Jüdische Schriften aus hellenistisch-römischer Zeit. Faszikel 3 Einführung zu den Jüdischen Schriften aus hellenistisch-römischer Zeit, Faszikel 4: Poetische Schriften: Band VI: Supplementa, Lieferung 1, Faszikel 4 9783641248222

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Jüdische Schriften aus hellenistisch-römischer Zeit. Faszikel 3 Einführung zu den Jüdischen Schriften aus hellenistisch-römischer Zeit, Faszikel 4: Poetische Schriften: Band VI: Supplementa, Lieferung 1, Faszikel 4
 9783641248222

Table of contents :
Inhalt
Vorwort
Das Gebet Manasses
Die fünf syrischen Psalmen
Die Psalmen Salomos
Tragiker Ezechiel
Fragmente jüdisch-hellenistischer Epik
Theodotos der Epiker
Pseudepigraphische jüdisch-hellenistische Dichtung
Stellenregister
Namen- und Sachregister

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Jüdische Schriften aus hellenistisch-römischer Zeit

Jüdische Schriften aus hellenistisch-römischer Zeit

Herausgegeben von Hermann Lichtenberger in Zusammenarbeit mit Christian Habicht, Otto Kaiser (†), Werner Georg Kümmel (†), Otto Plöger (†) und Josef Schreiner (†)

Band VI · Lieferung 1 · Faszikel 4 Gütersloher Verlagshaus

Jüdische Schriften aus hellenistisch-römischer Zeit Band VI

Supplementa Herausgegeben von Hermann Lichtenberg und Gerbern S. Oegema Einführung zu den Jüdischen Schriften aus hellenistisch-römischer Zeit Gerbern S. Oemema Poetische Schriften

2002 Gütersloher Verlagshaus

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://portal.dnb.de abrufbar.

Die Abkürzungsverzeichnisse befinden sich in der zweiten Lieferung dieses Bandes.

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Gerbern S. Oegema Poetische Schriften

Inhalt o.

. . . . . . . . . . . .

IX

Stellenregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Namen- und Sachregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

95 98

I. I.

1.2. 2.

3·1. 3.2. 3.2.1. 3.2.2. 3-33·3·1. 3·3·2· 3-3-3-

Vorwort .......... . ............... . ............... Das Gebet Manasses ................ .. ............... Die fünf syrischen Psalmen ... .. .. .... . ........ . ..... . . Die Psalmen Salomos ............... . .............. . . Tragiker Ezechiel .................. . .............. . . Fragmente jüdisch-hellenistischer Epik ... . ................ Phiion der Epiker .... . .............. . ............... Theodotos der Epiker . ............... . ............... Pseudepigraphische jüdisch-hellenistische Dichtung ........ . . Pseudo-Phokylides ... . .............. . .............. . Pseudo-Orpheus ..... . .............. . .............. . Gefälschte Verse auf Namen griechischer Dichter .......... . .

II

22 34

45 45 54 63 63 76

86

VII

Vorwort Nach dem Bibliographieband (JSHRZ, Band VI, Lieferung 2, 1999) und dem Einführungsband (JSHRZ, Band VI, Lieferungrund 5o 2ooo-2oor) erscheint jetzt eine weitere Lieferung des Einführungsbandes, nämlich die zu den Poetischen Schriften (JSHRZ, Band VI, Lieferung 4, 2002). Für die nächsten Jahre sind somit noch zu erwarten: Lieferung 2 und 3 des Einführungsbandes sowie der Registerband. Für die Arbeit an der vierten Lieferung von Band Vl.r (Poetische Schriften) sollen an dieser Stelle wiederum der Fritz Thyssen Stiftung für ein namhaftes Forschungsstipendium, Stefan Krauter, Prof. Dr. Hermann Lichtenherger und Studienrat i. H. Manfred Krzok für ihre Mithilfe beim Korrekturlesen und der Erstellung des Registers, und dem Lektor im Gütersloher Verlagshaus, Dietrich Steen, Dank gesagt werden. Tübingen, im Juli 2001

Gerbern S. Oegema

IX

Das Gebet Manasses (JSHRZ IV/1) Literatur: Bibliographie S. 343-347, und L. DiTommaso, A Bibliography of Pseudepigrapha Research, 1850-1999, Sheffield 2001,717-726. Textausgaben (in Auswahl): W. Baars; H. Schneider (Hrsg.), Prayer of Manasse, in: The Old Testament in Syriac According to the Peshitta Version 4.6, Leiden 1972; A. Rahlfs (Hrsg.), Septuaginta. Id est Vetus Testamenturn graece iuxta LXX interpretes, 2. Auf!. Stuttgart 1979, 180181 (zu den älteren Textausgaben siehe Bibliographie, S. 343). Neuere Übersetzungen und Kommentare (in Auswahl): dänisch: F. Buhl, Manasse Bem, in: Det Garnie Testaments Apokryfer, Kopenhagen 1920, 176-177; deutsch: V. Ryssel, Das Gebet Manasses, APAT 1, 165-171; E. Osswald, Das GebetManasses,JSHRZ IV.1, Gütersloh 1974, 1527; englisch:]. H. Charlesworth, Prayer of Manasseh, OTP 2, 625-637; französisch: H. G. May; B. M. Metzger, La priere de Manasse, in: Les livres des Apocryphes de I' Ancient Testament, Metz 197 2, 232; hebräisch: A. S. Hartum, Tephilath Menaseh, in: A. Kahana (Hrsg. ), HaSepherim HaChizonim, TelAviv 1937, NachdruckJerusalem 1978, 229-239; niederländisch: Y. van Hamelsfeld, Manasse, in: De Apocryfe Boeken uit het Griechisch, 2. Auf!. Amsterdam 1802, 62 -64; spanisch: G. Aranda Perez, Ap6crifos del Antigua Testamente, in: G. Aranda Perez; F. Garcia Martinez; M. Perez Fernandez (Hrsg.), Literatura judfa intertestamentaria, Estella 1996, 392-393.

1.

Inhalt

Das Gebet Manasses hat die Gefangenschaft Manasses in Babel zum Hintergrund, die der König nach seiner frevlerischen Regierungszeit 696-642 v. Chr. absaß und die zu seiner Demütigung vor Gott und zu seiner Umkehr und Errettung führte (vgl. 2. Kön 21,1-18 und 2. Chr 33,11-19). Äußerer Anhaltspunkt ist 2. Chr. 33,18, wo es heißt: »Was aber mehr von Manasse zu sagen ist, und sein Gebet zu seinem Gott und die Reden der Seher, die zu ihm redeten im Namen des Herrn, des Gottes Israels, siehe, das alles steht in den Geschichten der Könige von Israel«.' Wenn auch die Überlieferung des Gebetes Manasses fast ausschließlich christlich belegt ist (siehe~.), ist seine Entstehung im Rahmen der Erweiterung des biblischen Kanons durch Gebete zu sehen, wie besonders aus Daniel 3,25-45·52-90 LXX (Bußgebet Asarjas, Hymnus der drei Männer im Feuerofen) und Esther 4,17 LXX

r. Vgl. auch die Einführungen in: E. Osswald, Das Gebet Manasses,JSHRZ IV.1, GütersIch 1974, 17-2o;j. H. Charlesworth, Prayer of Manasseh, OTP 2, 625-633; A.-M. Denis, lntroduction aux Pseudepigraphes grecs d'Ancient Testament, Leiden 1970, 177-181; und die Neubearbeitung ibid, lntroduction a Ia Iitterature religieuse judeo-hellenistique, Bd. 1-2, Turnhaut 2000, Bd.I, 659-679, sowie E. Schürer, The History of theJewish People in the Age of Jesus Christ (175 B. C.- A. D. 13 5), Bd. III.2, Edinburgh 1987, 730-733.

(Gebet Mardochais, Gebet Esthers) hervorgeht. 2 Als Gattung wird sie von Osswald als »individuelles Klagelied« bezeichnet.3

2.

Textentstehung

Über Entstehungszeit und -ort des Gebetes Manasses ist wenig bekannt. Das Gebet findet sich weder in den Chronikbüchern der Septuaginta noch in den antiken Verzeichnissen der apokryphen Bücher. Die griechischen Handschriften der Septuaginta, in denen das Gebet zusammen mit anderen Gebeten und Hymnen als Zusatz zum Psalter vorkommt (vor allem im Codex Alexandrinus), können frühestens ins 5. J abchundert n. Chr. datiert werden. Der älteste syrische Zeuge ist allerdings die Didaskalia aus dem J.Jahrhundert; es findet sich auch in der späteren Revision der Didaskalia, den Apostolischen Konstitutionen (li, 22,12-14). Der syrische Text des Gebetes ist somit die älteste Fassung, auf die auch der griechische LXX-Text sowie die späteren lateinischen und koptischen Übersetzungen zurückgehen dürften.4 Als Ursprungssprache kommt Syrisch jedoch nicht in Betracht, sondern Griechisch, wie auch die auf Syrisch verfaßte Didaskalia auf einen verlorengegangenen griechischen Text zurückgeht. Eine semitische Vorlage kann zwar nicht ausgeschlossen werden, aber für den jetzt vorliegenden Text des Gebetes kann nur vom Griechischen als Abfassungssprache ausgegangen werden. Weitere Übersetzungen des Gebetes sind die ins Armenische, Slawische, Äthiopische,s und, wie neulich entdeckt, ins Hebräische (siehe .1.3). 2.1.

Titel

Der Titel »Das Gebet Manasses« findet sich in einer syrischen Handschrift aus dem 9· Jahrhundert (MS 9al), in der Didaskalia Apostolorum und im Codex Alexandrinus. Andere Titel sind: »Das Gebet Manasses, Sohn des Hiskias« im Codex Turicensis, und »Üratio Manassae regis Iuda cum captus teneretur in Babylone« in der Vulgata. 6 Daß der Titel ursprünglich auf diese Schrift zurückgeht, ist eher unwahrscheinlich, weil erstens die ältesten Handschriften einer Schrift oft nicht ihre Entstehungszeit repräsentieren, und zweitens auch bei vielen anderen antiken Schriften die Titel oft nachträglich eingefügt worden sind.

l. Vgl. dazu D. Flusser, Psalms, Hymns and Prayers, in: M. E. Stone (Hrsg.),Jewish Writings oftheSecond Temple Period, CRI 2 . 2, Assen 1984,551-577, bes. 55 5 sowie ausführlich U. Mittmann-Richert, Historische und Iegendarische Erzählungen, Gütersloh 2000, JSHRZ Vl.rii, 97-I}S. 3· Osswald, Gebet, lO. 4· Vgl. Osswald, Gebet, 17-rS. 5· Vgl. Schürer, History Ill.l, 731; Charlesworth, Prayer, 6.15-6.17; Denis, lntroduction, rn-rSr, und Osswald, Gebet, I7. 6. Vgl. Charlesworth, Prayer, 6.15 und 635.

2

Anhaltspunkt für den jetzigen Titel >>Das Gebet Manasses« ist zweifelsohne Chr. 33,18: »und sein [= Manasses] Gebet (zu seinem Gott)