Ein Mann Spricht Für Die Frauen.: At-Tahir Al-Haddad Und Seine Schrift Die Tunesische Frau in Gesetz Und Gesellschaft [1., Erstausgabe ed.] 3879973652, 9783879973651

Die Reihe Islamkundliche Untersuchungen wurde 1969 im Klaus Schwarz Verlag begründet und hat sich zu einem der wichtigst

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Ein Mann Spricht Für Die Frauen.: At-Tahir Al-Haddad Und Seine Schrift Die Tunesische Frau in Gesetz Und Gesellschaft [1., Erstausgabe ed.]
 3879973652, 9783879973651

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Iman Hajji Ein Mann spricht für die Frauen

ISLAMKUNDLICHE UNTERSUCHUNGEN • BAND 291 begründet von Klaus Schwarz herausgegeben von Gerd Winkelhane

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ISLAMKUNDLICHE UNTERSUCHUNGEN • BAND 291

Iman Hajji

Ein Mann spricht für die Frauen aÔ-ÓÁhir al-¼addÁd und seine Schrift „Die tunesische Frau in Gesetz und Gesellschaft“

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Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. British Library Cataloguing in Publication data A catalogue record for this book is available from the British Library. http://www.bl.uk Library of Congress control number available http://www.loc.gov

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© 2009 by Klaus Schwarz Verlag GmbH Erstausgabe 1. Auflage Gesamtherstellung: J2P Berlin Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier Printed in Germany ISBN 978-3-87997-365-1

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INHALT I.

Danksagungen................................................................................8 Einleitung.......................................................................................9

I I.

Biographie....................................................................................16

I I I. Denken und Wirken......................................................................19 1. Politisches Wirken........................................................................20 2. Soziales Wirken............................................................................23 AÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁds Modernisierungsdiskurs in ImraÞatunÁ fÐ š-šarÐÝa wa-l-muÊtamaÝ.......................................................................................24 Rechtlicher Teil......................................................................................26 Die bürgerlichen Rechte der Frau..........................................................28 Zeugenaussage und Verwalten ihrer Angelegenheiten....................................................................................28 Das Recht auf individuelle Lebens-Gestaltung......................................30 Das Erbrecht..........................................................................................34 Die Ehe..................................................................................................39 Freie Wahl des Ehepartners ...................................................................40 Pflichten.................................................................................................41 Geschlechtsverkehr ...............................................................................42 Polygamie..............................................................................................43 Die Scheidung........................................................................................46 Scheidungsgerichte................................................................................48 Gesellschaftlicher Teil............................................................................51 Die Bildung der Frau.............................................................................52 Traditionelle Bildung.............................................................................52 Offizielle Bildung..................................................................................55 Die Praxis der Eheschließung................................................................57 Reformbedürftige Phänomene...............................................................60 Gesellschaftliches Elend und sozialer Zerfall........................................60 Der Schleier...........................................................................................63 AÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁds Schlußbetrachtung................................................65 5

Zeitgenössische Reaktionen...................................................................66 Die Kampagne gegen aÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd..............................................66 Die Laudatio auf aÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd und seine Schrift..........................71 Abschließende Reflektionen..................................................................72

Literatur.......................................................................................................78 Anhang:............................................................................................................ Fragenkatalog aus ImraÞatunÁ fÐ š-šarÐÝa wa-l-muÊtamaÝ...................81 Werkverzeichnis zu aÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd.................................................83 ËawÁÔir aÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd ..................................................................87 Die Gedanken aÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁds........................................................99 Bilder...................................................................................................118 Index ...................................................................................................121

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Meinen geliebten Eltern

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Danksagungen

An dieser Stelle ist es mir ein besonderes Anliegen, all denjenigen meinen besonderen Dank auszusprechen, die mich bei dieser Arbeit unterstützt haben. Mein Dank gilt zunächst Frau Prof. Dr. Monika Gronke (Köln) und Herrn Prof. Dr. Marco Schöller (Münster) für die großartige Betreuung meiner Magisterarbeit. Meinem Lehrer Prof. Dr. Marco Schöller bin ich dabei zu besonderem Dank verpflichtet. Er regte mich nicht nur zu der Publikation dieser Arbeit an, sondern stand mir dabei auch mit Rat und Tat zur Seite. Den Mitarbeitern der Nationalbibliothek in Tunis – und besonders Fathia Borkani und Tarek Ben Massoud – danke ich für ihre außergewöhnlich herzliche Aufnahme und die tatkräftige Unterstützung meiner Recherche. Meinem Kollegen und Freund Bachir Amroune (Köln) danke ich für seine besonders wertvolle Hilfe und Geduld. Mit großer Dankbarkeit erwähne ich die Mitarbeiter des Club Tahar Haddad (Tunis), Raja Taleb (Bizerte), Lotfi Hajji (Bizerte) und Bechir Akacha (Braunschweig). Meinem Mouez danke ich für viel moralische Unterstützung. Durch die Übernahme des Druckkostenzuschusses ermöglichte er außerdem auch finanziell die Publikation dieser Arbeit. Merci.

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I.

Einleitung

„Derjenige, der aÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd nicht kennt, und nicht weiß, wie seine Geschichte ausgegangen ist, ist nicht in der Lage, sich dieses traurige und bekümmernde Geschehen vorzustellen.“ (MaÎmÙd al-MisaÝdÐ) Kaum ein Thema prägt im Westen die öffentliche Debatte über den Islam wie die Frage nach der Rolle der Frau. Dabei sind es besonders Begrifflichkeiten wie Ehrenmord, Zwangsheirat oder Frauenbeschneidung, die im Vordergrund stehen. Indem man sich auf gesellschaftlich auffallende Aspekte im Zusammenhang mit der muslimischen Frau beschränkt und diese dem Islam zuschreibt, gerät die Diskussion unweigerlich auf eine vorurteilsbehaftete Schiene und wird nicht selten emotional und allzu vereinfacht ausgetragen. Die Kopftuchdebatte wie sie in Deutschland, Frankreich, aber auch in der Türkei geführt wird, ist Teil dieser Auseinandersetzung und offenbart noch einmal deutlich die große Bedeutung, die äußerlichen Erscheinungen in der Meinungsbildung beigemessen wird. Diese derzeitig geführte Diskussion sollte jedoch nicht zu der Annahme verleiten, daß es sich hierbei um eine ausschließlich gegenwärtige Auseinandersetzung handelt. Tatsächlich scheint die Frage der Frau im Islam den Westen schon sehr lange zu beschäftigen. Im Jahre 1809 erschien in Paris Malte-Bruns Annales des Voyages, welches u.a. den Artikel La Liberté des Femmes en Orient ou leur sort comparé à celui des anglaises von Mirza Abou Taleb Khan enthält. Der Autor sah sich nach seinem Aufenthalt in London (1799-1801) dazu veranlasst, auf die Vorwürfe, die er dort vernahm, zu reagieren und die orientalische Frau mit der europäischen zu vergleichen: „Une dame anglaise, m’adressant la parole, observa que les femmes de l’Asie n’avoient aucune liberté, et vivoient dans la maison de leurs maris comme de véritables esclaves, sans aucune espèce de pouvoir ni de considération. Cette dame reprochoit aux Orientaux trop de rigueur, et à leurs femmes une soumission qui les dégradoit. J’eus beau essayer de la convaincre (comme je l’étois moi-même) que les femmes ont réelement en Europe moins de pouvoir qu’en Asie, je ne pus la faire revenir tout à fait de son erreur qui étoit le contre-pied de la réalité.“1 1

Khan: Liberté, in: Malte-Brun: Annales des Voyages, S. 28 f. 9

Durch die Konfrontation mit westlichen Diskursen und westlichem Gedankengut (nicht zuletzt durch die Kolonialisierung weiter Teile der islamischen Welt und das Wirken westlicher Missionare) entstand eine arabische Renaissance, die sogenannte nahÃa, in deren Verlauf sich islamische Gelehrte auch verstärkt mit der Frauenfrage auseinandersetzten. Tunesien erlebte unter dem auf Modernisierung bedachten AÎmad Bey (1837-1855) seine eigene nahÃa. Einige tunesische Gelehrte widmeten ihr Interesse der Frau in muslimischen Gesellschaften. Dabei knüpften sie an den Diskurs ihrer ägyptischen Zeitgenossen an, übernahmen jedoch zum Teil die Führung. Diese tunesischen Bemühungen blieben allerdings aufgrund einer gewissen Vorreiterrolle der Ägypter größtenteils unbeachtet. AÎmad Ibn AbÐ Ã-ÂiyÁf (1803-1874) war Privatsekretär von AÎmad Bey, den er 1846 auf eine Reise nach Frankreich begleitete. Während des Aufenthalts in Frankreich sahen sich die Tunesier ein Theaterstück im Palais-Royal Theater an. Ibn AbÐ Ã-ÂiyÁf war von der weiblichen Protagonistin besonders angetan, die darauf bestand, den Mann ihrer Wahl zu heiraten und dabei betonte, daß selbst Könige nicht das Recht hätten, ihre Gedanken durch Gewalt zu kontrollieren, da jeder Bürger ein freier Mensch sei.2 Zehn Jahre später verfasste Ibn AbÐ Ã-ÂiyÁf eine Abhandlung unter dem Titel RisÁla fÐ l-marÞa (Eine Epistel über die Frau), in der er Antworten auf insgesamt dreiundzwanzig Fragen liefert, die ihm vom französischen Generalkonsul, der Arabist gewesen ist, gestellt worden sind. In der Abhandlung wird ein weites Spektrum der unterschiedlichen Rechtsposition von Mann und Frau im Islam behandelt, welches von der Bildung der Frau bis hin zu Polygamie und Scheidung reicht. Aus heutiger Sicht erscheint die Abhandlung eher unspektakulär, denn Ibn AbÐ Ã-ÂiyÁf diskutiert durchaus konservativ. So argumentiert er für die Polygamie und unterstreicht u.a. die Pflicht der Ehefrau zum Gehorsam gegenüber ihrem Ehemann und das damit verbundene Recht des Ehemanns zur Züchtigung seiner Ehefrau bei Ungehorsam.3 Dennoch ist es bemerkenswert, daß überhaupt eine Abhandlung der Frauenfrage gewidmet wurde, denn dies macht deutlich, daß sich ein Bewußtsein dafür zu entwickeln begann. Während Ibn AbÐ Ã-ÂiyÁf sich gegen eine umfassende Bildung der Frau wandte, da er der Meinung war, eine Frau bräuchte nur dasjenige Wissen zu erlangen, das es ihr ermögliche, ihrer Mutterrolle nachzukommen, schlug SulaymÁn al-ÍarÁÞirÐ (1824-1877), ein ZaytÙna-Absolvent, einen anderen Weg ein. SulaymÁn al-ÍarÁÞirÐ ging nach Paris und blieb dort als Lehrer am 2 3 10

Vgl. Husni/Newman: Muslim Women, S. 8. Vgl. Ebd. S. 10

École des Langues Orientales. Er übersetzte mehrere Werke ins Arabische und war einer der ersten, der sich denjenigen Fragen widmete, denen im Westen lebende Muslime ausgesetzt waren. So diskutierte er etwa den Verzehr von nicht gemäß islamischen Vorschriften geschächtetem Fleisch, oder aber das Tragen von europäischen Hüten. 4 Im Jahre 1856 erschien seine Übersetzung von Lhomonds Éléments de la grammaire françoise. Besonders bezeichnend ist dabei das von al-ÍarÁÞirÐ zweisprachig (französisch-arabisch) verfasste Vorwort mit dem Titel Guide de l’Afrique du Nord et de l’Orient (Conseils adressés aux Musulmans). Al-ÍarÁÞirÐ unterstreicht hier die Notwendigkeit, muslimische Gesellschaften zu reformieren, um mit dem Westen mithalten zu können. Dabei hebt er das europäische Bildungssystem hervor und erkennt in der Bildung der Frau die Basis einer gerechten Gesellschaft.5 Die ZaytÙna-Gelehrten MuÎammad as-SanÙsÐ (1851-1900) und MuÎammad Bayram V. (1840-1889) spielten eine nicht unerhebliche Rolle innerhalb der tunesischen Reformbewegung. Während ersterer enge Kontakte zum ägyptischen Reformer MuÎammad ÝAbduh (1849-1905) pflegte und dessen ersten Besuch Tunesiens (6. Dezember 1884 – 4. Januar 1885) organisierte, war MuÎammad Bayram V. ein enger Verbündeter Ëayr ad-DÐn atTÙnisÐs (1810-1889) und unterstützte dessen Reformversuche in den 1860er bis 1870er Jahren. Ähnlich wie al-ÍarÁÞirÐ befürwortete as-SanÙsÐ die Bildung der Frau, wobei er jedoch die Notwendigkeit der Geschlechtertrennung unterstrich, die auch in Lehrinstitutionen beachtet werden sollte. Schon in seinem Reisebericht ar-RiÎla al-ÎÐÊÁzÐya (1883), in dem er u.a. auch über seine Erfahrung in Europa berichtet, kategorisiert er nicht nach Geschlechtern getrennte Einrichtungen wie das Theater als unislamisch. 6 Die Reformfrage beschränkt sich nach seiner Auffassung auf politischen Wandel in den islamischen Ländern. Neben der Frage nach Reformen sieht er keinen Raum für eine weitere Frauenfrage. Der Wandel der tunesischen Gesellschaft fand in besonderem Maße in der Reformierung des Bildungswesens statt, die unter dem Begriff al-Îaraka attaÝlÐmÐya (Bildungsreform) bekannt geworden ist.7 Die erste moderne Schule in Tunesien, die sogenannte al-MaÝhad aÒ-ÑÁdiqÐ (kurz: aÒ-ÑÁdiqÐya), wurde 1875 von Ëayr ad-DÐn at-TÙnisÐ gegründet. In der ÑÁdiqÐya wurden nicht nur moderne Lehrmethoden eingeführt, sondern auch die Unterrichtsinhalte 4 5 6 7

Vgl. Ebd. S. 11 Vgl. Husni/Newman: Muslim Women, S. 12. Vgl. Ebd. S.14 Vgl. al-ÝAyyÁdÐ, ŠabÁb. In: Íaraka, S 63. 11

erweitert, wobei europäische bzw. französische Schulen als Vorbild fungierten. Der Beginn des 20. Jahrhunderts markiert gleichzeitig den Beginn der tunesischen Nationalbewegung (al-Îaraka al-waÔanÐya), die größtenteils von Absolventen der ÑÁdiqÐya geführt und angetrieben wurde.8 Diese Zeit stellt für Tunesien eine der bedeutendsten Epochen seiner modernen Geschichte dar. Politisch betrachtet war Tunesien ein französisches Protektorat. Frankreich nutzte im Jahre 1881 die große finanzielle Verschuldung des Landes, um mit 30 000 Mann in Tunesien einzurücken, und damit den Beginn des französischen Protektorats zu markieren. Das Protektorat wurde effektiv, als der Bey (aus dem Osmanischen abgeleiteter Herrschertitel) am 8. Juni 1883 die sog. Konvention von La Marsa unterzeichnete. Für die Bevölkerung Tunesiens ging dies u.a. mit einer umfangreichen Landenteignung einher. Einen wirtschaftlichen Tiefpunkt erlebte das Land schließlich zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Der Großteil der tunesischen Bevölkerung lebte in Armut, während sich Krankheiten wie die Tuberkulose im Land ausbreiteten. Im Verlauf der Nationalbewegung wurden weitere moderne Schulen gegründet wovon an dieser Stelle die sogenannten al-ÉamÝÐya al-ËaldÙnÐya (kurz: al-ËaldÙnÐya) (gegründet 1896)9, ÉamÝÐyat QudamÁÞ TalÁmiÆat alMaÝhad aÒ-ÑÁdiqÐ (gegründet 1905) und al-MuntadÁ at-TÙnisÐ (gegründet 1905) namentlich genannt werden sollen. Es entstand die erste Gewerkschaft des Landes und die Forderungen nach Souveränität des tunesischen Volkes und dem Ende des französischen Protektorats wurden immer lauter. Die Nationalbewegung brachte in Tunesien eine Vielzahl bekannter Persönlichkeiten hervor. Eine dieser Persönlichkeiten ist aÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd, der sich schon sehr früh, getrieben durch seinen starken Patriotismus, dieser Bewegung anschloß und sich ihrer Sache verschrieb. Der Name aÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd (1899-1935) dürfte in Europa nur einer kleinen Minderheit bekannt sein, denn Literatur über den tunesischen Reformer gibt es im europäischen Raum kaum. Dies ist auch innerhalb der Islamwissenschaft der Fall, der aÔ-ÓÁhir alÍaddÁd insofern fremd ist, als daß es bislang nur einige Artikel und Einträge gibt, die sich mit ihm befassen und die hauptsächlich aus Frankreich stammen. Dies erscheint verwunderlich, wenn man sich vergegenwärtigt, wel8 9 12

Die Entwicklungen im Tunesien des 19. und frühen 20. Jahrhunderts und besonders die Modernisierungsdiskurse, die diese Epoche prägten, werden in zukünftigen Forschungsprojekten näher untersucht werden. Vgl. Fußnote 33 auf S. 19 dieser Arbeit.

chen Einfluß al-ÍaddÁd auf Tunesien, ein islamisch geprägtes Land, in dem etwa 99% der Bevölkerung sunnitische Muslime sind, hatte. Die Tendenz, den Maghreb in der Forschung zu vernachlässigen, ist für die deutsche Islamwissenschaft charakteristisch, denn hier liegt der Schwerpunkt eindeutig auf dem islamischen Osten. Auch wenn die islamische Entstehungsgeschichte dies durchaus rechtfertigt, so darf aus einem gesamtgeschichtlichen Blickwinkel und besonders auch angesichts zeitgenössischer Entwicklungen der Maghreb nicht zu kurz kommen. 10 Diese Arbeit beschäftigt sich mit al-ÍaddÁds Werk ImraÞatunÁ fÐ š-šarÐÝa wa-l-muÊtamaÝ (Die tunesische Frau in Gesetz und Gesellschaft)11 (1930), welches demzufolge gleichzeitig als Hauptquelle dient, und versucht in diesem Rahmen den Modernisierungsdiskurs al-ÍaddÁds zu durchleuchten. Das Werk eignet sich besonders, weil es sich nicht, wie der Titel vermuten läßt, auf die Frage der Frau beschränkt, auch wenn sie das Hauptanliegen des Autors darstellt. Al-ÍaddÁd versucht grundlegende Probleme der tunesischen Gesellschaft seiner Zeit zu ergründen und bietet Lösungsvorschläge an, die auf eine Neuordnung der Gesellschaft auf verschiedenen Ebenen hinauslaufen. Al-ÍaddÁd hat sich daneben auch an anderen Stellen über gewisse Fragestellungen geäußert. Diese Quellen werden in dieser Arbeit zum Teil mitberücksichtigt, um einen vollständigeren Eindruck von den Positionen des Autors zu vermitteln. Das öffentliche Interesse an der Frage der Frau entwickelte sich in Tunesien zu Beginn des Jahres 1924, als MannÙbÐya al-WirtÁnÐ, ein Mitglied der französischen Sozialistischen Partei, in einer öffentlichen Ansprache die Emanzipation der Frau forderte. Während sie damit von Seiten ihrer Parteimitglieder und von reformbedachten Tunesiern Beifall erntete, erregten sich die Gemüter in konservativen Kreisen. Al-WirtÁnÐ war der Auffassung, daß 10 Brockelmanns Geschichte der Arabischen Litteratur führt zur modernen arabischen Literatur im Maghreb lediglich sechs Werke auf, obwohl der Maghreb gerade in der Moderne literarisch sehr produktiv war und noch ist. Die französische Orientalistik indes weist bedingt durch die Kolonialgeschichte Frankreichs eine umfangreiche Maghrebforschung auf. 11 Genau genommen müßte man den Buchtitel mit Unsere Frau in Gesetz und Gesellschaft übersetzen. Man könnte davon ausgehen, daß imraÞatunÁ („unsere Frau“) bei aÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd die arabisch-islamische Frau im allgemeinen meint, da der Autor in der Einleitung pauschalisierend von al-marÞa fÐ š-šarq („die Frau im Orient“) oder von al-marÞa al-muslima („die muslimische Frau“) spricht. Bei der weiteren Lektüre fällt jedoch auf, daß er sich grundsätzlich auf die tunesische Gesellschaft mit ihren frauenspezifischen Phänomenen, bezieht. Der tunesischen Frau kommt demzufolge die Hauptrolle zu, so daß anzunehmen ist, daß al-ÍaddÁd mit imraÞatunÁ die tunesische Frau meint. Aus diesem Grund wurde der Buchtitel auch schon beim Titel dieser Arbeit mit Die tunesische Frau in Gesetz und Gesellschaft übersetzt. 13

die Frau ein Opfer der wörtlichen Koranauslegung sei und forderte ihre Entschleierung und ihre intellektuelle und gesellschaftliche Ausbildung.12 Einige Jahre später, im Jahre 1929, setzte ÍabÐba al-MinšarÐ diesen Diskurs fort, als sie während einer öffentlichen Ansprache die Abschaffung des Schleiers forderte und sich symbolisch des Gesichtsschleiers entledigte. Der damalige Rechtsanwalt und spätere Staatspräsident ÍabÐb AbÙ Ruqayba [Bourguiba] (1903-2000) argumentierte damals noch gegen die Entschleierung der Frau. Die Kleidung (der Schleier der Frau inbegriffen) sei ein Zeichen der tunesischen Identität; einer Identität, die durch die Präsenz Frankreichs bedroht sei und an der aus diesem Grund festgehalten werden müsse. Es sollte jedoch jener Rechtsanwalt sein, der zu einem späteren Zeitpunkt die Gedanken der Verfechter der Frauenrechte, allen voran al-ÍaddÁd, verwirklichte. Dieser schloß sich bereits im Jahre 1928, also schon vor der Veröffentlichung seines Buches, der Diskussion an, indem er mehrere Zeitungsartikel veröffentlichte, die sich mit der Frage der Frau auseinandersetzten. Damit tat al-ÍaddÁd das, was der Islamwissenschaftler Tariq Ramadan jüngst bezüglich der gegenwärtig geführten Debatte über die Frauenfrage fordert: „It would, however, be wrong and inconsistent to reject the reflections poduced by the long and intense debates and confrontations in modern societies about the issue of womanhood, of women’s autonomy, their sexuality, their roles (in the familiy, in society, or economically and politically), as well as logics of power and processes of alienation.“13 Mit Recht fordert Ramadan an dieser Stelle die innerislamische Auseinandersetzung mit der Frauenfrage. Dabei sollte man jeglicher Apologetik vorbeugen und nach Erklärungen für die Dekadenz islamischer Gesellschaften in Bezug auf die Rolle der Frau suchen. Aufgrund der mangelnden Literatur über aÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd innerhalb Europas war die Recherche für diese Arbeit nur vor Ort möglich. Neben der Nationalbibliothek in Tunis war das nach dem Autor benannte Kulturzentrum Club Tahar Haddad in der Altstadt von Tunis eine Anlaufstelle. Das Zentrum verfügt über eine Präsenzbibliothek und organisiert Ausstellungen und Lesungen. Diese Arbeit stützt sich folglich, abgesehen von einigen in Europa erschienenen Artikeln und den Einträgen des französischen Islam-

12 Vgl. ËÁlid, BiÞa, S. 229. 13 Ramadan: Radical Reform, S.209. 14

wissenschaftlers und Soziologen Jacques Berque in seinem Werk Le Maghreb entre deux guerres, hauptsächlich auf tunesische Quellen. Zunächst wird aÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁds Leben und Wirken vorgestellt. Anschließend werden al-ÍaddÁds Gedanken in ImraÞatunÁ fÐ š-šarÐÝa wa-lmuÊtamaÝ dargestellt und durchleuchtet. Da dies der Schwerpunkt dieser Arbeit ist, fällt dieses Kapitel notwendigerweise ausführlicher aus. Die Veröffentlichung des Buches ImraÞatunÁ fÐ š-šarÐÝa wa-l-muÊtamaÝ löste im Land heftige Reaktionen aus, weshalb diesem Aspekt abschließend Aufmerksamkeit gewidmet wird. Die Transkription arabischer Begriffe orientiert sich an dem von der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft entwickelten System. Was die maghrebinischen Namen betrifft, so werden sie, wo möglich, in der hocharabischen Form angegeben, wobei die maghrebinische Form in Klammern gesetzt wird. Sämtliche deutsche Koranzitate entstammen der Koranübersetzung Hans Zirkers.

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II. Biographie

AÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd heißt mit vollem Namen aÔ-ÓÁhir ibn ÝAlÐ ibn al-ÍÁÊÊ AbÐ l-QÁsim [BilqÁsim] ibn FarÎÁt (sic!) al-ÍaddÁd al-ÍÁmÐ al-FaÔnÁsÐ [ÓÁhar ÍaddÁd]. Das genaue Geburtsdatum aÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁds ist unbekannt und kann nicht rekonstruiert werden. Die Quellen sind sich jedoch weitestgehend einig, daß er im Jahre 1899 in Tunis in der heute nach ihm benannten Straße geboren wurde.14 Seine Familie kommt ursprünglich aus einem Dorf namens FaÔnÁsa in al-ÍÁma, einer Ortschaft, die zum Verwaltungsbezirk der Stadt QÁbis [Gabès] gehört.15 Der Name al-ÍaddÁd (abgeleitet von ÎadÐd, „Eisen“) geht auf seinen Großvater zurück, der Urteilsvollstrecker in al-ÍÁma war und die Verurteilten mit Palmwedeln auspeitschte. Als diese Palmwedel schließlich durch Eisenketten ersetzt wurden, entstand der Beiname al-ÍaddÁd.16 Wann und aus welchen Gründen seine Großeltern schließlich von al-ÍÁma in die Hauptstadt übersiedelten, ist ungewiß. Es wird jedoch angenommen, daß bereits aÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁds Vater, ÝAlÐ alÍaddÁd, in Tunis geboren wurde.17 Der Vater verdiente als Tagelöhner auf dem örtlichen Basar den Lebensunterhalt der Familie. Dementsprechend wuchs der junge al-ÍaddÁd in einfachen Verhältnissen auf. Nachdem sein Onkel, ÝAbd ar-RaÎmÁn al-ÍaddÁd, während einer Pilgerreise nach Mekka im Jahre 1909 verstorben war, übernahm sein Vater die Arbeit in dessen Geflügelladen. 18 Hier half aÔ-Óahir alÍaddÁd schon in jungen Jahren seinem Vater aus, ein Umstand, der ihm sehr früh die Mühen der Unterschicht vor Augen führte und ihn tief prägte. Dies 14 Die älteste Quelle, as-SanÙsÐ, al-Adab at-tÙnisÐ fÐ l-qarn ar-rÁbiÝ Ýašar, gibt das Jahr 1317 H. als Geburtsjahr aÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁds an. Dieses Jahr beginnt nach christlichem Kalender am 12. Mai 1899 und endet am 30. April 1900. Vgl. Bd. 2, S. 109. 15 Mit al-ÍÁma verband aÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd eine große Zuneigung. In einem Brief an einen Freund bezeichnet er al-ÍÁma als seine Heimat und beschreibt malerisch ihre natürliche Schönheit, ihre Palmenwälder und ihre Berge. Besonders schätzt er die Tatsache, daß dieser kleine Ort noch relativ unberührt ist von der Industrialisierung und dem wachsenden Streben nach materiellen Dingen, die er in Tunis beobachtet. Vgl. ÓuwaylÐ [ÓwÐlÐ], aÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd, S. 11. 16 Vgl. al-ÍaddÁd, ËawÁÔir [Pensées], S. 16. 17 Während sämtliche Biographien darauf verweisen, daß erst der Vater aÔ-ÓÁhir alÍaddÁds von al-ÍÁma nach Tunis gezogen ist, betont der Bruder al-ÍaddÁds in einem Interview die Tatsache, daß bereits sein Vater (und nicht erst aÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd) in Tunis geboren wurde. Vgl. al-ÍaddÁd, ËawÁÔir [Pensées] S. 16. 18 Vgl. ËÁlid, BÐÞa, S. 13. 16

ergibt sich schon aus seinen Schriften, in welchen er die Kinderarbeit samt ihren Folgen für die Kinder und die Gesellschaft betont und rügt. Gewiß entwickelte er schon f171717rüh ein kritisches Bewußtsein für gesellschaftliche Phänomene wie Armut und soziale Ungerechtigkeit, und er machte es sich zeitlebens zur Aufgabe, dagegen anzukämpfen. Einzelheiten über seine Kindheit sind nicht bekannt, denn die möglichen Informanten, seine Eltern und Geschwister, überlebten ihn nicht. Lediglich ein um acht Jahre jüngerer Bruder überlebte ihn; allerdings machte es ihm der Altersunterschied unmöglich, nützliche Informationen über die Kindheit seines Bruders zu vermitteln. AÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd genoß in diversen Koranschulen (katÁtÐb) in Tunis eine traditionelle Ausbildung, die sich auf grundlegende Fertigkeiten des Lesens und Schreibens sowie auf das Auswendiglernen des Korans beschränkte. Diese Ausbildung vertiefte er ab dem Jahre 1911 an der ZaytÙna, wo er insgesamt neun Jahre studierte.19 Das Jahr 1911 war in Tunesien ereignisreich und von gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen der tunesischen Bevölkerung und den Repräsentanten der französischen Protektoratsmacht geprägt. 20 Dabei standen vor allem die Ereignisse im Vordergrund, die als aÎdÁ× az-ZalÁÊ („die Ereignisse des ZalÁÊ“) in die Geschichte eingehen sollten.21 Diese und ähnliche Umstände sowie die Konsequenzen des Ersten Weltkriegs für die tunesische Bevölkerung führten zu einem verstärkten Nationalbewußtsein der Tunesier. 22 19 Die unter den AÈlabiden (184-296 H./ 800-909) erbaute und von den ÍafÒiden (627982 H./ 1229-1574) ausgebaute Moschee etablierte sich bereits im Mittelalter zu einem angesehenen Zentrum der Gelehrsamkeit und brachte eine Anzahl berühmter Gelehrter hervor. Der Unterricht war klassisch und ähnelte somit dem Unterricht an anderen Madrasen. Vgl. E I², ZaytÙna. 20 Tunesien wurde im Jahre 1883 zum französischen Protektorat erklärt und erhielt erst im Jahre 1956 die volle Souveränität zurück. 21 Im Mittelpunkt der Geschehnisse stand der Friedhof az-ZalÁÊ, der als tunesisches Eigentum eingetragen werden sollte. Dies wurde Tunesien schon 1884 zugesprochen; jedoch kam es nicht zur Umsetzung. Die französische Verwaltung plante nun, den Friedhof zu entfernen und eine Grünanlage oder eine Wohnsiedlung für Franzosen darauf zu errichten. Am 7.11.1911 wurde der Friedhof abgeriegelt und unter Polizeischutz gestellt. Es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen einigen Bürgern mit der Polizei, die sich ausweiteten und in deren Verlauf ein kleiner Junge von Italienern getötet wurde. Der Konflikt eskalierte; eine unbestimmte Anzahl Tunesier und zehn Europäer (hauptsächlich Italiener) starben. Anschließend wurden sieben Tunesier exekutiert und eine Ausgangsperre verhängt. Vgl. al-ÝAyyÁdÐ, ŠabÁb. In: Íaraka. S. 76. 22 Tunesien stellte im Ersten Weltkrieg ca. 80 000 Soldaten für Frankreich. 15 000 Soldaten fielen, und 8 000-10 000 Soldaten wurden zu Kriegsinvaliden. Vgl. aš-ŠÁÞibÐ [ŠÁyibÐ], Íizb. In: Íaraka, S. 83. 17

Forderungen nach mehr Souveränität wurden laut, in deren Folge der einheimischen Bevölkerung u.a. eine weitgehend freie Presse zugestanden wurde, die eine der wichtigsten Plattformen der tunesischen Nationalbewegung werden sollte. Was die ZaytÙna betrifft, so erlebte sie ein Jahr zuvor, im Frühjahr 1910, einen Studentenstreik. Die Studenten forderten eine Reform der Lehrmethoden, stießen jedoch von Seiten der šuyÙÌ (Sg. šayÌ, „Lehrer/Professor“) auf Ablehnung. Das führte zu einer Welle von Protestaktionen, wie Demonstrationen und Kundgebungen, bis schließlich an einigen Punkten zu Gunsten der Studenten nachgegeben wurde.23 Das studentische Streben nach Veränderungen hielt trotz Zugeständnissen weiter an. Dieser Zeitgeist sollte alÍaddÁds Jugend- und Studienjahre an der ZaytÙna maßgeblich mitprägen. An der ZaytÙna lernte er insbesondere šayÌ SaÝd as-SÔÐfÐ (sic!), einen Algerier, der in Ägypten und in Tunis studiert hatte, als Lehrer schätzen. Umso mehr erzürnte ihn die Entscheidung der šuyÙÌ, diesem aufgrund seiner algerischen Herkunft den Unterricht an der ZaytÙna zu untersagen.24 Nach einer Regelstudienzeit von acht Jahren wurden aÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd und seine Studienkollegen im Jahre 1919 nicht zu der Abschlußprüfung zugelassen, da einer der lehrenden šuyÙÌ es versäumt hatte, den vierten Band von al-ËalÐls FÐ l-Fiqh al-MÁlikÐ (Zum malikitischen Recht) zu behandeln, ein Werk, dessen Studium der šayÌ al-IslÁm als unerläßlich erachtete. Auch die Protestbewegung der Studenten, an deren Spitze al-ÍaddÁd stand, konnte eine Zulassung nicht herbeiführen. Schicksalhaft war dieses Jahr ebenfalls hinsichtlich der Tatsache, daß aÔÓÁhir al-ÍaddÁds Vater verstarb, was den Sohn in tiefe Trauer versetzte. Seinem Schmerz über den Verlust seines Vaters verlieh er schließlich in einem ergreifenden Gedicht Ausdruck, das sehr an das Gedicht seines Zeitgenossen AbÙ QÁsim aš-ŠÁbÐ (1909-1934) erinnert, welches dieser ebenfalls nach dem Tod seines Vaters verfasste. Sein Ausschluß von der Teilnahme an der Abschlußprüfung wird nicht der einzige Grund gewesen sein, der ihn dazu veranlaßte, eine Abhandlung unter dem Titel at-TaÝlÐm al-islÁmÐ wa Îarakat al-iÒlÁÎ fÐ ÊÁmiÝ az-ZaytÙna (Der Islamunterricht und die Reformbewegung in der Zaytūnamoschee) zu verfassen, denn schon zuvor neigte er dazu, dem Unterricht immer öfter fernzubleiben, ein Hinweis auf seinen Unmut über die dortigen Zustände.25 23 Vgl. al-ÝAyyÁdÐ, ŠabÁb. In: Íaraka, S. 74 f. 24 Vgl. ad-DurÝÐ, ÍayÁt, S. 18. 25 Was die Abhandlung betrifft, so stellt sie zweifelsohne einen Reformversuch dar. Der Autor betont darin die Notwendigkeit, Bildung für die Entstehung eines wissen18

Nach einem zusätzlichen Studienjahr legte aÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd schließlich erfolgreich die Abschlußprüfung ab und erlangte šahÁdat at-TaÔwÐÝ, einen Abschluß, der ihn ipso facto dazu befähigte, als Notar tätig zu werden.26 Er entschloß sich jedoch, die Buchführung in dem Geschäft eines einflußreichen Händlers und später die Verwaltung einer islamischen Wohlfahrtsorganisation zu übernehmen und die notarielle Tätigkeit auf einer freiberuflichen Ebene auszuüben.27 Im Jahre 1920 schrieb er sich für ein Studium der Rechtswissenschaft ein. Nach einem ersten erfolgreich abgeschlossenen Studienjahr unterbrach er jedoch sein Studium für mehrere Jahre, um sich gänzlich politischen und gewerkschaftlichen Aktivitäten zu widmen. Seine Mutter war häufig in Sorge um ihren Sohn, da es nicht selten zu gewalttätigen Konfrontationen mit der örtlichen Polizei kam. Um sie zu beruhigen, scherzte er oft: „Gedulde dich Mutter, bald schon bringe ich dir einen Sack voll Geld.“ Worauf seine Mutter zu antworten pflegte: „Wie könntest du denn, mein Sohn, wenn du von morgens bis abends in deiner maqÒÙra (Nische) sitzt und über deinen Notizen brütest.“28 Al-ÍaddÁd legte sein erstes Staatsexamen im Jahre 1930 erfolgreich ab. Nach der Publikation seines Werkes ImraÞatunÁ fÐ š-šarÐÝa wa-l-muÊtamaÝ (Die tunesische Frau in Gesetz und Gesellschaft)29 (Oktober 1930) wurde ihm allerdings untersagt, sein Studium fortzusetzen. Damit brach für ihn die wahrscheinlich schwierigste Zeit seines Lebens an, denn die folgenden Jahre verbrachte er in völliger Isolation, während sein Buch in der Öffentlichkeit viel Aufsehen erregte. Polemische Schriften wurden gegen ihn verfasst, und seine Gegner verfluchten und beschimpften

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27 28 29

schaftlichen Geistes (baÝ× ar-rÙÎ al-ÝilmÐ) zu nutzen sowie intellektuelle Bewegungen zu fördern (dafÝ Îarakat al-Ýaql). Dabei stellt Gedankenfreiheit ein dringendes Gut dar, das unbedingt respektiert werden sollte (iÎtirÁm ÎurrÐyat al-fikr). Dies vermißt er jedoch aufgrund der konservativen Strukturen und dem starren Traditionalismus an der ZaytÙna. In der Tat formuliert aÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd damit revolutionäre Gedanken gegen die Institution. Möglicherweise war dies auch der Grund, warum er sie nicht publizierte. Dennoch ist in seinen Schriften Bildung, neben den Frauenrechten und den Rechten der arbeitenden Klasse, eines seiner Hauptanliegen. Tatsächlich wurde seine Abhandlung post mortem im Jahre 1981 von MuÎammad Anwar AbÙ Sunayna [BÙsnÐna] herausgegeben. ŠahÁdat at-TaÔwÐÝ war in jener Zeit der einzige Abschluß, mit dem das Grundstudium an der ZaytÙna abschloß. Erst nach dem Erlangen dieses Abschlusses war es den Studenten möglich, ein weiterführendes Studium aufzunehmen. Vgl. ad-DurÝÐ, ÍayÁt, S. 19. Vgl. Ëalid, ÍadÁ×a, S. 9. Vgl. al-ÍaddÁd, ËawÁÔir [Pensées], S. 16. Anm. zum Titel s. Fußnote 11 auf Seite 12 dieser Arbeit. 19

ihn von den Kanzeln der Moscheen.30 Diese Umstände hatten großen Einfluß auf seine psychische Verfassung und waren mithin eine Ursache für seine häufigen Herzanfälle, bis er am 7. Dezember 1935 jung und unglücklich starb. AÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd heiratete nie und hinterließ keine Kinder. Selbst nach seinem Tode wurde der Federkrieg weitergeführt. Dennoch oder gerade deswegen sollten die Gedanken aÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁds nicht ohne Wirkung auf die Gesellschaft Tunesiens bleiben.

30 AbÙ UÆayna [BÙÆÐna], aÔ-Óahir al-ÍaddÁd, S. 4 f. 20

III. Denken und Wirken

Der Name aÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd wird heute in erster Linie mit der Frauenbewegung Tunesiens in Verbindung gebracht. Tatsächlich gilt er als der „Frauenbefreier“ (muÎarrir al-marÞa) schlechthin.31 Das mag zum einen daran liegen, daß er einer der ersten war, der in Tunesien den Frauen und der Frauenproblematik eine Schrift widmete,32 und zum anderen daran, daß diese Schrift die Gesellschaft nachhaltig in Aufruhr versetzten und tiefgreifend prägen sollte. Man würde aÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd jedoch Unrecht tun, würde man seine Rolle auf die des Frauenbefreiers reduzieren. Tatsächlich wirkte er in den sechsunddreißig Jahren seines Lebens auf vielfältige Art und Weise: politisch, gesellschaftlich, dichterisch. Dabei wurde er von einem tiefen Reformbestreben angetrieben und ließ vor allem das geschriebene Wort sprechen. Geprägt war al-ÍaddÁd vom Geiste seiner Zeit – in Tunesien machte sich politisch und gesellschaftlich Umbruchstimmung breit –, aber auch von europäischem Gedankengut. Zwar war al-ÍaddÁd keiner europäischen Sprache mächtig; jedoch wurden ihm Übersetzungen von europäischen Texten an der ËaldÙnÐya33 zugänglich gemacht. Auffallend ist darüberhinaus die nationale Couleur, die seine sämtlichen Schriften aufweisen. 31 Vgl. ÓuwaylÐ [ÓwÐlÐ], aÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd, S. 9. 32 Bereits vor al-Íaddad veröffentlichte Ibn AbÐ Ã-ÂiyÁf, im Jahre 1856, ein Buch unter dem Titel RisÁla fÐ l-marÞa (Eine Epistel über die Frau) Vgl. Husni/Newman, Muslim Women, S. 10. 33 Die ËaldÙnÐya wurde 1896 von Ëayr ad-DÐn at-TÙnisÐ [TÙnsÐ] (1810-1889) gegründet. Ihr Vorsitzender wurde BašÐr Ñafar [Ñfar] (1856-1917), der Vorkämpfer der tunesischen Nationalbewegung. In ihr lehrten vor allem Leute, die in Europa studiert hatten und denen, zurück in Tunesien, wichtige Posten verwehrt wurden. Sie wurden unter dem Namen Íarakat aš-šabÁb at-tÙnisÐ („Die Bewegung der Jungtunesier“) bekannt. Unterrichtet wurden u.a. Disziplinen wie Historische Wissenschaft, Geographie, Französisch, Politische Wissenschaft, Mathematik, Chemie und Philosophie. Ziele waren vor allem die Schaffung von Mitteln für die wissenschaftliche Forschung, die Förderung der Errichtung von Bibliotheken sowie das Herausgeben einer zweisprachigen Zeitung auf Arabisch und Französisch (at-TÙnisÐ/Le Tunisien), um somit den Franzosen die arabische und den Tunesiern die französische Kultur näher zu bringen. Ein weiteres Augenmerk lag auf der Übersetzung von europäischen Texten ins Arabische, um sie der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die ËaldÙnÐya bildete damit einen Gegenpol zur strikt traditionellen ZaytÙna. ÓÁhir al-ÍaddÁd nahm an der ËaldÙnÐya am Mathematikunterricht teil, um sich einem neuen Gebiet zu öffnen. Er verkehrte gerne und häufig in ËaldÙnÐya-Kreisen und begrüßte die Alternative, die sie ihm und anderen bot. Vgl. ËÁlid, BiÞa, S. 15 f. 21

Im folgenden werden al-ÍaddÁds Aktivitäten im politischen Bereich sowie innerhalb der Gewerkschaft besondere Aufmerksamkeit gewidmet.

1.

Politisches Wirken

Im Jahre 1920 wurde in Tunesien die Liberale Verfassungspartei, al-Íizb alÎurr ad-dustÙrÐ (al-qadÐm), gegründet, die sich aus der Nationalbewegung herausbildete und deren erklärtes Ziel es war, Tunesien von der französischen Fremdherrschaft zu befreien.34 AÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd trat der Partei unmittelbar nach ihrer Gründung bei, womit seine politische Tätigkeit ihren Lauf nahm. Innerhalb der Partei organisierte er Versammlungen und erfüllte die Aufgabe des Propagandisten.35 Darüberhinaus schien er geradezu unermüdlich im Abhalten von Ansprachen und der Publikation von Zeitungsartikeln, sei es zu Zwecken der Parteiwerbung oder lediglich zur Darbietung seiner politischen Überzeugungen. AÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd zählte sich selbst zum Kreise der Intellektuellen und vertrat die Meinung, daß es die Aufgabe eines jeden Intellektuellen sei, die nahÃa („Renaissance“) des Landes voranzutreiben. Dabei forderte er Treue und Tatkraft dem Vaterland gegenüber und machte sich dies auch selbst zur Pflicht. Diese Gedankengänge lassen sich besonders gut aus dem folgenden Extrakt herauslesen. Es handelt sich dabei um einen Ausschnitt aus einem von al-ÍaddÁd publizierten Artikel, der am 18. Mai 1922 unter dem Titel anNahÃa al-ÝÁmma kayfa tanšaÞ wa kayfa takÙn (Die umfassende Renaissance; wie sie entsteht und wie sie sein wird), in der Zeitung al-ÞUmma (Die Gemeinschaft) erschien folgender Aufruf: ‫كثير من أبناء الكلية الزيتونية بل كثير من أبناء المدارس عموما من يمكنهم أن يحدثوا‬ ‫ ومن الغغ غ غغريب‬.‫أمتهم‬ ّ ‫أثغ غ غغرا مهمغ غ غغا في النهضغ غ غغة القومي غ غغة‬ ّ ‫ولكنهم س غ غغاهون عن واجبهم نحغ غ غغو‬ ‫أن التالمذة الراجعين أوطانهم غ بعد نيل شهاداتهم العلميغة غ ينسغلخون عن معغارفهمغ‬ ّ ‫المشاهد‬ ‫وآرائهم أيغغام الدراسغغة فتتمثّغغل فيهم حيغغاة الغفلغغة والبسغغاطة كعام غةغ النغغاس وكغغان واجب عليهم‬ ‫أن يعكسغغوا نغغور تلغغك المعغغارف واآلراء المفيغغدة على قغغومهمغ بالعمغغل في إفهغغامهمغ الواجبغغات‬ ‫الغوطنغ‬...‫ الغوطن‬.‫التي تلزمهم نحو أنفسغغهم ووطنهم ال أن ينغدمجوا في تلغغك الحيغغاة البسغيطة‬ ‫فإنمغغا أنتم‬ ّ ‫ ال تبخلغغوا بغغه على من حغغولكم‬36‫يغغدعوكم يغغا من أوتغغوا شغغيئا من معرفغةغ األحغغوال أن‬ .‫غ الكاتب يكتب و الخطيب يخطب‬.‫البارون‬ ّ ‫أبناؤه‬ 34 Die Partei wurde im Jahre 1934 aufgelöst. Stattdessen gründeten ehemalige Mitglieder, darunter der spätere Staatspräsident ÍabÐb AbÙ Ruqayba [Bourguiba] (19032000), die Neo-DustÙr Partei [Néo-Destour], al-Íizb al-Îurr ad-dustÙrÐ al-ÊadÐd. 35 Vgl. Ibn al-ÍÁÊÊ YaÎyÁ/al-MarzÙqÐ, aÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd, S. 27. 36 „Viele Absolventen der ZaytÙna, ja viele Absolventen der Schulen allgemein, sind diejenigen, die in der Lage wären, einen wichtigen Beitrag für die nationale Renais22

AÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd war gewiß nicht der einzige Repräsentant der tunesischen Nationalbewegung, jedoch tat er sich besonders durch seinen revolutionären Geist und seinen Drang nach Aktivismus vor anderen hervor. So erklärte er: 37

.‫جاء وقت العمل فنحن اليوم أحوج الى األعمال من األقوال الحماسية‬

Bekannt wurde der Autor durch die Fülle an Artikeln, welche er publizierte. Sie reflektierten die Anliegen der Nationalisten und die Probleme, denen die tunesische Bevölkerung in jener Zeit gegenüberstand. Gefordert wurden insbesondere eine Verfassung, uneingeschränkte Pressefreiheit und Transparenz der französischen Finanzpolitik. Ein besonderes Augenmerk widmete al-ÍaddÁd auch den Bestrebungen der französischen Protektoratsmacht, der er unterstellte, Tunesien vollständig annektieren und nicht, wie von Frankreich proklamiert, die Lebenssituation der einheimischen Bevölkerung verbessern zu wollen. Aus diesem Grund lehnte er das am 20. Dezember 1923 verabschiedete Gesetz ab, welches Tunesiern ermöglichte, die französische Nationalität anzunehmen. Er betrachtete dieses Gesetz als den Versuch Frankreichs, die tunesische Nationalität langsam aber sicher zu tilgen und aus der Bevölkerung „Franzosen“ zu machen.38 AÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd wurde schließlich in das Exekutivkomitee der Partei (al-laÊna at-tanfÐÃÐya) gewählt und weitete seine propagandistische Tätigkeit regional auf al-ÝÀliya, RaÞs al-Éabal und Binzart aus, womit er sich einige Male selbst in Gefahr brachte.39 Zu den ersten Auseinandersetzungen mit den anderen Parteimitgliedern sance zu leisten, jedoch sind sie pflichtvergessen gegenüber ihrer Nation. Es ist wunderlich zu sehen, daß die in ihre Heimat zurückkehrenden Studenten – nach Erlangen ihrer Hochschulabschlüsse – ihr Wissen und ihre Ansichten aus ihrer Studienzeit abstreifen. So spiegelt sich in ihnen die ignorante, einfache Lebensweise des gemeinen Volkes wider. Ihre Pflicht wäre es jedoch, das Licht jenes Wissens und dieser für das Volk nützlichen Ansichten widerzuspiegeln, indem sie sich bemühen, es (sc. das Volk) über die Pflichten, die es sich selbst und seinem Vaterland gegenüber hat, aufzuklären, statt sich in dieses simple Leben zu integrieren. Das Vaterland…Das Vaterland ruft euch dazu auf, oh ihr, welche ihr Wissen über die Dinge erlangt habt, enthaltet es (sc. das Wissen) denjenigen, die euch umgeben, nicht vor, denn ihr seid seine (sc. des Vaterlandes) treuen Kinder. So möge der Schreiber schreiben und der Redner sprechen.“ In: ËÁlid, BiÞa, S. 104. 37 „Die Zeit der Aktion ist gekommen, denn heute brauchen wir Werke mehr denn eifrige Worte.“ Vgl. al-ÍaddÁd, Kayfa yuqÁwimÙnanÁ fÐ bilÁdinÁ wa kayfa l-Ýamal (Wie sie uns in unserem eigenen Land bekämpfen und was zu tun ist). In: al-ÍaddÁd, alAÝmÁl al-kÁmila, Bd. 3, S. 208-215. 38 Vgl. ËÁlid, BiÞa, S. 108 f. 39 Vgl. AbÙ UÆayna [BÙÆÐna], aÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd, S. 5. 23

kam es, als diese sich weigerten, die gewerkschaftliche Bewegung, die im Jahre 1924 entstand, zu unterstützen. Zum Bruch kam es schließlich, als sich diese Konflikte zuspitzten und al-ÍaddÁd auf keinen gemeinsamen Nenner mit seinen Genossen mehr kam. In der Zeitung az-Zahra (Die Blume) erklärte er schließlich seinen Austritt aus der Partei.

2.

Soziales Wirken

AÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd war stark beeinflußt von den Gedanken MuÎammad ÝAlÐ al-ÍÁmÐs (1893-1926). Al-ÍÁmÐ studierte u.a. Politische Wissenschaft in Berlin und gilt als der Begründer der ersten Gewerkschaft Tunesiens. Nachdem er im Jahre 1924 sein Studium in Deutschland beendet hatte und endgültig nach Tunesien zurückkehrte, wurde auf seine Initiative im Januar 1925 der Generalbund der tunesischen Arbeiter (ÉÁmiÝat ÝumÙm al-Ýamala at-tÙnisÐyūn) gegründet. Bereits zuvor hatte er, während eines kurzen Aufenthaltes in Tunis, al-ÍaddÁd beauftragt, die Idee eines gewerkschaftlichen Zusammenschlusses im Lande zu verbreiten und die arbeitende Klasse zu mobilisieren. Al-ÍaddÁd, der schon früh sein Interesse gesellschaftlichen Fragen und speziell der Situation der arbeitenden Klasse widmete, wurde alÍÁmÐs rechte Hand, und sein Einsatz trug entscheidend zur Etablierung der gewerkschaftlichen Bewegung bei. Da al-ÍÁmÐ, bedingt durch seinen langen Aufenthalt in Deutschland (und der Türkei), keinen Bezug zur Realität der tunesischen Gesellschaft mehr hatte, war es al-ÍaddÁds Aufgabe, die abstrakten Ideen al-ÍÁmÐs auf die einheimische Gesellschaft zu übertragen. Nachdem diese Bewegung von den Franzosen zerschlagen wurde, veröffentlichte al-ÍaddÁd im Jahre 1927 eine Abhandlung unter dem Titel alÝUmmÁl at-tÙnisÐyÙn wa-ÛuhÙr al-Îaraka n-niqÁbÐya (Die tunesischen Arbeiter und die Geburt der gewerkschaftlichen Bewegung). Dieses Werk dokumentiert wie kein anderes die Entstehung und Entwicklung der Gewerkschaft sowie die wichtigsten Ereignisse, die in diesem Zusammenhang von Bedeutung sind, wie etwa die Generalstreiks in Binzart und ÍammÁm al-Anf. Es handelt sich um ein akribisch angelegtes Zeitdokument, und der Autor versäumt es nicht, das nötige Hintergrundwissen sowie Aufklärung über die gesellschaftliche Situation jener Zeit zu liefern. Ferner gibt die Einleitung Aufschluß über al-ÍaddÁds persönliches Sinnen und Trachten nach einem sozialen Umschwung in Tunesien. Er behandelt Fragen wie Klassenkampf, Ausbeutung der arbeitenden Klasse sowie die Auswirkung der industriellen Revolution Europas auf Entwicklungslän24

der und ist immer wieder darauf bedacht, den Menschen nahe zu bringen, daß Veränderungen nur durch eigene Aktivität herbeigeführt werden können. Sein gesellschaftliches Interesse und Wirken ging so weit, daß er für viele als Soziologe gilt. So titelte Le Petit Matin in einem Artikel L'anniversaire du grand sociologue tunisien Tahar Haddad, 40 während andere von einem mufakkir iÊtimÁÝÐ41 („gesellschaftskritischem Denker“) sprechen. Abschließend sei angemerkt, daß al-ÍaddÁd eine beachtenswerte Anzahl Gedichte verfaßte. Die Thematik seiner Poesie ist vielschichtig und reicht von Politik und Zeitgeschehen bis hin zu romantischen Gefühlsbeschreibungen. Die Gedichte wurden post mortem in einem DiwÁn veröffentlicht.42 Anläßlich seines vierzigsten Todestages wurde außerdem ein Büchlein unter dem Titel ËawÁÔir aÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd (Die Gedanken ÓÁhir al-ÍaddÁds) veröffentlicht, welches, wie der Titel bereits verrät, verschiedene Gedanken des Autors enthält. Diese Reflexionen sind größtenteils aphoristisch formuliert und wurden alle zwischen Mai und Juli des Jahres 1933 verfaßt. 43 Außerdem existiert noch ein weiteres Manuskript mit Anmerkungen zu verschiedenen Koranversen, welches bisher unveröffentlicht geblieben ist.

40 41 42 43

Vgl. ËÁlid, BiÞa, S. 108. Vgl. Ebd., S. 119. DiwÁn aÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd, Tunis 1997. S. Anhang 25

IV. aÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁds Modernisierungsdiskurs in ImraÞatunÁ fÐ š-šarÐÝa wa-l-muÊtamaÝ

AÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd veröffentlichte sein Werk ImraÞatunÁ fÐ š-šarÐÝa wa-lmuÊtamaÝ (Die tunesische Frau in Recht und Gesellschaft) im Oktober des Jahres 1930. Er reiste zuvor, begleitet von seinem Freund HÁdÐ b. FaraÊ [FraÊ], durch Tunesien auf der Suche nach Sponsoren. Zurück in Tunis leistete er schließlich einen Eigenanteil zur Veröffentlichung des Buches.44 In einer Zeit, in der in Tunesien eine nicht zu unterschätzende Frauenfeindlichkeit herrschte, widmete al-ÍaddÁd seine Schrift eben diesen Frauen, die an den Rand der Gesellschaft gedrängt wurden bzw. denen es, alÍaddÁd zufolge, nicht möglich war, überhaupt ein Teil der Gesellschaft zu sein. Frauendiskriminierung stellt für al-ÍaddÁd eine große Malaise dar, die gesellschaftlichen Fortschritt hemmt und der aus diesem Grund entgegengewirkt werden muß. Es war für al-ÍaddÁd eine nationale Pflicht, das Buch zu verfassen. Er hoffte, damit einen Beitrag zur Umgestaltung der tunesischen Gesellschaft zu leisten, wobei er vor allem zu verdeutlichen versuchte, daß die Frauenunterdrückung nicht im Islam verwurzelt ist: ]...[ ‫وقد رأيت بعين اليقين أن اإلسالم بريء من تهمت تعطيله اإلصالح‬ ‫وهذا ما حدا بي أن أضع كتابي هذا عن المرأة في الشريعة والمجتمع لنرى‬ ‫ وعسى أكهههون بههههذا قد أديت‬. ‫أيهما الههههادي وأيهما الضهههال المضل‬ 45 .‫عنقي أراه دينا علي لجنس أنا أحد أفراده وأمة أنا واحد من أبنائها‬ AÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd formuliert bereits in der Einleitung einen grundlegenden Gedanken: Die tunesische Frau gleicht nicht der europäischen. Dieser Grundtenor, der sich über das gesamte Buch erstreckt, impliziert die Vorstellung, daß die europäische Frau einen beispielhaften gesellschaftlichen Status genießt. Die historische Entwicklung der Stellung der orientalischen Frau wird an verschiedenen Vergleichspunkten skizziert. Die beklagenswerte Si44 Vgl. ËÁlid, BiÞa, S. 171. 45 „Ich bin felsenfest davon überzeugt, daß der Islam unschuldig ist, wenn es um den Vorwurf geht, er verhindere Reformen. Dies ist der Grund, der mich zum Verfassen dieser meiner Schrift über die Frau in Gesetz und Gesellschaft veranlasste, damit wir sehen, wer der Rechtleitende ist und wer nicht nur selbst in die Irre geht, sondern auch die anderen irreleitet. Ich hoffe, damit einer mir auferlegten Pflicht nachzukommen, in der ich eine Schuld sehe, die ich gegenüber dem Volk, dem ich angehöre, und eine Nation, von der ich ein Teil bin, habe.“ Vgl. al-ÍaddÁd, ImraÞatunÁ, S. 9 f. 26

tuation der Frau der vorislamischen Zeit (ÊÁhilÐya) wurde vom Islam verbessert, ihr sozialer Status wurde durch den Islam angehoben. Jedoch entwickelte er sich, bedingt durch verschiedene Faktoren wie beispielsweise veraltete lokale Traditionen, zurück, was mit der erneuten Entrechtung der Frau einherging. Da dies weder im Sinne des Islams ist noch gesellschaftsfördernd wirkt, müsse dieser Zustand geändert werden. Das Buch ist in zwei Kapitel unterteilt. Das erste Kapitel stellt den rechtlichen Teil dar, in dem Fragen wie Erbrecht und Polygamie behandelt werden. Dabei bezieht sich al-ÍaddÁd auf Koran und Sunna und spricht sich gegen das Prinzip des insidÁd bÁb al-iÊtihÁd („Schließung des Tors des iÊtihÁd“. IÊtihÁd, „Eigenständige Koran- und Quelleninterpretation“) aus:46 ‫بذلك حكمنا على مواهبنا بالعقم وأنفسنا بالموت و على من يحاول منا عالج‬ ‫هذه الحالة أنه مفسد يحاول حرب اإلسههالم و نقض الشههريعة وبههذلك م ّكنا‬ 47 .‫اإلسالم من الطعن فيه‬ Damit steht al-ÍaddÁd in der Tradition des Reformers ÉamÁl ad-DÐn alAfÈÁnÐ (1839-97) und seines Schülers MuÎammad ÝAbduh (1849-1905), für die das Tor des iÊtihÁd ebenfalls keineswegs verschlossen war. Im zweiten Kapitel diskutiert der Autor zeitgenössische gesellschaftliche Phänomene wie zum Beispiel die Zwangsehe und die Bildung der Frau und widmet sein Interesse vor allem denjenigen Erscheinungen, die er als reformbedürftig betrachtet. Die wichtigsten Gedanken al-ÍaddÁds werden im folgenden in der von ihm gewählten Reihenfolge aufgeführt und erörtert. 46 Ältere Forscher, wie Juynboll, argumentieren zwar für die These des insidÁd bÁb aliÊtihÁd (vgl. Juynboll, Handbuch, S. 32 f.) allerdings muß darauf hingewiesen werden, daß man bei der Klassifizierung des muÊtahid („der, der den iÊtihÁd praktiziert“) verschiedene Ränge unterscheidet. Die unteren Ränge, die iÊtihÁd in Form von Interpretieren und Anwenden der bereits vorhandenen Rechtsregelungen betreiben, werden selbst von den Vertretern der These nicht bestritten. Die These bezieht sich in erster Linie auf den obersten Rang des muÊtahid mustaqill („der, der den iÊtihÁd selbständig praktiziert“), in dem der muÊtahid selbständig, ohne Bindung an jegliche Rechtsautorität, handeln kann. Die neueste Forschung spricht von einem stillschweigenden Konsens der muslimischen Gelehrten darüber, daß es nach den vier etablierten Rechtsschulen keinen Platz mehr für einen muÊtahid mustaqill gibt. Vgl. Hallaq, Origins. In: Law and Legal Theory in Classical and Medieval Islam, S. 132. 47 „Dadurch (sc. durch die Schließung des Tors des iÊtihÁd) verurteilten wir unsere Fähigkeiten zur Unfruchtbarkeit und uns selbst zum Tode, und denjenigen von uns, der versucht, diese Situation zu verbessern, erklären wir zu einem korrupten Menschen, der den Islam bekriegen und die šarÐÝa aufheben möchte. Damit haben wir den Feinden des Islams ermöglicht, ihn (sc. den Islam) zu verleumden.“ al-ÍaddÁd, ImraÞatunÁ, S. 12. 27

1.

Rechtlicher Teil

Seinen Ausführungen zur rechtlichen Stellung der Frau stellt al-ÍaddÁd eine Grundüberlegung voraus. Demnach gilt es, die Essenz der islamischen Religion und ihrer Gesetzgebung im allgemeinen zu erörtern, bevor man sich den frauenspezifischen Fragen im einzelnen widmet. Der Autor veranschaulicht die Entstehung des islamischen Gesetzes im Zuge einer progressiven Rechtsfindung. Die einzelnen Gesetze sind häufig die Antwort auf ganz spezifische historische Ereignisse oder gesellschaftliche Begebenheiten gewesen und sind somit nicht selten kontextgebunden. Darüber hinaus gibt es jedoch Grundprinzipien, die unabhängig von jeglichen Faktoren von allgemeiner Gültigkeit sind. Dazu zählen der Monotheismus wie auch moralgeleitetes Handeln oder die Achtung von Gerechtigkeit, Würde und Gleichheit aller Menschen. Ferner existieren im Islam Phänomene fort, die bereits in vorislamischer Zeit im Gebrauch waren, die jedoch im Laufe der weiteren historischen Entwicklung hätten aufgehoben werden können. Der Autor nennt als Beispiele Sklaverei und Polygamie und betont, daß diese Phänomene zwar im Islam weiterbestehen, jedoch nicht zu seiner Essenz gehören. Das Aufheben dieser Traditionen würde ihm zufolge dem Islam nicht schaden. Zum Verständnis dessen, was zum Kern des Islams gehört, schlägt er einen Fragenkatalog vor, der die folgenden Fragen beinhaltet: „Kam der Islam aus einem bestimmten Grund? Kam er etwa, um die Seelen Krimineller vor Sünde und kriminellen Neigungen zu schützen? Oder kam er, um sie für ihre Taten zu bestrafen, um durch sie ein Exempel zu statuieren? Kam der Islam, um Ebenbürtigkeit zwischen den Gläubigen zu schaffen, ungeachtet ihrer Taten? Oder kam er, um die Frauen, aufgrund ihrer Weiblichkeit, dem Mann und seiner Männlichkeit zu unterstellen? Kam er, um die Ehe als Quelle des Glücks für die Familie und als Grundpfeiler für die gesellschaftliche Entwicklung zu etablieren, oder aber um Männern die totale Kontrolle über die Scheidung zu geben?“48 Die Antworten auf diese Fragen liegen für al-ÍaddÁd auf der Hand. Wenn man sich nun noch vergegenwärtigt, daß die Ziele der göttlichen Gesetze größtenteils darauf bedacht sind, menschliche Bedürfnisse und moralisches Handeln in Einklang zu bringen, kann man sich der eigentlichen Frage zuwenden: der Frau und ihrer Rechte im Islam.

48 Vgl. al-ÍaddÁd, ImraÞatunÁ, S. 13 f. 28

1.1. Die bürgerlichen Rechte der Frau Der Islam räumte gleich zu Beginn mit der negativen Einstellung gegenüber Mädchen auf, die die Araber der ÊÁhilÐya pflegten. Dies macht al-ÍaddÁd u.a. an einem Hadith fest, in dem der Prophet gesagt haben soll: „anÁ abÙ lbanÁt“ („Ich bin der Vater der Mädchen.“).49 Ausschlaggebender ist seiner Meinung nach jedoch das Verbot des Kindesmordes an Mädchen im Koran. 50 Dabei bezieht er sich auf die Annahme, daß Mädchenmord in vorislamischer Zeit von den Bewohnern der arabischen Halbinsel praktiziert wurde; so soll es Brauch gewesen sein, neugeborene Töchter lebendig zu begraben.51 Nicht weniger relevant sei die Tatsache, daß der Frau im Koran in vielen Versen Aufmerksamkeit gewidmet wird, wobei gleichzeitig ihre Rechte unterstrichen werden.

1.1.1. ZEUG E NAUS SAG E U N D VE RWALTE N I H RE R AN G E LE G E N H E ITE N Zu den Rechten, die der Frau in vorislamischer Zeit verwehrt wurden, gehört die Zeugenaussage. Dieses Recht wird ihr vom Koran eingeräumt.52 Daß die Zeugenaussage einer Frau, aus koranischer Sicht, nur halb so viel wert ist wie die Aussage eines Mannes, führt al-ÍaddÁd interessanterweise nicht auf ein vermindertes Urteilsvermögen als natürliche Wesensart der Frau zurück. Vielmehr macht er ihre bis dato mangelnde Bildung in Bereichen wie etwa Mathematik dafür verantwortlich. Mit dem Versäumnis der allgemeinen Bildung der Frau gehe automatisch der Verfall ihres Urteilvermögens einher. Ihre Zeugenaussagen beschränkten sich auf Sachverhalte, die sie gesehen oder gehört hat, da Aspekte wie etwa Fristen oder Schulden von ihr nicht erfaßt werden können. Aus dieser Argumentation folgt, daß die Bildung der Frau logischerweise zu einer Aufwertung ihrer Zeugenaussage führen würde. Diese notwendige Konsequenz zieht al-ÍaddÁd jedoch nicht selbst, sondern überläßt sie dem Leser. Der Autor hebt ebenfalls hervor, daß die Frau im Islam das Recht auf Ei49 Dieser Hadith wird nur von wenigen Gelehrten rezipiert und von as-SuyÙÔÐ u.a. als ÃaÝÐf („schwach“, also wenig verlässlich) eingestuft. Vgl. Husni/Newman, Muslim Women, S.178. 50 Im Koran wurde diesbezüglich offenbart: „Wenn einem unter ihnen ein Mädchen verkündet wird, verfinstert sich sein Gesicht und er ist verbittert. Er verbirgt sich vor den Leuten wegen des Schlechten, was ihm verkündet worden ist. Behält er es trotz der Schande oder verscharrt er es im Boden? Schlecht ist doch, was sie urteilen!“ (XVI, 58-59) 51 Bezüglich dieser Annahme ist anzumerken, daß sie historisch fraglich ist. 52 „Lasst zwei Zeugen aus euren Männern bezeugen! Doch wenn keine zwei Männer da sind, dann einen Mann und zwei Frauen, mit denen ihr als Zeugen einverstanden seid, so dass, wenn eine der beiden sich irrt, die andere sie erinnern kann.“ (I I, 282) 29

gentum genießt, und ihre Angelegenheiten selbst verwalten kann. 53 Sie kann, mit Beginn ihrer Volljährigkeit, frei über ihr Vermögen verfügen. 54 Einige Rechtsgelehrte begrenzen diese Freiheit jedoch. So darf eine Frau nur bis zu einem Drittel ihres Vermögens für Spenden ausgeben. Die Begrenzung wird durch ihre emotionale Schwäche gerechtfertigt und dient somit zu ihrem Schutz vor unverhältnismäßigen Ausgaben dieser Art. Darüberhinaus ist die Frau berechtigt, als Testamentsvollstrecker für Unmündige zu fungieren. Seinen Betrachtungen fügt der Autor einen weiteren Hadith hinzu, dessen Inhalt er wie folgt resümiert: „an-nisÁÞu nÁqiÒÁtun Ýaqlan wa-dÐnÁ“ („Frauen mangelt es an Verstand und Glauben.“).55 Unabhängig von der einschlägigen Meinung Rechtsgelehrter über die Authentizität dieses Hadiths argumentiert al-ÍaddÁd, daß nicht klar sei, ob der Hadith sich auf die Natur der Frau bezieht oder vielmehr auf den Zustand, in dem sie sich in jener Zeit befand und der möglicherweise ihre Fehltritte erklärt. 53 Dabei stützt er sich auf den folgenden Koranvers: „Die Männer bekommen Anteil an dem, was sie erworben haben, wie auch die Frauen.“ (IV, 32) 54 Den Beginn der Volljährigkeit einer Frau markiert, nach al-ÍaddÁd, das Verstreichen von zwei oder drei Jahren nach der Heirat. Diese Definition von Volljährigkeit konnte nicht belegt werden. Vielmehr differenzieren die Quellen zwischen den Begriffen bulÙÈ und rušd. Während bulÙÈ die Geschlechtsreife bezeichnet, mit deren Eintritt gewisse Pflichten wie das Fasten oder die Pilgerfahrt einhergehen, steht rušd für mentale Reife, welche für die Geschäftsfähigkeit einer Person (unabhängig, ob Mann oder Frau) vorausgesetzt wird. Die Geschlechtsreife wird an der ersten Ejakulation bzw. Monatsblutung festgemacht. Für die mentale Reife gibt es kein bestimmtes Merkmal oder Alter; vielmehr muß die Person mehreren Prüfungen unterzogen werden. Geprüft wird dabei, ob der heranwachsende junge Mann fähig ist, sich selbständig in finanziellen Angelegenheiten, wie Transaktionen, zu behaupten. Bei der Frau wird geprüft, ob sie häusliche Angelegenheiten selbständig meistern kann. Vgl. MawsÙÝa, BulÙÈ, Bd. 8, S. 186 ff. / Rušd, Bd. 22, S. 212 ff. 55 Der volle Wortlaut dieses Hadiths lautet: Der Prophet - Gott segne ihn und gebe ihm Heil - ging an einem Opfer- oder Fastenbrechfest zu einem Gebetsort und ging an den Frauen vorbei und sprach zu ihnen: „Oh ihr Frauen! Gebt Almosen, denn mir wurde gezeigt, daß ihr die Mehrheit der Höllenbewohner seid.“ Sie sprachen: „Warum, oh Gesandter Gottes?“ Er sagte: „Ihr stoßt viele Verwünschungen aus und ihr seid undankbar gegenüber euren Gatten. Ich sah niemanden, dem es an Verstandeskraft und Glauben mangelt und der den entschlossenen Mann mehr um den Verstand bringt als eine von euch.“ Sie sagten: “Was ist der Mangel unseres Glaubens und unseres Verstandes, oh Gesandter Gottes?“ Er sagte: Ist denn die Zeugenaussage einer Frau nicht halb so viel wert wie die eines Mannes?“ Sie sagten: „Jawohl.“ Er sagte: „Dies ist ein Zeichen ihres mangelnden Verstandes. Und ist es nicht so, daß wenn sie ihre Monatsblutung hat, sie das Gebet nicht verrichtet und nicht fastet?“ Sie sagten: „Jawohl.“ Er sagte: Dies ist ein Zeichen ihres mangelnden Glaubens.“ [eigene Übers.] Dieser Hadith wird von BuÌÁrÐ und Muslim als ÒaÎÐÎ („korrekt“, also zuverlässiger Hadith) eingestuft. Vgl. al-BuÌÁrÐ, ÑaÎÐÎ, Bd. 1, S. 65. 30

Die Pointe all dessen drückt sich in einer trivialen Feststellung aus: Die Situation der tunesischen Frau kontrastiert mit dem, was der Islam für sie vorgesehen hat. Genoß die Frau in der frühislamischen Periode noch weitgehende zivile Rechte, die es ihr ermöglichten, ein ebenbürtiges Mitglied der Gesellschaft zu sein, lebt sie nun isoliert und bevormundet, so daß sie ihren individuellen Interessen nicht nachgehen kann. Die Tatsache, daß man die Frau zeitlebens als unmündig betrachtet, führt u.a. dazu, daß sie über ihr eigenes Vermögen nicht verfügen kann: ‫ها نحن الى اليوم نرى نتائج حكمنا على المرأة باالنزواء في أموال الفتيات‬ ‫والنساء واألرامل حيث يتسابق إليها األقههارب قبل األباعد فال يمضي زمن‬ 56 .‫حتى تذهب أو تكاد‬ Umso wichtiger erscheint es dem Verfasser, die Frau ihrer Passivität zu entreißen, um sie damit wieder in die Gesellschaft zu integrieren.

1.1.2 DAS REC HT AUF I N D IVIDUE LLE LEB E NSG E STALTU N G In diesem Abschnitt widmet sich al-ÍaddÁd nicht so sehr der Frage, warum es einer Frau möglich sein sollte, ihr Leben nach ihren eigenen Vorstellungen zu gestalten, denn die Antwort ist seiner Ansicht nach ohnehin naheliegend, wenn man sich vergegenwärtige, daß der Koran gleichermaßen Männer und Frauen anspricht. Ebenso, wie beiden Geschlechtern Rechte zukommen, erwartet sie auch strafrechtlich die gleiche Konsequenz, wenn sie eine Tat begehen. Der Frau steht infolgedessen gleichermaßen zu, ihr Leben zu genießen und von dem zu profitieren, was es an schönen Dingen bereithält: ‫فحق للمرأة أن تستمتع بطيب العيش ومباهج الحياة في لهو ومرح نزيه كما‬ 57 .‫يكون ذلك للرجل سواء‬ Vielmehr widmet al-ÍaddÁd sein Interesse schwerpunktmäßig der Verhüllung der Frau, welche seines Erachtens dieses Recht erheblich einschränkt. 58

56 „Wir beobachten heute noch die Konsequenzen davon, daß wir die Frau zur Isolation verurteilt haben, im Hinblick auf das Vermögen junger Mädchen, Frauen und Witwen, insofern als die nahen Verwandten vor den fernen darum wetteifern, wodurch es nach nicht allzulanger Zeit verloren geht oder doch beinahe.“ Vgl. al-ÍaddÁd, ImraÞatunÁ, S. 20. 57 „Der Frau steht, ebenso wie dem Mann, dasselbe Recht zu, die schönen Dinge im Leben sowie die Freuden, die es bereithält, zu genießen.“ Vgl. al-ÍaddÁd, ImraÞatunÁ, S. 21. 58 Der arabische Begriff ist ÎiÊÁb, dessen Wurzel Î Ê b „verhüllen/verbergen“ bedeutet. In der islamischen Glaubenslehre meint der Begriff ÎiÊÁb die völlige Bedeckung des weiblichen Körpers, womit die Körperformen unerkennbar gemacht werden. Vgl. Reidegeld, Handbuch, S. 277. 31

Dabei bezieht er sich auf eine Form des Schleiers, die den gesamten Körper der Frau, einschließlich ihres Gesichts und ihrer Hände, verhüllt.59 „Der Schleier“, so al-ÍaddÁd, „macht es der Frau unmöglich, den Sonnenschein zu genießen, sportlichen Aktivitäten nachzukommen und während der vier Jahreszeiten von der Natur zu profitieren.“60 Der Verfasser unterstreicht, daß der Schleier in der genannten Form in den koranischen Bekleidungsvorschriften nicht belegt ist. Unterstützt wird seine Hypothese von dem folgenden Koranvers: „Und sag den gläubigen Frauen, sie sollen ihren Blick senken und ihre Scham wahren, ihren Schmuck nicht offen legen, außer dem, was davon sichtbar ist. […]“ (XXIV, 31) Die Vorschrift, die Augen niederzuschlagen, führt zu der Schlußfolgerung, daß Blicke zwischen Männern und Frauen nicht durch einen Schleier getrennt sein können; andernfalls wäre die Vorschrift gegenstandslos. Die Aussage „soweit er (sc. der Schmuck) nicht normalerweise sichtbar ist“ (illÁ mÁ Ûahara minhÁ) führte hinsichtlich der Frage, was von der Frau sichtbar sein darf, zu einer kontroversen Diskussion unter den Rechtsgelehrten. Diese Frage wurde exegetisch verschieden ausgelegt, wobei AbÙ ÍanÐfa und MÁlik sich bei ihren Interpretationen auf das Gesicht und die Hände der Frau bezogen, da diese nicht Teil ihrer Scham bzw. des Bereichs des Körpers, der bedeckt werden muß (Ýawra), sind.61 Al-ÍaddÁds exegetische Lösung ist unorthodox. Demzufolge legt der Koran nicht wörtlich fest, was von der Frau sichtbar sein darf und was bedeckt sein muß, damit die Auslegung keine statische sei, sondern an die Entwicklungen und die Bräuche der jeweiligen Zeit angepaßt werden könne. Al-ÍaddÁd geht noch einen Schritt weiter: ‫الذي نقرره على المرأة كركن من أركان االسالم‬ ‫أو وضع النقههاب على وجهها ليس من المسههائل‬ ‫ظاهر اآلية يرشد إلى نفيه لما في ذلك من الحرج‬ ‫بعههدم وجههوده في اإلسههالم إنه لو كههان عمال‬

‫ومن هنا يظهر أن الحجاب‬ ‫سههواء في مكثها بههالمنزل‬ ‫يسهل إثباتها في اإلسالم بل‬ ‫المضني ومما يجعلنا نقطع‬

59 In Tunesien war dies zu Lebzeiten ÓÁhir al-ÍaddÁds die übliche Kleidervorschrift für Frauen. 60 Vgl. al-ÍaddÁd, ImraÞatunÁ, S. 21 f. 61 Zur Ýawra einer Frau wird der gesamte Körper gezählt. Ausgenommen sind das Gesicht und die Hände, wobei einige Gelehrte auch den Fuß (unterhalb des Knöchels) davon ausnehmen. Auch die gesamten Kopfhaare sowie Ohren, Hals und Nacken gelten als Ýawra und müssen bedeckt werden. Vgl. Reidegeld, Handbuch, S. 274 f. 32

‫أيده النبي كما يزعم أنصههاره لما أمكن أئمة اإلسههالم أن يختلفههوا فيه ومن‬ 62 .‫الصحابة ومن شهد عصرهم من العلماء‬ Es wird daraus ersichtlich, daß al-ÍaddÁd den Schleier bzw. die komplette Verhüllung der Frau, einschließlich ihres Gesichts, zu den bereits erwähnten Elementen zählt, die zwar im Islam existieren, jedoch nicht zu seinem Fundament gehören. Zwar werden keine weiteren Ausführungen gemacht, dennoch implizieren die Worte „bal ÛÁhiru l-Áyati yuršidu ilÁ nafyihi“ („der Wortsinn des Verses verdeutlicht die Ablehnung des Schleiers“), daß die Legitimität des Schleiers zumindest angezweifelt wird. Der Diskussion wird ein weiterer entscheidender Vers hinzugefügt: „Prophet, sag deinen Frauen, deinen Töchtern und den Frauen der Gläubigen, sie sollen etwas von ihrem Überwurf über sich herabziehen. So werden sie am ehesten erkannt und nicht gekränkt. Gott ist voller Vergebung und barmherzig.“ (XXXI I I, 59.) Der Autor schließt aus diesem Vers ein Verbot der Zurschaustellung weiblicher Reize (tabarruÊ), um unzüchtige Gedanken bei Männern zu vermeiden. Man müsse außerdem dabei berücksichtigen, daß die Frauen der ÊÁhilÐya, ihr Dekolleté, ihren Nacken sowie ihre Beine nicht zu bedecken pflegten. Die in dem Vers enthaltene Bekleidungsvorschrift diene dazu, die muslimische Frau von der Nichtmuslimin zu unterscheiden und sie vor „schlechtem Gerede“ (sÙÞ al-qawl) zu schützen.63 Nach der Darstellung al-ÍaddÁds werden damit gleichzeitig islamische Werte geschützt. Er betont darüberhinaus, daß man das Gebot des ÎiÊÁb fälschlicherweise dahingehend interpretiere, die Frau zu Hause abzuschirmen und soziale Kontakte zwischen den beiden Geschlechtern zu unterbinden. Al-ÍaddÁd widerlegt diese Annahme durch den folgenden Koranvers: „Keine Beschwernis sollen haben der Blinde, der Krüppel, der Kran62 „Dies verdeutlicht, daß der Schleier, den wir der Frau als eine Grundlage des Islams auftragen, sei es indem wir sie im Hause verweilen lassen oder indem wir ihr den Gesichtsschleier überziehen, keine Angelegenheit ist, die sich ohne weiteres als eine islamische bestimmen läßt. Vielmehr verdeutlicht der Wortsinn des Verses die Ablehnung des Schleiers aufgrund der Schwierigkeiten, die mit ihm verbunden sind. Was uns sicher sein läßt, daß der Schleier nicht auf dem Islam basiert, ist die Tatsache, daß wenn er (sc. der Schleier) etwas Eindeutiges gewesen wäre, das der Prophet befürwortete, wie es seine (sc. des Schleiers) Anhänger behaupten, dann wäre es nicht möglich, dass die geistigen Führer des Islams darüber uneins waren; dazu gehören die Gefährten des Propheten und die Gelehrten, die ihre Zeit erlebten.“ Vgl. al-ÍaddÁd, ImraÞatunÁ, S. 24. 63 Vgl. al-ÍaddÁd, ImraÞatunÁ, S. 24. 33

ke und ihr selbst, wenn ihr in eurem Haus esst, in dem eures Vaters oder eurer Mutter, eurer Brüder oder Schwestern, eurer Onkel und Tanten väterlicherseits, eurer Onkel und Tanten mütterlicherseits, in einem, dessen Schlüssel ihr beseitzt, oder dem eines Freundes. Es ist für euch kein Vergehen, gemeinsam oder getrennt zu essen. Doch wenn ihr in Häuser geht, dann grüßt einander mit gesegnetem, gutem Gruß von Gott! So macht Gott euch die Zeichen klar. Vielleicht versteht ihr!“ (XXIV, 61) Der Vers zeigt laut al-ÍaddÁd, daß der Islam seine Anhänger ermutigt, freundschaftliche Beziehungen zueinander zu pflegen. Daran sei nichts Verwerfliches, solange man keine „verdorbenen“ Absichten64 verfolge. Insgesamt seien die zitierten Verse Vorsichtsmaßnahmen, die die Gesellschaft vor Verderbtheit schützen, die jedoch nicht zu einem Hindernis im Alltagsleben der Menschen ausarten sollen. Dies sei zwar der Fall; allerdings sei nicht der Islam, sondern vielmehr die ignorante Auslegung seiner Gebote dafür verantwortlich: ‫وفي هذه اآليات الشريفة تعليم لنا في أن االحتياط لمنع الفواحش يجب أن‬ ‫يكههون فيه احتيههاط آخر هو أن ال يكههون فيه حههرج على حيههاة النههاس‬ ‫لمنافعهم خالفا إلسالمنا المعوج اليوم الذي قتلنا به المههرأة وبقتلها قتلنا أنفسههنا‬ 65 .‫كنا نتأمل فكنا بذلك مسلمين أكثر من االسالم فيا للتعاسة والجهل‬

1.1.3 DAS ERBR EC HT Was das Erbrecht betrifft, so legt al-ÍaddÁd dar, daß der Islam nicht nur das Erbrecht für die Frau begründete, sondern einen wesentlichen Brauch aus der Zeit der ÊÁhilÐya bekämpfte. Es war üblich, daß der Mann erbrechtlich Anspruch auf die Witwe seines Bruders hatte. Darüberhinaus hatte die Familie des Mannes nach dessen Tod das Recht, die Witwe beliebig weiterzuverheiraten. Zu ersterem nimmt der Koran ganz deutlich Stellung: „Ihr, die ihr glaubt, es ist euch nicht erlaubt, die Frauen gegen ihren Willen als Erbe zu übernehmen. […]“ (IV, 19) 64 Vgl. Ebd., S. 26. 65 „Die Lehre, die wir aus diesen edlen Versen ziehen, ist, daß die Maßnahmen, die zur Vorbeugung vor Schandtaten dienen, nicht zu störenden Faktoren im Leben der Menschen und zu Behinderung ihrer Interessen werden sollten. (Dies steht) im Gegensatz zu unserer heutigen Auffassung des Islams, mit der wir die Frau und dadurch uns selbst vernichtet haben Dadurch wären wir muslimischer als der Islam (verlangt). Welch Unglück und welche Ignoranz.“ Vgl. al-ÍaddÁd, ImraÞatunÁ, S. 26. 34

Bezüglich des persönlichen Erbrechts der Frau sieht al- ÍaddÁd in dem Vers „Die Männer bekommen Anteil an dem, was die Eltern und die Angehörigen hinterlassen, wie auch die Frauen, wenig oder viel, als pflichtgemäßen Anteil.“ (IV, 7)

die anfängliche Absicht, Frauen denselben erbrechtlichen Anteil zukommen zu lassen, der auch Männern zuteil ist. Da dies jedoch eine erhebliche Abweichung von der vorislamischen Zeit darstelle, wurde der Vers wie folgt abrogiert: „Gott trägt euch für eure Kinder auf: Ein männliches bekommt denselben Teil wie zwei weibliche.“ (IV, 11)

Darüberhinaus ist es der Frau möglich, ein Viertel oder ein Achtel der Hinterlassenschaft ihres Mannes zu erben: „Sie bekommen ein Viertel dessen, was ihr hinterlasst, wenn ihr kein Kind habt. Doch wenn ihr ein Kind habt, dann bekommen sie ein Achtel dessen, was ihr hinterlasst, nach Berücksichtigung einer von ihnen hinterlassenen testamentarischen Verfügung oder einer Schuld. (IV, 12)

Die Erbanteile von Männern und Frauen unterscheiden sich nicht, wenn sie ihr Kind beerben, „Beide Eltern bekommen je ein Sechstel dessen, was er hinterläßt, wenn er ein Kind hat.“ (IV, 11) oder wenn sie Geschwister beerben, die keine Erben in gerader Linie hinterlassen (kalÁla)66: „Wenn ein Mann oder eine Frau in seitlicher Verwandtschaft beerbt wird und er einen Bruder oder eine Schwester hat, dann bekommen beide je ein Sechstel.“ (IV, 12) Der Islam brachte der Frau damit zwar nicht unmittelbare Gleichberechtigung mit dem Mann – sie erbt einen kleineren Anteil als der Mann –, jedoch hebt al-ÍaddÁd hervor, daß dies nicht unbegründet ist und durchaus gerecht66 Der Begriff kalÁla steht dafür, wenn der Erblasser weder Eltern noch Kinder noch weitere Vorfahren oder Nachkommen (also Blutsverwandte in gerader Linie) hinterläßt. Juynboll schlägt als mögliche Übersetzung vor: „wenn den Erblasser seine Seitenverwandten beerben und ein Bruder oder eine Schwester von ihm da ist.“ Vgl. Juynboll, Handbuch, S. 240. 35

fertigt werden kann. In frühislamischer Zeit kam dem Mann die Rolle des Hauptversorgers zu. Er war für die Verpflegung und die Sicherheit seiner Familie zuständig. Gleichzeitig erwartete man von ihm, daß er die Interessen seines Stammes vertrat, was oft mit Gefahren und Erschwernissen verbunden war. Diese besondere Verantwortung des Mannes gegenüber der Frau ist koranisch festgelegt: „Die Männer stehen den Frauen vor, weil Gott die einen vor den anderen ausgezeichnet hat und weil sie von ihrem Vermögen ausgegeben haben.“ (IV, 34)

Dadurch, so al-ÍaddÁd, ist die Privilegierung des Mannes im Erbrecht gerechtfertigt. Dies entspricht ebenfalls der herrschenden Meinung der Rechtsgelehrten. AÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd hebt jedoch hervor, daß jene erbrechtlichen Regelungen keine unendliche Gültigkeit besitzen. Die Texte weisen lediglich auf die Schwäche und Rückständigkeit der Frau in jener Zeit hin, die den Grund für ihre Abhängigkeit vom Mann darstelle. Die Annahme, daß diese Situation unveränderbar sei, ist seiner Ansicht nach jedoch unbegründet und historisch nicht haltbar. Tatsächlich machte die Frau allgemein eine Entwicklung durch. Sie ist vollständig in die Gesellschaft eingebunden und übt industrielle, landwirtschaftliche und kaufmännische Berufe aus. Darüberhinaus ist sie freiberuflich tätig und in besonderem Maße literarisch aktiv. In Europa begegnet man ihr selbst in der öffentlichen Verwaltung und im Militärdienst. Der Autor möchte damit insbesondere eines ausdrücken: Die zeitgenössische Frau ist nicht länger vom Mann abhängig und in der Lage, Eigenverantwortung zu übernehmen. Dies ändert nicht nur die Situation der Frau im Vergleich zur Vergangenheit, sondern wirkt sich gleichfalls auf die des Mannes aus, da dieser nicht länger die gleiche Verantwortung trägt. Die Entwicklungen zeigen vor allem, daß die skizzierte Unterlegenheit kein Charakteristikum des weiblichen Wesens an sich ist, sondern zur Evolution der Frau gehört. Die muslimische Frau, und besonders die tunesische, hat, so al-ÍaddÁd, die Evolutionsstufe, auf der sich die europäische Frau befindet, noch nicht erreicht. Wie bereits oben festgestellt, unterstreicht der Islam zwar Unterschiede zwischen Mann und Frau; jedoch beeinflußt dies laut al-ÍaddÁd nur bedingt die soziale Gleichberechtigung, denn der Islam zielt von der frühislamischen 36

Periode (unmittelbar nach der ÊÁhilÐya) an auf eine vollständige Gleichberechtigung. Diese würde jedoch nicht sofort, mit dem Aufkommen des Islams, sondern erst im Laufe der Zeit erreicht. Für diese Entwicklung biete der Islam den nötigen Rahmen. An dieser Stelle ist zum ersten Mal explizit von der Vorstellung eines progressiven Islam, bzw. einer progressiven Rechtsprechung im Islam die Rede.67 Es muß hier erneut auf die beiden Reformer al-AfÈÁnÐ und MuÎammad ÝAbduh verwiesen werden, die ebenfalls eine Interpretation des Islams mit klarem Bezug auf die veränderte historische Situation vertraten. Um diesen grundlegenden Gedanken zu erläutern, führt al-ÍaddÁd das Beispiel der Sklaverei an. Der Islam sei zwar eine Religion, die Werten wie Freiheit große Bedeutung beimesse und keine Unterwürfigkeit neben der Unterwürfigkeit unter Gott zulasse; trotzdem akzeptiere er die Sklaverei und lasse somit den Kauf und Verkauf von Menschen und ihre Ausbeutung zu. Selbst wenn Sklaven den Islam annehmen, ändere dies nichts an ihrem Sklavenstatus, und sie lebten weiterhin ihrem Meister unterworfen und könnten ausgebeutet und weiterverkauft werden. Der Islam konnte die Sklaverei nicht abschaffen, auch wenn er die Befreiung von Sklaven befürwortet. Die muslimischen Gelehrten vertreten die Meinung, daß die Freilassung von Sklaven ein besonderer Akt der Abbitte sei. Die Freilassung von Sklaven, besonders der Muslime unter ihnen, wird im Koran u.a. in den folgenden Versen unterstützt: „Kein Gläubiger darf einen Gläubigen töten, es sei denn aus Versehen. Wer einen Gläubigen aus Versehen tötet, der soll einen gläubigen Sklaven freisetzen und seinen Leuten Blutgeld zahlen, es sei denn, sie erlassen es als Almosen.“ (IV, 92) Und: „Und die den Freibrief haben wollen unter denen, die eure Rechte als Sklaven besitzt, denen stellt ihn aus, falls ihr Gutes an ihnen erkennt!“ (XXIV, 33) In diesem Zusammenhang beschäftigt sich al-ÍaddÁd mit den koranischen Wortlauten taÎrÐru raqabatin (LVI I I, 3) (wörtl. „die Befreiung eines Nackens“) und fakku raqabatin (XC, 13) (wörtl. „die Freilassung eines Nackens“). Daß der Koran von raqaba („Nacken“) spricht, faßt al-ÍaddÁd als 67 Al-ÍaddÁd spricht von tašrÐÝ tadrÐÊÐ bzw. tadrÐÊ, was strenggenommen mit „stufenweise vor sich gehend“ übersetzt werden müsste. Es wurde hier und im weiteren Verlauf der Arbeit jedoch mit „progressiv“ übersetzt. Siehe dazu S. 43. 37

einen Hinweis auf, der zeigt, daß es üblich war, Sklaven Ketten um den Hals zu legen.68 Die Sklaverei, die für viele eine wichtige Einnahmequelle war und eine große Rolle für den sozialen Status der Menschen (besonders der gehobenen Schicht) spielte, konnte seiner Ansicht nach nicht mit einem direkten Verbot aufgehoben werden, da der Islam zwecks Erhaltung seiner geographischer Ausdehnung, von der moralischen und finanziellen Unterstützung dieser Menschen abhängig war und er mit einem direkten Sklavereiverbot riskiert hätte, daß diese sich von ihm abwenden. aÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd unterstreicht jedoch: ‫ويلزم أن نعتبر مع كل هذا أن العبيد مكفولون لمالكهم وعليه نفقتهم وله عليهم‬ ‫الخدمة أن طلبها منهم بالمعروف وبقههدر الطهوق وقد حهرم اإلسهالم اإلضهرار‬ 69 .‫التمثيل بهم وجعل ذلك موجبا للعتق جبرا والعقاب‬ Beachte man noch die Tatsache, daß der Prophet selbst mehrere Sklaven freiließ, darunter zwei Frauen, die er danach heiratete,70 dann erkenne man, daß der Islam die Freiheit der Sklaven anstrebt. Aus den oben genannten Gründen mußte dies jedoch Schritt für Schritt geschehen. Im Laufe der Zeit und unter europäischem Druck wurde die Sklaverei schließlich abgeschafft, was dem Islam in keiner Weise schadete. Die Lehre, die man aus alldem ziehen kann, formuliert der Autor mit folgenden Worten: ‫لقد حكم اإلسالم في آيات القرآن بتمييز الرجل عن المرأة في مواضع صريحة‬ ‫وليس هههذا بمههانع أن يقبل بمبههدأ المسههاوة االجتماعية بينهما عند تههوفر‬ ‫بتطههور الههزمن مههادام يههرمي في جههوهره الى العدالة التامة وروح الحق‬ ‫وهو الدين الذي يدين بسنة التدريج في تشريع أحكامه حسب الطوق وليس هناك‬ ‫ما ينص أو يهههدل على أن ما وصل إليه التهههدريج في حيهههاة‬ 68 In Wirklichkeit drückt raqabatun im Arabischen „eine Person“ aus. Wenn also die Rede von der Freilassung eines Nackens ist, dann ist darunter die Freilassung eines Sklaven zu verstehen. Die etymologische Herkunft von raqabatun ist dabei bedeutungslos. Vgl. LisÁn al-Ýarab, r q b, Bd. 2, S. 1553 ff. 69 „Man muß darüber hinaus bei all dem in Betracht ziehen, daß der Meister verantwortlich für seine Sklaven ist und sie versorgen muß. Wenn er eine Arbeit von ihnen verlangt, dann muß er dies auf freundliche Art und Weise tun und darf ihnen nur auftragen, was in ihrer Macht steht. Der Islam untersagt jede Art körperlicher Gewalt gegen sie. Ein Verstoß gegen dieses Verbot führt zur zwangsweisen Befreiung der Sklaven und wird bestraft.“ Vgl. al-ÍaddÁd, ImraÞatunÁ, S. 36 f. 70 Dabei handelt es sich um die Jüdin ÑafÐya bint Íuyayy und Maria die Koptin, die ihm geschenkt wurde. Entgegen den Angaben al-ÍaddÁds heiratete er Maria die Koptin allerdings nicht, sondern war mit ihr im Konkubinat verbunden. Dies impliziert die Tatsache, daß der Prophet Maria nicht aus der Sklaverei befreit hat.Vgl. Schöller, Mohammed, S. 57. 38

‫المأمول الههذي ليس بعههده نهاية مههادام التههدريج مرتبطا بما للمسههائل المتههدرج‬ 71 .‫من صعوبة يمكن دفعها عن قرب أو وعورة تستدعي تطور الزمن‬ Der Nexus zwischen der These einer progressiven Rechtsprechung und den Anführungen über die Entwicklung der gesellschaftlichen Rolle der Frau bestehe in der folgerichtigen Annahme, daß die erbrechtlichen Regelungen obsolet sind und somit zu Gunsten der Frau geändert werden müßten. Ebenso verhält es sich, wenn es um Fragen wie die absolute Autorität des Mannes im Scheidungsrecht oder um die Polygamie geht, die gleichermaßen vom Islam ungelöst blieben, da man sich auch hier auf Texte bezog, die nicht in ihrem historischen Kontext betrachtet wurden und die man auf die Gegenwart übertrug, ohne sie ihr anzupassen.

1.2. Die Ehe Emotionale Zuneigung (ÝÁÔifa) stellt für aÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd die Basis einer Ehe dar. Dabei betont er, daß schon der Islam Zuneigung als erste Grundlage der Ehe erkennt: „Und zu seinen Zeichen gehört, dass er euch aus euch selbst Ehefrauen erschaffen hat, damit ihr bei ihnen ruht. Er hat Liebe und Barmherzigkeit zwischen euch geschaffen. Darin sind Zeichen für Leute, die nachdenken.“(XXX, 21) Mit der Ehe sind Pflichten für beide Ehepartner verbunden, darunter die Pflicht, sich um das Gelingen eines gemeinsamen Lebens zu bemühen. Die emotionale Bindung wird durch die Befriedigung sexueller Bedürfnisse beider Ehepartner aufrechterhalten und verstärkt. Daß Pflichten für beide Ehepartner gelten, wird aus folgendem Vers ersichtlich: „Ihnen (den Frauen) steht rechtmäßig das Gleiche zu, wozu sie verpflichtet sind.“ (I I, 228.) 71 „Der Islam legte in den Versen des Korans eine Bevorzugung des Mannes vor der Frau fest. Dies ist jedoch kein Hindernis, das Prinzip der gesellschaftlichen Gleichberechtigung zwischen ihnen (sc. zwischen Mann und Frau) zu akzeptieren, wenn ihre (sc. der Gleichberechtigung) Bedingungen vorhanden sind, da er (sc. der Islam) in seinem Wesen die absolute Gerechtigkeit und den Geist der höchsten Wahrheit anstrebt. Dabei ist er die Religion, die sich zu dem Brauch der progressiven Gesetzgebung je nach Vermögen bekennt. Es gibt jedoch nichts, was darauf hinweist, daß die Stufe, die der allmähliche Fortschritt im Leben des Propheten erreicht hatte, das (endgültige) Ende des Erhofften ist, solange dieser allmähliche Fortschritt davon abhängig ist, ob die Schwierigkeit und Komplexität der Fragen, die stufenweise angegangen werden, derart sind, daß sie schnell gelöst werden, oder weitere Entwicklung brauchen.“ Vgl. al-ÍaddÁd, ImraÞatunÁ, S. 32. 39

Darüberhinaus ist der Islam bemüht, guten Umgang innerhalb der Ehe nahezulegen: „Geht mit ihnen rechtmäßig um! Wenn ihr sie verabscheut, dann verabscheut ihr vielleicht etwas, in dem Gott viel Gutes schafft.“ (IV, 19) Indem man diese Punkte in Betracht zieht, kann man sich weiteren Fragen, die in Verbindung mit der Ehe relevant sind, widmen, wobei die Fragen der freien Wahl des Partners, der ehelichen Pflichten sowie der Polygamie im Mittelpunkt des Interesses stehen.

1.2.1 FRE I E WAHL D E S EH EPARTN E RS Wenn also, wie im vorherigen Kapitel festgestellt, die Ehe auf gegenseitiger Zuneigung beruhen soll, dann ist es nach al-ÍaddÁd offensichtlich, daß die Wahl des Ehepartners frei getroffen werden muß. Um Zuneigung zu einer Person entwickeln zu können, muß man zumindest ihre persönlichen Charaktereigenschaften kennen. Bevor man eine Ehe eingeht, muß man sich der Unterschiede zum und der Gemeinsamkeiten mit dem Partner bewußt sein, damit die Ehe nicht auf bloßen Illusionen basiert. In Wirklichkeit werde die freie Wahl jedoch häufig nicht gewährleistet. Vor allem junge Mädchen würden oft von ihren Erziehungsberechtigten verheiratet, ohne daß sie Einfluß auf die Wahl ihres Ehepartners hätten. Häufig suchten Väter aus egoistischen Motiven, wie persönlicher Bereicherung, die Ehemänner für ihre Töchter aus. Stirbt der Vater eines Mädchens, komme es sogar vor, daß der Vormund eine bestehende Verlobung auflöst und das Mädchen anderweitig (häufig mit dem eigenen Sohn) verheiratet. Dies ist besonders dann der Fall, wenn das Mädchen reich geerbt hat. Als Konsequenz flüchten die jungen Frauen nicht selten aus dem Elternhaus oder vor ihrem Ehemann und begehen im schlimmsten Fall Selbstmord. Deshalb schlägt al-ÍaddÁd vor, jungen Mädchen nicht nur das Recht der freien Wahl des Ehemannes zuzugestehen, sondern sie darüberhinaus zu lehren, die richtige Wahl zu treffen. Auf diese Weise können die emotionale Zuneigung und die Harmonie, von der der Koran spricht, gewährleistet werden: ‫وعوض أن نثقف المرأة بدروس الحياة وأصول التربية الفاضلة لتتدارك هي‬ ‫بنفسها ما ينقصها من البصيرة في استعمال حق االختيار الذي عليه تقوم عاطفة‬ ‫ عهوض ذلهك اخترنها أن نطمس بصهيرتها لنسهلبها حهق‬.‫الرحمة والمودة كما قال القهرآن‬ 72 .‫االختيار‬ 72 „Statt die Frau durch die Lektionen des Lebens und durch die Prinzipien der vorzüglichen Erziehung zu bilden, damit sie selbst erkennt, was ihr an tiefer Einsicht be40

1.2.2 PFLI C HTE N Al-ÍaddÁd vertritt die Ansicht, daß heranwachsende junge Männer und Frauen nicht genug über die Ehe und die mit ihr verbundenen Pflichten aufgeklärt werden. Vielmehr repräsentiert die Ehe für sie Vergnügen und sexuelle Befriedigung. Wird das junge Paar nach anfänglicher Leidenschaft und Euphorie mit der Realität der Ehe konfrontiert, führt dies häufig zu Konflikten und sogar zur Scheidung. Die šarÐÝa definiert den Unterhalt der Ehefrau und der Kinder, wie bereits erwähnt, als die Pflicht des Mannes innerhalb der Ehe, da die Frau nicht selbst dazu in der Lage ist. Darüberhinaus gibt es im Islam jedoch keine explizit formulierten Pflichten. Vielmehr besagt der Koran, daß der Frau in der Ehe dieselben Rechte und Pflichten zukommen wie dem Mann, wie der im erbrechtlichen Teil in extenso angeführte Vers verdeutlicht. Durch die Nichtspezifizierung der ehelichen Pflichten, so al-ÍaddÁd, zieht der Islam gesellschaftlichen Wandel in Betracht, mit dem möglicherweise auch eine Änderung ehelicher Pflichten einhergeht. Kindererziehung ist laut al-ÍaddÁd keine Pflicht, die der Islam der Frau aufgetragen hat; vielmehr definiert er sie als eines ihrer Rechte. In diesem Zusammenhang weist er darauf hin, daß die Frau für das Stillen eines Kindes, nach aš-ŠÁfiÝÐ, von ihrem Ehemann bezahlt werden kann. AbÙ ÍanÐfa hingegen vertritt die Meinung, daß einer Frau dieses Recht nicht zukommt, solange sie verheiratet ist oder sich in der vorgeschriebenen Wartezeit nach einer Ehe (Ýidda) befindet. Es würde konsequenterweise nur einer geschiedenen Ehefrau zugestanden werden. Eine koranische Regelung dazu erkennt al-ÍaddÁd im folgenden Vers: „Die Mütter sollen ihre Kinder zwei volle jahre stillen. Das gilt für die, die zu Ende stillen wollen. Für ihren Unterhalt und ihre Bekleidung hat der Vater rechtmäßig zu sorgen“ (I I, 233.) Die Tatsache, daß der Koran an dieser Stelle vom Unterhalt und der Kleidung der Mütter spricht, deutet der Autor als einen Hinweis darauf, daß von geschiedenen Frauen die Rede ist, da innerhalb einer Ehe der Ehemann ohnehin dazu verpflichtet ist. Denkbar wäre jedoch auch, daß der Vers sich auf

züglich der Inanspruchnahme ihres Rechtes auf Partnerwahl, auf welchem die Gefühle der Barmherzigkeit und der Zuneigung, so wie im Koran steht, basieren, fehlt, entschieden wir uns, ihre Einsicht zu vernichten, um ihr das Recht auf Partnerwahl zu rauben.“ Vgl. al-ÍaddÁd, ImraÞatunÁ, S. 47. 41

den erhöhten Bedarf an Nahrungsaufnahme einer Frau während der Stillzeit bezieht. Wie dem auch sei, Kindererziehung war und ist immer noch die Hauptbeschäftigung der Frau. Eine sinnvolle Aufgabe für Frauen sieht al-ÍaddÁd daneben in der Beschäftigung in Kindertagesstätten, wie es sich in Europa bereits bewährt hat. Durch diese Art von Beschäftigung ist es der Frau nicht nur möglich, selbständig für ihren Unterhalt zu sorgen, sondern sie kann sich darüberhinaus auf eine positive Art und Weise für die Gesellschaft einsetzen. Man sieht an dieser Stelle noch einmal deutlich, daß der Verfasser bei seinen Betrachtungen häufig nach Europa und auf die europäische Frau blickt und ihnen damit gewissermaßen eine Vorbildrolle zuspricht.

1.2.3 GE S C HLEC HTSVE RKE H R AÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd lehnt die Auffassung einiger Gelehrten ab, die besagt, daß die Ehe lediglich dazu diene, die sexuelle Begierde von Männern zu befriedigen. Der Geschlechtsverkehr (waÔÞ) stelle ein natürliches Bedürfnis des Menschen dar und sei gleichzeitig einer der Hauptgründe, warum er eine Ehe eingeht. Aus gesellschaftlicher Sicht dient er zur Fortpflanzung und ist daher nicht nur ein Vergnügen, sondern zugleich eine gesellschaftliche Pflicht. Al-ÍaddÁd betont zudem das Recht beider Partner auf ein erfülltes Sexualleben und weist darauf hin, daß die Erfüllung sexueller Bedürfnisse rechtlich eingefordert werden kann. Des weiteren untersagt der Islam die sexuelle Abstinenz (ÐlÁ), welche bei einem Andauern von vier Monaten ein Scheidungsgrund sein kann: „Die schwören, sich von ihren Frauen zu enthalten, haben vier Monate zu warten. Wenn sie dann zurückkehren – Gott ist voller Vergebung und barmherzig. Wenn sie sich aber zur Entlassung entschließen - Gott hört und weiß.“ (I I, 226-227)

Es besteht allerdings kein Konsens darüber, ob eine Frau eine Ehe annullieren lassen kann, wenn ihr Mann aufgrund einer Behinderung, wie einer ansteckenden Krankheit oder wegen eines anderen Defekts, keinen Geschlechtsverkehr mit ihr haben kann. Befürworter argumentieren, daß die Frau eine Scheidung einfordern kann, wenn sich dieser Zustand zu einem Dauerzustand verfestigt, während andere Positionen das Scheidungsrecht der Frau in diesem Falle ablehnen. AÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd läßt dadurch aufhorchen, daß er letzteres für vermes42

sen und töricht erachtet. Überdies gefährde es die Sittlichkeit, sexuell unbefriedigte Frauen zu zwingen, bei ihren Ehemännern zu bleiben. Im Falle des Verschwindens des Ehemannes vertreten einige Gelehrten die Meinung, daß die Frau verpflichtet sei, auf die Rückkehr ihres Mannes zu warten, solange ihr Vermögen zur Verfügung steht und sie finanziell abgesichert ist. Dazu al-ÍaddÁd: ‫وليس خفيا ما في هذا الرأي من الخطر على األخالق مادمنا جميعا نعرف أن‬ ‫المرأة في حاجة إلى زوجها كما هو كذلك وللصبر حد ال يبلغ السنين فضال عن‬ 73 .‫التعمير‬ Die Lösung besteht für al-ÍaddÁd in der bereits zitierten Regelung, die nach viermonatiger Abstinenz die Scheidung einleitet; die Gelehrten müßten nur jenen Vers in Betracht ziehen.

1.2.4 POLYGAMI E Die Frage der Polygamie beginnt der Autor mit den Worten: ‫ليس لي أن أقول بتعدّد الزوجات في اإلسالم ألنني لم أر لإلسالم أثرا فيه‬ ‫وإنما هو سههيئة من سههيئات الجاهلية األولى الههتي جاهههدها اإلسههالم طبق‬ 74 .‫] فجاء اإلسالم ووضع بادئ األمر حدا أقصى لهذا التعدد‬...[ ‫التدرجية‬ Indem ein solches Zitat an den Anfang gestellt wird, soll zum einen al-ÍaddÁds bestimmte Position und zum anderen seine deutliche Rhetorik veranschaulicht werden. Die Idee der progressiven Rechtsprechung taucht an dieser Stelle als progressive Politik (siyÁsa tadrкÐya) wieder auf. Es erscheint dem Autor wichtig, zu betonen, daß der Islam an sich als eine progressive Religion zu betrachten sei. Progressiv einerseits, weil er mit seinen Regelungen nicht direkt, sondern stufenweise vorgeht, und progressiv andererseits, weil er fähig ist, an gesellschaftliche Veränderungen angepaßt zu werden. Was die Polygamie betrifft, so nimmt der Koran wie folgt Stellung: „Wenn ihr fürchtet, den Waisen gegenüber nicht gerecht zu sein, 73 „Es ist nicht verborgen, welche Gefahr diese Meinung hinsichtlich der Sittlichkeit birgt, da allgemein bekannt ist, daß eine Frau ihren Mann braucht und umgekehrt. Der Geduld sind Grenzen gesetzt, die mehrere Jahre nicht überschreiten.“ Vgl. alÍaddÁd, ImraÞatunÁ, S. 51 f.. 74 „Es liegt mir fern zu behaupten, daß die Polygamie eine islamische Angelegenheit sei, da ich keine Spur des Islams darin sehe. Vielmehr stellt sie eines der Übel aus der vorislamischen Zeit dar, die der Islam durch seine progressive Politik bekämpfte. Dann kam der Islam und setzte zunächst dieser Polygamie eine Grenze.“ Vgl. alÍaddÁd, ImraÞatunÁ, S. 55. 43

dann heiratet an Frauen, was euch gut scheint, zwei, drei und vier. Doch wenn ihr fürchtet, nicht gerecht zu verfahren, dann nur eine oder was eure Rechte an Sklavinnen besitzt! So handelt ihr am ehesten nicht ungerecht.“ (IV, 3.) Der zitierte Vers macht darauf aufmerksam, daß Polygamie mit einer Ungleichbehandlung der Ehefrauen einhergehen kann, und wird von einem weiteren Vers ergänzt, der besagt: „Ihr werdet zwischen euren Frauen nicht gerecht verfahren können, selbst wenn ihr darauf bedacht seid.“ (IV, 129) Durch diesen Vers führt der Islam seine progressive Politik fort, indem er kein direktes Polygamieverbot ausspricht. Da Polygamie jedoch an die Voraussetzung der Gleichbehandlung aller Ehefrauen gebunden ist, stellt der zuletzt zitierte Vers ein indirektes Polygamieverbot dar, weil er deutlich macht, daß es unmöglich ist, mehrere Frauen gleich zu behandeln, und die Voraussetzung somit nicht erfüllt werden kann. Um diesen Gedanken zu stützen, beschreibt der Autor das alltägliche Bild eifersüchtiger Ehefrauen und ihrer Rivalitäten untereinander sowie die daraus resultierenden Konflikte mit dem Ehemann und den Kindern der Rivalinnen. Auch die Tatsache, daß der Prophet mehrere Frauen hatte, legitimiert alÍaddÁd zufolge nicht die Praxis der Polygamie. Der Prophet heiratete seine Frauen nicht, weil ihm dies von Gott offenbart wurde, sondern weil er als menschliches Wesen vor menschlichen Neigungen nicht gefeit war („annabÐyu insÁnun ka-l-bašar Èayru sÁlimin min taÞ×Ðri ÝawÁriÃi l-bašarÐya.“).75 Außerdem heiratete er sie, bevor der Vers offenbart wurde, der die Anzahl der Ehefrauen einschränkte.76 Die Frage, warum der Prophet sich auch nach der Offenbarung nicht von einigen seiner Ehefrauen trennte, wäre berechtigt. Den Grund dafür erkennt al-ÍaddÁd in der Tatsache, daß die Prophetenfrauen als „Mütter der Gläubigen“ (ummahÁt al-muslimÐn) angesehen werden: „Der Prophet steht den Gläubigen näher als sie selbst einander. Seine Frauen sind ihre Mütter.“ (XXXI I I, 6) 75 Vgl. al-ÍaddÁd, ImraÞatunÁ, S. 57. 76 Die einschlägigen Korankommentare geben die Schlacht von UÎud als Offenbarungsgrund des besagten Verses (IV, 3) an. Diese Schlacht fand im Jahre 3 H./ 625 statt. Seine letzte Ehefrau, MaymÙna b. al-ÍÁri×, heiratete der Prophet jedoch im Jahre 7 H./ 629, also erst nach der Offenbarung des Verses. Vgl. E I², MaymÙna b. al-ÍÁri×. 44

Durch ihren Status als „Mütter der Gläubigen“, wäre es anderen Männern, selbst wenn der Prophet sich von einigen seiner Frauen getrennt hätte, nicht möglich gewesen, diese zu heiraten, und die Frauen wären auf sich selbst gestellt und zur Unzucht verleitet gewesen. Der Koran enthält obendrein ein direktes Verbot: „Es kommt euch nicht zu, Gottes Gesandten zu kränken, und nicht, jemals seine Frauen nach ihm zu heiraten. Das wäre bei Gott eine mächtige Sache.“ (XXXI I I, 53) Die Araber verabscheuten den Gedanken, ihre Frauen könnten nach ihrem Tode erneut heiraten. Einige Männer hinterließen ihren Frauen absichtlich Kamele und Gold, damit sie finanziell abgesichert und nicht auf einen neuen Ehemann angewiesen waren. Darüberhinaus galt es als schändlich und wurde als Betrug an dem verstorbenen Ehemann angesehen, wenn eine Frau nach dessen Tod erneut heiratete. Es ist für al-ÍaddÁd offensichtlich, daß der Prophet in ähnlicher Weise handelte, mit dem Ziel, sich damit Respekt unter den Gläubigen zu verschaffen. Er ist sich aber der Anschuldigungen bewußt, die gegen den Propheten diesbezüglich erhoben werden: ‫وال يمكن هنا أن ننظر إلى الطاعنين في النبي بدعوى أنه بتعديد الزوجات‬ ‫وتفوقه على شششعبه في ذلك ليكششون ممتششازا بينهم قد اسششتهتر في اللششذة‬ 77 ]...[ ‫شهوته على نفسه‬ Diese Vorwürfe weist er vehement zurück und legt dar, daß das Problem eher bei den Anhängern des Propheten zu suchen ist, die weit davon entfernt sind, die wahren Absichten ihrer Religion zu erkennen. Von einem indirekten Polygamieverbot im Koran ging schon der ägyptische Rechtsanwalt QÁsim AmÐn (1863-1908) aus. AmÐn veröffentlichte im Jahre 1899 ein Buch mit dem Titel TaÎrÐr al-marÞa (Die Befreiung der Frau) und ein Jahr später ein weiteres mit dem Titel al-MarÞa al-ÊadÐda (Die neue Frau). Der Rechtsanwalt avancierte zum Verteidiger der Rechte der Frau und antwortete auf den Einwand, die Sunna und die dauernde Ausübung be-

77 „Wir können hier nicht die Verleumder des Propheten betrachten, die ihm vorwerfen, dass er durch die Vielzahl seiner Ehefrauen und seine Überragung seines Volkes in diesem Punkt, damit er unter ihnen herausragend sei, sich hemmungslos dem Genuß hingegeben habe und sich der Macht seiner Lust unterworfen habe.“ Vgl. al-ÍaddÁd, ImraÞatunÁ, S. 58. 45

stätige die Polygamie, daß sie dadurch allenfalls erlaubt, nicht jedoch empfohlen werde.78 Die zeitgenössische Debatte weist vermehrt diese Argumentation auf. So erklärt der Islamwissenschaftler Tariq Ramadan: „C’est 79 une permission: la quasi-unanimité des savants musulmans affirment que l’orientation générale de l’enseignement islamique tend vers la monogamie.“80 Die deutliche Verneinung der Polygamie, wie sie bei al-ÍaddÁd festzustellen ist, war seinerzeit allerdings bahnbrechend und zählt selbst heute noch zu einer Minderheitenmeinung. Auf die Argumentation al-ÍaddÁds stützte sich der tunesische Staatspräsident AbÙ Ruqayba [Bourguiba], als er im Jahre 1956 das Code du Statut Personnel (MaÊallat al-aÎwÁl aš-šaÌÒÐya) verabschiedete und darin die Polygamie verbot und unter Strafe stellte. 81 Dabei wurde besonders die Unmöglichkeit der Gleichbehandlung mehrerer Ehefrauen unterstrichen und der Aspekt des indirekten Polygamieverbots im Koran hervorgehoben.

1.3 Die Scheidung Eine Ehe sollte laut al-ÍaddÁd dazu dienen, gemeinsamen Kindern ein harmonisches Zuhause und Geborgenheit zu bieten. Meinungsverschiedenheiten zwischen den Ehepartnern lassen sich jedoch nicht vermeiden. Sind diese Konflikte allerdings von solch gravierendem Ausmaß, daß die Beziehung unter täglichen Zerwürfnissen (šiÊÁr), Qualen (ÈuÒaÒ) und Sündhaftigkeit (fisq) leidet, sollte sich das Paar trennen. Unter den beschriebenen Umständen legalisiert der Islam eine Scheidung: „Dann muss man entweder rechtmäßig behalten oder im Guten freigeben.“ (I I, 229) Die Scheidung82 ist aus islamischer Sicht nicht als Racheakt des Mannes gegen seine Frau zu verstehen, sondern ist eine Entscheidung, die getroffen wird, wenn ein Zusammenleben nicht mehr möglich ist. 78 Vgl. Peters, Rudolph, Erneuerungsbewegungen. In: Ende/Steinbach, Der Islam, S. 106 f. 79 sc. die Polygamie 80 Ramadan, Peut-on vivre avec l’islam?, S. 121. 81 Das Code du Statut Personnel wurde am 13. August 1956 verabschiedet und trat am 1. Januar 1957 in Kraft. 82 Der arabische Begriff ist ÔalÁq. Er bedeutet genau genommen „Verstoßung“ und meint die Verstoßung der Frau durch den Mann. Dies geschieht, indem der Mann die Worte „anti ÔÁliq“ („du bist verstoßen“) ausspricht. Der Begriff ÔalÐq hingegen bedeutet eine verstoßene Ehefrau oder ein ungebundenes Kamel. Vgl. MawsÙÝa, ÓalÁq, Bd. 29, S. 5-77. 46

Al-ÍaddÁd gibt zu bedenken, daß der Koran von Verhaltensweisen, die zu einer Scheidung führen könnten, abrät: „Geht rechtmäßig mit ihnen um! Wenn ihr sie verabscheut, dann verabscheut ihr vielleicht etwas, in dem Gott viel Gutes schafft.“ (IV, 19) Darüberhinaus soll der Prophet gesagt haben: „AbÈaÆu l-ÎalÁli ilÁ llÁhi aÔÔalÁq.“83 Ist eine Scheidung jedoch unumgänglich, dann muß, laut al-ÍaddÁd, die Versorgung der geschiedenen Frau gewährleistet werden. Diesen Gedanken belegt er mit folgendem Koranvers: „Den entlassenen Frauen steht eine rechtmäßige Versorgung zu. Pflicht für die Gottesfürchtigen!.“ (I I, 241) Al-ÍaddÁd macht darauf aufmerksam, daß es nach islamischem Recht zweimal möglich ist, sich von einem Partner zu trennen und ihn wieder zurückzunehmen. Endgültig sei eine Scheidung, wenn sie zum dritten Mal ausgesprochen wird:84 „Die Entlassung gibt es zweimal. Dann muss man entweder rechtmäßig behalten oder im Guten freigeben.“ (I I, 229)

Eine erneute Heirat mit demselben Partner wäre erst dann wieder möglich, wenn die Frau zwischen der dritten Scheidung und der erneuten Heirat eine Ehe mit einem anderen Mann eingegangen ist und auch von diesem verstoßen wurde. In der Praxis ist es darüberhinaus üblich, daß der Mann durch einen bestimmten Ausspruch die Frau endgültig, also dreimalig verstößt. Dies, so der Autor, geschehe nicht gemäß islamischen Vorstellungen. Ungerechtfertigt sei ebenfalls die Tatsache, daß Frauen mit bereitwilligen Männern eine Scheinehe eingehen, und sofort wieder verstoßen zu werden um erneut eine Ehe mit ihrem Exgatten eingehen zu können. 85 Auch wenn die 83 „Von den Dingen, die erlaubt sind, ist Gott die Scheidung am verhaßtesten.“ 84 Die Befugnis, innerhalb einer gewissen Bedenkzeit (Ýidda) seine verstoßene Ehefrau wieder als Gattin zurückzunehmen, dient dazu, die Folgen übereilter Verstoßungen zu mildern. Als diese Befugnis jedoch alsbald von den Ehemännern ausgenutzt wurde, indem sie ihre Ehefrauen immer wieder verstießen und vor Ablauf der Bedenkzeit wieder zu sich nahmen, wurde der Vers offenbart, der den Mann befugt, seine Frau höchstens dreimal zu verstoßen. Einen Grund für die Verstoßung muß er nicht angeben. Vgl. Juynboll, Handbuch, S. 229 f. 85 Dieses Verfahren ist jedoch nur zweimal gestattet. Nach 3x3 Verstoßungen ist die Ehe unwiderruflich aufgelöst. Vgl. Juynboll, Handbuch, S. 232. 47

muftÐs (Sg. muftÐ, Rechtsgelehrter, der befähigt ist Rechtsgutachten zu erteilen) Tunesiens diese Tatsache als unwesentlich betrachten, unterstreicht alÍaddÁd, daß dies nicht im wirklichen Sinne des Islams sei. Schon der Íanbalit Ibn TaymÐya (661-728 H./1263-1328) vertrat die Meinung, daß solche Zwischenehen unstatthaft seien; er stand mit seinen Ansichten jedoch alleine da. Die Tatsache, daß der Islam den Entschluß zur Scheidung dem Mann überläßt, führt al-Íaddad auf das Urteilsvermögen des Mannes zurück, das ausgeglichener sei als jenes der Frau. Er weist jedoch auf das Recht der Frau hin, ein Gericht zu berufen, wenn sie unglücklich in der Ehe ist. Das Gericht kann die Ehe selbst aufgrund von unfreiwilligen Umständen, wie sexuelle Unfähigkeit oder finanzielles Unvermögen, annullieren. Beobachte man jedoch die aktuelle Situation, dann müsse eingeräumt werden, daß Männer in Scheidungsfragen durchaus bevorzugt werden und Frauen häufig dieser Bevorzugung zum Opfer fallen. Deshalb schlägt alÍaddÁd vor, Scheidungsfragen grundsätzlich nur noch in speziell dafür gegründeten Gerichten zu klären.

1.4 Scheidungsgerichte Es sind die oben beschriebenen Umstände, die den Autor zu dem Entschluß kommen lassen, daß Scheidungsgerichte unumgänglich sind, um einerseits die „Absicht der šarÐÝa“ (Èaraà aš-šarÐÝa) durchzusetzen und andererseits die unnötige Zerreißung von Familien durch unbedacht ausgesprochene Worte zu verhindern. Seiner Argumentation fügt al-ÍaddÁd neun Argumente hinzu: 1. Der Islam bevorzugt die Ehe vor der Nichtehe. Auch wenn sie mit gewissen Schwierigkeiten einhergehen kann, so eröffnet sie dennoch Wege zu einem besseren Leben, wie der oben bereits zitierte Vers zeigt. Darüberhinaus wird die Scheidungsformel von Männern mißbraucht, die Frauen heiraten, um ihre sexuellen Gelüste zu befriedigen. So heiraten sie heute eine hellhäutige und morgen eine dunkelhäutige Frau und verstoßen sie wieder, wenn ihnen der Sinn nach etwas anderem steht. Scheidungsgerichte könnten diesbezüglich hilfreich sein, um die wahren Absichten der šarÐÝa durchzusetzen. 2. Jede Rechtsprechung wird durch Gerichte kontrolliert, um zu gewährleisten, daß die Gesetze nicht von menschlichen Handlungen gebrochen werden. Muslime handelten heutzutage nicht selten auf unislamische Art und Weise – so auch innerhalb einer Ehe und wenn es um die Frage der

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Scheidung geht - warum also soll nicht auch das Scheidungsrecht von Gerichten kontrolliert werden? Scheidungsgerichte sollten nicht als der Versuch verstanden werden, Männer in ihren Rechten zu beschneiden. Vielmehr sorgen sie dafür, daß das islamische Recht korrekt angewendet wird, und spielen darüber hinaus die Rolle eines Vermittlers, der unparteiisch ist und eine Versöhnung herbeiführen kann. Individuelle Rechte werden geschützt, solange sie nicht in einer der Nation schädlichen Art und Weise genutzt werden. Scheidungsgerichte können zwar als Beschränkung von „Männerrechten“ betrachtet werden; da dies jedoch der Familie und der Gesellschaft als Ganzes dient und sie vor Zersplitterung bewahrt, ist diese Beschränkung gerechtfertigt.86 Jeder darf über sein Vermögen frei verfügen. Wenn jemand jedoch mit seinem Geld nicht richtig umgehen kann und entgegen seinen Interessen handelt, dann ist es nach islamischem Recht möglich, das Vermögen unter die Vormundschaft einer anderen Person zu stellen. In der Tat werde dies von den Gerichten so praktiziert. Wenn dies also in Bezug auf Vermögen möglich ist, obwohl Vermögen niemandem Schaden zufügt außer möglicherweise dem Besitzer selbst, wie könnte man dem Mann dann das einseitige Recht geben, über eine Scheidung zu entscheiden, während Frau und Kinder die Konsequenzen einer solchen Entscheidung tragen müssen? Muß nicht auch hier kontrolliert werden, daß der Mann sein Recht richtig einsetzt? Ist es islamisch betrachtet nicht viel wichtiger, eine Ehe zu retten denn Vermögen? Indem man dem Mann das unilaterale Recht auf Scheidung überläßt, leben Frauen unter der ständigen Angst, von ihrem Mann verstoßen zu werden. Aus diesem Grund können sie sich in der Ehe nicht entfalten, sondern fügen sich ganz ihrem Schicksal. Viele Frauen werden tatsächlich mit einer Scheidung konfrontiert, manchmal mehrmals. Dadurch verlieren sie den Glauben an die Ehe und enden häufig in Prostitution. Solche Vorfälle würden täglich immer häufiger beobachtet. Die Idee von Scheidungsgerichten ist dem Islam nicht fremd. Bereits in der Vergangenheit entschieden Gerichte über Scheidungsfälle und spielten die Rolle von Vermittlern. War es unmöglich, zwischen einem Ehe-

86 Dies macht der Autor an der Haltung des Islams fest, was den Schutz der Gesellschaft betrifft. So regelte der Islam, daß ein Drittel der Gesellschaft geopfert werden dürfe, wenn es darum geht, die restlichen zwei Drittel zu retten. Vgl. al-ÍaddÁd, ImraÞatunÁ, S. 70. Die Quelle dessen wird von al-ÍaddÁd nicht angegeben und konnte von der Verfasserin dieser Arbeit nicht nachvollzogen werden. 49

paar zu schlichten, wurde die schuldige Partei ermittelt und die Scheidung eingeleitet. 8. Der Islam ermutigt die Gläubigen, aus allen Begebenheiten um sie herum Lehren zu ziehen. Dies wird aus den Koranversen „Nehmt euch ein Beispiel, ihr Einsichtigen!“, (LIX, 2) „Seht ihr denn nicht?“ (LI, 21) sowie „Aber nein, der Menschist gegen sich selbst deutlicher Beweis“ (LXXV, 14) ersichtlich. 9. Wenn Scheidungsgerichte eingerichtet werden, können die diversen Gründe, die zu Konflikten innerhalb der Ehe bis hin zur Scheidung führen, gesammelt werden. Aus dieser Sammlung können dann wertvolle soziale Lehren gezogen werden, die es möglich machen, die Gründe gescheiterter Ehen zu durchleuchten und präventiv gegen sie vorzugehen. Aus diesen Ausführungen wird deutlich, daß aÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd die Scheidung nicht per se ablehnt. Unter bestimmten Voraussetzungen ist seiner Meinung nach eine Scheidung durchaus angebracht. Er lehnt jedoch die Praxis des ÔalÁq ab, da sie nicht dem Geiste der šarÐÝa entspreche. Wie bereits erwähnt, kann der Gebrauch der Scheidungsformel von Männern mißbraucht werden. Dies wirkt sich zu Ungunsten der Frau und der Familie als Ganzes aus. Daher appelliert er für die Einführung von Scheidungsgerichten, die die Rechtmäßigkeit der Scheidung gewährleisten. Es sei an dieser Stelle angemerkt, daß al-ÍaddÁd dem rechtlichen Teil seines Werkes diverse Interviews anschließt. Indem er sechs verschiedene šuyÙÌ der ZaytÙna zu zwölf Fragen bezüglich Frau und Ehe interviewt, beabsichtigt der Autor, dem Leser die herrschende Meinung der Rechtsgelehrten in Tunesien nahezubringen und eventuell verschiedene Aspekte der Sache zu durchleuchten.87 Die Antworten der šuyÙÌ werden nicht kommentiert, sondern in einem eher journalistischen Stil präsentiert. Da es sich bei den interviewten šuyÙÌ ausschließlich um Vertreter der mÁlikitischen und der Îanafitischen Rechtsschule handelt (in Tunesien sind grundsätzlich nur diese beiden Rechtsschulen vertreten), schrieb al-ÍaddÁd einen Brief an den muftÐ Ägyptens, MuÎammad BaÌÐt, der ein Vertreter der šafiÝÐtischen Rechtsschule war.88 In diesem Brief bittet al-ÍaddÁd den muftÐ, diesselben Fragen zu beantworten, die er den šuyÙÌ in Tunesien gestellt hat, in der Hoffnung, damit ein repräsentativeres Bild zeichnen zu können. Unter den zitierten Antworten lassen sich allerdings keine Ausführungen des ägyp87 Fragenkatalog s. Anhang. 88 MuÎammad al-May sammelt in al-ÍaddÁd wa-fikr al-iÌtilÁf. QirÁÞa fÐ wa×ÁÞiq maÊhÙla diverse Handschriften und andere Dokumente von und an al-ÍaddÁd. Der Brief an den muftÐ Ägyptens ist in dieser Sammlung enthalten. 50

tischen muftÐs nachweisen. Über die Gründe läßt sich nur spekulieren. Es ist ungewiß, ob der Brief jemals den muftÐ erreichte und ob dieser antwortete. Festhalten läßt sich jedoch, daß al-ÍaddÁd zumindest bemüht war, ein möglichst repräsentatives Bild des zeitgenössischen Islamverständnisses zu präsentieren.

2.

Gesellschaftlicher Teil

Im gesellschaftlichen Kapitel bespricht al-ÍaddÁd einerseits Maßnahmen, die seiner Ansicht nach ergriffen werden müssen, um die Emanzipation der tunesischen Frau zu fördern, und andererseits Phänomene der tunesischen Gesellschaft, die er für reformbedürftig hält. Unerläßlich sei laut al-ÍaddÁd, die Bildung der Frau, die es ihr ermögliche, ein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft zu werden. Auch hier knüpft al-ÍaddÁd an die Argumentation AmÐns an. Während sich AmÐns Forderung jedoch auf eine Grundschulausbildung beschränkt, fordert al-ÍaddÁd eine umfassende Bildung der Frau. Dabei diskutiert und kritisiert er die traditionelle Bildung, die junge Frauen erlangen, und beschreibt, auf welche Art von Bildung eigentlich Wert gelegt werden müßte. Die Bildung der Frau stellt in diesem Kapitel deutlich den Schwerpunkt des Autors dar. Der Praxis der Eheschließung widmet al-ÍaddÁd in diesem Kapitel besondere Aufmerksamkeit, indem er diejenigen Umstände hervorhebt, unter denen seiner Meinung nach eine Ehe nicht geschlossen werden sollte. Schließlich werden allgemeine Phänomene angesprochen, die seiner Ansicht nach nicht nur für die Frau negative Folgen bergen, sondern die die gesamte Gesellschaft in Mitleidenschaft reißen und ihre Fortentwicklung hemmen. An dieser Stelle muß darauf hingewiesen werden, daß nicht alle von alÍaddÁd in diesem Kapitel aufgeführte Aspekte dargestellt werden. Eine akribische Diskussion aller Gedanken des Autors würde den Rahmen dieser Arbeit deutlich sprengen. Daher müssen sich die Ausführungen auf eine Auswahl der, nach Erachten der Verfasserin dieser Arbeit, wichtigsten Aspekte beschränken.

2.1 Die Bildung der Frau Was die Bildung der Frau betrifft, so schickt al-ÍaddÁd seinen Ausführungen den Gedanken voraus, daß Bildung schon mit der Kindererziehung anfängt. Der Autor beobachtet jedoch, daß Eltern ihre Kinder auf dieselbe Art und Weise erziehen, wie es schon ihre Eltern und ihre Vorfahren taten. Viele 51

nehmen an, daß ein Verlust von Traditionen mit einem Verlust der eigenen Identität einhergehe. Das Festhalten an Traditionen verhindere jedoch die gesellschaftliche Entwicklung. Darüberhinaus entstehen neue Gewohnheiten, die unreflektiert übernommen werden. Über die Traditionen formuliert al-ÍaddÁd in seinen ËawÁÔir (Gedanken) einen ähnlichen Gedanken: ‫ ولكننا كثيرا ما نقتلها في أنفسنا بحجة‬.‫كثيرا ما نتظاهر محتجين لفائدة الحرية‬ 89 ‫ فما الذي صنعنا؟‬.‫احترام التقليد‬

Es wird deutlich, daß Traditionen für al-ÍaddÁd ein Hindernis für Entwicklung bzw. Freiheit darstellen. Was die traditionelle Bildung betrifft, so sind es ganz bestimmte Phänomene, die vom Autor bemängelt und im folgenden zusammengefaßt werden.

2.1.1 TRAD ITION E LLE BILDU N G Auf beruflicher Ebene empfangen üblicherweise Lehrerinnen (muÝallimÁt) im ganzen Land junge Mädchen, um sie Handarbeiten wie Nähen, Sticken und Häkeln zu lehren. Die Ausbildung dauert so lange an, bis die jungen Frauen das heiratsfähige Alter erreichen. In der Hauptstadt, so al-ÍaddÁd, gibt es besonders viele dieser Lehrerinnen. Die Ausbildung hilft jungen Mädchen, ihre Brautausstattung anzufertigen und zu finanzieren; sie ruinieren aber durch das Nähen ihr Augenlicht und ihre Finger, und oft reicht es trotzdem nicht aus, um ihren Bedarf zu decken. Die jungen Mädchen würden oft ausgebeutet (u.a. auch von ausländischen Frauen), indem man ihnen ihre Arbeiten für ein lächerliches Entgelt abkaufe. Noch gravierender sei jedoch die Situation junger Mädchen auf dem Lande, die schwere körperliche Arbeit auf dem Felde verrichten, Brennholz sammeln und Wasser aus den Brunnen schöpfen müßten. Nicht selten verschwenden dann die Väter und Ehemänner das schwer verdiente Geld in Teehäusern beim Tee- und Weintrinken sowie beim Kartenspiel, ohne daß die Frauen etwas dagegen tun könnten. Al-ÍaddÁd bemitleidet besonders jene Frauen auf dem Lande. Diese seien seiner Ansicht nach ihren Männern in besonderem Maße ausgeliefert, da die Männer vom Lande für ihre besondere Härte bekannt seien. Was die intellektuelle Ausbildung von Kindern betrifft, so beschränke sich diese, nach al-ÍaddÁd, auf eine nicht endende Abfolge von Aberglau89 „Oft halten wir Protestkundgebungen für die Freiheit ab, häufig töten wir sie (sc. die Freiheit) jedoch in uns selbst mit dem Vorwand, die Tradition zu respektieren. Was haben wir also getan?“ Vgl. al-ÍaddÁd, ËawÁÔir. In: al-ÍaddÁd, al-AÝmÁl al-kÁmila, Bd. 3, S. 278. 52

ben und Märchen. Besonders junge Mädchen verbringen die meiste Zeit mit Frauen, die ihnen auf geistiger Ebene nicht viel beibringen können. So lernen sie etwa die Anwendung von Amuletten; sie lernen, daß das Meer ursprünglich süß war, bis Mücken es austranken und salzig wieder erbrachen, und daß die Erde auf dem Horn eines Stiers liege und dieser den Globus alle hundert Jahre auf das andere Horn verlege. Sie glauben an die Existenz von Zaubersteinen, die ihren Besitzern jeden Wunsch erfüllen, und daß Häuser und Berge von bösen Geistern bewohnt werden, daß Tote in Form von Schlangen erscheinen und „andere Märchen alter Frauen“ („ilÁ Èayri ÃÁlika mimmÁ yuÎaddi×u bihi l-ÝaÊÁÞiz“).90 Das Ergebnis sei das Heranwachsen junger Menschen und besonders junger Frauen in Unwissenheit (Êahl) und Dummheit (Îumq). Es sei schwer, so al-ÍaddÁd weiter, jene „Gifte“ (sumÙm) aus dem Gedächtnis junger Menschen zu tilgen, und es sei besonders schwer, wenn es um junge Mädchen gehe, die von der Schule und der Gesellschaft isoliert werden. Es sei unmöglich, diese Phantasien und Traditionen aufzuheben, wenn ein junges Mädchen zu einer Ehefrau und Mutter wird und das, was man ihr beibrachte, an ihre Kinder weitergibt. AÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd spricht sich ferner gegen den autoritären Erziehungsstil aus: ‫ان مبدأ غرز الشعور بالواجب وإعداد األبناء ألدائه وبث ذلك فيهم بوسائل‬ ‫التهذيب واإلقناع ليشبوا على الشعور بالفضيلة لذاتها شيء يبعد كثيرا عن‬ ‫اآلبششاء واألمهششات فهم يعتششبرون أسششاس التربية في اعتبششار سششلطانهم الششذاتي‬ ‫األبناء ووجوب طاعتهم لما يششأمرون وبششذلك يخلقششون فيهم األنانية وتحكم الشششهوة‬ ‫وبعد كونهم يخطئون كثيرا في هذه األوامر فهم يسارعون في حمل أبنششائهم‬ 91 .‫الطاعة إلى وسائل الشدة في العقاب‬ Eine solche Erziehung verhindere, so al-ÍaddÁd, die Entwicklung einer eigenen Persönlichkeit und versetze Kinder in einen permanenten Zustand von Angst und Unterwürfigkeit. Diese Aussagen interpretieren die beiden Autoren al-ÍÁÊÊ YaÎyÁ und MarzÙqÐ dahingehend, daß sie von einer Art Trauma 90 Vgl. al-ÍaddÁd, ImraÞatunÁ, S. 123. 91 „Das Prinzip, Kindern ein Gefühl von Verantwortung zu vermitteln und sie auf ihre Pflichten vorzubereiten, mittels guter Erziehung und Überzeugungskraft, damit sie mit einem Gefühl für die Tugend heranwachsen, ist eine Sache, die weit entfernt vom Bewußtsein der Väter und Mütter ist. Denn diese erachten ihre Überlegenheit über die Kinder und deren Pflicht zum Gehorsam in allem, was sie ihnen auftragen, als Grundlage der Erziehung. Damit schaffen sie jedoch Egoismus und die Dominanz von Begierde in den Kindern. Da sie sich jedoch oft in ihren Befehlen irren, beeilen sie sich, ihre Kinder mittels strenger Strafen zum Gehorsam zu bringen.“ Vgl. Ebd. S. 125. 53

(kabt, wörtl. „Unterdrückung“) ausgehen, mit dem al-ÍaddÁd unbewußt zu kämpfen hatte. Dieses Trauma könnte seine schwere Kindheit hervorgerufen haben, die er in Armut verbrachte. Als Antwort darauf erschien das Buch DifÁÝan Ýan al-ÍaddÁd aw katbu bakti l-kabt (Zur Verteidigung von al-ÍaddÁd oder die Schrift zur Widerlegung der (These der) Unterdrückung) von al-ÍaddÁds langjährigem Freund AÎmad ad-DurÝÐ, der versucht, die Prämisse der beiden Autoren zu entkräften. Auf das Bewußtsein junger Frauen, so argumentiert al-ÍaddÁd weiter, wirke sich jene Art von Erziehung besonders in einer grenzenlosen Schüchternheit aus, die so weit gehe, daß Mädchen und junge Frauen sich in einem ständigen Zustand der Scham befänden. Mangelndes Selbstbewußtsein sei eine weitere Folge, die es jungen Frauen unmöglich mache, selbständige Entscheidungen zu treffen; auch wenn es sich um Fragen handele, die ihr Leben betreffen, wie ihre Heirat mit einem Ehepartner, der für sie ausgesucht wurde. Diese Schwäche bedeutet ebenfalls, daß eine Frau ihre Gefühle unterdrücken muß und somit vollständig in den Hintergrund der Gesellschaft gedrängt wird. In der beschriebenen Schüchternheit und dem mit ihr einhergehenden Mangel an Selbstbewußtsein sieht al-ÍaddÁd den Hauptgrund für die Schwäche der Frau. Aus der Opferrolle könne man die Frau jedoch nur befreien, wenn sie angemessen ausgebildet würde.

2.1.2 OF FIZI E LLE BILDU N G Die Regierung der Protektoratsmacht habe, so al-ÍaddÁd, begonnen, Institute zur Bildung von muslimischen Mädchen zu errichten, noch bevor die Tunesier selbst dasselbe Erfordernis für Jungen erkannten. Zusätzlich zur traditionellen Berufsausbildung erhalten junge Frauen dort Unterricht in Lesen und Schreiben (auf Französisch), Grundwissen in französischer Geschichte, Rechnen und Erdkunde. Diese Bildung wird durch traditionelle Koranschullehrer vertieft, indem sie die Mädchen einige Koranverse auswendig lernen lassen und in die Fertigkeiten des Lesens und Schreibens (auf Arabisch) einführen. Trotzdem, so der Autor weiter, bevorzuge man immer noch die Unwissenheit der Frauen ungeachtet ihrer Folgen für die Gesellschaft und die Kinder. Den Grund hierfür erkennt al-ÍaddÁd in der Angst des Mannes, den Gehorsam der Frau zu verlieren. Er unterstreicht jedoch, daß Bildung eines der größten Bedürfnisse des Menschen darstelle und daß jeder Mensch das Recht auf Bildung habe. Tatsächlich könne die gesellschaftliche Situation

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nur verbessert werden, wenn „das Licht des Wissens in der Frau entfaltet wird“ („ba××u anwÁri l-maÝrifati fihÁ“).92 Im Jahre 1899 veröffentlichte MuÎammad RašÐd RiÃÁ (1865-1935) einen Artikel in der Zeitschrift al-ManÁr (Der Leuchtturm), der sich mit der innerislamischen Debatte über die Bildung der Frau auseinandersetzte. 93 Während der islamische Modernismus betonte, der Islam habe prinzipiell Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau gebracht und somit das Streben nach nützlichem Wissen (Ôalab al-Ýilm an-nÁfiÝ) auch der Frau zur Pflicht gemacht, argumentierten andere, daß das Bemühen um Wissen nicht unbedingt das Schreiben impliziere. Gegner des Schreibunterrichts für Frauen argumentierten überdies, daß die Schreibkundigkeit bei Frauen zu sündhaften Dingen führen könne und somit verboten werden müsse. Die Dinge, die eine Frau lernen soll, unterteilt al-ÍaddÁd in sieben verschiedene Kategorien. So sei es in erster Linie wichtig, daß die Frau mit den Grundprinzipien ihrer Religion und ihrer Geschichte, der Geschichte ihres Landes und ihrer Sprache vertraut gemacht wird. Nur so könne sie ihren Kindern Nationalbewußtsein vermitteln. Zwingend sei es auch, daß die Frau in die Mathematik und Naturwissenschaften eingewiesen würde. Dies sei notwendig, damit sie ihren Verstand durch Logik trainieren und ohne Aberglauben die wahren Eigenschaften der Dinge erkennen könne. Es sei darüberhinaus unerläßlich, sich um das körperliche Wohlbefinden der Frau zu kümmern. Dazu müßte der Frau Sportunterricht angeboten werden. Der Sport ermögliche es der Frau, ihren Körper zu stärken; darüberhinaus stimuliere er ihre Verstandestätigkeit. Al-ÍaddÁd hebt hervor, daß „Sport Bewegung und Bewegung Leben ist“ („ar-rÐyÁÃatu Îarakatun wa-l-Îarakatu hÐya l-ÎayÁt.“).94 Grundlegend ist für al-ÍaddÁd ebenfalls, daß die Frau die Prinzipien der Hygiene lernt, damit sie sich um die Mahlzeiten und Kleidung der Kinder kümmern kann und weiß, wie sie mit Nahrungsmitteln umgehen muß. Damit verbunden sei ebenfalls die Gesundheitspflege. Frauen müßten lernen, wann sie einen Arzt für sich oder ihre Kinder aufsuchen müssen, anstatt traditionelle Heiler zu besuchen, die keine medizinische Ausbildung genossen haben. Zudem ist al-ÍaddÁd der Ansicht, daß die Frau lernen sollte, einen Haushalt zu bewältigen. Dazu gehöre neben den traditionellen Aufgaben des 92 Vgl. al-ÍaddÁd, ImraÞatunÁ, S. 206. 93 Vgl. Ende, Sollen Frauen schreiben lernen? In: Bellmann, Gedenkschrift Wolfgang Reuschel, S. 49-57. 94 Vgl. al-ÍaddÁd, ImraÞatunÁ, S. 207. 55

Haushalts die Fähigkeit, die Finanzen zu verwalten, d.h. die Ausgaben an das Einkommen anzupassen und die richtigen Prioritäten zu setzen, was die Ausgaben betrifft. Um sich ihren Lebensunterhalt verdienen zu können, muß die Frau ferner ein Handwerk lernen. Dies ermöglicht ihr nach dem Tod ihres Mannes, von zu Hause aus den Unterhalt für sich und ihre Kinder zu verdienen und somit finanziell abgesichert zu sein. Als letzten Punkt erwähnt der Autor die Notwendigkeit, die Frau in die Welt der Kunst einzuführen. Künstlerische Tätigkeiten seien etwa Poesie, Musik und Malerei. Diese Tätigkeiten dienten der Frau als „emotionale Nahrung“ (ÈiÆaÞ al-ÝÁÔifa), was wiederum ein harmonisches Familienleben fördere. Alles in allem läßt sich feststellen, daß al-ÍaddÁd ein enges Zusammenspiel zwischen dem Versagen der tunesischen Gesellschaft und der Situation der tunesischen Frau erkennt. Die gesellschaftliche Entwicklung könne demnach nur vorangetrieben werden, wenn man vorher die Emanzipation der tunesischen Frau unterstützt und vertieft. Seine weitere Argumentation ist einleuchtend: Die Basis der Emanzipation der Frau stellt, wie bereits ausgeführt, die Bildung dar. Der Westen ist fortgeschritten, weil er Wert auf die Bildung der Frau legt und ihr ermöglicht, ein Mitglied der Gesellschaft zu sein.

2.2 Die Praxis der Eheschließung Der Praxis der Eheschließung widmet al-ÍaddÁd sein besonderes Augenmerk, und zwar vor allem den kritikwürdigen Aspekten und den Aspekten, unter denen seiner Ansicht nach eine Ehe nicht geschlossen werden sollte. Hierbei nennt er als erstes die Zwangsehe. Man könne von Frauen, die gezwungen werden, einen bestimmten Mann zu heiraten, nicht erwarten, daß sie diesen Mann, den sie sich nicht selbst als Partner ausgesucht haben, glücklich machen. Es sei das Los vieler Frauen, so al-ÍaddÁd, aus dem Hause eines tyrannischen Vaters in das Haus eines ungewollten Ehemannes zu ziehen, der sie „durch Mitgift erworben hat“ (muktasaba bi-l-mahr). So ist es nach al-ÍaddÁd nicht verwunderlich, daß viele Frauen verbittern und ihren Ehemann und Haushalt vernachlässigen. Einige gingen sogar soweit, sich ihren Männern sexuell zu verweigern. Für letzteres wurden bestimmte Einrichtungen erbaut, die sich „Haus der Besserung“ (dÁr al-ÊawÁd) nennen. Diese Einrichtungen fungieren als eine Art Besserungsanstalt für Frauen, in welche der Mann seine Ehefrau bei Ungehorsam verbannt. Das Haus wird von einem Aufseher und seiner Frau ge56

leitet, die darauf achtgeben, daß die Frau täglich eine begrenzte Ration an Nahrungsmitteln bekommt und daß sie abends isoliert in ihrem Zimmer verweilt und keinen Besuch (außer von ihrem Ehemann) erhält. Diese Häuser dienen, so der Autor, lediglich dazu, den Willen der rebellierenden Frau zu brechen und sie wieder zum Gehorsam zu bringen. Die strengen Bedingungen, denen sie dort ausgesetzt ist, führen dazu, daß die Frau ihren Ehemann reuevoll um die Erlaubnis bittet, wieder nach Hause zurückkehren zu dürfen. Al-ÍaddÁd betont, daß dies keine Verhältnisse seien, unter denen eine Ehe geführt werden könne, und unterstreicht die absolute Notwendigkeit eines freien Willens und einer freien Partnerwahl. Ferner beobachtet al-ÍaddÁd die Entwicklung bestimmter Bräuche, die seiner Ansicht nach eine Ehe schon von vornherein zum Scheitern verurteilen. Dabei bezieht er sich in erster Linie auf die Verschwendungssucht bei den Feierlichkeiten, die mit der Hochzeit verbunden sind. Dazu zählen besonders eine umfangreiche Mitgift, ausgefallene Kleidung, teure Möbel etc., die seiner Meinung nach nur dazu dienlich seien, den Gästen ein möglichst perfektes Bild zu vermitteln, damit diese keinerlei Kritik üben können. Tatsächlich sei jene Kritik das, was das Paar und seine Familien am meisten fürchteten. Um ihrem Ruf nicht zu schaden, protzen sie mit übertriebenem Luxus, was nicht selten in Rivalitäten zwischen den Familien ausartet. Diese Tradition beschränke sich keineswegs auf die wohlhabende gesellschaftliche Schicht, sondern werde von der Mittel- und Unterschicht nachgeahmt. Das Ergebnis sei häufig der finanzielle Bankrott der Familien, während das junge Ehepaar schon zu Beginn seiner Ehe einem Berg von Schulden ausgesetzt sei. Oft wird der Frau die Schuld für diese Misere gegeben, indem sie als Unheilsbringerin betrachtet wird, die der Familie des Mannes Unglück beschert, und nicht selten sieht sie sich dann gezwungen, ihre gesamte Brautaussteuer zu verkaufen, eine Situation, die ihre Hoffnungen schon sehr früh zunichte macht. Al-ÍaddÁd faßt diesbezüglich zusammen: ‫من جهة و‬ ‫من الفسههاد‬ ‫النقص حتى‬ ‫الههواردين عليها‬

‫هذه العادات التي نأخذ أنفسنا بها اليوم قد سببت خراب بيوتنا‬ ‫عطلت سههنة الههزواج من جهة أخههرة وال يخفى ما في ذلك‬ ‫و النقص العمراني في مملكة صغيرة كتونس تأّلّبت عليها عوامل‬ ‫يكاد أن ال يوجد نمو ظاهر في عمرانها من غههير األجههانب‬ 95 .‫حساب وال عالج‬

95 „Diese Traditionen, zu denen wir uns heutzutage verpflichten, haben einerseits die Zerstörung unserer Familien verursacht und andererseits Eheschließungen behindert. Es ist nicht verborgen, was dies an moralischem Verfall und Mangel an Besiedlung in einem kleinen Land wie Tunesien birgt, gegen welches sich die Faktoren des 57

Der erneute Hinweis auf überholte entwicklungshemmende Traditionen, die zugunsten gesellschaftlichen Fortschritts aufgehoben werden sollen, macht die antikonservative Position des Autors deutlich und kennzeichnet sein Streben nach gesellschaftlicher Neugestaltung. Kritikwürdig ist darüberhinaus, nach Ansicht al-ÍaddÁds, die Verheiratung von Minderjährigen. Eltern verheiraten ihre Kinder, während sie noch unmündig sind, meist mit der Absicht, eine Ablehnung der Eheschließung seitens der Töchter unmöglich zu machen. Ist ein Ehevertrag einmal geschlossen, kann eine erwachsene Tochter, die das Ausmaß dieses Vorgangs erkennt, der Ehe, die ihre Eltern für sie entschieden haben, nicht mehr entkommen. Eltern befürchten, daß eine erwachsene unverheiratete Tochter den Ruf der Familie beflecken könnte, während andererseits Männer eine junge, unerfahrene Frau bevorzugen, deren gesamtes Leben sich um die Person ihres Mannes dreht, da sie nicht die Möglichkeit hatte, etwas anderes kennenzulernen und somit auch nicht in der Lage ist, etwas zu vermissen. Viele Familien verheiraten außerdem ihren ältesten Sohn mit einem sehr viel jüngeren Mädchen, weil sie eine Arbeitskraft für den Haushalt brauchen. AlÍaddÁd hebt allerdings hervor, das nicht nur junge Frauen davon betroffen sind. Während die Frau ihr Leben lang in dieser Ehe gefangen ist, steht es dem Mann jederzeit frei, sich eine weitere Frau zu nehmen. „Die Ehe ist“, so al-ÍaddÁd, „der Grund, aus dem zukünftige Generationen der Nation erwachsen“ („az-zawÁÊu mazraÝatu l-ÊÐli l-ÁtÐ mina l-umma.“).96 Umso wichtiger sei es, daß dieser Grund solide ist, damit zukünftige Generationen aus harmonischen Ehen hervorgehen, in denen das Ehepaar fähig und bereit ist, Probleme gemeinsam zu lösen. Stattdessen konstatiert der Autor: ‫ونحن بطغيان الشهوة علينا وبعوائدنا وبعدم تقديرنا للواجب في الزواج واستعدادنا‬ ‫المتحد ذكهههورا واناثا ألدائه انما نبهههذر في تلك المزرعة أمالح السهههباخ‬ 97 .‫يفسد إنتاجها وبذلك نكون مجرمين ومصرين أيضا على اإلجرام‬ Mangels dermaßen ansammelten, sodaß es so gut wie keinen Zuwachs in seiner Besiedlung gibt, abgesehen von den Ausländern, die ohne Aufsicht und Kontrolle einwandern.“ Vgl. al-ÍaddÁd, ImraÞatunÁ, S. 143 f. 96 Vgl. al-ÍaddÁd, ImraÞatunÁ, S. 153. 97 „Und wir, mit unserer Lustergebenheit, unseren Einkünften, unserer Pflichtvergessenheit in der Ehe und unserer gemeinsamen Nichtbereitschaft, sowohl Männer als auch Frauen, diesen Pflichten nachzukommen, säen die Salze der Salzsümpfe in jenes Anbaufeld, damit es unfruchtbar werde oder damit sein Ertrag verdürbe. Dadurch sind wir Verbrecher und solche, die auf ihrem Verbrechen beharren.“ Vgl. Ebd., S. 153. 58

Überblickt man alle uns vorliegenden Aussagen al-ÍaddÁds hinsichtlich Ehe und Eheschließung, zeigt es sich, daß der Autor diesen Aspekten auf gesellschaftlicher Ebene eine bedeutende Rolle beimisst. Die Gesichtspunkte, die er an der Praxis der Eheschließung kritisiert, wirken sich zwar auf beide Geschlechter zum Negativen aus, doch ist die Frau in ganz besonderem Maße davon betroffen. Um unglückliche Familienleben und die hohe Scheidungsrate im Lande zu überwinden, zielt al-ÍaddÁd auf eine Reform der Eheschließung ab, die jedoch, so der Autor, nur möglich sei, wenn am Bewußtsein der Bevölkerung angesetzt wird und vor allem junge Menschen von ihren Illusionen befreit werden und intellektuell erfassen, welche Rechte und Pflichten mit einer Ehe einhergehen.

2.3 Reformbedürftige Phänomene

2.3.1 GE S E LLS C HAFTLI C H E S ELE N D U N D SOZIALE R VE R FALL Al-ÍaddÁd macht darauf aufmerksam, daß die moralische und intellektuelle Lage des gemeinen Volkes nicht der einzige Grund für den gesellschaftlichen Zerfall ist, den er in seiner Heimat beobachtet. Verstärkt werde dieser Zerfall durch weitere Faktoren, die u.a. zur Zerstörung von Ehen und Familien führten. Einen dieser Gründe entlarvt der Autor in der materiellen Misere (al-buÞs al-mÁddÐ), von der das Land befallen ist und welche letztlich ebenfalls aus dem niedrigen moralischen und intellektuellen Niveau des Volkes resultiert. Die Wirtschaft Tunesiens, so al-ÍaddÁd, beruht auf der Landwirtschaft; der Großteil der tunesischen Bevölkerung ist landwirtschaftlich tätig. Aus politischen und sozialen Gründen sind jedoch viele Tunesier gezwungen, ihr Land an „die ausländischen Kolonisatoren“ (al-muÝammarÙn al-aÊÁnib) zu verkaufen, um anschließend in ihre Dienste zu treten. Darüberhinaus führt die Entwicklung von modernem Werkzeug dazu, daß viele Handwerker sich gezwungen sehen, ihr Handwerk aufzugeben und sich neuen Beschäftigungsmöglichkeiten zuzuwenden. Was den Handel betrifft, so gehen viele Gewerbe aufgrund des Imports europäischer Güter, die den Markt alsbald monopolisieren, bankrott. Die Großprojekte befinden sich außerdem ausschließlich in den Händen der Regierung und französischer Unternehmen. Diese umfassen das Verkehrsnetz, die Eisenbahn, öffentliche Verkehrsmittel, die Erschließung von Minen im ganzen Land, das Baugewerbe, die Getreidemühlen, Gerbereien, Zementfabriken und alle anderen Betriebe, die für die Entwicklung des Landes grundlegend sind. Die Arbeiter, die dort beschäftigt sind, werden ausgebeutet und 59

arbeiten bis zu zwölf Stunden täglich (manchmal mehr) für zehn bis zwölf Franken am Tag. Der Lohn für Minenarbeiter beträgt sogar nur drei bis vier Franken am Tag. Deshalb sehen sich Familienväter gezwungen, altes Obst und Gemüse zu kaufen, um die Familie wenigstens mit dem Nötigsten versorgen zu können; doch selbst dafür reicht das Geld oft nicht aus. Dieser Umstand überfordert viele Väter und verleitet sie zum Verlassen der Familie oder sogar zum Selbstmord. Noch gravierender stuft al-ÍaddÁd ein anderes Phänomen ein: die Kinderarbeit. Viele Väter schicken ihre Kinder arbeiten, damit sie zum Lebensunterhalt der Familie beitragen. Dies wirkt sich immens auf die ohnehin schon schwachen Körper der Kinder aus. Man trifft diese Kinder häufig auf Obst- und Gemüsemärkten an, wo sie Passanten anbieten, ihre Einkaufstaschen zu tragen, oder in den europäischen Wohnvierteln, wo sie Tierkot von den Straßen aufsammeln und diese fegen, während ihre Gesichter vom Staub bedeckt werden. Selbst die Stadtverwaltung bevorzugt die Beschäftigung von Kindern, da diese billigere Arbeitskräfte sind als Erwachsene. Von den ca. dreihundert Kindern, die von der Tabakindustrie beschäftigt werden, erkranken jährlich viele an Tuberkulose oder brechen unter der Arbeitslast zusammen. Al-ÍaddÁd betont, daß er dies selbst bei vielen Kindern miterlebt hat. Die Arbeitslosenrate steigt außerdem an, da tunesische Arbeiter häufig durch Europäer, die sich mit ihren Familien in Tunesien niederlassen, ersetzt werden. Defizite beobachtet al-ÍaddÁd auch im Gesundheitswesen. Diesbezüglich spricht er von einer Plage ansteckender Krankheiten wie Tuberkulose, Syphilis und blutender Blasen am ganzen Körper; Amputationen und Lähmungen seien gängig. Menschen brechen vor den Krankenhäusern zusammen, weil diese nicht die Kapazitäten besitzen, alle Patienten zu behandeln. Das Geld für eine medizinische Behandlung können die meisten ohnehin nicht aufbringen. Noch schlimmer sei die Situation der Landbewohner. Da sie nicht mobil sind, können sie sich keiner medizinischen Behandlung unterziehen und verbringen qualvolle Tage und Nächte in ihren dunklen und feuchten Häusern. Diese und andere Faktoren sind nach al-ÍaddÁd schuld an der hohen Sterberate der Tunesier. Den Weg aus dieser Misere ebnen nach Ansicht des Autors bestimmte Maßnahmen wie eine ordentliche Berufsausbildung auf allen Gebieten einschließlich der wirtschaftlichen Bereiche. Er legt dem Volk nahe, seine eige60

nen Produktionsmittel zu kontrollieren, anstatt diese ausländischen Arbeitern zu überlassen. Die Arbeiter müssen außerdem gemäß ihrem Arbeitsaufwand entlohnt werden wie die Europäer und tunesischen Juden, die wiederum innerhalb ihrer Gemeinden muslimische Arbeiter nicht angemessen entlohnen. Darüberhinaus müssen vermehrt Krankenhäuser gebaut und die Grundprinzipien der Hygiene im ganzen Land verbreitet werden. Der Autor fordert die Zerstörung aller Hütten und Slums und verlangt stattdessen die Erbauung von wohngerechten Häusern und Wohnungen. Obwohl dies in anderen „Entwicklungsländern“ (al-umam al-Îayya) bereits praktiziert werde, sei Tunesien noch weit davon entfernt. In diesem Zusammenhang äußert er: ‫ فإن أفكارنا لم تتدارسها‬.‫ولكن أين نحن من هذه الواجبات النافذة عند غيرنا‬ ‫ ونحن أنههاس لم نعتد أن نفكر في‬.‫بعد فضال عن السههعي في تحقيقها‬ 98 .‫شؤوننا إال اذا كنا نريد أن نطالب الحكومة بعمله لنا‬ Al-ÍaddÁd schließt seine Ausführungen bezüglich des sozialen Verfalls mit dem Gedanken, daß dieser kontinuierlich stattfinde und langfristig betrachtet eine große Bürde für kommende Generationen sei. Er betont, daß die tunesische Bevölkerung selbst einen Großteil der Verantwortung für diese Situation trage, da sie Unwissenheit und Trägheit akzeptiere. Die Arbeit, die den Tunesiern be vorstehe, sei gerade deshalb gewaltig, weil sie in der Vergangenheit stark vernachlässigt wurde. Sollte sie allerdings weiterhin nicht beachtet werden, dann „fege sie das in einen tödlichen Abgrund“. Es ist besonders dieses Kapitel seines Buches, in dem al-ÍaddÁd als Patriot sichtbar wird. Daß al-ÍaddÁd von einer Symbiose zwischen der miserablen Situation der Frau und der allgemeinen gesellschaftlichen Lage ausgeht, wurde bereits angeführt. Daß sein Reformbestreben und seine Liebe zum Vaterland jedoch so weit gehen, daß er nicht davon absehen kann, in einer der Frau gewidmeten Schrift auch auf die Schwierigkeiten aufmerksam zu machen, die nur bedingt mit der Frau zu tun haben, wird erst hier deutlich. Er beweist sein gesellschaftskritisches Denkvermögen, indem er auf die Phänomene hinweist, unter denen die tunesische Gesellschaft besonders lei-

98 „Wie weit sind wir noch entfernt von diesen Pflichten, die bei anderen schon wirksam sind. Denn unsere Gedanken haben sich noch nicht einmal mit ihnen beschäftigt, geschweige denn der Mühe, sie zu verwirklichen. Wir sind Menschen, die die Angewohnheit haben, nur dann über eine ihrer Angelegenheiten nachzudenken, wenn sie von der Regierung verlangen wollen, diese für sie zu bewerkstelligen.“ Vgl. al-ÍaddÁd, ImraÞatunÁ, S. 167. 61

det, und indem er konkrete Anleitungen gibt, diesen Phänomenen entgegenzuwirken. Die nationale Couleur, von der bereits zu Beginn dieser Arbeit gesprochen wurde, sticht in diesem Abschnitt besonders dann hervor, wenn er von der französischen Regierung, den Kolonisatoren oder aber von ausländischen Arbeitern spricht. Es werden auch patriotische Gründe gewesen sein, die ihn dazu verleiteten, an einer späteren Stelle die Ehe mit Europäerinnen zu rügen. Europäerinnen sind, so der Autor, nicht für eine Ehe mit arabischen Männern geeignet, da sie sich nicht in ein muslimisches Familienleben integrieren können. Der arabische Mann solle sich daher nicht von Äußerlichkeiten der europäischen Frau, wie ihren „anmutigen Bewegungen“, ihrem „niemals schwindenden Lächeln“ oder ihrem „guten Geschmack“ (was durchaus positiv gemeint ist) beirren lassen. Viel wichtiger sei es, den eigenen Frauen die nötige Bildung und die erforderlichen Bedingungen zur Verfügung zu stellen, die sie benötigen, um sich dieselben Eigenschaften anzueignen. „Die Frau ist diejenige, die das Volk gebärt“ („Inna al-marÞata hiya llatÐ talidu š-šaÝb“), und sie ist diejenige, die es großzieht. Aus diesem Grund sollte man nach Ansicht al-ÍaddÁds nur Frauen aus der eigenen Kultur heiraten, um das Risiko eines Identitätsverlustes zu vermeiden.

2.3.2 DE R SC HLE I E R Wie schon im rechtlichen Teil widmet al-ÍaddÁd an dieser Stelle sein Interesse erneut dem Schleier.99 Er beginnt mit dem Vergleich des Schleiers mit einem Maulkorb („den man einem Hund um das Maul bindet“) 100 und stellt fest, daß es keinen Unterschied zwischen ihnen gibt. Was die Herkunft des Schleiers betrifft, so legt al-ÍaddÁd dar, daß er ursprünglich ein über Jahrzehnte hinweg praktizierter Stammesbrauch sei. Einige Stämme gehen sogar so weit, das Tragen des Schleiers auch in Anwesenheit von engsten Familienangehörigen, wie Vätern und älteren Brüdern, vorauszusetzen. Bei einigen Stämmen, den sogenannten mula××amÙn („die Verhüllten“) ist das Tragen des Schleiers selbst für Männer Pflicht. Al-ÍaddÁd merkt an, daß der Schleier zwar in Städten und Dörfern getragen wird, nicht jedoch in der Wüste, wo die Menschen ihren Instinkten folgen. In diesem Sinne bemerkt er: 99 Unter dem Begriff des Schleiers (ÎiÊÁb) ist auch an dieser Stelle einerseits der konkrete Ganzkörperschleier gemeint, der auch das Gesicht der Frau bedeckt, sowie andererseits ihre Isolierung vom gesellschaftlichen Leben, indem man sie zu Hause verweilen läßt. 100 Vgl. al-ÍaddÁd, ImraÞatunÁ, S. 182. 62

‫إال‬

‫فيه‬

‫أرى‬

‫ال‬

‫الحجههههاب‬

101

‫غههههير أني كلما فكههههرت في أمر‬ .‫بالشعور الديني كحصن تعتز به على المخالفين‬

Der Schleier ist nach al-ÍaddÁd ein grausamer Brauch, der kleinen Mädchen die Vorstellung vermittelt, sie seien ohne Abschirmung (ÎawÁÊiz mÁddÐya) nicht vertrauenswürdig. Desweiteren gäbe es nicht viele Anlässe, zu denen es einer Frau gestattet sei, das Haus zu verlassen. Meistens handele es sich um Trauerzeremonien oder Krankenbesuche. Selbst auf den Markt gehe die Frau nicht allein, sondern verließe sich auf die Dienste von Nachbarsjungen, wenn sie keine eigenen Kinder habe. Auf gesellschaftlicher Ebene sei der Schleier besonders problematisch, wenn es um die Partnerwahl gehe. Al-ÍaddÁd argumentiert, daß die Partnerwahl aufgrund des Schleiers stark eingeschränkt werde. Der Mann hat sich bei der Brautwahl an den Beschreibungen der Familie der Braut zu orientieren, welche nicht selten überschwänglich sind. Deshalb kann der Mann nie wirklich wissen, was er „bekommt“, und tatsächlich wird er nicht selten getäuscht. Das Ergebnis sind unglückliche Ehen und eine hohe Scheidungsrate. Der Ideenflug al-ÍaddÁds gipfelt in der Vorstellung, der Schleier fördere die Entwicklung von Homosexualtät und die Praxis der Masturbation. Diese „Krankheiten“ (amrÁÃ) könnten zwar durch eine frühe Ehe verhindert bzw. geheilt werden; jedoch seien frühe Ehen aufgrund der bereits erwähnten Unkosten, die mit ihnen verbunden sind, nicht mehr möglich. Angesichts des Umstandes, daß Mütter mit ihren Kindern nicht an die frische Luft gehen können, wie es europäische Mütter zu tun pflegen, weil es ihnen untersagt ist, das Haus zu verlassen, und es den Kindern somit nicht möglich ist, sich körperlich zu entwickeln, steht für al-ÍaddÁd fest, daß der Schleier abgelegt werden muß. Das Ablegen des Schleiers sei mit Vorteilen für beide Geschlechter verbunden, und tatsächlich, so der Autor, legen immer mehr Frauen den Schleier ab, orientiert am Beispiel der Europäerinnen. Al-ÍaddÁd betont jedoch, daß das Ablegen des Schleiers nicht mit der völligen Entblößung von Nacken, Brust und Gliedmaßen sowie dem Tragen von reizvollem Schmuck und Parfum einhergehen sollte. Mit anderen Worten: Das geforderte Ablegen des Schleiers soll nicht in ein blindes Nachahmen europäischer Bräuche ausarten, wie von Verfechtern des Schleiers bereits drohend vorhergesagt wird. 101 „Jedes Mal, wenn ich über die Angelegenheit des Schleiers nachdenke, dann sehe ich darin unseren Egoismus, der sich hinter religiösen Gefühlen versteckt, als Festung, mit der er sich über Andersdenkende erhebt.“ Vgl. al-ÍaddÁd, ImraÞatuna, S. 182. 63

Entscheidend sei es, das richtige Maß der Dinge zu finden. Dabei sollten sich Frauen vor allem auf ihre Pflichten und ihre Verantwortung konzentrieren und sich nicht zu einem Objekt männlicher Begierde degradieren. Die anti-traditionelle Haltung des Autors wurde bereits mehrfach angesprochen. Allerdings muß dazu gesagt werden, daß seine Kritik nur gegen bestimmte Traditionen gerichtet ist, die seiner Meinung nach entwicklungshemmend auf die Gesellschaft wirken. In einem Gesamtzusammenhang betrachtet, erkennt man, daß er sehr wohl an traditionellen, islamischen Werten hängt. Aus diesem Grund warnt er vor einem blinden Imitieren europäischer Bräuche. Die Emanzipation der Frau soll nicht mit dem Verlust der eigenen tunesischen, islamisch-geprägten Identität einhergehen. Unter diesem Gesichtspunkt kann al-ÍaddÁd als ein „traditioneller Modernist“ verstanden werden, der eine „konservative Reform“ fordert. Sein Reformismus äußert sich vor allem in der Auslegung der islamischen Quellen mittels Vernunft, um somit den Geist des Islams zu erschließen und ihm treu zu bleiben. Besonders gewichtig dabei ist die Betrachtung islamischer Vorschriften in ihrem historischen Kontext, um ihre Anwendung auf andere Zeiten zu ermöglichen. Dabei ging er mindestens einen Schritt weiter als andere Modernisten seiner Zeit, die gewisse Grenzen nicht zu überschreiten wagten, denn er scheute sich, wie bereits festgestellt, nicht, den Schleier mit einem Maulkorb zu vergleichen und ihn auf nichtislamische Traditionen zurückzuführen.

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V. AÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁds Schlußbetrachtung

In der Schlußbetrachtung macht al-ÍaddÁd auf einen neuen Geist aufmerksam, der sich im islamischen Osten (šarq) ausbreite und der dazu führe, daß Frauen in Indien Führungspositionen besetzen und daß Frauen in Jerusalem, Ägypten, Syrien und der Türkei durch ihre „Tapferkeit“ und ihre „Hungerstreiks“ den „nationalen Kampf“ tatkräftig unterstützen. Tunesien sei jedoch noch weit davon entfernt, sich an diesen Entwicklungen ein Beispiel zu nehmen. Den Grund hierfür sieht al-ÍaddÁd in dem Beharren auf einer engstirnigen Auslegung des Islams: ‫ولكن هذا الذي نقرأ بأعيننا ونسمع بأذاننا لم يكن كافيا في التأثير علينا ألننا‬ ‫معشر األفارقة نحن وحهدنا الههذين بقينا متمسهكين بالحقيقة (الهدين) سههاخرين‬ 102 .‫كل هذه األمم الضالة التي أخذت تتمسك اليوم بأسباب السماء‬ Beschämend ist nach Auffassung al-ÍaddÁds das bereits erwähnte Festhalten an veralteten Traditionen, die man überdies dem Islam zuschreibe und die dazu führen, daß das tunesische Volk in der Vergangenheit verharrt. Er fordert die Tunesier auf, sich den neuen Erkenntnissen der Wissenschaft und des Denkens zu öffnen, um sich von „Ignoranz“, „Dummheit“ und „sündhaftem Egoismus“ zu befreien und ihre Rechte als Nation zurückzugewinnen. In diesem Sinne beendet er seine Ausführungen und erklärt: .‫ما لي فيه من قوة العقيدة وراحة الضمير‬ ‫وياليتني كنت أستطيع أن أصرخ كالبركان‬ ‫جميع الذين ما زالوا يغطون في نومهم‬ 103 .‫هذا العالم مثاال لسخرية القدر‬

‫هذا هو صوتي أرفعه عاليا بقدر‬ .‫ولو أمكنني أكثر من هذا لفعلت‬ ‫الهائل عسى أن أزعج برعدي‬ ‫في أحالمهم الضالة التي جعلتنا في‬

102 Dies jedoch, was wir mit unseren (eigenen) Augen lesen und mit unseren (eigenen) Ohren hören, reicht nicht aus, um einen Einfluß auf uns auszuüben, denn wir Afrikaner sind die einzigen, die an der Wahrheit (der Religion) festhalten, wobei wir gleichgültig sind gegenüber all diesen Völkern, die heute nach den Sternen greifen. Vgl. al-ÍaddÁd, ImraÞatunÁ, S. 220 f. 103 „Dies ist meine Stimme, die ich so laut erhebe, wie sie Glaubensstärke und Gewissensruhe besitzt. Wenn es mir möglich gewesen wäre, mehr zu tun, dann hätte ich das getan. Könnte ich nur brüllen wie ein riesiger Vulkan, so daß ich vielleicht mit meinem Donnergrollen all jene wecke, die noch in ihrem Schlaf schlummern und in ihren irrigen Träumen versunken sind, die uns auf dieser Welt zum Gespött des Schicksals machten.“ Vgl. Ebd. S. 221 f. 65

VI. Zeitgenössische Reaktionen

1.

Die Kampagne gegen aÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd

Unmittelbar nach der Veröffentlichung avancierte das Buch ImraÞatunÁ fÐ ššarÐÝa wa-l-muÊtamaÝ zum Gesprächsthema im ganzen Land und zog eine recht aggressive Offensive gegen den Autor nach sich. Die ersten Maßnahmen, die gegen al-ÍaddÁd ergriffen wurden, gingen von den ZaytÙna-Gelehrten aus, die ihn bald öffentlich zu einem Häretiker erklärten. Sie entzogen ihm die šahÁdat at-TaÔwÐÝ und veranlaßten das Verbot, welches al-ÍaddÁd daran hinderte, sein Studium der Rechtswissenschaft fortzusetzen.104 Entscheidender für seine Existenz war jedoch die Entscheidung des Justizministeriums vom 01.12.1930, ihm die Zulassung zum Notar zu entziehen. Auch der Brief, den al-ÍaddÁd daraufhin an den Generalresidenten (oberster Vertreter Frankreichs) schrieb, in dem er das Überdenken dieser Entscheidung fordert und auf die mit ihr verbundene Ungerechtigkeit und das Recht der freien Meinungsäußerung aufmerksam macht 105, konnte die Entscheidung nachträglich nicht beeinflussen. An der Kampagne maßgeblich beteiligt war die Presse Tunesiens, die über Jahre hinweg Artikel veröffentlichte, welche gegen al-ÍaddÁd gerichtet waren. Nicht selten wurden diese Artikel anonym veröffentlicht. Besonders aggressiv waren die Artikel, die in der wöchentlichen Zeitung an-NadÐm (Der Vertraute) erschienen. Al-ÍaddÁd wurde in diesen Artikeln oft des Analphabetismus, der Ketzerei oder etwa der Barbarei bezichtigt.106 Der Federkrieg, den die Presse führte, überschritt die nationale Grenze und weitete sich auf Algerien und Ägypten aus, wo sich Zeitungen wie anNaÊÁÎ (Der Erfolg) und al-MaÈrib (Der Westen) auf algerischer Seite und die Zeitschrift MiÒr al-ÍadÐ×a (Das moderne Ägypten) sowie die Zeitung ašŠÙrÁ (Der Rat) auf ägyptischer Seite an der Diskussion beteiligten. Auf der Straße kam es überdies zu persönlichen Angriffen auf al-ÍaddÁd. Meist waren es seine Ex-Genossen aus der Liberalen Verfassungspartei, die die Leute anheuerten, ihn jedesmal, wenn sie ihn sahen, zu beschimpfen und 104 Vgl. AbÙ UÆayna [BÙÆÐna], aÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd, S. 4. 105 Vgl. al-AÝmÁl al-KÁmila, Bd. 1, S. 426 f. 106 Vgl. ËÁlid, BiÞa, S. 312. 66

zu erniedrigen; selbst körperliche Übergriffe blieben nicht aus. 107 Bemerkenswert ist, daß es bereits nach der Veröffentlichung von al-ÝUmmÁl at-tÙnisÐyÙn wa-ÛuhÙr al-Îaraka an-niqÁbÐya (1927) zu Auseinandersetzungen mit den Parteimitgliedern kam, die es ihm zum Vorwurf machten, das Buch nicht mit der Basmala eröffnet zu haben.108 Auch wenn al-ÍaddÁd seinen Ideen treu geblieben ist und in dieser für ihn sehr schweren Zeit seinen besorgten Bruder mit den Worten „Ich weiß, was ich tue“ beschwichtigte109, hatte die gegen ihn gerichtete Kampagne doch großen Einfluß auf seine Psyche. Er zog sich, von einer schweren Depression befallen, in völlige Isolation zurück und erkrankte an einem Herzleiden, das schließlich seinen frühen Tod verursachte.110 Es war wohl die Heftigkeit der Offensive gegen den Autor und die von ihr ausgehende Gewalt, die etwa dreißig Jahre später Jammes René veranlasste, einen Artikel unter dem Titel Tahar Haddad, une victime de l’intolérence du XXe siècle111 zu veröffentlichen. Ungefähr zur selben Zeit schrieb der französische Islamwissenschaftler und Soziologe Jacques Berque (1910-1995): Châbbî, H’addâd (sic!): deux hommes inégaux, certes, mais qui pourtant s’unissent dans une commune révocation du traditionnel. Le poète méconnu, le réformateur méconnu, se retirent du combat vers 1930, leur peuple les ayant trahis, et persécutés du pouvoir. La précocité de leur message a détourné d’eux ceux mêmes qui auraient dû le plus le comprendre, cette partie de leur peuple qui leur est restée sourde, et parmi les Français, ceux qui auraient dû saluer en eux l’éclatement du Maghreb étroit. C’est-à-dire l’essor de ce qui pouvait, dans un Maghreb nouveau, le mieux répondre à la France. Un dialogue fut ainsi perdu. Il aurait dépassé la controverse politique, en ce sens que H’addâd et Châbbî touchaient à plus profond. Le lyrisme de l’un, l’élan révolutionnaire de l’autre car H’addâd, on l’a vu, ne visa pas seulement l’émancipation de la femme, mais aussi de l’ouvrier, décelaient une variation des rapports entre l’homme, la femme, la nature, la technique. Partis l’un et l’autre de la culture la plus traditionnelle, celle des théologiens et des scoliastes, ils rejettent tout ce qu’elle peut avoir de périmé. Partie de la situation coloniale, et sans elle inconvenable, leur expérience couvre donc une belle éta107 108 109 110 111

Vgl. AbÙ UÆayna [BÙÆÐna], aÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd, S. 9. Vgl. al-ÍaddÁd, ËawÁÔir [Pensées], S. 18. Vgl. Ebd. Vgl. AbÙ UÆayna [BÙÆÐna], aÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd, S. 9. In: L’Afrique et l’Asie, Paris 1963, Vol. 63, 3e trim., S. 39-43. 67

pe de sentiment et d’action. Elle débouche sur un avenir non seulement national, mais humain.112 Jedoch war nicht nur al-ÍaddÁd unmittelbar von den Reaktionen betroffen. Es sei an dieser Stelle auf MuÎammad ÑÁliÎ al-MhÐdÐ (sic!) (1902-1969) hingewiesen, dem die Lizenz zum Lehren entzogen wurde, weil er al-ÍaddÁd verteidigte.113 Al-ÍaddÁd erfuhr am eigenen Leib, daß sein Land für seine Visionen noch nicht bereit war, und stellte konsterniert fest: ‫التفكير بدء الحياة ولكننا نضع في وجهه سالح التكفير لنثير عليه الشعب فمن‬ 114 ‫أين نبدأ الحياة التي نطلبها للشعب؟‬ Als Antwort auf ImraÞatunÁ fÐ š-šarÐÝa wa-l-muÊtamaÝ erschienen mehrere polemische Schriften, wovon fünf an dieser Stelle namentlich genannt werden. Die bekannteste von ihnen ist die 238 Seiten umfassende Abhandlung al-ÍidÁd ÝalÁ imraÞat al-ÍaddÁd (Trauer um die Frau al-ÍaddÁds) (1931) vom ZaytÙna-Gelehrten MuÎammad ÑÁliÎ ibn MurÁd [MrÁd]. Das Wortspiel, welches der Titel enthält, läßt schon erahnen, auf welchem Niveau sich der Autor bewegt. So wird al-ÍaddÁd bereits in der Einleitung als šayÔÁnun raÊÐmun („verfluchter Teufel“) bezeichnet und mit einem „Irren“ (maÊnÙn) verglichen. Ibn MurÁd bekräftigt, daß al-ÍaddÁd mit seinen Behauptungen und Ausführungen das tunesische Volk vor den übrigen islamischen Staaten entehrt. Die Absicht al-ÍaddÁds erkennt er in der Zerstörung islamischer Grundlagen und der Propaganda für das Christentum, nicht aber, so betont er, in der Verteidigung der Frau: ‫الغرض الحقيقي من تأليف الكتاب هدم أركان الدين اإلسالمي ال دفاع عن‬ ‫] شههتم الحههداد لعلمههاء اإلسههالم بقصد الوصههول الى إسههتنقاص‬...[ ‫المههرأة‬ 115 .‫ثناؤه على الرهبان لتقريب الناس إليهم وتحبيبهم في المسيحية‬ Ibn MÙrÁd [MrÁd] war nicht der einzige, der al-ÍaddÁd vorwarf, Propagan112 Berque, Le maghreb, Bd. 2, S. 643 f. 113 Vgl. WizÁrat a×-×aqÁfa, KitÁb maftÙÎ, S. 23. 114 „Das Denken stellt den Beginn des Lebens dar, doch wir begegnen ihm (sc. dem Denken) mit der Waffe der Häresie, um das Volk dagegen (sc. gegen das Denken) anzustacheln. Von wo aus sollen wir dieses Leben also beginnen, welches wir für das Volk fordern?“ Vgl. al-ÍaddÁd, ËawÁÔir. In: al-AÝmÁl al-kÁmila, Bd. 3, S. 296. 115 „Die wahre Absicht hinter dem Verfassen dieses Buches ist die Zerstörung der Grundlagen der islamischen Religion, nicht die Verteidigung der Frau. Daß al-ÍaddÁd die Gelehrten des Islams beleidigt, hat zum Ziel, die Religion als mangelhaft darzustellen, und daß er Priester lobt, geschieht, um die Menschen ihnen näher zu bringen und in ihnen Zuneigung zum Christentum hervorzurufen.“ Vgl. Ibn MurÁd [MrÁd], al-ÍidÁd, S. 6. 68

da für das Christentum bzw. für die katholische Kirche zu betreiben. In diesem Zusammenhang ist der eucharistische Kongreß interessant, der im Mai 1930, also genau fünf Monate vor der Veröffentlichung von ImraÞatunÁ fÐ ššarÐÝa wa-l-muÊtamaÝ, stattfand. Zu diesem Anlaß marschierten 12 000 Europäer, bekleidet mit der Tracht der Kreuzzügler, in Tunis eine kilometerlange Strecke zum Triumphbogen, auf den sie ein Kreuz mit der Aufschrift „Par elle, tu vaincras“ stellten. Anschließend zogen sie weiter nach Karthago, um dort Ludwig des Heiligen an seinem Grab zu gedenken. 116 Der französische König Ludwig IX. (1214-1270) führte im Jahre 1270 den siebten Kreuzzug in Tunesien an, im Zuge dessen sich die Kreuzfahrer mühelos Karthagos bemächtigten. Für die Tunesier, die anfangs von einer religiösen Zeremonie ausgingen, stellte der Kongreß insgesamt eine Provokation dar. Der französische Sozialist André Duran veröffentlichte am 12. Juni 1930 diesbezüglich einen Artikel in der Zeitung Tunis Socialiste unter dem Titel Le Congrès Eucharistique de Carthage n’a pas seulement creusé un abîme entre l’Islam et l’Eglise, il a diminué le prestige de la France en Tunisie, in dem er erklärt: L’Arabe est tolérant. Il n’a pas compris d’abord la valeur ni la nature du Congrès Eucharistique. Il a cru à une manifestation religieuse d’un ordre très élevé, à caractère universel, un hommage international à rendre à Dieu. Ce fut une véritable stupeur qui s’empara des Musulmans lorsque les préparatifs terminés et les dernières dispositions prises, l’archevêque [Alexis Lemaitre] fit publier dans les journaux à sa dévotion que le Congrès Eucharistique devait être envisagé comme une nouvelle Croisade, que les pèlerins étaient de vrais croisés, et qu’il ne s’agissait de rien de moins que d’inculquer aux populations africaines la notion souveraine de Christ Hostie.117 AÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd stellte für die Mitglieder des Beykreises und die religiösen Autoritäten ein willkommenes Opfer dar, um die Öffentlichkeit von ihrem Versehen, einen solchen Kongreß zugelassen zu haben, abzulenken, indem sie die Aufmerksamkeit auf ihn und die vermeintlichen Absichten lenkten, die er mit seinem Werk verfolgte. Ebenfalls im Jahre 1931 veröffentlichte ÝUmar b. IbrahÐm al-BirrÐ al-MadanÐ eine Schrift unter dem Titel Sayf al-Îaqq ÝalÁ man lÁ yarÁ al-Îaqq (Das Schwert der Wahrheit über demjenigen, der die Wahrheit nicht sieht). Desweiteren erschienen al-LubÁb fÐ i×bÁt al-ÎiÊÁb bi-s-sunna wa-l-kitÁb (Die Quintessenz. Über die Bestätigung des Schleiers mittels Sunna und Koran) 116 Vgl. ËÁlid, ÍadÁ×a, S. 21. 117 In: ËÁlid, ÍadÁ×a, S. 19. 69

)1931) von MuÎammad al-MidÁnÐ (sic!), ŠumÙl al-aÎkÁm aš-šarÝÐya li-awwal al-umma wa-ÁÌirihÁ (Die Allgemeingültigkeit der Rechtsvorschriften vom Anfang bis zum Ende der Gemeinschaft) (1931) von MuÎammad alBašÐr an-NafÐr sowie NÙr al-muwwaÎidÐn fÐ bayÁn rÙÎ al-islÁm wa naqd ÁrÁÞ al-mulÎidÐn (Das Licht der Einheitsbekenner. Die Darlegung über den Geist des Islams und die Kritik der Ansichten der Abtrünnigen) (1931) von MuÎammad aš-ŠÁfiÝÐ ibn MuÎammad an-NafÔÐ.118 Besonders anfällig für Kritik machte sich al-HaddÁd mit der Behauptung, der Prophet sei ein Mensch gewesen, der, „wie jeder andere Mensch auch, nicht frei von menschlichen Neigungen gewesen ist außer in dem, was ihm offenbart wurde“.119 Diese Aussage erzürnte die Rechtsgelehrten, die unterstrichen, daß der Prophet in der islamischen Glaubenslehre zwar tatsächlich ein Mensch, jedoch als Prophet frei von menschlichen Neigungen war. 120 Was die Kritiker al-ÍaddÁds außerdem gemein hatten, war die Vorstellung, daß al-ÍaddÁd sich selbst die Rolle eines muÊtahid zuschreibt, obwohl er dazu nicht befähigt sei. Die Frage nach der Berechtigung zur Deutung des Korans bestimmt auch heute noch die innerislamische Debatte. Sicherlich herrscht immer noch ein Deutungsmonopol der Gelehrten vor, auch wenn es von einigen Modernisten abgelehnt wird. Die Position der Kritiker al-ÍaddÁds ist jedenfalls deutlich. Bei der Kampagne, die gegen den Autor betrieben wurde, geht es nicht mehr um die Frage, ob al-ÍaddÁd mit seinen Ideen und Vorstellungen tatsächlich Unrecht hat, da sie fern von konstruktiver Kritik geführt wurde und im Grunde nur auf die öffentliche Verspottung und Erniedrigung des Autors abzielte. Die Wut, die al-ÍaddÁd mit der Publikation seines Werkes in der Öffentlichkeit auslöste, nahm auch mit dem Tod des Autors kein Ende. Die Tatsache, daß sein Leichnam während der Überführung von mehreren Personen mit Steinen beworfen wurde, zeugt von einer ungeheuerlichen Verachtung und läßt das Ausmaß der Feindseligkeit und Erbitterung erahnen.

2.

Die Laudatio auf aÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd und seine Schrift

Die Laudatio auf al-ÍaddÁds ImraÞatunÁ fÐ š-šarÐÝa wa-l-muÊtamaÝ war die Initiative einiger Unterstützer des Autors und stellt gewissermaßen eine Re-

118 Vgl. ÓuwaylÐ [ÓwÐlÐ], aÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd, S. 42 ff. 119 Vgl. al-ÍaddÁd, ImraÝatunÁ, S. 57. 120 Vgl. ËÁlid, BiÞa, S. 351. 70

aktion auf die Kampagne dar, die in der tunesischen Öffentlichkeit unmittelbar nach der Veröffentlichung des Buches gegen ihn betrieben wurde.121 Als die Nachricht einer Ehrenfeier für al-ÍaddÁd laut wurde, erhoben sich alsbald Stimmen, die den Boykott der Feier forderten und sogar denjenigen drohten, die in Erwägung zogen, an der Feier teilzunehmen. Dies hielt die Veranstalter jedoch nicht davon ab, zweihundert Einladungen (hauptsächlich in sozialistische Kreise) zu verschicken. Die Feier fand schließlich am 17. Oktober 1930 im Kasino des Botanischen Gartens in Tunis unter Teilnahme von ungefähr einhundert Gästen statt. Nachdem mehrere Literaten und andere Persönlichkeiten Lobreden auf den Autor abgehalten hatten, in denen sie sein Reformbestreben und seinen Mut priesen, ergriff schließlich aÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd selbst in einer Abschlußrede das Wort. In seiner Rede betont er noch einmal in unmissverständlichen Worten, daß die Zeit gekommen sei, in der man alles aussprechen können muß, was einem im Gewissen haftet, ohne die Konsequenzen zu fürchten. Die Feier sei ein Zeichen, daß sich das tunesische Volk diesem Ideal nähere. Er unterstreicht, daß Frauenhass kein neues Phänomen ist und wirft seinem Volk vor, den Islam, den er einen „goldenen Schatz“ nennt, zu benutzen, um den Egoismus und den Hass, den es pflegt, zu verstecken. Dies sei auch der Grund gewesen, der ihn dazu verleitete, über den Islam und seine Rechtsprechung zu schreiben. Die dreistündige Zeremonie beendet al-ÍaddÁd schließlich mit dem Gedanken, daß der Islam die Frauenbefreiung fördere und ruft die Anwesenden auf, der islamischen Frau schon jetzt Beifall zu schenken. Einige Monate nach dem Tod al-ÍaddÁds veröffentlichte ÝIzz ad-DÐn b. al-ÍÁÊÊ [BilÎÁÊÊ] ein Buch unter dem Titel al-Éins al-laÔÐf (Das sanfte Geschlecht), welches er al-ÍaddÁd mit den Worten „Dem Paradebeispiel des Ehrgeizes und der Prinzipientreue, dem, der schmerzerfüllt war aufgrund seiner Gemeinde und der für sie starb, der erhabenen Seele, in der ich keinerlei Schuld sehe, dem, der für seine Gedanken kämpfte, dem, der auf dem Feld fiel, dem wahren Mann, dem Frauenverteidiger“ widmete.122 Das Buch stellt gewissermaßen eine Fortsetzung von al-ÍaddÁds Aufruf zur Emanzipation der Frau dar. Der Autor fordert darin, wie schon zuvor al-ÍaddÁd, das Verbot der Polygamie, die Errichtung von Scheidungsgerichten, die Notwendigkeit der freien Partnerwahl und konsequenterweise das Verbot von Zwangsehen. Und dennoch: Die Diskussion über das Werk al-ÍaddÁds wurde vor allem 121 Vgl. May, Íaflat takrÐm, S. 12 f. 122 ÓuwaylÐ [ÓwÐlÐ], aÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd, S. 53. 71

durch die Kampagne bestimmt, die gegen den Autor geführt wurde und in deren Verlauf sein Buch als ketzerisch verdammt wurde.

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VII. Abschließende Reflektionen

Im Verlauf der islamischen Geschichte sind häufig geistige Strömungen entstanden, deren Vertreter beanspruchten, den ursprünglichen, reinen Islam gegenüber der vorherrschenden „verderbten“ Form zu vertreten. Das 18. und 19. Jh. waren dafür besonders fruchtbar.123 Die Beherrschung der islamischen Welt durch den Westen schaffte unterschiedliche Entwicklungen. Nennenswert ist dabei die Forderung, Reformen nach westlichem Vorbild vorzunehmen, die vermehrt entstand und besonders von Offizieren, Beamten und Lehrern aufgestellt wurde. 124 Die Kolonialzeit mit ihren politischen und wirtschaftlichen Problemen brachte schließlich eine Vielzahl von Reformern in der islamischen Welt hervor, die von den zeitgenössischen Gelehrten nicht selten verurteilt und sogar zu Häretikern erklärt wurden. In Tunesien stieß schon Ëayr ad-DÐn at-TÙnisÐ (1810-1889) auf große Widerstände, als er nachweisen wollte, daß der Islam gegenüber Reformen aufgeschlossen sei. Die Betrachtung von ÓÁhir al-ÍaddÁds Werk ImraÞatunÁ fÐ š-šarÐÝa wa-l-muÊtamaÝ macht deutlich, daß der Autor vom Geist seiner Zeit stark beeinflußt gewesen ist und auch zum Kreise dieser Reformer gezählt werden muß. Es wurde in dieser Arbeit herausgearbeitet, daß al-ÍaddÁd den Schleier auf nichtislamische Traditionen zurückführt und seinen Ursprung in veralteten Stammesbräuchen erkennt. Er fordert sogar das Ablegen des Schleiers, da er auf gesellschaftlicher Ebene Probleme bereitet; sei es in Bezug auf das Wohlbefinden der Frau oder die Partnerwahl. Desweiteren verneint er die Polygamie und argumentiert diesbezüglich, daß der Koran ein indirektes Polygamieverbot enthält. Dabei vertritt er die Vorstellung einer progressiven Rechtsprechung im Islam, die angesichts veränderter Gegebenheiten auch zu einer Änderung des Erbrechts zugunsten der Frau führt. Progressiv sei der Islam, weil er seine Regelungen stufenweise manifestiert und weil er fähig ist, an gesellschaftliche Veränderungen, die sich im Laufe der Zeit ergeben, angepaßt zu werden. In seinen Ausführungen zum islamischen Recht wendet er sich auch gegen das einseitige Scheidungsrecht des Mannes und propagiert die Einführung von Scheidungsgerichten, um damit den Geist des Islams wahren zu können. Aus dem gesellschaftlichen Kapitel wird deutlich, daß die Bildung der Frau die Grundlage 123 Vgl. Peters, Rudolph, Erneuerungsbewegungen. In: Ende/Steinbach, Der Islam, S. 104. 124 Vgl. Ebd. S. 104 f. 73

ihrer Emanzipation darstellt und daher die Notwendigkeit besteht, die Frau umfassend auszubilden. Seine Ausführungen zur wirtschaftlichen Situation des Landes machen schließlich seine Vaterlandsliebe deutlich und veranschaulichen sein gesellschaftskritisches Denken. Um den Autor richtig zu verstehen, muß man sich verdeutlichen, daß er sich in seiner Forderung nach Reformen nicht grundsätzlich gegen jede Tradition wendet, denn er kritisiert nur bestimmte Traditionen, die seines Erachtens zu einem gesellschaftlichen Zerfall führen oder diesen zumindest fördern. An grundlegenden islamischen Werten hält der Autor nämlich fest. Die Quintessenz der Ausführungen von al-ÍaddÁd kann durchaus in der oben bereits erwähnten progressiven Rechtsprechung und der zeitgemäßen Auslegung islamischer Vorschriften gesehen werden. Al-ÍaddÁd zeichnet sich vor anderen Reformern durch seinen erstaunlichen Modernisierungsdrang und der Erkenntnis aus, daß eine Umgestaltung der tunesischen Gesellschaft nur realisierbar ist, wenn vorher die Situation der tunesischen Frau geändert und ihre Emanzipation gewährleistet wird. Jaques Berque bemerkt nicht zu Unrecht: Les réformistes, qui de surcroît ont sur eux125 l’avantage de l’élocution, les ridiculisent. Mais, ce faisant, ils ne dépassent pas certaines limites. Eux-mêmes ne touchent qu’avec mille précautions à des questions comme celle de la femme. C’est ce qu’on voit bien au moment de la querelle soulevée par le livre de H’addâd (sic!).126 Dies erklärt vielleicht auch die Reaktionen, die sein Werk in Tunesien hervorrief. Die kolonisierten Muslime, die wesentlich darauf bedacht waren, ihre kulturelle Identität zu verteidigen, mußten nun zusehen, wie al-ÍaddÁd aus ihren eigenen Reihen an ihrem kulturellen Gerüst rüttelte und sich gegen ihre Traditionen wandte. Die Annahme, daß al-ÍaddÁd mit seinen Gedanken seinem Land und seiner Zeit voraus war, ist somit nicht unbegründet. Die religiösen Reaktionen auf das vermehrte Reformbestreben waren indes unterschiedlich. Einige Gelehrten wetterten heftig gegen alles Westliche und sahen in sämtlichen Reformen eine bidÝa (Neuerung verwerflichen Charakters). Diese antiwestliche Haltung, die aus dem Antikolonialismus und dem verstärkten Nationalismus der Muslime entstand, bietet natürlich eine weitere Erklärung für die Reaktionen auf die Gedanken al-ÍaddÁds, welche in ganz besonderem Maße die Reformierung der tunesischen Gesellschaft nach europäischem Beispiel fordern. 125 sc. ihren Gegnern 126 Berque, Le maghreb, Bd. 2, S. 639 f. 74

Erst mehr als zwei Jahrzehnte nach seinem Tod wurden seine Gedanken durch die Verkündung des Code du Statut Personnel (MaÊallat al-aÎwÁl aššaÌÒÐya) gewürdigt. Das Personenstandsrecht wurde knapp fünf Monate nach der Unabhängigkeit erlassen. Der damalige Staatspräsident AbÙ Ruqayba [Bourguiba] nahm darin die Gedanken al-ÍaddÁds auf und beschnitt die Vorrechte des Mannes in drastischer Weise. Er setzte u.a. das Polygamieverbot durch indem er sie unter Gefängnis- und Geldstrafe stellte, institutionalisierte die gerichtliche Scheidung, die fortan Männer und Frauen fordern konnten und schaffte den Êabr, das Recht des Vaters, Minderjährige gegen ihren Willen zu verheiraten, ab.127 Den Rechtsgelehrten gelang es diesmal nicht die öffentliche Meinung gegen Bourguiba zu mobilisieren, da dieser u.a. die Gesetztestexte schon vor der Verkündung durch den Großmufti absegnen ließ. Die konservativen Kreise mußten somit kapitulieren und vier hohe Richter wurden auf deren Wunsch in den Ruhestand versetzt. Im Jahre 1974 erklärte Bourguiba außerdem in einer Ansprache die Absicht, das Erbrecht zu ändern, so daß die Frau gleich viel erbe wie der Mann. Auch in diesem Punkt bediente er sich der Argumentation al-ÍaddÁds, daß der traditionell gerechtfertigten erbrechtlichen Regelung nun angesichts der veränderten Umstände keine Legitimation mehr zukäme. Die Reaktionen in der arabischen Welt waren jedoch heftig, und alsbald wurde Bourguiba von Gelehrten wie ÝAbd al-ÝAzÐz ibn BÁz aus Saudi-Arabien oder aber YÙsuf al-QaraÃÁwÐ aus Ägypten zu einem Abtrünnigen erklärt, denn für traditionelle Rechtsgelehrte ist der Koranvers, der das frauenbenachteiligende Erbrecht begründet (IV, 11), eindeutig und steht somit keiner Rechtsfortbildung offen. Zu einer Änderung des Erbrechts kam es letztendlich nicht.128 Wie dem auch sei, das Code du Statut Personnel gilt auch heute noch als das Dokument der Befreiung der tunesischen Frau und der Sicherung ihrer Rechte, welches ohne al-ÍaddÁd und seine modernistischen Gedanken nicht zustande gekommen wäre. So steht das moderne Tunesien auch heute noch, was die Frauenfrage betrifft, in der Tradition al-ÍaddÁds. Der aktuelle tunesische Staatspräsident Zayn al-ÝÀbidÐn b. AlÐ [Ben Ali] erklärte in einer Ansprache anläßlich des nationalen Feiertages der Frau am 13. August 1999129: ‫إنّ الم ّد اإلصالحيّ في بالدنا على مدى أكثر من قرن قام في جانب منه على‬ ‫الههدفاع عن حقههوق المههرأة والنضههال من أجل تحريرها من قيههود الماضي‬ 127 Vgl. ÍaÊÊÐ, BÙrqÐba, S. 45 ff. 128 Vgl. Ebd. S. 16 f. 129 Am 13. August 1956 wurde das Code du Statut Personnel verkündet. Der 13. August gilt seither als Feiertag der tunesischen Frau. 75

‫النضال الذي نستحضر اليوم رموزه المتميزة وفي مق هدّمتهم الطههاهر الح هدّاد‬ ‫كان من أوائل المنهادين بتحرير المهرأة من تلك القيهود والهذي نحهيي ههذه‬ ‫مائوية ميالده والزعيم الحبيب بورقيبة الذي بادر منذ فجر االستقالل بوضع‬ 130 .‫مجلّة األحوال ال ّشخصية وفتح آفاق الحداثة أمام المرأة التونسيّة‬ Heute sind in Tunesien nach dem einst verkannten Reformer aÔ-ÓÁhir alÍaddÁd Straßen und öffentliche Plätze benannt, und er gilt als eine der bedeutendsten Persönlichkeiten in der tunesischen Geistesgeschichte. Daß al-ÍaddÁd außerdem in Tunesien auch heute noch ein aktuelles Thema ist, beweist die Tatsache, daß derzeit (2008) ein Film mit dem Titel Õala×Ùn (Dreißig, gemeint sind die 30er Jahre) gedreht wird, der die Entwicklungen der 30er Jahre in Tunesien zeigt, wobei der Figur ÓÁhir al-ÍaddÁds die Hauptrolle zukommt. Auch in dem jüngst in der Zeitschrift Jeune Afrique erschienenen Artikel Ceux qui font bouger l’islam der Literaturwissenschaftlerin und Journalistin Faouzia Zouari bleibt al-ÍaddÁd nicht ohne Erwähnung. Die Autorin sieht in aÔ-Óahir al-ÍaddÁd neben RifÝat aÔ-ÓahÔÁwÐ und QÁsim AmÐn einen Pionnier der sogenannten „émancipation douce“, die im Grunde aus der Erkenntnis besteht, daß einer Reformierung des Islams eine Verbesserung der Situation der muslimischen Frau vorangehen muss.131 Interessant wäre überdies ein direkter Vergleich zwischen aÔ-ÓÁhir alÍaddÁd und QÁsim AmÐn (1863-1908), der im Jahre 1899 ein Buch mit dem Titel TaÎrÐr al-marÞa (Die Befreiung der Frau) und ein Jahr später ein weiteres mit dem Titel al-MarÞa al-ÊadÐda (Die neue Frau) veröffentlichte. Weiterführende Untersuchungen könnten sich der Frage widmen, inwieweit AÔÓÁhir al-ÍaddÁd von QÁsim AmÐn beeinflußt gewesen ist. Soviel konnte bereits in dieser Arbeit festgestellt werden: Die Argumentation al-ÍaddÁds, die auf ein indirektes Polygamieverbot im Islam hinausläuft, findet man schon bei AmÐn; ebenso die Vorstellung, daß Muslime mit dem Gebrauch des Schleiers „übertreiben“ und über islamische Interessen hinausgehen, sowie die Forderung nach der Bildung der Frau. Abschließend sei noch darauf hingewiesen, daß einige Autoren al-ÍaddÁd 130 „Die Reformdynamik, die in unserem Land seit mehr als einem Jahrhundert vorherrscht, basiert zum Teil auf die Verteidigung von Frauenrechten und dem Kampf für ihre Befreiung von den Fesseln der Vergangenheit. Jenem Kampf, dessen herausragende Symbole wir heute in Erinnerung rufen; allen voran ÓÁhir al-Íaddad, der einer der ersten war, der zur Befreiung der Frau von diesen Fesseln aufrief und dem wir in diesem Jahr zu der Hundertjahrfeier seines Geburtstages gedenken. Ebenfalls der Führer ÍabÐb BÙrqÐba [Bourguiba], der schon zur Morgendämmerung der Unabhängigkeit [gem. schon zu Beginn der Unabhängigkeit] das Code du Statut Personnel verkündete und den Horizont der Modernität für die tunesische Frau öffnete.“ Vgl. ËÁlid, ÍadÁ×a, S. 1. 131 Vgl. Zouari, Faouzia: Ceux qui font bouger l’Islam. In: Jeune Afrique, Februar 2009. 76

als einen Feministen bezeichnen. Inwieweit es sich bei al-ÍaddÁds Diskurs tatsächlich um einen feministischen handelt, muß jedoch ebenso dahingestellt bleiben wie die Frage, ob sich al-ÍaddÁd selbst als einen Feministen verstanden hat. Seine frauenfördernde Haltung jedoch kann ihm freilich keiner aberkennen. Davon zeugt nicht nur sein Werk ImraÞatunÁ fÐ š-šarÐÝa wal-muÊtamaÝ, denn in seinen ËawÁÔir liest man u.a.: ‫ ونكرهها حرة‬,‫ نحبها فريسة بين أيدينا وإن هدمت وجودنا‬.‫نحب المرأة ونكرهها‬ ‫ ألننا نعههرف كيف نحصل على اللههذة من إثههارة جوارحنا‬,‫رشههيدة معنا‬ 132 .‫نعرف كيف نحصل على اللذة من إثارة أرواحنا وأفكارنا‬ Trotzdem stellt sich die Frage, ob al-ÍaddÁd die Befreiung der tunesischen Frau um der Frauen willen fordert. Ob er ihre vollständige Gleichberechtigung im Sinne des Feminismus fordert, ist ebenfalls zweifelhaft. Seine Motivation geht eher von seinem persönlichen Islamverständnis aus und dem Willen, den „wahren“ Geist des Islams zu verwirklichen, von dem, seiner Meinung nach, die tunesische Gesellschaft abgefallen ist. Tatsächlich hat er erkannt, daß eine gesellschaftliche Reform nur erreicht werden kann, wenn vorher die Situation der Frau geändert wird. Die Emanzipation der Frau sollte demnach schon aus gesellschaftlichem Interesse verwirklicht werden. Unter diesen Gesichtspunkten stellt sich die Frage, ob al-ÍaddÁd nicht eher als liberaler Muslim bezeichnet werden sollte. Summa summarum ist aÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁds Diskurs als Modernisierungsdiskurs zu bezeichnen. Er weist einen umfassenden reformistischen Ansatz auf sowie die Fähigkeit, das Positive im „Feind“ zu sehen. Zwar empfindet er zweifellos die Anwesenheit der Franzosen als Fremdherrschaft, die überwunden werden muß, jedoch läßt er es nicht aus, mit Nachdruck die Fortschrittlichkeit der Europäer zu betonen. Er zeichnet Europa als ein geistiges Vorbild, welches nur erreicht werden kann, wenn die Passivität, in der sich das tunesische Volk befindet, durchbrochen wird. AÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁds Diskurs ist auch deshalb ein Modernisierungsdiskurs, weil er beabsichtigt, Werte wie Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit zu stärken.

132„Wir lieben die Frau und wir hassen sie. Wir lieben sie als Beute zwischen unseren Händen, auch wenn sie unsere Existenz zerstört und wir hassen sie als Freie und Vernünftige neben uns, weil wir wissen, wie wir Lust durch die Reizung unserer Sinne erfahren können. Wir wissen jedoch nicht, wie wir Lust durch die Reizung unserer Seelen und Gedanken erfahren können.“ Vgl. al-ÍaddÁd, al-AÝmÁl al-kÁmila, Bd. 3, S. 276. 77

Literatur

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Das rechtliche Kapitel von ImraÞatunÁ fÐ š-šarÐÝa wa-l-muÊtamaÝ (Die tunesische Frau in Gesetz und Gesellschaft) schließt mit den Ausführungen verschiedener šuyÙÌ ab, denen al-ÍaddÁd bezüglich unterschiedlicher Aspekte der Rolle der Frau und der Ehe folgende Fragen stellte: 1. Hat die Frau das Recht, ihren Ehemann selbst auszusuchen oder kommt dieses Recht ihrem Erziehungsberechtigten zu? Wer hat diesbezüglich das letzte Wort? 2. Wenn nach der Eheschließung ein Ehepartner von einem Defekt befallen wird, der die Annullierung der Ehe legitimiert, sollte dies dann als unausweichliche Tragödie betrachtet werden? 3. Gibt die lange Abwesenheit des Ehemannes, die mit einem Verfall der ehelichen Beziehung einhergeht, der Frau das Recht auf Scheidung, oder ist dies ausgeschlossen, solange sie finanziell versorgt wird? Gilt dasselbe auch, wenn der Mann verschwunden ist? 4. Ist eine Scheidung effektiv, wenn die Scheidungsformel vom Ehemann in einem Zustand der Wut ausgesprochen wird oder sollte dies nur der Fall sein, wenn ein Zusammenleben nicht mehr möglich ist? 5. Ist die Frau vor dem Recht des Mannes auf Scheidung geschützt oder darf er die Frau uneingeschränkt verstoßen, wann immer er möchte? 6. Hat die Frau das Recht, eine Scheidung zu beantragen, aufgrund der Unvereinbarkeit von Charakter, Sittlichkeit und Begehren zwischen ihr und ihrem Mann, die eine glückliche Ehe verhindert? 7. Hat die Frau das Recht auf die eidliche Behauptung der Unzucht ihres Ehemannes (liÝÁn), wenn ihr Ehemann Ehebruch begangen hat oder kommt dieses Recht nur dem Mann zu? Wenn dies so ist, was sind die Grundlagen dieser Privilegierung des Mannes?133 8. Ist es dem Mann erlaubt, eine Frau zu heiraten, wobei er schon zu Beginn, also beim Abschluß des Ehevertrages, die Absicht verfolgt, sich (später) wieder von ihr scheiden zu lassen? Wäre eine Ehe unter diesen Umständen legitim? 9. Ist die Ehefrau ein gleichberechtigter Partner des Ehemannes, mit dem sie gemeinsame Entscheidungen trifft und durchführt oder steht sie unter seiner Vormundschaft und stellt ein Objekt dar, welches nur dazu dient, seine Befehle auszuführen? Wenn sie sich weigert, dies zu tun, kann sie dann dazu gezwungen werden, oder was passiert? 133 Diese Frage fehlte in der verwendeten Ausgabe von ImraÞatuna fÐ š-šarÐÝa wa-lmuÊtamaÝ und wurde der Sekundärliteratur entnommen. 81

10. Inwieweit genießt die volljährige Frau das Recht, ihre Finanzen im Handel und weiterem selbst zu verwalten? Hat ihr Ehemann diesbezüglich die Vormundschaft über sie oder eine andere Form gesetzlicher Autorität? 11. Welche Rolle kommt der Frau allgemein zu? Darf sie die Gebete als Imam anführen oder im Rechtswesen tätig sein? Hat sie irgendeine andere Verantwortung außerhalb des Hauses? 12. Was muß vom Körper der Frau bedeckt sein, um die Sittlichkeit zu wahren?

Quellen: al-ÍaddÁd, ÓÁhir, ImraÞatunÁ fÐ š-šarÐÝa wa-l-muÊtamaÝ, 4. Aufl., Sousse/Tunis 2004, S. 80 f. ËÁlid, AÎmad, aÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd wa-l-bÐÞa at-tunisÐya fÐ ×-×ul× al-awwal min alqarn al-ÝišrÐn, Tunis 1967, S. 186 ff.

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Werkverzeichnis zu aÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd

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Zeitungsartikel: NaÎnu wa-aÌÒÁmunÁ ladÁ ar-raÞy al-ÝÁmm I [Wir und unsere Gegner in der öffentlichen Meinung], in: aÒ-ÑawÁb [Das Richtige] vom 15.07.1921. NaÎnu wa-aÌÒÁmunÁ ladÁ ar-raÞy al-ÝÁmm II, in: aÒ-ÑawÁb vom 12.08.1921. NaÎnu wa-aÌÒÁmunÁ ladÁ ar-raÞy al-ÝÁmm – an-NatÐÊa, in: aÒ-ÑawÁb vom 26.08.1921. IlÁ n-nahÃa ilÁ n-nahÃa [Auf zur Rennaissance! Auf zur Rennaissance!], in: aÒÑawÁb vom 04.11.1921. NaÎnu wa-l-mustaÝmirÙn [Wir und die (europäischen) Siedler], in: al-Umma [Die Gemeinschaft] vom 23.04.1922. an-NahÃa al-ÝÁmma kayfa tanšaÞ wa-kayfa takÙn [Die umfassende Renaissance; wie sie entsteht und wie sie sein wird], in: al-Umma vom 18.05.1922. BayÁn lÁ radd [Eine Mitteilung und keine Antwort], in: al-Umma vom 18.05.1922. Kayfa yuqÁwimÙnanÁ fÐ bilÁdinÁ wa-kayfa l-Ýamal [Wie sie uns in unserem eigenen Land bekämpfen und was zu tun ist], in: al-Umma vom 25.06.1922. al-ÍÁkim al-maÝbÙd aw ÒÙra min šaqÁÞinÁ n-nafsÐ wa-l-iÊtimÁÝÐ [Der sklavisch angebetete Machthaber oder ein Bild unseres seelischen und gesellschaftlichen Leidens], in: al-Umma vom 26.08.1923. ad-DÐn, al-ÊinsÐya wa-masÞalat al-yawm [Die Religion, die Nationalität und die Frage von heute], in: al-Umma vom 14.10.1923. Talawwun as-siyÁsa al-firansÐya. UnÛur kayfa yataqallabÙn [Die Unbeständigkeit der französischen Politik. Schau wie wankelmütig sie sind!], in: al-Umma vom 04.11.1923. at-TaÊnÐs nak× li-l-Ýahd [Die Einbürgerung ist ein Bruch des Gelübdes], in: al-Umma vom 13.11.1923. aÒ-ÑaÎÎÁfa at-tÙnisÐya muhaddada bi-taÎrК ÒuÎuf al-istiÝmÁr [Die tunesische Presse ist durch die Anstachelung der Zeitungen der Besatzung bedroht], in: al-Umma vom 13.12.1923. ÉÁmiÝat ÝumÙm al-Ýamala at-tÙnisÐya. Íawla ÊtimÁÝ 18 ÊÁnfÐ [Der Generalbund der tunesischen Arbeiter. Über die Versammlung vom 18. Januar], in: IfrÐqiyÁ vom 83

29.01.1925. Íawla taÒrÐÎÁt al-muqÐm al-ÝÁmm li-aÎad muÎarrirÐ ÊarÐdat Al-MatÁn [Über die Aussagen des Generalresidenten gegenüber einem der Herausgeber der Zeitung „Le Matin“], aÒ-ÑawÁb vom 09.03.1925. SiyÁsat al-ÊÙr wa-l-intiqÁm (al-mawqufÙn bi-daÝwÁ l-muÞÁmara) [Die Politik der Ungerechtigkeit und der Rache. (Die unter Anklage der Verschwörung Festgenommenen)], in: LisÁn aš-šaÝb [Die Sprache des Volkes]vom 01.04.1925. ŠayÞ min taÒriÎÁt al-muqÐm li-mukÁtib ÊarÐdat Al-BÐtÐ MÁtÁn [Auszüge aus den Erklärungen des Generalresidenten gegenüber einem Korrespondenten der Zeitung „Le Petit Matin“], in: IfrÐqiyÁ vom 09.04.1925. al-BaÎ× yaÊrÐ wa min baÝd?[Die Untersuchung läuft. Und danach?] In: LisÁn aššaÝb vom 15.04.1925. Ayna-l-mÙÞÁmara man šuhÙduhÁ! [Wo ist die Verschwörung, wer sind ihre Zeugen?]In: aÒ-ÑawÁb vom 24.04.1925. KalimÁt ÝadÐmat al-manfaÝa [Nutzlose Worte], in: IfrÐqiyÁ vom 04.05.1925. FÐ bilÁdinÁ maÎrumÐn min al-ÎurrÐya [In unserem Land als Unfreie], in: IfrÐqiyÁ vom 11.05.1925. SiyÁsat aš-šakk wa-l-iÃÔirÁb – Íawla l-ÊÁmiÝa [Die Politik des Zweifelns und der Unruhe. Über den Bund], in: LisÁn aš-šaÝb vom 20.05.1925. IÝtirÁfuhum bi-ÎarakatinÁ an-niqÁbÐya baÝda inkÁrihim fÐ qaÃÐyat al-muÞÁmara [Ihre Anerkennung unserer gewerkschaftlichen Bewegung nachdem sie die Verschwörung geleugnet haben.], in: IfrÐqiyÁ vom 25.05.1925. Tašakkul al-istiÝmÁr al-urÙbbÐ – IÒÔibÁÈuhu bi-l-qanÙn Îawla l-muÞÁmara [Ausformung des europäischen Kolonialismus – Wie er sich in Legalität hüllt in Bezug auf die Verschwörung], in: aÒ-ÑawÁb vom 10.07.1925. AÈrÁà TÙnis al-ištirÁkÐya Ãidd al-ÊÁmiÝa at-tÙnisÐya [Die sozialistischen Ziele Tunesiens sind gegen den tunesischen Bund], in: LisÁn aš-šaÝb vom 12.08.1925. ar-RÙÎ an-niqÁbÐya ÝindanÁ lan tamÙt [Der gewerkschaftliche Geist bei uns wird nie sterben], in: LisÁn aš-šaÝb vom 26.08.1925 QasÁwatuhum raÎma wa-ntiqÁmuhum ÝadÁla [Ihre Härte ist Gnade und ihre Rache Gerechtigkeit], in: LisÁn aš-šaÝb vom 09.09.1925 MÁniÝÙ aw lÁ tumÁniÝÙ fa-n-niqÁba mawÊÙd ÔabÐÝÐ [Ob ihr sie boykottiert oder nicht, die Gerwerkschaft ist ein natürliches Wesen], in: LisÁn aš-šaÝb vom 07.10.1925. al-IÝtiÒÁbÁt ÝindanÁ tašwК [Die Streiks sind bei uns Störungen], in: aÒ-ÑawÁb vom 18.09.1925. QarÁr dÁÞirat at-tuham al-firansÐya bi-l-ÉazÁÞir fÐ qaÃÐyat al-mÙÞamara [Die Bestimmung des französischen Anklagekreises in Algerien bezüglich des Verschwörungsfalls], in: Muršid al-umma [Der Leiter der Gemeinschaft] vom 01.11.1925. ÍadÐ× Ýan al-Basmala [Ein Hadith über die Basmala], in: LisÁn aš-šaÝb vom 04.01.1928. MasÞalat al-marÞa [Die Frage der Frau], in: aÒ-ÑawÁb vom 04.05.1928. Mustaqbal al-marÞa ÝindanÁ [Die Zukunft der Frau bei uns], in: aÒ-ÑawÁb vom 11.05.1928. 84

al-ÍayÁt az-zawÊÐya [Das Eheleben], in: aÒ-ÑawÁb vom 18.05.1928. MÁ ašbaha mÁ bayna l-ÎÁdi×ayn [Wie sehr sich die beiden Geschehnisse ähneln], in: LisÁn aš-šaÝb vom 22.05.1928. ÝAwÁmil al-inÎilÁl fÐ binÁÞ al-bayt [Faktoren des Zerfalls in der Familiengründung], in: aÒ-ÑawÁb vom 08.06.1928. az-ZawÁÊ bi-l-ikrÁh [Zwangsehe], in: AÒ-ÑawÁb vom 29.06.1928. ÝÀdÁtunÁ ÝawÁÞiq fÐ ÔarÐq az-zawÁÊ [Unsere Traditionen sind Hindernisse auf dem Weg zur Ehe], in: aÒ-ÑawÁb vom 06.07.1928. az-ZawÁÊ bilÁ stiÝdÁd [Die Ehe ohne Bereitschaft], in: aÒ-ÑawÁb vom 13.07.1928. ÂaÎÁyÁ š-šahwa fÐ z-zawÁÊ [Die Opfer der Lust in der Ehe], in: aÒ-ÑawÁb vom 13.07.1928. Ñuwar min ÎayÁtinÁ fÐ l-manzil [Bilder aus unserem Leben im Hause], in: aÒ-ÑawÁb vom 03.08.1928. Kayfa nu×aqqif al-fatÁt li-takÙn zawÊan fa-umman. I [Wie wir das Mädchen bilden, damit aus ihr eine Ehefrau wird und dann eine Mutter I], in: aÒ-ÑawÁb vom 17.08.1928. Kayfa nu×aqqif al-fatÁt li-takÙn zawÊan fa-umman II. A×-×aqÁfa al-manzilÐya [Wie wir das Mädchen bilden, damit aus ihr eine Ehefrau wird und dann eine Mutter II. Die häusliche Kultur], in: aÒ-ÑawÁb vom 31.08.1928. Kayfa nu×aqqif al- fatÁt li-takÙn zawÊan fa-umman. III [Wie wir das Mädchen bilden, damit aus ihr eine Ehefrau wird und dann eine Mutter III], in: aÒ-ÑawÁb vom 14.09.1928. Kayfa nu×aqqif al- fatÁt li-takÙn zawÊan fa-umman IV. A×-×aqÁfa az-zawÊÐya [Wie wir das Mädchen bilden, damit aus ihr eine Ehefrau wird und dann eine Mutter IV. Die eheliche Kultur], in: aÒ-ÑawÁb vom 28.09.1928. Kayfa nu×aqqif al- fatÁt li-takÙn zawÊan fa-umman V. A×-×aqÁfa aÒ-ÒiÎÎÐya [Wie wir das Mädchen bilden, damit aus ihr eine Ehefrau wird und dann eine Mutter V. Die Gesundheitskultur], in: aÒ-ÑawÁb vom: 19.10.1928. al-ÍuÊÊa ÔarÐq al-Îaqq – Îawla kitÁb „ImraÞatunÁ“ [Das Argument ist der Weg der Wahrheit – Über das Buch „Die tunesische Frau“], in: az-ZamÁn [Die Zeit] vom: 19.10.1930.NaÈma uÌra [Eine weitere Melodie], in: az-ZamÁn vom 26.10.1930. YaktumÙn ÎuÊÊatÐ wa-yuÝlinÙn kaydahum [Sie verbergen mein Argument und offenbaren ihre List], in: aÒ-ÑawÁb vom 03.11.1930.

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‫‪ËawÁÔir aÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd‬‬ ‫ةايحلاو هللا والحياة‬ ‫‪. 1‬‬ ‫اإلنسابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق الكامبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق يحبقةايحلاو هللا بقدبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رق ماق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق أعماقبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق حبق الحياةق والشوبهتلملا ققالملتهب‬ ‫ال‪.‬اهيف ى المثبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي ل األعل‪.‬اهيف ى فيها‪.‬‬ ‫ما ي ‪1933‬‬ ‫‪ .2‬اإليمابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن الحق‬ ‫المؤمبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق هوق الذ يق يعطبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق ذاتبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق إيمانبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق والكافذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق هوق الذ يق يؤمبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق بذاتبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقفيأخذ‬ ‫لها مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن إيمابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن النا‪.‬مهعادخب س بخداعه‪.‬م‪.‬‬ ‫ما ي ‪1933‬‬ ‫‪ .3‬حقيقمالسإلا ة اإلسالم‬ ‫اإلسالمق ثوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رةق عل‪.‬اهيف ىق القدي‪.‬مق ونداةايحل ثعبو دادجألاو ءق للتحذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ربهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق تقليدق اآلباةايحل ثعبو دادجألاو ءق واألجداةايحل ثعبو دق وبعةايحل ثقلحياة‬ ‫التجديدق والتوليدق ولكبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق المسلميبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق ه‪.‬مق الذيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق حولوراقتحإو مهفالسأ سيدقتب هق بتقديراقتحإو مهفالسأ سق أسالفه‪.‬مقوإحتقابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ر‬ ‫أنفسه‪.‬م ال‪.‬اهيف ى سد يفصبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي ل بينه‪.‬م وبيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن الحياة‪.‬‬ ‫ما ي ‪1933‬‬ ‫‪ .4‬مسيذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رة الحياة‬ ‫الحياةق ةايحل ثعبو دائماق تسيذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق وتتشكبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لقبال إنقطاجرخأ ام دح دنع ةفقاو انناهذأ يف اهنكلو عق ولكنهاق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق أذهانناق واقفمالسإلا ةق عندق حدق ماقأخذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رج‬ ‫لنا األسال‪.‬ثداوحلاو راكفألا نم ف مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن األفكابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ر والحواةايحل ثعبو د‪.‬ث‪.‬‬ ‫ما ي ‪1933‬‬ ‫‪.5‬اإلسالم والمسلموبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن‬ ‫اإلسالمق قوةق فتحةماع نيملسملاو ةصاخ برعلا هجو يف ايندلا قلاغم تق مغالقق الدنياق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق وجبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق العذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رةماع نيملسملاو ةصاخ بق خاصمالسإلا ةق والمسلميبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق عاممالسإلا ة‬ ‫وجعلته‪.‬مق الوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رثمالسإلا ةق والحفظمالسإلا ةق لمدنيمالسإلا ةق العال‪.‬مق القدي‪.‬مق والمحدثيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق فيهاق والمبدعيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن‬ ‫والناشذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق لهاق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق أم‪.‬مق نهضةماع نيملسملاو ةصاخ برعلا هجو يف ايندلا قلاغم تقبعلومه‪.‬م‪ .‬ولكبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق حميمالسإلا ةق الجاهليمالسإلا ةق قدق تغلّبةماع نيملسملاو ةصاخ برعلا هجو يف ايندلا قلاغم تقعل‪.‬اهيف ى‬ ‫هذاق الديبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق الذ يق صذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رعهاق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق قببهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق فصذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رعتبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق فاختص‪.‬مق بهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رجاىلع نيملسملا لق المسلميبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق عل‪.‬اهيف ى‬ ‫اإلستبداةايحل ثعبو دق بالملمهتاياغل اورصنتسإو كق وأباةايحل ثعبو دواقشعوبه‪.‬م فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يقالحذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه روةماع نيملسملاو ةصاخ ب مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق أجبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق ذلمهتاياغل اورصنتسإو كق وإستنصذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رواقلغاياته‪.‬م‬ ‫هذراقتحإو مهفالسأ سيدقتب ه حت‪.‬اهيف ى بمبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن يتذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ربصوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن به‪.‬م الدوائذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر فسق‪.‬نيصبرتملا يديأ يف كلملا ط الملمهتاياغل اورصنتسإو ك فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي أيد ي المتذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ربصيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن‪.‬‬ ‫ما ي ‪1933‬‬ ‫‪ .6‬القضاةايحل ثعبو دادجألاو ء والقدبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ر‬ ‫كابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق القضاةايحل ثعبو دادجألاو ءق والقدبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق صدبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رق اإلسالمق منبعاق للشجاعمالسإلا ةق وإحتقابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رق الموليبس يف تق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يقسبيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي ل‬ ‫الحياةق ولكنبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق اآلبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق صابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رق بهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رمزاق للجببهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق والكسبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق والسكوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق لحياةق الذىلع نيملسملا لق وخسمالسإلا ةقالنفراقتحإو مهفالسأ س‬ ‫ونحبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن نحب أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن نقلد أسالفنا ولكبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي طذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريق الموليبس يف ت ‪.‬ةايحلا قيرط يف ال فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي طذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريق الحياة‪.‬‬ ‫ما ي ‪1933‬‬ ‫‪ .7‬الشعب و الحذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريمالسإلا ة‬ ‫الشعبق الذليبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق يهتروعشلا هيف روثي امنيح ةيرحلل سمحتيو فق ويتحمراقتحإو مهفالسأ سق للحذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريمالسإلا ةق حينماق يثوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رق فيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقالشعوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ر بإنضغاطقحياتبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم ه‬ ‫ولكنبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق سائذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق أيامبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق يفتخذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق بالتقذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رةماع نيملسملاو ةصاخ بق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق حكامبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق ويحمله‪.‬مق بماق فيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نقعوامبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي ل‬ ‫اإلغذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه راةايحل ثعبو دادجألاو ء عل‪.‬اهيف ى إطالبهتلملا ق أيديه‪.‬م فيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم ه‪.‬‬ ‫ما ي ‪1933‬‬ ‫‪86‬‬

‫‪ .8‬اإلنسابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن والحذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريمالسإلا ة‬ ‫‪.‬ةايحلا قيرط يف ال وجوةايحل ثعبو دق للحذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريمالسإلا ةق ماق ةايحل ثعبو دامق اإلنسابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق حذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه راق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق تسخيذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق اإلنسابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق لنفسبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق يعطيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقبعض‬ ‫العلروعشلا هيف روثي امنيح ةيرحلل سمحتيو ف ليستمذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي خدمتبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم ه‪.‬‬ ‫ما ي ‪1933‬‬ ‫‪ .9‬تابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ريةيّرحلا خ الحذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رّيمالسإلا ة‬ ‫عندما يأتبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يقةايحل ثعبو دوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ر الجهاةايحل ثعبو د فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي سبيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي ل الحذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريمالسإلا ة يتقدمقالنا‪.‬مهعادخب س أجمعوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن وعندماق يت‪.‬مقالفوز‬ ‫للمجاهديبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن يتقدم الحائزوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن ويتأخذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر غيذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ره‪.‬م وهذا هو تابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ريةيّرحلا خ الحذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريمالسإلا ة فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي اإلنسابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن‪.‬‬ ‫ما ي ‪1933‬‬ ‫‪ .10‬أوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام روبا والحذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريمالسإلا ة‬ ‫الحذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريمالسإلا ةق التبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق تفتخذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق بهاق أوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام روباق اليومق هبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق إنطالبهتلملا قق أيد يق الحائزيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يقإستغالىلع نيملسملا ل‬ ‫ماله‪.‬م وم‪.‬ادوجوم قبي مل قرلا نأ لاقي كلذ ع ذلمهتاياغل اورصنتسإو ك يقاىلع نيملسملا ل أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن الذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ربهتلملا ق ل‪.‬م يبق موجوةايحل ثعبو دا‪.‬‬ ‫ع ّ‬ ‫ما ي ‪1933‬‬ ‫‪ .11‬حقيقمالسإلا ة الحذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريمالسإلا ة‬ ‫الحذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريمالسإلا ةق ليسةماع نيملسملاو ةصاخ برعلا هجو يف ايندلا قلاغم تق إنطالقاق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق قيوةايحل ثعبو دق الحياةق ولكنهاق غذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريزةق تسع‪.‬اهيف ىق لنقاةايحل ثعبو دادجألاو ءق الحياةق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن‬ ‫األوهام المتحجذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رة حولها‪.‬‬ ‫ما ي ‪1933‬‬ ‫‪ .12‬إبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام راةايحل ثعبو دة الشعب‬ ‫الكبذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه راةايحل ثعبو دادجألاو ءق إماق ساةايحل ثعبو دةق مملكوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق أوق أعوابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق للغالبيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق عل‪.‬اهيف ىق الشعبق وهوق ‪.‬ةايحلا قيرط يف ال يتحصبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن‬ ‫أذاه‪.‬م أو ينتف‪.‬ادوجوم قبي مل قرلا نأ لاقي كلذ ع بجهوةايحل ثعبو ده‪.‬م إ‪.‬ةايحلا قيرط يف ال إذا كابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن طلوعه‪.‬م ونزوله‪.‬م بإبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام راةايحل ثعبو دتبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم ه الباصذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رة‪.‬‬ ‫ما ي ‪1933‬‬ ‫‪ .13‬الحذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رّيمالسإلا ة والنظام‬ ‫الحذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريمالسإلا ة هبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي التبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي تبنبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي النظام وهبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي التبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي تهدمبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم ه إذا شا‪.‬اهتايح نع اعافد خ ةايحل ثعبو دفاعا عبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن حياتها‪.‬‬ ‫ما ي ‪1933‬‬ ‫‪ .14‬التطوّبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ر واألفابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رقمالسإلا ة‬ ‫التطوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رق حقيقمالسإلا ةق ناميمالسإلا ةق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق حياتناق تذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريف ةقلغم لازت ال انناهذأ نكلو سملتو ىق وتلمراقتحإو مهفالسأ سق ولكبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق أذهانناق ‪.‬ةايحلا قيرط يف ال تزاىلع نيملسملا لق مغلقمالسإلا ةق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي‬ ‫وجهها وهكذا نحي‪.‬اهيف ى نحبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن األفابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رقمالسإلا ة فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي عالميبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن متناقضيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن لفائدة مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن يسوةايحل ثعبو د علينا‪.‬‬ ‫ما ي ‪1933‬‬ ‫الحق قوّة وكفاةايحل ثعبو دادجألاو ءة‬ ‫‪.15‬‬ ‫ّ‬ ‫الحقق هوق القوةق والقوةق هبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق الكفاةايحل ثعبو دادجألاو ءةق و‪.‬ةايحلا قيرط يف ال شبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يةايحل ثعبو دادجألاو ءق يصدهاق عبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق بلوقحلا امأ اهينامأ غق أمانيهاق أماقالحق‬ ‫النظذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر يق وحدراقتحإو مهفالسأ سيدقتب هقفال يزيدق عبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق حقق األغنامق واألبقابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رق ضدق العائشيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق لحومهاقهكذا‬ ‫كابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن قضاةايحل ثعبو دادجألاو ء الحياة وهبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي ‪.‬ةايحلا قيرط يف ال تذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رح‪.‬م العاجزيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن عبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن أةايحل ثعبو داةايحل ثعبو دادجألاو ء واجباتها‪.‬‬ ‫ما ي ‪1933‬‬ ‫‪ .16‬الحذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رّيمالسإلا ة والحياة‬

‫‪87‬‬

‫الحياةق وحدةق متماسكمالسإلا ةق حت‪.‬اهيف ىق بيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق األضداةايحل ثعبو دق فاإلستبداةايحل ثعبو دق يلدق الحذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريمالسإلا ةق كماق تلدقالمزاببهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي ل‬ ‫فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي الزهوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ر طهابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رة قلبها وطيب بهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رائحتها وزهو ألوانها‪.‬‬ ‫ما ي ‪1933‬‬ ‫‪ .17‬حبّنا للمذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رأة‬ ‫نحبق المذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رأةقونكذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رهها‪ :‬نحبهاق فذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريسمالسإلا ةق بيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق أيديناق وإبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق هدمةماع نيملسملاو ةصاخ برعلا هجو يف ايندلا قلاغم تق وجوةايحل ثعبو دناق ونكذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رههاقحذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رة‬ ‫بهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رشيدةق معناق ألنناق نعذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر‪.‬ثداوحلاو راكفألا نم فق كيروعشلا هيف روثي امنيح ةيرحلل سمحتيو فق نحصبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق عل‪.‬اهيف ىق اللذةق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق إثابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رةق جوابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رحناق ولكنناق ‪.‬ةايحلا قيرط يف ال نعذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر‪.‬ثداوحلاو راكفألا نم ف‬ ‫كيروعشلا هيف روثي امنيح ةيرحلل سمحتيو ف نحصبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي ل عل‪.‬اهيف ى اللذة مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن إثابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رة أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رواحنا وأفكابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رنا‪.‬‬ ‫ما ي ‪1933‬‬ ‫‪ .18‬عيوبنا والعجز‬ ‫إنناق‪.‬ةايحلا قيرط يف ال نحبق أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق نسم‪.‬ادوجوم قبي مل قرلا نأ لاقي كلذ عق الجهذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق بعيوبناق ألنناق ل‪.‬مق نفكذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق إمكابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق زوالهاق ولكنناقنحب‬ ‫اإلعتذابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ر عبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن خيبتنا فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي الحياة باألقدابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ر اإللهيمالسإلا ة ألننا ‪.‬ةايحلا قيرط يف ال نحب أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن نوصروعشلا هيف روثي امنيح ةيرحلل سمحتيو ف بالعجز‪.‬‬ ‫ما ي ‪1933‬‬ ‫‪ .19‬عيوبنا وحكامنا‬ ‫إبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق عيوبناق سو‪.‬مهعادخب سق ينخذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق عظامناق ولكنهاق كنزق مدخذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق عندق حكامناق ينالوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق ببهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق ماقشاةايحل ثعبو دادجألاو ءوا‬ ‫مناق عل‪.‬اهيف ىق حسابناق ويصدمونناق ببهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق كلماق تظاهذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رناق عليه‪.‬مق بحبق الحياةق والحذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريمالسإلا ةقوليراقتحإو مهفالسأ س‬ ‫ينفعنا أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن نكت‪.‬م هذراقتحإو مهفالسأ سيدقتب ه العيوةماع نيملسملاو ةصاخ ب وقد أفتض‪.‬اهليزن نأ انعفني نكلو نيرظانلل اهرمأ ح أمذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رها للناظذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن ولكبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن ينفعنا أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن نزيلها‪.‬‬ ‫ما ي ‪1933‬‬ ‫‪ .20‬نحبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن والماضبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي‬ ‫نحبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن نتجبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم ه بأعمالنا إل‪.‬اهيف ى المجهوىلع نيملسملا ل ‪.‬ةايحلا قيرط يف ال لنعذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رفبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم ه ولكبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن لنعبد فيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم ه جهلنا المقد‪.‬مهعادخب س فنحب‬ ‫ماضينا الجميبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي ل الجليبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي ل كما يحب اإلنسابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن معبوةايحل ثعبو دراقتحإو مهفالسأ سيدقتب ه ألننا ل‪.‬م نفه‪.‬م حواةايحل ثعبو دثبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم ه كما وقعةماع نيملسملاو ةصاخ برعلا هجو يف ايندلا قلاغم ت‬ ‫وذلمهتاياغل اورصنتسإو ك ما يزيدراقتحإو مهفالسأ سيدقتب ه تغلغال فينا وإستعباةايحل ثعبو دا لحياتنا‪.‬‬ ‫ما ي ‪1933‬‬ ‫‪ .21‬صلمالسإلا ة الماضبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي بنا‬ ‫مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق الماضبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق ماق يتصبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق بناق صلمالسإلا ةق نف‪.‬ادوجوم قبي مل قرلا نأ لاقي كلذ عق فيبق‪.‬اهيف ىق وهوق قليبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق ومبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق الماضبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق ماق يتصبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لقبنا‬ ‫صلمالسإلا ة ضذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر معطبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي ل لحياتنا فيجب قطعبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم ه وهو الكثيذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر‪.‬‬ ‫ما ي ‪1933‬‬ ‫‪ .22‬حاضذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رنا وماضينا‬ ‫إننا نكذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رراقتحإو مهفالسأ سيدقتب ه حاضذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رنا بقدبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ر ما نلق‪.‬اهيف ى فيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم ه مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن الخيبمالسإلا ة ونحب ماضينا بقدبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ر ما نلق‪.‬اهيف ى فيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم ه مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن‬ ‫السلويف ةقلغم لازت ال انناهذأ نكلو سملتو ى التبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي تخفروعشلا هيف روثي امنيح ةيرحلل سمحتيو ف مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن وق‪.‬ادوجوم قبي مل قرلا نأ لاقي كلذ ع آ‪.‬ةايحلا قيرط يف المنا و‪.‬ةايحلا قيرط يف ال تذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رةايحل ثعبو د إزةايحل ثعبو دياةايحل ثعبو دها‪.‬‬ ‫ما ي ‪1933‬‬ ‫‪ .23‬الماىلع نيملسملا ل وتقويف ةقلغم لازت ال انناهذأ نكلو سملتو ى ةايحلاو هللا‬ ‫إنناق نحبق الماىلع نيملسملا لق كماق يحبق المؤمبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق إيمانبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق ولكنناق نستمدراقتحإو مهفالسأ سيدقتب هق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق إعالبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق إحتقابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رناق لبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم ه‬ ‫والتمسمهتاياغل اورصنتسإو ك بتقويف ةقلغم لازت ال انناهذأ نكلو سملتو ى ةايحلاو هللا‪.‬‬ ‫ما ي ‪1933‬‬ ‫‪ .24‬الحذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريمالسإلا ة والتقاليد‬ ‫‪88‬‬

‫كثيذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه راق ماق نتظاهذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق محتجيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق لفائدةق الحذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريمالسإلا ةق ولكنناق كثيذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه راق ماق نقتلهاق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق أنفسناقبحجمالسإلا ة‬ ‫إحتذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رام التقاليد‪ .‬فما الذ ي صنعنا؟‬ ‫ما ي ‪1933‬‬ ‫‪ .25‬اإلنسابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن والعل‪.‬م‬ ‫العل‪.‬مق قوةق تفت‪.‬اهليزن نأ انعفني نكلو نيرظانلل اهرمأ حق مغالقق الغيبق لتذلبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق الطبيعمالسإلا ةق لإلنسابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق حسهاق ومعناهاقفينتج‬ ‫بهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رزقبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق وهناةايحل ثعبو دادجألاو ءراقتحإو مهفالسأ سيدقتب هق بسعبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق ظاهذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق ولكبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق العاجزيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق يحفظوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق ةايحل ثعبو دبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام روسه‪.‬مق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق الكتبقليعيشوا‬ ‫بيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق حيطابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق الدواويبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق عالمالسإلا ةق عل‪.‬اهيف ىق المنتجيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق ويحبوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق يسوةايحل ثعبو دواق عليه‪.‬مق بذلمهتاياغل اورصنتسإو كقوهذا‬ ‫منته‪.‬اهيف ى الشذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر الذ ي يصيب الشعوةماع نيملسملاو ةصاخ ب المتأخذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رة‪.‬‬ ‫ما ي ‪1933‬‬ ‫‪ .26‬العمبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي ل الحق‬ ‫ك‪.‬مقيسهبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي ل علينا أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن نتكل‪.‬م ونجاةايحل ثعبو دىلع نيملسملا لقونطالب الغيذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر بما نطالب ولكبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن ك‪.‬مق يصعبقعلينا‬ ‫أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن نعمبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي ل ألنفسنا وأبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن بمقدابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ر العشذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن هذا المجهوةايحل ثعبو د اللسانبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي‪.‬‬ ‫ما ي ‪1933‬‬ ‫‪ .27‬اإلصالعئاضلا دهجلاو ح والجهد الضائ‪.‬ادوجوم قبي مل قرلا نأ لاقي كلذ ع‬ ‫نوالبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق اليومق جهوةايحل ثعبو دناق منهمكيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق نص‪.‬اهليزن نأ انعفني نكلو نيرظانلل اهرمأ حق وإبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رشاةايحل ثعبو دق تذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ركياق الجديدةق وفابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ر‪.‬مهعادخب سقواألفغابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن‬ ‫والهندق وسوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رياق ومصذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق وعاممالسإلا ةق بالةايحل ثعبو دق المشذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ربهتلملا قق ونقدق أعماىلع نيملسملا لق بهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رجالهاق ولومه‪.‬مقوتقذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريعه‪.‬م‬ ‫عل‪.‬اهيف ىق اإلفذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه راطق والتفذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ري‪.‬نيصبرتملا يديأ يف كلملا طق ول‪.‬مق ينجق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق ذلمهتاياغل اورصنتسإو كق ‪.‬ةايحلا قيرط يف ال مصطف‪.‬اهيف ىق كماىلع نيملسملا لق و‪.‬ةايحلا قيرط يف ال أمابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق ةايحلاو هللا و‪.‬ةايحلا قيرط يف ال بهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رضا‬ ‫بهلو يق حت‪.‬اهيف ىق ليخيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق للناظذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق لناق عليه‪.‬مق حقق الذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رقابمالسإلا ةق الشذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رعيمالسإلا ةق ولكنناقبالنسبمالسإلا ة‬ ‫ألنفسناق وفبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق األبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رءاكب ريغ عطتسن مل انمامتهإب هللا دالب ىلوأ يه يتلا ضق التبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق هبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق أول‪.‬اهيف ىق بالةايحل ثعبو دق ةايحلاو هللا بإهتمامناق ل‪.‬مق نستط‪.‬ادوجوم قبي مل قرلا نأ لاقي كلذ عق غيذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رقبكاةايحل ثعبو دادجألاو ء‬ ‫العاجزيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن المبهوتيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن سقوط كذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رامته‪.‬م وخذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه روج أمالكه‪.‬م مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن أيديه‪.‬م ال‪.‬اهيف ى الغيذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر ث‪.‬م‬ ‫مطالبمالسإلا ة ذلمهتاياغل اورصنتسإو ك الغيذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر بإصالعئاضلا دهجلاو ح ما أختبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي ل مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن حياتنا‪.‬‬ ‫ما ي ‪1933‬‬ ‫‪ .28‬ستذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر العيوةماع نيملسملاو ةصاخ ب‬ ‫إنناق نحبق ستذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق العيوةماع نيملسملاو ةصاخ بق وندعوق ةايحلاو هللا أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق يستذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق عيوبناق ث‪.‬مق ‪.‬ةايحلا قيرط يف ال نفكذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق إمكابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نقزوالها‬ ‫بسعبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي منا‪.‬‬ ‫ما ي ‪1933‬‬ ‫‪ .29‬المظاهذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر والذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رياةايحل ثعبو دادجألاو ء‬ ‫نحبق أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق نعلبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق عبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق أنفسناق الجميبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق والجليبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق ليعذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رفناق النا‪.‬مهعادخب سق بهماق و‪.‬ةايحلا قيرط يف ال نحبق أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نقنكوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن‬ ‫كذلمهتاياغل اورصنتسإو كق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق الواق‪.‬ادوجوم قبي مل قرلا نأ لاقي كلذ عق وهذاق هوق الذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رياةايحل ثعبو دادجألاو ءق الذ يق يسوةايحل ثعبو دق حياتناق ويحميبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق الكبذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه راةايحل ثعبو دادجألاو ءق ليسوةايحل ثعبو دواق ببهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم ه‬ ‫علينا‪.‬‬ ‫ما ي ‪1933‬‬ ‫‪ .30‬تقديراقتحإو مهفالسأ س التابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ريةيّرحلا خ‬ ‫كبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق ش‪.‬اهيف ىةايحل ثعبو دادجألاو ءق قدسناراقتحإو مهفالسأ سيدقتب هق بخيالناق ‪.‬ةايحلا قيرط يف ال نطيقق أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق نعذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رفبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق كماق وق‪.‬ادوجوم قبي مل قرلا نأ لاقي كلذ عق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق الدنياق وليتناق ل‪.‬مقنقد‪.‬مهعادخب س‬ ‫التابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ريةيّرحلا خ‪.‬‬ ‫ما ي ‪1933‬‬ ‫‪ .31‬نصائ‪.‬اهليزن نأ انعفني نكلو نيرظانلل اهرمأ ح العاجزيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن‬

‫‪89‬‬

‫نصائ‪.‬اهليزن نأ انعفني نكلو نيرظانلل اهرمأ حق العاجزيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق هبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق التبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق تأمذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رناق بالسيذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق عل‪.‬اهيف ىق مهبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق الطذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريقق المحفو‪.‬ثداوحلاو راكفألا نم ف‬ ‫بالمهالمهتاياغل اورصنتسإو ك ث‪.‬م تذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رس‪.‬م لنا خطمالسإلا ة النجاة فنذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريف ةقلغم لازت ال انناهذأ نكلو سملتو ى فيها جبال يسيذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر فوبهتلملا ق جمبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي ل‪.‬‬ ‫ما ي ‪1933‬‬ ‫‪ .32‬نحبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن ونتائج النهضمالسإلا ة الحديثمالسإلا ة‬ ‫لقدق تحصلناق عل‪.‬اهيف ىق قامو‪.‬مهعادخب سق جديدق جميبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق نتائجق النهضمالسإلا ةق الحديثمالسإلا ةق التبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يقشملتنا‬ ‫فصذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رناق نحبق اإلصالعئاضلا دهجلاو حق ونبغضق التجديدق خوفاق عل‪.‬اهيف ىق وجوةايحل ثعبو دناق ونحبق التعلي‪.‬مقالقومبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي‬ ‫ونبغضق العلومق الماةايحل ثعبو ديمالسإلا ةق خوفاق عل‪.‬اهيف ىق إيمانناق ونعل‪.‬مق أو‪.‬ةايحلا قيرط يف الةايحل ثعبو دناق الطبيعمالسإلا ةق والكيمياةايحل ثعبو دادجألاو ءقوالتابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ريةيّرحلا خ‬ ‫الطبيعبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق مدابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ر‪.‬مهعادخب سق الحكوممالسإلا ةق ث‪.‬مق ‪.‬ةايحلا قيرط يف ال نذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رض‪.‬اهيف ىق أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق يتعلمهاق أو‪.‬ةايحلا قيرط يف الةايحل ثعبو دناق بجام‪.‬ادوجوم قبي مل قرلا نأ لاقي كلذ عقالزيتونمالسإلا ة‬ ‫خوفاق عليه‪.‬مق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق الكفذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق ونذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريف ةقلغم لازت ال انناهذأ نكلو سملتو ىق العل‪.‬مق فضيلمالسإلا ةق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق الذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رجاىلع نيملسملا لق وبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رذيلمالسإلا ةق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق المذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رأةقخوفا‬ ‫عل‪.‬اهيف ىق شذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رفناق ونقلدق األبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام روبييبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق منازلناق ومآكلناق ومشابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ربناق ومالبسناق– عداقلبا‪.‬مهعادخب س‬ ‫الذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رأ‪.‬مهعادخب سق– ونشتذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر يق كبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق هذراقتحإو مهفالسأ سيدقتب هق المواةايحل ثعبو دق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق مصانعه‪.‬مق ولكنناق ‪.‬ةايحلا قيرط يف ال نقلده‪.‬مق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق آةايحل ثعبو دابه‪.‬م‬ ‫وأفكابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ره‪.‬مق خوفاق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق اإلندماجق فيه‪.‬مق وضياجرخأ ام دح دنع ةفقاو انناهذأ يف اهنكلو عق إستقاللناق ونطلبق الدستوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رقللشعب‬ ‫أجم‪.‬ادوجوم قبي مل قرلا نأ لاقي كلذ عق ث‪.‬مق نتلهروعشلا هيف روثي امنيح ةيرحلل سمحتيو فق عل‪.‬اهيف ىق التابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ريةيّرحلا خق الذهببهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق لملوفوصتلا ملع سدقنو مالسإلا كق اإلسالمق ونقد‪.‬مهعادخب سق عل‪.‬مقالتصو‪.‬ثداوحلاو راكفألا نم ف‬ ‫ونناةايحل ثعبو د يق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق ةايحل ثعبو دعائناق إل‪.‬اهيف ىق ةايحلاو هللا باسماةايحل ثعبو دادجألاو ءق بهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رجالبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق الذيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق عاشواق هائميبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق األبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رءاكب ريغ عطتسن مل انمامتهإب هللا دالب ىلوأ يه يتلا ضقأو‬ ‫عاكفيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي الزواياق عل‪.‬اهيف ىق قليبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق الماةايحل ثعبو دادجألاو ءق والتمذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق يعلموبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق النا‪.‬مهعادخب سق قذابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رةق الدنياقوحقابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رة‬ ‫الحياةق واإلستعداةايحل ثعبو دق للموليبس يف تق ث‪.‬مق نذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رف‪.‬ادوجوم قبي مل قرلا نأ لاقي كلذ عق بهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رؤوسناق معجبيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق ومفتخذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق عل‪.‬اهيف ىق العال‪.‬مقأجم‪.‬ادوجوم قبي مل قرلا نأ لاقي كلذ ع‬ ‫بماق شاةايحل ثعبو دتبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق المدنيمالسإلا ةق اإلسالميمالسإلا ةقمبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن المدائبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق العظيممالسإلا ةقوالقصوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ر الخالدةق بماقفيها مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن‬ ‫عل‪.‬مق وفبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق وأةايحل ثعبو دةماع نيملسملاو ةصاخ بق تشهدق بمقدابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رق إتصاله‪.‬مق بالحياةق وإفتتانه‪.‬مق بهاق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق مثبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق بغداةايحل ثعبو د‬ ‫وقذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رطبمالسإلا ة – ما شاةايحل ثعبو دادجألاو ء ةايحلاو هللا! سبحانبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم ه يعطبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي الحكممالسإلا ة مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن يشاةايحل ثعبو دادجألاو ء!‬ ‫ما ي ‪1933‬‬ ‫‪ .33‬حياة المتناقضاليبس يف ت‬ ‫إبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق حياتناق مملوةايحل ثعبو دادجألاو ءةق بالمناقضاليبس يف تق التبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق أبعدتناق عبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق وض‪.‬ادوجوم قبي مل قرلا نأ لاقي كلذ عق مثبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق أعل‪.‬اهيف ىق واحدق نحتذيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقو‪.‬ةايحلا قيرط يف ال‬ ‫يمكنناق أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق نداف‪.‬ادوجوم قبي مل قرلا نأ لاقي كلذ عق عبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق وجوةايحل ثعبو دناق ضدق هذراقتحإو مهفالسأ سيدقتب هق الفوض‪.‬اهيف ىق القاضيمالسإلا ةق عليناق إ‪.‬ةايحلا قيرط يف ال بتأسيراقتحإو مهفالسأ سقحياتنا‬ ‫عل‪.‬اهيف ى أصوىلع نيملسملا ل تعتذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر‪.‬ثداوحلاو راكفألا نم ف بها الحياة وتقذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رها‪.‬‬ ‫ما ي ‪1933‬‬ ‫‪ .34‬الشعوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ر بالفقذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر‬ ‫نحبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق أممالسإلا ةق فقيذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رةق تشعذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق بفقذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رهاق الذ يق يمنعهاق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق تأسيراقتحإو مهفالسأ سق حياةق جديدةق مشذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رفمالسإلا ةقلها‬ ‫أكثذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق مماق تشعذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق بمئاليبس يف تق المالييبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق الخابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رجمالسإلا ةق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق يدهاق كبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق سنمالسإلا ةق لخزائبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق البنوفوصتلا ملع سدقنو مالسإلا ك‬ ‫والمعامبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق األوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام روبيمالسإلا ةق التبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق تصن‪.‬ادوجوم قبي مل قرلا نأ لاقي كلذ عق لناق كبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق شبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يةايحل ثعبو دادجألاو ءق وهذاق عداق الضذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رائبق فليتحد‪.‬ثقالنا‪.‬مهعادخب س‬ ‫عبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن فقذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر البالةايحل ثعبو د لينفوا عبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن أنفسه‪.‬م وصممالسإلا ة العجز‪.‬‬ ‫ما ي ‪1933‬‬ ‫‪ .35‬الزعماةايحل ثعبو دادجألاو ء والحق الشذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رعبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي‬ ‫زعماةايحل ثعبو دادجألاو ءق هذراقتحإو مهفالسأ سيدقتب هق األممالسإلا ةق يعذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رفوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق يطالبواق الغيذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق بحقهاق الشذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رعبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق ولكنه‪.‬مق‪.‬ةايحلا قيرط يف ال يعذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رفوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نقكيروعشلا هيف روثي امنيح ةيرحلل سمحتيو ف‬ ‫يؤسسوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق هذاق الحقق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق بالةايحل ثعبو ده‪.‬مق بأنفسه‪.‬مق وبماق بقبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق األممالسإلا ةق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق قوة‬ ‫فليصيحوا ما شاةايحل ثعبو دادجألاو ءوا وليستعينوا فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي ذلمهتاياغل اورصنتسإو ك باألحذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ر فالعال‪.‬م مملوةايحل ثعبو دادجألاو ء به‪.‬م وبأخبابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ره‪.‬م‪.‬‬ ‫جوابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن ‪1933‬‬ ‫‪ .36‬العمبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي ل والعجز‬

‫‪90‬‬

‫عندماق يأتبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق عمبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق شابهتلملا قق نحببهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق أوق إنتقامق وحشبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق يقروعشلا هيف روثي امنيح ةيرحلل سمحتيو فق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق ثوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رةق غضبناق نت‪.‬مقعملنا‬ ‫بشجاعمالسإلا ةق بالغمالسإلا ةق نفتخذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق بهاق والسجوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق العاممالسإلا ةق مآلنمالسإلا ةق بالقدبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رةق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق هذاق النوجرخأ ام دح دنع ةفقاو انناهذأ يف اهنكلو عقولكبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن‬ ‫تخونناق هذراقتحإو مهفالسأ سيدقتب هق القدبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رةق عندماق نشعذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق بالخيبمالسإلا ةق العاممالسإلا ةق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق حياتناق فنفوءاكب ريغ عطتسن مل انمامتهإب هللا دالب ىلوأ يه يتلا ضق األمذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رقلألقدابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ر‬ ‫اإللهيمالسإلا ة وليراقتحإو مهفالسأ س بعاجز مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن يعتذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر‪.‬ثداوحلاو راكفألا نم ف ‪.‬زجعلاب هلل بالعجز‪.‬‬ ‫جوابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن ‪1933‬‬ ‫‪ .37‬المذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رأة والحياة‬ ‫لوق كناق نشعذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق بالحياةق والحذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريمالسإلا ةق بالقوةق التبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق نشعذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق بهاق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق حاةايحل ثعبو د‪.‬ثق الغيذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رةق عل‪.‬اهيف ىقإمذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رأة‬ ‫لكابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن لنا شأبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن غيذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر ما نحبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن عليبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم ه اآلبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن‪.‬‬ ‫جوابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن ‪1933‬‬ ‫‪ .38‬العبيد والحياة‬ ‫ليراقتحإو مهفالسأ سق العبيدق ه‪.‬مق الذيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق وضعواق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق األغالىلع نيملسملا لق ببهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق ه‪.‬مق الذيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق ‪.‬ةايحلا قيرط يف النواق لهاق وبشواقللحياة‬ ‫وه‪.‬م فيها‪.‬‬ ‫جوابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن ‪1933‬‬ ‫‪ .39‬الشعب والمثبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي ل األعل‪.‬اهيف ى‬ ‫الشعبق البالبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق هوق الذ يق يطلبق معاشبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق اليومبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق كالدواةماع نيملسملاو ةصاخ بق ث‪.‬مق ‪.‬ةايحلا قيرط يف ال يطلبق شيئا‬ ‫والشعبق الحبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق هوق الذ يق يض‪.‬ادوجوم قبي مل قرلا نأ لاقي كلذ عق لنفسبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق مثال أعل‪.‬اهيف ىق ينشدراقتحإو مهفالسأ سيدقتب هق لتذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رقيمالسإلا ةق حياتبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقويشعذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر‬ ‫بحاجتبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم ه إليبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم ه أكثذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن شعوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رراقتحإو مهفالسأ سيدقتب ه بالحاجمالسإلا ة إل‪.‬اهيف ى المعا‪.‬يمويلا ش اليومبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي‪.‬‬ ‫جوابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن ‪1933‬‬ ‫‪ .40‬التقدم والتمنبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي‬ ‫لو كابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن لحياة التقدم فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي الماىلع نيملسملا ل والعل‪.‬م والحذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريمالسإلا ة إتصاىلع نيملسملا ل حقيقبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي بأبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رواحناق ‪.‬ةايحلا قيرط يف الثابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رتناقثوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رة‬ ‫‪.‬ةايحلا قيرط يف ال تهدأق إل‪.‬اهيف ىق األبدق ولكنناق نتمناهاق عل‪.‬اهيف ىقةايحلاو هللا قبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق ةايحل ثعبو دعائناق إليبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق ونحبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق جلو‪.‬مهعادخب سق اوقسجوةايحل ثعبو د‬ ‫فلننتظذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق األمانبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق واألحالمق فعس‪.‬اهيف ىق ةايحلاو هللا أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق يأتبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق بهاق عل‪.‬اهيف ىق يدق غيذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رناق فيصبهاقعلينا‬ ‫صبا فنستهلمهتاياغل اورصنتسإو ك منها ما نستهلمهتاياغل اورصنتسإو ك ونوزجرخأ ام دح دنع ةفقاو انناهذأ يف اهنكلو ع عل‪.‬اهيف ى أهلنا وجيذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه راننا وأحبابنا‪.‬‬ ‫جوابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن ‪1933‬‬ ‫‪ .41‬الهدم ‪.‬ةايحلا قيرط يف ال ينف‪.‬ادوجوم قبي مل قرلا نأ لاقي كلذ ع إبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن ل‪.‬م يكبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن للبناةايحل ثعبو دادجألاو ء‬ ‫نحبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق شعبق مازاىلع نيملسملا لق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق إنتاجبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق عل‪.‬اهيف ىق الفطذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رةق ولكنناق نستهلمهتاياغل اورصنتسإو كق بماق بقبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق تذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه را‪.‬ث‬ ‫الجدوةايحل ثعبو دق أضعا‪.‬ثداوحلاو راكفألا نم فق أضعا‪.‬ثداوحلاو راكفألا نم فق ماق ننتجق ألبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق حياتناق الجديدةق التبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق وقعناق فيهاق وقوعاققد‬ ‫إستعبدتناق واآلبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق قبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق مالناق وعجزناق عبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق اإلستهالفوصتلا ملع سدقنو مالسإلا كق الذ يق ألفناراقتحإو مهفالسأ سيدقتب هق حت‪.‬اهيف ىقأستعبدنا‬ ‫ولكنناق ل‪.‬مق نفكذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق بهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رس‪.‬مق خطمالسإلا ةق لتحسيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق اإلنتاجق وتوسي‪.‬ادوجوم قبي مل قرلا نأ لاقي كلذ عق موابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رةايحل ثعبو دراقتحإو مهفالسأ سيدقتب هق عساناق نعوءاكب ريغ عطتسن مل انمامتهإب هللا دالب ىلوأ يه يتلا ضقما‬ ‫ذهبق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق تذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه راثناق ونقدبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رق عل‪.‬اهيف ىق اإلستهالفوصتلا ملع سدقنو مالسإلا كق لتذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رقيمالسإلا ةق حياتناق ةايحل ثعبو دوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق ابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق نخسذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق ثذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه روتناقإ‪.‬ةايحلا قيرط يف ال‬ ‫ماق يزيدهاق نمواق بجهوةايحل ثعبو دناق المتظافذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رةق نع‪.‬مق إبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق الحذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ركاليبس يف تق السلبيمالسإلا ةق هبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق التبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق تنقذناقلو‬ ‫أننا نحسبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق القيامق عليهاقولكبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن هذاقالتوفيذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر ‪.‬ةايحلا قيرط يف ال يفيدناقشيئا إبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق ل‪.‬مقنض‪.‬ادوجوم قبي مل قرلا نأ لاقي كلذ ع لبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق بهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رس‪.‬مقبناةايحل ثعبو دادجألاو ء‬ ‫تقومق عليبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق حياتناق والهدمق ‪.‬ةايحلا قيرط يف ال ينف‪.‬ادوجوم قبي مل قرلا نأ لاقي كلذ عق إبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق ل‪.‬مق يكبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق للبناةايحل ثعبو دادجألاو ءق ألبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق أهبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق التصو‪.‬ثداوحلاو راكفألا نم فق ه‪.‬مقالذيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن‬ ‫يهدموبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن الحياة إلنتظابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ر الموليبس يف ت فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي غيبوبمالسإلا ة عبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن الحراقتحإو مهفالسأ س‪.‬‬ ‫جوابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن ‪1933‬‬ ‫‪ .42‬عقولنا وعواطفنا‬

‫‪91‬‬

‫لقدق ألهبناق مشاعذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رناق الدينيمالسإلا ةق والوطنيمالسإلا ةق حت‪.‬اهيف ىق لتكاةايحل ثعبو دق تحتذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ربهتلملا قق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق اللهيبق المتفجذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رقمبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن‬ ‫شعوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رناق بالخيبمالسإلا ةق ةايحل ثعبو دوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق نض‪.‬ادوجوم قبي مل قرلا نأ لاقي كلذ عق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق صذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه روعئاضلا دهجلاو حق آمالناق قدبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رق حبمالسإلا ةق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق بناةايحل ثعبو دادجألاو ءق حياتناقالسائخمالسإلا ة‬ ‫فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق الهاويمالسإلا ةق كماق تسو‪.‬اهتايح نع اعافد خق الجباىلع نيملسملا لق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق بطبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق األبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رءاكب ريغ عطتسن مل انمامتهإب هللا دالب ىلوأ يه يتلا ضق والسببق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق ذلمهتاياغل اورصنتسإو كق أنناق ل‪.‬مقنسم‪.‬اهليزن نأ انعفني نكلو نيرظانلل اهرمأ ح‬ ‫حت‪.‬اهيف ىق اآلبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق لعقولناق أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق تنطلقق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق سجنهاق لتفكذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق بهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رس‪.‬مق طذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريقق الخالزوفلاو صقوالفوز‬ ‫فنحبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق أحباةماع نيملسملاو ةصاخ بق عواطفناق وأعداةايحل ثعبو دادجألاو ءق عقولناق نحبق الجنمالسإلا ةق ونبغضق الطذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ربهتلملا قق المؤةايحل ثعبو ديمالسإلا ةق اليهاقو‪.‬ةايحلا قيرط يف ال‬ ‫شبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يةايحل ثعبو دادجألاو ء يضعنا فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي هذراقتحإو مهفالسأ سيدقتب هق الخيبمالسإلا ةق غيذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق األغالىلع نيملسملا لق الخفيمالسإلا ةق التبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق يغلناق بهاق ماضيناقالمحبوةماع نيملسملاو ةصاخ ب‬ ‫بما فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي المحبمالسإلا ة مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن جهبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي ل وتقديراقتحإو مهفالسأ س‪.‬‬ ‫جوابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن ‪1933‬‬ ‫‪ .43‬القدبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رة والنوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ر‬ ‫اليومق الذ يق نكوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق فيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق قاةايحل ثعبو دبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ريبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق بماق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق القدبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رةق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق الصدبهتلملا قق هوق اليومق الذ يق نخذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رجقفيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم ه‬ ‫مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق هذراقتحإو مهفالسأ سيدقتب هق الهوةق المظلممالسإلا ةق إل‪.‬اهيف ىق سماةايحل ثعبو دادجألاو ءق النهابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رق المملوةايحل ثعبو دادجألاو ءةق بالنوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رق والحذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رةق أماق اليوم‬ ‫فالمعا‪.‬يمويلا ش اليومبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي قد ملمهتاياغل اورصنتسإو ك علينا كبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي ل الطذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ربهتلملا ق وهو يعجزنا حت‪.‬اهيف ى عبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن الوصوىلع نيملسملا ل إليبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم ه‪.‬‬ ‫جوابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن ‪1933‬‬ ‫‪ .44‬سجبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن التقاليد‬ ‫اليومق الذ يق تنطلقق فيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق عقولناق حذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رةق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق سجبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق التقاليدق فتحك‪.‬مق عل‪.‬اهيف ىق ماضينا‬ ‫وحاضذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رنا لفائدة مستقبلنا هو اليوم الذ ي يولد فيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم ه العمبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي ل المثمذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر لحياتنا‪.‬‬ ‫جوابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن ‪1933‬‬ ‫‪ .45‬العمبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي ل والثذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه روة‬ ‫إذاق فكذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رناق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق توفيذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق جانبق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق الماىلع نيملسملا لق بأيديناق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق تنقيانل جرخت ام ىلإ انتجاح صق حاجتناق إل‪.‬اهيف ىق ماق تخذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رجقلنا‬ ‫المعامبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق األوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام روبيمالسإلا ةق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق المتاجرخأ ام دح دنع ةفقاو انناهذأ يف اهنكلو عقفال يص‪.‬اهليزن نأ انعفني نكلو نيرظانلل اهرمأ حق أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق يكوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق ذلمهتاياغل اورصنتسإو كق ألنناق نذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريدق أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق نزهدق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يقمتاجرخأ ام دح دنع ةفقاو انناهذأ يف اهنكلو ع‬ ‫الحياةق أوق ألنناق نحسدق صناجرخأ ام دح دنع ةفقاو انناهذأ يف اهنكلو عق ذلمهتاياغل اورصنتسإو كق المتاجرخأ ام دح دنع ةفقاو انناهذأ يف اهنكلو عق عل‪.‬اهيف ىق ماق يناله‪.‬مقمنا‪ .‬وإنّماق يكوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق ذلمهتاياغل اورصنتسإو كقمنا‬ ‫صحيحا إذا أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رةايحل ثعبو دنا أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن نبنبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي حياة للعمبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي ل فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي بالةايحل ثعبو دنا توفذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر لنا المتاجرخأ ام دح دنع ةفقاو انناهذأ يف اهنكلو ع الذ ي نذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريدراقتحإو مهفالسأ سيدقتب ه ةايحل ثعبو دوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن‬ ‫تخذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رج ثذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه روتنا مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن أيدينا‪.‬‬ ‫جوابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن ‪1933‬‬ ‫‪ .46‬أوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام روبا ومصالحها‬ ‫دوىلع نيملسملا لق األوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام روبيمالسإلا ةق بنيةماع نيملسملاو ةصاخ برعلا هجو يف ايندلا قلاغم تق إلقاممالسإلا ةق الحققوالعدىلع نيملسملا ل‬ ‫ماق أجهلناق باحواىلع نيملسملا لق الدنياق عندماقنقوىلع نيملسملا ل‪ :‬إبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق ال ّ‬ ‫بالمعن‪.‬اهيف ىق الذ يق يفهمبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق الواقعوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق تحةماع نيملسملاو ةصاخ برعلا هجو يف ايندلا قلاغم تق سلطانهاق أكثذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق مماق بنيةماع نيملسملاو ةصاخ برعلا هجو يف ايندلا قلاغم تق لتوفيمالسإلا ةقمصالحها‬ ‫الماةايحل ثعبو ديمالسإلا ة مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن جهوةايحل ثعبو ده‪.‬م وخيذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه راليبس يف ت بالةايحل ثعبو ده‪.‬م‪.‬‬ ‫جوابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن ‪1933‬‬ ‫‪ .47‬الشعب والزعماةايحل ثعبو دادجألاو ء‬ ‫زعماةايحل ثعبو دادجألاو ءق الشعبق ه‪.‬مق الذيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق تكوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق حياته‪.‬مق وسيلمالسإلا ةق متمممالسإلا ةق لحياتبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق فيذهبوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نقوتبق‪.‬اهيف ى‬ ‫أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رواحه‪.‬مق وأفكابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ره‪.‬مق نوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام راق يستهد يق ببهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق والكاذبوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق ه‪.‬مق الذيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق يجعلوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق ظهوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ره‪.‬مق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي‬ ‫الشعبق وسيلمالسإلا ةق متمممالسإلا ةق لحياته‪.‬مق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق حياتبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق فيثيذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه روبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق فيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق النابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رق لينتعشواقبحذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رتها‬ ‫ويستضيئواق بماق فيهاق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق النوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رق ةايحل ثعبو دوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق يضعواق فيهاق ماق تأكلبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق حت‪.‬اهيف ىق ‪.‬ةايحلا قيرط يف ال تفن‪.‬اهيف ىقوالنابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ر‬ ‫تأكبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي ل نفسها أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن ل‪.‬م تجد ما تأكبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي ل‪.‬‬ ‫جوابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن ‪1933‬‬ ‫‪ .48‬أنكابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ر الذاليبس يف ت‬

‫‪92‬‬

‫زعماةايحل ثعبو دادجألاو ءق الشعبق ه‪.‬مق الذيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق ينكذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه روبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق حقوقه‪.‬مق الشخصيمالسإلا ةق ومكاسبه‪.‬مق وبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام روابطه‪.‬م‬ ‫العائليمالسإلا ةق اذاق كانةماع نيملسملاو ةصاخ برعلا هجو يف ايندلا قلاغم تق تعوقه‪.‬مق عبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق عمله‪.‬مق الذ يق خلقواق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق أجلبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق والكاذبوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق ه‪.‬مقالذيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن‬ ‫يتصلوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق بالشعبق لتوفيمالسإلا ةق هذراقتحإو مهفالسأ سيدقتب هق المصال‪.‬اهليزن نأ انعفني نكلو نيرظانلل اهرمأ حق أوق بالقدبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رق الذ يق‪.‬ةايحلا قيرط يف ال يعطبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق نموهاق إذاقعز‬ ‫الح‪.‬ردقلا مكحو ظ وحك‪.‬م القدبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ر‪.‬‬ ‫جوابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن ‪1933‬‬ ‫‪ .49‬نحبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن واإلستعمابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ر األوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام روببهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي‬ ‫لقدق قمناق بذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رحالليبس يف تق عديدةقإل‪.‬اهيف ى أوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام روباق إلفهامق أحذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رهاق المنصفيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق ماق نعانبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يقفبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي بالةايحل ثعبو دنا‬ ‫مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق ضذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه روةماع نيملسملاو ةصاخ بق العسروعشلا هيف روثي امنيح ةيرحلل سمحتيو فق وألوابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق العذاةماع نيملسملاو ةصاخ بق النازىلع نيملسملا لق عليناق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق اإلستعمابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رق األوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام روببهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق ويظهذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رقأننا‬ ‫حت‪.‬اهيف ىق اآلبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق مازلناق نذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريف ةقلغم لازت ال انناهذأ نكلو سملتو ىق الحاجمالسإلا ةق إل‪.‬اهيف ىق الذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رحيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق إلعاةايحل ثعبو دةق أحاةايحل ثعبو ديثناق المكذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ربهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رةق عليه‪.‬مقلعله‪.‬م‬ ‫يفهموبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق وهكذاق تمذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق السنوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق وعشذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه راليبس يف تق السنيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق وهؤ‪.‬ةايحلا قيرط يف الةايحل ثعبو دادجألاو ءق األحذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رق المنصفوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نقمازالوا‬ ‫فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي حاجمالسإلا ة إل‪.‬اهيف ى أفهامنا فما أقدبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رنا عل‪.‬اهيف ى البيابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن وما أعجزه‪.‬م عبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن الفه‪.‬م‪.‬‬ ‫جوابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن ‪1933‬‬ ‫‪ .50‬أقبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي ل عمبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي ل يلفةماع نيملسملاو ةصاخ برعلا هجو يف ايندلا قلاغم ت النظذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر‬ ‫األوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام روبيوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق يعملوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق لحياته‪.‬مق ويقولوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق لناق ونحبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق نقوىلع نيملسملا لق ألنفسناق ونطلبق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن‬ ‫األوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام روبييبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق يعملواق لحياتناق وه‪.‬مق قومق‪.‬ةايحلا قيرط يف ال تؤثذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق فيه‪.‬مق قوةق البيابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق والمنطقق ولكبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نقأقبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي ل‬ ‫عمبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق يلفةماع نيملسملاو ةصاخ برعلا هجو يف ايندلا قلاغم تق أنظابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ره‪.‬مق إليناق فلنعمبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق إذاق أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رةايحل ثعبو دناق أفهامه‪.‬مق بسذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رعمالسإلا ةق ولنتذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رفوصتلا ملع سدقنو مالسإلا كق الهذبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رقما‬ ‫إستطعنا‪.‬‬ ‫جوابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن ‪1933‬‬ ‫‪ .51‬الكالم والعمبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي ل‬ ‫مازاىلع نيملسملا ل الشذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ربهتلملا ق العذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رببهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي حت‪.‬اهيف ى اآلبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن يجاهد بالكالم أكثذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر مما يجاهد بالعمبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي ل ولذا أنالتبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم ه‬ ‫أوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام روباق بعضق الكالمق فمنحتبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق أسماةايحل ثعبو دادجألاو ءق اإلستقالىلع نيملسملا لق والبذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رلمابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق والدستوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رقواإلنتخاباليبس يف ت‬ ‫العاممالسإلا ةق والوزابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رةق القوميمالسإلا ةق واآلبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق هوق يجاهدق لتحقيقق مسمياليبس يف تق هذراقتحإو مهفالسأ سيدقتب هق األسماةايحل ثعبو دادجألاو ءقولكبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن‬ ‫بالكالم فعساراقتحإو مهفالسأ سيدقتب ه يفوز بأبطاىلع نيملسملا لقيقويف ةقلغم لازت ال انناهذأ نكلو سملتو ى به‪.‬م عل‪.‬اهيف ى األعماىلع نيملسملا ل كما قو ي عل‪.‬اهيف ى األقواىلع نيملسملا ل بأمذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه راةايحل ثعبو دادجألاو ء‬ ‫البيابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق ونحبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق نسع‪.‬اهيف ىق اليومق أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق نحصبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق عل‪.‬اهيف ىق كلماليبس يف تق طيبمالسإلا ةق تشببهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق ماق حصبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لقعليبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم ه‬ ‫أخوانناق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق الشذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ربهتلملا قق العذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رببهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق اليومق ولكبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق يلزمق أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق يكوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق لناق باشواليبس يف تقكباشاواته‪.‬م‬ ‫لنحصبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي ل مثبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي ل الذ ي حصلوا وليراقتحإو مهفالسأ س بخاط‪.‬اهيف ىةايحل ثعبو دادجألاو ء مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن قاىلع نيملسملا ل إننا قوم نقتن‪.‬ادوجوم قبي مل قرلا نأ لاقي كلذ ع بالقشذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر عبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن اللب‬ ‫ونكتفبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق باللف‪.‬ردقلا مكحو ظق عبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق المعن‪.‬اهيف ىق ولكبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق لسوةايحل ثعبو دادجألاو ءق الح‪.‬ردقلا مكحو ظق كابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق حكامناق أشحاةايحل ثعبو دادجألاو ءق عليناقحت‪.‬اهيف ى‬ ‫يمن‪.‬اهليزن نأ انعفني نكلو نيرظانلل اهرمأ ح كلماليبس يف ت ذاليبس يف ت هيبمالسإلا ة ساميمالسإلا ة ولعله‪.‬م ‪.‬ةايحلا قيرط يف ال يعطونها إ‪.‬ةايحلا قيرط يف ال إثذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر جهاةايحل ثعبو د طويبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي ل بعدما منحونا‬ ‫المجلراقتحإو مهفالسأ سق الكبيذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق العظي‪.‬مق الجليبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق ومجالراقتحإو مهفالسأ سق الجهاليبس يف تق العظامق ومجالراقتحإو مهفالسأ سق األعماىلع نيملسملا ل‬ ‫الفخام وحجذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه راليبس يف ت الفالحمالسإلا ة والصناعمالسإلا ة والتجابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رة ذاليبس يف ت األثذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر البيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي حياتنا‪.‬‬ ‫جوابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن ‪1933‬‬ ‫‪ .52‬الزعماةايحل ثعبو دادجألاو ء والدستوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ر‬ ‫زعماؤناق بهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رجاىلع نيملسملا لق مهذبوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق مثقفوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق تخذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رجق أغلبه‪.‬مق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق كلياليبس يف تق فذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رنساق وعاشواق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي‬ ‫بابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ريراقتحإو مهفالسأ س وأشباهها سنيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن وشاهدوا ما أنفق له‪.‬م أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن يشاهدوا مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن الحواةايحل ثعبو د‪.‬ث وأعماىلع نيملسملا ل‬ ‫الذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رجاىلع نيملسملا لق وإتصلواق هنافوصتلا ملع سدقنو مالسإلا كق بعظممالسإلا ةق أوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام روباق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق ناحيمالسإلا ةق العل‪.‬مق والعمبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق بالنسبمالسإلا ةق ال‪.‬اهيف ىقبلدانه‪.‬م‬ ‫و قدققذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ربهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام روا بعدقذلمهتاياغل اورصنتسإو ك أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن يخدموا شعبه‪.‬م فطالبوا حكامبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقاألفذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رنج بمجلراقتحإو مهفالسأ سقيملمهتاياغل اورصنتسإو ك حق‬ ‫التشذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ري‪.‬ادوجوم قبي مل قرلا نأ لاقي كلذ عق الداخلبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق يكوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق للتونسييبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق واإلسذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رائلييبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق منبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق نصروعشلا هيف روثي امنيح ةيرحلل سمحتيو فق أعضائبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق والنصروعشلا هيف روثي امنيح ةيرحلل سمحتيو ف‬ ‫الثانبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق للجاليمالسإلا ةق الفذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رنسيمالسإلا ةق وهذاق المجلراقتحإو مهفالسأ سق يكوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق تحةماع نيملسملاو ةصاخ برعلا هجو يف ايندلا قلاغم تق حمايمالسإلا ةق فذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رنساقالمنتشذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رة‬ ‫‪93‬‬

‫عل‪.‬اهيف ىق كافمالسإلا ةق البالةايحل ثعبو دق التونسيمالسإلا ةق والتبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق لهاق الحقق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق شؤونهاق الخابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رجيمالسإلا ةق ةايحل ثعبو دوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق توقروعشلا هيف روثي امنيح ةيرحلل سمحتيو ف‬ ‫عل‪.‬اهيف ى هذا المجلراقتحإو مهفالسأ س حسب المعاهداليبس يف ت وم‪.‬ادوجوم قبي مل قرلا نأ لاقي كلذ ع أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن التشذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ري‪.‬ادوجوم قبي مل قرلا نأ لاقي كلذ ع حق وطنبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي ‪.‬ةايحلا قيرط يف ال يوجد قانوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن‬ ‫فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق العال‪.‬مق يمنحبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق لغيذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق الوطنييبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق فزعماؤناق ‪.‬ةايحلا قيرط يف ال يشحوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق ببهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق عل‪.‬اهيف ىق الجاليمالسإلا ةقالفذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رنسيمالسإلا ة‬ ‫ببهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق يمنحونهاق نصروعشلا هيف روثي امنيح ةيرحلل سمحتيو فق المجلراقتحإو مهفالسأ سق عمال بذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه روعئاضلا دهجلاو حق المساواةق التبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق يطلبوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق تطبيقهاق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي‬ ‫البالةايحل ثعبو د وهذاق الحقق للجاليمالسإلا ةق‪.‬ةايحلا قيرط يف ال يمنعها أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق تبق‪.‬اهيف ىقعل‪.‬اهيف ى فذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رنستهاق كماقتكوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن أحقق ببهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقأبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن‬ ‫تجنسةماع نيملسملاو ةصاخ برعلا هجو يف ايندلا قلاغم تق بالجنسيمالسإلا ةق التونسيمالسإلا ةق فينهضق جميعناق بأعباةايحل ثعبو دادجألاو ءق مسؤوليمالسإلا ةق واحدةقونشتذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رفوصتلا ملع سدقنو مالسإلا ك‬ ‫فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق وطبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق واحدق وم‪.‬ادوجوم قبي مل قرلا نأ لاقي كلذ عق ذلمهتاياغل اورصنتسإو كق فزعماؤناق ‪.‬ةايحلا قيرط يف ال يذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريدوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق نظامق الدومنيوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق اإلنقليز يق و‪.‬ةايحلا قيرط يف ال ما‬ ‫يشبهبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق ألنبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق يؤةايحل ثعبو ديه‪.‬مق ال‪.‬اهيف ىق القوىلع نيملسملا لق بإندماجق تونراقتحإو مهفالسأ سق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق التذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه راةماع نيملسملاو ةصاخ بق الفذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رنسبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق ذلمهتاياغل اورصنتسإو كقاألمذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر‬ ‫المبغوءاكب ريغ عطتسن مل انمامتهإب هللا دالب ىلوأ يه يتلا ضق المسخوطق عليبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق الجمي‪.‬ادوجوم قبي مل قرلا نأ لاقي كلذ عق وإل‪.‬اهيف ىق جانبق هذاق كلبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق يقومق الزعماةايحل ثعبو دادجألاو ءقبدعايمالسإلا ة‬ ‫واسعمالسإلا ةق النطابهتلملا قق إلحتذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رامق الديبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق اإلسالمبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق الذ يق هوق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق نظذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ره‪.‬مق مجموعمالسإلا ةقأحكام‬ ‫غيذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق قابلمالسإلا ةق للتطوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رق‪.‬ةايحلا قيرط يف ال بعضاقو‪.‬ةايحلا قيرط يف ال كال حسبماق قاىلع نيملسملا لق له‪.‬مق شيو‪.‬اهتايح نع اعافد خق الديبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق بجام‪.‬ادوجوم قبي مل قرلا نأ لاقي كلذ عق الزيتونمالسإلا ةقو‪.‬ةايحلا قيرط يف ال‬ ‫يذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه روبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق مانعاق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق قيامق المجلراقتحإو مهفالسأ سق التشذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريعبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق المختل‪.‬نيصبرتملا يديأ يف كلملا طق الذ يق طلبوراقتحإو مهفالسأ سيدقتب هق إل‪.‬اهيف ىق جانبقهذا‬ ‫الدستوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رق السماو يق ببهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق ه‪.‬مق ‪.‬ةايحلا قيرط يف ال يذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه روبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق لبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق قياماق إ‪.‬ةايحلا قيرط يف ال عل‪.‬اهيف ىق هذاق األسا‪.‬مهعادخب سق وماقعل‪.‬اهيف ى‬ ‫الفذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رنسييبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق واإلسذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رائلييبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق بتونراقتحإو مهفالسأ سق إ‪.‬ةايحلا قيرط يف ال أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق يقبلواق بهذاق القذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رق ليكوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق له‪.‬مق حق‬ ‫المشابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ركمالسإلا ةق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق بناةايحل ثعبو دادجألاو ءق هذاق المجلراقتحإو مهفالسأ سق التشذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريعبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق حيةايحل ثق أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق الشذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريعمالسإلا ةق اإلسالميمالسإلا ةقيجب‬ ‫أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن تكوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن نافذة عل‪.‬اهيف ى المسلميبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي األقبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي ل أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن تعذبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ر جعلها قانونا تذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رابيا‪.‬‬ ‫وم‪.‬ادوجوم قبي مل قرلا نأ لاقي كلذ عق هذاق كلبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق فزعماؤناق معجبوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق بتأسيراقتحإو مهفالسأ سق العدليمالسإلا ةق التونسيمالسإلا ةق إل‪.‬اهيف ىق ةايحل ثعبو دبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رجمالسإلا ةقإعتبابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رها‬ ‫بهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رمزاق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق بهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رموزق الذاتيمالسإلا ةق التونسيمالسإلا ةق بعدق صاحبق العذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر‪.‬يمويلا شق والتاجق بهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رغماق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق مخالفمالسإلا ة‬ ‫مجموجرخأ ام دح دنع ةفقاو انناهذأ يف اهنكلو عق قوانينهاق للديبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق اإلسالمبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق بالمعن‪.‬اهيف ىق الذ يق فهموراقتحإو مهفالسأ سيدقتب هق وبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رغماق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق فصبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق ما‬ ‫تقضبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق فيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق الشؤوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق عبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق محكممالسإلا ةق الشذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريعمالسإلا ةق اإلسالميمالسإلا ةق التبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق يمثلهاقبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رجاىلع نيملسملا ل‬ ‫الديوابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق المعموبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رق والتبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق كانةماع نيملسملاو ةصاخ برعلا هجو يف ايندلا قلاغم تق الحاك‪.‬مق الوحيدق يومق كناق وكابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق لناق اإلستقالىلع نيملسملا لقالتام‬ ‫والحذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريمالسإلا ة المطلقمالسإلا ة فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي عهد ملوكنا العظام الذيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن ةايحل ثعبو دوخوا العال‪.‬م بسواعد أجداةايحل ثعبو دنا!‬ ‫كبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق هذراقتحإو مهفالسأ سيدقتب هق الظواهذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق التبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق نبدوق بهاق اليومق هبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق التبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق نطلبق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق الحكوممالسإلا ةق الفذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رنسيمالسإلا ةقأبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن‬ ‫تصوغهاق لناق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق قانوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق أساسبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق يسمبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق الدستوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رق واآلبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق نثيذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق الشعبقللمطالبمالسإلا ة‬ ‫بهذراقتحإو مهفالسأ سيدقتب ه المجموعمالسإلا ة الخاويمالسإلا ة مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن كبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي ل شبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يةايحل ثعبو دادجألاو ء‪.‬‬ ‫جوابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن ‪1933‬‬ ‫‪ .53‬عيوبنا وحكامنا‬ ‫لوق هاجمناق عيوبناق كماق نهاج‪.‬مق حكامناق لنلناق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق الحياةق أمانيناق إذق ه‪.‬مق ماق قدبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رواق و‪.‬ةايحلا قيرط يف ال‬ ‫يقدبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام روبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن عل‪.‬اهيف ى حكمنا إ‪.‬ةايحلا قيرط يف ال بها‪.‬‬ ‫جوابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن ‪1933‬‬ ‫‪ .54‬حياة مضطذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ربمالسإلا ة‬ ‫لقدق وضعناق خطمالسإلا ةق العمبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق مطابقمالسإلا ةق لألصوىلع نيملسملا لق النظذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريمالسإلا ةق التبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق وضعناهاق لحياتناقالوطنيمالسإلا ة‬ ‫فذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رسمناق فيهاق الحما‪.‬مهعادخب سق الباليتلا ثداوحلا دض اناوق لكبو ديدشلا جاجتحإلاو غق واإلحتجاجق الشديدق وبكبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق قواناق ضدق الحواةايحل ثعبو د‪.‬ثقالتبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي‬ ‫تأتبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق عليناق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق طذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريقق الغالبيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نقفال تمذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق أيامق أوق أشهذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق عل‪.‬اهيف ىق الحاةايحل ثعبو د‪.‬ثق حت‪.‬اهيف ىقننساراقتحإو مهفالسأ سيدقتب ه‬ ‫كأنبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق ل‪.‬مق يق‪.‬ادوجوم قبي مل قرلا نأ لاقي كلذ عق أوق ل‪.‬مق يت‪.‬مق عليناق لنشتغبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق بالحاةايحل ثعبو د‪.‬ثق الجديدق مثلماق أشتغلناق فيماققبلبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم ه‬ ‫فمبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق حاةايحل ثعبو د‪.‬ثقإحتالىلع نيملسملا ل المتحزبيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق إلسطنبوىلع نيملسملا لق إثذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رقالحذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رةماع نيملسملاو ةصاخ ب الكبذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريف ةقلغم لازت ال انناهذأ نكلو سملتو ى وقببهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي ل الحذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رةماع نيملسملاو ةصاخ بقالكماليمالسإلا ة‬ ‫إل‪.‬اهيف ىق حاةايحل ثعبو د‪.‬ثق تنازىلع نيملسملا لق البا يق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق أفذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق‪ 1922‬إل‪.‬اهيف ىق حاةايحل ثعبو د‪.‬ثق إنطبابهتلملا قق قوانيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نقالتجنيراقتحإو مهفالسأ س‬ ‫الفذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رنسبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق عل‪.‬اهيف ىق التذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه راةماع نيملسملاو ةصاخ بق التونسبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق وعل‪.‬اهيف ىق التونسييبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق بالخصوزوفلاو صق إل‪.‬اهيف ىق حاةايحل ثعبو د‪.‬ثقإنتزاجرخأ ام دح دنع ةفقاو انناهذأ يف اهنكلو ع‬ ‫األمالفوصتلا ملع سدقنو مالسإلا كق التبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق أةايحل ثعبو دخلةماع نيملسملاو ةصاخ برعلا هجو يف ايندلا قلاغم تق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق جغذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رافيمالسإلا ةق إةايحل ثعبو دابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رةق الفالحمالسإلا ةق والغاباليبس يف تق إل‪.‬اهيف ىق حاةايحل ثعبو د‪.‬ثقتجنيراقتحإو مهفالسأ س‬ ‫العدليمالسإلا ةق التونسيمالسإلا ةق بوض‪.‬ادوجوم قبي مل قرلا نأ لاقي كلذ عق حكامق فذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رنسييبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق المقذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ربهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق لجنمالسإلا ةق اإلصالحاليبس يف تقالبابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ريسيمالسإلا ة‬ ‫عامق‪ 1925‬إل‪.‬اهيف ىق حاةايحل ثعبو د‪.‬ثق نصبق تمثاىلع نيملسملا لق الكذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رةايحل ثعبو ديناىلع نيملسملا لق ‪.‬ةايحلا قيرط يف الفيجذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر يق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق وس‪.‬نيصبرتملا يديأ يف كلملا طق العاصممالسإلا ةقال‪.‬اهيف ى‬ ‫‪94‬‬

‫حاةايحل ثعبو د‪.‬ثق المؤتمذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق األفخابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ريستبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق بتونراقتحإو مهفالسأ سق ال‪.‬اهيف ىق حواةايحل ثعبو د‪.‬ثق تحجيذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق الحذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رياليبس يف تق والصحافمالسإلا ةقالتبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي‬ ‫تخللةماع نيملسملاو ةصاخ برعلا هجو يف ايندلا قلاغم تق كبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق هذراقتحإو مهفالسأ سيدقتب هق الحواةايحل ثعبو د‪.‬ثق وأخيذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه راق حواةايحل ثعبو د‪.‬ثق فتويف ةقلغم لازت ال انناهذأ نكلو سملتو ىق قبوىلع نيملسملا لق توبمالسإلا ةق المتجنراقتحإو مهفالسأ سق واإلبعاةايحل ثعبو دق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي‬ ‫ةايحل ثعبو دوابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رق وقفبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق الجذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رائدق الوطنيمالسإلا ةق ذاليبس يف تق اللسابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق الفذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رنسبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق ونواةايحل ثعبو د يق حزةماع نيملسملاو ةصاخ بق الدستوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رقوهكذا‬ ‫تأخذق الحواةايحل ثعبو د‪.‬ثق الواحدةق بعدق األخذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريف ةقلغم لازت ال انناهذأ نكلو سملتو ىق كبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق نشاطناق وحماسناق الملتهبق فإذاق ماقتذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه راخةماع نيملسملاو ةصاخ برعلا هجو يف ايندلا قلاغم ت‬ ‫وطاىلع نيملسملا لق الزمبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق بينهاق لجأناق إلستعماىلع نيملسملا لق نشاطناق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق الخصامق وتوفيمالسإلا ةق أحقاةايحل ثعبو دناق حقهاقفبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي‬ ‫ثوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رةق البعضق عل‪.‬اهيف ىق البعضق سباق ولعناق وإظهابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رق العيوةماع نيملسملاو ةصاخ بق الشخصيمالسإلا ةق والنا‪.‬مهعادخب سقينظذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه روبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن‬ ‫ويسمعوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق وقدق بلغةماع نيملسملاو ةصاخ برعلا هجو يف ايندلا قلاغم تق حذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ركمالسإلا ةق التكفيذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق والتلحيدق لألشخازوفلاو صق أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق صابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رليبس يف تق سالحاقحاةايحل ثعبو دا‬ ‫فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق أيد يق حامليبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق ينتقموبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق ببهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق ألنفسه‪.‬مق ممبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق وضعوه‪.‬مق موض‪.‬ادوجوم قبي مل قرلا نأ لاقي كلذ عق األعداةايحل ثعبو دادجألاو ءقويكسبوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن‬ ‫ألنفسه‪.‬مق المقامقالمعل‪.‬اهيف ى فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي الشعب وببهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم ه أشهزوا حك‪.‬مقاإلبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رهاةماع نيملسملاو ةصاخ ب فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي البالةايحل ثعبو د حت‪.‬اهيف ى‬ ‫اإلنسابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق يخش‪.‬اهيف ىق أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق يقوىلع نيملسملا لق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يقتونراقتحإو مهفالسأ س‪ :‬علمواق المذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رأةق أوق إنتقدواق عيوبك‪.‬مق بصذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه راحمالسإلا ةقأو‬ ‫إبحثوا فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي تابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ريخك‪.‬م لتعذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رفوراقتحإو مهفالسأ سيدقتب ه بدىلع نيملسملا ل أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن تقدسوراقتحإو مهفالسأ سيدقتب ه بجهلك‪.‬م‪.‬‬ ‫وهذراقتحإو مهفالسأ سيدقتب هق المجموعمالسإلا ةق الخاويمالسإلا ةق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق كبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق شبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يةايحل ثعبو دادجألاو ءق أيضاق هبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق وسيلتناق إل‪.‬اهيف ىق الحذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريمالسإلا ة‬ ‫واإلستقالىلع نيملسملا لق وهذاقجميبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي ل‪ .‬ألبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق اإلحتجاجق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق التلغذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رافاليبس يف تق بكبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق قواناق التبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يقشيدنا‬ ‫صذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه روحهاق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق البالةايحل ثعبو دق والتطذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر‪.‬ثداوحلاو راكفألا نم فق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق القوىلع نيملسملا لق عندق الحما‪.‬مهعادخب سق ث‪.‬مق اإلعتداىلع نيملسملا لق عندق نزوىلع نيملسملا ل‬ ‫الضغ‪.‬نيصبرتملا يديأ يف كلملا طق إثذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق ذلمهتاياغل اورصنتسإو كق وإنكابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رق عيوبناق اإلجتماعيمالسإلا ةق المعطلمالسإلا ةق لحياتناق واإلشتغاىلع نيملسملا لق بد‪.‬ةايحلا قيرط يف ال عنها‬ ‫باظهابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رق المثالبق الشخصيمالسإلا ةق ألفذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه راةايحل ثعبو دق معينيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق عندق تحذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رفوصتلا ملع سدقنو مالسإلا كق عوامبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق الغضبق والحسدقهذا‬ ‫البذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رنامج هو الذ ي سينقدنا!‬ ‫وهكذاق نعيديدج ليج انيف أشني وأ رمألا انيلع متي نأ ىلإ ةبرطضم ةايح يف شق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق حياةق مضطذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ربمالسإلا ةق إل‪.‬اهيف ىق أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق يت‪.‬مق عليناق األمذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق أوق ينشأق فيناق جيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لقجديد‬ ‫يقويف ةقلغم لازت ال انناهذأ نكلو سملتو ى عل‪.‬اهيف ى صذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رعنا وإنقاذ حياتبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم ه مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن عيوبنا المهلكمالسإلا ة التبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي نعبدها‪.‬‬ ‫جوابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن ‪1933‬‬ ‫‪ .55‬محبمالسإلا ة وإحتذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رام التفكيذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر‬ ‫لقدق ملئةماع نيملسملاو ةصاخ برعلا هجو يف ايندلا قلاغم تق بهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رؤوسناق باألحقاةايحل ثعبو دق المنفجذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رةق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق أنانيتناق الوحشيمالسإلا ةق وعجزناق عبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نقتهذيبها‬ ‫حت‪.‬اهيف ى ل‪.‬م يبققمكابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن لإليمابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي هذراقتحإو مهفالسأ سيدقتب هقالذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رؤو‪.‬مهعادخب س المذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريضمالسإلا ة والشعبق المسكيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نقيجذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر ي‬ ‫وبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام راةايحل ثعبو دادجألاو ءناق ويعتقدق فيناق القدبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رةق ويكاةايحل ثعبو دق يدفعناق إل‪.‬اهيف ىق األمامق بحماسبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق السياسبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق لو‪.‬ةايحلا قيرط يف ال‬ ‫إعتدالناق عندق الشدةق وتفكيذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رناق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق العواقبق واليومق الذ يق يستطي‪.‬ادوجوم قبي مل قرلا نأ لاقي كلذ عق اإليمابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نقيفت‪.‬اهليزن نأ انعفني نكلو نيرظانلل اهرمأ ح‬ ‫دعبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق فيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقبحق‬ ‫فيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق بهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رؤوسناق ويطهذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رهاق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق األبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رجا‪.‬مهعادخب سق الحاكممالسإلا ةق فيهاق هوق اليومق الذ يق ن ّ‬ ‫بأنناق عل‪.‬اهيف ىقأبواةماع نيملسملاو ةصاخ ب نهضمالسإلا ةقشعبيمالسإلا ة خاليمالسإلا ةق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نقالعجز والتمويبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق نحبق فيهاق الحققونتهالمهتاياغل اورصنتسإو ك‬ ‫فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق سبيلبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق ولوق كابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق آتياق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق أصغذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق وأخف‪.‬اهيف ىق إنسابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق المجتم‪.‬ادوجوم قبي مل قرلا نأ لاقي كلذ عق ونحتذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رمقفيها‬ ‫التفكيذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق ونتعاوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق عليبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق إلنقاذق حياتناق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق مخالبق الموليبس يف تق بدىلع نيملسملا لق أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق نض‪.‬ادوجوم قبي مل قرلا نأ لاقي كلذ عق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق طذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريقبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم ه‬ ‫الدسائراقتحإو مهفالسأ س والعوائق ويومئذ ‪.‬ةايحلا قيرط يف ال يستطي‪.‬ادوجوم قبي مل قرلا نأ لاقي كلذ ع العال‪.‬م إنكابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ر وجوةايحل ثعبو دنا وما لنا فيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم ه مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن حق‪.‬‬ ‫جوابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن ‪1933‬‬ ‫‪ .56‬التضحيمالسإلا ة بدوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن عوءاكب ريغ عطتسن مل انمامتهإب هللا دالب ىلوأ يه يتلا ض‬ ‫خيذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر لإلنسابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن يحتذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر‪.‬ثداوحلاو راكفألا نم ف عمال مباحا يكتسب منبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم ه العيديدج ليج انيف أشني وأ رمألا انيلع متي نأ ىلإ ةبرطضم ةايح يف ش أو الثذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه روة كما يفعبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي ل سواةايحل ثعبو د‬ ‫النا‪.‬مهعادخب سق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق يحتذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر‪.‬ثداوحلاو راكفألا نم فق زعاممالسإلا ةق الشعبق التبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق تقتضبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق التضحيمالسإلا ةق بدوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق عوءاكب ريغ عطتسن مل انمامتهإب هللا دالب ىلوأ يه يتلا ضقفيظبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي ل‬ ‫يعصذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رها بحذقمالسإلا ة لتدبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ر عليبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم ه مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن بهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رزبهتلملا ق الشعب الفقيذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر ولكبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن أيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن الضميذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر؟‬ ‫جوابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن ‪1933‬‬ ‫‪ .57‬التفكيذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر والتكفيذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر‬ ‫التفكيذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق بدةايحل ثعبو دادجألاو ءق الحياةق ولكنناق نض‪.‬ادوجوم قبي مل قرلا نأ لاقي كلذ عق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق وجهبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق سالعئاضلا دهجلاو حق التكفيذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق لنثيذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق عليبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق الشعبقفمبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن‬ ‫أيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق نبدأق سالعئاضلا دهجلاو حق التكفيذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق لنثيذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق عليبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق الشعبق فمبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق أيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق نبدأق الحياةق التبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يقنطلبها‬ ‫للشعب؟‬ ‫‪95‬‬

‫جوابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن ‪1933‬‬ ‫‪ .58‬الديبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن واللغمالسإلا ة والتعلي‪.‬م القومبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي‬ ‫نحبق اللغمالسإلا ةق العذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ربيمالسإلا ةق حباق جعلناق نعتبذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رهاق جزةايحل ثعبو دادجألاو ءاق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق ةايحل ثعبو دينناق ونحبق ةايحل ثعبو دينناق حباق يكاةايحل ثعبو دقيفضبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي‬ ‫بناق إل‪.‬اهيف ىق الجنوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق ببهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق قدق أفض‪.‬اهيف ىق ولكنناق حت‪.‬اهيف ىق اآلبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق ‪.‬ةايحلا قيرط يف ال يوجدق عندناق لدبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام راسمالسإلا ةقهذيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن‬ ‫األصليبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق أوق تعلي‪.‬مق العلومق ولوق بنايمالسإلا ةق صغيذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رةق إذاق إستثنيناق الكليمالسإلا ةق الزيتونيمالسإلا ةقالبائسمالسإلا ة‬ ‫والكتاتيبق الخاويمالسإلا ةق والمدابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ر‪.‬مهعادخب سق القذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رآنيمالسإلا ةق التبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق هبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق اليومق مشذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه روعاليبس يف تق لعيديدج ليج انيف أشني وأ رمألا انيلع متي نأ ىلإ ةبرطضم ةايح يف شقاألفذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه راةايحل ثعبو د‬ ‫القائميبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق بهاق أكثذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق مماق هبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق لتثفيقق الشعبق وتعليمبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق والتعلي‪.‬مق المذمومق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي‬ ‫المدابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ر‪.‬مهعادخب س اإلبتدائيمالسإلا ة التبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي أنشأتها الحمايمالسإلا ة الفذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رنسيمالسإلا ة أت‪.‬م منها بذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رنامجا فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي تحصيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي ل‬ ‫العلومق والشعبق التونسبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق يكذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رراقتحإو مهفالسأ سيدقتب هق هذراقتحإو مهفالسأ سيدقتب هق المدابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ر‪.‬مهعادخب سق لخلوهاق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق التعلي‪.‬مق القومبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي‬ ‫والصحافمالسإلا ةق الوطنيمالسإلا ةق والكتاةماع نيملسملاو ةصاخ بق يؤيدوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق هذاق الشعوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق الشعبق ويثيذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رونبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق فيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقولكبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن‬ ‫الجمي‪.‬ادوجوم قبي مل قرلا نأ لاقي كلذ عق يذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رفعوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق أصواليبس يف تق اإلحتجاجق الشديدق عل‪.‬اهيف ىق الحكوممالسإلا ةق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق بدةايحل ثعبو دادجألاو ءق كبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق سنمالسإلا ة‬ ‫مدبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رسيمالسإلا ةق لضيقق هذراقتحإو مهفالسأ سيدقتب هق المدابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ر‪.‬مهعادخب سق عبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق ايواةايحل ثعبو دادجألاو ءق أبناةايحل ثعبو دادجألاو ءق الشعبق التونسبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق الذيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نقيبق‪.‬اهيف ى‬ ‫غالبه‪.‬مق مشذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رةايحل ثعبو داق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق الطذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رقاليبس يف تق محذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه روماق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق التعلي‪.‬مق ومعذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رضاق لشذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق األخالبهتلملا ققوالجذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رائ‪.‬م‬ ‫والسجوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق والشعبق التونسبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق يشعذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق اليومق أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق اللغمالسإلا ةق الفذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رنسيمالسإلا ةق أقذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رةماع نيملسملاو ةصاخ بق ال‪.‬اهيف ىق طذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ربهتلملا ق‬ ‫العيديدج ليج انيف أشني وأ رمألا انيلع متي نأ ىلإ ةبرطضم ةايح يف ش مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن اللغمالسإلا ة العذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ربيمالسإلا ةق وهذاقهو الواق‪.‬ادوجوم قبي مل قرلا نأ لاقي كلذ ع وهو معقوىلع نيملسملا ل الحك‪.‬مق الفذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رنسبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يقفذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رضةيّرحلا خ إل‪.‬اهيف ى‬ ‫تعلي‪.‬مق أبنائبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق تلمهتاياغل اورصنتسإو كق المدابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ر‪.‬مهعادخب سق بهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رغماق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق شعوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رراقتحإو مهفالسأ سيدقتب هق المخالروعشلا هيف روثي امنيح ةيرحلل سمحتيو فق لهاق ألبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق حياتبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقالماةايحل ثعبو ديمالسإلا ة‬ ‫تتأخذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق يوماق فيوماق وتشعذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رراقتحإو مهفالسأ سيدقتب هق بالحاجمالسإلا ةق إل‪.‬اهيف ىق اإلستخدامق الذ يق تملكبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق الحكوممالسإلا ة‬ ‫والشذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ركاليبس يف تق العاممالسإلا ةق وهبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق‪.‬ةايحلا قيرط يف ال تعذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر‪.‬ثداوحلاو راكفألا نم فق اللسابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق العذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رببهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق فكانةماع نيملسملاو ةصاخ برعلا هجو يف ايندلا قلاغم تق هذراقتحإو مهفالسأ سيدقتب هق المدابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ر‪.‬مهعادخب سقكمعامبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي ل‬ ‫لتبديبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي ل األلسنمالسإلا ة والمالبراقتحإو مهفالسأ س لفائدة الذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رقبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي اإلستعمابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ر ي العام فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي توحيد الممتلكاليبس يف ت‬ ‫الفذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رنسيمالسإلا ةق بالشماىلع نيملسملا لق اإلفذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريقبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق ونحبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق اآلبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق قدق بدأناق نشعذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق بحاجتناق إل‪.‬اهيف ىقالتخاطب‬ ‫باللغمالسإلا ة الفذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رنسيمالسإلا ة فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي شؤوننا العموميمالسإلا ة فأسسناقجذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رائد وطنيمالسإلا ةقباللسابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن الفذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رنسبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي‬ ‫تقذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رأهاق شبيبمالسإلا ةق هذراقتحإو مهفالسأ سيدقتب هق المدابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ر‪.‬مهعادخب سق التبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق تبليتلا ثداوحلا دض اناوق لكبو ديدشلا جاجتحإلاو غق اليومق عشذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه راليبس يف تق اآل‪.‬ةايحلا قيرط يف ال‪.‬ثداوحلاو راكفألا نم فق والتبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق ‪.‬ةايحلا قيرط يف ال تجدقشيئا‬ ‫وطنياق تقذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رأراقتحإو مهفالسأ سيدقتب هق لوق ل‪.‬مق تكبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق لهاق هذراقتحإو مهفالسأ سيدقتب هق الجذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رائدق إ‪.‬ةايحلا قيرط يف ال الجذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رائدق العذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ربيمالسإلا ةق الذاويمالسإلا ةق التبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق ‪.‬ةايحلا قيرط يف ال تحسبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن‬ ‫لغتهاق وستذهبق هذراقتحإو مهفالسأ سيدقتب هق الجذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رائدق العذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ربيمالسإلا ةق بموليبس يف تق قذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رائهاق وتحتبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق مكانهاق الجذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رائدقالوطنيمالسإلا ة‬ ‫الفذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رنسيمالسإلا ةق اللغمالسإلا ةق بطبيعمالسإلا ةق إنتشابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رق اللسابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق الفذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رنسبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق وطب‪.‬ادوجوم قبي مل قرلا نأ لاقي كلذ عق أبنائناق ببهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق منذقنشأته‪.‬م‬ ‫بالمدبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رسمالسإلا ةق عل‪.‬اهيف ىق حساةماع نيملسملاو ةصاخ بق اللغمالسإلا ةق العذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ربيمالسإلا ةق والشعبق المسكيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق يذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريدق أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق يتعل‪.‬مق ولوقفبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي‬ ‫معاهدق اآلباةايحل ثعبو دادجألاو ءق اليسوعييبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق ببهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق وحت‪.‬اهيف ىق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق مدابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ر‪.‬مهعادخب سق األبالسمالسإلا ةق والشياطيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق لوقكابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن‬ ‫لألبالسمالسإلا ةق والشياطيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق تعلي‪.‬مق ألنبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق شعذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق بأبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق التعلي‪.‬مق مهماق تكبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق أساليببهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق وقأغذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه راضبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم ه‬ ‫هوق أفضبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق البقاةايحل ثعبو دادجألاو ءق عل‪.‬اهيف ىق الجهبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق واألميمالسإلا ةق وسيزيدراقتحإو مهفالسأ سيدقتب هق هذاق الشعوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رق إقبا‪.‬ةايحلا قيرط يف ال عل‪.‬اهيف ى‬ ‫التعلي‪.‬مق الحاضذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق كلماق زاةايحل ثعبو دليبس يف تق الحكوممالسإلا ةق والطوائروعشلا هيف روثي امنيح ةيرحلل سمحتيو فق المسيحيمالسإلا ةق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق حسبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نقإستعداةايحل ثعبو دها‬ ‫لقبوىلع نيملسملا لق أبنائبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق معاهدق تعليمهاق ببهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق هوق قدق بدأق يشعذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق بهذاق الشعوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رق بالنسبمالسإلا ةقلبناتبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم ه‬ ‫فأخذق يذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رسلهبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نقإل‪.‬اهيف ى المدابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ر‪.‬مهعادخب سق الحاضذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رةق حيةايحل ثق‪.‬ةايحلا قيرط يف ال يوجدق غيذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رهاقاليوم وهو يعمبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي ل تحةماع نيملسملاو ةصاخ برعلا هجو يف ايندلا قلاغم ت‬ ‫تأثيذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر بهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رغبمالسإلا ة الشبابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن المتعلميبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن فيها وضغ‪.‬نيصبرتملا يديأ يف كلملا ط الظذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رو‪.‬ثداوحلاو راكفألا نم ف العاممالسإلا ة المحدقمالسإلا ة بحياتنا المائعمالسإلا ة‬ ‫وبذلمهتاياغل اورصنتسإو كق تشتذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رفوصتلا ملع سدقنو مالسإلا كق بهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رباليبس يف تق منازىلع نيملسملا لق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق العمبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق م‪.‬ادوجوم قبي مل قرلا نأ لاقي كلذ عق هذراقتحإو مهفالسأ سيدقتب هق المدابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ر‪.‬مهعادخب سق إلخذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه راجق األجياىلع نيملسملا لقالمقبلمالسإلا ة‬ ‫عل‪.‬اهيف ىق هذاقالنحو‪ .‬لكبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق زعماةايحل ثعبو دادجألاو ءق الوطنيمالسإلا ةق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق تونراقتحإو مهفالسأ سق وسذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه راةق األممالسإلا ةق وأعيانهاقوعلماةايحل ثعبو دادجألاو ء‬ ‫البالةايحل ثعبو دق ووجهاةايحل ثعبو دادجألاو ءهاق األفاضبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق ل‪.‬مق يكونواق غافليبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق فه‪.‬مق قدق أخذواق منذق أكثذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نقعشذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر‬ ‫سنيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق يدندنوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق ويطنطنوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق للشعبق بفضبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق التعلي‪.‬مق القومبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق ووجوةماع نيملسملاو ةصاخ بق تأسيسبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقمبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن‬ ‫أمواىلع نيملسملا لق الشعبق ومازاىلع نيملسملا لق هذاق الشعبق يهتروعشلا هيف روثي امنيح ةيرحلل سمحتيو فق له‪.‬مق ويصفقق ويؤذبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق كماق يؤذبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نقالمؤذنوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن‬ ‫فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق صوامعه‪.‬مق العاليمالسإلا ةق عندق كبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق صالةق ومازاىلع نيملسملا لق هؤ‪.‬ةايحلا قيرط يف الةايحل ثعبو دادجألاو ءق األبطاىلع نيملسملا لق الكذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رامق يخطبوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق لبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم ه‬ ‫ويكتبوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق المقا‪.‬ةايحلا قيرط يف الليبس يف تق تلوق المقا‪.‬ةايحلا قيرط يف الليبس يف تق إل‪.‬اهيف ىق ماق شاةايحل ثعبو دادجألاو ءقةايحلاو هللا وبذلمهتاياغل اورصنتسإو كق حققواق لبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق صدبهتلملا ققإخالصه‪.‬م‬ ‫وتفانيه‪.‬م فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي خدمتبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم ه وذلمهتاياغل اورصنتسإو ك غايمالسإلا ة المذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه راةايحل ثعبو د!‬ ‫حوابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن ‪1933‬‬ ‫‪96‬‬

‫‪ .59‬معابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رفنا والحياة‬ ‫معابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رفنا التبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي نحصبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي ل عليها فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي التعلي‪.‬م الحاضذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر ‪.‬ةايحلا قيرط يف ال إتصاىلع نيملسملا ل لها بحياتنا و‪.‬ةايحلا قيرط يف ال تستطي‪.‬ادوجوم قبي مل قرلا نأ لاقي كلذ ع أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن‬ ‫تعمبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق تقويمهاق ولوق بمقدابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رق الذبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رةق ألبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق حياةق التفكيذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق التبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق تعقدق الصلمالسإلا ةق بينهماق‪.‬ةايحلا قيرط يف ال‬ ‫وجوةايحل ثعبو دق لهاق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رضناق ببهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق نحبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق نمان‪.‬ادوجوم قبي مل قرلا نأ لاقي كلذ عق ونعابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رءاكب ريغ عطتسن مل انمامتهإب هللا دالب ىلوأ يه يتلا ضق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق وجوةايحل ثعبو دهاق ألنناق فخوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام روبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق بماضيناقو‪.‬ةايحلا قيرط يف ال‬ ‫نحبق أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق نعذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر‪.‬ثداوحلاو راكفألا نم فق فيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق عيوباق كأنهاق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق عوامبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق تتصبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق بحياتناق إتصاىلع نيملسملا لق هدمق وتخذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريبقومبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن‬ ‫أجبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي ل ذلمهتاياغل اورصنتسإو ك فسنبق‪.‬اهيف ى نتمن‪.‬اهيف ى الذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رقبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي ونطلببهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم ه و‪.‬ةايحلا قيرط يف ال نحصبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي ل عل‪.‬اهيف ى شبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يةايحل ثعبو دادجألاو ء غيذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر الكالم‪.‬‬ ‫جوابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن ‪1933‬‬ ‫‪ .60‬مستقببهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي ل اللغمالسإلا ة العذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ربيمالسإلا ة‬ ‫ل‪.‬مق يبقق للغمالسإلا ةق العذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ربيمالسإلا ةق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق تونراقتحإو مهفالسأ سق غيذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق الكليمالسإلا ةق الزيتونيمالسإلا ةق وهبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق فيهاق موؤوةايحل ثعبو دةق منذققذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه روبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن‬ ‫‪.‬ةايحلا قيرط يف ال تعذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر‪.‬ثداوحلاو راكفألا نم فق الحياةق و‪.‬ةايحلا قيرط يف ال الحياةق تعذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رفهاق وأهبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق تلمهتاياغل اورصنتسإو كق الكليمالسإلا ةق يحافظوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق كبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق المحافظمالسإلا ةقعل‪.‬اهيف ى‬ ‫ابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق تبق‪.‬اهيف ىق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق هذراقتحإو مهفالسأ سيدقتب هق الحاىلع نيملسملا لق كأمانمالسإلا ةق عهدق اليومق حفظهاق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق التبدىلع نيملسملا لق والتغييذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رقمقاببهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي ل‬ ‫جذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه راياليبس يف تق ينالونهاق وهذاق شأنه‪.‬مق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق سائذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق المعابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ر‪.‬ثداوحلاو راكفألا نم فق التبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق يزاولونهاق هنافوصتلا ملع سدقنو مالسإلا كق فماقأشببهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم ه‬ ‫الكليمالسإلا ةق الزيتونيمالسإلا ةق بأسوابهتلملا قق الدينمالسإلا ةق المحدقمالسإلا ةق بهاق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق الجموةايحل ثعبو دق والعجزق عبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق التطوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رقوإذا‬ ‫كانةماع نيملسملاو ةصاخ برعلا هجو يف ايندلا قلاغم تق الحاىلع نيملسملا لق متشابهمالسإلا ةق فال عجبق أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق يكوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق مستقببهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق اللغمالسإلا ةق العذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ربيمالسإلا ةق مشابها‬ ‫لمستقببهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق تلمهتاياغل اورصنتسإو كق الصناعاليبس يف تق المائتمالسإلا ةق حولهاق ث‪.‬مق ‪.‬ةايحلا قيرط يف ال عجبق بعدق هذاق أبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق تكوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نقحياتنا‬ ‫مشهدا تابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ريخيا يتحذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رفوصتلا ملع سدقنو مالسإلا ك أمام أنظابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ر الباحثيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن والسواحيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن األجانب ‪.‬ةايحلا قيرط يف ال يبعد عبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن تمثيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي ل‬ ‫أجداةايحل ثعبو دنا إ‪.‬ةايحلا قيرط يف ال بقدبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ر ما يقتضيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم ه إندفاعنا المستمذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي هاويمالسإلا ة الموليبس يف ت‪.‬‬ ‫جويليمالسإلا ة ‪1933‬‬ ‫‪ .61‬النظام والحذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريمالسإلا ة‬ ‫النظامق يولدق شاباق قوياق ولكنبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق يشيةيّرحلا خق ويهذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رمق أماق الحذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريمالسإلا ةق فهبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق الزهذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رةق التبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق ‪.‬ةايحلا قيرط يف ال ينتهبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي‬ ‫شبابها‪.‬‬ ‫جويليمالسإلا ة ‪1933‬‬ ‫‪ .62‬األنظممالسإلا ة والشذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رائ‪.‬ادوجوم قبي مل قرلا نأ لاقي كلذ ع وبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رجاىلع نيملسملا ل الديبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن‬ ‫كبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق األنظممالسإلا ةق التبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق عذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رفهاق اإلنسابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق مهماق كانةماع نيملسملاو ةصاخ برعلا هجو يف ايندلا قلاغم تق قويمالسإلا ةق قدق هاجمهاق الفساةايحل ثعبو دقعاجال أو‬ ‫آجال واإلنسابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق األنانبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق أسذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رجرخأ ام دح دنع ةفقاو انناهذأ يف اهنكلو عق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق طبيعمالسإلا ةق الحياةق العاممالسإلا ةق إل‪.‬اهيف ىق بذبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رق هذاق الفساةايحل ثعبو دقفبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي‬ ‫األنظممالسإلا ةق الصالحمالسإلا ةق حت‪.‬اهيف ىق تصيذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رق نفاقاق إجتماعياق يجذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر يق عليبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق عذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر‪.‬ثداوحلاو راكفألا نم فق النا‪.‬مهعادخب سق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يقظاهذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر‬ ‫أموبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ره‪.‬مق وحت‪.‬اهيف ىق الشذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رائ‪.‬ادوجوم قبي مل قرلا نأ لاقي كلذ عق السماويمالسإلا ةق التبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق تنتسبق ‪.‬زجعلاب هلل ل‪.‬مق تسل‪.‬مق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق هذاقالشذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر‬ ‫المبيدق ألبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق حماتهاق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق الشيو‪.‬اهتايح نع اعافد خق والقسو‪.‬مهعادخب سق واألحبابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رق والكهنمالسإلا ةق ه‪.‬مق الذيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نقيسبقوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن‬ ‫غيذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ره‪.‬مق إل‪.‬اهيف ىق ذلمهتاياغل اورصنتسإو كق الزاماق للنا‪.‬مهعادخب سق بآثامه‪.‬مق الشخصيمالسإلا ةق المحتجبمالسإلا ةق بسلطانه‪.‬مقالدينبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي‬ ‫عليه‪.‬مق وك‪.‬مق يشق‪.‬اهيف ىق النا‪.‬مهعادخب سق مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نق النا‪.‬مهعادخب سق ويحسبوبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق شقوته‪.‬مق عل‪.‬اهيف ىق األقدابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام رقاإللهيمالسإلا ة‬ ‫فيسلموبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا ن أنفسه‪.‬م إليها فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي غيبوبمالسإلا ة مبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن األل‪.‬م والحسذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رة‪.‬‬ ‫جويليمالسإلا ة ‪1933‬‬ ‫‪ .63‬الشذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ربهتلملا ق العذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رببهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي وخصومبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم ه األقوياةايحل ثعبو دادجألاو ء‬ ‫اإلقتصاةايحل ثعبو دق والسياسمالسإلا ةق والجندق المنظ‪.‬مق بابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ركابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق حذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رةماع نيملسملاو ةصاخ بق يقوموبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق عليبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق هذراقتحإو مهفالسأ سيدقتب هق القواليبس يف ت‬ ‫الظاهذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رةق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق نظامق األم‪.‬مق المستقلمالسإلا ةق وهبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق وسيلمالسإلا ةق كبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق شعبق يذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريدق الحياةق فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يقهذا‬ ‫العال‪.‬مق المتسل‪.‬اهليزن نأ انعفني نكلو نيرظانلل اهرمأ حق وهذاق ماق فه‪.‬مق اليابابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نق واألتذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رافوصتلا ملع سدقنو مالسإلا كق والفذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ر‪.‬مهعادخب سق والذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رو‪.‬مهعادخب سق واألفغابهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لماكلا نقوشيدوراقتحإو مهفالسأ سيدقتب ه‬ ‫فبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يق بالةايحل ثعبو ده‪.‬مق وأقامواق ببهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق الدليبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ يف ام ردقب هللا بحي لق عل‪.‬اهيف ىق حياته‪.‬مق ول‪.‬مق بيقق معتمداق عل‪.‬اهيف ىق سياسمالسإلا ة‬

‫‪97‬‬

‫اإلحتجاجق بالمنطقق وقوةق الحقق المجذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رةايحل ثعبو دق أمامق خصومبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هق األقوياةايحل ثعبو دادجألاو ءق إ‪.‬ةايحلا قيرط يف ال الشذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ربهتلملا ققالعذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه رببهتلملا قوشلاو ةايحلا بح نم هقامعأ ي‬ ‫فما أبعد الغايمالسإلا ة وما أطوىلع نيملسملا ل الطذخأيف هتاذب نمؤي يذلا وه ريق عل‪.‬اهيف ى العاجزيبهتلملا قوشلاو ةايحلا بح ن!‬ ‫جويليمالسإلا ة ‪1933‬‬

‫‪98‬‬

Die Gedanken aÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁds 1. Gott und das Leben Der vollkommende Mensch liebt Gott in dem Maß, wie er in seinem Inneren das Leben liebt und glühende Sehnsucht nach einem höchsten Vorbild im Leben empfindet. Mai 1933 2. Der wahre Glaube Der Glaubende ist derjenige, der zugunsten seines Glaubens von seinem Ego opfert. Der Ungläubige hingegen ist derjenige, der an sein Ego glaubt und der sich des Glaubens der Leute bedient und sie dabei betrügt. Mai 1933 3. Der wahre Islam Der Islam ist ein Aufstand gegen das Alte und ein Aufruf zur Befreiung von der blinden Nachahmung der Eltern und der Vorfahren sowie eine Anregung zu einem Leben der Erneuerung und des Schaffens. Jedoch sind es die Muslime, die ihn durch die Heiligsprechung ihrer Vorfahren und die Geringschätzung ihrer selbst zu einem Hindernis zwischen sich und dem Leben gemacht haben. Mai 1933 4. Der Lauf des Lebens Das Leben geht ständig weiter und entwickelt sich unaufhörlich auf eine vielseitige Art und Weise. In unserem Denken ist das Leben erstarrt und beschränkt sich auf die Ideen, die unsere Vorfahren hervorgebracht, und die Taten, die sie realisiert haben. Mai 1933 5. Der Islam und die Muslime Der Islam ist eine Kraft, die den Arabern im besonderen und den Muslimen im allgemeinen die Tore der Welt geöffnet hat. Er machte aus ihnen die Erben und Beschützer der antiken Zivilisation, die sie darüber hinaus erneuerten und unter den Völkern verbreiteten, die ihrerseits dank der Wissenschaften der Muslime auferstanden sind. Allein, der Fanatismus der ÊÁhilÐya (Unwissenheit) obsiegte über diese Religion, die ihn somit zuerst bezwang, um dann von ihm bezwungen zu werden. So kam es, daß sich die Muslime untereinander bekämpften, um die Herrschaft an sich zu reißen, und deshalb 99

ihre Völker durch viele Kriege in den Untergang trieben. Um ihr Ziel zu erreichen, scheuten sie sich nicht einmal davor zurück, Hilfe bei denjenigen zu suchen, die darauf lauerten, sie ins Unglück zu stürzen. 134 So fiel die Macht in die Hände der Lauernden. Mai 1933 6. Das Schicksal und die göttliche Vorbestimmung Der Glaube an die göttliche Bestimmung war zu Beginn des Islams eine Quelle von Tapferkeit und der Verachtung des Todes um des Lebens Willen. Heute aber ist er ein Symbol der Feigheit, Trägheit und Unbeweglichkeit in einem Leben in Schmach und Selbstverachtung. Bekanntlich streben wir danach, unseren Vorfahren nachzufolgen – leider jedoch auf dem Weg des Todes und nicht auf dem Weg des Lebens. Mai 1933 7. Das Volk und die Freiheit Das würdelose Volk ruft laut nach der Freiheit und ereifert sich, wenn es Unterdrückung in seinem Leben wahrnimmt. Im Alltag jedoch prahlt es mit der Annäherung an seine Herrscher und verleitet sie dazu, mit ihm zu tun, was immer sie begehren. Mai 1933 8. Der Mensch und die Freiheit Es wird keine Freiheit geben, solange der Mensch frei ist, seinen Nächsten auszubeuten und ihm etwas Viehfutter zu geben, damit er ihm weiterhin dient. Mai 1933 9. Die Geschichte der Freiheit Wenn für die Freiheit gekämpft wird 135, dann treten alle Menschen hervor. Wenn die Kämpfer schließlich gesiegt haben, dann tritt die wohlhabende Klasse hervor und die anderen werden in den Hintergrund gedrängt. Das ist die Geschichte der Freiheit unter den Menschen. Mai 1933 10. Europa und die Freiheit Die Freiheit, mit der Europa heute prahlt, ist die uneingeschränkte Befugnis 134 Siehe Koran (9:98) 135 Der Autor verwendet an dieser Stelle den Begriff ÊihÁd. 100

der wohlhabenden Klasse, die Arbeiterklasse auszubeuten. Und dennoch wird behauptet, die Sklaverei sei abgeschafft worden. Mai 1933 11. Die Wahrheit über die Freiheit Freiheit bedeutet nicht die Befreiung von den Fesseln des Lebens. Sie ist vielmehr ein Instinkt, der danach trachtet, das Leben von den versteinerten Illusionen zu reinigen. Mai 1933 12. Der Wille des Volkes Die Großen sind entweder vermögende Herren oder diejenigen, die die Unterdrücker des Volkes unterstützen. Dieses jedoch kann sich weder vor ihren Missetaten schützen noch in den Genuß ihrer Wohltaten kommen. Es sei denn, Aufstieg und Fall der Großen vollziehen sich entsprechend dem gescheiten Willen des Volkes. Mai 1933 13. Die Freiheit und die Ordnung Die Freiheit ist es, die Ordnung schafft und sie ist es gleichwohl, die die Ordnung zerstört, wenn diese (zu) alt wird, um so am Leben zu bleiben. Mai 1933 14. Der Fortschritt und die Afrikaner Der Fortschritt ist eine Realität, die in unserem Leben immer stärker in Erscheinung tritt. Man kann ihn sehen und anfassen. Unser Denken ist ihm gegenüber jedoch noch verschlossen. Und so leben wir Afrikaner in zwei gegensätzlichen Welten, zum Vorteil derer, die uns beherrschen. Mai 1933 15. Das Recht ist eine Kraft Das Recht ist eine Kraft und Kraft bedeutet Fähigkeit. Nichts hält sie davon ab, ihre Hoffnungen zu realisieren. Aber das rein theoretische Recht geht nicht über das Recht hinaus, das Schafe und Kühe gegenüber jenen besitzen, die sich von ihrem Fleisch ernähren. Dies ist das Gesetz des Lebens, welches erbarmungslos gegenüber denjenigen ist, die nicht in der Lage sind, ihren Pflichten nachzukommen. Mai 1933

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16. Freiheit und das Leben Das Leben ist eine fest verbundene Einheit, die selbst Gegensätzliches einschließt. Die Tyrannei bringt Freiheit hervor, so wie der Dung die Reinheit der Blumen, ihren Wohlgeruch und die Pracht ihrer Farben schafft. Mai 1933 17. Unsere Liebe zur Frau Wir lieben die Frau und wir hassen sie. Wir lieben sie als Beute zwischen unseren Händen, auch wenn sie unsere Existenz zerstört, und wir hassen sie als Freie und Vernünftige neben uns, weil wir wissen, wie wir Lust durch die Reizung unserer Sinne erfahren können. Wir wissen jedoch nicht, wie wir Lust durch die Reizung unserer Seelen und Gedanken erfahren können. Mai 1933 18. Unsere Makel und die Unfähigkeit Wir möchten nicht, daß unsere Makel öffentlich bekannt gemacht werden, da wir nicht an die Möglichkeit denken, sie zu beseitigen. Wir pflegen jedoch unser Versagen im Leben mit der göttlichen Bestimmung zu rechtfertigen, da wir nicht als unfähig betrachtet werden wollen. Mai 1933 19. Unsere Makel und unsere Herrscher Unsere Makel sind Würmer, die an unseren Knochen nagen. Für unsere Herrscher sind sie jedoch ein gehorteter Schatz, mit dem sie auf unsere Kosten bekommen, was sie begehren und mit dem sie uns jedes Mal konfrontieren, wenn wir unsere Verbundenheit zum Leben und zur Freiheit offenbaren. Es nützt uns nicht, wenn wir diese unübersehbaren Makel verbergen. Es brächte Nutzen, wenn wir sie beseitigten! Mai 1933 20. Wir und die Vergangenheit Wir bewegen uns mit unseren Taten zum Unbekannten hin – nicht um es kennenzulernen, sondern um dort unsere geheiligte Ignoranz anzubeten. Wir lieben unsere schöne, erhabene Vergangenheit, wie der Mensch seinen Angebeteten liebt, denn wir haben nicht verstanden, wie sich die Ereignisse in ihr ereignet haben. Das verstärkt die Art, wie unsere Vergangenheit uns bestimmt und unser Leben versklavt. Mai 1933

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21. Unsere Bindung zur Vergangenheit Uns verbinden mit der Vergangenheit einerseits Dinge, die uns nützlich sind. Diese Dinge bleiben erhalten, jedoch sind sie gering. Uns verbinden mit der Vergangenheit andererseits Dinge, die uns schaden, indem sie unser Leben aufhalten. Diese Dinge müssen beseitigt werden, jedoch sind sie zahlreich. Mai 1933 22. Unsere Gegenwart und unsere Vergangenheit Wir hassen unsere Gegenwart in dem Maße, wie sie Enttäuschungen für uns birgt. Wir lieben unsere Vergangenheit in dem Maße, wie sie uns Trost spendet, der unseren Schmerz lindert, welcher seine Ausbreitung jedoch nicht zu verhindern vermag. Mai 1933 23. Das Geld und die Gottesfurcht Wir lieben das Geld, wie ein gläubiger Mensch seinen Glauben liebt. Wir verschaffen uns jedoch Geld, indem wir unsere Geringschätzung des Geldes proklamieren und die Gottesfurcht preisen. Mai 1933 24. Die Freiheit und die Traditionen Oft halten wir Protestkundgebungen für die Freiheit ab. Häufig töten wir die Freiheit jedoch in uns selbst mit dem Vorwand, die Tradition zu respektieren. Was haben wir also erreicht? Mai 1933 25. Der Mensch und das Wissen Das Wissen ist eine Macht, die die Tore des Unbekannten öffnet, um dem Menschen die Natur konkret und theoretisch zu unterwerfen. Somit kann er sich Besitz und Glück durch erfolgreiche Bemühungen schaffen. Die Machtlosen jedoch eignen sich reines Buchwissen an. Sie leben zwischen den Bücherregalen, wobei sie eine Last für die Schaffenden darstellen, obwohl sie doch am liebsten deren Anführer und Beherrscher wären! Dadurch wollen sie sie unterwerfen. Das ist der höchste Grad an Übel, das die Entwicklungsländer befällt. Mai 1933 26. Das wahre Tätigsein Wie leicht fällt es uns zu reden, zu disputieren und von anderen das zu for 103

dern, was wir uns wünschen! Wie schwer fällt es uns jedoch, für uns selbst tätig zu werden, und sei es (nur) zu einem Zehntel dieser sprachlichen Anstrengung. Mai 1933 27. Die Reform und die unnötige Anstrengung Wir scheuen heute keine Mühe, der neuen Türkei, Iran, Afghanistan, Indien, Syrien, Ägypten und den Ländern des Orients allgemein Ratschläge und Belehrungen zu erteilen. Wir sind damit beschäftigt, die Werke ihrer Männer zu kritisieren, werfen ihnen Übertreibung und Nachlässigkeit vor und tadeln sie dafür. Davon bleiben auch Kemal Atatürk, AmÁn Allah und Reza (RiÃÁ) Pahlavi nicht verschont, so daß für den Außenstehenden der Eindruck entsteht, daß wir das Recht der gesetzlichen Kontrolle über sie besäßen. Was uns selbst jedoch betrifft und das Land, das am meisten unsere Aufmerksamkeit verdient, so können wir nur die Tränen der Machtlosen vergießen, die sprachlos angesichts des Verlusts ihrer Würde und ihrer Enteignung zugunsten anderer sind. Und anschließend bitten wir genau diese anderen das zu verbessern, was bei uns im Argen liegt. Mai 1933 28. Das Verbergen der Makel Wir begrüßen das Verbergen unserer Makel und bitten Gott, unsere Makel zu verdecken. Ferner denken wir nicht an die Möglichkeit, sie durch eigene Bemühungen zu beheben. Mai 1933 29. Äußerlichkeiten und Heuchelei Wir schreiben uns gerne selbst Eigenschaften wie Freundlichkeit und Erhabenheit zu, damit die Menschen uns mit diesen Eigenschaften kennen. In Wirklichkeit wollen wir jedoch nicht so sein. Dies ist die Heuchelei, die in unserem Leben vorherrscht und die die Einflußreichen benutzen, um uns damit zu beherrschen. Wir ertragen es nicht, die Dinge so wahrzunehmen, wie sie sich ereignet haben. Würden wir doch bloß nicht die Geschichte heiligsprechen! Mai 1933 30. Die Ratschläge der Machtlosen Die Ratschläge der Machtlosen sind die, die uns auffordern den Weg, der von Gefahren umgeben ist, langsam zu beschreiten. Anschließend erstellen 104

sie uns Rettungspläne auf denen wir einen Berg erkennen, der auf einem Kamel marschiert. Mai 1933 31. Wir und die Ergebnisse der modernen Renaissance Von den Ergebnissen der nahÃa haben wir ein schönes neues Vokabular erhalten. Und so kommt es, daß wir nun „das Reformieren“ begehren, „das Erneuern“ jedoch aus Angst um unsere Existenz verabscheuen. Wir begehren national-tunesische Bildung, verabscheuen jedoch die Naturwissenschaften aus Angst um unseren Glauben. Wie lehren unsere Kinder Biologie, Chemie und Naturgeschichte in den staatlichen Schulen, akzeptieren jedoch nicht, daß unsere Kinder dasselbe in der Zaytuna-Moschee lernen, aus Angst sie würden ungläubig werden. In der Bildung sehen wir für den Mann eine Tugend und für die Frau eine Untugend, aus Angst um unsere Ehre. Wir ahmen die Europäer nach in unseren Häusern, unserem Essen, unserem Trinken und unserer Kleidung – abgesehen von der Kopfbedeckung –, und wir kaufen all diese Dinge aus ihren Fabriken. Wir ahmen sie aber nicht in ihren Sitten und ihrer Denkweise nach, aus Sorge, daß wir uns ihnen vollständig angleichen und unsere Unabhängigkeit verlieren. Wir fordern eine Verfassung für das gesamte Volk, dann aber sehnen wir uns nach dem goldenen Zeitalter der islamischen Könige. Wir heiligen die Sufik und rufen in unseren Bittgebeten zu Gott mittels der Namen derer, die für Gottesleute gehalten werden, die auf der Erde herumstreunten und sich in ihren ZÁwiyas 136 verkriechen, wo sie nur ein paar Datteln und etwas Wasser zu sich nehmen. Sie bringen den Menschen bei, nichts vom Diesseits zu halten, das Leben zu verachten und auf den Tod vorbereitet zu sein. Wir heben voller Stolz die Köpfe und prahlen vor der ganzen Welt mit dem, was die islamische Zivilisation errichtet hat an großartigen Städten und Palästen, die ewig sind durch das Wissen, die Kunst und die Bildung in ihnen, und die Zeugnis geben wie sehr sie mit dem Leben verbunden waren und wie sehr sie in das Leben verliebt waren an Orten wie Bagdad und Cordoba – du meine Güte! Gott sei gepriesen: Er schenkt Weisheit, wem Er will! Mai 1933 136 In Nordafrika stellt eine ZÁwiya in erster Linie einen Ort für religiösen Unterricht dar. Gleichzeitig dient sie als Wohnstätte für den Scheich und seine Familie. Einige ZÁwiyas bieten ebenfalls Unterkunft für Pilger und beinhalten Bibliotheken und Schulen. In städtischen Gegenden dienen ZÁwiyas hingegen oft nur als Ort für Dhikr-Rezitationen. In Tunesien wurden die ersten ZÁwiyas unter der Herrschaft der ÍafsÐden (627-982/1229-1574) errichtet. Vgl. E I². 105

32. Die Heiligsprechung der Geschichte In unserer Vorstellung haben wir alles geheiligt. Wir ertragen es nicht, die Dinge so wahrzunehmen, wie sie sich ereignet haben. Würden wir doch bloß nicht die Geschichte heiligsprechen! Mai 1933 33. Ein Leben voller Gegensätzlichkeit Unser Leben ist voller Gegensätze, die uns davon abhielten, ein höheres Vorbild zu suchen, an dem wir uns orientieren können. Wir können unsere Existenz nicht gegen dieses Durcheinander, das uns umgibt verteidigen, außer indem wir unser Leben auf den Fundamenten gründen, welche das Leben anerkennt und bestätigt. Mai 1933 34. Das Gefühl der Armut Wir sind eine arme Nation, welche sich ihrer Armut, die sie hindert ein neues, würdevolles Leben zu gründen, bewußter ist, als der hunderte Millionen, die sie jedes Jahr verlassen, um in die Tresore europäischer Banken und in europäische Fabriken zu fließen, die alles für uns herstellen – von den Steuern einmal abgesehen! So unterhalten sich die Leute über die Armut des Landes, um die Zeichen ihrer Unfähigkeit zu verbannen. Mai 1934 35. Die politischen Führer und das legitime Recht Die politischen Führer dieser Nation wissen, wie man von anderen die legitimen Rechte der Nation einfordert, jedoch wissen sie nicht, wie sie mit dem, was es in der Nation noch an Kraft gibt, dieses Recht in ihrem Land selbst etablieren können. So mögen sie hinausschreien, was sie wollen, und sich Hilfe von den freien Menschen holen. Die Welt ist voll von ihnen und von ihren Nachrichten. Juni 1933 36. Das Handeln und die Machtlosigkeit Wenn eine komplizierte Handlung bevorsteht, die wir lieben, oder ein wilder Racheakt, der die Revolution unserer Wut stoppen soll, dann meistern wir unsere Arbeit mit viel Mut, und darauf sind wir stolz. Die Gefängnisse sind voll von dieser Kraft. Sie verläßt uns jedoch jedes Mal, wenn wir in unserem Leben eine Enttäuschung erleben. Also überlassen wir die Angelegenheit der

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göttlichen Allmacht. Derjenige ist nicht machtlos, der Gott seine Machtlosigkeit gesteht. Juni 1933 37. Die Frau und das Leben Wenn wir für das Leben und die Freiheit ein Gefühl hätten, das mindestens so intensiv ist, wie das Gefühl der Eifersucht, das wir einer Frau gegenüber empfinden, dann befänden wir uns heute in einer anderen Lage. Juni 1933 38. Die Sklaven und das Leben Nicht diejenigen sind Sklaven, die in Ketten gelegt wurden, sondern diejenigen, die sich diesen Ketten beugen und ein Leben in ihnen akzeptieren. Juni 1933 39. Das Volk und das höchste Vorbild Das träge Volk ist dasjenige, das wie Tiere nur das tägliche Auskommen fordert. Das tätige Volk ist dasjenige, das sich ein höchstes Vorbild sucht, um damit sein Leben zu verbessern, und dessen Bedürfnis danach größer ist als sein Bedürfnis nach dem täglichen Unterhalt. Juni 1933 40. Der Fortschritt und das fromme Wünschen Wenn das fortschrittliche Leben – fortschrittlich in Bezug auf Wohlstand, Wissenschaft und Freiheit – einen echten Eindruck auf unsere Seele machte, dann hätte uns eine Revolution ergriffen, die niemals enden würde. Aber stattdessen wünschen wir sie von Gott herbei in unseren Bittgebeten – im Sitzen oder mit dem Haupt am Boden. Lasst uns also auf die Erfüllung unserer Wünsche und Träume warten! Gott wird vielleicht dafür sorgen, daß sie jemand anders realisiert! Dann nehmen wir uns davon, was uns gefällt, und verteilen den Rest an unsere Verwandten, Nachbarn und Lieben. Juni 1933 41. Zerstörung ist nutzlos, wenn sie nicht für den Aufbau geschieht Wir sind ein Volk, das noch im Naturzustand steckt, was seine Produktion angeht. Jedoch verbrauchen wir von dem, was vom Erbe unserer Vorfahren (noch) übrig ist, das Vielfache dessen, was wir herstellen, denn das neue Leben, in das wir geraten sind, hat uns versklavt. Heute ist unser Besitz geringfügig, und wir sind nicht mehr imstande so viel zu konsumieren, wie wir es 107

gewohnt sind, so daß wir versklavt wurden. Wir haben jedoch nicht einmal daran gedacht, einen Plan zu erstellen, um unsere Produktion zu verbessern und ihre Erträge zu vergrößern, so daß wir vielleicht ersetzen könnten, was von unserem Erbe verloren gegangen ist und in der Läge wären zu konsumieren, um unseren Lebensstandard zu heben, ohne jedoch etwas von unseren Ressourcen zu verlieren, und nicht ohne sie durch unsere unermüdlichen Anstrengungen wieder anwachsen zu lassen. Jawohl, es sind die passiven Bewegungen, die uns retten würden, wenn wir sie richtig angehen würden! Diese Bereitstellung nützt uns jedoch nicht, wenn wir ihr keinen Bauplan zugrunde legen, auf dem unser Leben errichtet wird. Die Zerstörung ist nutzlos, wenn sie nicht für den Aufbau geschieht, denn die Sufis sind dieje nigen, die das Leben zerstören, indem sie in einer Art Bewußtseinsstarre auf den Tod warten.137 Juni 1933 42. Unser Verstand und unsere Gefühle Wir haben unsere religiösen und nationalen Gefühle dermaßen aufflammen lassen, daß sie beinahe in der Flamme unserer Enttäuschung verbrennen, ohne daß wir ein Körnchen unserer Hoffnungen darauf verwenden, unser Leben aufzubauen, das in den Abgrund sinkt wie die Berge in die Erde sinken. Der Grund hierfür ist die Tatsache, daß wir unseren Verstand immer noch nicht aus der Gefangenschaft befreit haben, um über einen Weg zur Befreiung und zum Sieg nachzudenken. Wir sind Freunde unserer Gefühle und Feinde unseres Verstandes! Wir lieben das Paradies und hassen die Wege, die dorthin führen! Der Grund für dieses Scheitern sind die verborgenen Fesseln, mit denen uns unsere geliebte Vergangenheit fesselt, insofern in dieser Liebe Ignoranz und der Wille zur Heiligsprechung steckt. Juni 1933 43. Die Fähigkeit und das Licht Der Tag, an dem wir in der Lage sind, unsere Fähigkeiten wahrhaft einzusetzen, wird der Tag sein, an dem wir diesen dunklen Abgrund verlassen und den Himmel voller Licht und Wärme sehen. Heute versperrt uns unser Mühen zum Erwerb des täglichen Lebensunterhalts alle Wege und hindert uns sogar daran, ihn selbst zu erreichen. Juni 1933 137 Die Ablehnung der Sufik innerhalb des Islams ist in der Moderne durchaus verbreitet. Zur modernen innerislamischen Auseinandersetzung mit der Sufik siehe Sirriyeh, Elizabeth: Sufis and Anti-Sufis. The Defence, Rethinking and Rejection of Sufism in the Modern World. Richmond, 1999. 108

44. Das Gefängnis der Traditionen Der Tag, an dem wir unseren Verstand aus dem Gefängnis der Traditionen befreien und er über unsere Vergangenheit und unsere Gegenwart zugunsten unserer Zukunft richtet, ist der Tag, an dem das Handeln geboren werden wird, das unserem Leben Früchte bringt. Juni 1933 45. Produktion und Reichtum Wenn wir einen Teil unseres Geldes sparen möchten, indem wir unser Bedürfnis nach dem zügeln, was uns die europäischen Fabriken an Gütern hervorbringen, dann sollte dies nicht geschehen, weil wir den Genüssen des Lebens entsagen möchten oder weil wir die Produzenten dieser Güter beneiden um das, was sie von uns bekommen. Vielmehr sollte dies geschehen, weil wir eine eigene Produktion in unserem Land aufbauen möchten, die uns die Güter zur Verfügung stellt, die wir begehren, ohne daß wir unseren Reichtum aus den Händen geben. Juni 1933 46. Europa und seine Interessen Wie wenig Ahnung wir doch von der Welt haben, wenn wir behaupten: Die europäischen Staaten wurden eher deshalb errichtet, um Recht und Gerechtigkeit im Sinne der Völker herzustellen, die unter ihre Herrschaft gefallen sind, weniger, um ihren materiellen Interessen nachzukommen durch die Anstrengungen dieser Völker und den Reichtum ihrer Länder. Juni 1933 47. Das Volk und seine Führer Die Führer des Volkes sind diejenigen, deren Leben ganz dem des Volkes dient. Sie gehen, doch ihre Gedanken und Seelen bleiben als Lichtschein zurück, der den richtigen Weg weist. Die Verführer sind diejenigen, die ihre Erscheinung im Volk nutzen, damit das Leben des Volkes ihrem eigenen dient. Sie legen ein Feuer im Volk, damit sie sich an seiner Wärme beleben und sein Licht benutzen können. Sie nähren dieses Feuer jedoch nicht, um sein Erlöschen zu verhindern, und das Feuer verbraucht sich (schließlich) selbst, wenn es keine Nahrung findet. Juni 1933 48. Die Selbstverleugnung Die Führer des Volkes sind diejenigen, die ihre persönlichen Rechte, ihr Ver109

mögen und ihre familiären Bindungen verleugnen, wenn diese sie an der Arbeit behindern, für die sie geschaffen wurden. Die Verführer sind diejenigen, die sich mit dem Volk verbinden, um ihren Interessen nachzukommen, oder mit dem Schicksal, das jedoch ihre Interessen nicht am Wachstum hindert. Juni 1933 49. Wir und die europäische Besetzung Wir haben viele Reisen nach Europa unternommen, um den gerechten freien Menschen dort zu erklären, was wir in unserem Land an Ungerechtigkeit und Leid erleben, welches durch die europäische Besetzung verursacht wird. Anscheinend halten wir es immer noch für notwendig dorthin zu reisen, um ihnen dieselben Worte wieder zu erzählen, damit sie vielleicht verstehen. Und so vergehen Jahre und Jahrzehnte und diese gerechten freien Menschen müssen immer noch von uns unterrichtet werden – wie gut können wir doch erklären und wie unfähig sind sie doch zu verstehen! Juni 1933 50. Das geringste Handeln erregt Aufmerksamkeit Die Europäer arbeiten für ihr Leben und sagen uns das. Wir sagen es zu uns selbst und bitten die Europäer, für unser Leben zu arbeiten. Sie sind ein Volk, das weder durch beweiskräftige Worte noch durch Logik von Argumenten beeinflusst wird. Das geringste Handeln erregt ihre Aufmerksamkeit uns gegenüber. Lasst uns also handeln, wenn wir sie schnell verstehen lassen wollen, und lasst uns mit dem Geschwätz so weit es geht aufhören! Juni 1922 51. Die Worte und die Taten Der arabische Orient kämpft bis heute noch mehr mit Worten als mit Taten. Dementsprechend hat Europa ihn mit einigen Worten belohnt wie „Unabhängigkeit“, „Parlament“, „Verfassung“, „allgemeine Wahlen“ und „nationale Ministerien“. Und nun kämpft der Orient für die Realisierung der Bedeutung dieser Begriffe, allerdings mit Worten. Oh, wenn er doch Helden gewinnen würde, die ihn durch Taten auszeichneten, so wie er sich im Bereich der Worte durch die Fürsten der Rhetorik auszeichnet! Wir versuchen heute ebenfalls gute Wörter zu erlangen, wie jene, die unsere Geschwister im Orient erlangt haben. Wir bräuchten jedoch Paschas wie ihre, um das zu erlangen, was sie erlangt haben. Derjenige hat nicht Unrecht, der behauptet hat, daß wir ein Volk sind, welches sich schon mit der Schale zufrieden gibt, statt mit dem Kern, und das sich mit dem Wort begnügt, statt mit der Bedeutung, 110

die dahinter steckt. Leider sind unsere Herrscher zu geizig, um uns solche achtungswürdigen Wörter zu gewähren. Vielleicht geben sie sie uns erst nach einem langen Kampf, nachdem sie uns den großen, herrlichen, prächtigen Rat, die prächtigen regionalen Räte, die großartigen Betriebsräte und die Kammern für Landwirtschaft, Industrie und Handel gewährt haben, die einen sichtbaren Einfluß auf unser Leben nehmen. Juni 1933 52. Die Anführer und die Verfassung Unsere Anführer sind kultivierte, gelehrte Männer, deren Mehrzahl in französischen Universitäten studiert und die Jahre lang in Paris und anderen Städten gelebt haben. Sie wurden Zeugen vieler Ereignisse und der Werke großer Männer. Sie kamen dort in Kontakt mit Europas großen Persönlichkeiten in der Wissenschaft und beim Dienst für das Vaterland. Alsdann entschlossen sie sich, ihrem Volk zu dienen, und forderten von den französischen Herrschern einen auf die Innenpolitik beschränkten Rat mit gesetzgebender Funktion, der zur einen Hälfte aus Tunesiern und Israeliten besteht und zur anderen Hälfte aus Vertretern der französischen Gemeinde. Dieser Rat stünde unter der Schirmherrschaft Frankreichs, die sich über das gesamte Land erstreckt und die das Recht hat, ihre äußeren Angelegenheiten gemäß dem Abkommen unabhängig von diesem Rat zu regeln. Und das, obwohl die Gesetzgebung doch ein nationales Recht ist, bei dem kein Gesetz der Welt Ausländern Mitspräche einräumt. Unsere Anführer verwehren dies der französischen Gemeinde jedoch nicht, sondern gewähren ihr die Hälfte des Rates, und handeln somit nach dem Prinzip der Gleichberechtigung, dessen Durchsetzung im Land sie fordern. Dieses Recht, das der französischen Gemeinde zusteht, hindert sie nicht daran, ihre französische Nationalität zu behalten. Es wäre jedoch angemessener, wenn sie die tunesische Nationalität annähmen, damit wir alle gemeinsam eine Verantwortung tragen und einer einzigen Nation angehören würden. Dennoch streben unsere Anführer nicht die Ordnung der britischen „Dominions“ an noch etwas ähnliches, was dem ähnelt, da dies die Eingliederung Tunesiens in französisches Territorium bedeuten würde – ein Umstand, der von allen verabscheut wird. Daneben betreiben die Anführer eine breite Propaganda zur Bewahrung der islamischen Religion, die ihrer Ansicht nach aus einer Anzahl Geboten besteht, welche weder teilweise noch ganz entwicklungsfähig sind, gemäß dessen, was ihnen die Religionsgelehrten an der ZaytÙna beigebracht haben. Sie haben jedoch keinen Einwand gegen die Errichtung des gemischten gesetzgebenden Rates, den sie neben dem göttlichen Gesetz gefordert haben. Ja, sie sehen gar 111

keine andere Grundlage für die Errichtung dieses Rates. Die Franzosen und Israeliten in Tunesien müssen lediglich dieser Entscheidung zustimmen, um an der Errichtung dieses gesetzgebenden Rates mitwirken zu können, weil das islamische Recht zumindest für die Muslime rechtsgültig sein soll, wenn es schon unmöglich ist, es zum nationalen Gesetz zu machen. Trotz allem finden unsere Anführer derart Gefallen an der Errichtung der tunesischen Justiz, daß sie darin nach dem Inhaber des Thrones und der Krone (Bey) ein Symbol der tunesischen Identität sehen. Und das, obwohl sie allen Regeln der islamischen Religion, wie sie sie verstanden haben, widerspricht, und obwohl das, worüber sie Urteile fällt, nicht in den Kompetenzbereich der islamischen Gerichtsbarkeit fällt. Diese islamische Gerichtsbarkeit besteht aus Mitgliedern des Diwans und war unsere einzige Gesetzgebung, als wir vollkommen unabhängig und frei waren in der Zeit unserer großartigen Herrscher, die die Welt durch die Tatkraft unserer Vorfahren schwindelig gemacht haben. All diese Phänomene, mit denen wir heute hervortreten, sind diejenigen, welche uns die französische Regierung in einem Grundgesetz formulieren soll, welche Verfassung genannt wird. Um diese sinnentleerte Gesetzessammlung zu fordern, rufen wir das Volk zum Aufstand auf. Juni 1933 53. Unsere Makel und unsere Herrscher Wenn wir unsere Makel genauso bekämpfen würden wie wir unsere Herrscher bekämpfen, dann hätten wir unsere Wünsche erfüllt, denn unsere Herrscher können uns nur aufgrund unserer Makel beherrschen. Juni 1933 54. Ein unruhiges Leben Wir haben einen Arbeitsplan erstellt, der den theoretischen Prinzipien entspricht, welche wir für unser nationales Leben formuliert haben. Sie sind voller übertriebenem Enthusiasmus und großem Protest, der sich mit all unserer Kraft gegen die Zwischenfälle richtet, die uns von Seiten der Eroberer einholen. Es vergehen kaum Tage oder Monate nach einem Zwischenfall bis wir ihn vergessen haben, als hätte er sich niemals zugetragen oder als wäre uns das niemals passiert, damit wir uns, wie zuvor, mit dem nächsten Zwischenfall beschäftigen. Von der Eroberung Istanbuls durch die Alliierten nach dem großen Krieg und vor dem Krieg von Mustafa Kemal bis zu den Ereignissen bezüglich der privaten Stiftungen bei uns, dem Rücktritt des Beys im April 1922, die Anwendung der französischen Gesetze zur Einbür112

gerung in Tunesien und besonders ihre Anwendung auf die Tunesier, die Enteignung der Güter, die unter der Verwaltung der Landwirtschaft und der Wälder fielen, die Einverleibung der tunesischen Justiz durch die Berufung französischer Richter, die vom Pariser Rat für Reformen im Jahre 1925 beschlossen wurde, die Aufstellung eines Denkmals für den Kardinal Lavigerie mitten in der Hauptstadt, der eucharistische Kongreß in Tunis, zwischen all diesen Ereignisse das Verbot der (Grund-)Freiheiten und der Presse und zuletzt die Fatwa zur Annahme der Buße der Tunesier, die die französische Staatsangehörigkeit annahmen sowie das Verbannen in entlegene Dörfer und die Schließung der französischsprachigen nationalen Zeitungen und der Vereine der Verfassungspartei. Und so nehmen uns diese Ereignisse eines nach dem anderen unsere Energie und unseren glühenden Eifer. Sobald sie jedoch nachlassen und viel Zeit zwischen den einzelnen Ereignissen vergeht, dann nutzen wir unsere Energie zum (internen) Streit und lassen unserem Groll freien Lauf, um uns gegenseitig zu bekämpfen, indem wir uns beschimpfen, verfluchen und bloßstellen, während die Menschen zusehen und zuhören. Menschen des Unglaubens und der Ketzerei anzuklagen ist zu einer starken Waffe derjenigen geworden, die sie führen. Sie nehmen persönlich Rache an denen, die sie als ihre Gegner betrachten und verschaffen sich selbst eine hohe Position unter dem Volk. Dadurch verbreiteten sie eine Terrorherrschaft im Land, so daß sich der Mensch heute in Tunesien nicht zu sagen traut: „Bildet die Frau!“ oder „Kritisiert eure Makel auf ehrliche Weise!“ oder „Studiert eure Vergangenheit, um sie kennenzulernen, anstatt sie durch euer Unwissen heiligzusprechen!“ Diese Gruppe, die keinerlei Inhalt und Substanz hat, ist unser Werkzeug, mit dem wir Freiheit und Unabhängigkeit erlangen wollen – oh wie schön! Unser Protest in den Telegrammen mit all unserer Kraft, die wir im Land aufgebaut haben, unser im Eifer übermäßiges Gerede und sodann unsere Mäßigung, wenn Druck entsteht und das Verleugnen unserer gesellschaftlichen Makel, die unser Leben behindern, und das Bloßstellen der persönlichen Makel bestimmter Individuen aus Zorn und Neid – das ist also der Plan, der uns retten wird! Und so leben wir ein turbulentes Leben bis zu unserem Ende oder bis eine Generation in unserer Mitte heranwächst, die uns besiegen kann und ihr Leben von den zerstörerischen Makel, die wir anbeten, befreien kann. Juni 1933

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55. Die Liebe und der Respekt zum Denken Unsere Köpfe sind voller Haßgefühle, die von unserem grausamen Egoismus und unserer Unfähigkeit zur Verbesserung ausgelöst werden, so daß es in diesen kranken Köpfen keinen Platz mehr für den Glauben gibt. Das arme Volk läuft uns hinterher und glaubt an unsere Fähigkeit. Es könnte uns mit seinem politischen Eifer nach vorne treiben, wenn wir in der Not nicht so gemäßigt handeln und die Konsequenzen bedenken würden. Der Tag, an dem der Glaube unseren Geist öffnen und vom Schmutz reinigen kann, der ihn beherrscht, ist der Tag, an dem wir mit Recht behaupten können, daß wir unmittelbar vor einer Renaissance des Volkes stehen, die frei von Schwäche und Betrug ist. Wir würden die Wahrheit lieben und würden uns für sie opfern, selbst wenn sie von der kleinsten und unbedeutendsten Person der Gesellschaft käme. Wir würden das Denken respektieren und uns darin unterstützen, um unser Leben aus den Klauen des Todes zu befreien, anstatt ihm Hindernisse in den Weg zu stellen. An diesem Tag kann die Welt unsere Existenz und unsere Rechte nicht mehr leugnen. Juni 1933 56. Opfer ohne Gegenleistung Es ist für den Menschen besser, einer legitimen Beschäftigung nachzukommen, mit der er seinen Lebensunterhalt und sein Vermögen verdient wie die Mehrheit des Volkes, anstatt sich die Führung des Volkes zum Beruf zu machen – die eigentlich Opfer fordert ohne Gegenleistung zu erhalten – um dann aber diese Führung durch seine Schlauheit auszunutzen, damit ihm der Lebensunterhalt des armen Volkes zufließt. Wo aber bleibt das Gewissen? Juni 1933 57. Das Denken und die Häresie Das Denken stellt den Beginn des Lebens dar, doch wir begegnen ihm mit der Waffe der Häresie, um das Volk dagegen aufzustacheln. Wie also sollen wir dieses Leben beginnen, welches wir für das Volk fordern? Juni 1933 58. Die Religion, die Sprache und die staatliche Bildung Wir lieben die arabische Sprache in dem Maße, daß wir sie als einen Teil unserer Religion betrachten. Wir lieben unsere Religion in dem Maße, daß uns diese Liebe beinahe in den Wahnsinn treibt – ja, das hat sie sogar bereits. Jedoch existiert bei uns bis heute nicht einmal eine kleine Hütte, in der man diese beiden Grunddisziplinen (Religion und Sprache) lernen oder die (an114

deren) Wissenschaften unterrichten kann, abgesehen von der jämmerlichen ZaytÙna-Universität und den öden Koranschulen. Die Koranschulen stellen heute Unternehmen dar, die mehr zum Lebensunterhalt derer beitragen, die dort tätig sind, als zur Bildung des Volkes. Der verschriene Unterricht in den Grundschulen, die das französische Protektorat eingerichtet hat, ist demgegenüber vollkommener, was die Lehrprogramme angeht. Das tunesische Volk hasst diese Schulen jedoch, da es in ihnen keine national-tunesische Bildung gibt. Die nationale Presse und die Schriftsteller entfachen diese Gefühle im Volk und fördern sie. Jedoch erheben alle zu Beginn eines jeden Schuljahres ihre Stimmen zum heftigen Protest gegen die Regierung, weil diese Schulen nicht ausreichend Plätze für tunesische Kinder haben. Und so streift die Mehrheit dieser Kinder - von der Bildung ausgeschlossen - in den Straßen umher, schlechter Sittlichkeit, Kriminalität und dem Gefängnis aufgeliefert. Das tunesische Volk spürt heute, daß die französische Sprache es ihm besser ermöglicht, den Lebensunterhalt zu verdienen, als die arabische Sprache. Das ist eine Realität und die Logik des französischen Regimes. Daher gab das tunesische Volk auf und ließ seine Kinder in diesen Schulen ausbilden, trotz seiner ablehnenden Gefühle, denn sein materieller Lebensstandard verschlechtert sich Tag für Tag und nährt in ihm das Bedürfnis nach den Posten, die das Regime und die öffentlichen Unternehmen besitzen, wo man die arabische Sprache nicht beherrscht. So wurden aus diesen Schulen eine Art Fabriken zur Veränderung der Sprache und der Kleidungsgewohnheiten zugunsten des Fortschritts der Kolonisierung, der danach trachtet, seine Besitztümer in Nordafrika zu vereinen. Wir entwickelten nun das Bedürfnis, unsere öffentlichen Angelegenheiten auf Französisch zu diskutieren. Also haben wir französischsprachige nationale Zeitungen gegründet, die die Jugendlichen dieser Schulen, die heute bereits zehntausende sind, lesen können. Gäbe es diese Zeitungen nicht, dann könnten sie nichts Nationales lesen, außer diese trockenen arabischsprachigen Zeitungen, die ihre eigene Sprache nicht meistern. Diese arabischen Zeitungen werden mit dem Ableben ihrer Leser sterben und die französischsprachigen nationalen Zeitungen werden sie ersetzen, weil die französische Sprache weit verbreitet ist und unsere Kinder seit ihrer Jugend in den Schulen von ihr geprägt werden, auf Kosten der arabischen Sprache. Das arme Volk möchte lernen und sei es bei den Jesuitenpriestern, ja sogar in den Schulen der Dschinnen und Teufel, wenn diese Schulen besäßen, weil das Volk verstanden hat, daß Bildung unabhängig von ihrem Ursprung und ihrer ideologischen Ausrichtung besser ist als Ignoranz und Analphabetismus. Dieses Gefühl fördert die Hinwendung des Volkes zur derzeit angebotenen Bildung, je mehr die Regierung 115

und die christlichen Gruppierungen ihre Bereitschaft zeigen, tunesische Kinder in ihre Bildungsinstitutionen aufzunehmen. Das Volk schickt mittlerweile sogar seine Töchter auf diese zeitgenössischen Schulen, da heutzutage keine anderen existieren. Dabei handelt es unter dem Einfluß der jungen Menschen, die in diesen Schulen unterrichtet werden und unter dem Druck der allgemeinen Verhältnisse, die unser gestaltloses Leben umgeben. Somit sind auch die Hausfrauen an der Zusammenarbeit mit diesen Schulen beteiligt, indem sie die kommenden Generationen nach diesem Muster hervorbringen. Die nationalen Anführer in Tunesien, die Oberhäupter und Notabeln der Nation, die Gelehrten und die respektablen Persönlichkeiten des Landes übersahen dies nicht, denn sie brummen und summen dem Volk seit zehn Jahren die Vorzüge einer national-tunesischen Bildung und die Notwendigkeit, sie durch das Vermögen des Volkes zu finanzieren, vor. Und dieses Volk jubelt ihnen immer noch zu, spendet ihnen Beifall und ruft zu ihnen auf, wie der Muezzin zu jedem Gebet von seinem hohen Turm (Minarett) aus ruft. Und jene großherzigen Helden halten dem Volk immer noch Predigen und schreiben einen Artikel nach dem anderen. Somit haben sie seine aufrichtige Ergebenheit und seine vielseitigen Dienste gewonnen. Was könnte man sich schöneres wünschen?! Juni 1933 59. Unser Wissen und das Leben Das Wissen, das wir durch den heutigen Unterricht erlangen, hat keinerlei Bezug zu unserem Leben und kann es auch nicht um ein Samenkörnchen verbessern. Denn Denken, das unser Wissen mit unserem Leben verbindet, existiert in unserem Land nicht. Wir verhindern und behindern seine Existenz sogar, denn wir sind stolz auf unsere Vergangenheit und wollen in ihr keine Fehler sehen, als würde dadurch unser Leben zerstört und verwüstet werden. Aus diesem Grund werden wir weiterhin auf den Fortschritt hoffen und ihn fordern – wir werden jedoch nichts als Worte bekommen. Juni 1933 60. Die Zukunft der arabischen Sprache Der arabischen Sprache ist in Tunesien nur die ZaytÙna-Universität geblieben, in der sie seit Jahrhunderten lebendig begraben ist. Sie kennt das Leben nicht und das Leben kennt sie nicht. Das Personal dieser Universität sorgt mit Bedacht dafür, daß es bei diesem Zustand bleibt, als hätten sie ein Gelübde abgegeben, die Sprache gegen Entlohnung vor jeglichen Veränderungen zu schützen. Dies ist der Fall bei allen gängigen Disziplinen, die sie dort 116

betreiben. Und so ähnelt die ZaytÙna-Universität in der Passivität und der Unfähigkeit zum Fortschritt den Suqs, die sie umgeben. Aufgrund dieser Ähnlichkeit ist es nicht verwunderlich, daß die Zukunft der arabischen Sprache der Zukunft dieser toten Handwerke um sie herum entspricht. Weiterhin ist es nicht verwunderlich, daß unser Leben ein historisches Schauspiel darstellt, welches sich vor den Blicken ausländischer Forscher und Touristen abspielt und das sich vom Schauspiel unserer Vorfahren nur durch unseren ununterbrochenen Trieb unterscheidet, dem Abgrund des Todes entgegenzugehen. Juli 1933 61. Die Ordnung und die Freiheit Die Ordnung wird jung und stark geboren, dann jedoch wird sie alt und schwach. Die Freiheit ist jedoch die Blume, deren Jugend nie endet. Juli 1933 62. Die Systeme, Gesetze und die Männer der Religion Alle Systeme, die der Mensch kennengelernt hat, wurden früher oder später von Fäulnis befallen, ganz egal, wie stark sie waren. Der Egoist sät diese Fäulnis schneller in den soliden Systemen als die Natur, bis sie zu einer gesellschaftlichen Heuchelei werden, die zur Gewohnheit wird, der die Leute scheinbar folgen. Sogar die göttlichen Gesetze werden nicht vor diesem verheerenden Unheil bewahrt, denn ihre Hüter unter den Scheichs, Priestern, Rabbinern und Wahrsagern sind die ersten, die daran beteiligt sind, wobei sie ihre persönlichen Sünden hinter ihrer religiösen Autorität verstecken, die sie über die Menschen ausüben. Wie unglücklich doch Menschen aufgrund anderer Menschen werden, während sie ihr Unglück auf die göttliche Bestimmung zurückführen! Und so unterwerfen sie sich ihr in einer Ohnmacht von Schmerz und Kummer. Juli 1933 63. Der arabische Orient und seine mächtigen Gegner Die unabhängigen Nationen stützen sich auf die Wirtschaft, die Politik und die Armee, die entsprechend den Erfordernissen des (modernen) Krieges organisiert ist. Dies sind die Werkzeuge eines jeden Volkes, das in dieser Welt voller Waffen überleben möchte. Das haben die Japaner, Türken, Perser, Russen und Afghanen verstanden und in ihrem Land, als Beweis ihrer Existenz, etabliert. Juli 1933 117

Aus: al-ÍaddÁd, aÔ-ÓÁhir, al-AÝmÁl al-kÁmila, 3 Bd., Tunis 1999, Bd. 1.

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AÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd als Frauenbefreier gezeichnet vom Karikaturisten ÝAlÐ ÝAbÐd

Aus: aÔ-ÓuwaylÐ, AÎmad, aÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd. RÁÞid al-ÎadÁ×a fÐ l-ÝÁlam al-ÝarabÐ, Tunis 2001.

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Verschleierte Frauen im Tunesien des frühen 20. Jahrhunderts.

Aus: ËÁlid, AÎmad, aÔ-ÓÁhir al-ÍaddÁd wa-l-biÞa at-tunisÐya fÐ ×-×ul× al-awwal min al-qarn al-ÝišrÐn, Tunis 1967.

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Index

Hamza und Ýayn am Anfang oder innerhalb eines Stichwortes sowie AbÙ und Ibn (b.) werden in der alphabetischen Aufstellung nicht berücksichtigt. Ansonsten sind die in Umschrift wiedergegebenen Stichwörter nach dem Schriftbild der lateinischen Buchstaben angeordnet. Demnach findet man Einträge beginnend mit „ד unter „t“. ÝAbduh, MuÎammad 10, 26, 36 AfÈÁnÐ, ÉamÁl ad-DÐn 26, 36 AÎmad Bey 9 b. AlÐ, Zayn al-ÝÀbidÐn 75 AmÐn, QÁsim 45, 51, 76 al-ÝÀliya 22 Armut 11, 15, 54, 106 Ausbildung 13, 16, 52 f., 56; s. auch Bildung Ýawra 32 BaÌÐt, MuÎammad 51 Basmala 67 Bayram V., MuÎammad 10 b. BÁz, ÝAbd al-ÝAzÐz 75 Bewegung der Jungtunesier s. Îarakat aš-šabÁb at-tÙnisÐ Bildung 9, 10, 18, 26, 28 f., 51 f., 5557, 63, 73, 76, 104 f., 114 f. Binzart (Bizerte) 22 f. Bourguiba, Habib s. AbÙ Ruqayba, ÍabÐb BuÌÁrÐ 30 Club Tahar Haddad 14 Code du Statut Personnel s. maÊallat al-aÎwÁl aš-šaÌsÐya ÃaÝÐf (Hadith) 28 DÁr al-ÊawÁd 57 ad-DurÝÐ, AÎmad 54 b. AbÐ Ã-ÂiyÁf 9, 19

Ego 99; ~ismus 54, 63, 66, 72, 113 Ehe 27, 39- 42, 46-51, 57-59, 62, 64; 81 Schein~ 48 Zwangs~ 26, s. auch Ýidda, Partnerwahl; Polygamie; Scheidung; ÔalÁq Emanzipation 13, 51, 56, 65, 72-74, 76 Erbrecht 25, 34 f., 73, 75 eucharistischer Kongreß 69, 113 Europa 10, 11, 14, 20, 23, 36, 42, 77, 100, 109, 110, 111 Europäer 16, 61, 69, 77, 105, 110; ~innen 62, 64 b. FaraÊ [FraÊ], HÁdÐ 24, FaÔnÁsa 14 Fortschritt 25, 38, 39, 58, 101, 107, 115 f. Freiheit 29, 37 f., 52, 77, 100-103, 106 f., 112 f., 116 Gabès s. QÁbis ÊahilÐya 25, 28, 33, 34, 36, 99 ÉÁmiÝat ÝumÙm al-Ýamala attÙnisÐyūn (Übers) 23 Gegenwart 39, 103, 108 Generalbund der tunesischen Arbeiter s. ÉÁmiÝat ÝumÙm al-Ýamala attÙnisÐyūn Geschichte 8, 11, 16, 55, 72, 100, 104 f. Geschlechtsverkehr 42 121

Gewerkschaft 11, 20, 23 Glaube 29 f., 50, 99 f., 103 f., 106, 113 al-ÍaddÁd, ÝAbd ar-RaÎmÁn 15 al-ÍaddÁd, ÝAlÐ 15 Hadith 28-30; s. auch Traditionen b. al-ÍÁÊÊ, ÝIzz ad-DÐn 72 b. al-ÍÁÊÊ YaÎyÁ, ÉÐlÁnÐ 54 al-ËaldÙnÐya 11, 20, al-ÍÁma 14, 15 al-ÍÁmÐ, MuÎ. ÝAlÐ 14, 23, ÍammÁm al-Anf 23 AbÙ ÍanÐfa 32, 41 al-ÍarÁÞirÐ, SulaymÁn 10 Íarakat aš-šabÁb at-tÙnisÐ (Übers.) 20 al-Íaraka al-waÔanÐya (Übers.) 11, 16, 20, 22 ÎiÊÁb s. Schleier al-Íizb al-Îurr ad-dustÙrÐ (al-qadÐm) (Übers.) 20, 67 al-Íizb al-hurr ad-dustÙrÐ al-ÊadÐd 20 bint Íuyayy, ÑafÐya 38 Ýidda 41, 47 Identität 13, 52, 65, 74, 111 iÊtihÁd 25 f. Êabr 74 Kinder: ~arbeit 15, 60, ~erziehung 41 f., 52 Ludwig IX. 69 Liberale Verfassungspartei v. al-Íizb al-Îurr ad-dustÙrÐ al-MadanÐ, ÝUmar b. IbrahÐm al-BirrÐ 70 MaÊallat al-aÎwÁl aš-šaÌsÐya (Übers) 46, 74, b. MÁlik 32 Maria die Koptin 38 al-MarzÙqÐ, MuÎammad 54 al-MidÁnÐ, MuÎammad 70

al-MinšarÐ, ÍabÐba 13 muftÐ 48, 51 muÊtahid 26, 71; ~ mustaqill 26 b. MurÁd [MrÁd], MuÎammad ÑÁliÎ 69 an-NafÐr, MuÎammad al-BašÐr 70 an-NafÔÐ, MuÎammad aš-ŠÁfiÝÐ ibn MuÎammad 70 nahÃa 9, 21, 104 Nationalbewegung s. al-Îaraka alwaÔanÐya Partnerwahl 40f., 57, 64, 72 f. Polygamie 9, 25, 27, 39 f., 43 f., 46, 72 f.; ~verbot 44-46, 73 f., 76; s. auch Ehe progressiv 36, 43 progressiver Islam 36, 43 progressive Politik 43 f. progressive Rechtssprechung 26, 36, 39, 43, 73, 74 QÁbis (Gabès) 15 al-QaraÃÁwÐ, YÙsuf 75 RaÞs al-Êabal 22 Recht, s. Erbrecht; iÊtihÁd; MaÊallat al-aÎwÁl aš-šaÌsÐya; muftÐ; muÊtahid; progressive Rechtssprechung; šarÐÝa Religion 26, 36, 38, 43, 45, 55, 65, 69, 99, 111, 114, 117 AbÙ Ruqayba, ÍabÐb (Bourguiba) 13, 20, 46, 74 aš-ŠÁbÐ, AbÙ QÁsim 17 aš-ŠÁfiÝÐ 41 šahÁdat at-TaÔwÐÝ 18, 66 ÒaÎÐÎ (Hadith) 30 as-SanÙsÐ, MuÎammad 10 šarÐÝa 26, 41, 48-50 Scheidung 9, 27, 41-43, 46-50, 74, 81; s. auch ÔalÁq Scheinehe, s. Ehe Schleier 13, 31-33, 63-65, 70, 73, 76

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Sklaven, Sklaverei 27, 36-38, 100, 107 Sprache 20, 55, 114-116 Sunna 25, 46, 70 as-SÔÐfÐ, SaÝd 17 tabarruÊ 33 ÔalÁq 47, 50; s. auch Scheidung Ibn TaymÐya 48 Traditionen 25, 27, 52 f., 58, 65 f., 73 f., 103, 108; s. auch Hadith at-TÙnisÐ, Ëayr ad-DÐn 10 f., 20, 73 Vergangenheit 36, 50, 62, 66, 75, 102 f., 108, 113, 116 Volk 11, 21, 25, 45, 60 f., 63, 65 f., 68 f., 72, 77, 99-101, 105, 107, 109-117 waÔÞ 42 Wissen 9, 21, 55, 103, 105, 116 az-ZalÁÊ 16 az-ZaytÙna 10, 16-18, 21, 50, 66, 69, 105, 111, 114, 116, Zwangsehe s. Ehe

Zitierte Koransuren I I (al-Baqara) 226 f., 229, 233, 241, 282 IV (an-NisÁÞ) 3, 7, 11, 12, 19, 32, 34, 92, 129 XVI (an-NaÎl) 58-59 XXIV (an-NÙr) 31, 33, 61, XXX (ar-RÙm) 21 XXXI I I (al-AÎzÁb) 6, 53, 59 LI (aÆ-ÅÁrÐyÁt) 21 LVI I I (al-MuÊÁdala) 3 LIX (al-Íašr) 2 LXXV (al-QiyÁma) 14 XC (al-Balad) 13

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