Kollegiale Schulleitung im Seminar [Reprint 2021 ed.]
 9783112435267, 9783112435250

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Beiträge zur Frage der Neugestaltung der

Preußischen Lehrer-Seminare herausgegeben von

Seminaroberlehrer Dr. Miller-Essen

II

Kollegiale Schulleitung im Seminar von Seminaroberlehrer E. Müller, Neuruppin.

Bonn A. Marcus und E. Webers Verlag 1920

Kollegiale Schulleitung im Seminar. (Der Vortrag wurde am 9. August 1919 auf der Landesversammlung Preußischer Lehrerbildner in Erfurt gehalten.)

Eine Frage, die seit Jahrzehnten die Volksschullehrer ganz Deutschlands aufs lebhafteste bewegt, darf uns nicht teil­

nahmslos beiseite stehend finden.

Schon aus Interesse an der

Entwicklung der Volksschule ergibt sich also für uns Lehrer­

bildner die Notwendigkeit, für oder gegen die kollegiale Schul­ leitung Stellung zu nehmen. Die Frage der kollegialen Schul­

leitung

enthält zudem

ein Problem,

das in hervorragender

Weise für das Seminar Bedeutung hat.

Ich brauche nur an

die Nöte unseres Konferenzrechtes zu erinnern, um das ein­ wandfrei erscheinen zu lassen.

Ehe ich zu der grundsätzlichen Erörterung über die kol­ legiale Schulleitung über gehe, möchte ich kurz auf die geschicht­ liche Entwicklung Hinweisen; die die Frage in den letzten Jahr­

zehnten bereits hinter sich hat. Die Forderungen, die in den Beschlüssen der Lehrervereine über die Stellung des Schulleiters bis zum Jahre 1913 niedergelegt worden sind, gehen nach zwei Richtungen auseinander. Auf der einen Seite will man den Schulleiter aus dem Kollegium herausheben und ihm eine autoritative Stellung zuweisen — aber ohne Disziplinarbefug­

nisse. Hierher gehört der Beschluß des deutschen Lehrervereins in Stuttgart im Jahre 1894. In Leitsatz 8 hieß es damals: „Leitung und Aufsicht in mehrklassigen Schulen sind dem 1. Lehrer (Hauptlehrer, Rektor) zu übertragen". Der preußische

Rektorenverein forderte 1907 in Berlin: „die Befugnisse der dem Rektor als dem nächsten Dienst­

Ortsschulaufsicht sind

vorgesetzten der Lehrer zu übertragen". Auch der deutsche Klassenlehrerverein beschloß noch 1907: „Zu den Obliegenheiten des Schulleiters gehört die Besorgung der äußeren Angelegen­ heiten der Schule und die Leitung der Systemkonferenzen". Diesen Beschlüssen stehen andere von Einzelverbänden entgegen, die die kollegiale Schulleitung in dem Sinne fordern,

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daß der Schulleiter als Vorgesetzter der Lehrer ausdrücklich ab­ gelehnt wird. (Der hannoversche Provinzial-Verein 1903, der württembergische Landes-Verein 1909, die Elberfelder Be­ schlüsse 1907.) Einmütig treffen der deutsche, preußische und sächsische Lehreroerein in der Forderung nach einem Konferenzrecht zu­ sammen, das dem Kollegium eine entscheidende Mitwirkung zusichert. Am weitesten geht dabei der Bremer Lehrerverein, indem er verlangt: „'Das Kollegium ist vollauf verantwortlich für die Leitung". Von besonderer Bedeutung ist der Vortrag des jetzigen Geheimen Regierungsrates Menzel geworden, den er im Berliner Lehrerverein im August 1913 über das Thema: „Autoritative oder kollegiale Schulleitung" gehalten hat, weil sich an seine gründlichen Darlegungen eine lebhafte Erörterung in der Presse anschloß, die wesentlich zur Klärung der Frage beitrug. Er forderte, daß der Schulleiter nur Vorsitzender der Konferenz, aber nicht Vorgesetzter der Lehrer sein solle. Seine Wahl solle durch die Behörde erfolgen. Alle entscheidenden Beschlüsse dürfen nur von der Konferenz gefaßt werden. Jeder fest angestellte Lehrer sei bezüglich des Erfolges seiner Schul­ arbeit nur der Aufsichtsbehörde verantwortlich. Inzwischen hat sich der deutsche Lehrerverein in seiner Schulforderung im allgemeinen auf den Menzel'schen Stand­ punkt gestellt. Bezüglich der Wahl des Schulleiters ist er darüber hinausgegangen. In Absatz V Nr. 3 der Schulforde­ rungen heißt es: „Die Verwaltung der mehrklaffigen Schule beruht auf dem Grundsätze der Selbstverwaltung. Sie liegt dem Lehrerkollegium unter dem Vorsitze eines Schulleiters ob, der vom Kollegium auf Zeit gewählt wird. Der Schulbehörde steht das Recht der Bestätigung zu? Der Schulleiter ist nicht der Vorgesetzte der übrigen Lehrer". Der Forderung, daß der Schulleiter vom Kollegium zu wählen sei, stimmte der Berliner Lehrerverein am 21. März v. Is. ausdrücklich zu. Nachdem dann den Vertretern des preußischen Lehrervereins am 23. März o. Is. im Ministerium durch den Unterstaatssekretär Becker eine baldige Neuregelung der Schulleitung in Aussicht gestellt worden war, bei der die vorgetragenen Wünsche nach Möglich-

5 keit Berücksichtigung finden würden, wies der Geheime Regie­ rungsrat Menzel in der Preußischen Lehrerzeitung v. 13. 5. 1919 darauf hin, daß die Einführung der kollegialen Schul­ leitung bevorstehe. Und der Minister äußerte sich einem Presse­ vertreter gegenüb es, daß den Lehrem an höheren Lehranstalten ein Mitbestimmungsrecht bei der Ernennung der Direktoren und auch ein Vetorecht zugestanden werden würde. Die Frage der Wahl des Leiters auf Zeit solle erst entschieden werden nach Anhörung der Landeskonferenz. So drängt in der Tat die geschichtliche Entwicklung auf die Umgestaltung der Schul­ leitung im kollegialen Sinne hin. Damit ist aber noch nicht gesagt, ob sie innerlich berechtigt ist. Denn auch das Zufällige kann zur geschichtlichen Erscheinung werden. Es wird zunächst die Frage beantwortet werden müssen, welche Anforderungen stellen wir an die Schul­ leitung, damit sie dem höchsten Zweck der Schule gerecht werden kann? Als zur Zeit der napoleonischen Fremdherrschaft der völ­ lige Zusammenbruch des preußischen Staates erfolgte, sahen Fichte und Stein die Möglichkeit einer staatlichen Erneue­ rung in Reformen, die die Mitwirkung breitester Massen des Volkes an der Verwaltung und Regierung herbeiführen sollten. Der autoritative Staat, der die politischen Interessen des Volkes durch Bevormundung hatte einschlummern lassen, sollte ersetzt werden durch einen lebendigen Organismus, in dem es keine nur regierten und darum verantwortungslosen Klassen und Stände gab. Die höchste Existenzfähigkeit des Volkskörpers sollte geschaffen werden durch Beseelung aller Staats- und Volksorgane. Bezeichnend für die Stellung, die Stein der Schule in seinem Reformwerk anweist, sind die darauf be­ züglichen denkwürdigen Worte in seinem politischen Testament. Nachdem er von den noch nötigen Reformen gesprochen hat, fährt er fort: „Am meisten aber hierbei (nämlich bei dem Reformwerk) ist von der Erziehung und dem Unterrichte der Jugend zu erwarten. Wird durch eine auf die innere Natur des Menschen gegründete Methode jede Geisteskraft von innen heraus entwickelt und jedes edle Lebensprinzip angereizt und genährt, alle einseitige Bildung vermieden und werden die bis­ her oft mit höchster Gleichgiltigkeit vernachlässigten Triebe, auf

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denen die Kraft und Würde des Menschen beruht, Liebe zu Gott, König und Vaterland gepflegt, so können wir hoffen, ein physisch und moralisch kräftiges Geschlecht aufwachsen und eine bessere Zukunft sich eröffnen zu sehen"?) Ausdrücklich be­ ruft er sich an anderer Stelle darauf, daß er die Pestalozzische Methode im Auge habe, die die Emporbildung aller inneren Kräfte bezwecke. 1807 schreibt er an Hardenberg: „Ich glaube, daß es wichtig ist, die Fesseln zu brechen, wodurch die Bürokratie den Aufschwung der menschlichen Fähigkeiten hin­ dert. Man muß diesen Geist der Habsucht, diese Anhänglich­ keit an den Mechanismus, welchem diese Regierungsform unterworfen ist, ertöten. Die Nation muß daran gewohnt werden, ihre eigenen Geschäfte zu verwalten und aus diesem Zustande der Kindheit herauszutreten, worin eine immer un­ ruhige, immer dienstfertige Regierung die Menschen halten möchte"?) In bewußtem Gegensatze zu dem Ziele der nur in­ tellektuellen Bildung fordert auch Fichte Nationalerziehung, die darin bestehen soll, daß die Nation in sittlicher Betätigung den wesentlichen Inhalt ihres Lebens findet und Persönlich­ keiten aus sich erzeugt, deren Wille unwandelbar auf die höchsten Lebenszwecke gerichtet ist, die sich in selbstloser Hingabe an das große Ganze zu verwirklichen suchen. Die Erzeugung von Persönlichkeitswerten durch die Schule erschien dem Staats­ mann wie dem Philosophen als das wichtigste Stück des Reformwerkes, das eine Erneuerung des Volkes herbeiführen sollte. Daß dies Ziel in unserer Zeit, in der ein noch furcht­ barerer Zusammenbruch des Staates erfolgt ist, noch in dem­ selben Maße zu Recht besteht wie 1806/07, braucht wohl nicht besonders hervorgehoben zu werden. Wenn wir uns überhaupt wieder aus dem Elend unseres politischen und staatlichen Zu­ sammenbruches erheben wollen, so kann es nur durch das Mittel sein, das Stein und Fichte aufs klarste als wichtigstes Reformstück bezeichnet haben: Entwicklung von nationalen Persönlichkeiten durch die Schulen. Persönlichkeitswerte lassen sich aber nur durch Persönlich­ keitsarbeit schaffen. Ehe wir hieraus Folgerungen ziehen für die Beantwortung unserer Frage, möchte ich das Wesen unserer Berufsarbeit darstellen im Gegensatz zu der Arbeit solcher

7 Berufe, die nicht die Heranbildung von Persönlichkeitswerten

bezwecken.

Ich folge dabei den grundlegenden Ausführungen

Langermanns, wie er sie in seiner Arbeit über Schulleitung

und Schulaufsicht dargestellt hat?)

Im Gesamtorganismus unseres Volkes stehen sich zwei Arten der Betriebe in scharfem Gegensatze gegenüber: autoritativ geleitete und solche, die in der Form des genossenschaftlichen

Zusammenschlusses

Selbstverwaltung haben,

oder —

ausgedrückt — bürokratische und kollegiale Betriebe.

anders

Bei dem

bürokratischen Betriebe hat die ganze sachliche Verantwortung der Leiter des Büros, weil er allein die volle Einsicht in den Zweck und Sinn des gesamten Unternehmens hat und weil nur er allein — oder der Stab seiner bei der Leitung beteiligten

Mitarbeiter — mit der Sache selbst unmittelbar in Berührung steht. So ist es etwa bei der Post, bei dem Militär, bei grö­ ßeren industriellen Unternehmungen. Die untergeordneten Organe

haben ihre Pflicht erfüllt, wenn sie möglichst genau die von der leitenden Stelle gegebenen Vorschriften erfüllen. Eine Ver­ antwortung für das Ganze hat nur die Zentralstelle; die peri­ pherischen Kräfte haben mehr oder weniger mechanische Funk­ tionen, die von der leitenden Stelle kontrolliert werden müssen,

damit sie der Idee des Ganzen entsprechen.

Anders ist es mit der zweiten Gruppe, für die der Richter­ stand Beispiel sei.

Jede an der Peripherie tätige Persönlich­

keit steht mit der Sache selbst in unmittelbarer Berührung.

Jeder Richter muß sich selbst von der Richtigkeit der Tatsachen überzeugen und fällt nach Maßgabe der von ihm angestellten Prüfung sein Urteil; jeder Richter übernimmt dementsprechend auch die volle Verantwortung.

Sind mehrere Richter bei einer

Rechtssache tätig, so hat jeder die gleiche Veranwortung. Wir haben hierin das Wesen des Kollegiums im Gegensatz zu dem

des Büros.

„Büro und Kollegium bedürfen beider einer Spitze.

Indessen beide Spitzen tragen, — wie ihre beiderseitig zugehören­ den Organe — einen absolut entgegengesetzten Charakter. — — Im Büro ist die Spitze der treibende Motor des ganzen Betriebes; sie vertritt Einsicht und Willen zugleich und ist

allein für die Sache verantwortlich.

Alle übrigen Personen

sind dagegen nichts weiter als die ausführenden Organe, deren

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einzige Pflicht darin besteht, der Einsicht und dem Willen der Spitze unbedingt Folge zu geben. Eine weitere Verant­ wortung tragen diese Personen nicht. Im Kollegium ist die Spitze dasjenige Organ, dessen sich die Gesamtheit bedient, um ihren Einfluß und ihren Willen zu konzentrieren und zum Ausdruck zu bringen. Nur insoweit, als die Spitze des Kol­ legiums an der Sache selbst mitarbeitet, wirkt auch sie bestim­ mend ein. Ein Übergewicht darf und wird ihr nur dann und insoweit zuteil werden, als ihr Träger sich durch besondere Fähigkeiten auszeichnet. Kurz: im Büro ist das Personal das Organ der Spitze; im Kollegium ist die Spitze das Organ des Personals". Von der Schule wird nun in erster Hinsicht das Schaffen von Persönlichkeitswerten verlangt. Das Ziel kann nur er­ reicht werden, wenn jeder Lehrer in engster Beziehung zu der Sache selbst, d. i. zu der Seele des Zuerziehenden, steht, wenn er die seelischen Eigenschaften seiner Schüler in demselben Um­ fange kennt, wie ein Arzt den körperlichen Zustand seiner Pa­ tienten. Wie man dem Arzt keine bindenden Vorschriften über die Art machen kann, in der sich die Heilung vollziehen soll, so kann man auch dem Lehrer nicht durch Vorschriften und Kontrolle die Hände binden. Dolle Selbstverantwortlichkeit und damit volles Selbstbestimmnngsrecht der Lehrer ergeben sich daraus für die Schule mit Notwendigkeit, d. h. aber nichts Anderes als kollegiale Schulleitung und Schulverwaltung. Es entsteht nun weiter die Frage: Welcher Art ist die Schulleitung, wie wir sie zur Zeit im Semi­ nar haben? Bei der Beantwortung ergibt sich eine Schwierig­ keit, weil weder durch gesetzliche Bestimmungen noch durch besondere Dienstinstruktionen hier Klarheit geschaffen worden ist. Die Verhältnisse für höhere Lehranstalten sind durch die Dienst­ anweisung für Direktoren und Lehrer an höheren Lehranstalten vom 12.12.1910 eingehend geregelt worden. Auch für die Lehrer­ bildungsanstalten der Provinz Hannover ist am 25. März 1879 eine Dienstanweisung erlassen worden?) Sie ist auch in einigen anderen Provinzen im Gebrauch und besteht heute noch zu Recht. Das, was in den beiden genannten Dienstanweisungen über die Schulleitung gesagt worden ist, darf als zu recht bestehend

9 im allgemeinen auch für die Lehrerbildungsanstalten ganz Preußens angenommen werden. Dann aber kann kein Zweifel darüber bestehen, daß wir an den Lehrerbildungsanstalten die kollegiale Schulleitung nicht besitzen. Das Direktorat ist darin als Behörde gefaßt. Der Direktor ist der Vorgesetzte der Lehrer seines Kollegiums. Nach § 16 des Disziplinargesetzes und B. 13 uud 12 der Dienstanweisung ist der Direktor als nächster Vorgesetzter jedes Lehrers der Anstalt auch Disziplinarbehörde erster Instanz und daher auch zu Warnungen und Verweisen gegen die Lehrer befugt, also zur Verhängung von Disziplinarstrafen. Das Gesetz läßt dem Vorgesetzten freie Hand, in welcher Weise er den disziplinären Tatbestand ermittelt und feststellt. Darüber, daß der Beamte, gegen den eine Ordnungsstrafe festgesetzt wird, vorher gehört werden müsse, enthält das Gesetz keine Vorschrift. Der Tatbestand der disziplinarisch strafbaren Verfehlungen ist in Paragraphen nicht gefaßt. Grundlegend ist allein § 2 des Gesetzes, nach dem sich der Beamte disziplinarisch strafbar macht, der Pflichten verletzt, die ihm sein Amt auferlegt, oder 2, sich durch sein Verhalten in und außer dem Amt der Achtung, des Ansehens oder des Vertrauens, die ein Beruf erfordert, unwürdig zeigt. Der Lehrer hat dem Direktor gegenüber die Gesamtpflicht zu erfüllen, wenn auch nicht militärisch unbedingt. Ob der ihm erteilte Befehl objektiv rechtmäßig ist, hat der Untergebene nicht, zu prüfen, (f. Kaestners Schulverwaltungs­ recht S. 252 und ff.) Nach der hannoverschen Dienstanweisung hat der Direktor allein die Verantwortung für das Gesamtwohl der Anstalt; er hat die Aufsicht über alle äußeren Angelegenheiten des Se­ minars, über die Verwaltung der Bücherei, über die Führung der Ökonomie; er muß über treue Erfüllung der Obliegenheiten der Lehrer wachen, muß ihr wissenschaftliches und sittliches Leben beachten; ihm ist die Leitung und Beaufsichtigung des gesamten Unterrichts im Seminar und in der Qbungsfchule übertragen; er ist verantwortlich für den Geist, der unter den Schülern herrscht, sowie auch für die gewissenhafte Handhabung der Disziplin unter den Zöglingen. Daraus geht zur Genüge hervor, daß wir es im Seminar nicht mit der kollegialen Schulleitung zu tun haben, fondem mit der autoritativen.

10 Ich habe vorhin schon auszuführen versucht, daß die autoritative Schulleitung mit dem inneren Wesen der Erziehungs­ arbeit im Widerspruche steht. Wenn mir im Seminarunterricht Persönlichkeitswerte schaffen wollen, dann müssen wir zuerst dafür Sorge tragen, daß sich eigenwüchsige Lehrerpersönlich­ keiten frei entfalten und glücklich auswirken können. Die autoritative Schulleitung, aber hemmt die Entfaltung der Lehrer­ individualität. Sie ist ihrer Idee nach ein System der Fesselung und Gängelung, durch das wohl bequeme Beamte, aber nicht ursprünglich wirkende, lebensvolle Persönlichkeiten erzogen werden. Denn in ihr gilt nur der eine Wille, der des Direk­ tors, und das ist ja auch nur logisch; denn dem Direktor wird ja die volle Verantwortung für die äußere Verwaltung und den innern Geist der Anstalt auferlegt. Dementsprechend sind die Lehrer nur ausführende Organe. Jede von des Direktors Willen abweichende Gedankenrichtung, jeder Versuch, eigene Gedanken im Seminarleben zu verwirklichen, jede besondere Anregung wird dann als Störung für den Betrieb empfunden werden oder aber als noch Schlimmeres: Eigenwilligkeit, Wider­ setzlichkeit, Unbotmäßigkelt. • Aber auch auf Seiten der Lehrer entsteht leicht Mißtrauen. Sie befürchten für ihre Bewegungsfreiheit und Selbständigkeit. Reizbarkeiten und Reibereien sind die gewöhnlichen Folgen. Das vertrauensvolle Zusammenarbeiten des Direktors mit dem Lehrer­ kollegium erleidet Störung durch die autoritative Stellung des Direktors. Und gerade charaktervolle Persönlichkeiten werden am ersten Anlaß zum Zusammenstoß geben; denn ihnen ist es Ernst mit der Verwirklichung ihrer Ideen, während schwache, subalterne Naturen sich leicht fügen, bequem zu behandeln sind, dafür aber auch keine eigenartigen Werte schaffen. Vielleicht wird mir ent­ gegengehalten, daß die in den Seminarkollegien herrschende Praxis solche scharfen Gegensätze nicht hervortreten läßt. Diese Möglichkeit gebe ich zu. Sie würde aber nichts gegen die Schädlichkeit der autoritativen Schulleitung an und für sich besagen, sondern wäre nur ein Kompliment gegen die betreffen­ den Direktoren, die selbst auf einem schlechten Instrument gut spielen können. Die heutigen Ausführungen würden ja voll­ ständig ihren Zweck verfehlen, wenn sie nicht rein sachlich wären.

11 Es handelt sich natürlich nicht um den Kampf gegen Personen, sondern gegen das verbesserungsbedürftige System. Ich persön­ lich habe das Glück gehabt, längere Zeit unter einem Direktor wirken zu können, der es in vollendeter Weise verstand, die Lehrerindividualitäten zur Geltung und Auswirkung zu bringen. Wir waren uns im Kollegium einig, daß eine stärkere An­ spannung unserer Kräfte im Dienste des Seminars überhaupt nicht denkbar wäre, daß es aber auch keine größere Freude gäbe, als so zu wirken. Das Eigenartige an unserm Anstalts­ leben war und darum gehört die Bemerkung auch nur hier­ her — daß der Direktor bemüht war, jeden autoritativen An­ schein fernzuhalten. Jeder Lehrer hatte weitgehendes Mit­ bestimmungsrecht — nicht nur dem Schein nach, sondern in Wirklichkeit — weitgehende Freiheit, aber dementsprechend auch weitgehende Verantwortung. Die wesentlichen Momente der kollegialen Schulleitung waren also vorhanden. Und ich bin fest überzeugt, daß, wo heute ein Seminar sonst noch in vor­ bildlicher Weise geleitet wird, da geschieht es unter Nichtbeach­ tung der im vorgeschriebenen autokratischen System liegenden Eigenart unter Hinneigen zum kollegialen Betriebe. Nur dürfen wir uns bei dem jetzt bestehenden Zustande nicht beruhigen. Denn allzu nahe liegt die Gefahr, daß da, wo die Personenfrage nicht glücklich gelöstist, dieHärten des autokratischen Systems und seine verhängnisvolle Wirkung auf das Leben der ganzen An st alt deutlich zu Tage treten. Darum fordert Leitsatz 1: „Die Leitung der Seminare ist im kollegialen Sinne umzugestalten". Damit ist im Kerne alles Andere gegeben. Das autoritative System, das notwendiger­ weise eine Bindung und Fesselung der geistigen Kräfte im Kollegium herbeiführt, soll beseitigt werden. Statt der Unter­ ordnung unter den Willen des einen Vorgesetzten soll freies Neben­ einander der Lehrkräfte treten. Jeder soll Anregungen geben und empfangen, jeder nimmt teil an der Verantwortung für das Gelingen des Ganzen. Die Lehrerkonferenz ist der eigentliche Schwerpunkt des Anstaltslebens. Darum heißt Leitsatz 2: „Die Lehrerkonferenz hat für die äußere Ord­ nung und das innere Wohl der Anstalt zu sorgen und alle Maßregeln und Einrichtungen zu beraten und zu beschließen,

12 die geeignet sind, Unterricht und Erziehung zu fördern und die Einheitlichkeit in der Arbeit des Kollegiums zu wahren". Die unter 2 a—e aufgeführten Rechte des Kollegiums wollen keine erschöpfende Darstellung sein, sondern möchten als Beispiele angesehen werden. Eine Dienstanweisung für Seminare müßte hier ausführlicher sein.

Die Frage, in welcher Weise die Wahl des Direktors erfolgen soll, halte ich für nicht besonders wichtig. Die Wahl muß nur so geschehen, daß alles dabei vermieden wird, was Mißtrauen im Kollegium Hervorrufen könnte. Deshalb darf die Mitwirkung des Kollegiums nicht gänzlich ausgeschaltet sein. Auf der Provinzial-Versammlung (28. 5.1919) in Berlin hieß deshalb Leitsatz 3 noch: „Die Wahl des Direktors ge­ schieht durch die Behörde unter Mitwirkung der Lehrerbildner". Diese Form war gewählt worden, um an das geschichtlich Ge­ wordene anzuknüpfen. Die Besprechungen auf der Provinzial­ versammlung, ferner auch die Entwicklung der Frage der kolle­ gialen Schulleitung in den letzten Wochen haben mich veranlaßt, dem Leitsatz 3 im Verfolg schärferer Konsequenz die Fassung zu geben: „Die Wahl des Direktors geschieht durch das Kollegium". Entsprechend den Forderungen des Berliner Philologenvereins soll die Wahl an eine Provinzial-Vorschlagsliste gebunden sein. Diese Liste mag aufgestellt werden durch zwei gemeinsam wirkende Faktoren: Provinzial-Schul-Kollegium und Lehrer­ bildnerkammer. Da der Direktor in den kollegial geleiteten Anstalten eine ganz andere Stellung entnimmt als jetzt, würde eine Neuord­ nung auch der Gehaltsverhältnisse notwendig sein. Den jetzt wirkenden Direktoren dürften selbstverständlich keinerlei finan­ zielle Nachteile daraus erwachsen. Der Leitsatz 2, der von der Lehrerkonferenz spricht, hat schon festgestellt, welche Funktionen und Rechte, die bisher der Direktor ausübt, an die Konferenz übergehen sollen. Damit ist nun auch schon zum großen Teil die Stellung bezeichnet, die der Direktor in der kollegial geleiteten Anstalt einnehmen soll. Er hat nicht mehr allein die Verantwortung für das Allgemeinwohl, ist nicht mehr der Vorgesetzte, selbstverständlich auch nicht mehr 1. Instanz der Disziplinarbehörde, sondern den Lehrern als Lehrer gleichgeordnet und als Leiter Organ der

13 Konferenz. Die Verantwortung für die geschäftsmäßig richtige Arbeit der Konferenz hat er nach wie vor in demselben Maße etwa, wie sie der 1. Vorsitzende eines großen Vereins hat. Seine Obliegenheitm ergeben sich aus seiner Stellung zur Kon­ ferenz von selbst. Wenn die kollegiale Schulleitung ihren wichtigsten Zweck erreichen soll, das freie Auswirken eigenwüchsiger Persönlich­ keiten zu fördern, so muß auch Ernst gemacht werden mit der Forderung, daß jeder Lehrer nur der Aufsichtsbehörde, d. h. dem Provinzialschulkollegium, für den Erfolg seiner Unterrichts­ tätigkeit verantwortlich ist. Dann darf keinerlei Me­ thodenzwang und Gängelei wirken, auch nicht von der Konferenz aus. Wohl halte ich es aber für wünschenswert, daß kollegiale Aussprachen stattfinden über die Eigenart, die jeder einzelne Lehrer in seinem Unterricht zeitigt. Das kann ermöglicht werden durch gegenseitiges Hospitieren oder durch Lektionen, die von Zeit zu Zeit vom gesamten Kollegium angehört werden Die Forderung nach kollegialer Schulleitung ist nicht etwas Vereinzeltes und Fürsichbestehendes, sondern ein Glied einer größeren Kette, eine Teilforderung der großen Schul­ reform, die eine Erneuerung des ganzen Volkes bezweckt, in­ dem sie alle lebenschaffenden Kräfte entbindet. Das Kollegium glich bisher einer verholzten Zelle im Baum. Jetzt sollen neue Saft- und Lebensströme hindurchgehen. Zu einer Iungzelle im Organismus unseres Volkslebens soll cs werden. Dann muß es aber auch mit den andern Einrichtungen des Schullebens, die genau in demselben Maße auf dem Grund­ gedanken der Selbstverwaltung stehen, in lebendige Berührung treten. In Betracht kommen da besonders die Klassenauss chüsse der Schüler, die Organe der Schülerselbstregierung. Ich glaube, daß unsere Arbeit im Seminar nur Vorteil davon hat, wenn wir recht häufig Gelegenheit nehmen, die Wünsche und Vorschläge unserer Schüler zu hören, und auf diese Weise ein neues Mittel finden, das Vertrauen zwischen Schülern und Kollegium zu festigen. Auf jeden Fall muß endlich einmal mit der eingewurzelten Auffassung gebrochen werden, als ob Lehrerschaft und Schüler zwei kompakte Massen von ganz ent­ gegengesetzter Struktur seien, von denen die eine zu befehlen,

14 die andere auszuführen habe. Wenn sich die Überzeugung fest­ fetzen soll, daß der Lehrer der führende Freund des Schülers ist, dann dürfen wir keine Gelegenheit versäumen, den Schülern freie Aussprache ihrer Wünsche zu ermöglichen. Ich glaube, daß unsere Arbeit im Seminar nur Vorteil davon haben kann, wenn wir die Schüler auch in der Konferenz recht häufig hören. Deshalb lautete auf der Versammlung in Berlin (28.5.1919) der Leitsatz 7: „Zu den Konferenzen sind nach Bedürfnis auch die Klassenausschüsse der Schüler (Organe der Schüler-Selbst­ regierung) mit heranzuziehen. Von diesem Leitsätze haben wir hier Abstand genommen, weil er dem Gedankengefüge der kollegialen Schulleitung nicht angehört. Und wie das neue Kollegium nach unten hin in leben­ diger Wechselwirkung stehen soll mit der letzten Zelle im Schul­ organismus, dem Selbstregierungskörper der Schüler, so soll es auch in steter Verbindung bleiben mit den großen Zentral­ stellen des Staates. Das geschieht hoffentlich recht bald durch die Provinzial-Lehrerbildnerkammer. Steins Reformwerk wollte den Nationalstaat als lebendigen Organismus herstellen. Die überall durchgeführte Selbstverwaltung dachte sich der große Staatsmann als wich­ tigstes und wirksamstes Mittel zur Durchführung seiner Pläne. Wir wissen, daß seine Reformpläne durch den Widerstaud der beharrenden Elemente im Staatswesen und durch die Ungunst der Verhältnisse verstümmelt worden sind. Selbst die Bauern­ befreiung blieb in ihren Anfängen stecken und wurde erst durch die Märzrevolution weitergeführt. In unsern Tagen haben wir einen nationalen Zusammenbruch erlebt, schlimmer als den von 1806/07. Mögen heute die Ideen Steins wieder leben­ dig werden und eine innere Erneuerung des Volkskörpers schaffen als Voraussetzung für das äußere Gedeihen. Damals bezeichnete Stein die Schulreform als das wichtigste Stück seines Werkes. Auch heute muß die Schule sich in den Dienst der großen Volkssache stellen. Indem wir die kollegiale Schulleitung fordern, glauben wir im Geiste des großen Volkserneuerers von 1807 zu handeln.

Nachweise der „Fußnoten".

1) Das politische Testament des Freihern von Stein. Vd. II, S. 309 ff.

2) Steins Brief an Hardenberg f. b. Tim klein, S. 33. Langewische u. Brandt Leipzig 1914.

G. H. Pertz

Der Vorkampf

3) Johannes Langermann, Schulleitung und Schulaufsicht. Minden i. W. 1905 bei Marowsky. 4) Die Instruktion für die Direktoren der Königlichen SchullehrerSeminare in der Provinz Hannover v. 25. März 1879, Bonn bei Marcus u. Weber, 1918.

5) Kaestner, Schulverwaltungsrecht, Berlin b. Weidmann 1916.

Leitsätze Kollegiale Schulleitung im Seminar, aufgestellt von

Seminaroberlehrer E. Müller-Neuruppin. 1. 2.

Die Leitung der Seminare ist im kollegialen Sinne umzugestalten. Die Lehrerkonferenz hat für die äußere Ordnung und das innere Wohl der Anstalt zu sorgen und alle Maßregeln und Einrich­ tungen zu beraten und zu beschließen, die geeignet sind, Unterricht und Erziehung zu fördern und die Einheitlichkeit in der Arbeit des Kolle­ giums zu wahren.

Die Konferenz entscheidet insbesondere: über die Grundsätze, nach denen die Verteilung 1. der Lehr- und Vertretungsstunden, 2. der besonderen Verwaltungsangelegenheiten geschieht (Ordi­ nariat, Bücherei, Kasse, Seminargarten, Bauangelegenheit); b) über die Verwendung der Geldmittel im Rahmen der Etatsbestimmungen; c) über allgemeine Zensuren, Versetzung der Schüler, zu gewährende Unterstützungen; d) über Disziplinarfälle und deren Bestrafung; e) über die Abänderung der Hausordnung, des Lektionsplanes, über die Festsetzung der freien Arbeitstage. Die Wahl des Direktors geschieht nach Zeit durch das Kolle­ gium aus der provinzialen Vorschlagliste. Das P. S. K. hat das Recht einmaligen Vetos. Der Direktor ist der Vorsitzende (Leiter) der Lehrer­ konferenz — nicht aber der Vorgesetzte der Lehrer. Zu den Obliegenheiten des Direktors gehören: a) die Vermittlung des Verkehr zwischen der Behörde und dem Lehrerkollegium; b) die Führung der von der Behörde verlangten Bücher und Listen und die Erstattung der vorgeschriebenen Berichte und Nachweisungen. c) Einberufung und Leitung der Konferenzen und die Ausführung ihrer Beschlüsse; d) die Aufstellung der Stunden- und Aufsichtspläne unter Beachtung der von der Konferenz aufgestellten Grundsätze; e) Urlaubserteilung an Mitglieder des Kollegiums bis zur Dauer von 3 Tagen. Jeder Lehrer am Seminar (und an der Präparandenanstalt) ist für seinen Unterricht nur dein Provinzialschulkollegium verantwortlich. a)

3.

4.

5.

6.

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Deutsche Eisenbahnmnde. Von Dr. P. Haus­ meister. 1 20 Grundsätze der Volksbildung. Von Dr. Alois Wurm. M 1.20 Die Universitäten und andern Hochschulen in Deutschland. Von Dr Franz Schmidt JK> 1.20 Staatsbürger-Borträge. 1. Heft: Staat sund P ar tei wesen. 1 Die Jugend. Vorirüge für Zugendvereine. Heft 2: Staats- und Eemeindeleben. Von Dr. Tiemens W a g e n e r. .4 l—

Schriften aus der Staatsbürgerbibliothek über S taats- und Verwaltungsrecht Die deutsche Staats- und Selbstverwaltung. (1) Verfassung des Deutschen Reiches Mit Einlage

der neuen Verfassung. (2) Die Verfassung des Königreichs Württembergs?) Die Selbstverwaltung Westfalens (9Die Selbstverwaltung in den östlichen Provinzen Preussens. (18; Die Verfassung des Königreichs Bayern. (20) Republiken. 24) Verfassung und Verwaltung des Erotzherzogtums Badens. (29) Die rheinische Landbürgermeist erei. (40) Plebiszit und Optionsklausel. (62) über Geld- und Finanzwesen Das Budgetrecht des Deutschen Reichstags und der Reichshaushaltsetat. (3Das Steuerwesen in Württemberg. (8) Das Geld. (10) Das Steuerwesen in Baden. (25) Das Zuwachssteuergesetz. 33) Das Bankwesen. 39

Die Börse.

40)

Das preußische Eewerbesteuergesetz. (44) Was Landwirte und Hausbesitzer vom preuhischen Einkommensteuergesetz wissen müssen. (61)

Die Nummer bezeichnet das Heft.

Devisenkurie und Devisenpolitik. (75) Das Steuerwesen in Bayern. (85) Steuerarten und Steuersysteme. — 1. Teil: Die Ertragssteuern (91) — 2. Teil: Einkommenund Vermögenssteuern (92) — 3. Teil: Erbschafts- und Wertmwachsbesteuerung (93) — 4, Teil Die indirekten Steuern. (94) Staatsschuldenwesen (95)

überA usland s fr agen Der Deutsche im Auslande. (28) England (30) Die Balkanstaaten (35) Die Türket. (36) Österreich-Ungarn. 43) Italien. (47) Die panamerikanische Bewegung. ^48) Dänemark, Schweden und Norwegen (52) Rußland. (53' Frankreich. (53) Ägypten. (59) Die Monroedoktrin. (60) Argentinien. (64) Brasilien. (05) Chile. (68) Bulgarien, Staat, Land und Leute. (69) — Volkswirtschaft (70) Persien. (72) Die Schweiz. -79) Paraguay. (90)

Preise: Heft 1—90 je 45 Pf. 91—95 je 60 Pf.

Volksvereins-Verlag G. m. b. H., M.-Gladbach. jPostsch. Cöln 1217 und Hannover 22353.)

Verlag von Hermann Gesenius in Halle a. d. Saale. Spielmann, Dr. C., Der Geschichtsunterricht in ausgeführten Lektionen. Für die Hand des Lehrers nach den neueren methodischen Grundsätzen bearbeitet. I. Teil: Die froh