Hygienisches von Stadt und Land [Reprint 2019 ed.] 9783486728576, 9783486728569

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Hygienisches von Stadt und Land [Reprint 2019 ed.]
 9783486728576, 9783486728569

Table of contents :
Einleitung
I. Die äußeren Verhältnisse
II. Der Beruf
III. Der Landaufenthalt

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von Stadt und Land.

Geh. Medhinalrat Prof. Dr. M. Aubner Direktor der hygienischen Institute zu Berlin

München und Leipng. Druck und Verlag von R. Oldenbourg.

Nach einem am |o. Januar {898 zu Berlin gehaltenen vortrage.

Unsere Gesundheit ist ein so werthvolles Gut, daß man mit dem lebhaftesten Interesse auf ihre Erhaltung und Mehrung bedacht sein sollte. Leider erfreut sie sich aber nicht überall der nöthigen Pflege; erst wenn man sie eingebüßt hat, in den Tagen der Krankheit ergreift manchen die Sehnsucht nach ihr, dann ist man zu (Opfern bereit, welche an gesunden Tagen keine Macht der Bered­ samkeit abgerungen hätte. Es geht mit der Gesundheit zumeist wie mit den Pflanzen in der Natur. Sie wachsen vielfach wild und ohne alle Fürsorge; aber sie gedeihen doch wieder nicht an allen (Orten mit gleicher Kraft. Sie können veredelt werden, wo es an der fürsorgenden Hand nicht gebricht zu vollster Schönheit sich entfalten und ihre Fruchtbarkeit zu ungeahnter Größe steigern. Die Pflege der Gesundheit ist die weiseste Fürsorge für das Alter und gegen das Altern; die Gesundheit erschließt uns viele Genüsse und macht empfänglich für alle äußeren Eindrücke. Man spricht so viel über Ge­ sundheit und mancher opfert ihr auch Mühe und Zeit; Hübner. Hygienisches von Stadt und tand

,

schade,

nur

man

daß

richtiger Zeit,

noch

die

oft

so

Opfer

weder

zu

auch in richtiger Meise zu bringen

bereit ist. lver seine Gesundheit pflegen, schützen und fordern will, muß ein wachsames Auge haben, denn rings um­ geben uns Gefahren in tausendfältiger Form. Mit Unrecht richtet man den Blick, wenn man von

Bedrohung der Gesundheit spricht, immer nur nach den

großen

Epidemien und Leuchen,

welche Schrecken

und

Verwirrung über ganze Länder und Erdtheile verbreiten. Seuchen wie Pest und Cholera sind aber noch lange nicht die

für

Hauptfeinde

durch

Leben

diese

alltäglichen

Gesundheit,

und

begegnen wir solchen,

tagtäglich

Dinge

sondern

und der Schaden, der wird,

hervorgerufen

ist

in seiner Gesammtheit und Ausdehnung weit größer als die Verwüstungen der gefürchtetsten Epidemien. Tausende gehen an den Gesundheitsgefahren des täglichen Lebens

so

lange

Stand

und

Beruf

Gefahren.

Eine

scharf

eigenartige

Uebelstände

gleichgiltig

vorüber,

nicht selbst

sie

fühlbar

betroffen werden.

Zeder

Menschen

bietet

seine

besonderen

begrenzte Kategorie

der durch

an

ihrer Gesundheit

bedrohten

stellt der Städter vor; und wenn auch ein

großer Gegensatz der hygienischen Lebensweise in Stadt

und

Land

seit

Alters

her,

man

mochte

sagen

fast

sprichwörtlich geworden ist, so giebt es doch nur Wenige,

welche

sich

dieser Nachtheile

in

vollem

Umfange

be­

wußt, zu einer energischen Bekämpfung der Uebelstände aufraffen.

3 Von der Ueberzeugung, daß unser modernes Städter­ leben für Jung und Alt Nachtheile mit sich bringt, ist

die Masse -er Bevölkerung' weit entfernt, und selbst in den gebildeten Klassen ist sie durchaus nicht so in Fleisch

und Blut übergegangen,

um eine kräftige Reaktion zu

erzeugen und zu einem Kampfe gegen die Nachtheile des Stadtlebens aufzumuntern.

Des Städters wankende Ge­

sundheit wird allmählich zum Schaden für die Nation, und es ist Zeit, einmal diese Verhältnisse gebührender Beachtung zu unterziehen.

Zur Entschuldigung der weit

verbreiteten Indolenz kann man allerdings sagen,

die

Störungen unserer Gesundheit in den Städten sind durch­

aus nicht so einfacher Natur, um sie leicht zu erkennen;

sie sind so mannigfach und lassen sich auch nicht in einige wenige Schlagworte kleiden. So anregend und behaglich das Leben in der Stadt

auch sein mag, so birgt es doch gesundheitliche Nachtheile. Diesen näher nachzugehen, hat besonders für unsere Zeit

ein

aktuelles Interesse,

raschem

Wachsthum

weil

begriffen

die modernen

Städte in

früher

bescheidene

und

Dörfer und Marktflecken jetzt in die Zahl der Städte ein­

gerückt sind. {688 waren nach London in England die größten

Städte Bristol und Norwich

mit 28000—29000 Ein­

wohnern und außer London hatten nur {( (Orte über

4000 Einwohner,

heute hat London allein so viel Ein­

wohner als die Schweiz oder Dänemark und als das ganze

Königreich England im {5. Jahrhundert.

Vor fünfzig

Jahren hatte Nordamerika {:/2 Millionen Städter, heute

20 Millionen. r-r 1 ai

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