kurse nach Ostpr., 1919 — 1923 infolge der Einladung v. Freunden in Königsfeld/ Schwarzwald, w o ihre B ü c h e r „ M e i n O n k e l Hermann", „Meine Weihnachten und Menschen, die ich erlebte" entstanden sind u. „ M e i n W e g zur K u n s t " b e g o n n e n w u r d e . H i e r gab es bereits die ersten A n z e i c h e n eines Nervenleidens. A n f a n g Febr. 1923 R ü c k k e h r ins Baltikum, R i g a , w o —> H . Burmeister ihre Schülerin war, V e r s c h l i m m e r u n g der schweren E r k r a n k u n g des Nervensystems, so daß sie am E n d e völlig gelähmt war, w e d e r schreiben n o c h sprechen k o n n t e . U b e r ihre letzten Lebensjahre gibt das B u c h „Briefwechsel mit e i n e m F r e u n d e " Auskunft. Sie pflegte die Bekanntschaft mit i h r e m N e f f e n H e r m a n n Hesse, der die ersten K o n t a k t e z u m Eugen Salzer Verl. H e i l b r o n n herstellte (E. Salzer, 1866 — 1938, spezialisierte sich a u f b a l t . u. östl. Literatur), in d e m fast alle ihre W e r k e ersch. sind. ~ zählt zu den bekanntesten dt. A u t o r i n n e n des Baltikums i m 20. Jh. Freundschaft mit —> H . Schmidt, —>• G u i d o H . Eckardt. W E R K E : Die Frau als Künstlerin. In: D M R 2, 1913, S. 6 7 5 - 6 8 7 . — Bilder aus der Zeit der Bolschewikenherrschaft in Riga vom 3. Januar his 22. Mai 1919, H e i l b r o n n 1921; 9.-12. Tsd. ebd. 1922; ebd. 1923; ebd. 1927; 21.-23. Tsd. ebd. 1933; Ausz. u . d . T . : Bolschewistenherrschaft in Riga. In: R u f e über G r e n z e n 1938, S. 131 —

623 1 3 2 ; wieder in: R u f e über Grenzen 1939, S. 52 — 53. — Mein Onkel Hermann. Erinnerungen an Alt-Estland, Heilbronn 1921 (Geleitw. Hermann Hesse) [beschreibt die erste B e g e g nung mit ihrem O n k e l Carl Hermann Hesse ( 1 8 0 2 - 1 8 9 6 ) , der als Arzt, Staatsrat, Pietist u. Grün, eines Waisenhauses in Weißenstein (E) lebte u. der Großvater des Dichters Hermann Hesse war (Hermann Hesses Großvater. D i e Lebenserinn. v. Hermann Hesses bait. G r o ß vater Dr. Carl Hermann Hesse, hrsg. v. Fritz Widmer: Frankfurt/M 2006 (InselT b . 3 2 1 6 ) ] ; 2. Aufl. ebd. 1 9 2 2 ; 3. Aufl. ebd. 1 9 2 3 ; 4. Aufl. 1 9 2 6 ; ebd. 1 9 2 7 - 1 9 2 8 ; 7. Aufl. 2 3 . - 2 6 . Tsd. ebd. 1 9 2 8 ; 8. Aufl. ebd. 1 9 2 8 ; 9. Aufl. ebd. 1 9 2 9 ; 10. Aufl. 3 5 . 40. Tsd. ebd. 1 9 3 0 ; 11. Aufl. ebd. 1 9 3 0 ; 12. Aufl. ebd. 1 9 3 5 ; 5 1 . - 5 5 . Tsd. ebd. Heilbronn 1 9 3 8 ; 6 4 . - 7 1 . Tsd. ebd. 1 9 4 8 ; 7 2 . - 7 7 . Tsd. ebd. 1 9 4 9 ; 78.-81. Tsd. ebd. 1 9 5 0 ; 17. Aufl. 8 2 . - 8 5 . Tsd. ebd. 1 9 5 3 ; 8 6 . - 9 0 . Tsd. ebd. 1 9 5 5 ; 9 1 . - 9 5 . Tsd. ebd. 1 9 6 0 ; 9 6 . - 1 0 0 . Tsd. ebd. 1 9 6 5 (Salzers Volksbücher 2 3 / 2 4 ) ; 1 0 1 . - 1 0 5 Tsd. u . d . T . : Mein Onkel Hermann. Erinnerungen an die Familie Hesse. Mit einem Geleitwort von Hermann Hesse, ebd. 1 9 8 4 [vgl. dazu i n : B B 11 (445), 1985, S. 4]; Lahr 2 0 0 2 [Ubers, ins Est., Tallinn 2 0 0 0 (Loomingu raamatukogu 2 0 0 0 , 31/32)]; Ausz.: Mein Onkel Hermann. In: W i r Balten 1951, S. 3 1 7 — 3 2 1 . — Menschen, die ich erlebte, 4 . - 5 . Tsd. Heilbronn 1 9 2 2 ; 6 . - 8 . Tsd. ebd. 1 9 2 5 ; 9 . - 1 2 . Tsd. ebd. 1 9 2 6 ; 1 3 . - 1 6 . Tsd. ebd. 1 9 2 7 ; ebd. 1 9 2 8 - 1 9 3 1 ; 1 5 . - 1 6 . Tsd. ebd. 1 9 2 7 ; 2 1 . 22. Tsd. ebd. 1 9 2 8 ; 3 9 . - 4 2 . Tsd. ebd. 1 9 3 1 ; 4 3 . - 4 4 . Tsd. ebd. 1 9 3 4 ; ebd. 1 9 4 0 ; 6 4 . - 7 0 . Tsd. ebd. 1 9 4 9 ; 7 1 . - 7 5 . Tsd. ebd. 1 9 5 1 ; 7 6 . 80. Tsd. ebd. 1 9 5 3 ; 8 1 . - 8 6 . Tsd. ebd. 1 9 5 6 ; 8 7 . - 9 0 . Tsd. ebd. 1 9 6 2 ; ebd 1 9 6 5 ; ebd. 1 9 6 6 (Salzers Volksbücher 28). — Meine Weihnachten, Heilbronn 1 9 2 2 ; ebd. 1 9 2 7 - 1 9 3 0 ; 6 1 . - 6 5 . Tsd. ebd. 1 9 3 2 ; ebd. 1 9 3 8 ; ebd. 1 9 5 0 ; ebd. 1 9 5 8 ; 151.-160. Tsd. ebd. 1 9 6 2 ; ebd. 1 9 6 8 (Salzers Volksbücher 28). - Mein Weg zur Kunst, Heilbronn 1 9 2 5 ; 2. Aufl. 4 . - 6 . Tsd. ebd. 1 9 2 5 ; 3. Aufl. 7 . - 1 0 . Tsd. ebd. 1 9 2 5 ; 4. Aufl. 1 1 . - 1 5 . Tsd. ebd. 1 9 2 6 ; 5. Aufl. ebd. 1 9 2 7 ; 6. Aufl. ebd. 1 9 2 8 ; 7. Aufl. ebd. 1 9 2 8 ; 8. Aufl. ebd. 1 9 2 8 ; 9. Aufl. ebd. 1 9 2 9 ; 10. Aufl. ebd. 1 9 2 9 . 8./10. Aufl. ebd. 1 9 3 0 ; 11. Aufl. ebd. 1 9 3 0 ; ebd. 1 9 3 5 1 9 3 8 ; 8 . - 1 3 . Tsd. d. Volksausg. ( 5 8 . - 6 3 . Tsd. d. Gesamtaufl.) ebd. 1 9 3 6 ; 1 4 . - 1 8 . Tsd. d.

Hunnius Volksausg. ( 6 4 . - 6 8 . Tsd. d. Gesamtaufl.) ebd. 1 9 3 6 ; 1 9 . - 2 4 . Tsd. ebd. 1 9 3 8 ; 2 5 . - 2 8 . Tsd. d. Volksausg. ( 7 5 . - 7 8 . Tsd. d. Gesamtaufl.) ebd. 1 9 4 1 ; 7 9 . - 8 4 . Tsd. Heilbronn; Stuttgart 1 9 4 8 ; 8 5 . - 8 6 . Tsd. ebd. 1951; 8 7 . 89. Tsd. ebd. 1 9 5 3 ; Ausz. u . d . T . : Jugendtage einer Deutsch-Baltin. Aus den Lebenserinnerungen, Frankfurt/M 1929 (Kranz-Bücherei, H. 154) [ R . v. z. M ü h l e n u. —> H . Schmidt gewidmet] . — Baltische Häuser und Gestalten, H e i l bronn 1 9 2 6 [(S. 17 f. „sie konnte die Augen nicht mehr öffnen, sie war wirklich tot. D e r J a m m e r der armen Mutter war tief, mit gerungenen Händen hielt sie die kleine Leiche auf dem Schoß, bis man das Jammerbild verschwinden ließ. Vater brachte eine andere Puppe aus Petersburg mit, ein Scheusal mit grellen schwarzen Augen, die unbeweglich in ihrem Gesicht standen. M i t H a ß und Abscheu wurde dieses Ersatzkind von uns empfangen; wie konnte Vater nur denken, daß dieses G e s c h ö p f uns unsere J e n n y ersetzen k ö n n t e ! U n d zum erstenmal empfand ich es in m e i n e m kleinen, empörten Herzen, daß M ä n n e r Frauenschmerzen im tiefsten Grunde nicht verstehen können. Ich bin die einzige von uns Geschwistern, die nicht in Narva geboren wurde; in R i g a , im alten Großelternhaus erblickte ich das Licht der W e l t . D i e Cholera herrschte in der Stadt und ein K o m e t stand am H i m m e l , blutig rot und Schrecken verbreitend. M e i n Vater war zur K u r in Reichenhall und sah mich erst, als ich ein kleiner M e n s c h war, der klar aus seinen Augen schaute. M e i n e Mutter machte sich manche Sorge um meine Charakteranlagen, ich hatte meine G e w o h n heiten, von denen ich mich nicht abbringen ließ: ich schrie in den Nächten und schlief am Tage, w o m i t ich meine U m g e b u n g zur V e r zweiflung brachte. ( . . . ) Ich war äußerlich und innerlich sehr verschieden v o n meinen G e schwistern: blond und zart, scheu und abgeschlossen gegen Fremde, war ich leicht verschüchtert und still, aber nur, w e n n ich mich in fremder U m g e b u n g befand. W a r ich unter vertrauten Menschen, schwatzte und lachte ich und sang wie ein Vogel. Fühlte ich Mangel an Verständnis, zog ich mich scheu in mich selbst zurück; war ich zu Besuch, zerriß H e i m w e h mein Herz und Sehnsucht nach Hause, nach meiner M u t t e r . " ] ; 1 . - 1 5 . Tsd. ebd. 1 9 2 6 ; 1 1 . 15. Tsd. ebd. 1 9 2 8 ; 1 6 . - 1 8 . Tsd. ebd. 1 9 2 9 ; 1 9 . - 2 0 . Tsd. ebd. 1 9 3 5 ; 5. Aufl. ebd. 1 9 3 5 ;

Hunnius Ausz. u . d . T . : Zwei Frauen. Erinnerungen, Heilbronn 1936; ebd 1937; ebd. 1960; 35.-39. Tsd. ebd. 1950; ebd. 1963 (Salzers Volksbücher 14); Ausz. u . d . T . : Ein baltischer Pastor, Hannover 1937 (Gute Weggesellen 23). — Aus Heimat und Fremde, 1 .-5. Tsd. Heilbronn 1928; 3.-5. Tsd. ebd. 1928; 6.-10. Tsd. ebd. 1928; 2. Aufl. ebd. 1929; Tartu 1934; Ausw. bearb. v. P. Seeberg u . d . T . : Italienische Reise, Heilbronn 1939; 7.-10. Tsd. ebd. 1940; 11.-15. Tsd. ebd. 1953; 16.-20. Tsd. ebd. 1955; 36.-40. Tsd. ebd. 1963; ebd. 1965 (Salzers Volksbücher 32). — Baltische Frauen von einem Stamm, 1.-10. Tsd. Heilbronn 1930; 11.-16. Tsd. ebd. 1930; 17.-21. Tsd. ebd. 1940; 22.-29. Tsd. ebd. 1941 (Salzers Volksbücherei 35). — Das Lied von der Heimkehr, Hannover 1932 (Gute Weggesellen 5). — Mein Elternhaus, Heilbronn 1 9 3 5 - 1 9 3 7 ; 1.-5. Tsd. Heilbronn 1935; 16.-20. Tsd. ebd. 1937; 21.-26. Tsd. ebd. 1938; 31.-35. Tsd. ebd. 1951 (Salzers Volksbücher 6); ebd. 1952; ebd. 1954; 36.-40. Tsd. ebd. 1952; 46.-50. Tsd. ebd. 1957; 51.55. Tsd. ebd. 1960; 56.-60. Tsd. ebd. 1963; 61.-65. Tsd. ebd. 1967; 14. Aufl. 66.-70. Tsd. ebd. 1986 (Salzers kleine R e i h e 6); Bietigheim-Bissingen 2001; Ausz. u . d . T . : Meine Mutter, Stuttgart 1947 (Das Samenkorn). — Johannes, Heilbronn; Stuttgart 1948; 6.-10. Tsd. ebd. 1948 (Das Samenkorn). — Baltische Frauen und italienische Reise, Heilbronn 1939; Liz.ausg. Wuppertal 1968 ( R . Brockhaus-Tb. 145). Weihnachten auf einem Livländischen Pastorat. In: Erik Thomson (Hrsg.): Alles W e r d e n d e verlangt nach dem Segen der Stille. Ostdeutsches Weihnachtsbuch, Buxheim/Allgäu um 1974, S. 1 8 2 - 1 9 1 . Briefwechsel mit einem Freunde, hrsg. v. Sophie Gurland, 1.-3. Tsd. Heilbronn 1935

BRIEFE:

624 [Bre. mit Gottfried Erdmann in der Zeit 1 9 2 9 - 1 9 3 4 ] ; 4.-8. Tsd. ebd. 1935; 9.-12. Tsd. ebd. 1935; ebd. 1939; 16.-20. Tsd. ebd. 1946; 21.-24. Tsd. ebd. 1950, 5. Aufl. 25.-28. Tsd. ebd. 1955; Buchempfehlung. In: Immergrün-Kalender, hrsg. v. Gottfried Berron (III. R o b e r t Eberwein), 1951, S. 77. — Wenn die Zeit erfüllet ist... Briefe und Tagebuchblätter. Mit vielen Bildern und einem ausführlichen Stammbaum, hrsg. v. A n n e - M o nika Glasow, 1.-5. Tsd. Heilbronn 1937; 6.-8. Tsd. ebd. 1937; 9.-11. Tsd. ebd. 1938; 12.-15. Tsd. ebd. 1941; 4. Aufl. (leicht gek. Neuausg.) ebd. 1959; R e z . v. Thea Tilgre. In: B H 4, 1958/59, S. 251. Rudolph 1890, 108. - Müller 1929. E. Darge: ~ zum Gedenken. In: Schles. Zt. 1934, Nr. 97. - H. Petersen: In: BMH 1935, 581 584. - Nekro 1936, 320. - Oehlke 1942. - Erik Thomson: Zur 15. Wiederkehr ihres Todestages am 30.12. In: BB 14 , 1949, 8. - NDB 10. Lex.d.Frau 1954, 1, 1439. - Angermann 1955, 57. — Erik Thomson: Schmerzenswege sind Segenswege, Stuttgart 1956 (Gotteszeugen 42). Ders.: Zum 100. Geburtstag. In: Big. BB 8/9 (118/9), 1958, 11 - 12. - Ders.: Bait. Frauengestalten: In: Ostdt. Monatshefte, Berlin 25, 15, 1959. - Kosch. — E. Thomson: In: Jb.d.balt.Dtt. 1959, l l l f . - Hans Sveistrup u. Agnes v. Zahn-Harnack (Hrsg.): Die Frauenfrage in Dtl. Strömungen und Gegenströmungen 1790 — 1930. Sachlich geordnete u. erl. Quellenkunde, Burg b. Magdeburg 1934, Erg. 1, 105; Erg. 2, 77 78.; 2. Aufl. unveränd. Nachdr. Tübingen 1961; 3. Aufl. 2. unveränd. Nachdr. München u.a. 1984. DBBL 1970. - Herta Burmeister: Als Schülerin von In: Jb.d.balt.Dtt. 23/1976 (1975), 121 - 1 2 5 . Friedrichs 1981 (korrigiert bereits den in sämtlichen Lexika falsch angegebenen Geburtsort). - OGT 1984. - Wilpert 1988. - Redlich 1989. - BBKL 2, 1990. - DBA 582, 204; II 630, 268 - 272. - BaBA 132, 4 1 5 - 4 1 8 . LITERATUR:

625

Ignatius Τ

Ichak —> R u b i n e r Igar, Elfriede Schack v o n —> Jaksch Igelström Frhr. v o n

(Igelstrom),

Harald

Gustav

David Friedrich I., Pastor u. Propst; Mutter: Magdalena, geb. v. Krusenstjern. Häuslicher Unterricht, Malunterricht b. Karl Sigismund Walther u. Musikunterricht b. August Johann Hagen während dessen Hauslehrertätigkeit 1 8 0 9 - 1 8 1 2 b. —>· A. v. Kotzebue (dessen zweite Frau die Schwester v. ~s Mutter war) auf dessen im Past. Haggers gelegenen Gut Schwarzen, seit 1813 Ausbildung an der Akad. der Künste in St. Petersburg, seit

* 15.4.1733 Kerrafer (E), f 14.12.1804 Dorpat; Vater: Gustav Heinrich Frhr. v. I. (1695-1771), Landrat, Landmarschall von L (Stammvater des schwed. stämmigen Geschl. war 1571 Zollschreiber in Schweden, 1645 1814 mehr autodidaktisch als akad. in Berlin, schwed. Adel, 1739 pol. Barone, 1792 allerdings ζ. T. bei Johann Gottfried Schadow Reichsgrafen); Mutter: Margarethe Elisabeth, (erkrankte hier an einer ,,Gemütskrankheit"), geb. von Albedyll a. d. Haus Lodenhof (1705 — 1815 — 1816 in W i e n u. auf einer längeren 1765). Reise durch Italien, wo er sich in R o m der Erbherr auf mehreren Gütern, so auf Cabbina, romantisch-religiösen Kunstrichtung der N a Kerrafer u. dem dazugehörigen Gut Laiwa (L; zarener anschloß, 1819 Preis des Kaisers Franz Familienbesitz 1671 — 1820), stand als Fähnrich für das Gemälde „Die Prinzessin von Este und u. Adjutant im Dienst des späteren kais.-russ. Tasso", ab 1820 mit großen Aufträgen engaGeneralfeldmarschalls Georg v. Lieven ( 1 6 9 6 - gierter Hofmaler der kais. Fam. in St. Peters1763), wandte sich dann nach Dresden, 1756 burg. oo 13.1.1822 im Berliner D o m Adelkurfürstlich-sächsischer Kammerherr, oo (1) heid Schadow (f u m 1823), Tochter des 5.6.1757 Anna Freiin v. Münnich (1732 — Bildhauers u. Lehrers ~s Johann Gottfried S. 1760). oo (2) 9.3.1762 Sophie Friederika Freiin v. Münnich (1727 — 1782), Töchter (wie (1764-1850). ~ wurde mit dem frühen T o d auch —>• E. v. Münnich) v. Christoph Wilhelm seiner Frau nicht fertig u. starb kurz nach ihr. v. M. u. Anna Elisabeth, geb. von Witzendorf. Als sein Hauptwerk gilt die Ausgestaltung der oo (3) 31.12.1783 Eva Dorothea Meyer aus kais. Loge in der Hofkirche in Zarskoje Selo, Riga (Trauung am Totenbett, sie starb noch die nach seinem T o d v. Gustav Adolf Hippius, an diesem Tag). 1792 mit seinen Brüdern in seinem Freund aus Jugendtagen, der auch im Haus seines Vaters gelebt hatte, vollendet den Reichsgrafenstand erhoben. wurde. ~ ist eine Dreifachbegabung, da er W E R K E : mit Johann Gottlob vom Willamov: Der Asche des Hochseeligen Grafen Burchard nicht nur Schriftsteller, sondern auch Maler Christoph von Münnich widmen nachstehende und Komponist war. Zeilen die Verfasser, o.O. 1767 [vgl. zu Ehren W E R K E : Tänze, Berlin vor 1815 [Komp.], des Generals Münnich (1683 — 1767) auch —> Der Rangstreit. Eine Fabel. In: Abend-Zt. 304, E. O . Grü(t)zner]. — GelGe. 21.12.1819, S. 1 - 2 [G.J. - Liederftir's PianoL I T E R A T U R : Hupel 4, 1782, 88; 15, 1788, 493. forte, Η. 1, Berlin 1820 [Komp.; Veröfftl. v. Recke/Napiersky. - G H Est 2, 69 - 70. - Fried- weiteren 2 H . Tanzkomp., hrsg. v. G. A. richs 1967. — Erinnerungen des Grafen Alexander Hippius, wurde angekündigt in St. PetersburArchibald Igelström. In: BH 16, 1970, S. 1 4 - 15 u. gische Zs. 16, 1824, S. 127]. - Probe a. d. Bre. S. 23 — 25 [Vorw. E. Geist, Einl. Α. A. Igelström, u. Tg. (Italienreise). In: St. Petersburgische Stammtafeln, Bilder, Biogr.]. - DBA 586, 326. Zs. 10, 1823, S. 1 6 5 - 1 7 7 . - Marino Falieri, BaBA 134, 122. oder Die Verschwörung von Genua. Historisches Trauerspiel in fünf Aufzügen und in Jamben, Ignatius, O t t o Friedrich aufgeführt in St. Petersburg am 16.2.1824 * 28. (j. 17.) 4.1794 Past. Haggers (E), f 7.9. [Druck unsicher], — In: St. Petersburgische (j. 26.8.) 1824 Zarskoje Selo (Rußl., 25 k m Zs. 19, 1825: Beschreibung des Magdeburger südl. v. St. Petersburg, Zarenresidenz); Vater: Doms, S. 2 1 5 - 2 2 3 [Br.Frag. a.d. Nachlaß];

Iken Der Wanderer. Morgenlied, S. 405 [G.]. - Neun Lieder componirt. von Otto Ignatius weiland russ. Kays. Hofmaler. Dessen Erhabenen Wohlthäterinn Ihro Kayserlichen Majestät Elisabeth Alexieivna ehrfurchtvoll gewidmet von Gustav Hippies, St. Petersburg 1825 [Komp. für eine Singstimme mit Klavier; dt. u. franz., hrsg. v. seinem Freund u. Schwager dem Maler Hippius, enth. Mignon's letzter Gesang; Romance; Wiegenlied; Des Mädchens Sehnsucht; Sehnsucht der Liebe; An Maria; Basso; Nicht für die Erde; Que le jour me dure, getragen von russ. Volksmusik]. — In: Esthona 3, 12.11.1828: Vergänglichkeit und Liebe, S. 20; Unsterblichkeit und Liebe, S. 20— 21. - Wehmutsklage. In: Esthona 4, 19.11. 1828, S. 26 [G.J. - Der Korb, oder Die zaghaften Liebhaber. Lustspiel in einem Aufzug. In: Esthona 3, 3.12.1828, S. 4 2 - 4 6 ; Forts. 7, 10.12. 1828, S. 5 1 - 5 3 ; Forts. 8, 17.12.1828, S. 5 9 61; Forts. 10, 31.12.1828, S. 7 0 - 7 3 [aufgeführt in Berlin bereits am 10.4. u. 17. 8.1820]. - Gesellschaftslied zur Neujahrsnacht. In: Esthona 10, 31.12.1828, S. 76. - Das gute Herz. Ein moralischer Spiegel. In: Esthona 1 1 , 7 . 1 . 1 8 2 9 , S. 78; Forts. 13," 21.1.1829, S. 9 5 - 9 6 . - Betrachtung. In: Esthona 13, 21.1.1829, S. 9 8 99. - In: Esthona 15, 4 . 2 . 1 8 2 9 : Die Italienerin und der Deutsche, S. 1 1 3 - 1 1 4 [G.[; Gebet, S. 114 — 115 [Prosa], — Moralische Angelegenheiten. In: Esthona 19, 4.3.1829, S. 1 4 5 - 1 4 6 ; Forts. 20, 1.3.1829, S. 153; Forts. 21, 18.3. 1829, S. 166 [Prosa], - Aus Otto Ignatius Tagebuch einer Reise nach Italien. In: Esthona 23, 1.4.1829, S. 1 7 9 - 1 8 1 ; Forts. 24, 8.4.1829, S. 1 8 9 - 1 9 0 ; Forts. 25, 15.4.1829, S. 2 0 1 203; Forts. 27, 29.4.1829, S. 2 1 7 - 2 1 8 ; Forts. 28, 6.5.1829, S. 2 2 6 - 2 2 7 ; Forts. 30, 20.5.1829, S. 2 4 3 - 2 4 4 ; Forts. 34, 17.6.1829, S. 2 7 5 - 2 7 7 ; Forts. 35, 24.6.1829, S. 2 8 3 285; Forts. 37, 8.7.1829, S. 3 0 0 - 3 0 2 ; Forts. 42, 12.8.1829, S. 3 4 1 - 3 4 2 ; Forts. 45, 2.9.1829, S. 3 6 5 - 3 6 6 ; Forts. 46, 9.9.1829, S. 3 7 4 - 3 7 5 ; Forts. 48, 23.9.1829, S. 390; Forts. 50, 7.10.1829, S. 4 0 5 - 4 0 6 ; Forts. 2 / 13, 20.1.1830, S. 1 0 1 - 1 0 2 . - Aus dem Reisejournal eines Architekten. In: Der Gesellschafter oder Bll. für Geist und Herz. Ein Volksbl., 1832. — Kiri tundmatule, o.O. 19. Jh. — Mignon's letzter Gesang. „So laßt mich scheinen". In: C. v. Holst (Hrsg.): Zwölf Lieder Livländischer Componisten, Dorpat 1864. — Romance. „Tant douxplaisirs que j'aiperdus ...". In: R o b e r t von zur Mühlen (Hrsg.): Baltische Gesänge. Erste

626 Lief, aus der Zeit vom 17ten Jh. ab bis zur Gegenwart, Dorpat 1894. L I T E R A T U R : Ulrich v. Schlippenbach: An ~ offener Ruhestätte. Den 29. Aug. 1824. In: St. Petersburgische Zt. 16, 1824, 1 0 4 - 106 [G.J. Eine biogr. Skizze. In: St. Petersburger Zt. 17, 1825, 18. — Friedrich A. Gebhard: An ~ bei seiner Rückkehr aus Rom. In: Zt. fur die elegante Welt 1824, Sp. 1470 [G.J. - Ders.: An ~ In: Esthona 12. Nov., 1828, Nr. 3, S. 21 |G.|. - Anonym: Aus den Wandeljahren dreier estländischer Maler. In: BM 36, 1889, 708 - 747; Forts. 37, 1890, 30 - 49 u. 1 0 7 - 130. - Goedeke 11/1, 591; 15, 1 4 5 - 147. Neumann 1902, 23 - 26 u. 1908, 75. - RBS 1918. — Adelheim/Laurenty 1925. — Thieme/Becker 1950, 18, 551. - Geller 1952, 67. - DBBL 1970. Redlich 1989. - DBA 586, 337; II 634, 295 - 296. — BaBA 134, 1 6 8 - 173. Iken, August Diedrich * 13.8.1818 Huchting b. Bremen, f 21.3. 1899 Riga (L); Vater: Heinrich Friedrich I., Pastor in Gröpelingen u. Vegesack b. Bremen; Mutter: Elisabeth Margarethe, geb. Windeler; Bruder: Conrad I. (1824-1858). 1 8 3 5 - 1 8 3 9 Studium der Theol. in Halle, Bonn, Heidelberg u. Jena, danach Englischlehrer in Vegesack, oc 22.10.1843 in Vegesack Mathilde Uthoff (1815-1907). 1 8 5 2 1865 zweiter Pastor u. 1 8 6 5 - 1 8 9 3 erster Pastor der ref. Kirche in Riga, gleichzeitig geistlicher Beisitzer der ref. Abt. des Stadtkonsistoriums, 1872 goldenes Prediger-Brustkreuz, am 8.3.1877 feierte er sein 25jähriges Jub. der beiden von ihm ausgeübten Amter. WERKE: In: Gedichte aus Riga 1867: Der Genius und die Sprache, S. 40 — 42; Großvater, S. 4 9 - 5 0 ; Trost, S. 9 9 - 1 0 0 . - In: Gedichte aus Riga 1877: Gieb Acht! S, 7 1 - 7 4 ; Lebenswahrheit, S. 9 4 - 9 6 ; Die Weinprobe, S. 9 8 - 1 0 0 ; Ode an den Königssee, S. 129 — 130. - In: Gedichte aus Riga 1893: Aus der Jugendzeit, S. 1 5 8 - 1 6 2 ; Ein guter Trunk, S. 1 7 9 - 1 8 1 . Gieb Acht! (Nach dem Plattdeutschen). In: StaelHolstein 1896, S. 1 2 5 - 1 2 7 [G.]. L I T E R A T U R : Rig.Biogr. 3, 1884, 222. — Chronik der dt.-ref. Gemeinde in Riga 1933- 1941. Eine Slg. von Materialien, hrsg. v. Dietrich A. Loeber, Bd. 1, Göttingen 1933, 6 0 - 6 7 ; Bd. 2, Hamburg 1889. Ottow/Lenz 1977. - BaBA 134, 245-246. Ilgenstein-Katterfeld

Katterfeld

Ivensenn

627 Indrick (der Blinde), Indrick aus Appricken, W a h z e - P e t e r (lett. Indrikis) * Okt. 1783 Appricken (K) im Elkalejas-Gesinde, f 12.1.1828 Appricken. Lett. Bauer u. Wirt des zum kur. Krongut Pleppenhof zu Appricken gehörenden WahzePeter-Gesindes, Leibeigener, der durch eine schwere Blattern-Erkrankung in seinem 5. Lebensjahr erblindete, dennoch wurde er Schneider u. Schuhmacher, durch Propst — C. G. Elverfeld(t) erhielt er eine höhere Bildung, auch Musikunterricht, seit etwa 1803 dichtete ~ ungereimte, später gereimte Lieder in seiner Muttersprache, verdiente sich seinen Lebensunterhalt teilw. mit selbstkomp. Liedervortr. b. Festlichkeiten W E R K E : Ta neredsiga Indrika Dseesmas, hrsg. v. C. G. Elverfeld(t), Mitau 1806 [Des blinden

Aufmunterung bei Beginn der Freilassung der kur. Bauern. In: Lat.Aw. Jelgava 46 u. 52, 1822. — Gesang auf den T o d der Kaiserin Elisabeth Alexiewna. In: Lat.Aw. Jelgava 42, 1826. L I T E R A T U R : Mitauscher lettischer Kalender fur 1807, Anh. — C. G. Elverfeld(t): Wieder etwas v o m blinden Dichter Indrick. In: N e u e Wöchentliche Unterhaltungen 2, 1808, 480. — Zimmermann 1812, 119. " — Lat.Aw. Jelgava 1828, No. 5. Recke/Napiersky. - DBA 588, 419 - 421. - BaBA 135, 112.

Ivensenn, Dietrich Alexander Valentin * 15.8.1762 Bauske (K), f 29.2.1839 T u ckum (K); Vater: Johann v. I. (1728-1800), Prediger u. Propst; Mutter: Anna Sophie, geb. Beckmann (f 1812).

1 7 7 9 - 1 7 8 2 Academia Petrina in Mitau (K), seit 1782 Studium der Theol. in Halle, 1784 in Jena u. Göttingen, 1785 in Erfurt, nach seiner den Frieden. In: Wöchentliche Unterhaltungen Rückkehr nach Κ predigte er u. grün, in 6, 1807, S. 2 9 2 - 2 9 4 . - Gesang auf den T o d Birsen (Lit) eine Erziehungs- u. Unterrichtsder Großfürstin Elisabeth Alexandrowna. In: anstalt, verlor aber alles durch den pol. AufNeue wöchentliche Unterhaltungen, 1808, stand 1794 u. floh nach Bauske, wo er PriS. 4 8 0 - 4 8 2 . - In: Wega 1809, übers, v. U l vatunterricht in den Wiss. u. im Tanzen errich ν. Schlippenbach: Der Winter. Ubersetzung teilte, widmete sich letztlich ausschließlich aus dem Lettischen des blinden Naturdichters Inddieser Kunst, oo 1790 Louise Eleonore, geb. rick, S. 1 3 6 — 1 3 8 ; Lied des Naturdichters Indrick Sakowicz (f 28.1.1826 Mitau). 1 8 0 8 - 1 8 3 7 über seinen Zustand der Blindheit, S. 138 — 141. Lehrer der Tanzkunst am Gym. illustre zu Lieder Nr. 497 u. 651. In: Neues lett. GeMitau (wurde zwar vom Kollegium gewählt, sangbuch, Riga 1809. — Trauergesang bey dem erhielt jedoch erst am 2.2.1810 seine offizielle Tode des Propst K. G. Elverfeld. I n : K . J . F. Vocation, nachdem er sich persönlich in Elverfeld(t): Feyer des Andenkens von Karl Dorpat hatte melden müssen), nach seiner Gotthard Elverfeld, weiland Probst der GroPensionierung am 22.12.1837 wurde das Amt binschen Diöcese und Assessor des kur. C o n des Tanzmeisters nicht mehr besetzt, Gouv.sistorii, wie auch Pastor zu Appricken und Sekretär. Sallenen, Mitau 1820 [ - > Elverfeld(t); enth. auch Pr. v. —>• C. Schmidt v. d. Launitz]. - W E R K E : Terpsichore, ein Taschenbuch für Freunde H e i n r i c h s G e d i c h t e ] . - Lihkt[ runna pee behrehm la§§ama, M i t a u 1806. - Lettisches Te Deum auf

Seiner Erlaucht dem Herrn Generalgouverneur Marquis Paulucci, am Tage dessen hoher Amtsfeyer. Lied des blinden lettischen Naturdichters Indrik aus Appricken, im Ausdruck der Gefühle seines Volks gesungen, und übersetzt vom Freyherm von Sch-

lippenbach, hrsg. v. Ulrich v. Schlippenbach, Mitau 1820 [lett. u. dt. Text], - Lieder zur

und Freundinnen

des Tanzes

in Liv-,

Kur-

und

Esthland, Riga; Mitau 1806. — Auto-Biographie. Scherz

und

Ernst,

aber buchstäbliche

Wahrheit,

Mitau 1836 [in Versen]. Recke/Napiersky. Hamberger/ Meusel 1834. - Dannenberg 1875. - R ä d e r / Welding 1959. - Kosch. - Räder 1991. - DBA 591, 4 0 9 - 4 1 1 . - BaBA 136, 1 8 9 - 1 9 3 . LITERATUR:

628

Jacobson

J Jacobson, Edmund Erik (Ps. Haemon; Kajak; Ed Jacobs) * 2 4 . 3 . 1 9 0 8 R e v a l , f 2 6 . 2 . 1 9 5 2 Kaiserslautern (Holst.); Vater: A l e x a n d e r J . , Kapitän der kais.-russ. A r m e e ; M u t t e r : aus R e v a l . Klass. G y m . in R i g a (L), 1 9 2 7 - 1 9 2 8 Studium der Geschichtswiss. u. 1 9 2 8 — 1 9 3 2 der Z a h n nied. in R i g a , bereits während des Studiums war er journalistisch unter dem Ps. Kajak tätig, oo 1932 Emilie Herrmann. E r gab sein Studium auf, um als Sportredakteur u. Feuilletonist b. der R i g R d s c h zu arbeiten, schrieb auch für die Königsberger Allg. u. a. Zt. u. erste Buchveröfftl. 1 9 3 9 Umsiedlung nach Posen, dort als Journalist b. Ostdeutschen Beobachter. N a c h dem freiwilligen Dienst b. der W e h r macht arbeitete er seit 1941 als Sportredakteur b. der Deutschen Zt. im Ostland in R i g a , oo (1) 1 9 4 3 Karin O f f ; S o h n : Erik (* 1943). N a c h dem Krieg folgten diverse Tätigkeiten b. versch. Pressediensten in Holstein, oo (2) 1 9 4 6 Hilde H e n k e l ; T o c h t e r : Karen (* 1948). W E R K E : Szenenbilder aus „Antigone", „Oedipus auf Kolonos", 1 9 3 5 . - Sammlung humoristischer Kurzgeschichten aus eigener Feder, 1938. — UPs. Kajak: Als ich Primus war... und anderes mehr, R i g a 1 9 3 9 [a.d. V o r w . : „Es soll kein ausgesprochen trauriges B u c h sein. Deshalb habe ich auch die Geschichte von dem armen j u n g e n Mädchen, das einen reichen M a n n heiratete, w o r a u f nach kurzer E h e ihr zarter Hals unter der Last der daran aufgehängten Schmuckstücke abbrach, hier nicht niedergeschrieben. Auch wegen der Hypochonder und Choleriker, die mit Tintenfässern nach Laufmädchen werfen wollen, über j e d e Kleinigkeit so in W u t geraten, daß sie wie verprügelte Hyänen brüllen und ihren Mitmenschen in sonstiger Art auf die Nerven gehen, habe ich keine T i n t e verspritzt. N i c h t wegen des baltischen Vorurteils, sondern weil ich zu viele Vorbilder hatte. D e m Alkohol habe ich aber dafür den Platz eingeräumt, der ihm gebührt. Es ist wirklich ein Skandal, wie scheinheilig viele M e n s c h e n damit tun. A m Abend sind sie so illuminiert, daß sie nicht wissen, wie sie ins B e t t g e k o m m e n sind, und vierundzwanzig Stunden später wachen sie so auf, als ob sie

Säulenheilige sind und nur Wasser trinken. — Fort mit der falschen S c h a m ! Gnoti Saut o n ! ! " ] . — Der Tennisspieler und andere humoristische Gedichte, 1 9 3 9 . Märchensammlung lettischen, estnischen, russischen und kaukasischen Ursprungs, 1939. - U n t e r Erik Jacobson Kajak: Lieder eines Heimatlosen, Hamburg 1950; ebd. 1 9 7 8 [Ge.; a.d. Geleitw.: „Ich habe sie zwischen W e i n e n und Lachen niedergeschrieben — auf schwankendem Schiffsboden, in Massenquartieren, fremd-kalten Hotelzimmern und nüchternen Kasernenräumen, im Sattel, in dumpfen Bauernstuben, rollenden Transportzügen und schneeverwehten Schützenlöchern, unter Verwundeten und Sterbenden, hinter Stacheldraht, beim frohen P o k u lieren und in andächtig-einsamen Gedenken — überall dort, w o ich in den letzten Jahren zigeunernd die Welt und das blutende Deutschland durchstreifte."]; Ausz. „Was mir fehlt?". In: B B 3 (245), 1969, S. 4 u. B B 5 (247), 1969, S. 6 ; Ausz. UPs. Kajack. In: Jb.d.balt.Dtt. 2 6 / 1 9 7 9 (1978), S. 170. - U P s . Kajak: Weihnachtsengel. In: R i g R d s c h 2 9 7 , 24. 1 2 . 1 9 3 6 ; wieder in: Hirschheydt 2 0 0 0 , S. 6 2 64. — Die Pohlenwohnung. In: Heinrich Bosse (Hrsg.): D e r Führer ruft. Erlebnisberichte aus den Tagen der großen Umsiedlung u m Osten, Berlin 1941, S. 1 5 6 - 1 5 7 . - U P s . Kajak: Gerechter Lastenausgleich ? I n : B B 3 (41), 1952, S. 2 [Sat.]. UBERS.: Sammlung lettischer Volkslieder, 1935. Auswahl aus den Werken des Sowjethumoristen Michael Sostschenko, 1937.

LITERATUR: Harry Schiller: ~ f . In: B B 3 (41), 1952, 7 [Nekro.]. — Kosch. — Concordia R i g e n sis. 2 9 . 1 1 . 1 8 6 9 - 2 9 . 1 1 . 1 9 6 9 . Fs. Chronik, Album, Statistisches, hrsg. v. Philisterverband der Concordia Rigensis, Hamburg 1969. - Nekro 1973. - R e d lich 1989. - D B A II 643, 49. - B a B A 137, 305 306.

Jahn, Georg Wilhelm (William) Friedrich * 7 . 6 . 1 7 5 3 Boitzenburg (Uckermark), f 21. (j. 9.) 1 2 . 1 8 3 4 Arensburg (Ösel); Vater: Pfarrer. Bis 1 7 7 0 Schulbesuch in Halle, bis 1 7 7 4 Gynr. in Stettin, bis 1777 Jurastudium in Halle u. Leipzig, seit 1 7 7 8 aus Neigung Lehrer u. In-

629 spektor des Dessauer Philanthropinum, seit 1 7 8 0 an der Waisen-Anstalt in Straßburg, 1 7 8 5 Advokat, später Sekretär der Rechtspflege in R e v a l , seit 1 7 9 6 Ordnungsgerichtssekretär fur die Provinz Osel, Titularrat. WERKE: Beitr. in: Isaak Iselin u. W i l h e l m Gottlieb B e c k e r (Hrsg.): Ephenieriden der Menschheit, oder Bibliothek der Sittenlehre, der Politik und der Gesetzgebung, Leipzig 1780-1784. Beitr. in: Oberrheinische Mannigfaltigkeiten. Eine gemeinnützige W o chenschrift, Basel; K e h l 1 7 8 1 - 1 7 8 4 . - Beitr. i n : Strasburgische gelehrte und Kunstnachrichten, Straßburg 1 7 8 2 - 1 7 8 5 . - Frage und Antwort. In: Pernausches Stadt-Bl. 13, 1 7 . 6 . 1815, S. 103 [Distichon]. - Klage-Lied. In: Pernausches Stadt-Bl. 17, 1 5 . 7 . 1 8 1 5 , S. 1 3 8 139 [G.J. — Abschieds-Lied. An Mr. Napoleon aus Elba. In: Pernausches Stadt-Bl. 24, 2 . 9 . 1815, S. 1 9 0 - 1 9 1 [G.]. - Lyricum für das Schöne und Gute, B d 1, Η. 1, Pernau 1815 [enth. Vorbericht; Hymnen. Reimfreie; Oden. Reimfreie; Hymnen. Gereimte; Elegien. Gereimte; Vermischte Gedichte und Epigramme]. H R S G . : Jahrbuch zur Erläuterung der Denkwürdigkeiten des schönen Geschlechts oder Beyträge zur angenehmen und nützlichen Lektüre, 2 Bändchen K e h l ; Offenbach 1 7 8 2 - 1 7 8 3 [Bändchen 1, K e h l 1 7 8 2 : Auf das Jahr 1783; B ä n d c h e n 2, Offenbach 1 7 8 3 : Auf das Jahr 1784\. LITERATUR: Recke/Napiersky. — Hamberger/ Meusel 1834, 23. - Rehbinder 1853, 24. Goedeke 15, 145. - Kosch. - Redlich 1989. DBA 598, 46 - 47. - BaBA 138, 250 - 251.

Jahnkaln, Rosemaria * 1 . 2 . 1 9 3 9 R i g a , lebt in Münster (Westfalen); Vater: Peter J . , lett. Abstammung; M u t t e r : Vija, geb. R o t z e aus R i g a . D i e Fam. war in St. Petersburg ansässig. Ab 1 9 3 3 wurde sie im Baltikum mit dem Faschismus konfrontiert. Deportation nach Sibirien, danach ständig v o n O r t zu O r t auf der Flucht, seit 1947 lebt ~ in Münster, Ausbildung zur Medizinisch-Technischen Assistentin, Mitgl. der Else-Lasker-Schüler-Ges. Wuppertal. 2 0 0 5 schwer erkrankt. ~ befaßt sich mit der Gesch. R u ß l s . , Lettlands u. Dtls. Lesungen, E n . , Lyrik. V o n sich sagt „Meine T e x t e sind u m Verlust und T o d gelagert; ich habe ständig 2 Länder im A u g e . "

Jaksch Gedichte, Darmstadt 1973. — Im Moor und Waldgang. In: Leben in Münsterland, Münster 1978, S. 4 3 - 4 4 ; 91. - Sarah [bisher unveröfftl. R . ] . - In Memoriam Berlin Weißensee [G. n o c h nicht ersch.; thematisiert Auschwitz u. in erschütternder W e i s e den T o d der Juden]. WERKE:

LITERATUR: Kosch. — Literatur-Rat Nordrhein Westfalen e.V. Literatur-Atlas N R W . Ein Adressbuch zur Literaturszene, Köln 1992. - Auskunft von

Jaksch, Elfriede J o h a n n a Therese, geb. Jaksch (Ps. Elfriede S c h a c k v o n Igar) * 16. (j. 4.) 9 . 1 8 4 7 R i g a (L), f 1 8 . 9 . 1 8 9 7 W i e n ; Vater: Johannes J . , Kaufmann ( 1 8 3 5 — 1915), Direktor des Museums der altertumsforschenden Ges. zu R i g a ; M u t t e r : Auguste, geb. Ramsay. Unterricht im Elternhaus durch eine G o u vernante u. einen Privatlehrer, oo 1 5 . 1 . 1 8 6 1 in R i g a R o b e r t Jaksch ( 1 8 3 5 - 1 9 1 5 ) , ihr Vetter, Kaufmann, Altermann der G r o ß e n Gilde u. Mitdirektor d. G G u A . Seit 1 8 8 5 hatte sie ihren ständigen Wohnsitz in W i e n . Viele R e i s e n in Europa u. im Orient, kam u.a. nach Ägypten, Palästina u. Konstantinopel, ihre Reiseerlebnisse spiegeln sich in den feuilletonistisch getönten Reiseerinn. wider, auf ihren R e i s e n Schloß sie Bekanntschaft mit zahlr. bedeutenden Persönlichkeiten ihrer Zeit, so mit den Schriftstellern R u d o l f Gottschall ( 1 8 2 3 - 1 9 0 9 ) , Friedrich Martin v. Bodenstedt ( 1 8 1 9 - 1 8 9 2 ) , dem Theaterleiter u. Schriftsteller Paul Lindau ( 1 8 3 9 - 1 9 1 9 ) u. dem Maler Gabriel M a x ( 1 8 4 0 - 1 9 1 5 ) . Ihr W e r k ist durchdrungen von tiefen humanistischen Idealen, v o m K a m p f gegen die R o h h e i t des Herzens für eine Veredlung des Menschen. Als ausschlaggebendes Erlebnis für ihr W e r k b e nannte sie die Aufhebung der Leibeigenschaft in R u ß l . , welche sie in ihrer Kindheit erlebte u. welche auch Antrieb war für ihren R . „Licht, m e h r L i c h t " . Deshalb brachte sie großes Interesse dem Unterrichtswesen u. der Schule entgegen, sah sie doch darin den wohl einzigen Ort, w o humanistische Bestrebungen am ehesten realisierbar wären. W E R K E : U P s . : Pyramide und Oelberg. Erinnerungsblätter an eine Orientreise, Berlin 1876. — U P s . : Conflicte. Roman, 2 Bde. Stuttgart 1 8 8 2 ; 2. Aufl. ebd. 1884. - U P s . : Verwirrte Fäden,

630

Jannau Leipzig 1882 [ R . ] . - U P s . : Vomrtheile, Stuttgart 1882 [ R . J . - U P s . : Licht., mehr Licht! Ein livländischer Roman in drei Bänden, Breslau 1885. — Unwiderstehlich, o . O . 1888. — Im Zauberspiegel, o . O . 1890. — U P s . : Eine Schweizerreise, W e i m a r 1891 (Haus- und Reise-Bibliothek 2 6 ; 26a) [N.]. - U P s . : Herzens-Irrlichter. Novelle, Lübeck 1895 (Bibliothek kleiner N o vellen und Erzählungen von Dichtern und Schriftstellern der Gegenwart 4/5). — U P s . : Der Schwur auf dem Oelberg. Roman, 2. Aufl. Zürich; Erfurt; Leipzig 1897 (Collection M o o s 1, Serie 4). - Ein Stern. Ein Hochzeitsabend. Eine Partie Tarock. Am Meere, 1897 [Nn.]. — Zahlr. Aph., umfangreiche novellistische Arbeiten u. epig. Ge. in versch. Tagesu. Wochenbll., u.a. in Uber Land und Meer, im Berliner Tagebl. u. in der Norddt. Allg.Zt. LITERATUR: Schrattenthal 1888. - Maack 1896, 2 8 7 - 8 8 . - Claußner 4, 1896, 151 - 5 2 . - T h o m 1897, 99. - Pataky 1, 1898, 3 9 6 ; 2, 227. - E i -

senberg 1, 1893, 233. — Brummer 1913. - Seuberlich 1, 1938, 175. - Lex.d.Frau 1954. - Giebisch 1964, 175. - Friedrichs 1967 u. 1981 (korrigiert das Geburtsjahr, das vielerorts falsch angegeben wird). — Kosch. — D B B L 1970. — Redlich 1989. - D B A 599, 31 - 3 2 ; II 648, 282. -

BaBA 139, 2 1 2 - 2 1 3 .

Jannau, Heinrich Johann von * 2 6 . 2 . 1 7 5 3 Holstfershof (L, Ksp. Paistel), f 1 8 . 1 . 1 8 2 1 Lais (L); Vater: Friedrich Gustav v. J . , Gutsinspektor; Mutter: Anna Catharina, geb. von Heydecken. Häuslicher Unterricht, Domschule in R i g a (L), 1770 Studium der Theol. in Göttingen, ab 1773 liv. Kandidat; 1 7 7 6 - 1 7 7 9 Pastor-Adjunkt in Pölwe (L), 1 7 7 9 - 1 8 2 1 Pastor in Lais, oo (1) 3 0 . 1 1 . 1 7 8 4 Auguste Johanna v. Y h r mann ( f 1800). 1 8 0 2 - 1 8 1 1 Pfandbesitzer von R e p s h o f (L). oo (2) 1 1 . 9 . 1 8 0 3 Sophie Elisabeth v. Manderstjerna ( 1 7 7 6 - 1 8 3 6 ) , W i t w e v. Jakob Frhr. v. Wrangell ( f 1801). 1 8 1 4 - 1 8 2 1 Propst des Spr. Dorpat u. seit 1819 Konsistorialrat. Z u m 50jährigen Amtsjubiläum erhielt er vom Präsidenten der Rigaschen GGuA, Dr. Aug. Buchholtz, das zu dieser Gelegenheit gedr. seltene W e r k v. — E . Kr(a)use: „Eiert Kruse's, Freiherrn zu Keiles und Treiden, Dörptischen Stiftsvogt's, Warhafftiger Gegenbericht [ . . . ] . " Verdienste um die Volksschulbildung u. Einsatz zur Verbesserung d. Situation d. Bauern. ~ war einer der fuhrenden

Repräsentanten der Landsassen, einer Gruppe von v. a. Rigaer Aristokraten, die zumeist aus Herrenhausbesitzern oder Pächtern bestand. Nach den Prinzipien der Aufklärung kritisierte er den Adel hinsichtlich des Umgangs mit Leibeigenen. Die Kritik begründete sich u. a. durch den Ausschluß seiner Person a. d. liv. Register. A n o n y m : Sitten und Zeit; ein Memorial an Lief- und Estlands Väter, R i g a ; Leipzig 1781; wieder in: R i g . Stadtbibl. 31/32, 1851 u . d . T . : Livland vor 70Jahren. — Anonym: Geschichte der Sklaverey und Charakter der Bauern in Lief- und Ehstland. Ein Beytrag zur Verbesserung der Leibeigenschaft. Nebst der genauesten Berechnung eines Liefländischen Haakens, R i g a ; Leipzig 1786. A n o n y m : Die Sophisterey in Ehstland. Ein Fragment an Herrn A. von Kotzebue vom Verfasser der Provincialblätter an das lief- und ehstländische Publicum (nebst) Beilage: A. v. Kotzebue: Fliegend Blatt, R i g a 1787 [vgl. —> A. v. Kotzebue: „Fliegend Blatt, als Beylage zu der Schrift: Sophisterei in Estland, Reval 1 7 8 7 " ] . — Heinrich von Jannau, Predigers in Lais. Geschichte von Lief- und Ehstland pragmatisch vorgetragen, 2 Theile, R i g a 1793 — 1 7 9 6 ; gleichzeitig in Hupel, Neue Nordische Miscellaneen, Stück 3 , 4 , 1 5 , 1 6 . — Uber die Grund- und Ursprache der Ehsten und die Mittel zu einer allgemeinen ehstnischen Schriftsprache zu gelangen. Eine historisch, philologisch-critische Untersuchung, nebst kurzer Zusammenstellung, Vergleichung und Würdigung der Finnischen, Livischen, Reval-Ehstnischen und Dorpat-Ehstnischen Sprache, Pernau 1828 [auch in: Rosenplänters Beiträge]. HRSG.: A n o n y m : Provincialblätter an das lief- und ehstländische Publikum, Η. 1, Oberpahlen 1786 [weitere H. sind nicht ersch.]. WERKE:

LITERATUR: Napiersky 1824. — Recke/Napiersky. — Hamberger/Meusel 1834. - A. v. Richter: Geschichte der dem russ. Kaiserthum einverleibten Deutschen Ostseeprovinzen bis zur Zeit ihrer Vereinigung mit demselben, Riga 1850, 1. B d . , S. VI. — Edelmut eines Nationalen. In: Inland 1853, 3. — St. Petersburger Montagsblatt 37, 1861, 11. Sept., N o . 41 und 42. — Sollen die Ehsten Ehsten bleiben? Ein Sendschreiben an Dr. B . bei Empfang seines W o m b a Wido. In: St. Petersburger Montagsblatt 39, 1861. - Inland 1861, 39 (Beschreibung des Jubelfests von Pastor J . G. Schwartz zu Poelwe). — Journal des Min. der inn. Angelegenheiten, Maiheft 1861, 93, in der offic. Gesch. des Livl. Landwesens. - E B L 1929. - G H Est 3, 342. - G H Ösel 392. Schaudinn 1937, 34, 115 f., 128. - J . Kopp: Laiuse

631 Kihelkonna Ajalugu, Tartu 1937, 253 - 56. - Jb. f. Gesch. der U d S S R und der volksdemokr. Länder Europas V, 1961, 1 9 3 - 195. - Friedrichs 1967. Kosch. - D B B L 1970. - W . Rosenberg (Hrsg.): Der Bauer Mittel- u. Osteuropas im sozio-ökonomischen Wandel, Köln-Vün 1973, 3 7 0 - 3 7 3 . Nirk/Sogel 1975. - Ottow/Lenz 1977. - K K 1984, 10. - Redlich 1989. - Scholz 1990. - Kruus 1995. - D B A 600, 1 8 8 - 1 9 3 . - BaBA 140, 1 8 9 207.

Jannsen, Harry Heinrich Voldemar Amandus (Ps. Konrad Walther)

Jentsch

allehrer in Dorpat, 1824 Hofmeister einer adl. Fam. im Gouv. Perm, seit 1828 in Dorpat. Reise in meinem Zimmer in den Jahren 1812 und 1813, Riga 1813. - Über erste Erziehung. Ein fliegend Blatt, Dorpat 1828.

WERKE :

Hamberger/Meusel 1834. — Alb.Acad. 1889. - Goedeke 7, 508. - BaBA 141, 332 [Vater].

LITERATUR:

Jekak —> Rubiner J e m a n , Lützel —> Gernhardt Jentsch, Alexander

* 13. (j. 1.) 9.1851 Pernau (L), f 15. (j. 2.) 10.1913 Reval; Vater: J. W . J . , Begrün, der ersten est. Zt. Pärnu Eesti Postimees.

* 6 . 5 . 1 8 2 8 Tuckum (K), f 2 5 . 5 . 1 8 8 5 Riga, Vater: Wilhelm Heinrich J . , Elementarschullehrer, später Gouv.-Sekretär ( 1 7 9 4 - 1 8 4 0 ) ; Gym. in Pernau u. Dorpat, 1 8 7 4 - 1 8 7 8 Stu- Mutter: Anna Maria, geb. Dietz ( 1 7 9 0 - 1 8 8 3 ) . dium d. Diplomatie, Philos. u. Sprachwiss. an 1 8 4 0 - 1 8 4 5 Gouv.-Gym. in Mitau, 1 8 4 6 der Univ. Dorpat. Mitarb. an der Zt. seines 1848 Studium der Philol. u. Theol. in Dorpat, Vaters, begrün, aber 1882 die politische Zt. zur Finanzierung des Lebensunterhalts HausDie Heimat, die er bis 1884 in Reval u. 1885 lehrer b. Baron Heyking in Spahren (K), Forts, in Riga (L) hrsg. Beamter b. der liv. Gouv.- des Theol. Studiums 1 8 5 2 - 1 8 5 3 , 1854 Regierung. Hauslehrer b. Fürst Lieven in Senten (K), 1855 Oberlehrerexamen, 1855 — 1875 Oberlehrer W E R K E : Montesquieu's Theorie von der Dreitheilung der Gewalten im Staate auf ihre Quelle zu- für Religion, Hebr. u. Griech. am Gouv.rückgeführt. Ein Beitrag zur Geschichte der Gym. in Riga, oo 1857 Elise Jürgenson aus Wolmar (f 1892). Neben den LehrerverStaatsii'issenschaft, Gotha 1878. pflichtungen 1 8 5 8 - 1 8 6 8 Pastor-Diakon u. U D E R S . / H R S G . : UPs.: Liederbuch eines Balten, Th. 1, Dorpat 1880. — Märchen und Sagen des 1868 — 1885 Oberpastor an der Domkirche in estnischen Volkes, gesammelt und übersetzt. Lief. Riga, 1 8 8 2 - 1 8 8 5 Superintendent u. Vize1—2. 1: Dorpat; Leipzig 1881 (Ausz.: Das präsident des Rigaer Stadtkonsistoriums, vielFindelkind. In: Goertz/Brosse 1908, S. 32— bewunderter Redner. Sein ehem. Schüler —> 33); 2: Riga 1888; Nachdr. in. einem Bd. C. Worms beschreibt ihn als imponierende Hannover-Döhren 1971 (Ausz.: Der Peipussee. Persönlichkeit, deren Würde keine VertrauIn: Goertz/Brosse 1908, S. 7 - 1 0 ) . - Estnische lichkeit zw. Lehrer u. Schüler zuließ: „Aber Volksmärchen. In: D M R 1, 1912, S. 1 7 7 - 1 7 8 Respekt hatten wir vor ihm, der sich in den [Vom Raben und seiner Frau, S. 177; Die drei höheren Klassen in Bewunderung umsetzte. Nothelfer, S. 178; Haushahn und Birkhahn, S. Sein glänzendes Rednertalent, mit einem Stich 178]; Forts. S. 271 - 2 7 3 \Der Dieb am Himmel, ins Poetische, hielt uns in den Stunden im S. 2 7 1 - 2 7 2 ; Der Geisterbanner, S. 2 7 2 - 2 7 3 ] , Banne, erhöhte sich weiter in den KonfirmaL I T E R A T U R : Alb.Acad. 1889. Blosfeld 1923. - tionsstunden zu vertraulichen Eindrücken und EBL 1929. - Kosch. - Eesti Üliöpilaste Selts ist uns allen unvergeßlich geblieben. Wenn er 1870-1905. Biograafilisi andmeid, New York so am Altar im seidenen Talar und großer 1965, Nachtrag Toronto 1970. - Nirk/Sögel 1975. Halskrause sechs Fuß hoch aufragte und einem - Redlich 1989. - Kruus 1995. - BaBA 140, 247 - beim Abendmahl die Hand auf den Kopf legte, 257. dann merkte man, wie warm diese Hand war, und fühlte sich gesegnet." (Im „KronsgymnaJaquet, Friedrich David sium", 1926, S. 89). * 28./29.3.1791 Jakobstadt (K), f 1841 Dorpat; Vater: David J . , fürstl.-kur. Landmesser in Mitau. 1811 — 1815 Studium der Theol., dann ausschließlich Mathematik, Privat- u. Gymnasi-

Zahlr. unveröfftl. Pr. u. Rdn. — August Hermann Franckes Pädagogik, Riga 1863 |Prog. zur Aktusfeier des Rigaer Gouv.-Gynr.]. Gedanken und Aphorismen, hrsg. v. C. Hunnius. In: Heimatstimmen 3, 1908, S. 3 2 5 - 3 4 2 ;

WERKE:

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Jessen Sepdr. Reval 1908 [entstanden in den 70er Jahren]. LITERATUR: Carl W o r m s : I m „Kronsgymnasium". Erlebtes und Erwecktes. I n : Jb.d.(balt.)Dtt. 1 9 2 6 , 8 8 - 9 2 . - D B B L 1970. - Ottow/Lenz 1977. B a B A 143, 1 4 6 - 1 5 9 .

LITERATUR: Grotthuß 1 8 9 4 , 3 8 3 . - D B B L 1970. Kosch. - R o b e r t L e i n o n e n u. Erika V o i g t : D e u t sche in St. Petersburg. Ein Blick auf den Deutschen ev.-luth. S m o l e n s k i - F r i e d h o f und in die europäische Kulturgeschichte, 2 B d e . Lüneburg 1 9 9 8 (Lüneburger ostdeutsche D o k u m e n t a t i o n e n 18,1 - 18,2), B d . 1, 107. - B a B A 143, 2 9 1 u. 2 5 7 , 71.

Jessen, Ludwig (Ps. Ludwig v o n Osten) * 9.5. (j. 27.4.) 1828 St. Petersburg, f 18.(j. 6.) 11.1888 St. Petersburg; Vater: (Hans) Peter (Boje) J . , Veterinär u. Prof. für Veterinärmed. in Dorpat (L). St. Annen-Schule in St. Petersburg, Studium am Institut für orientalische Sprachen des Ministeriums für auswärtige Angelegenheiten in St. Petersburg, seit 1847 als Diplomat im Dienst des russ. Außenministeriums, zeitw. Auslandsmissionen, Reisen durch die kaukasischen Gebiete, Persien usw., durch viele Gegenden Dtls., 1858 als Gesandter in Teheran. oo 16. 5 . 1 8 5 8 in St. Petersburg Mathilde Amalie Bsse. Wrangell. Seit 1865 in der Kanzlei des Außenministeriums in St. Petersburg, im Sommer 1872 am Rhein Bekanntschaft mit dem Vielschreiber u. Verf. pseudoorientalischer Lieder (1851) Friedrich Martin v. Bodenstedt ( 1 8 1 9 - 1 8 9 2 ) , 1874 trafen sich die Freunde in Bad Salzungen wieder. ~ gehörte dem 1853 gegrün. Verein dt. Dichter in St. Petersburg Die Wolke an. W E R K E : U P S . in: Schneeflocken 1858: Liebeslieder 1-14, S. 2 3 5 - 2 4 2 [Ge.-Zyklus]; Demawend, S. 243 [G.J. - UPs.: Franz Ludwig August Maria Freiherr von Haxthausen. Ein photographischer Versuch. Von Freundeshand, Hannover 1868 [als Ms. gedr.], - UPs.: Gedichte, Berlin 1874 [Bodenstedt gewidmet]. - UPs. in: Grotthuß 1894/95: Frauenschmuck, S. 263 / S. 303; Die Lehre der Sufi, S. 2 6 3 - 2 6 4 / S. 3 0 3 304; Mondnacht am Rhein, S. 264 / S. 304 [Ge.]. UBERS.: Michail Lermontov: Der Dämon. Eine morgenländische Sage. 1832— 1834, Berlin 1876. — Dichtungen von Graf Alexei Tolstoi und Nikolai Nekrassow. Eine Auswahl in deutscher Übertragung mit Beifügung des russischen Textes, St. Petersburg 1881 (1. Blumenlese). - Eine Dichtung von Graf A. Golenischtschew-Kutusow. Nebst Anhang. In deutscher Ubersetzung mit Beifügung des russischen Textes [...]. Zweite Blumenlese, St. Petersburg 1886.

J o c h m a n n , Carl Gustav * 10.2. (j. 30.1.) 1789 Pernau (L), f 2 4 . 7 . 1830 Naumburg/Saale; Vater: Johann Gottlob J. aus Görlitz, Stadtsekretär; Mutter: Elisabeth Magdalene, geb. Schwander. Stadtschule in Pernau, 1799 — 1806 Domschule in Riga (L), Studium nicht an der 1802 neugegrün. Univ. Dorpat, sondern ab 2 9 . 4 . 1 8 0 7 Jurastudium in Leipzig, seit 1 1 . 5 . 1 8 0 8 in Heidelberg. Spätherbst 1806 Eintritt für einige Monate in das franz. Regiment des Fürsten von Isenburg zur Befreiung Polens, 26. 5 . 1 8 0 7 Ernennung zum Leutnant. Anschließend Austritt u. Rückkehr an die Univ. Heidelberg, 7.3.1809 Immatrikulation in Göttingen, Rückkehr nach Riga u. ab 1810 dort Advokat, Freundschaft mit Conrad Heinrich v. Sengbusch u. —> G. H. Merkel. Unglückliche Liebe, die sein Leben mitbestimmte; 1812 Flucht vor den napoleonischen Truppen nach England, 1812 — 1814 Studium der engl. Staats- u. Rechtsverhältnisse in London, O x ford u. Edinburgh, Beeinflussung durch den engl. Liberalismus. Ende 1814 oder Frühjahr 1815 Rückkehr nach Riga. Wiederaufnahme der Advokatur u. hist, sowie politischer Studien. Beginn seiner andauernden Krankheit, 1819 Aufgabe seiner Anwaltskanzlei, Reisen als freier Schriftsteller nach Westeuropa, u.a. nach Dtl., Frankreich u. in die Schweiz. Die geplante Rückkehr nach Riga innerhalb zweier Jahre ließ sich aufgrund seiner sich verschlechternden Gesundheit nicht verwirklichen, auf seinen Reisen verbrachte er längere Zeit in Karlsruhe, Baden-Baden, v. a. in Paris, wo ihn, bedingt durch die in England gewonnene stark liberalistische Haltung, das Gedankengut der franz. Revolution insbes. auch durch dt. Exilanten beeinflußte. Dort machte er Bekanntschaft mit Konrad Engelbert Oelsner, Gustav Graf von Schlabrendorf, einem entschiedenen Gegner Napoleons, Guillaume Guizot u. Jean Baptiste Say. 1820 Beginn einer lebenslangen Freundschaft mit dem seit 1796 in Aarau (Schweiz) lebenden dt.

633 Schriftsteller u. Aufklärer Heinrich Zschokke ( 1 7 7 1 - 1 8 4 8 ) , der ihn durch die Hrsg. eines großen Teils seiner Schriften u.d.T. „ R e l i quien" aus seinem Nachlaß erst bekannt machte, w o b e i er ~s Aufs, bereits zu seinen Lebzeiten veröfftl. B e g e g n u n g mit Christian Friedrich Samuel Hahnemann (1755 — 1843, ab 1811 in Leipzig, 1821 durch die Apotheker ausgewiesen, dann in Kothen/Anhalt, ab 1835 in Paris), dem Begrün, der Homöopathie, von dem er sich Heilung versprach u. auf den sich seine „Briefe eines Homöopatischgeheilten" (1829) beziehen. 1830 Verfugung in seinem Testament, daß sein Herz in R i g a begraben werden solle. A u f dem W e g nach Naumburg zu Hahnemann starb Sein von hohem stilistischen R a n g gekennzeichnetes W e r k ist vornehmlich geprägt durch eine umfassende u. radikale Zeitkritik. Sie richtet sich u. a. gegen die gesellschaftlichen u. politischen Verhältnisse der Restaurationszeit, die herrschende Schulnied., den Zustand der dt. Sprache u. die Erscheinungsformen der R e l i g i o n . W E R K E : Folgende W e r k e sind v. ~ zu Lebzeiten ersch.: A n o n y m : Blätter aus Nizza. (Im Spätjahr 1820 und Frühjahr 1821). In: Heinrich Zschokke (hrsg. u. ges.): Uberlieferungen zur Geschichte unserer Zeit [im Folgenden abgek. = UGesch., versch. Hefte nach Monaten u. Jahr], Aarau, A u g . - H . 1821, S. 3 2 9 - 3 6 9 . Anonym: Robespierre (Vorw. Heinrich Zschokke). In: UGesch., Aarau, J a n . - H . 1822, S. 2 2 - 4 6 . — A n o n y m : Die Jesuiten und ihr Missionenwesen im heutigen Frankreich (Vorw. Heinrich Zschokke). In: UGesch., Aarau, J a n . - H . 1823, S. 3 - 5 2 [Vorabdr. aus Die Hierarchie und ihre Bundesgenossen in Frankreich, Aarau 1823, S. 1 5 2 - 2 5 2 ] , - A n o n y m : Die Hierarchie und ihre Bundesgenossen in Frankreich. Beiträge zur neuem Kirchengeschichte, Aarau 1823, S. 1 5 2 - 2 5 2 [Motto: „Ausspruch C o n dorcets"]. - A n o n y m : Betrachtungen über den Protestantismus, Heidelberg 1826 [Motto: „Paulus an die Galater 5,1"]. — A n o n y m : Ueber die Sprache. Facs. nach d. Orig.-Ausg. Heidelberg 1828, neu hrsg. v. Christian Johannes Wagenknecht, Göttingen 1968 (Deutsche Neudr., Texte des 19. Jhs.) [enth. Graf Gustav von Schlabrendorf: Bemerkungen über Sprache u. Jochmann-Biogr. v. Julius Eckardt. Motto: „ R e d e , daß ich dich sehe!"]; Berlin 2000. A n o n y m : Briefe eines Homöopathischgeheilten an

Jochmann die zünftigen Widersacher der Homöopathie, Heidelberg 1829; ebd. 1968; Nachdr. der Erstausg. Ottersberg; Schwarzenbek 1990; Nachdr. der Erstausg., hrsg. und mit einem N a c h w . vers. ν . U w e Pörksen, Heidelberg 1994 (Jahresgabe / C a r l - W i n t e r - U n i v . - V e r l . Heidelberg 1994/95); der zweite Br. in: Deutsche Essays. Prosa aus zwei Jahrhunderten, 4 Bde. ausgew., hrsg., eingel. u. erl. v. L u d w i g R o h n e r , N e u w i e d ; Berlin 1968, Bd. 1, S. 5 2 8 - 5 5 5 ; Sonderausg. WBG Darmstadt 1968; Neuaufl. 6 Bde. M ü n c h e n 1972 (dtv 6 0 1 3 - 6 0 1 8 ) . - A n o n y m : Ueber die Oeffentlichkeit. In: Das Inland. Ein Tagbl. für das öffentliche Leben in Deutschland, mit vorzüglicher Rücksicht auf Bayern, M ü n c h e n 82, 1830, S. 325 f.; Forts. 83, 1830, S. 329 f.; 84, 1830, S. 335 f.; 86, 1830, S. 3 4 2 - 3 4 4 ; 89, 1830, S. 353 f.; 91, 1830, S. 3 6 1 - 3 6 3 ; 94/5, 1830, S. 379 f.; 96, 1830, 384 f. [Vorabdr.]; w i e d e r i n : Carl v. R o t t e c k (Hrsg.): Allg. politische Annalen. Neueste Folge 1, 1830, S. 1 0 5 - 1 4 3 . — Alle weiteren W e r k e sind postum a. d. Nachlaß oder in Ausg. nochmals ersch.: In: Prometheus. Für Licht und R e c h t , Zs. in zwanglosen Heften, hrsg. v. Heinrich Zschokke u. seinen Freunden, Tie. 1—3 in 3 Bdn. Aarau 1832 u. 1833: Tl. 1. [1. H . ] , Aarau 1832: Brief an Ε. H. von Sengbusch in Riga über Kotzebues Ermordung (1819), S. 91 —147; Graf Gustav von Schlabrendorf in Paris über Ereignisse und Personen seiner Zeit. Aus K. G. Jochmanns Papieren, S. 1 4 8 - 2 0 4 ; Κ. E. Oelsen in Paris über Personen und Ereignisse seiner Zeit. Aus K. G. Jochmanns Papieren, S. 205—244; A n o n y m : Die Glücksspiele, S. 262—272; Hundert Seifenblasen, S. 2 7 3 - 2 9 4 . Tl. 3 [3. H . ] , Aarau 1833: Ueber die Oeffentlichkeit, S. 149 — 178; Kleinigkeiten aus den Reiseblättern von K. G. Jochmann, S. 179 — 211; Noch einige Seifenblasen von K. G. Jochmann, S. 226 — 238; A n o n y m : Englands Freiheit, S. 2 3 9 - 2 9 9 [dann auch die Erstdr. v. H. Zschokkes Erinn. an C. G. J o c h m a n n ] . — Erste sog. Gesamtausg.: Carl Gustav Jochmann's, von Pernau, Reliquien. Aus seinen nachgelassenen Papieren. Gesammelt von Heinrich Zschokke, 3 Bde. Hechingen 1 8 3 6 - 1 8 3 8 ; M k M ü n c h e n 1991; ebd. 1992 [Bd. 1, 1836: Kleinigkeiten aus meinen Reiseblättern. 1. In England, S. 6—96; 2. In Frankreich, S. 9 7 - 1 2 3 ; Graf Gustav von Schlabrendorf in Paris über Ereignisse und Personen seiner Zeit, S. 1 2 4 - 2 0 0 ; Κ. E. Oelsen in Paris über Personen und Ereignisse seiner Zeit, S. 201 -

Jochmann 2 5 1 ; Robespierre, S. 2 5 2 - 2 9 5 ; Die Bürgschaften der englischen Verfassung, S. 2 9 6 — 3 3 8 ; B d . 2, 1 8 3 7 : ' U e b e r die Ocffcntlichkcit, S. 3 - 3 9 ; Die Glücksspiele, S. 4 0 — 5 4 ; Politische Glossen, S. 5 5 - 1 3 3 ; Englands Freiheit, S. 1 3 4 - 2 0 9 ; Religion, Dogma und Pristerthum, S. 2 1 0 - 2 5 0 ; Die französischen Staatsverwandlungen, S. 2 5 1 — 3 0 1 ; Centralisiren und Pöderalisiren, S. 3 0 2 — 3 2 1 ; B d . 3, 1 8 3 8 : Zur Naturgeschichte des Adels, S. 3 — 1 5 3 ; Erfahrungsfrüchte 1 — 216, S. 1 5 4 — 2 3 9 J . - Stanzen. Grotthuß 1894/95, S. 1 2 4 - 1 2 5 / S. 1 4 1 - 1 4 2 [G.]. - Die Rückschritte der Poesie. I n : Studies in Philosophy and Social Science 8, 1 9 3 9 , S. 9 2 - 1 1 4 (Einl. Walter Benjamin) [gek. Fass., nur das 4. Kap.]; wieder i n : Das Argument. Berliner Hefte fur Probleme der Gesellschaft J g . 5, H . 26, 1 9 6 3 , S. 2 —17; erw. Neuausg. u . d . T . : Die Rückschritte der Poesie. Mit Einleitung und ergänzenden Quellentexten von C. G. JOchmann, G. Vico und W. Jones, hrsg. v. Ulrich Kronauer, Hamburg 1 9 8 2 ; ebd. 1 9 9 2 (Philosophische Bibliothek 343) [ausführl. B i b l . ] . - W e i t e r e Teilausg. u . d . T . : Die Rückschritte der Poesie und andere Schriften, hrsg. u. mit einer Einl. vers. ν. W e r n e r Kraft, F r a n k f u r t / M 1 9 6 7 (Slg. Insel 26) [enth. Brief an Ε. H. von Sengbusch in Riga über Kotzebues Ermordung, S. 33 — 41 [gek. Fass, d. Erstausg. in Prometheus, T l . l , 1. Η . , Aarau 1 8 3 2 , S. 9 1 - 1 4 7 ] ; Wodurch bildet sich eine Sprache? S. 4 2 - 8 2 [gek. Fass. d. Erstausg. v. Uber die Sprache, Heidelberg 1 8 2 8 , Kap. 3 ] ; Robespierre, S. 83 — 121; Die Rückschritte der Poesie, S. 1 2 2 - 1 7 8 ; Stylübungen, S. 1 7 9 - 2 0 4 [Schriftenverzeichnis]; R e z . v. Francis Golffing. In: Germanistik. 9, 1 9 6 8 , S. 3 7 8 . Weitere Teilausg. u . d . T . : Die unzeitige Wahrheit. Aphorismen, Glossen und der Essay „ Uber die Öffentlichkeit", hrsg. u. erl. v. Eberhard Haufe, Leipzig; W e i m a r 1 9 7 6 ; 2. verb. u. erw. Aufl. ebd. 1 9 8 0 ; Liz.nachdr. der 2. Aufl. Berlin 1981; 3. Überarb. u. verm. Aufl. Leipzig; W e i m a r 1 9 9 0 (Kiepenheuer B ü c h e r e i 15) [mit einer Lebenschronik u. R e g . vers. ν. Eberhard Haufe; Nachlaßausg. v. Zschokke 1 8 3 6 - 1 8 3 8 mit orthographischer Modernisierung, Stellenerl., Dichterportrait u. N a m e n s R e g . ; darin: Erfahrungsfrüchte I, 1 9 8 0 , S. 5 - 3 6 , 1990, S. 5 3 4 ; Erfahrungsfrüchte II, 1 9 8 0 , S. 3 7 - 5 5 , 1 9 9 0 , S. 3 5 - 5 2 ; Erfahrungsfrüchte III, 1980, S. 5 7 114, 1 9 9 0 , S. 5 3 - 1 0 6 (Erstausg. in Zschokkes R e l i q u i e n , B d . 3, Hechingen 1 8 3 8 , S. 1 5 4 2 3 9 ) ; Politische Glossen, 1 9 8 0 , S. 1 1 5 - 2 0 1 ,

634 1 9 9 0 , S. 1 0 7 - 1 8 9 ; Über die Öffentlichkeit, 1 9 8 0 , S. 2 0 3 - 2 4 3 , 1 9 9 0 , S. 1 9 1 - 2 2 9 ] ; R e z . v. Ludwig Uhlig. I n : Germanistik 21, 1980, S. 6 7 9 . - Neuausg: Zur Naturgeschichte des Adels. Faksimile der Erstveröffentlichung von 1838, hrsg. und mit einem N a c h w . vers. ν. Ulrich K r o nauer, Heidelberg 1982 [Erstausg. in Z s c h o k kes R e l i q u i e n , B d . 3, Hechingen 1 8 3 8 , S. 3 — 1 5 3 ] , — Neuausg. Politische Sprachkritik. Aphorismen und Glossen, hrsg., ausgew. u. k o m m . v. U w e Pörksen u. Siegfried Hennrich et.al., Stuttgart 1 9 8 3 ( R U B 7 9 3 3 ) ; R e z . v. Ulrich Kronauer. In: Germanistik 25, 1984, S. 5 1 8 — 519. Gesammelte Schriften. Kommentierte Ausgabe, hrsg. v. Peter König, Ulrich K r o nauer, Hans-Peter Schütt, 5 Bde. Heidelberg 1 9 9 8 fF. [bisher ersch.: B d . 1, hrsg. Peter König, Heidelberg 1 9 9 8 : Uber die Sprache (Vorw. Hans-Peter Schütt u. einf. Es. zu ~s Leben u. W e r k v. Ulrich Kronauer); in V o r bereitung: B d . 2 : Betrachtungen über den Protestantismus (1826); B d . 3 : Die Hierarchie und ihre Bundesgenossen in Frankreich (1823); B d . 4 : Kleine Schriften I.; B d . 5 : Kleine Schriften II; B d . 6 . 1 : Briefe eines Homöopathischgeheilten; B d . 6 . 2 : Nachgelassene Briefe 1819-1930; die Ausg. soll Editionsrichtlinien, Bemerkungen zu den Erstausg. v. Zschokke sowie Angaben zur R e z e p t i o n enthalten]; R e z . zu B d . 1: Helmut Henne. In: Germanistik 40, 1 9 9 9 , S. 3 2 2 ; Gerhard Wagner. In: Paratexte 1, 2 0 0 0 , Η . 1, S. 77; Markus Malo. In: Scientia Poetica 5, 2 0 0 1 , S. 1 2 2 - 1 4 2 . AUSGABEN:

Heinrich Zschokke: Erinnerungen an von Pernau. In: Prometheus. Für Licht und Recht 1, 1832, 91 - 147. - Ders.: von Pernau. (Mittheilungen zu dessen Lebensgeschichte, vom Hrsg.) In: ~'s, von Pernau, Reliquien. Aus seinen nachgelassenen Papieren. Ges. v. Heinrich Zschokke, Bd. 1, S. 1 - 8 0 [gesamt 3 Bde. Hechingen 1 8 3 6 1838], - G. H. Merkel: In: Abend-Zt. 204, 28.8.1841, Sp. 1 6 2 8 - 1631. - H. Zschokke.: Ges. Schriften, 35 Bde. Aarau 1 8 5 4 - 1866. - Julius Eckardt: In: B M 7, 1863, 2 9 5 - 3 4 4 . - Eckardt 1868, 2 7 0 - 3 1 5 . - Rig.Biogr. 1884, 2, 31 - 3 6 . Ersch/Gruber 1889. - Eesti noukogude entsiiklopiedia 3, 270. - Goedeke 15, 147. - ADB 14. W . Benjamin: Die Rückschritte der Poesie von In: Zf. Sozialforschung 8, 1/2, 1939, 9 2 - 114. Kosch. - Werner Kraft: In: N R 77, 1966, 249 267. - N D B 10. - D B B L 1970. - Werner Kraft: ~ und sein Kreis. Zur deutschen Geistesgeschichte zw. Aufklärung u. Vormärz, München 1972 [Bibl.]. Werner B. Koch: Dtl. und ein Republikaner. Die LITERATUR:

635 Rückschritte der Poesie. In: ders.: Antizipation des Fortschritts oder utopische Regression. Zur Kritik der bürgerlichen Kulturtheorie, Frankfurt/M 1978, 3 4 - 9 4 [Diss.]. — August Traat: der erste revolutionäre Denker aus Estland. In: Entwicklungsprobleme der sozialökonomischen Formationen im Ostgebiet, 1978, 7 0 - 8 4 . - Gerhard Wagner: Jenseits von Klassik und Romantik. Die geschichtsphilosophischen, sozialen und ästhetischen Anschauungen von ~ und ihre Stellung in der G e schichte der progressiv-bürgerlichen deutschen Ideologie von 1789 bis 1830, Berlin (Ost) 1978 [Diss.]. — U w e Pörksen: Plädoyer fur politische Kultur. Über In: Merkur 35, 1981, 198 - 204. Gerhard Wagner: Prometheus aus Pernau. G e schichtstheoretische, sozialkritische und ästhetische Dimensionen im W e r k In: W B 27, 1981, 5 3 72. — Werner Kraft: ~s ,Stylübungen'. In: Merkur 37, 1983, 679 - 686. - Ralph Rainer Wuthenow: ~ ( 1 7 8 9 - 1830). In: Giulia Cantarutti; Hans Schumacher (Hrsg.): Neuere Studien zur Aphoristik und Essayistik, Frankfurt/M; Bern; N e w Y o r k 1986, 2 0 5 - 2 2 2 . — Markus Fauser: „Rede, daß ich dich sehe". ~ und die Rhetorik im Vormärz, Hildesheiin; Zürich; N e w Y o r k 1986 (Germanistische Texte und Studien 26). — Paolo d'Angelo: ~s ,Rückschritte der Poesie' und Hegels These vom Ende der Kunst. In: Hegel S t u d i e n ^ l , 1986, 167 175. — Jürgen Schiewe: „Herren und Knechte sind selten gute Sprecher". Anm. zur politischen Sprachkritik ~s. In: Sprachdienst 32, 3, 1988, 73 77. — Jürgen Schiewe: Sprache und Öffentlichkeit. ~ und die politische Sprachkritik der Spätaufklärung, Berlin 1989 [Bibl.J. - Redlich 1989. Scholz 1990. — Jürgen Schiewe: Ein Weltbürger in den Fängen der Völkischen: Uber die Rezeption der aufklärerischen Sprachkritik ~s durch den Allg. Deutschen Sprachverein. In: Muttersprache 102, 1992, 1 - 14. - Killy 1993, 6, 1 0 3 - 104; 10, 2 5 4 ; 13, 4 0 ; 2005. - D B A 607, 153; II 657, 113. BaBA 143, 4 1 2 - 4 2 0 . - P. König: Vernunft und geistige Macht. Lambert, Herder und In: Claus Altmayer u. Armands Gütmanis (Hrsg.): Johann Gottfried Herder und die deutschsprachige Literatur seiner Zeit in der bait. Region, R i g a 1997, 166 — 167. - U . Pörksen: ~ (* 1789 Pernau, f 1830 Naumburg). Ein Selbstdenker ohne Land, Namen und Publikum und ein früher Verteidiger der H o möopathie. In: ebd. Riga 1997, 1 9 8 - 2 3 1 [mit Bibl.]. — Aufs, in: Das Baltikum im Spiegel der deutschen Literatur. Carl Gustav Jochmann und Garlieb Merkel. Beitr. d. Internationalen Symposions in Riga vom 18. bis 21. Sept. 1996 zu den kulturellen Beziehungen zw. Balten u. Deutschen, hrsg. v. Michael Schwidtal u. Armands Gütmanis, Heidelberg 2001 [das dort angegebene Todesdatum von ~ 1839 ist falsch], darin: U w e Pörksen: Einleitung zur Jochmann Sektion, 121 — 127; Eberhard Haufe: Auf- und Niedergang von ~s „Unzeitiger Wahrheit", 1 2 9 - 132; U w e Pörksen: Gattungen

J o h a n n e s de Livonia der theoretischen und praktischen Vernunft. ~s Politische Glosse zum Wandel des Staatsbegriffs und der Umriß einer Denkschrift, 133 — 140; Ulrich Kronauer: „Ich fühle mich als ein Fremdling in dieser Welt, der gar nicht in sie hinein gehört. Psychogramm eines Aufklärers in einer rätselhaften Zeit, 141 — 151; Jürgen Schiewe: ~ und die Ö f fentlichkeit im Baltikum, in Deutschland u. in England, 154 — 164; Peter König: ~s Rezeption der Philosophie Radicals, 165 — 180; Ralph-Rainer Wuthenow: Der sansculottische Alleinherrscher. Zu ~s Essay über Robespierre, 181 — 193. J o c o s u s , J u s t u s J u c u n d u s —»• K o s e g a r t e n Johannes de Livonia * 1 5 . J h . , w a h r s c h e i n l i c h westfälischer A b s t a m m u n g , w i r k t e in L ; ü b e r seine L e b e n s u m s t ä n d e ist sonst nichts b e k a n n t ; stellte lt. E i n t r a g 1 4 3 1 die Livländische Slg. zus. ( B , B e r l i n , Staatsbibliothek P r e u ß . Kulturbesitz ms. g e r m . o c t . 1 8 6 ) u n d gilt a u c h als d e r e n S c h r e i b e r , w i e der lat. Zusatz „ S c r i p e n s in L i v o n i a par m a n u J o h a n n i s 1 4 3 1 " b e z e u g t . D i e Slg. e n t h . T e x t z e u g n i s s e , die w a h r s c h e i n l i c h alle ü b e r den H a n d e l s w e g der H a n s e i m O s t s e e r a u m v e r m i t t e l t w u r d e n , so daß ~ Fass, in m n d . S p r a c h e w o h l bereits vorfand, die er in der Slg. z u s a m m e n f a ß t e . In E r w ä g u n g w u r d e a u c h g e z o g e n , o b er n i c h t s c h o n a. d. w e s t f ä l i s c h e n R a u m diese T e x t e n a c h L m i t b r a c h t e , zumal sie n i c h t bait. E i g e n g u t darstellen, s o n dern franz., ital. U r s p r . sind, s o w i e a u f n o vellistischen E l e m e n t e n ä la B o c c a c c i o u. Meistersangtraditionen basieren. Folgende T e x t e e n t h . die Slg. —> Flos vnde Blankeßos; —> Farbendeutung, e i n e M i n n e a l l e g o r i e ; Die beiden Rosen; Frauentreue; Studentenglück; Liebeslied; Gespräch über Glück und Unglück in der Liebe; Des Minners Anklagen [das kurze m n d . paarg e r e i m t e G . v. den beiden Rosen (pag. 2 6 1 - 2 6 b ) e n t h . e i n e A l l e g o r i e ü b e r die L i e b e . D e r D i c h t e r sieht e i n e p r ä c h t i g e R o s e , die sich v e r s c h l i e ß t , sobald die S o n n e n i c h t m e h r scheint, so daß sie k e i n e n S c h a d e n n e h m e n k a n n . E i n e z w e i t e R o s e offenbart d e m o n s t r a tiv ihre S c h ö n h e i t , i n d e m sie zu aller Z e i t offen bleibt. S o k a n n der b ö s e T a u sie z e r fressen u. d e m W u r m u. d e m V e r d e r b e n a n h e i m f a l l e n lassen. D i e B o t s c h a f t ist: E i n i m m e r offenes, aufgeschlossenes M e n s c h e n h e r z ist l e i c h t d e m U n t e r g a n g g e w e i h t , weil es stets den Z u g a n g z u m I n n e r s t e n e r m ö g l i c h t . D i e sinnenlustige K o k e t t e r i e w i r d g e g e n ü b e r der

636

Johannsohn Keuschheit u. Bedachtsamkeit stets den Schaden haben. Die mnd. Verserzählung (200 Verse) v. der Frauentreue erzählt, daß ein Ritter kommt u. ein ihm vorher bekannter Bürger ihn auffordert, die Frauen zu betrachten. Die Liebe des Ritters fällt auf die Ehefrau des Bürgers. In seiner Liebesnot bestreitet er einen Kampf, b. dem er fast tödlich verwundet wird. Der Bürger bittet seine Frau, zu dem Verwundeten zu gehen. Dort zieht sie ihm das Eisen a. d. Brust, so daß er genesen kann. Von Liebe geplagt, steigt der Ritter des Nachts in das Schlafzimmer der Eheleute ein. Die Frau will ihn a. d. Zimmer bringen, ehe der Bürger aufwacht. Umschlungen gehen sie, da fällt der Ritter tot um. Abgesehen von der heimlichen, grotesken ,Entsorgung' der Leiche a. d. Gemächern, endet der mnd. Text mit der Beerdigung des Ritters. Die Fass., die in Laßbergs Liedersaal 1, 177 ff. überliefert ist (es gibt eine franz. Vorlage), berichtet noch davon, daß die liebende Bürgersfrau Stück für Stück ihres Kleides opfert, bis sie entblößt tot über dem Leichnam zusammenbricht, so daß beide gemeinsam bestattet werden. Wegen seiner unerwarteten ethischen Beurteilung fällt die E. vom Studentenglück auf (662 Verse), wenngleich auch hier die Treue der Liebe im Vordergrund steht. Eine treue Magd steckt eine Scheune in Brand, damit ihre Herrin, die eine Liebesbeziehung zu einem Studenten hat, nicht durch den Ehemann entdeckt wird. Das Fazit dieser Tat ist, daß sie gelobt u. gepriesen wird, denn Gott u. Maria sollen den Menschen am Jüngsten Tag so treu sein, wie die Magd gegenüber ihrer Herrin. Eine Vorlage ist hier nicht auszumachen. Das Liebeslied (3 Str.) wurde in der älteren Literatur als mnd. Ubers, eines Liedes des Spruchdichters u. Meistersängers Regenbogen (um 1300) aufgefaßt. Bei der bis heute umstrittenen Zuweisung von seinen Liedern bleibt sie fraglich u. bedarf der Klärung. Wenig attraktiv ist das Gespräch über Glück und Unglück in der Liebe (pag. 15 a -20 b ). Zwei Frauen treffen sich u. geraten in ein Streitgespräch, wobei die eine die Liebende, die andere den bewußten Verzicht auf die Liebe verkörpert, weil die Bindungslosigkeit kein Leid verursacht. Das Gespräch endet damit, daß ein Mann auftritt, der von Frau Minne geleitet wurde. Als eine der Frauen, es ist nicht gesagt, welche, ihn auf den W e g schickt, bleibt ihm nur der Zweifel, daß das

Scheiden v. einer Frau ihn weiter in die Irre gehen lassen wird (Want yk noch alle tyd mud erre gan). Der Text Des Minners Anklagen umfaßt 831 Verse, wobei der Anfang fehlt u. nach V. 548 eine Lücke besteht. Schönheit u. Liebe werden nacheinander v. einem unglücklich Liebenden beschuldigt, ihm sein Leid verschuldet zu haben. Den Vorwurf zurückweisend beschuldigen sie sich gegenseitig. U m den Streit zu schlichten, bittet der Liebende sie, Einfluß auf seine Geliebte so zu nehmen, daß sie Gnade walten ließe. Als sie ihn fragen, ob sie der Geliebten Schmerz zufügen sollen, weist er das entrüstet zurück. Lieber wolle er den T o d erleiden. Die Geliebte das hörend, spottet über diese Worte, nimmt aber schließlich doch den Geliebten in ihre Dienste. Den Schluß bildet ein Lob auf die Beständigkeit (steticheyt), die die Grundlage für die Liebe sei. Die Sprache u. die R e i m e verraten, daß eine nicht bezeugte mhd. Vorlage ins mnd. umgesetzt wurde]. Der Grundtenor dieser Slg. v. versepisch-novellistischen u. lyrisch allegorischen Dichtungen kann als verflachtes Nachklappen der im 14. Jh. in den Niederlanden, Engl. u. Dtl. in der Folge franz. Vorbilder gepflegten Minneallegorie u. Minnereden angesehen werden. AUSGABEN: Eschenburg 1799, S. 2 0 9 - 2 7 4 falle Texte d. Slg.J. Ferner: Die beiden Rosen. In: Grotthuß 1894, X X I V , S. 3 2 - 3 3 ; ebd. in: Grotthuß 1895 [mit nhd. Ubers.]. - Frauentreue. In: Grotthuß 1894, X X I I I , S. 2 7 - 3 2 ; ebd. in: Grotthuß 1895 [mit nhd. Ubers.]. — Gespräch über Glück u. Unglück in der Liebe. In: Grotthuß X X I V , S. 2 2 - 2 7 ; ebd. in: Grotthuß 1895. — Des Minners Anklagen, Wilhelm Seelmann. In: Ndjb 8/1882, 1883, S. 4 2 - 6 3 ; Grotthuß 1894. LITERATUR: Grotthuß 1894, XXII-XXIII. S c h m i d t 1 9 0 1 . - Eckart 1 9 1 1 , 2 0 2 ; - Schreinert 1 9 5 2 , 2 9 9 . - R e d l i c h 1 9 8 9 . - Frieder S c h a n z e : R e g e n b o g e n . I n : 2 V L 7, 1 9 8 9 , Sp. 1 0 7 7 - 1 0 8 7 . B a B A 144, 2 2 8 .

Johannsohn, Agnes von 2 2 . 7 . 1 8 7 0 Durben, Kr. Libau (K), t 4 . 2 . 1 9 4 5 Schmentau (Westpr.); Hauslehrerin; Vater: August Friedrich J. ( 1 8 2 8 - 1 9 0 5 ) , Pastor u. Probst v. Grobin (K); Mutter: Gertrud Alexandra, geb. Hesse ( 1 8 3 5 - 1 8 8 8 Nord-Durben) ; Bruder —> A. v. Johannsohn.

637

Josephi

: In: Stael-Holstein 1896: Schneesturm W E R K E : Gedichte, Jurjew (Dorpat) 1904. - Die im Walde, S. 3 7 8 — 3 7 9 ; Sommertage, S. 3 7 9 — Muschel. Für gemischten Chor, Sopran-Solo und 3 8 0 ; Brich los, du schöner Sturm, S. 3 8 0 — 3 8 1 Orchester (Komp. C. A. Richter), Zürich 1918

WERKE

[Ge.].

[Klavierausz.].

LITERATUR: Friedrichs 1981. - Karin v. Borbely (Bearb.): Deutsch-baltisches G e d e n k b u c h . Unsere T o t e n der Jahre 1 9 3 9 - 1947, hrsg. v. der Dt.-Balt. Genealogischen Ges. e.V., Darmstadt 1991.

LITERATUR: Alb.Cur. 1932 u. 1978. Redlich 1989. - BaBA 146,081 - 0 8 2 .

Johannsohn, A u g u s t v o n * 11.5.1872 Past. Durben (K), f 5.12.1958 Fürstenwalde (Brandenburg); Eltern wie seine Schwester —>• A. v. Johannsohn. Gym. in Libau (K), 1 8 9 2 - 1 8 9 6 Theol. Studium in Dorpat, Probejahr in Nord-Durben, 1898 ordiniert u. Pastor-Adjunkt in N o r d Durben. oo (1) 14.9.1899 in Weißenstein Elisabeth Grube, Tochter v. Nikolai G., R e alschullehrer u. Emilie geb. Clever. 1 9 0 4 1910 in R ö n n e n (K), 1 9 1 0 - 1 9 2 8 in Spahren u. Stenden (K), 1 9 2 8 - 1 9 3 6 Pfarrer in Fürstenwalde, bis 1953 Verwaltung des Pfarramtes, oo (2) 15.7.1934 in Fürstenwalde Hortense Bsse. v. Behr, Tochter v. Baron Alexander v. B. u. Sylvia geb. v. Söderhjelm; 3 Kinder: Wolfgang (* 1900); Herbert (* 1902); Siegfried (* 1903). WERKE: O, schreibe tief dies Wort in's Herz.

In:

Stael-Holstein 1896, S. 128 [G.J. LITERATUR: A. Seeberg in: Alb.Theol. 1905, Nachtr. 1929. - Kallmeyer 1910. - Neander 1967. - BaBA 144, 2 8 0 - 2 8 2 .

Johnas, W i l h e l m Alfred * 17. (j. 5.) 1.1880 Illuxt (K), f 25.4.1941 Berlin; Vater: Agathon Wilhelm J., Arzt. 1 8 9 5 - 1 9 0 0 Petri-Schule in St. Petersburg, 1 9 0 0 - 1 9 0 2 Studium der Med. u. Naturwiss. an der Univ. Dorpat, interessierte sich auch für theaterwiss. u. naturphilos. Fragen. 1901 — 1903 Hauslehrer in Kokenhusen (L) b. der Fam. v. Tiesenhausen/Löwenstern, 1 9 0 3 1905 in Ratshof (K), danach Studium der Zoologie in Leipzig, Promotion, Diss.: „Das Facettenauge der Lepidopteren. In: Zs. für wiss. Zoologie 97/2, Leipzig 1910". 1910 — 1914 Oberlehrer an der dt. Knabenschule u. der Mädchenschule des Vereins der Deutschen in Libau (K). oo 1911 Ella Peterson. Beamter der Stadtbibliothek in Tilsit, Lehrer in K ö nigsberg, zwei Jahre Vikariatslehrer in BerlinSpandau.

Kosch.

Josephi, Elisabeth Anna Karoline, v o n Kade

-

geb.

* 7.9. (j. 26.8.) 1888 Saucken (K), f 12.3. 1986 Sarstedt b. Hannover; Vater: Hermann Kade (t 1897), Oberforstmeister; Mutter: Luise, geb. Neumann. Privatunterricht am Geburtsort, nach dem T o d ihres Vaters (sie war erst neun Jahre alt) zog die Fam. nach Riga (L), bis 1910 Schule u. Fröbelseminar in Riga, Lehrerin an der Taubstummen-Anstalt in Riga, oo 28.2.1910 in Riga Karl Friedrich Wilhelm Josephi ( 1 8 7 3 30.3.1926), Pastor von Krettingen (Kretinga, östl. v. Memel (Klaipeda) in Lit); 7 Kinder, zwei Söhne als Kleinkinder gest. Ubersiedlung nach Krettingen. Nach dem T o d des Ehemannes 1926 Leiterin eines Internats in H e y dekrug (Lit, Memelland), dort Grün, des Gustav-Adolf-Vereins, 1944 Flucht in den Warthegau, nach 1945 in Burkersroda (Thüringen), seit 1952 in Sarstedt (Niedersachsen) b. ihrem Sohn. Später dort im ev. Altersheim, enger Zusammenhalt mit ihrem Sohn, der von ihren sieben Kindern als einziger überlebte. 1974 Gedok-Preis, 1975 Literaturpreis der Landsmannschaft Deutsche aus Lit; ~ publ. zuerst im Memeler Dampfboot u. im Ostpreußenbl. WERKE: Streiflichter

aus dem Osten.

Erzählungen,

Heydekrug 1934 (Memelländische R u n d schau) ; auch als M k [Slg. v. Skizzen u. kleinen E n . ] . - Der große Brand

in Memel,

o.O.

1938

[Sch.; aufgeführt in Memel u. Hamburg]. — Ohne Land.

Roman

aus Kurland;

Tilsit; Leipzig

1940 [Sonderaufl. d. Luftwaffe]; ebd. 1942; 3. Aufl. ebd. 1943; auch Aufl. o.J.; ungek. Ausg. Frankfurt/M; Berlin 1990 (Ullstein-Buch 22215) [entstanden 1939; schildert das Schicksal des Wanderburschen Carl Gottlieb Sahm. Es geht um dt. Einwanderer in die bait. Provinzen Rußls., denen die herrschende soziale O r d n u n g u. die v. der Ritterschaft erlassenen Gesetze eine Eingliederung in das bait. Deutschtum sehr erschwerten, u. a. da sie kein Land erwerben durften. Zwar waren sie

Junius redivivus freie Leute, blieben aber Außenseiter im sozialen Gefüge, welches durch grundbesitzenden Adel, Städter, Honoratioren u. eine breite leibeigene est. u. lett. Bauernschaft geprägt war.] — Geburtstag in Maschutten. In: BaltRds 4(16)/9, 1953, S. 9 - 1 0 [aufgenommen in Arzt im Osten, 1971]. — Eine Ferienreise vor hundert Jahren (III. Walter R i e c k ) , 1.-6. Tsd. Kassel 1958 (Silberstern 72) [ J g b . ] . - Unser Pastor. Roman aus dem Baltikum, Lahr 1961; R e z . v. Μ . B. In: B B 11 (157), 1961, S. 11; 2. Aufl. ebd. 1963; W i e n u . a . 1976; Liz.ausg. ungek. Ausg. M ü n c h e n 1983 (dtv 10166); Ausz.: Unser Pastor. In: B B 8 (418), 1983, S. 20; R e z . v. G. v. M i c k w i t z . In: Jb.d.balt.Dtt. 32/1985 (1984), S. 1 9 6 - 1 9 7 ; v. P. Brock. In: Ostpreußenbl. 34/37, 1983, S. 6; ungek. Ausg. Frankfurt/M; Berlin 1990 (Ullstein-Buch 22265) [im Mittelpunkt steht der R i g a e r Theol.Student Fritz Stephani, dem die Prüfung vor dem Konsistorium beinahe z u m Verhängnis wird, weil er erklärt, er könne an den Teufel nicht glauben. Sein Vikariat in einem lett. Dorf macht ihn mit der praktischen Seelsorge bekannt, und er w i r d Zeuge der R e v o l u t i o n gegen das Zarenregime. Seßhaft w i r d er schließlich in der kleinen Diasporagemeinde Krettingen in Lit; er erlebt den lett. Aufstand, heiratet, verliert seine Kinder, geht ganz auf i m Dienste seiner Gemeinde u. w i r d für alle Menschen in der U m g e b u n g „unser Pastor"; aut. Z ü g e ] . — Theodor Pander f . In: B B 6 (248), 1969, S. 6 - 7 . - Marie Müller zum Gedenken. In: B B 1 (255), 1970, S. 11. - In: Auf meiner Straße. Anth. ostdt. Autorinnen der Gegenwart, hrsg. i.A. d. Frauenbundes für Heimat u. R e c h t e.V., Bonn, bearb. u. Gestaltung Irma Bornemann, Ausw. d. Beitr. Karl R e i n u . a . , Nürnberg 1975: Der Treck auf der

638 Flucht, S. 81—84 [E.]; Die Ausreise und vereint, S. 8 5 - 8 9 [E.]. - Mittlerweile antik ... (Geschichte eines silbernen Schmantkännchens). In: Jb.d.balt.Dtt. 23/1976 (1975), S. 1 2 6 - 1 2 8 . Arzt im Osten. Roman, M ü n c h e n 1971 [handelt v o m Leben eines dt. Arztes in Südrußl. während des russ.-türkischen Krieges 1877 — 1878 u. danach Landarzt i m Baltikum ist]; 2. Aufl. 5.-6. Tsd. ebd. 1976; Liz.ausg. Berlin 1977; M ü n c h e n 1978 (Goldmann-Tb. 3671); 2. Aufl. 11.-16. Tsd. ebd. 1981; Deutsche Buchgemeinschaft 1977; dort weitere Aufl. o . J . ; ungek. Ausg. Frankfurt/M; Berlin 1990 (Ullstein-Buch 22305); R e z . v. Manfred Hellniann. In: B B 5 (332), 1976, S. 5. - In: Alle Mütter dieser W e l t . Anth. ostdt. Autorinnen der Gegenwart, hrsg. v. Irma Bornemann, Nürnberg 1978: Rund ein Jahr, S. 131 — 133; Mutter kocht Rühensaft, S. 133 — 136 [Prosa]. — Osterfest in Südrussland. In: Erik Thomson (Hrsg.): Ich erzähle euch alles, was am Ostersonntag geschah, Buxheim/Allgäu u m 1979, S. 193. - Die Reithalle. In: „ W e r verzeiht, kann wieder lachen". Anth. ostdt. Autorinnen der Gegenwart, hrsg. v. Irma Bornemann, Bonn 1985, S. 1 1 9 - 1 2 1 [E.J. L I T E R A T U R : ~ 65Jahre alt. In: BaltRds 4(16)/8, 1953, 4. - Ehrung f ü r - In: BB 11 (325), 1975, 4. - Ottow/Lenz 1977 (Karl Friedrich Wilhelm Josephi). - Manfred Hellniann: ~ 90Jahre. In: Big. BB 9 (359), 1978, 10. - Kosch. - Das Leben im Osten geschildert. Zum 95. Geburtstag der Schriftstellerin In: Ostpreußenblatt 34, 1983, 6. - Vera v. Sass: ~ 95 Jahre. In: BB 9 (419), 1983, 6. - Dies.: ~ t- In: BB 5 (451), 1986, 11. - M. Hellniann: ~ zum Gedächtnis. In: Jb.d.balt.Dtt. 35/1988 (1987), 1 5 4 - 156. - Redlich 1989. - BaBA 146, 373.

Junius redivivus —> Bauer

639

Kaidja Κ

K a a r s e n , M a g d a —> B o d i s c o

M e y e r , T o c h t e r v. D r . H e r m a n n M . u. P a u line, geb. Lovis.

K a e h l b r a n d t , E m i l Carl A u g u s t

Umsiedlung, Flucht, Kriegsteilnahme u. G e * 2 2 . 3 . 1 8 3 6 Past. N e u - P e b a l g (L), f 10.1. fangenschaft, 1947 Abitur, Landwirtschafts1907 R i g a (L); Vater: Carl L u d w i g K. ( 1 8 0 3 - lehre, S t u d i u m der Betriebs- u. Volkswirt1888), Lehrer u. Pastor in R i g a (traditionsrei- schaft, P r o m o t i o n , oo (1) 1 8 . 7 . 1 9 5 3 Imina che Pastorenfam. in L); M u t t e r : Luise, geb. Cölle; 1 Sohn, oo (2) 9 . 4 . 1 9 6 5 Karin L a n g e n ; 2 T ö c h t e r . Langjähriger Geschäftsführer eines Doebner (1804-1882). Sanatoriums, engagierte sich ftir die dt.bait. Häuslicher U n t e r r i c h t , 1850—1852 G y m . in Landsmannschaft u. f ü r seine S t u d e n t e n v e r D o r p a t , 1 8 5 3 - 1 8 5 8 S t u d i u m der T h e o l . in b i n d u n g Fraternitas Dorpatensis zu M ü n c h e n . D o r p a t , 1859 praktisches Jahr b. seinem Vater, W E R K E : mit W i l h e l m Weisser: Wie geht's, Herr 1860 — 1862 Hauslehrer in R o d e n p o i s (K) u. Nachbar? hrsg. v. D t . Industrieinstitut Köln, R i g a , 1862 R e i s e n d u r c h D d . , die Schweiz u. Köln 1964. - Am Schnittpunkt. In: B B 6 (188), Italien, 1 8 6 3 - 1 8 7 4 P a s t o r - A d j u n k t u. 1 8 7 4 1964, S. 3. - Kriegsgeneration und Landsmann1895 Pastor in N e u - P e b a l g , 1 8 8 4 - 1 8 9 5 auch Propst des Spr. W e n d e n , 1 8 9 5 - 1 9 0 6 O b e r - schaft. In: Jb.d.balt.Dtt. 1965, S. 9 ff. Balpastor an St. Peter in R i g a , oo (1) 1 9 . 5 . 1 8 6 4 H R S G . : Gestern sind sie zurückgekommen... tische Pratchen und andere heitere Geschichten von T h e o p h i l e Seraphim ( 1 8 4 0 - 1 8 9 1 ) . oo (2) Balten seit der Umsiedlung 1939 (III. Alexander 2 9 . 7 . 1 8 9 2 Magdalene Ehlers ( 1 8 4 7 - 1 9 0 1 ) . W E R K E : Anstaltsoder Gemeindediakonie. In: C h o m a ) (in Zusarb. mit der C S G — d e m Mitt. u. N a c h r . 50, N . F . Bd. 27, 1894; als dt.bait. Kulturwerk), K ö l n 1994; 2. veränd. Sepdr. o . O . 1894. — In welchem Sinne gibt es bei Aufl. u . d . T . : Baltische Pratchen und andere heitere uns eine Frauenfrage? In: B M 47, 1899, S. 1 2 9 - Geschichten von Balten seit der Umsiedlung 1939 144. — Der Gegensatz der positiven und negativen (III. Alexander C h o m a u. H u b e r t Floriot), Theologie. In: B M 49, 1900, S. 2 4 9 - 2 6 3 . - Köln 1995 [ R u n d siebenhundertfünfzig Jahre Vier Vorträge über das Wesen des Christenthums, lebten D e u t s c h e i m Baltikum, bis sie 1939 — gehalten im Winter 1900-1901, R i g a 1901. - 1941 ihre H e i m a t verlassen m u ß t e n . In dieser „Die Zeit der Erquickung": Apostel-Geschichte Zeit entwickelten sich ganz eigentümliche 3,19—21. Abschiedspredigt, gehalten am III. Ad- Lebensarten, u n d die Sprache n a h m besondere vent, 17. December 1906 in der St. Petri-Kirche in A u s d r u c k s f o r m e n an. Hierzu gehört auch ein Riga, R i g a 1907. - In: U n s e r e H e i m a t 1907: H u m o r , der seinesgleichen sucht u. in „PratUnsre Zeit und unser Streit (1861), S. 82 — 84; c h e n " seinen pointierten Ausdruck findet]; Die deutsche Eiche, S. 85 — 86; Am Fuss der R e z . v. M . Garleff. In: Jb.d.balt.Dtt. 4 3 / 1 9 9 6 Wartburg, S. 87 — 93; Deutsches Aufgebot (ver- (1995), S. 208. kürzt), S. 101—102 [Ge.]. — Eine Geschichte LITERATUR: B a B A 1 5 0 , 2 0 . des W e n d e n s c h e n Sprengeis, M s . , 1907 i m KafFka —»• E n g e l m a n n Besitz d. G G u A Riga). LITERATUR: N a p i e r s k y 1824. -

A l b . A c a d . 1889.

-

Marie Treu: ~ : Lebensbild eines livländischen Pastors, Riga 1910; Nachdr. Hannover-Döhren 1975 [= seine Tochter], DBBL 1970. - Ottow/Lenz 1977. - Alb.Liv. 1972/91. - BaBA 150, 2 4 - 2 8 . Emst Ehlers: Der Ritter auf der Kanzel, Pastorat Neu-Pebalg. In: BH 4, 1960/61, 2 2 8 - 2 3 2 . Kaehlbrandt, Lothar * 2 8 . 2 . 1 9 2 7 R i g a (L); Vater: B e r n h a r d O t t o Eduard K. ( 1 8 8 9 - 1 9 7 8 ) ; M u t t e r : Emilie, geb.

Kahlen -v Ca(h)len Kaidja, A i v o * 1 1 . 8 . 1 9 2 0 Pärnu (E, Pernau), lebt in R a k vere (E); Vater: M a x Klaus K. ( 1 9 0 0 - 1 9 4 1 , v. dt. Nationalsozialisten erschossen); M u t t e r : E m m a , geb. Tschesno ( 1 9 0 1 - 1 9 4 1 , verschollen). Bis zur 8. Kl. dt. Schule in Pärnu, dann est. Mittelschule in Tallinn, lebte einige Jahre in e i n e m Internat in D d . , 1941 in die sowjetische

Kaidja Armee eingezogen, 1942 schwer verwundet, 1 9 4 3 - 1 9 4 4 Aufenthalt in Tadjikistan, seit O k t . 1 9 4 4 Juristenschule in Tallinn, Ausübung versch. Berufe, u. a. häuslicher Nachhilfelehrer, Verlagslektor, Buchredakteur, Dieselmaschinist fur transportable Stromerzeugungsaggregate, seit 1 9 4 6 Journalist. OG 1 9 5 3 in Haapsalu (E) Antonina Grigorjewa ( 1 9 3 0 — 1 9 8 5 ) ; zwei Söhne. Lebte 1 9 5 8 - 1 9 6 4 in Turkmenistan, dort T e i l n a h m e am B a u des Karakum-Kanals, seit 1 9 6 9 freier Schriftsteller u. Übers. E s t . - D t . , 1977, 1 9 7 8 , 1 9 8 5 u. 1 9 8 6 Aufenthalte in der D D R , 1 9 7 9 , 1 9 8 9 u. 1 9 9 0 Aufenthalte in der Bundesrepublik, lebte bis 2 0 0 4 in Tallinn, dann in R a k v e r e , Mitgl. der Ubersetzer-Abt. des est. Schriftstellerverbandes, schreibt gelegentlich noch Beitr. u. Ubers, für den Hamburger Verl. Baltica, arbeitet als Ubers, mit —> U . Calenberg zus. W E R K E : Der weiße Blechkrug, o . O . o . J . [E. über den „ G r o ß e n Vaterländischen K r i e g " ] . - Die Sonnentaufe (111. M . Petrow). In: N L 36, 1 . 9 . 1 9 7 1 , S. 8 ; Forts. 37, 8 . 9 . 1 9 7 1 , S. 8 [E.]. Dammbruch, Alma-Ata 1 9 7 5 [En.; auch in der D D R vertrieben; aufgrund der Überarbeitung der En. durch einen R e d a k t e u r des Verl. distanziert sich ~ v. dieser Ausg.]. — Apfelchen. In: Freundschaft. Magazin der sowjetdeutschen Bevölkerung Kasachstans, Alma-Ata 1 9 8 2 . — Die Ablösung. I n : H W 2, 1 9 8 2 , S. 1 3 7 - 1 5 4 [E.]. - Das Gespenst ist noch nicht tot. In: N L 50, 8 . 1 2 . 1 9 8 2 , S. 8 - 9 ; Forts. 51, 1 5 . 1 2 . 1 9 8 2 , S. 8 - 9 ; 52, 2 2 . 1 2 . 1 9 8 2 , S. 8 [E.]. - Experiment Araca oder Der gestiefelte Kater. I n : N L 31, 2 7 . 7 . 1 9 8 3 , S. 8 ; Forts, "m: N L 32, 3 . 8 . 1 9 8 3 , S. 8 [Kg.]. — Das Eichhörnchen. In: N L (Kinderecke) 24, 1 2 . 6 . 1 9 8 5 , S. 12 [Kg.]. - Wochenende. In: N L 41, 7 . 1 0 . 1 9 8 6 , S. 8 ; Forts, i n : N L 42, 1 5 . 1 0 . 1 9 8 6 , S. 8 - 9 [E.]. - Die Wahl. In: N L 18, 2 9 . 4 . 1 9 8 6 , S. 8 ; Forts, in: N L 19, 6 . 5 . 1 9 8 7 , S. 8 ; Forts, in: N L 20, 1 3 . 5 . 1 9 8 7 , S. 8 - 9 [E.J. - Halsgericht. In: H W 1, 1 9 8 7 , S. 9 2 — 1 3 4 [E. über einen Hexenprozeß gegen eine Estin im Jahr 1 6 0 8 in Dorpat während des schwed.-pol. Krieges, die auf einer hist. Begebenheit basiert u. mit einem Literaturpreis ausgezeichnet wurde; Kurzbiogr., S. 9 2 ] ; Sepdr. u . d . T . : Das Halsgericht. Eine Erzählung aus dem mittelalterlichen Dorpat, Hamburg 1 9 9 9 (Baltica. D i e Vierteljahresschrift für Baltische Kultur 2. Spezial) [enth. Zur Entstehungsgeschichte der Erzählung „Das

640 Halsgericht", S. 2 - 3 ; biogr. Angaben, S. 4 7 ] , — Das andere Leben. Auszüge aus der gleichnamigen Erzählung. In: N L 34,' 1 7 . 8 . 1 9 8 8 , S. 8 - 9 ; Forts, in: N L 35, 2 4 . 8 . 1 9 8 8 , S. 8 - 9 . - Was nun? In N L 43, 2 3 . 1 0 . 1 9 9 1 , S. 9 [Kg.]. Schwein gehabt. In: N L 41, 1 9 . 1 0 . 1 9 9 4 , S. 6 [Kg.; hungrige Soldaten erträumen sich nach E n d e des Krieges einen Schweinebraten, für den ein streunender H u n d herhalten m u ß ] . — W e i t e r e E n . u. N n . in den dt.sprachigen russ. Zs. Freundschaft u. Deutsche Nachrichten. BEARB.: Friedrich R e i n h o l d Kreutzwald: Des Waisenkindes Handmühle. Estnisches Volksmärchen (III. H e i n o Eelma), übers, v. Ferdinand L ö w e , Ingolstadt 1 9 7 9 . - Ders.: Der kluge Mann in der Tasche (III. Iivi Raudsepp-Sampu), übers, v. Ferdinand L ö w e , Ingolstadt; Tallinn 1 9 7 9 ; ebd. 1 9 8 5 ; ebd. 1986. - Ders.: Estnische Märchen (Nachw. Heidur N i i t ; III. Peeter Ulas), übers, v. Ferdinand L ö w e , Tallinn 1981; auch als M k . ÜBERS.: Juhan Liiv: Wellen. In: N L 7, 1 4 . 2 . 1 9 7 3 , S. 9 [G.J. - Juhan Liiv: Was die Väter sagen. I n : N L 13, 2 7 . 3 . 1 9 7 4 , S. 9 [G.]. August Sang: Windmühlen. I n : N L 22, 2 9 . 5 . 1974, S. 9 [G.]. — D e b o r a Vaarandi: Station in der Wüste. In: N L 2 7 , 3 . 7 . 1 9 7 4 , S. 9 [G.]. Manivald Kesamaa: Heimatland. In: N L 8, 1 7 . 2 . 1 9 7 6 , S. 9 [G.]. - Wladimir B e e k m a n n : Trugfrühling. In: N L 15, 6 . 4 . 1 9 7 6 , S. 8 [G.J. Viivi Luik: Schnee. In: N L 51, 1 4 . 1 2 . 1 9 7 6 , S. 9 [G.]. — Holger P u k k : Das Weisheitskörnchen (111. J . Tammsaar), Ingolstadt; Tallinn 1 9 7 8 . O l a f K u u l i : Die Revolution von 1940 in Estland, Tallinn 1 9 7 9 . mit Helga Viira u. V i k t o r Sepp: Estnische Novellen, ausgew. u. hrsg. v. Endel Sögel, Tallinn 1 9 7 9 . — Hugo Angervaks: Sonnenglut. In: N L 28, 1 1 . 7 . 1 9 7 9 , S. 9 [G.]. - Harry Jänes: Das Gesundheitswesen der Estnischen SSR, Tallinn 1979. — Ivar Kallion: Tallinn — unsere Heimatstadt, Tallinn 1979. — Aino Pervik: Die Kunksmuhme (III. Edgar Valter), Tallinn 1 9 7 9 ; 2. Aufl. ebd. 1 9 8 1 ; 3. Aufl. ebd. 1 9 8 4 [in 2 0 0 0 0 0 E x . in der B R D , der D D R u. in Osterr. vertrieben]. — Alexandr Panksejew: Das estnische Volk im Großen Vaterländischen Krieg, Tallinn 1980. — Jaan R a n nap: Alfa + Romeo (III. Ülle Meister), Tallinn 1981. — Elar Kuus: Die Häschen und ihr Kohlkopf (III. R a i v o Järvi), Tallinn 1 9 8 1 ; 2. Aufl. ebd. 1 9 8 6 ; ebd. 1987. - Edgar Hark: Die Estnische Evangelisch-Lutherische Kirche heute, T a l -

641

Kanter

linn 1982. — Karl Laigna (Hrsg.): Wissenswertes dichtungen a. d. Est. u. Russ. ins D t . u. a. d. über Sowjetestland. Allgemeine Natur, BevölkeD t . ins Est. rung, Geschichte, Staatswesen, Wirtschaft, BilL I T E R A T U R : Auskunft von dung, Wissenschaft, Kultur, Tallinn 1 9 8 2 ; 2. erg. Aufl. ebd. 1984. — Wie der Fuchs seinen Schwanz K a j a k —? J a c o b s o n bestrafte und andere estnische Märchen. Fürs jüngere Schulalter (111. Lilian Härm), Tallinn 1 9 8 2 . — Kallmann, Carl Gustav von Elar Kuus: Die Weltgucker, Tallinn 1 9 8 3 * Falkenau (L), f vor Juli 1 7 8 8 Falkenau. [Gesch. für Kinder], - Elar Kuus: Der SandStudium in Halle, Diss.: „Dissertatio D e Iusdrache. In: N L (Kinderecke) 42, 1 7 . 1 0 . 1 9 8 4 , titia Legislatoris E x A m o r e E t Sapientia S. 11 |M.J. - D e b o r a Vaarandi: An der Schwelle Conspicua Accessoria Ad Praecognita Iuris von Tallinn. I n : N L 48, 2 8 . 1 1 . 1 9 8 4 , S. 9 [G.]. Divini etc., Halle 1737 [Präses Martinus — Elar Kuus: Ein grauser Nachbar. In: N L Henricus O t t o ] " . Notar b. einem K i r c h e n (Kinderecke) 48, 2 8 . 1 1 . 1 9 8 4 , S. 11 [ M . ] . vorsteheramt in L, rigaischer Kr.kommissar, Elar Kuus: Die Räuber. In: N L (Kinderecke) 31, 3 1 . 7 . 1 9 8 5 , S. 11 [Kg.]. - Elar Kuus: Die Beisitzer im Hofgericht der Stadt R i g a (L), schließlich avancierte er zum Statthalter auf schreckliche Arbeit. In: N L (Kinderecke) 50, 11. 1 2 . 1 9 8 5 , S. 11 [ M . ] . — Tallinner Legenden, hrsg. Osel (L), wurde aber bald veranlaßt, wieder seine vorige Stellung zu übernehmen. v. I. Goldman u. P. Kaldoja, Tallinn 1 9 8 5 ; 2. Aufl. ebd. 1 9 9 2 [volkstümliche E n . über die W E R K E : Commentatio de eo quod consilii est circa Entstehung u. Gesch. v. Tallinn, Quellen sind officiorum exactionem, quam vulgo vocant politicam, Halle 1738. — Rede bey der den 12.Junii 1168 u.a. —> F. R . Kreutzwald: Eesti rahva ennVicepräsidenten emuistsed jutud, 1967 u. —»• F. G. B i e n e m a n n geschehenen Introduction des Hrn. und Hofraths Andreas Gottlieb Kilani im kaiserlid. J . : Livländisches Sagenbuch, 1 8 9 7 J . - Elar Kuus: Der Vielgestaltige. I n : N L (Kinderecke) chen Hofgerichte zu Riga, R i g a 1 7 6 8 . — Ode auf 7, 1 2 . 2 . 1 9 8 6 , S. 11 [ M . ] . - J a k o b K ö r v : Das Peter III. In: R i g i s c h e Anzeigen 23, 1772, Wasservolk. Vier estnische Märchen (III. Edgar S. 1 4 9 - 1 5 2 . - G e ; R d n . Valter), Tallinn 1 9 8 8 . — Ursula Calenberg: L I T E R A T U R : Hupel 4, 1782, 88. - AGB 1897 (Jöclier 1751). — Recke/Napiersky. — Friedrichs Missugune on tänane nömmelane? Meile kirjutat1967. - DBA 623, 109 - 112. - BaBA 152, 244 akse. In: N ö m m e leht, Aug. 1 9 9 2 , S. 7. 245. mit Zigrida Are, Miervaldis Vanags u. Zaneta Papsiene: Madeleine Cabos u . a . : Baltikum. Kanter, Felix Estland, Lettland, Litauen, Königsberger Gebiet, * 1 7 . 3 . 1 8 7 1 Georgenburg (ehem. Ostpr., Ostfildern 1 9 9 4 (Baedeker-Allianz-Reisefühheute Lit, Jurbarkas, Memelland, westl. v. rer); 2. u. 3. Aufl. ebd. 2 0 0 0 ; 4. Aufl. Kaunas/Kowno), f 1 4 . 9 . 1 9 3 2 B r ü n n ( M ä h ebd. 2 0 0 1 ; vollst. Überarb. u. neu gestaltete 5. ren). Aufl. ebd. 2 0 0 3 ; 6. Aufl. ebd. 2 0 0 5 . - Ursula Calenberg: Roheline tara. In: Ohtuleht, Tallinn 2 1 . 5 . 1 9 9 4 , S. 5 [est. Ubers, v. Der grüne Zaun\. - Avo M i i d e l : Nordestnische Glint, Lahemaa; Tallinn 1995. — Jaan Kross: Marts Brot, oder, wie das Marzipan erfunden wurde (III. Ülle Meister), Tallinn 2 0 0 4 . - Jaan Kross: Der Onkel. In: Baltica. D i e Vierteljahresschrift fur baltische Kultur 15/1, 2 0 0 4 , S. 1 8 - 4 1 . - J a a n Kross: Erinnerungen, o . O . 2 0 0 5 . - Horst Freitag (Hrsg.): Jaan Kross zum 85. Geburtstag (Vorw. C . Braw), Tallinn 2 0 0 5 (Baltica spezial). - Lennart Meri, 1929—2006. Estland silberweiss (Vorw. Horst Freitag; V o r w . Jaan Kross), Tallinn 2 0 0 6 (Baltic spezial). — Ubers, v. einem R . u. N n . u. a. v o n Jaan Kross in der Hamburger Vierteljahresschrift Baltica. N a c h -

Frühes Studium des Talmud. M i t 16 Jahren kam er nach Frankfurt/M, u m sich unter der Anleitung des Rabbiners Dr. M . Horowitz für das G y m . vorzubereiten. Studium in Prag, Marburg u. Berlin. Juli 1 8 9 4 P r o m o t i o n in B e r n (Immatrikulationsnr. 7 3 0 3 ) , Diss.: „ B e i träge zur Kenntniss des Rechtssystems und der Ethik M a r Samuels, R e c t o r s der Hochschule zu Nehardea in Babylonien, B e r n 1 8 9 5 " . K a m am 1 . 1 0 . 1 8 9 4 als R a b b i n e r u. Prediger nach N e u b y d r c h o w (Böhmen) u. am 2 . 1 2 . 1 8 9 8 nach Zwittau (Mähren). Ständiger Mitarb. b. versch. Zs., z . B . der Allg.Zt. des Judentums in Berlin, b. Israelitischen W o c h e n b l . in Zürich, b. der Jüdischen Volksstimme in Brünn, b. der hebr. Zs. Haeschkol.

642

Karch

WERKE: Dawar Beito allen Wochenabschnitten

- Zeitgemäße Fragen zu des Jahres, Z ü r i c h 1 9 0 8 ;

sien, Dresden; Leipzig 1899. - Der häßliche Mann.

Komödie

in drei Akten,

2. vergr. u. verm. Aufl. Brünn 1913; u.d.T.:

Literatur: Kosch.

Olath Sabath. Homiletische Essays über zeitgemäße Fragen zu allen Wochenabschnitten des Jahres,

Kathrein, Ani —> Gutfeldt

Frankfurt/M 1910 [jüd. Pr.]. Melitsah.

Gleichnisse für Reden

Mashai u.

über jüdische

An-

gelegenheiten, Frankfurt/M 1911. — In: Jeschur u n 1, 1 9 1 4 : Das Thorastudium

S. 1 3 2 - 1 3 7 ; Die ,Chuppah', Meshalim Chadashim. nisse und Erzählungen tume für das jüdische

und die

Frauen,

S. 2 8 0 - 2 8 4 .

-

Neue Gleichnisse. Gleichaus dem jüdischen SchriftLeben, Mährisch-Ostrau

1921 [Bd. 2 d. Ausg. Frankfurt/M 1911], Misle ja'aqob. Gleichnisse tungen zu zeitgemäßen

und Parabeln. BetrachFragen, B r ü n n 1 9 2 5

[Bd. 3 d. Ausg. Frankfurt/M 1911 u. M ä h risch-Ostrau 1921], - Gleichnisse und Erzäh-

W i e n 1905.

Katterfeld, Anna, verh. Ilgenstein (Ilgenstein-Katterfeld) * 14. (j. 2.) 10.1880 Neuhof (Keitam, K), f 20.2.1964 Badenweiler; Vater: Karl Κ., russ. Leutnant, Arendator (Fam. stammte aus T h ü ringen, seit dem 18. Jh. in K); Mutter: Marie, geb. Katterfeld; ~s Bruder, Heinrich Traugott Otto (1887-1945), war der Vater v. Luise (Nonna) Α. Η. K., die oo —> B. NielsenStokkebye.

Schule in Riga (L), 1899 Erzieherin b. Baronin Behr in Bojen (K), Reisen nach Dtl., Bezielungen. Zeitgemäße Betrachtungen zu allen Festhungen zu Elias Schrenk, dem sie die entund Feiertagen des Jahres, M ä h r i s c h - O s t r a u 1 9 2 9 scheidende W e n d e in ihrem Glaubensleben [a.d. Vorworten der Gleichnisse: Die jeweils verdankte, 1906—1912 Religionslehrerin an folgenden Bände sind Fortsetzungen der frü- der Knaben-Bürgerschule in Mitau (K), widheren. Die Gleichnisse sind weniger für Be- mete sich dem Aufbau u. der Erhaltung des v. rufs- oder Kanzleiredner bestimmt, sondern ihrem Onkel, Ludwig Traugott Christian K. zur Erbauung und Belehrung von allen Lesern. (1843-1910), geleiteten Diakonissenhauses in Daher sind sie leicht verständlich und erheben Mitau, Freundschaft mit Marie Schlieps (* auch keinen Anspruch auf Originalität. Sie 26.6.1881 Lysva, Gouv. Perm, seit 1915 sind den Werken anderer Autoren entnom- Leiterin des Diakonissenhauses in Mitau, 18.2. men (Dubner Maggid, Dr. J. Jelsky), dem 1919 v. Bolscheviki verhaftet, mußte am 18.3. Midrasch und dem Talmud. Manche von 1919 mit anderen Häftlingen zu Fuß nach ihnen sind bereits früher in jüd. Wochenbll. Riga marschieren, nach 9 k m wurde sie noch des In- u. Auslandes publ. worden]. — In b. Mitau am 18.3.1919 v. den Bolscheviki versch. Zs. ersch. Beitr. wie: Die Weisheit des erschossen). Hauslehrerin, Lehrerin an der Rabbi; Bilder aus einer Kultusgemeinde; Schnorrer; Carlhoffschen Schule in Mitau, Diakonisse, Alkohol und Alkoholgenuß im Talmud; Die Frieseit 1914 Leiterin des Lazaretts, das im Diadensidee im Talmud; Erziehungswesen im Talmud. konissenhaus in Mitau v. der kur. Ritterschaft L I T E R A T U R : Große Jüdische National-Biogr., hrsg. eingerichtet wurde, ab 1915 dessen Oberin. v. S. Wininger, Cernäuti 1925. — Lexikon deutsch- Von der Evangelisation des Predigers Elias jüdischer Autoren 1992 - 2005. Schrenk begeistert, Schloß sie sich in Wiesbaden einem christlichen Kreis an, Freundschaften mit D. Th. Schäfer, Prof. Schaeder in Karch, Alfred —> Gernhardt Kiel, dessen Vorl. sie in einem Sommersemester besuchte, Pastor D. Traugott H a h n (f Karrotom, A d o (Ady) 1919 v. Bolscheviki ermordet). „Das tiefgrei* 10.2.1865 Metzeboe (E); f nach 1905. fendste Erleben aber blieb doch der Heimat M u ß t e vorzeitig die Schule verlassen, da er vorbehalten. 1919 - Wir aus der älteren Gegezwungen war, an Stelle seines verstorbenen neration wissen, was diese Jahreszahl bedeutet. Bruders als Landwirt zu arbeiten, seit 1892 als Abgesehen von allem äußeren Erleben hat sie Schriftsteller in Reval, später in St. Petersburg. uns doch eine ganz neue Schau auf das Leben gebracht. ,Es ist alles unsicher, vor allem das WERKE: Traumnacht. Phantasien und Märchen, Leipzig 1890. — Beitr. in: Lennu teel igavese Leben', sagte mein Bruder, in dessen Pastorat jää väljale! Maailm ja mis teda huvitab, Reval in der Dünaburger Gegend ich die erste Hälfte dieses entscheidenden Jahres verbrachte. Das 1 8 9 6 . - Auf den Knieen vor der Natur. Phanta-

643 war das Geflihl, unter dem man damals lebte, nachdem die deutschen Truppen in den Weihnachtstagen 1918 die Gegend geräumt hatten und die R o t e Armee ihnen auf dem Fuße folgte. Aber es gab außer diesem Gefühl noch ein Wissen um etwas anderes. ,Alles vergehet, Gott aber stehet ohn' alles Wanken; seine Gedanken, sein W o r t und Wille hat ewigen Grund. Sein Heil und Gnaden, die nahmen nicht Schaden; heilen im Herzen die tödlichsten Schmerzen, halten uns zeitlich und ewig gesund.' So schrieb's der Feldprediger Ritter ( . . . ) . " (In: Thomson 1964, S. 2 0 - 2 1 ) . oo 1930 Pastor Wilhelm Ilgenstein. 1 9 3 0 1936 ihrem Mann nach Düsseldorf gefolgt, lebte nach der Pensionierung des Mannes in Badenweiler. Ludwig Katterfeld, der Bahnbrecher der Inneren Mission in den baltischen Provinzen. Ein Lebensbild (Geleitw. D . Th. Schäfer), München 1913 [Ludwig K. war der Onkel v. ~ u. hat sich große Verdienste für die Innere Mission u. die Diakonie erworben]. - Die erste Blutzeugin im Diakonissenkleide. Ein Dank, Bethel b. B i e lefeld 1920; 12.-16. Tsd. ebd. 1933; 17.-19. Tsd. ebd. 1937; Metzingen/Württ. 1960; 2. Aufl. ebd. 1964 (Goldregen 42) [über Marie Schlieps, v. der Diakonie hoch verehrt]. - Ein baltisches Diakonissenleben. Elise Katterfeld, Oberin des Windauer Diakonissenhauses, Bethel b. Bielefeld um 1920. - Wenn aber kommen wird das Vollkommene. Hoffnungsstrahlen vom großen Leuchten der Ewigkeit. Für unsere nachtdunkeln Tage, Bethel b. Bielefeld um 1921. — Robber. Eine Geschichte aus Kurlands Bolschewistenzeit, Bethel b. Bielefeld um 1922. — Grete Fröhlichs Sendung. Eine Erzählung, Bethel b. Bielefeld um 1922. — Die ganz große Liebe. Kleine Ausschnitte aus dem großen Bilderbuche des Lebens, Bethel 1 9 2 2 ; 2. Aufl. Bethel b. Bielefeld um 1 9 4 0 ; u.d.T.: Die ganz große Liebe. Acht Geschichten aus den Tiefen Rußlands und dem Baltikum, Neuhausen-Stuttgart 1998 (Reihe Grossdruck Hänssler-Tb.). — Die Botschaft Meister Guntrams von Augsburg, Leipzig um 1923 [E.]. - Im Zeichen des Widerchristus. Tagebuchblätter aus der Letztzeit, Bethel b. Bielefeld um 1923; 6.-10. Tsd. ebd. um 1926 ; u.d.T.: Im Zeichen des Widerchristus. Ausblicke in die Endzeit, 1 .-4. Tsd. Stuttgart-Sillenbuch um 1955 [E.]. - In Treue fest. Eine Geschichte aus Kurlands vergangenen Tagen, Halle/Saale 1924 WERKE:

Katterfeld [E. über die Russifizierung des Baltikums in den 80er Jahren; Nachw. v. ~ ] . — „ Uber sich hinaus". Eine Geschichte aus unseren Tagen, B e thel um 1926. - „Freiland!" Ein Buch der Sehnsucht und Hoffnung, Basel 1927. - Die doch viele reich machen. Der ganz großen Liebe zweite Folge, Basel um 1928 [En.]. - Ein kurländischer Kulturpionier aus der Wende des achtzehnten Jahrhunderts. Kulturhistorische Skizze. In: B M 59, 1928, S. 2 9 3 - 2 9 9 . - Dr. Glück, der Sennedoktor, Bethel b. Bielefeld um 1929 [E.]. Verborgene Siege. Aus Rußlands jüngster Vergangenheit, Stuttgart 1929; 6.-10. Tsd. Stuttgart um 1931 (Höhenweg-Bücherei) [En.; Inh.: Dennoch licht! Eine Erzählung aus Rußlands Vorkriegszeit; Christlinde. Eine Geschichte aus Kurland; Die Flucht. Ein Menschenschicksal aus der Gegenwart]. — Paul Wachsmuth. Ein Hochwegwanderer aus der Schar baltischer Märtyrer, Mitau 1930. — Von der Elternnot in Rußland. In: L. S. (Ludwig Schmezer): Die Christenverfolgung in Rußland u. die kommende W e l t revolution, Marburg/L. 1930, S. 3 9 - 4 3 [Aufs.]. — Das Diakonissen-Mutterhaus zu Mitau in Leben, Martyrium und Aufbau, Mitau um 1930 [Titeibl.: ,,Ein heiliger Same wird solcher Stamm sein! (Jes. 6, 13)"]. - Die Stadt der Barmherzigkeit. Bilder aus Vater Bodelschwinghs Leben und Lebenswerk (111. J . C. Stroever), Neukirchen, Kr. Mörs 1930; 16.-25. Ts. ebd. um 1930; Lahr-Dinglingen 1987 (TelosTb. 4 9 9 ) ; Neuausg. ebd. 1988 [Klapp.: „In der Geschichte der Diakonie hat der Name B o delschwingh einen ganz besonderen Klang. Die Begriffe Güte, Barmherzigkeit, Originalität, fröhliches und tatkräftiges Christentum verbinden sich mit ihm. W i e berechtigt das ist, erkennt jeder, der dieses B u c h liest. W e r B o delschwingh sagt, sagt auch Bethel. W i e Friedrich von Bodelschwingh ( 1 8 3 1 - 1 9 1 0 ) zum weltbekannten, geliebten und verehrten »Vater Bodelschwingh« und die Anstalt Bethel bei Bielefeld unter seiner Leitung ein so weitverzweigtes und berühmtes W e r k geworden ist, erzählt Anna Katterfeld ( 1 8 8 0 1964) in sehr lebendiger Weise, wobei sie — ein Vorzug dieses Buches - Bodelschwingh auch immer wieder selbst zu W o r t kommen läßt."]. — Der Widerschein. Kleine Bilder von großen Dingen (111. G. Adolphi), Basel 1930. Unseres Herrgotts Schatzmeisterin. Ein Lebensbild der Gräfin Marie Esther von Waldersee, Berlin 1931; 4. Aufl. ebd. 1931; ebd. um 1938. -

Katterfeld Osterlicht über dem Kreuze, H a n n o v e r u m 1932 (Gute Weggesellen 6). — Das Geheimnis des sibirischen Nachtwächters und andere Erzählungen, Stuttgart 1932; Überarb. N e u a u f l . u . d . T . : Das Geheimnis des sibirischen Nachtwächters. Vier Erzählungen aus einer vergangenen Zeit in Sibirien und dem Baltikum, Neuhausen-Stuttgart 1998. — Das Wiedersehen im Gefängnis. Ein Bild der Ehern- und Kindernot durch die Gottlosenbewegung in Rußland, D r e s d e n 1932 ( N e u e Volks- u n d Laiensspiele 13). — U n t e r Ilgenstein-Katterfeld mit W i l h e l m Ilgenstein: Die Reformatoren. Ein Gedenkbuch für die evangelische Christenheit, K ö l n 1933; 2. Aufl. ebd. 1938; 3. Aufl. ebd. 1938. Die Kammerjungfer der Königin, Stuttgart u m 1934 ( I m m e r g r ü n 312). - Der dritte Ruf. Ein deutscher Glaubensund Schicksalsweg, Bad B l a n k e n b u r g 1934; N e u a u f l . U h l d i n g e n / S e e wis 1986 [Klapp. 1986: „(...) erzählt die A u torin in einer heiteren u n d ergreifenden Art den W e g der schwäbischen Pietisten i m 19. J a h r h u n d e r t in das Land der schwarzen Erde - R u ß l a n d . D e r Leser n i m m t teil a m Glaubens- u n d Schicksalsweg einer A u s w a n dererfamilie."] . - Dora Rappard. Das Eeben einer mütterlichen Frau, 1.-4. Tsd. Stuttgart 1934; Berlin u m 1934; 5.-7. Tsd. ebd. 1935; 8.-10. Tsd. ebd. 1938; 11.-13. Tsd. ebd. 1940 (Führer u n d Freunde 16); 2. Aufl. BerlinH e r m s d o r f u m 1947 (Acker-Bücherei 3); Liz.ausg. 2. Aufl. ebd. 1948 (Acker Bücherei 3); Stuttgart 1953 (Ausz. Unsere geistliche A h n e n 19); u . d . T . : Dora Rappard, die Mutter von Tausenden (III. Franz Reins), Lahr-Dinglingen 1982; 2. Aufl. ebd. 1984 (Palmzweig 12122) [E.]. — Unter Gottes Hand. Lebenswahre Begebenheiten aus der baltischen Bolschewikenzeit, Wuppertal-Elberfeldt 1934; 2. Aufl. ebd. 1936 (Christrosen 171). — Maria, die Mutter des Herrn, Berlin 1935 (Menschen der Bibel 2); 4.-5. Tsd. ebd. 1936; N e u a u f l . B e r l i n - H e r m s d o r f 1947; ebd. u m 1948 (alle M e n s c h e n der Bibel 2); Liz.ausg. Stuttgart-Sillenbuch u m 1952. Lebensglück. Ein Büchlein für unsere Mädel, Berlin 1935; 12.-15. Tsd. ebd. 1936; 16.-19. Tsd. ebd. 1938; 20.-22. Tsd. ebd. 1940 (Acker-Bücherei 8). - Adolf Stoeckers treueste Gehilfin, Berlin um 1935; 4.-5. Tsd. ebd. 1936; 6.-7. Tsd. ebd. 1939 (Führer u n d Freunde 19) [E.; über Stroecker vgl. —»• H . R . B r a n d e n b u r g ] . — Hannchen Friedbergs Reiseabenteuer. Eine Wahre Geschichte, W u p p e r t a l Elberfeld u m 1935 (Christrosen 176). — Oskar

644 Schabert, ein Rufer Gottes. Ein Lebensbild, E r langen 1936 (Väter der Lutherischen Kirche 3). — Ursulas Fahrt ins Leben. Erzählung, Berlin 1936; 5.-7. Tsd. ebd. 1938. - Vom Ich zum Wir. Eine Großstadtpfanfrau erlebt den Umbruch der Zeit, B l a n k e n b u r g 1936. — Lichter im Dunkel der Großstadt. Erlebtes, B l a n k e n b u r g u m 1937 (Blankenburger Kleinbücher 3). - Wie Lieselotte Weber besonders genommen wurde. Erzählung, Berlin u m 1937 ( W e g u n d Ziel 8). — Amalie Sievekining. Eine Bahnbrecherin im Dienst der Liebe, Berlin 1937 (Führer u n d Freunde 23). - Eine abenteuerliche Reise. Geschichten für Mädel und Jungen (III. Willi Goertzen), Blank e n b u r g u m 1937. — Um Gottes Reich. Leben und Werk der österreichischen Gräfin Elvine de La Tour, 6.-10. Tsd. Stuttgart 1938 (Aus klaren Quellen 31) [Rez. v. H e i n r i c h H a u c k . In: Z e i t w e n d e 15, 1 9 3 8 / 3 9 , S. 5 7 1 - 5 7 2 ] ; Überarb. N e u a u f l . u . d . T . : Elvine de La Tour. Aus Liebe zu Gott und den Kindern, N e u h a u s e n Stuttgart 1998 [Klapp.: „Elvine stammte aus einer w o h l h a b e n d e n protestantischen Familie, als sie 1868 d e n j u n g e n katholischen Grafen de La T o u r heiratete. Für beide schmerzlich blieb die E h e kinderlos. D o c h die tatkräftige u n d kinderliebe Elvine entdeckte bald schon die Aufgabe ihres Lebens: Mit d e m Einverständnis ihres M a n n e s n a h m sie elternlose Kinder in ihr Haus auf u n d unterrichtete sie. Angetrieben v o n der N o t der K i n d e r gründete sie ein H e i m u n d eine Schule — das W e r k n a h m schnell an G r ö ß e z u . . . . D o c h in den 80er J a h r e n f i n g die Kirche an, ihrer Arbeit Steine in den W e g zu legen. Elvines mutiger K a m p f u m ihre K i n d e r begann . . . . " ] . — Die Prophezeiung und andere wahre Geschichten aus Vergangenheit und Gegenwart, Bad B l a n k e n b u r g 1938 (Blankenburger Kleinbücher 7). - Felician von Zaremba. Ein Christuszeuge im Kaukasus, Stuttgart; Basel 1939 [im A n h . : Ubersichtskarte der „ V o r d e ren M o r g e n l a e n d e r " v. 1825; über Z a r e m b a vgl. —> H . R . B r a n d e n b u r g ] . — Idelette. Die Gattin Calvins, Basel; Leipzig 1939. - Lisbeths Entscheidung. Eine Erzählung, Berlin 1939; 1 .3. Tsd. ebd. 1940; 4. Aufl. ebd. 1941; Stuttgart-Sillenbuch u m 1948; Liz.ausg. ebd. u m 1952; 2. Aufl. ebd. u m 1953. - Die rettende Hand. Eine Geschichte aus Kärnten nach einer wahren Begebenheit, Berlin 1940 ( W e g u n d Ziel 18). - Die Heimtalkinder (III. Willibald Krain), Berlin 1940 [E.[. — Der Engel von Sibirien. Aus dem Leben Elsa Brandströms. Eine Erzählung,

645 Wuppertal-Elberfeld 1940; ebd. 1958; ebd. u m 1960 (Christrosen 10). — Die unsichtbare Hand. Bilder aus meinem Leben, Stuttgart 1940; 3. Aufl. ebd. 1950; 5. erw. Aufl. 19.-23. Tsd. Lahr-Dinglingen 1956; 6. neubearb. Aufl. 24.26. Tsd. Lahr-Dinglingen 1964 (Aus klaren Quellen 34). — Helmuts erste Taschenuhr und Ein Ungehorsam, Bad Blankenburg 1941 (HarfeBücherei 25). - Das rote Tüchlein der Brigitta. Eine Geschichte aus der Zeit der Gegenreformation in Osterreich, Wuppertal-Elberfeld 1941 (Christrosen 195). - Urgroßvater und Urenkel im Baltenlande. 150Jahre baltisches Erleben, W u p pertal-Elberfeld 1941 (Christrosen. 202). - Der rechte Mann. Luthers Leben der Jugend erzählt, Lahr 1946; 2. Aufl. ebd. 1949; 3. Aufl. ebd. 1955 fauch ins Engl, übers.]. - In Gottes Schule. Blicke ins Leben von Ada von Krusenstjerna, Bad Salzuflen 1947. — Werner Frobens schönstes Weihnachtsfest (III. Gisela Gramsch), Stuttgart 1948 (Silberstern 7) [E.; Klapp.: „Der Schulbub W e r n e r darf durch selbstverschuldete Krankheit W e i h n a c h t e n nicht nach Hause fahren und erlebt durch die B e g e g n u n g mit einem Klassenkameraden, der aus dem Osten geflüchtet ist, dennoch seine schönste Weihnachtsfeier."]. — Als „Papa Oberlin" ein Junge war (III. Gisela Gramsch) Stuttgart 1948 (Silberstern 8) [E.; Klapp.: „Oberlin hat i m vorigen Jahrhundert als Pfarrer i m Elsaß gelebt, und dort vielen armen Menschen geholfen. Von seiner fröhlichen Kindheit und Studentenzeit, von allerlei seltsamen und segensreichen Begebenheiten in seinem Leben."]. — Der Mahner. Eine Jungengeschichte, BerlinHermsdorf um 1948 (Acker-Jugendbücherei 1). — Warum der Peter in die Zeitung kam. Eine sonderbare Weihnachtsgeschichte, Gießen 1948 (Sternschnuppen 2,3). — Das Weihnachtsschwesterchen, Gießen 1948 (Sternschnuppen 2,4). — Ein abenteuerliches Weihnachtsfest, M ö c k m ü h l 1949 (Lichtstrahlen in Herz und Haus 4) [E.]. — Leuchtendes Leben. Vom Werden, Wirken und Wesen Peter Roseggers, Stuttgart 1949 (Aus klaren Quellen 37). - Der Steintalpfarrer. Ein Lebensbild des elsässischen Pfarrers Johannes Friedrich Oberlin, Lahr 1949; ebd. 1955; Ausg. für die D D R Berlin 1960; 2. Aufl. ebd. 1961; Blindenschriftausg. W e r n i g e r o d e 1995 [Biogr. des elsässischen Pfarrers Johann Friedrich Oberlin ( 1 7 4 0 - 1 8 2 6 ) . Erzählt das Leben v o m „Vater" des Steintals (Ban de la R o c h e ) . Der Leser lernt Oberlin als Schüler

Katterfeld kennen, als j u n g e n strebsamen Studenten in Straßburg, und er erlebt ihn in den vielen Jahren seiner Amtstätigkeit i m Steintal. Es ist zu erfahren, was Oberlin aus diesem verwahrlosten Tal gemacht hat: kümmerliche Felder u. Wiesen w u r d e n bearb., so daß sie schließlich reiche Ernten trugen; armselige Hütten, in denen die Bevölkerung in Hunger lebte, w i c h e n gesunden sauberen W o h n u n gen; aus arbeitsscheuen u. unwissenden M e n schen w u r d e n fleißige u. strebsame Handwerker. Dabei gelang es Oberlin nicht nur, Not u. Elend a. d. Tal zu vertreiben, sondern er erreichte auch sein eig. Ziel, nämlich das Steintal für Christus zu g e w i n n e n ] . - Der Vatertag (III. Elisabeth Lörcher), Lahr 1949 (Von Ufer zu Ufer 9); ebd. u m 1950 [E.J. Emil Frommel. Blicke in sein Leben. Ein goldenes Herz und ein goldener Humor, Lahr-Dinglingen 1951. - Ein wildes Mädchen und ivas aus ihm wurde (III. Kurt Löffler), Lahr 1951 (Von Ufer zu Ufer 12).; ebd. 1952. — Die Frau Galeriedirektor. Aus dem Leben der Frau Henriette Frommel, Lahr-Dinglingen u m 1951. — Unter IIgenstein-Katterfeld mit W i l h e l m Ilgenstein: Du bist meins Gottes Gab. Verlobungsgeschichten bekannter Männer, Stuttgart u m 1951; 2. Aufl. ebd. u m 1953; 3. Aufl. ebd. 1962 (Aus klaren Quellen 41) [Verlobungsgesch. von: J. S. Bach; H. Jung-Schilling; J. Falk; H. Schlatter; F. Perthes; T. F l i e d n e r ; J . H. W i c h e r n ; Ein dt. Handwerksmeister (K. Hesselbachers Großvater); O. v. Bismarck; Pastor X aus Estland; E. Frommel; F. v. Bodelschwingh; E. Schrenk; H. C r e m e r ; A. Stöcker; O. Funcke; P. R o s e g g e r ; W . Schmidt; W . Busch; E. Modersohn; G. Kittel; Prof. D. Traugott H a h n ; L. T h i n i m e ] . — Frieda Ufer-Held. Ein Leben im Dienst an Frau und Mutter, 1.-5. Tsd. Stuttgart 1951. — Katharina von Bora. Der Morgenstern von Wittenberg. Ein Lebensbild, Lahr-Dinglingen 1952; ebd. 1955. - Luise und ihr wichtiger Auftrag (III. H e i n z - W i l h e l m Heinsohn), Lahr um 1952 (Von U f e r zu Ufer 15). — Die ganz starke Liebe. Eine wahre Erzählung aus dem Leben, Lahr-Dinglingen 1952. — Sie folgten Ihm nach. Lebensschicksale baltischer Frauen, Stuttgart-Sillenbuch u m 1952; 2. Aufl. u . d . T . : Sie folgten Ihm nach. Frauenschicksale, ebd. um 1952; ebd. 1953; ebd. 1954; u . d . T . : Sie folgten Ihm nach. Acht Frauenschicksale, ebd. u m 1964 [En.; Klapp.: „Frauenschicksale der baltischen Bevölkerung aus allen Schichten,

646

Katterfeld

deren Leben sich in der bedingungslosen Nachfolge des Herrn u n d Heilands erfüllte."]. — Erfüllung.

Erzählungen,

Stuttgart-Sillenbuch

1953 [Klapp.: „ O b ein mütterliches Herz sich in Liebe zu einem Adoptivkind verströmt, u n d die Frau darin den Sinn ihres Lebens findet ob eine durch großes Leid Gegangene u n d Gereifte ihren n u n m e h r gefundenen Beruf als Berufung erkennt u n d ihres Lebens Erfüllung darin sieht - ob es der Großmutter H o c h zeitskleid ist, das Generationen hindurch eine liebe Rolle in Freud und Leid der Familienmitglieder spielt — oder ob ein frommes j ü d i sches Ehepaar die Erfüllung seiner Sehnsucht im zielsicheren Streben nach dem himmlischen Jerusalem findet."]. - U n t e r IlgensteinKatterfeld mit Wilhelm Ilgenstein: Friedrich Braun.

Ein

Baumeister

Gottes

im

Schwahenland,

Basel; Glessen 1953 (Zeugen des gegenwärtigen Gottes 46/47). — U n t e r Ilgenstein-Katterfeld mit W i l h e m Ilgenstein: Hilda, Badens

lehem in Karlsruhe wurde, und was es in 120 Jahren erlebte, L a h r - D i n g l i n g e n 1 9 5 7 [im A n h . :

Chronik des Mutterhauses Bethlehem]. — Der Engel aller Hütten.

Luise

Scheppler,

die

Gehilfin

Oberlins, M e t z i n g e n / W ü r t t . 1957; 2. Aufl. ebd. 1960; 3. Aufl. ebd. 1963; 4. Aufl. ebd. 1968; 5. Aufl. ebd. 1978; 6. Aufl. ebd. 1986 (Goldregen 30). - D. Ludwig Schneller. Ein Vater der Waisen und Künder des Heiligen Landes, L a h r - D i n g l i n g e n 1 9 5 8 . — Der Kreuzwirt. Aus dem Leben von Martin Boos, dem katholischen Priester und Zeugen des Evangeliums,

M e t z i n g e n / W ü r t t . 1959 (Goldregen 36); 2. A u f l . 1 9 6 4 . — Mein Bruder Heinrich. Ein Mann vor Gott im Umbruch der Zeit, L a h r - D i n g l i n g e n

1958 [Heinrich Traugott O t t o K. ( 1 8 8 7 1945) war der Bruder v. ~s Vater], - Die erfüllte Prophezeiung, Lahr-Dinglingen 1959. — Erfülltes Leben. Erzählungen, Stuttgart-Sillen-

(über Martin Luther; Johannes Calvin; J. F. Oberlin; Emil Frommel; F. v. Bodelschwingh; Adolf Stoecker; Paul W a c h s m u t h ; Wilhelm Busch; D. Traugott H a h n ) ; Bd. 2:

buch u m 1959 [Klapp.: „Hilfsbereitschaft u n d Nächstenliebe sind die Grundthemen dieser beiden menschlich so warmen u n d einnehm e n d e n Erzählungen. Einmal ist es ein einfaches, junges Mädchen, das sich bis zur Selbstaufopferung für die Ihren verwendet, ein andermal eine Pfarrfrau in einer Landgemeinde, die ohne Rücksicht auf sich selbst Tage u n d W o c h e n als Pflegerin am Bett eines schwerkranken Fremden verbringt. Zwei Beispiele v o n selbstloser Opferbereitschaft u n d entschlossenem Handeln ohne Frage nach Anerkennung u n d äußerem Gewinn, in ihrer schlichten Selbstverständlichkeit gerade in unserer Zeit eine eindringliche M a h n u n g u n d ein R u f zur Besinnung auf das Schicksal des

Lebensausklang

Nächsten."]. -

letzte

Großherzogin.

Ein Gedenkbuch,

1953; 2. Aufl. ebd. 1954 Großhzgin.J. -

Anna

Karlsruhe

[enth. Bre.

Katterfeld

erzählt,

der 1.-5.

Tsd. Stuttgart-Sillenbuch u m 1954; ebd. u m 1 9 6 0 . - Der Waldbauernbub

vom

Kluppeneggerhof

(III. Heinz-Wilhelm Heinsohn), Lahr u m 1954 (Von Ufer zu Ufer 28) [E.]. - U n t e r Ilgenstein-Katterfeld mit Wilhelm Ilgenstein: Auf der Brücke zur Ewigkeit, 2 Bde. Lahr 1954 [Bd. 1: Lebensausklang gottgesegneter Männer

gottgesegneter

Frauen ( ü b e r K ä t h e

Luther; Idelette Calvin; Amalie Sieveking; Mutter Jolberg; Beate Paulus; Prinzeß Mary Lieven; Gräfin Waldersee; Rosalie H a h n ; Dora Rappard; Mutter Eva v. T h i e l e - W i n ckler; Frieda Ufer-Held)]. - Mutter Heitefuß. Ein Frauenleben der Liebe und des Dienstes, L a h r D i n g l i n g e n 1 9 5 5 . — Alles ist geschenkt. Frohes und Ernstes beim Bücherschreiben, 1.-3. Tsd.

Stuttgart u m 1955 [Rückschau der Schriftstellerin auf ihre Lebensarbeit, die sie als einen Auftrag Gottes betrachtet]; R e z . ν. Μ . B.: In: B B 11 (85), 1 9 5 5 , S. 10. - „Weiß ich den auch nicht... ". Das Martyrium der baltischen

Weg Kir-

che, Stuttgart 1955 (Gottestaten 10). - Der Freudenkalender, Tübingen-Dettenhausen 1956 ( F r o h e s A l t e r 3). — Weide meine Lämmer. aus diesem Befehl Jesu das Diakonissenhaus

Wie Beth-

Der Reiseengel.

Erlebtes,

Met-

zingen/Württ. 1959; 2. Aufl. ebd. 1963; 3. Aufl. ebd. 1968; 4. Aufl. ebd. 1981 (Goldreg e n 3 7 ) . - Erzählungen

und Lebensbilder,

Met-

z i n g e n / W ü r t t . 1960; 2. Aufl. ebd. 1964; 3. A u f l . e b d . 1 9 6 8 . — Du hast so wunderbare Wege. Pastor Wilhelm Ilgenstein, ein Zeuge Jesu Christi,

Wuppertal-Barmen 1961. — Entscheidende Begegnungen.

Ein

Buch

dankbarer

Erinnerungen,

Stuttgart-Sillenbuch um 1963 [Klapp.: „Es wird wohl selten einen Tag geben, an dem wir nicht irgend eine Begegnung haben. Die meisten solch flüchtiger Begegnungen gleichen dem Fünklein, das aufleuchtet, u m gleich wieder im Gedächtnis zu verlöschen. Aber es gibt auch Begegnungen, die haben Z e u gungskraft in sich. Sie wirken fort als Keim, der etwas Neues im Leben schafft, i h m einen

647 neuen Inhalt und R e i c h t u m gibt. Sie bleiben unvergessen, und das Erinnern daran ist D a n k und F r e u d e . " ] . — U n t e r : Ilgenstein-Katterfeld: Anna Ilgenstein-Katterfeld. I n : T h o m s o n 1964, S. 17 — 2 2 [Aut.]. — Dennoch Licht! Eine Erzählung aus Rußlands Vorkriegszeit, Uhldingen 1979, ebd. um 1980 [Dankesgabe an den L e serkreis der Zs. Morgenland]. — Die Flucht. Ein Menschenschicksal aus der Gegenwart, Salem um 1983.

Kelch

England zu verdienen. Hauslehrer b. Propst Andreas Forselius (1637 — 1678) im Past. Lais (L). ~ begann Est. zu lernen u. hielt auch eine est. Pr.; 1681 schlug er wegen seiner J u g e n d die i h m angebotene Pfarrstelle von O b e r p a h len (L) aus, 1 6 8 2 kurzer Aufenthalt auf dem Gut Warrang (E) in J e r w e n b. Hans Ernst v. Wolframsdorff, w o er B a r o n O t t o R e h b i n d e r u. M a j o r Bernhardt Schulmann kennenlernte, auf deren Empfehlung er im O k t . 1 6 8 2 seine erste Pfarrstelle erhielt, 1 6 8 2 — 1697 Pastor in HRSG.: Hans Pförtner: Der Sieg des Kreuzes St. Johannis in J e r w e n (E), w o er K i r c h e n b ü (Einf. Reutlingen 1949. — U n t e r Ilgencher führte, die j e d o c h während des N o r d i stein-Katterfeld mit W . Ilgenstein (Hrsg. u. Verf.): Friedrich I. und Friedrich II, die letzten schen Krieges v. russ. Soldaten gestohlen Großherzöge von Baden. Ein Gedenkbuch zum wurden, oo (1) 1 0 . 1 . 1 6 8 3 Sophie Helene 25. Todestag Friedrich II, Karlsruhe 1954. Ludwig, verw. Raupitzer ( f 1695). 1687 L I T E R A T U R : Seuberlich 1938, 1, 197. — E. Thomson Einrichtung einer der ersten Volksschulen, die in: BaltRds 1, 1950, Nr. 9, 9. - Anonym: ~ zum er wegen fehlender öffentlicher Mittel privat 70. Geburtstag. In: ß ß 10 (24), 1950, 8. - Erik finanzierte u. w o er selbst unterrichtete, 1 6 8 8 — Thomson: ~ 75Jahre. In: B B 11 (85), 1955, 8. 1691 Arbeit an seiner liv. Gesch. W ä h r e n d der Lex.d.Frau 1954. - Kürschner Lit.-Kal. 1958. - E. Hungersnot in L 1 6 9 5 — 1697 half er vielen Thomson: ~ f . In: Big. B B 3 (185), 1964, 9 Notleidenden, doch sein Ksp. starb fast vollst, [Nekro.J. - Kosch [IlgensteinJ. - D B B L 1970. aus, so daß er Karl X I . um die Pfarrstelle zu St. Gedenktage 1980. In: B B 2 (375), 1980, 8. J a c o b i in Wierland (E) ersuchte, die ihm v. Redlich 1989. - BaBA 159, 049 - 054. Karl X I I . bzw. dessen Vormündern auch zugeteilt wurde. E r lebte seit 1 6 9 4 in W e i ß e n Kegel, Franz stein (E). oo (2) 2 9 . 1 1 . 1 6 9 6 Euphrosina C o * 3 0 . (j. 18.) 4 . 1 8 7 3 R i g a (L)._ ster ( 1 6 7 5 - 1 7 1 0 ) a.d. Past. Haggers (E). Seit Stadtrealschule in R i g a , Privatbeamter in W a l k 1697 Prediger in St. J a k o b i (Kr. Wierland). (L), seit 1911 wieder in R i g a . W ä h r e n d des Nordischen Krieges mußte die W E R K E : Aventjuren im Reiche Fabula, Straßburg Fam. sich häufig vor russ. Soldaten verstecken, es gab auch gewaltsame Auseinandersetzungen 1 9 0 6 [Ge.]. - Romanzen und Lieder, Dresden mit russ. Truppenteilen, die in der Gegend v. 1 9 1 0 ; 2. Aufl. Leipzig 1 9 1 3 . St. J a k o b i umherstreiften, 1 7 0 3 brannten die L I T E R A T U R : Kosch. - Redlich 1989. - BaBA 160, zum Past, gehörenden Gebäude erstmals nie334. der, 1 7 0 3 — 1 7 0 4 hielt ~ sich meistens im entKelch, Christian legenen D o r f Lechts (Kr. J e r w e n ) b. einem Bauern auf, 1 7 0 4 schickte er zeitw. seine Fam. * 3 . 1 2 . 1 6 5 7 Greifenhagen (Pommern), π 9. zu seinen Schwiegereltern nach Haggers, 1 7 0 5 1 2 . 1 6 5 7 , f j . 2 . 1 2 . 1 7 1 0 R e v a l (Pest), $ mußten sie sogar einige Zeit im Wald der K i r c h h o f v. St. Nikolai in R e v a l ; Vater: Güter R u i l u. T u d d o leben, ~ hielt aber die Gottfried K . , Pastor ( f 1 6 6 6 ) ; M u t t e r : ElisaSonntagsgottesdienste in Lechts, 1 7 0 6 begann beth, geb. Brauer. 1667 — 1 6 6 8 nach dem T o d seines Vaters U n - ~ mit der Neuerrichtung der Gebäude v. St. terricht b. dem verwandten Landprediger Jakobi, mußte den O r t wegen der unsicheren Lage j e d o c h bald wieder verlassen u. ging nach Lucas Schramme, 1 6 6 8 - 1 6 7 5 Ratsschule in Stettin, 1 6 7 5 — 1 6 7 8 Joachimsthaler G y m . in Merjama (E). Seit 1 7 0 6 war er Propst v. Berlin, 1 6 7 8 — 1 6 7 9 Studium der Gesch. in Wierland u. Allentaken (E), seit 1707 wieder in St. Jakobi, führte 1 7 0 7 - 1 7 1 0 eine K i r Frankfurt/O, da T h e o l . dort nur v. ref. P r o fessoren gelehrt wurde, u. 1 6 7 9 — 1 6 8 0 Studi- chenchronik v. St. Jakobi, im Juni 1 7 0 8 Flucht u m der T h e o l . in R o s t o c k , Abbruch, weil die nach R e v a l , kurz darauf wurde sein Past, erbegrenzten finanziellen Mittel seiner Mutter neut niedergebrannt. 1 7 1 0 Oberpastor an St. Nikolai in R e v a l , schon vor der Ordination die Forts, der Studien nicht zuließen, ab 1 6 8 0 mußte er alle Amtsgeschäfte allein erledigen, in R e v a l (E), um Geld flir eine R e i s e nach

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da zahlr. est. Geistliche bereits der Pest zum Opfer gefallen waren, er kümmerte sich um die Kranken u. infizierte sich mit der Pest, am Tag vor seiner AntrittsPr. starb er. ~ gehört zu den bedeutendsten Historiographen des 17. u. beginnenden 18. Jhs. ;vgl. vgl. die Chroniken v. —> M . Brandis, —> T. Hiärne, —> B. R u s sow u. a. W E R K E : Liefländische Historia oder Kurtze und eigentliche Beschreibung der Denckwürdigsten Friedens- und Krieges-Geschichte/ So sich theils vor/ theils nach der Liefländer Bekehrung zum Christenthum/ biß a u f f s Jahr 1689. begeben/ So wohl aus glaubwürdigen Scribenten/ als auch aus bißhero noch nicht ans Licht gekommenen glaubwürdigen Uhrkunden/ und theils eigener Erfahrung/ In Fünff Büchern a u f f s kürtzeste abgefasset und entwoffen, Frankfurt; Leipzig; Rudolphstadt 1693; ebd. 1695; u.d.T.: Liefländische Historia Oder Kurtze Beschreibung der Denckwürdigsten Kriegsund Friedens-Geschichte Ehst- Lief- und Lettlandes; Vornehmlich in sich begreiffend Einen kurtzen Bericht von den Nahmen/ Eintheilung/ und Beschaffenheit der Provintz Liefland/ von demselben ältesten Einwohnern/ der Ehsten und Letten Ursprung/ Heydenthum und erster Bezwingung: Von des Sclnverd-Brüder und Marianischen Teutschen Ritter Ordens Anfang/ Regierung und Untergang: Von denen zwischen Schweden/ Polen/ Moscau und Dennemarck etc. des Landes wegen/ geführten langwierigen Kriegen/ und viel andern biß a u f f s 1690. Jahr/ vorgelauffenen denckwürdigen Dingen mehr; Theils aus Ein- und Ausländischen Geschicht-Schreibern/ theils aus glaubwürdigen/ noch ungedruckten Urkunden/ und selhsteigener Erfahrung zusammen getragen/ und in f ü n f f Büchern abgefasset, R e v a l ; Rudolphstadt 1695 [auch u.d.T.: Liefländische Friedens und Krieges Geschichte in fünf Büchern entworfen]; M k Tübingen [die lat. Ubers, blieb unvollendet, ein Ex. der Hs. besaß früher die Stadtbibliothek R i g a (Livon. Nr. 2440; vgl. Behrsing 1928); das Buch unterlag der Zensur in Stockholm, so daß die Zit. aus Urkunden nicht kenntlich gemacht wurden u. auch ~s Augenzeugenschaft nicht zur offenen Entfaltung gelangte]; Forts. Continuation, ο.Ο. 1706 — 1707 [Hs.; so benannt v. seinem Hrsg. Lossius 1875; umspannt die Zeit 1690 — 1707; eine Abschr. dieses Tis. der Chronik befand sich in der U B Dorpat; das gesamte W e r k läßt sich in 5 Abschnitte gliedern (ausführliche Inhaltsbe-

schreibung b. Gadebusch 1772, S. 158 — 178): 1. Eroberung der Deutschen mit einer Beschreibung der Landesnatur; Quelle war u.a. —> M . Brandis' „Lieffländische Geschichte" u. —> T. Hiärne; 2. Schilderung der Zeit des Schwertbrüderordens; 3. Phase des Dt. Ordens, einschließlich des est. Bauernaufstandes v. 1343, dessen Niederschlagung seitens der Adligen als „unchristlich" charakterisiert wird; 4. u. 5. Tl.: Schilderung des schrecklichen u. leidvollen Kampfes um L u. die Herrschaftserringung durch die Schweden, die zwar mit dem Tod Gustav Adolfs 1632 endet, den ~ als großen Helden glorifiziert, aber durch seinen Ausblick auf den Regierungsantritt von Königin Christine eine fruchtbare Perspektive eröffnet; ~ benutzte auch Quellen a.d. R e valer Stadtarchiv, weitere Quellen waren die Chroniken v. —>• D. Fabricius u. —>• S. Henning, für die Schwedenzeit schrieb ~ ζ. T. wörtlich ab v. Samuel v. Pufendorf: Continuierte Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten von Europa, worinnen des Königsreiches Schweden Geschichte [...] beschrieben werden, Frankfurt/ Μ 1686; die Continuation der Jahre 1690 — 1706 stellt die wichtige u. aufreibende Phase des Nordischen Kriegs dar, hier nimmt ~ bejahend (daher schwedenfreundlich) zur Güterreduktion der schwed. Regierung Stellung (etwa die Auseinandersetzung mit Patkul), die zu erheblichen Einbußen des Adels führten; da Lossius die v. ~ kontinuierlich geführte Kirchenchronik in seiner Ausg. der Continuation mitabdruckte, wird das Datenmaterial erheblich erg., wobei a. d. prot. Sicht v. ~ gegen die vergangene kath. Haltung heftigst polemisiert wird; das W e r k stellt mit seinem stark beschreibenden Charakter eine wertvolle hist. Quelle gerade der Umbruchszeit dar]. — Historia Suecomm Gothorumque ecclesiastica [Hs.; Kirchenchronik]. - Kolga-Jaani. In: Veljo Tormis (Hrsg.): Kolmteist eesti lüürilist rahvalaulu segakoorile, Tallinn 1982 [Lied; Noten]. Liefländische Historiae oder Kriegsund Friedens-Geschichte Continuation, in sich haltende, was von Anno 1690 ab bis Anno 1706 in dieser Provinz Denckwürdiges vorgegangen [...] Nach der Originalhandschrift zum ersten Mal abgedruckt. Mit Einleitung, Nachweisen und Personenregister versehen von Johannes Lossius, Dorpat AUSGABEN :

649 1874 — 1875; übers, ins Est. v. Ivar Leimus: Liivimaa ajalugu, Tartu 2004. A G B 1897 (Jöcher 1751). - Gadebusch 1772, 1 5 5 - 179; 1777, 2. - Wilhelm Christian Friebe: H a n d b u c h der Geschichte Lief- Ehst- u n d Kurlands zum Gebrauch f ü r jedermann, 5 Bde. R i g a 1791 - 1793. - Carlblom 1794, 30, 40, 95. R e c k e / N a p i e r s k y . - Paucker 1849, 45, 192 f., 2 1 4 - 16, 359. - Alb.Acad. 1889. - A D B 15. R u d o l f W i n k l e r : Beitr. zur Kenntniß des C h r o nisten Kelch u. seiner Zeit. In: Beitr. zur K u n d e Est-, Liv- u. Kurlands 5, 1900, 111 - 130. - C e derberg 1929. - EBL 1929. - Lemm 1960, 148. D B B L 1970. - N i r k / S ö g e l 1975. - Tering 1984. R a u c h 1986. - Redlich 1989. - L. Spelge: D i e livlaendische Chronistik des 17. Jhs. Unter bes. Berücksichtigung der W e r k e von T h o m a s Hiaern und H a m b u r g 1989 [Mag.]. - Kruus 1995. Kosch. - D B A 635, 3 8 7 - 4 4 1 . - BaBA 161, 2 3 69. LITERATUR:

Keller

ler-See,

S. 4 9 - 5 0 ; Tante

Dorchens

Bedenken,

S.

109; An Dr. H. ..., S. 1 2 5 - 1 2 8 ; Strand-Idyll, S. 129 — 134. — In: Kiefern im Schnee: Frühlingslied, S. 4 1 ; Der Flieder blüht, S. 4 2 ; Auf

dem

Zeller See, S. 43 [Ge.]. Alb.Acad. 1889. — Alb.Zeddelmann 1900. - BaBA 161, 177 - 178. - Schmitt 1952, 48, 162, 164, 566.

LITERATUR:

Keller, Samuel (Ps. Ernst Schrill) * 15.3.1856 St. Petersburg, f 14.11.1924 Fr.i.Br.; Vater: Johannes aus Siblingen im Kanton Schaffhausen, Armenschullehrer an der Waisenanstalt v. St. Petersburg; Mutter: Christine, geb. Hesse, entstammte einer Pastorenfam.

Kindheit durch Krankheit u. Armut gekennzeichnet; zum Lebensunterhalt erteilte er Privat- u. Nachhilfestunden. 1866 — 1875 Gym. Keller, Heinrich W i l h e l m A d o l p h Arensburg (Osel), z.d.Z. entstanden Tagebü* 28.5.1817 St. Petersburg, f 1899 Dorpat; cher. Literar. regten ihn die Werke Schillers, Vater: Heinrich K. aus Schleswig-Holstein, Goethes u. Shakespeares an. Ab 1875 Studium berufener Palaisinspektor u. Künstler. u. a. b. —> A. v. Oettingen ev. Theol. in Musisches Talent, war bereits als 12jähriger Dorpat, wohin er mit seinen Eltern gezogen Knabe als Organist angestellt. Häuslicher U n - war, z.d.Z. zahlr. Ge. verf. 1879 Hilfsprediger terricht, Dez. 1828 bis Juni 1832 ref. Kir- in St. Petersburg, Okt. 1880 Pastor in Grunau chenschule, dann drittes Gym. in St. Peters- (Dnjepropetrowsk, nördl. d. Krim, Ukraine). burg. 1 8 8 3 - 1 8 4 3 Studium der Ökonomie u. 00 8.5.1880 Elli Clever aus Weißenstein (E); Philol. in Dorpat. Als grad. stud, arbeitete er Sohn Hans (* 4.3.1881), Vikar; Tochter als Lehrer an der Hapsaler Kr.schule, an der Grete (* 22.1.1883), Malerin; Töchter Maria höheren Kr.schule in Pernau, 1 8 5 8 - 1 8 7 9 (* 1884) u. Lia (* 20.11.1897). In Grunau auch Tischvorstehergehilfe in der Kanzlei des erfuhr ~ die entscheidende Berufung als Kurators des Dorpater Lehrbezirks. 1 8 7 9 - Evangelist, erfreute sich großer Beliebtheit, 1881 Lehrer des Russ. u. Lat. in den unteren führte seine beliebten Missionsfeste (besonders Klassen der dortigen Privat-Knabenanstalt, im bekannt die „Heidenmission") durch, für die Anschluß war er Ubersetzer an der Univ. er die besten Missionare als R e d n e r geDorpat. wann. 1884 als sog. Steppenpastor für die Deutschen nach Neusatz auf die Krim versetzt. WERKE: Uber den ersten Unterricht in der GeoZ u seiner Gemeinde gehörten Sewastopol, metrie. I n : B M 8, 1 8 6 3 , S. 6 9 - 8 2 . - Russisches Simferopol, Jalta, Eupatoria u. weitere 104 Sprachbuch nach genetischer Methode, 1 8 7 7 . — Das Ortschaften, in denen insgesamt 17000 DeutMeisterschafts-System zur praktischen und natursche (darunter viele Schwaben) mit anderen gemaeßen Erlernung der russischen Geschaefts- und Volksgruppen zusammenlebten. Hier Grün, Umgangs-Sprache, 2 Tie. Leipzig 1884—1886 einer Missionarsschule. Mit seinem Geist u. [Tl. 1: Hauptband; T l . 2 : Schlüssel], — I n : G e Werk beherrschte ~ die gesamte ev. Krim. dichte aus Riga 1893: Gelegentlich eines von der Allerdings erregte seine Missionsarbeit, sein Corporation Fraternitas Rigensis veranstelteten offenes Bekenntnis zum Deutschtum, obwohl Festes mit Damen, S. 1 2 6 — 1 2 7 ;Tastfried, er die Schweizer Staatsangehörigkeit besaß, b. S. 1 4 8 — 1 5 1 ; Die Memnonssäule. Eine Vision, den Behörden Argwohn, so daß er mit seiner S. 1 5 6 - 1 5 8 ; Im Narrenhaus, S. 2 2 9 - 2 3 0 . - In: Fam. flüchtete. 1890 bis Ende 1891 GeneralGedichte aus Riga 1903: Frühlingszeit \Friihsekretär des Dt. Sittlichkeitsbundes u. Schriftlingslust], S. 1 3 ; Frühlingslied, S. 1 5 ; Der Imatra, führer des Bundes vom Weißen Kreuz in s / 4 5 ; Die Frolm-Alp, S. 4 6 - 4 8 ; Auf dem Zel-

Keller Berlin. Im Spätherbst 1891 kam er im R a h m e n einer Vortragsreise nach Düsseldorf, wurde dort Pfarrer. Aufgrund seiner Pr. auch fur die Arbeiter u. A r m e n wurde er wegen sozialistischer Verhetzung angeklagt. 1 8 9 8 legte er deshalb sein Pfarramt nieder, verzichtete auf eine gesicherte Altersversorgung u. war fast 2 5 Jahre freier Evangelist u. W a n derprediger mit Sitz in Fr.i.Br. (seit 1903). E r hielt über 6 0 0 0 öffentliche Vortr. vor über 6 Millionen Menschen. M i t den Kollekten seiner gut besuchten Versammlungen finanzierte er Missions- u. Wohlfahrtseinrichtungen. Sein W i r k e n unter allen Volksschichten u. die damit verbundenen Erfahrungen sind in seinen B ü c h e r n v. a. in der individuellen Charakterdarstellung zu spüren, stets begleitet von einem gutmütigem H u m o r , der sich in seinem Ps. Ernst Schrill manifestiert. In einer literar. Mischung aus Erbauungs- und Erziehungsabsichten beschrieb er deutsch-nationale Christlichkeit u. koloniale Siedlungsleistung, seine ,,christlichen Kolportageromane" waren eine beliebte Unterhaltungslektüre. D i e A n dachtsbücher, E n . , N n . u. R e . spielen meist in R u ß l . ; als Stoff der vielfachen Milieuschilderungen dienten eigene E r i n n . , Erfahrungen u. Erlebnisse in Südrußl. Seine W e r k e wurden v. Intellektuellen wie auch v. dt. Bauern Südrußlands gelesen. ~ wurde u. a. als ein D i c h t e r der K r i m - und Schwarzmeerdeutschen b e zeichnet. Seine Schriften dokumentieren seine Heiterkeit u. Festigkeit i m Glauben. W E R K E : U P s . : Um freien Glauben: Erzählung aus Südrußland, o . O . 1 8 8 8 ; Berlin 1 8 9 2 ; 4 . - 5 . Tsd. ebd. 1 9 0 0 ; 2. Aufl. 6 . - 8 . Tsd. ebd. 1907. — U P s . : Ein Fahrenhöft. Die Geschichte eines Lebens, Leipzig 1 8 8 8 ; ebd. 1 8 9 2 ; 3. Aufl. Hagen i . W . 1 9 0 2 ; 4. Aufl. ebd. 1 9 0 2 ; 5. Aufl. ebd. 1 9 1 2 ; 6. Aufl. 2 1 . - 2 3 . Tsd. Mellingen u.a. um 1 9 2 4 [ R . Hauptfigur, R o b e r t Fahrenhöft, wird aus seiner bürgerlichen G e b o r genheit einer bait. Literatenlaufbahn durch den T o d seines Vaters herausgerissen. E r k o m m t als Hilfsaufseher nach Orlowka, auf das Gut eines überaus reichen russ. Fürsten Südrußlands. Hier setzt er sich gegenüber allen Widerständen durch. E r wird sogar Oberverwalter dieses Gutes und heiratet]. - U P s . : Zweimal gestorben. Erzählung aus dem russischen Leben, Leipzig 1 8 8 9 ; 6 . - 1 0 . Tsd. Meiringen um 1 8 8 9 ; m. Verl.: 2. Aufl. Leipzig 1 9 0 1 ; 2. Aufl. Hagen

650 i . W . 1902. - U P s . : Sein Erbe. Roman aus dem zaristischen Rußland, Leipzig 1 8 8 9 ; 3. Aufl. Hagen i . W . 1 9 0 9 ; 5 . - 6 . Tsd. M e i r i n g e n ; Leipzig 1 9 2 6 ; ebd. 1 9 4 2 ; 4. Aufl. Hagen i . W . o . J . [Hauptheld des Werkes, ein Deutscher, m u ß sich i m Völkergemisch des riesigen R u ß l . bewähren. Dabei sind die Krim u. das Schwarzmeergebiet die Hauptschauplätze. D e r R . spielt direkt an der Südküste der Krim. D e r dt. Großgrundbesitzer Alfred A. Wallert hat einen Halbbruder. Es ist der uneheliche Halbtatare Hannes. Hannes m ö c h t e kein T a tare mehr sein, sondern Kolonist, also D e u t scher. Außerdem will er „das Mariele" heiraten. Sein Vater j e d o c h , der gefiirchtete R ä u b e r Barri, stößt ihn mit Gewalt ins fremde Stammestum. Hannes erleidet für seinen Vater den T o d . Wallert dagegen heiratet in fremdes Volkstum ein. E r geht a. d. „ K a m p f der R a s sen" als der Stärkere hervor. Diese Tatsache wird besonders durch den Umstand bekräftigt, daß sich seine Frau b. der Taufe des ersten Kindes selbst auch luth. taufen läßt. Somit will sie gegenüber ihrem verarmten M a n n , der nun von N e u e m beginnen muß, zeigen, daß sie i h m eine wahre Ehefrau ist]. — Den Niagara hinunter und was dann? Düsseldorf 1 8 9 0 ; ebd. 1897 [Vortr.]. — Sozialdemokratie und Christentum, Düsseldorf 1890; ebd. 1 8 9 5 [Vortr.]. — Aus Rußlands Steppen. Erzählungen, Leipzig 1891; Hagen i . W . 1 8 9 2 , 3. Aufl. ebd. u m 1 9 0 8 ; 7. Aufl. Meiringen u m 1 9 1 5 (Keller-Schrill-Bibliothek 6); 9. Aufl. Fr.i.Br. u m 1 9 1 7 ; Hagen 1 9 2 3 . - Wird die Sittlichkeitsbewegung siegen? Vortrag, gehalten im Architektenhause zu Berlin am 1. April 1892, Berlin 1892. — Erntegedanken Gottes. Predigt über Jes. 55,7— 11 am Erntefest den 2. Okt. 1892 in der Johanniskirche zu Düsseldorf, Düsseldorf 1892. — U P s . : Jadwiga. Die Natschalniza. Roman aus dem russischen Leben der Gegenwart, Leipzig 1 8 9 2 ; 2. Aufl. ebd. 1 8 9 7 ; 3. Aufl. Hagen i . W . 1 9 0 3 ; 4. Aufl. ebd. o . J . ; 5. Aufl. ebd. 1 9 1 2 ; 6. Aufl. ebd. u m 1 9 2 0 ; m . d . U . : Ein Roman aus dem Leben des zaristischen Rußlands, 7 . - 9 . Tsd. Fr.i.Br. 1 9 2 3 . — „Es geschah — ..." Predigt am 4. Juni 1893 in der Krankenhauskirche zu Düsseldorf gehalten, Düsseldorf 1893. — Jesus und das Geld, nach einer Predigt über Lukas 12. Vers 13 — 21, gehalten am 1. Oktober 1893 in der Johanniskirche zu Düsseldorf, Düsseldorf 1 8 9 3 ; 2. Aufl. ebd. 1897; 3. Aufl. ebd. 1 8 9 8 . - U P s . : Steppenbilder und Steppenleute. 4 Erzählungen,

651

Keller

Leipzig 1 8 9 3 ; 2. Aufl. ebd. 1 9 0 0 ; 3. Aufl. Erzählungen, Leipzig 1 8 9 7 ; 2. Aufl. Hagen M e l l i n g e n ; Leipzig 1926. — Manöver oder i . W . 1904. - Die Seligkeit der Reichen; 2. Aufl. Schlacht? Vortrag gehalten am 7. März in der ebd. 1897; 2. Aufl. Hagen i . W . u m 1 9 0 6 . Tonhalle zu Düsseldorf, Düsseldorf 1894. — Jesus kommt wieder. Predigt, gehalten in der JoMein letzter Abend. Vortrag, gehalten am hanniskirche am 2. Advent 1897, Düsseldorf 28. Dezember 1894 in der Tonhalle zu Düssel1 8 9 7 . — Abschiedspredigt über Jes. 45, 23 — 24, dorf, Düsseldorf 1 8 9 4 . - Im Wegewinkel. Etwas geh. am 25.9.1898 in der Johanniskirche zu für Christen und solche, die es werden wollen, Düsseldorf, Düsseldorf 1898. - Im Schatten der Düsseldorf 1 8 9 4 ; 2. Aufl. ebd. 1 8 9 4 ; 3. urnSchuld. Roman, Halle/Saale 1898. Zum gearb. Aufl. ebd. 1 8 9 9 ; 8. Aufl. Hagen i . W . Sonntagabend, Kassel 1 8 9 8 (Volksbücherei 3). u m 1 9 0 6 . - U P s . : Momentbilder vom Carneval, Am Lebensstrom. 25 Predigten, Düsseldorf 1 8 9 8 ; 2. Aufl. Düsseldorf 1 8 9 4 ; 3. Aufl. ebd. 1 8 9 8 ; m . d . U . : Predigten, 2. verm. Aufl. ebd. 1 8 9 9 ; 3. Hagen i . W . 1907; 2 6 . - 3 1 . Tsd. Fr.i.Br. 1 9 1 4 Aufl. Hagen i . W . 1 9 0 2 ; 4. Aufl. ebd. 1 9 0 2 ; m. [En.: Du ahnst es nicht!; Heiaul·, Der letzte V e r l . : 8. Aufl. Hagen i . W . um 1 9 1 8 ; 9. Aufl. Carneval?]. — Mosaik. Randbemerkungen zum Meiringen; Leipzig 1927; 9. Aufl. Hagen i . W . christlichen Leben, Düsseldorf 1 8 9 4 ; 2. Aufl. 1 9 1 0 ; ebd. 1927. — Doktor Vorwärts' zweite Hagen i . W . 1901. - U P s . : Heimwärts. ErzähTrauung. Roman, 2 Bde. Leipzig 1 8 9 8 ; 2 Bde. lungen, o . O . 1 8 9 4 ; 4. Aufl. Hagen i . W . 1 9 0 2 . in 1 B d . 6 . - 7 . Tsd. M e i r i n g e n ; Leipzig 1 9 2 6 — Der bekehrte Bojar, o . J . [E.J. - Später Lohn, [ein junger, aufgeweckter M a n n wird trotz o . J . [E.]. — Missionsfestpredigt über Matth. 24,14, großer Schwierigkeiten ein begehrter und ergehalten zu Halle a. d.S. am 18. Februar 1895. — folgreicher Arzt. In seiner Studienzeit lernt er U P s . : Mein Fremdenbuch. Erinnerungen aus unter seltsamen Umständen seine spätere Rußland, Leipzig 1 8 9 5 ; 2. Aufl. Hagen i . W . Ehefrau kennen und wird ihr Beschützer. Z u 1 9 0 2 ; u . d . T . : Unsere Gäste. Mein Fremdenbuch. ihrer R e t t u n g läßt er sich in schwerer R e v o Erinnerungen aus Russland, 4. Aufl. ebd. 1909. - lutionszeit im Gefängnis mit ihr trauen. Nach U P s . : Das Salz der Erde. Erzählung aus dem langem Getrenntsein finden sich die beiden Leben der russischen Stundisten, Leipzig 1 8 9 5 ; 2. wieder, gereift und gefestigt durch ihre E r Aufl. Hagen i . W . 1 9 0 2 ; 1 1 . - 1 5 . Tsd. m . d . U . : lebnisse. N u n erst wissen sie ihr ferneres Leben Erzählung aus den Leiden der russischen Stundisten unter Gottes Leitung und besiegeln mit einer Fr.i.Br. u m 1 9 1 6 (Keller-Schnll-Bibliothek 3) stillen zweiten Trauung die erste. In der Presse [N.; Verfolgungen der sog. russ. ,,Stundenwurde der R . zu j e n e r Zeit „ D e r geheime brüder" durch weltliche u. kirchliche B e h ö r Silberklang des wirklich E r l e b t e n " genannt]. — den. J e g o r u. seine „Stundisten" entgehen Oberlicht. Erzählungen für Jung und Alt, durch ihre Auswanderung dem Zugriff durch 0 . 0 . 1 8 9 9 ; 3. Aufl. 5 . - 1 0 . Tsd. mit neuer Einl. das Gericht. Sie finden im Gebiet u m das Kassel u m 1 9 0 5 (Volksbücherei 6); ebd. u m Kaspische M e e r wieder eine Heimat. G e 1 9 1 0 [4 E n . : 1. Der Glücksdoktor; 2. Sonntagsmeinsam mit ihnen baut sich auch der J u d e gespräche in Wollingen; 3. Vom festen Herzen; 4. namens Herschel ein neues Leben auf. E r geOberlicht]. — Die halbe Verlobung, Sylter Novelle sellt sich zu den „Stundisten" u. dient dieser aus der Gegenwart, um 1 8 9 9 ; Halle/Saale Gemeinschaft als Kaufmann]. — Licht und Recht ca. 1900. — Der Schiffbruch des Glaubens. Vortrag, im Neuen Testament, Düsseldorf 1895. — Wie Düsseldorf-Grafenberg 1 8 9 9 (Evangelisationskönnen die dem Evangelium Entfremdeten in unvorträge 1); 1 1 . - 2 0 . Tsd. Hagen i . W . o . J . um serm Volk für das Evangelium wieder zurückge1 9 1 5 : 2 1 . - 3 0 . Tsd. ebd. o . J . - Die Last der wonnen werden? Düsseldorf 1895. - „Auf der Brüder. Vortrag, Kassel o . J . (EvangelisationsWalze!" Ein Wort am Wege, Berlin 1896. - Ein vorträge 6). — U P s . : Um die Kanzel. Roman aus Wort über das Duell. Vortrag, Düsseldorf 1 8 9 6 ; der Gegenwart, Hagen i . W . 1 8 X X ; ebd. 1911; 1 1 . - 1 5 . Tsd. Hagen i . W . um 1906. - Dreierlei 3. Aufl. ebd. 1 9 1 1 ; ebd. um 1 9 2 0 ; 5. Aufl. Glauben und was glaubst Du ? Sylvester- Vortrag, Meiringen, Leipzig 1 9 3 0 . — Menschenfragen und Düsseldorf 1896. — Der Brautwächter. Novelle, Gottesantworten. Ein Jahrgang Predigten, Hagen Berlin 1 8 9 6 ; 3. Aufl. ebd. 1901; 1 1 . - 1 5 . Tsd. 1.W. 1 8 X X ; m . d . U . : 64 Predigten nach dem Fr.i.Br. um 1 9 1 8 (Keller-Schrill-Bibliothek 5); Kirchenjahr, m. Verl.: Düsseldorf; St. Peters4. Aufl. Hagen 1 9 2 5 ; 1 6 . - 2 0 . Tsd. Meiringen, burg 1 9 0 1 ; Hagen i . W . 1 9 0 1 ; 2. Aufl. Leipzig 1 9 4 0 . - U P s . : Von hüben und drüben. ebd. 1901; ebd. 1 9 0 2 ; 3. durchges. Aufl. ebd.

Keller 0 . J . ; 5. Aufl. Meiringen; Leipzig 1926. — Der Charakter Gottes und das Unglück von Messina. Vortrag, Hagen i . W . o . J . ; 21.-30. Tsd. 1900; 1.-10. Tsd. ebd. u m 1909; 11.-12. Tsd. ebd. 1909. — Der verlorene Sohn. Nach Predigten ueber Evangelium Lucas 15,15—32, Düsseldorf 1 8 X X ; ebd. 1900; u . d . T . : Der verlorene Sohn. Eine Betrachtung ueber Lukas 15,11-32. In: A m Lebensstrom, S. 2 5 - 4 1 . - Wenne Pridik, der Hirte. Erzählung aus dem estländischen Volksleben, 3.-5. Tsd. u m 1900; M e i r i n g e n 1944; ebd. 1946. — Der Vasenpfennig. Erzählung aus dem Leben der Gegenwart, o.O. 1900; M e i r i n gen o.J; 6.-10. Tsd. Fr.i.Br. u m 1915 (KellerSchrill-Bibliothek 2). — U P s . : Vom braven Schlingel und andere Geschichten für die liebe fugend, Berlin 1900; ebd. 1925; 4. Aufl. Hagen i . W . 1904; 8. Aufl. ebd. 1912; 15. Aufl. 56.60. Tsd. M e i r i n g e n 1924; u . d . T . : Vom braven Schlingel und anderes. Erzählung für die fugend mit vier schwarzen Textbildern, Fr.i.Br. o.J. — Gesprengte Fesseln: Die Aufhebung der Schwerkraft, 0 . 0 . 1900; 11.-20. Tsd. Hagen i . W . u m 1906 [Vortr.J. Lebendige Worte. Tägliche Andachten aus Gottes WortV-5. Tsd. Kassel 1900; 6.-9. Tsd. ebd. 1900; Berlin 1916; 11.-15. Tsd. Berlin u m 1917. - Mosaikbilder: Randbemerkungen zum christlichen Leben, 2. Aufl. Hagen 1.W. 1901. — Seine Spuren in der Steppe. Russische Erzählungen, Berlin 1901; 4.-6. Tsd. ebd. u m 1919 [Kapitel I: Das zweite Echo; II: Schattenrisse aus meinem Amtsleben in der südrussischen Steppe; III: Die deutschen Pächter in Rußland]. — An der Schwelle des Glaubens. Erste Handreichung für suchende Seelen, Hagen i . W . 1901; erw. Ausg. 11.-15. Tsd. ebd. 1906; 21.25. Tsd. Fr.i.Br. o . J . ; 26.-30. Tsd. ebd. u m 1920; 31.-35. Tsd. M e i r i n g e n ; Leipzig u m 1924 (Vorw. - Der kleine Beter. Morgen- und Abendgebete als Anleitung zum selbständigen Gebetsumgang d. Seele mit Gott, 1.-10. Tsd. Leipzig 1901; u . d . T . : Lernst du beten? Morgenund Abendgebete [ . . . ] , 2. Aufl. 5.-10. Tsd. M e i r i n gen; Leipzig; Basel 1920 (111. G. Köder); 3. Aufl. 11.-20. Tsd. M e i r i n g e n o . J . ; 4. Aufl. ebd. u m 1946; 5. Aufl. ebd. u m 1960. - UPs.: Unsere Gäste. Mein Fremdenbuch. Erinnerungen aus Rußland, 2. Aufl. Leipzig 1901; 4. Aufl. Hagen i . W . 1909. — Ausgewählte Predigten. Mit einem Vonvort „Unser Predigen", hrsg. v. F. J. Winter, Dresden; Leipzig u m 1902; 4. Tsd. ebd. u m 1903; 5. Tsd. ebd. 1904 (Die Predigt der Kirche N.F. 1). - Seine Spuren in der Steppe:

652 Russische Erzählungen, Berlin 1901; 4.-6. Tsd. Berlin um 1919 [Ausz. in: Wolgadeutsche Monatshefte 1923, 3/4, S. 5 5 - 5 7 ] , - Sieben Bitten an die Gemeinschaftsbewegung, 1.-10. Tsd. Hagen i . W . u m 1901; ebd. 1907; 11.-15. Tsd. ebd. u m 1928. — Das feste Herz, Düsseldorf 1901 [Pr.J. - Stark im Herrn. Vortrag, Düsseldorf u m 1902; 11.-20. Tsd. ebd. o.J. (Evangelisationsvorträge 9). — Menschwerdung. Sozialer Roman aus der Gegenwart, Hagen 1902; 3. Aufl. ebd. 1903; 4. Aufl. ebd. 1903; 10. durchges. Aufl. M e i r i n g e n ; Leipzig 1926; Forts. UPs.: Um die Kanzel. Roman aus der Gegenwart, Hagen i . W . 1 8 X X ; ebd. 1911; 2. Aufl. ebd. u m 1920; 5. Aufl. Meiringen, Leipzig 1930. - Der Herr ist mein Hirtel: Psalm 23 in fünf Bibelstunden ausgelegt und angewandt, 3. Tsd. Hagen i . W . u m 1902; ebd. 1903; 7. Tsd. u m 1906; 12. Tsd. u m 1909; 11.-13. Tsd. Fr.i.Br. o . J . ; 14.-18. Tsd. ebd. u m 1918; 19.21. Tsd. Meiringen u m 1920. — In Frühlicht, o.O. o.J. [E.]. — Ein lieber Mörder, o.O. o.J. [E.]. — Weihnachtsritt in der Steppe, o.O. o.J. [E.J. - Die Wahlpflicht der Christen. Vortrag, Hagen i . W . um 1903. - UPs.: Den Meinen erzählt. Erzählungen, 2. Aufl. Hagen i . W . 1903; 3. Aufl. ebd. 1903; ebd. 1904. - Naturtrieb und Sittlichkeit! Sittlichkeit. Vortrag. Nur für Männer und fünglinge, Hagen i . W . 1.-3. Tsd. 1903; ebd. 1905; 21.-25. Tsd. um 1906; m. Verl.: 66.-68. Tsd. Meiringen u m 1925; 61.-65. Tsd. Fr.i.Br. 1947. — Arbeiterpredigten, hrsg. v. F. J. Winter, Dresden; Leipzig 1904 — 1908 (Die Predigt der Kirche N.F. 2). - UPs.: Lebendiges Echo. Erzählungen, o.O. 1904; 2. Aufl. Hagen i . W . um 1906. - Der unbekannte Gott! o.O. 1904; 11.-20. Tsd. Hagen i . W . u m 1910; ebd. u m 1920 [Vortr.J. - Wildes Taufen. Erzählung, 3. Aufl. Hagen i . W . u m 1904 [~ behandelt das Eindringen freier T a u f g e m e i n den, der sog. wilden Baptisten in die dt.-luth. Gemeinschaftsordnungen des Schwarzmeerdeutschtunis. A u ß e r d e m schildert er die zweimalige Errettung eines reichsdeutschen Baptistenpredigers durch einen dt. Kolonistenpfarrer (Pastor Fallring). Jenen Baptisten überzeugen v. a. die Glaubensstärke und die starke Persönlichkeit des Kolonistenpfarrers, ebenso w i e die Liebe zu einem Kolonistenmädchen. Diese Tatsachen führen dazu, daß er sein Schwärmertum ablegt u. der Wiedertäuferei entsagt], — Woher? und Wohin? Vortrag, Hagen i . W . u m 1904; 2. Aufl. 11.-20. Tsd.

653 Berlin um 1913. — Das Geheimnis unseres Leidens. Vortrag, Hagen i . W . 1904; ebd. u m 1915. — Naturwissenschaft und Bibel, 1 .-10. Tsd. Hagen i . W . u m 1905; ebd. 1911. — Drinnen oder draußen? Ein Beitrag zur Charakteristik unserer Zeit, 11 .-20. Tsd. Hagen um 1905. — Sein Eigen. Geschenkbuch für konfirmierte Knaben, Hagen i . W . 1905; 4. Aufl. ebd. u m 1909; 6. Aufl. ebd. um 1911; 17. Aufl. Meiringen u m 1928; m. d . U . : Ein Lebensbuch für junge Männer, 2. Aufl. Hagen i . W . u m 1906; ebd. ca. 1920; m . d . U . : Aus dem Leben eines jungen Mannes, 18. Aufl. Meiringen u m 1944. — Der Wegweiser zum Glück. Vortrag, Kassel 11 .-20. Tsd. u m 1905; 21.-30. Tsd. Hagen i . W . u m 1920. Muß es wirklich ein Weltgericht geben? Vortrag, Hagen i . W . um 1905; ebd. um 1910. - In der Furche. Zeitpredigten, 2.-3. Aufl. Hagen i . W . u m 1905; m . d . U . : Predigten, 4.-5. Aufl. M e i ringen; Leipzig 1927 (eigh. Eingangsw. „ W i e sollen w i r predigen?") [24 Pr.]. — Lohnt sich's zu leben? Vortrag, 11 .-20. Tsd. Hagen i . W . u m 1906; ebd. 1910; 30.-35. Tsd. Fr.i.Br. o.J. Unter der Last! Die Last der Brüder. Vortrag, 11.20. Tsd. Hagen i . W . um 1906; 21.-30. Tsd. ebd. 1920. — Das Leben nach dem Tode. Ein Vortrag, 2. durchges. Aufl. Hagen i . W . u m 1906; 4. Aufl. ebd. 1920 [Vortr.]. - Ein Hohenweg. Erzählung für konfirmierte Mädchen, 0 . 0 . 1 9 0 6 ; m. Verl.: 15. Aufl. m . d . U . : Erzählung für Mädchen, Fr.i.Br. u m 1920; 12. Aufl. m . d . U . : Geschenkbuch für konfirmierte Mädchen, 3. Aufl. Hagen i . W . u m 1906; 9. Aufl. Fr.i.Br. u m 1920; 12. Aufl. M e i r i n g e n ; Leipzig u m 1928; 14. Aufl. m . d . U . : Erzählung für junge Mädchen, ebd. um 1944 [Lebensgang einer Tochter aus reicher Fam. v. der Konfirmation bis zum Tod, ihre langsame Entfremdung von den Gedanken Gottes, dann das Eingreifen des Allmächtigen, der ihr kurz vor der Hochzeit durch einen Anfall die Gesundheit nimmt, so daß sie ans Siechenbett gefesselt ist. N u n wächst das innere Leben, die Kranke und Sterbende w i r d zum Segen für die Ihren].

Keller

Frauenfrage, 1.-5. Tsd. Hagen i . W . 1907; 11.20. Tsd. ebd. u m 1910; um 1920; u . d . T . : Das sexuelle Problem in der Kinderstube, Hagen i . W . 0 . J . ; aktual. Neuaufl. 21 .-23. Tsd. m . d . U . : Ein Vortrag vor Frauen gehalten (Vorbemerkung L. Weichert), M e i r i n g e n ; Leipzig u m 1925; aktual. Neuaufl. 21 .-23. Tsd. m . d . U . : Ein Vortrag vor Frauen gehalten (Vorbemerkung L. Weichert), M e i r i n g e n ; ebd. u m 1925 [gegen falsche, auch christliche Vorstellungen v. Sittlichkeit als Verneinung v. Körperlichkeit u. Geschlechtlichkeit; Prostitution, Geschlechtskrankheiten, freie Liebe]. — Freie Liebe und wahre Ehe. Ein Vortrag, Zürich u . a . 1909; 21.30. Tsd. ebd. u m 1912. - Signale aus der unsichtbaren Welt. Ein Vortrag, 1 .-10. Tsd. Hagen 1.W. um 1909; 27.-30. Tsd. ebd. 1910. Neutestamentliche Bücher in erbaulichen Bibelstunden, Hagen i . W . [Bd. 1: Der erste Johannisbrief 2. Aufl. Hagen i . W . u m 1909; 4. Aufl. ebd. u m 1914; 5. Aufl. Hagen u m 1915; Bd. 2: Der Brief des Jakobus, Meiringen u m 1910; Hagen i . W . u m 1914; Bd. 3 : Der Brief an die Kolosser, Fr.i.Br. 1910; 2. Aufl. ebd. u m 1914; 4. Aufl. ebd. u m 1915], - UPs.: Die goldene Feder. Zwei Erzaehlungen, Berlin u m 1910 (Ulrich Meyers Buecherei 17) [enth. Heilserum]. — U P s . : Zusammenklang. Zwei Erzählungen, Fr.i.Br. 11.-15. Tsd. u m 1910; ebd. u m 1915 (Keller-Schrill-Bibliothek 1) [enth. Ob der Klamm; Die neue Methode (nach einem Bekenntnis erzählt.)]. — Mein Abendsegen! Betrachtungen für jeden Abend nach einem biblischen Text, Hagen i . W . 1910; m. Verl.: 13. Aufl. Basel; Gießen u m 1977; 7. Aufl. Fr.i.Br. 1921; 8. Aufl. Meiringen u . a . 1928; Fettdr.ausg. ebd. u m 1930; 11. Aufl. ebd. u m 1938; 12. Aufl. ebd. u m 1980. - Volkspredigten, 13 R e i h e n Berlin 1 9 1 1 - 1 9 2 2 [Bd. 1, 1911: Alte Evangelien; Bd. 2, 1912: Alte Episteln; Bd. 3, 1913: Freie Texte; Bd. 4, 1913: Neue (Eisenacher) Evangelien; Bd. 5, 1914: Die Sonntägliche Predigt. Ein Jahrgang Volkspredigten aus dem Kirchenjahr 1913/14. Neue Episteln; Bd. 6, in der Kriegszeit; Bd. 7, — Wildes Tanzen, o.O. 1906 [E.]. — Lohnt sichs 1915: Volkspredigten in der Kriegszeit; zu sterben? Vortrag, 11.-20. Tsd. Hagen i . W . 1916: Neue Volkspredigten Bd. 8, 1917: Volkspredigten im dritten Kriegsjahr; u m 1906; 21.-30. Tsd. ebd. u m 1907. - M i Kriegsjahr; tarb. : Kirchlich-sozial nach Theorie und Praxis Bd. 9, 1918: Volkspredigten im vierten (Eisenacher) Episteln; dargelegt in einer Festpredigt zur 12. Hauptver- Bd. 10, 1919: Neue Bd. 11, 1921: Neue (Eisenacher) alttestamentl. sammlung der Freien kirchlich-sozialen Konferenz zu Karlsruhe i.B., Berlin 1907 (Hefte d. Freien Lektionen; Bd. 12, 1921: Freie Texte; Bd. 13, kirchlich-sozialen Konferenz 38). — Das ge- 1922: Freie Texte]. — Neue Netze: ein Jahrgang Arbeit, schlechtliche Problem in der Kinderstube. Zur Predigten und Ansprachen aus praktischer

Keller Fr.i.Br. 1912; 2. Aufl. ebd. 1912; Hagen i.W. 1912. — UPs.: Die Kinder vom toten Hofe: Volksroman aus der Gegenwart, Fr.i.Br.; 2. Aufl. 4.-5. Tsd. Meiringen; Leipzig 1924, [ersch. 1926]; 2. Aufl. Basel 1924. - Mittel gegen das Sterben. Vortrag, Berlin um 1913. Die Auferstehung des Fleisches. Ein Beitrag zur biblischen Auffassung von den letzten Dingen: Leben nach dem Tode, Höllenstrafen, Wiederbringung, Seelenvernichtung und ewiges Leben (Vorw. S. Keller „Meine Aufgabe"), 1.-5. Tsd. Berlin 1913; 6.-10. Tsd. ebd. um 1914; gänzl. umgearb. Neuaufl. u.d.T.: Das Los der Toten, 11.13. Tsd. Berlin um 1922 [Meine Aufgabe. 1. Die Situation von damals und heute; 2. Die Bezeugung der Auferstehung Christi; 3. Was folgt aus der Leugnung der Auferstehung? 4. Das Ziel der Todesüberwindung; 5. Der sittliche Rückschlag der Leugnung; 6. Das neue Leibesleben; 7. Die Folgen des rechten Glaubens an die Auferstehung; 8. Der Zustand nach dem Tode (Hades, Wiedererkennen usw.); 9. Die Endlosigkeit der Höllenstrafen; 10. Die Wiederbringungslehre; 11. Die Seelenvernichtungslehre; 12. Das ewige Leben]. — Die Bibel und der Krieg. Ansprache von Samuel Keller, 1 .-10. Tsd. Fr.i.Br. um 1914. - Unter dem Christbaum. Weihnachtsbüchlein für Jung und Alt, 1 .-10. Tsd. Fr.i.Br. um 1914. — Land, Land, Land, höre des Herrn Wort! Fünf Kriegspredigten fürs deutsche Volk, Berlin 1914 [Ein feste Burg ist unser Gott! Psalm 46,1 — 8; Das deutsche Volk in Gottes Schule. Hiob 5,17—20; Kriegszeit-Erntezeit. Jes. 16,9—10; Die entscheidende Frage! Römer 8,31 — 32; Kriegsgebet für unser Volk. Psalm 144,1 — 8J. - Vom deutschen Patriotismus. Ansprache, Fr.i.Br. um 1914. - Mars consolator! (Der Krieg als Tröster!), Fr.i.Br. um 1914. — Heimkehr Gottes, Fr.i.Br. um 1914 [Vortr.]. — Du ahnst es nicht! Momentbild vom Karneval, Fr.i.Br. 1914. — Ist Gott neutral? Vortrag, Fr.i.Br. um 1915. - Im bombensichern Unterstand. Feldpostgrüße, Fr.i.Br. 1915; 25.-30. Tsd. ebd. 1915 [1. Die längste Stadt der Welt; 2. Ein schöner Sorgenbrecher; 3. Der Kampf mit den Schatten; 4. Der Krieg in den Gliedern; 5. Trommelfeuer; 6. Ein Wort an die „Schipper"; 7. Frieden um jeden Preis? 8. Also, — was nun?]. — Weihnachten auf Horchposten, Nowawes um 1915. — Unsere Kriegsgräber: Ein Wort der Gewißheit und Hoffnung, 10. Tsd. Berlin um 1915.

654 Fr.i.Br. um 1916. — Der Segen des festen Verhältnisses ! Nowawes 1916 [lehrhaftes Gespräch über nicht-eheliche Verhältnisse; der Titel ist ironisch gemeint]. — Weihnachten im Feld! Ein Gruß von daheim an unsere tapferen Krieger draußen, Berlin 1916. — Meine Minuten. Kurze Anregungen zum Nachdenken für müßige Augenblicke des Tages oder schlaflose Stunden der Nacht, 2 Bde. m. Verl.: Fr.i.Br. um 1917; 20.-21. Tsd. Meiringen um 1920; Leipzig um 1932; evtl. 1944? [Bd. 1: Anregungen zum Nachdenken; Bd. 2: Blitze in der Nacht!]. - Aus meinem Leben, 2 Bde. m. Verl. 1 9 1 7 - 1 9 3 0 [Bd. 1, Fr.i.Br. 1917; 11.-15. Tsd. Meiringen; Leipzig 1924; 16.-17. Tsd. ebd. um 1930; Bd. 2, Fr.i.Br. um 1922; 2. Aufl. Meiringen; Leipzig 1924. Dieser aut. R . gehört zu den wertvollsten Bekenntnisbüchern, die in jener Zeit verf. wurden. Der erste Bd. umfaßt 6 Kapitel].

- Zur Naturgeschichte des Geivissens, Fr.i.Br. um 1918 [Vortr.]. — Sonnige Seelsorge, Fr.i.Br. 1918; 6.-10. Tsd. ebd. 1921; m. Verl., zuletzt Meiringen 1944 [Wdg. Seinem liehen Freunde dem geliebten früheren Seelsorger der Christusgemeinde in Fr.i.Br. Herrn Prälaten D. Ludwig Schmitthenner zum 60. Geburtstag am 30. Sept. 1918 in treuer Freundschaft gewidmet], - Warum gehst du zum Abendmahl? Fr.i.Br. um 1918. — Gottes Kind — und doch nicht frei?: Erörterungen für Seelsorger, Erzieher und Weißkreuzgruppenleiter, Nowawes 1918 [als Hs. gedr.]. — Weltkrieg und Weltende, Fr.i.Br. um 1918 [Vortr.J. - „Bitte Himmel!" Weihnachtsbüchleinfür Jung und Alt (III.), Fr.i.Br. um 1919. - Die beiden letzten Parteien der Weltgeschichte!, Berlin 1913; 11.-15. Tsd. ebd. um 1914; 1919. — „Wie ich ihm fluchen lernte!" Erzählung aus der Gegenwart, Fr.i.Br. um 1919. — Moderne Heidenpredigt, Fr.i.Br. um 1920 [Öffentliche Religionslehre für Erwachsene; Η. 1: Ganz ohne Gott!; H. 3: Eine Darbietung in Christus; H. 4: Kann man das Kreuz Christi erfahren?; H. 6: Der Verkehr mit dem Verklärten]. — Ist mit dem Tode alles aus? 4. durchges. Aufl. Hagen i.W. 1920 [Vortr.]. — Schleudersteine. Geschichten, Anekdoten, Vergleiche und Bilder aus Evangelisationsreden, Fr.i.Br. 1920; 6.-10. Tsd. Meiringen; Leipzig um 1925; ebd. um 1932; ebd. um 1937. — Die schönsten Geschichten, m. Verl., o.O. 1920; Neuaufl. Meiringen um 1942 — Die Kriegskosten der Weltgeschichte, 1 .-10. Tsd. [Ausgew. aus Schriften u. R d n . 1. Denkwürdige Tage aus meinem Leben; 2. Geschichten aus Fr.i.Br. um 1916; 21.-30.' Tsd. ebd. um 1918. — Todestrauer und Lehenstrost, 1 .-10. Tsd. Rujiland; 3. Mancherlei Begegnungen; 4. Men-

Kel(l)ner (Köllner)

655 sehen/ragen und Gottes Antworten; 5. Ausklang]; u . d . T . : Unsichtbare Fäden. Die schönsten Geschichten, Liz.ausg. Gießen; Basel 1966; 2. Aufl. 9.-16. Tsd. ebd. 1968 [Denkwürdige Tage ...; Geschichten aus ...; Mancherlei ...; Menschen fragen — Gott antwortet]. — Ein Vatererbe. Geschenkbuch zur Konfirmation für Knaben und Mädchen (Wdg.), m. Verl.: Fr.i.Br. u m 1922; 6.-10. Tsd. M e i r i n g e n ; Leipzig u . a . um 1929; m . d . U . : Gabe für die konfirmierte Jugend, 5. Tsd. Fellbach b. Stuttgart 1948; v. E. R i e d a c h e r neu durchges. u. erw. Aufl. m . d . U . : Gabe für Deinen Weg, Meiringen 1960. — Die Macht des Gebets über Seele und Leib: Mitteilungen aus d. eigenen Lebensund Amtserfahrung (Geleitw. Paul Barth), Königsberg/ Preußen 1922. — UPs.: Der gesegnete Schlag, 4. Aufl. Fr.i.Br. 1923 [E.]. — Die Offenbarung Johannis. Randbemerkungen und Richtlinien zu ihrem Verständnis, Basel 1924. — Letzte Gabe. Die letzten sonntäglichen Predigten (Geleitw. R . Kindler), Berlin 1925 [6 Pr.]. - „Schönster Herr Jesu", M e i r i n g e n ; Leipzig u m 1927 [Vortr.; Hrsg. autorisiert v. Frau Keller]. - Vier Arzte! Nach einer wahren Begebenheit, Szillen/Ostpr. u m 1929; 4.-6. Tsd. M e i r i n g e n u m 1961; u . d . T . : Rettung in letzter Minute! Nach einer wahren Begebenheit, Kreuztal i. Westfalen u m 1946 [die zwei Titel v e r w e n d e n versch. Personennamen. Ein reicher Fabrikbesitzer konsultiert todkrank zwei Arzte und schließlich zwei Pfarrer, da er das Gericht Gottes auf sich z u k o m m e n w e i ß und aufgrund seines Lebenswandels verzweifelt. Der zweite Pfarrer kann i h m die Sündenvergebung durch Christus anbieten und zusprechen, danach stirbt der R e i c h e ] . — Sieben Bitten an die evangelischen Pfarrer Deutschlands, 11.-15. Tsd. Hagen i . W . u m 1928. - Für die Stille. Kurze Betrachtungen, ausgew. v. E. Riedacher, Meiringen u m 1959 [Blitze in der Nacht, Ausz.]. - Christenleben, ausgew. v. E. R i e d a c h e r aus: Meine Minuten, Meiringen 1960. — U P s . : Weil heute Weihnachten ist. In: W e i l heute Weihnachten ist, Konstanz 1966 (Weihnachtsgeschichten H. 9) [E.]. - Warum treiben wir Mission ? Gespräch mit einem südrussischen Kolonisten über die Mission, o.J. o.O. — Gott erzieht sich Originale. Samuel Keller erzählt aus seinem spannungsreichen Leben, ausgew., hrsg. u. Einl. v. H. Schäfer nach den beiden B d n . : Aus meinem Leben, Lahr 1992.

: mit R e i n h a r d M u m m u. a.: Neue Christoterpe. Ein Jahrbuch, begrün, v. R u d o l f Kögel u . a . , Halle/Saale 1 8 8 0 - 1 9 2 8 . - Weihnachtsbüchlein für kleine und große Leute, o.O. 1895; ( I I I . ) 3. neubearb. Aufl. Berlin u m 1914 [Ge. u. Prosa]. - Auf dein Wort. Monatsschrift für persönliches Christentum, Fr.i.Br. 1902 — 1932/ 1933 [enth. viele Gebete v. ~]. mit Br. Doehring u. a.: Deutsche Ostern. Ein Heimatgruß ins Feld. Unsern kämpfenden Brüdern in Ost und West als Sieges- und Friedensgruß der dankbaren Heimat, 50. Tsd. Berlin 1 9 1 5 - 1 9 1 8 . HRSG.

Ludwig Weichert: Eine Ährenlese. Meinngen; Leipzig 1925. - Klein 1939/79. Kosch. - Erik Thomson: Ein Botschafter Jesu Christi, Lahr-Dinglingen 1958 (Spuren seiner Gnade 612). — Johann Föll: Pastor In: Heimatbuch der Deutschen aus Rußl. 1959, 96 - 107. Wilhelm Schneider: Die raßlanddt. Dichtung von den Anfängen der Siedlung bis 1936. In: Heimatbuch der Deutschen aus Rußl. 1965, 61 — 63. — Alexander Ritter: Patriotische Akklamation und nationale Existenzbeschreibung. In: Akzente 22, 1975, 48. - NDB 11. - Johann Warkentin: Leser und Autor in der sowjetdt. Literaturlandschaft. In: Sinn und Form 34, 3. H., 1982, 681. - Annelore Engel-Braunschmidt: „Kaiser, Pfaffe und Kulak". Zur sogenannten Pfaffen- und Kulakenliteratur der Rußlanddeutschen. In: Kirche im Osten. Studien zur osteuropäischen Kirchengeschichte u. Kirchenkunde. Bd. 29, 1986, 40; 42; 46; 49 - 50; 58 - 59; 61 — 62; 64. - Dies.: „Rußlanddeutsche Literatur" von Lenz bis Pil'njak? Methodische Vorüberlegungen zu einer „Geschichte der rußlanddeutschen Literatur". In: Dittinar Dahlmann, Ralph Tuchtenhagen (Hrsg.): Zwischen Reform und Revolution. Die Deutschen an der Wolga 1860 — 1917, Essen 1994, 355. — Janina Wozniak: Das Wolgadeutsche Geschichtserlebnis der „guten alten Zeit" (1763 — 1914) in der deutschen Prosa der Zwischenkriegszeit. In: Ebd., 357 — 358. — Belger 1999, 89. - BaBA 161, 2 0 7 - 2 0 9 . - DBA II 693, 4 0 7 - 4 0 9 ; 1185, 88. LITERATUR:

Kel(l)ner (Köllner), David * u m 1670 Liebertwolkwitz b. Leipzig, φ 6 . 4 . 1748 Stockholm, φ 1 0 . 4 . 1 7 4 8 ; Vater: möglicherweise Philipp Κ., Lehrer aus R o ß w e i n (Kr. Döbeln). Sein Bruder Christian lebte als Organist in Abo u. Stockholm, Bruder Philipp war Stadtsekretär u. Bürgermeister v. Dorpat (E), Bruder Johann w a r Lebensmittelhändler u. Mitgl. der Großen Gilde in Dorpat. Als die Russen während des Nordischen Krieges die Stadt angriffen, floh er über R i g a nach Stockholm,

Kel(l)ner (Köllner) die verwandtschaftlichen Beziehungen b e e i n flußten seinen Lebensweg stark. 1 6 9 3 — 1 6 9 4 Studium wie sein Bruder in Abo, erlangte bereits einen gewissen R u f als O r g a nist, seit 27. 6 . 1 6 9 4 Studium in Dorpat, suchte am 1 5 . 9 . 1 6 9 4 erfolglos b. akad. Senat ein Stipendium zu erlangen, vermutlich aus diesem Grund am 2 1 . 9 . 1 6 9 4 B e w e r b u n g als Advokat b. einer Kanzlei, offenbar ebenfalls ohne Erfolg. Forts, der Studien, wahrscheinlich Jura. W o l l t e Organist b. der schwed. Kirche in Dorpat werden, doch seit 1 1 . 2 . 1 6 9 7 Anwalt b. Dorpater Landgericht, oo 3 1 . 9 . 1697 in Dorpat Dorotea, verw. Schwarz (φ 1 4 . 7 . 1 7 4 8 ) , T o c h t e r des Bürgermeisters M a t thias Ladou (~s Stieftochter, die Sängerin —> R . G . Schwar(t)z, heiratete später den kurfurstlich-sächsischen Hofpoeten J o h a n n Ulrich v. K ö n i g ( 1 6 8 8 - 1 7 4 4 ) , Schüler v. ->• J . v. Besser). 1 6 9 8 geriet ~ in einen Konflikt mit seinem Beichtvater, Pastor Andreas W i l l e brand, wurde einige Zeit v o m Abendmahl ausgeschlossen, bewarb sich 1 6 9 8 u. 1 6 9 9 erneut als Organist, u. a. als Nachfolger seines Bruders Christian in Abo. 1 7 0 0 v. Magnus W i l h e l m Nieroth als „Auditor" für sein Infanterieregiment rekrutiert, seit 1701 war das R e g i m e n t in R e v a l (E) stationiert, Mai 1701 bis Juli 1 7 0 2 dort auch Organist an St. Nikolai, danach folgte das R e g i m e n t der liv. Armee unter General W o l l m a r v. Schlippenbach, die sich nach schweren Kämpfen in Pernau (L) reorganisierte, 1 7 0 3 kehrte das Nierothsche R e g i m e n t nach R e v a l zurück. Seit 1 7 0 4 Quartiermeister b. Bataillon v. J o h a n Fredrik v. Liphardt, seit etwa 1 7 0 8 Quartiermeister beim sächsischen Bataillon v. Eberhard v. Straelborn, das 1707 aus Kriegsgefangenen der Schweden gebildet worden war. M i t diesem war ~ unter großem Mangel in Viborg stationiert u. nahm auch am erfolglosen Feldzug gegen die russ. Provinz Ingria unter Georg Lybecker teil, auf dem er seine gesamte H a b e verlor; danach blieb sein Bataillon bis 1709 in Viborg u. brach im Sept. des selben Jahres auf, u m unter dem K o m m a n d o v. Magnus Stenb o c k die schwed. Provinz Scania gegen die D ä n e n zu verteidigen. Kurzer Aufenthalt bis Jan. 1 7 1 0 in Stockholm, dort vollendete ~ wahrscheinlich „Die Nothflagge des Gebeths [ . . . ] " . 2 3 . 1 . 1 7 1 0 in der Schlacht b. Fjälkinge nahe Kristianstad von den Dänen gefangen-

656 g e n o m m e n u. nach Kopenhagen gebracht, bereits im Febr., mit einem Paß ausgestattet, wieder freigelassen, möglicherweise einige Zeit in Dänemark. Ende 1 7 1 0 wieder in Stockholm, das von der Pest heimgesucht wurde. Ab 6 . 1 . 1 7 1 1 ersetzte er den verstorb e n e n Organisten der dt. Kirche St. J a k o b , 1 1 . 3 . 1 7 1 1 Kapitän des dt. Infanteriebataillons unter Peter de Stöhr, das aus dän. u. dt. Kriegsgefangenen bestand, trat aber diesen Dienst nicht an; zw. 1711 u. 1 7 2 0 plante er, nach L zurückzukehren u. bewarb sich als Assessor am Revisionsgericht, j e d o c h ohne Erfolg. 1 7 1 4 Konflikt mit dem Kirchen Vorsteher v. St. J a k o b Sven Westermann, der mit dessen R ü c k t r i t t endete. In den folgenden Jahren verf. er Ge. zu versch. Gelegenheiten über die schwed. Königsfamilie, außerdem Streit mit der Kirche, die seine Bezahlung verringern wollte, was er 1719 schließlich akzeptierte. ~ gab Musikunterricht; in den späten 1720er Jahren begann er mit der Arbeit an seinem berühmten methodischen W e r k „Treulicher Unterricht im General-Bass [ . . . ] " , das später u. a. auch v. Joseph Haydn benutzt wurde. 2 0 . 2 . 1 7 3 0 als Offizier i . R . u. behielt seinen R a n g gegen den Widerstand einiger Militärs, die i h m seinen Titel aberkennen wollten, da er nicht mehr in der A r m e e gedient hatte. 1731 R e i s e nach Finnland, 1 7 3 9 nach Reval, im gleichen Jahr schrieb er auch an den schwed. K ö n i g wegen der versuchten Aberkennung seines militärischen Ranges neun Jahre zuvor; in dieser Korrespondenz berichtete er u. a. über seine Kriegserlebnisse, 1741 kam er wegen seiner Berühmtheit nach Veröfftl. v. „Treulicher Unterricht im G e n e ral-Bass [ . . . ] " in die Ausw. zur Besetzung der Organistenstelle an der Kathedrale v. Abo, blieb aber Kirchenmusiker in Stockholm, war j e d o c h weniger aktiv, insbes. als in den Jahren 1741 — 1 7 4 5 eine neue Orgel in St. J a k o b gebaut wurde. Z . d . Z . arbeitete er an einer nicht erhaltenen Überarbeitung des schwed. G e sangbuchs. 1745 als Organist i . R . , blieb n o c h bis 1747 Glockenspieler, dann v o m Enkel seines Bruders Christian, Christian Friedrich Seeliger, abgelöst. M i t seiner Frau eröffnete ~ in den 1740er Jahren ein Pfandleihhaus. WERKE: Oratio de injustitia judicum Christi, Dorpat 1 6 9 4 . — Klag- und Trost-Gedicht welches über den gar sehligen Abschied aus dieser Zeitlich-

657 keit der Weyland hochwohlgebohmen Frau Baronin Frau Christina Elisabeth Taube [...] bey dero prächtigen Beerdigungs Ceremonie [ . . . ] , Dorpat 1697. — Vom höchstschmerzlichen Absterben des Glorwürdigen Königes Caroli XI, Dorpat 1697 [ R d . ] . - Allerhand poetische Gedichte, Dorpat 1699. - Untherthänigste Freuden Bezeugung über den Weltberühmten Sieg [...] Carolus XIL bey Riga genseit der Düna f . . . ] , R e v a l 1701. Freuden-volle Betrachtung Der Wundernswürdigen und Welt-beruffenen Tapferkeit, Wodurch Der Großmächtigste Held Carolus XII. Der Schweden, Gothen und Wenden König [...] Die Sächsische und mit der Polnischen Cron-Armee pereinigte Krieges-Macht zwischen Warschau und Cracau den 9.Julii dieses Jahres gäntzlich geschlagen und also den Kecken Augustum zum andern mahl in einer blutigen Schlacht mit einem kleinen Heere glücklich überwunden, Welche dem bekrönten Sieger, Als Ihr. Königl. Majest. In tiejfter Unterthänigkeit Fusfälligst überreichet David Kellner, Auditeur unter des Hn. Obersten Baron Nierots Infanterie Regimente, R e v a l 1702. — Die sorgfältige Venus, Welche, Da der [...] Hn. George Theophilus Rummel, Secretarius beym preißl. Königl. Pemauschen LandGerichte, Mit der [...] Jungfer Eleonora Vick, Des [...] Herrn Raths-Venvandten Hn. Iwan Christoph Vickens, Eheleiblichen Jungfer Tochter Allhier in Pernau, den 3. Febr. dieses 1703. Jahres sein Hochzeitliches Freuden Fest begieng, Wegen kürze der Zeit zwar mit fliegender Feder jedoch aus dienstfertigen Gemüthe vorstetiete David Kellner, Pernau 1703. — Die Nothflagge des Gebeths Umb H ü l f f e des Allerhöchsten im Stümi-Wetter vielen Trübsahls, Stockholm 1710 [religiöse Ge.J. — Da ihro königl. Majestät, der groszmächtigste, Carolus der Xllte der Schweden, Gothen und Wenden König, Grosz-Fürst in Finnland, Hertzog zu Schonen, Ehsten, Liefland, Carelen, Bremen, Verden, Stettin-Pommern, der Cassuben und Wenden f...] im Novembr. des 1714. Jahres zu ungemeiner Freude des hohen königl. Hauses, und des gantzen Reichs, aus der Türckey in dero ErbLändern wieder ankam, Stockholm 1714 [6 Arien u. 1 Rezitativ]. - Unterthänigste Zeilen, bey der hohen Vermählung des durchlauchtigsten Fürsten und Herrn, Herrn Friederichs, Land-Grafen zu Hessen, Fürsten zu Hirschfeld, Graffen zu Catzenelnbogen, Dietz, Ziegenhain, Nidda und Schaumburg &c. &c. &c. und ihro königl. Hoheit, der durchlauchtigsten Princeszin, Princeszin Ulrica Eleonora der Schweden Gothen und Wenden ErbPrinceszin &c. &c. &c. Welche geschähe in Stock-

Kel(l)ner (Köllner) holm, den 24 Martii, Anno 1715, Stockholm 1715. — Der frohlockende Parnassus, in einem musicalischen Concert, am höchst-efreulichen Nahmens-Tage, des groszmächtigsten Königes Friderici I. der Schweden, Gothen und Wenden Königs &c. Da derselbe den 18.Julij mit höchstem Vergnügen seiner treuen Unterthanen celebrirt ward, in aller tiefsten Unterthänigkeit entwoffen, Stockholm 1720 [aufgeführt am 1 8 . 7 . 1 7 2 0 z u m Namenstag Friedrichs I. v. Schweden; die Musik w u r d e möglicherweise nicht oder nur teilw. v. ~ selbst komp.J. — Treuerlicher Unterricht im General-Baß, worinne alle Weitläuffigkeit vermieden, und dennoch ganz deutlich und umständlich allerhand sothane neu-efundene Vortheile an die Hand gegeben werden, vermöge welcher einer in kurtzer Zeit alles, was zu dieser Wissenschaft gehöret, sattsam begreifen kann. Zum Nutzen, nicht allein derer, so sich im General-Bass üben, sondern auch aller andern Instrumentisten und Vocalisten, welche einen rechten Grund in der Music zu legen sich befleißigten, Hamburg 1732 [erfolgreiches Theoriewerk ~s, das als erstes seiner Art ausschließlich auf den Tongeschlechtern Dur u. M o l l fußte u. in ~s Wahlheimat Schweden lange Zeit hindurch als einziges Generalbaß-Werk benutzt w u r d e ] ; 2. verm. Aufl. ( V o r R d . Georg Philipp Telemann) ebd. 1737; 3. Aufl. ( V o r R d . Daniel Solander), ebd. 1743; 4. Aufl. ebd. 1749; 5. Aufl. ebd. 1767; ebd. 1773; 6. Aufl. ebd. 1782; 7. verm. Aufl. ebd. u m 1787 [enth. 14 Melodien zu Liedern des Haniburgischen Gesangbuchs v. Carl Philipp Emanuel Bach]; ebd. 1796; Nachdr. Ausg. Hamburg 1737, Hildesheini 1979; Nachdr. d. 3. Aufl. Hamburg 1743, hrsg. v. Henning Müller-Buscher, Laaber 1980 (Dokumente früher Musik u. Musikliteratur i m Faksimile 9); Nachdr. Ausg. 1737, hrsg. v. Eitelfriedrich Thom, Blankenburg 1985 (Dokumentationen, Reprints. Kultur- und Forschungsstätte Michaelstein. Institut für Aufführungspraxis 8/1) [vgl. W o l f H o b o h m : Kommentar, Blankenburg 1985 (Dokumentationen, Reprints. Kultur- und Forschungsstätte Michaelstein. Institut für Aufführungspraxis 8/2)]; M k Ausg. H a m b u r g ; Zug u m 1988; schwed.: Trogen Underrättelse uti GeneralBasen [ . . . ] , übers. v . J o n a s Londee, Stockholm 1739 [war i m 18. Jh. das einzige methodischmusikalische W e r k in Schweden u. w a r noch i m 19. Jh. verbreitet]; niederl.: Körte en getrouwe ouderregtinge van de generaal bass of bassus

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Kempe continuus [...], Amsterdam 1741; ebd. 1751; übers, ins Russ. v. Ν. Zubrilovy: Vernoe nastavlenie ν sodnenii general-basa [...], , Moskau 1791. MUSIK: David Kellners XVI. Auserlesene LautenStücke, bestehend in Phantasien, Chaconnen, Rondeau, Giga, Pastorel, Passe pied, Campanella, Sarabande, Aria & Gavotte, Hamburg 1747; Facs. Genf 1985; Lilienthal um 1982 [Tonträger] ; interpretiert v. Stephen Stubbs, Georgsmarienhütte; Osnabrück 1993 [ C D ; enth. Phantasia in C major; Phantasia in Α minor; Phantasia in D major; Campanella; Aria; Courante; Sarabande; Giga; Gavotte; Phantasia in D minor; Phantasia in F major; Phantasia in A major; Rondeau; Giga; Pastorel; Passepied; Chaconne]; u.d.T.: David Kellner. Lute Pieces, Georgsmarienhütte 1995; Ausz.: Fantasia η. 1 a-moll; Fantasia η. 5 C-Dur, transkribiert für Gitarre v. Jose de Azpiazu, Genf 1973 (La bibliotheque de la guitare); Ausz.: Phantasia CDur. In: Eugen Müller-Dombois (Interpret): Die Barocklaute, Hamburg 1973 [Schallplatte]; Ausz. in: Narciso Yepes (Interpret): Gitarrenmusik aus fünf Jahrhunderten, Hamburg 1982: Aria; Fantasia D-dur; Fantasia C-dur [Schallplatte]; Ausz.: Aria and fantasia D major, D-Dur, Re Mayor, transkribiert für Gitarre v. Narciso Yepes, Mainz 1984 (Gitarren-Archiv 611) [Noten]; Ausz. in: Jakob Lindberg: Baroque music for lute and guitar, Djursholm (Schweden) 1 9 8 6 - 1 9 8 7 [CD]: Fantasy for Lute No 1 in C major; Fantasy for Lute No 2 in A minor; wieder in: Jakob Lindberg: Laute und Gitarre. Musik des Barock, Akersberga (Schweden) 1996 [CD]; Ausz. in: Ricardo Correa (Interpret): Deutsche Lautenmusik der Renaissance und des Barock, Fr.i.B. um 1988: Fantasia in F-dur; Fantasia in a-moll; Ausz. in: John Schneiderman (Interpret): Eighteethcentury lute music, Sommerville (Massachusetts) 1988 [Tonträger]: Fantasy for lute in D; Campanella; Courante; Sarabanda & Double; Aria; Gavotte; Gigue for lute in D; Ausz. in: Hubert Kappel: Virtuoso guitar transcriptions, San Francisco um 1990 [CD]: Fantasy for lute in A; Fantasie for lute in A minor; Fantasia for lute in D minor; Fantasy for lute in D; Gigue for lute in D; Ausz. in: Björn Colell (Interpret): Zwei Phantasien. C-Dur, d-Moll. In: ... a Liuto solo. Deutsche Lautenmusik des 18. Jahrhunderts, Heidelberg 1994 [CD]; Ausz. in: R o n n

McFarlane (Interpret): A Distant Shore, Troy (New York) 1997: Campanella; Aria; Courante; Sarabanda & Double; Gavotte; Giga; Ausz.: Fantasia in C major. In: Eugen Müller-Dombois (Interpret): T h e baroque lute, [Sony] 1998 [CD]; Ausz.: Phantasia in A minor. In: David Nadal (Hrsg.): Guitar classics [...], New York 1999 [Noten]; Ausz.: Fantasia for Lute in F major. In: Göran Söllscher (Interpret): Eleven-string baroque, Hamburg 2004 [CD]. — E. A. Wienandt (Arrangeur): Gavotte ancienne. For two flutes, San Antonio um 1958 [Tonträger]. — The lute music of David Kellner, transkribiert für Gitarre ν. Peter Danner, Melville (New York) 1977. - Hubert Kappel: Lautenwerke, o.O. 1984 [Tonträger]; transkribiert für Gitarre, Helsinki 1985 [Noten; enth. Fantasie ADur; Fantasie a-moll; Fantasie d-moll; Fantasie D-Dur; Giga]; u.d.T.: Lute Works, San Francisco 1996 [Tonträger]. - Wolfram de Marco (Interpret): [...] spielt Werke von Kellner, Sor [...], U S A 1998. BRIEFE: Br. v. ~ an Johann Mattheson, Stockholm 24.9.1720. In: Johann Mattheson: Große General-Baß-Schule [...], Hamburg 1731; Nachdr. Hildesheim 1968, S. X V I XVII. LITERATUR: D . E b e r h a r d : D o r p a t u m in Livonia literatum [ . . . ] , D o r p a t 1 6 9 8 . - N L M B 1 7 0 4 , 1 4 0 . Hupel 27, 1792, 358. - Stepf 1825. - R e c k e / Napiersky. - A G B 1 8 9 7 . - G . F n d e l l : ~s „ T r e u licher U n t e r r i c h t " 1 7 3 2 j ä m t e förlagor och översättning. E n jäinförande Studie, Uppsala 1 9 6 9 . T e r i n g 1 9 8 4 . — K . Sparr: A Biographical Survey. I n : T h e Lute 2 9 , 1 9 8 9 , 3 - 3 6 ; u . d . T . : E i n biogr. Ü b e r b l i c k . I n : Gitarre und Laute 14/6, 1 9 9 2 , 1 3 1 8 ; Forts. 7/1, 1 9 9 3 , 1 7 - 2 1 ; Forts. 7/2, 1 9 9 3 , 1 7 21. — Oers.: A Biographical Survey, Nynäshamn (Schweden) 1 9 9 7 . - D B A 6 3 8 , 17 - 2 0 . - B a B A 161, 232.

Kempe, Walter * 1845 L ; lebte in Dtl. u. Amerika. WERKE: In: B M 38, 1891: Der einzige Trost, S. 589; Auf dem Kaisersitz in der livländischen Schweiz, S. 7 5 8 - 7 5 9 [Ge.J. - In: B M 39, 1892: „Ich will dich nicht verlassen, noch versäumen. ", S. 355 [G.]. - Auf dem Kaisersitz in der livländischen Schweiz. In: Johanson 1894, S. 1 0 4 - 1 0 6 ; w i e d e r i n : G r o t t h u ß 1 8 9 4 / 9 5 , S.

[G.]. - In: Big. B M 4 2 , 1 8 9 5 : Tröstet, tröstet mein Volk, S. 1 0 8 - 1 0 9 [G.J. -

2 2 3 / S. 2 6 9

Kersten

659 Psalm 118. In: Big. B M 43, 1896, S. 5 7 - 5 8 [G.]. LITERATUR: Johanson 1894, 2 0 4 - 2 0 5 . Kentmann, Ingeborg Anna * 1 . 5 . 1 9 1 6 Past. Kusal (E), Plettenberg Stift Bielefeld; Κ. ( 2 . 5 . 1 8 7 3 - 1 2 . 4 . 1 9 4 2 ) , Redakteur; Mutter: Anna, Tochter v. Probst Carl P. Spindler.

f Okt. 1989 Von Vater: Woldemar Pastor in Kusal, geb. von Pezold, u. Arminia, geb.

Elisenschule (früher Howensche Schule) u. Praktikum in Reval, Bibliothekarin, 1939 Umsiedlung, berufliche Weiterbildung in Posen, 1954 — 1968 Leiterin einer Werkbiicherei in Krefeld. 1 5 . 4 . 1 9 8 3 bis 3 1 . 1 . 1 9 8 7 Brigittenstift, Altenzentrum, Barsinghausen südw. Hannover (dort auch —> S. Thomson, —> E. Treyer), dann Von Plettenberg Stift, Bielefeld. WERKE: Unverlierbare Heimat. In: B B 11 (37), 1951, S. 1 u. 3. — Heiligabend in der Heimat. In: B B 12 (50), 1952, S. 1. - Italicnische Impressionen, Groß-Biewende über Börssum 1955; Rez. v. Herbert R i e g e : In: B H 2 , 1 9 5 5 / 5 6 , S. 55. — Wiege mich, Wind! Gedichte, Aichach/ Obb. 1965; Rez. v. Thea Tilgre. In: B B 4 (210), 1966, S. 9. - An Ostern hängt alles! In: B B 4 (198), 1965, S. 2 u. 10. - „Klagt noch die Schnarrwachtel . . . " In: Jb.d.balt.Dtt. 2 2 / 1 9 7 5 ( 1 9 7 4 ) , S. 8 7 [G.]. - In: Auf meiner Straße. Anth. ostdt. Autorinnen der Gegenwart, hrsg. i.A. d. Frauenbundes für Heimat u. R e c h t e.V., Bonn, bearb. u. Gestaltung Irma B o r nemann, Ausw. d. Beitr. Karl R e i n u.a., Nürnberg 1975: Und doch, S. 28 [G.]; Gebet, S. 29 [G.]; Tante Mine, S. 3 0 - 3 3 [E.]. - Wo unser Herz verankert ist. In: B B 11 (349), 1977, S. 3. — Eine Atempause lang. Kindheit und Jugend im Baltikum zwischen zivei Weltkriegen, Fr.i.Br.; Basel; Wien 1978; 2. Aufl. ebd. 1980 [Lebenserinn.]; Rez. v. Erika Werckmeister. In: Big. B B 1 0 ( 3 6 0 ) , 1 9 7 8 , S. 9 . - Mutto. In: Alle Mütter dieser Welt. Anth. ostdt. Autorinnen der Gegenwart, hrsg. v. Irma Bornemann, Nürnberg 1 9 7 8 , S. 1 3 7 - 1 4 2 [Prosa]. - Unsere Ostern in Reval. In: Erik Thomson (Hrsg.): Ich erzähle euch alles, was am Ostersonntag geschah, Buxheim/Allgäu um 1979, S. 1 6 - 2 0 [Erinn.]. - Leih mir, Vogel, deine Flügel. Lyrik, St. Michael 1982; R e z . v. E. Thomson. In: BB

9 ( 4 1 9 ) , 1 9 8 3 , S. 6.

LITERATUR: W. V. Samson-Himmelstjerna: Felix Knüpffer: Gedachte Weihnacht (BB 12/70) und Leserzuschrift ~ (BB 1/1971, Forum). In: BB 2 (268), 1971, 5. - Redlich 1989. - Kosch. - BaBA 162, 75 - 76. - Heibig 1996, 97. - Auskunft v. Kai Dettmer, Brigittenstift Barsinghausen u. v. Diakonin Susanne Fleer, Einrichtungsleiterin, Von Plettenberg Stift Bielefeld. Kerkovius, M o r i ( t ) z (Ps. B r u n o Mohren) * 8 . 5 . 1 8 6 0 Riga (L), f 12.11. (j. 31.10.) 1881 Kairo, t 24. (j. 12.) 12. 1881 Riga, ledig; Vater: Ludwig K. ( 1 8 3 1 - 1 9 0 4 ) , Oberbürgermeister v. Riga; Mutter: Anna Mathilde, geb. Kade. 1866 — 1872 Räder'sche Privatknabenschule, 1872-1877 Stadtgym., Sept. 1 8 7 8 - 1 8 8 1 Studium der Handelswiss. am Polytechnikum in Riga, ein Nierenleiden zwang ihn das Studium aufzugeben, seit Febr. 1881 häufige Kuren im Süden u. Aufenthalte in Dtl., Frankreich, Algerien u. Italien. Uber K o n stantinopel, Kleinasien u. Alexandria gelangte er nach Kairo. Zur Erinn. an seinen Sohn stiftete sein Vater das Moritz Kerkovius-Stipendium. WERKE : UPs.: Vermischte Gedichte. Baltische Klänge, Zürich 1880; Ausz.: Baltische Heimat. In: Goertz/Brosse 1908, S. 141. — Hading. Eine nordische Sage, Stuttgart 1881. — In: Johanson 1894: Das baltische Herz in der Fremde, S. 2 - 3 ; Die drei Schwestern, S. 8 — 9; Baltische Heimat, S. 9 — 10; „Livland" (Sonettenkranz), S. 167 — 168 [Ausz.]. - In: Grotthuß 1 8 9 4 / 9 5 : Das baltische Herz in der Fremde, S. 257 / S. 297; Herbstabendroth, S. 258 / S. 298; Treue Seelen, S. 258 / S. 2 9 8 ; Die Lieb' fiir's Vaterland, S. 259 / S. 299 [Ge.]. - UPs": In: Stael-Holstein 1896: Aussöhnung, S. 2 0 2 - 2 0 3 ; Allein, S. 204 [Ge.]. - Das baltische Herz in der Fremde. In: Unsere Heimat 1907, S. 1 6 - 1 7 ; wieder in: Christian B ö h m u. Maximilian Roland B ö h m (Hrsg.): Deutsches Lesebuch für die mittleren Lehranstalten, 2. Tl. 5. verb. Aufl. Reval 1914, S. 4 1 7 - 4 1 8 [G.]. LITERATUR: Alb.Acad. 1889. - Johanson 1894, 209. - Grotthuß 1894, 381 - 3 8 2 . - Alb.Fr.Balt. 1961, Nachtr. 1972. - Friedrichs 1967. - Kosch. Redlich 1989. - BaBA 162, 2 5 5 - 2 5 7 . Kersten, Elisabeth, geb. Irbe * 1 1 . 1 0 . 1 9 0 7 Stenden b. Talsen (K), lebte 1997 noch in Afrika; Vater: Karl Irbe, stu-

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Kersten dierte Pharmazie in Königsberg; Mutter: Milda, geb. Mengel (f 1 0 . 5 . 1 9 2 5 ) ; eine ältere Schwester (Livia) und drei jüngere Geschwister (Erik, Fritz, Eva). Schulbesuch in Bologoje (Rußl.), später fur kurze Zeit in der Deutschen Waldschule Dubbeln, stets unter erzieherischem Einfluß ihrer Tante Anna, anschließend ging sie zurück nach Stenden; 1914 kam sie durch den I. Weltkrieg nach Sibirien, später nach Rußl. u. L, 1918 ging sie mit ihrer Tante Anna nach Modon (Rußl.), wurde nach Leobschütz (Oberschlesien) geschickt, um dort b. ihrem Onkel Hans zu leben, dort konnte sie im Okt. 1924 eine Ausbildung am Reifensteiner Verband Maidenschulen beginnen, die die Voraussetzung für Tätigkeiten als Wohlfahrtspflegerin u. Lehrerin war. 1925 wurde sie zu ihrer kranken Mutter nach Windau (Lettland) geschickt, anschließend in Leobschütz b. der Landwirtschaftskammer für Ober- u. Niederschlesien als landwirtschaftlicher Haushaltslehrling gemeldet, später Lehrerin der ländlichen Haushaltskunde, kam nach Zielenzig an eine Landwirtschaftsschule, oc 1 5 . 1 0 . 1 9 3 2 Gustav Adolf Kersten (f 1 6 . 7 . 1 9 8 1 Lungenembolie) ; 4 Kinder. Während des II. Weltkrieges pflegte ~ Flüchtlinge in Zielenzig, bis sie 1945 fliehen mußte u. nach kurzen Aufenthalten in Frankfurt/O, Berlin u. Arnstadt schließlich nach Großneundorf (Thüringen) gelangte, ihr Mann kämpfte im II. Weltkrieg an der Westfront. Nach dem Krieg gelangte sie mit ihrer Fam. über Bremen nach Krögersdorf; dort Beschluß, nach Südafrika auszuwandern; Gustav Adolf arbeitete dort seinen Wünschen entsprechend als Farmer. WERKE: Rückblende — Erlebnisse zwischen Kurland und Kap, Münster 1997 [Erinn. an ihre Heimat Lettland]. Kersten, U d o * 1 8 . 6 . 1 9 0 0 Ogershof (L); 1939 Umsiedlung. WERKE: Der Rest der dritten Schwadron. Erzählung, Riga 1936. LITERATUR: Redlich 1989. - Kosch. - BABA 162, 348.

Kerten, August Friedrich Wilhelm v o n * 18. J h . , j· wahrscheinlich Frankfurt/M. Kollegien-Assessor u. Sekretär des liv. Kollegiums allg. Fürsorge sowie des Generalgouv.

Graf Browne, St. Vladimir-Orden. Aufgrund gesetzwidrigen Verhaltens mußte er in den 90er Jahren des 18. Jhs. heimlich aus Riga (L) fliehen, danach teils in preuß. Ländern, teils in Frankfurt/M. WERKE: Anonym: Auszug aus dem Tagebuche eines Russen auf seiner Reise nach Riga, Riga 1783. LITERATUR.: Backmeisterl772, 10, 278. - Hupel 12, 1786, 391. — Recke/Napiersky. — Hamberger/ Meusel 1834. - AGB 1897. - DBA 642, 116 119. - BaBA 162, 372. Keuchel, R o b e r t Gustav * 5 . 8 . 1 8 3 2 Puderküll (L), f 6 . 4 . 1 9 1 0 Riga (L); Vater: Karl Κ . , Arrendator; Mutter: Anna, geb. Petersen ( f 1835); Bruder: Karl Johann Anton K. (* 1830 Puderküll, f 1896 Bialystok, Pol.), Pastor. 1 8 4 0 - 1 8 4 2 in der Anstalt Birkenruh b. Wenden, 1842 — 1851 Gouv.-Gym. in Riga, 1 8 5 1 - 1 8 5 4 Studium der Med. u. 1 8 5 7 - 1 8 6 1 Studium der Gesch. an der Univ. Dorpat. 1 8 5 4 - 1 8 5 7 Hauslehrer zuerst in Staraja Russa (Gouv. Pleskau, Rußl.), dann zw. 1 8 6 1 - 1 8 6 3 b. Eduard Baron v. Wolff auf dessen Erbgut in Stomersee (L); durch diese Tätigkeit Reisen in die Schweiz, nach Südfrankreich u. Dtl., 1863 Rückkehr nach Riga, dort bis 1866 Journalist b. der R i g . Z t . , 1866 begrün, er mit Georg Berkholz (1817 — 1885) die Zt. für Stadt und Land, an der er bis 1876 mitarb.; gleichzeitig 1877—1878 Redakteur u. Hrsg. d. B M , für die er Beitr. verf. oc (1) 1875 Magda Antonius, )|( 1882. Leiter d. Erziehungsanstalt d. Vereins gegen d. Bettel in Eichenheini 1 8 7 5 - 1 8 8 3 . oo (2) 1883 Alexandra Fedorow. 1 8 8 3 - 1 8 8 7 lebte er als freier Schriftsteller in Berlin. Nach seiner Rückkehr 1 8 8 7 - 1 8 9 0 in Fellin (L) Lehrer am Liv. Landesgym. 1891 —1896 erst Redakteur, dann Chefredakteur der Düna-Zt., nach 1896 Rückzug ins Privatleben. WERKE: An die Leser der Baltischen Monatsschrift. In: B M 25, 1877, S. 1 - 5 . - Der alte und der neue Glaube. Ein Lebensbild, Berlin 1884. — Der Liberalismus in Kirche und Schule, Berlin 1884. Goethe's Religion und Goethe's Faust, Riga 1891; ebd. 1898. - Dichter- und Denkerworte, Riga 1903. UBERS. : Vladimir Petrovic Mescerskij: Einer von unsern Bismarcks. Satirischer Roman, 2. Aufl.

661 Berlin 1886; 3. Aufl. ebd. 1887. - L. N . Tolstoj: Die Kosaken. Kaukasische Novelle, Berlin 1885; u . d . T . : Die Kosaken, 3. Aufl. ebd. 1888. — Ivan A. G o n c a r o v : Oblomow. Roman (Vorw. E u g e n Zabel), 2 Bde. Berlin 1885. E. V. Heyking: Zur livländischen Landespolitik. In: BM 26, 1878/79, 3 1 3 - 3 1 4 . - Alb. Acad. 1889. - Düna-Zt. 1902, Nr. 174. - Alb. Fr.Rig. 1910/1963 u. 1981/82. - BirkenruherAlb. 1910. - Nekro. in: RigRdsch 1910, Nr. 70 u. 82. - Nekro. in: Kalender des Deutschen Vereins 1911, 7 0 - 7 5 . - B. v. Schrenck: Persönliche Erinnerungen an In: Rig.Zt. 1911, Nr. 112. Briimmer 1913. - Buchholtz 1921, 475. - Hollander 1926, 77, 97. - Wittram 1934, 88f., 101 105. - BAST 13, 1969. - Kosch. - DBBL 1970. Redlich 1989. - BaBA 163, 151 - 155. LITERATUR:

Keußler

Mitgl. der Akad. der Künste in Berlin. 1 9 3 2 1935 Dirigent, Lehrer u. K o m p o n i s t in M e l b o u r n e . 1936—1945 Leiter einer Meisterklasse f ü r K o m p . an der Akad. der Künste in Berlin. In den letzten 4 J a h r e n zog er sich nach N i e derwartha zurück u. lebte b. seiner j ü n g s t e n Schwester. D i e T e x t e f ü r viele seiner O r a t o rien, Lieder, Gesänge u . a . m . verf. er selbst, meist dirigierte er seine W e r k e selbst oder belgeitete die Lieder u. Gesänge am Klavier. Seine D i c h t u n g e n sind ζ. T . tief philosophisch, seine M u s i k ist schwierig u. a u f w e n d i g aufzuführen.

Ästhetische Betrachtungen über den Text des „Messias" von Händel, Prag 1905. - An den Tod. Melodramatische Symphonie, o . O . 1905; Stuttgart 1922 [Geleitw. u. T e x t b u c h ] , - Die Keußler, Gerhard von Mutter. Ein Marien-Oratorium, für Chor, Soli — Orchester und Orgel, * 2 3 . 6 . 1 8 7 4 A l t - S c h w a n e n b u r g (L) f 2 . 8 . Sopran und Baryton-, 1949 N i e d e r w a r t h a b. D r e s d e n ; Vater: G o t t - Leipzig 1919; ebd. 1923 [Klavierausz.J. - Gelieb August v. K. (* 1844 Serben [L], f 1913 sänge nach eigenen Dichtungen für 1 Singstimme und Klavier, (Partitur) Leipzig 1920; ebd. 1923 St. Petersburg), Pastor; M u t t e r : A n n a Luise, [Bd. 1, H . 1, 1903: Unterwegs. Sechs Lieder; geb. H a c k e l ( 1 8 4 3 - 1 8 8 2 ) . Erster musikalischer U n t e r r i c h t i m Elternhaus, Bd. 1, H . 2, 1903: Rhapsodie. Sieben Gesänge; 1885 Ubersiedlung der Familie nach St. P e - Bd. 2, H . 3, 1 9 0 2 - 1 9 0 5 : Aus dem Tagebuch. Sechs Skizzen; Bd. 2, H . 4, 1903; 1913: Von tersburg, St. Petri-Schule in St. Petersburg, B e g u t a c h t u n g des ersten J u g e n d w e r k e s d u r c h der Sühne. Sechs Szenen; Bd. 3, H . 5: Die GeA n t o n R u b i n s t e i n , 2 Jahre Hauslehrer bei der fährtin. Monodramatischer Zyklus; Bd. 3, H . 6, 1912: Das große Bündnis. Drei Gesänge; Bd. 4, Familie v o n WolfF in Lettin, w o sein Schüler u. späterer K o m p o n i s t K u r t v. W o l f von ihm H . 7, 1913: Das Lied von der Liebe; Bd. 4, H . 8, unterwiesen w u r d e . 1 8 9 4 - 1 8 9 9 S t u d i u m der 1914: Der alte Herd; Bd. 4, H . 9, 1917: NachBotanik in D o r p a t , Assistent am Botanischen klänge. Vier Lieder]. — Jesus aus Nazareth. BiInstitut in D o r p a t , 1 9 0 0 - 1 9 0 2 M u s i k - S t u d i - blisches Oratorium in zwei Teilen, Leipzig 1921; u m a m Kgl. Konservatorium in Leipzig, Cello ebd. u m 1925; ebd. 1927; Stuttgart 1922 [auch b. J. Klengel, Partiturspiel b. R e i n e k e u. T e x t b u c h v. 23 A u f f ü h r u n g e n in 12 StädK o n t r a p u n k t b. Salomon Jadassohn. Gleich- ten] . — Auferstehung und Jüngstes Gericht. Tresko zeitig hörte er an der U n i v . Vorl. in der für Orchester u. Recitation, Leipzig 1923 [PartiKunstwiss., auch b. W u n d t , Kretzmar, R i e - tur] . — Die Geisselfahrt.. Symphonisches Drama in m a n n u. Studniczka. 1902 Dr. phil., Diss.: 2 Teilen, o . O . 1923 [Oper], - Zebaoth. Bibli„ D i e G r e n z e n der Ästhetik, Leipzig 1902". sches Oratorium für gemischten Chor, 2 Einzel1904 — 1906 K o m p o n i s t u. Dirigent in Berlin stimmen, großen Knabenchor, Orchester und Orgel, u. Dresden. D i e darauffolgenden 12 Jahre lebte Leipzig 1924; u m 1925; ebd. u m 1930 er in Prag, war dort Leiter v. 2 dt. Gesang[ T e x t b u c h ] . - Die Berufsehre des Musikers, vereinen u. Sinfonieorchestern des Musiker- Leipzig 1927 [die A b h . gibt in der Hauptsache verbandes; gleichzeitig hielt ~ Vorl. zur M u - den Vortr. wieder, der w ä h r e n d des T o n sikgesch. u. Ästhetik am A t h e n a e u m . 1913 künstlerfestes zu Pfingsten 1926 gehalten Konzertreise mit d e m Sänger Alfred Boruttau w u r d e ] . — In jungen Tagen. Ein Volksoratorium nach Dorpat, R i g a u. St. Petersburg. 1918 — nach altdeutschen Liedern für gemischten Chor, 1921 Leiter der Singeakad. u. Dirigent d. zwei Einzelstimmen, Orchester, Orgel und KnaPhilharmonischen Orchesters in H a m b u r g . In benchor, Heidelberg 1927 [Klavierausz.; enth. den Folgejahren Gastdirigent v o r w i e g e n d ei- Dem fahrenden Gesellen], — Das Große Bündnis. gener K o m p . in Dtl. u. im Ausland. Seit 1926 Tondichtung fuer eine Altstimme und Orchester; WERKE:

Keyserling

Leipzig ca. 1928. - Eisenach und die Kurrende. Sachliches und Persönliches, (aus: „Der Auftakt"). I n : B M 60, 1929, S. 6 0 9 - 6 1 4 . - Regeneration und Bayreuth. In: B M 62, 1931, S. 3 3 9 - 3 4 8 . Paulus Bucaenus, R i g a 1931 (Abh. d. H e r d e r Ges. u. des Herder-Institutes zu R i g a 4, 1932). — A b h . z. Musikgesch., S y m p h o n i e n u. N e u bearb. klass. Musikstücke.

662 Amalia Benigna, geb. von N o l d e (1780— 1851); Enkel —> H e r m a n n Graf Keyserling; N e f f e n —>• F. v. N o l d e u. — E d u a r d v. K e y serling.

In seiner Kindheit w u c h s er mit der lett. Sprache auf. A u f g r u n d des U m z u g s auf ein Landhaus nach Ε m u ß t e er ebenfalls est. lernen. D e r E r w e r b v o n Sprachkenntnissen stellte L I T E R A T U R : Alb.Fr.Rig. 1910/1963 u. 1982. R. sich als ein schmerzhaftes U n t e r f a n g e n heraus, Frhr. Prachazka: In: Merkel' 1, Tl. 3, Prag 1910; da seine Position als Lord es i h m u n m ö g l i c h Reprint scarsdale 1970. — Jodoc Kelirer (Hrsg.): machte, nach einheimischer U n t e r s t ü t z u n g zu Deutsche Tonkünstler in W o r t und Bild, 2. Ausg. fragen. Bis zu seinem 19. Lebensjahr ErzieLeipzig 1911. - Paul Nettl: Erläuterungen zu Todesvisionen. Leipzig 1911 [Komp. 1910], - h u n g u. U n t e r r i c h t im Elternhaus. 1834—1839 S t u d i u m der R e c h t e , dann der Naturwiss. in Ders.: Erläuterungen zu Morgenländische Fantasie, Leipzig 1911 |Komp. 1905|. - Ernst R y c h - Berlin, w o er u. a. mit O t t o v. Bismarck novsky: ~s Oratorium Jesus aus Nazareth. Erläute( 1 8 1 5 - 1 8 9 8 ) , mit d e m er die W o h n u n g teilte, rungen. Prag 1918. - M G G 7. - Paul Frank: Freundschaft Schloß, sowie mit August GriseKurzgefaßtes Tonkünstler-Lex. 12. erw. Aufl. bach (1814—1879), d e m späteren Pflanzenbearb. v. W . Altmann, Leipzig 1926; Neudr. d. 14. geographen. In Berlin w u r d e Alexander v. erw. Aufl. Regensburg 1936, Wilhelmshaven 1983. - Müller 1929. - Abert 1927. - ReichsHb 1, H u m b o l d t (1769 — 1859) auf ~ aufmerksam; seine E m p f e h l u n g e n trugen dazu bei, daß i h m 1930. - W e r ist's? 10. Ausg. 1935. - E. Kroll: In: M g . MusikZt. 1939. - Oscar von Pander: ~ f . eine wiss. Berufsstellung in R u ß l . eröffnet In: BB 12, 1949, 5. - E. Siemens: In: Musika 4, w u r d e , durch die er seinen N a m e n später in 1950. - Theater-Lex. 2, 1960, 987. - E. Janatdie große Liste der St. Petersburger Expeditischek: Musik und Nationalität. Aus dem Nachlaß v. onsforscher einreihen k o n n t e . 1840 — 1841 mit ~ nach seinen Aufz. bearb. In: Z f M 114, 1953. J o h a n n H e i n r i c h Blasius u. a. geognostische Gerhart von Westermann: In: B H 3, 1959/60, Studienreise ins russ. P e c o r a - G e b i e t (nordw. S. 1 5 3 - 155. - R i e m a n n 1961/75. - P. Nettl: Teil des nördl. Uralgebietes). 1841 als Beamter Erinnerungen an In: Musik des Ostens 2, 1963, 2 3 2 - 3 4 . - BAST 12, 1968, 39 (Eltern). - Nekro f ü r das gelehrte Bergfach Eintritt in den russ. 1973. - Kosch. - DBBL 1970. - DBA II 700, 88 - Staatsdienst, als solcher Mitgl. einer Expedition 98. - BaBA 163, 175 - 177. der G e o l o g e n Sir R o d e r i c k Impey M u r c h i s o n u. E d o u a r d de Verneuil, deren Aufgabe in der K e y s e r l i n g , A l e x a n d e r F r i e d r i c h M i c h a e l U n t e r s u c h u n g der geognostischen F o r m e n des L e b e r e c h t A r t h u r N i c o l a u s J a m e s G r a f Ubergangsgebirges i m Süden u. O s t e n R u ß l s . von bestand, die ihren Niederschlag in einem * 15. 8 . 1 8 1 5 Kabillen (K), f 8. 5.1891 Rayküll großen R e i s e w e r k g e f u n d e n hat, das in (E); Vater: Landespolitiker u. Kr.marschall Frankreich u. England bearb. w u r d e . 1842 D r . H e i n r i c h Diedrich W i l h e l m Graf ν. Κ . , 3. phil. U n i v . Berlin. 1843 K a m m e r j u n k e r , mit Graf v. R a u t e n b u r g aus Kabillen (1775 — Kapitänleutnant Paul v. Krusentjern (* 2 4 . 1 . 1809 Reval, f 8 . 1 2 . 1 8 8 1 Schloß Ass), S o h n 1850); Familienbesitz seit 1807, w u r d e 1854 w i e d e r verkauft, sein Vater, O t t o Albrecht v. des Weltumseglers —> A. v. Krusenstern. K. ( 1 7 4 7 - 1 8 0 9 ) , w a r der 2. Graf v. R a u t e n - Expedition ins nördl. R u ß l . zur erneuten E r b u r g u. w a r oc Charlotte v. M e d e m ( 1 7 5 1 - forschung des Pecora-Gebiets. oo 9 . 1 . 1 8 4 4 1781), einer T o c h t e r des Christoph v. M e d e m Zenaida (Zeneide) Gräfin Cancrin aus L ( 1 8 2 1 - 1 8 8 5 ) , T o c h t e r des russ. Finanzminis( 1 7 2 1 - 1 7 8 1 ) u. A n n a Gräfin v. Keyserling(k) ( 1 7 3 2 - 1 7 9 3 ) , der Schwester v. —>• H e i n r i c h ters Graf G e o r g C . ( 1 7 7 4 - 1 8 4 5 ) , E r b i n des C . Keyserling(k) [Geschl. Keyserling(k) w i r d Gutes R a y k ü l l ; T o c h t e r —> H . v. T a u b e v o n mit H e r m a n n K. (j· 1514) als R a t s h e r r in der Issen; S o h n : L e o ; das Ehepaar k o m m u n i Bielefeld erstmals urkdl. erwähnt, 1495 Vasall zierte in franz. Sprache; ein engl. K i n d e r des D t . O r d e n s in K, 1741 Reichsgrafen, 1787 m ä d c h e n versorgte die N a c h k o m m e n . 1846 — preuß. Grafen „v. Κ . , Graf zu R a u t e n b u r g " , 1847 u. 1850 Reisebegleiter der Großfürstin 1853 u. 1862 russ. BaroneJ; M u t t e r : A n n a H e l e n e Pavlovna im Ausland, 1 . 4 . 1 8 4 7 Mitgl.

Keyserling

663 der Est. Ritterschaft; 1 8 4 8 - 1 8 5 7 u. 1 8 7 6 1879 Präsident des Est. Landwirtschaftlichen Vereins, 1850 a. d. Staatsdienst ausgeschieden, widmete sich der Landwirtschaft u. den Landesinteressen, 1 8 5 1 - 1 8 5 7 u. 1872 Kr.deputierter, 1852 u. 1856 Ksp.-Richter, 1855 E h renmitgl. der Dt. Ornithologischen Ges., 1857 — 1862 Ritterschaftshauptmann u. zeitw. Präses der ELG, 1859 Kammerherr, 1860 mit Verneuil Expedition in die Pyrenäen, 1861 — 1862 u. 1 8 7 3 - 1 8 9 1 Landrat, 1 8 6 2 - 1 8 6 9 K u rator des Dorpater Lehrbezirks, unter seinem Kuratorium erlebte die Univ. Dorpat, die i h m auch die Ehrendoktorwürde verlieh, glänzende Zeiten. Er veranlaßte u.a. 1862 die Beruf u n g Mathias Jakob Schleidens (1804-1881), des Reformators der botanischen Wiss. Aufgrund seiner Verdienste u m die Univ. Ern e n n u n g zum kais.-russ. Oberhofmeister, E h renmitgl. der höchsten wiss. Institutionen des russ. Reiches sowie zahlr. in- u. ausländischer Univ. 1863 Ehrenmitgl. der GEG, 1866 der G G u A Riga, 1869 auf seine Bitte hin Entlassung a. d. Staatsdienst. 1872 — 1873 Wirklicher Geheimer Rat, 2 6 . 5 . 1 8 7 5 Mitgl. der liv. Ritterschaft, 1890 Geheimer R a t in Dtl., 1 8 9 0 - 1 8 9 1 erneut Präses der ELG. Verf. etliche zoologische, botanische, geologische u. palaeontologische Abh., die teilw. ins Engl., Russ. u. Franz. übers, wurden. W E R K E : mit J. H. Blasius: Die Wirbelthiere

1802—1865.

Nach

schen Lehrbezirks heilungen,

den vom

Curator

eingezogenen

des

Berichten

D o r p a t 1 8 6 6 . — Bibelstellen

Zukunft

der Verstorbenen

Rückblicken,

mit

Dörpt-

u.

Mitt-

über

Bemerkungen

die und

Leipzig 1876 [als Ms. gedr.], —

Gedächtnisrede

auf

Karl

Ernst

von

Baer.

In:

Eugen Heubel (Hrsg.): R e v . B e o b . , Reval o.J. [gehalten am 18.12.1876 in der literal". Ges. zu Reval]; Sepdr. ebd. 1892; wieder in: Karl Ernst v. Baer: Welche Auffassung der lebenden Natur ist die richtige?, Riga 1908, S. 3 — 17 (Aus baltischer Geistesarbeit 3) [in Sammelbd. 1: S. 1 2 9 - 1 4 3 ] . — Erinnerungen an die Tätigkeit

des Landrats

Fickel für agogische Worte

Bernhard

Landeskultur, Lebensregeln,

über Raum

von

Dorpat Cassel

und

Zeit.

blättern des Grafen Alexander

Uexküll

1885. 1891.

Aus



den

zu PädEinige

Tagebuch-

Keyserling,

hrsg. u.

Vorw. Helene v. Taube, Stuttgart 1894 [bereits als Ms. gedr., Kassel 1883; die Tochter —»• H. v. Taube entnahm die hier von ihr veröfftl. Gedanken ihres Vaters seinen hinterlassenen Tagebüchern, die ~ lediglich zur Selbstunterhaltung schrieb: „Sie entsprangen dem Bedürfnis, die eigenen Gedanken, für welche mein Vater in der tiefen Landeinsamkeit keine andere Bethätigung fand, so wie sie in der Reihenfolge der Tage in seinem Geiste auftauchten, durch das schriftliche W o r t zu festigen und durch den sorgsamen Ausdruck zu größerer Klarheit zu bringen, denn, wie es in Europas. Erstes Buch. Die unterscheidenden Chaseinem Vorwort z u m vierten Bande seiner ractere, Braunschweig 1840. — mit R . I. M u r - ,Selbstunterhaltungen' heißt: .beschränkten chison u . E . de Verneuil: The geology of Russia sich diese auf bloßes Denken, so w ü r d e n sie in Europe and the Ural mountains, L o n d o n 1 8 4 5 ; sich verflüchtigen, wie Träume es thun.' (...)" auch als M k ; franz. u.d.T.: Russie d'Europe et. V o r w . , S. 5 —6.]. - Aus den Tagebuchblättern des des montagnes

de l'Oural

[...J, 2 Tie. o . O . o.J.

Grafen

Alexander

Keyserling.

Philosophisch-reli-

11845: Vol. 1, engl. Text; Vol. 2, franz. Text];

giose Gedanken

Geologie

Gustav Leonhard, Stuttgart 1848. - Ueber den

fen, hrsg. v. seiner Tochter Freifrau Helene v. Taube, mit einer Lebensskizze, verf. v. Graf Leo Keyserling, Stuttgart 1894.

Domanik,

HRSG.: m i t P a u l v . K r u s e n s t j e r n :

des europäischen

T l . 2, Ural-Gebirge

Rußland

und Timan-Rücken,

einigen

Zeuschner, einiger

brieflichen

Bemerkungen

der

Nummuliten.

Mittheilungen

von

St. P e t e r s b u r g 1 8 4 7 . —

von

Dr.

A.

Th.

v.

mitge-

des arctischen Sibiriens.

12 Decbr.

St. P e t e r s b u r g 1 8 4 7 . -

zur

Erklärung

Zusatz

von

des erratischen Baer

u.

1 8 6 3 . - Rückblick versität

Dorpat.

Zur

1 Karte,

d.

liche Beobachtungen Land im Jahre [ B d . 1: Atlas;

Nebst

Kankrin's

der

Uni-

an die Jahre

von

des Grafen Russischen

1840—1845. nebst

zwei

aus

Brie-

Wissenschaftins

Petschora-

2 B d e . St. P e t e r s b u r g 1 8 4 6

B d . 2 : Hauptband].

maligen Kaiserlich den Jahren

Zusätzen

auf einer Reise

1843,

Reisetagebüchern

Notiz

Petersbourg

auf die Wirksamkeit Erinnerung

Geles.

Phänomens. St.

Prof.

Beschreibung

Middendorf

brachten Ceratiten 1845,

Urals,

b e a r b . v.

St. P e t e r s b u r g 1 8 4 6 . —

über einige Structur-Verhältnisse Nebst

und des

mit einzelnen

— Aus

den

Georg Kankrin,

ehe-

Finanz ministers,

Mit Beilagen,

einer

aus

Lehensskizze

2 Bde.

Braun-

schweig 1865; Stuttgart 1894; Berlin 1902. B R I E F E : Helene v. Taube (Hrsg.): Graf Alexander Keyserling.

Ein Lebensbild

aus seinen

Briefen

664

Keyserling und Tagebüchern zusammengestellt von seiner Tochter Freifrau Helene von Taube von der Issen, 2 B d e . Berlin 1 9 0 2 [23 Bre. an Κ . E . v. Baer v. 1 1 . 2 . 1 8 4 4 - 4 . 8 . 1 8 7 6 ; 1 B r . an O t t o Bismarck v. 2 5 . 2 . 1 8 5 5 ; 19 Bre. an J . H. Blasius v. 1 2 . 9 . 1 8 3 7 - 1 . 1 2 . 1 8 4 6 ; 2 B r e . an Georg v. B r e v e m v. 1 4 . 8 . 1 8 8 8 - 1 9 . 9 . 1 8 8 8 ; 1 B r . an G r a f Georg Cancrin 1 8 4 4 ; ca. 4 8 5 B r e . an Farn. Keyserling v. 7 . 1 . 1 8 3 4 - 6 . 5 . 1 8 9 1 ; 12 Bre. an Georg v. Seydlitz v. 1 8 . 1 0 . 1 8 7 0 - 6 . 5 . 1 8 8 3 ; 4 9 B r e . an Ludwig Strümpell v. 1 1 . 1 . 1 8 7 1 - 3 1 . 3 . 1 8 9 1 ; 2 0 8 Bre. an Bernhard v. Uexküll v. 2 4 . 4 . 1 8 5 2 — 1 9 . 1 1 . 1 8 8 4 ; 3 B r e . an O t t o U e x k ü l l v. 24.11.1884-21.9.1887]; Ausz. wieder in: Eggers B a l t . B r e . , S. 142 — 1 6 4 ; B r . an Bismarck wieder in: B B 3 (17), 1950, S. 5], L I T E R A T U R : E. R U S S O W : Ein Gedenkblatt dem Naturforscher und Menschen. Zur Erinnerung an den Todestag desselben, den 8. Mai 1891. In: B M 39, 1892, 2 4 9 - 2 7 2 . - Poggendorff 3, 1897, 549; 4, 1904, 550. — H. Oncken: Ein Freund Bismarcks: In: Hist.-pol. Aufs., München; Berlin 1914. EBL 1929. - GH Kur 1, 141, 441. - GH Est 3, 142. - Wrangell/Krusenstjern 1967. - D B B L 1970. - Ritterschaften 1973, 1 1 4 - 115. - O G T 1991. - B M 39, 1892, 2 5 3 - 2 5 7 . - DBA II 700, 1 9 8 - 2 0 0 . - BaBA 163, 2 3 8 - 2 4 5 .

Keyserling Alfred Karl Heinrich Theophil Graf von * 2 5 . (j. 13.) 5 . 1 8 6 1 (rass.) Ponewesch (Lit, Panevezys), f 7 . 4 . 1 9 3 9 Kauen (Lit, Kaunas, russ. K o w n o ) ; Vater: H u g o O t t o Julius G r a f v . K . ( 1 8 3 3 — 1903), Kr.adelsmarschall, kur. Landesbevollmächtigter, Hofmeister; Mutter: Cäcilie Anna Julie, geb. Gräfin v. Keyserling a. d. Hause R a u t e n b u r g ( 1 8 3 5 - 1 8 9 7 ) ; T a n t e —> C . Gräfin v. Keyserlingk-Rautenburg. 1 8 7 5 - 1 8 7 6 G o u v . - G y m . i n M i t a u (K); 1 8 7 6 1881 G y m . in Jena, Abitur in Brünn u. am G o u v . - G y m . in Mitau. 1 8 8 2 - 1 8 8 7 Jurastudiuni in Dorpat. B e a m t e r im Finanzministerium St. Petersburg. 1 8 8 7 - 1 8 9 1 B e a m t e r für b e sondere Aufträge b. Generalgouv. v. Ostsibirien (Amur-Gebiet): 1 8 8 8 - 1 8 8 9 Stellv. Leiter der Zwangsarbeiten in Nertschinsk (Rußl.), 1 8 8 9 — 1891 zur Feststellung der wirtschaftlichen Lage u. kulturellen Zustände der Jagd- u. Nomadenvölker in Transbaikalien und der M o n g o l e i , 1 8 9 0 R e i s e n als C h e f der R e i s e kanzlei des Generalgouv. auf die Insel Sachalin, Kamtschatka und den K o m m a n d e u r - I n -

seln, begleitete 1891 in der Suite des G e n e ralgouv. den Thronfolger auf dessen R e i s e durch das Amurgebiet, oo 1 . 6 . 1 8 9 2 Catharina Alexandrine Baronin v. Maydell ( 1 8 6 2 - 1 9 2 0 ) , erste T o c h t e r v. Friedrich Ernst Eduard Baron v. M . ( 1 8 3 0 - 1 8 9 9 ) u. Alexandra Sophie Henriette, geb. Freiin v. Stackelberg ( 1 8 4 3 — 1932), deren zweite T o c h t e r , Julie Helene Bsse. v. M . oo —>· O . v. Gruenewaldt. 1 8 9 2 1897 B e a m t e r in der Hauptverwaltung der Anstalten der Kaiserin Maria, als solcher Leiter der Kanzlei des Vormundschaftsrates der Smolna-Institute. Besitzer von Alexandrowka (Kr. Zarskoje Selo, 25 k m südl. v. St. Petersburg, Zarenresidenz). 1 8 9 7 - 1 9 0 0 Mitgl. u. 1 9 0 0 — 1 9 1 4 Vorsitzender der Zarskoseloer Semstwo; 1 9 0 4 zur Verteilung v. Liebesgaben der Kaiserin nach M u k d e n (Shenyang, M a n dschurei) u. Laojan abkommandiert; 1 9 0 6 i.A. des Großfürsten Nikolaj Nikolajewitsch in China u. Japan zur Ubergabe v. GoldlagerKonzessionen auf der Halbinsel Kwantung an eine amerik. K o m p a n i e (Rockefeller). 1 9 1 3 — 1 9 1 4 Vorsitzender der kais.-russ. Fischzuchtu. Fischereiges. 1 9 1 4 Tätigkeit in der Petersburger Gouv.-Lsch. in Moskau im Altruss. Semstwo- u. Städteverband. 1 9 1 5 —1917 B e vollmächtigter des Prinzen von Oldenburg für die Versorgung der Militärhospitäler in W e s t u. Ostsibirien. 1917 nach Ausbruch der R e volution Ubersiedlung nach Barnaul (Westsibirien, R e g i o n Altai). 1 9 1 9 - 1 9 2 0 im B o l schevikigefängnis in Tjumen (nördl. v. Swerdlowsk, westsibirisches Tiefland). 1921 — 1 9 2 3 in Mitau u. D t l . , 1 9 2 3 in Malguschen, Kr. Schaulen (Lit). Zwischen Großfürsten und Bolschewisten. In: Das B u c h der Keyserlinge. An der Grenze zweier W e l t e n . Lebenserinn. aus einem G e schlecht, 1 . - 5 . Aufl. Berlin 1937; ebd. 1944, S. 7 3 - 1 4 5 fa.d. Schluß: „ R e t t u n g aus dem Lande des Bolschewismus. ( . . . ) N u n hatte ich doch einen Rettungshafen erreicht. Mein Leben war gesichert, aber meine Existenzgrundlagen verloren. K o n n t e ich mich auch n o c h nützlich machen, indem ich meiner verwitweten Schwester bei der Verwaltung ihres Besitzes half, so war doch mein W i r kungskreis durch den Bolschewismus zerstört. Das alte R u ß l a n d hatte aufgehört zu sein. Gerade als es im B e g r i f f war, eine feste politische Grundlage zu gewinnen und sich der WERKE:

Keyserling

665 westeuropäischen Kultur zu erschließen, kam der Krieg, der den Aufstieg der dunklen, zerstörenden Mächte ermöglichte. Das alte Rußland wird so nicht mehr erstehen. Trotz allen Stürmen meines Lebens, das Wertvollste ist mir geblieben: die Liebe meiner Kinder, Enkel, Geschwister und treuer Freunde, das Vertrauen zu dem Guten im Menschen und der Glaube an Gottes Allmacht und Nähe."]. Graf Alfred Keyserling erzählt (Vorw. Otto Moritz v. Gruenewaldt), Kaunas; Leipzig 1937; Liz.ausg. Groß Biewende über Börssum um 1954; ebd. um 1957; Nachdr. ebd. um 1968; 2. Nachdr. Hannover-Döhren 1978 [Erinn.; enth. I. von den sibirischen Zwangsarbeiten; II. von den Fremdvölkern des Amurgebiets; III. von seiner Gefangenschaft in der Peter-PaulsFestung; Ubers, ins Russ., Moskva 2001]; Rez. v. Traugott v. Stackelberg. In: B H 3, 1 9 5 4 / 5 5 , S. 5 6 - 5 7 . LITERATUR: G H K u r 1, 1 4 4 , 1 4 6 . -

G H E s t 1,

156-

157. - Redlich 1989. - Alb.Cur. 1932, 1 6 2 - 163.

Keyserling, E d u a r d v o n * 7 . 4 . 1 6 1 3 Riga, f 1 1 . 9 . 1 6 8 8 Königsberg. Sohn einer Kaufmannsfam. in Riga, dort Gym., Theol. Studium in Berlin u. Straßburg, Reisen durch Dtl., dabei Bekanntschaft mit Andreas Gryphius ( 1 6 1 6 - 1 6 6 4 ) u. Heinz v. Meyer, über Hamburg u. Danzig nach K ö nigsberg, wo er als Domvikar lebte. Gehörte zum Barockkreis ,,Kürbishütte" (Ort im Garten Heinrich Alberts am Pregel) in Königsberg um Simon Dach (1605 — 1659), der allerdings wohl ab den 60er Jahren als Dichterkreis an Bedeutung verlor. Obwohl dieser Kreis sich stark den GelGe. widmete, sind auch zahlr. andere Gattungen u. Dichtungstypen vertreten. ~ gehört zu den Autoren dieses Kreises, die noch nicht erforscht sind. : Sonette. — Aph. - Der Löwe von Troja [D.]. — Cäsar in Apulien [D.]. — Die Bauern erheben sich [D.]. - Lang lebe Gustav Adolf I. [GelG.].

WERKE

Keyserling, E d u a r d J o h a n n Heinrich N i kolaus G r a f v o n * 14. (j. 2.) 5.1855 Tels-Paddern bzw. Schloß Paddern (K), f 2 8 . 9 . 1 9 1 8 München; Vater: Eduard Ernst Hermann Graf v. K. (1809 — 1876), Bruder v. —> Alexander v. Keyserling, Kr.marschall v. Tuckum u. Landbotenmar-

schall; Mutter: Theophile Jenny, geb. von R u m m e l ( 1 8 1 6 - 1 8 9 4 ) , Tochter des Dietrich v. R . u. Charlotte, geb. von Kleist. Zehntes von zwölf Kindern; Schwestern —> Elise Gräfin Keyserling —> Henriette Gräfin Keyserling; sein Neffe war —> O. v. Taube. Verbrachte seine Jugend auf dem väterlichen Gut Klein-Drogen (K), Schule Hasenpoth, 1 8 7 2 - 1 8 7 4 Gym. in Goldingen (K), 1 8 7 5 1877 Studium in Dorpat, Jura, Philos. u. Kunstgesch. (zus. mit —> E. Kraus), 1877 wegen einer Inkorrektheit einer Geldangelegenheit (Taube nennt dies eine Lappalie) relegiert, die ihn längere Zeit gesellschaftlich ächtete. Er ging bis 1890 nach Wien u. begann seine schriftstellerische Tätigkeit. Durch den Umgang mit Anzengruber (1839 — 1889) fand er wahrscheinlich Zugang zu den jungen Wiener sozialistischen Kreisen. Resultate dieser Jahre sind seine ersten beiden, naturalistisch gefärbten R e . , 1891 hielt er sich in Stuttgart auf u. in Herrenalb b. seinem Bruder Otto. Rückkehr auf die mütterlichen Güter Paddern u. Telsen, die er bis 1895 verwaltete. Nach dem T o d seiner Mutter übergab er die Güter seinen beiden älteren Brüdern (Majoratsherrn), im Sommer 1895 Kuraufenthalt in Bad Oeynhausen. Ende Dez. 1895 Übersiedelung nach München mit seinen ebenfalls ledigen u. literar. tätigen Schwestern Henriette u. Elise. In München unterhielt ~ Kontakte zu Künstler- u. Schriftstellerkreisen, deren Treffpunkte im Cafe Stefanie, im Weinlokal Torggelstube, im Hoftheaterrestaurant am Max-Joseph-Platz oder b. Kathi Kobus im Simplicissimus war. Engere Freunde u. Bekannte: Max Halbe, Frank Wedekind, Hanns v. Gumpenberg, Rainer Maria Rilke, R u d o l f Kassner, Alfred Kubin. Ein Mittelpunkt der Schwabinger Boheme war sein Stammtisch, hier trafen sich Halbe, Corinth, Wedekind, Kassner, Kubin, —> K. Holm, Hermann Uhde-Bernays, Peter Altenberg. 1896 wurde ~ v. Lovis Corinth ( 1 8 5 8 - 1 9 2 5 ) portraitiert. Nach einer Syphilisinfektion erkrankte er 1897 an einem R ü ckenmarksleiden. Ab 1896 Veröfftl. diverser Kunst- und Buchrez., Ess. u. a. in den Zs. Kunst für alle, Freistatt, Kunst und Künstler, Der Tag, Die Neue Rundschau ( 1 8 9 4 - 1 9 0 4 Die Neue Deutsche Rundschau), Die Zeit. 1 8 9 9 - 1 9 0 0 Italienreise mit den Schwestern, mit längeren Aufenthalten in

Keyserling Venedig, Florenz, Siena, R o m u. Neapel. ~s treffsicherer u. boshafter W i t z war legendär u. bewährte sich in Wortgefechten mit W e d e kind, der 1902 im Kabarett „ D i e elf Scharfrichter" die Hauptrolle in ~s Einakter „ D i e schwarze Flasche" spielte. Infolge einer R i i ckenmarksschwindsucht verlor er 1 9 0 7 / 1 9 0 8 sein Augenlicht, was er durch unermüdliches literar. Schaffen (er diktierte seine W e r k e seinen Schwestern) zu kompensieren suchte. Durch den Krieg wurde er 1 9 1 4 v. seinen kur. Einkünften abgeschnitten, so daß ~ in wirtschaftliche N o t geriet. N a c h dem T o d der beiden Schwestern Henriette (1908) u. Elise (1915) betreute ihn seine Schwester Hedwig. Bis zuletzt besuchten ihn, neben den Freunden Halbe u. Kassner, die Fürstin Marie v. T h u m und T a x i s - H o h e n l o h e u. Marie Baronin von Osten-Sacken, die später gemeinsam mit seiner Schwester Henriette nach ~s letztem W i l l e n seinen Nachlaß vernichten half. Als Kurländer blieb ~ bis zu seinem T o d e russ. Staatsbürger. M a n bezeichnet seinen Stil auch als „aristokratischen Realismus" (Behrsing 1928). ~ gilt nach ersten naturalistisch ausgerichteten Dichtungen als typischer Erzähler u. Dramatiker des Impressionismus u. der M o derne. In seinem W e r k gibt er Einblicke in die W e l t des bait. Adels. ~s psychologisierende Dichtungen geben das Lebensgefühl einer bereits dekadenten Schicht wieder, die v. erotischen Verstrickungen, Ängsten u. T o dessehnsucht geprägt ist. ~ zählt zu den in Dtl. bekanntesten bait. Autoren. In M ü n c h e n - P a sing ist eine Straße nach i h m benannt. N A C H L A S S : Bayerische Staatsbibliothek München [der eig. Nachlaß ist vernichtet worden, enth. nur Papiere]. Fräulein Rosa Herz. Eine Kleinstadtliebe. Erzählung, Dresden; Leipzig 1 8 8 7 ; 2. Aufl. um 1 8 9 0 ; ungek. Ausg., Orig.-Ausg. Frankfurt/M 1 9 8 6 (Fischer-Tb. 5 3 0 9 ) ; Göttingen 2000 (Bibliothek der R e . 14). - Die dritte Stiege. Roman, Leipzig 1 8 9 2 ; Berlin 1 9 7 6 ; mit einem N a c h w . v. Fritz Martini, Nachdr. Heidelberg 1 9 8 5 ( R e i h e Siegen, Editionen 4 ) ; O r i g . Ausg. Frankfurt/M 1 9 8 6 (Fischer- T b . 5 9 2 0 ) ; Göttingen 1999 (Bibliothek der R e . 9) [Klapp.Ausz.: „In seinem Frühwerk präsentiert er sich als Schriftsteller, der den Blick auf die sozialen Brennpunkte seiner Zeit nicht scheut. In dem R o m a n ,Die dritte Stiege' führt

WERKE:

666 Keyserling in der Figur des Lothar von B r ü c k m a n n seinen literar. Wiedergänger in das klassenkämpferische Milieu der W i e n e r Sozialdemokratie. V o n Briickmann wendet sich voll romantischen Idealismus von seiner G e sellschaftsschicht ab, um als R e d a k t e u r der ,Zukunft' ein besseres, gerechteres M o r g e n herbeizuschreiben. D i e unerfüllbare Liebe zu dem Proletariermädchen T i n i macht dem j u n g e n Adeligen j e d o c h schmerzlich bewußt, daß die Klassenschranken für ihn noch lange nicht zu überwinden sind."]. — Ein Frühlingsopfer. Schauspiel in drei Aufzügen [ U A Berlin 1 8 9 9 ] ; gedr. Berlin 1900. — Der dumme Hans. Trauerspiel in vier Aufzügen, Berlin 1901 [ U A 1 9 0 2 ] , — Die Soldaten-Kersta. In: D i e N e u e Deutsche Rundschau, Mai 1901; wieder in: Schwüle Tage, 2. Aufl. Berlin 1 9 0 6 ; wieder in: Schwüle Tage, 3. Aufl. ebd. 1 9 0 8 [Nn.]; wieder i n : Krüger 1916, S. 3 8 — 53 [enth. auß e r d e m : Das Kindermädchen, S. 5 4 — 58 (handelt v. Margusch, Figur aus ~s Schwüle Tage)]; daraus wieder: Das Kindermädchen. In: T h o m s o n 1970, S. 9 0 - 9 6 ; engl. u . d . T . : Kersta. In: Twilight, übers, v. A. J . Ashton u . a . , L o n d o n ; N e w Y o r k 1927. — Schwüle Tage. Novellen, o . O . 1 9 0 4 [der Abiturient Bill steht in einem Spannungsfeld: auf der einen Seite sehnt er sich nach der Vitalität der Landmädchen, auf der anderen erlebt er den Vater, zwar verliebt in die j u n g e Ellita, aber gefangen in seinem gesellschaftlichen Status. So betäubt er die Sterilität durch M o r p h i u m , um sich dem ungezwungneren Leben hinzugeben. Bill faßt die Situation zus.: , M e i n Vater lachte, nicht angenehm wie mir schien: , H m ! S o m m e r nacht und Lilien und Einsamkeit, das ist j a schön, aber mir auf meinen Reisen, geht es so, wenn's ganz weich und süß um mich wird, dann denke ich an das Packen. Ich fürchte mich davor, mich zu versitzen, nicht weiter zu wollen, verstehst du? M a n läßt sich gern von dem, was einen etwas glücklich macht, überrumpeln. An allem, was uns binden will, glaube ich, müssen wir ein wenig herumzerren, um zu sehen, ob wir nicht zu fest gebunden sind. N i c h t ? ' ] ; u . d . T . : Schwüle Tage. Erzählung, Berlin 1 9 0 6 ; 3. u. 4. Aufl. ebd. 1 9 0 8 ; 5. u. 6. Aufl. Berlin 1916; ebd. 1917; 9. u. 10. Aufl. ebd. 1 9 1 9 ; u . d . T . : Schwüle Tage und andere Erzählungen (Nachw. O . Frhr. v. Taube), Zürich 1 9 5 4 (Manesse Bibliothek der Weltliteratur); Frankfurt/M

667 1991 (Fischer-Tb. 9312, Erzähler-Bibliothek); ungek. Liz.ausg. Frankfurt/M 1983 (FischerTb. 5351) [enth. Seine Liebeserfahrung. 2 Erzählungen]; 7.-8. Tsd. ebd. 1986; ebd. 1991; u.d.T.: Schwüle Tage. Zwei Novellen, Frankfurt/M; Leipzig 1995 (Insel-Tb. 1726); Berlin 1998 (Ausgew. Werke 1); München 1998 (Aufbau-Bibliothek 6035); vollst. Ausg. ebd. 1998 (dtv 12551); u.d.T.: Schwüle Tage. Erzählungen (Nachw. Martin Mosebach), Zürich 2005 (Manesse Bibliothek der Weltliteratur) [enth. auch Bunte Herzen, Nicky, Am Südhang]; ungek. Lesung (Regie Charlotte Kleist; Interpret: Burghart Klaussner), Hamburg 2005 [2 CDs; Ubers, ins Dan., Kopenhagen 1950 (Hasselbachs Kulturbibliotek 91); ms Franz., Arles 1986; 2. Aufl. ebd. 1989; Auvers-sur-Oise 2 0 0 0 ; Arles 2001 (Babel 482); ins Ital., Milano 1988; ebd. 2000 (Piccola biblioteca Adelphi 442). - Die schwarze Flasche. Drama in einem Aufzug [UA 1902]; Ersthrsg. u. mit einem Nachw. v. P. Sprengel, Berlin 1990 [„In dem künstlerischen Sinne ... echtes und bestes Kabarett". „Die Geschichte zweier Liebender, die beschlossen haben, gemeinsam aus dem Leben zu scheiden. (...) die Liebesvereinigung, die hier erstrebt wird, soll nicht in der Zeugung eines Stammhalters, sondern im gemeinsamen Liebestod gipfeln" (Sprengel) Allerdings scheitert ihr Vorhaben, welches sie in einem Hotelzimmer ausführen wollten, da der Kellner mit der tiefen Grabesstimme ihren Plan entdeckt u. sie bittet, ihn mit auf die Reise ins Jenseits zu nehmen]. — Beate und Mareile. Eine Schloßgeschichte. In: Die Neue deutsche Rundschau 14, 1903, S. 1 1 31, 1 6 0 - 1 8 3 u. 2 3 7 - 2 5 8 ; [E.; a.d. Nachdr. Frankfurt/M 1983: „Günther von Tarniff hat die Nachbarstochter Beate von Losnitz geheiratet, die ,adlige Poesie in Person'. Sie sind zusammen mit Mareile Ziepe, der Tochter eines Gutsinspektors, aufgewachsen, aber eben von ihr verschieden: Günther und Beate in einem ,Leben', das Mareile einst so schmerzhaft geliebt hat, nach dem sie sich sehnte, dem sie sich jetzt als Sängerin nur wieder von außen nähern kann. Günther hat seine Jugend heftig und lebhaft genossen; in die ,νοη weißen Schleiern verhangene Welt' seiner Ehe findet er sich nicht leicht. Mareile hat den Maler Hans Berkow geheiratet, sie trennt sich jedoch bald schon, denn ,sie konnte ihn nicht brauchen. Aber er hatte sie ihre Sinne verstehen

Keyserling gelehrt, und erst wenn ein Weib seine eigene Sinnlichkeit versteht, versteht es sich selbst.' Sie kehrt zurück aufs Gut Lantin; Günther spürt ihre Veränderung, und ,Sehnsucht nach heißem Blut, nach Leidenschaft, nun, nach allem, was Beate nicht geben kann und soll', jedoch Mareile bricht in ihm auf. Ihre ihn gesellschaftlich diskriminierende Beziehung fuhrt zu Forderung und Duell; Günther wird schwer verletzt - die Steigerung in den Rausch bricht ab, als man ihn als unwirklich erkennt."]; mit 111. S. Christophe, Berlin 1903; ebd. 1909 (Fischers Bibliothek zeitgenössischer R e . 1,9); 56.-63. Aufl. ebd. 1921; 64.-68. Aufl. ebd. 1925; in Bd. 1 hrsg. v. Heilborn, Berlin 1922; ebd. 1933 (Baltische R e . ) ; Heidelberg 1953; ungek. Ausg. Frankfurt/M 1953 (Fischer-Bücherei 28); Liz.ausg. ebd. 1975 (Fischer-Tb. 1552); ebd. 1983 (FischerTb. 2525); Berlin 1994; Nachw., Zeittafel, Anm. u. bibl. Hinweise v. H. Ellert, vollst. Ausg. München 1995 (Ein GoldmannTb. 7647, Goldmann Klassiker); ebd. 1998 (Btb 72452); Liz.ausg. Augsburg 2003 (Klassiker der dt. Literatur); Daun 2006 [Hörbuch 4 CDs; Ubers, ins Engl., New York 1928; ins Hebr., Jerusalem 1928; ins Schwed., Stockholm 1951 (Tidens tyska Klassiker 10); ins Franz., Arles 1990; ins Ital., Milano 1990]. Peter Hawel. Drama in fünf Aufzügen, Berlin 1904 [Peter Hawel, Besitzer des Gutes Salanten hat kein einfaches Leben. Einerseits sind da die Unruhen, die Forderungen der Bauern nach Teilung des Landes und andererseits ist es seine schöne Ehefrau Marga, die ihn vor Jahren verlassen hatte, um in der Stadt ein besseres Leben zu führen und die nun plötzlich wieder in sein Leben dringt. Hawel erkennt, daß er sie noch immer liebt. Als sich sein Neffe Gordon dieser Frau, die ein so ganz anderes Leben als Hawel lebt, nähert, bringt Hawel diese um. Böttcher, der Maschinist, Wortführer der Bauern b. ihren Forderungen, beobachtet Hawels Tat. Da er bisher mit seinen Forderungen b. Hawel gescheitert war, versucht er nun, Hawel zur Landverteilung zu zwingen, ihn zu erpressen, was Hawel letztendlich dazu bringt, sich zu erschießen]. - Zur Psychologie des Komforts. In: Die Neue Rundschau 1905 [Es.] - Harmonie. Novelle, Berlin 1905 [beschrieben wird die Selbstbestätigung in Felix' tatsächlichem, in Annemaries vorgestelltem Ausbrechen a.d. legalen, aber müde gewor-

Keyserling denen Verbindung, im „großen Erlebnis", im Erotischen — aber sie mündet letztendlich in Resignation]; wieder in: Schwüle Tage, 2. Aufl. Berlin 1 9 0 6 ; wieder in: Schwüle Tage, з . Aufl. Berlin; Leipzig 1 9 0 8 ; Berlin 1 9 1 4 (Fischers illustrierte Bücher 2); 13.-17. Aufl. 1 9 2 1 ; 1 8 . - 2 0 . Aufl. ebd. 1 9 2 4 ; hrsg. v. W . Wonderley, N e w Y o r k 1 9 6 4 ; mit einem N a c h w . v. R e i n h a r d B r ö k e r u . d . T . : Harmonie. Romane und Erzählungen, München 1998 (Knaur 6 1 1 0 9 ) ; Frankfurt/M 2 0 0 1 (InselT b . 2 4 1 0 ) [Übers, ins Franz., Ninies 1990 (Les romanesques) [enth. auch Nicky]; engl. u . d . T . : Harmony. In: Twilight, übers, v. A. J . Ashton и . a . , L o n d o n ; N e w Y o r k 1927. — Benignem Erlebnis. Zwei Akte, Berlin 1 9 0 6 [D.; O r t d. Geschehens W i e n im O k t . 1 8 4 8 : während auf der Straße Kämpfe toben, läuft das Leben im Hause des Barons Aschberg seinen gewohnten Gang. Abgeschüttet von den Ereignissen geht man weiter den üblichen Beschäftigungen nach. Benigne, die T o c h t e r des Barons, ist dieses Leben leid, sie sehnt sich nach einem „Erlebnis". Eines Tages wird der verwundete Student Alois Fischer im Garten gefunden, für dessen Aufnahme und Pflege sich B e n i g n e einsetzt und damit die Lethargie des häuslichen Lebens bricht. Sie hegt für den jungen Studenten eine starke Sympathie, da er für sie freies Leben verkörpert, aber schon bald m u ß sie erkennen, daß die sozialen Schranken, die sie trennen, unüberwindlich sind, daß sie in den Augen des Studenten trotz ihrer B e m ü hungen i m m e r auf der „anderen" Seite stehen wird. Diese Erfahrung wird besiegelt mit dem T o d des Studenten, der seinen Verletzungen erliegt]. — Seine Liebeserfahrung. Erzählung, o . O . 1 9 0 6 ; wieder in: B u n t e Herzen, Berlin 1 9 0 9 ; wieder in: B u n t e Herzen, 4. Aufl. ebd. 1 9 1 7 ; wieder in: Schwüle Tage, ungek. Liz.ausg. Frankfurt/M 1 9 8 3 (Fischer-Tb. 5 3 5 1 ) ; 7 . - 8 . Tsd. ebd. 1 9 8 6 ; Berlin 1 9 9 8 [2 Tonkassetten]; Großdr. Frankfurt/M 1999 (FischerT b . 1 4 4 7 0 , Erzählerbibliothek) [Übers, ins Franz., Arles 1991 (Lettres allemandes) [enth. Bunte Herzen]; Nimes 1995 (Chambon poche)]. - Uber die Liehe, In: D i e N e u e Rundschau 1907 [Es.]; wieder i n : Harmonie. Novelle. M i t einem Es. „ Ü b e r die L i e b e " (III. K . Walser), Frankfurt/M 1 9 8 9 (Bibliothek Suhrkamp 7 8 4 ) . - Dumala. Roman, Berlin 1 9 0 8 [a.d. Nachdr. Frankfurt/M 1 9 8 4 : Karola v. Werland, Herrin des Schlosses von Dumala,

668 lebt in unglücklicher E h e . D e r B a r o n v. Werland bedarf aufgrund seiner Lähmung ihrer und des Sekretärs Pflege. D e r Pfarrer v. D . , Erwin W e r n e r , liebt diese schöne und interessante j u n g e Frau. Diese durchaus auch auf R e s o n a n z stoßende Neigung wird aber nie ausgesprochen. Schließlich taucht in der ländlichen Einsamkeit der lebensfrohe B a r o n Rast ein, dem es gelingt, die Neigung der j u n g e n , einsamen und liebeshungrigen Frau zu gewinnen. W e r n e r m u ß ohnmächtig und eifersüchtig zusehen, wie er seine Liebe verliert. Ihr M a n n hingegen beobachtet dieses sich anspinnende Verhältnis mit objektiver Gelassenheit und verzeiht ihr auch, als diese ihn verläßt, um mit Rast zu leben. W e r n e r hingegen sinnt auf R a c h e , lauert dem B a r o n auf und ermordet ihn. Nach dem T o d e des Barons kehrt Karola allein zurück. W i e alle anderen, die u m sie herum waren, würde sie nun w i e der allein bleiben. Es ist ein R . der Einsamen, die erkennen müssen, daß im Grunde doch alle nur nebeneinander her leben, ohne daß einer den anderen kennt]; 2. u. 3. Aufl. Berlin 1 9 0 8 ; 4. Aufl. ebd. 1 9 1 5 ; 5. u. 6. Aufl. ebd. 1 9 1 8 ; ebd. 1 9 2 0 ; 9. u. 10. Aufl. ebd. 1 9 2 5 ; in B d . 2 hrsg. v. Heilborn, Berlin 1 9 2 2 ; hrsg. ν. Τ . B . Hewitt, N e w Y o r k 1937 [edited with notes, exercises and vocabulary]; M ü n c h e n 1 9 6 3 [Fernsehspiel v. Alix du Frenes; R e g i e Walter Rilla]; Berlin; W e i m a r 1976 (bb 3 4 2 ) ; Liz.ausg. Frankfurt/M 1 9 8 4 (Fischer-Tb. 5 3 5 7 ) ; vollst. Ausg. M ü n c h e n 1 9 9 8 (dtv 1 2 6 0 1 ) ; ungek. Ausg. Berlin 1 9 9 9 (Ullstein-Buch 2 4 5 4 0 ) [Übers, ins Schwed., Helsingfors 1 9 1 9 (Moderna romaner 4 2 ) ; ins T s c h . , Praha 1 9 2 0 (Vilimkova knih. 1 7 8 ) ; ins E n g l . , N e w Y o r k 1 9 3 4 ; ins Franz., Nimes 1 9 8 9 (Les romanesques); Paris 1 9 9 4 (Collection Points, R o m a n 6 9 6 ) ; ins Ital., Milano 1 9 8 9 (Oscar oro 2 1 ) ; ins Pol., Warszawa 1 9 9 0 ] . — Bunte Herzen Zwei Novellen, Berlin 1 9 0 8 [a.d. Ausg. Frankfurt 1 9 8 3 : „In der adeligen Ordnung einer Generation, die langsam abstirbt, werden j u n g e M e n s c h e n erzogen zu .kleinen berauschten Gespenstern, die vor Verlangen zittern, draußen umzugehen, und wenn sie hinauskommen, nicht atmen k ö n n e n ' und Gefahr laufen, unterzugehen. Aber Komtesse Billy (die Protagonistin) liebt gerade dieses Leben, ,das geliebt werden will, um grausam zu sein."]; 2. u. 3. Aufl. Berlin 1 9 0 9 ; Dresden 1 9 0 9 ; Berlin 1 9 1 1 ; 4.

669 Aufl. ebd. 1917; m.d.U.: Erzählungen, ebd. 1937 (S. Fischer-Bücherei); ungek. Liz. ausg. Frankfurt/M 1983 (Fischer-Tb. 2526) [enth. auch Am Südhang; Harmonie]; wieder in: Schwüle Tage, Zürich 2005 (Manesse); [Ubers, ins Dan., Kopenhagen 1914 (Martins Damernes Boger Bd. 7); ins Schwed., Stockholm 1921 (Moderna romaner 56); ins Ital., Milano 1989; ins Franz., Nimes 1991 (Les romanesques); Arles 1991 (Lettres allemandes)J. — Wellen. Roman, Berlin 1911 [erzählt v. einem Ausbruch a. d. gesellschaftlichen Normen: Die Gräfin Doralice verläßt ihren Mann, um mit einem Maler zu leben. Nachdem sie den unaufhaltsamen Verfall der Welt ihrer Herkunft erkannt hat, versucht sie, ihrer Umwelt in eine Freiheit zu entfliehen. Doch diese Freiheit währt nicht lange. Ihr Gefährte, mit Fischern auf Fang, bleibt in den Wellen. Zus. mit einem buckligen u. lebensklugen Herrn aus Berlin wartet sie schließlich, „daß das Meer sie freigäbe"!; 5. Aufl. ebd. 1917; 6. u. 7. Aufl. ebd. 1918; 8.-10. Aufl. ebd. 1920; in Bd. 2 hrsg. v. Heilborn, Berlin 1922; ungek. Liz.ausg. mit Nachw. P. Härtling, Frankfurt/M 1971 [Rez. v. E. Werckmeister. In: B B 6 (284), 1971, S. 5]; ebd. 1982 (Fischer-Tb. 5709) [Rez. v. P. v. Matt. In: R o mane von gestern — heute gelesen, Bd. 1, Frankfurt/M 1989, 1 5 9 - 1 6 5 J ; München 1998 (BTb Goldmann); Göttingen 1998 (Bibliothek der R e . 2) [Rez. v. Esther Knorr-Anders. In: K K 1038, 1998, S. 2 2 - 2 3 J ; vollst. Ausg. München 1998 (dtv 12550); 5. Aufl. ebd. 1999; gek. Fass. Hamburg 2002 [3 CDs]; Frankfurt/M; Leipzig 2004 (Insel-Tb. 2982); Liz.ausg. München 2004 (Bibliothek, Süddeutsche Zt. 30) [Übers, ms Ital., Milano 1988 (Tasco 125); ins Franz., Arles 1988 (Lettres allemandes); ins Est., Tallinn 1996 (Lemniikraamat); ins Span., Barcelona 2004 (Paisajes narrados 14)]; angekündigt: Karl Hotz (Hrsg.): Wellen. Text & Kommentar, Bamberg 2006 (Buchners Schulbibliothek der Moderne 25). — Nachbarn, Berlin 1911 [ E . / N ] ; wieder in: Schwüle Tage. Nachbarn. Novellen, Frankfurt/M; Leipzig 1995 (Insel-Tb. 1726). - Am Südhang. Erzählung, Berlin 1914 (Fischers B i bliothek zeitgenössischer R e . 7,5) [die Menschen, die hier beschrieben werden, sind Verwandte und Freunde, die ihre schönen Gefühle leben, sie „vertragen keinen Alltag". Der Leutnant Karl Erdmann kommt für zwei

Keyserling Monate vor einem Duell in sein Elternhaus, um es als einer v. ihnen zu genießen. Ein „armer Werktagsmensch" aber, Aristides D o m , scheitert an dieser Grundeinstellung]; ebd. Berlin 1916; 48.-51. Aufl. ebd. 1924; ebd. 1930; ebd. 1933; mit Nachw. v. Richard Brinkmann, Stuttgart 1963 (Universalbibliothek 8852) [Rez. v. Erika Werckmeister. In: B B 4 (246), 1969, S. 8 - 9 ] ; Liz.ausg. Nachdr. ebd. 1972; ebd. 1979; ebd. 1998; Mainz (ZDF) 1980 [Fernsehfilm; Regie Michael Verhoeven]; wieder in: Bunte Herzen. Drei Erzählungen, Frankfurt/M 1983 [enth. ferner Bunte Herzen u. Harmonie]; wieder in: Schwüle Tage, Zürich 2005 (Manesse; enth. auch Bunte Herzen, Nicky); Coesfeld 2006 [Übers, ins Ital., Milano 1988 (Tasco 134); Parma 1989 (Prosa contemporanea); ins Franz., Arles 1986; ebd. 1989; ebd. 2001], Abendliche Häuser. Roman, 1.-3. Aufl. Berlin 1914 [stellt das innere Absterben des bait. Adels dar. Die junge Heldin, Fastrade von der Warthe, hat den Versuch unternommen, a. d. Enge und Abgeschlossenheit ihrer familiären Bindungen auszubrechen und wurde Pflegerin in einem Hamburger Krankenhaus. Doch schließlich ist sie nach Hause zurückgekehrt in die lähmende Geborgenheit einer keine individuelle Weiterentwicklung zulassenden U m welt. Nochmals versucht sie durch die Liebe zu dem Sohn eines benachbarten Adelshauses, einem Spieler und Frauenhelden, der U m klammerung ihrer Umwelt zu entgehen. Aber der Versuch, ihren Verlobten von den Irrwegen abzubringen, auf die sein Widerstand gegen den übermächtigen Druck der „abendlichen Häuser" ihn getrieben hat, mißlingt. Er begeht schließlich Selbstmord. Sie fügt sich an der Seite ihres Vaters „den Gesetzen, an die sie nicht glaubt, denen sie aber gehorcht".]; 5. u. 6. Aufl. Berlin 1916; 9.-12. Aufl. ebd. 1919; 13. u. 14. Aufl. ebd. 1923; in Bd. 4 hrsg. v. Heilborn, Berlin 1922; hrsg. ν. Τ . B. Hewitt, N e w York 1931 [edited with notes, exercises and vocabulary]; ebd. 1933; ebd. 1947; rev. Ausg. ebd. 1961; Frankfurt/M 1973; Liz.ausg. ebd. 1982 (Fischer-Bücherei 5726); mit Nachw. v. Helmut Bachmaier, München 1992 (Goldmann Klassiker mit Erl. 7604); München 1993 [Hsp.]; Göttingen 1998 (Bibliothek der R e . 4) [Übers, ins Engl., New York 1927 u.d.T.: Twilight (zus. mit: Harmonie; Kersta); ins Ital., Milano 1932 (Biblioteca reclame); ins

Keyserling Franz., Nimes 1 9 8 8 ; ebd. 1 9 9 9 (Collection M e t r o ) ] ; Ausz.: Die Verlobung. In: W i r Balten 1951, S. 2 8 1 - 2 9 0 ; Ausz. wieder in: Ostdeutsches Lesebuch I. Vier Jahrhunderte deutscher Dichtung v o m Baltikum bis zum Banat. Ausw. u. N a c h w . E m s t - E d m u n d Keil, V o r w . R o s w i t h a Wisniewski, 1. Aufl. B o n n 1 9 8 3 ; 2. Aufl. ebd. 1 9 8 7 , S. 2 8 - 3 3 ; R e z . v. H. K o o p m a n n . I n : R o m a n e von gestern — heute gelesen, hrsg. v. M . R e i c h - R a n i c k i , B d . 1, Frankfurt/M 1 9 8 9 , 2 1 2 - 2 1 8 . - Nicky, Berlin 1 9 1 5 [E.; Nicky, eine j u n g e und nicht gerade glücklich verh. Frau, trifft während des Sommerurlaubs auf den Musiker Fanoni. D u r c h diesen eröffnet sich ihr eine völlig neue W e l t , sie entdeckt, was es heißt, geliebt und geschätzt zu werden. Als j e d o c h der Krieg ausbricht, ihr M a n n ins Feld zieht, zieht auch sie sich wieder v o n Fanoni zurück, da sie es für ihre Pflicht hält, in irgendeiner W e i s e etwas für ihren M a n n und das Vaterland zu tun.]; wieder in: Schwüle Tage, Zürich 1 9 5 4 ; w i e der i n : I m stillen W i n k e l , Frankfurt/M 1 9 8 3 ; wieder in: Schwüle Tage, Zürich 2 0 0 5 (Manesse); franz. in: Harmonie. D e u x romans courts, übers, v. J . C h a m b o n , Nimes 1 9 9 0 . Fürstinnen. Erzählung, Berlin 1917 [Gesch. der verw. Fürstin Adelheid v. Neustatt-Birkenstein, deren T ö c h t e r , bis auf die jüngste, verh. sind. Sie lebt ihrem Stande gemäß, w e i ß aber, daß ,das Leben voller Versprechungen ist und nicht nur würdige Entsagung'. Ihr etwa gleichaltriger u. lediger Gutsnachbar, G r a f Donalt v. Streith, empfindet durchaus die Zärtlichkeit, die i h m v. ihr entgegengebracht wird, aber er entscheidet sich für das Mädchen Britta v. Syrman und damit für eine Jugend, die „ m o d e r n " sein möchte, das Leben erst noch erkunden möchte, ,auch wenn es unedel ist'. E r k o m m t schließlich zu dem Schluß, daß nicht er das Leben bestimmen kann, sondern, daß es tut, ,was es selbst will']; 7 . - 1 0 . Tsd. Berlin 1 9 1 7 ; 1 1 . - 1 4 . Tsd. ebd. 1 9 1 8 ; 1 5 . - 1 8 . Tsd. ebd. 1 9 1 9 ; 1 9 . - 2 0 . Tsd. ebd. 1 9 2 4 ; hrsg. v. Heilborn, Berlin 1 9 3 3 ; ebd. 1 9 3 4 ; ungek. Liz.ausg. Frankfurt/M 1983 (FischerT b . 5 7 2 7 ) ; hrsg. v. R i c h a r d Brinkmann, B e r lin 1989 (Deutsche Bibliothek des Ostens) [Rez. ν. Η. H. In: B B 5/6 (499/500), 1990, S. 14]; Göttingen 1999 (Bibliothek der R e . 10) [Ubers, ins Schwed., Stockholm 1 9 1 8 ; ins Ital., Milano 1 9 8 8 ; (Biblioteca Adelphi 1 9 4 ) ; ebd. 2 0 0 1 (Gli Adelphi 1 8 9 ) ; ins Franz., Arles

670 1 9 9 0 (Babel 2 6 ) ; Nimes 1 9 9 0 (Les romanesques)]. — Im stillen Winkel. Erzählungen, Berlin 1 9 1 8 (Fischers Bibliothek zeitgenössischer R e . 6) [Gesch. des sensiblen Jungen Paul, der von seinem Vater aufgrund seiner körperlichen Schwäche nicht sonderlich geliebt u. von den Dorfkindern Lulu u. Nandl als „ W ü r m c h e n " gehänselt wird. B e i einem Versuch, seinen M u t unter Beweis zu stellen scheitert er und stirbt]; 2 9 . - 3 2 . Aufl. Berlin 1 9 2 4 ; hrsg. v. Heilborn, Berlin 1 9 3 3 ; ebd. 1 9 3 4 ; ungek. Liz. ausg. Frankfurt/M 1 9 8 3 (Fischer-Bücherei 5 3 5 4 ) [enth. Nicky. 2 Erzählungen; Ubers, ins Schwed., Lund 1 9 1 9 ; 2. Aufl. ebd. 1 9 3 4 ; Hfors 1921; ins Franz., Nimes 1992 (Les r o manesques)]; mit N a c h w . Peter Matt, Zürich 2 0 0 6 (Manesse Bibliothek der Weltliteratur). Die Eandpartie, Berlin 1 9 1 8 [E]. — Feiertagskinder. Roman, 1 . - 6 . Aufl. Berlin 1 9 1 9 ; 7 . - 1 0 . Aufl. ebd. 1 9 1 9 ; u . d . T . : Feiertagskinder. Ein Roman und sechs Studien, Liz.ausg. Frankfurt/M 1987 (Fischer-Tb. 5 0 1 7 ) [Übers, ins Franz., Arles 1 9 9 3 (Lettres allemandes); Lyon 1 9 9 4 (Collection Largevision)]. A U S G A B E N : nur Teilausg.: Baltische Romane. Beate und Mareile. Seine Liebeserfahrung. Schwüle Tage. Dumala. Wellen, 2 B d e . hrsg. u. eingel. v. Ernst Heilborn, Berlin 1921; ebd. 1933. — Gesammelte Erzählungen in vier Bänden, hrsg. u. eingel. v. Ernst Heilborn, Berlin 1 9 2 2 [ T e i lausg. enth. B d . 1: ~ sein Wesen und sein Werk; Beate und Mareile. Eine Schloßgeschichte; B d . 2 : Dumala; Wellen; B d . 3 : Fürstinnen; Bd. 4: Abendliche Häuser; T e x t e v o m Fischer-Verl., Frankfurt/M vielfach in Liz. nachgedr.]. — Romane der Dämmerung, 2 T i e . in 1 B d . hrsg. v. E . Heilborn, Berlin 1 9 3 3 ; ebd. 1 9 3 4 [enth. Fürstinnen; Am Südhang; Abendliche Häuser; Im stillen Winkel\. - Abendliche Häuser. Ausgewählte Erzählungen, hrsg. v. W u l f Kirsten, Berlin (Ost) 1970; 2. veränd. u. erw. Aufl. ebd. 1 9 8 6 . - Bunte Herzen. Am Südhang. Harmonie. Drei Erzählungen, Frankfurt/M 1 9 7 3 ; ebd. 1 9 8 3 . — Werke, hrsg. v. R a i n e r Gruenter, Frankfurt/M 1 9 7 3 ; Liz.ausg. Gütersloh u.a. 1973. Vakarejantys namai, übers, v. A. Druktenius, Vilnius 1 9 8 9 [lit. Ubers, v . : Dumala; Wellen; Abendliche Häuser], — Sommergeschichten, hrsg. u. mit einem N a c h w . vers, ν. Klaus Gräbner, Orig.-Ausg. Frankfurt/M; Leipzig 1991 (Insel-Tb. 1 3 3 6 ) ; Göttingen 2 0 0 5 (Steidl-Tb. 196). - Peter v. M a t t : Drei

671 Romane, Stuttgart 1992 (Bibliothek des 20. Jahrhunderts) [enth. Beate und Mareile; Wellen; Abendliche Häuser; Big. u . d . T . : Matt, Peter v o n : Eduard von Keyserling: Drei Romane. — Ausgewählte Werke, 2 B d e . hrsg. u. eingeh v. W u l f Kirsten, Liz.ausg. Berlin 1 9 9 8 (AufbauBibliothek 6 0 3 5 ; A t V 6 0 3 5 , Aufbau-Bibliothek) [Bd. 1: Schwüle Tage; B d . 2 : Abendliche Häuser], — Melanie B i n e k : Leben im Wilhelminischen Zeitalter. Ausgewählte Prosa von Eduard von Keyserling, F r a n k f u r t / M 2 0 0 5 (Hist.-krit. Arbeiten zur dt. Literatur 39). L I T E R A T U R : Wer ist's? 1909. — Kurt Martens: Literatur in Dd., Berlin 1910. - S. Schmitt: ~ Novellen. In: SB d.Lk.Ges. Bonn 9, 1910, 2 5 7 - 2 8 1 . - Helene Klingenberg: In: D M R 2, 1913, 771 790 u. 8 9 9 - 9 1 1 . - Brummer 1913. - Geißler 1913. — Krüger 1914. — Arthur Behrsing: Zwei Meister der Heimaterzählung. 1. Theodor Hermann Pantenius. 2. Reval 1914 [aus R e v . Z t . ] . Guenther 1916, 2 7 3 - 2 7 4 . - Theophile von B o disco: ~ als Baltendichter. In: Der Tag. Berlin 23. 1 0 . 1 9 1 9 ; wieder in: Nachrichtenbl. 4 7 / 2 2005, 3 3 - 3 5 . - D B J 2, 1 9 1 7 - 1920, 693. - G. Hang: Graf - der Erzähler. In: D S L 23, 1922, 20. - E. Heilborn: sein Wesen und sein Werk. In: Gesammelte Erzählungen in vier Bänden, Bd. 1, Berlin 1922, 3 - 3 1 . Groß 1922. - Thomas Mann: Z u m Tode ~s. In: Ders.: R e d e und Antwort. Gesammelte Abhandlungen und kleine Aufsätze, Berlin 1922, 258 — 2 6 3 ; wieder in: T . M a n n : Gesammelte Werke in 13 Bänden, Bd. 10, Frankfurt/M 1974, 4 1 3 - 4 1 7 . - U. Stülpnagel: ~ und sein episches Werk, Rostock 1926 [Diss.]. — Pirang 3, 1930. — F. Löffler: Das epische Schaffen ~s, München 1928 [Diss.]. - Α. F. Binz: ~ o . O . 1929. - K. K n o o p : Die Erzählungen ~s. Ein Beitr. zur dt. Literaturgesch., Marburg 1929. — H. Schwarz: Die Frauengestalten in den Werken ~s, Zürich 1929 [Diss.J. — Ders.: D e r Typus der weisen Frau im Werk ~s. In: Psychologische Rundschau 1, 1929. — A. Wittmaack: Was ist uns o.O. 1931. - Τ . B . Hewitt: T h e Novels o f ~ . In: G Q 4, 1931. - Alb. Cur. 1932. — Nekro 1936. - O . von Taube: Erinn. an in: N R 49, 1938. - Klein 1939, 201, 203 f., 205, 321. - Oehlke 1942, 310. - G H Kur 1, 120, 140 - 141. - Ο . V. Petersen: ~ in: Ostland 2, 1943, Nr. 6, 22 - 25. - M . Boucher: ~ in: E G 1, 1946. A. v. Grolmann: ~s Fürstinnen. In: A. v. G . : E u ropäische Dichterprofile 3, 1949. — D . Brands: Die Erzählform bei B o n n 1950 [Diss.]. - Taube 1950, 109, 211 ff. - H. Kalckhoff: Die Dekadenz im W e r k ~s. Freiburg 1952 p i s s . ] . - Schmitt 1952, 369. — W . Wonderley: Dynamic Symbolism in ~s Abendliche Häuser. In: G Q 25, 1952. - O . v. Taube: Daten zur Biogr. ~s. In: Euph 48, 1954, 95 - 97. - Ders.: ~ in: N S R 21, 1 9 5 3 / 5 4 . - Ders.: Nachwort zu Schwüle Tage und andere Erzäh-

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673

Keyserling

Häuslicher Unterricht, 1 8 9 5 - 1 8 9 7 Gym. in der Kr.stadt Pernau, Studium der Naturwiss. in Genf, 1 8 9 8 - 1 9 0 0 Studium der Chemie in Dorpat, 1 9 0 0 - 1 9 0 1 der Geologie in Heidelberg u. 1 9 0 1 - 1 9 0 2 in Wien, 1902 Promotion in Geologie; Diss, über den Gloggnitzer Forellenstein. ~ lebte bis 1906 in Paris. Sein Versuch, sich 1906 an der Berliner Univ. in Philos. zu habilitieren, scheiterte trotz der Befürwortung v. Wilhelm Dilthey (1833 — 1911) durch den Widerstand des Neukantianers Alois Riehl (1844-1924). 1907 hielt er Vorl. in Hamburg, 1908 bis 1918 nahm er Keyserling, Elise Louise D o r o t h e a Gräfin seinen Wohnsitz auf Schloß Rayküll (E) ein, dem Sitz seines Großvaters —> Alexander Graf (Ps. Ernst Klinge) v. Keyserling, 1911 Einladung zum Interna* 20.2.1842 Paddern (K), f 8.12.1915 M ü n - tionalen Philosophenkongreß in Bologna, chen; Eltern wie —> Eduard Graf v. Keyser- 1911 — 1912 Weltreise (Indien, China, Japan, ling. Nordamerika), die den Grundstein seiner das östl. Denken Kindheit auf den väterlichen Gütern in K. Beeinflußung durch Lebte seit 1895 mit ihrem jüngeren Bruder —> legte. 1913 —1914 Reisen nach Biarritz u. Eduard u. ihrer Schwester —> Henriette in Nordafrika. Nach der russ. Revolution 1918 Emigration nach Dtl., Aufenthalt auf dem München. Bismarckschen Schloß Friedrichsruh, oo 11.3. W E R K E : U P S . : Kurische Volks-Geschichten, Riga 1883; auch Mk. - UPs.: Paul Waldung. Er- 1919 Marie Goedela Gräfin v. BismarckSchönhausen (* 1896), Enkelin des Reichszählungfür Kinder und Eltern, Halle 1883. kanzlers Otto v. Bismarck. 1920 Grün, der L I T E R A T U R : G H K u r 1, 140 - 141. - R e d l i c h 1989. Ges. für Freie Philos. u. mit Unterstützung des - Kosch. - BaBA 169, 116. Großhzgs. Ernst Ludwig v. Hessen der Schule Keyserling, Henriette Claudine Anna der Weisheit in Darmstadt, dessen Leitung er übernahm. Sie hatte einen Wirkungskreis, T h e o p h i l e Charlotte Gräfin dem u. a. der ev. Theologe, Historiker u. * 30.4.1839 Tels-Paddern, f 14. (j.1.) Philosoph Ernst Troeltsch (1865-1923), die 12.1908 M ü n c h e n ; Eltern wie —> Eduard Graf Psychoanalytiker Ernst Kretschmer ( 1 8 8 8 v. Keyserling; Schwester —>• Elise Gräfin 1964), der eine anthropologische Typenlehre Keyserling. entwarf, C. G. Jung (1875-1961), der indiW E R K E : Frühe Vollendung. Das Leben der Gräfin sche Dichter Rabindranath Tagore (1861 — Marie Keyserling in den Erinnerungen ihrer 1941, 1913 Nobelpreisträger für Literatur) u. Schwester Henriette Gräfin Keyserling, hrsg. v. der ev. Theologe u. Sinologe Richard WilOtto v. Taube, 1.-5. Tsd. Bamberg 1949. helm (1873 — 1930) angehörten. Hier fanden L I T E R A T U R : G H K u r 1, 1 4 0 - 1 4 1 . regelmäßige Tagungen statt, dessen Tagungszyklen zum einen in dem Jb. Der Leuchter Keyserling, H e r m a n n Alexander Graf v o n (Darmstadt 1919 — 1930) publ. wurden, zum * 20. (j. 8.) 7.1880 Gut Könno (L), f 26.4. anderen in den Organen Der W e g der Voll1946 Aurach b. Kitzbühel, £ Innsbruck, Erb- endung ( 2 - 3 H . jährlich) u. in den Leuchherr auf Rayküll u. Könno mit Kerkau; Vater: terbüchern ihren öffentlichen Niederschlag Leo Graf K. (1849-1895); Mutter: Johanna fanden. Diese Wirkungsstätte, die weltweit Sophie Konstanze, geb. Bsse. Pilar ν. Püchau Hörer an sich zog, förderte den interkulturel(1856—1925); Schwester Leonie, verh. mit len Dialog u. propagierte die Anerkennung Constantin Frhr. v. Ungern-Sternberg, Dr. aller Denkrichtungen unter dem Motto einer phil. an chines. Hochschulen; Neffe 2. Grades transnationalen Humanität, in der die höhere v. —>• Eduard v. Keyserling; Tante —>• H . v. spirituelle Realität Gültigkeit hatte. Hier reifte seine Lebens- u. Kulturphilos., die den metaTaube; Cousin —> O . v. Taube. Literaturwiss. 516) p i s s . , Stuttgart 2003], - W i e bke Hiister: Biogr. M ü n c h e n 2005 (dtv p r e m i u m 24450). — Armin v. U n g e r n - S t e r n b e r g : „Das rätselhafte Leben zu einer fruchtbaren Wirklichkeit zu gestalten. ~s Erzählungen: Scherz, Melancholie u n d tiefere B e d e u t u n g . In: Hofmannsthal. Jb. zur e u r o päischen M o d e r n e , i.A. der H u g o v o n H o f m a n n s thal-Gesellschaft hrsg., Freiburg 1993, 12, 2004, 2 5 5 - 2 8 6 . - Burkhard Bittrich. E m bait, „ h o m m e de lettres" von europäischem R a n g . In: Kroll 2005, 73 - 91. - Killy 2005. - Jin H o H o n g : Das naturalistisch-szientistische Literaturkonzept u n d die Schloßgeschichten ~s, Diss. Berlin; W ü r z burg 2006 (Epistemata. R e i h e Literaturwiss. 570).

Keyserling physisch begründeten Sinnbegriff ins Zentrum seiner Überlegungen stellte; er entfaltete eine auf Leib, Seele u. Geist aufgebaute Anthropologie; die schöpferische Erkenntnis öffne dem Menschen die Eigengesetzlichkeit des Ichs, die Interdependenz von westl. u. östl. Kultur ermögliche die pantheistische Sinnerfassung des Lebens. Zahlr. Vortragsreisen in Europa, N o r d - u. Südamerika, 1929 Dr. h.c. der U n i v . La Paz (Bolivien). 1931 dt. Staatsbürgerschaft, 1933 Achtung durch die Nationalsozialisten, 1934 Ausbürgerung u. Paßentzug durch das hessische Staatsministerium, 1934/1935 Annullierung der rechtswidrigen Ausbürgerung. 1937 starb der Gönner u. Schirmherr der Schule der Weisheit, Ernst L u d w i g v. Hessen, Einstellung der Arbeit an der Schule der Weisheit, 1937 Ausreiseverbot, 1938 Redeverbot für das gesamte R e i c h s g e biet. Bei Kriegsausbruch, ging er mit seiner Frau auf den Bismarckschen Stammsitz seiner Schwiegermutter, Schloß Schönhausen (Altmark). 1939 erhielt er nach langen B e m ü hungen seinen Paß fur private Auslandsreisen zurück u. die Aufnahme in die Ahnentafel berühmter Deutscher, lebte bis 1943 in Schönhausen (Elbe). 1943 Ubersiedlung nach Aurach b. Kitzbühel, 1945 schwerer Schlaganfall mit linksseitiger Lähmung, nach Kriegsende Einrichtung einer Zweigstelle der Schule der Weisheit auf Bitten der britischen Militärregierung, Berufung v. der franz. B e satzungsmacht zur Wiedereröffnung einer Schule der Weisheit in Innsbruck u. Berufung zum Honorar-Prof. an der Univ. Innsbruck, Tod nach seinem zweiten Schlaganfall. Gehirnforscher überredeten die Fam., sein Gehirn (wie auch das Einsteins u. a. Forscher) zu untersuchen, weshalb es 1946 entfernt wurde. Erst 1996, am 50. Todestag, w u r d e es wieder dem Grab v. ~ in Innsbruck zugefugt. Er w a r bestrebt, Geist u. Seele zu einer Synthese zu bringen. Die Gegensätze v. Rationalismus u. Irrationalismus wollte er durch die Erkenntnis des den Kulturen u. R e l i g i o n e n inhärenten Sinnes u. damit den Ethnozentrismus überwinden. Zu seiner Zeit w a r er einer der bekanntesten Persönlichkeiten, der w e l t w e i t e Beziehungen hatte; seine W e r k e sind fast alle auf Franz. in Paris ersch. u. viele ins Engl, übers. Einfluß auf —>· G. Holmsten, befreundet mit —>• R o l f Frhr. v. Ungern-Sternberg.

674 Denecke 185, M o m m s e n Nr. 1968. Das Gefüge der Welt. Versuch einer kritischen Philosophie, M ü n c h e n 1906; auf Franz. v. Paris 1907; 2. Aufl. Darmstadt 1920; 3. Aufl. ebd. 1922; ebd. 1930; R e z . v. A. F.: In: B M 61, 1906, S. 2 3 1 - 2 3 9 . Unsterblichkeit. Eine Kritik der Beziehungen zwischen Naturgeschehen und menschlicher Vorstellungswelt, München 1907; 2. Aufl. ebd. 1911; 3. neu durchgearb. u. stellenweise neu verf. Aufl. D a r m stadt 1920 [Übers, ins Engl., London 1938]. Individuum und Zeitgeist. Rede gehalten zu Reval am 15. Dezember 1908, 2. Tsd. Leipzig 1909. Entwicklungshemmungen. Ein Mahnwort an die Zeit, R d . in R e v a l 1909. - Schopenhauer als Verbilder, Leipzig 1910 (Werdandi-Bücherei 2). — Prolegomena zur Naturphilosophie, München 1910 [das W e r k setzt sich aus sieben 1907 in Hamburg gehaltenen Vortr. zus.]. — Germanische und romanische Kultur. In: B M 71, 1911, S. 1 - 1 3 . - Zwei Reden. Vom Interesse der Geschichte, R i g a 1911 [enth. Germanische und Romanische Kultur; Vom Interesse der Geschichte]. - The East and the West, and their search for the common truth, Shanghai 1912. - Uber die innere Beziehung zwischen den Kulturproblemen des Orients und des Okzidents. Eine Botschaft an die Völker des Ostens, Jena 1913 (Das Ausland) [Bibl. S. 31]; R e z . v. Otto Franke: In: W e l t wirtschaftliches Archiv 2, 1913, S. 1 9 6 - 1 9 7 . Von der Inealitaet des deutschen Geistes. In: M a x Frischeisen-Köhler: Unsere Zeit und die Philosophie, Berlin 1919 (Der Spiegel, 1919, H. 16/17). — Deutschlands wahre politische Mission, Darmstadt 1919 (Reichls Deutsche Schriften 9); 2. Aufl. ebd. 1920; 3. Aufl. ebd. 1921. - Was uns not tut. Was ich will, Darmstadt 1919; 2. Aufl. ebd. 1920; 3. Aufl. ebd. 1921; 4. Aufl. ebd. 1922 (Reichls deutsche Schriften 15); Liz.ausg. Hamburg 1947 [~ wandte sich hier gegen den „intellektualen Fortschritt", der allg. zu Lasten des Seelenlebens gegangen ist; das Ideal der vollkommenen Wiss. ist die Weisheit; sie eröffnet dem Menschen die Eigengesetzlichkeit des Ichs.]. Das Reisetagebuch eines Philosophen, München; Leipzig 1919; 2 Bde. 1. u. 2. Aufl. Darmstadt 1919, 3. u. 4. Aufl. ebd. 1920, 5. Aufl. ebd. 1921, 6. Aufl. ebd. 1922, Nachdr. d. 6. Aufl. ebd. 1922; 7. Aufl. ebd. 1923; Neuausg. in 1 B d . , 8. Aufl. Stuttgart; Berlin 1932; endgültige Neuausg. Darmstadt 1956 (Die ges. NACHLASS:

WERKE:

675 W e r k e 1); M ü n c h e n ; W i e n 1 9 8 0 ; ungek. Liz.ausg. Frankfurt/M, Berlin 1 9 9 0 (UllsteinB u c h 3 4 7 1 0 ) ; vorab Ausz. in: D M R 3 ( B M J g . 56), 1 9 1 4 , S. 1 6 2 - 1 7 0 [wie die schnelle Folge der Aufl. zeigt, wurde das B u c h zum Bestseller. Es beschreibt die R e i s e v. Ägypten, nach Cylon, nach Indien (Bd. 1), dann nach China, Japan, Hawaii u. Amerika (Bd. 2 ) ; das M o t t o „ D e r kürzeste W e g zu sich selbst führt u m die W e l t h e r u m " belegt schon deutlich, wie stark die Aufnahme von Sinneseindrücken für ~s Lebensphilos. der Selbstverwirklichung, der Sinngebung, des polyphonen Denkens war; hier wird eine Symbiose v. fernöstl. Weisheit mit abendländischer Weltanschauung angestrebt]; Ubers, d. 6. Aufl. ins S c h w e d . , Stockholm 1 9 2 2 ; ins Engl.; L o n d o n ; N e w Y o r k 1 9 2 5 ; Chaupatty; B o m b a y 1 9 5 9 (Bhavan's b o o k university 6 0 ) ; 2. Aufl. M u m b a i ; N e w Delhi 1 9 9 9 ; ins Franz. Paris 1 9 2 8 ; ebd. 1 9 8 0 ; M o n a c o ; Paris 1 9 8 6 ( R o c h e r litterature); Etrepilly 1 9 9 6 ; ins R u m ä n . , 2 Bde. Ijsi 1 9 9 8 : B d . 1, 1 9 9 7 (Coleftia Eseuri de ieri si de azi 32): Indien; B d . 2, 1 9 9 8 (Colectia Eseuri de ieri si de azi 43): China, Japan, Amerika]; Ausz. (Ubers.): Filosoofi Reisipäevik. India. In: Märt Läänemets u. Krista Läänemets (Ubers.): Alexander v. Stael-Holstein, Hermann v. Keyserling. India-reisid, Tallinn 1 9 9 1 , S. 3 1 - 6 0 (Loomingu R a a m a t u k o g u 9 / 10). — Europas Zukunft, Zürich 1918 [aus; Das neue Europa 4, 1 9 1 8 ] , — Der Weg zur Vollendung. Des Grafen Hermann Keyserling philosophisches Schaffen, Darmstadt 1919. — Philosophie als Kunst, Darmstadt 1 9 2 0 ; 2. Aufl. ebd. 1 9 2 2 [enth. Kap. 8 : Romanische und germanische Kultur; Kap. 1 5 : Was uns not tut, was ich will] . — Schöpferische Erkenntnis. Einführung in die Schule der Weisheit, Darmstadt 1 9 2 2 ( L e u c h t e r - B ü cher) [Ubers, ins E n g l . , N e w Y o r k ; L o n d o n 1 9 2 9 ; ebd. 1937; ms Span., Madrid 1 9 3 0 ; ms Est. v. T o l k i n u d Ilmar V e n e , Tartu 1 9 9 8 (Eesti möttelugu 22). — Der Weg zur Vollendung. In: Mitteilungen der Schule der Weisheit, H. 4, Darmstadt 1922. - Politik, Wirtschaft, Weisheit, Darmstadt 1 9 2 2 ; - Spannung und Rhythmus. I n : D e r Leuchter 4, Darmstadt 1923. - Aut. i n : D i e Philosophie der Gegenwart in Selbstdarstellungen, hrsg. v. R a y m u n d Schmidt, B d . 4, Leipzig 1923, S. 9 9 - 1 2 5 . - ~ mit K u n o G r a f Hardenberg; Carl Happich: Das Okkulte, Darmstadt 1 9 2 3 ; M k A n n Arbor; L o n d o n 1 9 8 0 [Übers, ins Ital., R o m a 1 9 5 0 (Piccola

Keyserling Biblioteca medicosessuologica 8)J. Nachw. In: Georg Groddeck: Das B u c h v o m Es Psychoanalytische Briefe an eine Freundin, Leipzig; W i e n ; Zürkch 1 9 2 3 [Groddeck war T e i l n e h m e r der Tagungen an der Schule der Weisheit], — Werden und Vergehen. I n : D e r Leuchter 6, 1925, S. 5 - 2 4 u. 2 4 9 - 2 8 9 [Titel der Tagung 1924, einleitender u. abschließender Tagungsvortr.J. — Einl. I n : Nikolaj A. Berdjaev: D e r Sinn der Geschichte. Versuch einer Philosophie des Menschengeschickes, übers, v. O t t o v. T a u b e , Darmstadt 1 9 2 5 ; 2. Aufl. T ü b i n g e n 1950. - Menschen als Sinnbilder, Darmstadt 1 9 2 6 [enth. Schopenhauer als Verbilder (erst. Aufl. 1 9 1 0 ) ; Spengler der Tatsachenmensch; Kant der Sinneserfasser; Jesus der Magier; Ausz.: „ D i e baltischen Gutsbesitzer hatten nicht allein seit Jahrhunderten nur für das Land gelebt - auch seit 1 9 1 8 , w o sie wußten, daß sie vernichtet werden sollten, arbeiteten sie, soweit sie nicht fern von der Heimat leben mußten, zum Heil des Landes weiter mit . . . W ä h r e n d der Jahre bis zum endgültigen äußeren Abschluß, der erst 1925 erfolgte, war mir der durch illusionsvolle Briefe dauernd bestehende Kontakt mit der verloren g e w u ß ten Heimat, während ich mein Leben auf neuer Basis neu begründete, ein dauernder Pfahl i m Fleisch, der oft zum Wahnsinnigwerden wehtat. Ja, ich, der Detachierte, war an meine Heimat in Wahrheit viel tiefer verhaftet, als die meisten. D e n n w e n n mein B e wußtsein sich schon früh v o n allen Bindungen emanzipiert hatte, so blieb mein Unbewußtes desto stärker in kindlicher Abhängigkeit an meinem Ursprung hängen."; Ubers, ins Franz., Paris 1 9 2 8 (La cabinet cosmopolite 2 5 ) ; ins Span., B u e n o s Aires 1 9 2 9 ( T e x t dt. u. span.)]. - Die neuentstehende Welt, Darmstadt 1926 [Ubers, ins Engl., L o n d o n ; N e w Y o r k 1 9 2 7 ; ins Franz., Paris 1927; ins Ital., Milano 1949. - Wiedergeburt, Darmstadt 1 9 2 7 [Übers, ins Engl., N e w Y o r k : , L o n d o n 1 9 2 9 ] , — Das Spektrum Europas, Heidelberg 1927; 2. Aufl. 5 . - 1 0 . Tsd. ebd. 1 9 2 8 ; 3. u. 4. Aufl. ebd. 1 9 2 8 ; 5. erw. Aufl. 2 1 . - 2 3 . Tsd. Stuttgart 1931 [Übers, ins Engl., L o n d o n ; N e w Y o r k 1 9 2 8 ; ins Span., Madrid 1 9 2 9 ; ins Franz., Paris 1 9 3 0 ; ebd. 1 9 3 1 ; ebd. 1 9 4 6 ; ebd. 1 9 4 7 ; ebd. 1 9 6 5 (Bibliotheque Mediations 36); Etrepilly; Paris 1 9 9 0 (Esprits); ins R u m ä n . , Igsi 1 9 9 3 (Colectia Eseuri de ieri de azi 19)]. - Darmstadt und Großherzog Ernst Ludwig...,

Keyserling

676

Darmstadt 1 9 2 8 (Jahresgabe der Ges. HessiKosmopathische Seelen seine Auffassung, daß nur scher Bücherfreunde 11)]. — Einf. I n : Gregorio von der Ganzheit des eigenen Wesens der M a r a n o n : U b e r das Geschlechtsleben, übers, andere M e n s c h u. die Erscheinungen überv. O t t o v. Taube, Heidelberg 1928. — Vorw. haupt in der Totalität wahrgenommen werden I n : D e r russische Christ. Eine Ausw. aus russ. k ö n n e n ; nur in der Ganzheitsschau sind Erzählern, hrsg. u. übers, v. Alexander EliasM e n s c h u. Kosmos sinnvoll aufeinander b e berg, M ü n c h e n 1929. — America set free, N e w zogen]; Liz.ausg. Innsbruck 1 9 4 8 ; das Kapitel Y o r k ; L o n d o n 1 9 2 9 ; L o n d o n 1 9 3 0 [Ubers, ins Kosmopathische Seelen als erster Beitr. in: D t . v. Therese Dürr, u . d . T . : Amerika. Der Eleonore v. Dungern (Hrsg.): M e n s c h und Aufgang einer neuen Welt, Stuttgart; Berlin Kosmos. J b . der Keyserling-Ges. für freie 1 9 3 0 ; ebd. 1931; Ubers, a. d. Engl, ins Franz., Philosophie, Düsseldorf 1949, S. 1 3 - 6 3 [enth. Paris 1 9 3 0 ; ebd. 1941; a. d. D t . ins R u s s . ; St. v. —> F. Thiess „ Z u r Psychologie der R e v o Petersburg 2 0 0 2 ] ; R e z . v. C . G r a f v. Stamati. lutionen"; Ubers, ins Franz., Paris 1961; I n : B M 62, 1931, S. 1 9 7 - 1 9 8 . Vonführenden ebd. 1 9 9 9 ] . — Kritik des Denkens. Die erkenntdeutschen Geistern. In: Frank Thiess (Hrsg.): niskritischen Grundlagen der Sinnesphilosophie, Wiedergeburt der Liebe. D i e unsichtbare hrsg. v. Keyserling-Archiv Stuttgart; InnsR e v o l u t i o n , 1 . - 2 0 . Tsd. Berlin; W i e n ; Leipzig bruck 1 9 4 8 ; Liz.ausg. Stuttgart 1952. — Stern1 9 3 1 ; zum weiteren Inh. —> F. Thiess], — deutung, Berlin 1 9 4 9 . — Vorw. In: J . v. G u e n Südamerikanische Meditationen, Berlin; Stuttgart ther; A. Eliasberg (Ubers.): Das Kreuz im 1 9 3 2 ; 2. Aufl. 4 . - 5 . Tsd. ebd. 1 9 3 3 ; Innsbruck Walde. Russische religiöse Dichtung, D o 1 9 5 0 ; Liz.ausg. Stuttgart 1951 [v. ~ als eines nauwörth 1949. — Wege zur Persönlichkeit. seiner wichtigsten B ü c h e r angesehen; Ubers, Auszüge aus dem Werk des Grafen Hermann ins Franz., Paris 1 9 3 2 ; ebd. 1 9 4 1 ; ebd. 1976 Keyserling, bearb. v. Oskar B r ö m e l , hrsg. v. (Monde ouvert 2 3 ) ; ins Engl., N e w Y o r k ; Keyserling-Archiv, Düsseldorf 1952. London 1 9 3 2 ] . — La Vie Intime, Paris 1 9 3 3 ; H R S G . : Der Leuchter. Weltanschauung und Leu . d . T . : Das Buch vom persönlichen Lehen, bensgestaltung, Darmstadt 1, 1 9 1 9 - 3 , ^ 1 9 2 1 / 2 2 ; Stuttgart; Berlin 1 9 3 6 ; Nachdr. J e n a 1941. 4, 1 9 2 3 ; 6, 1 9 2 5 ; 9, 1 9 3 0 / 3 1 , 1 . - D e r Weg zur La Revolution Mondiale et la Responsabilite de Vollendung. Mitteilungen der Gesellschaf t für Freie l'Esprit, Paris 1 9 3 4 . — Sur l'Art. de la Vie, Paris Philosophie, Η. 1 - 3 2 , 1 9 2 0 - 1 9 4 2 [Organ der 1 9 3 5 . — Sinnbilder aus meinem Leben. In: Das Schule der Weisheit]. — Das Ehe-Buch. Eine B u c h der Keyserlinge. An der Grenze zweier neue Sinngebung im Zusammenklang der Stimmen W e l t e n . Lebenserinn. aus einem Geschlecht, 1 . - 5 . Aufl. Berlin 1 9 3 7 ; ebd. 1944, S. 4 0 1 - führender Zeitgenossen, 1 . - 1 0 . Tsd. Celle 1 9 2 5 ; 4 1 7 . — De la Souffrance a la Plenitude, Paris 1938. "11.-20. Tsd. ebd. 1 9 2 5 ; 3. Aufl. 2 0 . - 2 5 . Tsd. — Betrachtungen der Stille und Besinnlichkeit, 1.-6. Heidelberg 1 9 2 5 ; 3. Aufl. Volksausg. Celle 1 9 2 6 ; Volksausg. Fr.i.Br. um 1 9 3 0 [enth. auch Tsd. J e n a 1941; 7 . - 1 0 . Tsd. ebd. 1 9 4 1 ; 11 . - 1 6 . Beitr. v. T a g o r e ; R . H u c h ; Thomas M a n n ; J . Tsd. ebd. 1 9 4 3 ; Neuaufl. Aalen 1 9 7 5 ; N e u aufl. Wassenaar 1 9 7 5 [das W e r k ersch., ohne Wassermann u. a.; Ubers, ins Engl.; London 1 9 2 7 ] ; Ausz. in: Philosophie und Leben, 4. daß Goebels davon Kenntnis erhalten hatte]. Das Buch vom Ursprung, Bühl/Baden 1 9 4 7 ; J g . , 1928, S. 2 7 9 - 2 8 3 . - Gesetz und Freiheit. Veröffentlichung der Schule der Weisheit, D a r m einm. Sonderausg. 1 . - 3 . Tsd. B a d e n - B a d e n stadt 1 9 2 6 (Der Leuchter 7) [Ubers, ins Ital., 1 9 4 7 ; 3. erw. Aufl. M ü n c h e n 1 9 7 3 ; unveränd. R o m a 1 9 5 0 (La scimmia 2)]. — Mensch und Nachdr. verm. um ein Personen- u. SachErde in Darstellungen von Graf Hermann KeyR e g . , erstellt v. Goedela Gräfin Keyserling u. serling, Hans Much, C. G. fung u. α., Darmstadt Herbert Kessler, M ü n c h e n - N e u b i b e r g 1 9 7 3 (Das Atelier) [1942 verf., grundlegendes W e r k 1927 (Der Leuchter 8). v. ~s Denkhaltung; er formulierte „unter Sinn A U S G A B E N : Ein Gedächtnisbuch. Letzte Aufverstehe ich den Ursprung"; Ubers, ins sätze, Interviews, Nachrufe, hrsg. v o m KeyserNiederl. 1947; ins Franz., Paris 1 9 5 0 ] . - Reise ling-Archiv Innsbruck-Mühlau, Innsbruck durch die Zeit. Ursprünge und Entfaltungen, hrsg. 1 9 4 8 [Tl.-Biogr. u. R e p l i k e n ] , - Wege zur v. Goedela Gräfin Keyserling-Bismarck, Persönlichkeit. Auszüge aus dem Werk des Grafen Vaduz 1 9 4 8 [~s Lebenserinn. postum a. d. Hermann Keyserling, bearb. v. Oskar B r ö m e l , Nachlaß; hierin vertiefte er v. a. im Kapitel hrsg. v. Keyserling-Archiv, Düsseldorf 1952. —

Keyserling

677 Die gesammelten

Werke,

hrsg. v.

Keyserling-

Archiv Innsbruck, endgültige Neuausg. 6 Bde. Darmstadt; Baden-Baden 1 9 5 6 - 1 9 6 3 [Bd. 1, 1 9 5 6 : Das Reisetagebuch eines Philosophen; B d . 2, 1 9 5 8 : Abenteuer der Seele; B d . 3, 1 9 6 3 : Reise durch die Zeit; R e z . z u T l . 1 v . E r i k v .

Loewis. In: B H 11, 1965, S. 1 8 6 - 1 8 7 ; zu Tl. 2 v. Eva-Maria Eussler, ebd. S. 1 8 8 - 1 8 9 ; zu Tl. 3 v. Erik v. Loewis. In: B H 12, 1966, S. 1 9 3 - 1 9 4 . ] . Causes — Ses

- L'Angoisse du Monde, Ses Remedes, hrsg. v. Y . M o r i n

(Vorw. M. Delamain), Paris 1961 [Ausw. aus ~s S c h r i f t e n ] . - Der Mensch im planetarischen Zeitalter. Vorträge, hrsg. i.A. d. K e y s e r l i n g - G e s .

f. Freie Philosophie v. Eleonore v. Dungern. Mit Beitr. v. Graf Hermann Keyserling u. a., M ü n c h e n ; Basel 1963 (Terra nova 1). — Das Erbe der Schule der Weisheit. Unveröffentlichte Essays und Buchbesprechungen aus dem Mitteilungsblatt der Schule der Weisheit. Der Weg zur Vollendung. E i n g e f . u . a u s g e w . v. A r n o l d

Keyserling, Bd. 1: 1 9 2 0 - 1 9 2 6 , Bd. 2: 1 9 2 7 1946, W i e n 1981. BRIEFE : Klage und Jubel. Briefe um den Tod eines jungen Christen, hrsg. v. O t t o F r h r . v. T a u b e ,

M ü n c h e n 1946 [1 Br. ~s an O t t o v. Taube v. 19.4.1855]. - H u g o Dyserinck: Die Briefe Henri Bergsons an Hermann Graf Keyserling. In: D V j s 3 4 , 1 9 6 0 , S. 1 6 9 - 1 8 9 . - Sinnsuche oder Psychoanalyse. Briefwechsel Graf Hermann Keyserling — Adolf Hermann Schmitz aus den Tagen der Schule der Weisheit, D a r m s t a d t 1 9 7 0 ( H e s -

sische Beiträge zur dt. Literatur). LITERATUR: R u d o l f Eisler: Philosophenlex. 1912. Johannes W i t t e : ~s Reisetagebuch eines Philosop h e n und das Christentum. Berlin 1921. — Paul Feldkeller: Graf K.s Erkenntnisweg zum U b e r sinnlichen. Die Erkenntnisgrundlagen des Reisetagebuches eines Philosophen, Darmstadt 1922. — F. E m m e l : Das Problem Wider den Geist der Weltüberlegenheit, Berlin 1922. — Heinrich Adolph: Die Philosophie des Stuttgart 1927. M . B o u c h e r : La Philosophie de Paris 1927. EBL 1929 - R e i c h s H b 1, 1930. - Karl Fischer: Die Völker Europas im Spektrum ~s. In: Z e i t w e n d e 6 / 2 , 1930, 4 4 9 - 4 5 9 . - A. R ü e g g : ~s Urteil über uns Schweizer, 1930. — Kürschner Gel.-Kai. 1931. - R . R ö h r : ~s magische Geschichtsphilosophie, Leipzigl933. — M . G. Parks: Introduction to N e w Y o r k ; L o n d o n 1934. — Taylor, St.: W h o ' s w h o in Central and East-Europe 1933/34, Zürich 1935. - G H Est 3, 143. - Oelke 1942. - M. Boucher: In: E G 4 1946. - A. T r a m m : Glück u n d E n d e des In: Berliner H e f t e 1, 1946. - F. H u b e r : D i e letzten Jahre des In: D e r T u r m 2,

1946/47. — R . Breuil: ~ u n d Frankreich. In: E u ropäische H e f t e 1, 1947. — M. R y c h n e r : Einer gegen alle. In: Ders.: Zeitgenössische Literatur, 1947. — G. Gräfin Keyserling-Bismarck (Hrsg.): Reise durch die Zeit I, 1948. - T a u b e 1949. O t t o Frhr. von T a u b e : Wandeljahre. Erinnerungen aus meiner Jugendzeit, Stuttgart 1950 fenth. „ W a n d e r u n g e n mit Vetter H e r m a n n Keyserling"]. - C . Curtius: In: Merkur 4, 1950. - G H A . Frank Thiess: Erinnerungen an In: W i r Balten 1951, 3 2 2 - 3 2 5 . - Karl D e c u r ü u s : Kleines Philosophenlex. 1952. - N D B 11. - Seile 1955. - Ewalt Kliemke: D e r Philosoph Graf In: B H 4, 1956/ 57, 208 - 212. - R G G 3, 1959. - L. Mazzucchetti: Tagore ospite di In: Ders.: '900 in Germania, 1959. - H u g o Dyserinck: Quelques lettres d'Ernest Seiliier a In: R e v u e de litterature comparee, Paris 35, 1961. - H . G . W i e b e : ~s Vermittlung u n d Identität. Ein Beitrag zur Schule der Weisheit in Darmstadt. In: Jb.d.balt.Dtt. 1963, 41 - 4 6 . Goedela Gräfin Keyserling, geb. Gräfin Bismarck: G r a f - In: T h o m s o n 1964, 2 2 - 2 4 . - Kosch. D B B L 1970. - H . Dyserinck: ~ und Frankreich. Ein Kapitel dt.-franz. Geistesbeziehungen im 20. J h . , B o n n 1970. — Frank Thiess: Das U n h a r m o n i sche in seiner wandelnden Kraft. Gedenkblatt für In: K K 55, 1970, 1 2 - 1 3 . - D . R e m m e r s s e n : Ein Besuch b e i m Grafen In: Nachrichtenbl. 12/3, 1970, 35. - Kurland Ritterschaft 1971. - O G T 1971. - Alb.Liv. 1972/91. - N e k r o 1973. W i l h e l m Lenz: Graf ~s B e m ü h u n g e n u m Englands Beistand in den Jahren 1919/20. In: Jb.d.balt. Dtt. 2 1 / 1 9 7 4 (1973), 69 ff. - Frank Thiess: D e r L ö w e jagt allein. Erinnerungen an In: K K 241, 1975, 6 - 8 ; wieder in: BB 9 (323), 1975, 4. - V. Ganeshan: Das Indienbild deutscher Dichter u m 1900: Dauthendey, Bonseis, Mauthner, Gjellerup, ~ und Stefan Z w e i g : Ein Kapitel deutsch-indischer Geistesbeziehungen im frühen 20. J h . , B o n n 1975 (Abh. zur Kunst-, M u s i k - u. Literaturwissenschaft 187). - B. Garthe: U b e r Leben u n d W e r k des Grafen Diss. E r l a n g e n - N ü r n b e r g 1976. — Α. M . Bouisson-Maas: ~ et f i n d e , Paris 1978. — George E. C o o p e r : C o u n t _ and cultural decadence, 1979. Gedenktage 1980. In: BB 2 (375), 1980, 8. - O G T 1980. - E. H o f f m a n n (Hrsg.): Beitr. zum lOOten Geburtstag von V o n Freunden, Entdeckern u n d Wissenschaftlern, Darmstadt 1980. - G. GriitzbachH o r n i g : Ein Weltbürger als Philosoph. Z u m 100. Geburtstag des Philosophen In: K K 413, 1980, 9 - 10. — U . Gahling: Sinn und Ursprung, St. Augustin 1992 (Academia-Hochschulschriften, Philosophie 3) p i s s . , Wuppertal 1992], - H . Dyserinck: ~s Südamerikanische Meditationen aus der Sicht der komparatistischen Imagologie... In: G. Siebenmann (u.a. Hrsg.): Das Bild Lateinamerikas im deutschen Sprachraum, T ü b i n g e n 1992, 1 4 7 - 162. - Andreas S o m m e r : „Kleinbürgerlich, kleinlich, klein". Die Schweiz nach dem Urteil ~s. In: Schweizer Monatshefte, 73, 1993, 1, 1 4 - 2 1 . -

Keyserling(k)

678

Κ. Schmidt: Das Siidamerikabild als personenbezogenes, europäisches u. interkontinentales Phänomen. Imagologische Untersuchung zu Graf ~s „Südamerikanischen Meditationen". Mit Zus. in Engl., Franz. u. Span., Frankfurt/M; Berlin; Bern; u.a. 1993 (Europäische Hochschulschriften, R . 18, Vergl. Lit.wiss. 75). - Kraus 1995. - 3 L T h k 5, 1996 f L T h k 6, 1961). - Ute Gaillings: Em Lebensbild, Darmstadt 1996 (Darmstädter Schriften 68). - Dies.: ~s „Schule der Weisheit". In: Prima Philosophia, 9, 1996, 4, 419 - 435. - ~s Wirken in Darmstadt. In: Big. B B 3 / 4 (569/570), 1996, 5. Ute Gahlings: „An mir haben die Nazis beinahe ganze Arbeit geleistet". Uber den Umgang der Nationalsozialisten mit Hermann Graf In: Kroll 2000, 4 7 - 7 4 . - Dies. (Hrsg.): ~ und Asien. Beitr. zur Bedeutung Asiens fur ~ und seine Zeit. B i e belsheim 2001. - D B A II 700, 209 - 224. - B a B A 163, 2 6 6 - 2 7 3 .

Keyserling(k), Reichsgraf von

Heinrich

Christian

* 1 . 8 . 1 7 2 7 Lesten (K), f 2 1 . 1 1 . 1 7 8 7 Königsberg; Vater: Hermann Carl R e i c h s g r a f v. K . auf Blieden ( 1 6 9 6 - 1 7 6 4 / 6 5 ) , Staatsmann, M i t w . b. der W a h l Birons zum Hzg. v o n Κ . , Präsident der Akad. der Wiss. in St. Petersburg, Wirklicher G e h e i m e r R a t ; Sohn v. O t t o Ernst ν. Κ ( 1 6 6 4 - 1 7 2 2 ) u. Anna Sibylla ν. Manteuffel gen. Szoege ( * 1 6 7 5 ) ; M u t t e r : Agatha Eleonora, geb. Freiin v. Fircks (1707 — 1772). Erhielt seine erste Bildung von seinem Vater u. von Privaterziehern in Lesten, Dresden, D a n zig u. Gotha, seit 1741 J u r a - u. Philos.-Studium in Leipzig, ab 1 7 4 3 in Halle, war gleichzeitig 1 7 4 2 C h e f der kursächsischen Leibjägerkompanie, wurde kurfürstlich sächsischer u. kgl.-pol. Kamnierjunker mit dem R a n g eines Oberleutnants, 1 7 4 5 Berufung zum Gesandtschaftskavalier der kursächsischen Botschaft zur W a h l u. K r ö n u n g eines neuen Kaisers nach dem T o d Karls V I I . , setzte dabei seine Studien unter der Leitung v. Prof. J a k o b Friedrich Müller fort, am Krönungstag des Kaisers Franz I., w o auch der russ. Kaisertitel auf Betreiben des Vaters anerkannt wurde, in F r a n k f u r t / M zum R i t t e r geschlagen, dann Besuch versch. dt. Höfe. 1 7 4 6 begleitete er den Vater nach Regensburg, der dort kais.russ. Botschafter b. Reichstag war, 1 7 4 7 ging er mit dem Vater nach Berlin, der dort bis 1 7 4 8 als kais.-russ. Gesandter akkreditiert war. N o c h 1 7 4 7 Bildungsreise nach Italien, Frankreich u. England, die bis 1 7 4 9 dauerte, ab 1 7 5 0

kursächsischer Kammerherr, wirklicher H o f - , Justiz- u. Appellationsrat in Dresden, oo (1) 1 2 . 5 . 1 7 5 2 in Gaußig (Lausitz) Johanna M a ximiliane Catharina Erdmuthe Gräfin v. Dallwitz ( f 1758). Sollte 1 7 5 2 als kursächsischer Gesandter nach R e g e n s b u r g gehen, wurde aber kais. K ä m m e r e r u. ab 1 7 5 3 — 1 7 6 2 kais. zweiter prot. Reichshofrat in W i e n (der Vater war 1 7 5 2 - 1 7 6 1 dort Botschafter). 1 7 6 2 ging er mit seinem Vater nach St. Petersburg u. legte auf Verlangen Katharinas II. seine Reichshofratstelle nieder, bis 1 7 6 5 stand er in russ. Diensten, oo (2) 1 1 . 2 . 1 7 6 3 in Königsberg Carolina Charlotte Amalie R e i c h s - E r b Truchseß Gräfin zu Waldburg ( 1 7 2 8 - 1 7 9 1 ) , W i t w e des Grafen Gebhard v. Keyserling a. d. Hause R a u t e n b u r g ( 1 6 9 9 - 1 7 6 1 , Heirat 1744). Ernennung zum G e h e i m e n R a t , 1 7 6 4 Aufenthalt in Warschau, w o sein Vater als B o t schafter i.A. Katharinas II. die W a h l Stanislaus I I . , August (Poniatowskis) zum pol. K ö n i g betrieb, unter dem die zwei pol. Teilungen erfolgten, ehe er vor der dritten Teilung abdanken mußte. A u f R e i s e n i m Dienste St. Petersburg, nach dem T o d des Vaters 1 7 6 5 zog er sich nach R a u t e n b u r g (Ostpr.), dem Besitz seiner Frau, zurück, lebte aber i m W i n t e r in Königsberg i m Palais seiner Stiefsöhne am Vorderroßgarten, das er v. Ernst Graf v. Schlieben erworben hatte, Fideikommißstifter, erster G r a f der Grafschaft Rautenburg, St. A n n e n - u. weißer Adler-Orden. Das Palais wurde durch ihn u. seine Frau, zum geistigen u. gesellschaftlichen Zentrum in Königsberg, w o er die Künste (v. a. die Musik, Theater u. Malerei) u. die Wiss. förderte. D i e Gräfin wurde 1 7 8 6 aufgrund ihrer großen Fähigkeiten in der Musik und Malerei zum Ehrenmitgl. der Berliner Akad. der Künste ernannt. V o n ihr stammen ca. 83 Portraits ν. Freunden des Hauses. Z u den ständigen Gästen zählten Kant ( 1 7 2 4 - 1 8 0 4 ) , Hamann ( 1 7 3 0 - 1 7 8 8 ) , Hippel ( 1 7 4 1 - 1 7 9 6 ) , der Prof. für praktische Philos. Christian J a c o b Kraus ( 1 7 5 3 - 1 8 0 7 ) u.v.a.m. WERKE: A n o n y m : De feudis vexüli eorum demque investitura, F r a n k f u r t / M 1745. — Commentatio de eo, quod justum est circa itiohem iu partes, o . O . 1 7 6 1 ; anonym u . d . T . : De Ivre Evndi In Partes. I n : Selecta Jvris Pvblici Novissima zum B e h u f der R e i c h s - H i s t o r i e und der StaatsR e c h t e n 45, Frankfurt; Leipzig 1 7 6 4 , S. 109 — 1 4 2 ; wahrscheinlich wieder u . d . T . : Commen-

679

Keyserlingk

tatio de eo, quod justum es circa secessionem in partes, o.O. 1767. — Anonym: Schreiben eines Patrioten an seinen Bruder über die Frage: ob ein abgelegter Eid einen zu etwas verbinden könne, was ungerecht oder gesetzwidrig ist?, o.O. 1763. — Anonym: Remarques d'un Courlandois sur le memoire donne relativement aux affaires de Courlande, o.O. 1763; wieder in: Slg. der vornehmsten Schriften, welche den Streitigkeiten zwischen dem Herzog Ernst Johann von Curland und der Curländischen Ritter- und Landschaft herausgekommen sind, o.O. 1767; Ausz.: Auszug und vorläufige Anzeige derer Anmerkungen, welche ein wohlgesinnter Curländer über das Memoire sur les affairs de Courlande entworfen, und mit nächstem dem Publico mitzutheilen verspricht, o.O. 1763. — Reponse d'un Coulandois aux Remarques d'un de ses compatriotes faites sur le Memoire donne relativement aux affaires de Courlande, o.O. 1764. — Anonym: Lettre d'un Polonois a son ami a Londres, Königsberg 1773. — Anonym: Lettres sur la negotaion de Vordre de Malthe en Pologne, o.O. 1773. — Remarques d'un gentil-homme du roiaume de Prusse sur les reflexions d'un gentil-homme de la GrandePologne concernant les lettres patentes du roi de Prusse en datte de 13. Sept. 1772 emanees lors de la prise de possession de la Prusse-Polonoise par Sa Majeste Prussienne, o.O. 1773. - Anonym: Einige Grundsätze der Staatsklugheit in zehn Abhandlungen. Vorgetragen von Caesareon, Mitau 1773. — Nachrichten aus dem Monde, Königsberg 1781. — Neujahrsgeschenk an meine Freunde für das Jahr 1782, Königsberg 1781. - Anonym: Remarques d'un gentilhomme Prussien sur Celles d'un gentilhomme Polonois ä l'occasion de la prise de possession de la Prusse Polonoise, o.O. o.J. LITERATUR:

Bernoulli

1780,

3,

75;

1787,

9,

3 - 7 4

[Bernoulli ( 1 7 4 4 - 1807) Astronom u. Direktor der inath. Kl. der Ak. d. Wiss. Berlin, Reisebeschreibungen]. — Johann Friedrich Goldbeck: Litterarische Nachrichten von Preußen, 2 Bde. Berlin; Leipzig; Dessau 1781 - 1783, 1, 64 u. 2, 4 4 ; M k 2002. - Hirsching 1815; 3, 1797. - Schwartz 1799, 189 ff. - Denina 1791, 2, 314. - G. Bilterling: Leben des Grafen In: K. L. Woltmann (Hrsg.): Geschichte und Politik 2, 1803. - Meusel 1816. Stepf 1825. — Recke/Napiersky. — Winkelmann 1878. - B M 26, 1879. - A G B 1897. - Seraphim 1904. - APM 48, 1911, 7 7 - 114, 1 8 5 - 2 2 0 . G H Kur 1, 132. — Kurt Stavenhagen: Kant und Königsberg, Göttingen 1949 (Aus dem Göttinger Arbeitskreis). - D B B L 1970. - APrB 1. - D B A 645, 2 7 - 4 8 . - B a B A 163, 3 2 5 - 3 3 0 .

Keyserlingk, P e t e r Ernst v o n * 2 . 1 2 . 1 7 7 3 Bersebeck (K), f 1 1 . 7 . 1 8 2 9 Ksp. Kaltenbrunn (K); Vater: Peter v. K. aus Bersebeck (1747 — 1809), kur. Kammerjunker; Mutter: Elisabeth, geb. von Buttlar a. d. Hause Bersebeck, )|( von Münster ( 1 7 5 5 - 1 8 2 3 ) . Häuslicher Unterricht im Keyserlingkschen Haus in Blieden, 1 7 9 3 - 1 7 9 6 Studium in K ö nigsberg, 1796—1797 Oberlandgerichtsassessor in Mitau (K), 1802 Beisitzer im Tuckumschen Oberhauptmannsgericht, 1809—1829 Hauptmann in Illuxt (K). W E R K E : mit Ernst Gotthard v. Derschau: Beschreibung der Provinz Kurland. Nach Anleitung des unter Allerhöchstem Schutz Seiner Kaiserlichen Majestät von einer freien ökonomischen Gesellschaft zu St. Petersburg im Jahre 1802 angefertigten Entwurfs, bearb. v. Johann F. v. Recke, Mitau 1805.

LITERATUR: Recke/Napiersky. — Hamberger/ Meusel 1834. - Seuberlich 1938, 1, 192 f. - C,H Kur 1, 128. - Räder 1942. - D B B L 1970. - D B A 645, 7 8 - 8 0 . - BaBA 163, 3 4 6 - 3 4 8 .

Keyserlingk, R o b e r t G r a f v o n * 1 0 . 1 2 . 1 8 7 3 Reval, f 1 5 . 2 . 1 9 2 4 Reval; Vater: Robert Nicolaus v. K. ( 1 8 3 5 - 1 9 0 0 ) ; Mutter: Adelheid Eva Johanna Ottilie, geb. Bsse. v. Maydel ( 1 8 4 5 - 1 9 2 5 ) . Domschule u. Nikolai-Gym. in Reval, 1892 — 1899 Med. Studium in Dorpat u. Charkow (nördl. Teil der Ukraine, westl. Kiew), Dr. med., 1900 Assistent am Diakonissenhaus in Reval. oo 2 1 . 1 . 1 9 0 1 Elsbeth Marie Ottilie Füner (* 1876 St. Petersburg). 1901 Studienreise nach Berlin u. Dresden, 1904 Leiter der Hebammenlehranstalt in Reval, Arzt an der Knüpferschen Privat-Frauenklinik, 1919 O r dinator der Geburtshilflich-gynäkologischen Abt. des Revaler Krankenhauses, später ließ er sich als Arzt in Reval nieder. Vom japanischen Meer zum Ural. Eine Wanderung durch Sibirien, Breslau 1895; ebd. 1898; 2. durchges. u. verm. Aufl. ebd. 1899 [Ausz. übers, ins Russ., Moskva 1900], — Wege und Ziele preussischer Venvaltungsreformen, Berlin 1912 (Schriften des Vereins R e c h t und Wirtschaft 3,1). - Die da unten sitzen. Schauspiel in 3 Akten, Reval; Leipzig 1918. — Deutschlands Getreidewirtschaft und Versorgung nach dem Kriege, Berlin 1918. - In:

WERKE :

Keyserlingk-Rautenburg Kluge 1918: Der Tod, S. 36; Mein Liebster ist tot., S. 37; Erwartung, S. 50 [Ge.]. — Rationalisierung der Landivirtschaft. In: Die Bedeutung der Rationalisierung für das deutsche Wirtschaftsleben, hrsg. v. der Industrie- u. Handelskammer zu Berlin, Berlin 1928, S. 171 — 202. - Ein Weg zur Entschuldung der deutschen Wirtschaft. Vortrag, Liebertwolkwitz 1931 (Arbeiten der Leipziger Ökonomischen Societät). — Werte deutscher Vergangenheit. 5 Nachtgespräche über Vorkriegswerden und Nachkriegsstreben, Cammerau; Schweidnitz 1935 [Vorw. ~]. — Philosophische Wechselgespräche, Dorfen-Markt/ Oberbayern 1954 [1. Ewiges Werden; 2. Mysterien] . — Adventsgespräche. Christentum einst und jetzt, Reutlingen/Württemberg 1955. — Verf. diverser med. Fachbeitr. Brennsohn 1922. — GH Kur 1, 137. I. Fischer (Hrsg.): Biogr. Lex. der hervorragenden Arzte der letzten 50Jahre, 2 Bde. Berlin; Wien 1 9 2 3 - 1933, 1932, 1. - Nekro 1936. - Alb. Est. 1961. - Kosch. - Arved von Laube: Der Reichskommissar ~ u. die deutsche Politik in Livland und Estland im März/April 1918. In ZfO 19, 1970, 601 - 6 3 1 . - Redlich 1989. - DBA II 700, 2 4 9 - 2 5 0 . - BaBA 163, 3 4 9 - 3 5 1 . LITERATUR:

Keyserlingk-Rautenburg, Cecile Marie Anna Amalia Elisabeth Gräfin von, geb. Gräfin v. Anrep-Elmpt * 23.7.1847 Schwitten (K), f 27.9.1928 Königsberg; Vater: Joseph Carl v. Anrep, seit 1853 Graf v. Anrep-Elmpt ( 1 7 9 6 - 1 8 6 0 ; altes niedersächsisches Geschl., seit 1470 Lehnsvassallität des Dt. Ordens, 1853 russ. Grafen „von Anrep-Elmpt"); Mutter: Cäcilie Julie Phillippine Gräfin v. Elmpt, Erbin v. Schwitten (1812-1892); Neffe Alfred Graf v. Keyserling. Häuslicher Unterricht, oo 27. (j. 15.) 1.1869 Hugo Theodor Alfred Graf v. KeyserlingkRautenburg (1839-1904). Nach ihrer Heirat lebte sie auf Schloß Rautenberg b. Lappienen (nördl. Teil Ostpr., westl. Tilsit). WERKE: Wahres und Erträumtes, Rostock; Danzig 1887 [Nn.]. - Gedichte, Berlin 1912. U B E R S . : Unter Cecile v. Anrep: Robert Browning: Der Ring und das Buch, Leipzig 1927 [a.d. Engl.]. L I T E R A T U R : Hinrichsen 1891. Pataky 1898. Brummer 1913. - Poinpecki 1915, 221 - 2 2 . GH Kur 1, 141 - 142. - Kosch. - Friedrichs 1981. - Redlich 1989. - DBA 645, 6 6 - 6 7 .

680 Kienitz, Oskar Carl Ernst * 30.11.1815 Zelmeneeken (K), f 17.1.1859 Dorpat (L); Vater: Pastor Johann Jakob Ernst K. Häuslicher Unterricht, 1 8 3 5 - 1 8 4 0 Theol. Studium in Dorpat, 1838 die silberne, 1839 goldene Preismedaille der Univ., dann Hauslehrer in Pleskau (Rußl., südl. Spitze des Peipussees) u. auf Gütern in L u. K. Während dieser Zeit widmete er sich intensiv auch hist. Arbeiten u. hegelscher Philos. oo 1851 Bsse. Aug. v. Korff, Tochter v. Dr. med. Gustav v. K. (f 1854). 1 8 5 1 - 1 8 5 4 Leiter einer privaten Lehranstalt in Lemsal (L). Übersiedlung nach Dorpat, wo er kurzfristig die Redaktion des Inland übernahm. Die Braut von Korinth. Tragoedie in 3 Acten, Mitau; Dorpat 1843 [Auseinandersetzung zw. Heidentum u. Christentum]. — Vittoria Accorombona. Trauerspiel [Proben 1846 im Inland] — Vierundzwanzig Bücher der Geschichte Livlands. Aus den Quellen dargestellt, 2 Bde. Dorpat; Riga 1 8 4 7 - 1 8 4 9 [Bd. 1, 1847, Buch 1 u. 2, die Zeit bis 1236 in L umfassend; Bd. 2, Lief. 1, 1849, die Zeit bis 1260 darstellend; weitere Bde. sind nicht ersch.]; auch M k ; Rez. v. August Hansen. In: Inland 1848, Nr. 14, 15, 20 [Hansen unterzog die 1. Lief, des Werkes einer starken Kritik; generell wurde ~ die romantisch-ritterliche Verklärung der ritterlichen Ordenszeit angelastet]. - Die Schlachten hei Maholm und Pleskow. Ein Denkmal Plettenbergs, Riga 1849 [die These v. einer Schlacht b. Maholm stützt sich auf eine Bemerkung in der Chronik v. —> F. Nyenstede; Pleskau, russ. Pskow, war vom Dt. Orden heftig umkämpft, da der Ort eine der wichtigsten Handelsstädte war, ehe St. Petersburg seine Bedeutung übernahm; der Ordensmeister Plettenberg feuerte nach einer freien Wiedergabe v. ~ a. d. Peloponesischen Krieg von Thukydides (um 460/455—400) in dem „Denkmal" seine Krieger an, so daß L seine deutsche Bevölkerung gegenüber den Truppen Ivans erhalten konnte]. — Prolegomena zur Geschichte der Menschheit. Gratulationsschr. zur Jubelfeier der Kaiserl. Universität Dorpat am 12. Dezember 1852, Dorpat 1852/53. - St. Petersburg, Dorpat 1855. — In: Sivers 1855: Vorläufige Bitte, S. 499; Freiligrath, S. 499; Herbart und seine Schüler, S. 499; Wetterpropheten, S. 499; Ahasver, S. 499; Unterschiede, WERKE:

681 S.500; Die neuen Weltweisen, S. 500; Erbsünde, S. 500; Satans Trost, S. 500; Wahlfest, S. 501. Die Sturm- und Drang-Periode und J. M. Reinhold Lenz. I n : Inland 48, 1 . 1 2 . 1 8 5 8 , Sp. 7 6 9 775; N r . 50, 15.12. 1858, Sp. 8 0 9 - 8 1 4 ; N r . 52, 2 9 . 1 2 . 1 8 5 8 , Sp. 8 3 3 - 8 4 4 . - A u c h X e n i e n (Begleitverse zu Gastgeschenken u. seit G o e t h e u. Schiller sat. bissige A b r e c h n u n g mit Gegnern) u. Epige.; Philos. Studien zu Fichte u. Hegel. L I T E R A T U R : Sivers 1 8 5 5 , 4 9 8 . — Brummer 1 8 7 6 / 7 7 . - Alb.Acad. 1889. - Alb.Cur. 1932. - Kosch. Rauch 1986. - Redlich 1989. - DBA 646, 334. BaBA 164, 0 3 9 - 0 4 0 .

Kieseritzky, Guido * 4 . 3 . 1 8 0 3 Dorpat, f 8 . 3 . 1 8 6 2 D o r p a t ; Vater: O t t o W i l h e l m K. ( 1 7 5 5 - 1 8 1 4 ) , A d vokat (Fam. stammt aus Polen, in L seit d e m 17. J h . nachwsb.); M u t t e r : Felicitas Catharina, geb. v o n H o f f m a n n (1765 — 1837); eines der zahlr. Geschwister ist der b e r ü h m t e deutschbaltische Schachmeister Lionel K. (1806 — 1853). S t u d i u m 1 8 2 2 - 1 8 2 4 u. 1 8 2 6 - 1 8 2 7 in D o r p a t Ö k o n o m i e . Privatlehrer der M a t h e m a t i k in Dorpat. WERKE: Frcya, das Buch der Liehe, 2 Bde. D o r p a t 1 8 3 5 - 1 8 3 8 [Tl. 1: Kleine Gedichte-, Tl. 2: Das Rosenmädchen Tempel]. — In: Schneeglöckchen 1838: Am Quellenteich, S. 2 2 - 4 3 [Ball.]. L I T E R A T U R : Brummer 1876/77. - Alb.Acad. 1889. - Kosch. - DBA 647, 91. - BaBA 164, 88. Kjerulf, I r e n e —- H o e r s c h e l m a n n , H e l e n e von K j u c h e l ' b e k e r —> K ü c h e l b e c k e r Klassohn, Renatus Heinrich * 8.9. (j. 28.8.) 1787 W a l l h o f (K), f 2 2 . 2 . 1842 G r ü n h o f (K); Vater: H e i n r i c h H e r m a n n Κ . , K r ü g e r zu Wallhof u. Gürtler, später Stadtältermann in Mitau. G y m . in Mitau (K), 1 8 0 6 - 1 8 0 8 S t u d i u m der T h e o l . in Dorpat, 1808 silberne Preismedaille, 1812 Pfarrer in N e u - A u t z (K), am 2 1 . 4 . 1 8 2 6 segnete er das 50jährige Ehebiindnis seiner Eltern n e u ein, ab 1827 Pastor in G r ü n h o f . oo 8 . 1 1 . 1 8 1 2 Gertrud, geb. Stempel. WERKE: Nachruf auf den geschiedenen Geist des edlen Beitier. Mitau, den 17. September 1811,

Kleinschmidt M i t a u 1811 [G.; vgl. zu Prof. W i l h e l m G o t t lieb Friedrich Beitier —> G. v. Bilterling]. — Wenn die Noth am höchsten ist, so ist Gott mit seiner Hülfe am nächsten. Ein Rückblick auf die Vergangenheit, in einem Kanzelvortrage, gehalten in der St. Trinitatiskirche zu Mitau am 8. December 1813, als an dem Jahrestage des Wiedereinzuges der Russischen Truppen in Mitau, M i t a u 1814 [Prosa u. zwei Ge.]. - Benno, oder Liebe und Fflicht. In: Elegien, M i t a u 1816. - Zeit und Eiligkeit. Zur Todesfeyer am Sterbetage Ihro Excellenz der Frau Gräfin von Medem, geb. Gräfin von Brown(e), gesprochen am 15. Februar 1822, Mitau 1822; w i e d e r in: Allg. Kur. A m t s - u n d Intell.-Bl. 65, Extrabig., 15. Aug. 1831 [G.]. An Mitau's Bewohner und ihre Biedern Aerzte. Worte der Erinnerung und des Dankes, o . O . o.J. [G.]. — Zur Feyer des Geburtstages Ihro Königlichen Hoheit der Durchlauchtigsten Prinzessin Maria von Würtemberg am fünften September 1832 ehrfurchtsvoll gewidmet., M i t a u 1832 [G.]. — Zahlr. GelGe. HRSG. : Reminiscenzen aus dem Badeleben am Ostseestrande zu Kaugern und Dubbeln, im Verein mit einigen Freunden herausgegeben. Erste Sammlung, M i t a u 1841 [enth. Ge. v. ~ u. v. —> D . G. v. B e r g m a n n , E. Merkel, —»• F. W . v. T r a u t vetter u . a . ; die 2. Slg. ersch. nicht]. L I T E R A T U R : Recke/Napiersky. — Inland 1842, 10, 93. - Blätter für Stadt u. Land 1842, No. 9, 36. Schmidt 1854, 20, 1842 (1844). - Rehbinder 1853, 961. - Brümmer 1876/77; 1884. - Alb.Acad. 1889. - Goedeke 15, 149. - Kallmeyer 1910. Mitt. u. Nachr. 4, 304. - Kosch. - Redlich 1989. - DBA 655, 2 3 5 - 2 4 0 . - BaBA 167, 1 5 5 - 159. Kleinschmidt, Peter * 17. Jh. R o s t o c k ; B ü r g e r v o n Riga (L). WERKE: Einfältiges, doch schuldiges Andencken, welches bey ansehnlicher Auffbauung des für 6 Jahren niedergefallenen Turms der Kirchen zu St. Peter in Riga anitzo zu envecken, und auf die Nachkommen zu behalten, ihme hiemit angelegen seyn lassen wollen, R i g a 1672 [G.J; Ausz. in: Rig.Stadtbll. 1816, S. 294 [auch verzeichnet u n t e r d e m lat. Titel Tunis templi pettini dilapsa et erecta]. — GelGe. Gadebusch 1777, 2, 114. - Hupel 4, 1782, 202. - Recke/Napiersky. - DBA 659, 444. - BaBA 168, 2 2 4 - 2 2 5 . LITERATUR:

Kleist Kleist, L u c i e Elise F r e i i n v o n * 22. (j. 10.) 12.1882 Goldingen (K), f 2 8 . 1 . 1978 B a d e n - B a d e n ; B r u d e r —> P. B a r o n v. Kleist.

682 nelia Margareta 1728).

Dorothea,

geb.

Fuchs

(*

W u c h s in ärmlichen Verhältnissen in Frankfurt auf, nach d e m T o d des Vaters ernährte die M u t t e r die Fam. als Wäscherin, N ä h e r i n u. Lebte in R i g a , 1939 U m s i e d l u n g in den Krämerin. A u f g r u n d der Fürsprache eines Warthegau, dann nach Süddtl. Gymnasialprof. erhielt ~ als Armenschüler W E R K E : Ulrike. Eine Geschichte aus des Gottesländchens glanzvollen Tagen, R i g a 1936 [Inh.: einen Freiplatz an der Frankfurter G e l e h r t e n Das Duell; Die Beerdigung; Reminiszenzen; schule, w o er sich i m C h o r der K u r r e n d e Friederike; Der Junggesellenahend; Ulrike; Spuk schiiler, später als Kalfaktor mit O f e n h e i z e n , im Schlosse; Der Pastor; Das Diner bei der Star- H o l z h a c k e n u. a. seinen Lebensunterhalt v e r ostin Korff; Die Beichte; Die Winterfahrt; Die diente, sein S t u d i u m finanzierte er später Mutter; Im Schatten des Todes; Allerlei Begeben- d u r c h Privatunterricht, verließ 1772 die heiten; Tagliostro; Genesen; Im Freundeskreise; Schule. J u g e n d f r e u n d J. W . v. Goethes, dessen Das Vermächtnis der Mutter]. Fam. ~ materiell unterstützte. Goethes LITERATUR: Kosch. - R e d l i c h 1989. - B a B A 168, Frankfurter Kreis, d e m auch —> J. M . R . Lenz 270. — Die Kleist aus Hinterpommern in Preußen, angehörte, vermittelte ~ die ersten literar. Kurbayern, Köln, Kurland u. Rußland, Dänemark A n r e g u n g e n , er las Rousseau, Petrarca, u. Schweden. In: Detlev Schwennicke (Hrsg.): H o m e r , Shakespeare u. Lucian. 1774—1776 Europäische Stammtafeln. N.F., Bd. 23, R u n d um S t u d i u m der R e c h t e , T h e o l . u. Literatur in die Ostsee 2, F r a n k f u r t / M 2 0 0 6 [69 T a f e l n ] . G i e ß e n o h n e Abschluß, Liebe zu Albertine v. Grün, Freundschaft mit Ernst Schleiermacher, Kleist, P a u l B a r o n v o n d e m er lebenslang v e r b u n d e n war, 1775 zu * 2 2 . 8 . 1 8 8 6 Goldingen (K), f 3 1 . 1 0 . 1 9 6 2 Gast b. G o e t h e , w o er „Die Zwillinge" B a d e n - B a d e n ; Schwester —• L. v. Kleist. schrieb, erste VeröfFtl. v. D n . , J u n i 1776 u n Studierte Jura, D r . j u r . , 1939 U m s i e d l u n g , eingeladen Reise nach W e i m a r zu Goethe, Rechtsanwalt, R i c h t e r u. N o t a r . A u c h Ubers, h o f f t e dort auf eine Anstellung, U m g a n g mit a. d. Russ. Christoph Martin Wieland, m e h r e r e Reisen nach Gotha, traf dort auch den Scharlatan W E R K E : Höhen und Tiefen. Gedichte, B a d e n B a d e n 1950; m . d . U . : Neue und alte Gedichte, C h r i s t o p h K a u f m a n n (1753 — 1795), der d u r c h H a m b u r g 1957. — Die große Schicksalsgemein- sein intrigantes Verhalten die zeitw. E n t z w e i schaft. Eine Erzählung, die sich in populärer Weise u n g ~s u. Goethes verursachte, welcher z u m der gegenüber mit der Frage des Todes und des menschlichen G e h e i m e n R a t aufstieg u. G o e t h e i m m e r eine Unterlegenheit empfand, Daseins hefaßt, H a m b u r g 1950. damit seine eigene unsichere gesellschaftliche H R S G . : mit E. v. Bulmerincq, J. Kaul u. W . B a r o n Maydell: Zur Tagesordnung! Beiträge zur Stellung b e w u ß t machte. Er sollte G o e t h e nie Entschädigungsfrage und andere Zeitfragen, R i g a m e h r persönlich treffen, n a c h d e m er W e i m a r 1929 [Schrift u. a. zu den Enteignungen nach verlassen hatte, ging seit dieser Zeit seinem W u n s c h nach, Offizier zu w e r d e n , ließ sich der Unabhängigkeit der bait. Staaten]. am W e i m a r e r H o f in Taktik, Strategie u. LITERATUR: Kosch. - N e k r o 1973. - R e d l i c h 1989. Exerzierkunst ausbilden, b e m ü h t e sich mit - BaBA 168, 275. Hilfe der Hzgin. A n n a Amalia o h n e Erfolg u m K l i n g e , Ernst —> K e y s e r l i n g , Elise G r ä f i n einen Posten i m p r e u ß . H e e r , auch die V e r mittlung des elsässischen Dichters Gottlieb K l i n g e n b e r g —>• K l o t v o n H e y d e n f e l d t C o n r a d Pfeffel an B e n j a m i n Franklin, amerik. K l i n g e r , F r i e d r i c h M a x i m i l i a n (russ. F j o - Gesandter in Paris, auf eine Stellung in den d o r I v a n o v i c ) , n a c h 1780 v o n A r m e e n der amerik. U n i o n w ä h r e n d des * nach d e m 1 5 . 2 . 1 7 5 2 F r a n k f u r t / M , π 18.2. Unabhängigkeitskriegs, w a r vergeblich, 1776— 1778 Schauspieler u. Theaterdichter b. der 1752, f 3.3. (j. 20.2.) 1831 D o r p a t (L), $ St. Petersburg, Alter Smolensker Luth. Friedhof; W a n d e r t r u p p e des Prinzipals Abel Seyler, der Vater: Johannes K. (f 1760), Stadtartillerist er sich in Leipzig anschloß, mit dieser u. a. in (Konstabier/Geschützmeister); M u t t e r : C o r - Frankfurt, M a n n h e i m , Mainz, K ö l n u. D ü s -

683 seldorf. 1777 kurze Bekanntschaft mit Gotthold Ephraim Lessing, Kontakt zu Johann Martin Miller, den Schriftstellern des Göttinger Kreises u m Friedrich Leopold v. Stolberg, Freundschaft mit Maler Müller u. a., stets in Geldnot, da Seyler häufig die Bezahlung schuldig blieb. Seine Wanderzeit endete erst durch seinen Aufenthalt b. dem Dichter J o hann Georg Jacobi auf Gut Pempelfort b. Düsseldorf. Besuchte in Zürich J o h a n n Kaspar Lavater u. seinen Jugendfreund Philipp Christoph Kayser, 1778 Leutnant in einem österr. Freibataillon, Teilnahme am bayerischen Erbfolgekrieg, w o h n t e auf versch. böhmischen Schlössern, seit 1779 in E m m e n dingen b. Fr.i.Br. b. Goethes Schwager Johann Georg Schlosser, w o er Lenz wiedertraf, der dort in seinem angegriffenen Zustand Zuflucht gesucht hatte, u. den ~ eines nachts, u m ihn von seinen gelegentlichen „Wahnsinnsanfällen" zu heilen, in einen Bach warf. Schlosser machte ~ mit dem in M ö m p e l g a r d / M o n t b e liard residierenden Schwiegervater des russ. Thronfolgers Paul, Prinz Friedrich Eugen von W ü r t t e m b e r g bekannt, der sich für ~ um eine Stellung in der russ. Armee bemühte, weswegen ~ im Mai 1780 nach Basel, bald darauf in die Sommervilla des Baseler Seidenfabrikanten Jakob Sarasin b. Pratteln u. damit in die Nähe seines Förderers umzog, w o er auch Lavater traf. U b e r die gemeinsamen poetischen Versuche distanzierten sich Sarasin u. Lavater j e d o c h bald v. dessen Verhalten sie als egoistisch empfanden. 1780 Leutnant im Bataillon der Marine u. Ordonnanzoffizier des späteren Zaren Paul I. in St. Petersburg, V o r leser u. H o m m e de lettres der Hofges., daher enge Beziehung zu Paul u. seiner Frau Sophie Dorothea von Württemberg, was seine k o n tinuierliche Karriere neben seiner Selbstdisziplin u. Unbestechlichkeit forderte. In Pauls Gefolge bereiste er 1781 Polen, W i e n , Italien, Paris u. Belgien, besucht getrennt v. der R e i seges. Freunde u. Fam. in der Schweiz u. in Dtl., w o h i n er nie wieder zurückkehren sollte, danach in der Türkei u. in Polen stationiert. Seit 1785 Ausbilder im adl. Landkadettenkorps in St. Petersburg, eine Bildungsanstalt, die Kinder im Alter v. etwa fünf Jahren aufnahm u. in fünfzehn Jahren zu Offizieren ausbildete, w o ~ u. a. zum Förderer des russ. Dichters Faddej Bulgarin wurde, der später gegen ihn intrigierte. ~ stieg in den R a n g eines Majors u.

Klinger

Kapitäns auf, in seinen ersten Jahren in R u ß l . verschwanden seine D n . weitgehend v. den dt. Bühnen, seine Werke standen in den folgenden Jahren unter strenger Zensur, weswegen ~ seine Autorschaft verschleierte u. in den Ausg. meist keine russ. Stadt als Druckort angegeben werden durfte, oo 1788 in St. Petersburg Elisaveta Alexandrovna Alexejeva, Tochter eines adl. russ. Oberst; drei Söhne, von denen zwei früh starben u. der dritte, Alexander, 1812 an den Folgen einer schweren V e r w u n d u n g in der Schlacht b. Borodino gestorben. Dieser Verlust ließ ~ in seinem späteren Leben resignieren u. letztlich vereinsamen. 1798 Oberstleutnant u. Generalmajor, 1801 Direktor des Kadettenkorps. Als Alexander I. nach dem despotischen Paul I. den Zarenthron bestieg, war ~ begeistert, 1802 wurde ihm als Ausgleich für die unbezahlte Tätigkeit als D i rektor das Krongut D r u k e n h o f (K) zugesprochen. Seit 1802 Oberdirektor des Pagenkorps u. Conseilmitgl. des Fräulein- u. Katharinenstifts, unter seiner Leitung stand 1806 — 1816 u.a. —»• H. v. Brackel. 1811 Generalleutnant, wechselte z u m Oberschulrat im russ. Volksbildungsministerium, hielt sich als Beamter an den Grundsatz, das öffentliche W o h l auf die v o m Staat festgelegte Weise zu befördern, was ihm mitunter Kritik durch die Intelligenz einbrachte. 1803—1816 v o m Zaren als Kurator des Schulbezirks u. der Univ. Dorpat eingesetzt, seit 1805 war —»• K. W . F. Musäus der Sekretär. Beschäftigte sich bis 1816 v. a. mit Bildungspolitik, plante die Einrichtung v. Volksschulen, die R e f o r m der militärischen Erziehung u. die Organisation der Univ., nach dem R ü c k z u g Napoleons aus R u ß l . (1812) ließ die Wertschätzung ~s am russ. H o f nach, man kritisierte sein „unrussisches Wesen", seine angebliche Bevorzugung der franz. Sprache u . a . , 1816 seines Amtes als Kurator enthoben. ~ lernte um 1816 in St. Petersburg, w o er bereits Kontakt zu —> A. v. R e n n e n kampff pflegte, auch die Schriftstellerin —> F. T a r n o w kennen. 1818 v. der Leitung des Pagen- u. des Kadettenkorps entbunden, trat 1820 aufgrund seines h o h e n Alters auch v. seinen übrigen Ämtern zurück, siedelte endgültig nach St. Petersburg über u. gab die Absicht auf, wieder nach Dtl. zurückzukehren. 1827 Dr. h.c. der Univ. Dorpat, 1830 Verleihung des Alexander-Newski-Ordens durch den Zaren, zog sich 1830 völlig a. d.

Klinger Öffentlichkeit zurück, gab vor seinem T o d aus Furcht vor Repressalien u. Zensur die A n weisung, seinen gesamten literal". Nachlaß, Aufz., Unterlagen u. B r e . zu verbrennen, was seine W i t w e auch tat. Anhänger Voltaires, vertrat als D i c h t e r die Prinzipien einer radikalen Aufklärung, die er mit seinem Leben als B e a m t e r in einem hierarchisch-autokratischen System zu vereinbaren versuchte, schulte sich an den Schriften Jean-Jacques Rousseaus, auf dessen These ~s Gesellschaftskritik basierte, wonach der M e n s c h seine Bestimmung nur i m Naturzustand v o l l k o m m e n entfalten kann, Kultur u. Zivilisation den Menschen j e d o c h verderben, er sah daher die herrschende feudalistisch-absolutistische Gesellschaftsordnung als Höhepunkt einer hist. Entwicklung an, welche die im Naturzustand gegebene Gleichheit u. A u t o n o m i e aller M e n s c h e n zerstöre, verhandelte diese Zustände u. die daraus resultierenden Konsequenzen in seinen W e r ken ; setzte sich auch mit der Ethik Immanuel Kants auseinander, distanzierte sich aber v. der Franz. R e v o l u t i o n u. beschrieb die unaufhebbaren Widersprüche der Existenz zw. moralischem W i l l e n u. der Notwendigkeit, innerhalb des ungerechten Systems zu handeln. In späteren Jahren Anhänger v. Thomas Hobbes, stand den literar. Strömungen der W e i m a r e r Klassik u. der R o m a n t i k kritisch gegenüber, da es diesen seiner M e i n u n g nach an B e z u g zur poltisch-sozialen Realität m a n gelte. „Das ist ein durchgängiges M e r k m a l in Klingers Leben, allein, einsam gelang es i h m nicht, die Widersprüche seines Charakters, seine helle Empfindlichkeit und reaktive G e waltsamkeit, seine düsteren, zu Pessimismus und Verzweiflung neigenden Leidenschaften und seinen klaren, an den französischen R a tionalisten geschulten Verstand in U b e r e i n stimmung, wenigstens zu gegenseitiger D u l dung zu bringen. Eins unterdrückte das andere — oder heillose Zerrissenheit herrschte. Dieser Widerspruch durchzieht auch sein geistiges Leben, er blieb i m m e r zugleich Rousseauist und Voltairianer, und allein die Strenge und der Zwang äußerer Verhältnisse konnten i h m zur Befriedigung seiner Person verhelfen [ . . . ] . D i e ,harte Heterogenität', die eins G o e t h e am Freund beklagte, [kehrte er gegen sich selbst]. Das trägt Z ü g e einer Selbstvergewaltigung, einer dauernden, zum Charakter verfestigten Selbstaggression, die alle überschießenden

684 Antriebe und Leidenschaften, die Glut einer aufrührerischen, sich selbst unklaren Natur, den Wirrwarr eines Menschen, der nur soziale, berufliche, kulturelle Schranken in seinen Lebensverhältnissen findet, zu überwältigen sucht und die äußere Gewalt, die i h m angetan wird, zur eigenen, zweiten Natur macht. B e wußt kultivierte Klinger diese Haltung der Unberührbarkeit und Erstarrung, u m die Leiden seines Lebens wenigstens notdürftig abwehren zu können. [ . . . ] nicht die D r a m e n sind die bedeutendsten W e r k e Klingers, sondern seine nach 1 7 9 0 entstandenen R o m a n e , und sie allein hätten genügt, Klinger einen hervorragenden Platz in der deutschen Literaturgeschichte zu sichern, wären die sozialen und politischen Hoffnungen des Bürgertums in seinem Heimatland nicht so jämmerlich enttäuscht worden. D i e philosophischen und satirisch-politischen R o m a n e Klingers sind den geistigen Errungenschaften der Aufklärung in bitterer Konsequenz treu geblieben und begründen n o c h einmal zusammenfassend das Zeitalter der Vernunft. [ . . . ] Klingers R o manwerk ist, in Anlage und Ausführung, ein ganz singuläres Ereignis in der deutschen Literatur, Kontrapunkt zu Goethes Projekt einer großen Konfession, das dann in „Dichtung und W a h r h e i t " seinen reinsten und auch vollkommensten Ausdruck gefunden hat. [Die sehr unterschiedliche R o m a n e haben] alle einen gemeinsamen Fluchtpunkt [ . . . ] : die menschliche Tragödie, die bis zur K o m ö d i e und Farce hinabreicht. Klingers R o m a n w e r k wurde aus dem kulturellen Gedächtnis der Deutschen nicht wegen seiner U n v o l l k o m menheiten verdrängt, die man leicht über seiner ästhetischen Kraft, seinem sittlichen Enthusiasmus und seiner unbestechlichen Wahrheitsliebe vergißt, sondern weil es sich den herrschenden kulturellen Tendenzen in der deutschen Geschichte des 19. Jahrhunderts verweigerte [ . . . ] . Klinger war ein sehr vielseitiger Schriftsteller, der den knappen, aphoristischen Stil ebenso beherrschte wie den leidenschaftlichen Dialog, dem sowohl genaue Sittenschilderungen gelangen als pathetische Greuelbilder und der den Märchenton so traf wie den niederländischen Geschmack bei der Schilderung häuslicher Szenerien. E i n e Literaturgeschichte, die i m m e r nur aus der Perspektive der H e r o e n geschrieben wurde und deren ästhetischer Maßstab einer klassizisti-

685 sehen V o l l k o m m e n h e i t verpflichtet blieb, m u ß t e ihn in die F u ß n o t e n v e r b a n n e n f . . . ] . " Gert U e d i n g in: Ein verbannter G ö t t e r sohn, Stuttgart 1981, S. 1 2 - 1 6 . NACHLASS: Freies Deutsches Hochstift, Frankf u r t / M . — U B T a r t u : Kiri riiginöunik Struve'le. I n : Friedrich L u d w i g Schardius: A u t o graafide kollektsioon, Tl. 5, [St. Petersburg] 1512-1855. A n o n y m : Das leidende Weib. Ein Trauerspiel, Leipzig 1775 [5 A k . ; handelt v. d e m unheilvollen Einfluß v. Literatur auf das Verhalten einer Frau, v o m Zwiespalt zw. Geist u. Trieb, H e r z u. Verstand, Freiheit u. G e setz]; M k M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 7878); w i e d e r in: D e u t s c h e S c h a u b ü h n e 98, W i e n o.J.; w i e d e r in: Ludwig Tieck (Hrsg.): Gesammelte Schriften v o n J. M . R . Lenz, Bd. 1, Berlin 1828, S. 1 5 1 - 2 1 0 ; m . d . U . : [...]. Nebst einem Anhang: Die frohe Frau und Klingers Entgegnung, hrsg. v. L u d w i g Jacobowski, Halle (Saale) u m 1889 (Bibliothek der Gesamt-Litteratur des I n u n d Auslandes 332) [enth. N a c h d r . v. J o n a t h a n Gottlieb G ö n t g e n : D i e frohe Frau. Ein Nachspiel schicklich a u f z u f ü h r e n nach der Leidenden Frau, O f f e n b a c h ; F r a n k f u r t / M 1775]; freie Bearb. v. Karl Sternheim m . d . U . : Drama nach Friedrich Maximilian Klinger, Leipzig 1915. — A n o n y m : Otto. Ein Trauerspiel, Leipzig 1775 [~s erstes W e r k , er ließ sich zu diesem D . v o n J. W . v. Goethes „ G ö t z v o n Berliching e n " u. W . Shakespeares „King Lear" anregen. „ M a n darf es sich nicht verhehlen, die äussere E n t l e h n u n g hat an der S c h ö p f u n g des , O t t o ' nicht w e n i g Teil; daher der erstaunliche R e i c h t u m an M o t i v e n , deren D u r c h f ü h r u n g u n d dichterische V e r w e r t u n g gerade d u r c h das überfliessende Mass verhindert wird. Ein w e niger verschwenderischer Poet hätte mit den a n g e k n ü p f t e n V e r w i c k l u n g e n w o l vier D r a m e n ausgestattet. (...) bis auf die H a n d l u n g der N e b e n p e r s o n e n erstreckt sich der Versuch, d u r c h eigene B e w e g g r ü n d e j e d e n Vorgang zu erklären. U n d selbst über den Kreis hinaus, der zur den tragischen V e r w i c k l u n g e n in B e z u g steht, deutet Klinger eine individuelle Färbung an. U m so n o t w e n d i g e r scheitert die D u r c h f ü h r u n g eine scharfen Charakteristik. Das Uebermass des Thatsächlichen überflutet die feinere D u r c h b i l d u n g . Gerade dadurch aber trägt das Trauerspiel in hervorragendem Grade

WERKE:

Klinger

die dichterische Eigenart der S t u r m - u n d Drangzeit zur Schau u n d ist eine w a h r e Sammelstätte der in j e n e r Periode beliebten M o tive. So w u r d e , O t t o ' wichtig f ü r die Litteratur v o n d e m zeitgenössischen Maler Müller an, dessen dramatische Fragmente in engster B e z i e h u n g zu Klingers Tragödie stehen, bis zu d e m Vollender der Ideen der Geniezeit, bis zu Schiller, dessen , R ä u b e r ' u n d ,Fiesko' an das R i t t e r d r a m a anklingen (...). Aber nicht n u r der Stoff, auch die Art der Darstellung ist von g r ö ß t e m Interesse, obschon sie aller Kunstregeln spottet. H i e r zeigt Klinger, dass er auch innerlich seine M u s t e r sich anzueignen v e r stand, dass er leidenschaftlich hingerissen ganz in ihnen aufging, w i e denn seine H e l d e n w e niger j e e i n e m b e s t i m m t e n Vorbilde folgen als vielmehr der Z u s a m m e n s e t z u n g u n d M i schung m e h r e r e r ihr Gepräge verdanken. M a n c h e Scenen beweisen des Dichters originale Kraft aufs glücklichste. Z u d e m ist ja der ganze Stoff von Klinger erfunden u n d nicht aus der Historie entlehnt. Freilich entbehrt d a r u m auch diese dramatische Geschichte des zeitlichen Kolorites. ,Das Stück kein blosser Nachhall eines dagewesenen, es w a r ein Schritt weiter, unvorsichtig u n d unsicher, aber k ü h n , n e u u n d in grossem Sinn g e t h a n . ' " B. Seuffert, Ausg. H e i l b r o n n 1881, S. IV-VI]; M k M ü n chen u . a . 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 7878); w i e d e r i n : D e u t s c h e S c h a u b ü h n e 98, W i e n o.J.; hrsg. v. B e r n h a r d Seuffert, H e i l b r o n n 1881 (Deutsche Literaturdenkmale des 18. Jahrhunderts 1); ebd. 1882; N a c h d r . Ausg. 1881, N e n d e l n / Lichtenstein 1968. — A n o n y m : Die Neue Arria. Ein Schauspiel, Berlin 1776 [5 A k . ; V e r s c h w ö r u n g gegen einen T y r a n n e n ; Ubers, ins Engl., L o n d o n 1795; M k W o o d b r i d g e , C o n necticut 1986]; M k M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 1994 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 7238); w i e d e r in: D e u t s c h e S c h a u b ü h n e 108, W i e n o.J.; w i e d e r in: Irene Barasch-Haas: E t u d e sur la N e u e Arria de F . - M . Klinger. Suivie d ' u n e reimpression de la piece d'apres le texte de 1776, 2 Bde. Straßburg 1911. — Scenen aus Pyrrhus Leben und Tod, einem Schauspiel. In: Deutsches M u s e u m 1, 1776, S. 236 — 253; u . d . T . : Scenen aus Pirrhus Leben und Tod. In: H e i n r i c h August O t t o k a r R e i c h a r d (Hrsg.): Theater-Journal f ü r Deutschland 1, G o t h a 1777, S. 1 7 - 4 0 ; Forts. 1, 1777, S. 1 0 1 - 1 0 5 u . d . T . : Noch eine Scene aus König Pirrhus Leben

Klinger und Tod; u . d . T . : König Pyrrhus. In: TheaterJournal flir Deutschland, 1779, S. 3 8 ; Nachdr. M ü n c h e n 1 9 8 1 ; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 1 9 9 4 ; M k Hildesheim 1 9 9 8 ; u . d . T . : Eine nächtliche Scene aus einem Drama, mit Musik. I n : Orpheus, B d . 3, 1779, S. 1 8 3 - 2 0 2 . - A n o n y m : Simsone Grisaldo. Ein Schauspiel in fünf Akten, Berlin 1 7 7 6 [Verherrlichung der subjektiven Leidenschaft]; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 9 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 2 0 0 9 1 ) ; wieder in: Deutsche Schaubühne 113, W i e n o . J . ; wieder in: E d m o n d Vermeil: Le Simsone Grisaldo de F. M . Klinger. Etude suivie d'une reinrpression du texte de 1776, Paris 1913. - A n o n y m : Sophicns Liehe. I n : Musenalmanach (Poetische Blumenlese) für das J a h r 1776, Lauenburg 1776, S. 8 1 - 8 2 [G.]; wieder in: C . P. Kayser: Gesänge, mit Begleitung des Claviers, Leipzig; Winterthur 1777, S. 15. — Sturm und Drang. Ein Schauspiel, Berlin 1 7 7 6 [5 A k . ; urspr. Der Wirrwarr, auf Anraten C . Kaufmanns in Sturm und Drang umbenannt; Handlung um Familienkonflikt, Liebe, tiefe Feindschaft u. Maskeraden; U A Leipzig 1 . 4 . 1 7 7 7 durch die Seylersche T r u p pe; mit dem Schröderpreis ausgezeichnet; der Titel des Sch. wurde in Sat. u. Parodien auf das , , G e n i e t u m " instrumentalisiert, weswegen ~ das Stück nach 1 7 8 6 (Theater) zu seinen L e b zeiten nicht mehr abdrucken lassen wollte; Übers, ins Ital., Turin 1 9 3 4 ; 2. Aufl. ebd. 1 9 4 6 ; N a c h a h m u n g : Heinrich Ferdinand M ö l l e r : W i k i n s o n und Wandrop. Ein Schauspiel in fünf A z . , Frankfurt/M 1 7 7 9 ; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 4 ; W i e n 1 7 9 2 (Deutsche Schaubühne 4 8 ) ; vgl. Elisabeth Mentzel: Ein B r i e f der Madame Möller an den Schauspieldirektor Gustav Friedrich W i l h e l m G r o ß mann. In: Archiv für Theatergeschichte 2, 1905, S. 8 1 - 8 2 ] ; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 1 4 7 2 6 ) ; Berlin 1777; Basel 1 7 7 7 ; ebd. 1 7 8 0 ; wieder i n : Deutsche Schaubühne 170, W i e n o . J . ; Leipzig um 1 8 6 0 ; ebd. um 1870; ebd. 1 8 7 4 ; Stuttgart 1 8 7 8 ; Berlin 1883; Leipzig u.a. 1 8 8 5 (Meyers Volksbücher 5 9 9 ) ; Leipzig 1 8 9 4 ; m . d . U . : Ein Schauspiel. Mit einem Anhang zur Entstehungs- und Wirkungsgeschichte, hrsg. v. J ö r g - U l r i c h Fechner, Stuttgart 1 9 7 0 ; ebd. 1 9 7 4 ; Nachdr. ebd. 1977; Stuttgart 1 9 8 0 ; bibl. erg. Ausg. ebd. 1 9 8 3 ; ebd. 1987; Nachdr. ebd. 1 9 9 2 ; Nachdr. ebd. 1 9 9 5 ; bibl. erg. Ausg. ebd. 1 9 9 8 ; Nachdr.

686 ebd. 2 0 0 3 ; Ausz. in: Klaus Herrmann u. J o a chim Müller (Hrsg.): Sturm und Drang. Ein Lesebuch für unsere Zeit, W e i m a r 1 9 5 4 ; 6. verb. Aufl. Berlin; W e i m a r 1965, S. 4 6 - 7 1 ; 10. Aufl. ebd. 1 9 7 3 ; wieder i n : Wolfgang Stellmacher (Hrsg.): K o m ö d i e n und Satiren des Sturm und Drang, Leipzig 1976, S. 3 1 7 3 8 1 . - Die Zwillinge. Ein Trauerspiel in fünf Aufzügen, Hamburg 1 7 7 6 (Hamburgisches Theater 1/1) [ U A durch Friedrich Ludwig Schröder, Hamburg 2 3 . 2 . 1 7 7 6 ; erster Preis im Dramenwettbewerb, den die Ackermannsche Theatertruppe veranstaltete; hatte nur mäßigen Bühnenerfolg, machte ~ aber in kurzer Zeit dem breiteren Publikum bekannt; gewaltbeladene Gesch. um Erstgeburtsrecht u. Brudermord, Auseinandersetzung mit der Vätergeneration; es wurden zwei versch. Fass, gedr., die b. der letzten Einzelausg. zu ~s Lebzeiten in einer verschmolzenen Version hrsg. wurden, an der auch —• Κ . Morgenstern mitgewirkt hatte; neue Bearb. durch Schröder 1780, Erstaufführung 25.9.1783 Berlin; Ubers, ins Ital. I n : Cristina Baseggio (Ubers.): Sturm und Drang. Drammi, T u r i n 1959, 5. 1 1 5 - 1 9 5 (I grandi scrittori stranieri 4 4 ) ] ; vermutlich W i e n 1 7 7 6 ; Preßburg um 1776 [D. aufgeführt im k. k. Hoftheater in W i e n 1 7 7 6 ; wurde nach der ersten Aufführung vom Kaiser verboten]; M ü n c h e n 1777 (Neue Schauspiele); 2. Aufl. Hamburg 1 7 8 2 ; wieder i n : Theatralische Slg. 22, W i e n 1 7 9 1 ; neue Aufl. Hannover 1 7 9 6 ; Leipzig 1 8 7 3 ; ebd. um 1892; Neudr. ebd. 1 9 2 9 ; Berlin 1932; N a c h w . Karl S. Guthke, Stuttgart 1 9 7 2 ; Nachdr. ebd. 1 9 7 7 ; Nachdr. ebd. 1 9 8 0 ; Nachdr. ebd. 1 9 8 1 ; Nachdr. ebd. 1 9 8 4 ; Nachdr. ebd. 1 9 9 0 ; Nachdr. ebd. 1 9 9 4 ; Nachdr. ebd. 1 9 9 5 ; Nachdr. ebd. 2 0 0 0 ; Nachdr. ebd. 2 0 0 4 ; Ausz. i n : Klaus Herrmann u. J o a c h i m Müller (Hrsg.): Sturm und Drang. Ein Lesebuch für unsere Zeit, W e i m a r 1 9 5 4 ; 6. verb. Aufl. Berlin; W e i m a r 1965, S. 3 5 - 4 6 ; 10. Aufl. ebd. 1 9 7 3 ; Nachdr. Ausg. 1 7 9 6 u . d . T . : Eine unbekannte Fassung von Klingers Zwillingen, hrsg. v. W i l h e l m W i g e t , Tartu 1 9 3 2 (Eesti Vabariigi Tartu Ulikooli T o i metused. Acta et Commentationes Universitatis Tartuensis (Dorpatensis) Β Humanoria 28/2) [nach einem Handex. v. ~s dramatischen W e r k e n in der U B Dorpat, das hs. Revisionen v. ~ enth.]; B e a r b . : A n o n y m : Die Rache. Trauerspiel in 5 Aufzügen nach Klingers Zwillin-

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Klinger

gen frei bearbeitet, W i e n [Ms.; aufgefunden im (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 7 8 7 8 / Theater W i e n , 2 2 . 7 . 1 8 1 5 ] , — Epilog bey Eröf7 8 7 9 ) ; wieder in: Deutsche Schaubühne 2 2 2 , nung des Herrschaftlichen Theaters in Mainz geW i e n o . J . ; u . d . T . : Prinz Seidenwurm der Resprochen von Madame Seyler, den 17ten Junius formator oder die Kronkompetenten [ . . . ] (Nachw. 1777, Mainz 1 7 7 7 . — Die Erscheinung. In: P. C . Jürgen Pelzer), Stuttgart 1 9 7 8 [Während er Kayser: Gesänge, mit Begleitung des Claviers, dem Ende seines Dienstes in Osterr. entgegen Leipzig; Winterthur 1777, S. 2 4 [G.]; wieder sieht u. auf weitere Vermittlungsangebote i n : Hoffmann von Fallersleben: Findlinge zur wartet, „schreibt Klinger schließlich seinen Geschichte dt. Sprache u. Dichtung, B d . 1, ersten R o m a n , den Orpheus, der 1 7 7 8 - 1 7 8 0 Leipzig 1 8 6 0 , S. 137. - An Jenny um Mitter- in fünf Teilen erscheint und in dessen fünften nacht. In: P. C . Kayser: Gesänge, mit B e g l e i T e i l das ,moralische Drama' Prinz Seidentung des Claviers, Leipzig; Winterthur 1777, w u r m eingearbeitet ist. Das künstlerische S. 2 5 [G.]; wieder i n : Hoffmann von FallersScheitern dieses R o m a n s ist dabei ein Zeugnis leben : Findlinge zur Geschichte dt. Sprache u. der problematischen weltanschaulichen SituaDichtung, B d . 1, Leipzig 1860, S. 1 3 7 - 1 3 8 tion, in der sich Klinger befand. D i e Fürsten[Varianten in Die Neue ArriaJ. - Lied aus einer höfe sind i m R o m a n gleichsam in märchenKomedie. In: P. C . Kayser: Gesänge, mit B e hafter Entfernung gesehen, was keineswegs gleitung des Claviers, Leipzig; Winterthur nur der Absicherung und Einkleidung der 1 7 7 7 , S. 1 3 ; wieder in: Hoffmann von Falstellenweise außerordentlich scharfen Soziallersleben: Findlinge zur Geschichte dt. Sprakritik dient. D i e erotischen Spielereien und che u. Dichtung, B d . 1, Leipzig 1 8 6 0 , S. 1 3 5 - Perversitäten der Hofgesellschaft werden m i t 137 [ G . ; 2 T i e . ] . - Der verbannte Göttersohn. unter so kulinarisch ausgebreitet, daß die soErste Unterhaltungen, Gotha 1777 [nach dem zialkritische Dimension des W e r k s an B e d e u Vorbild der Göttergespräche des LucianJ; tung verliert. Klinger hat sich später der wieder in: Orpheus, B d . 3, 1 7 7 9 , S. 2 0 3 schändlichen Autorschaft' dieses Werks gera2 9 0 ; wieder i n : J o a c h i m Schondorff (Hrsg.): dezu geschämt und es in einem B r i e f an Herakles, M ü n c h e n ; W i e n 1 9 6 4 , Stuttgart Schleiermacher als bloße Brotarbeit bezeichu.a. 1 9 6 8 , S. 2 1 7 - 2 2 3 . — Orpheus. Eine tranet, und er hat auch n o c h versucht, diese gisch-komische Geschichte, 5 B d e . Genf; Basel Mängel zu beheben. D e r Prinz Seidenwurm 1 7 7 8 — 1 7 8 0 [~ versuchte sich hier als U n t e r - leidet aber insofern nicht unter dieser künsthaltungsschriftsteller, da seine vorangegange- lerischen Fehlkalkulation, als das Stück, das vor nen Publ. keine Einnahmen gebracht hatten; der fiktiven Hofgesellschaft zur Aufführung Mischung aus franz. Feenmärchen, erotischem k o m m t , als Satire in der Satire deutlich v o m R . u. StaatsSat., „ ( . . . ) b e w u ß t e M o n t a g e der R o m a n abgesetzt ist und in einem geschickt erfolgversprechenden Elemente des zeitgeaufgebauten Konflikt Klingers ideologische nössischen Unterhaltungsromans, nur lose Entwicklung v o m Reformoptimismus zu äudurch die Geschichte Bambinos zusammenßerster Reformskepsis zum Ausdruck k o m m e n gehalten, dem eine böse Fee von Geburt auf läßt." N a c h w . , S. 75 —76]; Forts.: A n o n y m : den entscheidenden Ausweis seiner M ä n n Prinz Formosos Fiedelbogen und der Prinzeßin lichkeit vorenthalten hat, so daß er nun auf Sanaclara Geige, oder Geschichte des großen Köseiner Fahrt, das Fehlende zu erlangen, die nigs. Vom Verfajier des Orpheus, 2 T i e . Genf; merkwürdigsten Abenteuer erlebt. Scharfe Basel 1 7 8 0 ; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 Gesellschaftskritik wechselt mit zweideutigen (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 7 8 7 8 / Dialogen, Märchenszene mit politischer Kari7 8 7 9 ) . — A n o n y m : Der Derwisch. Eine Komödie katur." G. U e d i n g i n : E i n verbannter in fünf Aufzügen, Ormus (eig. Basel) 1 7 8 0 ; M k Göttersohn, Stuttgart 1 9 8 1 , S. 11]; ebd. 1 7 9 9 - M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. 1 8 0 0 ; korrekte, umgearb. u. vollendete Ausg. Literatur, Fiche 7 8 7 8 ) ; wieder in: Deutsche u . d . T : Bambino's sentimentalisch-politische, coSchaubühne 2 0 8 , W i e n o . J . — A n o n y m mit J . misch-tragische Geschichte, 4 Bde. St. Petersburg, Sarasin u. J . K . Lavater: Plimplamplasko, der Leipzig 1791; Ausz.: A n o n y m : Prinz Seidenhohe Geist (heut Genie). Eine Handschrift aus den Wurm der Reformator oder Die Kron-KompetenZeiten Knipperdollings und Doctor Martin Luthers. ten, ein moralisches Drama aus dem 5. Theil des Zum Druck befördert von einem Dilettanten der „Orpheus", G e n f 1 7 8 0 ; M k M ü n c h e n u.a. Wahrheit; und mit Kupffem geziert von einem

Klinger Dilettanten der Kunst, Basel 1 7 8 0 [märchenhafte Sat. auf die Geniebewegung der Sturm und Drang-Periode, insbes. auf C . Kaufmann u. Selbstkarikatur ~s, in altertümelndem O b e r deutsch im Stil des 16. J h . verf., erhob keinen hohen literar. Anspruch]; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 7 8 7 9 ) ; G e n f o . J . ; Basel o . J . ; wieder in: August Langmesser: J a k o b Sarasin der Freund Lavaters, Lenzens, Klingers u. a. E i n Beitrag zur Geschichte der Genieperiode, Zürich 1899, S. 1 5 9 - 2 1 3 (Abh. hrsg. v. der Ges. für deutsche Sprache in Zürich 5) [Diss.]; Nachdr. hrsg. v. Hans Henning, Hamburg 1 9 1 3 ; Facs. Ausg. 1780 u . d . T . : Plimplamplasko. Der hohe Geist (Nachw. Peter Pfaff), hrsg. v. Arthur Henkel, Heidelberg 1 9 6 6 (Deutsche Neudr. Goethezeit); R e z . ν. Κ . A. Musäus. In: Allg. Deutsche Bibliothek 51/1, 1782, S. 2 2 9 - 2 3 0 . — Elfride. Eine Tragödie von F. M. Klinger in Kaiserlich-Rußischen Diensten, Basel 1 7 8 3 ; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 1 4 0 9 4 ) ; wieder i n : Deutsche Schaubühne 183, W i e n o . J . - Stilpo und seine Kinder. Ein Trauerspiel in fünf Akten, Basel 1 7 8 0 ; wieder i n : Deutsche Schaubühne 199, W i e n o . J . [Forderung nach dem Sturz der tyrannischen Fürsten- und Adelsherrschaft|. Die falschen Spieler. Ein Eustspiel in fünf Aufzügen, W i e n 1 7 8 2 [ U A k. k. Hoftheater W i e n 9 . 9 . 1 7 8 2 mit F. L. Schröder (ohne Erfolg)]; Berlin 1 7 8 3 ; wieder i n : Deutsche Schaubühne 2 3 1 , W i e n o . J . - A n o n y m : Die Geschichte vom goldnen Hahn. Ein Beytrag zur Kirchen-Historie, Gotha 1 7 8 5 [sat. R . ; märchenhaft gestaltete, an Voltaire orientierte Religionskritik; entstanden 1 7 8 3 im ukrainischen Feldlager; Ubers, ins Franz., o . O . 1 7 8 9 ] ; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 7 8 7 9 / 7 8 8 0 ) ; M k Göttingen 2001; Neubearb. anonym u . d . T . : Sahir, Eva's Erstgeborner im Paradiese. Ein Beytrag zur Geschichte der Europäischen Kultur und Humanität, Tiflis (eig. Leipzig) 1 7 9 8 [vgl. Nachricht an das Publicum über die philosophischen Romane von Fausts Eeben, Thaten und Höllenfahrt bis zum In: Intelligenzbl. der Allg. LiteraturZt. 89, 2 0 . 6 . 1 7 9 8 , Sp. 7 5 0 - 7 5 1 , über ~s auf zehn W e r k e angelegten, achtteiligen R . - Z y klus (umfassend Fausts Leben, Thaten und Höllenfahrt, Geschichte Giafars des Barmedden, Geschichte Raphaels de Aquillas, Reisen vor der Sündfluth, Der Faust der Morgenländer, Geschichte

688 eines Teutschen der neusten Zeit, Der Weltmann und der Dichter, Sahir, ein weiteres W e r k , Das zu frühe Erwachen des Genius der Menschheit, blieb Frag., der zehnte, wahrscheinlich aut. angelegte B d . blieb aus politischen Gründen unausgeführt oder wurde vernichtet, an dessen Stelle traten die Betrachtungen und Gedanken), der Art. sollte als V o r w . zum letzten R . ersch., Mißdeutungen v o n ~s Konzeption veranlaßten ihn j e d o c h zu einer früheren Stellungnahme : „ D e r Verfasser wagte hier, was, soviel i h m bekannt ist, kein Schriftsteller vor i h m gewagt hat ( . . . ) . E r fasste den wenigstens kühnen Entschluss, auf einmal den Plan zu zehn ganz verschiednen W e r k e n zu entwerfen, und zwar so, dass jedes derselben ein für sich bestehendes Ganze ausmachte, und am Ende doch alle sich zu einem H a u p t - Z w e c k e vereinigten. Diese so sehr unter sich verschiednen W e r k e sollten des Verfassers aus Erfahrung und Nachdenken entsprungene Denkungsart über die natürlichen und erkünstelten Verhältnisse des M e n s c h e n enthalten, dessen ganzes moralisches Daseyn umfassen, und alle Puncte desselben berühren. Gesellschaft, Regierung, R e l i g i o n , hoher idealischer Sonn, die süssten T r ä u m e einer andern W e l t , die schimmernde Hoffnung auf reyneres Daseyn über dieser Erde, sollten in ihrem W e r t h e und U n w e r t h e , in ihrer richtigen Anwendung und ihrem Missbrauche, aus den aufgestellten Gemälden hervortreten, die natürlich eben so vielseitig werden mussten, als sie sich uns in der moralischen W e l t , durch ihren schneidenden Contrast, auffallend darstellen ( . . . ) . W i e es übrigens in der W e l t , die wir die moralische nennen, hergehen sollte, hat der Verfasser nicht unterlassen anzuzeigen, und seine frommen W ü n s c h e darüber liegen so klar am Tage, wie die jedes andern Gutmeinenden; auch werden sie w o h l das Schicksal aller frommen W ü n s c h e haben ( . . . ) . So steht nun das ganze M e n schengeschlecht, in seiner Grösse, Herrlichkeit und Erhabenheit, in seiner Niedrigkeit, T h o r h e i t und Erbärmlichkeit, mit allen hohen Tugenden, Eigenschaften und Fähigkeiten, auf diesem so sonderbaren als schaudervollen Schauplatze, und über dem Schauplatze herrscht tiefes, zermalmendes Schweigen auf alle obigen Fragen, und nichts beantwortet dieses schreckliche Schweigen besser, als unsre innere moralische Kraft, und auch sie selbst nur durch ihr W i r k e n . " ] ; M k M ü n c h e n u.a

689 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 7 8 8 2 / 7 8 8 3 ) . - Theater, 4 B d e . R i g a 1 7 8 5 - 1 7 8 7 [Bd. 1, 1 7 8 5 : V o r w . (S. V - X I I ) ; Konradin (Tr. mit nationalem Stoff; verf. 1 7 8 4 ; U A Berlin 2 5 . 9 . 1 7 9 1 ) ; Die Zwillinge; Die falschen Spieler; B d . 2, 1 7 8 6 : Der Schwur (entstanden 1 7 8 3 ) ; Die Neue Arria; Sturm und Drang; B d . 3, 1 7 8 7 : (Medea.) Das Schiksal (Tsp. 5 A k . ) ; Der Derwisch; Stilpo und seine Kinder; B d . 4, 1 7 8 7 : Der Günstling (verf. 1 7 8 5 ; D . über Grigorij A l e x andre vic P o t j o m k i n ; Ubers, ins Niederl., Amsterdam 1 8 0 8 ) ; Simsone Grisaldo; Elfride; R e z . B d . 3 - 4 in: Allg. Literatur-Zt. auf das Jahr 1788, 1 / 3 2 b , Sp. 3 4 9 - 3 5 2 ; V o r w . : „Was sich in dieser Sammlung befindet, erkenn' ich an. Aus Ursachen finden auch hier einige Stücke Platz, welchen ihnen gewisse R e g e l n und meine gegenwärtige Deutungsart mit R e c h t versagen möchten. ( . . . ) Freylich sind es individuelle Gemähide einer jugendlichen Phantasie, eines nach Thätigkeit und B e s t i m m u n g strebenden Geistes, die in das R e i c h der T r ä u m e gehören, mit dem sie so nah verwandt zu seyn scheinen. W e r aber gar kein Licht in diesen Explosionen des jugendlichen Geists und U n m u t h s sieht, ist nie in dem Fall gewesen, etwas davon selbst zu fühlen. Ich kann heute so gut darüber lachen, als einer; aber soviel ist wahr, daß j e d e r j u n g e r M a n n die W e l t , m e h r oder weniger, als Dichter und Träumer ansieht. ( . . . ) mir ists bey allen Schreibereyen u m nichts anders zu tun, als in einer vorgestellten W e l t zu leben, w e n n ich's nicht thätig in der würklichen kann, und meine Bestimmung ließ mir bisher viele Stunden übrig, die ich froh war so wegträum e n zu können ( . . . ) . " ] ; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 1 1 2 4 3 / 1 1 2 4 5 ) ; Ausz.: Der Schwur, gegen die Ehe. Ein Lustspiel in fünf Akten, Grätz 1797 (Neue Slg. dt. Schauspiele 2 3 ) ; R i g a 1 7 9 7 ; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 15448). — A n o n y m : Oriant.es, F r a n k f u r t / M ; Leipzig 1 7 9 0 [Tsp. 5 A k . ; ins antike Thrakien übertr. Gesch. u m Peter den G r o ß e n u. dessen Sohn Alexej, der v o n seinem Vater w e g e n Hochverrats verurteilt u. danach zu T o d e gefoltert wurde, Alexej repräsentiert die Ideale Rousseaus u. dessen Kulturkritik, hier wird deutlich, daß ~ der Politik seiner Dienstherrin Katharina der G r o ß e n kritisch gegenüberstand]; Nachdr. in: Louis B r u n : L'Oriantes de F. M . Klinger. Etude suivie

Klinger d'une reimpression du texte de 1 7 9 0 , Paris 1 9 1 4 [Diss.]. - Neues Theater, 2 Tie. St. P e tersburg; Leipzig 1 7 9 0 [Tl. 1: Aristodymos, ein Trauerspiel in fünf Akten (entstanden 1787; D . über nationale Verblendung mit aktuellen B e z ü g e n ) ; Roderico, ein Trauerspiel in fünf Akten (entstanden 1 7 8 6 ; vgl. Friedrich Schiller: D o n Karlos); Scenen aus Pyrrhus Lehen und Tod; einem Schauspiel; T l . 2 : Damocles, ein Trauerspiel in fünf Akten (D. mit zeitgenössischen Bezügen zu feudal-absolutistischer Herrschaft; Ubers, ins Franz., Paris 1 7 9 6 ) ; Die zwo Treundinnen, ein Lustspiel in fünf Akten (entstanden 1 7 8 8 ; SittenK.)]; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 7 8 8 0 / 7 8 8 1 ) . - A n o n y m : Fausts Leben, Thaten und Höllenfahrt in fünf Büchern, St. Petersburg 1791 fphilos. R . ; scharfe antifeudalistische Sat.; Faust mit dem Mainzer Buchdrucker J o h a n n Fust (um 1 4 0 0 — 1466) identifiziert; Ubers, ins Franz., Amsterdam 1 7 9 8 ; Leipzig 1798; R e i m s 1 8 0 2 ; Paris 1 8 2 5 ; Arles 1 9 8 8 ; ins S c h w e d . , 3 Tie. Stockholm 1 8 0 1 ; ins N i e derl., Amsterdam 1 8 0 4 ; ebd. 1 8 2 4 ; ins Engl., London 1825; ebd. 1 8 4 0 ; ebd. 1 8 6 4 ; ebd. 1 9 2 4 ; ins P o l . , W i l n a 1 8 3 6 ; ins R u s s . , Moskau 1 9 6 1 ; ins N e u g r i e c h . , Athen 2 0 0 4 ] ; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 7 8 8 1 ) ; Nachdr. o . O . 1 7 9 2 ; 2. ganz neu durchges. u. verb. Aufl. Karlsruhe 1 7 9 2 ; anonym: 2. verb. u. verm. Ausg. St. Petersburg 1 7 9 4 ; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 9 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 2 0 0 9 1 ) ; neue verb. u. verm. Ausg. Leipzig 1 7 9 9 [ohne Epiloge u. mit veränd. Schluß; dritte, definitive Ausg.]; ebd. 1811; Nachdr. Ausg. 1 7 9 1 , Leipzig 1 9 1 0 ; ebd. 1911; Berlin 1 9 1 3 (Die Faustdichtung, vor, neben, und nach G o e t h e 2 ) ; wieder in: Horst W o l f r a m Geißler (Hrsg.): Gestaltungen des Faust. D i e bedeutendsten W e r k e der Faustdichtung seit 1587. Erster Band. D i e vorgoethesche Zeit, M ü n c h e n 1 9 2 7 , S. 4 3 3 - 6 2 9 ; Nachdr. Hildesheim u.a. 1 9 7 4 ; Nachdr. 2. verb. u. verm. Ausg. 1 7 9 4 , Textrevision, N a c h w . u. Anm. v. Gotthard Erler, Berlin 1 9 5 8 ; N a c h w . Christoph Siegrist, Frankfurt/M 1 9 6 4 ; Berlin 1 9 7 0 ; Nachdr. Ausg. 1 9 1 3 , Berlin 1 9 7 6 ; Berlin 1 9 8 1 ; N a c h dr. 2. verb. u. verm. Ausg. 1 7 9 4 , A n m . Esther Schöler, N a c h w . U w e Heidt, Stuttgart 1 9 8 6 ; ungek. Ausg. auf der Grundlage der 2. verm. Aufl. Leipzig 1 7 9 4 , hrsg. v. M o n i k a H a n d schuch, F r a n k f u r t / M ; Berlin 1991 (Teuflische

Klinger B ü c h e r 6), Frankfurt/M 1991 [Leseausg., K o m m . , biogr. Notizen, geistesgeschichtlicher Rahmen des Faust-Stoffes]; Nachdr. d. Ausg. 1 7 9 4 ebd. 1 9 9 2 ; bibl. erg. Ausg. Stuttgart 1 9 9 8 ; Ausz. in: Klaus Herrmann u. J o a chim Müller (Hrsg.): Sturm und Drang. Ein Lesebuch für unsere Zeit, W e i m a r 1 9 5 4 ; 6. verb. Aufl. Berlin; W e i m a r 1 9 6 5 , S. 7 1 - 8 8 ; 10. Aufl. ebd. 1 9 7 3 . - Medea in Korinth und Medea auf dem Kaukasos. Zwey Trauerspiele, St. Petersburg; Leipzig 1 7 9 1 ; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, F i c h e l 4 7 2 6 ) [Medea in Korinth (entstanden 1786), Übers, ins I t a l , Florenz 2 0 0 4 ] ; Ausz.: Hannes R a z u m (Bearb.): Medea in Korinth. Tragödie in fünf Aufzügen, Leipzig 1 9 3 8 [BühnenMs.]. — A n o n y m : Geschichte Giafars des Barmeciden. Ein Seitenstück zu Fausts Leben, Thaten und Höllenfahrt, 2 B d e . St. Petersburg; Leipzig 1792 — 1 7 9 4 [ R . ; Ubers, ins S c h w e d . , Uppsala 1 8 2 3 ] ; M k M ü n c h e n u. a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 1 4 0 9 4 / 1 4 0 9 5 ) ; St. Petersburg 1 7 9 4 ; neue verb. u. verm. Ausg. Leipzig 1 7 9 8 ; neue verb. u. verm. Ausg. St. Petersburg 1 7 9 9 ; Nachdr. W i e n 1 8 1 0 . — A n o n y m : Geschichte Raphaels de Aquilias in fünf Büchern. Ein Seitenstück zu Fausts Lebens, Thaten und Höllenfahrt, St. P e tersburg 1 7 9 3 [ R . ; Freiheitskampf der Mauren i m Spanien des frühen 17. Jhs. als Beispiel für eine mögliche dt. Befreiungsbewegung; Übers, ins S c h w e d . , S t o c k h o l m 1 7 9 8 - 1 7 9 9 ; ins Franz., Paris 1 8 2 4 ] ; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, F i c h e 7 8 8 1 / 7 8 8 2 ) ; neue verb. u. verm. Aufl. ebd. 1 7 9 9 ; Nachdr. W i e n 1 8 1 0 ; St. Petersburg u m 1871. — A n o n y m : Reisen vor der Sündßuth, Bagdad (eig. R i g a ) 1 7 9 5 [ R . ; Übers, ins Engl., London 1 7 9 6 ; M k Woodbridge, Connecticut 1 9 8 3 ; ins S c h w e d . , J ö n k ö p i n g 1 7 9 9 (anonym) ; ins Franz., Coeuvres-et-Valsery 2 0 0 1 ] ; M k Wildberg 1 9 8 9 - 1 9 9 0 ; M k M ü n chen u.a. 1 9 9 9 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 2 0 0 9 2 ) . — A n o n y m : Der Kettenträger, 2 B d e . Amsterdam (eig. Kothen) 1 7 9 6 [ R . ; möglicherweise als 10. B d . v. ~s philos. R e . konzipiert; „(Der R o m a n ist geschrieben), u m der banal veniinftelnden Auffassung der menschlichen Unfreiheit — trotz aller Anerkenntnis der Ursachenverkettung — das B e wußtsein der menschlichen Freiheit gegenüberzustellen. Durchaus i m Sinne v o n Kant. Dabei ist die Frage der Willensfreiheit nur eine

690 Seite des Problems, das dem Kettenträger zugrunde liegt. D i e andere Frage ist nach der Möglichkeit der Wahrheitserkenntnis und auch diese Frage wird in Übereinstimmung mit Kant gestellt und beantwortet. ,Die Geister- und Zaubergeschichten' i m R o m a n ( . . . ) gehören, soweit es wirklich Zaubergeschichten sind, in der Zeit des Cagliostro und St. Germain, nur gegeben, u m alle Geisterei und Zauberei natürlich zu erklären. ( . . . ) D i e späteren ,Zaubergeschichten' des Kettenträger enträtseln sich dem tiefergehenden B l i c k und Verständnis in ihrer Mehrheit als verhüllte Darstellungen sehr wirklicher Zeitereignisse, während andere als Parodien philosophischer Anschauungen der Zeit aufgefaßt werden müssen ( . . . ) . D e r Kettenträger ist, wie die meisten R o m a n e Klingers eine wenig fest gefügte Erzählung leidenschaftlicher B e g e benheiten — Persönliches in Politisches verwebt, von denen aus Anlaß g e n o m m e n wird zu Betrachtungen über W e l t , Leben, Wissenschaft, G o t t . " Hanna Hellmann: „ D e r K e t tenträger", ein R o m a n v o n Klinger. In: Euph 24, 1 9 2 2 , S. 5 7 1 - 5 7 2 u. 5 7 8 ] ; M k M ü n c h e n u. a. 1 9 9 9 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 2 0 0 9 2 / 2 0 0 9 4 ) ; a n o n y m : 2 Tie. Leipzig; K o then 1815. — A n o n y m : Der Faust der Morgenländer, oder Wanderungen Ben Hafis Erzählers der Reisen vor der Sündßuth, Bagdad (eig. Leipzig) 1 7 9 7 [philos. R . J ; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 1994 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 1 4 7 2 6 / 1 4 7 2 7 ) ; Leipzig 1 7 9 8 ; ebd. 1810. A n o n y m : Geschichte eines Teutschen der neusten Zeit, Leipzig 1 7 9 8 [philos. R . ; thematisiert die widersprüchliche W i r k u n g der franz. R e v o lution auf die dt. Intelligenz]; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 7 8 8 3 / 7 8 8 ) . — Der Weltmann und der Dichter, Leipzig 1 7 9 8 [ D i a l o g R . ] ; M k M ü n chen u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 7 8 8 4 / 7 8 8 5 ) [philos. R . ; Übers, ins Est., Tallinn 2 0 0 2 ] . — A n o n y m : Betrachtungen und Gedanken über verschiedene Gegenstände der Welt und der Litteratur. Nebst Bruchstücken aus einer Handschrift, 3 B d e . K ö l n (eig. Leipzig); St. Petersburg (eig. Leipzig) [Bd. 3] 1803-1805 [„Klingers letzte Schrift, die Spitze der philosophischen R o m a n e und der Abschluß seines gesamten schriftstellerischen Denkens und Wirkens, waren seine B e t r a c h tungen und Gedanken über verschiedene Gegenstände der W e l t und der Literatur . . . '

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Klinger

Obgleich scheinbar wirr und abspringend Prophet der neuesten Ereignisse. In einem Kloster durcheinander geworfen, sind sie, wie der gefunden. Nebst Gedanken und Vorhersagungen Verfasser selbst sehr bestimmt hervorhebt, über Napoleon, Berlin u m 1 8 1 0 ; ebd. u m 1 8 1 4 ; doch von durchaus einheitlichem Geist und Leipzig 1 8 1 4 [~ zugeschrieben], — Schottisches Sinn. ( . . . ) N u r die , M a x i m e n und R e f l e x i o Lied. In: ZfdPh 7, 1 8 7 6 , S. 2 3 2 [ G . ; zum nen' Goethes sind vergleichbar. Klinger ist Problem der Verfasserfrage vgl. B . Suphan: nicht so tief und in sich harmonisch wie Berichtigung zu der Abh. über Goethische G o e t h e ; aber sein M e r k e n und Sinnen geht gedichte in ältester gestalt. In: ZfdPh 7, 1 8 7 6 , nicht bloß auf die innere W e l t der Bildung, S. 4 5 5 - 4 5 6 ] , Sitte, Wissenschaft und Kunst, sondern auch BRIEFE: M a x R i e g e r (Hrsg.): Briefbuch zu auf die großen Fragen und Anliegen des öfFriedrich Maximilian Klinger. Sein Leben und fentlichen Lebens, auf den Gang der Politik Werke II, Darmstadt 1 8 9 6 [Br. an Goethe, und Geschichte." H e r m a n n Hettner, Ausg. Kayser, —> Morgenstern, —> T a r n o w u. a.]. Berlin 1 9 5 8 , S. V ] ; M k Stuttgart; Wildberg F. M. Klinger an Lavater. In: August Lang1 9 8 9 - 1 9 9 0 ; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 messer: J a k o b Sarasin der Freund Lavaters, (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 1 4 0 9 6 / Lenzens, Klingers u. a. Ein Beitrag zur G e 1 4 0 9 8 ) ; vollst. Ausg. nach d. veränd. Ausg. in schichte der Genieperiode, Zürich 1 8 9 9 , Werke, B d . 1 1 - 1 2 , 1 8 0 9 , Berlin 1 9 5 8 ; N a c h S. 1 4 0 - 1 4 1 (Abh. hrsg. v. der Ges. für deutdr. W a r e n d o r f 2 0 0 4 (Bibliothek des skeptische Sprache in Zürich 5) [Diss.]. — Horst schen Denkens); Ausz. u . d . T . : Geist aus Fr. Heldmann (Hrsg.): Briefe von Friedrich Heinrich Max v. Klinger's Werken, 2 B d e . Hildburgfacobi, Christian Felix Weiße und Friedrich Mahausen; N e w Y o r k 1 8 3 1 - 1 8 3 4 (Cabinetsximilian Klinger an Moritz August Thümmel. I n : Bibliothek der D t . Classiker (N.F.) SupplemJ b . für fränkische Landesforschung 22, 1 9 6 2 , ment 4 u. 6 — 7); Hildburghausen; Philadelphia S. 1 3 7 - 1 3 9 . - In: Gert U e d i n g (Hrsg.): 1841 (Neue Miniatur-Bibliothek der D t . Friedrich Maximilian Klinger. Ein verbannter Classiker 7 2 — 7 4 ) ; 3 B d e . Hildburghausen; Göttersohn. Lebensspuren 1 7 5 2 — 1831. Eine N e w Y o r k u m 1 8 5 0 - 1 8 5 5 (Meyer's G r o schen-Bibliothek der dt. Classiker für alle Ausw. aus dem W e r k , Stuttgart 1 9 8 1 : Brief Klingers an Schleiermacher. Frankfurt im August Stände 1 2 4 - 1 2 5 u. 3 5 5 ) ; u . d . T . : Anthologie 1777, S. 5 5 ; Brief Goethes an Klinger. Weimar, aus den Werken, Hildburghausen u.a. 1 8 4 6 den S.Mai 1814, S. 1 1 6 - 1 1 7 ; Antwortbrief (Familien-Bibliothek der dt. Klassiker 3 0 ) ; Klingers an Goethe. Pawloisky, den 26. Mai Ausw. hrsg. v. R u d o l f v. Gottschall, Leipzig 1815, S. 118 —120; Brief Klingers an Fanny 1 8 9 6 ; Ausw. (Einl. Gerhard F. Hering), Tarnow. S. Petersburg 25. Januar 1818, S. 121 — Darmstadt 1947 (Die kleine R e i h e 2 ) ; Ausz. 1 2 2 ; Brief Klingers an Fanny Tarnow. S. Petershrsg. v. Heinz Steinberg, Heidelberg 1 9 4 8 burg 2. April ^ 1818, S. 1 2 2 - 1 2 3 . Silke (Die kleinen Meisterbücher 7 8 ) ; Ausz. Leipzig Schlichtmann: Geschlechterdifferenz in der 1 9 5 3 ; Ausz. F r a n k f u r t / M 1 9 6 7 (Slg. Insel 27) [mit einem Es. v. Hermann SchweppenhauLiteraturrezeption um 1 8 0 0 ? Z u zeitgenössisen ; Ausz.: Das zu frühe Erwachen des Genius schen Goethe-Lektüren. Tübingen 2001 der Menschheit, hrsg. v. Matthias Luserke, (Untersuchungen zur dt. Literaturgeschichte Saarbrücken 1 9 8 9 ( R e v o l u t i o n s - R e f l e x e in 107) [enth. B r W . mit F. T a r n o w ] . der dt. Literatur 2. Kleines Archiv des acht- A U S G A B E N : Auswahl aus Friedrich Maximilian zehnten Jahrhunderts 4) [ R . - F r a g . über die Klingers dramatischen Werken, 2 B d e . Leipzig franz. R e v o l u t i o n ; T e x t aufgrund des Erst1 7 9 4 [Bd. 1: Die Zwillinge; Die falschen Spieler; drucks unter Heranziehung des hs. Befundes, Elfriede; Konradin; Der Günstling; B d . 2 : Medea K o m m . u. Erl.]. - Vorschriften für die Studiein Korinth; Medea auf dem Kaukasos; Aristodyrenden auf der Kaiserlichen Universität zu Dorpat, mos; Damocles]; M k M ü n c h e n u. a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 Dorpat 1 8 0 3 . — Modificationen der Allerhöchst (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 1 4 0 9 5 / ertheilten Statuten der Lehranstalten, welche den 14096). - Werke, 12 B d e . Königsberg 1 8 0 9 Universitäten untergeordnet sind, für die Gymna1 8 1 6 [Bd. 1, 1 8 1 5 : Theater, T l . 1: Die Zwilsien, welche unter der Direction der Kaiserlichen linge; Die falschen Spieler; Elfride; Konradin; Der Universität zu Dorpat stehen. [...] St. Petersburg, Schwur gegen die Ehe; B d . 2, 1 8 1 5 : Theater, den 31sten August 1806, Dorpat 1806. — Der Tl. 2 : Der Günstling; Aristodymos; Medea in

Klinger Korinth; Medea auf dem Kaukasos; Damocles; Bd. 3, 1815: Fausts Leben, Thaten und Höllenfahrt [enth. eine V o r R d . , bezogen auf den gesamten Zyklus v. ~s späten R . (Bd. 3 Bd. 12)]; Bd. 4, 1815: Geschichte Raphaels de Aquillas, Tl. 1; Bd. 5, 1816: Geschichte Giafars des Barmedden·, Bd. 6, 1815: Reisen vor der Sündfluth; Bd. 7, 1816: Der Faust der Morgenländer·, Bd. 8, 1809: Geschichte eines Teutschen der neusten Zeit; Bd. 9, 1809: Der Weltmann und der Dichter; Bd. 10, 1816: Sahir, Eva's Erstgeborner im Paradiese. In fünf Büchern; Bruchstücke aus einer Handschrift: Das zu frühe Erwachen des Genius der Menschheit; Bd. 1 1 - 1 2 , 1809: Betrachtungen und Gedanken über verschiedene Gegenstände der Welt und der Litteratur, 2 Tie. (veränd. Ausg.)]; Mk München u. a. 1999 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 2 0 3 6 / 2050); neue wohlfeile Ausg. Leipzig 1832; u.d.T.: Sämmtliche Werke in zwölf Bänden, Tübingen; Stuttgart 1842 [Bd. 12 enth. außerdem: Lebensskizze F. M. Klingers, S. 261 — 400]; Nachdr. in 4 Bde. Hildesheim; N e w York 1976. - Sämmtliche philosophische Romane, 12 Tie., Bagdad (eig. Wien) [Tl. 1 - 8 ] ; Leipzig [Tl. 9 - 1 1 ] , „Tieflis" [Tl. 12] 1810 [Bd. 1—2: Fausts Leben, Thaten und Höllenfahrt, neue verm. u. verb. Aufl.; Bd. 3 - 4 : Geschichte Giafars des Barmeciden [...], neue verb. u. verm. Ausg.; Bd. 5: Geschichte Raphaels de Aquillas [...], neue verb. u. verm. Ausg.; Bd. 6 - 7 : Reisen vor der Sündfluth; Bd. 8: Der Faust der Morgenländer oder Wanderungen Ben Hafis, Erzählers vor der Sündfluth; Bd. 9 — 10: Geschichte eines Teutschen der neuesten Zeit; Bd. 11: Der Weltmann und der Dichter; Bd. 12: Sahir Eva's Erstgebohrner im Paradiese]; M k Stuttgart um 1989. - Theater, neueste Aufl. in 4 Bde. Wien 1821 [Bd. 1: Die Zwillinge; Die falschen Spieler; Bd. 2 : Konradin; Der Günstling; Bd. 3 : Damocles; Elfride; Bd. 4: Medea in Korinth; Medea auf dem Kaukasus; Aristodymos]. — Christian Friedrich Michaelis (Hrsg.): Klingers Natur- und Seelen-Gemälde, Pesth 1819 (Geist dt. Klassiker 7). — Ernst v. Feuchtersieben (Hrsg.): Klinger. Geist deutscher Klassiker. Eine Blumenlese ihrer geistreichsten und gemüthlichsten Gedanken, Maximen und Aussprüche 7, W i e n ; Leipzig 1851. Anthologie aus den Werken von Friedrich Max von Klinger. Fragmente. In: J . G. v. Zimmermann u. F. M. v. Klinger, Hildburghausen u.a. um 1855 (National-Bibliothek der Dt. Classiker. Eine Anth. in 100 Bänden 14). - August Sauer

692 (Hrsg.): Stürmer und Dränger. Erster Teil. Klinger und Leiseivitz, Berlin; Stuttgart 1883 (Deutsche National-Litteratur 79. Stürmer und Dränger 1) [Die Zwillinge, S. 1 - 6 1 ; Sturm und Drang, S. 6 3 - 1 2 4 ; Der verbannte Götter-Sohn, S. 1 2 5 132; Ge.: Sophiens Liehe, S. 135 — 136; Lied aus einer Komödie, S. 136—137; An Jenny um Mitternacht, S. 137; „Blick Wonne voll und Geists!", S. 1 3 8 - 1 3 9 (aus Die Neue Arria); „Geist der Liebe füllet mich", S. 139; Schottisches Lied, S. 140; An Psycharion, S. 140; Faust's Leben, Thaten und Höllenfahrt, S. 141—304 (enth. S. 304 den 1974 u. 1799 Überarb. Epilog, der in der Werkausg. fehlt)]; Nachdr. Tokyo; T ü bingen 1974; R e z . v. Franz Prosch. In: Zs. für die österr. Gymnasien 34, 1883, S. 9 0 9 - 9 2 7 . Ausgewählte Werke, 8 Bde. Stuttgart 1 8 7 8 1880 (Deutsche Volksbibliothek. R e i h e 4) [Bd. 1: Die Zwillinge; Das leidende Weib; Sturm und Drang; Die falschen Spieler; Bd. 2: Konradin; Medea in Korinth; Medea auf dem Kaukasos; Damocles; Bd. 3: Fausts Leben, 71taten und Höllenfahrt; Geschichte Giafars des Barmeciden, Buch 1 - 3 ; Bd. 4: Geschichte Giafars des Barmeciden, Buch 4—5; Reisen vor der Sündfluth; Bd. 5: Der Faust der Morgenländer; Geschichte eines Teutschen der neusten Zeit, Buch 1 - 2 ; Bd. 6: Geschichte eines Teutschen der neusten Zeit, Buch 3 - 5 ; Der Dichter und der Weltmann; Bd. 7 - 8 : Betrachtungen und Gedanken]. — Karl Freye (Hrsg.): Sturm und Drang. Dichtungen aus der Geniezeit. Dritter Teil. Klinger, Berlin u. a. 1911 [Das leidende Weib; Die Zwillinge; Simsone Grisaldo; Sturm und Drang]. — Dramatische Jugendwerke, hrsg. v. Hans Berendt u. Kurt Wolff, 3. Bde. Leipzig 1 9 1 2 - 1 9 1 3 ; Tübingen 1987 [Bd. 1, 1912: Einl. Hans Berendt; Otto; Das leidende Weib; Die Zwillinge; Bd. 2, 1913: Die Neue Arria; Simsone Grisaldo; Sturm und Drang; Pyrrhus; Bd. 3, 1913: Stilpo und seine Kinder; Der verbannte Göttersohn; Prinz SeidenWurm ; Der Denvisch]. — Klingers Werke in zwei Bänden, ausgew. u. eingeh v. Hans Jürgen Geerdts, Weimar 1958 [Bd. 1: Die Zwillinge; Sturm und Drang; Damocles; Betrachtungen und Gedanken; Bd. 2: Vorrede zu den Romanen; Fausts Leben, Thaten und Höllenfahrt; Geschichte eines Teutschen der neusten Zeit]; 2. Aufl. Berlin; Weimar 1964; 3. Aufl. ebd. 1970; 4. Aufl. ebd. 1981. - In: Erich Loewenthal u. Lambert Schneider (Hrsg.): Sturm und Drang. Dramatische Schriften, Bd. 2, Darmstadt 1959; B e r lin 1959; Heidelberg 1959; 2. Aufl. ebd. 1963;

693 з . A u f l . e b d . 1 9 7 2 : Das leidende Weib; Die Zwillinge; Die Neue Arria; Simsone Qrisaldo; Sturm und Drang; Der verbannte Göttersohn. — H e r m a n n S p r e c k e l m e y e r (Bearb.): Klingers Romane, Leipzig 1941 (Deutsche Literatur. R e i h e I r r a t i o n a l i s m u s 14) [Ausz. a u s : Faust's Leben, Thaten und Höllenfahrt; Geschichte Raphaels de Aquilins·, Geschichte Giafars des Barmeciden; Reisen vor der Sündfluth; Der Faust der Morgenländer; Geschichte eines Teutschen der neusten Zeit; Der Weltmann und der Dichter; Das zu frühe Erwachen des Genius der Menschheit]; N a c h d r . D a r m s t a d t 1970. — Werke. Historischkritische Gesamtausgabe, hrsg. v. S a n d e r L. G i l m a n ( R e . u. B e t r a c h t u n g e n ) , G e o r g B a n g e n ( F e e n m ä r c h e n ) , E d w a r d P. H a r r i s ( D r a m e n 1 7 7 5 - 1 7 8 0 ) u. Ulrich Profitlich (Dramen 1780-1791) Tübingen 1 9 7 8 - 2 0 0 4 (Neudr. dt. L i t e r a t u r w e r k e N . F . 2 5 - 4 2 ) [Bd. 1, 1 9 8 7 : Otto; Das leidende Weib; Scenen aus Pyrrhus Leben und Tod; B d . 2, 1 9 9 7 , hrsg. ν . Ε . P. Harris, E k h a r d H a a c k u . K a r l - H e i n z H a r t m a n n : Die Zwillinge (Paralleldr. d. A u s g . 1 7 7 6 и. 1 7 9 4 ) ; A n h . : Friedrich Ludwig Schröders Bearbeitung der „Zwillinge"; R e z . v. C h r i s t o p h Siegrist. I n : G e r m a n i s t i k 3 8 / 3 - 4 , 1997, S. 9 2 7 ; v. W y n f r i d K r i e g l e d e r . I n : J b . des W i e n e r G o e t h e - V e r e i n s 1 0 0 - 1 0 1 ( 1 9 9 6 / 9 7 ) , 1 9 9 8 , S. 2 5 6 ; v. R o l a n d K r e b s . I n : E G 5 4 / 1 , 1 9 9 9 , S. 9 9 - 1 0 0 ; B d . 3 (in V o r b e r e i t u n g ) : Die neue Arria; Simsone Grisaldo; Sturm und Drang; B d . 4 (in V o r b e r e i t u n g ) : Der verbannte Göttersohn; Stilpo; Der Tyrann von Syrakus; Damocles; B d . 5, 1 9 8 4 , hrsg. v. U . P r o f i t l i c h u . K . - H . H a r t m a n n : Der Derwisch; Die falschen Spieler; Elfride; B d . 6 (in V o r b e r e i t u n g ) : Der Schwur; Konradin; Der Günstling; B d . 7 (in V o r b e r e i t u n g ) : Medea in Korinth; Medea auf dem Kaukasos; Aristodymos; B d . 8 (in V o r b e r e i t u n g ) : Roderico; Die zwo Freundinnen; Oriantes; B d . 9 (in V o r b e r e i t u n g ) : Orpheus; Bambino; B d . 10 (in V o r b e r e i t u n g ) : Prinz Formoso; Plimplamplasko; B d . 11, 1 9 7 8 : Fausts Leben, Thaten und Höllenfahrt; B d . 12, 2 0 0 4 , hrsg. v. S. L. G i l m a n , K . - H . H a r t m a n n u. T h o m a s S a l u m e t s : Geschichte Giafars des Barmeciden; B d . 13, 1 9 9 0 : Geschichte Raphaels de Aquilas; R e z . v. W y n f r i d K r i e g l e d e r . I n : J b . des W i e n e r G o e t h e - V e r e i n s 95, 1 9 9 1 , S. 1 6 4 ; v. C h r i s t o p h Siegrist. I n : G e r m a n i s t i k 3 2 / 2 , 1991, S. 4 6 3 ; v. S i e g f r i e d Scheibe. In: Deutsche Literatur-Zt. 1 1 3 / 3 - 4 , 1 9 9 2 . Sp. 2 5 - 2 2 6 ; B d . 14 (in V o r b e r e i t u n g ) : Reisen vor der Sündfluth; B d . 15 (in V o r b e r e i -

Klinger t u n g ) : Der Faust der Morgenländer; B d . 16 (in V o r b e r e i t u n g ) : Die Geschichte eines Teutschen der neusten Zeit; B d . 17 (in V o r b e r e i t u n g ) : Geschichte vom goldenen Hahn; Sahir, Evas Erstgeborener im Paradiese; B d . 18, 1 9 8 5 , hrsg. v. T . S a l u m e t s u. S. L. G i l m a n : Der Weltmann und der Dichter; B d . 19 (in V o r b e r e i t u n g ) : Betrachtungen und Gedanken über verschiedene Gegenstände der Welt und der Literatur; B d . 2 0 — 2 1 (in Vorbereitung): Briefe und Lebenszeugnisse; T e x t e n a c h d e n Erstausg. u . Erstdr. m i t V a r i antenapparat, K o m m . , Einl., A n g a b e n zur Entstehungsgeschichte u. Uberlieferung]; R e z . v. W y n f r i d K r i e g l e d e r . I n : J b . des W i e n e r G o e t h e - V e r e i n s 9 2 / 9 3 , 1 9 8 8 - 1 9 8 9 , S. 3 4 9 ; v. H a r r o S e g e b e r g . I n : A r b i t r i u m 1 8 / 1 , 2 0 0 0 , S. 6 7 - 7 1 . - G e r t U e d i n g (Hrsg.): Friedrich Maximilian Klinger. Ein verbannter Göttersohn. Lebensspuren 1752—1831. Eine Auswahl aus dem Werk, S t u t t g a r t 1 9 8 1 [enth. Ausz. Der Weltmann und der Dichter; Sophiens Liebe [ G . ] ; Ausz. Sturm und Drang; Der verbannte Göttersohn; Ausz. Orpheus; Ausz. Plimplamplasko; Ausz. Der Günstling; Ausz. Oriantes; Vorrede zu den Romanen (aus W e r k e , B d . 3, K ö n i g s b e r g 1 8 1 5 ) ; A u s z . Fausts Leben, Thaten und Höllenfahrt; A u s z . Die Geschichte eines Teutschen der neusten Zeit; A u s z . Betrachtungen und Gedanken (Erstausg.); A u s z . Betrachtungen und Gedanken (Ausg. letzter H a n d ) ; B r . ] ; R e z . v. W o l f g a n g K u t t e n k e u l e r . I n : G e r m a n i s t i k 22, 1981, S. 7 6 1 . LITERATUR: Faust der große M a n n oder seine Wanderungen durch die Welt mit dem Teufel bis in die Hölle, Wien, Prag u. a. 1798 [Plagiat aus G. E. Lessing u. A. W . Schreiber], - Gerber 1814, 3. - J. W . v. Goethe: Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit, Tl. 3, 14. Buch, Tübingen 1814, 3 8 4 392. - K. Morgenstern: Bruchstücke über die W e r k e eines deutschen Dichters. In: Dörpt. Beytr. 3, 1816, 180 u. 205; Ausz. in: Rig.Zt. 27/9, 1811. — F. Tarnow: In: Conversationsblatt 1/10, 1819, 116 — 117; wieder in: Dies.: Briefe auf einer Reise nach Petersburg an Freunde geschrieben, Berlin 1819; weitere Aufl. s. Tarnow. — Karl Wilhelm Friedrich Musäus: In: Schmidt 1854, 175 - 183. - Harald von Brackel: Uber die letzte und wichtigste schriftstellerische Tätigkeit von Ein Vortrag. In: Literal". Begleiter des OstseeProv.Bl. 1833. — Fanny Tarnow: Zwei Jahre in Petersburg. Ein R o m a n aus den Papieren eines alten Diplomaten, Leipzig 1833; weitere Aufl. s. Tarnow [interessante Züge aus ~s Leben]. — Hamberger/ Meusel 1834. - R . K. Hagenbach: Jakob Sarasin und seine Freunde. Ein Beitr. zur Litteraturgesch.,

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Klopmann Klopmann, Baron von

698 Friedrich

Si(e)g(is)mund

Kl., 1838 des St.-Stanislaus-Ordens 2. Kl. u. des Kgl.-Preuß. Johanniter-Ordens. W E R K E : Anzeige von einer vollständigen Samm* 7.5.1787 Susseyhof (K), f 20.1.1856 Mitau lung Kurländischer Landtagsakten. Bruchstück aus (K), Erbherr auch auf Klopmannsrode u. einem größeren Aufsatze: Ueber die Kurländischen Dietrichstein; Vater: Magnus v. Κ., RittLandtage, Mitau 1825. — Zahlr. Publ. in: Inland meister (westfälisches Geschl., 1509 Vasallen 1846 — 1854. - Peter des Großen Anwesenheit in des Dt. Ordens in Κ u. v. Ordensmeister Kurland. In: Arb.KGLK 2, 1847, S. 4 0 - 5 3 . Wolter von Plettenberg [um 1 4 5 0 - 1 5 3 5 ] mit lieber die Freibauern in Kurland. In: Arb.KGLK Würzau belehnt, 1853 u. 1862 russ. Barone); Mutter: Charlotte, geb. v. Orgies gen. R u - 6, 1849, S. 1 3 2 - 1 3 4 . - Nähere Nachrichten über die zweimalige Ergebung des Schlosses und der tenberg a. d. Hause Ilsenberg (K). Seit 1795 ref. dt. Schule in Königsberg, später Stadt Mitau an die schwedische Heeresmacht in den Stadtschule in Mitau, 1802—1805 Jurastudium Jahren 1621 und 1625. In: Arb.KGLK 9, 1851, Vereinigung am Gym. acad. in Mitau u. 1805 — 1808 in S. 1—62. — Bedenken gegen Piltens mit dem Herzogtlmm Kurland und Semgallen. In: Göttingen, 1811 Assessor des HauptmanngeArchGesch 6/2, 1851, S. 1 4 6 1 5 3 . Kurlänrichts in Bauske (K), 1815 Mitstifter der zur Vervollständigung der KGLK, 1816 Assessor des Instanzgerichts in dische Landtags-Recesse mitgetheilten. Mitau, 1818 Präses der KGLK, 1 8 1 8 - 1 8 1 9 in Bd. II. S. 168—270 des Archivs In: ArchGesch 6/4, 1851, S. 3 0 5 3 2 0 . - BeHauptmann in Kandau (K) u. 1 8 1 9 - 1 8 2 0 in der Mitauschen Stadtländereien. In: Tuckum (K), 1 8 2 0 - 1 8 2 6 Hauptmann in gränzung Doblen. oo 17.8.1821 in Mitau Charlotte ArchGesch 7/1, 1852, S. 7 0 - 7 5 . - Königliche Marie Sophie v. Keyserling (1797-1861), Schreiben an den Statthalter zu Sonneburg, Heingenannt W o l f f . In: Erbin der Güter Kaikuhnen, Berkenhagen u. rich von Ludwighausen, Meddum (K), Tochter v. Dietrich III. Joh. v. ArchGesch 7/3, 1852, S. 2 9 3 - 3 0 3 . - Chronik K. (1761-1838) u. Sophia Elisabeth Magda- der Majoratsgüter Postenden und Lubb-Essern. Aus Nachlasse des Vef. nebst lena, geb. von Korff (1771-1852). 1 8 2 6 - dem handschriftlichen 1834 Oberhauptmann von Doblen, 1827 Stammtafel und Gedenktafeln des Postendenschen Vladimir-Orden 4. Kl., 1830 ließ er die 1812 Zweiges der Familie von Hahn, hrsg. v. Johann zerstörte ev.-luth. Kirche in Berkenhagen b. Heinrich Woldemar, Mitau 1865. — Beitr. in: Kaikuhnen wiederherstellen, 1833 Mitstifter Recke/Napiersky. Nachträge und Forts., der GGuA, 1 8 3 4 - 1 8 4 0 Landmarschall, 1836 Mitau 1 8 5 9 - 1 8 6 1 . wurde er ins St. Petersburger Comite zur Güterchroniken, nach urRevision der Codifikations-Arbeiten für den B E A R B . : Kurländische und herausProvincial-Codex der Ostseeprovinzen beru- kundlichen Quellen zusammengestellt 2 Bde. postum hrsg. v. Theodor fen, 1839 Vladimir-Orden 3. Kl. u. Ehren- gegeben, Kallmeyer, Mitau 1 8 5 6 - 1 8 9 4 . mitgl. der est. Adelsmatrikel, 1840 erging ein a Nobilitate anerkennendes Dankschreiben von der Kur. U B E R S . : Decisiones supergravaminibus Landesversammlung an ihn, 1 8 4 0 - 1 8 4 2 propositis publicatae anno 1717 d. XX. Septembris. publicierte Oberburggraf, ab 1842 Mitdirektor der Im Jahre 1717 den 20. September GGuA, die später seine Bibliothek erhielt, Entscheidungen über die von der Ritterschaft vor1842 — 1856 kur. Landhofmeister des Ober- getragenen Besclnverden, Mitau 1817 [Text dt. u. hofgerichts in K, 1845 Ehrenzeichen für lat.l. 35 Jahre untadeligen Dienstes, ab 1846 Di- H R S G . : Berichte über das kur. Provincialrektor des kur. Provinzialmuseums, verkaufte Museum in Mitau. 1855 seine durch Heirat erworbenen Güter, 1856 Präsident des ev.-luth. kur. Konsistoriums, Mitgl. der Kur. Ökonomischen Ges., Associe der Kgl.-Dän. Ges. für Nordische Altertumskunde, Kopenhagen, Ehrenmitgl. der ELG, Reval, der Kais, öffentlichen Bibliothek, St. Petersburg u. der GEG, Träger des St. Annen-Ordens 3. (1837) u. 4.

Karl Gottlieb Bursy: Eine biogr. Skizze. In: Inland 1856, 14, 201 - 2 2 0 ; Sepdr. Dorpat 1856. - Recke/Napiersky. - Hamberger/ Meusel 1834. - Dannenberg 1875, 96. - R B S 1918. - SB GOAR 1934, 2, XXVIII. - Kurl. Ritt. XVI/5. - Räder 1938. - GH Est 3, 370. - GH Kur 1, 133. - DBBL 1970. - Kurland Ritterschaft 1971, 187. - DBA 665, 8 4 - 8 8 . - BaBA 169, 288 - 294. LITERATUR:

699

Klot von Heydenfeldt (von Klot-Heydenfeldt)

Klot, G u s t a v - W o l t e r R o b e r t W o l f g a n g v o n (Ps. M a u r i c e D e s t e r n e ; Moritz Maanders)

chart. ; soziologische Art. u. Ess. in der Presse. — UPs. Maurice Desterne: Kgn.; Ge.; M . ; Feuilleton; Stories.

* 8.12. (j. 25.11.) 1910 Riga (L), f nach 1989; verh.; Vater: Robert Wolfgang K. ( 1 8 6 9 1919; das Geschl. ist seit 1501 in L bezeugt); Mutter: Laura Wilhelmine Gustava Elisabeth, geb. Freiin v. Plettenberg (* 1869), (2) v. Robert Wolfgang K.

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Aufgewachsen in L, erlebte die Revolution in L, russ. Staatsangehörigkeit, seit 1920 lett. Staatsbürger, Abitur, Jurastudium bis zur Weltwirtschaftskrise, danach Kaufmann, erlebte vermutlich 1939 die Umsiedlung mit, ging mit seinem Bruder nach Berlin, wurde dort als Aristokrat, der mit Monarchisten verkehrte, die auf eine Restauration des Kaiserreiches hofften, Anhänger des Nationalsozialismus, Teilnahme am II. Weltkrieg, verlor sämtliche Besitztümer, später Kriegsgegner, seit 1945 im Ruhrgebiet, Metallarbeiter u. Schwarzhändler, Werbefachmann, Schriftsteller, Kritiker, Ubers., Hrsg., Schriftleiter, Lektor, Verleger, Fachschuldozent, wohnte in Bredenscheid b. Hattingen u. seit 1958 in Essen, hielt sich 1989 in Bremen auf. W E R K E : Taschen-Tipsfür Fluggäste nach [...] (III. Ursula Kluth), 5 Tie. Köln 1957 [Tl. 1, Lissabon; Tl. 2, London; Tl. 3, Madrid; Tl. 4, New York; Tl. 5, Paris]. — Das vertriebene Echo, München 1958. - Das Faß, München 1958. UPs. Moritz Maandeers: Herr Püiiüit. In: ~ (Hrsg.): Humor, Lachen, Heiterkeit. Eine Anth. (III. Jochen Bartsch), München 1961; 2. Aufl. ebd. 1965, S. 2 6 - 2 7 . - UPs. Maurice Desterne: ... zum Beispiel ... Gedichte (III. Erich Liesegang), Essen vor 1965. — In: Essener Lesebuch, Essen 1965: UPs. Maurice Desterne: Ein Zeitgenosse kann nicht schlafen, S. 36 — 42; Zum Beispiel reden sie über Gott, S. 1 0 2 - 1 0 5 LG.]; Ostern, S. 106 LG.]; Ende und Beginn, S. 175 — 177; Die drei Frauen. Eine schwierige Geschichte, S. 189 — 191; unter von Klot: Der Nageleintreiber (aus dem soziologischen Essay „Mensch und Atomzeit"), S. 2 3 3 - 2 4 2 . UPs. Maurice Desterne mit Hermann Pfister u. Alfred Walter: Revolution der Gewaltlosigkeit. Gewaltfreiheit — ein Weg zum Frieden? Formen geivaltfreier Aktion — historische Beispiele. Aggression und Gewaltfreiheit, Waldkirch i. Br. 1978 (Probleme des Friedens (Info) 13/1—4). — Hspe. - Geschichten; biogr. Notizen; Fa-

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1965,

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Westfälisches

Kosch. -

R e d l i c h 1989. -

293-

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mitgemacht". In: Dresdner BlattΊ 16/7, 2005, 1. Klot v o n Heydenfeldt (von K l o t - H e y d enfeldt), Helene, verh. Klingenberg * 3.5. (j. 21.4.) 1865 Erbgut Puikeln (L; 1 7 5 8 - 1 9 2 0 Familienbesitz), f 14.4.1946 Giewitz (Mecklenburg) (Heydenfeld ist der Name einer Stammeslinie u. des seit vor 1506 bestehenden Hauptgutes der von Klot, das die Fam. als Lehen v. Erzb. von Riga erhielt). Lebte in Riga, musikalisch gebildete Dilettantin, führte mit ihren Schwestern Alma u. Alice 1885 in Riga b. mehreren Wohltätigkeits- u. anderen Konzerten Vokal-Terzette auf, reiste 1897 mit ihrer Mutter u. ihrer Schwester nach München, wo sie —> L. Andreas-Salome kennenlernte, neben Frieda von Bülow u. Anna Freud deren engste lebenslange Freundin, oo 1897 Otto Klingenberg, Architekt; Kinder: Reinhold u. Gerda. Lebte ab 1899 mit ihrer Fam. in Berlin u. auch in Treseburg (Harz), b. ihr fand L. Andreas-Salome in der Zeit, in der sie in Göttingen lebte, ein zweites Zuhause, durch sie war die Fam. Klingenberg auch mit Rainer Maria Rilke befreundet, ~ floh 1943 vor den schweren Luftangriffen auf Berlin in das D o r f Giewitz. Durch die Gespräche mit ~s Sohn entstand

700

Knigges Lou Andreas-Salomes Werk „Drei Briefe an einen Knaben", die Figur der Anneliese in Lou Andreas-Salomes Familiengeschichte „Das Haus" ist ~ nachempfunden, Lou AndreasSalome über „Mit Helene verband mich sicherlich irgendeine verborgen-tiefe Verwandtschaft, was zwar nicht hinderte, daß ich [...] ganz andern Weges schritt als sie: es machte uns nichts, weil diese liebesstarke Natur mich restlos tolerierte, wie ich war, auch wo ich ein Unhold war." (Lebensrückblick, Frankfurt/M 1994, S. 110). WERKE: Eine Frau. Studie nach dem Leben, Leipzig 1892; 2. Aufl. ebd. 1893 [ R . ; um 1890 verf., angeregt durch die Lektüre v. L. N. Tolstojs „Die Kreuzersonate"]. — Unter Helene Klingenberg: Lou Andreas-Salome. In: D M R 1, 1912, S. 2 3 7 - 2 5 2 . - Unter Helene Klingenberg: Eduard Graf Keyserling. In: D M R 2, 1913, S. 7 7 1 - 7 9 0 u. 8 9 9 - 9 1 1 . LITERATUR: Rudolph 1890. - Redlich 1989. - L. Andreas-Salome: Lebensrückblick, hrsg. v. Ernst Pfeiffer, Frankfurt/M 1986; 1994, 109 u. 265. Cordula Koepcke: Lou Andreas-Salome. Leben, Persönlichkeit, Werk. Eine Biogr., Frankfurt/M 1986, bes. 281. - I. Hülsemann: „Mit dem Mut einer Löwin". Lou Andreas-Salome, München 2000. - D B A 665, 424. - BaBA 169, 381.

Knigges, A d o l f v o n —> K o t z e b u e , August von Rno(e)pken, Cnoph)

Andreas

(auch

Knopfius],

* um 1468 b. Sonnenberg (Neumark), "f" 18.2. 1539 Riga (L), $ 2 0 . 2 . 1 5 3 9 vor dem Altar der St. Petrikirche unter der Anteilnahme der Bürger Rigas sowie Abgesandter Revals (E), Dorpats (L) u. der Stadt Wenden (L), kath., konvertiert ev. Reformator Livlands. oo Anna ( f 1538); Sohn —>• M. Kno(e)pken. Studierte nur kurzzeitig, 1492 Pfarrer in Groß-Möllen (Kr. Pyritz) b. Küstrin (Brandenburg), noch 1492 Pfarrer im benachbarten D o r f Stretz, bis 1493 Vikar in Bublitz (Pommern), Kontakt zum norddt. Reformator Johannes Bugenhagen (1485 — 1558) in Treptow (Pommern) möglicherweise durch den Bruder Jacob Κ . , der z.d.Z. Vikar an der Marienkirche in Treptow war, kurze Zeit an der Univ. Ingolstadt, dann Frankfurt/ O, spätestens nach 2 Jahren ging er als Gehilfe zu Bugenhagen, der die Stadtschule v. Trep-

tow leitete. 1517 folgte er seinem Bruder nach Riga, der dort Domherr war, 1517 — 1519 Kaplan, an Stelle seines Bruders Verwaltung des Predigeramtes an St. Peter. Seit Ende 1519 wieder in Treptow b. Bugenhagen, seit 1521 dessen Nachfolger (Bugenhagen ging nach Wittenberg). Hier lernte ~ Martin Luthers Schrift über die babylonische Gefangenschaft der Kirche kennen u. konvertierte, wurde deshalb vom Bischof von Kamin, Erasmus Manteuffel, verfolgt u. siedelte im Spätsommer 1521 mit einem v. Bugenhagen vermittelten Empfehlungsschreiben vom ersten Systematiker des Luthertums, Philipp Melanchthon (1497 — 1560), nach Riga über, wo er einflußreiche Gönner fand; stand 1520 auch in B r W . mit dem Humanisten Erasmus v. R o t terdam ( 2 7 / 2 8 . 1 0 . 1 4 6 9 - 1 5 3 6 ) , 1521-1524 Schwarzhäuptervikar in Riga, wieder an St. Petri, seine ref. Bemühungen wurden v. R i gaer Bürgern unterstützt, insbes. v. Ratssekretär Johann Lohmüller u. dem Bürgermeister Konrad Durkop. Er hielt bereits am 12. 6. 1522 unter deren Schutz im Chor der Peterskirche eine öffentliche Disp. mit Ordensgeistlichen gegen die kath. Lehre ab u. verteidigte mit 24 Thesen die neue Lehre, Okt. 1522 Archidiakon an der St. Petri Kirche, am 2 3 . 1 0 . 1 5 2 2 AntrittsPr., 1523 erwirkte der Erzb. von Riga die Acht des Kaisers gegen aber der Rigaer Rat u. die Bürger unterstützten ihn weiterhin, auch in den folgenden Konflikten mit der kath. Geistlichkeit des Landes. Er beteiligte sich nicht an den 1524 ausgebrochenen Bilderstürmen, die v. a. durch das die Massen mitreißende Auftreten des aus Hamburg stammenden Mag. Sylvester Tegetmeyer ( f 1552) geschürt wurden, der im Herbst 1522 aus Rostock nach Riga gekommen u. z.d.Z. Prediger an der St Jakobi Kirche war, die Streitigkeiten zw. Tegetmeyer u. ~ sollten durch den R a t der Stadt 1532 beigelegt werden, die Bedingungen bevorteilten T e getmeyer, der nun ~ gleichgestellt wurde. Es ist wahrscheinlich, daß ~ das am 1 7 . 2 . 1 5 2 7 in der Petrikirche aufgeführte Fasp. „Vom verlorenen Sohn" des ehem. Franziskaners —> B . Waldis angeregt hat. Zahlr. nd. Kirchenlieder gehen auf ihn zurück. Interpretatio in epistolam ad Rhomanos, Rigae apud Livonios praelecta ubi is pastorem agit. ecclesiae, Wittenberg 1524 [aufgrund seiner

WERKE:

701 R ö m e r b r i e f P r . 1521 — 1522 entstanden; das Ms. beförderte —> Waldis zur D r u c k l e g u n g zu B u g e n h a g e n nach W i t t e n b e r g ; enth. eine Einf. v. M e l a n c h t h o n u. eine V o r R d . v. B u g e n h a gen, der v. ~ bevollmächtigt war, Ä n d e r u n g e n am Ms. v o r z u n e h m e n , was er vermutlich u n terließ]; M k W o l f e n b ü t t e l 1993; u . d . T . : In Epistolam Ad Rhomanos Andrea; Knopken Costerinensis interpretatio. Rigae apud liuonios prcelecta ubi is pastorem agit ecclesiae, Non Veteran ad hibero lector translationem sed desyderij Erasmi, qua? iam omnium fere manibus gestatur iccirco non curauimus his adnotationibus addendam, hrsg. v. J o h a n n e s B u g e n h a g e n , Straßburg 1525 fenth. Adiecta Est Ipsa Pavli Epistola, ä Philippe Melanchthone, paßim notis quibusdam illustrata, quibus & disputationis ordo, & sermonis co(m)positio indicatur]; M k M ü n c h e n 1992. - D i e h a u p t sächlich seinen R ö m e r b r i e f v o r t r . e n t n o m m e n e n u. am 1 2 . 6 . 1 5 2 2 vorgetragenen 24 T h e sen publ. J o h a n n Chri. Gericke: Acta historico-ecclesiastica oder gesammelte N a c h r i c h t e n v o n d e n neuesten Kirchengeschichten 118. T l . , W e i m a r 1757, S. 275 ff.; einige T h e s e n w i e d e r abgedr. v. O t t o P o h r t : Z u r F r ö m migkeitsgeschichte Livlands zu B e g i n n der Reformationszeit, R i g a 1925 (Abh. des H e r der-Instituts zu R i g a 1,4), S. 2 2 - 2 3 , Interpretation u. E i n o r d n u n g S. 23 — 28, Ubers, u. A n m . S. 3 5 - 3 7 . - In: Burkard Waldis: D e parabell v a m vorlorn Szohn. Luce a m xv. gespelt v n n d Christlick gehandelt nha y n n h o l t des Texts, ordentlick na d e m geystliken v o r stände sambt aller vmstendicheit vthgelacht, T h o R y g a y n n Lyfflandt, a m xvij. dage des M o n t s Februarij. M . D . x x v i j . , Magdeburg 1527: Help godt. wo geyt dat ymmer to, S. 76 [nach Ps 2]; Ach Godt myn eniger trost vnd heyl, S. 77 [nach Ps 3]; Van allen mynschen afgewandt, S. 78 [nach Ps 24], — In: J o h a n n Briesmann: Körte O r d n u n g des Kerkendienstes, sampt einer V o r r e d e v o n C e r e m o n i e n , A n den E r b a r m R a d t der Löffliken Stadt Riga in Lifflandt. M y t etliken Psalmen y n d t Gödtliken Loffgesengen, de in Christliker Versamiinge t h o R i g e gesungen w e r d e n , hrsg. v. Matthias K n o p k e n , Lübeck 1561: Help got u>o geit dat yümmer tho; Ach got min eniger trost vnd heil [nach Ps 3]; Van allen minschen afgewandt [nach Ps 25]; Wat kann uns kamen an vor not [nach Ps 23]; Gy Framen fröuivet juiv; Help uns in dinem namen [nach Ps 33]; Prys mine seele got den heren [nach Ps 146]; Ick glöwe idt vast und bins gewis

Rno(e)pken [nach Ps 125]; Sye wo ganz leflick [nach Ps 133]; Wol dem de recht sin ivandern leth; Do idt wol ginck; Herr Chris der enig gades sön [nd. geistliche Lieder; w u r d e n auch v. Luther in sein Gesangbuch a u f g e n o m m e n ] , — In: G r o t t h u ß 1894: Wohl dem, der recht sein Wandern läßt., S. 43; Hilf Gott, wie geht das immer zu, S. 44. - Est. Lied i n : 35 neljahäälset koraali k o raalijuhiks koorile ja koguduselogudusele, Tallinn 1931. — In: Mackensen 1936: De erste psalm („beatus vir") (1526), S. 3 3 - 3 4 ; De II. psalm „quare fremuerunt gent.es" (1527), S. 34— 35; De drudde psalm „Domine quid multiplicati sunt" dorch Andream Knopken (1527), S. 3 5 - 3 7 ; De XXIII. psalm „Dominus regit me", S. 37—38; De 25. psalm „ad te, domine, leuaui", dorch Andream Knopken (1527), S. 3 8 - 4 1 ; De 33. psalm „exultate iusti" (1534), S. 4 1 - 4 2 ; De 116. psalm (1537), S. 4 2 - 4 3 ; De 125. psalm (1559), S. 43 —45; De 113. psalm, „ecce quam bonum" (1530), S. 45 —46; De 146. psalm (1537), S. 4 6 - 4 7 ; Bekentnisse der nyen, alse men secht, lere, wedder de, de der enigen geiste vnde der dtiuels lere anhengich. Dorch Andream Knopken (1534), S. 4 7 - 5 1 . HRSG.: mit J o h a n n Briesmann: Kurtz Ordnung des Kirchendiensts Sampt eyner Vorrede von Ceremonien, An den Erharn Rath der löblkhenn Stadt Riga ynn Eiefßandt Mit etlichen Psalmen und Götlichen lobgesengen, die γη Christlicher versamlung zu Riga ghesungen werden, R o s t o c k 1530 [Briesmann: R e f o r m a t o r Preußens, 1527 nach R i g a b e r u f e n ; diese f ü r R i g a bestimmte G o t tesdienstordnung mit Liederanh. w u r d e weit ü b e r die G r e n z e n Livlands hinaus b e k a n n t ] . LITERATUR: Melchior Adam: Vitas Germanorum theologorum, qui superiori seculi ecclesiam Christi voce scriptisque propagarunt et propugiiarunt congests: et ad annum usque MDCXVIII deducts, 3. Aufl. Frankfurt/M 1706. - J. E. Kapp: Kleine Nachlese einiger, größten Theils noch ungedruckter und sonderlich zur Erläuterung der ReformationsGeschichte nützlicher Urkunden, Tl. 2, Leipzig 1727, 542 [Br. des Rigaer Stadtsekretärs Lohmüller an Luther über die Erwählung ~s zum Archidiakonus]. — „Cnoph" in Jöcher, Bd. 1; „Knopken" in Jöcher, Bd. 2, Sp. 216 (AGB 1897). - Gadebusch 1777, 2, 1 1 8 - 1 2 3 . - Bergmann 1792, 2 4 - 2 9 . Ders.: Zur dankbaren Erinnerung an die Reformation Luthers [.. J , Riga 1817, 34 - 36. - Recke/ Napiersky. — W. Gutzeit: Die ältesten Gesangbücher Riga's in Plattdeutscher und Hochdeutscher Sprache. In: Rig.Stadtbll. 1813, 359; Rig.Stadtbll. 33 - 34, 1858. - Die Gesangbücher m

Kno(e)pken

702

der Rigischen K i r c h e n - O r d n u n g . In: Johannes Geffcken: Die Hamburgischen Niedersächsischen Gesangbücher des XVI. Jhs., H a m b u r g 1857, 230 233 (Nachdr. Amsterdam 1966). - F. Dsirne: Knoepken, Tegetmeyer u n d Lohmüller, die drei M ä n n e r der R e f o r m a t i o n in Livland und ihre Zeit. In: Dorpater Zs. für Theol. u. Kirche 1/2, 1860, 2 5 3 - 2 5 8 . - C . Girgensohn: Ü b e r In: SB G G A R 1884 (1885). - T h e o d o r Schiemann: Altlivländische Dichtungen. In: Mitt. Riga 13, 1886, 493 - 512. - T h e o d o r v. R i e k h o f f : Lyrische D i c h t u n g e n Aldi viands. In: Jahresbericht der Felliner litterarischen Ges., Fellin 1899, 7 3 - 8 4 . Grotthuß 1894, X X X I , 3 6 8 - 3 6 9 . - F. H o e r schelmann: der R e f o r m a t o r Rigas. Ein Beitr. zur Kirchengesch. Livlands, Leipzig 1896. — A G B 1897. - Goedeke 2, 204. - - A D B 16. - C . Girgensohn: Einige Nachrichten über Andreas u n d Jakob K. In: SB G G A R 1903 (1904). - T h e o d o r v. R i e k h o f f : Niederdeutsche D i c h t u n g e n Altlivlands. In: N d j b 31, 1905, 4 4 - 5 7 . - Eckart 1911, 2 0 3 204. — Lotta Girgensohn: ~ in Riga. In: G o e r t z / Brosse 1908, 4 5 - 4 8 . - R E 1913, 10, 599. - A r busow 1913, 9, 44, 156; 10, 55; 16, 103. - D B A 673, 6 - 13; II 724,137; 725, 51 - 55. - BaBA 170, 350 - 370. - Mittelniederdeutsche D i c h t u n g im Baltikum. In: Niederdeutsche W e l t 11, 1936, 5 - 7 . - Leonid Arbusow: Reformationsgeschichtliche Forschung und Darstellung in Lettland und Estland. Z u m 400. Todestag von Rigas R e f o r m a t o r ~ 18.2.1539. In: ARC, 36, 1939. - W . - G . v. Schnakenburg: Die Lieder des Reformators in Riga In: A R G 40, 1943. - Wittram 1956. - Ν D B 12. - R G G 3, 1959. - Karl Schottenloher (Hrsg.): Bibl. zur dt. Gesch. im Zeitalter der Glaubensspaltung 1517 - 1585, 7 Bde. 2. unveränd. Aufl. Stuttgart 1 9 5 6 - 1 9 6 6 , 1, 411. - O t t o w / L e n z 1977. Klein 1939/79, 3 2 - 4 2 . - E. T h o m s o n : Livlands R e f o r m a t o r kam aus der Mark Brandenburg. Vor 450 Jahren starb In: K K 714, 1989, 9 - 10. - E. T h o m s o n : Baltische Gedenktage. In: Jb.d.bait. Dtt. 3 6 / 1 9 8 9 (1988), 1 8 0 - 1 8 7 . - Redlich 1989. Rno(e)pken,

Matthias

* u m 1 5 3 0 R i g a (L), f 1 4 . 1 2 . 1 5 8 1 R i g a , t St. P e t e r in R i g a ; E l t e r n —>• A . K n o ( e ) p k e n . N a c h d e m T o d des V a t e r s seit 1 5 3 9 v . J ü r g e n Padel, späterer Bürgermeister v o n R i g a , erz o g e n . Seit 5 . 4 . 1 5 4 9 S t u d i u m in W i t t e n b e r g , ab 1 5 5 3 P r e d i g e r d e r dt. S t a d t g e m e i n d e i n R i g a , spätestens 1 5 7 7 - 1 5 8 1 P a s t o r an St. P e t r i in Riga. WERKE: Gedicht auf das Absterben W i t t e n b e r g 1552.

Georg

Padels,

HRSG. : J o h a n n e s B r i e s m a n n : Körte Ordnung des Kerkendienstes, sampt einer Vorrede von Ceremonien, An den Erbarm Radt der Löffliken Stadt Riga

in Lifflandt. Myt etliken Psalmen yndt Gödtliken Loffgesengen, de in Christliker Versamiinge tho Rige gesungen werden, L ü b e c k 1561 [ N e u a u s g . des v. s e i n e m V a t e r m i t B r i e s m a n n v e r f . T e x t e s ; e n t h . e t l i c h e g e i s t l i c h e L i e d e r v. —> A . K n o ( e ) p k e n ; weitere Ausg. möglicherweise 1 5 7 4 ; h o c h d t . U b e r s , v. H e r m a n n S a m s o n : Rigisches G e s a n g b u c h (...), L ü b e c k 1561; v e r m . N e u a u f l . hrsg. v. J o h a n n Brever, e b d . 1 6 6 4 J ; v e r m . lat. A u f l . L ü b e c k 1 5 6 7 ; n d . A u s g . R i g a 1 5 8 8 ; u . d . T . : Körte Ordeninge des Kerkendenstes sampt einer Vorrede von Ceremonien an den Erbarn und wolweisen Rath der Königl. Stadt Riga in Liefflandt. Mit etlichen Psalmen und Gödtliken Loffgesengen, de in Christliker Versammelinge tho Riga gesungen werden, e b d . 1 5 9 2 . LITERATUR: Gadebusch 1777 [Rigisches Gesangb u c h ] . — Bergmann 1792, 31. — R e c k e / N a p i e r s k y [Informationen zum Gesangbuch]. — Rig.Stadtbll. 33, 1858, 34. - D i e erste ev. Gottesdiensto r d n u n g in Riga v o n N . N . In: Mitt. u. Nachr. 1858, H . 3, 2 4 2 - 2 5 8 . - A D B 16. - B ö thführ 1884, 144 f. - A G B 1897. - Eckart 1911, 204. - Arbusow 1913, 16, 104. - O t t o w / L e n z 1977. - D B A 673, 1 4 - 19. - BaBA 170, 371 376. Knop(ius) — Kno(e)pken,

Andreas

R n o r r e , Carl Friedrich * 2 8 . 3 . 1 8 0 1 Dorpat, f 2 . 8 . 1 8 8 3 Berlin; Vater: Christoph K., Astronom ( 1 7 5 9 - 1 8 1 0 ; G e s c h l . a. d. G e g e n d u m M a g d e b u r g , seit E n d e des 18. J h s . i n L. u . d a n n i n R u ß l . ) ; M u t t e r : S o p h i e , g e b . SenfF, i n 2. E h e 1 7 9 3 m i t C h r i s t o p h K . v e r h . , S c h w e s t e r des M a l e r s u . K u p f e r s t e c h e r s C a r l A u g u s t Senff. In D o r p a t 1 8 1 2 - 1 8 1 6 G y m . u . seit 1 8 1 7 S t u d i u m der T h e o l . an der U n i v . , gleichzeitig S t u d i u m d e r A s t r o n o m i e , w i d m e t e sich b a l d darauf ausschließlich d e m S t u d i u m m a t h e m a tischer Wiss., begleitete seinen Lehrer, Prof. W i l h e l m v. S t r u v e ( 1 7 9 3 - 1 8 6 4 ) , D i r e k t o r d e r Sternwarte, auf dessen Messungsreisen d u r c h L, a b 1 8 1 8 k o r r e s p . M i t g l . d e r A k a d . d e r W i s s . i n St. P e t e r s b u r g , 1 8 2 1 e r h i e l t e r a u f E m p f e h l u n g S t r u v e s e i n e Stelle als D i r e k t o r des Marineobservatoriunis auf der Krim, dann Haupt-Astronom an der Nicolajevschen Sternwarte (nordö. v. Odessa), die n a c h seinen V o r g a b e n e r r i c h t e t w u r d e , u . P r o f . (für M a t h e m a t i k ) an d e r d o r t i g e n S t e u e r m a n n s - S c h u le, h i e l t sich a b e r v i e l f a c h i n L auf, L e i t u n g d e r 30 Jahre dauernden Vermessung der Küsten

703 des Schwarzen, des Asovschen u. des Marmara Meeres sowie der verbindenden M e e r e n g e n durch die Brüder Manganani, die ~ im S o m mer 1 8 2 2 persönlich begonnen hatte u. die in den Mangananischen Karten ihren Niederschlag fanden. 1 8 2 4 — 1827 R e i s e n zu Observatorien in England u. Frankreich, oo (1) 1 8 2 9 in Odessa Elisabeth v. Dieterichs ( f 1832). oo (2) 1 0 . 1 1 . 1 8 3 3 in Odessa Dorothea v. D i e terichs ( f 1851), Schwester v. (1). Hielt sich 1 8 3 9 b. der Eröffnung der Sternwarte Pulkova auf, besuchte b. dieser Gelegenheit auch L u. Dorpat. oo (3) 2 0 . 7 . 1 8 5 2 in Odepäh (L) Emilie v. Gavel. R e i s t e im S o m m e r 1 8 5 8 n o c h einmal nach Dorpat. W u r d e G e h e i m e r R a t , Staatsrat u. war Ritter, ab 1871 i . R . , nahm seinen Wohnsitz in Berlin, lieferte ein Blatt der Sternkarte der Preuß. Akad. der Wiss., war an der Entdeckung mehrerer Planetoiden b e teiligt. W E R K E : In: N e u e Inländ.Bll. 1 8 1 8 : Ueber den Aufsatz des Herrn Dr. Lamberti vom Drucke der Dorpatschen Atmosphäre, S. 3 6 5 - 3 6 7 ; Der perbesserte Druck der dorpatschen Atmosphäre, S. 3 9 2 . — Lucinde. Romanze. In: Inland. Museum 2/6, 1821, S. 3 2 - 4 4 [G.]. - A n o n y m : Der Ort des Sterns δ Ursae minoris in seiner oberen Culmination für jeden Tag der Jahre 1820, 1821, 1822 berechnet aus Bessels Tafeln ( V o r R d . W . v. Struve), Dorpat 1821. — Der Ort des Polarsterns für jeden Tag der Jahre 1823—1830, Nicolajev 1 8 2 4 . — Der Ort des Sterns δ Ursae minor für jeden Tag der Jahre 1823-1830, Nikolajev " l 8 2 4 . Sternbedeckungen, beobachtet im Jahre 1821 zu Nicolajew am Schwarzen Meere. In: J o h a n n Eiert B o d e (Hrsg.): Astronomisches J b . fur 1825, S. 1 9 4 - 1 9 6 . — Der Ort des Polarsterns und des Sterns δ im kleinen Bären für 1827. In: J o h a n n Eiert B o d e (Hrsg.): Astronomisches J b . fur 1829, S. 1 2 8 - 1 3 5 . — Chod temperatury ν Kazani iz nabljudennij 1833 goda, Kazan 1 8 3 5 . Prilozeenie prakticeeskoj astronomii k geograficeeskomu opredeeleniju meest, Nikolajev 1845 [Gutachten über das W e r k des Prof. Dr. Sawitsch; ~ erhielt hierfür die große goldene Medaille der Akad.; aus: Bericht der Kaiserlichen Akad. der Wiss. zu St. Petersburg, über die Zuerkennung der v. dem Kammerherrn Paul v. D e n i d o v gestifteten Preise 15, St. P e tersburg um 1 8 4 5 ] . - Auszug aus einem Briefe des Herrn Professors K. Knorre, Dieectors [sie!] der Sternwarte in Nicolajew, den Aufsatz des Herrn

Knorring Etiles in Till. XLIV. S. 441. betreffend. In: J o hann August Grunert (Hrsg.): Archiv der Mathematik und Physik [ . . . ] 45, 1866, S. 2 3 4 - 2 3 6 . — Temperature de deux sources d'eau douce ä Nicolajeff. In: Bulletin scientifique de l'Academie Imperiale des Sciences de St.Petersbourg 8, S. 2 5 7 - 2 6 1 . — Aufs. In: K a u kasischer Kalender, Tiflis; Heinrich Christian Schumacher (Hrsg.): Astronomische Abhandlungen, Altona 1 8 2 3 - 1 8 2 5 ; Anatolij Nikolaevic v o n D e m i d o v : Voyage dans la Russie meridionale et la Crimee execute en 1837, sous la direction de Μ . Anatole Demidoff, Paris 1 8 4 0 - 1 8 4 2 . - Viele Veröfftl. in: Adolph T h e o d o r Kupffer: Annuaire magnetique et meterologique du Corps des Ingenieurs de Russie [ . . . ] , St. Petersburg 1 8 3 7 - 1 8 5 4 . Zahlr. russ. Veröfftl.; seit 1855 ersch. eine Zusst. seiner Vorl. über praktische Astronomie in russ. Sprache. - Hss. existierten in der Sternwarte Nicolajev. Recke/Napiersky. — J . H . Mädler: Die russ. Sternwarten. In: B M 4, 1861, 5 2 4 - 5 2 5 . Poggendorff 1, 1863, 1285; 3, 1898, 730. - Alb. Dorp.Gym. 1879. - Alb.Acad. 1889. - Friedrichs 1967. - D B B L 1970. - DBA 673, 201 - 2 0 4 ; II 725, 2 0 5 - 2 0 6 . - BaBA 170, 4 2 5 - 4 3 2 . LITERATUR:

Knorring, Gustav Baron von * 2 9 . (j. 17.) 5 . 1 8 9 4 R e v a l , f 1 7 . 1 2 . 1 9 8 9 Buchholz (südl. v. Hamburg, Niedersachsen); Vater: Gustav Alexander F r o m m h o l d B a r o n v. K . ( * 1 8 6 6 ; Geschl. 1441 in Κ bezeugt, 1 6 2 0 kur., 1 7 4 1 öselsches, 1 7 4 6 est., 1747 liv. Indigenat, 1907 u. 1 9 1 3 russ. B a r o n e ) ; M u t t e r : Konstanze Adele, geb. von Schnell (1870— 1919). 1 9 0 6 - 1 9 1 1 Domschule R e v a l , 1 9 1 2 Eintritt in die Kais. Rechtsschule St. Petersburg, im Spätsommer 1 9 1 4 b. Kriegsausbruch meldete er sich als Freiwilliger, 1 9 1 4 - 1 9 1 5 Offizierslehrgang im Pagenkorps Seiner Majestät in St. Petersburg, beendete gleichzeitig ( 1 . 2 . 1 9 1 5 ) seine juristische Ausbildung, Fähnrich im R e g i m e n t Garde a Cheval, zuletzt Leutnant, Febr. 1 9 1 8 nach Krasnojarsk (Sibirien) verschleppt, April 1 9 1 8 R ü c k k e h r in die Heimat, Eintritt in das Baltenregiment, seit 1 9 2 0 im est. Kriegsministerium, Dez. 1 9 2 0 Gehilfe des Militärprokureurs v o n E . oo 3 . 2 . 1 9 2 4 Senta Adler aus einer Moskauer Kaufmannsfam. ( 1 9 0 4 - 1 9 7 6 ) . 1 . 3 . 1 9 3 7 Militärprokureur im R a n g eines Obersten, 1 9 3 9 Umsiedlung, bis

Rnorring

1945 Rechtsberater b. der Luftwaffe, 1947 — 1959 Staatsanwalt b. Landgericht Hamburg, lebte zuletzt in Buchholz in der Nordheide. WERKE: Krisenjahre in Estland. In: B H 2, 1961/ 62, S. 8 6 - 9 5 . [Erinn.]. - R e z . Acta W r a n g e liana 1965 (Nr. 29). In: B B 12 (218), 1966, S. 12. - R e z . Acta Wrangeliana 1968 (Nr. 30): Hrsg. v. W o l f Frhr. v. Wrangel. In: B B 2 (244), 1969, S. 8. - R e z . Arvid v. Nottbeck: Schüsse und Schicksale — Jagden in Estland, in Deutschland und in fernen Ländern. H a m burg. In: B B 11 (253), 1969, S. 6. - R e z . Georg v. R a u c h : Geschichte der Baltischen Staaten. In: B B 10 (264), 1970, S. 7. - August Vierzehn (BB 6/1972). In: B B 7/8 (285/286), 1972, S. 3/S. 6 [Leserbr.]. - Leserbr. zu ein Art. von W . v. K. „Unsere einmalige C h a n c e " in: B B 2 (1985). In: BB 5 (439), 1985, S. 7. Erinnerungen an das kaiserliche Rußland. In: Wistinghausen 1993, S. 2 5 2 - 3 0 1 [Erinn. a. d. Jahren 1 9 0 6 - 1 9 3 9 , geschrieben 1976 in Buchholz]. LITERATUR: GH Est 2, 92. — Goldene Hochzeit.

Baron ~ und Baronin Senta geb. Adler, am 3.2. 1974 in 211 Buchholz i. d. N., Steinbecker Straße 50. In: BB 1 (303), 1974, 9 [Anzeigel. - Rein Helme: Oberst ~ in memoriam. In: BB 11 (601), 1998, 55.

Knorring, Ludwig Johann von * 2 5 . 2 . 1 7 6 9 wahrscheinlich Erwita oder auf einem anderen Gut der Fam. (E), f 2 . 4 . 1 8 3 7 Gut Wahhast (E) (Geschl. —> G. Baron v. Knorring). Studium in Dtl. an versch. U n i v . , bekleidete in Ε zahlr. private u. öffentliche Ämter, u m 1832 niederl. Vizekonsul, hatte alle anderen Ämter niedergelegt, zuletzt als sachsen-koburgscher Landkammerrat Privatmann auf Gut Wahhast, w o er Landwirtschaft trieb, oo Eva v. Krusenst(i)ern, deren Schwester W i l h e l m i n e —> A. v. Kotzebues dritte Frau war. 1816 w u r d e sein est.-dt. Lsp. „Der Talkus" in Pernau aufgeführt. WERKE: Zwei Vetter für einen. Lustspiel in einem Akt. In: Konrad L u d w i g W u n d e r (Hrsg.): Theatralische Miscellen zu einem Tb. für Schauspieler und Schauspielfreunde 1, Dorpat 1815, S. 8 4 - 1 7 4 [ U T Revalscher Theater-Almanach 1815], HRSG. : Aus August von Kotzebues Unterlassenen Papieren, Leipzig 1821 [Ubers, ins Niederl.,

704 Amsterdam 1821]; M k Wildberg 1 9 8 9 - 1 9 9 0 ; M k M ü n c h e n u. a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 8027). LITERATUR:

Recke/Napiersky.

-

Hamberger/

Meusel 1834 - Inland 1837, 17, 292. - Goedeke 11/1, 593; 15, 150. - Schmidt 1854, 15, 1839. Kosch. - Redlich 1989. - DBA 673, 2 3 6 - 2 3 9 . BaBA 171, 9 - 10. K n o r r i n g , Sophie, v o n —> B e r n h a r d i KnüpfFer, A r n o l d Friedrich J o h a n n * 24. 6 . 1 7 7 7 Past. Jörden (E), f 3 . 1 0 . 1 8 4 3 St. Katharinen (E); Vater: Friedrich Gustav Κ., Pastor (f 1790; Geschl. stammte aus Greiz [ R e u ß , ehem. Ostpr., heute Polen] u. ist vor 1670 in Ε bezeugt, russ. Adel 1870); M u t t e r : Beata Christiana, geb. Tideböhl, Schwester des Pastors u. Schulmannes —> J. Tideböhl. 1787 — 1794 Domschule in R e v a l . In Jena studierte er 1794—1797 Theol., arbeitete dann als Hauslehrer. In St. Katharinen w a r er seit 1800 Pastor, oo 3 0 . 1 . 1 8 0 3 in Wesenberg Sophie KrafFt aus Solms b. Wetzlar (Hessen). 1810 Mitgl. einer Kommission zur Anfertigung neuer est. Religionsbücher. ~ rev. zus. mit —> D. G. u. Chr. Glanström die est. B i belübers. 1817 Assessor des Est. Provinzialkonsistoriums, Koordinator 1819, 1822 z u m Direktor der Est. Predigersynode ernannt. 1 8 3 3 - 1 8 3 4 w a r er 1. Generalsuperintendent u. Vizepräsident des Est. Provinzialkonsistoriums. Entlassung auf eigenen Antrag hin, u m sich seiner Gemeinde mehr w i d m e n zu können. 1835 korresp. Mitgl. des Est. Statistischen Komitees u. 1841 Ehrenmitgl. der GEG. Er gilt als einer der dominanten Literaten im Baltikum, die sich für die Vermittlung in die est. Sprache einsetzten. Auf seiner Arbeit basiert —> H. R . Pauckers Bearb. „Ehstlands Geistlichkeit", 1849. WERKE: Auszüge aus Briefen. In: Rosenplänters Beiträge 9, Pernau 1817, S. 9 - 1 0 , 1 2 - 1 4 u. 1 7 - 1 9 . — Est. Pr.; Ubers, ins Est., u . a . die „Augsburgische Konfession"; Schriften zur est. Sprachforschung, Ethnologie, Volksdichtung u. Gesch., teilw. hs.; zahlr. Beitr. in Inland. BEARB. : Mitarb. an der R e v i d i e r u n g der est. Bibelübers. für die Ausg. St. Petersburg 1822. - Predigt am 7ten Sonntag nach Trinitatis. In: Jutlusse R a m a t , Reval 1823 [est. Postille]. HRSG. : Sammlung von Predigten des Oberpastors, Consistorialraths Paul Eduard Hoerschelmann über

705

Koch

die Sonn- und festtäglichen Evangelien, 2 Tie. Reval 1 8 3 7 - 1 8 3 9 [Einl. u. Nekro. v. ~]. L I T E R A T U R : Recke/Napiersky. - Inland 1843, 44. Schmidt 1854 21, 1845. - Paucker 1849, 19, 39, 1 8 6 - 8 9 . - Winkelmann 1878. - EBL 1929. Adelheim/Laurenty 1925. - Speer 1936. - DGB 79, 1943, 231. - DBBL 1970. - Nirk/Sögel 1975. - Kruus 1995. - DBA 673, 3 1 8 - 3 2 5 . - BaBA 171, 5 2 - 6 8 . Knüpffcr, Arthur * 7 . 1 . 1 8 9 0 Reval, f 2 0 . 7 . 1 9 6 1 Hamburg. Lebte in Hamburg, Journalist, Essayist, Erzähler, Ubersetzer. Förderte die Verbreitung des schriftstellerischen Werks des Malers —> J. H. Bauniann. Einführung. In: Anton Hansen ( Α . H. Tammsaare): Wargamäe. R o m a n aus Estland, übers, v. Edmund Hunnius, Berlin 1938, S. 7 - 9 . WERKE:

Ein kurländischer Münchhausen. Joh. Heinr. Baumanns seltsame Jagdhistorien, Berlin; Leipzig 1926 [Einl. S. I - V I I ; Originaltitel: Jagd-Anecdoten, die zwar mehrentheils ans Lügenhafte gränzen, aber sich doch wirklich zugetragen. Auf Verlangen meiner hochgeschätzten Rigischen Jagdfreunde erzählt (...). Nebst einem ^4«hange von Reden etc., Riga; Dorpat 1817]. M I T A R B E I T : Grundriß einer Geschichte der baltischen Dichtung, hrsg. v. Arthur Behrsing unter Mitarb. v. Andre Favre; Otto Greiffenhagen u. Leipzig 1928; Nachdr. Hannover-Döhren 1973 (Quellen u. Studien zur Kunde des Grenz- u. Auslanddeutschtunis 6); R e z . v. F. W . Neumann. In: B M 60, 1929, S. 5 0 - 6 0 . Deutsche Frauen. Bildnisse und Lebensbeschreibungen (Einl. Ina Seidel), hrsg. unter Mitarb. v. Paula Knüpffer u.a., Berlin 1939. U B E R S . : Fedor Ivanovic Saljapin: Mein Werden, Zürich; Berlin 1928; u.d.T.: Meine Jugend. Erinnerungen (Nachw. Edzard Schaper), Zürich 1949 [Aut]. HRSG. :

LITERATUR:

339.

Nekro 1936. - Kosch. - DBA II 725,

Koch, Ebba * 1 2 . 2 . 1 8 6 6 Reval, f (Mecklenburg).

9.3.1941

Hagenow

Schloß sich der Theosophischen Ges. an; arbeitete an der Theosophischen Rundschau Leipzig mit; hatte in Leipzig einen eigenen Buchverl., den sie wahrscheinlich nach der

Schließung des Theosophischen Verl. v. Hugo Vollrath 1937 grün. Eva Nordenhjelm. En kvinnas historia, Stockholm 1892. - Lefnadslycka. Frihet. Tvä berättelser, Göteborg 1896. — Harmonien und Dissonanzen der erstehenden Kultur, Leipzig 1926. - Die theosophische Gesellschaft und ihre Verfassung, Leipzig 1927 [Big.: Kurzer Uberblick über die Geschichte der theosophischen Bewegung]. — Geburten, Leipzig 1929. — Praktische Winke für Konzentration und Meditation. In: Theosophie 16, H. 1 - 6 , 1928; Sepdr. Leipzig 1929 [Ubers, ins Schwed., Stockholm 1937], — Tod? Wie hilft man vom Erdenleben Scheidenden und Abgeschiedenen? In: Theosophie 18, H. 1 - 6 , 1929/30; Sepdr. Leipzig 1930 [a.d. Inh.: Die Konstitution des Menschen, die schwere Erkrankung, Narkotika und Belebungsmittel, die letzte Stunde, Sektion, Scheintod, Bestattungsarten, Brückenwacht, Hölle und Himmel, die Todesstrafe, der Freitod, der ewige und der mystische Tod]. — Aus Odins Werdegängen. Arisches Erlebnis, Leipzig 1933. - Volk und Religion, Leipzig 1936. — Hinter dem Vorhang, Leipzig 1937 [ges. Aufs. a.d. Jahren 1 9 2 3 - 1 9 3 7 ] , - Mitten in den Dingen..., 6 Tie. Leipzig um 1938 [masch.; 1, 1937: Das Brot; 2, 1938: Der Apfel; 3, 1938: Die Tür; 4, 1938: Der Schuh; 5, 1938: Das Maß; 6, 1938: Der Groschen]. - Wegeswende. Nach verschiedenen Tatsachenberichten frei ohne Namensgleichheit zusammengefügt, Leipzig 1939 [BaltikumR.]. Der Genius, Leipzig 1940 [theosophische B e trachtungen] . — In: Lisa Ritter u.a.: Hüte die Flamme! Gedichte, zsgst. v. Leipzig 1940: Vorspruch, S. 8; Nählied, S. 18; Waschlied, S. 19; Morgengesang, S. 2 4 ; Fürbitte, S. 3 3 ; Der Tod tanzt, S. 3 6 ; Der Tod singt, S. 37—38; Schau, S. 4 8 ; Die Dinge mahnen, S. 51; Unsterblichkeit, S. 61. — Lüge! Stirbst du? Wege einer wachen Frau. Roman, Leipzig 1941. H R S G . : mit Hugo Vollrath: In diesem Zeichen wirst du siegen, Leipzig 1935 [Vollrath ( 1 8 7 7 1943) wurde 1908 a.d. von R u d o l f Steiner gegrün. Theosophischen Ges. (seit 1913 Anthroposoph. Ges.) wegen Unterschlagungen u. a. ausgeschlossen, grün, in Leipzig das Theosoph. Verlagshaus, um mit dem Okkultismus viel Geld zu verdienen, was ihm gelang; fälschte seine Diss., wurde 1914 wegen Fahnenflucht verurteilt, trat 1933 in die N S D A P WERKE:

Ko(c)ke(n)

706

ein; 1937 wurden seine Aktivitäten als O k kultismus verboten]. LITERATUR: R e d l i c h 1 9 8 9 .

Ko(c)ke(n), Johann(es), gen. v o n Grünbladt

später

geadelt,

* 1596 Riga (L) f 2.4.1656 Riga; Vater: vermutlich Mathias Koke (f 1621), Ratsherr (seit 1387 Familiefn] Kock, Koch, Koc, Coke oder Cocus in Riga bezeugt). oo Elisabeth zur Horst aus Riga (* 1590). Seit 1617 Studium der Rechtswiss. in Jena, vermutlich auch in Köln, anschließend Reisen in mehrere Länder u. Erlernen mehrerer Fremdsprachen. Nach der Rückkehr nach Riga Obersekretär des Rats, 1 6 3 7 - 1 6 5 0 Oeconomus der Stadt, 1638 erster Direktor der neu gegriin. Kredit- u. Sparbank Compagnie für die Kaufleute. 1643 Landvogt u. Oberbauherr, 1644 Rigaer Obervogt u. Assessor des kgl.-schwed. Hofgerichts in Dorpat (L). 23.8.1649 Erhebung in den schwed. Adelsstand als „Kocken von Grönbladt", ließ sich bereits 1653 ein Epit. am Eingang zum Altarchor des Riga er Doms errichten, 1654 als Mitgl. einer städtischen Deputation Teilnahme an der Krönung Karls X. Gustav von Schweden in Stockholm, 1656 Präses der kgl.-schwed. Gerichte in Lit, Besitzer der Güter Hoewelshof (L), später Alt-Bilskenshof gen., u. Sommerfeld b. Pinkenhof (L). WERKE: Disputatio de hello, Köln um 1620 [Erscheinungsjahr unsicher, kein Ex. erhalten]. — Zahlr. Ge. LITERATUR: H u p e l 4, 1782, 91. - R e c k e / N a p i e r sky. - A G B 1897. - B ö t h f u h r 1877. - BaBA 172, 1 4 - 1 5 . - D B A 678, 4 4 - 4 7 . - O . v. Kraedener: Johannes Kocken von Grünbladt (1596 — 1656), der Stammvater des gleichnamigen livländischen Adelsgeschlechts, und sein Familienbild. In: N a c h richtenbl. 4 / 3 , 1962, 22.

Köcher, H e r m a n n Jurjewitsch v o n * 24.1.1844 Reval, f nach 1888 wahrscheinlich St. Petersburg. Schulbesuch in Reval, 1 8 6 3 - 1 8 6 5 Studium der Philol. u. Naturwiss. an der Univ. Dorpat, in Moskau u. St. Petersburg, beendete sein Studium in Moskau, seit 1867 in St. Petersburg: zuerst Lehrer an den Kirchenschulen, seit 1871 am 2. Gym., seit 1874 Direktor einer Privatschule, 1 8 7 6 - 1 8 7 9 Direktor der Real-

schule u. des Mädchen Gym. in Troitzkossawsk (Transbaikalien) u. Verwalter der Mittelschulen v. Transbaikalien, 1880 aus diesen Ämtern verabschiedet, Rückkehr nach St. Petersburg, w o er mit Existenzsorgen zu kämpfen hatte. ~ wurde in den R a n g eines Staatsrates erhoben, seit 1883 in St. Petersburg Geschäftsführer für internationale Tarif-Angelegenheiten in der Verwaltung der kais.-russ. Staatsbahnen u. Lehrer am 1. Kadettencorps. W E R K E : Das Kirchlein. In: Grotthuß 1894/95, S. 224 / S. 269 [G.]. - Gebet, St. Petersburg 1 8 8 4 . — Du kleines, blaues Blümchen. Gedicht von Hermann Köcher für eine mittlere Singstimme mit

Begleitung des Pianoforte (Komp. Carl Mayer), Berlin u m 1900. UBERS. :

Nicolai

Alexejewitsch

Nekrassows

Sämmtliche Werke, 2 Bde. Leipzig; Berlin 1 8 8 5 - 1 8 8 8 [a.d. Russ. metrisch übertr.]. LITERATUR: Alb.Acad. 1889. - BaBA 172, 4 8 - 4 9 .

Köhler, H e r m a n n J o h a n n v o n * 1.5.1792 Riga (L), f 24. (j. 12.) 11.1860 Dorpat (L); Vater: Emst v. K., Zollmeister; Mutter: Maria, geb. v. Rathgen. 1 8 0 6 - 1 8 1 0 Gouv.-Gym. in Riga, bis 1815 Studium der Med. an der Univ. Dorpat. Schon während der Studienzeit arbeitete er im Winter 1812/1813 als freiwilliger Arzt im Großen Militärhospital in Riga, 1815 in Dorpat Dr.med. Danach Reise nach Dtl., 1820 Privatdozent an der Univ. Dorpat, ab 1825 akad. Lehrer mit Gehalt bis 1850; 1827 Hofrat, 1833 Kollegienrat, 1841 Staatsrat. Als Mediziner war ~ sehr geschätzt, lebte aber die letzte Zeit sehr zurückgezogen. WERKE: Zum silbernen Hochzeitsfeste meiner Eltern. Riga, den 25. März 1811, D o r p a t 1 8 1 1

[GelG.]. — Anonym: Zur Feier der Vermählung der Demoiselle Charlotte Amalie Schmidt mit dem Herrn Dr. Gottlieb Daniel Meredig, D o r p a t 1 8 1 3

[GelG.]. - Anonym: Zur Feier des Doppelfestes der Vermählung, Riga 1815 [HG. auf den Arzt Paul Friedrich Eugen Ludwig Mercklin (1792-1873), der am 5.9.1815 in Riga Friederike Lerche (f 1831) heiratete], — Aristoteles de Molluscis Cephalopodibus, R i g a 1 8 2 0 . - Ordinis Medicorum in Universitate Caesarea Dorpatensi Annales [ . . . ] , D o r p a t 1 8 3 0 . — Gesänge zu Wenn Leute Geld haben! Posse mit Gesang in drei

Aufzügen, Hamburg 1850. - N e b e n med. Schriften Verf. weiterer GelGe., die abgedr.

707

Kohl

wurden ζ. Β . in Gesänge fur die Euphonie, R i g a 1814, S. 7, 9, 10 u. in Lieder fur Freunde der geselligen Freude, R i g a ; Dorpat 1814. LITERATUR: Recke/Napiersky. — Hamberger/ Meusel 1834. - Inland 1845, 798. - Dem hochverehrten Köhlerschen Ehepaare zur frohen Feier ihrer Silber-Hochzeit dargebracht von einigen befreundeten Familien Adelmann, Carus, Fiandt, Kruse, Otto, Dorpat, den 1. Mai 1851, Dorpat 1851 [Ge.]. - Nekro. in: Rig.Stadtbll. 47, 1860, 401. Nekro. in: Inland 1860, 46, 838; 47, 8 5 3 - 5 4 . Goedeke 7, 508; 15, 150. - Rig.Biogr. 1884, 3, 42. - Alb.Acad. 1889. - Levickij 1903, 2, 207. Brennsohn 1905. - BLÄ 1934/35, 3, 569 f. Friedrichs 1967. - Kosch. - D B B L 1970. Redlich 1989. - DBA 679, 318 - 322; II 730, 409. - BaBA 172, 121 - 128.

Köllner —Kel(l)ner Königk —- Lysarch, Hans Königk-Tollert von

—? Lysarch,

Alexander

Königstaedter (Riedel-Koenigstaedter), Gerda, geb. Riedel * L, f nach 1 9 8 2 . W u c h s in R i g a (L) auf, die Fam. lebte im S o m m e r in einer Villa in Kokenhusen (L), zeitw. auch in Libau (K) u. Arensburg auf Osel (L), wurde 1 9 1 9 aufgrund der R e v o l u t i o n v. ihren Besitzungen vertrieben, 1939 U m s i e d lung nach Posen, ~ gelangte später nach Leipzig, Lüneburg u. B a d Dürrheim (BadenWürttemberg). oc Koenigstaedter. W E R K E : Die Farben meiner Worte, Aichach 1 9 6 2 [Ge.J. - Elisabeth Braunz-Goercke f . In: Big. B B 7/8 (213/214), 1966, S. 13 [Nekro.]. U n t e r Riedel-Koenigstaedter: Gedichte, o . O . 1 9 7 9 [Selbstverl.]. — U n t e r R i e d e l - K o e n i g s taedter: Am Bahnsteig. In: Jb.d.balt.Dtt. 2 8 / 1981 (1980), S. 1 6 9 - 1 7 0 [G.]. - U n t e r R i edel-Koenigstaedter: Streiflichter. Aus meinem Leben, Menschen und Tiere, nichts Erdachtes, Erlebtes. Riga — Posen — Leipzig — Lüneburg, o . O . 1 9 8 2 [Selbstverl.; W d g . Meinem Land; Ge. u. Anekdoten, die größtenteils v. Haustieren handeln].

Körber, Martin Georg Emil * 1 7 . 7 . 1 8 1 7 Past. W e n d a u (L), Arensburg (Osel); Vater: Eduard Pastor ( 1 7 7 0 - 1 8 5 0 ) , zu dessen Amtsjubiläum am 2 2 . 6 . 1 8 4 6 vgl.

f 7.4.1893 Philipp K . , 50jährigem —• J . B o u -

brig, —>• K . Bursy u. —> C . Napiersky; vgl. —> Ph. v. Krusenstiern; M u t t e r : Elisabeth, geb. Mickwitz ( 1 7 8 0 - 1 8 3 3 ) . 1 8 2 7 - 1 8 3 6 Gym. in Dorpat, 1837-1842 T h e o l . Studium in Dorpat, 1 8 4 2 - 1 8 4 5 Lehrer an der privaten Knabenschule in Arensburg, 1 8 4 4 praktisches J a h r b. Oberpastor Hesse, Vikar 1 8 4 5 - 1 8 4 6 , Pastor in Anseküll 1 8 4 6 1 8 7 5 (Ösel). oo 3 1 . 5 . 1 8 4 6 Caroline Lina Hesse, 1 8 2 8 — 1921. Grün, des 1. gemischten Gemeindechors, 1 8 6 2 korresp. Mitgl. der G E G , 1 8 7 0 goldenes Prediger-Brustkreuz, seit 1 8 7 5 i . R . in Arensburg ansässig. W E R K E : Körber'sehe Familien-Chronik, verfaßt u. e. gewißenhaften Fortsetzung empfohlen bei allen Nachkommen, 3. Umarbeitung, o . O . 1851. — Daheimbilder aus der Kindheit eines Livländers, vor 50 Jahren, Arensburg 1872. - Bausteine zu einer Geschichte Oescis. 5 Jahrhunderte, von der heidnischen Vorzeit bis zum Frieden von Nystädt, Arensburg 1 8 8 5 ; Nachdr. H a n n o v e r - D ö h r e n 1977 (Beiträge zur baltischen Landesgeschichte, Ortsgeschichte und Volkskunde, Nachdrucke 4). — Oesel einst und jetzt, 3 B d e . Arensburg 1887, 1899, 1 9 1 5 ; Nachdr. H a n nover-Döhren 1974-1975 [Bd. 1, 1887; Nachdr. 1 9 7 4 : Arensburg; B d . 2, 1 8 9 9 ; N a c h dr. 1 9 7 5 : Die Kirchspiele Mustel, Kielfond, Anseküll, Jamma, Wolde und Pyha; B d . 3, 1 9 1 5 ; Nachdr. 1 9 7 5 : Die Kirchspiele Mohn, St. Johannis, Karmel, Kergel, Karris und Runö]; R e z . i n : B M 49, 1900, S. 2 7 8 - 2 8 0 . - Der erste Weihnachtsfeiertag. In: Hirschheydt 2000, S. 7 7 - 9 0 . Saaremaa kuldnokk. Laulutekstid aastaist 1846-1879, Tallinn 2 0 0 2 [Liedertexte a. d. Jahren 1 8 4 6 — 1879, ohne seine K o m p . ] , L I T E R A T U R : F. Bienemann d. Α . : In: B M 3 4 ,

AUSGABEN:

1887, 7 9 3 - 7 9 4

|Rez.J. -

Ottow/Lenz 1 9 7 7 .

-

Aarne Vinkel: Elutee ja -töö, Tallinn 1994 (collegium litterarum 10) [Bibl. S. 1 1 9 - 1251.

Kogel —>• Cogel(ius) Kohl, Johann Georg * 28. 4 . 1 8 0 8 B r e m e n , f 2 8 . 1 0 . 1 8 7 8 B r e m e n , Dr. h c . : Vater Paul Κ . , Weinhändler. Studierte in Göttingen, Heidelberg u. M ü n chen Jura, Mathematik u. Ethnographie, nach dem T o d des Vaters 1 8 3 0 Abbruch des Studiums u. R e i s e nach K . D o r t Hauslehrer u. Erzieher b. der Fam. B a r o n v. Manteuffel auf

Kohl Zirau (Κ), mit der ihn ein enges freundschaftliches Verhältnis verband; seit 1835 Hauslehrer b. der Fam. von M e d e m b. Mitau (Κ). ~ nahm rege am lett. Volksleben u. an den gesellschaftlichen Veranstaltungen des kur. Adels teil. In Mitau verkehrte er in der K G L K . In diesen Jahren R e i s e n durch K , B e g i n n der literar. Tätigkeit u. der landeskundlichen B e trachtungen, durch die er seinen R u f als b e deutender Reiseschriftsteller begründete. 1 8 3 6 beendete er seinen Dienst b. den Mederns u. reiste über R i g a (L) nach Dorpat (L). Seit 1 8 3 7 in St. Petersburg als Erzieher in der Fam. des Grafen Stroganov, eine der ältesten u. einflußreichsten Fam. in der Gesch. R u ß l s . R e i sen in die damals noch fast unbekannten inneren u. südl. Provinzen R u ß l s . , ehe er für ganz kurze Zeit 1 8 3 8 nach Dtl. (Dresden) zurückkehrte. Alexander v. Humboldt u. Carl R i t t e r forderten ihn, waren aber erfolglos, ihn für den geographischen Lehrstuhl an der Univ. Graz zu gewinnen. Sein Leben war geprägt durch ausgedehnte R e i s e n in viele Länder Europas einschließlich Amerikas, über die er sehr viele Schriften verf. N a c h fast 3 0 Jahren Auslandsaufenthalten kehrte er 1 8 5 8 nach B r e m e n zurück. A b 1 8 6 3 Leiter der Stadtbibliothek in B r e m e n , deren Stadtgesch. er sich nun widmete. Dr. h.c. der Univ. Königsberg u. des B o w d o i n College in Boston, korresp. Mitgl. der Massachusetts Historical Society. W E R K E : Die deutsch-russischen Ostseeprovinzen, oder Natur- und Völkerleben in Kur-, Liv- und Esthland, 2 B d e . Dresden; Leipzig 1 8 2 1 ; ebd. 1841; Ausz. Baltische Gastfreundschaft. In: Goertz/Brosse 1 9 1 2 , S. 2 0 9 - 2 1 3 . - Deutschen Mundes Laute, Königsberg 1834. Kindergeschichten und Nichtgeschichten, o . O . 1 8 3 4 [Aufz. aus seiner Hauslehrertätigkeit]. - Beiträge zur Urgeschichte einiger Erfindungen, Königsberg 1 8 3 4 falle 3 Erstlingswerke wurden nicht p o sitiv in der Öffentlichkeit aufgenommen, worüber ~ in seinem B u c h Aus meinen Hütten, oder Geständnisse und Träume eines deutschen Schriftstellers, 1 8 5 0 detailliert berichtet]. — Der Verkehr und die Ansiedelungen der Menschen in ihrer Abhängigkeit von der Gestaltung der Erdoberfläche (24 Steindrucktafeln) Dresden; Leipzig 1 8 4 1 ; 2. Ausg. ebd. 1 8 5 0 . - Petersburg in Bildern und Skizzen, 2 Bde. Dresden; Leipzig 1841; 2. verm. u. verb. Aufl. in 3 B d n . ebd. 1 8 4 5 - 1 8 4 6 [Bd. 1, 1 8 4 5 ; B d . 2 u. 3,

708 1 8 4 6 J . - Reisen im Inneren von Rußland und Polen, 3 B d e . mit j e einem Titelkupfer und j e einer Faltkarte, Dresden; Leipzig 1841 [Bd. 1: Moskau; B d . 2 : Die Ukraine, Kleinrußland; B d . 3 : Die Bukowina, Galizien, Krakau und MährenJ; Neuausg. u . d . T . : Moskau 1841. Ein Reisebegleiter, bearb. u. hrsg. v. Kurt Scharr u. Ksenia A. Scharr, Innsbruck; W i e n ; B o z e n 2 0 0 5 . — Reisen in Südrußland, 2 B d e . mit j e einer Titellitho. u. einer gef. Karte Dresden 1841 [Bd. 1: Neurußland, Odessa, Ausflüge in die Steppen, die Krim, nebst einer Karte der Anlande des Pontus; B d . 2 : Beßarabien. Zur Charakteristik derpontischen Steppen. Die Karaiten]; 2. verm. u. verb. Aufl. in 3 B d n . Dresden; Leipzig 1 8 4 7 [Bd. 1: Neurußland, Odessa, Ausflüge in die Steppen ; B d . 2 : Die Krim, Beßarabien ; B d . 3 : Zur Charakteristik der politischen Steppen, Bemerkungen über die russischen Leibeigenen und ihre Herren], — Erwiderung auf Dr. Fr. Kruse's... Bemerkungen über die Ostsee-Gouvernements, Dresden; Leipzig 1 8 4 2 . — Russia: St. Petersburg, Moscow, Kharkoff Riga, Odessa, the German provinces on the Baltic, the Crimea and the interior of the empire, L o n d o n 1 8 4 2 ; ebd. 1844. - Land und Leute der britischen Inseln. Beiträge zur Charakteristik Englands und der Engländer, 3 B d e . Dresden; Leipzig 1 8 4 4 [Bd. 1: Eintritt, Nationalitäten, Größe, Nachbarn; B d . 2 : Classen, Parteien, Secten; B d . 3 : Zeitschriften, Clubs, Sports, Sprache]. — Englische Skizzen. Aus den Tagebüchern von Ida Kohl und J. G. Kohl, 3 B d e . Dresden; Leipzig 1 8 4 5 [Bd. 1: Häusliches, Geselliges; B d . 2 : Ernsthaftes, Heiteres; Bd. 3: Spaziergänge ä l'Anglaise, Blumen und Kränze. Irländisches. Miscellen]. — Marschen und Inseln der Herzogtümer Schleswig und Holstein. Nebst vergleichenden Bemerkungen über die Küstenländer die zwischen Belgien und Jütland liegen, 3 B d e . mit eingedruckten Holzschnitten Dresden; Leipzig 1 8 4 6 ; unveränd. Neudr. B d . 1—3 in 1 B d . W a l l u f b. Wiesbaden 1 9 7 3 d. Ausg. v. 1 8 4 6 ; unveränd. Neudr. ebd. Schaan/Lichtenstein 1983; Mk Hildesheim u.a. 1994-1998 (Fürstliche Bibliothek Corvey). - Alpenreisen, 3 B d e . Dresden; Leipzig 1 8 4 9 - 1 8 5 1 [Bd. 1 u. 2, 1 8 4 9 ; B d . 3, 1851 u . d . T . : Naturansichten aus den Alpen; 2. Aufl. Leipzig 1 8 6 2 ] . Skizzen aus oder Geständnisse Natur- und Völkerleben, 2 Bde. Dresden 1 8 5 1 . - Panorama of St. Petersburg, London 1852. - Aus meinen Hütten oder Geständnisse u. Träume eines deutschen Schriftstellers, 3 Bde. Leipzig 1 8 5 2 ; ebd. 1 9 5 0 [Aut.].

709 — Kitschi-Gami, oder Erzählungen vom Obern See. Ein Beitrag zur Charakteristik der amerikanischen Indiander, 2 B d e . B r e m e n 1 8 5 9 ; mit Einl. v. Eva Lips verm. Nachdr. Graz 1 9 7 0 d. Ausg. v. 1 8 5 9 ; M k Göttingen 1 9 9 4 ; elektronische Ressource ebd. 1997 [Ubers, ins Engl., L o n d o n 1 8 6 0 ; Nachdr. St. Paul 1 9 8 5 ] , Nordwestdeutsche Skizzen. Fahrten zu Wasser und zu Lande in den untern Gegenden der Weser, Elbe und Ems, 2 B d e . B r e m e n 1 8 6 4 [enth. u. a.: Das Steinhuder Meer bei Rehburg. Das Blockland bei Bremen. Das schwimmende Land von Waakhusen. Das Teufelsmoor. Die alten Eichen im Haßbrook im Oldenburgischen. Die Pfropfenschneider bei Delmenhorst. Die Faustsage im Lande Wursten. Die Heidschnucken im Lüneburgischen. Die Insel Neuwerk. Das Schwarzbrot und der Westfälische Pumpernickel. Uber Bausprüche an Türen, Fenstern, Salzfässern und sonstigen Möbeln in den Westfälischen Bauernhäusern. Der Hümmling. Ausflug in die ,Tinner Dose'. Die Hollandsgänger. Der Schellfischfang von Norderney]; 2. Aufl. ebd. 1 8 7 3 ; 2. Aufl. ebd. 1 9 0 9 ; Nachdr. d. Ausg. 1 8 6 4 ebd. 1 9 7 6 - 1 9 7 8 ; M k Hildesheim u.a. 1 9 9 4 - 1 9 9 8 (Fürstliche Bibliothek Corvey); M k Göttingen 1 9 9 6 ; u . d . T . : Reisen durch das weite Land. Nordwestdeutsche Skizzen 1864, hrsg. v. Geert Demarest, Stuttgart; W i e n 1 9 9 0 (Alte abenteuerliche R e i s e b e r i c h te); Liz.ausg. Berlin 1 9 9 0 . — Am Wege. Blicke in Gemüth und Welt in Aphorismen, B r e m e n 1 8 6 6 ; N . F . ebd. 1 8 7 4 [mit eig. B r . ~s an Dr. Moritz Lindemann, B r e m e n v. 2 5 . 1 1 . 1 8 6 5 J . — Deutsche Volksbilder und Naturansichten aus dem Harze, Hannover 1 8 6 6 . - Geschichte des Golfstroms und seiner Erforschung von den ältesten Zeiten bis auf den großen amerikanischen Bürgerkrieg. Eine. Monographie zur Geschichte der Oceane und der geographischen Entdeckungen, B r e m e n 1 8 6 8 ; Nachdr. Amsterdam 1 9 6 6 . — Die Völker Europas, Hamburg 1 8 6 8 ; 2. rev. u. venu. Aufl. u . d . T . : Die Völker Europas. Cultur- und Charakterskizzen der europäischen Völker, mit V i gnetten u. Farbendrucktaf. nach Aquarellen v. A. Kretschmer, ebd. 1 8 7 2 ; auch als M k . — Die Bremer beim Aufbau der Stadt Riga, B r e m e n 1 8 7 0 [aus: Mitt. R i g a 12, Η. 1 ] " - Alte und neue Zeit. Episoden aus der Cultur-Geschichte der freien Reichs-Stadt Bremen, B r e m e n 1 8 7 0 ; Facs. erg. durch 16 Seiten zeitgenöss. Darstellungen u. Einf. v. Herbert Schwarzwälder, ebd. 1 9 7 5 ; u . d . T . : Episoden aus der Cultur- und Kunstgeschichte Bremens, B r e m e n 1991 (Denkmale der

Kohl Geschichte und Kunst der Freien Hansestadt B r e m e n , Abth. 2) [Facs. nach der Orig.-Ausg. B r e m e n 1 8 7 0 ] , - In: B M 2 1 , 1 8 7 2 : Zwr Vorgeschichte Livlands, S. 158 — 1 8 0 ; Über die Inländische Rittercolonie in Bremen und wie der livländische Orden zuletzt in Bremen erloschen ist, S. 5 9 8 - 6 0 2 [Misz.]. - Zur Vorgeschichte Livlands, 2. unverstümmelte Ausg. Leipzig 1872. - Uber Klangmalerei in der deutschen Sprache, Berlin 1 8 7 3 (Slg. gemeinverständlicher wiss. Vorträge, Serie. 8, H . 175). — Kleine Essays, W i e n 1 8 7 6 . — Der Kampf der Wölfe und der Pferde in der politischen Steppe. I n : Christian B ö h m u. Maximilian R o l a n d B ö h m (Hrsg.): Deutsches Lesebuch für die mittleren Lehranstalten, 2. T l . 5. verb. Aufl. R e v a l 1914, S. 2 6 2 - 2 6 4 . - Baltische Gastfreundschaft. In: W i r Balten 1951, S. 2 7 6 - 2 7 8 . - W e i t e r e W e r k e des Reiseschriftstellers, andere R e g i o nen außer das Baltikum u. R u ß l . betreffend, vgl. A D B 16]. LITERATUR: Fr. Kruse: Bemerkungen über die Ostsee- Gouvernements in Beziehung auf „J. G. Kohl's deutsch-russische Ostseeprovinzen", Leipzig 1842. - Brümmer 1876/77. - Massachusetts Historical Society, Dec. 1878. - Aus allen Welttheilen, 5. H. 1879. - WeserZt. v. 13. Febr. 1879. - Webers Illustrierte Zt., Nr. 1848, 1879. - Big. der Augsb. Allg.Zt. Nr. 190,1879. - Archiv für Post und T e legraphie 1879. - Arendts deutsche Rundschau für Geographie u. Statistik, Februarheft 1879. - E m bacher 1882. - Eckart 1891. - A D B 16. - A. Alexander: ~ u. seine Bedeutung für die deutsche Landes- und Volksforschung, Bremen 1940. Arvid Frhr. von Taube: Der Bremer Ratsschriftsteller ~ in Livland, St. Petersburg u. Südraßl. 1 8 3 6 - 1 8 3 8 . In: R u d o l f von Thadden; Gert von Pistohlkors; Hellmuth Weiss (Hrsg.): Das Vergangene u. die Gesch., Fs. für Reinhard Wittram zum 70. Geburtstag, Göttingen 1973, 191. — Frederic Trautmann: Wisconsin through a german's eyes in 1855. T h e travels o f ~ . . In: Wisconsin magazine o f history, 67, 1984, 2 6 3 - 2 7 8 . - Saulcerlte Viese: Lettische Volksdichtung aus der Sicht ~s. In: ZfS 34, 1989, 256. - Giorgio Cusatelli: Presenza e assenza die Morlacchi. In. Letterature di Frontiera Litteratures Frontalieres (LFFL), R o m e 1991, 1:2, S. 165 - 169. - Hans-Albrecht K o c h ; Margit B . Krewson u. J o h n A. Wolter (Hrsg.): Progress o f discovery. A u f den Spuren der Entdecker, Graz 1993 [Katalog zur Ausstellung in Washington (Library o f Congress) u. Bremen (UB)]. - HansAlbrecht K o c h : „Nach Humboldts T o d zweifellos der größte Geograph". Ein Bremer in Amerika: ~ 1 8 0 8 - 1878. In: Mitteilungen. Verein für Niedersächsisches Volkstum 70, 1994, 134, 4 4 - 4 7 . Tracing the explorers: ~ exhibit at Gotha. In: P e -

710

Kolb termanns geographische Mitteilungen, 138, 1994, 6, 388. — Doris Dohmen: Das Irlandbild ~s; Tagungsakten des internationalen Symposions zur Reiseliteratur, University Coll., Dublin vom 10.12. März 1994. In: Anne Fuchs; Theo Harden u.a. (Hrsg.): Reisen im Diskurs: Modelle der literar. Fremderfahrung von den Pilgerberichten bis zur Postmoderne, Heidelberg 1995, 4 4 3 - 4 5 4 . Kosch. - BaBA 173, 155. - DBA 687, 2 8 9 - 2 9 5 . - Thomas Schaefer: Wer liegt wo? Prominente auf Bremer Friedhöfen, Bremen um 1998, 74 f. — Silke Regin: Ethnographische Sprachreflexion im 19. Jh., Diss. Kassel 1999; Siegen 2001 (Kasseler Studien- Literatur, Kultur, Medien 7). — Thomas Elsman: Der Autor und sein Verleger - Aspekte der Korrespondenz zw. ~ u. Johann Georg von Cotta: In Bremisches Jb. 81, 2002, 1 7 6 - 188. - Thomas Eismann: My activity for the cause of the union — der Blick eines Bremers auf den amerikanischen Bürgerkrieg. In: Bremisches Jb., 82, 2003, 1 0 9 119. — Silke Regin: ~ : ethnographische Sprachreflexion im 19. Jh., Siegen 2001 (Kasseler StudienLiteratur, Kultur, Medien, 7; Diss. Kassel 1999). Killy 2005. Kolb, L e o n h a r d —• Koskull, Marie-Luise Baronin Kolb(e), H e r m a n n Dietrich * 14. (j. 3.) 4.1793 Libau (K), f 1 4 . 3 . 1 8 2 2 Goldingen (K); Vater: Eberhard Christoph Κ . , libauscher Stadtältermann u. Kaufmann. Jurastudium 1 8 1 0 - 1 8 1 4 in Dorpat u. 1 8 1 4 1816 in Heidelberg, verbrachte auf der R e i s e nach Heidelberg einige Zeit in Holland, Brabant u. in den Rheinlanden, nach dem Studium mehrere Reisen in zahlr. Länder E u r o pas: Schweiz, Italien, Frankreich (Paris u. R o u e n ) , Dänemark (Kopenhagen), durch Sturm per Schiff nach N o r w e g e n verschlagen, kehrte über R ü g e n , Pommern, Mecklenburg u. Preußen nach Κ zurück u. privatisierte zwei Jahre lang, seit 1817 Piltenscher Landgerichtsadvokat, 1819 — 1822 Instanzgerichtssekretär in Goldingen (K). oo 1822 Annette Charlotte Dor. Thoebel (f 1839). W E R K E : Elegie auf den Tod Georg Hoffmanns, academischen Bürgers auf der Universität zu Dorpat, vorgelesen am Sarge des Entschlafenen von seinem Commilitonen Hermann Dietrich Kolb. Dorpat, den 28. November 1812, Dorpat 1812. — Burschen-Aufzug, Dorpat 1812; Teilabdr. in: Eduard Osenbrüggen (Hrsg.): Nordische Bilder, Leipzig 1853, S. 5 4 - 5 7 , 6 3 - 6 7 , 76, 7 9 83 [Schlußstr.J u. 2 1 1 - 2 1 6 [vgl. Beitr. v.

K . G. Sonntag in Rig.Stadtbll. 1822, S. 252 u. 366]. — Ein Veilchenstrauß aus dem poetischen Blumengarten des Nordländers Hermann Dietrich Kolb, Heidelberg 1816. — Prolog, gesprochen bey der Wiedereröffnung der Liebhaberbühne in Goldingen am Geburtstage Sr. Kaiserl. Maj. Alexanders I., den 12. December 1817, Mitau 1818. — Der neue Schmuck. Rückerinnerung an das in der Kirche zu Grebin gefeyerte Reformationsfest. In: Christian Friedrich von der Launitz: SäcularPredigt am dritten Reformations-Jubiläo 1817 über Matthäi 24, Vers 35, zu Grobin gehalten, Mitau 1818, S. 3 7 - 4 0 [G. mit MusikJ. LITERATUR:

Rig.Stadtbll. 1822,

252

u.

366.

-

Recke/Napiersky. — Hamberger/Meusel 1834. — Rehbinder 1853, 961. - AGB "l 897. - Goedeke 7, 506. - Kosch. - Redlich 1989. - DBA 689, 211 214. - BaBA 174, 058 - 060 u. 067. Kolberg, Ferdinand Andreas * 6 . 2 . 1 8 3 0 R i g a (L), f 1 9 . 1 0 . 1 9 0 1 R i g a ; Vater: J a k o b Pontus K . (f 1859), Theater- u. Dekorationsmaler; Mutter: Catharina Helena, geb. R o d i n . 1841 — 1844 Domschule R i g a , dann Gym. in R i g a , 1 8 5 1 - 1 8 5 5 Studium der klass. Philol. in Dorpat, 1855 — 1863 Lehrer an der B u c h holtzschen Anstalt in R i g a , oo 1858 in R i g a Elise Wilhelmine Karoline Erasmus. 1859 Candidatus, 1863 — 1865 wiss. Lehrer u. 1 8 6 5 1890 Oberlehrer der dt. Sprache u. Literatur am G o u v . - G y m . in R i g a , gleichzeitig Lehrer der dt. Sprache an der Vorschule des Polytechnikums, Kollegienrat, Mitarb. am R i g a e r Wochenbl.; Verfasser burschikoser Ge. WERKE: Characteristik der Hauptpersonen des Niebelungenliedes. In: Einladung zu dem mit der öffentlichen Entlassung der Abiturienten verbundenen R e d e a c t im G o u v . - G y m . zu R i g a 1866, R i g a 1866. - In: Gedichte aus R i g a 1877: Lied, S. 3 — 4 ; Denkst du daran? S. 8 — 9; Am Abend, S. 3 2 - 3 3 ; Beim Rüdesheimer, S. 53 — 55; Mahnung, S. 8 0 - 8 1 ; Erdbeerbliithe, S. 1 0 1 - 1 0 3 ; Seebilder, S. 1 2 0 - 1 2 2 ; Das Hünengrab, S. 1 2 3 - 1 2 4 ; Altenahr, S. 1 3 1 - 1 3 2 ; Am Wandertag am Rhein, S. 133 — 144; Abend am Rhein, S. 1 4 5 - 1 4 7 ; Capellen, S. 1 4 8 - 1 4 9 ; Verschiedenes Loos, S. 1 5 7 - 1 5 8 ; Lust und Leid, S. 1 6 2 - 1 6 3 ; Der Ritter von Nidberg, S. 1 8 0 182. — In: Erinnerung an die Fraternitas, Dorpat 1880; 2. veränd. Ausg. m . d . U . : Eine Slg. v. Liedern und Gedichten, verfaßt von den Landsleuten der Fraternitas Rigensis,

711

Korff

Berlin 1893 [als Ms. gedr.]: Festlied, S. 5 1 - 5 2 ; R i g a 1903, 72 - 73. - Alb.fr.Rig. 1 9 8 1 / 8 2 . - D B A „Ein Kümmelschnaps ...", S. 53; Trinklied, 690, 11. - BaBA 174, 9 3 - 9 5 . S. 5 4 - 5 5 [Ge.]. - Die Weihe des Hauses, Riga Kordes, Johannes Ferdinand R o b e r t 1887 [Fsp., anläßlich der Eröffnung des erneuerten Rigaer Stadttheaters geschrieben, * 10.5. (j. 27.4.) 1884 Moskau, f nach 1933, nach Gustav Heinrich Gans zu Putlitz]. - wahrscheinlich Moskau. Prologe zum 100jährigen Don-Juan-Jub., St. Michaels Realschule in Moskau, studierte vorgetragen im Rigaer Stadttheater am 17.10. Rechtswiss. in Zürich, Heidelberg u. Berlin, 1887, u. zur Säkularfeier der ersten D o n seit 1907 Publizist u. Schriftsteller in Riga (L), Carlos-Aufführung in Riga, vorgetragen im lernte wohl u m 1910 noch Lev Nikolaevic Rigaer Stadttheater am 9.11.1887. - In: Ge- Tolstoj persönlich kennen, seit spätestens 1911 dichte aus Riga 1893: Die Schwalbe kam! wieder in Moskau, Sommer 1911 m e h r m o S. 3 1 - 3 3 ; Pfingstmorgen, S. 41 — 42; Ein natige Reise nach Turkestan. Herbsttag, S. 4 4 - 4 5 ; Winterlied, S. 4 6 - 4 7 ; WERKE: Gedichte, Kaiserslautern 1906. — In: Wanderlied, S. 5 1 - 5 2 ; Erinnerungen an Rügen, D M R 1, 1912: Erinnerungen anJaßnaja Poljana, S. 5 5 - 6 5 ; Auf halbem Wege, S. 6 6 - 6 8 ; Ho- S. 1 5 7 - 1 6 1 ; Moskauer Brief S . " 2 2 7 - 2 3 6 u . hentwiel, S. 68 — 71; LJbi patria, ibi bene, S. 74 — 3 5 0 - 3 5 6 ; Gedichte, S. 8 5 2 - 8 5 4 [ „ . . . es ist so 75; Abendliches, S. 79 — 80; Wann war es doch? schön vom Sterben nichts zu wissen ...", S. 852— S. 87 — 88; An einen alten Freund, S. 90; In stiller 853; Wozu?, S. 853; Auch ein Leben, S. 8 5 3 Welt, S. 9 4 - 9 6 ; Zur Beherzigung, S. 9 7 - 9 8 ; 854; Michelangelo auf den Marmorbrüchen CarraDen Unzufriedenen, S. 1 0 0 - 1 0 1 ; Ein Trostwort, ras, S. 854]; Reiseeindrücke aus Turkestan, S. 1 0 8 - 1 0 9 ; Jungbrunnen, S. 113 — 114; Rau- S. 5 3 7 - 5 4 7 , 6 4 0 - 6 5 1 , 9 3 1 - 9 4 1 u . 1 0 2 3 enthaler, S. 1 3 3 - 1 3 4 ; Heidefahrt, S. 2 1 5 - 2 1 7 ; 1032. - In: D M R 2, 1913: Rez. Hermann Die Verlassene, S. 2 1 8 - 2 2 2 ; Zur Erinnerung an Bang: Die Vaterlandslosen, S. 94 — 95; Eine Jegor von Sivers. 12. April 1879, S. 222—225. — Ehe. Novelle in zwei Briefen, S. 363—367; ReiUnter Ferdinand K.: Die Domschule zu Riga vor seeindrücke aus Turkestan, S. 701—714 u. 991 — einhundert Jahren. Erinnerungen eines Schülers, 998; Aus der Werdezeit des Moskauer Künstlerio.O. 1893; Repr. Hamburg-Rahlstedt 1962 schen Theaters, S. 1 0 7 6 - 1 0 8 2 [Ausz. aus: (Kleine Baltica 2). - Nach Norden. In: Johanson Moskauer Almanach]. - In: D M R 3 (BM 1894, S. 5 1 - 5 2 . - In: Stael-Holstein 1896: Jg. 56), 1914: Dimitri Mereshkowski, S. 1 0 8 Lied, S. 1 3 2 - 1 3 3 ; Der letzte Mai, S. 1 3 3 - 1 3 4 ; 118; In Buchara, S. 417—432. — Die russische Den Unzufriedenen, S. 134—135; Zur Beherzi- Literatur der Gegenwart. In: Moskauer Almagung, S. 135 — 136 [Ge.]. — A n o n y m : Geschichte nach für 1914, Moskau 1914 [Es.]. - Russ.-dt. der Gesellschaft Euphonie. Zu ihrer hundertjährigen Wörterverzeichnisse. In: Friedrich Engels: Die Jubelfeier, Riga 1897 [zur Euphonie vgl. — A . Entwicklung des Sozialismus von der Utopie Cammerer, —>· G. Collins], - In: Gedichte aus zur Wiss., Moskau; Leningrad 1933. - 1 u n Riga 1903: Mein Heimatland, S. 1 - 3 ; Osterzeit, gedr. Bühnenstück. S. 12; Herbstlied, S. 1 8 - 1 9 ; Im Herbst, S. 20; Ein Dichterbuch, S. 3 0 - 3 1 ; 10. April 1893. Am UBERS.: Boris K. Zajcev: Der Tod. In: D M R Grabe Dr. Carl Förster's, S. 6 8 - 6 9 ; 11. April 2, 1913, S. 2 3 3 - 2 4 0 [autorisierte Übers.]. 1893. Am Grabe Dr. Wilhelm v. Reichard's, LITERATUR: Klein 1939/79, 208. - Kosch. S. 7 0 - 7 1 ; Parabel, S. 76; Aus Nansens Tagebuch: Abschied von Europa, S. 81—82; An der Korff, Elisabeth Charlotte B e n i g n a v o n , Tundraküste, S. 82 — 83; Arktische Nacht, S. 83; geb. v. H a h n Anbruch der Winternacht, S. 84; Frühlingszeit, W u r d e v. ihrem Vater erzogen, oo Siegmund S. 8 5 - 8 6 ; Nordlicht, S. 8 6 - 8 7 ; Neuer Frühling, Friedrich v. Korff (f 1797), Starost auf R o S. 87; Ende der Not, S. 87 — 88; Triumphzug, sitten in Weißrußl., Erbherr auf Nerft (Κ), S. 8 8 - 8 9 ; Vogelreigen, S. 1 2 1 - 1 2 2 . Schönberg (K) u. Brucken (K), St. AnnenLITERATUR: G o u v . - G y n i . 1888. - Alb.Acad. 1889. Orden (uradl. mecklenburgisches Geschl., - Rudolph 1890. - Johanson 1894, 205. - Nekro. Vasallen des Dt. Ordens seit dem 14. Jh., in: Düna-Zt. 1901, Nr. 239. - Nekro. in: St. Pe- Lehngut in K). tersburger-Zt. 1901, Br. 300. - Fritz Seuberlich: UBERS.: Unter von H a h n : Les morales pout24. October 1901. Am Grabe ~'s. In: Gedichte aus former le coeur. Traduites de l'Allemand de Mr.

Kosegarten

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Dusch, T l . 1, Königsberg 1 7 6 5 [Übers, v. J o hann J a c o b Dusch (anonym): Moralische Briefe zur Bildung des Herzens, Leipzig 1859 — 1862J. LITERATUR: Gadebusch 1777, 2. - Meusel 1816, 5, 63. - Recke/Napiersky. - AGB 1897. - DBA 694, 2 7 7 - 2 7 8 . - B a B A 176,

170-171.

Kosegarten, Friedrich Franz von (Ps. Julius Florello; Justus Jucundus Jocosus) * 1 . 1 1 . 1 7 7 2 Grevesmühlen (Mecklenburg), f 31. (j. 19.) 1 2 . 1 8 4 9 R e v a l ; Vater: Bernhard Christian K . ( f 1818), Pfarrer u. Propst; Mutter: Anna Christiane, geb. Stiegenhaus; Stiefbruder (a. d. 1. E h e seines Vaters der am 1 5 . 5 . 1 7 6 2 gestorbenen Mutter) war Ludwig Gotthard T h e o b u l Kosegarten ( * 1 7 5 8 G r e vesmühlen, f 1818), empfindsamer Dichter. Bis zu seinem 16. Lebensjahr notdürftig im Elternhaus unterrichtet, dann Lateinschule in Wolgast, an der sein Bruder das R e k t o r a t verwaltete. 1791 —1794 T h e o l . Studium in R o s t o c k u. 1 7 9 4 — 1 7 9 5 in Greifswald, später auch Philos. u. Ästhetik in R o s t o c k u. Greifswald. Hauslehrer b. von B o l d t in Viegert b. Güstrow. OG 1 7 9 9 / 1 8 0 0 Friederike S c h r ö der aus Lübeck. 1 8 0 2 — 1 8 0 3 Lehrer am H e zelschen Lehr- und Erziehungsinstitut in Dorpat (L). 1 8 0 3 Promotion, Dr. phil. an der Univ. Erfurt. 1 8 0 4 lebte er in Hamburg, gab dort die Wochenschrift Iris heraus. 1 8 0 5 — 1 8 1 4 Lehrer an der Kr.schule von W e n d e n (L). Zeitw. auch Inhaber eines K n a b e n - u. Mädchenpensionats. 1 8 1 4 — 1 8 1 5 Oberlehrer der Gesch. am G o u v . - G y m . in R e v a l , 1 8 1 5 kurzzeitiger Aufenthalt in D t l . , ab 1 8 1 5 Inhaber des Comptoirs für Literatur und Kunst in R e v a l . 1 8 1 6 — 1821 Oberlehrer der R e l i g i o n u. Philos., 1 8 2 1 - 1 8 3 7 der dt. Literatur u. lat. Sprache am G o u v . - G y m . in R e v a l . Er war o. Mitgl. der K G L K . 1837 Ausscheiden als Oberlehrer a. d. Schuldienst im R a n g e eines Hofrates, widmete sich bis zum Lebensende seinen Publ. WERKE: A n o n y m : Beschreibung des feierlichen Vivats, welcher Sr. Herzogt. Durchlaucht, dem Erbprinzen des Mecklenburgischen Hauses Friedrich Ludwig am 21. Oct. 1194 von den hiesigen Studirenden gebracht worden. In tändelnden Versen von einem auch in Arcadien gewesenen Musensohne, R o s t o c k 1794. — A n o n y m : Ein Paar Worte über die Beschreibung [...] als Apologie, Rostock

1794. - Harfengelispel. Der Neun Und Dreissigsten Geburtstags-Feyer Des Durchlautigsten Herrn Friedrich Franz Regierenden Herzoges zu Mecklenburg Etc. Etc. In Untertänigkeit Geweihet, Schwerin 1 7 9 4 . - Die Geburtstagsfeier. Einer musterhaften Mutter zu Ehren. Eine dramatisch bearbeitete Jugendhandlung, Berlin; Schwerin 1 7 9 7 ; Nachdr. Berlin 2 0 0 4 ; Neubearb. u . d . T . : Das Fest der Kinder am Geburtstage ihrer Mutter: dramatisch bearbeitet und zur Weihnachtsgabe für die Kinderwelt bestimmt, 2. Aufl. B r e m e n 1805. - U P s . Julius Florello: Die Character-Probleme oder Waldhütte und Ringe. Ein Pendant zu den Erscheinungen menschlicher Leidenschaften, 3 B d c h . Gotha 1 8 0 0 . — Die Amts-Jubelfeier des Herrn B. Ch. Kosegarten, ersten Predigers zu Grevesmühlen nebst einer Skizze von seinem: mit dem Bild des Jubelgreises, Wismar 1801. — On the Birth-Day of Miß R* Hamburg 1 8 0 4 [G.J. Rede v. Dr. Fr. Fr. Kosegarten, am Tage seiner Einführung als öffentlicher Lehrer an der Kreisschule zu Wenden, den 7./9. July. In: Nord. Arch. 4/ 1, 1805, S. 1 — 10. - Die Begräbnißfeier des verstorbenen Kreisschülers Georg Reinhold Lösewitz, Dorpat 1808. - Reminiscenzen aus Napolions des Emporkömmlings Kriegs- und Regentenleben als Einleitung zu einer Geschichte des Vernichtungskrieges im Jahre 1812, St. Petersburg 1 8 1 3 ; M k K ö l n 2 0 0 3 . — Darstellung des Französisch-Russischen Vernichtungskrieges im Jahre 1812. Ein Versuch, St. Petersburg 1814. - Frühgesang zum 12. Dec. 1814, R e v a l 1814. - A n o n y m : Der thierische Magnetismus: wie er in einem reichhaltigen großen Werke dargestellt ist, R e v a l ; W e n d e n 1 8 1 6 . — Einiges aus Luthers Leben und Wirken. Einladungsschrift zur 3ten Säcularfeier der Reformation im Gymnasio zu Reval, R e v a l 1817. — Naenia in obitum Christ. Baranii, Revaliae 1 8 2 3 [lat.J. - Ansichten über Studium, Plan und Darstellung einer allgemeinen Kirchengeschichte [...], R e v a l 1824. — Thränodie, R e v a l 1 8 2 5 . — Gottes väterliche Sorge für die sündige Menschheit. Ein Dankgedicht zur dritten Secularfeier der Augsburgschen Confession, R e v a l 1830. — Zum Geburtstagsfeste Sr. Kaiserl. Majestät Nicolai Pawlowitsch I. [...] und zur dritten Secularfeier der d. 25.Junii a St. 1530 übergebenen Augsburgschen Confession, R e v a l 1 8 3 0 ; auch als M k . — Spät-Rosen. Eine Sammlung Gedichte in 2 Bändchen. Ein Vermächtniß für die Seinigen und für seine ehemaligen Zöglinge, R e v a l 1 8 4 2 — 1843. — Theotima, 2. verm. Ausg. Berlin 1841 [Epos], — Außerdem viele G e l G e . , davon eines in engl. u. eines in

713 lat. Sprache, auch hist., pädagogische, theol. u. a. Schriften.

Koskull

Catharina Harriet, geb. Bsse. v. Nolcken a. d. Hause Kudjapäe (Ösel) (* 1876). Wuchs bis zumindest 1911 im Windauschen HRSG.: UPs. Justus Jucundus Jocosus: Iris, die leichtfüßige, windschnellc, goldgeflügelte Botin von Kr. auf, häuslicher Unterricht, Schulanstalt und für Hamburg, Bremen und Lübeck, Nr. 1—9, (ehem. Fräuleinstift) Finn (Ε), seit 1919 in Berlin, Bibliothekarin u. in der Redaktion des Hamburg; B r e m e n ; Lübeck 1804. LITERATUR: M e u s e l 1 8 1 6 , 1 0 , 1 2 8 ; 1 1 , 4 5 4 ; 1 8 , 4 2 0 . Berliner Börsen-Courier tätig, 1 9 2 1 - 1 9 2 4 in - Raßmann 1830, 59. - Recke/Napiersky. - Weimar, 1 9 2 4 - 1 9 3 0 Archivleiterin b. BerliHamberger/Meusel 1834, 11; 18; 23. - Schröder ner Börsen-Courier, 1930 — 1945 Bibliothe1883, A. - Berüng 1862. - Brummer 1876/77; karin b. der Preuß. Landespfandbriefan1884. - Winkelmann 1878. - Goedeke 7, 484. - stalt. 3.9.-5. 9.1944 v. der Gestapo inhaftiert, Hansen 1881. - Eckart 1891. - W. Neumann: da sie b. ihrer befreundeten Fam. Gloeden in: Meckl. Jb. 83, 1919, 59 - 74. - Wilhelm Stieda: anwesend war, als General Fritz Lindemann, Hamburgische Bewerber um russ. Professuren zu Beteiligter am Hitler-Attentat v. 20.7.1944, Beginn des 19. Jhs.: Justus Arnemann, Friedrich dort aufgrund von Denunziation verhaftet Wilhelm Ellissen, ~ u. David Joseph. In: Verein für Hamburgische Gesch.: Zs. des Vereins fur Hamwurde, ab 1945 freie Schriftstellerin u. Ubers., burgische Gesch., 31, 1930, 1 9 8 - 2 1 6 . - HraMitarb. des 1951 v. —> U. v. Freytag-Lödetzky 1931, 8. - D B B L 1970. - Redlich 1989. - ringhoff in Lübeck gegrün. Omnibus-LiteraDBA 696, 250 - 263. - BaBA 177, 127 - 140. turkreises, 1962 noch in Berlin. W E R K E : Sommer auf Oesel. Erzählung (III. Asta Koskull (Koschkull), Gerhard von Ruth Soffner), Berlin 1941; ebd. 1947; * 29.9.1678 Erbgut Klein-Iwanden (K), f ebd. 1950; Nachdr. ebd. 1971. - Der junge 1770; Vater: Gerhard ν. Κ., hzgl.-kur. KamPuschkin. Biographie, Berlin 1948. - Nachw. In: merj unker (Geschl. 1302 als Vasallen des Michail M. Prisvin: Tiergeschichten, übers, v. Erzbs. v. Riga bezeugt, 1803 Reichsgrafen, Manfred v. Busch, Berlin 1951, S. 27. - Drei 1834 preuß. Frhr., 1862 u. 1879 russ. Barone, Sotnien Kosacken. In: Springbrunnen 1953, 1803 röm. Reichsgrafen, 1898 russ. Grafen). S. 2 7 - 3 4 . - Aus der Arbeit der Baltischen KulW E R K E : Die Verherrlichung des Schöpfers, von einem hier im Lande respectablen Greisen, entwor- turgemeinschaft in Berlin. In: Jb.d.balt.Dtt. 1955, fenen Gedanken, vom 29sten September Anno S. 56 f. — Eine baltische Nekropolis im Schatten der Cestius-Pyramide. In: B H 1, 1956/57, S. 5 6 1161, Mitau 1768 (Die GelSn. der Bibliotheca 63. — Der Goldschmied Carl Faberge aus Pernau, Reckiana 1/167); u.d.T.: Die aus der Allmacht seine Familie und seine Mitarbeiter. In: B H 3, des gütigen Schöpfers biss zur Bewunderung glück1957/58, S. 1 9 3 - 1 9 6 . - Ein Streifen lila Seide. lich winkende gottselige Gedanken, eines hochbeIn: Jb.d.balt.Dtt. 1960, S. 107 f. - Baltische tagten Greisen unserer Zeiten, sind in nachstehender Märchen. Teil I. Lettische Märchen. Nach den Abtheilung zum Druck befördert worden, Erzählungen der Edde Kruming, Hannoverebd. 1768. - Postum: Eines Curländischen Herrn Döhren 1960 (Die Bait. Bücherei 6) [Vorw.: von Adel selbst eigen componirte und nach dessen Tode, in einem Alter von 93 Jahren nachgelassene „Schon als Kind von 13 Jahren fing ich an, die Märchen, die unsere Kinderfrau Edde zu erPoesien, Königsberg 1774. zählen pflegte, in einem blauen Schulheft LITERATUR: Recke/Napiersky. — Kosch. — DBA aufzuschreiben. Sie war eine sehr gute Mär696, 216. - BaBA 177, 097. chenerzählerin, die stets mit den gleichen Koskull, Josepha (Josi) Benita Bsse. von Worten und Redewendungen berichtete. Als (Ps. Peter Weibel) ich anfing, die Märchen aufzuschreiben, in* 22.6.1898 Majorat Tergeln b. Windau (K), teressierte ich mich bereits dafür, wo sie Erbbesitz der Farn. 1 6 9 7 - 1 9 2 0 , f nach 1981 spielten und stellte diesbezügliche Fragen an wahrscheinlich Berlin; Vater: Alexander Paul die Alte. Das aber kam daher, weil ich zu Wilhelm Frhr. v. Koskull-Tergeln (1873 — meinem 10. Geburtstag das ,Livländische Sa1928), Militärbeamter der Bait. Landeswehr, genbuch' von (—> F. G. Bienemann d. J.) Direktor des Dt. Kurheims in Bad Nauheim; geschenkt bekommen hatte und dort bei jeder sein Bruder, Carl E. F. v. Koskull, war oo —> der mich sehr fesselnden Sagen die genaue M.-L. Baronin v. Koskull; Mutter: Hermine Ortsangabe und die Quelle gefunden hatte.

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Ich versuchte damals, Sagen aus meiner en1 0 1 . - 1 3 0 . Tsd. ebd. 1951 (Volk- und Wissengeren Heimat, dem Windauschen Kreis, von Sammelbücherei 6). - A. S. Puskin: Der Posthalter. Novelle, Berlin; Leipzig 1 9 4 9 ; 1 0 1 . - 1 3 0 . den lettischen Dienstboten zu erfragen, erfuhr Tsd. ebd. 1951 (Volk- und W i s s e n - S a m m e l aber nichts derartiges. D a schrieb ich die Pflanzen M ä r c h e n auf. Diese ersten Niederschriften bücherei 37). — Die Welt, unter Wasser. und Tiere des Meeres (III. Hans Mau), Berlin; sind nicht erhalten, aber ich habe die M ä r c h e n Leipzig 1 9 4 9 (Volk- und W i s s e n - S a m m e l b ü vor etwa 2 0 Jahren aus dem Gedächtnis w i e cherei 4). — N . S. Leskov: Der eiserne Wille. dererzählt" S. 5]; R e z . v. M . M u n i e r - W r o b Erzählung, Potsdam 1950. — I. D . Vasilenko: lewski. I n : B B 11 (157), 1961, S. 11. - Deutsche Teilnehmer am Dekabristenaufstand von Peps und Peter. Eine Zirkusgeschichte (III. Frans Haacken), 1 . - 3 0 . Tsd. Berlin; Dresden 1 9 5 0 ; 1825. Mit besonderer Berücksichtigung der Balten. 3 1 . - 4 2 . Tsd. ebd. 1 9 5 0 ; 6. Aufl. ebd. 1 9 5 9 I n : B H 4, 1960/61, S. 2 4 5 - 2 5 6 [Quellen(Robinsons billige B ü c h e r 4 3 ) ; 9. Aufl. nachweis, S. 2 5 5 —256J. — In: ~ (Hrsg.): ebd. 1 9 6 4 . - Ders.: Peter bei den Gymnasiasten Spukhäuser im Baltikum. Erlebnisberichte u. (III. Frans Haacken), 2 1 . - 3 0 . Tsd. Berlin 1 9 5 0 ; Mitteilungen, H a n n o v e r - D ö h r e n 1 9 6 2 (Die 3 1 . - 5 0 . Tsd. ebd. 1 9 5 1 ; 4. Aufl. ebd. 1 9 6 0 Bait. Bücherei 8): Der Hausgeist in Ledmannshof, S. 57; Was Andrea sah . . . , S. 101. — Der falsche (Robinsons billige B ü c h e r 58). - Ders.: Das Sternchen (III. Kurt Riedel), 1 . - 3 0 . Tsd. Berlin Paß der Königin Marie Antoinette. In: 1 9 5 1 . — F. A. Vigdorova: Meine Schulklasse. Jb.d.balt.Dtt. 10/1963, S. 18 f. - Die Herrin von Aufzeichnungen einer Lehrerin, Berlin 1951 Casa Leone. In: Nachrichtenbl. 5/1, 1963, S. 5 (Kleine R & L - B ü c h e r e i ) ; 2. Aufl. ebd. 1951. [G. über Marie-Luise v. Koskull]. — In: B H mit H. W o l f u. M . M o h n h a u p t : Ge12, 1 9 6 6 : R e z . Else H u e c k - D e h i o . Indianerschichten für Stupsnasen (III. R u p r e c h t Haller), sommer, S. 2 0 9 — 2 1 0 u. Marissa v. der O s t e n : 1 . - 2 0 . Tsd. Berlin 1951; 3. Aufl. ebd. 1956. Groki. Tagebuch einer Großmutter, S. 2 1 5 — G. I. Uspenskij: Neue Zeiten, neue Sorgen, 2 1 6 . - Der König von Mitau. In: B H 17, 1971, Berlin 1952. — X u n L u : Erzählungen aus China, S. 7—132. - Bibliographie der Arbeiten, o . O . um 1 . - 2 0 . Tsd. Berlin 1952 (Kleine R & L - B ü 1975 [Bibl. der eigenen Arbeiten u. cherei) [Übers, a.d. Russ.]. - E . Schwarz u. I. Übers. 1 9 4 6 - 1 9 7 1 ; Ms. im Bestand des D t . Fres: Unser Lokwerk hat Geburtstag, (III. Fritz Hist. Museums Berlin ( R e i h e Kollektives Bley), 1 . - 2 0 . Tsd. Berlin 1952. - I. D . VasiGedächtnis), hier auch aut. Material v. ~ ] ; lenko: Die Hähnchen (III. Kurt Zimmermann), Ausz.: Reichsparteitag der NSDAP 1938; An1 . - 2 0 . Tsd. Berlin 1953. - G . I. Uspenskij: Der schluß Österreichs; Sudetenkrise; Rassegedanken Ruin. Skizzen aus dem Provinzleben, Berlin und Judenverfolgung; Reichspogrom; Kriegsheginn 1 9 5 3 . - J . N . Libedinskij: Berge und Menschen, 1939; Bombenangriffe auf Berlin; General Lin2 B d e . Berlin 1 9 5 4 . — K . G. Paustovskij: Perne demann und der 20. Juli 1944; Stalingrad; Anti- Jahre. Erinnerungen an Kindheit u.Jugend, Berlin nationalsozialistische Parolen; Sportpalastrede; 1 9 5 5 ; M ü n c h e n 1961; 2. Aufl. ebd. 1 9 6 5 ; Kriegsalltag und Kriegspropaganda; Briefzensur m . d . U . : Erinnerungen an Kindheit und Jugend im während des Zweiten Weltkriegs; Zwangsarbeiten. alten Russland, ungek. Liz.ausg. ebd. 1 9 6 4 (dtv In: http://www. dhm.de/lemo/forum/kol1 7 8 ) ; Liz.ausg. Frankfurt/M 1 9 6 9 ; ungek. lektives_gedaechtnis/index.html (13. 6. 2 0 0 6 ) . Ausg. ebd. 1 9 8 4 (Fischer-Tb. 5 8 0 3 ) ; 7.-8. ÜBERS. : A. S. Puskin: Dubrowski. Novelle (III. Tsd. ebd. 1 9 8 8 ; Liz.ausg. Bergisch Gladbach J o h n Dähmke), 1 . - 1 0 . Tsd. Berlin 1 9 4 6 ; 2. 1 9 9 0 (Bastei-Lübbe-Tb. 1 1 6 3 4 ) . A. L. Aufl. ebd. 1 9 4 8 ; 3. Aufl. ebd. 1 9 4 9 ; mit III. K o p t e l o v : Die große Wanderung. Roman, Berlin Constance Schwendrat, 5. Aufl. ebd. 1 9 5 3 ; 1 9 5 5 . - P. I. Zamojskij: Der Hirtenjunge. Liz.ausg. (III. Ingo Kirchner) ebd. 1955. - Roman, Berlin 1 9 5 6 . — Ν . K . Cukovskij: Unter Ders.: Graf Nulin. Eine Erzählung in Versen (III. baltischem Himmel. Roman, Berlin 1957; 2. Horst Piehler), Berlin 1947. - N . S. Leskov: Aufl. ebd. 1959. - G. I. Uspenskij: Die Straße der Verlorenen, Berlin 1958. — K . G. PaustovDer Vorreiter, Berlin 1947 (Steuben-Blaetter 3). Erinnerungen, Berlin — Α. P. C e c h o v : 3 lustige Kurzgeschichten, skij : Unruhige Jugend. 1 9 6 2 ; M ü n c h e n 1962 [enth. Ferne Jahre]; 2. Berlin 1947 (Steuben-Blaetter 5). - Ders.: Aufl. ebd. 1 9 6 9 ; ungek. Ausg. Frankfurt/M Kaschtanka. Eine Erzählung (III. Kurt R a m p f ) , 1983 (Fischer-Tb. 5 3 4 4 ) ; 7.-9. Tsd. hrsg. v. Wilhelm Heise, Berlin; Leipzig 1 9 4 9 ;

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Koskull

ebd. 1986; Liz.ausg. Bergisch Gladbach 1990 (Bastei-Lübbe-Tb. 11644). - Ders.: Die Zeit der großen Erwartungen, ungek. Ausg. Frankfurt/ Μ 1981 (Fischer-Tb. 5346); ebd. 1983. H R S G . : Spukhäuser im Baltikum. Erlebnisberichte und Mitteilungen, 2 Bde. Hannover-Döhren 1 9 6 2 - 1 9 6 4 (Die Bait. Bücherei 8 u. 14) [Vorw.: „Im Herbst 1945, gleich nach Beendigung des Krieges, begann ich die in unserer Heimat überlieferten Spukgeschichten zu sammeln, um diese in ihrer Art so charakteristischen Berichte vor der Vergessenheit zu bewahren. Ich begann meine Landsleute zu befragen oder sie in Briefen um Mittheilungen der ihnen bekannt gewordenen oder von ihnen selbst erlebten Spukphänomene zu bitten. Im Laufe von 15 Jahren habe ich eine erstaunlich große Anzahl derartiger Berichte bekommen, von denen eine kleine Auswahl hier veröffentlicht ist (...). W e r nie selbst ein spukhaftes Erlebnis gehabt hat, mag freilich den Kopf schütteln und allen Spuk mit überlegenem Lächeln in das R e i c h der Fabel verweisen, doch ,es gibt mehr Dinge im Himmel und auf Erden, als unsre Schulweisheit sich träumen lässt ... ' (...)"· (S. 5)]; R e z . v. R o bert Arthur v. Lemm: In: B H 1, 1962/63, S. 54 u. in: B H 11, 1965, S. 192. LITERATUR:

GH

Kur

1,

343.

— Kürschner

Kal. 1952. - W e r ist wer? 1955. - Kosch. -

Lit.-

OGT

1978. - Redlich 1989. - DBA II 747, 87. - BaBA 177, 207 - 2 0 8 .

Koskull, Marie-Luise (Mussia) Eveline Ludmilla Ada B a r o n i n , geb. Bsse. v. B e h r , )|( Gräfin v. Pfeil u. Klein Ellguth (Ps. L e o n h a r d Kolb) * 11.4. (j. 30.3.) 1888 Edwahlen (K), f 5 . 6 . 1974 Rolle (Schweiz) (v. Behr uradl. niedersächs. Geschl., ab Mitte des 16. Jhs. in K, 1862 russ. Barone). Aufgewachsen auf dem Erbgut Edwahlen (K) u. in Dtl. oo (1) Hans Graf ν. Pfeil (f 1941), Oberst; Sohn Egbert (* 4 . 1 1 . 1 9 0 9 ) . oc (2) 2 . 7 . 1 9 1 3 Carl Eugen Franz v. Koskull ( 1 8 8 6 1956), Offizier, dessen Bruder, Alexander Paul Wilhelm ν. Κ . , war der Vater v. —> J . Bsse. v. Koskull. 1 9 1 4 - 1 9 1 8 kais.-russ. Rotkreuzschwester an der Kriegsfront, 1918 als Staatenlose mittellos in Berlin, Mitarb. des dt.amerik. Schiedsgerichts fur Entschädigungsfragen a. d. I. Weltkrieg in Washington, dort

auch b. der dt. Botschaft beschäftigt, später Sekretärin b. der dt. Flugzeugfirma Fokker in Paris, zwei Weltreisen als Stewardeß auf einem Kreuzfahrtschiff, schriftstellerische Tätigkeit, seit 1939 in der Schweiz, Privatsekretärin Carl Jakob Burckhardts ( 1 8 9 1 - 1 9 7 4 ) , der auch hist. Vorl. am Genfer Institut Universitaire de Hautes Etudes Internationales hielt, seit 1945 Mitarb. der Suchzentrale des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes in Genf, Sommeraufenthalte in Berzona im Tessin. WERKE: Damals in Rußland, Leipzig 1931 [KriegsTg. zum I. Weltkrieg, verboten in der D D R ] . — UPs.: Robi entdeckt Argentinien, Zürich 1948; 2. Aufl. Wien 1951; Berlin 1952 [Jgb.; Klapp.: „Der Arzt verordnet dem von verschiedenen schweren Krankheiten geschwächten 15jährigen R o b i einen Ferienaufenthalt von mindestens einem halben Jahr in einem wärmeren Klima. Die Verwandten Robis beschließen darauf, ihn zu Onkel R i chard, der in Argentinien eine Farm in den Pampas besitzt, zu schicken. Was R o b i dort erlebt, schreibt er in seinem Tagebuch nieder. Anfänglich fühlte sich R o b i in den fremden, primitiven Verhältnissen durchaus nicht heimisch. Onkel Richard weiß ihn jedoch gut in die neue Umgebung einzuweihen. Er lernt reiten und jagen, und auch ,Amalie', ein Ochsenfrosch, so groß wie ein Kaninchen, erscheint ihm mit der Zeit ganz vertraut. Das Tagebuch berichtet von vielen Abenteuern mit Tieren und Eingeborenen. Als endlich die Zeit seines Aufenthaltes in Argentinien verstrichen ist, kehrt R o b i gesund und gereift nach Hause zurück."]. - UPs.: ,Globus-Karussell'. Tagebuchnotizen der ,Hostess' eines Weltreise-Dampfers. In: Atlantis. Länder, Völker, Reisen 1944, H. 5, Zürich 1944 [dieses H. ist dem 80. Geburtstag v. Ricarda Huch gewidmet; Atlantis 1, 1 9 2 9 - 1 9 3 6 , 6, 1964 [Sept. 1944 bis April 1950 nur in der Schweiz], - UPs. (nach) 1945 R . , Nn. u. Kg. in Schweizer Zt. u. Zs. [u.a. Sydney; Roter Staub und südliche Sterne; Der Traumritter; Der Dorfarzt und die Fremde; Lisotschka; Stufen; Das Experiment; Casa Concordia]. — Unter Mussia v. Koskull: Genfer Stoßseufzer. In: B B 4 (150), 1961, S. 6 [G.]. U P S . : Jack Beiden: Zum Sterben ist immer noch Zeit, Zürich 1945 [a.d. Engl.]. — Dino Alfieri: Memoiren, Genf o.J. — UPs.: UBERS.:

Kotzebue

Elisabeth Janeway: Lydia und Helen, Zürich 1946 [a.d. Amerik.]. - UPs.: Compton Mackenzie: Franklin Delano Roosevelt, Zürich 1946. — UPs.: Elisabeth Janeway: Daisy Kenyon, Zürich 1949. - UPs.: Radko Doone: Nuvats große Fahrt. Abenteuer im Eismeer, Einsiedeln; Zürich; Köln 1951; 2. Aufl. ebd. um 1953; 13. Tsd. ebd. 1956; 7. Aufl. um 1957; 16. Tsd. ebd. 1964. — Jerome Kaplan: Das Alter als soziales Problem. Betätigung und Zerstreuung für ältere Leute (mit j e einem Vorw. v. W . v. Gonzenbach u. O. A. Randall), 1.-3. Tsd. Zürich 1956 [a.d. Engl.]. — Kikou Yamata: Drei Geishas, Bern; Stuttgart; Wien 1957 fa.d. Franz.].

716

Examen bestand, wurde zum Mitgl. der Dt. Ges. zu Jena ernannt. 1779 — 1780 Advokat in Weimar, hoffte vergeblich, durch Protektion Goethes b. Hzg. Carl August in den Staatsdienst aufgenommen zu werden, mußte die Stadt schließlich rasch verlassen, da er sich mit einigen SpottGe. unbeliebt gemacht hatte: „Goethe ist es, der mich hinaus in die Welt geworfen hat." Seit 1780 in St. Petersburg, dort Unterstützung durch den mit ~s Fam. befreundeten preuß. Gesandten am Zarenhof, 1781 als Nachfolger v. —> J. M. R . Lenz Privatsekretär des Generalgouv. v. FriedrichWilhelm v. Bawr in St. Petersburg, der auch das dt. Hoftheater verwaltete. Im Herbst 1782 aufgrund v. Bawrs vielfältiger Verpflichtungen LITERATUR: Kürschner Lit.-Kal. 1932. - G H Kur 1, zum inoffiziellen Leiter des Theaters, nach 342. — D . Chenaux-Repond: Baronin In: dem Tod v. Bawr 1783 v. Katharina II. nach Nachrichtenbl. 5/1, 1963, 4 ; Josi v. Koskull: Die Herrin von Casa Leone. In: Ebd., S. 5 [G. über ~]. Reval (E) versetzt, dort Assessor des Oberap- Kosch. - Redlich 1989. - D B A II 747, 88. pellationsgerichts; hielt sich häufig b. Baron B a B A 177, 213. Otto Johann Stephan v. Rosen u. Elisabeth Bsse. v. Rosen auf Gut Kiekel (E) auf, hier Kotzebue, August Friedrich Ferdinand Liebhaberaufführungen seiner Stücke, Tituvon (Ps. Friedrich Germanus; veröfftl. larrat, 1784 Grün, des Revaler Liebhaberζ. T . unter dem N a m e n Adolf von Knigtheaters, das bis 1795 bestand, als Schauspieler ges) dort u. a. —> Μ. H. Arvelius. Hierzu literar. * 3 . 5 . 1 7 6 1 Weimar, f 2 3 . 3 . 1 8 1 9 Mannheim Verarbeitung durch —> T. v. Bodisco: „Do(ermordet); Vater: Lewin Karl Christian v. K. rothee und ihr Dichter. Ein kleiner Roman," (1727 — 1761), Legationsrat der verw. Hzgin. Berlin 1924 [spielt 1791/92, nachdem ~ als Anna Amalie zu Weimar (Fam. seit Ende des Witwer nach Reval zurückgekehrt war]. 1785 18. Jhs. in E, 1785 russ. Adel, 1874 russ. Präsident des Gouv.-Magistrats von Ε im Grafen); Mutter: Anna Christina, geb. Krüger Rang eines Oberstleutnants u. damit Erhebung (1736-1827). in den Adelsstand (Dienstadel), oo (1) 21.2. 1785 in Kauks (E) Friederike Julie Dorothea v. Wilhelm-Ernst-Gym. in Weimar unter seinem Verwandten Johann Karl August Musäus Essen aus Reval ( 1 7 6 3 - 1 7 9 0 ) ; Söhne —> O. u. (1735-1787), des Vaters v. K. W . F. M. v. Kotzebue. 1790 gab er die Leitung des Musäus. Franz. Sprachkenntnisse erwarb er Theaters auf, wegen seiner angegriffenen Gedurch eine Hausgouvernante, in ~s Elternhaus sundheit mehrere Reisen in dt. Kurorte, u. a. 1790 nach Pyrmont, wo er den Arzt u. verkehrte u. a. auch Johann Wolfgang v. Goethe, ~ zeigte sich schon früh beeindruckt Schriftsteller Johann Georg v. Zimmermann von den Vorstellungen der Wandertruppen u. kennenlernte u. sich an dessen Fehde mit den der berühmten Schauspielgesellschaften im Aufklärern beteiligte. Während der schweren hzgl. Theater, wirkte bereits als Kind b. einer Krankheit seiner Frau reiste er nach Paris u. Liebhaberaufführung v. Goethes „Geschwis- trotz des Todes der Frau weiter nach Mainz, tern" mit. 1777 —1778 Jurastudium in Jena, die Reise beschädigte seinen Ruf, da er nicht wo er sein erstes G. schrieb, 1778—1779 Stu- nur den Aufenthalt in Paris, sondern auch dium in Duisburg, beteiligte sich an einem von Intimitäten der Krankheit seiner Frau in der Jenaer Studenten gegrün. Liebhabertheater, Schrift „Meine Flucht nach Paris" (1791) grün, in Duisburg ein Liebhabertheater u. veröfftl.; 1792 erwarb er das Gut Koppelschrieb dafür sein erstes D. „Der Ring, oder mann: „Vor kurzem habe ich mir ein kleines der Geiz ist die Wurzel allen Übels", verf. Rittergut, nur einige Meilen vor der Stadt außerdem R e . , weitere Tspe. u. Lspe., kehrte [Reval], für 18000 Rubel gekauft, wo ich im 1779 nach Jena zurück, wo er sein juristisches Sommer immer 4 bis 5 Monate zubringen

717 w e r d e u n d fleissig zu seyn hoffe." (Br. an die Mutter), oo (2) 1 6 . 7 . 1 7 9 4 in R e v a l Christina (Christiane) Gertrude, geb. v o n Krusenst(j)ern (* 6.5. [j. 25.4.] 1769 Reval, f 8 . 8 . 1 8 0 3 Berlin), T o c h t e r des russ. Kapitäns Karl Adolph v. K. ( 1 7 2 7 - 1 7 9 2 ) u. Anna M a g d a lena, geb. v o n B r u m m e r (1745 — 1781), deren Schwester die M u t t e r v. —> O . F. Ignatius w a r ; Cousin —5- A. v. Krusenstern; Erbin v o n W a r r a n g (Ε), 1. E h e ( 2 7 . 5 . 1 7 8 5 ) mit Karl Philipp v. Essen ( 1 7 5 4 - 1 8 1 3 ) , Landrat, )|( 1792; übersetzte: „ D e r Hofmeister, ein Schauspiel in f ü n f A u f z ü g e n f ü r Aeltern u n d Erzieher. Aus d e m Franz. des Fabre d'Eglantine frey übersetzt, Leipzig 1800". W e g e n seines Gesundheitszustandes, aber w o h l auch w e g e n seiner Unflätigkeiten gegen Carl Friedrich Bahrdt u. a., v o n d e n e n auch die Zarin Kenntnis erhalten hatte, w o r a u f h i n ~ n u r mit M ü h e d r o h e n d e K o n s e q u e n z e n f ü r sich hatte a b w e n d e n k ö n n e n , n a h m er 1795 die Entlassung v. seinen A m t e r n an u. zog sich auf seinen selbsterbauten Landsitz Friedenthal b. Narva (E) zurück, v o n w o aus es i h m allmählich gelang, seinen literar. R u f w i e d e r herzustellen. 1 7 9 7 - 1 7 9 9 Leiter des B u r g t h e a ters in W i e n , w o h i n er 1797 —> A. L. H . O h m a n n berief. B e e n d i g u n g dieser Tätigkeit aufgrund anhaltender Intrigen der H o f s c h a u spieler, erhielt eine lebenslange Pension, auß e r d e m E r n e n n u n g z u m H o f t h e a t e r d i c h t e r in W i e n . 1799 Tätigkeit in Jena u. W e i m a r , dort Dispute mit versch. Dichtern, u. a. entschiedene A b l e h n u n g d u r c h die Frühromantiker, insbes. die B r ü d e r Schlegel u. L u d w i g Tieck, d e m B r u d e r v. —>• S. Bernhardi. 1800 auf einer R e i s e nach R u ß l . möglicherweise w e g e n I n trigen gegen ihn, möglicherweise w e g e n f r ü herer kritischer Ä u ß e r u n g e n ü b e r russ. V e r hältnisse (Paul d. I. hatte panische Angst vor d e m Ubergreifen der Ideen der franz. R e v o lution), b z w . aufgrund seines Dramas ,,Graf B e n j o w s k y " , an der russ. Grenze f e s t g e n o m m e n u. nach Mitau (K) gebracht, nach einem m i ß g l ü c k t e n Fluchtversuch in L über m e h r e r e Stationen nach K u r g a n (östl. v. Swerdlowsk) in Sibirien gebracht; literar. Niederschlag in „Das merkwürdigste Jahr meines Lebens" (1801). N a c h vier M o n a t e n v. Z a r Paul I. begnadigt, der an der russ. Ubers, v. ~s Stück „ D e r alte Leibkutscher Peters des D r i t t e n " Gefallen g e f u n d e n , daraufhin N a c h f o r s c h u n gen angestellt u. den I r r t u m festgestellt hatte.

Kotzebue Z u m H o f r a t sowie D i r e k t o r des dt. Theaters in St. Petersburg ernannt, erhielt das K r o n g u t Worrokiill (L). 1801, nach der E r m o r d u n g Pauls I., als Kollegienrat aus russ. Diensten entlassen, ging nach W e i m a r , w o es aufgrund des U m g a n g s mit ~s Stücken a m W e i m a r e r H o f t h e a t e r z u m Bruch mit G o e t h e kam. Seit 1802 in Berlin, v o m preuß. K ö n i g z u m Kanonikus v o n M a g d e b u r g u. z u m Mitgl. der Berliner Akad. der Wiss. ernannt, große Theatererfolge, arbeitete mit —> G. H . M e r k e l zus., griff —> C . U . B o e h l e n d o r f f als Parteigänger der R o m a n t i k an. 1803 u. 1804 R e i s e nach Paris, w o er vergeblich K o n t a k t zu N a poleon suchte u. als dessen erbitterter Feind nach Dtl. zurückkehrte, was sich in zahlr. Publ. niederschlug, Reise nach L. oo (3) 7. 8. 1804 in Jerlep (E) W i l h e l m i n e Friederike v. Krusenst(i)ern, )|( v o n Kursell ( 1 7 7 8 - 1 8 5 2 ) , Schwester v. Eva ν. Κ . , die oo —> L. J. v. K n o r r i n g ; Sohn —>• W . v. K o t z e b u e ; insgesamt in drei E h e n n u n 18 Kinder. Hochzeitsreise nach R o m u. Neapel, 1805 zwecks R e c h e r c h e n f ü r sein Geschichtswerk in Königsberg, das er bereits 1806 aufgrund der schwierigen politischen Situation w i e d e r verließ. Flucht vor den franz. T r u p p e n aus Berlin nach St. Petersburg u. Reval, 1807 auf seinem G u t Schwarzen (E), gab die antinapoleonische Zs. D i e Biene, später u m b e n a n n t in D i e Grille, heraus, w i d m e t e sich der Landwirtschaft u. der Verbesserung der Lebensverhältnisse der est. Bauern. 1813 i.A. des Z a r e n Alexander I. i m russ. Hauptquartier des Grafen Wittgenstein u. in Berlin, als russ. Staatsrat R ü c k k e h r nach E, ü b e r n a h m 1813 kurzzeitig die D i r e k t i o n des 1809 gegrün. R e v a l e r Stadttheaters, seit E n d e 1813 russ. Generalkonsul in P r e u ß e n , bis 1817 in Königsberg, bis 1816 künstlerische Leitung des dortigen Theaters, seit 1816 Staatsrat f ü r auswärtige Angelegenheiten, St. AnnenO r d e n 2. Kl., zur Zeit der konservativ geprägten Heiligen Allianz zw. R u ß l . , P r e u ß e n u. Österr. seit 1817 literar.-wiss. K o r r e s p o n dent u. g e h e i m e r Berichterstatter v. Z a r Alexander I. in Dtl., w u r d e aber als solcher später v o n der russ. R e g i e r u n g verleugnet; zog nach W e i m a r , w o er das Literar. W o c h e n b l . hrsg., in d e m er die patriotisch eingestellten Burschenschaften u. die studentischen T u r n e r b ü n d e ins Lächerliche zog u. gegen F o r d e r u n g e n liberaler Kreise zu Felde zog, w o durch er als B e f ü r w o r t e r des Absolutismus

Kotzebue erschien. Am 1 7 . 1 0 . 1 8 1 7 w u r d e daraufhin seine Schrift „Geschichte des deutschen R e i ches" b. Wartburgfest v. Studenten öffentlich verbrannt. U m z u g nach M a n n h e i m , w o er von dem fanatischen Theol.Studenten Carl L u d w i g Sand, der in ~ einen Vaterlandsverräter u. russ. Spion sah, in seiner W o h n u n g ermordet wurde. Der Fall erregte großes Aufsehen u. löste die Karlsbader Polizeibeschlüsse aus, die die Autonomie der Univ. beendeten, Burschenschaften verboten u. die sog. Demagogenverfolgung in Gang setzten, gefolgt von einer jahrzehntelangen Periode strenger Zensur. Im Gedächtnis blieb der wohl bestverdienende dt.sprachige Autor seiner Zeit, bis heute v. a. w e g e n der Umstände seines Todes, v. seinen über 220 Bühnenstücken w i r d in der R e g e l nur noch „Die deutschen Kleinstädter" auf dt. B ü h n e n inszeniert, nichtsdestotrotz beeinflußte ~s Dramatik u. Theaterschaffen versch. nationale Literaturen u. Entwicklungen v. Nationaltheatern nachhaltig in ganz Europa. Er w a r der populärste dt. Bühnenschriftsteller seiner Zeit, verf. auch viele R e . , En., Ge., Reisebeschreibungen, aut. u. hist. W e r k e , daher rührt sein R u f , ein oberflächlicher Trivialautor zu sein, d e m g e genüber steht sein langjähriger, kontinuierlicher Erfolg auch über seine Lebzeiten hinaus. Freundschaft mit —> J. F. v. Ungern-Sternberg.

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zurückgezogen u. vernichtet, da er die W e r k e als nicht gelungen ansah]. — Das Gespenst. Romantisches Schauspiel in vier Akten, Frankfurt/ Μ 1781 [auch u . d . T . : Deodata; Komp. E.T.A. Hoffmann, 1809; Adalbert Gyro wetz, 1810; K. W . F. Guhr, 1815; A. Müller, um 1830; Ubers, ins Niederl., Dän. u. Russ.]; Leipzig 1808; M k M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 15482); Augsburg 1809; u . d . T . : Chöre und Gesänge aus dem historischen Schauspiel Deodata (Komp. Bernhard Anselm W e b e r ) , Berlin 1810; u . d . T . : Gesänge aus Deodata, einem romantischen Schauspiel in vier Aufzügen mit Chören und Gesängen, Breslau u m 1820; M ü n c h e n 1995. — Ich. Eine Geschichte in Fragmenten. Zu Nutz und Frommen der mannbaren Jugend, an's Licht bracht, von mir selbst. In: Johann George Ernst W i t tekindt (Hrsg.): Ganymed für die Lesewelt 1, Eisenach 1781, S. 1 - 1 0 0 ; Sepdr. ebd. 1781; neue Ausg.: Ich. Eine Geschichte zum Nutz und Frommen ans Licht bracht von mir selbst, o.O. 1798. — Das dreifache Gelübde. Festspiel, o.O. 1781 [aufgeführt 1781 in W e i m a r ] , - Demetrius Iwannowitsch, Zaar von Moscau. Ein russisches Original Trauerspiel in fünf Aufzügen, o.O. 1782 [angefertigt in St. Petersburg; aufgeführt ebd. Juni/Juli 1782]; hrsg. v. Gerhard Giesemann, Fernwald 1994; Ausz. in: Litteratur- und Theater-Zt. 44, 2 . 1 1 . 1 7 8 2 , S. 6 8 9 - 7 0 1 . Erzählungen, Leipzig 1782 [An den Herrn Professor Musäus; Phyllis, Königin von Thrazien, an N A C H L A S S : Hss.Slg. Freies Deutsches Hochstift Demophoon, des Theseus Sohn. Freye Ubersetzung Frankfurt/M [ W e r k e u. Br.]; Staatsbibliothek Ovid. Heroid. Ep. II; Periander; Edwin und Berlin (Preuß. Kulturbesitz) [Ms. u. Autogra- Athelstan. Aus Meißners bekannten Skizzen phen]; vgl. Frels 1934, S. 1 6 9 - 1 7 0 ; vgl. D e - (Ge.); Die eherne Tafel, oder Geschichte eines innecke-Brandis, S. 198; vgl. J. Behrens, B. dianischen Genie's (Prosa); Zoroaster. Fragment Habermann u. Leo Philippsborn u . a . : Katalog aus der Cyropädie; Das wundersame Händlern. der Handschriften, Tübingen 1982, S. 332— Ein Feenmärchen. Nach la Fontaine (Ge.); Anh. 333 (Freies Deutsches Hochstift. R . der (9 Ge.)]; M k M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (BiSchriften 25). bliothek der dt. Literatur, Fiche 8007); 2. W E R K E : Die Verschwörung des Catilina. Trauer- Druck o.O. o.J. [vom Verleger unrechtmäßig aber wahrhafte und spiel in fünf Akten, o.O. 1775. - Ende gut, alles verm. u m : Abenteuerliche, gut. Lustspiel, o.O. 1776. — Charlotte Frank. lehrreiche, so traurige als lustige, Liebes- und Geder schönen Kunigunda. Oder, die Trauerspiel, o.O. 1779. — Die Weiber nach der spensterhistorie durch den Teufel bestrafte Strenge der erhbaren Frau Mode. Lustspiel, o.O. 1779. — Das dreifache Sohn. Eine Gelübde. Festspiel, o.O. 1781 [aufgeführt 1781 Sibylla (G.); Der wieder gefundene in W e i m a r ] , — A n o n y m : Er und Sie. Vier ro- Geschichte (Prosa); Nadine; Chloe; Der Donner. mantische Gedichte, Eisenach 1781 [Theobald und Eine Erzählung; Selinde; Die Theilung; Der über Amelinde in neun Gesängen; Graf Gustav von uns; Der Schiffer; Die Inokulation der Liebe. Eine Dem Herrn Kreissteuereinnehmer Sternberg und Daura; Karl und Fanny; Kolmar Erzählung. Weiße gewidmet (Ge.); Das Hirschgeweih am und Elwina]. — Fabeln und Erzählungen, St. dessen Entstehung. Eine RomanPetersburg 1781 [bereits gedr. B ö g e n v. ~ Männerhaupte,

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ze; Der Staatsminister und sein Kutscher. Eine Erzählung; Gedanken eines Bauers bey dem Guckkasten (Ge.)]. — Die Nonne und das Kammermädchen, oder es lebe der Kaiser und die Engländer. Lustspiel, o.O. 1782 [aufgeführt 1782 in St. Petersburg]. — Jeder Narr hat seine Kappe. Lustspiel, o.O. 1783 [aufgeführt 8 . 1 2 . 1 7 8 4 in R e v a l J . - Die Leiden der Ortenbergischen Familie. In: Bibliothek der Journale 2, 1783, S. 225 — 2 5 3 ; Forts. 3, Juli 1783, S. 4 6 - 7 6 ; Forts. 3, Aug. 1783, S. 3 0 - 7 5 ; Forts. 3, Sept. 1783, S. 4 2 - 9 0 ; Forts. 4, 1783, S. 1 7 4 - 1 9 0 ; Forts. 5, 1784, S. 1 0 3 - 1 7 7 [Schluß nicht ersch.]; Sepdr. 2 Bde. St. Petersburg; R e v a l ; Leipzig 1 7 8 5 - 1 7 8 6 [Ubers, ins Schwed., Stockholm 1 7 9 3 - 1 7 9 4 ; ins Niederl., Amsterdam 1 7 9 3 - 1 7 9 4 ; niederl. Bühnenbearb. v. Casper Vreedenberg, Amsterdam 1806; ins Engl., London; Dublin 1799; Philadelphia; N e w Y o r k 1800; M k N e w Y o r k 1985; ins Franz., Paris 1801; ins Russ., Moskau 1802; St. Petersburg 1816; Orel 1823; ins l ) ä n . , Kopenhagen 1806]; ebd. 1 7 8 7 - 1 7 8 8 ; auch als M k ; Frankfurt; Leipzig 1792; 2. verb. Aufl. Frankfurt; Leipzig 1804 (Slg. auserlesener Schriften, älterer und neuerer Zeiten 1—2); neue, verb. Aufl. Leipzig 1809 (Romantisches Füllhorn 8 - 9 ) ; M k Wildberg 1 9 8 9 - 1 9 9 0 ; Nachdichtung: Christoph Franz W i l h e l m Barnickel: Die Leiden der Lindensteinischen Familie. Ein Seitenstück zu den Leiden der Ortenbergischen Familie, 2 Tie. Leipzig 1801. - A n o n y m : Lesbare Sachen beym Verdauungsgeschäfte und am Putztische, St. Petersburg; Leipzig 1783; M k M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 8007/ 8008). — Der Eremit auf Formentera. Ein Schauspiel mit Gesang in zivey Aufzügen (Komp. Ernst W i l h e l m Woff), R e v a l ; Leipzig 1784 [Übers, ins Niederl., o.O. 1791; R o t t e r d a m 1796; Amsterdam 1826; ins Dan., Kopenhagen 1791; ins Schwed., Stockholm 1797; ins Pol., Warschau 1822; ins U n g a r . , Pest 1793; ebd. 1860]; R e v a l 1787; Nachdr. Mainz 1788 (Slg. der besten und neuesten Schauspiele 2); Augsburg 1790; Köln 1791; 2. Aufl. Leipzig 1792; Frankfurt; Leipzig 1794; 3. Aufl. Leipzig 1805; u . d . T . : Arien und Gesänge zum Eremit auf Formentera [ . . . ] (Komp. Peter Ritter), Schleswig 1792 [Textbuch]. — Kaspar der Thöringer. Ein historisches Schauspiel in fünf Aufzügen, Klagenfurt 1785. - Zaide, oder Die Entthronung Muhamed des Vierten. Historische

Kotzebue Novelle, Leipzig 1786; ebd. 1790 [Übers, ins Schwed., Engl. u. Russ.]. - Fliegend Blatt, als Beylage zu der Schrift: Sophisterei in Estland, R e v a l 1787; vgl. —• H. J. J a n n a u : Die Sophisterey in Ehstland. Ein Fragment an Hrn. August von Kotzebue v o m Verfasser der Provincialbll. an das lief- und ehstländische Publicum, R i g a 1787. - Kleine gesammelte Schriften, 4 Bde. R e v a l ; Leipzig 1 7 8 7 - 1 7 9 1 [Übers, ins Niederl., Utrecht 1 7 9 2 - 1 7 9 3 ; enth. u . a . : Bd. 1, 1787: Zaide (mit eingefügten Szenen); Die schöne Unbekannte. Eine dramatische Novelle (zuerst in: Für Geist und Herz, 1786; Übers, ins Engl., u. Russ.); Greuel des Fanatismus zu Thorn, im J. 1724; Maria Francisca Victoria Salmon, oder der Triumph der Unschuld; Der Schein trügt. Ein altes Sprüchwort durch ein neues Beyspiel bestätigt (Übers, ins Pol.); Alles Glück ist Täuschung, wehe dem, der sie uns raubt. Dramatische Anecdote; Spaziergang des Arabischen Philosophen Al-Raschid; Bd. 2, 1788: Ildegerte; Der Eremit auf Formentera; Nicolaus Ortenberg. Bruchstück aus dem noch ungedruckten zweiten Theil der Leiden der Ortenbergischen Familie; Nachricht von einem theatralischen Institut zu Reval, welches der Welt bekannt zu werden verdient; Das Liebhabertheater vor dem Parlament. Ein Nachspiel mit Gesang, aufgeführt auf dem Liebhabertheater zu Reval am Stiftungsfeste desselben (Übers, ins Niederl., R o t t e r d a m 1797; ins Tsch., Prag u m 1800); Die Weiber der Indianer, an den Ufern des Oroonocko; Fragment aus dem Tagebuche eines sehr verdienten Russischen Offiziers; Anekdoten; Etwas aus der Geschichte der Märtyrer; Bd. 3, 1789: Ildegerte (2. Abt.); Die Geschichte meines Vaters; Kurze Geschichte der Flibustier, erzählt nach Raynal; Adelheid von Wulfingen; Bd. 4, 1791: Meine Flucht nach Paris im Wintermonat 1790 (berichtete über die Krankheit seiner Frau u. den Pariser Aufenthalt) ; Der Spiegelritter; Einige Züge aus dem Leben des guten Musäus]; M k M ü n c h e n u. a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 8004/8007); Nachdr. Karlsruhe 1 7 8 7 1791 (Slg. der besten dt. prosaischen Schriftsteller und Dichter 155); 2. Aufl. ebd. 1792; 2. Aufl. Leipzig 1 7 9 2 - 1 7 9 4 ; Leipzig 1810; 3 Tie. W i e n 1842 (Erheiterungs-Bibliothek für Freunde romantischer Leetüre 5 — 7). - Adelheid von Wulfingen. Ein Denkmal der Barbarey des dreizehnten Jahrhunderts. Trauerspiel in fünf Aufzügen, R e v a l ; Leipzig 1788 [Übers, ins Ital.; ins Franz., Straßburg 1791; Paris 1822;

Kotzebue ins Niederl., U t r e c h t 1 7 9 2 ; ins Engl., London 1 7 9 8 ; Dublin 1 7 9 9 ; M k Woodbridge 1 9 8 6 ; N e w Y o r k 1 8 0 0 ; M k ebd. 1 9 8 5 ; L o n d o n 1 8 0 1 ; ins D a n . , Kopenhagen 1 8 2 0 ] ; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 1 5 4 8 0 ) ; Nachdr. o . O . 1 7 9 0 ; W i e n 1 7 9 0 (Theatralische Slg. 2); Leipzig 1 7 9 1 ; 3. Aufl. ebd. 1 7 9 2 ; Grätz 1 8 0 0 ; 3. verb. Aufl. Leipzig 1801; 4. Aufl. Leipzig 1 8 1 0 ; Bearb. m . d . U . : Ein Schauspiel in vier Aufzügen. Zur Aufführung neu bearbeitet für das Theater an der Wien, W i e n 1809. — Die Geschichte meines Vaters oder Wie es zugieng, daß ich gebohren wurde. Ein Roman in zwölf Kapiteln, Leipzig; R e v a l 1 7 8 8 [Übers, ins R u s s . , Moskau 1 7 9 8 ; ebd. 1 8 0 3 ; ins E n g l . , L o n d o n 1 7 9 8 ; ins Franz., Paris um 1 7 9 9 ; Hamburg 1 7 9 9 ; ins Niederl., Amsterdam 1 8 0 0 ; ins D a n . , K o penhagen 1 8 0 2 ; ebd. 1 8 2 2 ; ins U n g a r . , Pest u m 1 8 0 4 ; ins P o l . , W i l n a 1 8 2 7 ; ins Span., Barcelona 1 8 4 3 ] ; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 1 2 6 1 0 ) ; Leipzig; R e v a l 1 7 9 0 ; 2. Aufl. Leipzig 1 7 9 2 ; Nachdr. Zofingen 1 8 0 4 ; N a c h a h m u n g : D i e Geschichte meines Vetters. Seitenstück zu ~'s Geschichte meines Vaters, Leipzig 1806. Ildegerte, Königin von Norwegen. Historische Novelle, R e v a l ; Leipzig 1 7 8 8 [Ubers, ins D a n . , Kopenhagen 1 7 9 1 ; ins S c h w e d . , S t o c k h o l m 1 7 9 4 ; ins Engl., L o n d o n 1 7 9 8 ; M k W o o d bridge 1 9 8 6 ; Philadelphia 1 8 0 0 ; M k N e w Y o r k 1 9 8 5 ; ins R u s s . , Moskau 1 8 0 1 ; ins Franz., Pans 1 8 0 4 ] ; W i e n 1 7 8 9 ; ebd. 1 7 9 0 ; 2. Aufl. Leipzig 1792; neue, verb. Aufl. ebd. 1801. - Die väterliche Erwartung. Schauspiel mit Gesang in einem Aufzug (Komp. Ernst August W i l h e l m Hoerschelmann), Reval; Leipzig 1 7 8 8 ; R e v a l 1 7 8 9 [1788 in R e v a l inszeniert; enth. est. Dialoge u. Arien], — V e r einzelt ~ zugeschrieben: Carl Friedrich Bahrdt (Verf. unsicher): Das Religions-Edikt. Ein Lustspiel in fünf Auf zügen . Eine Skizze von Nicolai dem Jüngeren, Thenakel (wahrscheinlich eig. W i e n ) 1 7 8 9 ; auch als M k . — Die SonnenJungfrau. Ein Schauspiel in fünf Aufzügen, Berlin u m 1 7 8 9 [ U A Liebhabertheater R e v a l , 1 9 . 1 2 . 1 7 8 9 ; Ubers, ins Niederl., Amsterdam 1 7 9 2 ; R o t t e r d a m 1 7 9 6 ; ins R u s s . , Moskau 1 7 9 4 ; ebd. 1 8 2 5 ; ins S c h w e d . , Stockholm 1 7 9 4 ; ins Engl. v. James Lawrence, L o n d o n 1 7 9 9 ; M k W o o d b r i d g e 1 7 9 9 ; ins Engl. v. Anne P l u m p tre, L o n d o n ; Dublin 1 7 9 9 ; M k W o o d b r i d g e 1 9 8 6 ; N e w Y o r k 1 8 0 0 ; M k ebd. 1 9 8 5 ; v.

720 William Dunlap, L o n d o n 1 7 9 9 ; N e w Y o r k 1 8 0 0 ; M k ebd. 1 9 8 5 ; M k W o o d b r i d g e 1 9 8 6 ; wieder i n : Five plays o f William Dunlap. Facs. reproductions with an introduction, Delmar ( N e w Y o r k ) 1991; ins Engl. v. B e n j a m i n Thompson, London 1799; M k Woodbridge 1 9 8 3 ; London 1801; ins Engl. v. Reynolds, o . O . 1 8 1 2 ; ins Ital., o . O . 1 8 0 4 ; ins D a n . , Kopenhagen 1 8 1 7 ; ins Franz., Paris 1 8 2 2 ; wieder in: Amable G. P. Brugiere de Barante u. Felix Frante (Ubers.): Theatre choisi de Lessing et de Kotzebue, Paris 1 8 7 0 ; 2. Aufl. ebd. 1 8 7 4 (Ausz.); ins Span. I n : Teatro selecto antiguo y moderno, nacional y extranjero 7, Barcelona 1 8 6 9 ] ; Augsburg 1791 (Deutsche Schaubühne 29); Nachdr. Frankfurt/M; Leipzig 1 7 9 1 ; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 1 4 7 6 1 ) ; W i e n 1791 (Theatralische Slg. 15); Frankfurt/ M ; Leipzig 1 7 9 1 ; K ö l n 1 7 9 1 ; F r a n k f u r t / M ; Leipzig 1 7 9 9 ; W i e n 1 7 9 9 ; Grätz 1 8 0 0 ; W i e n 1 8 0 1 ; Leipzig 1 8 2 7 ; W i e n 1 8 3 1 ; Leipzig 1840. - Doctor Bahrdt mit der eisernen Stirn, oder Die deutsche Union gegen Zimmermann. Ein Schauspiel in vier Aufzügen, von Freyherrn von Knigge, Leipzig 1 7 9 0 [auch als Verf. angegeben: Traugott Friedrich Leberecht Schlegel; v. ~ b. einem Aufenthalt in Pyrmont verf.; diesem D . folgte eine jur. Untersuchung, es machte ~s N a m e n bekannt, brachte ihn aber auch in Verruf, dieser Makel sollte alle seine folgenden Veröfftl. begleiten]; Dorpat 1 7 9 0 ; Berlin 1 7 9 0 ; o . O . 1791 [beigefügtes W e r k : Carl Friedrich Bahrdt: Zimmermanns Auferstehung von den T o d t e n . E i n Lustspiel in einem Aufzug v o m Verfasser i m strengsten Incognito. Ein Gegenstück zu dem Schauspiel D o c t o r Bahrdt mit der eisernen Stirn]; Nachdr. Ausg. Leipzig 1 7 9 0 , hrsg. v. F. Blei, Leipzig 1 9 0 7 (Deutsche Litteratur-Pasquille 1); dazu: Erklärung des Verfassers der Schrift Doktor Bahrdt mit der eisernen Stirn, Königsberg 1791; ebd. 1792. - Einige Züge aus dem Leben des guten Musäus, von der Hand seines Schülers entworfen. I n : N e u e r teutscher Merkur, Dez. 1790, S. 3 6 6 - 3 8 1 [Ubers, ins Engl. In: Musäus. Physiognomical travels, preceded by a physiognomical journal, London 1 8 0 0 ] . - Die gefährliche Wette. Ein kleiner Roman in zwölf Kapiteln. Ein Pendant zu der Geschichte meines Vaters, Leipzig 1 7 9 0 [Ubers, ins S c h w e d . , Linköping 1 7 9 5 ; S t o c k h o l m 1 8 1 3 ; ins Franz., Paris 1 7 9 8 ; M e t z 1 8 2 9 ; ins R u s s . , St. Petersburg 1 7 9 9 ; ebd. 1 8 0 0 ; ins

721 Niederl., Amsterdam 1 8 0 9 ; ins D a n . , K o penhagen 1 8 1 5 ] ; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 8 0 0 8 ) ; Leipzig 1 7 9 6 ; Berlin 1 8 0 0 [mit R e g . ] . — Die Indianer in England. Lustspiel in drey Aufzügen, F r a n k f u r t / M ; Leipzig 1 7 9 0 [UA Liebhabertheater R e v a l , Febr. 1 7 8 9 ; Ubers, ins Engl. v. Alexander T h o m s o n , Perth 1 7 9 6 ; London 1 7 9 9 ; ins Engl. v. Elisabeth Inchbald, L o n d o n 1 7 9 9 ; ins Engl. v. Charles Smith, N e w Y o r k 1 8 0 0 ; M k ebd. 1 9 8 5 ; ins Engl. v. B e n j a m i n T h o m p s o n , L o n d o n 1 8 0 0 ; ins Niederl., Amsterdam 1 7 9 0 ; ebd. 1791; ins Franz., Berlin 1 7 9 1 ; Brüssel 1 7 9 2 ; Paris 1 8 0 1 ; ebd. 1 8 0 6 ; C a e n 1 8 9 8 ; ins D a n . , Kopenhagen 1 7 9 3 ; ins R u s s . , Smolensk 1 8 0 0 ; O r e l 1 8 2 1 ; ins Ital., Venedig 1 8 0 5 ] ; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 7 2 6 3 ) ; Nachdr. F r a n k f u r t / M ; Leipzig (eig. Mannheim) 1 7 9 0 ; Mainz 1 7 9 0 ; W i e n 1 7 9 0 (Theatralische Slg. 5); Augsburg 1 7 9 0 (Deutsche Schaubühne 2 0 / 3 ) ; 2. Aufl. Leipzig 1 7 9 1 ; W i e n 1801 [für das Hoftheater]; Frankfurt/M; Leipzig 1 7 9 3 ; neue Aufl. ebd. 1 8 2 3 ; wieder in: Adolf Hauffen (Hrsg.): Das Drama der klass. Periode 2 / 2 , Stuttgart 1 8 9 1 , S. 1 0 9 - 1 8 7 . - Menschenhaß und Reue. Schauspiel in fünf Aufzügen, Berlin 1790 [Selbstverl.; aufgeführt in R e v a l , 2 3 . 1 1 . 1 7 8 8 ; Berlin, Kgl. Schauspielhaus, 3 . 6 . 1 7 8 9 ; mit diesem D . erreichte ~ den literar. Durchbruch u. internationalen R u h m ; Ubers, ins Ungar., Bets 1 7 9 0 ; Kolosvär 1 8 3 2 ; ins D a n . , Odense 1790; Kopenhagen 1790; ebd. 1 7 9 2 ; ebd. 1 8 0 0 ; ins Niederl., Amsterdam 1 7 9 0 ; R o t t e r d a m 1 7 9 7 ; Zutphen 1 8 8 9 ; ins S c h w e d . , S t o c k h o l m 1 7 9 1 ; ins R u s s . , St. Petersburg 1 7 9 2 ; Moskau 1 7 9 6 ; ebd. 1 8 0 1 ; Smolensk 1 8 1 2 ; Orel 1 8 2 4 ; ebd. 1 8 2 6 ; ins P o l . , Krakau 1 7 9 6 ; ins Engl., L o n d o n 1 7 9 8 ; M k ebd. 1997; Nachdr. Hildesheim 1 9 8 1 ; ins Engl. v. Anne Plumptre, L o n d o n 1 7 9 9 ; M k W o o d b r i d g e 1 9 8 6 ; ebd. 1 9 8 7 ; ins Engl. v. George Papendiek, London 1 7 9 8 ; M k W o o d b r i d g e 1 9 8 6 ; L o n d o n ; Salem; B o s t o n 1 7 9 9 ; M k N e w Y o r k 1 9 8 5 ; M k ebd. 1991; M k ebd. 1 9 9 7 ; ins Engl, v. A. Schink, N e w Y o r k 1 7 9 9 ; M k N e w Y o r k 1 9 8 5 ; wieder i n : T h o m a s H o l c r o f t : T h e road to ruin, London 1 8 0 8 ; Ubers, ins Engl. v. Benjamin Thompson, London 1800; Boston u m 1 8 0 0 ; Philadelphia 1 8 0 1 ; L o n d o n ; Baltimore 1802; London; N e w Y o r k um 1808; L o n d o n u m 1 8 1 5 ; ebd. 1 8 2 0 ; ebd. 1 8 2 6 ; ebd.

Kotzebue u m 1 8 3 0 ; ebd, 1 8 3 4 ; N e w Y o r k 1 8 4 6 ; L o n don um 1 8 4 9 ; ebd. um 1 8 5 5 ; ebd. 1 8 6 4 ; N e w Y o r k u m 1 8 7 5 ; L o n d o n 1 8 8 3 ; ins Franz. v. Antoine Fauvelet de Bourienne, Warschau 1 7 9 2 ; ins Franz. v. Antoine Francois Rigaud, Paris 1 7 9 9 ; ins Franz. v. Matthias Weiss, Paris 1 7 9 9 ; Straßburg 1 8 1 0 ; ins Franz. v. L. Bursay, Paris um 1799; ebd. 1 8 1 9 ; ebd. 1 8 2 3 ; ebd. 1 8 4 1 ; ebd. u m 1 8 6 0 ; ebd. 1 8 6 2 ; H a m burg 1 7 9 9 ; wieder i n : Quatre Drames Francais, C o b u r g ; Leipzig 1827; Ubers, ins Franz. v. Gerard de Nerval, o . O . 1 8 5 5 ; wieder in: Charles D e d e y a n : Gerard de Nerval et l'Allemagne, T l . 3. Textes inedits et introuvables, Paris 1 9 5 9 ; Ubers, ins Franz. v. Alphonse Pages, Paris 1 8 6 3 ; wieder i n : Amable G. P. Brugiere de Barante u. Felix Frante (Ubers.): Theatre choisi de Lessing et de Kotzebue, Paris 1 8 7 0 ; 2. Aufl. ebd. 1 8 7 4 ; ins Ital., T u r i n 1 8 0 0 ; R o m 1 8 0 3 ; Venedig 1 8 0 4 ; Ausz. Amsterdam 1807; ins Span., Madrid 1 8 0 0 ; Valencia 1 8 0 1 ; Madrid 1 8 2 0 ; Valencia 1 8 2 2 ; Barcelona o . J . ; ins N e u g r i e c h . , o . O . 1 8 0 1 ; ins Serbische, o . O . 1 8 0 8 ; Belgrad 1 8 4 4 ; ins T s c h . , Prag 1 8 2 0 ; ins Portu., R i o de Janeiro 1 8 2 5 ; Lissabon 1 8 4 0 ; Paris 1 8 4 1 ; ins R u m ä n . , Bukarest 1837; ins Bulgarische, T u r n o v o 1 8 9 0 ; Forts.: Friedrich Mosengeil: D i e W i e derkehr. Schauspiel in zwei Akten, Hildburghausen 1 8 0 9 ; B e a r b . : H . Stephani: M e n schenhaß und kindliche R e u e [ . . . ] für Schultheater, Magdeburg 1792; neue Aufl. ebd. 1 7 9 9 ; Parodie: Siegfried August M a h l m a n n : Eitelkeit dein N a m e ist Poet, oder das travestirte Menschenhaß und R e u e , eine Posse zur Verdauung in drei Az., Wintersee 1 8 0 6 ; Parodie v. Adolf Bäuerle]; M k 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 1 4 7 6 1 ) ; Mainz 1 7 9 0 ; K ö l n 1 7 9 0 ; Augsburg 1 7 9 0 (Deutsche Schaubühne 2 / 2 ) ; W i e n 1790 (Theatralische Slg. 1); Grätz 1 7 9 0 (Neues deutsches Theater 5); neue Aufl. Berlin 1 7 9 1 ; F r a n k f u r t / M ; Leipzig 1 7 9 3 ; neue Aufl. Leipzig 1 7 9 7 ; Grätz 1 7 9 9 (Neue Slg. dt. Schauspiele 4 7 ) ; 2. Aufl. Bregenz 1 8 0 1 ; Grätz 1 8 1 2 1 8 1 3 ; neue Aufl. Leipzig 1 8 1 2 - 1 8 1 3 ; neue, v. dem Verf. selbst ganz veränd. Aufl. Leipzig 1 8 1 9 ; ebd. 1 8 2 0 ; W i e n 1 8 3 0 - 1 8 3 1 ; Leipzig u m 1 8 5 0 [Schulausg.]; Stuttgart u m 1 8 6 7 ; Leipzig 1 8 6 8 ; ebd. u m 1 8 8 7 (Meyers Volksbücher 5 2 6 / 5 2 7 ) ; ebd. um 1 9 0 6 ; Forts. u . d . T . : Die edle Lüge. Schauspiel in einem Aufzuge, Leipzig 1792 [Ubers, ins Ital.; ins

Kotzebue U n g a r . , ο.Ο. 1792; Pest 1793; ins Niederl., Amsterdam 1792; R o t t e r d a m 1797; ins Franz., Paris; M e t z u m 1795; ebd. 1800; ins Russ., Moskau 1795; ebd. 1803; ins Engl., London 1799; M k Woodbridge 1983; ms Span., Barcelona um 1800; ins Dan., Kopenhagen 1801]; M k M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 1994 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 14762); W i e n 1792 (Theatralische Slg. 29); Augsburg 1793 (Deutsche Schaubühne 50/5); W i e n 1797; Grätz 1799 (Neue Slg. dt. Schauspiele 47); N a c h a h m u n g : Die kleinste Lüge ist gefährlich. Ein Nachspiel in zwei Az. nach Herrn von Kotzebue, Frankfurt/M 1796; Grätz 1800. - Ausbruch der Verzweiflung, Leipzig u m 1791 [G.; verf. i m Jan. 1791; Übers, ins U n g a r . , Pest 1849]; ebd. um 1830; Berlin 1848; neuer Abdr. ebd. 1864; Königsberg u m 1865; B r e m e n 1866; Leipzig u m 1869; wieder in: Weltstürmende Dichterblitze für Selbstmord-Candidaten, W i e n 1874; W i e n 1877; Chemnitz 1880; Leipzig 1881; ebd. 1883; wieder in: Der arme Poet, ebd. u m 1896; N e u - W e i ß e n s e e 1902; Leipzig 1910; Berlin 1928 (Miniatur-Bibliothek für Atheisten); m . d . U . : Worte eines Misanthropen, Pest o.J. — Bruder Moritz, der Sonderling oder die Colonie für die Pekw-Inseln. Lustspiel in drey Aufzügen, Frankfurt/M; Leipzig 1791 [Ubers, ins Ital.; ins Schwed., Stockholm 1792; ins Niederl., Amsterdam 1792; ins R u s s . , St. Petersburg 1799; ins Dän., Kopenhagen 1804]; M k M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 8008/8009); Augsburg 1791 (Deutsche Schaubühne 32/1); W i e n 1791 (Theatralische Slg. 15); Köln 1791; Grätz 1800 (Neue Slg. dt. Schauspiele 54); W i e n 1801; neue Ausg. Leipzig 1803; neue Aufl. 1808; Leipzig 1820; Forts.: Die Spanier in Peru oder Rollas Tod. Ein romantisches Trauerspiel in fünf Akten, Leipzig 1796 [Ubers, ins Niederl., Amsterdam 1796; ebd. 1801; ins Schwed., Stockholm 1797; ins Pol., o.O. 1797; ins Engl., Hurst 1799; ins Engl. v. R i chard Brinsley Sheridan, C o r k ; London; D u blin; N e w York 1799; M k Woodbridge 1983; M k ebd. 1986; M k ebd. 1987; M k ebd. 1988; M k ebd. 1990; M k ebd. 1997; Philadelphia; Charlestown (Massachussetts) 1799; M k N e w Y o r k 1985; London 1800; M k W o o d b r i d g e 1983; N e w York 1800; M k ebd. 1985; Paris 1804; Dublin 1805; Boston 1809; ebd. 1818; N e w Y o r k 1819; Philadelphia 1823; London

722 1824; ebd. u m 1825; Philadelphia u m 1827; N e w York 1864; London 1856; dt. Bearb. der engl. Ubers, v. Sheridan v. Constantin Geisweiler, London 1800 (politisches TendenzD.); Leipzig 1800; Grätz 1800 (Neue Slg. dt. Schauspiele 52); Ubers, ins Engl. v. R i c h a r d Heron Macpherson, London 1799; M k W o o d b r i d g e 1983; ins. Engl. v. Anne Plump tre, London; Dublin 1799; Mk W o o d b r i d g e 1986; M k ebd. 1990; ins Engl. v. M a t t h e w Gregory Lewis, London; Edinburgh 1799; M k W o o d b r i d g e 1986; ins Engl. v. Thomas Dutton, London u m 1799; M k Woodbridge 1986; ins Engl. v. Charles Smith, N e w York 1800; ins Engl. v. Benjamin Thompson, London 1800; engl. Bearb. v. W i l l i a m Dunlap, N e w Y o r k 1800; M k ebd. 1985; neue Ausg. Paris 1804; ins R u s s . , M o s k a u ; St. Petersburg 1802; o.O. 1825; ins Ital., Venedig 1806; ins U n g a r . , Posony 1814; ins Dän., Kopenhagen 1817; ins Franz. Paris 1822; w i e d e r in: Amable G. P. Brugiere de Barante u. Felix Frante (Ubers.): Theatre choisi de Lessing et de Kotzebue, Paris 1870; 2. Aufl. ebd. 1874 (Ausz.); ins Serbische, Buda 1834; Belgrad 1837; ebd. 1902; ins Span. In: Teatro selecto antiguo y moderno, nacional y extranjero 7, Barcelona 1869]; M k M ü n c h e n u . a . 1990 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 12610); Nachdr. W i e n 1796; Grätz 1796 (Neue Slg. dt. Schauspiele 2); W i e n 1803 [für das Hoftheater]; neue Aufl. 1826. — Das Kind der Liehe (oder Straßenräuber aus kindlicher Liebe). Ein Schauspiel in fünf Akten. Zum Erstenmale aufgeführt auf dem Liehhahertheater zu Reval, am W.Februar 1790, Leipzig 1791 [Ubers, ins Ital.; ins Dän., Kopenhagen 1791; ins N i e d erl., Amsterdam u m 1791; ebd. u m 1800; R o t t e r d a m 1800; ins Ungar., Buda 1792; ins Franz., La Haye 1794; franz. Bearb. v. Louis Charles Caigniez (Komp. M . Lanusse), Paris 1813; ins Schwed., Stockholm 1794; ins Engl, v. Anne Plumptre, London; Dublin 1798; M k Woodbridge 1983; M k ebd. 1986; ms Engl. v. Stephen Porter, London 1798; M k W o o d bridge 1986; ins Engl. v. Elizabeth Inchbald, London 1798; M k Woodbridge 1986; M k ebd. 1991; M k ebd. 1997; London 1799; M k Woodbridge 1986; N e w Y o r k ; Boston 1799; M k N e w Y o r k 1985; M k W o o d b r i d g e 1985; London 1808; ebd. um 1826; e b d . 1 8 2 9 ; Nachdr. Oxford; N e w Y o r k 1990; Neuausg. Otley (England); Washington (D. C.) 2001;

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Kotzebue

ins Engl. ν. Benjamin Thompson, London 1795; August J. Hinze, 1797; Franz Schubert, 1800; ebd. 1801; ebd. 1802; engl. Bearb. v. 1815]; ebd. 1802; u.d.T.: Gesänge aus dem John Howard Payne, Baltimore 1809; ins Singspiele Der Spiegelritter. In drei Aufzügen Engl. v. William Dunlap, New York 1814; (Komp. Ignaz Walter), Frankfurt/M 1792 wieder in: Five plays of William Dunlap. Facs. [Textbuch]; Hamburg 1795; u.d.T.: Arien und reproductions with an introduction, Delmar Gesänge aus der Oper [...] Der Spiegel-Ritter (New York) 1991; London 1872; ebd 1883; (Komp. Johann Karl Mainberger), Berlin ins R u m ä n . , Esii 1839; ins Tsch., o.O. 1914]; 1796. - Vom Adel. Bruchstück eines größeren Mk München u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der historisch-philosophischen Werkes über Ehre und dt. Literatur, Fiche 13514); Wien 1791 Schande, Ruhm und Nachruhm, aller Völker, aller (Theatralische Slg. 15) [u.d.T.: Der Straßen- Jahrhunderte, Leipzig 1792 [Ubers, ins Russ., räuber aus kindlicher Liebe 61 Mal aufgeführt am Moskau 1804]; M k München u. a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 Wiener Burgtheater seit dem 2 5 . 4 . 1 7 9 1 ] ; (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 8009); Frankfurt/M; Leipzig 1791; Köln 1791; Mk Nachdr. Königstein/Ts. 1978; Überarb. u. neu ebd. 1996; Neuwied 1791; Augsburg 1791 hrsg. v. Hermann Frhr. v. Salza u. Lichtenau, (Deutsche Schaubühne 3 1 / 3 ) ; o.O. 1796; Wiesbaden 1999. — An das Publicum. GeschrieWien 1798 [für das Hoftheater]; Grätz 1800 ben zu Jewe, unweit Narwa, d. 17. Aug. 1793, (Neue Slg. dt. Schauspiele 50); mit einem o.O. 1793; Mk München u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 Vorbericht, neue Aufl. Leipzig 1809. — Meine (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 12610); Flucht nach Paris im Winter 1790. Für bekannte wieder in: Erinnerungsbll. für gebildete Leser und unbekannte Freunde geschrieben, Leipzig 1820, S. 8 6 - 9 0 u. 1 1 3 - 1 1 9 . - Die jüngsten 1791 [Aut.; Ubers, ins Engl. In: Anne Kinder meiner Laune, 6 Bde. Leipzig 1793 — Plumptre (Ubers.): Sketch o f the life and li1797 [Ubers, ins Niederl., Dan., Engl. u. terary career of Augustus von Kotzebue, Russ.; Ausz. übers, ins Dän., Schwed., London 1800; Mk Woodbridge 1986; ms Niederl., Engl., Franz., Russ., Pol., Est. u. Niederl., Amsterdam 1810]; M k München Ungar.]; 2. verb. Aufl. Frankfurt; Leipzig u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, 1796 — 1798 (Slg. auserlesener Schriften, älterer Fiche 1 4 7 6 1 / 1 4 7 6 2 ) ; Einl. Paulus Cassel, und neuerer Zeiten 12); Leipzig 1810; M k Berlin 1883 (Berlin deutscher Curiosa 6 — 7); Wildberg 1 9 8 9 - 1 9 9 0 ; Nachdr. Bd. 1 - 2 , Ausz. in: Weifengarten. Jb. für Essayismus 5 / Frankfurt/M 1795; Ausz.: Unter Kozebue: 1995, 1994, S. 1 8 0 - 1 8 3 . - Der weibliche Jaco- Die geprüfte Liebe. Eine Erzählung, 2. verb. biner-Clubb. Ein politisches Lustspiel in einem Ausg. 2 Tie. Berlin 1804 [Ubers, ins Engl. Aufzug, Frankfurt/M; Leipzig 1791 [Ubers, London 1799; M k Woodbridge 1986; New ins Dan., Schwed., Ital., Niederl., Engl., Y o r k ; Boston 1799; Mk ebd. 1985; auch Franz., Russ., Serbische u. Ungar.]; u.d.T.: Der Schutzgeist, 1798]. — Sultan Wamebd. 1792; Mk München u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 pum, oder Die Wünsche. Ein orientalisches (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 16700); Scherzspiel mit Gesang in drey Aufzügen (Komp. Augsburg 1791 (Deutsche Schaubühne 3 5 / 5 ) ; Johann Heinrich Carl Bornhardt), Frankfurt/ Wien 1792 (Theatralische Slg. 21); neue Aufl. M ; Leipzig 1794; Wien 1794 (Theatralische Leipzig 1815. — Der Papagoy. Ein Schauspiel in Slg. 55); Grätz 1799 (Neue Slg. dt. Schauspiele drey Acten, Frankfurt/M; Leipzig 1792 [Ubers, 46); Wien 1801; Leipzig 1821. - Unter A. v. ins Niederl., Amsterdam 1792; ins Schwed., Kfnigge]: Unpartheyische Untersuchung über die Stockholm 1794; ins Dän., Kopenhagen Folgen der französischen Revolution auf das übrige 1794; ins Russ. Moskau 1796; ebd. 1825; Europa, Thorn 1794. — Armuth und Edelsinn. Orel 1826; ins Ital., Venedig 1807; ins Ser- Ein Lustspiel in drei Aufzügen, Leipzig 1795 bische, Buda 1814]; M k München u. a. 1 9 9 0 - [Ubers, ins Ital.; ins Dän., Kopenhagen 1796; 1994 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche ins Schwed., Stockholm 1796; ins Russ., 8009); Wien 1792 (Theatralische Slg. 29); Moskau 1798; Orel 1817; ebd. 1824; ms Augsburg 1792 (Deutsche Schaubühne 4 4 / 3 ) ; Engl., London 1799; New York; Boston Wien 1797; ebd. 1804; neue Aufl. Leipzig 1800; Dublin 1802; ins Griech., Wien 1801; 1808. - Anonym: Der Spiegelritter, eine Oper in ins Engl., London 1799; Mk Wildberg 1 9 8 9 drey Aufzügen, Wien 1792 [versch. Komp.: 1990; Charlestown (Massachussetts); New Vincent Maschek, 1794; Karl Christian Agthe, York 1800; Mk ebd. 1985; Mk ebd. 1986; ins

Kotzebue Franz., Paris 1 8 0 7 ; ins P o l . , Warschau 1 8 0 9 ; ins Serbische, N o v i - S a d 1 8 3 8 ] ; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 1 3 5 1 4 ) ; W i e n 1 7 9 5 ; ebd. 1 7 9 8 ; m . d . U . : Mit einer neuen Schluss-Scene vermehrt, Grätz 1 8 0 0 (Neue Slg. dt. Schauspiele 5 , 7 ) ; W i e n 1 8 0 8 ; neue Aufl. Leipzig 1 8 1 9 ; 3. Aufl. m . d . U . : Due commedie, W i e n 1 8 5 8 [mit Die Pagenstreiche]. — Graf Benjowsky oder Die Verschwörung auf Kamtschatka. Ein Schauspiel in fünf Aufzügen, Leipzig 1 7 9 5 [Ubers, ins Niederl., Amsterdam 1 7 9 6 ; ebd. 1 7 9 9 ; ins Engl., L o n don u.a. 1 7 9 8 ; M k Woodbridge 1 9 8 6 ; Dublin 1799; Mk Woodbridge 1986; N e w York 1 7 9 9 ; M k N e w Y o r k 1 9 8 5 ; L o n d o n 1 8 0 0 ; 2. Aufl. L o n d o n ; B o s t o n 1 8 0 0 ; M k N e w Y o r k 1 9 8 5 ; Baltimore 1 8 0 3 ; ins R u s s . , St. Petersburg 1 8 0 5 ; Moskau 1 8 2 5 ; ins Pol., Warschau 1 8 0 7 ; ins D a n . , Kopenhagen 1 8 0 7 ; ins T s c h . , Prag 1 8 1 9 ; o . O . 1 8 2 2 ; Prag u m 1 8 7 5 ; ins Ital., Mailand 1 8 2 1 ] ; M k M ü n c h e n u.a 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 1 5 4 8 0 ) ; o . O . 1797; W i e n 1 7 9 9 ; Grätz 1 8 0 0 (Neue Slg. dt. Schauspiele 5 2 ) ; neue Aufl. Leipzig 1 8 2 0 ; Forts.: Heinrich A. C . von Egolffstein: Alberts und seiner Freunde Abenteuer. E i n Seitenstück zu dem Grafen B e n j o w s k y [ . . . ] . N a c h Dellarosa frei bearb., 2 Bde. Nürnberg 1 8 2 2 ; M k Wildberg 1 9 8 9 - 1 9 9 0 . - Die Negersklaven. Ein historisch-dramatisches Gemähide in drey Akten, Leipzig 1 7 9 6 [Ubers, ins S c h w e d . , S t o c k h o l m 1 7 9 6 ; ins Niederl., R o t t e r d a m ; Amsterdam 1 7 9 6 ; ins E n g l . , L o n d o n 1 7 9 6 ; Mk Woodbridge 1986; ebd. 1 8 0 0 ; Mk W o o d b r i d g e 1 9 8 6 ; ins P o l . , Warschau 1 7 9 9 ; Leipzig 1 8 0 5 ; ins R u s s . , Smolensk 1 8 0 2 ; Moskau 1 8 0 3 ; Smolensk 1 8 1 2 ; Moskau 1 8 2 5 ; Orel 1 8 2 6 ; ins R u m ä n . , Iasü 1 8 4 2 ] ; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 1 3 5 1 4 ) ; Grätz 1 7 9 6 (Neue Slg. dt. Schauspiele 1); W i e n 1 7 9 6 ; ebd. 1 8 0 2 ; ebd. 1821; Bearb. (anonym): Das D ö r f c h e n der Schwarzen in Amerika, o . O . 1 8 1 8 . — Die Verläumder. Ein Schauspiel in fünf Akten, Leipzig 1 7 9 6 [Ubers, ins Niederl., Amsterdam 1 7 9 6 ; ebd. 1 7 9 8 ; ebd. 1 8 0 2 ; ins D ä n . , Kopenhagen 1 7 9 7 ; ins S c h w e d . , Stockholm 1 7 9 7 ; ins Engl., Dublin 1 7 9 9 ; M k Woodbridge 1 9 8 6 ; N e w Y o r k 1800, M k ebd. 1 9 8 5 ; ins Franz., Paris 1802; ins R u s s . , Moskau 1803; ebd. 1 8 2 5 ; ins Ital., Venedig 1 8 0 5 ; ins Serbische, Buda 1 8 4 0 ] ; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche

724 1 4 5 7 1 ) ; Grätz 1 7 9 6 (Neue Slg. dt. Schauspiele 10); Leipzig 1 8 0 0 ; W i e n 1801 [für das H o f theater]; neue Aufl. Leipzig 1 8 0 8 ; Berlin o . J . - Die Wittwe und das Reitpferd. Eine dramatische Kleinigkeit, Leipzig 1 7 9 6 [Ubers, ins Niederl., Amsterdam 1 7 9 6 ; ins D ä n . , Kopenhagen 1 7 9 8 ; ins Engl., L o n d o n ; Dublin 1 7 9 9 ; M k W o o d b r i d g e 1983, M k ebd. 1 9 8 6 ; N e w Y o r k 1 8 0 0 ; M k ebd. 1 9 8 5 ; ins R u s s . , St. Petersburg 1801; O r e l 1 8 2 4 ; ins Ital., Venedig 1 8 0 6 ] ; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 1 2 6 1 0 ) ; Grätz 1 7 9 6 (Neue Slg. dt. Schauspiele 9); W i e n 1 7 9 9 ; Leipzig u m 1 8 8 2 [mit Der Edukationsrath]. — Der Bruderzwist oder die Versöhnung. Ein Schauspiel in fünf Aufzügen, Grätz 1797 (Neue Slg. dt. Schauspiele 14); W i e n 1 7 9 8 [aufgeführt 1 7 9 7 in M a n n h e i m u . d . T . : Der Bruderzwist oder der Arzt. Schauspiel in fünf Akten]; u . d . T . : Die Versöhnung. Ein Schauspiel in fünf Akten, Leipzig 1 7 9 8 [Ubers, ins D ä n . , Odense; K o p e n hagen 1 7 9 8 ; ins Niederl., D e n Haag; A m s terdam 1 7 9 8 ; Amsterdam 1 8 0 2 ; ins Franz., Paris um 1799; ebd. 1 8 0 1 ; ebd. 1 8 2 2 ; ebd. 1 8 3 3 ; ebd. 1 8 3 7 ; ebd. 1 8 5 3 ; ebd. 1 8 7 6 ; ebd. 1 8 8 5 ; wieder in: Sujets Profanes, ebd. 1841 (Oeuvres Dramatiques. B i b l i o t h e que Des Demoiselles Serie 1); ins Engl., London 1 7 9 9 ; L o n d o n ; Dublin 1 8 0 0 ; M k Woodbridge 1 9 8 3 ; M k ebd. 1 9 8 6 ; N e w Y o r k 1 8 0 1 ; ebd. 1 8 0 9 ; L o n d o n 1 8 1 5 ; ebd. 1 8 8 4 ; wieder i n : Five plays o f William Dunlap. Facs. reproductions with an introduction, Delmar ( N e w Y o r k ) 1 9 9 1 ; ins Span., Barcelona; Madrid u m 1 8 0 0 ; Madrid 1 8 0 0 ; ins R u s s . , Moskau 1 8 0 2 ; ebd. 1 8 2 5 ; ins P o l . , Warschau 1 8 0 3 ; ins Ital., Venedig; R o m 1 8 0 4 ; Mailand 1 8 4 5 ; ebd. 1 8 8 0 ] ; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 1 4 7 6 2 ) ; Leipzig 1801. — Falsche Schaam. Schauspiel in vier Akten, W i e n 1797 [Ubers, ins D ä n . , Kopenhagen 1 7 9 8 ; ins Niederl., Amsterdam 1 7 9 8 ; ins Engl., L o n d o n 1 7 9 9 ; M k Woodbridge 1 9 8 6 ; ins Engl. v. B e n j a m i n T h o m p s o n , ebd. 1 8 0 0 ; ins Engl. v. William Dunlap, Charleston; N e w Y o r k 1 8 0 0 ; M k N e w Y o r k 1985; Newark; N e w Y o r k 1801; ms P o l . , o . O . 1 8 0 2 ; Warschau 1 8 0 3 ; ms R u s s . , Moskau 1 8 2 5 ] ; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 1 2 6 1 0 / 1 2 6 1 1 ) ; W i e n 1 7 9 8 ; Leipzig 1 7 9 8 ; Grätz 1 7 9 8 (Neue Slg. dt. Schauspiele 2 5 ) ; W i e n 1 8 0 2 . — Fragmente über Recensenten-

725 Unfug. Eine Beylage zu der Jenaer Litteraturzeitung, Leipzig 1797. — Der Craf von Burgund, W i e n 1797 [Ubers, ins Niederl., Amsterdam 1798; ins Engl., London 1798; Dublin 1799; M k Woodbridge 1986; N e w York 1800; M k ebd. 1985; ins Russ., Moskau; St. Petersburg 1802; ins Ital., Venedig 1807; ins Dan., Kopenhagen 1811; ins Franz., Paris 1814; ins Serbische, Novi-Sad 1838]; Leipzig 1798; M k M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 14762); Grätz 1798 (Neue Slg. dt. Schauspiele 26); W i e n 1798; ebd. 1802 [Sch. 5 A k . ; Übers, ins Ital., V e nedig 1807; ins Franz., Paris 1814]. - Schauspiele, 5 Bde. Leipzig 1797; M k M ü n c h e n u. a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 8009/8013). — Cantate für die abgebrannten Bürger der Stadt ΏΙΙγ (Komp. Franz Xaver Süßmayr), o.O. 1798. - Das Dorf im Gebürge. Ein Schauspiel mit Gesang in zwey Akten (Komp. Joseph Weigl), W i e n u m 1798 [UA Nationaltheater W i e n , 1 7 . 4 . 1 7 9 8 ; Übers, ins Niederl., Amsterdam 1810; ins Pol., o.O. 1803; weitere Komp.: P. Benoit, 1856; J. des Communes, o . J . ] ; Leipzig 1799; Berlin 1814; Breslau u m 1814; W i e n 1818; u . d . T . : Das Dorf im Gebirge. Oper in zwei Akten, R i g a 1842; u . d . T . : Arien und Gesänge aus Das Dorf im Gebirge, o.O. u m 1805. — Neue Schauspiele, 23 Bde. Leipzig 1 7 9 8 - 1 8 1 9 ; M k M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 13271/13291); 30 Bde. W i e n 1 7 9 8 1804; Leipzig 1820. - Der Opfer-Tod. Ein Schauspiel in drey Akten, Leipzig 1798 [Übers, ins Niederl., Amsterdam; Den Haag 1798; ins E n g l , Dublin; London; Boston 1799; M k Woodbridge 1986; N e w York 1800; M k ebd. 1985; ins Gnech., o.O. 1801; ins Russ., St. Petersburg; Moskau 1801; Moskau 1803; ebd. 1825; ins Pol., o.O. 1803; ins Dan., Kopenhagen 1803; ebd. 1804; ins Franz., Paris 1803; ebd. 1842; ins Ital., Venedig 1804; ins U n g a r . , Szegeden 1807; ins Span., Madrid 1808; ins Serbische, Buda 1830]; M k M ü n chen u . a . 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 12611); Grätz 1798 (Neue Slg. dt. Schauspiele 30); W i e n 1798; ebd. 1809. La Peyrouse. Ein Schauspiel in zwei Akten, Leipzig 1798 [Übers, ins Ital.; ins Niederl., Amsterdam 1798; ins Engl., London 1799; M k W o o d b r i d g e 1983; M k ebd. 1986; N e w Y o r k 1800; M k ebd. 1985; London 1801; ins Russ., St. Petersburg 1799; Moskau 1803;

Kotzebue ebd. 1824; ebd. 1825; ins Pol., Warschau 1800; ebd. 1823; ins U n g a r . , Pzsony 1814; ins R u m ä n . , Esii 1837; ins Serbische, Belgrad 1839; ms Kroat., o.O. 1844]; Grätz 1798 (Neue Slg. dt. Schauspiele 26); Augsburg 1804; W i e n 1809. — Der Schutzgeist. Eine wahre Geschichte, W i e n 1798; auch als M k ; auch u . d . T . : Die geprüfte Liehe; Bearb. v. J. W . v. Goethe. In: W e r k e , Abt. 1, Bd. 13, Abt. 2, W e i m a r 1901, S. 1 - 1 0 2 ; m . d . U . : Eine dramatische Legende in sechs Akten nebst einem Vorspiel, Leipzig 1814; ebd. 1815. - Die Unglücklichen. Ein Lustspiel in einem Akt, Leipzig 1798 [Bearb. v. Martin B ö h m (1896) u. W i l h e l m Klingenbrunner (o.J.); Übers, ins Dan., Niederl., Ital., Russ., Pol., Tsch., Ungar, u. Esperanto]; M k M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 8013); W i e n 1798; Grätz 1798 (Neue Slg. dt. Schauspiele 31); Leipzig 1804; Augsburg 1804 (Neueste deutsche Schaubühne 3); neue Aufl. Leipzig 1824; neu bearb. v. Louis Schneider, Berlin 1856; ebd. 1861 (Eduard Bloch's D i lettanten-Bühne 52); 2. Aufl. ebd. u m 1876 (Theatercorrespondenz 88); frei bearb. v. Carl Friedrich Wittmann, Leipzig um 1885. — Die Verwandtschaften. Ein Lustspiel in fünf Akten, Leipzig 1798 [Übers, ins Ital., Niederl., Dän., Engl., Franz., Russ., Pol., Tsch., Kroat. u. Est.; plattdt. Bearb.: Georg Nikolaus Bärm a n n : Stadtmenschen un Buurenlüd]; M k M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 15480); Grätz 1798 (Neue Slg. dt. Schauspiele 31); W i e n 1798; ebd. 1803 [für das Hoftheater]; Berlin o.J. — Der Wildfang. Ein Lustspiel für die Verdauung, in drey Akten (Komp. Franz Xaver Süßmayr), Leipzig 1798 [Übers, ins Ital.; ins Niederl., Amsterdam 1798; ins Engl., N e w York 1798; ebd. 1800; M k ebd. 1985; London 1801; ebd. 1805; N e w York 1808; London 1825; ins Tsch., Prag um 1807; ebd. 1840; ebd. 1869; ins Dän., Aalborg; Kopenhagen 1811; ins Ukrain., Lemberg 1912]; Grätz 1798 (Neue Slg. dt. Schauspiele 27); W i e n 1798; Augsburg 1805 (Neueste deutsche Schaubühne 3); W i e n 1811; Bearb. m . d . U . : Komische Oper in zwei Aufzügen, frei bearb. v. Franz Xaver Huber, W i e n 1797 [für das Hoftheater]; u . d . T . : Arien und Gesänge aus Der Wildfang. Komische Oper in zwei Aufzügen (Komp. Franz Xaver Süßmayr), Berlin u m 1826 [Textbuch], - Der alte Leibkutscher Peter des Dritten. Eine

Kotzebue wahre Anecdote. Schauspiel in einem Akte, Leipzig 1 7 9 9 [Übers, ms P o l . , o . O . 1 7 9 9 ; ins Niederl., Amsterdam 1 7 9 9 ; ebd. 1 8 3 0 ; ins R u s s . , St. Petersburg 1 8 0 0 ; ebd. 1 8 0 1 ; Smolensk 1 8 0 2 ; Orel 1 8 2 4 ; ins Ital., Venedig 1 8 0 5 ; ins U n g a r . , Pozsony 1 8 1 4 ; ins T s c h . , Prag 1 8 1 9 ; ins Serbische, Belgrad 1 8 3 3 ; ins K r o a t . , o . O . 1 8 4 3 J ; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 1 4 5 7 1 ) ; Grätz 1 7 9 9 (Neue Slg. dt. Schauspiele 4 3 ) ; W i e n 1 8 3 2 . - Die Corsen. Ein Schauspiel in vier Akten, Leipzig 1 7 9 9 [Ubers, ins E n g l . , L o n d o n 1 7 9 9 ; M k Woodbridge 1 9 8 5 ; L o n d o n 1 8 0 0 ; N e w Y o r k 1 8 1 4 ; ins D a n . , Kopenhagen 1801; ins Neugriech., W i e n 1 8 0 1 ; ins R u s s . , Smolensk 1 8 0 1 ; Moskau 1 8 0 3 ; Orel 1 8 2 4 ; ins Franz., Paris 1 8 0 2 ; ins P o l . , Warschau 1 8 0 3 ; ins Ital., Venedig 1 8 0 5 ; ins Serbische, N o v i - S a d 1 8 3 7 ; ins K r o a t . , o . O . 1 8 4 4 J ; M k M ü n c h e n u.a. 1990-1994 (Bibliothek der dt. Literatur 1 4 7 6 2 / 1 4 6 6 3 ) ; W i e n 1 7 9 9 ; Grätz 1 7 9 9 (Neue Slg. dt. Schauspiele 42). - Der hyperboreeische Esel oder Die heutige Bildung. Ein drastisches Drama, und philosophisches Lustspiel (für Jünglinge) in einem Akt, Leipzig 1 7 9 9 [Sat. auf die R o m a n t i k e r ; Ubers, ins Niederl., D a n . , Russ. u. Ital.; erwidert durch August W i l h e l m Schlegel (anonym): Ehrenpforte und T r i umphbogen für den Theater-Präsidenten von Kotzebue bey seiner gehofften R ü c k k e h r ins Vaterland. M i t Musik, Berlin 1 8 0 0 ; Leipzig; Braunschweig u m 1 8 0 1 ; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 10469)] M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 1 3 5 1 4 / 1 3 5 1 5 ) ; Grätz 1 8 0 0 (Neue Slg. dt. Schauspiele 5 4 ) ; W i e n 1 8 0 1 ; Leipzig 1801 (Neue Schauspiele 6); Augsburg 1 8 0 4 ; Neudr. Ausg. 1 7 9 9 , Leipzig 1907 (Deutsche Literatur-Pasquille 3); Ausz. in: Andreas Müller (Hrsg.): Satiren und Parodien, Leipzig 1935, S. 2 3 0 - 2 3 5 . - Der Schreiner. Singspiel nach dem Lustspiel gleichen Namens (Komp. Paul Wranitzky), W i e n 1 7 9 9 ; m . d . U . : Ein Singspiel in einem Aufzug [...], ebd. 1803. - Die silberne Hochzeit. Ein Schauspiel in fünf Akten, Leipzig 1 7 9 9 [Ubers, ins Engl.; L o n d o n 1 7 9 9 ; M k W o o d b r i d g e 1 9 8 6 ; N e w Y o r k 1 8 0 0 ; M k ebd. 1 9 8 5 ; Leipzig; W i e n 1 8 4 7 ; ins D ä n . , Kopenhagen 1 8 0 1 ; L o n d o n 1801; ins R u s s . , Moskau 1801; ebd. 1 8 2 5 ; ins Niederl., Amsterdam 1 8 0 2 ; ins Ital., R o m ; Venedig 1 8 0 5 ; ins P o l . , Warschau 1 8 2 3 ; ins U n g a r . , Kolosvar 1 8 3 1 ] ; M k M ü n -

726 chen u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 1 2 6 1 1 ) ; W i e n 1 7 9 9 [für das Hoftheater]; Grätz 1 7 9 9 (Neue Slg. dt. Schauspiele 4 1 ) ; Berlin 1 7 9 9 ; Leipzig 1 8 0 1 ; W i e n 1802. - Ueber meinen Aufenthalt in Wien und meine erbetene Dienst-Entlassung, Nebst Beylagen A, B, C, und D. Eine Vernichtung des im Aprilstück des Berliner Archivs der Zeit gegen mich eingerückten Pasquills, Leipzig 1 7 9 9 ; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur). — Ueble Laune. Ein Schauspiel in vier Akten, Leipzig 1 7 9 9 [Bearb. v. Friedrich Ludwig Schmidt; Ubers, ins Ital.; ins Niederl., Amsterdam 1 7 9 9 ; ebd. 1 8 1 4 ; ins Engl., L o n don 1 7 9 9 ; Philadelphia 1 8 0 0 ; M k N e w Y o r k 1 9 8 5 ; ins S c h w e d . , A b o 1 8 0 0 ; ins Moskau 1 8 0 2 ; ebd. 1 8 2 5 ; ins D ä n . , Kopenhagen 1 8 0 8 ; ebd. 1 8 1 3 ; ms T s c h . , Prag 1 8 4 5 ] ; M k M ü n chen u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 1 2 6 1 1 / 1 2 6 1 2 ) ; Grätz 1 7 9 9 (Neue Slg. dt. Schauspiele 4 3 ) ; W i e n 1 7 9 9 ; ebd. 1801 [für das Hoftheater]; Augsburg 1 8 0 3 (Neueste deutsche Schaubühne 5). Das Epigramm. Ein Lustspiel in vier Aufzügen, Berlin 1 8 0 0 [Ubers, ins Niederl., Amsterdam 1 8 0 1 ; ins D a n . , Kopenhagen 1 8 0 2 ; ebd. 1 8 2 9 ; ins R u s s . , Moskau 1 8 0 2 ; ebd. 1 8 2 5 ; ins Ital., Venedig 1 8 0 6 ; ins Franz., Paris 1807; ebd. 1 8 2 3 ; ins T s c h . , Prag 1 8 3 6 ; ebd. 1 8 7 5 ] ; Augsburg; Leipzig 1 8 0 0 (Neueste deutsche Schaubühne 1); Leipzig 1 8 0 1 ; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 1 2 6 1 2 ) ; W i e n 1801; Grätz 1801; Augsburg 1 8 0 3 (Neueste deutsche Schaubühne 3 ) ; W i e n 1808 [für das Hoftheater]; Leipzig 1 8 3 3 ; ebd. 1 8 3 6 ; Gera 1 8 4 8 ; L o n d o n 1 8 4 9 ; Hildburghausen 1866; Forts.: Anonym: Postscenien zu dem epigrammatischen Gastmahl des Herrn v. Kotzebue. Ein Gedicht in zwei Gesängen, Penig 1803. - Es kann ja nicht immer so bleiben (Komp. Friedrich Heinrich Himmel), Amsterdam nach 1 8 0 0 [G.]; wieder i n : Nicolaus T . Seeler (Hrsg.): Dorpater B u r schenliederbuch, Dorpat 1 8 8 2 ; u . d . T . : Ewiger Wechsel. „Es kann ja nicht immer so bleiben ...". In: J o h a n n Reinfeldt (Hrsg.): Baltischer Liederkranz. Ausgew. Lieder zum Gebrauch für den Gesangunterricht, Tl. 1, 3. verm. u. verb. Aufl. R e v a l ; Mitau 1 8 9 8 [Lied; N o t e n ] ; u . d . T . : „Es kann ja nicht immer so bleiben ...". In: Jb.d.balt.Dtt. 2 8 / 1 9 8 1 (1980), S. 175 [G.]; wieder in: R i a Schulte u. Gerda Weiss (Hrsg.): Das schöne B u c h der Familien-, Fest- und

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Kotzebue

Feiertage, Bayreuth 1987; ebd. 1991, S. 277; H o f t h e a t e r 1799; nach d e m Lsp. Francois w i e d e r i n : Barbara Pauli geb. Freiin v. "Pie- A n d r i e u x : Le vieux fat ou les d e u x vieillards; senhausen: G u t H o p p e n h o f . Ein kleines bal- Übers, ins N i e d e r l . , A m s t e r d a m 1801; ins tisches Vermächtnis (zahlr. III.), L i m b u r g a. d. R u s s . , Moskau 1802; ins D a n . , K o p e n h a g e n Lahn 1989; 2. Aufl. ebd. 1989, S. 1. - Der 1803; ebd. 1808; ins Ital., V e n e d i g 1805; Gefangene. Ein Lustspiel ein einem Akt, Leipzig Salzburg o.J.; ins Franz., Paris 1807; ins Engl., 1800 [Ubers, ins N i e d e r l . , D a n . , Franz., Ital., o . O . 1814; ins Pol., Warschau 1820; ins R u s s . , Tsch. u. Serbische]; Grätz 1800 ( N e u e S c h w e d . , S t o c k h o l m 1827; ins T s c h . , Prag Slg. dt. Schauspiele 59); Augsburg 1803; W i e n 1843; ebd. 1874]; M k M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 1807; n e u e Aufl. Leipzig 1810; L o n d o n 1869; 1994 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche Leipzig u m 1879 [mit Die FeuerprobeJ; Styrum 1 2 6 1 2 / 1 2 6 1 3 ) ; W i e n 1805 [für das H o f t h e a 1890 (Neues Gesellschafts- u n d Haustheater ter]; ebd. 1809; n e u e Aufl. Leipzig 1819; 7). — Gemälde aus dem vierzehnten Jahrhundert, Leipzig u m 1850; W i e n 1 8 6 7 - 1 8 6 8 ; Leipzig Leipzig; Frankfurt/M 1800; ebd. 1801; u m 1871; Stuttgart 1873; Leipzig u . a . u m ebd. 1809. - Johanna von Montfaucon. Ein ro1887 (Meyers Volksbücher 257); Halle (Saale) mantisches Gemälde aus dem vierzehnten Jahr- u m 1891 (Bibliothek der Gesamt-Litteratur hundert in fünf Akten, Leipzig 1800 [Übers, ins des I n - u n d Auslandes 431); Halle u m 1913; Engl., L o n d o n 1800; ins N i e d e r l . , A m s t e r d a m bearb. v. K u r t Frieberger, Leipzig u m 1940 1800; ebd. 1820; ms R u s s . , M o s k a u 1802; [ B ü h n e n M s . ] . — Enthüllung einer völlig erdichteebd. 1824; ebd. 1825; ins D a n . , K o p e n h a g e n ten Krankengeschichte zum Behuf des Brownschen 1802; ins Ital., Venedig 1805; ins Tsch., Prag Systems, in Röschlaubs Magazin zur Vervoll1820]; M k M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bi- kommnung der Heilkunde. In: Journal der pracbliothek der dt. Literatur, Fiche 13515); Grätz tischen A r z n e y k u n d e u n d W u n d a r z n e y k u n s t 1800 ( N e u e Slg. dt. Schauspiele 59); Frank12/2, 1801, S. 1 4 9 - 1 6 9 . - Gustav Wasa. Ein f u r t / M ; Leipzig 1801; Augsburg u m 1805; Schauspiel in fünf Akten, Leipzig 1801 [Übers, W i e n 1807 [fur das H o f t h e a t e r ] ; n e u e Aufl. ins Ital., N i e d e r l . , Schwed. u. R u s s . ; Parodie Leipzig 1809. - König Stephan. Vorspiel (Komp. v. C l e m e n s B r e n t a n o ] ; M k M ü n c h e n u. a. L u d w i g van Beethoven), o . O . u m 1800; o . O . 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, u m 1811; vollst., krit. durchges. Ausg. Leipzig Fiche 1 2 6 1 3 / 1 2 6 1 4 ) ; f ü r die k. k. N a t i o n a l u m 1862. - Der Sammtrock. Lustspiel mit Ge- H o f s c h a u b i i h n e umgearbeitet, W i e n 1802; sang, W i e n 1800 [Ubers, ins N i e d e r l . , A m s - n e u e Aufl. Leipzig 1827; Vorabdr.: Einige terdam 1811], — Das Schreibepult, oder die Ge- Szenen aus dem Schauspiel Gustav Wasa. In: fahren der Jugend. Ein Schauspiel in vier Akten, Janus 1, 1800, S. 1 4 1 - 1 6 2 . - Kleine ErzähLeipzig 1800 [Ubers, ins Ital., Engl., N i e d e r l . , lungen, Geschichten und Anekdoten, Berlin 1801; D a n . , Russ. u. Tsch.]; Grätz 1800 ( N e u e Slg. ebd. 1805 [enth. Der Schutzgeist; Das Grab auf dt. Schauspiele 60); W i e n 1801; n e u e Aufl. dem Hügel; Die Unglücklichen; Der alte LeibkutLeipzig 1812; Mailand 1856. — Bayard. Ein scher Peter des Dritten; Die Luft-Bälle; Übers, ins Schauspiel in fünf Akten, Leipzig 1801 [UA N i e d e r l . , Amsterdam 1810], — Die kluge Frau 1800 W e i m a r u . d . T . : Die beiden Hofmeister; im Walde oder Der stumme Ritter. Ein Zauberspiel Ubers, ins N i e d e r l . , A m s t e r d a m 1802; ins in fünf Akten, Leipzig 1801 [Komp. Ignaz R u s s . , Moskau 1802; ebd. 1824; ebd. 1825]; W a l t e r (u.d.T.: Das Zauberschloß), u m 1800; M k M ü n c h e n u. a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der C . L u d w i g Dieter, 1804; Franz Schubert, u m 1813; Übers, ins R u s s . , M o s k a u 1803; dt. Literatur, Fiche 12614); W i e n 1802 [für das H o f t h e a t e r ] ; n e u e Aufl. Leipzig 1824; ebd. ebd. 1804; ebd. 1825; Parodie v. Josef Stefan u m 1869. — Der Besuch, oder Die Sucht zu v. M e n n e r : D i e kuriose Frau im W a l d e ] ; M k glänzen. Ein Lustspiel in vier Akten, Leipzig M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. 1801 [Übers, ins N i e d e r l . , D ä n . , Ital., Russ.]; Literatur, Fiche 8 0 1 3 / 8 0 1 4 ) , W i e n 1801 [für M k M ü n c h e n u. a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der das H o f t h e a t e r ] ; n e u e Aufl. Leipzig 1836; dt. Literatur, Fiche 15481); W i e n 1802 [für das u . d . T . : Arien und Gesänge zum Zauberschloß. H o f t h e a t e r ] ; Augsburg 1803 (Neueste d e u t - Eine natürliche Zauberoper in drei Akten (Komp. sche Schauspiele 1); W i e n 1808; n e u e Aufl. J o h a n n Friedrich Reichardt), Berlin 1802 Leipzig 1823. — Die beyden Klingsberg. Ein [ T e x t b u c h ] . — Lohn der Wahrheit. Ein Schauspiel Lustspiel in vier Akten, Leipzig 1801 [UA W i e n , in fünf Akten, Leipzig 1801 [Übers, ins N i e -

Kotzebue derl., Amsterdam 1801; ebd. 1827; ins R u s s . , Moskau 1 8 0 2 ; ebd. 1 8 0 3 ; ebd. 1 8 2 5 ; Übers, ins D a n . , Kopenhagen 1 8 1 0 ] ; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 1 5 4 8 0 / 1 5 4 8 1 ) ; W i e n 1 8 0 6 [für das Hoftheater]; neue Aufl. Leipzig 1819. — Das merkwürdigste Jahr meines Lehens, 2 B d e . Berlin 1801 [Aut.; Ubers, ins D a n . , Kopenhagen 1 8 0 2 ; ins Franz., Berlin 1 8 0 2 ; Paris 1 8 0 2 ; M k Hildesheim u.a. 1 9 9 4 - 1 9 9 8 ; Leipzig 1 8 0 4 ; Lille 1 8 9 7 ; ins Niederl., Amsterdam 1 8 0 2 ; ins P o l . , Warschau 1 8 0 2 ; ins E n g l . , L o n d o n ; N e w Y o r k 1 8 0 2 ; ins Span., Madrid 1 8 0 4 ; ins R u s s . , Moskau 1 8 0 6 ; ebd. 1 8 1 6 ; St. Petersburg 1 8 7 9 ; ins S c h w e d . , Stockholm 1 8 1 0 ] ; ebd. 1 8 0 2 ; 3. verkürzte u. verb. Ausg. m . d . U . : In Zwei Abschnitten, ebd. 1 8 0 3 ; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 8 0 1 4 ) ; M k Hildesheim u.a. 1 9 9 4 1 9 9 8 ; Berlin 1 8 0 9 ; Halle 1 8 9 0 (Bibliothek der Gesamt-Litteratur des I n - und Auslandes 4 0 2 — 4 0 4 ) ; ebd. um 1 9 1 3 ; hrsg. v. R a i m u n d Steinert, Leipzig u m 1 9 1 9 ; hrsg. v. Wolfgang Promies, M ü n c h e n 1 9 6 5 (Lebensläufe 4); R e z . v. Wrfangell]. In: B B 9 (215), 1966, S. 8 ; m . d . U . : Als Verbannter in Sibirien, hrsg. v. Hans Schumann, Zürich 1 9 8 9 ; Forts.: Erste und letzte Beilage zu dem Buche Das merkwürdigste Jahr meines Lebens, als erste und letzte Antwort für einen nichtsiviirdigen Pasquillanten, der eigentlich keine Antwort verdient, Berlin 1802 [gegen —> J . C . Engelmann]; B e a r b . : Frey: Herr von Kotzebue in Sibirien. E i n Schauspiel in drei Az., o . O . 1 8 0 2 [ N T i t e l : Die Umarmung]; M k K ö l n 1 9 9 4 ; o . O . 1 8 0 3 ; Augsburg 1 8 0 4 . - Das neue Jahrhundert. Eine Posse in einem Akt, Leipzig 1801 [Ubers, ins Franz., Halberstadt 1 8 0 1 ; ins Niederl., Amsterdam 1 8 0 1 ; ins R u s s . , Smolensk 1801; Moskau 1 8 0 2 ; S m o lensk 1 8 1 2 ; O r e l 1 8 2 6 ; ins Ital., Venedig 1 8 0 8 ; M o d e n a 1 8 2 0 ; ins Est., Tartu 1901; ms Serbische, Petrinja 1 9 0 2 ; ins Lett., Zehsls 1 9 1 3 ] ; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 1 4 5 7 1 ) ; W i e n 1 8 0 1 ; ebd. 1 8 0 9 [für das Hoftheater]; neue Aufl. Leipzig 1 8 2 6 ; Bearb. v. Carl Friedrich W i t t m a n n , Leipzig 1893. — Octavia. Ein Trauerspiel in fünf Akten, Leipzig 1801 [Ubers, ins Ital.; ins Franz., W i e n 1801; ebd. 1 8 0 3 ; ins Niederl., Amsterdam 1801; ebd. 1 8 0 2 ; ins D a n . , Kopenhagen 1 8 0 2 ; ins R u s s . , Moskau 1 8 0 2 ; O r e l 1 8 2 5 ] ; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche

728 1 2 6 1 3 ) ; Grätz 1 8 0 2 ; für das k. k. Hoftheater, W i e n 1 8 0 2 ; ebd. 1 8 0 7 [für das Hoftheater]; neue Aufl. Leipzig 1 8 2 1 . — Philibert oder die Verhältnisse. Ein Roman. In: Kleine Familiengeschichten, Aarnheim 1801 [Ubers, ins S c h w e d . , NiederL, Franz., Russ. u. T s c h . ] ; K ö nigsberg 1 8 0 9 ; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 8 0 2 0 / 8 0 2 1 ) ; M k Wildberg 1 9 8 9 - 1 9 9 0 ; Königsberg 1 8 1 0 ; W i e n 1 8 2 4 ; ebd. 1984. - Des Teufels Lustschloß. Eine natürliche Zauber-Oper in drey Akten (Komp. Franz Schubert), Leipzig 1 8 0 1 ; M k M ü n c h e n u. a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 1 5 4 8 1 ) ; W i e n 1 8 0 2 [für das Hoftheater]; Augsburg 1 8 0 4 (Neuste deutsche Schaubühne 4); W i e n 1807. - Der Thurm zu Babel oder die Nacht vor dem neuen Jahrhundert. Lustspiel das Göthe krönen wird, Dtl. 1801 [mutmaßl. Verf.]. - Vituvia, o . O . 1801 [Tr.]. VorRd. I n : J o h a n n a Karolina Amalia Ludecus: L(o)uise. O d e r die unseligen Folgen des Leichtsinns. E i n e Geschichte, einfach und wahr, 2 Bde. Leipzig 1 8 0 1 ; W i e n 1 8 2 4 (Erheiterungs-Bibliothek für Freunde romantischer Leetüre 9 — 10) [Ubers, ins D a n . , N i e d erl. u. Engl.]. — Die Zurückkunft des Vaters. Ein Vorspiel, Leipzig 1801 [Ubers, ins Niederl., Amsterdam 1 8 0 5 ; ins Ital., Venedig 1 8 0 6 ] ; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 1 2 6 1 4 ) ; W i e n 1 8 0 2 [für das Hoftheater]. - A n o n y m : Expektorationen. Ein Kunstwerk und zugleich ein Vorspiel zum Alarcos. I n : Vossische Zt. 4 0 - 4 2 , 1802, Sonntagsbig.; Sepdr. Berlin 1803; Altenburg 1803; ebd. 1804. — Das Fest der Laune. Gegeben zu Weimar, nach der ersten Vortstellung der Jungfrau von Orleans. Mit Prolog, Epilog und Dialog auf einigen anderen Nebenfeyerlichkeiten, o . O . 1802. — Kostbarkeiten für das Herz und den Verstand. Eine Reihe von Sentenzen, Aphorismen und Maximen aus dem Gebiete der Lebensphilosophie, Natur und Menschenkenntniß. Zusammengetragen von P. W. G., St. Petersburg (eig. Neuburg) u m 1 8 0 2 ; m . d . U . : Aus den Schriften des Herrn von Kotzebue, Zofingen 1 8 0 4 ; m . d . U . : Eine Sammlung der vorzüglichsten und gewähltesten Aufsätze in Stammbücher, Sentenzen und Aphorsimen, hrsg. v. C . W . Petri u. Κ . A. Gerlach, 2. sehr verm. Aufl. Prag 1817. — Kurze und gelassene Antwort des Herrn von Kotzebue auf eine lange und heftige Schmähschrift des Herrn von Masson, Berlin 1 8 0 2 ; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur,

729 Fiche 12614) [Übers, ins Franz., Berlin 1802], — Mittel gegen die Liebe. In: Zt. für die elegante W e l t l l f C 2 8 . 9 . 1 8 0 2 , Sp. 9 2 5 - 9 2 7 . - Almanach der Chroniken für das Jahr 1804, Leipzig 1803 [enth. Erzählungen nach Chroniken]; M k M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 8015); ebd. 1830; u . d . T . : Chroniken. Eine Sammlung merkinirdiger Geschichten der Vorzeit, Berlin; Leipzig 1804; M k M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur); u . d . T . : Chroniken. Eine Auswahl historischer und romantischer Darstellungen der Vorzeit, Leipzig 1809; M k Wildberg 1 9 8 9 1990; ebd. 1816; M k M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 1994 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 12616/12617); verkürzter Nachdr. W i e n 1825. — Almanach dramatischer Spiele zur geselligen Unterhaltung auf dem Lande, 18 Bde. Berlin; W e i m a r 1 8 0 3 - 1 8 0 7 ; Leipzig; Berlin 1808; R i g a 1 8 0 9 - 1 8 1 2 ; Leipzig 1 8 1 3 - 1 8 2 0 [Übers, ins R u s s . ; nach ~s T o d ersch. bis 1834 noch weitere 14 Bde.; W e r k e v. ~ in Jg. 1, 1803; Jg. 2, 1804 u . a . : Das Urtheil des Paris. Eine heroische Komödie; Incognito. Eine Posse in zivei Akten [Übers, ins Schwed., Niederl., Russ. u. Tsch.]; Sultan Bimbambum oder der Triumph der Wahrheit. Eine moralische Heroi-Tragi-Comödia; Jg. 3, 1805 u. a.: Der Gimpel auf der Messe. Eine Posse in zwei Akten (nach Ludvig Holberg: Der verwandelte Bauer; Übers, ins Lett. u. Tsch.); Die Sparbüchse, oder der arme Candidat. Ein Lustspiel in einem Akt (Übers, ins Dan., Tsch. u. Ungar.); Jg. 4, 1806 u. a.: Ausz.: Die Beichte. Lustspiel in einem Akt (aufgeführt ζ. T. u . d . T . : Das Geständnis oder die Beichte; Übers, ins Franz., Paris 1807; ins Niederl., Amsterdam 1809); Die Brandschatzung. Ein Lustspiel in einem Akt; Eulenspiegel. Ein dramatischer Schwank, in einem Akt (Übers, ins Niederl., Dan., Engl., Franz., Pol., Kroat. u. Tsch.; Bearb. v. Cyrill Kistler u . d . T . : Eulenspiegel. Eine Komödie in zwei Akten. Frei nach Kotzebue in zwanglosen R e i m e n bearb., Bad Kissingen um 1888 [BühnenMs.]); Das Köstlichste. Schauspiel in einem Akt; J g . 5, 1807 u . a . : Der Sammtrock. Lustspiel in einem Akt; Das liebe Dörfchen. Dramatisirte Idylle (Übers, ins Tsch.); Der Kater und der Rostenstock. Lustspiel in einem Akt; Kaiser Claudius. Schauspiel in einem Akt. Gegründet auf eine wahre Anekdote aus der Geschichte des Kaiser Claudius (Übers, ins Niederl., Amsterdam 1808); Das Lustspiel am Fenster. Posse in einem Akt, (Übers, ins Niederl., Russ.,

Kotzebue Tsch. u. U n g a r . ; Bearb. v. L u d w i g Halevy, Komp. Leon Gustave Cyprien Gastinel: Das Singspiel i m Freien oder Das Singspiel an den Fenstern, aufgeführt im Theater an der W i e n 1859); Jg. 6, 1808 u . a . : Der Graf von Gleichen. Ein Spiel für lebendige Marionetten; Jg. 7, 1809 u. a.: Der kleine Declamator. Schauspiel in einem Akt; Der Hagestolz und die Körbe. Ein Intermezzo (Übers, ins Kroat., Zagreb 1832); Jg. 8, 1810 u . a . : Pandorens Büchse. Burleske; Des Esels Schatten oder der Proceß in Krähwinkel; Jg. 9, 1811 u . a . : Der arme Minnesinger. Schauspiel in einem Akt; Die Komödiantin aus Liebe; Jg. 10, 1812 u . a . : Die Quäker. Schauspiel in einem Akt (Übers, ins Niederl., Tsch., Dän., Schwed. u. Russ.); Jg. 11, 1813 u . a . : Die Masken. Schauspiel (Übers, ins Dan., Kopenhagen 1813; ins Niederl., Aalst 1814; Brüssel u m 1828; Amsterdam 1867); Die respectable Gesellschaft; Jg. 12, 1814: Der Fluch eines Römers. Schauspiel in einem Act (Übers, ins Niederl., Dän., Ital. u. Russ.); Die Nachtmütze des Propheten Elias. Posse in einem Act (Übers, ins Niederl., Dän., Engl. u. Russ.); Die seltene Krankheit. Posse in zwei Acten; Zwei Nichten für Eine. Lustspiel in zwei Acten (Übers, ins Dän., Kopenhagen 1815; ins Tsch., Prag 1823; ms R u s s . , St. Petersburg 1823; ins Niederl., Brüssel um 1828; Purmerend 1875; ins Tsch., Prag 1867); Braut und Bräutigam in einer Person. Posse in zivei Acten (Übers, ins Niederl., Dän., Kroat. u. Russ.); Jg. 13, 1815; Jg. 14, 1816 u . a . : Die Großmama. Lustspiel (Übers, ins Ital., Turin 1819; ins Niederl., Amsterdam 1821); Die Seelenwanderung, oder der Schauspieler n'ider Willen; Drei Väter auf Einmahl. Eine Posse in einem Aufzug (Übers, ins Dän., Tsch. u. Kroat.); Die Uniform des Feldmarschalls Wellington. Ein Lustspiel in einem Aufzug (Übers, ins Niederl., Dan., Schwed., R u m ä n . u. R u s s . ; Bearb.: Die Uniform des Feldmarschalls Moltke, neue umgearb. Aufl. Berlin 1873); Jg. 15, 1817 u . a . : Der Ruf. Ein dramatisches Lehrgedicht in drei Acten; Der Citherschläger und das Gaugericht. Ein altdeutsches Lustspiel in zwei Acten (Übers, ins N i e d e r ! , Brüssel 1828); Die Bestohlenen. Ein Lustspiel in einem Act; Jg. 16, 1818 u . a . : Die Wüste. Ein dramatisches Gedicht; Marie. Eine dramatische Idylle (Übers, ins Niederl., Brüssel 1828); La Peyrouse; Jg. 17, 1819: Die Verkleidungen. Eine Posse in zwei Acten (Übers, ins Niederl., Dän., Russ. u. Tsch.); Der fürstliche Wildfang oder Fehler und

Kotzebue Lehre. Ein Lustspiel in zwei Acten mit einigen Gesängen, nach Bouilly und Desaugiers, frei bearbeitet (Komp. Franz X a v e r Süßmayer; auch v. —> A. L. H . O h m a n n ) ; Die Rosenmägden. Komische Oper in drei Acten, von Theaulon, für die deutsche Bühne bearbeitet (Ubers, ins Ital.); Die Selbstmörder. Ein Drama in einem Akt; Jg. 18, 1 8 2 0 u. a.: Verlegenheit und List. Lustspiel in drei Acten frei bearbeitet nach Contretems sur Contretems von Pigault le Brun (Ubers, ins Niederl., D a n . , Russ. u. Serbische); Die Frau vom Hause. Ein Lustspiel (1. u. 5. Ak.)]; Ausz.: Cleopatra. Eine Tragödie, W i e n 1 8 0 3 ; ebd. 1 8 3 0 ; wieder in: Lutz R . Gilmer (Hrsg.): 17 Stücke, U n terföhring u.a. 1981, S. 7 1 - 8 2 (Klass. E i n a k ter und Kurzspiele 1); Ausz.: Der Hahnenschlag. Ein Schauspiel in einem Akt, W i e n 1 8 0 3 [für das Hoftheater]; Augsburg o . J . ; Ausz.: Die schlaue Wittwe oder Die Temperamente. Posse in einem Akt, W i e n 1 8 0 3 ; wieder i n : Barbara Poseck u. R e g i n a R a w l i n s o n (Hrsg.): 10 Stücke, U n terföhring u. a. 1 9 8 4 (Klass. Einakter und Kurzspiele 2 ) ; Ausz.: Unser Fritz. Ein Schauspiel in einem Akt, W i e n 1 8 0 3 [für das H o f theater; Ubers, ins D a n . , Franz., R u s s . , T s c h . , Ungar, u. Niederl.]; Ausz.: Ariadne auf Naxos. Ein tragikomisches Triodrama, Wien 1804; Ausz.: Rübezahl. Ein Schauspiel in einem Akt, W i e n 1 8 0 4 ; Ausz.: Die Tochter Pharaonis. Ein Lustspiel in einem Aufzuge, W i e n 1 8 0 4 [für das Hoftheater; Ubers, ins D a n . , Russ. u. T s c h . ] ; Augsburg 1 8 0 4 (Neueste deutsche Schaubühne 2 / 6 ) ; Ausz.: Die Uhr und die Mandeltorte, W i e n 1 8 0 4 ; Ausz.: Die hübsche, kleine Putzmacherin. Ein Lustspiel in einem Aufzug, W i e n 1 8 0 5 [für das Hoftheater; Ubers, ins S c h w e d . , o . O . 1 8 0 7 ] ; Nachdr. in: Kleine dramatische Stücke 1, Augsburg 1 8 0 5 (Neueste deutsche Schaubühne 3); Mädchenfreundschaft oder der türkische Gesandte. Ein Lustspiel in einem Akt, W i e n 1 8 0 5 [nach dem franz. Lsp. Le pacha de Surene; Ubers, ins Serbische, o . O . 1 8 5 1 ] ; Der Trunkenbold. Eine Schnurre in zwei Akten, London 1 8 0 5 [Bearb. nach L. Holberg; Ubers, ins D a n . , Kopenhagen 1 8 1 0 ; ebd. 1 8 1 4 ; ins Ungar., Kolosvär 1 8 2 0 ; ins K r o a t . , Segedin 1 8 4 5 ; ins T s c h . , Prag 1 8 7 1 ; ebd. 1 8 7 9 ; ins Est., Tartu 1915 (für das Theater V a n e muine)]; Ausz.: Die gefährliche Nachbarschaft. Lustspiel in einem Akt, Grätz 1 8 0 6 [später u . d . T . : Schneider Fips]; W i e n 1 8 0 6 ; ebd. 1 8 0 9 ; Berlin 1 8 9 5 ; Ausz.: Das verlerne Kind. Ein Schauspiel in einem Akt, W i e n 1 8 0 6 [für das

730 Hoftheater; Übers, ins R u m ä n . , Tsch., Ungar, u. Serbische]; Der Deserteur. Eine Posse in einem Akt, W i e n 1 8 0 8 [Übers, ins Niederl., D a n . , Franz. u. Serbische]; Die Erbschaft. Ein Schauspiel in einem Aufzug, Augsburg 1 8 0 8 [Übers, ins Niederl., D a n . , S c h w e d . , Franz., Ital. u. T s c h . ] ; W i e n 1 8 0 8 ; Ausz.: Der Leineweber. Ein Schauspiel in einem Auf zug, Augsburg 1 8 0 8 ; W i e n 1 8 0 8 [Übers, ins Niederl., A m s terdam 1 8 0 7 ; ins Est., Narva 1 9 0 5 ] ; Ausz.: Das Posthaus in Treuenbrietzen. Ein Lustspiel in einem Aufzug, Augsburg 1 8 0 8 (Neueste deutsche Schaubühne 2) [Übers, ins Niederl., Russ. u. T s c h . ] ; W i e n 1 8 0 8 ; Leipzig u m 1 8 7 7 ; Neudr. ebd. u m 1 9 2 6 ; L o n d o n 1 9 3 8 ; Ausz.: Das Strandrecht. Schauspiel in einem Akt, W i e n 1 8 0 8 [für das Theater an der W i e n ; Übers, ins Niederl., S c h w e d . , Franz. u. Russ.]; Augsburg 1 8 1 0 (Neueste deutsche Schaubühne 5 ) ; Der Stumme. Ein Lustspiel in einem Akt, Augsburg 1 8 0 8 (Neueste deutsche Schaubühne 8 / 3 ) [Übers, ins Niederl., Engl. u. T s c h e . ] ; W i e n 1 8 0 8 ; Ausz.: Die Abendstunde. Ein Drama in einem Aufzug, Augsburg 1 8 0 9 ; R i g a 1 8 0 9 ; Nachdr. Grätz um 1 8 3 0 [Übers, ins Niederl., R u s s . , Tsch. u. Ungar.]; Ausz.: Die englischen Waaren. Eine Posse in zivei Aufzügen, Augsburg 1 8 0 9 [Bearb. v. Karl Schikaneder; Übers, ins Niederl., Amsterdam 1 8 0 9 ; ins Kroat., Zagreb 1 8 4 2 ] ; Ausz.: Das Landhaus an der Heerstraße. Ein Fastnachtsspiel in einem Aufzug, Augsburg 1809 (Neueste deutsche Schaubühne 2) [Übers, ins D ä n . , o . O . 1 8 0 9 ; ins Niederl., Amsterdam 1 8 0 9 ; ebd. 1847; ins T s c h . , Prag 1 8 1 9 ; ebd. 1 8 6 5 ; ebd. u m 1 8 7 3 ; ins Ital., Florenz 1 8 2 6 ; ebd. 1 8 6 3 ; R o m 1 8 7 6 ; Florenz 1 8 8 7 ; B o l o g n a 1 8 9 0 ; Florenz 1 8 9 1 ; ebd. 1 8 9 7 ; ebd. 1 9 0 2 ; ebd. 1 9 2 2 ; Mailand 1931; ebd. 1 9 5 8 ; ms S c h w e d . , Stockholm 1 8 4 1 ; ebd. 1 8 4 6 ; ebd. 1 8 6 0 ; ins Est., Tartu 1 8 9 6 ; ebd. 1 8 7 8 ; 2. Aufl. ebd. 1 9 0 2 ; 3. Aufl. Tallinn nach 1 9 2 0 ; ins Lett., St. Petersburg 1 9 0 0 ; ins Kroat., Zagreb 1 9 1 1 ] ; neue, umgearbeitete Aufl. m . d . U . : Schwank in einem Akt, Berlin um 1870 (Eduard B l o c h ' s Dilettanten-Bühne 1 9 7 ) ; M k 2 0 0 1 ; m . d . U . : Ein Schivank in zwei Aufzügen, 2. Aufl. Paderborn u m 1 9 0 0 ; Stuttgart u m 1 8 6 8 (Theater-Bibliothek 20) [mit Die Zerstreuten]; Leipzig um 1 8 7 0 ; neue umgearb. Aufl. Berlin 1 8 7 0 (Eduard Bloch's Dilettanten-Bühne 1 9 7 ) ; Stuttgart u m 1 8 7 4 (Classische Theater-Bibliothek aller Nationen 9 0 ) ; 5. umgearb. Aufl. Berlin 1 8 7 5 ; Paderborn

731 1 9 0 1 ; B e a r b . : Mathilde Schulze: Das Landhaus an der Heerstraße. Lustspiel in einem Akt nach August von Kotzebue. Z u r Aufführung vor Kindern und auf Puppentheatern, Berlin 1861 (Kinder-Theater 9); Bearb. v. Anton m . d . U . : Kurze dramatische Vorstellung. Bearb. flir Kindertheater in einem Akt, Urfahr-Linz u m 1 8 8 0 ; Ausz.: Die Seeschlacht und die Meerkatze. Eine Posse in einem Aufzug, Augsburg 1 8 0 9 (Neueste deutsche Schaubühne 6); Grätz 1 8 0 9 [Ubers, ins Niederl., Amsterdam 1 8 0 9 ] ; Ausz.: Der Harem. Ein Lustspiel in einem Aufzug, Augsburg 1 8 1 0 (Neuste deutsche Schaubühne 3); Ausz.: Herr Gottlieb Merks, der Egoist und Criticus. Eine Burleske in zwey Aufzügen, Augsburg 1 8 1 0 (Neueste deutsche Schaubühne 3); R i g a 1 8 1 0 [Übers, ins Engl., London 1 9 0 3 ] ; Ausz.: Die Zerstreuten. Eine Posse in einem Aufzug, Augsburg 1 8 1 0 [Ubers, ins R u m ä n . ; ins Niederl., Amsterdam 1 8 0 9 ; o . O . 1 8 7 5 ; Helder 1 8 7 9 ; R o t t e r d a m 1 8 9 5 ; Z a andijk 1927; ins R u s s . , St. Petersburg 1 8 1 0 ; Moskau 1 8 1 9 ; O r e l 1 8 2 4 ; ins Tsch. u. Slovakische, o . O . 1 8 1 7 ; Prag 1 8 5 3 ; ebd. 1 8 6 6 , o . O . 1 9 1 3 ; o . O . 1 9 2 3 ; ms P o l . , W i l n a 1 8 3 0 ; Posen 1 8 9 0 ; ins Slovenische, Celje 1 8 5 0 ; o . O . 1 9 0 4 ; ins Franz., Paris 1 8 5 7 ; ins Ital., Mailand 1 8 9 5 ; ebd. 1 9 3 1 ; ebd. 1 9 5 8 ; ins E s t , Tartu 1 8 9 6 ; Tallinn 1 9 3 0 ; ins Bulgarische, Sofija 1 9 3 0 ] ; neue, umgearb. Aufl. m . d . U . : Lustspiel in einem Akt, Berlin u m 1867 (Eduard Bloch's Dilettanten-Bühne 1 6 5 ) ; Stuttgart u m 1 8 6 8 (Theater-Bibliothek 20) [mit Das Landhaus an der Heerstraße]; Leipzig u m 1 8 7 0 ; Stuttgart u m 1 8 7 4 (Classische Theater-Bibliothek aller N a tionen 9 0 ) ; 5. umgearb. Aufl. Berlin 1 8 7 5 (Eduard B l o c h ' s Theater-Correspondenz 5 8 ) ; Bearb. v. Martin B ö h m , Berlin 1 8 9 6 ; Ausz.: Die barmherzigen Brüder. Nach einer wahren, in der National-Zeitung vom Jahr 1802 aufbehaltenen Anekdote, W i e n 1 8 1 2 ; Ausz.: Feodora, M ü n chen 1 8 1 3 [ U A 8 . 3 . 1 8 1 2 Stuttgart; Übers, ins Serbische]; u . d . T . : Feodore. Ein Singspiel in einem Aufzuge (Komp. Conradin Kreutzer). In: Deutsche Schaubühne oder Dramatische B i bliothek der neuesten Lust-, Schau-, Sing- und Trauerspiele 4, Leipzig u.a. u m 1 8 1 4 , S. 2 0 3 2 3 4 ; u . d . T . : Arien und Gesänge aus Feodore [...] (Komp. Johann Philipp Schmidt), Berlin 1 8 1 2 ; F r a n k f u r t / M 1 8 1 6 ; Ausz.: Die alten Liebschaften. Lustspiel in einem Akt. I n : Deutsche Schaubühne oder Dramatische Bibliothek der neuesten Lust-, Schau-, Sing- und Trauer-

Kotzebue spiele 11, Leipzig u.a. u m 1 8 1 4 ; Ausz.: Der arme Poet. Schauspiel in einem Act. In: Deutsche Schaubühne oder Dramatische Bibliothek der neuesten Lust-, Schau-, Sing- und Trauerspiele 18, Leipzig u.a. u m 1 8 1 4 [Übers, ins Niederl., Ungar., H e b r . , D a n . , Schwed. u. Russ.]; ebd. um 1 8 5 0 [enth. außerdem Ausbruch der Verzweiflung. Ein Gedicht]; ebd. u m 1 8 9 6 ; Bearb. v. Martin B ö h m , Berlin 1 8 9 5 ; Ausz.: Die beiden (kleinen) Auvergnaten. Drama. I n : Deutsche Schaubühne oder Dramatische Bibliothek der neuesten Lust-, Schau-, Singund Trauerspiele 22, Leipzig u.a. um 1814 [Übers, ins D a n . , Kopenhagen 1 8 1 4 ; ins Niederl., Aalst 1 8 1 6 ; Brüssel um 1 8 2 8 ] ; Ausz.: Blind geladen. In: Deutsche Schaubühne oder Dramatische Bibliothek der neuesten Lust-, Schau-, Sing- und Trauerspiele 7, Leipzig u. a. u m 1 8 1 4 [Übers, ins Engl., D a n . , Ital., R u s s . , Tsch. u. Ungar.]; Leipzig u m 1 8 7 5 ; ebd. u m 1 8 8 9 [mit Die Rosen des Herrn von Malesherbes]; Styrum 1 8 9 0 ; Bearb. v. Martin B ö h m , Berlin 1 9 0 1 ; Bearb. v. Ferdinand B e n z , M ü n c h e n 1911; Ausz.: Die Feuerprobe. In: Deutsche Schaubühne oder Dramatische Bibliothek der neuesten Lust-, Schau-, Sing- und Trauerspiele 9, Leipzig u.a. u m 1 8 1 4 [Übers, ins D a n . , Kopenhagen 1 8 1 5 ; ins Niederl., Brüssel 1 8 2 8 ] ; Leipzig um 1 8 7 9 [mit Der Gefangene]; Ausz.: Das getheilte Herz. Lustspiel. In: D e u t sche Schaubühne oder Dramatische Bibliothek der neuesten Lust-, Schau-, Sing- und T r a u erspiele 21, Leipzig u.a. u m 1814 [Übers, ins Niederl., Amsterdam 1817]; Ausz.: Die Glücklichen. I n : Deutsche Schaubühne oder Dramatische Bibliothek der neuesten Lust-, Schau-, Sing- und Trauerspiele 10, Leipzig u.a. u m 1 8 1 4 ; Ausz.: Der Kosak und der Freywillige. Ein Liederspiel in einem Aufzug (Komp. Vinzenz Ferdinand Tuczek), Augsburg u m 1814 [weitere K o m p . Bernhard Anselm W e b e r , 1 8 1 0 ; Joseph Braun, 1 8 2 5 ; A. L. H . O h m a n n , u m 1 8 2 5 ; D o n a t Müller, 1 8 3 5 ] ; Ausz.: Der Lügenfeind. I n : Deutsche Schaubühne oder Dramatische Bibliothek der neuesten Lust-, Schau-, Sing- und Trauerspiele 12, Leipzig u. a. um 1 8 1 4 [Übers, ins Niederl., Brüssel 1 8 2 8 ; ins S c h w e d . , Stockholm 1 8 3 5 ] ; Ausz.: Der schelmische Freyer. Ein Lustspiel in einem Aufzug. In: Deutsche Schaubühne oder Dramatische Bibliothek der neuesten Lust-, Schau-, Sing- und Trauerspiele 2 5 , Leipzig u.a. u m 1 8 1 4 (Neueste deutsche Schaubühne

Kotzebue 3); W i e n 1 9 3 0 ; Ausz.: Das Thal von Almeria. Ein Schauspiel in einem Akt. I n : Deutsche Schaubühne oder Dramatische Bibliothek der neuesten Lust-, Schau-, Sing- und Trauerspiele 8, Leipzig u.a. u m 1 8 1 4 [Ubers, ins Niederl., Amsterdam 1 8 1 2 ; ins T s c h . , Prag 1 8 2 4 ] ; Ausz.: Das unsichtbare Mädchen. Ein Intermezzo. In: Deutsche Schaubühne oder Dramatische Bibliothek der neuesten Lust-, Schau-, Sing- und Trauerspiele 4, Leipzig u. a. u m 1 8 1 4 ; Ausz.: Das zugemauerte Fenster. Lustspiel in einem Akt, wieder in: Deutsche Schaubühne oder Dramatische Bibliothek der neuesten Lust-, Schau-, Sing- und Trauerspiele 2, Leipzig u.a. um 1 8 1 4 [Bearb. v. J o s e f Sonnleithner; Ubers, ins Niederl., D ä n . , Tsch. u. Hebr.]; Ausz.: Die Rückkehr der Freiwilligen oder das patriotische Gelübde. Ein Lustspiel in einem Aufzug, Augsburg 1 8 1 5 (Neueste deutsche Schaubühne 7 ) ; Ausz.: Der Shawl. Ein Lustspiel in einem Aufzug, W i e n 1 8 1 5 [für das Hoftheater; Ubers, ins S c h w e d . , Uppsala 1 8 2 2 ] ; Leipzig u.a. 1817 (Neueste deutsche Schaubühne 1); Ausz.: Bäbbel, oder aus zweyen Uebeln das kleinste. Eine historische Posse in einem Aufzug, Augsburg 1817 (Neueste deutsche Schaubühne 4 ) ; Ausz.: Der Spiegel oder Laß das bleiben. Ein Lustspiel in einem Act, Leipzig; Augsburg 1 8 1 8 (Neueste deutsche Schaubühne 5) [Ubers, ins Niederl., Amsterdam 1 8 1 8 ] ; Nachdr. Pest 1 8 1 8 ; Ausz.: Die Rosen des Herrn von Malesherbes. Ein ländliches Gemälde in einem Akt. In: Bibliothek der Deutschen Klassiker, Hildburghausen 1 8 6 3 , S. 9 0 3 - 9 2 0 ; Sepdr. Leipzig u m 1 8 7 5 ; ebd. u m 1 8 8 9 [mit Blind geladen]; Ausz.: Der g(e)rade Weg ist der beste. Ein Lustspiel in einem Akt, Leipzig 1 8 6 3 [Ubers, ins D a n . , Kopenhagen 1 8 1 4 ; ins S c h w e d . , Stockholm 1 8 1 7 ; ins R u s s . , St. Petersburg 1 8 2 7 ; ins Niederl., Brüssel 1 8 2 8 ; Zutphen 1 8 7 1 ; ebd. 1 8 7 8 ; Amsterdam 1 8 7 9 (auch als M k ) ; ins Lett., Mitau 1 8 7 2 ; R i g a 1 9 1 3 ; ins Ital., M o d e n a 1 8 9 3 ; ins F i n n . , Kuopio 1 8 9 7 ; ebd. 1 9 1 0 ; ins Serbische, o . O . 1 8 9 8 ; ins Est., Tartu 1 9 2 5 ] ; neue, umgearb. Aufl. Berlin u m 1867 (Eduard B l o c h ' s Dilettanten-Bühne 1 5 9 ) ; 9. umgearb. Aufl. ebd. 1871 (Eduard B l o c h ' s Dilettanten-Bühne 6); Leipzig u m 1 8 7 2 ; M k um 1 9 8 7 ; neue, umgearb. Aufl. Berlin 1 8 7 3 (Theatercorrespondenz 6 8 ) ; Styrum 1 8 9 0 (Neues Gesellschafts- und Haustheater 1); Braunschweig 1 8 9 2 ; Bearb. v. Demetrius Schrutz, Mühlhausen i. T h . u m

732 1 8 9 9 (Veremstheater 8 2 ) ; L o n d o n 1900; ebd. 1901; Bearb.: Martin B ö h m : Elias K r u m m [ . . . ] , Berlin 1 8 9 5 ; B e a r b . : A d o l f R e g l o w : Z w e i Combattanten, oder D e r gerade W e g ist der beste. Schwank in einem Akt, Landsberg a. W . u m 1 9 0 0 (Militärisches Theater-Album 9 6 ) ; Ausz.: Die eifersüchtige Frau. Lustspiel in zwei Acten nach dem Englischen, Leipzig 1 8 7 0 [mit Die respectable Gesellschaft; Ubers, ins S c h w e d . , S t o c k h o l m 1 8 1 2 ; ins P o l . , Warschau 1 8 2 0 ; ins NiederL, Amsterdam 1 8 2 0 ; ebd. 1 8 7 9 (auch als M k ) ; ins R u s s . , Smolensk; St. Petersburg 1 8 2 4 ; ins K r o a t . , Zagreb 1 8 4 1 ; ins Tsch. o . O . u m 1 8 5 0 ; Prag 1 8 7 4 ; ebd. 1 8 8 1 ; ins Span., Madrid 1 8 7 3 ; ms Serbische, o . O . 1 8 8 8 ; ins Est., Tallinn u m 1 9 2 5 ; wieder in: Kahewaatuslikud näidendid. T e i n e walik, Tallinn 1 9 2 9 ] ; Ausz.: U. A. w. g. oder die Einladungskarte. Ein Schwank in einem Aufzug, Leipzig u m 1 8 7 0 [Ubers, ins K r o a t . , Zagreb 1 8 4 3 ] ; Styrum 1 8 9 0 (Neues Gesellschafts- und Haustheater 6); Luxemburg u m 1 9 1 0 (Bibliothek dt. Theaterstücke 4 ) ; Neudr. Leipzig u m 1 9 2 6 ; Ausz.: Der Verschwiegene wider Willen, oder Commissions-Rath Frosch. Posse in einem Akt, neue, umgearb. Aufl. Berlin 1 8 7 0 (Eduard Bloch's Dilettanten-Bühne 2 0 2 ) [Ubers, ins R u m ä n . , R u s s . , Tsch. u. Serbische; B e a r b . : Karl Stegner: D e r Weiberfeind in der K l e m m e ] ; M k 2 0 0 1 ; Leipzig u m 1871 [mit Der Freimaurer]; Bearb. v. Martin B ö h m , Berlin 1 9 0 1 ; Ausz.: Wer weiß, wozu das gut ist. Schwank in einem Akt, Berlin u m 1871 ( T h e a tergartenlaube 17) [Ubers, ins D a n . , K o p e n hagen 1 8 1 4 ; ins R u m ä n . , Bukarest 1 8 3 5 ; ins Kroat. Zagreb 1 8 4 3 ; ins Est., Tartu 1 9 0 0 ; 2. Aufl. Viljandi 1 9 1 1 ; Tallinn nach 1 9 2 0 ] ; neue, umgearb. Aufl. Berlin 1 8 7 7 (Eduard Bloch's Theater-Gartenlaube 17); Bearb. v. Martin B ö h m , Berlin 1 9 0 1 ; Ausz.: Der Freimaurer. Lustspiel in einem Act, Leipzig u m 1871 [mit Der Verschwiegene wider Willen; Ubers, ins Niederl., Amsterdam 1 8 1 8 ; ins P o l . , W a r schau 1 8 1 9 ] ; Ausz.: Der häusliche Zwist. Ein Lustspiel in einem Aufzug, Leipzig um 1 8 7 3 ; Neudr. ebd. u m 1927 [Bearb. v. Tobias Frech v. Ehrimfeld; Ubers, ins Niederl., D a n . , Tsch. u. Slovenische]; Der Edukationsrath. Ein Lustspiel in einem Aufzug, Leipzig u m 1 8 8 2 [mit Die Wittwe und das Reitpferd; Ubers, ins Niederl., D ä n . , R u m ä n . u. T s c h . ] ; Ausz.: Hygea. (Ein Vorspiel am Geburtstage eines guten Vaters), m . d . U . : Göttin der Gesundheit. Ein Vorspiel in

733 einem Aufzuge, ο.Ο. ο.J. [Übers, ins Tsch., ο.Ο. 1872], — Die deutschen Kleinstädter. Ein Lustspiel in vier Akten, Leipzig 1803 [ U A W i e n 1802; Ubers, ins Dan., Kopenhagen 1803; ebd. 1804; ins Ital., Venedig 1805; R o m 1944; ins Franz., Lyon 1841; wieder in: A. G. P. Brugiere de Barante u. F. Frante (Ubers.): Theatre choisi de Lessing et de Kotzebue, Paris 1870; 2. Aufl. ebd. 1874; ebd. 1879; ebd. 1887; ebd. 1888; ebd. 1895; ebd. 1902; ebd. 1912; ins Tsch., Prag u m 1875; ins Lett., Mitau 1883; ins Niederl., Antwerpen 1935; ins R u m ä n . , Bukarest 1958; ins Engl. In: Oscar M a n d e l : August von Kotzebue. T h e comedy, the man, Philadelphia u . a . 1990]; M k M ü n c h e n u. a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 13515); W i e n 1803 [für das Hoftheater]; Augsburg 1803; neue Aufl. Leipzig 1825; ebd. 1836; Paris 1840; Leipzig u m 1850; wieder in: Bibliothek der Deutschen Klassiker, Hildburghausen 1863, S. 8 4 4 - 9 0 1 ; Leipzig 1868; Stuttgart 1868 (Classische Theater-Bibliothek aller Nationen 3); ebd. u m 1870; M k u m 1987; Paris 1875; ebd. 1881; ebd. 1884; Leipzig; W i e n u m 1885; Paris 1887; ebd. 1889; ebd. 1890; w i e der in: Adolf Hauffen (Hrsg.): Das Drama der klass. Periode 2/2, Stuttgart 1891; Pans 1893; ebd. 1894; London 1895; Paris 1897; ebd. 1900; ebd. 1902; Leipzig u m 1906; Einl. u. Anm. v. Egon v. Komorzynski, ebd. u m 1913 (Graesers Schulausg. klass. W e r k e . N e u e R e i h e 104 A ) ; W i e n u m 1913; Paris 1913 Leipzig u m 1915; ebd. 1927; ebd. 1938; Einl u. Anm. R e n e Guignard, Paris 1952; N a c h w Otto C. A. zur Nedden, Stuttgart 1954 ebd. 1956; Nachdr. ebd. 1959; Nachdr ebd. 1962; Nachdr. ebd. 1963; Nachdr ebd. 1966; Nachdr. ebd. 1969; Nachdr ebd. 1971; Nachdr. ebd. 1976; Nachdr ebd. 1978; Nachdr. ebd. 1980; Nachdr ebd. 1982; Nachdr. ebd. 1985; Nachdr ebd. 1987; Nachdr. ebd. 1994; Stuttgart 1997: ebd. 1999; Nachdr. ebd. 2003; hrsg. v. Hans Schumacher, Berlin 1964 (Komoedia 5) [mit Materialien zur Interpretation]; bearb. v. Günter Oehme, Hamburg 1969 [BühnenMs.]; bearb. v. Manfred Hinrichs-Bettinger, Verden/Aller 1996 [BühnenMs.]; Bearb.: Anon y m : Gallerie von Kabinetsstücken der Familie Kuhwakkel zu Krähwinkel und Tauche. Bestehend in einer auserlesenen Sammlung von Gemälden moralischer und unmoralischer

Kotzebue Figuren [ . . . ] , Leipzig 1808; Bearb.: Paul Hensel-Haerdrich: Die kleine Stadt. K o m i sche Oper in drei Akten (Albert Lortzing), Berlin u m 1934; ebd. 1935 [BühnenMs.]; Bearb. v. Bernd A. Mertz, Kassel; Basel 1954 (Bärenreiter-Laienspiele 250); 2. Aufl. ebd. 1956; Bearb.: Kurt Frieberger: Die dt. Kleinstädter. Lustspiel in vier Az. nach Kotzebue, Leipzig 1941 [masch. B ü h n e n M s . ] ; Bearb.: Siegried Köhler: Sabine, sei sittsam. Musical in drei Akten (Komp. Kurt Neufert), Heiderlberg u m 1950; Forts.: Carolus Magnus. Lustspiel in drey Acten, Leipzig 1806 [Ubers, ins Niederl., Dan. u. Russ.; weitere Forts, v. August Klingemann]; M k M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 15482); Augsburg 1807; u . d . T . : Der Galltag in Krähwinkel. Lustspiel in drey Akten, W i e n 1809; Berlin o.J. — Hugo Grotius. Ein Schauspiel in vier Acten, Leipzig 1803 [Ubers, ins Niederl., Amsterdam 1804; ins Franz., Paris 1804; ins Dän., Kopenhagen 1807; ins Russ., Orel 1824]; M k M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 1994 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 8014/ 1815); W i e n 1804; Augsburg 1804 (Neueste deutsche Schaubühne 1); Ausz.: Scene aus Hugo Grotius, einem ungedruckten Schauspiel von Kotzebue. In: Der Freimüthige 25, 14.2.1803. - Die Hussiten vor Naumburg im Jahr 1432. Ein vaterländisches Schauspiel mit Chören in fünf Acten, Leipzig 1803 [versch. Komp.; Ubers, ins Dän., Engl., Span., Russ., u. Tsch.; Parodie v. August M a h l m a n n ] ; M k M ü n c h e n u. a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 8015); W i e n 1804; Leipzig 1805; W i e n 1830; Leipzig 1841; Ausz. als Vorabdr.: Szene aus dem dritten Akt des Schauspiels Die Hussiten vor Naumburg im J. 1432. In: Zt. für die elegante W e l t 113, 2 1 . 9 . 1 8 0 2 , Sp. 9 0 1 - 9 0 6 ; Ausz.: Gesänge aus dem Schauspiel Die Hussiten vor Naumburg im Jahr 1432 in fünf Acten, Hamburg um 1803; Ausz.: Chöre zu dem Schauspiel. Die Hussiten vor Naumburg im Jahr 1432 [ . . . ] (Komp. Antonio Salieri), W i e n 1803; ebd. 1804 [für das Hoftheater]; Bearb.: A n o n y m : Victoria! Oder die Hussiten vor N a u m b u r g i m Jahre 1432. Ein sehr unterhaltendes und sinnreiches Spiel für die J u g e n d und für gesellschaftliche Cirkel, Leipzig 1804. - Die Kreuzfahrer. Schauspiel in fünf Akten, Leipzig 1803 [Ubers, ins Niederl., Dän., Schwed., Engl., R u m ä n . , Russ., Tsch., Ungar, u. Serbische]; M k M ü n c h e n u . a .

Kotzebue 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 1 2 6 1 4 / 1 2 6 1 5 ) ; Augsburg 1803 (Neueste deutsche Schaubühne 2); Wien 1808; neue Aufl. (Komp. J . v. Seyfried), Leipzig 1809; u.d.T.: Die Kreuzfahrer oder die deutschen Ritter von Nicäa, Pest 1816; Lausanne 1817; Stuttgart 1869; m.d.U.: Große Oper in drei Akten (Komp. Louis Spohr), Kassel 1844; u.d.T.: Arien und Gesänge aus Die Kreuzfahrer, Berlin 1845 [Textbuch]; bearb. v. Mathilde Paar, musikalisch bearb. v. Franz Beier, Kassel 1899; M k 2003; Bearb.: Friedrich Genee: Emma von Falkenstein. Romantische Oper in drei Akten nach Kotzebue's „Kreuzfahrern" (Komp. August Schaeffer), Berlin 1839 [Textbuch]. — Die neuesten Kinder meiner Laune. Ein Seitenstück zu den jüngsten Kindern meiner Laune, Frankfurt/M 1803. — Scene aus einem dramatischen Gedicht: Die Söhne des Thaies, Ankündigung in: Der Freimüthige 37, 7 . 3 . 1803 [sollte verlegt werden u.d.T.: Die Söhne des Thaies, Erster Tl.: Die Templer auf Zypern, Zweiter Tl.: Die Kreuzesbrüder, Sommer 1804], - Stellungnahme zu einer Anschuldigung seitens der Universität Dorpat. In: Der Freimüthige 54, 5.4.1803. — Der Todeskampf am Hochgericht. Oder Geschichte des unglücklichen Dulders F. Seider, ehemaligen Predigers zu Randen in Ehstland. Von ihm selbst erzählt. Ein Seitenstück zum merkwürdigsten Jahre meines Lebens, Hildesheim; Leipzig 1803 [vgl. —> F. Seider]. — Der Wirrwarr, oder Der Muthwillige. Eine Posse in fünf Akten, Leipzig 1803 [Ubers, ins Russ., Moskau 1802; Smolensk 1803; ebd. 1812; Orel 1826; ms Pol., Luck 1803; ins Niederl., Amsterdam 1803; ebd. 1858; franz. Bearb. v. Antoine Jean Dumaniant (eig. Bourlin), Paris 1806; franz. Bearb. v. B. L. B. F. de Bilderbeck, ebd. 1807; Übers, ins Tsch., Prag 1820; ebd. 1876; ebd. 1896; ebd. 1902; ebd. 1909; ebd, 1913; ebd. 1924; ms Schwed., Stockholm 1823; ebd. 1857; ins Engl., London 1842; ins Est., Tartu 1878; 2. Aufl. ebd. 1902; 3. Aufl. Tallinn nach 1920; ins Slovenische, Ljubljana 1880; ins Lett., Mitau 1900; ins Finn., Kuopio 1910; ebd. 1915; ins Ukrain., Stanislav-Kolomija 1922]; M k München u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 14763); Nachdr. Grätz 1803; Augsburg 1803 (Neueste deutsche Schaubühne 6); ebd. 1805; 2. Aufl. Wien 1808; neue Aufl. Leipzig 1836; Stuttgart um 1868 (TheaterBibliothek 75); Leipzig um 1868; Leipzig;

734 Stuttgart um 1870; M k um 1987. - Erinnerungen aus Paris im Jahre 1804, Berlin 1804 [Ubers, ins Russ., Smolenks 1804; St. Petersburg 1805; ins Engl., London 1804; ebd. 1805; ins Franz., Paris 1804; ebd. 1805; ins Niederl., Amsterdam 1804 — 1805; ins Schwed., 3 Bde. Örebro 1806; ebd. 1 8 2 7 1828; ins Dan., Kopenhagen 1804; in Ausz. in: Jorgen Bang (Hrsg.): Paris 1800. Tekster af Laurids Engelstoft og August von Kotzebue, Kopenhagen 1966, S. 91 — 156; Ubers, ins Span., Buenos Aires 1946]; M k Hildesheini u.a. 1 9 9 4 - 1 9 9 8 ; 2. unveränd. Aufl. Berlin 1804; M k München u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 16700/ 16701); 3. verm. Aufl. Berlin 1804; ebd. 1805. - VorRd. In: Jean Baptiste Louvet de Couvray: Die Abentheuer des jungen Faublas, übers, v. Philipp Christoph Weyland, 1. Tl. Leipzig 1804 [2. TL Hamburg 1810], Pagenstreiche. Eine Posse in fünf Aufzügen, Leipzig 1804 [Ubers, ins Niederl., Dan., Tsch. u. Serbische]; M k München u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 14763); Wien 1804; Augsburg 1804 (Neueste deutsche Schaubühne 5); Nachdr. Grätz 1805; neue Aufl. Leipzig 1820; Wien 1833; Leipzig um 1850; u.d.T.: Pagenstreiche or A page's frolics. A comedy [...] with a complete vocabulary by Falck Lebahn, London um 1853; Leipzig 1856; wieder in: Armuth und Edelsinn. Due commedie, 3. Aufl. Wien 1858; Leipzig um 1872; ebd. 1877; ebd. 1888; ebd. um 1890 (Meyers Volksbücherei 5 2 4 / 5 2 5 ) ; ebd. 1892; ebd. 1906; Wien o.J. [Operette 3 Ak.]. - Einige Bedenklichkeiten über die neue Bauerverfassung in Ehstland, Berlin 1805. — Erinnerungen von einer Reise aus Liefland nach Rom und Neapel, 3 Bde. Berlin 1805 [Ubers, ins Engl., London 1804; ebd. 1807; ins. Niederl., Amsterdam 1805; ebd. 1806; Rotterdam 1806; Schwed., Stockholm 1 8 0 5 - 1 8 0 6 ; ins Dan., Kopenhagen 1 8 0 5 - 1 8 0 6 ; ins Franz., Paris 1806; ebd. 1882; ins Ital., Paris 1806]; M k München u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 1 6 7 0 2 / 1 6 7 0 4 ) ; M k Göttingen 1996; u.d.T.: Bemerkungen auf einer Reise aus Liefland nach Rom und Neapel, 3 Bde. Köln 1805; Wien 1843; Vorabdr. in Ausz. in: Wöchentliche Unterhaltungen 23, 5 . 6 . 1 8 0 5 , S. 3 8 9 - 3 9 1 . Der Hahnenschlag. Ein Schauspiel in einem Akt, Augsburg um 1805 [Ubers, ins Slovenische, Ljubljana 1979]. — Heinrich Reuß von Plauen

735 oder Die Belagerung von Marienburg. Ein Trauerspiel in fünf Acten, Leipzig 1805 [Ubers, ins Russ., Örel 1830]; M k M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 1994 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 12615); W i e n 1806. — Kleine dramatische Stücke, Augsburg u m 1805. - Kleine Romane, Erzählungen, Anecdoten und Miscellen, 6 Bde. Leipzig 1805-1810; Mk Wildberg 1989-1990 [Bd. 1: Des Pfarrers Tochter (freie Umarbeitung: A n o n y m : Octavia, oder Leben und Abentheuer einer fürstlichen Maitresse); Johann Schad, ehemaliger Benediktiner zu Banz, jetzt Doktor der Philosophie in Jena; Das Grab auf dem Hügel; Bd. 2: Der Schutzgeist; Fragment aus Iwan Iwanow Tschudrins noch ungedruckter Reise durch China; Die Rache; Bd. 3: Die Frucht fällt weit vom Stamme. Ein Roman in drey Büchern (Übers, ins Niederl., Amsterdam 1 8 0 8 - 1 8 0 9 ) ; Bd. 4 : Forts. Die Frucht (...); Glückseligkeit. Eine Erzählung aus der großen Welt; Das Zinngießen am Neujahrsabend; Alles durch Liebe, nichts ohne sie; Gemahlinnen und Geliebte Ludwig des Zwölften; Die kleine Tyrolerin; Bd. 5: Die Griechen. Eine Skizze für Damen. Ein Roman; Die Stiefgeschwister. Eine wahre Geschichte; Weiblicher Edelmuth; Bd. 6: Die Griechen (Schluß); Das arme Gretchen; Die beyden Schwestern. Eine Skizze; Madame Tiquet; Lucia Nevil; Teilübers. ins Dan., S c h w e d . , Niederl., Engl., Franz., Ital., Span., Russ. u. Ungar.]. Die Stricknadeln (oder Der Weg zum Herzen). Ein Schauspiel in vier Acten, Leipzig 1805 [Ubers, ins Dän., Kopenhagen 1806; ins Niederl., Amsterdam 1806; R o t t e r d a m 1857; franz. Bearb. v. Jean-Francois Boursault-Malherbe, Paris 1807; ins Franz., Zürich 1827; ins Russ., Orel 1824]; M k M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 14764); Augsburg 1806 (Neueste deutsche Schaubühne 4/1); Leipzig 1869; Lahr 1884.-/1/« Grabe eines unglücklichen Freundes. In: Der Freymüthige 138 u. 139, 1806 [betrifft F. S. v. Eckardt]. — Blinde Liebe. Lustspiel in drey Acten, Leipzig 1806 [Ubers, ins Niederl., Franz., Ital. u. Russ.]; M k M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 15481/ 15482); W i e n 1807 [für die Hoftheater]; Augsburg 1807 (Neueste deutsche Schaubühne 2). - A n o n y m : Bonaparte der du bist im Himmel, geheiligt werde dein Nähme!, Rom (fingierter Druckort) 1806; M k M ü n c h e n u. a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 14764). — Erklärung des Hr. von Kotzebue

Kotzebue a.d. März 1806 [...] und: Einige Fragen an Jeden, der sie beantworten kann, insonderheit an den Herrn Kollegien-Rath von Kotzebue geschrieben in Lifland d. 28 Aprill 1806 [ . . . ] , o.O. 1806. Fragmente aus Briefen an eine junge Schauspielerin , Leipzig 1806 [aus: Der Freimüthige 21, 1806]. — Johanna, die edle Mulattin, oder die Trennung. Ein Schauspiel in zwei Aufzügen, Augsburg 1806. - Neue dramatische Spiele für stehende Bühnen und Privattheater, 3 Bde. Berlin 1806 [Bd. 1: Die Beichte. Lustspiel in einem Akt; Bd. 2 : Die gefährliche Nachbarschaft. Lustspiel in einem Akt; Bd. 3: Die Brandschatzung]; Ausz.: Schneider Fips oder die gefährliche Nachbarschaft. Ein Lustspiel in einem Aufzug, Leipzig u m 1869 [vorher u . d . T . : Die gefährliche Nachbarschaft; Ubers, ins Niederl., Dän, Engl., Ital., Lett., Pol., Tsch., Slovakische, Slovenische, Finn. u. Serbische]; neue, umgearb. Aufl. Berlin u m 1869 (Eduard Bloch's Dilettanten-Bühne 189); M k 2001; wieder i n : Das LiebhaberTheater, Köln 1879; ebd. 1882; Neudr. ebd. u m 1925; London 1938; Bearb.: Hans v. W e n t z e l : Schneider Fips (Komp. Victor Hollaender), Leipzig u m 1908. — Die Organe des Gehirns. Ein Lustspiel in drey Acten, Leipzig 1806 [Übers ins Niederl., Amsterdam 1806; Übers, ins S c h w e d . , Stockholm 1807; ebd. 1856; ins Dän., Kopenhagen 1808]; M k M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 14764); W i e n 1807 [für das Hoftheater]; Augsburg 1807; o.O. 1808; W i e n 1809. — Das Schmuckkästchen, oder Der Weg zum Herzen. Schauspiel in vier Aufzügen, W i e n 1806. — Der Ruße in Deutschland. Ein Lustspiel in vier Acten. In: ~ u. L u d w i g Ferdinand Huber (Hrsg.): Tb. auf das Jahr 1807, Tübingen 1806 [aufgeführt in Berlin u . d . T . : Fedor und Pauline; Übers, ins Niederl., Amsterdam 1808]; M k M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur 14764/14765); Augsburg 1807 (Neueste deutsche Schaubühne 4); Bearb. für das Theater an der W i e n , W i e n 1807. - VorRd. In: Ernst H e n n i g : Die Statuten des Deutschen Ordens. Nach dem Original-Exemplar, mit sinnerläuternden A n m . , einigen hist.-diplomatischen Beylagen, und einem vollständigen hist.-etymologischen Glossarium, Königsberg 1806; M k W e i m a r 1998. — Leontine. Ein Roman, 2 Bde. Leipzig; R i g a 1808 [Übers, ins Dän., S c h w e d . , N i e derl., Engl., Franz., Russ. u. Ungar.]; M k M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt.

Kotzebue

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Literatur, Fiche 8 0 1 5 / 8 0 1 7 ) ; Wildberg 1 9 8 9 - Wien 1843; Bd. 1, Wien 1811; Ausz.: Xeno1990; Leipzig 1808; Karlsruhe 1808 ( R o - phon. Feldzug des Cyrus, Darmstadt 1821 mantisches Füllhorn 1 9 - 2 0 ) ; Wien 1824; [Ubers.]. — Die Comödiantin aus Liebe. Lustspiel Vorabdr.: Fragment aus einem noch ungedruckten in einem Akt, o.O. 1810 [Ubers, ins Niederl., Roman Leontine. In: Der Freimiithige 165 — Amsterdam 1810; ins Dan., Kopenhagen 166, 1803. - Preußens ältere Geschichte, 4 Bde. 1811]; neue, umgearb. Aufl. Berlin um 1870 Riga 1808; M k München u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Eduard Bloch's Dilettanten-Bühne 199); Mk (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 8 0 1 7 / 2001. - Die Freude (Komp. Friedrich Heinrich 8020); Hamburg 1811. — Uhaldo. Ein Trauer- Himmel), Oranienburg um 1810; Hamburg spiel in fünf Akten, Leipzig 1808 [Ubers, ins um 1810. — Neue kleine Schriften oder Sammlung Niederl., Amsterdam 1809; ins Dän., K o - der neuesten kleinen Erzählungen, Geschichten, penhagen 1810; ebd. 1812; ebd. 1815]; M k Anekdoten und Miszellen, 6 Bde. Königsberg München u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. 1 8 1 0 - 1 8 1 1 [enth. u.a. Bd. 1: Die Krönung Literatur, Fiche 14765); Grätz 1809; Augsburg Ludwig XVI.; Die Stiefschwester. Eine wahre 1809 (Neueste deutsche Schaubühne 3); Geschichte; Das arme Gretchen; Bd. 2 : Die kleine Bearb.: Anonym m.d.U.: Schauspiel in fünf Sklavin. Eine wahre Geschichte; Der Abschied. Ein Az. Nach dem Trauerspiele des gleichen Na- Nachspiel [...]; Wie misslich es ist, das Schicksal mens des Herrn August von Kotzebue. Für das eines Schauspiels vor der Aufführung zu weissagen; Theater an der Wien bearb., Wien 1809. - Die Bd. 3 : Briefe über Italien; Weiblicher Edelmuth; Unvermählte. Ein Drama in vier Aufzügen, Schreiben eines in Schottland reisenden Liefländers Leipzig 1808 [Ubers, ins Niederl., Amsterdam über Schottland; Bd. 4: Der Wollüstling; Eine 1808; ins Dan., Kopenhagen 1810|; Mk vornehme Liebesgeschichte und zugleich ein Gewebe München u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. von Niederträchtigkeiten; Uber die Vestalinnen; Literatur, Fiche 15482); W i e n 1808 [für das Bd. 5: Ein Versuch über die Geschichte; Der Adler Hoftheater]; Augsburg 1809 (Neueste deut- und die Nachteule; Moscau; Bd. 6: Pratolino; sche Schaubühne 1); Leipzig o.J. — Der blinde Auch ein Traum vom ewigen Frieden; Das ist so Gärtner, oder Die blühende Aloe. Ein Liederspiel, wie — oder die Ubergänge in der gesellschaftlichen Leipzig 1809 [Ubers ins Rumän. u. Ungar.]; Unterhaltung; Zwey verlorene Processe\; u.d.T.: Komp. Johann Philipp Schmidt, ebd. 1810 Neue kleine Erzählungen, Anekdoten und Mis[Textbuch]; M k München u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 zellen, 4 Bde. Wien 1825. — Sorgen ohne Noth (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 14765); und Noth ohne Sorgen. Lustspiel in fünf Akten, Grätz 1811; u.d.T.: Arien und Gesänge aus Der Leipzig 1810 [Übers, ins Niederl., Dän. u. blinde Gärtner oder die blühende Aloe. Ein Lie- Schwed.J; M k München u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 derspiel mit neuen Melodien, Berlin 1813 [Text(Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 12616); buch] . - Das Intermezzo oder der Landjunker Berlin 1810; Augsburg 1810 (Neueste deutzum erstenmale in der Residenz. Ein Lustspiel in sche Schaubühne 6); Tübingen um 1810; fünf Acten, Leipzig 1809 [Ubers, ins Niederl., Wien 1811. - Theater, 56 Bde. W i e n 1 8 1 0 Dan., Span., Russ. u. Tsch.J; ebd. 1810 [für 1820 [in Bd. 2 4 : Der Abschied. Ein Nachspiel für das Hoftheater]; Wien um 1810 (Deutsche das Wiener Hof-Theater verfertigt, S. 1 4 1 - 1 6 0 Schaubühne 15); Augsburg 1810 (Neueste (verf. 1804); Bd. 56 u.d.T.: Almanach dramatideutsche Schaubühne 4). - Die kleine Zigeu- scher Spiele für das Jahr 1820\; M k München nerin. Schauspiel in vier Akten, Berlin um 1809 u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, [Ubers, ins Niederl., Dän. u. Franz.]; Leipzig Fiche 1 5 1 5 5 / 1 5 1 8 5 ) ; 33 Bde. Wien 1 8 2 5 1810; Mk München u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bi1827; 50 Bde. ebd. 1 8 3 0 - 1 8 3 3 ; 40 Bde. bliothek der dt. Literatur, Fiche 15482/ W i e n ; Leipzig 1 8 4 0 - 1 8 4 1 ; Mk München u. a. 15483); wieder in: Deutsche Schaubühne 3, 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Leipzig u.a. um 1814, S. 1 - 1 3 8 . — Clios Blu- Fiche 1 1 6 3 8 / 1 1 6 5 9 ) ; Mk 1 9 8 9 - 1 9 9 0 [mit menkörbchen, 3 Bde. Darmstadt 1810 — 1812 biogr. Nachrichten]. — Der verbannte Amor, oder [Ubers, ins Niederl., Amsterdam 1810; Die argwöhnischen Eheleute. Lustspiel in vier ebd. 1811; ebd. 1818]; M k München u.a. Akten, Leipzig 1810 [Ubers, ins Niederl., Dän. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, u. Russ.]; M k München u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 Fiche 8 0 2 1 / 8 0 2 3 ) ; ebd. 1812; neue, nun (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 12615/ wieder zu verkaufen erlaubte Ausg. ebd. 1814; 12616); W i e n 1811; wieder in: Deutsche

737 Schaubühne 5, Leipzig u.a. um 1 8 1 4 , S. 1 — 146. — Geschichte der Verschwörung, welche am 11. März 1801 dem Kaiser Paul Thron und Leben raubte, nebst andern darauf sich beziehenden Begebenheiten und Anecdoten, o . O . u m 1811 [Ubers, ins R u s s . , St. Petersburg 1 9 0 0 (Privatdr. in 6 E x . ) ; ebd. 1 9 0 7 ] . — Max Helfenstein. Lustspiel in zwei Akten, Leipzig 1811; ebd. 1812 [Ubers, ins Niederl., Dan. u. B u l garische]; M k M ü n c h e n u.a. 1990-1994 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 1 5 4 8 4 ) ; wieder in: Deutsche Schaubühne oder D r a matische Bibliothek der neuesten Lust-, Schau-, Sing- und Trauerspiele 14, Leipzig u.a. u m 1 8 1 2 , S. 1 - 5 0 ; ebd. 1820. ~ mit Karl Stein, August K u h n u. a.: Novellen und kleine Romane, Fürth 1811. - Pachter Feldkümmel von Tippeiskirchen. Eine Fastnachtsposse in fünf Akten, Leipzig 1811 [Ubers, ins Niederl., S c h w e d . , Ital., T s c h . , Est. u. Ungar.]; ebd. 1 8 1 2 ; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 1 5 4 8 3 ) ; W i e n 1 8 1 2 ; wieder i n : Deutsche Schaubühne oder Dramatische Bibliothek der neuesten Lust-, Schau-, Singund Trauerspiele 15, Leipzig u.a. um 1 8 1 4 ; Leipzig um 1 8 5 0 ; Stuttgart u m 1 8 6 8 ; Leipzig u m 1 8 7 0 ; M k u m 1 9 8 7 ; Leipzig u m 1 8 7 2 ; Stuttgart um 1 8 7 2 ; ebd. um 1 8 7 4 ; Lahr 1884. — Selbstbiographie, W i e n 1 8 1 1 ; M k Wildberg 1 9 8 9 - 1 9 9 0 ; Nachdr. o . O . 1 9 9 5 [~ zugeschrieben, aber aus seinen Schriften v. Franz GräfFer zsgst.; Übers, ins Engl., L o n d o n 1 8 1 0 ] . — Wer ist sie ? Ein Lustspiel in 4 Aufzügen, Grätz 1 8 1 1 . - Die Belagerung von Saragossa, oder Pachter Feldkümmels Hochzeitstag. Ein Lustspiel in vier Akten, Leipzig 1 8 1 2 [Ubers, ins N i e d erl., D a n . , S c h w e d . , Russ. u. T s c h . ] ; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 1 5 4 8 3 ) ; wieder in: Deutsche Schaubühne oder Dramatische Bibliothek der neuesten Lust-, Schau-, Sing- und Trauerspiele 17, Leipzig u. a. um 1814. — Der Flußgott Niemen und Noch Jemand. Ein Freudenspiel in Knittelversen, Gesang und Tanz. Aufgeführt auf dem Theater zu Reval zur Feyer des Freudenfestes, als die letzten Uberreste der Franzosen von den tapfern Russen wieder über den Niemen gejagt wurden, Dresden 1 8 1 2 [Nachahmung: Paul W i g a n d : D e r Flußgott R h e i n und N o c h J e mand. Ein Freudenspiel aus den Tagen der Erlösung. Gegenstück zum Flußgott N i e m e n und N o c h J e m a n d , o . O . 1 8 1 4 ; Ubers, ins R u s s . , St. Petersburg 1 8 1 3 ; ins Niederl.,

Kotzebue Amsterdam 1 8 1 3 ; ebd. 1 8 1 4 ] ; R e v a l 1 8 1 3 ; St. Petersburg 1 8 1 3 ; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 1 4 7 6 6 ) ; Berlin 1 8 1 3 ; o . O . 1 8 1 4 ; M k Hildesh e i m u.a. 1 9 9 6 ; Ausz. in: Friedrich Gustav B i e n e m a n n (Hrsg.): 1812. Baltische E r i n n e rungsbll., R i g a 1 9 1 2 , S. 2 6 6 - 2 7 2 [Fsp. U A R e v a l 2 6 . 1 2 . 1 8 1 2 ] . — Geschicht(ch)en für meine Söhne (aus den Erheiterungen und dem Morgenblatt gesammelt), Stuttgart; T ü b i n g e n 1 8 1 2 [Ubers, ins Niederl., Amsterdam 1 8 1 5 ; ebd. 1 8 5 4 ; ins T s c h . , o . O . 1 8 1 8 ; o . O . 1 8 2 5 ; ins Franz., Paris 1 8 1 8 ; ebd. 1 8 2 4 ; ebd. 1 8 3 6 ; ins R u s s . , M o s kau 1 8 2 0 ; ins Ungar., Pest 1 8 3 0 ; ebd. 1 8 3 1 ; ebd. 1 8 3 6 ; Ujvidek 1 8 7 9 ; ins Ital., Bologna 1 8 3 6 ; ins Portu., 2 Tie. Paris 1 8 3 8 ] ; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 1 4 7 6 5 / 1 4 7 6 6 ) ; 2 B d e . Leipzig 1 8 1 3 ; M k Wildberg 1 9 8 9 - 1 9 9 0 ; neue Ausg. in 2 B d e . Leipzig u m 1 8 1 7 ; ebd. o . J . ( R o mantisches Füllhorn 4 4 - 4 5 ) ; 2 Bde. W i e n 1 8 2 5 ; ebd. 1 8 3 0 (Neueste österr. J u g e n d b i bliothek 2); Stuttgart; T ü b i n g e n 1839. — Geschichte Kaiser Ludwigs des Vierten, Leipzig 1 8 1 2 ; R i g a 1 8 1 2 ; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 8 0 2 3 ) . — Die respectable Gesellschaft. Lustspiel in einem Act, W i e n 1 8 1 2 [Ubers, ins D a n . , K o penhagen 1 8 1 3 ; ins Niederl., Brüssel 1 8 2 8 ] ; wieder in: Deutsche Schaubühne oder D r a matische Bibliothek der neuesten Lust-, Schau-, Sing- und Trauerspiele 2 0 , Leipzig u.a. um 1 8 1 4 ; ebd. u m 1 8 2 0 ; Leipzig 1 8 3 0 ; m . d . U . : Eine Posse in einem Aufzug, ebd. 1 8 7 0 [mit Die eifersüchtige Frau]; ebd. um 1920. - Die Ruinen von Athen. Ein Nachspiel mit Chören und Gesängen. Zur Eröffnung des neuen Theaters in Pesth verfasst [...]. Aufgeführt den 9ten Februar 1812 (Komp. Ludwig van Beethoven), Pest 1 8 1 2 [Übers, ins Engl., L o n d o n 1 8 9 8 ] ; ebd. u m 1 8 1 3 ; Leipzig 1 8 1 3 [mit Ungerns erster Wolhlthäter]; u . d . T . : Die Ruinen von Athen, op. 113. Marsch und Chor daraus, op. 114, vollst., krit. durchges. Ausg. ebd. u m 1 8 6 2 ; ebd. u m 1 8 7 9 (Breitkopf & Härtel's Textbibliothek 7 4 ) ; M e t z 1 8 8 5 [ T e x t b u c h ] ; Leipzig u m 1 9 0 0 ; Quedlinburg 1 9 0 2 [ T e x t b u c h ] ; Altenburg 1905 [ T e x t b u c h ] ; Leipzig um 1 9 1 4 ; ebd. u.a. u m 1 9 2 5 ; m . d . U . : Ein Festspiel mit Tänzen und Chören. Musik unter teilweiser Benutzung des Balletts Die Geschöpfe des Prometheus, neu hrsg. u. bearb. v. H u g o v. Hoffmannsthal u. R i chard Strauß, Berlin 1 9 2 5 ; Überarb. v. J o h a n -

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Kotzebue

nes Urzidil, W i e n ; Leipzig 1927; V o r w . Ernst Z a n d e r , Berlin 1929; Leipzig 1879 (Breitkopf u n d Härtel's T e x t b i b l i o t h e k 74). - Ungerns

R i g a 1813 [Ubers, ins N i e d e r l . , Amsterdam

erster Wohlthäter. Ein Vorspiel mit Chören. Zur Eröffnung des neuen Theaters in Pesth vetfaßt. [...]. Aufgeführt den 9ten Februar 1812 (Komp.

1 8 1 4 ] , — Possen, die Zeit beachtend, bey Gelegenheit des Rückzuges der Franzosen. Seitenstück zum Flußgott Niemen und Noch Jemand, o.O.

L u d w i g van Beethoven), Pest 1812; Leipzig

1813; M k M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 14766);

1 8 1 2 ; u . d . T . : Ungarns erster Wohlthäter, L e i p z i g 1 8 1 3 [mit Die Ruinen von Athen]; M k M ü n -

chen u . a . 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 12616). — Getreuer Auszug aus

o . O . 1813. — Ode Franzosen. Napoleon

an Napoleon, Kaiser der im Brustbilde, Moskau;

u . d . T . : Possen bei Gelegenheit des Rückzuges der Franzosen, oder Die beiden Teufeln. Seitenstück zum Flußgott Niemen und Napoleon, Leipzig

Garlieh Helwig Merkels Skizzen. I n : D i e Grille 1814 [Ubers, ins N i e d e r l . , A m s t e r d a m 1814; 6, W i e n 1813, S. 6 7 - 7 2 . - U P s . : Der Abschied vgl.: A n o n y m : D e r Flußgott N i e m e n a m aus Cassel. Ein rührendes Singspiel, Moskau R h e i n . Ein P e n d a n t zu Kotzebue, M a r b u r g 1813; Kassel 1814; w i e d e r i n : G r o ß e 1814]. — U n t e r Friedrich v o n K o t z e b u e : Der H o f v e r s a m m l u n g in Paris, Ilmenau 1813. — An Würgeengel oder (eine) Kreutzpredigt gegen den die Deutschen Fürsten, Leipzig 1813 fenth. a u Teufel, R e v a l (eig. D r e s d e n ) 1 8 1 3 ; ebd. 1814. ß e r d e m Ernst Moritz A r n d t : A n die D e u t s c h e — An die Deutschen und an die deutschen Blätter, N a t i o n . Aus d e m R u s s i s c h e n Lager]. — Bela's L e i p z i g 1814. — Aufruf an die Deutschen. Ein Flucht. Ein Schauspiel in zwei Akten, Leipzig Volkslied, o . O . 1814. - Denkschrift über den 1813 [aufgeführt a u c h u . d . T . : Colomanns Rache Büchernachdruck. Zugleich Bittschrift um Bewür(Wien 1815); Ubers, ins T s c h . , Kroat., Slo- kung eines deutschen Reichsgesetzes gegen denselvenische u. U n g a r . ] ; M k M ü n c h e n u. a. 1 9 9 0 - ben. Den [...] bei dem Congress zu Wien ver1994 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche sammelten Gesandten deutscher Staaten [...] 15484); Augsburg u . a . u m 1815 (Deutsche überreicht im Namen deutscher Buchhändler, S c h a u b ü h n e 21). — Bonaparte's Charakteristik, Leipzig 1814; o . O . 1815; online-Ausg. B e r l i n 1 8 1 3 . — Der Brief aus Cadix. Ein Drama F r a n k f u r t / M 2002. — U n t e r G e r m a n u s : Erinin drei Akten, Leipzig 1813 [Ubers, ins D a n . , nerung an eine Stelle in Johannes von Müllers Ital. u. Russ.]; M k M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 - 1 9 9 4 Schweizgeschichte. I n : D e r F r e i m ü t h i g e 234, (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 8 0 2 3 / 2 1 . 1 1 . 1 8 1 4 . - Friedens-Projekt. Entworfen den 8024); Berlin u m 1813; W i e n 1813. - Die 26. Junius 1813 für den Friedens-Congress zu deutsche Hausfrau. Ein Schauspiel in drei Akten, Prag. Erneuert den 26. Februar 1814. Als Stoff zu Leipzig 1813 [Ubers, ins N i e d e r l . , A m s t e r d a m Parallelen, o . O . 1 8 1 4 [franz. u. d t . ] . - Geschichte 1814; ebd. 1815; ebd. 1826; ins D a n . , K o - des deutschen Reichs von dessen Ursprünge bis zu p e n h a g e n 1815]; M k M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 - dessen Untergange, 4 B d e . Leipzig 1814—1832 1994 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche [ab Bd. 3 fortgesetzt v. Friedrich August 15484); W i e n 1813; w i e d e r in: D e u t s c h e R ü d e r ; Übers, ins Schwed. u. Niederl.]; M k S c h a u b ü h n e oder Dramatische Bibliothek der M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. neuesten Lust-, Schau-, Sing- u n d T r a u e r - Literatur, Fiche 14107/14108). - Die Königsspiele 19, Leipzig u . a . u m 1814; W i e n 1830. - flucht, oder Hieronymus und seiner Staatsdiener Endliches Schicksal Napoleons, vorhergesagt im Jahr Ankunft in Frankreich. Ein Gegenstück zum Ab1806. In: Ernst M o r i t z A r n d t : A u f r u f an die schiede von Cassel, D t l . 1814. Napoleons D e u t s c h e n z u m gemeinschaftlichen K a m p f e Abentheuer auf seiner letzten Fahrt und Rückkehr gegen die Franzosen, Berlin; Halle 1813, nach und von Deutschland. Eine Hauptund S. 1 3 - 1 4 . - Große Hofversammlung in Paris, Staatsaktion. Angehängt an das Vaterunser der I l m e n a u 1813 [enth. a u c h Steckbrief der Caßler Bauern, o . O . 1814. — Napoleons Ankunft in der Bürgerschaft hinter Hieronymus Napoleon nebst Hölle. Eine Posse in einem Akt, o . O . u m 1814. Signalement]; G e r m a n i e n 1814; M k H i l d e s - Noch Jemand's Reise-Abentheuer. Eine heroische h e i m u . a . 1 9 9 6 ; _ o . O . 1999. — Der Kaiser und Tragi-Comödie. Seitenstück zum Flußgott Niemen das russische Mädchen. Ein Schauspiel mit Gesang. und Noch Jemand, K ö n i g s b e r g 1814 [Ubers, ins Aufgeführt auf dem Theater zu Berlin, an dem S c h w e d . , J ö n k ö p i n g 1814; N a c h a h m u n g : Tage als die Befreier Deutschlands, die tapferen A n o n y m : N o c h Jemands Rasereien auf K o r Russen, ihren Einzug in diese Hauptstadt hielten, sika. Eine Vision. A n h . zu N o c h J e m a n d s

739 Reiseabentheuern, R i g a ; Leipzig 1813]; M k M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 8028); auch u . d . T . : Napoleon 's Reise-Abentheuer, Leipzig 1814; M k M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 8024); Forts.: A n o n y m : Der Hen Sohn des Herrn Noch Jemand. Eine heroische TragiKomödie. Fortsetzung der Tragi-Komödie Noch Jemands Reise-Abentheuer, o.O. 1814 [Verf. ~s wahrscheinlich]. — Politische Flugblätter, 2 Bde. Königsberg 1814—1816; M k Hildesheim u m 1996; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 8024/8025); M k Hildesheim u . a . um 1996 (Anti-Napoleonische Pamphlete); M k Erlangen 1997 (Zwischen Polemik und Kritik. Die Zeitschriften des August von Kotzebue 1). - Der Vielwisser. Ein Eustspiel in fünf Akten, o.O. u m 1814 |Übers. ins Niederl., Ital., Russ. u. Tsch.]; Leipzig 1817; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 15485); Berlin u m 1818; wieder in: Neueste deutsche Schaubühne oder Dramatische Bibliothek der neuesten Lust-, Schau-, Sing- und Trauerspiele 6, Leipzig u . a . 1818; W i e n 1818; Pest 1818; Augsburg u . a . o.J. (Deutsche Schaubühne 46); Leipzig 1874. Abschieds-Rede des großen Schauspielers Noch Jemand, gehalten auf der Bühne zu Königsberg bei Gelegenheit der Feyer des Siegesfestes am 8ten July 1815, Königsberg 1815. - An Napoleon Bonaparte, o.O. 1815. — Epilog, gesprochen am Tage der Siegesfeier von La Belle-Alliance, in Königsberg (aufgeführt den 18ten Juny 1815), Königsberg 1815. - Des Hasses und der Liebe Rache. Schauspiel aus dem Spanischen Kriege in fünf Akten, Leipzig 1815 [Ubers, ins Dan. u. Russ.]; M k M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 15484); Leipzig 1816. - Machiavell. In: Der Freimüthige 140, 1 5 . 7 . 1 8 1 5 ; Forts. 141, 17.7.1815. Mit jedem Jahre hast'ger fliehend. In: Blumenlese aus dem Stammbuche der dt. mimischen Künstlerin, Frauen Henriette Hendel-Schütz, geb. Schüler, Leipzig; Altenburg 1815, S. 4 8 49 [G.]. - Opem-Almanach für das Jahr 1815, Leipzig 1815 [enth. u . a . Die Prinzessin von Cacambo. Eine komische Oper in zwei Acten; Komp. P. J. v. Lindpaintner, 1814; W e n z e l Müller, 1814; —> A. L. H. Ohmann, u m 1815]; Ausz.: Hans Max Giesbrecht von der Humpenburg oder die neue Ritterzeit. Eine Komische Oper in einem Aufzug (Komp. W e n z e l

Kotzebue Müller), Augsburg u m 1814 [Bearb. v. Karl Gollmick; Christian Grünbaum; weitere Komp. F. v. Thul (eig. Conrad von Paumgartner), 1884; Hanns L u d w i g Kormann, 1925]; u . d . T . : Arien und Gesänge aus dem komischen Singspiel [ . . . ] (Komp. J. A. Gürrlich), Berlin 1815 [Textbuch]; Ausz.: Pervonte oder die Wünsche. Eine komische Oper in drei Aufzügen (nach einem unbekannten Mährchen von Wieland), Augsburg 1814 (Neueste deutsche Schaubühne 1) [Komp. L. K. R e i n e c k e , 1815; P. J. v. Lindpaintner, 1817]; Ausz.: Die Alpenhütte. Eine Oper in einem Aufzug (Komp. Julius Miller), Augsburg u m 1815 [weitere Komp. Konradin Kreutzer, 1816; Karl Löwe, u m 1830; Steinkuhler, 1840; Limmer, 1845; Ubers, ins Dän. u. Serbische]; Königsberg u m 1815; Amsterdam 1820; Komp. Johann Philipp Schmidt, Berlin o.J. [Textbuch]; Ausz.: Der Käficht. Eine komische Oper in einem Aufzug (Komp. Johannes Evangelista Fuß), Augsburg 1817 [weitere Komp. Hanns L u d w i g Korrmann, 1925]. — Der Rehbock oder die schuldlosen Schuldbewussten, Leipzig 1815 [Ubers, ins N i e d e r ! , Engl., Russ., Slovakische, Kroat., Ungar, u. Tsch.]; wieder in: Deutsche Schaubühne oder Dramatische Bibliothek der neuesten Lust-, Schau-, Sing- und Trauerspiele 34, ebd. u . a . um 1818 (Neue deutsche Schaubühne oder Dramatische Bibliothek der neuesten Lust-, Schau-, Sing- und Trauerspiele 12); Leipzig u m 1850; ebd. u m 1868; ebd. u m 1887; Neudr. m . d . U . : Lustspiel in drei Aufzügen, Leipzig um 1926; Bearb.: Albert Lortzing (Komp.): Der Wildschütz, oder Die Stimme der Natur. Komische Oper in drei Akten, Leipzig 1843; zahlr. weitere Ausg. — Rudolph von Habsburg und König Ottokar von Böhmen. Ein historisches Schauspiel in sechs Akten, Leipzig 1815; M k M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 15484/ 15485); Leipzig 1816. - Arien und Gesänge aus Die Heerschau. Liederspiel in einem Akt (Komp. Heinrich Aloys Präger), Königsberg u m 1816. - A n o n y m : Briefe der Generalin [Fanny] Bertrand von der Insel St. Helena geschrieben an eine Freundin in Frankreich, Königsberg 1816 [Ubers, ins Niederl., Zutphen 1817]. — Des großen Schauspielers Napoleon Buonaparte, Abschiedsrede an die Deutschen, nach der Feldschlacht von Belle-Alliance, ausgesprochen durch Herrn Vogel auf der deutschen Schaubühne zu Amsterdam im October 1816, Amsterdam 1816 [Ubers, ins

Kotzebue Niederl., Amsterdam 1816]. — Romanesken, 2 Bde. W i e n 1816 (Neue romantische Unterhaltungs-Bibliothek für die gebildete und elegante Lesewelt 17 — 18). — Catharina, Herzogin von Finnland, und Marie, Königin von Schweden. Großes historisches Schauspiel, o.O. 1817 [aufgeführt 1817 in Detmold]. — Gottes-Gericht. Eine Neujahrsausgabe für erwachsene Jünglinge und Mädchen, Frankfurt/M 1817. - In: Friedrich Kuhlau (Komp.): Kanon-Buch, o.O. 1817: Wer zu lachen gibt. Dreistimmiger Kanon im Einklang, S. 7 5 ; Gern lachen die Heiden. Dreistimmiger Kanon im Einklang, S. 76; Der Sultan hat gegähnt. Dreistimmiger Kanon im Einklang, S. 165; Ein Junggeselle. Dreistimmiger Kanon im Einklang, S. 216; u . d . T . : Comische Canons. Für drei Männerstimmen, Kopenhagen u m 1823. — Opern-Almanack für das Jahr 1817, Leipzig 1817 [Die Brilleninsel·, Der Kiffhäuser Berg; Alfred (Komp. Leopold Karl R e i n e c k e , u m 1815; J. A. Giirrlich, u m 1815; Joseph Wolfram, 1816; J. N. Ahlström, um 1840; Maurice Chemin-Petit, 1858; Bearb.: A n o n y m : Die Thronfolge, o.O. 1818); Die hölzernen Säbel (oder die Heerschau) (Komp. Philipp Jakob Riotte, 1827; Bernhard Koch, 1830)]; Ausz.: Der Kiffhäuser Berg. Volksmährchen in einem Akt (Komp. Johann Philipp Schmidt), Berlin 1817 [Textbuch; weitere Komp. Heinrich Marschner, 1817; F. Stein, 1824; Heinrich A. Präger, 1838] - A n o n y m : Pudenda oder Archiv der Thorheiten unserer Zeit, Leipzig 1817; M k M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 13520); 2. Aufl. 1. Bd. 1. Stück: Magnetisirtes Scheidewasser, W e i m a r 1819; M k M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 1994 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 13520). - Der deutsche Mann und die vornehmen Leute. Sittengemälde in vier Acten, Leipzig 1818 (Neue Schauspiele) [Ubers, ins Russ., St. Petersburg 1826]; M k M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 1994 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 12618); W i e n 1830 [in W i e n u . d . T . : Der Oheim vom Lande inszeniert]. - Gedichte, hrsg. v. Franz GräfFer, 2 Bde. W i e n 1818; M k M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 12617/12618); 2. Aufl. 1823. — Gisela. Schauspiel in vier Acten, Leipzig 1818 (Neue Schauspiele); M k M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 1994 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 12618). — Das Taschenbuch. Ein Drama in drei Akten, Leipzig 1818 (Neue Schauspiele) [Ubers, ins Niederl., Dän., S c h w e d . , Russ.,

740 Tsch. u. Ungar.]; M k M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 1994 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 15485); Pest 1818. — Hermann und Thusnelde. Heroische Oper in drey Aufzügen (Komp. Bernhard Anselm Weber), Leipzig 1819 (Neue Schauspiele 23); u . d . T . : Chöre und Gesänge aus Hermann und Thusnelda. Schauspiel in drei Akten, Berlin 1819 [Textbuch]; W i e n 1830. - Noch Jemands unterirdische Reisen. Ein Zauberspiel in vier Scenen. In: Flora 2/9, Hamburg 1819, S. 193 — 2 0 8 ; hrsg. v. Georg Lötz, Hamburg 1819. - Postum: Pfalzgraf Heinrich. Erster Akt. Nebst dem Plane zum ganzen Trauerspiel, Leipzig 1819; ebd. 1841. — Prolog bey Wiedereroeffnung des Hof theaters in Mannheim am 8. Januar 1819, M a n n h e i m 1819. — Prolog zur Lenore, welche in Weimar im Jahr 1800 als Schattenspiel vorgestellt wurde. In: A b e n d - Z t . , 1820, S. 294. - Switrigail, ein Beytrag zu den Geschichten von Litthauen, Rußland, Polen und Preußen, Leipzig 1820 [Übers, ins Russ. u. Pol.]; M k M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 8025/8026); w i e d e r i n : W i e n e r Jb. 14, o.J. — L u d w i g Johann von Knorring (Hrsg.): Aus August von Kotzebues nachgelassenen Papieren, Leipzig 1821 [Ubers, ins Niederl., Amsterdam 1821]; M k Wildberg 1 9 8 9 - 1 9 9 0 ; M k M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 8027). — In ein Stammbuch. In: Der Gesellschaft 8, 1 4 . 1 . 1 8 3 1 , S. 39 [erstmals gedr.]. - In: Sivers 1855: Bundeslied, S. 129— 130; Selbstvafaßte Grabschrift, S. 130 [Ge.]. Frohsinn (Komp. Friedrich Heinrich Himmel). In: Leopold Benda (Hrsg.): B u c h der Lieder. 253 beliebte Volksweisen aus alter und neuer Zeit, Braunschweig um 1900. - W e r n e r Müller (Hrsg.): Meine verschiedenen Bestimmungen im bürgerlichen Leben. Zum ersten Male veröffentlicht. In: Jb. der Slg. Kippenberg 2, 1922, S. 1 7 1 - 2 1 3 . - W o l f g a n g Pfeiffer-Belli (Hrsg.): Würde der Hofräthe. In: JbFDtHochstifts 1926, S. 3 9 8 - 4 0 1 . — Memoire über den Revolutionsgeist, in Rücksicht auf einige russische Provinzen, und über die Mittel, dessen Fortschritte zu hemmen. In: W B 3, 1957, S. 9 5 - 1 1 2 . Gesellschaftslied. In: Von dazumal bis heutzutage 3, 1983, S. 64. - Der arme Minnesänger (Komp. Karl Maria v. Weber). In: C. M . v. W e b e r : M e i n e Lieder, meine Sänge, hrsg. v. W o l f g a n g Goldhan, Berlin 1986; Ausz.: Romanze „Ueber die Berge mit Ungestüm" [ . . . ] . In: Keller, Spohr, W e b e r (Einl. R o b e r t Spencer), Heidelberg 1984 (Lieder des 19. Jahrhunderts). - Gedanken über

741

das Partikelchen man, M ü n c h e n 1986. - Winrich von Kniprode. In: Diethard H. Klein u. Heike Rosbach (Hrsg.): Ostpreußisches Hausbuch, H u s u m 1989; 2. Aufl. ebd. 1992, S. 3 2 9 - 3 3 1 . — Das Bekänntniß. Ein Lustspiel in gereimten Versen und einem Aufzug [Ms. in der Osterr. Nationalbibliothek, W i e n ] , - Beitr. i n : H a m m o n i a ; Der Teutsche M e r k u r ; Allg. Litteratur-Zt.; Apollo; Zt. für die elegante W e l t ; St. Petersburgische Monatsschrift; Fama für Deutsch-Rußland; Hamburgische AdreßComptoir-Nachrichten; R u t h e n i a ; Morgenbl. für gebildete Stände; Rheinisches Tb. 1811; Das erwachte Europa; Abend-Zt.; Theaterkritiken in der Preuß. Staats-, Kriegs- und FriedensZt. 1814—1816; Erholungen. Eine Slg. v. Erzählungen, R o m a n e n und anderen Aufsätzen von Kotzebue, Lafontaine, Göthe, Jean Paul usw., Bd. 1 - 1 2 , Grätz 1810. W e i t e r e W e r k e , b. denen ~ als Verf. angenommen w i r d ; einige Stücke Ernst v. Pfuels w u r d e n unter ~s N a m e n veröfftl.; vgl. —>• E. Pabst: Der Geliebten. In: Illustrirter R e v a l scher Almanach [ . . . ] , 1856, S. 1 0 4 - 1 0 5 [a.d. Originalhs. v. ~].

Kotzebue 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek Fiche 8025).

der

dt.

Literatur,

: Joseph Lavallee: Philosophisches Gemälde der Regierung Ludwigs des Vierzehnten, oder Ludwig der Vierzehnte vor dem Richterstuhl der Nachwelt, Straßburg 1791. — Gavrila R . Derzavin: Felizens Bild. Aus dem Russischen des Herrn Gawrilo Romanowitsch von Derschawin übersetzt, R e v a l 1792. — Ders.: Videnie Murzy. Der Traum des Mursa, St. Petersburg 1792; wieder i n : Heinrich v. Storch: Gemähide von St. Petersburg 2, R i g a 1794, S. 2 3 3 - 2 4 2 . Ders.: Gedichte des Herrn Staatsraths von Derschawin, Leipzig 1793; M k M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 12610). - Fayan: Der Mann von vierzig Jahren. Ein Lustspiel in einem Aufzug, Augsburg 1794 (Deutsche Schaubühne 12) [Übers, ins Dan., Schwed., Niederl., Engl. Russ. u. Ital.]; Leipzig 1795; o.O. 1797; 2. Aufl. W i e n 1798; Grätz 1799 (Neue Slg. dt. Schauspiele 40); Berlin o.J. — Jean Nicolas Bouilly: Der Taubstumme oder der Abbe de l'Epee. Historisches Drama in fünf Acten, Leipzig 1800 [Ubers, ins Engl., R u s s . , Tsch. U . Serbische]; M k M ü n BEARB.: J. H. D. Zschokke: Das rächende Ge- chen u . a . 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Liwissen. Ein Trauerspiel in vier Aufzügen, W i e n teratur, Fiche 12612); wieder in: Allg. T h e a 1799; 2. Aufl. ebd. 1810 [für das k. k. Hof- terZt. 9, März 1800; Grätz 1800 (Neue Slg. dt. theater bearb.]. — Don Ranudo de Colibrados. Schauspiele 54); W i e n 1801; Berlin 1846 Ein Lustspiel in vier Acten. Nach Holberg f r e y (Bühnenrepertoire des Auslandes 112); Leipzig bearbeitet, Leipzig 1803 [Ubers, ins Schwed., um 1878. — Fragment aus Iwan Iwanow TschudR u m ä n . u. Russ.]; M k M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 - rins noch ungedruckter Reise nach China. Aus dem 1994 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche russischen Original übersetzt. In: Kleine Abent13515); Augsburg 1803 (Neueste deutsche heuer zu Wasser und zu Lande 1, 1802, Schaubühne 4); W i e n 1808; neue Aufl. S. 2 2 3 - 2 5 2 . — Louis Benoit Picard: Die franLeipzig 1836; Stuttgart 1875; vgl. dazu: An- zösischen Kleinstädter. Ein Lustspiel in vier Akten, frage. In: Zt. für die elegante W e l t 118, 2 . 1 0 . Berlin u m 1802; Leipzig 1803; Augsburg 1803 1802, Sp. 948 [Frage „an das Publikum", ob ~ (Neueste deutsche Schaubühne 3); Leipzig weitere Bearb. v. Ludvig Holberg auf die 1824. — Der Schauspieler wider Willen. Ein B ü h n e bringen solle]. — Jean H. F. Lamarte- Lustspiel in einem Akt. Nach dem Französischen liere: Gustav oder Der Minengräber in Schweden. frey bearbeitet, Leipzig 1803 [Ubers, ins N i e d Ein historisches Schauspiel in fünf Akten, übers, v. erl., Dan., Schwed., Ital. u. Russ.]; M k Franz Castelli, o.O. 1806. — Das arabische Pul- M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. ver. Eine Posse in zivei Akten. Nach Holberg frei Literatur, Fiche 12615); W i e n 1804; Augsburg bearbeitet, Leipzig 1810 [Ubers, ins Ungar, u. 1806 (Neueste deutsche Schaubühne 2); W i e n Serbische]; M k M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 - 1 9 9 4 1810; neue, umgearb. Aufl. m . d . U . : Oder Die (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 12616); Seelenwanderung. Schwank in einem Akt, Berlin Augsburg 1810 (Neueste deutsche Schaubüh- um 1876 (Theatercorrespondenz 92). — Alexne 6). - J. Α. K. Musäus: Der Rothmantel. Ein andre Duval: Eduard in Schottland, oder die Volksmährgen nach Musäus für die Bühne bear- Nacht eines Flüchtlings. Ein historisches Drama in beitet, in vier Akten, Leipzig 1817 [Ubers, ins drey Akten von Düval, aus dem vom Verfasser Dan., Kopenhagen 1864]; M k M ü n c h e n u . a . mitgetheilten Manuscript f r e y übersetzt, Leipzig UBERS.

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Kotzebue 1 8 0 4 [Übers, ins Niederl., Engl., Franz., Ital., R u s s . , Tsch. u. Ungar.]; M k M ü n c h e n u. a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 1 4 7 6 3 / 1 4 7 6 4 ) ; W i e n 1 8 0 4 [für die Hoftheater]; Berlin 1 8 0 4 ; Augsburg 1 8 0 4 (Neueste deutsche Schaubühne 6); neue Aufl. Leipzig 1 8 3 6 ; Vorabdr. in Ausz.: Scene aus dem Schauspiel Eduard in Schottland. In: D e r Freimüthige 137, 2 9 . 8 . 1 8 0 3 , S. 5 4 5 4 - 5 4 6 . - Alphonse Louis D i e u d o n n e Martainville: Der todte Neffe. Ein Lustspiel in einem Akt, Leipzig 1 8 0 4 [Ubers, ins Ital., Russ. u. Ungar.]; Augsburg nach 1804 (Neueste deutsche Schaubühne 5); Grätz um 1805. - Joseph Marie Pain u. Pierre Ange Vieillard: Der Vater von ungefähr. Ein Lustspiel in einem Akt, Leipzig 1 8 0 4 [Übers, ins Kroat., Segedin 1 8 4 5 ; W i e n 1 8 0 4 ; Augsburg 1 8 0 4 (Neueste deutsche Schaubühne 2); Nachdr. Grätz 1 8 0 5 . - Jean Nicolas Bouilly: Fanchon, das Leyermädchen. Vaudeville in drey Acten (Komp. Friedrich Heinrich Himmel), Leipzig 1 8 0 5 ; auch als M k [Übers, ins Dan. u. N o r w . ] ; m . d . U . : Nach dem französischen Vaudeville bearbeitet, Bonn um 1 8 0 5 ; o . O . 1 8 0 5 [ T e x t b u c h ] ; W i e n 1 8 0 8 [für das Theater an der W i e n ] ; Berlin 1 8 7 5 ; u . d . T . : Arien und Gesänge aus der Operette Fanchon, das Leyermädchen. In drey Aufzügen [...] Nach dem Französischen Vaudeville übersetzt, Berlin 1 8 0 4 ; o . O . 1 8 0 6 ; o . O . 1 8 1 0 ; Breslau; Berlin um 1 8 2 0 [ T e x t b u c h ] ; neuer rev. T e x t u . d . T . : Fanchon oder das Leyermädchen. Operette in drei Aufzügen (Einf. Hermann Mendel), Berlin nach 1851 (Gustav Modes' O p e r n T e x t - B i b l i o t h e k 92). - M o l i e r e : Die Schule der Frauen. Ein Lustspiel in fünf Acten, Berlin 1 8 0 5 ; M k M ü n c h e n u. a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 1 2 6 1 5 ) ; Nachdr. W i e n 1 8 0 6 ; Ausz.: Probe einer neuen Ubersetzung des Moliere, von Kotzebue. In: D e r Freimüthige 47. — List gegen Mißtrauen. Ein Lustspiel in einem Akte. Nach dem Französischen, Augsburg 1806. — J e a n Nicolas Bouilly: Geschichtchen für meine Föchter, 2 Bde. Leipzig 1811 [Übers, ins T s c h . , Prag 1 8 2 8 ] ; ebd. 1 8 1 2 ; M k Wildberg 1 9 8 9 1 9 9 0 . - Die neue Frauenschule. Ein Lustspiel in drei Akten. Frei bearbeitet nach dem Französischen: Le secret du menage in drey Akten, Leipzig 1 8 1 1 ; ebd. 1 8 1 2 ; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 15483/ 1 5 4 8 4 ) ; W i e n 1 8 1 2 ; Leipzig 1 8 1 5 ; wieder i n : Deutsche Schaubühne oder Dramatische B i bliothek der neuesten Lust-, Schau-, Sing- und

Trauerspiele 13, Leipzig u.a. u m 1814. Laurent d'Engeström: Bericht an Se. Maj. Den König von Schiveden von Seinem Minister der Auswärtigen Angelegenheiten vom 7 Januar 1813. Bekannt gemacht auf Befehl des Königs. Nach dem aus der Königl. Buchdruckerei zu Stockholm erschienenen französischen Abdruck übersetzt, K ö nigsberg 1 8 1 3 [franz. u. dt.]. - R i c h a r d Cumberland: Der Westindier. Ein Lustspiel in fünf Akten, Leipzig 1 8 1 5 [Übers, ins R u s s . , St. Petersburg 1 8 2 3 ] . — Kurze Ubersicht der Manufacturen und Fabriken in Rußland. Nach einem, in Petersburg erschienen, auf Befehl der Regierung bekannt gemachten russischen Original, im Auszuge übersetzt, Königsberg 1 8 1 6 . — Louis B e n o i t Picard: Der Capitain Belronde. Ein Lustspiel in drei Akten, Leipzig 1 8 1 7 ; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 8 0 2 5 ) . — Petr Ivanovic R i c o r d : Erzählung eines russischen Flott-Capitains Rikord von seiner Fahrt nach den japanischen Küsten in den Jahren 1812 und 1813. und von seinen Unterhandlungen mit den Japanern, W i e n u m 1817 [Einl. ~s, S. 1 - 2 6 ] ; Leipzig 1 8 1 7 ; ebd. 1 8 1 8 ; M k M ü n c h e n u. a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur 2 0 1 0 4 ) . — Aleksandr Skarlatovic Sturdza: Betrachtungen über die Lehre und den Geist der orthodoxen Kirche, Leipzig 1817 [Übers, a. d. Franz.]. Bibliothek der Journale, 2 B d e . St. P e tersburg 1 7 8 3 [Zs., in Ausz. aus allen dt. Zs. ersch.; Forts.: St. Petersburgische Bibliothek der Journale, welche in R u ß l . , D t l . , England, Frankreich u. Schweden herauskommen; enth. v. ~ u. a.: Für Freymäurer, am Johannistage 1183. In: B d . 3, 1783, S. 1 6 9 - 1 8 8 (G.); Epistel, an Herrn von **** in St. Petersburg. IN: B d . 5, 1784, S. 1 7 8 - 1 8 9 (G.)]. - Für Geist und Herz. Eine Monatsschrift für die nordischen Gegenden, unter Mitarb. v. —> J o h a n n Frhr. v. Ungern-Sternberg, 4 Bde. R e v a l ; O b e r p a h len; Leipzig 1 7 8 6 - 1 7 8 7 ; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 1 6 9 9 6 / 1 6 9 9 8 ) . - J . Κ . A. Musäus: Nachgelassene Schriften, Leipzig 1 7 9 1 ; neue Aufl. M a n n h e i m 1 8 0 3 [enth. Einige Züge aus dem Leben des guten Musäus, S. 1 - 2 4 ] . — Der Freimüthige oder Berlinische Zeitung für gebildete, unbefangene Leser. Mit Kupfern und Musikblättern, Berlin 1 8 0 3 ; Forts.: ~ mit Garlieb Helwig M e r k e l : Der Freimüthige, oder Ernst und Scherz. Ein Unterhaltungsblatt, 1804—1811 HRSG.:

743 [Übers, ins Niederl., Amsterdam 1 8 0 4 - 1 8 1 7 ] ; M k Erlangen 1997 (Zwischen Polemik und Kritik. Die Zeitschriften des August von Kotzebue 2) [durch diese Zt. machte ~ sich sowohl den Kreis u m Goethe als auch die R o m a n t i k e r zu Gegnern]; Unterreihe: Musikblätter zu dem Freimüthigen, Berlin 1803; Forts.: Musikalische Beilage zum Freimüthigen, Berlin 1805; Unterreihe hrsg. mit Garlieb H e l w i g M e r k e l : Literarischer und artistischer Anzeiger, Berlin 1 8 0 3 - 1 8 0 6 u. 1 8 0 8 - 1 8 1 1 ; M k Erlangen 1997 (Zwischen Polemik und Kritik. Die Zeitschriften des August von Kotzebue 2). — ~ mit Ludwig Ferdinand H u b e r : Taschenbuch auf das Jahr 1807, T ü b i n gen 1806; M k M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur 14764/14765). W i l h e l m von Kotzebue: Versuch einer Beschreibung der Schlacht bey Dürnstein am Ilten November 1805. Nebst einem Plan dieser Schlacht, Königsberg 1807. — Friedrich Samuel v. Eckardt: Hinterlassene Papiere eines Unglücklichen, zum Besten seiner Familie, Leipzig 1808. — Die Biene. Eine Quartalsschrift, 4 H. Königsberg 1808; Nachdr. m . d . U . : Eine Sammlung kleiner Erzählungen, Geschichten, Anecdoten und Miszellen, Berlin 1809; Forts. m . d . U . : [ . . . ] oder neue kleine Schriften. Zweyter Jahrgang, 4 Bde. Königsberg 1809; M k M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 1994 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 13515/13520); M k Erlangen 1997 (Zwischen Polemik und Kritik. Die Zeitschriften des August von Kotzebue 3); M k Hildesheim 1988 (Deutsche Zeitschriften des 18. und 19. Jahrhunderts); Forts.: Die Grille. In zwanglosen Heften, 6 Bde. Königsberg 1 8 1 1 - 1 8 1 2 [Teilübers. ins Schwed. u. Ungar.]; M k M ü n c h e n 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 14106/14107); M k Hildesheim 1996 (Deutsche Zeitschriften des 18. und 19. Zeitschriften) ; M k Erlangen 1997 (Zwischen P o lemik und Kritik. Die Zeitschriften des August von Kotzebue 4); m . d . U . : Eine Sammlung von Geschichten, die sich ganz artig lesen lassen, von Gedanken, die auch gedruckt zollfrey sind und von Betrachtungen über Dinge, die betrachtet werden dürfen, W i e n 1 8 1 2 - 1 8 1 3 ; 3 Bde. W i e n 1826 [antinapoleonische Zs.]. — Geist aller Journale, 6 H. R i g a 1809 [Paralleltitel: Geist der Journale; Mitarb. v. —»• Johann Frhr. v. U n g e r n - S t e r n berg]. - ~ mit Heinrich Zschokke u. Karl Gotthard Graß: Erheiterungen. Eine Monatsschrift für gebildete Leser, Aarau 1 8 1 1 - 1 8 2 7 [nur

Kotzebue anfangs v. ~ hrsg.; teilw. Ubers, ins S c h w e d . , Norrköping 1812]; M k Erlangen 1997 ( Z w i schen Polemik und Kritik. Die Zeitschriften des August von Kotzebue 5). — Das russischdeutsche Volks-Blatt, Nr. 1 - 3 9 , Berlin 1813; Nachdr. m . d . U . : Nachgedruckt anläßlich des 35. Jahrestages der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution, ebd. 1952; Forts.: Ergänzungs-Blätter zum Russisch-Deutschen Volksblatt, Nr. 1 - 1 0 , ebd. 1813; Nachdr. ebd. 1952. — Königsberger Theaterblatt, Nr. 1 — 52, Königsberg 1815 — 1816. — Moritz von Kotzebue: Der russische Kriegsgefangene unter den Franzosen [...] herausgegeben von dessen Vater [ . . . ] , Leipzig 1815; Frankfurt/M; Leipzig 1816; Karlsruhe 1816; W i e n 1816; ebd. 1842 [Übers, ins S c h w e d . , Engl. u. U n g a r . ] . — Literarisches Wochenblatt, 6 Bde. W e i m a r 1 8 1 8 - 1 8 2 0 ; M k M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur, Fiche 16704/16710); M k Erlangen 1997 (Zwischen Polemik und Kritik. Die Zeitschriften des August von Kotzebue 7). Moritz von Kotzebue: Reise nach Persien mit der Russisch Kais. Gesandtschaft im Jahre 1817, W e i m a r 1819; Brünn 1820; W i e n 1825 (Museum der neuesten und interessantesten Reisebeschreibungen für gebildete Leser 6). BRIEFE: Vgl. Goedeke 15, S. 1 7 4 - 1 8 1 . Adolph Müllner (Hrsg.): Kotzebue's LiteraturBriefe aus der Unterwelt, Braunschweig 1826. — Jürg Mathes: Aus Briefen Kotzebues an seinen Verleger Kummer. In: JbFDtHochstifts 1969, S. 2 3 3 - 3 0 7 . - J ü r g Mathes: Kotzebues Briefe an seine Mutter. In: JbFDtHochstifts 1970, S. 3 0 4 - 4 3 6 [31 Br.]. - Jürg Mathes: Nachtrag zu ,Kotzebues Briefe an seine Mutter'. In: JbFDtHochstifts 1971, S. 4 8 3 - 4 8 5 . - Bernd Maurach (Hrsg.): Der Briefwechsel zwischen August von Kotzebue und Carl August Böttiger, Bern; Frankfurt/M u . a . 1987; R e z . v. W y n f r i d Kriegleder. In: Jb. des W i e n e r Goethe-Verems 92/93, 1 9 8 8 - 1 9 8 9 , S. 2 4 9 - 3 5 0 ; v. Leif Ludwig Albertsen. In: Germanistik 31/ 1, 1990., S. 153; v. W o l f g a n g Albrecht. In: Deutsche Literatur-Zt. 1 1 2 / 5 - 6 , 1991, Sp. 3 3 8 - 3 4 1 . - Herbert G. Göpfert: Zu zwei unveröffentlichten Briefen August von Kotzebues an seinen Verleger Paul Gotthelf Kummer. In: W o l f g a n g Frühwald u . a . (Hrsg.): Zwischen Aufklärung u. Restauration. Sozialer W a n d e l in der dt. Literatur ( 1 7 0 0 - 1 8 4 8 ) , Tübingen 1989, S. 3 6 5 - 3 7 9 (Studien und Texte zur

Kotzebue Sozialgeschichte der Literatur 24). — Br. an seine Schwiegermutter Friederike Marie v. Krusenstiern vom 7 . 1 2 . 1 8 1 8 unter: http:// www.utlib.ee/ekollekt/autograafid/k/kotzebuel.pdf

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Almeria; Der Lügenfeind; Die Quäker; Das unsichtbare Mädchen ; Bd. 6: Die Rosen des Herrn von Malesherbes; Die beiden kleinen Auvergnaten; Die Masken; Der arme Poet; Das getheilte Herz; Die respectable Gesellschaft; Der Fluch des Römers; Die Nachtmütze des Propheten Elias; Die seltene A U S G A B E N : Mathias Weiss u. a. (Ubers.): Theatre Krankheit; Zwei Nichten für Eine; Braut und de Kotzebue, Paris 1799. — Charles Smith u.a. (Ubers.): The dramatic works of Baron Kotzebue, Bräutigam in Einer Person; Bd. 7: Der Kosak und der Freiwillige; Bäbbel oder aus zwei Uebeln das 2 Bde. New York 1800; M k ebd. 1985 [Bd. 1: kleinste; Der schelmische Freier; Die Rückkehr der The Count of Burgundy; La Peyrouse; Indigence, Freiwilligen, oder das patriotische Gelübde; Wer and nobleness of mind; The wild youth; The virgin weiß, wozu das gut ist; Der Shawl; Der Verof the sun; Adelaide of Wulfingen; Bd. 2: Self schwiegene wider Willen, oder die Fahrt von Berlin immolation; The happy family; The force of calnach Potsdam; Die Seelenwanderung, oder der umny; The widow and the riding horse; Pizarro; Schauspieler wider Willen auf eine andere Manier; The East Indian], — A. Freund (Hrsg.): Blüthen Der Educations-Rath; Drei Väter auf Einmal!; und Blumen des Geistes und des Gefühls. Aus Die Uniform des Feldmarschalls Wellington; Kotzebue's Schriften, Wien 1819; neue Aufl. Bd. 8: Der Ruf; Der Citherschläger und das ebd. 1824. - Karl Friedrich Müchler (Hrsg.): Gaugericht; Die Bestohlenen; Der gerade Weg ist August von Kotzebue's Gedanken, Bemerkungen der beste; Die Wüste; Der Freimaurer; U. A. w. g. und Witzworte. Aus seinen Schriften gesammelt, oder die Einladungskarte; Marie; Der Spiegel, oder Berlin 1819; M k München u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 Laß das bleiben; La Peyrouse; Bd. 9: Die Ver(Bibliothek der dt. Literatur). — Dramatische kleidungen ; Der fürstliche Wildfang oder Fehler und Spiele zur geselligen Unterhaltung, 9 Bde. Stutt- Lehre; Die Rosenmädchen; Die Selbstmörder; Die gart 1822 [Bd. 1: Das Urtheil des Paris; Die eifersüchtige Frau; Verlegenheit und List; Die Frau Tochter Pharaonis; Rübezahl; Incognito; Die Uhr vom Hause]. — Zwölf kleine Bühnenspiele, Stuttund die Mandeltorte; Sultan Bimbambum oder der gart 1822. - Neueste Ausgabe seiner Romane, Triumph der Wahrheit; Die barmherzigen Brüder; Erzählungen, Geschichten, Anekdoten und MisCleopatra; Unser Fritz; Die schlaue Wittwe oder zellen. Erheiterungs-Bibliothek für Freunde rodie Temperamente; Der Hahnenschlag; Ariadne auf mantischer Leetüre, 31 Bde. W i e n 1824—1826. — Naxos; Bd. 2 : Die hübsche kleine Putzmacherin; Auserlesene Schriften, Heidelberg 1827 (DeutDer Gimpel auf der Messe; Die Sparbüchse oder der sche Anth. oder Blumenlese aus den Klassikern arme Candidat; Hygea; Mädchenfreundschaft, oder der Deutschen 87). - Aphorismen, Heilbronn der türkische Gesandte; Der Trunkenbold; Die 1826 (Etui-Bibliothek der dt. Classiker 100). Beichte; Die gefährliche Nachbarschaft; Das Köst- Sämmtliche dramatische Werke, 44 Bde. Leipzig lichste; Eulenspiegel; Die Brandschatzung; Das 1 8 2 7 - 1 8 2 9 ; M k Weimar; Wildberg 1 9 8 9 verlohnte Kind; Bd. 3 : Der Sammtrock; Das liebe 1990; M k München u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (BiDörfchen; Der Kater und der Rosenstock; Kaiser bliothek der dt. Literatur). — Ausgewählte UnClaudius; Das Lustspiel am Fenster; Das Strand- terhaltungen, 34 Bde. Wien 1 8 2 8 - 1 8 3 0 . recht; Das Posthaus in Treuenbrietzen; Der Lei- Dramatische Werke, 119 Bde. neueste Aufl. neweber; Der Stumme; Die Erbschaft; Der Graf Wien 1828 — 1830. — Anthologie aus August von von Gleichen; Der Deserteur; Bd. 4: Die engli- Kotzebues dramatischen Spielen. Mit Biographie schen Waaren; Die Seeschlacht und die Meerkatze; und Portrait, 2 Tie. Hildburghausen; New Das Landhaus an der Heerstraße; Der kleine De- York u.a. 1829 (Cabinets-Bibliothek der Dt. klamator; Der Hagestolz und die Körbe; Die Classiker 4 8 - 4 9 ) ; Miniaturausg. ebd. 1829 Abendstunde; Herr Gottlieb Merks, der Egoist und (Miniatur-Bibliothek der dt. Classiker 48 — Criticus; Pandorens Büchse. Nach der Fabel des 49); ebd. 1834 (Neue Cabinets-Bibliothek der Hesiod; Die Zerstreuten; Der häusliche Zwist; Des dt. Classiker 61); ebd. um 1 8 5 0 - 1 8 5 5 (MeyEsels Schatten oder der Proceß in Krähwinkel; Der er's Groschen-Bibliothek der Dt. Classiker für Harem; Bd. 5: Die Feuerprobe; Blind geladen; alle Stände 8 5 - 8 6 ) . - Johann Ekkenstein Der arme Minnesinger; Die Komödiantin aus (Hrsg.): Preziosen für Wiz, Verstand und Herz. Liebe; Das zugemauerte Fenster; Die Glücklichen; Eine Sammlung von Sentenzen, Aforismen und Die alten Liebschaften; Feodore; Das Thal von Maximen aus dem Gebiete der Lebensfilosofie,

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Kotzebue

Natur- und Menchenkenntniß. Aus den Werken gender Männer des ehem. Otis. 1/1); ebd. 1809; o.O. um 1813. — B. Thompson: Biographical acdes Herrn von Kotzebue, Zittau; Leipzig 1 8 2 9 count of Baron ~ to which is added a brief statement [Selbstverl.]. — Ausgewählte prosaische Schriften, of his dramatic works, London 1801 (The German enthaltend die Romane, Erzählungen, Anekdoten Theatre 1). - Ueber ~s Schauspiele, u. ihr Schicksal und Miszellen, 45 B d e . W i e n 1 8 4 2 - 1 8 4 9 ; M k zu Pans. In: Kronos 1, 1801, 1 3 8 - 143. - AnM ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. onym: ~ als Knabe, Jüngling, Gatte, Schriftsteller u. Literatur, Fiche 1 4 7 6 6 / 1 4 7 8 7 ) . Ausgewählte Exulant, Breslau 1802 (Biogr. Darstellungen merkdramatische Spiele. Mit der Biographie und dem würdiger glücklicher und unglücklicher Menschen Portrait des Verfassers, Hildburghausen; N e w 1): Mk München u.a. 1 9 9 0 - 1994 (Bibliothek der Y o r k 1 8 4 4 (Familien-Bibliothek des D t . dt. Literatur, Fiche 6803/6804). - C. F. P. Masson: Classiker 9 8 ) ; ebd. u m 1850. — G e o r g B ö t t i Lettres d'un Fra^ais ä un Allemand, servant de cher (Hrsg.): Ausgewählte Lustspiele, Leipzig reponse ä Mr. Basel; Koblenz 1802. - Für Herrn 1 8 6 3 [Die deutschen Kleinstädter; Pagenstreiche; ~ gegen H. v. Masson. In: Zt. für die elegante Welt 105, 2. 9.1802, Sp. 839 - 843 [zur Biogr. ~s u. zum Pachter Fedlktimmel; Der Wirrwarr; Die respectable Gesellschaft; Die Zerstreuten; Die gefährliche Revaler Theater]. - F. W. v. Scholz: Uber ~ in den vorzüglichsten u. interessantesten Verhältnissen als Nachbarschaft]; 2. verm. Aufl. Leipzig 1 8 7 3 ; 3. verm. Aufl. ebd. 1907. — Gedanken über die Mensch, Dichter u. Geschäftsmann. Mit Rücksicht Freiheit des Willens. Dichtung [...]. Aufschluß auf das merkwürdigste Lebensjahr, den litterarischen Verbindungen, Unternehmungen u. Felden desselund Verklärung über und nach dem Ausbruch der ben, Frankfurt/M 1802. - J. C. Kaffka (anonym): Verzweiflung. Nach einem Unterlassenen ManuNoethige Erläuterungen zu der Schrift des Herrn script, Neuschönefeld (b. Leipzig) 1 8 6 6 . — Sechs von Das merkwürdigste Jahr meines Lebens von ausgewählte Theaterstücke. Neue Ausgabe, W i e n einem Freunde der Wahrheit, Leipzig 1802. 1 8 6 6 . — Auswahl dramatischer Werke, 10 Bde. Ders.: Interessante Beiträge zu den Nöthigen ErLeipzig 1 8 6 7 - 1 8 6 8 . - A d o l f Hauffen (Hrsg.): läuterungen über Herrn ~s merkwürdigstes Jahr Kotzebue und Collin, Stuttgart u m 1 8 9 1 ; seines Lebens. Nebst einer Beilage über seine jüngst Nachdr. T o k y o 1974 (Deutsche National-Liersch. kurze und gelassene Antwort, Leipzig 1803. — Zt. für die elegante Welt, 1803 [mehrere Art. in terattur 139 (157). Das Drama der klass. PeriReaktion auf ~s Zs. „Der Freimüthige"]. — Jüngste ode 2). — Der Tausendkünstler und andere GeSchicksale des Herrn Kollegienrath Seine verschichten (III. 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Kotzebue, Moritz von * 3 0 . 4 . 1 7 8 9 Gut K i e c k e l i m Distrikt A l i e n tacken (E), f 2 2 . 2 . 1 8 6 1 W a r s c h a u ; V a t e r A . v. K o t z e b u e ; M u t t e r : Friederike J u l i e D o rothea, geb. v o n Essen aus R e v a l ; B r u d e r —> O . v. K o t z e b u e ; Stiefbruder —>• W . v. K o t zebue. Schulbesuch in Reval, zwei Jahre Kadettenkorps in St. Petersburg, 1 8 0 3 - 1 8 0 6 m i t sein e m älteren B r u d e r O t t o u n t e r s e i n e m seit 1 8 0 1 a n g e h e i r a t e t e n O n k e l —> A . v. K r u s e n stern W e l t u n r s e g l u n g . 1 8 0 6 u. 1807 Kriegst e i l n e h m e r b. d e n F e l d z ü g e n der P r e u ß e n g e g e n N a p o l e o n , s c h w e r v e r w u n d e t b. der Schlacht v o n Friedland, i m F e l d z u g v. 1 8 1 2 L e u t n a n t b. Generalstab des Grafen W i t t g e n stein, geriet a m 1 0 . 8 . 1 8 1 2 i n der N ä h e v. P o l o z k ( i m N o r d e n W e i ß r u ß l a n d s ) i n franz. Kriegsgefangenschaft, w u r d e nach Frankreich geführt u. z w e i J a h r e später befreit. 1 8 1 6 b e gleitete er die Gesandtschaft unter General J e r m o l o w nach Persien, O b e r q u a r t i e r m e i s t e r 1 8 2 2 für d. kaukasische Korps u. 1 8 2 3 z u m Obersten ernannt, dann für d. R e s e r v e t r u p p e n , ab 1831 für den Stab d. M i l i t ä r s i e d l u n gen. N o c h 1 8 3 1 w u r d e ~ Stellv. G e n e r a l Q u a r t i e r m e i s t e r der R e s e r v e a r m e e gegen

Kotzebue

750

Polen, C h e f der Abt. Schirrmann, Militärchef v. Schaulen (Lit), G e n e r a l m a j o r ; 3 Jahre später B r i g a d e k o m m a n d e u r , 1845 K o m m a n d e u r der 4. Infanteriedivision, 1846 — 1854 K o m m a n dant der Festung Ivangorod, 1847 Generalleutnant. 1855 Senator des W a r s c h a u e r D e partements. ~ erhielt zahlr. O r d e n , oo H e l e n e Bsse. v. d. H o w e n (f 1877). WERKE: Der russische Kriegsgefangene unter den Franzosen f...] herausgegeben von dessen Vater

[...], Leipzig 1815; F r a n k f u r t / M ; Leipzig 1816; Karlsruhe 1816; W i e n 1816; ebd. 1842 [Ubers, ins S c h w e d . , Engl. u. U n g a r . ] . — Voyage de St. Petersbourg ä Tauris, o . O . 1817. — Reise nach Persien mit der Russisch Kais. Ge-

sandtschaft im Jahre 1817, hrsg. v. August v. K o t z e b u e ; W e i m a r 1819; B r ü n n 1820; W i e n 1825 ( M u s e u m der neuesten u n d interessantesten Reisebeschreibungen f u r gebildete Leser 6); u . d . T . : Skizzen aus Moritz von Kotzebues Reise nach Persien mit d. Russisch-Kaiserl. Ge-

sandtschaft im Jahre 1817, W i e n 1829 (Ausgew. U n t e r h a l t u n g e n 24); N a c h d r . d. Ausg. v. 1819 C h e s t n u t Hill, Massachussetts 2002 [Ubers, ins Engl., N i e d e r l . , S c h w e d . , Pol., Franz. u. Persische]. UBERS.: P e t r I v a n o v i c R i k o r d : Erzählung des Russischen Flott-Capitains Rikord von seiner Fahrt nach den japanischen Küsten in den Jahren 1812 und 1813, und von seinen Unterhandlungen mit

den Japanern, Leipzig 1817; M k 1 9 9 3 - 1 9 9 8 [a.d. Russ.].

Hildesheim

Meusel 1816, 18, 425. - Liter. Suppl. zum Ostsee-Prov.Bl. 6, 1827, 32. - Recke/Napiersky. - Hamberger/Meusel 1834, 18; 23. RBS 1918. - GH Est 3, 149. - DBBL 1970. DBA 698, 8 - 13. - BaBA 178, 7 5 - 7 8 . LITERATUR:

Kotzebue, Otto von

d e m Schiff R j u r i k (Zweimaster, 180 T o n n e n , 8 K a n o n e n , extra in Abo gebaut) in der Südsee, Beringsee (dort bis h e u t e nach ~ b e n a n n t e r Sund), Kalifornien, Hawaii, die M a r shall-Inseln, Marianen u. Philippinen, begleitet v. d e m D i c h t e r u. Naturforscher Adelbert v. Chamisso (1781 — 1838), der die E r f a h r u n g e n ebenfalls festhielt, oo 1 . 1 2 . 1 8 1 8 in Mecks (E) Amalie Z w e i g ( 1 7 9 8 - 1 8 7 3 ) . Seit 1818 Kapitänleutnant b. der kais.-russ. Gardemarine, 1819 — 1822 Dienst f ü r besondere Aufgaben b. O b e r k o m m a n d e u r Spiridov in Reval, leitete 1823 — 1826 als K o m m a n d e u r der Predpriatie ( U n t e r n e h m u n g ) eine weitere Expedition, die aber besonders handelspolitischen Interessen u. der U n t e r b i n d u n g des Schmuggels an den russ.-amerik. Grenzen dienen sollte. 1826 Kapitän II. Ranges, ab 1817 erhielt er das K o m m a n d o über das Linienschiff „Peter I." u. die 23. Flottenequipage, 1828 zur Gardeequipage k o m m a n d i e r t , 1929 Kapitän I. R a n g e s . 1830 aus gesundheitlichen G r ü n d e n a. d. Dienst entlassen, dann als Landwirt auf seinem G u t Kau (E). WERKE: Entdeckungs-Reise in die Süd-See und nach der Berings-Straße zur Erforschung einer nordöstlichen Durchfahrt. Unternommen in den Jahren 1815, 1816, 1817 und 1818 auf Kosten Sr. Erlaucht des Herrn Reichs-Kanzlers Grafen Rumanzoff auf dem Schiffe Rurick [ . . . ] , B d . 1 u.

2, W e i m a r " 1821; W i e n 1825; M k N e w H a v e n , C o n n e c t i c u t 1965; M k O t t a w a 1987; M k M ü n c h e n 1 9 9 0 - 1 9 9 4 ; M k Hildesheim 1 9 9 3 - 1 9 9 8 ; M k Stuttgart 1996 (BrasilienBibliothek 109) [Ubers, ins R u s s . , Engl., Niederl.]. -

Neue

Reise

um die Welt,

in den

Jahren 1823, 24, 25 und 26, 2 Bde. W e i m a r ; St. Petersburg 1830; 2. Ausg. Leipzig 1851 (Die n e u e r e n Entdeckungsreisen 1); M k O t tawa 1983; M k Hildesheim 1 9 9 3 - 1 9 9 8 ; M k W o o d b r i d g e , C o n n e c t i c u t 1996 [Übers, ins R u s s . , Engl., N i e d e r l . , S c h w e d . , Dän., Rumän.].

* 30. (j. 19.) 12.1787 R e v a l (E), f 3 . 2 . 1 8 4 6 R e v a l ; Eltern w i e sein B r u d e r —»• M . v. K o t zebue; Stiefbruder —> W . v. Kotzebue. Schulbesuch in R e v a l u. St. Petersburg, ab 1796 Seekadettenkorps in Kronstadt, M a r i n e - A U S G A B E N : Putesestviia vokrug sveta, hrsg. v. offizier in russ. Diensten, 1 8 0 3 - 1 8 0 6 mit Georgii Vladimire vic Ianikov, M o s k a u 1848; seinem j ü n g e r e n B r u d e r Moritz u n t e r seinem M k Cambridge, Massachussetts 1967 [russ. seit 1801 angeheirateten O n k e l —> A. v. Ausg. beider Reiseberichte]. — Entdeckungsreise Krusenstern Weltreise auf d e m Schiff N a - in die Südsee ..., 2 Bde. für die J u g e n d bearb. v. dezda. 1811 — 1814 Dienst i m Kriegshafen A r - J o h a n n Andreas Christian Hildebrand, H a n changelsk, 1811 Leutnant. 3 0 . 7 . 1 8 1 5 - 3 . 8 . n o v e r 1821; M k 1996. - Zu den Eisbergen und Mit der ,Rurik' um die Welt 1818 K o m m a n d e u r der v o n Graf R o m a n z o f f Palmenstränden. 1815-1818, hrsg. v. Detlef B r e n n e c k e , ( R u m j a n c e v ) unterstützten Expedition mit

751 Stuttgart 2004 [Klapp.: „Jahrhundertelang hatten E n t d e c k e r nach einer V e r b i n d u n g v o n Atlantik u n d Pazifik i m N o r d e n Amerikas gefahndet — vergeblich! 1815 trat ein weiterer A b e n t e u r e r die Fahrt gen N o r d e n an: O t t o von Kotzebue. Zunächst f ü h r t e die Reise in idyllische Gefilde: in die Inselwelt des Stillen Ozeans. D o c h bald w u r d e es Zeit, an die Hauptaufgabe der Expedition zu d e n k e n . Im S o m m e r 1816 erreichte K o t z e b u e die BeringSee. Endlich schien das Ziel in greifbarer N ä h e : ,Ich kann nicht beschreiben, w e l c h ein seltsames G e f ü h l m i c h ergriff, bei d e m G e danken, dass ich vielleicht v o n der N o r d o s t D u r c h f a h r t stand, dass das Schicksal m i c h auserkoren hatte, ihr E n t d e c k e r zu sein.' D o c h das Schicksal hatte andere Pläne ... " ] . LITERATUR: Adelbert von Chamisso: Bemerkungen und Ansichten auf einer Entdeckungsreise, 1821; erw. Fass.: Reise um die Welt mit der Romanzoffischen Entdeckungs-Expedition, 1836; Neuaufl. Berlin 1978 [enth. u.a. auch versteckte Anklagen gegen ~s Charakter, wiss. Verständnis u. Führung d. Expedition], — Adam v. Krusenstern: Instructionen an den Herrn Lieutnant Kotzebue, Commandeur des Schiffes Rurik. In: St. Petersburgische Zs. 13, 1824, 2 2 - 4 7 . - W. Ellis: A Vindication of the South Sea missions from the misrepresentations of .., London 1831. - Recke/Napiersky. - Hamberger/Meusel 1834, 23. - Inland 1846, 212. Schmidt 1854, 24, 1848, 8 9 2 - 8 9 3 . - Poggendorff 1, 1863, 1307. - Embacher 1882. - ADB 16. RBS 1918. - A. C. Mahr: The visit of the „Rurik" to San Francisco in 1816, Stanford; London 1932. GH Est 3, 150. - Nolle 1940, 91 f. - A. Targonsla: ein Forschungsreisender. In: Dt. Post aus dem Osten 12, 1940, Nr. 3, 1 9 - 2 0 . - A. D. Dobrovol'skij: In: Russkie moreplavateli, Moskva 1953. - Anonym: On the ambitious projects of Russia in regard to North West America, with particular reference to New Albion & New California, by an Englishman, San Francisco 1955 [Vorw. George P. Hammond]. — Kosch. — DBBL 1970. - DBA 698, 1 4 - 2 3 ; II 748, 107. - BaBA 178, 7 9 - 8 6 . - G. R . Barratt (Hrsg.): Russian exploration in the Mariana Islands 1817 — 1828, Saipan 1984 (Report Micronesian Archaeological Survey 17). — Erik Thomson: Baltische Gedenktage. In: Jb.d.balt.Dtt. 34/1987 (1986), 1 8 4 - 190. - O G T 1987. - E. Mornin: Through Alien Eyes. The Visit of the Russian Ship ,Rurik' to San Francisco in 1816 an the Men behind the Visit, Oxford u. a. 2002 (North American Studies in 19th-century German Literature 32).

Kotzebue Kotzebue, Wilhelm Augustsohn)

von

(Ps.

Wilhelm

* 19. (j. 7.) 3.1813 R e v a l (E), f 5.11. (j. 24.10.) 1887 R e v a l ; Vater A. v. K o t z e b u e ; M u t t e r : W i l h e l m i n e Friederike, geb. v. K r u senstiern a. d. Hause Loal (E); Stiefbrüder —>• Μ . u. Ο . v. Kotzebue. Schule in Zarskoje Selo (südl. v. St. Petersburg). Seit 1832 i m russ.-diplomatischen Dienst des Zaren f ü r Auswärtige Angelegenheiten. Als Gesandter gelangte ~ nach D r e s den, A l t e n b u r g (Sachsen) u. Berlin, oo 1839 Aspasie Egorovna Fürstin Kantakusin (f 1891). 1839 b. G e n e r a l - G o u v . in Kiev, 1 8 4 1 - 1 8 4 5 Legationssekretär der russ. Gesandtschaft in Karlsruhe, seit 1847 auf d e n G ü t e r n seiner Ehefrau außer Dienst in R u m ä n i e n , dort auf d e m G u t in Balusesti literar. Tätigkeit, Einfluß auf die r u m ä n . Literatur, daher auch findet die intensivste R e z e p t i o n u. literaturwiss. B e schäftigung mit ~ in R u m ä n i e n statt, w o v. a. seine Vermittlung zw. der dt. u n d der r u m ä n . Kultur gewürdigt wird. 1857 Karlsruhe, 1858 — 1862 Legationssekretär in Dresden, 1865 Geschäftsträger e b d . , W i r k l i c h e r Staatsrat, 1 8 6 5 - 1 8 6 9 Geschäftsträger in Karlsruhe; 1869 — 1878 Gesandter in Dresden u. Altenb u r g sowie 1 8 7 8 - 1 8 7 9 in Bern. 1879 G e h e i m e r R a t , 1882 R ü c k k e h r nach E, lebte auf seinem G u t O r r e n h o f (E), 1884 Mitgl. der r u m ä n . Akad. A n o n y m : Zwei Sünderinnen. Drama in 3 Aufzügen, 1838; Karlsruhe 1867. — Rumänische Volkspoesie, ges. u. geordnet v. B. Alexandri, Berlin 1857; M k M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur 8). A n o n y m : Aus der Moldau. Bilder und Skizzen. Von W. ν. Κ., Leipzig 1860 (Carl B. Lorck's Eisenbahnbücher). — A n o n y m : Kleine Geschichten aus der großen Welt. Novellistische Studien, D r e s d e n 1862; 2. v e r m . Aufl. Leipzig 1880. — A n o n y m : Laskar Viorescu. Ein moldauisches Genrebild, Leipzig 1863 [beeinflußte die b e i d e n r u m ä n . Schriftsteller Nicolae Filinron ( 1 8 1 9 - 1 8 6 5 ) u. Duiliu Zamfirescu ( 1 8 5 8 - 1 9 2 2 ) ] . — U P s . : Ein unbarmherziger Freund. Dramatische Kleinigkeit in 1 Aufzug, D r e s d e n u m 1864 [bereits a.d. 30er J a h r e n ] . A n o n y m : Es ist nicht Alles Gold was glänzt. Proverbs in einem Aufzuge, Karlsruhe 1867. U P s . : Natürliches und künstliches Leben. Eine Erzählung, Karlsruhe 1869; M k W i l d b e r g WERKE:

Rraack-Luther

752

1 9 8 9 - 1 9 9 0 (Edition Corvey). - Baron Fritz Reckensteg, Stuttgart 1877 (Deutsche R . - B i bliothek Jg. 5, Bd. 1); m . d . U . : Roman, 2 Bde. Leipzig; Gera 1885 (Grenzboten-Slg. R . 1, 23/24).

(375), 1980, S. 8 - 9 [~ beschreibt ihre K i n derzeit in e i n e m est. Past, bis zur U m s i e d l u n g 1939]. - Ziehende Wolken, Lahr-Dinglingen 1983 (Telos-Bücher 70369, Telos-Grossdr.Tb.) [E.; U m s i e d l u n g a. d. Perspektive eines UBERS.: Ν . I. Gretsch: Uber das Werk: „La mutterlosen Kindes]. — U n t e r R e n a t e Kraack: Russie en 1839" par le Marquis de Custine, Narva. Ein Gang durch die Stadt meiner Väter. In: Paris; Heidelberg 1844; 2. v e r m . u. verb. Aufl. N O A r c h 8 3 / 8 4 , 1986, S. 2 0 1 - 2 3 2 . - Rosen aus dem Meer und andere Erzählungen, Berlin Heidelberg 1844 [a.d. Russ.]. 1991. - Sie lebten und sie starben. Chronik einer HRSG. : August von Kotzebue. Urtheile der ZeitPastorenfamilie aus dem Baltikum, Berlin 1991 genossen und der Gegenwart, D r e s d e n 1881. BRIEFE: Schriftsteller und Militär (1813-1897), (Frieling Erinn.) [Aut.; C h r o n i k ihrer eigenen B a d e n ; Karlsruhe; Dresden 1865 — 1867. - Fam. mit b e s o n d e r e m A u g e n m e r k auf die Wilhem von Kotzebue's Briefe an seine Tochter Biogr. ihres Vaters. Ausgehend v o n d e m Marie zu ihrem Eintritt in die Welt, Dresden Schicksal ihrer Großeltern (1894) beschreibt 1875. - K . - H . Schroeder: Ein unbekannter Brief sie den Z e i t r a u m bis z u m T o d e ihres Vaters von ~ über die Unruhen 1848 in der Moldau. I n : 1961]. — Ich singe das Herrschinger Lied. Eine Südostforschungen 30, 1971. Spurensuche, Berlin 1991; 2. Aufl. ebd. 1992 LITERATUR: Nekro. in: Rig.Zt. 1887, Nr. 248. [Klapp.: „ U m auf den Spuren ihrer J u g e n d zu GH Est 3, 154. - Constantin Turcu: Ein deutscher wandeln, reist die A u t o r i n ins bayrische Reisender im vorigen Jh. im Kreis Neamt, 1942. - Herrsching, in d e m sie in der Nachkriegszeit Kosch. - The education of a Russian Statesman. mit ihrer Familie als Flüchtling lebte. Sie verThe Memoirs of Ν. K. Giers, Berkley, Cal. 1962. - lebt dort einen w u n d e r s c h ö n e n U r l a u b voller DBBL 1970. - Horst Fassel: Ein „Tacitus Rumä- R ü c k e r i n n e r u n g e n u n d R ü c k b e s i n n u n g e n . " ] . niens". In: Neuer Weg, Bukarest 1976 [Bezeich- - Allein, mein Gott, mit Dir. Impressionen aus nung geht auf den Germanisten Patrascanu zurück]. Deutschland, Finnland, der Schweiz und Kanada, - O G T 1987. - Redlich 1989. - BaBA 178, 9 2 Berlin 1992 (Frieling Erinnerungen) [Ur93. laubserinn.] . — Kindlich durchs Leben. Ein Schicksal in Gottes Hand, Berlin 1993 (Frieling — K r a a c k - L u t h e r , R e n a t e , g e b . Kraack n e u e Texte) [Besinnliche Episoden a. d. Leben * 2 4 . 1 . 1 9 3 3 Narva (E); Vater: Wilfried Ernst der Benita R a t h , die i m m e r K i n d bleiben Kraack (f 1 9 . 1 . 1 9 6 1 ) , ev. Pfarrer, Religions- wollte, weil G o t t K i n d e r ganz besonders liebt]. lehrer u. R e k t o r der D t . Schule in N a r v a ; - Zarte Maiglöckchen. Geschichten voller ZuverM u t t e r : K o s e n a m e Lenchen ("f 1 . 2 . 1 9 3 3 ) , sicht, Berlin 1996 (Frieling Belletristik) [die Kindergärtnerin u. später Pastorin in Narva. heiter-besinnlichen Gesch. verraten einiges Bis zu i h r e m 7. Lebensjahr w u c h s sie o h n e ü b e r die Lebensart der Autorin, die n e b e n h e r M u t t e r auf, da diese kurz nach ihrer G e b u r t versch. R e d e w e n d u n g e n ihrer bait. H e i m a t in gestorben war, 1939 Umsiedlung, d a u e r n d e Erinn. bringt]. - Goldene Kindertage. In treuem Orts- u. Schulwechsel i m Krieg, w ä h r e n d der Gedenken der baltischen Heimat gewidmet, Berlin Flucht u. in den Nachkriegsjahren, offen2000. sichtlich anfänglich schwieriges Verhältnis zw. Stiefmutter Gundel (Kosenamen) u. 1 9 4 0 - HRSG.: Wilfried Kraack: Die deutsche Schule in L ü n e b u r g 1991; ebd. 1999 1943 Piasken-Sandfelde, 1 9 4 4 - 1 9 4 5 G o t e n - Narva 1919-1939, (Lüneburger ostdeutsche D o k u m e n t a t i o n e n hafen (Gdingen nördl. v. Danzig), 1945 Flucht 17) [als Ms. gedr.; aus Aufz. v. W . Kraack u. a. ins bayerische Herrsching, 1950 O b e r f r a n k e n , Q uellen]. 1952 Abitur in C o b u r g , Ausbildung zur m e dizinisch-technischen Assistentin in Erlangen, Literatur: Kosch. 1 9 5 6 - 1 9 8 9 in R e g e n s b u r g , trat i m N o v . 1989 vorzeitig i . R . U n t e r R e n a t e Kraack: Goldene Kindertage. Eine Kindheit in Narva, Lahr-Dingling e n ^ 1979 (Telos-Bücher 249, T e l o s - G r o ß d r u c k - T b . ) ; R e z . v. E. T h o m s o n . I n : B B 2

WERKE:

Krachtin

Schroeder, Hans v o n

K r a n n h a l s , H a n n s D e t l e f , seit 1945 v o n * 5 . 9 . 1 9 1 1 R i g a (L), f 2 4 . 3 . 1 9 7 0 L ü n e b u r g ; Vater: W a l t e r Κ . , B a n k b e a m t e r ; M u t t e r : Margot, geb. Klawitter.

753 Siedelte bereits vor der v e r o r d n e t e n U m s i e d lung 1930 nach Dtl. über, K r o n p r i n z - W i l h e l m - R e a l g y m . in Danzig-Langfuhr, etwa ab 1931 Kunstschule Prof. P f u h l e in Danzig, 1933 — 1936 S t u d i u m der Gesch., D e u t s c h u. Geographie in Königsberg, Kiel, Freiburg u. an der T H in Danzig, hier 1937 D r . phil., Diss.: „Danzig u n d der Weichselhandel in seiner Blütezeit v o m 16. z u m 17. J a h r h u n d e r t , Leipzig 1942 (Deutschland u n d der Osten. Q u e l l e n u n d Forschungen zur Geschichte ihrer B e z i e h u n g e n 19) [der M u t t e r g e w i d m e t ] " . oo 1939 Annemarie, geb. W e i d e m a n n ; T o c h t e r : H e d d a . Bis zur E i n b e r u f u n g zur W e h r m a c h t als Assistent a m Ostland-Institut in Danzig. 1942 bis z u m E n d e des II. W e l t kriegs Soldat, nach Kriegsende freier Künstler, Maler u. Graphiker, in Bad W ö r i s h o f e n , d u r c h den Krieg Verlust eines R . - M s . , in d e m er d e m Buddenbrok-Schicksal v. Fam. seiner H e i m a t nachgegangen ist. Glaubte seit 1945 zur Adelsbezeichnung „ v o n " berechtigt zu sein, j e d o c h im Adelslex. nicht nachwsb. Seit 1952 D o z e n t f ü r Zeitgesch. an der O s t d e u t schen Akad. in Lüneburg, Mitgl. m e h r e r e r wiss. Ges.; R e . , N n . , Ess. H s p e . , Fernsehdok. u. III. Die Rolle der Weichsel in der Wirtschaftsgeschichte des Ostens. In: D t . Archiv f ü r Landes- u. Volksforschung 2, 1938. — Vignetten. In: W o l d e m a r Krannhals: „ H i n a u f . G e dichte, a. d. N a c h l a ß hrsg. v. K ä t h e Krannhals, mit e i n e m Geleitw. v. W i l h e l m K o t z d e - K o t tenrodt, Dessau 1941. — Das Krantor zu Danzig, D a n z i g 1941. — Kohlezeichn. zu —> W . Bergengruens G e . : „ D i e E r w a r t u n g " ; „ D i e endlose N a c h t " ; „ D i e letzte Epiphanie"; „ D i e L ü g e " aus „Dies Irae". In: W u W 5, O k t . 1946, S. 149. - Es war eine Heimkehr. Aus dem unveröffentlichten Roman „Die Notbrücke". I n : W u W 9, Sept. 1947, S. 2 6 1 - 2 6 2 . - Die Notbrücke. Erzählung, Bad W ö r i s h o f e n 1.-5. Tsd. 1948 [zeittypische Zustände u. Ereignisse; der Protagonist, Bernt Heller, erhält N a c h r i c h t v o m elenden Sterben seiner Fam. u. will sich in seiner V e r z w e i f l u n g v. der N o t b r ü c k e in den Fluß stürzen. Aber er begegnet d e m hilfesuchenden, schwerverletzten M ä d chen, Marei, n i m m t es b. sich auf u. findet z u m Leben zurück]. - III. In: B u r k h a r d N a dolny: Thrake. Eine Reise an den Küsten des Balkans, M ü n c h e n 1949. - I n : ~ mit E. W i t t e k WERKE:

Krannhals (Hrsg.): Wir von der Weichsel und Warthe, hrsg. in Zusarb. mit K. G e h r m a n n , F. Steuben Salzburg 1950 (Heimat i m H e r z e n 7); u n v e r änd. N a c h d r . F r a n k f u r t / M 1982: Dampfkorvette Danzig. Aus dem Danziger Hafen, S. 89 — 91; Es war einmal eine Stadt, S. 1 0 1 - 1 0 3 ; Unsere Liebe Frau im Osten, S. 1 1 3 - 1 1 4 ; Katastrophen der Kulturlandschaft an der Weichsel, S. 1 4 3 - 1 5 0 ; Das Zünglein an der Waage, S. 1 9 2 - 1 9 4 ; Der Ruf der leeren Äcker, S. 3 7 1 373; Wir von der Weichsel und Warthe, S. 399 — 405. — Die Geschichte Ostdeutschlands. In: D e u t s c h e H e i m a t o h n e Deutsche. E i n ostdeutsches H e i m a t b u c h , hrsg. v. Lutz M a ckensen, Braunschweig 1951, S. 3 8 - 6 4 ; 2. Aufl. ebd. 1954; 3. Aufl. ebd. 1958. - Zw Gast im Herrenhaus. Von Burgen, Schlössern und Edelhofen. I n : W i r Balten 1951, S. 3 5 0 - 3 5 7 . Zwischen den Stühlen. Das Schicksal der Kaschuben in Westpreußen. In: W p r Jb. 1 9 5 1 / 5 2 , S. 1 2 8 - 1 3 2 . — Militärische Landeskunde. Ein Abriß der Kriegserfahrungen am Beispiel Weichsel. In: Wehrwiss. R u n d s c h a u 3, 1953, S. 528 — 533. — Westpreußen und die Weichsel, K i t z i n g e n / M a i n 1954 (Der Göttinger Arbeitskreis 4 5 ; Veröfftl. des Göttinger Arbeitskreises 106). Die Weichsel heute. In: Osteuropa 5, 1955, S. 2 6 6 - 2 6 8 . — Ostdeutschland — heute. Eine Übersicht, L ü n e b u r g 1955; 2. erw. Aufl. ebd. 1956 (Ostbrief). — Zum Aufstand in Warschau 1944. I n : Ostdeutsche Wiss. 3 / 4 , 1 9 5 6 / 57, S. 158 — 180. - Flottenpolitik in der Ostsee. I n : B H 1, 1 9 5 8 / 5 9 , S. 1 9 - 2 7 . - Frauannchen. In: W p r Jb 10, 1960, S. 4 - 8 [Prosa], - Zum Problem der illegalen Kriegsführung in Osteuropa. Ein Versuch. In: Ostdeutsche Wiss. 8, 1961, S. 1 1 1 - 1 2 3 . - Führungsintegration im Warschauer Paktbereich. In: Wehrwiss. R u n d s c h a u 11, 1961, S. 1 2 - 2 5 . - 1561 in Livland. I n : Big. B B 4 (150), 1961, S. 1 3 - 1 4 . - Der Warschauer Aufstand 1944 (mit 9 Kartenskizzen), Frankf u r t / M 1962; 2. Aufl. ebd. 1964; N a c h d r . d. Ausg. 1962 N e u r i e d 2 0 0 0 ; u . d . T . : Die Deutsche Wochenschau. Warschauer Aufstand 1944, Berlin 1964 [ D o k u m e n t a r b e r i c h t v. ~ u. Lutz L e h m a n n ; Videokassette]; R e z . v. Wr[angell]. In: B B 11 (181), 1963, S. 8. - Die Judenvernichtung in Polen und die „Wehrmacht". In: Wehrwiss. R u n d s c h a u 15, 1965, S. 5 7 0 - 5 8 1 . - Konzentrationslager: Regierung Dönitz und das Reichsgericht. In: Wehrwiss. R u n d s c h a u 16, 1966, S. 3 7 1 - 3 7 8 . - Verkehr. I n : D i e D e u t schen u n d ihre östlichen N a c h b a r n , 1967,

754

Krannhals S. 3 4 3 - 3 4 8 . — Zur Reichspolitik im Baltikum 1918. In: Jb.d.balt.Dtt. 15/1968, S. 10 ff. U B E R S . : Τ . E. Lawrence: Mosaik meines Lebens (Einf. David Garnett), München 1952 [a.d. Engl., aus Bre., Werken u. a. Dokumenten ausgew.]. - Bertrand Russell: Wissenschaft wandelt das Lehen, München 1953 (List-Bücher 27) [a.d. Engl.]. - Τ . E. Lawrence: Unter dem Prägestock, München 1955 [a.d. Engl.]. — Louis Pauwels: Gurdjew, der Magier, München 1956; Bern; München 1974 (Slg. Paraspektiven); m.d.U.: Wunderheiler, Fakir und Philosoph, München 1980 (Goldmann 11718) [a.d. Franz.]. : mit E. Wittek: Wir von der Weichsel und Warthe, hrsg. in Zusarb. mit K. Gehrmann, F. Steuben Salzburg 1950 (Heimat im Herzen 7); unveränd. Nachdr. Frankfurt/M 1982. Deutsche Heimat im Osten. 10Jahre nach der Vertreibung. 1945-1955, zsgst. v. Bonn 1955 (Unser Arbeitsbrief, Jg. 5, Folge 8). HRSG.

LITERATUR: Kosch. — W e r ist wer? 5, 1967/68, 1031. - Kürschner Lit.-Kal. 1967; Nekro 1973. Hagen 1983. - Redlich 1989. - D B A II 751, 412. - B a B A 178, 4 4 4 - 4 4 5 . - Westpr.Jb. 4 1954, 161. - Westpr. Jb. 9, 1959 158. - Westpr. Jb. 10, 1960 158. - M. Rankl (Bearb.): Bibl. z. Literatur Ost- u. Westpreußens mit Danzig 1945 - 1988, 2 Bde. Bonn 1990, 536. - APrB 4.

Krannhals, W o l d e m a r - A l e x a n d e r * 15. (j. 2.) 8.1880 Riga (L), f vor 1941; Vater: Dr. med. Hans ν. Κ . , Arzt u. Direktor des Rigaer Krankenhauses; aus Dänemark eingewanderte Fam.; Bruder Paul Κ . , Philosoph, u. ein jüngerer Bruder. Gym. in Insterburg, Vater schickte die Söhne nach Dtl., da er die dt. Erziehung nicht preisgeben wollte, ~ selbst nennt Dtl. später seine Seelenheimat, Schulbesuch in Jena, dort 1902 Abitur, dann Med. Studium in München, Halle, später Philol., Kunstgesch. u. Nationalökonomie in Heidelberg u. Jena; Dr. phil., Diss.: „Kunst als Verkehrs- und Ausdruckstätigkeit, Jena 1 9 1 0 " [Wdg. dem Vater], Pressearbeit u. Wirken in Meerane, Lübeck, Erfurt, Eisenach, wo er Wilhelm KotzdeKottenrodt kennen lernte, Mannheim u. Dessau, Chefredakteur der Eisenacher Zt., Leiter der Deutschen W o c h e in Mannheim, später Hauptschriftleiter des Anhalter Anzeigers in Dessau, dort letzte Wirkungsstätte.

„ES reitet der Kaiser ins Feld!": 1914, Lübeck 1914 (Gedichte aus großer Zeit 1). — Das Kreuz von Bechzice. Eine Episode aus der Niederwerfung der großen Russenoffensive im Dezember 1914, Jena 1915. — Das ist der Krieg! 1915/1916, Lübeck 1916 (Gedichte aus großer Zeit 2). — Zwischen Krieg und Frieden. Tatsachen und Stimmungen von einer Fahrt zur Kronprinzenarmee, Lübeck 1916 [aus: Lübeckische Anzeigen]. - Helden und Kränze, 1917/1918, Lübeck 1918 (Gedichte aus großer Zeit 3). — Lüheck als Wohnstadt, hrsg. v. Verein zur Hebung d. Fremdenverkehrs in Lübeck, Lübeck 1918. - Das Gesicht der Zeit. Gedanken an der Jahreswende 1928, Eisenach 1928. - Und deutsch sei die Erde! Der Dichter Wilhelm Kotzde-Kottenrodt und sein Werk. Vortrag geh. im Kampßundf. Dt. Kultur zu Dessau, Schiltach (Schwarzw.) 1933; Stuttgart um 1934. - „Hinauf". Gedichte, a.d. Nachlaß hrsg. v. Käthe Krannhals, mit einem Geleitw. v. Wilhelm Kotzde-Kottenrodt, Vignetten v. Dr. Detlef Krannhals-Danzig, Dessau 1941. WERKE:

LITERATUR: Vita in Diss.

-

Kosch.

Krau(c)kling (Krauklihn), Karl Constantin * 28. (j. 17.) 8.1792 Bauske (K), f 1 2 . 4 . 1 8 7 3 Dresden; Vater: Kaspar Valentin Κ . , Kaufmann u. Bürgermeister; Mutter: Anna Charlotte, geb. Schroeder (f 1814). Gym. Illustre in Mitau (K), Studium der Med. ab 1814 in Dorpat, dann 1 8 1 5 - 1 8 1 8 Med. u. Philol. in Berlin, oo 3.10. 1819 in Berlin Karolina Wilhelmine Pfeiffer (f 1841). In Dresden Sekretär der Kgl. Bibliothek, dann erster Sekretär u. 1 8 3 4 - 1 8 6 8 Direktor des Hist. Museums. Von Dresden aus pflegte er Kontakt mit —> Α. H. v. Weyrauch, Goethe, Ludwig Tieck (ab 1 8 1 9 - 1 8 4 0 in Dresden) (Bruder v. —> S. Bernhardi) u. Gottfried Schadow. 1859 schenkte ~ dem Kur. Provincialdirektor in Mitau (K) eine umfangreiche BücherSlg. W E R K E : Erinnerungen an Karl Kaaz. Nebst einem bisher ungedruckten Schreiben von Goethe an Kaaz, Dresden 1847. — Glaube und Andacht. In: Friedrich Gustav Bienemann: Dorpater Sängerbünde 1812 — 1816. Lieder aus der J u gendzeit der alma mater Dorpatensis, Reval 1896, S. 1 1 4 - 1 1 5 [G.]. Eine Beschreibung des unter seiner Leitung stehenden historischen Museums in Dresden, o.O. HRSG. :

755 o.J. — ~ mit Friedrich K i n d : Dresdner M o r g e n · u n d A b e n d Z t . , nebst Dramaturgischen Blättern v o n L u d w i g Tieck, l . J a n . 1827 — 1828.

Kraus

1 9 0 3 - 1 9 0 7 C h e f r e d a k t e u r b . der Ostpr. Z t . in Königsberg, 1908 — 1915 b. der Baltischen Post in R i g a , ~ lebte in diesen J a h r e n getrennt v. seiner Fam., bis er d u r c h d e n Krieg — a.d. Baltikum ausgewiesen u. ü b e r S c h w e d e n nach L I T E R A T U R : Lat.Aw. Jelgava 7, 1822. — Recke/ Napiersky. - Inland 1853, 393 - 397. - Oettinger: Dtl. — w i e d e r mit ihr z u s a m m e n g e f ü h r t w u r d e . Moniteur des Dates 3, Dresden 1867, 77. - Bait. W ä h r e n d des Krieges 1 9 1 5 - 1 9 1 8 Hilfslehrer Vesta. 1872, 17. - Goethe Jb. 2, 1881, 333, 336. - f ü r Gesch. u. Deutsch an einem G y m . in Goedeke 8, Reg. u. 9, 303 f.; 15. — Dannenberg Berlin, danach Stellv. R e d a k t e u r des Dresdner 1875. - Alb.Acad. 1889. - Bader 1925. - J. Misins (Ilustrets zum), Riga 1925/6, 184ff. - A. Birkerts: Anzeigers, später an der Presse-Abt. des G e Vater Latv. intelligence 1927, 1. - Alb.Cur. 1932. - n e r a l - G o u v . in Warschau, ,,Mein Kosch. - Lat.lit. 1965. - Friedrichs 1967. - DBBL k o n n t e den Verlust seiner H e i m a t nicht er1970. - Unäms 1975. - Redlich 1989. - Lat.- tragen. Er n a h m sich E n d e 1918 in Berlin das biogr. 1992. - DBA 703, 9 2 - 9 3 ; II 752, 391. - Leben, - zudem war er schwerkrank, wollte BaBA 179, 2 4 2 - 2 5 1 . seiner Familie nicht zur Last fallen u n d fand in Deutschland, alt g e w o r d e n , keinen ArbeitsKraus, E b e r h a r d platz m e h r . " (Oda Schaefer. In: T h o m s o n * 11.12. (j. 29.11.) 1857 O t t e n k ü l l (E), f 28. 1964, S. 152; vgl. dazu: Dies.: A u c h w e n n du 1 2 . 1 9 1 8 Berlin (Suizid d u r c h Erschießen); träumst, g e h e n die U h r e n , 1970, S. 135 — 143). Vater: H u g o K. ( 1 8 2 6 - 1 9 0 8 ) , Pastor in WERKE: Der Dorpater Chargirten-Convent N e u g u t (K; Farn, war urspr. in D ä n e m a r k [Chargierten] von seiner Gründung bis 1880. ansässig, seit Mitte des 18. Jhs. in K, luth. Eine historische Skizze, D o r p a t 1883 [aus: N e u e Predigerfam. auf N e u g u t ) , w u r d e 1905 v. den D ö r p t . Z t . ] . - Zur Abwehr. In: B M 36, 1889, lett. B a u e r n gegen die R e v o l u t i o n ä r e aus St. S. 7 5 5 - 7 6 3 . - Zwischen Narova und Niemen. Petersburg verteidigt, w u r d e später v. den Baltische Erzählungen und Skizzen, Bd. 1, Libau Stackelbergs als Hauslehrer auf d e m G u t 1891. - Romantik und Naturalismus. Litterarische O t t e n k ü l l a u f g e n o m m e n ; M u t t e r —> Sally ν. Kügelgen, Enkelin der Malerin — H e l e n e v. Kreuz- und Quersprünge. 1. Die westöstliche LiKügelgen, N i c h t e des „alten M a n n e s " —> W . teraturgrenze, 2. Russischer und skandinavischer 4. v. K ü g e l g e n ; B r u d e r : der b e k a n n t e Maler Naturalismus; 3. Das jüngste Deutschland; Zukunftsromantik, M i t a u ; R i g a 1891. — Die T h e o d o r K. ( 1 8 6 6 - 1 9 4 8 ) ; nach d e m frühen T o d v. Sally heiratete H u g o deren Schwester baltischen Ritterschaften. Historisch-politische Studie. In: Deutsches Adelsbl. Jg. 11, Berlin 1893, Alwine v. Kügelgen. S. 8 8 2 - 8 8 5 . - Auslese. Schauspiel in 4 AufzüG o u v . - G y m . in M i t a u (K) 1870-1872, gen, D r e s d e n ; Leipzig 1894. — I n : G r o t t h u ß G y m . 1 8 7 2 - 1 8 7 6 in Goldingen (K). 1877 1 8 9 4 / 9 5 : Herbstpracht, S. 225 / S. 271; Eis, S. kurze Zeit Hauslehrer in N e u g u t , 1877 — 1881 226 / S. 272 [Ge.]. — Reval. I n : J o h a n s o n S t u d i u m der Gesch. in D o r p a t (zus. mit —> 1894, S. 3 2 - 3 3 ; w i e d e r in: Stael-Holstein Eduard Graf v. Keyserling), 1882-1883 1896, S. 1 3 7 - 1 3 8 ; w i e d e r i n : Goertz/Brosse Hauslehrer in Friedrichshof (E) u. 1884 in 1908, S. 88 [G.]. — Germanenblut im Osten, Moskau, 1 8 8 4 - 1 8 9 4 C h e f r e d a k t e u r der dt. D r e s d e n 1895 [En. u. Skizzen]. — Im Zuge der Libauschen Z t . in Libau (K), Mitgl. der Curonia. oo 1885 Alice Baertels (f w ä h r e n d Pest. Roman aus Kurlands Vorzeit, R e v a l 1895. Nacherzählt, des II. Krieges in Schlesien, φ Berlin, U r n e i m - Vorw. In: Lettische Märchen. Grab v. T o c h t e r des D o r p a t e r Kaufmanns Leipzig 1896 (Umversal-Bibliothek 3518). u. Ratsherrn Franz B. u. der Gärtnerstochter Lose Blätter aus dem Dorpater Burschen leben. FeE m m a , geb. Becker; S o h n —»• W . Kraus; derzeichnungen, Libau 1897. - Ein System der T o c h t e r : Schriftstellerin O d a Schaefer (1900 politischen Anthropologie. In: B M 56, 1903, Berlin-1988). 1 8 9 4 - 1 9 0 3 Journalist in Berlin, S. 3 8 9 - 3 9 5 [Sammelbesprechung]. - In: B M u . a . 1895 — 1896 R e d a k t e u r an den illustrier- 57, 1904: R e z . M . J u d t : Das Absterben der ten Bll. des Bongschen Verl. ( M o d e r n e Kunst, h ö h e r e n Gesellschaftsklassen; P. E. Fahlbeck: D t . M a r k u.a.), 1 8 9 6 - 1 8 9 7 C h e f r e d e a k t e u r D e r Adel Schwedens u n d Finlands, eine d e des Korrespondenzbüros Vorarbeit, 1897 — mographische Studie, S. 1 6 8 - 1 7 3 u. M . J u d t : 1903 C h e f r e d a k t e u r der D e u t s c h e n W a r t e , D i e J u d e n als Rasse, S. 2 3 5 - 2 3 9 ; Rassentheo-

756

Kraus retiker und Anthropologen. Eine Erwiderung, S. 3 0 9 — 3 1 0 . — Leuktra, Legnano, Tannenberg und Jena. Eine Zeit- und Streitschrift, Königsberg 1 9 0 6 [militärpolitische Ess.]. — I n : H e i m a t stimmen 2, 1 9 0 6 : An Schiller, S. 3—4; Johannisfeuer. Altlivländische Skizzen, S. 4 8 - 5 5 ; Drei Stimmungen, S. 2 8 8 — 2 8 9 [Fuchsjagd, S. 2 8 8 ; Goldinger, S. 2 8 8 ; Reval, S. 2 8 9 ] ; Zwölf Jahre, S. 2 8 9 —290 [Ge.]. — Krieg und Kultur in der Lehensgeschichte der Rasse, Leipzig 1907 (Beiträge zur Rassenkunde 3). — Beresina. In: Heimatstimmen 3, 1908, S. 7 2 - 7 7 [G.]. Was heißt Rassenverfall? Hildburghausen 1912 (Beiträge zur Rassenkunde 10). L I T E R A T U R : Johanson 1894, 2 0 5 - 2 0 6 . - Grotthuß 1894, 3 6 9 - 3 7 0 . - Wrede 1897. - Lit.Sil. 1908. Wort und Bild 1908. - Wer ist's? 1912. Brummer 1913. - Kürschner Lit.-Kal. 1916. Alb.Cur. 1932. - Oda Schaefer: Mein Leben, meine Arbeit. Ein Selbstporträt. In: W u W 16, 1961, 45 - 46. - Dies.: In: Thomson 1964, 150 - 153. — Dies.: Auch wenn du träumst, gehen die Uhren. Lebenserinnerungen, München 1970, passim. — Kosch. - D B B L 1970. - Redlich 1989. - DBA 703, 1 5 0 - 152; II 753, 2 2 - 2 4 .

Kraus, Wolfgang (Ps. Woga) * 3 . 8 . 1 8 8 7 Libau (K), f 2 . 1 . 1 9 5 2 Altenburg (Thüringen), φ Berlin, Grab der Eltern; Eltern —> E . ; Großmutter —> Sally, geb. von Kügelgen, Enkelin der Malerin —> Helene v. K ü gelgen ( 1 7 7 4 - 1 8 4 2 ) , Nichte des „alten M a n nes" — W . v. Kügelgen; Schwester: O d a Schaefer. Gym. in Berlin-Steglitz, ab 1 9 0 5 Studium in Greifswald u. Berlin, Diss.: „ D i e Strategie des Erzhzgs. Carl im Jahre 1 7 9 6 mit besonderer Berücksichtigung der Schlacht b. Würzburg. Ein Beitrag zur Geschichte der Kriegskunst, Berlin 1 9 1 3 " . W e g e n Krankheit frühzeitig v o m Militär entlassen, lebte in Berlin b. der Mutter u. Schwester, während der Vater in einem möblierten Z i m m e r wohnte, u m u n gestört arbeiten zu können. Lebte später in Liegnitz (Schlesien), w o er Hauptredakteur des Liegnitzer Tagebl. war, das seit 1 9 0 8 bis 1 9 4 3 bestand, Militärhistoriker. Flucht aus Liegnitz mit seiner Fam. nach Thüringen, zum Volkssturm eingezogen. Corpsgeschichte der Guestfalia zu Greifswald, H a g e n o w i. M e c k l . 1927. — ~ mit B . N e u m a n n : ABC der Politik. Schlagwörterbuch der hauptsächlichen Begriffe des politischen und parla-

WERKE:

mentarischen Lebens, Liegnitz 1930. - Die staatsund völkerrechtliche Stellung Britisch-Indiens, Leipzig 1930 (Frankfurter Abh. zum m o d e r nen Völkerrecht H . 17). — Pastor Kreuz. Erzählung aus dem alten Kurland. In: Zeitwende 14, 1937/38, S. 2 9 - 3 9 [E.]. - Schwert und Pflug. Erzählung (Holzschnitte W . Masjutin) Berlin 1 9 3 9 ; 4 . - 9 . Tsd. Berlin 1940. - Die baltische Plaudertasche (III. Schäfer-Ast), Stuttgart 1 9 4 1 ; ebd. 1 9 4 2 ; 1 5 . - 2 4 . Tsd. ebd. 1 9 4 3 [Anekdoten]. - Audienz in Windsor. Novellen, Karlsbad 1 9 4 5 ; Braunschweig 1 9 4 8 . Rudolf Diesel. Ein Leben für den Motor, Nürnberg 1 9 4 9 (Biographische Jugendreihe). L I T E R A T U R : Kosch. — Nekro 1973. — Oda Schaefer: Mein Leben, meine Arbeit. Ein Selbstporträt. In: W u W 16, 1961, 4 5 - 4 6 . - Redlich 1989. - DBA II 753, 342. - BaBA 179, 358.

Rr(a)use, E(i)lert(t) (Elerd) * 16. J h . (Adelsgeschl. Kruse seit dem 14. J h . in L bezeugt). Stiftsvogt u. Stiftsrat in Dorpat (L), 1557 vom Stift Dorpat u. 1 5 5 8 v. den liv. Ständen als Gesandter an den Z a r e n h o f geschickt, m u ß t e aber fliehen, als Narva (E) erobert wurde. A m 2 . 8 . 1 5 6 0 , während des russ. Krieges um L ( 1 5 5 8 - 1 5 8 2 ) , geriet er in der Schlacht b. Ernies (L), w o der Landmarschall Philipp Schall v. Bell geschlagen wurde u. damit die Ordensherrschaft zusammenbrach, in russ. Gefangenschaft u. wurde nach R u ß l . gebracht. 1567 trat ~ in russ. Dienste; er versuchte, seine Landsleute zur Unterwerfung unter die russ. Herrschaft zu bewegen. Seit 1 5 7 0 mit Hzg. Magnus v. Holstein, der in j e n e m J a h r K ö n i g v o n L wurde, entzweit. ~ verlor am 5 . 3 . 1 5 7 1 b. der Belagerung von R e v a l (E) seinen Sohn u. suchte die R e v a l e r zu überreden, sich den Russen zu ergeben. 1 5 7 1 in pol. Diensten, zum Frhr. ernannt, erhielt v. K ö n i g Sigismund II. August das Schloß mit dem dazugehörigen Land Treyden (L) als Besitz. V o n den lit. Ständen zu J o h a n n III. von Schweden entsandt, 1 5 7 6 wurde sein Schloß Treyden erobert. ~ erhielt 1 5 7 6 sein Erbgut Köllitz zurück, trat dennoch 1577 wieder in russ. Dienste. 1 5 8 3 wegen Landesverrats angeklagt. 1 5 8 5 schenkte er der D o r pater Kirche eine hohe S u m m e für den Bau einer Orgel, obwohl er während des Krieges in Dorpat ein Blutbad angerichtet hatte; 1587 Abgesandter der liv. R i t t e r in Warschau.

757

Kreutzwald

Gegner des Geschichtsschreibers —>• B. R u s sow. WERKE: Postum: Des Dörptschen Stiftsvoigts Eilertt Krause Bericht an den Erzbischof Wilhelm zu Riga, von den Ursachen und Bedingungen der am 18ten Julii 1558 geschehenen Uehergahe der Stadt Dörpt an die Moskowiter, d. d. im Hofe Erkull den 5. August 1558. Mit anliegenden Bedingungen wegen Uebergabe der Stadt Dörpt an die Moskowiter. In: Mitt. Riga 1, 1840, S. S. 4 6 9 480. - Eiert Kruse's, Freiherrn zu Keiles und Treiden, Dörptischen Stiftsvogt's, Warhafftiger Gegenbericht auff die Anno 1578 ausgangene Liefflendische Chronika Balthasar Russow's. Bei Gelegenheit eines fünfzigjährigen Amtsjubiläums dem Drucke übergeben, hrsg. v. A. Buchholtz, Riga 1861 [dem Ratsherrn —• F. Nyenstede gewidmet; die Edition enth. Ded. an Pastor —> H. v. Jannau zu seiner fünfzigjährigen Amtsführung; einer der bekanntesten Gegenberichte gegen —> B. Russows Chronik, denn die Gegenschrift v. —>• H. v. Tiesenhausen, die einen ähnlichen Tenor anschlägt, war nicht im Druck ersch. (erst 1861 v. —>• C. Schirren hrsg.); beide Schriften wehren sich gegen Russows Darstellung, die Livländer hätten die Katastrophe selbst verschuldet u. seien daher dem Gottesgericht verdientermaßen verfallen; die Schrift diente seiner Ehrenrettung sowie des dörptschen Stiftsadels, der Dorpater Bürger u. des Bischofs Hermann]; russ. Ubers.; Ubers, ins Engl. v. Jerry C. Smith: Heinrich Tiesenhausen. The chronicle of Balthasar Russow. A forthright rebuttal. Eiert Kruse. Errors and mistakes of Balthasar Russow, Madison (Wisconsin) 1988. - ~ mit Johann Taube: Erchreckliche, greuliche und unerhörte Tyranney Jwan Wasilowitz jtzo regierenden Großfürsten in Muscow, so er vorrücktet Jar an seinen Blutsverwanten Freunden, Underf'ürsten, Baioaren und gemeinem Landtvolck unmenschlicher weise, wider Gott und Recht erbermlich geübet [...], Magdeburg 1582 [Sendschreiben an Jan Chodkiewicz]; M k Köln 1999. - ~ mit Johann Taube: Sendschreiben an Gotthard Kettler, Herzog zu Kurland und Semgallen. In: Gustav Ewers u. Moritz v. Engelhardt (Hrsg.): Beiträge zur Kenntniß Rußlands und seiner Geschichte 1, Dorpat; St. Petersburg 1818, S. 1 8 5 - 2 3 8 (Slg. russ. Geschichte 10). Ein Pasquill auf die der livländischen Edelleute Johann

ZEITGENÖSSISCHE R E F L E X I O N :

Wiederkunft

Taube und Eiert Krause aus Moskau nach Livland vom Jahr 1571. Anno 1571 denn 24. Decembris in Warschow, hrsg. u. erl. v. E. Pabst. In: ArchGesch 3, 1844, S. 1 8 7 - 2 1 8 [G. reflektiert ein Gespräch in einer Wirtschaft zw. Postreiter Reitt, der auf dem W e g nach Warschau ist, u. Pasquillus. In ihm wird die verhängnisvolle Zeit der Beteiligten in dem grausamen Krieg zw. Russen, Dänen, Polen-Litauer, Schweden und den Deutschen in Ε u. L. reflektiert. Johann Taube u. die sich nach ihrer russ. Gefangenschaft in die Dienste des Zaren Ivan begeben hatten, waren zunächst treue Erfüllungsgehilfen des Zaren u. wie hier geschildert, wurden sie dafür gut belohnt. Sie versuchten Reval für die russ. Herrschaft zu gewinnen. Sie versprachen Hzg. Magnus von Holstein, der enttäuscht v. seiner vergeblichen Werbung um die Schwester v. König Sigismund August u. hier als trinkfreudiger Mann erwähnt wird, unter russ. Oberherrschaft die Regierung von L (der Zar erklärte ihn im Juni 1570 tatsächlich zum König v. L., verh. ihn mit einer seiner Großnichten; es kam zum Zerwürfnis, zur Gefangennahme u. Flucht nach K., wo er 1583 starb). Als Reval, das Taube u. ~ zur Ubergabe an den Zaren bewegen wollten, der russ. Belagerung standhielt, fürchteten beide die Rache Ivans und übten an ihm Verrat. Mit dem Rittmeister in Moskaus Diensten, Reinhold v. Rosen, wollten sie Dorpat im Handstreich den Polen ausliefern, was mißlang. Der Zar rächte sich für diesen Verrat mit einem Blutbad in Dorpat, v. Rosen starb grausam u. Taube u. ~ flohen nach Polen. Im G. heißt es spöttisch, daß die Taube dahin flog; vgl. —> J. Taube]. L I T E R A T U R : Gadebusch 1 7 7 7 , 2 . - Arndt 2 , 1 7 5 3 . Recke/Napiersky. — Theodor Schiemann: Johann Taube und Zwei Verräther. In: Ders.: Characterköpfe und Sittenbilder aus der bait. Gesch. des sechszehnten Jhs., Fellin 1876; Mitau 1877; 2. Aufl. Hamburg; Mitau 1885; fotom. Nachdr. der Ausg. 1885, Hannover-Döhren 1969, 3 - 3 0 . Cederberg 1 9 2 9 . - BaBA 1 8 4 , 1 9 6 - 2 0 4 . - DBA 716,

289-290.

Kreopola —? Fleischer Kreutzwald, Friedrich Reinhold * 26. (j. 14.) 12.1803 Ksp. St. Katharinen auf Gut Jömper b. Wesenberg (E), t 25.8.1882 Dorpat; Arzt, Schriftsteller, Folkloreforscher;

Kreutzwald Vater: J o h a n n K . , e h e m . leibeigener Schuster, M u t t e r : A n n , geb. Michelson. 1815 Elementarschule in W e s e n b e r g , 1817 Kr.schule in R e v a l (E), Ausbildung z u m Seminarlehrer, später Privatlehrer in Reval, 1 8 2 4 - 2 5 Hauslehrer in St. Petersburg, 1 8 2 6 1831 Studium der M e d . in D o r p a t . oo 18. 08.1833 Marie Elisabeth Sädler, T o c h t e r v. J o h a n n Carl Daniel S., Z i m m e r g i e ß e r u. A n n a Katharina, geb. Stamm. 1833 — 1877 Stadtarzt, später, Stellv. Kr.arzt in W e r r o ( N o r d L), seit 1849 Mitgl. der G E G , später E h r e n m i t g l . , seit 1855 Korrespondenzmitgl. der Finn. Literar. Ges., seit 1871 Auslandsmitgl. der Ungar. Akad. der Wiss., ab 1877, 74jährig, ließ er sich in D o r p a t als R u h e s t ä n d l e r nieder. ~ gilt als letztlicher Schöpfer des est. Nationalepos „Kalewipoeg", das aus m ü n d l i c h e r Uberliefer u n g zuvor teilw. v. —> F. R . Fählmann (1839) ges. w u r d e ; nach Fählmanns T o d erteilte die G E G ~ den Auftrag, Fählmanns Arbeit, die Schaffung eines est. Nationalepos, fortzusetzen. ~ w u r d e hierzu, w i e Fählmann v. der Veröfftl. 1835 des finn. Nationalepos' „Kalevala" d u r c h d e n Landarzt Elias L ö n n r o t ( 1 8 0 2 - 1 8 8 4 , Ehrenmitgl. der G E G ) , der es ebenfalls aus Volksgesängen zsgst. hatte, angeregt. Diese finn. ,,Kalevala" inspirierte in Amerika zu einem Indianerepos, das w i e d e r u m Einfluß auf —>• G. v. Schultz hatte. Schon vor d e m erteilten Auftrag hatte ~ die i h m bekannten Bruchstücke ges. u. aufgeschrieben. N u n ü b e r n a h m er sowohl d e n N a c h l a ß Fählmanns als auch das Archiv der G E G , sammelte weitere Einzelheiten der Sage u. brachte die zerstreuten u. z u m Teil w e n i g z u s a m m e n h ä n g e n d e n Teile in eine Form, die mit der urspr. Prosaform bricht u. d e n Lebenslauf u. einen Teil der A b e n t e u e r des H e l d e n nach d e m alten M e t r u m der ostseefmn. u. somit auch est. Volksdichtung wiedergibt. D a d u r c h erhält das Epos den Charakter einer eigenständigen N a c h d i c h t u n g . Für diese N a c h d i c h t u n g u. seine dt. Ubers., die eine e u r o paweite Verbreitung ermöglichte, w u r d e er ü b e r die G r e n z e n hinaus bekannt, erhielt deshalb 1860 den D e m i d o v - P r e i s der Akad. der Wiss. zu St. Petersburg. Gleichsam ein dt.est. H e r d e r oder G r i m m , trug er mit seinen W e r k e n erheblich z u m E r w a c h e n des est. Nationalbewußtseins bei u. gilt daher auch als Begrün, der est. Nationalliteratur. ~ schrieb

758 Beitr. f ü r versch. Z t . , redigierte Kalenderanhänge, verf. m e d . H a n d b ü c h e r sowie Übers, dt. Literatur ins Est. u. pflegte einen intensiven B r W . mit vielen herausragenden Persönlichkeiten seiner Zeit. Es gibt zahlr. Ubers, seiner W e r k e ins D t . , Engl., R u s s . , Lett., Lit., Finn., U n g a r , u. in andere Sprachen. Ein Tl. seiner W e r k e w u r d e v. —> A. Kaidja bearb. WERKE: Mythische Beleuchtung des Labyrinths zu D o r p a t . In: Inland 44, 1844, [Aufs.]. - ZHJVertheidigung des Fundationsbriefes des St. Michaelisklosters in Reval. In: Verh. G E G 1/2, 1846, S. 6 3 - 7 3 . — Mittheilung über Volkslieder hei den im Pleslauschen Gouvernement angesiedelten Esten, nebst einer Beilage mit Liederproben. In: Verh. G E G 2 / 2 , 1852, S. 4 3 - 5 9 . - In: Verh. G E G 2 / 3 , 1852: Ueber den Charakter der Estnischen Mythologie. Eine Skizze, S. 36 — 4 9 ; Der dankbare Fürstensohn. Estnisches Volksmärchen, S. 7 4 - 9 3 . — Dr. Friedrich Robert Fählmann's Leben. In: Verh. G E G 2 / 4 , 1852, S. 1 - 5 0 . Reval's ältester Estnischer Name Lindanisse, vom Estnischen Standpunkte beleuchtet. In: Verh. G E G 3 / 1 , 1854, S. 4 6 - 4 7 . - Die Schöpfung der Thiere. Estnische Volkssage. In: Verh. G E G 3 / 2 , 1854, S. 1 0 2 - 1 0 3 . - Soda (Krieg), o . O . 1854 [G.]. — Kalewipoeg. Eine estnische Sage [die erste Version mit 13817 Versen k o n n t e w e g e n der zaristischen Z e n s u r 1853 nicht gedr. w e r d e n ; erst die zweite, gründlich Überarb. Version mit 19087 Versen ersch. in m e h r e r e n Teilen als akad. Veröfftl. in den Verh. G E G 4 / 1 - 4 , 1857; 5/1—3, 1869; n e b e n der hier nicht als Verf. u. Übers, erscheint, sondern n u r f ü r ein V o r w . u. A n m . zeichnet, w e r d e n f ü r die zweisprachige Ausg. bis z u m 16. Gg. —> C . G. R e i n t h a l , v o m 17. bis 20. Gg. —>• G. v. Schultz genannt; gek. Ausg. mit 19023 Versen f ü r die breite Öffentlichkeit 1862; Kalewipoeg. Uks ennemuiste Eesti jut, K u o p i o 1862; 3. Aufl. D o r p a t 1875 [anonym in Finnland v. ~ verf. est. Volksausg.J; Kalewi poeg. I-III. IV, 1 — 250. XVII. Uebersetzt von J. Löwe. In: Verh. G E G 1 0 / 4 1881, S. 1 - 1 0 4 ; Kalewipoeg. Aus d e m Est. übertr. v. F. L ö w e . M i t einer Einl. u. A n m . hrsg. v. W . R e i m a n , R e v a l 1900; N a c h d r . d. Ausg. H a n n o v e r - D ö h r e n 1973; Tallinn 1996; zahlr. Bearb. auch f ü r K i n d e r [das Volksepos gründet auf M o t i v e n aus est. Sagen u. Volksliedern sowie auf d e m finn. Nationalepos „Kalevala"; erzählt v. der Liebe zur H e i m a t u. d e m H a ß auf die F r e m d h e r r -

759 schaft. In fast 2 0 0 0 0 Versen in 2 0 Gesängen nach altest. Stabreim (wobei nur 1 / 8 „originale" Verse sind, der R e s t stammt v. werden die Kämpfe u. Abenteuer des mythischen est. Herrschers Kalevipoeg (Kalevs Sohn) geschildert. D e r riesenhafte, mit übermenschlichen Kräften ausgestattete Held K a levipoeg wirft gigantische Steine auf seine Gegner, er formt Lsch., verändert Flußläufe u. gründet Städte. Z u m einen hilft er M e n s c h e n in der N o t , zum anderen ist er ein unberechenbarer, tragischer Zerstörer. Das Epos endet mit der Invasion fremder M ä c h t e und dem T o d v. Kalevipoeg. D i e sich schon im N a m e n ausdrückende N ä h e zum fmn. N a tionalepos „Kalevala" liegt b. den sprachlich verwandten Uberlieferungen auf der Hand. Das finn. Epos, in der endgültigen Fass. v. 1 8 4 9 , schließlich 2 2 7 9 5 Versen umfassend, erzählt die Gesch. v. der Erschaffung der Erde bis zu den Anfängen des Christentums. In diesen R a h m e n sind die W e r b u n g s - und Kampfhandlungen der kalevalischen Helden Väinämöinen, Ilmarinen u. Leminkäinen nach dem „Nordland" eingeschoben, wobei der K a m p f gegen das schon früh v. R u ß l . eroberte Karelien eine zentrale R o l l e spielt. D i e Handlung endet im finn. Epos mit der Geburt des zukünftigen Königs v o n Karelien u. dem Abschied des Haupthelden, des Alten W e i s e n Väinämöinen, v. seinem V o l k ] . — Arjapolvelaste riid (Der Streit der Zwerge). I n : Maarahva Kasüline Kalender, o . O . 1 8 5 5 . - Wie eine Königstochter sieben Jahre geschlafen hat; Die Galgenmännlein. In: Literarisches T b . der D e u t schen in R u ß l a n d , hrsg. v. J . v. Sivers, R i g a 1 8 5 8 [dt.]. — Eesti-rahva Ennemuistsed jutud ja Vanad laulud, Esimene Jägu. Altertümliche Geschichten und alte Lieder des estnischen Volkes, gesammelt und aufgezeichnet dem jungen Volke zur Erinnerung. Erster Tl. R e v a l 1 8 6 0 [enth. eine V o r R d . , zwei M . u. drei Volkslieder]; 2. H. Dorpat 1 8 6 4 ; 3. H. ebd. 1 8 6 5 . - Häda ja ahiraamat, o . O . 1 8 6 3 [Erste H i l f e - B u c h ] , - Eesti rahwa ennemuistsed jutud. Aufgezeichnet von Helsinki 1 8 6 6 [enth. 43 M . u. 18 Sagen]; 2. Aufl. Dorpat 1 8 7 5 ; 3. Aufl. J u r j e w 1901; dt. u . d . T . : Estnische Märchen. Aufgezeichnet von ~ aus dem Est. übersetzt von F. Löwe, nebst einem Vorwort von Anton Schiefner und Anmerkungen von Reinhold Köhler und A. Schiefner, Halle 1 8 6 9 (Bd. 1); Nachdr. Ausg. H a n n o v e r - D ö h r e n 1 9 7 3 ; Tartu 1881 (Bd. 2 ) ; Nachdr. Ausg.

Kreutzwald Hannover-Döhren 1973; Tallinn 1981 [Ubers.: Ferdinand L ö w e , bearb. v. Aivo Kaidja, 111.: P. Ulas], ebd. 1 9 8 1 ; R e z . v. F. G . B i e n e m a n n d. Ä. I n : B M 28, 1881, S. 4 4 5 4 4 6 ; Ausz.: Die Steindenkmale der Hungersnot. I n : Goertz/Brosse 1908, S. 6 7 ; Piknes Dudelsack. In: Goertz/Brosse 1 9 1 2 , S. 4—9. — Lembitu (posthum) o . O . 1 8 8 5 [ep. G . , das sich auf J . V . Widmanns „Buddha" stützt]. — Viina katk, Tallinn 1 9 7 2 ; dt. u . d . T . : Der kluge Mann in der Tasche, übers, v. Ferdinand L ö w e , bearb. v. Aivo Kaidja, III. v. Ilvi Raudsepp-Sempu, Ingolstadt; Tallinn 1 9 7 9 ; übers, v. Aleksander Baer, III. Ilvi Raudsepp-Sampu; Tallinn 1985. - Rahva suust korjanudja ules kirjutanud, Tallinn 1 9 7 8 ; dt. u . d . T . : Der mutige Darremvärter. In: ~ u. Juhan Kunder Geschichten vom gewitztenmutigen Darrenwärter, Tallinn 1 9 8 7 , S. 5 — 3 0 [Ubers. Haide R o o d v e e , III. Piret Seiberg]. — Kullaketrajad, Tallinn 1 9 7 8 ; dt. u . d . T . : Die Goldspinnerinnen. Ein estnisches Märchen, Tallinn 1 9 8 3 [111. Vive Tolli]. - Der Handmühlstein des Waisenmädchens. In: ~ u. J . Kunder Geschichten vom Waisenmädchen, Tallinn 1 9 8 9 , 12 S. [Ubers. Haide R o o d v e e , III.: Piret Seiberg]. U B E R S . : WagaJenowewa ajalik elloaeg, o . O . 1842 [Ubers, u. volkstümliche Bearb. d. Genovefa]. - J o h a n n Wolfgang v. G o e t h e : Reniowadder Rebbane, o . O . 1 8 5 0 [U. v. Reinecke Fuchs]. — Gottfried August Bürger: Lenore, o . O . 1851 [est. Übers.]. - Wiina Katk, o . O . o . J . ; 2. Aufl. Dorpat 1881 [freie Bearb. der Branntweinspest v. Z s c h o k h e ] . — Angerwaksad (Wiesenblumen), o . O . 1861 [Liederkranz, ~ nennt sich i m V o r w . „Wielands Sänger"]. — Wim lauliku laulud, o . O . 1 8 6 5 [ G . , Originale und Ubers.]. - Houwald: Tuletorn, o . O . o . J . [Ubers, des Tsp. Der Leuchtturm]. — Houwald: Wanne ja önnistus, o . O . o . J . [Ubers, des Tsp. Fluch und Segen], - Witschel: Rahunurme Med pääive töö ja palawuse jahutuseks, o . O . o . J . [Ubers, d. M o r g e n - und Abendopfer in Gesängen u . d . T . : Die Blumen der Friedenswiese zur Erholung von des Tages Last und Hitze]. HRSG.: Mag. Johannes Forselius: Der einfältigen Ehsten abergläubische Gebräuche, Weisen und Gewohnheiten, derer sie sich, so insgemein als insonderheit, bey ihren Kindtaufen, Hochzeiten, Begräbnissen, und sonst zu gebrauchen pflegen, mit Fleiß colligiret und nun auch, ob vielleicht christlöbliche Herrschaften [... ] und ιvie diese mit Lehren, also jene mit Wehren und Steuren daran seyn

Kreutzwald möchten, daß solche und andere in denen Herzen der armen Leute noch tief geivurzelte heydnische Greuel und abergläubische Händel einmal ausgereutet und dahin gegen das reine Erkenntnis Gottes [...] gepflanzet und gebauet werden möge [ . . . ] , St. Petersburg 1 8 5 4 ; ebd. 1 8 5 5 [diese Schrift, gleich nach dem T o d v. Forselius (urkdl. b e legt seit 1 6 2 6 - 1 6 8 4 ) v. J. W . Boeder hrsg., wurde bereits 1 6 8 5 konfisziert, weil sie ohne Zensur des Konsistoriums publ. wurde u. man darin manches Obszönes erachtete; vgl. hierzu die V o r R d . in der Ausg. in S R L 2, 1 8 4 8 , S. 6 6 5 - 6 8 4 J . mit Α. H. Neus: Mythische und magische Lieder der Ehsten. Gesammelt und herausgegeben (Vorw. A. Schiefner), St. Petersburg; Leipzig 1 8 5 4 ; Nachdr. Ausg. St. Petersburg H a n n o v e r - D ö h r e n 1 9 7 5 [dt. U . v. H . Neus]. - Des Waisenkindes Handmühle. Estnisches Volksmärchen (III. H e i n o Eelma), a.d. Est. übertr. v. Ferdinand L ö w e , bearb. ν. Aivo Kaidja, Ingolstadt 1 9 7 9 [dt.]. — Außerdem eine Vielzahl est. W e r k e , die bisher nicht übers, worden sind. Fr. R. Kreutzwald Kalevipoeg. Tekstikriitiline väljaanne ühes kommentaaride j a muude lisadega 1,11, Tallinn 1961 — 1 9 6 3 [Textkrit. Ausg. des Kalevipoeg, T e x t e est. u. dt.]. - Eesti rahva ennemuistsed jutud. R a h v a suust korjanud j a iiles kirjatanud Fr. R . Kreutzwald, Tallinn 1 9 6 7 [textkrit. Ausg. der Estnischen Märchen]. AUSGABEN :

Leopold v. Schroeder: Zur Entstehungsgeschichte des Kalewipoeg. Mittheilungen aus Briefen des Dr. F. R. Kreutzwald an die Herren Sachssendahl und Pastor Reinthal. In: Verh. G E G 16, 1 8 9 6 , S. 1—53. — Faehlmanni ja Kreutzwaldi kirjavahetus, triikki toimetanud Mark Lepik, Tartu 1 9 3 6 [Korrespondenz zw. Friedrich R o b e r t Fählmann u. ~ ] . — F. R. Kreutzwaldi kirjavahetus, 6 B d e . o . O . 1 9 5 3 — 1 9 7 9 . Fr. R. Kreutzwaldi kirjavahetus. 2., kirjad Α. H. Neusile, E. Sachsendahlile ja teistele 1847—1866 (Fr. R . Kreutzwaldi kirjavahetus 2), Tallinn 1 9 5 6 . - Kirjad G. Schultz-Betramile ja teisetel 1859-1874 (Fr. R . Kreutzwaldi kirjavahetus 4), Tallinn 1 9 5 9 . - Fr. R. Kreutzwaldi ja L. Koidula kirjavahetus 1867—1873 (Fr. R. Kreutzwaldi kirjavahetus 5), Tallinn 1962. UNVERÖFFENTLICHTE VORTRÄGE: Probe einer deutschen Uebersetzung von ehstnischen Nationalliedern, 1 8 4 0 . — Benennungen der Fheile des menschlichen Körpers mit den sich hierauf bezie-

BRIEFE:

760 henden Phrasen, 1843. — 1 8 4 4 : 28 estnische Volkslieder nebst Ubersetzung ins Deutsche mit Anmerkungen; Uber neuentdeckte Grabhügel in der Werroschen Gegend unter Bentenhof 1 8 4 4 ; Estnische Pflanzennamen, als lexikalischer Beitrag. — 1 8 4 5 — 4 7 : Ein estnisches Lied historischen Inhalts aus dem Munde eines Esten; Das freiherrliche Geschlecht von der Pallien in der estnischen Volkssage; Notizen über die Höhlen bei Forgel; Die Felsenwanderung. Eine estnische Volkssage; Die Himmelsgänger. Eine historische Skizze aus dem Volksleben der Esten; Skizzen und Genrebilder aus dem Volksleben der Esten. I. Lieferung. Einige Feufelsgeschichten der Esten. LITERATUR: Franz Schleicher: Die Brüder. D e m Wiederhersteller des „Kallewi-Poeg", Dr. ~ zu Werro geweiht. In: St. Petersburger Unterhaltungsblatt 40, 2 3 . 5 . 1 8 6 2 , 3 1 6 - 3 1 7 [G.]. R i g . Z t . 1882, Nr. 185 u. 205. - Ersch/Gruber 1889. Alb.Acad. 1889. St. Petersburger Zt. 1903, Nr. 348. — Finn.-Ugr. Forschungen, 3, 1903, H. 3, 1 - 14. - Nordliv. Zt. 1903, Nr. 280. R e v . B e o b . 1903, Nr. 280. - Nordlivl. Zt. 1904, Nr. 18 u. 19. - S B G E G 1904, 1 7 - 2 6 . - Anonym: Dr. Reinhold Friedrich Kreutzwald's Leben. In: Verh. G E G 21, 1904, 6 9 - 9 0 . - Brennsohn 1905. - E B L 1929. - B L Ä 1 9 3 4 / 3 5 , 1931, 3. - L. Tohver: Kreutzwaldi väliskiijanduslikust eruditsioonist 1932. - S. Holberg: Kreutzwaldi usundlik maailmavaade 1933. - Alb.Est. 1939. - Mägi 1968. — E. Nirk: Tallinn 1961. — A. Annist: ~ muinasjuttude algupära j a kunstiline laad, Tallinn 1966. — A. Annist (ed.) afterword & notes: Eesti rahva ennemuistsed jutud, Tallinn 1967. - E. Nirk: Kreutzwald ja eesti rahvusliku kiqanduse algus 1968. — G. R a d o : Kalevala j a Kalevipoja tolkimise meetodid. In: Keel ja Kirjandus 14, 1971, 4 5 8 - 66. — R . Poldmae: ~ hilisemaid suhteid „Vanemuise" seltsiga, in: Looming: Kiijanduslik j a Uhiskondlik Poliitiline Ajakiri 1971, 1 4 1 9 - 2 7 . - G. Kurman: Hiobi raaniat, Goethe Faust j a Kreutzwaldi Kalevipoeg. In: Tulimuld, 4, 202 — 12. - F. Oinas: Kalevipoeg ja seile kodumaine ning rahvusvahelme tagapohi. In: Mana 40, VA 1975, 4 - 13. - Nirk/ Sögel 1975. — H. Tampere: Eesti N S V Teaduste Akadeemia ~ nimelise Kitjandusmuuseumi rahvaluule osakonna rahvamuusika kogud. In: I. R u u t e l : Soome-ugri rahvaste muusikaparandist, Lallinn 1977, 1 3 - 3 8 . - H. Laidee: ~ bibliograafia 1 8 3 3 - 1 9 6 9 , Lallinn 1978. - Ea Jansen: - " j a J a kobson. In: Sirp j a Vasar, Tallinn 3 8 : 5 1 , 1978, 4. B . Lukin: ~ tundmatu kasikiri. In: Keel j a Kirjandus 21, 1978, 7 1 0 - 2 0 . - Ea Jansen: Suurpublikatsiooni lopuleviimise puhul. In: Keel j a Kiijandus 22, 1979, 7 0 5 - 11. - B a B A 181, 1 8 - 5 5 . - D B A II 759, 77 — 78. — Laanekask, Η . : ~ meieni joudmata kirjavahetusest. In: Keel j a Kiijandus 2 4 : 1 2 , 1981,

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Krock —> Rrook Kröger, Arved Franz Günter * 5.5.1910 (L); Mag. phil.; lebte in Leipzig. Erzähler u. Verfasser hist. Schriften, Ubers, a. d. Lett. u. hist. Schriften. W E R K E : In: R u f übers Land 1934: Mein Heimatlied, S. 22; Balten, S. 23—24; NordlandsTreue. Aus dem dramatischen Gedicht NordlandsTreue (Gudrun), S. 25; An den Spielmann (Aus dem dramatischen Spiel: „Eine Geige sucht... "), S. 26 [Ge.]. — Balten. In: Rufe über Grenzen 1938, S. 165; wieder in: Rufe über Grenzen 1939, S. 7 1 - 7 2 [G.]. - In: Maitz 1935: Mutter, liebe Mutter ..., S. 91; Vater, und muß ich sterben ..., S. 91 [Ge.J. - Plettenberg. Bericht aus dem livländischen Kampf gegen den slawischen Osten, Riga 1938 (Baltendeutsches Volkstum) [~ deutet anhand wichtiger Stationen a. d. Leben des Ordensmeisters die Verteidigung Livlands gegen die Moskowiter als den Kampf Europas mit Asien. Livland wird als abendländisches Bollwerk gegen die Slawen gesehen]; als Feldpostausg. u.d.T.: Ordensdeutsche,

Kroeger I.-20. Tsd. Dresden 1943. — Die Baltendeutschen. Schicksal und Sendung. Ein historischer Bericht, Gollnow 1940. — In Eivland ist der Teufel los! (III. Carl Durban), Leipzig 1941; 2. Aufl. ebd. 1942; ebd. 1943; ebd. 1944 [R.J. Brüder, Kameraden. Roman, Leipzig 1942. — Gottlieb von Lilienfeld 80Jahre. In: Big. BB 2 (88), 1956, S. 13. U B E R S . : Richard Valdess: Männer am Meer. Roman aus dem lettischen Seemannsleben, Riga 1936. Kosch. — Angermann 1985, 120 f. — Redlich 1989. - BaBA 182, 163. LITERATUR:

Kroeger, Ernst Jürgen * 17.9.1905 Riga (L), f um 1990; Vater: Hans K., Wiexten (K), Gut ab 1853 im Besitz der Fam. Schulbesuch in Riga, gelangte als überzeugter Nationalsozialist erst durch persönliche Erlebnisse zu der Feststellung, daß seine Vorstellungen vom Nazideutschland falsch waren, Umsiedlung 1939, erlebte Güterzuteilung aus pol. Besitz mit, in der Zeit der Besetzung der Heimat durch dt. Truppen in der Verwaltung als Dolmetscher, zuletzt direkt unter dem Gebietskommissar Frhr. v. Medem in Mitau, 1945 Flucht a. d. Umsiedlungsgebiet nach Dtl., es gelang nicht, sich der ersten Gruppe um Cecil Baron Hahn 1949 anzuschließen, doch 1950 nach mehreren Fehlstarts Auswanderung nach Kanada, 1961 noch in Toronto, Rückkehr nach Dtl., Wohnsitz in Lüneburg. Meine Erlebnisse in Canada. In: B H 3, 1954/55, S. 6 - 1 6 ; Forts, in: 4, 1954/55, S. 10—18. — Die Ungezählten. Ein Bericht, Hannover 1958; R e z . % . Μ . B. In: BB 12 (122), 1958, S. 14; v. Arthur Ferdinand Maitz. In: BH 3, 1958/59, S. 180. - Eine von vielen. In: Jb.d.balt.Dtt. 1960, S. 96. - Warum seid ihr eigentlich ausgewandert? In: Montrealer Nachrichten; wieder in: BB 8 (154), 1961, S. 6. Die Umsiedlung. In: Jb.d.balt.Dtt. 11/1964 (1963), S. 88. - Gedanken über die baltische Geschichte ab ca. 1940 bis hin zu aktuellen Geschehnissen. In: Forum d e r B B 3 (185), 1964, S. 5. — Und folgten dem Ruf, Hamburg-Hamm 1964; Rez. v. Th. Lackschewitz. In: BB 3 (197), 1965, S. 8; v. Ilmar Johanson. In: BH II, 1965, S. 1 9 5 - 1 9 6 [an der Erinn.-Darstellung v. ~ wird bemängelt, daß sie äußerst

WERKE:

762

Rroeger

subjektiv ist u. sie die Bedeutung des Natio- Der Traum, S. 135 — 136; Der Schatten, S. 136; nalsozialismus für das Baltikum im Umsied- Ein Lidschlag, S. 137; Herbstliche Verwandlung, lungsprozeß verkennt; ähnliche Meinungen S. 1 3 7 - 1 3 8 ; Eisblumen, S. 138 [Ge.]. - In: wurden auch über Erhard Kroegers Buch Springbrunnen 1953: Uber die Zeit; Ein Lid„Auszug aus der alten Heimat", Tübingen schlag, S. 94 [Ge.J. — Menschemi'ege. In: 1967 vertreten; gerade z.d.Z. setzte eine starke Jb.d.balt.Dtt. 1954, S. 85 [G.]. - Der Schatten. Diskussion über diese letzte Phase der dt.bait. In: Jb.d.balt.Dtt. 1955, S. 35 [G.]. - Von Leid Gesch. ein]. — Aus baltischer Pionierzeit in Ka- und Leiden. In: Big. B B 3 (89), 1956, S. 1 1 nada : „ Theodor kauft sich ein Haus". In: 12. — Das Land der stummen Augen. Bilder, Jb.d.balt.Dtt. 21/1974 (1973), S. 160 f. - Start Farben und Schatten einer Fahrt durch Mittelam anderen Ufer. Vorabdruck aus einem demnächst deutschland. In: Big. B B 4 (102), 1957, S. 1 1 erscheinenden Erinnerungsband. In: Jb.d.bait. 12 [Reisebericht]. - Weitere Ge. u. En. in Dtt. 22/1975 (1974), S. 1 5 1 - 1 6 6 ; Sepdr.: zahlr. Zt. u. Zs. Start am anderen Ufer. Erinnerungen aus den fah- LITERATUR: B B 3/4 (377/8), 1980 [Todesanzeige]. ren 1945 bis 1972, Lüneburg um 1973; ebd. um 1976 [schildert ein Einwandererschicksal]; K r o e g e r , Sigismund O t t o Rez. v. Wilhelm A. Neumann. In: B B 10 * 1 . 9 . 1 8 2 5 Marzenhof (L), f 2 2 . 4 . 1 9 0 5 Riga (324), 1975, S. 6. — Eine baltische Illusion. Ta- (L); Vater: Johann Gustav Κ . , Landwirt; gebuch eines Deutsch-Balten aus den fahren 1939— Mutter: Julie, geb. Berting. 1944, Lüneburg 1974; Rez. v. E. W e r k Gym. in Dorpat 1 8 3 9 - 1 8 4 4 , Studium 1 8 4 6 meister. In: Big. B B 7 (297), 1973, S. 7. - 1848 der Ökonomie, 1 8 4 9 - 1 8 5 3 der Med., Heimkehr. In: Jb.d.balt.Dtt. 25/1978 (1977), S. Diss.: „Ein Beitrag zur Physiologie des Blutes, 157 [G.]. - So war es. Ein Bericht, Michelstadt/ Dorpat 1856; ebd. 1892". Weitere Studien in Odenwald 1989; Niefern-Öschelbronn 1989; Berlin, Prag u. Wien, ab 1857 praktischer Arzt Rez. v. Olrik Breckhoff. In: B B 3 (497), 1990, in Riga, oo (1) 2 2 . 6 . 1 8 6 0 in Riga Marie S. 8. Hanemann. Ordinator am Stadtkrankenhaus UDERS.: Ein Wiedersehen mit Kurland. In: 1 8 5 8 - 1 8 7 5 . oo (2) 2 5 . 1 . 1 8 7 1 in St. PetersJb.d.balt.Dtt. 25/1978 (1977), S. 141 ff. burg Antonie v. Tideböhl, Tochter v. —> A. v. Tideböhl. 1 8 8 4 - 1 8 9 3 Leiter einer v. ihm LITERATUR: Kosch. — Hartmut Froeschle (Hrsg.): Nachrichten aus Ontario. Deutschsprachige Literabegrün. Wasserheilanstalt, 1904 Ehrenmitgl. tur in Kanada, Hildesheim; N e w York u.a. 1981 der Ges. der praktischen Arzte. (Auslandsdeutsche Literatur der Gegenwart 6). WERKE: Menschliches Denken und die GrundDers.: Die deutsche Einwanderung und Siedlung in principien christlicher Weltanschauung. Eine philoKanada. Zeittafel und Bibl. In: Wirtschaftskräfte u. sophische Studie, Riga u.a. 1879 [enth. W o l Wirtschaftswege, 5, 1981, 8 2 5 - 8 4 4 . - Redlich demar Masing: Die tragische Schuld, 1872]; 1989. - B a B A 182, 205. neubearb. u.d.T.: Die Grundbegriffe christlicher Kroeger, Peter Weltanschauung. Eine philosophische Studie, Leipzig 1896. — Erlebnisse und Lebensergebnisse. * 2 4 . 1 . 1 9 1 2 Riga (L), f 1 1 . 3 . 1 9 8 0 ; Vater: Gedichte, Riga 1902. — Wie und was erkennen Dr. med. Emil K. wir? Erörterungen, Riga 1903; Rez. v. E. Külpe. Dt.-klass. Gym. in Riga, Studium der Med. in Dorpat u. Riga, Dr. med., 1 9 3 7 - 1 9 3 9 Assis- In: B M 55, 1903, S. 3 3 4 - 3 3 5 . - Erwiderung. tent in der Kinder-Abt. an den Univ.-Kliniken In: B M 55, 1903, S. 503. - Was ist ChristenBreslau u. Leipzig, nach Kriegsausbruch als tum? Riga 1904. Truppenarzt an den Ost- u. Westfronten eingesetzt, verlor Anfang Juli 1944 in der Normandie durch Verwundung beide Beine, Lazarettbehandlung u. Gefangenschaft in Mittelu. Siiddtl., seit 1953 Vertrauensarzt in Lünen (Westfalen). In: Kurt Erich Meurer; Otto Josef Spachtholz (Hrsg): Das dunkle Du. Ein Sammelbuch religiöser Dichtung, München 1953:

WERKE:

LITERATUR:

Alb.Dorp.Gym.

1879.

-

Alb.

Acad. 1889. Brennsohn 1905. Biogr.Jb. Nekro. 1905. - D B B L 1970. - Alb.Liv. 1972/91. - Redlich 1989. - D B A 712, 8 8 ; II 761, 146. B a B A 182, 2 2 6 - 2 2 9 . - Kosch.

Kröger

763 K r ö g e r , T h e o d o r (eig. schwager) (russ. Boris)

Bernhard

Alt-

* 2.12. (j. 20.11.) 1897 St. Petersburg, f 24. 10.1958 Klosters-Serneus/Graubünden b. Davos; Vater: Bernhard Friedrich Altschwager ( 1 8 6 2 - 1 9 3 1 ) , Uhrengeschäftsbesitzer in St. Petersburg, lebte dann in Leipzig (Fam. stammt aus Neu-Buckow/Mecklenburg); Mutter: Therese, geb. Brunst. Gym. der ref. Gemeinde in St. Petersburg, Uhrmacherlehre 1913 in Neuchätel/Schweiz, 1914 Rückkehr nach St. Petersburg, wegen des I. Weltkrieges Verhaftung als Reichsdeutscher, Verbannung nach Verchotuijesk im Ural, 1918 Rückkehr u. Ausreise nach Dtl., lebte b. seiner Fam. in Leipzig u. schlug sich in versch. Berufen durch, u. a. als Autoverkäufer, oo (1) 1930 in Berlin Irmgard Falck. Nach dem Erfolg seines ersten R . 1934 ging er nach Berlin, dort Mitgl. der Reichsschrifttumskammer. oo (2) 1938 in Berlin Hildegard Schmidt. 1941 aus gesundheitlichen Gründen Übersiedelung nach Osterr. u. ab 1946 in der Schweiz, wo er b. Davos lebte. W E R K E : Das vergessene Dorf. Vier Jahre Sibirien. Ein Buch der Kameradschaft, Berlin 1934 faut. R . ; Vorw.: „An der nördlichsten Grenze Rußlands schlug ein Fangeisen um mein Bein zusammen, und ein Kolbenschlag brach den Rest meiner Auflehnung..."; Inh.: nach endlosen Irrfahrten im Gefangenentransport Ankunft im nordsibirischen D o r f Sabitoje, unerklärlicherweise auf freien Fuß gesetzt, hilft fünf Jahre hindurch mit, aus einer verwahrlosten Strafkolonie v. Kriegsgefangenen und politischen Häftlingen durch Kameradschaft u. Pflichtbewußtsein eine menschenwürdige Siedlung zu machen; in den Wirren der R e volution 1917/1918 gelingt dem Ich-Erzähler die Flucht]; Stuttgart 1981, ebd. 1985; zuletzt Augsburg 1995 [wegen der antibolschevikischen Grundhaltung über 1 Million verkaufter E x . ; Ubers, ins Holländische, Bos en Duin 1935; ins Dan., Kopenhagen 1936; ins Schwed., Stockholm 1936; ebd. 1943; ins Norw., Oslo 1939; ebd. 1952; ins Span., Barcelona 1942; ebd. 1964; ins Ital., Milano 1942; ebd. 1971; ins Franz., Paris 1942; ebd. 1951; ebd. 1970; ebd. 1996; ebd. 1997; ins Lett., Riga 1941; ebd. 1991; ins Finn., Porvoo, Helsinki 1943; ins Türkische, Ankara 1944; ins Niederl., Amsterdam 1948; Ant-

werpen 1952; Zwolle 1962], — Brest-Litowsk. Beginn und Folgen des bolschewistischen Weltbetrugs. Mit 29 Aufnahmen, Berlin 1937 ; 16.30. Tsd. ebd. 1937; 41.-50. Tsd. ebd. 1937; 51.-66. Tsd. ebd. 1942 [Hinweis v. „Dieser Arbeit liegen nicht nur wissenschaftliche und politische Werke zugrunde, sondern auch einmalige Berichte von Augenzeugen und Teilnehmern der Waffenstillstands- und Friedensverhandlungen."; der Friede wurde durch die Sowjetregierung am 1 3 . 1 1 . 1 9 1 8 für nichtig erklärt, was dann weltgesch. Bedeutung wegen der Proklamierung des Selbstbestimmungsrechts der Völker durch Lenin u. Trotzki ( 1 8 . 1 1 . 1 9 1 8 ) hatte]. - Durch blumige Wiesen (III.), Berlin; Bonn 1938 (Deutsche Scholle. Neues Schauen und Erleben unserer Heimat 3, hrsg. v. Prof. J . Nießen). — Heimat am Don. Roman, m. Verl. Berlin 1937; m. Aufl., zuletzt Augsburg 1995 [Klapp.: „Erlebnis der russischen Revolution; Geschichte einer Liebe, die sich im blutigen Ringen zweier Welten bewährt. Inmitten der Kämpfe zwischen Deutschen und Russen (...) spielt (...) das Schicksal des Barons Rapp und des Mädchens Alexa"; Ubers, ins Lett., Riga 1942]. - Kleine Madonna. Erzählung, Berlin 1938; 41.-60. Tsd. ebd. 1938; 61.-83. Tsd. ebd. 1938; 83.-110. Tsd. ebd. 1941; Überarb. Liz.ausg. Bergisch-Gladbach 1979 (BasteiLübbe-Bestseller 131) [enth. auch Der Schutzengel. 2 Erzählungen; Ubers, ins Holländische, s'Graveland 1939]. - Der Schutzengel. Eine Erinnerung aus dem vergessenen Dorf, Erinnerungen an einen Kameraden und die Zeit in den Wäldern Sibiriens, Berlin 1939; ebd. 1941; 115.-120. Tsd. Salzburg 1951; Gütersloh um 1958 (Kleine Lesering-Bibliothek 5) [E.]. Lächelnd thront Buddha. Roman, Zürich 1947 [hier zeigt sich die Hinwendung v. ~ zur geistigen Welt Ostasiens, mit der er eine Zivilisationskritik intendiert, die auch seinen folgenden R . beherrscht]. - Sturm über dem Himalaja. Roman, Salzburg 1950; BochumLinden 1951; 30. Tsd. ebd. 1952; BochumLinden 1951 [phantastisches u. utopisches Zukunftsgeschehen: dramatische Erstbesteigung des von Göttern u. Dämonen behüteten Gipfels Mount Everest, die farbenprächtige Exotik des mystischen Tibet, verflochten mit den wirbelnden Ereignissen der Alten, intellektualistischen Welt u. der wertbewußteren v. Weisheit des Ostens geprägten Neuen Zeit,

Rrohnemann die die geistige Führung übernimmt, sowie einer seltenen und stolzen Liebe; Ubers, ins Niederl., Antwerpen; Zaltbommel 1953], — Vom Willen gemeißelt. Ein Roman um die Erbauung der Großglockner-Hochalpenstraße, Salzburg 1951; m . d . U . : Der Kampf um die Erbauung der Großglockner-Hochalpenstraße, Steyr 1985 (Bildmaterial Archiv Großglockner-Hochalpenstraße AG) [Wdg. Dieses Buch widme ich jenen unbekannt gebliebenen Frauen, die in selbstloser Liebe und Treue den Mann geleiten, unwandelbar durch tiefste Not, durch harte Arbeit, zu höchstem Schaffen]. — Schatten der Seele. Roman, Salzburg 1 9 5 2 ; Neuaufl. Hamburg 1962 [Klapp.: „Steffen Grehn, der Besitzer bedeutender chemischer Werke, steht im Mittelpunkt der Handlung. Er opfert die besten Jahre seines Lebens und all seine Kraft den Experimenten, ein neues Narkosemittel zu finden. Sein persönliches Leben ordnet er dieser Idee vollkommen unter. Menschen, die ihm nahestehen (...), zerbrechen daran oder wachsen über sich hinaus. Diana Garde, die berühmte Filmschauspielerin, verläßt Steffen Grehn, die junge Katharina von B e c k reift an seiner Seite zu der Frau heran, die ihm zum unversieglichen Kraftquell wird und ihre Hingabe (...) fast mit dem eigenen Leben bezahlt. Eng verbunden mit den Geschicken dieser M e n schen ist das des großen Malers Peter Merk, der seine schöpferische Kraft erloschen glaubt und durch eine Frau von seltenen Gaben des Herzens neue Impulse und neues Leben erhält. Nordafrika, märchenhaft schön und geheimnisvoll, wird zum Schauplatz der Handlung. Aber auch das Hollywood der Zwanziger Jahre, der Beginn des Tonfilms mit seiner vernichtenden Wirkung für die Stars, deren Stimme sich für die Tonwiedergabe nicht eignete, wird (...) in packenden Szenen geschildert"]. — Natascha. Roman (Vorw. Hildegard Kröger), m. Verl. u. Aufl.; Hamburg 1 9 6 0 ; Stuttgart 1 9 7 4 ; zuletzt Augsburg 1995 [der kurz vor dem T o d e im Ms. vollendete R . wurde postum v. seiner zweiten Frau hrsg.; er ist eine Forts, des aut. R . Das vergessene Dorfu. enth. Aufz. a. d. ersten Jahren nach der Flucht; Klapp.: ,,(...) Glanz und Elend der heute schon legendären zwanziger Jahre, die W e l t stadt Berlin mit ihrem hektischen, berauschenden Leben, die Schweizer Berge und — fur eine kurze Episode — wiederum Rußland, Sibirien, Sabitoje, das vergessene Dorf, das sind

764 Kulissen und Schauplätze dieses spannenden, mit der Uberzeugungskraft eines Bekenntnisses niedergeschriebenen Lebensberichts. U n lösbar ist in diesen Jahren das Schicksal des Sibirienheimkehrers mit einem anderen Leben verbunden, dem des hilflosen russischen Waisenkindes Natascha. Beide sind gezeichnet von einem unmenschlichen Erleben, nie vermögen sie ganz jenes verzweifelte Gefühl der Einsamkeit zu überwinden, das aus der schrecklichen Erinnerung wächst, auch später nicht, als sie wissen, daß sie sich lieben, als rascher wirtschaftlicher Erfolg die Alltagsnöte nimmt und Natascha als gefeierte Tänzerin und Filmschauspielerin Weltberühmtheit erlangt"] . LITERATUR: Hildegard Kröger: In: Natascha, Hamburg 1 9 6 0 ; Stuttgart 1974. - Marta Müller: Mecklenburger in Osteuropa. Marburg 1972, 3 5 1 . — Geschichte und Kultur der Deutschen in R u ß land/ U d S S R . A u f den Spuren einer Minderheit. Ausstellungskatalog, hrsg. v. der Landsmannschaft der Deutschen aus R u ß l . e . V . , Stuttgart; Sigmaringen 1989, 110. - Schmitt 1952, 39, 271, 5 1 5 . Kosch. - N e k r o 1973, 4 9 6 . - N D B 13. - Kffly 2005.

Krohnemann, Baron von —> Cronmann Krook (Krock), Anna Helena von, geb. von Dietz * 2 5 . 8 . 1 7 5 2 St. Petersburg, f 9 . 1 1 . 1 8 3 4 Dresden; Vater: Thomas Justus Frhr. v. Dietz, Generalleutnant u. Beisitzer im Kriegskollegium; Mutter: Marie Elisabeth, geb. von Graß, oo 1770 Johann Heinrich v. Krook, Etatsrat. Lebte mehrere Jahre in Straßburg, seit 1800 in Dresden. Anonym: Briefe einer reisenden Dame aus der Schweitz. 1786, Straßburg 1786; M k Göttingen 1996 [Anh. mit franz. Br. an ihre Kinder; B u c h kam nicht in den Handel u. wurde nur vereinzelt an Freunde verschenkt; Ubers, ins Niederl.]; wieder in: Wilhelm Gottfried Ploucquet: Vertrauliche Erzählung einer Schweizerreise im Jahr 1786 in Briefen, Tübingen 1787 [Anh.: Briefe einer reisenden Dame aus der Schweitz, 1186, Frankfurt; Leipzig 1787 (mangelhafter Nachdr. ohne Wissen v. - ) ] . BRIEFE:

LITERATUR: Journal von u. 3 1 5 , 3 7 9 . - Allg. Literatur - Schindel 1825, 3, 189. Hamberger/Meusel 1834.

fur Teutschland 1 7 9 0 1, Anzeiger 1798, N o . 58. - Recke/Napiersky. — Friedrichs 1967 u.

Rrüdener

765 1981. - Kosch. - DBA 713, 200-202. - BaBA 182, 442. Krüdener, Adelbert Karl Edgar E m a n u e l Baron v o n * 20. (j. 8.) 6.1857 Erbgut Wohlfahrtslinde (L) der Barone v. Krüdener, f 8.11.1933 Jena; Vater: Paul Justin v. K. (1815-1897; Geschl. seit Ende des 13. Jhs. im R a t in Riga, 1397 Vasallen des Erzbs. von Riga, 1528 röm. kais. Schutzbrief, 1535 röm. kgl. Wappenvermehrung, 1855 russ. Barone); Mutter: Ida Marie, geb. von Poll (1824-1906). Häuslicher Unterricht in Wohlfahrtslinde u. 1 8 6 8 - 1 8 7 3 in Dresden, 1 8 7 4 - 1 8 7 6 KrauseJordan-Gym. in Dresden. Forstvolontär in Postelwitz b. Bad Schandau (Sachsen, südö. v. Pirna). 1 8 7 6 - 1 8 7 8 Studium der Forstwirtschaft an der v. Heinrich Cotta begrün. Lehreinrichtung in Tharandt b. Dresden, Forstwirtschaftler des väterlichen Waldes in L, gleichzeitig Schriftsteller für die Forstwirtschaft, ab 1882 auch noch für die Jagd u. Zoologie. Mitbegrün, u. ab 1 9 0 1 - 1 9 0 4 Chefredakteur der Bait. Waidmannsbll. oo 8. 3.1906 in Riga Anna v. Stryk a. d. Hause Groß-Köppo (L). 1918 Ubersiedlung nach Dtl., ab 1921 Wohnsitz in Jena. WERKE: Noch einmal das baltische Forstblatt.

In:

Land- und forstwirtschaftliche Zt. 12, 1890, S. 45. - Zur Raubzeugvertilgung. In: Land- und forstwirtschaftliche Zt. 24, 1890, S. 93. Schneebruch in den Wäldern

Livlands.

In: Land-

und forstwirtschaftliche Zt. 1, 1892, S. 3 - 4 . Forstwirtschaftliche

Aphorismen.

In: Land- u n d

forstwirtschaftliche Zt. 11, 1892, S. 6 6 - 6 8 . Max

v. Sivers.

Verzeihniß

der in Livland

anbau-

würdigen Gehölze. In: Land- und forstwirtschaftliche Zt. 26, 1892, S. 175. - Beitr. in: Land- und forstwirtschaftliche Zt. 32, 1893, S. 1 9 8 - 2 0 0 . - Der Nörz. In: Goertz/Brosse 1912, S. 2 3 4 - 2 3 7 [Jagdprosa]. — Schneebruch und Durchforstung. In: Forstliche Mitt. 2, 1914, S. 14. — Wenn die Schnepfen streichen (III. J o s e p h

Dahlem), Leipzig 1921 (Die Bücherei von Berg und Wald, vom Wildpfad und vom Schuppenwild 10; Eckstein-Bücher) [Tiergesch.]. — Beitr. in: Hie guet deutsch Weydewerk allewege, hrsg. unter Mitarb. der ersten dt. Jagdschriftsteller, bearb. v. Hainz Alfred v. Byern, Schriftleitung: Ulrich Scherping, Breslau 1923 [unter dem Eindruck des verlorenen I. Weltkrieges faßte der Autor Beitr. der besten Jagdschriftsteller zus., weil nach seiner Auffassung das Deutsche Weidwerk das deutsche Wesen in seinem Kern darstellt. Das Werk sollte die Menschen aufrütteln und aufrichten],

— Einiges

über

Raubvögel.

In:

chenschrift 3, 1884, S. 4 2 - 4 5 . - Forstwirth-

Deutsche JägerZt. 84, 1924/25. - Beitr. in: Maximilian Böttcher (Hrsg.): Deutschen Weidwerks hohes Lied, Berlin 1925 [Jagderlebnisse, -lieder u. -erzählungen zum 50jährigen Bestehen des Allg. Dt. Jagdschutzvereins]. - Beitr. in: Waldwirtschaft und Waldstandort (Deutsche Forschung H. 24), Berlin 1934. —

schaftliche

Auerwild.

Baltische Wochenschrift 16, 1882, S. 3 1 1 313.

-

Schutz

dem

Elchwild!

In:

Baltische

Wochenschrift 20, 1882, S. 3 7 7 - 3 8 1 . - Eine neue Methode

der Waldverjüngemng.

In: Balti-

sche Wochenschrift 15, 1883, S. 2 8 1 - 2 8 3 . Wichtig für

Waldbesitzer! Betrachtungen.

I n : Baltische In:

Wo-

Baltische

Wo-

chenschrift 21, 1885, S. 2 3 4 - 2 3 5 . - Unser baltischer Forstverein. In: Land- und forstwirtschaftliche Zt. 42, 1886. — Forstwirthliche Anregungen. In: Land- und forstwirtschaftliche Z t . 48, 49, 1887. - Zur v. Buttlarschen

Cultur-

methode. In: Land- und forstwirtschaftliche Z t . 8, 1888, S. 3 3 . - Forstwirthliche

In:

Land-

und

Pländereien.

forstwirtschaftliche Zt. 19,

1 8 8 8 , S. 7 8 . - Zum

Forstbetriebsjahr

1887-88.

In: Land- und forstwirtschaftliche Zt. 1, 1889, S. 1—2. — Forstwirtschaftliche

Rückschau.

In:

Land- und forstwirtschaftliche Zt. 23, 1889, S. 9 5 — 9 6 . — Dendrologische

Betrachtungen.

In:

Land- und forstwirtschaftliche Zt. 49, 1889, S. 2 1 1 - 2 1 2 . — Jagd-zoologische

Erörterungen.

In:

Naturgeschichte

und Jagd,

Neudamm

1928. — Beitr. in: Kurzbriefe für Ernährung und Landwirtschaft. Informationsdienst für das Gesamtgebiet der Ernährung und Landwirtschaft, hrsg. v. Max Frhr. v. Griessenbeck, M ü n c h e n 1947. — Jagd im Baltikum.

In: Max-

Wichard v. Bredow (Hrsg.): Spahren. Ein Gut in Kurland. Das Baltikum im Spannungsfeld zw. Nord-, Mittel- und Osteuropa [...], Burgdorf-Heeßel 1991, S. 2 2 - 2 3 [ausführlich —> H . v. Blan(c)kenhagen]. Alfred Ludwig: Das Birkwild, vollst, neu bearb., Leipzig 1923; 3. Aufl. ebd. 1924. - Franz Valentinitsch: Das Haselhuhn (III. J o seph Dahlem), vollst, neu bearb. Aufl. Leipzig 1926 (Die Bücherei von Berg und Wald, v o m BEARB.:

Krüdener

Weidpfad und vom Schuppenwild 28, Eckstein-Bücher). M I T A R B . : Land- u. forstwirtschaftliche Zt., Riga. — Landwirtschaftliche Big. der Rig.Zt. Baltische Wochenschrift für Landwirtschaft, Dorpat. — Der zoologische Garten, Frankfurt / M . — Ornithologisches Jb., Hallstein/Osterr. — Der Naturforscher, Berlin. — Wild u. Hund, Berlin. — Der Waidmann, Dresden. — Dt. Jägerzt., Neudamm. — Hugos Jagd-Zt., Wien. — Mein Weidmannsjahr 1923. Jagdkalender des Hegers 1923, Breslau 1923 [umfangreicher Jagdkalender unter Mitw. namhafter Fachautoren wie Achleitner, Frhr. v. Kapherr, Graf zu Münster, Baron Krüdener, Lux, Meckel, Castelle, Frhr. v. Maitzahn, Scherping u. Eilers] .

766

Rampenlicht zu stehen geprägt. Im Mai 1789 ging sie nach Paris u. genoß in vollen Zügen das extravagante Leben. Dort begann sie eine Liaison mit einem jungen Offizier; ihr Mann ließ sich aber nicht scheiden, so daß sie 1791 zu ihrer Mutter nach Riga fuhr. Bald schon war sie wieder auf Reisen, 1796 besuchte sie Jean Paul in Hof, über diesen Besuch schrieb er: „Sie kamen wie ein Traum, Sie flohen wie ein Traum und ich lebe noch in einem Traum." Der BrW. zw. J. P. u. ~ dauerte vom 22.8.1796 bis 10.3.1804. 1798 m Lausanne, dann Zürich, w o sie Lavater besuchte. Ab 1800 mit ihrem Mann in Berlin, w o sie sich in der Zeit Jan. bis Mai 1801 mehrmals mit Jean Paul traf, die Unrast drängte sie in die Schweiz, nach Genf u. Paris, w o sie Kontakt zu franz. Schriftstellern aufnahm, u.a. mit Frau v. Stael LITERATUR: D e r W a i d m a n n 24,1893, 350 f. — u. mit Chateaubriand verkehrte. Trotz Hinrichsen 1891, 754 f. - N e u e bait. W a i d m a n n s bl. 1, 1905, 3 5 - 3 8 . - Kürschner Lit.-Kal. 1925. - Krankheit ihres Mannes u. seines Todes (1802) blieb sie in Paris, reiste nach Genf, Lyon; in G H Liv 1, 462. - Parey's Jagd-Kalender, Berlin 1930, 75. - N e k r o 1936. - Kosch. - DBBL 1970. Paris vollendete sie ihren BekenntnisR. — Redlich 1989. - D B A II 763, 252. - BaBA 183, „Valerie", der 1803 anonym ersch. Während 139-141. ihres Aufenthaltes in Riga 1804 änderte sich schlagartig ihr bisheriger Lebensstil. Auf dem Krüdener, Juliane Barbara Baronin v o n , Vietinghoffschen Erbgut Kosse (L) trat sie der geb. v o n VietinghofF-Scheel a. d. Hause Herrnhuter Brüdergemeine bei (Anhänger u. Kosse Gegner —»• D. Bonge, —>• I. Feßler, —»• A. * 11.11.1764 Riga (L), f 25. (j. 13.) 12.1824 Gräven, —> E. Gutsleff, —> Η. A. Krüger, —> Karah(s)ubazar (heute Belogorsk, Krim, —• G. Lösewitz, —• Ε. Lossius, —>• G. Loskiel, nordö. v. Sewastopol); Vater: Geheimrat u. C. Nottbeck, —> J. Quant), ließ sich zur Theaterbesitzer Otto Herrmann v. Vietinghoff Prophetin ausrufen, ausgedehnte Pr.reisen, auf gen. Scheel ( 1 7 2 2 - 1 7 9 2 ; Geschl. K. denen sie großen Zulauf hatte. Sie stand nun Fircks); Mutter: Anna Ulrika, geb. Gräfin v. nicht mehr im Rampenlicht der Schickeria, Münnich (1741-1811), Tochter v. Ernst Graf sondern der Annen u. Bedürftigen. In Karlsv. M. u. Anna Dorothea, geb. Freiin v. ruhe lernte sie 1808 Jung-Stilling kennen Mengden (f 1760), Schwester v. Johann (1740-1817), der dort ab 1806 als freier Gottlieb Graf ν. Münnich (1740-1813), E n - Schriftsteller lebte u. den sie 1813 wieder traf. kelin des bekannten Feldmarschalls u. russ. Ihr Sendungsbewußtsein, gepaart mit ihrer Ministers Burkhard Christoph Graf v. M ü n - Exzentrik, ging weit über den Herrnhuter Pietismus u. die Erweckungsbewegung hinnich (1683-1767). Sie lernte schon früh franz. u. war seit ihrem aus ; sie nutzte ausgiebig ihre Kontakte zu 13. Lebensjahr mit ihren Eltern auf Reisen hochgestellten Persönlichkeiten, lebte 1807 nach Frankreich, Spanien u. England, oc 1782 nach dem Zusammenbruch Preußens (1806) den in dritter Ehe viel älteren Burchard Alexis b. der Königin Luise in Königsberg. Sie Konstantin Baron v. Krüdener (1746-1802), identifizierte Napoleon mit dem in der J o kais.-russ. Minister u. Gesandter; ein Sohn u. hannes-Offenbarung (9,11) geschilderten E n eine Tochter. ~ begleitete ihren Mann nach gel des Abgrundes/Unterwelt, was ihr große Venedig (1785) Kopenhagen (1786). Im Ge- Anerkennung eintrug. Die Verbindung v. gensatz aber zu ihrem Mann, eine gewissen- politischem u. religiös-ekstatischem Engagehafte u. zurückgezogene Persönlichkeit, war ment führte zu einem zwl. Einfluß auf Zar ihr Leben von Extravaganz, Unruhe, Koket- Alexander I. (1777-1825). Sie regte ihn, terie u. dem Bedürfnis im gesellschaftlichen empfänglich für religiöse Erneuerung u. mys-

767 tisches Gedankengut, zur Bildung der Heiligen Allianz an u. verfugte über großen Einfluß in europäischen Aristokratenkreisen. I m H u n gerjahr 1816/17 verschenkte sie ihr V e r m ö g e n an die Armen. Ihr Landhaus in W ü r t t e m b e r g wurde zum Z e n t r u m erbaulicher Z u s a m m e n künfte, die sich als Volksbewegung nach Baden u. die Schweiz ausdehnten. Auftretend stets mit großem Anhang u. um den Zustrom weiterer Seelen für das himmlische Königreich bemüht, wurde sie bald v. den B e h ö r d e n als gefährlich eingestuft. Metternich bezichtigte sie gegenüber russ. Gesandten, Arme gegen R e i c h e aufzuwiegeln. In der Schweiz, w o sie ihre Lehre ebenfalls verbreitete, wurde sie unter polizeiliche Aufsicht gestellt u. 1817 ausgewiesen. 1 8 1 8 mußte sie unter polizeilicher B e w a c h u n g der badischen Polizei nach „ R u ß l a n d " (ins Baltikum) zurückkehren. E r neut wollte sie auf den Zar Einfluß nehmen, doch die Zeiten hatten sich 1 8 1 8 geändert. N i c h t nur nahm der Zar ihr eine Indiskretion hinsichtlich der Heiligen Allianz übel, sondern auch der U m g a n g mit der württembergischen „Prophetin" Marie Gottliebin Kummer brachte sie allseits in Mißkredit. Hinzu kam, daß sie unter den Einfluß v. Keller aus Braunschweig kam, der sie als Marias N a c h folgerin u. M u t t e r des neuen Messias propagierte. In Mitau, R i g a u. auf ihrem Gut in Kosse führte sie biblische Unterweisungen durch. Als sie sich wieder politisch zu betätigen begann u. Zar Alexander als Befreier v. Byzanz bezeichnete, schrieb ihr der Zar persönlich u. bat sie, sich nicht mehr in seine Angelegenheiten einzumischen, war doch auch der Elan der Heiligen Allianz zerbrochen. Sie wurde aus St. Petersburg ausgewiesen. 1 8 2 4 reiste sie in Begleitung ihrer Freundin, der Fürstin Anna Golicyn (Gallitzin), sowie ihrer T o c h t e r u. ihres Schwiegersohns auf die Krim, um sich zu erholen u. die dortigen Pietisten zu unterstützen, w o sie plötzlich starb. In ihren W e r k e n finden sich Anklänge an J e a n Paul (1763 — 1825), an die Kurländerin —> E . v. d. R e c k e , an J u n g - S t i l ling u.a. Sie hielt viele R d n . , gab eine Zt. fur die Armen heraus u. veröfftl. Beitr. religiösen Inh. Sie gehört neben Bettina v. Arnim ( 1 7 8 5 - 1 8 5 9 ) u. R a h e l Varnhagen v. Ense ( 1 7 7 1 - 1 8 3 3 ) zu den berühmtesten dt. Frauengestalten der W e n d e v o m 18. zum 19. J h .

Rrüdener WERKE: A n o n y m : Valerie, ou lettres de Gustave de Linar ä Ernest de G... Tome, 2 B d e . Paris 1 8 0 3 ; 2. u. 3. Aufl. ebd. 1 8 0 4 ; ebd. 1 8 7 8 (Petite bibliotheque de luxe 5 ) ; u . d . T . : Valerie. Roman avec une notice par Sainte-Benve, 2 Bde, Bruxelles; Leypsig 1 8 3 7 ; Neuaufl. Paris 1 8 4 0 (Bibliotheque-Charpentier); hrsg. v. D . Jouast, ebd. 1 8 8 4 ; M k Wildberg 1 9 8 9 - 9 0 (Edition C o r v e y ) ; mit Einf. u. K o m m . v. Michel Mercier, Paris 1 9 7 4 (Bibliotheque fran^aise et romane, F 1) [in franz. Sprache geschriebener aut. B e k e n n t n i s R . in Briefform erzählt über die leidenschaftliche Liebe des Pflegesohns u. Briefschreibers Gustav ( = Stakieff, d. der Liebe zu ~ entsagte) zu Valerie, der Frau ( = ~) des Pflegevaters ( = B a r o n v. Krüdener), der erst langsam das Liebesverhältnis beider begreift; Gustav stirbt nicht wie Goethes Werther, mit dem der R . oft verglichen wurde, sondern „das Licht des Lebens verzehrt sich in seiner eigenen F l a m m e " ; u m den R . bekannt zu machen, fuhr ~ in Paris in ihrem W a g e n v. Modegeschäft zu Modegeschäft und fragte nach Hüten, Schals u. Handschuhen „a la Valerie", die es nicht gab, aber zur Folge hatte, daß der R . in Frankreich sehr populär wurde u. in Paris eine Sensation war. Dorothea v. Schlegel ( 1 7 6 3 - 1 8 3 9 ) u. Helmine v. Chezy fertigten eine dt. Ubers, schon a. d. Ms. an, die 1 8 0 4 in Leipzig u. W i e n ersch.; auch Heinrich August Müller fertigte u . d . T . : Valerie oder Briefe Gustavs von Linar an Ernst von G. Ein Gegenstück zur Delphine eine Ubers, an, die zweibändig in Hamburg u. Altona 1 8 0 4 — 1 8 0 5 ersch.; übers, ins R u s s . , Moskva 2 0 0 0 (Literaturnye pamjatniki); übers, ins Est., Tallinn 2 0 0 3 ] ; Isolde A. Döbele-Carlesso (Hrsg./ Einl.): Valerie: Oder Briefe Gustavs von Linar an Emst von G . . . , Brackenheim 2 0 0 6 . — A n o n y m : Le camp de Vertus; ou la Grande revue de l'armee russe f.··], Paris 1 8 1 4 ; ins D t . übers, v. O . v. R ü h l u . d . T . : Das Lager von Vertus, R i g a 1 8 1 6 [Alexander I. veranstaltete an seinem Geburtstag eine Heeresschau für die russ. Soldaten, an deren gottesdienstl. T e i l ~ anwesend war; verklärende Schrift dieses Anlasses]. - A n o n y m : Erster Posaunenschall an das Volk Gottes, Schafhausen/Ulm 1817; ebd. 1818. - Christliche Anreden und Ermahnungen der Frau von Krüdener auf ihrer Missionsreise im Jahre 1817 [ . . . ] , U l m 1817. - Der lebendige Glaube des Evangeliums, dargestellt in dem öffentlichem Leben der Frau von Krüdener, U l m

Rrüdener

1 8 1 7 ; e b d . 1818. — A n o n y m : Treu niedergeschriebene Rede, welche Frau von Krüdener in einer Versammlung zu Beeskow am 27. Januar 1818 gehalten hat, B e r l i n 1818. - Gespräch unter vier Augen mit Frau von Krüdener gehalten und als Neujahrsgabe [ . . . ] m i t g e t h e i l t v. Wilhelm Traugott Krug, Leipzig 1818; M k M ü n c h e n u . a . 1 9 9 0 - 1 9 9 4 ( B i b l i o t h e k d e r dt. L i t e r a t u r , F i c h e Β 32, 1 4 7 9 7 ) . - Der Einsiedler, ein Fragment, herausgegeben und mit einer Biographie dieser merkwürdigen Frau begleitet von K. S., L e i p z i g 1 8 1 8 . - Albert und Clara. Historische Novelle frei übersetzt nach der französischen noch ungedruckten Urschrift, S t u t t g a r t 1829. - Geistliche L i e d e r . HRSG.: Z t . f u r die A r m e n , N o . 1, Basel 5.5.1817. BRIEFE : Lettre α Monsieur de Bergheim, Ministre de l'Interieur ä Carisrouhe, C a r l s r u h e 1817; ins D t . ü b e r s . u . d . T . : Schreiben der Frau von Krüdener an Herrn von Bergheim, Minister des Innern zu Carlsruhe, L e i p z i g 1819. — ~s a u s g e d e h n t e r B r W . ist n i c h t erfaßt. AUSGABEN : Ecrits intimes et prophetiques de Madame Krüdener, hrsg. n a c h d e n M s . u . m i t Einf. v. J e a n - R e n e D e r r e , L y o n ; Paris 1975 ( C i r c o n s c r i p t i o n 7). VERARBEITUNG: Charles Eynard: Vie de Madame de Krüdener, 2 vol. Paris; L a u s a n n e ; G e n e v e 1 8 4 9 ; a u c h als M k . — C a r l S c h i r r e n : Frau von Krüdener. I n : D e r s . : W a l t e r v o n Plettenberg. Frau v o n K r ü d e n e r , R i g a 1 9 0 8 , S. 3 1 - 5 9 (Aus baltischer Geistesarbeit 4) [in S a m m e l b d . 1: S. 2 0 9 — 2 3 7 ; R e z . C h a r l e s Eynard: Vie de M a d a m e de K r ü d e n e r ] . — A m e l y B ö l t e : Juliane Krüdener und Kaiser Alexander, ein Zeitbild, 2 B d e . in 3 T i n . B e r l i n 1861 [Bd. 1: Frau von Krüdener als Weltdame; B d . 2 : Frau von Krüdener als Heilige; b i o g r . R ; D a r s t e l l u n g s ä m t l i c h e r P h a s e n v. ~s L e b e n ] , — A l i n e H o f f m a n n : Sie hat viel geliebt. Lebensbild der Frau von Krüdener, K o n s t a n z 1914. - Zwei Welten. Das Lehen von Juliane von Krüdener 1764-1825, n e u erzählt v. H e d w i g v. R e d e r n , S c h w e r i n i. M e c k l b . 1 9 2 7 [Ausg. 1 9 2 6 ] . — Ein Sommernachtstraum. I n : I r m a v. D r y g a l ski: Im Schatten des Heiligen Berges. Sechs Dichter-Novellen um Heidelberg (Hl. E r n s t G e o r g Mosler), Heidelberg 1927 (Heidelberger B ü cher) [ N . u . a . ü b e r J u l i a n e v. K r ü d e n e r u . A l e x a n d e r I.]; e b d . 1 9 3 5 ; 3. A u f l . e b d . 1 9 2 7 ; 5. A u f l . e b d . 1 9 3 7 ; m . d . U . : Novellen um Heidelberg, 6. A u f l . e b d . 1953. — I r m a v. D r y g a l s k i : LITERARISCHE

768 Juliane von Krüdener. Der Roman eines Lebens, 1 . - 5 . T s d . J e n a 1928. — J o a c h i m v. K ü r e n b e r g : Das Sonnenweib. Der Juliane von Krüdener seltsame Irrfahrt, Basel 1 9 4 1 ; u . d . T . : Die tanzende Heilige: Der J. v. K. seltsame Irrfahrt, H a m b u r g 1948 [R.]. LITERATUR: O . S.: An die Frau Gelieimeräthin, Baronin v. Krüdner. In: Kuronia 1806, 15 — 17 [G.]. — Frau ~ in Königsberg von L. A. v. Arnim in Th. v. Schroetter's und M. v. SchenkendorfPs Vesta I, 1807, 1 1 9 - 127. - Rig.Stadtbll. 1811, 34. Capefigue: la Baronne de Krudener, l'empereur Alexandre 1 et les tractes de 1815. — Frau v. ~ in der Schweiz, 1817. — Friedrich von Dillenburg: Freimvithige Widerlegung der in den vaterländischen Blättern eingerückten Schrift, Frau v. Krüdner betreffend, gewidmet allzu edlen Seelen zur Berichtigung gewagter und ungerechter Urtheile über diese Dame, Helvetien 1817. - K. F. Brescius & Ch. W . Spieker: Beiträge zu einer Charakteristik der Berlin 1818. — Heinrich Burdach: ~ u. der Geist der Zeit, Leipzig 1818. — Heinrich Meisel: geschildert, Dresden 1818. — Gespräch unter 4 Augen mit ~ gehalten und als Neujahrgeschenk für gläubige und ungläubige Seelen von Prof. Krug, 1818. — Schmidt 1854*, 2, 1824. - Schindel 1825, 1, 2 7 7 93. - A. du T h o n : Notice sur Genf 1827. Blätter fur literairische Unterhaltung 1828, N o . 154, 616. — Recke/Napiersky. — Hamberger/Meusel 1834. - Madame de Krudener, par Sainte-Beuve. In: R e v u e de deux mondes, 1837, T o m e XI, 3 3 53. - Zeitgenossen 1841, R e i h e A, 3. Bd., 105. Inland 1850, 121. — L. Söltel: Frau eine biogr. Skizze. Illustr. Familienbuch hrsg. Lloyd (Osterr.) 1854, 5 6 - 6 3 . - Sivers 1855, 1 4 0 - 142. - Carl Schirren: Frau von Krüdener. In: B M 1, 1859/60, 3 9 3 - 4 2 2 . - Wilhelm Ziethe: Berlin 1864. Goedeke 7, 678; 12, 161. - M. Ziethe: ~ N e w York 1867. — P. L. Jacob, madame Krudener, ses lettres et ses ouvrages inedits, 1880. - N e u e Presse, v o m 22. u. 23. Feb. 1881. - Ε. Μ . Vacano: „Salon", 2. Η . , 1881, 167 ff. - Groß 1882. - Stryk 1885, 1, 277. - Ersch/Gruber 1889. - Pataky 1898. - A D B 17. - Arend Buchholtz: Frau v. ~s letzte Jahre. In: Rig.Alm 1898, 1 - 58. - R E 1913, I I , 146. - Reyher 1917, 38 f. - R B S 1918. Hans Schmidt: Ich bin durch die Welt gegangen: Aus dem Leben d e r - , Marburg 1922. - EBL 1929. - Abel Hermant: Madame de L'amie du Tzar Alexandre I., Paris 1934 (Le passe vivant 8). L T h K 4, 1934. - G H Liv 1, 221, 459. - Ina Seidel (Hrsg./Einl): Deutsche Frauen. Bildnisse und Lebensbeschreibungen, Berlin 1939. — Ernest John Knapton: T h e Lady of the Holy Alliance. T h e life of Julie de Krüdener, N e w York 1939; Nachdr. ebd. 1966. - Nolle 1940, 71 - 7 5 . - J. v. Kiirenberg: Die tanzende Heilige, Hamburg 1948. — Alix Rohde-Liebenau: Geschichten aus St. Petersburg, Gütersloh 1952. - N D B 13. - Seile 1955, 310. -

Krüger

769 Dorothea Berger: ~s Beziehungen zu Jean Paul. In: Hesperus 12, 1956. - Dies. (Hrsg.): Jean Paul und ~ im Spiegel ihres Briefwechsels, Wiesbaden 1957. Francis Ley: Madame de ~ et son tenrps 1764 1824, Paris 1961. — P. Senart: Le roinantisine feminin. In: Table ronde 172, 1962. - R G G 4, 1960. — H. v. Inner: ~s Weg und die Heilige Allianz. In: Jb.d.bait Dtt. 10, 1963, 2 4 - 2 8 . - M. Geiger: Aufklärung und Erweckung. Beitr. zur Erforschung J.H. Jung-Stillings u. der Erwekkungstheologie. 1963 (Basler Studien zur hist. u. syst. Theol. Bd. 1). - W. Pabst: J. Delille u. d. Memoire involontaire. In: G R M 14, 1964. Francis Ley: Le Fils illegitime de Mme de In: Revue de Paris Sept. 1965, 62, 1 3 0 - 142. - Dies.: La Sainte-Alliance, Mine de ~ et la France. In: La table ronde 175, 1965. — Friedrichs 1967. - Dies.: Balzac et Mme Hanska chez les Krüdener. In: L'Annee Balzacienne, Paris 1967, 241 - 2 4 4 . Dies.: Goethe et In: EG 23, 1968. - DBBL 1970. - E. Thomson: In: Jb.d.balt.Dtt. 1974, 12 f. — F. Ley: Le tsar Alexandre et ~ ä Heilbronn, Juin 1815. In: Jb.d.balt.Dtt. 1974. - BWG 1975, 2, 1557. — A Forgotten Best-Seller: Madame de ~s Valerie. In: Romance Notes 18, 1978, 362 - 367. P. Pelckmans: L'Impasse iinaginaire: Notes sur la sensibilite familiale dans le roman francais sous le Premier Empire. In: Orbis litterarum 34, 1979, 33 52. — Karin Baronin v. Buxhoeveden: ~ u. der Dichter Jean Paul. In: Jb.d.balt.Dtt. 29/1982 (1981), 161 — 163. — Tatjana Högy: Jung-Stilling und Rußland. Untersuchungen über Jung-Stillings Verhältnis zu Rußl. u. zum „Osten" in der Regierungszeit Kaiser Alexanders I., Siegen 1984, b e s . ^ ^ S . - Kosch. - Redlich 1989. - DBA 714, 1 - 4 0 ; II 763, 2 5 4 - 2 7 2 . - L. M. Schwartz: In: Ε. M. Sartori (Hrsg.): French Women Writers: A Bio-Bibliographical Source Book, New York 1991, 2 5 3 - 2 6 1 . - Wolfdietrich v. Kloeden: BBKL 4, 1992, Sp. 697 - 699. - Erich Mertens: Jung-Stilling und der Kreis um Frau v. In: Peter Wörster (Hrsg.): Zwischen Straßburg und Petersburg. Vorträge aus Anlaß des 250. Geburtstages von Johann Heinrich Jung-Stilling, Siegen 1992 (Schriften der J. G. Herder-Bibliothek Siegerland e.V. 25), 41 - 9 6 . - Helga Gallas; Anita Rüge: Romane und Erzählungen deutscher Schriftstellerinnen um 1800, Stuttgart, Weimar 1993. — Francis Ley: Romantisme et Sainte-Alliance, Paris 1994 (Bibliotheque de litterature moderne 20). — Petra Hieber: Auf der Suche nach dem Glück. Juliane von Krüdener-Vietinghoff (1764- 1824): Selbstwahrnehmung im Spannungsfeld gesellschaftlichen Wandels, Frankfurt/M u.a. 1995 (Menschen u. Strukturen 8). - F. Ley: Le Roman Valerie juge par Goethe, Jean Paul et Sophie Laroche. In: R H L 96:2, 1996, 3 1 3 - 3 1 6 . - Peter Zimmerling: Die große Frau der Heiligen Allianz. In: ders.: Starke fromme Frauen. Begegnungen mit Erdmuthe von Zinzendorf, Anna Schlatter, Friederike Fliedner,

Dora Rappard-Gobat, Eva von Tiele-Winckler, Ruth von Kleist-Retzow, Gießen 1996, 2 2 - 4 6 ; 2. Aufl. ebd. 1997; 3. Aufl. ebd. 1999 (ABC-Team). Ε. P. Grecanoj: Neizdannye avtrobiografifeskie teksty. Moskva 1998 (Perekrestok kul'tur). — Ursula Renold: Pietismus und Provokation. Missionarin ~ (1764- 1824). In: Ursula Huber (Red.): Was Männer wollten und Frauen taten. Beitr. zur Frauen- und Geschlechtergesch, im Aargau zw. Helvetik und Bundesstaat (1798- 1848), Baden 1998, 8 7 92. - Francis Ley: ~ ä Paris 1802 - 1804. In: Revue d'Histoire Litteraire de la France (RHL) 1999, 1, 99 — 108. — Elena Gretchanaia: Un brouillon de „Valerie". In: Dix-huitieme Siecle, 2000, N. 32, 343 - 350. - Rolf Scheffbuch; Klaus Annel: Blaues Blut, von Gott geadelt: Friedrich von Schliimbach, Baronin Wetzlar 2000 [1 Tonkassette]. - Johannes Demandt: Johannes Daniel Falks Begegnungen mit ~ u. ihr Gespräch über Goethe. In: Reiner Braun u. Wolf-Friedrich Schäufele (Hrsg.): Frömmigkeit unter den Bedingungen der Neuzeit. Fs. für Gustav Adolf Benrath zum 70. Geburtstag, Darmstadt; Kassel; Karlsruhe 2001 (Quellen u. Studien zur hessischen Kirchengesch. 6; Sonderveröfftl. des Vereins fur Kirchengesch, in der Ev. Landeskirche in Baden 2), 225 - 235. - Killy 2005. K r ü g e r , D a g m a r —> B r a n d t Krüger, Georg Wilhelm * 1 6 8 7 / 8 8 Libau (K), f Mai 1758; Vater: Mag. Georg K . ( * 1 6 4 2 / 4 3 Lieberose/Oberspreewald, f 1707), R e k t o r in Libau (K), hzgl. Hofastronom, ab 1690 Pastor in Nieder- u. Oberbartau (K). Studierte ab 1709 in R o s t o c k , nach seiner R ü c k k e h r nach Κ arbeitete er bis 1714 als Hauslehrer inr Past. Schrunden (K) b. Pastor Daniel Gleich. Er beschäftigte sich wie sein Vater mit Astronomie, ging nach Danzig an den H o f v. Hzg. Ferdinand, u m diesen u m Gelder für eine Italienreise zu bitten, was ihm j e d o c h verwehrt wurde, statt dessen durfte er mehrmals vor dem Hzg. u. dem H o f predigen u. erhielt Unterricht v o m dortigen Lehrer für Astronomie, dann schickte ihn der Hzg. nach Κ zurück mit dem Versprechen, für seinen Lebensunterhalt zu sorgen. So erhielt er 1717 die Pfarrstelle im PfarrKsp. Kursiten-Schwarden (K) u. übernahm daneben die Verpflichtung, jährlich einen Kalender, nach d e m kur. Horizont berechnet, anzufertigen, 1732 stand er als Pastor von Goldingen (K) zur Wahl, oo verw. Scholz, Tochter v. Pastor Andreas Brunnengräber aus Würzau (K).

Krüger

770

Neuer und Alter Curländischer Schreibund Hauss-Calender [ . . . ] , Mitau 1 7 1 8 - 1 7 4 0 ; Forts.: Schreib-Historienund Hauss-Calender. Auf den Curländischen Horizont also eingerichtet, dass er auch in Liefland, Lithauen, Polen und andern angränzenden Orthen, mit Nutzen gar füglich zu gebrauchen, ebd. 1 7 4 1 - 1 7 5 8 . WERKE:

LITERATUR: Graven

1746,

25.

— Ernst

Hennig:

Geschichte der Stadt Goldingen in Kurland, Mitau 1809, 281; Nachdr. Hannover-Döhren 1973. Neue wöchentliche Unterhaltungen 2, 1808, 451 455. - Recke/Napiersky. - Böthflihr 1884. Kallmeyer 1910. - D B B L 1970. - DBA 714, 280 282. - BaBA 183, 2 3 0 - 2 3 8 . Krüger, Hellmuth * 1 0 . 6 . 1 8 9 0 Dorpat, f 7 . 8 . 1 9 5 5 M ü n c h e n ; Vater: J o h a n n Κ . , Buchhändler; M u t t e r : Mathilde, geb. Jansen; Bruder Eduard war oo mit —> D . M . Brandt. Zeddelniannsches Privatgyni. in Dorpat, 1907 Landesgym. in Birkenruh (L), 1 9 1 0 — 1 9 1 2 Schauspielschule M ü n c h e n u. 1 9 1 2 — 1 9 1 4 in Berlin, Schauspieler in Nürnberg u. O p e rettensänger in Naumburg u. Weißenfels, 1 9 1 6 — 1921 Schauspieler b. M a x Reinhard, ab 1921 Kabarettist b. Bait. Diele, ralete. S c j waruer Later. Charlott-Kasino, R o m i k a u. Scala, Mitarb. b. der Weltbiihne u. Lustige B l l . , einem Witzbl. ( 1 8 8 8 - 1 9 4 4 ) , ab 1 9 4 5 Kabarettist u. T e x t e r in M ü n c h e n b. der Schaubude, 1 9 4 9 - 1 9 5 0 Auftritte in Berlin b. den 3 0 . 1 0 . 1 9 4 9 gegrün. Stachelschweinen, 1951 Verkehrsunfall, seither krank, oo M a g dalene Keller. In: Goetz 1 9 1 6 : Freundliche Beschaeftigung, S. 1 0 9 ; Gedanken, S. 1 1 0 ; Bar-Stimmung, S. 111; Abendbrot, S. 1 1 2 ; Cafefruehling, S. 1 1 3 ; Ceylontheestube (Fuer Ljuba Ruff), S. 1 1 4 ; Aschinger, S. 1 1 5 ; Nachtidyll, S. 1 1 6 ; Der Romantische, S. 117; Das Reimlexikon, S. 1 1 8 ; Der Einsiedler, S. 1 1 9 ; Der Flohzirkus, S. 1 2 0 ; Schlafengehen, S. 121; Hoffnungsloser Zustand, S. 122 [Ge.J. — Das Loch im Vorhang. Licht und Schattenbilder aus dem Deutschen Theater ( V o r R d . M a x Pallenberg; III. Lotte Reiniger), Berlin 1 9 2 0 (Lustige B ü c h e r e i 35). — In: B a l tisches Dichterbrevier 1 9 2 4 : Der Dichter, S. 1 1 0 ; Plötzlicher Morgen, S. 1 1 0 ; Sonntag-Nachmittag, S. 111; Besuch, S. 111; Gericht, S. 111 [Ge.]. - Das Reimlexikon. I n : Frey 1926, S. 100. - Aus einer alten Kommode. I n : Walter M . Pogge (Hrsg.): D e r schmunzelnde OrdensritWERKE:

ter. Ein heiteres Baltenbuch (111. Nils G r a f Stenbock), Berlin 1 9 4 2 , S. 6 3 - 6 5 ; Feldpostausg. ebd. 1 9 4 2 , S. 5 1 - 5 3 . - Beitr. i n : O t t o Osthoff: Das literarische Kabarett, M ü n c h e n 1 9 4 6 [OsthofF war Mitbegrün, der Schaubude], — Von Liebe ist nicht die Rede, 1 . - 5 . Tsd. M ü n c h e n 1 9 4 7 [En.]. - Unordentliches Bilderbuch. Gedichte (III. M ü n c h e n 1 9 5 4 . - Der Schauspieler. I n : Jb.d.balt.Dtt. 1 9 5 8 , S. 107 [G.]. — Zahlr. feuilletonistische Beitr., Schlager. Die Baltischen Provinzen. B d . 2 : Novellen und Dramen, Berlin-Charlottenburg 1916 (Ostsee und Ostland, hrsg. v. O t t o Grautofi). — ~ mit Hugo D ö b l i n : Geheimblätter des Deutschen Theaters. Verheimlicht vom Deutschen Theater, Berlin 1921 (Bll. des D t . Theaters. Jg. 7, Sondernr.). - Cabaret Ulenspiegel: „Wir sind noch einmal sitzengeblieben", v. Loni H e u ser, Kurt Strelow, W e r n e r Oehlschläger u . a . , Berlin 1 9 4 6 . HRSG.:

F I L M O G R A P H I E : ~ Darsteller in: D e r R i c h t e r v o n Zalamea, 1 9 1 9 . — D i e Kronjuwelen des Herzogs von R o c h e s t e r , 1920. — A m o r und das standhafte Liebespaar, 1 9 2 0 . — Des Haares und der Liebe Wellen, 1929. — D e r D u r c h schnittsmann, 1931 [auch Verf. d. Drehbuchs]. — 3. Kabarettprog., Berlin 1931 [auch M i t w . Aufführung 1 0 . 6 . 1 9 3 1 als Conferencier]. Liebe und Z a h n w e h , 1 9 3 3 / 3 4 . - Parkstraße 13. V e r h ö r um Mitternacht, 1939. - Eine kleine Sommermelodie, 1 9 4 3 / 4 4 . — D e r Herr v o m andern Stern, 1 9 4 8 . K A B A R E T T : Bücherkarren, 1931 [sat. Lied i m Korso-Kabarett Berlin vorgetragen, zit. b. V o l k e r K ü h n : Kleinkunsttücke, B d . 3, 1 9 8 9 , S. 2 9 f.; ebd. 2 0 0 1 [hier wird die B ü c h e r v e r brennung der Nazis beißend v o r w e g g e n o m m e n ; vgl. Christian Hörburger: NihilistenPazifisten-Nestbeschmutzer. Gesichtete Zeit im Spiegel des Kabarett. Tübingen 1 9 9 3 ] . — Conferencier 1 9 4 6 — 1 9 4 8 in der Schaubude (des ersten freien Kabaretts der Nachkriegszeit, das 1 9 4 8 Konkurs (Konkurs 1 9 4 8 wegen der Währungsreform) folgender P r o g . : D e r erste Schritt, 1 9 4 5 ; Bilderbogen für Erwachsene, 1946; Gestern-Heute-Ubermorgen, 1946; V o r w i e g e n d heiter — leichte Niederschläge 1 9 4 7 ; W i r waren Neugierige, 1 9 4 7 ; Das fängt j a gut an, 1948.

LITERATUR: Alb.Zeddelmann 1900. — Birkenruher-

Alb. 1910. - BaltRds 1, 1950 Nr. 5, 10. - Heinz

771

Krüger

Matties en: ~ f . In: B B 8/9 (82/83), 1955, 9 [Nekro.]. - Jb.d.balt.Dtt. 1958, 107. - Kosch. D B B L 1970. - Anders 1988. - Redlich 1989. BaBA 183, 2 3 4 - 2 3 8 .

Krüger, Hermann Anders, Nord; Caligula Quitte)

(Ps.

Hans

wegen seiner radikalen Ansichten hinsichtlich der Fürstenenteignung Versetzung als B i b l i o theksdirektor in den Wartestand; 1 9 2 8 - 1 9 3 4 Bibliotheksdirektor der Landesbibliothek in Altenburg. 1 9 3 4 Entfernung a.d. A m t durch N S - A n g e h ö r i g e . Ab 1 8 3 4 lebte er in N e u dietendorf. Seine dichterischen W e r k e sind ζ. T . stark aut. geprägt.

* 1 1 . 8 . 1 8 7 1 Dorpat (L), f 1 0 . 1 2 . 1 9 4 5 N e u dietendorf b. Erfurt; Vater: Carl Hermann K . W E R K E : U P s . Caligula Q u i t t e : Das Vermächtnis ( 1 8 2 9 - 1 9 0 5 ) , Leiter d. Herrenhuter Sozietätsdes Tacitus (Titelzeich. Oscar Winther), Leipu. Diasporawerks in den Ostseeprovinzen mit zig 1 8 9 6 [Sat.]. — Ritter Hans. Schauspiel in 4 Sitz in Dorpat, ab 1 8 7 2 Prediger an versch. Leipzig 1897. — Sirenenliebe. Ein Orten in D t L , 1878-1896 Prediger u. Aufzügen, Rivieraroman, Leipzig 1 8 9 7 ; 2. Aufl. ebd. 1900. Schuldirektor in Gnadenfrei (Schlesien); Festspiel M u t t e r : E m m a Eleonore, geb. B u c k (1844 — - Waldhüters Weihnacht. Dramatisches für Kinder in fünf Auftritten, Leipzig 1897; 1920), T o c h t e r d. Leiters der Seifensiedelei der Neuausg. 4 . - 6 . Tsd. ebd. 1 9 0 8 ; 7. Tsd. N e u Brüdergenieine in Neudietendorf. dietendorf 1 9 2 8 . — Simple Lieder. 15 JugendgeHerrnhuterschule in Gnadenfrei, Progym. in dichte, Leipzig 1 8 9 8 ; 2. verm. Aufl. Oppeln Niesky (Oberlausitz), auf Geheiß des Vaters 1 9 0 0 . - Der Weg im Tal. Roman in drei Büchern, Studium am theol. Seminar der ev. Brüderkirche in Gnadenfeld (Schlesien), übernahm Hamburg 1 9 0 3 ; 2. Überarb. Aufl. ebd. 1905. Gottfried Kämpfer. Ein herrnhutischer Bubenroman kein Predigeramt, sondern wurde Lehrer in in zwei Büchern, Hamburg 1 9 0 4 [EntwickKönigsfeld im Schwarzwald. 1 8 9 4 Abkehr v. l u n g s R . , Darstellung des Heranwachsens u. der Brüdergemeine, Studium der Gesch., Erwachsenwerdens j u n g e r Menschen, v. a. Germanistik, Geographie u. NationalökonoGottfrieds unter einem spartanischen Erziemie in Leipzig bis 1898, während dieser Zeit hungsideal um 1 8 7 5 in der Herrnhuterkolonie ein Jahr Lehrer in Genua. Dr. phil. in Leipzig, Herrenfeld, um später als Mann der T a t den Diss, über Eichendorff. Ab 1 8 9 8 in Dresden, dort Lehrer der Fähnrichschule u. Bibliothekar Aufgaben gerecht zu werden; bis 1914 wurden der Sekundogeniturbibliothek. oo 1 9 0 2 in über 1 0 0 0 0 0 E x . verkauft u. ~ wurde weit Dresden Marie W i n t e r (* 1871). In Dresden bekannt]; Hamburg 1904; ebd. 1907; bis 1 9 0 5 Assistent am Kgl. Hist. M u s e u m u. ebd. 1 9 0 8 ; ebd. 1 9 0 9 ; ebd. 1 9 1 0 ; ebd. 1 9 1 5 ; bereits bekannt durch seine Schriften; Eintritt ebd. 1 9 1 6 ; Braunschweig u.a. ca. 1 9 2 0 ; ebd. in den Jungliberalen Reichsverein u. 1 9 0 4 in um 1 9 3 0 ; mit III. v. Ernst Liebermann, die Nationalliberale Partei. 1 9 0 5 Habil. an der ebd. 1927; hrsg. v. J . H . Schouten, G r o n i n T H Hannover, dort Privatdozent, 1 9 0 8 V o r gen; Haag 1927 (Marnix-drukken); m . d . U . : tragsgast in den U S A , ab 1909 Prof. für dt. Ein Herrnhuter Schülerroman, 1. Aufl. der neuen Sprache u. Literaturgesch. in Hannover, dort Ausg., Stuttgart 1957; Liz.ausg. ebd. 1 9 6 3 ; mit lernte er W i l h e l m R a a b e ( 1 8 3 1 - 1 9 1 0 ) k e n N a c h w . hrsg. v. Günther W i r t h u. III. v. nen, dessen Biograph er wurde. 1 9 1 0 vergebAlexander Alfs, Berlin 1979 [Ausg. für die liche Kandidatur fur den Reichstag, 1 9 1 3 D D R u. das sozialistische Ausland]; Ausz. Abschied a. d. Staatsdienst, Teilnahme am u . d . T . : Unfried, Braunschweig 1929 ( W i e und Weltkrieg, lange Zeit vor Verdun. Ende 1 9 1 8 was 5) [enth. nur T l . aus Kap. 4], - Der Mitgl. des Gothaer Volksausschusses, Aufbau Kronprinz. Eine dramatische Historie in fünf der Deutschen Demokratischen Partei ( D D P ) Aufzügen, Hamburg 1907. — Der Graf von im zersplitterten T h ü r i n g e n ; 1919 demokraGleichen, eine deutsche Tragödie in 5 Aufzügen, tischer Abgeordneter der W e i m a r e r N a t i o Hamburg 1 9 0 8 . — Einleitung. In: A d o l f Stern: nalversammlung, 1 9 2 0 — 1921 Staatsrat u. daD i e Wiedertäufer, Wiesbaden 1 9 0 9 ( R h e i n i durch Mitgl. der thüringischen Landesregiesche Hausbücherei 18). — Kaspar Krumbholtz. rung, K o m m a n d e u r der Landespolizei, 1921 Roman, 2 B d e . Braunschweig 1 9 0 9 — 1 9 1 0 Bibliotheksdirektor in Gotha u. W e i m a r , [Bd. 1, 1 . - 5 . Tsd. 1909, 6 . - 1 0 . Tsd. 1 9 0 9 ; Fraktionsvorsitzender der D D P , 1 9 2 5 D e l e B d . 2, 1 . - 1 0 . Tsd. 1 9 1 0 ] ; in 1 B d . 1 1 . - 1 5 . Tsd. gationsreise mit Pädagogen in die U d S S R ; Braunschweig 1921 [bezieht sich auf die

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Krüger Herrnhuter G e m e i n d e ] . - Detlev von Lüienaon. I n : Deutsch-Evangelische Monatsbll. für den gesamten dt. Protestantismus H. 5, 1 9 1 0 . - I n : D M R 1, 1 9 1 2 : Zwölf Gebote für den jungen Bruder Studio, S. 1 4 3 - 1 4 7 ; Nieskyer Erziehung, S. 5 4 9 - 5 5 3 . - In: D M R 2, 1 9 1 3 : Diakonus Kaufung. Erinnerung an einen Freund, S. 33 — 4 8 u. 135 — 148 [N.]; Hebbels und Ludwigs Künstlertum. Festrede zur Feier ihres 100. Geburtstages, S. 3 0 8 — 3 1 8 . — Diakonus Kaufung. Santa Elisa. Geschichten, 1 . - 5 . Tsd. Heilbronn 1 9 1 3 (Salzers T b . dt. Dichter); 6 . - 1 0 . Tsd. ebd. 1913. - Die Pelzmütze. Komödie in drei Aufzügen, Stuttgart u.a. 1 9 1 4 . — Demokratische Grundfragen. Gestellt und beantwortet, Erfurt 1 9 1 9 . - Sohn und Vater. Eine Jugendrechenschaft, Braunschweig; H a m burg 1 9 2 2 ; 2. Aufl. ebd. 1 9 2 3 [aut. Erinn.; Forts. u . d . T . : Mannesrechenschaft, verf. nach 1 9 3 4 J . - Verjagtes Volk, Schauspiel in 4 Auf Zügen, Altenburg 1 9 2 3 [E., politisches B e k e n n t nis v. ~ ] ; m . d . U . : Eine Thüringer Waldtragödie, Braunschweig; Hamburg 1 9 2 4 [enth. Die beiden Rottinger. Eine Geschichte aus dem Moor]. Barmherzigkeit. Ein Novellenkranz, Weimar 1925. - Die sieben Räudel. Roman aus drei Zeitaltern, Leipzig; Zürich 1926 [Erzieh u n g s R . ] . - Die Maulschelle. Historische Novelle, Privatdr. Leipzig 1931 [Leipzig zum 1 1 . 8 . 1 9 3 1 ] , — Allerlei aus unserer Familiengeschichte, Privatdr. Berlin 1 9 3 5 ; Neudietendorf 1935. Fridericus-Trilogie, Neudietendorf 1 9 3 6 [ D n . , enth. Der Kronprinz, 1907; Der König; Der Alte]. — Hans Nord. Die Geschichte eines romantischen Trotzkopfes, Köln-Lindenthal 1 9 3 8 [ R . ] . - Funken und Flammen. Zwei bedeutsame Liebesgeschichten, Hartenstein 1 9 4 2 . Neudietendorf und seine merkwürdige Geschichte, Berlin; Leipzig 1943. Der junge Eichendorff. Ein Beitrag zur Geschichte der Romantik, Leipzig 1 8 9 8 [Diss.]; 2. Ausg. ebd. 1 9 0 4 [vollst, b. G. Maske in Oppeln 1 8 9 8 ] ; M k der Diss. 1 8 8 9 Engelsbach; Frankfurt/M 1 9 9 5 (Deutsche Hochschulschriften, Alte R e i h e 3 1 3 7 ) . — Pseudoromantik. Friedrich Kind und der Dresdner Liederkreis. Ein Beitrag zur Geschichte der Romantik, Leipzig 1904. - Kritische Studien über das Dresdner Hoftheater, Leipzig 1 9 0 4 . - Der junge Raabe. Jugendjahre und Erstlingswerke, nebst einer Bibliographie der Werke Raabes und der Raabeliteratur, Leipzig 1911 [Biogr.]. — Beitr. i n : X e n i e n - A l m a n a c h für das Jahr 1913, LITERATURWISSENSCHAFT:

Leipzig 1 9 1 3 [Almanach u. Anth.]. - Deutsches Literaturlexikon. Biographisches und bibliographisches Handbuch mit Motivübersichten und Quellennachweisen, M ü n c h e n 1 9 1 4 ; M k Düsseldorf 1 9 4 9 [hier füllte ~ eine dringende Lücke, da das „Lex. der Nationalliteratur" seines Lehrers A d o l f Stern bereits 1 8 8 2 ersch. war; es wurde sukzessiv nach K o s c h ab 1 9 2 8 / 3 0 abgelöst], — Wilhelm Raabe. Ein Gedenkblatt. In: D i e W o c h e J g . 12, N r . 48, 26. Nov. 1919, S. 2 0 1 9 — 2 0 2 1 . — Altenburger Bibliothekswesen, Altenburg 1 9 3 0 . - Ubersicht über die AltenburgLiteratur in der hiesigen Thüringischen Landesbibliothek, Altenburg 1931 [enth. Zur Literatur für die Altenburger Heimatforschung]. — Die ältesten Altenburger Linck- und Luther-Drucke der Thüringischen- Landesbibliothek zu Altenburg, Altenburg 1932. - Wilhelm Raabe, Osnabrück 1941 (Schöpferische Niederdeutsche 2) [Biogr.]. LITERATUR: Neubert 1905. — E. Kammerhoff: Leipzig 1910 (Beitr. zur Literaturgesch. 72). — Geißler 1913. - Kürschner Gel.-Kal. 1931. : Meine Vorfahren, 1934. W e r ist's? 10. Ausg. 1935. — L. Bäte: Bild eines Dichters, Berlin 1941. - Oehlke 1942. - Kutzbach 1950. N D B 13. — Der Lehrkörper der T H Hannover 1831 - 1956, 1956. - L. Bäte: Nach einer R e d e bei der Wiedereröffnung der Gothaer Landesbibliothek am 20. Mai 1957 im Spiegelsaal des Schlosses Friedenstein, Gotha 1958 (Veröfftl. der Landesbibliothek Gotha 7). - Kosch. - Mitteidt. Köpfe 1959. - O G T 1971. - Nekro 1973. Wilpert. - D B A II 764, 7 3 - 8 3 . - Quellen zur Geschichte des Dorfes Lütsche. Sonderausg. des Verlages zum Kolloquium „Herman Anders Krüger - Schriftsteller - Politiker — Wissenschaftler" am 1. 1 0 . 1 9 9 4 in Neudietendorf; Wüstung Lütsche, Stausee Lütsche, Lütsche-Flössgraben, Arnstadt 1994. — Harald Mittelsdorf: Zur politischen Biogr. des Thüringer Landtagsabgeordneten Ein Beitr. zum Liberalismus in Thüringen, Erfurt; Jena 1996 (Schriften zur Gesch. des Parlamentarismus in Thüringen 8). - Günter Wirth: In: B B K L 4, 1992, erg. 1998. - Detlef Ignasiak: Literaturgesch. im Heimatmuseum [Neudietendorf]. In: Palmbaum, 10, 2002, 3 - 4 , S. 1 5 4 - 156.

Krüger, Mara —> Brandt Kruse, E(i)lert(t) (Elerd)

' Kr(a)use

Krusenstern, Adam Johann von * 8 . 1 1 . 1 7 7 0 Erbgut (seit 1626) Haggud (E), f 1 2 . 8 . 1 8 4 6 Gut A ß (E, b. Reval), Erbherr auf Schloß A ß u. Sternhof; Vater: J o h a n n Friedrich v. K . ( 1 7 2 4 - 1 7 9 1 ; Geschl. Ph. v.

773 Krusenstiern); Mutter: Christine Friederike, geb. v o n T o l l ( 1 7 3 0 - 1 8 0 4 ) ; Cousine: Christina Gertrude, geb. v o n Krusenst(j)ern, oo (2) v. —> A. v. Kotzebue. Häuslicher Unterricht, R e v a l e r R i t t e r - u. Domschule 1782 — 1785, 1 7 8 5 russ. Seekadettenkorps in Kronstadt ( R u ß l . , westl. v. St. Petersburg), Mai 1787 Unterleutnant, 1 7 8 8 vorzeitig wegen des Krieges mit Schweden zum Offizier befördert; auf die Mstislaw versetzt, die schon damals die W e l t umsegeln sollte, was nicht zustande k a m ; Bewährung in den Seeschlachten, Verletzung, weil das Schiff in Kronstadt eine längere Liegezeit hatte, vorübergehend in R e v a l , 1 7 9 3 A b k o m m a n dierung zur engl. Flotte zur V e r v o l l k o m m nung seiner Marineerfahrungen; bereiste Nordamerika, Westindien, 1797 Südostasien u.a. Länder bis er 1799 zurückkehrte, E r n e n nung zum Admiral, oo 1 4 . 9 . 1 8 0 1 in J e r w a kant (E) Juliane Charlotte v. T a u b e a. d. Hause Jerwakant ( 1 7 8 0 - 1 8 4 9 ) , T o c h t e r v. O t t o R e i n h o l d v. T . ( f 1 7 9 8 ) u. Juliana Christine, geb. v o n Strandmann; S ö h n e : O t t o ( * 1 6 . 8 . 1 8 0 2 Reval, f 2 . 1 2 . 1 8 8 1 Gut Savalino, Gouv. Wladimir), Militär- u. Zivilgouv., Generalleutnant; Paul |(* 2 4 . 1 . 1 8 0 9 R e v a l , f 8 . 1 2 . 1881 Schloß Ass in E), der 1 8 4 3 die F o r schungsreise des — G r a f e n A. v. Keyserling ins nördl. R u ß l . zur erneuten Erforschung des Pecora-Gebietes leitete]; T o c h t e r oo Felix T h e o d o r , Sohn v. —> S. Bernhardi. 1 8 0 2 ernannte Kaiser Alexander ~ zum Befehlshaber der berühmten Expedition zur Umsegelung der Erde, segelte 1 8 0 3 mit den Schiffen N a dezda (Hoffnung) u. Neva von Kronstadt ( R u ß l . b. St. Petersburg) los u. kehrte dorthin am 1 9 . 8 . 1 8 0 6 zurück, wurde v. den —> B r ü dern M . u. O . v. Kotzebue begleitet. 1811 Kl.-Inspektor des Seekadettenkorps, Ü b e r nahme wichtigster Beraterfunktionen in der Admiralität u. im Marineministerium, 1 8 1 4 R e i s e nach England zur Beschaffung wiss. Instrumente, danach Beurlaubung zur V e r öfftl. seiner wiss. Erkenntnisse. 1819 Kapitänkommandeur, ab 1 8 2 2 Mitgl. des Gelehrtenkomitees des Seeministeriunis u. vieler Lehrinstitutionen. 1826, nach der Thronbesteigung v. Nikolaus I., Gegenadmiral u. Konteradmiral, Beisitzer des Admiralitäts-Kollegiums, Mitgl. der Oberschuldeputation, 1 8 2 6 - 1 8 4 2 Direktor des Seekadettenkorps. Er selbst u n -

Krusenstern ternahm zwar keine Expeditionen mehr, war aber v. über 3 0 russ. autorisierten weiteren Weltumseglungen der entscheidende Organisator, b. denen er wieder seine Schüler einsetzte. 1 8 4 2 auf seinen W u n s c h i . R . entlassen. D i e Aufnahme in die Est. Ritterschaft als Ritterschaftshauptmann wurde abgelehnt, weil der Zar ihn u m sich herum haben wollte. Ehrenmitgl. der Akad. der Wiss., Dr. phil. h.c. der Univ. Dorpat, St. Alexander N e w s k y O r d e n mit Brillanten u. R i t t e r weiterer russ. Orden. N a c h ~ sind 2 Seestraßen, 2 Inselgruppen, B u c h t e n , Kaps usw. benannt. Seine Berichte gehören zu den aufregendsten W i s senserweiterungen im 19. J h . N A C H L A S S : Familienarchiv Frider v. Krusenstjern, M ü n c h e n . Observations et reflexions sur les marees dans le port de Nangasaki. In: M e m o i r e s de l'Academie Imperiale des Sciences de St. P e tersbourg 2, 1810, S. 5 3 0 — 5 6 2 . — Reise um die Welt in den Jahren 1803, 1804, 1805 und 1806 auf Befehl Seiner Kaiserlichen Majestät Alexanders des Ersten auf den Schiffen Nadeshda und Newa ..., 3 Tie. St. Petersburg 1810-1812 [Selbstverl.]; ebd. 1 8 1 0 - 1 8 1 2 ; 2. nach dem Original gedr. Ausg., 2 Tie. Berlin 1811 — 1 8 1 2 ; hrsg. v. J o h a n n Caspar Hörner, Hildburghausen 1 8 1 8 (Bibliothek der vorzüglichsten und neuesten Reisebeschreibungen über alle Theile und Länder der W e l t in systematischer Ordnung 1); M k L o n d o n 1 9 9 3 [Ubers, ins R u s s . , Niederl., Engl., Franz., S c h w e d . , Ital., J a p . ; R e i s e u m die W e l t in den Jahren 1 8 0 3 — 4 - 5 und 6 ; R e z . in: T h e Quaterly R e v i e w 6/12, 1811, S. 3 5 7 - 3 9 1 ; auch als M k . - Atlas zur Reise um die Welt, St. Petersburg 1 8 1 3 ; ebd. 1 8 1 4 ; T o k y o 1 9 7 3 (Classica J a p o nica 4/2/1); Amsterdam 1 9 7 5 (Bibliotheca Australiana 7 6 ) ; Weesp 1 9 9 6 . — Beyträge zur Hydrographie der grössern Ozeane als Erläuterung zu einer Charte des ganzen Erdkreises nach Mercator's Projektion, Leipzig 1 8 1 9 [Ubers, ins Franz.]. — Vorw. In: O t t o v. K o t z e b u e : E n t deckungsreise in die Süd-See und nach der Berings-Straße zur Erforschung einer nordöstlichen Durchfahrt. U n t e r n o m m e n in den Jahren 1815, 1816, 1817 und 1 8 1 8 [ . . . ] , 3 B d e . W e i m a r 1821 [Ubers. —> O . v. K o t z e bue] . — Instructionen an den Herrn Lieutnant Kotzebue, Commandern' des Schiffes Rurik. In: St. Petersburgische Zs. 13, 1824, S. 2 2 - 4 7 . WERKE:

Rrusenstern

Übersicht der Polar-Reisen zur Entdeckung einer nördlichen Durchfahrt aus dem atlantischen Ocean in das Südmeer. I n : M u s e u m d e r n e u e s t e n u n d interessantesten R e i s e b e s c h r e i b u n g e n für geb i l d e t e Leser 1, W i e n 1 8 2 5 , S. 2 9 - 1 0 0 . Memoire sur une carte des isles du Japan, St. P e t e r s b u r g 1826. — Atlas de l'Ocean pacifique, public par ordre de la Majeste Imperiale, St. P e t e r s b u r g 1827. - Uber die Aberration der Magnetnadel auf Schiffen, o . O . o . J . HRSG. : Wörter-Sammlungen aus den Sprachen einiger Völker des östlichen Asiens und der NordwestWüste von Amerika, St. P e t e r s b u r g 1813. AUSGABEN: Adam Johann Krusenstems besclweibung seiner Reise um die Welt in den Jahren 1803 bis 1806. Ein angenehmes und nützliches Lesebuch für die Jugend nach Campe's Lehrart bearbeitet, A l t o n a 1811; 2. A u s g . M a g d e b u r g 19. J h . Beschreibung der Insel Nukatiwa der vorzüglichsten der Washington-Inseln im großen Süd-Meere. Nebst Hofr. Langsdorfs und Blumenbach's Abhandlungen über das Tatowiren. Nach ~'s Reise um die Welt systematisch geordnet und mit Anmerkungen versehen, W e i m a r 1 8 1 1 ( B e r t u c h ' s A . G . E p h e m e r i d e n 33—34). m i t G . H . v. L a n g s d o r f f u. V . M . G o l o v n i n : Reise um die Erde. Gemacht von ~ und Georg Heinrich von Langsdorff. Nebst Golowin's Gefangenschaft in Japan und Samuel Hearne's Reise von dem Hudsonbusen bis zum nördlichen Polmeere, hrsg. v. W i l h e l m Harnisch, W i e n 1827 ( M u s e u m der neuesten u n d interessantesten Reisebeschreib u n g e n f ü r g e b i l d e t e Leser 17); n e u e A u s g . u . d . T . : Von Krusenstems und von Langsdorfs Reise um die Erde. Für die Jugend und andere Leser . . . , b e a r b . v. W i l h e l m H a r n i s c h , L e i p z i g 1829. m i t G . H . v. L a n g s d o r f f u . V . M . G o l o v n i n : Neuestes Gemälde von Japan und den Japanern. Nach den neuesten Reisen eines Krusenstern, Langsdorf und Golownin, mit steter Vergleichung der ältern Berichte von Kämpfer, Thunberg und andern. Nebst einem Abriss der zweijährigen Gefangenschaft Golownins und seiner Gefährten in diesem Lande, L e i p z i g ; P e s t 1 8 3 0 ( M i n i a t u r g e m ä l d e aus d e r L ä n d e r - u n d V ö l k e r k u n d e . . . 2). - Reise um die Welt. Erlebnisse und Bordbuchnotizen des Kommandanten der Expeditionsschiffe „Nadeshda" und „Newa" bei der ersten Weltumseglung unter russischer Flagge in den Jahren 1803— 1806, a u s g e w . , b e a r b . u. hrsg. v. Christel Pelzer u. H e l l m u t h Pelzer, Leipzig 1 9 8 5 ; 2. A u f l . e b d . 1988. - Reise um die Welt in

774 den Jahren 1803, 1804, 1805 und 1806, hrsg. v. P. W e r n e r L a n g e , L e i p z i g u . a . 1 9 8 5 ; K ö l n ; W i e n 1986 [ k o m m . Ausg.]. B R I E F E : B r e . v. Karl E r n s t v. B a e r an Perepiska Karla Bera po problemam geografii. Karl Ernst von Baers Briefwechsel in den Archiven der UdSSR, hrsg. v. T a t j a n a L u k i n a , L e n i n g r a d 1970. LITERATUR.: Meusel 1816, 18, 450. Dörpt. Beytr. 2, 291; 3, 420. - Recke/Napiersky. Hamberger/Meusel 1834, 18; 23. - Κ. E. v. Baer: Fs. zur Feier des 50jähr. Dienstzeit d. 1839. Necro. des Admirals In: Inland 1846, 44 - 45. Schmidt 1854, 24, 1848, 9 3 8 - 9 4 2 . - Memoir of the celebrated admiral the first Russian circumnavigator, übers, v. Charlotte Bernhardi, hrsg. v. John Ross, London 1856; auch als Mk. - Poggendorff 1, 1863. — L'Amiral de premier circumnavigateur russe, St. Petersburg 1873. - E m bacher 1882. - ADB 17. - Iversen 1899. - Franz Sintenis: ~ und die erste russ. Weltumseglung. Z u r Erinnerung an den 7. Aug. 1803. In: B M 55, 1903, 4 7 9 - 4 9 2 ; Forts. 56, 1903, 113 u. 466; Forts. 58, 1904, 1 8 4 - 185. - F. v. Keussler: Der W e l t u m segler in: Jb.d.St. Annenschule, St. Petersburg 1904, auch Sepdr. - G H Est 2, 97, 104. - A. Targonski: Adm. der Weltumsegler, in: Deutsche Post aus dem Osten 11, 1939, Nr. 4/5, 21 - 2 3 . Nolle 1940, 81 - 9 1 . - Ε. L. Stejnberg: Moskau 1950. - G H A, Β 1, 232. - V. V. Nevskij: Pervoe putesestvie rossijan vokrug sveta, Moskau 1951. V. S. Lupac: ~ i j u . F. Lisjanskij, Moskau 1953. — V. V. Nevskij: Die erste Reise um die Welt des Russen 1953. - G. v. Krusenstjern: Der Weltumsegler ~ und sein Werk. In: Jb.d.balt.Dtt. 1961, 8 0 - 8 5 . Amburger 1966. — Wrangell/Krusenstjern 1967, 175. - O G T 1970. - N D B 13. - Kosch. - D B A 717, 7 - 2 4 . - BaBA 184, 2 7 2 - 2 8 6 . - DBBL 1970. - Erik T h o m s o n : Nach ihm wurden Berge und Inseln benannt. Admiral ~ ( 1 7 7 0 - 1970). In: KK 70, 1970, 18. - Erik T h o m s o n : Z u m 200. Geburtstag des Admirals In: N O Arch 3, 13/ 14, 1970. - Georg v. Krusenstjern: Admiral ~ in der Würdigung prominenter Zeitgenossen. In: B H 18, 1972, 9 6 - 141. - V. M . Paseckij: Ivan Fedorovic Kruzenstern, Moskau 1974. - H. Gustavson: Mit ~ u m die Welt, in: Horizont 1, 1978, 18 f. Krusenstern auf großer Fahrt. In: BB 3 (305), 1974, 3. - V. G. Drozdov: Otecestvu poleznym byt'. Pervye russkie krugosvetnye plavanija, Vladivostok 1987. — Ewert v. Krusenstjern: Weltumsegler und Wissenschaftler. ~ 1 7 7 0 - 1846. Ein Lebensbericht, Gernsbach 1991; Rez. v. O l n k Breckoff. In: BB 5 (523), 1992, 6; v. Michael Garleff in Jb.d.balt. Dtt. 40/1993 (1992), 1 9 7 - 198. - O G T 1996.

Krusenstiern (Crusius)

775 Krusenstiern Philipp v o n

(Crusius,

Krusenstjerna),

* 1.5.1597 Eisleben, f 10.4.1676 Reval, Stammvater dieses Geschl. in E. a. d. Grafschaft Mansfeld in Thüringen, 1649 schwed. Adel). Ab 1610 Jurastudium in Leipzig, während des Dreißigjährigen Krieges als Lizenziat der Rechtsgelehrsamkeit in Diensten des Peter Ernst II. Graf von Mansfeld u. am Dresdner Hof, seit 1622 in Diensten Friedrichs III., Hzg. von Holstein-Gottorp, von diesem 1627 mehrmals an die in Holstein stationierten kais. Generäle abgesandt, 1627 hzgl. Kommissar im Nord-Dithmarschen Gebiet u. in Eiderstedt, Präsident im Kr. Stormarn b. Hamburg, seit Mai 1628 Kriegskommissar Kaiser Ferdinands II. in der Wilstermarsch, Cremper Marsch u. angrenzenden Marschländern. Nach dem Lübecker Frieden 1629 wieder in Diensten des Hzgs. von Holstein, später in Italien vom kais. Generalwachtmeister Johann Aldringer ehrenvoll a. d. kais. Dienst entlassen, kam er, als der Hzg. eine Gesandtschaft in Angelegenheiten des Seidenhandels nach Persien schicken wollte, Ende 1633 nach Riga (L). ~ reiste über Dorpat (L), Reval (E) u. Narva (E) 1634 nach Moskau u. erbat vom Zaren freies Geleit für dieses Unternehmen, kehrte nach Dtl. zurück u. trat 1635 zus. mit dem Kaufmann Otto Brügmann (Brughman) als Leiter der Gesandtschaft die Reise nach Persien an. Die Gesandten blieben nach einem Schiflbruch b. der Insel Hochland im ίΐηη. Meerbusen v o m 2.12.1635 bis Jan. 1636 in Reval. Dort kümmerte sich ~ nach einer Bitte der Ritterschaft u m Klärung juristischer Streitigkeiten zw. Stadt u. Ritterschaft. 1639 kam er auf der Rückreise v. Persien u. Moskau wieder nach Reval. oo 13.4.1639 Maria Mü(ö)ller, T o c h ter des Revaler Ratsherrn Johann Μ. ~ blieb als hzgl.-holsteinischer Resident u. Geheimer R a t in Reval (dagegen wurde Brügmann aufgrund Fehlverhaltens auf Befehl des Hzgs. enthauptet). 1640 bis u m 1648 freier Advokat in Reval, widmete sich in dieser Zeit mit Unterstützung der Landräte u. von Ritterschaftssekretär Kaspar Meyer der Neubearb. des Ritter- u. Landrechts, in schwed. Diensten wurde er Regierungs- bzw. Assistenzrat, seit 1648 Erster Assistenzrat u. Assessor am R e valschen Burggericht in schwed. Diensten, 9.3.1649 v. Schweden geadelt u. Krusenstiern

gen., 1651 Staatsrat, Assistenzrat b. est. Gouv., 1652 Kommerziendirektor von Ε u. Ingermanland, 1653 Burggraf in Narva, 1655 v. König Karl Gustav als Legationsrat nach Moskau geschickt, um auf dieser Seite wegen des Krieges der Schweden gegen Polen den Friedensvertrag v. Stolbovo zu erneuern. Mitte Mai 1656 für zwei Jahre unter harten Bedingungen inhaftiert, da Zar Alexej Michailovic (1629-1676, Zar seit 1644) auf Betreiben der Gesandten Kaiser Ferdinands III. mit dem pol. König einen Waffenstillstand vereinbarte u. in L gegen Schweden zu Felde zog. 1658 freigelassen, reiste zu den Friedensverhandlungen nach Wallisaar b. Narva, ab 1659 Statthalter von Reval, nahm 1670 auf eigenen Wunsch seinen Abschied, Herr zu Haggud (E) u. Ahagfer (E). WERKE :

Partis Priorts Collegii Juridici

Disputatio

III. De Transactionibvs L···]· In: Jakob Blümel: Florilegium Partis Prioris Selectissimarum & difficilimarum materiarum & Controversiarum Juris f...], Leipzig 1618 fjur. Disp.; Präses Jakob Blümel, Resp. ~]. -Jst etwas in der Welt/ wird jergends

was gefunden

[...], Reval

1635

[Epic, auf Elisabeth Paulsen, geb. Mü(ö)ller, Schwägerin v. in der TS. auch Epic. v. Paul Fleming, Adam Olearius u. Hartmann Gramann, die mit ~ nach Moskau u. Persien r e i s t e n ] . - Siccine Fata volunt?

Adamus

qucerere

costam [...], Reval 1640 [HG. auf Adam u. Catharina Olearius, geb. Mü(ö)ller, einer S c h w ä g e r i n v. ~ ] . — Dum miso-Tcutonicam

velles

addiscere Sporne [...], Reval 1640 [HG. auf Christoph u. Margaretha Michael, geb. Kniper, vgl. —> N . v. Höveln, —> D. Cunitz]. — Idea Pessimi Calumniantis Das ist: Rechtmessige vnd gründtliche Ablehn: vnd Heimhschiebung Eines Schmedurstigen Famos Libells vnd Pasquills Welches wider Philippum Crusium J. U. L. Ftirstl. Holsteinischen von Hauß auß bestehen Rath vnd pr. t. Residenten zu Reval, ein angeiveheter Calumniant genandt Christian Hvbner, Obr: nachdem Er für dem Ftirstl. Schleßwigischen CriminalGericht durch den Ftirstl. Fiscal Peinlich angeklaget auch endtlich den 18. Maij anno 1641. pure in die Acht vnd verfestung per sententiam erklehret worden auß blosser Rachgier vnter dem scheinbahren Titul einer vermeinten Retorsion vnd Ehrenrettung in offenen Druck hin vnd wider außgesprenget. Zu Entdeckung der Verleumbderischen Boßheit nakkender blossen Lügen vnd Rachgieriger Lästerungen Rechts

Rrusenstiern (Crusius) zuleßlicher weise in Druck gefertigt vnd mit des Calumnianten eigenen Schreiben vnd andern Actis Judicialibus allenthalben bestercket. Ο si tacuisses Hubnere! Schleswig 1642 [ R e c h t f e r t i g u n g s - u.

Zurückweisungsschrift der Anschuldigungen v. Christian H ü b n e r , Offizier des Hzgs. v o n Holstein, der mit ~ 1639 in R e v a l geblieben, aber 1641 vertrieben w o r d e n war, w o f ü r er ~ verantwortlich m a c h t e u. folgende StreitS. veröfftl.: „Kürtzliche j e d o c h wahrhafftige R e m o n s t r i r u n g des H o c h Edlen u n d Gestr e n d e n H e r r n Christian H u e b n e r n , Obristen, i m F ü r s t e n t h u m b Anhalt etc. etc. w i e derselbe von Philippo Crusio, wider alle R e c h t e hinter R ü c k s calumniret sey, der die C a l u m n i e n legitime retorquiret, w i e der Calumniant C r u sius folgends durch einem N o t a r i u m eine Schmähschrift, m o r e Pasquillantium in des Obristen Losament, die H a m b u r g e r H e r b e r g e genannt, u n t e n in das H a u s w e r f e n lassen, der Notarius den H e r r n Obristen nicht gesprochen, weniger den Inhalt der Schmähekarten angedeutet, sondern heimlich davon gestrichen u n d w i e endlich sothane Schmähkarte, der G e b ü h r nach, ungelesen verbrannt etc.",

776 der 1. Maji Ao 1591 in der alten Stadt Eißleben, abermahls den 1. Maji Ao 1651 in der großen Zaarischen Stadt Moscow mit Gesundheit erleben und damit das sechzigste Jahr meines Alters zurücklegen lassen; Pfingstlied; Sonnet auf das Fest der h. Dreieinigkeit; Enmderte Herzens Seuffzen, den 19. Maji 1651 in Moscow; Hilf Helfer hilf ( S o n e t t ) ; Ode — Gebet Jesus Syrach ( a u ß e r d e m

D i c h t u n g e n zu Ps. 9,33, 66, 92, 116, 1 4 5 147; Übers, in R e i m e : Ps. 1,13, 25, 27, 31, 32, 34, 38, 39, 70, 71, 79, 85, 86, 88, 90, 94, 102, 140, 143)]; Ausz. i n : B e n j a m i n C o r d t : Philipp Crusius von Krusenstiern. Ein rehabilitirter baltischer Dichter, M i t a u 1887; u . d . T . : Ein rehabilitirter baltischer Dichter. In: SB G E G 1887, 1888, S. 6 9 - 7 7 [Ge.: Hertzenß-Seuffzen über deß Vaterlandes und unsern in der großen Zaarischen Stadt Moscow über Jahresfrist angehaltenen, hochhetriibten Zustandt, S. 6 9 — 7 5 ; Thränen aus dem GebetJeremia (...), S. 7 5 - 7 7 ] ; R e z .

v. F. G. B i e n e m a n n in B M 34, 1887, S. 5 4 5 546; Ausz. in: J o h a n s o n 1894, S. 1 6 - 1 8 ; Ausz. i n : G r o t t h u ß 1895, S. 6 8 - 7 3 . - Bedenken über das Privilegium

des Hochmeisters

Konrad

von Jungingen [unklar, w a n n diese unveröfftl. Schrift entstanden ist; sie d ü r f t e j e d o c h K o n rads (um 1 3 5 5 - 1 4 0 7 ) eigenmächtiges H a n deln im Konflikt zw. O r d e n , Polen u. Lit in der Z e i t v. ca. 1397 — 1402 behandeln], — Wahrscheinlich lat. Titel aus ~s hs. M o s k a u e r

o . O . 1 6 4 2 ] . - Sit sua Laus Herbersteinorum a Stirpe Baroni [ . . . ] , Schleswig 1647 [ W d g . G . f ü r das Ersch. der „Reisebeschreibung" v. Adam Olearius über R u ß l . , Tartarien u. Persien]. — ~ mit O t t o B r ü g m a n n u. A d a m Olearius: Persiaensche Reyse uyt Holsteyn door Lyßandt, MosL i e d e r b u c h : Tetrasticha passionalia; Cantiones covien, Tartarien in Persien [...] nu int Nederduyts Sacrae. over-geset, 2 B d e . A m s t e r d a m 1 6 5 1 . — Suspiria Stadtrecht, captivitatis moscoviticce [ . . . ] , M o s k a u 1657 [Hs.; UBERS. : Das schwedische Land- vnd in der Gefangenschaft verf. geistliches Lieder- o . O . 1648 [Hs.; a. d. Schwed. übers.]. b u c h ; Hs. w u r d e z.d.Z. in der Bibliothek eines B E A R B . : mit Kaspar M e y e r gen. R o s e n s t o c k : Pastors auf Waiwara (E) aufbewahrt, Pastor Des Fürstenthums Ehsten Ritter- und Landrechte [Hs.; befaßt sich mit Gerichtsverfassungen u. Eduard Philipp K ö r b e r (Vater v. —> M . G. E. Körber) fertigte in Ausz. eine Abschr. davon -verfahren in E, w a r bis mindestens E n d e des 18. Jhs. in den est. Gerichten in Gebrauch]; an, die in der Ms.-Slg. der G E G in D o r p a t Ehsten Ritterund aufbewahrt w u r d e ; Inh. des Liederbuchs außer u . d . T . : Des Herzogthums den veröfftl. Ausz. (nach K ö r b e r / C o r d t ) : Das Landrechte. Sechs Bücher. [...] Mit erläuternden Gebet Manasse; Das Gebet Asarie; Hertz enß Urkunden und ergänzenden Beylagen, hrsg. v. Seufzen unde Thranen; Ode auf des Propheten J o h a n n Philipp Gustav Ewers, D o r p a t 1821; Micha VII Cap. V. 6—20; Danklied für die u . d . T . : Der revidirten ehstländischen Ritter- und gnädige Errettung aus großer Feuers-Gefahr [...] in Landrechte erstes Buch oder die Gerichtsvefassung welcher in zweien Tagen auf einander, nemlich den und das Gerichtsvefahren in Ehstland vor hundert 22. u. 23. Aprilis Anno 1657 nahe bey u. umb Jahren, ein Beitrag zur vaterländischen Rechtsgeder Königl. Schwedischen Gesandten Gewahrsam schichte, hrsg. v. Carl Julius Albert Paucker, 5000 Höfe, sambt vielen Kirchen in ungefehr 2 R e v a l 1852 [GratS. der E L G zur fünfzigjähmahl 7 Stunden, abgebrandt; Danklied auf meinen rigen Jubelfeier der U n i v . D o r p a t ] . Geburtstag. Dancklied, daß der grundgütige Gott LITERATUR: J. Loccenius: Historiae Suecanae a mich meinen Geburts u. Nahmenstag, welcher war primo rege Sueciae usque ad Carolum XI. regem

Ill

Krusenstjern

Sueciae, deductae libri novem, secunda editione Umsiedlungszentrale Nordost, dann Vertreter inulto auctiores & einendatiores, Frankfurt; Leipzig des Dt. Nachrichtenbüros in Danzig u. R e f e 1676, 855. -Samuel Frhr. v. Pufendorf: De rebus ratsleiter im Reichsministerium für Ostgebiete Caroli Gustavi commentatiorum 2, §76. - C. in Berlin. Seit 1945 vorübergehend VersicheKelch: Liefländische Historia Γ···1> Frankfurt u.a. rungsvertreter u. freier Mitarb. einer LokalZt.; 1693, 556 ff. - J. F. Gauhe: Des Heil. Rom. Reichs Angestellter des EMNID-Instituts in Bielefeld, Genealogisch-Historisches Adels-Lex. [...], Bd. 2, Leipzig 1719, 1629. - AGB 1897 (Jöcher 1751). - dann Redakteur u. Prokurist des Marktforschungs-Instituts IFAK in Wiesbaden. Seit Arndt 2, 1753, 117. - Α. A. v. Stiernmann (Hrsg.): Matrikel öfwer Swea Rikes Ridderskap och Adel. 1976 i . R . , seit 1985 in Göttingen. Utgifwen med Historiska och Genealogiska AnW E R K E ; Die Familie von Krusenstiern. Kruseninärkningar, Stockholm 1754 — 1755, 432. — Ga- stierna — Krusenstjern — Krusenstjerna - Kruscndebusch 1777, 1, 1 8 3 - 186. - Hupel 28, 1791, stern. Geschichte, Genealogie, Gedenkstätten, 171. - Stepf 1825, 2. - Recke/Napiersky. - F. G. Wiesbaden 1981; 3. neu bearb. u. erg. Aufl. v. Bunge: Beitrag zur Kenntniss der Geschichte und Göttingen 1994 [Bibl., S. 1 3 5 - 1 4 5 ] , - Ich der Quellen der Ritter- und Landrechte des Herberge Dich im Schatten meiner Hände. Ein baltizogthums Ehstland, in desselben Beiträgen zur Kunde der liv- esth- und curländischen Rechts- scher Leidensweg, Hannover 1983; 2. neu bearb. quellen, Riga; Dorpat 1832, 8 9 - 1 4 2 . - Inland Aufl. Darmstadt 1985; 3. Aufl. unveränd. 1837, 495. - Κ. E. v. Baer: Feier der fünfzigjähri- Nachdr. d. 2. Aufl. Wedemark 2001. - Weltgen Dienstzeit des Vice-Admirals A. J. von Kruumsegler und Wissenschaftler. Adam Johann von senstern den 21.Jan. 1829. In: St. Petersburger Krusenstern 1110—1846. Ein Lebensbericht, deutsche Zt. 28, 1839; Forts. 30; Forts. 32; Gernsbach 1991 [Bibl. u. Literaturverzeichnis Forts. 3 4 - 3 7 ; Sepdr. St. Petersburg 1840. - F. G. S. 2 6 7 - 2 7 6 J ; Rez. v. Olnk Breckoff. In: B B 5 v. Bunge: Einleitung in die liv- esth- und curlän(523), 1992, S. 6; v. Michael Garleff. In dische Rechtsgeschichte und Geschichte der Rechtsquellen, Reval 1849, §83, 2 2 2 - 2 2 5 . - Pa- Jb.d.balt.Dtt. 4 0 / 1 9 9 3 (1992), S. 1 9 7 - 1 9 8 . ucker 1849, 2 2 - 4 0 . - B. Cordt: Ein rehabiliH R S G . : Losgeknöpft durch die Welt. Bericht eines t i e r bait. Dichter, Dorpat 1887; in: SB GEG 1887, abenteuerlichen Lebens im 19. Jahrhundert, zu1888, 5 8 - 7 7 . - Johanson 1894, 1 9 5 - 1 9 6 . - sammengefügt aus Tagebüchern, Briefen und DoDBA 211, 4 2 6 - 4 3 5 . - BaBA 58, 1 3 5 - 1 4 7 . kumenten, Hannover-Döhren 1982 — 1983; EBL 1929. — A. Soom: von Krusenstiern, Philip. Rez. v. M. Garleff. In: Jb.d.balt.Dtt. 31/1984 In: Svensk biografiskt lexikon, Bd. 21, Stockholm (1983), S. 1 8 7 1 8 8 . 1975 - 77, 628 - 630. - Klöker 2005.

Krusenstjern, E w e r t J o h a n n A d a m v o n * 12.4. (j. 30.3.) 1911 St. Petersburg; 2 . 1 . 1996 Göttingen; Vater: Otto Friedrich B e nedikt v. K. ( 1 8 7 0 - 1 9 2 3 ) , Chemiker u. Industriedirektor, besaß die Güter Jerlep (E) u. seit 1911 das Beigut Ummern (E), dessen Schwester, Helene oo —> C. v. R a m m u. dessen Bruder, Gottfried Nikolai, war der Vater v. —> S. Thomson; Mutter: Marie Amalie, geb. von R a m m ( 1 8 7 3 - 1 9 5 4 ) ; Bruder —> G. v. Krusenstjern. Die Farn, lebte 1 9 1 7 - 1 9 1 9 teilw. in Jerlep u. in Reval, 1 9 2 0 - 1 9 2 9 Ritter- u. Domschule in Reval, 1929 — 1932 Studium der Politikwiss. in Riga (L), 1 9 3 5 - 1 9 3 9 Schriftleiter u. Hauptschriftleiter der R e v . Z t . oo 1 6 . 2 . 1 9 3 9 in Reval Käte Marie Majus, 3 Kinder: HansEwert (* 1941); Eva Brigitte (* 1942), Benigna Eva Emilie (* 1947). Okt. 1939 Umsiedlung nach Gotenhafen (Gdingen/Gdynia), dort Beauftragter für Presse u. Propaganda der

GH Est 2, 100, 102. Hans-Ewert von Krusenstjern. LITERATUR:

Krusenstjern, von

Auskunft v.

G e o r g Friedrich Benedikt

* 6.7. (j. 24.6.) 1899 St. Petersburg, f 15.10. 1989 München; Eltern wie sein Bruder —> E. v. Krusenstjern. 1 9 0 7 - 1 9 1 2 dt. St. Annen-Kirchenschule in St. Petersburg, Umzug nach Haggers (E), dann Reval, 1 9 1 4 - 1 9 1 7 Petri-Realschule in Reval, dort in der Kommerz-Abt. Abitur, 1918 als Freiwilliger im Baltenregiment, Dez. 1920 als Oberfeldwebel der Reserve in die est. Armee versetzt, 1921 — 1926 Volontariat in der est. Holz- u. Papierindustrie, 1926 — 1927 Studium am Papiertechnikum Altenburg (Thüringen), Rückkehr nach Reval, 1 9 2 7 - 1 9 3 9 Angestellter der Nordischen Papier- u. Zellstoffwerke AG in Reval. oo (1) 3 . 9 . 1 9 2 7 in Reval Gertrud Minding (* 1908), )|( 1932; ein Sohn, oo (2) 1932 Lore Willig ( 1 9 0 9 - 1 9 6 4 ) ; 4

Rrusenstjern

778

Kinder, oo (3) Lore v. D e h n , geb. K o c h ( 1 9 1 3 - 1 9 7 4 ) . In den 12 Jahren in R e v a l bis zur Unisiedlung arbeitete ~ für die dt. Volksgruppe, w o er seine genealogischen N e i g u n gen fur die Allgemeinheit nutzbar m a c h e n k o n n t e ; geschäftsflihrendes Glied der Matrikelkommission des est. gemeinnützigen Verbandes, Sammler u. Forscher. In diesen Jahren entstand auch die fotographische BildnisSlg., die in großen Teilen trotz Umsiedlung u. Z u s a m m e n b r u c h gerettet, heute einen u n schätzbaren W e r t darstellt. 1 9 4 1 - 1 9 4 5 wiss. Sachbearb. der Landessippenstelle in Posen, j e d o c h größtenteils mit kulturellen Aufgaben beschäftigt, unermüdlich b e m ü h t , Kulturgüter zu retten. Flucht a.d. Warthegau nach N o r d bayern, 1946 gelang es ihm in M ü n c h e n Fuß zu fassen. Hier begann sein W i r k e n in der allg. Flüchtlingsfürsorge. Seit 1946 Geschäftsführer des Hilfskomitees der ev.-luth. Deutsch-Balten u. mit der Erfassung der Balten in Bayern, W ü r t t e m b e r g u. Hessen beauftragt. Aus dieser Zentralkartei erwuchs die Heimatortskartei der Deutsch-Balten, deren Leiter er bis 1972 war. Mitbegrün, der Dt.bait. Landsmannschaft, ihr Geschäftsführer in Bayern u. seit 1949 Mitarb. i m Bundesvorstand. N e b e n Nikolai v. Essen Mitbegrün, als genealogischer Berater der Est. Ritterschaft; Verdienste durch R e k o n s t r u k t i o n der Geschlechterbrüder des nichtimmatrikulierten Gouv.-Adels, durch seinen Einsatz für die amtliche A n e r k e n n u n g der ererbten adl. N a m e n s f o r m sowie i m K a m p f gegen N a m e n s - u. Adelsschwindel. Mitgl. der Bait. Hist. Kommission. Zahlr. E h r u n g e n für seinen Einsatz zur Erhaltung des dt.bait. Kulturerbesitzes. WERKE: Heldengedenkbuch des Baltenregiments. Mit Porträts und Bioraphien der gefallenen oder an den Folgen des Kampfes gestorbenen Mitglieder des Baltenregimentes sowie Verzeichnis mit Biographien der an der Front verwundeten und kontusionierten Glieder (118) des Baltenregiments, T a l l i n n 1 9 3 8 ;

Nachdr. Hannover-Döhren 1968; beide W e r k e R e z . v. H . Bosse. In: B M H 1938, S. 704 u. v o n W . v. K. In: B B 11 (241), 1968, S. 9. — Baltische Sippenkunde.

In: M a x Hildebert

B o e h m (Hrsg.): Baltenkalender 1950, B o v e n den b. Göttingen 1949, S. 4 8 - 5 2 . - Pastor Gustav Tauhe, 80Jahre. I n : B B 2 (16), 1950, S. 5. — Carl von Rennenkampjf: Der Burendoktor 80Jahre. I n : B B 6 (20), 1 9 5 0 , S. 10. - Robert

Volkner f . I n : B B 6 (20), 1 9 5 0 , S. 11. - Als Wissenschaftler in Kolumbien. I n : B B 1 (27),

1951, S. 4 [zu Graf Fred M e d e m ] . - Altersheim Marienstift

am Schliersee. I n : B B 12 (38), 1951,

S. 2 — 3.

m i t : E. Graf Stackelberg: Freiherr

Arthur von Kruedener f . Freifrau Dagmar von Kruedener f . I n : B B 12 (38), 1 9 5 1 , S. 6. - Vor 35 Jahren. Das Bai ten regiment. I n : B a l t R d s 4 ( 1 6 ) / 1 1 , 1953, S. 1 - 2 . - Arbeit und Aufgabe einer gesamtbaltischen Genealogie. In:

Jb.d.balt.Dtt. 1954, S. 52 ff. - Ehrung für Wilhelm Räder. I n : B B 1 (76), 1 9 5 5 , S. 5. unsere „Heimatortskartei" entstand.

Wie In:

Jb.d.balt.Dtt. 1955, S. 32 ff. - R e z . Michael Frhr. v. T a u b e : D i e von Uxkull. In: B H 3, 1955/56, S. 5 6 - 5 8 . - R e z . Erich Wasmannsdorff: VdFF. W e r sucht w e n ? In: B H 1, 1 9 5 6 / 5 7 , S. 55. — Unsere „Heimatortskartei".

In:

Jb.d.balt.Dtt. 1957, S. 28 ff. - R e z . H e n n i n g v. Wietinghausen: Beiträge zur Geschichte der Familie v o n Wistinghausen. In: B H 1, 1957/ 58, S. 57. - Die in die Gouvernements-Adelsgeschlechtsbücher von Livland, Estland und Kurland eingetragenen nichtimmatrikulierten baltischen

Adelsgeschlechter, H a n n o v e r - D ö h r e n 1958 (BH Sonderheft 2); R e z . v. O . Welding. In: B H 1, 1958/59, S. 48. - Der 22. Februar 1919 in Ssyrenetz. In: B H 2, 1958/59, S. 7 1 - 7 3 . R e z . P. C a m p e : Lexikon Liv- u n d Kur. Baumeister/ B a u h a n d w e r k e r u n d Baugestalter von 1 4 0 0 - 1 8 5 0 . In: B H 4, 1958/59, S. 2 4 8 2 4 9 . — Die Deutschtums

Dokumentation des baltischen in der Vertreibung. In:

Jb.d.balt.Dtt. 1959, S. 17 ff. - In: B H 4, 1 9 5 9 / 6 0 : Das Geheimnis um die Tragödie des estländischen Ritterschaftshauptmannes und Philanthropen J. G. von Berg. Wurde er schuldig aus Sorge um sein Werk — die Befreiung der Bauern? S. 2 1 2 —

226; R e z . D i e Familie H o f f m a n n aus Sangerhausen, S. 2 4 1 - 2 4 2 . — Über das Sammeln und Erhalten des Baltischen Bildermaterials (aus einem Vortrag auf dem 13. Baltischen Historikertreffen in Göttingen am 11.6.1960). In: Nachrichtenbl. 2 / 4 , 1960, S. 3 8 - 4 0 . - Aufruf an alle familiengeschichtlich interessierten Balten. I n : B H 3,

1960/61, S. 1 8 7 - 1 8 9 . - 16 000 vermisste Balten? Aus der Arbeit unserer Heimatsortskartei.

BB

5 (151),

1961,

S. 6. -

In:

In: Jb.d.balt.

D t t . 1 9 6 1 : Der Weltumsegier Krusenstjern und sein Werk, S. 8 0 ff.; Die Heimatortskartei für Deutschbalten, S. 4 8 ff. - Bitte helfen sie uns weiter!. I n : B B 1 (171), 1962, S. 5.-Aufruf des Beauftragten Verbandsgenealogen Georg von Km-

Küchelbecker (Kjuchel'beker)

779 senstjem auf Überlassung von historisch-genealogischer Nachschlageliteratur. In: Verband der A n gehörigen der Baltischen Ritterschaften (Hrsg.): Nachrichtenbl. Jg. 4, H . 2, Juli 1962, S. 10. — Baltisches Heimatbilder-Archiv. I n : Big. B B 5 (175), 1963, S. 1 1 - 1 2 . - Die Landmarschälle und Landräte der Livländischen und der Oselschen Ritterschaft in Bildnissen. Gesammelt, zusammengestellt und mit historischem Text versehen, hrsg. v. der Liv. Ritterschaft u. v. der Oselschen Ritterschaft, Hamburg 1 9 6 3 ; dazu: Nachtrag zum Buch über die Landmarschälle und Ladräte der Livländischen und Oselschen Ritterschaft. I n : Verband der Baltischen R i t t e r schaften (Hrsg.): Nachrichtenbl. der Baltischen Ritterschaften J g . 17, N r . 66, J u n i 1 9 7 5 . S. 1 5 ; R e z . von v. W r . In: B B 11 (181), 1 9 6 3 , S. 7. Baron Arthur von Buxhoevden f . In: B B 1 (195), 1965, S. 12 [Nekro.J. - 20Jahre Heimatsortskartei. I n : B B 12 (206), 1965, S. 9. - ~ mit Wilhelm Baron v. Wrangeil: Die Estländische Ritterschaft, ihre Ritterschaftshauptmänner und Landräte. Geschichtlicher Teil von Wilhelm Baron von Wrangeil. Bildteil von Georg Krusenstjern, Limburg; Hamburg 1967 [enth. dän. Zeit 1 2 1 9 - 1 3 4 6 ; Ordenszeit 1 3 4 6 - 1 5 6 1 ; schwed. Zeit 1 5 6 1 - 1 7 1 0 ; russ. Zeit 1 7 1 0 - 1 9 1 8 ] ; R e z . v. Hellmuth W e i ß . In: B B 4 (222), 1967, S. 11. - Heimatortskartei. In: B B 7/8 (273/ 274), 1971, S. 4. - Bildteil: Kurland R i t t e r schaft 1 9 7 1 . — AdmiralJohann von Krusenstern in der Würdigung prominenter Zeitgenossen. In: B H 18, 1972, S. 9 6 - 1 4 1 . - Ein Sommer am estländischen Strand. In: Wistinghausen 1993, S. 1 1 6 - 1 3 3 [Kindheitserinn.]. H R S G . : Baltische familiengeschichtliche Mitteilungen, Jg. 1 (11), Nr. 1 - 4 , Marburg/Lahn 1951. HRSG./MITARB. : Deutschbaltisches biographisches Lexikon 1710-1960, i.A. der Bait. Hist. Kommission b e g o n n e n v. O l a f W e l d i n g u. unter Mitarb. v. Erik Amburger u. hrsg. v. W i l h e l m Lenz, K ö l n ; W i e n 1970. BILDERSLGN: „Baltisches Porträtarchiv" und „Baltisches Heimatbilderarchiv", 1 5 0 0 0 Fotos der sog. „Heimatbildern" u. 1 0 0 0 0 Porträts zu bait. Personen. N a c h seinem T o d wurde das Archiv erg., heute als Depositum im kunsthist. Seminar der Univ. Marburg: „Baltisches Heimatbildarchiv Georg v o n Krusenstjern". Kat. des Bait. Bildarchivs ~s im Bildarchiv Foto Marburg, hrsg. i.A. des Verbandes der Bait. Ritterschaften e.V. v o m Bildarchiv Foto

Marburg im Kunsthist. Institut der PhilippsUniv. Marburg, 5 B d e . Marburg 1988. LITERATUR: G H

Est 2,

1 0 2 - 104.

-

Krusenstjern

1938. - Erik Amburger: ~ 70 Jahre. In: B B 6 (248), 1969, S. 7. - Ehrung f ü r - In: B B 6 (284), 1971, S. 6.

-

BaBA

184, 3 1 1 - 3 1 3 .

-

Paul

Kaegbein;

Wilhelm Lenz: Fünfzig Jahre bait. Geschichtsforschung 1 9 4 7 - 1996, Köln 1997. - Heiner Baron Hoyningen, gen. Huene: Die Archiv- u. Bibliotheksbestände der Baltischen Ritterschaften und des Verbandes. In: Verband der Bait. Ritterschaften (Hrsg.): Fs. Verband der Bait. Ritterschaften 1 9 4 9 1999, Limburg 2001.

Küchelbecker (Kjuchel'beker), (Wilgelm) Karlowitsch

Wilhelm

* 2 1 . 6 . 1 7 9 7 Gateina (40 km südl. v. St. P e tersburg), t 2 3 . (j. 11.) 8 . 1 8 4 6 T o b o l ' s k (westsibirisches Tiefland, nordö. Swerdlowsk); entstammte einer russifizierten dt.balt. Adelsfam.; Vater: sächsischer Adliger, der in den 70er Jahren des 18. Jhs. nach R u ß l . eingewandert war u. der einst mit G o e t h e an der Leipziger Univ. Jura studiert hatte. Verbrachte seine Kindheit auf dem Landgut des Vaters in A w w i n o r m (L), ab 1811 Besuch des neu eröffneten Lyzeums von Zarskoje Selo (25 k m südl. v. St. Petersburg), einer Eliteschule, das z.d.Z. Aleksandr Puskin u. B a r o n Del'vigu ( 1 7 9 8 — 1831) mit ihm besuchten. D o r t Erlernung der franz., griech., lat., dt. u. engl. Sprache, Interesse für die antike u. orientalische Literatur u. die dt. Dichtkunst; 2 Jahre nach Abschluß des Lyzeums Arbeit als D i c h t e r u. Kritiker. Dienst im Kollegium für Auswärtige Angelegenheiten, Lehrer der russ. u. lat. Sprache im Pensionat des pädagogischen Instituts, 1 8 2 0 ausgedehnte R e i s e nach Dtl. u. Frankreich, B e g e g n u n g mit G o e t h e u. vielen Vertretern der franz. Literatur, diente 1 8 2 2 im Kaukasus, w o er den Dramatiker u. russ. G e sandten Aleksandr Griboedov (1795 — 1 8 2 9 ermordet in Teheran) kennenlernte; gab mit V . Odoevskij 1 8 2 4 - 1 8 2 5 in Moskau den Almanach M n e m o z i n a heraus, Mitgl. des Kreises der Weisheitsfreunde (ljubomudry, 1 8 2 3 — 1825). In Paris Vorl. über russ. Literatur, V e r b o t seiner Vorl. durch die Zarenregierung u. Befehl, unverzüglich nach R u ß l . zurückzukehren, 1825, nach dem T o d Alexanders I., Verhaftung im Zush. mit dem Dekabristenaufstand, Verurteilung zuerst zum T o d e , dann zu 2 0 Jahren Zuchthaus (Festungen Schlüssel-

Kügelgen burg u. Dünaburg L), Fluchtversuch scheiterte, in Warschau verhaftet, ab 1835 Verbannung nach Ostsibirien, 1844 Überführung nach Westsibirien, 1846 schwer lungenkrank u. erblindet. Ubersiedlung nach Tobol'sk. Tolstoj (1828—1910) bemühte sich u m die Slg. seiner W e r k e . Sah sich selbst als R o m a n tiker i m Klassizismus, Vertreter der j ü n g e r e n Archaisten, pflegte die ernste Poesie, die Odendichtung, starker biblischer Hintergrund u. reiche, mächtige russ. Sprache. W E R K E : Smert' Bairona, Moskva 1824. - Ο napravlenii nasej poezii, osobcnno Hriceskoj, v. poslednee desjatiletie, Moskva 1824 [Abh.]. Dnevnik, o.O. 1829 [Tg.] — Russk'ij Dekameron 1831-go goda, SanktPetersburg Ivanov 1836. Rylejews Schatten. In: Solang es dich, mein R u ß l a n d gibt, Russ. Lyrik hrsg. R o l a n d Opitz, 3. Aufl. Leipzig 1967 (Reclam), S. 1 9 - 2 0 , Dt. v. Bruno Tutenberg [G.]. L I T E R A R I S C H E R E F L E X I O N : Jurij Nikolaevic T y njanow: ~ Dichter und Rebell. Historischer Roman, übers, a. d. Russ. v. Maria Einstein, 1.10. Tsd. Berlin 1929; ebd. 1948; m. Nachw. v. W a n d a Bronska-Pampuch; M ü n c h e n 1966 (Kleine russ. Bibliothek); mit Anm. u. Nachw. v. Wladimir L e w i n ; Zürich 1990 (DiogenesTb. 21812). Unter V i r g e l ' m Kjuhel'beker Karlovic: Poslednij kolonna: roman v. dvuch castjach, 1832 i 1843 g, Leningrad 1937. - Liryka i poemy, T o m 1, Leningrad 1939. — Socinenija, Leningrad 1939, ebd. 1989. - Dramaticeskije proizvodenija, T o m 2, Leningrad 1939; izd. 3, ebd. 1959 (Vstupit. Stat'ja, podgot. teksta i primec). - Stichotvorenija, Leningrad 1952. — Izbrannye prozvedenija, 2 Bde. M o s k a u ; Leningrad 1967; ebd. 1987. - Putesestvie, Dnevnik; Stati. In: Putesestvie, hrsg. v. N.V. Koroleva u . a . , Leningrad 1979 [versch. W e r k e u. a. Reisebeschreibung, T g . , Aufs.]. LITERATUR: Engel-Braunschinidt 1985, 131. — Woldemar Ekkert: Im Dienste der Heimat. In: HW 1, 1986, 2 6 0 - 2 6 1 . - A. Schwabauer: Einer von dem „Adlerschwann". In: Neues Leben (Moskau), Nr. 9 v. 21.2.1990, 13. - Scholz 1990, 61. - Erhard Hexelschneider: ~ in der Dresdner Galerie im Jahre 1820. In: Jb. der Staatlichen Kunstsammlungen 22, 1993, 59 - 70. - Ernst Altner: „Hart ist das Los der Dichter aller Stämme ...". Rußlanddeutsche unter Puschkins Freunden. In: NL, Nr. 15 v. 13.4. 1994, 6. - Holt Meyer: Romantische Orientierung. Wandermodelle der romantischen Bewegung AUSGABEN:

780 (Rußland): Puskin, Veltman, München 1995 (Diss. 1994) (Slavistische Beiträge 333). K ü g e l g e n , A d d a v o n , geb. W i e d e m a n n * 1 8 . 1 1 . 1 8 8 4 St. Petersburg, f 1 0 . 1 0 . 1 9 6 1 Berlin; Vater: Dr. med. Carl W i e d e m a n n , Frauenarzt, Grün. u. Direktor des AlexandraHospitals; M u t t e r : Tochter des Univ.-Bibliothekars —> E. Anders (Dorpat). Unheilbar krank, ungeregelter Schulbesuch, Privatunterricht, Zeichentalent. 1899 Verlobung. oo 2 5 . 8 . 1 9 0 2 in Leetz-Leppiko (E), Verlagsdirektor —»• P. v. Kügelgen, der u. a. das kleine dt. Palmentheater in St. Petersburg mitbetreute; drei Kinder: M i r i a m ( 1 9 0 5 1912); Gerhard (* 1909); B. v. Kügelgen. Laien-Schauspielerin in der Dramatischen Sektion des Dt. Bildungs- u. Hilfsvereins in St. Petersburg (z.B. Hauptrolle in „Hanneies Himmelfahrt"). Durch den I. Weltkrieg Wohnsitz mit der Fam. in Berlin; zuletzt in Berlin-Wilmersdorf. Xenia. Einer wahren Begebenheit nacherzählt, Leipzig 1925 (Amelangs Taschenbücherei 10) [E.]. L I T E R A T U R : Kosch. - Redlich 1989. - BaBA 185; 350.

WERKE :

Kügelgen, Bernt von * 31. (j. 18.) 7.1914 St. Petersburg, f 3 0 . 1 . 2002 Berlin; Vater —> P. v. Kügelgen; Mutter —> A. v. Kügelgen, geb. W i e d e m a n n [Geschl. urspr. Kögelke aus Oldenburg, lange Zeit als kurkölnische Kammerräte i m Rheinland, erst die v. Maria Justina Hoegg u. Franz Anton Kügelgen 1772 in Bacharach am R h e i n geb. Zwillinge Gerhard u. Karl zogen nach E, i m Sept. 1795 kamen sie in R i g a an, 1802 röm. Reichsadel. Zwillingsbruder Gerhard Franz (* 6 . 2 . 1 7 7 2 Bacharach, f 2 7 . 3 . 1 8 2 0 Loschwitz b. Dresden, ermordet), kath., Porträt- u. Historienmaler, d e m Goethe, Herder u. Schiller Modell saßen, Prof. an der Kunstakad. Dresden oo 1 4 . 9 . 1 8 0 0 —>· Helene Marie Freiin Zoege v. Manteuffel; Kinder —> W . G. A. v. Kügelgen; Gerhard ( 1 8 0 6 - 1 8 8 3 ) , unter dessen 11 Kindern ist die Tochter Sally die Mutter v. —> E. Kraus; Adelheid ( 1 8 0 8 1874), verh. mit Pfarrer Julius Krummacher, Bruder von W i l h e l m v. K. — Zwillingsbruder Karl Ferdinand (* 6 . 2 . 1 7 7 2 Bacharach, f 28. 12.1831 Friedheim b. Reval), Lsch.-Maler oo

781 7 . 7 . 1 8 0 7 Emilie Z o e g e v. Manteuffel ( 1 7 8 8 1835, Schwester v. —>• H e l e n e v. Kügelgen); T o c h t e r W i l h e l m i n e ( 1 8 0 8 - 1 8 8 9 ) verh. mit C o u s i n Gerhard v. K. ( 1 8 0 6 - 1 8 8 3 ) ; S o h n Konstantin ν. Κ . , Lsch.-Maler, aus dessen 1. E h e S o h n —> H e i n r i c h C . v. K . ; a. d. 2. E h e S o h n : Paul Konstantin Gerhard v. K. (1843 — 1904), dessen S o h n —> Carlo ν. Κ . , dessen Sohn —> H e l m u t v. K . ; ein anderer Sohn —>• P. S. Κ. v. K . ; a.d. 3. E h e T o c h t e r : Sally, b e k a n n t e Malerin u. Illustratorin (* 1860 D o r p a t , f 1928 R o m ) ] . Bernt v. K . : 1919 D o r p a t , U m z u g nach H e l singfors, 1921 Berlin, f r ü h e r Musikunterricht, Vorschule in Zehlendorf, G y m . , 1934 Abitur, 1928 — 1933 Ostseeinternat Dünenschloß Misdroy (Insel W o l m ) , 1 9 3 8 / 3 9 W e h r p f l i c h t , 1934 — 1939 Volontär als W e r b e f a c h m a n n i m Scherl-Verl. in Berlin u. W e r b e t e x t e r f ü r die „Filmwelt", 1939 — 1942 leistete er Kriegsdienst, in sowjetischer Kriegsgefangenschaft besuchte er die Antifaschule u. gehörte 1943 zu d e n Begrün, des N K F D . Frontbevollmächtigter des N K F D , 1944 bis 1945 Mitgl. des Redaktionskollegiums der N K F D - Z t . Freies Deutschland, 5 . 8 . 1 9 4 5 kehrte der Journalist nach Berlin zurück, w u r d e Mitgl. der K P D / SED, Berichterstatter b. H a u p t kriegsverbrecherprozeß, leitete bis 1948 das Ressort Innenpolitik der Berliner Z t . , 1948 — 1950 Stellv. R e d a k t e u r u. 1 9 5 0 - 1 9 5 7 C h e f redakteur der N e u e n Berliner Illustrierten, beide i m Berliner Verl. ersch., 1957 — 1977 C h e f r e d a k t e u r der kulturpolitischen W o c h e n Z t . Sonntag seit 9. N o v . 1990 „Freitag", oo Else Schröter, Journalistin; 1948 G e b u r t der Zwillinge. 1 9 4 9 - 1 9 9 0 Mitgl. des VDJ, 1 9 5 7 1975 gehörte ~ d e m Präsidium des K u l t u r bundes an u. w a r 1978 — 1990 Ehrenmitgl. des Präsidialrates des KB, 1 9 5 7 - 1 9 7 1 Stellv. V o r sitzender der Arbeitergemeinschaft e h e m . Offiziere. A u s z e i c h n u n g e n u. a. W O in Bronze, in Silber, 1975 in Gold. W E R K E : In: Deutsche, w o h i n ? Protokoll der G r u e n d u n g s v e r s a m m l u n g des N a t i o n a l - K o mitees Freies Deutschland u n d des D e u t s c h e n Offiziersbundes (Vorw. Paul M e r k e r u. A r nold Vieth v. Golssenau [Ludwig R e n n ] ) , M e x i k o u m 1944: Meine Herren! Kamemden! Ein wesentlicher Faktor fuer die Verschaffung der Katastrophe ..., S. 59 —60 [Rd.]; Ein Schritt vonvaerts, S. 122 — 123. — In: Z u r Geschichte

Kügelgen

der dt. antifaschistischen W i d e r s t a n d s b e w e g u n g 1933 — 1945. Eine Ausw. v o n Materialien, Berichten u. D o k u m e n t e n , hrsg. v. K ä t h e H a f e r k o r n ; Gerhard Nitzsche u. Hans O t t o , Berlin 1957; 2. verb. Aufl. ebd. 1958: Die Zeitung von der anderen Seite, S. 2 4 7 - 2 5 4 [enth. Zt.-Ausschnitt Straßen, die uns Wiedersehen werden, S. 2 4 9 ; F o t o m o n t a g e Köpfe sowjetischer Zeitungen für deutsche Soldaten, S. 251; F o t o m o n t a g e Flugblätter mit Gedichten von Erich Weinert, S. 253; Streifband der Zt. Freies Deutschland, S. 254]; Die internationale Wirkung des Nationalkomitees „Freies Deutschland", S. 3 1 8 - 3 3 0 [enth. Flugbl. der B e w e g u n g Freies Deutschland für den W e s t e n mit d e m Grün.manifest des Nationalkomitees, S. 319; Klebezettel u. Flugbll. der B e w e g u n g Freies Deutschland f ü r den Westen, S. 320; „ R e t t e t E u e r Leben"-Plakat der B e w e g u n g Freies Deutschland f ü r den W e s t e n , S. 322; „Auf zur rettenden Tat!"-Flugbl. der B e w e g u n g Freies Deutschland f ü r den W e s t e n , S. 323; „ G e b t Frankreich frei"-Klebestreifen der B e w e g u n g Freies Deutschland f ü r d e n W e s t e n , S. 324; Ausweis f ü r K ä m p f e r der B e w e g u n g Freies Deutschland f ü r den Westen, S. 325; „ K a meraden, Offiziere, Soldaten an der Front v o n Lorient u n d St. Nazaire!"-Flugbl., S. 326; „ W i r w o l l e n alle dasselbe: H e i m ! " - F l u g b l l . der B e w e g u n g Freies Deutschland f ü r den W e s t e n , S. 328; A u f r u f des Komitees der B e w e g u n g Freies Deutschland f ü r d e n W e s ten-Flugbl., S. 329; „ D e u t s c h e Soldaten"Flugbll., S. 330], - ~ mit Gerhard Kiesling: China. Bildband, Berlin 1957; 2. Überarb. Aufl. ebd. 1959; 3. Überarb. Aufl. ebd. 1960 (Sieh die Welt). — Das Nationalkomitee „Freies Deutschland" und die deutsch-sowjetische Freundschaft. I n : D e u t s c h e Arbeiter f o r d e r t e n : H ä n d e w e g v o n S o w j e t r u ß l a n d ! U b e r deutsch-sowjetische Beziehungen in den Jahren 1917 — 1945, hrsg. v. d. Ges. f ü r D e u t s c h - S o w j e t i s c h e Freundschaft, Berlin 1957 [als Ms. gedr.], S. 2 1 5 - 2 2 8 ; ebd. 1967 [Überarb. Protokoll der Propagandistentagung der Ges. für Deutsch-Sowjetische Freundschaft (BerlinOst) am 6. u. 7. J u n i 1957 i m Zentralen Haus der D t . - S o w j e t i s c h e n Freundschaft in Berlin]. - Sie kämpften für Deutschland. Zur Geschichte des Kampfes der Bewegung „Freies Deutschland" bei der 1. Ukrainischen Front der Sowjetarmee, Berlin 1959; Ausz. übers, ins Pol., Warszawa 1962. — Uber einige Probleme der Bildpublizistik in

Kügelgen

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1974; 7, 1979. - M. Heider u. K. Lhöns (Hrsg.): unserer Zeit. Referat der 1. Internationalen Fachkonferenz für Bildjournalisten vom 2.-4. April SED u. Intellektuelle in der D D R der fünfziger 1960 in Berlin, Deutsche Demokratische Republik, Jahre: Kulturbund, Protokolle, Köln 1990. - J o chen Cerny (Hrsg.): Wer war wer - D D R : Ein Berlin 1 9 6 0 (Schriftenreihe für journalistische biogr. Lex., Berlin 1992. — G. Baumgartner u. D. Schulung 17). — Einl. I n : Interpress-Foto Heibig (Hrsg.): Biogr. Handbuch der SBZ/ D D R 1960, hrsg. v. Verband d. D t . Journalisten, 1945 - 1990, Bd. 1, München 1996. - W. Benz u. Halle um 1 9 6 0 [Ausstellung]. — Die böse Sechs. W . Pehle (Hrsg.): Lexikon des deutschen WiderAus der jüngeren Geschichte der Fotofälschungen. standes, Frankfurt/M 1999. — Regina General: Ein I n : Friedrich Herneck (Hrsg.): Fotografie und Aufrichtiger, der sich zweimal irrte. Zum Lode des In: Berliner Zt. v. 4.2.2002. - DBA Gesellschaft. Beiträge zur Entwicklung einer Publizisten III 526, 441. sozialistisch-realistischen dt. Lichtbildkunst, Halle 1961, S. 4 7 - 5 3 . — Am 24. September wird Kügelgen, Carlo (Karl, Karlo) Konrad Gertrud Sasse 65Jahre alt. I n : Sonntag 39, Emil von 1967, S. 13. - Brief an Berlin. In: Berlin * 1 1 . 3 . 1 8 7 6 St. Petersburg, f 3.9.1945 Stimme einer Stadt. 99 Autoren - 100 Jahre an Stadthagen (Niedersachsen, zw. Hannover u. der Spree, mit einem N a c h w . hrsg. v. R u t h M i n d e n ; Verkehrsunfall); Vater: Paul K o n Greuner, Berlin 1971; 2. verb. Aufl. stantin Gerhard v. K . ( 1 8 4 3 - 1 9 0 4 ) , S o h n v. ebd. 1 9 7 3 ; 3. verb. Aufl. ebd. 1 9 7 6 ; 4. u n ->· Konstantin v. Kügelgen ( 1 8 1 0 - 1 8 8 0 ; G e veränd. Aufl. ebd. 1981, S. 3 2 8 . „Berliner Zeitung" — Jahrgang 1945. In: Alexander A b - schl. —> B . v. Kügelgen) u. Alexandrine Z o e g e usch u.a. ( R e d . ) : . . . einer neuen Zeit Beginn. v. Manteuffel ( f 1846), 1 8 7 4 - 1 9 0 4 Chefredakteur der St. Petersburger Z t . ; M u t t e r : B ä Erinn. an die Anfänge unserer Kulturrevoluckerstochter Elisabeth, geb. Michaelsen; B r ü tion 1 9 4 5 - 1 9 4 9 , Berlin; W e i m a r 1 9 8 0 ; 2. der —> Kai u. —> Paul v. Kügelgen. Aufl. ebd. 1981, S. 2 6 9 - 2 8 4 . - Kügelgen, v.: I n : N D B 13, 1982, S. 1 8 4 - 1 8 5 . - D i e Nacht Ab 1887 St. Annen-Schule, 1 8 9 7 - 1 9 0 1 J u r a studium in Dorpat, gehörte z.d.Z. der Estonia der Entscheidung. Autobiographie, Berlin 1 9 8 3 ; 2. an, 1901 Berlin u. 1 9 0 2 in M ü n c h e n . 1 9 0 2 Aufl. m . d . U . : Erinnerungen an Familie und Ju1 9 0 3 Dienst im 1. Department des Senats u. gend, ebd. 1 9 8 5 ; m . d . U . : Der Weg eines deutgleichzeitig Arbeit im E v . - L u t h . Generalkonschen Offiziers zum Nationalkomitee Freies sistoriuni, ab Herbst 1 9 0 3 Mitarb., dann Deutschland. Eine Autobiographie, Liz.ausg. K ö l n 1 9 8 4 (Kleine Bibliothek 3 2 7 , Politik, Wiss., Jan. 1 9 0 5 — 1 9 1 4 als verantwortlicher R e d a k teur b. der St. Petersburger Z t . , die der B r u Zukunft). — Ein Jahr der Entscheidungen. Wilder, —> P. v. Kügelgen, nach dem T o d des helm von Kügelgen in Bernburg. In: Bernburger Vaters als Chefredakteur leitete. 1 9 0 4 - 1 9 0 7 Heimatbl. 1988, S. 8 8 - 9 3 . " Entschuldigung bei Walter Janka. Kein Fall ist erledigt — auch Lehrer der dt. Literatur an der St. A n n e n Schule (wie sein Vater, der als Chefredakteur Gespräch mit dem ehemaligen stellvertretenden gleichzeitig am Elisabethinstitut lehrte), oo 26. Chefredakteur des Sonntag über den Fall Janka. I n : 1 0 . 1 9 0 6 in Odessa Elisabeth Hasselblatt, Sonntag 44/49, 1 9 8 9 . ' T o c h t e r v. Otttomar Η . , GeneralbevollHRSG.: mit Else v. Kügelgen: Erinnerungen, mächtigter der Geschäfte der Fam. U n g e r n zum 100. Todestag v. Wilhelm von Kügelgen neu Sternberg in Odessa; Sohn —> Helmut v. hrsg., 2 B d e . Leipzig 1 9 6 7 ; 2. Aufl. ebd. 1 9 7 0 ; Kügelgen. Ab 1907 Sekretär des St. Peters3. Aufl. ebd. 1971 [Bd. 1: Jugenderinnerungen burger dt. Bildungsu. Hilfsvereins, eines alten Mannes; B d . 2 : Lebenserinnerungen Dez. 1914, im 189. J g . , wurde nach Ausbruch eines alten Mannes]. mit Else v. Kügelgen: des I. Weltkrieges das Ersch. der in PetrograDie Front war überall. Erlebnisse und Berichte vom der Zt. umbenannten St. Petersburger Zt. Kampf des Nationalkomitees „Freies Deutschland", eingestellt, auch als Lehrer an der Katharinenm. Verl. Berlin 1 9 6 3 ; 2. stark erw. Aufl. Schule m u ß t e er 1 9 1 5 aufhören, verließ St. ebd. 1 9 6 3 ; ebd. 1 9 6 8 ; 2. überarb. u. erw. Petersburg u. war 1917 — 1 9 1 8 Lehrer an der Aufl. ebd. 1 9 7 8 ; 3. Aufl. ebd. 1 9 8 3 . Domschule in R e v a l , ab 1 9 1 8 Präses des dt. LITERATUR: Wer ist Wer 1959; 1965. - BundesLehrervereins, zw. 1 9 1 8 — 1 9 1 9 lehrte ~ am ministerium f. Gesamtdt. Fragen (Hrsg,): SBZStädtischen Oberlyzeum für Mädchen, an der Biogr. über d. sowjetische Besatzungszone Dtls., Petri-Realschule u. an der R a h w i n g s c h e n Bonn 1961; ebd. 1964. — Neue Deutsche Presse 13,

783 Schule. 1 9 1 9 Chefredakteur der R e v a l e r Z t . , 1 9 1 9 - 1 9 2 3 Journalist in Helsingfors, 1 9 2 1 1 9 2 3 zugleich Lehrer an der dortigen dt. Schule. V o n dort ging er nach Berlin, wurde 1 9 2 4 mit seinem Bruder Paul Siegwart C h e f redakteur im Berliner O s t - W e s t - V e r l . u. Korrespondent ausländischer Z t . , seit 1 9 2 5 Stellv. Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Deutschen aus R u ß l . u. Polen, 1926— 1 9 2 8 R e d a k t e u r u. Schriftleiter der Presseberichte der Reichsregierung u. 1 9 2 8 — 1 9 2 9 des D t . Pressedienstes Hansa, Hrsg. mit A d o l f Eichler u. verantwortlicher R e d a k t e u r der Deutschen Post aus dem Osten (bis 1941), Schriftleiter der Presseberichte der R e i c h s r e gierung u. des Deutschen Pressedienstes Hansa. Vorsitzender des Verbandes ausländischer Pressevertreter, 1 9 3 0 Chefredakteur des Bukarester Tagebl., ab 1 9 3 2 erneut K o r r e spondent ausländischer Bll. in Berlin, seit Febr. 1 9 3 3 zweiter Vorsitzender u. Geschäftsführer des Verbandes ausländischer Pressevertreter in Berlin u. des U d S S R Dienstes der Antikomintern, kurz vor Kriegsende Verlassen Berlins u. ab Febr. 1945 Wohnsitz in Stadthagen b. Hannover. W E R K E : Wenn Kinder lesen, Jahresbericht der A K S 1907. - Zur Statistik über Selbstmorde und Selbstmordversuche von Schülern und Hochschülern in Rußland. In: Zs. Kinderforschung, St. P e tersburg 13, 1908, S. 2 9 8 - 3 0 7 . - Baron Alexander Meyendotff. Ein politisches Charakterbild. I n : D M R 1, 1912, S. 3 6 - 4 5 . - I n : Kluge 1 9 1 8 : Am estländischen Strande, S. 3 2 ; FreiheitFrieden, S. 5 3 - 5 5 ; Heilig Abend, S. 58 [Ge.]. Nicht Krüppel — Sieger! Gedanken und Erfahrungen eines Einarmigen (8 Tafeln), Langensalza 1 9 1 9 [Wdg. Dieses Buch ist den Verstümmelten des Weltkrieges gewidmet]; u . d . T . : Aus eigener Kraft. Gedanken und Erfahrungen eines Einarmigen, Nürnberg 1 9 4 3 [Überarb. u. veränd. T e x t ; W d g . Dieses Buch ist den deutschen Wehrdienstbeschädigten und den verletzten Arbeitern gewidmet|; Neuaufl. m . d . U . : Gedanken und Erfahrungen eines Versehrten, ebd. 1 9 4 4 . - Von den deutschen Kolonisten Kaukasiens und Südrußlands. I n : Deutsche politische Hefte aus Großrumänien 4, 1924, S. 7 ff. — Deutsches Leben in St. Petersburg. In: Ostdt. Monatshefte 1925. — Aus dem Wirtschafts- und Kulturleben der deutschen Kolonisten Kaukasiens und Südrußlands. In: Süddeutsche Monatshefte 2 2 , 1925, S. 5 0 - 5 4 .

Kügelgen - Vom deutschen Theater in Petersburg. In: D e r Auslanddeutsche 9, 1926, S. 1 5 - 1 7 . - Beitr. in: Entwicklung des Bolschewismus, Süddt. Monatsschrift 23, M ü n c h e n 1926, S. 10 ff. Das Deutschtum in Sowjetrußland und sein Schulwesen. In: Ostland 3, 1928, S. 2 7 3 - 2 8 2 . Die deutsche Wolgarepublik. In: Deutsche Post 3, 1928, 6, S. 123 ff. — Evangelische Deutsche in Rußland. In: Allg. ev.-luth. K i r c h e n Z t . 29, 1929. - Unser Führer Adolf Hitler, o . O . 1933. Die Hungersnot in der Sowjetunion und der deutschen Kolonisten. In: D e r Auslanddeutsche 1933, S. 4 0 6 - 4 0 9 . - Dr. Joseph Goebbels. Ein Charakterbild, o . O . 1934. — Entscheidung in Estland. In: Osteuropa 11, 1935/36, S. 4 5 2 4 5 9 . — Rujüanddeutschtum und evangelische Kirche. I n : Auslanddeutschtum und ev. Kirche, J b . 1937, S. 1 2 9 - 1 6 4 . - Die Rujüanddeutschen. In: Nation und Staat 12, W i e n 1 9 3 8 / 1 9 3 9 , H . 6/7, S. 4 1 3 — 4 2 6 . — Deutsche Post aus dem Osten 13, 1 9 4 1 . — Die „St. Petersburger Zeitung". Zum 100. Geburtstag Paul von Kügelgens. In: Ostland 1, 1 9 4 2 - 1 9 4 3 , 10, S. 2 0 - 2 5 . Zahlr. Beitr. in Tatsächliches und Grundsätzliches zu der Wahl des Patriarchen Sergius und eines Heiligen Synods in Moskau, um 1944/45 nimmt hier Stellung zu der W a h l am 1 2 . 9 . 1 9 4 3 v. Sergius II. ( 1 8 6 7 - 1 5 . Mai 1944) zum Patriarchen in Moskau; dieser hatte, obwohl gelegentlich auch Repressalien ausgesetzt, schon 1927 eine Erklärung abgegeben, daß die Gläubigen „ergebene u. loyale Bürger der S o w j e t u n i o n " sein sollten, obgleich die orthodoxe Kirche u. ihre Gläubigen verfolgt wurden, ca. 8 0 0 0 Kirchen wurden bis 1937 geschlossen, Gläubige wie Kirchenleute w u r den getötet oder sind im G U L A G umgek o m m e n ; b. Uberfall Hitlers auf R u ß l . verurteilte Sergeius alle, die mit den Deutschen kollaborierten, verhängte Kirchenstrafen u. bezeichnete Stalin als „den v o n Gott gesandten Führer der N a t i o n " ; daraufhin lockerte Stalin seine antireligiöse Haltung, die dann endlich zu der Synode für die W a h l (bisher nur V e r treter) führte, an der nur 3 Metropoliten, 11 Erzb. u. 5 Bischöfe teilnahmen, was die vergangene mörderische Verfolgung d o k u m e n tierte ; ~ prangert diese zwielichtige Haltung v. Sergius hier an]. HRSG.: mit A. Eichler: Deutsche Post aus dem Osten, Berlin 1 9 2 6 - 1 9 4 1 . mit Η . Paternus, O . Grosberg: Deutsches Leben im alten St.

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Kügelgen Petersburg: Ein Buch der Erinnerung, R i g a 1 9 3 0 ; Nachdr. H a n n o v e r - D ö h r e n 1 9 8 8 . — Das übertünchte Grab. Erinnerungen eines evangelischen Pfarrers aus der Sowjet-Union, Berlin; Leipzig 1 9 3 4 ; m . Verl.: 2. Aufl. Berlin u.a. 1 9 3 6 ; 3. Aufl. ebd. 1 9 3 8 ; m . d . U . : Das Martyrium des deutschen evangelischen Pfarrers in der SowjetUnion, Erlangen 1 9 3 9 ; 4. Aufl. ebd. 1 9 3 9 [Bericht des Pfarrers Kern über die Christenverfolgungen in der Sowjetunion]. H R S G . / U B E R S . : Russische Schatten (Facies Hippocratica), Leipzig 1 9 3 9 [8 Bildtafeln, autorisierte Ubers, des unveröfftl. Aufz. v. R o b e r t v. R a u p a c h ; dieser war russ. Bürger u. Militärstaatsanwalt im zaristischen H e e r u. schildert die Hintergründe des russ. Niedergangs im I. Weltkrieg]. D i e Dokumentensammlung des Herder-Instituts ( D S H I ) 1 0 0 Kügelgen 1 - 4 5 . Bestand wurde im S o m m e r 1 9 4 4 v. Posen nach Westen verlagert u. befand sich nach dem Krieg b. W i l h e l m Lenz sen., der ihn u m 1 9 5 3 dem Herder-Institut übergab [http:// www.herder-institut.de/dshi/nachlaesse/index.htm]: Tagebücher 1914-1919 [45 H . , darin teilw. eingeklebt, teilw. eingelegt versch. andere Stücke, u. a. einzelne Zt.art., B r e . , Plakate. NACHLASS:

LITERATUR: B i o s f e l d

1923

u.

1935.

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GHA,

ß

7,

207. - Nekro. in: BaltRds 2, 1951, Nr. 3, 8. - Ein Ruhmesblatt der Geschichte der bait. Presse. Die „St. Petersburger Zeitung". In: BaltRds 4(16)/4, 1953, 2. - Alb.Est. u. Nachtr. 1976. - Kosch. DBBL 1970. - Nekro 1973. - Erik Lhomson: Baltische Gedenktage. In: Jb.d.balt.Dtt. 23/1976 (1975), 49 — 54. - Heinrich von zur Mühlen: Ein Streiter mit der Feder. Zum 100. Geburtstag In: KK 262, 1976, 17 - 18. - BaBA 185, 359 - 369. D B A II 768, 6 0 - 6 1 .

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D G B 79, 1943, 157.

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Redlich 1989. - Karin v. Borbely (Bearb.): Deutsch-baltisches Gedenkbuch. Unsere Toten der Jahre 1 9 3 9 - 1947, hrsg. v. der Dt.-Balt. Genealogischen Ges. e.V., Darmstadt 1991, 232. - Benjamin Krause: Paul von Kügelgen und die „St. Petersburger Zeitung", Berlin 2002 [unveröfftl. Magisterarbeit].

Kügelgen, Constantin Wilhelm von * 2 3 . 2 . 1 8 6 8 Ottenküll (E), f wahrscheinlich nach 1 9 2 8 C h e m n i t z ; Vater: Rittmeister Hugo v. K ; M u t t e r : Alexandrine, geb. von Sudsilowsky-Sudsily. T h e o l . Studium in Königsberg u. Leipzig, lie. theol. Gießen, Bibliothekar b. der G E G ,

1895 — 1 9 0 3 Privatgelehrter in Leipzig u. Dresden, 1 9 0 3 Kollaborator Stadtkirche in W e i m a r , seit 1 9 0 6 Hilfsgeistlicher in St. M o ritz in Zwickau, seit 1 9 0 8 Pfarrer in Chemnitz, oo 1 9 1 0 Elisabeth Zschockelt, T o c h t e r des Apotheken-Besitzers Zschockelt. W E R K E : Inhaltsverzeichnis zu Band I-XIII der Verhandlungen der Gelehrten estnischen Gesellschaft. I n : V e r h . G E G 13/7, 1888, S. 4 2 3 4 3 6 . - Rudolf Grau, ein akademischer Zeuge der lutherischen Kirche. Eine kurze Schilderung seines Lebens und seines Wirkens, M ü n c h e n 1894. — Immanuel Kants Auffassung von der Bibel und seine Auslegung derselben, Leipzig 1896. - Die Dogmatik Albrecht Ritschis. Apologie und Polemik, Leipzig 1 8 9 8 ; u . d . T . : Grundriss der Ritschlschen Dogmatik, 2. vielfach veränd. Aufl ebd. 1 9 0 3 . Die Rechtfertigungslehre des Johannes Brenz, Leipzig 1 8 9 9 . — Aufgaben und Grenzen der lutherischen Dogmatik. Mit einem Nachwort zum Prozeß Weingart, T ü b i n g e n 1900 (Hefte zur christlichen W e l t 41). - Schleiermachers Reden und Kants Predigten. 2 Aufsätze, Leipzig 1901. Gerhard von Kügelgen als Porträt- und Historienmaler, Leipzig 1 9 0 1 . — Luthers Auffassung der Gottheit Christi, Leipzig 1 9 0 1 ; 2. u. 3. Aufl. ebd. 1901. — Die Ethik Huldreych Zwingiis, Leipzig 1 9 0 2 ; M k Leiden 1995. Aufklärung und Verklärung, Leipzig 1903. — Die Bibel hei Kant. Ein Kompendium Kantischer Bibelkunde, Leipzig 1 9 0 4 . — Erlebtes und Erstrebtes. Gedichte, Leipzig 1911. — Voriv. In: W i l h e l m von K ü gelgen: Drei Vorlesungen über Kunst, B r e m e n 1842, Leipzig 1 9 0 2 . Die Gefangenschaftsbriefe des Johann Hus, Leipzig 1 9 0 2 (Zeitgemäße Traktate aus der Reformationszeit 1). — Bugenhagens Christliche Vermahnung an die Böhmen. Nach dem Originaldruck vom Jahr 1546 neu herausgegeben, Leipzig 1 9 0 3 (Zeitgemäße Traktate aus der Reformationszeit 2). — Ulrich Zwingli: Zwingiis Vademekum für gebildete Jünglinge. Nach dem Baseler Urdruck vom Jahr 1523 neu herausgegeben, Leipzig 1 9 0 4 (Zeitgemäße Traktate aus der Reformationszeit 4). — J o h a n n Hus: Von der Schädlichkeit der Tradition. Nach dem Altenburger Originaldruck neu herausgegeben, Leipzig 1 9 0 5 (Zeitgemäße Traktate aus der Reformationszeit 6). — Heinrich Bullinger: Bullingers Gegensatz der evangelischen und der römischen Lehre. Nach dem Heidelberger Druck vom Jahre 1571 neu herausgegeben, Göttingen HRSG. :

785

Kügelgen

1 9 0 6 (Zeitgemäße Traktate aus der R e f o r m a tionszeit 7). LITERATUR: Kürschner Lit.-Kai. 1931. - Wer ist's? 1935. - DBA II 768, 79. - Kosch. - Redlich 1989. - BaBA 185, 364. - DBA II 768, 79.

Kügelgen, Heinrich Carl von * 7.9. (j. 2 6 . 8 . ) 1 8 3 6 R e v a l , f 2 2 . (j. 10.) 1 . 1 8 6 0 Dorpat (Typhus); Vater —>· Konstantin v. Kügelgen; M u t t e r : Sally, geb. von Z e z schwitz. R i t t e r - u. Domschule in Reval, 1 8 5 6 - 1 8 6 0 Studium der Mineralogie u. Z o o l o g i e in Dorpat, anschließend M e d . , Dr. med. WERKE: Andenken aus der Vergangenheit. Lieder eines früh verewigten Estländers, hrsg. v. einem nahen Verwandten, Hamburg; Mitau 1888. — In: Grotthuß 1 8 9 4 / 9 5 : In der Kirche, S. 2 2 8 / S. 2 7 4 ; Vergicb, S. 2 2 8 / S. 2 7 4 ; Die Tabakspfeife des alten Junggesellen, S. 2 2 9 / S. 2 7 5 . — Die Tabakspfeife des alten Junggesellen. In: StaelHolstein 1896, S. 1 4 0 - 1 4 1 ; wieder i n : Walter M . Pogge (Hrsg.): D e r schmunzelnde O r densritter. Ein heiteres Baltenbuch (111. Nils G r a f Stenbock), Berlin 1942, S. 3 9 - 4 0 ; Feldpostausg. ebd. 1942, S. 3 1 - 3 2 . - Der alte Junggeselle. In: Frey 1926, S. 5 [G.]. LITERATUR: G H Est 1, 6 2 7 . -

Alb.Acad. 1889.

-

Grotthuß 1894, 9. - Alb .Est. 1939. - Kosch. Friedrichs 1967. - Redlich 1989. - BaBA 185, 395 - 397.

Kügelgen, Helene Marie (Lilla) von, geb. Freiin Zoege von ManteufFel * 2 4 . 1 1 . 1 7 7 4 Eigstfer, f 2 4 . 5 . 1 8 4 2 Ballenstedt/Harz, ev.; Vater: W i l h e l m J o h a n n Baron Ζ . v. M . ( 1 7 4 5 - 1 8 1 6 ) ; M u t t e r : Helene Henriette, geb. von B o c k ( 1 7 4 9 - 1 8 3 3 ) a.d. Hause Kersel. J u g e n d auf dem väterlichen Gut Alt-Harm, organisierte Pockenimpfungen, pflegte Kranke u. W ö c h n e r i n n e n , 1 7 9 8 begann ihre künstlerische Ausbildung durch Gerhard v. Kügelgen ( 1 7 7 2 - 1 8 2 0 ) , den sie nach Auseinandersetzungen mit dem Vater, der eine standesgemäße Verbindung wünschte, u. nach schwerer Krankheit oo 14. (2.) 9 . 1 8 0 0 in A l t - H a r m ; der kath. Gerhard mußte dem Schwiegervater die ev. Kindererziehung versprechen; Kinder: Marie ( * 1 9 . 5 . 1 8 0 1 , f 2 0 . 7 . 1 8 0 2 ) ; W . v. Kügelgen; Gerhard ( 1 8 0 6 - 1 8 8 3 ) , Landwirt, seit 1 8 3 3 Verwalter des Fräuleinstiftes Finn in

E , verh. mit seiner Cousine W i l h e l m i n e v. Kügelgen ( 1 8 0 8 - 1 8 8 9 ) , deren T o c h t e r ->• S. v. Kügelgen ( f 1869) oo H u g o Kraus, Eltern v. E . Kraus; Adelheid ( 1 8 0 8 - 1 8 7 4 ) , verh. Julius K r u m m a c h e r ( 1 8 0 7 - 1 8 9 3 ) . 1807 oo ~s Schwester Emilie Z o e g e v. Manteuffel G e r hards Zwillingsbruder Karl Ferdinand v. K . N a c h Aufenthalten in E , St. Petersburg u. am R h e i n lebte die Farn, ab 1 8 0 5 in Dresden, ~ unterrichtete ihre Kinder, während Gerhard häufig unterwegs war. Beide achteten darauf, daß die Kinder keinen starren u. abstrakten Religionsunterricht erhielten, sondern R e l i gion für sie Erbauung, Trost u. Freude wurde, und zwar unter Ausschluß des Kirchgangs. D i e Institution Kirche blieb den Kindern lange Zeit völlig fremd. Änderungen ergaben sich erst infolge einer Öffnung für das Christentum u. einer intensiven Hinwendung zur Botschaft des N T bei ~ durch Freunde wie bspw. H e r der u. die Burggräfin zu D o h n a , geb. Gräfin zu Stolberg-Wernigerode (Landsitz Hermsdorf b. Dresden). ~ blieb j e d o c h der Kirche verschlossen, Gerhard entwickelte sich zu einem fleißigen Kirchgänger u. nähme sich einen kath. Beichtvater zur Seite. Freundschaft mit Caspar David Friedrich sowie mit den M a l e rinnen Caroline Bardua (1781 — 1864, Schülerin Gerhards v. Kügelgen) u. Luise Seidler ( 1 7 8 6 — 1866). 1 8 1 5 war die Fam. völlig verarmt, Gerhard beschloß, ab sofort durch P o r trätmalerei in Berlin Geld zu verdienen. N a c h seinem T o d , 1820, reiste ~ wiederholt in die bait. Heimat, 1827 begleiteten sie u. T o c h t e r Adelheid den j u n g e n Maler Wilhelm nach E, S o m m e r 1 8 2 9 R ü c k k e h r nach Dresden, als Ende 1 8 3 5 die T o c h t e r heiratete, den Bruder v. Wilhelms Frau, Julius Krummacher, blieb ~ allein zurück, so daß sie 1 8 3 8 ganz in die N ä h e ihres Sohnes —>• W i l h e l m nach Ballenstedt zog. BRIEFE: Helene Marie von Kügelgen, geb. Z o e g e v. Manteuffel. Ein Lebensbild in B r i e fen, hrsg. v. A. u . E . v. Kügelgen, 1. u. 2. Aufl. Leipzig 1 9 0 0 fenth. Tg.Bll. u. Bre. v. ~ an Gerhard ν. Κ . , an ihre Schwester, ihre Mutter u. ihren Sohn —> W i l h e l m ] ; wieder in: Eggers B a i t . B r e . , S. 1 0 1 - 1 0 8 [Br. v. 2 0 . 5 . 1 8 0 0 an Gerhard, S. 1 0 1 - 1 0 4 ; Dez. 1 8 0 5 an ihre Schwester, S. 1 0 5 - 1 0 6 ; Dez. 1805 an ihre Mutter, S. 1 0 6 - 1 0 7 ; M a i 1 8 0 8 an ihre Schwester]; 3. Aufl. ebd. 1901; 4. Aufl. ebd. 1 9 0 2 ; auch als 4. Aufl. Stuttgart 1 9 0 4 ; 5.

Kügelgen Aufl. ebd. 1908; 6. Aufl. ebd. 1912; 7. Aufl. ebd. 1918; 8. Aufl. ebd. 1922; 9. Aufl. ebd. 1928; 10. Aufl. Stuttgart um 1950; Rez. zur 9. Aufl. In: Immergrün-Kalender, hrsg. v. Gottfried Berron (III. Robert Eberwein), 1936, S. 72; wieder in 1938, S. 74. LITERATUR: AD13 17. — Paul Flade: Das kirchliche Leben Dresdens im Zeitalter des Rationalismus. In: Dresdner Geschichtsblätter 11, 1902, 3. — Leo v. Kügelgen: Gerhard v. Kügelgen ein Malerleben um 1800 und die anderen sieben Künstler der Familie, Reval 1919; ebd. 1924; 3. vollst, ungearb. u. erw. Aufl. mit 160 Abb. Stuttgart 1924, 1 - 7 4 . Heinrich Merz: Christliche Frauenbilder aus neuerer Zeit, neu hrsg. v. Johannes Merz, 7. Aufl. Stuttgart 1926, 1 6 5 - 188. - Brigitte v. R e c h e n berg: Lilla v. Kügelgen. Die Mutter des alten Mannes. Ein Lebensbild, 1.-4. Aufl. Potsdam 1931; 5. Aufl. Gießen 1952. - Dies.: Eine Mutter, Berlin 1932; 8.-9. Tsd. ebd. 1936 (Führer und Freunde 9). — Else Boger-Eichler: Von tapferen, heiteren und gelehrten Hausfrauen, München 1937; 2. durchges. Aufl. ebd. 1938; 3. durchges. Aufl. München; Berlin 1940 [hrsg. auf Veranlassung d. dt. Frauenwerkes]. - N D B 13. - D B B L 1970. B a B A 185, 398.

Kügelgen, H e l m u t v o n

786 Waldorfkindergarten. In: Herbert Rieche; Wolfgang Schuchardt (Hrsg.): Zivilisation der Zukunft. Arbeitsfelder der Anthroposophie, Stuttgart 1981, S. 2 7 5 - 2 9 5 . - Johannes Tautz zum 70. Geburtstag (Waldorfschule). In: Erziehungskunst. Monatsschrift zur Pädagogik R u d o l f Steiners 48, 1984, S. 5 4 2 - 5 4 4 . Kindheit im Zeichen der Jahrtausendwende. In: Erziehungskunst 48, 1984, S. 5 8 9 - 5 9 6 . Vom'. In: Ingeborg Haller: Das spielende Kind. Beobachtungen und Erfahrungen einer Kindergärtnerin (III. Almuth Regenass-Haller), Stuttgart 1987; 2. Aufl. ebd. 1988; 3. Aufl. ebd. 1991 (Arbeitsmaterial aus den Waldorfkindergärten 11) [Ubers, ins Engl., Edinburgh 1991]. — Das Recht auf Kindheit. Idee und Ausbreitung der Waldorfkindergärten. In: Erziehungskunst 53, 1989, S. 7 2 5 ; erg. u. erw. in: Stefan Leber (Hrsg.): Waldorfschule heute. Einführung in die Lebensformen einer Pädagogik, Stuttgart 1994, S. 9 3 - 1 0 3 (Freies Geistesleben). — Die erste Waldorfkindergärtnerin — Elisabeth von Grunelius. In: Erziehungskunst 53, 1989, S. 1096. - Waldorferziehung vor neuen Aufgaben. In: Erziehungskunst 55, 1991, S. 1113—1120. — Johannes Tautz zum 80. Geburtstag. In: Erziehungskunst, 58, 1994, S. 8 7 8 - 8 7 9 .

* 1 4 . 1 2 . 1 9 1 6 Reval, f 2 5 . 2 . 1 9 9 8 Stuttgart, Dr. phil.; Eltern —> Carlo v. Kügelgen. Schulbesuch in Helsingfors, Journalistikstudi- HRSG.: mit Elisabeth Grunelius: Das Wesen des um. Während des II. Weltkrieges Berichter- kleinen Kindes, hrsg. v. der Vereinigung der statter in kulturellen Dingen in der Wehr- Waldorfkindergärten u. der Pädagogischen macht. Nach 1946 Lehrer in Stuttgart an einer Forschungsstelle b. Bund der Freien WalWaldorfschule (Pädagogik nach R u d o l f Stei- dorfschule, Stuttgart 1971 (Studienmaterial der ner), Redakteur der Zs. Erziehungskunst Internationalen Vereinigung der Waldorfkin(Sprachorgan der Pädagogik der Waldorfein- dergärten 3) [Zusst. v. Texten R u d o l f Steirichtungen) u. zahlr. Beitr. in der ebenfalls die ners] . — Perikopen-Buch. Stellen aus dem EvanWaldorfpädagogik propagierenden Schriften- gelium für alle Sonn- und Feiertage, Stuttgart 1. u. reihe Freies Geistesleben. 2. Aufl. 1973; 3. Aufl. ebd! 1987 (StudienW E R K E : Die Presse Finnlands. In: Osteuropa 13, material der Internationalen Vereinigung der 1937/38, S. 1 8 0 - 1 8 7 . - Beitr. in: Deutsche Waldorfkindergärten 5) [Anh.: Bibelstellen v. Post aus dem Osten 13, 1941. — Das Christge- besonderer Bedeutung]. - Plan und Praxis des burtspiel nach dem Heliand. Ein Spiel für Kinder, Waldorfkindergartens. Beiträge zur Erziehung des Kassel; Basel 1951 (Bärenreiter-Laienspiele Kindes im ersten Jahrsiebt, Stuttgart 1973; 3. 160). - Ritter Wahn, eine italische Sage in ein- durchges. u. geringfügig erw. Aufl. 8.-11. Tsd. undzwanzig Abenteuern. Dem Heldenlied von ebd. 1973; 4. Aufl. 12.-16. Tsd. ebd. 1973; 5. Julius Mosen nacherzählt (III. Herta Rau), 1.-3. Aufl. ebd. 1978; 6. Aufl. 21.-26. Tsd. Tsd. Stuttgart 1955. - Vom>. In: Erziehung im ebd. 1979; 7. erw. u. Überarb. Aufl. frühen Kindesalter. Der Waldorf-Kindergar- ebd. 1980; 8. erw. u. Überarb. Aufl. ten, a. d. Engl, übers, v. Elisabeth M. Grune- ebd. 1983; 9. Aufl. ebd. 1985; 10. Aufl. lius, 3. erw. Aufl. Schaffhausen 1974; 4. erw. ebd. 1987; 11. Aufl. ebd. 1991 (Freies GeisAufl. ebd. 1980 [Übers, ins Tsch., Praha tesleben) [Übers, ins Ital., Milano 1997]. 1992J. — Erziehung im ersten Jahrsiebt — Der Märchen — Puppenspiele — farbige Schatten. Von

787

Kügelgen

dem Wesen der technischen Medien und der geistigen Wirklichkeit im künstlerischen Spiel, Stuttgart u m 1 9 7 5 ; ebd. 1 9 7 8 (Studienmaterial der Internationalen Vereinigung der Waldorfkindergärten 8). — Fernseh-geschädigt. Literatur und Hinweise zu dem Aufruf an Eltern und Erzieher, kleine Kinder vor dem Bildschirm zu schützen, Stuttgart 1 9 7 5 ; 5. wesentl. erw. Neuaufl. ebd. 1979 (Studienheft, Internationale V e r e i nigung der Waldorfkindergärten 7). mit R u d o l f Steiner: Kind tanzt, Stuttgart u m 1 9 8 0 (Studienmaterial der Internationalen Vereinigung der Waldorfkindergärten 10) [als Ms. gedr.]. mit Cornelia H a h n : Die zwölf Sinne des Menschen, hrsg. v. der Internationalen Vereinigung der Waldorfkindergärten u. der Pädagogischen Forschungsstelle b. B u n d d. Freien Waldorfschule, 2. erw. Aufl. Stuttgart 1 9 8 2 (Studienmaterial der Internationalen Vereinigung der Waldorfkindergärten 4) [Zusst. v. T e x t e n R u d o l f Steiners]. LITERATUR: Kosch. - Redlich 1989. - B a B A 185, 400. — Georg Kniebe: ~ zum 80. Geburtstag. In: Erziehungskunst 60, 1996, 1407 - 1408. - Manfred Leist: Abschied von 1 4 . 1 2 . 1 9 1 6 - 2 5 . 2 . 1 9 9 8 . In: Erziehungskunst 62, 1998, 572 - 573.

Kügelgen, Franz)

Kai

von

(eig.

Konstantin

* 9 . 7 . 1 8 8 0 St. Petersburg, f 6 . 2 . 1 9 2 6 Dresden; Eltern wie —> Carlo v. Kügelgen. St. A n n e n - S c h u l e in St. Petersburg, Studium der M e d . in St. Petersburg, Jan. 1 9 0 4 Univ. Odessa, studierte im SS 1 9 0 5 in Basel, darauf bis 1907 in Kiel. Assistent u. Praktikant, dann Dr. med. in Kiel März 1908, März-Aug. 1 9 0 8 Assistent am Alexanderhospital für M ä n n e r in St. Petersburg; Sept. 1 9 0 8 bis März 1 9 0 9 Medizinalpraktikant an der Univ.-Frauenklinik in Kiel, April 1 9 0 9 bis J u n i 1910 Arzt im „ W e i ß e n H i r s c h " b. Dresden, J u n i 1 9 1 0 bis 1 9 1 3 Arzt am Nordsee-Sanatorium Südstrand Föhr (nordfries. Insel) b. W y k , 1 9 1 3 - 1 9 1 4 Leiter des Solbadsanatoriums Soden-Stolzenburg (Main-Kinzig-Kr.). 1 9 1 4 - 1 9 1 6 leitender Arzt des Kurhauses M o n t e B r e de Lugano. 1 9 1 6 Militärarzt. 1 9 1 6 - 1 9 1 8 Kr.arzt in Polen, danach in Blasewitz b. Dresden, seit 1921 Facharzt in Dresden u. Leiter der A l k o holheilstätte Seefrieden in Dresden, oo G e r trud W e b e r , T o c h t e r des Prof. Leonhard W . WERKE: Die Mangelkrankheiten. Avitaminosen, Dresden 1 9 2 5 ; 2. umgearb. u. vervollst. Aufl.

Stuttgart; Leipzig 1934 [Übers, ins Holländische, Deventer 1 9 3 5 ] , — Licht und Liehe. Gedichte, hrsg. v. Gertrud v. Kügelgen, Leipzig 1 9 3 0 [Ge.]. LITERATUR: Alb.Est. 1939. - Redlich 1989. - B a B A 185, 4 1 7 - 4 1 8 - Kosch.

Kügelgen, Konstantin von * 6 . 1 . 1 8 1 0 Anton (Gouv. Saratov), f 2 8 . 4 . 1880 Dorpat; Vater: Karl Ferdinand v. K . ( 1 7 7 2 - 1 8 3 1 ) ; M u t t e r : Emilie, geb. Z o e g e v. Manteuffel ( 1 7 8 8 - 1 8 3 5 , Schwester v. Helene v. Kügelgen). Erhielt seinen ersten Kunstunterricht v. seinem Vater auf dessen Gut in Kurküll (E), U n t e r richt im Past. J a c o b y b. Pastor Hoerschelmann, Akad. der Künste in St. Petersburg, 1831 Reisestipendiuni v. der Akad., R e i s e über Lübeck, Hamburg, Berlin, Dresden, z.d.Z. lebte — W . v. Kügelgen auf dem Schloß Hermsdorf b. Dresden, ~ kam ebenfalls im Schloß unter u. hielt sich länger auf als geplant, weil man dachte, daß er dort v o n der Cholera verschont bleibt, hier lernte er die streng herrnhutisch erzogene Sally v. Zezschwitz ( 1 8 0 8 - 1 8 3 9 ) kennen, die er oo (1) 3 0 . 8 . 1 8 3 4 in T a u b e n h e i m b. Dresden; Sohn —> Heinrich C . v. Kügelgen. Forts, der R e i s e : Venedig, Florenz, R o m , Neapel, Capri, Sizilien, T a o r mina, unterwegs als Lsch.-Maler tätig. R ü c k kehr über die Schweiz nach Dresden, 1 8 3 5 R ü c k k e h r nach R e v a l , dann St. Petersburg, 1 8 3 7 - 1 8 3 9 M ü n c h e n , R ü c k k e h r nach R e v a l , im W i n t e r nach St. Petersburg, w o er b. sein e m Freund Carl T i m o l e o n v. N e f f ( * 2 . 1 0 . 1 8 0 5 Gut Mödders, E, f 2 4 . 1 2 . 1 8 7 6 St. P e tersburg) lebte, oo (2) 1 8 . 7 . 1 8 4 0 in Meyris Alexandrine (Aline) Z o e g e ν. Manteuffel ( f 1 8 4 6 ) ; S o h n : Paul Konstantin Gerhard v. K . ( 1 8 4 3 - 1 9 0 4 ) , dessen Sohn Carlo v. K . , dessen Sohn —> H e l m u t v. K . ; ein anderer Sohn ->• Paul Siegwart v. K . 1 8 4 0 - 1 8 4 4 Zeichenlehrer am G o u v . - G y m . in R e v a l , 1 8 4 4 — 1 8 5 6 Landwirt, Erwerb des Gutes N ö m m e . (3) 1 2 . 3 . 1 8 4 8 in Maidel Antonie Bsse. v. Maydell; T o c h t e r : Sally ( * 1 8 6 0 Dorpat, f 1 9 2 8 R o m ) , Malerin u. Illustratorin (vgl. ihre III. 1 8 8 9 b. G . v. Schulz). 1 8 5 6 verkaufte er das Gut u. zog nach Dorpat, 1 8 6 5 Zeichenlehrer am Gym. WERKE: Erinnerungen aus meinem Leben, St. Petersburg 1881 [als Ms. gedr.; über R e i s e ,

Kügelgen Fam. u. die Entstehung seiner Bilder]. — Zahlr. G e m ä l d e u . a . : Talnebel in den Abruzzen, 1839; Ansicht von Reval; K o p i e n a. d. P i n a k o t h e k in

München, auch ital. u. bayrische Lsch. LITERATUR: I n l a n d 1 8 3 8 , 2 1 8 ; 1 8 4 0 , 7 9 6 ; 1 8 5 4 , 8 1 5 ;

1856, 286; 1859, 378; 1860, 90 u. 272; 1861, 82. - N e u e Zt. für Stadt und Land 1880, N r . 102. Hansen 1881, 73. - Rig.Stadtbll. 1866, 256 ff. Boetticher: Malerwerke des 19. Jhs. 1/2, Dresden 1895. - Kat. d. Ausst. Bait. Künstler aller Zeiten, Riga 1901. - N e u m a n n 1902 u. 1908, 91 - 9 4 . Kat. D . Kunstausstellung aus Revaler Privatbesitz, Reval 1918. — Leo v o n Kügelgen: Gerhard von Kügelgen ein Malelieben u m 1800 und die anderen sieben Künstler der Familie, Reval 1919; ebd. 1924; з. vollst, umgearb. u. erw. Aufl. mit 160 Abb. Stuttgart 1924, 1 7 4 - 184. - Hradetzky 1931. T h i e m e / Becker 1950, 218. - Berting 1862, 20. DBBL 1970. - Gedenktage 1980. In: BB 2 (375), 1980, 8. - G H A , Β 7, 201 f. - BaBA 185, 3 8 6 393; 4 0 9 - 4 1 6 .

K ü g e l g e n , Nita v o n —>• Lindenberg K ü g e l g e n , Paul Siegwart Konstantin v o n

788 schatzmeisters für Estland/Finnland; W o h n sitzwechsel: April 1919 Dorpat, dann Berlin, 1919 — 1920 Vertrauensmann des Außenhandelsverbandes Estland/Finnland, 1923 — 1926 Direktor des Ost-West-Verl, in Berlin (mit seinem Bruder Carlo), seit 1932 Gutachter für die Auslandspresse, 1934 Mitgl. der NSDAP. W E R K E : Gerhard und Paul von Kügelgen, Riga 1 9 0 2 . — Blumen und Früchte. Lieder und Gedichte, o . O . 1 9 1 5 . - Der Rastlose. Lieder und Gedichte, Leipzig 1 9 2 5 (Amelangs T a s c h e n b ü c h e r e i B d . 4). — Maximilian Meyer-Heydenhagen

f . In: Deutsche Post aus dem Osten 13/5, 1941, S. 2 0 - 2 1 . BEARB.

U.

Erinnerungen

MITHRSG.:

1802—1867,

Wilhelm

von

Kügelgen:

b e a r b . u . hrsg. v. ~

mit Johannes Werner, 3 Bde. Leipzig 1923 — 1 9 2 5 [Bd. 1, 1 9 2 3 : Jugenderinnerungen eines Alten Mannes 1802-1820; B d . 2, 1 9 2 4 : Zwischen Jugend und Reife des Alten Mannes 1820— 1840; B d . 3, 1 9 2 5 : Lehenserinnerungen des Alten Mannes, in Briefen an seinen Bruder Gerhard 1840-1867]; u . d . T . : Ein Meister des Lebens. Das Köstlichste aus den Lebenserinnerungen des alten Mannes in Briefen an seinen Bruder Gerhard aus den Jahren 1840-1867, 101.-110. Tsd.

* 26. (j. 14.) 4.1875 St. Petersburg, f 3.8. 1952 Berlin; Eltern wie —> Carlo v. Kügelgen. 1 8 8 6 - 1 8 9 4 St. Annen-Schule in St. Petersburg, 1 8 9 4 - 1 8 9 6 Studium der Theol. in Leipzig 1927 [weitere Aufl. —>• W . v. KügelDorpat, 1896 — 1901 Jura in Odessa (Ukraine, gen, Werke]. — Harriet ν. Rathlef-Keilmann: am Schwarzen Meer), 1901 Staatsexamen Jura и. Germanistik, Redakteur b. A. ScherlschenVerl. in Berlin, oo 25.8.1902 in Leetz-Leppiko (E) —> Adda, geb. Wiedemann; drei Kinder: Miriam (1905-1912); Gerhard (* 1909); —>· B. v. Kügelgen. Erst Mitarb. b. der St. Petersburger Zt., die sein Vater 30 Jahre lang geleitet hatte, nach dessen Tod, 1904, Chefredakteur u. Hrsg. bis zur Schließung des Bl. am 1. Jan. 1915 [—> Carlo v. Kügelgen; die meisten Jgg. sind auf Filmrollen in der Staatsbibliothek Berlin u. der U B Bonn einsehbar] . Grün, versch. politischer u. kultureller Deutschtumsorganisationen zu St. Petersburg, 1906 Erwerb einer Buchdruckerei zur M o dernisierung u. Kostensenkung der Zt.; Mitbegrün. des Dt. Bildungs- u. Hilfsvereins u. der Dt. Theaterges., Mitgl. des Kuratoriums des Alexanderstifts u. der Vereinigung des ev. Feldlazaretts (nach dem russ.-türkischen Krieg 1877/78 mit U m b e n e n n u n g für Wohltätigkeitszwecke gegrün.), 1917 — 1918 Grün. u. Leiter des Amtes für dt. Kriegs- u. Zivilgef. in St. Petersburg, 1918 Beauftragter d. Ausl.-Abt. d. O H L , 1919 Bevollmächtigter des Reichs-

Anastasia. Ein Frauenschicksal als Spiegel der Weltkatastrophe. Ermittlungen über die jüngste Tochter des Zaren Nikolais II., hrsg. v . ~ i n

Verbindung mit Großfürst Andreas v. R u ß land, Herzog George v. Leuchtenberg u. a., Leipzig u.a. 1928 [Ubers, ins Engl., London 1928; ins Schwed., Stockholm 1928; ins Franz., Paris 1929 (Collection d'etudes, de documents et de temoignages p. s. ä l'histoire de notre temps). LITERATUR: Alb.Nev. 1909. - Oskar Grosberg: Paul v o n Kügelgen und die „St. Petersburger Zeitung" zu Ende des vorigen Jhs. Erinnerungen, hrsg. v. d. d. Zentralstelle z. Erforschg. d. dt. Kolonisation in Osteuropa, Berlin 1928 [Titelbild Bad Wilsnack, Mark], — Carlo v o n Kügelgen: Die „St. Petersburger Zeitung". Z u m 100. Geburstag ~s. In: Ostland Bd. 1, 1 9 4 2 - 1 9 4 3 , 10, S. 20 - 25. - E m Ruhmesblatt der Geschichte der bait. Presse. Die „St. Petersburger Zeitung". In: BaltRds 4(16)/4, 1953, 2. - Kosch. - Redlich 1989. - BaBA 185, 430 — 431. — Benjamin Krause: Paul v o n Kügelgen und die St. Petersburger Zeitung, Berlin 2002 [unveröfftl. Magisterarbeit].

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Kügelgen

K ü g e l g e n , Sally v o n

Schwester der Mutter; ihre Kinder: Hugo, Willy u. Tony; Lilla v. Kügelgen, Sallys * 1835, t 9.1.1869; Vater: Gerhard v. K. Schwester, Lehrerin der kleinen Kinder; H u g o (1806-1883); Mutter: Wilhelmine, geb. v. Kraus, Kandidat der Theol.J; Ausz.: Tagebuch Kügelgen (1808-1889), Tochter v. Karl Feraus dem Biedermeier. In: Die Dame 63/23, dinand v. K. (1772 — 1831) u. Emilie, geb. Nov. 1936, S. 2 0 - 2 1 u. 50. Zoege v. Manteuffel, der Schwester v. — Das W e r k wird fälschlich (Kosch, Erg.Bd. 5, Helene v. Kügelgen. Sp. 557; Redlich 1989, S. 198) jener Sally ν. Erzieherin ihrer jüngeren Schwester im Fräu- Kügelgen (* 2.3. [j. 19.2.] 1860 Dorpat, f 16. leinstift Finn (Ε), Internat für Mädchen des 10.1928 R o m , ledig) zugeschrieben, die als Adels, das seit 1833 v. ihrem Vater landwirt- preisgekrönte Malerin u. Illustratorin seit 1890 schaftlich verwaltet wurde. Minna v. Ungern in R o m lebte, Tochter v. —> Konstantin v. stand dem Erziehungs-Institut als Priorin vor. Kügelgen u. Antonie, geb. v. Maydell (3. Ehe ~ lebte bis 1856 in Ottenküll als Erzieherin der v. Konstantin). Kinder des Onkels Wilhelm v. Stackelberg, L I T E R A T U R : Leo v. Kügelgen: Gerhard von Kügelder mit der Schwester v. ~s Mutter verh. war. gen ein Malerleben u m 1800 u n d die anderen sieben Dort unterrichtete auch der Kandidat der Künstler der Familie, Reval 1919; ebd. 1924; 3. Theol. H u g o Emil Kraus (1826-1908), den vollst, umgearb. u. erw. Aufl. mit 160 Abb. Stuttgart Sally später oo; Sohn —>• E. Kraus; Enkel: Oda 1924, S. 1 8 5 - 189 [betrifft die Malerin], - O d a Schaefer u. —»• W . Kraus. Nach ~s T o d hei- Schaefer: Mädchenbild vor 100 Jahren. Aus dem In: Christ u n d Welt. Deutsche ratete H u g o Kraus ~s Schwester Alwine Tagebuch der W o c h e n Z t . 8 / 2 5 , 2 3 . 6 . 1 9 5 5 , S. 12. Dies.: (1842-1878). Stilles Tagebuch eines baltischen Fräuleins 1855/1856. Mit 6 farbigen Tafeln nach Aqua-

WERKE:

rellen der Verfasserin, hrsg. u. Vorw. v. Oda Schaefer, Berlin 1936 [enth. Br. v. ~ vom 8. 4. 1855 an ihre Cousine Anna in Ballenstedt, Tochter v. —> Wilhelm v. Kügelgen über ihre täglichen Pflichten im Fräuleinstift (S. 6 —8); von Jan. bis Mai 1856 führte ~ das Tg. gemeinsam mit der ältesten Schwester Lilla; thematisiert Sitten, Familiensinn u. Menschlichkeit, am R a n d e auch hist.-politische Geschehen (Krimkrieg); starkes Gefühl, Naturliebe, kindliche und unerfüllte Sehnsucht, Gläubigkeit, humorvoller Spott; Inh.: In Stift Finn: der Vater Gerhard v. K.; die Mutter Elmine v. K.; Tante Helene ν. Κ., Schwester der Mutter; Die Geschwister: Marie-Helene, genannt Lilla; Otto, Student der Med. in Dorpat; Richard; Ina; Emma; Frommhold; Fräulein Ida Knorring, geistige Freundin des Vaters; Minna v. Ungern, Priorin im FräuleinStift; Minna Rehekampff, Lehrerin; Fräulein Streich; Mariechen, ein Pflegekind; Die kleine Ebba, im Sommer zu Gast in Finn. — In Pira: Onkel Timoleon v. Neff (* 2.10.1805 Gut Mödders, E, f 24.12.1876 St. Petersburg, $ St. Simonis in Wierland, Hofmaler der kais. Fam., Porträt-, Lsch.- u. Kirchenmalerei); Tante Louise v. Neff; Ihre Kinder: Märry und Henry. — In Ottenküll: Onkel Wilhelm v. Stackelberg; Tante Alwina v. Stackelberg, eine

Mädchenbildnis vor 100 Jahren. Aus dem Tagebuch eines bait. Fräuleins. O d a Schaefer erzählt von ihrer bait. G r o ß m u t t e r Sally von Kügelgen. In: Mittag. Zt. für R h e i n und R u h r , Düsseldorf 29.2.1956. Dies.: Auch w e n n du träumst gehen die U h r e n . Lebenserinnerungen, M ü n c h e n 1970, passim. Lydia Marhoff: Zwischen A b w e h r u n d Anpassung. Strategien der Realitätsverarbeitung in den T e x t e n nichtfaschistischer j u n g e r Autorinnen von 1930 — 1945, Diss. Berlin 2002, S. 190 - 193.

K ü g e l g e n , W i l h e l m Georg Alexander v o n * 20. (j. 8.) 11.1802 St. Petersburg, f 25.5. 1867 Ballenstedt/Harz; Vater: Gerhard Franz v. K. (1772-1820); Mutter ->· Helene Marie, geb. Freiin Zoege v. Manteuffel (1774-1842. Im Geburtsjahr war der Vater Porträtmaler am Hofe des Zaren in St. Petersburg, seit Mai 1805 in Dresden (heute Kügelgenhaus, seit 1981 Museum), erster Unterricht erhielt ~ b. seiner Mutter —>• Helene v. K. 1812/13 Ballenstedt u. Humnielshain, 1816 Konfirmation, der Vater war jedoch in Berlin u. konnte nicht anreisen. Seit Juni 1817 in Bernburg im Hause seines späteren Schwiegervaters Friedrich Adolf Krummacher (1767 — 1845, Theologe u. Parabeldichter, Generalsuperintendent) u. dessen Frau Eleonore Möller (1763 — 1844), hier Gym. Obwohl der Vater die Farbenblindheit seines Sohnes kannte, zog er den gleichwohl begabten Sohn zum Maler heran. Dieser litt jedoch ein Leben lang unter dem

Kügelgen Bewußtsein, nicht das zu leisten, was man von i h m erwartete. E r begann seine Ausbildung zum Maler im J u n i 1 8 1 8 auf der Dresdner Kunstakad.: „Zwar hätte mein Vater, der die Kreide besser als sämtliche Lehrer der Akad. zu handhaben wußte, mir diese Vorklasse ersparen können, w e n n er mich selbst in die Schule g e n o m m e n hätte, aber abgesehen davon, daß ihm hierzu die Geduld fehlen mochte, hielt er es für zweckmäßiger, daß ich mich von vornherein in eine Manier hineinarbeitete, von welcher er voraussetzte, daß sie die herrschende in allen Klassen sei. Hierin irrte er indessen, denn gerade im Zeichensaale herrschte nichts weniger vor als eine b e stimmte M a n i e r . " 1 8 2 0 fand er selbst den Leichnam seines Vaters, der erschlagen u. ausgeraubt wurde. Malunterricht b. Ferdinand Hartmann. Seit dem T o d des Vaters überwog sein Interesse für theol. u. philos. Fragen. Ein resignierter trauriger T o n verschwand nie m e h r aus seinem Leben, der zus. mit seinem H u m o r j e n e eigenartige Haltung begründete, a. d. heraus er sich früh einen „alten M a n n " nannte. 1 8 2 2 / 1 8 2 3 unterbrach er sein Studiu m durch einen Aufenthalt in Ε b. den V e r wandten seiner Mutter. Aug. 1 8 2 3 R ü c k k e h r nach Dresden. Im Herbst 1 8 2 5 R e i s e nach R o m mit Carl T i m o l e o n v. N e f f ( * 2 . 1 0 . 1 8 0 5 Gut Mödders, E , f 2 4 . 1 2 . 1 8 7 6 St. Petersburg, ψ St. Simonis in Wierland, Hofmaler der kais. F a m . , Porträt-, Lsch.- u. Kirchenmalerei). D o r t w o h n t e er mit seinem früheren Hauslehrer A d o l f Senff u. mit Thorvaldsen in der Casa B u t i u. befreundete sich mit dem Dresdener Maler Ludwig R i c h t e r ( 1 8 0 3 - 1 8 8 4 ) u. Karl Gottlieb Peschel ( 1 7 9 8 - 1 8 7 9 ) . E i n e langwierige Malaria u. die Einwilligung des Schwiegervaters in die Verlobung mit Julie K r u m m a c h e r veranlaßten ihn, bereits i m M a i 1 8 2 6 R o m wieder zu verlassen u. nach kurzem Aufenthalt in Florenz u. Venedig in die H e i mat zurückzukehren. In R o m hatte er sich künstlerisch kaum fortgebildet, umso mehr war er religiösen Interessen und Neigungen nachgegangen, o c 1 8 . 6 . 1 8 2 7 in B r e m e n Julie K r u m m a c h e r ( * 2 3 . 1 0 . 1 8 0 4 Duisburg, f 22.5.1909 Dessau), deren Bruder Julius ( 1 8 0 7 - 1 8 9 3 ) verh. mit der Schwester v. Adelheid v. K . ; Kinder: Bertha, Anna, G e r hard, Adolph, B e n n o , Elisabeth. I m O k t . 1827 ging er mit Mutter, Frau u. Schwester nach Ε u. versuchte im W i n t e r 1 8 2 8 / 1 8 2 9 am Z a -

790 r e n h o f in St. Petersburg als Porträtmaler festen Fuß zu fassen. Zunächst ebneten ihm der R u f seines Vaters u. das Ansehen seines Onkels Karl v. K . den W e g . D e r einzige Erfolg seiner Auslandsreise war der Auftrag, das v o m russ. Kaiser gestiftete Altarbild für die O l a i - K i r c h e in R e v a l zu malen. 1 8 2 9 kehrte er nach Dresden zurück. April 1 8 3 0 siedelte er in das seinem Freund Ernst v. Heynitz (1801 — 1861) gehörende Schloß Hermsdorf b. Dresden über, weil er in der Stadt kein geeignetes Atelier fand, u m das große Altarbild für die Olaikirche in R e v a l zu malen (—> Konstantin v. Kügelgen berichtet über diese Zeit). Als er 1 8 3 3 nach Dresden zurückkehren wollte, erhielt er die Berufung zum Hofmaler in B a l lenstedt, Kr. Quedlinburg. Seit dem 1 7 . 1 0 . 1 8 3 3 lebte er in dem anmutigen, aber stillen u. dem Künstler keinerlei Anregung bietenden Ballenstedt, ausgenommen von einigen Kunstreisen (Porträts in B r e m e n 1 8 3 8 u. 1 8 5 2 , in Münster i . W . 1 8 4 1 / 1 8 4 2 , 1 8 4 6 in St. P e tersburg als Gehilfe Neffs b. den Fresken der Isaakkirche). M e h r als das Fehlen künstlerischer Anregung bedrückte ihn der Mangel an Freunden, Menschen gleichen Glaubens. N u r langsam gewann die als pietistisch verschrieene Fam. Anerkennung u. Liebe. Möglicherweise trug Hzgin. Friederike dazu bei, die in Scheinehe an den geisteskranken Hzg. A l e x ander Carl gefesselt, als echt christliche Persönlichkeit neuen Geist mitbrachte u. den Hofmaler schätzen lernte. In der R e v o l u t i onszeit 1 8 4 8 — 1 8 5 0 erwies sich diese V e r b i n dung als bedeutsam. E r war vertrauter politischer Berater der Hzgin., unternahm geheimste politische Missionen für sie u. leistete so einen entscheidenden Beitr. die Selbständigkeit des Landes zu retten. So wurde er in den nächsten Jahren zufriedener, ein Kreis politisch u. kirchlich gleichgesinnter Freunde u. Freundinnen b. Hofe u. a. d. Stadt befriedigte ihn. D i e materielle Sicherung durch die Berufung zum Kammerherrn des Hzgs. 1 8 5 2 nahm eine Sorgenlast v o n ihm. Das religiöse Grübeln hörte auf, nachdem er selber den Standpunkt eines undogmatischen Christentums gewonnen hatte. Bis 1 8 5 3 Hofmaler, 1 4 . 1 . 1 8 5 3 Ernennung zum Kammerherrn des geisteskranken Hzgs. Carl Alexander v. A n halt-Bernburg, den er bis zu dessen T o d 1 8 6 3 aufopfernd betreute. D i e letzten Jahre seines Lebens war er schriftstellerisch tätig, dazu:

791 „ M e h r als halbtodt bin ich zwar, weniger als Halbmensch, kann nichts mehr leisten - selbst zeichnen greift zu sehr an; aber freilich schreiben, das geht n o c h und ist meine einzige R e s o u r c e , arbeite auch jetzt an einem M ä r chen, das mich amiisirt." (Br. an seinen Bruder Gerhard v. 1 4 . 2 . 1 8 6 6 ) . Nach schweren Schicksalsschlägen ( T o d der ältesten T o c h t e r Berta durch Schwindsucht am 2 6 . 1 . 1 8 5 3 ; Verbrennungstod seiner jüngsten Tochter Elisabeth nach einem Hofball a m i 7 . 1 1 . 1 8 6 2 ; Heldentod seines Lieblingssohnes Gerhard b. Skalitz am 2 8 . 6 . 1 8 6 6 ) starb er 1867 nach langer Krankheit. Vorw. u. 5 Bilder. In: Friedrich Adolph K r u m m a c h e r : Das Täubchen, 1. u. 2. Aufl. Essen 1 8 2 8 ; 3. Aufl. Düsselthal um 1 8 4 0 [das B u c h ersch. zur Unterstützung der Anstalt zu Düsselthal; da die 1. Aufl. nach wenigen M o n a t e n vergriffen war, konnte ein nicht geringer Ertrag zur Erbauung eines Schul- u. Krankenhauses zu Düsselthal geleistet werden. D i e 2. Aufl. ist „mit viel schönern Bildchen, als die erste, auf Bitte des Verfassers, der A n stalt zu Liebe, gezeichnet und geätzt" v. ~ (Vorw. S. 3)1. - Die Geschichte des Reichs Gottes nach der Heiligen Schrift in Bildern mit andeutendem Texte (mit 2 8 Kupfertafeln), hrsg. v. Friedrich Adolph Krummacher, 4 H . Essen 1831 — 1 8 4 5 ; M k T ü b i n g e n [urspr. waren 7 H. zum A T u. 2 H . zum N T geplant]. - Drei Vorlesungen über Kunst, B r e m e n 1 8 4 2 ; mit einem V o r w . v. Constantin v. Kügelgen, Leipzig 1902; Stuttgart 1904; Mk d. Ausg. 1842, M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur 1 7 4 4 0 ) . — Von den Widersprüchen der Heiligen Schrift für Zweifler (Vorw. Friedrich W i l h e l m Krummacher), Berlin 1850. — Jugenderinnerungen eines alten Mannes nach des Verfassers Tode hrsg. v. Philipp Nathusius, Berlin 1 8 7 0 [entstanden 1 8 5 4 1 8 6 5 ; es war das Lieblingsbuch des Bildungsbürgertums im Kaiserreich bis in die 2 0 e r J a h r e ; insges. 2 3 0 Aufl. bis 1 9 2 2 u. ist heute eines der bekanntesten M e m o i r e n w e r k e der dt. Literatur; hier verbinden sich in der R ü c k s c h a u die weltpolitischen Geschehnisse der napoleonischen u. revolutionären Zeit mit beschaulichen, geist- u. humorvollen, miniaturhaften Erlebnissen, die einen bleibenden gesch. W e r t besitzen; die selbstkritische E i n stellung v. gepaart mit einer Plastizität der WERKE:

Kügelgen Charakterbilder, läßt die vergangenheitsbezogene Betrachtung zu einem gegenwärtigen Erlebnis werden]; 2. Aufl. ebd. 1 8 7 0 ; 3. Aufl. ebd. 1871; ebd. um 1873; ebd. 1 8 7 7 ; ebd. 1 8 8 0 ; 11. Aufl. ebd. 1 8 8 3 ; 13. Aufl. ebd. 1 8 8 8 ; 14. Aufl. ebd. 1 8 9 0 ; 17. Aufl. ebd. 1 8 9 4 ; 2 0 . Aufl. ebd. 1 9 0 0 ; ebd. u m 1 9 0 3 ; ebd. um 1 9 0 4 ; hrsg. v. S. Voigt um 1 9 1 1 ; hrsg. v. Erich Haenel um 1 9 1 4 (Deutsche Bibliothek 8 5 ) ; ebd. um 1 9 2 0 ; ebd. 1 9 2 4 (Slg. P h ö n i x 13); ebd. 1924 (Die beliebtesten R e . der Weltliteratur 1); ebd. um 1 9 3 2 ; neue Ausg. ebd. um 1 9 3 4 ; Geschenkausg. Leipzig 1 8 9 8 ; 2. Aufl. ebd. 1 8 9 9 ; emgel. u. hrsg. v. A d o l f Stern ebd. 1 9 0 3 ; ebd. u m 1915; ebd. 1 9 2 4 ; neue, reich ill. Ausg., erg. N a c h w . v. Anna v. Kügelgen, Ausz. aus W . v. K i i gelgens Bre. u. R e g . , hrsg. Adolf Stern ebd. 1927; Neuausg. mit Einl. v. O t t o Frhr. v. Taube, ebd. 1 9 4 2 ; eingel. u. A n m . hrsg. v. Chr. Coler, ebd. 1 9 5 4 (Slg. Dieterich 1 6 2 ) ; Neuausg. mit Einf. Gerhard Desczyk u. N a c h w . Walter Bredendiek ebd. 1 9 5 4 ; 3. Aufl. ebd. 1 9 5 5 ; zum 100. Todestag des V e r fassers neu hrsg. v. Else u. B e r n t v. Kügelgen, Leipzig 1 9 6 7 ; 2. Aufl. ebd. 1 9 7 0 ; Neuausg. ebd. 1 9 8 9 ; ebd. 1 9 9 2 ; m. e. N a c h w . v. D e t l e f Droese, Zürich 1 9 7 0 (Manesse Bibliothek der Weltliteratur); 2. Aufl. ebd. 1 9 8 4 ; 4. Aufl. ebd. 1 9 9 3 ; Wuppertal 1 9 8 3 ( R . - B r o c k h a u s - T . 3 4 3 ) ; M ü n c h e n u.a. 1 9 9 3 ; 3. Aufl. ebd. 1 9 9 6 ; Düsseldorf; Leipzig 1907 (Die B ü c h e r der R o s e 3 ) ; Neudr. Ebershausen b. M ü n c h e n 1909; ebd. 1 9 1 0 ; ebd. 1911; ebd. 1 9 1 3 ; ebd. 1 9 1 5 ; ebd. 1 9 1 6 ; ebd. 1 9 2 0 ; Stuttgart: mit dem Bilde des Verfassers in Mezzotinto u. 16 Abb. nach Gemälden, Zeichn. u. Stichen, nebst e. ausführlichen V o r - u. N a c h w . , G e schenkausg. u m 1899; ebd. um 1900; ebd. 1 9 2 2 ( M e m o i r e n - B i b l i o t h e k 6 , 3 ) ; hrsg. v. Alfred Gerz, Potsdam u m 1 9 4 4 (Der Zauberspiegel); Volksausg. Wilhelmshaven 1952; hrsg. u. mit N a c h w . vers. v. Sigfried Asche, Frankfurt/M 1 9 6 3 ; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur); Gert Westphal liest Wilhelm von Kügelgen, Jugenderinnerungen eines alten Mannes, Hamburg 2 0 0 0 (Deutsche Grammophon) [4 C D s ] ; R e z . von v. W r . In: B B 11 (193), 1964, S. 2 4 ; v. E . Werckmeister. In: B B 3 (269), 1971, S. 5 ; Ausz.: Eine Wolfsgeschichte aus Estland. In: Goertz/Brosse 1908, S. 9 2 - 9 5 ; Ausz.: Im Lebenslenz. Wie Kinder spielen. Nach den „Jugenderinnerungen

792

Kügelgen eines alten Mannes". In: Gesundbrunnen 1912, hrsg. v o m Dürerbunde (mit färb. Frontispiz nach einem Gemälde v. Ludwig v. Zumbusch, zahlr. Textabb. u. N o t e n ) , S. 4 1 - 4 8 [Jb. des 1 9 0 2 / 0 3 v. Ferdinand Avenarius ( 1 8 5 6 - 1 9 2 3 ) gegrün. Dürerbundes in Dresden, einer freien Vereinigung für deutsche, namentlich ästhetische Kultur, mit Kalendarium, literar. Beitr. u . a . ] ; Eines Knaben Kriegserlebnisse 1806— 1814. Aus den „Jugenderinnerungen eines alten Mannes", hrsg. v. Heinrich Wolgast mit B u c h s c h m u c k v. O t t o Geigenberger, M ü n chen um 1912; 4. Aufl. 1 6 . - 2 0 . Tsd. ebd. 1 9 1 8 ; 5. Aufl. 2 1 . - 2 5 . Tsd. ebd. um 1 9 2 0 (Quellen 3 4 ) ; Lebenserinnerungen des Alten Mannes, in Briefen an seinen Bruder Gerhard 1840— 1867, bearb. u. hrsg. v. Paul Siegwart v. Kügelgen u. Johannes Werner, Leipzig 1 9 2 5 (Erinnerungen 3); 6. Aufl. ebd. 1 9 5 9 ist die Grundlage der Neuausg. u . d . T . : Jugenderinnerungen eines alten Mannes, M ü n c h e n ; Berlin 1 9 9 2 ; 2. Aufl. ebd. 1 9 9 3 ; 3. Aufl. ebd. 1 9 9 6 [enth. Kindheit 1802/09; Knabenzeit 1809/17; Gymnasiast 1817/18; Kunstschüler 1818/20; Worterklärungen, A n m . , R e g . ] ; Jugenderinnerungen eines Alten Mannes 1802— 1820, hrsg. v. Johannes W e r n e r , Leipzig 1 9 2 4 (Erinnerungen 1); Zwischen Jugend und Reife des Alten Mannes, 1820—1840, aus Briefen, Tagebuechern u. Gedichten gestaltet u. mit reichem, zumeist noch nicht veroeffentlichtem Bildschmuck hrsg. v. Johannes Werner, Leipzig 1 9 2 5 (Erinnerungen 2 ) ; 2. durchges. Aufl. gek. u. m. e. N a c h w . verm. v. Gerhard Desczyk ebd. 1 9 5 7 ; 2. unveränd. Nachdr. d. 2. durchges. Aufl. ebd. 1 9 5 9 ; u . d . T . : Gesellige Freuden. Aus den Jugenderinnerungen eines alten Mannes, Gütersloh 1991 (Gütersloher T b . Siebenstern 1 3 6 6 , G T B Grossdruck-Bibliothek); Ausz. in: Das R e i c h der Kindheit. Aus dt. Lebenserinnerungen und Dichtungen des 18. und 19. J h s . , ausgew. u. hrsg. v. Friedrich M i n c k w i t z u. N o a K i e p e n heuer, W e i m a r 1 9 5 8 ; Erinnerungen aus dem Leben des alten Mannes. Tagebücher und Reiseberichte, hrsg. v. Hans Schöner u. Anton Knittel, M ü n c h e n ; Berlin 1 9 9 4 ; 2. Überarb. Aufl. M ü n c h e n ; Berlin 1 9 9 6 [erstmals a.d. Nachlaß; enth. Reise zu den rheinischen Verivandten nach Rhens im Mai/Juni 1824; Tg. der Hochzeitsreise vom 16.-30. Juli 1827; Mit dem Dampfschiff von St. Petersburg nach Travemünde 9.-14. August 1829; Hermsdorfer Tagebuch 1832; Ballenstedter Tagebuch 1833; 1834;

1835; 1836; Erlebnisse bei Gelegenheit der Differenz der Herzogin mit dem Ministerio. 1850; Bericht über die Ernennung zum Kammerherrn (1852/53); Tg. Uber den Kuraufenthalt des Herzogs in Bad Homburg und Bad Kreuznach vom 18.5.-1. 7. 1853; Tg. Uber die Reise nach Föhr und Sylt im Jahre 1862; Der Tod Sr. Hoheit des Herzogs Alexander Carl zu Anhalt-Bernburg 1863; Tg. 1864; A n m . ; Literatur; Stammtafeln; Zeittafel; R e g . ] ; R e z . v. Dirk Niefanger. I n : Germanistik 37, 1996, S. 5 7 2 ; v. Heinz W e h n e r . In: Sächsische Heimatbll. 42, 1996, S. 1 2 6 - 1 2 6 . - Der Dankwart. Ein Märchen (III. R . Poetzelberger), Leipzig; Stuttgart 1924 [entstanden 1 8 6 6 ] . — Protokollbuch des am 9. Januar 183 7 in Ballenstedt von Wilhelm von Kügelgen und anderen Herren gegründeten Schachklubs, hrsg. v. Stadt. M u s e u m in Ballenstedt 1928. : Paul v. Kügelgen veröfftl. zahlr. Br.Ausz. in der St. Petersburger Z t . , 1 9 0 2 . — Helene Marie von Kügelgen, geb. Z o e g e v. ManteufFel. Ein Lebensbild in Briefen, hrsg. v. A. u . E . v. Kügelgen, Leipzig 1 9 0 0 ; 6. Aufl. Stuttgart 1912 [enth. neben anderen auch Bre. der Mutter an wieder in: Eggers B a i t . B r e . , S. 1 0 1 - 1 0 8 ] . — Bürgerleben. Die Briefe an den Bruder Gerhard 1840— 1867, hrsg. u. eingeh v. Walther Killy (20 A b b . , 2 Facs.), M ü n c h e n 1 9 9 0 ; R e z . v. Gerhard Kluge. In: Deutsche B ü c h e r , Amsterdam 22, H. 2, 1992, S. 1 2 1 122. — Wilhelm an Adelheid. Aus unbekannten Briefen des „Alten Mannes" Wilhelm von Kuegelgen an seine Schwester Adelheid Krummacher [ 1 8 2 0 - 1 8 6 7 ] , hrsg. v. Hildegard Schneider u. A n n e - L o r e Gräfin Vitzthum, Hamburg 1957 (Furche-Bücherei 142) [enth. 2 2 B r e . an Adelheid Krummacher, geb. Kügelgen v. 1 9 . 1 . 1 8 2 0 - 1 8 6 7 ; 14 B r e . an Gerhard v. K ü gelgen v. 3 . 1 0 . 1 8 4 0 - 3 . 5 . 1 8 6 7 ] , - Briefe, Tagebücher, Aufzeichnungen, B a d Neustadt/Saale 1 9 9 4 [enth. auch jüngste Funde v o m Frühjahr 1 9 9 4 ] . — Das eigene Leben ist der beste Stoff. Briefe an die Schwester Adelheid, an Wilhelm Volkmann und Ludwig Richter, hrsg. v. Anton Knittel u. Hans Schöner, M ü n c h e n ; Berlin 1 9 9 5 ; R e z . v. T h o m a s W e n z e l . In: Aurora 59, 1999, S. 3 3 1 - 3 3 6 ; v. Joseph Matzerath. In: Neues Archiv für sächsische Geschichte, 67, 1996, S. 3 9 6 - 3 9 7 . BRIEFE

LITERATUR: H. Clauss: Gerhard K. u. 1883. A D B 17. — Georg Kaspar Nagler (Bearb.): Neues

793 allg. Künstler-Lex. oder Nachrichten von dem Leben und den Werken der Maler, Bildhauer, Baumeister, Kupferstecher, Formschneider, Lithographen, Zeichner, Medailleure, Elfenbeinarbeiter etc., 22 Bde. Leipzig; München 1 8 3 5 - 1852. Neumann 1908. - Leo von Kügelgen: Gerhard v. Kügelgen ein Malerleben um 1800 u. die anderen sieben Künstler der Familie, Reval 1919; ebd. 1924; 3. vollst, ungearb. u. erw. Aufl. mit 160 Abb. Stuttgart 1924, 1 6 2 - 173 [enth. zahlr. Ausz. aus Bre.]. — L. Volkinann: Die Jugendfreunde des ,Alten Mannes'. Leipzig 1924. — F. Ernst: In: N S R 20, 1927, 628 - 640. - Mitteidt. Lebensbilder 4. 1930. - F. Ernst: In: Ders.: Essais, Bd. 2, Zürich 1946. - T h i e m e / B e c k e r 1950. - H. Leuthe: Studien zu den Autobiographien L. E. Grimms, ~s, L. Richters und F. Wasmanns, Diss. Freiburg 1953. - Mitteidt. Köpfe 1959. - N D B 13. In: Internat. Bibl. zur Geschichte der deutschen Literatur von den Anfängen bis zur Gegenwart, Tl. 2,1, 1971, 311. - D B A 718, 201 - 2 0 3 ; II 768, 8 3 107. - B a B A 185, 4 4 0 - 4 4 7 . - C . C. Fräser: T h e Autobiographies o f Ludwig Richter, Ernst R i e t schel and Fictionalization and Adaption o f G o e the's Narrative Techniques, Diss. Connecticut 1981. — R . Littlejohns: A N e w Literary Museum in the G . D . R . : The Kügelgen House in Dresden, in: GLL 37:4, 1984, 3 6 7 - 3 6 8 . - Günter Klieme: Ludwig Richters Lebenserinnerungen eines deutschen Malers als Selbstzeugnis der Spätromantik. In: Wissenschaftliche Zs. der Ernst-Moritz-ArndtUniv. Greifswald. Gesellschaftswiss. R e i h e , 34, 1985, 56 — 58. — H. Ester: Kügelgen: Een loutere geest in een roerige tijd, in: Maatstaf 3 6 : 9 — 10, 1988, 221 - 2 2 8 . - Wilpert 1988. - Kosch. Redlich 1989. — Dietrich Pfähler: In: Criticon. 125, 1991, 1 0 9 - 1 1 3 . - Hans Schöner: Sein Leben und seine Bilder, Mönkeberg 1992; Kiel 1993; 2. Überarb. Aufl. Mönkeberg 1996 [Lit/]. Bernd Ulrich: Literar. Entdeckung erst nach dem Tod. Der Hofmaler ~ wurde einer der meist gelesenen Memoirenautoren. In: Mitteidt. Z t . , Ausg. Bernburg, 3, 1992, 66, S. 11. - R o l f Viertel: R u h m auch als Memoirenschriftsteller. Die Begegnung des Hofmalers ~ mit dem Homöopathen Dr. Arthur Lutze im Jahre 1867 in Kothen. In: Mitteidt. Zt., Ausg. Kothen 3, 1992, 164, S. 14. - Gerd Alpermann: W o der Dichter Kügelgen und der letzte anhaltische Minister begraben liegen. Ballenstedter Friedhof ist wie ein offenes Geschichtsbuch. In: Mitteidt. Z t . , Ausg. Quedlinburg, 3, 1992, 216, 5. 17. - Susanne Siebert: In: B B K L , Bd. 4, 1992, Sp. 7 4 7 - 7 4 9 . Hans Schöner: „Die Selke rauschte lieblich". Ballenstedt zur Kügelgen-Zeit (mit 60 Aquarellen v. Anna und Bertha von K ü gelgen u. Texten v. ~ u. Wilhelmine Bardua), Mönkeberg 1993; 2. Aufl. ebd. 2000. - Helmut Obst: Sein Glaubensleben auf dem Hintergrund der religiösen Strömungen seiner Zeit, insbesondere des Herrnhuter Pietismus. In: Pietismus und N e u -

Kügelgen zeit. Ein J b . zur Gesch. des neueren Protestantismus 19, 1993, 1 6 9 - 182. - Anton Philipp Knittel: J u genderinnerungen eines alten Mannes. In: Lutherische Monatshefte 33, 1994, 4 0 - 4 1 . - Hans Schöner: ~ in Bernburg. Nach einem Vortrag am 5. April 1995 im Barocksaal des Museums Schloß Bernburg, hrsg. v. Verein d. Freunde u. Förderer d. Kulturstiftung Bernburg e.V., Bernburg 1995. — J o s e f Poeth: Alte Erinnerungen - wieder aktuell! In: Una voce Korrespondenz 25, 1995, 111 — 115. — Anton Philipp Knittel: Ein Protestant als Künstler. ~s Glaubensleben im Kontext seiner Zeit. In: Sächsische Heimatblätter 42, 1996, 120 - 124. Ders.: Bruchstücke einer Konfession. Frömmigkeitsgeschichtliche Anm. zu ~s „Jugenderinnerung e n . . . " . In: Zs. fur Religions- und Geistesgeschichte 48, 1996, 1 3 8 - 151. - Hans Schöner: Kügelgen-Stätten u. Kügelgen-Literatur: Dresden, Ballenstedt, Bernburg, Hoym. In: Mitteidt. Jb. für Kultur und Gesch.,^ Halle 3, 1996, 3 2 6 - 3 3 0 . Irene Hardach-Pinke: Jugenderinnerungen eines alten Mannes. In: Deutsche Kinder. Siebzehn biogr. Porträts, mit e. Nachw. hrsg. v. Claudia Schmölders, Berlin 1997, 111 - 137. - Heidi Ritter: ~ in Ballenstedt. In: Jens-Fietje Dwars (Hrsg.): DichterHäuser in Sachsen-Anhalt. Kulturhist. Porträts, Bucha b. Jena 1999, 244 - 248. - Hans Schöner: ~ 1802 — 1867. In: Bettina Fügemann (Hrsg.): Ballenstedter Persönlichkeiten. Lebensbilder, Ballenstedt 2000 (Kulturhist. Schriften Ballenstedt 4), 36 39. — Luise Winthager-Schmid: Erinnerte Kindheiten im 19. J h . : Theodor Fontanes ,Meine Kinderjahre' und ~s Jugenderinnerungen eines alten Mannes'. In: Neue Sammlung: Vierteljahreszeitschrift für Erziehung u. Gesellschaft 41, 2001, 179 — 195. - Anton Philipp Knittel: Zwischen Idylle und Tabu. Die Aut. von Carl Gustav Carus, ~ u. Ludwig Richter, Diss. Tübingen 2 0 0 2 ; Dresden 2002 (Arbeiten zur neueren dt. Literatur 15). - Simone Trieder: Erinnerungsbilder des jungen alten Mannes. Vor 200 Jahren wurde der Maler und populäre Schriftsteller geboren. In: Mitteidt. Z t . , Ausg. Halle, 13, 2002, 269, 23. - Volker Ebersbach: Eine romantische Liebesgeschichte in Bernburg. ~ und Julie Krummacher. In: Bernburger Bär. Zs. für Heimat und Mundart 40, 2002, 109, 1 8 - 2 0 . Köstliche Perlen finden sich reichlich. Ein Kügelgen-Brevier, zsgst. u. hrsg. v. Volker Ebersbach, Halle/Saale 2002. - Regine Schade: D e r junge „Alte M a n n " — zum 200. Geburtstag des Malers u. Schriftstellers In: Quedlinburger Annalen. Heimatkundliches Jb. für Stadt und R e g i o n Quedlinburg 5, 2002, 109 - 111. - Bernd Haube: W e r war das Ronneburger Mädchen? Z u m 100. Geburtstag ~s. In: Familie und Geschichte. Hefte für Familiengeschichtsforschung im sächsisch-thüringischen R a u m 11, 2002, 342 - 347; wieder in: Altenburger Geschichts- und Hauskalender, N.F. 13, 2004 (2003), 1 7 3 - 175.

Kühn

Kühn, E l e o n o r e (Lenore) Henriette (Lenore Ripke-Kühn, Lenore Kühn-Frobenius) * 3 1 . 1 . 1 8 7 8 Riga (L), f 2 1 . 1 0 . 1 9 5 5 Tutzing (Bayern; Starnberger See); Vater: Oskar Kühn, Gymnasiallehrer; Mutter: Eleonore, geb. Guleke, Pianistin u. Musiklehrerin. Privatunterricht, Höhere Töchterschule in Riga, begann mit 7 Jahren Klavier zu spielen, Klavierunterricht anfangs von ihrer Mutter, 1896 Studium an der Kgl. Hochschule für Musik in Berlin u. b. dem Pianisten Raoul Pugno in Paris (f 1914), 1898 Klavierlehrerin u. Konzertpianistin in Riga, 1901 Gym. fur Mädchen b. Helene Lange ( 1 8 4 8 - 1 9 3 0 ; Vorkämpferin der Frauenbewegung in Berlin), Febr. 1903 Abitur am Kgl. Gym. in Hanau, Studium der Philos. in Berlin, Erlangen u. Fr.i.Br. b. dem Neokantianer Heinrich R i ckert (1863 — 1936), gleichzeitig Musiklehrerin u. Komponistin, 1907 Dr. phil., Diss.: „Das Problem der ästhetischen Autonomie, Fr.i.Br. 1 9 0 8 . " oo (1) 1 2 . 1 0 . 1 9 0 8 in Frankfurt/M Axel Ripke aus St. Petersburg (* 1880 Mitau), Publizist. Seit 1908 in Frankfurt/M, dort literal", u. kunstkrit. Aufgaben b. der Frankfurter Zt., wo A. Ripke als Auslandsredakteur arbeitete, aber nur 2 Jahre blieb, um dann in Berlin neu anzufangen u. die Zs. Der Panther zu grün., die er hrsg. ~ folgte ihm nach Berlin, seit 1912 Journalistin u. Schriftstellerin in Berlin. Seit 1917 Arbeiterin in einer Munitionsfabrik in der Nähe v. München, )|( 1919. oo (2) 1922 Hermann Frobenius, Kunstmaler, der)|( 1921 v. —> Else Frobenius. ~ )|( 1926. 1926 am Nietzsche-Archiv in Weimar, Schloß sich dem „deutschen Gottglauben" an u. wandte sich völlig vom Christentum ab, freie Schriftstellerin, Reisen in die Mittelmeerländer, kulturgesch. Reiseberichte in Zt. u. Zs., nach dem II. Weltkrieg in Weilheim (Bayern), später in Murnau. W E R K E : Unter Lenore Ripke-Kühn: In: B M 70, 1910: Naturwissenschaft und Kulturwissenschaft, S. 8 0 - 9 8 ; Rez. Ph. Witkop: Die neuere deutsche Lyrik, S. 209—210; Rez. L. R e e g : Von der tiefen Wirklichkeit, S. 210; Künstlerische Kultur, S. 414—441. - Leonardos Abendmahl. In: B M 71, 1911, S. 453 [G.]. Uber Alpen und Apennin. Bilder von einer Autofahrt. In: B M 72, 1911, S. 1 7 2 - 1 8 5 . - R e z . G. Hauptmann: Der Narr im Christo. In: B M 74,

794 1912, S. 3 3 4 - 3 3 8 . - Lichtgrün, Berlin o.J. Unter Lenore Kühn: Das Buch Eros. Studien zur Liebesgeschichte von Seele, Welt, Gott, Jena 1920. — Unter Lenore Ripke-Kühn: Kant contra Einstein, Erfurt 1920 (Beiträge zur Philosophie des dt. Idealismus, Beih. 7). - Unter Lenore Ripke-Kühn: Die deutsche Frau. Vortrag, hrsg. v. Josef Wiese, Berlin 1921 (Deutscher Volksabend 6). - Unter Lenore Kühn: Wir Frauen, Langensalza 1923; 2. unveränd. Aufl. ebd. 1925 (Schriften zur Frauenbildung, H. 2; Friedrich Manns pädagogisches Magazin, H. 920). - Die Autonomie der Werte. Eine kritische Grundlegung nach transzendental-teleologischer Methode, 2 Bde. Berlin 1 9 2 6 - 1 9 3 1 [Bd. 1, 1926: Grundbegriffe u. Methode autonomer Wertbetrachtung; R e z . v. Th. Celms. In: B M H 1932, S. 5 9 6 - 5 9 8 ; Bd. 2, 1931: Der autonome Grundcharakter des Theoretischen, Ethischen u. Ästhetischen und seine Abwandlung; angeregt zu diesem Thema v. Heinrich Rickert]. - Christenkultur? In: Zeitwende 3/2, 1927, S. 3 7 7 - 3 7 9 . - Unter Lenore Ripke-Kühn: Schöpferisches Leben, Langensalza 1928 (Friedrich Manns pädagogisches Magazin, H. 1148). — Unter Lenore Ripke-Kühn: Magna Mater. Mit Anhang: Das Jahr der Magna Mater, 1.-3. Tsd. Jena 1928. — Unter Lenore Ripke-Kühn: Sang des Lebens. Gedichte, Gotha 1928. — Anonym : Diotima, Schule der Liebe, Jena 1930 [auf Aufforderung des Verlegers Eugen Diederichs entstanden, ~ bekannte sich jedoch nie öffentlich dazu, v. Thomas Mann gelobt, v. Tucholsky bespöttelt]. - Unter Lenore Kühn: Deutschheit und Glaube, Eisenach 1934; 2. Aufl. ebd. 1935. - Unter Lenore Kühn: Der „rein negative" Charakter des Deutschglaubens, Hamburg 1935. — Unter Lenore Kühn: Ist das Christentum der innewohnende Glaube der Deutschen ? Ein ernstes Wort an und über die Deutschen Christen, Hamburg; Leipzig 1936. - Unter Lenore Kiihn-Frobenius: Das Individuum im Weltbild Goethes und Nietzsches, Bremen 1948 [dt./engl.]. - Unter Lenore Kühn-Frobenius: Lob des Blau, übers, v. Dora Kuby, Bremen 1948. - Bilder, Gestalten, Gewalten, o.O. 1951 [Lyrik], - Unsterbliche Liebe, o.O. 1951 [ R . ] . Unter Dr. L. Kühn: Asien über dir. Eine soziologische Kulturstudie zur europäischen und asiatischen Mentalität, Bebenburg 1953. — Unter Lenore Kühn: Erinnerungen an livländisches Landleben, bearb. v. Eckhard Jäger, hrsg. u. mit einer Einl. vers. ν. Detlef Kühn, Lüneburg

795 1983 (Lüneburger ostdeutsche Dokumentationen, 2); R e z . ν . Η. H. In: B B 2 (448), 1986, S. 4. - Etliche unveröfftl. Schriften. REISEBERICHTE: Fahrten in Griechenland, o.O. 1951. — Fahrten in Kleinasien, o.O. 1951. U B E R S . : Finnische Volkslieder. In: Der Panther Jg. 3, H. 1, Jan., Leipzig 1915. — Zahlr. Ubers, a. d. Franz. u. Ital.

Külpe

Berlin 1907 [ R . ; äußeres u. inneres Geschehen i m Zush. mit der R e v o l u t i o n in K; in m. Verl. gleichzeitig u. oft mit gleichem Erscheinungsort, bei 1 Verl. 200 Tsd. Ex. bzw. 25 A u f l . ; ebd. 1910; ebd. 1917; ebd. 1919; A u f l . ; 25. Aufl. ebd. 1920; ebd. 1929; ebd. 1930; ebd. 1933; ebd. 1935; ebd. 1940; ebd. 1941; ebd. 1942; ebd. 1943. - E. in: Ein Jb. für die deutsche Jugend, hrsg. v. Lothar Meilinger, HRSG.: Unter Lenore K ü h n : Frau und Nation. Bd. 53, M ü n c h e n 1907. - Der alte Fiddo und Monatsschrift für die Mitarbeit der Frau am natioseine Liebe. In: Heimatstimmen 3, 1908, nalen Wiederaufbau, Berlin 1924 ff. S. 1 6 9 - 1 8 1 [E.J. — Der Schmerzenssohn. Eine L I T E R A T U R : Kürschner Lit.-Kal. 1932; 1939; 1952. stille Geschichte, Berlin 1909; [ R . in m. Verl. - Seuberlich 1938, 2, 24. - Lex.d.Frau 1954, 2, 319. - Nekro 1973. - Detlef Kühn: In: mit oft gleichem Erscheinungsort u. - d a t u m ] ; 1939; ebd. 1940; 6. Aufl. Jb.d.balt.Dtt. 22/1975 (1974), 4 3 - 5 0 . - Gedenk- ebd. 1921; Doppelseele. tage 1980. In: BB 2 (375), 1980, 8. - D. Kühn. In: ebd. 1942; 12. Aufl. ebd. o.J. NO Arch 1981, Η. 6 1 - 6 2 ; Η. 63 - 64. - Kosch. - Roman, München 1910; 8.-12. Tsd. DBBL 1970. - OGL 1978. - Anders 1988, 119 ff. ebd. 1918; ebd. 1921; 18.-22. Tsd. ebd. 1923; - Redlich 1989. - Ina Schmidt: Geschlechterpo- 23.-27. Tsd. ebd. um 1929. - Rote Tage. Ballitik, Religion, Nationalismus und Antisemitismus aus der Revolutionszeit, Berlin im Leben der Publizistin und Philosophin In: tische Novellen ebd. 1911; ebd. 5. Aufl. 1920; Recherches germaniques, 32, 2002, 69 — 93. — 1910; ebd. 1923. — Wege der Liebe. Novellen, MünDBA II 768, 352. - BaBA 186, 5 6 - 6 0 . chen; Leipzig 1911; 3. Aufl. ebd. 1919. - Der Kühne —> Lenz, Johann Reinhold von Silbergarten. Der Stein des Pietro. 2 Erzählungen, Leipzig 1911; ebd. 1913 ( R U B 5336). - Die Külpe, Frances, geb. James Maschine. Novelle. In: D M R 1, 1912, S. 6 0 7 einer * 4 . 3 . 1 8 6 2 ( 1 8 . 1 0 . 1 8 6 4 ) Butos (Gouv. Orjol, 621. — Kinder der Liebe. Die Geschichte Familie, 3. Aufl. M ü n c h e n ; Leipzig 1912; R ez. mittelruss. Platte, w e i t siidl. v. Moskau), "f" 24. 12.1936/37 Muralto (nahe Locarno); Vater: v. Valerian Tornius. In: D M R 2, 1913, J o h n James, engl. Ingenieur; M u t t e r : Marie, S. 5 6 6 - 5 6 7 ; 4. Aufl. ebd. 1914; 5. Aufl. ebd. 1914; M ü n c h e n 1920; vollst. Ausg. geb. Hentzelt aus K. Berlin 1928; München 1929; vollst. In Mitau (K) u. Dorpat (L) aufgewachsen, Ausg. 30.-39. Tsd. Berlin 1933; 40.-49. Tsd. Gouvernante in Mitau. oo (1) 1 1 . 9 . 1 8 8 2 in Erzählungen Dorpat R u d o l p h von zur M ü h l e n (1845 — ebd. 1935. — An der Wolga. 1913), Maler (seme 2. Ehe), )|( 1889. oo (2) (Nachw. Valerian Tornius), Berlin; M ü n c h e n Roman, 8 . 5 . 1 8 9 2 Ernst Külpe ( 1 8 6 4 - 1 9 0 8 Meran), 1912; Berlin 2.-4. Aufl. 1920. - Ring. M ü n c h e n ; Leipzig 1914; 6. Aufl. ebd. 1918; Pastor in Alt- u. N e u - R a h d e n (K) u. Libau In: (K), w o auch ~ lebte, bis ihr M a n n aus ebd. 1923; ebd. 1929. - Gerechtigkeit. Krankheitsgründen den Dienst aufgab u. mit Krüger 1916, S. 71—76. - Das blaue Feuer. Die ihr nach M e r a n ging. Nach dessen T o d 1908 Geschichte einer Berufung, M ü n c h e n 1918. - Das Eine einfache Geschichte, 1.-5. Tsd. w a r sie an versch. Orten ansässig, u . a . in Reich. M ü n c h e n u. in Ascona, lebte 1908 für einige M ü n c h e n 1923; ebd. 1929. - Der Weg im Zeit in Innsbruck. Durch ihre R e . gilt sie allg. Nebel. Eine wahre Erzählung, 1 .-3. Tsd. M ü n chen 1925. - Imogen. Roman, M ü n c h e n 1929. als bait. Courths-Mahler. W E R K E : Freilicht-Skizzen aus Rußland und an- - Mütter und Töchter. Ein Roman aus dem Leben, deres, Wörishofen 1901. — Wera Minajew. Erlenbach-Zürich; Leipzig 1931; Forts. u . d . T : Kämpfe einer Mädchenseele. Roman, Leipzig Und Töchter werden Mütter. Roman aus dem 1902. - Die Insel des Lebens. Märchen und Leben, Erlenbach-Zürich; Leipzig 1931. — Eine Phantasien, Dresden; Berlin 1906; Berlin 1908. Kindheit, Erlenbach-Zürich; Leipzig 1934. - Drei Menschen. Psychologische Novelle, 1.-3. UBERS.: Janet Β. M o n t g o m e r y , M c G o v e r n : Unter den Kopfjägern auf Formosa, Stuttgart 1923 Tsd. Berlin 1907; 4. Aufl. ebd. 1919; 9. Aufl. ebd. 1922. - Mutterschaft. Ein baltischer Roman, [a.d. Engl.J.

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Küt(t)ner LITERATUR: T h i e l 1 9 0 3 .

-

Kallmeyer 1910.

-

Va-

lerian Tornius: Die Dichterin In: D M R 1, 1912, 531 - 5 3 6 . - Geißler 1913. - Spiero 1913. Krüger 1914. - Guenther 1916, 2 7 4 - 2 7 5 . Reyher 1917, 40. - Groß 1922. - Schweizerisches Zeitgenossenlex., hrsg. v. Hermann Aellen, 2. Ausg. 1932. - Seuberlich 1938, 1, 152. - Klein 1939, 2 0 3 - 0 4 , 212. - GHA, Β 6, 261. Lex.d.Frau 1954. - Kosch. - D B B L 1970. Nekro 1973. - Anders 1988. - DBA II 769, 1 5 6 157. - M. Garleff: „Alle Heimat kehrt sich in Schatten und Asche". Künstlerische Gestaltung geschichtlicher Erfahrung in dt.bait. Literatur. In: Jb.d.balt.Dtt. 40, 1993, 85 - 108.

Küt(t)ner, Karl August * 3 0 . 1 1 . 1 7 4 9 Görlitz, f 2 3 . (j. 12.) 1 . 1 8 0 0 ( 1 . 1 . 1 8 0 0 ) Mitau (K); Vater: J o h a n n August K . ( 1 7 1 7 - 1 7 7 2 ) , Ältester d. Buchbindervereinigung; M u t t e r : Anna Sophia geb. Kühnel (* 1720), T o c h t e r d. Perganientmachers Paul K . in Görlitz. Gym. in Görlitz und Gotha. 1767 — 1772 Studium in Leipzig, hier bereits veröfFtl. v. O d e n im Klopstockschen Stil. U b e r ein Jahr lang Hauslehrer (Hofmeister) b. dem vornehmen Russen von Tatischew, auf dessen Gütern W o l d i n o und Griwanova er sich abwechselnd aufhielt. 1 7 7 4 R e i s e nach D t l . , 1 7 7 4 Lehrer an der Stadtschule in Mitau, dann Konrektor, später R e k t o r , oo 1 7 7 5 in Mitau Elisabeth D o r o t h e a M e y e r ( f 1791). 1 7 7 5 Ernennung v. Hzg. Peter von Kurland ( 1 7 6 9 - 1 7 9 5 ) zum Prof. für griech. Sprache u. Literatur an der Academia Petrina in Mitau. In dieser Stellung bis zu seinem T o d , zusätzlich 1781 — 1 7 9 0 B i bliothekar, 1 7 8 2 - 1 7 8 3 , 1 7 8 9 - 1 7 9 0 , 1 7 9 8 1 7 9 9 Prorektor. E r gilt als wichtiger Vermittler d. griech. Literatur für die Deutschen, in der 2. Hälfte des 18. Jhs. A n o n y m : Vierzehn Oden. Nebst einem Anhange, Mitau 1 7 7 3 ; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur). Die Feyer des fünfzehnten Februars. Dem Durchlauchtigsten Herzoge, dem erhabenen Beschützer der Musen, der Weisheit und der Künste, gesungen, Mitau 1775. - A n o n y m : Gesang am Tage der Einweihung des akademischen Gymnasiums zu Mitau, Mitau 1775. — A n o n y m : Singgedicht auf die Rückkehr Seiner Königlichen Hoheit des Kronprinzen von Preussen aus Rußland (Musik Franz Adam Veichtner), Mitau 1780. — A n o n y m : Charactere teutscher Dichter und Prosaisten. Von Kaiser Karl dem Großen bis aufs Jahr 1780, 2 WERKE:

B d e . Berlin 1 7 8 1 ; Michigan 1 9 7 9 ; M k M ü n chen u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur) [erster Versuch einer literarästhetischen dt. Literaturgesch.]. — A n o n y m : Singgedicht auf die feyerliche Einweihung des Hochfürstlichen Lustschlosses Würzau (Musik Franz Adam Veichtner), Mitau 1 7 8 3 . — A n o n y m : Kantate auf die Geburt des Durchlauchtigsten Prinzen Peter, Erbprinzen von Kurland (Musik Franz Adam Veichtner), Mitau 1 7 8 7 . — A n o n y m : Kantate auf die Höchsterfreuliche Rückkunft Sr. Hochfürstlichen Durchlaucht des Herzogs in Kurland, Mitau 1 7 8 7 . - A n o n y m : Prolog dem hohen Geburtstagsfeste Sr. Hochfürstlichen Durchlaucht des Herzogs geweihet. Den 15. Februar 1788, Mitau 1788. - A n o n y m : Singgedicht dem hohen Geburtsfeste Ihro Hochfürstlichen Durchlaucht, der Herzogin geweihet. Den 3. Februar 1788, Mitau 1 7 8 8 . — A n o n y m : Eberhard von Monheim. Eine Geistermähre. Den edlen Landsaßen der Kirchspiele Zabeln und Kandau geweihet, Mitau 1 7 9 1 . — A n o n y m : An Herrn Christopher Levin von Szöge, Herrn von Blankenfeld und Piatonen. Ein Gedicht, Mitau 1791 [Christoph Lewin v. Manteuffel gen. Szoege ( 1 7 2 5 — 1802), Erbherr auf Piaton u. Blankenfeld], — Kuronia oder Dichtungen und Gemälde aus den ältesten kürländischen Zeiten, Mitau 1791 [Hexameter G e . ] ; Neubearb. u . d . T . : Kurona, Dichtungen und Gemähide aus der nordischen Vorzeit, 2 B d e . Leipzig 1 7 9 3 [um m e h r als das Doppelte verm. Ausg.]; ebd. 1 7 9 8 ; Halberstadt 1 8 0 2 ; ebd. 1 8 1 0 ; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur) [Kuronia, 1791; 1 7 9 3 als Kurona neu Überarb. u. durch einen zweiten B d . erw.; Dichtungen u. Gemälde a. d. ältesten kur. Z e i t e n ; in H e xametern (Behrsing 1 9 2 8 ) ] . - Die Weinlese zu Zabeln. In: Grotthuß 1894/95, S. 9 3 - 9 7 / S. 1 0 1 - 1 0 5 [G.]. - Ge. i n : Friedrich Martinson (Hrsg.): Lyrische A n t h . , Zürich 1804— 1808, T h . 11, S. 1 0 7 - 1 2 4 ; T h . 20, S. 1 5 9 176. — Versch. Aufs, im Journal für Liebhaber der Litteratur, R e z . in der Bibliothek der schönen Wiss., in der Allg.Zt., in der Leipziger literar. Zt. u. in der Mitau.Zt. v. Jahr 1775. - W e i t e r e G e l G e . u. Kantaten. UBERS.: A n o n y m : H o m e r a s : Iliade, 2 B d e . Leipzig 1771 — 1 7 7 3 ; neue und verb. Ausg. u . d . T . : Ilias I-XII. XIII-XXIV, 2 B d e . Leipzig 1781 [a.d. Griech.]. — Idyllen des Theokrit, Bion, Moschus und Koluthus, M i t a u ; Leipzig 1 7 7 2 ;

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Kulmann

Mk München u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der zeitw. Berichterstatter des Bundes Dt. B o dt. Literatur). — Horazens Oden, Buch 1, denreformer u. Hrsg. der Korrespondenz für Leipzig 1772. — Callimachus: Hymnen, Mitau Bodenreform. Oftmals in Geldnot, als Balte 1773; 2. Aufl. Altenburg 1784. - Orpheus: fühlte er sich in Dtl. oft unverstanden. Die Argonauten. Ein Gedicht, Mitau 1773; 2. W E R K E : Ein Winterblumenkranz, 1899 [Ge.]. — Aufl. Altenburg 1786; Mk München u.a. Das Monopol. Sozialkritischer Roman um die 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur). - Einführung des Branntweinmonopols in Rußland Musäus: Hero und Leander. Ein Gedicht, Mitau und die staatliche Förderung der Trunksucht sowie 1773; Mk München u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bidie Entstehung einer Abstinenzlerbewegung in bliothek der dt. Literatur). — Ubers, a. d. Lat. - Nachabino bei Moskau, Berlin 1910; 2. Aufl. mit Lspe. a. d. Engl. v. Richard Cumberland Einf. u. Anh. vers. ebd. 1916; 3. Aufl. 7.-9. (1732-1811). Tsd. u.d.T.: Nachabino. Sozialer Roman aus dem H R S G . : Anonym: M. Aurelii Olymp. Nemesiani russischen Volksleben, Hamburg 1925; Potsdam Ecdogae IV. et Titi Calpurnii Ecclogae VII. Cum 1925. — Deutsche Frauen in eiserner Zeit. Kriegslieder, ges. u. ausgew., Potsdam 1915. — notis selectis Titii, Martelli, Utilii et integris P. Burmanii, Mitau 1773. — Mitauische Monats- Der Krieg und meine Absage an die Bodenreform. schrift, Stück 1 - 1 8 , Mitau 1 7 8 4 - 1 7 8 5 fauch Vortrag, gehalten am 5. November 1915 im zeitw. Wöchentliche Unterhaltungen; aus Mangel Grundbesitzerverein Frankfurtertorbezirk zu Berlin, an Unterstützung eingestellt]. Berlin 1915. - Die Heimatsucher, 1916 [ R . J . L I T E R A T U R : Lausitzsche Monatsschrift 1775, 107, Verf. auch theoretische Schriften u. eine 270 ff. - Gadebusch 1777, 2. - Bernoulli 1780, 3, ungedr. K. 235 f. - Hupel 11/12, 1786, 391. - Vetterlein 1800. - Otto 1803, 2. - Jördens 1811, 6, 4 4 8 - U B E R S . : Andrej Alekseevic Isaev: Individualität 454. — Napiersky 1831. - Recke/Napiersky. - und Sozialismus. Aus dem Russischen übersetzt, Hamberger/Meusel 1834, 4; 10; 11. — Dannenberg Berlin 1909; Mk Wildberg 1 9 9 0 - 9 2 (Biblio1875, 8."- Brümmer 1884. - ADB 17. - Goedeke thek Stein 298) [einzig autorisierte Ubers.]. 4/1, 184. - Karl Gustav H. Berner (Hrsg.): Schlesische Landsleute Ein Gedenkbuch hervorragender H R S G . : Die Bodenreform als Schrittmacherin des Berlin 1926 (Aufklärungsin Schlesien geborener Männer u. Frauen aus der Bolschewismus, Zeit von 1180 bis zur Gegenwart, Leipzig 1901. - Schriften gegen den Bodensozialismus — geOtto 1904. - Behrsing 1928, 50 f. u. 56. - Klein nannt Bodenreform 1). 1939, 97. — H. Richert: Zur Geschichte der Fa- L I T E R A T U R : Nekro 1936. - Kosch. - DBA II 771, milie K., in: BASL 7, 1963, 95 f. - NDB 13. - 231. Kosch. - DBBL 1970. - Redlich 1989. - Scholz 1990. - Hirschberg 1990. - DBA 721, 2 5 5 - 2 7 0 ; K u l m a n n , Elisabeth (Jelisaweta B o r i s II 770, 394. - BaBA 186, 303 - 318. - Killy 2005. sowna) Kuhls, Karl Friedrich * 4 . 2 . 1 8 6 2 Wehwer (L), f 1930/31; Vater: Lehrer u. Rektor einer dt. Schule in Riga. Als Erzieher in russ. Adelskreisen, mußte aus L emigrieren wegen seines R . „Das Monopol" u. lebte seit 1908/09 vorwiegend in Berlin u. Potsdam. Seit 1909 Mitarb. am Feuilleton der Zt. Bote für die christliche Frauenwelt, wo er Bekanntschaft mit der damaligen Chefredakteurin Marie Goslich machte, die er oc 17.7. 1910; die Ehe war jedoch nicht rechtskräftig, da ~ bereits vor seiner Emigration in Riga verh. war. Außerdem hat er Marie betrogen u. hatte einen Sohn, Hans Kuhls, mit einer anderen Frau, den Marie später adoptierte. ~ arbeitete u. a. auch für den Berliner Lokalanzeiger, die Morgenpost u. die Vossische Zt.,

* 17. (j. 5.) 7.1808 St. Petersburg, f 1.12. (j.19.11.) 1825 St. Petersburg, $ Smolenskischer Friedhof (Fam. stammt urspr. a. d. Elsaß), Vater: Offizier, später Kollegienrat; dt. Mutter: geb. Rosenberg; das letzte von 9 Kindern. Nach frühem T o d des Vaters u. der darauf folgenden Armut, von der Mutter unterrichtet, seit dem 7. Lebensjahr Kenntnis der russ. u. dt. Sprache, wegen ihrer außergewöhnlichen Begabung in ihrer Kindheit wurde sie als Wunderkind bezeichnet, mit 7 Jahren schrieb sie Ge. u. gehaltvolle Bre., der Direktor der Bergwerke in St. Petersburg Meder, Bekannter der Fam., ließ ~ am Unterricht seiner beiden Töchter teilnehmen, so daß sie eine Ausbildung in Mathematik u. Naturwiss., in Zeichnen, Tanz u. Musik erhielt. Unterricht in versch. Fremdsprachen durch einen Freund

Kulmann der Farn., Karl Friedrich v. Großheinrich, durch ihn starke religiöse Beeinflussung. B e herrschte über 10 Sprachen, u.a. R u s s . , D t . , Franz., Ital., Engl., Span., Portu. sowie Neugriech.; verstand Lat., Altgriech. u. K i r chenslavisch, mit 8 Jahren anerkannte D i c h terin, las die meisten Hauptwerke der Weltliteratur in der Ursprungssprache u. übers, selbst in mehrere Sprachen. Großheinrich schickte einige dt., franz. u. ital. Dichtungen, die sie mit 13 Jahren geschrieben hatte, 1821 an Goethe u. J e a n Paul ( R i c h t e r ) ; beide lobten ihre G e . , G o e t h e antwortete: „daß ich ihr mit der Zeit einen Ehrenplatz in der Literatur prophezeie, in welcher ihr bekannten Sprache sie auch schreiben m ö g e . " B e i der großen Ü b e r s c h w e m m u n g in St. Petersburg, N o v . 1824, erkrankte sie schwer, arbeitete weiter an ihren Dichtungen u. starb mit 17 Jahren an Schwindsucht. Kaiserin Alexandra F e o d o rowna u. Großfürstin Helena Pawlowna ließen auf ihrem Grab ein D e n k m a l in carrarischem M a r m o r errichten u. Inschriften in den ihr bekannten Sprachen russ., lat., griech., dt. engl., span., ital. anbringen. Literar. v. Geliert ( 1 7 1 5 - 1 7 6 9 ) , G e ß n e r ( 1 7 3 0 - 1 7 8 8 ) u. H. v. Kleist ( 1 7 7 7 - 1 8 1 1 ) beeinflußt, sind ihre Ge. durch eine einfache Sprache u. der Liebe zu philos.-religiösen Betrachtungen geprägt. Häufig verf. sie in dt. Sprache u. übers, dann ins Russ. Allein die deutschsprachigen Ge. umfassen mehr als 1 0 0 0 0 0 Verse. D i e Form ihrer W e r k e zeichnet sich durch strenge G e radlinigkeit aus, wobei sie an der klass.-humanistischen Gliederung festhielt. Sie griff v. a. Gegenstände der Kunst u. Wiss. auf. Bisher ist nicht geklärt, ob v. Großheinrich in der Ausg. ihrer Schriften eigene untergemischt sind (vgl. Olga Losewa 1993). D i e Ms. sind zum größten Teil im Zentralen Staats-Archiv für Literatur u. Kunst in Moskau erhalten. W E R K E : Alle Schriften, G e . , Ubers, u.a. sind nicht zu Lebzeiten v. ~ hrsg. worden. A U S G A B E N : Puticeskfe opyty Elisavety Kul'man: ν trech castjach, St. Petersburg 1 8 3 3 ; 2. Aufl. ebd. 1839 [enth. Skazki]; maßgebliche dt. Ausg. u . d . T . : Sämmtliche Dichtungen von Mit dem Leben, Bildniß und Denkmal der Dichterin, hrsg. v. Karl Friedrich Großheinrich, 2 Bde. St. Petersburg 1 8 3 5 [enth. u.a. eine sog. „GemäldeSlg. in 6 0 Sälen", poetische Versuche in russ., dt. u. ital. Sprache, russ. u. ori-

798 entalische M . auf Russ. u. zahlr. Übers.]; 3. Aufl. 2 Tie. in einem B d . Leipzig 1 8 4 4 [hier ist die Übers, der Ausw. v. Anakreons Lyrik v. ~ hrsg.]; 5. vollst. Ausg. ebd. 1847 [hier sind u. a. 65 Ge. wiedergegeben; russ. orientalische u.a. ausländische Μ . , neugriech. Volkslieder]; 6. Aufl. Frankfurt/M 1 8 5 1 ; 8. verm. Aufl. ebd. 1857; Ausw. ebd. 1 8 7 5 ; M k d. Ausg. St. Petersburg 1835, M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur 1 1 8 9 2 / 9 3 ) ; Ausw. u . d . T . : Anthologie aus den Gedichten von Elisabeth Kulmann und Ludwig Uhland: mit den Biographien und Portraits von ~ und Ludwig Uhland, Hildburghausen 1 8 4 6 (Familien-Bibliothek der D t . Klassiker Suppl. 14); ebd. 1 8 5 0 (National-Bibliothek der dt. Klassiker 33). — In: Sivers 1 8 5 5 : Homer, S. 3 7 2 [ 1 8 2 2 ] ; Die Tonkunst, S. 3 7 3 [ 1 8 2 2 ] ; Nachruhm, S. 3 7 3 - 3 7 4 [ 1 8 2 2 ] ; Camoens, S. 3 7 5 - 3 7 6 [ 1 8 2 2 ] ; Der Blitz, S. 3 7 6 - 3 7 8 ; Der Kondor, S. 3 7 8 - 3 7 9 [Ge.]; u . d . T . : Gedichte. In: Eduard Lamprecht: Biographische Skizze mit Proben aus den Gedichten, Zwickau 1867; u . d . T . : Dichtungen, ausgew., hrsg. u. mit einer Einl. vers. ν. Franz Miltner, Heidelberg; Stuttgart 1 8 7 5 . - Der Blitz. I n : Grotthuß 1894/95, S. 2 2 7 / S. 2 7 3 [G.]; u . d . T . : Mond, meiner Seele Liebling, hrsg. Hans O t t o Hatzig (111. Ilka Christof), Heidelberg 1981 (bvb-Edition 26) [Ausw. aus G e . , u. a. Abendgebet, Wir haben viel gelitten, Den Tag hindurch, ο Gott!, Man mahnte uns an Schulden, Und, ach! uns fehlte Brot]. — Heimat. I n : Woldemar E k k e r t : Im Dienste der H e i mat. I n : H W 1, 1986, S. 2 6 4 [G.; dieses G. ist sonst nirgends in den Standardausg. zu finden]. V E R T O N U N G : Mädchenlieder von Für zwei Sopran-Stimmen (oder Sopran und Alt) mit Begleitung des Piano (Komp. R o b e r t Schumann), Leipzig 1 8 5 2 [Partitur, S t i m m e ] ; weitere Ausg. u . d . T . : Mond meiner Seele; Du nennst mich armes Mädchen; Gekämpft hat meine Barke); Robert Schumann: Sieben Lieder von Elisabeth Kulmann für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte op. 104, Leipzig 1887 (maßgebl. Ausg.; rev. Ausg. hrsg. v. Alfred Dörffel u . d . T . : Sämtliche Lieder für eine Singstimme, Leipzig um 1900) [Schumann (1810—1856) komp. op. 104 zw. M a i - 7 . J u n i 1851 in seiner letzten Schaffensphase, in der seine Depressionen bereits voll ausbrachen; er stellte op. 104 eine W d g . voran: Es sind diese schlichten Lieder dem Andenken eines Mädchens gewidmet, das

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Kulimann

s c h o n lange n i c h t m e h r u n t e r uns weilt, das die Wenigsten wohl kaum dem N a m e n nach k e n n e n . U n d d o c h sie w a r vielleicht eines j e n e r w u n d e r b e g a b t e n W e s e n , w i e sie n u r selten, n a c h l a n g e n Z e i t r ä u m e n a u f der W e l t e r s c h e i n e n . D e r W e i s h e i t h ö c h s t e L e h r e , in meisterhaft dichterischer Vollendung zur Aussprache g e b r a c h t , erfährt m a n h i e r aus K i n d e s m u n d , u n d w i e ihr L e b e n , im stillen D u n k e l , j a in tiefster A r m u t h hingefristet, zur r e i c h s t e n Seligkeit sich entfaltet, das m u ß m a n in i h r e n D i c h t u n g e n selbst n a c h l e s e n . E i n n u r annäherndes B i l d ihres W e s e n s k ö n n e n diese w e n i g e n , aus tausenden ausgewählten k l e i n e n Lieder, unter denen überhaupt nur w e n i g e sich zur C o m p o s i t i o n e i g n e n , n i c h t g e b e n . W a r i h r ganzes L e b e n P o e s i e , so k o n n t e n aus diesem reichen Sein nur einzelne Augenblicke ausgewählt w e r d e n [ . . . ] " ; S c h u m a n n v e r t o n t e f o l g e n d e G e . v. deren Ausw. w o h l auch s y m p t o m a t i s c h für die Verfassung des K o m p o n i s t e n ist, fugte aber a u c h A n m . h i n z u : Mond, meiner Seele Liebling; Viel Glück zur Reise, Schwalben!; Du nennst mich — armes Mädchen; Der Zeisig; Reich mir die Hand, ο Wolke; Die letzten Blumen starben; Gekämpft hat meine Barke]. LITERATUR: G o e d e k e

15, 283,

1140.

-

A. v.

Ti-

mofeev: 1835; dt. Ausg. 1837. - A. Stahr: Rußlands größte Dichterin. In: Europa 1, 1839. Uber In: Europa. Chronik der gebildeten Welt, hrsg. v. August Lewald, Stuttgart, 5, 1839. - W . B . Mönnich: Eine biogr. Skizze, Nürnberg 1842 (Jahresbericht der Handelsgewerbeschule in Nürnberg 1842/1843). - K. F. v. Großheinrich: ~ und ihre Gedichte, 1844. — Karl Grossgejnrich: Elisaveta Kul'man i ee stichotvorenija, St. Petersburg 1849. — Sivers 1855, 369 — 371. — Eduard Lamprecht: Biogr. Skizze mit Proben aus den Gedichten, Zwickau 1867. - ~ u. Ludwig Uhland, (Aloys) Blumenauer und [Abraham Emmanuel] Fröhlich, Hildburghausen, N e w Y o r k 1850 [mit Biogr. u. Porträt von ~ u. L. Uhland]. - Groß 1882, 2, 147 148. — O. Bräunlich: Perlen deutscher Dichtung. — Leipzig 1901, 426. — Emil L h o m s o n : Ein Kinderleben in St. Petersburg vor hundert Jahren. In: St. Petersburger Zt. 1910, 3 2 7 - 3 3 0 ; Sepdr. St. Petersburg 1910. — E. Lhomson: In: Jahresbericht der Schule der Reformierten Gemeinden für 1908 - 1909, 1909. In: Pädagogischer Anzeiger für R u ß l . , 1914. — Hellmut Culmann: Das Wundermädchen, eine europäische Erinnerung, Pirmasens 1926. - Uber In: Guido K. Brand: Die Frühvollendeten. Ein Beitrag zur Literaturgeschichte. Berlin; Leipzig 1929 [Ausg. 1928], - A. Vogedes: ~ u n d P . Hille. In: Kölner VolksZt., Nr. 198, 1933. -

Ders.: In: Literar. Beilage der Augsburger PostZt. 19, 1934. - Klein 1939, 1 3 6 - 137. - F. Miltner: Die Dichterin ~ u. ihr Lehrer Karl Großheinrich aus Leutershausen. In: Mond, meiner Seele Liebling. Eine Ausw. ihrer Gedichte, Heidelberg 1981, S. X X I - X L . - Friedrichs 1981. - Woldemar Ekkert: Im Dienste der Heimat. In: H W 1, 1986, 262 — 264 [Biogr. u. 1 G.J — Inge Vielhauer: Die russ. Korinne: ~ 1808 — 1825. In: Castrum peregrini 38, Amsterdam 1989, 2 6 - 4 4 . - Olga Lossewa: Schumann und die Dichterin In: Gerd Nauhaus (Hrsg.): Schumann Studien 2, Zwickau 1989. Dies.: Neues über In: Matthias Wendt (Hrsg.): Schumann Forschungen 4 : Schumann und seine Dichter, Mainz 1993, 7 7 - 8 6 . - Ulich Mahlert: Die Spuren einer himmlischen Erscheinung zurücklassend: zu Schumanns Liedern nach Gedichten von op. 104. In: Schumann in Düsseldorf: Werke, Lexte, Interpretationen: Bericht über das 3. Internationale Schumann-Symposion am 15. und 16. Juni 1988 im R a h m e n des 3. Schumann-Festes, Düsseldorf hrsg. von Bernhard R . Appel, Mainz; N e w York 1993. - Marina Ledkovsky u. a. (Hrsg.): Dictionary o f Russian W o m e n Writers. Estport 1994, 3 4 5 - 3 4 6 . - I. Grämlich: ~ ( 1 8 0 8 - 1825): Dichterin, Übersetzerin, Sprachgenie. In: Volk auf dem W e g 7, 1998. - Julia M . Nauhaus: „Ihr Profil war völlig griechisch". Unbekannte Porträts von Mit unveröfftl. Dokumenten In: Anette Müller (Hrsg.): Schumann-Studien 7, Sinzig 2004, 185 — 215 [16. Wissenschaftliche Arbeitstagung zu Fragen der Schumann-Forschung, Zwickau 1996, Tl. 2 : Schumanns Dresdner Jahre, Schumanns Liedkoniposition]. - Krischan Schulte: „ . . . was Ihres Zaubergriffels würdig wäre!" Die Textbasis für Robert Schumanns Lieder für Solostimmen, Mainz u. a. 2005 (Schumann Forschungen 10). - Maike Katharina Bühle: Elizaveta Borisovna Kul'man in den Vertonungen von Robert Schumann: http://www. gendemet.hdk-berlin.de/down/ha-ebkulm.rtf Kullmann, Kitty * 2 9 . 3 . 1 8 9 1 St. Petersburg, 1 9 2 8 ; Lyrikerin.

f

nach

Herbst

I m A l t e r v o n 2 J a h r e n E r k r a n k u n g an e i n e r seltenen M u s k e l v e r k n ö c h e r u n g , die erst den R ü c k e n , dann a u c h N a c k e n u. A r m e b e f i e l ; versch. Ä r z t e u. P r o f e s s o r e n w u r d e n k o n s u l tiert, j e d o c h erfolglos. U m s i e d l u n g der F a m . aufs L a n d , w o sie u n t e r r i c h t e t w u r d e u. sich i m Haushalt betätigte, so w e i t es ging, d e n n einige B e w e g u n g e n w a r e n bereits u n m ö g l i c h g e worden. Wenige W o c h e n vor ihrem 20. G e burtstag v e r s c h l i m m e r t e sich der Z u s t a n d , so daß sie ü b e r N a c h t fast ganz das G e h v e r m ö g e n v e r l o r . I m H e r b s t 1 9 1 1 U m z u g in die S c h w e i z m i t der F a m . , nach einigen J a h r e n E i n w e i s u n g

KupfFer

in ein Krankenhaus für 10Jahre, 3 Monate; einzig die linke Hand blieb beweglich; ließ ihre Ge. in kleinen Aufl. auf Postkarten drucken, wegen zunehmender Nachfrage waren bald ^ Mio. Karten verbreitet; es folgte die Hrsg. der Ge.Slgn. „Perlmuschel" u. „Ein goldner Strahl" im Facs.-Druck, letzterer auch im Buchdr. Wegen der wachsenden Korrespondenz, die sich aus ihrer Hrsg. ergab, Umsiedlung in ein eigenes Heim mit ihrer Mutter u. Pflegerin; ernährte sich durch den Verkauf der Postkarten, Briefblocks u. Gedichtbücher, die im Selbstverl. Zürich u. für Dtl. im Verl. Der Heilands-Bote (Otto Bopp) hrsg. wurden. In ihren Ge. spiegelt sich ein frühes kindliches Vertrauensverhältnis zu Gott, das im Erwachsenwerden zum Zeugnis dafür wurde, daß man im Leiden u. durch das Leiden dennoch still u. glücklich sein kann u. auch auf dem Krankenbett nicht untätig sein muß. Perlmuschel (Geleitw. O . Pfister; Porträt V.), Selbstverl., Facs.-Druck Zürich 1925; Zürich; Stuttgart 1927 [Ge.]. — Ein gold'ner Strahl. Der „Perlmuschel" neue Folge (Vorw. „Ein Wort auf dem W e g " J. G. Spörri; Porträt v. Facs.-Druck Zürich; Stuttgart 1927; (III. W . Thumm) 5.-8. Tsd. Stuttgart 1929 [Ge.J. Das ist das Schönste. Gedichte mit kurzem Lebensabriß der Verfasserin von Pastor Ernst Modersohn, 1.-5. Tsd. Stuttgart; Zürich 1928; 6.-10. Tsd. ebd. 1928. - Laß' sie nicht herein! Ein evangelisch Trutz- und Trostbüchlein. Den Bildschmuck zeichnete die Verfasserin, Zürich; Stuttgart 1931 [Selbstverl.]. — Birkenblätter. Ein ,weltlich' Werklein aus allerhand Neuem. Den Bildschmuck zeichnete die Verfasserin, Zürich; Stuttgart 1931 [Ge., Selbstverl.]. - Kleine Lichtlein, 4 Folgen 3. Aufl. m. Verl.: Stuttgart; Zürich um 1932; 5. Aufl. 22.-26. Tsd. ebd. o.J. um 1936 [ausgew. Ge. a.d. Slg. „Perlmuschel"] . WERKE:

Ah Fu: Ein chinesischer Schifferbub (III. Elise Aanna Wood), Zürich 1924. — Ubers, mit Dr. Rippmann-Mettler: Die drei Kamele: Eine Kindergeschichte aus Indien (III. Elise Anna A. Wood), Zürich 1925. UBERS.:

LITERATUR: D . Stump; Μ . Widmer; R . Wyss: Deutschsprachige Schriftstellerinnen in der Schweiz: 1 7 0 0 - 1 9 4 5 ; eine Bibl.; Zürich 1994,

120-121.

800 KupfFer, Elisar Franz Emanuel von (Ps. Elisarion) * 19. (j. 7.) 2.1872 Sophiental (L), f 31.10. 1942 Locarno-Minusio (Schweiz, Kanton Tessin; schweres Herzleiden); Vater: Adolph Κ., Arzt in Ampel (E), Sohn des Mathematikers Heinrich Carl K. ( 1 7 8 9 - 1 8 3 8 (Geschl. aus Sachsen, seit dem 17. Jh. in K, 1795 röm. Reichsadel, versch. Zweige im 19. Jh. russ. Adel); Mutter: Elisabeth, geb. Thomsen. Erweiterung v. Elisar zu Elisarion, weil er sich über die falsche Betonung ärgerte, bis 1907 veröfftl. er unter „Elisar von Kupffer", in seltenen Fällen auch nur unter Elisar oder Elisar, 1908 b. Reclam Leipzig unter „Elisar von KupfFer (Elisarion)", seit 1911 nur noch unter „Elisarion". Schulbesuch in Reval 1 8 8 3 - 1 8 9 1 u. 1 8 9 1 1893 am St. Annen-Gym. in St. Petersburg, 1 8 9 3 - 1 8 9 4 Studium der Rechtswiss. in St. Petersburg, der Gesch. u. Philos. in München u. Berlin, Malereistudien in Florenz, Wohnsitz in Florenz, seit 1902 mit seinem Lebensgefährten —> E. v. Mayer ständig zus., 1907 Begrün, der Es.-Folge Lebenswerte, in dem seine dualistische Lehre verdeutlicht wurde, die als Klarismus (irdische Wirrwelt u. diesseitige Klarwelt der Seligen) bekannt wurde; u. a. führte auch die Herausbildung seiner Lehre dazu, sich nur noch Elisarion zu nennen, lebte um 1908 in Lausanne, seit 1915 in Locarno-Minusio, 1922 schweizerische Staatsbürgerschaft. 1925 — 1927 erbaute er nach eigenen Plänen mit Mayers Hilfe das Sanctuarium Artis Elisarion, in dem seine Werke, v. a. sein Hauptwerk, das Rundgemälde, untergebracht sind. „Das monumentale Wandgemälde Elisarions ist in reinstem Maße Schau einer überirdischen Gestaltenwelt in Lichtund Farbenfreude und ist Bekenntnis, daß die unendliche materiell-energetische Wirbelwelt des kraftgeschwängerten ,Universums' nur erst der Rohstoff für die gestaltenden, schöpferischen Taten einer immateriellen zweiten (und höheren) Wirklichkeit ist, von der alle idealen Impulse, die unserem Dasein überhaupt einen Sinn verleihen, fort und fort ausgehen, — der Glaube an eine ununterbrochen vorschreitende Schöpfung, zu der Gott unsre Eigenseelen so nötig hat, wie sie Ihn." (E. v. Mayer. In: Thomson 1964, S. 96). Seine Ideen werden bis

801 heute durch das Centro Culturale Elisarion in Minusio gepflegt. Leben und Lieben. Gedichte, Dresden; Leipzig; Berlin 1 8 9 5 . — In: Stael-Holstein 1 8 9 6 : Die Kaiserversöhnung, S. 142 —143; An Dich, S. 1 4 4 - 1 4 5 ; Im Land der Dichtung, S. 1 4 5 - 1 4 7 [Ge.]. - Ehrlos! Novellen und Skizzen, 1.-3. Tsd. Berlin; Leipzig 1898. - Der Herr der Welt. Tragödie in 5 Akten, Berlin 1899. — Irrlichter. Drama in 3 Teilen, Berlin 1900. Auferstehung. Irdische Gedichte, EberswaldeBerlin 1901; 2. Aufl. Leipzig 1 9 0 3 ; ebd. 1918. — Doppelliebe. Novellen von E(e)stland, Zürich 1 9 0 1 . - Erwachende Welt. Gedicht. In: D i e Schönheit 3, 1906, S. 140. - U P s . : Aino und Tio. Ein fabulistisches Spiel mit und ohne tiefere Bedeutung, Dresden 1 9 0 7 ; 2. Aufl. m . e. Vorw. v. E . v. Mayer, M ü n c h e n 1 9 1 1 . — Klima und Dichtung. Ein Beitrag zur Psychophysik, München 1907; ebd. 1 9 0 8 (Grenzfragen der Literatur und Medizin in Einzeldarstellungen H. 4). — Olympia und Golgatha, J e n a 1907 (Lebenswerte Η. 1). - Heiland Kunst. Ein Gespräch in Florenz, Jena 1907 (Lebenswerte H . 3). — An Edens Pforten — Aus Edens Reich. Sufische Gedichte mit 2 Bildern, Dresden; M ü n c h e n 1 9 0 7 ; 2. Aufl. ebd. 1 9 1 1 . mit Eduard v. Mayer: Priesterin Mutter, J e n a 1907 (Lebenswerte H. 5). — Feuer im Osten. Dramatische Szenen aus der russisch-baltischen Revolution in drei Aufzügen, Leipzig 1 9 0 8 ( R U B 4 9 6 2 ) [Versuch, das so vielfältige Milieu Estlands, des nördlichsten der drei bait. Länder, in einem literar. W e r k dem großen dt. Publikum nahezubringen]. — Der Maler der Schönheit Giovan Antonio — il Sodoma. Eine Seelen- und Kunststudie, Leipzig 1908. — Frageherz. Gedicht eines unvollendeten Werkes „ Von der Harfe des Eros. Aus einem Lehensgang". I n : Heimatstimmen 3, 1908, S. 3 5 3 - 3 5 4 . U P s . : Die gefesselte Afrodite. Eine dramatische Dichtung, M ü n c h e n ; Leipzig 1911. — U P s . : Ein neuer Flug und eine heilige Burg. D t . Ausg. M ü n c h e n ; Leipzig 1911. — U P s . : Was soll uns der Klarismus? — eine menschliche und soziale Neugeburt, Leipzig 1 9 1 2 (Klaristische B ü c h e r e i 1.) [ U T : Was soll uns der Klarismus ? — nationale KraftJ; ebd. u m 1 9 1 9 . - U P s . : Der unbekannte Gott. Ein Wort an Dich und Dein Volk, Leipzig; M ü n c h e n 1912 (Klaristische B ü c h e r e i 2 ) ; ebd. u m 1 9 1 9 . — U P s . : Die Gotteslästerungen der Bibel und die Antike, Leipzig 1 9 1 2 (Klaristische B ü cherei 3 ) ; ebd. um 1 9 1 9 . — U P s . : Hymnen der WERKE:

KupfFer heiligen Burg, Leipzig 1 9 1 3 . — U P s . : Heiliger Frühling, in 3 Heften, M ü n c h e n 1 9 1 3 (Klaristische B ü c h e r e i 4); Leipzig 1 9 1 9 [Η. 1: Was soll uns der Klarismus? — eine menschliche und soziale Neugeburt; H. 2 : Der unbekannte Gott; H. 3 : Die Gotteslästerungen der Bibel und die Antike], — U P s . : 3000Jahre Bolschewismus, Leipzig um 1 9 1 9 ; ebd. u m 1 9 2 1 . — U P s . : Wirrwelt und Klarwelt. In: D e r T ü r m e r . M o natsschrift für G e m ü t und Geist 29, 1 9 2 6 / 1927, H . 10, S. 3 0 3 - 3 0 9 . - U P s . : Eduard von Mayer, ein Vorkämpfer der Lebensreform. In: Z u m Edelmenschen! 7, 1930, S. 7 3 - 7 5 . - U P s . : In: Z u m Edelmenschen! 3, 1 9 3 2 : Das Evangelium der Kunst. Aus dem noch unveröffentlichtem Buche: „Wirrwelt und Klarwelt", S. 2 5 - 2 6 , 3 5 3 6 ; Frageherz. Gedicht, S. 2 8 . — U P s . : Gespräche der Klarwelt. Gedichte, Minusio-Locarno 1942. - U P s . : Aus einem wahrhaften Leben, V o r w . u. hrsg. v. E . v. Mayer, Minusio-Locarno 1 9 4 3 [postum Aut]. — III. In: Eduard M a y e r : Aus tiefster N o t . E i n Oratorium Mysticum der wandernden Seele, Minusio-Locarno 1 9 4 3 . — U P s . : Heldische Sicht und froher Glaube (Vorw. E . v. Mayer), 2 T i e . in 1 B d . Minusio-Locarno 1 9 4 3 [postum T l . 1: Gespräche über Welt und Menschen; Tl. 2 : Gespräche über Gott und Göttliche Welt; ~ hinterließ das W e r k als fertiges M s . ] . — U P s . : Der Befreiung entgegen. Frühe und letzte Gedichte, Minusio-Locarno 1 9 4 3 [—> E . v. Mayer berichtet im V o r w . über ~ u. die enthaltenen G e . , die 1893, 1895, 1901, 1907, 1 9 1 3 entstanden sind. 1 9 3 2 stellte ~ seine neueren u. früheren Ge. fur eine spätere Veröfftl. zus. Mayer fügte an ~s Ausw. alle noch bis zu dessen T o d entstandenen Ge. hinzu]; Ausz.: In St.. Petersburg. I n : T h o m s o n 1964, S. 9 7 - 9 8 [als Antwort auf die Russifizierung 1 8 9 3 entstanden (Der Befreiung entgegen, 1943, S. 9 — 10): Ich hätte sonst kein Vaterland? / Und keine Heimat auf Erden? / Doch! Warum läßt der Sehnsucht Band / mich hier nicht heimisch werden? / Ja, dort, wo (...) / wo die Stürme des Herbstes mit brausendem Sinn / die Zweige der Tannen durchstreichen, / Ja! dort, wo träumender Mondenschein / erglitzert auf Silberkristallen, (...) / da liegt meine Heimat am baltischen Strand, / von baltischem Geiste getragen, / da liegt mein vergessenes Vaterland, / von andern in Ketten geschlagen. (...) / so bleibt es dennoch mein Ahnenland, / war meine Heimat auf Erden]. — T e x t e v. ~ u. Abb. seiner Gemälde. In: B r u n o G. Ferrini: Guida al Chiaro M o n d o : Elisarion,

KupfFer M o n t e Verita = W e g w e i s e r zur Klarwelt, Massagno 2001 [ital. u. dt.]. HRSG. : Lieblingminne und Freundesliebe in der Weltliteratur. Eine Sammlung mit einer ethischpolitischen Einleitung, Berlin-Neurahnsdorf/ Eberswalde 1900; N a c h d r . u. V o r w . v. Marita Keilson-Lauritz, Berlin 1995 (Bibliothek rosa W i n k e l 11). - ~ mit Eduard v. M a y e r : Lebenswerte. Sammlung illustrierter ethischer Essays. 5 Η . , Jena 1907 [Inh. —>• E. v. M a y e r ] .

802

Realschule Libau (K). Bis 1896 C h e f r e d a k t e u r des Libauer Tagebl. In St. Petersburg Lehrer f ü r Deutsch an den Spezialklassen des SmolnaInstituts u. D o z e n t an h ö h e r e n Lehrkursen, oo (2) 2 5 . 1 0 . 1 9 0 1 in Segewold H e l e n e StahlSchroeder, T o c h t e r v. Karl Adolf StahlSchroeder u. Emilie Zelinski; T o c h t e r : Benita ( 1 9 0 3 - 1 9 4 0 ) . 1 9 1 6 - 1 9 1 8 D e k a n der dt. Abt. des Smolna-Instituts. R e i s e n nach Lappland, Asien u. Afrika. 1 8 9 7 - 1 8 9 9 Mitarb. des P e tersburger Herold, Jan. bis Mai 1919 D i r e k t o r L I T E R A T U R : Ε. A. V. Mayer: Der Klarismus — das Geisteswerk eines Balten. In: D M R 1, 1912, 5 5 4 - des Stadtgym. in R i g a (L) u. D o z e n t an der 558. - Die Persönlichkeit, Frankfurt/M 1914, Volksuniv., 1919 — 1932 O b e r l e h r e r a m L o 3 5 3 - 3 6 0 . - Guenther 1916, 268. - Die Weihe- m o n o s s o w - G y m . in R i g a . 1932 Pensionierung stätte Eisenach 1926. - Behrsing 1928, 106. - u. 1940 U m s i e d l u n g ins dt. besetzte pol. G e Westermanns Monatshefte 150, 1931, 486, 489. - biet v. Lodz. Hradetzky 1931. - Kürschner Lit.-Kal. 1932. - K. Ein Matter: „Klare Kunde". Zum sechzigsten Geburts- W E R K E : Artamon Sergej ewitsch Matwejew. tag des Künstlers ~ (20. Febr. 1932). In: Zum Politiker des vorpetrinischen Rußland. In: B M 32, 1885, S. 6 9 7 - 7 1 5 u. 7 1 9 - 7 3 2 . - Mein Vater Edelmenschen! 3, 1932, 2 7 - 2 8 . — Eduard A. v. Mayer: der bait. Künder des Lichts. In: Ostdt. und seine Brüder. Erinnerungen aus der Jugendzeit. Monatshefte, Berlin/Danzig, April 1934, Sonder- I n : D M R 3 (BM Jg. 56), 1914, S. 4 4 9 - 4 6 3 ; druck. ~ und sein Werk im Urteil der Presse. — V. w i e d e r in: Alexander Eggers (Hrsg.): Baltische Monotti: Bellinzona 1940. — Eduard von Mayer: Lebenserinnerungen, H e i l b r o n n 1926, S. 67 — Idee und Leistung eines Lebenswerkes. Zur Ver86. — Musterstücke aus deutschen Klassikern, 2 tiefung in das Sanctuarium Artis Elisarion, MinusioLocarno 1948. - Rev.Zt. 8.5.1934. - Ostdt. M o - Tie. R i g a 1923 [Tl. 1: Vom Nibelungenlied bis Goethe; Tl. 2 : Von Goethe bis zur Gegenwart]. natshefte, Berlin 1934, April. - Nekro. in: BaltRds 3, 1942 Nr. 2, 5 - 6 . - Adelhenn 1947, 1, 229. - Livländische Liebe. Eine Geschichte aus versinTheater-Lex. 2, 1960, 1136. - Vollmer 1961. - kender Zeit, 2. Aufl. R i g a 1930; 3. Aufl. Kosch. - DBBL 1970. - Jb.d.balt.Dtt. 1972, 8 4 - ebd. 1930 (Universalbibliothek, R . b i b l i o t h e k 89. - Erik Thomson: ~ - Maler, Dichter, Philo- der „ R i g a am Sonntag", Bd. 22). soph. Sein bait. Nachlaß in Lüneburg. In: KK 131, L I T E R A T U R : Alb.Acad. 1889. - Alb.Est. 1939, 1976. 1972, 1 7 - 18. - E. Hieronimus: hrsg. v. d. - Redlich 1989. - BaBA 189, 139 - 141. - Kosch. Kunsthalle Basel, 1979. - Hagen 1983. - Redlich 1989. - DBA II 775, 3 - 10. - BaBA 189, 76 - 81. — Graziano Mandozzi: Elisarion: un santuario per il Kursell, Otto Konstantin Gottlieb von clarismo, Minusio-Locarno 1996 [Bibl.J. * 27. (j. 15.) 11.1884 St. Petersburg, t 3 0 . 8 . 1967 M ü n c h e n ; Vater: W o l d e m a r J a k o b v. K. KupfFer, Karl Gustav ( 1 8 4 9 - 1 9 1 5 ) , Akzisebeamter (Zollbeamter) in * 1 9 . 3 . 1 8 6 0 Past. M a r i e n b u r g (L), f 15.1. Ε (Geschl. erstmals 1422 als Vasallen des D t . 1941 Litzmannstadt ( 1 9 3 9 - 1 9 4 5 w ä h r e n d der O r d e n s in Κ bezeugt, dann in L u. E ) ; M u t t e r : Besatzung dt. N a m e v. Lodz, Polen); Vater: Luise W i l h e l m i n e Amalie, geb. Stolzenburg (* 1857 St. Petersburg) (Farn, stammte urspr. aus Gustav Heinrich Christian Kuppfer, Pastor u. Propst v o n M a r i e n b u r g (L) 1 8 4 7 - 1 8 6 9 ; Königsberg). M u t t e r : J a k o b i n e Marie, geb. Stahl-Schroeder. In W e s e n b e r g (E) aufgewachsen, 1897 — 1900 D o r p a t e r G y m . , 1 8 7 8 - 1 8 8 5 S t u d i u m der Nikolaigym. u. bis 1903 Petri-Realschule in Philol. an der U n i v . D o r p a t . 1 8 8 0 - 1 8 8 1 Reval, 1 9 0 3 - 1 9 0 5 S t u d i u m der IngenieurHauslehrer in Kiew, 1885 Lehrer am P r o g y m . wiss. am P o l y t e c h n i k u m R i g a (L), gehörte in Walk (L). oo (1) 2 0 . 8 . 1 8 8 6 in T r e p p e n h o f dort der Korporation R u b o n i a an, 1905 — 1906 (L) Karola Stahl-Schroeder, T o c h t e r des Architekturstudium in Dresden, 1906—1907 Gutsbesitzers W i l h e l m Stahl-Schroeder u. Al- private Malstudien i m Atelier v. J o h a n n Walter w i n e K u s c h k e ; K i n d e r : Erich ( 1 8 8 6 - 1 9 1 9 ) ; Kurau. oo 25. (j. 12.) 8.1908 Julie Elisabeth W o l f g a n g ( 1 8 8 9 - 1 9 4 6 ) ; Margarethe ( 1 8 9 2 - Wencelides (* 1887 St. Petersburg, f 1961). 1919). Bis 1895 O b e r l e h r e r der Gesch. an der 1907 — 1908 in der Zeichenklasse b. H u g o v.

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Kyber

Habermann in M ü n c h e n , 1 9 0 8 — 1 9 0 9 in der Brüderschaft v. Mai 1 9 5 2 - A u g . 19661 · ~ FräuMeisterklasse v. Franz von Stuck, bis 1911 an lein Marie Volck zu Dank und Ehren. I n : B B 1 (219), 1967, S. 7. — Karikaturen, Radierungen, der Akad. der Bildenden Künste in M ü n c h e n , Lsch., Portraits; Hrsg. zahlr. politisch-karikalebte dann als freischaffender Maler in M ü n chen. ~ meldete sich im Aug. 1914 auf einer turistischer Schriften. Porträtreise in Ε freiwillig b. Offizierskurs am L I T E R A T U R : Alb.Polytechn. 1912. — A. Behrsing: kais. Pagenkorps, absolvierte diesen 1915 als Bait. Künstler in München. 1. R o l f von HoerIn: D M R 2, 1913, 8 8 7 - 8 9 8 u. Unterleutnant u. erhielt eine Kommandierung schelmann. 2. 973 982. Kunstbig. d. Rig.Tgbl. 1914, 7 f. - C. zu dem in R e v a l stationierten Pionierbataillon. Meissner, in: Ostdt. Monatshefte, Berlin 1921, N a c h der Besetzung Estlands 1 9 1 8 R ü c k k e h r 2 9 5 - 9 8 . - L. v. Kügelgen in: Rev. Bote 1923, nach M ü n c h e n , war freier Illustrator u. Maler; Nr. 75. - Μ. A. v. der Ropp: Bait. Künstler im engagierte sich politisch b. den nationalen Reich. In: Jb.d.balt.Dtt. 1927, 146 ff. - HorkenR e c h t e n , 1 9 2 2 Beitritt in die nationalsozialisbach, C. (Hrsg.): Das Dt. Reich von 1918 bis heute; tische Bewegung, u m sich den Belangen der Jg 1933. - Wer ist's 1935. - GH Est 1, 131. Thieme/Becker 1950, 22, 131 f. - G. v. Dolgow: bait. Landsleute widmen zu können, seit J u n i BB 1954, Nr. 11, 6. - Vollmer 1961, 3, 1956. - N. 1 9 2 3 ,,Wart", d.h. Inhaber des führenden von Grote: ~ 80Jahre. In: B B 12 (194), 1964, S. 7. Amts des Verbands der Ortsgründer, der sich - Harald von Rautenfeld: ~ f- In: B B 9 (227), 1 9 2 9 als Baltische Brüderschaft konstituierte, 1967, S. 9 [Nekro.J. - Nekro. in: NachrichtenVorsitzender des Gaues Bayern des Baltenbl. 9/4, 1967, 19. - Stockhorst 1967. - D B B L 1970. - Helb, W . : Album Rubonorum 1 8 7 5 verbandes. Anfang 1 9 3 2 Zeichenlehrer an der 1972 (1972). - Hagen 1983. - Erik Thomson: Städtischen Kunstschule in Berlin u. 1 9 3 3 o. Baltische Gedenktage. In: Jb.d.balt.Dtt. 31/1984 Prof. an der staatlichen Hochschule für freie u. (1983), 181 - 185. - Anders 1988. - DBA II 775, angewandte Kunst sowie dann Kunstreferent 171 - 177. - BaBA 190, 141 - 154. im Reichsministerium für Wiss., Erziehung u. Kyber, Manfred Karl Volksbildung, weiterhin Prof. an der H o c h schule, Ministerialrat u. Leiter d. Kulturabt. * 1.3. (j. 18.2.) 1 8 8 0 R i g a (L), f 1 0 . 3 . 1 9 3 3 des Reichsministeriums, Anfang 1 9 4 4 D i r e k Löwenstein ( N o r d - W ü r t t e m b e r g b. Heiltor der Staatlichen Hochschule für bildende b r o n n ) ; Vater: Viktor K . aus Paltemal (L; Künste, 1 9 4 4 auch Senator der Preuß. Akad. 1 8 4 1 - 1 9 0 2 ) , der das Gut am 1 1 . 4 . 1 8 8 0 erder Künste. I m S o m m e r 1 9 4 4 nach Luisenwarb (Farn, urspr. aus Zwickau); Mutter: höhe (Niederschlesien) evakuiert, auf der Olga, geb. B a e h r ( 1 8 4 8 - 1 9 3 9 ) , T o c h t e r d. Flucht 1 9 4 5 in dem namhaften O r t für B a u Malers J o h a n n Carl Ulrich B . ( 1 8 0 1 - 1 8 6 9 wesen, Blankenburg (Harz), v. der SowjetarDresden). m e e im Sept. 1 9 4 5 verhaftet, bis 1 9 5 0 in G e Verbrachte seine Kindheit auf dem Gut Palfängnissen u. Gefangenenlager Mühlberg u. temal b. R i g a , Gym. in R i g a u. St. Petersburg, Buchenwald. Dann in Oberkollbach (Nordverließ die Schule ohne Abitur, weil es wegen baden b. Calw), danach in M ü n c h e n . seiner Heineverehrung zw. ihm u. dem W E R K E : Revolutionäre Zeitgenossen. Vierzig KaSchulleiter zu einem Zerwürfnis kam. Studirikaturen in Orginallithographie in 2 Folgen, u m nur als H ö r e r wegen des fehlenden A b M ü n c h e n 1 9 1 9 [Grafik-Kat.]. - Von edlem schlusses der Philos. 1 8 9 8 - 1 9 0 0 in St. PetersKünstlertum. Alexander Stromberg in memoriam. burg, 1 9 0 0 - 1 9 0 2 in Leipzig, Abbruch des In: B B 11 (97), 1956, S. 7. - Siegfried von Sivers Studiums, Bekanntschaft mit dem Maler M a x in memoriam. I n : Big. B B 2 (100), 1957, S. 15. Klinger, den Schriftstellern Η . H . Ewers u. — Kunsterziehung oder „Man kann ruhig darüber Ernst v. W o l z o g e n (1855 — 1 9 3 4 ) ; ~ schrieb für sprechen". I n : Jb.d.balt.Dtt. 1958, S. 9 2 ff. - Bis Ewers Wandertruppe u. einige Kinder- u. in die letzte Freiheit. Ernst Baron Maydell zum Uberbrettl-Lieder für Wolzogens Bunte B ü h n e in Berlin. 1902 zog er mit der fast Gedenken. In: B B 2 (148), 1961, S. 9 [Nekro.]. Gerlach, geb. — Begegnungen mit Esten und Russen. I n : W i s - 18 Jahre älteren Elisabeth W i n t z e r ( * 1862, o c O t t o Gerlach, f 1905, tinghausen 1993, S. 3 0 2 - 3 4 2 [verf. 1965 Maler in Leipzig) als freischaffender Schriftu . d . T . : Erinnerungen; über den R e v o l u t i o n s ausbruch in R e v a l ; ähnlichen Inhalts ist der steller nach Berlin, w o E . Wintzer 1 9 0 6 u. 1907 einige Ge. v. ~ vertonte; T r e n n u n g nach erhaltene Bericht über die Auflösung der Baltischen

Kyber 5 Jahren, 1 außereheliche T o c h t e r , die 1 9 2 2 adoptiert wurde. Lektor u. R e d a k t e u r am D t . Verlagshaus Vita in Berlin, Aufenthalt in L. oo 1 0 . 7 . 1 9 0 9 in Alt-Wohlfahrt (L) Elisabeth B o l t h o v. H o h e n b a c h ( * 2 5 . 1 . 1 8 8 2 Gut AltWohlfahrt [L]), bekannte Malerin v. Lsch.- u. Tierbildern (Geschl. B o l t h o seit dem 16. J h . in R i g a bezeugt, 1 6 6 2 Annahme des Doppelnamens, 1 7 8 0 Matrikel). Ab 1 9 1 5 im Vorstand des Berliner Tierschutzvereins. D u r c h die erste B e g e g n u n g mit R u d o l f Steiner 1911 Mitgl. fur einige Jahre der Anthroposophischen Ges., Herbst 1 9 1 8 bis S o m m e r 1 9 1 9 B e s u c h der bait., ν. Bolschewiken dominierten Heimat, insbes. R i g a , dort Leiter der D t . Volksbühne u. des neugegrün. Kabaretts „Marabu" in R i g a . S o m m e r 1 9 1 9 Kuraufenthalt in der Schweiz, 1 9 1 9 - 1 9 2 1 in M ü n c h e n . 1 9 2 1 1 9 2 3 Tätigkeit in Stuttgart, dort Verlagsschriftleiter der Verlagsges. U n i o n u. Schauspielkritiker für den „Kunstführer" u. T h e a terkritiker am „Schwäbischen M e r k u r " , sowie Vortr. an der Volkshochschule. 1 9 2 2 dt. Staatsbürgerschaft. A b 1 9 2 3 freier Schriftsteller in Löwenstein b. Heilbronn. 1 9 3 0 W e l t tierschutz-Preis v o m „Bureau International Humanitaire Z o o p h i l e " in Genf. Z u r Erinn. an ~ wurde am 1 0 . 3 . 1 9 6 8 im Rathausanbau zu Löwenstein b. Heilbronn ein ManfredKyber-Zimmer eröffnet. 1977 wurde in Carlsberg in der Pfalz der „Manfred-KyberAktionskreis" gegrün., dessen Ehrenpräsidentin seine W i t w e war. ~ war entscheidend geistig v. R u d o l f Steiner geprägt u. Anhänger eines „Christentums des Grals". E r beabsichtigte die Wiedererweckung der übersinnlichen Weltanschauung der alten Hochkulturen, die für ihn ein positives Gegengewicht zur m o dernen Zivilisation bildete; als überzeugter Pazifist strebte er eine brüderliche Einstellung gegenüber Tieren an. Seine Tiere, mit H u m o r u. feiner Sat. dargestellt, haben oft menschliche Züge, u m ihre Leiden in Folge der Lieblosigkeit der Menschen besser zum Ausdruck bringen zu können, daher war er Vegetarier u. Gegner d. Vivisektion (Tierversuche); sein Lieblingstier war die Katze; a. d. reichhaltigen Nachlaß wurde eine Slg. zsgst., die sein W i r ken als Tierfreund u. Schriftsteller bezeugt. In Hinsicht auf die Heimatverbundenheit und den Heimatverlust erklärt Elisabeth K y b e r - v o n B o l t h o gleichsam auch für „Wir können nur durch geistige Orientierung, in Liebe zu

804 M e n s c h und T i e r und in tiefer Ehrfurcht vor dem dreieinigen Gott und seinen Naturgesetzen ein neues M e n s c h e n t u m schaffen. Unsere wirkliche Heimat müssen wir nicht auf der Erde suchen, sie ist nur eine Durchgangsstation, auf der wir viel zu lernen haben, u m uns zu Ebenbildern Gottes zu entwickeln. Unsere wirkliche Heimat ist die geistige W e l t . " (In: T h o m s o n 1 9 6 4 , S. 135). Feundschaft mit Margarethe v o n Wrangell, in Löwenstein b e findet sich ein Kybermuseum. NACHLASS: D L A Marbach; Denecke-Brandis 206. Gedichte, Leipzig 1 9 0 2 [davon 55 Ge. aufgenommen in: Der Schmied vom Eiland, 1 9 0 8 J . — Drei Waldmärchen, Leipzig; Berlin 1 9 0 3 . — Cceur-As. Roman, Berlin 1 9 0 5 [aufg e n o m m e n in Im Gang der Uhr, 1 9 2 2 ] . — Meister Mathias. Dramatisches Gedicht, B e r l i n Charlottenburg 1 9 0 6 ; 2. Aufl. Leipzig; Stuttgart 1 9 2 3 [UA Kgl. Schauspielhaus Berlin 2 5 . 3 . 1 9 0 8 ] . — Das gläserne Fräulein. In: H e i matstimmen 2, 1 9 0 6 , S. 2 4 8 [G.J. - Kellermärchen. In: Heimatstimmen 2, 1 9 0 6 , S. 3 0 8 — 3 1 5 . — In: Heimatstimmen 3, 1 9 0 8 : In der Föhrde, S. 1 8 2 ; Die Nixe von Skagen, S. 1 8 2 . 1 8 4 [Ge.]; Halbmast geflaggt. Eine nordische Geschichte, S. 3 5 5 - 3 6 7 . — Nordische Geschichten, R i g a 1 9 0 9 ; N . F . u . d . T . : Halbmast geflaggt. Nordische Geschichten, Stuttgart; Heilbronn 1921 [enth. E n . : Sein Kind; Sutfonie Royale; Kaminfeuer; Eisgang; Karriere; Halbmast geflaggt; Stuttgart um 1 9 2 3 ; ebd. 1 9 2 4 ; Leipzig u m 1924. — Der Schmied vom Eiland. Gedichte, l . u . 2 . Aufl. Berlin-Charlottenburg 1 9 0 8 [122 G e ; davon 55 a.d. Ausg. der Ge. v. 1 9 0 2 ] ; ebd. 1 9 0 9 ; 3. u. 4. Tsd. Stuttgart; Heilbronn 1 9 2 2 ; Leipzig 1922. — Unter Tieren, B e r l i n Charlottenburg 1 9 1 2 [En.; allegorisch, h u morvoll-kritisch werden die menschlichen Schwächen u. soziale Zustände i m Spiegelbild der Tierwelt beleuchtet; mehrere 1 0 0 0 0 0 E x . u. Aufnahme in Schulbüchern]; B d . 1, 8. u. 9. Tsd. ebd. 1 9 1 2 ; ebd. 1 9 1 6 ; ebd. 1 9 1 8 ; ebd. 1 9 2 1 ; 6 1 . - 7 0 . Tsd. ebd. 1 9 2 4 , 7 1 . - 8 0 . Tsd. ebd. 1 9 2 5 ; m. V e r l . : Darmstadt 1 9 1 8 (Ernst-Ludwig-Presse 2 5 ) ; B d . 2 Stuttgart 1 9 2 6 ; ebd. 1 9 2 7 ; 2 B d e . Leipzig 1 9 2 8 ; N e u ausg. mit 6 Bildern v. Else W e n z - V i e t o r , 2 Bde. Leipzig 1 9 3 0 - 1 9 3 2 ; ebd. 1 9 3 4 ; Oslo 1 9 4 3 (Weihnachtsgabe des Reichskommissars für die besetzten norw. Gebiete an die T r u p WERKE:

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pen im Norden 1943) [aufgenommen in: M ü n c h e n 1 9 2 7 [Übers, ins Holländische, D e n Gesammelte Tiergeschichten, 1 9 3 1 ; Ubers, ins Haag 1 9 8 5 ] . — Der Königsgaukler. Ein indisches Niederl., Amsterdam 1 9 3 4 ; ebd. 1 9 5 3 ; ins Märchen (III. Joseph Buchty), 1 . - 5 . Tsd. FreiLett., R i g a 1 9 4 3 ; Ausz. übers, ins E n g l . , N e w s i n g / M ü n c h e n 1921 (Neue M ä r c h e n - B ü c h e r Y o r k u.a. 1961; ebd. 1 9 6 7 ] ; Ausz. u . d . T .-.Das 4); Leipzig 1 9 2 4 ; 6 . - 1 0 . Tsd. Heilbronn 1 9 2 5 ; Land der Verheißung, Heppenheim um 1 9 2 9 Liz.ausg. 1 1 . - 1 5 . Tsd. M ü n c h e n 1 9 4 9 ; 5. (Die neue Erde 1); Kassel-Wilhelmshöhe 1 9 4 6 Aufl. 1 9 . - 2 1 . Tsd. M ü n c h e n ; Engelberg/ (Friedensbücher 3 ) ; Liz.ausg. Fr.i.Br. 1 9 9 5 Schweiz 1977; 6. Aufl. 2 2 . - 2 8 . Tsd. (Hyperion-Bücherei); u . d . T . : „La Vernia". ebd. 1 9 8 0 ; 7. Aufl. ebd. 1 9 8 3 ; 8. Aufl. Das Land der Verheißung, mit Bildern v. Ingeebd. 1987 (Geschenkbändchen, kleine K o s t borg Zotz, hrsg. v. Dieter Chr. Schmidt, barkeiten, die Freude bereiten); 9. Aufl. E r Gengenbach 1 9 9 8 [ U T ] ; m . d . U . : Ein franzisgolding 1 9 9 1 ; 10. Aufl. ebd. 1 9 9 3 ; Liz.ausg. kanischer Weg zur Heilung der Erde, Liz.ausg. Fr.i.Br. 1985 (Hyperion-Bücherei); 11. Aufl. Oberstaufen 2001 [Ubers, ins Holländische, Hammelburg 1996 (Geschenkbändchen) D e n Haag 1 9 8 2 ] , - In: D M R 2, 1 9 1 3 : Das [Ubers, ins Holländische, D e n Haag 1 9 8 3 ] . — Märchen; Vorfrühling·, Hinterm Gartenzaun, S. Grotesken, Heilbronn; Stuttgart 1 9 2 2 ; ebd. u m 4 0 8 [Ge.]; Basilius Mummelpelz und Hieronymus 1 9 2 5 ; Stuttgart 1 9 2 9 ; Dreieich 1 9 8 2 ; Ausz. Kragenpeter, S. 4 4 2 — 4 4 4 ; Das Tagwerk vor a.d. Ausg. 1 9 2 2 u . d . T . : Träume. In: T h o m s o n Sonnenaufgang, S. 9 4 8 — 9 5 0 . — Drei Mysterien: 1970, S. 8 3 - 8 9 . - Im Gang der Uhr. 2 Novellen, Der Stern von Juda. Die neunte Stunde. Der Kelch 1 . - 7 . Aufl. Stuttgart 1 9 2 2 [enth. wieder: Coeurvon Avalon, Berlin-Charlottenburg 1 9 1 3 ; 2. As, 1 9 0 5 ] . - Stilles Land, Leipzig; Zürich Aufl. Leipzig; Zürich 1 9 2 1 ; 3. Aufl. Heil1 9 2 2 ; Heilbronn 1 9 2 3 ; 2. Aufl. ebd. 1 9 2 4 ; bronn 1921; Leipzig u m 1 9 3 5 ; Privatnachdr. Berlin 1 9 2 5 ; Stuttgart; Heilbronn 1942 [35 Gerlingen 1 9 7 6 [nicht i m Buchhandel]; G e . ] . — Einführung in das Gesamtgebiet des OkDarmstadt 1 9 8 7 (Symbolon) [ U A Landeskultismus vom Altertum his zur Gegenwart, 1 . - 4 . theater Stuttgart; R e v a l 1 9 2 5 ] . - Genius astri. Aufl. Stuttgart u.a. 1 9 2 3 ; Dreieich 1 9 8 5 Dreiundreißig Dichtungen, 1.-3. Tsd. Berlin (Symbolon); 2. Aufl. ebd. 1 9 8 7 ; M ü n c h e n 1 9 1 8 [Wdg. an R u d o l f Steiner]; 4 . - 5 . Tsd. 1 9 9 0 ; Liz.ausg. hrsg. u. V o r w . v. Peter Orban, Leipzig; Zürich 1 9 2 2 ; Stuttgart 1 9 2 2 ; 6 . - 8 . Wiesbaden 1 9 9 4 ; Hamburg 2 0 0 5 ; veränd. Tsd. M ü n c h e n ; E n g e l b e r g / S c h w e i z 1960; Neuaufl. Berlin 2 0 0 6 . — Küstenfeuer. Drama, m . d . U . : Vierunddreißig Dichtungen, 3. Aufl. 9 . Stuttgart; Heilbronn 1923. — In: Baltisches 11. Tsd. ebd. 1 9 7 7 ( D r e i - E i c h e n - G e s c h e n k Dichterbrevier 1 9 2 4 : Tanzlied, S. 7 3 ; Das bändchen); 4. Aufl. 1 2 . - 1 7 . Tsd. ebd. 1 9 8 2 ; 5. Engellied, S. 7 3 - 7 4 [Ge.]. - Tierschutz und Aufl. 1 8 . - 2 3 . Tsd. ebd. 1987 (GeschenkbändKultur, Stuttgart; Heilbronn 1 9 2 5 ; neue, chen, kleine Kostbarkeiten, die Freude bereidurchges. u. erw. Aufl. Leipzig; Zürich 1 9 2 9 ; ten); 7. Aufl. Hammelburg 1 9 9 6 [Ubers, ins mit V o r w . v. A. Grasmüller [Präsident d. dt. E n g l . , London, N e w Y o r k 1 9 7 7 ; ins HollänTierschutzbundes], 1 . - 5 . Tsd. Hopferau 1 9 8 2 dische, D e n Haag 1 9 8 7 ] , - Das wandernde (Gesundheits-Ratgeber 3). mit H. H a m e l ; Seelchen. Der Tod und das kleine Mädchen. 2 J . Siebe: Das Pantoffelmännchen und anderes. Ein Märchenspiele, Heilbronn; Leipzig; Stuttgart Märchen-Bilderbuch (111. K . Mühlmeister; E . 1 9 2 0 ; 3. u. 4. Tsd. ebd. 1 9 2 3 [UA Stadttheater Kutzer; H . Stockmann), Stuttgart u.a. 1 9 2 6 R o s t o c k 1 9 2 2 ] ; Neuausg. u . d . T . : Der Tod und (Märchen-Bilderbücher des Union-Verl., das kleine Mädchen. Ein Märchenspiel in zivei Union-Jugenbiicherei); Mk Braunschweig Szenen, W i e n um 1 9 2 5 [masch.]. - Märchen, 2 0 0 2 ; ~ mit G. Holz; S. R e i n h e i m e r ; F. v. 1.-5. Tsd. Stuttgart; Heilbronn 1 9 2 0 ; 6 . - 1 0 . Ostini u . d . T . : Das Pantoffelmännchen und andere Tsd. ebd. 1921 (mit Kunstbll. nach Zeichn. v. Märchen, ebd. u m 1 9 3 7 ; ebd. u m 1 9 4 0 ; mit Oswald Poetzelberger); 11.-20. Tsd. Bildern v. M o n i k a Laimgruber Z ü r i c h ; Stuttebd. 1 9 2 2 ; 2 1 . - 2 5 . Tsd. ebd. 1 9 2 2 ; 3 0 . - 3 5 . gart 1971 [Ubers, ins Engl., L o n d o n 1 9 7 2 ; ins Tsd. Leipzig 1928-1930; ebd. 1 9 3 2 ; Holländische, R o t t e r d a m 1 9 7 5 ; D e n Haag ebd. 1 9 4 0 (mit 6 Bildern v. A. Lachmann1 9 7 9 ] , - In: Frey 1 9 2 6 : Vorfrühling, S. 5 1 ; Der Pluhofsky) [Ubers, ins Engl., L o n d o n 1 9 3 6 ] ; große Augenblick, S. 51 — 5 3 ; Tibet, S. 5 4 — 5 6 ; Ausz. u.d.T.: Der kleine Wurzelprofessor Die Katze des Propheten, S. 5 7 ; Die Postkutsche, (Holzschnitte Annemarie Landenberger), S. 8 0 - 8 5 . - Der Mausball und andere Tiermär-

Kyber chen (111. Karl Mühlmeister), Stuttgart 1 9 2 7 ; ebd. 1 9 3 6 ; ebd. 1 9 4 0 ; 2 1 . - 3 0 . Tsd. ebd. 1 9 4 4 ; Zürich 1 9 6 8 . - Puppenspiel. Neue Märchen, 1.10. Tsd. Leipzig; Zürich 1 9 2 8 ; neue Ausg. mit 6 Bildern v. A. Lachmann-Pluchofsky ebd. 1932 [aufgenommen in: Gesammelte Märchcn, 1 9 2 8 ] ; Volksausg. ebd. 1 9 3 5 . - Gesammelte Märchen, Leipzig 1 9 2 8 [Neuaufl. v. Der Königsgaukler 1 9 2 1 ; Märchen 1921; Puppenspiel, 1 9 2 8 J ; ebd. 1 9 3 5 ; Liz.ausg. Hamburg 1 9 4 9 ; ebd. 1 9 5 3 ; 1 1 . - 1 3 . Tsd. ebd. 1 9 6 0 ; 1 4 . 16. Tsd. ebd. 1 9 6 3 ; 5. Aufl. 1 7 . - 1 9 . Tsd. ebd. 1966. — Die drei Lichter der kleinen Veronika. Der Roman einer Kinderseele in dieser und jener Welt, 1 . - 1 0 . Tsd. Leipzig 1 9 2 9 ; 1 1 . - 1 2 . Tsd. ebd. 1 9 3 3 ; 1 6 . - 2 0 . Tsd. ebd. 1 9 3 5 ; m. Verl.: einm. Liz.ausg. B a d Harzburg 1 9 4 8 ; Liz. ausg. 1 . - 1 0 . Tsd. M ü n c h e n 1 9 5 2 ; 1 6 . - 2 0 . Tsd. Engelberg/Schweiz; München 1973; 7. Aufl. 2 1 . - 2 5 . Tsd. ebd. 1 9 7 9 ; 8. Aufl. 2 6 . - 3 5 . Tsd. ebd. 1 9 8 1 ; 9. Aufl. ebd. 1 9 8 3 ; 10. Aufl. ebd. 1987; 11. Aufl. Ergolding 1 9 9 3 ; genehmigte ungek. Tb.Ausg., M ü n c h e n 1984 ( H e y n e - B ü c h e r 1, all. R e i h e T B 6 4 4 6 ) ; 2. Aufl. ebd. 1 9 8 5 ; 4. u. 5. Aufl. ebd. 1 9 8 6 ; 6 . - 7 . Aufl. ebd. 1987; 8. Aufl. ebd. 1 9 8 8 ; 9. u. 10. Aufl. ebd. 1 9 8 9 ; 11. Aufl. ebd. 1 9 9 0 ; 13. Aufl. ebd. 1991; 1 4 . - 1 6 . Aufl. ebd. 1 9 9 2 ; 17. u. 18. Aufl. ebd. 1 9 9 3 ; 19. u. 20. Aufl. ebd. 1 9 9 4 ; 21. Aufl. ebd. 1 9 9 5 ; 2 2 . Aufl. ebd. 1 9 9 6 ; Berlin 2 0 0 2 (Ullstein 2 5 4 3 3 ) ; m. III. v. Sulamith Wülfing Grafing 2 0 0 3 ; T b - A u s g . M ü n chen 2 0 0 5 ; als H ö r b u c h Hamburg 2 0 0 5 [5 T i e . ; Ubers, ins Holländische, Amsterdam 1 9 3 3 ; ebd. 1 9 4 0 ; ebd. 1 9 4 9 ; D e n Haag, 1 9 9 2 ; ins T s c h . , Praha 1934; ebd. 1 9 9 7 ; ins S c h w e d . , Järna 2 0 0 3 ; ins Est., Tartu 2 0 0 4 ; vgl. Peter O r b a n : Verborgene Wirklichkeit. Eine Einfuhrung in das esoterische D e n k e n . Darmstadt 2 0 0 5 (Schirner-Tb. 6 7 4 6 3 ) [anhand seines fantastischen M . Die drei Lichter der kleinen Veronika zeigt er beispielhaft auf, wie sich die esoterische Weltsicht v. der exoterischen unterscheidet]. - Haus der Schatten, Garten der Geister. Aus meinem Leben. In: M ü n c h e n e r neueste Nachrichten 114, 2 7 . 4 . 1 9 3 0 , S. 1 - 2 . — Die mythologische Nacht. Heitere Geschichten, Leipzig 1 9 3 0 ; ebd. 1937 [Klapp.: „Dieses B u c h erschließt eine fröhliche und doch ernste W e l t , denn der D i c h t e r macht sich in herzgewinnender Art lustig über Prüderie, Philisterei und über j e n e Selbstsucht, die mit D u m m h e i t gepaart ist"; die Geschichten Der

806 Sittlichkeitsprozeß u. Der richtige Mieter a.d. Nachlaß]. — Gesammelte Tiergeschichten. Unter Tieren und neue Tiergeschichten, einm. Volksausg. Leipzig u.a. 1 9 3 0 [Neuaufl. des 1. B d . Unter Tieren, 1 9 1 2 u. B d . 2, 1 9 2 6 ] ; ebd. 1931; ebd. 1 9 3 4 ; ebd. 1 9 4 2 ; u . d . T . : Gesammelte Tiergeschichten, Sonderausg. Hamburg 1 9 4 8 ; Neuausg. ebd. 1 9 4 9 ; 4. Aufl. ebd. 1951; 3 1 . 40. Tsd. ebd. 1 9 5 2 ; 4 1 . - 6 0 . Tsd. ebd. 1 9 5 3 ; einm. ungek. Volksausg. ebd. 1 9 5 5 ; Liz.ausg. Neuaufl. ebd. 1 9 6 2 ; 157.-176. Tsd. ebd. 1 9 6 5 ; Liz.ausg. Berlin 1 9 5 3 [Ubers, ins D a n . , Frederiksberg 1 9 5 9 ; ins Engl., Fontwell 1 9 6 7 ; ins Holländische, D e n Haag 1 9 8 6 ] ; u . d . T . : Vier Tiergeschichten (Scherenschnitte v. Elisabeth Emmler), Sonderdr. Würzburg 1 9 6 5 ; Ausz.: Heldentum. In: B a l t R d s 4 (16)/2, 1953, S. 7. - Neues Menschentum. Betrachtungen in zwölfter Stunde, 1 . - 5 . Tsd. Leipzig 1931; Liz.ausg. 6 . - 1 0 . Tsd. M ü n c h e n 1 9 4 9 ; 8 . - 1 0 . Tsd. ebd. 1 9 6 0 ; vgl. dazu Erik T h o m s o n . In: Ostdt. Monatshefte 24, 5, 1 9 5 8 . Weihnachten der Tiere. M i t Geleitw. v. E . Kyber-v. B o l t h o . I n : Süddt. T i e r - u. Naturfreund, 4, 1933, Nr. 12, S. 2 [letzte Stellungnahme v. ~ zu Lebzeiten]. — Postum: In: R u f e über Grenzen 1 9 3 8 : Heimat, S. 1 1 6 ; Der große Augenblick, S. 1 1 7 - 1 1 8 . - Die leichtsinnige Maus. Fröhliche Tiergeschichten, Feldpostausg., 1. u. 2. Aufl. Gütersloh 1 9 4 3 (Kleine F e l d p o s t - R e i h e ) ; 3. Aufl. ebd. 1 9 4 4 [entnommen aus: Gesammelte Tiergeschichten], — Immer wieder und wieder. I n : B B 2 (16), 1950, S. 6 [G.]. — Ein einsam verschneites Haus. In: W i r Balten 1951, S. 3 7 3 [G.]. — Onkel Nuckel. In: Immergrün-Kalender, hrsg. v. Gottfried Berron (III. R o b e r t Eberwein), 1952, S. 4 4 - 5 5 . - Tiere sind auch Menschen (111. W . Feiten, Gütersloh 1 9 5 4 (Dein Leseheft 57). — Balduin Brummsei. In: In der Hängematte. Eine Jahresgabe der W e r k Z s . der H o e s c h W e r k e A G D o r t m u n d „ W e r k und W i r " für ihre Leser. W e i h n a c h t e n 1955, M ü n c h e n 1955, S. 1 0 5 - 1 0 8 [E.]. In: T h o m s o n 1 9 6 4 : Ewigkeit, S. 1 3 4 ; Genius astri, S. 1 3 5 - 1 3 6 [Ge.]. — Der große Augenblick. In: Gretl Voelter (Hrsg.): Das große B u c h der Tiergeschichten (III. Maria R e h m ) , Innsbruck; Frankfurt/M 1966, S. 1 3 4 - 1 3 6 . - Das gläserne Krönlein. N a c h einem M . v. (III. Fritz G. Wartenweiler), Zürich 1 9 6 7 . — Der Mausball. E i n Μ . v. ~ (III. Trudi Oberhänsli), Zürich 1 9 6 8 . — Das Manfred Kyber Buch. Tiergeschichten und Märchen, Liz.ausg. Sonderausg., 1 . - 1 0 .

807

Kyber

Tsd. Hamburg 1 9 6 9 ; 1 1 . - 1 8 . Tsd. ebd. 1 9 7 1 ; B ü c h e r 01, H e y n e allg. R e i h e 6 8 9 4 ) ; 2. Aufl. 3 3 . - 3 9 . Tsd. ebd. 1 9 7 1 ; 4 0 . - 4 5 . Tsd. R . b . H . ebd. 1 9 9 0 . — fosua Kragenknopf und Jesaja Kral1 9 7 8 ; 4 6 . - 5 3 . Tsd. ebd. 1 9 7 8 ; 5 4 . - 6 1 . Tsd. lenbein (III. Anja Harms), Oberursel/Ts. 1 9 8 8 ebd. 1 9 7 9 ; 6 2 . - 7 1 . Tsd. ebd. 1 9 8 0 ; 7 2 . - 8 0 . fenth. Der Oberaffe; Das patentierte Krokodil]. — Tsd. ebd. 1 9 8 2 ; 8 1 . - 9 0 . Tsd. ebd. 1 9 8 2 ; 9 1 . Basilius Mummelpelz und Hieronymus Kragenpe100. Tsd. ebd. 1 9 8 4 ; 101.-108. Tsd. ter. ~s Tiergeschichten für Kinder (III. Leo L e o n ebd. 1 9 8 5 ; 1 0 9 . - 1 1 5 . Tsd. ebd. 1 9 8 7 ; 1 3 4 . hard), Liz.ausg. R . b . H . 1988. - Der Oberaffe 138. Tsd. ebd. 1 9 9 1 ; 139.-143. Tsd. (III. Anja Harms), Oberursel/Ts. 1 9 8 8 fenth. ebd. 1 9 9 2 ; 1 4 4 . - 1 4 8 . Tsd. ebd. 1 9 9 3 ; 1 4 9 . u . a . : Josua Kragenknopf und Jesaja Krallenbein; 153. Tsd. ebd. 1 9 9 4 ; 1 5 4 . - 1 5 8 . Tsd. ebd. 1 9 9 6 Das patentierte Krokodil]. — Der Kongreß der [Ubers, ins Schwed., Solna 1 9 7 4 J ; Neuaufl. Regenwürmer. Tiergeschichten, Märchen und Grou . d . T . : Märchen und Tiergeschichten, K ö l n 2 0 0 6 ; tesken (III. R u t h Tesmar), hrsg. u. N a c h w . v. u . d . T . : Das große Manfred-Kyber-Buch, NeuR e i n h a r d Lehmann, Berlin 1 9 8 9 . — Tatzentupf Isenburg 2 0 0 6 . - Gottes Gäste. 10 ernste und und Muffelfell, M ü n c h e n 1992 (Phantom) [1 heiterste Tiergeschichten, ausgew. u. eingel. v. U . Tonkassette, Κ 7 9 4 3 ] . — Der GeneraloberhofGut (III. R o l a n d Thalmann), Privatdr. Stäfa; Zeremonienmeister. 3 Märchen für Kinder ab 4 Küsnacht 1970 (Weihnachtsbüchlein der Jahren, erzählt v. Ursula Abels, W i e n ; M ü n Buchdruckereien Stäfa A G und Küsnacht). — chen 1 9 9 5 (Phanton) [1 Tonkassette]. — Zahlr. Ambrosius Dauerspeck und Mariechen Knusperkorn Einzeltitel in Anth. unter Tieren (III. Jan Brychta), R . b . H . 1 9 7 3 ; H R S G . / B E A R B . : Jonathan Swift: Gullivers Reisen Liz.ausg. 2 1 . - 2 4 . Tsd. ebd. 1 9 7 5 ; 3 0 . - 3 4 . Tsd. in unbekannte Länder, für die reifere Jugend, bearb. ebd. 1 9 7 9 ; 3 5 . - 3 9 . Tsd. ebd. 1 9 8 1 ; 4 0 . - 4 3 . v. Karl Seifart (III. Jean Ignace Isidore GerardTsd. ebd. 1 9 8 3 ; 4 4 . - 4 6 . Tsd. ebd. 1 9 8 5 ; 4 7 . Grandville), neu durchges., ausgew. u. bearb 49. Tsd. ebd. 1 9 8 7 ; 5 0 . - 5 2 . Tsd. ebd. 1 9 9 0 ; v. Stuttgart u.a. 1 9 2 2 (Klass. Jugendbücher 5 3 . - 5 5 . Tsd. ebd. 1993. — In: Erik T h o m s o n des Union-Verlags; U n i o n - J u g e n d - B ü c h e r ) ; (Hrsg.): Ich erzähle euch alles, was am Oster2. Aufl. ebd. 1 9 3 3 ; 8. u. 9. Tsd. ebd. 1941 sonntag geschah, Buxheim/Allgäu um 1 9 7 9 : (Ausg. 1 9 4 3 ) ; Neuausg. mit Federzeichn. v. Golgatha, S. 2 1 ; Maria Magdalena, S. 2 2 [Ge.]. Alfred Seidel, 1 0 . - 1 4 . Tsd. ebd. 1 9 4 8 ; 1 5 . - 2 4 . Das patentierte Krokodil und andere TiergeschichTsd. ebd. 1 9 5 0 ; 2 5 . - 3 4 . Tsd. ebd. 1953. ten, R . b . H . 1 9 8 1 ; ebd. 1 9 8 2 ; ebd. 1 9 8 5 ; Zwölf Legenden des heiligen Franziskus von Assisi Oberursel 1 9 8 8 ; u . d . T . : Das patentierte Krokound seiner Brüder. Nach der Florentiner Handschrift dil. Gesammelte Tiergeschichten (III. v. Jan übers, v. G. Kern-Paparella. Für die Jugend ausBrychta), Liz.ausg. R . b . H . 1 9 8 8 ; ebd. 2 0 0 3 (rororo 2 3 4 5 2 ) . — Balduin Brummsei und andere gew. und bearb. von ~ (III. Leo Bauer), Stuttgart u.a. 1 9 2 2 (Klass. Jugendbücher des U n i o n Tiergeschichten, Liz.ausg. Berlin u.a. 1 9 8 3 ; ebd. 4. Aufl. ebd. 1 9 2 5 ; 6. Aufl. um 1 9 8 8 ; als Hörbuch u . d . T . : Balduin Verlags); Brummsei und 11 weitere Fabeln . Kinder lesen für ebd. 1931 [a.d. V o r w . „ M e h r denn j e Kinder und Envachsene, Hamburg; Pforzheim braucht unsere Zeit und mit ihr unsere J u g e n d 2 0 0 5 (Deutschland liest vor) [2 C D s ] . - Lups. den W e c k r u f des großen Heiligen von Assisi, I n : K K 5 0 3 , 1983, S. 1 7 - 1 8 [E.]. - Schloß denn nur die R ü c k k e h r zu seiner AnschauElmenor und andere Märchen (III. Roswitha ungsweise, zur Vergottung in Gott und zur Quadflieg), R.b.H. 1983; 16.-18. Tsd. Geschwisterschaft mit der Natur werden uns ebd. 1 9 8 5 ; 1 9 . - 2 2 . Tsd. ebd. 1 9 8 7 ; 2 3 . - 2 5 . eine neue Kultur bringen können, die einen Tsd. ebd. 1 9 8 9 (rororo 5 1 9 5 ) . - Tiergeschichten Ausweg aus dem chaotischen D e n k e n und und Märchen, bearb. für Deutsch als FremdFühlen einer wirren Gegenwart zeigt. ( . . . ) Ich sprache v. R . Quittek, Liz.ausg. Stuttgart 1987 habe aus der großen Zahl der i h m geweihten (Lesen leicht gemacht: B ) ; M ü n c h e n 1 9 9 0 ; Legenden für die J u g e n d diejenigen herausStuttgart 2 0 0 2 (Lesen leicht gemacht); ungek. gesucht, die, ohne allzu schwierige mystische elektronische Ressource, Hamburg 2 0 0 5 (Hör Erkenntnis vorauszusetzen, ein treffendes Bild gut Klassik) [2 C D s ] . - Die helle Nacht der seiner Persönlichkeit geben und in erster Linie mythologischen Gestalten. Geschichten aus einer die gottnahe Liebe des Heiligen von Assisi zu Welt, in der geheimnisvolle und groteske Dinge allen Geschöpfen zum Ausdruck bringen. V o n geschehen, Liz.ausg. M ü n c h e n 1987 (Heynei h m und seinen Brüdern handeln diese L e -

Kyber genden, aber nicht nur von seinen Brüdern unter den Menschen, sondern auch von seinen Brüdern unter den Tieren, dem W o l f von Agobhio, den zahmen Waldtauben, den Schwalben, denen er gepredigt, und allen Tieren, die er als Geschwister mit dem Zeichen des Kreuzes segnete. Diese stets von den Größten geübte und geheiligte Geschwisterschaft zu den Tieren und aller Natur, die nur von kleinen Geistern geschmäht und mißverstanden wird, in unserer J u g e n d wieder zu erwecken, war mir der leitende Gedanke bei dieser Auswahl der Legenden des Heiligen Franziskus von Assisi." S. 7 - 8 ] . — Ε. Τ. A. H o f f m a n n : Nußknacker und Mausekönig. Ein Märchen, für die J u g e n d neu durchges., m. 4 färb. Einschaltbildern v. Artur Scheiner, Stuttgart u.a. 1923; 2. Aufl. ebd. 1925; 3. Aufl. ebd. u m 1930; M k Braunschweig 2000.

808 wahres Menschentum. ~ - Zur 70. Wiederkehr seines Geburtstages. In: BB 2 (16), 1950, 5. Baltische Köpfe. In: BaltRds 4 (16)/2, 1953, 1. E. Kyber-von Boltho: ~s letzte Lebensjahre. In: BaltRds 4 (16)/3, 1953, 5 - 7 . - I. Günther: 1880-1933, Diss. Wien 1954. - Gertrud FlviggeKroenberg: ~ und sein Werk. In: BB 1, 1955, 29 35; wieder in: BH 1, 1955/56, S. 2 9 - 3 5 . - LexKJugLit 2, 295. — Erik Thomson: In: Tierwelt. Illustrierte Monatsschrift 5. Jg., 4, Wien 1960. Erna Jauer-Herliolz: Elisabeth Kyber von Boltho. Die Gefährtin des Dichters Jungholz 1960. Erik Thomson: Leben und Werk, Karlsruhe 1960 (Der Karlsruher Bote); 2. Aufl. ebd. 1966); dazu Besprechung in BB 2 (375), 1980, 9. - Erik Thomson: In: Deutsches Tierschutz-Jb., München 1961. — Elisabeth Kyber-von Boltho. In: Thomson 1964, 1 3 4 - 136. - BB 1968, Nr. 10, 7.

- K.-H. Dahn: Mensch außer der Reihe. Einführungsvortrag anläßlich der Eröffnung des Manfred-Kyber-Zimmers in Löwenstein am 10. März — Nachruhm. In: Hans R u e s c h : Nackte Herr- 1968, Heilbronn 1968. - Kosch. - DBBL 1970. Seher und scherin. Das Manifest gegen Tierversuche, a. d. A. Brieger: In zwölfter Stunde. Dichter, Pforzheim 1973. — K. Granzow: Ein Amerik. übers, v. Ursula v. Wiese, Liz.ausg. Freund der Menschen und der Tiere. Zum München 1984. 100. Geburtstag von In: KK 397/398, 1980, S. 1 4 - 1 5 . - Erik Thomson: 100 Jahre In: BB 2 U D E R S . : J . P. Taburno: Die Wahrheit über den (375), 1980, 7. - O G T 1980 u. 1983. - N D B 13. Krieg, Berlin 1905. - E. Thomson, In: Jb.d.balt.Dtt. 1983, 41 ff. V E R T O N U N O : Elisabeth Wintzer: Klein MaryKarl-Heinz Dähn: Ein Dichter und Kämpfer im ke. Ge. v. Für eine Singstimme mit B e ersten Drittel des 20. Jhs. Der Versuch eines Legleitung des Pianoforte. O p . 12, Berlin 1906. bensumrisses. In: Jb. für schwäbisch-fränkische — Elisabeth Wintzer: Sonntagskind. Ge. v. Geschichte, 30, 1983, 5 - 5 0 . - Gisela Ullrich: Für eine Singstimme mit Begleitung des Pia- „Fremd in die fremde Welt verbannt". Der Lyriker noforte. O p . 16, Berlin 1907. In: Jb. für schwäbisch-fränkische Geschichte, 30, LITERATUR: Geißler 1913. — A. v. Keußler: In: 1983, 51 — 58. — Erik Thomson: Tierfreund aus In: KK D M R 2, 1913, 4 0 2 - 4 1 6 . - Wer ist's? 9. dem Baltikum. Zum 50. Geburtstag von Ausg. 1928. - H. Günther: M.K. In: Eckart 6, 503, 1983, 16. - Albrecht/Dahlke 1984, 2/2, 391. 1930. - ReichsHb 1, 1930. - H. Franke: Μ. K. In: - Woldemar Ekkert: Im Dienste der Heimat. In: Kölner Zt., Nr. 147, 1933. - W. Wichmann: ~s HW 1, 1986, 277. - Anders 1988, 125 f. - Wilpert letzter Gang, Wingolfs-Bitter, 62.Jg., 1933. — 1988. - Redlich 1989. - Peter Götz: Dichter, Schneider 1935, 4 - 8. - Nekro 1936. - GH Liv 1, Tierschützer, Esoteriker, Kulturkritiker. In: Jb.d. 245. — G. v. Karger: Dichter und Tierfreund, balt.Dtt. 53/2006 (2005), 253 - 260. - DBA II 777, Leipzig 1937. — Erik Thomson: Ein Kämpfer um 7 4 - 7 9 . - BaBA 191, 4 0 0 - 4 0 6 .

809

La Coste L

La Coste, Friedrich August Christian

Deßhalb hat er auch eigentliche Erfolge nie zu verzeichnen gehabt L...J." (Rudolph 1890, S. 130).

* 2 6 . 1 1 . 1 7 6 9 Pforten (Niederlausitz), f 17. (j.5.) 9 . / 6 . 1 0 . 1 8 2 3 Pernau (L). Studium der Rechtswiss. an den Univ. W i t - WERKE: Aufs, in: Rig.Zt. 1813. — Anleitung tenberg seit 1790 u. Leipzig seit 1795, Nota- zum schiedsrichterlichen Prozeß in den deutschen Provinzen Rußlands. Für Schiedsrichter und Parrius publicus in Leipzig, beschäftigte sich j e ten, Riga 1814. - Die Taufe und die Todtenfeier. doch meist mit der Schriftstellerei, schrieb u. a. R i t t e r R e . , die aber nicht veröfftl. wurden, da Zu>ey poetische Versuche, Mitau; Riga 1814. — sie den Ansprüchen des Dichters nicht ge- Anonym: Herrn Heinrich Emst Wittje am Tage nügten. 1796 Erzieher auf Schloß Wenden Seiner Verbindung mit Demoiselle Christine Ca(L), dem Erbgut der alten bait. Fam. von Si- roline Sturm, gewidmet von G. A. F. R., Riga 1815 [G.]. - Anonym: An der Gruft des gevers, wurde in Wenden auch Kr.- u. O k o nomiefiskal u. Sachwalter, 1800 — 1822 Hof- liebten Großvaters Herrn J. D. Brandenburg von gerichtsadvokat in Riga (L), 1822 Syndikus des Seinen Enkeln, Riga 1816 [G.]. - Anonym: Am Geburtstage der Frau Collegienräthin von Grindel. Rats u. Assessor des Stadtkonsistoriunis in Von Ihren Geschwistern und Ihren Kindern, o.O. Pernau (L). oo Caroline, vermutlich geb. 1816 [G.]. — Am Grabe der Frau Secretairin Anna Ziegenhain. Gab 1815 das Rigische TheaterGerdmta Lutzau, der innig geliebten Schwester, von Bl. heraus, dessen Beitr. meist seiner eigenen Feder entstammten, Nachfolger war 1815 — ihren sämmtlichen Geschwistern, Riga 1816 [G.]. 1816 das Abendbl. für allerley Leser, ein allg. - Gedichte, Riga 1817 [als 1. Bd. angekündigt, Unterhaltungsbl., auch die darin enthaltenen 2. Bd. nicht ersch.]. - Anonym: Zur Jubelfeier der 25jährigen Amtsführung des Herrn Pastors Aufs, waren nieist von ihm verf., veröfftl. im Theater-Bl. u. a. in mehreren Folgen eine Düllo vom O. Huhn, Riga 1818 [G.]. - Zum 25jähriger Amtsführung des Herrn Geschichte des Rigaer Theaters u. legte damit Jubelfeste Schullehrers Friedrich Wilhelm Gros von Seinem die Grundlage für alle spätere TheatergeFflegesohn Johann George Schulmann, Riga 1818 schichtsschreibung über die Region, mit seinen Pub. wurde er zum ,,Vater" der Rigaer [G.J. — Anonym: Am Geburtsfeste der Madame Theaterkritik: „Sein Zweck war, das Interesse Sophia Wegener, Riga 1818 [G.]. — Am Grabe des geliebten Oheims [...] Joachim Baumann [...] für die dramatische Kunst zu stärken, Discussionen anzuregen, Meinungen zu klären, und von August Lutzau, Riga 1818 [G.J. - Anoden ausübenden Künstlern eine Aufmunte- nym: Herrn Franz Carl Merkel an Seinem VerLouise rung in ihrem Streben zu bieten. Auch zur bindungstage mit Demoiselle Henriette Hebung der materiellen Lage derselben Meintzen, Riga 1819 [G.]. — Purits Segen. Ein machte er Vorschläge, lauter Dinge, die der lyrisches Festblatt, St. Petersburg 1827. damaligen politischen Tagespresse durchaus BEARB. : Neues teutsch-französisches Wörterbuch. ferne lagen. Sein Urtheil macht den Eindruck Ein Hilfsmittel zur bequemern Anwendung der neueren französ. Wörter und Redensarten. Nach echter, für die Sache empfundener Begeisterung, verlor sich aber manchmal in Klein- D. Leonard Snetlage Nouveau dictionnaire fran(., lichkeiten. Für die Leitungen der damaligen Leipzig 1796. — Ubers, a.d. Franz., u.a. einen ersten Künstler war er voll übrigens keines- Beitr. über die Gicht. wegs blinder Bewunderung, das Unzulängliche und gar sichtbaren Mangel an gutem HRSG.: Rigisches Theater-Blatt, Nr. 1 - 3 6 , 6.3.13.11., Riga 1815. - Abendblatt für allerley Willen verfolgte er mit rücksichtsloser Schärfe. Leser, H. 1 - 2 4 , 4 . 1 2 . 1 8 1 5 - 3 . 6 . 1 8 1 6 , Riga Der ausgesprochene Tadel, zu dem er bei der 1 8 1 5 1 8 1 6 . - Der Zuschauer, Riga 1816 Manches zu wünschen lassenden Directions[Vertretung —>• G. Merkels während dessen führung der [Emilie Adelaide Herbst-Goßler] reiche Gelegenheit fand, zog ihm in- und Aufenthaltes in Dtl.]. außerhalb des Theaters viel Widerspruch zu. LITERATUR: Ostsee-Prov.131. 1 8 2 3 , 3 6 5 , 3 7 4 . Recke/Napiersky. — ßriimmer 1876/77; 1884. -

Lacroix (de la Croix)

810

Rudolph 1890, 130. - Goedeke 7, 455 u. 485 486; 15, 291 - 2 9 2 . - H. Laakmann: Die Pernauer Ratslinie, in: SB Pernau 8, 117. - Reimers 1942, 74 ff. - Kosch. - Friedrichs 1967. - D B B L 1970. Redlich 1989. - DBA 730, 8 - 13. - BaBA 193, 67 - 72. L a c r o i x ( d e la C r o i x ) , Friedrich de, gen. Iwan

Johann

Anton

* 2 6 . 8 . 1 7 8 1 Malinowka (Gouv. Saratov, Wolga), f 1 9 . 4 . 1 8 5 2 Dorpat; Sohn eines in R u ß l . naturahsierten belgischen Edelmannes. Häuslicher Unterricht, 1793-1797 als Wachtmeister im russ. Heer, im Husarenregiment v. Voronez, danach Zivildienst, in der Kanzlei des Reichsjustizkollegiums fur L, Ε u. Finnland in St. Petersburg, einige Jahre später Dejouroffizier u. Franz.lehrer am G y m . von Kasan u. 1801 Ubers, der R e g i e r u n g in Mitau (K), dann Ubers, in der Kanzlei des Generalgouv. in R i g a , danach Ubers, der kais. G e setzkommission in St. Petersburg, sowie Tischvorsteher im Manufakturdepartement des russ. Innenministeriums. 1 8 0 8 — 1 8 1 0 S e kretär des Hzgs. Alexander von W ü r t t e m b e r g (Neffe v o n Zarin Elisabeth I.) in Paris, danach in St. Petersburg Tischvorsteher in der b e sonderen Kanzlei des Polizeiministers, T i t u larrat, seit 1 8 1 2 Sekretär des kur. Zivilgouv. in Mitau, 1 8 1 8 St. A n n e n - O r d e n 3. K l . , 1 8 2 0 1 8 3 4 Mitgl. der Kommission zur Einf. der neuen Bauernverordnung in Κ u. der G o u v . Versorgungs- u. Wegekommission sowie w e i terer Kommissionen, 1824 Hofrat, 1827 St. Vladimir-Orden 4. Kl. u. Kollegienassessor, 1 8 2 9 St. A n n e n - O r d e n 2. Kl. u. 1831 denselben mit „Kaiserlicher K r o n e " , 1831 St. Stanislaus-Orden 2. K l . , erhielt mehrfach kais. Gnadengeschenke, seit 1 8 3 5 Kanzleidirektor des kur. Zivilgouv., 1851 Kollegienrat u. ging als Zensor nach Dorpat. Dramatische Versuche. Nach den CEuvres dramatiques des französischen Dichters Beaunoir, Mitau 1 8 0 5 [nach J e r o m e de Pointu B e a u n o i r ; enth. Splitter und Balken, Lustspiel in 2 Acten; Die Hausfreunde, Lustspiel in 1 Act; Uebertreibung, oder: Proceßsucht und Genesung, Lustspiel in 3 Acten]; u . d . T . : Dramatische Versuche, Dorpat 1 8 5 2 ; Ausz.: Splitter und Balken. Lustspiel in zwei Akten und in Versen, Leipzig 1847. Französische Romanzen, Paris 1809. - IJeber die glücklichste Lebensperiode. Fragment aus dem noch ungedruckten Werke: Pantheon der russischen LiWERKE:

teratur. In: Nord. Arch. 1, 1805, S. 1 8 0 - 1 8 6 . — In: N o r d . Arch. 2, 1 8 0 6 : Gedanken über die Einsamkeit, S. 3 8 — 4 4 ; Brief aus Poltawa, S. 104 — 1 1 4 ; Die Verwandlung oder Geschichte einer Mücke, S. 192—201. — Die Zauberlaterne oder Gemälde von Paris. In: Nord. Arch. 3, 1807, S. 2 0 4 - 2 1 5 . - Der Fischer in Venedig. Romantisches Schauspiel in fünf Aufzügen. Nach einer Skizze von Souvestre, Mitau 1845. — Die Hütte bei Moskwa, oder der Czaar und der Bauer. Historisches Singspiel in 2 Acten (Komp. J o h a n n Joseph Schramek), Leipzig 1 8 4 6 [aufgeführt in R i g a am 22. u. 3 1 . 8 . 1 8 4 6 J ; Partitur o . O . u m 1 8 5 0 ; wieder in: R e h b i n d e r 1848, S. 85 - 1 3 9 . — Beitr. i n : Kurländische Landwirthschaftliche Mittheilungen, Mitau u m 1846. - Zahlr. Aufs, u. Ge. i n : Inland, 1 8 4 6 — 1851 [auch in den Big.]. BEARB.: Ilgin: Die Großmuth das R i g a e r T h e a t e r ] .

[Hs.; Bearb. für

UBERS. : Nikolaj Michailovic Karamzin: Welch ein Tag! oder die sieben Weiber, eine allegorische Erzählung, Mitau 1 8 0 5 [a.d. R u s s . ] . - Nikolaj Alekseevic P o l e v o j : Geschichte des Fürsten Itaiiiski Grafen Suworoff-Rimnikski, Generalissimus der russischen Armeen, hrsg. v. R i g a ; Mitau 1850 [freie Ubers, u. Bericht mit A b b . ] . Ubers, mehrerer dt. u. franz. Sch. u. Lsp. ins Russ. [Ms.]. HRSG. : Stephanie Felicite de Genlis: Neue Erzählungen der Madame Genlis, Mitau 1 8 0 5 [Russ.]. — Pantheon der russischen Literatur, T l . 1, R i g a ; Meinshausen 1 8 0 6 [mehr nicht ersch.]. — ~ mit Friedrich E n o c h Schröder: Genius der Zeiten, ein historisch-politisches Journal, N r . 1 — 61, St. Petersburg 1 . 6 . - 2 8 . 1 2 . 1 8 0 7 [Russ.; enth. zahlr. Beitr. v. auch in späteren N r . ] . — W e i t e r e russ. Publ., teilw. mit zusätzlichem franz. u. dt. T e x t . Recke/Napiersky. — Rehbinder 1853, 938, 991, 993, 1010, 1011, 1013. - Goedeke 7, 797. - Rudolph 1890. - Redlich 1989. - DBA 730, 21. - BaBA 193, 0 7 4 - 0 7 6 .

LITERATUR:

L a m b e r t , K ä t h e ( P s . ) , v e r h . Saile * 1 1 . 5 . 1 8 9 9 R i g a (L), f 9 . 1 2 . 1 9 5 5 Esslingen. Redakteurin b. der R a t h e n o w e r Zt. oo O l a f Saile ( 1 9 0 1 - 1 9 5 2 ) , erfolgreicher schwäbischer Schriftsteller, ebenfalls R e d a k t e u r b. der R a t h e n o w e r Z t . , war im K Z Oranienburg. ~ rettete ihn, nachdem sie mit einem Presseausweis in das Lager kam u. einen Bericht

811 veröfftl., der mit den tatsächlichen Verhältnissen nichts zu tun hatte. W e n i g e T a g e nach dem frisierten Bericht wurde O l a f Saile entlassen. Weißherbst am Bodensee. Roman, Berlin 1 9 3 6 . — Maidentage. Ein buntes Buch vom fröhlichem Schaffen (III. Fritz Busse; Geleitw. Henri. Claudius), Stuttgart 1 9 3 6 ; ebd. 1944. - Adami kämpft um sein Kind. Roman, Berlin 1937 (Ullstein-Bücher N . F . 7 7 ) ; R o s e n h e i m 1 9 5 4 ( M e i s t e r - R e . ) ; 2 Tie. Hamburg 1961 (ErikaR . 6 0 1 / 6 0 2 ) . - Das Mädchen, das den Teufel fuhr. Roman, Berlin 1939 ( U h l e n - B ü c h e r N . F . 1 4 8 ) ; 2. Aufl. Stuttgart 1 9 5 2 ; Hamburg 1987 ( D L V - T b . 2 4 0 ) . - Die Meister von Ulm. Roman, I . - 4 . Tsd. Stuttgart 1 9 3 9 [hist. R . u m den Bildhauer J ö r g Syrlin ( f um 1 5 2 1 ) ] . — Haus des Lebens. Roman, Berlin 1 9 3 9 ; Nachdr. Berlin 1 9 4 3 (Deutsche Kulturbuchreihe 6 6 ) ; 1 0 1 . 105. Tsd. ebd. 1 9 5 0 ; 116.-120. Tsd. ebd. 1 9 5 4 ; einm. Ausg. Hamburg 1 9 3 9 oder 1940 (Deutsche Hausbücherei 602); ebd. 1 9 4 1 ; ebd. 1 9 4 4 ; ebd. 1 9 7 6 (KelterT b . 2 3 7 , D e r aktuelle R . ) ; Liz.ausg. 1 1 1 . - 1 2 7 Tsd. Stuttgart 1 9 5 2 ; ebd. 1 9 6 2 ; M ü n c h e n 1 9 6 5 ( H e y n e - B ü c h e r 3 9 8 ) ; Hamburg 1 9 7 6 [Ubers, ins D a n . , Kopenhagen 1 9 4 1 ; ins Ital., Milano 1941 (romanzi della palma 1 4 5 ) ; ins Franz., Paris 1 9 4 2 ; ins U n g a r . , Budapest 1 9 4 3 ; ins Finn., Hämeenlinna 1 9 5 6 ; ins Niederl., V o o r b u r g ; D e n Haag 1942 (Ethica); 's-Gravenhage 1 9 5 6 (Vesta-Bibliothek)]. — Das fremde Mädchen Julia. Roman, Berlin 1 9 4 2 ; Stuttgart 1 9 5 2 ; Saarbrücken 1 9 5 3 [enth. Haus des Lebens]; W i e n 1 9 5 4 ; Hamburg 1961 (HandTb. 6 5 ) ; ebd. 1 9 7 6 (Die Gartenlaube 91). - Das Herz, das Dich vergaß. Roman, Berlin 1 9 4 4 ; u . d . T . : Licht in der Dämmerung. Roman, Wetzlar 1 9 5 7 ; Liz.ausg. M ü n c h e n 1966 ( H e y n e - B ü c h e r e i 4 6 3 ) ; Rastatt/Baden 1977 (Pabel-Biicher 3 0 2 ) ; Wetzlar 1 9 8 6 . - Der hohe Preis. Roman, 1 . - 2 5 . Tsd. Berlin 1949 ( R o m anreihe für jedermann 4); ebd. 1 9 5 3 (AmselR e . ) ; Liz.ausg. Hamburg 1 9 6 6 ( D L V - T b . 51). — Simone. Roman, M ü n c h e n 1 9 5 2 ; Heidelberg u.a. um 1 9 6 0 (Bücher für alle). — Das Leben führt Regie. Ein Filmroman, Stuttgart 1954. Vergiß die Liebe nicht. Roman, Wetzlar 1 9 5 4 ; I I . - 1 3 . Tsd. ebd. 1 9 5 8 ; m . d . U . : Der große Eheroman zu dem gleichnamigen Film nach dem D r e h b u c h v. Juliane Kay, M ü n c h e n 1 9 6 0 ( H e y n e - B ü c h e r 7 6 ) ; 3. Aufl. ebd. 1 9 6 2 ; Liz. WERKE :

Langhansen ausg. W i e n 1 9 5 6 ; Liz.ausg. Zürich 1 9 5 8 ; m . d . U . : Der große Eheroman, Hamburg 1 9 7 4 (Kelter-Tb. 2 1 5 ) ; Liz.ausg. ebd. 1 9 8 8 ( D L V T b . 2 5 6 ) [Ubers, ins Franz., Verviers 1957 (Collection Marabout 2 0 4 ) . - Aber das Herz sucht zurück. Roman, Wetzlar 1 9 5 5 ; Sonderausg. Ölten u.a. 1 9 5 8 ; Liz.ausg. M ü n c h e n 1 9 6 2 ( H e y n e - B ü c h e r e i 1 5 9 ) ; Hamburg 1 9 8 5 ( D L V - T b . 1 8 8 ) ; 2. Aufl. ebd. 1 9 9 9 (Beliebte R e . 5) [Ubers, ins Niederl., Haarlem 1 9 5 6 (Kennemer-Serie 52). — Musik am See, M ü h l acker 1 9 5 5 . — Töricht ist unser Herz. Roman, Rosenheim 1955 (Meister-Re.); 2 Tie. ebd. 1960 (Linden-Re. 83/84); Hamburg 1987 ( D L V - T b . 2 1 9 ) . - Das große Abenteuer. Roman, Rosenheim 1956 (Meister-Re.); Hamburg 1961 (HandTb. 61) [postum], — Licht der Dämmerung, Wetzlar 1 9 5 7 ; o . O . 1 9 6 5 [ R . , postum]. - Am Anfang eines neuen Weges, Hamburg 1 9 6 2 (Der große R . 77) [postum]. — Er war ihr hörig, M ü n c h e n 1 9 7 0 (Claudia-R. 63). LITERATUR: Kürschner Lit.-Kal. 1 9 3 6 .

F - I N : 1^13

1 (87), 1956, 7 [NekroJ. - Kosch. - Redlich 1989. - BaBA 194, 155. - DBA II 1116, 381.

Lambert, Ulf

Sommer

Lang, Fr. —>• Rubiner Lange, Ernst —»• Lüderwald, Georg(e) Langhansen, Christian Erhard Samuel * 2 4 . (j. 10.) 1 0 . 1 7 5 0 Angerburg, t 6 . 1 1 . 1 8 1 6 Mannheim; Vater: Richter; Großvater: Christoph L . , Mathematik-Prof. In Königsberg b. seinem Großvater erzogen, bereits 1 7 5 6 mit sechs Jahren an der Univ. Königsberg immatrikuliert, Jurastudium, ging in j u n g e n Jahren nach K , dort Hauslehrerstellen, 1 7 8 3 Notarius publicus u. Landgerichtsadvokat, 1 7 8 6 Untergerichtsadvokat, seit 1787 Aktuar (Gerichtsangestellter) in Frauenburg (K), vermutlich am Schloßgericht, 1 7 9 4 1 7 9 6 Aktuar des Frauenburgschen Hauptmannsgerichts, seit 1797 Instanzgerichtssekretär in Goldingen (K), 1 7 9 8 kaufte er einen H o f b. Goldingen, Brunnowhöfchen, vorher Hänselinen-Höfchen, den er in Monasyl u m benannte (zur Gesch. v. Monasyl vgl. R ä d e r 1942, Art. ~). oc 1 . 8 . 1 8 0 7 in Goldingen (K) Karoline (Lina) Schöning. 1 8 1 4 legte er sein A m t als Instanzgerichtssekretär nieder u. entschloß sich 1 8 1 6 aus gesundheitlichen G r ü n -

Langius

812

den zu einer Reise nach D t l . , u m einige Jahre W E R K E : Oratio de aquis, D o r p a t 1637. - GratG. am R h e i n u. in der Schweiz zuzubringen, i n : H e r m a n n u s R e d e r u s : O r a t i o de justitia starb aber auf der Reise, b e v o r er diesen Plan universali [...], D o r p a t 1638 [vgl. —> D . C u in die T a t umsetzen k o n n t e . nitz, —> L. Ludenius]. — Wann ein Werckmeister WERKE: Die Ruhe im Grabe („Im Grabe ist klug gedencket auffzubawen [ H G . auf —> N i c o Ruh'!") (Komp. G e o r g Karl Claudius). In: laus u. Elisabeth H ö v e l n , geb. N i e h u s e n , in Poetische Blumenlese aufs J a h r 1792 (Musen- der H S . : Sacris n u p t i a r u m h o n o r i b u s (...); vgl. almanach), G ö t t i n g e n 1792, S. 165 — 166 [mit —> D . Cunitz, —> L. LudeniusJ. — Beitr. in: N o t e n b i g . ] ; w i e d e r in: Gottfried W i l h e l m Vota, quibus insperatum abitum [...] proseFink (Hrsg.): Musikalischer Hausschatz der q u e b a n t u r Musae Dorpatenses, D o r p a t 1638 D e u t s c h e n , Leipzig 1843, N r . 956; w i e d e r in: [vgl. —> D . Cunitz, —> J. Lotich(ius), —> L. Gustav W u s t m a n n (Hrsg.): Als der Großvater Ludenius]. — [...] theologica de [...] prophetae die G r o ß m u t t e r n a h m . E i n Liederbuch f ü r verbis Esa: 53. v. 5. Ipse vulneratus est propter altmodische Leute, 3. v e r m . u. verb. Aufl. iniquitates nostras, attritus propter scelera nostra: Leipzig 1895, S. 397—398; wieder i n : Franz disciplina pacis nostrae super eum, & vibice ejus M a g n u s B ö h m e (Hrsg.): Volksthümliche Lie- sanati sumus, D o r p a t 1639 [Disp.; R e s p . der der D e u t s c h e n im 18. u n d 19. J a h r h u n d e r t , Praeses —• Andreas Virginius; enth. Beitr. v. Leipzig 1895; N a c h d r . Hildesheim; N e w —> J. Lotich(ius), —> H . S c h w e m b l e r ] . — Exerc. Y o r k 1970, N r . 770, S. 5 8 9 - 5 9 0 (Volks- de ethica paraenetica, D o r p a t 1639 [Disp.; kundliche Q u e l l e n 8. Volkslied). — In: K u r o - Praeses —>• L. Ludenius]; w i e d e r i n : Laurentius nia 1807: Die Bitte, S. 12; Ruhe im Grabe, Ludenius: D e viro practico d e q u e mediis ad S. 1 8 - 1 9 ; An die Einsamkeit (Komp. A. L. vitam practicam ducentibus liber, Tl. 2, D o r Bretschneider), S. 2 6 - 2 7 ; Ehrhard an Laura, pat 1643 [43 Exercitationes; vgl. —>• J. L o S. 38 — 4 0 ; Laura an Ehrhard, S. 41; Am Abend tich(ius)]. — Exercit. de viro practico in genere, nach der Trennung, S. 64; An die Hoffnung, D o r p a t 1639 [Disp.; Praeses —>• L. Ludenius]; S. 6 7 - 6 8 ; Ans Klavier, S. 7 5 - 7 6 ; Die Herbst- w i e d e r in: Laurentius Ludenius: D e viro nacht, S. 8 1 - 8 2 ; An die Veilchen, S. 9 5 - 9 6 ; practico d e q u e mediis ad vitam practicam Unter Gräbern, S. 101—102; Abschied an meine ducentibus liber, Tl. 1, D o r p a t 1643. - OecoMuse, S. 106 —107 [Ge.]. — Christian Erhard nomica, D o r p a t 1639 [Diss.; Praeses —> L. Langhansens Gedichte nach dem Tode des Verfas- Ludenius]; w i e d e r in: Laurentius Ludenius: sers herausgegeben von Ulrich Freyherr von Schlip- D e viro practico d e q u e mediis ad vitam pracpenbach, M i t a u 1818. - An die Einsamkeit. I n : ticam ducentibus liber, Tl. 27, D o r p a t 1643. — Sivers 1855, S. 2 0 7 - 2 0 8 [G.J. Qucestio juris contoversa an consenus parentum in L I T E R A T U R : Ulrich v. Schlippenbach: An Herrn nuptiis liberorum de jvre divino, natvrali, gentium, Instanzsekretär—. In: Kuronia 1807, S. 108 - 109. - civili et canonico, de necessitate an honestate requiGoedeke 7, 475; 14, 898. - Recke/Napiersky. - rendus?, R o s t o c k 1662 [jur. Diss. 2 8 . 6 . 1 6 6 2 ; Hamberger/Meusel 1834. - Rehbinder 1853, 962. Praeses Christian W o l d e n b e r g ] . — G e . , die - Sivers" 1855, 207. - Brümmer 1884. - Krüger f r ü h e r in der Bibliothek des R e v a l e r G y m . 1914, 255. - Räder 1938; 1942. - Kosch. - Α. H. aufbewahrt w u r d e n . Hoffmann von Fallersleben: Unsere volkstümlichen Lieder, 4. Aufl. hrsg. n. neu bearb. v. Karl Hermann LITERATUR.: S o m m . 1 7 9 6 , 5 0 , 2 2 6 , 2 2 7 , 2 2 9 . Prahl, Leipzig 1900; Nachdr. Hildesheini; New Recke/Napiersky. - DBA 739, 312 - 313. - BaBA 195, 3 3 3 - 3 3 4 . York 1966, Nr. 700, S. 148 - 149. - Redlich 1989. - DBA 739, 2 2 9 - 2 3 1 . - BaBA 195, 3 1 0 - 3 1 4 . L a s s i n o n —- S c h w e m b l e r L a n g i u s , P e t e r (Petrus) L a u n i t z —> S c h m i d t v o n der L a u n i t z * u m 1619/20 Heide im Dithmarschen (Holstein), f nach 1662 (vielleicht in D o r p a t L a u r e n t y (Laurentii), H e i n r i c h Karl oder Reval). 1632 G y m . in Danzig, ab 1632 S t u d i u m in * 30. (j. 18.) 4. 1780 Kahla (im AltenburgiKönigsberg, ab 1635 in R o s t o c k , ab ca. 1637 schen, südl. v . J e n a , T h ü r i n g e n ) , f 24. (j. 12.) 5.1840 R i g a ; Vater: H e i n r i c h Christian L u d in D o r p a t . w i g L.; M u t t e r : Christiana H e n r . D o r . , geb. Helmershausen.

Laurenty (Laurent»)

813 Studium der Philol. in Jena seit 1798 u. in G ö t t i n g e n seit 1801, 1810 Hauslehrer in Lit, 1812 Lehrer an der Kr.schule in Bauske (K), 1 8 1 6 - 1 8 1 9 an der Kr.schule in Jakobstadt (IC), 1820 wiss. Lehrer a m G y m . in R i g a , seit 1824 dort O b e r l e h r e r der hist. Wiss., seit 1834 Lehrer der lat. Sprache a m G o u v . - G y m . in R i g a , E n d e 1838 als Kollegienassessor aus gesundheitlichen G r ü n d e n i . R . versetzt, oo Amalie Magdalena B o r n e m a n n aus Königsberg ( 1 8 0 2 - 1 8 6 3 ) ; S o h n ->· J. Laurenty. WERKE : Morgenfeier des zwölften Tags im Christmond, R i g a 1821 [G. anläßlich des G e burtstages v. Z a r Alexander I.]. — Prog. Prolusio de revocanda, pristinis saecuiis usitata, studiorum atque doctrinae humanitatis ratione, R i g a 1824. A n o n y m : Des hochwürdigen sechzigster Geburtstag. Am zehnten Tage des Augustmonats 1825, R i g a 1825 [G. f ü r —> K. G. Sonntag]. - Seine Nähe. In: Rig.Stadtbll. 25, 23.6.1825, S. 1 9 3 - 1 9 4 [G.]. — Thränenopfer in den ersten Tagen des Christmondes 1825. In: Caritas 1825, S. 2 4 9 - 2 5 6 . — Am Feste der Krönung. In: Rig.Stadtbll. 36, 8 . 9 . 1 8 2 6 , S. 281 [Sonett]. Eucharisticon. Meinen am Uten May 1826 gehöhnten Zwillingssöhnen zum Gedächtniß ihrer Taufe geschrieben. Ex voto, R i g a 1826. - Tabula votiva, quam, Imperialis Universitatis litterariae Dorpatensis Solennia, quinque lustris, ex quo constituta est, fauste nunc exactis, die XII mens. Decembr. Anni MDCCCXXVII, celebranda, illi congratulantes, in aede Universitatis publica, pietatis monumentum, posuemnt Imperalis Gymnasii Rigani h. t. Director, Praeceptores, Alumni [...], M i t a u 1827. - Todtenkranz am 17. Julius gewunden. In: Rig.Stadtbll. 29, 20.7.1827, S. 2 4 0 - 2 4 1 [für K. G. Sonntag], - Grabschrift für Sonntag. In: Rig.Stadtbll. 30, 2 7 . 7 . 1827, S. 2 4 3 [Sonett], - Art. ü b e r die T r a u erfeier f ü r Sonntag. In: Rig.Stadtbll. 31, 3 . 8 . 1827, S. 251—257. — Auch Etwas über Sonntag's Tod und Leben. In: Rig.Stadtbll. 33, 17.8. 1827, S. 268—271. — Sonntag's Denkmal. In: Rig.Stadtbll. 48, 3 0 . 1 1 . 1 8 2 7 , S. 3 8 8 - 3 9 4 . Ge. i n : Karl L u d w i g Grave (Hrsg.): Z u m A n d e n k e n Sonntags, R i g a 1827, S. 3, 39 u. 40 [vgl. —• C . W . Brockhusen, —• F. C . Brosse, —> K. L. Grave]. - Erinnerung, Urkunde und Dank. Blätter zum Kranz der fünfzigjährigen Jubelfeier Justus Christians von Loder. „Olim meminissejuvabit", R i g a 1828. - Denkblätter, H . 1, R i g a 1829 [Ge. zur Verherrlichung der

Zarenfam.]; Forts.: Gedichte, R i g a 1839 [auch u . d . T . : Denkblätter. Zweites Heft; enth. Die Hauskapelle; Halle des Inlands; Bilderhalle der Erinnerung an das Land meiner Heimath; Die Gartenlaube]. — Des Festes Nachhall vom 23. am 24. Septbr. 1829. In: Big. Rig.Stadtbll. 39, 25. 9 . 1 8 2 9 [G.J. - Eine Stimme allgemeiner Feier in Riga. Seiner Kaiserlichen Hoheit, dem Großfürst und Thronfolger, Alexander Nikolajewitsch, am 16. Juni 1819, in tiefster Ehrfurcht geweiht, R i g a 1829. - Liederkranz der ersten Jubelfeier des kaiserlichen Gymnasiums in Riga am 16. d. Septembers 1829, R i g a 1829. - Die Rückkehr Ihrer Majestät der Kaiserin-Königin, Alexandra Feodorowna, in Ihr Reich, mitgefeiert in Riga, am 10. Julius 1829, R i g a 1829; w i e d e r in: Rig.Stadtbll. 29, 1 7 . 7 . 1 8 2 9 , S. 2 3 0 - 2 3 1 [G.]. - A n o n y m : Zu Sonntag's Gedächtniss, am 17. Julius 1829, Riga 1829 [GJ. - Prog. Saeculi nostri, orientis, adolescentis, hneamenta. Prolusio historica sollennibus imper. gymnasii Rigani quinto et vicesimo ex quo instauratum, anno peracto, D. XVI. M. Sept. A. MDCCCXXXIX rite celebrandis, jam indicandis, dicata, R i g a 1829. — Wehmütige Rückerinnerung an einen, im Jahr 1828 gehabten großen Verlust. I n : U n t e r h a l t u n g s b i b l i o t h e k ' 2 , 1829, S. 1 0 9 - 1 1 5 . - Reminiscere! [... | Den Neuvermählten [... [ Iwan von Rogge und Frau Juliane von Rogqe von einem Freunde, R i g a 2 . 3 . 1 8 3 0 [G.J. - In: Caritas 1831: Todtenopferfür Gustav von Ewers, S. 121 125; Unser Jubelgreis in Moskwa, S. 261—267 [Ge.]. — An Dr. Otto von Huhn's Grabe. In: Rig.Stadtbll. 13, 3 0 . 3 . 1 8 3 2 , S. 1 0 0 - 1 0 1 [G.]. — A n o n y m : Abschied eines Invaliden von Riga Seinen verehrten Beschützern, werthen Freunden und seiner geliebten Frau zugeeignet. Ab Schlüsse des Februar's 1839, R i g a 1839. - Beitr. in: Tessera pietatis ad amplissimam G e o r g i a m Augustam, clara alvi sui solennia saecularia prima celebrantem, missa etc., hrsg. v. Karl L u d w i g Grave, R i g a u m 1837 [GratS. e h e m . Göttinger Studenten z u m 100jährigen J u b . der „Georgia Augusta"]. — Die Genealogie der alten Familien Revals [begonnen vor ~s Tod), bearb. u. hrsg. v. G e o r g Adelheim, Tallinn 1925. — GelGe.; wiss. Schriften; m e h r e r e in Dtl. ersch. a n o n y m e Schriften. Recke/Napiersky. — Redlich 1989. Goedeke 15, 2 9 2 - 2 9 4 . - BaBA 197, 3 7 6 - 3 8 0 .

LITERATUR:

814

Laurenty Laurenty, Julius E u g e n * 2 5 . 1 1 . 1 8 2 7 R i g a (L), f u m 1 8 9 0 St. P e tersburg; Eltern —> Η . Laurenty. G o u v . - G y m . in R i g a , studierte 1 8 4 6 - 1 8 5 1 M e d . an der U n i v . Dorpat (L), lebte als Privatmann im Anschluß in K , dann in R i g a (L) u. St. Petersburg, 1 8 6 0 E x a m e n in Dorpat, später Accisebeamter (Steuerbeamter) in T a raschza (Gouv. Kiew), Mitarb. am St. Petersburger Herold in St. Petersburg, Ubers, a.d. Russ. Dramatische Schriften, 2 B d e . R i g a 1 8 5 4 — 1 8 5 8 [Bd. 1: a n o n y m : Der Tugendbund. Schauspiel in 4 Akten; B d . 2 : Kein Geld. Lustspiel in 1 Akt] . - Aus Sibirien. Erinnerungen eines Deportierten. I n : B M 7, 1863, S. 2 0 6 - 2 2 4 u. 4 3 6 — 4 5 6 . — Schloß Mesothen in Kurland. In: Wilhelm Siegfried Stavenhagen: Album kur. Ansichten, Mitau 1 8 6 6 ; Nachdr. H a n n o v e r D ö h r e n 1973. — Zwei Bilder. In: Gedichte aus R i g a 1867, S. 6 2 - 6 3 . WERKE:

: Dmitrij F o m i c K o b e k o : Der Cäsarewitsch Paul Petrowitsch (1754— 1796). Historische Studie, Berlin 1 8 8 6 .

UDERS.

Alb.Acad. 1889. - Kosch. - Alb. fr.Rig. 1981/82. - Redlich 1989. - BaBA 197, 381 - 3 8 2 . LITERATUR:

an St. Peter, 1 7 1 0 überlebte er als einziger Stadtprediger die Pest u. mußte alle Amtsgeschäfte allein übernehmen, 1710 — 1 7 1 2 Oberwochenprediger an St. Peter, 1712 — 1 7 2 0 Pastor am D o m in R i g a . Erinnerung von Gottfried Arnoidts Irrthum, die zu Riga wegen Einführung des gregorianischen Kalenders entstandenen Unruhen betreffend, verzeichnet in: N e u e r Vorrath allerhand außerlesener B ü c h e r und anderer Sachen, so zur K i r c h e n - und Literar-Historie gehörig, B d . 2, Frankfurt/M; Leipzig 1710, S. 144. - TrauerRede über den [...] tödtlichs Eintritt der Fürsten [...] Gustav und [...] Ulrich, der Schweden [...] Königliche Erb-Prinzen. Im Rigischen Gymnasia den 10 Herbstmonat 1685 gehalten, R i g a 1 6 8 5 [ R d . J . — Wider Chr. Gerber's unerkannte Sünden, Leipzig 1703. - Lat. G e l G e . ; lett. geistliche Lieder, teilw. Übers., in den Gesangbüchern mit ,,C. L . " gezeichnet. WERKE:

L I T E R A T U R : Straußbergs J. kristjänis Lauterbahs un viiia Latviesu dziesminas. In: IMM 5/6, 1933. — NLMB 1702, 263. - AGB 1897 (Jöcher 1751). Gadebusch 1777, 2, 168. - Hupel 4, 1782, 205. Bergmann 1792, 48. — Ziininerinaiin 1812, 34. — Recke/Napiersky. - AGB 1897. - Baerent. Zeiferts 1922, 281. - Prande 1926. - D B B L 1970. - Ottow/Lenz 1977. - Scholz 1990. - Lat.biogr. 1992. - DBA 744, 439 - 442. - BaBA 198, 123 - 130.

Lauterbach, Christian * 1 7 . 1 1 . 1 6 6 3 Eutin (Ostholstein), f 6 . 6 . 1 7 2 0 R i g a (L); Vater: Georg L . , K o n r e k t o r in Eutin, ab 1669 R e k t o r der Domschule in R i g a ( t 1 6 7 7 ) ; M u t t e r : Anna Elisabeth, geb. M ü l ler. K a m 1 6 6 9 nach R i g a , seit 1677 v. Pastor Mag. Georg Ulrich in R i g a erzogen, 1 6 8 6 Studium der T h e o l . in J e n a u. seit 1 6 9 0 in Halle, 1687 reiste er mit seinem Jenaer Hausgenossen, dem Mathematiker Erhard Weigel, nach W i e n , R e i s e n durch Dtl. u. B ö h m e n , 1 6 9 2 R ü c k kehr über R e v a l , Narva u. Dorpat nach R i g a , 1 6 9 5 — 1697 Pastor-Adjunkt an der Jesuskirche u. Pastor in B i c k e r n (L) u. 1697 — 1 7 0 2 in H o l m h o f . oo (1) 2 . 1 1 . 1 6 9 7 D o r o t h e a Hartmans 1681-1698. 1697-1702 Pastor in H o l m h o f (L). oo (2) 5 . 1 2 . 1 6 9 9 Katharina Behrens, 1 6 8 1 - 1 7 0 0 . oo (3) 2 . 9 . 1 7 0 2 Gerdrute Elisabeth Depkin ( 1 6 8 4 - 1 7 2 9 ) , T o c h t e r v. —> L. I. D e p k i n ; seine T o c h t e r Sophie war die zweite Ehefrau v. —>• M . Dau. 1 7 0 2 - 1 7 1 0 Diakonus am D o m in R i g a , 1 7 0 9 auch Diakon

Leinonen, Robert * 1 . 8 . 1 9 2 1 Petrograd (nach 1 9 2 4 Leningrad, heute wieder St. Petersburg); aus einer dt. Fam. als Deutscher getauft; Vater: Adolf J o hann L. (1892 — 1941, verhungert, Opfer der Blockade), war Finne, Fam. kam am 2 2 . 7 . 1 8 7 6 nach St. Petersburg); M u t t e r : Eleonore, geb. Forstmann ( 1 8 9 4 — 1 9 4 2 , verhungert, Opfer der B l o c k a d e ; Glasbläserfam. a. d. U m gebung v. Lauscha in Thüringen, ging über Dänemark u. 1832 nach R u ß l . ) , geboren in R y b i n s k am Stausee (östl. v. St. Petersburg u. nördl. v. Moskau, 5 0 km nördl. v. Jaroslawlj), mit 4 Jahren, nach d. T o d des Vaters, R ü c k kehr mit der O m a Julie Forstmann, geb. Kielgast nach St. Petersburg. Aufgewachsen aus familiären Gründen b. 2 ledigen Schwestern der M u t t e r ; im Paß ausgewiesener Deutscher, Besuch einer russ. Schule. 1 9 3 9 Abitur in Leningrad mit einem goldenen Diplom, das i h m die Möglichkeit verschaffte, ohne Aufnahmeexamen das Stu-

815 dium an einer Univ. aufzunehmen. Immatrikulation an der Mathematisch-Mechanischen Fakultät in Leningrad mit dem Ziel, Astronom zu werden. Beim Ausbruch des finn.-russ. Winterkriegs am 3 0 . 1 1 . 1 9 3 9 wurde ~ wegen seiner finn. Herkunft nicht in die R o t e Armee einberufen, was aber b. dem Einmarsch der dt. Armee in Rußl. ab Juni 1941 vorübergehend erfolgte; nach Uberprüfung seiner dt. Sprachfähigkeit wurde er a. d. Armee sofort entlassen. ~ erlebte die Blockade v. Leningrad, b. der seine Fam. starb; ausgehungert wurde er mit seinen Kindern u. verbliebenen Angehörigen (im Gegensatz zur sog. Umsiedlung der Wolgadeutschen) nach offiziellem Jargon aus Leningrad „evakuiert". Im Aug. 1942 gelangte er in den Altai (Kasachstan), wo ~ erstmals mit Rußl.-Deutschen in Kontakt kam. Im Nov. 1942 von dort Deportation u. Arbeit in der Trudarmee bis 1950 in dem Bergwerk in der Nähe v. Tscheljabinsk (siidö. Ural, südl. v. Swerdlowsk). 1 9 5 0 - 1 9 8 1 Arbeit in der Kirow-Maschinenbaufabrik in Kopejsk (nördl. v. Tschelja) als Normierer, dann als Ingenieur u. Produktionsleiter, oo (1) 1954 Galina, geb. Rysjewa aus Belojarka (70 km v. Kopejsk; * 1929), wo sie wie ~ in der Kirow-Maschinenfabrik arbeitete. Geburt der Söhne 2 3 . 6 . 1955, Wadim, der sich als Deutscher erklärte u. heute in Thüringen lebt, u. 9 . 9 . 1 9 5 7 Viktor, der sich als Russe ausgab u. heute in St. Petersburg lebt. 1955 — 1959 örtliches Bergbau-Technikum. Er hielt Vorl. in der Ges. Snanije, in Schulen u. am Bergbau-Technikum. 1951 Beginn der journalistischen Tätigkeit mit Publ. in der BetriebsZt. sowie in der örtlichen Zt. Kopejskij rabocij; ~ lieferte auch Radiobeitr. Ab 1959 Mitarb. an d. dt. Zs. Neues Leben (Moskau) als Autor u. Fotograph. 1964—1970 externes Studium an der Philol. Fakultät, Deutsche Abt. der Baschkirischen Staatsuniv. in Ufa (westl. v. Swerdlowsk). 1981 i . R . u. Rückkehr nach Leningrad, wo ihm durch die Arbeit am Neuen Leben ein eigener Wohnraum vermittelt wurde, )|( von Gahna. 1 9 8 4 - 1 9 8 8 PorträtMaler. 1986 erhielt er für die Stadt endlich eine Aufenthaltsgenehmigung u. 1889 ein eigenes Zimmer in der Gemeinschaftswohnung, oo (2) 2 2 . 4 . 1 9 8 9 Irina (* 1 0 . 8 . 1 9 5 5 ) , Russin u. Mathematikerin aus Priosersk am Ladoga See, 140 km nördl. v. St. Petersburg, die ~ im Sept. 1981 kennengelernt hatte. 1 7 . 8 . 1 9 9 1

Leinonen Reise mit Mitgl. der Leningrader Dt. Ges. nach Dtl.; dort v. der Wende überrascht, beschloß ~ in Dtl. zu bleiben. Erst am 1. 5 . 1 9 9 2 durfte seine Frau ihm folgen; er wählte am 1 5 . 5 . 1 9 9 4 den thüringischen Ursprungsort seiner Fam. mütterlicherseits als dauerhaften Wohnort. Ganz billige Eier. In: N L 120, 8.10. 1959, S. 4 [Prosa], - Nicht aufgeführt. In: N L 39, 2 6 . 9 . 1 9 6 3 , S. 8 - 9 [Prosa]. - Als wir jung waren. In N L 30, 2 0 . 7 . 1 9 6 6 , S. 8 [E.]. Rjukzak [Rucksack]. In: Zt. der Wolgadeutschen 8, 1991 [G.; verf. 4 . 1 0 . 1 9 7 4 ; russ., wiederholt ersch., in zahlr. dt. Ubers. z . B . in: Volk auf dem Weg 4, 1991]. — Von der Bühne ins Leben. In: N L 13.4; 20.4.; 27.4. 1988 [E.]. - Nacht im Walde. In: N L 17, 1990 [E.]. Deutsche? Wer sind wir? In: Volk auf dem Weg, Stuttgart Nr. 11 [Nov.], 1991. - Gedichte. In: Zt. der Wolgadeutschen, Saratov Nr. 8, 1991 [russ.]. - Was wird mit unseren Namen? In: Volk auf dem Weg, Stuttgart Nr. 7 [Juli], 1992. Zu spät. Aus den Zeiten der Leningrader Blockade. In: Dt.Allg.Zt., Almaty, Kasachstan 21, 2 3 . 5 . 1992 [dt.]; BnoKaaa" (Blokada). In: Kontakt, Köln, Nr. 19, 2005 [russ.]. — „Petersburger Deutsche" von Grigori Manjuk (Filmstudio ,,Sommergarten") [~ Betreuung des Films, Ausstrahlung im dt. Fernsehen Dez. 1992], — Gedichtzyklus. In: Dt.Allg.Zt. 4, 1992; wieder in: Phönix, Almaty, Kasachstan 3, 1993. — Wer sind wir, die nach Deutschland strömen? Heimatlose Fremdlinge. In: epd-Dokumentation Ev. Kirchentag, 3 . 7 . 1 9 9 5 [Referat auf dem ev. Kirchentag 1995]; u.d.T.: Heimatlose Fremdlinge. In: Volk auf dem Weg, Stuttgart 8 / 9 [Aug./Sept.], 1995. — Über die Jahre in der Trudarmee (Vorspominanija ο Kopejske. In: Kopejskij rabocij April-Mai 1997 (11 Folgen); u.d.T.: Tmdarmija (TpyflapMH»). In: Dt.Allg.Zt., Almaty, Kasachstan, 19. Aug. 2005. mit Erika Voigt: Deutsche in St. Petersburg. Ein Blick auf den Deutschen ev.luth. Smolenski-Friedhof und in die europäische Kulturgeschichte, 2 Bde. Lüneburg 1998 (Lüneburger ostdeutsche Dokumentationen 18,1/2) [als Ms. gedr.; urspr. nur aus antiquarischem Interesse v. ~ seit 1988 entstanden; ergab sich, als er den Biogr. der Namen auf den Grabsteinen u. Kreuzen nachging, für ihn eine sozio-kulturelle Studie der sich mehr als 2 Jh. widerspiegelnden Gesch. der vielen DeutWERKE:

Lemmerhirt

816

sehen, aber auch Juden u. a. Nichtrussen, des multikulturellen Zentrums St. Petersburg; Bd. 2 enth. Schema des Friedhofes, das alle registrierten Grabmale u. Gräber aufzeigt, in der Reihenfolge: Abb. des Grabmals, originaler Text der Inschrift, Ubers, des Originals, Erl. u. Erg. der Autoren]; Rez. v. Horst Schützler. In: Osteuropa 49, 1999, S. 1295. ,,HeMip>i IleTep6ypra". In Zs.: Diplomatischer Kurier/Deutsche Allg., Hamburg in 5 Folgen, 56/57-61,

vom

15.6.-25.12.2003

[russ.

Übers, d. 1. Bd.]; HeMeipaie CTpammbi MCTopiiM üeTep6ypra (Deutsche Seiten in der Geschichte von St. Petersburg). In: Kontakt, Köln 206, Nr. 10, 3 . - 1 6 . 5 . 2 0 0 3 [Architektur von St. Petersburg]; dt. in: Dt.Allg.Zt., Almaty, Kasachstan 11. Nov. 2005. - MOH Ρ Ο Α Η Ο Ί Ί ropofl! K A K A Te6a Bcer^a J I K > 6 M J I ! (M3 irnceM Η FLHEBHH-KOß) [aus Briefen u. Tagebüchern]. In: Diplomatischer Kurier/Deutsche Allg., Hamburg 55, Nr. 5, 1 . 5 . - 3 1 . 5 - 2 0 0 3 [Ε., russ.]. - Weitere Veröfftl. seit ca. 2000 meist in Zt. (Hamburg, Frankfurt/M, Köln) in russ. Sprache, vieles auf Russ. noch unveröfftl. U B E R S . : [generelle Übers.probleme ins Russ.] JlnpHKa EeHpHxa Feirae Ha pyccKOM a3HKe" (Lyrik von Heine in russ. Sprache). In: Phönix, Almaty, Kasachstan Nr. 25, 26, 1999. — CTOHjra Gapwiimfl y Mop»... Ο poMaHTH3Me Η peajiH3Me. In: Diplomatischer Kurier/Deutsche Allg., Hamburg, 41, Nr. 3, 1 5 . 3 . - 3 0 . 4 2 0 0 2 . — Ha ceeepe Ä H K O MflpeMJieT,Kanaact ... npeKpacHaa

najTBMa.

peajiH3Me. E b d . 4 2 / 4 3 ,

Ο Nr.

2 0 0 2 und in 4 4 / 4 5 , N r . 6 - 7 ,

poMamroMe 4-5,

η

1.5.-15.6-

1.8.-31.8-2002.

— a. d. Dt. ins Russ.: Werke Rußlanddeutscher Schriftsteller: Woldemar Herdt (* 1917Dez.1997): Wolga, Wiege unserer Hoffnung (zuerst in: NL 16.12.1987) [Volga, kolybel' nadezd nasich], — Nelly Wacker (* 1919): Ich bitte ums Wort (zuerst in: NL 18.10.1988). Artur Hörmann (* 1920): Ordnung (zuerst in: H W 1990). - Erna H u m m e l ( 1 9 1 4 - 1 9 8 8 ) :

An

meine Muttersprache. In: Diplomatischer Kurier/Deutsche Allg., Hamburg, 69/70, Nr. 7 — 8, 2004. - Weitere Ubers, auch a. d. Russ. ins Dt. LITERATUR: Beiger 1999, 1 0 3 - 1 0 4 . - Lex. zur Gesch. u. Kultur der Russlanddeutschen. Tl. I, hrsg. v. Christian Böttger, Idmar Biereigel, Günter D i t trich, Wolfgang Förster, Achim Hilzheimer, Berlin 2 0 0 0 (Bildungsverein f. Volkde. in Dtl. „Die Linde" ev.). — Auskunft von

Lemmerhirt, Sergei J o a c h i m * 2 1 . 4 . 1 9 2 6 Tallinn (Reval); lebt in Füssen; Vater: Nikolaus L., Buchhalter (die Fam. floh 1918 vor den Bolscheviki aus St. Petersburg nach E); Mutter: Berta, geb. Moldon. 1933 — 1939 dt. Volksschule u. Realgym. in Tartu (Dorpat). Umsiedlung, 1 9 3 9 - 1 9 4 4 dt. Oberschule für Jungen in Kalisz, damals Wartheland, 1944 Einberufung zur Wehrmacht, erlebte am 16.1.1945 die Zerstörung Magdeburgs, russ. Kriegsgefangenschaft, dank russ. Sprachkenntnisse u. einer Erkrankung wurde er bereits 1945 entlassen. Die Fam. war 1945 nach Mitteldtl. geflohen u. erlebte die Zerstörung Dresdens. Erneute Flucht nach Bayern. In Rosenheim absolvierte ~ einen halbjährigen Lehrgang für Kriegsteilnehmer u. bestand im März 1947 das Abitur. Anschließend 10 Monate Wiederaufbaudienst als Bauhilfsarbeiter. 1 9 4 8 - 1 9 5 3 Med. Studium an der Univ. München, Staatsexamen u. Promotion, Diss.: „Die Verwertbarkeit elektrocephalographischer Befunde in der Begutachtung von Hirnverletzten, München 1953". ~ lernte in einem Flüchtlingslager seine sudetendeutsche Frau kennen u. oo 26.7.1952. Er wurde Zeuge der beispiellosen Aufbauarbeit ihrer Landsleute bis hin zur Grün, der 1. Flüchtlingsgemeinde Waldkraiburg in Oberbayern. Trotz seines Interesses an der Politik hielt ihn die Sorge um seine große Fam. u. die zeitraubende Tätigkeit in württembergischen u. niedersächsischen Krankenhäusern davon ab, selbst politisch aktiv zu werden. Grün. 1969 eine eigene Praxis in Zeven (Niedersachsen), die er mit 67 Jahren aufgab, um mit seiner Frau in der Nähe v. Schloß Neuschwanstein zu leben. WERKE: SIKAMÜ 1: Ich träume oft von Sillamäggi. Eine deutsche Kindheit im Baltikum, 2005; SIKAMÜ 2: Kaiisch 1939 bis 1944. Eine Jugend im besetzten Polen, 2006; SIKAMÜ 3: Medizinstudium im zerbombten München, 2006, alle im Fischer Verl. Frankfurt/M [SIKAMÜ ist die Abk. für Sillamäggi, Kaiisch u. München, drei Stationen im Leben des Verfassers. Man könnte auch v. einer auslandsdeutschen Tril. sprechen]. L I T E R A T U R : Selbstauskunft von

Lenz

817 Lenz, A l e x a n d e r Magnus Karl * 1 5 . 1 2 . 1 7 7 7 Past. Tarwast (L), f 1 5 . 1 2 . 1 8 1 9 Past. R i n g e n b. Dorpat (L); Eltern —> F. D. Lenz; Onkel —ν J. M . R . Lenz. In Dorpat Schulbesuch, ab 1 4 . 1 0 . 1 7 9 5 Studium in Halle u. ab 11.4. 1798 in Göttingen, 1798 war er liv. Kandidat flir das geistliche Amt; w u r d e 1801 ordiniert u. w u r d e Pastor in R i n g e n bis zu seinem Tod. oo (1) 4 . 6 . 1 8 0 4 Sophie Karoline W o l f ( 1 7 8 5 - 1 8 1 2 ) , Tochter v. Martin Luther W . aus Strasburg b. Thorn (ab 1793 preuß., heute Torun). oo (2) 19.2. 1815 Charlotte Vallet des Barres (f 1866), Tochter v. Louis Leopold V. d. B . , Lektor für franz. Sprache an der Univ. Dorpat; Sohn: Christian Heinrich Friedrich. 1818 Erinnerungskreuz von 1812. Den Manen des verewigten Dankwart, R i g a 1803 [G.]. - Leichenrede hey der Beerdigung der verwittweten Frau Baronin und Obristin von Rosen, geb. von Staat, gehalten in Palloper am 8. August 1810, Dorpat 1810. - Lied 847. In: Sammlung alter und neuer geistlicher Lieder L...J, R i g a 1810 [vollst. Titel u. Aufl. ->· L. B e r g m a n n ] . - Altargehet am Tage der Einweihung der Kirche zu Kanapä (den 28. August 1810), Dorpat 1810. - Dem geliebten Bruder am Tage der hochzeitlichen Weihe, Dorpat 1811 [G.J. - In: Grave: Magazin 1816: Rede bey der doppelten Trauung zweyer Schwestern, S. 41—52; Lied, als Gebet zu einer Pfingstpredigt, S. 80; Noch ein Lied statt des Gebets vor einer Pfingstpredigt, S. 2 9 9 - 3 0 1 . — In: Grave: Magazin 1817: Anfangsgebet und Schluss einer Bußtagspredigt, S. 4 4 - 4 7 ; Osterlied, S. 296. - Nachruf an Joh. Phil. v. Roth, den Verklärten. In: Grave: Magazin 1818, S. 2 4 9 - 2 5 1 . - Bruchstück einer Rede bei der Bibelgesellschaftsfeier zu Nüggen. In: Sechster General-Bericht aus der Dörptschen Abtheilung der Russischen Bibel-Ges., Dorpat 1819, S. 59. - GelRdn. u. Gebete. WERKE:

LITERATUR: Grave: M a g a z i n 1819, 185. -

Recke/

Napiersky. - Goedeke 7, 505; 15, 294. - Friedrichs 1967. - Kosch. - Ottow/Lenz 1977. Redlich 1989. - DBA 754, 8 6 - 8 7 . - BaBA 201, 411-415. Lenz, Friedrich D a v i d * 9 . 9 . 1 7 4 5 Past. Serben (L), f 4 . 1 2 . 1 8 0 9 Dorpat; Vater: Christian David L. aus Köslin (Pommern; 1 7 2 0 - 1 7 9 8 ) , seit 1740 in L; Pastor, Präses des liv. Oberkonsistoriums u. Ge-

neralsuperintendent v. L, ab 1759 in Dorpat (vgl. die GratS. v. —> G. Collins u. —>· C. Scherwinzky zum 50jährigen Amtsjubiläum am 2 4 . 6 . 1 7 9 2 ) ; M u t t e r : Dorothea, geb. Neoknapp ( 1 7 2 1 - 1 7 7 8 ) a.d. Past. Neuhausen (L), Tochter v. Michael Ewald N. (f u m 1755), u. Louise Marie, geb. von R o h d e ; erste Ehefrau v. Christian David L.; Bruder —> J. M . R . Lenz; Schwester Dorothea war die Mutter v. —> F. Moritz; Schwester Marie Henriette ( 1 7 9 1 - 1 8 7 7 ) oo ->· K. L. Grave; Neffe J. R . v. Lenz. Häuslicher Unterricht, Stadtschule in Dorpat u. Friedericianum, 3 . 4 . 1 7 6 2 - 1 7 6 4 Studium der Theol. in Königsberg, Hauslehrer in R e v a l , 1 7 6 7 - 1 7 7 9 Pastor in Tarwast (L). oo 2 4 . 1 . 1 7 6 8 in R e v a l Christine Marie Kellner ( 1 7 4 6 - 1 8 1 5 ) , Tochter v. Gustav Heinrich Κ., Pastor an St. Olai; Söhne —> A. Magnus K. Lenz; Gottlieb Eduard (* 1 4 . 7 . 1 7 8 8 Dorpat), Pastor u. Prof. der praktischen Theol. 1 7 8 0 1809 Oberpastor der dt. Gemeinde an St. J o hannis in Dorpat, 1780 — 1802 auch erster Assessor des Stadtkonsistoriunis in Dorpat u. Inspektor der Stadtschule, ab 1 . 1 0 . 1 8 0 3 Lektor für die est. u. fmn. Sprache an der Univ. Dorpat u. Zensor der est. Schriften. W E R K E : Vaterländische Predigten über alle Sonnund Festtags-Evangelien durchs ganze Jahr [...], Dorpat 1786; 2. verm. u. verb. Aufl. 1794. Am Johannitage 1789 zum Geburtstage der, in Dorpat lebenden, Prinzessin Catharina von Curland, (verehelicht gewesene Baronin Tscherkassow, ursprünglich Hedwig Elisabeth, doch 1759 zur griechischen Kirche übergetreten, Dorpat 1789 [GelG.]. - Neue Sammlung vaterländischer Predigten über die Epistolischen Texte aller Sonn- und Festtage im ganzen Jahr [ . . . ] , 2 Tie. Dorpat; Leipzig 1791 — 1792. - Skizze einer Geschichte der Stadt Dorpat [ . . . ] , Dorpat 1803; R e z . v. A s. In: Der Freimiithige 178, 8.11.1803. - Bei der Ankunft Seiner Kaierserlichen Majestät Alexander I. in Dorpat, den 16. Mai 1804, Dorpat 1804 [GelG.]. - W e i t e r e GelGe.; Übers, ins Est., darunter v. —> C. W . Brockhusen: Zuruf an die Landmiliz Livlands, i m Fall sie gegen den Feind zöge. Ein Versuch, R i g a 1807. U B E R S . : mit Otto Friedrich v. R ü h l : Burchard Christoph v. Vietinghoff-Scheel: Oppetus kuitao ma-rahwa henda kötto-többe eest peap hoidma ehk kui ta seile kimpu sisse omjohtnu, temmast pea jälle ivoip awwitetus sada, Dorpat 1807.

Lenz HRSG.: mit C . H . Nielsen; F. G. Findeisen: Dörptsche Zeitung, D o r p a t 1788; u . d . T . : Dörptsche Politisch Gelehrte Zeitung, ebd. 1789; später: Dörptsche Politisch Gelehrtes Wochenblatt. — Livländische Lese-Bibliothek. Eine Quartalschrift zur Verbreitung gemeinnütziger, vorzüglich einheimischer Kenntnisse in unserm Vaterlande, D o r p a t 1796 [in 4 Q u a r t s h e f t e n ] .

818

B r W . mit G o e t h e , der 1774, d e m Erscheinungsjahr seines „ W e r t h e r s " , den D r u c k v. ~s b e d e u t e n d s t e n Schriften vermittelte. Es k a m z u m B r u c h mit den B r ü d e r n v. Kleist w e g e n der Braut des älteren Bruders, C l e o p h e Fibich. Platonische Liebe zu Goethes Schwester Cornelia Schlosser. N a c h seiner theol. Schrift „ M e i n u n g e n eines Laien" (1775) kam es zu heftigen Auseinandersetzungen mit seinem L I T E R A T U R : Gadebusch 1777, 2, 172. — KirchenVater, der auf ~s R ü c k k e h r nach L drängte. Er u n d Ketzer-Almanach aufs Jahr 1781. - Hupel 11, 1786, 387. - R e c k e / N a p i e r s k y . - H a m b e r g e r / blieb aber in Straßburg u. leitete i m Geiste Meusel 1834. - Levickij 1903, 2, 629 f. - FriedH a m a n n s u. Herders die Ges. Salzmanns als richs 1967. - Kosch. - D B B L 1970. - O t t o w / D e u t s c h e Gesellschaft in Straßburg, b z w . als Lenz 1977. - Redlich 1989. - Scholz 1990. Gesellschaft dt. Sprache. E r trat in engen D B A 754, 1 2 4 - 133. Briefkontakt zu H e r d e r sowie Sophie La R o c h e ( 1 7 3 1 - 1 8 0 7 ) u. eröffnete den offenen L e n z , H u g o —> R a m b a c h K a m p f gegen Wieland ( 1 7 3 3 - 1 8 1 3 ) mit Publ. als V o r k ä m p f e r der Stürmer u. Dränger. I m Lenz, Jakob Michael Reinhold März 1776 verließ er h o c h verschuldet Straß* 23. (j. 12.) 1.1751 Seßwegen (L), f 2 4 . 5 . b u r g u. ging nach F r a n k f u r t / M , w o er v. 1792 M o s k a u ; Eltern w i e —>• F. D . Lenz. Merck, Schleiermacher u. —>• Klinger gefeiert Lateinschule in D o r p a t 1759 — 1768, Herbst w u r d e . In W e i m a r versöhnte er sich mit 1768 bis Ostern 1771 Studium (Stipendium W i e l a n d u. schrieb f ü r dessen T e u t s c h e n der Stadt Dorpat) der T h e o l . in D o r p a t u. M e r k u r ; er w u r d e dann auf Betreiben Goethes Königsberg, d e m W u n s c h seines strengen des Landes verwiesen. U b e r die G r ü n d e gibt es pietistischen Vaters entsprechend; in Königs- viele Spekulationen: sein exzentrisches G e b a berg k a m ~ in K o n t a k t mit den n e u e n literar. ren sowie ein Pasquill auf die Hzgin. Amalie, S t r ö m u n g e n u. mit Kant, d e m er b. Antritt der „Lenzens Eseley", so G o e t h e in seinem Tg. Professur 1770 eine O d e w i d m e t e ; d u r c h J o - v o m 2 6 . 1 1 . 1 7 7 6 , w a r sicher n u r ein G r u n d , h a n n G e o r g H a m a n n (1730 — 1788) A n r e g u n g möglich ist aber auch, daß er Frau v. Stein, die der Beschäftigung mit Shakespeare (1546— i h n i m Sept. 1776 auf ihren Sommersitz nach 1616), der ein Kultautor der Stürmer u. K o c h b e r g einlud, Englischunterricht erteilte, D r ä n g e r war. A b b r u c h des T h e o l . Studiums, was G o e t h e tief verstimmte, so daß er selbst was zeitlebens zu tiefen inneren Konflikten die Ausweisung b. H z g . erwirkte. ~ ging nach mit d e m Vater führte. 1771 als H o f m e i s t e r der E m m e n d i n g e n b. Fr.i.Br. zu Goethes beiden kur. B a r o n e Friedrich G e o r g u. Ernst Schwester, Cornelia Schlosser, w o er bis z u m Nikolaus v. Kleist auf R e i s e n nach Straßburg, S o m m e r 1777 blieb. 1777 v. Unrast geplagt, w o er Bekanntschaft mit G o e t h e (1749 — 1832) ging er nach Basel u. Zürich, b. der N a c h r i c h t machte, b. gewisser geistiger Abhängigkeit zu v. T o d e Cornelia Schlossers (f 8 . 6 . 1 7 7 7 i m i h m , mit H e r d e r ( 1 7 4 4 - 1 8 0 3 ) , Jung-Stilling Kindbett) eilte er nach E m m e n d i n g e n zu ( 1 7 4 0 - 1 8 1 7 ) sowie mit J. D . Salzmann Schlosser zurück. D e r Verlust seines „Schutz( 1 7 4 4 - 1 8 1 1 ) , seinem späteren M e n t o r , in geistes" beschleunigte seine psychische desoengeren Kontakt trat. ~ Schloß sich dort Salz- late Verfaßtheit. Anfang N o v . 1777 hielt er manns Tischgesellschaft an; gehörte w i e —> F. sich b. Lavater in Z ü r i c h auf. Mittellos geM . Klinger zu Goethes Frankfurter Kreis, 1772 langte er zu Christoph K a u f m a n n u. seiner verliebte er sich in Sesenheim in die 1771 v. Braut Elise Ziegler in W i n t e r t h u r (Kaufmann G o e t h e verlassene Friederike Brion, die seine hat d u r c h den Vorschlag der Ä n d e r u n g v. Z u n e i g u n g nicht erwiderte. Er kehrte nach Klingers Stück „ W i r r w a r r " in „Sturm u n d Straßburg z u r ü c k ; hier w a r w o h l die p r o d u k - D r a n g " der E p o c h e den N a m e n gegeben). Bei tivste Phase v. in der 6 D n . u. etwa 20 D . - d e m elsäßischen T h e o l o g e n u. SozialpädagoFrag. entstanden; er w a r hier an der Literari- gen Oberlin (1740 — 1826) in Waldersbach i m schen Gesellschaft Salzmanns beteiligt (zum Jan. 1778 kam der geistige Z u s a m m e n b r u c h Sekretär gewählt) u. f ü h r t e einen intensiven völlig z u m Ausbruch. Dessen T g . n o t i z e n v. ~s

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Lenz

Aufenthalt diente 1836/37 Georg Büchner als schied zu Klinger): „Lenz jedoch, als ein vorVorlage für sein Novellenfrag. „Lenz". Er übergehendes Meteor, zog nur augenblicklich lebte mal b. einem Schumacher, b. einem Arzt über den Horizont der deutschen Literatur hin oder b. Schlosser, sein körperlicher u. psychi- u n d verschwand plötzlich, ohne im Leben eine scher Zustand verschlechterte sich weiter zu- Spur zurückzulassen" (14. Buch). Er bezeichsehends. Auf Betreiben v. Schlosser schickte nete ihn weiter als „seltsamestes u n d indifider Vater Reisegeld u. ~ kehrte über Trave- niblestes Individuum" (Paralipomena zu m ü n d e im Juni 1779 mit seinem Bruder Karl, „Dichtung u n d Wahrheit"). ~ gilt neben der sein Jurastudium in Jena abbrechen mußte, Klinger als der bedeutendste Sturm u. Drangam 23. 7.1779 nach Riga zurück, w o sich sein Dichter u. ist einer der bedeutendsten DraGesundheitszustand sehr besserte. Herder matiker. Er sprengte den bislang herkömmlimachte den w o h l aussichtsreichsten Versuch chen formalen Dramenaufbau in lockeren zu einer bescheidenen Konsolidierung seiner epischen Szenenfolgen. An seine Technik bürgerlichen Verhältnisse zunichte, indem er knüpften später Büchner u. Brecht an. In 1779 eine Bewerbung Lenzens u m eine Stelle vieler Hinsicht kann er als Vorläufer der R o an der Rigaer Domschule (wohl wegen seines mantik gesehen werden. Die Witzigkeit u. die Zustandes) nicht befürwortete. Pläne mit dem naive Selbstentlarvung der Figuren hat er an Rigaer Verleger Hartknoch zerschlugen sich. den Kn. des Plautus geschult. Intensivst beEine Stelle am Zarenhof erhielt er trotz Loschäftigte sich —> P. T. Falck mit allerdings beshymnen nicht, da sie an Klinger fiel. Er war werden seine Lenzarbeiten v. der Lenzfordann Hofmeister u. erhielt 1781 eine Stelle b. schung angezweifelt u. für unwiss. gehalten. Generalgouv. Friedrich-Wilhelm v. Bawr am N A C H L A S S : Stiftung Preuß. Kulturbesitz, BerPetersburger Kadettenkorps, die er aber bald lin. — Goethe- u. Schiller-Archiv, Weimar. — an —> A. v. Kotzebue verlor. Er ging im selben Goethe-Nationalmuseum, Weimar. - Riga. Jahr nach Moskau u. konnte hier b. dem Latvijas Akademiskä Bibliothekä [dort liegen 8 Historiker Friedrich Müller einige Zeit leben, Mappen, Ms. 1113, F. 25, V. 3 1 - 3 8 ; in den unterrichtete nach dessen T o d am Lehrinstitut Mappen 31, 32, 33 u. 37 sind Hss. v. ~ entder Madame Exter u. war Hauslehrer; sein Hausgenosse war der russ. empfindsame halten, in 34, 35, 36, 38 Bre., u.a. B r W . im Schriftsteller Nikolaji Michajlovic Karamsin Zush. mit ihren Lenz-Recherchen zw. —>• G. ( 1 7 6 6 - 1 8 2 6 ) ; ~ pflegte n u n wieder den F. Dumpf(f) u. —• K. Petersen a. d. Jahren Briefkontakt zu seinem treuen Freund Johann 1815 —1822J. — Staatsarchiv, Basel. — Freies Kaspar Lavater (1741-1801), den er in der Deutsches Hochstift, Frankfurt/M. — ZentralSchweiz kennengelernt hatte u. der damals bibliothek, Zürich. — Andere Archive haben schon ~s Anzeichen geistiger U m n a c h t u n g nur vereinzelte Bestände. entdeckte. Die Fam. wagte nicht, den N o t - W E R K E : Der Versöhnungstod Jesu Christi, besunIn: leidenden zu unterstützen, da der Vater dies gen von einem Jünglinge in Dorpat, J.M.R.L. untersagte. Völlig heruntergekommen, fand Gelehrte Beyträge zu den Rigischen Anzeigen man ihn nachts auf einer Straße in Moskau tot 8.3.1766, VII. Stück, S. 4 9 - 6 0 [„Ich mache auf „von W e n i g e n betrauert, v o n N i e m a n d e m mit vielem Vergnügen dieses Gedicht bekannt, vermißt" [Todesnachricht v. Moskau 24.5. in: welches von einem fünfzehnjährigen JünglinIntelligenzbl. der Allg. Literatur-Zt. 99, ge allhier verfertigt worden. Ein paar kleinere Sonnabends den 18ten Aug. 1792; vgl. Tomas Gedichte von ihm entdeckten mir seinen Fitzel zum 250. Geburtstag. In: Frankfurter dichterischen Geist. Ich vermuthete, daß er in Rundschau 17, 20.1.2001, S. 21], ~ hat nur der höhern Dichtkunst einen Versuch mit die Aufführung seines „Hofmeister oder glücklichem Erfolge w ü r d e wagen können. Vortheile der Privaterziehung" erlebt. Goethes Ich munterte ihn dazu auf, u n d hier ist der Äußerungen haben die Bedeutung seines Versuch, der seinem glücklichen Genie Ehre Schaffens lange negativ beeinflußt. Er nannte macht. Ich versichere, dass dieses Gedicht ihn in „Dichtung und Wahrheit" einen „so seine eigene Arbeit sey, sowohl der Plan als die talentvollen als seltsamen Menschen" (11. Ausführung." Vorbemerkung v. T h e o d o r Buch). A u ß e r d e m beurteilte er ihn in Ver- Oldekop (1724-1806), Pastor der est. Gek e n n u n g der wirklichen W i r k u n g (im U n t e r - meinde St. Johannis in Dorpat, zit.: Paul T.

Lenz Falck: Der Dichter, 1878, S. 21]. - Der verwundete Bräutigam. Im Manuscript aufgefunden und herausgegeben v. Karl L u d w i g Blum, Berlin 1845; M k M ü n c h e n 1 9 9 0 - 1 9 9 4 [vermutlich 1766/67 in Dorpat verf.; Gelegenheitsstück, 4 Az.; Einl. S. III-XXIV]. - Die Landplagen, ein Gedicht in Sechs Büchern nebst einem Anhang einiger Fragmente, Königsberg 1769 [LehrG., T e x t e : 1. Der Krieg, S. 1 1 - 2 8 ; 2. Die Hungersnot, S. 3 0 - 42; 3. Die Pest, S. 4 5 - 5 6 ; 4. Die Feuersnot, S. 5 9 - 6 8 ; 5. Die Wassersnoth, S. 71 — 80; 6. Das Erdbeben, S. 8 3 - 9 6 ; A n h . : Fragmente (Gedicht über das Begräbnis Christi; Schreiben Tankreds an Reinald; Gemähide eines Erschlagenen, S. 97 — 111; Nachw. v. ~ S. 112; Katharina II. g e w i d m e t ; vernichtende Kritik in Königsberg], — A n o n y m : Als Sr. Hochedelgebohrnen der Herr Professor Kant, den 21sten August 1770, für die Professor—Würde disputirte. Im Namen der sämtlichen in Königsberg studirenden Cur= und Liefländer aufgesetzt von L ... aus Liefland, Königsberg 1770 [12 Str.]; Facs. d. Erstdrucks, hrsg. v. Christoph W e i ß , Laatzen 2003. — Cato [D.-Frag., entstanden zw. 1771 u. 1775]; s. Ges.Ausg. — A n o n y m : Anmerkungen Ubers Theater nebst angehängtem übersetzten Stück Shakespeares, Leipzig 1774 [ V o r w . , daß die Schrift 2 Jahre vor dem Götz v. Berlichingen (1773) in einer Ges. vorgelesen w u r d e ; S. 4—56 theoretische Abh., S. 57 — 160 ~s Fass. v. Love's labour's lost]; Berlin 1828 [in Tiecks Ges.Ausg. Bd. 2]; M ü n c h e n ; Leipzig 1910 [in Bleis Ges.Ausg. 1910]; hrsg. v. Fritz Schöne, Bielefeld; Leipzig 1929 (32 S.); Stuttgart 1966/67 [Ges.Ausg. v. B. Titel u. H. H a u g ] ; Hans-Günther Schwarz (Hrsg.): Anm e r k u n g e n übers Theater, Shakespeare-Arbeiten und Shakespeare-Ubersetzung, Stuttgart 1976 (Reclam 9815, 141 S.) [nach dem Erstdruck; die Anm. ersch. weiterhin in der Hrsg. v. H . - G . Schwarz ebd. 1979; ebd. 1983; ebd. 1989; ebd. 1995 ( R U B 9815). - A n o n y m : Der Hofmeister oder Vortheile der Privaterziehung. Eine Komödie, Leipzig 1774 [164 Seiten, entstanden 1771/72: ,,Den Stoff gab eine, in Livland vorgefallene scandalöse B e gebenheit. Die Personen sind Liv- und Kurländer, von denen ich Paetus und Bollwerk gekannt habe" (Georg Friedrich Dumpf am 2 0 . 4 . 1 8 2 1 an L u d w i g T i e c k ) ; 3 der 1774 a n o n y m ersch. zentralen Schriften v. ~ w u r d e n zunächst dem Vermittler der Publ. Goethe zugeschrieben; dies ist das einzige Stück, das

820 zu Lebzeiten v. ~ aufgeführt w u r d e ; erst durch die Bearb. v. Bert Brecht 1952 erlangte das Stück u. sein Autor die ihm gebührende öffentliche Aufmerksamkeit]; Biel 1775 [unrechtmäßiger Nachdr.; mit biogr. V o r w . hrsg v. Ernst Joh. Groth, Leipzig 1880 ( R e c l a m 1376); ebd. 1915 (Reclam 1376); mit Nachw. v. Hans Dahlke, Leipzig 1955 (Reclam 1376); mit N a c h w . v. Klaus Hammer, Leipzig 1963 ( R e c l a m 1375/76); hrsg. v. Karl S. Guthke, Stuttgart 1968 ( R e c l a m 1376); u m Anm. erw. Ausg. ebd 1993; 13. Aufl. ebd. 1998; Ausgew. u. eingel. v. U d o Müller, Stuttgart 1980 (Editionen für den Literaturunterricht, 136 S.); m . d . U . : Synoptische Ausgabe von Handschrift und Erstdruck, hrsg. v. Michael Kohlenbach, Basel; Frankfurt/M 1986 (191 S.); F. Voit (Hrsg.): Erläuterungen u. Dokumente. „Der Hofmeister", Stuttgart 1986 ( R e c l a m ) ; Heftebearb. v. Elke u. U w e Lehmann, Husum/ Nordsee 1986 (Hamburger Lesehefte 168, 84 S.); B o c h u m 1992; M ü n c h e n 1997 (Nachw. K. S. Guthke); ebd. dtv. (2621) hrsg. v . J o s e p h Kiermeier-Debre, M ü n c h e n 1997 (189 S.); s. Gesamtausg. — A n o n y m : Der neue Menoza, oder Geschichte des cumbanischen Prinzen Tandi. Eine Komödie, Leipzig 1774 [Κ., 132 Seiten, nach dem R . des Dänen Erik Pontoppidan, i m Geist Rousseaus als Kampf gegen die Kultur; entstanden 1773, erst nach 1960 aufgeführt; Kernthema ist das Gutsein i m ver- u. gebildeten Europa; exzentrische Großtuer scheitern u. der gesunde Menschenverstand siegt]; M ü n c h e n ; Leipzig 1909 [Ges.Ausg. v. F. Blei u. weiteren Ges.Ausg.]; hrsg. v. W a l t e r Hinck, Berlin 1965 (Komedia Bd. 9, 95 S.); bearb. v. Franz Gerhardt, Vastorf b. Lüneburg 1970; Text u. Materialien hrsg. v. Erich Unglaub, M ü n c h e n 1987 (Manzbuch 640, 182 S.). A n o n y m : Recension des neuen Menoza, vom Vefasser selbst aufgesetzt. In: Frankfurter Gelehrte Anzeigen 55 u. 56, 1 1 . 7 . 1 7 7 5 , S. 4 5 9 466; wieder i n : Allg. Bibliothek für Schauspieler und Schauspielliebhaber, 1. B d . , 1. Stück, Frankfurt; Leipzig 1776, S. 1 0 - 1 8 . Nur ein Wort über Herders Philosophie der Geschichte. Ne sutor ultra crepidam. Mit „Lenz" unterzeichnet i n : Frankfurter Gelehrte A n zeigen 57, 1 8 . 7 . 1 7 7 5 , S. 4 7 5 - 4 7 7 . - A n o n y m : Eloge de feu Monsieur **nd [Wieland] Ecrivain tres celebre en Poesie et en Prose Dedie au beau sexe de l'Allemagne, Hanau 1775 [im S o m m e r ersch., Sat.; 15 Seiten; Inh.; G. Das

821 gute Mädchen; G. Der Wilde; I. Der neue Amadis; II. Die Grazien; III. Palinodie]; kurz zuvor: Das gute Mädchen. M i t „ Y " unterzeichnet in: Iris (hrsg. v. F. H . Jacobi), 3. B d . , 2. Stück May, Düsseldorf 1775, S 1 5 3 - 1 5 4 ; Nachdr. Düsseldorf 1775, S. 107 [dialogisches G . ] . A n o n y m : Menalk und Mopsus. Eine Ekloge nach der fünften Ekloge Virgils mit W d g . auf dem D e c k b l . v. H o m e r Π ο λ λ ο ί γάρ δη τλημεν ω λ υ μ π ι α δ ω μ α τ ' έ χ ο ν τ ε ς / Ε ξ ανδρών χ α λ ε π ' ά λ γ ε ' έπ α λ λ η λ ο ι σ ι τιθεντες [fast ohne griech. diakritische Z e i c h e n ] , Frankfurt/M; Leipzig 1 7 7 5 [Sat., 2 4 Seiten]; wieder i n : R h e i n i s c h e r Most, Erster Herbst 1775, S. 1 4 7 - 1 7 0 [mit „ X . Y . Z . " unterzeichnet]; wieder i n : Gesammelte Schauspiele fürs Thater, 4. Slg., Frankfurt/M 1 7 8 0 [mit „ X . Y . Z . " unterzeichnet]. Denkmahl der Freundschaft. Auf eine Gegend bey St. —g; mit „L an G " unterzeichnet, in: Iris, 4. B d . , 2. Stück Aug., Düsseldorf 1775, S. 147; Nachdr. ebd. Düsseldorf 1775, S. 101; wieder in: Des Herrn J a c o b i Allerley, Frankfurt; Leipzig 1777, S. 2 4 9 . - A n o n y m : Meynungen eines Layen den Geistlichen zugeeignet. Stimmen der Layen auf dem letzten theologischen Reichstage im Jahr 1770, Leipzig 1775 [S. 3 - 1 8 9 ; I n h . : Briefeines Geistlichen (S. 3 - 1 0 ) ; Meinungen eines Layen den Geistlichen zugeeignet: Paradies. Sündenfall; Kains Geschichte; Seth; Opfer; Sündfluth; Nachholungen aus der Geschichte der Sündfluth; Kanaan; Worinn bestand sein Verbrechen ? Moses; Noah als Prophet; Abraham. Melchisedeck; Mosaische Gesetzgebung; Rückschweifungen; Christi Gesetzgebung und Tod; Stimmen des Layen auf dem letzten theologischen Reichstage im Jahr 1770: Einteilung in 3 S t i m m e n ] , — Die Wolken [entstanden 1775, aristophanische K . ; gegen Wieland gerichtet, ~ ließ sie vernichten, o b w o h l Heinrich Christian B o i e ( 1 7 4 4 - 1 8 0 6 ) das W e r k mit g r o ß e m Aufwand für den D r u c k vorbereitet hatte]. — Man hat mir die Ehre angethan mich in verschiednen öffentlichen Blättern als Hofmeister in Strasburg bekannt zu machen [...]. In: Frankfurter Gelehrte Anzeigen 48 u. 49, 1 6 . 6 . 1 7 7 5 , S. 4 1 6 - 4 1 7 [mit „ L e n z " unterzeichnet, w o er erklärt, daß er kein Hofmeister sei]. — Freundin aus der Wolke. M i t „ P " u n terzeichnet u. Korrektur „ L " i n : Iris 4. B d . , 1. Stück, Juli, Düsseldorf 1775, S. 7 2 ; Nachdr. ebd. Düsseldorf 1775, S. 4 9 (mit „ C " unterzeichnet); anonym i n : Des Herrn J a c o b i Allerley, Frankfurt; Leipzig 1777, S. 2 4 2 . — A n o n y m : Achiplagiarius. In: Frankfurter G e -

Lenz lehrte Anzeigen v o m Jahr 1775, Frankfurt/M 58, 2 1 . 7 . 1 7 7 5 , S. 4 9 0 ; wieder in: Musenalmanach (Vossischer), Lauenburg 1776, S. 170 [mit „ L e n z " unterzeichnet]; wieder in Epigrammatische Blumenlese 2. Slg., Offenbach 1776, S. 135. — Pandaemonium germanicum. Eine Skizze [entstanden 1 7 7 5 ; Sat. in 3 A k . ; ~ versah beide Ms. mit dem V e r m e r k „wird nicht gedruckt", wohl weil die Zeit der Literaturfehden durch den R ü c k z u g Goethes aus diesen nicht mehr den Stellenwert hatte; gegen Geliert, Weisse, W i e l a n d ] ; m . d . U . : Aus dem handschriftlichen Nachlasse des verstorbenen Dichters, [hrsg. v. Georg Friedrich D u m p f ] , Nürnberg 1 8 1 9 ; Berlin 1 8 9 6 [erstmals a.d. 2 . , jüngeren Hs. ersch.]; hrsg. u. erl. v. Erich Schmidt, Berlin 1 8 9 6 (Festgabe zu Weinholds Doktorjubiläum) [nach beiden vorhandenen Hss.]; Pandaemonium Germanikum. In: Krüger 1916, S. 1 - 2 1 [Skizze]; m . d . U . : Eine Skizze. Synoptische Ausgabe beider Handschriften, mit N a c h w . hrsg. v. Matthias Luserke-Jaqui u. Christoph W e i ß , St. Ingbert 1 9 9 3 (Kleines Archiv des 18. J h s . , B d . 17); m . d . U . : Literatursatire 1775, Berlin 1995. — Briefe über die Moralität der Leiden des jungen Werther [entstanden Anfang 1 7 7 5 (10 B r e . ) ; blieb auf W u n s c h Goethes u. dem R a t v. Friedrich Heinrich Jacobieinrich JJjJj ungedr.; Schrift zur Verteidigung Goethes v. a. gegen die A n griffe Nicolais durch seine Schrift „ D i e Freuden des j u n g e n Werthers"; ~ trug aber Teile am 1 . 3 . 1 7 7 6 in der ,Straßburger Gesellschaft' vor]; m . d . U . : Eine verloren geglaubte Schrift der Sturm- und Drangperiode, erstmals hrsg. v. Ludwig Schmitz-Kallenberg, Münster 1 9 1 8 (50 S.). - Die Kleinen [D.-Frag., entstanden zw. 1 7 7 5 - 1 7 7 6 ] , - Der tugendhafte Taugenichts [D.-Frag., entstanden 1 7 7 5 — 1 7 7 6 ] , - Flüchtige Aufsäzze herausgegeben von Kayser, Zürich; Winterthur 1 7 7 6 [95 Seiten; darin folgende B e i t r . : I. Die beyden Alten, Ein Familiengemälde [D.]; II. Matz Höcker, eine Schulmeister=Chrie; III. u. IV. Zwey Reden über die deutsche Sprache; V. Aus einem Neujahrswunsche; VI. IJeber die Veränderung des Theaters im Shakespear [ M k ] . — An mein Herz. In: D e r Bürgerfreund, eine Straßburgische Wochenschrift. 1. J g . , 1. B d . 9. Stück Freytags den lsten März, Straßburg 1776, S. 1 4 2 - 1 4 4 [mit „ L . " unterzeichnet], Die Auferstehung; eine Gantate. I n : D e r B ü r gerfreund. 1. J g . 1. B d . 14. Stück, Freytags den 5ten April, Straßburg 1776, S. 2 2 0 - 2 2 2 . - Die

Lenz erste Frühlingspromenade. M i t „Lenz" u n t e r zeichnet i n : T b . f ü r D i c h t e r u n d D i c h t e r f r e u n d e . 6. Abtheilung, Leipzig 1776, S. 114 — 115. - E b d . : Der Dichter, verlieht, S. 115; w i e d e r in: Epigrammatische Blumenlesen, 3. Slg., O f f e n b a c h 1778, S. 26. - An Wieland. Auf dem Lande unweit W. M i t „ L e n z " u n t e r zeichnet in: Iris 7. Bd. 1. Stück, Berlin 1776, S. 5 2 4 - 5 3 0 . — Catharina von Siena [D.-Frag., entstanden 1776; die stigmatisierte D o m i n i kanerin Catharina (1347 — 1380) w u r d e d u r c h Papst Pius II. 80 Jahre nach i h r e m T o d k a n o nisiert] ; W e l t U A d u r c h den Berliner R e g i s seur Michael G r ü b e r am 9 . 1 1 . 1 9 9 2 ; die Hs. dieses Versdramas liegt in K r a k o w ] . - A n o n y m : Die Freunde machen den Philosophen. Eine Komödie, L e m g o 1776 [Κ., 5 A k . , entstanden 1 7 7 5 / 7 6 ; 88 Seiten, Schauplatz ist Cadiz; M k ] . - A n o n y m : Petrarch. Ein Gedicht aus seinen Liedern gezogen, W i n t e r t h u r 1776 [40 Seiten, Vorbericht, Einteilung in 3 Gesänge; Anhang eines Versuchs über die neunte Canzonetta Petrarchs]. — Moralische Bekehrung eines Poeten, vom ihm selbst aufgeschrieben [R.-Frag., e n t standen 1776; spiegelt den beruhigenden Einfluß v. Cornelia Schlosser]. - Uber die Soldatenehen [Schrift, entstanden 1776]; m . d . U . : Nach der Handschrift der Berliner kgl. Bibliothek zum ersten Male hrsg. v. Karl Freye, Leipzig 1914 (XVI, 122 S.). - Als einer dem Verfasser seinen Hut zurückschickte, den er mit ihm verwechsel hatte. M i t „L." unterzeichnet in d e m Beitr. mit d e m N T i t e l „Poetische Blumenlese" in: Musenalmanach, G ö t t i n g e n 1776, S. 6. E b d . : Ob das Epigram eine Gattung der Poesie zu nennen?, S. 21; in: Epigrammatische B l u m e n lese, 2. Slg., O f f e n b a c h 1776, S. 51. - Die Recensenten, ein Gespräch. M i t „L." u n t e r zeichnet, Musenalmanach, Göttingen 1776, S. 23; A n o n y m in: Epigrammatische B l u m e n l e se, 2. Slg., O f f e n b a c h 1776, S. 98. — Lied eines schiffbrüchigen Europäers, auf einer wüsten Insel, von der man von Zeit zu Zeit Rauch aufsteigen sehen, aber wegen einer heftigen Brandung nicht zu Hülfe kommen konnte. Diese Insel schien Captain Wallis als er vorbey segelte, ein völlig unwirthbarer Felsen. M i t „L." unterzeichnet, M u s e n a l m a nach, G ö t t i n g e n 1776, S. 9 8 - 9 9 ; u . d . T . : Lied eines Schiffbrüchigen Europäers auf einer wüsten Insel. M i t „ J . M . R . L e n z " unterzeichnet i n : Poetisches Portefeuille, hrsg. v. J. Μ A r m bruster, St. Gallen 1784, S. 1 1 8 - 1 1 9 . - Strephon an Seraphinen. M i t „L." unterzeichnet i n :

822 Musenalmanach, G ö t t i n g e n 1776, S. 112. — E b d . : Ueber die kritischen Nachrichten vom Zustande des deutschen Parnasses. M i t „L." u n t e r zeichnet, S. 134. - A n o n y m : Die Soldaten. Eine Komödie, Leipzig 1776 [5 A k . , 119 Seiten]; Ausz. u . d . T . : Fragmente zur Straßburgischen Kinderzucht. In: D e r B ü c h e r f r e u n d , 1. Jg. 2. Bd. 37. Stück, Freytags den 13ten H e r b s t m o nat, Straßburg 7776, S. 5 6 9 - 5 7 6 ; Forts, ebd. 38. Stück, Freytags d e n 20ten H e r b s t m o n a t , Straßburg 1776, S. 585 — 593 [nur einmal i m 19. J h . aufgeführt, blieb w e i t g e h e n d unbeachtet; dann m e h r f a c h i m 20. J h . ; der D u r c h b r u c h gelang d u r c h die O p e r n v. M . Gurlitt u. Β. A. Z i m m e r m a n n ; eine Bearb. erfolgte v. H e i n a r Kipphardt, F r a n k f u r t / M 1968; G r u n d t h e m a ist das W i e d e r f i n d e n v. Vater u. T o c h t e r u. Bestrafung des schuldigen Soldaten; zeigt die verderblichen Folgen des Selbstbetrugs u. Standesdünkels auf, die V e r folgung v. bürgerlichen M ä d c h e n durch O f fiziere] ; M ü n c h e n ; Leipzig 1910 [Ges.Ausg. v. F. Blei]; Berlin 1916 [mit 18 handkolorierte Federzeichn. nach der A u f f ü h r u n g des D t . Theaters zu Berlin v. Ernst Stern, 85 S.]; mit Einl. v. Paul Friedrich, Leipzig 1917 ( R e c l a m 5899, 68 S.); ebd. 1947; mit N a c h w . v. M a n f r e d W i n d f u h r , Stuttgart 1957 (Reclam 5899, 70 S.); durchges. Ausg. ebd. 1970 (64 S.); u m A n m . v. H e r b e r t K r ä m e r erg. Ausg. ebd. 1993 (93 S.); durchges. Ausg. ebd. 2004 (88 S.); hrsg. v. Elke u. U w e L e h m a n n , H u s u m / N o r d s e e 1994 ( H a m b u r g e r Lesehefte, 184, 64 S.); mit Einl. v. Leonard Forster, C a m b r i d g e 1950 (VIII, 69 S.); E d w a r d M c l n n e s (hrsg.), M ü n c h e n W i e n 1977; u . d . T . : Die Soldaten, Berlin 1916, hrsg. E. Stern, Stuttgart 1995 [ N a c h w . H . Krämer], Auf die Musik zu Erwin und Elmire, von Ihrer Durchlaucht, der verwittibten Herzogin zu Weimar und Eisenach gesetzt. In: D e r Teutsche M e r k u r , hrsg. v. C . M . Wieland, 2. Vierteljahr Mai, W e i m a r 1776, S. 1 9 7 - 1 9 8 . - Henriette von Waldeck [D. 1776 in Berka entstanden], Tantalus [Dramolett 1776 in Berka entstanden; i m „ M u s e n - A l a m a n a c h " v. Schiller 1798 v e r öfftl.]. — Die Liebe auf dem Lande. In: Schillers , , M u s e n - A l m a n a c h " 1798. — Der Waldbruder [Frag, in Berka b. W e i m a r i m S o m m e r u. Herbst 1776 verf.], T ü b i n g e n 1797, v. Schiller i m letzten Jahr Η . X / X I „ H ö r e n " ( 1 7 9 5 1797), veröfFtl. m . d . U . : Ein Pendant zu Werthers Leiden [Br.R.-Frag.]; hrsg. v. M a x v.

823 Waldberg, Berlin 1882 (81 S.); hrsg. R a l f Sudau, Stuttgart 1988 (Reclam); s. Ges.Ausg. — Anonym: Vertheidigung des Herrn W.[ieland] gegen die Wolken von dem Verfasser der Wolken, [Lemgo] 1776 (48 Seiten) [Sat., einziges indirektes Zeugnis v. der K. Die Wolken; die Schrift enth. ein Vorw. des Verlegers, der sich für die Publ. damit entschuldigt, daß die Schrift schon v. vielen gelesen wurde]; hrsg. v. Erich Schmidt, Berlin 1901; Nachdr. der Ausg. Berlin 1902; Reprint Nendeln/Liechtenstein 1968. - Zerbin, oder die neuere Philosophie, eine Erzählung von Jakob Michael Reinhold Lenz. In: Deutsches Museum, 1. Bd. 2. Stück Febr., Leipzig 1776, S. 116—131; Forts. 1. Bd. 3. Stück März, Leipzig 1776, S. 1 9 3 - 2 0 7 [entstanden 1775]; hrsg. v. Alfred Gerz, Potsdam 1943 (72 S.). — Epistel eines Einsiedlers an Wieland. In: Deutsches Museum, 2. Bd. 12. Stück Dez., Leipzig 1776, S. 1 0 9 9 - 1 1 0 2 [mit „Lenz" unterzeichnet]. — Poetische Malerey. Mit ,,Lenz" unterzeichnet in: Musenalmanach (Vossischer), Lauenburg 1776, S. 162; in: Deutschlands Originaldichter, 4. Bd., Hamburg 1776, S.252; in: Epigrammatische Blumenlese, 2. Slg., Offenbach 1776, S. 133. — An meinen Vater, von einem Reisenden. In: Der Teutsche Merkur, hrsg. v. C. M. Wieland, 1. Vierteljahr, Jänner, Weimar 1777, S. 19. — Anonym: Briefe über die Würkung des Kartenspiels in Europa. In: Der Teutsche Merkur, Jänner, Weimar 1777, S. 33 — 56. — Das Hochburger Schloß. In: Der Teutsche Merkur, 2. Vierteljahr, April, Weimar 1777, S. 1 6 - 2 9 [mit „L." unterzeichnet; entstanden in E m mendingen b. Schlossser]. — Anonym: Der Engländer, eine dramatische Phantasey, Leipzig 1777 [entstanden 1 7 7 5 / 7 6 ; Schauplatz ist Turin, 5 Ak., 72 Seiten]; München; Leipzig 1910 [Ges.Ausg. v. F. Blei]; s. Ges. Ausg. Stuttgart 1966/67 v. Titel u. Haug; Hamburg/ Reinbeck 1970 v. Daunicht; ausgew. u. Nachw. v. Ulrich u. Bettina Hohoff, Frankfurt/M 1986 (109 S.). - Pygmalion. In: G o thaische gelehrte Zeitungen 85. Stück, 22.10., Gotha 1777 [mit „Lenz" unterzeichnetes G.]; wieder in: Musenalmanach (Vossischer), Hamburg 1778, S.41. — Der Landprediger, eine Erzählung von Jakob Michael Reinhold Lenz. In: Deutsches Museum, 1. Bd. 4. Stück April, Leipzig 1777, S. 2 8 9 - 3 0 7 ; 2. Theil, 1. Bd. 5. Stück Mai, Leipzig 1777, S. 4 0 9 - 4 3 9 ; Anh., 1. Bd. 6. Stück, Junius, Leipzig 1777, S. 5 6 7 -

Lenz 574 [ E . / N . , das letzte größere Werk, das ~ nach dem Verlassen v. Weimar in seinem Zufluchtsort in Emmendingen b. Schlosser schrieb; positive Darstellung eines Pfarrers, der nach enttäuschenden Erfahrungen in der Liebe eine gute Partnerin findet u. mit ihr ein Haus der Menschenfreundlichkeit führt]. - An das Herz. Mit „Lenz" unterzeichnet in: Musenalmanach (Vossischer), Hamburg 1777, S. 28. Fragment einer Farce, die Höllenrichter genannt, einer Nachahmung der βάτραχοι des Aristophanes. Mit „ J . M . R . Lenz" unterzeichnet in: Deutsches Museum 1. B d . , 3. Stück, März, Leipzig 1777, S. 2 5 4 - 2 5 6 ; u.d.T.: Fragment aus einer Farce: Die Höllenrichter, einer Nachahmung von den Fröschen des Aristopanes von Herrn Lenz [...]. In: Journal von und für Deutschland, hrsg. v. Siegmund Freyherrn v. Bibra, 9. Jg. 8. Stück (Ellrich) 1792, S. 665 [Abdr. des Beitr. v. 1777 in dem Aufs. „Ueber die verschiedenen poetischen Behandlungen der Nationallegende vom Doctor Faust in deutscher Sprache" v. C. H. Schmid S. 6 5 7 - 6 7 1 ] . - Woher, Hen SeelenArchiater [...]. Mit „Lenz" unterzeichnet in: „Jupiter und Schinznach. Drama per musica Nebst einigen bey letzter Versammlung ob der Tafel recitirten Impromptüs", o.O. 1777, S. 2 0 - 2 1 [s. auch (f) Unsichere Zuschreibung]; Nachdr. Hildesheim 2001. - Nachruf zu der im Göttingischen Allmanach Jahrs 1ΊΊ1 an das Publikum gehaltenen Rede über Physiognomik. In: Der Teutsche Merkur, 4. Vierteljahr, Nov., Weimar 1777, S. 1 0 6 - 1 1 9 [mit „ Z " unterzeichnet]. — Das Tagebuch 1777 [ I c h - R . Frag.; hinter Arimente verbirgt sich Cleophe Fibich, die Braut des älteren Bruders d. v. ~ begleiteten v. Kleist Brüder]; Ges.Ausg. Tieck 1828; u. weitere Ges.Ausg. — Die Geschichte auf der Aar. Mit „Lenz" unterzeichnet in: M u senalmanach, Göttingen 1778, S. 6 2 - 6 5 . - An Minna. Mit „Lenz" unterzeichnet in: Musenalmanach (Vossischer), Hamburg 1778, S. 4 6 48. — Ebd.: In einem Gärtchen am Contade, nachdem der Verfasser im Flusse gebadet hatte. Mit „Lenz" unterzeichnet, S. 122 —123. — Eine Bemerkung von Lenz. In: Physiognomische Fragmente [...] v. Johann Caspar Lavater, Leipzig; Wmterthur 1778, S. 2 7 2 - 2 7 4 [Anfang d. Wortlautes: „Es ist mir besonders, daß die Juden das Zeichen ihres Vaterlandes (...)"]. - Philosophische Vorlesungen für empfindsame Seelen, Frankfurt; Leipzig 1780 [Zit. v. Kleist auf dem Buchdeckel: „Allein du wirst

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auch die N a t u r / Vollsanfter Schönheit sehn - 49; Am Rhein, S. 49; An heiliger Stelle, S. 50; / W o h l dir daß du g e b o h r e n bist"; K a p . - Die Demuth, S. 51—54; Die deutsche Dichtkunst, U b e r s c h r i f t e n : Baum des Erkenntnisses, Gutes S. 55 — 57; Trennung, S. 58; Veilchengruß, und Bösen; Supplement zur vorhergehenden Ab- S. 5 8 - 5 9 ; Wünsche, S. 59 [Ge]. - Drei Gedichte handlung; Zweites Supplement.; Drittes und letztes von fac. M. R. Lenz, hrsg. v. Karl W e i n h o l d , Supplement; Anmerkung; Anhang. Einige Zweifel Privatdr. Breslau 1882 [als Hs. zu W e i h n a c h über die Erbsünde (S. 3 —50); Unverschämte Sa- ten gedr.] - Lyrisches aus dem Nachlaß, aufgechen (S. 51— 72)]; mit N a c h w . hrsg. v. Chris- funden von K. Ludwig [d.i. W i l h e l m A r e n d t ] , t o p h W e i ß , St. Ingbert 1994 (111 S.) [der T e x t Berlin 1884. - In: G r o t t h u ß 1 8 9 4 / 9 5 : An den galt seit d e m 19. J h . als verloren. Erst der Geist, S. 98 / S. 106; Bebe, beb' ihr auf zu Mannheimer Germanist C h r i s t o p h W e i ß Füßen, S. 98 / S. 106; In der Nacht im kalten k o n n t e mit einer Facs.-Publ. das W e r k der Winter, S. 98 / S. 1 0 6 - 1 0 7 ; Sehnsucht, S. 99 / Öffentlichkeit w i e d e r präsentieren u. in e i n e m S. 107; Wünsche, S. 99 / S. 107 [Ge.]; a u ß e r kenntnisreichen N a c h w . die Gesch. dieses d e m in: G r o t t h u ß 1895; In Emmendingen, S. Buches rekonstruieren. Es stellt eine Slg. v. 108; An f f f , S. 108; An das Herz, S. 109; T e x t e n dar, die der j u n g e ~ in Straßburg zw. Urania; S. 109; Pygmalion, S. 110; An Henriette, E n d e 1771 u. 1773 vor der Societe de Philoso- S. 110; Aus ihren Augen lacht die Freude, S. 110; phie et de belles Lettres vorgetragen hat. Sie Ach du, um die die Blumen sich, S. 111; Die gleichen e i n e m H y m n u s auf die sinnliche E r - Demuth, S. 1 1 1 - 1 1 2 ; Trost, S. 113; Mit schönen füllung der e m p f i n d s a m e n Liebe in der Ehe. Steinen ausgeschmückt, S. 1 1 3 - 1 1 4 ; AbschiedsoD i e Vortr. ersch. a n o n y m 1780 b. d e m eher de, S. 114 [Ge.]. - I n : Goetz 1916: Sehnsucht, u n b e d e u t e n d e n Baseler Verleger Carl August S. X I ; An den Geist, S. X I - X I I . - In: Baltisches Serini. Für den D r u c k hat w o h l nicht ~ selbst, Dichterbrevier 1924: Wie die Lebensflamme sondern J o h a n n G e o r g Schlosser, der S c h w a - brennt, S. 3 2 - 3 3 ; Wo bist du itzt, mein unverger Goethes, gesorgt]. — Die Demuth. Eine geßlich Mädchen?, S. 33—34; Die Liebe auf dem Ode. I n : Christliches Magazin, hrsg. v . J o h a n n Lande, S. 34 — 38; An -, S. 38; Aus ihren Augen K o n r a d Pfenninger, 1. Stück, Z ü r i c h ; W i n - lacht die Freude, S. 39; An W-, S. 39; Aus einem terthur 1779, S. 1 6 5 - 1 6 8 [Pfenninger ( 1 7 4 7 - Neujahrswunsch aus dem Stegereif S. 4 0 - 4 1 ; Aus 1792), ev. T h e o l o g e , w a r enger F r e u n d v. der "Schauervollen und süßtönenden AbschiedsoLavater, der seinerseits mit ~ K o n t a k t pflegte]. de", S. 42; Mit schönen Steinen ausgeschmückt, - Entwuf einiger Grundsätze für die Erziehung S. 4 2 - 4 3 ; An den Geist, S. 4 4 - 4 5 [Ge.]. überhaupt, besonders aber für die Erziehung des Sehnsucht. I n : Frey 1926, S. 4; w i e d e r in: Adels. M i t „Lenz" unterzeichnet in: Für Leser W o l d e m a r E k k e r t : I m Dienste der H e i m a t . u n d Leserinnen, 7. Η . , D e c e m b e r , M i t a u In: H W 1, 1986, S. 2 7 1 - 2 7 2 . - Ich kann denen 1780, S. 2 7 - 3 9 . - Hymne. Von R.L. In: Leuten, die meinem Herzen am nächsten sind, am Christliches Magazin, hrsg. J o h a n n K o n r a d wenigsten sagen. In: Gustav Specht (Hrsg.): U n d Pfenninger, 3. B d . , 1. Stück, Z ü r i c h ; W i n - laß uns w i e d e r v o n der Liebe reden. Liebesterthur 1780, S. 2 3 4 - 2 3 6 . — Etwas über Philotas s t i m m e n aus drei Jahrtausenden (Hl. W . B e Karakter. Ein Veilchen auf sein Grab. M i t „L." cker), B a d e n - B a d e n 1946 (Der silberne Quell unterzeichnet in: Für Leser u n d Leserinnen, 8. 6), S. 12. - Das Väterchen. Spiel in 5 Akten, H . , J a n . , Mitau 1781, S. 1 0 7 - 1 3 4 . - Die Si- Leipzig 1962. - Belinde und der Tod. Carrikatur zilianische Vesper. Ein historisches Gemähide. von einer Prosepopee. M i t Facs. der k o m p l e t t e n Hs. Lenz. In: Liefländisches Magazin der Lektüre, sowie N a c h w . u. A n m . v. Verena T a m m a n n I. Jg. 1. Quartal 1782, S. 1 9 - 7 2 . fhist. T s p . , Bertholet u. Adolf Seebaß, Basel 1980; entstanden zw. 1 7 7 9 - 1 7 8 1 ] ; hrsg. v. Karl ebd. 1988 (64 S.). - In: Ostdeutsches LeseW e i n h o l d , Breslau 1887. — A n o n y m : Abgeris- b u c h I. Vier J a h r h u n d e r t e deutscher D i c h t u n g sene Beobachtungen über die launigen Dichter. I n : v o m Baltikum bis z u m Banat. Ausw. u. Deutsches M u s e u m , 1. B d . , 3. Stück März, N a c h w . E r n s t - E d m u n d Keil, V o r w . R o s w i t h a Leipzig 1782, S. 1 9 5 - 1 9 6 [Titel im Inhalts- Wisniewski, 1. Aufl. B o n n 1983; 2. Aufl. verz. ,,Ueber die D i c h t e r der L a u n e " ] . - In: ebd. 1987 [Ausz. aus: Der Hofmeister oder VorSivers 1855: Aus dem epischen Gedicht: „Die teile der Privaterziehung. Eine Komödie, S. 21 — Landplagen" (1769), S. 4 7 - 4 8 [Ausz.: 1. Buch: 2 3 ; Wo bist du itzt, S. 2 3 ; Zerbin, S. 2 4 - 2 6 ] , Der Krieg, Bruchstück]; Theilung der Herrschaft, S. E. M e i n z e r : Uber Delikatesse der Empfindung.

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Lenz

Eine späte Prosaschrift von J. M. R. Lenz, St. in FgA L X X I I , 8 . 9 . 1 7 7 5 , S. 5 9 7 - 5 9 9 . - AnIngbert 1996 ( M a n n h e i m e r Studien zur Lite- frage. Beitr. mit ,,Y" unterzeichnet. In: FgA ratur- u n d Kulturwiss. 9). — In: L u d w i g R e i - L X X X I I I , 1 7 . 1 2 . 1 7 7 5 , S. 692. - Brief an statt ners (Hrsg.): D e r ewige B r u n n e n . E i n H a u s - R e c e n s i o n . Beitr. mit ,,M. Elias H o l z w u r m b u c h deutscher D i c h t u n g , aktualisiert u. erw. ius" unterzeichnet. In: FgA X C I , 1 4 . 1 1 . 1 7 7 5 , v. Albert v. Schirnding, Jubiläumsausg. M ü n - S. 756. — Die deutsche Nation \ auf — Grabe \ ein chen 2 0 0 5 : Aus ihren Augen, S. 101; An Frie- lyrisches Monodrama. Mit ,,X.Y.Z." unterderike Brian, S. 161 [Ge.]. — D i e b e r ü h m t e n zeichnet in: FgA N r o . LIV, 7 . 7 . 1 7 7 5 , S. 458. D n . sind übers, ins D a n . , Engl., Est., Franz., — A n o n y m : Bittschrift eines Liguriers an den Adel Ital., S c h w e d . , U n g a r . von Ligurien. In: D e r T e u t s c h e M e r k u r , 1. Vierteljahr Jänner, W e i m a r 1777, S. 151 —156. UNSICHERE ZUSCHREIBUNC DER VERFASSER— An **. I n : D e r T e u t s c h e M e r k u r , 4. VierSCHAFT : teljahr, D e c e m b e r , W e i m a r 1777, S. 1 9 5 - 2 0 0 a) [von D a u n i c h t 1942 (s. Literatur)]: A n o [mit * * * unterzeichnet]. n y m : An einen unserer Mitarbeiter. In: Frankb) [von Titel u. H a u g 1967 (s. Ges.Ausg.)]: furter gelehrte Anzeigen [FgA], N r o . XLVII, Myrsa Polagi oder die Irrgärten. Ein Lustspiel a la 11.6. 1773, S. 3 8 9 - 3 9 2 . - A n o n y m : V o n der Chinoise. In: Liefländisches Magazin der L e k O r t h o d o x i e . In FgA, N r o . LVII, 16.7. 1773, S. 4 7 5 - 4 7 6 . - A n o n y m : Auszug eines Briefes türe 1. J g . , 2. Quartal, M i t a u 1782, S. 2 2 9 aus -. In: FgA N r o . X L I u. XLII, 2 4 . 5 . 1 7 7 4 , 281. S. 3 5 7 - 3 5 8 . - Aelteste U r k u n d e des M e n schengeschlechts, R i g a 1774. — A n o n y m e R e z . in: FgA N r o . L X V I I u. LXVIII, 2 3 . 8 . 1774, S. 560 — 562. — A n o n y m : Auszug eines Briefs an das Direktorium dieser Zeitung. In: FgA N r o . X X I I I , 2 1 . 3 . 1 7 7 5 , S. 202. - Geist der Journale Her Band. Mit Andreäischen Schriften, Frankfurt. A n o n y m e R e z . in: FgA N r o . LV u. LVI, 1 1 . 7 . 1 7 7 5 , S. 4 6 9 - 4 7 2 . - Les C o u r t i sanes ou l'ecole des Moers, Paris. A n o n y m e R e z . in FgA N r o . LVIII, 2 1 . 7 . 1 7 7 5 , S. 490. L'Art d'aimer v o n Bernard, Paris. A n o n y m e R e z . i n : FgA LIX, 2 5 . 7 . 1 7 7 5 S . 4 9 6 - 4 9 7 . Wunsch eines Heavtontimorumenos. Anonymes G. in: FgA LIX, 2 5 . 7 . 1 7 7 5 , S. 498. - Les f e m m e s vengees, Paris. A n o n y m e R e z . in FgA LXI, 1 . 8 . 1 7 7 5 , S. 514. - Adelaide de H o n grie. Tragedie de Dorat, Paris. A n o n y m e R e z . i n : FgA LXVIII, 2 5 . 8 . 1 7 7 5 , S. 5 6 9 - 5 6 0 . Ueber das Gespräch des Herrn W. mit dem Pfarrer zu **, in dem neusten Stück des Merkurs. Beitr. unterzeichnet mit „ X . Y . Z . " In: FgA L X I X , 2 8 . 8 . 1 7 7 5 , S. 5 7 1 - 5 7 4 . - M o n dernier m o t , Paris. A n o n y m e R e z . i n : FgA L X I X , 2 8 . 8 . 1775, S. 5 7 4 - 5 7 5 . — Nachtgedanken. A n o n y mes G. in: FgA L X I X , 2 8 . 8 . 1 7 7 5 , S. 578. Der reisende Ehemann, ein Duodrama. G. u n terzeichnet mit L . M . N . I n : FgA L X X , 1.9. 1775, S. 5 8 4 - 5 8 5 . - Prinz Tandi, an den Verfasser des n e u e n M e n o z a , N a u m b u r g . A n o n y m e R e z . in FgA L X X I I , 8 . 9 . 1 7 7 5 , S. 5 9 5 - 5 9 7 . - D o m Pedre R o i de Castille, Traged. de M r . Voltaire, Paris. A n o n y m e R e z .

c) [von W e r n e r H . Preuß, 1985 (s. Literatur)]: Ernstvoll — in Dunkel gehüllt — mit mächtigen Sicheln bewafnet [...]. A n o n y m i n : Für Leser u n d Leserinnen, 8. H . , J a n . , M i t a u 1781, S. 1 3 4 136 [Elegie, mit einer redaktionellen B e m e r k u n g angeschlossen an „Etwas ü b e r Philotas C h a r a k t e r " ] . — Gespräch zwischen einem Kantor und Organist. A n o n y m i n : Für Leser u n d Leserinnen, 17. H . , O k t . , M i t a u 1781, S. 4 2 2 428. — Der Arme kommt zuletzt doch eben so weit. Ein Dialog nach dem Lucian. A n o n y m in: Für Leser u n d Leserinnen, 9. Η . , Febr., M i t a u 1781, S. 2 4 3 - 2 4 5 . - Der Tod der Dido. Ein Melodrama mit Chören und Tänzen untermischt. A n o n y m erstmals in: Litteratur- u n d T h e a t e r Z t . X X X I I , Berlin 5 . 8 . 1 7 8 0 , S. 4 9 7 - 5 1 0 ; w i e d e r als a n o n y m e r Sepdr. o . O . 1780; w i e d e r i n : Für Leser u n d Leserinnen 11. H . April, Mitau 1781, S. 3 7 9 - 3 9 2 [Posse möglicherweise nicht v. sondern v. O t t o H e i n r i c h v o n G e m m i n g e n ] . — [Preuß 1993 (s. Literatur)]: Klaßifikation der Konversationstöne. Beitr. mit „ X . Y . Z . " unterzeichnet in: Für Leser u n d Leserinnen, Bd. 2, 7. H . D e c e m b e r , M i t a u 1780, S. 5 3 - 5 9 . - Zwey neue sympathetische Experimente. A n o n y m in: Für Leser u n d Leserinnen 18. H . N o v . , M i t a u 1781, S. 5 0 0 5002. — Die Akademie der Thiere. Eine Fabel. A n o n y m i n : Für Leser u n d Leserinnen 18. H . N o v . , M i t a u 1781, S. 5 0 2 - 5 0 5 . d) [von Franz Blei 1913 (Ges.Ausg.)]: Sangrado. Eine Schutzschrift wider Irrthilmer und Augenschwächen. An die beyden verkannten grossen

Lenz Männer unserer Zeit. M i t „L" unterzeichnet in: Für Leser u n d Leserinnen 10. H . , M ä r z 1781, S. 2 4 9 - 2 6 7 . - Empfindsamster aller Romane, oder Lehrreiche und angenehme Lektüre fürs Frauenzimmer von l **. A n o n y m in: Für Leser u n d Leserinnen 13. H . J u n i , M i t a u 1781, S. 3 - 4 5 . — Fragment über die Mode. A n o n y m in: Für Leser u n d Leserinnen 15. H . A u g . , Mitau 1781, S. 2 2 2 - 2 2 8 . - Merkur und Mistriß Modish. Ein Gespräch. A n o n y m i n : Für Leser u n d Leserinnen 18. H . N o v e r m b e r , M i t a u 1781, S. 491—495. — Elysium. A n o n y m in: Für Leser u n d Leserinnen 18. H . N o v . , M i t a u 1781, S. 4 9 5 - 4 9 9 . e) [von P. T h . Falck (Allg. Encyklopädie Leipzig 1889, 8 7 - 9 1 ) ] : Der äußerliche Schein. A n o n y m i n : Für Leser u n d Leserinnen 12. H . May, M i t a u 1781, S. 4 2 5 - 4 3 1 . f) Jupiter u n d Schinznach: Hen Pfeffel, glaube mir dein Name, A n o n y m 1777, S. 23. — E b d . : Gottes und der Menscheit Priester, S. 23 [die in der Slg. „Jupiter u. Schinznach" zsgst. T e x t e w e r d e n z . T . v. M . Luserke 2001 (s. Literatur) ~ zugeschrieben]. g) [Karl Freye u. W o l f g a n g Stammler 1918, N r . 80 (s. Briefe)] Den 15ten Nov. 1775 [...]. I n : Deutsches M u s e u m , 1. Bd. 3. Stück März, Leipzig 1777, S. 283 [Anonym u. o h n e Titel, Br. an H e i n r i c h Christian B o i e ] . U . B E A R B . : Alexander P o p e : Essay on Criticism, entstanden vor 1771 [Popes W e r k war 1711 veröfftl. w o r d e n ; ~ suchte b. der Durchreise mit den v. Kleist S ö h n e n in Berlin b. R a m l e r u. Nicolai einen Verleger]. — Amor vincit omnis (Liebe überwindet alles), Leipzig 1774 [Ubers, nach Shakespeares „Love's Labours Lost" (Verlorene Liebesmüh). In: A n m e r k u n g e n übers T h e a t e r [s. W e r k e ] . — Lustspiele nach dem Plautus für das deutsche Theater, F r a n k f u r t / M ; Leipzig 1774 (330 Seiten) [freiere Bearb., Das Väterchen (5 A k . , entstanden 1773 nach der K. Asinaria); Die Aussteuer (5 A k . , entst. 1 7 7 2 - 1 7 7 3 nach der K. Aulularia); Die Entführungen (5 A k . , entstanden 1772 nach der K. Miles gloriosus, zwei Intrigen, die auf bramarbasierenden Grundlagen ruhen,); Die Buhlschwester (5 A k . , entst. zw. 1 7 7 2 1773); Die Türkensclavin (5 Ak.); erst im 20. Jh. auf E x p e r i m e n t i e r b ü h n e n aufgeführt]; u . d . T . : Drei Lustspiele nach dem Plautus. Für die heutige Bühne bearb. v. W i l h e l m v. Scholz, M ü n c h e n 1918. — Ossian fürs Frauenzimmer. In: Iris 3. UBERS,

826 B d . , 3. Stück Juni, Düsseldorf 1775, S. 1 6 3 192 [Titel n u r vor der Einl., vor der Ubers, steht der Titel „Fingal, ein alt Gedicht von Ossian"]; N a c h d r . ebd. Düsseldorf 1775, S. 113 — 134. — Fingal. Zweyter Gesang. A n o n y m i n : Iris 4. Bd. 2. Stück, A u g . , Düsseldorf 1775, S. 8 3 - 1 0 5 ; N a c h d r . ebd. Düsseldorf 1775, S. 57 — 72. — Fingal. Dritter Gesang. A n o n y m in: Iris 5. Bd. 2. Stück, Berlin 1776, S. 8 7 - 1 0 7 . — Fingal. Vierter Gesang. A n o n y m i n : Iris (hrsg. v. F. H . Jacobi) 6. Bd. 2. Stück, Berlin 1776, S. 3 3 5 - 3 5 3 . - Fingal. Fünfter Gesang. A n o n y m i n : Iris 7. Bd. 2. Stück, Berlin 1776, S. 5 6 3 - 5 8 0 . - Fingal. Sechster Gesang. 8. Bd. (1.) 2. Stück, Berlin 1776, S. 812 — 830. - Uebersicht des Russischen Reichs nach seiner gegenwärtigen neu eingerichteten Verfassung, aufgesetzt von Sergei Pleschtschejew, Seekapitain und Ritter des heiligen Georgen—Ordens, M o s k a u 1787 (220 S.); M o s k a u 1790 (227 S.) [Wdg. Ihro Kaiserlichen Hoheit der großen Frau und Großfürstin Maria Feodorowna; behandelt w e r d e n die Grenzen, die Gebirge, M e e r e , Seen, Flüsse, Völkerschaften R u ß l s . sowie die Statthalterschaften, d e m ein alphabetisches Verzeichnis folgt]; N a c h d r . d. Ausg. M o s k a u 1787 mit N a c h w . hrsg. ν Matthias Luserke u. C h r i s t o p h W e i ß , Hildesheim; Zürich, N e w Y o r k 1992 [Sergej I. Plesceev]. — In der M o s k a u e r Z e i t Übers. ~s v o n Μ . M . Cherask o v u. M . D . C u l k o v . — Coriolan (frei nach Skakespeare), hrsg. v. J o h a n n H e i n r i c h Müller, Jena 1930; R e z . v. O t t o B e r n h a r d W o l d e m a r v. Petersen. I n : B M 61, 1930, S. 7 0 7 - 7 0 8 . V E R T O N U N G E N : Schlußarie. Aus dem Drama des Herrn Lenz Die beyden Alten u.s.w. I n : Lieder aus der Iris u n d eine Arie mit Begleitung einer Violine; z u m Singen b e y m Claviere verfasset v o n J o h a n n Philipp Schönfeld, Berlin 1778, S. 3 4 - 4 0 [die 3 Schlußstr. des Stückes.]. M a n f r e d Gurlitt: Soldaten, Oper in 3 Akten [ U A 9 . 1 1 . 1 9 3 0 Düsseldorf], - B e r n d Alois Z i m m e r m a n n : Die Soldaten, Oper in 4 Akten [UA Köln 1 5 . 2 . 1 9 6 5 , Libretto u. K o m p . ] , W o l f g a n g R i h m : Lenz-Fragmente. Gesang und Klavier, W i e n 1980; ebd. 1981. - T h o m a s H e r t e l : Nun will der Lenz uns ... . Für Bläserquintett und Mezzosopran. Auf Gedichte von J. M. R. Lenz, Leipzig 1981. B R I E F E : R u d o l f Zoeppritz (Hrsg,): Ungedruckte Briefe von und an Friedrich Heinrich Jacobi, 2 Bde. Leipzig 1869 [a.d. N a c h l a ß v. Jacobi, enth.

827 auch ungedr. Ge. v. G o e t h e u. Bern 1970. — Lenz und Goethe. Mit angedruckten Briefen von Lenz, Herder, Lavater, Roederer, Luise Koenig, hrsg. v. J o h a n n Froitzheim, Stuttgart; Berlin 1891. - Lenz in Briefen, hrsg. v. Fritz W a l d m a n n , Z ü r i c h 1894 (114 S.) [im A n h . der R e z . v. R o b e r t Hassenkamp, E u p h 3, 1896, S. 527 — 540, sind erstmals 9 Bre. an ~ v o n Sophie v. La R o c h e abgedr.]. — Ein „verlorener Sohn" nach der Rückkehr in die Heimat. I n : Eggers Bait. B r e . , S. 5 8 - 6 2 [Br. v. ~ a m 6 . 1 . 1 7 8 0 an den Vater u. v o m 2 7 . 3 . 1 7 8 0 an Friederike BrionJ. — Briefe von und an ges. u. hrsg. v. Karl Freye u. W o l f g a n g Stammler, 2 B d e . Leipzig 1918 (XV, 321, 312 S.); Berlin 1969. - Erzählungen und Briefe, hrsg. u. Es. v. J o a c h i m Seyppel, Berlin 1778 (361 S.). L u d w i g Tieck (Hrsg.): Gesammelte Schriften von 3 Bde. Leipzig 1828. [ C X X X I X , 336, 340, 364 S.; M k J . - Stürmer und Dränger, Tl. 2: Lenz u n d W a g n e r , hrsg. v. August Sauer, Berlin 1883 (Deutsche N a t i o nal-Literatur, hrsg. v. Joseph Kürschner Bd. 80) [enth. Der Hofmeister, Die Soldaten, Pandaemonium germanicum, Leopold Wagner, Tantalus, Der Waldbruder, Gedichte, 271 S.]. Karl W e i n h o l d (Hrsg.): Dramatischer Nachlaß von F r a n k f u r t / M 1884 [335 S.]. - Lyrisches a. d. Nachlaß. A u f g e f u n d e n v. Karl Ludwig, Berlin 1884 [XV, 139 S.]. - Gedichte v. Mit B e n u t z u n g des Nachlaßes W e n d e l i n s v o n Maitzahn hrsg. v. Karl W e i n h o l d , Berlin 1891 [XXII, 328 S.]; Stuttgart 1968; ebd. 1984. Erich Oesterheld (Hrsg.): Ausgewählte Gedichte, Leipzig 1909 [XII, 227 - Ernst Lewy (Hrsg.): Gesammelte Schriften, 4 Bde. Berlin 1909 [Bd. 1: Dramen (325 S.); Bd. 2: Gedichte (159 S.); Bd. 3: Plautus; Fragmente (340 S.); Bd. 4 : Prosa (392 S.)]; Leipzig 1917. - Franz Blei (Hrsg.): Gesammelte Schriften, 5 Bde. M ü n c h e n ; Leipzig 1 9 0 9 - 1 9 1 3 ' [ B d . 1, 1909: Die Gedichte, Der Hofmeister, Anmerkungen übers Theater, Amor vincit omnia (546 S.); Bd. 2, 1909: Die Lustspiele nach dem Plautus, Der neue Menoza (482 S.); Bd. 3, 1910: Dramen; Dramatische Fragmente; Coriolan (475 S.); Bd. 4, 1910: Schriften in Prosa (403 S.); Bd. 5, 1913: Schriften in Prosa (411 S.)]; R e z . v. Paul T h e o d o r Falck: In: B M 67, 1909, S. 3 6 0 366; R e p r i n t Hildesheim 2002. - Sturm und Drang. Dichtungen aus der Geniezeit. In vier Teilen, hrsg. mit Einl. u. A n m . v. Karl Freye. AUSGABEN:

Lenz Tl. 2: Berlin; Leipzig 1911 [enth. G e . : Der Hofmeister, Die Soldaten, Die beiden Alten, Die Freunde machen den Philosophen, Der Engländer; Dramatische E n t w ü r f e : Der tugendhafte Taugenichts, Catharina von Siena, Gato; Die Entführungen, Die Buhlschwester, Pandämonium Germanikum, Zerbin, Der Waldbruder (die A n m . in Tl. 4), 463 S.J; u . d . T . : Sturm und Drang. Werke in drei Bänden, Bd. 3: Maler Müller / Auf G r u n d der v. K. Freye bes. Ausg. n e u bearb. v. R e n e Strasser, Z ü r i c h 1966; Liz.ausg. Frankf u r t / M 1966 [enth. G e . : Der Hofmeister, Die Soldaten (S. 245 — 410). : Auswahl aus seinen Dichtungen, hrsg. Karl v. Hollander, W e i m a r 1917 (Liebhaber-Bibliothek, Bd. 40) [268 S.]. - Sturm und Drang. In Ausw. hrsg. v. Karl H o p p e , Leipzig 1925 [enth. G e . : Der Hofmeister, Die Soldaten, Der Waldbruder (XXIII, 304 S.J. — Von Deutscher Art und Kunst, hrsg. v. H e i n z K i n d e r m a n n , Leipzig 1935 (Reclam, D e u t s c h e Literatur. Slg. literarischer K u n s t u n d Kulturdenkmäler in Entwicklungsreihen. R e i h e Irrationalismus) Bd. 6 [enth. Anmerkungen übers Theater; Uber „ Götz von Berlichingen, Pandaemonium Germanicum" (S. 2 4 1 303)]; R e p r i n t W B G Darmstadt 1968. Kampf um das soziale Ordnungsgefüge, hrsg. v. H e i n z K i n d e r m a n n . Tl. 1, Leipzig 1939 ( R e clam, D e u t s c h e Literatur. Slg. literarischer K u n s t - u n d Kulturdenkmäler in E n t w i c k lungsreihen. R e i h e Irrationalismus Bd. 8) [enth. Das Väterchen, Der Hofmeister, Der neue Menoza, Die Soldaten (S. 106—316)]. - Sturm und Drang. Ein Lesebuch für unsere Zeit, hrsg. v. Klaus H e r r m a n n u. J o a c h i m Müller, T h ü r i n ger Volksverlag 1954 [enth. n u r Ausz.: Anmerkungen übers Theater, Uber „ Götz von Berlichingen", Die Soldaten, Der Hofmeister, Der Waldbruder, Zerbin, Gedichte (S. 8 2 - 8 8 ; 1 5 9 235)]. — Sturm und Drang. Dramatische Schriften, hrsg. Erich Loewenthal u. Lambert Schneider, 2 Bde. Heidelberg 1 9 5 8 / 5 9 ; Liz.ausg. W B G Darmstadt 1 9 5 8 / 5 9 ; Berlin 1959; F r a n k f u r t / M ; W i e n ; Z ü r i c h 1964 (Büchergilde) [Bd. 1: enth. Der Hofmeister, Der neue Menoza, Die Soldaten, Die Freunde machen den Philosophen, Dramatische Entivütfe, Pandaemonium Germanicum, Lustspiele nach dem Plautus (S. 1 3 5 - 5 5 4 ) ; A n m . in Bd. 2]. - Britta Titel u. H e l l m u t H a u g (Hrsg.): Werke und Schriften, 2 Bde. Stuttgart 1 9 6 6 / 6 7 ; Liz.ausg. W B G Darmstadt 1 9 6 6 / 6 7 . — Erzählungen. Ausw. u. N a c h w . v. Klaus H a m m e r , Leipzig 1966 (Reclam 284,

Lenz 131 S.). - R i c h a r d Daunicht (Hrsg.): Gesammelte Werke in 4 Bdn., M ü n c h e n 1967 (nur Bd. 1: Dramen ersch.; 432. S.). Gedichte, hrsg. v. Hellmut Haug, Stuttgart 1968 ( R e c l a m 8582, 78 S.). - R i c h a r d Daunicht (Hrsg.): Werke und Schriften, R . b . H . 1970 (Rowohls Klassiker 528/529, 249 S.). — Sturm und Drang. Dichtungen und Theoretische Texte. Ausgew. u. Nachw. v. Heinz Nicolai. 2 Bde, M ü n c h e n 1971 [Bd. 1: Ge.: Der Waldbruder, Zerbin, Der Hofmeister, Die Soldaten, Die Freunde machen den Philosophen, Pandämonium Germanicum, Tantalus, Uber Götz von Berlichingen, Anmerkungen übers Theater, Briefe über die Moralität der Leiden des jungen Werthers (S. 568 — 834), Anm. in Bd. 2 J. - Helmut R i c h t e r (Hrsg.): Werke in einem Band (Einl. v. Rosalinde Gothe), Berlin 1972 (XXVIII, 418 S.); 2. Aufl. ebd. 1975; 3. Aufl. ebd. 1980; 4. Aufl. 1986; 5. Aufl. neu bearb. ebd. 1991. — Karen Lauer (Hrsg.): Werke. Dramen, Prosa, Gedichte, München 1992 (dtv. 2296 [Ausw., N a c h w . v. Gerhard Sauder]. — Sturm und Drang. Weltanschauliche und ästhetische Schriften, hrsg. Peter Müller Bd. 2, Berlin; W e i m a r 1978 [enth. Entwurf eines Briefes an einen Freund, der auf Akademien Theologie studiert, Zweierlei über Vergib erste Ekloge, Uber „Götz von Berlichingen", Anmerkungen Ubers Theater, Vom Baum der Erkenntnis Guten und Bösen, Nur ein Wort über Herders „Philosophie der Geschichte", Uber die Natur des Geistes, Verteidigung des Herrn W. gegen die Wolken, Das Hochburger Schloß (S. 1 2 9 - 2 6 7 ) ] . — Poesiealbum 142; Ausw. hrsg. Sigrid Damm, Berlin 1979 (32 S.). - Dies.: Gedichte (111. D. Chodowiecki), Berlin 1979 [Ausw.]. Sigrid D a m m (Hrsg.): Werke und Briefe 3 Bde. Leipzig 1987; Liz.ausg. M ü n c h e n ; W i e n 1987; Tb.Ausg. Frankfurt/M (Leipzig, Insel) 1992 [Bd. 1: Dramen; Bd. 2 : Prosadichtungen u. Schriften; Bd. 3: Gedichte u. Briefe [bisher die umfangreichste Werkausg.]. - Erich Unglaub (Hrsg.): Dramen des Sturm und Drang, M ü n chen; Zürich 1988 (Serie Piper 801) [mit Materialien, 456 S.J; ebd. 1988. - Friedrich Voit (Hrsg.): Erzählungen, Stuttgart 1988 ( R e c l a m 8468, 163 S.); ebd. 2002 [enth. Zerbin, Der Waldbruder, Der Landprediger]. — Karin Lauer: Werke in einem Band. Ausgew. u. k o m m . , Nachw. v. Gerhard Sauder, M ü n chen; W i e n 1992 (602 S.); dtv., M ü n c h e n 1992 (2296). - Werke, hrsg. v. Friedrich Voit, Stuttgart 1992 (Reclam 8755, 604 S.);

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Lustspiel in einem Burghard Dedner (Hrsg.): „Lenzens Verriickung". Aufzug nach dem Französischen. I n : Caritas Chronik u. Dokumente zu ~ von Herbst 1777 bis

835 1825, S. 93 — 162. - Die Flucht nach Kenilworth. Tragödie in fünf Acten, nach Walter Scott's Roman: Kenilworth, M a i n z 1825. — Das Gericht der Templer. Romantisches Schauspiel in fünf Aufzügen nach Walter Scott's Roman Ivanhoe], Mainz 1826; in: Schauspiele. Nach Walter Scott's ,Kenilworth' und ,Ivanhoe', 2 Bde. Mainz 1826; M k Wildberg 1 9 8 9 - 1 9 9 0 . Gesammelte Schriften, Berlin 1828. - Carl der Zweite oder der lustige Monarch. Lustspiel in zivei Aufzügen. Nach dem Französischen des Alexander Duval, Mainz 1833. — Das Haus am Seestrande. Novelle, dem Englischen nacherzählt. In: W i n tergrün. Tb. auf 1834, hrsg. v. Georg Lötz, Hamburg 1834. — Lustspiele, 2 Bde. Mainz 1835 [Bd. 1: Die Nacht der Irrungen. Lustspiel in fünf Auf zügen. Dem Englischen des Samuel Tuke entlehnt; — Katharina II und ihr Hof. Lustspiel in drei Akten. Nach dem Französischen; — Die vornehme Welt in der Bedientenstube. Lustspiel in zwei Auf zügen. Aus dem Englischen; — Carl der Zweite oder der lustige Monarch. Lustspiel in zwei Aufzügen. Nach dem Französischen des Alexander Duval; — Bd. 2: Margarete von Valois und die Mißvergnügten im Jahre 1579. Drama in fünf Auf zügen. Nach dem Französischen; -Hochmut kommt vor dem Fall. Lustspiel in fünf Auf zügen. Frei nach dem Englischen; die 6 Tie. wurden auch einzeln hrsg.]. — Der Schultheiß von Brügge. Schauspiel in 5 Akten nach dem Englischen [aufgefunden 1837 in Hamburg u. Berlin]. — Der Bucklige. Schauspiel in 5 Akten nach dem Englischen [des Sheridan Knowles, aufgefunden in Hamburg u. Kassel 1837]. - Ein Viertel vor Neun. Posse in 2 Akten nach dem Englischen [aufgefunden im Hamburger Stadttheater 1838]. — Ruy Blas. Drama in 5 Akten nach Victor Hugo für die deutsche Bühne bearbeitet [aufgefunden im Hamburger Stadttheater 1839]. mit Georg Nikolaus Bärmann; Karl Gottlied Prätzel u. Carl Toepfer: Nordalbingisches Album. Hamburger Almanach mit Beiträgen der namhaftesten Literaten, hrsg. v. Heinrich August Theodor Ludolphi, Hamburg 1840. - Frauenwerth. Drama in 3 Akten [nach Eugene Scribe, aufgefunden gegen Ende 1840 i m Hamburger Stadttheater]. — Die Tochter des Gefangenen. Nach dem Französischen [aufgefunden in H a m burg im Thalia-Theater 1847; Verf. unsicher], — Schreckwirkungen, o.O. 1865; Berlin 1878 [Schwank 1 A k . ; Bloch's Theater-Correspondenz Nr. 125], — Der Briefträger, oder: Schuldig oder nicht schuldig, o.O. o.J. [in R i g a

Lidenius aufgeführt], — Stella, oder Kindliche Liebe, o.O. o.J. [in R i g a aufgeführt], - In: Goetz 1916: Sehnsucht, S. X I ; An den Geist, S. XI-XII [Ge.]. - Aufs, in Zs. L I T E R A T U R : Recke/Napiersky. — H . Meyer: Eine biogr. Skizze. In: L. Wolff (Hrsg.): Almanach flir Freunde der Schauspielkunst auf das Jahr 1845, 10, Berlin 1846, 1 3 9 - 144. - Inland 1850, 2. - Sivers 1855, 2 5 0 - 2 5 1 . - Brummer 1876/77. - RedenEsbeck 1879. - Schröder 1883, 4, 433. - ADB 18. - Goedeke 11/1, 593; 15, 294. - Rudolph 1890, 138 f. - Eisenberg 1903. - Buchholtz 1921. Reimers 1942, 63 f. - Theater-Lex. 2, 1960, 1212. - Kosch. - DBBL 1970. - Redlich 1989. - DBA 754, 226 - 242. - BaBA 202, 62 - 71. Leonhardt, Heinrich — S t r y k , Heinrich von Leoni, F. (Friedrich) —> Lortsch, Franziska Lidenius, Mag. Petrus Svenonis so[h]n)

(Sven-

* Smäland, bezeugt ab 1643, f bezeugt bis 1656; Bruder: Gudmund Svensohn L., bezeugt in Dorpat ab 1645. Studium in Äbo, 1643 M a g . phil., 1 6 4 5 - 1 6 5 1 R e k t o r der Domschule Reval, 1647 — 1651 Assessor i m Domkonsistorium, 1651 — 1655 Prof. für Logik u. Ethik in Dorpat, später zugleich Adjunkt der theol. Fakultät, 1655 o. Prof. für Ethik u. Moral, sowie a.o. Prof. der Theol. in Dorpat. Disp. philos. grad. de generationibus et corruptionibus corporum naturalium [ . . . ] , Abo 1643 [Präses Georgius C. Alanus]. — Discursus philosophicus de vita & morte [ . . . ] , Abo 1644 [Disp., Präses Resp. Enevaldus Svenonius]. - Freund-Brüderliches Schreiben [...] des ThumbsS t i f f t s vnd Königl. Schwedischen Consistorij zu Reval [...] An das Ehrwürdige Land Ministerium [ . . . ] , R e v a l 1646 [Unterzeichner ~ mit 4 Kollegen]. - Oratio panegyrica qua Examinatur quinta pars, sive cento Visionum G. Reichardi: Honendi in eodem contenti errores perstringuntur; inconcussisq; rationum momentis adstruitur, Visionistam istum, non Divino aliquo ductu allectum; sed Diabolico oestro percitum, ta impia tamq; enonea Orbi Christiane obtrudere Phantasmata [...], Dopat 1647 [Synodalrd., vgl. — A n d r e a s Virginius]. — Dum turba Romance mala Thaidis [ . . . ] , R e v a l 1647 [GratG. zur Synodaldisp. unter Präses Joachim J h e r i n g ] . - Prcecelsi patris, WERKE:

Lidenius axis

cethrce uterq.\...],

836 Reval

1648 [HG.

auf

Erik Axelson u. Elsa Elisabeth Oxenstierna, geb. Brahe, vgl. —> G. H ö j e r , —> A. W i n c k l e r d. Α.]. — Beitr. i n : Disputatio physica de forma [...], D o r p a t 1651 [Präses Sebastian Wirdig, R e s p . G u d m u n d u s Lidenius]. - De sanctissimo testamento Domini & Salvatoris nostrijesu Christi, quod alias coena Dominica dicitur, dissertatio theo-

Präses R e s p . Daniele Flojerus]. - Disp. de fortitudine [...], D o r p a t 1654 [Präses Resp. B e n e d . Ekaeus]. — Disp. de virtute morali in genere [...], D o r p a t 1654 [Präses Resp. Andr. G. Kyander]. - Disputatio ethica de pietate, m a x i m a m p a r t e m ex praelectionibus publicis [...], D o r p a t 1654 [Disp. 2 0 . 7 . 1 6 5 4 ; Präses R e s p . Petrus J. Sporsoelius]. - Dis-

logica, D o r p a t 1651 [Diss.; Präses —> Andreas putatio philosophica de terra [ . . . ] , D o r p a t 1 6 5 4 Virginius, R e s p . . — Disp. logicarum prima [Präses Joachimus Schelenius, R e s p . ~ ] . de natura et constitutione logicae [ . . . ] , D o r p a t Praecepta Logica, D o r p a t 1 6 5 4 . — Mortuum ita 1652 [Präses R e s p . Petrus Laurentius]. - D e anne Patrem reputas, doctissime Hiärne? [...], habitibus mentis disputatio philosophica [...], D o r p a t 1654 [Epic, auf Erlandus J o n a e Hiärne, D o r p a t 1653 [Präses R e s p . Nicolaus Gar- vgl. —> G . E l v e r i n g ] . — Qui nimium in rebus fluvius]. - Discursus, ethices n a t u r a m genera- Divinis dat rationi [ . . . ] , D o r p a t 1654 [GratG. liter adumbrans [ . . . ] , D o r p a t 1653 [Präses zur Disp., Präses —> G. Elvering, R e s p . Simon R e s p . J o h a n n e s Sundius]. — Disp. logicarum T h e o d o r i H o d e n s i u s ] . — Principium vitce dolor 2da primaas L o g i c s partis evolutionem, ter- est, lacrymabile totum [...], D o r p a t 1654 [GratG. minos simplices et instrumenta logica, primae zur Disputatio theologica de universali resurmentis operationi inservientia, generatim ex- rectione m o r t u o r u m [ . . . ] , Präses —> Andreas p e n d e n d o inchoans [...], D o r p a t 1653 [Präses Virginius, R e s p . Olaus Sylvius, vgl. —• G. R e s p . Erlandus Erlandi Hiärne]. - Disp. E l v e r i n g ] . — Sta non nihil viator, heic Ludenii logicarum 3tia de caussis et effectis, logice [...], D o r p a t 1654 [Epit. auf —> L. Ludenius, consideratis, generatim [...], D o r p a t 1653 vgl. —>• G. Elvering, —>• Andreas Virginius]. [Präses R e s p . Benj. K r o o k ] . - T h e o r e m a t a Quos patria et sanguis, junxit, junxere animique q u a e d a m logica [...], D o r p a t 1653 [Präses [...], D o r p a t 1654 [Epic, auf J o h a n n Magni R e s p . Ericus Johannis Brolenius]. — Disp. de Wintrosius u. J o h a n n Petri Dalenius, vgl. —> temperantia [...], D o r p a t 1653 [Präses G. Elvering, —> Andreas Virginius]. — Euge R e s p . Olaus E. Sundelius]. — Disp. de libero illum cursum, mihi quem fixit Deus ipse [...], hominis in actionibus rationi subjectis arbitrio D o r p a t 1654 [Epic, auf Daniel M a g n i O e s l o [...], D o r p a t 1653 [Präses R e s p . J o h a n n O . vius, vgl. —> G. Elvering u. weitere 14 Ge.]. L u t h ] . — Dissertatio ethica de s u m m o b o n o Divina illa Sententia, γ ν ώ τ ι σ ε α υ τ ό ν , h o c est, civili [...], D o r p a t 1653 [Präses R e s p . nosce teipsum: Es verbis Marci, apud M . T . A b r a h a m L. Sundius]. — Disp. de natura ethi- C i c e r o n e m Tusculan. Quaestion. Lib. I. ces generaliter [...], D o r p a t 1653 [Präses sect. 52. animae rationalis n a t u r a m exhibens R e s p . J o h . J o h . Sundius]. - S c h w e d . , dt. Epic, [ . . . ] , D o r p a t 1654 [Disp., Präses Resp. in der TS. auf den S o h n J o h a n n e s v. Ericus Abraham Sundius, vgl. —• G. Elvering]. Holstenius, D o r p a t 1653, vgl. —> G. Elvering]. Plurimum honorande Dn. Collega, rectissime — Ο valde felix! Ο felix ierq.; quaierq. [...], [ T R d . in Prosa auf D o r o t h e a Holstenius, geb. D o r p a t 1653 [GratG. zur Disp. v. Präses Ga- v o n W i c k e d e n , vgl. —> G. Elvering u. weitere briel Elvering u. R e s p . Petrus Nicolai Vir- 2 3 G e . ] . — Qui cupit opt.at.am studiorum attingere gander]. - D e officiositate, disputatio philo- metam [...], D o r p a t 1654 [GratG. zur Disp., sophica [...], D o r p a t 1654 [Präses R e s p . Präses R e s p . Matthias B. Tempelius]. — Matthias B. Tempelius; W d g . v. —> M . M ö l - Sacris rnagisterii honoribus, quos [ . . . ] , D o r p a t lenbeck d. Α.]. — Disp. de magnanimitate et 1654 [GratS. v. ~ z u m M a g . v. Petrus Laurentii modestia [...], D o r p a t 1654 [Präses R e s p . Arbogensis, darin v. ~ ein G r a t G . : Artis utrum B e n e d . A n d r e a e H u m b l e ] . - Disp. de m a n - vel Marlis honor, multi dubitarunt. [ . . . ] , vgl. —> suetudine [...], D o r p a t 1654 [Präses R e s p . G . E l v e r i n g ] . - Brevis et perspicua delineatio J o h . R e u t e r ] . - Disp. de terra [...], D o r p a t praec.ept.orum logicae [...], D o r p a t 1654 [Schrift 1654 [Präses R e s p . Petrus Laurentii]. - f u r die Acad. R e g i a Gustaviana]. - Sacris rnaDisp. de veritate [...], D o r p a t 1654 [Präses gisterii honoribus [...], D o r p a t 1654 [GratS. v. ~ R e s p . J o h . A. D r y a n d e r ] . — N o v e m t h e o r e - z u m Mag. v. Olaus Nicolai Bergh, darin v. ~ mata philosophica [ . . . ] , D o r p a t 1654 [Disp., ein G r a t G . : Bergipieridum cultor celeberrime Olae

Lieven

837 (...), vgl. — G . Elvering u. weitere 14 Ge.]. Sacris magisterii honoribus [...], Dorpat 1654 [GratS. v. ~ zum Mag. v. Johann Luth, vgl. —> G. Elvering u. weitere 12 Ge.]. — Sacris magisterii honoribus, quos [...] procancellario magnifico, [...] Dn. Zacharia Klingio, SS. Th. D. eximio [...], Dorpat 1654 [GratS. fur Zacharias Klingius; —> Andreas Virginius]. — Disputatio philosophica de virtute heroica [...], Dorpat 1655 [Präses Resp. Sueno AlinusJ. - Amisse putant, qui Te, tua pignora chara [.. .J, Dorpat 1655 [Epic, auf Nicolaus Holstenius, vgl. —> G. Elvering, —> Η. Hein]. — Schwed. Epic, auf Carolus G. Agrarius, Dorpat 1655, vgl. —>• G. Elvering. — Disp. de syllogismo [...], Dorpat 1655 [Präses Resp. Petro Dan. Stenius]. — Disp. de amicitia [...], Dorpat 1656 [Resp. Detlev Köllner]. — Disp. de fortitudine [...], Dorpat 1656 [Resp. Georg Georgii Gezelius]. — Lat. GelGe. LITERATUR: Gadebusch 1777, 2. - Recke/Napiersky. - Klöker 2005. - BaBA 204, 415 - 419. Liebeslied — J o h a n n e s de Livonia Lied a u f den Krieg 1556 Das bruchstückhafte Lied v. 21 Str. ä 5 Versen, das als literar. Reflex zentraler hist. Ereignisse gilt, bezieht sich auf die kriegerische Auseinandersetzung zw. dem Meister des Dt. Ordens —> Wilhelm von Fürstenberg u. dem Erzb. v. Riga, Wilhelm Markgraf von Brandenburg, die im Vorfeld des liv. Krieges steht. Hintergrund dieser Ereignisse ist der Zerfall des 13t. Ordens nach dem T o d v. Wolter von Plettenberg (1535), der dadurch sich verschärfenden Streitigkeiten mit den Erzb., der Zwistigkeiten der Wahlen der Koadjuren, des erstarkenden Prot, sowie der Bedrohung durch R u ß l . , wobei Polen u. Schweden ebenfalls in den Machtkampf involviert waren. Markgraf Wilhelm wollte nach preuß. Vorbild, wie sein Bruder Hzg. Albrecht von Preußen, einen säkularisierten Staat errichten, was angesichts der allg. politischen Situation zur weiteren Unterhöhlung der Selbständigkeit Altlivlands beitrug. Das Lied schildert genau diese Auseinandersetzungen, wobei immer wieder an den Frieden appelliert wird: Idtzundes moethstu inn denn schaden staen [...] Unde hebbenn dar durch de arme lande / Ane noth ynn geffar gesettet (Str. 14); auch wird gemahnt, sich an ihre Berufung zu erinnern (Lath γη aim yuer eschynge

genogen) u. mit Gott keinen Scherz zu treiben (Str. 15), wobei die Gefahr der Türke (Tartaren, d.h. Russen), die die Christenheit bedrohen, heraufbeschworen wird, um auf die Nichtigkeit der inneren Zwistigkeiten hinzuweisen. Vor allem erwähnt das Lied den bösen Rat, auf den die heren hören, womit hier der Dt. Orden gemeint ist, da der Nachsatz folgt: De marckgrave [Wilhelm von Brandenburg] und Kaspar van Monster [Jaspar v. Münster] / Weren noch woll inn erem lande (Str. 18). Diese Erwähnung spielt auf eine Verschwörung an. Wilhelm ließ entgegen der Beschlüsse 1555 Christoph von Mecklenburg zum Koadjutor wählen, um zus. mit Polen u. dem verwandten Geschl. auf Kosten des Ordens seine Herrschaft vorzubereiten. Hierzu gewann er auch den Landmarschall des Ordens, Jasper von Münster, der als ranghöchster Gebietiger glaubte, Ordensmeister zu werden. Doch Heinrich von Galen wählte Wilhelm von Fürstenberg zum Koadjutor u. zum militärischen Kommandanten, so daß seine Nachfolge damit entschieden war. Fürstenberg besetzte das Erzbistum. Jaspar gelang die Flucht zum König von Polen, Erzb. Wilhelm und Christoph v. Mecklenburg wurden gefangen genommen. Durch Vermittlung des Kaisers kam es zu einem Friedensschluß, in dem die Polen Fürstenberg zwangen, den Erzb. u. seinen Koadjutor wieder einzusetzen, wobei diese auf ihre Säkularisierungspläne verzichten mußten. Der Text endet in einer Bitte, alle Menschen wie Gott zu beschirmen u. Erholden inn frede unnde reyner ler / den rykenn sampt den armen (Str. 20). AUSGABE: G r o t t h u ß

1894,

S. 5 4 - 5 8

[mnd.

u.

hochdt. Ubers.]. Lieven, Heinrich J o h a n n v o n * 2 4 . 6 . 1 7 3 2 Neu-Selburg (K), f 3 . 2 . 1 8 1 5 Kürbis (L), ψ Pernigel (L); Vater: Eberhard Reinhold v. L., Leutnant u. Pfandbesitzer v. Neu-Selburg, dann v. Kawalischki (Lit; uradl. Geschl. ab dem 13. Jh. Vasallen des Erzbs. v. Riga; wahrscheinlich ein Stamm mit v. U n gern-Sternberg; 1653 Schwed. Frhr., 1719 schwed. Grafen, 1799, 1801 röm. Reichsgrafen, 1826 russ. Fürsten, 1862 russ. Barone; der größte Teil der Fam. stand im Dienste des Militärs oder als Minister in der russ. R e g i e -

838

Lieven rung); Mutter: Johanna Wilhelma Margareta, geb. Wittenburg. Ab 1 7 4 9 als Leutnant in österr., seit 1 7 5 2 in rass. Dienst. I m 7jährigen Krieg im Sibirischen Infanterieregiment, 1 7 6 4 - 1 7 6 6 Oberstleutnant in R i g a (L) u. Mitau (K). oo 2. 6 . 1 7 6 5 in Rinseln Dorothea v. Korff. 1 7 6 9 Militärdienst im Moldaugebiet, 1 7 7 0 zum Obersten befördert u. zum Kommandanten von Kilia (Bessarabien). 1 7 7 2 hielt er sich in Lemberg auf, dann in Moskau. 1 7 7 5 Brigadier, bis 1 7 8 9 Kommandant von Davidstad bzw. D a w i d o w (Finnland), 1 7 9 2 a. d. Dienst verabschiedet. ~ lebte dann b. Verwandten in B e r g h o f b. D ü n h o f (K), 1 7 9 8 - 1 8 1 4 in M e r z e n d o r f (K), zuletzt in Kürbis. Abstammung des gräflich Stenbockschen Geschlechts. I n : Hupel, Nordische Miscellaneen [ N M ] 1./2. Stück, R i g a o . J . - Zu der kurländischen Adels-Matrikul. In: N M 11./12. Stück, R i g a 1786, S. 4 3 1 - 4 3 5 . Materialien zu einer lieflaendischen Adelsgeschichte, nach der bey der letzten dasigen Matrikul-Commission angenommenen Ordnung. Nebst andern kuerzem Aufsaetzen. In: N M 15./16./17. Stück, R i g a 1788, S. 1 1 — 7 3 2 ; Nachdr. H a n n o v e r - D ö h r e n 1 9 7 2 . - Beytrag zu den statistisch-topographischen Nachrichten von den Herzogthuemern Kurland und Semgalln. Nebst andern kuerzem Aufsaetzen. In: N M 15./16./17. Stück, R i g a 1788, S. 7 7 9 7 8 1 . — Materialien zu einer ehstländischen Adelsgeschichte, nach der in der dasigen Adels-Matrikul beliebten alphabetischen Ordnung. Nebst anderen kuerzem Aufsaetzen. In: N M 18./19. Stück, R i g a 1789, S. 1 1 - 4 6 8 ; Nachdr. H a n n o v e r D ö h r e n 1972. - Zu der kurländischen AdelMatrikul. In: N M 11./12. Stück, R i g a 1790, S. 431— 4 3 5 . — Materialien zu einer oeseischen Adelsgeschichte, nach der im Jahr 1766 dort beliebten alphabetischen Ordnung. Nebst anderen kuerzem Aufsaetzen. In: N M 20./21. Stück, R i g a 1790, S. 1 3 - 2 6 2 ; Nachdr. HannoverD ö h r e n 1972. - Ergänzungen der Materialien zu den hiesigen Adelsgeschichten. In: N M 22./23. Stück, R i g a 1790", S. 3 6 3 - 3 9 2 . - Beyträge zur Geschichte der lief-, ehst- und kurländischen altadelichen Geschlechter, nebst Ergänzungen der dasigen Ordens-Annalen. In: N M 9./10. Stück, R i g a 1794, S. 11 — 4 1 6 . - Commentar, sowohl zum kurländischen als zum liefländischen Wapenbuche. In: N M 13./14. Stück, R i g a 1796, S. 5 - 5 6 2 . WERKE:

LITERATUR: Napiersky 1824. - Recke/Napiersky. D B B L 1970. - D B A 765, 40 - 44. - B a B A 206, 1 0 5 - 1 1 0 . - Claus Heinrich Bill: Bibl. zum deutschen Adel. 1200 bis 1999. Eine annotierte Bibl. Sonderburg 1999 (Schriftenreihe des Instituts Deutsche Adelsforschung 18).

Lieven, Karlheinz (-Dobrejeff)

Dobbert

Lievenhof, Arthur —> Lissner Lilienfeld, Jakob Heinrich von α 2 0 . 1 1 . 1 7 1 6 Addinal (E), f 12. (j. 1.) 7 . 1 7 8 5 R i g a (L); Vater: Carl Gustav v. L. ( 1 7 0 0 1738, lebte auf den est. Gütern Addinal u. Moisama, schwed. Kapitän u. Lagman (Dienstmann des schwed. Königs) (Geschl. urkdl. in Schweden belegt; seit 1 6 5 0 in den Adelsstand erhoben, Linien in Ε , Κ u. L vertreten); Mutter: Gertrud Sophia, geb. v. R o senkron aus R e v a l . W u r d e im kais. Kadettenkorps in St. Petersburg erzogen, diente anfangs im russ. Kriegsheer, wurde dort Oberwachtmeister. 1741 mit dem Prinzen Kantimir als GesandtschaftsCavallier nach Paris gesandt. 1 7 4 3 infolge der Verbannung seiner Schwägerin, Sophia v. L. (geb. Fürstin Odoevskaja oo mit dem K a m merherrn Carl Gustav v. L.), nach Sibirien, Kammerfrau der Hzgin. Anna v o n B r a u n schweig, aus Paris zurück beordert u. auf eigenen W u n s c h a. d. russ. Militär als M a j o r verabschiedet. Lebte in Moisama. Dann A r rendator von Krongütern in E . oo 1 3 . 3 . 1 7 4 6 Christina v. Fick ( 1 7 2 2 - 1 7 8 8 ) , T o c h t e r des Staatsmanns Heinrich v. F. a. d. Hause Oberpahlen ( 1 6 7 8 - 1 7 5 0 ) u. Helene, geb. v. Kruse. Erwarb das drei M e i l e n v. R e v a l gelegene Gut W a i t u. gelangte durch das E r b e seiner Frau in den Besitz der Güter N e u Oberpahlen nahe Dorpat, w o er seit 1 7 4 6 lebte, und K a w e r s h o f in L. E r trug neben Heinrich v. Fick, Woldemar v. Lauw u. A u gust W i l h e l m Hupel zur Industrialisierung u. Besiedlung des 1 7 0 3 im Nordischen Krieg abgebrannten Oberpahlen b. u. erschuf eine Musterkolonie, die selbst vom Kulturhistoriker u. Schriftsteller J o h a n n Gottfried Seume (1763 — 1810) Anerkennung fand. Holsteinischer Etatsrath. 1777 Geheimer Legationsrath. 1 7 8 3 war —> C . H . Nielsen b. ~ Sekretär. Eines seiner G. in einer Mischsprache v. dt., est., russ. wurde v. Handwerkern u. Bauern

Linberg

839 gesprochen, v. Geliert (1715 — 1769) u. Gottsched ( 1 7 0 0 - 1 7 6 6 ) b e e m f l u ß t . W E R K E : A n o n y m : Der Neujahrs-Wunsch. Ein Lustspiel, O b e r p a h l e n oder R e v a l 1758 [5 Az.; —> J. B. Fischer: „Es trat schon vor m e h r als 20 J a h r e n ans Licht, u n d ist vielleicht das erste Lustspiel, welches ein Liefländer in seinem Vaterland geschrieben hat; wenigstens das erste w o r i n die damaligen lief- u n d ehstländischen Sitten, so treffend geschildert w e r d e n . Einige w ü n s c h e n eine n e u e Auflage. V e r m u t h l i c h ist es in R e v a l gedruckt. M a n findet es n u r in w e n i g e n H ä u s e r n . " H u p e l 1782; vernichtende Karikatur der herrschenden Elite. Erschien o h n e Angabe v. D r u c k o r t u. Jahr]. - Uranie oder die Verwandschaft der Liebe und Freundschaft, ein Lustspiel in drey Aufzügen. Verfertiget im Jahr 1766. In: Gottlieb Schlegel (Hrsg.): Vermischte Aufsätze u n d Urtheile ü b e r gelehrte W e r k e ans Licht gestellet v o n unterschiedenen Verfassern in u n d u m Liefland, Bd. 1, R i g a 1778, S. 2 1 1 - 3 1 6 . - A n o n y m : Neues Staats-Gebäude. In drey Büchern, von L ..., Leipzig 1767 [Vorschlag ü b e r die E r r i c h t u n g eines europäischen Staatenbundes mit e i n e m europäischen Gerichtshof f u r ein friedliches Z u s a m m e n l e b e n aller europäischen Staaten. Es fand in der zeitgenössischen Staatsrechtswiss. ein lebhaftes E c h o . ] . — A n o n y m : Versuch einer neuen Theodicee. v. L***, Verfasser des neuen Staats-Gebäudes, Leipzig, R i g a 1777 [2 ermittelte E x . : U n i v . Tartu (Dorpat), Latvian Akademie Library in R i g a ] . — Die Stärke der Weltweisheit, ein Nachstück [Hs.]. — Abhandlung über die von der kaiserlichen freyen ökonomischen Gesellschaft zu St. Petersburg aufgegebene Preisfrage, das Eigenthum und die Freyheit der Bauern betreffend [Hs.]. — Plan, Livlands Glück zu befördern [hs. Aufs., der 1780 der Liv. Ritterschaft zur P r ü f u n g ü b e r g e b e n w u r d e ] . - The Hoberpalse Wreindsaft (Freundschaft). In: Sivers 1855, S. 1 8 - 2 3 [G.]. - Hs. Aufs. u. GelGe. AUSGABEN: Jakob Heinrich von Lilienfeld (1716— 1785). Der haltische Dichter und politische Schriftsteller. Eine Auswahl aus seinen Werken. Mit einem Kommentar, hrsg. v. W e r n e r H . Preuß, St. Ingbert 1997 [enth. Der NeujahrsWunsch. Ein Lustspiel. In fünf Aufzügen (1758), S. 1 1 - 8 2 ; Uranie oder die Verwandtschaft der Liebe und Freundschaft. Fragment einer Vorrede (1766/1778), S. 8 3 - 9 0 ; Neues Staats-Gebäude

in drey Büchern (1767), S. 9 1 - 1 8 3 ; Versuch einer Theodicee (1777), S. 1 8 5 - 2 0 0 ; enth. auch eingehende Analyse der T e x t e u. Darstellung ihres literarhist. Umfelds]; R e z . v. H . Bosse. In: Lenz-Jb. S t u r m - u n d - D r a n g - S t u d i e n 8 / 9 , 1 9 9 8 / 1 9 9 9 (2003), S. 341 - 3 4 7 ; v. A. Anger. I n : Lichtenberg-Jb., Saarbrücken 2000 (2001), S. 2 2 6 - 2 2 7 . AGB 1897 (Jöcher 1751). - Gadebusch 1777, 2, 181. - Hupel 4, 1782, 2 0 7 - 2 0 9 ; 18, 1798, 183. - Meusel 1816, 8. - Recke/Napiersky. - Brammer 1876/77. - Stryk 1885, 1, 380 f. Goedeke 4/1, 148. - GH Est 2, 110. - GH Liv 1, 376. - GHA, Β 5, 175. - Α. ν. Hansen in: Balt.Famg.Mitt. N.F. 2 Nr. 8, 1952 u. 3 Nr. 2, 1953. H. v. Wistinghausen: ~ Ein Menschenfreund und Europäer des 18. Jh. In: Arbeitsbr. Dt.-balt. Jugend 4, 1961, Nr. 4, 1 2 - 14. - DBBL 1970. - Kosch. Redlich 1989. - DBA 765, 331 - 3 3 5 . - BaBA 207, 9 7 - 102. LITERATUR:

L i l i e n f e l d , O t t o Julius Christian v o n * 18. (j. 6.) 12.1895 G u t Hallick (L, seit 1803 Familienbesitz), f 23.5.1967 Windhoek (Afrika), A g r o n o m ; Vater: Friedrich August v. L. ( 1 8 4 7 - 1 9 1 8 ) ; M u t t e r : Elisabeth (Ilse) Amalie, geb. v o n Nasackin (1864—1928). WERKE: Dessen Namen wir nicht, kennen. Kaffee, Indios und ein Götze, H a m b u r g 1963; R e z . v o n v. W r . I n : B B 9, 179, 1963, S. 11. LITERATUR: GH Est 2, 1 1 8 - 1 1 9 . - Kosch. Redlich 1989. - BaBA 207, 119. Linberg, Irmela (Ps.), verh. Wieckberg

geb.

Tittelbach,

* 23. (10.) 12.1888 Grösen (K), f vor 1970; Vater: Karl Gustav W e r n e r T . ( 2 6 . 1 1 . 1 8 5 8 1938/39), seit 1 8 8 5 - 1 9 3 9 Pastor in Grösen, Mitgl. i m lett. Oberkirchenrat u. Propst [oo (2) 2 8 . 5 . 1 8 9 6 Agnes, geb. Kupffer]; M u t t e r : Elwire Elisabeth Annette, geb. H e r m a n n (* 2 . 8 . 1 8 6 6 Riga, f 3 . 1 . 1 8 9 3 Grösen). oo eventuell W o l f g a n g W i e c k b e r g , der e b e n falls in der Bait. K u n s t b u c h h a n d l u n g BerlinC h a r l o t t e n b u r g veröfftl. N a c h d e m Verlassen des Baltikums (Umsiedlung 1939 fraglich) lebte sie in Berlin, lebte als R e n t n e r i n in K l e i n m a c h n o w b. Berlin (ehem. Ost-Berlin). WERKE: Mein Jugendland. Gedichte (III. Flora Palyi), M ü n c h e n 1917. — Mütterchen Rußland. Russische Geschichten und Märchen, nacherzählt, Kevelaer u m 1920 ( M ü n c h e n e r Jugendschriften 44); ebd. 1931; ebd. 1934. - Ehe. Dichtung,

Linde Lauenburg/Elbe 1 9 2 1 ; 2. Aufl. Leipzig 1928. — Die Zinnen. Novellen. In: Erwin Sedding: Anth., Dresden 1925. - Der Vagant, H a m burg/Altona 1 9 2 6 (Der B r u n n e n 13) [E.J. — Der Gast. Eine Erzählung, R i g a 1927. — Das Spital. Ein Jahreslauf, Leipzig 1 9 2 9 [ R e . ] . — Vale. Gedichte (auf Stein geschrieben u. gezeichnet v. C . W . Schilling), B e r l i n - C h a r l o t tenburg 1 9 3 0 [mit A b b . J . — Kinder. Erzählungen, eingel. u. hrsg. v. Karl Plenzat, Leipzig u m 1 9 3 0 (Eichblatts deutsche Heimatbücher 1 2 8 / 1 2 9 ) ; ebd. 1 9 3 8 . - Die fünfzehn Kosaken. Eine deutsch-kurländische Geschichte aus Revolutionstagen, Leipzig um 1931 (Eichblatts deutsche Heimatbücher 1 1 5 ) ; ebd. 1 9 3 5 ; ebd. 1 9 3 7 ; R e z . v. W e r n e r Bergengruen. In: B M H 1 9 3 2 , S. 7 0 9 . - Der Alwissende. In: Aus fernen Landen. Bll. für die deutsche J u g e n d zum K e n nenlernen der weiten Welt, hrsg. F. Perdmenges, H . 9, D e z . , Berlin 1931. — F o t o r e portagen, heimatkundliche Beiträge, mehrere Erzählungen und Novellen u.a. In: H e i m a t Kalender 1 9 3 2 für Stadt und Land Neustettin, hrsg. v. Verl. der Norddeutschen Presse, Neustettin 1 9 3 1 . — Wunderbare Errettung eines Pferdes. In: Hans Kunterbunt. Heitere nachdenkliche und seltsame Geschichten, 7. Jg. N o v . 1 9 3 2 , N r . 24, S. 3 7 8 - 3 7 9 [E.; 14-tägige Big. der Leipziger Neuesten Nachrichten]. I n : Maitz 1 9 3 5 : Morgen, S. 1 3 ; Frauenwunsch, S. 4 5 [Ge.]; Die Heilkundige, S. 7 2 - 7 8 [E.]; Einem Mädchen, S. 8 4 ; Wanderer in der Christnacht; S. 86 [Ge.J. — Der Einfluß gleicher Aszendenten auf Ehe- und Freundschaftsbründnisse. In: Lorcher Astrologischer Kalender 1 9 3 6 , hrsg. Karl R o h m , L o r c h 1 9 3 6 . — In: Walter B ö c k m a n n (Hrsg.): Das goldene Buch des Humors. Ein Haus- und Vorlesebuch für den ganzen Familien- u. Freundeskreis mit Beiträgen deutscher Autoren der Gegenwart, Hameln u m 1 9 5 6 : Der Polizeihund, S. 2 1 5 — 2 1 8 ; Der Gummischuh, S. 2 1 8 - 2 2 2 [Humoresken aus dem Russ.]. VERTONUNG: Hermann R u c k , O p . 8 2 : Ewig kreisen die Gezeiten. Lieder der Zeit. M i t T e x t e n v. W e r n e r Jäkel, Walter Kurka, Heinz W . Leuchter, M a x R o t h f u ß , Walter R i c h t e r Ruhland, T h i l o Scheller, Stuttgart um 1 9 3 0 [Einstimmige Ausg. mit Klavierbegleitung]. L I T E R A T U R : Kürschner Lit.-Kai. 1952. — Kosch. — Redlich 1989. - Peter Walther (Hrsg.): Musen und Grazien in der Mark. 750 Jahre Literatur Brandenburg. Ein hist. Schriftstellerlex. Bd. 2, Berlin 2002, 143 [beide Bde. sind rez. v. Inge Stephan in: Ger-

840 manistik 43, 2002, 3/4, 744 - 745]. - DBA II 815, 3 u. 1401, 21 u. 1276, 60 [Vater], - BaBA 207, 345. Linde, August * 1 . 2 . 1 8 4 4 Hapsal (E), f 2 6 . 5 . 1 9 3 5 ; D i p l o m Ingenieur. Gudrun. Dramatisches Gedicht in 5 Akten, Moskau 1 8 8 7 . — Imanta und Kaupo. Eine lettische Sage in 8 Gesängen, Moskau 1891. L I T E R A T U R : Redlich 1989. - Kosch. - BaBA 207, 444. WERKE:

Lindenberg, Kügelgen

Nita

(Nathalie),

geb.

von

* 14. (j. 1.) 5 . 1 9 0 0 St. Petersburg, f Dez. 1 9 9 9 Pöttmes (nordö. v. Augsburg), griech.-orthodox; Vater: Ernst v. Kügelgen (1871 - 1 9 4 8 ) ; Sohn v. R i c h a r d ν. Κ . , Enkel v. —> Helene v. Kügelgen; Dr. m e d . , Psychologe, Chefarzt an der staatlichen Irrenanstalt Udelnaja b. St. Petersburg, 1901 zum ärztlichen Leiter u. Direktor der v. den bait. R i t terschaften gegrün. u. 1 9 0 2 eröffneten Landesirrenanstalt Seewald b. R e v a l ; M u t t e r : Anna (Dolly), geb. Tscheremissinow. Kinder- und Jugendzeit in Seewald b. R e v a l , 1901 — 1902 in Heidelberg, weil der Vater zur Spezialausbildung dorthin gehen mußte, 1 9 0 4 / 0 5 infolge der Gesetzesänderungen ev. getauft, 1 9 0 6 — 1 9 1 5 häuslicher Unterricht, 1911 R e i s e mit dem Vater zum O n k e l nach Südrußl. in die Steppe an der W o l g a , 1 9 1 5 Past. Haggers, z.d.Z. wurden ihre Eltern nach Jenisseijsk (Sibirien, nördl. v. Krasnojarsk) verbannt, Herbst 1 9 1 5 wurden die Kinder nach Sibirien nachgeschickt, 1917 — 1 9 1 8 engl. Elite-Internat Sacre C o e u r (Japan), w o h i n die Eltern aus Sibirien „begnadigt" worden sind, 1 9 1 8 R ü c k k e h r nach Seewald, 1 9 1 9 A b schlußexamen an der Grothschule, Herbst 1 9 1 9 ohne Eltern zu Tante u. O n k e l nach Berlin, 1 9 1 9 — 1 9 2 1 Schwesternschule in B e r lin, 1921 starb ihre Schwester, ihre Mutter holte ~ nach Seewald, w o sie in der Privatpflege tätig sein konnte, oo (1) 2 2 . 5 . 1 9 2 3 O t t o W e r n e r v. Hentig, dt. Gesandter in R e v a l . Erst in Bulgarien, w o ihre erste T o c h t e r geboren wurde, dann in Posen (Pol.), 1925 Geburt ihres Sohnes, )|( 1 9 2 6 , dann Tätigkeit b. sozialen A m t der Studentenschaft in Berlin, Gutsverwalterin in G r o ß d o r f (dt.

841

Lindner

Grenzmark) u. Oberin in einem SchwarzVolo, 1 0 6 - 1 1 1 ; Reiseerlebnis, S. 1 1 2 - 1 1 5 ; Die S. 116 — 121; Kolja, S. 122 — waldsanatorium. 1 . 4 . 1 9 2 9 Grün, eines eige- große Meditation, 1 2 8 ; Harras und Norma, S. 131 — 1 3 6 ; Pan Canen Sanatoriums im Erzgebirge (Kipsdorf), simir Tausendschön, 137 — 1 4 9 ; Der Geburtstag dann in Dresden-Neustadt, oo (2) 1932 Dr. 1941, S. 1 5 0 - 1 5 1 ; Die Pflegekinder, 152-157; phil. Horst Lindenberg, Pfarrer der ChristenDas Behelfsheim, 1 5 8 - 1 6 0 ; Der weiße Major, gemeinschaft Berlin, einer anthroposophischS. 1 6 1 - 1 6 7 ; Gärten, S. 1 6 8 - 1 7 2 ; Kahe-wahe, religiösen Vereinigung, die auf R u d o l f Steiner S. 173 — 1 7 6 ; Nachwort, von Hartmut von Heutig, zurückgeht u. unter Hitler 1941 — 1 9 4 5 verS. 1 7 7 1 8 3 ] ; R e z . v. Gert Kroeger. In: B B 7/ boten war. Es wurden weitere sechs Kinder 8 (465/466), 1987, S. 4 ; v. M . Garleff. In: geboren, drei davon erst später in M ü n c h e n . Jb.d.balt.Dtt. 3 5 / 1 9 8 7 (1988), S. 1 8 9 - 1 9 1 . W ä h r e n d ihr E h e m a n n im II. Weltkrieg verGoldregen. Gedichte, Köln 1 9 9 4 [Klapp.: „Gut haftet, aber bald freigelassen wurde u. M e d . fünfzig Gedichte vermitteln in der Sammlung studierte, dann als Arzt in Posen u. M ü n c h e n , Goldregen die Lebensfülle der heute 9 4 - j ä h r i seit 1 9 4 5 wieder als Pfarrer arbeitete, vergen. Uber Liebe und Ehe wird berichtet und brachte ~ die Zeit mit den Kindern b. b e Kindern ein lyrisches D e n k m a l gesetzt. Als ein freundeten Bauern in Oberbayern, 1 9 4 3 / 4 4 m e m e n t o mori wirken die vier Gedichte zu baute sie ein Haus, in dem sie die dem NaziLeben und Sterben und in Ich und die Welt R e g i m e zu entziehenden Kinder unterbrachwerden unter anderem Ein Geschlecht mit siete. 1 9 4 5 Grün. u. Leiterin eines Kinderheimes benhundert Jahren, des Freundes Blick sowie in M ü n c h e n , R e i s e zu den Kindern nach Peru, Christian Morgensterns gedacht. Vier schwarz1957 Leitung eines Heimes des Vereins L e w e i ß Illustrationen mit Abbildungen aus der benshilfe in Köln, Abschlußexamen der H e i l estländischen Heimat sowie ein Portrait der pädagogischen Kurse an der Pädagogischen Dichterin runden die schöne Sammlung a b . " ] . L I T E R A T U R : Alb.Howen 1930. Hagen 1983. Hochschule in Köln, 1961 —1964 Heimleiterin Redlich 1989. - BaBA 208, 168 - 169. - Kosch. des Granerhofes in Oberbayern, seit 1964 zw. N.: Portrait (Biographien von zeitgenössischen Düsseldorf u. Pöttmes (Bayern) pendelnd, einige Jahre als Bildhauerin tätig; Schwabinger Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens a.d. bait. Kunstpreis; lebte einsam in einem 4 5 0 J a h r e Adel). IN: Nachrichtenbl. 30, Nr. 118, Juni 1988, 21-22. alten Herrenhaus im Wald b. Pöttmes u. verfehlte nur knapp ihren 100. Geburtstag. Lindheim —>· Lüderwald, Georg(e) W E R K E : Sich selber fremd. Ein Lehen der Begegnungen mit kranken Menschen, 1 . - 4 . Tsd. StuttLindner, Friedrich Georg Ludwig (Ps. gart 1 9 6 9 ; 2. Aufl. 5 . - 8 . Tsd. ebd. 1 9 7 0 ; 3. Georg [e] Erichson) Aufl. 9 . - 1 3 . Tsd. ebd. 1 9 8 1 ; R e z . v. W m n o v. Löwenstern. I n : B B 12 (254), 1969, S. 8 ; v. E . * 2 3 . 1 0 . 1 7 7 2 Mitau (K), f 2 9 . 4 . 1 8 4 5 StuttT h o m s o n . In: B B 11 (397), 1981, S. 8 ; gart; Vater: Dr. med. Ehregott Friedrich L. aus [Ubers, ins Engl., L o n d o n ; Edinburgh 1 9 8 9 J . P o m m e r n , kgl. pol. Hofrat, ab 1797 Pfand— Zauberkraft Erinnerung. Biographische Skizzen besitzer v. Alt-Abgulden (K); M u t t e r : H e n r i einer Baltin, Stuttgart 1 9 8 6 ; 2. Aufl. ebd. 1 9 8 8 ette Amalie, geb. W i r t h aus Königsberg. [Erlebnisbericht; spielt am Anfang des Jhs. im Stadtschule in Mitau, anschließend private Baltikum; schildert Erlebnisse mit O n k e l u. Lehranstalt auf dem Land; ab 1790 T h e o l . Tante, Cousin u. Cousine, mit Mägden u. Studium an der Academie Petrina in Mitau, Knechten, mit der Hauslehrerin u. dem ma1791 in Jena, dann dort ab 1 7 9 2 stud, m e d . , gischen Pferd Jermak, die R e i s e n nach P o r 1 7 9 3 in Würzburg, 1 7 9 6 in Göttingen. 1797 tofino, durch R u ß l . u. nach Japan; Inh.: Bioin J e n a Dr. med., Diss.: „Sistens prodromum graphisches, S. 7 - 1 4 ; Schicksalsfaden, S. 17—21; censurae de natura febris doctrinae, J e n a Portofino, S. 2 2 - 3 3 ; Jermak, S. 3 4 - 4 2 ; Sking, 1 7 9 7 " . Schon während des Studiums kam es S. 4 3 - 5 0 ; Steckenpferde, S. 51 — 5 5 ; Der Schim- zu ersten schriftstellerischen Versuchen u. mel, 56 — 5 9 ; Haggers, S. 6 0 — 7 6 ; Anastasia, Kontakten. ~ ging 1 7 9 8 nach Berlin, dort S. 7 7 - 8 3 ; Das Feuer, 8 4 - 8 8 ; Dascha, 9 1 - 9 4 ; Publizist u. mit R a h e l Varnhagen v. Ense, geb. Großtante Olgas Geschichte, S. 95 — 101; Piene Levin ( 1 7 7 1 - 1 8 3 3 ) , befreundet. 1799 bereiste und die Silberhochzeit, S. 102 — 1 0 5 ; Großonkel er Badeorte in B ö h m e n u. Prag, kehrte nach

842

Lindner Berlin zurück. 1 8 0 0 — 1802 Arzt in W i e n , ging 1 8 0 2 — 1 8 0 3 zu G r a f Salm-Reifferscheidt nach B r ü n n , w o er die Blatternschutzimpfung durchsetzte; zw. 1 8 0 4 u. 1 8 0 9 lebte er erneut in W i e n u. war dort an maßgeblichen Zs. mit Beitr. beteiligt. Begab sich dann nach Erfurt u. W e i m a r , w o er mit dem h o c h angesehenen Staatsmann, Verleger u. Schriftsteller Friedrich Justin Bertuch ( 1 7 4 7 - 1 8 2 2 ) zusammentraf. D u r c h ihn, der 1 7 9 1 in W e i m a r das berühmte Geographische Institut gegrün, hatte, wurde er zu seinen kartographischen u. geographischen Arbeiten angeregt, oo u m 1 8 1 0 die W i t w e Elise, geb. Reiffinger. Durch seine offen zur Schau gestellte Begeisterung für Napoleon geriet er in W i e n in den Verdacht, franz. Agent zu sein u. mußte nicht zuletzt deshalb W i e n verlassen. E r begab sich auf R e i s e n nach Erfurt u. W e i m a r . Hier arbeitete er auch an Bertuchs geographischer Zs. mit. 1 8 1 3 ernannte ihn die Univ. J e n a wegen seiner V e r dienste b. der Einquartierung u. Verpflegung franz. Truppen zum a.o. Prof. für Philos. N a c h zwei Jahren gab er diese Stelle aber wieder auf, kehrte nach Κ zurück, um sich 1 8 1 4 — 1 8 1 7 der Verwaltung des väterlichen Gutes in AltAbgulden (K) zu widmen. 1 8 1 7 begab er sich erneut nach W e i m a r , w o er Bekanntschaft mit dem Naturforscher Lorenz O k e n (1779 — 1857), Prof. in Jena, M ü n c h e n , Zürich, Heinrich Luden ( 1 7 7 8 - 1 8 4 7 ) , Prof. in Jena, u. mit dem Dramatiker Ludwig Wieland ( 1 7 7 7 - 1 8 1 9 ) machte; als sog. ,Liberaler' wurde ~ dort Mithrsg. des Oppositionsbl., das in heftiger Gegnerschaft zu —> A. v. Kotzebue stand, ferner der Nemesis u. der Isis. 1 8 1 8 machte er in Mühlhausen, Straßburg u. Karlsruhe Station, w o er mit R a h e l Varnhagen v. Ense zusammentraf, dessen Ehemann z.d.Z. dort preuß. Ministerresident war, ging dann nach Aachen. E r ließ sich 1 8 1 8 - 1 8 2 4 in Stuttgart nieder, w o er an Cottas Zs. T r i b ü h n e mitarbeitete u. sich an der Zs. D e r Volksfreund aus Schwaben engagierte. Hier trat er mit dem K ö n i g W i l h e l m v o n W ü r t t e m b e r g in nähere Beziehung, hielt sich 1821 kurz in L o n d o n u. Paris auf, u. publ. nach der R ü c k k e h r nach Stuttgart auf Antrieb des K ö nigs das 1 8 2 0 in London ersch. „Manuscript aus Süd-Deutschland". D i e Publ. erregte großes Aufsehen, weil es als wichtigste Grundschrift der sog. rheindeutschen Bundesoder Triasidee galt u. daher jahrelang der

partikularistischen u. protektionistischen Presse Süddtls. als Grundlage diente (sog. B u n d der dt. Staaten ohne Preußen u. Osterr.). D i e Kontroversen des Königs mit dem Fürsten Metternich hatten zur Folge, daß ~ nicht länger publ. durfte, ihm allerdings lebenslange Rentenzahlungen versprochen wurden. Aus dem Königreich W ü r t t e m b e r g wurde er um 1 8 2 4 aufgrund der ihm zugeschriebenen, aber vielleicht nicht v. ihm stammenden Schrift „ G e h e i m e Papiere" auf Betreiben der russ. R e g i e r u n g ausgewiesen. 1 8 2 4 hielt er sich wieder in Straßburg u. Paris auf, lebte 1 8 2 5 — 1827 in Augsburg, 1 8 2 7 - 1 8 3 3 in M ü n c h e n , w o er mit Heinrich H e i n e ( 1 7 9 7 - 1 8 5 6 ) v o m Nov. 1 8 2 7 - 1 8 2 8 Mitredakteur v. Cottas N e u e n allg. politischen Annalen. Viele j o u r nalistische Aktivitäten (s. Hrsg.), 1832 E r n e n nung zum kgl.-bayr. Legationsrat; bayrisches Indigenat (Staatsbürgerschaft). D i e öffentlichen Angriffe v. a. durch den vielseitigen G e lehrten Joseph Görres ( 1 7 7 6 — 1 8 4 8 ) in der Zs. Eos führten zu ~s W e g g a n g aus Bayern. 1 8 3 3 ließ er sich nun dauerhaft als freier Schriftsteller mit bevorzugt gesch., philos. u. kritischen T h e m e n in Stuttgart nieder. ein rastloser dt.balt. W a n d e r e r durch D t l . , hat zu seiner aufregenden Zeit (Aufklärung, Franz. Revolution, Romantik, Klassik, Junges Deutschland/Vormärzzeit) an den namhaftesten Zs. versch. R e g i o n e n u. Städte mitgewirkt, wodurch er ein Spektrum der vielfältigen Strömungen zw. Liberalismus u. Konservativismus lieferte. A n o n y m : Wanderungen und Schicksale des Paters Abilgard, 3 B d e . J e n a ; Leipzig 1 7 9 7 — 1 8 0 0 [Bdch. 1, 1 7 9 7 ; Neuaufl. 1 7 9 8 ; B d c h . 2, 1 7 9 8 ; B d c h . 3, 1 8 0 0 J . - Charaden. I n : W i l helm Gottlieb B e c k e r (Hrsg.): (Almanach und) Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, Leipzig 1799. - Aufs, in dem v. Christian Carl Andre in Brünn hrsg. Patriotischen Tagebl. für die kais. kgl. Erblande [ersch. 1 . 7 . 1 8 0 0 — 2 9 . 6 . 1 8 0 5 , m . d . U . : „ ( . . . ) über wichtige, interessirende, lehrreiche oder vergnügende Gegenstände zur Beförderung des Patriotisus", eine Zs., die die josephinische Aufklärung vertrat; Beitr. u.a. v. ~ zu den Blattern]. — Neueste Kunde von Asien, B d . 3 : Süd- und OstAsien, W e i m a r ; Prag 1 8 1 2 (Neueste Länderund Völkerkunde 12) [Bd. 1 u. 2. verf. T h . F. E h r m a n n ] . — Der fünfte Welttheil oder Australien. WERKE:

843 Ein geographisches Hand- und Lesebuch zur Belehrung und Unterhaltung. Nach den Berichten der glaubwürdigsten Reisenden entworfen, Weimar 1 8 1 4 ; Prag 1 8 1 6 (Neueste Länder- und V ö l kerkunde 16). — Karte von Neu-Holland. Nach den neuesten Entdeckungen, entworfen und gezeichnet. In: D e r fünfte Weltteil oder A u stralien, in geographisches Hand- und Lesebuch, zur Belehrung und Unterhaltung, W e i m a r 1 8 1 4 (Neueste Länder- und V ö l k e r kunde 16) [Kartenbig. 2 ] . — Ein Gespräch zwischen Severus und Hilarius [ . . . ] . In: D e r Volksfreund aus Schwaben Nr. 8 v o m 2 6 . Jan. Stuttgart 1 8 2 0 [frei nach dem Franz. mit Anm. u. Zusätzen]. — Patriotische Gedanken bey Eröffnung der Ständeversammlung in Württemberg, veranlasst durch einige Unvorsichtigkeiten des Volks-Freundes aus Schwaben, Stuttgart 1820. — U P s . : Manuscript aus Süd-Deutschland, London 1 8 2 0 [angeblich verf. v. C . A. Fischer]; 2. Aufl. ebd. (i.e. Stuttgart) 1 8 2 1 ; ebd. 1 8 2 8 ; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 - 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur 8 4 5 9 ) [Ubers, ins Franz., Paris 1 8 2 1 ] . — A n o n y m : Uber die gegenwärtige Lage von Europa. ein Bericht, Sr. Η. dem Prinzen von ... auf Befehl vorgelegt von Freiherr von X, hrsg. v. C . H. Kollmanner, Frankfurt/M; Leipzig 1822. — A n o n y m : Geheime Papiere, Stuttgart 1 8 2 4 ; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 - 1 9 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur 8 4 5 9 / 8 4 6 0 ) [Slg. v. Aufs, zur Politik; Verf. fraglich]. - A n o n y m : Freimüthige Gedanken eines Unparteiischen über einige Streitschriften zwischen Baden und Bayern, Stuttgart; T ü b i n g e n 1827 [Allg. politische Annalen]. — Betrachtungen über die gegemvärtige Krisis in Europa, M ü n c h e n 1828. - Betrachtungen über den Handels-Verein, zwischen Preußen, Bayern, Würtemberg und Hessen-Darmstadt, München 7 . 2 . 1 8 2 9 [auch in Franz. ersch.]. — Gegen falsche Ansichten in der orientalischen Frage, um 1 8 3 0 [aus: Allg.Zt., N r . 30/31, Jan. 1 8 2 9 ; T e x t dt. u. franz]. — Die Lehre vom Abendmahle nach der Schrift. Ein exegetisch-historisch-dogmatischer Versuch, nebst Kritik aller vom Anfange der Kirche bis auf die neuste Zeit öffentlich bekannt gemachter Lehrmeinungen, der protestantischen Kirche zur Prüfung überreicht, Hamburg 1831; Leipzig 1831. mit B . Korsinsky: Geographisch-statistisch-topographisches Lexikon von Würtemberg. oder: alphabetische Beschreibung aller Städte, Dörfer, Weiler, Schlösser, Bäder, Berge, Flüsse, Seen u.s.iv. in Hinsicht der Lage, Anzahl der Bewohner, Nahrungsquellen [...], nebst bio-

Lindner graphischen Notizen berühmter Würtemberger. Ein nothwendiges Hülfsbuch für alle Amtsstellen [...], nach den besten bis jetzt als zuverlässig bekannten Quellen bearb., Stuttgart 1 8 3 3 ; M k Hildesheim 1 9 9 3 - 1 9 9 8 . - Uber den Begriff des Organismus als allgemein herrschend in den drei Naturreichen, wie in der Geschichte und Politik. Ein Vortrag, gehalten in der 3. Allgemeinen Versammlung der deutschen Naturforscher in Stuttgart, Stuttgart 1 8 3 4 . - Briefe über den Artikel: „Würtemberg in der neuesten Zeit" im Conversations-Lexikon, Heilbronn 1835. — Oesterreichs Stellung im Zeitalter Franz I. Betrachtungen bei dem Fode dieses Kaisers. Keine Parteischrift, Stuttgart 1835. - Europa und der Orient. Verschiedene Auffassung der türkischen Frage. (Frankreich's Politik [...] nach dem Französischen des [...] A. Lefebvre. Freie Ubersetzung, [...] Gespräch [...] über die Schrift des [...] A. Lefebvre, etc.), Stuttgart 1839. Skythien und die Skythen des Herodot. und seine Ausleger. Nebst Beschreibung des heutigen Zustandes jener Länder, 2 B d e . Stuttgart 1841 [Bd. 1: Text; B d . 2 : Karten]. - Der von Hegel'scher Philosophie durchdrungene Schustergeselle oder der absolute Stiefel. Drama in 2 Auftritten, Stuttgart 1 8 4 4 ; wieder in: Hegel-Spiele, hrsg. v. H. Höfener, M ü n c h e n 1977; wieder in: Hegel-Drama, hrsg. v. H . Höfener, Würzburg 1 9 8 3 ; M k M ü n c h e n u.a. 1 9 9 0 - 9 4 (Bibliothek der dt. Literatur 8 4 6 1 ) . - Zahlr. R e z . u. a. in der Oberdeutschen Literatur-Zt., der Würzburger Gelehrten Z t . , den Gothaer G e lehrten Anzeigen. BEARB.: mit F. Η . A. Lachmann: Malerische Naturgeschichte der drei Reiche für Schule und Haus. Mit besonderer Beziehung auf das praktische Leben, Braunschweig 1840; ebd. 1 8 4 4 ; ebd. 1 8 4 8 ; 2. Stereotyp-Abdr. ebd. 1851 [2 Titellitho. u. 2 8 ζ. T . kolorierte Litho.]. U B E R S . : J. Ch. Bailleul's ... Kritische Untersuchungen über das hinterlassene Werk der Frau von Stael, betitelt: Betrachtungen über die wichtigsten Begebenheiten der Französischen Revolution, 2 B d e . Stuttgart; T ü b i n g e n 1 8 1 9 [a.d. Franz., mit A n m . u. Zusätzen]. — D . G. de Pradt: Griechenland in seinem Verhältnisse zu Europa, Stuttgart 1822 [a.d. Franz., mit A n m . u. Z u sätzen] . — Hortense: Meine Reise durch Italien, Frankreich, England im Jahr 1831, Stuttgart 1 8 3 4 . — a.d. Franz. übers, u. bearb.: Uber Maulbeerbaumzucht und Erziehung der Seideraupen, a. d. Chines, ins Franz. übers, v. Stanislaus

Lindner Julien, Stuttgart; Tübingen 1837; 2. venu. Aufl. ebd. 1844, mit Zusätzen u. Anm. vers. ν. Τ . Mögling. - L. Μ. Chevalier: Die Eisenbahnen im Vergleich mit den Wasserstraßen, Stuttgart; Tübingen 1838 [a.d. Franz.]. H R S G . : mit Th. F. Ehrmann: Neueste Länderund Völkerkunde. Ein geographisches Lesebuch für alle Stände, Weimar 1806 — 1827; neue unveränd. Ausg. Prag 1820. - Mitarb. mit J. Schreyvogel u. L. Wieland an Zs.: Sonntagsbl., hrsg. v. Thomas West, Wien 1 8 0 7 - 1 8 0 8 (1809). — Mitarb. an den Vaterländischen Bll. fur den österr. Kaiserstaat v. Armbruster ( 1 8 0 8 - 1 8 2 0 ) während der Wiener Zeit v. Mitarb. an der Zs. Allg. Geographische Ephemeriden [Tagebll.], hrsg. v. F. J. Bertuch, Weimar 1 8 1 1 - 1 8 1 3 . - Mitarb. an dem Bilderbuch für Kinder (mit Kupferstichen), seit 1791 hrsg. v. F. J . Bertuch. — Musikalischer Jugendfreund oder instructive Sammlung von Gesängenfür die Jugend gebildeter Stände, sowohl für Schulen und Institute, als auch für den häuslichen Kreis geeignet, 4 H. Leipzig 1812 — 1821 [Partitur; für 1—4 Singstimmen mit u. ohne Klavierbegleitung]; H. 1: 3. durchaus verb. u. stark verm. Aufl. 1815 (1814), Mk Fr.i.Br. 1999; 4. verb. Aufl. 1817; H. 2: 1812;

844 1819 [1819,1 (1.Juli) - 7 9 (30. Sept.); damit Ersch. eingestellt]. — Der Volksfreund aus Schwaben. Ein Vaterlands-Blatt für Sitte, Recht u. Freiheit, hrsg. v. einer Ges. wahrheitliebender Würtemberger. 1818,1 (24. Jan.)-1821. mit A. Lebret: Oeuvres completes de Napoleon, Stuttgart; Tübingen 1 8 2 2 - 1 8 2 4 . - Die Philosophie der religiösen Ideen seines Onkels Gottlob I. Lindner, o.O. 1825. — Mitarb. an der Augsburger Allg.Zt. — ~ mit Heinrich Heine: Neue allgemeine politische Annalen, Bde. 2 6 - 2 7 , Stuttgart; Tübingen, Nov. 1 8 2 7 - 1 8 2 8 [Zs., ersch. b. Cotta]. — Redaktion der Kgl.-Bair. Staats-Zt. ab 1832 [a.d. die Münchener politischen Bll. hervorgegangen sind], — Mitarb. an der Stuttgarter Zt., an dem Cottaschen Morgenbl. für gebildete Stände ( 1 8 0 7 - 1 8 3 7 ) mit seinem seit 1820 eigenständig ersch. LiteraturBl. Briefe an Cotta, hrsg. v. Maria Fehling u. Herbert Schiller, Bd. 2, Stuttgart 1927: Das Zeitalter der Restauration. 1815 — 1832 [2 Bre. an Frhr. Johann Friedrich v. Cotta v. 18.8.1818-20.10.1818],

BRIEFE:

L I T E R A T U R : Goedeke 8, 137, 705. - Allg.Zt. 1819, Big. No. 85.; 1820, Big. No. 14. u. 189. - Lit. Conversationsbl. v. 17. Nov. 1820. — Hamburger Corresp. 1824, No. 104. - Recke/Napiersky. з. verb. Aufl. 1819; H. 3: 1812; 2. unveränd. Hamberger/Meusel 1834, 10; 18. - Allg.Dt. Aufl. 1812; 3. verb. Aufl. 1821; H. 4: 1821: Zt. 1845, No. 152. - Inland 1845, 395. - Conи.d.T: Sammlung von ein, zwei, drei und vier- versations-Lex. 9. Aufl., Bd. 9 Leipzig 1846, 13. stimmigen Gesängen. Aus den Werken der be- Schmidt 1854, 23, 1845 (1847). - Guenther 1858. rühmtesten Meister der Ton- und Dichtkunst ge- - Eckardt 1869, 261. - Dannenberg 1875. - E. Fehre: Leben und Schriften des Kurländers Mit fertiget zur Beförderung des heitern, ernstem und besonderer Berücksichtigung des „Manuscripts aus religiösen Gesanges sowohl in Schulen als auch in Süddeutschland". In: BM 42, 1895, 531 - 5 8 2 u. häuslichen Kreisen [Notenbig. enth. Stimmen 671 - 7 8 8 . - ADB 18. - v. Gentz: Briefwechsel für die Blasinstrumente zu „Ehre sey Gott"]. - mit Pilat, Bd.2, 346 ff. u. 427 ff. - H. v. Treitschke, Gemälde der Europäischen Türkey. Ein Beitrag zur Historische und politische Aufsätze, 3. Aufl., I, 207. Länder- und Völkerkunde, Weimar; Prag 1813 — C. Alt: Eine Episode aus dem Leben ~s. In: SB (Neueste Länder- und Völkerkunde 14). — GGAR 1901, 105 - 13. - Brennsohn 1929. - BLÄ 1934/35, 3. - Klein 1939, 130, 138. - Kosch. Mitarb. an der Zs. Isis, hrsg. vom NaturforDBBL 1970. - H. Neuschäffer, in: BB 1982, scher Lorenz Oken (eig. Okenfuß); [Goethe Nr. 7/8, 11. - Anders 1988. - Redlich 1989. hatte Hzg. Karl-August am 5 . 1 0 . 1 8 1 6 gebe- DBA 768, 2 5 4 - 2 7 0 ; II 816, 3 7 8 - 3 7 9 . - BaBA ten, die Zs. zu unterdrücken; nach dem 208, 252 — 265. — Friedrich v. Gentz: Briefwechsel Wartburgfest 1817 wurde sie verboten, aber v. mit Pilat (Bd.2, 346 ff. u. 427 ff.), hrsg. Karl MenOken bis 1827 in Leipzig/München weiter- delsohn-Bartholdy, München 1991 [Da ~ pro Frankreich war, bildete Gentz den absoluten Gegeführt] . — Mitarb. an Nemesis, Zs. für Politik genpol, was sich in den Bre. niederschlägt]. u. Gesch., hrsg. vom Historiker Heinrich Hermann F. Weiss: Ernst Ludwig von Berger und Luden, 12 Bde. 1 8 1 4 - 1 8 1 8 , unterstützt v. J. Ein Beitrag zu Friedrich von Hardenbergs F. Bertuch. — Mitarb. an der Weimarer Zs. Freundes- und Bekanntenkreis. In: Euph 94, 2000, 113-121. Oppositionsbl. 1 8 1 7 - 1 8 2 0 . - Die Tribüne. Würtembergische Zeitung für Verfassung und Volkserziehung zur Freiheit, Stuttgart; Tübingen

845 Lingen, Thekla * 18. (j. 6.) 3.1866 Goldingen (Κ), f 7 . 1 1 . 1931 Ei(t)tenau (Bayerischer Wald, N e r v e n heilanstalt) . Schule in Goldingen, mit 14 Jahren ging sie nach St. Petersburg zur Ausbildung einer Bühnenschauspielerin, war in diesem Beruf sehr erfolgreich. N a c h der f r ü h e n Heirat gab sie ihre schauspielerische Tätigkeit auf, n a h m in der dt. Ges. v. St. Petersburg eine herausragende Stellung ein. M i t 32 J a h r e n veröfftl. sie ihren ersten Gedichtband, der starke B e achtung fand. N a c h zwei weiteren Veröfftl. v e r s t u m m t e die Schriftstellerin ab etwa 1904. Insofern trifft Wilperts Feststellung, daß ihre Ge. „nach f r ü h e m Aufsehen rasch der V e r gessenheit" verfielen, zu, aber sie w e r d e n bis h e u t e intensivst i m Internet präsentiert. U b e r ihr weiteres Leben ist nichts bekannt, außer daß sie wahnsinnig w u r d e . WERKE: Am Scheidewege, Berlin; Leipzig 1898; 2. v e r m . Aufl. ebd.'1900 [53 Ge.]. - Die schönen Frauen, Berlin; Leipzig 1901 [N.J. Aus Dunkel und Dämmerung, Berlin; Leipzig 1902 [Ge.].

Lissner Karola Ludwig, Angela WöfFen: Lex. deutschsprachiger Schriftstellerinnen 1800 — 1945, München 1986. - Wilpert 2005, 181. L i n t e n g e n . —• R e c h e n b e r g ( - L i n t e n ) Lissner, Ivar (Ps. A r t h u r L i e v e n h o f ) * 2 3 . 4 . 1 9 1 9 R i g a (L), f 4 . 9 . 1 9 6 7 Chesieres sur (Les Ecovets) sur Ollon (franz. Schweiz, K a n t o n Waadt).

W e g g a n g der Fam. nach der R e v o l u t i o n nach Dtl., bis 1929 H e i n r i c h v. Kleist-Realgym. in Berlin, Jurastudium an der U n i v . Erlangen, 1934 P r o m o t i o n , Diss.: „Die H a f t u n g s b e schränkungen des Einzelkaufmanns nach ausländischem Recht, Bochum-Langendreer 1936". Seit 1934 R e i s e n d u r c h das britisches Kolonialreich, zu d e n Inseln des pazifischen Ozeans u. nach Ostasien. 1938 Expedition in die nordmandschurische Taiga, oc 1951 R u t h Niehaus, Film- u. Theaterschauspielerin (* 1 1 . 7 . 1 9 2 5 Krefeld, f 2 4 . 9 . 1 9 9 4 H a m b u r g , $ Meerbusch); Tochter: Imogen. Chefredakteur der i m Axel Springer Verl. ersch. Zs. Kristall; Zs. f ü r U n t e r h a l t u n g u n d neues Wissen ( 1 9 4 5 - 1 9 6 6 ) . Seine W e r k e w u r d e n g r ö ß t e n teils ins Engl., Franz. u. Ital. übers. VERTONUNG: Alexander Zemlinsky, O p . 10, WERKE: Blick nach draußen. Frankreich, USA, 1901 nach d e m G. v. Klopfet, so wird euch England heute, H a m b u r g 1935. - Ein Mann hört aufgetan [a.d. Lyrik-Band Am Scheidewege], — 2 den Herzschlag der Welt, einm. Ausg. H a m b u r g Lieder für 1 Singstimme und Klavier (Komp. 1936; ebd. 1937 (Jahresreihe der D t . H a u s Adolph P. B ö h m ) , M ü n c h e n 1904. - Und b ü c h e r e i 21,4); 3. Aufl. ebd. 1941 (Deutsche gestern hat er mir Rosen gebracht 1908 [für SoH a u s b ü c h e r e i 474). — Völker und Kontinente. pran, T e n o r u. Orchester v. Joseph M a r x Leben rund um den Erdball, 1 .-3. Aufl. H a m b u r g ( 1 8 8 2 - 1 9 6 4 ) , a.d. G . - B a n d Am Scheidewege; 1936; 4. Aufl. ebd. 1938; 40. Tsd. ebd. 1940; arr. als gleichn. Lied f ü r Sopran / T e n o r u. ebd. 1941; ebd. 1942; 60. Tsd. ebd. 1942 Klavier 1909; T e x t u. Partitur i m Sammelbd. 1943 [einm. Sonderaufl. der Zentrale der Lieder u n d Gesänge p u b l . , u . a . W i e n ; Leipzig F r o n t b u c h h a n d l u n g e n Paris]; ebd. 1946. — 1910; ebd. 1915; ebd. 1921 [Text dt./engl.J; Menschen und Mächte am Pazifik (5 KartenW i e n 1934 (Joseph M a r x Lieder 24) [Text skizzen), H a m b u r g 1937; 13. Tsd. ebd. 1938; d t . / f r a n z . / e n g l . ] ; ebd. 1938 (Lieder u n d G e einm. Ausg. ebd. 1939 (Deutsche H a u s b ü sänge, Erste Folge 24). cherei 523); 30. Tsd. ebd. 1940; ebd. 1942; 5. L I T E R A T U R : Paul Reiner (Hrsg.): Das Buch der Aufl. ebd. 1943 [Ubers, ins U n g a r . , Budapest Sehnsucht. Eine Slg. dt. Frauendichtung, Berlin; 1941; ins N o r w . , Oslo 1942; ins S c h w e d . , Leipzig 1900, 3 3 9 - 5 6 . - Paul Grabein: Liebes- M a l m ö 1940; ebd. 1946J; Ausz. u . d . T . : Japalieder moderner Frauen, Berlin 1902, 111 — 18. — nischer Bilderbogen, H a m b u r g 1939 (HanseatenThiel 1903. - Julia 1907, 1 2 0 - 123. - Spiero 1913, 121. - Brammer 1913. - Geißler 1913, 332. - Bücherei); 10. Tsd. ebd. 1940; 30. Tsd. ebd. 1942; Feldpostausg. Krüger 1914. - Guenther 1916, 276. - Klein 1939, ebd. 1941; 207ff, besonders 212, 213. - Kosch. - Gisela ebd. 1943; 2. Feldpostausg. ebd. 1944. Brinker-Gabler (Hrsg.): Deutsche Dichterinnen Kriegskunde aus Europa. In der japanischen Presse vom 16. Jh. bis zur Gegenwart. Ge. u. Lebensläufe, erschienene Aufsätze seit Kriegsbeginn September Frankfurt/M 1978, 2 7 5 - 7 7 ; Neuaufl. 1991. 1939, P e k i n g 1940. — Taiga, H a m b u r g ; Berlin; Friedrichs 1981. - Redlich 1989. - DBA II 817, Darmstadt 1951 [Reisebericht; übers, ins 183. - BaBA 208, 379. - Gisela Brinker-Gabler,

Lissner Franz., Paris 1952], — In: Kristall. Die außergewöhnliche Illustrierte fur Wissen und U n terhaltung, Hamburg 20, 1952: Polynesien; Ein Rätsel bleibt die Schrift der Osterinsel. — So habt ihr gelebt. Die großen Kulturen der Menschheit, Ölten; Fr.i.Br. 1955; 2. neu bearb. Aufl. ebd. 1955 [Sonderdr. für d. Bonner B u c h g e m e i n d e j ; 3. Aufl. 28.-37. Tsd. ebd. 1955; 4. Aufl. 38.-45. Tsd. ebd. 1958; 5. Aufl. 46.-54. Tsd. ebd. 1959; 6. Aufl. 55.-69. Tsd. ebd. 1960; 7. Aufl. 70.-79. Tsd. ebd. 1962; Jub.-Ausg., 100. Tsd. ebd. 1963 (Das moderne Sachbuch 12); 8. Aufl. ebd. 1970; 11. Aufl. ebd. 1973; Liz.ausg. Zürich 1959; Liz.ausg. Berlin u . a . 1960; ebd. 1961; Stuttgart u.a. 1971; ungek. Liz.ausg. M ü n c h e n 1977 (dtv 1242); Liz.ausg. Klagenfurt 1981; ebd. 1983 [Ubers, ins Ital., Milano 1955; ins Franz., Paris 1955; Neuaufl. ebd. 1957 (Le meilleur livre du mois); ins Niederl., Amsterdam 1956; ins Span., Barcelona 1957; ins Engl., London; N e w York 1957; ebd. 1960; ebd. 1961 (A Capricorn Giant 206)]. — Die Cäsaren, Macht und Wahn, Ölten; Fr.i.Br. 1956; 2. Aufl. 11.18. Tsd. ebd. 1958; München 1960; ebd. 1963 (dtv 107); ebd. 1964; Neuausg. u . d . T . : So lebten die römischen Kaiser. Macht und Wahn der Cäsaren, neu bearb. Ausg. Ölten; Fr.i.Br. 1969; 2. Aufl. ebd. 1970; Liz.ausg. Berlin u . a . 1976; ungek. Liz.ausg. M ü n c h e n 1977 (dtv 1263); 2. Aufl. 15.-20. Tsd. ebd. 1978; 3. Aufl. 21.-26. Tsd. ebd. 1980; Liz.ausg. Klagenfurt 1969; ebd. 1981; ebd. 1983 [Ubers, ins Franz., Paris 1957; ebd. 1959; ins Engl., London 1958; ins Dan., Kopenhagen 1958]. - Aber Gott war da. Das Erlebnis der letzten unerforschten Wälder der Erde, Ölten; Fr.i.Br. 1958; m . d . U . : So lebt der Mensch seit 600 000 Jahren, rev. u. erw. N e u ausg. ebd. 1960; ebd. 1962; u . d . T . : So lebten die Völker der Urzeit, 3. neu bearb. Aufl. v. Lorenz Häfliger ebd. 1975; Liz.ausg. Stuttgart; H a m b u r g ; M ü n c h e n 1977; ungek. Ausg., M ü n c h e n 1979 (dtv 1437); m . d . U . : Das Wunder Mensch und seine ungelösten Rätsel. Ein „Reiseführer" durch 600 000Jahre Menschheitsgeschichte, bearb. v. G. Pössinger, Liz.ausg. M ü n c h e n 1967 (Das Heyne-Sachbuch 72) [übers, ins Engl. u . d . T . : Man, God and magic, London; N e w Y o r k 1961; ins Franz. u . d . T . : Dieu etait dejä lä, Paris 1965]. - Vom Baikal weht der Wind. Menschen am Rande der Welt, Ölten; Fr.i.Br. 1960 [10 En.]. Rätselhafte

846 Kulturen, Ölten; Fr.i.Br. 1959; ebd. 1961; Liz. ausg. Berlin u . a . 1964; leicht gek. Liz.ausg. M ü n c h e n 1966 (Heyne-Sachbuch 46); 2. Aufl. ebd. 1968; 3. Aufl. ebd. 1971 [Übers, ms Engl., London; N e w York 1962; ebd. 1963; ins Niederl., Zeist; Arnhem; Antwerpen 1963; ins Franz., Paris 1964; ebd. 1965; ebd. 1967; ins R u m ä n . , Bukarest 1972 (Biblioteca de arta 83)]; u . d . T . : Das Rätsel der großen Kulturen, rev. u. bearb. v. Chr. Leon, i m Text ungek. Ausg., 2. erg. Aufl. Ölten; Fr.i.Br. 1973; 3. Aufl. ebd. 1974 [der Text w u r d e 1973 v . C h r . Leon rev. u. auf den neuesten Stand der archäologischen Forschung gebracht]; Liz.ausg. Stuttgart u.a. 1973; M ü n c h e n 1979 (dtv 1498; dtv-Sachbuch); 2. Aufl. 11.-16. Tsd. ebd. 1981 [Übers, ms Pol., Warschau 1990 (Archeologia)]. — Die Sonne geht im Westen auf. Kultur des Abendlandes. In: Kristall 1966. — Wir sind das Abendland. Gestalten, Mächte und Schicksale Europas durch 7000Jahre, Ölten; Fr.i.Br. 1966; 2. Aufl. ebd. 1967; 3. Aufl. ebd. 1975; mit Karten v. Eberhart v. Harsdorf, Stuttgart u . a . u m 1967; Liz.ausg. W i e n u. a. 1972; Liz.ausg. Berlin u. a. 1975; i m Text leicht gek. Aufl. M ü n c h e n 1980 (dtv 1559, dtv-Sachbuch); Liz.ausg. Bindlach 1993; Gütersloh um 1996. - Wir alle suchen das Paradies (42 farbige Abb.), Berlin; Frankfurt/M; W i e n 1969 (Ullstein-Buch 3329); 2. Aufl. ebd. 1969; m . d . U . : Ein Vermächtnis, ungek. Ausg. ebd. 1977; Liz.ausg. Berlin; Darmstadt; W i e n ; Stuttgart 1973; genehmigte Sonderausg. Darmstadt 1993. Vergessen, aber nicht vergehen. Erinnerungen, a. d. Engl, übers, v. Fritz Mauer, Frankfurt/M; Berlin; W i e n ; u . d . T . : Mein gefährlicher Weg. Vergessen, aber nicht vergehen, bearb. u. m. e. N a c h w . vers. ν . Heinz Höhne, Liz.ausg. vollst, u. neu bearb. Tb.Ausg. M ü n c h e n , Zürich 1975 (Knaur-Tb. 396). — Mein gefährlicher Weg, M ü n c h e n 1975. — So lebten die Völker der Urzeit, Stuttgart; Fr.i.Br.; Ölten 1975; Stuttgart 1977; M ü n c h e n 1979. - ~ mit Gerhard R a u c h w e t t e r : Der Mensch und seine Gottesbilder, Ölten; Fr.i.Br. 1982. - ~ mit Gerhard R a u c h w e t t e r : Glaube, Mythos, Religion, Ölten 1982; Sonderausg. Bindlach 1982; mit Texten u. Zit. v. Lao-tse ebd. 1990. Ü B E R S . : UPs.: Henry de Montherlant: Frauen, die man umarmt, Zürich u m 1970 [Ms.; a.d. Franz.].

847 Wer ist wer? 1955. — Kosch. Kürschner Lit.-Kal. 1973. - DBA II 820, 2 7 4 275. LITERATUR:

Livländische R e i m c h r o n i k (Altere L . R . ) Sie w i r d in der Forschung „Altere L. R . " in A b g r e n z u n g zu —> B. H o e n e k e s „Jüngerer L. R . " gen.; die a n o n y m e C h r o n i k ist nach —> Heinrichs von Lettland „ C h r o n i c o n " eine der wichtigsten hist. Quellen, abgefaßt in ostmd. Sprache mit nd. Einschlägen [v.a. bis V. 1894J, die die Gesch. v. der „Aufseglung" nach L E n d e des 12. Jhs. u. der Christianisierung bis 1290 in - j e nach Ausg. - 12017 bzw. 12939 paargereimten Versen darstellt. Das Orginal ist nicht bekannt, aber es gibt 2 Abschr.: R , R i g a , Mitte 14. J h . , lückenhaft, war bis ins 16. J h . im Besitz der seit 1224 in L ansässigen Fam. v o n Tiesenhausen, gelangte schließlich in den B e sitz des Pastors —> H . T r e y in R i g a u. blieb nach seinem T o d in der Bibliothek der liv. Ritterschaft in R i g a ; der heutige A u f b e w a h rungsort ist u n b e k a n n t , festzustellen ist j e d o c h , daß hier Textverluste bestanden. H , H e i d e l berg, cpg 367, 192 a -265 d , 15. J h . mit vollst. Text. D a n e b e n ist ein Frag. a. d. 16. J h . b e kannt, F, K o p e n h a g e n , Kgl. G e h . Arch. W a n n die C h r o n i k b e g o n n e n u. fertiggestellt w u r d e , ist nicht genau bestimmbar. U n t e r U m s t ä n d e n hat der Verf. bereits i m letzten Jahrzehnt des 13. Jhs. mit der Abfassung b e g o n n e n u. sein W e r k w o h l nach 1290 b e e n d e t . D i e Verfasserfrage ist h e u t e n o c h ungeklärt. D i e f r ü h e r e A n n a h m e , der Verf. sei Ditleb v o n Alnpeke in der D e u t s c h o r d e n s k o m t u r e i R e v a l (—> J. v. R e c k e u. —> C . Napiersky g e h e n n o c h davon aus), ist v. G. Berkholz 1 8 7 1 / 8 0 widerlegt w o r d e n , da die Angabe als Fälschung des 17. Jhs. erkannt w u r d e (Riterlichen Meister vnd Bruder zu Nieflant geschickt, wie sie von wegn des Christen glaubens, vom tusent hundirt vnd dri virzig iar an, biss vf tusent zwey hundirt neunzig iar mitt den beiden Gott zur ere, inen zur seien Seligkeit gefochten haben - Geschriben in der kumentur zu rewel durch den Ditleb von Alnpeke im mc-

clxxxxvj iar). A u c h die A n n a h m e , der Verf. sei ein Zisterzienser namens W i e b o l t Dosel (so —> C . Schirren 1857 u. Eckart 1911, S. 201), der gegen Schluß genannt wird, erwies sich als Irrtum. M i t Mackensen (1961) ist daher die Verfasserschaft d a h i n g e h e n d einzugrenzen, daß er ein mitteldeutscher Ordensritter war, der nach L kam. Ü b e r l e g u n g e n , daß er z u m

Livländische Reimchronik (Ältere L. R . )

Stammland des D t . O r d e n s in P r e u ß e n engste K o n t a k t e hatte, daher n e b e n R i g a sehr häufig M e m e l nennt, ist dadurch zu widerlegen, daß M e m e l erst 1328 an P r e u ß e n fiel (U. Arnold). D a ß A u f b a u u. T e n o r der C h r o n i k die Z u gehörigkeit zur Ordensritterschaft entscheid e n d b e s t i m m t haben, belegt z u m einen das Gliederungsprinzip des Stoffes gemäß den Amtszeiten der S c h w e r t b r ü d e r u. O r d e n s meister am Anfang, z u m anderen die Einstellung der Ä u ß e r u n g e n im T e x t z u m Klerus. D e r Verf. m u ß ein Ordensritter gewesen sein, f ü r den die ritterliche U n t e r w e r f u n g heidnischer B e v ö l k e r u n g im V o r d e r g r u n d stand u. nicht die klerikalen Belange. D i e sehr ausführlichen militärischen Darstellungen (z.B. N i e d e r w e r f u n g der K u r e n u. Semgallen), bis hinein in die W o r t w a h l , zeigen d e n Impetus des k ä m p f e n d e n geistlichen Ritters i m Sinne der Kreuzzugsidee der Zeit. W e n n auch deutliche Ä u ß e r u n g e n gegen die Geistlichkeit u. auch ü b e r andere geistliche O r d e n mit A u s n a h m e der Zisterzienser ζ. T . erfolgen, die i m O s t e n stets sehr entbehrungsreiche A u f bauarbeit leisteten, m u ß m a n das i m K o n t e x t der Ziele des D t . O r d e n s sehen. Er (beginnend in L mit d e m S c h w e r t b r ü d e r o r d e n , der 1237 in den D t . O r d e n inkorporiert wurde) begriff sich als ausführendes O r g a n einer Christianisierung, die eben den Kreuzzügen i m Heiligen Land nicht n u r gleichgestellt waren, sondern in i h r e m R e c h t s a n s p r u c h n o c h w e i t darüber hinaus w u c h s e n . Es ist daher nicht ganz richtig, w e n n man d e m Verf. eine N e i g u n g zu antiklerikaler H a l t u n g vorwirft, etwa angesichts d e r Ä u ß e r u n g : die pfaffen vorchten sere den tot. / daz was ie ir alder site / und wonet in noch vil vaste mite. / mit vliehen sie sich gerne nern (V.

6632 — 6636). D a ß eine A b n e i g u n g der O r densritter mit ihren eigenen Vorstellungen gegen den Klerus bestand, ist aufgrund der hist. Zeugnisse ohnstrittig. Allerdings ist b e zeichnend, daß die Auseinandersetzungen mit den Einheimischen k a u m abgewertet w e r d e n . Es schimmert das Bild des „edlen H e i d e n " durch, w i e er u . a . v o n W o l f r a m v o n Eschenbach in seinem „Willehalm" propagiert w u r d e . E i n weiteres P r o b l e m sind die möglicherweise v o m Verf. herangezogenen Quellen, die im D u n k e l n liegen. N e b e n m ü n d l i c h e r U b e r l i e ferung, die sicher stark eingeflossen ist, C h r o n i k e n , U r k u n d e n u. persönlichen Erfah-

Livländische Reimchronik (Ältere L. R . ) rangen des Dichters, wird auch die interessante Frage diskutiert, ob der Schwertbrüderorden, 1 2 0 2 v. B i s c h o f Albert gegrün., in den ersten Jahren seines Bestehens in L eigene Chroniken angelegt hat. Arbusov (1939) weist im Zush. mit der Quellenfrage darüberhinaus auf eine schriftliche Mitteilung des Bischofs W i l h e l m v o n M o d e n a an den Papst v. 1 2 2 5 hin u. nimmt Annalen des Deutschordens, Verzeichnisse der Landesmeister u. andere chronistische Aufz. als Vorlage an. D i e C h r o n i k ist entsprechend des hohen Stellenwertes, die sie dem Schwertbrüderorden beimißt, gegliedert. Sie beginnt mit der Zeit des ersten Missionsbischofs Meinhard, der 1 1 9 6 starb u. mit den Anfängen des Schwertbrüderordens (V. 1 2 7 . 5 8 2 ) . Einen Einschnitt bilden beispielsweise die Jahre 1237 mit der Einfügung des Schwertbrüderordens in den D t . Orden sowie 1267, das Jahr, in dem die Kuren geschlagen wurden. D i e C h r o n i k endet im Jahr 1290 mit dem Sieg des Ordens über die mit den Semgallern verbündeten Litauer im S o m m e r am Bach Schenen in K . In der Forschung ist umstritten, ob es sich dabei um einen beabsichtigten Abschluß handelt, ob Textteile verlorengegangen sind oder ob nicht die letzten Jahre sogar erg. wurden (Helm/ Ziesemer 1951). D a ß nicht nur Chroniken, sondern auch mhd. weltliche Epen Fortsetzer gefunden haben, ist keine Seltenheit u. kann nicht für eine mögliche unvollst, liv. C h r o nistik als Argument herangezogen werden. W e i t e r e C h r o n i k e n liv. Gesch., die ζ. T . auf der ~ fußen sollen, finden sich b. —> B . Hoeneke, —> Hermann v o n Wartberge, Wigand von Marburg, —> B . R u s s o w sowie beiläufig in der Jüngeren Hochmeisterchronik. Indirekt wirkte sie auch auf die Chronistik des preuß. D t . Ordens, etwa auf Nikolaus von Jeroschin, Peter v o n Dusburg (Chronicon terrae Prussiae, bis zum J a h r 1 3 2 6 reichend) u. J o h a n n von Posilge. D i e C h r o n i k sollte gemäß der Intention des Verf. erzieherisch-moralischen Z w e c k e n dienen. Einzelne Textpassagen sollten bei Tisch verlesen werden [czu tische czu lesenJ, wie das mehrfach im D t . O r d e n bezeugt ist, u m in den K o n v e n t e n das Zusammengehörigkeitsgefühl u. die Einsatzfreude b. K a m p f gegen die heidnische Bevölkerung zu stärken. D e r formelhafte Stil der ~ erinnert v. a. an die

848 Kreuzzugsepik. Bis zum Ende des D t . Ordens in L u. n o c h kurz darüber hinaus (16. J h . ) war die C h r o n i k nachwsl. bekannt. U B E R L I E F E R U N G S - U. AUSGABENGESCHICHTE: P .

F.

Suhm (Hrsg.): Symbolae ad Literaturam Teutonicam antiquiorem ex codicibus manu exaratis, qui Hauniae asservantur, Kopenhagen 1787, S. 4 3 9 - 4 4 4 [Frag. F]. - Probe v. Liborius Bergmann i n : Rig.Stadtbll. 50, 1 0 . 1 2 . 1 8 1 2 , S. 4 2 5 - 4 2 7 . - Liborius B e r g m a n n : Fragment einer Urkunde der ältesten livländischen Geschichte in Versen, aus der Original-Handschrift zum Druck befördert, mit einigen Erläuterungen und einem Glossar versehen, Riga 1817; Rez. in: Rig.Stadtbll. 28, 10.7.1817, S. 2 1 3 - 2 1 5 ; Ausz. a. d. Originalhs. in der Slg. v. L. v. Bergmann, vgl.: Gustav B e r g m a n n : Reimchronik Ditleb's von Alnpeke, R u i e n o . J . [es handelt sich u m die lückenhafte Überlieferung R ; Bergmann hatte 1797 a. d. Besitz des Gubernialrates von Bretschneider in Lemberg eine Abschr. erhalten (früher Eigentum eines J o hann Alnpeke), v o n dieser fertigte J . C . Brotze ebenfalls eine Abschr. an u . d . T . : Livländische Chronik von Ditleef v. Alnpeke. Dieses W e r k bildet den X . B a n d der Livonica v o n Brotze, die in der Stadtbibliothek v. R i g a aufbewahrt wurde. 14 unpaginierte Seiten geben eine kurze Zus. des Inh.: S. 1—198 enth. die A b schr. der Verse sowie eine Ubers, u. kurze A n m . : S. 198 stellt eine Schriftprobe a. d. Original vor. Es folgt als Anh. ein Abdruck der ersten 4 5 6 Verse. D i e nächsten 11 Seiten b e inhalten ein Glossar, eine Seite gibt ein V e r zeichnis der b. dem vermeintlichen Verf. Alnpeke genannten Schlösser wieder. W e i t e r e 8 Seiten nimmt die Ausfüllung der Lücke durch Bergmann ein, die 5 0 0 Verse umfaßt, welche sich an die vermeintliche Schreibweise Alnpekes orientieren. D i e Lücke wurde in einer Hs. aufgefunden, die ein Anhängsel an die R e i m c h r o n i k Jeroschins bildete, in der die Kriege des Deutschordens geschildert werden. D e r Vatikan gab die entsprechende Hs. zus. mit anderen Codices 1 8 1 6 an Heidelberg zurück. D e n Inh. dieser Lücke gab erstmals W a t s o n in Raupachs N e u e m M u s e u m der teutschen Provinzen Rußlands I. 2, S. 5 9 — 70, wieder. - C . Napiersky (Hrsg.): Ditleb von Alnpeke. Ergänzung des von Dr. Liborius Bergmann herausgegebenen Fragments einer Urkunde der ältesten Livländischen Geschichte in Versen,

Livländische Reimchronik (Ältere L. R.)

849 nach der Heidelberger Handschrift jener Reimchronik, mit einem Facsimile derselben und einigen Erläuterungen zum Drucke besorgt. Gratulationschrift zur dritten Seculafeier der Universität Kö-

Bergmann u. H , Ausz. der 1524 Verse, die sich auf Preußen beziehen].

nigsberg; Riga; Leipzig 1844 [nach Bergmanns T o d traf eine Abschr. der Textlücke aus H e i delberg ein, die j e d o c h verlorenging. Eine Wiedergabe dieser Lücke wurde v. der kgl. Bibliothek in Berlin angeschafft. Von dieser Wiedergabe wurde 1822 erneut eine Abschr. hergestellt, die schließlich ins Archiv der Ges. für Gesch. u. Alterthumskunde in Riga gelangte u. dort aufbewahrt wurde. Die Ausg. v. C. Napiersky orientierte sich an der neuen Abschr. der Lücke, die in Heidelberg vorgen o m m e n wurde. Ed. Frantzen n a h m die U n terschiede des Heidelberger C o d e x Palatinus im Vergleich zur Textwiedergabe v. Bergm a n n auf. Es zeigte sich, daß Bergmanns Wiedergabe sehr viel älter war; die Ausg. ersch. in 107 Ex.], Napiersky bes. auch die Ausg. v. 2 Bogen 4to in Riga 1844: Varianten

verzeichnis u. Glossar, Paderborn 1876. Nachdr. Hildesheim 1963 [maßgebliche Ausg.]; daraus Ausz. in: Goertz/Brosse 1912, S. 1 6 - 1 8 [Verse 1 2 7 - 2 0 0 ] u. 4 5 - 4 8 [Verse 6667 — 6777]; Ausz. der In: Dt. Chroniken, hrsg. v. Hermann Maschek. Leipzig 1936, S. 1 5 9 - 1 6 2 (DLE R e i h e 4: Realistik d. SpätMAs 5) [nach Ausg. Meyer, V. 7 9 9 5 8120]; Nachdr. 1964.

zur Bergmannschen Ausgabe der Reimchronik Ditlebs von Alnpeke aus der Heidelberger oder Pfaelzer Handschrift dieser Chronik, R i g a 1 8 4 5

in: Grotthuß 1895. - J. C. Smith u. W . L.

AUSGABEN:

Leo

Livländische

Reimchronik.

UBERS.:

Meyer

Eduard

Reimchronik,

(Hrsg./Ubers.): Mit Anm.,

Meyer:

Die

Die Namen-

Livländische

v o n Dittlieb v o n A l n p e k e , in das

Hochdt. übertr. u. mit. Anm. vers., Reval 1848 [in R e i m e n ] . — T h e o d o r Kallmeyer u. C. Napiersky, 1853, s.o. [Prosa], — In: Grotthuß 1 8 9 4 : Aus der livländischen Reimchronik. 1. Von der Ankunft der Deutschen in Livland (Vers 113 — 258), S. 3 - 6 ; 2. Kampf der Ordensritter mit den Semgallen (Vers 10547-10744), S. 7 - 1 1 ; e b d . U r b a n : The Livonian Rhymed Chronicle, translated with an historical introduction, Maps and

[es ersch. 150 Ex., die v. der G G u A hrsg. Appendices, B l o o m i n g t o n (Indiana) 1977 [der wurden]. — Franz Pfeiffer (Hrsg.): Livländische Apparat gibt zu Meyers Ausg. viele erg. Erl.]. Reimchronik,

Stuttgart

1844

(Bibliothek

des

Literar. Vereins 7), Nachdr. R o d o p i Amsterdam 1969 [diese nicht krit. Ausg. ist urspr. ein Neudr. der Edition v. Bergmann, erg. j e d o c h nach der Heidelberger Hs. des b. Bergmann fehlenden Teils; mittlerweile überholt; wegen des Nachdr. aber vielfach zit., j e d o c h in den Versangaben divergierend zu Meyer]. — T h e o d o r Kallmeyer u. C. Napiersky (Hrsg.): Ditleb's von Alnpeke Livländische Reimchronik, enthaltend Der Riterlichen Meister und Bruder zu Nießant geschieht. Nach dem Bergmannschen Drucke mit den Ergänzungen und den abweichenden Lesearten der Heidelberger Handschrift. In:

S R L 1, 1853, S. 4 8 9 - 8 2 7 ; Sonderdr. Riga 1857 [die völlig neue Ausg. ist in folgende Teile untergliedert: a) Literärisch-krit. Einl., S. 4 9 3 - 5 2 0 ; b) Die R e i m c h r o n i k (nach ihrem vollst. Titel) mit untergesetzten Varianten u. Paraphrase, S. 5 2 1 - 7 2 7 ; c) Erl., S. 7 2 8 - 7 8 5 ; d) Glossar, S. 7 8 4 - 8 1 9 ; e) R e g . , S. 8 2 0 - 8 2 7 ; Ausz. mit abweichenden Lesarten, Anm. u. einem kleinen Wörterbuche, S. 8 2 9 - 9 0 8 ; Kallmeyers Abdruck lag die Wiedergabe v. Brotze zugrunde], — E. Strehlke (Hrsg.): Aus der In: S R P 1, 1861, S. 6 2 5 - 6 4 5 [nach

LITERATUR: R e z .

F. J. M o n e

in: Heidelberger

Jbb

12,1, 1819, 1 1 6 - 1 3 7 [über Bergmanns Ausg.]. Napiersky 1824. - Esthona 1829, 272, 279. R e c k e / N a p i e r s k y . - Inland 1846, Big. zu 13, 15, 25 u. 30 [zu den Bruchstücken der Livl. R e i m clironik v. Ditleb Alnpeke übertr. v. Heinrich Blindner]. — Karl Julius Albert Paucker: Ditleb von Alnpeke. In: Arb.KGLK 1, 1847, 1 0 6 - 114. Inland 1854, 30.-33 [Rez. Ed. Pabst d. Ausg. v. Kallmeyer]. - Rig.Stadtbll. 1854, 319. C. Schirren: D e r Verf. d. Livländischen ReiinchiOnik. In: Mitt. Riga 8, 1855, 1 9 - 7 8 [gegen die literärisch-krit. Einl. v o n Kallmeyers Ausg. 1857], — G. G. Gervinus: Gesch. der poet. National-Literatur der Deutschen, Heidelberg II. 19 [Faks.-Ausg. Heidelberg 1973]. - ArchGesch 1861, 5, 45 - 59. G. Berkholz: D e r Bergmannsche C o d e x der Riga 1872; auch in: Mitt. Riga 12,1, 1872. - L. M e y e r : Ü b e r die In: B M 21, 1872, 3 5 3 - 3 8 1 . - Ders.: Zur In: Z f d P h 4, 1872/73, 4 0 7 - 4 4 4 u. 4 8 3 484. - G. Rathlef: Das Verhältnis der kleinen Meisterchronik z u m C h r o n i c u m Livoniae H e r manns von Wartberge u. zur R e i m c h r o n i k . In: Verh. G E G 8 / 2 , 1877, 2 7 - 8 4 . - R e z . E. Steinmeyer in: AfdA 2, 1876, 2 4 0 - 2 4 5 [zur Aug. v. L. Meyer 1876J. - F. W a c h t s m u t h : Über die Quellen u. den Verfasser der ältern livländischen R e i m chronik, Mitau 1878. — R . Lindner: Z u r älteren

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Livländische S a m m l u n g —> J o h a n n e s de Livonia Livländischer T o t e n g e s a n g (Lüfländische T o d t e n gesang) Der Text ist in 2 Fass, (a, Uhland; b, Mackensen) ediert. Die Version a, die Ludwig Uhland 1844/1855 veröfftl., ist bis auf kleinere dialektale Eigenheiten hochdt. Die Fass, b, die erstmals v. Mackensen 1936 publ. wurde, entspricht in ihrer Graphie wohl dem Original des auf 1584 datierten Flugbl. Allerdings weicht sie inhaltlich am Schluß v. der aFass. ab. Kern der im Grundtext vermittelten Aussage ist: das Schloß Rosiden bzw. R o s o den (Rositten) und ihre Kirche sind von den Moskowitern gänzlich zerstört worden. Plötzlich erklingen nicht Gesänge der Verzweiflung, sondern Freudenlieder. Die Uberlebenden schicken ihre Pfarrer, um nachsehen zu lassen, wer in den Ruinen singt. Sie stellen fest, daß die Toten aus ihren Gräbern auferstanden sind u. zur Freude ihrer bevorstehenden Erlösung am Tage des jüngsten Gerichts jubelieren. Als die Lebenden ihrer gewahr werden, verschwinden sie wieder; die sin-

850 gende Schar ist also erlöst u. die Kirche, ist trotz aller Zerstörung plötzlich ausgekehrt u. sauber. Dieses Zeugnis steht im Kontext des ruinösen Livländischen Krieges (von ca. 1557/ 5 8 - 1 5 8 2 ) , der das Ende der Herrschaft des Dt. Ordens im Baltikum besiegelte u. nach den verheerenden Wüstungen u. menschenverachtenden Grausamkeiten der Russen gegenüber der bait. Bevölkerung in mannigfachen literar. Zeugnissen seinen Niederschlag fand. Völlig versch. v. diesem Lied ist z . B . das Werk „Christlich Gesprech" v. —> T . Bra(c)kel, der die fürchterlichen Ereignisse als Strafe Gottes der sündhaften Menschheit in allen ihren Schrecken aufzeichnet. Das zeitlich Besondere an diesem Text ist, daß hier das Gegenteil, die freudige Erlösung des Menschen im Zentrum steht. Nicht umsonst wird gerade hier das Wort ,,Sabaoth" genannt, eine Erweiterung des Jahwe-Namens, die die Universalität Gottes herausstreicht, indem das Wort auf den Herrn der Heerscharen verweist. Diese Erwähnung nimmt nicht wunder, da in beiden Fass, zwei Zeilen später das v. Martin Luther textlich u. melodisch 1528 verf. Lied „Ein feste Burg ist unser Gott" (Str. 6 nach Uberlieferung Uhland, nach b Zeile 48 in Mackensen), ein im Prot, noch nach über 400 Jahren zentrales Kirchenlied, direkt mit der ersten Zeile zit. wird u. Seboath in der 2. Str. in Luthers Kirchenlied ebenfalls erwähnt wird. Indem gerade dieses Lied Luthers zit. wird, appelliert der Verf. an die a. d. Glauben an Gott erwachsene positive u. zukunftsgerichtete Botschaft der Standfestigkeit, die keine Furcht kennt („und wenn die Welt voll Teufel war [...] so fürchten wir uns nicht so sehr", Luther, Str. 3). Daß dieser Text auf einem Flugbl. überliefert ist, entspricht der Intention dieses viel genutzten Mediums in der frühen Neuzeit, da er in diesem Fall der religiösen Ermahnung dient, wie es die Schlußstr. in der Version a deutlich macht: Wir wollen bitten Christ den herrn, / dass er ja bald wäll kommen / zum jüngsten gricht in grossen ern, / erlösen seine frommen; / dann es stet übel in der weit, / gottsforcht und frömkeit gar hinfeit, / bosheit hat zugenommen. Die Fass, b hingegen ist viel prot., biblischer. Sie verweist expressis verbis auf die Evangelien mit genauen Stellenangaben der Endgerichtsdarstellungen b. Matthäus (vier und zweintzigste), Markus (dreyzehendt) u. Lukas (ein vnd zweintzigst). Entsprechend diesem

851

Löwis of Menar

Tenor endet auch die Fass, b mit den W o r t e n : der abent jetzt verbanden ist, / komm mit deim tag, her Jesu Christ, / vnd mach ein endt mit diese leben! / Das ewig vns, herr, wollest geben! Der mahnende Apell des Flugbl. in diesen schwierigen Zeiten, obwohl, w i e in Fass, b schon auf den seit 1561 von Polen, allerdings nicht mit N a m e n genannten eingesetzten Hzg. von Κ (d.i. Gotthard Kettler f 1587), Bezug g e n o m m e n wird, belegt, daß in b der Jüngste Tag noch viel stärker akzentuiert wird, als es die wohl geglättete Fass. v. Uhland erscheinen läßt.

Druck u. Verbreitung christlicher Schriften in dt., lit., lett. u. est. Sprache, 1868 w u r d e i h m allein die Vorbereitung des Drucks einer neuen Aufl. des N T übertr. oo (3) Olga v. Karp. 1866 Griin. der Marien-DiakonissenAnstalt, ~ w a r ein ausgezeichneter R e d n e r , hielt Gefängnisgottesdienste u. Bibelabende ab.

Livonus —? Plinius(-Plöhn)

221. - BaBA 210, 3 7 2 - 3 7 5 .

WERKE: Ristiinnimesse usso-te, R i g a 1859; ebd. 1871. — Ubersichtliche Geschichte der Reformation, R i g a 1862. — War Judas Ischarioth bei der Einsetzung des hl. Abendmahls gegenwärtig und an welchem Tage fand sie statt? In: Mitt. u. MissionsAUSGABEN: L u d w i g Uhland: Alte hoch- u. nie- Nachr. 9, 1876, S. 3 2 0 - 3 3 6 . - Die Süd-Westderdeutsche Volkslieder, 2 Bde. Stuttgart 1 8 4 4 - arbeit unter dem Volk der Herero in 1845 (Nr. 357) [Fass, a mit 11 Str.]; wieder i n : Afrika. In: Mitt. u. Nachr. 10, 1877, S. 3 8 6 Grotthuß 1894/95, S. 6 4 - 6 5 / S. 6 6 - 6 7 ; 388, 4 4 6 - 4 7 0 u. 5 1 8 - 5 4 0 . - Beitr. in wieder in: Goertz/Brosse 1912, S. 1 2 5 - 1 2 7 . - Lat.Aw. Jelgava. — Angeblich a n o n y m einige Mackensen 1936, S. 143 — 148 [erstmals Fass, b kleine dogmatische aszetische Abh. LITERATUR: Alb.Acad. 1889. - Rig.Alm. 1901, 139, u. zuvor auch Fass, a abgedr.J. 208. — Kallmeyer 1910. — T. Hahn: Lebenserinnerungen, Stuttgart 1940, 1 9 - 2 0 u. 1 4 3 - 144. Livonius —> Andrejanoßf DGB 1943, 104, 133. - DBBL 1970. - DBA 777,

Lösewitz (Lösevitz), Friedrich Wilhelm

Georg

(Gustav)

Löwis of Menar, August Arthur von

* 2 7 . 1 2 . 1 8 8 1 R i g a (L), t 3 . 1 2 . 1 9 3 0 Leipzig. Vater: Friedrich Eduard L. of Μ . ( 1 8 4 7 1902), russ. Oberst (das Geschl. stammt aus Schottland, dort 1434 urkdl. bezeugt; traten Domschule in R i g a , 1 8 2 7 - 1 8 3 0 Theol. Stuw i e viele Landsleute in schwed. Dienste u. dium in Dorpat, Herrnhuter (vgl. —»• D. kamen so ins Baltikum; 1630 v. Gustav Adolf Bonge, —> I. Feßler, —> A. Gräven, —> E. belehnt, von da ab in L, dann auch in Ε u. K.; GutslefF, —>• J. v. Krüdener, —> Η. A. Krüger, Fam. mit den v. Krüdener ehelich verbun—> E. Lossius, —> G. Loskiel, —> C . Nottbeck, den); Mutter: Lydia, geb. von M e c k (1855 — —> J. Quant) u. Pietist, was später mit dazu 1903). führte, daß er sein Pastorenamt niederlegte, Gym., 1903/1904 Studium der Agrarwiss. am ohne a. d. Landeskirche auszutreten, bereiste Polytechnikum in R i g a . Forts, seines Studiums D d . , Italien, die Schweiz u. England, oo (1) seine Cousine Alexandra Hahn ("f 1837), an den Univ. Leipzig u. Berlin, Wechsel des Schwester v. Missionar Carl H u g o Hahn Studienfachs, Dr. phil. in Berlin, Diss.: „Der ( 1 8 1 8 - 1 8 9 5 Kapstadt). 1832 Candidatus, Held i m deutschen und russischen Märchen", 1 8 3 6 - 1 8 4 2 Pastor in Balgallen (K), Gut der Jena 1912; Schriftsteller und Privatgelehrter in Fam. des Fürsten von Lieven, n a h m 1842 aus Berlin, oo 2 8 . 8 . 1 9 2 0 Helene Block, geschiegesundheitlichen Gründen seinen Abschied, dene Glaeser. Er war zwl. Geschäftsführer des vertrat aber die Stelle noch bis zu seiner Ab- Bait. Vertrauensrats in Berlin, später Leiter des lösung 1843. oo (2) unsicher. 1848 Mitbegrün, Auslandsausschusses des Börsenvereins der Dt. u. Hausvater der von Fürst v. Lieven begrün. Buchhändler u. Hauptredner der Zs. Das Anstalt für verwahrloste Kinder in N e u h o f deutsche B u c h ; mehrere R e i s e n ins Ausland. (K), seit 1850 lebte er als Privatmann in R i g a , WERKE: Die Brünhildsage in Rußland, Leipzig grün. 1851 das Marien-Magdalenen-Asyl u. 1923 (Palaestra 142). — Vorw. In: Die Kriegsw u r d e 1854 Direktor der Agentur christlicher schuldfrage. Ein Verzeichnis der Literatur des InVolksschriften für die Gemeinden R u ß l s . , und Auslandes betreffend die Geschichte des impe* 1 . 7 . 1 8 0 8 Bremenhof (L), f 1 7 . 1 . 1 8 8 8 R i g a (L); Vater: Carl L., Postkommissar; M u t t e r : Gertrud, geb. Hahn.

852

Löwis o f Menar rialistischen Zeitalters, hrsg. v. Börsenverein der dt. Buchhändler, Ausschuß Deutsche Ges. für Auslandsbuchhandel, bearh. v. Georg Schwab, Leipzig 1 9 2 5 . — Deutsche Bücher in fremdem Gewände, bearb. v. Charlotte Bauschinger, Leipzig 1 9 2 8 - 1 9 3 4 [Tl. 1927, 1, ersch. 1 9 2 8 : T e x t - u. Schulausg. u. dgl., Ubers, ins Engl., Tl. 1927, 2/3, ersch. 1 9 2 8 : T e x t - u. Schulausg. u.dgl., Ubers, ins Niederl., Fläm. u. skandinav. Sprachen; T l . 1927, 4, ersch. 1 9 2 8 : Frankreich, Italien, Spanien u. Portugal; Tl. 1927, 5, ersch. 1 9 2 8 : R u ß l a n d ; T l . 1927, 6, ersch. 1 9 2 9 : Osteuropäische Staaten, Japan u . a . ; T l . 1927, 7, ersch. 1 9 2 9 : Gesamtübersicht über das Ubersetzungswesen in Dtl. und im Auslande; T l . 1 9 2 8 , 1, ersch. 1 9 2 9 : R u s s land 1 9 2 8 ; T l . 1928, 2, ersch. 1 9 2 8 : Grossbritannien u. Vereinigte Staaten 1928; Tl. 1928, 3, ersch. 1 9 2 9 : Frankreich, Italien u. Spanien 1 9 2 8 ; T l . 1928, 4, ersch. 1 9 2 9 : Übers, ins Niederl. u. Fläm. u. in Skandinav. Sprachen 1 9 2 8 ; T l . 1928, 5, ersch. 1 9 2 9 : Ostpr. Länder: der Balkan, die Ostseestaaten u . a . ; Tl. 1 9 2 9 , 1, ersch. 1 9 3 0 : Übers, ins Niederl. u. Fläm. u. in skandinav. Sprachen 1 9 2 9 ; T l . 1929, 2, ersch. 1 9 3 0 : R u ß l a n d im Jahre 1 9 2 9 ; T l . 1929, 3, ersch. 1 9 3 0 : Frankreich, Italien u. Spanien 1 9 2 9 ; T l . 1929, 4, ersch. 1 9 3 0 : Übers, ins Engl. 1 9 2 9 ; T l . 1929, 5, ersch. 1 9 3 1 : Osteurop. Länder, der Balkan, Ostasien u . a . ; T l . 1930, ersch. 1 9 3 2 : Gesamtübersicht über das J a h r 1 9 3 0 ; T l . 1930, 1, ersch. 1 9 3 1 : Ubers, ins Niederl. u. Fläm. u. in skand. Sprachen; T l . 1930, 2, ersch. 1 9 3 1 : Frankreich, Italien, Spanien; Tl. 1930, 3, ersch. 1 9 3 1 : Großbritannien u. Vereinigte Staaten; T l . 1930, 4, ersch. 1 9 3 2 : Russland; Tl. 1930, 5, ersch. 1 9 3 2 : Osteurop. Länder, der Balkan, Ostasien u . a . ; Tl. 1931, 1, ersch. 1 9 3 3 : Großbritannien u. Vereinigte Staaten von Nordamerika; Tl. 1931, 2, ersch. 1 9 3 3 : Frankreich, Italien, Spanien; Tl. 1931, 3, ersch. 1 9 3 3 : Übers, ms Niederl. u. Fläm. u. in die Skandinavischen Sprachen; Tl. 1931, 4, ersch. 1 9 3 3 : Russland, bearb. v. M . Braun, nach der Bibl. in Kniznaja Letopis' Gosudarstvennoj Central' noj Kniznaja Palaty, Moskau, J g . 1 9 3 1 ; T l . 1931, 5, ersch. 1 9 3 4 : Osteuropäische Länder, der Balkan, Ostasien u . a . ; T l . Übersicht für 1931 und Gesamtüberblick für 1 9 2 7 - 1 9 3 1 , ersch. 1 9 3 4 ] , Schwedens Dienst am Buche. Zur Eröffnung der schwedischen Buchausstellung am 26. April, Leip-

zig 1927. - Das deutsche Buch im Ausland. In: Süddeutsche Monatshefte 28, 1930/31, S. 2 6 1 - 2 6 8 ; Sepdr. M ü n c h e n 1 9 3 1 . - Vom russischen Übersetzungsivesen. In: Osteuropa 6, 1930/31, S. 1 5 0 - 1 6 1 . BEARB.: mit Oskar Dähnhardt: Natursagen. Eine Sammlung naturdeutender Sagen, Märchen, Fabeln und Legenden, hrsg. v. Oskar Dähnhardt, B d . 4 : Tiersagen. Zweiter T l . , bearb. m. O . Dähnhardt, Leipzig 1912. Ü B E R S . : mit Einl.: Russische Volksmärchen, J e n a 1 9 1 2 ; ebd. 1 9 1 4 (Die M . der Weltliteratur 7); mit III. F. H. E h m c k e , 1 0 . - 1 9 . Tsd. ebd. 1 9 2 1 ; 4. Aufl. 2 0 . - 2 2 . Tsd. ebd. 1927 (Die M . der Weltliteratur; D i e M . der übrigen europäischen V ö l k e r 4 ) ; verb. u. erw. Ausg. hrsg. v. R e i n h o l d Olesch, 2 3 . - 2 7 . Tsd. Düsseldorf; K ö l n 1 9 5 5 ; 2 8 . - 3 2 . Tsd. ebd. 1 9 5 9 ; 3 3 . - 3 7 . Tsd. ebd. 1 9 6 3 ; 3 8 . - 4 3 . Tsd. ebd. u m 1 9 6 6 ; 44.-48. Tsd. ebd. 1971; 49.-52. Tsd. ebd. 1 9 7 4 ; 5 3 . - 5 6 . Tsd. ebd. 1977 (Die M . der Weltliteratur N.F. 18,3); 57.-60. Tsd. ebd. 1 9 8 0 ; 6 1 . - 6 4 . Tsd. ebd. 1 9 8 4 ; 6 5 . - 6 7 . Tsd. ebd. 1987; 6 8 . - 7 0 . Tsd. M ü n c h e n 1 9 8 8 ; 71.-72. Tsd. ebd. 1 9 9 0 ; 73.-74. Tsd. ebd. 1 9 9 2 ; 29. Aufl. ebd. 1 9 9 4 ; Liz.ausg. R . b . H . 1991 (rororo 3 5 0 7 5 ; Diederichs M . der Weltliteratur); 1 3 . - 1 7 . Tsd. ebd. 1 9 9 2 ; Liz.ausg. Augsburg 1 9 9 8 [Übers, d. Ausg. Düsseldorf 1 9 5 9 ins Engl., L o n d o n 1 9 7 1 ] ; R e z . v . J . Forsmann. In: D M R 3 ( B M Jg. 56), 1914, S. 3 9 2 - 3 9 4 . Die Baltischen Provinzen: B d . 5 : Märchen und Sagen (Leisten u. Vignetten v. R . v. Hoerschelmann), Berlin-Charlottenburg 1 9 1 6 (Ostsee und Ostland, hrsg. v. O t t o Grautoff) [aus est., lett., schwed., dän. u. dt. Ü b e r l i e ferungen. Sagen: Die Gründung Rigas und der große Christoph, S. 1; Die Ochsenhaut und Rigas Gründung, S. 2 ; Mitau, S. 2 ; Die Gründung Weimars, S. 2 — 3 ; Dorpats Name, S. 3 — 4 ; Revals Gründung, S. 4 ; Warum Reval niemals fertig werden darf, S. 5 ; Arensburg, S. 6 ; Runö, S. 7; Die Tataren auf Worms, S. 7 —8; Des Ordensmeisters Sifrid [sie!] Landers von Spanheim Tod, HRSG. :

5. 8 — 9 ; Ein Herr von Pahlen rettet Reval aus Feindeshand, S. 9 — 1 0 ; Die Belagerung Hapsals, S : 10 — 11; Der schlafende König, S. 11; facob de Ja Gardie, S. 12 — 1 3 ; Pontus de la Gardies Zug nach Wesenberg, S. 1 3 ; Kaiser Peter in Linden, S. 1 3 - 1 7 ; Der Olaiturm in Reval, S. 1 8 - 2 0 ; Die Kirche zu Röthel, S. 2 1 ; Die Kirche zu Fellin,

853 S. 2 1 - 2 2 ; Die öselschen Turmzieher und die Sühneburg, Α und Β (Varianten), S. 2 2 — 2 3 ; Schloß Edwahlen, S. 2 4 - 2 7 ; Der Fluch des Elfenkönigs in Dondangen, S. 27 — 3 0 [vgl. —> H . Burmeister, 1 9 6 2 ] ; Das schöne Fräulein von Zabeln, S. 3 0 - 3 1 ; Der Herr von Koskull, S. 31 3 2 ; Die Frau von Ringen, S. 3 1 - 3 3 ; Die Meermaid und der Herr von Pallien, S. 3 4 — 3 5 ; Die Steindenkmale der Hungersnot, S. 3 6 ; Der Vatermörder, S. 3 7 ; Reckmannsgrund, S. 3 7 - 3 8 ; Die Rigasche Jungfrau auf Rügen, S. 3 8 — 4 0 ; Katk, die Pest, S. 4 0 ; Die wandernde Seele, S. 41; Der Knecht als Werwolf, S. 4 1 — 4 2 ; Der Frauen von Pahlen Todesboten, S. 4 2 ; Der Priester und der Bettler, S. 4 2 - 4 3 ; Das Fräulein von Borkholm, S. 4 4 - 4 5 ; Der Ellernriese, S. 4 5 ; Das vermauerte Weib, S. 4 5 - 4 6 ; Amen, S. 4 6 - 4 7 ; Die Schmiede des Teufels, S. 48 — 4 9 ; Die Blocksbergritter, S. 4 9 ; Wo Narwas früher Reichtum liegt, S. 5 0 ; Der Schatz hei Sirgen, S. 51; Der Schatzkeller bei Rokenhusen, S. 51 — 5 3 ; Der Schatz bei Kaipen, S. 5 3 ; Vom Geld- und Korndrachen, S. 5 4 ; Der Riese und der See, S. 55 — 5 6 ; Der Peipussee, S. 5 7 - 6 0 ; Die Teufelssteine bei Marienburg, S. 6 1 ; Der polnische General, S. 61 - 6 2 ; Odinsholm, S. 6 2 ; Die Teufelssteine, S. 6 3 ; Das Weib im Monde, S. 6 4 ; Die Nordlichtgeister, S. 6 4 — 6 6 ; Wie der Wasserfall bei Goldingen entstand, S. 6 6 6 7 ; Weshalb es in Riga keine Elstern gibt, S. 68 — 6 9 ; Was der Wolf fressen darf, S. 7 0 ; Der Bär und der Bauer, S. 7 0 - 7 1 ; Der Wolf auf der Hochzeit, S. 7 2 ; Weshalb der Krebs rückwärts geht, S. 7 3 ; Schlange und Aal, S. 7 3 ; Die blinde Esche, S. 73 — 73. Kalewipoeg, Ausz., S. 7 7 - 9 2 [Epische Dichtung, übers, v. —> C . R e i n t h a l ; vgl. —> F. R . Kreutzwald; —> F. R . Fählmann]. M ä r c h e n u. S c h w a n k e : Was sich die Hexen in der Johannisnacht erzählten, S. 93 — 9 6 ; Der Bärenmensch, S. 9 7 - 1 0 0 ; Die Hundsköpfe, S. 1 0 0 - 1 0 1 ; Dumm-Liese, S. 1 0 2 - 1 0 4 ; Der Königssohn als Meisterdieb, S. 105 — 1 1 0 ; Wie sich die Krügersfrau drei Freier vom Halse schaffte, S. 1 1 1 - 1 1 2 ; Das gesäte Salz, S. 113 — 1 1 4 ; Unser Dux ist vom Teufel besessen, S. 1 1 5 - 1 1 6 ; Der Freier, S. 1 1 6 — 117; Die drei Töchter, S. 1 1 8 ; Wie der Jude ein Füllen ausbrütet, S. 1 1 8 — 1 1 9 ; Unrecht Gut gedeiht nicht, S. 120 —121; Wie des Teufels Sohn ein Weih gewann, S. 1 2 2 - 1 2 6 ; Wie sieben Schneider in den Türkenkrieg zogen, S. 127 — 1 3 7 ; Der mildherzige Holzhacker, S. 1 3 8 - 1 4 2 ; Der Donnersohn, S. 143 — 1 4 8 ; Wie eine Königstochter sieben Jahre geschlafen hat, S. 149 — 157; Der Nordlandsdrache, S. 1 5 8 - 1 7 1 ] . - mit Einl.:

Lortsch Finnische und estnische Volksmärchen (III. F. H. E h m c k e ) , J e n a 1 9 2 2 (Die M . der Weltliteratur 2 0 ) ; 6 . - 8 . Tsd. ebd. 1927 (Die M . der W e l t literatur, D i e M . der übrigen europäischen V ö l k e r 5); 9 . - 1 3 . Tsd. Düsseldorf; Köln 1 9 6 2 (Die M . der Weltliteratur N . F . 6 , 1 ) ; 1 4 . - 1 8 . Tsd. ebd. 1 9 6 2 ; 1 9 . - 2 1 . Tsd. ebd. 1 9 7 2 ; 2 2 . 24. Tsd. ebd. 1 9 7 6 (Die M . der Weltliteratur 14); 2 5 . - 2 6 . Tsd. ebd. 1 9 8 1 ; 2 7 . - 2 8 . Tsd. K ö l n 1 9 8 8 ; Liz.ausg. R . b . H . 1 9 9 4 (rororo 3 5 0 2 4 ; Diederichs M . der Weltliteratur); R e z . v. T h e a Tilgre. I n : B B 1 (195), 1965, S. 10. - ~ mit Friedrich Michael: Gesamtkatalog der deutschen philosophischen Literatur, hrsg. i.A. des Börsenvereins D t . Buchhändler, Sonderausg. Leipzig 1 9 2 4 (Das deutsche B u c h ) . AUSGABEN: Russische Volksmärchen. Auf der Grundlage der Sammlung des hrsg. v. U l f Diederichs, M ü n c h e n 2 0 0 3 (dtv 2 0 6 6 2 ) . LITERATUR: Alb.Acad. 1889.

-

G H Liv 1,

108-

109. - Nekro 1936. - Kosch. - D B B L 1970. Redlich 1989. - DBA II 827, 306. - BaBA 211, 114-116. Lortsch, Alfred * 18. (j. 6.) 1 1 . 1 8 3 0 Libau (K), f Libau.

19.3.1909

Kaufmann, hielt sich 1 8 5 4 in Frankreich, St. Petersburg u. Hamburg auf, reiste 1861 nach Australien u. kehrte drei Jahre später über Ceylon u. Ägypten nach Libau zurück. Altermann der großen Gilde, oo 1 8 7 3 in Libau (K) —> F. Lortsch, geb. Run(t)zler. E r veröfftl. Reiseberichte in der Zs. Ausland u. in Aus allen Weltteilen. WERKE: Neu Caledonien. I n : Globus. Illustrierte Zs. für Länder- und Völkerkunde 44, Braunschweig 1883, S. 9 1 - 9 2 ; 105-107; 1 1 9 - 1 2 1 , 1 3 9 - 1 4 0 . - Fern von der Heimat. Australischer Roman. In: Deutsche R o m a n Zt. 22, B d . 3, 1 8 8 5 ; Sepdr. 3 B d e . Berlin 1886. LITERATUR: Thiel 1903. - Kosch. - Redlich 1989. - BaBA 212, 208. - DBA 781, 400 (Franziska Lortsch). Lortsch, Franziska E m m a Friederika, g e b . R u n ( t ) z l e r [Ps. F . ( F r i e d r i c h ) L e o n i ] * 18. (j. 6.) 1 0 . 1 8 4 4 Durben (K), f 2 0 . 9 . 1 9 1 3 Kassel; Vater: O t t o Bernhard Friedrich Run(t)zler, Pastor in Durben ( 1 8 0 2 - 1 8 4 4 ) ;

854

Loskiel Mutter: Eveline Charlotte, geb. Immermann, verw. Harras. W u r d e nach dem frühen T o d des Vaters seit 1 8 4 6 in Libau (K) erzogen, längere Zeit als M u s i k - und Sprachlehrerin an versch. Orten, 1 8 6 2 - 1 8 7 2 Erzieherin, oo 1 8 7 3 in Libau A. Lortsch. ~ hat zahlr. Ubers, a. d. Russ. u. Engl, angefertigt. Novellistische Arbeiten v. ihr sind in versch. Zt. u. Zs. ersch. W E R K E : U P s . : Unter dem Tannenbaum. Märchen und Geschichten für die Jugend (mit fünf künstlerisch ausgeführten Buntdruckbildern nach Zeichn. v. R i c h a r d Gutschmidt), Berlin 1886. — U P s . : Der Regenbogen in den Wolken oder Worte des Trostes für Stunden der Trübsal, Stuttgart 1 8 8 6 ; 2. Aufl. ebd. 1 8 9 4 [frei nach dem Engl, des J . R . Macduff]. — U P s . : Farbenspiele des Lebens. Roman aus der Gesellschaft, Stuttgart 1 8 9 4 ( R o m a n - u. Erzählungsschatz für das deutsche Haus). — U P s . : Der Staatsanwalt. Roman, Berlin 1 9 0 0 . — I n : Stael-Holstein 1 8 9 6 : Am Strande. Dem Englischen nachgedichtet, S. 3 8 6 ; Farbenspiel, S. 3 8 7 ; Am Totenfeste, S. 3 8 7 - 3 8 8 ; Zuspruch, S. 3 8 8 - 3 8 9 ; Aphorismen, Wellenstaub, S. 3 8 9 - 3 9 1 [Ge.J. UBERS. : U P s . : V. P. Mescerskij: Die Realisten der großen Welt. Eine Erzählung, Breslau 1 8 8 5 ; M k Wildberg 1 9 8 9 - 1 9 9 0 (Edition Corvey). U P s . : Ders.: Olga Nikolajewna's Tagebuch. Erlebnisse einer Dame der hohen Russischen Aristokratie, Berlin 1886. - U P s . : L. N . T o l s t o j : Die Macht der Finsternis oder reiche dem Bösen einen Finger, sofaßt er die ganze Hand. Volksdrama in 5 Akten, Halle/Saale 1 8 8 8 (Bibliothek der G e samt-Litteratur des In- und Auslandes 178/ 1 7 9 ) ; ebd. um 1 9 0 0 ; Berlin um 1920. - U P s . : V . P. Mescerskij: Die Kursistin oder weibliche Studenten. Roman, 2 B d e . Breslau 1888. — U P s . : Ders.: Einer von unsern Moltke's. Satyrisches Zeitbild aus dem serbisch-türkischen Kriege, Breslau 1891. — U P s . : Ders.: Fürst Noni. Vierundzwanzig Stunden aus dem Leben eines Weltmannes, Breslau 1 8 9 2 . — U P s . : Ders.: Scheinheilige der grossen Welt. Roman, 2 B d e . Breslau 1895. - U P s . : Ders.: Petersburger High Life. Roman, Breslau 1 8 9 9 (Die M ä n n e r der Petersburger grossen W e l t ; W . Fürst M e s c h tschersky 1). - U P s . : Ders.: Ein kluger Mann. Roman, Breslau 1899 (Die M ä n n e r der P e tersburger grossen W e l t ; W . Fürst M e s c h tschersky 2). — U P s . : Ders.: Auf der Glücksleiter. Roman, Breslau 1899 (Die M ä n n e r der P e -

tersburger grossen W e l t ; W . Fürst M e s c h tschersky 3). — U P s . : Ders.: Glück und Glas. Roman, Breslau 1 8 9 9 (Die M ä n n e r der P e tersburger grossen W e l t ; W . Fürst M e s c h tschersky 4). — U P s . : Henry W a r d B e e c h e r : Religion und Pflicht. 52 Sonntagsbetrachtungen, Stuttgart 1889. HRSG. : U P s . : Christliches Geburtstagsbuch mit ausgewählten Bibelsprüchen und Liederversen für alle Tage im Jahr zur täglichen Erbauung und zum Einschreiben der Geburtstage, Berlin 1886. LITERATUR: Hinrichsen 1891. - Pataky 1898 (Leoni). — Thiel 1903. — Brümmer 1913. — Kosch (Leoni). - Friedrichs 1981. - Redlich 1989. DBA 781, 400. - BaBA 212, 210.

Loskiel, Georg Heinrich * 7 . 1 1 . 1 7 4 0 Angermünde (K), f 2 3 . 2 . 1 8 1 4 Bethlehem, Pennsylvania; Vater: Georg Heinrich L . , Pastor u. Propst; M u t t e r : E l e o nora Christina, geb. Hoffmann. E r wurde im Herrnhuter Seminar in Barby (Bezirk Magdeburg, das Schloß ist seit 1 7 4 8 an die Herrnhutergemeinde verpachtet) zum Geistlichen ausgebildet, studierte j e d o c h erst Med. u. praktizierte in Barby. 1 7 6 5 war er D o z e n t des Pädagogikunis in Niesky ( O b e r lausitz). 1 7 6 8 Prediger in Marienborn b. Helmstedt, ein Jahr später in Amsterdam, oo 2 7 . 6 . 1 7 7 1 in Zeist b. Utrecht Maria Magdalena Barlach. Pastor in Kleinwelke (b. Bautzen, Sachsen), ab 1 7 8 2 in L, 1 7 8 5 Vorsteher der Brüdergemeine v. L u. Ε in Strikenhof b. W e n d e n (L), 1 7 8 9 erster Prediger der B r ü dergemeine in Gnadenfrei (nördl. v. Glatz in Schlesien), 1794 Genieindehelfer b. der Herrnhutschen Schule zu Niesky, 1 7 9 8 in Herrnhut (Bezirk Dresden), 1801 Prediger in B e t h l e h e m ( U S A ) u. Präses der Direktion der pennsylvanischen Gemeinden. 1802 zum B i s c h o f g e w ä h l t u. Mitgl. der Unitäts-AeltestenConferenz in Berthelsdorf (Anhänger u. Gegner der Herrnhuter —> D . B o n g e , —> I. Feßler, —> A. Gräven, —> E . Gutsleff, —> J . v. Krüdener, —• Η. Α. Krüger, —>• G. Lösewitz, —> E . Lossius, —> C . N o t t b e c k , —> J . Quant). WERKE: Passionsund Osterandachten, Basel 1 7 8 1 ; M k u . d . T . : Passions- und Ostergesang, Woodbridge, Connecticut 1 9 7 6 . — Sieben einzelne Passionspredigten, hrsg. v. A. v. Schirnding, Pforten; Wittenberg 1781. — Etwas über Nordamerika, Barby; Leipzig 1788. — Geschichte

855 der Mission der evangelischen Brüder unter den Indianern in Nordamerika, Barby; Leipzig 1 7 8 9 ; M k Ottawa 1 9 8 5 ; Hildesheim u.a. 1 9 8 9 (N. L. G r a f v. Zinzendorf: Leben und W e r k in Quellen und Darstellungen, R e i h e 2, B d . 21) [Facs. d. Ausg. v. 1789, mit einem V o r w . v. E. Beyreuther, einer Einf. u. einem Bildteil zsgst. v. M . M e y e r J ; u . d . T . : Historisk beskrifning, öfwer Evangeliske brödemes miszions-arbete ibland Indianerne uti Nona America, S t o c k h o l m 1 7 9 0 ; ebd. 1 7 9 2 ; u . d . T . : History of the mission of the United Brethren among the Indians in North America, 3 T i e . , übers, v. C h . I. La T r o b e , London 1 7 9 4 ; M k Ann Arbor, Michigan 1 9 7 6 ; M k Ottawa 1 9 8 5 ; M k Woodbridge, Connecticut 1 9 8 6 ( T h e Eigtheenth Century, reel 1903, 1); u . d . T . : The History of the Moravian Mission among the Indians in North America [...J With a preliminary account of the Indians [ . . . ] , bearb. v. R . Sheen, L o n d o n 1 8 4 0 ; St. Claires Shores, Michigan 1 9 7 3 ; M k Ottawa 1 9 8 7 ; M k ebd. 1999. - Zwey Passionspredigten von Jesu Leiden am Oelberge, hrsg. v. A. v. Schirnding, Jauer 1 7 9 4 . - Gebete und Betrachtungen, in Versen auf alle Tage des Jahres von einem treuen Diener des Herrn in der Brüder-Unität, Neudietendorf 1 7 9 6 ; R e i c h e n b a c h 1 8 1 3 ; Neuaufl. Basel 1846. — Lettisches Lithurgienbuch, Barby 1 7 9 7 ; Neuaufl. Mitau 1 8 3 0 [auch lett. ersch u . d . T . : Liturgias, j e b ( . . . ) ] . - A n o n y m : Etwas fur's Herz auf dem Wege zur Ewigkeit, Budissin (Bautzen) 1 8 0 1 [Erbauungsbuch mit 3 6 6 Betrachtungen]; 2. Aufl. ebd. 1 8 0 4 ; 3. Aufl. in 2 B d n . Leipzig 1 8 0 6 ; 4. Aufl. ebd. 1 8 2 0 ; Neuausg. Basel 1 8 0 6 ; ebd. 1 8 0 9 ; ebd. 1 8 1 6 ; 5. Aufl. ebd. 1827; 6. Aufl. ebd. 1 8 3 3 ; 8. Aufl. ebd. 1 8 4 8 ; 9. Aufl. ebd. 1 8 5 8 [Baseler Aufl. z . T . mit Verfasserangabe]; 10. Aufl. ebd. 1 8 8 4 [nebst einem kurzen Lebensabriß v. bearb. v. V . F. O e h l e r ] ; schwed. u . d . T . : Nägot för menniskoherjat pä wägen tili ewigheten, färeställdt i korta betraktelser för luvar dag i äret, S t o c k h o l m 1 8 0 6 ; ebd. 1817. — A n o n y m : Sieben Passions-Predigten, Basel 1802; ebd. 1 8 1 2 ; ebd. 1 8 2 5 ; ebd. 1 8 3 4 ; ebd. 1 8 4 3 ; ebd. 1855. HRSG.: Holländisches Brüdergesangbuch, o.O. 1 7 7 3 ; niederl. u . d . T . : Löfzangen en geestlijke liederen der Vereenigde Evangelische Broeder-Gemeente, Amsterdam 1787 [mit einem V o r w . v. ~]. - Lettisches Brüdergesangbuch. Garrigas see-

Lossius §mas Deewam par Gohdu nu Slawu, R i g a 1 7 9 0 ; Neuaufl. Mitau 1 8 1 3 . LITERATUR: Otto 1803 u. Suppl. -

Wöchentliche

Unterhaltungen 3, 1807. - Goedeke 7, 459. Zimmermann 1812. — Recke/Napiersky. — Hamberger/Meusel 1834 (Losky). - Knapp 1865, 1337. - Brüinmer 1876/77. - L. Kaudzlte: M. Brälu draudze Vidzeme, Riga 1877. - ADB 19. - Kallmeyer 1910. - Zeiferts 1922. - Prande 1926. Schulz 1930. - Kosch. - D B B L 1970. - Unäms 1975. - Redlich 1989. - Scholz 1990, 38. Lat.biogr. 1992. - DBA 782, 6 8 - 7 7 ; II 831, 404. - BaBÄ 212, 251 - 2 5 9 .

Lossius, Eduard Friedrich * 2 4 . 8 . 1 8 1 1 W e r r o (L), f 1 7 . 3 . 1 8 7 0 W e r r o / P ö l w e ; Vater: Karl August L . , Apotheker aus T h ü r i n g e n ; M u t t e r : Ulrike, geb. Brinkmann. N a c h dem frühen T o d seines Vaters erhielt er eine hervorragende humanistische u. religiöse Ausbildung in D t L , 1 8 2 5 - 1 8 2 7 b. dem Fabeldichter W . H e y ( 1 7 8 9 - 1 8 5 4 ) in Töttelstädt b. Gotha, 1 8 2 7 - 1 8 3 0 G y m . in Gotha, 1 8 3 0 1 8 3 3 T h e o l . Studium in Dorpat, 1 8 3 6 - 1 8 3 7 Pastor-Adjunkt in T o r m a , 1837 — 1 8 5 2 Pastor in Koddafer u. 1 8 5 2 - 1 8 6 9 in W e r r o . oo 2 1 . 1 . 1841 Emilie Elisabeth Bosse ( 1 8 2 1 - 1 8 9 4 ) ; T o c h t e r Johanna Lina Marie ( 1 8 5 8 - 1 8 9 1 ) verf. einige G e . , heiratete 1 8 8 2 August Heinrich Konstantin Hörschelmann (1842 — 1 9 1 3 N o m i n e b. Reval), Pastor, 1 8 7 0 - 1 8 8 6 Karusen, 1 8 9 2 — 1897 Haggers (Ε). ~ wirkte v. a. im K a m p f der Luth. Landeskirche gegen die Herrnhuterbewegung (—> D . B o n g e , —> I. Feßler, —> A. Graven, —> Ε . Gutsleff, —>• J . v. Krüdener, —> Η . A. Krüger, —> G. Lösewitz, —• G. Loskiel, —> C . N o t t b e c k , —> J . Quant), Mitarb. am est. Schulbuch. WERKE: A n o n y m : Eduard Johann Aßmuth. Pastor zu Torma-Lohhusu. Ein Lebensbild aus der livländischen Kirche und ein Beitrag zu der Geschichte dieser Kirche, insbesondere ihres Kampfes mit Hermhut, Gotha 1 8 5 9 [die Biogr. Aßmuths ( 1 7 9 2 - 1 8 5 3 ) , einem Jugendfreund ν. —> Κ . E. v. Baer, ist ein wichtiges Zeugnis für das religiöse Leben in L, zumal Aßmuth die versch. religiösen Strömungen v o m Rationalismus, Pietismus bis zur Kirchengläubigkeit durchgemacht hat]. - Valentin v. Holst, Pastor in Fellin, Karow; Dorpat 1 8 6 2 [v. H . ( 1 8 0 8 1860) war einer der bedeutendsten Kanzelredner des Landes, so daß ihn ~ „den livländischen Chrysostomus" nennt]. — Naturge-

Lotich(ius) schichte, 3. Aufl. Koliramat 1869 [eine f u r das est. Landvolk verf. Naturgeschichte in volksn a h e m T o n abgefaßt]. LITERATUR: Bergmann 1886, 53. - Alb.Acad. 1889. - ADB 19. - Aus dem Leben eines livl. Pastors, In: BM 61, 1906, 3 3 8 - 3 7 1 , 4 2 0 - 4 4 6 ; 62, 1906, 1 2 6 - 173, 2 2 3 - 2 3 9 . - Holst 1909, 38. - EBL 1929. - DBBL 1970. - Ottow/Lenz 1977. Jaaksoo 1987. - DBA 782, 84. - BaBA 212, 282 289.

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tatis p r o t. decanus [...] nec n o n protosynedrij adsessor, publice solenniterque 30. die O c t obris anno 1639. [...] conferebat gratulantur animitus Musae Embecciades, D o r p a t 1639 [GratS. d. E m b a c h Musen zur R e k t o r a t s ü b e r n a h m e v. —> H . H e i n a m 3 0 . 1 0 . 1 6 3 9 ; vgl. —> L. Ludenius], — GratG. i n : [...] t h e o logica de [...] p r o p h e t a e verbis Esa: 53. v. 5. Ipse vulneratus est p r o p t e r iniquitates nostras [...], D o r p a t 1639 [Disp.; R e s p . —• P. Langius, Präses — A n d r e a s Virginius, Beitr. v. —>• Lotich(ius), Jakob d. J. H . S c h w e m b l e r ] . — GratG. i n : D i s p u t a t i o n u m * 1617 R i g a (L), f 1659 M o s k a u ; Vater: J a k o b J o h a n n i t i c a r u m de praecipuis religionis Chris(Jacobus) Lot(t)ich(ius) d. Ä. (* 1586, f 11.12. tianae articulis secunda de lege D e i [ . . . ] , 1659), Lehrer u. K a n t o r der Donischule in D o r p a t 1640 [Präses —> Andreas Virginius, R i g a , verf. dt. G e l G e . ; M u t t e r : Barbara, geb. R e s p . Adrian Virginius]. - GratG. in: D i s p u G a m p e r ; B r u d e r : David L. ( 1 6 2 3 - 1 6 9 3 ) , tatio theologica, de autoritate et origine SS. Pastor, m e h r f a c h mit der Obrigkeit in Konflikt Scripturae [...], D o r p a t 1640 [Präses Andreas geraten. Virginius, R e s p . J o h a n n Gutslaff]. - Oratio de Immatrikulation Juli 1636 in Danzig, Disp. am musica quam Deo Duce atque auspice in Regia 2 9 . 1 0 . 1 6 3 6 , S t u d i u m in D o r p a t (L) ab 16.8. Academia Gustaviana, quce Dorpati est ad Em1637, 1 6 3 8 - 1 6 4 1 Stipendiat, aktiv am akad. beccam, die 4. Jan. Anno 1640 in Auditorio, quod Betrieb in D o r p a t beteiligt, wohl ab est in Templo D. Maria·, publice pro condone enN o v . 1642 bis wahrscheinlich 1647 in M o s - arrabat [...], D o r p a t 1640 [ V o r R d . —>· L. L u kau, übersandte v o n dort 1643 ein dt. u. ein denius, lat. GratG. —>• Andreas Virginius]. — lat. G. nach Reval, nach 1647 gibt es keine Phasellus ut per aequor aestuat praeceps [GratG.]. Zeugnisse m e h r über ihn. In: Sacris ministerii honoribus, qui [...], W E R K E : GratG. i n : Dissertatio theologica, qua D o r p a t 1640 [GratS. auf Petrus T u r d i n u s zur demonstratur D e u m nec per se, nec per acci- Verabschiedung u. n e u e n A m t s e i n f ü h r u n g a m dens esse causam peccati [...], D o r p a t 1638 2 . 1 0 . 1 6 4 0 v. d. E m b a c h - M u s e n ; vgl. —• L. [Präses —• Andreas Virginius, R e s p . Adrian Ludenius —> Andreas Virginius]. — Disputatione Virginius]. — GratG. in: Jacobus J o h a n n e s de Μ. T. Cicemnis ad Quintum fratrem de oratore T a u b e : O r a t i o in felix n o v i anni auspicium dialogo sive libro I., D o r p a t 1641 [Präses —> L. [...], D o r p a t 1638 [enth. GratG. v. L. Ludenius, R e s p . ~ ] . — Exerc.. de futurorum meLudenius]. — Beitr. i n : Sacris n u p t i a r u m h o - ditatione, D o r p a t 1641 [Präses L. Ludenius, noribus [...] D n . Jacobi Balccii, Gryphiswal- R e s p . ~]; w i e d e r i n : L. Ludenii de viro pracdensis P o m e r a n i [...], D o r p a t 1638 [vgl. —> D . tico d e q u e mediis ad vitam practicam d u c e n Cunitz, —> L. Ludenius, —> H . S c h w e m b l e r ] . tibus liber, D o r p a t 1643 [43 Exercitationes; — Beitr. i n : Vota, quibus insperatum abitum vgl. —> P. Langius]. — Ey! So bistu entlich [...] prosequebantur Musae Dorpatenses, kommen [ H G . ] . In: Sacris N u p t i a r u m H o n o D o r p a t 1638 [vgl. D . Cunitz, ->• P. ribus [...], D o r p a t 1641 [HS. hrsg. v. den Langius, —>• L. Ludenius]. — Quaenam nova ilia E m b a c h - M u s e n auf Christian u. A n n a B u Pompa? [lat. GratG.]. I n : Sceptris academicis, c h o w , geb. Burchard z u m 2 3 . 2 . 1 6 4 1 ; vgl. —> quae, [...] in m a g n i f i c u m pro t. r e c t o r e m [...] L. Ludenius, —> Andreas Virginius]. — GratG. D n . H e i n r i c u m H e i n i u m , R o s t o c h i e n s e m , in: J o h a n n e s Petrejus: O r a t i o juridica de j u s M e g a p o l i t a n u m , J. U . D . in R e g i a Academia titia [...], D o r p a t 1641 [—> L. Ludenius], — GratG. in: Michael H i n t e l m a n : O r a t i o de Gustaviana, quae D o r p a t i est ad E m b e c c a m , juris professorem, j u r i c a e q u e facultatis pro t. quadruplici adventu D o m i n i & Salvatoris d e c a n u m spectabilem, & s u m m i Dicasterij n o s t r i j e s u Christi [...], D o r p a t 1641. — GratG. R e g i j ibidem adsessorem [...] magnificus p r o in: Johannes Petrejus: Sveogothicum jus civit. exrector [...] D n . Andreas Virginius, nob. le, q u o d Landz Lagh n o m i n a t u r [...], D o r p a t 1641. — Legibus Ausoniis, Petrei mite, Quiritum P o m . haereditarius in Schweßien, SS. theol. [GratG.]. In: J o h a n n e s Petreius: SveogothiD . & professor primarius, ejusdemque facul-

857 c u m jus civile, q u o d Landz Lagh n o m i n a t u r [...J in R e g i a Academia Gustaviana, quae Dorpati L i v o n o r u m est ad E m b e c c a m [...] oratione solenni, die 16. Maji, anno 1641. [...] publice [ . . . ] , D o r p a t 1641 [vgl. —> L. L u d e nius, —> H . H e i n ] . — Oratio de poetica, D o r p a t 1642. — GratG. in: Disputatio de historiarum cognitione [...J, D o r p a t 1642 [Päses —> L. Ludenius, R e s p . Christoph Kiihn]. — GratG. i n : Disputatio theologica de bonis r e n a t o r u m operibus [...], D o r p a t 1642 [Präses Andreas Virginius, R e s p . Martinus Henschelius]. GratG. in: Disputatio theologica exhibens cardinalem fidei Christianae articulum de j u s tificatione hominis peccatoris c o r a m D e o [.. .J, D o r p a t 1642 [Präses Andreas Virginius, R e s p . Martinus Henschelius]. - GratG. in: In octo libros Physic. Arist. [...] sive de naturali auscultatione disputatio secunda, continens n o biliores notas & quaestiones a text. 6. usque ad text: 22. lib. 1. cap. 2 quam in R e g i a Academia Dorpatensi ad E m b e c c a m [...J, D o r p a t 1642. — Uvidis quondam redimite Bacchc [GratG.]. In: Auspice, Disputatio Theologica in C a p u t Q u i n t u m a v . l . u s q . ad v. 24 D . Evangelistas Iohannis Selectissimas N o t a s [...], D o r p a t 2 2 . 4 . 1 6 4 2 [Präses —>• Andreas Virginius, R e s p . Christoph K ü h n ; vgl. — L . L u denius] . — Nondum Parrhasio sub axe Mavors [GratG.]. In: Discursus de praxi politica in exercitiis militaribus [...], D o r p a t 6 . 7 . 1 6 4 2 [Präses —> L. Laurentius, R e s p . Michael Scultetus]. — Ode dem Ehrwürdigen andächtigen vnd wolgelarten Herrn Martino Henschelio, Predigern der Gemeine zu S. Olai in Revall Bräutigam; vnd dessen vielgeliebten Braut Der ehrbarn vielehrvnd tugendreichen Jungfrawen Elisabeth [...], R e v a l 1643 [HS. auf Martin u. Elisabeth Henschel, geb. H e i n , T o c h t e r v. —> H . H e i n , darin D e d . : Unanima mihi junete fide, disjunete fugacis; H G . : Gönner meiner Charitinnen (Ode)]. — Dv allerzierlichste der zierlichsten Poeten [GratG.]. I n : Adam Olearius: O f f t begehrte Beschreibung D e r N e w e n orientalischen R e j s e so durchz Gelegenheit einer Holsteinischen Legation an den K ö n i g in Persien geschehen [...], Schleswig 1647 [Beschreibung v. 3. 6 . 1 6 4 7 einer Reise, an der Paul Fleming u. a. teilnahmen]. LITERATUR: GratG. v. —> H. Schwembler, o.O. 1640. - Recke/Napiersky. - Inland 1851. - Tering 1984. - Klöcker 2005. - BaBA 210, 355 357.

Luce L o u , H e n r i ( k ) —• A n d r e a s - S a l o m e Loudon(-Serben), Otto Reinhold Harald Baron von * 2 4 . 4 . 1 8 5 2 Serben (Besitz seit 1844), f 29. 1 2 . 1 9 1 5 R i g a , $ Schloß S e r b e n / S a u l h o f ; Vater: O t t o Franz G e o r g v. L. ( 1 8 2 7 - 1 8 8 2 ; Geschl. i m 15. Jh. Vasallen des Erzbs. v. R i g a ) ; M u t t e r : Karoline Henriette, geb. Schöler (1832-1916). 1871-1873

u.

1874-1876

Studium

der

Rechtswiss., Assessor des R i g a e r Landgerichts, 1883 K s p . - R i c h t e r des ersten R i g a e r Bezirks. Gutsbesitzer v. Serben u. Saulhof. oo 19.4. 1886 Elisabeth Amalie Marie Schröder aus Pleskau ( 1 8 5 7 - 1 9 3 3 ) . WERKE: Gedichte, D o r p a t 1906. HRSG./UBERS.: mit H e i n r i c h B a r o n L o u d o n : Sammlung der in den Ostseeprovinzen geltenden Bestimmungen des Civilprocesses, nichtofficielle Ausg. R i g a 1890. LITERATUR: Alb.Acad. 1889. -

G H Liv 2,

854-

856. - Redlich 1989. - BaBA 212, 4 1 7 - 4 1 8 . L u c e , J o h a n n W i l h e l m L u d w i g , seit 1795 von * 25. 8 . 1 7 5 0 Hasselfelde (Kr. B l a n k e n b u r g im Harz), t 4.6. (j. 23.5.) 1842 Arensburg (Ösel); Vater: Postverwalter. W a r als K i n d von schwächlicher Gesundheit, erwies sich j e d o c h als u n g e w ö h n l i c h begabt. I m Alter v o n acht J a h r e n begann er kleinere Ge. zu schreiben. Ab 1769 D o m s c h u l e in Halberstadt, u m sich auf die geistliche Laufbahn, fur die i h n seine Eltern gegen seinen Willen bestimmt hatten, vorzubereiten. 1774 T h e o l . S t u d i u m in Göttingen, seit 1776 in Helmstedt, ab 1777 Hauslehrer auf Ösel b. v. Reitzenstein, ab 1781 b. v. Stackelberg, 1 7 8 3 1785 Pfarrer in Pyha (Ösel), E r w e r b des Gutes Lahhentagge (Ösel), Besitz bis 1832. oo (1) 1 7 . 8 . 1 7 8 4 in Sandel (Ösel) J o h a n n a Luise v. Vietinghoff ( 1 7 6 5 - 1 7 8 8 ) , T o c h t e r v. R e i n hold J o h a n n v. V. (f 1777) u. Sophie E u phrosina, geb. v o n Aderkas. 1787 U m z u g nach Dtl. N a c h d e m T o d seiner Frau S t u d i u m der M e d . in Göttingen, dann ab 2 4 . 4 . 1 7 9 2 in Erfurt, D r . m e d . oo (2) 1 0 . 1 2 . 1 7 9 3 in P e u d e (Ösel) Augusta Christina v. Aderkas (1772 — 1817), T o c h t e r v. Gotthard W i l h e l m v. A. (f 1813) u. Charlotte Auguste, geb. v o n Gi.ildenstubbe. 1793 —1801 als Gutsbesitzer u.

Luckerat (Glücksrad)

858

Pfandherr v o n Hoheneichen auf Ösel, LITERATUR: M e u s e l 1 8 1 6 , 1, 5 2 4 ; 10, 2 3 0 ; 18, 5 8 5 . gleichzeitig Ksp.-Vorsitzender v. Kiel- - Recke/Napiersky. — Hamberger/Meusel 1834, k o n d . 1795 r ö m . Reichsadel, öselsches Indi- 4. — G. M. Santo's Programm: Die Entwickelung genat, 1799 Kurator des ritterschaftl. Hospitals des Arensburgschen Schulwesens in den letzten 40 Jahren, Dorpat 1844. - Inland 1861, 41. - M. 1801 Arzt u. später Apothekenbesitzer in Körber: Oesel einst und jetzt, 3 Bde. Arensburg Arensburg, gleichzeitig Gerichtsvogt b. M a 1887,1899,1915; 1, 1887. - Goedeke 15, 300. gistrat, bis 1804 auch gelehrter R a t s h e r r u. Brennsohn 1905. - EBL 1929. - GH Ösel 5 4 0 Polizeiverwalter D o c k m a n n d. G r o ß e n Gilde, 541. - Schmidt 1939. - Räder/Weldmg 1959, 1804 — 1820 Inspektor des Arensburger Schul- 17 f. - Kosch. - DBBL 1970. - Nirk/SÖgel 1975. bezirks, grün. 1817 die Est. Ges. u. w a r E h - - Ottow/Lenz 1977. - Redlich 1989. - Kruus 1995. - DBA 784, 373. - BaBA 213, 1 5 4 - 183. renmitgl. der hzgl. D t . Ges. in Helmstedt u. versch. anderer V e r e i n i g u n g e n in G ö t t i n g e n u. Luckerat (Glücksrad) St. Petersburg. A u f e i n e m R e v a l e r Briefentwurf v o m 13. J u n i W E R K E : Lappalien, B ü c h e l c h e n 1—4. N e u w i e d 1430 hat sich ein T e x t erhalten, der das 1, 1783; 2, 1783; 3, 1787; 4, N e u w i e d 1788; 1 u. 2 i m Selbstverl.]. — Bemerkungen und menschliche Schicksal in der B e w e g u n g des Muthmassungen über die Wünschelruthe. Allen Glücksrads (mnd. luckerat) darstellt (Abdruck Naturforschern zur beliebigen Prüfung vorgelegt, G r o t t h u ß , Fass. a). Eine davon bisher in der nicht erkannte abweichende N e u w i e d ; Leipzig 1790 [ M o t t o : „ T o u t ce qui Forschung U b e r l i e f e r u n g (Abdruck Mackensen, Fass, b) est incroyable n'est pas toujours faux." (Bayle)]. - Sinngedichte, Frankenthal N e u w i e d ; fand sich i m R e v a l e r Stadtarchiv auf der Leipzig 1791 [auch als 5. TL v. Lappalien], — Vorderseite des Briefes, geschrieben v o m L ü Ueber die Ursachen der Degeneration der organi- becker Stadtschreiber J o a c h i m M u t h e r (1427 — sirten Körper, G ö t t i n g e n 1794. — Oconomische 1457). B e i d e n Fass, ist gleich, daß in 9 Str. ä 4 Abhandlungen für den nordischen Landmann, R i g a Zeilen j e Str. der M e n s c h i m Gespräch mit der 1795. - Drug zdorovja ν polzu naroda [...], St. Fortuna oder einer didaktisch erklärenden Petersburg 1800 [Der Freund der Gesundheit, Person auftreten, w o b e i in Fass, a sie sich zum Besten des Volks]. — Versuch über Hypo- ständig abwechseln, w ä h r e n d dies in Fass, b chondrie und Hysterie. Ein praktisches Handbuch d u r c h b r o c h e n wird. Das Glück w i r d in beiden für angehende Arzte, G o t h a ; St. Petersburg Fass, interessanterweise nicht als Glück, son1797. — Erzählungen zur moralischen und öcono- dern als eventure (Abenteuer) bezeichnet. D e r mischen Bildung der Ehsten nebst einigen Haus- Akzent liegt daher nicht auf dem, was e i n e m mitteln bey schleunigen, gefährlichen und oft vor- zufällt, etwa als Providentia oder fatum, sonkommenden Krankheiten, T h . 1.2. M i t a u ; P e r - dern, wie das auch der T e x t ausdrückt, auf nau 1807 — 1812 [est. u . d . T . : Sarema Jutto d e m Bestreben u. W o l l e n des M e n s c h e n . ramatu, mit dt. N T i t e l n ] . - Lied zur Feyer des N a c h Fass, a dankt der Mensch am Anfang dat 13ten May 1807 nach der Melodie: Bekränzt mit eventur (Str.2,1), ihn in die H ö h e g e h o b e n zu Laub etc., M i t a u 1807. — Das Schloß Mone auf haben. D o c h dann verliert er alles, hus, lant Oesel. Einladungsschrift zur Feier des 25sten unde erve (Str.6,1), so daß die B e l e h r u n g erSeptembers 1811, R i g a 1811. — Beschreibung der folgt : De dem eventure to vele betruwet, / Me zut wohlthätigen Anstalten in der Provinz Oesel, R i g a dicke [oft], dat it em ruwet ( S t r . 7 , 3 - 4 ) . N a c h der 1815. — Woher kommt der Name Arensburg? Klage des Mannes, erfolgt der T r o s t : All bistu R i g a 1820. - Topographische Nachrichten von der dar ock under gevallen, / Du bist de sekerste van en Insel Oesel, in medicinischer und ökonomischer allen./ Wes duldich [geduldig] in dime annode/ It Hinsicht, R i g a 1823. — Vorschläge zur Versorgung is de wech to dem ewige gode (Str.9). D e r Abstieg der Witwen und Waisen, R i g a 1823. — Wahrheit w i r d hier als humilitas gewertet, der die virtus u. Muthmassung. Beytrag zur älteren Geschichte inhärent ist, z u m ewigen Heil durch N e g i e der Insel Oesel, Pernau 1827. — Heilmittel der r u n g des Aufstiegs, der als superbia verstanden Ehsten auf der Insel Oesel, Pernau 1829. — wird, zu gelangen. Das lukerat stellt sich in Fass, Nachtrag zum Prodrome Florae osiliensis nebst a damit in die verbreitete spätma. Fortunatradition. Es w u r d e v. Scherer u. a. v e r m u t e t , daß einem vollständigen Register, R e v a l 1829. sich dieser T e x t in d e m 1441 in Lübeck zur A u f f ü h r u n g gebrachten Fasp. spiegle. D i e

859 Kürze v. 9 Str. spricht jedoch gegen eine Gestaltung als Fasp. Denkbar ist eher, wie W . Seelmann die Vermutung äußerte (Mittelniederdeutsche Fasp., Norden 1885, S. XLVI), daß sich die Str. auf einem Wand- oder D e ckengemälde befanden. Gestützt wird diese Auffassung dadurch, daß in Fass, b eine sehr oberflächliche Zeichnung zum Text enthalten ist, die wie folgt aussieht: Ein Kreis mit 9 Doppelstrichen, gleichsam als Speichen u. in der Mitte ein kleiner Doppelkreis, der die Uberschrift enth.; Str. 1 befindet sich außerhalb des Kreises, während Str. 2 — 4 an der rechten Seite, Str. 5 — 6 unten, Str. 7 links, Str. 8 in der linken oberen Hälfte u. Str. 9 ganz oben positioniert ist. Ubersehen wurde bisher, daß die Fass, b nicht nur eine völlig andere Abfolge aufweist, sondern dadurch auch der Sinn ein ganz anderer ist. Str. 1 ist in a und b gleich. Doch schon in Str. 2 wird der Wechsel des Zwiegesprächs unterbrochen, da nicht der