Heilpflanzen und Kräuter für die Altenpflege: Kennenlernen, nutzen, genießen 9783748601142

Riechen, schmecken, genießen: Kräuter und Heilpflanzen beeinflussen das Wohlbefinden. Gerade Senioren freuen sich oft an

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Heilpflanzen und Kräuter für die Altenpflege: Kennenlernen, nutzen, genießen
 9783748601142

Table of contents :
Inhalt
Einführung
Tradition und Geschichte der Heilpflanzen und Kräuter
Inhaltsstoffe der Heilpflanzen
Verwendungsformen von Heilpflanzen
Gesundheitsfürsorge im Alter
Kräuterküche für Genießer
Rezepte
Tipps zum Sammeln, Trocknen und Aufbewahren von Heilkräutern und Wildpflanzen
Autorin
Eigene Rezepte

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Claudia Heim

Heilpflanzen und Kräuter für die Altenpflege Kennenlernen, nutzen, genießen

VINCENTZ NETWORK

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Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar.

Sämtliche Angaben und Darstellungen in diesem Buch entsprechen dem aktuellen Stand des Wissens und sind bestmöglich aufbereitet. Der Verlag und die Autoren können jedoch trotzdem keine Haftung für Schäden übernehmen, die im Zusammenhang mit Inhalten dieses Buches entstehen.

© VINCENTZ NETWORK, Hannover 2015 Besuchen Sie uns im Internet: www.altenpflege-online.net Das Werk einschließlich seiner Einzelbeiträge und Abbildungen ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für die Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Warenbezeichnungen und Handelsnamen in diesem Buch berechtigt nicht zu der Annahme, dass solche Namen ohne Weiteres von jedermann benutzt werden dürfen. Vielmehr handelt es sich häufig um geschützte, eingetragene Warenzeichen. Foto Titelseite: Claudia Heim ISBN 978-3-74860-114-2

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Claudia Heim

Heilpflanzen und Kräuter für die Altenpflege

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Inhalt 7 Einführung 9 Tradition und Geschichte der Heilpflanzen und Kräuter 13 Inhaltsstoffe der Heilpflanzen 23 Verwendungsformen von Heilpflanzen 47 Gesundheitsfürsorge im Alter 65 Kräuterküche für Genießer 69 Rezepte 77 Tipps zum Sammeln, Trocknen und Aufbewahren von Heilkräutern und Wildpflanzen 81 Autorin

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Einführung Trinken Sie gerne Kaffee oder Tee? In diesem Fall nehmen Sie Heilpflanzen zu sich. Die Anwendung von Heilkräutern ist in uns tief verwurzelt. Zahlreiche alte Schriften geben Kunde von der heilbringenden Wirkung bestimmter Pflanzen, und Funde aus Ausgrabungen zeigen, dass bereits unsere Vorfahren Heilkräuter nutzten. Früher wurde traditionelles Wissen von den Großeltern und Eltern an die Enkel und Kinder weitergegeben. Dies ist heute leider kaum mehr der Brauch, so dass viel davon nicht bekannt ist. Erfreulicherweise interessieren sich jedoch immer mehr Menschen in heutiger Zeit für Heilkräuter und ­deren Wirkung. Nachdem viele alte Schriften noch existieren und umfangreiches Material überliefert ist, haben wir Zugang zu diesen Schätzen. Mit der richtigen Anwendung von Pflanzen können wir in mancherlei Hinsicht Gesundheit fördern. Es handelt sich dabei um eine Alternativmethode. Dem gegenüber steht die Schulmedizin, die immer wieder in die Kritik gerät. Während alternative Methoden in der Regel den ganzen Menschen betrachten, neigt die Schulmedizin oft dazu, einzelne Teile des Menschen in den Fokus zu rücken. Auch werden meist Symptome bekämpft, statt eine Ursachenforschung zu betreiben. Dies liegt u. a. an unserem Gesundheitssystem, das auf „Fallpauschalen“ ausgerichtet ist und für andere Wege verhältnismäßig wenig finanzielle Ressourcen freisetzt. Trotzdem können wir eigenverantwortlich handeln und uns auch in eine andere Richtung bewegen. Ich möchte hier nicht den Eindruck entstehen lassen, dass die Schulmedizin generell schlecht und nur alternative Heilmethoden gut sind. Oft ist es das „sowohl als auch“ statt des „entweder oder“. Beide Richtungen lassen sich sehr gut vereinbaren und unterstützen sich gegenseitig. Wenn eine (weitere) Öffnung geschieht, ist dies eine Bereicherung für jeden Einzelnen von uns. Die Begegnung mit Heilpflanzen ist sehr bereichernd. Auch wenn Sie nur kleine Anwendungen im Alltag durchführen, werden Sie sehr schnell die wohltuende Wirkung spüren. Wenn Sie andere Menschen daran teilhaben lassen, werden Sie merken, dass viele sich öffnen und einen gesundheit­

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lichen Gewinn daraus ziehen. Gerade Senioren sind oft erfreut über die Nutzung von Heilkräutern und erinnern sich gerne an früher, als dies noch selbstverständlich war. Der Aromapflege habe ich ein ausführlicheres Kapitel gewidmet. Die Anwendung von ätherischen Ölen ist relativ einfach und lässt sich gut in den Arbeitsalltag integrieren. Außerdem können mit aromatischen Ölen positive Effekte auf mehreren Ebenen erreicht werden. Die beschriebenen Wirkungen der Heilpflanzen und Kräuter beruhen zum Teil auf wissenschaftlichen Untersuchungen als auch auf überliefertem und traditionellem Erfahrungswissen. Ich wünsche Ihnen nun eine freudige Entdeckungsreise, mögen die Pflanzen Ihnen und den Ihnen anvertrauten Menschen all ihre Kraft und Schönheit schenken!

Ihre Claudia Heim

Hinweis: Da Heilpflanzen zum Teil eine deutliche Wirkung entfalten können ist es erforderlich, die Anwendungen mit dem Arzt und dem alten Menschen bzw. seinen Angehörigen oder/und Betreuern abzusprechen. Die Inhalte des Buches sind sorgfältig recherchiert, die ­Anwendung obliegt jedoch der eigenen Verantwortung. Es kann von Autorin und Verlag keine Gewähr übernommen werden.

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Einführung

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Tradition und Geschichte der Heilpflanzen und Kräuter In Gräbern aus der Jungsteinzeit, die von vor über 10.000 Jahren stammen, wurden zahlreiche Pflanzen als Grabbeigaben gefunden. Diese Früchte, Samen und Kräuter sollten dem Verstorbenen im Jenseits dienen. In 17.000 Jahren alten Ablagerungen, die auf Rentierjäger in den Pyrenäen zurückgehen, fand man Beifuß, eine Heilpflanze, die heute noch verwendet wird. Etwa im Jahre 3.200 v. Chr. war ein Mann in Südtirol in den Ötztaler Alpen unterwegs. Seine Überreste, als Mumie im Eis konserviert, fand man in den 90er-Jahren. Was damals genau geschah, wissen wir nicht. Untersuchungen zeigten jedoch, dass der als „Ötzi“ bekannt gewordene Mann Birkenporlinge bei sich hatte. Dieser Pilz hat eine antibakterielle und antibiotische Wirkung. Wissenschaftler vermuten, dass „Ötzi“ diesen Pilz als Heilpflanze bei sich trug. In den Ruinen von Nippur, das im heutigen Irak liegt, fand man Tontafeln, die dreieinhalbtausend Jahre alt sind. Die Sumerer ritzten in diese Tafeln­ u. a. Anleitungen über den Ackerbau und die Anwendung von Arzneipflanzen ein. In Ägypten fand man schriftliche Belege einer Ärztin über Pflanzenheilkunde, die in etwa aus den Jahren 1.600 vor Chr. stammen. Zaubersprüche und Beschreibungen über die Zubereitung von Heilmitteln fanden sich auf einem Papyrus in Ägypten. Hier wurden Krankheiten und deren Symptome beschrieben. Außerdem enthalten die „Papyrus Ebers“ 877 Rezepte zur Verwendung von Heilpflanzen wie Knoblauch, Thymian und Myrrhe. Es ist die größte Buchrolle zur Heilkunde Altägyptens und zu sehen in der Universitätsbibliothek Bibliotheca Albertina in Leipzig. Die Rezepte sollen gegen allerlei Beschwerden helfen wie Augenkrankheiten, Kopfschmerzen oder Husten. Aber auch gegen Kindergeschrei und Falten im Gesicht wurden Anleitungen niedergeschrieben.

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Hier ein Heilmittel aus dem Papyrus für das Beseitigen von Falten im Gesicht:

„Gummiharz vom Weihrauch, Wachs, frisches Behenöl, Zyperngras, zerreiben, geben auf Pflanzenschleim, geben an das Gesicht jeden Tag. Tue es und Du wirst sehen.“ (Quelle: Scholl. Reinhold; Katalog zur Ausstellung Universität Leipzig. 2010)

Die Bestandteile dieses ca. 3.600 Jahre alten Rezepts finden auch in heutiger Zeit (wieder) Verwendung: Weihrauch wurde vor ca. 20 Jahren erneut entdeckt, nachdem es nach dem Mittelalter in Vergessenheit geriet. Weihrauch ist in manchen Gesichtscremes enthalten, ebenso wie das Behenöl, auch Moringaöl genannt. Dieses liefert der Moringabaum, es wird in der Kosmetikindustrie hoch geschätzt. Mehrere hundert Heilpflanzen hat der Grieche Hippokrates ca. 400 vor Christus beschrieben. Er ist uns bekannt im Zusammenhang mit der Medizin. Auf seinen Namen schwören angehende Mediziner den ärztlichen Eid, den hippokratischen Eid. Als Begründer der Phytotherapie gilt Theoprastos von Eresos (372 – 287 v. Chr.). Er verfasste die Bücher „Untersuchungen über Pflanzen – De causis plantarum“ und „Die Herkunft der Pflanzen – De historia plantarum“. Bekannt ist ebenfalls die 37-bändige Schriftensammlung von Gajus Plinius secundus, dem Älteren, der im ersten Jahrhundert nach Christus das Werk „Naturalis historia“ schrieb. Ein bedeutendes Heilpflanzenbuch der Antike stammt von Dioskurides, ­ inem römischem Militärarzt unter Kaiser Nero. Seine Pflanzenstudien hat e er in „De materia medica“ beschrieben. In diesem Buch sind die Portraits von ca. 800 Pflanzen enthalten.

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Claudius Galenus gilt als Begründer der Pflanzenheilkunde. Er sammelte das vorhandene Wissen und hielt es für die Nachwelt fest. Sein Name wurde erhalten in dem Begriff der „Galenik“, wie die Lehre von der Herstellung der Arzneien genannt wird. Den Klöstern Mitteleuropas verdanken wir die Aufbewahrung des Wissens und der Wissenschaft. In ihnen werden die antiken Schätze gehütet, die Kenntnisse über Heilpflanzen und -kräuter, die Herstellung von Arzneien, die Heilung von Kranken. Die Klostergärten sind bis in die heutige Zeit praktische Wirkstätte für den Anbau der segenbringenden Pflanzen. Neuen Ruhm erlangen die Schriften der Äbtissin Hildegard von Bingen. In ihrem Buch „Physikca“ beschreibt sie zahlreiche Heilpflanzen und deren Wirkung. Zu dieser Zeit bekamen die Menschen Arzneien in den Klöstern, viele konnten sich die Medizin jedoch nicht leisten. Allmählich wurde die Heilpflanzenkunde zur Volksmedizin, die beispielsweise von heilkundigen Kräuterfrauen angewandt wurde. Mit der Erfindung des Buchdrucks Mitte des 15. Jahrhunderts verbreitete sich immer mehr das Wissen um die Heilkunst durch Pflanzen. Als ein wichtiger Vertreter sei hier Paracelsus genannt, der sich sowohl philosophisch als auch naturwissenschaftlich mit der Medizin und den Arzneien auseinandersetzte. Von ihm stammt das bekannte Zitat: „Dosis sola venenum ­facit“, zu deutsch: „Allein die Dosis macht das Gift“. Dies können wir sehr gut beim roten Fingerhut (Digitalis purpurea) nachvollziehen, einer Giftpflanze. So wirkt der Verzehr von zwei bis drei Blättern bereits tödlich, in geringer Dosis werden die Wirkstoffe der Pflanze jedoch gegen Herzkrankheiten eingesetzt. Der bekannte Kräuterpfarrer Sebastian Kneipp (1821 – 1897) kurierte zahlreiche Menschen mithilfe der Pflanzen. „Alles was wir brauchen, um gesund zu bleiben, hat uns die Natur reichlich geschenkt“, so seine feste Überzeugung. In unserer modernen Zeit ist die Heilwirkung vieler Pflanzen, wissenschaftlich nachgewiesen. Würzende und duftende Kräuter, Pflanzen die über Heilkräfte verfügen, finden wir häufig in der Küche, aber auch in zahlreichen Blumenbeeten und wild in der Natur. Es gibt ein-, zwei- und mehrjährige Gewächse. Die Wirkund Geschmacksstoffe sind in unterschiedlichen Teilen der Pflanze zu finden:

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in den Blättern, die sehr stoffwechselaktiv sind, wie z. B. bei der ­Pfefferminze oder dem Bärlauch, in den Blüten, die besonders während des Sonnenscheins ihre Wirkstoffe zur Entfaltung bringen, wie Kamille oder Lavendel, in den Wurzeln, die starke Inhaltsstoffe haben, wie beim Meerrettich und Beinwell, in den Zwiebeln, die voller Kraft und Saft sind, wie bei Zwiebeln oder Knoblauch, in den Früchten, die wohlschmeckend und inhaltsreich sind, denken wir an Holunder- oder Heidelbeeren, in den Samen, die wohltuende Stoffe enthalten, so beim Fenchel oder dem Kümmel, im Holz, mit seinem besonderen Inhalt wie Weihrauch oder Fichtenharz, in der Rinde, so beim Zimt oder dem Faulbaum.

Nun hat die Wissenschaft bestimmte Pflanzen auf ihre Wirkstoffe hin untersucht und diese isoliert. Dies geschah beispielsweise mit dem Weidenbaum, aus dem man Salicylsäure (gegen Schmerzzustände) gewann oder dem Fingerhut, von dem die Digitalglykoside (bei Herzinsuffizienz) stammen. Manche Wirkstoffe wurden, sofern möglich, synthetisch nachgebaut. Das Wirkprinzip einer Heilpflanze beruht jedoch darüber hinaus auf dem Zusammenspiel vieler Komponenten, die nicht alle bekannt sind. Dieser ­Synergieeffekt wurde von Aristoteles wie folgt ausgedrückt:

Sprichwort „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“

Demnach ist zu beobachten, dass die Anwendung des ganzen Pflanzenteils teilweise andere Auswirkungen hat, als das Verwenden nur einer isolierten Substanz. Auch beeinflusst es die Verträglichkeit der Arznei.

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Inhaltsstoffe der Heilpflanzen

nn Ätherische Öle ����������������������� 14

•• Wirkung •• Anwendung innerlich •• Anwendung äußerlich •• Pflanzen

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nn Bitterstoffe ���������������������������� 16

•• Wirkung •• Anwendung •• Pflanzen

16 16 17

nn Gerbstoffe ������������������������������ 17

•• Wirkung •• Anwendung innerlich •• Anwendung äußerlich •• Pflanzen

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nn Schleimstoffe ������������������������� 18

•• Wirkung •• Anwendung •• Anwendung innerlich •• Anwendung äußerlich •• Pflanzen

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nn Glycoside�������������������������������� 19

•• Flavonoidglykoside und ihre Anwendungsbereiche 20 •• Pflanzen 20 nn Alkaloide �������������������������������� 20

•• Wirkung und Anwendung  21 •• Pflanzen 21

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nn Die Inhaltsstoffe der Heilpflanzen lassen sich unterteilen in

·· ·· ·· ·· ·· ··

Ätherische Öle, Bitterstoffe, Gerbstoffe, Schleimstoffe, Glycoside, Allkaloide.

Ätherische Öle nn Wirkung Viele Pflanzen enthalten ätherische Öle. Diese haben über den Geruch und das limbische System einen direkten Zugang zum Gehirn. Sie lösen unmittelbare Emotionen aus und wirken auf unterschiedlichste Weise:

·· desinfizierend und antibiotisch, ·· beeinflussen das zentrale Nervensystem (direkter „Zugang“ zum Gehirn und zu den Blutbahnen), ·· sprechen Gefühlswelt und Erinnerungen an, ·· durchblutungsfördernd, ·· hautreizend, ·· hautberuhigend, ·· entzündungshemmend, ·· bakterizid, ·· viruzid, ·· fungizid, ·· schmerzlindernd, ·· auswurffördernd, ·· schleimlösend, ·· krampflösend, ·· beruhigend, ·· anregend, ·· verdauungsfördernd, ·· blähungswidrig, ·· gallebildend, ·· menstruationsfördernd, ·· antirheumatisch.

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Inhaltsstoffe der Heilpflanzen

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nn Anwendung innerlich

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zur Verdauungsförderung, bei Blähungen, Krämpfen, Entzündungen von Magen und Darm, zur Verbesserung der Darmflora, Kreislaufanregung, Beruhigung, Schlafförderung, bei Erkältungskrankheiten, Bronchitiden, Schnupfen.

nn Anwendung äußerlich

· · · · · ·

zur Wundheilung, Kühlung, Durchblutungsförderung, bei Ischialgien, Rheuma, Erkältungskrankheiten.

nn Pflanzen

· · · · · · · · · · · · · · ·

Anis, Baldrian, Engelwurz, Fenchel, Kamille, Kümmel, Lavendel, Melisse, Pfefferminze, Rosmarin, Salbei, Schafgarbe, Thymian, Wacholder, Wermut.

 Inhaltsstoffe der Heilpflanzen

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Bitterstoffe nn Wirkung

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Bitter = wärmend, stärkend (Kur 3–4 Wo.), regen Verdauungstätigkeit an, tonisierend, steigender Tonus der gesamten glatten Muskulatur, Anregung von Speichel- und Magensaftproduktion, Steigerung der Magen-Darm-Bewegungen, Leber- und Gallefunktion stärkend, verbesserte Nährstoffaufnahme, Anregung des gesamten Energiestoffwechsels, Anregung der Basenbildung, Regulation Säuren-Basen-Haushalt, sekretionsfördernd, appetitanregend, resorptionsfördernd, vermindern Blähungen, hemmen Gärungs- und Fäulnisprozesse, durch gallefördernde Wirkung leicht abführend, herzstärkend, durchblutungsfördernd, antriebssteigernd, stimmungsaufhellend, stoffwechselanregend, Unterstützung des Immunsystems, fiebersenkend, Anregung der Blutbildung durch Resorptionsförderung von Eisen und Vitamin B12.

nn Anwendung

· · · · · · · ·

bei Appetitlosigkeit, Völlegefühl und Blähungen, Sodbrennen wg. Verdauungsschwäche, zur Anregung der Galleproduktion und des Galleflusses, zur Steigerung des Antriebes, bei Müdigkeit, bei Anämie (unterstützend), zur Anregung des Stoffwechsels,

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Inhaltsstoffe der Heilpflanzen

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zur Unterstützung bei Infektionserkrankungen, bei schwachen, alten, erschöpften Menschen zum Ausgleich der körperlichen und seelischen Stimmungslage, Hauptbestandteil von traditionellen Lebenselexieren (Theriak) »Schwedenbitter«.

nn Pflanzen

· · · · · · · · ·

Artischocke, Engelwurz, Gelber Enzian, Ingwer, Kalmus, Löwenzahn, Schafgarbe, Tausendgüldenkraut, Wermut.

Gerbstoffe nn Wirkung

· · · · · · · · · · · · · · ·

zusammenziehend, austrocknend, festigend, eiweißausfällend, Schleimhäute und Gewebe ziehen sich zusammen, Zellen verlieren Wasser, stabile Schutzschicht auf Wunden und Schleimhäuten, Widerstandsfähigkeit steigt, Reizbarkeit des Gewebes nimmt ab, kleine Blutgefäße verdichten sich, Durchblutung wird unterdrückt, Blutstillung und Wundheilung, Schmerzlinderung, bakterizid, stopfend.

nn Anwendung innerlich

· ·

Durchfall, Magen- Darmkatarrh.

 Inhaltsstoffe der Heilpflanzen

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nn Anwendung äußerlich

· · · · · · ·

Kompresse oder Badezusatz bei akut-entzündlichen Wunden, nässenden Hauterkrankungen, Frostbeulen, kleine Verbrennungen, Blutungen, Hämorrhoiden, Gurgeln bei Entzündungen des Mund- und Rachenraumes, Zahnfleischentzündung.

nn Pflanzen

· · · · · · · ·

Blutwurz, Eiche, Frauenmantel, Gänsefingerkraut, Heidelbeere, Salbei, Walnuss, Zaubernuss.

Schleimstoffe nn Wirkung

· · · · · · · · · · · · · · ·

wasseraufnehmend, aufquellend, entgiftend, binden Giftstoffe und verhindern deren Resorption, gelieren unter bestimmten Umständen, wasserlöslich, legen Schutzfilm über Haut und Schleimhaut, schützen vor Reizen, vermindern Entzündungen (Verdauungskanal), flüssigkeitsbindend, abführend (Quellung und Dehnungsreiz an Darmwand), verbesserte Kontraktion, beschleunigte Darmpassage, reiz- und schmerzlindernd, entzündungshemmend, Schutz der Schleimhäute (Bronchialtrakt).

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Inhaltsstoffe der Heilpflanzen

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nn Anwendung

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Haut- und Schleimhautschutz, zur Wundheilung, als Schmerz- u. Reizmilderung.

nn Anwendung innerlich

· · · ·

bei Magen-Darm-Entzündungen, Gastritis, Colitis ulcerosa, zur Volumenvergrößerung bei Obstipation, zur Entgiftung, zur Resorptionsminderung.

nn Anwendung äußerlich

· · · · · · ·

Gurgelmittel bei Heiserkeit, trockenem oder Reizhusten, erweichende und wärmespeichernde Kompresse, Waschung und Auflage bei trockenen Ekzemen, bei Hautentzündungen, Juckreiz, trockenem Auge.

nn Pflanzen

· · · · · · ·

Eibisch, Flohsamen, Huflattich, Lein, Malve, Ringelblume, Spitzwegerich.

Glycoside Die Glycoside werden in verschiedene Glycosidgruppen eingeteilt: · · · · ·

Digitalisglykoside, Senfölglykoside, Flavonoidglykoside, Anthocyanglykoside, Cumaringlykoside,

 Inhaltsstoffe der Heilpflanzen

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Saponinglykoside, Phenylglykoside, (Salicylsäure u. Arbutin), Anthrachinonglykoside.

Da es sich um sehr spezielle Anwendungsgebiete handelt, seien hier stellvertretend die geläufigeren Flavonoidglykoside genannt. nn Flavonoidglykoside und ihre Anwendungsbereiche

· · · · · · · ·

für Herz-Kreislauf, verbesserte Versorgung des Herzens mit Blut und Sauerstoff, bei Krampfadern und Veneninsuffizienz, zur Reduzierung der erhöhten Kapillardurchlässigkeit, bei Allergien, Neigung zu Blutergüssen, Ödemen, bei Lebererkrankungen, zur Reduktion der Nebenwirkungen bei Strahlentherapie.

nn Pflanzen

· · · · · · · · · · ·

Arnika, Buchweizen, Ginkgo, Johanniskraut, Kamille, Mariendistel, Ringelblume, Rosskastanie, Steinklee, Weißdorn, Zaubernuss.

Alkaloide Pflanzen mit Alkaloiden finden in der therapeutischen Arbeit Anwendung, die in der Regel homöopathisch erfolgt. Die meisten Zubereitungen sind rezeptpflichtig.

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Inhaltsstoffe der Heilpflanzen

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nn Wirkung und Anwendung

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wirken auf das Nervensystem, bei akuten und heftigen Krankheitszuständen.

nn Pflanzen

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Tollkirsche, Bilsenkraut, Stechapfel, Bittersüßer Nachtschatten, Schlafmohn, Schöllkraut, Eisenhut.

Vorsicht! Die Pflanzen sind giftig und dürfen ohne umfassende Kenntnisse nicht verwendet werden!

 Inhaltsstoffe der Heilpflanzen

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Verwendungsformen von Heilpflanzen nn Die Teezubereitung ��������������� 24

•• Der heiße Aufguss 24 (Infus) •• Der Kaltwasserauszug 25 •• Die Abkochung (Dekokt)  25 nn Das Bad ���������������������������������� 25

•• Das Vollbad •• Das Fußbad •• Das warme Fußbad •• Das kalte Fußbad •• Das ansteigende Fußbad •• Das Wechselfußbad •• Das Armbad •• Das warme Armbad •• Das kalte Armbad •• Das Wechselarmbad

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nn Waschungen �������������������������� 29 nn Kräuterkissen ������������������������ 30 nn Aromapflege mit ätherischen Ölen ������������������� 31

•• Was sind ätherische Öle? 31 •• Gewinnung von ätherischen Ölen 32 •• Qualitätsmerkmale 33 •• Aufbewahrung 34 •• Wirkung und Eigenschaften ätherischer Öle 34 •• Einteilung der ätherischen Öle 35

•• Kopfnoten 35 •• Herznoten 35 •• Kopf-/Herznoten 36 •• Basisnoten 36 •• Herz-/Basisnoten 37 •• Worauf ist zu achten? 37 •• Verträglichkeits-Test 37 •• Wirkungsweise der Öle 38 •• Wirkungsweise der Öle über den Geruchssinn durch Raumbeduftung  38 •• Wirkungsweise der Öle über den Hautkontakt durch Bäder und Massagen 39 •• Wirkungsweise der Öle über die Einatmung durch Inhalieren 40 •• Wirkungsweise der Öle über die orale Einnahme 40 •• Praktische AromapflegeAnwendungen 42 •• Anwendung als Raumbeduftung 42 •• Waschungen mit Aromaölen 43 •• Bäder/Teilbäder mit Aromaölen 43 •• Pflegeöle 44 •• Wickel und Kompressen  44 •• Öle selbst herstellen 45

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Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Heilpflanzen gesundheitsfördernd einzusetzen. Gerade im höheren Alter ist dies bedeutend und eine Gelegenheit, Beschwerden mit alternativen Methoden vorzubeugen. Ob Bad, Einreibung oder Tee: Jede Art des Einsatzes hat ihre spezifischen Vorteile. Welche Anwendung man auswählt, hat entscheidend mit den Vorlieben der Person zu tun, die in den Genuss der Heilpflanzenzubereitung kommt. Damit eine entsprechende Wirkung eintreten kann, ist es entscheidend, dass die Anwendungen richtig ausgeführt werden. Im Folgenden werden die einzelnen Möglichkeiten beschrieben und deren Durchführung erklärt.

Die Teezubereitung Tee zu trinken ist in unserer Gesellschaft üblich und so ist die Zubereitung desselben ein gängiges Ritual. Bei der Anwendung von Heilpflanzen als Tee ist es jedoch entscheidend zu wissen, welchen Pflanzenteil man verwendet und wie die Beschaffenheit desselben ist. Ein zartes Blatt beispielsweise wird anders zubereitet als eine Wurzel. In der Regel verwendet man gekaufte Pflanzen, die als Teezubereitung vorbereitet sind. Es können auch selbstgesammelte Pflanzen zum Einsatz kommen, die man frisch überbrühen kann. Es gibt die Möglichkeit, Tees getrocknet und fein zerkleinert einzusetzen, diese befinden sich meist in Teebeuteln. Getrocknete Kräuter, die nur grob oder gar nicht geschnitten sind, zerbröselt man erst kurz vor Gebrauch. Sie entfalten dann ihre Wirkund Duftstoffe besonders gut. Man gibt diese Kräuter direkt in die Kanne und seiht nach dem Ziehen ab oder benutzt Teesiebe oder -beutel. nn Der heiße Aufguss (Infus)

· · ·

200 ml Wasser zum Kochen bringen, 1 gestrichener Teelöffel getrocknetes Kraut oder 2 TL frisches Kraut in eine Tasse geben, Kräuter mit kochendem Wasser übergießen und je nach Pflanze 3 – 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen.

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Verwendungsformen von Heilpflanzen

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Tipp Für Pflanzen, die beispielsweise gut wasserlösliche ätherische Öle besitzen, benutzt man heißes, aber nicht mehr kochendes Wasser. Dabei werden die ätherischen Öle besser erhalten. Der Tee soll beim Ziehen immer zugedeckt werden, um die wertvollen Wirkstoffe zu erhalten. Heilpflanzentees sollen immer frisch nach der Zubereitung getrunken werden.

nn Der Kaltwasserauszug Bei dieser Methode werden die empfindlichen Wirkstoffe der Pflanzen mit kaltem Wasser ausgezogen. Dazu werden die Pflanzen mehrere Stunden in kaltes Wasser gelegt. Hier muss jedoch in der Altenpflege sehr sorgsam umgegangen werden (Hygiene!), da möglicherweise die Keimbelastung durch das Stehenlassen des Wassers sehr hoch ist. nn Die Abkochung (Dekokt) Um die Wirkstoffe von Rinden und Wurzeln zu erhalten, müssen diese über 5 – 30 Minuten lang gekocht werden. Diese harten Teile der Pflanze werden vorher zerkleinert.

Das Bad Ein Bad ist nicht nur zur Reinigung des Körpers geeignet, es vermittelt auch Wohlbefinden. Durch den Zusatz bestimmter Wirkstoffe kann ein Bad anregend sein, beruhigend, schmerzlindernd, atemstimulierend oder durchblutungsfördernd. nn Das Vollbad Die Wassertemperatur des Vollbads soll zwischen 35° C und 38° C liegen. Natürlich sind die entsprechenden Vorlieben der Person zu beachten.

 Verwendungsformen von Heilpflanzen

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Durchführung: Badezimmer angenehm temperieren, Heilpflanzenauszug wie Tee zubereiten, es werden ca. 250 g der getrockneten Pflanze benötigt, · Wasser einlaufen lassen, · erst kurz vor dem Bad den Pflanzenauszug beimengen, · es können auch ca. 10 Tropfen eines ätherischen Öls verwendet werden (je nach Pflanze), · Badedauer 10 – 15 Minuten. · ·

nn Das Fußbad Ein Fußbad ist angenehm und kann sehr förderlich für die Gesundheit sein. Es kann mit kaltem oder warmem Wasser durchgeführt werden, je nachdem, welche Wirkung man erzielen möchte.

Das warme Fußbad Es wird durchgeführt bei · kalten Füßen, allgemeinem Frieren und beginnenden Erkältungskrankheiten, · Unruhe und Schlafstörungen, · Harnwegsinfektionen, · Durchblutungsstörungen, · Zerrungen im Fußbereich, · vor der Fußpflege, z. B. zur Entfernung der Hornhaut.

· · · ·

Durchführung: Fußwanne mit warmem Wasser (37° C) füllen, Kräuterauszug oder 3 – 5 Tropfen ätherisches Öl zugeben, Beine für 10 Minuten in das wadentiefe Wasser stellen, bei Bedarf warmes Wasser nachfüllen.

Das kalte Fußbad Es wird durchgeführt bei · heißen Füßen oder im Sommer zur allgemeinen Abkühlung, · Schmerzen, · Mattigkeit und Müdigkeit zur Anregung und Belebung, · Kopfschmerzen, · Venenleiden, · Nasenbluten, · Gichtanfall.

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Verwendungsformen von Heilpflanzen

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Durchführung: Fußwanne mit kühlem Wasser (12 – 18° C) füllen, Kräuterauszug oder 3 – 5 Tropfen ätherisches Öl zugeben, Beine für 30 Sekunden in das wadentiefe Wasser stellen, Beine nur abstreifen, nicht abtrocknen. Das ansteigende Fußbad Es wird durchgeführt bei Infekten im Anfangsstadium, kalten Füßen und zur allgemeinen Durchwärmung. Durchführung: Fußwanne mit warmem Wasser (35° C) füllen, Kräuterauszug oder 3 – 5 Tropfen ätherisches Öl zugeben, innerhalb von 15 Minuten sehr warmes Wasser hinzugeben (bis auf ca. 41° C), abschließend eine kalte Fußwaschung durchführen. Das Wechselfußbad Es wird durchgeführt bei Neigung zu Ödemen, Lymphödem, Varikose, Durchblutungsstörungen, akutem Gichtanfall, zur Abhärtung und Vorbeugung gegen Erkältung. Durchführung: 2 Fußwannen vorbereiten, eine Wanne mit 37° C warmem Wasser und die andere mit 15° C kaltem Wasser füllen, Kräuterauszüge oder 3 – 5 Tropfen ätherisches Öl zugeben, mit den Beinen 5 Minuten in das warme Wasser eintauchen, anschließend die Wanne wechseln und für 30 Sekunden in die Fußwanne mit dem kalten Wasser eintauchen, innerhalb 15 Minuten 3-mal die Wanne wechseln, das Fußbad mit kaltem Wasser beenden.

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nn Das Armbad Armbäder sind vor allem bekannt durch die Anwendungen von Pfarrer Kneipp. Der „Wasserdoktor“, wie er genannt wurde, erkannte die therapeutische Wirkung des Wassers und machte sie sich zu Nutze. Oft kombinierte er die Wasseranwendung mit Heilkräutern, um den Effekt gezielt zu verstärken.

Das warme Armbad Es wird durchgeführt bei: · rheumatischen Erkrankungen, · kalten Hände und zur allgemeinen Durchwärmung, · Bronchitis, · Hauterkrankungen der Hände oder Unterarme.

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Durchführung: Waschbecken oder kleine Wanne mit warmem Wasser (37° C) füllen, Kräuterauszug oder 3 – 5 Tropfen ätherisches Öl zugeben, bequem sitzend Arme für 10 – 20 Minuten in das Wasser legen, bei Bedarf warmes Wasser nachfüllen, nach Beendigung des Bades Arme kurz kalt abspülen.

Das kalte Armbad Es wird durchgeführt bei · niedrigem Blutdruck, · Wetterumschwung, · Unpässlichkeit an schwülen Tagen, · Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Schwäche.

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Durchführung: Waschbecken oder kleine Wanne mit kaltem Wasser füllen, Kräuterauszug oder 3 – 5 Tropfen ätherisches Öl zugeben, Arme bis zu den Oberarmen für 10 – 30 Sekunden in das Wasser tauchen, nach Beendigung des Bades Arme abstreifen und bewegen, bis sie trocken sind.

Das Wechselarmbad Es wird durchgeführt bei · chronisch kalten Händen, · Kreislaufschwäche.

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Durchführung: 2 Wännchen vorbereiten, eine Wanne mit 37° C warmem Wasser und die andere mit 15° C kaltem Wasser füllen, Kräuterauszüge oder 3 – 5 Tropfen ätherisches Öl zugeben, mit den Armen 5 – 10 Minuten in das warme Wasser eintauchen, anschließend die Wanne wechseln und für 10 – 20 Sekunden in die Wanne mit dem kalten Wasser eintauchen, den Wechsel 2 – 3-mal vornehmen, das Armbad mit kaltem Wasser beenden.

Tipp ·

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Wichtig ist zu wissen, dass ein eher warmes Bad den Kreislauf des Badenden beeinflusst und bei Herz-Kreislaufstörungen zu hinter­ fragen ist. Nach dem Baden ist körperliche Ruhe angesagt. Hierbei stabilisiert sich der Kreislauf und die Kräuter können nachwirken. Heilpflanzenwirkstoffe, die nicht duften, können mit feinen ätherischen Ölen kombiniert werden. Für das ätherische Öl wird ein Emulgator benötigt, da das Öl sonst an der Wasseroberfläche schwimmt. Dazu kann man das Öl für ein Vollbad mit 30 ml Sahne oder Kondensmilch, 2 Esslöffel Meersalz, ½ Tasse Vollmilch oder 2 Esslöffel Honig vermischen und anschließend dem eingelaufenen Wasser beimengen. Bei nur kurzem Eintauchen in das Wasser (s. kaltes Fußbad), kann man ein ätherisches Öl mit kühlender Wirkung einsetzen (z. B. Pfefferminze).

Waschungen Genau wie bei Bädern kann man auch dem Waschwasser Pflanzenauszüge beimengen. Hier spielt neben den Wirkstoffen und der Wassertemperatur die Waschrichtung eine erhebliche Rolle. Je nachdem, in welche Richtung gewaschen wird, kann es als anregend oder beruhigend erlebt werden. So kann ganz allgemein gesagt werden, dass das Waschen gegen die Haarwuchsrichtung eher belebend, mit der Wuchsrichtung eher entspannend wirkt.

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Kräuterkissen Eine gute Möglichkeit, Heilpflanzen auf sich wirken zu lassen, ist das Kräuterkissen. Dazu kombiniert man verschiedene Pflanzen, je nach gewünschter Wirkung. Die Pflanzenteile müssen ganz trocken sein und werden dann in ein kleines Kissen eingefüllt. Bekannt ist diese Anwendung bei den älteren Menschen auch als Lavendelsäckchen, die zur Vertreibung der Motten in den Kleiderschrank gehängt werden.

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Anwendung: Kräuterduftkissen werden eingesetzt: zur Förderung des Schlafes, zur Reduzierung von Schmerzen wie Kopf- oder Ohrenschmerzen, zur Beruhigung, bei Erkältungen, Entzündungen der Stirnhöhlen, zur Entspannung und Entkrampfung, gegen Rheuma, zum Erwärmen und sich freuen, zur Nervenstärkung und Durchblutungsförderung. Und so wird es gemacht: ein kleines Kissen aus Baumwolle, Seide oder Leinen mit Verschluss kaufen oder, wer kann, selbst eines nähen, Schlafkissen mit Wolle oder Baumwollwatte ausfüllen (gegen das „pieksen“), getrocknete Pflanzen (ca. 200 – 300 g) zerkleinern und einfüllen, Kissen verschließen (Klettverschluss oder Bänder).

Tipp Kräuterkissen kann man zusammen mit den Senioren anfertigen. Je nach Lust und Fähigkeit. Vom Nähen des Kissens über das Pflücken und Trocknen der Kräuter bis hin zum Zerkleinern und Einfüllen der Pflanzen können alle Arbeiten verteilt werden. Sogar der Anbau der Kräuter selbst wäre eine Möglichkeit, einer schönen und sinnstiftenden Beschäftigung nachzugehen.

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Aromapflege mit ätherischen Ölen nn Was sind ätherische Öle? Ätherische Öle sind Kohlenwasserstoffverbindungen, die die Pflanzen aus Licht, Wasser, Erde und Luft erzeugen. Vorhanden sind sie in:

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Blüten, Blättern, Kräutern, Nadeln, Samen, Früchten Wurzeln, Rinden, Ästen, Zweigen, Stamm- und Wurzelholz von Bäumen.

Der Duft und die chemische Zusammensetzung verändern sich je nach der Beschaffenheit des Bodens, klimatischen Bedingungen und Anbaumethoden. Ätherische Öle sind flüssige Substanzen, die flüchtig sind, also in die Luft verdunsten (Äther). Es besteht ein Unterschied zwischen ätherischen Ölen und den fetten Ölen, die ebenfalls von Pflanzen gebildet werden.

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Ätherische Öle sind: stark riechende Substanzen, unlöslich in Wasser, löslich in Alkohol, mischbar mit fetten Ölen oder anderen fetthaltigen Stoffen wie Sahne, Milch, Körperlotion, Wachs etc., reich an unterschiedlichen Inhaltsstoffen, vielseitig wirksam – auf körperlicher Ebene und im psychischen Bereich, von kleiner Struktur, sie können die Hautschranke durchbrechen und in die Blutbahn gelangen.

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nn Gewinnung von ätherischen Ölen Es gibt drei Gewinnungsarten von ätherischen Ölen:

Wasserdampfdestillation: Etwa 100°C heißer Wasserdampf nimmt die flüchtigen Bestandteile der ätherischen Öle aus den Pflanzen mit sich. Bei der Abkühlung kondensieren die Wassermoleküle in einem Auffanggefäß, ebenso das herausdestillierte ätherische Öl. Da sich Wasser und Öl nicht mischen, schwimmt eine dünne Schicht des ätherischen Öls auf dem Wasser. Bei einigen Pflanzen gehen der Duft und biochemische Inhaltsstoffe der Pflanzen auch auf das Wasser über. Diese Wässer nennt man Hydrolat oder Blütenwasser bzw. Pflanzenwasser. Diese Hydrolate sind mild und gut verträglich. Sie können vielseitig und unverdünnt auf der Haut verwendet werden. Beispiele: Rosen-, Lavendel-, Orangenblüten-, Myrten-, Pfefferminz- und Sandelholzwasser. Die Wasserdampf-Destillation ist die häufigste Methode der Ölgewinnung. Diese Öle sind stabil und lange haltbar, wenn sie dunkel und kühl gelagert werden. Kaltpressung: Diese Methode wird angewandt zur Gewinnung von ätherischen Ölen aus den Schalen der Zitrusfrüchte. Diese werden zerkleinert, mit Wasser versetzt und zentrifugiert. Dabei trennen sich Öl und Wasser. Das natürliche Wachs der Schale wird bei naturreinen Ölen nicht herausfiltriert (ganzheitlicher Anspruch). Beispiele: Bergamotte, Grapefruit, Mandarine, Orange, Zitrone. Diese Öle sind wärmeempfindlich, sie werden deshalb bei kühlen Temperaturen gewonnen. Die Haltbarkeit beträgt max. 1 Jahr nach Anbruch der Flaschen. Gelagert werden diese Öle jedoch nicht kühl, da sich in der Kälte vermehrt Sauerstoff im Öl binden kann und dies zu einer zusätzlichen Hautreizung führen würde. Auszugsverfahren (Extraktion): Die Inhaltsstoffe mancher Blütendüfte sind zu empfindlich, um sie bei

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100°C zu destillieren. Man gewinnt deshalb ihren Duft durch Auszug mit Lösungsmitteln. Dies ist jedoch beispielsweise bei Flieder und Maiglöckchen noch nicht möglich. Sie werden synthetisch hergestellt. Alkohol-Auszug: Durch Ausziehen mit reinem Alkohol oder einem Wasser-Alkohol-Gemisch werden Extrakte aus Pflanzen gewonnen. Am Schluss wird das Lösungsmittel abfiltriert und es bleibt eine zähflüssige Masse zurück. Teilweise wird neuer Alkohol zugesetzt, um den Extrakt besser handhaben zu können. Beispiel: Vanille-Extrakt Hexan-Auszug (Absolue): Hexan siedet bei niedrigen Temperaturen und schont somit die Inhalts­stoffe der ätherischen Öle. Nach der Extraktion muss das Hexan rückstandslos entfernt werden, dies geschieht durch Destillation mit Alkohol. Anschließend werden bei seriösen Herstellern die Öle auf Rückstände geprüft. Diese Blütendüfte sind sehr intensiv, das Aroma wird mit der Zeit immer ausgewogener und runder. Beispiel: Jasmin, Mimose, Rose. Die Haltbarkeit beträgt 3 – 5 Jahre und länger. nn Qualitätsmerkmale Folgende Informationen sollte man auf dem Etikett zu ätherischen Ölen finden:

· ·

100 % naturreines ätherisches Öl, die deutsche und lateinische botanische Bezeichnung der Herkunftspflanze, · das Ursprungsland, · Angaben über den Anbau: · kbA: kontrolliert biologischer Anbau, · WS: Wildsammlung, · Konv: Konventioneller Anbau, · Demeter Anbau, · exakte Füllmenge in g oder ml,

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Verfallsdatum, Chargennummer, Gefahrenzeichen, Herstellerfirma.

nn Aufbewahrung Um die Inhaltsstoffe zu schützen, sollten die Öle in dunkel getönten Glasflaschen (braun, dunkelblau oder violett) aufbewahrt werden. So sind sie in der Regel im Handel erhältlich. Die Raumtemperatur sollte zwischen 14° C und 2O° C liegen.

Zudem ist darauf zu achten, dass die Verschlüsse dicht sind, um zu vermeiden, dass das ätherische Öl entweicht. Entnommen werden die Öle mittels Tropfflasche oder einer Pipette. Die Entnahmestelle darf nicht mit den Fingern berührt werden, da sich das Öl sonst verändern oder verunreinigt werden kann. Ätherische Öle sind leicht entflammbar. nn Wirkung und Eigenschaften ätherischer Öle Die Wirkung der ätherischen Öle ist sehr vielseitig. Sie fördern die physische und psychische Gesundheit. Hervorragend einsetzbar sind sie bei der Körperhygiene, da sie ein gesundes Hautbild erhalten bzw. eine Besserung herbeiführen.

Ebenso verbessert wird die Atmung. Die Atemwege werden freier, bestimmte Öle regen eine vertiefte Atmung an, lösen Schleim und helfen, Sekret nach außen zu befördern. Sind durch Verspannungen, Zerrungen usw. die Bewegungsabläufe gestört, können hier ätherische Öle entgegenwirken. Durch die Förderung der Lockerung und Entspannung sowie der Linderung von Schmerzen fallen Bewegungen wieder leichter. Auch die Verdauungsorgane und die Ausscheidung werden unterstützt. Ein weiterer Pluspunkt ist die Stärkung des Immunsystems, was wiederum weitere positive Gesundheitseffekte bewirkt. Auch das Herz-Kreislauf­ system erfährt eine Kräftigung und die Öle fördern einen gesunden und tiefen Schlaf. Insgesamt findet eine Verbesserung der Lebensqualität statt, besonders von schwer- und chronisch kranken Menschen. Nicht zu vergessen ist die

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Schaffung einer angenehmen Raumatmosphäre durch die Naturöle. Sie reduzieren die Keimzahl in der Luft, regen an, fördern die Konzentration oder beruhigen, je nach Wahl der Pflanze. nn Einteilung der ätherischen Öle Es gibt verschiedene Einteilungsmöglichkeiten der ätherischen Öle, beispielsweise botanisch nach Pflanzenfamilien oder chemisch nach Inhaltsstoffen. Die Parfümhersteller beispielsweise unterscheiden in Kopfnoten, Herznoten und Basisnoten. Dies ist für die praktische Arbeit sinnvoll, denn es beschreibt das Riecherleben und die Wirkung der Öle.

Kopfnoten Der Duft ist unmittelbar in seiner ganzen Fülle erlebbar, bleibt etwa 30 Minuten erhalten und verschwindet danach. Meist handelt es sich um frische Düfte, die einen anregenden Impuls auslösen, dies vor allem im Kopfbereich. Wir finden Kopfnoten bei folgenden Ölen: · · · · · · ·

Eukalyptus, Lemongras, Litsea, verschiedene Minzen, Rosmarin, Wacholderbeeren, Zitrusschalen.

Wirkungsweise: Die Öle der Kopfnote machen wach, aufmerksam, munter, fröhlich. Sie erfrischen und kühlen, motivieren und regen an ohne aufzuregen. Auf der körperlichen Ebene wirken sie antibakteriell, antiviral, schleim­ lösend, durchblutungsfördernd und gewebestraffend. Zitrusöle sind sehr gut zur Verbesserung der Raumluft geeignet. Herznoten Bis zu 30 Minuten benötigen diese Düfte in etwa, um sich voll zu entfalten. Danach halten sie 4 – 6 Stunden, um anschließend langsam abzuklingen.

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Herznoten sind gefühlsbetonte Düfte und gehen sozusagen „ans Herz“. Sie nehmen Einfluss auf Empfindungen oder tragen dazu bei, dass blockierte Gefühle wieder zugelassen werden dürfen. Zu den Herznotendüften gehören folgende Öle: · · · · · · · · ·

Jasmin-Absolue, Lavendel-Öl, alle Rosenöle, Rosengeranien-Öl (aus Blättern), Ylang-Ylang-Öl, Kamillen-Öl blau, Melissen-Öl, Teebaum-Öl, Zypressen-Öl.

Wirkungsweise: Herznoten trösten und erfreuen, können begeistern und wirken erotisierend. Je nach Pflanze sind sie beruhigend, harmonisieren und gleichen aus. Da diese Düfte die Gefühle beeinflussen, gibt es bei Anwendern sowohl große Begeisterung wie auch große Ablehnung. Wenn jemand jedoch seine persönliche „Herznote“ findet, wird dieser Duft stets helfen, wieder zur ­eigenen Mitte zu finden. Im körperlichen Bereich sind diese Öle sehr hautfreundlich, hautpflegend und zellregenerierend. Sie wirken Entzündungen entgegen und heilen. Kopf-/Herznoten sind die Öle, die eine Überleitung schaffen zwischen Kopf- und Herznoten. Vertreter der Kopf-/Herznoten sind beispielsweise · ·

Myrte und Nadelbäume wie Douglasfichte oder Zirbelkiefer.

Basisnoten Es dauert ca. 1 – 2 Stunden, bis diese Öle ihren wahren Duft entwickeln, der dann 24 Stunden oder länger anhält. Danach klingt er ganz langsam ab.

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Diese Öle haben eine völlig andere Wirkung, als die frisch anmutenden Kopfnoten. Es sind meist Öle von den festeren, langlebigeren Teilen der Pflanze: Rinde, Wurzel, Hölzer und Harze. Zu ihren Vertretern gehören: · · · · · ·

Harz-Öle von Benzoe-Siam, Myrrhe, Weihrauch, Vanille-Extrakt, Vetiver-Öl, Zedernholz-Öl.

Wirkungsweise: Die Öle fördern Ruhe, Ausdauer und Konzentration, geben innere Stärke und Mut, vermitteln Geborgenheit und Sicherheit. Auf der körperlichen Ebene wirken sie pflegend, beruhigend und entzündungshemmend. Herz-/Basisnoten sind die Öle, die eine Überleitung schaffen zwischen Herz- und Basisnoten. Vertreter der Herz-/Basisnoten sind: · ·

Patchouli-Öl und Sandelholz-Öl.

Ätherische Öle wirken ganzheitlich, sowohl auf körperlicher Ebene als auch psychisch. nn Worauf ist zu achten? Ätherische Öle sind hoch konzentrierte Stoffe, die nicht pur, sondern nur in geeigneter Verdünnung auf der Haut angewendet werden dürfen. Dabei gibt es wenige Ausnahmen, wie z. B. Lavendel-Öl fein. nn Verträglichkeits-Test Menschen, die zu allergischen Reaktionen neigen, darf man ätherische Öle nie unverdünnt auf die Haut geben. Daher ist die Verträglichkeit der Öle vor einer Anwendung zu prüfen:

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Es wird ein wenig von der für die Anwendung vorgesehenen Ölmischung (max. 1%ig) in der Ellenbogenbeuge oder Oberarminnenseite aufgetragen und die Reaktion beobachtet. Wie sieht die Haut aus? Gibt es eine starke Rötung, Schwellung, Juckreiz, Wärmeentwicklung oder sonstige unangenehme Erscheinungen? Wie ist die Hautbeschaffenheit an dieser Stelle nach 24 Stunden? Wenn sich dann keine Reaktionen zeigen, kann das Öl verwendet werden. Sollte der Betroffene eine Abneigung gegen den Duft des Öls äußern oder zeigen, dann soll das Öl nicht verwendet werden. nn Wirkungsweise der Öle

Wirkungsweise der Öle über den Geruchssinn durch Raumbeduftung Der Geruchssinn ist das älteste Sinnesorgan des Menschen. Er spielt eine bedeutende Rolle, vor allem auch im zwischenmenschlichen Bereich. Beim Neugeborenen und beim Kind ist der Geruchssinn noch sehr ausgeprägt, lässt dann aber im Erwachsenenalter allmählich nach. Jedoch können wir den Geruchssinn trainieren. Das Riechen ist ein direkter Vorgang, die Emotion des Duftes wird unmittelbar ausgelöst:

Duftinformation durch ätherisches Öl ˙ Nervenzelle in der Riechschleimhaut ˙ Riechkolben im Gehirn ˙ Stammhirn (entwicklungsgeschichtlich der älteste Hirnanteil) ˙ Limbisches System (Gefühle, Erinnerung)

Das Limbische System steuert Gefühle, Erinnerungsvermögen, Befindlichkeiten, Sexualität usw. Außerdem regelt es alle vegetativen Funktionen wie

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Kreislauf, Verdauung, Atmung und Temperaturregulation. Darüber hinaus besteht eine direkte Verbindung zur Hirnanhangsdrüse, welche die Hormon­ausschüttung steuert. Dies bedeutet, bevor wir durch unser logisches Denken verstehen, was passiert ist, wirken die Duftreize bereits in den tiefer gelegenen Hirnschichten. Nun folgt eine Ausschüttung verschiedener Neurochemikalien, z. B. Endorphin oder Adrenalin, welche sofort eine Reaktion auslösen. Die Person, die einen bestimmten Duft riecht, erhält in Sekundenbruchteilen beruhigende oder anregende Impulse, die nicht bewusst sind. Danach erfolgt erst eine „körperliche Wirkung“. Die Wirkung der Öle hält länger an als die bewusste Geruchswahrnehmung, da der Geruchssinn nach etwa 15 Minuten ermüdet. Wirkungsweise der Öle über den Hautkontakt durch Bäder und Massagen Die ätherischen Öle können die Hautschranke leicht passieren. Sie haben ein kleines Molekulargewicht und die Haut ist lipophil, also fettbindend. Die Öle dringen tief in den Körper ein:

ätherisches Öl ˙ Haut ˙ Bindegewebe ˙ Lymphbahn ˙ Muskulatur ˙ Blutkreislauf ˙ Organe

Bereits nach 10-minütiger Einwirkungszeit sind die ätherischen Öle im Körperblutkreislauf nachweisbar.

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Wirkungsweise der Öle über die Einatmung durch Inhalieren Auch über die Luft, z. B. beim Inhalieren gelangen die ätherischen Öle in den Körper:

ätherisches Öl ˙ Atemluft ˙ Lunge: Bronchien ˙ Bronchiolen ˙ Alveolen ˙ Blutkapillaren ˙ Körperkreislauf ˙ Organe

Wirkungsweise der Öle über die orale Einnahme Ätherische Öle sind hochkonzentriert und beinhalten die geballte Ladung an Wirkstoffen. Deshalb sollten sie auf keinen Fall ohne Beratung eines erfahrenen Aromatherapeuten eingenommen werden. Ein Beispiel: Ein Tropfen Salbeiöl entspricht 42 Liter Salbeitee! (Beschrieben von Jean Valnet) Bestimmte Öle (z. B. von Zitrusfrüchten) können jedoch auch aromatisierend für Backwaren oder Getränke genützt werden. An dieser Stelle sei noch einmal darauf hingewiesen, dass die Öle 100 % naturrein sein müssen (s. Punkt Qualitätsmerkmale). Auch bei der Einnahme des Öls werden die Wirkstoffe zu den Organen geleitet:

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ätherisches Öl ˙ Mund ˙ Magen ˙ Dünndarm (Resorption durch Darmzotten) ˙ Organe ˙ Dickdarm (Ausscheidung), Haut, Lunge, Nieren (Ausscheidung)

Vom Mund aus besteht eine Querverbindung zur Nase und somit findet eine Aufnahme der Wirkstoffe auch wieder durch den Geruchssinn statt.

Richtig mischen und dosieren: · Grundsätzlich sollte man sich vor dem Mischen verschiedener ätherischer Öle Gedanken über die gewünschte Wirkung gemacht haben. Es ist wichtig, dass das Öl für den Anwender angenehm riecht, damit sich der gewünschte Erfolg einstellen kann. · Bei einer Mischung sollte man immer darauf achten, dass Kopf-, Herz- und Basisnoten vertreten sind. · 20 Tropfen (Tr.) Wasser ergeben das Volumen von 1 Milliliter (ml). · 20 – 25 Tr. Öl ergeben etwa 1 ml. · Für ein 1%iges Körper- oder Massageöl werden 20 – 25 Tr. eines ätherischen Öls oder einer Ölmischung auf eine volle 100ml-Flasche mit fettem Öl gegeben. Die ungenaue Angabe der Tropfenzahl hat mit der Zähflüssigkeit (z. B. Öle aus Harzen) und Intensität (z. B. bei Blütendüften) mancher Öle zu tun. · Fette Öle sind Pflanzenöle, die aus Samen und Kernen, gelegentlich auch aus Fruchtfleisch gewonnen werden. Für Körperpflegeoder Massageöle eignen sich besonders Avocado-, Mandel- oder Sesamöl.

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nn Praktische Aromapflege-Anwendungen Die Aromapflege spielt in der Altenhilfe eine immer größere Rolle. Man kann sich in die Thematik sehr schnell einarbeiten und wird schon bald mit den positiven Effekten dieser Methode belohnt. Aromapflege ist anwendbar:

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in der Raumbeduftung, als Waschungen und Bäder/Teilbäder, zur Hautpflege, für Einreibungen, als Wickel und Auflagen, zur Mundpflege, als temperierte Ölkompresse.

Anwendung als Raumbeduftung Die Raumbeduftung kann bequem über eine Duftlampe erfolgen. Hier ist darauf zu achten, dass wegen der Brandgefahr keine Duftlampe mit Kerze verwendet wird, sondern eine elektrisch betriebene Duftlampe. Durch eine gleichmäßige, eher gemäßigte Temperatur der Glühlampe wird auch ein Einbrennen der Ölreste verhindert. Anwendung: In ein kleines Glasgefäß oder eine Schale wird Wasser eingefüllt, in dieses wird, je nach Raumgröße, das ätherische Öl eingeträufelt. Um Verkalkung zu verhindern, kann man auch demineralisiertes Wasser verwenden. Beim Thermoduftstein, auch er wird elektrisch betrieben, kann man das Öl direkt in die flache Mulde geben. Die Temperatur ist geregelt und steigt nur auf 38 – 40°C an. Ein Einbrennen des Öls ist daher nicht möglich. Er kann sehr gut am Pflegebett genutzt werden, z. B. für eine Massage. Somit ist das Öl bereits körperwarm vorbereitet. Eine Raumbeduftung ist auch möglich über einen Streamer oder Ventilator. Er ist am leichtesten zu handhaben. Ein Vliesteil wird mit Öl beträufelt und eingesetzt. Das Gerät wird elektrisch betrieben und hat weder Wasser noch eine offene Flamme. Es erfolgt eine schnelle Raumbeduftung, ideal für einen größeren Bereich. Diese Ventilator-betriebenen Geräte gibt es für größere Räume oder Gänge und in kleinerer Ausführung für das Zimmer.

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Der Duftbrunnen ist Duftspender, Luftbefeuchter und Raumschmuck zugleich. Das bewegte Wasser schafft noch einmal eine besondere Atmosphäre. Es gibt verschiedene Modelle, vom kleineren Zimmerbrunnen bis hin zu großen, repräsentativen Modellen, die auf Säulen stehen und beleuchtet sind. Das ständig fließende Wasser verbessert durch die Feuchtigkeitsabgabe und gleichzeitiger Staubaufnahme das Raumklima. Durch die Staubaufnahme muss die Pumpe regelmäßig gereinigt werden. Dosierung (bei 20 qm Grundfläche): 5 – 10 Tr. ätherisches Öl in das Wasser der Duftlampe oder des Duftbrunnens oder auf das Vlies des Streamers geben. Für die Anwendung am Bett eignet sich auch ein Duftstein, den es in verschiedenen Formen gibt (Schale, Blüte, Engel, Kugel usw). Man kann auch einen Filzanhänger beduften und in die Nähe der Person hängen. Auch ein Taschentuch mit 2 – 3 Tropfen des entsprechenden ätherischen Öls, auf die Heizung gelegt, trägt zum Wohlbefinden bei. Waschungen mit Aromaölen Da beim Waschen die Öle durch das angereicherte Wasser auf die Haut aufgebracht werden, muss hier besonders auf eine korrekte Dosierung geachtet werden. Die Anwendung eines passenden Emulgators ist notwendig, da sich ätherische Öle sonst nicht mit dem Wasser verbinden. Für eine Waschschüssel, die zwischen 2 und 3 Liter Wasser fasst, ist die Anzahl von 1 – 2 Tr. ätherischen Öles ausreichend. Wahlweise Emulgatoren sind: · 1 Teelöffel Honig oder Meersalz, · 1 Esslöffel Sahne, · 1 Portion Kaffeesahne, · 1 Teelöffel natürliche Seifengrundlage. Der Emulgator wird mit den gewünschten ätherischen Ölen vermischt und in die bereits mit Wasser gefüllte Waschschüssel zugegeben und verteilt. Bäder/Teilbäder mit Aromaölen Für ein Vollbad genügen je nach ätherischem Öl 5 bis maximal 10 Tropfen. Für ein Teilbad genügt maximal die Hälfte der zuvor genannten Dosie-

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rungsmenge an ätherischem Öl, bzw. je nach Menge des verwendeten Wassers dementsprechend weniger. Mögliche Emulgatoren (bezogen auf ein Vollbad, für ein Teilbad dementsprechend weniger) sind wahlweise · 2 – 3 Esslöffel Meersalz, · 3 – 4 Esslöffel Honig, · bis zu ¼ l Milch, · 50 – 100 ml Schlagsahne (Vorsicht Rutschgefahr!), · 3 – 4 Esslöffel neutrale Seifengrundlage. Man mischt den Emulgator mit den ätherischen Ölen und gibt diesen ­Badezusatz in die mit Wasser gefüllte Badewanne. Pflegeöle Für ein Pflegeöl werden ca. 25 Tropfen ätherisches Öl mit 100 ml fettem Öl gemischt. Anwendung findet die Mischung z. B. als „Brustöl“ bei Erkältungsbeschwerden und festsitzendem Husten, als Hautpflegeöl zur Dekubitusprophylaxe oder bei Schmerzen. Wohltuend wirkt auch, wenn das Öl vor der Anwendung über den Thermoduftstein angewärmt wird. Aromamassagen tragen zu Wohlbefinden bei, können Nähe, Vertrauen und ein Geborgenheitsgefühl herstellen und auch bei Schmerzen hilfreich sein. Der Verbrauch an Schmerz- und Schlafmitteln kann reduziert werden und ätherische Öle mindern Stress beim zu Pflegenden ebenso wie beim Pflegepersonal. nn Wickel und Kompressen Heiß-feuchter Wickel: Einige Tropfen ätherisches Öl werden mit einem Emulgator und heißem Wasser gemischt und über ein gefaltetes Geschirrtuch gegossen. Das Geschirrtuch wird mit einem Handtuch umwickelt und ausgewrungen. Das heiße Tuch (auf Temperatur achten!) wird direkt auf die Haut gegeben und mit einem Baumwollhandtuch und darüber einem Wolltuch abgedeckt. Die Person wird zugedeckt. Sie bestimmt, wie lange der Wickel angelegt bleiben soll.

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Öl-Kompresse: Ätherisches Öl wird mit fettem Öl gemischt, davon werden 1 – 2 Esslöffel der Ölmischung auf eine Mullkompresse gegeben. Die Kompresse wird erwärmt, indem man sie in eine Plastiktüte gibt und mittels einer heißen Wärmflasche erhitzt. Sie wird dann direkt (ohne Plastiktüte) auf den Körperteil gelegt und mit einem Baumwolltuch und darüber einem Wolltuch abgedeckt. Das Öl könnte auch statt über die Wärmflasche vorher im Thermoduftstein erwärmt werden. Duftkompresse: 1 Tropfen ätherisches Öl auf eine Kompresse geben und beispielsweise auf die Brust oder das Kopfkissen legen. nn Öle selbst herstellen Öle für Einreibungen und zur Massage gibt es in unzähligen Varianten zu kaufen, sie können jedoch auch selbst hergestellt werden. Hierzu werden zerkleinerte getrocknete oder frische Pflanzen in Öl eingelegt und somit die Wirkstoffe ausgezogen (mazeriert). Dazu zupft oder schneidet man Pflanzen klein und gibt diese in ein Glasgefäß mit dichtem Verschluss. Im Verhältnis 1:10 wird nun mit gutem Öl aufgefüllt und das Behältnis an eine sonnige Stelle gestellt, z. B. auf das Fensterbrett. Täglich gut schütteln und nach 2 – 6 Wochen abseihen und in dunkle Flaschen umfüllen.

Wichtig · Da   Frischpflanzen Wasser enthalten, ist die Gefahr des Schimmelns gegeben. Deshalb die frischen Pflanzen erst anwelken lassen (z. B. über Nacht) und darauf achten, dass alle Pflanzenteile immer gut mit Öl bedeckt sind. ·  Hat sich am Glasboden Wasser angesammelt, das Öl behutsam abgießen und die frischen Pflanzen nicht ausdrücken. ·  Geeignete Auszugsöle sind beispielsweise Olivenöl (sehr hautpflegend), Sonnenblumen- oder Mandelöl. Diese Öle nennt man fette Öle. ·  Mineralöle, die aus Erdöl hergestellt sind, eignen sich nicht für das Auftragen auf die Haut.

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Eine weitere Möglichkeit, ein Massageöl herzustellen, ist die Kombination eines fetten Öls mit einem ätherischen Öl. Dazu werden 8 – 10 Tropfen ätherisches Öl mit 50 ml Trägeröl vermischt. Dies ist eine eher schwächere Mischung, da ältere Menschen auf höhere Konzentrationen empfindlicher reagieren können als jüngere – was sich durch Kopfschmerzen, Schwindel oder Hautreaktionen bemerkbar machen kann.

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Verwendungsformen von Heilpflanzen

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nn Hautpflege und

nn Linderung bei Erkältungen,

Dekubitusprophylaxe ����������� 48 •• Zitrone 48 •• Johanniskraut 49 •• Nachtkerze 50 •• Lavendel fein 50 •• Ringelblume 50 •• Frauenmantel 51

Förderung der Atmung ��������� 55 •• Thymian 56 •• Königskerze 56 •• Holunder 57 •• Linde 57 •• Fichte 57 •• Malve 58 •• Schlüsselblume 58 •• Sonnenhut 58

nn Appetitanregung und

Förderung der Verdauung, Hilfe bei Beschwerden ���������� 51 •• Gelber Enzian 52 •• Tausendgüldenkraut 52 •• Löwenzahn 52 •• Rosmarin 53 •• Bohnenkraut 53 •• Melisse (Zitronenmelisse)  54 nn Förderung der

nn Alternativmaßnahmen zur

Schmerzlinderung ����������������� 59 •• Beinwell 60 •• Fichte 60 •• Pfefferminze 61 •• Johanniskraut 61 •• Wacholder 62 nn Hilfe bei Ruhelosigkeit und

Harnausscheidung ���������������� 54 •• Durchspülungstherapie 54 •• Goldrute 55 •• Brennnessel 55 •• Birkenblätter 55 •• Liebstöckel 55

zur Förderung des Schlafs ����� 62 •• Melisse (Zitronenmelisse)  62 •• Lavendel 63 •• Hopfen 64

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Hautpflege und Dekubitusprophylaxe Eine intakte, gesunde und robuste Haut dient als Schutz vor dem Eindringen von Krankheitserregern. Je älter die Haut wird, desto mehr verliert sie an Elastizität und Geschmeidigkeit. Mit zunehmenden Lebensjahren ist es oft nötig, intensivere Hautpflege zu betreiben. Bereits mit dem Waschen kann beeinflusst werden, ob die Haut mehr oder weniger strapaziert wird. Zum Erhalt einer intakten Haut wird empfohlen, klares Wasser und nach Bedarf ph-neutrale Waschlotionen anzuwenden. Die Hautpflege erfolgt je nach Hautzustand mit W/O(Wasser in Öl)-Präparaten. Dauerhafte Feuchtigkeit soll vermieden werden. Der Einsatz von Pflanzenauszügen kann die Beschaffenheit der Haut erheblich positiv beeinflussen. Ein wichtiger Faktor zur Dekubitusprophylaxe ist neben der Druckreduzierung und weiteren Kriterien die Pflege der Haut. Geschmeidigkeit und ein intakter Säureschutzmantel verhindern das Austrocknen der so wichtigen Hülle des Körpers. So kann dem Wundliegen vorgebeugt werden. Doch auch wenn bereits Rötungen auftreten, kann die Anwendung von Heilpflanzen diese schnell zum Abklingen bringen. Viele ätherische Öle, die als Waschzusätze dienen können, wirken desinfizierend. Pflegende Inhaltsstoffe stärken die Haut und ihre Widerstandskräfte. Zudem verbreiten Sie einen angenehmen Duft, der entweder belebend oder aber auch beruhigend wirken kann. nn Zitrone Zur täglichen Hautpflege leistet die Zitrone hervorragende Dienste. Ihr Duft ist jedem vertraut und wird in der Regel gut vertragen. Als Waschzusatz kann man das ätherische Öl der Zitrone verwenden. Es reinigt die Haut und wirkt antiseptisch.

Zitronensaft ist eines der besten Hautpflegemittel. Er kann täglich statt einer Hautcreme aufgetragen werden. Die Haut wird fein und normalisiert sich. Auch wirkt Zitronensaft heilend und hilft gegen Zahnfleischerkrankungen, wenn mit ihm Mundspülungen vorgenommen werden. Ebenso ist es möglich, dem Waschwasser 1 – 2 Tropfen ätherisches Zitronenöl beizumengen (an Emulgator denken). Eine praktische Lösung ist es,

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Zitrone eignet sich hervorragend für Waschungen

Gläser mit Schraubverschluss zu befüllen, so dass man jeden Tag 1 Esslöffel für eine Waschung entnehmen und dem Waschwasser beimengen kann. Dazu tropft man 10 –15 Tropfen Zitronenöl in das Glas und dreht dasselbe, so dass sich das Öl am Rand verteilt. Dann wird das Glas mit grobem Meersalz gefüllt, der Deckel aufgesetzt und das Glas gedreht und geschüttelt. Dies wird so lange fortgesetzt, bis sich das Öl und das Salz vermischt haben. nn Johanniskraut Wenn man Johanniskraut in Öl mazeriert, entsteht das bekannte Johannisöl, auch Rotöl genannt. Es ist sehr hautpflegend und schützt vor Wundliegen. Zur täglichen Dekubitusprophylaxe ist dieses Öl sehr zu empfehlen.

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nn Nachtkerze E i n e a u ße rg e wö h nl i c h e Pflanze ist die Nachtkerze, da sie in der Nacht blüht. Leuchtend gelb verströmt sie ihren Duft. Von ihr können mehrere Pflanzenteile verwendet werden, nämlich Blüte, Blätter und Wurzel. Sie beherbergt das überaus kostbare Nachtkerzen-Öl, das wegen der Gamma-Linolensäure geschätz wird. Nachtkerzenöl ist sehr hautpflegend, schützend und regenerierend. Es hilft bei Hautproblemen und Ekzemen. Leider ist das Öl sehr teuer. Die pflegende Nachtkerze blüht auch nachts Die Ringelblume tut wohl bei entzündeter Haut

nn Lavendel fein Hautrötungen durch Wundliegen (Dekubitus Grad I) heilen schnell ab, wenn man „Lavendel-Öl fein“ aufträgt. Dieses Öl darf pur auf die Haut aufgetragen werden und es zeigen sich erstaun­ liche Heilerfolge bei Wunden. Hier sei noch einmal der Hinweis angebracht, dass der Einsatz des Lavendelöls für diesen Zweck zuerst mit dem behandelnden Arzt abgestimmt werden muss. nn Ringelblume Ein bekanntes Mittel gegen entzündete oder wunde Haut ist die Ringelblumensalbe, die das Abheilen fördert. Aus den

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Ringelblumenblüten kann aber auch ein Tee hergestellt werden. Man nimmt eine Kompresse oder ein Stofftaschentuch und taucht dieses in den Tee ein. Diese getränkte Kompresse wird auf die betroffene Hautstelle gelegt. Ringelblume wirkt zusammenziehend, abschwellend und antibakteriell. Sie kann auch bei Juckreiz eingesetzt werden. nn Frauenmantel Der Frauenmantel ist eine Pflanze, die zahlreiche Wirkungen rund um das Thema „Frauenheilkunde“ hat, angefangen von den Hautunreinheiten junger Mädchen bis zu den Wechseljahrsbeschwerden bei älteren Frauen. In der Altenpflege kann der Frauenmantel beispielsweise als Tee eingesetzt werden. Hier hilft er als Gurgelmittel bei entzündeten Schleimhäuten. Als Waschung und Spülung, auch als Auflage ist er wohltuend bei entzündeter Haut und nässenden Ekzemen. Er hat zudem eine beruhigende Wirkung auf den Darmtrakt bei Durchfallerkrankungen.

Appetitanregung und Förderung der Verdauung, Hilfe bei Beschwerden Ein Problem bei Senioren stellt oft die Neigung zu Untergewicht dar. Gerade wenn bestimmte Krankheiten vorherrschen, ist der Appetit gering, und das Gewicht geht nach unten. Dabei kann es sich um eine allgemeine Erschöpfung handeln, aber auch um motorische Störungen des oberen Verdauungstraktes. Grundsätzlich sollten auch hier die Symptome der Mangelernährung mit dem Arzt besprochen werden.

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Heilpflanzen können oft Abhilfe schaffen, indem sie die Sekretion fördern und kräftigend wirken. Es handelt sich hierbei um Bittermittel, die die Verdauung verbessern, die Nahrungsauswertung steigern und den Appetit anregen. nn Gelber Enzian Die Pflanze hat einen hohen Bitterwert, ist aber nicht magenreizend. Es gibt sie als Tee, Tropfen, den bekannten Schnaps, aber auch als Kapseln. Letztere sind geeignet, wenn die Person die bittere Flüssigkeit nicht nehmen kann oder möchte. nn Tausendgüldenkraut Auch diese Pflanze ist als Tinktur, Tee oder Likör erhältlich. Neben der sekretions- und appetitanregenden Wirkung ist das Tausendgüldenkraut zudem nervenstärkend. nn Löwenzahn Fast kein Kind und schon gar nicht ein alter Mensch, der den Löwenzahn nicht kennt. Er ist sehr gesundheitsfördernd, schmeckt leicht bitter und

Der Löwenzahn enthält viele wertvolle Inhaltsstoffe

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Bohnenkraut, eine Heilpflanze für die Küche

regt den Appetit an. Außerdem hilft er bei Gallenflussstörung und regt die Diurese an. Im Frühjahr gesammelt und getrocknet, hat man ihn das ganze Jahr über zur Verfügung und kann ihn beispielsweise als Tee einnehmen. Die frischen Blätter schmecken feingeschnitten im Salat und machen auch den Kartoffelsalat zu etwas Besonderem. nn Rosmarin Ein Küchenkraut von besonderer Güte ist der Rosmarin. Er wird als Würzkraut verwendet, und kommt zum Einsatz bei mediterranen Gerichten, zu Fleisch und Kartoffeln. Als Tee getrunken, hilft er gegen Schwäche und Erschöpfung. Man sollte ihn nutzen, wenn der Magen sich verkrampft.

Als Tee oder Würzkraut hilft Rosmarin auch gegen Appetitlosigkeit. Zudem wird er eingesetzt bei niederem Blutdruck, zur Verbesserung der Herzleistung. nn Bohnenkraut Ein bekanntes Küchenkraut, das in Eintöpfen, Bohnen- und Lammgerichten Anwendung findet, ist das Bohnenkraut. Es schmeckt leicht pfeffrig und hilft bei Magen- und Darmbeschwerden. Auch bei Blähungen, Krämpfen und zur Unterdrückung von Durchfall ist es von Nutzen. Hierzu sollte man einen zwei- bis dreimal täglich eine Tasse Tee trinken.

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nn Melisse (Zitronenmelisse) Seit Jahrzehnten ist der Melissengeist bekannt, der für seine verdauungsfördernden und krampflösenden Eigenschaften hoch geschätzt wird. Nach einer Mahlzeit, die nicht gut vertagen wurde, kommt er zum Einsatz. Als hochprozentige Tinktur werden beispielsweise 10 Tropfen auf einen Würfelzucker geträufelt und eingenommen. Auch kann man ihn einem Tee beifügen. Sogleich macht sich wohlige Wärme breit und der Magen wird beruhigt.

Förderung der Harnausscheidung Im Alter kommt es immer wieder zu Ödemen, beispielsweise an den Beinen. Zur Ausleitung des Wassers werden in der Regel synthetische Medikamente (Diuretika) verschrieben. Diese sind in der Lage, eine rasche Entstauung herbeizuführen. Dies ist wichtig, wenn beispielsweise ein Lungenödem oder eine massive Herzschwäche vorliegt. Aquaretika sind pflanzliche Entwässerungsmittel, die sanft wirken. Sie sind zur Langzeitanwendung geeignet. Vor allem, wenn eine Reizblase vorliegt und es zu rezidivierenden (immer wieder auftretenden) Harnwegsinfekten kommt, sind diese Pflanzen wertvoll. Bei rheumatischen Beschwerden sind sie hilfreich, sie befreien den Körper von Ablagerungen. Aquaretika werden zur Durchspülungstherapie genutzt. Hierbei werden Krankheitserreger ausgespült. Je nach Art der Beschwerden können harntreibende Pflanzen mit entzündungshemmenden kombiniert werden. Achtung: Wenn die Herz- oder Nierenfunktion eingeschränkt ist, ist von ­einer Durchspülungstherapie abzuraten. Auch hier ist wieder der Arzt zu befragen. nn Durchspülungstherapie Bei der Durchspülungsherapie werden Pflanzen genutzt, die wasserausschwemmend (diuretisch) und entzündungshemmend wirken. Die Pflanzenteile werden nach Anleitung als Tee zubereitet, von dem in der Regel mehrmals täglich eine Tasse getrunken wird. Es muss jedoch zusätzlich eine reichliche Flüssigkeitsaufnahme erfolgen (Wasser, Kräutertee, Saftschorle), damit Bakterien, entzündliche Stoffe und Nierengrieß ausgeschwemmt werden können.

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nn Goldrute Die Goldrute ist bekannt für ihre harntreibende Wirkung. Zudem ist sie entzündungshemmend und entspannend (spasmolytisch) an der glatten Muskulatur. Goldrute hat einen schmerzlindernden und antibakteriellen Effekt und ist deshalb besonders gut geeignet, um Harnwegsinfekten vorzubeugen. Sie wird auch zur Durchspülung bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege eingesetzt. nn Brennnessel Diese Pflanze, die wir oft seit unseren Kindheitstagen kennen, dient der Entwässerung und ist entzündungshemmend. Brennnessel regt unseren Stoffwechsel an und vitalisiert. Auch bei entzündlichen Erkrankungen der Harnwege hilft diese Pflanze. Darüber hinaus beugt sie im Rahmen einer Durchspülungstherapie Nierengrieß vor. nn Birkenblätter Tee aus Birkenblättern ist ein sehr gutes Mittel, um die Harnmenge zu erhöhen und die Wasserausscheidung (Aquarese) zu steigern. Die Birke ist oft Bestandteil der Frühjahrskuren. Sie gilt als Blutreinigungsmittel und kann zur unterstützenden Behandlung gegen Rheuma und Gicht eingesetzt werden. nn Liebstöckel Die Wurzel des Liebstöckel, auch „Maggikraut“ genannt, trägt ebenfalls zur Harnausscheidung bei. Gerade bei Harnwegserkrankungen und zur Vorbeugung gegen Nierengrieß ist sie zu empfehlen. Sie wirkt entwässernd, krampflösend und keimhemmend. Liebstöckel findet sich in vielen Nutzgärten.

Linderung bei Erkältungen, Förderung der Atmung Eine Erkältung oder ein grippaler Infekt zeigt mehrere Symptome wie beispielsweise Probleme bei der Atmung durch Schnupfen oder Husten. Ein allgemeines Unwohlsein und Erschöpfung sowie evtl. erhöhte Temperatur ist die Folge. Der Kreislauf ist belastet und der Betroffene fühlt sich matt und müde. Hier gibt es ausgezeichnete pflanzliche Helfer, die, rechtzeitig eingenommen, eine Antibiotikagabe verhindern können.

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Überhaupt handelt es sich bei grippalen Infekten um virale Erreger, die durch Antibiotika nicht behandelt werden können. Aus der Erkrankung ergibt sich jedoch oft ein weiterer – bakterieller – Infekt, gegen den dann mit Antibiotika vorgegangen wird, um Schlimmeres zu verhüten. Wird die Erkältung jedoch im Anfangsstadium ernst genommen, können Folgeerscheinungen verhindert werden. nn Thymian Ein hervorragendes Kraut, das schleim- und krampflösend, keimhemmend, antibakteriell und auswurffördernd wirkt, ist der Thymian. Er kann schon bei den ersten Anzeichen einer Erkältung genommen werden. Als Tee oder Sirup leistet er gute Dienste, lindert Symptome des grippalen Infekts und wirkt gegen Husten. Auch besteht die Möglichkeit, mit Eine majestätische Pflanze ist die Königs­ dem ätherischen Öl des Thykerze, die bis zu 2 m hoch werden kann mians das Zimmer zu beduften. Wie immer ist darauf zu achten, dass eine gute Ölqualität verwendet wird, nämlich 100% naturreines ätherisches Öl. nn Königskerze Bei Heiserkeit hilft ein Tee aus Königskerzenblüten. Dazu muss jedoch ein Kaltauszug angesetzt werden, damit die reizlindernden Stoffe wirksam werden. 1 Teelöffel Blüten wird mit 1 Tasse kaltem Wasser übergossen und 1 – 2 Stunden stehen gelassen. Gelegentlich umrühren. Gefiltert wird der Ansatz durch ein Papiersieb, denn die Königskerze hat feine Härchen, die Reizungen an der Schleimhaut auslösen können. Danach wird der Auszug schluckweise getrunken, 2 – 3 Tassen täglich.

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nn Holunder Ein Tee aus Holunderblüten ist ein altes Hausmittel gegen grippale Infekte, vor allem wenn erhöhte Temperatur im Spiel ist. Auch der Saft des Holunders, heiß getrunken und mit Honig gesüßt, lindert Erkältungsbeschwerden. Die Getränke wirken schweißtreibend und verbessern die Bronchial­ sekretion. Es ist ein wohltuender Genuss, vor allem, wenn die Person fröstelt und gerne etwas Warmes zu sich nehmen möchte. nn Linde Ebenso schweißtreibend und damit gegen Erkältungskrankheiten wirksam, ist ein Tee aus Lindenblüten. Er wirkt fiebersenkend und beruhigt den Husten. Linde stärkt die Abwehrkräfte und ist schon deshalb ein wertvolles Mittel in der kalten Jahreszeit. Lindenblütentee sollte so heiß wie möglich getrunken werden, er wärmt von innen heraus. nn Fichte Die Fichte ist ein Nadelbaum, dessen ätherisches Öl wohltuende Wirkung auf das Atemsystem hat. Gerade in der Erkältungszeit eignet es sich für Inhalationsmischungen. Es befreit die Atemwege und belüftet die Lunge.

Die Fichte verströmt einen angenehmen Geruch

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Ein Tee aus Fichtennadeln wirkt gegen Husten und Asthma. Über die Duftlampe oder eine Kompresse mit 1 Tropfen Fichtennadelöl wird die Raumluft verbessert. nn Malve Die Malvenblüten enthalten viele Schleimstoffe. Ein Tee wirkt wohltuend auf gereizte, entzündete Schleimhäute im Rachenraum. Die Schleimstoffe legen sich wie ein Film auf die Haut, schützen und beruhigen sie. Somit wird Malve verwendet bei Heiserkeit, trockenem Husten und entzündlichen Prozessen im Mund- und Rachenraum. Damit die enthaltenen Stoffe herausgelöst werden, müssen die Blüten kalt angesetzt werden. Dazu wird 1 Teelöffel Blüten mit 1 Tasse kaltem Wasser übergossen und 1 – 2 Stunden stehen gelassen. Gelegentlich umrühren. Das Getränk schluckweise zu sich nehmen, 2 – 3 Tassen täglich. Die zarte Schlüsselblume hilft alten Menschen

nn Schlüsselblume Die zarten Blüten der Schlüsselblume helfen bei zähem Husten, bei dem der Schleim festsitzt und nicht abgehustet werden kann. Die Pflanze wirkt schleimlösend und entkrampfend. Sie wird auch verwendet bei chronischer Bronchitis, diese Art von Husten wird durch eine verminderte Herzleistung verursacht. Durch die gleichzeitig verstärkte Wasserausscheidung wird der Kreislauf entlastet.

Da die Blume geschützt ist, darf sie nicht wild gesammelt werden. nn Sonnenhut Als Echinacea wird der Sonnenhut im Handel angeboten, als Tropfen, Globuli oder Tabletten. Die Pflanze stärkt die Abwehr und wird deshalb vor allem vor der Erkältungszeit als immun-stimulierendes Mittel verwendet. Die Wirkung des Sonnen-

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Die stachelartige Mitte des Sonnenhuts wird als Abwehr gedeutet (Immunisierung)

huts beruht auf der Vermehrung der weißen Blutkörperchen, die für die Abwehr zuständig sind. Zum Herstellen einer Tinktur verwendet man am besten die Sonnenhut-Wurzeln.

Alternativmaßnahmen zur Schmerzlinderung Alte Menschen leiden häufiger unter Schmerzen, denken wir beispielsweise an all die degenerativen Erkrankungen des Muskel- und Knochenapparates. Bei nasskaltem Wetter klagen die Personen häufig über Schmerzen an Gelenken und Knochen. Rheuma, Athritis, Gelenkentzündungen: schmerzhafte Erkrankungen, die sich nur schwer oder gar nicht mehr heilen lassen. Oft kann hier lediglich eine Symptombehandlung erfolgen. Da manche Menschen nur ungern Schmerzmittel einnehmen, bieten sich alternativ Heil-

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Beinwell stillt Schmerzen und fördert die Durchblutung

pflanzen an. Sie können Linderung verschaffen und sind dabei nahezu nebenwirkungsfrei. nn Beinwell Die Pflanze, die man wild und auch in Gärten findet, hat hervorragende Eigenschaften. Sie ist schmerzlindernd, wirkt abschwellend und entzündungshemmend. Sie hat sich bei Prellungen, Zerrungen und Verstauchungen bewährt. Aber auch bei Entzündungen der Sehnenscheiden oder der Venen bringt sie Linderung und Heilung. Als Salbe eingesetzt, empfiehlt sich bei akuten Schmerzen ein Salbenverband. Dazu wird die Salbe dick auf die Haut aufgetragen und ein lockerer Verband darüber gelegt. Beinwell ist voller Schleimstoffe. Dies wird deutlich, wenn man eine frische Wurzel aufreibt. Die Pflanze soll nur auf intakter Haut eingesetzt werden. nn Fichte Neben der günstigen Wirkung auf die Atemwege ist das Fichtennadelöl auch geeignet zur Schmerzbehandlung. Es ist oft Bestandteil des Franzbrandweins und kann bei Gelenk-, Knochen- und Muskelschmerzen eingerieben werden. Allerdings muss man beachten, dass Franzbrandwein auf

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die Haut eine stark austrocknende Wirkung hat. Hautfreundlicher ist die Fichtensalbe. In ihr ist oft Fichtenharz verarbeitet. Bei Schmerzen in Muskeln und Gelenken werden die betroffenen Stellen eingecremt. Ein Bad mit Fichtennadelextrakten schafft Erleichterung bei Rheuma, bringt Tiefenwärme und ist durchblutungsfördernd. nn Pfefferminze Als Tee ist sie sehr bekannt, die Pfefferminze liefert ein aromatisches und wohlschmeckendes Getränk. Ihr Öl kann bei Kopfschmerzen eingesetzt werden. Dazu reibt man je einen Tropfen auf beide Schläfen, auf die Stirn am oberen Haaransatz und in den Nacken. Da das Öl „kriecht“ sollte es nicht zu nah an den Augen aufgetragen werden. Es gibt inzwischen RollApplikatoren, mit denen das Pfefferminzöl einfach und sicher aufgebracht werden kann. Auch bei Spannungsschmerzen von Muskeln und Nerven kann man das Öl verwenden. Es hat eine kühlende und schmerzlindernde Wirkung. nn Johanniskraut Das Johanniskrautöl wirkt erwärmend und schmerzstillend. Es wird auf schmerzende Stellen, z. B. am Rücken, aufgetragen. Mit langsamen, leicht massierenden Bewegungen eingerieben hat es außerdem einen beruhi-

Pfefferminze gibt es in vielen verschiedenen Varianten



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genden Effekt. Es wird auch gegen Schmerzen eingesetzt, da es gleichzeitig die Stimmung hebt. Es findet Anwendung bei der Behandlung von Depressionen, denn Johanniskraut wird als „Lichtbringer für die Seele“ bezeichnet. nn Wacholder Die dunklen Beeren des Wacholders kennt man vor allem aus der Küche. Hier wird er bestimmten Speisen, z. B. Wildgerichten, beigesetzt. Dabei fördert er die Verdauung. Das ätherische Öl des Wacholders findet bei Schmerzen Anwendung. Rheuma, Gelenkschmerzen, Hexenschuss und Ischias bessern sich durch Einreibungen. Auch Umschläge mit verdünntem Wacholderöl bringen Linderung. Falls Wärme gut tut (manchmal bessern sich die Schmerzen auch durch Kälte), ist Wacholder ein idealer ­Badezusatz. Zitronenmelisse lindert viele Beschwerden

Hilfe bei Ruhelosigkeit und zur Förderung des Schlafs Verschiedenste Erkrankungen können mit einer Ruhelosigkeit einhergehen. Auch bei Menschen, die an einer Demenz erkrankt sind, ist dies oft eine Begleiterscheinung. Der alte Mensch kommt nicht in die Stille, ist nervös und angespannt. Jetzt können verschiedene Pflanzen helfen, diesen Zustand auszugleichen und den Menschen zu beruhigen. Als Tee, Tinktur oder ätherisches Öl angewendet, bringen die Pflanzen Ruhe und Erholung. Sie fördern das Einund Durchschlafen und bringen angenehme Träume. Der Mensch wird ausgeglichener und ist weniger reizbar. nn Melisse (Zitronenmelisse) Die Wirkung der Melisse ist bereits bei Magen-/Darmbeschwerden er-

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wähnt. Ihre Hauptwirkung ist die Beruhigung und Krampflösung. So fördert sie einen gesunden Schlaf und mindert Albträume. Auch Angstzustände werden reduziert oder können sich im günstigsten Fall sogar auflösen. Die Melisse riecht und schmeckt etwas zitronig, deshalb wird sie häufig als Zitronenmelisse bezeichnet. Eingenommen wird sie als Tee oder als alkoholisches Des­tilat. Auch bei nervösen Herzbeschwerden ist die Melisse wirksam. Als Teebeimischung gibt sie ein gutes Aroma. nn Lavendel Violett blühend, dekorativ und von betörendem Duft präsentiert sich der Lavendel. Er ist eine der wertvollsten und vielseitigsten Heilpflanzen. Aufgrund seiner beruhigenden Wirkung wird er gerne bei Menschen mit einer demenziellen Erkrankung Der violette Lavendel bringt Ruhe eingesetzt. Den Lavendelduft kenund Entspannung nen ältere Menschen von früheren Zeiten, als Stoffsäckchen mit getrockneten Lavendelblüten (Lavendelsäckchen) zwischen die Wäscheteile im Kleiderschrank gelegt wurden. Der Duft hielt Motten von der Kleidung fern, die ganze Garderobe roch leicht nach Lavendel.

Lavendel verwendet man in Duft- und Schlafkissen. Dabei werden die getrockneten Lavendelblüten zusammen mit anderen beruhigenden und schlaffördernden Kräutern gemischt. Man kann Lavendelöl als warme Kompresse verwenden oder als Öl für die Duftlampe. Als Zusatz in einem fetten Öl wird es ein kostbares Massageöl, das auch sehr hautpflegend ist. Lavendel eignet sich sehr gut als Badezusatz. Im Handel gibt es zahlreiche Badeprodukte mit Lavendel. Wie bei allen anderen Aromaölen ist auch hier darauf zu achten, dass es sich um 100 % naturreine Öle handelt.

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nn Hopfen Die Hopfenzapfen sind ein wichtiger Bestandteil des Bieres. Durch sie kommt der bittere Geschmack zustande. Hopfen hat eine beruhigende, entspannende und lösende Wirkung. Es wird auch in Schlafkissen verwendet. Der Hopfentee erleichtert das Einschlafen, auch er schmeckt leicht bitter.

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Kräuterküche für Genießer nn Borretsch ����������������������������66 nn Kapuzinerkresse �����������������66 nn Petersilie �����������������������������67 nn Pimpinelle ���������������������������67 nn Schnittlauch �����������������������68

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Immer beliebter werden frische Kräuter in der Küche. Sie haben ein unvergleichliches Aroma, das durch getrocknete Kräuter nicht erreicht werden kann. Oft kann man die Kräuter, die gleichzeitig auch Heilpflanzen sind, auf der Fensterbank im Topf ziehen. Ein Kräutertopf auf dem Balkon oder ein kleiner Garten reicht aus, um die wichtigsten Kräuter selbst anzubauen. Gerade alte Menschen haben noch eine gute Verbindung und Erinnerung an die Pflanzen. Für sie war es oft selbstverständlich, Küchenkräuter zu nutzen. Deren Heilwirkungen sind noch vielen bekannt.

Die blaue Blume schmückt jeden Salat Die dekorative Pflanze ist überaus gesund

nn Borretsch Die Pflanze, deren blauen Blüten schön anzusehen sind, werden heute meist als Salatbeigabe genutzt. Der Borretsch wird auch „Gurkenkraut“ genannt, da er geschmacklich gut zu Gurken passt. Jeder Salat wird mit den Blüten optisch aufgewertet. Auch kann man sie als Beigabe im Kräuterquark oder als Dekoration auf Speisen verwenden.

Borretsch hat eine gute Wirkung auf die Haut. Bei Ausschlägen kann man den Tee als Auflage nutzen, indem man ein Tuch eintunkt und auflegt. Borretsch ist zudem noch verdauungsanregend und stoffwechselfördernd. Er stärkt das Herz und soll einen positiven Einfluss auf das Gemüt haben. nn Kapuzinerkresse Wunderschöne Blüten in Rot-, Gelbund Orangetönen zeigt die Pflanze der

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Kapuzinerkresse im Sommer bis in den Spätherbst hinein. Sie eignen sich hervorragend zur Dekoration von Speisen, Salaten und Desserts. Vom Geschmack her ist die Kapuzinerkresse leicht scharf. Sie ist sehr gesund, denn sie wirkt als pflanzliches Antibiotikum. Man kann die Blüten sowie die Blätter verzehren. Kapuzinerkresseblüten und -knospen kann man in Essig einlegen, den man dann zum Würzen benutzt. nn Petersilie Wer kennt sie nicht, die Petersilie, die in Suppen, Kräuterquark und vielen anderen Speisen zu finden ist. Zur Dekoration ziert sie den Tellerrand und gibt Speisen eine intensive Würze. Petersilie ist reich an Vitamin C und unterstützt die Verdauung. Durch ihre harntreibende Wirkung hat sie einen günstigen Einfluss auf Blase, Niere und die ableitenden Harnwege. Vor einem Zuviel an Petersilie wird zwar gewarnt, dies gilt jedoch eher für konzentriertere Zubereitungen wie Tinktur aus Petersilienwurzel. Als normale Beilage zum Essen ist sie unbedenklich.

Ein bekanntes aromatisches Küchenkraut ist die Petersilie Die Pimpinelle wirkt gegen Frühjahrsmüdigkeit

nn Pimpinelle Weniger bekannt bei den Küchenkräutern ist die Pimpinelle. Sie schmeckt aromatisch, leicht nussig, mild und ist in Kräuterquark, Salaten und grünen Soßen zu finden. Die Pimpinelle ist eine un-

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Auch die Blüten des Schnittlauchs sind essbar und dekorativ

komplizierte Pflanze mit hübschen Blättern, die sich selbst vermehrt und je nach Witterung auch im Winter geerntet werden kann. Auch sie ist verdauungsfördernd und regt den Stoffwechsel an. nn Schnittlauch Ein Küchenkraut, das die Frühjahrsmüdigkeit vertreibt, ist der Schnittlauch. In der Küche ist er sehr bekannt, Salaten, Suppen und vielen anderen Gerichten verleiht er ein gutes, zwiebelartiges Aroma. Auch das Schnittlauchbrot ist sehr beliebt, ein Butterbrot mit frisch zerkleinertem Schnittlauch bestreut. Er liefert sehr viel Vitamin C und vitalisiert somit den Körper. Schnittlauch sollte immer frisch gegessen werden. Seine entzündungshemmenden Eigenschaften sind eine Wohltat für den belasteten und gereizten Magen-/Darmtrakt. Die blutreinigenden Eigenschaften machen ihn noch wertvoller. Schnittlauch kann gut in einem Topf im Haus gehalten werden.

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Rezepte

nn Aromapflege �������������������������� 70

•• Lavendel Pflege- und Entspannungs-Öl 70 •• Spezielle Ölmischung zur Dekubitus-Prophylaxe 70 •• Spezielle Ölmischung zur Dekubitus-Prophylaxe ohne Lavendel 70 •• Grundmischung Erkältungs71 und Husten-Öl  •• Erkältungszeit 71 •• Schutzöl 71 nn Kräuterkissen ������������������������ 72

•• Schlafkissen •• Wäschekissen •• Badesäckchen

72 72 73

nn Badesalz ��������������������������������� 73 nn In der Kräuterküche �������������� 74

•• Kräutersuppe •• Kräuterpesto •• Kräutersalz •• Kräuterbutter

74 75 76 76

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Aromapflege nn Lavendel Pflege- und Entspannungs-Öl:

30 Tr.  Lavendel-Öl fein in 100 ml Mandel-Öl Diese ca. 1,5 %ige Mischung ist gut für Körpermassagen geeignet. Die Einreibung von Händen, Armen, Beinen und Füßen bringt Entspannung, z. B. für Menschen mit demenziellen Veränderungen. Bei Verdauungsproblemen, die durch Entspannung gelöst werden können, hat sich das Öl bewährt. Entsprechend nützlich ist es zur Dekubitusprophylaxe. nn Spezielle Ölmischung zur Dekubitus-Prophylaxe:

5 Tr.  Lavendel-Öl fein 3 Tr.  Weihrauch (Boswellia serrata) 2 Tr.  Petit Grain (aus Blättern des Bitterorangebaumes) in 50 ml  fettem Johanniskraut-Öl und 50 ml  Mandel-Öl einträufeln Die dekubitusgefährdeten Stellen werden zweimal täglich mit der ­Mischung eingerieben.

Tipp · Über   den Weihrauch gibt es zunehmend mehr Studien. ·  Er ist eine wertvolle Heilpflanze, dessen Harz viele heilende und gesundheitsfördernde Substanzen enthält. ·  Es lohnt sich, über den Weihrauch weitere Erkundigungen einzuholen und sich mit ihm zu beschäftigen.

nn Spezielle Ölmischung zur Dekubitus-Prophylaxe ohne Lavendel:

4 Tr.  Kamille marokkanisch 3 Tr.  Weihrauch (Boswellia serrata) 3 Tr.  Petit Grain (aus Blättern des Bitterorangebaumes) in 70 ml  Ringelblumen-Öl (Calendula) 30 ml Wildrosenöl

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Die dekubitusgefährdeten Stellen werden zweimal täglich mit der ­Mischung eingerieben. nn Grundmischung Erkältungs- und Husten-Öl:

5 Tr. Zedernholz-Öl 5 Tr. Fichtennadel-Öl 5 Tr. Cajeput-Öl 5 Tr.  Weihrauch (Boswellia serrata) 5 Tr.  Lavendel-Öl fein 3 Tr.  Benzoeharz-Öl Siam Von dieser Mischung nimmt man 5 Tropfen für die Duftlampe. Für ein Brustöl werden 15 Tr. mit 50 ml fettem Öl vermischt. nn Erkältungszeit Zum Beginn der Erkältungszeit kann man zur Raumbeduftung zum Öl der Zitrusfrüchte noch einige Tropfen Douglasfichten-Öl oder Cajeput hinzu­ fügen.

Die Mischung wirkt desinfizierend, schleimlösend, die Atmung anregend und das Immunsystem stimulierend.

Tipp Für manche Menschen ist Eukalyptusöl zu stark. Cajeput stellt eine Alternative dar. Es ist ein ätherisches Öl, das die Lunge belüftet und durchatmen lässt. Es ist nicht so kräftig wie das Eukalyptusöl und wird deshalb in der Regel gut vertragen.

nn Schutzöl

1 Tr.  Zedernholz-Öl 1 Tr.  Rosen-Öl 1 Tr.  Vanille-Öl 2 Tr.  Lavendel-Öl fein 50 ml  Mandelöl

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Die Mischung kann zur Massage, z. B. der Hände, verwendet werden. Sie ist wohltuend und wirkt einhüllend. Ohne dem fetten Öl (Mandelöl) kann es in der Duftlampe seine Wirkung entfalten und zur Nacht gegen innere Unsicherheit wirken.

Kräuterkissen Für ein Kräuterkissen wird eine Kissenhülle vorbereitet, die gekauft oder selbst genäht werden kann. In die Hülle werden zwei Lagen Polstermaterial gegeben, beispielsweise Schaf- oder Baumwolle. Dazwischen werden die getrockneten Kräuter gefüllt. Lässt der Duft des Kissens nach, muss man die Kräuter etwas drücken. Dadurch werden Öldrüsen aufgebrochen, in denen das ätherische Öl enthalten ist. Und schon duftet das Kissen wieder. nn Schlafkissen Zur Beruhigung und für die Förderung des Ein- und Durchschlafens eignen sich folgende Kräuter: · Hopfen, · Lavendel (starker Duft!), · Passionsblume, · Zitronenmelisse, · Rose, · Beifuß, · Majoran.

Die Kräuter und Blüten müssen gut getrocknet sein, damit keine Schimmelbildung stattfinden kann. nn Wäschekissen Ein Wäschekissen beduftet die im Schrank befindlichen Kleidungsstücke. Je nach Vorlieben können verschiedene Mischungen zum Einsatz kommen: · Minze, Beifuß, Rosmarin; · Thymian, Nelken, Majoran; · Lavendel, Waldmeister, Majoran; · Zimt, Nelken, Zitronen- und Orangenschalen.

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nn Badesäckchen Ein entsprechendes Säckchen wird in das laufende Badewasser gehängt. Es können, je nach gewünschter Wirkung, verschiedene getrocknete Kräuter verwendet werden: · Rosmarin und Zitronenmelisse (anregend aber nicht aufregend, aufbauend), · Zitronenmelisse und Thymian (beruhigend, entzündungshemmend, krampflösend), · Rosenblätter und Orangenschalen (öffnend, erheiternd, stimmungsaufhellend, wärmend), · Lavendel und Nelken (beruhigend, schmerzstillend, desinfizierend), · Fichtennadeln (etwas anmörsern) und Thymian (bei Erkältung).

Badesalz Die Herstellung von Badesalz ist einfach. Man kann dazu allerlei Pflanzen verwenden, sei es zur Zierde oder um eine bestimmte Wirkung zu erzielen. Schön ist auch die Kombination von beidem, so dass sich optischer Genuss und gesundheitlicher Vorteil verbinden. Blumen und Kräuter werden mit grobkörnigem Meersalz in einer Schüssel vermischt. Danach füllt man das Salz in ein Glas mit Deckel um und lässt es mindestens zwölf Stunden ziehen. Danach kann es als Badezusatz verwendet werden. Folgende Pflanzen eignen sich beispielsweise: · Rosenblüten, · Malvenblüten, · Borretschblüten, · Sonnenblumenblüten, · Ringelblumenblüten, · Gänseblümchen, · Rosmarin, · Thymian, · Fichtennadeln.

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Tipp · Als Geschenk kann man die Blüten und das Salz auch schichtweise in ein Glas abfüllen. · Dazu kann man schöne Gläser sammeln und aufbewahren. ·  Das Glas sollte beschriftet sein (Inhalt und Datum), man kann auch an einem schönen Bändchen ein von Hand gestaltetes Etikett anbringen. ·  Zum laufenden Badewasser gibt man 1 – 2 Esslöffel des Salzes

In der Kräuterküche nn Kräutersuppe

1 Zwiebel,  ˘  kleinschneiden und in 1 – 2 Teelöffel,  ˘  Sonnenblumenöl glasig dünsten. 1 Handvoll kleingeschnittene Wiesenkräuter  ˘  dazugeben und kurz andünsten. 500 ml  ˘  Gemüsebrühe einrühren und aufkochen. Alles mit dem Pürierstab zerkleinern, mit Kräutersalz und Pfeffer. würzen 2 Esslöffel  ˘  Creme fraiche oder ½ Becher süße Sahne  ˘  unterrühren und auf dem Teller anrichten. 1 Löffel geschlagene Sahne  ˘  in die Mitte geben und 1 schöne Blüte  ˘  auf das Sahnehäubchen setzen.

Wer es gerne etwas sämiger mag, kann noch eine mehlige gekochte Kartoffel mitpürieren. Die Kräuter können auf der Wiese gesammelt werden. Es soll keine stark befahrene Straße in der Nähe sein. Verwendet werden können beispielsweise folgende Wildkräuter: · Spitzwegerich, · Hirtentäschel, · Bärlauch, · Frauenmantel, · Gänseblümchen, · junge Löwenzahnblätter (etwas bitter!), · Giersch,

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Gundermann, Schafgarbe, Brennnessel, Knoblauchsrauke, Sauerampfer.

und folgende Küchenkräuter: · Pimpinelle, · Schnittlauch, · Petersilie, · Basilikum, · Thymian, · Kresse, · Liebstöckel, · Borretsch, · Bohnenkraut.

Tipp · Es   dürfen nur Wildkräuter gesammelt werden, die man wirklich kennt! ·  Einige Pflanzen gibt es nur zu einer bestimmten Jahreszeit, z. B. den Bärlauch. ·  Kräuter, die nur im Frühjahr vorhanden sind, eignen sich oft für eine Frühjahrskur.

nn Kräuterpesto

1 Knolle Knoblauch  ˘  Knoblauchzehen vorbereiten. 300 g Pinienkerne  ˘ und 150 g Walnusskerne  ˘  grob zerkleinern. 300 g Parmesan am Stück  ˘ reiben. 500 – 600 g Wildkräuter  ˘  waschen, trockenschütteln und zerkleinern. Alle Zutaten in 1 ½ Liter Olivenöl  ˘ pürieren. 2 Zitronen  ˘  auspressen und nach Geschmack zugeben, mit Salz  ˘ abschmecken.

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Das Kräuterpesto sollte baldmöglichst verbraucht werden. Zur Lagerung wird es in ein Glas mit Deckel eingefüllt. Nach der Entnahme muss immer Öl nachgefüllt werden, damit das Pesto nicht schimmelt. Immer kühl lagern (Kühlschrank). Passt sehr gut zu Pasta, aber auch einfach als Aufstrich aufs Brot. Wenn man einen Überschuss an Kräutern im Garten hat, kann auch ein Pesto von einer Pflanze hergestellt werden, z. B. Basilikumpesto. nn Kräutersalz Für Kräutersalz benötigt man ein gutes Salz, z. B. Meersalz ohne Fluor-Zusatz oder sonstige Beimengungen und getrocknete Kräuter. Das Verhältnis ist etwa 80:20. Je nach Vorliebe kann man aber auch noch mehr Kräuter zugeben. Die Kräuter und das Salz werden gemischt und in der Küchenmaschine fein zerkleinert. In Gläser abgefüllt, ist es lange haltbar.

Verwendet man frische Kräuter, zerkleinert man diese (Wiegemesser) und vermischt diese mit grobkörnigem Meersalz in einer Schüssel. Danach füllt man das Salz in ein Glas mit Deckel um und lässt es mindestens zwölf Stunden ziehen. Dann kann es verwendet werden. Dies ist auch ein schönes Geschenk. Als Kräuter eignen sich alle Wild- und Küchenkräuter. nn Kräuterbutter Hierzu lässt man Butter weich werden und vermengt diese mit kleingeschnittenen Kräutern. Man kann je nach Geschmack etwas Zitronensaft und Kräutersalz zugeben. Auch Curry eignet sich, man kann hier etwas experimentieren. Die weiche Butter wird geformt, z. B. als kleine Häufchen und im Kühlschrank abgekühlt. Kräuterbutter eignet sich auch zum Einfrieren, so hat man das ganze Jahr etwas davon. Dazu kann man die weiche Kräuterbutter in eine Gefriertüte geben und zu einer Rolle formen. Bei Bedarf holt man einfach eine Rolle aus dem Gefrierfach.

Als Kräuter eignen sich vor allem Küchenkräuter, man kann im Frühjahr aber auch die beliebte Bärlauchbutter zubereiten. Diese Variante schmeckt schon sehr nach Knoblauch, den man beispielsweise zu anderen Wildkräutern zugeben kann. Schön schauen auch kleingeschnittene Blüten aus, z. B. von Ringelblume oder Borretsch. Die Butterstücke können in Paprikapulver, Currypulver oder grobem Pfeffer gewälzt werden und passen gut zu gegrilltem Gemüse oder Fleisch.

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Tipps zum Sammeln, Trocknen und Aufbewahren von Heilkräutern und Wildpflanzen Sammeln von Pflanzen · · · · · · · · · ·

Grundsätzlich nur Pflanzen sammeln, die man sicher kennt. Pflanzen zum Verzehr oder sonstigem Gebrauch nicht an vielbefahrenen Straßen sammeln. Nur gesund aussehende Pflanzen nehmen, auf Insekten achten. Schonend sammeln, also nie alle Pflanzen einer Sorte wegnehmen. Geschützte Pflanzen stehen lassen (z. B. Schlüsselblume). Junge Blätter und Blüten nehmen. Nach Möglichkeit kein Metall (Messer, Schere) verwenden, nur bei harten Stängeln (z. B. Schafgarbe). Nicht in fuchsbandwurmgefährdeten Gebieten sammeln. Blätter vor der Blütezeit und Blüten am Anfang der Blütezeit nehmen. Nur an trockenen Tagen sammeln, auch nicht morgens oder abends, wenn Tau die Pflanzen benetzt.

Trocknen von Pflanzen · · · · · ·

Die Pflanzen in einem luftigen, trockenen, schattigen und sauberen Raum in kleinen Bündeln aufhängen. Kleinere Pflanzenteile auf einem sauberen Tuch ausbreiten, sie sollten dabei nicht übereinanderliegen. Die Luft soll beim Trocknen immer zirkulieren können. Sehr gut eignen sich Holzrahmengestelle, die mit einem Tuch bespannt sind. Man kann auch im Backofen oder Dörrapparat trocknen, dabei unter 40° C bleiben. Wenn ätherische Öle enthalten sind, dürfen die Temperaturen nicht über 30° C sein, sonst verflüchtigen sich die Wirkstoffe.

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Aufbewahren von getrockneten Pflanzen · · · · · ·

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Die Pflanzen müssen vollständig trocken sein. Ist dies der Fall, rascheln sie und lassen sich zerreiben. Die trockenen Blätter werden von den Stielen gestreift. Die Pflanzenteile werden in Gläsern und Kartons aufbewahrt. Es sollen keine Metalldosen verwendet werden. Die Behältnisse müssen in temperierten und trockenen Räumen stehen. Beschriftung anbringen mit Inhalt und Sammeldatum. Es ist am besten, wenn die Pflanzen erst kurz vor Gebrauch zerkleinert werden, z. B. für Tee. Somit bleiben die Inhaltsstoffe am längsten erhalten.

Tipps zum Sammeln, Trocknen und Aufbewahren von Heilkräutern und Wildpflanzen

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Danke An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bei Ursel Bühring bedanken, an deren Heilpflanzenschule in Freiburg ich meine Ausbildung machen durfte. Sie hat es verstanden, uns Teilnehmerinnen das Wissen um die Heilpflanzen liebevoll, kompetent und vielseitig zu vermitteln. nn Kontaktadresse: Freiburger Heilpflanzenschule OHG Inhaber: Cornelia Stern, Hans-Joachim Stern Zechenweg 6 79111 Freiburg Tel. +49 (0) 761 556 559 05 Fax +49 (0) 761 556 559 06 [email protected] www.heilpflanzenschule.de nn Bezugsquellen von ätherischen Ölen und Zubehör: PRIMAVERA LIFE GmbH Naturparadies 1 D-87466 Oy-Mittelberg www.primaveralife.com

Bergland-Pharma GmbH & Co KG Alpenstraße 15 D-87751 Heimertingen www.bergland.de Neumond – Düfte der Natur GmbH Gewerbegebiet 2 82399 Raisting/Germany www.neumond.de Farfalla Essentials AG für Deutschland: Vordere Mühlgasse 189 D-86899 Landsberg www. farfalla.ch

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Autorin

Claudia Heim Jahrgang 1962; MTA, staatlich anerkannte Altenpflegerin und Pflegedienstleiterin

Nach der Ausbildung zur medizinisch-technischen Laboratoriumsassistentin und einer weiteren Ausbildung zur staatlich anerkannten Altenpflegerin war Claudia Heim zwölf Jahre als leitende Pflegefachkraft und als Heimleiterin tätig – begleitet von Aus- und Weiterbildungen als Supervisorin und Coach, als Hygienebeauftragte, als Businessmoderatorin und als TQMAuditorin. In Freiburg absolvierte sie eine eineinhalbjährige berufsbegleitende Ausbildung als Phytopraktikerin. Seit nunmehr über zwölf Jahren ist sie selbstständig in der Beratung von ambulanten und stationären Einrichtungen der Altenhilfe und in Fortbildungseinrichtungen; zahlreiche Veröffentlichungen in Fachzeitschriften.

Schwerpunkte ihrer Arbeit liegen unter anderem bei Themen wie: · · · · · · · ·

Durchführung von Fortbildungen und Qualitätszirkeln, Bewertung/Neueinführung von Pflegedokumentation, Beratung und Unterstützung bei der Entwicklung und Implementierung von QM-Systemen, Durchführung von Audits nach DIN ISO, Beratung zu Prüfungen durch MDK und Heimaufsicht, Beratung und Fortbildung zur Umsetzung aller Expertenstandards, Erstellung und Implementierung individueller Hygienepläne, Durchführung von Heil- und Kräuterkursen. 81

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Eigene Rezepte

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Unser Tipp

... zum Thema „Kräuter und Gewürze“

Die Welt der Kräuter und Gewürze Sinne beleben – Erinnerungen wecken Tina Schuster Ob Zimt, Gewürznelken oder Thymian: Gewürze lassen sich betasten, erfühlen oder riechen. Sie wecken mit ihrem Duft Erinnerungen. Sie regen an zum Austausch über die Verwendung in der Küche, als Naturheilmittel oder im Haushalt. Die Kräuter in praktischen, handschmeichelnden Dosen sind liebevoll illustrierten Bildkarten zuzuordnen. Ebenfalls magnetische Textkarten stellen das jeweilige Gewürz vor. So sind ganz verschiedene Zuordnungs- und Kombinationsspiele möglich. Mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden für Gruppen- und Einzelaktivierung. 2013, Karton,Spielanleitung mit Lösungsheft, 12 Dosen mit vakuumverpacktenKräutern und Gewürzen, 12 magnetische Bildkarten von Kräuter- und Gewürzpflanzen, 12 magnetische Namenskarten mit Textinfos ISBN 978-3-86630-298-3, Best.-Nr. 683

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Claudia Heim · Heilpflanzen und Kräuter für die Altenpflege

Dieses Buch nimmt Sie mit auf eine freudige ­Entdeckungsreise in die Welt der Heilkräuter und Pflanzen. Es liefert kompakte und zugleich sehr hilfreiche Informationen dazu, wie sie zubereitet werden, in welchen Situationen sie angewendet werden, wie sie wirken und welche Effekte damit erzielt werden. Sie finden Antworten auf die Frage, wo und wie Heilpflanzen und Kräuter speziell im Alter und in der Anwendung in der Altenpflege ­besonders hilfreich sind. Autorin Claudia Heim ist davon überzeugt, dass „wir mit der richtigen Anwendung von Pflanzen in mancherlei Hinsicht Gesundheit fördern können“.

Claudia Heim, staatlich anerkannte Altenpflegerin und Pflegedienstleiterin; hat als leitende Pflegefachkraft und Heimleiterin gearbeitet; war nebenberuflich als Dozentin in der Fort- und Weiterbildung und als Coach und Supervisor tätig; seit 2003 selbstständige Beraterin mit zahlreichen Projekten unter anderem in der Pflegeorganisation und im Qualitätsmanagement.

ISBN 978-3-86630-114-28

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