Großes Karl May Figurenlexikon

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Vorwort

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VORWORT Tausend Nächte saß ich gottverlassen Und erlebte immer wieder Mich, Bis mein Hoffen, Fürchten, Lieben, Hassen In gespensterhafte Helden wich, Und mir graute selbst vor den Gestalten, Die mit einem Leben ich durchdrang, Das, von ewger Leidenschaft gehalten, Die Erschütterten zu handeln zwang. Tausend selig-bange Schöpfernächte Feuchteten die Stirne und die Hand, Bis nach immer wilderem Gefechte Ich die Geisterschau in Worte band, Bis mein Herz, das aufgelöst von Tränen, In den Helden, die es schuf, erstarkt, Bis ich meiner Brust erregtes Sehnen Eingewiegt - nein: gläsern eingesargt! Helden schuf ich und der Helden Feinde Und ihr Kampf gab Frieden meiner Brust, Gott erschuf ich und schuf die Gemeinde Und ward meiner Frömmigkeit bewußt, Männer schuf ich und schuf stille Frauen und erlöste Mann in mir und Weib, Denn mit wunderlichem Selbstvertrauen Gab ich meine Seele jedem Leib. Das Verhältnis Karl Mays zu seinen Romanfiguren kann nicht besser ausgedrückt werden als mit den ersten drei Strophen dieses Gedichtes von Börries, Freiherr von Münchhausen.(1) Viele der Figuren Mays sind Selbstdarstellungen, mal ganzheitlich das ›gebrochene‹ Leben des Schriftstellers in einem utopischen Omnipotenztraum kompensierend (Kara Ben Nemsi - Old Shatterhand), mal in Teilaspekten schlimme Erfahrungen der Seele - durchaus im Sinne der Psychoanalyse Freuds - aufarbeitend, mal ungute eigene Charaktereigenschaften objektivierend. May selbst schrieb dazu: »Diese meine Gestalten haben alle gelebt, oder sie leben noch; sie sind Wirklichkeit. Aber es giebt Sammelwesen und es giebt getheilte Wesen unter ihnen, deren körperliche Umrisse nicht nach den Ansprüchen unpsychologischer Pedanten

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Vorwort

und Ignoranten verlaufen.«(2) Das ist

1 Börries, Freiherr von Münchhausen: Das Balladenbuch. Gütersloh 1962, S. 5 2 Karl May an Prinzessin Wiltrud, 29.11.1906. In: Briefe an das bayerische Königshaus. In: Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft 1983. Husum 1983, S. 94

//7// erstaunlich hellsichtig; May hat sicher - insbesondere in seinem Spätwerk - eine ganze Reihe seiner Figuren bewußt einer biographisch bedeutsamen realen Person verschlüsselt nachgestaltet, doch darf davon ausgegangen werden, daß die meisten der ›Spiegelungen‹ äußerer und innerer biographischer Ereignisse ihm während des Schreibvorgangs nicht bewußt waren. Es ist gewiß nicht zu viel gesagt, wenn man behauptet, daß der große Erfolg des Schriftstellers Karl May zu einem nicht unbeträchtlichen Teil auf der Faszination beruht, die insbesondere seine HeldenFiguren auf sein Leserpublikum ausübten. Winnetou, Old Shatterhand und Kara Ben Nemsi sind moderne Heroen, den klassischen Gestalten der griechischen und germanischen Mythen- und Sagenwelt - etwa Odysseus, Siegfried - und teilweise auch den ruhmreichen Heiligen der christlichen Legende (z. B. St. Georg) vergleichbar. Doch nicht nur die herausragenden Helden der Mayschen Werke wurden Publikumslieblinge, auch die skurrilen Gestalten an ihrer Seite, in besonderer Weise natürlich der unvergleichliche Hadschi Halef Omar, auch die kauzigen Westmänner, etwa Sam Hawkens, HobbleFrank, Tante Droll, Gunstick-Uncle, bleiben in der Erinnerung eines jeden, der jemals Karl-May-Bücher mit Freude gelesen hat, unvergeßlich. Das Werk Karl Mays ist allerdings so umfangreich - legt man den Satzspiegel der Fehsenfeldausgabe zugrunde, so dürfte es nahezu 40000 Druckseiten umfassen -, daß man nur die wirklich herausragenden Figuren des Mayschen Kosmos deutlich in Erinnerung behält. Arno Schmidt hat schon früh gefordert, den »Reichtum der MAY'schen Population« in einem »kompletten, mächtigen MAY-Lexikon« zu erfassen. »Wo also z. B. jeglicher Figur ein Biogramm mitgegeben würde«.(3) Schmidt schwebte ein einziges, umfassendes May-Lexikon vor. Wegen der Fülle des Materials ist ein solches Unternehmen jedoch nicht realisierbar; so bleibt nur, das Maysche Werk in mehreren großen Nachschlagewerken der Forschung und dem Leser aufzuarbeiten. Nachdem mit dem Karl-MayHandbuch(4) ein Anfang gemacht wurde und nun auch eine detaillierte Bibliographie erschienen ist,(5) wird mit diesem Figuren-Lexikon die Reihe der Nachschlagewerke zum Œvre Karl Mays fortgesetzt.

3 Arno Schmidt an Hansotto Hatzig, 6.12.1962. In: Hansotto Hatzig: Karl May-Register (zu Bd X, XI, XXIII). Sonderheft der Karl-May-Gesellschaft Nr. 27/1980, S. IV 4 Karl-May-Handbuch. Herausgegeben von Gert Ueding in Zusammenarbeit mit Reinhard Tschapke. Stuttgart 1987 (Kröner) 5 Hainer Plaul: Illustrierte Karl-May-Bibliographie. München-London-New-York 1989 (Saur)

//8// Die Gattung ›Figuren-Lexikon‹ ist im deutschsprachigen Raum nicht so bekannt wie im Bereich der englischen Literatur. Dort findet man Who is Who's zum Werk etwa Charles Dickens‹, Jane Austens, Shakespeares oder Tolkiens. In Deutschland hat Christian Grawe mit seinem Buch ›Führer durch die Romane Theodor Fontanes‹ ein allerdings etwas über ein reines Figurenlexikon hinausgehendes Werk dieser Art vorgelegt, und Joachim Kaiser stellte das Personal der Mozart-Opern in einem Lexikon vor.

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Vorwort

Das Karl-May-Figurenlexikon erfaßt vollständig die in Karl Mays Werken - von der kleinen Dorfgeschichte bis zum Spätwerkepos, vom Possenfragment bis zum Kolportageroman - vorkommenden Figuren, die einen Namen tragen und eine Reihe von wichtigen Figuren, die keinen Namen tragen. Alle Figuren, die keinen Namen tragen, konnten nicht aufgenommen werden, da sonst seitenweise namenlose Figuren hätten erfaßt werden müssen, von denen lediglich die Angabe des Werkes und der Seiten, auf denen sie vorkommen, mitteilenswert sind. Diese Figurengruppe wird in einem einmal erscheinenden Gesamt-Register zu Mays Werk ausreichend repräsentiert sein. Die Artikel enthalten (meist als Zitat) die Beschreibung der Figur, ihr Schicksal und ihre wesentlichen Aktivitäten. Sie enden mit einer Auflistung der Textseiten, die den gegebenen Informationen zugrundeliegen. Historische Personen sind nur in der ihnen im May-Werk (fiktiv) zugeschriebenen Funktion dargestellt, ihre reale Biographie wird nur durch die Angabe der Lebensdaten berücksichtigt. Auf die Tatsache, daß Mays Figuren, wie oben dargestellt, oft ›Spiegelungen‹ und Verschlüsselungen biographischer und psychischer Erlebnisse Karl Mays darstellen, wird nur in ganz seltenen Fällen eingegangen, da die Forschungssituation meist eine eindeutige Zuordnung noch nicht zuläßt. Für die ›Großfiguren‹ Old Shatterhand, Winnetou, Kara Ben Nemsi, Hadschi Halef Omar und Marah Durimeh wurden Essay-Artikel geschrieben, die der Genese und der Entwicklung der Figur detailliert nachgehen. Das Lexikon entstand als Gemeinschaftsarbeit von Mitgliedern der Karl-May-Gesellschaft. Es soll neben seinem Charakter als wissenschaftlichem Nachschlagewerk auch einen Unterhaltungswert haben. Deshalb werden insbesondere die Figurenbeschreibungen ausführlich zitiert.(6) Über das Vergnügen an den originellen ›Out-fit‹-Schilderungen, den das Schönheitsideal des vorigen Jahrhunderts ausführlich dokumentierenden Beschreibungen ›unbeschreiblich‹ schöner Frau-

6 Daß die Figurenbeschreibung ein aufschlußreiches Gestaltungsmittel des Schriftstellers Karl May ist, hat Helmut Schmiedt in Teil B ›Handlungsführung und Prosastil‹ (3. Personenkonstruktion) des Karl-May-Handbuches (wie Anm. 4, S. 158-61) ausgeführt.

//9// en und der Auflistung der ungeheuerlichen Verbrechen der Schurken der Kolportageromane hinaus, ist es dem Leser möglich, über die zahlreichen Verweise auf die weiteren wichtigen Figuren eines Textes, eine Kurzlektüre der Mayschen Werke aus ungewohnter Perspektive vorzunehmen. Bernhard Kosciuszko

ANMERKUNGEN ZUR 2. AUFLAGE Für die 2. Auflage wurde das Lexikon von einem 14köpfigen Mitarbeiterstab durchgesehen; Fehler wurden korrigiert, Unstimmigkeiten bereinigt, Tippfehler berichtigt, Ergänzungen vorgenommen und Belegstellen nachgeprüft. Für wertvolle Hinweise und Anregungen aus dem Kreis der Mitglieder KarlMay-Gesellschaft (insbesondere von Wolfgang Hammer, Dr. Ralf Gehrke, Volker Griese, Dr. Harald Jenner, Joachim Biermann, Rudi Schweikert) bedanke ich mich an dieser Stelle herzlich. file:///D|/980%20Buecher/KMFig/6.HTM[21/02/2024 12:49:34]

Vorwort

Inhaltliche Fehler wurden - am Umfang des Werkes gemessen - nur ganz wenige gefunden. Der gravierendste ist die Verwechslung des preußischen Kriegsministers (bei May im ›Waldröschen‹ anonym) ALBRECHT VON ROON mit HELMUT VON MOLTKE. Die bedeutendste Ergänzung ist die Aufnahme der Figuren der neu entdeckten frühen May-Erzählung ZIEGE ODER BOCK. Die Kolportageromane ›Waldröschen‹ und ›Die Liebe des Ulanen‹ sind in der Zwischenzeit in neuen Auflagen herausgekommen: Das ›Waldröschen‹ in der Edition Leipzig (1988) in der frühen Fassung der Jahre 1882-84. Die Schreibweise der Namen und die Seitenangaben (die aber nicht gravierend differieren) wurden von Stefan Schmidt auf diese Ausgabe umgestellt. Da nun der ULAN in der ›Wanderer‹-Fassung als Reprint der Karl-May-Verlages (Bamberg 1993) vorliegt, wurden die Artikel um die Seitenangaben dieser Ausgabe von Dr. Christoph F. Lorenz ergänzt. Bernhard Kosciuszko Großes Karl-May-Figurenlexikon Veröffentlichungen zu Karl May Titelseite

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//13// VAN AARDAPPELENBOSCH, WILLEM: Holländer; ehemaliger Besitzer von Tabak- und Reispflanzungen auf Java, die er als fast 45-jähriger verkauft, um in einem anderen Klima ein neues Betätigungsfeld zu suchen. Er »war nicht hoch, aber so dick, daß er wohl seit Jahren seine eigenen Füße nicht hatte sehen können. Sein Körper war ein ungeheurer Fleischklumpen zu nennen, welcher sich nur langsam fortbewegen zu können schien. Das glatt rasierte, runde Vollmondsgesicht glänzte in dunkler Röte ... Er trug Hose, Weste und Jacke von feinem, weißen Linnen. Die letztere war so kurz, daß die gewaltige Halbkugel des Bauches zur vollsten Geltung kam. Die Füße steckten in niedrigen chinesischen Schuhen mit vier Zoll hohen Filzsohlen. Um den Bauch ... trug er eine rotseidene Schärpe, aus welcher der eingelegte, kostbare Griff eines malaiischen Kris hervorblickte. Der Schädel bildete eine einzige große, haarlose Platte, welche kaum halb von einer kleinen, schwarz und weiß karrierten, schottischen Mütze bedeckt wurde, von der zwei lange, breite, ebenso gefärbte Schleifen bis auf den Rücken herabhingen. Zwei lange Flinten, welche sich ... kreuzten, hingen ihm auf dem Rücken. Ueber die beiden Läufe dieser Gewehre war eine schwarze ... Ledertasche gehängt, und in der Rechten trug er einen chinesischen Sonnenschirm von solcher Größe, daß eine ganze Familie unter demselben Platz finden konnte« (56f). A. bedient sich einer breiten holländischen Sprache; bei jeder Gelegenheit bringt er Variationen der Redewendung »Zij zijn een ongelukkige nijlpard« (»Sie sind ein unglückliches Nilpferd«) an; er spricht gut Deutsch, da er als Zwanzigjähriger als Kommis in Köln arbeitete, wo er auch Mitglied des Gesangsvereins ›Lyra‹ war. In Hongkong lernt er den BLAUROTEn METHUSALEM und seine Gefährten kennen, mit denen er Freundschaft schließt und die er auf ihrer weiteren Reise begleitet. Der unbeholfen auftretende, stets nur ans Essen denkende und ungeheure Mengen Lebensmittel vertilgende A. übernimmt in den folgenden Abenteuern meist die Rolle einer komischen, zusätzliche Verwicklungen auslösenden Figur; so macht er sich zusammen mit HEIMDALL TURNERSTICK einer Tempelschändung schuldig. Die andere Seite seines Charakters: »Seine Befangenheit erstreckte sich nur auf private Verhältnisse. Als Kaufmann suchte er seinen Meister« (532) trägt entscheidend zum glücklichen Ausgang des Abenteuers bei. A. entschließt sich, den Ölförderbetrieb des bislang unfreiwillig in China verweilenden DANIEL STEIN anzukaufen, wodurch es Stein möglich wird, zusammen mit seinem Neffen, RICHARD STEIN, und dem Methusalem in die Heimat zurückzukehren. (METHUSALEM: 56-60, 62, 64-72, 79-84, 96-99, 115-20, 130f, 133ff, 137, 161, 196, 268, 317ff, 325f, 333f, 337f, 342ff, 400f, 410f, 427-34, 438f, 456, 462f, 487-92, 494-506, 515f, 523-26, 530-33) - VAN AARDAPPELENBOSCHs GROßVATER: Er lebt bei seiner Enkelin in Holland. (nur erwähnt) (METHUSALEM: 82) - VAN AARDAPPELENBOSCHs SCHWESTER: Sie wohnt zusammen mit ihrem Großvater in Holland. (nur erwähnt) (METHUSALEM: 82) ABADILAH EL WARAKA (A., DER ZETTEL) -> EL GHANI

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//14// ABBAS JESUB HAMAN MIRZA: von KARA BEN NEMSI erfundener Name des persischen Gesandten in Stambul (GR 3: 602) ABDAHN EFFENDI: Schech el Beled, Kadi und Imam von Dschan; er ist Zivilist. A. ist sehr klein und ungeheuer dick. »Seine Wangen standen wie Halbkugeln und seine Aeuglein verschwanden fast ganz unter oder hinter dem Fettpolster, welches sie umgab. Den Mund sah man fast nicht, und der Schnurrbart war unter der dicken Rindstalgnase vor Fett ganz verdünnt, erstickt und verkümmert. Aber der Zug von Gutmütigkeit ... war diesem Gesichte fremd. Die Augen schielten, und wenn der ›Effendi‹ sprach, so hatte seine Stimme einen außerordentlich hochmütigen, harten, rücksichtslosen Klang.« (14) Er erweist sich als ein starker Esser, als freßsüchtig, wodurch er schlaganfallgefährdet ist. A. betont ständig, ein »Gemütsmensch« zu sein. Er erhebt Anspruch auf Dschan und alles, was dort lebt. Zusammen mit vier Aghas (je zwei ACHMED und SELIM AGHA) und seinem Spion OMAR beherrscht er den Schmuggel über die persisch-türkische Grenze. Dabei schreckt er vor Verbrechen nicht zurück; an den Morden Omars und der Aghas ist er zumindest mitwisserisch beteiligt. Den Sägemüller BEN ADL haßt er wegen seiner Rechtschaffenheit und seines geschäftlichen Erfolges. Er verfolgt die Familie Ben Adls, die um Erlösung von ihm betet. A. erfährt von diesem ›Erlösungsgebet‹. Der Genuß eines Punsches (aus Aloe, Zwiebeln und Knoblauch), dessen Rezept ihm KARA BEN NEMSI (KBN) gab, und die Tatsache, daß seine von ihm hart und lieblos behandelte Frau ihn verlassen hat, lassen ihn in einen eigentümlichen Zustand verfallen, in dem er sich ständig mit dem ›Erlösungsgebet‹ beschäftigt, so daß sein Inneres ihn immer stärker drängt, es selbst auszusprechen. In seiner Gewissensnot bittet er KBN um Rat, will jedoch nicht von seinem verbrecherischen Tun lassen. Mit seinen Komplizen will er KBN, HALEF und die beiden ADJUTANTEN, die ihn inkognito im Auftrag der persischen und der türkischen Behörden entlarven sollen, durch eine Sprengladung umbringen. KBN vereitelt dies jedoch und findet auch das Versteck der Schmuggelwaren. Die dadurch verursachte Aufregung vernichtet A. erst psychisch (er spricht das verhaßte ›Erlösungsgebet‹ selbst) und dann auch körperlich: Er erliegt einem Schlaganfall. Der Erzählung ist (in der Buchfassung) ein Vorwort Amand von Ozoroczys beigegeben, das wohl von May beeinflußt wurde. Dort heißt es: »Abdahn ist der Leibesmensch, der in seiner ganzen ultradicken Seelenlosigkeit das ganze Gewicht des Lebens nur auf den Körper legt ... Alles, was Seele und Geist erkämpfen und erringen, soll nur seinem körperlichen Eigenwohle dienen.« (9f) (ABDAHN: 11-15, 19f, 38-45, 47-50, 63-69, 74ff, 89-92) - ABDAHN EFFENDIs FRAU: Sie ist heimlich Christin und verkehrt mit der Familie des ihrem Manne verhaßten BEN ADL. »So lang und schmal sie war, so verschüchtert sah sie aus. Sie hatte ... große Augen und einen ... traurigen Blick« (43). Von ihrem Mann wird sie hart und lieblos behandelt und geschlagen. Schließlich sucht sie bei der Familie Ben Adls Zuflucht, die ihr (»Abdahn Effendis gerettete(r) Seele«) gewährt wird. (ABDAHN: 42f, 64, 73-76, 101f)

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- ABDAHN EFFENDIs SÖHNE: Beide Söhne sind Kaufleute, einer lebt in Teheran, der andere in Bagdad. (ABDAHN: 42) ABDAL (DER EINSIEDLER) -> OSMAN BEI ABDALLAH EL HALEBI: Scheik ul Islam in Damaskus; er ist verantwortlich für das Christenmassaker 1860 in Damaskus, bei dem DOZORCAs Familie auseinandergerissen wurde. (nur erwähnt) (historisch, genannt ›Der Aleppiner‹) (GR 26: 551, 558) ABD ASL (DIENER DES URSPRUNGES (GOTTES)): islamischer Fakir (›Heiliger‹); Vater von IBN ASL; er trägt einen schneeweißen Bart, der bis zum Gürtel reicht. Hinter der Maske seiner »wahrhaft ehrwürdige(n) Züge« (252), offenbart sich rasch ein teuflischer Charakter. A. war Prediger auf Sklavenjägerseriben, u.a. beim berüchtigten ABU EL MOT. Als Angehöriger des ›Ordens der heiligen Kadirine‹ hat er BEN NIL in einer unterirdischen Höhle eingesperrt. Auch KARA BEN NEMSI (KBN) und SELIM sollen dort verschmachten. Die drei können sich befreien; A. flieht zu seinem Sohn. Er will KBN eine Falle stellen, gerät jedoch in dessen Hände. Der REIS EFFENDINA verurteilt ihn zum Tode. A. wird den Krokodilen am Dschebel Arasch Kol zum Fraß vorgeworfen. (GR 16: 252ff, 267f, 273ff, 305, 308-12, 314ff, 319ff, 323ff, 335, 359, 364, 484ff GR 17: 29ff, 261ff, 338ff, 343) ABD EL BARAK (DIENER DES SEGENS): Oberhaupt (Mokkadem) des ›Ordens der heiligen Kadirine‹ (des Seyid Abd el Kader el Djelani); im »kräftigsten Mannesalter stehend, war er von hoher, breiter Figur. Man sah auf den ersten Blick, daß er große Körperkraft besitzen müsse. Das bezeugte auch die Bildung seines Gesichtes, die stark entwickelten Kiefer, die wulstigen Lippen, die hervortretenden Backenknochen und die breite, scharfkantige Stirn. Das Gesicht besaß einen dunkelbronzenen Glanz, ein sicheres Zeichen, daß er Negerblut in den Adern hatte. Trotz dieses Beweises sudanischer Abstammung trug er grüne Pantoffel und einen Turban von derselben Farbe. Das wollte sagen, daß er ein Abkömmling des Propheten sei. Seine Gestalt war in einen feinen, glänzend weißen Kaftan gehüllt; in jeder Hand hielt er eine Gebetskette, und an einer um den Hals gelegten goldenen Schnur hing ein Futteral mit dem Hamaïl ... Seine Haltung, seine Miene, sein ganzes Wesen sagte mit größter Deutlichkeit: Hier bin ich; wer kommt mir gleich? In den Staub mit euch vor mir! Dieser Mensch war mir augenblicklich im höchsten Grade widerwärtig. Er hatte ... ein Ohrfeigengesicht« (48f). KARA BEN NEMSI (KBN) gerät in Kairo mit A. aneinander, weil dieser zwei kleine Kinder, DJANGEH und ihren Bruder, als Sklaven hält und sie außerordentlich grausam behandelt. KBN verprügelt A. und nimmt die beiden Kinder zu sich. Um seinem Orden ein Haus billig zu erschleichen, inszeniert A. mit zwei Komplizen eine Gespensterposse. Auch dabei gerät ihm KBN in die Quere, der im Auftrag MURAD NASSYRs die angeblichen Gespenster zur Strecke bringt und A. nötigt, ein Protokoll des Geschehenen zu unterschreiben, so daß er zum Verzicht auf die Kinder gezwungen werden kann. A. beauftragt daraufhin den MUZA'BIR, KBN zu ermorden, was jedoch mißlingt. Mit dem

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Muza'bir reist A. nun zu dem Sklavenhändler IBN ASL. Unterwegs sperren die beiden und ABD ASL (Ibn Asls Vater) die dem Orden unbequemen BEN NIL, KBN und SELIM in eine unterirdische Höhle, wo sie verschmachten sollen. Im Wadi el Berd treffen sie auf die Sklavenkarawane Ibn Asls. Doch auch KBN, der sich und die Gefährten befreien konnte, ist dort; er kann verhindern, daß A. und der Muza'bir ihren Führer, BEN MENELIK, ermorden. Die beiden Verbrecher werden gefangengenommen, können jedoch wegen der Unaufmerksamkeit Selims entkommen. A. taucht später in Faschoda beim Arnauten IBN MULEI wieder auf und trägt dazu bei, daß KBN gefangengenommen wird. Für die große Sklavenjagd Ibn Asls bereitet A. mit dem Muza'bir ein Auffanglager vor. Dabei werden beide festgenommen. Der REIS EFFENDINA verurteilt sie zum Tode durch Erhängen. (GR 16: 43, 48ff, 51ff, 66ff, 82ff, 95ff, 122f, 517-29, GR 17: 467ff, 537 GR 18: 59ff, 64) ABD EL BIRR: Scheik der Handhala; Mann von ZARKA, Vater von EL LAKIT; er »trug Sandalen an den nackten Füßen und einen einfachen, durch eine Kamelschnur zusammengehaltenen Haïk ... Noch selten hatte ich so einen Charakterkopf gesehen. Das dunkle Haar desselben war in viele, dünne Zöpfchen geflochten, welche nach allen Seiten herunterhingen. Schief über die niedrige aber breite Stirn gingen zwei nahe beieinander liegende Narben, welche ... durch absichtliche Messerschnitte hervorgebracht worden waren ... Der Bart war dichter, als sonst bei den Arabern zu bemerken ist. Sein Auge hatte einen scharfen, fast stechenden Blick« (269). Er gibt sich als ABD EL KAHIR aus und erschleicht sich so das Vertrauen KARA BEN NEMSIs (KBN) und dessen Begleiter. Später überfällt er diese mit seinen Leuten, um KBNs Waffen und MESUD BEN HADSCHI SCHUKARs Geld zu erbeuten. Dabei wird Mesud ermordet, so daß A. der Blutrache OMAR BEN SADEKs, Mesuds Schwager, verfällt. Inzwischen wurde der kleine Sohn A.s von HUMAM BEN DSCHIHAL geraubt. A. verstößt deshalb seine Frau. Der Knabe wird von Omar Ben Sadek gefunden, der das Kind so lieb gewinnt, daß er später, als A. von KBN gefangengenommen wird, des Kindes wegen auf die Blutrache verzichtet. A. versöhnt sich daraufhin mit seinen Gegnern. Er heiratet seine Frau erneut. (BLUTRACHE: 266, 269, 276, 279, 288, 298, 304, 308, 311ff, 318f) ABD EL FADL (DIENER DER GÜTE): 1) (al. IBRAHIM/JUSSUF): Henker des Beis von Tunis; Mann KALADAs, Vater ASMARs; A., ein Christenhasser, ist etwa fünfzig Jahre alt und hat dunkle, stechende Augen. »Die lange, starkknochige Gestalt war in einen weissen Burnus gehüllt. Auf dem Kopfe saß der rote Fez, um welchen ein Turbantuch von derselben Farbe gewickelt war. Das hagere Gesicht war dasjenige eines starr und blind gläubigen Mohammedaners.« (162) A. wird zum Todfeind KARA BEN NEMSIs (KBN), nachdem es zwischen beiden über ein von A. in Marseille zerstörtes Kreuz zu einer heftigen Auseinandersetzung gekommen war. A. verübt mehrere Mordanschläge auf KBN, obwohl dieser ihn aus Seenot rettete. Erst als KBN Asmar vor einem schwarzen Panther rettet, wandelt sich die Feindschaft zu Freundschaft. A. verläßt den Dienst des Beis und wird Christ mit dem Taufna-

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men JUSSUF; KBN schenkt ihm eine Bibel. (CHRoMUH: 160, 162f, 167, 178, 180, 197f, 205, 208, 211f) 2) Vater des PEDEHR, Neffe MARAH DURIMEHs (nur erwähnt) (GR 28: 449, 463) 3) Fürst von Halihm, Vater von MERHAMEH - in GR 31/32: Er »war von hoher, edler Gestalt. Seine ruhigen, sichern Bewegungen verrieten Charakterfestigkeit und Klarheit über sich selbst. Sein Gesicht war das eines Mannes von schon über sechzig Jahren, der innerlich aber noch Jüngling ist ... aus seinen Augen, seiner Stimme« (ein schöner, kräftiger Bariton), »seinem ganzen Wesen sprach der Ausdruck einer Güte, einer duldsamen Mäßigung und einer wohlwollenden Ritterlichkeit« (536f); er ist ein treuer Diener des MIRs VON DSCHINNISTAN. Seine Kleidung ist einfach und »äußerst sauberweiß«. »Das einfache haïkartige Gewand wurde an den Hüften von einer Schnur zusammengehalten. Um den Kopf war ein weißes Tuch von billigster Leinwand derart gewunden, daß zwei Zipfel in sehr eigenartiger ... Weise bis auf die Schultern niederhingen. Darin steckt vorn eine Nadel, deren Knopf aus einer ganz gewöhnlichen, bleiernen Flintenkugel bestand.« (536) A. ist jedoch sehr reich, besitzt als Fürst Schlösser in Ardistan und entstammt einem berühmten Geschlecht, das viele Herrscher, Gelehrte und Künstler hervorbrachte. Er selbst ist Staatsmann, Gelehrter und Dichter. Er ist Verfasser des mehrbändigen Werkes ›Insanija‹ (Menschlichkeit, Humanität, Güte). A. hat viele Söhne und Töchter, Merhameh ist seine Lieblingstochter; zusammen mit ihr wartet er (DH: seit zwei Jahren) am Engpaß von Chatar auf einen Boten MARAH DURIMEHs. Er erkennt KARA BEN NEMSI (KBN) am Brustschild als den Erwarteten, den er bei den Auseinandersetzungen mit den Tschoban und den Dschunub unterstützt. Später taucht A. als Märchenerzähler verkleidet mit seiner Tochter in Ard auf, wo er bei der Weihnachtsfeier im Dom durch sein Duett mit Merhameh die Wandlung des MIRs VON ARDISTAN, als dessen Feind A. gilt, mit in die Wege leitet. Darüber hinaus ist das Duett die Erfüllung einer alten Prophezeiung. In der ›Stadt der Toten‹, wohin er die Familie des Mirs vor den Unruhen der Revolution rettet, soll A. in der ›Dschemma der Lebenden‹ den Mir verteidigen. Schließlich stellt er dem Mir seine Lanzenreiter zur Verfügung und hilft, die Rebellion des PANTHER niederzuwerfen. (GR 31: 513, 528f, 536ff, 561f, 566 GR 32: 13, 182f, 184ff, 211f, 366f, 458, 468, 495, 525, 589) - in MERHAMEH: A. vertraut KARA BEN NEMSI seine Tochter MERHAMEH an, die dieser auf einer Reise zu Verwandten beschützen soll. (nur erwähnt) (117) 4) Vorfahre von 3), der vor 100 Jahren die Orgel im Dom von Ard stiftete (nur erwähnt) (GR 32: 122) ABD EL IDRAK (DIENER DER EINSICHT): Scheik der Beni Lam; er ist kühn und barsch, aber ein edel angelegter Charakter. A. hat das Aussehen des Petrus auf dem ›Abendmahl‹ Leonardo da Vincis. Er begehrt den ›Schatz der Glieder‹ und nimmt die Haddedihn gefangen. Unter dem Eindruck der Vision des MÜNEDSCHI und des Edel-

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//18// mutes KARA BEN NEMSIs gewährt er jedoch Gastfreundschaft. Er betrachtet Religion als ›Herzenssache‹ und sucht nach der Liebe. (GR 25: 557-72, 576, 579, 581, 589ff) ABD EL KAHIR (DIENER DER TUGEND): Scheik der Muntefik-Araber von gutem Ruf; da ABD EL BIRR A.s Namen für einen Überfall auf KARA BEN NEMSI und dessen Gefährten mißbrauchte, schließt er sich den Verfolgern Abd el Birrs an. (BLUTRACHE: 266, 268, 282, 288ff, 294, 309, 315, 319) ABD EL MOT (DIENER DES TODES/al. EBRID BEN LAFSA EL BAGIRMI): Sklavenhändler; Stellvertreter ABU EL MOTs auf dessen Seribah Omm et Timsah. Er »war ein Weißer. Ein dichter, dunkler Bart umrahmte sein Gesicht, welches vom Sonnenbrande das Aussehen gegerbten Leders erhalten hatte; seine Züge waren hart, seine Augen blickten finster. Er trug einen eng anliegenden weißen Burnus, um welchen ein Shawl gewunden war, aus dem die Griffe eines Messers und zweier Pistolen blickten. Die nackten Füße steckten in grünen Pantoffeln, und der Schädel war in ein grünes Turbantuch gehüllt, ein Zeichen, daß dieser Mann seine Abkunft von dem Propheten Mohammed herleitete. In der Hand hielt er die lange, dicke Nilpeitsche.« (105) In Abwesenheit Abu el Mots gebärdet »er sich stets so ..., als ob er größere Macht besitze, als eigentlich der Fall war. Darum war er nicht bloß gefürchtet, sondern ... auch unbeliebt und von den meisten gehaßt.« (128) Einen Wächter, dem er die Schuld an der Flucht der beiden Sklaven LOBO und TOLO gibt, wirft er - gemäß seinem Motto »Wer meinen Befehl nicht befolgt, muß sterben« (123) - kurzerhand den Krokodilen zum Fraß vor. Viele Jahre zuvor war er damals unter dem Namen EBRID BEN LAFSA EL BAGIRMI - in Kenadem von BARAK EL KASI EL KENADEMI zum Tode verurteilt worden, weil er den Sohn eines Rechtgläubigen versklavt und verstümmelt hatte (er schnitt ihm die Zunge heraus, damit er seine Herkunft nicht verraten konnte). A. entfloh jedoch. Aus Rache entführte er den kleinen Sohn Barak el Kasis, MESUF BEN BARAK EL KASI EL KENADEMI (MESUF), und verkaufte ihn in dem Glauben, daß ihn dort der Tod erwarte, an den FÜRSTen DER MATWA. A. plant einen großen Sklavenraubzug auf das Belandadorf Ombula. Barak el Kasi, der von der Identität A.s mit dem Entführer seines Sohnes nichts ahnt, und JOSEPH SCHWARZ wollen die Belanda warnen und fallen dabei in die Hände A.s, der ihnen die Schebah, die Sklavengabel, anlegen läßt und sie zwingt, den über alle Maßen grausamen Überfall auf Ombula anzusehen. EMIL SCHWARZ, der Bruder Josephs, kann mit Hilfe IGNAZ PFOTENHAUERs, Mesufs (der aus der Sklaverei entkommen konnte) und des KÖNIGs DER NIAM-NIAM die Sklavenjäger einschließen und besiegen. A. wird, bevor die befreiten Belanda furchtbare Rache an den Sklavenjägern nehmen, von ISTVAN USZKAR, HADSCHI ALI und Mesuf aus dem umzingelten Lager entführt. Barak el Kasi nimmt ihn mit nach Kenadem, wo A. unter nicht näher erläuterten Umständen stirbt. (A. wird mehrfach irrtümlich Abu el Mot genannt.) (SKLAVENKARAWANE: 10508, 120-26, 146ff, 203ff, 221-44, 476ff, 481f, 487-91, 493)

//19// ABD EL MUSALAHA (DIENER DER VERSÖHNLICHKEIT): Name KARA BEN NEMSIs (GR

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25: 560) ABD EL MYRRHATTA: Deckname von BARUD EL AMASAT in Adrianopel und von ABRAHIMMAMUR in Konstantinopel. ABD-EL-OMAN: Kaffeehauswirt in Siut; er hilft KATOMBO bei der Gefangennahme SCHIRWANs (HAMM-BARAK). (ZEPTER: 449ff) ABD EL SUMMIT BEY (ABD-EL-SUMMIT-BEY): Vater des BEYs VON GUMRI; er und drei andere kurdische Anführer sind verantwortlich für Massaker an Christen. (historisch) (nur erwähnt) (GR 2: 143, 424, 517, 637) ABD EN NOM: Vater zweier Spielkameraden THARs; er besitzt ein Haus in Bethanien, in dem er Pilger aufnimmt. Er gewährt auch SCHAMAH und ihrer Mutter Unterkunft. (SCHAMAH: 133, 164) ABD ES SIRR (SOHN (DIENER) DES GEHEIMNISSES) -> MESUF BEN BARAK EL KASI EL KENADEMI (MESUF): May bemerkte die Verwechslung von ›Abd‹ (Diener) und ›Ibn‹ (Sohn) beim Schreiben und versuchte, sie durch einen Dialogsatz zu mildern, indem er Mesuf seinen Beinamen mit »Diener oder ›Sohn des Geheimnisses‹» übersetzen läßt. (SKLAVENKARAWANE: 383) ABDULLAH: Schreiber beim Schech el Belad [!] von Hebron; er beaufsichtigt einen Kinderfestzug und die Wettkämpfe der Knaben aus Hebron mit THAR um SCHAMAH. (SCHAMAH: 104, 106, 129) ABDULLAH EL HAMIS (al. ABU EL MALAH (VATER DES SALZES)): tunesischer ›Salzverwieger‹; alter Mann; er gibt OMAR BEN SADEK Auskunft über ARFAN RAKEDIHM und HAMD EL AMASAT. (GR 1: 53f) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//19// ABRAHAM: 1) Bankier aus Kairo; Deckname von IBRAHIM PASCHA in Bad Wiesenstein 2) BARUCH A. (al. GÄRTNER): jüdischer Altwaren-Händler in Triest; Mann von 3); er ist 72 Jahre alt, »war eine lange, hagere Gestalt mit einer Habichtsnase, deren Kante dem Rücken eines Messers glich. Sein Kaftan ... war uralt und vielfach zerrissen, und an den beiden Ohren hingen ihm lange, graue Korkzieherlocken herab.« (2296) Er ist Hehler des Verbrechers SALEK und dessen Komplize beim Mädchenhandel. Unter der Deckadresse ›Gärtner Nr. 100‹ leitet er durch Salek unter falschen Versprechungen angeworbene Mädchen mit Hilfe der Brüder PETRUCCIO an den Kapitän MARMEL weiter, der sie nach Amerika verschifft, wo sie als Prostituierte arbeiten müssen. Zu den Mäd//20// chen, die A. verschachert, gehört PAULA KELLERMANN. ANITA VENTEVAGLIO wird von ihm gefangengehalten und brutal mißhandelt. JOHANNES WEISE und MAX WALTHER befreien mit Hilfe des WURZELSEPP Anita, Paula und deren Leidensgefährtinnen. A. wird verhaftet und zu lebenslänglich Zuchthaus verurteilt. (WzG VI: 2295f, 2299, 2343, 2409, 2412, 2490) 3) SARAH A.: Jüdin; Frau von 2); Komplizin ihres Mannes; sie ist ein altes, häßliches Weib mit schnarrender Stimme, das sich schwerhörig stellt. Sie wird wie ihr Mann zu lebenslänglich Zuchthaus verurteilt. (WzG VI: 2298, 2340, 2412, 2490) ABRAHIM-ARHA (al. HEDJAHN-BEI): reicher Ägypter; er hat ein Gesicht mit »schönen, feinen und in ihrer Mißharmonie doch so diabolischen« Zügen. »Forschend, scharf, stechend, nein, förmlich bohrend senkt sich der Blick des kleinen, unbewimperten Auges in den meinen ... Glühende und entnervende Leidenschaften haben dem Gesichte ihre immer tiefer eindringenden Spuren aufgravirt« (9). A. trägt einen schwarzgefärbten Vollbart, ist jähzornig. Er läßt den ICH-ERZÄHLER, einen deutschen Arzt, zu sich bitten, da eine Frau seines Harems krank ist. Der Deutsche findet heraus, daß die Frau (von A. LEILET genannt; richtiger Name: WARDE) gegen ihren Willen im Harem festgehalten wird, in den sie von ihrem Schwager verkauft wurde. Der Deutsche verliebt sich in sie und entführt sie. Bei der Verfolgung fällt A. in den Nil. Der Deutsche rettet ihn. Es stellt sich heraus, daß A. früher als HEDJAHN-BEI ein gefürchteter Karawanenräuber war, der vom Vizekönig begnadigt wurde, da er seine Komplizen verraten hat. Er hatte auch den Deutschen gefangen und beraubt; dieser konnte jedoch entfliehen. Als A. die Entführte schließlich aufspürt und zurückfordert, kann der Deutsche A. zu einem Vergleich zwingen: A. verzichtet auf Warde und bleibt dafür wegen des Raubes ungeschoren. (Vgl. GR 1: ABRAHIM-MAMUR) (LEILET: 7, 9f, 24, 41, 72f) ABRAHIM-MAMUR (eigentl. DAWUHD ARAFIM/al. ABD EL MYRRHATTA/ AFRAK BEN file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/ABR_ABU.HTM[21/02/2024 12:32:45]

HULAM): reicher Ägypter; geboren in Sohei bei Baalbek. Der Blick seiner kleinen, unbewimperten Augen ist »forschend, scharf, stechend, nein, förmlich durchbohrend«; »glühende und entnervende Leidenschaften haben diesem Gesichte immer tiefere Spuren eingegraben; die Liebe, der Haß, die Rache, der Ehrgeiz sind einander behilflich gewesen, eine großartig angelegte Natur in den Schmutz des Lasters herniederzureißen und dem Aeußeren des Mannes jenes unbeschreibliche Etwas zu verleihen, welches dem Guten und Reinen ein sicheres Warnungszeichen ist.« (96). »Es war ein eigentümliches, ein furchtbares Gesicht; es glich ganz jenen Abbildungen des Teufels, wie sie der geniale Stift Doré's zu zeichnen versteht, nicht mit Schweif, Pferdefuß und Hörnern, sondern mit höchster Harmonie des Gliederbaues, jeder einzelne Zug des Gesichts eine Schönheit, und doch in der Gesamtwirkung dieser Züge so abstoßend, so häßlich, so - diabolisch.« (100) A. hat einen »vollen, prächtigen, aber schwarzgefärbten« Bart, seine Stimme ist »kalt, klanglos, ohne Leben und Gemüt« (96). KARA BEN NEMSI (KBN), der von HALEF als großer Arzt ausgegeben wird, soll eine Frau aus A.s Harem, die schwer erkrankt ist, behandeln. Es stellt sich heraus, daß es sich nicht um eine

//21// Ehefrau A.s handelt, sondern um ein Mädchen (SENITZA), das von A. geraubt wurde und das die Verlobte ISLA BEN MAFLEIs ist. KBN befreit Senitza. Bei der Verfolgung stürzt A. in den Nil, KBN rettet ihn. In der die Episode abschließenden Gerichtsverhandlung wird aus dem Ankläger A. ein Angeklagter, der Senitza und ihre Befreier ziehen lassen muß. A. entgeht dank seiner Beziehungen einer Strafe. Von HAMSAT AL DSCHERBAJA erfährt KBN, daß A. unter seinem richtigen Namen DAWUHD ARAFIM einst Attaché in Persien war, wegen Geheimnisverrats abgesetzt wurde, die Bastonnade bekam und als Gefangener nach Konstantinopel geschafft wurde (unterwegs - in Isfahan hatte KBN ihn zum ersten Mal gesehen). KBN trifft in Damaskus wieder auf A.; dort hat A. sich bei dem Kaufmann JACUB AFARAH unter dem Namen AFRAK BEN HULAM als Verwandter ausgegeben. Afrak war ermordet worden, und A. hatte dessen Papiere an sich gebracht. A. gilt als ehrlicher, geschickter Goldarbeiter und Juwelier. Als er sich durch KBN entdeckt sieht, raubt er Afarahs Juwelengeschäft aus. Als Dolmetscher SIR DAVID LINDSAYs kann er Damaskus verlassen. KBN verfolgt ihn und holt ihn in den Ruinen von Baalbek ein. Für kurze Zeit gerät KBN in seine Gewalt. Vor dem gefangenen KBN brüstet A. sich damit, Oberhaupt (Usta) der ›Tschuwaldar‹, einer Verbrecherbande in Konstantinopel, zu sein, die ihre Opfer säckt (in einem Sack ersäuft). KBN befreit sich, aber A. kann mit den Juwelen entkommen. In Konstantinopel ersticht A. Hamsat el Dscherbaja, als dieser ihn auszuhorchen versucht. OMAR BEN SADEK verfolgt A. und stürzt ihn im Kampf vom Turm von Galata. (in GR 3: ABRAHIM MAMUR/vgl. LEILET: ABRAHIM-ARHA) (GR 1: 86, 95-112, 132f, 144f, 155-59, 162-67 GR 3: 380, 391f, 412f, 422-29, 439f, 505ff, 517, 528-36) - ABRAHIM-MAMURs VATER: Er lebte in den unterirdischen Gängen der Ruinen von Baalbek, um nicht Soldat werden zu müssen. (nur erwähnt) (GR 3: 426) ABRAM BEN SAKIR: reicher arabischer Händler aus Mursuk, der mit seiner Karawane durch einen falschen Führer in die Hände räuberischer Tuareg gerät, aber von KARA BEN NEMSI gerettet wird. (199: ARAM B.S.) (ER RAML: 199, 210, 219, 233, 239, 242, 257)

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VON ABRANTES (Herzog v.A.) -> ANDOCHE JUNOT ABRANZO, MATTHEO: mexikanischer Wirt in Prescott (DH-DH: 1275) ABU BILLA BENI (VATER OHNE SÖHNE): ein Tebu vom Stamm der Beni Amalech; er hat eine dunkle beinahe schwarze Hautfarbe, kurzes, krauses Haar, starke, volle Lippen, trägt einen weißen Burnus und ein Wams aus Ochsenleder als Harnisch. Drei Söhne tötete ihm der HEDJAHN-BEI. Deshalb kämpft er als Helfer EMERY BOTHWELLs gegen die Gum, deren Mitglieder er erbarmungslos tötet. Zum Abschied segnet er KARA BEN NEMSI. (GUM-GR: 79ff, 84, 110f, 150, 153)

//22// ABU CHABIT (VATER DER PRÜGEL): schwarzer Vollstrecker ALI EFFENDI ABU HAMSAH MIAHs (VATER DER FÜNFHUNDERT); außerordentlich robust (GR 17: 489, 515f) ABU 'DEM (VATER DES BLUTES): Scheik der Scherarat; ritterlicher Feind KARA BEN NEMSIs; er gewährt ihm und HALEF trotz Blutrache wegen der Beschützerformel Schutz. (GR 26: 297, 328f, 337, 340f, 356) ABU DIHK (VATER DES GELÄCHTERS) -> HADSCHI ALI ... ABU DIJANA (VATER DER FRÖMMIGKEIT): sehr ehrwürdiger Molla (moslemischer Lehrer) in Kaïrwan, bei dem RAHEL von TAHAF untergebracht wird (BEFREIUNG: 341, 343, 346) ABU DJOM (VATER DES WINDES): Anführer der Nuehr vom Stamme der Eliab; er ist der stärkste und tapferste Krieger aller Nuehr, »ein wahrer Riese von Gestalt, viel, viel länger und breiter als ich. Tiefe Blatternarben, welche sein Gesicht ganz zerrissen hatten und die Schwärze desselben rot durchzogen, gaben ihm ein schreckliches Aussehen.« (437) Mit Hilfe KARA BEN NEMSIs gelingt es ihm und seinen Leuten, von Sklavenjägern geraubte Stammesgenossen zu befreien. (GHASUAH: 437ff, 443, 445) ABU ED DABBUHS (DAWUHS) (VATER DER KEULE/al. ABU EN NUHß (VATER DER HÄLFTE)): Schech der Bongo; sein Gesicht, von dem die rechte Hälfte samt der ganzen Nase fehlt, bietet »einen entsetzlichen Anblick. Der Mann war kein Neger; das bewiesen seine schmalen Lippen und die Farbe der von der Sonne verbrannten gesunden Hälfte seines Gesichtes. Sein Kopf war unbedeckt, vollständig glatt geschoren und ebenso dunkel gefärbt wie sein Gesicht. Das Alter ließ sich also schwer file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/ABR_ABU.HTM[21/02/2024 12:32:45]

bestimmen, doch konnte man annehmen, daß es ein ziemlich hohes sein müsse. Neben ihm lag eine Keule aus hartem Holze, deren Knauf mit kurzen, kräftigen Stacheln beschlagen war; sie bildete außer dem Messer, welches er im Lendenschurze trug, seine einzige Waffe.« (398) Seine Gesichtshälfte verlor er durch einen Säbelhieb bei einem Überfall durch eine Raubkarawane. Mit BARAK EL KASI EL KENADEMI, der den Schwerverletzten fand und rettete, schloß er Blutsbrüderschaft. Jahre später schließt er sich EMIL SCHWARZ bei dessen Kampf gegen ABU EL MOT als Verbündeter an. Er trägt entscheidend zur Klärung der geheimnisvollen Lebensgeschichte von Barak el Kasis verschollenem Sohn, MESUF BEN BARAK EL KASI EL KENADEMI (MESUF), bei, den er während der Zeit seiner Verwundung kennengelernt hatte. (SKLAVENKARAWANE: 398-409, 437, 490) ABU EL BUNDUKIJA (VATER DER FLINTE) -> ES SSAGHIR

//23// ABU EL GHADAB (VATER DES ZORNES): Scherari; Sohn von GADUB ES SAHHAR; er »hatte so ziemlich meine Gestalt«. A. erhält von HALEF zwei Peitschenhiebe quer über das Gesicht und wird von einem Löwen getötet. (GR 26: 308, 313, 352) ABU EL HADASCHT SCHARIN (VATER DER ELF HAARE) -> ISTVAN USZKAR ABU EL HAMAIL (Abu el Hamaïl/eigentl. HADSCHI OMAR BEN KUWWAD IBN HANßARI): reicher Kaufmann aus Tripolis; seinen Beinamen erhielt er, da er vor Jahren von ARUN ES SALETA, dem er das Leben rettete, ein zweites Hamaïl (in Mekka gekaufter Koran) geschenkt bekam, das er seitdem zusammen mit seinem eigenen um den Hals trägt. Als der betrügerische Karawanenführer EL ASWAD ihn und seinen Begleiter, HALEF BEN DSCHUBAR, einer Gum (Raubkarawane) ausliefert, retten ihnen die Bücher das Leben. NOWAD BEN ARUN ES SALETA, der Anführer der Gum, erkennt A. anhand der Hamaïls als Retter seines Vaters. (HAMAIL: 512-15) ABU EL KHUBA (VATER DER KRAFT): unbesiegter Ringer der Beni Khalid; er soll mit OMAR BEN SADEK kämpfen. (nur erwähnt) (GR 25: 391) ABU EL MALAH (VATER DES SALZES) -> ABDULLAH EL HAMIS ABU EL MALUMAT (VATER DER SELBSTVERSTÄNDLICHKEIT): bester Speerwerfer der Beni Khalid; sein Lieblingswort ist ›natürlich‹. Er unterliegt HALEF im Zweikampf. A. wird von den Beni Lam getötet. (GR 25: 389-99, 422-29, 584) ABU EL MAWADDA (VATER DER LIEBE) -> GIBSON file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/ABR_ABU.HTM[21/02/2024 12:32:45]

ABU EL MOT (VATER DES TODES): 1) (al. JUSSUF HELAM): berüchtigster, eifrigster und unbarmherzigster Sklavenjäger am oberen Nil; er betätigt sich auch als Anführer einer Raubkarawane. Ihm gehört die Seriba Omm et Timsah; ABD EL MOT ist dort sein Stellvertreter. »Er hat das Angesicht und die Gestalt eines Gestorbenen, und der Tod folgt jedem seiner Schritte. Seine Seribah ist ein Schreckensplatz. Die Leichen zu Tode gepeitschter Sklaven, die frei umherliegen, der Sammelplatz aller Arten Raubvögel und aasfressender Raubtiere sind ihre Merkmale.« (99) A. ist hager und auffällig hoch gewachsen (weit über drei Ellen lang); seine Stimme klingt hohl im Grabeston. Vor einem geplanten Angriff auf die Karawane, mit der EMIL SCHWARZ reist, drängt er darauf, alle Überfallenen zu töten, damit es keine Zeugen seiner Tat gebe. Er handelt nach dem Leitsatz: »Ein Sklavenjäger muß ermorden können, ohne mit der Wimper zu zucken« (63). Der Überfall mißlingt jedoch, und in Schwarz findet A. einen Gegner, dem es gelingt, die zahlreichen Feinde A.s, von seinem Rivalen HASAB MURAT über den Mudir von Faschoda, ALI EFFENDI ABU HAMSAH MIAH (VATER DER FÜNFHUNDERT), bis hin zu mehreren Eingebore-

//24// nenstämmen zu einem großen Gegenschlag gegen den Sklavenjäger zu vereinen. Einmal kann A., der sich zwischenzeitlich hinter einem Decknamen verbirgt, seinen Gegnern entfliehen, doch läuft daraufhin - aus Enttäuschung über diese Feigheit - auch noch einer seiner letzten Verbündeten, der BENG-DID DER NUEHR, zu den Gegnern über. Durch die Übermacht der Feinde wird den Sklavenjägern das Handwerk gelegt. Der Vater der Fünfhundert spricht über A. das Urteil: A. wird zu Tode gepeitscht. (SKLAVENKARAWANE: 62-65, 68-70, 99, 247f, 321-332, 460-469, 478, 487-90, 493† GR 16: 322 (nur erwähnt)) 2) mehrfach fehlerhaft für ABD EL MOT ABU EL REISAHN (Abu el Reïsahn/VATER DER SCHIFFSFÜHRER): 1) -> HASSAN 2) -> MANU-REMUSAT-EL-BENU-HALAL ABU EN NASSR (VATER DES SIEGES) -> HAMD EL AMASAT ABU EN NIL (al. HIMJAT EL BAHRI): Steuermann auf dem Nil; 60jähriger Großvater BEN NILs;

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Mitglied im Orden ABD EL BARAKs; er arbeitet auf einem Sklavenhändlerschiff, das vom REIS EFFENDINA aufgebracht wird. KARA BEN NEMSI (KBN) läßt ihn entkommen. Später trifft A. auf KBN und seinen Enkel, die beide von IBN ASL gefangengenommen wurden. Dadurch, daß er seine Überraschung über das Wiedersehen nicht verbergen kann, verrät er beide. Er gibt Ibn Asl einen Decknamen an und wird auch gefangengesetzt. Nach der Befreiung nimmt ihn auf Fürsprache KBNs der Reïs Effendina auf seinem Schiff ›Esch Schahin‹ in seinen Dienst. Er begleitet KBN und Ben Nil auf ihrer Erkundung der Seribah Aliab, Ibn Asls Hauptquartier am oberen Nil. Beide werden dort gefangen, A. kann sie befreien. Die drei nehmen sodann die Seribah in Besitz. A. erhält später reiche Beute bei der Eroberung der Seribah El Michbaja. Es wird erwähnt, daß KBN A. kurz vor dessen Tod noch einmal wiedergesehen hat. (GR 16: 116ff, 128ff, 137f, 140, 158ff, 346f GR 17: 162ff, 166ff, 214ff, 331, 520, 538ff, 557f, GR 18: 550) ABU EN NUHß (VATER DER HÄLFTE) -> ABU ED DABBUHS/DAWUHS ABU ES SIDDA (VATER DER STÄRKE): Name KARA BEN NEMSIs bei den Eliab (GHASUAH: 440) ABU GIBRAIL (al. ESCH SCHAHAD (DER BETTLER)): reicher Ägypter in Kairo; Vater von GIBRAIL BEI; er sitzt als Bettler Esch Schahad verkleidet am Bab Zuweileh und ist damit ›Vertrauter‹ und Diener des als im Tor wohnend gedachten Kutbs (Geist). Er schenkt KARA BEN NEMSI (KBN), der seine Tochter von einem Kropf befreit,

//25// seine besondere Zuneigung. Während des Militär-Aufstandes ARABI PASCHAs hilft er KBN, indem er diesen verkleidet seine Stelle als Bettler einnehmen läßt. (KUTB: 327ff, 333, 336f, 343, 345, 350ff, 358) - ABU GIBRAILs TOCHTER: 15 Jahre alt; sie hat einen Kropf, der von KARA BEN NEMSI wegoperiert wird. (KUTB: 332, 343) ABU HAMSAH MIAH (VATER DER FÜNFHUNDERT) -> ALI EFFENDI ABU HAMSAH MIAH ABU HASSAN: Araber vom Stamme der Beni Hassan; Bruder von SAADI BEN HASSAN, Schwager von LIAMA, Onkel von MARION DE SAINTE-MARIE; er »trug weite orientalische Hosen, welche unter dem Knie zusammengebunden waren, und an den Füßen Sandalen. Strümpfe und Gamaschen trug er nicht, so daß seine hageren, braunen Unterbeine zu sehen waren. Eine rothe, mit unächten Tressen besetzte Jacke bedeckte seinen Oberleib. Um die Hüften hatte er einen alten blauen (Shawl) geschlungen, in welchem verschiedene fremdartige Gegenstände steckten, deren Bestimmung sich unmöglich errathen file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/ABR_ABU.HTM[21/02/2024 12:32:45]

ließ. Unter der vorn offenen Jacke war ein Hemde zu sehen, welches sicher vor langen Jahren einmal weiß gewesen war, und auf dem Kopfe thronte ein Turban, welcher geradezu einen riesigen Umfang hatte. Ueber die Schulter hing diesem Manne ein großer Ledersack, dessen Inhalt in Bewegung zu sein schien; es mußten sich lebendige Gegenstände in demselben befinden. Das Gesicht des Mannes schien nur aus einem mächtigen Vollbarte, einer braunen Nasenspitze und zwei Augen zu bestehen, welche unter schweren Lidern lagen.« (69) Auf der Suche nach Liama, seiner verschwundenen Schwägerin, reist er als Zauberer mit seiner Theatertruppe durch Frankreich. Er trifft in Thionville auf Capitän ALBIN RICHEMONTE, den er aus Algier kennt. Bei einem seiner nächtlichen Erkundungsgänge um Schloß Ortry begegnet er dem dort inkognito weilenden RICHARD VON KÖNIGSAU, den er für einen Einbrecher hält, weil er am Blitzableiter herunterklettert. A. heuert von Königsau an, mit ihm in der Nacht ein Grab zu öffnen. Sie finden das Grab, das das von Liama sein soll, leer. Liama erscheint ihnen, verschwindet aber unter Donner und Blitz, als von Königsau sie ergreifen will. A. hält Liama für einen Geist und flieht. Marion de Sainte-Marie empfängt von A. einen Brief, der Beweise für Verbrechen des Capitäns enthält, und Brillenschlangen, mit denen sie sich vor dem Capitän schützen soll. Als der deutsch-französische Krieg ausbricht, wird A. zusammen mit seinem Bruder gezwungen, Soldat bei den Spahis zu werden. Vor Schloß Malineau desertieren beide und entführen PARCOUREUR, ihren Oberst, den sie an Richard von Königsau ausliefern. Sie treffen bei diesem auf Liama, mit der sie in ihre Heimat zurückkehren. (W: 70f, 88ff, 119f, 504f, 1113, 1593, 1678f, 1724 / ULAN: I 138f, 174ff, 226ff, 229 II 692 IV 1323 V 1861, 2012f, 2016, 2125) ABU JADD ED DARB: arabische Übersetzung des Namens OLD SHATTERHAND (SKLAVENKARAWANE: 59)

//26// ABU KALILIN (VATER DER WENIGEN (sc. Haare)): Name HALEFs bei den Eliab (GHASUAH: 440) ABU KITAL (VATER DES KAMPFES): Scheik der An'allah (Gottgleichen); Mann von BENT'ULLAH, Vater BEN TESALAHs; ungefähr fünfzig Jahre alt, von hoher, breiter Gestalt, körperlich und geistig »vollkräftig« und gewandt; er ist impulsiv und trägt stets eine Peitsche bei sich. Nur gegenüber SCHEFAKA ist er weich und gutmütig. Seine Kopfbedeckung besteht aus einem seidenen Kopftuch mit einem Strick aus Ziegenhaaren. A. ist ein Gewaltmensch, der despotisch seinen Stamm regiert. Seine Lehrer sind BABEL, ein verknöcherter Wissenschaftler, der KADI und der IMAM. Unter dem Einfluß dieser Lehrer hat er vor Jahren seine geliebte Frau und seinen kleinen Sohn verstoßen und hält sie (von Imam und Kadi getäuscht) für tot. Er glaubt, der GEIST DES MORGENLANDES zu sein; deshalb hat er MARAH DURIMEH zu einem Schach mit lebenden Figuren herausgefordert, um sie, seine Erzfeindin, bei dieser Gelegenheit mit den Edlen ihres Stammes, den Kiram, gefangenzunehmen. Dadurch will er den An'allah die Weltherrschaft gewinnen und abendländisch-christliche Einflüsse unterdrücken. Seine Verbündeten sind die acht SCHEIKs verbündeter Stämme, die PHANTASIE und der SCHEIK DER TODESKARAWANE. Die beiden letzteren sind jedoch (verkleidet) Marah Durimeh und Ben Tesalah, die ihrerseits Vorkehrungen getroffen

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haben, Abu Kital mattzusetzen. Als A. durch ein Schattenspiel, das die Phantasie aufführt, erfährt, daß seine Frau und sein Sohn leben und er nur durch Intrigen des Kadi und des Imam an ihren Tod glaubte, ist er so erschüttert, daß er sich innerlich von diesen Lehrern distanziert. Dann scheitern seine kriegerischen Pläne, und er unterliegt in einem Duell mit dem Scheik der Todeskarawane, der ihn zu einer Demutshaltung zwingt. So wird seine überhebliche Persönlichkeit gebrochen. Da jedoch seine Gegner nicht seinen Untergang, sondern den Frieden wollen, wird A. nur zum Eingeständnis seines Unvermögens, seiner Niedertracht und seiner Schuld gezwungen. Als nun seine Frau in alter Schönheit wieder auftaucht und er erfährt, daß der Scheik der Todeskarawane sein Sohn ist, ist er bereit, seine alte Gesinnung aufzugeben, den ›Geist der Bibel‹ zu befreien, den Weltherrschaftsplänen zu entsagen und stattdessen nach Märdistan, in die ›Geisterschmiede von Kulub‹ zu gehen, wo er zum Edelmenschen geformt werden soll. (BABEL: 11, 21ff, 26f, 29, 37, 40ff, 46f, 49ff, 54, 62, 68ff, 81, 91, 101ff, 114, 135, 143, 150ff, 161f, 171, 174, 182-203) ABU KURBAN (VATER DES OPFERS): reichster Mann der Beni Lam; Vater von IBN KURBAN; er tötet BEN ABADILAH wegen des Mordes an seinem Sohn. (nur erwähnt) (GR 25: 562, 573) ABUL ABBAS: verstorbener Vater HALEFs; er kam auf seiner Pilgerfahrt nach Mekka nur bis in die Ebene Admar, wo er AMAREH, Halefs Mutter, kennenlernte und heiratete. (nur erwähnt) (GR 1: 9) ABU (EL) LAKLAK (VATER DES STORCHES) -> IGNAZ PFOTENHAUER

//27// ABU 'L ARBA IJUN (VATER DER VIER AUGEN) -> EMIL SCHWARZ ABU MACHUF (VATER DES ENTSETZENS): Deckname KARA BEN NEMSIs ABU MANSUR: Barbier der Haddedihn (GR 1: 421f) ABU MEDSCHACH: alter, weißbärtiger Araber; Führer ABRAHIM-MAMURs und SIR DAVID LINDSAYs (GR 3: 397, 400ff) ABU MOSSALEM: Kadi-Baschi in Kairo; KATOMBO bittet ihn um Hilfe gegen den despotischen Vizekönig. Der Kadi kann aber nur Unterschlupf in seinem Haus gewähren und bei der Flucht helfen. (ZEPTER: 611f, 625, 643, 657) ABU RAMSA: Krieger der Uelad Sebira; er wurde vom KRUMIR erschossen. (nur erwähnt) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/ABR_ABU.HTM[21/02/2024 12:32:45]

(KRUMIR: 244) ABU REQIQ -> TAMEK ER RAHNI ABU SCHALEM (VATER DES FRIEDENS): früherer, verstorbener Maha-Lama von Ardistan; Vorsitzender der ›Dschemma der Toten‹ und der ›Dschemma der Lebenden‹; er »war in ein sehr bescheidenes, ungebleichtes Hanfgewebe gekleidet, hatte Strohsandalen an den Füßen und trug auf dem Kopfe ... ein ebenso einfaches, weißes Tuch, unter dem das silberglänzende Stirnhaar ... in krausen Wellen hervorgebrochen und dann im Tode weitergewachsen war. Es hatte sich in der Mitte geteilt und hing in zwei geflochtenen Strähnen bis auf den Gürtel nieder.« (401f) Ein starker, silberglänzender Bart wallte über Brust und Leib herab. A. sieht der Darstellung des Perserkönigs Kyros auf einem Gemälde, das KARA BEN NEMSI einmal sah (wohl das Bild ›Kyros‹ von SASCHA SCHNEIDER), sehr ähnlich. Die Augen der präparierten Leiche »bestanden aus drei verschiedenen Steinen, welche die bläulich weiße Hornhaut, die blauschwarze Iris und die kohlschwarze und doch durchsichtige Pupille« (402) bildeten. A. ist der Maha-Lama, dem in der Sage vom Maha-Lama-See ein Teufelspakt und ungeheure Grausamkeiten nachgesagt werden; tatsächlich jedoch hat er im Auftrag des MIRs VON DSCHINNISTAN die Vorratskammern in der ›Stadt der Toten‹ angelegt und die Brunnenengel errichtet. Er wird als der berühmteste, gerechteste und gütigste aller Maha-Lamas bezeichnet. In der ›Dschemma der Lebenden‹ erwacht er zum Leben und führt den Vorsitz in der Verhandlung gegen den MIR VON ARDISTAN, den er nach dessen Selbstanklage entlastet. Danach begibt er sich zurück auf seinen Platz in der ›Dschemma der Toten‹ und versteinert wieder. (GR 32: 344, 386, 401ff, 466ff, 472f, 615) ABU-SEIF (Abu-Seïf/VATER DES SÄBELS): Vater von HANNEH; gefürchteter Anführer einer Räuberbande vom Stamm der Dscheheïne am Roten Meer; er ist »gefährlicher und schrecklicher ... als der Löwe in den Bergen oder der Haifisch im

//28// Meere« (190) und gilt als mit dem Teufel im Bunde. Bekleidet ist er mit »roten Hosen, grünem Turban und blauem Kaftan. Seine lange Weste war reich mit Gold gestickt, und in dem Bassora-Shawl, der ihm als Gürtel diente, funkelten kostbare Waffen.« (202) Als angeblicher Derwisch spioniert er auf der Barke des Oberzolleinnehmers MURAD IBRAHIM und ist am späteren Raub der Steuerkasse beteiligt. Er und seine Räuber überwältigen KARA BEN NEMSI (KBN) und HALEF, um A.s Bruder, der von den Engländern gefangengenommen wurde und in Aden hingerichtet werden soll, gegen KBN auszutauschen. KBN besiegt A. im Säbelkampf und kann mit Halef fliehen. Von Scheik MALEK erfahren sie, daß A. Maleks Tochter AMSCHA einst raubte und zwang, seine Frau zu werden. Sie konnte ihm aber mit ihrer gemeinsamen Tochter Hanneh entfliehen. In Mekka erkennt A. KBN, verfolgt ihn, wird von den Ateïbeh gefangen, zum Tode verurteilt und nach seiner Flucht von Halef im Kampf erstochen. (GR 1: 185-91, 200, 202-10, 216f, 264f, 298-304, 306f, 309-12)

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- ABU-SEIFs BRUDER: Er hat mit seiner Barke ein englisches Schiff angegriffen und soll deshalb von den Engländern in Aden hingerichtet werden. ABU-SEIF will KARA BEN NEMSI gegen ihn austauschen. (nur erwähnt) (GR 1: 208f) ABU-SOLIMAN: berühmter Waffenhändler in Kairo (nur erwähnt) (ZEPTER: 450) ABU TNASCH SSABI (VATER DER ZWÖLF ZEHEN) -> SMALL HUNTER Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//28// ACHMED: (siehe auch unter AHMED) 1) Arnaut in Kairo, der mit seinen Kameraden HILUJA belästigt und gegen HILAL kämpfen soll (DHDH: 450) 2) Leutnant unter KRÜGER BEI; er wurde von drei Uelad Ayar erschossen. (nur erwähnt) (GR 21: 388f) ACHMED ABD EL INSAF (ACHMED DIENER DER GERECHTIGKEIT) -> REIS EFFENDINA ACHMED AGHA: 1) angebl. türkischer Oberst (in Wahrheit nur Leutnant); er hat ein langes, schmales, echt orientalisch geschnittenes Vogelgesicht mit dichtem Vollbart. A. hält sich »für eine Seele von Menschen«. Zusammen mit seinem persischen Namensvetter, den beiden SELIM AGHAs und ABDAHN EFFENDI kontrolliert er den Schmuggel an der persisch-türkischen Grenze von Dschan. Seinerzeit hatte er Kameraden und Vorgesetzte, die dem Schmuggel ein Ende setzen sollten, ermordet, um deren Stelle einzunehmen. Damit wird er von OMAR, seinem Feldwebel, erpreßt. Der Vater und der Schwiegervater BEN ADLs wurden aufgrund falscher Anschuldigungen der beiden A.s wegen Schmuggelei //29// angeklagt und verurteilt. Trotz der Kumpanei mit dem persischen ACHMED AGHA hassen und betrügen beide einander: Er schmuggelt auf eigene Rechnung mit gestohlenen Passiermarken und wird unter Ausnutzung seiner Abneigung gegen Leichenkarawanen vom persischen A. betrogen. Bei dem Versuch, KARA BEN NEMSI (KBN), HALEF und die beiden ADJUTANTEN zu ermorden, werden beide A.s gefangengenommen und zusammen mit den beiden Selim Aghas (ohne KBNs Wissen) von den Adjutanten durch die Sprengladung hingerichtet, die ihren Opfern zugedacht war. (ABDAHN: 15ff, 29, 36f, 49, 52-57, 61, 70, 95f) 2) angebl. persischer Oberst (in Wahrheit nur Leutnant); er hat ein kurzes, breites, echt orientalisch geschnittenes Bulldoggengesicht mit dichtem Vollbart. A. hält sich »für eine Seele von Menschen«. Zusammen mit seinem türkischen Namensvetter, den beiden SELIM AGHAs und ABDAHN EFFENDI kontrolliert er den Schmuggel an der persisch-türkischen Grenze von Dschan. Seinerzeit hatte er Kameraden und Vorgesetzte, die dem Schmuggel ein Ende setzen sollten, ermordet, um deren Stelle einzunehmen. Damit wird er von OMAR, einem türkischen Feldwebel, erpreßt. Der Vater und der Schwiegervater BEN ADLs wurden aufgrund falscher Anschuldigungen der beiden A.s wegen file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/ACH_ADS.HTM[21/02/2024 12:32:46]

Schmuggelei angeklagt und verurteilt. Trotz der Kumpanei mit dem türkischen ACHMED AGHA hassen und betrügen beide einander: Er nutzt die Abneigung des türkischen A. gegen Leichenkarawanen zu seinem Vorteil, sein Kollege handelt dafür auf eigene Rechnung mit gestohlenen Passiermarken. Bei dem Versuch, KARA BEN NEMSI (KBN), HALEF und die beiden ADJUTANTEN zu ermorden, werden beide A.s gefangengenommen und zusammen mit den beiden Selim Aghas (ohne KBNs Wissen) von den Adjutanten durch die Sprengladung hingerichtet, die ihren Opfern zugedacht war. (ABDAHN: 15ff, 29, 36f, 45, 49, 54, 60f, 70, 95f) ACHMED BEN ABUBEKR -> AHMED BEN ABUBEKR ACHMED BUSTANI: verstorbener Vater von SCHAMAH, Bruder von MUSTAFA BUSTANI, Onkel von THAR; er war von nachgiebiger, zum Frieden geneigter Art; seinem Bruder sah er sehr ähnlich. Von seiner Familie wurde er vor Jahren mit Billigung seines Bruders verstoßen, als er Christ wurde und eine Christin heiratete. Er verließ seine Heimat und starb verarmt im Ostjordanland. Vor seinem Tod bat er seine Frau, mit ihrer Tochter seinen Bruder aufzusuchen und sich mit ihm auszusöhnen. (nur erwähnt) (SCHAMAH: 3, 38, 161f) ACHMED DIENER DER GERECHTIGKEIT (ACHMED ABD EL INSAF) -> REIS EFFENDINA ACHMED ES SALLAH IBN MOHAMMED ER RAHAM BEN SCHAFEI EL FARABI ABU MUWAJID KHULANI: Diener und Begleiter KARA BEN NEMSIs (KBN); er gehört zu den Uelad Sebira, die er jedoch verließ, um sich den Brautpreis für die geliebte MOCHALLAH zu verdienen. A. war lange Zeit in Algier und spricht alle //30// landläufigen Dialekte sowie Türkisch. Er ist von »mittlerer, aber kräftiger und herrlich ebenmäßiger Gestalt« und sieht »in seinem weißen Haïk, mit dem wehenden Turbantuche und den messingbeschlagenen Waffen aus wie eine Gestalt aus den Zeiten Saladin des Großen. Dabei war er treu, ehrlich, wahr und offen, abgehärtet ... und unerschrocken in jeder Gefahr, fast möchte ich sagen, verwegen.« (218) Er ist KBN mehr Freund als Diener und erhält mit dessen Hilfe schließlich seine Geliebte zur Frau. (KRUMIR: 215ff, 228, 268, 424) ACHMED SULEIMAN -> DER MAHDI ACHMED-IZZET-PASCHA: Gouverneur von Mekka (historisch: Gouverneur von Mekka seit den 50er Jahren des 19. Jahrhunderts) (nur erwähnt) (GR 1: 264) ACKERMANN: file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/ACH_ADS.HTM[21/02/2024 12:32:46]

1) Deutscher, der in San Francisco wohlhabend geworden ist; er entdeckt das Ölvorkommen auf KONRAD WERNERs Land und wird zunächst dessen Partner. (GR 21: 220, 223, 239) 2) Sohn von 1) (D') ACROZZA (Marchese d.A.): Deckname ALFONZOs (WR II: 623, 631, 669) ADAMS: Deckname BLENTERs (SILBERSEE: 80) ADELHEID (Jungfer A.): älteres, neugieriges Fräulein; Wirtin des Leutnants GEBHARD LEBERECHT VON BLÜCHER; sie fühlt sich in platonischer Liebe zum wohlhabenden Spezereikrämer HILLER hingezogen, der sie zu seiner Verlobten erklärt, nachdem ihm die von ihm zunächst begehrte junge ANNE PAPPERMANN verwehrt wurde. (HUSARENSTREICHE: 534, 551, 567f, 600, 613f) ADELINE (Jungfer A./ADELINCHEN/al. Jungfer KRAKEHLINE/ KRAKEHLLINCHEN/al. WIMMERLIESE/WIMMERLINCHEN): sehr dicke Wirtschafterin des Prinzen OTTO VICTOR VON SCHÖNBERG-WILDAUEN. Sie streitet ständig - aber eher scherzhaft - mit dem Diener des Prinzen (in ZIEGE ODER BOCK: HEINZ / in OTTO-VICTOR-FRAGMENT: HEINRICH / in AUF DER SEE: HEINRICH POLTER). A. wird vom Prinzen wegen ihres ständigen Klagens auch WIMMERLIESE, vom Diener KRAKEHLINE genannt. Es handelt sich hier wohl um die Stammfigur einer (geplanten ?) Humoreskenreihe Karl Mays. Die Textpassage: »Das ist ja unser ›alter Knaster.‹ Wenn da der ›CONFUSIONSHEINRICH‹ noch dazu kommt, und das ›Krakehllinchen‹ oder gar der ›STUDENTENKARL‹, so giebt es eine jener sonderlichen und possirlichen Geschichten, wie sie zu Dutzenden passirt sind, als der alte gute, grobe und originelle Herr noch //31// lebte!« (ZIEGE ODER BOCK 61) deutet darauf hin. Bislang sind aber nur die Erzählung ›Ziege oder Bock‹ und das ›Otto-Victor-Fragment‹ aus der Reihe bekannt; beim frühen Roman AUF DER SEE hat May Figuren dieser Reihe in der Eingangsszene eingesetzt. - in ZIEGE ODER BOCK: Da sie die wertvolle Angoraziege des Prinzen nicht ordentlich angebunden hatte, so daß diese sich im Strick verhedderte und erdrosselte, muß A. persönlich beim Dorfschulzen von Neudorf eine neue Ziege besorgen. Der STUDENTENKARL, dem sie ihr Leid klagt und dem sie wegen der Gedichte, die er ihr schreibt, zugetan ist, spielt ihr dabei einen Streich. Er nutzt ihren Aberglauben aus, ihre Aufmerksamkeit abzulenken, und tauscht, als sie auf der Hälfte des Weges (auch wegen ihres Asthmas) beim BERGWIRTH (ihrem Schwager) einkehrt, mit dessen Hilfe im Dunkeln die Ziege gegen file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/ACH_ADS.HTM[21/02/2024 12:32:46]

einen Bock aus. Als sie am nächsten Tag - diesmal zusammen mit Heinz - den Bock wieder zum Schulzen zurückbringen muß, wird die Vertauschung (diesmal zweifach) noch einmal vorgenommen. Der aufgebrachte Prinz nimmt am dritten Tag die Sache selbst in die Hand: Auch er fällt auf den Streich des Studentenkarls herein. (61ff, 72f, 77f) - in OTTO-VICTOR-FRAGMENT: Es gelingt A., dem Prinzen vor dem Diener HEINRICH zum Geburtstag zu gratulieren. - in AUF DER SEE: A. steht fast zehn Jahre im Dienste des Prinzen. A. serviert dem Prinzen wegen eines Streites mit HEINZ POLTER verspätet den Kaffee. (322) - ADELINEs SCHWESTER: Frau des BERGWIRTHs (nur erwähnt) (ZIEGE ODER BOCK: 72) - ADELINEs SCHWAGER: Mann von ADELINEs SCHWESTER (BERGWIRTH): Seine Gastwirtschaft liegt in der Mitte zwischen Neudorf und Wildauen. Er hilft dem STUDENTENKARL, dessen Freund er ist, Adeline und dem Prinzen OTTO VICTOR VON SCHÖNBERG-WILDAUEN einen Streich zu spielen, bei dem mehrfach eine Ziege gegen einen Bock ausgetauscht wird. (ZIEGE ODER BOCK: 73, 80 / vgl. WIESENWIRT) ADIR BEG -> ADSY ADJUTANT: 1) persischer Offizier, der sich als FREMDER AUS LARISTAN bei ABDAHN EFFENDI einmietet, um zusammen mit seinem türkischen Kollegen die Verbrechen Abdahn Effendis zu entlarven; er ist ein bejahrter, aber noch rüstiger und in seinem Auftreten würdevoller, stolzer Schiit, der nicht an das Eingreifen Gottes in die Geschicke der Menschen glaubt und als Gottesbeweis das ›Erlösungsgebet‹ der Familie BEN ADLs, das um Erlösung von Abdahn Effendi bittet, aus dessen eigenem Mund verlangt. Er hält KARA BEN NEMSI (KBN) und HALEF für Pferdediebe. Beide A. sind nicht in der Lage, Abdahn Effendi und seinen Schmugglerkumpanen, den beiden ACHMED AGHAs und den beiden SELIM AGHAs, etwas nachzuweisen. Man will den A. und seinen Kol//32// legen in die Luft sprengen. KBN warnt sie. Als der A. versucht, OMAR, den Komplizen der Schmuggler, festzunehmen, erhält er im Handgemenge einen Schnitt quer über die Nase, der ihn zwingt, seinen Abschied vom Dienst zu nehmen. Mit seinem türkischen Kollegen sprengt er - ohne Wissen KBNs - die Mörderbande zusammen mit der Leiche Abdahn Effendis mit der Sprengladung in die Luft, die ihm und seinem Kollegen galt. (ABDAHN: 19, 27-33, 64f, 72, 81f, 87-91, 93, 95-99) 2) türkischer Offizier, der sich als FREMDER AUS BASRA bei ABDAHN EFFENDI einmietet, um file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/ACH_ADS.HTM[21/02/2024 12:32:46]

zusammen mit seinem persischen Kollegen die Verbrechen Abdahn Effendis zu entlarven; er ist ein bejahrter, aber noch rüstiger und in seinem Auftreten würdevoller, stolzer Sunnit, der jedoch in Wahrheit als Atheist die Existenz Gottes leugnet und als Gottesbeweis die Erlösung der Familie BEN ADLs von Abdahn Effendi durch einen Christen fordert. Er hält KARA BEN NEMSI (KBN) und HALEF für Pferdediebe. Beide A. sind nicht in der Lage, Abdahn Effendi und seinen Schmugglerkumpanen, den beiden ACHMED AGHAs und den beiden SELIM AGHAs, etwas nachzuweisen. Man will den A. und seinen Kollegen in die Luft sprengen. KBN warnt sie. Als der A. versucht, OMAR, den Komplizen der Schmuggler, festzunehmen, verliert er im Handgemenge vier Finger der rechten Hand, so daß er seinen Dienst quittieren muß. Mit seinem persischen Kollegen sprengt er - ohne Wissen KBNs - die Mörderbande zusammen mit der Leiche Abdahn Effendis mit der Sprengladung in die Luft, die ihm und seinem Kollegen galt. (ABDAHN: 19, 27-33, 64f, 72, 81ff, 87-91, 93, 95-99) ADLER, MARTIN -> MARTIN VON ADLERHORST DER JUNGE ADLER: Mescalero-Apache; Blutsverwandter WINNETOUs, Schüler von TATELLAH-SATAH und WAKON; er zählte »vielleicht zwei- oder dreiundzwanzig Jahre ... Seine Züge waren sehr sympathisch. Er hatte sein Haar, ganz wie einst Winnetou, in einem Schopf gebunden und ließ es dann weit über den Rücken herunterhängen« (102). »Er war ein stiller, hochbegabter junger Mann. Und er besaß die nötige Energie, auch Ungewöhnliches zu erreichen. Auf seinem schönen, ernsten Gesicht lag ... ein warmer, beinahe sonniger Schein, so köstlich lieb und sympathisch, wie er so oft die Züge ... Winnetou(s) durchgeistigt und umflossen hatte.« (219) Es »personifizierte sich in ihm nicht nur die soeben beginnende Bewegung, die mit dem Worte ›Jungindianer‹ bezeichnet worden war, sondern das Schicksal und die Zukunft der ganzen indianischen Rasse ... Er kannte ATHABASKA und ALGONKA. Er korrespondierte mit Wakon, dem Berühmten. Er war ... der Liebling von Tatellah-Satah, also der Nachfolger meines Winnetou im Herzen und in der Seele des größten Medizinmannes aller roten Nationen.« (284) Als Knabe im Alter von zwölf Jahren ging er in die Wüste, fastete vierzig Tage lang und stieg dann in das Nest eines großen Kriegsadlers, um sich eine Medizin zu holen. Er zwang das Adlerweibchen nach einem harten Kampf, ihn aus der Höhe des Adlerhorstes bis vor das Zelt TatellahSatahs zu tragen. Durch diese Tat erhielt er seinen Namen. Seitdem ist das Fliegen sein Traum. Vier Jahre verbrachte er im Osten, um bei den Weißen das Fliegen zu lernen und Aerostatik und Aeronautik zu studieren. Bei seiner //33// Rückkehr trifft er in Trinidad KARL MAY, den er als OLD SHATTERHAND (OS) erkennt, und begleitet ihn und dessen Frau zum Nugget-Tsil und zum Mount Winnetou. Unterwegs trifft er auf ASCHTA, DIE JÜNGERE; beide verlieben sich ineinander. Später verloben sie sich. Am Nugget-tsil erzählt er die Sage von Dschinnistan und der alten Königin MARIMEH: Angeregt durch das Gesetz von Dschinnistan, daß jeder der Engel seines Nächsten sein solle, gründete Tatellah-Satah den WinnetouClan, dessen Mitglieder nach dem Dschinnistan-Gesetz handeln. Als Erkennungszeichen tragen die Mitglieder einen zwölfstrahligen Stern auf der Brust. Der Junge Adler wurde der erste ›Winnetou‹. Als die beiden ENTERS-Brüder ebenfalls ›Winnetous‹ werden wollen, nimmt er ihnen den Handschlag ab. Am Mount Winnetou baut er gemeinsam mit seiner Verlobten ein Fluggerät, zu dem er den Motor auf seinem Rücken aus dem Osten mitgebracht hat. Der Flug, den er mit Aschta zusammen unternimmt, führt file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/ACH_ADS.HTM[21/02/2024 12:32:46]

ihn zum Berg der Königsgräber. Mit diesem Flug löst er eine alte Sage ein. Als er dann mit dem Fluggerät den feindlichen Häuptlingen auch noch die Medizinen, die May/OS ihnen abgenommen hatte, zurückbringt, besiegelt das das Ende aller Feindschaften zwischen den indianischen Stämmen. (GR 33: 102ff, 131ff, 158-62, 177ff, 187, 202, 209, 218ff, 267, 273-90, 325f, 373f, 401, 414, 451-58, 519f, 576ff, 602-05, 607ff, 621) GROßER ADLER -> BOIS-ROSÉ ADLERAUGE: mehrfach für FALKENAUGE VON ADLERHORST: Zentrales Thema des Mayschen Kolportage-Romans ›Deutsche Herzen - Deutsche Helden‹ (DH-DH) ist das Schicksal der adeligen deutschen Familie VON ADLERHORST. Die Mitglieder der Familie wurden nach dem Tod des Vaters in alle Welt verschleppt, verbannt, vertrieben. Wie diese Zerstreuung der Familie vor sich ging, erfährt der Leser des Romans nicht. Alle Mitglieder der Familie mußten einen »fürchterlichen Schwur« (1480) ablegen, der ihnen verbot, den Namen weiterhin zu tragen oder auch nur zu erwähnen. Auch unter schlimmsten Verhältnissen und angesichts von Rettung oder von Verwandten halten sich die Mitglieder der Familie (im einzelnen unterschiedlich lange) an diesen Schwur, über den der Leser keine weitere Aufklärung erhält. 1) ALBAN V.A.: deutscher Baron; Diplomat in der Türkei; Mann von 2), Vater von 3)-7); seinem Kammerdiener FLORIN gelingt es, eine Intrige gegen ihn zu inszenieren, so daß er beschuldigt wird, MELEK PASCHA, den Vater IBRAHIM PASCHAs, ermordet zu haben. Ibrahim schwört im Beisein Florins, der als DERWISCH OSMAN sein Berater ist, am Grabe seines Vaters, dessen Tod zu rächen. Zwei Jahre nach dem Schwur berichtet er dem Derwisch den Vollzug der Rache: »Der Mörder ist eines unbeschreiblich qualvollen Todes gestorben« (3). Die Rache Ibrahims traf A., als er - seine Frau und //34// seine Tochter TSCHITA (V.A.) in Adrianopel zurücklassend - für einige Tage nach Konstantinopel reiste. (nur erwähnt) (DH-DH: 2f, 386, 1587) 2) ANNA V.A. (al. ANNA HAUSER): deutsche Baronin; Witwe von 1), Mutter von 3)-7); A. hat herrliche, blaue Augen. Der ehemalige Kammerdiener der Familie, FLORIN (DERWISCH OSMAN/BILL NEWTON), war in sie verliebt und näherte sich ihr. Sie wies ihn ab. Er rächt sich dadurch, daß er IBRAHIM PASCHA berichtet, A.s Mann ALBAN (V.A.), sei der Mörder von Ibrahims Vater, so daß Ibrahim glaubt, eine Rache gegen die Familie zu haben. Es wird angedeutet, daß auch Ibrahim Pascha in A. verliebt war. Mit ihrem Diener, FRIEDRICH HAUSER, kann A., mit MAGDA (V.A.) schwanger, fliehen, bevor Ibrahim seine furchtbare Rache an ihr vollziehen kann: Statt ihrer reißt man der Amme SARAH die Zunge heraus und schneidet ihr die Hände ab. Mit Hauser entkommt A. file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/ACH_ADS.HTM[21/02/2024 12:32:46]

nach Amerika. Dort gibt sie sich als Frau Hausers aus. Ihre Tochter Magda und Hauser werden von ROULIN mit der Aussicht auf eine lohnende Stellung ins ›Tal des Todes‹ gelockt. A. begleitet die beiden. Da Magda sich standhaft gegen eine Verführung durch Roulin wehrt, werden A. und Hauser als Sklaven ins Quecksilberbergwerk gesteckt, aus dem sie von OSKAR STEINBACH befreit werden: Das »größte körperliche und seelische Elend sprach aus ihren eingefallenen Zügen. Diese Frau mußte einst von großer Schönheit gewesen sein. Sie mochte fünfzig Jahre zählen; aber weder dieses Alter noch die Erfahrungen der letzten Zeit hatten vermocht, die Spuren einstiger körperlicher Vorzüge zu zerstören.« (1465) Sie kehrt nach Deutschland zurück und sieht dort dank der Aktivitäten Steinbachs ihre in alle Welt verschlagenen Kinder wieder. (DH-DH: 62, 386, 1092, 1465, 1479, 1486, 2518) 3) GEORG V.A. (al. JURJI (BOGUMIR) ORJELTSCHASTA/NUMMER ZEHN/IWAN SKOBELEFF): Sohn von 1)/2), Bruder von 4)-7); G. hatte es nach dem über die Familie hereingebrochenen Unglück nach Rußland verschlagen, wo er zunächst Hauptmann in der Armee war. Er geriet in die Gefangenschaft eines kaukasischen Stammeshäuptlings und verliebte sich in dessen Tochter ZYKYMA. Er wurde (wohl im Rahmen eines Gefangenenaustausches) freigelassen und versprach, Zykyma zu heiraten. Sie erfährt bei einem Aufenthalt in Moskau, daß G. plötzlich nach Sibirien verbannt worden ist; durch eine Intrige wurde er verurteilt und deportiert. Er lebt als Verbannter NUMMER ZEHN in Platowa. Dort ist er zur persönlichen Bedienung des Rittmeisters IWAN RAPNIN (SALTIKOFF) abkommandiert. Als Verehrer KARPARLAs, die er vor dem Ertrinken in einem Fluß rettete, ist er Nebenbuhler des Rittmeisters, der ihn in den Tod zu schicken sucht und - als das mißlingt gefangennimmt. Von SAM BARTH aus dem Gefängnis befreit, flieht er mit dem Tungusen GISA in ein Versteck des ENGELs DER VERBANNTEN (Karparla) auf dem Grundstück PETER DOBRONITSCHs, wo er sich als IWAN SKOBELEFF ausgibt. OSKAR STEINBACH, der Blankobefehle des Zaren besitzt, rehabilitiert ihn: G. »wird als Oberstlieutenant verabschiedet und pensionirt.« (2275) In Bad Wiesenstein trifft G. dann nach langer Trennung seine Mutter und seine Geschwister wieder. Dort sieht er auch Zykyma wieder, die sich ihm seit der kaukasischen Episode noch verbunden fühlt, so daß sie HERMANN VON //35// ADLERHORST ihre Liebe nicht gestehen will. Diese Situation klärt sich, da G. inzwischen mit Karparla verlobt ist. (Die russ. Übersetzung des Namens Adlerhorst wird an einigen Stellen fälschlich (wohl Setzfehler) mit ORZELTSCHASTA angegeben.) (DH-DH: 207ff, 1587f, 1593, 1597, 1602ff, 1624, 1647ff, 1668, 2016, 2021, 2030, 2275, 2368, 2517f) 4) HERMANN V.A. (al. HERMANN WALLERT): deutscher Adeliger; Sohn von 1)/2), Bruder von 3)/5)/6)/7); er »war nicht so hoch und stark gebaut (sc. wie PAUL NORMANN) ... Blonden Haares und von hellem, fast mädchenhaft zartem Teint, konnte er nichts Anderes als ein Nordländer sein. Seine Züge hatten etwas ausgesprochen Aristokratisches ... seine Bewegung (zeigte) jene anmuthige Gewandtheit, welche kaum anzuerziehen ist, wenn sie nicht angeboren wurde.« (22) Mit seinem Freund, dem Maler Paul Normann, reiste er durch die Türkei, um etwas über das Schicksal seiner Familie herauszubekommen. In Konstantinopel rettet er ZYKYMA, die Tochter eines kaukasischen Stammeshäuptlings, als die Zugstiere ihres Wagens durchgehen. Er verliebt sich in sie, dringt zu ihrer Befreiung in den Harem IBRAHIM PASCHAs, der sie als Sklavin hält, ein und erfährt dort von ihr, daß file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/ACH_ADS.HTM[21/02/2024 12:32:46]

sie seinen Bruder GEORG (V.A.) in ihrer Heimat kennen- und liebenlernte, bevor sie in die Sklaverei verkauft wurde. Die geplante Befreiung findet nicht statt, da Zykyma und TSCHITA (VON ADLERHORST), die sich ebenfalls als Sklavin im Harem Ibrahim Paschas befindet, von diesem plötzlich mit auf eine Reise nach Tunis genommen werden. H. und Normann folgen ihnen auf der Jacht LORD EAGLENESTs, eines Cousins H.s, den er in Konstantinopel zufällig traf. Tschita, die sich als Schwester H.s erweist, kann befreit werden. In Kairo bleibt H. zum Schutze Tschitas zurück, während Normann mit OSKAR STEINBACH Ibrahim Pascha verfolgt. Nach deren Rückkehr nimmt H. auf der Jacht des Lords an der erfolglosen Verfolgung Ibrahim Paschas im Mittelmeer teil. Mit dem Lord taucht er später in Gila-City auf. Von dort reitet er ins ›Tal des Todes‹, wo er seinen Bruder MARTIN (V.A.) trifft. Zurückgekehrt nach Bad Wiesenstein stellt sich heraus, daß Georg v.A. Zykyma nicht wirklich liebt, so daß sie sich nicht mehr an diesen gebunden fühlen muß. Hermann und Zykyma gestehen sich daraufhin ihre Liebe. (2370: für Hermann fälschlich JULIUS; 2387 steht fälschlich, Hermann sei nicht in Amerika gewesen.) (DH-DH: 22, 24f, 202f, 206ff, 806, 812, 1346, 1527, 2370, 2381, 2519) 5) MAGDA V.A. (al. MAGDA (LENA) HAUSER): Tochter von 1)/2), Schwester von 3)/4)/ 6)/7); M. »war nach der Tracht der mexikanischen Provinz Sonora gekleidet. Sie trug ein leichtes, kurzes, rothes Röckchen, ein ebensolches vorn offenes Jäckchen und auf dem Kopfe einen spanischen Rebozo, einen Schleier ... Das Röckchen ließ ein kräftiges, wohlgerundetes Unterbein und ein außerordentlich zierliches Füßchen sehen. Unter dem geöffneten Jäckchen rundete sich das weiße Untergewand über der Fülle eines herrlichen Busens. Die weißen Arme glänzten wie Alabaster. Bei Entfernung des Schleiers war eine Fülle reichen, langen, kostbar blonden Haares über die ganze Gestalt fast bis zum Boden herabgefallen.« (1082) M. sieht ihrer Schwester TSCHITA (V.A.) sehr ähnlich. Mit ihrer Mutter und deren ehemaligen Diener, FRIEDRICH HAUSER, als dessen Tochter sie //36// ausgegeben wird, lebt M. in den Vereinigten Staaten. Da sie ROULIN gefällt, lockt dieser die Hausers als seine Bedienstete ins ›Tal des Todes‹, um Magda dort zwingen zu können, seine Geliebte zu werden. Sie aber verweigert sich ihm beharrlich. Deshalb will Roulin sie von Maricopas am Silbersee (zunächst wohl nur zum Schein) opfern lassen; sie kann jedoch von OSKAR STEINBACH befreit werden. Kurze Zeit darauf fällt sie in die Hände ROBIN WALKERs, der sie von Papagos ins ›Tal des Todes‹ schleppen läßt, wo sie dann endgültig befreit wird. In Amerika hatte M. GÜNTHER VON LANGENDORFF und KARL VON ZIMMERMANN kennengelernt. Durch von Zimmermann wird ihr ihre Liebe zu von Langendorff bewußt, so daß der sie sehr liebende von Zimmermann sie nur ›als Schwester‹ lieben darf. Später in Bad Wiesenstein wird von Zimmermann als Magdas »Geliebter« bezeichnet, von Langendorff wird nicht mehr erwähnt. (DH-DH: 1081f, 1090f, 1124, 1306, 1309, 1323, 2604f) 6) MARTIN V.A. (al. MARTIN ADLER): Sohn von 1)/2), Bruder von 3)/4)/5)/7); M. ist »ein junger, einfach aber doch elegant gekleideter Mann, dessen ausdrucksvolles Gesicht von einem feinen Panamahute überschattet wurde« (872). Als Oberaufseher auf Wilkinsfield (unter dem Namen MARTIN ADLER) hilft er, die Pflanzung gegen einen Überfall der Bande des ROTEn BURKERS, dessen Bruder M. zwei Jahre zuvor erschossen hatte, erfolgreich zu verteidigen. M. liebt ALMY WILKINS, die Tochter seines Dienstherrn, mit deren Verehrer LEFLOR er heftig aneinandergerät. Nachdem Almys file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/ACH_ADS.HTM[21/02/2024 12:32:46]

Vater seine Pflanzung an Leflor verloren hat, begibt sich M. auf die Suche nach ARTHUR WILKINS, dem verschollenen Cousin Almys, und fällt dabei in die Hände ROULINs, der ihn als Sklaven in seinem Quecksilberbergwerk festhält. Durch OSKAR STEINBACH befreit, trifft M. - »bleich, todtesbleich, mit eingefallenen Wangen, tief liegenden Augen, hageren Gliedern und wachsglänzender Haut« - im ›Tal des Todes‹ seine Mutter und zwei seiner Geschwister (MAGDA und HERRMANN (V.A.)). Aus der Begrüßung in Bad Wiesenstein, wohin Almy mit ihrem Vater aus Paris anreist, ist zu schließen, daß M. und Almy Verlobte sind. (DH-DH: 824, 872, 888, 935, 946, 960, 1218, 1472, 1479, 1527, 1567, 2608) 7) TSCHITA (BLUME) V.A.: Tochter von 1)/2), Schwester von 3)-6); als das Unglück ihre Familie traf, war sie noch ein Kleinkind. Mit ihrer Amme SARAH, die von T. und von IBRAHIM PASCHA für ihre Mutter gehalten wird, verkauft man sie in die Sklaverei. Nach langen Jahren kommt sie in den Besitz des Sklavenhändlers BARISCHA, der sie in Konstantinopel für den Harem des Sultans anbieten will. Das Angebot soll dem Sultan in Form eines Bildes unterbreitet werden. Der deutsche Maler PAUL NORMANN porträtiert T.: »Sie war nur ganz leicht bekleidet ... Sie trug Hosen von feinster gelber Seide und ein kurzes Jäckchen von demselben Stoffe, aber in tief rosaer Färbung. Dieses Jäckchen, halb geöffnet, ließ das schneeweiße Hemd aus dem (z)artesten Gewebe von Messulan glänzend hervortreten. Die Aermel waren aufgeschnitten und hingen weit herab, so daß die Plastik der alabasternen Arme bis hinter den Ellbogen zu bewundern war. Das kleine, nackte Füßchen stak in blauseidenen Pantöffelchen, welche einem sechsjährigen Kinde anzugehören schienen. Das Herrlichste aber war der Kopf dieses //37// entzückenden Wesens. Tschita war blond, und zwar von jenem seltenen Aschblond, über dessen dunkleren Ton der Glanz des Silbers zittert. Ein solches Gesicht mit Worten zu beschreiben, ist eben eine Unmöglichkeit. Ihre großen Augen waren von der tiefen, gesättigten Bläue eines sternhellen Septemberabend, und dennoch war es, als ob hinter diesem Blau eine glühende Sonne strahlte. Sie hatte Brauen und Wimpern nicht mit Khol gefärbt, wie es orientalische Sitte ist. Sie fühlte instinktartig, daß jede künstliche Zuthat ihr nur Eintrag thun könne. Das fleischige Blüthenweiß ihrer Wangen war von jenem Roth überhaucht, welches man beobachtet, wenn hinter den Schneefeldern Norwegens das Nordlicht um den Pol aufflammt. Es lag über dem Gesichtchen eine ganze Fülle von Unschuld und reiner, unbewußter Jungfräulichkeit, und dazu kam ein rührender Anflug von Kümmerniß und Seelenleid, welcher die weichen, kindlichen Züge in bestimmtere Conturen bog. Und von diesem Engelsköpfchen wallte eine fast nicht zu bändigende Fülle des reichen Haares in natürlichen, neckischen Wellen herab, so daß die kleinen, weißen Händchen nur immer zu thun hatten, um eine völlige Umhüllung des ganzen, unaussprechlich reizenden Wesens zu vermeiden.« (19) T. und Normann verlieben sich ineinander. Bevor Normann etwas für ihre Befreiung tun kann, entdeckt FLORIN (DERWISCH OSMAN) T. bei Barischa und veranlaßt Ibrahim Pascha, sie zu kaufen. Vor diesem nimmt sie ZYKYMA, ebenfalls Sklavin im Harem Ibrahim Paschas, mit der T. schnell Freundschaft schließt, in Schutz. Eine Befreiung der beiden Frauen schlägt fehl, da Ibrahim Pascha mit ihnen plötzlich eine Reise nach Tunis unternimmt. Normann und sein Freund HERMANN VON ADLERHORST folgen ihnen auf der Jacht LORD EAGLENESTs. Es gelingt mit der Hilfe OSKAR STEINBACHs, T. zu befreien. Erst kurz vor ihrer Befreiung wird durch die Amme, die als vermeintliche Mutter T. stets begleitet, offenbar, daß T. ein Mitglied der Familie von Adlerhorst ist. Sie heiratet Normann und lebt mit ihm in Bad Wiesenstein, wo sie von Ibrahim Pascha aufgespürt wird. Dessen Plan, sie und Zykyma zu entführen, wird dazu benutzt, den Pascha und Florin in eine Falle zu locken. (DH-DH: 14, 19, 21, 68, 389, 2337, 2532) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/ACH_ADS.HTM[21/02/2024 12:32:46]

MIß ADMIRAL siehe unter Miß ... ADOLF (al. LEONHARDT): Polizist; er ist kurz und dick gebaut, sieht »recht behäbig und behaglich aus« und ist der »reine Spürhund«; er wird vom Polizeiminister dem FÜRSTen VON BEFOUR (GUSTAV BRANDT) als Diener und Helfer zur Verfügung gestellt. Als Diener LEONHARDT ist er mit daran beteiligt, daß der Einbruch des HAUPTMANNs (FRANZ VON HELFENSTEIN) bei ELLEN STARTON mißlingt. Das vorgetäuschte, beruflich bedingte Interesse an JETTE HORN führt dazu, daß diese mit HULDA NEUMANN eine Intrige gegen ihn und seinen Kollegen ANTON inszeniert. A. liebt EMILIE WERNER, mit der er sich verlobt. (VS: I 304ff, 320-35, 356, 358, 361-64, 379-84, 386f, 390f, 400ff, 404-07, 461-65 IV 1417-26, 1630-40, 1643, 1656-61, 1671-75, 1679-82, 1690 V 1700f, 1706-10, 1733-38 1760-66, 1806ff, 1812ff VI 2091-97, 2111-20, 2131f, 2277, 2298f, 2308-23, 2327, 2404)

//38// ADOLFO: Majordomo auf der Hazienda del Arroyo, er hat ein »aufgedunsenes, blatternarbiges Gesicht ... die Narben (bildeten) den letzten Ton im vielstimmigen Mißakkorde. Das Gesicht wäre auch ohne sie abstoßend gewesen«. A. ist unverschämt, kriecherisch und frech. Er wird von Yumas getötet. (GR 20: 113ff, 205) ADSY ((NAMENLOS)/al. ADIR BEG): Anführerin der Hamawand-Kurden; Frau von JAMIR, Mutter KHUDYRs; sie ist körperlich kräftig, selbstbewußt, ernst und begabt, hat außergewöhnlich regelmäßige Gesichtszüge, eine schmale niedrige Stirn und einen weichen Blick. Ihre Stimme wird als »hoher, gutturaler Tenor oder tiefer Alt« (489) beschrieben. Sie nennt sich KARA BEN NEMSI (KBN) gegenüber, von dem sie schon gehört hat, ADIR BEG, später ADSY, und bittet ihn, ihr bei der Befreiung ihres Mannes (den sie als ihren Bruder SCHEVIN ausgibt) und ihres Sohnes (den sie ebenfalls nicht als solchen nennt) zu helfen. Sie versucht, KBN bis zum Schluß über ihre Person zu täuschen. Einige Jahre später rächt sie den Tod ihres Mannes. (GR 27: 488f, 493f, 498f, 5o3f, 550ff, 619ff, 626) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//38// AELMAS (DIAMANT): totgeglaubte persische Frau von DOZORCA, Mutter von IKBAL und SEFA, Tochter MIRZA SIBILs (nur erwähnt) (GR 26: 547f GR 29: 121f, 127) (MEIN) ÄLTERER BRUDER -> NANA-PO (VON HILLER) AEMILIO (fälschlich auch: AEMELIO): Vaquero bei PETRO ARBELLEZ (WR V: 1932f) AEMIR-I-SILLAN (FÜRST DER SCHATTEN/auch AEMIR-Y-SILLAN): 1) DSCHAFAR (GR 27) 2) AHRIMAN MIRZA (GR 28/29) AERONAUT -> PROFESSOR AFARAH: siehe unter JACUB A. D'AFFRI (Graf d.'A.): französischer Gesandter im Haag; auf einer von ihm veranstalteten Soirée trifft der BARON VON LANGENAU auf GIACOMO CASANOVA. (historisch: Louis-Auguste Graf d'A. (1710-93) (AQUA BENEDETTA: 350, 381 FÜRST: 387, 390, 401, 407)

//39// AFRAK BEN HULAM: 1) HULAM bezeichnet ihn als »Enkel meines Oheims«, entfernter Verwandter JACUB AFARAHs und MAFLEIs aus Adrianopel. Er wird von der Bande ABRAHIM-MAMURs ermordet (gesäckt: in einem Sack ins Wasser geworfen), als er zu Afarah reist, um in dessen Geschäft zu arbeiten. (nur erwähnt) (GR 3: 385, 391f, 425, 456) 2) ABRAHIM-MAMUR gibt sich mit Hilfe der dem ermordeten A. abgenommenen Briefe und Papiere als A. bei JACUB AFARAH aus, um sich in dessen Geschäft einzuschleichen. (GR 3: 385, 389-93, 425,

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456) DER AFRICANDER -> PIET VAN HOLMEN AFRIT (RIESE) -> SUEF AFTAB: persischer Schmuggler (Sill); Begleiter des PÄDÄR-I-BAHARAT; er hatte einst DOZORCA in eine Falle gelockt. A. nimmt KARA BEN NEMSI und HALEF gefangen. Er wird später von OSMAN PASCHA festgenommen. (GR 26: 406, 471, 570 GR 27: 220, 287) AGADI: Anführer der von IBN ASL für eine Sklavenjagd angeheuerten Dinka; Onkel von DJANGEH und ihrem Bruder; er trägt einen westenartigen Leinwandstoff. A. bringt einen Brief von IBN ASL an IBN MULEI nach Faschoda und trifft dabei auf KARA BEN NEMSI (KBN). Er soll KBN und den REIS EFFENDINA in eine Falle locken. Als er von Djangeh erfährt, wie sehr sich KBN ihrer angenommen hat, bricht er mit Ibn Asl, verrät dessen Versteck und hilft bei der Überwältigung des Sklavenjägers, indem er seine Stammesgenommen aufruft, gegen Ibn Asl zu rebellieren. (GR 17: 522ff, 529ff, 540 GR 18: 9ff, 24, 67) AGEB-NUREDDIN: Sultan von Tebris; Onkel von OMAR-EL-BATHU (nur erwähnt) (ZEPTER: 515) AGHA .....: siehe unter dem dem Titel folgenden Namen (Beispiel: AGHA SIBIL siehe unter SIBIL) AGSTON: Deckname DAVID HOLMANNs AGUSTIN: christlicher Toba-Indianer; A. ist ernst, wortkarg und höchst zuverlässig. Er begleitet OLD SHATTERHAND (OS) mit den beiden Tobas MANUEL und MATEO auf einer Reise durch das Amazonasgebiet und die Kordilleren. OS hat ihn und die beiden anderen Tobas in den Lehren des Christentums unterrichtet und bei ihrer Taufe Pate gestanden. (CHR.ERSTANDEN: 149, 152, 157, 159)

//40// AHMED: 1) siehe auch unter ACHMED

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2) -> AHMED PASCHA AHMED AZAD: Scheik der Bebbeh-Kurden; Sohn von GASAHL GABOYA - in GR 6: Im Kampf mit KARA BEN NEMSI (KBN) und den Haddedihn am Grab MOHAMMED EMINs trifft seine Kugel, die KBN galt, Rih tödlich. Er wird von KBN gefangengenommen und dient als Geisel gegenüber seinem Stamm. (606, 631, 634ff, 641) - in GR 18: Neffe AQILs (nur erwähnt) (225) AHMED BEN ABUBEKR: Sultan von Härrär; unumschränkter Herrscher, der seine Untertanen grausam behandelt und ihren Besitz raubt, wenn es ihm paßt. FERDINANDO DE RODRIGANDA und BERNARDO MENDOSA sind als Sklaven in seinem Palast. Er kauft EMMA ARBELLEZ von dem reisenden Händler EMIR ARAFAT und ist ihr sofort verfallen. Nachdem sich die Gefangenen befreien konnten, verfolgt A. sie und begegnet dabei Kapitän WAGNER, der ihn einschüchtern und übertölpeln und so den Flüchtigen zur Freiheit verhelfen kann. (historisch: Regierungszeit 1852-56) (WR III: 1295f, 1316f, 1319ff, 1362ff, 1368ff, 1385, 1393ff) AHMED PASCHA (AHMED): Pascha von Damaskus; er ließ das Christenmassaker 1860 in Damaskus, bei dem DOZORCAs Familie auseinandergerissen wurde, zu. (nur erwähnt) (historisch) (GR 26: 551, 558) AHRIMAN MIRZA (al. AEMIR-I-SILLAN/FÜRST DER SCHATTEN): persischer Prinz; als AEMIR-I-SILLAN heimlicher Anführer der Sillan (Schmuggler); er wird als sehr schöner Mann beschrieben: »Hoch und schlank gewachsen, doch stark und voll gebaut, ließ der edel geformte Körper ungewöhnliche Kraft und große Gewandtheit ahnen.« Sein Kopf wird mit dem Bild »Loki mit dem herrlichen Heimdall um Friggas Halsband kämpfend« verglichen: der »Künstler hatte es verstanden, dem Kopfe und den Zügen Lokis jene dämonisch verführende Schönheit zu geben, welche Seligkeit verspricht und doch aber nur Verderben giebt ... das ›Licht‹ seiner Augen stand nicht gerade, sondern schief; das willensstarke Kinn zog das Lächeln des Mundes nieder, und die begehrlichen, zum Hohne geneigten Lippen waren voller und breiter, als sich mit dem übrigen Gesicht vertrug.« (587) Seine Stimme war »kraftvoll und wohllautend, der feinsten Schattierung, der unwiderstehlichsten Ueberredung fähig. Aber plötzlich zischend scharf, schrill, widerlich rauh.« (587) Er wird als hochmütiger, eitler, stolzer und haßerfüllter, aber offener Gegner geschildert (»will Edles, indem ich das Gemeine knechte«). Sein Anzug bestand »aus roten Schnürstiefeln mit goldenen Zügen, einer ebenso roten, weiten, persischen Hose, vorn und an den Seiten mit breiten, auffallend reichen Goldstickereien versehen, einer roten, mit silbernen Tressen fast ganz bedeckten, langen Weste, //41// einer braunen Ueberjacke mit eng aneinanderstehenden Knöpfen, deren Brillantsteine doch ganz unmöglich echt sein konnten, und weit herabfallenden, orientalischen Schlappärmeln, kostbar rotseiden unterfüttert, und einer Lammfellmütze jener seltenen Art, welche von ungeborenen, lebendig aus der file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/AEL_AKI.HTM[21/02/2024 12:32:47]

Mutter geschnittenen Lämmern stammt. Sie hatte vorn eine Agraffe, deren Diamant, wenn er nicht Bergkrystall gewesen wäre, gewiß ein Fürstentum gekostet hätte ... Dieser Mann hing fast ganz voller Waffen ... Ein gebogener Säbel und eine breite, federnde Tigerklinge an der Seite. Im strotzenden Gürtel ein Messer, einige Dolche und mehrere Pistolen ... In der Hand eine fast übermäßig lange, orientalische Flinte mit rotgelb glänzendem Bronzelauf. Die Schäfte, Griffe und Scheiden dieser Waffen brillierten in blitzenden Facetten. Selbst der Handknauf der tief in das Fleisch schneidenden, stahlharten Krokodilhautpeitsche, welche zum handlichen Gebrauche neben dem Säbel hing, flimmerte blutigrot, als ob er aus lauter dunklen Rubinen zusammengesetzt sei.« (586f) A. besitzt genau den gleichen Dolch wie DSCHAFAR MIRZA, wobei ungeklärt bleibt, in welcher Beziehung die beiden zueinander stehen. Der Prinz plant mit Hilfe des SCHEIKs UL ISLAM, den er wegen seines heuchlerischen Auftretens verachtet, den Sturz des SCHAH-IN-SCHAHs, dessen Stelle er mit der GUL-I-SCHIRAZ an seiner Seite einnehmen will, und die Vernichtung der schahtreuen Dschamikun. Als Aemir-i-Sillan beauftragt er GHULAM EL MULTASIM mit der Ermordung Dschafar Mirzas. A. glaubt an die Sage vom Chodem, vom geistigen Doppelgänger des Menschen. Als der USTAD ihm verkleidet als sein Chodem gegenübertritt, glaubt er sein Ende nahe und gerät in Panik. Als ihn dann noch Assil Ben Rih mit den Hufen am Kopf trifft, wird er zunehmend stiller, in sich gekehrter und unsicherer. Er erkennt SCHAKARA als Botin seiner Gegnerin MARAH DURIMEH und setzt zum letzten Pferderennen auch seinen Dolch (»mein Höchstes«). Als KARA BEN NEMSI ihn auf Syrr besiegt, schlägt er brutal auf sein Pferd Iblis ein (so daß es ein Auge verliert) und erschießt es. Durch die Furcht vor dem von seinem Chodem angekündigten Wahnsinn verliert er seine Tatkraft, wird von einer Geröllawine erfaßt und schließlich - wahnsinnig geworden - aufgefunden. (GR 28: 585-95, 606 GR 29: 114f, 127, 444f, 480-84f, 537-41, 552, 572-75, 585f, 592-95, 597ff, 620, 623, 632) AIMALA: KÖNIGIN VON AUGH; Frau von MADPUR SING; sie ist eine zart gebaute Inderin mit sanften Gesichtszügen, gütig und mild. A. stirbt mit ihrem Mann bei dem von den Engländern initiierten Überfall auf Augh. (JUWELENINSEL: 227, 243, 258) AIMATA (al. ROSE VON MANUA): Frau von TUI-FANUA; sie wurde ihrem Mann von KATUA geraubt, damit sie Christin werde und dann Katuas Sohn OMBA heirate. Sie kann von Tui-Fanua während der Trauungszeremonie entführt und gerettet werden. (vgl. EHRI-GR: PAREYMA/EHRI-FS: MANINA) (TUIFANUA: 206, 216) AIMÉE: Lieblingsfrau des Vizekönigs von Ägypten; Freundin von ALMAH, älter als diese, hübsch (ZEPTER: 193f)

//42// 'AIN EL FRANSAWI (AUGE DER FRANZOSEN) -> Deckname ALBIN RICHEMONTEs AJEHMA: junges Mädchen der Abu Hammed (GR 1: 464f)

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HADSCHI AKIL SCHATIR EL MEGARRIB(NIS) BEN HADSCHI ALIM SCHADSCHI ER RANI IBN HADSCHI DAJIM MASCHHUR EL AZAMI BEN HADSCHI TAKI ABU FADL EL MUKARRAM (Hadschi Vernünftig Klug, der Erfahrene, Sohn des Hadschi Weise, Tapfer, der Reiche, Sohn des Hadschi Unsterblich, Berühmt, der Herrliche, Sohn des Hadschi Fromm, Vater der Güte, der Ehrwürdige): Deckname KARA BEN NEMSIs (GR 25: 16, 19, 58) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//42// ALA: Indianerin; Dienerin von HARRY MELTON (GR 21: 53ff) ALADSCHY (DIE BEIDEN ALADSCHY: Das skipetarische Brüderpaar SANDAR und BYBAR ist unter dem Namen ›Die beiden Aladschy‹ bekannt (da beide zwei Schecken reiten) und gefürchtet. Sie gehören zur Bande des SCHUT. Sie »sahen einander ungemein ähnlich. Beide - gleich hoch und breitschulterig - waren länger und stärker als ich. Ihre dichten, lang ausgezogenen Schnurrbärte, die Wetterfarbe ihrer Gesichter und ihre Waffen verliehen ihnen ein sehr kriegerisches Aussehen ... In ihren Gürteln funkelten Messer und Pistolen, und an der linken Seite hatte jeder ein Heiduckenbeil gleich einem Säbel hängen.« (125) Sie lauern KARA BEN NEMSI (KBN) auf, der sie jedoch in der Maske eines dummfeigen Scherifs täuscht und dann im Kampf besiegt. Im letzten Kampf wird Sandar von KBN mit dem Beil ins Knie getroffen, während Bybar seine Hand verliert. Ihre beiden Pferde erhalten OSKO und OMAR BEN SADEK. (GR 5: 60f, 125ff, 148f, 155ff, GR 6: 175ff, 217, 358ff, 364) ALAF: Mameluk in Mursuk; Gastgeber FORSTERs (nur erwähnt) (BEFREIUNG: 313, 320) ALAM: ein junger, unerfahrener und unvorsichtiger Parsi aus Bagdad; Sohn des Kaufmanns WIKRAMA, den er gegen Lösegeldzahlung aus der Gefangenschaft der Anezeh-Araber befreien will; seine Mutter war Moslemin: »Halb Sonnen- und Feueranbeter und halb Moslem, war er doch keins von beiden« (479). Er hatte jedoch »eine durstige Seele, rang nach Licht und Wahrheit« (480). A. vertraut zwei Talismanen, die er für moslemische bzw. parsische hält, die aber christliche Motive enthalten. Durch die Begegnung mit KARA BEN NEMSI, der ihm bei der Befreiung des Vaters hilft, wird er mehr und mehr zum Christentum bekehrt. (NURESSEMA: 469, 475f, 478f, 501) ALBANI: 1) Schuster in Triest; verstorbener Mann von 2), Vater von 3) (nur erwähnt) (GR 1: 237)

//43// 2) Frau von 1); Stiefmutter von 3) (nur erwähnt) (GR 1: 237) 3) MARTIN A. (al. MADI ARNAUT): Sohn von 1); er stammt aus Triest. A. ist von Beruf »Violinist, Komiker, Schiffskoch, Privatsekretär, bookkeeper, Ehemann, merchant, Witwer, Rentier und jetzt Tourist nach Hause zu« (235). Er bildet »eine ganz wunderbare Figur. Er hatte einen blauen Turban auf, trug rote, türkische Pumphosen und über diesen einen europäischen Rock von etwas veraltetem Schnitt; ein gelbseidenes Tuch war um den Hals geschlungen, und aus diesem Tuche stachen rechts und links zwei file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/ALA_ALG.HTM[21/02/2024 12:32:48]

Dschebel-pambuk-bezi von der Sorte hervor, welche in der lieben Heimat den Namen ›Vatermörder‹ zu tragen pflegt. Um die sehr umfangreiche Taille hatte der Mann einen Sarras geschlungen, dessen Scheide so dick war, daß man drei Klingen in ihr vermuten konnte.« (233) Da er sich nicht mit seiner Stiefmutter verstand, schloß er sich einer Preßnitzer Harfenistengesellschaft an und zog mit ihr durch Italien nach Konstantinopel. Später gelangte er nach Indien, wurde Schreiber in einem Hospital, dann Buchführer eines Händlers, dessen Witwe er später heiratete. Als seine Frau starb, machte er sich auf den Weg in die Heimat. In Dschidda begegnet er KARA BEN NEMSI (KBN). Später trifft KBN ihn in Bulgarien wieder, wo A. sich MADI ARNAUT nennt. In einem Gasthaus war ihm die Brieftasche gestohlen worden; KBN kann sie ihm wiederbeschaffen. In Menlik trennen sich beider Wege. A. ist ein »leichtlebiger, unvorsichtiger Mensch ... Von dieser Reise ist er freilich glücklich zurückgekehrt, hat aber kurze Zeit darauf während des Badens im Meere seinen Tod gefunden.« (330) (GR 1: 233-57, 273 GR 4: 59f, 301f, 316-26, 330, 333-36, 347) 4) verstorbene Frau von 3); Witwe von dessen früherem Arbeitgeber (nur erwähnt) (GR 1: 237) VON ALBERG: 1) (geb. VON SENDINGEN): Baronesse; verstorbene Frau von 2), Mutter von 3), Cousine von EMILIE VON SENDINGEN (VON SANDAU); sie hatte »niemals einen eigenen Willen gehabt. Sie war ein weiches, liebebedürftiges, anschlußsuchendes Gemüth. Sie konnte für und in Jemand ganz und gar aufgehen. Das ist ihr Unglück gewesen.« (1658) Wegen der Heirat mit FRIEDRICH V.A. wurde sie von ihrer reichen Tante, bei der sie mit ihrer Cousine aufwuchs, enterbt. Ihr Mann ließ jedoch das Testament fälschen, so daß sie das Vermögen doch noch erbte, das sie ihrer Tochter vermachte. In einem Brief, den sie kurz vor ihrem Tod schrieb und in einem Medallion versteckte, deckt sie die Testamentsfälschung und andere Verbrechen ihres Mannes auf. (nur erwähnt) (WzG: II 977 IV 1658, 1663) 2) FRIEDRICH V.A. (al. CURT VON WALTHER): österreichischer Baron; Mann von 1), Vater von 3) und von MAX WALTHER; er hat eine mittlere Statur, blonde Haare, blaue Augen. Es wird erwähnt, daß er ein vollständiges Gebiß mit guten Zähne hat. Besonderes Kennzeichen A.s sind eine von einem Zweikampf herrührende rote Narbe, die //44// sich über die Stirn bis fast ins Auge zieht, und ein kleines rotes Mal auf dem ersten Glied des Mittelfingers der linken Hand. Im Alter von dreißig Jahren (er trug damals ein Schnurrbärtchen) verführte er unter dem Namen CURT VON WALTHER BERTHA HILLER (HOLBERG), die er in Bad Eger sitzen ließ, als sie von ihm ein Kind (MAX WALTHER) erwartete. Die Vaterschaft erkennt er nie offiziell an. Später lernte er EMILIE VON SENDINGEN (VON SANDAU) kennen, die ihn jedoch abwies und RUDOLF VON SANDAU heiratete. V.A. heiratete dann Emiliens Cousine. Da Emilie Alleinerbin einer reichen Tante werden sollte, brachte er von Sandau durch eine Intrige, die er über von Sandaus Kompanieschreiber HERMANN ARTHUR WILLIBOLD KEILBERG in die Wege leitete,

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ins Gefängnis. Da das Testament doch noch zu Gunsten Emiliens ausfiel, ließ v.A. durch seinen Leibdiener GOTTFRIED HOLLANIZ das Testament fälschen, so daß seine Frau Alleinerbin wurde. Zwei Testamentszeugen, die Herren VON SCHÖNE und VON SELBMANN, ermordete er mit Hilfe von Hollaniz. Zwanzig Jahre später, v.A. (ein Spieler) bekleidet eine Hofcharge (gilt bei Hof jedoch als Schmarotzer) mit Sitz auf Schloß Steinegg, kommen seine Verbrechen durch einen Brief seiner verstorbenen Frau, durch unvorsichtige Äußerungen Keilbergs und die Ermittlungen des WURZELSEPP ans Licht. Wegen Verjährung kann v.A. nicht mehr für die Verbrechen gerichtlich belangt werden. Seine Tochter zwingt ihn, nach Amerika auszuwandern. Dorthin reist er in Begleitung ASTA VON ZOLBAs. Er stirbt in Amerika. (WzG: II 783, 791, 815, 823f III 867, 881, 945, 947 IV 1624f, 1627, 1665, 1722, 1765 V 2109f) 3) MILDA V.A.: Baronesse; Herrin auf Schloß Steinegg; Tochter von 1)/2), Halbschwester von MAX WALTHER; Freundin von BERTHA HOLBERG; sie ist höchstens 18 Jahre alt, »fein, aber äußerst elegant, brünett und von jener Schönheit, welche zwar nicht im ersten Augenblicke alle Aufmerksamkeit auf sich zieht, dann aber für immer fesselt.« (782) Sie hat großes Zeichentalent. M. erbte von ihrer Mutter ein großes Vermögen. Von ihrem Vater sagt sie sich los, als er sich weigert, Max Walther als Sohn anzuerkennen. Als sie erfährt, daß ihr Vermögen von ihrem Vater durch eine Testamentsfälschung erschwindelt wurde, sucht sie die rechtmäßigen Erben. Ihren Vater zwingt sie, seiner Verbrechen wegen nach Amerika auszuwandern. Während eines Gewitters lernt sie im Wald den Architekten RUDOLF VON SANDAU kennen und lieben, ohne zu ahnen, daß dessen Mutter die von ihrem Vater betrogene Erbin ist. Dem WURZELSEPP gelingt es, die daraus erwachsenden Schwierigkeiten des Paares zu beseitigen: Milda und Rudolf heiraten. (WzG: II 781f, 797 III 951, 997ff, 1027, 1090 IV 1765) ALBERT VON SACHSEN: sächsischer König, dem May 1875 unter dem Titel ›Rückblicke eines Veteranen am Geburtstage Sr. Majestät des Königs Albert von Sachsen‹ ein Huldigungs-Gedicht schrieb, das er 1902 erweitert und umgearbeitet unter dem Titel ›Der Löwe Sachsens‹ nochmals (es existiert eine 2. Fassung wohl aus dem Jahre 1898) veröffentlichte. (historisch: 1828-1902) (Text und Interpretation (Helmut Schmiedt) in: Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft 1981. Hamburg 1981, S. 36-63)

//45// ALBERTS: 1) JOSIAS A.: ›Ölprinz‹, der vom Oil-Creek im Venango-County nach Young-Kanawha kam; Vater von 2); er hat eine Yankeephysiognomie. A. will das Pferd Arrow des ICH-ERZÄHLERs kaufen und behandelt diesen und SAM HAWKENS feindselig. Während der Auseinandersetzung bricht in dem Öltal ein Brand aus, der A. um sein Vermögen bringt. (vgl. FIREHAND: EMERY FORSTER) (ÖLPRINZFS: 159, 172, 175) 2) Tochter von 1); sie wird vom ICH-ERZÄHLER aus den Flammen des brennenden Öltals gerettet.

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(ÖLPRINZ-FS: 175) ALBINUS (Pater A.): Geistlicher, der JANECKE VON STEGELITZ eine Brautwerberrede aufgesetzt hat (nur erwähnt) (QUITZOWS: 275) ALCALDE IN URES -> JURISCONSULTO - FRAU DES ALCALDEn IN URES: Sie ist sehr jung und ungepflegt und »nicht allzu wählerisch in ein nicht allzu weißes Morgengewand gekleidet. Ihr noch nicht geordnetes Haar hatte sich wahrscheinlich schon gestern und auch vorgestern in demselben Zustande befunden.« (88) Die Finger waren von »melierter Färbung«, so daß »man im unklaren war, ob sie in Handschuhen steckten, oder einen sonstigen Ueberzug hatten!« (90) Sie ist hochnäsig, anmaßend und geldgierig, hält ihren Mann ›unter dem Pantoffel‹. Während sie zu OLD SHATTERHAND sehr unhöflich ist, schwärmt sie enthusiastisch für WINNETOU. (GR 20: 88ff, 388ff, 400ff) ALFAREZ: 1) spanischer Kreole; ehemals Wirt in Visalia und Bergsteiger im Quecksilberbergwerk ROULINs; Mann von 3), Vater von 2)/4); er wurde von MARTIN VON ADLERHORST wegen seiner Grausamkeit im Bergwerk getötet. (nur erwähnt) (DH-DH: 1488f) 2) HENRICO A.: geistesgestörter, jüngerer Sohn von 1)/3), Bruder von 4); er hat seherische Fähigkeiten. (DH-DH: 1410) 3) JUANA A.: mexikanische Wirtin in Visalia; Witwe von 1), Mutter von 2)/4) (DH-DH: 1410) 4) JUANITO A.: älterer Sohn von 1)/3), Bruder von 2); J. ist seit sieben Jahren als Nachfolger seines Vaters Bergsteiger im Quecksilberbergwerk ROULINs. »Er war noch nicht dreißig Jahre alt. Sein Gesicht hatte ein eigenthümliches, graugelbes Aussehen. Eins seiner Augen schielte. Dieser Umstand in Verbindung mit dem breiten, lippenlosen Munde und den sehr hervorstehenden Backenknochen wirkte abstoßend. Es war eine Physiognomie, zu welcher man nicht leicht Vertrauen fassen konnte.« (1414) J. ist ein //46// »herzloser Mensch«, der zusammen mit ARABELLA die Gefangenen im Bergwerk quält; so zwingt er die von Roulin aufgegebenen Mädchen, ihm zu Willen zu sein und steckt sie, wenn er ihrer überdrüssig ist, ins Bergwerk. Mit Arabella zusammen hat er einen reichen Engländer ins ›Tal des Todes‹ gelockt und ihn vergiftet. Das gleiche hat er mit OSKAR STEINBACH und GÜNTHER VON file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/ALA_ALG.HTM[21/02/2024 12:32:48]

LANGENDORFF vor, obwohl Steinbach ihn gerade erst vor einem tollwütigen Wolf rettete. Der Anschlag mißlingt, J. wird gefangengenommen und kurz darauf von dem aus dem Bergwerk befreiten Apachen SCHNELLER WIND bei lebendigem Leibe skalpiert. Er wird später (wohl) einem ordentlichen Gericht übergeben. (DH-DH: 1414f, 1417f, 1428f, 1448f, 1469) ALFONZO: 1) - in WR: (al. ALFONZO DE RODRIGANDA/MARCHESE (D') ACROZZA/ VICOMTE DE RALLINEUX): falscher Graf de Rodriganda; er gilt als Sohn von EMANUEL DE RODRIGANDA und Bruder ROSA DE RODRIGANDAs (-> ROSA STERNAU), in Wirklichkeit ist er jedoch der Sohn von GASPARINO CORTEJO und CLARISSA MARGONY. A. hat eine niedrige, aber sehr breite Stirn und dunkelblonde Haare. Er ist »nicht etwa ein häßlicher, abscheuerregender Mann, nein, ein jeder einzelne Theil seines Gesichtes und ein jeder Zug desselben war im Zustande der Ruhe vielleicht schön zu nennen, aber diese verschiedenen Einzelheiten gaben keine fesselnde, befriedigende Harmonie, und jetzt, als der Grimm ihn beherrschte, war der Eindruck, den er machte, nur ein abstoßender zu nennen. Er glich einem jener Satansbilder, bei denen der Meister den Teufel nicht mit Pferdefuß und Hörner darstellt, sondern das Diabolische dadurch zu erreichen sucht, daß er die an und für sich schönen Züge des bösen Geistes zu einander in Widerspruch erscheinen läßt« (18). Als Kleinkind wurde er im Auftrag seiner Eltern von dem Briganten SERTANO gegen den richtigen Alfonzo de Rodriganda (-> MARIANO) vertauscht. Während Mariano unter Räubern aufwächst, entwickelt sich A. zu einem jähzornig-tückischen Ebenbild seines Vaters. Er lebt 16 Jahre lang bei seinem angeblichen Onkel, FERDINANDO DE RODRIGANDA, in Mexiko, da er dessen Erbe werden soll. Mit seinem richtigen Onkel, PABLO CORTEJO, der um die Vertauschung weiß, konspiriert er gegen Ferdinando, um ihn zu vernichten. Beiden gelingt es mit Hilfe von Gift, Ferdinando scheintot zu machen und aus dem Weg zu räumen. A. hat sich in die schöne Indianerin KARJA verliebt, die seine Liebe erwidert und - nachdem er ihr die Ehe versprochen hat - ihm das Geheimnis des Königsschatzes der Miztecas verrät. In der Schatzhöhle trifft A. auf ANTON HELMERS, den er mit einer Keule so schwer verletzt, daß Helmers lange Zeit ohne Gedächtnis dahinleben muß, bis ihn KARL STERNAU operiert. A. hält sein Versprechen gegenüber Karja nicht, deshalb nimmt ihn ihr Bruder TECALTO (BÜFFELSTIRN) gefangen und hängt ihn über einem Krokodilsteich auf. Aus dieser mißlichen Lage wird A. durch Comanchen befreit. Da Ferdinando d.R. kurz vor dem Anschlag auf ihn Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Abstammung A.s kamen, änderte er sein Testament. Dieses Testament läßt JOSEFA CORTEJO, die Tochter Pablo Cortejos, verschwinden. Die Cortejos wollen A. damit erpressen, die überaus häßliche Josefa zu heiraten und somit zur Miterbin zu machen. A. weist diese Forderung //47// schroff zurück. Er reist nach Spanien und widmet sich dort der Beseitigung seines angeblichen Vaters. Er läßt todbringende Operationen an ihm planen, stört den Genesungsprozeß des von Karl Sternau geheilten Grafen und beauftragt schließlich Zigeuner, den von Gasparino Cortejo durch Gift wahnsinnig gemachten Emanuel d.R. in eine Schlucht zu stürzen. Seine angebliche Schwester Rosa wird ebenfalls durch Gift wahnsinnig gemacht und dann in das Stift von A.s Mutter eingeliefert, woraus Karl Sternau sie allerdings schnell wieder befreien kann. Sternau heilt sie auch von ihrem Wahnsinn und nimmt sie mit nach Rheinswalden. A. ist nun Alleinherrscher über die spanischen Besitzungen der Rodrigandas geworden. file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/ALA_ALG.HTM[21/02/2024 12:32:48]

Dennoch verfolgt A. Sternau und Rosa, da er sich nicht sicher fühlt. In Paris, wo A. unter Decknamen auftritt, trifft er GÉRARD MASON, einen Verbrecher, der A. garottiert und beraubt, dann jedoch A.s Diener wird. Beide reisen nach Deutschland, wo A. bei einem Zugunglück verletzt wird und zeitweise geistig verwirrt ist. Mason, dessen Schwester von Sternau in Paris aus der Seine gerettet wurde, verrät Rosa, daß er von A. den Auftrag hat, sie zu ermorden, und setzt sich nach Amerika ab. A. muß fliehen. Man hört erst wieder am Schluß des Romans von ihm. Er wird für seine Verbrechen zu lebenslangem Zuchthaus verurteilt. (I 5, 18, 392ff, 400ff, 411, 423ff, 433ff II 456, 485ff, 492, 497, 518ff, 530ff, 547, 614ff, 622f, 625f, 667ff, 830ff VI 2600, 2611 - in GR 15: In der Königsschatz-Episode wird von A.s Verrat an Karja erzählt, dem Anschlag auf Anton Helmers, von A.s Gefangennahme und Bestrafung durch Tecalto sowie von seiner Flucht. Es wird nicht erwähnt, daß er ein untergeschobener Graf de Rodriganda ist. (249, 290-94, 306ff, 314-17, 319, 321-24, 334-43, 345-59, 372-82, 384, 389-95, 409-12) 2) mexikanischer Komplize ROBIN WALKERs; er hilft diesem und BILL NEWTON (FLORIN) bei einem Anschlag auf GÜNTHER VON LANGENDORFF und wird trotz seiner Ausrede, sich wegen eines Verhältnisses mit der Magd HENRIETTA am Tatort befunden zu haben, festgenommen. (DH-DH: 1177, 1239, 1272f) ALFREDO: Mitglied der Bande PABLO CORTEJOs, die Lord HENRY LINDSAY auflauert (WR IV: 1840) ALGONKA: Häuptling des kanadischen Stammes Krih; Begleiter von ATHABASKA; er ist wie dieser hoch und breitschultrig gebaut. Sein Gesicht zeigt scharf, aber edel geschnittene und sonnengebräunte Züge, in denen sich »eine sehr sichtbare Spur jenes eigenartigen Hauches (zeigt), den es nur bei Leuten gibt, welche viel nachgedacht haben und gewohnt sind, dieses ihr Nachdenken auf höhere Pfade zu lenken. Man pflegt bei solchen Personen von ›durchgeistigten‹ Gesichtern, von ›durchgeistigten‹ Zügen zu sprechen, und der Eindruck dieses ›Durchgeistigtseins‹ ist um so größer, um so tiefer und um so dauernder, wenn dabei der Blick des Auges jene tiefe Schwermut, jene seelische Trauer bekundet, welche verschwindenden Jahren, zu Ende gehenden Tagen und sterbenden Völkern eigen ist. Diese stille, aber doch laut sprechende, unbeschreibliche Elegie des Auges war hier ... vorhanden.« (53f) A.s Auftreten ist würdevoll und bescheiden. Am //48// Niagara, wo er im Clifton-Hotel wohnt, ist er nicht indianisch, sondern in einen feinen Stoffanzug gekleidet, und sein Haar »war genau so verschnitten wie anderer Leute Haar«. Er hat sich gemeinsam mit Athabaska »die Aufgabe gestellt ..., das innige Verwandtschaftsverhälnis aller athabaskischen Zungen ... zu ergründen und festzustellen« (56). Beide reisen gemeinsam zum großen Indianermeeting am Mount Winnetou. Am Grab SA-GO-YE-WAT-HAs lernen sie KARL MAY und HERZLE als Mr. und Mrs. BURTON kennen, ohne zu ahnen, daß sie OLD SHATTERHAND vor sich haben. Zusammen mit Athabaska lädt A. die Mays zu einem gemeinsamen Abendessen im Clifton-Hotel ein und läßt sich von May das Niagara-Gleichnis deuten. Am Mount Winnetou trifft A. die beiden wieder und nimmt sie mit

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Athabaska vor dem Komitee in Schutz. Hier lüftet May auch sein Inkognito. A. nimmt im weiteren Verlauf der Handlung (passiv) auf der Seite der Denkmalsgegner an den Auseinandersetzungen um das Winnetou-Denkmal teil. (GR 33: 53-57, 58ff, 63-69, 280, 394-400, 405, 438f, 447) DE ALGORA: 1) Vater von 2)/3) (nur erwähnt) (GITANO 828) 2) MILIO D.A. (GITANO): spanischer Leutnant; Sohn von 1), Bruder von 3); M. ist ein stolzer, etwa sechsundzwanzig Jahre alter Mann »von außerordentlicher Schönheit«. Als GITANO verkleidet spioniert er die Carlisten aus, aus deren Gefangenschaft in Tolosa er entkommen konnte. Er hat ELVIRA DE JOVELLAR aus den Händen der Carlisten befreit. Auf der gemeinsamen Flucht fallen sie wieder in die Hände von Carlisten. M.s Bruder RAMIREZ (D.A.) befreit sie. Es wird angedeutet, daß Elvira M.s Braut wird. (GITANO: 823, 826, 828) 3) RAMIREZ D.A.: spanischer Leutnant; Anführer einer Militärstreife; Sohn von 1), Bruder von 2); er ist eine hohe, stolze Gestalt. R. befreit seinen Bruder und ELVIRA DE JOVELLAR aus der Hand eines Carlistentrupps. (GITANO: 825) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//48// ALI: 1) Hausdiener SAMDHADSCHAs in Kalkutta (JUWELENINSEL: 340) 2) Eunuch beim Sklavenhändler BARISCHA; ein dicker Neger (DH-DH: 16ff, 20) 3) junger, »sehr schön« gewachsener Mann aus Kabatsch; »sein von einem wohlgepflegten Schnurrbart geziertes Gesicht hatte einen ... offenen, ehrlichen Ausdruck« (97f). Seine Kleidung ist ärmlich, aber sauber, und sein Pferd ist sehr gut gepflegt. A. war Uhrmacher, pilgerte dann nach Mekka (ist also ein Hadschi) und diente in der Kavallerie des Großscherifs. Jetzt arbeitet er als Kolporteur. Er verkauft Koranzettel mit Mekkasprüchen. In seiner Freizeit baut er an einer Uhr, die »nicht nur die Stunden, sondern auch die Minuten anzeigen (wird)« (220). Diese will er dem Großherrn anbieten. Er liebt //49// IKBALA, die Tochter BOSCHAKs, der ihn zurückweist, weil er ihm als Schwiegersohn zu arm ist. KARA BEN NEMSI kann den beiden Liebenden dadurch helfen, daß er Ali über die Schmuggelgeschäfte Boschaks informiert, so daß Boschak Alis Stillschweigen mit der Einwilligung zur Hochzeit erkaufen muß. (GR 4: 97-109, 212-23, 253f, 274) - ALIs VATER: Er war ein blutarmer Hirt. Nach dem Tod seiner Frau traf ihn der Schlag. Seitdem ist er gelähmt und kann nicht mehr sprechen. Er lebt mit seinem Sohn zusammen, der aufopferungsvoll für ihn sorgt. KARA BEN NEMSI besucht ihn und schreibt ihm einen Bibelvers als Trost auf. (GR 4: 103, 107, 219, 221f) - ALIs MUTTER: Sie verstarb während der Mekkareise ihres Sohnes (nur erwähnt) (GR 4: 107) ALI BEI (Sihdi A.B.): Thronfolger in Tunis; Bruder des BEIs VON TUNIS (MOHAMMED ES SADOK PASCHA); er gibt viel Geld für Pferde, Wagen und Frauen aus. (historisch: Bei von Tunis 1882-1917) (nur erwähnt) (KRUMIR: 238f.) HADSCHI ALI BEN HADSCHI ISHAK AL FARESI IBN HADSCHI OTAIBA ABU 'L ASCHER BEN HADSCHI MARWAN OMAR EL GANDESI HAFID JACUB ABD'ALLAH EL SANDSCHAKI (al. ABU DIHK (VATER DES GELÄCHTERS)): Mit seinem ständigen Begleiter, ISTVAN USZKAR, ist er als Dschelabi (Händler) im Sudan unterwegs; vorher war er Soldat gewesen. Er leidet »an einer Krankheit, welche sein Gesicht in fast regelmäßigen Pausen, besonders aber bei Seelenerregungen und wenn er sprach, zur schrecklichen Fratze verunstaltete, nämlich am file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/ALI_ALW.HTM[21/02/2024 12:32:48]

Gesichtskrampfe. Diese Verzerrungen brachten nie einen ernsten, sondern stets nur einen solchen Ausdruck des Gesichtes hervor, daß man meinte, Ali wolle sich über irgend etwas totlachen. ... die Gesichter des Mannes ... wirkten so unwiderstehlich, daß der ärgste Melancholikus, der rücksichtsvollste Mensch geradezu gezwungen war, mitzulachen. Uebrigens genierte ihn das keineswegs; er schien sich im Gegenteile ganz glücklich zu fühlen, stets lustige Gesichter um sich zu sehen.« (32) Mit Uszkar liefert er sich ständig Wortgefechte. Er behauptet, »Millionen Länder und Dörfer« in seinem Kopfe zu haben, während Uszkar stets seine (ebenfalls eingebildeten) Lateinkenntnisse herauskehrt. Beide sprechen einander die jeweiligen ›Spezialkenntnisse‹ ab. Die daraus entstehenden, humoristisch gestalteten Streitgespräche, in denen Ali stets auch seinen langen Namen als Argument ins Spiel bringt, steigern sich zu hitzigen Temperamentsausbrüchen. Die beiden mögen sich jedoch so sehr, daß sie sich immer wieder versöhnen. Sie treffen kurz vor Faschoda in der Wüste auf EMIL SCHWARZ. Als das Lager von Löwen, dann von einer Raubkarawane angegriffen wird, bewährt Ali sich als mutiger, wenn auch nicht immer glücklicher Kämpfer. Beide schließen sich Schwarz an und beteiligen sich am Kampf gegen ABU EL MOT und ABD EL MOT. Um sich nach Abschluß des Abenteuers von den Gefährten nicht trennen zu müssen, zieht Ali mit nach Deutschland, wo er in einer süddeutschen Universitätsstadt, in der Gartenstr. 6, als Orientalienhändler in einem Haus mit den Gebrüdern Schwarz, IGNAZ PFOTENHAUER und Uszkar lebt. (Der Name Alis wird öfters va//50// riert: 31, 368, 410, 440, 491) (SKLAVENKARAWANE: 24ff, 30ff, 41f, 51, 57f, 69f, 76f, 275-80, 40914, 424-29, 472, 483, 491f) - HADSCHI ALIs OHEIM: Von Stambul aus zog er nach Leipzig, wo er mit weißem Honig handelte. Er kehrte als wohlhabender Mann in die Heimat zurück. (nur erwähnt) (SKLAVENKARAWANE: 31) ALI BEN MASUHL: Dichter vom Stamm der Manazah; Bruder von HASSAN BEN MASUHL; er ist »ein hagerer, dünnbärtiger Mann von echtestem Beduinenhabitus, im Alter zwischen vierzig und fünfzig Jahren«. Er hat den BRUDER OMAR BEN AMARAHs, des Scheiks der Münazah, erschossen und soll dafür von den Münazah, in deren Hände er gefallen ist, hingerichtet werden. A. ruft die FRAU OMAR BEN AMARAHs um Schutz an, wird jedoch von ihr abgewiesen. MERHAMEH gelingt es, seine Freilassung zu erwirken. Unter ihrem Einfluß verbrüdert er sich dann mit OMAR BEN AMARAH. Auf dem Weg zu seinem Stamm wird er jedoch von HASSAN BEN MASUHL tragischerweise wegen eines Pferdetausches mit Omar Ben Amarah für diesen gehalten und erschossen. Im Sterben fordert er von Hassan und Omar Frieden für die beiden Stämme. (MERHAMEH: 123, 125f, 129ff) ALI BEY: Bey der Dschesidi (Teufelsanbeter) in Baadri; A. war ein »junger Mann von sehr schöner Gestalt. Er war hoch und schlank gewachsen, hatte regelmäßige Gesichtszüge und ein Paar Augen, deren Feuer überraschend war. Er trug eine fein gestickte Hose, ein reiches Jäckchen und einen Turban, unter welchem eine Fülle der prächtigsten Locken hervorquoll.« (552) A. ist der Sohn HUSSEIN-BEIs und der Schwiegersohn des NEZANUM VON SPANDAREH. Im Konflikt der Dschesidi mit den Türken der PASCHA VON MOSSUL will die Dschesidi überfallen - erweist A. sich als kluger und umsichtiger Anführer seines Volkes, dem es mit der Hilfe KARA BEN NEMSIs gelingt, den Pascha zu einem

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Friedensabkommen zu zwingen. (historisch) (GR 1: 548, 552-62, 569-73, 598-601, 605-10, 620-34 GR 2: 1-4, 16-19, 65-80, 84, 88-105, 114-17) - ALI BEYs FRAU: Sie ist sehr jung; ihr »schönes schwarzes Haar war in viele, lang herabhängende Zöpfe geflochten, und eine Anzahl funkelnder Goldstücke bedeckte ihre Stirn.« (571) (GR 1: 571f, 585, 609) - ALI BEYs SOHN: Kleinkind: »ein nettes Kerlchen, höchst sauber gehalten«; KARA BEN NEMSI zeichnet einen Talisman für ihn. (GR 1: 571f, 609) ALI EFFENDI -> JACUB AFIR ALI EFFENDI ABU HAMSAH MIAH (VATER DER FÜNFHUNDERT): Mudir von Faschoda; Nachfolger von ALI EFFENDI EL KURDI; er ist besonders streng; seinen Beinamen hat er erhalten, weil er - insbesonders bei Sklavenhändlern - als Strafe fünf//51// hundert Hiebe auf die Fußsohlen verabreichen läßt, was zum Tod des Verurteilten führt. (historisch) - in GR 17: Er wurde von MUSAH PASCHA in Faschoda eingesetzt, damit wirkungsvoll gegen den Sklavenhandel vorgegangen wird. A. ist ein Freund des REIS EFFENDINA. KARA BEN NEMSI liefert ihm den Sklavenhändler AMR EL MAKASCHEF aus und informiert ihn darüber, daß sein Hauptmann, IBN MULEI, mit dem Sklavenjäger IBN ASL in Verbindung steht. Nach der Überführung Ibn Muleis wird dieser auf Veranlassung A.s totgepeitscht. (346, 402f, 439ff, 487ff, 500f) - in SKLAVENKARAWANE: EMIL SCHWARZ wird A. von MUMTAS PASCHA, A.s Vorgesetztem, empfohlen. Der Deutsche kann den kleinen Sohn des Mudirs vor dem Erstickungstod (er hatte einen Würfel verschluckt) retten. A. gewährt Schwarz weitgehende Unterstützung bei den Unternehmungen gegen die Sklavenjäger ABU EL MOT und ABD EL MOT. (80, 88-96, 99f, 262f) - ALI EFFENDI ABU HAMSAH MIAHs SOHN: Er hat einen Würfel verschluckt und droht zu ersticken. EMIL SCHWARZ rettet ihn. (nur erwähnt) (SKLAVENKARAWANE: 262) ALI EFFENDI EL KURDI: früherer Mudir von Faschoda; Vorgänger von ALI EFFENDI ABU HAMSAH MIAH (VATER DER FÜNFHUNDERT); er ließ eine Revolte in Kassala grausam niederwerfen, fiel aber dann in Ungnade wegen Unterschlagungen und Zusammenarbeit mit Sklavenhändlern. MUSAH PASCHA nahm ihn gefangen. (historisch) (nur erwähnt) (GR 17: 345f, 402 SKLAVENKARAWANE: 80)

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ALI EL HAKEMI EBN ABBAS EBN ER-RUMI BEN HAFS OMAR-EN-NASAFI: Diener und Begleiter des ICH-ERZÄHLERs; er hängt »mit wirklicher Liebe« an ihm, ist ausdauernd, kräftig, listig, mutig, sprachgewandt, aber auch ein wenig eitel. (Vgl. BEFREIUNG: ALI EL HAKEMI IBN ABBAS ...) (SOKNA: 14, 29, 63) ALI-EL-HAKEMI-EBN-ABBAS-EBN-ER-RUMI-BEN-HAFIS-OMAR-EN-NASAFI: arabischer Diener KATOMBOs; er hat eine »nicht zu hohe aber äußerst nervige und geschmeidige Gestalt«, ist lebhaft, fröhlich, treu und zuverlässig; sein Hang zur Aufschneiderei provoziert groteske Szenen. Bei der Suche nach der entführten SOBEIDE leistet er seinem Herrn wertvolle Hilfe. Später avanciert er zum Schiffsführer Katombos. (ZEPTER: 466, 481ff, 807) ALI EL HAKEMI IBN ABBAS ER-RUMI BEN HAFIS OMAR EN-NASAFI IBN SADEK KAMIL EL BATAL: Diener und Begleiter KARA BEN NEMSIs; er ist »vielleicht dreiundzwanzig Jahre alt ... Er sprach mehrere arabische Dialecte, hatte keinen Familienanhang, der ihn örtlich binden konnte, war treu, ergeben und ... sehr ehrlich und hatte sich ... förmlich in mich verliebt ... er hatte einige Bücher gelesen und hielt sich in Folge dessen für einen sehr gelehrten Menschen ... Auch für einen großen Helden hielt er sich, wozu ich ... bemerken muß, daß er allerdings Muth besaß.« (245f) Ali ist //52// ein »großer Prahlhans«. (Vgl. SOKNA: ALI EL HAKEMI EBN ABBAS ...) (BEFREIUNG: 245f, 250, 256, 274, 282, 286, 308) ALI EN NURABI: Scheik der Beni Rakba vom Stamm der Uelad Sebira - in KRUMIR: Vater MOCHALLAHs; er ist »ein echter, dünn bebarteter Beduine in den reifen Mannesjahren« (232). Zusammen mit KARA BEN NEMSI und ACHMED ES SALLAH IBN MOHAMMED ER RAHAM BEN SCHAFEI EL FARABI ABU MUWAJID KHULANI, der um A.s Tochter anhält, aber von A. abgewiesen wird, verfolgt A. den KRUMIR, der ihm die Tochter entführte und ein wertvolles Kamel sowie eine Stute geraubt hat. Nach dem Tod des Krumirs gibt er den Liebenden sein Einverständnis. (216, 225, 232, 241, 254, 263, 275, 311, 393, 415) - in KUTB: KARA BEN NEMSI weilt einige Zeit als Gast bei ihm. (nur erwähnt) (362, 372) ALI MANACH BEN BARUD EL AMASAT: junger Derwisch in Stambul, aus Iskenderieh stammend; Sohn von BARUD EL AMASAT, Neffe von HAMD EL AMASAT; er ist etwas über 20 Jahre alt. »Dieser Pseudoderwisch schien ... ganz ohne Mut und Energie zu sein«. (619) Von KARA BEN NEMSI (KBN), der sich für ein Mitglied der Verbrecherbande des ABRAHIM-MAMUR ausgibt, wird er ausgehorcht. Er liefert wertvolle Informationen für die weitere Verbrecherjagd KBNs. A.s Versuch, KBN zu entführen, mißlingt, und A. wird festgenommen. KBN erhofft sich weitere Informationen von ihm. Damit A. nicht noch mehr verraten kann, wird er von seinen Komplizen erschossen. (GR 3: 477f, 527-30, 595-604, 609-20, 623-27, 631-34)

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ALICE: Französin; Schwester von ROBERT, dem Geheimsekretär von Graf JULES DE RALLION; sie ist ein hübsches Mädchen, mit dem der als preußischer Spion inkognito in Paris weilende MARTIN TANNERT anbandelt. Beide verlieben sich ineinander. Bei Kriegsausbruch fährt A. mit ELLA DE LATREAU nach Schloß Malineau. Als sich Martin dort als preußischer Husar zu erkennen gibt, hält sie an ihrer Liebe zu ihm fest. (W: 851ff, 1661 / ULAN: III 1051ff V 1967, 1969) ALIM (GELEHRTER) -> MARKI ALIMBO: wohl versehentlich für -> ALIMPO (WR: 5) ALIMPO (ALIMBO): 1) ELVIRA A.: Dienerin von ROSA DE RODRIGANDA (ROSA -> STERNAU); Frau von 2); sie stammt aus Rodriganda. »Ihr Umfang war wohl ebenso groß wie ihre Höhe ... Ihr Vollmondgesicht glänzte vor Zufriedeheit; ihr Auge lachte vor Güte; ihr Mund war stets zu einem guten Worte bereit« (47). Sie war einst Dienerin bei HANETTA VALDEZ in Saragossa, wo sie ihren Mann kennenlernte, mit dem sie in sehr glücklicher Ehe zusammenlebt. Ihren Äußerungen fügt sie meist »Mein Juan sagt das //53// auch« an. E. folgt mit ihrem Mann Rosa d.R. nach Rheinswalden. (WR: I 5, 47f, 134, 260 II 556f V 2078) 2) JUAN A.: Kastellan auf Schloß Rodriganda; Mann von 1), Verwandter von BERNARDO MENDOSA; J. ist ein kleines, furchtsames Männchen (wird uneinheitlich als dürr (47, 553) oder als genauso dick wie seine Frau (260, 263, 2078) beschrieben). Er stammt aus Rodriganda und stand schon zu Zeiten MANFREDO DE RODRIGANDAs als dessen Leibdiener in den Diensten der de Rodriganda. In Saragossa lernte er seine Frau kennen, mit der er in sehr glücklicher Ehe lebt. Seine Reden enden oft mit: »Meine Elvira sagt das auch«. Mit seiner Frau folgt er ROSA DE RODRIGANDA (ROSA -> STERNAU) nach Rheinswalden. (WR: I 5, 47f, 59, 79, 132, 260f II 556f III 1299 V 2078) ALLO: Bannah-Kurde; Köhler; beim ersten Zusammentreffen zieht KARA BEN NEMSI (KBN) A. aus seiner Hütte, in der er mit seinem riesigen Hund Eisa lebt: »erst das Haargestrüpp mit der schwarz glänzenden Nase, dann zwei Hände von ganz derselben Farbe und mit breiten Krallen; hierauf folgte ein zerlöcherter Sack, ähnlich denen, worin unsere Kohlenhändler ihre Ware aufzubewahren pflegen, dann zwei schmierige Lederfutterale, parallel miteinander, und endlich zwei ... Stiefel ..., die der Koloß von Rhodus (!) einmal getragen haben mußte.« (64) »Er schien ein wenig beschränkt zu sein, aber ein ehrliches, anhängliches Gemüt zu haben« (72). A. dient KBN und dessen Gefährten als Führer, wofür ihm KBN ein Pferd kauft. Beim Überfall der Bebbeh-Kurden GASAHL GABOYAs gelingt es ihm, zu entkommen; sein Hund wird jedoch zertreten. Nach dem Tod MOHAMMED EMINs reitet er mit file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/ALI_ALW.HTM[21/02/2024 12:32:48]

AMAD EL GHANDUR fort. (GR 3: 63-82, 89-94, 98f, 151f, 154, 191f GR 6: 573) - ALLOs BRUDER: Er wohnt in Bistan. (nur erwähnt) (GR 3: 98) ALMA: Tochter von EULALIA, Nichte von ELVIRA GONZALEZ; sie erscheint zunächst wie ihre Mutter: »barfuß und barhäuptig; ob das seltsame Gewirr, welches sie auf dem Kopf trugen, Haare sein sollten, konnte ich nicht unterscheiden. Ein kurzer Rock deckte die oberen Beine, während die unteren einen Schmutzüberzug zeigten, den man sehr leicht für Stulpenstiefel hätte halten können. Den Oberkörper schützte nur ein Hemd, welches vor Jahren vielleicht einmal weiß gewesen war, nun aber aussah, als sei es zum Ausputzen des Kamins benutzt worden.« (268f) Später trägt sie die Kleidung einer mexikanischen Dame, auch sind dann »Gesicht und Hände gewaschen; die Füße staken in Strümpfen und Schuhen« (279). Wie ihre Mutter spricht sie eifrig einem scheußlichen alkoholischen Getränk - dem »Basilikjulep« - zu, dem »dann die unvermeidliche Cigarette folgte« (280). Bei ihrer Tante hat sie ALLAN MARSHAL kennengelernt, in den sie sich heftig - aber unerwidert - verliebt hat. (DEADLY/GR 9: 268f, 276-80, 299f) ALMAH (SEELE): Tochter KATOMBOs und AYESCHAs; A. ist »die Schönheit in ihrer herrlichsten Inkarnation. Den schlanken und doch vollen Oberkörper bedeckte eine //54// rothe, mit Gold gestickte türkische Jacke, unter welcher ein blausammetnes, von massiven Silberspangen verschlossenes Mieder die herrlichste Büste mit einer Taille verband, die man mit den Fingern zu umspannen vermochte. Sie wurde umschlossen von einem mit edlen Steinen besetzten Schuppengürtel, von welchem aus weißseidene Hosen über die schön gerundeten Hüften bis herab zu den Knöcheln gingen, deren Feinheit mit der Kleine des Füßchens bezaubernd harmonirte. Auf dem schlanken, schneeigen Halse saß ein Köpfchen, dessen Anmuth ebenso wenig zu beschreiben war, wie die unvergleichliche Schönheit der Gesichtszüge, welche in ihrer Harmonie ein Ganzes bildeten, dem kein Malerpinsel und auch nicht das nachbildende Licht der Sonne gewachsen sein konnte« (225). Das schwarzgelockte Mädchen verlor als Kleinkind die Mutter und teilte das wechselvolle Schicksal des Vaters. Sie wuchs auf einer einsamen Insel auf. A. wurde christlich erzogen und hat einen milden, angenehmen Charakter. ARTHUR VON STERNBURG rettete sie auf dem Nil vor dem Ertrinken, verlor sie jedoch aus den Augen. Jahre später ist A. mit ihrem Vater Gast bei Arthurs Vater. Arthur, der sie wiedererkennt, tritt inkognito als BILL WILLMERS in die Dienste Katombos. Sie erkennt ihn nicht, fühlt sich jedoch zu ihm hingezogen. Nach der Lüftung des Inkognitos kommt es zur Vermählung. (ZEPTER: 180, 193f, 211, 225f, 259, 273ff, 402f, 806f, 819) ALOE (Aloë) -> ALWAH ALSINA, RUDOLFO: argentinischer Oberst, berühmt als Indianerbezwinger; seine »Züge, sein dunkles, scharf blickendes Auge ließen auf ungewöhnliche Intelligenz und Willenskraft schließen!« (534) Auf

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gefährlicher Mission in der im Aufruhr befindlichen Provinz Entre Rios lernt er den Erzähler (OLD SHATTERHAND) kennen. Gemeinsam gelingt es ihnen, einen größeren Trupp des aufständischen LOPEZ JORDAN gefangenzunehmen. (historisch: Adolfo A. (1829-77)) (GR 12: 534, 538-42, 555-62, 567-78, 596-602, 650-54, 659, 662ff, 675f GR 13: 2, 17) ALSUNNA: fälschlich für -> OLSUNNA DER ALTE DESSAUER: siehe unter FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU DER ALTE DONNER -> NANAP VARRENTON (Utah) DER ALTE EINSAME -> DESIERTO DER ALTE EINSIEDLER -> DESIERTO DER ALTE JÜNGLING: siehe unter JÜNGLING DER ALTE KNASTER: siehe unter KNASTER und OTTO VICTOR VON -> SCHÖNBERGWILDAUEN

//55// DER ALTE KNASTERBART -> FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU ALTER BÄR: 1) -> NINTROPAN-HAUEY (Tonkawa) 2) Utahkrieger; Vater von JUNGER BÄR; er überfiel hinterrücks mit seinem Sohn OLD SUREHAND, der ihn tötete. (nur erwähnt) (GR 19: 387-91) ALTER HÄUPTLING -> NANAP NEAV (Utah) ALTER MANN -> KHASTI-TINE (Navaho) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/ALI_ALW.HTM[21/02/2024 12:32:48]

ALTER TOD -> KOSCHA-PEHVE (OLD DEATH) ALVAREZ: 1) DIEGO A.: Sohn von 2); er wurde bei Straßenkämpfen gegen Präsident SANTA ANNA verletzt und von Lord HENRY LINDSAY gerettet, dem er sich später dafür dankbar erweisen kann. (WR III: 1155ff) 2) JUAN A. (al. PANTHER DES SÜDENS): ehemal. Präsident Mexikos; Vater von 1); Freund von MIRAMON; sein »langes, dunkles, schlaffes Haar, seine braune Haut und die Bildung seines kühnen, von Leidenschaften zerrissenen Gesichtes zeigten, daß er von indianischer Abstammung« (1152) war. J. ist wegen seiner Grausamkeit gefürchtet. PABLO CORTEJO engagiert ihn, Lord HENRY LINDSAY und dessen Tochter AMY (L.) zu töten, doch da Lindsay einst seinem Sohn das Leben rettete, entführt er sie nur. Er raubt Lindsay auf einen Hinweis JOSEFA CORTEJOs hin fünf Millionen, prellt die Cortejos jedoch um ihren Anteil. Cortejo hofft (vergeblich), durch J. Präsident zu werden. (historisch: 1790-1867) (WR III: 1138, 1148, 1152, 1155f, 1161) VON ALVENSLEBEN, GEBHARD: Ritter mit Sitz auf Schloß Gardelegen; er hat mit HENNING VON BISMARCK durch die Juden ARON ITZIG und VEIT SCHMUEL in Schwerin Geld erheben lassen. (nur erwähnt) (QUITZOWS: 180) ALWAH (ALOE (Aloë)/auch HALWA (TAUSENDSCHÖNCHEN)): Dienerin von HASSAN ARDSCHIR-MIRZA; »Diese gealterte Jungfrau hatte ... mehr Aehnlichkeit mit der stacheligen Aloë als mit dem hübschen Tausendschönchen. Sie trug weite, am Knöchel zusammengebundene Beinkleider, deren niederhängende Falten zwei graue Filzpantoffeln fast bedeckten, darüber eine rottuchene Weste und dann ein kaftanartiges, dunkelblaues Obergewand, auf dem Kopfe einen gelben Turban und daran zwei saloppe Schleierflügel, die hinten einen haarlosen Nacken und vorn das eigentümlich gezeichnete //56// Gesicht einer Schleiereule sehen ließen. Doch schien diese ›tausendschöne Aloë‹ ein recht freundliches Gemüt zu besitzen«. (194) Sie wird beim Überfall auf die Familie Hassans erschossen. (GR 3: 193f, 327) ALWINE -> ALWINE SMIRNOFF Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//56// HADSCHI AMADAN: Bewohner von Härrär (nur erwähnt) (WR III: 1313) AMAD EL GHANDUR: Haddedihn vom Stamm der Schammar; Sohn MOHAMMED EMINs - in GR 1-3: Er ist lang und breit gebaut, hat einen schwarzen Bart, der ihm bis zur Brust reicht. A. wird auf Befehl des PASCHAs VON MOSSUL in der Festung Amadijah gefangengehalten und von KARA BEN NEMSI (KBN) und seinen Gefährten befreit. Auf dem gefahrvollen Rückweg kommt es zu Spannungen und offenen Auseinandersetzungen zwischen KBN und Mohammed Emin, in denen A. seinen Vater unterstützt. Nach dem Tod Mohammed Emins reitet A. mit dem Köhler ALLO fort, um die Bebbeh-Kurden zu verfolgen und seinen Vater zu rächen. (GR 1: 357, 494f GR 2: 243-46, 312 GR 3: 105f, 142f, 148f, 151f, 180-88, 191) - in GR 6: A. ist als Nachfolger seines Vaters Scheik der Haddedihn geworden. Er reitet mit KARA BEN NEMSI (KBN), HALEF und einigen Haddedihn zum Grab Mohammed Emins, um dessen Todestages zu gedenken. Am Grab sagt A. sich im Rausch der Blutrache von KBN los, der einen Kampf mit heranziehenden Bebbeh-Kurden vermeiden will. Kurz bevor es zu einer tätlichen Auseinandersetzung mit KBN kommt, wird A. durch die Kugel eines Kurden verwundet. Vier Wochen halten sich die Gefährten bei GIBRAIL MAMRAHSCH auf, bis A.s Wunde verheilt ist. Aus Reue über sein Verhalten, welches den Tod einiger Haddedihn und von KBNs Rappen Rih zur Folge hatte, gibt er freiwillig seine Scheik-Würde ab; sein Nachfolger ist MALEK. (550f, 596, 619, 644) - in NURESSEMA: A. ist »das jüngere Ebenbild ... seines Vaters ..., grad so hoch und breit von Gestalt, mit denselben ernsten, edeln Zügen und ... einem schönen, dunklen Barte, welcher ihm bis über die Brust herunterging« (496). Als Freund KARA BEN NEMSIs will er diesem und ALAM bei der Befreiung WIKRAMAs aus den Händen seiner Feinde, den Anezeh, helfen, schließt dann aber mit diesen unter dem Einfluß des EINSIEDLERs AUF DEM FELSEN WAHSIJA Frieden. (465, 496, 498) - in GR 26: nur erwähnt (283) AMADEUS PLAUSTRUMUS SINGULTUS PROMONTORIUS PADERBORNIENSIS: von dem als Pflasterhändler verkleideten WILHELM GOLDSCHMIDT erfundene Gestalt; angeblich ein »weltberühmter Doctor, Professor und Wunderkünstler« (BÄCKER: 105) AMAIKA: alte indianische Zofe JOSEFA CORTEJOs, die deren manische Eigenliebe unterstützt und deshalb ihr Vertrauen genießt (WR: II 899 III 1145 IV 1580f)

//57// - AMAIKAs TOCHTER: schöne Mestizin; Duenna bei AMY LINDSAY, die sie im Auftrag ihrer file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/AM.HTM[21/02/2024 12:32:50]

Mutter und JOSEFA CORTEJOs ausspioniert (WR III: 1144f, 1150f) AMAR BEN SUBA -> DAUWARI AMAREH (al. PERLE VON DSCHUNETH): verstorbene Frau von ABUL ABBAS; Mutter von HALEF (nur erwähnt) (GR 1: 9) AMBO: alter Mann; Vertrauter TUI-FANUAs (Vgl. EHRI-FS: POTAI/EHRI-GR: OMBI) (TUIFANUA: 215) AMBROSIUS (Bruder A.): Jesuit; Mitglied der Verschwörung in Norland; sein Vorgesetzter, BRUDER VALERIUS (ALOYS -> PENENTRIER), hält ihn für einen Verräter und bringt ihn um. (ZEPTER: 49) AMHARAKNABE: Er gehört zu einer Gruppe von etwa fünfzig männlichen und weiblichen AmharaSklaven, die an die grausamen Isa-Somali verkauft wurden. Der Versuch eines ISAKNABEN, den gleichaltrigen A. und dessen Bruder unter seinen Schutz zu nehmen, endet mit der Ermordung des Bruders durch den Anführer der Isa. Der nachfolgende Aufruhr der Amharas wird blutig niedergeschlagen. Als die Gruppe bald darauf von einer Naturkatastrophe in Form einer Flutwelle heimgesucht wird, reißen die Sklaven ihre Peiniger mit in den Tod. Der A. jedoch kann sich und den Isaknaben retten. Gemeinsam brechen sie zu den Amhara auf. (SKLAVENRACHE: 528-31) AMIHN (treu, zuverlässig): Scheik der Ussul; Mann von TALDSCHA; seine beiden Söhne gehören zur Leibgarde des MIRs VON ARDISTAN; er wird mit dem biblischen Goliath verglichen: ist anderthalb Kopf länger als KARA BEN NEMSI (KBN) - mit der entsprechenden Schulterbreite und Muskulatur. Die Lanze in seiner Faust glich »einem Weberbaum, und das Messer, welches in seinem Gürtel steckte, hatte eine derartige Form und Schwere, daß es zugleich als Beil, wenn nicht gar als Axt gebraucht werden konnte. Auf dem Rücken hing ihm ein gewichtiger, aus Krokodilsrücken gefertigter Bogen und darunter ein für Wurfspeere und Pfeile undurchdringlicher Köcher aus Schildkrötenschale ... Die Füße steckten bis herauf an das Knie in dicken, stiefelähnlichen Baströhren, die dadurch festeren Halt bekamen, daß man sie mit breiten Lederriemen umwunden hatte ... Die Oberschenkel steckten in sehr festen, ledernen Hohlzylindern, die man unter Zuhilfenahme der Phantasie als Hose bezeichnen könnte. Von Leder war auch die Bekleidung des Leibes, eine Art von Koller, welches vorn sehr weit offen stand und eine vollständig und sehr dicht behaarte Brust sehen ließ. Man hatte bei diesem Anblicke das Gefühl, daß auch der ganze übrige Körper in der gleichen Weise behaart sein müsse. Dementsprechend war der unbedeckte Kopf durch einen dunklen Haarwald geschützt, der wie eine Mähne bis halb über den Rücken herunterhing, und vom Gesicht waren nur einige kleine Stellen Haut zu sehen; das andere alles war Bart, der vorn fast noch weiter herniederreichte als hinten das Haar des Hauptes. Die Augen dieses Mannes konnten ... nur als

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//58// ›Äuglein‹ gelten; sie waren viel zu klein für diese Hünengestalt, für diesen Riesenkopf und für dieses breite Gesicht, über dessen Haarwald sich eine zwar niedrige, aber außerordentlich kräftige Stirn erhob.« (68f) A. wird als simpler, kindlich naiver Urmensch, mit aufrichtigem und rechtschaffenem Wesen geschildert. Er versucht, KBN und HALEF gefangenzunehmen, doch wird er von KBN überlistet und selbst gefangen. A. ist zwar ein äußerst gutmütiger, lieber Mensch, aber in seiner urtümlichen Kraft ist er doch zuweilen (aber ohne bewußte Absicht) recht brutal; so schlägt er dem Pferd Ben Rih, als dieses ihn nicht aufsitzen lassen will, die Faust mit voller Kraft zwischen die Augen. Er ist nicht sehr aktiv: Von seiner Frau läßt er sich in seinen Entscheidungen leiten, und dem DSCHIRBANI überläßt er die Führung des Feldzuges gegen die Tschoban. Später reist er wegen der Gefangennahme seiner Söhne nach Ard und El Hadd und nimmt an der Verfolgung des PANTHER teil. (GR 31: 68-110, 158ff, 185ff, 195, 201, 203ff, 317 GR 32: 14, 590, 599) AMILLA: Name, den FERDINANDO DE RODRIGANDA ausruft, als er plötzlich PEPI gegenübersteht; später erwähnt er ihn im Fieber. (WR IV: 1624, 1677) AMINEH: Kalhuran-Kurdin; Frau von HAFIS ARAM; sie gehörte ursprünglich zum Stamm der Dschamikun. A. erschießt OMAR IRAKI, als dieser ihren Mann auspeitschen läßt. In Vertretung des USTADs begnadigt KARA BEN NEMSI sie. (GR 28: 370, 378f, 389, 405f 571 GR 29: 252f) AMM SELAD: Deckname KARA BEN NEMSIs AMRAM: fälschlich für OMRAM EL SUEFI (DH-DH: 646) AMR EL MAKASCHEF: Scheik der Baqqara-Araber; Vetter des MAHDI; er gilt als außerordentlich kriegerisch und gewalttätig. Als Bote des Sklavenjägers IBN ASL soll er eine Sklavenkarawane der Takaleh vor KARA BEN NEMSI (KBN) und BEN NIL warnen. Er wird von KBN überwältigt und an den Mudir von Faschoda, ALI EFFENDI ABU HAMSAH MIAH (VATER DER FÜNFHUNDERT), ausgeliefert, der ihn zu fünfhundert Hieben auf die Fußsohlen (in Raten, so daß er die Prozedur überlebt) verurteilt. (historisch) (GR 17: 373ff, 396, 430ff, 443, 453f, 500) AMSCHA: Ateïbeh-Beduinin; Tochter von Scheik MALEK, Mutter HANNEHs; sie ist nicht mehr jung, war aber einst »gewiß nicht häßlich gewesen«, hat »zwei große, braune Augen« und macht »ganz den Eindruck einer selbständigen, furchtlosen Amazone«. Als junges Mädchen war sie von ABU-SEIF geraubt und vergewaltigt worden. Mit ihrer von Abu-Seïf stammenden kleinen Tochter Hanneh gelang es ihr zu fliehen und zu ihrem Stamm zurückzukehren. Sie haßt den Islam, da er es Abu-Seïf erlaubte, sie zu rauben. Aus Rache überredet sie KARA BEN NEMSI (KBN), nach Mekka zu gehen. Mit ihrer Hilfe gelingt es KBN und HALEF, Abu-Seïf zu überwältigen. Als KBN A. acht Jahre später wiedersieht, ist »die Heldin ... noch immer so ernst und stolz, wie ich sie in der

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//59// Steppe von Dschidda getroffen hatte« (557). (GR 1: 252-59, 264f, 293-97, 300-06 GR 6: 557) AMSENHÄNDLER: 1) -> HORN 2) -> DER ALTE DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU AMUHD MAHULI: alter, verwetterter türkischer Kol Agasi (Adjutant); er sorgt mit seinem kargen Sold aufopfernd für seine große Familie (4 Söhne, 3 Töchter, Mutter und Schwiegermutter). Im Auftrag des SANDSCHAKIs VON HILLEH nimmt er KARA BEN NEMSI (KBN) und HALEF fest, gibt sie aber auf Ehrenwort frei. Er begleitet mit seinen Soldaten später KBN zur Gefangennahme der Schmuggler am Birs Nimrud und wird auf dessen Vorschlag zum Bimbaschi (Major) befördert. Er ist ein frommer Mann, der mit dem Islam hadert und KBN bittet, ihm vom Christentum zu erzählen. KBN schenkt ihm zum Abschied ein Neues Testament. (GR 27: 80ff, 85ff, 100ff, 300f, 303-07, 362-69, 411ff, 435f, 446f, 452) AMULAK BEN MUSA: Scheik der Beni Halaf; Vater von WARDA; er beherbergt die von OSKAR STEINBACH und dessen Gefährten verfolgten Verbrecher ALEXEI POLIKEFF und IBRAHIM PASCHA. Nach deren Flucht wird er von Steinbach gezwungen, Frieden mit TARIK, dem Scheik der Sallah, zu schließen. (DH-DH: 772, 799) AMURAT PASCHA -> BEM Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//59// ANCIANO: 101 Jahre alter Inka; trotz seines Alters ist er noch so rüstig und gewandt wie ein Vierzigjähriger. Sein Gesicht hatte »so viele Falten und Fältchen ..., daß man sie nicht zu zählen vermochte. Er schien nur aus Haut und Knochen zu bestehen, doch waren seine Bewegungen ... kräftig und sicher ... Seine Kleidung bestand aus einer langen Hose von weichgegerbtem Leder und einem kurzen Hemde aus demselben Stoffe. Das letztere wurde über den Hüften von einem schmalen Gürtel zusammengehalten, in welchem ein Messer steckte. Die Füße staken in niedrigen, sandalenartigen Schuhen, denen man es ansah, daß er sie wohl selbst gefertigt hatte. Ein über der Schulter hängender Riemen trug ein großes Pulverhorn, einen ledernen Bleibeutel und eine eiserne Kugelform. Den Kopf trug der Alte unbedeckt oder vielmehr nur bedeckt von dem dichten, langen, wie Silber glänzenden Haare, welches wie eine Mähne hinten bis zum Gürtel herniederhing. Vom einem Barte aber war keine Spur zu sehen. Auf dem Rücken trug er eine Art Jagdtasche, welche aus dem Felle eines Silberlöwen gefertigt war, und in der Hand ein starkes, einläufiges Gewehr.« (169) Seit sein Ururgroßvater einst HAUKAROPORA (1), den Sohn des letzten Inka-Herrschers ATAHUALPA, vor den Nachstellungen der spanischen Eroberer verbarg, widmete sich A.s Familie, die zu denjenigen gehörte, deren Aufgabe es war, Kippus zu verwalten und zu lesen, dem Auftrag, die //60// Bestrafung der Spanier und die Wiederherstellung der Inkaherrschaft vorzubereiten. Auch A. betont mehrfach diese Lebensaufgabe gegenüber seinem Schützling, dem letzten Inka-Nachfahren HAUKAROPORA (2). Mit Haukaropora ist er unterwegs zu dem in den Anden liegenden Versteck eines sagenhaften Inka-Schatzes. Beide treffen auf die Gesellschaft VATER JAGUARs, dem sie sich bei seinen Kämpfen mit den Abipones und mit weißen Verbrechern anschließen. Vater Jaguar begleitet beide dann bis zum Schatzversteck. Erst sehr spät gesteht A. Haukaropora, daß schon dessen Vater am Ende seines Lebens den Glauben an eine Wiederherstellung der alten Inkaherrlichkeit verloren hatte. Als Haukaropora, der von sich aus schon zu gleichen Überlegungen gekommen war, auf die Schätze seiner Ahnen verzichtet und sich für ein einfaches Leben in der Gegenwart entscheidet, beglückwünscht ihn A. mit den Worten: »Sei gepriesen für diesen Entschluß ... Du bedarfst keiner schillernden Schätze, denn der größte Schatz, den es gibt, ruht in deiner Brust.« (533) Gemeinsam mit der Familie ENGELHARDT übersiedeln A. und Haukaropora nach Deutschland, wo der immer noch rüstige A. Haukaropora in dessen Beruf als Jäger unterstützt. (INKA: 169-81, 187, 191f, 274f, 289ff, 299-310, 365-71, 430f, 514-17, 52333, 541, 547) - ANCIANOs VATER: Er wurde 110 Jahre alt. (nur erwähnt) (INKA: 171) - ANCIANOs GROßVATER: Er wurde 111 Jahre alt. (nur erwähnt) (INKA: 171) - ANCIANOs URGROßVATER: Er wurde 120 Jahre alt. (nur erwähnt) (INKA: 171)

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- ANCIANOs URURGROßVATER: Er verbarg den Inka-Herrscher HAUKAROPORA (1) vor den Nachstellungen der spanischen Eroberer. (nur erwähnt) (INKA: 171ff) ANDA (ANDREAS): Lappe; Knecht bei VATER PENT (SAIWA TJALEM: 5, 20, 47) ANDARO, ESQUILO ANIBAL: uruguayischer Estanziero; Anhänger der ›Blancos‹; »ein fein nach französischer Mode gekleideter Herr ... Er trug eine schwarze Hose, eben solchen Frack, weiße Weste, weißes Halstuch, Lackstiefel und hielt einen schwarzen Cylinderhut in der Hand, um welchen ein weißseidenes Band geschlungen war. Dieses Band, von welchem zwei breite Schleifen herabhingen, brachte mich ... auf die famose Idee, einen Kindtaufs- oder Hochzeitsbitter vor mir zu haben.« (5) A. verwechselt den Erzähler (OLD SHATTERHAND (OS)) mit Oberst LATORRE und stiftet deshalb zwei Mordanschläge auf OS an. OS hält A.s Namen, der ins Deutsche übertragen AESCHYLUS HANNIBAL SCHLEICHER lautet, von Anfang an für »gar nicht empfehlend«. (GR 12: 5-13, 34, 36, 118f, 461) DER ANDENFÜHRER -> EL SENDADOR

//61// ANDERS: Gastwirt in Plauen; Bekannter des HOBBLE-FRANK (nur erwähnt) (MUSTANG: 109) ANDRAS (Andràs/ANDREAS): ungarischer Knecht bei WLASTAN; die Tochter des ZIEGELSTREICHERs hatte ihn abgewiesen. Um sich zu rächen, ängstigt er die Familie nach dem Tod der Tochter, indem er ›Vampir‹ spielt. KARA BEN NEMSI und HALEF entlarven dieses Treiben; außerdem muß A. gestehen, daß er dem Sohn Wlastans kleine Mengen Rattengift verabreicht, um selber Erbe zu werden. (GR 4: 413-23) DER KLEINE ANDRÉ -> ANDREAS STRAUBENBERGER ANDREAS: 1) -> ANDA 2) -> ANDRAS (Andràs) ANDRES: Sohn eines Korbmachers; früherer Verehrer der Köhlerfrau HENDSCHEL (nur erwähnt)

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(VS V: 2033) VON ANHALT-BERNBURG, FÜRST VIKTOR FRIEDRICH: Vetter des ALTEn DESSAUERs (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU); er hat um die Hand von dessen Tochter, LOUISE VON ANHALT-DESSAU, angehalten. Der Fürst ist »ein junger, mit einem sehr angenehmen Aeußeren ausgestatteter Herr«. (historisch 1700-65) (PFLAUMENDIEB: 44, 60) VON ANHALT-DESSAU: 1) FÜRSTIN ANNA-LUISE (ANNELIESE) V. A.-D. (geb. FÖHSE): Apothekerstochter; Frau von 4), Mutter von 5)/6) (historisch) - in STÜCKLEIN (nur erwähnt) (24) - in WERBERN: verstorben (nur erwähnt) (15, 16) - in FELDMARSCHALLS (nur erwähnt) (666) - in PFLAUMENDIEB: Der Fürst bestimmt EMMA VON GLACHAU vorübergehend zu ihrer Gesellschafterin. (28, 60) - in SCHEERENSCHLEIFER: (28, 40, 59) - in BÄCKER: (nur erwähnt) (Nr. 4, 154) - in AMSENHÄNDLER: (25) - in PANDUR: (nur erwähnt) (*73) 2) HANSGÖRG V. A.-D.: Mann von 3), Vater von 4) (nur erwähnt) (historisch: Johann Georg II. von A.-D. (1627-93)) (BÄCKER: 153)

//62// 3) JETTE V. A.-D.: Frau von 2), Mutter von 4) (nur erwähnt) (historisch: Henriette Katharina von A.-D. (geb. von Oranien)) (BÄCKER: 153) 4) FÜRST LEOPOLD I. V. A.-D. (al. DER ALTE DESSAUER/DER ALTE KNASTERBART): General/Feldmarschall der Infanterie; loyaler Verbündeter des preußischen Königs; Sohn von 2)/3), Mann von 1), Vater von 5)/6); er hat eine große, breitschultrige Gestalt, einen scharfen, strengen Blick, tiefschwarze Augen und einen gewaltigen Zwickelbart. L. macht einen höchst martialischen Eindruck. file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/AN.HTM[21/02/2024 12:32:51]

(historisch: 1676-1747) - in ROSE E-THAL: Der Rittmeister VON GÖBERN ist »Pathe [wohl ›Patenkind‹] und Liebling« des Fürsten. (nur erwähnt) (172) - in STÜCKLEIN: Im Auftrag der Bewohner des Dorfes Wahlsdorf kommt SCHMIDT, ein alter Kriegskamerad des Dessauers, dem der Fürst sein Leben zu verdanken hat, zu ihm und bittet um Hilfe für seinen Sohn WILHELM, den der Amtmann HILLER rekrutieren lassen will, damit Hillers Sohn EDUARD Wilhelms Geliebte, ANNEMARIE, bekommen kann. Als Handwerksbursche verkleidet begibt sich der Fürst daraufhin nach Wahlsdorf. »Er trug eine blauleinene Blouse, vielfach geflickte Hosen und eine alte, verschossene Soldatenmütze. Die Stiefel waren verschmutzt, und das Felleisen, welches er über den breiten Rücken geschnallt hatte, war so hochbetagt, daß es mehr Jahre zählte, als es Haare besaß.« (13) Im Garten des Amtsgutes pflückt L. Pflaumen und wird daraufhin vom Amtmann als Pflaumendieb verhaftet. Er soll in das als Gefängnis dienende Spritzenhaus eingesteckt werden, dreht aber den Spieß um und schließt Hiller und den Polizisten JÖRGE dort ein. Am Abend will Hiller im Wirtshaus L. erneut arretieren; dieser gibt sich jedoch zu erkennen und läßt Hiller wegen Mißwirtschaft und Versteckens eines Deserteurs festnehmen. Er macht Wilhelm zum neuen Amtmann und ermöglicht dessen Verlobung mit Annemarie. (12-16, 24) - in WERBERN: (DER ALTE KNASTERBART (15) Der Dessauer ist 68 Jahre alt, trägt sich aber »so stramm und kräftig, als stehe er noch zwischen zwanzig und dreißig« (12). Bei der Wirtin MUTTER RÖSE, bei der L. inkognito eingekehrt ist, trifft er auf einen vermeintlichen Reitknecht, den er, da er ihm gefällt, aufs Schloß bestellt und nach einer Reitprobe auf einem als unzähmbar geltenden Rappen zu seinem Leibknecht macht. In Wirklichkeit ist dieser Reitknecht der preußische Rittmeister CURT VON PLATEN, der auf diese Weise Leopolds Zustimmung zur Heirat mit dessen Patenkind MARIE VON NAUBITZ in die Wege leiten will. Als L. von sächsischen Werbern erfährt, die im Hause des Bäckers WOLSTRAATEN in Bitterfeld ihren Schlupfwinkel haben, macht er sich mit seinem neuen Knecht als Kutscher dorthin auf den Weg. Unterwegs treffen sie auf den Wagen des Getreidehändlers HABERMANN, der ebenfalls auf dem Weg zu Wolstraaten ist, um bei diesem um die Hand von dessen Mündel SOPHIE für seinen Sohn zu werben. Habermann und sein Knecht müssen Kleidung und Wagen mit dem Fürsten und seinem Kutscher tauschen. L. begibt sich nun unter Habermanns Namen zu Wolstraaten. Aus Rache darüber, daß der vermeintliche Witwer Habermann sie abblitzen läßt, schließt Wolstraatens Haushälterin, ROSINE FRANSENHUBER, ihn zusammen mit Sophie im Keller Wolstraatens ein. Durch den Korporal FRITZ NAUHEIMER, dem //63// Geliebten Sophies, und Marie von Naubitz, die sich zufällig in Bitterfeld aufhält, werden beide befreit. Dabei können von sächsischen Werbern gefangene Rekruten befreit und die Werber - unter Mitwirkung des sich nun zu erkennen gebenden von Platen - festgenommen werden. L. führt zum Schluß beide Paare zusammen. Mit von Platen als Adjutanten zieht L. auf Order des preußischen Königs FRIEDRICH II. gegen Sachsen. Es handelt sich dabei um den letzten Feldzug des Dessauers. (12, 15, 30, 46, 72, 74, 90, 92) - in FELDMARSCHALLS: L. ist über sechzig Jahre alt und besitzt äußerlich Ähnlichkeit sowohl mit dem ihm dienenden Leib- und Kammerhusaren HEINRICH BALZER als auch mit dem Lenzener

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Gastwirt FÄHRMANN. Als Viehhändler verkleidet will der Dessauer die hannoversche Grenze überschreiten, um dort die hinterhältigen Werbemethoden des hannoverschen Majors VON ZACHWITZ sowie dessen Helfershelfern Fährmann und HÄMMERLEIN (Gastwirt in Gartow) zu observieren. Zusammen mit Fährmann, der ihn den Hannoveranern in die Hände spielen will, und Balzer, der ihm, davon Kenntnis erhaltend, nacheilt, gerät der Fürst in hannoversche Gefangenschaft. Wegen der Ähnlichkeit der drei Gefangenen weiß von Zachwitz zunächst nicht, welcher davon der Dessauer ist. Durch diese Unsicherheit kann der preußische Wachtmeister BELLHEIMER dem Dessauer zur Flucht verhelfen, wobei er ihn als Lieferanten HILLMANN ausgibt. Fährmann und sein Sohn werden für ihre Konspiration mit den Hannoveranern bestraft; Bellheimer zum Zeltmeister im Range eines Leutnants befördert. Darüber hinaus verhilft Leopold der Geliebten Bellheimers, ANNA HÄMMERLEIN, zu einer Exilunterkunft bei seiner Frau und sorgt für ihre Aussteuer. (584ff, 600ff, 616f, 649f, 664ff) - in PFLAUMENDIEB: Der Fürst zieht inkognito durchs Land: »Er trug ein Paar alte, beschmutzte Drellhosen und eine schwarze Kutte, über deren Kragen ein roth und gelb getüpfeltes Halstuch geschlungen war, dessen zwei Zipfel bis über die breite Brust herabhingen. Die grob gearbeiteten Knöchelschuhe an seinen Füßen hatten sicher schon seit Monaten weder Wichse noch Schmiere gesehen; der Zopf, welcher ihm am hintern Theile des Kopfes hing, war zerzaust, vielleicht vom Streichen durch dichten Wald und Busch; der riesige Dreispitz auf seinem Haupte hatte sichtlich schon manchen Krawall miterlebt, und der stark mit Eisen beschlagene Knotenstock in seiner Hand trug nur dazu bei, den martialischen Eindruck der ganzen Persönlichkeit zu erhöhen.« (11f) L. besucht einen Gottesdienst und fällt sofort dadurch auf, daß er das Kirchenlied »Ein feste Burg ist unser Gott« zur Melodie des DessauerMarsches, der einzigen Melodie, die er beherrscht, schmettert. Mit dem Prediger legt er sich an, da er dessen Bezugnahme auf den Höllenfürsten auf sich bezieht, kann aber von diesem schnell wieder beruhigt werden und ißt sogar mit der Pfarrersfamilie zu Mittag, wobei ihm das Hausmädchen so gut gefällt, daß er es sofort für seine Dienste in Anspruch nimmt und für den nächsten Tag nach Dessau bestellt. Auf dem Rückweg trifft er auf den angeblichen Gärtner FRANZ BALDAUF, den er wegen seiner Körpergröße auf der Stelle rekrutieren will. Es kommt zu einem Handgemenge, in dem Baldauf siegt. Erst als der mit seiner Kutsche zufällig des Wegs kommende Gesandte VON WEHLEN den Fürsten legitimiert, gibt Baldauf auf und läßt sich (nun freiwillig) anwerben. Auf dem Dessauer Schloß treffen Baldauf und das Hausmädchen zusammen. Es stellt sich heraus, daß beide inkognito im Lande weilen: Sie ist //64// die sächsische Grafentochter EMMA VON GLACHAU und er der österreichische Oberleutnant VON HELLBACH; beide lieben sich und bitten aus verschiedenen Gründen L. um Schutz. Zum Fürsten kommt dann ein weiterer Bittsteller: der ehemalige Feldwebel FRANKE, ein alter Kriegskamerad des Dessauers. Er bittet im Auftrag der Bewohner von Leinefeld um Schutz vor dem sein Amt mißbrauchenden Amtmann GRUNERT, der sich von den Reichen bestechen läßt, deren Söhne bei der Rekrutierung auszunehmen. L. begibt sich als Feldwebel verkleidet nach Leinefeld und beauftragt Grunert, 25 Rekruten auszuheben. Dann verkleidet der Fürst sich noch einmal: »Nach Verlauf einer halben Stunde hinkte eine lange, tief vornübergebeugte Gestalt dem Dorfe zu. Auf dem Kopfe saß ein Filz, der weder Form noch Farbe hatte, über das rechte Auge zog sich eine breite, schwarze Binde; ein eisgrauer Schnurrbart senkte seine müden Spitzen zu beiden Seiten des Kinnes herab; eine alte, abgeschabte Uniform bedeckte den Körper, und an den Füßen schlappten ein Paar Schuhe, die man beinahe als Kähne benützen konnte.« (84) Als L. auf dem fürstlichen Gut einige Pflaumen einsammelt, file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/AN.HTM[21/02/2024 12:32:51]

wird er von Grunert arretiert und zum Spritzenhaus, das als Gefängnis dient, transportiert. L. kehrt den Spieß jedoch um und schließt Grunert ein. Der Dessauer erfährt, daß Grunert als zugewanderter Katholik mit Jesuiten unter einer Decke steckt, die in Dessau ihre finsteren Machenschaften treiben wollen. Mit Hilfe von Hellbachs, der von den Jesuiten wegen einer Erbschaftsangelegenheit verfolgt wird, gelingt es dem Dessauer jedoch, die Jesuiten in Grunerts Gartenhaus festzunehmen. Beim abendlichen Tanz in der Dorfschenke gibt sich L. zu erkennen, setzt Grunert ab und läßt ihn arretieren. Den Sohn Frankes, sein Patenkind, ernennt er zum neuen Amtmann und arrangiert dessen Verlobung mit ANNA, der Nichte Grunerts. Schließlich rekrutiert er anstelle der von Grunert vorgeschlagenen Söhne der armen Dorfbewohner die Söhne der Reichen. (11, 13, 30, 44, 46, 60ff, 75, 77, 84, 86, 88, 90) - in SCHEERENSCHLEIFER: In Verkleidungen als Wilddieb, Bergamtmann und Scherenschleifer (al. FRIEDRICH LANGER) entdeckt und vereitelt L. eine Intrige des HERZOGs VON SACHSENMERSEBURG, des Grafen JOHANN GEORG III. VON MANSFELD und des schwedischen Königs KARL XII. gegen FRIEDRICH I., den preußischen König. Er zwingt den Schwedenkönig zu einem Bündnis mit Preußen und arrangiert die Verlobung ERICH VON SEESTRÖMs mit ANNA VON BOBERFELD. (8, 10, 26, 72, 90, 122, 138, 152) - in BÄCKER: Der Dessauer gerät mit dem hannoverschen Oberleutnant ERNST VON HARTEGG aneinander, der um die Genehmigung einer Verbindung mit der Dessauer Adeligen AUGUSTE VON LIEBAU nachsucht. Der Fürst beleidigt den hannoverschen König, was von Hartegg aus Disziplin nicht duldet, obwohl er auf den hannoverschen Hof nicht gut zu sprechen ist. Er zwingt den Dessauer, sich zu entschuldigen. Danach will L. mit seinem besonderen Protegé, dem Feldwebel WILHELM GOLDSCHMIDT, im Auftrag des preußischen Königs auf hannoverschem Gebiet ›lange Kerls‹ rekrutieren, nachdem hannoversche Werber mehrfach auf preußisches Gebiet vorgedrungen waren. Als Bäckergeselle verkleidet begibt L. sich nach Wustrow, wo er sich die drei langen Söhne des Bäckers HILLMANN ansehen will: »Er mochte mindestens vierzig Jahre zählen, hatte einen gewaltigen Schnurrwichs und ein Paar kohlpechrabenschwarze Au//65// gen, die sicherlich auch mit grimmigen Blicken um sich werfen konnten. Sein gepudertes Haar war in einen faustdicken Zopf gebunden, welcher unter einem alten, breiten Fälbelhute perpendikelartig hin und her baumelte. Der Anzug war zwar alt, aber reinlich und ganz, auf dem Rücken saß ein wohlgefüllter Ranzen, und in der Rechten führte er einen Knotenstock, dessen Astschnitte mit kupfernen Nägeln beschlagen waren.« (137) L. und der für seine Grobheit bekannte Hillmann finden schnell Gefallen aneinander. Es kommt zu einem Trinkgelage, bei dem sich beide kräftig betrinken. Anschließend legen sie sich auf dem Backofen zur Ruhe. L., der vom Backen überhaupt nichts versteht, trifft zuvor noch die Vorbereitungen für den nächsten Morgen, wobei es zu einer haarsträubenden Verwechslung von Zutaten kommt. Als dann beide im Schlaf vom Backofen in den Backtrog resp. den Sauerteigtrog fallen, kommt es zu einem heillosen Durcheinander in der Backstube, das in einer handfesten Schlägerei zwischen L., Hillmann und dessen Söhnen endet, in deren Verlauf L. alles kurz und klein schlägt. L. wird verhaftet und durch die drei Hillmannsöhne und den Schmiedsohn PETERS - ebenfalls ein ›langer Kerl‹ - nach Dannenberg gebracht. Goldschmidt, der inkognito im Hannoverschen als Pflasterhändler unterwegs ist, holt dessauer Soldaten zu Hilfe, befreit den Fürsten und nimmt dessen Begleiter gefangen. Goldschmidt berichtet dem Dessauer, daß PRINZ -> FRIEDRICH LUDWIG VON HANNOVER mit seinem Adjutanten Ernst von Hartegg auf dem Jahrmarkt im Dessauer Ort Lenzen Soldaten ausheben will. L. file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/AN.HTM[21/02/2024 12:32:51]

marschiert sofort mit seinen Soldaten dorthin und kann den Prinzen und seine Werber festnehmen. Er zwingt den Prinzen, von Hartegg ehrenvoll aus dem hannoverschen Dienst zu entlassen und nimmt diesen als Hauptmann in seinen Dienst, so daß von Hartegg Auguste von Liebau heiraten kann. Auch Goldschmidt kommt mit Hilfe des Fürsten zu seiner Frau (ANNA GRUNERT), die eine Hannoveranerin ist. (9, 11, 25, 42ff, Nr. 4, 137, 153, 201, 217, 234, 249, 267, 281) - in LEIERMANN: L. nimmt, als Leierkastenmann mit Holzbein verkleidet, hannoversche Werber auf seinem Gebiet fest, befreit den Lehrer BREHMER und PAUL SCHUBERT aus deren Händen und sorgt für Schuberts Heirat mit EMMA BREHMER. (79ff, 84, 86, 88f) - in AMSENHÄNDLER: L. läßt einen Musikzug, der zum Probedirigieren eines neuen Kapellmeisters angetreten ist, arretieren, weil die Waldhornisten keine ›Pause‹ blasen können. Danach landet er einen Coup gegen hannoversche Werber unter Generalmajor VON VALMY, die auf seinem Gebiet in Lenzen agieren sollen. Er nimmt einen als AMSENHÄNDLER (Ameisenhändler) verkleideten hannoverschen Spion (HORN) fest und schlüpft dann selbst in diese Rolle. Bevor die fremden Werber mit Hilfe seines Vertrauten, FRITZ SCHUBERT, festgenommen werden können, wird der Fürst gefangen, wobei er in ein Sirup- und ein Mehlfaß gerät. Mit Hilfe ANNA UHLMANNs, der Braut Schuberts, kommt er wieder frei und sorgt für die Heirat der beiden. (5, 7f, 23, 31, 33, 35, 37) - in PANDUR: (al. NAUMANN): L. ist 1742 als Feldmarschall unter FRIEDRICH II. in Böhmen. »Seine kraftvolle, sehnige Gestalt war sehr einfach bekleidet. Er trug graubraune Gamaschen, einen ebensolchen Überrock und einen Dreispitz ohne Zierrat. Zwei dunkle, scharfblickende Augen und ein mächtiger Zwickelbart gaben seinem gebräunten //66// Angesicht ein höchst martialisches Aussehen. Er mochte das sechzigste Lebensjahr bereits überschritten haben« (*56). Auch der FREIHERR FRANZ -> VON DER TRENCK, ein alter Widersacher des Fürsten, ist in Böhmen. Beide haben es darauf abgesehen, einander zu fangen. Von der Trenck will L. durch einen falschen Boten zum Jahrmarkt nach Chotiborz locken, doch L. schöpft Verdacht und nimmt den Boten fest. Der Feldwebel WILHELM STEINBACH, ein besonderer Günstling des Fürsten, hat erfahren, daß von der Trenck in Studenetz Quartier bezogen hat. Als Müllergesellen verkleidet eilen L. und Steinbach unter den Namen NAUMANN und BAUMANN dorthin. Im Wirtshaus kommt es zu einer Auseinandersetzung mit Panduren von der Trencks, dann zu einem Zweikampf des Dessauers mit von der Trenck, bei dem die beiden zunächst in einen Teich, dann in einen Mehlkasten geraten. Vor den herbeieilenden preußischen Soldaten kann von der Trenck sich in Sicherheit bringen. L. wirbt dann für Steinbach um die Hand von AGNES ENGELMANN und schenkt dem Paar ein Pachtgut im Anhaltischen. (235, 249f, *56, *63, *66, *72, 299, 314ff) 5) PRINZESS LOUISE V. A.-D.: Tochter von 1)/4); Lieblingstochter des Dessauers; sie ist dem Fürsten VIKTOR FRIEDRICH VON ANHALT-BERNBURG versprochen. (historisch) (PFLAUMENDIEB: 44, 60) 6) MORIZ V. A.-D.: elfjähriger Sohn von 1)/4); aus Knaben beliebter Bürger durfte er eine

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Kinderkompanie zusammenstellen, mit der er Übungen durchführt. (historisch) (PFLAUMENDIEB: 61f) ANKA: katholische bulgarische Magd bei MURAD HABULAM; Geliebte von JANIK; sie »trug das Gewand unverheirateter Bulgarinnen. Unter dem roten Tuch, welches sie um den Kopf geschlungen hatte, hingen zwei lange, schwere Haarzöpfe hervor ... Es war ein echt bulgarisch jugendliches Gesicht, weich, rund und voll, mit kleiner Nase und sanften Augen.« (395f) A. warnt KARA BEN NEMSI (KBN) durch Janik vor einem Giftanschlag Habulams. Zum Dank für ihre Hilfe wird sie (wie Janik) von HALEF reich beschenkt, so daß sie und Janik heiraten könnten, wenn Habulam sie freigäbe. KBN zwingt Murad Habulam, beide mit guten Zeugnissen aus dem Dienst zu entlassen. (GR 5: 395-400, 483, 516ff) ANKERKRON: Deckname FRANZ VON HELFENSTEINs (VS III: 1043) ANKERSTRÖM: wohl irrtümlich für ANKERKRON (VS III: 1043) ANNA: 1) Mutter von AUGUSTE, Tochter eines verstorbenen Beamten aus Leipzig; Geliebte von EMIL WALLNER, der der Vater Augustes ist und seit 18 Jahren als verschollen gilt; A. wohnt mit ihrer Tochter beim Schmied WEIßPFLOG zur Untermiete und ver//67// dient sich ihren Lebensunterhalt als Wäscherin und Näherin. Mit ihrer blinden Tochter reist sie nach Chemnitz zu einem Augenarzt, der jedoch nicht helfen kann. Auf der Rückreise werden die beiden Frauen von dem Junker VON BREDENOW, der Auguste nachstellt, gefangen. Sie werden aber vom preußischen Major VON GÖBERN befreit. Ein preußischer Stabsarzt operiert inkognito Auguste erfolgreich. Es stellt sich heraus, daß der Stabsarzt Emil Wallner ist, der zu A. zurückkehrt. (ROSE ETHAL: 186f, 201, 219) 2) Kammerzofe WANDAs; Freundin von HEINRICH THOMAS (WANDA: 464) 3) Tochter des NIEDERMÜLLERs; sie ist schön, sittsam und herzensgut. Gegen den Willen ihres Vaters liebt sie FRANZ, den Sohn des mit ihrem Vater verfeindeten OBERMÜLLERs. Ihr Vater, ein Franzosenfreund, will A. mit dem in St. Goar stehenden französischen Douanenlieutenant JAMBRIEU verheiraten. Als Franz jedoch nach der Niederlage NAPOLEONs I. in Rußland als preußischer Soldat auf die Niedermühle kommt, kann er den Niedermüller zwingen, seiner Verlobung mit A. zuzustimmen. (KRIEGSKASSE: 271, 302, 318)

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4) Frau des BACHBAUERn; Mutter zweier Söhne: FRANZ und FRIEDER; um A. warben der FELDBAUER und der Bachbauer. Die Feindschaft zwischen beiden rührt von da her. (vgl. SONNENTHAU: ANNA SCHUBERT) (WALDKÖNIG: 364, 381, 428, 459ff, 492) 5) Nichte des Amtmanns GRUNERT in Leinefeld, dem sie den Haushalt führt; A. liebt den Korporal FRANKE. Grunert ist jedoch gegen diese Verbindung. Nach der Absetzung Grunerts als Amtmann gibt DER ALTE DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) das Paar zusammen und bestellt Franke zum neuen Amtmann. (vgl. STÜCKLEIN: ANNEMARIE) (PFLAUMENDIEB: 76, 84, 87f, 90) 6) Geliebte von PAUL HELD; Freundin von EMMA VOLLMER; sie ist blond, hat ein sanftes, treues, ruhiges Wesen. (ZEPTER: 226) 7) Dienstmädchen bei General VON HELBIG (JUWELENINSEL: 387) 8) -> HANNEH 9) kleine Tochter des Tagelöhners KLAUS auf Rheinswalden, die hungert. (nur erwähnt) (WR II: 744) 10) frühere Freundin WILHELM HEILMANNs; sie hat, als dieser im Gefängnis war, seinen Rivalen geheiratet. A. vernachlässigt ihren kranken Schwiegervater, so daß dieser stirbt. Sie ist mitschuldig daran, daß Heilmann (unschuldig) wieder festgenommen wird. (VS III: 1025ff, 1031-34)

//68// 11) Stubenmädchen bei Frau STAUDIGEL (VS IV: 1387ff, 1395f) 12) üppige, leichtbekleidete Bedienung in einem Weinlokal, dem sogenannten Cavalierscasino (VS IV: 1565) 13) Dienstmädchen bei WEINHOLD (WzG: 209) 14) Frau des Gastwirtes FRANZL in Falkenau; sie brachte Vermögen in die Ehe ein. A. verhält sich gegenüber den mittellosen, flüchtigen VON HILLERs, die in ihrem Gasthaus Schutz suchen, abweisend, mildert ihre Haltung aber nach ernsthaften Vorhaltungen ihres Mannes etwas. Die beiden ›Studenten‹ KARL MAY und CARPIO nimmt sie jedoch großzügig auf. (GR 24: 33, 36, 42ff, 63f, 91f, 94)

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ANNELIESE: vom ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) verwandter Kurzname der FÜRSTIN ANNA-LOUISE VON -> ANHALT-DESSAU ANNEMARIE: Tochter des WIESENBAUERn in Wahlsdorf; A., die WILHELM SCHMIDT liebt, soll nach dem Willen ihres Vaters den Amtmannssohn EDUARD HILLER heiraten, den sie nicht mag. Mit Hilfe des ALTEn DESSAUERs (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) kommt es dann doch zur Verlobung mit Wilhelm. (vgl. PFLAUMENDIEB: ANNA) (STÜCKLEIN: 13, 24) ANNITA: spanisches Mädchen; sie ist voll und üppig gebaut. ROULIN engagierte sie in San Francisco als Bedienstete. Im ›Tal des Todes‹ wurde sie dann seine Geliebte. Sie ist von ihm schwanger. Da Roulin ihrer überdrüssig ist, soll sie ins Quecksilberbergwerk gesteckt werden. Zuvor aber will Roulins Gehilfe JUANITO ALFAREZ sie noch zu seiner Geliebten machen. A. verweigert sich Juanito jedoch. Sie erhält ihre Freiheit durch OSKAR STEINBACH. (DH-DH: 1429f) ANOUI: 1) EHRI (Fürst) auf Tahiti; Sohn des größten Häuptlings; er hat mit Handelsgeschäften, deretwegen er sich längere Zeit in der Fremde aufgehalten hat, Reichtum erworben. Bei seiner Rückkehr stellt er fest, daß seine Frau MANINA von ihrem Vater POTOMBA entführt wurde, damit sie Christin werde und MAHORI heirate. Nach der Heirat der beiden lauert A. mit seinem Boot dem Hochzeitsboot auf, holt Manina zu sich herüber und zerschneidet die Baststricke von Mahoris Boot, so daß es kentert. Er läßt sich dann mit Manina auf Tabuai nieder. (Vgl. EHRI-GR: POTOMBA/TUIFANUA: TUI-FANUA) (EHRIFS: 671, 685, 687) 2) Malaienpriester, der seine Tochter PAREYMA ihrem Mann POTOMBA, nachdem dieser Christ geworden ist, entführt, um sie MATEMBA zur Frau zu geben. Als A. nach //69// der heidnischen Hochzeit mit den beiden im Hochzeitsboot sitzt, lauert Potomba ihnen auf, holt Pareyma in sein Boot und zerschneidet die Baststricke des Hochzeitsbootes, so daß Anoui und Matemba beim Kentern des Bootes Opfer der Haie werden. (Vgl. EHRI-FS: POTOMBA/TUIFANUA: KATUA) (EHRI-GR: 18, 49, 58, 63f) ANTILOPE: schnellster Läufer der Apachen; Ratgeber SCHWARZVOGELs beim Kampf um die schwimmende Insel, auf der BOIS-ROSÉ, PEPE DORMILLON und FABIAN DE MEDIANA sich verschanzt haben. Er trägt entscheidend zum Untergang der Expedition ANTONIO DE MEDIANAs bei. Dabei tötet er BENITO. Er verfolgt Bois-rosé, kann diesen jedoch nicht erreichen, da er in einen Kampf mit FALKENAUGE gerät und von diesem getötet wird. (WALDLÄUFER: 196ff, 252-65, 486-

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95) ANTON: 1) (al. KLAPPERBEIN/HERRGOTTSENGEL): ehem. Dorfrichter und Großbauer; er hat eine ungewöhnlich lange, außerordentlich schmächtige Gestalt, weshalb er auch KLAPPERBEIN genannt wird. In der Annahme, seine frühere Geliebte BERTHA SCHUBERT in einen Schacht gestoßen und dadurch getötet zu haben, gab A. das Richteramt und den Richterhof an Berthas Vater in Pacht. Gleichzeitig erhielt der Bruder Berthas, der nunmehrige Dorfrichter FRIEDER SCHUBERT, der am Tatort zugegen war, von A. ein schriftliches Schuldbekenntnis. A. zog sich dann auf den Kirchhof zurück, wo er seitdem in einem neben dem Grabhügel Berthas ausgehobenen Grab die meiste Zeit verbringt. Versorgt wird er durch ein Deputat des Richterhofes, das ihm SELMA SCHUBERT, die Tochter Frieders, täglich bringt. Als HERRGOTTSENGEL hilft A. - unerkannt - durch Ungerechtigkeit oder finanzielle Not in Bedrängnis geratenen Dorfbewohnern. Die Mittel dazu hat er durch die vom Richterhof an ihn zu zahlende Pacht. Diejenigen, die das Geheimnis des Herrgottsengels ausspüren wollen, bestraft er mit einem schweren, niederschmetternden Faustschlag, dem sogenannten ›Herrgottsengelhieb‹. A. sieht sich gezwungen, auch gegen Frieder vorzugehen, da dessen Amtsführung als Dorfrichter nicht mehr tragbar ist und da Frieder durch Wechselbetrug die Familie BALZER in Not bringen will (u.a., weil LUDEWIG BALZER Selma liebt, was Frieder nicht paßt). Es kommt nun heraus, daß nicht A., sondern Frieder damals den Tod Berthas verschuldet hat, daß der Stoß Frieders eigentlich Anton galt, aber unglücklicherweise Bertha traf. Ein Schuldbekenntnis Frieders kann A. an sich bringen. Als Frieder ihm dieses wieder stehlen will, stirbt er einen bösen Tod in dem neben seiner Schwester ausgehobenen Grab. Im Verlauf der Angelegenheit ist A.s ›Herrgottsengelgeheimnis‹ Selma und Ludewig bekanntgeworden. (HERRGOTTSENGEL: 127, 159, 175, 191f, 204ff, 222ff) 2) Polizist; A. ist »ein hübscher, junger Mensch mit sehr intelligenten und ehrlichen Gesichtszügen«. Er wird vom Polizeiminister dem FÜRSTen VON BEFOUR (GUSTAV BRANDT) als Helfer und Diener zur Verfügung gestellt. Als vorgeblicher Geliebter MILDA (HULDA) NEUMANNs verschafft er sich Zutritt zum Palais des //70// HAUPTMANNs (FRANZ VON HELFENSTEIN). Milda versucht später, A. aus Rache für die vorgetäuschte Liebe einen Diebstahl unterzuschieben. A. verhaftet den entflohenen Hauptmann, wobei er diesem beide Hände zerschießt. Er verlobt sich mit ANNA LANDROCK. (VS: I 300-03, 335, 339, 354f, 368ff, 375f, 382ff, 386f, 390f, 406f IV 1675-79, 1681 V 1706-10, 1759f, 1767, 1771, 1806, 1813, 1823ff, 1972-82, 2015f, 2027f, 2043-53 VI 2094-2106, 2111f, 2277f, 2298f, 2324) ANTONI: Pseudonym ANTON WARSCHAUERs (KRIKELANTON) ANTONIO:

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1) Vaquero auf der Hazienda del Erina bei PETRO ARBELLEZ; als JOSEFA CORTEJO seinen Herrn brutal behandelt, tritt er ihr in den Unterleib und verletzt sie dadurch sehr schwer. Daraufhin wird er mit Arbellez und MARIA HERMOYES eingekerkert. KARL STERNAU befreit ihn. (WR: IV 1604, 1613, 1718, 1733, 1737ff V 1942) 2) Mitglied einer Bande von Stakemen im Llano estakado unter dem Kommando des CAPITANO. (DEADLY/GR 9: 130) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//70// APANATSCHKA (eigentl. FRED BENDER): Comanchenhäuptling; Sohn von KOLMA PUSCHI, Bruder OLD SUREHANDs, Neffe von TOKBELA und IKWEHTSI'PA - GR 14/19: Er kam als Kleinkind in die Obhut seiner Tante, nachdem LOTHAIRE THIBAUT und DANIEL ETTERS seine Eltern zu Unrecht ins Zuchthaus gebracht hatten. Diese beiden verschleppten ihn und Tokbela in den Wilden Westen. Er wuchs bei den Naiini-Comanchen, bei denen Thibaut als Medizinmann untertauchte, unter dem Namen Apanatschka (»Mann, der in allem gut und tüchtig ist«) als angeblicher Sohn Thibauts und Tokbelas auf. Als OLD SHATTERHAND (OS) ihn 30 Jahre später zum erstenmal sieht, ist A. »noch jung, ... nicht überlang, aber sehr stark und kräftig ... Sein Gesicht machte einen Eindruck auf mich, den ich am liebsten mit dem Ausdrucke ›anheimeln‹ bezeichnen möchte«. (I 539f) Als A. durch OS und WINNETOU im Llano estakado mit seinen Kriegern in eine Falle gerät, will er sich als einziger sein Leben und seine Freiheit nicht schenken lassen, sondern besteht auf einem Zweikampf, der zwischen ihm und Old Surehand ausgetragen wird. Die beiden Brüder, die sich nicht kennen, sind jedoch gleich stark, so daß der Kampf unentschieden abgebrochen wird. A. wird danach mit allen seinen Waffen freigelassen. OS und Winnetou rauchen mit ihm das Kalumet der Freundschaft, weshalb A. später die Naiini-Comanchen verlassen muß. Er wird dann bei den Kaneans-Comanchen oberster Häuptling. Später gerät er in die Gefangenschaft von SCHAHKO MATTOs Osagen. OS befreit ihn. A. schließt sich daraufhin OS und dessen Begleitern an. Er reitet OLD WABBLE vom Pferd, so daß dieser schwer verletzt wird. Schließlich klärt sich A.s Familiengeschichte auf: A. findet seine Mutter wieder und //71// erkennt in Old Surehand seinen Bruder Leo. (GR 14: 537, 539f, 562, 565-82, 591-95, 607-10 GR 19: 52, 55-62, 91-98, 105, 185f, 255-59, 269-71, 402f, 411f, 453f, 521-31) - in GR 33: Vater von YOUNG APANATSCHKA; er hat eine Mescalero-Apachin geheiratet und ist ein erfolgreicher Pferdezüchter geworden. Zusammen mit OLD SUREHAND hatte er die Idee zum Bau eines Winnetou-Denkmals, das beider Söhne als Künstler berühmt machen soll. A. lädt KARL MAY/OLD SHATTERHAND zum großen Meeting am Mount Winnetou ein. Als May dort eintrifft, wollen A. und Surehand ihn nicht bei TATELLAH-SATAH aufsuchen. Sie kommen erst, als May ihnen mit einem Zweikampf droht; dann aber stellt sich das frühere, herzliche Verhältnis wieder ein. »Old Surehand und Apanatschka waren nicht mehr die Indianer resp. Westmänner, als die ich sie vor Zeiten kennen gelernt hatte. Sie waren infolge ihrer Reichtümer und weit verzweigten Geschäftsverbindungen hoch über ihre früheren Anschauungen und Verhältnisse hinausgewachsen. Sie gehörten innerlich schon längst nicht mehr zu den Roten, sondern zu den Weißen. Dafür, daß der Indianer in jedem Augenblicke bereit ist, für seine rote Farbe zu sterben, war ihnen das Verständnis abhanden gekommen. Sie wollten mit ihrem Projekte ein ›Geschäft‹ machen, und sie wollten ihre Söhne zu einer Berühmtheit emporschrauben, aus welcher immer neue Reichtümer zu schöpfen waren.« (433) Im Verlauf der Auseinandersetzungen um das Denkmalprojekt warnen sie May vor einem Anschlag des NIGGERs, stellen diesen jedoch so unbedacht zur Rede, daß es zu einem Handgemenge kommt, in dessen Verlauf A. und Surehand den Nigger erschießen. Zum Schluß sehen sie ein, mit dem Denkmalprojekt einen Fehler begangen zu haben. (10f, 120, 283, 377, 384, 397, 412, 432f, 449, 495ff, 503, 514ff, 518f, 521,

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564, 581-88, 599ff) AQIL: Bebbeh-Kurde; Vater SSALI BEN AQILs, Onkel von AHMED AZAD und NIZAR HARED, Bruder oder Schwager GASAHL GABOYAs; seinen »Kopf bedeckte eine eigentümliche runde Ledermütze, deren Rand so viel und tiefwinkelig eingeschnitten war, daß die dadurch entstandenen Spitzen vorn bis ins Gesicht, an den Seiten über die Ohren und hinten bis über den Nacken herabhingen. Sie glich einer großen Spinne, deren Körper auf dem Scheitel sitzt, während sie ihre vielen und langen Beine über die andern Teile des Kopfes streckt. Den Oberkörper bedeckte eine dunkle Weste, welche oben so ausgeschnitten war, daß der sehnige, braune Hals frei blieb; sie hatte oben enge und unten weit werdende Aermel, aus denen die nackten, knochigen Arme bis zum Ellbogen hervorblickten. Die Lederhose steckte unten in kurzen, stark gearbeiteten Stiefeln ... Sein Haar war weiß; er mochte ungefähr sechzig Jahre alt sein, doch machte er ... ganz und gar nicht den Eindruck eines alten, hinfälligen Mannes.« (164) A. gilt als listig, gewalttätig und blutgierig. Er hat einen Kelhur-Kurden in einer Grube grausam verhungern lassen. A. bestiehlt den WIRT VON KHOI und verrät den Kelhur-Kurden - um sich von der Blutschuld freizukaufen -, daß KARA BEN NEMSIs (KBN) berühmter Rappe Rih sich in Khoi befindet. Er wird mit seinem Sohn jedoch von den Kelhur-Kurden verprügelt und gefangengenommen. Als die Kelhur-Kurden dann Rih gestohlen haben, wollen sie A. und seinen Sohn von Bären fressen lassen. KBN und HALEF befreien die beiden und //72// töten die Bären. KBN erreicht, daß sich die Kurden miteinander aussöhnen. (GR 18: 163f, 166f, 169ff, 224ff, 269ff, 316ff, 362ff) ARAB: Diener HASSAN ARDSCHIR-MIRZAs; er begleitet KARA BEN NEMSI, HALEF und SIR DAVID LINDSAY nach Bagdad. (GR 3: 251f) ARABELLA (BELLA): Wirtschafterin ROULINs; sie lebt seit fünf Jahren im ›Tal des Todes‹. A. trägt ein rotes, verschossenes Kopftuch, hat wimpernlose, triefende Augen, »eine sehr lange, sehr hagere Nase und unter dieser einen sehr welken, sehr breiten und zahnlosen Mund ... Sie hatte ganz das Aussehen jener alten Hexe im Kindermärchen, welche im tiefen Walde wohnte und die Kinder fraß, welche sich zu ihr verliefen. Sie war barfuß und hatte nichts als einen alten, zerrissenen Rock und ein Hemd an, welches wohl niemals gewaschen worden war. Ihre Füße sahen vollständig schwarz (aus), ebenso ihre nackten Arme und Hände. Diese Alte sah genau so aus, als ob sie soeben aus der Räucherkammer komme, in welcher sie Monate lang gehangen habe und nun zur Mumie eingetrocknet sei.« (1426) An dem Elend der von Roulin und JUANITO ALFAREZ verführten und dann versklavten Mädchen weidet sie sich ihrer eigenen Häßlichkeit wegen. Zusammen mit Juanito hatte sie einst einen reichen Engländer vergiftet und beraubt. Das gleiche Verbrechen wollen beide an OSKAR STEINBACH und GÜNTHER VON LANGENDORFF verüben, was jedoch mißlingt. A. wird gefangengenommen. (DH-DH: 1426, 1428f, 1449, 1533) ARABI PASCHA: ägyptischer Offizier und Politiker (historisch: Achmed A.)

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- in DH-DH: Es wird erwähnt, daß er Pascha werden wird. (416f) - in GR 17/18: A. unterstützt als ägyptischer Offizier den Mahdi-Aufstand. Er bekleidet einen hohen Rang im ›Orden der heiligen Kadirine‹ ABD EL BARAKs. (nur erwähnt) (GR 17: 140 GR 18: 536) - in KUTB: Er ist Politiker und leitet 1881 einen Aufstand gegen die Regierung, bei dem Europäer verfolgt wurden. KARA BEN NEMSI entgeht der Verfolgung, da er ABU GIBRAILs Bettleramt versieht. (nur erwähnt) (355) EL ARADSCH (DER LAHME) -> TIFL ARAFAT: Somali-Emir und Anführer einer Handelskarawane; er ist ein stolzer Mann mit scharfen, stechenden Augen. A. verkauft dem SULTAN VON HÄRRÄR (AHMED BEN ABUBEKR) EMMA ARBELLEZ als Sklavin. (WR III: 1293, 1316ff, 1321) ARAM BEN SAKIR: wohl Setzfehler für ABRAM BEN SAKIR ARBELLEZ (auch: ARBALLEZ/ARBELLEZZ): 1) EMMA A.: Tochter von 2); //73// - in WR: SCHOSH-IN-LIETT (BÄRENHERZ) und ANTON HELMERS retten sie und ihre Freundin KARJA aus der Hand von Comanchen. Helmers verliebt sich in sie und verlobt sich auf der Hacienda del Erina mit ihr. Die beiden Lanzenreiter VERDOJA und dessen Komplize PARDERO wollen sie und Karja vergewaltigen. Das mißlingt; beide Frauen werden dann mit ihren Freunden von Verdoja in dessen alte Pyramide verschleppt, wo sie von KARL STERNAU befreit werden. Zusammen mit Sternau und seinen Freunden geraten A. und Karja dann in die Gewalt HENRICO LANDOLAs, der alle auf einer einsamen Südseeinsel aussetzt, wo sie sechzehn Jahre lang auf Rettung harren müssen. E. jedoch verläßt die Insel schon einige Zeit vorher. Sie wird von einem losgerissenen Floß aufs Meer hinausgetrieben und von einem holländischen Schiff aufgenommen, das dann von chinesischen Seeräubern gekapert wird. In Ceylon verkauft man E. als Sklavin. Der somalische Händler ARAFAT verschachert sie an den SULTAN VON HÄRRÄR (AHMED BEN ABUBEKR). Dort trifft sie auf FERDINANDO DE RODRIGANDA und BERNARDO MENDOZA, die ebenfalls Sklaven des Sultans sind. Zusammen fliehen sie und werden bei Zeyla von Kapitän WAGNER gerettet. E. führt den Kapitän zu der Insel der Ausgesetzten, mit denen sie in die Heimat zurückkehrt. In Mexiko lebt sie mit Helmers, den sie heiratet, auf der Hazienda del Erina. (I 379ff, 389ff, 414, 419, 423f III 945ff, 1008, 1021, 1104, 1128, 1322ff, 1326f, 1341ff V 2059 VI 2612) - in GR 15: In der Königsschatz-Episode wird nur erzählt, daß E. von Anton Helmers aus der Gewalt der Comanchen gerettet wurde und sich in ihn verliebte. (262, 265-94, 308-12, 319, 325f, 366, 385f, 420, file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/APA_ARU.HTM[21/02/2024 12:32:52]

424) 2) PETRO A.: Inspektor des Grafen FERDINANDO DE RODRIGANDA auf der Hacienda del Erina; später Besitzer der Hacienda; Vater von 1); guter Bekannter von BENITO JUAREZ; A. ist ein treuer, ehrlicher, biederer Mann. Er wird von PABLO CORTEJO verfolgt, der die Hacienda in seinen Besitz bringen will. A. wird von Cortejo gefangengenommen und von dessen Tochter, JOSEFA CORTEJO, so brutal mißhandelt, daß er auf Leben und Tod liegt. KARL STERNAU befreit ihn. (I 86f, 399ff II 942ff III 1003, 1138ff IV 1696, 1705ff, 1714 V 1943, 2058f VI 2415, 2612 / GR 15: In der Königsschatz-Episode wird von ihm erzählt, er spielt aber nur eine unbedeutende Rolle.) ARBOLO, DIEGO -> EL YERNO DE ARECHIZA, DON ESTEVAN: Deckname ANTONIO DE MEDIANAs ARELLANOS: 1) MARCOS A.: Mann von 2), Adoptivvater von 3); berühmtester Gambusino Mexikos; er wird von CUCHILLO wegen einer Bonanza ermordet. (nur erwähnt) (WALDLÄUFER: 57f, 63, 10, 107ff)

//74// 2) Frau von 1); sie nimmt ihrem Adoptivsohn (3) den Schwur ab, den Tod ihres Mannes zu rächen. (WALDLÄUFER: 60, 62ff, 106ff) 3) TIBURCIO A.: Name FABIAN DE MEDIANAs als Adoptivsohn von 1)/2) ARFAN RAKEDIHM: Führer über den Schott Dscherid; er ist »ein schlanker, krummbeiniger Beduine, dem irgend eine Krankheit oder wohl auch ein Schuß die Nase weggenommen hatte«; er besitzt »überhaupt keine guten Augen«. A. führt HAMD EL AMASAT und dessen Begleiter über den Schott und ist an der Ermordung SADEKs beteiligt. (GR 1: 41f, 48, 53) DER TAPFERE ARM -> EL BRAZO VALIENTE (Abipone) STARKER ARM: Yumakrieger; unterliegt im Zweikampf mit OLD SHATTERHAND (GR 21: 173, 176-81)

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ARMAND -> ARMAND GIRARD ARMANDOS (al. PABLO REBANDO): Kundschafter PABLO CORTEJOs bei PETRO ARBELLEZ, der ihn für einen Boten von BENITO JUAREZ hält und deshalb den Franzosen gegenüber als seinen Bekannten Pablo Rebando ausgibt. (WR IV: 1698-1702) ARNDT (Vetter A.: Deckname GUSTAV BRANDTs ARNOLD: 1) Gefängnisschließer; Mann von 2); er wohnt in der Wasserstraße. A. hat einem Freund Geld geborgt, das er als Kassierer eines Militärvereins veruntreute. Der HAUPTMANN (FRANZ VON HELFENSTEIN) gibt ihm das Geld. Dafür hilft A. ihm, den ›Riesen‹ BORMANN zeitweilig aus dem Gefängnis zu holen. Das falsche Geständnis Bormanns rettet A. vor Strafe. (VS I: 144-50, 225, 277f) 2) Frau von 1) (VS I: 134, 144-50, 216ff) 3) Kinder von 1)/2): zwei kleine Knaben ARNOLDO: Kammerdiener bei FERDINANDO DE RODRIGANDA in Mexiko (WR II: 512) ARRIQUEZ: Name, unter dem der Erzähler (OLD SHATTERHAND) angeblich von einem Bravo, der einen Mordanschlag auf ihn verübt, gesucht wird (GR 12: 42)

//75// ARTEAGA: General unter BENITO JUAREZ; er wurde von den Franzosen ermordet. (historisch: José Maria A. (1833-65)) (versehentlich auch auch: ARTEAGO) (nur erwähnt) (WR: IV 1755 VI 2474) ARUN ES SALETA: Scheik der Tibbu; Vater NOWAD BEN ARUN ES SALETAs; einst rettete ihm ABU EL HAMAIL das Leben. A. schenkte diesem dafür sein Hamaïl, das Abu el Hamaïl bei einem Überfall durch eine Raubkarawane das Leben rettet. (nur erwähnt) (HAMAIL: 515) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/APA_ARU.HTM[21/02/2024 12:32:52]

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//75// ASCHTA (GÜTE): 1) A., DIE ÄLTERE: Indianerin vom Stamm der Seneca; Tochter des Medizinmannes der Seneca, Frau WAKONs, Mutter von 2); sie kennt MAX PAPPERMANN aus ihrer Jugend. Von ihm, der sie seit damals liebt, wird sie beschrieben, wie er sie seinerzeit am Kanubisee kennenlernte: »Sie war in weiche, weißgegerbte Tierhaut, mit roten Fransen verziert, gekleidet, und ihr langes, dunkles Haar hing, mit Blumen und Kolibris geschmückt, weit über den Rücken herunter ... Ich habe sie niemals anders als still, fromm, wohltätig, rein und gütig gesehen. Kein Flecken war je an ihrem Gewande, und kein unlauteres Wort ist je über ihre Zunge gekommen.« (143f) SANDER, der sich unter dem Namen TOM MUDDY damals bei den Seneca aufhielt, begehrte sie zur Frau. Sie liebte jedoch Wakon. Pappermann wird schwer verletzt, als er einen Racheakt Sanders an Wakon verhindert. Seit dieser Zeit ist A. ihm in Dankbarkeit verbunden. Inzwischen ist sie etwa 50 Jahre alt, »aber immer noch schön, und zwar von jener Schönheit, an welcher die Seele nicht weniger Anteil hat als der Körper« (307). Sie trifft Pappermann zusammen mit KARL MAY/OLD SHATTERHAND und HERZLE am Nugget-tsil. Zwischen ihr und Herzle entwickelt sich ein herzliches Verhältnis. Beide bereiten das Essen vor, zu dem May die befreundeten Häuptlinge am Mount Winnetou geladen hat. A. ist eine Gegnerin des Denkmalprojekts. (GR 33: 142152, 306ff, 313-18, 400f, 509f, 564) - ASCHTAs VATER: Medizinmann der Seneca; Lehrer WAKONs; »Nicht etwa einer jener Quacksalber und Possenreißer, die sich heutzutage Medizinmänner nennen lassen, sondern ein wirklicher und berühmter! Der hatte, von den Weißen wegen seines großen Einflusses auf die Roten verfolgt und bedrängt, mit noch einigen ihm gleich edelgesinnten Indianern seine Heimat verlassen ... Sie bauten sich Häuser ... Diese neue Ansiedelung ... bildete eine Friedensstätte für sie, an der sich Rot und Weiß, Freund und Feind treffen durften, ohne den Ausbrüchen des Hasses unterworfen zu sein.« (144f) Bei einem Überfall weißer Buschklepper wurden die Seneca überfallen und alle getötet, nur Aschta überlebte. Aschtas Vater ist wohl auch dabei umgekommen. (nur erwähnt) (GR 33: 144f, 147, 151) 2) A., DIE JÜNGERE: achtzehnjährige Indianerin vom Stamm der Oglala; Tochter von 1) und WAKON; sie »war in weiche, weißgegerbte Tierhaut, mit roten Fransen verziert, gekleidet, und ihr langes, dunkles Haar hing, mit Blumen und Kolibris geschmückt, weit //76// über den Rücken herunter ... dieses Mädchen war schön, sehr schön, sowohl von Angesicht, als auch von Gestalt.« (155) Sie ist eine Winnetah, ein Mitglied des Winnetou-Clans. Mit den Frauen ihres Stammes ist sie auf dem Weg zum Mount Winnetou. Am Kanubisee trifft sie KARL MAY/OLD SHATTERHAND, HERZLE, MAX PAPPERMANN und den JUNGEn ADLER, in den sie sich verliebt. Am Mount Winnetou hilft sie dem Jungen Adler beim Bau seines Fluggerätes und fliegt mit ihm zusammen zum Berg der Königsgräber. Nach dem gemeinsamen Flug gelten sie als verlobt. (GR 33: 155-62, 306f, 313, 315, 317, 400, 519, 609)

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ASCHYK (GELIEBTER): persischer Taschenspieler, Fälscher und Dieb aus Isphahan, dessen Vater in hohen Diensten beim SCHAH stand; er ist hager, nicht groß, aber stark, ein meisterhafter Ringer. Der A. wurde von den Taki-Kurden zum Verbrechen verführt und in Teheran wegen schwerer und »pfiffiger« Diebstähle zu Gefängnis verurteilt. Er floh in die Ruinen der Dschamikun und steht dann in den Diensten des SCHEIK UL ISLAM, für den er bei den Dschamikun spionieren soll. Der A. trifft sich heimlich mit PEKALA, als deren Geliebter er sich gibt und die er aushorcht. KARA BEN HALEF nimmt ihn gefangen und KARA BEN NEMSI läßt ihn wegen seiner Verstocktheit in den Ruinen im tiefsten Dunkel allein. Am A. verifiziert sich ein Teil des Geschehens um KBNs Traum um den ZAUBERER. Unter dem Eindruck des unterirdischen Bassins geht er in sich und bereut seine Vergangenheit: Er bringt KBN Dokumente und Beweise für das Treiben der Sillan. Zusammen mit KBN, dem er dankbar ist und den er beschützen will, belauscht er den AEMIR-I-SILLAN (AHRIMAN MIRZA) und stellt die Verbindung zwischen dem USTAD und IBN EL IDRAK her. Er will sich dem Gesetz stellen und seine Strafe abbüßen, doch wird er vom Schah begnadigt. (GR 29: 200f, 285f, 357ff, 371-76, 425-38, 478, 498-502, 527, 612, 640) AS-KO-LAH (BÄRENHERZ) -> FLORIMONT ASMAR (DER BRÜNETTE/al. KARAL (KARL)): sechsjähriger Sohn von ABD EL FADL und KALADA, die ihn gegen den Willen des Vaters christlich erzieht. Er freundet sich mit KARA BEN NEMSI an, der ihn vor einem schwarzen Panther rettet, als er mit seinen Eltern auf dem Weg nach Keruan, wo er »ein frommer Marabut« werden soll, in der ›Höhle des Donners‹ lagert. Nach der Rettung wird er mit seinem Vater Christ und nimmt den Taufnamen KARAL (KARL) an. (CHRoMUH: 193f, 200, 207, 212) ASSAD BENABI -> MUSA WARDAN EL AßFAR (DER GELBE) -> DER SCHUT ASTA: Siehe unter ASTA VON -> SÜDERLAND ASWAD (SCHWARZ) -> JOSEPH SCHWARZ

//77// EL ASWAD: Anführer der Handelskarawane von ABU EL HAMAIL und HALEF BEN DSCHUBAR; er hat negerartige, keineswegs vertrauenerweckende Züge. A. liefert die Karawane in die Hände der Raubkarawane NOWAD BEN ARUN ES SALETAs, mit dem er heimlich im Bunde steht. (HAMAIL: 512f) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/ASC_AZI.HTM[21/02/2024 12:32:53]

ATAHUALPA: letzter Inkaherrscher; Vater von HAUKAROPORA (1); Vorfahre von HAUKAROPORA (2). Er geriet in die Gefangenschaft des spanischen Eroberers Francisko Pizarro, der ihn trotz hoher Lösegeldzahlungen in Gold und Silber ermorden ließ. (historisch 1485-1533) (nur erwähnt) (INKA 172, 519) ATANASIO (Sennor A.): Eigentümer der Estanzia del Caballero am Rio Grande; Freund von OLD DEATH; er ist ein echter Mexikaner von unverfälschter spanischer Abkunft und bezeichnet sich als Caballero, da einer seiner Ahnen irgendwann einmal zum Ritter geschlagen worden war. A. ist lang und hager, er hat ein altes, ernstes Gesicht und »frische, gütig blickende« Augen; Haar und Schnurrbart sind schneeweiß. In seinen jungen Jahren war er mexikanischer Rittmeister, deshalb zeigt er sich »gern in seiner alten, längst antik gewordenen Uniform«: »Er trug rote, mit breiten Goldborten besetzte Hosen, hohe Reiterstiefel aus blitzendem Glanzleder mit Sporen, deren Räder die Größe eines silbernen Fünfmarkstückes hatten. Der Uniformfrack war blau und reich mit goldenen Bruststreifen verziert. Die goldenen Epauletten deuteten auf den Rang nicht eines Rittmeisters, sondern eines Generals. An der Seite hing ihm ein Säbel in stählerner Scheide, deren Schnallenhalter auch vergoldet waren. In der Linken hielt er einen Dreispitzhut, dessen Spitzen von goldenen Raupen strotzten; an der Seite war eine schillernde Agraffe befestigt, welche einen bunten Federstutz trug. Das sah aus wie Maskerade.« (234f) OLD SHATTERHAND und Old Death kehren mit ihren Gefährten bei ihm ein. Zuvor hatte WINNETOU den verwundeten INDA-NISCHO zu ihm gebracht, was GIBSON an die Comanchen verrät. A. aber ist ein Ehrenmann, der den alten Apachen nicht an die Feinde ausliefert. (SCOUT/GR 8: 229, 234-39, 243ff, 266) - ATANASIOs FRAU: Sie ist »eine sehr schöne, freundlich dreinschauende Matrone«, »ganz in schwarze Seide gekleidet.« (SCOUT/GR 8: 235, 254, 258ff) - ATANASIOs ENKELIN: Sie ist »ein liebliches Mädchen«, »ganz in schwarze Seide gekleidet.« (SCOUT/GR 8: 235, 354, 258ff) ATESCHA-MU (STARKE HAND): Comanchenhäuptling; Vater von AVAT-UH; er hatte Begleiter von OLD SHATTERHAND (OS) und WINNETOU grausam umbringen lassen und wurde deshalb von OS aus Rache (!) erschossen. (nur erwähnt) (GR 22: 86-90) ATHABASKA: Häuptling; Begleiter von ALGONKA; er ist hoch und breitschultrig gebaut. Sein Gesicht zeigt scharf, aber edel geschnittene und sonnengebräunte Züge, in denen sich »eine sehr sichtbare Spur jenes eigenartigen Hauches (zeigt), den es nur bei //78// Leuten gibt, welche viel nachgedacht haben und gewohnt sind, dieses ihr Nachdenken auf höhere Pfade zu lenken. Man pflegt bei solchen Personen von ›durchgeistigten‹ Gesichtern, von ›durchgeistigten‹ file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/ASC_AZI.HTM[21/02/2024 12:32:53]

Zügen zu sprechen, und der Eindruck dieses ›Durchgeistigtseins‹ ist um so größer, um so tiefer und um so dauernder, wenn dabei der Blick des Auges jene tiefe Schwermut, jene seelische Trauer bekundet, welche verschwindenden Jahren zu Ende gehenden Tagen und sterbenden Völkern zu eigen ist. Diese stille, aber doch laut sprechende, unbeschreibliche Elegie des Auges war hier ... vorhanden.« (53f) A.s Auftreten ist würdevoll und bescheiden. Am Niagara, wo er im Clifton-Hotel wohnt, ist er nicht indianisch, sondern in einen feinen Stoffanzug gekleidet, und sein Haar »war genauso verschnitten wie anderer Leute Haar«. Gemeinsam mit Algonka hat er sich »die Aufgabe gestellt ..., das innige Verwandtschaftsverhältnis aller athabaskischen Zungen ... zu ergründen und festzustellen«. Beide reisen gemeinsam zum großen Indianermeeting am Mount Winnetou. Bei Gesprächen ergreift meist A. das Wort, während Algonka lieber schweigt. Am Grab SA-GO-YE-WAT-HAs lernen sie KARL MAY und HERZLE als Mr. und Mrs. BURTON kennen, ohne zu ahnen, daß sie OLD SHATTERHAND vor sich haben. Zusammen mit Algonka lädt A. die Mays zu einem Abendessen im Clifton-Hotel ein. May deutet ihnen das Niagara-Gleichnis. Am Mount Winnetou treffen sie May und Herzle wieder und nehmen sie vor den Mitgliedern des Komitees in Schutz. Hier lüftet May auch sein Inkognito. Im weiteren Verlauf nimmt A. (passiv) auf der Seite der Denkmalsgegner an den Auseinandersetzungen um das WinnetouDenkmal teil. (GR 33: 53-57, 58ff, 63-69, 280, 394-400, 405, 438f, 447) AT-PUI (DAS GUTE HERZ) -> SAMUEL PARKER (auch - wohl fehlerhaft - AT-QUI) AUGAPFEL -> SENITZA AUGE DER FRANZOSEN ('AIN EL FRANSAWI) -> ALBIN RICHEMONTE AUGE DES TAGES (MATA ORI) -> PAREYMA BÖSES AUGE (INTA-'NTSCHO) -> ROLLINs BRUDER/VETTER GUTES AUGE -> INTSCHU-INTA (Apache) SCHARFES AUGE: Unterhäuptling der Nijoras; jüngerer Bruder von SCHNELLER PFEIL. (GR 22: 462-73, 477, 527f) AUGENFLAMME -> FLAKEHPA-OCIULUI

//79// AUGUST: file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/ASC_AZI.HTM[21/02/2024 12:32:53]

1) Knecht bei OTTO VICTOR VON SCHÖNBERG-WILDAUEN (AUF DER SEE: 822) 2) Cartonnagearbeiter, der mit Kollegen KARL MAY besucht (FREUDEN/LEIDEN: 2) AUGUSTA: ehemalige Geliebte ROULINs, die dieser, als er ihrer überdrüssig geworden war, als Sklavin in sein Quecksilberbergwerk steckte. Sie wird von OSKAR STEINBACH befreit. (DH-DH: 1457) AUGUSTE: 1) (GUSTEL/al. ROSE VON ERNSTTHAL): Tochter von EMIL WALLNER und ANNA; sie hat langes, »schwarzes, lockiges Haar«. Dieses »umrahmte eine reine, weiße Stirn von so idealer Rundung, wie man sie fast nur bei denjenigen Figuren unserer Gemäldegalerieen zu sehen gewohnt ist, welche den Sieg der Idee über die Gewöhnlichkeit körperlicher Formverhältnisse documentiren. Das kleine, feingezeichnete Näschen mit seinen rosig angehauchten Flügeln gab dem klassischen und doch so weichen Profile die edelste Vollendung. Die Lieblichkeit des Mundes, bei dessen leisen Bewegungen sich zwei leicht aufgeworfene Lippen küßten und den Anblick der perlenkleinen, elfenbeinernen Zähne gestatteten, mußte jedem seiner Worte Bedeutung geben, zumal die Stimme in jener klangvollen Tiefe modulirte, welche man am öftersten bei einem an Gemüth und Empfindung reich ausgestatten Wesen beobachtet. Das tadellos geformte Kinn schloß das schöne Oval eines Gesichtchens, dessen Züge so hold, so ergreifend waren, daß man sich bei ihrem Anblicke unwiderstehlich gefesselt fühlen mußte ... Das Herrlichste aber waren die Augen, Augen von einer so reinen, klaren und dabei doch gesättigten Bläue, daß ihr Spiegel im schärfsten Contraste zu dem dunklen Haare stand und durch diesen Gegensatz die Eindrucksfähigkeit des Gesichtes bis zum erreichbarsten Grade gesteigert wurde. Aber ... auf diesen wunderbaren Sternen (lag) ein Schleier, der seinen Schatten auch über die Züge warf und denselben einen leidenden, ja fast ... tragischen Anflug gab; es war dem erblindenden Auge der Zutritt des freundlichen, warmen Sonnenlichtes versagt.« (169f) A. wohnt mit ihrer Mutter in Ernstthal beim Schmied WEIßPFLOG zur Untermiete. Der Junker VON BREDENOW belästigt A., als sie auf einer Waldlichtung betet. Der als Handwerksbursche verkleidete preußische Major VON GÖBERN steht ihr gegen den Wüstling bei. Durch den Schreck erblindet A. vollständig. Mit ihrer Mutter sucht sie vergeblich Hilfe bei einem Chemnitzer Augenarzt. Von Bredenow lauert den beiden Frauen auf der Rückfahrt auf; von Göbern kann sie wieder befreien. A. und von Göbern gestehen daraufhin einander ihre Liebe. Ein auf der Durchreise befindlicher preußischer Stabsarzt sieht nach A.s Augen und kann A. durch eine Operation heilen. Von Bredenow gefährdet die Heilung, indem er A. und ihre Mutter gefangennimmt. Wieder befreit von Göbern die beiden. Es stellt sich heraus, daß der fremde Arzt Emil Wallner, der vor A.s Geburt verschwundene Vater A.s, ist. Mit von Göbern, dem sie sich anverlobt, und ihren //80// Eltern zieht A. auf das Stammgut von Göberns. (ROSE E-THAL: 169ff, 186ff, 202f, 218-21) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/ASC_AZI.HTM[21/02/2024 12:32:53]

2) Wirtschafterin in einer Höhle bei Triest, in der Mädchen gefangengehalten werden, die Kapitän MARMEL nach Amerika bringt, wo sie in Bordellen arbeiten sollen. A. hat »ein freches, cynisches Frauengesicht. Dieses Mädchen war ganz gewiß nicht unzufrieden mit dem Schicksale, welches ihrer wartete.« Da sie (wohl im Auftrage der PETRUCCIOs) PAULA KELLERMANN hat hungern lassen, wird sie vom FEX ausgepeitscht. (WzG VI: 2459-64, 2487) ›AUN ER RAFIQ: Großscherif von Mekka; Freund von EL GHANI (nur erwähnt) (historisch) (GR 25: 53f, 65f) AVAHT-NIAH (GROßER NAME): oberster Shoshonen-Häuptling; Vater von WAGARE-TEY - in GR 24: Er zählt über 80 Jahre. A. ist ein Freund WINNETOUs und OLD SHATTERHANDs (OS). Er erteilt HERMANN ROST die Erlaubnis, bei den Shoshonen die Naturheilkunst zu erlernen. (392, 434, 451, 473, 619) - in GR 33: Er ist über 120 Jahre alt; sein »weißes, nach hinten gebundenes Haar hing ihm lang über den Rücken herab ... Er konnte sich noch ziemlich leicht bewegen. Sein Auge war klar und der Ton seiner Stimme so frisch und bestimmt, wie bei einem Fünfzig- oder Sechzigjährigen ... Sein Gesicht war voll unzähliger, kleiner Fältchen, die es aber nicht im geringsten verunzierten. Es hatte keinen einzigen Flecken, keinen einzigen Zug, keine einzige häßliche Stelle, durch welche seine Reinheit, was im Alter doch häufig vorzukommen pflegt, beinträchtigt worden wäre. Er war ein schöner, ein wirklich schöner Greis!« (440f) Am Mount Winnetou beim großen Meeting anläßlich des Winnetou-Denkmal-Projektes kommt es zu einem herzlichen und rührenden Wiedersehen zwischen ihm und KARL MAY/OS. (4f, 439-42, 546) AVAHT-UITSCH (DAS GROßE MESSER): Shoshonen-Häuptling, der eine Gruppe weißer Touristen überfallen will; er imitiert die Geräusche des ›Singenden Wassers‹, um die Weißen anzulocken. Der Westmann BILL HALLER nimmt A. gefangen. (KAIPA: 338) AVAT-KUTS (DER GROßE BÜFFEL): blutgieriger Comanchen-Häuptling; er überfällt TKHLISCHLIPA, den er bei lebendigem Leibe skalpiert. JOSUA HAWLEY verwechselt den fliehenden A. mit Tkhlisch-Lipa und erschießt so irrtümlich seinen Freund. A. stürzt auf der Flucht und wird dann getötet. (ELK/GR 14: 35-39) AVAT-TOWAH (GROßE SCHLANGE): Medizinmann der Comanchen; bei der Beratung im ›Haus des Todes‹ erzählt er die Sage von der Haut des Silberlöwen. Er besitzt eine Karte der Höhlen am Mount Winnetou, die einer seiner Vorfahren aus der Bibliothek TATELLAH-SATAHs gestohlen hat. Mit Hilfe dieser Karte sollen die Teilnehmer des //81// file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/ASC_AZI.HTM[21/02/2024 12:32:53]

großen Meetings am Mount Winnetou überfallen werden. Mit ONTO TAPA wird er bei einem Erkundungsritt von KARL MAY/OLD SHATTERHAND, INTSCHU-INTA und MAX PAPPERMANN gefangen. Ihnen gelingt die Flucht; sie führen die Krieger der Comanchen, Kiowas, Sioux und Utahs in die Höhle. A. entgeht beim Einsturz der Höhle nur knapp dem Tod. (GR 33: 368, 460-67, 563, 596ff) AVAT-UH (DER GROßE PFEIL): Comanchen-Häuptling; Sohn von ATESCHA-MU; er ist nicht viel über 30 Jahre alt, »ein stolzer und unerbittlicher Charakter ... Bei ihm hatten wir auf keinen Fall eine Spur von Menschlichkeit, von Milde zu erwarten.« (102) Er nimmt OLD SHATTERHAND, WINNETOU und EMERY BOTHWELL gefangen und will sie lebendig in das Grab seines Vaters einmauern lassen, um so dessen Tod zu rächen. JUDITH SILBERSTEIN und JONATHAN MELTON läßt er kahlscheren. (GR 22: 94, 100-09, 116f, 132-35) AVAT-VILA (DER GROßE BÄR): junger Comanchen-Häuptling; Sohn von OYO-KOLTSA; sein »Haar hatte er in einem hohen Schopf geflochten, in welchem die Feder des weißen Kriegsadlers steckte. An seinem Gürtel hingen zwei Skalpe, und an einer um seinen Hals gehenden Schnur war der Medizinbeutel und das Calumet ... befestigt.« (213) Er verhält sich zunächst feindselig gegenüber OLD DEATH und OLD SHATTERHAND, wird aber von Old Death in seine Schranken verwiesen und raucht dann die Friedenspfeife mit ihm. (SCOUT/GR 8: 210, 212-225) AVENGING-GHOST -> BLOODY-FOX AYESCHA: Ägypterin; Frau von KATOMBO, Mutter ALMAHs; jüngere Tochter MANUREMUSATs, Schwester SOBEIDEs; sie ist sehr schön, hat große dunkle Augen, eine süße, metallischreine Stimme, kleine weiße Kinderhände und ein weiches Gemüt. Durch den Einfluß einer christlichen Sklavin ist sie im Herzen Christin. Sie nahm an dem abenteuerlichen Leben ihres Mannes teil, verstarb aber früh. (ZEPTER: 420, 433, 435, 450, 452, 467f, 514f, 530f, 578, 593f, 609f, 675, 690) AYNAS, PETRO: am Fluß Uruguay lebender Indianer; Mann von DAYA; seine »Figur war nicht hoch, aber stark und breitschulterig ... An den Füßen trug er nichts, trotz der schlangenreichen Gegend, in welcher er wohnte. Auch sein Kopf war unbedeckt. Das Haar trug er kurz geschoren. Seine Bewaffnung bestand aus einem Messer, dem Blasrohre und einem kleinen ausgehöhlten Kürbis ... In diesem ... steckten die vergifteten Pfeile« (360f). Von CADERA aufgehetzt, verhält er sich erst als Gegner, dann als Freund des Erzählers (OLD SHATTERHAND). (GR 12: 322, 355-81, 388f, 394, 401f, 420, 423f, 451) AZIZ: junger Protegé des REIS EFFENDINA, dessen Vollstrecker er ist; A. trägt stets eine Nilpferdpeitsche bei sich. (GR 17: 231, 235, 335f GR 18: 53, 557) Großes Karl May Figuren-Lexikon file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/ASC_AZI.HTM[21/02/2024 12:32:53]

Titelseite KMG

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//82// BABAR: Bote ABD EL MOTs, der auf die Seite des gegen Abd el Mot revoltierenden TSCHAUSCHs überläuft, jedoch schon kurz darauf in die Gefangenschaft von EMIL SCHWARZ gerät. (SKLAVENKARAWANE: 372ff, 377f) BABEL: Wissenschaftler (Archäologe) am Turm zu Babel; Vater von SCHEFAKA; »Vielleicht vierzig Jahre alt. Rundglasige, aber nicht auffallende Brille. Ernst und grüblerisch, aber sympathisch.« (12) B. trägt einen Fez, darunter ein leichtes Schattentuch. Er ist Freund und Lehrer ABU KITALs, den er liebt und verehrt. In der Dschemma der An'allah verkörpert er die Stimme der »heiligen Wissenschaft«. Er schreibt Bücher über den »Menschengeist«, den er in Abu Kital verkörpert sieht, und über die »Menschenseele«, die für ihn Züge Schefakas trägt. Obwohl Babel eher zartbesaitet ist, hält er vor den Verbündeten Abu Kitals eine kämpferische Rede, wobei er die An'allah als ideale Menschen und rechtmäßige Herrscher bezeichnet. Ungewollt erzürnt er aber damit die Verbündeten Abu Kitals (vier der acht SCHEIKs verlassen empört das Lager). Als Abu Kital von MARAH DURIMEH und BEN TESALAH ausmanövriert ist, muß auch B. erkennen, daß sein Verständnis von Geist und Seele falsch war. Seine Schriften wandern ins Feuer. Marah Durimeh will ihm »die Erde aus der Höhe« zeigen, damit er erkennt, aus welcher Perspektive Wissenschaft getrieben werden muß. (BABEL: 10, 12, 23, 30, 34, 61, 68f, 142ff, 180, 192f) BACHBAUER (al. GOLIATH): reicher Bauer; Besitzer des ersten und größten Hofes in Finsterwalde; Mann von ANNA, Vater von FRANZ und FRIEDER; er war »von wahrhaft riesigen Proportionen, die eine außergewöhnliche Körperstärke bekundeten. Der Mann ragte, wie einst Saul, um eines Kopfes Länge über alles Volk empor; seine breiten Schultern, nur von einer kurzen Tuchjacke bekleidet, der starke Nacken, welcher unverhüllt aus dem zurückgeschlagenen Hemdenkragen hervorsah, die hochgewölbte Brust, die gewaltigen Arme, welche die ganze Aermelweite ausfüllten, die kräftigen Schenkel, von einer engen Lederhose umschlossen, die sich in die weit heraufgezogenen Aufschlagestiefel verlor, sie bildeten eine beredte Warnung, mit dem Besitzer dieser Vorzüge nicht in eine feindselige Körperberührung zu kommen. Doch wurde diese Warnung bedeutend abgeschwächt durch einen Umstand, welcher zu der Furcht das Mitleid gesellen mußte: Der Mann war blind. Zwei große, glanzlose Augen blickten starr unter den buschigen Brauen hervor; die ursprünglich weiße Hornhaut zeigte eine dunkle, körnige Färbung, und auch über die übrigen Gesichtstheile zog sich ein tüpfeliges Blauschwarz, welches ihm ein beinahe schreckliches Aussehen verlieh.« (347) Der WALDKÖNIG, ein die Umgebung mit seinen Kumpanen unsicher machender Schmuggleranführer, hatte den B.n geblendet und dessen Sohn Franz getötet. Als Frieder, der zweite Sohn des B.n, nach fünfjährigem Studium heimkehrt, berichtet ihm der B. von diesen Verbrechen. Zunächst warnt er vor dem Waldkönig, dann aber unterstützt er Frieder in dem Vorhaben, den Waldkönig zu fangen. Frieder bekommt heraus, daß der ärgste Widersacher des B.n, der FELDBAUER, der mit dem B.n seit der Nebenbuhlerschaft um die Liebe von dessen Frau Anna verfeindet ist, mit dem Waldkönig identisch ist. Der B. wirbt beim Feldbauern für Frieder um die Hand von dessen Stieftochter MARTHA. Dabei gibt er dem Feldbau//83// file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/BAB_BAO.HTM[21/02/2024 12:32:54]

ern zu verstehen, daß er weiß, daß dieser der Waldkönig ist. Es kommt zum Kampf, bei dem der B. den Feldbauern niederschlägt. Kurz darauf wird der Waldkönig samt seiner Bande von Frieder aufgebracht. (vgl. in SONNENTHAU: SCHUBERT) (WALDKÖNIG: 347ff, 363f, 428, 446, 459ff, 475f, 503) BACHFRIEDER -> FRIEDER BACHMANN: 1) dicker Schneidermeister und Nachtwächter in Wummershausen; Mann von 2), Vater von 3); während seiner Nachtwächterrunde sagt er die Stunde an und macht bei Gelegenheit launige Verse dazu. In der Nacht zum Zweiten Weihnachtstag gerät er im Rausch ins Nachbardorf, wo ihn der dortige Nachtwächter HILLMANN, der ihm nicht wohlgesonnen ist, verhaftet. B. flieht und kann seinerseits den ebenfalls wegen eines Rausches in das andere Dorf geratenen H. festnehmen und ihn zwingen, die Einwilligung zur Heirat der Kinder der beiden, MINNA B. und EDUARD HILLMANN, zu geben. (vgl. NEUJAHRSNACHT: GRUNDMANN) (NACHTWÄCHTER: 579-86) 2) Frau von 1), Mutter von 3) (NACHTWÄCHTER: 580, 586) 3) MINNA B.: Tochter von 1)/2); Geliebte von EDUARD HILLMANN, den sie erst heiraten darf, nachdem ihr Vater Eduards Vater zur Einwilligung zwingen konnte (vgl. NEUJAHRSNACHT: LIESE GRUNDMANN) (NACHTWÄCHTER: 579, 586) BADIJA (al. KÖNIGIN DER WÜSTE): Scheik der Beni Sallah; Tochter des SCHEIKs DER BENI ABBAS, Schwester HILUJAs; sie »war vollständig in feines, weißes Linnen gekleidet. Ihr Gewand bestand nur aus Hose, Hemde und einem kleinen Jäckchen, so daß ihre herrlichen Formen mehr hervorgehoben als verborgen wurden. Eine schönere Rundung, als die Linien ihres Körpers zeigten, konnte es gar nicht geben. Das nackte Füßchen schien einem Kinde anzugehören und war von blendender Weiße. Das allerliebste und doch sehr fleischige Händchen harmonirte vollständig mit demselben. Da, wo die Hose sich um die Taille legte, glitt sie über Hüften, von welchen der Blick nur schwer zu trennen war. Die Jacke, welche oben eng um den wie aus Marmor gemeiselten Hals befestigt war, lief über der Brust auseinander und ließ die von dem Hemde bedeckten Formen eines Busens sehen, so jungfräulich plastisch, obgleich ihn kein abendländischer Schnürleib stützte. Das Gesicht zeigte eine große Aehnlichkeit mit demjenigen ihrer Schwester ... Es war ebenso weich, aber in seinen Zügen ernster, tiefer, nachdenklicher. Die nicht zu hohe Stirn erhob sich über dunklen Brauen von wunderbarer Zeichnung. In den ebenso dunklen Augen schienen die sämmtlichen Geheimnisse des Morgenlandes zu schlafen, um bei dem ersten Worte einer erwiderten Liebe zu voller Seligkeit zu erwachen. Das Näschen, leicht gebogen, ließ in seinen feinen, rosig angehauchten Flügeln, welche leicht zu zittern schienen, vermuthen, daß Badija's Seele leicht in Erregung zu bringen sei, und die vollen, rothen Lippen, zum Küssen und Geküßtwerden geformt,

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//84// waren in ihren Winkeln doch ein Wenig nach oben gezogen, ein sicheres Zeichen, daß dieser schöne Mund in letzterer Zeit wohl oft Gelegenheit und Veranlassung zum Zürnen gehabt habe. Das rabenschwarze Haar hing in zwei langen Zöpfen fast bis auf den Boden herab. Es war nicht mit dem mindesten Schmucke versehen« (475f). Nach dem Tod ihres Mannes, an den sie aus stammespolitischen Gründen durch ihren Vater verheiratet worden war - sie blieb allerdings unberührt - ist sie für ein Jahr Herrscherin des Stammes. Dann muß sie entweder den Bruder ihres Mannes, FALEHD, oder einen Herausforderer Falehds heiraten. B. liebt TARIK, der jedoch keine Chance in einem Zweikampf mit Falehd hat. OSKAR STEINBACH kämpft gegen den Herausforderer, besiegt ihn und läßt sich in einem Scheinkampf von Tarik besiegen, so daß B. Tariks Frau wird. Zusammen mit Hiluja und ZYKYMA wird B. durch ALEXEI POLIKEFF und IBRAHIM PASCHA entführt, kann aber durch Steinbach befreit werden. (DH-DH: 438, 464f, 475f, 705ff, 774) - BADIJAs MANN: verstorbener Scheik der Beni Sallah; Bruder von FALEHD; grob und grausam (nur erwähnt) (DH-DH: 464) BÄCKERFRANZ -> FRANZ HALBERMANN BÄCKERJAKOB -> JAKOB KIEßLING DER GROßE BÄR -> AVAT-VILA (Comanche) ALTER BÄR: 1) -> NINTROPAN-HAUEY (Tonkawa) 2) Utahkrieger; Vater von JUNGER BÄR; er überfiel hinterrücks mit seinem Sohn OLD SUREHAND, der ihn dann tötete. (nur erwähnt) (GR 19: 387-91) GROßER BÄR -> NINTROPAN-HAUEY (Tonkawa) JUNGER BÄR: 1) -> NINTROPAN-HOMOSCH (Tonkawa) 2) Utahkrieger; Sohn von ALTER BÄR; er überfiel hinterrücks mit seinem Vater OLD SUREHAND, file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/BAB_BAO.HTM[21/02/2024 12:32:54]

der ihn dann tötete. (nur erwähnt) (GR 19: 387-91) KLEINER BÄR -> NINTROPAN-HOMOSCH (Tonkawa) TANZENDER BÄR: Deckname (Verkleidung) von JIM/TIM SNAKER

//85// BÄRBEL -> BARBARA SIEBEN BÄREN -> SCHAHKO MATTO (Osage) VIER BÄREN -> MAH-TO-TOH-PAH BÄRENAUGE -> SCHOSHEINTA (Apache) BÄRENHERZ: 1) -> SCHOSH-IN-LIETT (Apache) 2) -> AS-KO-LAH (FLORIMONT) BÄRENJÄGER (MATO POKA) -> BAUMANN BÄRENTATZE: 1) -> RICCARROH (Oglala) 2) -> MATTO-SIH (Oglala) BÄRENTÖTER (MATO POKA) -> BAUMANN

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BAJAZZO -> LERMILLE BAKO: Seemann im Dienste MANU-REMUSATs/KATOMBOs (ZEPTER: 563) BALA IBN (OHNE SOHN) -> BARAK EL KASI EL KENADEMI BALDAUF: 1) Kapitän des norländischen Kriegsschiffes ›Sperber‹ (ZEPTER: 806) 2) FRANZ B.: Deckname ARTHUR VON HELLBACHs 3) KLAS B. (DER SCHWARZE KLAS): - in SCHEERENSCHLEIFER: Feldwebel des Schwedenkönigs KARL XII.; er spioniert mit ERICH VON SEESTRÖM in Anhalt und tritt mit diesem zum Schluß in die Dienste des ALTEn DESSAUERs. (42, 56, 58f, 153) 4) Wachtmeister beim ALTEn DESSAUER (PANDUR: *63 Der Name ist hier möglicherweise nicht authentisch)

//86// BALDING: Musikdirektor in Chicago; Freund OLD SHATTERHANDs; er hat dessen ›Ave Maria‹ vertont. In der ›Illustrierten Ausgabe‹, die May selber bearbeitet hat, ist die ganze Passage gestrichen, so daß Old Shatterhand der Komponist und der Dichter des ›Ave Maria‹ ist. (nur erwähnt) (IM WILDEN WESTEN/GR 9: 415, 417/Illustrierte Ausgabe Bd. 9, S. 354) DER KRUMME BALDINGS: Seemann unter MAX PARKER (GR 15: 552) BALDRIAN: 1) Schmiedegeselle beim Hofschmied BRANDAUER (später bei THOMAS SCHUBERT); ehem. Unteroffizier bei den Grenadieren; er ist sehr schweigsam und antwortet meist nur kurz aber eigenartig: »Das ist (nicht) am den!«. B. ist ein zuverlässiger Helfer MAX BRANDAUERs. Mit den beiden anderen

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Gesellen, HEINRICH FELDMANN und THOMAS SCHUBERT, bildet er ein originelles Trio. Er ist wie diese beiden in die Wirtin BARBARA SEIDENMÜLLER verliebt. (ZEPTER: 4f, 16, 35, 66, 141f, 145, 370f, 690ff JUWELENINSEL: 369f) 2) Knecht beim BACHBAUERn in Finsterwalde; treu und bieder (WALDKÖNIG: 347f, 364f) BALTEN, ISAAK: Deckname ROTHEs BALTHASAR -> BALTHASAR HABERLAND BALZER: 1) (al. SCHMUGGELBALZER): Vater von 9); im Sterben liegend empfängt er seinen Jugendgefährten und ehemaligen Schmuggelkomplizen FRIEDER SCHUBERT. B. fordert von Schubert, der ihm ein Schuldbekenntnis gegeben hatte, zweitausend Taler für seinen Sohn. Im Sterben muß er jedoch erfahren, daß ihn Schubert betrogen hat. (HERRGOTTSENGEL: 137f, 157f†, 191) 2) Stationsvorsteher in Mohawk-Station; Vater von 3) (nur erwähnt) (DH-DH: 1279) 3) Sohn von 2); er war Studiengenosse ROULINs auf dem Alabama-College. Bei B. wohnen Roulin, ROBIN WALKER und deren Komplizen. Er läßt sich von MIRANDA dazu verführen, die Depesche, die OSKAR STEINBACH an WILKINS zur Warnung vor Walker aufgegeben hatte, abzufangen. B. stellt Walker sein Schiff zur Verfügung, auf welchem dann Wilkins und seine Tochter, MAGDA HAUSER und KARL VON ZIMMERMANN als Gefangene transportiert werden. Nachdem Walker mit den Gefangenen das Schiff verlassen hat, wird B. von Steinbach überwältigt, dann jedoch wieder //87// freigegeben, da B. nur aus Liebe zu Miranda handelte, die er als seine Verlobte mit nach MohawkStation nehmen darf. (DH-DH: 1277f, 1285f, 1298, 1300, 1408f) 4) (al. BALZERBÄUERIN/FEUERBALZERIN): Bäuerin aus Hohenwald; Mutter von 6), Schwiegermutter von 8); fast 76 Jahre alt; sie »mußte arm sein, sehr arm. Sie war barfuß und hatte jedenfalls nur einen einzigen Rock an. Dieser, aus roth und schwarz gestreiften Flanell gemacht, war vielfach zerrissen gewesen und sorgsam wieder geflickt worden. Aber leider hatten die Flickflecke nicht nach der Farbe des ursprünglichen Zeuges gewählt werden können, und so waren an diesem Kleidungsstücke fast alle Farben des Regenbogens zu sehen. Oberhalb dieses Rockes trug die Alte ein schwarzes, bis hoch an den Hals gehendes Leibchen. Eine blaue, auch sehr geflickte Schürze war über den Rock gebunden ... Eine Jacke oder einen Spencer gab es nicht, und so ragten die dürren, runzeligen file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/BAB_BAO.HTM[21/02/2024 12:32:54]

Arme nackt aus dem Leibchen hervor, eben nur von den kurzen Aermeln eines groben, auch ausgebesserten Hemdes bedeckt. Ein Kopftuch oder eine sonstige Kopfbedeckung war auch nicht vorhanden und das graue Haar ganz kurz abgeschnitten, grad wie bei einem Manne. Das gab der Alten ein nicht eben sympathisches Aussehen. Und doch zeigte das runzelvolle, von der Sorge der Noth abgemagerte Gesicht noch Spuren, welche darauf schließen ließen, daß es einst sehr hübsch, vielleicht sogar schön gewesen sei.« (582f) Die ehemals reiche Balzerbäuerin brachte der SILBERBAUER (CONRAD -> CLAUS) ins Elend, der ihren Sohn zum Spiel verführte und ihr Gut niederbrannte. Wegen des Brandes nennt man sie auch die FEUERBALZERIN. Sie lebt mit ihrem Sohn und ihrer Schwiegertochter in einer ehemaligen Flachsdörre. Als MAX WALTHER seine Stelle als Lehrer in Hohenwald antritt, steht sie ihm, der ihr zuvor freundlich und mitleidvoll geholfen hatte (er trägt ihr z.B. ein schweres Holzbündel), gegen den Silberbauern bei. Ihre Not ist so groß, daß sie sogar vorhatte, ins Wasser zu gehen. Fast zwanzig Jahre nach dem Unglück wird der Silberbauer überführt und verhaftet. Die B. kann als Entschädigung für das erlittene Elend auf das Gut des Silberbauern ziehen. (WzG: II 582ff, 590 III 1239) 5) BALTHASAR B. (al. KART'NBALZER/TEICHBAUER): Sohn der verstorbenen TEICHHOFBÄUERIN; guter Tenor; sein Hof war der reichste in einem nahe dem Fichtelberg gelegenen erzgebirgischen Dorf. B., der dem Kartenspiel und dem Alkohol verfallen ist, hält nach dem Tod seiner Mutter um die Hand der Kantorstochter ALWINE an. Während er hierzu die Zustimmung des Kantors erhält, weist ihn Alwine, die den Vogelfänger und -händler HEINRICH SILBERMANN liebt, ab. Einem von B. seinem Nebenbuhler zugedachten Säureanschläg fällt der Kantor zum Opfer, dessen Gesicht dabei furchtbar entstellt wird. B. bleibt als Täter unerkannt, Heinrich wird der Tat verdächtigt. Durch seine Spiel- und Trunksucht verliert B. den Teichhof. Seinen Lebensunterhalt verdient er sich durch Wilderei. Zwanzig Jahre später: Alwine ist unerkannt als Gräfin SMIRNOFF zurückgekehrt und hat den Teichhof gekauft. B. bricht bei ihr ein und wird dabei von Heinrich gestellt. B. verübt dann einen Einbruch bei Silbermann. Einem erneuten Säureanschlag auf Heinrich fällt B. selbst zum Opfer, wodurch offenbar wird, daß er auch den ersten Anschlag auf dem Gewissen hat. Die Säure hat B.s Augen //88// zerstört. Er wird vom Ortsgendarm festgenommen. (GIFTHEINER: 636f, 669f, 684ff, 731ff, 749f, 764, 766, 772ff) 6) FRIEDER B. (al. FEUERBALZER): Bauer in Hohenwald; Sohn von 4), Mann von 8); er ist eine gebückte, müde Gestalt. F. spielte einst nächtelang mit dem SILBERBAUERn (CONRAD -> CLAUS) und gewann von diesem eines abends ein Vermögen (u.a. eine Hypothek von 5000 Talern) und dessen Gut. Der Silberbauer raubte ihm jedoch nachts das Geld, schlug ihn mit einem Hammer nieder und zündete das Haus F.s an. F. kann gerettet werden, doch durch die zertrümmerte Hirnschale fällt er in geistige Umnachtung; er wiederholt ständig die letzten Worte, die er vor dem Schlag ausgerufen hatte: »Nimm sie, nimm sie! Ich sag nix! Gnade, Gnade!« Durch den Brand, nach dem er den Namen FEUERBALZER erhalten hat, und den Raub verarmt er mit seinen Angehörigen, so daß er in einer ehemaligen Flachsdörre wohnen muß. Fast zwanzig Jahre nach dem Unglück operiert ihn der MEDIZINALRAT König LUDWIGs II., so daß F. geheilt als Zeuge gegen den Silberbauern auftreten kann. Als Entschädigung für das erlittene Elend erhält er das Gut des Silberbauern. (WzG: II 580, 593f, file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/BAB_BAO.HTM[21/02/2024 12:32:54]

641, 688 III 1046, 1054, 1056f VI 2147) 7) HEINRICH (HEINZ) B.: Leib- und Kammerhusar des ALTEn DESSAUERs; er besitzt auffallende Ähnlichkeit sowohl mit dem Fürsten als auch mit dem Lenzener Gastwirt FÄHRMANN. Der gutmütige, mutige, sehr treue B. führt lange Selbstgespräche und redet den Fürsten mit »Dorchlaucht« an; ständig versucht er - vergeblich - eine Geschichte von einer jungen Wittfrau, die er auf einem Feldzug kennenlernte, zu erzählen. Als er erfährt, daß der Dessauer in Gefahr ist, eilt er diesem zu Hilfe. Hannoversche Truppen verwechseln B. mit dem Fürsten und verhaften ihn. Er wird später zusammen mit dem Dessauer und dem ebenfalls für den Fürsten gehaltenen Fährmann durch den preußischen Wachtmeister BELLHEIMER wieder befreit. (FELDMARSCHALLS: 601f, 616, 649f, 665ff) 8) KATHRIN B.: Bäuerin in Hohenwald; Frau von 6), Schwiegertochter von 4); sie hat ein von Schwäche und Nervenfieber gezeichnetes, hohläugiges Gesicht. Nach dem Unglück, das der SILBERBAUER (CONRAD -> CLAUS) über ihre Familie gebracht hat, lebt sie fast zwanzig Jahre lang im Elend. Nach der Überführung und Verhaftung des Silberbauern zieht sie mit ihren Angehörigen auf das Gut des Silberbauern. (WzG: II 584, 588, 642 III 1054 VI 2147) 9) LUDEWIG B.: Gärtner; Sohn von 1); Geliebter von SELMA SCHUBERT, der Tochter des Dorfrichters FRIEDER SCHUBERT. L. unterschreibt ungelesen auf Geheiß seines sterbenden Vaters einen Wechsel, dessen Nutznießer er sein soll. Der Richter hat aber den Vorgang betrügerisch so manipuliert, daß der Wechsel gegen L. verwandt werden kann. Nachdem er Schubert vergeblich um Herausgabe des Wechsels gebeten hat, wendet L. sich an den HERRGOTTSENGEL, ein vermeintlich überirdisches Wesen, das den Dorfbewohnern in Bedrängnis hilft. Kurz darauf wird L. mit seiner Geliebten //89// Zeuge einer Auseinandersetzung zwischen Schubert und dem Einsiedler ANTON, bei der sich herausstellt, daß Anton der Herrgottsengel und der Richter ein Mörder ist. Der Richter stirbt im Beisein L.s und dieser wird das Richteramt erhalten. (HERRGOTTSENGEL: 137, 157ff, 174f, 190f, 222ff) BALZERBÄUERIN -> BALZER (4) BALZERBAUER -> FRIEDER BALZER BANCROFT: Vermessungsoberingenieur; unfähiger Vorgesetzter OLD SHATTERHANDs während dessen Surveyortätigkeit; er trinkt stark. (GR 7: 37ff, 42f, 46-49, 124, 132, 147ff, 296) BANDA (al. NUMMER FÜNF): Maharadscha von Nubrida; Mann von KALIDA (einer Deutschen), Vater SEMAWAs; er verwies Graf ALEXEI POLIKEFF des Landes, weil er Semawa belästigte. Als file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/BAB_BAO.HTM[21/02/2024 12:32:54]

der Maharadscha sich dann einmal inkognito in einer politischen Angelegenheit auf einer Reise zu einem berühmten Propheten befand, rächte Polikeff sich, indem er B., der als Pseudonym zufällig den Namen eines gesuchten russischen Verbrechers gewählt hatte, den russischen Behörden überlieferte und aussagte, der Maharadscha sei dieser Verbrecher. Als Komplizen konnte er dazu den ehemaligen Diener des Maharadschas, NENA, gewinnen. B. wurde nach Sibirien verbannt, wo er als (Verbannter) NUMMER FÜNF lebt: »Er mag wohl fünfzig Jahre zählen. Er ist ... klein. Sein Gesicht ist fein und weißgelb.« B. gilt als der »allerberühmteste« Zobeljäger in der Umgegend von Platowa. Zu den Jägern gehörend, die FLORIN angeworben hat, gelangt er auf das Gut von PETER DOBRONITSCH, wo er mit seinen Gefährten den unter der Führung ALEXIUS BORODAs aus Sibirien fliehenden Verbannten gegen Kosaken beisteht. Dort trifft B. Polikeff wieder. Dieser bietet ihm die Freiheit, wenn er Semawa bewegt, Polikeffs Frau zu werden, was B. ablehnt. Bei Dobronitsch trifft B. auch seine Tochter, die seit der Verurteilung mit Polikeff umherziehen mußte, und Nena wieder. OSKAR STEINBACH klärt das Verbrechen auf, nimmt Polikeff fest und kann aufgrund seiner außerordentlichen Vollmachten den Maharadscha freigeben und hoch entschädigen. B. folgt Steinbach und Semawa, die Steinbach liebt, nach Bad Wiesenstein. (DH-DH: 732, 753f, 1577, 1584, 1618, 1714, 1906, 1926, 2119f, 2145f, 2248f, 2284, 2518) JESCHKO BANDOLINI: siehe unter JESCHKO BAO (FUCHS): Kiowa-Anführer (GR 7: 180-83, 187-93) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//89// BARA (TIGER): Mongole; er schenkt KARA BEN NEMSI ein Pferd. (BRODNIK: 363, 367) BARAJA: Bediensteter ANTONIO DE MEDIANAs; er ist gewissenlos und feige, läßt sich von BENITO wiederholt ängstigen. In der Schlacht gegen die Apachen kämpft er //90// jedoch tapfer mit. Er beteiligt sich am Anschlag auf FABIAN DE MEDIANA und versucht, durch Verrat und Mord an OROCHE in den Besitz der Bonanza zu kommen, zu der die Expedition Antonio de M.s unterwegs ist. B. fällt schließlich durch die Kugel BOIS-ROSÉs, den er in die Hände von SANGMELE und MAIN-ROUGE zu liefern trachtete. (WALDLÄUFER: 86ff, 117ff, 217ff, 230ff, 246, 273ff, 371ff, 433ff, 449f) BARAK EL KASI EL KENADEMI (BARAK DER STRENGE/al. EL SEJAD IFJAL (DER ELEFANTENJÄGER)/BALA IBN (OHNE SOHN)): Araber; Emir von Kenadem im Land Dar Runga; Blutsbruder von ABU ED DABBUHS; seine »Haut war zwar von der Sonne verbrannt, aber doch viel heller als die (der Dschurneger), und seine Gesichtszüge zeigten ebensoviel arabischen wie Negertypus. Seine Gestalt war nicht hoch, aber sehr breit und ungemein kräftig gebaut. Gekleidet war er in einen lichten Haïk, dessen Kapuze seinen Kopf bis zur Stirn bedeckte. An den Füßen trug er Bastsandalen, und in der Hand hielt er ein doppelläufiges Gewehr von ... starke(m) Kaliber ... Ein langer, grauer Bart hing ihm fast bis auf den Gürtel herab. Sein Gesicht war tief eingefallen. Es machte den Eindruck inneren Leidens und äußerlicher Anstrengungen und Entbehrungen; doch war der Blick seines dunklen Auges lebhaft und von ungewöhnlicher Schärfe.« (178) Er war früher der reichste und angesehenste Mann seines Stammes, der Anführer der Krieger und der Oberste im Rat der Weisen. Er verurteilte ABD EL MOT, der den Sohn eines Moslems verkauft und verstümmelt hatte, zum Tode. Abd el Mot konnte fliehen und rächte sich, indem er Baraks Sohn, MESUF BEN BARAK EL KASI EL KENADEMI (MESUF), entführte. Barak, der bis dahin selbst Sklaven besaß und den Beinamen ›Der Strenge‹ trug, weil er diese als jähzorniger Gebieter oft mißhandelte, wurde nun zu einem Gegner des Sklavenhandels. Er gab seine Sklaven frei, legte seinen Namen ab und durchzog fünfzehn Jahre lang als BALA IBN, als Vater ohne Sohn, die Sudanregion, um nach seinem verschwundenen Sohn zu suchen. B., dem EMIN PASCHA einmal das Leben rettete, lebt von der Jagd und ist als EL SEJAD IFJAL (DER ELEFANTENJÄGER) bekannt geworden. Seine Suche allerdings blieb ergebnislos. Erst während er an der Seite von JOSEPH SCHWARZ zum Dorf Ombula reitet, um die Bewohner vor einem Überfall durch Sklavenjäger zu warnen, erhält er von Schwarz entscheidende Hinweise auf Mesufs Aufenthalt. B. und Schwarz geraten in die Gefangenschaft der Sklavenjäger, deren Anführer Abd el Mot ist. Doch es gelingt den Verbündeten von Schwarz, beide zu befreien. Dabei trifft B. seinen Sohn wieder. B. kehrt mit seinem Sohn in seine Heimat zurück und nimmt Abd el Mot mit, der unter nicht näher bezeichneten Umständen dort getötet wird. B. hält Briefkontakt nach Deutschland mit Schwarz. (SKLAVENKARAWANE: 178-84, 190-219, 222-26, 235ff, 239, 383, 407, 479, 482ff, 490f, 493)

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- BARAK EL KASI EL KENADEMIs FRAU: Sie war mild und wohltätig, alle Menschen liebten sie. Sie starb aus Kummer über den Raub ihres Sohnes MESUF BEN BARAK EL KASI EL KENADEMI durch ABD EL MOT. (nur erwähnt) (SKLAVENKARAWANE: 205, 293, 407)

//91// - BARAK EL KASI EL KENADEMIs BRUDER: Ihm vertraute BARAK EL KASI EL KENADEMI seine Zelte und Herden an, als er sich auf die Suche nach seinem geraubten Sohn machte. (nur erwähnt) (SKLAVENKARAWANE: 179) BARBARA (BÄRBEL): alte, treue Wirtschafterin beim MÜLLERHELM in Hohenwald; Freundin des WURZELSEPP, mit dem sie oft in - scherzhaftem - Streit liegt. Einst war sie in einen Fleischergesellen verliebt, der sich von ihr für jeden Kuß einen Gulden geben ließ. (WzG: II 651f, 664f, 710f, 730 III 886 IV 1473, 1486, 1511) BARCHANT: 1) Fleischer aus Roncourt; Anführer von Wegelagerern im Argonner Wald; Vater von 2); er »hatte ein dicht bebartetes Gesicht und in seinem Gang, seiner Haltung etwas Forstmännliches. Er mochte wohl ein fortgejagter Forstwart sein. Seine Züge waren kühn und keineswegs abstoßend.« (289). HUGO VON KÖNIGSAU belauscht B. und FABIER, als sie sich über eine vergrabene Kriegskasse unterhalten. B. wird von Fabier am Versteck der Kriegskasse erschlagen. (W: 279ff, 289ff / ULAN II: 436, 441, 448) 2) Tochter von 1); sie ist »ein klein aber sehr untersetzt gebautes Mädchen, schmutzig gekleidet und mit wirr um den Kopf hängenden Haaren, das Gesicht voller Blatternarben und Sommersprossen ... sah eher einer Kretine als einem normal gestalteten Menschen ähnlich und der boshafte Blick des kleinen Auges machte es noch abstoßender.« (310) Sie will BERRIER durch Angabe des Verstecks einer Kriegskasse (das sie aber nicht genau kennt) zur Heirat bewegen. (W: 308ff / ULAN II: 468ff) BARFUß, HANS: Schöffe im Lehnsprozeß gegen WERNER VON HOLTZENDORFF (QUITZOWS: 244) BARIK (al. BEN SCHORAK): aus Minieh stammendes Mitglied des ›Ordens der heiligen Kadirine‹ ABD EL BARAKs, in dessen Auftrag er als Gespenst in dem von MURAD NASSYR gemieteten Haus in Kairo agiert. Er ist etwa 50 Jahre alt. KARA BEN NEMSI (KBN), der dem Spuk ein Ende macht, verletzt ihn im Gesicht. Auf dem Nilboot, das KBN nach Siut bringen soll, tritt er als Diener BEN SCHORAK auf, wird jedoch rasch erkannt. Der REIS EFFENDINA unterzieht ihn einem Verhör, in dem B. alles gesteht. (GR 16: 107f, 115ff, 123ff, 133, 155ff)

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BARING: im Quecksilberbergwerk ROULINs gefangener Mann, der von OSKAR STEINBACH befreit wird. (nur erwähnt) (DH-DH: 1472) BARISCHA: Sklavenhändler in Konstantinopel, der TSCHITA VON ADLERHORST an IBRAHIM PASCHA verkauft (DH-DH: 13)

//92// BARJAD EL AMIN (B., DER EHRLICHE): Geschäftsmann in Khartum. Von den Brüdern BEN WASAK und HAFID SICHAR hatte er sich 150 000 Piaster geliehen und damit sein Geschäft in Khartum gegründet. IBN ASL arbeitete als Gehilfe bei ihm. Dann wurde B. Kompagnon in Sklavengeschäften. Als Hafid Sichar nach Khartum kommt, um den Kredit einzufordern, läßt B. ihn überfallen und durch Ibn Asl in die Sklaverei verkaufen. Später überwirft B. sich mit Ibn Asl. Als seine ganze Familie von der Cholera dahingerafft wird, kommt er zur Besinnung, bereut seine Verbrechen und reist zu Ben Wasak, dem er sein gesamtes Vermögen übergibt. Dann ertränkt er sich im Nil (in DH: in Khartum erfährt man, daß B. gestorben ist). (GR 16: 304ff, 324 GR 17: 405ff GR 18: 559, 563f/DH 19. Jg: 819) BARKO (al. USKO): Zigeuner; älterer Bruder von JESCHKO; er hat eine stark untersetzte Figur und angegraute Haare, die früher pechschwarz gewesen waren. »Der Kerl schien einer jener Slavonier zu sein, wie sie als Drahtbinder und Blechhändler allüberall herumziehen. Er hatte enge Hosen an, einen kurzen Mantel übergeworfen und ein schmalkrämpiges Hütchen auf. Er trug eine Anzahl Töpfe, Tiegel, Reibeisen, Mausefallen und anderes Draht- und Blechgeschirr auf dem Rücken. Seine Haare hingen wirr und lang bis auf die Schultern herab, und sein Aussehen war so schmutzig und verwildert, daß man sich leicht vor ihm fürchten konnte.« (1281) Wegen eines Hiebes seines Bruders hat er eine breitgeschlagene Nase. Er »liebte es nicht, zu arbeiten. Er gewann seinen Unterhalt auf eine ganz andere Weise und trug das Gewerbe eines Topfeinstrickers und Blechwaarenhändlers nur aus gewissen Gründen zur Schau.« (1306) B. war einst Hirt bei Baron SAMO VON GULIJAN in Slatina. Er verführte MYLLA, die Frau seines Bruders, der ihn wegen dieser Liebschaft zur Rede stellte. Es kam zu einem Kampf, aus dem B.s eingeschlagene Nase herrührt. Später schoß Jeschko auf B., der in der Brust getroffen wurde, aber - was der flüchtige Jeschko nicht erfuhr - überlebte. Nachdem das Schloß des Barons niedergebrannt worden war, zogen B. und Mylla mit einer Zigeunergruppe umher. Sie hatten CURTY VON GULIJAN (-> FEX), den von B. im Auftrag des SILBERBAUERn (CONRAD -> CLAUS) entführten kleinen Sohn des Barons, bei sich. Viele Jahre später - er gibt sich als Slowake USKO aus - ist B. mit ZERNO als Schmuggler in die Paschergeschäfte der beiden OSECs und GEORG KERYs verwickelt. B. plant zusammen mit Zerno - den in Hohenwald weilenden König LUDWIG II. zu berauben und zu ermorden. LUDWIG HELD belauscht diesen Plan und kann ihn vereiteln: B. und Zerno werden in Hohenwald gefangengenommen. (WzG: II 740 III 1066, 1281 IV 1305f, 1309ff, 1492, 1494ff, 1500f, 1507-11) BARLEMY, ROBERT: junger Franzose; Stammgast in Pariser Bordellen; er findet den von GÉRARD

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MASON überfallenen ALFONZO im Straßengraben. (WR II: 630f) BARMHERZIGKEIT -> MERHAMEH BARON/BARONIN .....: siehe unter dem dem Titel folgenden Namen (Beispiel: BARON VON SÄUMEN unter VON SÄUMEN)

//93// BARON: Betrüger unbekannter Herkunft; eigentlich Verwalter; er »war von hoher, starker und ungeschlachter Statur; sein dicker Kopf mit dem starken, kurzgeschorenen Haare, der niederen, nach hinten gehenden Stirn, den kleinen, tückischen Augen, der breitgedrückten Nase, den wulstig aufgeworfenen Lippen und schlappen Hängebacken ... erinnerte ganz unwillkürlich an jene Bissigkeit, durch welche sich eine bekannte Art unserer Hausthiere auszuzeichnen pflegt ... er trug seine gesunden Sehwerkzeuge hinter Glas und Rahmen« (95f) und ist nach der neuesten Mode gekleidet. Zusammen mit seinem Agenten und Komplizen, dem ZETTELKRAMER, und dem BERGWIRTH verführt der B. die Bauern zum Spiel und ruiniert sie dadurch. So bringen die drei auch den DUKATENBAUERn dazu, nach und nach seinen gesamten Besitz und schließlich sogar seine Tochter EMMA zu verspielen, die den B. heiraten soll. Der Geliebte Emmas, WILHELM, kann den Baron gerade noch rechtzeitig als Betrüger entlarven, bevor dieser den ruinierten Dukatenhof ersteigert. (DUKATENHOF: 95ff, 105, 141, 147, 191, 201, 204) BARROW: englischer Leutnant in Indien (JUWELENINSEL: 305) BARTH: 1) Tscherkessin; Frau von 4), Mutter von 3) und von KARPARLA; sie ist alt, grauköpfig und von sehr ehrwürdigem Aussehen. Freiwillig folgte sie ihrem Mann mit den Kindern in die Verbannung. Unterwegs verlor sie in einem Schneesturm ihre einjährige Tochter, die sie in Karparla wiederfindet. Sie flieht mit ihrem Mann und ihrem Sohn aus Sibirien und zieht dann nach Deutschland. (DH-DH: 1941, 2072, 2166, 2298, 2517) 2) Tochter von 1)/4), Schwester von 3): siehe unter KARPARLA 3) ALEXANDER B.: Sohn von 1)/4), Bruder von 2), Neffe von 5): siehe unter ALEXIUS BORODA 4) KARL (CARL) (al. CARL BORODA): deutscher Bäcker aus Herlasgrün; Mann von 1), Vater von 3) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/BAR_BAZ.HTM[21/02/2024 12:32:55]

und von KARPARLA, Bruder von 5); er ist alt, grauköpfig, von sehr ehrwürdigem Aussehen. Als Junggeselle wanderte er vor dreißig Jahren nach Rußland aus. Er wurde nach Sibirien verbannt, wohin ihn seine Familie freiwillig begleitete. Auf dem Transport verliert er seine kleine Tochter. Nach etwa zwanzig Jahren flieht er mit zweihundert anderen Verbannten unter der Führung seines Sohnes. Auf dem Gut von PETER DOBRONITSCH trifft er unverhofft seinen Bruder, den er seit der Auswanderung nicht mehr sah, und seine Tochter wieder. OSKAR STEINBACH begnadigt B. und läßt ihm seinen damaligen Besitz samt Zinsen zurückerstatten. B. zieht dann nach Deutschland. (DH-DH: 1904, 2072, 2166, 2169, 2276, 2517)

//94// 5) SAM (UEL) B. al. DANIEL WILLERS / TJIKWA (KÜRBIS) / ENTSCHAR-TIL (DICKER BAUCH): berühmter Westmann; ehem. Knopfmachergeselle aus Herlasgrün; Oberst der VereinigteStaaten-Miliz; Bruder von 4), Onkel von 2)/3); Sam »war ein kleiner aber außerordentlich dicker Kerl. Sein ganzer Anzug bestand aus einem einzigen Felle des grauen Bären, welches er sich selbst zurecht geschnitten und nach Indianersitte mit Hirschsehnen zusammen genäht hatte. Hose, Weste und Aermel hingen zusammen. Die Aermel bestanden ganz einfach aus dem Felle der Vorderpranken des Bären. Der Pelz ging nach Außen. Nur bei den Stiefeln, die er sich auch selbst gefertigt hatte, waren die Haare nach Innen gerichtet. Seine Kopfbedeckung bestand aus einer Mütze, welche er sich aus der Kopfhaut des Bären bereitet hatte. Um den dicken Bauch hatte er als Gürtel ein langes, fünffach geflochtenes Lasso geschlungen. In diesem steckte der Tomahawk und das Bowiemesser und daran hingen auch noch allerhand andere Sachen« (828). Sein Gesicht beschreibt er selbst als dick, »voll und roth, wie zwei geräucherte Schweineschinken, zwischen denen sich mein Näschen ausnimmt, wie das Schwanzstümpfchen eines coupierten Affenpintschers« (829). Sam ist wegen einer unglücklichen Liebe, der er dadurch gedenkt, daß er sein Gewehr nach der Geliebten ›Auguste‹ nennt, nach Amerika ausgewandert. Über Cincinnati und St. Louis kam er nach Santa Fe, wo er zunächst als Fuhrmann arbeitete. Dann wurde er Westläufer. Er ist ein listiger, schlauer Kerl, der berühmt ist für seine Art, sich auszudrücken. Mitten im Urwald lernt er JIM und TIM SNAKER kennen. Die drei sind alsbald unzertrennliche Gefährten, wobei Sam den Lehrmeister der beiden anderen abgibt. Sie erlauschen die Absicht des ROTEn BURKERS, die Pflanzung von WILKINS zu überfallen, und können diese Tat vereiteln helfen. Vier Jahre später trifft B. in der Wildnis seine Jugendliebe AUGUSTE (ROTHE) wieder, die inzwischen Witwe ist und mit ihrem Schwager und dessen Familie nach Amerika auswanderte. Die Auswanderer wurden vom Roten Burkers überfallen und ausgeraubt. Sam verhilft ihnen wieder zu ihrem Eigentum. Die alte Liebe zwischen Sam und Auguste flammt erneut auf, beide verloben sich miteinander. Am Silbersee trifft Sam auf OSKAR STEINBACH. Er erkennt ihn zunächst nicht als FÜRST DER BLEICHGESICHTER, sondern behandelt ihn als Greenhorn. Mit ihm zusammen hilft Sam, einen Angriff von Maricopas auf die Mission abzuwehren und mit ihnen Frieden zu schließen. Bis ins ›Tal des Todes‹ verfolgt er dann (jetzt ebenso mit »Vollbart wie Steinbach«) als Steinbachs Begleiter ROBIN WALKER und dessen Komplizen, an deren Gefangennahme er beteiligt ist. Gebrochen russisch sprechend und mit einem Paß ausgerüstet, der »eigenhändig vom Zaaren unterzeichnet (ist), ebenso von dem Großfürsten-Thronfolger«, erscheint Sam mit Jim und Tim Snaker auf der Suche nach BANDA und GEORG VON ADLERHORST als ›Vorhut‹ Steinbachs im sibirischen Platowa. Er findet Georg schnell und befreit ihn aus dem Gefängnis. Dabei setzen sich die drei Westläufer mit zum Teil sehr rüden Mitteln (›teeren und federn‹, Knutenhiebe) gegen die örtlichen Machthaber, den Kreishauptmann WASSILAI file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/BAR_BAZ.HTM[21/02/2024 12:32:55]

RAPNIN (SALTIKOFF) und dessen Sohn, durch, die sie als Verbrecher entlarven können. Am Mückenfluß dann hat Sam wesentlichen Anteil daran, daß die zweihundert, zunächst von ALEXIUS BORODA geführten Verbannten, als Kosaken verkleidet ihre Flucht erfolgreich weiterführen können, da Sam in Platowa die Waffenkammer des Kreishauptmannes ausgeräumt //95// und am Baikalsee den regulären Kosaken Uniformen und Pferde entwendet hat. Unter den Verbannten findet Sam seinen vor langen Jahren nach Russland ausgewanderten Bruder wieder. Als durch die Pelztierjagd und Goldsuche reich gewordener ›Erbonkel‹ von Alexius Boroda stiftet er dessen Verlobung mit MILA DOBRONITSCH. Auch in Bad Wiesenstein taucht er als Beauftragter Steinbachs einige Zeit vor diesem auf - dieses Mal in »feine weiße Wäsche« gekleidet. Er leitet, allerdings jetzt stärker im Hintergrund bleibend, die Vereitelung der finsteren Pläne IBRAHIM PASCHAs, FLORINs und ALBIN SCHUBERTs und bereitet deren Gefangennahme vor. (DH-DH: 818, 820f, 828f, 832f, 836, 844, 855, 863, 892, 974, 981, 996, 1068, 1248, 1507, 1538, 1608, 1611, 1615f, 1674ff, 1651, 1653, 17o4ff, 1735, 1805, 1827f, 1851f, 1864, 1904, 2175, 2177, 2184ff, 2202f, 2215, 2228f, 2319) BARTHEL: entfernte Verwandte der Köhlerfrau HENDSCHEL und von ARTHUR ELIAS (nur erwähnt) (VS V: 1998, 2005) BARTHOLO: Wachtmeister bei den Lanzenreitern BENITO JUAREZ'; ein schnauzbärtiger alter Haudegen, der sich gegen VERDOJA und PARDERO stellt (WR III: 994f) BARUCH SCHEBET BEN BARUCH CHEREB BEN RABBI BARUCH MIZCHAH: Jude in Konstantinopel; er »war klein, sehr klein, aber desto dicker. Man sah an ihm nichts als ein Paar Strohpantoffel, den Kaftan, den Turban, die Nase und die Pfeife, aber das alles, außer der Nase natürlich, schien bereits zu Methusalems Zeiten in Gebrauch gewesen zu sein. Aus den Pantoffeln blickten alle zehn Zehen in rührender Eintracht hervor; der Kaftan war kein Zeug mehr, sondern nur noch Schmutz; der Turban hatte das Aussehen einer ungeheuren, runzeligen Backpflaume, und die Pfeife war nach und nach vorn so abgebissen worden, daß nur noch der Kopf übrig geblieben war, in welchen der glückliche Besitzer anstatt des Rohres einen hohlen Geierknochen gesteckt hatte ... Uebrigens hatte der Kaftan keine Aermel mehr, und die Aengstlichkeit, mit welcher ihn der Mann zusammengeschlagen und den Kragen emporgezogen hielt, ließ vermuten, daß er die einzige Bedeckung ... bilde.« (481) B. gibt sich als Händler von Altertümern und Schmuck aus, in Wahrheit ist er jedoch sehr arm und verwaltet nur das Haus des reichen Bäckers MOHAMMAD, in dem KARA BEN NEMSI (KBN) und seine Gefährten einige Zeit wohnen, um das Nachbarhaus, den Treffpunkt einer Verbrecherbande, zu beobachten. B. verliert seine Wohnung, als Soldaten den Schlupfwinkel der Verbrecher und damit gleichzeitig auch einige andere Häuser niederbrennen. KBN zwingt den Kommandeur der Soldaten, B. eine Entschädigung von tausend Piaster zu zahlen. (GR 3: 480-90, 546ff) - BARUCH SCHEBETs FRAU: Sie »glich einer lebendig gewordenen Mumie«, zeigte jedoch größere Sauberkeit, als KARA BEN NEMSI (KBN) vermutet hatte. (GR 3: 484ff)

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//96// BARUD EL AMASAT (al. ABD EL MYRRHATTA): Armenier; Vater von ALI MANACH BEN BARUD EL AMASAT, Bruder HAMD EL AMASATs; Angehöriger der Bande des SCHUT; er wurde von ABRAHIM-MAMUR bestochen, SENITZA, die eine Freundin von B.s Tochter war, zu entführen und an Abrahim-Mamur zu verkaufen. Unter dem Namen ABD EL MYRRHATTA hat er sich beim Kaufmann HULAM in Edreneh eingeschlichen, um ihn zu bestehlen. KARA BEN NEMSI (KBN) stellt ihn. B. behauptet, als Dolmetscher ein Angehöriger der englischen Gesandtschaft zu sein. KBN gelingt es, ihn dennoch einsperren zu lassen, doch B. kann durch die Hilfe MANACH EL BARSCHAs und eines Gefängniswärters entkommen. Die drei werden von KBN und seinen Gefährten quer über den Balkan verfolgt. B. bestiehlt unterwegs IBAREK; dann können die drei Verbrecher in der Ruine von Ostromdscha überwältigt werden. Der KODSCHA BASCHA befreit sie wieder, so daß sie, zu denen inzwischen die BEIDEN -> ALADSCHY, der MÜBAREK und SUEF gestoßen sind, mehrere Anschläge auf KBN und seine Gefährten verüben können. B. wird dann in einem Zweikampf mit OSKO, dem Vater Senitzas, vom Teufelsfelsen gestürzt. Zuvor hatte er noch aus Schreck über das Erscheinen KBNs Manach el Barscha unbeabsichtigt vom Felsen gestoßen. B. lebt nach dem Sturz noch; Osko erschießt ihn. (GR 1: 158 GR 3: 555f, 558-68, 581 GR 4: 56ff, 434-39, 600-05 GR 5: 23, 35 GR 6: 182, 206-10) - TOCHTER BARUD EL AMASATs: ehemalige Freundin von SENITZA (nur erwähnt) (GR 1: 158) BASCH ISLAMI: Oberhaupt der Moslems in Ardistan; er »war kein gewöhnlicher Mann ... Seine Züge waren intelligent ... fast durchgeistigt. Sie waren scharf, wohl infolge fleißigen Nachdenkens, und dennoch weich, mit einem deutlichen Anfluge von Schwärmerei. Dieser Mann konnte vielleicht sogar fanatisch sein; der angeborene Grundzug seines Innern aber war Wohlwollen und Gerechtigkeit.« (131) Seine Ziele sind die Achtung Gottes, Gerechtigkeit und Menschlichkeit in Ardistan. Um dies zu erreichen, entschließt er sich, mit dem PANTHER gegen den MIR VON ARDISTAN zu revoltieren und einen Anschlag auf ihn verüben zu lassen, der von KARA BEN NEMSI aber vereitelt wird. Dieser bewahrt den B. vor der Bestrafung. Nach der Gefangennahme des Mirs in der ›Stadt der Toten‹, deren Geheimnisse der B. besser kennt als der Mir, wird er Oberkommandant der Hauptstadt Ard, aber bald durch die christliche Gegenrevolution abgesetzt. Nachdem er sich davon überzeugt hat, daß ihn der Panther verraten wollte (auch durch den Eindruck der Erdstöße, die Ard erschüttern und die er als Erfüllung einer alten Sage erkennt), ist er bereit, sich dem Mir zu ergeben und die Rebellion zu widerrufen. Der Mir begnadigt ihn. Daraufhin begleitet der B. den Mir bei der Verfolgung des Panther. (GR 32: 131-38, 142, 178ff, 261, 284, 511, 520-31, 534f, 559) - BASCH ISLAMIs TOCHTER: Sie liebt den PANTHER, der ihr die Ehe versprochen hat und sie zur Herrscherin über Ardistan machen will. Diese Versprechungen gibt er aber nur ab, weil er ihren Vater für seine Pläne braucht; ernsthaft sind sie von seiner Seite aus nicht gemeint. (GR 32: 177f, 261, 490)

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//97// BASCH NASRANI: Oberhaupt der Christen von Scharkistan (später von ganz Ardistan); ein ehrwürdiger, alter Priester; er ist ein begeisternder Redner mit ungekünstelter Rhetorik. Die Vorbereitungen zur Weihnachtsfeier in Ard unterstützt und organisiert er tatkräftig und beeindruckt den MIR VON ARDISTAN durch seine wahrhaft christliche Gesinnung und Handlungsweise. Während der Rebellion gegen den Mir berät er dessen Familie und leitet im Auftrag des MIRs VON DSCHINNISTAN eine von den Christen getragene Gegenrevoltion. Nach der Rückkehr des Mirs von Ardistan wird er zum Oberkommandanten von Ard ernannt. (GR 32: 122f, 150ff, 169, 180ff, 210ff, 380, 459, 509f, 516f, 520) DE BAS-MONTAGNE: 1) (al. UNTERSBERG/KOLIBRI): frz. Baron; Vater von 3); er war einige sechzig Jahre alt, ein »hagerer, graubärtiger Mann. Er war in einen alten Schlafrock gekleidet und trug an den Füßen sehr zerfetzte Pantoffeln. Er hatte kein Haar mehr auf dem Kopfe. Sein Gesicht war eingefallen und in seinen tief liegenden Augen zuckten irre, unheimliche Lichter.« (1043) Der Baron ist ein bigotter, menschenfeindlicher Charakter. Der Heirat seines Sohnes mit der bürgerlichen AMÉLY DE B.-M. stand er strikt ablehnend gegenüber. Eine Abwesenheit seines Sohnes ausnutzend, setzte er Amély so sehr unter Druck, daß diese mit ihren Kindern ohne eine Nachricht an ihren Mann wegging. Sein Sohn verließ ihn dann aus Kummer über den Verlust seiner Familie. Auf der Suche nach ihm kam der Baron nach Berlin, wo er als verbitterter Sonderling lebt. Er führt dort den Namen Untersberg, eine Übersetzung seines eigentlichen Namens. Er versucht - fast zwanghaft - ein Porträt seines Sohnes zu zeichnen, was ihm nicht gelingt. Darüber hinaus sammelt er, ebenfalls manisch, Kolibribilder, da sein Sohn Amély mit dem Kosenamen Kolibri rief. Er gilt als Kunstmäzen, da er junge Maler fördert, wenn diese ihm Kolibris malen, daher stammt auch sein Spitzname KOLIBRI. Der Maler HIERONYMUS AURELIUS SCHNEFFKE ist sein einziger menschlicher Umgang. Alle anderen Besucher jagt er mit seiner Dogge ›Tiger‹ aus dem Haus. Der Baron beauftragt Schneffke, in Frankreich auf Schloß Malineau Nachforschungen zu betreiben, da er weiß, daß Amély dort zuletzt lebte. Da der Schloßverwalter BERTEU gestorben ist, hat der Baron Sorge, ob dieser das Geheimnis um die adelige Geburt von NANON und MADELON KÖHLER (DE B.-M.) hat ausplaudern können. Schneffke findet in Frankreich den Sohn des Barons. Er schmuggelt ihn in dessen Wohnung. Es kommt zu einer heftigen Auseinandersetzung zwischen Vater und Sohn um die Unschuld Amélys. Schneffke liest einen Brief vor, aus dem eindeutig hervorgeht, daß der Baron schuld ist am Verschwinden Amélys und der Kinder. Dennoch weigert der Alte sich, einzulenken. Er lehnt es ab, Nanon und Madelon als Enkelinnen anzuerkennen und weist seinem Sohn die Türe. Über das weitere Schicksal des Barons wird nichts weiter gesagt. (In der Buchfassung - die nicht von May stammt - endet der alte Baron durch Selbstmord. / Seltsam ist, daß auf S. 1684 erwähnt wird, daß der Baron zusammen mit seinem Sohn auf preußischer Seite als Sanitäter im deutsch-französischen Krieg tätig ist. An dieser Romanstelle hatte die Wie//98// derbegegnung zwischen Vater und Sohn noch gar nicht stattgefunden.) (W: 1043, 1046f, 1684, 1709,

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1717ff, 1721f / ULAN: III 1236f, 1242f V 2028, 2087, 2106, 2109, 2111, 2117, 2120, 2126) 2) AMÉLY DE B.-M. (geb. KÖHLER/al. CHARBONNIER/RÉNARD/KOLIBRI): Frau von 3), Mutter von 4)/5); Baronin; Protestantin; sie war eine sehr schöne Frau, klein, schmächtig, mit »Prachtaugen« und herrlichem, goldblonden Haar. Mit 18 Jahren heiratete sie. Durch ihren Schwiegervater, der ihre Verbindung mit seinem Sohn (der A. ›seinen kleinen Kolibri‹ nannte) strikt ablehnte, wurde sie so sehr unter Druck gesetzt, daß sie im Alter von 20 Jahren mit ihren beiden Töchtern ihren Mann verließ, ohne eine Nachricht zu hinterlassen. Sie fand Unterkunft auf Schloß Malineau, wo sie sich CHARBONNIER nannte. A. starb auf Malineau. Dem Beschließer MELAC hatte sie zuvor noch ein Bild, ihr Porträt, zu treuen Händen übergeben. Im Rahmen dieses Bildes findet der Maler HIERONYMUS AURELIUS SCNEFFKE die Legitimationspapiere der Töchter A.s. Nicht klar wird, wieso A. die erzwungene Einwilligung in die Scheidung mit »geb. Rénard« unterzeichnete. (W: 1030f, 1172, 1177, 1270, 1274f, 1712, 1714ff, 1721f / ULAN: IV 1220, 1374, 1388, 1497, 1508, 1510 V 2094, 2098, 2104, 2117f) 3) GASTON (GUSTAV) DE B.-M. (al. BENOIT DEEPHILL: frz. Baron; Sohn von 1), Mann von 2), Vater von 4)/5); er war ein Mann »von entschieden fremdländischem Aussehen. Sein Teint war dunkel und sein Haar kraus. Ein prachtvoller Schnurrbart zierte seine Oberlippe. Er machte einen hocharistokratischen Eindruck und war ein wirklich schöner Mann. Sein Auge war feurig und seine Bewegungen zeugten von Kraft und Gewandtheit. Seine Kleidung und Wäsche war die eines reichen Mannes, der sich zu tragen weiß. Er mochte vierzig oder sehr wenig mehr zählen, hätte aber, um das Herz einer Dame zu erobern, getrost mit einem Jüngling in die Schranken treten können.« (1169) Er hat große schwarze Augen und schwarze Locken. G. war »der ächte Typus des Südländers: schön, rasch, glühend, muthig, sogar herausfordernd, aufrichtig, unmittelbar, sich ohne Rückhalt und Bedenken gebend.« (1170) Mit 20 heiratete er die bürgerliche AMÉLY KÖHLER (DE B.-M.), die nach zwei Jahren mit ihren beiden Töchtern spurlos verschwand. Aus Kummer über die vermeintliche Untreue seiner Frau ging G. nach Amerika, wo er in New Orleans ein reicher Bankier wurde. Er will Capitän ALBIN RICHEMONTE mit großen Summen bei der Ausrüstung von Franctireur-Regimentern helfen, da er die Deutschen haßt. Auf dem Weg nach Ortry lernt er EMMA VON KÖNIGSAU kennen, die unter einem Pseudonym als Engländerin auch nach Ortry reist. Unterwegs wird der Zug von Verbrechern, die G.s Millionen rauben wollen, zum Entgleisen gebracht. G. rettet Emma und bleibt selbst unverletzt. Bei den Rettungsarbeiten trifft er den Capitän und folgt ihm nach Ortry. Der dort inkognito weilende RICHARD VON KÖNIGSAU warnt ihn vor dem Capitän und bewahrt ihn davor, vom Capitän durch ein Schlafmittel handlungsunfähig gemacht zu werden. G. gerät dann aber doch in eine Falle des Capitäns, der ihn in die unterirdischen Verliese Ortrys sperrt. Von Königsau befreit G. wieder. In Ortry lernt G. den Maler HIERONYMUS AURELIUS SCHNEFFKE kennen, der ihm das Schicksal seiner Familie enthüllen kann und ihm seine beiden Töch//99// ter zuführt. Zusammen mit ihm fährt G. nach Berlin, wo er seinen Vater wiedersieht. Zwischen Vater und Sohn entbrennt ein heftiger Streit über die Unschuld Amélys. Schneffke liest einen Brief vor, der beweist, daß sein Vater sie zur Scheidung gezwungen hatte. Der alte Baron bleibt unnachgiebig und will seine Enkelinnen nicht als rechtmäßige Baronessen anerkennen; er weist seinem Sohn die Türe. Dieser will am file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/BAR_BAZ.HTM[21/02/2024 12:32:55]

nächsten Tag mit Polizei und Gerichtsarzt wiederkommen, um feststellen zu lassen, ob der Vater an Geistesverwirrung leidet (ob dieses Vorhaben ausgeführt wird, erfährt der Leser nicht). G. geht während des deutsch-französischen Krieges als Sanitäter mit seinen Töchtern auf deutscher Seite an die Front (seltsam ist, daß auf S. 1684 erwähnt wird, daß G. dort auch zusammen mit seinem Vater auf preußischer Seite tätig ist. An dieser Romanstelle hatte die Wiederbegegnung zwischen Vater und Sohn noch gar nicht stattgefunden). Nach der Schlacht von Sedan trifft G. auf Schloß Malineau Emma von Königsau wieder. Beide beschließen zu heiraten. (W: 1170ff, 1175, 1177, 1205, 1303ff, 1321f, 1758f, 1491-94, 1524f, 1684f, 1719ff, 1724 / ULAN: IV 1368, 1370f, 1381, 1387, 1416, 1550ff, 1580ff, 1685ff V 1725ff, 1766ff, 2027f, 2109ff, 2116ff, 2125) 4) MADELON DE B.-M. (al. KÖHLER/CHARBONNIER): Baronesse, Tochter von 2)/3), Schwester von 5); Freundin von EMMA VON KÖNIGSAU; sie ist ein reizendes junges Mädchen. Als kleines Kind war sie mit ihrer Mutter aufgrund der Machenschaften des alten Barons DE BAS-MONTAGNE von ihrem Vater weggezogen. Sie wuchs auf Schloß Malineau unter dem Namen CHARBONNIER auf, der französischen Übersetzung des Mädchennamens ihrer Mutter (KÖHLER). Später nahm sie eine Stelle als Gesellschafterin der Gräfin VON HOHENTHAL in Berlin an. Dort lernt sie den Maler HALLER (BERNARD DE -> LEMARCH/VON GOLDBERG) kennen, der sich als französischer Spion in Berlin aufhält. Der Tod ihres Pflegevaters BERTEU ruft M. nach Schloß Malineau. Auf der Reise nach Frankreich wird sie von Emma von Königsau begleitet. Zwischen Trier und Thionville wird ihr Zug zum Entgleisen gebracht. M. wird von FRITZ SCHNEEBERG (VON GOLDBERG) gerettet. Zusammen mit ihm und ihrer Schwester NANON (DE B.-M.) setzt sie die Reise fort. Auf Schloß Malineau werden die beiden Schwestern vom Sohn des Verstorbenen, CHARLES BERTEU, und dessen Freund RIBEAU belästigt. Als sie die beiden energisch zurückweisen, wollen die Rohlinge die Mädchen entführen und in einer einsamen Pulvermühle gefügig machen. Fritz kann das verhindern. Mit diesem reisen sie nach Thionville zurück. Bei DR. BERTRAND treffen die beiden Schwestern ihren Vater wieder, der unter dem Namen BENOIT DEEPHILL nach Ortry gekommen war. Durch den Maler HIERONYMUS AURELIUS SCHNEFFKE gelangen sie in den Besitz von Legitimationspapieren, die dieser auf Malineau beim Beschließer MELAC gefunden hatte. Als der Krieg zwischen Deutschland und Frankreich ausbricht, nehmen die beiden Baronessen auf deutscher Seite als Krankenschwestern daran teil. Auf dem Schlachtfeld trifft M. Haller wieder. Nach der Schlacht von Sedan verlobt sie sich mit ihm auf Schloß Malineau. (W: 1013, 1027f, 1075, 1177, 1224, 1233f, 1256f, 1273f, 1365, 1523, 1650. 1684, 1689, 1714, 1724 / ULAN: III 1206, 1213f IV 1275, 1387, 1444ff, 1480, 1483ff, 1506, 1650 V 1766, 1938, 2028, 2040, 2098, 2125)

//100// 5) NANON DE B.-M. (al. KÖHLER/CHARBONNIER): Baronesse; Tochter von 2)/3), Schwester von 4); sie war eine Blondine »von mittlerer Größe und sehr feinen, doch jugendlich vollen Formen. Unter langen, weichen Wimpern glänzte das milde Licht zweier himmelblauer Augen, durch welche man tief auf den Grund einer sanften, hingebenden Seele blicken zu können schien. Dieses Mädchen war zwar keine imposante, hinreißende Schönheit, aber in ihrer Anmuth und Lieblichkeit mußte sie selbst in einem auserwählten Damenkreise als hervorragend bezeichnet werden.« (2) Als kleines Kind war sie mit ihrer Mutter aufgrund der Machenschaften des alten Barons DE BAS-MONTAGNE von ihrem Vater file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/BAR_BAZ.HTM[21/02/2024 12:32:55]

weggezogen. Sie wuchs auf Schloß Malineau unter dem Namen CHARBONNIER auf, der französischen Übersetzung des Mädchennamens ihrer Mutter (KÖHLER). Später nahm sie eine Stelle als Gesellschafterin bei MARION DE SAINTE-MARIE an, die sie nach Schloß Ortry begleitet. Auf dem Weg dorthin erleidet der Moseldampfer, mit dem sie reisen, Schiffbruch. FRITZ SCHNEEBERG (VON GOLDBERG) rettet sie. In Thionville trifft sie im Wald auf Fritz, der dort (unter der Maske eines Kräutersammlers) als preußischer Spion tätig ist. Beide verlieben sich ineinander. N. erkennt in dem Porträt, das in Fritz‹ Löwenzahn verborgen ist, die Gattin eines preußischen Generals wieder, die sie in Paris kennenlernte. Sie trägt so entscheidend dazu bei, daß Fritz seine Herkunft herausfindet. Der Tod ihres Pflegevaters BERTEU ruft N. nach Schloß Malineau. Sie bittet Fritz, sie dorthin zu begleiten. Auch ihre Schwester reist mit nach Malineau. Dort werden die beiden Schwestern vom Sohn des Verstorbenen, CHARLES BERTEU, der N. auch früher schon bedrängt hatte, und dessen Freund RIBEAU belästigt. Als N. einen Heiratsantrag von Charles energisch zurückweist, wollen die beiden Rohlinge die Mädchen entführen und in einer einsamen Pulvermühle gefügig machen. Fritz kann das verhindern. Mit diesem reisen sie nach Thionville zurück. Bei DR. BERTRAND treffen die beiden Schwestern ihren Vater wieder, der unter dem Namen BENOIT DEEPHILL nach Ortry gekommen war. Durch den Maler HIERONYMUS AURELIUS SCHNEFFKE gelangen sie in den Besitz von Legitimationspapieren, die dieser auf Malineau beim Beschließer MELAC gefunden hatte. Als der Krieg zwischen Deutschland und Frankreich ausbricht, nehmen die beiden Baronessen auf deutscher Seite als Krankenschwestern daran teil. Nach der Schlacht von Sedan verloben sich Fritz und N. auf Schloß Malineau. (W: 2, 12, 55, 73, 76, 81f, 1079, 1224, 1233, 1240f, 1255ff, 1273f, 1523, 1650, 1684, 1689, 1714f, 1724 / ULAN: I 4, 32, 113, 147, 156ff IV 1283, 1444ff, 1462ff, 1480, 1484, 1506 V 1766, 1938, 2028, 2040, 2098, 2125) BASTIAN: Knecht auf dem Kronenhof; er ist an die dreißig Jahre alt und sehr abergläubisch. B. »galt für ganz und gar geistesschwach, besaß aber wahrhaft riesige Körperkräfte. Seine hervorragenste Eigenschaft war Häßlichkeit ... Kurze Beine und lange Arme wie ein Affe, zurücktretende Stirn und ein überweit vorgeschobenes Gebiß, große Ohren, rothstruppiges Haar, eine kleine, häßliche Stumpfnase und tiefliegende, triefige Schweinsaugen ... Und dazu paßte sein Anzug, welcher aus lauter zusammengeflickten Fetzen bestand.« (1889) Er liebt die KRONENBÄUERIN, die als SAMIEL mit ihm zusammen //101// schwere Verbrechen begeht. Die Kronenbäuerin, die ihn als williges Werkzeug benutzt und ihm ihre Gunst gewährt, erteilt ihm den Auftrag, den WURZELSEPP und FRITZ HILLER, die das Geheimnis des Samiels entdeckten, zu ermorden. B. geht in eine von den beiden gestellte Falle und wird verhaftet. (WzG V: 1767, 1862f, 1889, 1891, 1893, 1907, 1910, 2014, 2097) BATTAR: Haddedihn-Krieger (GR 6: 591) BATURU (DER TAPFERE): mongolischer Name KARA BEN NEMSIs (BRODNIK: 368)

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DICKER BAUCH -> ENTSCHAR-TIL (SAM BARTH) BAUER (al. HILLER): Agent; ›Leutnant‹ in der Bande des HAUPTMANNs (FRANZ VON HELFENSTEIN), in dessen Auftrag er die Schmiede WOLF, ROBERT BERTRAM, den FÜRSTen VON BEFOUR (GUSTAV -> BRANDT) und ELLA VON HELFENSTEIN umbringen soll. Gegenüber Bertram gibt er sich als Buchhändler HILLER aus. Beim Versuch, die beiden Schmiede zu erschießen, wird er verhaftet. (VS: IV 1419-26, 1650-57, 1660f, 1671-74 V 1698-1701, 1722-30, 1737f, 1770f, 1775-80) BAUMANN: 1) Er steht in irgendeinem ungesetzlichen Verhältnis zu SALOMON LEVI. (nur erwähnt) (VS I: 136) 2) preußischer Sergeant unter RICHARD VON KÖNIGSAU (nur erwähnt) (W: 1652 / ULAN I: 136) 3) Deckname WILHELM STEINBACHs 4) (al. MATO-POKA (BÄRENTÖTER/BÄRENJÄGER): deutscher Bärenjäger und Storebesitzer; Mann von 5), Vater von 6)/7) - in BÄRENJÄGER: Gefährte des HOBBLE-FRANK; seine Frau und seine kleine Tochter wurden von einem Bären gefressen. Er führt eine Gruppe Steinschneider in den Yellowstone Park und wird von Oglalas gefangen. Ein Westmanntrupp (OLD SHATTERHAND, WINNETOU, HOBBLE-FRANK, DER DICKE JEMMY, DER LANGE DAVY, B.s Sohn (MARTIN B.), WOKADEH und BOB) befreit ihn. (30, 36, 41, 101, 128, 210, 214, 228, 235) - in GEIST: B. wird als vollbärtig und breitschultrig geschildert. Er tritt als erfahrener Westmann auf, ohne wesentlich aktiv zu werden. Es wird berichtet, daß B. vor Zeiten von WELLER (TOBIAS PREISEGOTT BURTON) bestohlen wurde. (267f, 398ff)

//102// 5) Frau von 4), Mutter von 6)/7); sie wird von einem Bären gefressen. (nur erwähnt) (BÄRENJÄGER: 39) 6) LUDDY B.: dreijährige Tochter von 4)/5), Schwester von 7); L. wird von einem Bären gefressen. (nur erwähnt) (BÄRENJÄGER: 39)

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7) MARTIN B. (DER SOHN DES BÄRENJÄGERS): Sohn von 4)/5), Bruder von 6) - in BÄRENJÄGER: Er ist ca 16 Jahre alt, hat einen hellen Teint, blonde Haare, blaugraue Augen und ist über sein Alter hinaus entwickelt. M. ist - als er noch zu Hause ist - in blaues Leinen gekleidet. Im Alter von vier Jahren erlebte er ein grausiges Bärenabenteuer, bei dem Mutter und Schwester umkamen. Mit einem Westmanntrupp (HOBBLE-FRANK, DER DICKE JEMMY, DER LANGE DAVY, begleitet von WOKADEH und BOB), zu dem später OLD SHATTERHAND und WINNETOU stoßen, befreit er seinen von Indianern gefangenen Vater. Während des Befreiungszuges erlegt er einen Grizzly. Wegen eigenmächtigen Verhaltens wird auch er gefangen. Nach seiner Befreiung kämpft er mit dem Häuptling HONG-PEH-TE-KEH, der während des Kampfes an einer Steilwand das Gleichgewicht verliert und in einen Schlammvulkan fällt. (24f, 39, 117f, 128, 153, 167, 184f, 214, 235, 239f) - in GEIST: M. tritt auf, ohne wesentlich aktiv zu werden. (398ff) BAUMGARTEN: 1) Intendant des Residenztheaters; Bruder von 3); B. ist 69 1/2 Jahre alt, hat eine dünne, hagere Gestalt, trägt falsche Zähne und ein Toupet. Er gleicht »einer neu angestrichenen Ruine«. B. ist ein eitler, »lüsterner Faun«. Im Wettbewerb der Tänzerinnen entscheidet er sich für LEDA, die ihn mit großzügigen Gunstbeweisen besticht. Er vermittelt seinem Bruder EMILIE WERNER, die er zuvor schon zu einem Auftritt in einem sehr freizügigen Kostüm zwingen wollte. Er wird als Intendant abgesetzt und zu mehreren Monaten Gefängnis verurteilt. (VS: III 1145-57, 1290-1314 VI 2406) 2) Buchhalter des Bankiers ROLLINS in Brownsville; gebürtiger Hamburger; er ist jung und kräftig, hat blonde Haare und ein offenes, sympathisches, leicht gebräuntes Gesicht. B., der zwar ein guter Reiter, aber kein Westmann ist, begleitet seinen Chef in die Wildnis, wo dieser eine angegeblich von GRINLEY entdeckte Ölquelle besichtigen und kaufen will. Auf FORNERs Ranch lernt er den HOBBLE-FRANK und die TANTE DROLL kennen und bittet sie um Begleitschutz, da er dem Ölgeschäft mißtraut. Sie schließen sich dann einem von SAM HAWKENS geführten Aussiedlertreck an, der in die Gewalt KA MAKUs gerät. Grinley, der den Häuptling kennt, fingiert eine Befreiung von Rollins und B., wodurch er ihr Mißtrauen beseitigen will. Beide folgen ihm zur ›Ölquelle‹. Als Grinley kaltblütig den Navaho KHASTI-TINE ermordet, ist B. empört. Er ist auch besorgt um das Wohl seiner Landsleute, als diese in die Gefangenschaft der Nijoras geraten. Nach dem Geschäftsabschluß und der Bezahlung werden B. und Rollins überwältigt und in eine Höhle gesperrt, in der sie verschmachten sollen. WINNETOU //103// und OLD SHATTERHAND finden und befreien sie. (ÖLPRINZ: 143f, 154, 166, 208, 221, 315ff, 332f, 361) 3) C.F. B.: verbrecherischer Direktor des Zirkus Réal; ehemals Kunstreiter; Bruder von 1); gemeinsam mit seinem Bruder gelingt es ihm, durch Intrigen und Erpressung EMILIE WERNER für den Zirkus zu file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/BAR_BAZ.HTM[21/02/2024 12:32:55]

engagieren: angeblich als Kassiererin, in Wirklichkeit als ›Tau-ma‹ (Dame ohne Unterleib), die weitgehend entblößt auftreten muß. Er wird verhaftet und zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt, weil er Emilie Gewalt antat und sie einsperrte. (VS: III 1292, 1300, 1303-07, 1311f, 1315-21 IV 1470-77 VI 2406) BAZAINE, FRANÇOIS ACHILL: französischer Marschall (historisch: 1811-88) - in WR: Er dient unter Kaiser MAXIMILIAN in Mexiko, mit dem er in gespanntem Verhältnis steht. B. versteht sich auch mit General MEJIA nicht gut. (IV 1576f, 1786) - in W/ULAN: (nur erwähnt) (1680 / V 1888) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//103// BEAUCHAMP -> RICHARD BEAUCHAMP GRAF VON WARWICK BEADLE: Kapitän eines britischen Panzerschiffes; alter Freund HEIMDALL TURNERSTICKs; er hilft den Gefährten des BLAUROTEn METHUSALEM bei der Gefangennahme chinesischer Piraten. (METHUSALEM: 192-204) BECK, GOTTLOB: 1) Bankier WEINHOLDs in Salzburg (nur erwähnt) (WzG I: 182f) 2) Schreiner in Salzburg; Bekannter des KRIKELANTON (nur erwähnt) (WzG I: 183) DER BEFEHLENDE -> JIN-TSIAN (Chinese) BEFEHLENDES SCHWERT -> LING-TAO (Chinese) VON BEFOUR/DE BEFOUR (Fürst v.B./Prince d.B.) -> GUSTAV BRANDT BEHLUWAN-AKU-EL-ARET-BEN-OMMANAM: berühmter Mamelukenfürst; Großvater von OMAR-EL-BATHU, Freund NAPOLEONs I. (nur erwähnt) (ZEPTER: 515) BEHLUWAN-BEI (RÄUBERWÜRGER/OBERSTER DER HELDEN) -> EMERY BOTHWELL BEI EL URDI: Vorsteher eines Lagers 1) -> HEDJAHN-BEI (GUM-FS)

//104// 2) Vorsteher eines Duars (GUM-GR: 67)

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BEI VON TUNIS -> MOHAMMED ES SADAK/SADOK PASCHA DIE BEIDEN ALADSCHY: siehe unter ALADSCHY DIE BEIDEN ITSEH (DIE BEIDEN HÖLZER) -> JIM und TIM SNAKER SCHARFES BEIL: alter Maricopa-Krieger (später Häuptling); er verhandelt am Silbersee mit OSKAR STEINBACH und SAM BARTH. (DH-DH: 1130, 1535) BEIßENDER HUND: siehe unter HUND BEJAZ: Knecht bei MURAD HABULAM; ein langer, starker Mensch (GR 5: 495) BELFORT: Deckname von WILLIAM JONES (KANADA-BILL) ›BELGIER‹: Besitzer eines Versandgeschäftes in echten Brüsseler Spitzen; er bereist mit seiner Frau das Erzgebirge, um sich über die dortige Spitzenklöppelei zu informieren. MARIE und der MUSTERANTON wurden von ihm unter Vertrag genommen. Er verkaufte deren Arbeiten als echte Brüsseler Spitzen. (GELDMÄNNLE: 514ff, 626) - FRAU DES BELGIERs: Sie bereist mit ihrem Mann das Erzgebirge. Ihr einziges Kind ist gestorben. Zu HERZLE, der Tochter von MARIE und dem MUSTERANTON, entwickelt sie eine besondere Zuneigung. (GELDMÄNNLE: 516f) BELL: 1) Cowboy auf HARBOURs Ranch (GR 19: 112-19, 148f) 2) Farmer (nur erwähnt) (ÖLPRINZ: 158) 3) SIMON B. (al. TSCHO-LO-LET (SCHWARZ)): Professor der Philosophie; er ist der erste Vorsitzende des selbsternannten Komitees zum Bau des Winnetou-Denkmals. B. will KARL MAY/OLD SHATTERHAND bei dessen Ankunft am Mount Winnetou arretieren lassen und beruft sich dabei auf die Autorität des Komitees. Er wird jedoch von ATHABASKA scharf zurechtgewiesen. Vor dem Duell zwischen May und den Häuptlingen will er eine Rede halten, was May jedoch verhindert. B. wird aus dem Komitee entlassen. (GR 33: 8f, 13, 393ff, 448, 545, 612) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/BEA_BEN.HTM[21/02/2024 12:32:56]

BELLA -> ARABELLA

//105// VON BELLAMARE: Deckname des GRAFen VON -> SAINT GERMAIN BELLHEIMER: preußischer Wachtmeister unter Rittmeister VON GALEN; Geliebter von ANNA HÄMMERLEIN; B. ist »ein junger, hochgewachsener und breitschultriger Mann von ungewöhnlich kräftiger Körperbildung«, hat »zehntausend Teufel im Leibe«, ist mutig und »schlau wie ein Fuchs«. Er befreit seinen Feldmarschall, Fürst LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU (DER ALTE DESSAUER), und dessen Leib- und Kammerhusar HEINRICH BALZER aus den Händen des hannoverschen Majors VON ZACHWITZ und hilft gleichzeitig, den mit den Hannoveranern konspirierenden Gastwirt FÄHRMANN zu verhaften. B. entführt seine Braut auf preußisches Gebiet, wo der Dessauer für die Zukunft des Paares sorgt und B. zum Zeltmeister (Leutnant) befördert. (FELDMARSCHALLS: 585, 601f, 616f, 650f, 665f) BELLHOURST UND COMPAGNIE: Bankhaus in San Francisco, bei dem SAM FIRE-GUN Nuggets eintauscht (GR 15: 541f) BELLING: Geheimrat in Darmstadt; einflußreicher Mann am Hofe des hessischen Großherzogs LUDWIG III.; B. referierte über KARL STERNAU. (nur erwähnt) (WR II: 702, 707) BELLMANN, IDA: Statistin beim Residenztheater mit schwellend üppigen Formen; sie tritt in sehr freizügigen Kostümen auf. (nur erwähnt) (VS III: 1290) BELLTOUCHEUR: Notar in Avranches; B. ist ein dicker Mann mit goldener Brille. Er nimmt das Testament des Herzogs EUSEBIO VON OLSUNNA auf. (WR II: 750f) BELMONTE: Deckname ARTHUR VON HOHENTHALs BELTON: amerikanischer Marineleutnant; Vorgänger MAX PARKERs auf der ›Swallow‹ (nur erwähnt) (AUF DER SEE: 371) BEM:

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1) (al. AMURAT PASCHA): Führer des ungarischen Aufstandes 1848/49; OSMAN PASCHA war sein Adjutant; B. trat später als AMURAT PASCHA in türkische Dienste (nur erwähnt) (historisch: Joseph B., polnischer General (1794-1850)) (GR 27: 272) 2) Kaffeeneger bei MUSTAFA BUSTANI; seine Frau ist Köchin, sein Sohn Tüncherlehrling. (SCHAMAH: 2ff, 34, 39) BEN ABADILAH: Mekkaner; Sohn von EL GHANI; er hat unstete, ruhelose Augen mit einer normalen und einer stark buschigen Augenbraue. B. beteiligt sich an der Ermordung der Soldaten KHUTAB AGHAs und hat auch IBN KURBAN und dessen //106// Begleiter umgebracht. Er wird von ABU KURBAN getötet. (GR 25: 43, 48ff, 524, 562f, 568, 572) BEN ADL (SOHN DER GERECHTIGKEIT): Sägemüller in Dschan; er steht »erst in der Mitte der Dreißigerjahre«, ist »stark und kräftig gebaut, mit einem ungewöhnlich offenen, intelligenten Gesicht, in dem er nur einen Schnurrbart« trägt. B. besitzt eine außergewöhnliche Lebenserfahrung. Mit Fleiß und Umsicht leitet er seine Sägemühle. Sein Erfolg und seine Rechtschaffenheit sind ABDAHN EFFENDI ein Dorn im Auge, so daß dieser B. und seine Familie mit Feindschaft verfolgt. Vater und Schwiegervater B.s waren einst Kommandanten der persischen bzw. türkischen Zollstationen von Dschan, bis sie von den ACHMED AGHAs verleumdet wurden. Man verhaftete sie und warf sie (unschuldig) ins Gefängnis. B. glaubt an die Macht des Gebetes, mit dem er und seine Familie (Frau und zwei Kinder (Sohn und Tochter), Mutter und Schwiegermutter) um die Erlösung von der Bedrohung durch Abdahn Effendi bitten. In KARA BEN NEMSI sieht er die Erfüllung seines Hoffens, da dieser die Beweise für die Rehabilitierung seines Vaters und Schwiegervaters findet und Abdahn Effendis Absetzung betreibt. B. und seine Familie gewähren ABDAHN EFFENDIs FRAU Zuflucht, als sie ihren Mann verläßt. (ABDAHN: 20f, 24, 26f, 62f, 72f, 99) - BEN ADLs FRAU: Christin in den Dreißigern; Mutter zweier Kinder (ABDAHN: 24f, 62, 73, 99ff) BEN ALI -> HENRY RICHEMONTE BEN ASRA: Deckname WINNETOUs (GR 21: 278) BEN HADSCHI OMANAH -> ARTHUR DE SAINTE-MARIE BEN HAMALEK: Targi; sein »Gesicht zeigte den Typus des Arabers mit demjenigen des Negers file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/BEA_BEN.HTM[21/02/2024 12:32:56]

vermischt. Die Nase war eine fast kaukasische, aber die stark aufgeworfenen Lippen und die hervortretenden Backenknochen waren ein sicherer Beweis, daß das Blut der schwarzen Rasse in seinen Adern rolle. Und schwarz, in ein häßliches Grau hinüberspielend war die Farbe seines Gesichts ... Er war nur mit einem tief herab reichenden, sehr schmutzigen Hemde bekleidet, aus dessen weiten Aermeln seine dunklen, sehnigen Arme hervorschauten. In der Rechten hielt er, gleich einem Spazierstocke, die fürchterliche Wurflanze der Tuaregs, und an jedem seiner Handgelenke war mittelst einer Kette ein scharfes, zweischneidiges Messer befestigt. Der Tuareg umarmt im Kampfe seinen Feind und stößt ihm diese beiden Messer von hinten in die Lunge.« (240) Nach einem Überfall der Tuareg auf eine Karawane der Beni Abbas behält B. als deren einzige Überlebende HILUJA und ihre alte Dienerin HALUJA in seiner Gewalt. Er will Hiluja als Sklavin verkaufen. Bei den Medscherdah trifft er auf KRÜGER BEI, der Hiluja für den Harem von MOHAMMED ES SADAK PASCHA, den BEI VON TUNIS, erwerben will, indem er sie kurzfristig heiratet. Den Gleichklang der Namen Hiluja und Haluja ausnut//107// zend, verheiratet B. Haluja an Krüger Bei und flieht mit dem erhaltenen Geld und Hiluja auf den besten Pferden der Medscherdah. Die Flucht mißlingt; B. wird von OSKAR STEINBACH überwältigt und soll durch die Dschemma der Medscherdah und durch Krüger Bei bestraft werden. (DH-DH: 240, 256, 265, 274) BEN HIDR (SOHN DER BEHUTSAMKEIT, DES ABWARTENS): Scheik der Dinarun; er bietet dem USTAD seine Hilfe an, steht aber auch in Verhandlung mit dem SCHEIK UL ISLAM, entschließt sich endlich dann doch gegen diesen und läuft zu den Dschamikun über (GR 29: 514, 563ff) BEN IFRAM: Feldwebel IBN ASLs auf der Seribah Aliab. Er hat ein steifes Bein. B. hält KARA BEN NEMSI und BEN NIL für kurze Zeit gefangen, dann wird er selbst überwältigt. (GR 17: 456, 462, 544ff, 561ff) BEN JOHABA: Rabbiner; Besucher bei SALOMON LEVI (nur erwähnt) (VS I: 377) BEN KASAWI (SOHN DER GRAUSAMKEIT): Unterhauptmann IBN ASLs; er ist ein langer, sonnenverbrannter Mann mit schwarzem Vollbart. B. leitet eine Karawane geraubter Fessarah-Frauen. KARA BEN NEMSI (KBN) und BEN NIL lauern ihm im Auftrag des REIS EFFENDINA auf. Sie geben sich B. gegenüber als BÜRGERMEISTER VON DIMIAT und als Scheik der Monassir-Araber (BEN MENELIK) aus. B. will sie mit Giftpfeilen ermorden lassen und berauben, doch KBN ist wachsam. B. wird von MARBA, der Anführerin der geraubten Frauen, aus Rache erstochen. (GR 16: 543ff, 571-85, 623) BEN MELED: Soldat des REIS EFFENDINA; Mitglied im ›Orden der heiligen Kadirine‹ ABD EL BARAKs. Er verrät die Pläne des Reïs an IBN ASL, was KARA BEN NEMSI (KBN) herausbekommt. B. erhält die Bastonnade, woran er stirbt. (nur erwähnt) (GR 16: 524, 628)

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BEN MENELIK: 1) Scheik der Monassir-Araber; B. ist ein ehrlicher Mann, ein Feind IBN ASLs; er hat ABD EL BARAK und dem MUZA'BIR Kamele geliehen, ohne zu wissen, daß sie Komplizen Ibn Asls sind. KARA BEN NEMSI (KBN) nimmt alle drei gefangen. Den Scheik läßt er jedoch auf dessen Ehrenwort, nicht zu fliehen, frei. Aus Ehrgefühl heraus befreit B. in einem unbewachten Augenblick den Muza'bir und Abd el Barak. (GR 16: 513ff, 537, 554, 603ff) 2) Sohn des Scheiks der Monassir (nur erwähnt) (GR 16: 554) 3) Deckname BEN NILs, der sich als Sohn des Scheiks der Monassir ausgibt (GR 16: 571)

//108// BEN MUSA EFFENDI: Gastfreund KARA BEN NEMSIs (KBN) in Kairo; B. ist »ein außerordentlich ehrlicher Mann«. KBN hatte ihm für einige Zeit seinen Koffer anvertraut. Bei der Rückkehr ist B. verschwunden, läßt KBN jedoch seinen Koffer durch einen Boten bringen. (nur erwähnt) (KUTB: 324f, 329, 344, 349) BEN NEFAD (SOHN DES GELINGENS): Unter diesem Namen rauben Moslems Kinder Andersgläubiger und lassen sie in der Okba-Moschee in Kaïrwan zum Islam erziehen, um sich die ewige Seligkeit zu erkaufen. Der Entführer ARMAND GIRARDs nennt sich so. (KUTB: 374, 376) BEN NEW-MOON: siehe unter NEW-MOON BEN NIL (SOHN DES NILs/al. BEN MENELIK/OMAR/CHATIB): auf dem Nil geborener und als Nil-Matrose arbeitender Uled-Ali-Beduine; Enkel ABU EN NILs; Mitglied im ›Orden der heiligen Kadirine‹ ABD EL BARAKs; er »war ein junger Mann von kaum über zwanzig Jahren, hatte nicht arabische Gesichtszüge und machte einen gar nicht üblen Eindruck auf mich. Gekleidet war er nur in eine blauleinene Hose und Jacke, welche durch einen Ledergürtel festgehalten wurden. Auf dem Kopfe trug er den unvermeidlichen Fez.« (345; GR 17, 379: »ist ungefähr achtzehn Jahre alt und ohne Bart, von schmächtiger Gestalt, besitzt aber bedeutende Körperkraft. Haare und Augen sind dunkel, die Wangen voll.«) Er verfeindet sich mit Abd el Barak, da er KARA BEN NEMSI (KBN) nicht ermorden will (statt seiner wird dann der MUZA'BIR auf KBN angesetzt). Abd el Kader und ABD ASL werfen ihn für seine Unbotmäßigkeit in eine unterirdische Höhle, wo er verschmachten soll. KBN und SELIM werden in die gleiche Höhle gesperrt, aus der KBN dann einen Ausweg findet. Aus Dankbarkeit wird B. KBNs treuer und tapferer Begleiter auf der gesamten weiteren Reise im Sudan. B. kämpft am Dschebel Arasch Kol mit dem Messer gegen einen Vertreter Abd Asls und siegt. Er begleitet KBN unter Decknamen in file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/BEA_BEN.HTM[21/02/2024 12:32:56]

die Lager der ärgsten Feinde (BEN KASAWI, IBN ASL). Mit KBN zusammen fällt er in Faschoda in die Hände IBN MULEIs; nach der Flucht erkundet er mit dem Deutschen die Seribah Aliab und wird dann mit KBN von Ibn Asl überwältigt und gezwungen - selbst in der Schebah, der Sklavengabel - einer grausamen Sklavenjagd zuzusehen. Nach dem glücklichen Ausgang dieses Abenteuers fällt er mit KBN beim REIS EFFENDINA in Ungnade. Auf dem Weg nilabwärts können beide noch die SklavenjägerNiederlassung El Michbaja auflösen; dabei tötet B. den Verräter HUBAHR. Dann reisen beide zurück nach Kairo. Von der Beute, die B. in den Abenteuern erhielt, und einem ansehnlichen Geldgeschenk KBNs kauft sich B. eine Dahabije (›Baraka el Fadl') und wird Nilschiffer. (In DH nimmt er den verarmten SELIM zu sich.) (GR 16: 343ff, 368, 398ff, 417, 448ff, 469, 516, 535, 553ff, 623f, 631ff GR 17: 32ff, 81ff, 88, 126f, 132ff, 211ff, 314ff, 331f, 365ff, 379, 467ff, 494f, 538ff GR 18: 34ff, 86, 91ff, 102ff, 146ff, 390ff, 421ff, 501, 565f/DH 19. Jg.: 820)

//109// BEN NUR (SOHN DES LICHTES/BOTE DES PROPHETEN): imagininäre Gestalt, die in der Vorstellung des MÜNEDSCHI existiert; der Münedschi nennt ihn BOTE DES PROPHETEN und führt Zwiegespräche mit ihm, wobei seine Stimme vollständig anders klingt und auch sein sonstiges Äußeres sich verändert. B. zeigt dem Münedschi »alle Zeiten, die vergangene, gegenwärtige und zukünftige«, schildert KARA BEN NEMSI (KBN), KHUTAB AGHA und HALEF durch den Münedschi die Sterbestunde an der ›Brücke des Todes‹ und warnt KBN vor »Aschdar, dem Drachen der Lieblosigkeit«, als KBN TAWIL und EL GHANI zum Tode verurteilen will. Er kündigt die Wüste als den Ort der Abrechnung mit El Ghani an. (GR 25: 98, 173, 236f, 301-38, 359f, 404-08, 529, 594) BEN SCHORAK -> BARI BEN SOBATA: Deckname KARA BEN NEMSIs BEN TESALAH (SOHN DES FRIEDENS/al. SCHEIK DER TODESKARAWANE): Scheik der Kiram (Edelmenschen); Sohn ABU KITALs und BENT'ULLAHs; »Nicht viel über zwanzig Jahre alt, aber doch schon volle Persönlichkeit. E d e l m e n s c h. Sehr ernst, aber mild. Ebenso selbstbewußt, aber bescheiden.« (11) Da er als SCHEIK DER TODESKARAWANE auftritt, ist seine Kleidung unzulänglich und ärmlich. Er trägt ein baumwollenes, zerfetztes Kopftuch mit einem schwarzen Ziegenstrick, ist »entweder barfuß oder nur in Bastsandalen«. Unter der Maske des Scheiks der Todeskarawane läßt er sich von Abu Kital dingen, um in dessen Schachspiel gegen MARAH DURIMEH (das mit lebenden Figuren ausgetragen werden soll) als König aufzutreten, um einen Eklat hervorzurufen. In Wahrheit steht er jedoch auf der Seite Marah Durimehs. Als Kleinkind wurde er mit seiner Mutter durch eine Intrige des KADI und des IMAM in die Wüste vertrieben. Dort wurde er von seiner Mutter getrennt, aber Marah Durimeh sorgte im Verborgenen für ihn. Er durchlief die ›Geisterschmiede von Kulub‹, wo er zum Edelmenschen geformt wurde; er ist echter »Geist«. Als SOHN DES FRIEDENs mit abendländischer Gesinnung (er hat europäische Berater für seinen Stamm) stellt er sich Abu Kital, dem vermeintlichen ›Geist des Morgenlandes‹ entgegen. Seine genaue Herkunft kennt er

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nicht. Dunkel keimen im Verlaufe der Handlung jedoch Erinnerungen der Kindheit in ihm auf; so erkennt er den HAKAWATI, der ihm als Kind das Leben rettete. Durch das Schattenspiel der PHANTASIE (Marah Durimeh) erfährt er, wer seine Eltern sind. Stolz und kühn tritt er gegen Abu Kital zum Kampf an: in einem Duell besiegt und demütigt er diesen, gibt sich ihm als Scheik der Kiram zu erkennen und bringt ihn dadurch, daß er ihn aller Macht entkleidet und zum Eingeständnis von Unfähigkeit, Überheblichkeit und Schuld zwingt, auf den Weg vom Gewaltmenschen zum Edelmenschen. Als B. mit Abu Kital den ›Geist der Bibel‹ aus dem Turm zu Babel befreit, hat er auch seine Mutter endlich wiedergefunden. (BABEL: 11, 34f, 41, 64f, 76ff, 79ff, 85, 91, 94, 116ff, 154ff, 165, 182ff, 192, 198ff)

//110// BEN WAFA (SOHN DER TREUE/eigentl. NUBAH/NUBA): Angehöriger des Makraka-Stammes; Sohn des KÖNIGs DER NIAM-NIAM; Freund von MESUF BEN BARAK EL KASI EL KENADEMI (MESUF); er »war gewiß nicht über sechzehn Jahre alt und fast unbekleidet. Die Farbe seiner Haut war ein erdiges Rotbraun, wohl ein Ergebnis des Bodens, welchen sein Volk bewohnt ... (Er war) von gedrungener, untersetzter und kräftiger Gestalt ... Die Muskeln seiner Beine waren kräftiger entwickelt, als man es sonst bei Negern zu beobachten pflegt. Seine Gesichtszüge näherten sich dem kaukasischen Typus. Der Mund war zwar aufgeworfen, aber klein, die Nase gerade und schmal. Die Augen waren groß und mandelförmig geschnitten; sie standen sehr weit voneinander ab und gaben dem vollen, runden Gesichte einen schwer zu beschreibenden Ausdruck kriegerischer Entschlossenheit und Vertrauen erweckender Offenheit. Die Waffen des Knaben ... bestanden aus einem Bogen nebst einem mit Pfeilen gefüllten Köcher, einem Messer mit sichelartiger Klinge und einem Trumbasch oder Wurfeisen ... Außerdem trug der Knabe eine Art Schutzwaffe an sich, und zwar an den Armen. Diese steckten nämlich von der Hand an bis zum Ellbogen in einer Menge von Metallringen, die eng aneinander lagen und eine schützende Manschette bildeten ... Ganz eigenartig, und gar nicht unschön, war das Haar des Knaben geordnet. Dasselbe war zwar wollig, aber ziemlich lang. In lauter dünne Zöpfchen und diese wieder untereinander verflochten, bildete es auf dem Kopfe eine runde Krone, in welcher ein bunt schillernder Federbusch steckte. Rund um die Stirn, ganz an die Grenze des Haarwuchses befestigt, trug er einen eigenartigen Schmuck, welcher aus den Reißzähnen von Hunden bestand, die an eine Schnur gereiht waren.« (96f) Trotz seiner Jugend hat B. bereits oft die Männer seines Stammes in den Kampf geführt. Er begleitet EMIL SCHWARZ auf dem Weg durch feindliches Gebiet zu JOSEPH SCHWARZ. Mit seinem Freund Mesuf beteiligt er sich - nur mit einem Messer bewaffnet - an einer Elefantenjagd. (SKLAVENKARAWANE: 96-100, 271, 301-04, 421f, 430f, 439f, 491) BEN WASAK: Fremdenführer und Mumienschmuggler in Maabdah; Bruder von HAFID SICHAR; KARA BEN NEMSI (KBN) und SELIM besuchen mit ihm die berühmten Krokodilshöhlen von Maabdah. B. schenkt KBN, der wegen seines Mutes B.s Achtung errang, eine Mumienhand der ägyptischen Prinzessin DUAT NEFRET. Er ist nicht der arme Beduine, als der er erscheint, denn durch Schmuggel mit Mumien verdient er viel Geld. B. bittet KBN, im Sudan nach seinem verschollenen Bruder zu forschen. Vor Jahren hatten die Brüder an BARJAD EL AMIN 150000 Piaster verliehen. Hafid sollte nun das Geld in Khartum wieder zurückerhalten. Von dieser Reise kam er nicht mehr wieder. KBN kann Hafid zu B. zurückbringen. (nur in GR: Bevor Hafid zurückkehrt, taucht Barjad bei B. auf file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/BEA_BEN.HTM[21/02/2024 12:32:56]

und übergibt ihm sein ganzes Vermögen. Dann bringt er sich aus Reue über das Hafid zugefügte Leid um.) (GR 16: 250ff, 294ff GR 18: 562f/DH 19. Jg.: 819) BENDA (SIEGERIN): Schwester HASSAN ARDSCHIR-MIRZAs; sie liebt den Verräter SELIM AGHA. Nach dem Überfall der Bebbeh-Kurden pflegt sie KARA BEN NEMSI, der ihr beim Abschied den Dolch schenkt, den er von ESLA EL MAHEM //111// erhalten hatte. Diesen Dolch stößt B. sich ins Herz, als Selim sie bei dem Überfall auf Hassan, bei dem dieser und seine Begleiter getötet werden, fortschleppen will. (GR 3: 170, 252, 319, 328) BENDER: 1) Kaufmann; Vater von 2)/4), Mann von 5), Schwager von TOKBELA und IKWEHTSI'PA; DANIEL ETTERs, B.s Stiefbruder, war bei B. angestellt und begehrte vergeblich dessen Frau. Als B. einem Freund von Etters, LOTHAIRE THIBAUT, der Tokbela liebte, das Haus verbietet, da er erfahren hat, daß Thibaut Falschmünzer ist, bringen Etters und Thibaut B. durch untergeschobenes Falschgeld ins Zuchthaus. Aus Gram »um sein verlorenes Glück und seine geraubte Ehre« starb B. im Gefängnis. (nur erwähnt) (GR 19: 527ff) 2) FRED B. -> APANATSCHKA 3) JOHN B. -> DANIEL ETTERS 4) LEO B. -> OLD SUREHAND 5) TEHUA B. -> KOLMA PUSCHI BENEDETTI, VINCENT GRAF: französischer Diplomat; Gesandter in Preußen (historisch: 18171900) (nur erwähnt) (W: 808, 1619 / ULAN: III 998 V 1888) BENG-DID (GROßER HERR) DER NUEHR: Er ist von nicht ganz schwarzer Hautfarbe. Seine Kleidung besteht aus drei Stücken: »Das erste war eine Art Badehose, welche kaum bis an das Knie reichte, das zweite ein Pantherfell, welches ihm hinten von den Schultern niederhing, und das dritte eine sehr hohe, zuckerhutförmige Kopfbedeckung, welche ganz mit Kaurimuscheln bedeckt war und von deren Spitze bunte Glasperlen herabhingen.« (247). Er zählt zu den Verbündeten ABU EL MOTs und gerät nach einer verlorenen Schlacht auf dem Nil, aus der sich Abu el Mot durch Flucht retten konnte, file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/BEA_BEN.HTM[21/02/2024 12:32:56]

EMIL SCHWARZ in die Hände. Friedensverhandlungen scheitern zunächst an der Weigerung des Häuptlings, sich von seinem kunstvoll arrangierten Haarschopf zu trennen, wie es IGNAZ PFOTENHAUER von ihm verlangt. Als ihm stattdessen die Möglichkeit geboten wird, sich an der Verfolgung Abu el Mots zu beteiligen, den er nach dessen feiger Flucht als Verräter ansieht, wechselt der Hauptling sofort zu Schwarz über. (SKLAVENKARAWANE: 247f, 337-45, 464) BENIS: wohl Setzfehler für BERNIS

//112// BENITO: 1) Vaquero ANTONIO DE MEDIANAs; selbst nicht ängstlich, liebt er es, seine Kameraden, besonders BARAJA, zu erschrecken. Er fällt im Kampf gegen die Apachen durch ANTILOPE. (WALDLÄUFER: 85ff, 217ff, 230ff, 248f, 257ff) 2) mexikanischer Giftmischer, er »hatte vielleicht mehr Menschen gemordet, als unter den Waffen BÜFFELSTIRN's und BÄRENHERZ's im ehrlichen Kampfe gefallen waren« (499). B. ist ein geldgieriger kleiner, hagerer Mann mit scharfen Gesichtszügen und einer »fürchterlichen Habichtsnase, auf welcher eine riesige Brille saß« (500). Er mischt für PABLO CORTEJO das Gift, das FERDINANDO DE RODRIGANDAs Scheintotenstarre hervorruft. (WR II: 499ff, 505f) 3) PATER B.: Ordensbruder der Kongregation El buono Pastor in Chihuahua; berühmtester Arzt der nördl. Provinzen Mexikos; er heilt WILLIAM OHLERT vollständig. (SCOUT/GR 8: 391f) BENT'ULLAH (BIBEL/neue MENSCHHEITSSEELE): Frau ABU KITALs, Mutter von BEN TESALAH; sie hat eine edle Gestalt (»Hagerkeit und Korpulenz sind unbedingt zu vermeiden«) und eine tiefe, volle Stimme. B. ist »fast stets verschleiert« und zeigt »keine Spur der vergangenen Jahre« (13). Unter dem Einfluß von IMAM und KADI wurde sie einst von Abu Kital verstoßen und mit ihrem kleinen Sohn, der dann aber von ihr getrennt wurde, in die Wüste vertrieben. Abu Kital wurde ihr Tod vorgetäuscht. Der Scheik liebt sie jedoch noch immer, und auch bei seinem Stamm, den An'allah, der sie wegen ihrer Schönheit und Reinheit vergötterte, ist sie nicht vergessen. B. kehrt nach vielen Jahren, als Schülerin der PHANTASIE verkleidet, an der Seite MARAH DURIMEHs zu den An'allah zurück, wo sie auch ihren Sohn wiedersieht. B. steht höher als die alte MENSCHHEITSSEELE (Marah Durimeh), sie soll als deren Nachfolgerin die neue Menschheitsseele werden, wenn Marah Durimeh nicht mehr auf Erden weilt. B. wohnt unerkannt den Reden und Beratungen Abu Kitals und seiner Berater und auch dem Kampf ihres Sohnes mit Abu Kital bei. Dann gibt sie sich zu erkennen und wirft BABELs Bücher ins Feuer, da sie Irrlehren enthalten. Sie verbrennt auch die wertvollen historischen Kleider und Schmuckstücke, in denen sie erschien, da diese für die An'allah nur falsche Symbole für ›Geist‹ und ›Seele‹ sind. Sie verzeiht dem Imam und dem Kadi und wird Abu Kital auf seinem harten Weg vom file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/BEA_BEN.HTM[21/02/2024 12:32:56]

Gewaltmenschen zum Edelmenschen beistehen. (BABEL: 13, 53f, 70, 73, 89, 109ff, 136f, 192ff) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//112// FÜNF BERGE -> ONTO-TAPA (Kiowa) BERGHUBER: 1) Botenmann; Mann von 2), Vater von 3); B. und der WURZELSEPP liebten dasselbe Mädchen. B. verleumdete den Wurzelsepp, als dieser beim Militär war, bei dem Mäd//113// chen, das daraufhin B. heiratete. Nach dem Tod der Frau sparte B. all sein Geld für seine Tochter. Er starb den Hungertod. (nur erwähnt) (WzG I: 36, 49) 2) Frau von 1), Mutter von 3); sie liebte einst den WURRZELSEPP, heiratete, dann aber wegen einer Verleumdung B.; sie starb bei der Geburt ihrer Tochter. (nur erwähnt) (WzG I: 36, 49) 3) MAGDALENA B. -> MUHRENLENI BERGMANN: 1) DAVID HEINRICH B.: Tischlermeister und Nachtwächter in Birkenstein; Mann von 3), Vater von 2); er hat dürre, lange Beine, eine Trinkernase und trägt gewöhnlich eine blaue Leinenschürze, auf deren Löcher Flicken aufgeleimt sind, so daß sie ganz steif ist. B. ist unversöhnlicher Feind des Nachtwächters EDUARD LUDWIG GRUNDMANN aus Breitenfeld. Als dieser in der Neujahrsnacht im Rausch versehentlich nach Birkenstein kommt, verhaftet B. den Kollegen. Dieser kann jedoch fliehen und dann den ebenfalls im Rausch ins andere Dorf geratenen B. unter Androhung von Verhaftung zwingen, seine Einwilligung zur Heirat der Kinder der beiden, FRITZ B. und LIESE GRUNDMANN, zu geben. (Vgl. NACHTWÄCHTER: HILLMANN) (NEUJAHRSNACHT: 30f, 43f, 47, 54, 55) 2) FRITZ B.: Tischler; Sohn von 1)/3); Geliebter von LIESE GRUNDMANN, der Tochter des mit seinem Vater verfeindeten Nachtwächters EDUARD LUDWIG GRUNDMANN; er darf Liese erst heiraten, nachdem Grundmann Fritz‹ Vater zum Einverständnis zwingen konnte. (Vgl. NACHTWÄCHTER: EDUARD HILLMANN) (NEUJAHRSNACHT: 31, 35, 52f) 3) HANNE B.: Frau von 1), Mutter von 2); arbeitet am Spinnrad (NEUJAHRSNACHT: 30)

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BERGWIRTH: Freund des STUDENTENKARL; er hilft diesem beim Ziege-Bock-Tausch. (vgl. ZIEGE: WIESENWIRT) (ZIEGE ODER BOCK: 74, 78, 80) 1) Wirt; Schwager von ADELINE 2) Wirt; er hat »ein wohlgenährtes, schlaues Gesicht«. Zusammen mit seinen Komplizen, dem BARON und dem ZETTELKRAMER, verführt er die Bauern zum Spiel und treibt sie so oft in den Ruin. Mit seinen Komplizen wird er schließlich entlarvt und verhaftet. (DUKATENHOF: 95ff, 141, 147, 205)

//114// VAN BERKEN: 1) belgischer Ingenieur aus Löwen; Bruder von 2); er ist etwa dreißig Jahre alt, technischer Leiter des Ölbetriebes von DANIEL STEIN in China. Später arbeitet er unter Mijnheer WILLEM VAN AARDAPPELENBOSCH. (METHUSALEM: 505-516) 2) Bruder von 1); er kommt nach China, um bei DANIEL STEIN, dann bei Mijnheer WILLEM VAN AARDAPPELENBOSCH zu arbeiten. (nur erwähnt) (METHUSALEM: 509) BERNARDO -> BERNHARD(T) PATER BERNARDUS: »schönster und gewandtester Mann« im Kloster Himmelstein; er sollte dort TOSKA VON MYLUNGEN verführen, was ihm aber nicht gelang. (nur erwähnt) (JUWELENINSEL: 420) BERNHARD(T) (BERNARDO): Ingenieur (»einer von den Effendi's, welche der Vicekönig gerufen hat, damit sie ihm große Häuser bauen, in denen der Dampf mehr arbeitet als hundert Männer«); Bruder des ICH-ERZÄHLERs; er »(wußte selbst) die ernstesten Regungen seines Herzens in ein heiteres Gewand zu kleiden.« In Kairo gewann er die Liebe WARDEs (LEILETs), die dann aber von ihrem Schwager plötzlich verkauft wurde. B.s Bruder trifft Warde bei ABRAHIM-ARHA, verliebt sich auch in sie und befreit sie, ohne von ihrem Verhältnis zu seinem Bruder zu wissen. Als B. dann Warde bei seinem Bruder findet, will er zu dessen Gunsten auf sie verzichten. Dieser jedoch verzichtet seinerseits, so daß Warde bei B. bleiben kann. (Vgl. GR 1: ISLA BEN MAFLEI) (LEILET: 25, 56f, 59, 71ff) (VON) BERNIS: Abbé; Begleiter LUDWIGs XV. in Versailles; GIACOMO CASANOVA wurde von ihm mit finanzpolitischen Geschäften im Haag betraut. (historisch: François Joachim de Pierre de B.: file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/BER_BEY.HTM[21/02/2024 12:32:57]

1715-95, 1757/58 frz. Außenminister, 1858 Kardinal) (AQUA: 351, 334 FÜRST: 371, 401) BERNSTEIN: 1) armer Weber; Mann von 2), Vater von 3); er schränkte sich stark ein, um seinem Sohn eine Lehrerausbildung zu ermöglichen. B. starb an Überarbeitung bei karger Nahrung. (GELDMÄNNLE: 511, 531) 2) Frau von 1), Mutter von 3), Tochter einer armen Witwe (HERMANN BERNSTEINs GROßMUTTER), bei der sie zusammen mit ihrer Ziehschwester MARIE aufwuchs. Sie arbeitete und hungerte mit ihrem Mann, um ihrem Sohn die Lehrerausbildung zu ermöglichen und starb kurz nach dem Aufnahmeexamen ihres Sohnes. (GELDMÄNNLE: 488, 497, 511, 531)

//115// 3) HERMANN B. (als Kind: HERMÄNNLE): Sohn von 1)/2); etwas älter als 24 Jahre; er ist begabt, doch da seine Eltern arm waren, konnte er nur dank der finanziellen Unterstützung eines unbekannten Gönners seine Ausbildung zum Lehrer beenden. Als Erwachsener setzt er sich für eine Verbesserung der Lage der armen Weberfamilien ein. Er schrieb zwei Bücher: »Die Notlage der Handweberei im Erzgebirge. Eine volkswirtschaftliche Studie« und »Die Arbeiterarmut und das unlautere Kapital«. H. ist als Schriftführer eines Komitees die treibende Kraft bei der Planung und Durchführung einer Weberausstellung in seinem Heimatort. »Ich bin ein Kind des Hungers und der Not; darum schreibe ich für mein liebes, armes Volk, für den hungernden Arbeiter! Ich bin es, der unsere Ausstellung in das Werk gesetzt hat, um ihm den Weg zu zeigen, auf welchem es sich helfen kann, durch eigene Kraft, durch eigenes Verdienst« (534). Der reiche FROMMHOLD UHLIG, dessen Geschäftsgebaren H. besonders anprangert, versucht, sich H. gefügig zu machen, indem er sich durch Vorlage von Postquittungen, die Zahlungen für H.s Ausbildung betreffen und die Uhlig MARIE gestohlen hat, als der einstige Gönner ausgibt. H. tritt dennoch unbeeindruckt als Uhligs Gegner auf und weist auch Uhligs Tochter ROSALIA zurück, die ihn heiraten will. Seine ganze Liebe gehört HERZLE, mit der er seit seiner frühen Kindheit befreundet ist. Die Ausstellung ist ein Erfolg, und H., auf den höchste Stellen bis zum KÖNIG (VON SACHSEN) aufmerksam geworden sind, steht eine große Zukunft bevor. (GELDMÄNNLE: 459-63, 466, 511, 528-36, 568, 597, 610ff, 624f, 638, 642-47) - HERMANN BERNSTEINs GROßMUTTER: arme Witwe; Mutter mehrerer Kinder; sie ist Adoptivmutter MARIEs, der sie das Spitzenklöppeln beibrachte. Eine ihrer Töchter (Hermann Bernsteins Mutter -> BERNSTEIN (2)) heiratete den Weber BERNSTEIN. (nur erwähnt) (GELDMÄNNLE: 496ff, 511) VON BERNSTORFF (Freiherr v.B.):

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1) ANDREAS GOTTLIEB V.B: hannoverscher Baron; Land- und Kriegsrat; Mann von 2), Vater von 3(/4) (historisch 1649-1726) - in AMSENHÄNDLER: nur erwähnt (19) - in FELDMARSCHALLS: Besitzer des Schlosses Gartow; intimer Freund des Majors der hannoverschen Grenztruppen VON ZACHWITZ; er wohnt in seinem Schloß der Vorführung des gefangenen Fürsten LEOPOLD I. VON ANHALT-DESSAU (DER ALTE DESSAUER) und dessen Mitgefangenen, HEINRICH BALZER und FÄHRMANN, bei. Der preußische Wachtmeister BELLHEIMER schüchtert ihn derart ein, daß v.B. der Flucht der Gefangenen untätig zusieht. (618, 634, 665f) 2) Frau von 1), Mutter von 3)/4) (nur erwähnt) (FELDMARSCHALLS: 618) 3) jüngerer Sohn von 1)/2); er wurde später als Diplomat berühmt. (nur erwähnt) (FELDMARSCHALLS: 618)

//116// 4) älterer Sohn von 1)/2) (nur erwähnt) (FELDMARSCHALLS: 618) BERRIER: Wegelagerer im Argonner Wald; B. ist »ein Mensch mit Säbelbeinen und einem ungeheurem Kopfe«, sein Lächeln »bildete eine höchst verunglückte Fratze, welche sich wie eine tragische Larve um sein Gesicht legte« (310f). Er überfällt mit seinen Kumpanen die Kutsche NAPOLEONs I. Die Tochter von BARCHANT will ihn durch Andeutungen auf eine versteckte Kriegskasse zur Ehe verleiten. (W: 310f, 325-28 / ULAN II: 471, 487, 491) BERRY: Deckname DICK STONEs BERTEU: 1) Verwalter auf Schloß Malineau; Mann von 2), Vater von 3), Pflegevater von MADELON und NANON KÖHLER (DE BAS-MONTAGNE); er ist an einem Knochen erstickt. Seinen Dienstherrn, den General und Grafen DE LATREAU, betrog B., das Erbe seiner Pflegetöchter, 15000 Francs, das ihm von ihrer Mutter, AMÉLY DE BAS-MONTAGNE, anvertraut worden war, als diese starb, hat er veruntreut. (nur erwähnt) (W: 1029, 1046, 1271, 1710 /ULAN: III 1215, 1243 IV 1506 V 2090)

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2) Frau von 1), Mutter von 3), Pflegemutter von MADELON und NANON KÖHLER (DE BASMONTAGNE); sie war »klein, aber starkknochig, hatte keine Zähne mehr - aber eine lederartige, gelbe Haut, welche ihr Gesicht sehr unangenehm machte.« (1239) Sie unterstützt ihren Sohn in seinen Bemühungen, Nanon des zu erwartenden Erbes wegen zu heiraten. Von den Unterschlagungen ihres Mannes weiß sie. (W: 1239f, 1302 / ULAN IV:1458ff, 1548ff ) 3) CHARLES B.: Sohn von 1)/2); er war »ein junger Mensch, der vielleicht sechsundzwanzig Jahre zählen mochte. Seine Gestalt war nicht hoch, aber ausserordentlich breit und kräftig gebaut. Ein dicker Kopf, ein Stiernacken und kleine, starre Augen machten zwar den Eindruck des körperlich Kräftigen, aber des geistig niedrig Stehenden.« (1239) Schon früher hatte er sich seiner Pflegeschwester NANON KÖHLER (DE BAS-MONTAGNE) genähert, war jedoch abgewiesen worden. Als sie zum Begräbnis seines Vaters nach Schloß Malineau kommt, hofft er, sie mit dem Versprechen, ihr Aufschluß über ihre Herkunft zu geben, dazu zu bringen, ihn zu heiraten. Dabei wird er teils von sinnlicher Begierde, teils von Habgier getrieben. Nanon weist ihn jedoch energisch zurück. Mit seinem Freund RIBEAU entführt er sie und ihre Schwester MADELON KÖHLER (DE BAS-MONTAGNE). In einer alten Pulvermühle wollen beide die Mädchen gefügig machen. Das wird von FRITZ SCHNEEBERG (VON GOLDBERG) verhindert. Das Pulver aus der Pulvermühle verkauft B. an Capitän ALBIN RICHEMONTE, der damit seine Franctireur-Corps versorgt. B. ist einer der Anführer der Franctireurs. Nach Ausbruch des Krieges bringt er dem Capitän die Nachricht, daß MARION DE SAINTE-MARIE und LIAMA auf Schloß Malineau Zuflucht gefunden //117// haben. B. erhält den Auftrag, mit 500 Franctireurs das Schloß einzunehmen und sich der Frauen zu bemächtigen. Er dringt beim Grafen DE LATREAU ein und verlangt für seine Franctireurs Unterkunft und Verpflegung. Der Graf weist ihn ab. Daraufhin greift B. das Schloß an, verwüstet große Teile desselben und droht, es anzuzünden. Von einer Schwadron preußischer Husaren unter dem Kommando ARTHUR VON HOHENTHALs wird das Schloß befreit und B. gefangengenommen. (W: 1233f, 1239, 1241f, 1249f, 1254ff, 1274, 1463f, 1642f, 1655f, 1659f / ULAN: IV 1446, 1458, 1460, 1462-67, 1481ff, 1697ff V 1932, 1952ff, 1962, 1965ff) BERTHA: 1) Magd bei FRIEDER SCHUBERT (nur erwähnt) (HERRGOTTSENGEL: 137) 2) Geliebte GROMANNs in Monsdorf (nur erwähnt) (V.T. ERSTANDEN: 623) 3) Kammerzofe bei ALMA VON HELFENSTEIN (VS I: 181) 4) (al. KALIDA): Maharani von Nubrida; verstorbene Frau BANDAs, Mutter von SEMAWA; Tochter eines deutschen Arztes in englischen Diensten (nur erwähnt) (DH-DH: 1906, 2238, 2244) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/BER_BEY.HTM[21/02/2024 12:32:57]

5) Sennerin beim KAPELLENBAUERn; Nachfolgerin der MUHRENLENI (WzG I: 124) BERTHOLD: 1) Professor; Mann von 2), Vater von 4); Wiener Freund und Gönner KARL STERNAUs (nur erwähnt) (WR IV: 1625) 2) Frau von 1), Mutter von 4) (nur erwähnt) (WR IV: 1625) 3) Witwe in Bad Wiesenstein; Vermieterin ALBIN SCHUBERTs, die als angebliche Tante von 4) hilft, Schubert zu täuschen. (DH-DH: 2418, 2433) 4) DR. JOHANNES B.: österreichischer Naturwissenschaftler und Arzt aus Wien; Sohn von 1)/2); Bekannter KARL STERNAUs; er ist höchstens 28 Jahre alt, hat schwarze Haare und trägt eine goldene Brille. B. begleitet mit DR. WILLMANN eine französische Kompanie in Mexiko. Seinetwegen wurde PEPI Marketenderin: da sie ihn sehr liebt, wollte sie unbedingt in seiner Nähe sein. B. aber weist ihre Liebe zunächst zurück. Wegen der Gunst Pepis hassen ihn die französischen Offiziere und wollen ihn unter einem Vorwand als Spion erschießen. Der SCHWARZE GÉRARD und Apachen befreien B. Auf der Weiterreise bleibt Pepi ständig bei ihm. (WR: IV 1508, 1520, 1557, 1624f V 2060 VI 2416)

//118// 5) LINA B.: Deckname einer Polizistin (der eigentliche Name bleibt unbekannt); Schwester des unter dem Decknamen WEBER agierenden Geheimpolizisten, in dessen Auftrag sie arbeitet. Sie ist sehr hübsch, hat ein vornehmes Aussehen und »ein kleines, schneeweißes Händchen ..., dessen rosige Nägel aus Blüthenduft geformt zu sein schienen. Das Gesicht war weich und doch geistreich. Ihm war anzusehen, daß die schöne Dame gewöhnt war, nachzudenken und selbständig zu handeln.« (2421) L. ist 25 Jahre alt; sie beschattet als angebliche Nichte von 2) ALBIN SCHUBERT und trägt durch ihre hervorragende Verstellungskunst entscheidend dazu bei, daß IBRAHIM PASCHA und FLORIN in die Falle SAM BARTHs und OSKAR STEINBACHs gehen. (DH-DH: 2415, 2421, 2440f, 2481ff, 2485) BERTHOLT: Soldat (nur erwähnt) (VS IV: 1570) BERTRAM:

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1) Schneider (Uniformkünstler) und Musiker (Waldhornist); Vater von 2), Pflegevater von 3); er lebt mit seiner Familie (insges. 4 Kinder) in der Wasserstraße in großer Armut, da er wegen eines Lungenleidens seinen Beruf nicht mehr ausüben kann. Er erleidet durch den Schock, als AUGUST SEIDELMANN ihm in brutaler Weise von der Verhaftung seines Pflegesohnes berichtet, einen tödlichen Blutsturz. (VS I: 108, 114f, 235, 245f) 2) MARIE B.: achtzehnjährige (268: 19jährige) Tochter von 1), Pflegeschwester von 3); sie ist blond, von mittlerer Statur, »feingliedrig und voll«; ihre »Wangen waren bleich und hohl, der Blick ihrer Augen matt, todtesmüde und ihre Kleidung kaum hinreichend, ihre Blöße zu decken. Aber das war die Folge der bittersten Armuth und des Hungers. Ein einziger Lichtblick des Glückes hätte diese Wangen erglühen und diese Augen wonnig aufleuchten lassen. Und dann hätte dieses Kind des Elendes der größten Schönheit des königlichen Hofes an die Seite gestellt werden können.« (115) Der Tod des Vaters und die Verhaftung ihres Verlobten, WILHELM FELS, und ihres Pflegebruders verstören sie völlig; sie wird von ihrem Vormund AUGUST SEIDELMANN in den Dienst ELLA VON HELFENSTEINs gebracht, dort von FRANZ VON HELFENSTEIN vergewaltigt, dann als Mitschuldige ihres Verlobten eingesperrt und schließlich von UHLAND in das Bordell der MELITTA gebracht, woraus Robert und Wilhelm sie befreien. Im Dienste ALMA VON HELFENSTEINs überwindet sie dann langsam den Schock. (VS: I 115-18, 121f, 125, 165-71, 206, 209f, 235, 241f, 245-49, 270, 271-76, 286-92, 411, 440 III 970-73, 979, 1114-19 VI 2077-82, 2085-89)

//119// 3) ROBERT B. -> ROBERT VON HELFENSTEIN BERTRAND: 1) DR. B.: deutsch-österreichischer Arzt in Thionville; Mann von 2); Hausarzt der Familie DE SAINTEMARIE auf Schloß Ortry; er »war sehr anständig gekleidet. Seine fast militärische Haltung, der elegant gehaltene Vollbart und das goldene Lorgnon gaben ihm ein vollständig distinguirtes Aussehen.« (10) Im deutsch-österreichischen Krieg war er als Arzt auf der Seite Österreichs tätig. Er geriet durch ein Versehen vor die Angriffslinie preußischer Ulanen. RICHARD VON KÖNIGSAU rettete ihn durch ein tollkühnes Reitermanöver. Jahre später trifft B. von Königsau auf einem Moseldampfer wieder. Aus Dankbarkeit für seinen Retter ist er diesem bei seiner Spionagetätigkeit auf Schloß Ortry behilflich, insbesondere dadurch, daß er Richards Gehilfen, den Wachtmeister FRITZ SCHNEEBERG (VON GOLDBERG), als Kräutersammler bei sich anstellt. Er hilft, Capitän ALBIN RICHEMONTE durch eine Droge für einige Tage außer Gefecht zu setzen. In seinem Haus treffen die Schwestern MADELON und NANON KÖHLER (-> DE BAS-MONTAGNE) ihren Vater wieder; der befreite GEBHARDT VON KÖNIGSAU findet bei B. erste Pflege und Unterkommen. B. lehnt es ausdrücklich ab, als Arzt den Franctireur-Corps Richemontes beizutreten. Nach Kriegsende zieht er nach Berlin, um seinen Freunden nahe sein zu können. (W: 1155ff, 1192, 1512, 1571f, 1627, 1633ff, 1724 / ULAN: IV 1366ff, 1407 V 1759, 1828ff, 1907, 1911ff, 2126)

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2) Frau von 1) (W: 1233, 1573 / ULAN: IV 1442 V 1829) VON BESIGHEIM, CONRAD: Begleiter des Markgrafen FRIEDRICH VON ZOLLERN zum Konstanzer Konzil (nur erwähnt) (QUITZOWS: 611/im Romanteil, der nicht von Karl May stammt) VON BETOW, HANS: irrtümlich für HANS VON WEDEL (QUITZOWSs 613f/im Romanteil, der nicht von Karl May stammt) BETTLER IN BAGDAD: Er »war vollständig nackt - bis auf einen schmalen Schurz, welcher um seine Lenden gegürtet war. Er hatte seinem Leide um den ermordeten Hosseïn in höchst widerlicher Weise Ausdruck gegeben: die Schenkel und Oberarme waren mit spitzigen Messern durchstochen, und in die Unterarme, Waden, in den Hals, durch Nase, Kinn und Lippen hatte er von Zoll zu Zoll lange Nägel getrieben; an den Hüften und im Unterleibe bis herauf zu den Hüften hingen, in das Fleisch eingebohrt, eiserne Haken, an denen schwere Gewichte befestigt waren; alle andern Teile seines Körpers waren mit Nadeln bespickt, und in die nackt rasierte Kopfhaut hatte er lange Streifen geschnitten, durch jede Zehe und jedes Fingerglied war ein Holzpflock getrieben, und es gab an seinem ganzen Körper keine pfennigroße Stelle, welche nicht eine dieser schmerzhaften Verwundungen aufzuweisen hatte. Bei unserm Nahen erhob er sich und mit ihm ein ganzer Schwarm von Fliegen und Mücken, welche den über und über blut//120// rünstigen Menschen bedeckten. Der Kerl war entsetzlich anzusehen.« (304) KARA BEN NEMSI (KBN) reitet mit seinen Begleitern an dem Bettler vorüber, der ihn wegen des geringen Almosens unflätig beschimpft. (GR 3: 304ff) DER BETTLER (ESCH SCHAHAD) -> ABU GIBRAIL BETTLERKÖNIG -> T'EU (Chinese) BETTY: 1) alte Negerin auf dem Rancho DON FERNANDOs (GR 9: 271, 279) 2) Freudenmädchen und Bedienung im Lokal VATER MAINs (W: 812, 883, 889 / ULAN: 1006, 1083, 1099)

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BEWAHRER DER GROßEN MEDIZIN -> TATELLAH-SATAH BEY VON GUMRI: Anführer der Berwari-Kurden; Sohn von ABD EL SUMMIT BEY; »ein Mann am Ende der zwanziger Jahre, hoch und breit gewachsen; sein edles Angesicht zeigte den reinen kaukasischen Typus und wurde von einem starken, schwarzen Vollbart eingerahmt. Sein Turban hatte wenigstens zwei Ellen im Durchmesser; an seinem Halse hingen an einer silbernen Kette verschiedene Talismane und Amulette; seine Jacke war ebenso wie seine Hose mit reicher Stickerei versehen, und in seinem Gürtel funkelte neben einem Dolche und zwei mit Silber ausgelegten Pistolen ein wunderschön damascierter Schyur (Säbel, Schwert) ohne Scheide ... seine Züge waren bei aller Männlichkeit doch weich und sanft, und seine Stimme klang freundlich und angenehm« (426). Die Berwari-Kurden sind mit den Nestorianern verfeindet. Der Bey gerät in die Gefangenschaft des MELEKs VON LIZAN, einem der Anführer der Nestorianer. Durch Vermittlung KARA BEN NEMSIs und vor allem MARAH DURIMEHs wendet sich alles zum Guten; Kurden und Nestorianer schließen Frieden. (GR 2: 192, 42633, 438-51, 605ff, 621-24) - FRAU DES BEYs VON GUMRI: Tochter des NEZANUMs VON SPANDAREH (GR 2: 433f) BEYER: 1) Lohnkutscher; Mann von 2), Vater von 3)/4); er wird gedungen, den flüchtigen DIREKTOR DER LANDESIRRENANSTALT und den OBERARZT DER LANDESIRRENANSTALT über die Grenze zu bringen. Als Verbündeter ZARBAs ermöglicht er aber auf deren Befehl beider Gefangennahme. (ZEPTER: 163, 386f)

//121// 2) Frau von 1), Mutter von 3)/4); sie war vor Jahren die Amme des königlichen Prinzen (MAX BRANDAUER), erfuhr jedoch nichts von dem Kindertausch. (ZEPTER: 164, 177f, 818) - FRAU BEYERs MUTTER: Hebamme; sie wurde vom HERZOG VON RAUMBURG bestochen, den Königssohn (MAX BRANDAUER) gegen die Tochter VIKTOR VON STERNBURGs zu vertauschen. (nur erwähnt) (ZEPTER: 177, 818) 3) Sohn von 1)/2); Bruder von 4); arbeitsloser Schreiber; er ist 17 Jahre alt, ein begabter Zeichner, den MAX BRANDAUER fördern will. (ZEPTER: 164, 177) 4) Tochter von 1)/2), Schwester von 3) (nur erwähnt) (ZEPTER: 164)

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5) Schreiber bei den SEIDELMANNs; Mann von 12), Vater von 6)/11); B. ist ein hageres, dürftiges Männchen. Er wird wie seine Tochter von FRITZ SEIDELMANN des Diebstahls bezichtigt und verhaftet. Er erfriert in der Leichenhalle neben seiner toten Frau, nachdem er gegen Kaution entlassen worden war. (VS II: 530-36, 545, 550, 606-12) 6) Kinder von 5)/12): neben 11) noch ein dreizehnjähriges Mädchen (639) und drei kleinere Kinder; die Kinder kommen nach dem Tod der Eltern zur Familie HAUSER; der FÜRST DES ELENDES (GUSTAV -> BRANDT) sorgt für sie. (VS II: 545, 556, 558, 610, 639) 7) Waldheger bei Hohenwald und Steinegg, früher Tagelöhner beim Einödbauern GÜNTHER; er hat eine lange Gestalt, ist kahlköpfig und hat eine spitzige Nase. B. »hatte trotz seiner schmalen, scharfen Gesichtszüge doch das Aussehen eines sehr gutmütigen Menschen.« (831) Die junge BERTHA HILLER (HOLBERG) legte ihm ihr neugeborenes Kind, MAX WALTHER, vor die Türe. Da er arm war, gab B. das Kind ins Waisenhaus. (WzG: II 684, 818, 830ff III 1022) 8) Frau und Kinder von 7) (nur erwähnt) (WzG II: 834f) 9) Bekannter des Bankiers HILLER (nur erwähnt) (WzG II: 818) 10) MR. B.: Deckname OLD SHATTERHANDs (BLIZZARD: 569) - MR. BEYERs INDIANER: Deckname WINNETOUs (BLIZZARD: 570) 11) AUGUSTE B.: Tochter von 5)/12); Schwester von 6); sie ist »ein bildhübsches Mädchen«, schwarzlockig, sieht jedoch leidend aus. Sie wurde von FRITZ SEIDELMANN vergewaltigt und erwartet ein Kind von ihm. Als sie ihm die Vaterschaft mitteilt und Forderungen stellt, schiebt er ihr einen Diebstahl unter und läßt sie verhaften. Ihre //122// Unschuld klärt sich zwar auf, sie wird aus dem Gefängnis entlassen, bleibt aber depressiv und erwürgt ihr neugeborenes Kind. »Bereits am Nachmittage zog sie als Kindesmörderin wieder in das Untersuchungsgefängniß ein, welches sie gestern verlassen hatte ... Sie sagte kein Wort, und sie weinte auch nicht. Warum auch weinen? Es war nun doch Alles aus!« (960) (VS II: 545-49, 782-94, 957-60) 12) MARTHA B.: schwerkranke Frau von 5), Mutter von 6)/11); sie war früher Näherin; M. stirbt bei der Nachricht von der Verhaftung ihres Mannes und ihrer Tochter. (VS II: 545-48, 556)

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Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//122// BIBEL -> BENT'ULLAH SCHWARZER BIBER: Yumakrieger; er wird im Zweikampf von YUMA-TSIL getötet. (GR 21: 169, 181-85) WEIßER BIBER -> OYO-KOLTSA (Comanche) BILL: 1) irischer Diener SIR DAVID LINDSAYs, der den Eindruck erweckt, »als sei die Kraft seiner Muskeln dreißigmal stärker als diejenige seines Geistes« (323). B. erschießt ZEDAR BEN HULI, um Lindsay zu verteidigen. Er und ein anderer irischer Diener Lindsays, FREED, bleiben zunächst bei den Haddedihn zurück. KARA BEN NEMSI holt sie von dort ab und nimmt sie bis zu den Ruinen von Baalbek mit sich, wo sie Lindsay wiedertreffen. (GR 1: 323, 493 GR 3: 355f, 374, 411f, 439) 2) Seemann unter SIR JOHN RAFFLEY - in GIRLROBBER: Matrose auf der ›Swallow‹ (460, 463) - in GR 30: altgedienter Steuermann auf der ›Yin‹ (241, 367) 3) englischer General; naher Verwandter SIR DAVID LINDSAYs; Diplomat in Indien; er »war in neugewaschen glänzendes Weiß gekleidet, trug einen hellen Tropenhelm mit blauseidenem Schleier auf dem Kopfe, hellbraune Glacéhandschuhe an den Händen und an einer auffallend starken, goldenen Kette einen Klemmer auf der Nase. Diesem war die Zufriedenheit mit sich selbst sofort ... anzusehen.« (58) B. verhält sich äußerst arrogant gegenüber KARA BEN NEMSI und HALEF, verlangt deren Schiffsplätze und überlistet Lindsay, so daß dieser mit ihm fahren muß. (GR 28: 58ff, 63f GR 29: 400) BINDER: Wirt des ›Löwen‹; ehemaliger Diener bei OTTO VON HELFENSTEIN; er hilft VETTER ARNDT (GUSTAV -> BRANDT). (VS II: 591-604, 620f)

//123// VON BISMARCK:

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1) verstorbener Vater von 2)/3); er war mit der Familie VON MOLTKE befreundet. (nur erwähnt) (QUITZOWS: 578) 2) CLAUS V.B: Sohn von 1), Bruder von 3); er wohnt auf Schloß Burgstall und gilt als großer Jäger. C. ist ein Bekannter SUTEMINNs. (nur erwähnt) (QUITZOWS: 178, 213 / 643f) 3) HENNING V.B: Sohn von 1), Bruder von 2); er hat eine lange und kräftige Figur, und in »seinem edelgeschnittenen Gesichte lag ein Etwas, welches auf ein geübtes Denk- und Urteilsvermögen schließen ließ« (178). H. gelingt es, den Ritter SUTEMINN auf die Seite des Markgrafen FRIEDRICH VON ZOLLERN zu bringen. Mit Suteminns Schützling DETLEV bricht er auf, die Juden ARON ITZIG und VEIT SCHMUEL aus der Gefangenschaft CLAUS VON QUITZOWs und dessen Kumpane zu befreien. Die Juden hatten für H. und GEBHARD VON ALVENSLEBEN Geldbeträge erhoben. Später hilft H., das Schiff des Grafen RICHARD VON WARWICK aus der Gewalt der Vitalienbrüder zu befreien. An der Schlacht bei Angermünde nimmt er auf Seiten des später siegreichen Markgrafen Friedrich teil. (historisch) (QUITZOWS: 178ff, 213, 215, 229ff, 326 / 531ff, 550ff, 567ff, 611, 629, 642ff) 4) FÜRST OTTO V.B.: Kanzler des deutschen Reiches (historisch: 1815-98) - in WR: Er tritt als mächtiger Gönner von KURT HELMERS auf. Der preußische König WILHELM I. nimmt TRAPPER GEIERSCHNABEL zu einer wichtigen Unterredung zu ihm mit. (der Name wird mehrfach fälschlich BISMARK geschrieben) (III 1203ff, 1289 V 2165f) - in W/ULAN: (nur erwähnt) (706, 809 / III 881 997ff) - in EXCELLENZEN: Der Schauspieldirektor EUSEBIUS LUCIANUS UHLEWALD maskiert sich als v.B. und gibt sich für diesen beim Ebersbacher Gastwirt WERNER aus. (357f) BISMARK/VON BISMARK: 1) Spitzname des Ebersbacher Gastwirts WERNER, der ein glühender Verehrer OTTO VON BISMARCKs ist. (EXCELLENZEN: 351) 2) mehrfach fälschlich in WR für OTTO VON BISMARCK BISONMÄHNE: Anführer eines Comanchentrupps (WALDLÄUFER: 505ff, 527ff, 562) BITSIL-ILTSCHEH (STARKER WIND): Mogollon-Häuptling; er gewährt JONATHAN MELTON Schutz. (GR 22: 332, 385, 399ff, 454, 549ff, 555ff, 562, 570ff, 589) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/BIB_BLU.HTM[21/02/2024 12:32:58]

//124// BJIÄ -> KÖNIG DER NIAM-NIAM BLACK: Nachfolger OLD SHATTERHANDs als Hauslehrer in St. Louis (GR 7: 28, 32) BLACKSTONE -> JOHN RAFFLEY (GR 30: 456ff) BLAINE (Colonel B.): Kommandeur von Fort Sill (nur erwähnt) (GEIST: 352) BLATT -> TI-ISKAMA (EDWARD SUMMER) DIE BLAUE -> ZARKA (Araberin) DER BLAUE MAKSCH -> MAX PAPPERMANN DER BLAUROTE METHUSALEM (al. WILLIAMS/eigentl. FRITZ DEGENFELD): deutscher Student; »Er wohnte seit wer weiß wie vielen Semestern im Pfeffergäßchen und studierte - ja, wer konnte das wohl sagen! Wem es eingefallen wäre, ihn danach zu fragen, dem hätte er mit der Klinge geantwortet, und er war als der beste Schläger bekannt und gefürchtet« (1). Wegen seiner auffälligen Erscheinung ist der B.M. zum lebendigen Wahrzeichen seiner Universitätsstadt geworden: »Er war von hoher, breiter, wahrhaft hünenartiger Gestalt und trug sein Hektoliterbäuchlein mit dem Anstande eines chinesischen Mandarinen erster Klasse. Sein Gesicht war von einem dunklen, wohlgepflegten Vollbarte eingerahmt und zeigte die Fülle und Farbe eines braven Germanen, der sich darüber freut, daß die deutschen Biere längst ihren Triumphzug um die Erde vollendet haben. Quer über dieses Gesicht zog sich eine breite Narbe, die Nase in zwei ungleiche Hälften teilend - aber was für eine Nase! Ursprünglich war sie wohl das gewesen, was man eine Habichtsnase nennt; nach und nach aber hatte die Schärfe ihres Schnittes sich gemildert, um einer Fülle zu weichen, die von Semester zu Semester bedenklicher geworden war. Dazu war eine Färbung getreten, welche mit der Zeit alle zwischen dem lieblichen Fleischrot und einem tiefen Rotblau liegenden Nuancen durchlaufen hatte ... dieser Nase und der Anzahl seiner Semester hatte er den Namen ›DER BLAUROTE METHUSALEM‹ zu verdanken. Er trug einen blausamtenen Schnurenrock, eine rote Weste, weiße Lederhosen und hohe, lacklederne Stulpenstiefel, an denen ungeheure Sporen klirrten, welche mexikanischen Ursprunges waren und deren Räder einen Durchmesser von drittehalb Zoll besaßen. Auf den lang herabwallenden, dichten Locken saß ein rotgoldenes Cerevis« (2f). Ständig begleitet wird der B.M. von seinem Wichsier GOTTFRIED VON BOUILLON und einem riesigen Neufundländerhund, welcher das zwei Liter fassende Stammglas seines Herrn im Maule trug« (3). Als Erbe seines Vaters, eines reichen Brauers, hat der B.M. jahrelang das file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/BIB_BLU.HTM[21/02/2024 12:32:58]

Leben eines akademischen Schlachtenbummlers geführt und regelmäßig nur das Bierlokal ›Geldbriefträger von Ninive‹ besucht, bis er begann, »nachgerade die ganze Leere dieses zwecklosen //125// Daseins schmerzlich zu empfinden« (9). Seine erste gute Tat ist es, RICHARD STEIN, dem Sohn seiner Vermieterin, den Besuch des Gymnasiums zu ermöglichen. Um der Familie Stein in einer schwierigen Familienangelegenheit zu helfen, ist der B.M. dann auch sofort bereit, zusammen mit Richard, Gottfried und dem Hund eine gefahrvolle Reise nach China anzutreten. Zudem gibt er sein Ehrenwort, in China nach den verschollenen Angehörigen seines Freundes YE-KIN-LI zu suchen. Im Laufe der folgenden Abenteuer treten immer deutlicher die positiven Seiten des früheren Müßiggängers hervor: seine Tatkraft und seine gute Kenntnis von Sprache und Sitten des fremden Landes tragen entscheidend zum Erfolg der Reise bei. Er findet neue Freunde (HEIMDALL TURNERSTICK, WILLEM VAN AARDAPPELENBOSCH) und es gelingt ihm wiederholt, sich einflußreiche Personen (HO-PO-SO, HU-TSIN, TONG-TSCHI) dadurch zu Dank zu verpflichten, daß er ihnen das Leben rettet. Der B.M. findet so die Familie Ye-kin-lis, die er mit nach Deutschland bringt, und erreicht, daß der Onkel Richards, DANIEL STEIN, in die Heimat zurückkehren kann. Nicht zuletzt bewirken die glücklich bestandenen Abenteuer eine endgültige innere und äußere Wandlung des B.M. selbst. Spaziergänge sind an die Stelle der Schanklokalbesuche getreten, und die frische Luft scheint ihm »allerdings sehr gut zu bekommen. Sein Gesicht nahm nach und nach eine hellere Farbe an, und die Nase näherte sich mehr und mehr der Form solcher Nasen, welche nicht infolge eines ›Hiebes‹ blaurot angelaufen sind. Einem intimen früheren Zechbruder soll er gesagt haben: Ich bin ein Thor gewesen. Der Mensch hat andre Zwecke als das Pokulieren, welches doch nur Leib und Geist zerrüttet. Ich brauche kein Amt, denn ich bin reich; aber ich will ... dem Richard ... als Beispiel leben, damit er nicht auf meine früheren Wege gerät. Er soll doppelt lernen, erstens das Seinige und zweitens das, was ich versäumt habe.« (545f) (In GK wohnt der B.M. nicht im Pfeffergäßchen, sondern in der Humboldtstraße.) (GK 3. Jg.: 1/METHUSALEM: 1-20, 24ff, 44f, 50-58, 61f, 71-83, 90-106, 117-27, 133f, 136f, 144-92, 203, 210f, 214f, 224, 229-33, 237, 238-61, 264ff, 287, 293-306, 320-23, 336, 358-95, 398ff, 404-08, 414-17, 428, 429-59, 462-83, 497-503, 514f, 519, 424-39, 542-46) DER BLAUWEIßE -> VON BREDENOW BLENTER (al. MISSOURI-BLENTER/ADAMS): Rafter und Westmann; B. ist ein alter, graubärtiger Mann, dessen Familie (2 Söhne und seine Frau) vor Jahren von Rafters unter dem ROTEN CORNEL (BRINKLEY) totgepeitscht wurde. Er selbst wurde von WINNETOU gerettet. B. begleitet OLD FIREHAND zum Silbersee. Dabei trifft er TANTE DROLL, die ihn einst aus den Händen der Sioux befreite. (SILBERSEE: 61ff, 64ff, 80, 87f) BLINDES KIND: einjährig (siehe ELATEHs KIND) DER SCHMETTERNDE BLITZ -> KO-TU-CHO (Shoshone)

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DER ZÜNDENDE BLITZ -> PEPE DORMILLON

//126// BLITZENDE HAND (METANA MU/LIGHTING (!) HAND/EL MANO RELAMPAGUENDO): siehe unter VATER -> JAGUAR DAS BLITZMESSER -> METAN-AKVA (Kiowa) BLÖßENFÖRSTER: Er wohnt mit seiner Frau und seiner Tochter PAULINE in einem Forsthaus auf einer Waldblöße nahe einem erzgebirgischen Dorf. Die Familie ist trotz der schwierigen Lage, in die ein Forstbeamter gegenüber den armen, auf die Holzlese angewiesenen Dorfbewohner oft gerät, allgemein beliebt. Lediglich die WIESENBÄUERIN, die Tochter des wegen Unterschlagung abgesetzten Vorgängers des B.s, zeigt sich ihm gegenüber feindselig. Seit er vor mehr als Jahresfrist HERMANN, der um die Hand seiner Tochter anhielt, zurückwies, weil dieser vorher eine Liebschaft mit der Wiesenbäuerin hatte, ist Unfriede in die Familie eingekehrt. Der geheimnisvolle Wilderer SAMIEL bedroht zudem die berufliche Zukunft des B., der geradezu besessen ist von dem Gedanken an die Jagd auf den Samiel. Er verdächtigt Hermann, der Samiel zu sein. Als dieser stattdessen die Wiesenbäuerin als Samiel entlarvt, willigt der B. in die Verlobung von Hermann und Pauline ein. (SAMIEL: 421-26, 43539, 445f) - FRAU DES BLÖßENFÖRSTERs: Sie versucht besänftigend auf ihren von der Jagd auf den Wilderer SAMIEL besessenen Mann einzuwirken. (SAMIEL: 423, 426f) BLOODY-FOX (BLUTIGER FUCHS/al. AVENGING GHOST/DER GEIST DES LLANO ESTAKADO): - in GEIST: B. ist ein kaum dem Knabenalter entwachsener »Jüngling ... ganz in Büffelkuhleder gekleidet ... alle Nähte mit Fransen versehen ... Auf dem Kopfe trug er einen breitkrempigen Sombrero. Eine breite, rotwollene Schärpe umschlang statt des Gürtels seine Hüften und hing an seiner linken Seite herab ... Sein Gesicht war von der Sonne tief gebräunt und ... von Wind und Wetter gegerbt. Von der linken Seite der Stirn ging ihm eine blutrote, zwei Finger breite Wulst quer bis auf das rechte Auge herab. Das gab ihm ein äußerst kriegerisches Aussehen.« (249) Bewaffnet ist er mit silberverzierten Pistolen und einer schweren, doppelläufigen Kentuckybüchse. Er ist deutscher Herkunft: Eine Auswandererkarawane war von Llano-Geiern überfallen worden; B. deutsche Eltern wurden ermordet. Der damals achtjährige Knabe hatte einen schweren Hieb über den Schädel erhalten und war für tot liegengelassen worden. JOHN HELMERS fand ihn und zog ihn auf. Er wurde Bloody-Fox genannt, weil »ich über und über mit Blut bedeckt gewesen bin und während meiner Fieberphantasien oft den Namen Fuchs genannt habe. Man hat daraus schließen zu müssen geglaubt, daß er der meinige sei.« (251f) Seine Lebensaufgabe sieht er darin, an den ›Geiern‹ des Llano estakado Rache zu nehmen. Als file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/BIB_BLU.HTM[21/02/2024 12:32:58]

GEIST DES LLANO ESTAKADO jagt er, in ein weißes Büffelfell gekleidet, die Verbrecher, die er mit einem Schuß mitten in die Stirn tötet. Er lebt mit der Negerin SANNA in der einzigen - anderen unbekannten - Oase mitten im Llano. Dort wohnt er in einem Häuschen, dessen »vier Seiten als auch das Dach vollständig von dem dichten Gerank der //127// weißen, rotfädigen Passionsblume (überdeckt wurden), deren gelbe, süße, dem Hühnerei gleichende Früchte lebhaft aus der Fülle der gelappten Blätter hervorleuchteten.« (425) »Das Innere bestand aus einem einzigen Raume ... Unter dem Dache hingen Stücke geräucherten Fleisches und an den Wänden ... Waffen ... Der Fußboden war mit Fellen belegt. Die zwei Bettstellen bestanden aus an Pfählen befestigten Riemen, über welche Bärenfelle gebreitet waren. Den größten Schmuck der Stube bildete die dickzottige Haut eines weißen Büffels, an welcher der Schädel gelassen worden war« (427). An der Abenteuerhandlung nimmt B. nur zweimal teil: Zu Beginn tötet er in einem Schießduell einen LlanoGeier; später legt er sich in der Wüste mit den Verbrechern an. Zum Schluß trifft er in TOBIAS PREISEGOTT BURTON (STEALING-FOX) den Mörder seiner Eltern, der sich bei der Verfolgungsjagd den Hals bricht. (249, 251f, 265, 286-94, 425-28, 435, 438, 445, 447) - in GR 14: »Er war jetzt fünfundzwanzig Jahre alt; ein voller, langer Schnurrbart beschattete seine Lippen. Der untere Teil seines Gesichtes mit den stark entwickelten Kauwerkzeugen deutete auf einen festen, unerschütterlichen Willen« (322). Da er auf einem Jagdausflug Comanchen, die ihn angriffen, tötete, wollen diese unter SCHIBA-BIGK, der die Oase von dem Abenteuer in GEIST her kennt, B. dort überfallen, was OLD SHATTERHAND und WINNETOU vereiteln. (In GR 14 ohne wesentliche eigene Aktivitäten) (235, 322ff) BLOTHER: siehe HARRIS & BLOTHER BLOUNT: Yankee; er ist lang, hager, schmalbrüstig, bärtig. B. will mit BEN NEW-MOON, FALSER und PORTER den Llano estakado durchqueren. Er schließt sich WINNETOU bei der Verfolgung von Llano-Geiern an. (GEIST: 390f) VON BLÜCHER, GEBHARD LEBERECHT (al. MARSCHALL VORWÄRTS): preußischer Feldmarschall; Fürst von Wahlstatt (historisch: 1742-1819) - in HUSARENSTREICHE: B. ist Leutnant der Belling-Husaren, der geschickteste und kühnste Reiter der Truppe. Er wird als hübscher, flotter, tüchtiger und überall beliebter Mann mit blauen Augen und einem forschen Blick geschildert, der gern spielt und wettet. Durch geschickt inszenierte Streiche erwirkt er, daß der Stadtkassierer PAPPERMANN der Heirat seiner Tochter mit dem Unteroffizier der BellingHusaren, WILDEBRANDT, zustimmt und sich der Spezereikrämer HILLER mit v.B.s Wirtin, der JUNGFER -> ADELHEID, verlobt. (534ff, 549ff, 567f, 582ff, 597ff, 613ff) - in KRIEGSKASSE: B. ist ein Greis und »mochte seine siebzig Jahre zählen, aber seine Haltung war eine noch ungemein rüstige. Ein langer Mantel fiel von seinen Schultern, eine leichte Interimsmütze bedeckte den graubehaarten Kopf; der dichte, weiße Schnurrbart stand ihm gar martialisch zu Gesichte« file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/BIB_BLU.HTM[21/02/2024 12:32:58]

(318). Er überquert am Neujahrstag 1814 bei Kaub den Rhein und gelangt mit Hilfe von FRANZ in den Besitz einer französischen Kriegskasse. (318f) - in W/ULAN: Feldmarschall; der »Kopf dieses alten Herrn war herrlich geformt, hatte eine prächtige Stirn, eine starke, gekrümmte Nase, dunkel geröthete Wangen und einen //128// feinen Mund, welcher von einem dichten, herabhängenden Schnurrbart beschattet wurde. Zu dem wohlgeformten Kinn paßten die tüchtig ausgearbeiteten Züge und das hellblaue Auge, dessen Blick eine treuherzige Sanftheit besaß, aber auch die Fähigkeit zu besitzen schien, scharf und stechend zu werden.« (121) Nach seinem siegreichen Einmarsch in Paris logiert er im Palais des HERZOGs VON OTRANTO. Er liebt es, in Spielclubs zu spielen und unerkannt im Gasthaus von VERY ein Warmbier zu trinken. Als er dort von ALBIN RICHEMONTE beleidigt wird, tritt HUGO VON KÖNIGSAU für ihn ein. Damit beginnt eine starke Freundschaft zwischen beiden. B. macht für von Königsau den Brautwerber und hilft ihm, die entführte Braut, MARGOT RICHEMONTE, zu befreien. Von Königsau ist später als sein Spion unterwegs und kann ihm die Pläne NAPOLEONs I. verschaffen, so daß die Preußen die Schlacht bei Waterloo gewinnen. Anläßlich der Hochzeit von Königsaus verschafft er diesem eine Beförderung, die Abschiedsbewilligung und das Gut Breitenheim. (120ff, 129, 150ff, 163ff, 246ff, 263f, 471f, 597-602, 611-16 / I 230-33, 271ff, 283-86, 392ff, 416 II 417, 652, 780ff, 785, 792-800, 804) BLÜTE DES OLEANDERS -> ZYKYMA BLUME (TSCHITA) -> T. VON ADLERHORST BLUME DER COMANCHEN/DER SAVANNE -> MO-LA BLUMENBACH, LEVI: jüdischer Bankier; er finanziert den Kauf der Besitztümer VON SÄUMENs durch Kommissar VON HAGEN. (WANDA: 656, 669f, 687) BLUTIGE HAND: 1) -> PAQ-MUH (Shoshone) 2) -> TIL-LATA (Apache) BLUTIGER FUCHS -> BLOODY-FOX Großes Karl May Figuren-Lexikon file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/BIB_BLU.HTM[21/02/2024 12:32:58]

Titelseite KMG

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//128// BOB: 1) Zimmermann auf der ›Poseidon‹; beim Schiffbruch auf einer Südseeinsel wird er als Posten aufgestellt. (Vgl. TUIFANUA: WILL) (EHRI-GR: 3, 10) 2) schwarzer Diener der Familie MARSHAL in Louisville; er ist alt und weißhaarig, treu, stets lustig, aber - obwohl »kein Hasenfuß« - nicht sehr tapfer. Im Llano estakado trifft OLD SHATTERHAND (OS) auf Bob, den er von früher her kennt und den er liebgewonnen hatte. OS rettet Bob und seinen Herrn, BERNARD MARSHAL, vor dem Verdursten und einem Überfall durch Stakemen. (DEADLY/ GR 9: 86ff, 98f, 105ff, 114f, 186ff)

//129// 3) schwarzer Diener des Bärenjägers BAUMANN; Bob hat breitgezogene, wulstige Lippen und eine herkulische Gestalt. Es wird ausdrücklich erwähnt (GR 14: 319), daß er nicht mit 2) identisch ist. - in BÄRENJÄGER: (al. SLIDING-BOB (RUTSCH-BOB)): Um seine Herkunft zu vertuschen, reibt Bob seinen Kopf mit Fett ein und flechtet »das Wollgewirr in unzählige dünne Zöpfchen«, die wie die Stacheln eines Igels nach allen Richtungen« abstehen. Er spricht gebrochen, kann nicht richtig reiten (weshalb er SLIDING-BOB genannt wird). Bob reitet mit einer Westmanngruppe (HOBBLE-FRANK, der LANGE DAVY, der DICKE JEMMY), mit MARTIN BAUMANN und WOKADEH - später kommen OLD SHATTERHAND (OS) und WINNETOU hinzu - zur Befreiung des Bärenjägers Baumann aus. Während des Zuges erlebt er ein Bärenabenteuer und wird von einem Skunk angespritzt. In den Finalkampf greift er mit einer Keule bewaffnet tapfer ein. (31, 33, 45, 70, 107, 117, 137, 140f, 217, 219f, 220, 235, 239) - in GEIST: Bob ist wie ein Westmann gekleidet, hat aber den viel zu engen Waffenrock eines franz. Dragoneroffiziers an und ein großes, rot-weiß-kariertes Halstuch um, das vorn zu einer riesigen Schleife gebunden ist. Er hat sich »unzählige kleine fettglänzende Löckchen« anfrisiert. Bob kann jetzt reiten und ist angemessen bewaffnet. Er erkennt in TOBIAS PREISEGOTT BURTON den Dieb WELLER. Am Schluß des Romans findet er in der Haushälterin SANNA, der Haushälterin BLOODY-FOX‹, seine seit der Kindheit von ihm getrennte Mutter wieder. (247f, 253, 266, 281, 291ff, 447) - in GR 14: Bob wird von Comanchen gefangen, von OS befreit. (239ff, 271-75, 281-287, 385-88, 499ff) VON BOBERFELD:

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1) Major; Vater von 2); er kämpfte an der Seite des ALTEn DESSAUERs (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) in den Niederlanden und starb in dessen Armen. (nur erwähnt) (SCHEERENSCHLEIFER: 90, 106, 152) 2) ANNA V.B.: Tochter von 1); sie ist 18 Jahre alt, von außerordentlicher Höhe, »dabei aber so proportionirt gebaut, daß dieselbe ihrer ungewöhnlichen Schönheit nicht den mindesten Abbruch that«. A. tritt sehr selbstbewußt auf. Sie soll von ihrem Vormund, dem HERZOG VON -> SACHSENMERSEBURG, gegen ihren Willen mit dem schwedischen Obersten VON BÖRJESSON verheiratet werden. Sie wehrt sich tapfer. Der ALTE DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALTDESSAU) verhilft ihr zur Verlobung mit ihrem Geliebten, ERICH VON SEESTRÖM. (SCHEERENSCHLEIFER: 56, 90, 107, 140, 150ff) VON BODENSTEIN: fälschlich für VON RODENSTEIN

//130// VON BODTMANN: 1) BARON KARL V.B.: ehemaliger kaiserlicher Oberst; Vater von 2); er hat mit dem ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) unter PRINZ EUGEN gekämpft. Mit seiner Tochter wird er auf einer Reise von Liegnitz nach Schloß Moldauthein in Humpoletz von FRANZ VON DER TRENCK festgehalten. Er tritt diesem gefürchteten Panduren furchtlos entgegen, der mit einem gefälschten Schreiben v.B.s den Dessauer in eine Falle locken will. (PANDUR: 235, 249f, *63f) 2) Tochter von 1); sie begleitet ihren Vater. (PANDUR: 235, 249f, *64) VON BÖRJESSON: Oberst und Günstling des schwedischen Königs KARL XII.; er will gegen deren Willen ANNA VON BOBERFELD heiraten, was der ALTE DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) verhindert. (einmal: BÖRJESSEN) (SCHEERENSCHLEIFER: 56, 90, 122, 139, 151) DER BOER VAN HET ROER -> JAN VAN HELMERS DER BÖSE JEAN -> JEAN LETRIER BÖSE SCHLANGE -> IK SENANDA (Comanche) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/BO.HTM[21/02/2024 12:32:59]

BÖSES AUGE (INTA'NTSCHO) -> ROLLINs BRUDER/VETTER BÖSES FEUER -> SCHI-TSCHA-PAHTAH (Oglala) BOIS-ROSÉ (ROSENHOLZ/al. GROßER ADLER, FÜRST DER SAVANNE, KÖNIG IM WALDE): ehemals Matrose, dann kanadischer Waldläufer und Bärenjäger; Begleiter PEPE DORMILLONs, der B. einst davor rettete, von Oglalas (449: von MAIN-ROUGE) skalpiert zu werden. Er »trug eine Kleidung, welche ungefähr die Mitte zwischen derjenigen eines Indianers und eines Weißen hielt. Auf seinem Kopfe saß in Form eine Kegels eine aus Fuchspelz gefertigte Mütze. Ein baumwollenes Hemd mit blauen Streifen bedeckte seine breiten Schultern, und neben ihm auf dem Boden lag ein aus einer wollenen Decke verfertigter Mantel. Seine muskulösen Beine staken in indianischen Leggins, und an den Füßen trug er dicht mit eisernen Nägeln beschlagene Schuhe ... Ein mit vieler Sorgfalt polirtes Büffelhorn, welches sein Pulver enthielt, hing über seiner Achsel ... Sein riesiger Wuchs ließ in ihm einen jener kühnen Jäger erkennen, die von den ersten in Kanada angesiedelten Normännern abstammen ... Sein Haupthaar fing bereits an ins Graue zu fallen, und eine große, von einer Schläfe zur andern über die Stirn gehende Narbe deutete an, daß er sich einst in großer Gefahr befunden haben müsse ... Seine ... Züge schienen aus Bronzefluß gegossen zu sein, und es lag in ihnen ein Ausdruck der Güte, welche in einem freundlichen Gegensatze zu der herkulischen Stärke seiner Glieder stand.« (126f) Bois-rosé rettete den von ANTONIO DE MEDIANA als //131// Kleinkind auf hoher See ausgesetzten FABIAN DE MEDIANA: »Ich hatte weder Vater noch Mutter gekannt, besaß keine Geschwister, hatte weder Freund noch Frau und habe mich des Knaben angenommen mit ganzer, voller Seele.« (128) Das Kind kam ihm aber bei einem Seegefecht wieder abhanden. Nach Jahren trifft er mit Pepe in Mexiko auf Fabian; die drei verfolgen Antonio de Mediana, der eine Expedition zur Ausbeutung einer Bonanza anführt. Dabei werden sie von Apachen angegriffen, können sich aber auf einer schwimmenden Insel verschanzen, mit der sie schließlich entkommen. Bei der Bonanza stellen sie Antonio und dessen Komplizen CUCHILLO und verurteilen bei einem Savannengericht beide zum Tode. Bois-rosé erschießt Cuchillo; dann fällt BARAJA von seiner Hand, als dieser SANG-MELÉ, Main-Rouge und einige Apachen zur Bonanza führt. Deren Angriff wird abgeschlagen, Sang-Mêlé und Main-Rouge entkommen. Beim Endkampf am Büffelsee überwindet Boisrosé Main-Rouge. (Mays Übersetzung des Namens mit ›Rosenholz‹ ist nicht korrekt.) (WALDLÄUFER: 76ff, 89ff, 100, 125ff, 142ff, 160ff, 291ff, 404ff, 439ff, 497ff, 512f, 523ff, 549, 560, 562) BOMMY: Neger; Schenkwirt; ehem. Leibdiener des Bruders von WILKINS; er war »eine breite Gestalt mit übermäßig langen Extremitäten, wie man es bei Negern ja gewohnt ist. Sein Gesicht besaß eine außerordentliche Häßlichkeit. Es war von den Blattern zerrissen. Seine Augen hatten einen stieren, tückischen Ausdruck, fast wie man ihn bei dem wilden Büffel der Prairie beobachtet.« (895) B. ist ein »undankbarer, charakterloser und selbstsüchtiger Wicht« (871). Er verbündet sich mit der Bande des ROTEN BURKERS, die Wilkins Pflanzung überfallen will, dann aber durch das Eingreifen SAM BARTHs in B.s Hütte eingeschlossen und gefangengenommen werden kann. (DH-DH: 852f, 871, 891, file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/BO.HTM[21/02/2024 12:32:59]

895, 901) DIEGO BONAMARIA: siehe unter DIEGO BONAPARTE: siehe unter NAPOLEON I. BONAPARTENSCHUSTER -> PETER FÄHRMANN BONBLANC: Deckname von Graf JULES DE RALLION BONTWERKER: niederländischer Diamantenhändler aus Kapstadt; er fährt nach dem Tod seines Bruders nach Java, um dort dessen Erbe anzutreten. Auf dem Rückweg wird er von den Piraten LINGTAOs gefangengenommen und zur Lösegelderpressung auf der Tigerbrücke gefangengehalten. KARA BEN NEMSI, RAFFLEY und QUIMBO befreien ihn. (TIGERBRÜCKE: 510, 514ff, 530, 535, 599ff) VON BORK, HEINRICH: Ritter auf Labosa; er hat eine kräftig untersetzte, gedrungene Gestalt. Als Verbündeter HENNING und FRIEDRICH VON WEDELs und HENNING VON KREMZOWs sagt er SIMON VON GÜNTERSBERG und dessen Verbündeten die Fehde an. (QUITZOWS: 289, 293 / 612)

//132// BORMANN: 1) Mutter von 2)/6)/7), insgesamt 6 Kinder; sie wird verhaftet, weil sie sich, wie ihre Tochter AURORA B., ihr Schweigen über LEDAs Verbrechen bezahlen ließ. (VS: II 582 III 1322-26, 1328-30 IV 1347, 1350, 1355-60, 1362f, 1366f) 2) Artist: Sohn von 1), Bruder von 6)/7); B. ist eine riesenhafte, klotzartige Gestalt (sieben Schuh hoch). Er hat eine niedrige Stirn, wulstige Lippen, kleine, tückische Augen und eine rotblaue Schnapsnase. Er ist ein Trinker und gewissenloser Verbrecher: B. ist Mitglied der Bande des HAUPTMANNs (FRANZ VON -> HELFENSTEIN), in dessen Auftrag er seinem Bruder, WILHELM B., Gift gibt, und Komplize des Falschmünzers WUNDERLICH. In seiner Akrobatentruppe mißhandelt er brutal das Kind des Holzhackers SCHUBERT, bis es tödlich verunglückt. B. befreit Franz von Helfenstein aus dem Gefängnis. Dabei ermordet er mit einem Hammer den Gefängniswärter LEISTNER und verletzt einen Soldaten schwer. Nach einem versuchten Einbruch bei ELLEN STARTON wird er verhaftet. (VS: I 306-14, 473ff II 583-90, 612f, 615-20, 626f V 1741-59, 1789-98, 1808-15, 1819) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/BO.HTM[21/02/2024 12:32:59]

3) Frau von 2); sie wird von ihrem Mann schlecht behandelt; wegen Beteiligung an dessen Kindesmißhandlung verhaftet man sie. (VS II: 583-86, 590f, 612) 4) Sohn von 5)/7); er ist in dem Alter, »in welchem Kinder ihre drolligen Sprachstudien beginnen«. Dadurch, daß auch das Kind, an dem der Verbrecher sehr hängt, den Vater in der Zelle besucht, wird dieser zur Reue bewegt. (VS I: 420f, 427-31) 5) AUGUSTE B.: junge, ehrliche Frau von 7), Mutter von 4); sie liebt ihren Mann, kann ihn zu einem Geständnis bewegen und will auf ihn warten, bis er aus dem Zuchthaus entlassen wird. Sie ist Büglerin, bekommt aber keine Arbeit, weil ihr Mann Verbrecher ist, bis FANNY VON HELLENBACH ihr hilft. (VS I: 420-32, 435f) 6) AURORA B. (genannt DIE RIESIN): Artistin im Zirkus Réal (C.F.BAUMGARTEN); Tochter von 1), Schwester von 2)/7); sie »hatte ... geradezu colossale Formen und war dabei von dem schönsten, reinsten Ebenmaße der riesigen Glieder« (1326). A. steht im Dienste des HAUPTMANNs (FRANZ VON -> HELFENSTEIN) und ist Mitwisserin von LEDAs Verbrechen (ihr Schweigen hat sie sich mit tausend Gulden bezahlen lassen), weshalb sie festgenommen wird. (VS: III 1322-26, 1328, 1329ff IV 1346-67, 1510) 7) WILHELM B. (genannt DER RIESE): Mann von 5), Vater von 4), Sohn von 1), Bruder von 2)/6); er ist 32 Jahre alt und Mitglied der Bande des HAUPTMANNs (FRANZ VON -> HELFENSTEIN). Er war zunächst, wie seine Geschwister, Zirkusartist, wurde aber wegen Körperverletzung entlassen und eingesperrt. Nach seiner Entlassung wurde er »der berühmteste Einbrecher«; man verhaftete ihn, als er nach einem //133// Einbruch in einen Uhrenladen seine Beute versetzen wollte (SALOMON LEVI zeigte B. an, weil B. in JUDITH LEVI verliebt war). Während B. in Untersuchungshaft sitzt, wird er zweimal heimlich befreit, um an Einbrüchen teilnehmen zu können (bei FANNY VON HELLENBACH und ALMA VON HELFENSTEIN), womit bewiesen werden soll, daß er den Uhrendiebstahl nicht begangen haben kann. Er wird im Zimmer Fannys festgenommen. Seine Frau und sein Kind, an denen er sehr hängt, können ihn zur Reue und zu einem Geständnis bewegen, wodurch ROBERT BERTRAM, der fälschlich als sein Komplize gilt, freikommt. Zeitweise leidet er unter den Folgen eines Giftes, das ihm sein Bruder im Auftrag des ›Hauptmanns‹ verabreicht hat, um abermals zu versuchen, W. aus dem Gefängnis zu befreien. Er wird schließlich zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. (VS: I 136, 182-85, 225-31, 242ff, 277, 317, 426-34 VI 2406) BORODA:

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1) ALEXIUS B. (al. ALEXANDER BARTH/PETER SALTEWITSCH): berühmter sibirischer Zobeljäger; Sohn von 2), Bruder KARPARLAs und Neffe SAM BARTHs; er ist 24 (1950: ungefähr 22) Jahre alt, wurde in der Gegend von Tiflis geboren und begleitete mit der Mutter und der Schwester als kleines Kind den Vater in die Verbannung. B. ist einfach, in linnenes Zeug, gekleidet, aber »diese hohe ebenmäßige, stolze Gestalt, dieses Gesicht mit den großen, scharfen, dunklen Augen! Wer in dieses Gesicht und in diese Augen blickte, der mußte ahnen, daß er keinen gewöhnlichen Menschen vor sich habe.« (1950) Er hat kühngeschnittene Gesichtszüge und einen weichen, »doch fast trotzig aufgeworfene(n) Mund« (1957), am linken Arm ist er durch eine von einer Zobelfalle stammenden Narbe gezeichnet. Als Sänger PETER SALTEWITSCH erscheint er bei PETER DOBRONITSCH, den er um Hilfe für die zweihundert Verbannten, die er aus Sibirien in die Freiheit führen will, bittet. B. verliebt sich in MILA DOBRONITSCH, die seine Liebe erwidert. Dort am Baikalsee trifft er auf seinen Onkel Sam, der ihm und den Flüchtlingen entscheidend hilft. Nachdem die Führung der Verbannten dem Major SENDEWITSCH übergeben wurde und OSKAR STEINBACH B.s Vater begnadigt hat, reist er (wohl mit seiner Braut und deren Eltern) nach Bad Wiesenstein. (mehrfach fehlerhaft CORODA) (DH-DH: 1950f, 1954, 1957, 1959f, 2052, 2072, 2182, 2212, 2517) 2) KARL BORODA: siehe unter KARL BARTH BOSCHAK: Bäcker und Färber aus Dschnibaschlu; Mann von TSCHILEKA; Vater von IKBALA; Mitglied der Bande des SCHUT; er »war fast so dick wie hoch und mußte sich förmlich zur Thüröffnung hereindrängen. Er trug sich vollständig bulgarisch. Seine Hose, seine Tunika, sein kurzer Aermelmantel waren von Wollenstoff ... Die Beine ... waren auch nach bulgarischer Manier mit dicken Bändern umwickelt, die auch den Fuß umhüllten ... Der kurze Mantel, die umwickelten Beine, der anderthalb Fuß breite Gürtel, welchen er um den Leib trug, machten ihn noch viel dicker und unförmlicher, als er eigentlich war. Dazu kam, daß er den Kopf rasiert hatte. Nur oben auf der Mitte des //134// Schädels befand sich ein langer Haarbüschel, der, in zwei Zöpfe geflochten, hinten hinunterhing. Ein Fez oder irgend eine andere Kopfbedeckung trug er nicht ... Würde man mich fragen, welche Farbe sein Anzug gehabt habe, so könnte ich das unmöglich sagen. Ursprünglich war jedenfalls eine Farbe dagewesen. Ueber diese hinweg aber gab es Striche von allen möglichen Farben, so daß der eigentliche Grund gar nicht mehr zu erkennen war. Man sah nur, daß der Mann seine Finger, mochten sie nun beim Backen mit Teig oder beim Färben mit Farbe beschmiert gewesen sein, ganz einfach an seiner Kleidung abgewischt hatte. Seine Hände hatten das Aussehen, als ob er einen Farbenkasten zerstampft, das Pulver in Oel gerieben und sich dann damit die Finger angepinselt hätte. Die Arme konnte ich nicht sehen; jedenfalls aber glichen sie ganz genau denjenigen seiner holden ›Erdbeere‹ [-> Tschileka], deren Farbüberzug ich ja erst für Handschuhe gehalten hatte. Und nun gar das Gesicht! Das war grandios zu nennen. Jedenfalls hatte er zwei Angewohnheiten oder auch drei, welche sich bei seinem Geschäfte nicht vertrugen: er schnupfte; er liebte es, sich die Augen zu reiben, und er pflegte sich wohl auch gern hinter den Ohren zu kratzen, denn sowohl die Nase, wie die Umgebung der Augen und Ohren schienen mit schwarzer Tinte, Pflaumenmus, Eigelb, Himbeersaft und geschlemmter Kreide eingerieben worden zu sein ... Der Bäcker schien der Ansicht zu sein, daß seine Physiognomie durch die erwähnte Farbenschicht file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/BO.HTM[21/02/2024 12:32:59]

... an Schönheit gewinne. Wohl aus diesem Grunde oder aus Bequemlichkeit hatte er es seit langer Zeit unterlassen, sein Gesicht mit einem Tropfen Wasser zu beleidigen.« (144ff) Seinem Namen, der ›faul‹, ›träge‹ bedeutet, macht B. alle Ehre; seine Frau muß den Hauptteil der Arbeit tragen. Vor einigen Jahren sind ihm die Ohren geschlitzt worden, da er gechmuggelt hatte. Er tut das jedoch immer noch. KARA BEN NEMSI (KBN) entdeckt ein geheimes Lager mit geschmuggelten Teppichen. Der Bäcker hat seine Tochter an seinen Komplizen MOSKLAN versprochen. Diese jedoch liebt den Buchhändler ALI, der B. zu arm ist. KBN verrät Ali das Versteck der Teppiche, so daß B. Alis Stillschweigen mit der Einwilligung zu der Verbindung seiner Tochter mit Ali erkaufen muß. B. ist aber ein gefährlicher Mensch, er gibt nur scheinbar nach. Er stellt KBN eine Falle in der Hütte des Bettlers SABAN. Nach der Befreiung KBNs durch Halef, bei der B. den Unterhändler machen muß, wird B. gezwungen, sein Einverständnis zur Ehe seiner Tochter mit Ali schriftlich und mit einem Eid zu bestätigen, was ihm nun um so leichter fällt, da er durch eine verirrte Kugel Mosklans (allerdings nur leicht) verletzt wurde. Als er sieht, wie sehr sich seine Frau und seine Tochter über die Einwilligung freuen, »kam doch die angeborene Gutmütigkeit zum Durchbruch«. (GR 4: 81, 84ff, 144-71, 186-89, 235-54) BOTE DES PROPHETEN -> BEN NUR BOTENGUSTEL -> GUSTEL BOTENHANNE: Sie hat 4 Kinder. Ihr Mann (oder ihr Vater) starb im vorigen Frühjahr. Sie hat sich den Fuß gebrochen: »Es ist ein Elend! Kein gescheidtes Bett und kaum ein Stückchen trockenes Brod.« (69) Der STUDENTENKARL hilft mit seinem knappen Geld. (nur erwähnt) (ZIEGE ODER BOCK 68f)

//135// BOTEN-URSEL: alte Mutter von LENI und ZENZI (WASSERRAST: 521-24) - BOTEN-URSELs MANN: Vater von LENI und ZENZI (WASSERRAST: 523) THE BOTH SHATTERS -> JOSIAS PARKER und sein Sohn BOTHWELL, SIR EM(M)ERY: weltreisender Millionär; B. ist ein »Engländer vom reinsten Krystalle, stolz, edel, kalt, wortkarg, kühn bis zur Verwegenheit, geistesgegenwärtig, ein starker Ringer, ein gewandter Fechter, ein sicherer Schütze und dabei voller Aufopferungsfähigkeit wenn sein Herz einmal freundschaftlichen Regungen zugänglich geworden war ... besaß ... einige kleine Eigentümlichkeiten, die ihn sofort als Engländer charakterisierten« (GUM 4) (die jedoch in Mays Texten nicht ausgeführt werden).

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- in GR 8: B. begleitet OLD SHATTERHAND (OS) bei Streifzügen durch Kansas und Colorado und verabredet sich dann mit ihm nach Algier. (nur erwähnt) (393ff) - in GUM-GR: (al. BEHLUWAN-BEI (RÄUBERWÜRGER/OBERSTER DER HELDEN)/al. SIHDI EMIR): Wegen seines vom HEDJAHN-BEI entführten Cousins, RÉNALD LATRÉAUMONT, wartet er in Algier nicht auf OS/KARA BEN NEMSI (KBN), sondern jagt die Gum. Er tötet deren Mitglieder durch einen Schuß, der genau »einen Zoll über der Nasenwurzel« (77) in die Stirn trifft. So wird er als BEHLUWAN-BEI Legende. Mit KBN zusammen vernichtet er die gesamte Gum und befreit Rénald. B. reist dann mit KBN nach Deutschland. (Übersetzung von Behluwan-Bei: 113: RÄUBERWÜRGER 100: OBERSTER DER HELDEN/In DH hat B. den Namen ›Old Shatterhand‹ geprägt.) (4f, 12, 77, 82, 100, 120, 123, 126ff, 138ff / DH 5. Jg: 620) - in GR 21/22: Er trifft in Kairo zufällig OS und WINNETOU, den B. von früher her kennt. Er beteiligt sich an der Verfolgung JONATHAN MELTONs, tritt aber nur anläßlich einer Schießdemonstration hervor. (GR 21: 264f, 268ff, 298, 351f, 357, 390ff, 446, 489ff, 522f, 535 GR 22: nur Begleiter) VON BOUILLON, GOTTFRIED (eigentl. GOTTFRIED (376: GOTTLIEB) ZIEGENKOPF/al. JONES): Wichsier und ständiger Begleiter des BLAUROTEn METHUSALEMs, dessen persische Wasserpfeife er gewöhnlich in der linken Hand trägt, dazu gleichzeitig in der rechten eine wie ein Schießgewehr geschulterte Oboe: »welche aber eigentlich ein Fagott war. Das Instrument war aber so überblasen, daß es nur noch quiekende Töne von sich gab, weshalb er es ... Oboe bezeichnete.« (43) »Er hatte eines jener Gesichter, deren Alter sich nicht bestimmen läßt. Es war von unzähligen kleinen Runzeln und Furchen durchzogen, so daß von eigentlichen Zügen keine Rede sein konnte. Sah man ihn in stolzem Ernste, nur auf seinen Herrn achtend, hinter diesem herschreiten, so war man versucht, ihn für weit über vierzig Jahre alt zu halten. Fand man jedoch privatim die Gelegenheit, das listige Blinzeln seiner kleinen Aeuglein zu beobachten, seine gewandten Bewegungen zu bemerken und sich von seiner stets schlagfertigen geistigen Munterkeit zu überzeugen, so schätzte man ihn nicht viel über zwanzig Jahre.« (3f) G. trug wie sein Herr »einen blausamtenen Schnurenrock, eine rote Weste, weiße Leder//136// hosen und hohe, lacklederne Stulpenstiefel« (3), zusätzlich »eine weißleinene, schirmlose Mütze, wie Köche und Konditoren sie tragen, auf dem kurz geschorenen Haupte.« (4) Er spricht märkischen Dialekt. Von sich selbst behauptet er, er habe alles ohne Ausnahme studiert und sei »schon seit Jahren zur allgemeinen Meisterschaft gelangt.« (67) Als zuverlässiger Kamerad nimmt er an allen Abenteuern seines Herrn teil, wobei er sich besonders durch Ideen für Streiche, manchmal auch auf Kosten der Gefährten, hervorhebt. Bei DANIEL STEIN wird er zunächst als Mr. JONES eingeführt. (METHUSALEM: 1, 3-7, 11ff, 32, 59, 62-71, 78-81, 97ff, 130f, 155f, 200f, 203, 209, 250ff, 257ff, 303-06, 310f, 360-65, 397f, 427, 433-36, 466, 474f, 486, 489, 501, 513f, 521ff, 526, 544f) BOURTON: fälschlich für BURTON (-> SANTER) (GR 8: 558) BOWIE-PATER (eigentl. MIß ELLA/al. MR. ELLIS): Westmann; der B. war früher als MIß ELLA

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eine berühmte Artistin und Kunstreiterin; als 30jährige sah sie höchstens aus wie eine 23jährige; sie war schön und wild. THEODOR VON WALMY verliebte sich in sie; sie ließ sich jedoch von Prinz HUGO VON SÜDERLAND verführen, der von Walmy aus dem Weg schaffte. Ella wurde nach einiger Zeit von Hugo verstoßen und in ein Kloster gebracht, wo sie das ausschweifende Leben fortsetzte, ehe sie, von Reue getrieben, nach Amerika ging, wo sie den verschwundenen von Walmy vermutet. Sie gibt sich dort als Mann aus und erringt trotz ihrer kleinen und schmächtigen Figur Ruhm als Westläufer. In der Verkleidung als B. gilt sie als extremer Indianerhasser und eifernder ›Missionar‹: Nicht bekehrungswillige Indianer ersticht sie mit dem Bowie-Messer. Bekehrungsinstrument ist ein Rosenkranz aus Indianerknochen. Zusammen mit BILL HOLMERS, FRED (wie sich herausstellt, FRIEDRICH VON WALMY, der jüngere Bruder Theodors) und dem Apachenhäuptling RIMATTA, dem einzigen Indianer, den sie achtet, wird ein Comanchentrupp vernichtet. Bei den Comanchen kommt sie auf die Spur GEORG SANDERs, der bei Theodors Verschwinden half. Mit Bill und Fred kehrt sie nach Süderland zurück. Da sie von früher her noch die geheimen Gänge des Schlosses und der Klöster Himmelstein kennt, kann sie als MR. ELLIS die Entlarvung Hugos in die Wege leiten und TOSKA VON MYLUNGEN und Theodor von Walmy aus ihren Verliesen befreien. Sie stößt den Prinzen Hugo von der Schloßmauer in einen Abgrund, was dieser jedoch überlebt. Dann wird die Verkleidung als Pater abgelegt: als Ella verlobt sie sich mit Bill Holmers. (JUWELENINSEL: 450ff, 465f, 468, 482, 499, 513, 518, 562, 642ff, 657f, 801f, 850, 881, 914) BOYLER, JONATHAN: Menageriebesitzer; geschäftstüchtiger, eleganter Yankee; er läßt auf einem Arkansasdampfer einen schwarzen Panther sehen, der ELLEN BUTLER angreift und von TANTE DROLL getötet wird. (Vgl. INN-NU-WOH: FORSTER) (SILBERSEE: 8ff) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//136// VON BRANCAS (Herzog v.B.): Begleiter LUDWIGs XV. in Versailles (historisch: Louis de Brancas, Herzog von Lauroguais, 1672-1750) (AQUA 334 FÜRST: 371)

//137// BRAND: 1) Vater von 2)/3); Forstwärter (nur erwähnt) (ZOUAVE: 1400) 2) Sohn von 1), Bruder von 3) (nur erwähnt) (ZOUAVE: 1400) 3) BERTHA B.: Tochter von 1), Schwester von 2); sie »trug, wie alle weiblichen Gefangenen, einen Rock von grobem Zeuge, eine Jacke von demselben Stoffe, eine Zwillichschürze und eine häßliche Haube, welche den Kopf so bedeckte, daß nur das Gesicht frei blieb. Diese Kleidungsstücke hatten einen so unschönen, garstigen Schnitt, daß es unmöglich war, die Linien, welche der Körper bildete, zu erkennen. Dennoch aber umgab diese Gefangene ein eigenthümliches Etwas, dem zu Folge man sich sagen mußte, daß sie in einem andern Anzuge ungewöhlich schön sein müsse.« B. hat »große, himmelblaue Augen von seltener Reinheit« (1400). Sie war bei der Familie VON WILDEN in Stellung. Der Sohn, FRANZ VON WILDEN, machte sie zu seiner Geliebten. KUNO, der spätere Diener von Wildens, liebte B. auch, diese wies ihn jedoch stolz von sich, da sie glaubte, zu Höherem geboren zu sein. Als sie ein Kind von Franz erwartete, verstieß dieser sie. Sie brachte das Kind um und wurde zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt. Sechs Jahre verbringt sie im Zuchthaus Grollenburg als Gefangene Nr. 72, dann wird sie wegen guter Führung begnadigt. Sie wird nach der Entlassung mit der Auflage vor die Stadt gebracht, die Stadt nicht wieder zu betreten. B. hält sich jedoch nicht daran, sondern sucht von Wilden auf, da dieser noch einen wertvollen Ring von ihr hat, der eine besondere Bedeutung zu haben scheint. Von Wilden übergibt sie der Polizei, so daß B. ins Polizeigefängnis eingeliefert wird. (ZOUAVE: 1395, 1399f, 1425ff) GRAF VON BRANDAU -> MAX BRANDAUER BRANDAUER: 1) Hof-, Kur- und Waffenschmied mit den Gesellen THOMAS SCHUBERT, BALDRIAN und HEINRICH FELDMANN; Vertrauter und Berater des Königs von Norland (WILHELM II.); Mann von 2), gilt als Vater von 3); dieser ist jedoch nicht sein Sohn, sondern ARTHUR VON STERNBURG. Die Geschichte der Kindesvertauschung wird von ZARBA, die an der Vertauschung beteiligt war, file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/BR.HTM[21/02/2024 12:33:00]

aufgeklärt. B. hatte vor Jahren Zarba das Leben gerettet und KATOMBO zur Flucht vor dem HERZOG VON RAUMBURG verholfen. In den politischen Wirren Norlands leistet B. dem König zusammen mit Zarba und seinem ›Sohn‹ Max wichtige Hilfsdienste. In JUWELENINSEL setzt er sich als Schmied zur Ruhe und übergibt sein Geschäft THOMAS SCHUBERT. (ZEPTER: 66, 146, 258, 355, 562, 705ff, 818 JUWELENINSEL: 146) 2) Frau von 1), Patin und vermeintliche Mutter von 3) (ZEPTER: 145)

//138// 3) MAX B. (al. GRAF VON BRANDAU): Er gilt als Sohn von 1)/2), ist jedoch in Wahrheit der Sohn des Königs von Norland (WILHELM II.) und dessen Thronfolger: Der HERZOG VON RAUMBURG ließ ihn direkt nach der Geburt durch die Hebamme (FRAU BEYERs MUTTER) gegen die Tochter VIKTOR VON STERNBURGs vertauschen; die Zigeunerin ZARBA vertauschte ihn dann gegen den richtigen Sohn BRANDAUERs: ARTHUR VON STERNBURG. »Er mochte kaum mehr als zweiundzwanzig Jahre zählen, obgleich über seinem ganzen Wesen der Ausdruck des Charaktervollen, des innerlich und äußerlich Vollendeten lag. Seine hohe, kräftige Gestalt, die elegante Sicherheit seiner Bewegungen, die männlich schönen Züge seines von der Röthe der Gesundheit überhauchten Angesichtes konnten gewiß nur einen angenehmen Eindruck hervorbringen, und selbst das kleine, wohlgepflegte Bärtchen, welches seine vollen Lippen beschattete und in jedem anderen Antlitze stutzerhaft erschienen wäre, schien hier zur Gesammtwirkung unbedingt nothwendig zu sein. Er trug einen feinen, gewiß von einem bessern Tailleur gefertigten Promenadenanzug, und der goldene Zwicker, welcher den Blick seines Auges verschärfte, hatte seinen Sitz sicher nicht durch die schädliche Mode erhalten, durch das Tragen von Augengläsern ein vornehmes oder gelehrtes Aussehen zu gewinnen.« (1) Max ist Doktor der Jurisprudenz, beherrscht aber auch das Schmiedehandwerk. Er genießt das Vertrauen des Königs, der ihn fördert. Max kommt der Verschwörung des Herzogs von Raumburg, den er mehrfach durch einen geheimen Gang in dessen Schloß belauschen kann, auf die Spur und entdeckt dessen Verbindung zu den Jesuiten, die einen Aufstand in Norland vorbereiten. Da er den Code der Verschwörer findet, kann er die führenden Köpfe der Revolution unschädlich machen, noch ehe diese beginnt. Den Herzog überführt er krimineller Machenschaften. Er befreit als königlicher Kommissär die vom Herzog in ein Irrenhaus gesteckten ZARBA und VON WALLROTH. Einem Mordanschlag des Herzogs kann er entgehen, indem er den dazu gedungenen Mörder HELBIG unschädlich macht. Bei all diesen Aktivitäten wird Max durch die drei Schmiedegesellen seines Vaters (THOMAS SCHUBERT, BALDRIAN und HEINRICH FELDMANN) und durch Zarba unterstützt. Max hat entscheidenden Anteil daran, daß Norland innerlich stabilisiert wird und den Krieg gegen Süderland gewinnt. Er erarbeitet eine Verfassung, auf deren Grundlage beide Staaten künftig regiert werden sollen. Nach der Enthüllung seiner königlichen Abstammung durch Zarba verlobt er sich mit Prinzessin ASTA VON SÜDERLAND, die er schon vorher liebte. In JUWELENINSEL tritt er als König von Norland auf. Er hilft dem General EMIL VON HELBIG beim Wiederaufbau des abgebrannten Schlosses. (ZEPTER: 1ff, 17ff, 35, 49, 66, 82, 131, 162, 164, 369, 371, 419, 691, 694f, 705f, 721f, 726, 738f, 772, 786, 802, 818f JUWELENINSEL: 52, 100, 370, 913)

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VON BRANDEN: Oberleutnant bei den Gardehusaren in Berlin und Adjutant von OBERST VON WINSLOW; er stellt sich aus adeligem Hochmut gegen den bürgerlichen KURT HELMERS, sekundiert von Winslow im Duell gegen Helmers und wird schließlich seines Postens enthoben und zum Train versetzt. (WR III: 1178, 1184, 1241ff, 1268)

//139// KURFÜRST VON BRANDENBURG: 1) -> FRIEDRICH VON -> ZOLLERN 2) -> JOACHIM VON -> ZOLLERN 3) -> JOHANN VON -> ZOLLERN BRANDES, WILLIAM: Anführer von Pelztierjägern, denen Beute und Ausrüstung vom ROTEn OLBERS und seiner Bande gestohlen wurde (ÖLBRAND: 164f) VON BRANDOW: Oberst des ALTEn DESSAUERs (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALTDESSAU): er kann eine Ordre des Dessauers wegen dessen unleserlicher Handschrift nicht lesen. (nur erwähnt) (WERBERN: 16, 28) BRANDT: 1) Förster beim BARON VON HELFENSTEIN; Vater von 3), Mann von 2); er hat eine nicht zu hohe, kräftige, muskulöse Gestalt und ehrliche Züge. B. lebt später mit seiner Frau in einem kleinen Palais des FÜRSTen VON BEFOUR (GUSTAV -> BRANDT) und nimmt die Kinder BERTRAMs an Kindes Statt an. (VS: I 2, 48f, 66f. 69, 101f, 219f, 298ff, 302ff, 459ff, 471 V 1729-32, 1737) 2) Frau von 1), Mutter von 3), Amme von ALMA VON HELFENSTEIN (VS: I 102, 219, 298f, 459f III 1040f IV 1403) 3) GUSTAV B. (al. FÜRST VON BEFOUR/PRINCE DE BEFOUR / FÜRST DES ELENDES / VETTER ARNDT/BRANDT VON BRANDTENSTEIN / BRENNER (BREUNER)/RICHTER/SCHULZE/ZWIEBEL): (zunächst) ein guter Polizist; Sohn von 1)/2); er liebt seine Milchschwester ALMA VON HELFENSTEIN. OTTO VON HELFENSTEIN ermöglicht ihm

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ein Jurastudium. B. hat schöne, hoch interessante, geistreiche Gesichtszüge und große, dunkle Augen. Seine Karriere wird plötzlich unterbrochen, als FRANZ VON HELFENSTEIN zwei Morde begeht, für die B. verurteilt wird. Die beiden Schmiede WOLF befreien ihn, und er flieht. Zwanzig Jahre später kehrt er als unermeßlich reicher FÜRST VON BEFOUR in die Heimat zurück. Er ist als Diamantengräber auf Borneo und Madagaskar reich geworden und vom französischen Kaiser zum PRINCE DE BEFOUR (Befour ist eine Landschaft auf Madagaskar) ernannt worden. B. steht unter der Protektion des Polizei- und des Justizministers, die seine Identität kennen und ihn mit weitreichenden Vollmachten ausstatten, damit er seine Unschuld beweisen und den HAUPTMANN, den Anführer einer Verbrecherbande, hinter dem er Franz von Helfenstein vermutet, überführen kann. Als FÜRST DES ELENDES, eine der zahlreichen Verkleidungen B.s, ist er der Retter der Armen. Wenn er von großer Not erfährt, rettet er die Betroffenen erst einmal buchstäblich vor dem Verhungern, so die //140// Familien BERTRAM, LANDROCK, BEYER, HAUSER, WILHELMI und SCHULZE. Die Rache an Franz von Helfenstein tritt zeitweise sogar in den Hintergrund der Handlung; die Hilfe für die Armen scheint sich zu verselbständigen. »Der Fürst des Elendes ... ist ein Bote des Himmels, von Gott gesandt für die Armen und Kranken, gegen die Reichen und Bösewichte.« (638) B.s Ziel, die Entlarvung von Helfensteins, erreicht er unter Mitwirkung mehrerer Verbündeter (ADOLF, ANTON, MAX HOLM und DR. ALFRED ZANDER), wobei er gleichzeitig einigen unschuldig Angeklagten und Verurteilten (ROBERT BERTRAM, EDUARD HAUSER, LAURA WERNER, KARL PETERMANN) helfen und Komplizen des Helfensteiners (so die SEIDELMANNs, die BORMANNs, SALOMON LEVI) zur Strecke bringen kann. Äußerst hilfreich ist ihm dabei seine Fähigkeit, sich so zu verkleiden, daß ihn niemand erkennt. Er ist als Fürst des Elendes ein alter Mann, tritt als Förster WUNDERLICHs VETTER ARNDT auf, als Jongleur ZWIEBEL, als Seilkünstler SCHULZE, als Schreiber RICHTER und als Kunstmaler BRENNER (BREUNER). Selbst als Fürst von Befour zeigt er nicht sein ungeschminktes Gesicht. Am Schluß des Romans erhält er vom König den Titel BARON BRANDT VON BRANDTENSTEIN, verkauft das Fürstentum Befour, heiratet Alma von Helfenstein und wird der Landesvater derjenigen, »welche ich in letzter Zeit kennen lernte. Alle Die, welche meiner Hilfe bedurften, welchen ich als Fürst des Elendes eine Wohlthat erweisen konnte, habe ich hierher gerufen. Sie sollen hier wohnen als meine Unterthanen und an mir einen guten Herrn und Vater haben.« (2409f) (VS: I 17-27, 32-35, 43-49, 66-69, 89-98, 101, 124-33, 156f, 159-64, 171-206, 221ff, 255-63, 298-306, 332-49, 354-65, 368-71, 375-79, 382-91, 401, 406-20, 425, 434-37, 440-48, 450, 452, 456, 458f, 461-65, 476f, 478ff II 503-17, 550-60, 573f, 579-82, 589-606, 614-18, 620f, 623-37, 640f, 646-51, 669, 678-83, 737-67, 769-80, 835-66, 870ff, 874f, 877-97, 917-35, 939-55, 957ff III 1063ff, 1120-29, 1213-17, 1223f, 1270-73, 1326ff, 1330-44 IV 1345-56, 1360-68, 1376f, 1417ff, 1427-30, 1479-88, 1526, 1528-65, 1630f, 1638ff, 1643-50, 1658-61, 1670f, 1674f, 1679-82, 1690-97 V 1703-12, 1715-33, 1737-40, 1759f, 1767, 1771-88, 1805-08, 1812-20, 1823ff, 1835f, 1838-48, 1854-66, 1868-71, 1876-82, 1954, 1957, 1969-72, 1982ff, 2016, 2018-27, 2029, 2031ff, 2036-39, 2042 VI 2066-70, 2072-77, 2082f, 2088-94, 2128-32, 2144f, 2165ff, 2183ff, 2188-92, 2199, 2202-08, 2249-51, 2323-28, 2400f, 2403, 2407-09) BRANDT VON BRANDTENSTEIN (Baron B. v. B.) -> GUSTAV BRANDT DAS BRAUNE PFERD: Häuptling der Okananda-Sioux; er wird bei einem von SANTER angestifteten file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/BR.HTM[21/02/2024 12:33:00]

Überfall auf CORNERs Blockhaus von OLD SHATTERHAND und WINNETOU gefangen, gezwungen, mit seinen Kriegern wieder abzuziehen, und mit Corner wegen der Ansiedlungsrechte zu verhandeln. (GR 8: 569-79) EL BRAZO VALIENTE (DER TAPFERE ARM): Kriegshäuptling der Abipones; Verbündeter des GAMBUSINOs und ANTONIO PERILLOs; er ist seit längerem mit dem VATER JAGUAR verfeindet. Als er und seine Krieger in eine vom Vater Jaguar //141// gestellte Falle geraten, wird er gegen den Befehl Vater Jaguars von VERANO erschossen. (INKA: 161, 197f, 204-207, 398ff, 420) BRECHEISEN -> LEVIER JUNKER VON BREDENOW (al. DER BLAUWEIßE): desertierter preußischer Offizier, der als Hauptmann in sächsischen Diensten mit brutalen Methoden Rekruten anwirbt; er hat den Sachsen preußische Pläne und Karten verraten. V.B. »war eine hohe, breite, muskulöse und starkgliederige Goliathgestalt, der man gleich beim ersten Blicke eine außergewöhnliche Körperstärke zusprechen mußte; doch war der Ausdruck der groben, zugehackten Gesichtszüge kein Vertrauen erweckender, zumal die kleinen, tiefliegenden Augen nur mit verstecktem Blicke unter den fleischigen, dickfaltigen Lidern hervorzudringen vermochten.« »Er trug eng anliegende, weißlederne Hosen, welche in hohen, blankgewichsten Stiefeln staken; der blausammetne Rock mit rothtuchenen Schoß- und Aermelaufschlägen war mit thalergroßen Silberknöpfen verziert; auf der hochaufgethürmten Lockenperücke balancirte ein kleines, mit goldenen Borden besetztes Hütchen; an der linken Seite hing nach der Mode jener Zeit der schmale Stoßdegen, und die Rechte umfaßte ein langes, starkes mit Elfenbeinknopf gekröntes Meerrohr.« (170) Der Junker stellt AUGUSTE, der ROSE VON ERNSTTHAL, nach und belästigt sie - als sie auf einer Waldlichtung betet - so stark, daß sie, die zuvor wenigstens noch geringfügig sehen konnte, vor Schreck vollständig erblindet. Der hinzukommende, verkleidete preußische Major VON GÖBERN zwingt den Junker zum Rückzug. Dieser lauert Auguste und ihrer Mutter, ANNA, auf, als beide von einem Augenarzt aus Chemnitz zurückkommen. Von Göbern befreit die Frauen. Der bis dahin als Junker aufgetretene v.B. erscheint dann als Hauptmann einer sächsischen Reiterschwadron in Ernstthal und nimmt Auguste und ihre Mutter als Geiseln fest, um von Göbern zu fangen. Wenig später wird er durch den an der Spitze von preußischen Truppen in Ernstthal einmarschierenden von Göbern gefangengenommen. (ROSE E-THAL: 170ff, 185, 201f, 218f) VON BREDOW, HENNING: Bischof von Brandenburg; verstorben (nur erwähnt) (QUITZOWS: 342) BREETENBORN: von PIRNERO genannter Name (WR IV: 1559) BREHMER: file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/BR.HTM[21/02/2024 12:33:00]

1) Mann von 2), Vater von 3); armer Schulmeister in Ziemendorf; als Soldat unter dem ALTEn DESSSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) war er verwundet worden. Er wird von hannoverschen Werbern gefangengenommen, als er gegen die Verhaftung seines Schwiegersohnes in spe, PAUL SCHUBERT, protestiert. Der Dessauer befreit ihn und bietet ihm eine gute Lehrerstelle an. (LEIERMANN: 80, 88f)

//142// 2) Frau von 1), Mutter von 3) (LEIERMANN: 88f) 3) EMMA B.: Tochter von 1)/2); Geliebte von PAUL SCHUBERT; sie kann den ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT DESSAU) bewegen, ihren Vater und ihren Geliebten aus den Händen von Werbern zu befreien. Der Dessauer sorgt dann für ihre Zukunft mit Paul. (LEIERMANN: 80f, 88f) BRENDEL: Müllerknappe beim Höllenmüller UHLIG: ihm fehlen durch Kriegseinwirkung die Nase und das linke Bein. An der Verletzung mit schuld ist der andere Knappe Uhligs, KLAUS, der deshalb B.s treuer Freund und Helfer wurde. Die fehlende Nase verleiht B. eine eigentümliche Stimme. Er hat ein Gelübde getan, nie wieder ein Pferd zu besteigen, nachdem einst ein ausgemustertes Theaterpferd mit ihm durchging und er dadurch unfreiwillig eine Theatervorstellung zum Platzen brachte. Die Geschichte vom Theaterschimmel erzählt er immer wieder, so wie er ständig die Redewendung ›in wie fern denn‹ und ›in wie so denn‹ benutzt. (JUWELENINSEL: 35f, 49f, 401f) (VON) BRENDEL, JOSEPH -> WURZELSEPP BRENNENDE PFEIFE: siehe unter PFEIFE BRENNER: Kunstmaler; Deckname GUSTAV BRANDTs (ab V 1737 wohl Setzfehler: BREUNER) (VS I: 220, 298, 344) VON BRENNER (Freiherr v.B.): junger Neffe des Barons VON STAUFFEN; mit seinen Cousinen FRANZA und ELISA VON STAUFFEN weilt er im Hochgebirge. Er nähert sich dreist der MUHRENLENI und überrascht Franza, als sie dem KRIKELANTON zur Flucht verhilft. (WzG I: 56f, 69, 77, 106f) VON BRIESEN, JOHANN: Hauptmann in Angermünde; mit DIETRICH VON QUITZOW file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/BR.HTM[21/02/2024 12:33:00]

befreundet (nur erwähnt) (QUITZOWS: 324f) BRIGHTON: stolzer englischer Oberst in Indien; er gerät nach der Eroberung von Augh in Streit mit seinem Verbündeten, dem SULTAN VON SYMOORE. (JUWELENINSEL: 274f) BRILLENJÜNGLING: Gohk-Neger in Wagunda; er ist »der Flaneur des Dorfes, hatte sein Haupt mit einer abgerissenen Hutkrämpe geschmückt ... Sein rechter Fuß steckte in einem sohlenlosen Lederschuh, während an dem linken eine Sandale befestigt war. Sein bester Schmuck aber, vielleicht die größte Kostbarkeit des ganzen Dorfes, bestand aus einem gläserlosen, verbogenen uralten Brillengestell aus Messing, welches er mit Hilfe eines dünnen Riemens um den Hals befestigt hatte.« (70f) Er dient KARA BEN NEMSI (KBN) und dem REIS EFFENDINA als Führer und Dolmetscher. An KBN hängt er besonders, da dieser ihm den rechten Ort für seine Brille zeigt. Nur in DH: Der Jüngling //143// nennt KBN wegen dieser Information DAZIZEIBRILL-EFFENDI. KBN sieht ihn auf einer Völkerwiese in Paris wieder: »Das Haupt ... war unbedeckt - oder vielmehr stark bedeckt von tausend kleinen Löckchen, deren Fett in der Sonne förmlich glänzte. Auf seinen Schultern hing eine grüne, mit silbernen Tressen besetzte weite und nicht zugeknöpfte Weste. Brust und Arme waren von tiefer Schwärze und unbedeckt, aber um den Hals trug er eine Boa von Affenfell. Eine blau und gelbkarierte Badehose umhüllte seine Hüften. Die Beine waren nackt, zwei Hundehalsbänder abgerechnet, welche er über den Knieen festgeschnallt hatte, und die Füße steckten in grauen Filzschuhen, an deren Spitzen je drei lange, gelbe Hahnenfedern aufwärts stehend befestigt waren. In der Rechten hielt er eine Reitpeitsche und in der Linken einen alten, rotseidenen Sonnenschirm.« (820) (GR 18: 70f, 74, 143, 150 / DH 19. Jg.: 820) BRINKLEY (al. CORNEL/DER ROTE CORNEL): zunächst Rafter, dann Anführer von Tramps; er ist lang und hager, hat einen borstigen Kehlbart und ein scharf und spitz gezeichnetes Gesicht, trägt kurzgeschorene, fuchsrotgefärbte (urspr. schwarze) Haare und ist mit schweren nägelbeschlagenen Lederschuhen sowie Nankinghose und -jacke bekleidet. B. ist der Hauptschurke des Romans: Er war an der Ermordung der Familie BLENTERs beteiligt, versuchte WATSON und ENGEL umzubringen, ermordete die Familie ENGEL, um den Plan des Schatzes im Silbersee zu bekommen, bestiehlt OLD FIREHANDs Reisegefährten BUTLER (2), vernichtet das Lager der Rafters und überfällt mit einer Bande von 400 Tramps die Farm von BUTLER (4). Danach leitet er einen Überfall auf eine Eisenbahnstation. Er wird von Old Firehand, der ihm eine Hand zerschießt, von NINTROPANHAUEY, der ihm die Ohren abschneidet, von TANTE DROLL, von WATSON und von Blenter gejagt, fällt aber schließlich in die Hände der Utahs, die ihn am Marterpfahl qualvoll sterben lassen. (SILBERSEE: 2, 4ff, 11f, 16, 55f, 64ff, 89, 93ff, 106f, 132f, 191, 247, 266, 277, 463) BROCKMANN, CHARLES: Bankier in Omaha, bei dem SAM FIRE-GUN Geld deponiert hat (nur erwähnt) (GR 15: 510)

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BRODNIK (LANDSTREICHER) -> MIELOSLAW BROTHERS DIAVOLO: siehe unter DIAVOLO BRUDER: siehe unter dem der Bezeichnung folgenden Namen (Beispiel: BRUDER JAGUAR unter JAGUAR) (MEIN) ÄLTERER BRUDER (NANA-PO) -> VON HILLER BRUDER DER GÜTE -> MIR BURAHDÄR-I-MIHRIBANI BRUDER STECKELBEIN -> BALTHASAR HABERLAND

//144// VON BRÜHL (Graf v.B.): sächsischer Minister; Gegner des ALTEn DESSAUERs (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU); nach dem Tod des GRAFen VON GLACHAU übernimmt er die Vormundschaft für dessen zwei Kinder. Er will EMMA VON GLACHAU mit dem BARON VON SANDEN, seinem Protegé, verheiraten. Emma flieht jedoch unter den Schutz des Dessauers, der ihre Auslieferung an v.B. ablehnt. (historisch: Heinrich Graf von Brühl: 1700-1763) (nur erwähnt) (PFLAUMENDIEB: 28, 46, 59, 60, 75) BRÜLLENDER BÜFFEL: siehe unter BÜFFEL BRÜLLENDER STIER: 1) -> BRÜLLENDER BÜFFEL 2) Deckname (Verkleidung) von JIM/TIM SNAKER DER BRÜNETTE -> ASMAR BRUEY: französischer Admiral; er wurde von Lord Nelson bei Abukir geschlagen. (historisch: François-

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Paul de B. (1753-98)) (nur erwähnt) (SURCOUF/KAPER: 53) BRUNS: Tramp; Kundschafter des ROTEn CORNELs (BRINKLEY); er wird von NINTROPANHAUEY erstochen. (SILBERSEE: 71, 76) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//144// BU MARAMA: Pferdehändler in Zaghuan bei Tunis; Verbündeter THOMAS MELTONs (GR 21: 290, 297) BÜFFEL -> MOKASCHI (Nijora) BRÜLLENDER BÜFFEL (243: BRÜLLENDER STIER): Apachenhäuptling; Bruder von BRENNENDE PFEIFE, Vater von ISCHARSHIÜTUHA; er überraschte mit seinem Bruder ROLLINS, als dieser mit seinem Bruder/Vetter und einem Dritten JOSEPHs VATER ermordete und beraubte. Im Kampf mit den beiden Apachen wurden ROLLINS BRUDER/VETTER und der dritte Mann getötet. B. starb durch Rollins. (nur erwähnt) (WINDHOSE/GR 15: 234ff, 243ff) DER GROßE BÜFFEL -> AVAT-KUTS (Comanche) STARKER BÜFFEL: 1) -> NALGU MOKASCHI (Mimbrenjo) 2) Kriegshäuptling der Upsarokas (nur erwähnt) (MUSTANG: 43)

//145// TAPFERER BÜFFEL -> OITHKA-PETAY (Oglala) VIER BÜFFEL -> TSU-IN-KUTS (Utah) WEIßER BÜFFEL -> WOKADEH (Mandane) BÜFFELHERZ: versehentlich für -> BÜFFELSTIRN (WR II: 535) BÜFFELSTIRN (MOKAS(C)HI-MOTAK) -> TECALTO (Miztecas) VON BÜLOW, FRIEDRICH WILHELM: preußischer General, Corpskommandant unter GEBHARD file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/BUM_BYB.HTM[21/02/2024 12:33:01]

LEBERECHT VON BLÜCHER (historisch: 1755-1816) (nur erwähnt) (W: 275 / ULAN II: 424) BÜRGERMEISTER VON DIMIAT: Deckname KARA BEN NEMSIs BÜRGLI: 1) Ranchero in Uruguay; gebürtiger Schweizer; er gewährt dem flüchtenden OLD SHATTERHAND Zuflucht. (GR 12: 247, 253f, 256f, 267, 327) 2) in Thüringen geborene Frau von 1), Nichte des GAMBUSINOs (GR 12: 247f, 253, 254ff, 269) BULA: Tungusenfürst; Mann von KALYNA, Ziehvater von KARPARLA; er ist »ein kleiner, dicker Kerl mit schief geschlitzten Augen, hervortretenden Backenknochen und einer riesigen Bärenmütze auf dem Kopfe. Er hatte Pelzstiefel an, das Haar nach Außen gekehrt, Hosen auch aus Pelz und einen langen Rock ebenso aus Pelz. Ueber diesen Rock hatte er einen schweren Sarras geschnallt und in der rechten Hand hielt er eine gewaltige Reitpeitsche. Diese Peitsche aber schien bei ihm nicht sehr gefährlich zu sein, denn sein kleines Näschen zuckte außerordentlich naiv in die Welt und um seinen breiten Mund lag ein Lächeln, welches gar nicht guthmütiger hätte sein können.« (1588f) Mit dem Schamanen seines Stammes hat er Karparla ohne deren Wissen mit dem Rittmeister IWAN RAPNIN (SALTIKOFF) verlobt, um so besser über die Pläne der Kosaken informiert zu werden. Er unterstützt mit seinem Stamm nämlich die Flucht von Verbannten aus Sibirien. Karparla wurde als einjähriges Kind von ihren leiblichen Eltern bei den Tungusen gelassen, da man glaubte, sie sei im Schneesturm erfroren. Als sich herausstellte, daß sie doch noch lebte, nahm B. sie an Kindes Statt an. Als am Baikalsee plötzlich die leiblichen Eltern Karparlas wieder auftauchen und Karparla sich in GEORG VON ADLERHORST verliebt, begleitet B. mit seiner Frau seine Tochter nach Bad Wiesenstein, um sie nicht so abrupt zu verlieren. (DH-DH: 1588f, 1591, 1597, 1938ff, 2517)

//146// BULCHER, BILL: Mitglied der Jäger- und Fallensteller-Gesellschaft OLD FIREHANDs; er wird beim Kampf mit den Poncas in der ›Festung‹ getötet. (FIREHAND/WESTEN/GR 8: 465, 536) BULLER, FRED: ehemaliger Gehilfe ALLAN MARSHALs in Yellow-Water-Ground, den dieser wegen Diebstahls entlassen hat; er hatte Briefe Marshals unterschlagen und dessen Uhr gestohlen, was durch OLD SHATTERHAND (OS) und BERNARD MARSHAL entdeckt wird. Zunächst wollte B. die Briefe an SHELLEY und FRED MORGAN verkaufen, behielt sie aber aus Gewinnsucht dann doch, so daß OS sie ihm wieder abnehmen kann. B. hetzt aus Rache Goldsucher gegen OS und dessen Gefährten auf, wofür ihm SANS-EAR die Nasenspitze abschneidet. (DEADLY/GR 9: 319-327)

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BULUK EMINI -> IFRA DER ROTE BURKERS: »Anführer einer Bande von Buscheaders ..., welche sich mit Einbrüchen und Pferdediebstählen beschäftigt.« Er plant einen Überfall auf die Pflanzung von WILKINS, (auch) weil der dortige Oberaufseher, MARTIN ADLER (VON -> ADLERHORST), zwei Jahre zuvor den Bruder B.s erschossen hatte. Der Überfall mißlingt; Militär schließt die Bande in BOMMYs Hütte ein und stellt sie vor ein ordentliches Gericht. B. gelingt jedoch die Flucht aus dem Gefängnis, und vier Jahre später erneut als Anführer einer Bande - beraubt er die Familie ROTHE im Felsengebirge. Beim Versuch, PALOMA-NAKANA (ALMY WILKINS) am Silbersee zu überfallen, wird er mit seiner Bande von OSKAR STEINBACH, der STARKEn HAND und dem FLINKEn HIRSCH gefangengenommen und als Sklave an die Maricopas ausgeliefert. (DH-DH: 824f, 935, 985, 1065, 1155) BURKERT: Erbsenwächter aus der Oberwiere bei Altenburg (wohl nur humoristisch-fiktiv) (DH-DH: 1034) BURNING: zwei Brüder aus Moberly, Missouri; sie haben in den Blackhills Gold gefunden und werden auf dem Heimweg von GRINDER und SLACK ermordet und beraubt. Das Gold wird später gefunden und ihren Verwandten übergeben. (BLIZZARD: 570, 572, 576†, 597f) BURTON: 1) fingierter Geschäftspartner FREIMANNs in New Orleans (nur erwähnt) (VS IV: 1521) 2) Deckname SANTERs als Pedlar (fälschlich auch BOURTON) 3) Reverend, mit dem WALLER gewettet hat, daß er innerhalb eines Jahres fünfzig Chinesen bekehren werde (GR 30: 17, 28) //147// 4) Mr. und Mrs. B.: Pseudonym KARL MAYs und HERZLEs auf ihrer Reise zum Mount Winnetou 5) JAMES B.: Engländer, der am Birket el Chiyam in der Nähe Kairos begraben ist. Seine Grabplatte enthält den Text. »Hier ruht James Burton, Esq. aus Leeds. Gestorben im April 1816 an einem Schlangenbiß. Gott schenke ihm die ewige Ruhe!« (447) In B.s Grab versteckt sich LORD EAGLENEST, um HILAL bei seinem Zweikampf mit den Arnauten beizustehen. (nur erwähnt) (DHDH 447)

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6) RICHARD B.: britischer Offizier und Forschungsreisender; er brachte als erster Nachrichten aus dem entlegenen Land Härrär nach Europa. B. lernte auf seiner Reise AHMED BEN ABUBEKR, den Sultan von Härrär, kennen und schenkte ihm eine Pistole. (historisch: Richard Francis B. (1821-90)) (Karl May hat B.s Reisebeschreibung für die Zeyla-Episode im WR als Quelle benutzt.) (nur erwähnt) (WR III: 1292, 1319) 7) TOBIAS PREISEGOTT B. (eigentl. HENRY FOX/al. STEALING-FOX/WELLER): Verbrecher, der u.a. als Mormone auftritt: »in schwarzes Tuch gekleidet ... sehr schmal und engbrüstig, sein Gesicht hager und spitz« (262). B. trägt einen hohen »Chapeau claque« und eine Brille. Er versteht Deutsch. Als STEALING-FOX (richtiger Name HENRY FOX) ist er ein berüchtiger Dieb: »Wo er auftauchte war kein Mensch seines Pferdes, seiner Biberfallen, überhaupt seines Eigentums sicher, und niemals gelang es, ihm das Handwerk zu legen, denn er entwickelte eine Schlauheit, welche geradezu ihresgleichen suchte. Er verschwand stets so schnell, wie er gekommen war.« (393) B. verübte auf BEN NEWMOON einen Raubmordanschlag, bestahl unter dem Namen WELLER den Bärenjäger BAUMANN und ist Anführer der ›Geier‹ des Llano estakado, der seinen Kumpanen eine Auswandererkarawane in die Hände führt, wie er es vor Jahren tat, als er zum Mörder an den Eltern von BLOODY-FOX wurde. Als B. vor diesem flieht, bricht er sich durch einen Sturz vom Pferd den Hals. (GEIST: 262, 266f, 281, 393, 406f, 432f, 439, 446) BUSCHBAUER: reicher Bauer im erzgebirgischen Steinertsgrün; Vater von zwei Söhnen; der zweite ist der BUSCHWEBEL; der Hof des B. ist sechzigtausend Taler wert. (nur erwähnt) (WALDKÖNIG: 382, 395) BUSCHWEBEL: zweiter Sohn des BUSCHBAUERn aus dem erzgebirgischen Steinertsgrün; er »ist der wildest‹ Bub gewes'n im ganz'n Gebirg und hatt' sich mit seinem Vater so vollständig zerschlag'n, daß er vor Aerger freiwillig zum Militär ging. Dazu hat er ganz gut gepaßt, immer lustig und fidel, leicht im Sinn aber gewandt im Dienst und dazu ein hübscher Bursch', dem Jeder gut sein muß, der die Wildheit net kennt, die still verborg'n in ihm wohnt. Im letzt'n Krieg ist er drauf und dran gegangen wie der böse Feind, und hat es auf diese Weis' bis zum Feldwebel gebracht.« (382) Der B. ist überheblich und ehrgeizig. Er dient bei einem Militärkommando, das auf die Festnahme des WALDKÖNIGs (FELDBAUER), eines berüchtigen Schmuggler-Anführers, angesetzt //148// ist. Er unterliegt bei einer Auseinandersetzung mit FRIEDER um dessen Geliebte MARTHA und zeigt Frieder als vermeintlichen Schmuggler an. Der B. will den ›Waldkönig‹ töten, gerät aber selbst in dessen Gewalt, aus der ihn Frieder befreit. Später nimmt der B. seinen Abschied vom Militär und wandert nach Amerika aus. (Die Figur hat einen namenlosen (nicht im Lexikon aufgenommenen) Vorläufer in SONNENTHAU.) (WALDKÖNIG: 382, 395ff, 413f, 428ff, 443f, 5o2f) BUSRA (DER KRÜPPEL): Unter diesem Namen tritt der MÜBAREK als Bettler auf; siehe unter

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MÜBAREK VON BUSTE, ALBRECHT: Schöppe im Lehnsprozeß gegen WERNER VON HOLTZENDORFF (QUITZOWS: 244) BUTLER: 1) Kommandant (Colonel) in Fort Smoky Hill; er läßt den KANADA-BILL wegen Falschspielerei auspeitschen. Einen daraufhin von diesem angestifteten Indianerüberfall auf das Fort kann er mit Hilfe TIM KRONERs und ABRAHAM LINCOLNs abwehren. (THREE CARDE/GR 15: 30-38, 44-46, 50f) 2) Ingenieur; Mann von 3), Vater von 6), Bruder von 4); er begleitet OLD FIREHAND zum Silbersee, wo er ihm bei der Ausbeutung der Gold- und Silbervorkommen helfen soll. B. schenkt NINTROPANHOMOSCH, der seiner Tochter das Leben rettete, zwei wertvolle Pistolen. (SILBERSEE: 23, 40, 48, 171, 378, 470ff) 3) Frau von 2), Mutter von 6); OLD FIREHAND rettet ihr das Leben, als sie von einem ausgebrochenen schwarzen Panther bedroht wird. (SILBERSEE: 21f) 4) reicher Farmer; Mann von 5), Bruder von 2); er wird mit seinem Bruder und seiner Nichte (6) von Tramps gefangen und von TANTE DROLL wieder befreit. (SILBERSEE: 171, 188) 5) ruhige und besonnene Frau von 4); sie überläßt OLD FIREHAND die Leitung der Verteidigungsmaßnamen beim Überfall der Tramps auf ihre Farm. (SILBERSEE: 160) 6) ELLEN B.: 13jähriges Mädchen; Tochter von 2)/3), Nichte von 4)/5); auf einem Arkansasdampfer wird sie von einem ausgebrochenen schwarzen Panther bedroht. NINTROPAN-HOMOSCH rettet sie und schenkt ihr sein Totem. Sie begleitet ihren Vater zum Silbersee; dort entwickelt sich ein »schönes, geschwisterliches Verhältnis« zwischen ihr und ihrem Retter. (Das Mädchen in INN-NU-WOH (nicht im Lexikon aufgenommen) ist Vorläuferin E.s.) (SILBERSEE: 22ff, 48f, 171, 378, 473f, 520)

//149// BUTTLER: 1) verwegen aussehender Anführer der Finders, einer in Arizona ihr Unwesen treibenden zwölfköpfigen

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Bande; er will bei Tucson einen Emigrantentreck überfallen. In PADDYs Kneipe trifft er mit seinen Leuten auf SAM HAWKENS, WILL PARKER und DICK STONE. B. erkennt das KLEEBLATT nicht und blamiert sich prompt im Schießwettbewerb mit Sam und bei einer Reitwette. Um die drei auszuschalten, geht B. dann noch auf ein Wetttrinken mit ihnen ein, das er auch verliert. B. überfällt den Treck, dessen Führung inzwischen an Sam Hawkens übergegangen ist, mit seinen Leuten, wird aber vor Beginn einer eigentlichen Kampfhandlung schon von SCHI-SO niedergeschlagen und gefangengenommen. Mit Hilfe POLLERs gelingt ihm die Flucht, aber seine Bande ist zerschlagen. Auf den Spuren des Trecks trifft B. auf FORNERs Rancho seinen Stiefbruder GRINLEY. Beide verübten einige Zeit gemeinsam zahlreiche Verbrechen. Dann trennten sie sich. Jetzt wollen sie wieder zusammenarbeiten: B. soll Grinley bei einem betrügerischen Ölgeschäft helfen. Der Ölbetrug gelingt. Mit den Anweisungen des Bankiers ROLLINS, der mit seinem Sekretär BAUMGARTEN in einer Höhle eingeschlossen wird, um dort zu verschmachten, geraten Grinley, B. und der sie begleitende Poller in die Hände der Navahos, die dann von Nijoras überwältigt werden. Mit Hilfe des unbeholfenen Kantors MATTHÄUS AURELIUS HAMPEL können die Verbrecher entkommen. Waffen besorgen sie sich im Hauptlager der Navahos, wo die drei noch nicht bekannt sind. WOLF nimmt dem unvorsichtigen Grinley aber die Bankanweisungen ab. Um diese wiederzuerlangen, folgen die drei den Navahos und erschießen zwei ihrer Späher. Dann ermorden B. und Grinley Poller. Genau an dem Platz, an dem sie die beiden Navahos töteten, werden auch B. und Grinley von Indianern erschossen. (ÖLPRINZ: 4ff, 6, 19ff, 30ff, 38ff, 55ff, 62f, 75f, 108ff, 124f, 140f, 144f, 155ff, 200f, 238f, 301ff, 328f, 335f, 343f, 408, 422, 504ff, 555ff) 2) Stiefbruder von 1), der sich GRINLEY nennt (siehe dort) BYBAR: einer der BEIDEN -> ALADSCHY Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//150// CADERA, ENRICO: angebl. Major der uruguayischen Nationalgarde, in Wirklichkeit argentinischer Freibeuter; Anführer der Kavalleristentruppe ›Bolamänner‹ LOPEZ JORDANs; er führt brutale Überfälle und Raubzüge im Grenzgebiet Argentinien/Uruguay aus. Nur knapp kann OLD SHATTERHAND (OS) einer von C. geleiteten, abgekarteten Gerichtsverhandlung, bei der er zum Tode verurteilt wird, entkommen. Es bleibt nicht der einzige Zusammenstoß: »Er war mein Todfeind; das sagte mir sein Gesichtsausdruck und jeder Blick, den er auf mich warf.« (491) OS fängt ihn und benutzt ihn als Geisel gegenüber Jordan; später wird C. freigegeben. (GR 12: 202-25, 227-33, 235-42, 251, 257-69, 293, 390-95, 420ff, 434-42, 450-59, 464-68, 491, 501, 504f, 519-31, 578f, 588) CAGATINTA, GREGORIO (35: GEORGIO): Schreiber in Elanchovi (WALDLÄUFER: 30ff) DE CALANDA Y MUNILLA, DON ENRICO: carlistischer Colonel; er nimmt Regierungstruppen gefangen und wird bei deren Befreiung verwundet. (GITANO: 824, 826f) CALCOEN: 1) Sekretär der Generalstaaten; Mann von 2); er liebt »trotz seiner hohen und einflußreichen Stellung die Einfachheit« (387). Nichts erregt seinen Zorn so sehr, als wenn er »während des Schreibens oder der Lectüre von wichtigen Dingen« gestört wird. Mit C.s Hilfe gelingt es dem BARON VON -> LANGENAU, den finanziellen Machenschaften des GRAFen VON -> SAINT GERMAIN im Haag ein Ende zu bereiten. (historisch: Jan C., Sekretär der Generalstaaten (1694-1764)) (AQUA (nur erwähnt): 366 FÜRST: 387f, 401f, 406) 2) KATJE C.: Frau von 1); ist wohlbeleibt (nur FÜRST: 387, 390, 406) CAPELLENBAUER -> KAPELLENBAUER CAPITÄN -> ALBIN RICHEMONTE CAPITANO: Anführer einer Bande von Stakemen im Llano estakado; er trägt »eine ziemlich reiche mexikanische Kleidung«; mit CONCHEZ verfolgt er seinen ›Leutnant‹, PATRIK MORGAN, den er zu Recht verdächtigt, ein Beute-Versteck, das nur der C. und Morgan kennen, ausräumen zu wollen. Er wird mit Conchez von OLD SHATTERHAND und dessen Begleitern gefangengenommen. Der ebenfalls festgenommene Morgan wird gezwungen, den C. zusammen mit Conchez gefesselt ins Wasser zu werfen, so daß beide ertrinken. (DEADLY/GR 9: 126, 172f, 190ff, 194, 198f)

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CARDITON (Oncle C.): Wirt einer Taverne in Toulon; er ist »ein anständiger Mann«, »ein guter Christ und eifriger Patriot, welcher die Revolution haßte« (32). ROBERT SURCOUF, der mit ihm befreundet ist, kehrt stets bei ihm ein. C. hilft Surcouf bei des//151// sen Coup gegen Kapitän HARTON. Mit Hilfe Surcoufs kann sich C. später in Poissoniere bei Paris als Wirt einer Auberge niederlassen. (SURCOUF/KAPER: 32, 35ff, 41f, 108, 113, 119, 121) CARLOS: 1) Anrede OLD SHATTERHANDs durch EULALIA (GR 9: 280f) 2) Anrede KARL STERNAUs durch ROSA DE RODRIGANDA (-> STERNAU) 3) SENNOR C. -> KARL WERNER DON CARLOS: 1) spanischer Thronprätendent (nur erwähnt) (historisch: 1848-1909) (GITANO: 822) 2) spanischer Thronprätendent; er will mit ANTONIO DE MEDIANA in Mexiko einen Staatsstreich durchführen, um dort König zu werden. (nur erwähnt) (wahrsch. historisch: 1788-1855) (WALDLÄUFER: 115) EL CARNICERO/CARNICIERO (DER FLEISCHHACKER) -> DON PARMESAN ... CARPIO (CYPRINUS CARPIO (KARPFEN)/eigentl. HERMANN LACHNER/ al. OLD JUMBLE (WIRRKOPF)): Neffe des alten LACHNER; Schulfreund KARL MAYs, seinem einzigen vertrauten Umgang. Wegen seiner Schweigsamkeit erhielt er den Spitznamen CYPRINUS CARPIO (KARPFEN). C. stammt aus einfachen Verhältnissen und ist deshalb wie May zu großer Sparsamkeit gezwungen. Er ist fleißig und ernst, aber »von einer zunächst geradezu kindlichen oder gar kindischen Harmlosigkeit, die keine Thatkraft aufkommen läßt und alles womöglich beim Schwanz anstatt beim Kopfe anfaßte. Dabei liebte er es, der einfachsten Sache eine größere Bedeutung, als sie besaß, beizulegen und besonders auf unsern Wanderungen dem nüchternsten Gegenstand oder Vorkommnis eine romantische Färbung zu erteilen ... Eine andere und zwar seine hervorragenste Eigentümlichkeit war eine Zerstreutheit, welcher man bei seinem jetzigen Alter zwar nur die heitere Seite abzugewinnen brauchte, die aber doch schon file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/CAD_CHR.HTM[21/02/2024 12:33:02]

versprach, später für ihn verhängnisvoll zu werden ... wenn er auf seine Zerfahrenheit aufmerksam gemacht wurde, steigerte sie sich nur; er wurde ängstlich und beging in dieser seiner Befangenheit noch viel größere Fehler als vorher.« (31) Die Schuld für die Folgen seiner Zerstreutheit und Vergeßlichkeit schiebt er stets seinen Schwestern zu. Mit May wandert er während der Weihnachtsferien durch das sächsische und böhmische Erzgebirge. Sie leben beide von einer zusammengelegten, schmalen Reisekasse. In Falkenau kehren sie beim Wirt FRANZL ein, der sie herzlich bewirtet und aufnimmt, da sie - wie dieser auch einmal - ›Studenten‹ sind. C. trinkt und raucht zuviel und macht sich in der Nacht noch //152// über einen großen Quarkkuchen her, so daß ihm außerordentlich übel wird. Er träumt davon, zu seinem Onkel nach Amerika zu fahren und dort durch Erbschaft und Goldfunde reich zu werden. Die Schule ist für C. eine Qual. Er bittet seinen Vater, ihn vom Gymnasium zu nehmen. Dieser jedoch zwingt ihn, solange die Schule zu besuchen, bis die Lehrer ebenfalls auf einen Abbruch drängen. C. muß dann in den Verwaltungsdienst; dort - wie auch in den weiteren Stellungen als Advokatengehilfe, Schreiber am Bahnhof, bei einem Kaufmann, einem Baumeister, in einer Buchhandlung, einer Schokoladenfabrik kann er nicht lange bleiben, da er wegen seiner Zerstreutheit seine Arbeiten nicht ordentlich verrichtet. Sein Vater verstößt ihn dann. Zu guter Letzt ist er für einige Jahre als Kolporteur tätig. Als sein Vater den amerikanischen Onkel um Geld angeht, fordert dieser C. als seinen Gehilfen, für Kost und Logis ohne Gehalt - an. Der reiche Onkel entpuppt sich als gewissenloser Geizhals und Blutsauger. Mit C. reist er in den Westen, wo er von CORNER, FRANK SHEPPARD und EGGLY ein Finding-hole erwerben will. Das Finding-hole liegt in einem Bachbett. C. soll in dem eisigen Wasser nach dem Gold tauchen. May, jetzt wie C. erwachsen, ist als OLD SHATTERHAND (OS) im Westen unterwegs, kommt dem verbrecherischen Plan des Onkels auf die Spur und befreit C. aus dessen Gewalt. C. sieht viel älter aus, als er ist, seine Augen liegen tief in den Höhlen, er hat eingefallene Wangen und eine müde Haltung. Bekleidet ist er mit einem Anzug aus festem graubraunen Stoff. Er trägt lange Sporenstiefel und einen breitkrempigen Hut. Wegen seiner Zerstreutheit wird er von Eggly OLD JUMBLE genannt. Durch die Strapazen ist C. so angegriffen, daß es mit ihm zu Ende geht. Als OS und seine Gefährten in die Hände von PETEH und YAKONPI-TOPA geraten, können der alte Lachner und seine Komplizen C. entführen. Bevor er wieder in das eisige Wasser muß, befreien OS und WINNETOU ihn wieder. Doch C. ist allzu entkräftet. Er wird von den befreundeten Shoshonen ins Pa-ware, ein warmes Tal, gebracht. C. ahnt, daß er bald sterben muß und freut sich auf das bevorstehende Weihnachtsfest. OS und Winnetou kümmern sich fürsorglich um ihn und können ihm durch die Vorbereitungen auf den Heiligen Abend für kurze Zeit ein Gefühl der Geborgenheit geben. C. sieht in einer Vision, daß auf der anderen Seite des Tales ein Unglück geschah; so kann OS VON HILLER (NANA-PO) gerade noch das Leben retten. Am Weihnachtsabend deklamiert C. sterbend das Weihnachtsgedicht Mays, das er auf der Erzgebirgswanderung beim Franzl zum ersten Mal hörte. Er bestimmt, daß die Nuggets, die Winnetou ihm schenkt, seinem Vater in der Heimat zukommen, dann stirbt er. Die Shoshonen errichten ihm ein würdiges Grabmal, das OS später noch mehrfach besucht. (GR 24: 19f, 26f, 28f, 31, 46f, 56ff, 72ff, 99, 103f, 114f, 326, 329, 334, 342ff, 359f, 364, 367f, 373ff, 383ff, 426, 457ff, 482ff, 511, 556, 564, 591ff, 603f, 607, 615ff) CARRERA:

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1) -> MATEO ZARFA 2) mexikanischer General (nur erwähnt) (WR II: 551)

//153// CARTAUX: Maler, der in der Französischen Revolution General und Oberkommandierender von Beausset wird. (historisch: Jean Baptiste François C. (1751-1813)) (SURCOUF/KAPER: 13, 15, 18ff) CASANOVA, GIACOMO: berühmter Abenteurer; er fällt »durch seine seltene, eigenartige Schönheit« auf, hat große, dunkle Augen. Im Auftrag des französischen Außenministers weilt C. im Haag, um für Frankreich Kredite aufzunehmen. Dabei tritt er in Konkurrenz zum GRAFen VON -> SAINT GERMAIN, der angeblich im Auftrag LUDWIGs XV. die französischen Kronjuwelen verpfänden will. Mit Hilfe des BARONs VON -> LANGENAU gelingt es C. jedoch, die Unglaubwürdigkeit des Grafen nachzuweisen und den von diesem hinterlegten Diamanten als unecht zu entlarven. (historisch: 17251798) (AQUA: 350f, 365ff, 381 FÜRST: 401ff, 406f, 419) LORD CASTLEPOOL: schottischer Adeliger; sehr reicher Weltreisender und Abenteurer; er ist intelligent und energisch, dazu ein Meisterschütze. Er wettet leidenschatlich gern. C. ist »von gewöhnlicher Gestalt ... trug lange Hose, Weste und kurze Jacke, welche Kleidungsstücke aus wasserdichtem Gummistoffe gefertigt waren. Auf dem Kopfe saß ein Korkhut mit Nackentuch.« (108) Sein Gesicht hat einen dummen Ausdruck, dazu eine »Nase, welche zwei ganz verschiedene Seiten hatte. Auf der linken Seite war sie weiß und hatte die leicht gebogene Gestalt einer gewöhnlichen Adlernase; auf der rechten Gesichtsseite war sie dick, wie geschwollen und von einer Farbe, welche man weder rot noch grün noch blau nennen konnte. Eingerahmt wurde dieses Gesicht von einem Kehlbarte, dessen lange, dürre Haare vom Halse aus über das Kinn hervorstarrten. Der Bart wurde gestützt durch zwei riesige Vatermörder, deren bläulicher Glanz verriet, daß« (108) der Lord Gummiwäsche bevorzugt. »Auf dem Rücken trug der Mann einen Ledertornister mittlerer Größe und darauf einige blecherne Gefäße und sonderbar geformte Eisendrähte« (108). »Quer vor dem Sattel hing« »eine lange, rollenförmige Blechkapsel«, in der sich ein fünf Fuß langes Fernrohr befand. Er verpflichtet sich HUMPLY-BILL und GUNSTICK-UNCLE als Führer nach San Francisco und leistet es sich, da Geld für ihn keine Rolle spielt, für jedes erlebte Abenteuer - der Lord führt darüber genau Buch - gesondert zu zahlen. C. kommt mit OLD FIREHAND und dessen Trupp bis zum Silbersee. Dort schenkt er dem HOBBLE-FRANK eines seiner wertvollen Gewehre. (SILBERSEE: 108ff, 116f, 143, 152ff, 378, 458, 470, 520) CAVAIGNAC (General C.): französischer Generalgouverneur von Algerien; ALBIN RICHEMONTE dient ihm unter dem Namen MALEK OMAR als Spion. C. sendet ihn zum Marabut HADSCHI OMANAH (ALBAN DE SAINTE-MARIE), um diesen auszuforschen. (historisch: Louis Eugene C. (1802-1857)) (W: 489, 497ff / ULAN II: 675, 678ff)

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CHALID BEN MUSTAPHA: unehrlicher Kapitän eines Nil-Sandals; Feind HASSAN EL REISAHNs (in LEILET: Freund); Ch. ist »ein alter langer, sehr hagerer Mann mit einer Reiherfeder auf dem Tarbusch«. Er verfolgt mit ABRAHIM-MAMUR (in //154// LEILET: ABRAHIM-ARHA) SENITZA (in LEILET: WARDE/LEILET) und ihre Befreier. Ch. flieht mit seinem Schiff nach einem Warnschuß KARA BEN NEMSIs auf seine Feder. (LEILET/GR 1: 14851) CHANGEUR: Deckname von ARTHUR VON HOHENTHAL CHAPELLE: Deckname von LERMILLE CHARBONNIER (KÖHLER) -> AMÉLY, MADELON und NANON DE BAS-MONTAGNE CHARLES: Anrede OLD SHATTERHANDs durch FRED WALKER (WESTEN/GR 9: 394) CHARLEY: 1) ICH-ERZÄHLER (KARL MAY): Er trifft in Ceylon auf JOHN EMERY WALPOLE, mit dem zusammen er die von chinesischen Mädchenräubern entführte Frau WALAWIs, KALOMA, wieder befreit. (CEYLON: 238f, 254f, 269f) 2) ICH-ERZÄHLER, der zwar nicht ausdrücklich, aber doch anhand von Bewaffnung und Selbstdarstellung als OLD SHATTERHAND identifizierbar ist: Anrede durch FRICK TURNERSTICK (GR 12: 389 u.a. GR 13: 547) 3) ICH-ERZÄHLER (OLD SHATTERHAND): - in GR 9: Anrede durch SANS-EAR (16 pass.) - in GR 14: Deckname als Gräbersucher (8f, 32, 56, 78) CHARLOTTE: Kaiserin von Mexiko; Frau von Kaiser MAXIMILIAN, Tochter des belgischen Königs; sie wird (angeblich) von Pater HILARIO durch Gift in geistige Verwirrung versetzt. (nur erwähnt) (historisch: 1840-1927) (WR IV: 1526)

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CHAROY: 1) ehemalige Gouvernante bei Herzog EUSEBIO VON OLSUNNA in Saragossa (nur erwähnt) (WR I: 346) 2) Ingenieur; Chef der Eisenbahner-Siedlung Sheridan; Ch. ist ein junger Mann; »sein bräunlicher Teint und das dunkellockige Haar ließen vermuten, daß er der Abkömmling einer südstaatlichen, ursprünglich französischen Familie war.« Er überläßt OLD FIREHAND das Kommando bei der Abwehr eines Tramp-Überfalls. (SILBERSEE: 196, 219-29, 234, 236-41)

//155// CHASNA: Holzhacker in Sbiganzy, der die Felle der von KARA BEN NEMSI gestifteten Hammel erhält (GR 5: 327) CHATIB: Deckbezeichnung BEN NILs CHEFREDAKTEUR: Dr. phil.; arroganter Vorgesetzter MAX HOLMs beim Residenzblatt; er trägt eine goldene Brille, einen grauen Anzug und einen schwarzen Filzhut. Durch Intimitäten läßt er sich von LEDA bestechen, eine gehässige Kampagne in seinem Blatt gegen ELLEN STARTON zu führen. (VS III: 1133-44) VON CHLOWICKI: 1) BARON V.CH.: Vater von 2); er hatte einen Rechtsstreit mit dem alten Baron VON SÄUMEN, den er gewann, »weil er es nicht verschmähte, zu zweifelhaften Mitteln zu greifen«. Nach dem Tod des Vaters entdeckte v.Ch.s Sohn der Familie von Säumen den Betrug und bot Wiedergutmachung an, die jedoch zum wirtschaftlichen Ruin der Familie v.Ch. geführt hätte. (nur erwähnt) (WANDA: 543f) 2) BARON V.CH.: verstorbener Sohn von 1), Mann von 3), Vater von 4); er deckte als Ehrenmann der Familie VON SÄUMEN den Betrug seines Vaters auf. Der Baron von Säumen verzichtete jedoch auf eine sofortige Wiedergutmachung. Man einigte sich, das Problem dadurch zu lösen, daß man die zu diesem Zeitpunkt noch unmündigen Kinder der beiden Familien, EGINHARDT VON SÄUMEN und WANDA V.CH., miteinander verlobte. (nur erwähnt) (WANDA: 543f) 3) BARONIN V.CH.: zweite Frau von 2), bürgerlicher Herkunft, Stiefmutter von 4), Tante EMIL file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/CAD_CHR.HTM[21/02/2024 12:33:02]

WINTERs; sie war »eine alte, kränkliche, unausstehlich hochmüthige Dame, deren einzige Beschäftigung in dem Studium der Vorrechte ihres Standes bestand«. Sie besitzt aber »trotz der scheinbaren Härte ihres Charakters ein tiefes und reichbegabtes Gemüth«. (WANDA: 413, 462, 495, 544, 606f, 670, 698f) 4) WANDA V.CH. (al. DIE WILDE POLIN): Tochter von 2), Stieftochter von 3), Geliebte EMIL WINTERs, der sie mehrmals vor Anschlägen des falschen EGINHARDT VON SÄUMEN rettet; Winter, dem sie schon als Kind begegnete, erweist sich später als ihr Cousin. Sie hat reiches, blondes Haar. W. »war Königin ... Von der Natur mit den herrlichsten Gaben ausgestattet, glänzte sie als leuchtendes aber unberechenbares Phänomen am gesellschaftlichen Himmel ... Sie ritt trotz eines Husarenleutnants, schoß mit den Jägerburschen um die Wette, betrat ganz unerwartet den Fechtboden ..., tanzte, sang und declamirte prächtig, spielte das Piano mit ungewöhnlicher Fertigkeit, schien in jeder Sprache, in jeder Kunst und Wissenschaft zu Hause ... Trotz dieser scheinbar unweiblichen Vielseitigkeit und Selbstständigkeit war jedem ihrer Worte, jeder ihrer Thaten, ihrem ganzen Wesen und Leben eine so bezaubernde Anmuth, eine so mädchenhafte Reinheit, ein so imponirender Adel aufgeprägt.« (413) Vom Vater als Kind bereits mit //156// Eginhardt von Säumen verlobt, kann sie nach dessen Tod Emil Winter ihre Liebe gestehen und ihm geloben, ihm »unterthan zu sein für alle Zeit.« (WANDA: 413, 415f, 430ff, 447f, 462, 480, 495ff, 543f, 606ff, 670f, 686ff, 698f) CHODJ-Y-DSCHUNA (LEHRER DES GESANGES): Gesangslehrer und ›Kriegsminister‹ der Dschamikun; »Man denke sich Bismarck in orientalischem Anzuge und mit einem lang herabwallenden weißen Bart, aufrecht, stolz und aber doch nachdenklich daherschreitend ... Auch das Gesicht von fast frappierender Ähnlichkeit, die starken, buschigen Brauen nicht ausgenommen.« (479) Er ist ›Musikphilosoph‹, der nicht nur Gesang, sondern auch Reiten, Turnen, Schießen und Exerzieren lehrt, ist Pferdekenner. KARA BEN NEMSI schätzt ihn sehr und erlaubt ihm, Assil Ben Rih zu reiten. Aufgrund geheimer Verbindungen ist er gut über die Absichten der Feinde der Dschamikun unterrichtet und durchschaut TIFL als Schwätzer. Er übernimmt die Organisation des Pferderennens und kündigt AHRIMAN MIRZA das Ende seiner Herrschaft an. (GR 28: 478-85, 491, 535ff GR 29: 235-43, 275, 365, 620, 643) - FRAU DES CHODJ-Y-DSCHUNA: Sie ist in der Kochkunst wohlerfahren und übernimmt nach PEKALAs Fortgang die Aufgabe, ein Festessen für die Gäste der Dschamikun zu bereiten. (nur erwähnt) (GR 29: 643) HERZOG VON CHOISEUL: französischer Außenminister, in dessen Auftrag sich GIACOMO CASANOVA zur Regulierung von Geldangelegenheiten im Haag befindet. (nur erwähnt) (historisch: Étienne-François Herzog von Choiseul-Amboise, Marquis von Stainville (1719-1785, Außenminister 1758-70)) (AQUA: 351 FÜRST: 387, 401)

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CHRIST -> NUSRANI: Name KARA BEN NEMSIs (CHRoMUH: 194) CHRISTEL: 1) -> CHRISTEL MEIER 2) Magd bei GEORG KERY (WzG IV: 1561) 3) Magd beim KRONENBAUERn; sie »war barfuß ... Sie mußte dieselben [sc. ihre Füße] sammt den Beinen wohl seit Monaten nicht gewaschen haben. Der Rock, der einzige, den sie an hatte, ließ deutlich erkennen, daß die Füße und so weiter fast bis an das Knie mit einer schmutzigen Kruste förmlich überzogen waren. Die aufgeprungenen Hände boten einen ebenso unappetitlichen Anblick. Die Haare waren nicht gekämmt. Kurz und gut, das Mädchen bot einen Anblick, daß ein reinlicher Mann sich gescheut hätte, ihr die Hand zu reichen. Dazu hatte sie ein ganz idiotisches Aussehen. Ihr Gesicht war nichtssagend, und Ihr Auge inhaltslosen Blickes. Sonst aber war sie gar nicht schlecht, sogar üppig gebaut. Bei größerer Reinlichkeit und anderer Kleidung hätte sie gar keine üble Figur gespielt.« (WzG V: 1866)

//157// CHRISTIAN: 1) Kutscher eines Sechsspänners (nur erwähnt) (WANDA: 414) 2) »dienstbarer Geist« des in Wiesenburg ansässigen Rentiers AUGUST HILDEBRANDT, der wegen seiner Hundeliebhaberei Ch. aus seinem Dienst entlassen hat; Ch. trifft auf die gleichfalls entlassene Bedienstete CHRISTINE, die bei einer in Wiesenberg ansässigen Rentiere, dem Fräulein AUGUSTE HILDEBRANDT, der Cousine Augusts, in Dienst stand. Ch. und Christine führen die beiden, die sich einst liebten, sich dann aber verfeindeten und seit vielen Jahren einander hassen, wieder zusammen. Dazu spielen sie den beiden den Streich, daß sie jeweils vorgeben, der eine hätte den anderen zum Universalerben eingesetzt, was zu heilloser Verwirrung, aber auch zur Versöhnung führt. Ch. und Christine lieben einander und wollen zusammen nach Amerika auswandern. Die beiden Hildebrandts belohnen sie reichlich. (UNIVERSALERBEN: 276ff, 292, 296) 3) Hausknecht bei MUTTER RÖSE in Dessau (WERBERN: 12)

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4) Hausknecht im Gasthof ›Zum lustigen Mann‹ (FASTNACHTSNARREN: 44, 60) CHRISTINA: 1) im Quecksilberbergwerk ROULINs gefangenes Mädchen; sie wird von OSKAR STEINBACH befreit. (DH-DH: 1457) 2) Magd bei PETER DOBRONITSCH (nur erwähnt) (DH-DH: 2211) CHRISTINE: »dienstbarer Geist« einer in Wiesenberg ansässigen Rentiere, dem Fräulein AUGUSTE HILDEBRANDT, das wegen ihrer Katzenliebhaberei Ch. aus ihrem Dienst entlassen hat. Ch. trifft auf den gleichfalls entlassenen Bediensteten CHRISTIAN, der bei dem in Wiesenburg ansässigen Rentier AUGUST HILDEBRANDT, dem Cousin Augustes, in Dienst stand. Ch. und Christian führen die beiden, die sich einst liebten, sich dann aber verfeindeten und seit vielen Jahren einander hassen, wieder zusammen. Dazu spielen sie den beiden den Streich, daß sie jeweils vorgeben, der eine hätte den anderen zum Universalerben eingesetzt, was zu heilloser Verwirrung, aber auch zur Versöhnung führt. Ch. und Christian lieben einander und wollen zusammen nach Amerika auswandern. Die beiden Hildebrandts belohnen sie reichlich. (UNIVERSALERBEN: 276ff, 279, 296) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//157// CIELLI: Hausarzt der Familie DE RODRIGANDA aus Manresa; er soll auf Veranlassung des falschen ALFONZO eine Operation an EMANUEL DE RODRIGANDA //158// durchführen, die zu dessen Tod führen muß. KARL STERNAU verhindert das. C. stellt später den angeblichen Tod des Grafen fest. (WR I: 14, 19ff, 164f) CLAIRON -> MIß ADMIRAL CLARINETTENMENZEL -> KLARINETTENMENZEL CLARINO, ALFONZO: Stallmeister bei der Familie DE ALGORA; Vetter von FERNANDO LUNEZ (nur erwähnt) (GITANO: 828) CLARISSA -> CLARISSA MARGONY CLAS: 1) Bootsmann auf der ›Wiking‹ RALF VENDASKIOLDs; für das erfolgreiche Entern eines dänischen Schiffes wird C. zum Hochbootsmann befördert. (QUITZOWS: 307, 308ff, 323) 2) Bootsmann in Hamburg (QUITZOWS: 550/im Romanteil, der nicht von Karl May stammt) 3) verräterisches Mitglied der Vitalienbrüder (nur erwähnt) (QUITZOWS: 562/im Romanteil, der nicht von Karl May stammt) CLASSEN: Matrose auf der ›Poseidon‹ (EHRI-GR: 13) CLAUS: 1) Frau von 2); Mutter von 3)/4); Tochter eines reichen Müllers an der unteren Donau; nachdem sie sich vom damaligen Müllerknappen CONRAD CLAUS hatte verführen lassen, gab ihr Vater sein

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Einverständnis zu der Heirat, verweigerte ihr aber eine Mitgift. Sie wurde von ihrem Mann wegen ihres weinerlichen Wesens so sehr geschlagen, daß sie daran starb. Ihre Schwester heiratete den THALMÜLLER (GOTTHOLD -> KELLERMANN). (nur erwähnt) (WzG: II 715f III 1086) 2) CONRAD CLAUS (auch KLAUS/al. KLAUSBAUER/OBERMÜLLER/SILBERBAUER/SILBERKLAUS): Großbauer und Ortsschulze in Hohenwald; Mann von 1); Vater von 3)/4), Schwager des THALMÜLLERs GOTTHOLD -> KELLERMANN); Verwandter des Kaufmanns HEROLD; er ist der SILBERBAUER, weil »er ein besonderer Liebhaber vom Silber ist. Alle Knöpfe an seinem Gewand sind Silberthaler, und überall, wo er eine silberne Zier anbringen kann, da bringt er sie auch an.« (563) »Seine grobe, vierschrötige Gestalt, sein hartes Gesicht mit den kleinen, hinterlistigen Augen machten keinen guten Eindruck.« (613) Als Müllerknappe liebte er ANNA (WEISE), //159// die ihm durch ein Abkommen der beiden Väter versprochen war. Anna liebte jedoch HEINRICH WEISE (FINKENHEINER). C. griff Heinrich deshalb an und stieß ihn in ein Mühlrad, so daß Heinrich einen Arm verlor. Eine zeitlang ging C. in die Fremde; an der unteren Donau verführte er die Tochter eines sehr reichen Müllers. Sie erhielt aber keinen Pfennig Mitgift. C. kehrte dann unter dem Vorwand einer Geschäftsreise nach Hohenwald zurück und näherte sich Anna. Diese hatte inzwischen Heinrich geheiratet. C. gelang es, Anna zu verführen. Anna zog mit C., der ihr die Ehe versprach, nach Wien und ließ sich von ihrem Mann scheiden. Dann reisten C. und Anna nach Ungarn. C. verschwand plötzlich und überließ Anna, deren ganzes Geld (3000 Gulden) er an sich gebracht hatte, ihrem Schicksal. C. verübte in der Walachei zahlreiche Verbrechen (u.a. Überfälle auf die Bäuerin EMZCVARY und den Weinhändler TERECKY), über die er - wie über alle seine Verbrechen - genau Buch führt. Zusammen mit seinem Schwager ermordete er seinen Schwiegervater, um an dessen Reichtum zu kommen. Als OBERMÜLLER pachtete C. dann eine Schiffsmühle bei Slatina. C. bedrängte dort die Baronin ETELKA VON GULIJAN, die ihn jedoch abwies. Als der Baron C. zur Rede stellte, erschoß C. ihn und ließ durch den Zigeuner BARKO den kleinen Sohn des Barons, CURTY VON GULIJAN (FEX), entführen. Mit Kellermann drang C. dann in das Schloß ein, raubte die Baronin aus und steckte das Schloß in Brand. Die Baronin wurde gefesselt in den Flammen zurückgelassen. C. zog nach dem Tod seiner Frau, die er regelrecht totgeschlagen hatte, wieder zurück nach Hohenwald, wo er sich als Silberbauer niederließ. C. war ein Spieler. Er verspielte einst ein Vermögen und sein Gut an FRIEDER BALZER. Um das Verlorene wiederzubekommen, lauerte er Balzer auf und schlug ihn mit einem Hammer nieder. Dann steckte er Balzers Haus in Brand. Balzer konnte nur als geistesgestörter Schwerverletzter gerettet werden, der fortan mit seiner Familie im Elend leben mußte. Zwanzig Jahre nach diesen Vorkommnissen kommt der Lehrer MAX WALTHER nach Hohenwald. Er weist den überheblichen C. in seine Schranken und deckt mit Hilfe des WURZELSEPP die Verbrechen C.s auf. Als Anna, die nach Hohenwald gekommen ist, um sich an C. zu rächen, C. unerwartet im Dunkeln begegnet, fällt er vor Schreck in das Mühlrad, in das auch Heinrich Weise fiel; C. verliert einen Arm und wird auch sonst schwer verletzt. Im Fieber legt er ein umfassendes Geständnis ab. An seinen Verletzungen stirbt er. In das Gut C.s wird Balzer eingesetzt. (WzG: II 563, 581, 613-22, 648, 660f, 667f, 694f, 703, 715f, 740ff, 750ff, 762, 778 III 1056f, 1066, 1072ff, 1086, 1108-18, 1243ff V 2144)

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3) FRITZ C. (al. SILBERFRITZ): Sohn von 1)/2), Bruder von 4); Cousin von PAULA KELLERMANN, Neffe des Kaufmanns HEROLD; er ist »ein junge(r), vielleicht vierundzwanzig Jahre alte(r) Mensch, dessen Erscheinung ein Mittelding zwischen Bauer und Stutzer war. Er trug eine kurze Jacke, welche mit zwei Reihen von silbernen Thalern besetzt war. Am Hute war eine Silberspange angebracht. Von der Westentasche hing eine schwere, silberne Kette herab, und an den Händen trug er so viele silberne Ringe, daß auf jeden Finger wenigstens einer kam. Die Hosen steckten in halblangen Stiefeln, welche blank gewichst und mit silbernen Sporeninterims versehen waren. Die Gestalt war lang, breit und starkknochig, das Gesicht sommersprossig und unschön.« (564) F. ist überheb//160// lich und roh, er nähert sich LIESBETH WEISE auf äußerst zudringliche Art; dafür wird er von MAX WALTHER zurechtgewiesen und gezüchtigt. Seinem Vater, dessen Vertrauter F. ist, verhilft er nach der Aufdeckung von dessen Verbrechen zur Flucht. F. wird deswegen verhaftet und ins Spinnhaus gesteckt. (569: SILBERFRANZ) (WzG: II 564-74 V 2144) 4) MARTHA C. (al. SILBERMARTHA): Tochter von 1)/2), Schwester von 3), Cousine von PAULA KELLERMANN, Nichte des Kaufmanns HEROLD; sie hat eine tiefe, sonore Frauenstimme, »war ein Mädchen im ungefähren Alter von neunzehn Jahren. Ihre Gestalt war voller, als es in diesem Alter eigentlich erwartet werden darf, hoch und stark. Sie trug einen hellen, kurzen Rock, welcher deutlich sehen ließ, daß der feine Schnürstiefel eine starke Wade unterstützte. Die blaue Jacke war tief ausgeschnitten und mit mehreren Reihen eng an einander gesetzter, silberner Markstücken ausgeputzt. Der Ausschnitt umschloß die üppige Form eines ausgebildeten Busens, welchen ein fein gefälteltes Hemd bedeckte. Um den Hals hing eine aus lauter fremdländischen Silberstücken bestehende dreireihige Kette. Um die Handgelenke legten sich breite, massive, silberne Armspangen. Den Hut zierte eine Silberschnur, an welcher mehrere Thaler hingen. Und in die weit herabhängenden Zöpfe, aus tiefschwarzen Haaren bestehend, waren schillernde Silberschnuren eingeflochten. Die ganze Erscheinung war gebieterisch, in die Augen fallend, herausfordernd. Augen wie die Nacht, lange, dunkle Wimpern, volle, rothe Wangen, die vor Gesundheit strotzten, ein kleiner, wie nur zum Küssen geschaffener Mund, ein niedliches, rundes Kinn, unter welchem der allerliebste Ansatz zu einer frühzeitigen Unterkehle hervorlugte, das gab eine Gesammtheit, welche auch einem sonst kalt denkenden Manne das Blut schneller durch die Adern rollen lassen konnte.« (598) M. wurde zwei Jahre lang in einer Pension erzogen; sie spielt Piano und spricht Französisch. Auf einem Maskenfest in Regensburg, wo sie bei ihrem Onkel weilte, lernte sie (als türkische Prinzessin verkleidet) MAX WALTHER kennen, von dem sie zuvor ein Bändchen Gedichte gelesen hatte. Sie verliebt sich in Walther. Walther nimmt ihretwegen eine verrufene Lehrerstelle in Hohenwald an. M. aber weist ihn zurück: sie will keinen armen Dorfschulehrer, sondern einen berühmten Dichter zum Mann. Ihr Stolz wird gebrochen als die Verbrechen ihres Vaters ans Licht gebracht werden. Sie wird sich ihrer wahren Liebe zu Walther bewußt. Walther behandelt M. nach der Zurückweisung hart und abweisend, so daß sie davon ausgehen muß, er liebe sie nicht. Sie legt all ihren Silberschmuck ab und verschwindet heimlich aus Hohenwald. In Wien findet sie eine Stelle als Stubenmädchen bei Frau SALZMANN. Die MUHRENLENI trifft sie dort, und so erfährt auch der WURZELSEPP von ihr. Dieser arrangiert ein Treffen von M. und Walther in Triest und bringt beide dazu, sich ihre Liebe zu gestehen. Sie heiraten. (WzG: II 575ff, 597ff, 608ff, 613, 635ff, 744ff V 2122, 2141-50, 2416, 2420ff)

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CLAUSEMOATE (Druckfehler: Clausemonte ?): französischer General, der im Palast FERDINANDO DE RODRIGANDAs in Mexiko Quartier genommen hat (nur erwähnt) (WR V: 2250)

//161// CLAUSSEN: Matrose auf HENRICO LANDOLAs Schiff (WR I: 230f, 234ff) CLAY: nicht sehr erfahrener Westmann; er ist noch nicht alt, ehrlich (»was man im Westen ... so ... ehrlich nennt«). C. wurde zusammen mit GATES und SUMMER von SANTER angeworben, ihm bei der Suche nach Gold am Nugget-tsil zu helfen. Das Leben eines Indianers steht bei ihm »auch in keinem höheren Werte als dasjenige eines ... Tieres« (488). OLD SHATTERHAND (OS) schließt sich den dreien unter dem Namen JONES an und versucht sie davon zu überzeugen, daß Santer ein Verbrecher ist. Sie halten Santer jedoch hartnäckig für einen Gentleman. Am Nugget-tsil täuschen sie OS, so daß dieser von PIDA gefangengenommen werden kann. Als Santer sich später die Kiowas zu Feinden macht, bittet OS für die drei, die daraufhin freigelassen werden. (GR 9: 483, 488, 490, 501f, 507f, 515, 538, 548, 592, 594) CLEVELAND: Pharmazeut aus Norfolk; Arbeitgeber GROMANNs; er wird von WILLIAM JONES (KANADA-BILL), den er unter dem falschen Namen WALKER als Gehilfen eingestellt hatte, bestohlen und dadurch ruiniert: Es wird angedeutet, daß er nach Jahren durch Gromann sein Eigentum wiedererhält. (in V.T.ERSTANDEN ist er inzwischen verstorben (638)/in GR 15: tot (94); nicht tot (113)) (V.T.ERSTANDEN/GR 15: 94, 106f, 113) CLIFTON: Bahnarbeiter; er soll den gefangenen IK SENANDA bewachen, wird aber von zwei Chinesen betrunken gemacht, so daß der Gefangene fliehen kann. (MUSTANG: 266f) CLINTON: Deckname GIBSONs Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//161// VON CODMER: Rittmeister der Gardehusaren; er dient bei Oberst VON WINSLOW. Als der Bürgerliche KURT HELMERS sich in seiner Schwadron etablieren kann, v.Winslow hingegen verabschiedet wird, läßt sich v.C. auf eigenes Verlangen zur Linie versetzen. (WR III: 1186f, 1268) COFFINIERES (Coffinières): französischer General; Gourverneur der Festung Metz (historisch: Gregoire Gaspard Felis de C. (1811-97)) (nur erwähnt) (W: 914/ ULAN III: 1110) COHECHO, RAMON: Alkalde von Elanchovi (WALDLÄUFER: 32ff, 43ff) COHN, SAMUEL: (wohl jüdischer) Bankier in Berlin; er wird von JULES DE RALLION beauftragt, als Mittelsmann die Güter HUGO VON KÖNIGSAUs zu kaufen. (W: 737f / ULAN III: 915) COLLINS: Tramp; er wird bei der Befreiung der BUTLERs von TANTE DROLL erstochen. (SILBERSEE: 187, 189)

//162// COLORADO-MANN -> TIM KRONER COMMONFORT: Präsident von Mexiko; davor Zöllner; Feind von JUAN ALVAREZ; er wurde wegen unredlicher Geschäfte von BENITO JUAREZ abgelöst. (historisch: Ignazio C. (1812-63)) (nur erwähnt) (WR III: 1137f) CONCHEZ: Mitglied einer Bande Stakemen im Llano estakado unter dem CAPITANO; C. wird mit dem Capitano von OLD SHATTERHAND gefangengenommen. Der ebenfalls gefangene PATRIK MORGAN, der auch zur Bande gehört, wird gezwungen, beide gefesselt ins Wasser zu werfen, so daß sie ertrinken. (DEADLY/GR 9: 172f, 190-194, 198f) CONFUSIONSHEINRICH (HEINRICH (HEINZ)): Es handelt sich hier wohl um die Stammfigur einer (geplanten ?) Humoreskenreihe Karl Mays: Die Textpassage: »Das ist ja unser ›alter Knaster.‹ [Prinz OTTO VICTOR VON -> SCHÖNBERG-WILDAUEN] Wenn da der ›Confusionsheinrich‹ noch dazu kommt, und das ›KRAKEHLLINCHEN‹ [-> ADELINE] oder gar der ›STUDENTENKARL‹, so giebt es eine jener sonderlichen und possirlichen Geschichten, wie sie zu Dutzenden passirt sind, als der alte gute, grobe und originelle Herr noch lebte!« (ZIEGE ODER BOCK 61) deutet darauf hin. Bislang sind aber nur die Erzählung ›Ziege oder Bock‹ und das ›Otto-Victorfile:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/COD_CYP.HTM[21/02/2024 12:33:04]

Fragment‹ aus der Reihe bekannt; im frühen Roman AUF DER SEE hat May Figuren dieser Reihe in der Eingangsszene eingesetzt (vgl. HEINRICH POLTER). Später, in der geplanten Posse PANTOFFELMÜHLE, wollte May einen ›Stelzfuß von Anno 14‹ auftreten lassen (vgl. HEINZ). Der C. ist Leibdiener und ›Mann für Alles‹ bei Prinz Otto Victor von Schönberg-Wildauen, der ihn HEINZ ruft; er hatte mit diesem die Befreiungskriege mitgemacht und dabei - »Anno 14« - sein rechtes Bein verloren, das durch ein Holzbein ersetzt wurde. Mit dem Prinzen steht er auf vertrautem Fuß. Mit dessen Wirtschafterin Adeline, die er KRAKEHLINE/KRAKEHLLINCHEN nennt, liegt er in ständigem, aber eher scherzhaftem Streit. Er kommt mit einer Erzählung von einem Erlebnis, das er ›Anno 14‹ auf dem Feldzug mit einer hübschen Witwe in Frankreich hatte, nie zu Ende (die unvollständige Kriegs-Erzählung von einer Wittfrau findet sich auch bei HEINRICH BALZER). - in ZIEGE ODER BOCK: Heinrich trägt einen »struppigen, graumelirten Schnurrbart« (62). Seit vierzig Jahren steht er in den Diensten des Prinzen. »Als einfaches Dorfkind geboren und erzogen, hatte er in seinen jetzigen Dienst keine der äußeren Eigenschaften mitgebracht, welche mit der Livree gewöhnlich in Verbindung zu stehen pflegen; dagegen besaß er einen inneren Werth, welcher ihn seinem Herrn lieb und unentbehrlich gemacht hatte, so daß er sich gegen denselben Dinge erlauben durfte, die ein Anderer ungestraft niemals hätte wagen können. Ein einziges Mal während seiner ganzen langen Domestikenzeit nur war es ihm in den Sinn gekommen, daß er als Diener eines so hohen Herrn doch eigentlich sich etwas mehr Exterieur aneignen müsse, und er hatte sich vorgenommen, sich weiter auszubilden und zunächst bei der Sprache anzufangen. Aber das //163// war so unglücklich abgelaufen, daß er sofort auf alle Fortbildung verzichtet hatte. Er war nämlich in eine so heillose, sprachliche Verwirrung hineingerathen, daß es ihm trotz aller Anstrengung niemals gelingen wollte, sich wieder heraus zu finden. Und dieser Umstand war der Grund, daß er von Jedermann nie anders als der ›Confusionsheinrich‹ genannt wurde.« (61f) »In Gegenwart Fremder war der Prinz der strenge, kurzangebundene Reiteroberst, der nur zu befehlen hatte und Heinrich der einfache Soldat, welcher es verstand, Ordre zu pariren, obgleich dann zuweilen eine andre Ansicht als diejenige seines Herrn ihm durch alle Glieder zuckte; den Schloßbewohnern gegenüber trat ihr vertrauliches Verhältniß schon mehr zu Tage; sahen sie sich aber ungestört und unter vier Augen, so gab es keine Complimente, sondern die beiden alten Kriegsmänner rauchten einander in die Nasen, daß es eine Art hatte, sprachen mit nie erlöschender Begeisterung von ihrer ruhmreichen Vergangenheit und trafen Anordnungen über ihre gegenwärtigen Verhältnisse, bei denen der einfache aber praktische Heinrich über Manches entschied, worüber sich der Prinz eine sachgemäße Entscheidung nicht zutraute.«(64) H. hat sich noch nie sein Gehalt auszahlen lassen, so daß er ein Vermögen von »an die elf oder zwölf Tausend Thaler« (69) beim Prinzen gut hat. Für den Studentenkarl ist H. während der Ferienzeit »sein treuester Special« (64). Beim Prinzen ist er auch mal für den Studenten Fürsprecher in Gelddingen. Mit Adeline muß H. im Nachbardorf eine neue Ziege für den Prinzen abholen, nachdem Adeline am Vortage statt der Ziege einen Bock aufs Schloß brachte. Aber auch seine Begleitung verhindert nicht, daß der Studentenkarl Ziege und Bock vertauschen kann. Am dritten Tag begleitet der C. den Prinzen, dem der Streich dann auch gespielt wird. (61f, 64, 66, 69, 77) - in OTTO-VICTOR-FRAGMENT: H. hat den Geburtstag des Prinzen vergessen, so daß Adeline ihm bei der Gratulation zuvorkommt.

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VON CONRADSDORF, CZASLAU: Schöppe im Lehnsprozeß gegen WERNER VON HOLTZENDORFF (QUITZOWS: 244) COQ: Schiffsjunge unter Kapitän WILKERS; er wird von HENRICO LANDOLA ermordet. (WR III: 1120, 1122) CORDOBILLA: Mädchenname der Gräfin DE RODRIGANDA (Mutter von ROSA DE RODRIGANDA) (WR I: 87) CORNEL/DER ROTE CORNEL -> BRINKLEY CORNER: 1) Siedler am Turkey-River; C. ist »ein ziemlich alter, kräftiger und starkknochiger Mann, dem man es beim ersten Blicke ansah, daß er mit dem Leben gekämpft hatte, ohne sich werfen zu lassen.« (556) Er hat mit seiner Frau drei Söhne. Seine Niederlassung wird von Okananda-Sioux unter DAS BRAUNE PFERD überfallen, während OLD SHATTERHAND (OS) und WINNETOU bei ihm zu Gast sind. Die Sioux werden gezwun//164// gen, wieder abzuziehen und mit C. Verkaufsverhandlungen über die Ansiedlungsrechte zu führen. C. ist über OS und Winnetou stark verärgert, da er nun für seine Ansiedlung bezahlen oder fortziehen muß. (GR 8: 554ff, 566ff, 577, 579) 2) Anführer eines kriminellen Trios, zu dem noch FRANK SHEPPARD und EGGLY gehören; er reitet einen prächtigen Fuchs. C. bedient sich ordinärer, nicht wiederzugebender Ausdrücke. Er kennt ein Finding-hole (Goldfundort), das sein ehemaliger Gefährte GABAROS aufspürte, das aber WINNETOU längst vorher entdeckte, der also den größeren Anspruch auf die Fundstelle hat. C. gibt vor, das Findinghole an LACHNER verkaufen zu wollen, der ihm und seinen Komplizen daraufhin mit seinem Neffen CARPIO in die Wildnis folgt. Die drei hatten schon Gabaros erschossen; ihr Plan ist es, auch Lachner und Carpio aus dem Weg zu räumen, wenn das Gold geborgen wurde, denn dieses liegt in einem tiefen Loch mitten in einem eiskalten Bach. Winnetou und OLD SHATTERHAND (OS), die in Weston durch Sheppard auf die Spur des Trios stoßen, stellen die Gruppe und befreien Carpio. C. legt sich mit Winnetou an und wird mit seinen Komplizen überwältigt und gefesselt zurückgelassen. Lachner befreit die drei. Aus Rache verraten sie OS und Winnetou an PETEH. Dieser liefert die Verbrecher an die Upsarokas aus. Sie können fliehen und Carpio entführen. Am Finding-hole läßt C. dann die Maske fallen und will Lachner und Carpio zwingen, in das eiskalte Wasser zu steigen. Die hinzukommenden Westmänner VON HILLER (NANA-PO), WELLEY und EMIL REITER verhindern das, noch bevor

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Winnetou und OS eingreifen. Winnetou zwingt C. und seine Komplizen, das Gold aus dem Loch herauszuschaffen. Die drei Verbrecher und die drei Westmänner werden am Finding-hole zurückgelassen, während Winnetou, OS und ihre Gefährten ein Winterlager der Shoshonen aufsuchen. Die sechs Zurückgelassenen folgen ihnen. C. wird von einer Lawine, die eine notdürftig errichtete Hütte zerstört, getötet. OS nimmt ihm Depositenscheine ab, die aus dem Erlös eines an Welley und WATTER begangenen Raubes stammen. (GR 24: 326, 336, 359ff, 371ff, 402, 419ff, 511f, 548, 556ff, 560, 563, 572, 578f, 587, 589, 597) 3) Peon; Begleiter von HOWE; er wurde in Springfield wegen Pferdediebstahls verurteilt, doch gelang ihm die Flucht. Durch Betrug gelangte er in den Besitz der von OLD SUREHAND für KARL MAY/OLD SHATTERHAND bereitgehaltenen Pferde. In Trinidad versucht er die Herausgabe der Pferde an May zu verhindern, ergreift jedoch mit seinen Begleitern die Flucht, als er vom Bürgermeister und einem Polizisten erkannt wird. (GR 33: 119, 122f, 125f, 228) CORNPUSH (Master C.): Bekannter von FRICK TURNERSTICK, den dieser nicht leiden kann (nur erwähnt) (KIANGLU: 104) CORODA, ALEXIUS: fälschlich mehrmals für ALEXIUS BORODA CORREGIDOR IN BARCELONA: Der C. ist ein giftiges, »kleines, zusammengetrocknetes Männchen«, das KARL STERNAU in Haft nehmen läßt. (WR I: 181ff)

//165// (COR)REGIDOR IN MANRESA: -> REGIDOR IN MANRESA CORTEJO (einmal: CORTEJA): 1) ALFONZO C.: unehelicher Sohn von 5) und CLARISSA MARGONY; er wird als ALFONZO DE RODRIGANDA untergeschoben; siehe unter ALFONZO. 2) CARLOS C.: Bruder von 3); Mitglied einer Stakemen-Bande im Llano estakado; die Brüder sind mexikanisch gekleidet: »weite Schlitzhosen, bunte Westen, kurze, weite, mit Silberschnüren verzierte Jacken, flatternde rote Halstücher, ebensolche Schärpen ... breitkrämpige Sombreros und ... ungeheure Sporen« (394). C. wird mit seinem Bruder vom Bärenjäger BAUMANN und von WINNETOU entlarvt und gejagt. Im Schlußkampf werden sie getötet. (GEIST: 394, 422)

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3) EMILIO C.: Bruder von 2); Mitglied einer Stakemen-Bande im Llano estakado; die Brüder sind mexikanisch gekleidet: »weite Schlitzhosen, bunte Westen, kurze, weite, mit Silberschnüren verzierte Jacken, flatternde rote Halstücher, ebensolche Schärpen ... breitkrämpige Sombreros und ... ungeheure Sporen« (394). E. wird mit seinem Bruder vom Bärenjäger BAUMANN und von WINNETOU entlarvt und gejagt. Im Schlußkampf werden sie getötet. (GEIST: 394, 422) 4) FERDINANNO C.: fälschlich für FERDINANDO DE RODRIGANDA (WR II: 859) 5) GASPARINO C. (al. ANTONIO LIFETTA/ANTONIO VERIDANTE): spanischer Advokat; Verwalter des Grafen EMANUEL DE RODRIGANDA; Sohn von 6)/7); Vater von TOMBI und von ALFONZO, dessen Mutter G.s Mätresse, CLARISSA MARGONY, ist; Bruder von 9), Onkel von 8); G. ist ein stolzer, nach außen frommer Mann. Er »war ganz schwarz in Frack und Pantalons gekleidet. Die Bewegungen seiner langen, hageren und weit nach vorn gebeugten Gestalt hatten etwas Schleichendes, etwas heimlich Einbohrendes an sich und die Züge seines scharfen, aus einer hohen, steifen Halsbinde hervorragenden Gesichtes zeigten etwas so entschieden Raubvogel- oder Stößerartiges, daß es schwer hielt, diesen Mann nicht zu fürchten. Der Eindruck seines abstoßenden Gesichts wurde verstärkt durch den unstäten, lauernden Blick seiner Augen, welche sich bald hinter die Lider zurückzogen und dann wieder einen so plötzlich stechenden Blick hervorschossen, daß man sich des Gefühles nicht erwehren konnte, man stehe vor einem giftigen Polypen, dessen Fangarmen man rettungslos verfallen sei« (12). Als Hauptschurke in Spanien läßt er ALFONZO DE RODRIGANDA (MARIANO) als Kleinkind entführen und schiebt seinen eigenen Sohn Alfonzo den Rodrigandas unter. Viele Jahre später veranlaßt er Mordanschläge auf KARL STERNAU und den wiederaufgetauchten Mariano, den er abermals entführen läßt. Er steckt hinter den Ärzten, die den Grafen Emanuel durch eine Operation umbringen wollen, und er verabreicht nach dem Mißlin//166// gen dieses Planes dem Grafen und dann auch dessen Tochter, ROSA DE RODRIGANDA (-> STERNAU), ein Gift, das die beiden wahnsinnig macht. Helfershelfer findet er in Kapitän HENRICO LANDOLA und in der Zigeunerin ZARBA, die früher, als G. noch Haushofmeister des Herzogs EUSEBIO VON OLSUNNA war, seine Geliebte war und von der sein Sohn Tombi stammt. Da er jedoch Zarba verstoßen hat, ist diese in Wirklichkeit seine erbitterte Feindin und durchkreuzt seine Pläne. Sein Hauptgegner ist allerdings Sternau. Als G. erfährt, daß alle von ihm in den sicheren Tod geschickten Feinde leben, fährt er mit Landola nach Mexiko, um dort seinen Widersachern persönlich den Garaus zu machen. Er scheitert jedoch kläglich und wird von PATER HILARIO gefangengesetzt. In Mexiko wird G. hingerichtet. (WR: I 5, 12, 32ff, 67, 115ff, 131f, 216f, 300f, 319ff, 371ff V 2182ff, 2190ff, 2206ff, 2210f, 2216ff, 2236ff, 2250f, 2269ff, 2292ff VI 2342f, 2372ff, 2611) 6) HENRICO C.: Vater von 5)/9), Mann von 7); spanischer Verwalter der Güter Graf MANFREDO DE RODRIGANDAs; er ist ein jugendlich schöner Frauenheld in den kräftigsten Mannesjahren. Die Tänzerin HANETTA VALDEZ liebt ihn, obwohl sie intimen Kontakt auch zu anderen Männern hat (Herzog EUSEBIO VON OLSUNNA, Manfredo und FERDINANDO DE RODRIGANDA). H. wird mit Hanetta in verfänglicher Situation kurz vor ihrer Hochzeit mit Manfredo de R. von diesem ertappt

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und erschossen. Seine Söhne schwören daraufhin der Familie de Rodriganda Rache. (WR II: 552f, 563, 580ff, 601) 7) Frau von 6), Mutter von 5)/9); krank und elend; zur Haupthandlungszeit wohl schon gestorben (nur erwähnt) (WR II: 581) 8) JOSEFA C.: Tochter von 9),/10), Nichte von 5); sie »war lang und hager ..., starkknochig, mit scharfen Gesichtszügen und eckigen Bewegungen. Ihr Teint war wachsgelb; die Zähne fehlten ihr bereits zur Hälfte, und ihre Augen glichen den Augen der Eule, wenn sie im Sonnenlichte sitzt und gezwungen ist, sie zu öffnen« (495); »ihre Finger schienen aus langen, dünnen Todtenknochen zu bestehen ... Ihr schwarzer, brandiger Mund glich einem ausgestorbenen Krater ... ihr natürliches Haar (hing ihr) in kurzen, dünnen, spärlichen Strähnen über den scharfen, wirbeligen Hals herab, so daß man die Kopfhaut hindurchscheinen sah.« (1145) J. liebt ihren Cousin ALFONZO. Als dieser sie schroff abweist, wendet sie ihre Zuneigung MARIANO zu, der aber trotz ihrer Andeutung, ihm bei der Aufklärung seiner Abstammung helfen zu können, kein Interesse an ihr zeigt. Aus Rache hetzt sie JUAN ALVAREZ auf Marianos Geliebte, AMY LINDSAY, und deren Vater. Sie ist an allen Verbrechen ihres Vaters maßgeblich beteiligt. Dessen Präsidentschaftskandidatur ›unterstützt‹ sie, indem sie ihr Bild an die Anhänger ihres Vaters verteilen läßt. Durch die Kriegswirren erhält J. für kurze Zeit die Herrschaft über die Hazienda del Erina, wo sie den alten PETRO ARBELLEZ brutal auspeitschen läßt. Der Vaquero ANTONIO bestraft sie dafür durch einen Tritt in den Unterleib. Von den dadurch erlittenen inneren Verletzungen erholt sie sich nicht mehr. BÄRENHERZ (-> SCHOSH-IN-LIETT) und BÜFFELSTIRN (-> TECALTO) hängen sie dann an einen //167// Ast über einen Krokodilteich. Sie wird jedoch durch GRANDEPRI(E)SE gerettet. Später fällt sie mit ihrem Vater in die Hände PATER HILARIOs; dann in die KARL STERNAUs. Durch die Verletzungen hat sie ständig Schmerzen. Diese werden schließlich so unerträglich, daß sie ihre Untaten gesteht; dann stirbt sie qualvoll. (WR: II 495ff, 510ff, 518f, 530ff, 857ff, 883, 888, 896ff, 904ff III 1145ff, 1154 IV 1580ff, 1693f, 1722f, 1733f, 1748 V 1940f, 1947, 1960f, 1977ff, 2004, 2035ff VI 2588ff, 2591) 9) PABLO C.: Verwalter des Grafen FERDINANDO DE RODRIGANDA in Mexiko und Bewerber um das Amt des mexikanischen Präsidenten; Sohn von 6)/7); Vater von 8), Bruder von 5); Witwer von 10); er hat eine lange, hagere Gestalt, bleiche, schmale Lippen und kleine Augen. Mit seinem Bruder verfolgt er das Ziel, den untergeschobenen ALFONZO als Erben des Riesenvermögens der de Rodriganda zu etablieren. Er hofft dabei, daß Alfonzo seine Tochter Josefa heiraten wird, so daß auch diese, die maßgeblich in seine Verbrechen verwickelt ist, an Reichtum und Macht der de Rodriganda beteiligt wird. Den Grafen Ferdinando macht er durch ein Gift scheintot und läßt ihn von HENRICO LANDOLA wegschaffen. Dann fälscht er das Testament des Grafen. Auf seinen Hauptgegner KARL STERNAU hetzt er Mörderbanden. Als Präsidentschaftskandidat kämpft er - mit der Unterstützung von JUAN ALVAREZ - gegen BENITO JUAREZ. Auf einem Kriegszug wird ihm im Kampf vom TRAPPER GEIERSCHNABEL ein Auge ausgestoßen. P. scheitert mit seinen politischen

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Unternehmungen kläglich und fällt dann mit seiner schwer verletzten Tochter erst in die Hände PATER HILARIOs, dann in die Sternaus. Angesichts des qualvollen Todes seiner Tochter gesteht P. seine Untaten und wird erschossen. (WR: II 485, 495, 499ff, 512f, 532, 904, 927ff III 1148 IV 1579, 1585ff, 1693f, 1862f, 1873ff V 1901ff, 1916f, 1962ff, 1973, 2004ff, 2032f, 2035ff, 2053 VI 2591f) 10) Frau von 9), Mutter von 8); längst verstorben (nur erwähnt) (WR II: 495) 11) PELLO C.: wohl Setzfehler für PABLO CORTEJO (WR II: 540) CORTESIO: »Agent für alles« in La Grange; C. ist ein langer, hagerer (gebürtiger) Spanier, der für BENITO JUAREZ Soldaten und Waffenlieferungen organisiert. Er verschafft GIBSON, der ihm bekannt ist, und WILLIAM OHLERT Gelegenheit, mit einem Trupp neuangeworbener Leute für Juarez nach Mexiko zu gelangen. Von OLD DEATH und OLD SHATTERHAND läßt er sich täuschen und versorgt sie mit Empfehlungschreiben an die Juaristen und mit Pässen (auch falschen französischen). Wegen seiner Tätigkeit für Juarez wollen Kukluxer C.s Haus überfallen, was aber von Old Death verhindert wird. (SCOUT/GR 8: 91, 113-24, 152ff) COSSA, BALDASSARE -> Papst JOHANN XXIII. VON COURCY (Baron v.C.): fingierter Name (W: 1622 / ULAN V: 1895)

//168// COX: Anführer von Tramps; er wird mit seinen Kumpanen von OLD WABBLE angeworben, OLD SHATTERHAND (OS) und WINNETOU zu fangen, was auch gelingt: Winnetou soll gezwungen werden, Cox eine Bonanza zeigen. Aufgrund einer List Winnetous schützt Cox OS vor Old Wabble. Für seine Untaten wird Cox mit seinen Tramps durchgeprügelt und später von Utahs unter TUSAHGA SARITSCH getötet und skalpiert. (GR 19: 195-205, 208, 215-221, 250f, 253f, 309f, 486) EL CRANEO DURO (DER HARTE SCHÄDEL): Häuptling der Camba-Indianer; seinen Namen erhielt er, weil er bei einem Überfall der Apipones acht oder zehn Kolbenhiebe auf den Kopf überlebte. Er fällt in die Hände der Abipones; HAUKAROPORA und ANTON ENGELHARDT, die zu einer Gesellschaft des VATER JAGUAR gehören, befreien ihn. Mit der Hilfe Vater Jaguars kann er einen Kriegszug der Abipones auf die Cambas siegreich abwehren. Zum Dank schenkt er dem zum Vater Jaguar gehörenden deutschen Wissenschaftler DR. MORGENSTERN ein wertvolles Fossil. (INKA: 264, 268ff, 276f, 293-98, 322f, 332, 432, 446-50, 460f) CRIQUOLINI, GUISEPPE: Künstlername des KRIKELANTON file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/COD_CYP.HTM[21/02/2024 12:33:04]

CRUSADA: berühmtester Espada (Stierkämpfer) Spaniens; er hat einen kräftigen und schönen Körperbau. Bei den Kampfspielen in Buenos Aires erlegt er mehrere Stiere. Sein Wagemut, anschließend noch gegen einen Bison anzutreten, kostet ihn das Leben. (INKA: 2, 37f, 47f, 49) CUARTANO, CARLOS -> KARL VON ZIMMERMANN CUCHILLO, PETRO (al. JUAN): hinkender Matrose, später Savannenläufer; seine »Kleidung bestand in einem Wammse ohne Knöpfe - einem Kleidungsstücke, welches man wie ein Hemd überwirft - und in einer weiten Hose, Beides aus gegerbtem, backsteinfarbigem Leder. Diese Hose, welche vom Knie an bis herab zur Ferse offen war, ließ das von mit figurenbedecktem Ziegenleder umgebene Bein sehen. Diese unförmlichen Stiefeln waren durch scharlachrothe Kniebänder befestigt, in deren einem ein langes Messer mit seiner Scheide stak. Eine aus rothem chinesischem Crepp bestehende Schärpe, ein großer Filzhut, welcher von einer Schnur venetianischer Perlen umgeben war, bildeten ein malerisches Kostüm, dessen Farben mit denen der Serape (Plaid), die ihm um die Schultern hing, vollständig harmonirten.« (53) Er tötet als Pirat JUAN auf Befehl ANTONIO DE MEDIANAs dessen Schwägerin LUISA DE MEDIANA. In Mexiko bringt er MARCOS ARELLANOS wegen einer Bonanza um, zu deren Ausbeutung er sich dann mit Antonio d.M. verbündet. Er verrät dessen Expedition aber an die Apachen, um einen größeren Anteil zu erhalten. An der Bonanza fällt er BOIS-ROSÉ, FABIAN DE MEDIANA, auf den er inzwischen im Auftrage Antonios zwei Mordanschläge verübt hatte, und PEPE DORMILLON in die Hände. Wegen der beiden Morde wird er von diesen vor ein Savannengericht gestellt und zum Tode verurteilt. Bevor Bois-rosé ihn //169// erschießt, bringt C. seinerseits noch Antonio um. (WALDLÄUFER: 22f, 52ff, 95ff, 116ff, 139ff, 145ff, 211ff, 223ff, 232f, 269ff, 279ff, 374f, 415ff) CUNO (KUNE): alter Kellermeister auf Schloß Garlosen (QUITZOWS: 149, 373 / 500, 515) CUTTER, FRED -> OLD WABBLE CYPRINUS CARPIO -> CARPIO Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//170// DANCY: britischer Commodore (nur erwähnt) (SURCOUF/KAPER: 104) DANGERLAHN: 1) Kapitän und Besitzer des nach seiner Frau benannten Barkschiffes ›Jeffrouw Mietje‹; Mann von 2); furchtlos wehrt er einen Enterversuch HENRICO LANDOLAs ab. (WR I: 227ff, 237ff, 386) 2) MIETJE D. (JEFFROUW MIETJE): Frau von 1); Freundin MUTTER DRYs; sie ist »ein echtes Bild holländischer Sauberkeit und Behaglichkeit« (227). M. wiegt einige Zentner. (WR I: 224, 226f, 229ff) DANIEL: 1) früherer Diener bei OTTO VON HELFENSTEIN; dann Diener bei ERNST VON TANNENSTEIN; verstorben (nur erwähnt) (VS VI: 2254, 2374f, 2380) 2) Neger; Mitglied der Bande des ROTEn BURKERS; er ist in blaugestreiftes Zeug gekleidet. (DHDH: 890) 3) Schiffer; Mitglied der Vitalienbrüder; er bringt PATER EUSEBIUS zur Insel Neuwerk. (QUITZOWS: 305f) DARU, NAPOLEON: französischer Graf und Staatsmann (historisch: 1807-90) (W: 963 / ULAN III: 1163f) DAURE (Baron D.): Generalintendant der französischen Armee unter NAPOLEON I. (nur erwähnt) (W: 293 / ULAN II: 449) DAUWARI (al. DER SUCHER/AMAR BEN SUBA): Er ist Geschäftspartner der Sklavenjäger. »Seine Züge waren die eines kühnen Mannes, aber nicht vertrauenerweckend.« Wo er hinkommt, folgen Mord und Elend nach. Unter dem Decknamen AMAR BEN SUBA versucht er, EMIL SCHWARZ in eine Falle ABU EL MOTs zu locken, wird jedoch durchschaut. Er kommt beim Massaker der Sklaven an den Sklavenjägern um. (SKLAVENKARAWANE: 432-36, 457f, 485)

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DER ROTE DAVID -> DAVID PETERMANN DAVIDSON: Ansiedler in Kalima auf Java; ROBERT SURCOUF wohnt bei ihm. (SURCOUF/KAPER: 68ff) DAVIS: Ankäufer von Gold- und Silberminen in Chihuahua; Prinzipal von UHLMANN und FRED HARTON (nur erwähnt) (SCOUT/GR 8: 364)

//171// DAVY (DER LANGE DAVY/eigentl. DAVID KRONERS): berühmter Westmann, »VollblutYankee«; unzertrennlicher Gefährte des DICKEn JEMMY; die Partnerschaft begann damit, daß Jemmy D. aus den Händen einiger Sioux befreite. D. versteht etwas Deutsch, sagt stets 'ay' statt 'yes'. Er hat ein skurriles Äußeres: D. ist weit über sechs Fuß hoch, beängstigend dürr, trägt eine zu weite Lederhose, deren eingelaufene Hosenbeine kaum bis über die Kniee reichen, und an den Füßen uralte Lederschuhe aus Lederflicken. Die Ärmel seines knopflosen, vorn offenstehenden Hemdes gehen nur knapp über die Ellenbogen. Auf dem spitzen Kopf sitzt ein Zylinderhut, von dem die Krempe bis auf ein kleines Stück vorn abgerissen ist und dessen Decke D. mit dem Messer luftdurchlässig gemacht hatte. Um seine Schultern hat er einen eingelaufenen Gummimantel wie eine Husarenjacke hängen, und »auf seiner Brust ruhte ... die Tabakspfeife ... Sie war das eigene Kunstwerk des Jägers, und da er sie schon längst bis vor den Kopf abgebissen hatte, so bestand sie nur noch aus dem letzteren und einem Holunderstück, aus welchem das Mark entfernt worden war ... Der Lange hatte nämlich als sehr leidenschaftlicher Raucher die Gewohnheit, das Rohr zu kauen, wenn ihm einmal der Tabak für längere Zeit ausgegangen war.« (4f) D.s hageres Gesicht, voller Fältchen, die eine Altersbestimmung nicht ermöglichen, hat einen beinahe jugendlichen Ausdruck, es ist glattrasiert. Er hat große, himmelblaue, weitgeöffnete Augen mit »kindlichtreu(em)« Blick. D. reitet ein niedriges Maultier, so daß seine Füße fast den Boden erreichen. - in BÄRENJÄGER: D. und Jemmy ziehen mit dem HOBBLE-FRANK, MARTIN BAUMANN, BOB und WOKADEH - später stoßen OLD SHATTERHAND und WINNETOU dazu - zum YellowstonePark, um den Bärenjäger BAUMANN aus den Händen der Oglala zu befreien. An der Handlung hat D. keinen wesentlichen Anteil; er ist der passive Teil des Duos. (3-8, 76, 83, 128, 185) - in GEIST: D. und Jemmy gehören zum Gefolge OLD SHATTERHANDs; D. ist wiederum ohne eigene Aktivität. (349) - in SILBERSEE: D. und Jemmy reiten mit OLD SHATTERHAND zum Silbersee. Sie weden mit diesem von den Utahs gefangen. D. gewinnt durch eine List ein Wettschwimmen auf Leben und Tod gegen den besten Schwimmer der Utahs, PAGU-ANGARE. Im weiteren Handlungsverlauf tritt er nicht mehr besonders hervor. (280ff, 294, 303, 310, 322f, 345f, 348f, 354-58, 393) DAWUD AL GOSSARAH: Großvater HALEFs; er wurde auf der Pilgerreise nach Mekka am Brunnen Trasah krank, heiratete dort und starb, nachdem sein Sohn ABUL ABBAS geboren worden war. (nur file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/DAN_DIT.HTM[21/02/2024 12:33:05]

erwähnt) (GR 1: 8f) DAWUHD ARAFIM -> ABRAHIM-MAMUR DAWUHD SOLIMAN -> MUSA WARDAN DAYA: Indianerin; Frau von PETRO AYNAS; sie »sah wie eine jener Mißgeburten aus, welche man zuweilen auf Jahrmärkten zu sehen bekommt. Klein, fast wie ein Kind, hatte //172// sie doch die Züge eines alten Weibes. Die Backenknochen standen weit vor und die Augen waren schief geneigt. Auf dem Kopfe hatte sie ein dichtes, verworrenes Gestrüppe, welches ich wohl für trockenen, dürren Besenginster, aber nicht für Haare gehalten hätte. Sie war so mager, ... als ob kein Lot Fleisch an ihr vorhanden sei.« (342) Mit BRUDER -> JAGUAR, der ihre kindliche Freude an kleinen Geschenken kennt, befreundet, leistet sie diesem und OLD SHATTERHAND Hilfe gegen CADERAs Bolamänner. (GR 12: 342-50, 395, 401, 431, 451) DAYTON: Gesandter der USA in Paris 1864 (wohl historisch) (nur erwähnt) (WR IV: 1453) DAZIZEIBRILL-EFFENDI: so wird KARA BEN NEMSI von dem BRILLENJÜNGLING aus Wagunda genannt. (nur DH 19. Jg.: 820) DE .....: siehe unter dem jeweils folgenden Namen (Beispiel: DE ALGORA unter ALGORA) DEEPHILL, BENOIT: von GASTON DE BAS-MONTAGNE in Amerika angenommener Name DEGENFELD: 1) reicher deutscher Brauer; Vater von 2); verstorben; er hat seinem Sohn ein bedeutendes Erbe hinterlassen. (nur erwähnt) (METHUSALEM: 8) 2) FRITZ D.: siehe unter DER -> BLAUROTE METHUSALEM DELMENBORG:

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1) HARALD D.: dänischer Militärarzt; Vater von 2); er verschuldete einst durch rücksichtsloses Verhalten den Tod der Frau ALFRED WINTERs (DESIERTO), der D. in Notwehr schwer verletzte. (nur erwähnt) (GR 13: 336f, 341f) 2) KNUT D.: dänischer Arzt; Sohn von 1); er studierte, lernte aber nichts, war ein halber Lüdrian. (nur erwähnt) (GR 13: 342f) VON DENNAU: preußischer Oberstwachtmeister; Platzkommandant des brandenburgischen Grenzortes Lenzen (FELDMARSCHALLS: 586, 600, 666) WAWA DERRICK -> IKWEHTSI'PA DERWISCH OSMAN -> FLORIN

//173// DESELIM: Waffenschmied und Kaffeewirt in Ismilan; Schmuggleranführer; Schwager des SCHUT; nach dem Überfall auf KARA BEN NEMSI (KBN) in der Hütte des Bettlers SABAN raubt er den Henrystutzen und flieht auf Rih. KBN und HALEF verfolgen ihn. Als Rih über einen breiten Bach springt, stürzt D. und bricht sich das Genick. KBN nimmt ihm die Koptscha, das Erkennungszeichen der Schutbande, ab. (GR 4: 143, 152, 186-211) - DESELIMs BRUDER: »ein finster dreinblickender Mensch«; er hält sich im Gasthaus seines Bruders in Ismilan auf, wo er KARA BEN NEMSI, den er wegen der Koptscha für ein Mitglied der Schutbande hält, Auskünfte gibt und ihm auch verrät, wo der SCHUT sich aufhält. Später nimmt er an dem Treffen der Verbrecher beim Fruchthändler GLAWA teil. (GR 4: 314f, 326-31, 376ff) DESIERTO (EL VIEJO DESIERTO (DER ALTE EINSAME/DER ALTE EINSIEDLER)/eigentl. ALFRED WINTER): früher Apotheker in Schleswig-Holstein; als vermeintlicher Mörder HARALD DELMENBORGs, der den Tod von Winters Frau verschuldete, flieht er nach Südamerika, um in der Einsamkeit nur noch seiner Reue und Buße zu leben. Er findet bei den Tobaindianern im Gran Chaco Zuflucht. »Seine lange, skelettartige Gestalt war in einen schwarzen, talarartigen und bis auf die nackten Füße reichenden Rock gekleidet. Der glänzende Schädel war vollständig kahl ... Die Augen lagen so tief in den Höhlen, daß man denken konnte, man sehe sie gar nicht. Die Wangen waren so eingefallen, daß sie sich im Innern des Mundes fast berührten. Aber der starke, volle, glänzend silbergraue Bart, welcher bis auf den Gürtel niederreichte, war eine Greiseszier, die ihresgleichen suchte. Das Gesicht zeugte von unendlicher Entsagung. In den Zügen lag eine tiefe Traurigkeit, ein überwältigendes Herzeleid, für welches es keine Heilung giebt.« (199f) Er wohnt in einem kleinen »Stübchen, dessen Wände schwarz file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/DAN_DIT.HTM[21/02/2024 12:33:05]

angestrichen und mit weißgemalten Totenköpfen ›verziert‹ waren. Von der ebenso schwarzen Decke hingen wohl zehn oder zwölf wirkliche Totenköpfe an Schnüren bis zu Manneshöhe hernieder. Linker Hand stand ein schwarz verhangenes Gebetspult mit einem Kruzifix, zwei Totenköpfen und einem brennenden Lämpchen. Rechter Hand ... ein wirklich elendes Lager, nur aus harter Streu« (199). Die für unmöglich gehaltene Heilung kommt dann doch noch, als der D. von PENA erfährt, daß sein vermeintliches Mordopfer seinerzeit überlebt hat. Gemeinsam mit Pena und OLD SHATTERHAND hilft er ein letztes Mal den Indianern, einen feindlichen Angriff abzuwehren; danach kehrt der Lehrer und Vater der Tobas, begleitet von UNICA und ADOLF HORN, nach Deutschland zurück. (nur in DH bezeichnet der D. sich ausdrücklich als Katholik.) (GR 13: 199-209, 224, 233-74, 303f, 311, 323-27, 329-43, 352f, 360-63, 366-371, 381-84, 393-97, 414-22, 426-34, 445-50, 465f, 476, 583 / DH. 17. Jg.: 648) DESPIERTO, DON LUKAS: Hauptmann der Karabiniere in Elanchovi; er arbeitet mit Schmugglern zusammen und wird mitschuldig an der Ermordung LUISA DE MEDIANAs und der Entführung ihres Sohnes FABIAN DE MEDIANA. Er verhilft PEPE //174// DORMILLON nach dessen Verurteilung zur Flucht. (WALDLÄUFER: 4f, 13f, 25ff, 36ff, 43ff) DER ALTE DESSAUER -> LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU DETLEV (GRAF DETLEV VON WARWICK): Sohn des Grafen RICHARD VON WARWICK und dessen Frau, WALDA VON LÖWENHOLM, Bruder von MARIE; D. ist ein »wahrer Enackssohn« mit »männlich schöne(n) Züge(n)«. Als er sieben Jahre alt war, wurden er und seine Familie in der Nähe der Wendenburg vom SCHWARZEn DIETRICH (DIETRICH VON -> QUITZOW) überfallen. SUTEMINN griff helfend ein, fand später aber nur die beiden gefesselt zurückgebliebenen Kinder auf der Kampfstätte, während die Eltern verschwunden blieben. Er nahm D. und Marie zu sich und gab ihnen eine ausgezeichnete Erziehung. Zwölf Jahre nach dem Überfall geht D. zum ersten Mal auf ritterliche Fahrt und befreit zusammen mit dem Ritter HENNING VON BISMARCK einige auf der Raubritterburg Garlosen gefangengehaltene Reisende, darunter den Juden ARON ITZIG und dessen Tochter, in die sich D. verliebt. Er erfährt später, daß die Jüdin ihn auch liebte und sich selbst den Tod gab, da sie mit einem anderen, ungeliebten Mann verheiratet werden sollte. In der Nähe von Wehrbellin befreit D. den markgräflichen Prinzen JOHANN VON BRANDENBURG aus der Gewalt Dietrich von Quitzows. Im Hause Suteminns in Tangermünde kommt es schließlich zu einem Wiedersehen der Familie von Warwick. D. und seine Schwester begleiten ihre Eltern nach England, wo D. später die Tochter des Grafen LEICESTER heiratet. (QUITZOWS: 177, 180, 213ff, 226ff, 324, 326f, 338ff / 532ff, 546f, 581f, 595, 629f, 641, 646) DER DEUTSCHE:

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1) GÉRARD L'ALLEMAND -> GÉRARD MASON 2) MR. GERMAN -> OLD SHATTERHAND DEUTSCHE IM AUSLAND (anonym): 1) MUTTER SMOLLYs verstorbener Mann (nur erwähnt) (DICHTER/PFAHLMANN: 151) 2) verstorbene Mutter von MARGA OLBERS (nur erwähnt) (DICHTER/PFAHLMANN: 171) 3) deutsche Steinschneider-Familien in Helldorf-Settlement (IM WILDEN WESTEN/ GR 9: 419ff, 452f, 472ff) 4) alter, grauhaariger und -bärtiger Mann in La Grange; er war vor etwa zwanzig Jahren Opiumraucher und Spieler. Als er mit seinem Geld am Ende war, wollte er sich das Le//175// ben nehmen. OLD DEATH gab ihm Geld und verlangte von ihm, daß er das Opiumrauchen aufgebe. Beim Wiedersehen in La Grange dankt er Old Death für die Rettung. (SCOUT/GR 8: 127-133, 162) 5) Deutsche in La Grange; Freunde von 4) (SCOUT/GR 8: 126, 162) 6) Kapitän des Steamers, mit dem OLD SHATTERHAND (OS) und OLD DEATH von Matagorda nach La Grange fahren; er stammt vom Neckar. »Er hatte keinen einzigen Yankeezug im Gesichte. Seine Gestalt war voll, wie man es bei Amerikanern selten sieht, und über sein rotwangiges Gesicht breitete sich ein immerwährendes gutmütiges Lächeln, welches, ich hätte drauf wetten mögen, echt germanischer Abstammung sein mußte.« (80) Er steht OS, Old Death und WINNETOU gegen Rowdies bei, denen er einen Streich spielt. (SCOUT/GR 8: 80f, 86) 7) Hauslehrer von ANTON ENGELHARDT und dessen älterem Bruder (nur erwähnt) (INKA: 64) 8) Familie in St. Louis, bei der OLD SHATTERHAND Hauslehrer war (GR 7: 9, 28) 9) Pfarrer in Kansas, der KLEKIH-PETRA half (nur erwähnt) (GR 7: 130)

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10) SCHEFAKAs Vater (CHR.BLUT: 541f) 11) Wirt in Colombo, Gasthof niedrigen Ranges (GR 30: 115) DEVAL: französischer Konsul in Algier (nur erwähnt) (W: 488 / ULAN II: 672) DIAMANT -> AELMAS BROTHERS DIAVOLO: Unter diesem Namen treten der SCHLANGENMENSCH und seine Brüder als Verrenkungskünstler auf. (SCHLANGENMENSCH: 41) DIAZ: 1) BARTHOLOMEO D.: Deckname HENRICO LANDOLAs (WR VI: 2343: DIEZ 2344: DIAZ) 2) PEDRO D.: Indianertöter; er »hatte ein offenes, vertrauenerweckendes Gesicht, seine Stirn deutete auf Intelligenz und Kühnheit hin. Er schien flink und war schlank gebaut. Seine Kleidung zeigte trotz ihrer Einfachheit eine gewisse Eleganz, die für ihn einnehmen mußte.« (110) Er verfolgt die »Wilden wegen des vielen Unrechtes, welches sie an mir begangen haben« (112): Indianer hatten einst seine Frau und seine Kinder getötet. D. schließt sich der Expedition ANTONIO DE MEDIANAs zu einer Bonanza an, bleibt //176// aber in einem zwiespältigen Verhältnis zu diesem, da er dessen Feindschaft gegen FABIAN DE MEDIANA nicht teilt. Er bewährt sich im Kampf mit den Apachen, deren Häuptling KATZENPARDER er tötet. An der Bonanza wird er mit Antonio von BOIS-ROSÉ, PEPE DORMILLON und Fabian gestellt. Als er von Antonios vergangenen Untaten und Fabians Ansprüchen auf den Goldschatz erfährt, geht er zu Bois-rosé über. Nach dem Tode Antonios und dem Untergang der Expedition begibt er sich zum Büffelsee, wo er am Endkampf gegen die Apachen teilnimmt. (WALDLÄUFER: 110ff, 148, 228ff, 237ff, 273ff, 302f, 304, 398ff, 404ff, 440f, 535ff) 3) PORFIRIO D.: General unter BENITO JUAREZ; er hat eine mittelgroße Gestalt, ein echt mexikanisches Gesicht mit scharfen Zügen und gelblicher Gesichtsfarbe und schwarze Augen. D. trifft KARL STERNAU und KURT HELMERS anläßlich einer Audienz bei Juarez. (historisch: 1830-1915; Präsident von Mexiko: 1877-80 u. 1884-1911) (WR: IV 1695 VI 2475)

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DIAZ DE LA VEGA: 1) General und Präsident Mexikos; Vater von 2) (historisch: Romulo Diaz de la Vega (1804-77)) (nur erwähnt) (WR II: 551) 2) HARO D.: Rittmeister bei den mexikanischen Lanzenreitern; Sohn von 1); er soll ALFONZO CORTEJO helfen, die Hazienda del Erina in seinen Besitz zu bringen, kann jedoch vom Unrechtmäßigen seines Tuns überzeugt werden. (WR II: 550f) DIE DICKE -> KALYNA DER DICKE JEMMY (siehe unter JEMMY) DER DICKE TI-PIN: (fiktive?) Figur einer (bisher nicht bekannten) Chinaerzählung Mays (nur erwähnt) (GR 9: 630) DICKER BAUCH (ENTSCHAR-TIL) -> SAM BARTH DIEGO BONAMARIA: Estanziero; Carlisten zerstörten seine Estanzia und ermordeten seine Familie. Er holt Gefangenen der Carlisten eine Regierungseinheit zur Befreiung herbei. (GITANO: 823, 826) DIENER DER EINSICHT -> ABD EL IDRAK DIENER DER GERECHTIGKEIT -> ACHMED ABD EL INSAF (REIS EFFENDINA) DIENER DER GÜTE -> ABD EL FADL

//177// DIENER DER TUGEND -> ABD EL KAHIR DIENER DER VERSÖHNLICHKEIT -> Name KARA BEN NEMSIs DIENER DES GEHEIMNISSES (ABD ES SIRR) -> MESUF file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/DAN_DIT.HTM[21/02/2024 12:33:05]

DIENER DES SEGENS -> ABD EL BARAK DIENER DES TODES -> ABD EL MOT DIENER DES URSPRUNGES (GOTTES) -> ABD ASL DE DIES, RAMON: Verwalter des Schlosses Elanchovi (WALDLÄUFER: 2) DER SCHWARZE DIETRICH -> DIETRICH VON QUITZOW DIEZ: -> DIAZ (1) DILKE (eigentl. ROBERT WALLER): Amerikaner, Neffe des Missionars WALLER; er ist Leutnant der freiwilligen Miliz der australischen Kolonie Victoria. D. benimmt sich herausfordernd und rücksichtslos, wird aber dennoch von SEJJID OMAR aus dem Meer gerettet. Er wird in PAX positiver gezeichnet: Dort gibt er sich als englischer Edelmann aus und benimmt sich - außer in Point de Galle auch so; er bedankt sich bei Omar und schenkt ihm einen Diamantring. In GR 30 behält er sein flegelhaftes und überhebliches Wesen bei und weigert sich, Omar gebührend zu behandeln. (In PAX tritt er nach dieser Episode nicht mehr auf.) Später taucht er als Strohmann im Auftrag eines chinesischen Opiumschiffes auf, das auch Waffen für Aufständische in China transportiert. Er rettet durch Kauf das Schiff vor dem Zugriff der Behörden. Als er hört, daß sein Onkel, der Missionar Waller, sich in China befindet, ruft er aus: »Ich soll nicht Offizier sein, sondern Missionar!« Nun tritt eine seltsame Seelenwanderung zwischen D. und Waller ein: In demselben Maße, wie sein Onkel gesundet, verfällt D. in dessen Eiferertum und macht lächerliche Bekehrungsversuche bei den Chinesen, bis er auf Raffley Castle auf seinen Onkel trifft und diesem Abtrünnigkeit vorwirft. Den geistigen Kampf verliert er durch das Eingreifen TSIs. D. stürzt sich kurz darauf zu Tode. (PAX/GR 30: 153f, 184ff, 194-97, 534ff, 541f, 561f, 605ff, 618, 622f, 639ff, 649f) DINGAAN: Zuluherrscher (historisch: ? - 1840) - in AFRICANDER: Bruder von PANDA; er kämpft auf der Seite der Engländer gegen die Buren. Als er deren Anführer, PIET VAN HOLMEN, gefangennimmt, befreit dieser sich und entführt D. In der Schlacht bei Pieter-Maritzburg werden D. und seine Zulus vernichtend geschlagen; er muß die Herrschaft an Panda abtreten. (559, 574, 591) //178// - in BOER-DH: Bruder PANDAs und TSCHAKAs; er tötete Tschaka, um dessen Herrschaft anzutreten; file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/DAN_DIT.HTM[21/02/2024 12:33:05]

»eine Binde von Otternfell und Ohrdecken von Leopardenfell schmückten sein Haupt, von welchem fünf Straußenfedern und eine Kaffernfinkenfeder wehten. Seine herkulischen Glieder waren außer einem aus Straußenflaum gefertigten Lendenschurze unbekleidet, und von den breiten Schultern hing ein Mäntelchen von zusammengenähten, weißen Kuhschwänzen« (139f). In grausamer Weise kämpft er mit seinen Zulus an der Seite der Engländer gegen die Buren. Von der Farm JAN VAN HELMERS entführt er dessen Braut MIETJE, die er als Tochter seines Bruders Panda erkennt. QUIMBO kann Mietje jedoch befreien. Bei einem zweiten Überfall auf die Farm werden D. und seine Zulus erneut zurückgeschlagen. Schließlich kommt es zur Entscheidungsschlacht zwischen Buren und Zulus an der Groote-Kloof, bei der D. von Jan van Helmers gefangen wird. (vgl. BOER-GR: SIKUKUNI) (123, 125, 139, 141, 189) DE DIOS, JUAN: Haushofmeister auf Schloß Elanchovi (WALDLÄUFER: 33, 39ff) DIREKTOR DER LANDESIRRENANSTALT: ehem. hoher Militärarzt; Günstling und Komplize des HERZOGs VON RAUMBURG; er ist sehr dick und phlegmatisch, hat feiste, glänzende Hängebacken. In seiner Anstalt befinden sich auch gesunde Menschen, so VON WALLROTH, der dort sehr brutal behandelt wird, und später auch dessen Mutter ZARBA, die beide dem Herzog im Wege sind. Diese Machenschaften werden von MAX BRANDAUER aufgedeckt. Der D. flieht. Zuvor versucht er mit dem OBERARZT DER LANDESIRRENANSTALT, acht Insassen seiner Anstalt zu töten. Mit Zarbas Hilfe wird er gefangen und landet selbst in seiner Anstalt. In JUWELENINSEL ist er als ›Lebenslänglicher‹ im Zuchthaus Schloß Hochberg. Zusammen mit dem PRINZen VON RAUMBURG, der auch in Hochberg einsitzt, flieht er, wird aber von KURT SCHUBERT wieder gefangen. Er stirbt im Gefängnis. (ZEPTER: 66, 163, 386f, 709 JUWELENINSEL: 113f, 148, 610) PADRE DITERICO -> IKWEHTSI'PA DITTRICH -> ROSSIGNOL Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//178// DJANGEH: achtjähriges Dinka-Mädchen, das nach dem Namen ihres Volkes genannt ist; sie ist ein süßes Kind mit feiner Stimme. Seit zwei Jahren wird sie mit ihrem Bruder von ABD EL BARAK als Sklavin gehalten. Sie muß für ihn an einer Straßenecke in Kairo Feigen verkaufen. Wenn der Erlös nicht groß genug ist, erhält sie nichts zu essen, wird geprügelt und gequält. KARA BEN NEMSI, der beobachtet, wie brutal Abd el Barak mit dem Kinde umgeht, nimmt D. und ihren Bruder zu sich. Er gibt sie dann in die Obhut des REIS EFFENDINA. Später treffen die Kinder auf ihren Onkel AGADI. (GR 16: 41, 44, 50, 54ff, 63f, 71, 106, 177f GR 17: 521, 529) - DJANGEHs BRUDER: Mit seiner Schwester ist er seit zwei Jahren Sklave von ABD EL BARAK. Er arbeitet als Gehilfe in einem Kaffeehaus in Kairo, wo er MURAD //179// NASSYR Streiche spielt. Er »war ein höchst aufgewecktes Kerlchen. Er trug das Haar ganz glatt geschoren und war trotz seiner Jugend schon tätowiert. Er hatte einen tiefen Einschnitt zwischen den Augenbrauen, von welchen, als dem Centralpunkte, kreisförmige, punktierte Linien sich nach dem Scheitel und den beiden Seiten der Stirne hinzogen« (38). Mit den ab und zu für ihn abfallenden Trinkgeldern hilft er seiner Schwester, wenn diese nicht genug Feigen verkaufen konnte. Er wird mit seiner Schwester von KARA BEN NEMSI aus den Händen des brutalen Abd el Barak befreit und später dem REIS EFFENDINA übergeben, der beide mit in den Sudan nimmt, wo sie ihren Onkel AGADI treffen. (GR 16: 7, 38, 42, 54 GR 17: 521, 529) DJEZZAR-BEI (MENSCHENWÜRGER) -> HASSAN EL KEBIHR DOBRONITSCH: 1) MARIA PETROWNA D.: deutsche Frau von 3), Mutter von 2); sie stammt aus der Nähe von Königsberg, ist »eine behäbige Gestalt mit freundlichem Gesichte und mildem Blicke«, »eine außerordentlich sanfte und gutmüthige Frau«. (DH-DH: 1979, 1988, 1997, 2032) 2) MILA D.: Tochter von 1)/3); sie hat eine »hohe, schlanke und doch volle Gestalt ... Ihr rosiges Gesichtchen war von einer ganzen Fülle hellblonder Flechten umrahmt, wie man sie in dieser Färbung am häufigsten in Esthland findet. Sie trug einen rothen, kurzen Rock und ein schwarzes, mit Stahlschnallen versehenes Mieder, aus welchem der Brusttheil und die kurzen Aermel des Hemdes schneeig hervorblickten.« (1948) M. ist 18 Jahre alt, »reich, schön und so muthig wie selten ein Mann ist.« Sie hilft ihrer Freundin KARPARLA dabei, flüchtige Verbannte zu unterstützen und versorgt mit ihrem Vater ein Versteck der Flüchtigen. Einen Heiratsantrag ihres alten, frömmelnden Nachbarn SERGIUS PROPOW lehnt sie ab. M. hat sich in ALEXIUS BORODA verliebt und nimmt dessen Antrag an. Mit ihren Eltern und Boroda zieht sie nach Deutschland. (DH-DH: 1937, 1948, 1997f, 2182, file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/DJA_DUR.HTM[21/02/2024 12:33:06]

2212, 2517) 3) PETER D.: aus der Gegend von Warschau stammender, reicher Gutsbesitzer am Baikalsee; Mann von 1), Vater von 2); er »war ein hochgewachsener Mann mit ernsten, energischen aber doch wohlwollenden Gesichtszügen.« (1969) Mit seiner Tochter unterstützt er aus Sibirien flüchtende Verbannte, indem er ein Versteck des ENGELs DER VERBANNTEN (KARPARLA) versorgt. Seinen Mut beweist er, als er den anmaßend auftretenden Kosakenwachtmeister WASSILEI und zwei Kosaken mit Hilfe einer Wasserspritze von seinem Hof verjagt und kurz darauf dem auf Rache sinnenden Wassilei und seinem hinterhältigen Nachbarn SERGIUS PROPOW einen Streich spielt, indem er sie in seine Räucherkammer einsperrt und ›einwässert‹. Seine Besitzung, auf der OSKAR STEINBACH BANDA und GEORG VON ADLERHORST wiederfindet, hat D. für 100000 Rubel verkauft, um in seine Heimat zurückkehren zu können. Wegen der Verbindung seiner Tochter mit ALEXIUS BORODA zieht er im Gefolge Steinbachs mit seiner //180// Familie dann aber nach Deutschland. (DH-DH: 1937, 1969, 1972, 1981, 2056 pass., 2229, 2517) VON DÖNABORG, GRAF GERT: Er ist alt und leidend. Als Gefangener auf einem dänischen Schiff wird er von den Vitalienbrüdern, die das Schiff kapern, gefunden und befreit. Deren Anführer, ROLF VENDASKIOLD, wird von v.D. als Sohn des Grafen OLAF VON MOLTKE, erkannt, dessen Freund v.D. war. Der Graf kann das gekaperte Schiff den Eignern zurückbringen. (QUITZOWS: 322f) DOHUB: tapferer Berwari-Kurde; Bote des BEYs VON GUMRI beim MUTESSELIM VON AMADIJAH (GR 2: 181-84, 192f, 198-203, 214f, 422-25) - DOHUBs MUTTER: Dohubi-Kurdin (nur erwähnt) (GR 2: 202) - DOHUBs VATER und BRUDER: Beide wurden vom MUTESSELIM VON AMADIJAH ins Gefängnis geworfen, weil sie eine Steuer nicht bezahlen konnten. Durch KARA BEN NEMSIs Intervention läßt der Mutesselim sie frei. (GR 2: 200, 216f) PATER DOMINIKANER -> MENDOSA DON/DONNA .....: siehe unter dem dem Titel folgenden Namen (Beispiel: DON GERONIMO unter GERONIMO) DER ALTE DONNER -> NANAP VARRENTON (Utah)

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GROßER DONNER: 1) -> VUPA UMUGI (Comanche) 2) -> NITSAS-INI (Navaho) DER HUNDERTFACHE DONNER -> MAKIN-OH-PUNKREH (Upsaroka) DONNERPFEIL (ITINTI-KA) -> ANTON HELMERS DOPPET: Arzt, der in der Französischen Revolution General wird (historisch: François Doppet (175399)) (SURCOUF/KAPER: 15, 18ff, 31) PEPE DORMILLON (al. DER SCHLÄFER/DER ZÜNDENDE BLITZ): spanischer Milizsoldat, später Waldläufer; Begleiter und Schüler von BOIS-ROSÉ; P. benutzt als ständige Redensart den Ausruf »Santa Lauretta«. Er »war ein Kerl von fünfundzwanzig Jahren, groß, mager, sehnig und überaus stark. Seine schwarzen, tief unter dichten Brauen verborgenen Augen blickten gewöhnlich apathisch in die Welt, doch konnten sie, wenn er //181// sich unbeobachtet wußte, auch Blitze werfen, die man ihnen sonst nicht zugetraut hätte.« (4) Wegen seiner (vorgetäuschten) Schläfrigkeit führt er den Beinamen DER SCHLÄFER, in Wahrheit besitzt er jedoch geistige Beweglichkeit und Kühnheit. Er wird Zeuge des Verbrechens, das ANTONIO DE MEDIANA an seiner Schwägerin LUISA DE MEDIANA und ihrem Sohn FABIAN DE MEDIANA begehen läßt. Er tötet im Kampf den Piraten JOSE. Als er Antonios Untat zur Anzeige bringt, wertet die korrupte Justiz dieses als falsche Anschuldigung. P. wird zu Zwangsarbeit verurteilt, doch gelingt ihm die Flucht mit Hilfe seines Vorgesetzten LUKAS DESPIERTO. In Mexiko kann er Bois-rosé das Leben retten und führt mit ihm unter dem Trappernamen DER ZÜNDENDE BLITZ das Leben eines Waldläufers: P. trägt nun eine Kleidung, »welche ungefähr die Mitte zwischen derjenigen eines Indianers und eines Weißen hielt. Auf seinem Kopf saß in Form eines Kegels eine aus Fuchspelz gefertigte Mütze« (126). Am Leibe hat er ein baumwollenes Hemd mit blauen Streifen. Bewaffnet ist er mit einem Bärentöter. Jahre später treffen P. und Bois-rosé auf Fabian. Die drei verfolgen Antonio d.M., der eine Expedition zur Ausbeutung einer Bonanza anführt. Dabei werden sie von Apachen angegriffen, können sich aber auf einer schwimmenden Insel verschanzen, mit der sie schließlich entkommen. Bei der Bonanza stellen sie Antonio und dessen Komplizen CUCHILLO; sie verurteilen bei einem Savannengericht beide zum Tode. P. erweist sich als der rachgierigste der Gefährten. Am Büffelsee zeichnet P. sich im Schlußkampf gegen die Apachen aus. (WALDLÄUFER: 4ff, 23ff, 36ff, 76ff, 89ff, 100ff, 125ff, 142ff, 160ff, 294ff, 405f, 439ff, 512f, 523ff, 549, 559, 562)

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DOROTHEA: alte, taube Magd beim Förster WILDACH (WzG V: 2005f) DORREGARRAY: spanischer Carlisten-General (nur erwähnt) (historisch: Antonio Marqués de Eraul Dorregaray (ca. 1820-82)) (GITANO: 822) DOUAI: 1) CHARLES ABEL D.: französischer General; Bruder von 2); er verkehrt als Emissär in Berlin mit LANDOLA. KURT HELMERS kann ihm ein wichtiges Geheimdokument entwenden und ihn dadurch als Agenten entlarven, woraufhin D. fliehen muß. (historisch: Ch. A. Douay (1816-79)) (WR III: 1197ff, 1209f) 2) FELIX CHARLES D.: (historisch: 1809-70) - in WR: Erzieher des französischen Kronprinzen; Bruder von 1) (nur erwähnt) (III 1199) - in W/ULAN: D. fiel im deutsch-französischen Krieg (nur erwähnt) (1642 / V 1930) GENERAL DOUGLAS -> DANIEL ETTERS DOXATI: bulgarischer Gastwirt in Edreneh; D. ist »ein kleines, altes Männchen mit einem sehr verschlagenen griechischen Gesichte« (582); MANACH EL BARSCHA wohnt bei ihm. (GR 3: 574, 582ff)

//182// DOZORCA: polnischer Emigrant; er lebt als ehemaliger türkischer Major und oberster Zollbeamter Bagdads mit seinem Diener KEPEK in Bagdad. - in GR 3: KARA BEN NEMSI (KBN) und HALEF mieten sich bei ihm ein. (GR 3: 276f) - in GR 26/27: D. ist ca. 60 Jahre alt, hat eine lange, spitze Nase, ein altes, fahles, sehr runzeliges Gesicht, trägt große, runde Brillengläser. Er entstammt einem alten polnischen Adelsgeschlecht, wurde Offizier, ging nach Deutschland, Rußland und Paris, um dort den Aufstand in Polen (Posen 1846) vorzubereiten, mußte fliehen und trat unter dem angenommenen Namen D. in türkische Dienste. Er wurde Moslem und heiratete AELMAS, die Tochter des persischen Händlers AGHA (MIRZA) -> SIBIL. Seit den Unruhen von Damaskus (1860) ist seine Familie (Kinder: IKBAL und SEFA) verschollen; er glaubt sie ermordet. Er selbst wurde zum Tode verurteilt, aber von Kepek gerettet, dem er

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deswegen größte Nachsicht entgegenbringt. D. geriet als Zollbeamter in die Hände des SÄFIR, der ihn ausplünderte und zur Dienstaufgabe zwang. Er bittet KBN um seelische Hilfe in seinem Unglück, die dieser ihm auch geben kann. D. erhält dann von KBN und HALEF sein Eigentum zurück und wird rehabilitiert (von OSMAN PASCHA zum Oberst befördert). (GR 26: 496, 522, 539-49, 559-615 GR 27: 436, 447) - in GR 29: KBN trifft bei den Dschamikun Agha Sibil, den totgeglaubten Schwiegervater D.s, und führt diesen mit seiner Familie zusammen. D. will sich in Isphahan niederlassen und PEKALA als Köchin beschäftigen. (nur erwähnt) (121f, 510, 582) DRAGOJLO: Wirt im Newera-Khan bei Gori (GR 6: 485) DRECHSLERSTOCK, HEIMDALL -> HEIMDALL TURNERSTICK DREI FINGER -> KA MAKU (Nijora) VON DRIGALSKI: Major; Adjutant GEBHARD LEBERECHT VON BLÜCHERs (nur erwähnt) (W: 471 / ULAN II: 652) DROLL -> TANTE DROLL DROUET, JEAN BAPTISTE: General NAPOLEONs I. unter MICHEL NEY; er ist ein »enragierter Blücherhasser«, ein tatkräftiger, kühner aber auch vorsichtiger Mann. In seinem Auftrag geht ALBIN RICHEMONTE nach Lüttich, um bei GEBHARD LEBERECHT VON BLÜCHER zu spionieren und ihn nach Möglichkeit zu ermorden. (historisch: 1765-1844) (W: 263, 273ff / ULAN II: 421, 423) MUTTER DRY -> ELLA WALLOT DSCHAFAR (al. AEMIR-I-SILLAN (FÜRST DER SCHATTEN)): D. wird vom SÄFIR in der Weise erwähnt, daß zu schließen ist, er sei der oberste Anführer des Sillan//183// Bundes (in GR 28/29 wird AHRIMAN MIRZA als Aemir-i-Sillan bezeichnet) (GR 27: 325) DSCHAFAR MIRZA (MIRZA DSCHAFAR/al. ITEMAD (GEHORSAM)): persischer Prinz/Gelehrter und Dichter; Sohn MIRZA MASUKs, Verwandter von HASSAN ARDSCHIR-MIRZA und DSCHANAH

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- in GR 26: D. ist vielleicht 40 Jahre alt, hat einen starken, schwarzen, herabhängenden Schnurrbart und trägt eine Lammfellmütze. Er war Gesandter des SCHAHs in Stambul, Paris und London und bereist in dessen Auftrag Europa und Amerika. Er wird von OLD SHATTERHAND (OS) aus den Händen von TO-KEI-CHUN befreit. OS erhält von ihm zum Andenken einen wertvollen Chandschar. (in GR 26 stets Mirza Dschafar) (76, 89f, 138-41, 191f, 249, 264f) - in GR 27: D. ist auf einem Porträt zusammen mit der Schahzadeh KHANUM GUL (GUL-ISCHIRAZ) abgebildet; die Beziehung der beiden zueinander bleibt jedoch unbekannt. (nur erwähnt) (383) - in GR 25: D. ist der beste Freund KHUTAB AGHAs. OS hatte ihm einst ein Neues Testament gegeben, das er an Khutab Agha weitergab. (in GR 25 stets Mirza Dschafar) (nur erwähnt) (141f, 149, 485) - in GR 28/29: Er ist Ratgeber des Schahs ohne besonderes Amt. Der Schah hat ihm den Ehrentitel ITEMAD (GEHORSAM) verliehen. D. ist ein Freund des USTAD. Er hat ein freundliches, gütiges Wesen, ist vorsichtig und tritt energischer auf als in Amerika. D. ist kein guter Reiter, doch hütet er im Auftrag des Schahs dessen Lieblingspferd Syrr und überbringt es KARA BEN NEMSI. Er unterrichtet den Schah ständig über die Ereignisse bei den Dschamikun. AHRIMAN MIRZA, zu dem er in ungeklärter Beziehung steht und der ihn als Gegenspieler betrachtet, will ihn von GHULAM EL MULTASIM ermorden lassen, was D. weiß. Er trägt deswegen ein Panzerhemd. Auch das Verhältnis zur Gul-i-Schiraz bleibt geheimnisvoll; sie will ihn verderben, weil er nichts mehr von ihr wissen will. (GR 28: 287f, 589 GR 29: 109f, 398-403, 440, 444f, 447f, 475, 479, 602) DSCHANAH: Frau HASSAN ARDSCHIR-MIRZAs; Schwägerin BENDAs; sie pflegt mit Benda KARA BEN NEMSI nach einem Überfall durch Bebbeh-Kurden. Mit ihrer Familie wird sie durch Verfolger ihres Mannes ermordet. (GR 3: 170, 327f) DSCHANNEH (SEELE): 1) Nach der Scheidung KARL MAYs von seiner ersten Frau, EMMA MAY, (1903) wurde der Name EMMEH in GR 26/27 durch den Namen D. ersetzt (ab dem 31. Tsd. der Freiburger-Ausgabe). 2) Kosename für SCHAKARA (GR 29: 170, 172, 387f, 395, 504f) DSCHELLAD (HENKER) -> GHULAM EL MULTASIM

//184// DER DSCHIAHUR (eigentl. LAKTOEUL): Unteranführer des KIANG-LU; er gerät mit seinen file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/DJA_DUR.HTM[21/02/2024 12:33:06]

Flußpiraten mehrmals mit KARA BEN NEMSI (KBN) und FRICK TURNERSTICK aneinander. Der D. war »ein Mann, der eine solche Länge besaß, daß er mich ganz sicher um einen vollen Kopf überragte«, »war sehr gut bewaffnet ... hatte ... hohe mongolische Stiefeln, und die wenigen, aber wohlgepflegten Haare seines dünnen Schnurrbartes hingen ihm beinahe bis zum Gürtel hernieder« (184). Als KBN und Turnerstick aus dem Hause des Kiang-lu fliehen, schießt Turnerstick den sie verfolgenden D. nieder. (KIANGLU: 184, 200, 229, 264, 299, 317) DER DSCHINNISTANI (MIR VON DSCHINNISTAN) -> SCHECH EL BELED DSCHIRBANI (DER RÄUDIGE): Anführer des Ussul-Heeres; Sohn des SCHECHs EL BELED (MIR VON DSCHINNISTAN), Enkel des SAHAHR und der PRIESTERIN DER USSUL; er ist etwas über 20 Jahre alt, hat große dunkle Augen und ist »von außerordentlich hoher, imponierender Gestalt. Sein langsamer Gang und seine Haltung waren von einem ganz eigenartigen, charakteristischen Stolz. Sein Kopf war unbedeckt. Ein starkes, fast übervolles Haar hing ihm weit über den Rücken herab« (aus DH wurde hier gestrichen/geändert: »Auch sein Gesicht war war lang behaart, von der Stirn bis auf den Hals herab, ganz wie bei den Ussul, aber so dünn und fein, daß man wie durch einen Schleier hindurch die Züge des ungewöhnlich edlen und ganz eigenartig schönen Gesichtes sehen konnte« (DH 446)). »Die Züge seines edel geschnittenen Gesichtes waren von einer ganz eigenartigen, fast augenfälligen Schönheit. Einen Bart trug er nicht.« (264) Der D. trägt einen »weiten, bequemen Haïk, der um die Hüften durch einen schmalen Ledergürtel zusammengefaßt wurde.« (264) Darunter trägt er jedoch seine »eigentliche lederne Kleidung.« Er ist ein guter Redner mit der Gabe zu überzeugen und zu begeistern. Seine Mutter ist die TOCHTER DES SAHAHR; sie heiratete einen Fremden aus Dschinnistan, den DSCHINNISTANI (Schech el Beled). Der Sahahr war gegen diese Verbindung, wurde von seinem Schwiegersohn jedoch im Zweikampf besiegt, was er ihm nie verzieh. Der Ehe entstammt der D., der als Schüler seines Vaters ein bedeutender Arzt ist (in DH gelingt es ihm, durch eine Operation SADIKs Taubheit zu heilen). Seit langer Zeit sind der Vater und die Mutter des D. verschwunden. Der Vater kam von einer seiner vielen Reisen nach Dschinnistan nicht zurück, und die Mutter wurde vom Sahahr für tot ausgegeben. Der D. lebte dann allein im Haus der Eltern auf der ›Insel der Heiden‹ in Ussula. Der Sahahr erklärte ihn für innerlich räudig und wahnsinnig, weil er anders denkt und handelt als die Ussul, und hält ihn in einem von Bärenhunden bewachten Stachelzwinger gefangen (in DH gilt der D. als körperlich räudig, da er im Gegensatz zu den stark behaarten Ussul nur wenig behaart ist. Er war lange Zeit mit Aussätzigen zusammen gefangengehalten worden und erst später in den Stachelzwinger gekommen). KARA BEN NEMSI (KBN) befreit ihn, wobei der Sahahr schwer verletzt wird, der dann aber durch die ärztliche Kunst des D. gerettet werden kann. KBN wird vom D. an seinem Schild als Bote des Mirs von Dschinnistan erkannt, auf den er wartete, um mit ihm nach Dschinnistan aufzubrechen. Als Anführer der »Hukara«, den »Verächtlichen und Unzufriedenen« unter den Ussul, will er den drohenden Angriff der //185// Tschoban abwehren. Er entwickelt den Plan, die angreifenden Tschoban und das Heer der Dschunub im Engpaß von Chatar unblutig zu besiegen. Durch sein offenes, aufrichtiges Auftreten gegenüber Sadik und dem SCHEIK DER TSCHOBAN gelingt es ihm, die beiden Feindvölker zu Verbündeten zu machen und mit ihnen gegen den MIR VON ARDISTAN zu ziehen. Auf eine briefliche Anweisung des Mirs file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/DJA_DUR.HTM[21/02/2024 12:33:06]

von Dschinnistan hin läßt er sich dann vom PANTHER in die ›Stadt der Toten‹ locken, wo er den Mir von Ardistan kennenlernt, zu dem ein respektvolles und freundschaftliches Verhältnis entsteht. Der D. nimmt an der ›Dschemma der Lebenden‹ gegen den Mir teil und bietet diesem dann seine Truppen zur Unterstützung im Kampf gegen die Rebellion des Panther an. Er zeigt sich stets ernst, schweigsam und nachdenklich und ist bestrebt, die Lehre seines Vaters (siegen, ohne Opfer zu bringen, und Frieden zu schenken) in die Tat umzusetzen. Durch die Ereignisse wirkt er zunehmend gereifter und gefestigter, »der große Mensch, der er innerlich war, hatte begonnen, nach außen zu treten.« (68) »Er glich in seiner edlen Haltung, seiner vornehmen Art, sich zu bewegen, und seinem ledernen Gewande einem Winnetou in Riesengestalt, und mit der herabwallenden Haarmähne einem noch nicht ganz gezähmten Löwen.« (34) Später heißt es dann: »Wenn ich sein von der Seele vollständig durchdrungenes Aeußeres kurz, bündig und treffend beschreiben wollte, müßte ich sagen: Ein hoch und herrlich gewachsener, männlich schöner, jugendlicher Asket vor Beginn der Askese.« (421) Zusammen mit den Truppen des Schechs el Beled und ABD EL FADLs verfolgt er den Panther bis nach El Hadd, wo er im Schech el Beled seinen Vater und in dessen Frau seine Mutter wiederfindet. Bei dem Versuch, den auf einer Insel von den Fluten des Flusses Ssul vom Ertrinken bedrohten Panther und dessen Männer zu retten, wird er vom Panther angeschossen, doch von den Hunden KBNs gerettet. (GR 31: 230-36, 243, 264, 275ff, 377-79, 384-88, 408, 412 GR 32: 5f, 12, 17f, 34f, 68, 70-74, 300, 339f, 365, 399, 419-22, 453, 468f, 535f, 578, 604, 635, 647ff / DH 34. Jg.: 406, 446 / DH 35. Jg.: 14f) DSCHUMEILAH (al. ROSE VON HAMRA KAMUDA/ROSE VON AIUN): Tochter OMAR ALTANTAWIs; sie ist Gast im Lager MOHAMMED ER RAMANs. M. ist »ein junges, vielleicht siebzehnjähriges Mädchen«, sie »trug weiße Pantalons und ein kurzes ärmelloses Jäckchen. Goldene Krollkralls (Spangen) schmückten ihre Hand- und Fußgelenke; um den Hals trug sie eine Kette von Silberstücken und Gewürznelken, und die langen Dafirah (Zöpfe) waren mit Perlen und kleinen Münzen durchflochten.« (327) Im Lager der ihm feindlich gesonnenen Mescheer stellt sich KARA BEN NEMSI (KBN) unter ihren Schutz und rettet sie später vor dem Angriff eines schwarzen Panthers. KBN ist sehr von D. beeindruckt: »Wäre ich ein Beduine gewesen, so hätte es leicht sein können, daß sie meine MOCHALLAH geworden wäre« (346, M. ist die Geliebte ACHMED ES SALAHs, KBNs Begleiters). (KRUMIR: 327ff, 345f, 353ff, 374f) DSCHYDD (FLEIß): Dschubeileh-Araber; Reitknecht des SCHAHs, der dessen Lieblingspferd Syrr von Anfang an pflegte (GR: 29: 409f)

//186// DU .....: siehe unter dem jeweils folgenden Namen (Beispiel: DU MOULIN unter MOULIN) DUAT NEFRET: Tochter von Amenemhet III. (1837-1789 v. Chr.); KARA BEN NEMSI erhält die Hand ihrer Mumie von BEN WASAK geschenkt. (nur erwähnt) (GR 16: 268)

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DUGOMMIER: französischer General; Oberbefehlshaber vor Toulon als Nachfolger von General CARTAUX (historisch: Jean-Fran‡ois Jacques D. (1738-94)) (SURCOUF/KAPER: 31, 39, 46ff) DUKATENBAUER -> GRAF DUKATENGRAF(F) -> GRAF(F) DUKATENPRINZ -> HEINRICH GRAF DULAK: Taschdschy (Steinbrucharbeiter) aus Kolutschin; er wird von KARA BEN NEMSI dem den Köhler SCHARKA VISOSCH und dessen Komplizen bewachenden Dolmetscher SIR DAVID LINDSAYs zu Hilfe gesandt. (GR 6: 340, 346) DUNKELAUGE: 1) -> KOLMA PUSCHI (Moqui) 2) -> INTAH-TIKILA (Apachin) DUNKER, WILL (al. DER LANGE DUNKER/DER LANGE WILL (in DH: WILL PARKER/DER LANGE PARKER)): ehemaliger Scout bei General Grant; D. ist ein »sehr langer und dürrer Mensch ..., dessen Anzug ihm in Fetzen um die Glieder hing ... Hätte sich der Mann auf einer deutschen Landstraße sehen lassen, er wäre auf der Stelle als Stromer und Vagabund arretiert worden.« (375) D. hat die Angewohnheit, als Ehrbezeugung einen imaginären Hut abzunehmen. Er war von MURPHY als Führer engagiert worden, wurde mit diesem und MARTHA VOGEL von Mogollons überfallen, konnte aber fliehen und OLD SHATTERHAND und WINNETOU, denen er sich dann anschließt, wichtige Hinweise geben. Im weiteren Verlauf der Handlung ist er ohne Bedeutung. (GR 22: 374-88, 537 / DH 22. Jg.: 427 pass.) DER DUNKLE RAUCH -> TSCHU-GA-CHAT (Racurroh-Comanche) DUNKLE WOLKE: Yumakrieger (GR 20: 455ff) DUNKLES HAAR -> KAKHO-OTO (Kiowa)

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//187// DURAND: französischer Kapitän (Offizier); er wird von GRANDEPRI(E)SE niedergeschlagen und seiner Uniform beraubt, um damit HENRICO LANDOLA und GASPARINO CORTEJO aus dem Gefängnis zu befreien. (WR V: 2297f, 2303) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//188// LORD EAGLE-NEST: Engländer; Cousin der Geschwister VON ADLERHORST; Mitglied des Traveller Clubs in London; »Alles, was er trug, Hose, Weste, Rock, Schuhe, sogar der hohe Cylinderhut, war grau und schwarz carrirt, aber mit ziemlich großen Carrees! Selbst der riesige Sonnenschirm, welchen er in der Hand hatte, war ebenso carrirt. Das Gesicht des Mannes war außerordentlich lang gedehnt. Eine lange Adler- oder Habichtsnase hätte dazu gepaßt, statt dessen aber saß in diesen langen Zügen ein kleines, dickes Stumpfnäschen, fast geformt wie eine dicke Fußzehe. Das gab diesem Gesichte einen wunderbar komischen Ausdruck ... Ueber dem Rücken hatte die Gestalt etwas Langes hängen. Entweder war das ein Blas- oder ein Fernrohr.« (4) Eine ebenso gekleidete Figur hat E. als Porträt am Bug seiner Jacht angebracht. E. ist von fortgeschrittenem Alter und hat eine Glatze. Er spricht Deutsch. Von Mozarts Oper ›Die Entführung aus dem Serail‹, die er in Berlin gesehen hat, wurde er inspiriert, eine Haremsdame zu entführen. Er reist deshalb mit seiner Jacht nach Konstantinopel, wo er zufällig auf PAUL NORMANN und HERMANN VON ADLERHORST (HERMANN WALLERT), seinen Cousin, stößt. Er versucht mit den beiden, TSCHITA (VON -> ADLERHORST) und ZYKYMA aus dem Harem IBRAHIM PASCHAs zu entführen, was mißlingt, da der Pascha nach Tunis abreist und die beiden Frauen mitnimmt. Mit E.s Jacht folgen die drei dem Pascha. Auch in Tunis will E. seine fixe Idee der Entführung aus dem Serail in die Tat umsetzen. Er gerät an eine Prostituierte, die sich RAHEL nennt. Sie will sich (zum Schein) mit ihren beiden Schwestern (eine davon nennt sich LEA) von ihm entführen lassen. Bevor das Abenteuer beginnt, wird E. vom angeblichen Vater der ›Damen‹, JAKUB AFIR (ALI EFFENDI), um größere Geldsummen betrogen. Zum Schluß wird er in eine Falle gelockt und soll Lösegeld zahlen. Er wird jedoch durch SAID, der Hilfe herbeiführen kann, gerettet. E. trifft dann in stockdunkler Nacht auf den DERWISCH OSMAN (-> FLORIN), der ihn nicht erkennt und ihn engagiert, bei den Vorbereitungen für ein Attentat auf den BEI VON TUNIS (MOHAMMED ES SADAK PASCHA) zu helfen. Das Attentat kann so vereitelt werden. Da Ibrahim Pascha in Tunis nicht festgenommen werden konnte, folgen E. und seine Gefährten, zu denen nun auch OSKAR STEINBACH gehört, dem Verbrecher nach Ägypten. In Kairo spürt E. durch Zufall SEMAWA auf und kann bei dem Duell zwischen HILAL und einer Bande von Arnauten einen Anschlag aus dem Hinterhalt auf Hilal verhindern. Mit seiner Jacht verfolgen die Gefährten, nachdem Ibrahim auch aus Ägypten entkommen konnte, das Schiff des Kapitäns LEBLANC, der ihn aufgenommen hat. Der Kapitän, ein Deutschenhasser, hilft Ibrahim jedoch zu entkommen. Einige Zeit später ist E. mit Herrmann von Adlerhorst in Amerika unterwegs. In Gila-City, wo E. mit seiner Jacht angelegt hat, tritt er als ›Waldläufer‹, dem Buche Ferrys nachempfunden, auf: »Der Kopf ... trug einen riesigen, breitrandigen Filzhut. In der einen Hand hielt der Mann eine Doppelbüchse, in der andern einen großen Jagdspeer. Im Gürtel stecken zwei Tomahawks, zwei Messer, zwei Pistolen und zwei Revolver. Auf dem Rücken trug er einen indianischen Schild und auf der Nase eine riesige Klemmbrille. Gekleidet war die Gestalt genau wie ein Indianer, in Moccassins, Leggins und ledernes Jagdhemde, nebst dito Jagdrock.« (1345f) Eine ebenso gekleidete Figur hat E. in Lebensgröße als Porträt am Bug seiner Jacht angebracht. E. begleitet //189// Steinbach bei der Verfolgung ROBIN WALKERs bis ins ›Tal des Todes‹. (DH-DH: 4ff, 9, 24, 277, 312, 315f, 333ff, 353, 393, 455, 812, 1345, 1347, 1364, 1408, 2389)

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EBERBACH: 1) Mann von 2), Vater von 3)-5); er wanderte mit seinen Kindern nach dem Tod seiner Frau als Goldsucher nach Amerika aus. (nur erwähnt) (DEADLY/GR 9: 290f) 2) Frau von 1), Mutter von 3)-5); verstorben (nur erwähnt) (DEADLY/GR 9: 290) 3) älterer Sohn von 1)/2), Bruder von 4)/5); ehemaliger Schulkamerad von OLD SHATTERHAND. Er wanderte mit seiner Familie nach dem Tod der Mutter als Goldsucher nach Amerika aus. (nur erwähnt) (DEADLY/GR 9: 290) 4) jüngerer Sohn von 1)/2), Bruder von 3)/5); er wanderte mit seiner Familie nach dem Tod der Mutter als Goldsucher nach Amerika aus. (nur erwähnt) (DEADLY/GR 9: 290) 5) AUGUSTE (AUGUSTA/GUSTEL) E.: Tochter von 1)/2), Schwester von 3)/4); alte Bekannte OLD SHATTERHANDs aus der Heimat; sie wanderte nach dem Tod der Mutter mit ihrer Familie nach Amerika aus. A. arbeitet bei HENRICO GONZALEZ. (in San Francisco: AUGUSTA) (DEADLY/GR 9: 290f, 293, 298f, 312) EBERHARDT: 1) alter Polizeidiener (WOLLTEUFEL: 120, 135f) 2) Gerichtsdiener (AUSGERÄUCHERT: 15) EBERSBACH: 1) ehemaliger Schulkamerad des PIRNERO aus Pirna; er hatte dem Pirnero einst vier Taler geliehen, dieser wanderte dann aber nach Amerika aus, ohne das Geld zurückzuzahlen. Beide treffen sich bei Pirneros Besuch in seiner Heimat wieder, ohne daß E. Pirnero erkennt. (WR VI: 2596f) 2) JULIUS E.: Schmiedemeister aus Heimberg/Sachsen; zweiter Mann von 3); Mitglied eines deutschen Auswanderertrecks; er ist der längste dieser Gruppe. J. steht ›unter dem Pantoffel‹ seiner elf Jahre älteren Frau. (ÖLPRINZ: 66, 70, 114, 194) 3) ROSALIE E. (geb. MORGENSTERN, verwitwete LEIERMÜLLER): Frau von 2); vor ihrer Heirat file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/EAG_EMZ.HTM[21/02/2024 12:33:07]

mit dem elf Jahre jüngeren Mann war sie in Heimberg eine wohlhabende Gastwirtin. Sie hat eine starkknochige Gestalt und ein männlich-resolutes Aussehen. Unter der scharf gebauten Nase wächst ihr ein Schnurrbart. Mit ihrer befehlsgewohnten //190// Baßstimme verschafft sie sich bei allen Respekt. Nur SAM HAWKENS, der den Treck, mit dem sie und andere Auswanderer im Westen unterwegs sind, als Führer übernimmt, bietet ihr Paroli. Obwohl sie Haare auf den Zähnen hat, gilt sie als seelengut. Aus Abenteuerlust folgt sie ADOLF WOLF und SCHISO auf der Reise in den Westen. Sie hat mit ihrem Geld den Auswanderern, armen ehemaligen Nachbarn, die Kosten für Ausreise und Treck vorgeschossen. Der Treck zieht zu den Navahos, da man hofft, dort Siedlungsland zu erhalten. Diese Hoffnung erfüllt sich zum Schluß, nachdem eine Reihe von Abenteuern zu bestehen waren, in denen sich R. als beherzt und umsichtig erwies. (ÖLPRINZ: 69f, 78ff, 85, 131f, 168, 177f, 353, 400, 530, 532f) EBERT: Tierarzt, entfernter Verwandter der Köhlerfrau HENDSCHEL (nur erwähnt) (VS V: 1998) EBRID BEN LAFSA EL BAGIRMI -> ABD EL MOT EDOUARDO/EDUARD (Sennor E.) -> EDUARD HORN EGGLY: Komplize der Banditen CORNER und FRANK SHEPPARD; er fällt OLD SHATTERHAND (OS) in MEIERs Hotel in Weston auf. Dort hilft E. Sheppard, den Westmann WATTER zu berauben. Zusammen mit seinen Komplizen führt E. dann den alten LACHNER und CARPIO in die Windriver-Mountains, wo Lachner von Corner ein Finding-hole (Goldfundstelle) kaufen will. Die Verbrecher planen, das Gold, das in einem tiefen Loch mitten in einem eisigen Bach liegt, von Lachner und Carpio bergen zu lassen und die beiden dann umzubringen. Carpio wird von E. besonders schlecht behandelt. E. nennt ihn OLD JUMBLE (WIRRKOPF). OS und WINNETOU können Carpio aus den Händen der Verbrecher befreien. Diese wollen OS und Winnetou an die Blutindianer PETEHs verraten, werden aber selbst von diesen festgenommen. Sie können sich befreien und Carpio entführen. Am Finding-hole werden E. und seine Komplizen von OS und Winnetou gezwungen, selbst in das kalte Wasser zu steigen und das Gold herauszuholen. Die Verbrecher folgen OS und seinen Gefährten dann zum Pa-ware, einem Winterschutzort der Shoshonen. Dort wird E. von einer Schneelawine verschüttet. Ein Grizzly frißt dem hilflos im Schnee steckenden E. den Kopf ab. (GR 24: 225, 322ff, 328, 334ff, 345, 556, 572, 579, 595f) DER EHRI: 1) -> POTOMBA

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2) -> ANOUI DER EHRLICHE (BARJAD, DER EHRLICHE) -> BARJAD EL AMIN

//191// STARKE EICHE: Anführer eines auf Pferderaub ausgerückten Trupps Apachen; er wird von FALKENAUGE getötet (361: STARKE FÄHR ??) (WALDLÄUFER: 350ff, 361ff) VON EICHENDÖRFFER: 1) Oberlandesgerichtsrat; Mann von 2), Onkel von 3); von ihm erhält das Köhlerehepaar HENDSCHEL fünfzehntausend Gulden Belohnung für die Ergreifung des HAUPTMANNs (FRANZ VON -> HELFENSTEIN). (VS V: 2030, 2032-40, 2042) 2) Frau von 1) (VS V: 2030, 2035) 3) Gerichtsarzt; Neffe von 1); er ist Urheber eines lustigen Streiches an seinem Onkel und dem FÜRSTen VON BEFOUR (GUSTAV -> BRANDT), den das Köhlerehepaar HENDSCHEL unfreiwillig ausführt. (VS V: 1990-97) EICHKATZERLPAULA -> PAULA KELLERMANN DER EINÄUGIGE -> ESARA EL AWAR EINE FEDER -> SUS-HOMASCHA (Kiowa) DER ALTE EINSAME -> DESIERTO DER EINSIEDEL -> FRIEDER HAUBOLD DER EINSIEDLER -> OSMAN BEI DER EINSIEDLER AUF DEM FELSEN WAHSIJA: berühmter Einsiedler, zu dem keiner Zutritt hat, file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/EAG_EMZ.HTM[21/02/2024 12:33:07]

außer zwei Knaben; er greift mit Hilfe der Knaben in einen Kampf der Anezeh und der Schammar ein und kann mit der Weihnachtsbotschaft die beiden Stämme miteinander versöhnen. KARA BEN NEMSI, der ihn als Christen erkennt, wird von ihm auf den Felsen gebeten. (NURESSEMA: 477, 494, 499, 508, 510) DER ALTE EINSIEDLER -> DESIERTO EISENHERZ: 1) -> SHIBA-BIGK (Comanche) 2) -> PESCH-ITSCHI (Apache) EISERNER MUND: siehe unter MUND

//192// EISERNES MESSER -> WITSCH PANAHKA (Cheyenne) EJUB KHAN: Perser; Vater von MAKTUB AGHA (nur erwähnt) (GR 3: 218) EL .....: siehe unter dem jeweils folgenden Namen (Beispiel: EL GHANI unter GHANI) ELATEH: Beduinenfrau vom Stamm der Uled Ayar; sie ist nicht viel älter als 20 Jahre alt. Mit ihrem einjährigen, blinden Sohn und einem Begleiter wird sie auf der Rückkehr von einer Pilgerreise von FARAD EL ASWAD überfallen und bis zum Kopf in den Wüstenboden eingegraben. KARA BEN NEMSI rettet sie und ihr Kind. (GR 21: 331, 344) - ELATHEHs KIND (BLINDES KIND): Das einjährige, blinde Kind wurde von feindlichen Beduinen vor die bis an den Kopf in den Wüstensand eingegrabene Mutter gelegt und so der Sonne und den Geiern ausgeliefert. KARA BEN NEMSI rettet es. (GR 21: 332f) - ELATEHs MANN: sehr armer Beduine vom Stamm der Uled Ayar; er verhindert einen Anschlag der MELTONs auf KARA BEN NEMSI. (GR 21: 473f, 476-79)

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ELEFANTENHANNS/ELEPHANTENHANNS -> JOHANNES WEISE DER ELEFANTENJÄGER -> EL SEJAD IFJAL (BARAK EL KASI EL KENADEMI) ELIAS: 1) Schneider; Vater von 3); entfernter Verwandter der Köhlerfrau HENDSCHEL (nur erwähnt) (VS V: 1998) 2) deutsche Witwe in New Orleans; sie ist eine ältliche Dame, hat ein wohlwollendes Gesicht und freundliche Augen. Sie vermietet eine Wohnung an JONATHAN MELTON. (GR 22: 21, 26ff) 3) ARTHUR E.: Ballettmeister und Kunstmaler; Mann von 4), Sohn von 1); er hat »eine kleine, hagere Figur, (trägt) ein fürchterliches Pincenez auf der Nase«, ist sehr geschäftstüchtig. Auf Betreiben LEDAs sie sitzt ihm kostenlos Modell - nimmt er an der Intrige gegen ELLEN STARTON teil, wofür er später eine ernste Verwarnung erhält. Er ist ein guter Maler, aber eingebildet. In zwei komischen Szenen werden seine Werke ruiniert: einmal unabsichtlich von Leda, was in eine chaotische Balgerei zwischen umgeworfenen Farbtöpfen ausartet, dann von der Köhlerfrau HENDSCHEL, die von E. schroff abgewiesen und beleidigt wird, obwohl sie eine entfernte Verwandte ist. E. ist unfreiwilliger //193// Mitspieler einer Komödie, die von MAX HOLM, dem FÜRSTen VON BEFOUR (GUSTAV -> BRANDT) und dem Paukenschläger HAUCK inszeniert wird, um LEON STAUDIGEL lächerlich zu machen. (VS: III 1162-65, 1172-86 IV 1381-87, 1436-40 V 2006-09 VI 2406) 4) AURORA E. (geb. WENDELIN): loyale Frau von 3); sie ist lang und starkknochig. A. hat »kein bedeutendes häusliches Talent«. (VS: III 1161ff, 1171f, 1177-83, 1186 IV 1379ff 1386f V 2004-09) ELK -> JUWARUWA (Comanche/Name Upsaroka) MIß ELLA -> BOWIE-PATER ELLEN: Tochter von OLD FIREHAND und RIBANNA; die Figur wurde schon in WESTEN, der ersten Buchausgabe der Erzählung FIREHAND, zu Old Firehands Sohn HARRY (siehe dort) umgeschrieben. E. ist ein »wunderbare(s) Mädchen«, hat eine »tadellose, vollendete Gestalt. ›Bräunlich und schön‹, wie die Bibel von David erzählt, zeigten die eigenartigen Züge trotz ihrer mädchenhaften file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/EAG_EMZ.HTM[21/02/2024 12:33:07]

Weichheit eine Festigkeit des Ausdruckes, welche auf geistige Ueberlegenheit und Energie des Willens schließen ließ, und in der ganzen Haltung, in jeder Bewegung ... sprach sich eine Selbstständigkeit und Sicherheit aus, welche ... unbedingte Achtung forderte.« (108) Sie hat eine reine klangvolle Stimme, langes, reiches Haar, zarte Schläfen und große, offene Augen. Der ICH-ERZÄHLER (in FIREHAND noch nicht OLD SHATTERHAND) verliebt sich in sie. Sie ist »das Bild (seiner) Träume, der stetige Gegenstand (seines) Sinnens und Denkens, das Ziel aller (seiner) Wünsche und Hoffnungen« (190); er bezeichnet E. als »das herrlichste Gut der ganzen, weiten Schöpfung« (124). Die anfängliche Sympathie E.s für den Erzähler schwindet, als dieser eine Auseinandersetzung mit dem Ölprinzen EMERY FORSTER nicht ihrer Erwartung entsprechend beendet. Als er sie aus dem brennenden Öltal gerettet hat, küßt der Erzähler das aus einer Ohnmacht gerade erwachende Mädchen. Deswegen und weil sie ihn der Forster-Episode wegen für feige hält, weist sie seine Liebe zurück. E. ist den Anforderungen des Wilden Westens gut gewachsen und erweist sich Indianern gegenüber als außerordentlich kaltblütig und rachsüchtig, was den Erzähler zunächst stark befremdet. Dieses Verhalten hat seine Ursache darin, daß E.s Mutter von Indianern getötet wurde. E. wird beim Überfall auf Old Firehands ›Festung‹ von PARRANOH gefangen und soll seine Squaw werden. Der Erzähler rettet sie. Daraufhin erwidert sie seine Liebe: »Jetzt war sie ganz Weib, und mit Entzücken las ich in ihrem Auge die Liebe, welche mir voll und innig aus demselben entgegenleuchtete.« »Alles war vergessen, was einst bestimmend auf ihr Denken und Wollen gewirkt hatte. Sie hielt es für ein Glück, zu sühnen, was sie an ihrer Weiblichkeit verbrochen hatte«. (271) (FIREHAND: 108, 123ff, 176, 190ff, 206, 270f) MR. ELLIS -> BOWIE-PATER

//194// DONNA ELVIRA: Wirtin; Frau DON GERONIMOs (GR 20: 6, 9f, 21f, 38f) EMBAREZ: spanischer Graf; E. ist ein junger, gewandter Fechter und guter Schütze. Er duelliert sich statt mit dem flüchtenden ALFONZO mit Graf FERDINANDO DE RODRIGANDA, den er an der Brust verletzt. (WR II: 487, 492ff, 498) EMERIA -> EMERIA GAREZZO EMIL: 1) Knappe; er ist treu aber listig, »macht den Ansteller, da er die Gelegenheiten kennt«. (PANTOFFELMÜHLE) 2) Cartonnagearbeiter, der mit Kollegen KARL MAY in Radebeul besucht (FREUDEN/LEIDEN 2)

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EMILIA: Spionin von BENITO JUAREZ, hauptsächlich tätig in Chihuahua, dann in Santa Jaga und in Mexiko-Stadt; ihr »beispiellos reiches, schwarzes Lockenhaar war auf einem ... Feenköpfchen zu einer hohen Krone geordnet und fluthete doch noch immer bis über die Hüften hernieder, und dieses herrlichen Schmuckes werth war jeder einzelne Theil der hohen, königlichen Gestalt« (1444). Sie stammt aus Paris, ist die Tochter eines armen Mannes. In Paris arbeitete sie als Grisette, dann folgte sie einem Schwindler nach Amerika. Als sie sich dort das Leben nehmen wollte, wurde sie von GÉRARD MASON (DER SCHWARZE GÉRARD), mit dem zusammen sie in Paris aufgewachsen war, gerettet. Sie liebt Gérard leidenschaftlich; ihre Liebe wird aber nicht erwidert. Ihre körperlichen Reize und hohen geistigen Fähigkeiten setzt sie bedingungslos für Juarez ein. So hilft sie bei der Eroberung von Chihuahua und kann dort verhindern, daß 40 Mexikaner noch kurz vor der Einnahme der Stadt standrechtlich erschossen werden. In Santa Jaga umgarnt sie den lüsternen PATER HILARIO, dem sie seine Geheimnisse entlocken kann. In Mexiko versucht sie vergeblich, Kaiser MAXIMILIAN zu retten. Dadurch fällt sie den Franzosen auf, die sie entführen. Durch KURT HELMERS und ANDREAS STRAUBENBERGER (DER KLEINE ANDRÉ) wird sie jedoch wieder befreit. Sie heiratet dann André. (WR: IV 1444f, 1445f, 1786f, 1814ff, 1833 V 1988ff, 2015ff VI 2499ff, 2507f, 2512, 2581-87) EMIN: Sklave IBRAHIM PASCHAs (DH-DH: 217) EMIN PASCHA (eigentl. EDUARD SCHNITZER): deutscher Herrscher des Landes Wadelei; er rettete BARAK EL KASI EL KENADEMI das Leben. (historisch: 1840-92, seit 1878 Gouverneur der ägyptischen Äquatorialprovinz) (nur erwähnt) (SKLAVENKARAWANE: 179, 490)

//195// EMINEH: türkische Prinzessin; Tochter des Sultans EL HAMID PASCHA; E. »war dunkel, schön, sehr schön. In ihren Augen lag eine innige, ruhige, selbstbewußte Wärme. Es glänzte aus ihnen: Ich bin schön und will glücklich machen. Das weiche und dichte Haar schmiegte sich innig an die hohe, blüthenreine Stirn und floß nun in Wellen über die vollen Schultern herab.« (121) E. hat »volle, herrliche Formen, ... kleine Füßchen und Händchen ... (war) fein und dennoch rund und voll gegliedert« (119). Sie trug »weite Hosen, Pantöffelchen ohne Strümpfe und ein vorn offen stehendes, kurzes Jäckchen. Diese Stücke bestanden aus weißer, feiner Seide und waren mit kostbarer Goldstickerei versehen.« (119) Durch OSKAR STEINBACHs Vermittlung wird sie die Frau des ägyptischen Vizekönigs TAUFIK PASCHA, den sie 1873 heiratet und mit dem sie dann zwei Söhne und zwei Töchter hat. May zitiert aus einer Zeitschrift: »Diese geistvolle, schöne Fürstin, welche sich ganz nach europäischer Mode kleidet, hat auch dem orientalischen Nichtsthun entsagt und sich eine bedeutende Bildung angeeignet. Sie hat eine strenge Etiquette an ihrem Hofe eingeführt, die sie mit Anmuth handhabt, und ist eine treue Beratherin ihres Gatten, den sie in den gefahrvollsten Tagen auf keinen Augenblick verläßt.« (117f) (historisch: geb. 1859: Die historische E. war die Tochter des ägyptischen Prinzen El Hamy Pascha. Ihr Mann Taufik, ein Vetter 2. Grades, war zum Zeitpunkt der Heirat noch nicht Vizekönig, sondern erst Thronfolger.) (DHDH: 112, 117-21)

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SIHDI EMIR -> EMERY BOTHWELL EMIR HADSCHI -> MIR SCHEIK KHAN EMIR VON BOCHARA: Er hat dem MIR VON DSCHINNISTAN ein Regalharmonium geschenkt. (nur erwähnt) (GR 32: 171) EMIR-EL-ARETH (HERR DES LÖWEN) -> JULES GÉRARD EMMEH (al. SCHATIREH (DIE FLEIßIGE)) -> EMMA MAY EMMER: Korporal des ALTEn DESSAUERs (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) (AMSENHÄNDLER: 29) EMZCVARY: reiche ungarische Bäuerin, die der SILBERBAUER (CONRAD -> CLAUS) überfiel; er raubte ihr einen goldenen Rubinring. (nur erwähnt) (WzG III: 1081) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//195// ENCINAS: Büffeljäger; er verfolgt mit seinem Gefährten PASCUAL, mit FALKENAUGE und einem Haziendero Apachen, die dem Haziendero Pferde gestohlen haben. Im Kampf rettet er Falkenauge das Leben. Am Büffelsee verdingt er sich bei AUGUSTIN PENA zur Pferdejagd. E. erzählt die Sage vom ›weißen Renner der Prärie‹ und bewacht ROSARITA PENA während des Schlußkampfes gegen die Apachen. (WALDLÄUFER: 332-35, 352ff, 364f, 516ff, 530ff)

//196// DON ENDIMIO DE SOLEDO Y CORALBA: Angestellter SENNOR MANFREDOs; er »war ein noch ziemlich junger, hagerer Mensch, dem man den Geschäftsmann von der Nasenspitze lesen konnte.« E. begleitet als Bevollmächtigter seines Dienstherrn HARRY MELTONs Treck. (GR 20: 505f) ENGEL: 1) (al. ENGELBÄCKER): Bäckermeister; Mann von 2), Vater von 8)/9); er will seine Tochter dem armen Schmiedegesellen HEINRICH HALBERMANN nicht geben. Erst als Heinrich einen versteckten Schatz findet, stimmt er der Verbindung zu. (Vgl. LAUBTHALER: HILBERT) (AUSGERÄUCHERT: 10f, 14) 2) Frau von 1), Mutter von 8)/9); sie ist heimlich die Verbündete der Liebe ihrer Tochter zu HEINRICH HALBERMANN. (AUSGERÄUCHERT: 14) 3) Jäger und Fallensteller; Bruder von 4)/5), Onkel von 7); er wurde einen Winter lang am Silbersee zusammen mit WATSON und HAUEY-KOLAKAKHO eingeschneit. E. pflegte den alten Indianer dort und erhielt von ihm aus Dankbarkeit den Plan des Silberseeschatzes. Der ROTE CORNEL (BRINKLEY) stellte ihm wegen dieses Planes nach. Auf der Flucht vor ihm holte sich E. die Schwindsucht, an der er starb. Zuvor konnte er seinem Bruder jedoch den Schatzplan übergeben. (nur erwähnt) (SILBERSEE: 244, 259, 264) 4) Händler und Farmer; Vater von 7), Bruder von 3)/5); der ROTE CORNEL (-> BRINKLEY) bringt ihn, seine Frau und seine Tochter um, um an den Schatzplan zu gelangen. (nur erwähnt) (SILBERSEE: 264, 266) 5) Frau eines reichen Flußreeders in St. Louis, Schwester von 3)/4), Tante von 7); sie setzt 10000 Dollar Belohnung für die Ergreifung des Mörders ihres Bruders aus und beauftragt das Detektivbüro HARRIS & BLOTHER (und damit TANTE DROLL) mit der Auflösung des Falles. (nur erwähnt) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/ENC_EVE.HTM[21/02/2024 12:33:08]

(SILBERSEE: 266) 6) CHRISTLIEB E.: verstorbener Vater von 1); er hat auf dem Dachboden einen Schatz in Form von französischen Talern versteckt, den HEINRICH HALBERMANN findet. (nur erwähnt) (AUSGERÄUCHERT: 14) 7) FRED E.: Sohn von 4), Neffe von 3)/5); F. ist ein etwa 16jähriger Knabe, blond, starkknochig, mit ernstem und selbstbewußtem Auftreten. Er verfolgt mit TANTE DROLL den ROTEn CORNEL (-> BRINKLEY), den Mörder seiner Familie. (SILBERSEE: 30, 43, 90, 106) 8) MARIE E.: Tochter von 1)/2), Schwester von 9); sie trägt lange, dicke, blonde Zöpfe. M. ist die Geliebte von HEINRICH HALBERMANN, den sie heiraten darf, als er einen //197// verborgenen Schatz entdeckt. (Vgl. LAUBTHALER: EMMA HILBERT) (AUSGERÄUCHERT: 10f, 14) 9) RICHARD E.: vierjähriger Sohn von 1)/2), Bruder von 8) (AUSGERÄUCHERT: 14) ENGEL DER VERBANNTEN -> KARPARLA ENGELBÄCKER -> ENGEL (1) ENGELHARDT: 1) reicher deutscher Bankier in Lima; Mann von 2), Vater von 3)/4); er ist von hoher Gestalt, hat blonde Haare und eine helle Augenfarbe. Während sein Sohn, ANTON E., sich längere Zeit bei seinem Onkel, dem Bankier SALIDO, in Buenos Aires aufhält, kommt es zum Krieg zwischen Peru und Chile. E., der um die Sicherheit seiner Familie fürchtet, beschließt, sein Geschäft zu verkaufen und das Land zu verlassen. Während er seine Frau und den älteren Sohn auf dem Seeweg nach Buenos Aires vorausschickt, nimmt er selbst den Weg über die Anden dorthin. Beinahe kommt es zu einer Familientragödie, da E.s Telegramm, das Anton von dessen Rückreise nach Lima abhalten soll, diesen nicht mehr rechtzeitig erreicht hat. E. selbst gerät unterwegs in die Gefangenschaft des GAMBUSINO und ANTONIO PERILLOs, die von ihm ein Lösegeld erpressen wollen. E. wird von VATER JAGUAR, in dessen Gesellschaft Anton reist, befreit. Gemeinsam mit Anton, ANCIANO und HAUKAROPORA, den Inkas, die sich mit Anton angefreundet hatten, fährt E. dann nach Deutschland, wo er sich als Rentier am Rhein niederläßt. (INKA: 33, 484f, 488-99, 509-11, 542, 547)

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2) deutsche Frau von 1), Mutter von 3)/4); sie reist ihrem Mann mit ihrem älteren Sohn nach Buenos Aires auf dem Seewege voraus. Mit ihrer Familie zieht sie dann nach Deutschland. (nur erwähnt) (INKA: 63, 496) 3) älterer Sohn von 1)/2, Bruder von 4); er reist mit seiner Mutter seinem Vater nach Buenos auf dem Seewege voraus. Er zieht dann später mit seiner Familie nach Deutschland, wo er mit seinem Bruder eine bedeutende Weinhandlung gründet. (nur erwähnt) (INKA: 33, 496, 547) 4) ANTON E.: sechzehnjähriger, jüngerer Sohn von 1)/2), Bruder von 3), Neffe SALIDOs; A. ist »ein ungewöhnlich starker und auch hübscher Junge. Sein von der Sonne bräunlich gefärbtes Gesicht hatte charakteristische Züge, welche auf selbständiges Denken und Handeln schließen ließen. Sein Haar war dunkel, aber das Blau seiner Augen und der ehrliche, offene Blick derselben ließen die germanische Abstammung deutlich erkennen« (63). In Lima besucht er das Institut für Kunst und Gewerbe und wird mit seinem Bruder von einem deutschen Hauslehrer unterrichtet. A. will später in Deutschland eine Universität besuchen. Er ist für längere Zeit bei seinem Onkel, dem Bankier Salido, in //198// Buenos Aires zu Besuch. Dieser kann den VATER JAGUAR überreden, Anton in seiner Gesellschaft die gefahrvolle Rückreise nach Lima machen zu lassen. Die Nachricht von A.s Vater, daß A. wegen des Krieges zwischen Peru und Chile in Buenos Aires bleiben soll, kommt zu spät. Im Gran Chaco trifft A. HAUKAROPORA, den letzten Nachfahren der Inka-Herrscher. Beide werden schnell Freunde. Sie befreien EL CRANEO DURO, den Häuptling der Cambas, aus der Gewalt der Abipones. In den Anden trifft A. auf seinen Vater, der nach Buenos Aires unterwegs ist, um A. dort abzuholen. Mit seiner Familie, Haukaropora und dessen Begleiter, dem alten ANCIANO, fährt A. nach Deutschland, wo er später mit seinem Bruder eine bedeutende Weinhandlung gründet. (INKA: 33ff, 63f, 186, 254-67, 275, 339ff, 519-23, 542, 544, 547) ENGELMANN: 1) armer Schulmeister in Rossitz (Böhmen); Mann von 2), Bruder von 5); mit seinem Bruder hat er früher bei Cassano und Turin unter dem ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) gekämpft. Dieser verschafft E. im Anhaltischen eine neue, einträglichere Stelle. (nur erwähnt) (PANDUR: *60f, 314, 317) 2) Frau von 1); sie hat einen Butter-, Eier-, Käse- und Seifenhandel; in Chrudim trifft sie auf den ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU), der ihren Mann von früher her kennt und ihr ihre gesamte Ware wohlfeil abkauft. Mit ihrem Mann, dem der Dessauer dort eine neue Stelle verschafft, zieht sie ins Anhaltische. (PANDUR: *57-62, 314, 317)

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3) kranke Frau von 5), Mutter von 4); mit ihrem Mann zieht sie auf das Pachtgut, das der ALTE DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) ihrer Tochter zur Hochzeit im Anhaltischen schenkt. (PANDUR: 218, 299, 316) 4) AGNES E.: Tochter von 3)/5); Patenkind des ERLENMÜLLERs (STEPHAN NOAK); A. wohnt mit ihren armen Eltern in Studenetz in Böhmen. Sie ist »hoch und kräftig gewachsen«, selbstbewußt, »von jener jugendlich frischen Schönheit, welche keiner künstlichen Mittel bedarf, um zur Geltung zu kommen« (203). Sie hat eine Altstimme. Ihr Pate will sie zur Frau haben und droht, bei einer Weigerung, A.s Vater einen Wechsel über 200 Gulden zu präsentieren. A. liebt jedoch WILHELM STEINBACH, den sie bei einer früheren Tätigkeit als Köchin in Halberstadt kennengelernt hat und der jetzt als Feldwebel unter dem ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) in Böhmen steht. Ihm teilt A. die Anwesenheit des Freiherrn FRANZ VON DER TRENCK in Studenetz mit. Wilhelm kann den Dessauer und seine Soldaten herbeiholen, die die Panduren von der Trencks besiegen. Der Dessauer macht für Wilhelm bei A.s Vater den Brautwerber und schenkt dem Brautpaar ein Pachtgut im Anhaltischen. (PANDUR: 202f, 217f, *73f, 299, 314, 316)

//199// 5) FRANZ E.: armer Schneider in Studenetz; Mann von 3) Vater von 4), Bruder von 1); er hat mit seinem Bruder als Korporal bei Cassano und Turin unter dem ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) gekämpft und diesen aus einem Kanal gerettet. E. ist ein Mann, »dessen Aeußeres einen jeden guten Menschen sympathisch berühren mußte. Er war ein Greis, aber ein schöner, kraftvoller Greis, wie man sie im Arbeiterstande selten findet« (297). E. schuldet dem ERLENMÜLLER (STEPHAN NOAK), dem Paten seiner Tochter, 200 Gulden, für die er einen Wechsel unterschrieb. Noak droht ihm, den Wechsel zu präsentieren, wenn er E.s Tochter nicht zur Frau bekommt. Als die Panduren des Freiherrn FRANZ VON DER TRENCK sich in Studenetz einquartieren, verrät Noak deren Unteroffizier TLASCO, wo E. sein ganzes Geld, 150 Gulden, versteckt hat. Tlasco stiehlt daraufhin das Geld. Als der Dessauer nach Studenetz kommt, um von der Trenck zu fangen, zwingt er Tlasco, das Geld wieder herauszugeben. Der Dessauer wirbt dann bei E. für seinen Feldwebel WILHELM STEINBACH um die Hand von Agnes. E. willigt ein und zieht mit dem Brautpaar auf das Pachtgut, das ihnen der Dessauer im Anhaltischen schenkt. (PANDUR: 202, 217, *61, 297, 299, 314, 316) DER ENGLISCHE HERKULES -> GUIDO VON WARWICK ENRICO: 1) Mitglied der Bande VERDOJAs; er kommt als angeblicher Kurier BENITO JUAREZ‹ verkleidet nach der Hazienda del Erina. E. besitzt zwar den Anstand und die Haltung eines Edelmannes, hat aber einen »stechenden Blick« und eine unangenehm scharfe Stimme. (WR III: 1003ff)

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2) siehe auch ERNICO SENNOR ENRIQUO -> HARRY MELTON ENTERS: 1) HARIMAN F. E.: Sohn von SANDER (SANTER), Bruder von 2); E. ist »ein wohlgebauter, glattrasierter Mann im Alter von ungefähr vierzig Jahren. Er machte einen wohlwollenerweckenden Eindruck, ohne grad das Benehmen eines hochgebildeten Mannes zu zeigen. Er trat bescheiden auf, war aber trotzdem dabei auch ein wenig Protz. Das von den traurigen Augen, das stimmte. Lachen schien er gar nicht zu können, und wenn er ja einmal lächelte, so machte das mehr den Eindruck der Qual als der Heiterkeit.« (31) In seiner Familie vererbt sich ein Zwang zum Selbstmord: »Die Mutter hatte Gift genommen. Der Vater war spurlos verschwunden. Von den fünf Kindern, die lauter Söhne waren, lebten nur noch zwei. Sie alle sind verheiratet gewesen, aber von ihren Frauen verlassen worden, weil bei ihren Kindern der Drang zum Selbstmord schon im Alter von neun oder zehn Jahren eingetreten ist und sich derart schnell entwickelt hat, daß nur ein //200// einziges von ihnen das Alter von sechzehn Jahren erreichte.« (27) Die fünf Brüder hatten ein Großgeschäft in Pferden, Rindern, Schafen und Schweinen und sind infolgedessen ziemlich reich geworden. H. kommt nach Radebeul zu KARL MAY und gibt sich als Verlagsbuchhändler aus, der den Winnetou-Roman für den amerikanischen Markt kaufen will. In Wirklichkeit will er das Werk verschwinden lassen, da es seinen Vater belastet. May durchschaut ihn, sagt H. und seinem Bruder jedoch ein weiteres Treffen im Clifton-Hotel in Kanada zu. Dort kommt es aber nur zu einer kurzen Begegnung im Prospect-House. Die beiden Enters wollen den Nugget-tsil und das ›Dunkle Wasser‹ sehen und bieten May an, ihm den Beratungsort der Winnetou-Feinde zu zeigen. May lehnt ab, bietet ihnen aber an, sie in Trinidad zu treffen und zu prüfen. Es kommt jedoch in Trinidad zu keiner Begegnung. Stattdessen werden die beiden Brüder von KIKTAHAN SCHONKA, TANGUA, TUSAHGA SARITSCH und TO-KEI-CHUN an der Teufelskanzel aufgefordert, May und seine Frau (HERZLE) in eine Falle zu locken. Sie treffen May und seine Begleiter am Nugget-tsil, wo ihnen May die Stätte einer der vielen Untaten ihres Vaters zeigt. Das macht einen niederschmetternden Eindruck auf H.; er hilft seinem Bruder, die Tongefäße, die WINNETOUs Testament enthalten, zu öffnen, in denen die Brüder Gold vermuten. H. ist über den wahren Inhalt weniger enttäuscht als sein Bruder. Unter dem Eindruck der Erlebnisse am Nugget-tsil und der Geschichte von Dschinnistan und dem Clan Winnetou, die der JUNGE ADLER dort erzählt, entschließen sich H. und sein Bruder spontan, ebenfalls Mitglieder des Winnetou-Clans zu werden. Dazu müssen sie heimlich der Beschützer eines anderen Menschen sein. Am Mount Winnetou können die beiden Brüder ANTONIUS PAPER und WILLIAM EVENING belauschen und erfahren so, daß sie von Kiktahan Schonka verraten werden sollen. Sie berichten May alles, was sie wissen, und warnen ihn vor den vier Häuptlingen. H. übergibt May einen Kontrakt, der die Zusammenarbeit der Kommiteemitglieder Paper und Evening mit den Häuptlingen beweist. Als bei der Festnahme des NIGGER dieser auf May, den H. als ›Winnetou‹ beschützen will, schießt, wirft sich H. dazwischen und file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/ENC_EVE.HTM[21/02/2024 12:33:08]

wird tödlich getroffen. May vergibt ihm und seinem Vater; dann stirbt H. (GR 33: 26-38, 51, 69-72, 75ff, 213-16, 245-62, 291-95, 510, 525-30, 585†, 586f) 2) SEBULON L. E.: Sohn von SANDER (SANTER), Bruder von 1); er »besaß dieselben ›traurigen‹ Augen [wie sein Bruder], schien aber ein mehr verbissener und dabei unzuverlässiger Charakter zu sein.« (76) S., bei dem der zwanghafte Drang nach Gold und die Bereitschaft zum Verbrechen stärker ausgeprägt sind als bei seinem Bruder, gerät am Nugget-tsil fast außer sich. Er spricht mit dem Geist seines Vaters und gräbt WINNETOUs Testament aus, in der Erwartung, Gold zu finden. Als er enttäuscht die stattdessen gefundenen Tongefäße zerschlagen will, droht ihm KARL MAY mit Gewalt. Unter dem Eindruck von HERZLEs (Mays Frau) Augen, deren Anblick S. nicht ertragen kann, beruhigt er sich und packt das Testament aus. Seine Enttäuschung ist ebensogroß wie die Wut auf seinen Vater: »Wie habe ich gesagt? Er sei da, unser Vater, unser Vater? Verrückter Kerl, der ich bin! Von dem alten Lump ist längst keine Faser, kein Atom, kein Stäubchen mehr übrig! Nur die Schande hat er uns gelassen, die Schande. Und den Trieb zum Bösen hat er uns vererbt, den Drang zum Mord, zur Selbstvernichtung!« (261) Bei S. //201// sind die widerstrebenden Gefühle besonders stark. Auf der einen Seite der Drang, sich an May zu rächen, ihn den feindlichen Häuptlingen auszuliefern, auf der anderen Seite sein Wille zum Guten, der ihm besonders durch Herzles Augen bewußt wird: »diese Frau ist schuld! Diese Frau mit den blauen Augen und mit der Herzensgüte im Gesicht! Die stellt sich mir in den Weg! ... Das sind die blauen Augen unserer Mutter. Diese lieben, guten, blauen Augen, die so unzählbar oft weinten, bis sie vor Herzeleid brachen und sich schlossen! Habt ihr diese Ähnlichkeit auch bemerkt? und das Wohlwollen und die Güte unserer Mutter, genau, genau! ... Sollen diese Augen sich in Tränen ergießen, meinetwegen? Soll soviel Güte vernichtet werden? In Haß, in Rache verwandelt? Kann ich das? Darf ich das? Eines Schurken wegen?« (269) Auch S. will unter dem Eindruck der Ereignisse am Nugget-tsil und der Geschichte von Dschinnistan und dem Winnetou-Clan, die der JUNGE ADLER erzählt, Mitglied des Winnetou-Clans und damit heimlicher Beschützer eines anderen Menschen werden. Als bei der Festnahme des NIGGER dieser auf Herzle, die S. als ›Winnetou‹ beschützen will, schießt, wirft er sich dazwischen und wird tödlich getroffen. Er stirbt in Herzles Armen. (Familiengeschichte und weitere Aktivitäten S.s siehe unter 1)) (GR 33: 26-38, 51, 69-72, 213-16, 245-62, 268ff, 291-95, 296-99, 510, 525-30, 585†, 586f) ENTSCHAR-KO (GROßES FEUER): Unterhäuptling der Apachen; Liebling von WINNETOU und OLD SHATTERHAND (GR 14: 315, 395f, 614) ENTSCHAR-TIL (DICKER BAUCH -> SAM BARTH EPPERLEIN: 1) Chirurgus und Stadtrat in Schindelberg; Mann von 2); E. ist ein kleines, dürftiges; aber bewegliches

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Männchen, mit einem gutmütigen Gesicht. Das Dienstmädchen GUSTEL (KÖHLER), eine Waise, wird bei ihm wie eine Tochter gehalten. Ihr wird der Umgang mit ihrem Geliebten, HEINRICH KÖHLER, verboten, bis dieser in der Wanduhr einen versteckten Schatz findet, der es E. ermöglicht, eine drückende Hypothek an den Arzt LEIERMÜLLER zurückzuzahlen. E. erklärt sich nun bereit, Gustel die Hochzeit auszurichten. In einer lustigen Szene setzt sich E. im Dunkeln statt in seinen Ohrensessel in einen Wasserständer. (Vgl. SEEGERKASTEN: LAUTENSCHLÄGER/WASSERSTÄNDER: JAKOB FISCHER) (DUKATENNEST: 408, 425f, 440ff) 2) LIESCHEN E.: sehr dicke Frau von 1); sie legt Karten. (DUKATENNEST: 408) EPPSTEIN: Jude in El Chalil; ein aus Deutschland stammender Bekannter KARL MAYs; er ist ca. sechzig Jahre alt, von ehrwürdigem Aussehen. Das Ehepaar May wohnt bei ihm. (SCHAMAH: 71, 74, 97) ERBSE -> NOHUDA (Bulgarin) //202// ERDBEERE -> TSCHILEKA (Bulgarin) ER RIH: furchtsamer Fohri-Neger aus der Karawane RAKAB ES SERAFs; er wird das Opfer eines Löwen. (IBN EL AMM: 503f) ERICH: 1) Schneider; Mitglied einer Erzählrunde um HEINRICH HALBERMANN (AUSGERÄUCHERT: 10) 2) -> KAIRA ERLENMÜLLER -> STEPHAN NOAK ERNICO (wahrscheinlich ist ENRICO gemeint): Helfer von Oberst MIGUEL LOPEZ bei der Enführung EMILIAs (WR VI: 2508) ERSTGEBORENER -> ILKEWLAD (DER PANTHER)

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ERVILLARD, BERT: Bretone; Vertrauter ROBERT SURCOUFs; er hilft Surcouf bei der Entführung des englischen Schiffes ›The Hen‹ vor Toulon, das Surcouf dann in ›Falke‹ umbenennt. Als Leutnant auf diesem Schiff unterstützt E. Surcouf bei allen Aktivitäten, so ist er auch an der Kaperung des englischen ›Eagle‹ und der Gefangennahme von dessen Kapitän SCHOOTER beteiligt. Auf Bitten Surcoufs ernennt ihn NAPOLEON I. zum Fregattenkapitän in der französischen Marine. (SURCOUF/KAPER: 32, 34, 37, 42ff, 60, 81, 91, 108, 115, 119, 121) ES .....: siehe unter dem jeweils folgenden Namen (Beispiel: ES SSAGHIR unter SSAGHIR) ESARA EL AWAR (DER EINÄUGIGE): Sill (Schmuggler) aus Korna; Bote eines Briefes für GHULAM EL MULTASIM (nur erwähnt) (GR 28: 55 GR 29: 102) ESCH SCHAHAD (DER BETTLER) -> ABU GIBRAIL ESCHENBAUER: Bauer in Hohenwald; er hat sein Gut auf dem einstigen BALZERhof errichtet. Der Lehrer MAX WALTHER wohnt bei ihm. (WzG: II 629 III 1045, 1116) ESCOBA -> PENA ESGAR: Knecht eines Fuhrmannes in Menlik; um KARA BEN NEMSI aufzuhalten, wird er beauftragt, Rih eine Stecknadel in den Fuß zu stecken. Dabei verletzt ihn Rih schwer. (GR 4: 347ff, 354, 358, 363ff) //203// ESKOBEDO: mexikanischer General unter BENITO JUAREZ, Kommandant in Zacatecas; er erobert Queretaro und nimmt Kaiser MAXIMILIAN gefangen. Unter seinem Oberbefehl wird die Exekution des Kaisers vollzogen. (historisch: Mariano E. (1826-1902)) (WR VI: 2467, 2567, 2576) ESLA (ESLAH) EL MAHEM: Scheik der Obeïde; E. ist ein hoher, kräftiger Araber, »eine wirklich königliche Gestalt« (433). Er will am Kampf gegen die Haddedihn teilnehmen, wird jedoch von KARA BEN NEMSI (KBN) im Zweikampf besiegt und ergibt sich mit seinen Leuten. KBN behandelt ihn großzügig: »Ich sah es seinen edlen Zügen an, daß diesem Manne jeder Verrat, jede Gemeinheit und Treulosigkeit fremd war« (445f). Aus Dankbarkeit schenkt E. KBN seinen kostbaren Dolch, mit dem sich später BENDA ersticht. (GR 1: 433-42, 445-49) ETHNOLOGE -> YATO-INTA

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ETTERS, DANIEL (eigentl. JOHN BENDER/al. RALLER/SADDLER/'GENERAL' DOUGLAS): Stiefbruder von BENDER; Komplize von LOTHAIRE THIBAUT; er hat zwei Zahnlücken im Oberkiefer. E. war Angestellter im Geschäft Benders, seine Annäherungsversuche an seine Schwägerin TEHUA BENDER (-> KOLMA PUSCHI) wurden von dieser zurückgewiesen. Aus Rache dafür brachte er zusammen mit Thibaut diese, Bender und IKWEHTSI'PA, Tehuas Bruder, zu Unrecht ins Zuchthaus. Später ermöglichte er durch Bestechung des Gefängnisschließers WALLACE die Flucht Ikwehtsi'pas und Tehuas, aber nur, um den Indianern heimlich zum Ort geheimer Goldplacers zu folgen. E. ermordete dann Ikwehtsi'pa und versuchte, auch Tehua zu töten, indem er sie gefesselt auf dem Grab ihres Bruders liegenließ. Zusammen mit Thibaut verschleppte er TOKBELA und FRED BENDER (-> APANATSCHKA), die Schwester und den Sohn Tehuas, in den Westen. Als angeblicher Offizier und Bote des Präsidenten der Vereinigten Staaten betrog er dort unter dem Namen RALLER zusammen mit Thibaut SCHAHKO MATTO und dessen Osagen um Felle und tötete zwei Osagen-Krieger. 30 Jahre später bestiehlt E. in Jefferson City PITT HOLBERS und DICK HAMMERDULL. OLD SHATTERHAND (OS) lernt ihn im Llano estakado als ›GENERAL‹ DOUGLAS kennen: ein »langer, hagerer Mensch«; »zwischen fünfzig und sechzig Jahre« alt; seine »Kleidung war phantastisch zusammengesetzt, halb Civil und halb militärisch und sonderbarer Weise trug er einen langen Säbel an der Seite ... er hatte ein ausgesprochenes Gaunergesicht ... Spitzbubengesicht«. E. tritt prahlerisch, hochmütig und herablassend auf. Durch einen Brief bestellt er OLD SUREHAND (LEO BENDER: zweiter Sohn von Tehua, der E. sucht) in den Park von San Louis: wohl um ihn dort zu töten. Er lockt ihn jedoch zunächst auf eine falsche Fährte, indem er erzählt, E. wäre unter dem Namen SADDLER aufgetaucht. E. und OLD WABBLE stehlen im Llano estakado die Gewehre von OS und WINNETOU. Nach ihrer Gefangennahme wird Old Wabble gezwungen, E. auszupeitschen. Später bildet E. mit TOBY SPENCER und dessen Rowdies eine Bande, um in den Rocky Mountains Goldsucher auszurauben. Im //204// Park von San Louis wird E. von allen Verfolgern gestellt. Bei der Flucht stürzt er in einen Abgrund, sein Unterleib wird von Felsbrocken zerquetscht. Er stirbt unter Flüchen und ohne Reue. (GR 14: 552ff, 60206, 611ff, 636-44 GR 15: 591, 600, 610-22 GR 19: 98-109, 344, 348ff, 521-33, 559-65) PRINZ EUGEN(IUS) (VON SAVOYEN): österreichischer Generalfeldmarschall; ein Kriegskamerad des ALTEn DESSAUERs (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU), den er in einem Schreiben um Schutz für ARTHUR VON HELLBACH bittet. (nur erwähnt) (historisch: Franz Eugen, Prinz v.S. (1663-1736)) (PFLAUMENDIEB: 60) EUGENIE: französische Kaiserin; Frau NAPOLEONs III.; die »einstige Dame des im höchsten Grade schlüpfrigen spanischen Hofes gutirte gewisse Dinge, welche sonst nicht vor das Ohr einer Dame zu gehören pflegen. Sie war neugierig, etwas über die letzte Liebe Napoleons (NAPOLEON I./MARGOT RICHEMONTE) zu erfahren« (709). Zu diesem Zwecke gewährt sie Capitän ALBIN RICHEMONTE eine Audienz. Von ARTHUR VON HOHENTHAL wird sie in den Tuilerien belauscht, als sie mit ihrem Ministern Kriegspläne bespricht. Bei Ausbruch des Krieges übernimmt sie die Regentschaft. (historisch: 1826-1920) (W: 709 / ULAN: 886, 1162ff, 1926)

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EULALIA: Wirtschafterin DON FERNANDOs; Mutter ALMAs, Schwester von ELVIRA GONZALEZ; sie erscheint zunächst wie ihre Tochter: »barfuß und barhäuptig; ob das seltsame Gewirr, welches sie auf dem Kopfe trugen, Haare sein sollten, konnte ich nicht unterscheiden. Ein kurzer Rock deckte die oberen Beine, während die unteren einen Schmutzüberzug zeigten, den man sehr leicht für Stulpenstiefel hätte halten können. Den Oberkörper schützte nur ein Hemd, welches vor Jahren vielleicht einmal weiß gewesen war, nun aber aussah, als sei es zum Ausputzen des Kamins benutzt worden.« (269) Später trägt sie die Kleidung einer mexikanischen Dame, auch sind dann »Gesicht und Hände gewaschen; die Füße staken in Strümpfen und Schuhen« (278). Sie hat »Basiliskenaugen« und ein gelbes Gesicht. Während des ›Gerichtsverfahrens‹ das Don Fernando gegen OLD SHATTERHAND (OS) und dessen Begleiter inszeniert, macht OS ihr Komplimente, woraufhin sie die Angelegenheit in ihre Hände nimmt, die Angeklagten freispricht und zu Gästen erklärt. Wie ihre Tochter spricht sie eifrig einem scheußlichen alkoholischen Getränk - dem Basilikjulep - zu, dem »dann die unvermeidliche Zigarette folgte« (280). OS erhält von ihr wichtige Hinweise auf ALLAN MARSHAL und die MORGANs. (DEADLY/GR 9: 26885) PATER EUSEBIO: Deckname PATER HILARIOs (WR VI: 2488) PATER EUSEBIUS: Burgkaplan auf Garlosen; er hat eine »kurze, runde Gestalt mit einem außerordentlich pfiffig-frommen Gesicht« (162) und ist als Kundschafter für die Raubritter VON DEM KRUGE tätig. Als er im Auftrag seiner Herren einen aus England kommenden Goldtransport auskundschaften will, gerät er in die Hände des Anführers der //205// Vitalienbrüder, ROLF VENDASKIOLD, der ihn zum Verrat seines Auftrages und der Ergebnisse seiner Nachforschungen zwingt. (QUITZOWS: 162f, 230f, 306, 308f, 321f / 500, 516f, 566) EVENING, WILLIAM (al. PE-WIDAH ISLETA (HASE)): Agent; Schriftführer des selbsternannten Komitees für den Bau des Winnetou-Denkmals. Zusammen mit ANTONIUS PAPER, dem er mehrfach versucht, gegen KARL MAY/OLD SHATTERHAND beizustehen, verhandelt er - gegen die Ziele des Komitees - mit KIKTAHAN SCHONKA, TANGUA, TUSAHGA SARITSCH und TO-KEI-CHUN, um deren Pläne zu unterstützen. Er wird entdeckt, aus dem Komitee entlassen und fortgejagt. (GR 33: 9, 310ff, 380ff, 535, 612f) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//206// FABIER: Fleischer aus Roncourt; Wegelagerer im Argonner Wald; F. trägt »einen Vollbart, aber kurz und struppig, weil er noch nicht lange Zeit gestanden hatte. Seine Haltung war gebückt, sein Gang schleichend, und sein Gesicht zeigte die Spuren einer durch Laster fast bereits zerrütteten Jugend« (289). Er wird von HUGO VON KÖNIGSAU belauscht, als er mit BARCHANT über eine vergrabene Kriegskasse redet. Nach dem Ausgraben der Kriegskasse erschlägt er Barchant; dabei wird er von Hugo v.K. überrascht und erschossen. (W: 279f, 289, 292 / ULAN II: 436ff, 441, 448) FADHARALLA-UELAD-SALEM: Scheik der Ferkah En Nurab vom Stamme der Kubabisch; Bekannter KARA BEN NEMSIs (historisch) (nur erwähnt) (GUM-GR: 15) FÄHRMANN: 1) armer Flickschuster; Adoptivvater von 9); er nahm das verwaiste Kleinkind bei sich auf und zog es groß. (KAISERBAUER: 191) 2) Wirt des Gasthauses ›Blauer Stern‹ in Lenzen; Vater von 7); er ist über 60 Jahre alt, lang, hager und trägt einen Schnurrbart; äußerlich besitzt F. große Ähnlichkeit sowohl mit dem Fürsten LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU (DER ALTE DESSAUER) als auch mit dessen Leib- und Kammerdiener HEINRICH BALZER. F. schickt geeignete junge Burschen mit einem Scheinauftrag und der Aussicht auf guten Botenlohn nach Gartow über die hannoversche Grenze zu seinem Komplizen HÄMMERLEIN, wo sie dann in den Dienst der hannoverschen Armee gepreßt werden. Der Dessauer will diese Machenschaften erkunden und unterbinden. Er geht als Viehhändler verkleidet über die Grenze. F. hört davon, verfolgt den Fürsten, um ihn dem hannoverschen Major VON ZACHWITZ in die Hände zu spielen, wird aber selbst wegen der Ähnlichkeit mit Leopold festgenommen und mit dem Fürsten und Balzer auf Schloß Gartow inhaftiert. Der preußische Wachtmeister BELLHEIMER befreit die drei und bringt F. in preußischen Gewahrsam. (FELDMARSCHALLS: 584ff, 617, 650, 665f) 3) Mutter von 6), Großmutter von 8); sie wurde von ihrer Schwiegertochter (4) nach der Verhaftung ihres Sohnes vom Hof getrieben und fand Unterkunft bei der LINDENBÄUERIN (MINNA). (KINDES RUF: 361) 4) geschiedene Frau von 6), Mutter von 8); ein »schönes Weib«: ihre Haare trägt sie in »dichten, pechschwarzen Flechten«, »das Gesicht war voll und frisch, wie das eines jungen Mädchens; die dunkeln Augen blitzten mit lebhaftem Feuer unter den beredten Wimpern hervor; die kirschrothen Lippen ließen beim Sprechen zwei Reihen kleiner, glänzend weißer Zähne erblicken« (329). Von ihrem Mann, dem sie schon nach kurzer Ehe untreu geworden war, hatte sie sich sofort nach seiner Verhaftung scheiden lassen. Ihren Sohn haßt sie wegen seiner Ähnlichkeit mit dem Vater. Sie schlägt ihn, läßt ihn verwahrlosen und hungern. Sie will den Husaren KURT HILBERT heiraten, der ihren Mann angezeigt hatte. Die file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/FAB_FEZ.HTM[21/02/2024 12:33:09]

Hochzeit wird jedoch dadurch verhindert, daß Hilbert am //207// Polterabend als derjenige entlarvt wird, der das Verbrechen begangen hatte, für das EDUARD FÄHRMANN bestraft worden war. (KINDES RUF: 329ff, 347, 360f) 5) BERTHA F.: Tochter von 9)/10), Geliebte von WILHELM KAISER; ihr Gesicht hat weiche Linien mit fremdartig südländischem Schnitt. Sie kann Wilhelm erst heiraten, nachdem ihr Vater Wilhelms Vater, den KAISERBAUERn, zur Einwilligung zwingen konnte. (KAISERBAUER: 190f, 194, 197) 6) EDUARD F.: Bauer in Oberdorf; Sohn von 3), geschiedener Mann von 4), Vater von 8); er war durch seine Heirat reich geworden und hatte eine Stelle als Geldverwalter einer Aktiengesellschaft inne. KURT HILBERT, der Geliebte seiner Frau, stahl ihm den Schlüssel zum Geldschrank der Gesellschaft, beraubte die Kasse, fälschte die Bücher und zeigte dann F. an, der daraufhin wegen Unterschlagung und Diebstahl zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe (Gefangener Nr. 190) verurteilt wurde. F. hat eine »vorteilhafte Gestalt«, bleiche, eingefallene Wangen, eingesunkene Schläfen und trübe, aus Höhlen hervorblickende Augen. Sein kleiner Sohn, PAUL F., will ihn aus dem Zuchthaus befreien. Dabei wird er angeschossen und ruft in der Not nach dem Vater, der diesen Ruf in seiner Zelle hört. Als ihm tags darauf der Aufseher FRANZ HILBERT, der Bruder Kurts, gehässigerweise den angeblichen Tod Pauls mitteilt, flieht F.; er trifft auf dem Weg in sein Dorf die LINDENBÄUERIN (MINNA), die ihn liebt und an ihren Hof weist, wo Paul mittlerweile versorgt wird. Unterwegs dorthin beobachtet F., wie Kurt Hilbert aus einem Versteck das damals geraubte Geld entnimmt und dabei von einem Obergendarmen, der Verdacht geschöpft hatte, überrascht wird. F. rettet den Obergendarmen vor einem Beilhieb Kurts und überwältigt diesen. Kurts Schuld wird offenbar, F. wird rehabilitiert; er wird wohl die Lindenbäuerin heiraten. (KINDES RUF: 330f, 345ff, 361ff) 7) LUDWIG F.: Sohn von 2); er begehrt ANNA HÄMMERLEIN, die Tochter des Gartower Gastwirtes HÄMMERLEIN zur Frau. L. verrät Hämmerlein, daß Fürst LEOPOLD I. VON -> ANHALTDESSAU (DER ALTE DESSAUER) als Viehhändler verkleidet jenseits der hannoverschen Grenze agiert. Hämmerlein will den Fürsten dem hannoverschen Major VON ZACHWITZ in die Hände liefern. Für den Hinweis fordert L. Annas Hand, die er jedoch nicht erhält. (FELDMARSCHALLS: 585f, 632f) 8) PAUL F.: sechs- oder siebenjähriger (in ERZGEB.DORFGESCH.: acht- oder neunjähriger) Sohn von 6)/4); Enkel von 3); ein strammer, schwarzhaariger Lockenkopf; P. war bei seinen Kameraden hoch angesehen, denn »er konnte so unbeschreiblich schön spielen ... sann sich immer neue Dinge aus ... Darum war er der Hauptmann der Löffelgarde« (329). Seine Mutter schlägt ihn. Sie vernachlässigt P. so sehr, daß er in der Schule deswegen getadelt wird. Er erhält von der Mutter nicht genug zu essen und muß im Kuhstall schlafen. Trost und Hilfe findet er nur bei den mitleidigen Mägden des Hofes und bei der LINDENBÄUERIN (MINNA), bei der auch seine Großmutter lebt. Beim Spiel mit seinen Kameraden entsteht in ihm der Plan, seinen im Zuchthaus sitzenden Vater zu

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//208// befreien. Er läuft im Dunkeln zur Landesstrafanstalt und wird an deren Mauer von einem Wachtposten angeschossen. Sein Ruf nach dem Vater erreicht diesen in seiner Zelle. Als man dem Vater fälschlich sagt, Paul wäre erschossen worden, flieht er, um seinen Sohn noch einmal zu sehen. Auf dem Weg zu Kurt, dessen nur leichte Wunde bei der Lindenbäuerin versorgt wird (sie will ihn adoptieren, damit er von seiner schlechten Mutter fortkommt), wird der Vater Zeuge der Entlarvung KURT HILBERTs, die ihn rehabilitiert. (KINDES RUF: 328ff, 346, 360, 363) 9) PETER F. (BONAPARTENSCHUSTER): Schuster; Mann von 10), Vater von 5), Adoptivsohn von 1); seine Mutter war eine vornehme Französin, die beim Rückzug der napoleonischen Truppen im Dorf beim KAISERBAUERn mit ihrem Kleinkind krank einquartiert wurde und nach ein paar Tagen starb, ohne daß ihr Name bekannt wurde. F. kann - als er in den Besitz der Kinderwäsche kommt - den Kaiserbauern der Veruntreuung des von der Französin ihrem Kind hinterlassenen Vermögens überführen und ihn zwingen, seine Einwilligung zur Verlobung ihrer Kinder, WILHELM KAISER und BERTHA F., zu geben. (KAISERBAUER: 190, 195f) 10) Frau von 9), Mutter von 5) (KAISERBAUER: 190) FÄHRTEN-RIECHER (TRACK-SMELLER) -> FLORIMONT FAGOTTMEIER -> FRITZ MEIER FAKIR EL FUKURA -> DER MAHDI FALEHD ASSA OMRA IBN ALI HEBSCHAHN NOBADA BEN SULU OMOR SEBUHIR IBN DAWUHD HILUB AL OSIMBARA (FALEHD): Beduine vom Stamm der Beni Sallah; Bruder des Scheiks (BADIJAs MANN); F. »ist der Stärkste. Er ist ein Riese ... Er besitzt eine Körperkraft, daß man von ihm behauptet, er könne mit einem Löwen ringen, auch ganz ohne Waffen. Kein Mensch wagt sich an ihn« (466). F. war »von wahrhaft herculischer Gestalt. Gehüllt war er von oben bis unten in einen weißen Haïk, dessen Caputze er über den Kopf gezogen hatte. Sein dunkles Gesicht war frei. Quer über dasselbe, von einer Wange bis zur anderen, die Nase zerschneidend, zog sich eine Narbe, welche von einer fürchterlichen Verwundung zurückgelassen sein mußte.« (469) F. ist grob, roh und gewalttätig. Um Scheik der Beni Sallah zu werden, begehrt er BADIJA, die Witwe seines verstorbenen Bruders, zur Frau. Im Zweikampf, der um die Frau und die Scheikwürde ausgetragen wird, wird er von OSKAR STEINBACH besiegt. Dabei verliert F. das linke Auge und seine Zähne. Seine Bitte um Gnade, die ihm das Leben rettet, läßt ihn ehrlos werden. Er wird aus dem Stamm verstoßen. Aus Rache schließt er sich den Feinden der Beni Sallah, den Beni Suef, an, die gerade einen Überfall auf die Beni Sallah planen. Während des Kampfes der beiden Stämme dringt F. ins Lager der Beni Sallah ein und bedroht dort Badija, deren Schwester HILUJA und ZYKYMA.

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//209// HILAL kommt den Frauen zu Hilfe, kämpft mit F. und stürzt ihn von der Brüstung einer alten Ruine zu Tode. (DH-DH: 465f, 469, 509, 540, 572f, 590f, 624, 670) FALKE: 1) -> SAM HAWKENS 2) tapferster Häuptling der Comanchen; er ist nicht hoch, aber breit, kräftig und muskulös gebaut. Sein edler Charakter zeigt sich, als er - obwohl sie seine Söhne gefangengenommen hatten - seinen Todfeind RIMATTA und dessen weiße Gefährten BILL HOLMERS, FRIEDRICH VON WALMY und den BOWIE-PATER freiläßt, nachdem Rimatta die Friedenspfeife der Comanchen entwendete und alle seine Gefährten daraus rauchten. (JUWELENINSEL: 466, 514, 518) FALKENAUGE (mehrfach auch ADLERAUGE): Comanchenkrieger; die »eleganten, nervigen Körperformen und der elastische, stolze Schritt, mit welchem der junge Krieger eintrat, mußten sofort imponiren. Seine breiten Schultern und seine starke Brust waren nackt; um seine engen, gerundeten Hüften schlang sich eine feine Decke von Santillo, in glänzenden, verschiedenartigen Farben schillernd. Gamaschen von scharlachrothem Tuche bedeckten seine Unterschenkel; von Pferdehaar gestickte Kniebänder und merkwürdig aus Stachelschweinsborsten gearbeitete Eicheln umschlossen über den Knöcheln diese Gamaschen, und die Füße staken in den kunstreichen Moccassins, welche er von MOLA geschenkt erhalten hatte. Sein Kopf war, mit Ausnahme eines Büschels kurzer Haare, der wie ein Helmbusch aussah, ganz geschoren und mit einem höchst sonderbaren Schmucke bedeckt. Es war ... eine Art schmalen Turbans, aus zwei malerisch um seine Stirn gewundenen Tüchern bestehend. Die glänzende, trockene Haut einer ungeheuren Klapperschlange schlang sich durch die Falten des Turbans, und sowohl der noch mit den Klappern versehene Schwanz als auch der mit spitzigen Zähnen bewehrte Kopf des Thieres hingen an jeder Seite seiner Schulter herab. Wäre sein Gesicht von den entstellenden Malereien frei gewesen, so hätte man eine echt römische Nase, eine hohe Stirn, auf welcher Muth und Biederkeit thronten, einen kühn geschnittenen Mund und zwei Augen bewundern können, welche bestimmt zu sein schienen, durch ihren Blick zu herrschen. Die fast unmerklich hervortretenden Wangen störten die schöne Harmonie der Züge nicht, vielmehr gaben sie ihnen etwas eigenthümlich Fremdartiges, was den Beschauer fesseln mußte. Seine Waffen bestanden in einem ... Skalpirmesser, einem ... Tomahawk, einem kunstvoll geflochtenen Lasso ... und in einer Büchse, deren Holztheile eng mit silbernen Nägeln beschlagen waren. So wie er da stand ..., hätte er ruhig auf dem elegantesten Maskenballe einer der europäischen Residenzen erscheinen können, niemand würde geglaubt haben, daß all die beschriebenen Dinge der Savanne wirklich angehörten, so nett und sauber war jeder Zollbreit an ihm, und so elegant und gebieterisch zugleich seine ganze Erscheinung.« (337f) »Er hatte ganz allein eine jener Abenteuerfahrten unternommen, wie sie von den kühnen Recken des Alterthums und den irrenden Rittern des Mittelalters erzählt werden ... An jedem Lagerfeuer ... wurde bald von ihm gesprochen; //210//

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er war ausgezogen, um sich einen Namen zu holen oder unterzugehen, und als er wiederkehrte, bedeckt von Wunden und Skalpen, da brauchte er ihn nicht mitzubringen, denn er war ihm bereits vorangegegangen. ›Falkenauge‹ hatten ihn die Apachen genannt« (324f). F., der Mo-la, die Tochter des Comanchenhäuptlings KLUGER FUCHS liebt, hält um deren Hand an. Der Vater will sie ihm nicht verweigern, doch stellt er Bedingungen: F. verspricht, als Beauftragter des Stammes den Verkauf von dessen Waren an die Weißen zu leiten; weiterhin will er die ermordeten Söhne des Häuptlings an SCHWARZVOGEL, MAIN-ROUGE und SANG-MELÉ rächen. In Tubac trifft er auf Main-Rouge und Sang-Mêlé. Als diese, mit Apachen verbündet, ihm seine Waren zu rauben versuchen, schlägt er die Apachen vernichtend. Die beiden Verbrecher entkommen jedoch. F. entledigt sich des Verkaufsauftrages und folgt den Flüchtigen ins Gebiet der Apachen, wo er EDGAR ALLAN WILSON und den Engländer SIR WILLIAM WALLERSTONE, der ein Bild von F. zeichnet, trifft. Bald darauf rettet er die beiden vor Apachen. Innerhalb kurzer Zeit tötet F. zehn Gegner, obwohl er zwischenzeitlich von ihnen gefangengenommen wird. Er setzt BOIS-ROSÉ und PEPE DORMILLON auf die Fährte von SangMêlé und Main-Rouge. Am Büffelsee entwirft er den Kriegsplan gegen die Apachen und schlägt sie vernichtend. Er tötet Sang-Mêlé, Main-Rouge und Schwarzvogel. Mit deren Skalpen erbringt er den Brautpreis für Mo-la. (WALDLÄUFER: 319ff, 325, 337ff, 343f, 352ff, 468ff, 512, 523ff, 539ff, 547ff, 552, 561f) FALLER: Kundschafter der Tramps beim Eisenbahnüberfall; er wird von OLD FIREHAND festgenommen. (SILBERSEE: 207, 237, 240f) FALSCHE SCHLANGE -> LISTIGE SCHLANGE FALSER: Yankee; er ist lang, hager und schmalbrüstig. F. will mit BEN NEW-MOON, BLOUNT und PORTER durch den Llano estakado. Er verfolgt dann mit WINNETOU die Llano-Geier CARLOS und EMILIO CORTEJO. (GEIST: 390f) FANG: berühmter chinesischer Doktor der Literatur und Arzt; er stammt aus einer uralten Familie. In Point de Galle wird F. von DILKE und dessen Begleitern mißhandelt, aber von KARL MAY und SEJJID OMAR gerettet. Bei dem Dankesbesuch wird in GR 30 kein Wort geredet (aus Höflichkeit); in PAX gibt es einen erregten Auftritt F.s, da May wie F. Mitglied der Bruderschaft des ›Pu' ist (PAX 116ff). In GR 30 ist F. der ehemalige Lehrer TSIs und Mitglied der ›Shen‹. Bei einem Zusammentreffen in Shanghai entschließt er sich, den schwerkranken WALLER zu behandeln und ihn nach Raffley Castle in China zu begleiten. (PAX: 116 GR 30: 152ff, 166-80, 466) FARAD EL ASWAD: oberster Scheik der Uled Ayun; er trägt einen schwarzen Bart, ist feige und großsprecherisch. F. überfällt mit seinen Leuten ELATEH, die er bis zum Kopf in den Wüstensand eingräbt und deren Kind er der Wüstensonne preisgibt. Er wird von KARA BEN NEMSI, WINNETOU und EMERY BOTHWELL gefangengenommen und später beim KRÜGER BEI ausgepeitscht. (GR 21: 347-59, 369f, 384ff)

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//211// FARKAS, ADOLF -> OSMAN PASCHA FARRAGUT: amerikanischer Admiral (nur erwähnt) (historisch: David Glasgow F. (1801-70) (GR 15: 574) FATIMA MARRYAH: Kurdin des Stammes Mir Yussuffi; Frau YUSSUF ALIs, Mutter HUSSEIN ISAs; sie ist »vielleicht vierzig Jahre alt; Falten, vielleicht mehr infolge der Sorge als des Alters, durchfurchten ihr Gesicht. Ihre sehr ärmliche Bekleidung bestand nur aus einem langen, hemdartigen, blauleinenen Gewande. Auf dem Kopfe trug sie ein altes Schleiertuch« (553). Sie wird von KARA BEN NEMSI (KBN) vor den Hunden SCHIR SELEKIs gerettet. Von ihrem Sohn ist sie für das Christentum gewonnen worden. Mit ihm und ihrem Mann zusammen wird sie noch einmal von KBN aus den Händen Schir Selekis befreit. (MAT.DOL: 551, 553, 558, 562, 573, 580, 595, 599, 604) FATMA: Köchin bei MURAD NASSYR; Lieblingsdienerin LETAFAs; sie hat ein gewöhnliches Gesicht. Obwohl Murad Nassyr sie als »die vorzüglichste Köchin des ganzen großen Sultanreiches« bezeichnet, findet KARA BEN NEMSI (KBN) ein Haar in ihrem Reisgericht. Sie befreit KBN und BEN NIL im Auftrag ihrer Herrin aus der Gefangenschaft Murad Nassyrs. (GR 16: 74, 377 GR 17: 479ff) DIE FAUST DES HEILIGEN -> JUMRUK EL MURABIT HARTE FAUST -> SAID KALED PASCHA FEDER DES PRINZEN -> KALAM EL BERINZ EINE FEDER -> SUS-HOMASCHA (Kiowa) ZWEI FEDERN -> KITA HOMASCHA (Comanche) FELBER: 1) -> SONNENSCHEINCHEN 2) FRITZ F.: früherer Offiziersbursche des MAJORs; Mann von 3), Vater von 1); zunächst war F. Knecht beim PACHTHOFER auf dem Hof des Majors. Pünktlich, treu, fleißig und zuverlässig, file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/FAB_FEZ.HTM[21/02/2024 12:33:09]

überwarf er sich mit dem Pachthofer, als dieser zudringlich gegen F.s zukünftige Frau wurde. Seitdem lebt F. arm, aber glücklich, mit seiner Frau und seiner Tochter SONNENSCHEINCHEN im Haus ›Im Sonnenschein‹, bis der Major den untreuen Pachthofer entläßt und F. zum neuen Pächter des Hofes bestellt. (SONNENSCHEINCHEN: 5, 8-12, 14-17, 23-28, 43, 45) //212// 3) PAULE F. (genannt SONNENSCHEIN): Frau von 2), Mutter von 1); sie ist die hübscheste und beste Frau im Dorfe. »Ihr starkes, schönes, blondes Haar war nur um einen Schein dunkler als das ihres Kindes, und so ein liebes Gesicht wie sie kann nur eine Frau haben, die sich in ihrem Hause glücklich fühlt.« (12) (SONNENSCHEINCHEN: 10ff, 16, 19-21, 27, 43) FELDBÄUERIN: Frau des FELDBAUERn, Mutter von MARTHA; sie hat eine hohe, früher wohl kräftige Gestalt, ist nun aber vom Leid geschwächt und gebeugt. Von ihrem Bruder war sie gezwungen worden, nach dem Tod ihres ersten Mannes, dem Vater von Martha, den Feldbauern, zu heiraten, was ihr nur »Gram und Thränen« einbrachte. Als der Feldbauer sich als WALDKÖNIG entlarvt sieht und sich absetzen will, sperrt er die F. und Martha in einen alten, stillgelegten Bergwerksstollen ein, woraus sie von FRIEDER befreit werden. (WALDKÖNIG: 380, 396f, 475ff, 492f, 502f) - BRUDER DER FELDBÄUERIN: reicher Kaufmann jenseits der Grenze; er treibt Schmuggelgeschäfte mit dem FELDBAUERn. Nach dem Tod ihres ersten Mannes wohnte die FELDBÄUERIN mit ihrer Tochter MARTHA bei ihm. Er zwang seine Schwester aus wirtschaftlichen Gründen, den Feldbauer zu heiraten. (nur erwähnt) (WALDKÖNIG: 380) FELDBAUER (al. WALDKÖNIG): reicher Bauer in Finsterwalde; Anführer einer Schmugglerbande als Nachfolger des GRENZMEISTERs; Mann der FELDBÄUERIN, Stiefvater von MARTHA; er ist hart und finster, hat eine breite, nicht zu hohe, aber massige Herkulesgestalt. Wegen dessen Frau ANNA, um die der F. auch warb, die aber den BACHBAUERn heiratete, ist er mit dem Bachbauern verfeindet. Als ›Waldkönig‹, mit Maske, langen Haaren und Bart, blendet er den Bachbauern durch einen Pulverschuß ins Gesicht und tötet dessen Sohn FRANZ. Der ›Waldkönig‹ macht mit seinen Kumpanen die ganze Gegend unsicher, so daß eine Kompanie Soldaten unter dem BUSCHWEBEL auf ihn angesetzt wird. Den Buschwebel kann er in seine Gewalt bringen, und droht ihm mit dem Tode, falls er nicht gemeinsame Sache mit ihm mache. Seine Frau und seine Stieftochter sperrt er, als er mit mit seiner Entlarvung rechnen muß, in einen alten, stillgelegten Bergwerksstollen ein. FRIEDER, der zweite Sohn des Bachbauern, kann das Versteck des ›Waldkönigs‹ ausfindig machen. Mit den Soldaten stellt er die Schmuggler und ihren Anführer. Beim Kampf wird der ›Waldkönig‹ durch seine eigene Pistole, die zu nahe an seinem Gesicht losgeht, geblendet. Er flieht und stürzt in einen Bergwerksschacht. (vgl. in SONNENTHAU: WIESENBAUER) (WALDKÖNIG: 348, 366ff, 396ff, 412, 414, 428ff, 443f, 459, 475f, 502f) FELDMANN, HEINRICH: Schmiedegeselle in der norländischen Hofschmiede BRANDAUER (später bei THOMAS SCHUBERT); ehemaliger Unteroffizier bei der Artillerie; er schneidet gern auf und hat

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einen Hang zu Widerspruch und Ironie. Mit den beiden anderen Gesellen, Thomas Schubert und BALDRIAN, bildet er ein kauziges Trio, //213// von dem jeder in die Wirtin BARBARA SEIDENMÜLLER verliebt ist. (ZEPTER: 4ff, 134, 370 JUWELENINSEL: 369f) FELISA: Tochter DON GERONIMOs; sechzehn Jahre alt (GR 20: 6, 10, 18, 20ff, 36-40) FELLER: Lohnkutscher in Mainz; er fährt den angeblichen Kapitän PARKERT (HENRICO -> LANDOLA) von Mainz nach Kreuznach. (nur erwähnt) (WR III: 1282) FELS: 1) verstorbener Mann von 2), Vater von 3); hat Ehrenschulden hinterlassen (nur erwähnt) (VS I: 165) 2) blinde Frau von 1), Mutter von 3); der Schreck über die Verhaftung ihres Sohnes ruft eine geistige Störung (Nervenfieber) hervor, von der sie erst geheilt wird, als sie nach einer Augenoperation durch DR. ALFRED ZANDER wieder sehen kann. (VS: I 165, 206f, 209, 247ff III 1039 IV 2083-88) 3) WILHELM F.: Mechaniker; Sohn von 1)/2); Verlobter von MARIE BERTRAM; er wohnt mit seiner Mutter in der Wasserstraße. Um die Ehrenschulden seines verstorbenen Vaters bezahlen zu können, arbeitet er nach Feierabend an einer Maschine für einen Engländer (in Wirklichkeit: HAUPTMANN (FRANZ VON -> HELFENSTEIN)), für die er sich Material bei seinem Arbeitgeber, dem Mechanikermeister HARTWIG, ›ausgeborgt‹ hat. Helfenstein will ihn zur Mitarbeit in seiner Bande erpressen und veranlaßt eine Verhaftung. Wegen Unterschlagung von Arbeitsmaterial wird W. zu sechs Wochen Gefängnis verurteilt. Nach seiner Entlassung befreit er zusammen mit ROBERT BERTRAM seine Verlobte und MAGDA WEBER aus dem Bordell der MELITTA. (VS: I 165-71, 209 III 1038-42, 1045f, 1049f, 1105-12, 1115-19 VI 2077-85, 2087ff) VON FELSEN (Baron v.F.): deutscher Diplomat in Rußland; er ist ein »junger, stattlich gebauter Mann von einnehmendem Aeußeren und gewinnenden Manieren«, Geliebter von PAULOWNA VON SMIRNOFF, die er nach der Aufklärung eines Diamantenraubes heiratet. Durch eine List und durch die Hilfe seines Dieners THEODOR und dessen Bekannten GEORGE entkommt er mit Paulowna einem Anschlag GRAF MILANOWs und kann diesen nach Sibirien deportieren lassen. (SIBIRIEN: 757f, 760, 773, 776) FENDERS: Inhaber eines ›Store and Boardingshouses‹ in New Venango; rothaariger, »vertrunkener« Ire file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/FAB_FEZ.HTM[21/02/2024 12:33:09]

(der Name wird nur in FIREHAND genannt) (FIREHAND: 109 GR 8: 413) //214// FENNER: 1) Farmer; Mann von 2); Bekannter OLD SUREHANDs (GR 15: 635, 638ff GR 19: 4f) 2) Frau von 1) (GR 15: 640f) FEODOR -> THEODOR FERHAN: mutiger und tapferer Sohn des Scheiks SOFUK (nur erwähnt) (GR 1: 342f) DON FERNANDO DE VENANGO E COLONNA DE MOLYNARES DE GAJALPA Y ROSTREDO: mexikanischer Ranchero, der unter dem ›Pantoffel‹ seiner Haushälterin EULALIA steht, die ihn mit immer anderen Kurzformen seines Namens, die sie aus dessen einzelnen Bestandteilen beliebig zusammensetzt, anredet. Er ist wie ein typischer Mexikaner gekleidet und bewaffnet. OLD SHATTERHAND tötet eine seiner Kühe, um Fleisch für sich und seine Gefährten zu haben, und läßt sich von F. und einigen seiner Leute deswegen gefangennehmen. Das in der Ranch inszenierte ›Gerichtsverfahren‹ gerät zur Farce, die durch das Eingreifen Eulalias beendet wird. (DEADLY/GR 9: 262f, 277, 285) BÖSES FEUER -> SCHI-TSCHA-PAHTAH (Oglala) GROßES FEUER -> ENTSCHAR-KO (Apache) TÖTENDES FEUER -> POKAI-PO (Tetong-Sioux) FEUERBALZER/FEUERBALZERIN: siehe unter BALZER FEUERFUß -> OLD FIREFOOT FEUERHERZ:

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1) -> KANTEH PEHTA (Upsaroka) 2) -> KUNPUI (Utah) DER FEUERMALIGE -> MIß ADMIRAL FEUERMUND -> KO-ITSE (Oglala) FEUERSTERN -> TEVUA-SCHOHE (Comanche) FEUERTOD -> FRIEDRICH VON WALMY //215// FEUERWASSER -> K'UN-P'A FEX (al. WASSERFEX/eigentl. CURTY VON GULIJAN): Fährmann beim THALMÜLLER (GOTTHOLD -> KELLERMANN) in Scheibenbad; Sohn von SAMO und ETELKA VON GULIJAN, Cousin von TERZKY VON GULIJAN; Freund des WURZELSEPP; »Wer den Fex ... erblickte, mußte sich mit Staunen fragen, wie er zu diesem erniedrigenden Beinamen gekommen sei. Freilich, er war mehr als armselig gekleidet. Schuhe trug er gar nicht; seine Füße waren nackt, und die Wadenstrümpfe, welche bis an das ebenso nackte Knie reichten, waren mit allen möglichen Farben geflickt, gestopft und ausgebessert, ebenso die kurzen Kniehosen, welche nicht einmal von einem Gürtel sondern nur von einer groben Hanfsschnur an den Hüften festgehalten wurden. Eine Weste gab es auch nicht, und die dunkle Jacke war auch vielfach ausgebessert und ihrem Träger zu kurz geworden. Das weiße Hemde bestand aus den verschiedensten Flecken, Leinen, Halbleinen und Kattun von ebenso verschiedener Feinheit, aber es war sauber gewaschen. Ueberhaupt machte der junge Mensch trotz der großen Aermlichkeit seines Anzugs den Eindruck peinlichster Sauberkeit und ... noch etwas, was sich aber gar nicht so leicht herausfinden ließ. Fühlen konnte man es wohl, aber beschreiben nicht. Seine Gestalt war schlank aber nicht schwächlich; seine Glieder standen im schönsten Verhältnisse zu einander, und wer ihn zum ersten Male sah, dem wurde es schwer, den Blick von seinem Gesicht abzuwenden, denn dieses Gesicht war ein eigenartig schönes. Der kleine, feine Mund, über welchem die ersten Sprossen des Bartes keimten, die zart gebogene Nase mit den beweglichen Flügeln, die hohe Stirn mit den tiefdunklen Brauen, unter denen ein Paar tiefe, große Augen in der Bläue des Himmels leuchteten, das volle, blonde, kaum zu bewältigende Haar und dabei eine Haltung, so ungezwungen und doch dabei so stolz und selbstbewußt - das bildete ein Ganzes ...« (152) Als kleines Kind wurde der Fex von dem Zigeuner BARKO im Auftrag des SILBERBAUERn (CONRAD -> CLAUS) entführt; seine Eltern waren vom Silberbauern und vom Thalmüller ermordet worden. Das Kind wuchs bei der Zigeunerin MYLLA auf. Als es etwa vier Jahre alt war, kam es mit Mylla nach Scheibenbad. Es beobachtete, wie der Müller die Zigeunerin, die der Fex für seine Mutter hält, erwürgte, aber er schwieg aus Angst. Ein Holzknecht nahm sich seiner an. Als dieser starb, wollte keiner das Kind haben. Die Gemeinde gab es file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/FAB_FEZ.HTM[21/02/2024 12:33:09]

dann zum Thalmüller. »Der hat ihn erzogen, aber wie. Mit der Peitschen, mit Hunger, Durst, Frost und nix weiter sonst ... Der Bub hat alle Schul versäumen müssen und nix lernen können, weil er für vier Personen arbeiten mußt ... Er bekommt halt keinen rothen Pfennig dafür.« (140) Alle Einnahmen aus dem Fährdienst muß der Fex beim Müller abliefern. Er schläft im Sommer wie im Winter in der Fähre. Mit dem Wasser ist er so vertraut, daß er schon einigen Leuten das Leben gerettet hat. Unter dem Grab der Zigeunerin hat er eine Höhle entdeckt, die er zu einem Versteck ausbaut und in der er die versteinerte Leiche der Zigeunerin, deren Grab sich gesenkt hatte, aufbahrt. Der Fex liebt PAULA KELLERMANN, die Tochter des Thalmüllers, die er vor den groben Belästigungen des FINGERLFRANZ beschützt. Mit Hilfe des Wurzelsepp, kann er dem Müller Papiere entwenden, die Aufschluß über seine Herkunft geben. In //216// seiner Höhle hat der Fex auf einer alten Violine, die ihm die Zigeunerin hinterlassen hatte, autodidaktisch spielen und komponieren gelernt. Als bei einem Konzert in Scheibenbad, in dem auch die MUHRENLENI und FRANZ LISZT auftreten, der Violinvirtuose ANTONIO RIALTI ausfällt, springt der Fex für diesen ein und feiert stürmische Triumphe. Der König, den der Fex kurz zuvor vor dem Ertrinken retten konnte, läßt ihn in Paris zum Virtuosen ausbilden. Seine Identität als Baron von Gulijan wird durch ein Geständnis des Silberbauern geklärt. In Wien soll sein Anspruch auf die Baronie gerichtlich festgestellt werden. Sein Cousin, Terzky v.G., versucht mit Hilfe des Verbrechers SALEK (EGON VON STUBBENAU), die Beweispapiere an sich zu bringen. Das mißlingt, der Fex wird als rechtmäßiger Baron von Gulijan bestätigt. F.s Geliebte, Paula, war aus Scham über die Schande, daß ihr Vater ins Zuchthaus muß, von zu Hause weggegangen. In Wien findet der Wurzelsepp eine Spur von ihr. Zusammen mit dem Fex befreit er sie in Triest aus den Händen von Mädchenhändlern. Der Fex und Paula beschließen zu heiraten. Der Fex - jetzt kaum zwanzig Jahre alt - komponiert die Oper ›Götterliebe‹, deren Uraufführung er in Scheibenbad dirigiert. (WzG: I 139f, 143, 149, 151f, 164, 166, 174, 219f, 223, 228ff, 235 II 448, 474, 505, 764 III 1150, 1160, 1194 V 2156 VI 2227, 2544) FEZZAR ACHMED: türkischer Kapitän; Bote des Sultans; er hat ein wildes, von dichtem Bart eingerahmtes Gesicht. Seinem persönlichen Feind KATOMBO begegnet er mit unverschämter Herausforderung und wird von diesem im Zweikampf enthauptet. (ZEPTER: 642f) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//217// FI (al. YAO-TSCHANG-TI (SCHULDEINTREIBER)): chinesischer Händler in Hinterindien; trotz zweier umgeschnallter Säbel ist er ein Feigling. Als in einer aus Engländern (MR. PHELPS, MR. SHOWER) und Laoten (LAO-PUNG-DAM, LAO-PUNG-KHAO) bestehenden Reisegesellschaft, der Fi als Führer und Dolmetscher dient, die kostbare Uhr Showers gestohlen wird, lenkt Fi den Verdacht auf Eingeborene und fordert eine harte Bestrafung. Ein hinzukommender HOEI-FOEI, der Fi als unehrlichen Steuereintreiber kennt, durchschaut, daß Fi selbst der Dieb ist und sorgt für seine Überführung und Bestrafung. (PHI-PHOB: 516-20) PATER FILIPPUS -> PATER PHILIPPUS DER FINDLING -> EL LAKIT FINELL, GUY: Farmer; er wurde von FRANK SHEPPARD während einer Schießprobe EMIL REITERs erschossen. Reiter zielte in der von Sheppard arrangierten Schießprobe auf einen Vogel in der Nähe des ihm unbekannten F.; Sheppard drückte zu gleicher Zeit mit Reiter ab. Reiter fühlt sich für den Tod F.s verantwortlich und wird von Sheppard deswegen erpreßt. (nur erwähnt) (GR 24: 292, 598, 601) DREI FINGER -> KA MAKU (Nijora) //217// LINKER FINGER/RECHTER FINGER: 17 und 18 Jahre alte Söhne des Maricopa-Häuptlings EISERNER MUND; sie werden von OSKAR STEINBACH und SAM BARTH aus ihrem Lager entführt und dienen als Druckmittel gegen ihren Vater. (DH-DH: 1096ff) VIER FINGER -> NALE-MASIUV (Comanche) FINGERLFRANZ: bayerischer Viehhändler; er war »das echte treffende Bild der rohen, ungefügen, rücksichtslosen Körperkraft. Seine großen Füße, welche in derben Nagelschuhen steckten, die starken Waden, von hartwollenen Strümpfen umschlossen, die nackten, massigen, vom Wetter gegerbten Kniee, die stämmigen Oberschenkel, die massiven Hüften, aus denen ein robuster Körper mit außerordentlich breiter Brust hervortrat, der starke Hals mit einem wahren Stiernacken, die wie aus knüppeligem Holze gearbeiteten Arme, deren Muskulatur man deutlich sehen konnte, weil er die Jacke ausgezogen über der linken Schulter trug und die Hemdeärmel emporgestreift hatte, das breite Gesicht mit der niedrigen Stirn, der breiten Stulpnase, den wulstigen Lippen, den hervortretenden Backenknochen und den kleinen, tief liegenden, grauen Augen, das kurz geschorene, struppige Haar, welches an der einen Kopfseite zu sehen war, weil er den Hut auf die andere geschoben hatte, die Spielhahnfeder und der Gemsbart, welche an dem Hute steckten und ihn als Bergsteiger, Schütze und Raufbold kennzeichneten, das Alles waren file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/FI_FOX.HTM[21/02/2024 12:33:10]

sichere Zeichen, daß der vielleicht sechs- oder siebenundzwanzigjährige Bursche nicht etwa allzu zart beanlagt sei.« (144) Der als Schläger berüchtigte F. trägt einen Schlagring mit Zacken bei sich. Er erhielt seinen Namen, weil er der beste Fingerhakler der Gegend ist. Der F. will PAULA KELLERMANN, die Tochter vom THALMÜLLER (GOTTHOLD -> KELLERMANN), heiraten. Diese lehnt ihn aber energisch ab. Ihr Vater stimmt einer Verlobung jedoch zu, da der F. reich ist. Vom FEX, Paulas Geliebtem, wird der F., als er Paula roh belästigt, verprügelt. Aus Rache dafür und weil der Fex die schon angesetzte Verlobung platzen läßt, will der F. den Fex, aufgehetzt durch den Thalmüller, ermorden. Der WURZELSEPP verhindert das: der F. wird abermals durchgeprügelt. Der Wurzelsepp spielt dem F. zudem noch einen aberwitzigen Schabernack, indem er ihm einen Zauberspuk einredet, mit dem der F. ein ihm entlaufenes Schwein wiedererlangen soll. Wegen des Mordversuchs, den der F. in seiner Dummheit während eines Streites mit dem Thalmüller in Gegenwart eines Assessors zugibt, wird der F. verhaftet. Er muß für »mindestens drei Jahre« ins Zuchthaus. (WzG: I 142-50, 262ff, 303f II 519f III 1219f) FINKENHEINER -> HEINRICH WEISE FINNETEY, TIM -> PARRANOH FIRE-GUN, SAM(UEL) (eigentl. WALLERSTEIN): deutscher Westmann (in AUF DER SEE: »berühmtester Jäger«/in GR 15: »berühmter Jäger«); Bruder des Juweliers //218// WALLERSTEIN (explizit nur in AUF DER SEE), Onkel von HEINRICH WALLERSTEIN - nur in AUF DER SEE: Er ist Kind armer Eltern, war Förster auf den Besitzungen des Fürsten OTTO VICTOR VON -> SCHÖNBERG-WILDAUEN und mußte wegen Verstrickungen in die 48er-Unruhen nach Amerika flüchten. - in AUF DER SEE/GR 15: F. ist Anführer (Colonel) einer Pelztierjäger- und Goldsuchergesellschaft; er hat wahrhaft riesige Körperformen. Mit anderen Westmännern (DICK HAMMERDULL, PITT HOLBERS) und WINNETOU vereitelt er einen Überfall von Oglalas unter MATTO-SIH (AUF DER SEE: RICCARROH) auf einen Eisenbahnzug: »Sein Anblick gemahnte uns an jene alten, gewaltigen Recken, von denen die Geschichte längst vergangener Zeiten berichtet. Die langen, schneeweißen Haare wehten ihm mähnenartig um das kühne Haupt; seine Augen blitzten, und *in seinem von dem flackernden Lichte beschienenen Angesichte sprach sich ein Gefühl von jener Kampfeswonne aus, welche das verfeinerte Urteil leugnet, nichtsdestoweniger aber doch eine oft bewiesene Wahrheit bleibt.* Mit weit auseinander gespreizten Beinen stand er da, grad und aufrecht, als sei er aus der Erde gewachsen, und *ließ sich von den anderen die Indianer in das Schlachtbeil treiben, welches, von seiner riesenstarken Faust geführt, bei jedem Schlage zerschmetternd auf den Kopf eines Feindes sank*« (AUF DER SEE: 515 GR 15: 163 - dort nur die in *stehenden Passagen). Der SCHWARZE KAPITÄN (FRANÇOIS LATOUR/HEINRICH SANDER (in AUF DER SEE: der Mörder von F.s Bruder) bestiehlt F., der ihn verfolgt und maßgeblich an der Festnahme des Verbrechers beteiligt ist. In AUF DER SEE reist er zur

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Verurteilung Latours für kurze Zeit nach Deutschland. (AUF DER SEE: 515, 531, 563f GR 15: 153f, 157, 163, 172f, 201-10, 511ff, 531-35) FIRENZA, ANTONIO: Pächter Graf EMANUEL DE RODRIGANDAs (nur erwähnt) (WR I: 131) ROTER FISCH -> PAGU-ANGARE (Utah) SCHNELLER FISCH: Yuma-Krieger (GR 20: 440, 455-58, 468ff) FISCHER: 1) JAKOB F. (FISCHERJAKOB): Weber; Mann von 2), Meister von WILHELM; F. ist ein kleines, dürftiges Männchen, ein Vogelliebhaber, der Finken und Stare hält und ihnen das Sprechen beibringt, was seine Frau sehr stört, da der Unterricht im Schlafzimmer stattfindet. Als er einmal spätabends betrunken nach Hause kommt, setzt er sich statt in seinen Sessel in den Wasserständer. Diese Situation wird von seiner Frau ausgenutzt, ihm Zugeständnisse hinsichtlich der Vögel und auch des Alkohols abzuwingen. (WASSERSTÄNDER: 202-05) //219// 2) WILHELMINE F. (DIE HALBSEIDENE MINE): Frau von 1); sie hat ihren Beinamen, da sie halbseidene Schürzen liebt. W. zwingt ihren Mann, als dieser unglücklich im Wasserständer sitzt, zu Zugeständnissen hinsichtlich Alkohol und Vogeldressur. (WASSERSTÄNDER: 202, 205) FISCHERJAKOB -> JAKOB FISCHER VON FLAKEHPA-OCIULUI (AUGENFLAMME): 1) Vater von 4); der Jude BARUCH SILBERGLANZ war einst als Schreiber bei ihm angestellt. (nur erwähnt) (ZOUAVE: 1416) 2) Frau von 4), Mutter von 3); verstorben (nur erwähnt) (ZOUAVE: 1427) 3) ELMA V.F.-O.: walachische Jüdin; Tochter von 2)/4); sie war »eine hohe, üppig volle Gestalt, deren Formen mehr an Juno als an Hebe erinnerten. Wer sie stolz und aufrecht unter den anderen Damen stehen sah, der mußte unwillkürlich an Katharina die Zweite denken, nur daß hier Teint und Haar von anderem Ton und anderer Farbe waren. Ihre Stirn war nicht zu hoch und nicht zu breit, echt frauenhaft gebildet,

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ihr Näschen klein und doch wie nach einem bestimmten Gedanken geschnitten, ihr Mund voll, doch nicht zu groß, und hinter diesen Lippen, welche zum Küssen förmlich drängten, glänzten die Zahnperlen von jenem bläulichreinen Schmelze, welcher für die größte Schönheit gilt. Das Wunderbarste aber waren die Augen. Wer konnte sagen, von welcher Farbe sie seien? ... Zeigten diese Augensterne jetzt ein ruhiges, tiefes Schwarz, so konnte im nächsten Augenblicke die leiseste Regung sie dunkelblau färben. Man hatte diese wunderbaren Augen schon hellblau, grünlich und grau gesehen; ja es gab Herren, welche behaupteten, bemerkt zu haben, daß im Zorne oder einer anderen ungewöhnlichen Seelenbewegung die Färbung dieser Augen vom Sammetschwarz durch alle Töne bis auf ein sogar gelblich schillerndes Grün gelaufen sei ... Es lag ein Magnetismus in ihnen, welcher keinen Widerstand fand. Solche Augen sind gefährlich. Sie ziehen an; sie reißen hin, sie verführen und überwältigen. Ihre Macht ist bethörend und berückend; sie kann gefährlich werden. Der Italiener hat ein Wort, mit welchem er die fascinirende Macht solcher Augen bezeichnet, das Wort Jettatura. Elma war eine Jettaturia; das sagte sich ein Jeder, welcher einen bewußten Blick von ihr empfing. Das sagte sie sich aber selbst auch. Sie hatte die Macht ihres Blickes studirt und sie verstand, dieselbe anzuwenden.« (1429) E. war als Einzelkind - ihre Mutter war früh verstorben - vom Vater stark verzogen worden. »Von allem Luxus umgeben, hatte sie nicht die geringste Kleinigkeit des Lebens zu entbehren gebraucht. Sie war selbstsüchtig, hart und rücksichtslos geworden, sie konnte sogar grausam sein. Ueberhaupt gab es keinen Menschen, der ihren Charakter genau kannte.« (1427) FRANZ VON WILDEN wirbt um sie. Sie will ihn heiraten. Damit verfolgt sie anscheinend einen Zweck: »Einen Mann liebt man nicht; aber gerade deshalb heirathet man ihn!« (1427) Der Text ist Fragment, deshalb können über die Figur und ihr weiteres Schicksal nur Andeutungen gemacht werden: Es wird deutlich, daß E. //220// und ihr Vater beim Juden BARUCH SILBERGLANZ hoch verschuldet sind, daß Silberglanz die beiden aus Rache in Armut und Elend stürzen will und daß dazu auch die Verbindung E.s mit von Wilden dienen soll, da auch dieser verarmt ist, was E. aber nicht weiß. (ZOUAVE: 1415, 1428f) 4) ILLO V.F.-O.: walachischer Jude; Sohn von 1); Mann von 2), Vater von 3); er »trug einen in der Großindustrie wohlbekannten Namen. Er hatte sich um Handel und Verkehr bedeutende Verdienste erworben und war in Folge dessen geadelt worden, nur wußte man es nicht so recht genau, von welcher Regierung das Diplom ausgefertigt worden war. Seit längerer Zeit hatte er sich von den Geschäften zurückgezogen und nur der Börse seine Anhänglichkeit bewahrt. Ob er glücklich oder unglücklich spiele, darüber waren die Stimmen getheilt. Aber er machte ein großes und glänzendes Haus.« (1427) In Wahrheit ist er so sehr beim Juden BARUCH SILBERGLANZ verschuldet, daß er für seine Feste bei diesem sein Tafelsilber jeweils für einige Stunden auslösen muß. Silberglanz will ihn in Armut und Elend stürzen, weil v.F.-O. »hat gebaut seine Bahnen und expropriirt die Grundstücke, auf denen wir hatten liegen unsere Gelder auf Hypothek. Er hat uns gemacht einen großen Schaden.« (1415) (ZOUAVE: 1398, 1414f, 1428) FLEISCHER: Orientalist; KARL MAY gibt an, F. sei sein Lehrer gewesen. (FREUDEN/LEIDEN: 18) DER FLEISCHHACKER/FLEISCHHAUER (EL CARNICERO/CARNICIERO) -> DON

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PARMESAN ... FLEIß -> DSCHYDD DIE FLEIßIGE (SCHATIREH) -> EMMEH FLETCHER: 1) -> OLD CURSING-DRY; Vater von 2) 2) Sohn von 1); steht seinem Vater im Fluchen kaum nach; er gerät, nachdem sein Vater zwei Pa-Utes getötet hat, in die Gefangenschaft dieses Stammes, wird jedoch von OLD SHATTERHAND und WINNETOU befreit. Er befreit dann seinen an die Indianer ausgelieferten Vater. Auf der Flucht wird er von einem Pa-Ute erschossen. (GOTT LÄßT SICH: 545ff, 551f, 558, 562f) 3) FRED F.: (möglicherweise) Deckname von WILLIAM JONES (KANADA-BILL) DER ›FLIEGENDE REITER‹: siehe unter REITER //221// FLIEGENDER GEYER: Häuptling der Taracone-Apachen; Bote des Häuptlings FLIEGENDES PFERD (WR III: 1110f) FLIEGENDER HIRSCH (ROTHER HIRSCH): Apachenkundschafter (WR III: 1098f) FLIEGENDER PFEIL: Deckname eines Maricopa-Boten (DH-DH: 1112) FLIEGENDES PFERD (auch FLIEGENDES ROß): einer der größten Häuptlinge der Apachen; Vater von GRIZZLY-TASTSA; er ist von Kopf bis Fuß tätowiert und trägt ein Hirschfell um den nackten Körper, der von zahlreichen Narben entstellt ist. Die ergrauten Haare sind zu einem Schopf gebunden, in dem fünf Adlerfedern stecken. (FLIEGENDES ROß: 1111) (WR III: 1050ff, 1110f) - ÄLTERER SOHN VON FLIEGENDES PFERD: Bruder von GRIZZLY-TASTSA; Häuptling der Apachen (WR III: 1057)

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FLIEGENDES ROß -> FLIEGENDES PFERD DER FLINKE HIRSCH: siehe unter HIRSCH LANGE FLINTE -> INNUA NEHMA (Blutindianer) FLORIMONT (al. TRACK-SMELLER (FÄHRTEN-RIECHER)/AS-KO-LAH (BÄRENHERZ)): berühmter Waldläufer (nur erwähnt) (DEADLY/GR 9: 128, 132f) FLORIN (al. DERWISCH OSMAN/BILL NEWTON/PETER LOMONOW): ehemaliger französischer Kammerdiener der Familie VON ADLERHORST; er liebte seine Herrin, ANNA VON ADLERHORST, »mit jener unlauteren Liebe, welche zum schlimmsten Mittel greift, sich Erhörung zu erzwingen. Er hatte es gewagt, mit dem Geständnisse seiner Liebe vor die Herrin zu treten und ward fortgejagt.« (1493) Aus Rache inszenierte er - »ein Teufel in Menschengestalt« - einen Vernichtungsfeldzug gegen die ganze Familie. Es gelang ihm, den Familienvorstand, ALBAN VON ADLERHORST, durch eine Intrige als Mörder MELEK PASCHAs darzustellen. In der Verkleidung als angeblicher Kurde (DERWISCH) OSMAN veranlaßte er den Sohn Melek Paschas, IBRAHIM PASCHA, in dessen Vertrauen er sich einschleichen konnte, am Grabe seines Vaters der Familie von Adlerhorst grausamste Rache zu schwören. Zwei Jahre nach dem Schwur berichtet ihm Ibrahim Pascha den Vollzug der Rache: »Der Mörder ist eines unbeschreiblich qualvollen Todes gestorben« (3); die einzelnen Familienmitglieder sind in alle Welt zerstreut und mußten einen »fürchterlichen Schwur« (1480) ablegen, ihren Namen nicht mehr zu tragen und ihn auch nicht mehr zu erwähnen. Geraume Zeit später, F. ist ein alter, unbeschreiblich hagerer Mann, gekleidet in die rauhe Tracht der heulenden Derwische, erkennt er in Konstantinopel in einer für den Verkauf in //222// den Harem des Sultans bestimmten Sklavin TSCHITA VON -> ADLERHORST, die als kleines Kind in die Sklaverei verkauft worden war. Er veranlaßt Ibrahim Pascha, Tschita zu kaufen. Mit den beiden reist er nach Tunis. Er ist Mitglied der Terrorgruppe ›Freunde der Patrone‹ und verführt Ibrahim Pascha, aus politischen Gründen einen Sprengstoffanschlag auf den BEI VON TUNIS, MOHAMMED ES SADAK PASCHA, zu planen. Die Vorbereitungen dazu, das Verlegen von Sprengladung und Zündschnur übernimmt F. selbst. Als Helfer engagiert er dazu den von ihm nicht erkannten LORD EAGLE-NEST, einen Verwandten der von Adlerhorst, der mit HERMANN VON ADLERHORST versucht, die Tragödie der Familie von Adlerhorst aufzuklären, und der von Konstantinopel aus dem Verbrecher auf der Spur ist. Der Anschlag mißlingt. F. erhält die Bastonnade und gesteht den Anschlag. Er wird gefesselt »in das sicherste Loch des Gefängnisses« (379) geworfen. Es gelingt F. dennoch zu fliehen. Da er im Orient überall gesucht wird, setzt er sich nach Amerika ab. Dort ist er als BILL NEWTON Mitglied der Bande des ROTEn BURKERS. Für diesen soll er die Mission am Silbersee auskundschaften und der Bande Einlaß verschaffen. Das gelingt nicht. Er wird - auch weil ihn OSKAR STEINBACH von der Tunis-Episode her kennt - festgenommen. Durch die Naivität des deutschen

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Försters ROTHE gelingt ihm die Flucht. In der Gesellschaft LEFLORs und ROBIN WALKERs reitet er ins ›Tal des Todes‹. Dort fällt er erneut in die Hände Steinbachs. F. kann jedoch wieder fliehen. Diesmal setzt er sich nach Sibirien ab. Als PETER LOMONOW, Kaufmann aus Orenburg, taucht er in Platowa auf: F. »war von nicht zu hoher und nicht zu breiter Gestalt. Er hatte weite, blaue Pumphosen an, welche in den Schäften der hohen Stiefeln verliefen. Ueber den Hosen trug er einen langschößeligen Schnurenrock und darüber einen leichten Ziegenpelz. Auf dem Kopfe saß eine Lammfellmütze, wie sie gern in Persien und den Kaukasusländern getragen wird. Sein Gesicht war unter einem dichten, schwarzen Vollbarte fast ganz versteckt. Nur die Augen konnte man deutlich sehen. Aber ihr Blick war stechend und unruhig; er machte keinen Vertrauen erweckenden Eindruck.« (1582) Er wirbt Zobeljäger an, mit denen er zum Mückenfluß zieht. Dort, auf dem Gute PETER DOBRONITSCHs, wird er von SAM BARTH, einem Helfer Steinbachs, festgenommen. F. wird nach Bad Wiesenstein transportiert. Man läßt ihn dort fliehen, damit er Taten begeht, die eine rechtliche Handhabe gegen ihn bieten. So lassen sich Tschita v.A. und ZYKYMA von ihm in ein Verlies einsperren. Als F. zusammen mit Ibrahim Pascha schließlich von Steinbach und dessen Gefährten gestellt wird, erschießt er den Pascha und sich selbst. (Einmal (2563) wird Florin KARL genannt.) (DH-DH: 1ff, 5, 61, 329, 333f, 363, 367, 374, 377f, 1049, 1052, 1162, 1208, 1493, 1505, 1508, 1553f, 1558, 1582f, 1588, 2162, 2282, 2323, 2515, 2531f, 2563, 2593, 2595) FLORY: ehemaliger Diener GASTON DE BAS-MONTAGNEs (nur erwähnt) (W: 1027 / ULAN III: 1214) FOEHSE, ANNA LUISE: Mädchenname der FÜRSTIN ANNA LUISE VON ANHALT-DESSAU //223// FOLDER: ehemaliger Indianeragent; er betrog die Indianer und wurde deswegen zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, danach trieb er sich als Pferdedieb und Mörder herum. Von »robustem, starkknochigem Baue, hatte er einen wahren Stierkopf auf dem Nacken sitzen; seine breiten, wie zugehackten Gesichtszüge machten den Eindruck der heimtückischen List und Gewissenlosigkeit« (234). Die Upsarokas faßten ihn einst als Pferdedieb. Der Häuptling UAMDUSCHKA SAPA ließ ihn nicht töten, sondern auf Bitten seiner Frau, UINORINTSCHA OTA, nur auspeitschen und fortjagen. F. will an den Upsarokas Rache nehmen. Er hat Oglala zu einem Kriegszug gegen sie aufgehetzt. Als Uinorintscha ota und ihre beiden minderjährigen Söhne in die Hände der Oglala fallen, läßt F. die drei zusammen mit drei Klapperschlangen in eine Bodenvertiefung (Fellcache) werfen, wo sie qualvoll sterben sollen. Dieser Plan mißlingt, weil die Schlangen, die F. in einem Sack transportierte, sich in der Enge des Sackes gegenseitig gebissen hatten, wodurch ihre Giftdrüsen leer wurden. WINNETOU und OLD SHATTERHAND nehmen F. gefangen und liefern ihn an die Upsarokas aus, die F. am Marterpfahl zu Tode martern. (MUTTERLIEBE: 234, 238, 241f) FORBISCH, JONAS -> WILLMERS FORETIER, JEAN: Fischer bei Avranches, der sein Haus Badegästen vermietet; Herzog EUSEBIO

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VON OLSUNNA logiert bei ihm. (WR II: 750) VON FORFAX (Earl v.F.): Vater Lord DAVID PERCYs (nur erwähnt) (KRUMIR: 224) FORNER: 1) amerikanischer Bootsmann auf BALZERs Schiff; als er merkt, daß es auf dem Schiff nicht mit rechten Dingen zugeht, flüchtet er, indem er scheinbar ertrinkt. In Gila-City tritt er in die Dienste LORD EAGLE-NESTs und nimmt an der Verfolgung der Verbrecher teil. (DH-DH: 1342, 1345, 1348) 2) Ranchero am Rio San Carlos; Vater von 3); er hat eine sehnige, kräftige Hinterwäldlergestalt. GRINLEY ist ein guter Bekannter von ihm; F. weiß aber nicht, daß Grinley ein Verbrecher ist. Auf F.s Ranch treffen der HOBBLE-FRANK und die TANTE DROLL auf den von SAM HAWKENS geführten Treck deutscher Auswanderer. (ÖLPRINZ: 142f, 153, 166f, 169) 3) Sohn von 2); er hilft seinem Vater auf der Ranch und bei der Bewirtung der Gäste. (ÖLPRINZ: 142, 144) //224// FORSTER: 1) amerikanischer Aegyptologe und Arabist; Sohn von 5)/6); »Er mochte dreißig Jahre alt sein. Sein von einem schönen, blonden Vollbarte umrahmtes Gesicht war von der Sonne dunkel gebrannt« (294). Er hat blaue Augen. KARA BEN NEMSI (KBN) befreit ihn aus den Händen TAHAFs. F. liebt RAHEL, die er zusammen mit KBN in Kaïrwan ihrem Entführer Tahaf entreißt und am Ende als seine Frau mit nach Amerika nimmt. (BEFREIUNG: 294, 305-10, 313, 320ff, 337ff, 350f) 2) EMERY F.: ›Ölprinz‹ in New Venango; Schwiegervater von ELLENs/HARRYs* Halbbruder; F. ist ein »hagere(r), lang- und dünnhalsige(r)«, »stolzer, geldprotziger Mann« mit einer »echte(n), verkniffene(n) Yankeephysiognomie«. Er verhält sich dem ICH-ERZÄHLER/OLD SHATTERHAND (OS)* gegenüber sehr grob. F. will unbedingt dessen Pferd kaufen, was dieser jedoch strikt ablehnt. Um den Ölpreis in die Höhe zu treiben, läßt F. Öl aus seinen Quellen in den Fluß ablaufen. Durch Unachtsamkeit entsteht ein verheerender Ölbrand, aus dem der Ich-Erzähler/OS Ellen/Harry rettet. F. kommt bei dem Ölbrand um (in GR 8 ist das eine Vermutung, in FIREHAND/WESTEN gewiß). (*Ellen/Ich-Erzähler in FIREHAND; Harry/OS in WESTEN/GR 8) (FIREHAND: 109, 123, 272 GR 8: 399, 405, 407, 411ff, 416, 457f) 3) FRED F.: berühmter Tierbändiger, der die Raubtiere seiner Menagerie in verkleideten Käfigen auf file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/FI_FOX.HTM[21/02/2024 12:33:10]

einem Mississippi-Dampfboot transportiert. Als die Passagiere auf die Tiere aufmerksam werden, veranstaltet F. eine öffentliche Fütterung. Aufgrund einer Wette betritt er unbewaffnet den Käfig eines bengalischen Königstigerweibchens. Dieses bricht aus und verletzt F. an der Schulter. (in WINNETOU wird F. nicht verletzt, sondern nur zur Seite geschleudert. / Der Vorname Fred findet sich nur in WINNETOU.) (Vgl. in SILBERSEE: JONATHAN BOYLER) (INN-NU-WOH: 9ff WINNETOU: 479, 490f) 4) JOHN F.: Steuermann unter MAX PARKER (GR 15: 550) 5) MARGA F.: Mutter von 1), Frau von 6); siehe MARGA OLBERS 6) RICHARD F.: deutsch-amerikanischer Westmann und Dichter aus Frankfort in Kentucky; Vater von 1), Mann von 5); er unternimmt seine Reisen »nur des Wissens wegen«. Sein Vater starb vor seiner Geburt, seine Mutter im Kindbett, Geschwister hat er keine. R. ist »ein noch junger Mann von vielleicht sechsundzwanzig Jahren. Er trug die gewöhnliche Tracht der Prairiejäger, ein ledernes, ausgefranstes Jagdhemd, ebensolche Leggins und Mokkassins und auf dem Kopfe einen Filzhut, dessen Farbe und Gestalt errathen ließen, daß sein Besitzer schon seit geraumer Zeit nicht mit der Civilisation in Berührung gekommen sei« (124). Er ist lang und breit gebaut: eine »echte rechte Kentuckygestalt«. R. hat »blonde, lockige, schulterlange Haare, »tiefblaue Augen« und »männlich schöne Züge« (127). Als Dichter ist er u.a. berühmt geworden durch seine Gedichtbände »Savannenbilder« und »Herzklänge«. Mit einer Westmann-Gesellschaft aus Santa Fe //225// kommend, wurde er von Comanchen überfallen. Er überlebte den Überfall als einziger und floh in den Llano estakado, wo er zu verdursten drohte. Der nach einem Überfall durch Pfahlmänner durch den Llano kommende Trapper TIM SUMMERLAND kann ihn jedoch mit seinem letzten Tropfen Wasser retten. (In DICHTER ist es R., der den verdurstenden Summerland mit dem Blut erlegter Kojoten rettet.) Am Rande des Llano treffen beide auf die Pfahlmänner, die Summerland überfielen und ausraubten. Sie nehmen den Räubern die Beute ab. Im Kampf versetzt R. dem Anführer einen Tomahawkhieb in die Stirn. Einige Zeit später trifft R. in Stenton, wo er bei MUTTER SMOLLY Quartier bezogen hat, den Bankier OLBERS und dessen Tochter, MARGA O., in die er sich verliebt. Bei Olbers hat sich der angebliche texanische Plantagenbesitzer TOM WILSON eingeschlichen, in dem R. den Anführer der Pfahlmänner wiedererkennt, der flieht, als auch Summerland ihn identifiziert. Der Verbrecher lauert R. in dessen Wohnung auf. Marga, die sich in R. verliebt hat, kann diesen warnen. Wilson entkommt mit von Olbers erschwindelten Wertpapieren und mit R.s Geld. R. und Summerland verfolgen ihn nach Mexiko. R. kann dort einen Überfall von Wilsons Bruder, ANTONIO MOLEZ, auf den Grafen HERNANO und seine Frau vereiteln. Wilson wird verhaftet; der Graf schenkt R. ein großes Landgut in Texas. Nach Stenton zurückgekehrt, verlobt R. sich mit Marga. In DICHTER kann Wilson nach seiner Festnahme noch einmal fliehen, wird jedoch von dem mit R. befreundeten Kapitän WILLIAMS erkannt, auf dessen Schiff er angeheuert hat. Williams setzt Wilson auf einer Mississippi-Insel aus, wo ihn R. und Summerland aufgreifen. Als Wilson R. angreift, wird er von Summerland erstochen. R. verlobt sich mit Marga. (DICHTER: 507, 598, 612ff PFAHLMANN: 124ff, 139ff, 145ff, 156ff, 168ff, 185ff, 193ff,

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203ff, 209-13, 219ff, 229ff, 236ff) FORSTWIRT: Wirt bei Gründorf (SONNENTHAU: 2, 7) FOX, HENRY -> TOBIAS PREISEGOTT BURTON BLOODY-FOX: siehe unter BLOODY-... STEALING-FOX -> TOBIAS PREISEGOTT BURTON Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//226// FRANCAS: spanischer Arzt aus Madrid; er soll an Graf EMANUEL DE RODRIGANDA eine tödlich verlaufende Operation vornehmen, was KARL STERNAU verhindert. (WR I: 19, 24ff, 28, 48-54) FRANÇOIS: französischer General (nur erwähnt) (W: 1642 / ULAN V: 1930) FRANKE: 1) Bäcker; er wird erst als Sohn, dann als Schwiegersohn des Schließers auf Schloß Wiesenstein bezeichnet. (nur erwähnt) (DH-DH: 2341, 2349) //226// 2) (al. SCHWANENWIRTH): Besitzer des Gasthofes ›Zu den drei Schwanen‹ in Limberg; Mann von 3), Vater von 7); den Gasthof hatte er vor Jahren vom jetzigen Ebersbacher Gastwirt WERNER gekauft, der nun behauptet, F. sei ihm noch Geld deswegen schuldig, und gegen F. prozessiert. Seine ständige Redensart ist: »Das ist doch factisch!«. Mit Hilfe des in F.s Gasthof mit seiner Truppe logierenden Schauspieldirektors EUSEBIUS LUCIANUS UHLEWALD gelingt es jedoch, Werner vom rechtzeitigen Erscheinen beim Gerichtstermin abzuhalten, so daß F. den Prozeß gewinnt. Seine gutmütige Art läßt ihn dann mit Werner Frieden schließen. (EXCELLENZEN: 347f, 351, 427-30, 432f) 3) Frau von 2), Mutter von 7) (EXCELLENZEN: 348) 4) ehemaliger Feldwebel des ALTEn DESSAUERs (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALTDESSAU); Mann von 5), Vater von 6); er hat einen Stelzfuß. Im Auftrag der Dorfbewohner von Leinefeld beschwert er sich beim Fürsten über den Amtmann GRUNERT. (Vgl. in STÜCKLEIN: SCHMIDT) (PFLAUMENDIEB: 62, 76, 84) 5) Frau von 4), Mutter von 6) (PFLAUMENDIEB: 84) 6) Korporal im Dienst des ALTEn DESSAUERs (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALTDESSAU); Sohn von 4)/5); Patenkind des Dessauers; er hat eine lange, starke Figur. F. liebt ANNA, die Wirtschafterin und Nichte des Amtmannes GRUNERT in Leinefeld, der einer Verbindung der beiden jedoch nicht zustimmen will. Als Grunert vom Fürsten wegen Mißwirtschaft und Korruption abgesetzt wird, erhält F. die Stelle und kann Anna heiraten. (Vgl. in STÜCKLEIN: WILHELM SCHMIDT) (PFLAUMENDIEB: 46, 59, 76, 84, 87f, 90)

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7) ANTON F.: Sohn von 2)/3); »ein hochgewachsener, stämmiger Gesell«; F. liebt LISBETH WERNER, die Tochter des Wirtes WERNER aus Ebersbach. Beide Väter lehnen die Verbindung jedoch ab, da sie gegeneinander prozessieren. Nachdem der Schauspieldirektor EUSEBIUS LUCIANUS UHLEWALD F.s Vater helfen konnte, den Prozeß zu gewinnen, versöhnen sich beide Väter und die beiden Liebenden verloben sich. (EXCELLENZEN: 347, 352, 424, 428, 432) 8) AUGUST EHREGOTT F. (GÄNSERICHFRANKE/MULTUMFRANKE): Leinen- und Wollweber; Mann von 10), Vater von 11); F. ist »mager und lang wie eine Zaunlatte«. Er hat einen alten Gänserich als Wachhund. F. ist Vormund (»Allerweltsvormund«) von FRITZ HILLMANN, der ihm in einem Grundstücksstreit mit ROSENBAUM hilft und dafür F.s Tochter heiraten darf. (WOLLTEUFEL: 119f, 122, 135) 9) HELIOGABALUS MORPHEUS EDEWARD F. -> HOBBLE-FRANK //227// 10) JOHANNA F. (geb. WELLNER): Frau von 8), Mutter von 11); sie ist »fett und klein«. (WOLLTEUFEL: 119f) 11) RÖSCHEN F.: achtzehnjährige Tochter von 8)/10), Freundin und spätere Frau von FRITZ HILLMANN (WOLLTEUFEL: 119f, 135) FRANSENHUBER, ROSINE: 38-jährige Haushälterin beim Bäcker WOLSTRAATEN in Bitterfeld; da sie keinen Mann mitbekommen hat, haßt sie Männer und hilft deshalb Wolstraaten, von sächsischen Werbern gefangene preußische Rekruten im Keller des Hauses unterzubringen. Der ALTE DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) kommt als vermeintlicher Getreidehändler HABERMANN zu Wolstraaten, um diesem das Handwerk zu legen. Rosine versucht, mit dem vermeintlichen Witwer anzubandeln, was aber in einem heftigen Streit endet. Auch SOPHIE, das Mündel Wolstraatens, ist Rosine ein Dorn im Auge. Als diese dem Dessauer den Keller zeigt, in dem die Rekruten sitzen, sperrt Rosine die beiden ein. Der Rittmeister CURT VON PLATEN kann Rosine ein Geständnis entlocken und den Fürsten und Sophie befreien. (WERBERN: 71f, 74, 88f, 91) FRANZ: 1) Diener des PRINZen VON RAUMBURG (ZEPTER: 724) 2) Jägerbursche bei Oberförster VON RODENSTEIN (WR I: 247) 3) Knappe; er ist gewandt und hübsch, stellt sich schwerhörig. ROSEL ist in ihn verliebt. file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/FRA_FUSS.HTM[21/02/2024 12:33:12]

(PANTOFFELMÜHLE) 4) Sohn des OBERMÜLLERs: F. ist »ein rüstiger, straffer und auch hübscher Bursche« (286), der durch ganz Deutschland gewandert ist und mehrere Jahre in Frankreich war, bevor er auf die väterliche Mühle bei St. Goar zurückkehrt, wo er arbeitet und dem Vater auch beim Schmuggel über den Rhein hilft. F. liebt ANNA, die Tochter des mit dem Obermüller verfeindeten NIEDERMÜLLERs, der im Gegensatz zu F.s Vater ein Franzosenfreund ist und Anna dem französischen Douanenoffizier JAMBRIEU zur Frau geben will. Jambrieu ertappt auf einen Hinweis des Niedermüllers hin die Schmuggler auf frischer Tat. F. sticht Jambrieu nieder und flieht. Einige Zeit später kehrt er als aus Rußland heimkehrender französischer Soldat verkleidet zurück, um für Preußen - er gehört inzwischen den Lützowschen Jägern unter GEBHARD LEBERECHT VON BLÜCHER an - zu spionieren. Er beobachtet, wie Jambrieu eine französische Kriegskasse im Mühlenteich versteckt. Als Blücher am Neujahrstag 1814 bei Kaub den Rhein überquert, nimmt F. Jambrieu fest und zwingt den Niedermüller, seiner Verlobung mit Anna zuzustimmen. Die Kriegskasse kann Blücher mit F.s Hilfe heben. (KRIEGSKASSE: 271, 286, 301f, 318) //228// 5) Sohn von ANNA und dem BACHBAUERn, Bruder von FRIEDER; er wurde vom WALDKÖNIG (FELDBAUER) ermordet. (nur erwähnt) (WALDKÖNIG: 348) 6) KARL MAY von einem Leserehepaar angetragener Reisebegleiter (nur erwähnt) (FREUDEN/LEIDEN: 19) FRANZESKO: 1) junger Vaquero im Dienste AUGUSTIN PENAs; er möchte gern ein Held werden. (WALDLÄUFER: 516f, 530ff, 550ff) 2) Vaquero bei PETRO ARBELLEZ; er ist der beste Jäger und Schütze auf der Hazienda del Erina. Obwohl schon alt, ist er ein guter Reiter, der BÄRENHERZ (-> SCHOSH-IN-LIETT) und DONNERPFEIL (-> ANTON HELMERS bei Aktionen gegen Comanchen und gegen VERDOJA begleitet. (WR: II 448f III 1044f / in GR 15: In der Königsschatz-Episode beteiligt er sich am Kampf gegen die Comanchen) FRANZISCO: siehe unter JUAN FRANZISCO FRANZL: Gastwirt in Falkenau/Böhmen; er »mußte vor Jahren ein fescher Bursche gewesen sein; noch jetzt trug er sein glänzend eingefettetes dunkles Haar in verlockend gelegte Ringe. Eine blütenweiße Schürze bedeckte den Schmeerbauch, über dem Latze derselben thronte eine sanft quatschelige file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/FRA_FUSS.HTM[21/02/2024 12:33:12]

Unterkehle, die in ein glattrasiertes, volles und rotwangiges Gesicht überging, in welchem wohlwollende Heiterkeit ihren Wohnsitz aufgeschlagen hatte.« (33f) F. studierte einst auf Schulmeister, heiratete dann aber die reiche Wirtin ANNA. Er hält sich für sehr gebildet und verwendet häufig - immer jedoch unpassend - lateinische Sprichwörter. Im Dorf gilt er dennoch als Kapazität. Besonders gern nimmt er Studenten bei sich auf, so auch die Gymnasiasten CARPIO und KARL MAY, die auf ihrer Wanderschaft durchs Erzgebirge bei ihm einkehren. F., der früher selbst arm war, nimmt sich auch der Familie VON HILLER an, die auf der Flucht aus der Heimat bei ihm um ein Nachtasyl bittet. Er bereitet Frau von Hiller, ihrem alten Vater und ihrem Sohn, STEPHAN V.H., ein schönes Weihnachtsfest - gegen den Willen seiner Frau, der er energisch seine Meinung sagt. Als die beiden Gymnasiasten am nächsten Tag den Flüchtigen nachreisen müssen, da deren Schiffskarten bei F. liegenblieben, versieht er die beiden noch mit Geldmitteln. (GR 24: 29, 33ff, 42f, 49, 55, 68, 94, 99f) FRANZOSENKAISER -> KAISER FRATER .....: siehe unter dem jeweils folgenden Namen (Beispiel: FRATER HILARIO siehe unter HILARIO) VIEL FRAUEN -> UINORINTSCHA OTA (Upsaroka) //229// FRED -> FRIEDRICH VON WALMY FREDERICO: 1) Mitglied einer Bande PABLO CORTEJOs; er versucht, Lord HENRY LINDSAY eine Falle zu stellen, gerät aber an den spleenig verkleideten TRAPPER GEIERSCHNABEL, der ungeschoren entkommt. (WR IV: 1864-69) 2) Name, den FERDINANDO DE RODRIGANDA im Fieber erwähnt (WR IV: 1677) FREDI: Tochter des STERNBAUERn; Bekannte GISELA KERYs (nur erwähnt) (WzG III: 1258f) FREDOC, GUILLEAUME: Deckname ARTHUR VON HOHENTHALs FREED: irischer Diener SIR DAVID LINDSAYs: er bleibt mit dem anderen Diener Lindsays, BILL, bei den Haddedihn. KARA BEN NEMSI holt beide dort ab. Sie begleiten ihn, bis sie in den Ruinen von Baalbek Lindsay wiedertreffen. (GR 1: 323 GR 3: 355f, 374f, 411f) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/FRA_FUSS.HTM[21/02/2024 12:33:12]

FREIMANN: Mitinhaber der Firma Freimann & Co.; Jude; Komplize von WILLIBALD SCHÖNLEIN und SALOMON LEVI beim Betrug an BRUNO VON SCHARFENBERG (VS V: 1519-25) FREMDER AUS BASRA -> ADJUTANT (2) FREMDER AUS LARISTAN -> ADJUTANT (1) FRENZEL: 1) -> RUMPELFRENZEL 2) ADELGUNDE F.: Frau von 1) (WzG IV: 1569) GROßER FREUND -> IKWEHTSI'PA (Moqui) FRIEDER (FRIEDRICH/al. BACHFRIEDER): Sohn von ANNA und vom BACHBAUERn, Bruder von FRANZ; er ist lang und breit wie sein Vater und hat einen Krauskopf. Auf Wunsch seines Vaters kehrt er nach fünfjährigem Studium in der Fremde heim. Er erfährt dort, daß der WALDKÖNIG, der Anführer einer die Umgegend verunsichernden Schmugglerbande, am Tod seines Bruders und an der Erblindung seines Vaters schuld ist. F. schwört Rache. Er bekommt heraus, daß der FELDBAUER mit dem ›Waldkönig‹ identisch ist. F. verliebt sich in dessen Stieftochter MARTHA, die er ken//230// nenlernt, als er in der Dorfkirche Orgel spielt. Durch seinen Vater bittet F. um die Hand Marthas. Der Feldbauer lehnt ab. Es gelingt F., den Treffpunkt der Schmuggler in einem stillgelegten Bergwerksstollen ausfindig zu machen. Zusammen mit einem Militärkommando des BUSCHWEBELs, einem auf den ›Waldkönig‹ angesetzten Feldwebel, der auch um die Gunst Marthas warb und mit dem sich F. anlegte, der aber dann selbst in die Gewalt des ›Waldkönigs‹ gerät, stellt F. die Schmuggler. Der ›Waldkönig‹, der sich im Kampf versehentlich selbst blendet, kann fliehen und stürzt in einen Bergwerksschacht. Martha und deren Mutter, die FELDBÄUERIN, befreit F. aus einem alten Bergwerksstollen, in den beide vom Feldbauern gesperrt wurden. F. übernimmt den Bachhof und heiratet Martha. (WALDKÖNIG: 348ff, 363ff, 379ff, 395ff, 412ff, 428, 445f, 459ff, 477f, 492ff, 500, 502f) FRIDOLIN: alter Schulmeister in Chursdorf, der angeblich den dreifachen Höllenzwang hat und ein »großer Meister im Verschwören und Citiren« ist. (nur erwähnt) (FASTNACHTSNARREN: 59)

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FRIEDLÄNDER, HENNING: Deckname HENNING VON WEDELs FRIEDRICH: 1) Diener bei FRANZ VON HELFENSTEIN (VS I: 106) 2) -> FRIEDER FRIEDRICH I. IN PREUßEN: preußischer König; Vater von Kronprinz FRIEDRICH WILHELM; Dienstherr des ALTEn DESSAUERs (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) (historisch: Friedrich I. (1657-1713), König in Preußen 1701-13; als Friedrich III. Kurfürst von Brandenburg seit 1688) (SCHEERENSCHLEIFER: 27) FRIEDRICH II. (DER GROßE): preußischer König; Sohn FRIEDRICH WILHELMs I.; Dienstherr des ALTEn DESSAUERs (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) (historisch: 1712-86, König von 1740-86) - in FÜRST: Zur Vermittlung eines Neutralitätsabkommens hat F. den Baron VON LANGENAU an den Hof LUDWIGs XV. nach Versailles gesandt. In AQUA wird diese Mission nur angedeutet; F.s Name fällt nicht. (nur erwähnt) (369) - in PANDUR: F. »war von nicht hoher, schmächtiger Gestalt und trug anstatt der Reitpeitsche einen hölzernen Krückstock in der Rechten« (*56). Er steht mit seinem Feldmarschall, dem Alten Dessauer, 1742 in Böhmen. (235, *56) - in WERBERN: Der Dessauer mokiert sich über F., dieser spiele nur Flöte und merke nichts von der wachsenden Bedrohung durch Sachsen. Später dann erhält der Dessauer von F. Ordre, zum Krieg gegen Sachsen zu rüsten. F. bestimmt den Rittmeister CURT VON PLATEN zum Adjutanten des Dessauers. (nur erwähnt) (15, 92) //231// FRIEDRICH LUDWIG VON ENGLAND, IRLAND, SCHOTTLAND UND HANNOVER (Prinz F.L. ...)/al. BARON VON KREUZ): erstgeborener Sohn des hannoverschen Kronprinzen; Enkel des Kurfürsten GEORG LUDWIG VON HANNOVER; er ist »ein junger Mann, der neunzehn bis zwanzig Jahre zählen mochte. Er war schlank und kräftig gebaut, hatte angenehme Gesichtszüge, in denen aber ein aufmerksamer Beschauer die Spuren eines herrischen Eigenwillens leicht entdecken konnte, und zeigte in seinem ganzen Habitus gleich beim ersten Blicke, daß er wohl nicht der Sohn gewöhnlicher Eltern sei, obgleich seine Kleidung so einfach wie möglich gehalten war« (73). F. ist ein »stolzer, aufgeblähter Jüngling, der nur seinen eigenen Willen, sein eigenes Ich berücksichtigte und alles Andere zu ignoriren gewohnt war« (73). Inkognito hat sich F. zusammen mit seinem Adjutanten, dem Leutnant ERNST VON HARTEGG, ins Dessauische begeben, um dort den ALTEn DESSAUER (FÜRST file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/FRA_FUSS.HTM[21/02/2024 12:33:12]

LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) zu sehen und auch selbst aus reiner Abenteuerlust Soldaten zu rekrutieren. Er ist ständig darauf aus, von Hartegg zu demütigen und ihn mit undurchführbaren Aufträgen zu desavouieren. Er treibt es soweit, daß von Hartegg ihn fordert, so daß der Prinz um Entschuldigung bitten muß. Unter dem Decknamen BARON VON KREUZ macht er sich an von Harteggs Braut, AUGUSTE VON LIEBAU, heran, die ihn jedoch abweist. Als F. in Lenzen im Gasthof ›Zum Mecklenburger‹ mit hannoverschen Soldaten die Dorfburschen werben will, wird er vom Dessauer und dessen Soldaten gefangengesetzt und muß auf Drängen des Dessauers - um ohne Aufsehen wieder freizukommen - von Hartegg ehrenvoll aus hannoverschen Diensten entlassen, so daß dieser nun Auguste heiraten kann. (historisch: 1707-51)) (BÄCKER: 73, 75, 89, 123, Nr. 12, 234, 251, 265, 281f, 284) FRIEDRICH WILHELM I. IN PREUßEN: preußischer König; Sohn FRIEDRICHs I. IN PREUßEN, Vater FRIEDRICHs II.; Dienstherr des ALTEn DESSAUERs (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) (historisch: 1688-1740, König von 1713-40) - in SCHEERENSCHLEIFER: preußischer Kronprinz; er ist achtzehn Jahre alt, hat eine große Gestalt und ist »der beste Offizier im Heere«. F. reist inkognito als Handwerksbursche (mit Knotenstock und Ränzel) zum Alten Dessauer, wird irrtümlich von WALDOW als Rekrut gefangen und deckt (u.a. als Tabuletkrämer verkleidet) mit dem Dessauer eine Intrige des Schwedenkönigs KARL XII. auf. (8, 26ff, 40, 140, 151f) - in BÄCKER: F. schreibt nach einer Intervention des Kaisers einen Brief an den Alten Dessauer, in dem er rügt, daß der Dessauer auf hannoverschem Gebiet Rekruten wirbt. Insgeheim ist er jedoch mit den Methoden des Dessauers im Einverständnis. (42) FRITSCHE: Korporal beim ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALTDESSAU) (PFLAUMENDIEB: 78, 88) FRITZ: 1) Geselle des Bäckers HILBERT (LAUBTHALER: 202) //232// 2) Geselle des Bäckers ENGEL (AUSGERÄUCHERT: 11) 3) Kutscher eines Pferdeomnibusses zwischen Wummershausen und Ammerstadt (Vgl. NEUJAHRSNACHT: HANS) (NACHTWÄCHTER: 584) 4) Lehrjunge (später Geselle) in der norländischen Hofschmiede BRANDAUER (später bei THOMAS SCHUBERT) (ZEPTER: 6 JUWELENINSEL: 369) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/FRA_FUSS.HTM[21/02/2024 12:33:12]

5) Lehrling; er stiftet nur Unheil an. (PANTOFFELMÜHLE) FRÖMMELT -> FROMMHOLD UHLIG DER FROMME, SOHN DES SCHARFSINNES -> SSALI BEN AQIL (Bebbeh-Kurde) FU (VATER)/eigentl. KI TAI SCHIN (GROßE PFLICHTTREUE/GROßE HUMANITÄT)): chinesischer Mandarin; Vater TSIs; Fu ist sein Name im Ausland. Er ist einer der Gründer der ›Shen‹ (in PAX der Brüderschaft des ›Pu‹). Bekleidet ist er mit einem weißen Reiseanzug französischen Schnitts und einem Tropenhelm, unter dem der Zopf verborgen ist. Fu trägt eine Brille mit schwerem goldenen Gestell. Er spricht Französisch und Deutsch. In Kairo treffen er und sein Sohn mit WALLER zusammen und geraten durch ihn in eine gefährliche Situation mit Mekkapilgern, aus der KARL MAY und SEJJID OMAR sie retten. Bei seinem Dankesbesuch bittet er darum, seinen wahren Namen nicht nennen zu müssen (in PAX erhält May von ihm eine Legitimation, die ihn als Mitglied der Brüderschaft ›Pu‹ ausweist (PAX 71f)). Fu ist ein enger Freund SIR JOHN RAFFLEYs, dessen Castle in China er gegen Rebellen schützt. (GR 30: 3f, 6, 29-40, 79ff, 89, 100f, 456f, 461, 483f, 546f, 656ff) - FUs FRAU/TOCHTER (GR 30: 552) - FUs MUTTER: sie wird mit MARAH DURIMEH verglichen. (GR 30: 552) FUAD PASCHA: Pascha von Damaskus; unter seiner Herrchaft wird DOZORCA zum Tode verurteilt. (nur erwähnt) (historisch: 1814-69) (GR 26: 558, 561) FUCHS: 1) -> BAO (Kiowa) 2) wohl Name der Eltern von BLOODY-FOX BLUTIGER FUCHS -> BLOODY-FOX //233// KLUGER FUCHS: »der klügste und vornehmste« Häuptling der Comanchen; Vater MO-LAs; um diese wirbt FALKENAUGE, der als Schwiegersohn willkommen ist, wenn er die von SANG-MELÉ, MAINfile:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/FRA_FUSS.HTM[21/02/2024 12:33:12]

ROUGE und SCHWARZVOGEL ermordeten Söhne des Häuptlings rächt. (WALDLÄUFER: 322ff) STEHLENDER FUCHS -> STEALING-FOX (TOBIAS PREISEGOTT BURTON) FÜNF BERGE -> ONTO-TAPA (Kiowa) DER FÜRST -> FÜRST VON WAREN FÜRST VON .....: siehe unter dem dem Titel folgenden Namen (Beispiel: FÜRST VON WAREN siehe unter WAREN) FÜRST DER BLEICHGESICHTER (TAN-NI-KAY) -> OSKAR STEINBACH FÜRST DER FÄHRTENFINDER -> WINNETOU (GR 22: 611) FÜRST DER MATWA: Er lebt mit seinem Volk am Mukambasee; einst kaufte er den Sohn BARAK EL KASI EL KENADEMIs, MESUF BEN BARAK EL KASI EL KENADEMI, von ABD EL MOT. Er wollte den Knaben mästen, um einmal das Fleisch eines Weißen kosten zu können. (nur erwähnt) (SKLAVENKARAWANE: 232f) - FRAU DES FÜRSTen DER MATWA: Sie wurde von ihrem Mann geraubt und zur Ehe gezwungen. Mit dem Sklaven MESUF BEN BARAK EL KASI EL KENADEMI (MESUF), den sie liebgewonnen hatte, floh sie von den Matwa. Auf der Flucht starb sie vor Hunger und Erschöpfung. (nur erwähnt) (SKLAVENKARAWANE: 232f, 287) FÜRST DER SCHATTEN (AEMIR-I-SILLAN/AEMIR-Y-SILLAN): 1) -> DSCHAFAR 2) -> AHRIMAN MIRZA FÜRST DES ELENDES -> GUSTAV BRANDT FÜRST DES FELSENS (MATAVA-SE) -> KARL STERNAU (WR I: 396)

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FÜRST DES GEBIRGES (MATAVA-SE) -> KARL STERNAU (WR VI: 1518) FÜRSTEN DER SAVANNE -> BOIS-ROSÉ und PEPE DORMILLON //234// FUK-KU (URSACHE DES GLÜCKES) -> LIANG-SSI (Chinese) FULTON, ROBERT: berühmter amerikanischer Mechaniker, der das Dampfschiff erfunden hat; er bietet seine Erfindung NAPOLEON I. an, der ihren Nutzen jedoch nicht einsieht und F. zurückweist. (historisch: 1765-1815) (SURCOUF/KAPER: 101ff, 118) GROßER FUß-> NAMBOH-AVAHT (Utah) LANGER FUß: alter Yumakrieger, Sprecher der Stammesältesten (GR 21: 166f, 169, 172f) SCHNELLER FUß -> YATO-KA (Apache) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//235// GABAROS: erfahrener Goldsucher; er war einst Gefährte von CORNER, EGGLY und FRANK SHEPPARD. G. fand das Finding-hole, das die drei an den alten LACHNER verkaufen wollen. G. wurde von seinen Gefährten ermordet, weil er sich als ehrlicher Charakter nicht am Raub an WELLEY und WATTER beteiligen wollte. (nur erwähnt) (GR 24: 560) GABRILLON: Leuchtturmwärter in Avranches; er haust mit einer alten, tauben Frau und dem schwachsinnig gemachten Grafen EMANUEL DE RODRIGANDA auf einem Leuchtturm. G. trägt einen dichten, struppigen Bart. OTTO VON RODENSTEIN entdeckt den Grafen bei ihm. G. wird arretiert. (WR II: 749f, 783, 806ff) GADUB ES SAHHAR (G., DER ZAUBERER): Zauberer des Stammes der Scherarat; Vater von ABU EL GHADAB; er war ein »alter Mann von höchst abstoßendem Äussern ... sein ganzer Leib (war) mit Amuletten behangen ... seine kleinen tückischen Augen lagen tief in ihren Höhlen; weit wie ein Geierschnabel stand seine Nase vor« (334). G. hat einen zahnlosen Mund und ist außerordentlich lang und dürr. Er ist grausam, blutdürstig und fanatisch. G. lästert den Christengott und wird dafür von einem Löwen getötet. (GR 26: 334, 343-47, 352) GÄNSERICHFRANKE -> AUGUST EHREGOTT FRANKE GÄRTNER: Deckadresse von ABRAHAM BARUCH VON GALEN: preußischer Rittmeister (nur erwähnt) (FELDMARSCHALLS: 601) GALINGRÉ: 1) reicher französischer Kaufmann in Blidah; Chef des Marseiller Hauses; Bruder von 4), Onkel von 5) (in GR 6 fälschlich Vater); er hatte erst in Algier sein Geschäft, dann verlegte er es nach Blidah. HAMD EL AMASAT beraubte und ermordete ihn. (nur erwähnt) (GR 1: 15 GR 3: 520 GR 6: 475) 2) Frau und Tochter von 4), Mutter/Schwester von 5); beide werden von KARA BEN NEMSI und seinen Gefährten davor bewahrt, von HAMD EL AMASAT getötet und beraubt zu werden. (GR 6: 494) 3) EMILIE G. (geb. POUILLET): Frau von 5); sie hat sich über das Verschwinden ihres Mannes zu Tode gegrämt. (GR 6: 476)

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4) HENRI G.: Getreidehändler in Skutari; Vater von 5) (in GR 6 fälschlich Onkel), Mann/Vater von 2), Bruder von 1); Geschäftspartner ISLA BEN MAFLEIs; er stammt aus Marseille und zog von dort (um das Geschäft zu erweitern) über Stambul und Adrianopel nach Skutari. Dort ist er einer der wohlhabendsten Männer. Um das Verschwinden //236// seines Bruders aufzuklären, sandte er seinen Sohn nach Algier. Er wird von HAMD EL AMASAT in die Gefangenschaft des SCHUT gelockt. KARA BEN NEMSI (KBN) kann ihn aus dem unterirdischen Stollen bei Rugova befreien. Zum Dank beschenkt G. KBN und dessen Gefährten reichlich. (GR 3: 519f, GR 6: 9, 421, 475ff, 527f) 5) PAUL G.: Franzose; Sohn von 2)/4) (in GR 6 fälschlich Neffe), Mann von 3); Neffe von 1); KARA BEN NEMSI und HALEF finden im Wadi Tarfaui seine ausgeraubte Leiche. P. heiratete in Marseille und übernahm dort das Geschäft seines Vaters, der in den Orient zog. Als sein Onkel spurlos verschwand, beauftragte ihn sein Vater, herauszufinden, was geschehen war. Dabei wurde P. von HAMD EL AMASAT und dessen Begleiter ermordet. (GR 1: 12f, 24ff GR 3: 520 GR 6: 475ff) EL GALLAD (DER HENKER): Henker von JUMRUK EL MURABIT; ein riesiger schwarzer Sklavenhändler auf der Seriba el Michbaja (GR 18: 508) VON GALLWITZ: Rittmeister; der ALTE DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALTDESSAU) bestellt ihn mit seiner Eskadron nach Bitterfeld, wo er ihm gegen sächsische Werber helfen soll. (WERBERN: 55, 90, 92) GAMBREULLY: Verbrecherchef in Paris, für den GÉRARD MASON zeitweise arbeitete (nur erwähnt) (WR II: 619) GAMBUSINO: 1) Arbeiter von DAVIS in UHLMANNs Bonanza; er wurde mit seinem Kameraden FRED HARTON von Juarez-Anhängern, GIBSON und Tschimarra-Indianern überfallen. Harton nahmen die Verbrecher mit sich, den G. gruben sie bis an den Hals in einen Bach ein, nachdem sie vorher »seinen Rücken blutrünstig geschlagen« hatten. OLD DEATH und seine Gefährten finden und retten ihn. (SCOUT/GR 8: 360f, 363, 366ff) 2) deutscher Jäger und Goldsucher; Oheim von Frau BÜRGLI; ein schreckliches Erlebnis hängt wie ein Gewicht an seiner Seele: einst wurde er Zeuge eines Mordes und mußte dem Mörder, dem SENDADOR, seinem früheren Freund, Verschwiegenheit schwören, um selbst am Leben zu bleiben. Erst auf dem Sterbebett berichtet er über die damaligen Ereignisse, nachdem ihn der Erzähler (OLD file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/GAB_GEY.HTM[21/02/2024 12:33:12]

SHATTERHAND) von der Nichtigkeit des Eides überzeugen konnte. (GR 12: 255f, 271-79, 289†, 327, 636ff, 657f GR 13: 80f) 3) (eigentl. BENITO PAJARO (BENEDIKTUS VOGEL)): berühmtester Gambusino (Goldsucher) Argentiniens; er ist schon älter. Der G. wird seit langem vom VATER JAGUAR gesucht, da er dessen Bruder einst in Nordamerika auf unmenschliche Weise ermordet hat, um in den Besitz eines reichen Goldfundes zu gelangen. Vater Jaguar kennt allerdings nur sein Aussehen und seine Stimme, den Namen weiß er nicht. Der G. ist hoher Offizier einer argentinischen Verschwörergruppe, die aus Gewinnsucht gegen die //237// Regierung putschen will. Mit ANTONIO PERILLO und Kapitän PELLEJO inspiziert er Waffenlager, die für indianische Hilfstruppen im Gran Chaco angelegt wurden. Vater Jaguar, der durch den Chaco reitet, trifft dort auf ihn und erkennt ihn an der Stimme. Die Putschpläne werden durchkreuzt, dem G. und seinen Komplizen eine Falle gestellt. Doch der G. kann - nachdem er Pellejo ermordet hat, um dessen Pferd zu erhalten - mit Perillo fliehen. Die beiden nehmen den Bankier ENGELHARDT, DR. MORGENSTERN und FRITZ KIESEWETTER gefangen, um Lösegeld von ihnen zu erpressen. Vater Jaguar kann die drei befreien. Perillo, der durch einen Mord hinter das Geheimnis eines alten InkaSchatzes gekommen ist, versucht mit dem G., diesen zu finden. Sie entdecken das Versteck, doch Perillo löst einen versteckt angebrachten Sicherheitsmechanismus aus, der den Schatz zerstört und ein Feuer entfacht. Nur mit schwersten Brandwunden können die beiden sich ins Freie retten. Der G. endet als unbelehrbarer Bösewicht: Durch seine Verbrennungen bereits dem Tode geweiht, schießt er noch auf Vater Jaguar, den er verfehlt. Dann erschießt er sich selbst. (INKA: 68-71, 161f, 167f, 185, 201-11, 217f, 355f, 367, 378-401, 417-21, 424f, 439-443, 502-11, 538-44) DER -> ROTE GAMBUSINO (OLLCO) GANS -> GUSZKA GANS VON PUTLITZ: 1) BALTHASAR G.V.P.: Sohn von 2), Bruder von 3)/4); Jugendgespiele von CUNO VON QUITZOW (2.2) (nur erwähnt) (QUITZOWS: 387) 2) CASPAR G.V.P.: märkischer Ritter auf Lenzen und Wolfshagen; Vater von 1)/ 3)/4); Schwiegervater von WICHART VON ROCHOW: ursprünglich war er Landeshauptmann in der Altmark und der Prignitz; als »treuester und gefürchtetster Freund der QUITZOWs« (342) wurde er vom Markgrafen FRIEDRICH VON ZOLLERN des Amtes enthoben. Er »war ein gar hainebuchener Charakter, der die höfischen Sitten und Gebräuche nimmer leiden mochte« (343). Als er in die Gefangenschaft JOHANN VON WALDOWs, des Bischofs von Brandenburg, gerät, kann er sich befreien und den Bischof als file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/GAB_GEY.HTM[21/02/2024 12:33:12]

Geisel nehmen. Er droht, den Bischof zum Fenster hinauszuwerfen. Sein beim Bischof inkognito weilender Sohn greift ein und versöhnt die beiden Feinde. Unter dem Einfluß des Bischofs wird C. sogar zum Anhänger des Markgrafen. (historisch) (QUITZOWS: 342f, 353f, 372ff, 387 / 5o1) 3) JOACHIM G.V.P. (al. JOACHIM WOLF VON HAGEN): Sohn von 2), Bruder von 1)/ 4); J. »konnte wohl kaum sechzehn Jahre zählen, aber es lag über seiner kräftigen Figur ein männlicher Ernst ausgegossen, der ... etwas Anziehendes und Vertrauenerweckendes mittheilte. Ein trotzig-schöner Kopf ruhte auf dem starken Nacken, und die gewandten Glieder zeigten einen Bau, an dem kein Tadel aufzufinden war. Er trug die Kleidung eines fahrenden Schülers; an seiner Linken hing ein zierliches Schwert, und //238// über die Schulter ging ein schöngesticktes Band, an welchem eine Laute befestigt war« (355). Unter dem Namen JOACHIM WOLF VON HAGEN rettet er als angeblicher Jurastudent MARIE, die Nichte JOHANN VON WALDOWs, des Bischofs von Brandenburg, vor Wegelagerern und begleitet sie zu ihrem Onkel nach Ziesar. Marie und J. verlieben sich ineinander. J.s Vater, der in die Hände des Bischofs geriet, befreit sich und will den Bischof zum Fenster hinauswerfen. J. gibt sich zu erkennen und versöhnt die beiden Feinde. Er und Marie heiraten später. (QUITZOWS: 355ff, 370ff / 627, 629, 631) 4) OTTO G.V.P.: Sohn von 2), Bruder von 1)/3); Jugendgespiele von CUNO VON QUITZOW (2.2) (nur erwähnt) (QUITZOWS: 387) GARBILLOT, JAQUES: ehem. Pirat; zweiter Steuermann HENRICO LANDOLAs; er wurde zu acht Jahren Haft verurteilt. G. ist Zellengenosse KARL STERNAUs in Barcelona. Er vertraut ihm an, FERDINANDO DE RODRIGANDA nach Härrär verkauft zu haben. G. rettete vor Jahren den späteren Kapitän WAGNER vor der Küste Perus aus den Händen Landolas. Er stirbt am Weihnachtsabend nach drei Jahren Haft in der Zelle. (WR: I 185-90, 191†, 286 II 538 III 1398) GARBO: spanischer Zigeuner; Angehöriger der Sippe ZARBAs; er wird von GASPARINO CORTEJO gedungen, den Grafen EMANUEL DE RODRIGANDA zu entführen und von einem Felsen zu stürzen. Er tauscht ihn jedoch gegen die Leiche eines Bäckers aus und bringt den durch Gift wahnsinnig gemachten Grafen beim Leuchtturmwärter GABRILLON unter. In Avranches befreit er Zarba und versucht einen Überfall auf das Domizil des Herzogs EUSEBIO VON OLSUNNA, was OTTO VON RODENSTEIN verhindert. (WR: I 149, 153ff, 160 II 814f) GARDEN: Professor, Arzt aus Philadelphia; ein energischer, scharfsinniger, edel denkender Menschenfreund; er ist geistiger Vater MARY WALLERs. G. hat einen weißen Vollbart und ist gekleidet in feinsten indischen Stoff, er trägt einen Panamahut. In Colombo wird seine Rikscha von DILKE und dessen Gefährten umgeritten, wobei G. das Notizbuch Marys, das ein Gedicht von KARL MAY enthält, aus der Tasche fällt. May hebt es auf und trägt eine weitere Strophe in das Buch ein. G. ist

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mit den Verhältnissen der Familie Waller vertraut. WALLER hält er für erblich belastet und geisteskrank. (GR 30: 126f, 133-44, 146, 211, 267, 295) GARDENAS: Feuerwerker; Mitglied einer Bande des Generals MIRAMON (WR IV: 2542) GARDON: Seinematrose; er hilft KARL STERNAU, die lebensmüde ANNETTE MASON zu retten. (WR II: 604ff) GAREZZO, EMERIA: mexikanische Wirtin der ›Venta zur gelehrten Emeria‹ nahe Prescott; Tante von MIRANDA, deretwegen sie ROBIN WALKER verpflichtet ist, der //239// ihre Beschränktheit ausnutzt, in ihrem Hause Verbrechen zu begehen, von denen sie jedoch nichts weiß. OSKAR STEINBACH und seine Gefährten steigen bei ihr ab. Sie ist die ehemal. Geliebtes PROFESSOR HEULMEIERs (al. Minister VON LANGENDORFF); eine Angelegenheit, die jedoch sehr undurchsichtig bleibt. E. hat eine »sehr lange, sehr dürre, scharf und spitz gezeichnete Gestalt«. Sie hält sich für sehr gelehrt und glaubt, sie sei »Künstlerin, nämlich Dichterin, Componistin, Malerin und Bildhauerin«, ist aber wohl geistig verwirrt, was Anlaß zu humorigen Szenen gibt; so, wenn sie ihre Gäste, bevor sie sie aufnimmt und bewirtet mit unsinnigen Fragen auf ihre ›Gelehrtheit‹ überprüft. Sie erweckt aber auch Mitleid und Teilnahme, besonders bei GÜNTHER VON LANGENDORFF. In E. vereinigen sich Komik und Tragik. (DH-DH: 1165, 1168, 1223, 1192) GASAHL GABOYA: Scheik der Bebbeh-Kurden; Vater von AHMED AZAD und NIZAR HARED; er ist einer der tapfersten Kurden. Die Bebbeh werden von den Bejat-Turkomanen unter HEIDER MIRLAM überfallen. Da sich KARA BEN NEMSI (KBN) und seine Gefährten bei diesen befinden ohne jedoch zu wissen, was sie planten - verfolgt G. auch KBN mit seiner Rache. KBN versucht ergebnislos, mit G. zu verhandeln, und nimmt ihn als Geisel. MOHAMMED EMIN läßt G. jedoch zu früh frei, und G. überfällt HASSAN ARDSCHIR-MIRZA. Bei dem Kampf wird Mohammed Emin getötet und G. von HALEF erschossen. (GR 3: 27-31, 48f, 86, 121-30, 148, 169 GR 6: 568 (nur erwähnt) GR 18: 189, 205, 225 (nur erwähnt)) - GASAHL GABOYAs BRUDER: Er ist vielleicht 50 Jahre alt, ein schöner, schlanker Mann mit schwarzen Augen. Er gibt sich, als er auf KARA BEN NEMSI (KBN) und dessen Gefährten trifft, als Dschiaf-Kurde aus, wird aber von ALLO erkannt. KBN nimmt ihn gefangen, als sich GASAHL GABOYA KBN gegenüber feindlich verhält. Die Moslems der Gruppe um KBN sollen den Kurden richten. Man will ihn ins Gesicht schlagen und ihm die Haarlocke abschneiden. KBN jedoch läßt nicht zu, daß man ihn so entehrt. Aus Dankbarkeit will er KBNs Freund und Beschützer sein und bleibt beim nächsten Angriff der Bebbeh-Kurden neutral. Auch, als Jahre später Bebbeh-Kurden KBN, HALEF, AMAD EL GHANDUR und eine Gruppe Haddedihn am Grab MOHAMMED EMINs angegreifen wollen, verhält er sich als Freund und warnt KBN vor dem Angriff. (GR 3: 80ff, 101ff, 107ff, 117, 119,

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136 GR 6: 620, 627, 641) GATES: nicht sehr erfahrener Westmann; er ist noch nicht alt, ehrlich (»was man im Westen ... so ... ehrlich nennt«). G. wurde mit CLAY und SUMMER von SANTER angeworben, ihm bei der Suche nach Gold am Nugget-tsil zu helfen. Das Leben eines Indianers steht bei ihm »auch in keinem höheren Werte als dasjenige eines ... Tieres« (488). OLD SHATTERHAND (OS) schließt sich den dreien, von denen G. der Wortführer ist und sich OS gegenüber aufspielt, unter dem Namen JONES an und versucht, sie davon zu überzeugen, daß Santer ein Verbrecher ist. Sie halten Santer jedoch hartnäckig für einen Gentleman. Am Nugget-tsil täuschen sie OS, so daß PIDA ihn gefangennehmen //240// kann. Als Santer sich später die Kiowas zu Feinden macht, bittet OS für die drei, die daraufhin freigelassen werden. (GR 9: 480-97, 501-07, 516-22, 533, 538, 548, 591-95) GATY-YA (KLEINER MUND): Yuma; Sohn von VETE-YA; er wird von OLD SHATTERHAND getötet. (GR 20: 102ff) GAUKLER -> MUZA'BIR GAVILANO (SPERBER): Deckname (möglicherweise aber richtiger Name) von GIBSON (SCOUT/GR 8: 106f) DER GEHÖRNTE STIER -> TO-KEI-CHUN (Comanche) GEHORSAM -> ITEMAD (DSCHAFAR MIRZA) (FLIEGENDER GEIER) -> FLIEGENDER GEYER SCHWARZER GEIER: Yumakrieger (GR 20: 448-52, 456ff) TRAPPER GEIERNASE -> TRAPPER GEIERSCHNABEL (WR VI: 2385 u.a.) TRAPPER GEIERSCHNABEL/GEIERNASE (al. DON VELASQUO D'ALCANTARO Y PERFEDO .../DAVID LINDSAY/ eigentl. WILLIAM SAUNDERS/SAUNTERS): einer der bekanntesten Pfadfinder und Fallensteller der Union; unter seinem bürgerlichen Namen ist er Dragonerkapitän der US-Armee. Seinen Trappernamen hat er von den Indianern wegen seiner

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außergewöhnlich großen Nase erhalten. Er besitzt große Körperkräfte, hat ein hageres, von Wind und Wetter gegerbtes Gesicht; sein kleines, graues Auge hat »einen Blick, so scharf und stechend wie Gift«, doch hat seine »ungewöhnliche Physiognomie Etwas an sich, was sofort Vertrauen einflößte« (1599). Seine Reden beginnt er häufig mit dem Wort »calculire«. Er kaut leidenschaftlich Tabak und spuckt mit dem Tabaksaft Gegner, unbequeme Frager und überhebliche Amtspersonen an (oder spuckt zielgenau haarscharf daneben). G. nimmt an der Schlacht in Fort Guadeloupe teil, wohin er als Bote Lord HENRY LINDSAYs kommt, um BENITO JUAREZ eine Waffen- und Geldlieferung anzukündigen. PABLO CORTEJO gegenüber, der diesen Transport überfallen will, gibt er sich als DAVID LINDSAY aus. Er überlistet Cortejo und stößt diesem im Kampf mit seinen Pistolen ein Auge aus. Juarez schickt ihn, der die deutsche Sprache gut beherrscht, mit der zweiten Hälfte des Miztecas-Schatzes nach Rheinswalden, wo der unkonventionelle Amerikaner die Forstbehörden narrt. Dann reist er in skurriler Kleidung nach Berlin und bringt unterwegs deutsche Behörden gehörig durcheinander. G. gerät im Zug mit VON RAVENOW und VON WINSLOW aneinander, die er kräftig ohrfeigt und der Polizei übergibt. In Berlin, wo man ihn zunächst für einen Attentäter hält, trifft er mit OTTO VON BISMARCK zusammen. G. kehrt mit KURT HELMERS nach Mexiko zurück. In Mexiko-City hilft er //241// Helmers bei den Ermittlungen in der Gruft FERDINANDO DE RODRIGANDAs; G. legt sich furchtlos in den leeren Sarg, um GASPARINO CORTEJO und HENRICO LANDOLA zu erschrecken und ihre Festnahme zu ermöglichen. Anschließend beteiligt er sich an der Suche nach dem verschollenen KARL STERNAU. Zum Schluß nimmt G. am Maskenball in Rheinswalden teil. (WR IV: 1599ff, 1611, 1616, 1680f, 1853ff, 1870, 1873 V 1887ff, 2063ff, 2123, 2128, 2242, 2290ff, 2311, 2316 VI 2376, 2382ff, 2438f, 2610) GEIßLER: 1) Kaufmann in Süderland (nur erwähnt) (JUWELENINSEL: 754) 2) Schuhmacher in Süderland (nur erwähnt) (JUWELENINSEL: 754) 3) Weber in Süderland (nur erwähnt) (JUWELENINSEL: 754) 4) Schloßvogt auf Schloß Himmelstein; Mann von 5), Onkel von 6); er ist Vertrauter und Komplize seines Herrn, HUGO VON SÜDERLAND, dem er hilft, junge Mädchen ins Schloß zu entführen und dort gefangenzuhalten. Im Auftrag Hugos soll er die Flucht des PRINZen VON RAUMBURG in die Wege leiten. Er wird vom BOWIE-PATER gestellt und festgenommen. (JUWELENINSEL: 67, 116, 130, 403, 690, 706, 802) 5) Frau von 4), Tante von 6); sie ist nur zum Teil in die kriminellen Machenschaften ihres Mannes und ihres Herrn eingeweiht, lockt aber TOSKA VON MYLUNGEN in die Gefangenschaft der Klosterleute. file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/GAB_GEY.HTM[21/02/2024 12:33:12]

(JUWELENINSEL: 66f, 84, 97f) 6) FRANZ G.: Neffe von 4)/5); er kommt als 16jähriger nach dem Tod seines Vaters nach Schloß Himmelstein. F. hat zwar ein Mal auf der Stirn, braunes Haar und braune Augen, sieht aber dennoch KURT SCHUBERT verblüffend ähnlich. Er ist skrupellos und allgemein unbeliebt. F. wird Leibdiener und Vertrauter HUGO VON SÜDERLANDs, dessen Streiche und dunkle Geschäfte er unterstützt. Im Auftrag Hugos ermordet er als ›Kurt Schubert‹ einen Wirt, um seinen Doppelgänger ins Zuchthaus zu bringen. Der Plan mißlingt, und er selbst wird von Kurt und FRIEDRICH VON WALMY gefangen und der Staatsgewalt ausgeliefert. (JUWELENINSEL: 51, 388, 406, 706f, 738f) DER GEIST DER HÖHLE (RUH' I KULYAN) -> MARAH DURIMEH DER GEIST DES LLANO ESTAKADO -> BLOODY-FOX DER GEIST DES MORGENLANDES -> ABU KITAL DER GELBE -> DER SCHUT //242// GELBE SONNE -> T'AB-WAHGARE (Utah) GELBER HIRSCH -> WAGARE-TEY (Shoshone) GELDMÄNNLE: Deckname des Geldfälschers MUSTERWIRT (1) und dessen Komplizen/Nachfolger FROMMHOLD UHLIG (MUSTERWIRT (2)). Das G. ›hilft‹ in Finanznot geratenen Menschen, indem es gegen echtes Geld die fünffache Menge Falschgeld verkauft. (GELDMÄNNLE: 468, 471f, 485, 522, 643) GELDMARDER -> HORN GELEHRTER (ALIM) -> MARKI GELIEBTER -> ASCHYK ›GENERAL‹ DOUGLAS -> DANIEL ETTERS

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VON GENLIS: späterer Name der Comtesse LANCY GEORG: altersschwacher Kastellan auf WERNER VON HOLTZENDORFFs Schloß Neumühl; er versorgt den angeblich kranken DIETRICH VON QUITZOW. (QUITZOWS: 199, 209f) GEORG II. AUGUST VON HANNOVER (JÖRGE): König von Großbritannien und Kurfürst von Hannover; Sohn von GEORG LUDWIG; er läßt seine Werber im Gebiet des ALTEn DESSAUERs (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU), der ihn JÖRGE nennt, operieren. (nur erwähnt) (historisch: 1683-1760) (LEIERMANN: 81) GEORG LUDWIG: König von England und Kurfürst von Hannover; Vater von GEORG II. AUGUST VON HANNOVER; Großvater des Prinzen FRIEDRICH LUDWIG ...; er veranlaßt den Kaiser, den preußischen König FRIEDRICH II. einen Brief an den ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) schreiben zu lassen, in dem der Dessauer verwarnt wird, nicht weiter auf hannoverschem Gebiet Rekruten anzuwerben. G.s Werber rekrutieren jedoch auch in Anhalt-Dessau. (nur erwähnt) (historisch: Georg I. von England (1660-1727); Kurfürst von 1698-1727, König von 1714-27) (BÄCKER: 26) GEORGE: französischer Diener bei GRAF SORGENEFF; er spielt bei der Vereitlung eines Anschlages des GRAFen MILANOW auf den BARON VON FELSEN eine bedeutende Rolle. (SIBIRIEN: 775) //243// GÉRARD, JULES (al. EMIR-EL-ARETH (HERR DES LÖWEN)): französischer Löwenjäger und Afrikareisender (historisch 1817-64) - in GUM-GR: KARA BEN NEMSI ehrt ihn an seinem Grab. (nur erwähnt) (38ff) - in W/ULAN: Die Gräfin DE RALLION und ihre Nichte, HEDWIG DE RALLION (VON GOLDBERG), schwärmen für ihn. Er soll mit dem früheren Verehrer der Gräfin, JEAN-PIERRE RICHEMONTE, Ähnlichkeit haben. (nur erwähnt) (627, 661f / II 809f III 850) - in IBN EL AMM: (nur erwähnt) (503) GÉRARD D'ALLEMAGNE/L'ALLEMAND (G. AUS DEUTSCHLAND/ G., DER DEUTSCHE) > GÉRARD MASON (WR II: 634f) DER SCHWARZE GÉRARD -> GÉRARD MASON

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VON GERGY: 1) französischer Graf; Mann von 2); verstorben; 50 Jahre vor Handlungsbeginn war G. Gesandter in Venedig. Er hat vom GRAFen VON -> SAINT GERMAIN das lebenverlängernde Aqua benedetta erhalten. (nur erwähnt) (historisch: Jacques-Vincent Languet (gest. 1734), franz. Gesandter in Venedig 1723-31) (AQUA: 319 FÜRST: 370) 2) französische Gräfin; Frau von 1); sie »ist durch ihre weiten Reisen und ihre diplomatischen Antecedentien wohlbekannt« (370). Die Gräfin befindet sich am Hofe LUDWIGs XV. in Versailles. Sie ist eine Vertraute des GRAFen VON -> SAINT GERMAIN. Durch sein lebenverlängerndes Aqua benedetta will sie 25 Jahre lang nicht gealtert sein. Sie ist zur Handlungszeit über 80 Jahre alt, sieht aber wie 50 aus. (historisch: Anne Languet, geb. Gräfin v.G.) (AQUA: 319, 333 FÜRST: 370, 422) GERI: Sklavenjäger; Unteranführer ABU REQIQs, der von KARA BEN NEMSI überwältigt wird (GR 18: 432, 436ff) GERICHTSARZT: Er ist unfähig (bemerkt die Kopfverletzung ROBERT BERTRAMs nicht), kann keine Kritik vertragen, ist eingebildet und neidisch auf DR. ALFRED ZANDER. (VS: I 279-82, 285f, 412, 418f III 1336f, 1340 VI 2062f, 2067f, 2069-72, 2122f, 2129) MR. GERMAN -> Deckname OLD SHATTERHANDs (GR 26: 17) GERONIMO: 1) DON GERONIMO: Wirt des ›Meson de Madrid‹ in Guayamas; er spielt leidenschaftlich Domino. G. hat drei Söhne. Wie seine Frau, DONNA ELVIRA, und seine //244// Tochter FELISA ist G. nur Randfigur, aber Anlaß komisch-ironischer Schilderungen. (GR 20: 5-40) 2) einer der ständigen Begleiter VATER JAGUARs; G. ist ein nicht zu hoher, aber sehr breitschultriger Mann mit dichtem, schwarzen Vollbart und bedeutsamer Habichtsnase. Er »hätte für das Urbild eines Räuberhauptmanns genommen werden können, war aber ein sehr ehrlicher Kerl und der Liebling des Vater Jaguar, dessen Lehren und Unterweisungen er sich am meisten zu nutze gemacht hatte« (183). G. ist Vertrauter und Stellvertreter Vater Jaguars. (INKA: 183, 188ff, 200f, 223ff, 249-52, 312, 338, 344, 401f, 421f, 433, 448, 514)

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GESANDTER -> SÄFIR GUTE GESCHÄFTE/GUTES GESCHÄFT -> LIANG-SSI (Chinese) SCHÖNE GESTALT -> MEI-PAO (Chinesin) FLIEGENDER GEYER: Häuptling der Taracone-Apachen; Bote des Häuptlings FLIEGENDES PFERD (WR III: 1110f) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//244// EL GHANI (DER REICHE/eigentl. ABADILAH EL WARAKA (DER ZETTEL*)): Oberster eines Stadtviertels in Mekka; Vater von BEN ABADILAH; er nimmt den blinden MÜNEDSCHI bei sich auf, nutzt allerdings dessen Krankheit schamlos für sich aus. G. ist ein älterer Mann mit listigem, gewalttätigem, rücksichtslosem Gesicht und grau-dunklem Haar. Er trägt als Scherif einen grünen Turban. Als Gesandter des Großscherifs 'AUN ER RAFIQ reist er nach Meschhed Ali und stiehlt dort den ›Schatz der Glieder'. Auf dem Rückweg begräbt er den scheintoten Münedschi, wird von KARA BEN NEMSI des Diebstahls überführt und muß den Schatz herausgeben. Er beteiligt sich am Massaker der Beni Khalid an den Soldaten KHUTAB AGHAs, den er lebensgefährlich anschießt. Er wird von den Beni Lam gefangengenommen. Dort wird sein Sohn erschossen und ihm zur Strafe für seine Verbrechen einige Zeit auf den Rücken gebunden. Später wird er freigelassen. G. setzt dann den Münedschi in der Wüste aus. (* Den Beinamen EL WARAKA trägt er, weil er im Auftrage des Großscherifs einen Zettel an eine Moschee befestigte, auf dem zum Mord am Abgesandten des Sultans aufgerufen wurde.) (GR 25: 43, 53f, 64f, 110, 152-61, 164f, 244f, 352, 440, 445, 481ff 491ff, 524f, 534-44, 568, 575, 592f) GHULAM EL MULTASIM (DER PÄCHTER/al. DSCHELLAD (DER HENKER)): persischer Zollpächter; Sill (Schmuggler); Vater von OMAR IRAKI; Assessor des SCHEIKs UL ISLAM; er ist ein »schöner Mann von gegen sechzig Jahren, schwarzgrau bebartet, sehr wohlhabend gekleidet« (518), grausam und rücksichtslos; ein armenischer Christ. G. war früher Offizier der Leibgarde des SCHAHs und erhielt von einem früheren Finanzminister einen langjährigen Pachtbrief, mit dem er das Land ausbeutet. Er will //245// KARA BEN NEMSI töten, da dieser die Blutrache wegen des Todes von G.s Sohn gegen die Kalhuran (HAFIS ARAM/AMINEH) übernommen hat, und wird beim Mordversuch überwältigt. Er intrigiert heimlich gegen den AEMIR-I-SILLAN, um ihn durch AHRIMAN MIRZA zu ersetzen, ohne zu ahnen, daß es sich um ein- und dieselbe Person handelt. Man ernennt ihn zum Scheik der Ta-ki-Kurden. G. bietet den Dschamikun das Wettrennen an und will dort den USTAD mit dem Pferd Kiss-y-darr blamieren. KARA BEN HALEF entlarvt ihn als Betrüger und peitscht ihn während des Wettrennens um die Bahn. Er wird vom Scheik ul Islam erstochen, als er diesen verraten will. (GR 28: 44, 471-74, 518f, 524f, 530-33, 572f, 576 GR 29: 57f, 186f, 465, 479, 571f, 581f) GIBELLAR, PETRO: fiktiver Name, von KURT HELMERS verwendet (WR: VI 2510) GIBRAIL BEI: Sohn ABU GIBRAILs (KUTB: 350) GIBRAIL MAMRAHSCH: Dschiaf-Kurde; gastfreundlicher Hausmeister des Scheiks MAHMUD KHANSUR; er ist Anfang 40, hat ein offenes, ehrliches Gesicht. G. hat eine Frau und einen Knaben. KARA BEN NEMSI (KBN) und seine Gefährten übernachten bei ihm. Acht Jahre später nimmt KBN

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G.s Gastfreundschaft wieder in Anspruch, da der schwer verletzte AMAD EL GHANDUR Pflege benötigt. (GR 3: 162-67 GR 6: 573f) GIBSON: 1) (al. CLINTON/GAVILANO (SPERBER): »Schwindler ersten Ranges« und »Medizinpfuscher«; Stiefbruder von FELISA PERILLO; er »hatte sich lange Zeit ... in den Staaten und Mexiko herumgetrieben« (13). G. ist ein Mann mit einem »hagern, gelben Kreolengesichte« (106). Als falscher Irrenarzt hatte er sich beim Bankier OHLERT eingeschlichen, um dessen Sohn, WILLIAM OHLERT, zu behandeln. Er war dann mit William verschwunden, um unter dessen Namen an das Vermögen der Ohlerts heranzukommen. OLD SHATTERHAND (OS) verfolgt G. als Detektiv. Er spürt G. in New Orleans auf, wo er als Sekretär CLINTON aufgetreten war. Die Spur führt dann nach La Grange, wo G. unter dem (möglicherweise richtigen) Namen GAVILANO von seinem Bekannten CORTESIO die Möglichkeit erhalten hatte, mit einem Trupp für BENITO JUAREZ angeworbener Männer nach Mexiko zu gelangen. G. verbündet sich in Mexiko mit den Comanchen, denen er verrät, daß er INDA-NISCHO bei SENNOR ATANASIO gesehen hat. OS und OLD DEATH, der sich der Verfolgung angeschlossen hatte, treffen G. und Ohlert im Lager der Comanchen OYO-KOLTSAs. G. verrät aber die Comanchen an die Apachen und kann während des Überfalls der Apachen entkommen. Er überfällt FRED HARTON und den GAMBUSINO. Von Harton erfährt er durch Folter den Ort von UHLMANNs Bonanza, zu dem Harton den Verbrecher führen muß. Der Gambusino wird bis zum Kinn in einen kalten Bach eingegraben, damit er dort umkomme. Als G. sich bei Uhlmann einschleichen will, wird er von OS gestellt. Er will OS mit dem Ge//246// wehrkolben niederschlagen, trifft aber stattdessen Ohlert. G. wird von einem der Männer Uhlmanns erschossen. (SCOUT/GR 8: 12ff, 26-29, 34-40, 49-53, 106f, 121f, 194, 236f, 240f, 287-91, 306, 313, 360f, 365ff, 387f) 2) Yankee; Rechtsanwalt; G. will mit Gefährten zum Diamantenkauf durch den Llano estakado nach Arizona. Er ist anmaßend und dumm, so schlägt er den Rat der SNUFFELs aus, versetzt seinen Führer JUGGLE FRED und folgt leichtgäubig den Llanogeiern in eine Falle. (GEIST: 298f, 302, 316, 324) 3) (ABU EL MAWADDA (VATER DER LIEBE)): angeblicher englischer Missionar, der jedoch in Wirklichkeit Verbündeter von Sklavenjägern ist; G. ist »ein langer, hagerer Mensch«, in »einen schwarzen Burnus gekleidet«: »ein verlorener Sohn und gewissenloser Abenteurer ... dem nichts, auch nicht die Religion, heilig galt.« (456) Als er auf KARA BEN NEMSI schießen will, wird er von ABU DJOM erschossen. (GHASUAH: 433f, 453, 456, 461) BRUDER GIDEON: junger Mormonenprediger; er will mit seinem Gefährten, BRUDER JEREMIAS, die Kotschiso-Apachen des Häuptlings PESCH-ITSCHI bekehren. Sein Gesicht hat einen strengen,

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frömmelnden Ausdruck; er trägt einen enganliegenden, sehr langschoßigen schwarzen Rock. G. begehrt INTAH-TIKILA, die Tochter des Häuptlings, zur Frau und küßt sie öffentlich, um sie - einem Brauch entsprechend - zur Heirat zu zwingen. Der Häuptling schlägt ihn jedoch nieder und läßt ihn, als G. zurückschlägt, binden und erschießen. (MORMONEN: 316, 318) GIELJUSCHKEN: Wende; zusammen mit WRATISLAW gehörte er einst zur Bande des SCHWARZen DIETRICH (DIETRICH VON -> QUITZOW). Seit dessen Verschwinden leben beide auf Burg Stavenow im Dienst CLAUS VON QUITZOWs. Als der einst von Dietrich v.Q. betrogene Jäger GÜNTHER als Mönch verkleidet dort auftaucht, ermorden G. und Wratislaw ihn. Im anschließenden Kampf wird G. von CASPAR LIEBENOW getötet. (QUITZOWS: 388, 391, 405, 418f) GIFTHEINER -> HEINRICH SILBERMANN DER GIFTIGE -> EL VENENOSO (Mbocovi) GILAD: Diener an der Okba-Moschee in Kaïrwan; er erkrankte während einer Mekkareise und verlor seine Habe, so daß er in Kairo Soldat werden mußte. Dort bittet er den KUTB, einen im Bab Zuweileh gedachten Geist, um ein Wiedersehen mit den Seinen. KARA BEN NEMSI (KBN), der dort als Bettler und Vertrauter des Geistes verkleidet sitzt, hört sein Gebet und übergibt ihm - zunächst anonym - einen Geldbeutel. Als G. KBN wiedertrifft, gibt KBN sich als Christ zu erkennen und schenkt G. ein Neues Testament. Später kommt KBN mit dem Kaufmann GIRARD in die verbotene Stadt Kaïrwan, um Girards Sohn zu befreien. Beide werden entdeckt. G., der innerlich Christ geworden //247// ist, rettet sie vor der aufgebrachten Menge und verhilft ihnen zur Flucht. (KUTB: 356-62, 381, 383-86) GIRAFFENHALS -> RAKAB ES SERAF GIRARD: 1) französischer Kaufmann; Mann von 2), Vater von 3); er zieht als Händler zwischen den Beduinenstämmen Tunesiens umher, um seinen geraubten Sohn wiederzufinden. G. kann den von Beduinen für einen Mörder gehaltenen KARA BEN NEMSI (KBN) aus deren Händen befreien, woraufhin dieser ihm bei der Suche nach dem Sohn hilft. Beide dringen in die verbotene Stadt Kaïrwan ein und werden entdeckt. Durch einen Bekannten KBNs, GILAD, werden sie vor der aufgebrachten Menge gerettet und können mit dem Sohn entkommen. (KUTB: 368ff, 372-76, 380ff) 2) Frau von 1), Mutter von 3) (nur erwähnt) (KUTB: 373) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/GHA_GOV.HTM[21/02/2024 12:33:13]

3) ARMAND G.: Sohn von 1)/2); ein hübscher, sechsjähriger Knabe, der seinen Eltern im Alter von vier Jahren von einem Beduinen (BEN NEFUD) geraubt und der Okba-Moschee in Kaïrwan zur Erziehung zum Moslem übergeben wurde. Mit Hilfe KARA BEN NEMSIs kann sein Vater ihn dort wiederfinden und entführen, wobei ihnen der Moscheediener GILAD hilft. (KUTB: 373, 376, 382) 4) ETIENNE G.: französischer Soldat, der BRUDER MARTIN im Gefängnis bewacht; als Offizier verkleidet entführt ROBERT SURCOUF Bruder Martin aus G.s Gewahrsam. (SURCOUF/KAPER: 28, 30) DER GIRL-ROBBER -> RI-FONG GISA: Tunguse, der GEORG VON ADLERHORST zum Baikalsee geleitet; er gehört zu den Tapfersten und Klügsten seines Stammes. (DH-DH: 1668) GISELA, M. (ICH-ERZÄHLER (MAY-PSEUDONYM): deutscher Arzt, der seit mehreren Jahren im Orient lebt; Bruder von BERNHARDT; er wurde vor Jahren mit seinem Diener OMAR-ARHA vom HEDJAHN-BEI, einem Karawanenräuber, überfallen, gefangen und beraubt, konnte jedoch fliehen. Er wird von ABRAHIM-ARHA zu einer Kranken seines Harems gerufen. Der Deutsche erkennt, daß diese (LEILET/WARDE) gegen ihren Willen dort festgehalten wird und daß Abrahim identisch ist mit dem Hedjahn-Bei. Er verliebt sich in das Mädchen und befreit sie. Als Abrahim bei der Verfolgung in den Nil fällt, rettet er ihn. Kurz darauf trifft er in Kairo seinen Bruder und erfährt, daß Warde dessen Geliebte ist, die ihr Schwager an Abrahim verkauft hatte. Er verzichtet auf das Mädchen zugunsten des Bruders und kann Abrahim zwingen, auf seine //248// Ansprüche zu verzichten. (Vgl. in GR 1: KARA BEN NEMSI) (LEILET: 8f, 23f, 27, 71) GITANA -> ELVIRA DE JOVELLAR GITANO -> MILIO DE ALGORA VON GLACHAU: 1) sächsischer Graf; Vater von 2); Witwer; nach seinem Tod wird der GRAF VON BRÜHL Vormund der beiden Kinder v.G.s. (nur erwähnt) (PFLAUMENDIEB: 28, 46)

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2) EMMA V.G.: Tochter von 1); E. ist »von ungewöhnlich hoher und voller Gestalt« und »eine Schönheit ersten Ranges« (28). Nach dem Tod ihres Vaters wird der GRAF VON BRÜHL ihr Vormund. Dieser will sie mit seinem Protegé, dem BARON VON SANDEN, verheiraten. E. liebt jedoch ARTHUR VON HELLBACH. Sie flieht ins Dessauische zu ihrem ehemaligen Erzieher, der dort Pfarrer geworden ist. Dort entdeckt sie der ALTE DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU), der E. - als sie sich ihm anvertraut - als Gesellschafterin seiner Frau, ANNA LUISE VON ANHALT-DESSAU, auf sein Schloß nimmt und ihre Verbindung mit von Hellbach fördert. (PFLAUMENDIEB: 28, 59f, 75) GLAWA: reicher serbischer Fruchthändler in Menlik; KARA BEN NEMSI erfährt, daß MANACH EL BARSCHA und BARUD EL AMASAT zu G. wollen und belauscht, versteckt im Taubenschlag G.s, das Treffen G.s mit SABAN und DESELIMs BRUDER. Das Unternehmen findet ein jähes Ende, als auch HALEF im Taubenschlag auftaucht und beide, da der Boden des Taubenschlags sie nicht hält, in das darunterliegende Zimmer durchbrechen. (GR 4: 329, 354, 377-80) GLOTINO: argentinischer Oberst; Schwager des Generals MITRE; DR. MORGENSTERN, der G. sehr ähnlich sieht, wird wiederholt mit dem Oberst verwechselt. (historisch) (nur erwähnt) (INKA: 71, 78, 162) GLÜCK -> IKBAL DIE GLÜCKGEBENDE -> IKBALA DER GLÜCKLICHE -> SAID VON GNEISENAU (Graf v.G.: preußischer Generalfeldmarschall (nur erwähnt) (historisch: August Wilhelm Anton v.G. (1760-1831)) (W: 50, 120, 471, 1699 / ULAN: I 102, 230 II 651 V 2065) //249// VON GÖBERN (al. RICHARD GOLDSCHMIDT): preußischer Oberstwachtmeister; er ist 30 Jahre alt. »In seiner Haltung lag etwas soldatisch Strammes und in jeder seiner Bewegungen sprach sich eine Rundung, eine Gewandtheit aus, die man nur bei Leuten zu suchen gewohnt ist, welche den sogenannten besseren Ständen angehören. Der Kopf war nicht eigentlich schön zu nennen; aber die hohe, breite, gedankenreiche Stirn, die von kühn geschwungenen Brauen begrenzten, geistvollen Augen von jener Unbestimmtheit der Färbung, welche meist auf eine ungewöhnliche intellectuelle Begabung schließen läßt, die fein und leicht gebogene Nase, der etwas sarkastische Zug um den vollzähnigen und von einem sorgfältig gepflegten Bärtchen beschattete Mund, die Energie und Schärfe des ganzen Mienenspieles mußten einen Eindruck bewirken, den der Menschenkenner mit dem Prädikate »bedeutend« bezeichnet hätte.« (169) V.G. »ist der Pathe und Liebling des ALTEn DESSAUERs (FÜRST LEOPOLD I. VON file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/GHA_GOV.HTM[21/02/2024 12:33:13]

-> ANHALT-DESSAU), hat bei ihm die Epauletten erhalten, ging dann zum Markgrafen von Schwedt und steht jetzt bei Ziethen. Er ist der beste Reiter und Fechter der Armee, ein feiner Strategiker und besitzt ... ein wahrhaft fürstliches Vermögen ... Es gab eine Zeit, in welcher er der Gefeierte der Damenwelt Berlins und Potsdams war, bis man entdeckte, daß er zum Verlieben zu ernst und zum Verheirathen zu vorsichtig sei. Seiner geistigen Gewandtheit und körperlichen Stärke und Unverwüstlichkeit wegen ist er öfters zu den schwierigsten und anstrengendsten Missionen verwendet worden« (173). In Ernstthal taucht v.G. als Handwerksbursche RICHARD GOLDSCHMIDT verkleidet auf. Er überrascht den desertierten preußischen Junker und Verräter VON BREDENOW, als dieser AUGUSTE, die ROSE VON ERNSTTHAL, massiv belästigt, und vertreibt ihn. Er findet beim Schmiedemeister WEIßPFLOG, den er von seinen Fähigkeiten durch die Beschlagung eines als unbezwingbar geltenden Pferdes überzeugt, eine Anstellung. Im gleichen Haus wohnt die blinde Auguste mit ihrer Mutter. V.G. liebt das Mädchen. das er mit selbstgedichteten und -komponierten Liedern umwirbt, bis seine Liebe erwidert wird. Als Auguste mit ihrer Mutter von v.Bredenow entführt wird, kann v.G. wieder helfen. An der Spitze eines preußischen Truppenteils marschiert er - sein Inkognito lüftend - in Ernstthal ein und befreit Auguste und ihre Mutter aus den Händen des mit sächsischen Soldaten in Ernstthal eingefallenen v.Bredenow und nimmt diesen gefangen. Auguste wird v.G.s Braut. (ROSE E-THAL: 169-73, 185, 187f, 202f, 219ff) GÖKALA (HIMMELBLAU) -> SEMAWA VON GOLDBERG: 1) BERNARD V.G.: verschollener Sohn von 3)/4), Zwillingsbruder von 2); siehe unter BERNARD DE LEMARCH 2) FRIEDRICH V.G.: verschollener Sohn von 3)/4), Zwillingsbruder von 1); siehe unter FRITZ SCHNEEBERG 3) HEDWIG V.G.: Frau von 4), Mutter von 1)/2); siehe unter HEDWIG DE RALLION //250// 4) KUNZ V.G.: preußischer Graf und General; Mann von 3), Vater von 1)/2), Onkel von RICHARD und EMMA VON KÖNIGSAU; Freund GEBHARDT VON KÖNIGSAUs; zusammen mit Gebhardt von Königsau studierte er auf der Militärakademie. Nach kurzem Dienst wird er an die Pariser Gesandtschaft attachiert. Dort lernt er die Familie DE RALLION kennen und verliebt sich in HEDWIG DE RALLION. Als Gebhardt auf der Durchreise nach Afrika in Paris Station macht, führt K. ihn bei den de Rallions ein, wo dieser sich in Hedwigs Schwester Ida verliebt. Da die Tante der beiden Mädchen eine begeisterte Verehrerin des Löwenjägers JULES GÉRARD ist, folgt K. seinem Freund nach Algerien, um einen Löwen zu schießen, was auch gelingt. Dem Löwen entfernt er die beiden Reißzähne, die er später seinen Zwillingen an einem Kettchen um den Hals hängt. Zufällig belauscht K. ein Gespräch

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Capitän ALBIN RICHEMONTEs mit HENRY RICHEMONTE, in dem ein Überfall auf die Karawane Gebhardts besprochen wird. Es gelingt K., den Freund zu retten. Nach der Rückkehr aus Afrika heiratet K. Hedwig. Ihre beiden Zwillingssöhne werden ihnen im Auftrag Capitän Richemontes und GRAF DE RALLIONs, eines Cousins von Hedwig, durch LERMILLE geraubt. Lange Jahre trauert das Ehepaar um den Verlust. Richard von Königsau kann K. den älteren Zwilling, den er in seinem Wachtmeister FRITZ SCHNEEBERG erkennt, zuführen und ihm mitteilen, daß der andere Zwilling vom Baron DE LEMARCH adoptiert wurde. Nach der Schlacht von Sedan treffen K. und Hedwig mit dem Baron und dessen Adoptivsohn, BERNARD DE LEMARCH, auf Schloß Malineau zusammen, wo der Baron die Vaterschaft K.s anerkennt. (W: 116f, 616, 631ff, 675f, 689f, 757-60, 1697ff, 1704-07, 1724 / ULAN: I 218, 220 II 805, 817ff III 864ff, 869, 871, 933ff, 937ff V 2072ff, 2077, 2081, 2124) GOLDGRAUPNER: So entziffert der Feldprediger des ALTEn DESSAUERs (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) das Wort ›Feldprediger‹ in der unleserlichen Handschrift des Fürsten. (BÄCKER: 9f) GOLDMANN, HUGO: bedeutender Theateragent in Wien; G. ist »ein wohlbeleibter älterer Herr, nach der neuesten Mode gekleidet, einen goldenen Klemmer auf der Nase und die Uhrketten voller Perloquen [!] hängend. Er machte den Eindruck eines Lebemannes, der aber auch ein Geschäft richtig zu poussiren weiß.« (2151) G. will die Sängerin LENA UBERTINKA (-> MUHRENLENI) engagieren. Wegen seines überheblichen Auftretens weist sie ihn zurück. (WzG V: 2150ff) GOLDSCHMIDT: 1) KARL G.: Sohn von 2); Literat, Verfasser berühmter Novellen und Romane; als Schriftsteller ›seelenkundig‹; er ist eine sensible Persönlichkeit. Seine Braut, EMMA VOLLMER, verkehrt gegen seinen Willen im lebenslustigen, verrufenen Haus SCHNEIDER. Sie betrügt K. mit Prinz HUGO VON SÜDERLAND. G. stört ihr Rendezvous mit Hugo und wird vom Prinzen mit dem Degen lebensgefährlich verletzt. Aus //251// persönlicher Verbitterung wird er zum Haupt einer süderländischen Widerstandsgruppe, der auch höchste Beamte und Militärs angehören. Da diese die süderländische Flotte kampfuntauglich machen, kann K.s Studienkollege ARTHUR VON STERNBURG einen leichten Sieg im Seekrieg gegen Süderland erringen. (ZEPTER: 226f, 242f, 759, 770) 2) Mutter von 1) (ZEPTER: 243) 3) RICHARD G.: Deckname VON GÖBERNs

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4) WILHELM G.: 24-jähriger Feldwebel des ALTEn DESSAUERs (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU); er hat eine Länge von 78 Zoll und ist ein besonderer Liebling des Fürsten. G. sollte ursprünglich Theologe werden, mußte seine Ausbildung jedoch nach dem Tod des Vaters abbrechen und wurde Soldat. Auf hannoverschem Gebiet soll er Soldaten anwerben. Dort, in Lüchow, wohnt auch seine Geliebte, ANNA GRUNERT, Gesellschafterin bei AUGUSTE VON LIEBAU. Als Pflasterhändler verkleidet begibt sich W. dorthin: »ein langes, wirres, ungekämmtes Haar hing ihm über das Gesicht herein und ebenso verwahrlost sah der dichte, volle Bart aus, der wohl niemals eine ordentliche Pflege gekannt hatte. Auf dem Kopfe klebte eine Mütze, deren ursprüngliche Form und Farbe gar nicht mehr zu erkennen war. Die hohe, breitschulterige Gestalt des Mannes war in ein Röcklein gekleidet, welches sicher früher auf einem viel kleineren, schmächtigeren Körper gesessen hatte, denn die Aermel reichten nur wenig über den Ellbogen herunter, und die Taille saß beinahe oben zwischen den Achseln. Die Hosen bestanden aus lauter zusammengenähten Flicken und Flecken. Die Gamaschen hatten Runzel auf Runzel, und die Schuhe schienen in einem sehr intimen Verhältnisse zu den Zehen zu stehen, denn sie gestatteten ihnen, aus ihrer Gefangenschaft einen eigentlich unerlaubten Ausguck in die freie Welt zu halten. Der Mann trug einen alten, schmierigen Sack auf dem Rücken und ein großes Pflaster quer über der geschwollenen Nase, hatte aber trotz alledem etwas an sich, was den Gedanken, daß er zu dem Volke der Lüderlichen gehöre, nicht wohl aufkommen ließ.« (105) G. kann den Fürsten, der, als Bäckergeselle verkleidet, ebenfalls ins Hannoversche, nach Wustrow, gekommen ist und dort wegen einer Schlägerei verhaftet wurde, beim Transport nach Dannenberg befreien. Über Anna hat er erfahren, daß Prinz FRIEDRICH LUDWIG ... und sein Adjutant, ERNST VON HARTEGG, der Bräutigam Auguste von Liebaus, im dessauischen Lenzen Rekruten ausheben wollen. W. kann so rechtzeitig den Dessauer mit seinen Soldaten dorthin führen und den Streich vereiteln. Für seine Dienste erlaubt der Dessauer, daß W. die Hannoveranerin Anna heiratet und befördert ihn zum Seconde-Leutnant. (BÄCKER: 42, 105, 138, 153, 233, 250, 267, 281, 283) GOLIATH -> BACHBAUER VON GOLZEN: Leutnant, Gardekürassier in Berlin; er ist ein adelsstolzer junger Mann, der einer Wette wegen ROSA STERNAU (WALDRÖSCHEN) belästigt. Er ist Sekun//252// dant VON RAVENOWs beim Duell gegen KURT HELMERS und wird danach zum Train strafversetzt. (WR III: 1168ff, 1242, 1268) GOMARRA: 1) ANTONIO G.: früherer Chinchillajäger und Ranchero indianischer Abstammung; Oberleutnant unter LOPEZ JORDAN; entfernter Verwandter von GOMEZ; Bruder von 2), der vor vielen Jahren vom SENDADOR ermordet wurde; seitdem ist G. verschlossen, ein Menschenfeind. Er ist von langer, hagerer Gestalt. Die indianischen Gesichtszüge sind ernst und finster; sein »großes Auge schien gar nicht

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freundlich blicken zu können, zeigte aber ungewöhnliche Intelligenz und Willenskraft.« (603) Er wird vom Gegner OLD SHATTERHANDs (OS) zu dessen Freund, schwört Jordan ab und schließt sich OS an, um Rache am Sendador nehmen zu können. Sein Jähzorn und seine Ungeduld durchkreuzen jedoch OSs Pläne; es kommt zur Entfremdung und zum offenen Zerwürfnis. Bei seinen Versuchen, den Sendador zu töten, bringt er ständig die Gefährten in Gefahr. Er erschießt versehentlich einen unschuldigen Indianer und findet schließlich zusammen mit dem Sendador den Tod. (GR 12: 565, 589, 595f, 603-11, 622-65, 676 GR 13: 15, 18-26, 75ff, 90, 102ff, 112f, 114-20, 139-42, 480f, 512f, 537, 538ff, 543, 544†, 582) 2) JUAN G.: Chinchillajäger, Bruder von 1), er wurde vom SENDADOR ermordet. (nur erwähnt) (GR 12: 595, 630-43 GR 13: 76, 582) GOMEZ: 1) Goldsucher, vormals Händler; er hat eine kleine Gestalt, ist Dolmetscher der Bonanza-Expedition ANTONIO DE MEDIANAs bei den Verhandlungen mit den Apachen. G. kommt mit seinen Gefährten im Kampf gegen die Indianer um. (WALDLÄUFER: 248ff) 2) junger Unteranführer der Abipones; entfernter Verwandter ANTONIO GOMARRAs; G. ist zeitweilig Reisegefährte OLD SHATTERHANDs (OS) und dessen Freund. Er steht im Konflikt der Indianer mit den weißen Siedlern später auf gegnerischer Seite. Beim von OS herbeigeführten Friedensschluß fungiert er als Dolmetscher. (GR 12: 533f, 553-56, 564f, 659f GR 13: 3-14, 31-38, 65f, 68f, 96-100, 105f) - GOMEZ‹ (2) MUTTER: OLD SHATTERHAND hilft der alten, kranken Frau, die mit ihrem Sohn auf Reisen ist, nach einem Schiffbruch auf dem Parana sicher ans Ufer zu gelangen. Bald darauf ist sie wieder gesund. (GR 12: 533f, 550f GR 13: 3) //253// GONJUIS: 1) PETRO G.: portugiesischer Kaufmann in Macao; Mann von 2); seine Köchin, HANJE KELDER, wird statt seiner Frau von den chinesischen Piraten des KIANG-LU gefangen. (nur erwähnt) (KIANGLU: 190) 2) Frau von 1); sie hat HANJE KELDER am Kap als Köchin engagiert und mit nach Macao genommen. Sie soll von Flußpiraten entführt werden. Diese nehmen aber statt ihrer Hanje gefangen. (nur erwähnt) (KIANGLU 189f)

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VON GONTOUT (Herr v.G.): Begleiter LUDWIGs XV. in Versailles (AQUA: 334 FÜRST: 371) GONZALEZ: 1) ELVIRA G.: Frau von 2), Schwester von EULALIA, Tante von ALMA; sie ist für die Gäste des Hotels ihres Mannes zuständig, doch hat sie die Manie, wenn sie sich überhaupt herabläßt, Kontakt zu den Gästen zu haben, diese dann mit kuriosen Fragen zu examinieren, da sie sich für eine sehr gelehrte Künstlerin hält und nur mit gelehrten Leuten Umgang pflegen möchte. OLD SHATTERHAND, der sie überhöflich mit ›Donna de G.' anredet, besteht das ›Examen' glänzend und erhält von ihr wichtige Hinweise zu ALLAN MARSHAL und den MORGANs. (DEADLY/GR 9: 275f, 283, 289-97, 312f) 2) HENRICO G.: Besitzer des Hotels ›Valladolid‹ in San Francisco; Mann von 1); G. ist ein hoher, ernster Spanier, der unter dem ›Pantoffel‹ seiner Frau steht. (DEADLY/GR 9: 283f, 289) GONZALVO: mexikanischer Hidalgo; Teilnehmer an einer Phantasia in Mexiko; er soll im Auftrag PABLO CORTEJOs KARL STERNAU erdolchen, was mißlingt. (WR II: 903) GORRA: 1) Vater von 2); armer Bürger von Buenos Aires (nur erwähnt) (CHR.ERSTANDEN: 152) 2) ANTONIO G.: Cascarillero; Sohn von 1); früherer Nachbar und Spielkamerad von RIBERTO in Buenos Aires; beim Zusammentreffen mit dem sich nun PERDIDO nennenden Riberto am Mamore leugnet dieser seine Identität und will sogar auf G. schießen, was OLD SHATTERHAND jedoch verhindert. (CHR.ERSTANDEN: 151) DE GOURGAUD, GASPARD: Generaladjutant NAPOLEONs I.; 32 Jahre alt; er begleitet Napoleon auf der Fahrt nach Sedan, auf der sie MARGOT RICHEMONTE //254// treffen. Sie werden von Wegelagerern im Argonner Wald überfallen und von HUGO VON KÖNIGSAU gerettet. Es wird erwähnt, daß G. später Napoleon in die Verbannung nach St. Helena begleitet. (historisch: 1783-1852) (W: 323, 353 / ULAN II: 482, 516ff) GOUVERNEUR VON ZEYLA -> HADSCHI SCHARMARKAY BEN ALI SALEH

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GOVERNOR: ehem. englischer Gouverneur von Ceylon; Onkel SIR JOHN RAFFLEYs; er ist etwa sechzig Jahre alt, trägt einen Schnurrbart, ist eine gepflegte, adelige Erscheinung. Er raucht Pfeife. Während der Reise von Sumatra nach China wandelt er sich vom verknöcherten, vorurteilsvollen Politiker zum gütigen, verständnisvollen Menschen, der jedoch zwiespältig bleibt, da er auch in seiner Güte über das Ziel hinausschießt. Als Angehöriger der Familie Raffley war er gegen die Verbindung Johns mit YIN und wettete mit diesem um dessen Besitz, daß Yin ihm nicht gefallen würde. Als er Yin dann aber trifft, hat er sich schon soweit gewandelt, daß er sie sofort in sein Herz schließt. Daraufhin wird er Mitglied der ›Shen‹. (GR 30: 236, 255, 260, 268ff, 282, 285, 290ff, 302ff, 314, 327, 363-73, 383ff, 449ff, 462f 489, 511f, 519ff, 652) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//254// GRABENMACHER (Magister G.): Schneider, später Schulmeister, bei dem FRITZ HILLMANN lernt; er stirbt am Schlagfluß. (WOLLTEUFEL: 120, 123) GRADON: französischer Korporal in Chihuahua (WR IV: 1528) GRÄßLER: 1) ANTON G.: Schmiedemeister; Mitglied des Vereins ›Die Erheiterung‹ und der Freiwilligen Feuerwehr; Mann von 2); Freund EMIL WINTERs, dem er bei den Nachforschungen gegen den falschen Baron VON SÄUMEN hilft (WANDA: 414, 432, 446, 464) 2) GUSTEL G.: Frau von 1) (nur erwähnt) (WANDA: 415, 432) GRAF .....: siehe unter dem dem Titel folgenden Namen (Beispiel: GRAF EMANUEL DE RODRIGANDA unter RODRIGANDA) GRAF: 1) -> GRAFF 2) (al. DUKATENBAUER): Vater von 5); Besitzer des Dukatenhofes; bei G. logierten ANNA und ihr Vater, ein Leutnant, der Schmuggler fangen wollte. (DUKATENHOF: 117, 137) //255// 3) ANNA G. (al. DUKATENBÄUERIN): Frau von 5), Mutter von 4); A. ist die Tochter eines Leutnants, der sich zur Jagd auf Schmuggler auf dem Dukatenhofeinquartiert hatte. Sie hat blaue Augen. Der Sohn des DUKATENBAUERn GRAF (2), HEINRICH GRAF, verliebte sich in sie. Sie jedoch liebte FRANZ GRUNERT, dessen Freund. Heinrich erschoß A.s Vater und schob die Tat Franz unter. Franz wurde aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Heinrich zwang dann A., ihn zu heiraten, indem er drohte, als Tatzeuge gegen Franz aufzutreten, den er durch einen heimtückischen Anschlag zum Krüppel gemacht hatte. Die Heirat mit Heinrich kann Franz A. nicht vergessen, obwohl er sie immer noch liebt. Erst viel später, nach A.s Tod, gesteht Heinrich, nun selbst zum Krüppel geworden, Franz die Umstände der Heirat. In einem hinterlassenen Brief bittet A. Franz, Heinrich zu vergeben. (DUKATENHOF: 100, 106, 117, 121, 133, 138, 179, 184f)

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- ANNA G.s VATER: ältester Leutnant der Armee; er soll dem Schmuggelunwesen ein Ende bereiten und den PASCHERKÖNIG fangen. Er quartiert sich beim DUKATENBAUERn (2) ein. HEINRICH GRAF erschießt ihn. Der Mord wird zunächst FRANZ GRUNERT angelastet. (DUKATENHOF: 116f, 126f) - ANNA G.s MUTTER: Sie überredete ihre Tochter zur Heirat mit dem ungeliebten HEINRICH GRAF, um versorgt zu sein. (nur erwähnt) (DUKATENHOF: 180) 4) EMMA G.: Tochter von 3)/5); sie ist ein schönes Mädchen, hat blaue Augen und trägt ihr Haar in Flechten gebunden. E. liebt WILHELM, soll aber den BARON heiraten, an den ihr Vater sie im Spiel verloren hat. Wilhelm kann E.s Vater als PASCHERKÖNIG und den Baron als Schwindler entlarven. Nachdem E.s Vater durch einen mißlungenen Anschlag auf Wilhelm sich selbst zum Krüppel machte, stimmt er der Verbindung zu. (DUKATENHOF: 102ff, 141, 148ff, 154, 172-78, 189, 206) 5) HEINRICH G.( al. DUKATENBAUER/DUKATENGRAF/DUKATENPRINZ/ PASCHERKÖNIG): Sohn von 2), Mann von 3), Vater von 4); in seiner Jugend besaß H. ein »leidenschaftliches Naturell«; in der Schule war er stets der Letzte. Durch die gemeinsame Liebe zu ANNA (GRAF) verfeindete H. sich mit seinem Jugendfreund FRANZ GRUNERT. H. wußte, daß Franz als Schmuggler tätig war. Er lenkte den Vater Annas auf dessen Spur und erschoß dann Annas Vater. Den Tatverdacht lenkte er auf Franz. Mit der Drohung, als vermeintlicher Tatzeuge gegen Franz auszusagen, zwang H. Anna, die Franz liebte, ihn selbst zu heiraten. Als Franz wegen Mangel an Beweisen freigesprochen wurde, wollte H. ihn, um nicht verraten zu werden, umbringen, indem er einen Baumstamm ins Rollen brachte, der Franz an einer Hauswand zerschmettern sollte. Franz überlebte den Anschlag, doch wurden ihm beide Beine zerquetscht. Viele Jahre später ist H. zum herrischen und gefürchteten Dukatenbauern geworden, den auch der Tod seiner Frau nicht zur Besinnung bringt. Er ist jetzt »ein hoch und kräftig gebauter Mann im Ausgange der fünfziger Jahre; seine ganze Haltung zeigte den selbstbewußten, unlenksamen Charakter, durch den er selbst über den häuslichen Kreis hinaus gefürchtet und //256// gemieden war ... an der Schleife seines Hutes glänzten wie immer die sechs blanken Dukaten, wie immer hing ihm statt der Uhrkette die lange Dukatenschnur um den Hals, und wie immer reihten sich an der Weste und dem offen stehenden Rocke an Stelle der Knöpfe Dukaten an Dukaten.« (102) Zwei Betrüger, der BARON und der ZETTELKRAMER, haben H. zum Spiel verführt und treiben ihn in den Ruin. Selbst seine Tochter, EMMA G., hat er an den Baron verspielt (sie soll ihn heiraten). H. ist auch PASCHERKÖNIG, zu dessen Verfolgung der Unteroffizier WILHELM, der Geliebte Emmas, abkommandiert ist. Mit Hilfe seines Paten, Franz Grunert, kommt Wilhelm H. auf die Schliche. Dieser will ihn nun auf die gleiche Weise umbringen, wie er es mit Franz versucht hatte. H. hantiert dabei jedoch so ungeschickt, daß er selbst eingeklemmt wird und beide Beine verliert. Wie Franz ist nun sein Oberkörper auf einen Rollkasten geschnallt: »der schwarze, dichte Bart war lange Zeit nicht verschnitten worden, hing ihm fast bis auf die Brust herab und bildete einen höchst auffallenden Kontrast zu dem

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schneeweißen Kopfhaare, welches sich lang und glatt über den bleichen, hohläugigen Schädel legte ... eine einzige Nacht hatte sein Haar erbleicht« (177). Der schreckliche Unfall hat H. zur Besinnung gebracht; von Reue erfaßt, zeigt er sich selbst an und beichtet Franz all das, was er ihm angetan hat. Die beiden versöhnen sich über dem Grab Annas, und Franz stellt H. sogar das Vermögen, das er sich als Zeichner verdient hat, zur Verfügung, damit der Hof H.s vor der Versteigerung bewahrt werden kann. H.s schweres Schicksal führt dazu, daß ihn der König begnadigt. (DUKATENHOF: 99, 102, 105, 113f, 117f, 123, 127, 133, 136, 141, 150, 154, 159, 165f, 168, 172, 174, 176f, 182, 184, 186, 189, 191, 199, 202) GRAFF (al. DUKATENGRAFF): Vorfahre von GRAF (2); Wachtmeister unter Wallenstein; G. hatte einst den Dukatenhof von Herrn VON STIEGELITZ gekauft. (nur erwähnt) (DUKATENHOF: 113) VON GRAMONT, ANTOINE (Antoine Herzog v.G.: französischer Diplomat und Minister; Deutschenhasser (historisch: 1819-80) (nur erwähnt) (W: 963, 1096, 1129 / ULAN: III 1164 IV 1302, 1341) GRANDEPRI(E)SE: 1) Pflanzer; Vater von 2), Stiefvater HENRICO LANDOLAs, dessen verwitwete Mutter er nach dem Tod seiner Frau in New Orleans heiratete. Landola erschoß ihn. (nur erwähnt) (WR V: 1921) 2) texanischer Westmann; Sohn von 1), Halbbruder HENRICO LANDOLAs; er ist ehrlich und naiv, so daß ihn PABLO CORTEJO, unter dem Vorwand, ihn zu Landola zu bringen, für seine verbrecherischen Machenschaften ausnutzen kann. Landola haßt er ingrimmig, da dieser - als G. 20 Jahre alt war - seine Braut verführte, seinen Vater erschoß und den Verdacht auf G. lenkte. G. rettet JOSEFA CORTEJO vor den Krokodilen, über die sie von BÜFFELSTIRN (-> TECALTO) und BÄRENHERZ (-> //257// SCHOSH-IN-LIETT) gehängt worden war. In Vera Cruz trifft er auf den verkleideten Landola und auf GASPARINO CORTEJO, die er nicht erkennt und mit denen er dann reist. Er befreit sie nach ihrer Gefangennahme durch KARL STERNAU. Erst durch TRAPPER GEIERSCHNABELs Aufklärung erfährt er von seinem Irrtum und schließt sich diesem an. Er nimmt am Maskenball in Rheinswalden teil. (WR: V 1887, 1901ff, 1920f, 1977ff, 2236ff, 2297f VI 2383, 2610) 3) Deckname HENRICO LANDOLAs, der als der berüchtigte Pirat DER SCHWARZE KAPITÄN den Namen G. führt, um seinen Halbbruder in Verruf zu bringen (siehe unter LANDOLA) (WR I: 286) GRANDPIERRE: Nachbar des Fischers FORETIER, den er kurzzeitig beherbergt (nur erwähnt) (WR II: 750) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/GRA_GRY.HTM[21/02/2024 12:33:15]

GRANT (General G.): SAM HAWKENS war Scout (Captain) unter ihm. (historisch: Ulysses Simpson G. (1822-85); Präsident der USA von 1869-77) (nur erwähnt) (ÖLPRINZ: 92) DER GRAUE -> IGNAZ PFOTENHAUER GRAY (GREY) AND WOOD (WORD): Bankhaus in Little Rock (nur erwähnt) (GR 15: 600, 610) GREGOR: russischer Major am Baikalsee; er hat ein »echt russisches, gutes Herz«. G.s Kosaken sollen die unter der Führung von ALEXIUS BORODA aus Sibirien fliehenden Verbannten festnehmen. (DHDH: 2150, 2267ff, 2274f, 2285) - GREGORs FRAU: sie wird wegen des Schlüssels zum Magazin der Kosaken von SAM BARTH überfallen und gefesselt. (DH-DH: 2198, 2222) GREGORIUS: Wundarzt (nur erwähnt) (HERRGOTTSENGEL: 191) JÜNGERER GREIS -> TSI (Chinese) GRENAUX (Grènaux): französischer Professor für arabische Sprachen; die Gräfin DE RALLION empfiehlt GEBHARDT VON KÖNIGSAU, bei G. Unterricht zu nehmen. (nur erwähnt) (W: 662 / ULAN III: 850) DER GRENZMEISTER: 1) berüchtiger Anführer von Schmugglern und Wilderern, der ein hartes Regiment führte: wer nicht gehorchte, wurde ermordet, wer ihm ungewollt in die Quere kam, wurde geblendet. Er wurde dann doch einmal gefaßt und nahm »ein schmächlich End'». Der //258// WALDKÖNIG (-> FELDBAUER) tritt etwa zwanzig Jahre später in seine Fußstapfen. (nur erwähnt) (WALDKÖNIG: 348) 2) -> WIESENBAUER (OPPERMANN)

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GREY, SIR HILBERT: Engländer aus Kingsfield; Vertreter einer Waffenfabrik, die Waffen an die Zulus liefert; er war lang und dürr, »trug auf dem rotblond behaarten Kopfe, dessen Gesichtsteil zwei riesige Bartkoteletten zierten, eine hohe, helmartige und aus Nashornhaut gefertigte Mütze; den hageren Körper bedeckte eine kurze, karierte Jacke und eine ebensolche Hose, über welche zwei Filzgamaschen geknöpft waren, unter denen ein schmaler, ewig langer Fuß hervorragte ... an seiner Linken hing in einer ledernen Scheide ein riesiger Schleppsäbel mit Korbgriff, und aus dem um die dünne Taille geschlungenen Shawl sahen zwei hölzerne Messergriffe und die Kolben von drei riesigen Reiterpistolen hervor« (92f). Vor den Angriffen eines Ebers wird er von QUIMBO gerettet. KARA BEN NEMSI entlarvt ihn als geheimen Boten der Engländer, nimmt ihn gefangen und übergibt ihn den Buren. (verschiedentlich auch GILBERT G.) (BOER-GR: 91ff, 106, 109, 127, 173) GREY (GRAY) AND WOOD (WORD): Bankhaus in Little Rock (nur erwähnt) (GR 15: 600, 610) GRILL: Kammerdiener Kaiser MAXIMILIANs und Haushofmeister in Guernavaca (WR IV: 1576) GRINDER: rücksichtsloser Raufbold, Falschspieler und notorischer Säufer, der als ständige Redensart »Ich will gleich erblinden, wenn ...« als Beteuerung im Munde führt; zusammen mit seinem Kumpan SLACK überfällt er die Brüder BURNING, beraubt sie ihres Goldes und ermordet sie. Den Verdacht lenken sie auf zwei Indianer, können jedoch von OLD SHATTERHAND (OS) und WINNETOU in Fort Hillock gestellt werden. Da ihnen der Mord nicht nachzuweisen ist, erkennt das Gericht auf ein Gottesurteil: die beiden werden über Nacht zusammen mit OS und Winnetou - nur mit Messern bewaffet - in einen dunklen Schuppen gesperrt. Während eines Blizzards bricht ein Teil des Schuppens zusammen, wobei G. von einem herabfallenden Brett die Augen ausgeschlagen werden, so daß seine auch bei der Leugnung des Mordes vorgebrachte Redensart von der ›Vorsehung‹ an ihm erfüllt wird (Slack wird wahnsinnig). Vier Jahre später trifft OS beide in Baton-Rouge als Bettler wieder. (BLIZZARD: 570ff, 576, 577, 586ff, 594ff, 598) GRINELL: Deckname von SAM HAWKENS gegenüber BUTTLER (ÖLPRINZ: 19) GRINLEY (eigentl. BUTTLER/al. DER ÖLPRINZ): Stiefbruder von BUTTLER; Hauptschurke des Romans; er ist lang und hager, hat ein außerordentlich scharf geschnittenes, sonnengegerbtes Gesicht und ist elegant gekleidet, was nicht zu seinem sonstigen //259// Äußeren paßt. G. führt den Bankier ROLLINS und dessen Buchhalter BAUMGARTEN in die Wildnis, wo er Rollins angeblich eine Ölquelle verkaufen will. Er hat es auf die Anweisungen des Bankiers abgesehen, die dieser aber erst an Ort und Stelle ausfüllen will. Auf FORNERs Rancho trifft G. auf seinen Stiefbruder, mit dem er früher als Verbrecher zusammengearbeitet hatte, und auf POLLER. G. heuert beide für seine Pläne an. Er revanchiert sich für die Zusammenarbeit, indem er ihnen zur Rache an dem Auswanderertreck verhilft, den SAM HAWKENS anführt: Er spielt den Treck in die Hände KA

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MAKUs. Rollins und Baumgarten, die sich dem Treck angeschlossen hatten und gegen G. mißtrauisch geworden waren, befreit G. aus der Gefangenschaft und erwirbt sich so wieder ihr Vertrauen. Den Plan G.s kann OLD SHATTERHAND erlauschen, der G. als früheres Mitglied einer Verbrecherbande kennt. Auf dem Weg zur angeblichen Ölquelle erschießt G. den Navaho KHASTI-TINE und einen weiteren Navaho-Kundschafter, um sich bei dem Nijora-Häuptling MOKASCHI anzubiedern. Er erntet aber keinen Dank und muß froh sein, frei abziehen zu können. Mit Hilfe seiner beiden Gefährten läßt er 40 Ölfässer in einen See auslaufen und täuscht so Rollins eine Ölquelle vor. Als die Anweisungen unterschrieben sind, werden der Bankier und sein Buchhalter niedergeschlagen und gefesselt in eine Höhle gesteckt, wo sie verschmachten sollen. G. gerät mit seinen Komplizen dann in die Hände der Nijoras. Durch den unvorsichtigen Kantor MATTHÄUS AURELIUS HAMPEL kommen sie wieder frei. Sie fliehen zu den Navahos, wo sie unvorsichtigerweise die Anweisungen vorzeigen. WOLF nimmt sie G. ab. Deshalb folgen die Verbrecher den Navahos. Sie erschießen zwei Späher, die die Navahos ihnen nachsenden. Wieder durch die Schuld des Kantors können sie Rollins, der von Wolf die Papiere zurückerhalten hatte, diese wieder abnehmen. Den nun nicht mehr nützlichen Poller ermorden G. und Buttler. Die Verbrecher werden von den Navahos verfolgt. Genau an der Stelle, an der sie die beiden Späher töteten, werden auch G. und Buttler erschossen. (ÖLPRINZ: 142ff, 155ff, 172ff, 213f, 220f, 238, 246ff, 296f, 303, 308ff, 332ff, 342ff, 370, 408, 422, 426, 431, 435ff, 444, 506, 512ff, 520f, 555, 557) GRIZZLY-TASTSA (GRIZZLYTÖTER): Sohn des Apachenhäuptlings FLIEGENDES PFERD; er kämpft als Namenloser gegen BÜFFELSTIRN (-> TECALTO), tötet einen Grizzly und erhält daraufhin von Tecalto seinen Namen. (WR III: 1054ff, 1059f) GRIZZLYTÖTER -> GRIZZLY-TASTSA GROH, ADELHEID: ›Rentiere‹; Vertraute AUGUST SEIDELMANNs; Vorsteherin der ›Schwestern der Seligkeit‹; sie wohnt in der Ufergasse, ist groß und breitschultrig. Sie verkauft Mädchen (MARIE BERTRAM, MAGDA WEBER, VALESCA PETERMANN) an die Bordelle der Madame PAULI und der MELITTA. (VS: I 276 III 971, 1015-22) VON GROLMANN, KARL WILHELM GEORG: Generalmajor; preußischer Generalquartiermeister (historisch: 1777-1843) (nur erwähnt) (W: 471 / ULAN II: 651) //260// GROMANN: Detektiv; ehemals Pharmazeut bei Mr. CLEVELAND in Norfolk; Cleveland wurde von seinem zweiten Angestellten WALKER (WILLIAM JONES/-> KANADABILL) bestohlen und ruiniert. G. wurde auf der Suche nach Walker Detektiv und spürt diesen als DR. WHITE in Sacramento auf. Er erreicht, daß er bei ihm angestellt wird und tut viel Gutes für die von White/Jones vernachlässigten Kranken. Er ist maßgeblich an der Überführung und Festnahme des Verbrechers beteiligt. In V.T.ERSTANDEN nennt sich der Dieb und Betrüger, den G. entlarvt, DR. HAFFLEY und ist nicht identisch mit dem Kanada-Bill. G. wird in V.T.ERSTANDEN als aus Monsdorf stammend (dort hat er eine Geliebte namens BERTHA) vorgestellt und rettet seinem alten Freund EDUARD HORN

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nach einem Mordanschlag Haffleys das Leben. (V.T.ERSTANDEN: 623, 638f, 654f GR 15: 92-96, 105110, 113) ›GROOM‹: Kutscher auf Schloß Ortry; bei einer Kutschfahrt mit ALEXANDER DE SAINTEMARIE, die dieser selbst führt, gerät der Wagen außer Kontrolle und stürzt in einen Steinbruch. Alexander wird von DR. ANDREAS MÜLLER (RICHARD VON -> KÖNIGSAU) gerettet; der G. wird zerschmettert. (G. ist kein Name, sondern das englische Wort für ›Kutscher‹.) (W: 23, 26 / ULAN I: 49, 57) GROOTA: im Quecksilberbergwerk ROULINs als Sklave gehaltener Mann; er wird von OSKAR STEINBACH befreit. (nur erwähnt) (DH-DH: 1472) DER GROßE BÄR -> AVAT-VILA (Comanche) DER GROßE BÜFFEL -> AVAT-KUTS (Comanche) GROßE HUMANITÄT/GROßE PFLICHTTREUE -> FU (Chinese) DAS GROßE MESSER -> AVAHT-UITSCH (Shoshone) DER GROßE PFEIL -> AVAT-UH (Comanche) GROßE SCHLANGE -> AVAT-TOWAH (Comanche) GROßE SONNE -> MENAKA-SCHECHA (Osage) GROSSER, THOMAS -> SCHWARZER TOM GROßER ADLER -> BOIS-ROSÉ GROßER BÄR -> NINTROPAN-HAUEY (Tonkawa) GROßER DONNER:

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//261// 1) -> VUPA UMUGI (Comanche) 2) -> NITSAS-INI (Navaho) GROßER FREUND -> IKWEHTSI'PA (Moqui) GROßER FUß -> NAMBOH-AVAHT (Utah) GROßER GLANZ, DOKTOR AUS DEM WESTEN -> KUANG-SI-TA-SSE (OLD SHATTERHAND) GROßER HERR -> BENG-DID DER NUEHR GROßER HUND: 1) -> SCHUNKA-SCHATSCHA (Upsaroka) 2) Häuptling der Schlangenindianer; der PROFESSOR besitzt ein Fell, auf dem ein Kriegszug von G. gegen die Krähenindianer dargestellt ist. (nur erwähnt) (HEIMATH: 1811ff) GROßER MOKASSIN -> PATS AVAT (Pa-Ute) GROßER MUND -> VETE-YA (Yuma) GROßER MUT -> TA-KI (Chinese) GROßER NAME -> AVATH-NIAH (Shoshone) GROßER PFEIL -> NITSAS-KAR (Navajo) GROßER VATER -> HAUEY-KOLAKAKHO (Tonkawa)

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GROßER WOLF -> OVUTS-AVAHT (Utah) GROßES FEUER -> ENTSCHAR-KO (Apache) GROßHERZOG: Bruder von OSKAR STEINBACH; er gibt in seiner Residenzstadt Bad Wiesenstein zum Abschluß des Romans eine Audienz für alle Helfer und Gefährten seines Bruders und für alle von seinem Bruder Geretteten. (DH-DH: 2609) GROßHERZOG VON HESSEN: siehe unter LUDWIG III. //262// GROßHERZOGIN VON HESSEN: siehe unter MATILDE DE GROUCHY, EMANUEL: französischer Graf und Marschall; er begleitet NAPOLEON I. auf der Fahrt nach Sedan, auf der sie MARGOT RICHEMONTE treffen. Sie werden von Wegelagerern im Argonner Wald überfallen und von HUGO VON KÖNIGSAU gerettet. (historisch: 1766-1847) (W: 328, 353f / ULAN II: 493, 516ff) VON GRUMBKOW: preußischer Minister (historisch: Friedrich Wilhelm v.G. (1678-1738)) (nur erwähnt) (BÄCKER: 41) GRUNDMANN: 1) Frau von 2), Mutter von 3) (NEUJAHRSNACHT: 33f, 52) 2) EDUARD LUDWIG G.: Schneidermeister und Nachtwächter von Breitenfeld; Mann von 1), Vater von 3); während seiner Nachtwächterrunde sagt er die Stunde an und macht bei Gelegenheiten launige Verse dazu. In einer Neujahrsnacht gerät er im Rausch ins Nachbardorf, wo ihn der dortige Nachtwächter, DAVID HEINRICH BERGMANN, der ihm nicht wohlgesonnen ist, festnimmt. G. kann fliehen, den ebenfalls im Rausch ins andere Dorf geratenen Bergmann festnehmen und ihn zwingen, die Einwilligung zur Heirat der Kinder der beiden, FRITZ BERGMANN und LIESE G., zu geben. (vgl. NACHTWÄCHTER: BACHMANN) (NEUJAHRSNACHT: 33f, 36f, 39, 42f, 54f) 3) LIESE G.: Tochter von 1)/2); 19 Jahre alt; Geliebte von FRITZ BERGMANN, den sie erst heiraten kann, als ihr Vater den ihrer Familie nicht wohlgesonnenen Vater von Fritz zur Einwilligung zwingen kann (vgl. NACHTWÄCHTER: MINNA BACHMANN) (NEUJAHRSNACHT: 34, 52ff) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/GRA_GRY.HTM[21/02/2024 12:33:15]

GRUNERT: 1) Kammerdiener des norländischen Königs WILHELM II.; Vertrauter des HERZOGs VON RAUMBURG, dem er geheimen Zutritt zum königlichen Arbeitszimmer verschafft; er wird von MAX BRANDAUER des Verrats überführt, aber wegen seines Geständnisses nicht bestraft. (ZEPTER: 129, 131, 162) 2) Amtmann in Leinefeld; Onkel von ANNA, er stammt aus Österreich oder Bayern und ist Katholik; »die schmale, niedrige und zurückgebogene Stirn, die weit auseinanderstehenden, kleinen, stechenden Augen, die scharf geschnittene Habichtsnase, die dünnen, bartlosen Lippen und das kaum bemerkbare, spitze Kinn, in welches dieses Gesicht verlief, gaben demselben etwas ganz entschieden Raubvogelähnliches. Dieser Mann war sicher ebenso listig wie hart und gewaltthätig und vollständig unfähig, mit seiner Physiognomie Vertrauen zu erwecken (78; die Beschreibung G.s stimmt wörtlich überein mit //263// derjenigen des PATER PROVINZIAL in der gleichen Erzählung!). G. ist gegen die Verbindung seiner Nichte, die ihm den Haushalt führt, mit dem Korporal FRANKE. Er hat nicht nur das herrschaftliche Gut schlecht bewirtschaftet, sondern auch sein Amt mißbraucht, indem er sich bestechen ließ, die Söhne der reichen Dorfbewohner von der Rekrutenliste zu streichen. Nach einer Beschwerde der Dorfbewohner kommt der ALTE DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) als Feldwebel verkleidet ins Dorf und beauftragt G., 25 Rekruten zu stellen. Dabei bemerkt er, daß G. mit den im Dessauischen nicht geduldeten Jesuiten geheime Geschäfte treibt und ihnen sein Gartenhaus als Schlupfwinkel zur Verfügung stellt. G. hat ihnen sogar sein Vermögen vermacht. Der Fürst kommt dann als Landstreicher verkleidet ins Dorf und sammelt auf dem herrschaftlichen Hof einige Pflaumen auf. G. verhaftet ihn als Dieb und will ihn einsperren, doch gelingt es dem Dessauer, G. selbst in das als Gefängnis dienende Spritzenhaus einzuschließen. Beim abendlichen Kirmestanz gibt der Fürst sich zu erkennen, enthebt G. seines Amtes und nimmt ihn fest. Die freigewordene Amtmannsstelle erhält Franke. Statt der von G. zusammengerufenen armen Bauernsöhne werden 25 Söhne der reichsten Dorfbewohner als Rekruten mitgenommen. (Vgl. in STÜCKLEIN: HILLER) (PFLAUMENDIEB: 76ff, 84, 88) 3) Mutter von 5); arme Tagelöhnerwitwe, die auf dem Dukatenhof und als Spitzenklöpplerin arbeitet; als ihr Sohn unter Mordverdacht verhaftet wird, stirbt sie aus Gram. (DUKATENHOF: 114, 131) 4) ANNA G.: Tochter von Frau HILLMANN, Stieftochter von HILLMANN; Mündel des Schloßverwalters HARTIG; Gesellschafterin AUGUSTE VON LIEBAUs; A. soll den Sohn des Schmieds PETERS heiraten, liebt aber den dessauischen Feldwebel WILHELM GOLDSCHMIDT. Sie ist eine Schönheit »von hoher, voller Gestalt und blühenden Wangen« (106). Als Pflasterhändler verkleidet kommt Goldschmidt zu ihr nach Schloß Lüchow, wo sie Wilhelm die von ihrer Herrin erlauschten Pläne des hannoverschen Werbeoffiziers ERNST VON HARTEGG verrät, so daß der file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/GRA_GRY.HTM[21/02/2024 12:33:15]

ALTE DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) diese Pläne durchkreuzen kann. Aus Dankbarkeit ermöglicht der Fürst die Heirat von A. und Wilhelm. (BÄCKER: Nr. 4, 106, 154, Nr. 12, 233, 251, 267, 283f) 5) FRANZ G. (al. KÖPFLE-FRANZ): Sohn von 3); in seiner Jugend war F. ein aufgeweckter Junge, in der Schule stets der Erste. Da er der Ärmste im Dorf war, schmuggelte er gelegentlich. Urprünglich mit MARIE befreundet, wendete er sich ANNA (GRAF) zu, als diese mit ihrem Vater, einem zur Bekämpfung des Schmuggels ins Dorf abkommandierten Leutnant, auf den Dukatenhof zog. Auch F.s Freund, HEINRICH GRAF, Sohn des DUKATENBAUERn, verliebte sich in Anna, die jedoch nur Franz liebte. Darüber kam es zur Feindschaft zwischen den Freunden. Heinrich wollte F. beim Schmuggeln erschießen, traf aber stattdessen den Leutnant und hing den Mord F. an. Dieser wurde verhaftet. Heinrich zwang Anna dann mit der Drohung, als Tatzeuge gegen F. aufzutreten, ihn zu heiraten. Als F. mangels Beweisen freigesprochen wurde, lauerte //264// Heinrich ihm auf und wollte ihn durch einen ins Rollen gebrachten Baumstamm an einer Hauswand zerquetschen, damit Franz ihn nicht verraten kann. F. überlebte den Anschlag, verlor aber beide Beine, so daß er zum Krüppel wurde. Jahre später: F. ist als KÖPFLE-FRANZ (weil er in fünf Minuten jeden Kopf perfekt zeichnen kann) ein in der Stadt bekannter und begehrter Maler geworden. Seine Zeichenkünste haben ihm viel Geld eingebracht, das er stets in Dukaten umwechselt und in seinem Häuschen im Dorf aufbewahrt. Die Wände seines Häuschens hat F. mit hunderten von Porträtzeichnungen Annas versehen, deren scheinbarer Verrat F. einen solchen Schlag versetzt hatte, daß er auch geistig ein wenig verwirrt ist. Von seinem Reichtum weiß im Dorf niemand, er wird für einen Bettler gehalten, zumal er auch so aussieht: »Der mit einer alten, vielfach ausgebesserten Jacke bekleidete Körper war durch Riemen in einem aus starkem Holze gefertigten Rollkasten befestigt; den nach vorn tief niedergebeugten Kopf bedeckte ein ungewöhnlich breitkrämpiger Filz, dessen ursprüngliche Form und Farbe wohl schon seit Jahren in Sturm und Regen verlorenging; über dem Rücken hing ein umfangreicher, schmutziger Leinwandsack, jedenfalls bestimmt zur Aufnahme von allerhand Geschenken, denn das ganze Aeußere des Unglücklichen ließ vermuthen, daß er zu denjenigen Beklagenswerthen gehöre, welche mit der Befriedigung ihrer Bedürfnisse lediglich auf die Mildthätigkeit ihrer Nebenmenschen angewiesen sind.« (92f) Marie hatte ihn während seiner langen Genesungszeit aufopferungsvoll gepflegt und ihn später gegen alle Widerstände zum Paten ihres Sohnes WILHELM gemacht. Dieser ist als Unteroffizier damit beauftragt, den PASCHERKÖNIG zu fangen und bittet F. um Hilfe. F. kann ihm das Versteck für die geheimen Botschaften der Schmuggler zeigen und ihm verraten, daß Heinrich Graf der Pascherkönig ist. Heinrich erfährt davon und will Wilhelm auf die gleiche Weise wie damals F. umbringen. Er stellt sich dabei jedoch so ungeschickt an, daß er selbst unter den Baumstamm gerät und beide Beine verliert. Dadurch kommt Heinrich zur Besinnung, zeigt sich selbst an, wodurch er F. endgültig entlastet. Er beichtet F., wie es sich mit der Heirat Annas - die inzwischen verstorben ist - verhalten hat. Heinrich und F. versöhnen sich über dem Grab Annas. Mit seinen Dukaten hilft F. Heinrich, den Dukatenhof vor einer Versteigerung zu bewahren. Die Mitteilung, daß Anna ihn nicht verraten hat, hebt auch die geistige Verwirrung F.s wieder auf. (DUKATENHOF: 92, 100, 106, 108, 110, 113f, 119, 121, 123, 125, 127, 130, 132, 135, 140, 146, 156, 159, 165, 173, 177, 182f, 198, 201)

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MUTTER GRYS: siehe bei MUTTER ..... Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//264// GUALECHE (Gualèche) -> QUALECHE (Qualèche) VON GUDDEN: Irrenarzt König LUDWIGs II. auf Schloß Berg (historisch: Bernhard v.G. (1824-86)) (nur erwähnt) (WzG VI: 2599) //265// VON GÜNTERSBERG: 1) BRUNHILDE V.G. (al. DIE ROSE VOM GÜNTERSBERG): Tochter von 2); sie war ein Mädchen, das »als ein Engel auf Güntersberg waltete und überall Segen verbreitete, wohin ihr kleiner Fuß nur trat. Sie war ein gar herrliches, freundliches und herziges Wesen, und der Abgott ihres Vaters, der gar manchen seiner Streiche unterließ oder in Güte sühnte, weil er dem Blicke ihres Auges und dem Wohlklange ihrer Stimme nicht zu widerstehen vermochte. Trotzdem sie ein Muster ächter Weiblichkeit war, besaß sie doch einen festen, ja starken Character; was sie einmal ergriffen hatte, das führte sie auch sicher durch und es gab sogar Fälle, wo sie mit dem Vater in offenen Kampf trat, um irgendeinen Geängsteten oder Bedrohten gegen ihn in ihren liebreichen Schutz zu nehmen. Eine ihrer Lieblingserholungen war die Jagd, der sie ihre freien Stunden mit jugendlicher Fröhlichkeit widmete, und obgleich es ihrem weichen Gemüthe wehe that, die Beute leblos vor sich liegen zu sehen, so bereitete es ihr doch ein hohes Vergnügen, im kühnen Ritte scharf hinter dem Wilde herzufliegen« (273). HENNING VON WEDEL, einst ihr Jugendgespiele, dessen Familie jedoch jetzt mit ihrem Vater verfeindet ist, beobachtet B. heimlich bei der Jagd und verliebt sich in sie. Als Falkenmeister HENNING FRIEDLÄNDER läßt er sich von SIMON VON GÜNTERSBERG einstellen. Ihm wird bald der besondere Schutz B.s anvertraut. Während Simon in die Hände derer von Wedel fällt und seine Burg gebrandschatzt wird, kann Henning B. zu seiner Tante HEDWIG VON WEDEL auf Betow in Sicherheit bringen und schließlich auch die Freilassung ihres Vaters erreichen. Als er sich dann endlich als ebenbürtiger Ritter zu erkennen gibt, gesteht ihm B. ihre Liebe. Simon willigt in die Verbindung ein. (QUITZOWS: 273ff, 294 / 465f, 483ff, 497, 611, 614f, 625ff) 2) SIMON V.G.: Ritter; Vater von 1); er war »ein gar strenger und wilder Gesell, der durch die Rauhheit und Rücksichtslosigkeit seines Wesens sich verschrieen gemacht hatte. Er liebte es, die ihm auf seinem Gebiete Begegnenden scharf anzusprechen, um sich an ihrer Angst und Beklemmung zu weiden, und dabei mußte man den grimmen Herrn ruhig gewähren lassen, wenn man Schlimmeres vermeiden wollte. Er saß als ein strenger Fürst auf seinem Grund und Boden, erkannte kein anderes Gesetz als nur seinen Willen, und wer sich gegen denselben auflehnte oder auch nur einen leisen Zweifel über die Giltigkeit desselben hegte, der durfte froh sein, mit heiler Haut und einigen derben Püffen davonzukommen« (263). Nur durch das Eingreifen seiner Tochter, BRUNHILDE V.G., werden seine Ausschreitungen eingeschränkt. Zusammen mit JANECKE VON STEGELITZ gerät er während einer Fehde mit den VON WEDEL sowie den Herren VON KREMZOW und VON BORK in die Gefangenschaft HENNING VON WEDELs (1). Während die Burg Güntersberg gebrandschatzt wird, kann HENNING

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VON WEDEL (2), der sich auf Güntersberg als Falkenmeister unter einem Decknamen eingeschlichen hat, weil er sich in Brunhilde verliebt hat, das Mädchen retten. Er erwirkt auch S.s Freilassung von seinem Vater. Dafür muß sich S. verpflichten, sich nie wieder mit Gegnern derer von Wedel zu verbünden. Als sich der vermeintliche Falkenmeister zu //266// erkennen gibt und um die Hand Brunhildes anhält, gibt S. seine Einwilligung. (QUITZOWS: 263, 273ff, 289ff / 471, 611ff, 629) GÜNTHER: 1) Jäger aus Brandenburg; er »war lang und hager, und groß mußte die Anzahl der Jahre sein, welche seine Gestalt gebeugt und den dünnen Kranz seiner Haare so schneeweiß gebleicht hatte« (388). Seine Augen sind dunkel und die Brauen dicht und grau. CUNO VON QUITZOW hatte ihm einst die Frau geraubt und mit ihr den illegitimen DIETRICH VON QUITZOW gezeugt. Als Bettelmönch verkleidet kommt G. zu CLAUS VON QUITZOW, dem Vetter Dietrichs, nach Burg Stavenow. Von zwei ehemaligen Verbündeten Dietrichs, WRATISLAW und GIELJUSCHKEN, wird G. erkannt und gefangengenommen. Die beiden ermorden G., da er zuviele der Geheimnisse der Quitzows kennt. (QUITZOWS: 388, 405f, 418) 2) -> GÜNTHER VON LANGENDORFF 3) Einödbauer bei Regensburg; Dienstherr des Tagelöhners BEYER (nur erwähnt) (WzG: 831) GÜTE: 1) -> YIN (Chinesin) 2) -> ASCHTA (Comanchin) GÜTE DES HIMMELS -> JIN-TSIAN (Chinese) GÜZELA (DIE SCHÖNE): ägyptischer Name SENITZAs GUIDO -> GUIDO ROTHE

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GUIJARD, JAQUES: Schmiedemeister GÉRARD MASONs (nur erwähnt) (WR II: 676) GUL-I-SCHIRAZ (ROSE VON SCHIRAZ/eigentl. KHANUM GUL): - in GR 26/27: Die G. ist eine geheimnisvolle Frau, die im Verborgenen lebt und deren Beziehung zu den Schmugglern (Sillan) ungeklärt bleibt wie die zu DSCHAFAR MIRZA, mit dem sie zusammen auf einem Porträt abgebildet ist: dieses zeigt ein »wunderschönes orientalisches Frauenangesicht mit geheimnisvollen Dunkelaugen, aber kalten, unerbittlichen Lippen und rätselhaften Sphinxzügen, ein Gesicht, welches mich sofort, doch nicht etwa den Menschen, sondern den Psychologen in mir, gefangen nahm ... geistig bedeutende Persönlichkeit« (384). Vom SÄFIR wird sie »Witwe des Herr//267// schers« und »unsere Königin« genannt. (nur erwähnt) (GR 26: 527, 573 578 GR 27: 324, 384f, 436) - in GR 29: persische Prinzessin; sie hat eine hohe, volle Gestalt, trägt ihr Haar vorn abgeschnitten als Ponyfrisur, hinten reichen Zöpfe bis auf den Boden herab (»Sie waren mit goldenen Schnüren, Fransen und Trotteln durchflochten, also wahrscheinlich nicht echt«). Die G. hat ein lebhaftes, bestimmtes, keckes und gebieterisches Auftreten. Sie trägt eine Reitpeitsche. Ihre Stimme ist hart, hochmütig und verächtlich. Sie wollte DSCHAFAR MIRZA verderben, weil dieser nichts mehr von ihr wissen will (die Beziehung der beiden zueinander bleibt weiterhin ungeklärt). Nach dem geplanten Sturz des SCHAHs durch die Sillan und deren Verbündete soll sie an der Seite AHRIMAN MIRZAs Kaiserin werden. Als die Sillan eingeschlossen sind, ergreift sie die Initiative und feuert die Sillan an. Dabei stürzt sie tödlich in ihren Säbel. (444, 460, 551ff, 613, 620, 632) VON GULIJAN: 1) CURTY V.G.: siehe unter FEX 2) ETELKA V.G. (geb. VON TOREGG): Baronin; Frau von 3), Mutter von 1); ein Foto zeigt sie als »junge, wunderhübsche Frau ... in der kleidsamen Tracht vornehmer Walachinnen«. Sie hatte goldblondes Haar und himmelblaue Augen. In der Moldau und der Walachei hatte sie bedeutende Besitzungen. Ihr Lieblingssitz war ein Schloß bei Slatina. Dort stellte ihr der SILBERBAUER (CONRAD -> CLAUS) nach und erschoß ihren Mann, als dieser ihn deshalb zurechtwies. Den kleinen Sohn der Baronin ließ Claus durch den Zigeuner BARKO entführen. Die Baronin wurde dann von Claus und dessen Schwager, dem THALMÜLLER (GOTTHOLD -> KELLERMANN), ausgeraubt. Die beiden zündeten danach das Schloß an, in dem die Baronin bei lebendigem Leibe - gefesselt - verbrannte. (nur erwähnt) (WzG: I 369 II 740 III 1085f, 1150, 1190, 1243f) 3) SAMO V.G.: walachischer Edelmann (Bojar); Mann von 2), Vater von 1); er sieht seinem Sohn ähnlich. S. wurde vom SILBERBAUERn (CONRAD -> CLAUS) erschossen, als er diesen wegen file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/GUA_GUZ.HTM[21/02/2024 12:33:16]

zudringlichen Verhaltens seiner Frau gegenüber zur Rede stellte. (nur erwähnt) (WzG: III 1150 IV 1498) 4) TERZKY V.G (al. BARON VON WELLMER): Neffe von 2)/3); Cousin von 1); Nutznießer der Güter des Barons v.G. nach dessen Tod; als der FEX, der rechtmäßige Erbe, auftaucht und seine Ansprüche geltend macht, beauftragt T. den Verbrecher SALEK (EGON VON STUBBENAU), dem Fex in Wien wichtige Beweisdokumente zu stehlen. T. selbst tritt in Wien unter dem Decknamen VON WELLMER auf. Der Anschlag mißlingt, T. und Salek werden verhaftet. (WzG VI: 2232f, 2235, 2267) GUNSTICK-UNCLE: erfahrener amerikanischer Jäger, Fallensteller und Westmann; unzertrennlicher Gefährte und langes Gegenstück zum HUMPLY-BILL; seine Haltung //268// ist »steif wie ein Pfahl«. Er war früher Schauspieler, spricht wenig und wenn, dann nur in Versform (»Getroffen ist der Geier - der Schuß war ungeheuer«; 116). G. wird mit dem Humply-Bill von LORD CASTLEPOOL als Scout engagiert. Für jedes Abenteuer und jede Begegnung mit Berühmtheiten des Westens zahlt der Lord eine Extraprämie. Bei BUTLERs Farm treffen die drei auf OLD FIREHAND und reiten mit ihm zum Silbersee. (SILBERSEE: 110, 115, 142) GUSTE: Frau des Schließers vom Schloß in Bad Wiesenstein; Major SENDEWITSCH gibt sich verkleidet für sie aus, um IBRAHIM PASCHA und FLORIN belauschen zu können. (DH-DH: 2396) GUSTEL: 1) -> AUGUSTE (ROSE VON ERNSTTHAL) 2) (al. BOTENGUSTEL): alte Frau; Patin von BERTHA SCHUBERT; sie ist redselig, hat ein treues, unverfälschtes Gemüt. Wegen des ›Reißens‹ muß sie sich auf Krücken stützen und kann sich ihren Lebensunterhalt nicht mehr mit Botengängen verdienen. Deshalb ist sie mit Steuerzahlungen im Rückstand. Sie wohnt bei dem ehemaligen Schmuggler BALZER, dessen Sohn, LUDEWIG B., ihr hilft, sich in ihrer Not an den HERRGOTTSENGEL zu wenden, ein vermeintlich überirdisches Wesen, das für Gerechtigkeit sorgt und Hilfe in der Not gewährt. G. bekommt vom Herrgottsengel das fehlende Geld. (HERRGOTTSENGEL: 127f, 137, 158f) 3) Mädchen aus Helfenstein (nur erwähnt) (VS I: 71, 86) 4) -> GUSTEL KÖHLER

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5) -> AUGUSTE EBERBACH GUTE GESCHÄFTE/GUTES GESCHÄFT -> LIANG-SSI (Chinese) DER GUTE MANN -> INDA-NISCHO (Apache) GUTE SONNE: 1) -> INTSCHU TSCHUNA (Apache) 2) -> MENAKA-SCHECHA (Osage) GUTER MANN -> YATO INDA (Apache) GUTES AUGE -> INTSCHU-INTA (Apache) //269// GUTES HERZ (AT-PUI) -> SAMUEL PARKER GUSZKA (GANS): Frau von JUNAK, Schwester von SCHARKA VISOSCH; es »giebt ein Märchen von einer alten Zauberin, welche - tief im Wald lebend - einen jeden, der sich zu ihr verirrte, in den Backofen steckt, um ihn zu braten und dann zu verspeisen. An diese Hexe mußte ich unwillkürlich denken, als ich ... die Frau erblickte. Sollte ihr Name ... für ihre Individualität bezeichnet sein, so war sie doch nur mit einer jener steinalten Gänse zu vergleichen, welche auf jeden Fremden wie bissige Kettenhunde losfahren und nur darum nicht mit Borsdorfer Aepfeln und Beifußzweigen in Berührung kommen, weil ihr Fleisch zu hart geworden ist. Sie war erschrecklich lang und ebenso erschrecklich dürr. Um uns durch die Thüre betrachten zu können, mußte ihr Ober- zu dem Unterkörper fast einen rechten Winkel bilden. Ihr Gesicht war auch sehr in die Länge gezogen; es war überhaupt alles an ihr lang. Die scharfe, sichelförmig gebogene Nase, das spitze, von unten nach oben strebende Kinn, der breite, lippenund zahnlose Mund, die großen, lappenartigen Ohren, die eng beisammen stehenden kleinen, wimperlosen und rot geränderten Augen, die tiefen Falten, in denen der Schmutz zu greifen war: das alles wirkte so abstoßend wie möglich. Den Kopf trug sie unbedeckt. Das dünne Haar, dessen Boden fischschuppenartig durchschimmerte, war nicht geflochten. Es hing in wirren, verfilzten Strähnen herab. Denkt man sich dazu ein unsäglich schmutziges Hemd und eine ebenso saubere, unten am Knöchel zugebundene Frauenhose und zwei nackte, skelettartige Füße, welche noch nie mit einem Tropfen Wasser in Berührung gekommen zu sein schienen, so wird man glauben, daß diese unvergleichliche Guszka ganz das Aussehen einer aus dem klassischen Altertum übrig gebliebenen Gorgo oder Furie hatte. Und als sie jetzt zu reden begann, zuckte ich beinahe zusammmen. Das klang ganz genau wie die heisere Stimme file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/GUA_GUZ.HTM[21/02/2024 12:33:16]

einer Krähe, die sich über irgend etwas erbost.« (97f) (GR 6: 96ff, 102ff, 119) GUZMAN: Deckname HENRICO LANDOLAs, der sich unter diesem Namen als Schauspieldirektor ausgibt. (WR III: 1119) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//270// DUNKLES HAAR -> KAKHO-OTO (Kiowa) LANGES HAAR: Yumakrieger (GR 21: 173-81) HABAKEK: Gehilfe von MUSTAFA BUSTANI; H. ist geschickt, verläßlich, höchst gutmütig und »einer jener Hexenmeister und Passelfritzen, die alles machen können, was ihre Augen sehen«. (SCHAMAH: 3, 4) HABERLAND: 1) BALTHASAR H. (al. BRUDER STECKELBEIN): aus Stavenow stammender Knappe CLAUS VON QUITZOWs; Zwillingsbruder von 2); seine ständige Redensart ist die Bemerkung: »So, also!«. Er hat spindeldürre, lange Beine und spitze Ellenbogen, die »fast eine halbe Pferdeslänge über den Rücken ihres Besitzers hinausragten; eine fürchterliche Stößernase sprang aus dem schmalen, blassen Gesichte hervor, und über die schmalen Lippen hingen hüben und drüben zwei oder drei Haare herab, welche als Stellvertreter des Schnurrbartes zu dienen hatten. Und das ganze krönte ein Ding, welches, halb Hut, halb Helm, ... auf dem Schädel« sitzt. (151) B.s ebenso originell aussehendes Pferd hört auf den Namen Gregorimanorosewitsch. Zusammen mit seinem Herrn und den Herren VON DEM KRUGE, die sich als Raubritter betätigen, lauert B. Reisenden auf. Den Tod seines Herrn betrauert er aufrichtig. Zu einer Begegnung mit seinem Bruder kommt es im Verlauf des Romans nicht. (QUITZOWS: 151f, 163, 183, 215, 374, 385f, 389 / 514f, 529f) 2) SAM(UEL) H.: aus Stavenow stammender Constabel auf der ›Schwalbe‹ des Grafen RICHARD VON WARWICK; Zwillingsbruder von 1); S. ist von einer »angsterregend hagere(n) Gestalt, auf welcher ein Kopf ruhte, dessen vordere Hälfte von der Nase bis zum Ohre und von der Stirn bis herab zum Halse vollständig schwarzgebrannt erschien«. Er hat eine »schnarrende Baßstimme« (182) und verfügt über Riesenkräfte. Beim Zusammentreffen mit CASPAR LIEBENOW erkundigt er sich zwar nach seinem Bruder, doch kommt es im Verlauf des Romans zu keinem Zusammentreffen der beiden. Nach dem Tod PIET LIEBENOWs, seines Kapitäns, beauftragt der Graf von Warwick S. mit der Führung des Schiffes. (versehentlich auch WILL H. und HAVERLAND) (QUITZOWS: 182f, 225 / 565, 642) HABERMANN: 1) Fleischer (nur erwähnt) (DUKATENNEST: 426)

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2) reicher Getreidehändler in Dessau; Vater von 3); Witwer; er war »lang und hager, aber starkknochig gebaut, trug einen schwarzen Knebelbart; seine kleinen, stechenden Augen blickten listig unter den buschigen Brauen hervor, und jeder Zug seines von der Sonne verbrannten Gesichtes verrieth den berechnenden Egoisten, dessen höchster Lebenszweck //271// der Gewinn ist.« (32) H. ist mit seinem Knecht HANS auf dem Weg nach Bitterfeld, um für seinen Sohn beim Bäcker WOLSTRAATEN um die Hand von dessen Mündel SOPHIE anzuhalten. Unterwegs treffen sie auf den ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU), der H. und Hans zwingt, mit ihm und seinem Kutscher die Kleider zu tauschen, um unter dem Namen H.s bei Wolstraaten auftauchen zu können, der mit sächsischen Werbern zusammenarbeitet. Statt, wie ihm befohlen wurde, nach Halle zu fahren, fährt H. ebenfalls in Richtung Bitterfeld und wird unterwegs von sächsischen Werbern, die ihn für den Dessauer halten, gefangengenommen und in Wolstraatens Keller eingesperrt, der den Werbern als Unterschlupf dient. Später wird H. vom Rittmeister CURT VON PLATEN und vom Korporal FRITZ NAUHEIMER befreit und vom Fürsten verhört. (WERBERN: 32, 45, 47, 55, 58, 60, 72, 75, 87, 90ff) 3) Sohn von 2); er sieht seinem Vater ähnlich und »schien auch in geistiger Beziehung ganz das Ebenbild seines Vaters zu sein« (32). H. hat sich in SOPHIE, das Mündel des Bäckers WOLSTRAATEN in Bitterfeld, verliebt und gerät deswegen mit deren Geliebten, dem Korporal FRITZ NAUHEIMER, aneinander, der ihn in einen Wassertrog taucht. H.s Vater will für ihn bei Wolstraaten werben, was aber dank des Eingreifens des ALTEn DESSAUERs (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) nicht gelingt. (WERBERN: 32, 44, 47) VON HABSBURG: 1) Dynastie H.: (nur erwähnt) (WR V: 1928) 2) MAX V.H. -> MAXIMILIAN (WR IV: 1753 HADSCHAR: Oheim des Scheiks SOFUK; er ermordete NEDSCHRIS. (nur erwähnt) (GR 1: 342f) HADSCHI .....: siehe unter dem dem Titel folgenden Namen (Beispiel: HADSCHI AMADAN unter AMADAN) HÄMMERLEIN: 1) Gastwirt im hannoverschen Grenzort Gartow; Vater von 2); H. hat eine kurze, dicke Gestalt. Er »hatte file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/HAA_HALD.HTM[21/02/2024 12:33:17]

ein sehr bewegtes Leben geführt und manchen harten Thaler auf eine Weise verdient, von der Niemand etwas zu erfahren brauchte ... er war ein anerkannt wohlhabender Mann geworden und hatte nun den Wunsch, seine Tochter ... gut an den Mann zu bringen, seine Liegenschaften in flüssiges Kapital zu verwandeln und von den Zinsen desselben ein ruhiges, gemächliches Leben zu führen.« (632) H. läßt sich von seinem Komplizen FÄHRMANN, Wirt im brandenburgischen Grenzort Lenzen, mit angeblichen Botenaufträgen junge Burschen über die Grenze schicken, die dann in die //272// hannoversche Armee gepreßt werden. Er möchte dem hannoverschen Major VON ZACHWITZ einen preußischen Offizier in die Hände spielen und verspricht dem Sohn Fährmanns, LUDWIG FÄHRMANN, seine Tochter zur Frau, als dieser die Gefangennahme des Fürsten LEOPOLD I. VON ANHALT-DESSAU (DER ALTE DESSAUER) in Aussicht stellt. Als H. den inhaftierten Dessauer im Schloß Gartow durch ein Fenster identifizieren will, wird er durch einen Faustschlag von der Leiter geworfen. (FELDMARSCHALLS: 584ff, 600f, 618, 632ff, 665) 2) ANNA H.: Tochter von 1); Geliebte des preußischen Wachtmeisters HEINRICH BELLHEIMER; »ein Mädel wie ein Husar«; ihr Vater will sie dem Sohn seines Komplizen FÄHRMANN, LUDWIG FÄHRMANN, zur Frau geben, wenn dieser ihm hilft, den Fürsten LEOPOLD I. VON ANHALTDESSAU (DER ALTE DESSAUER) gefangenzunehmen. A. weist jedoch den Antrag Ludwigs nachdrücklich zurück; stattdessen hilft sie bei der Befreiung des Dessauers und seiner Mitgefangenen, HEINRICH BALZER und FÄHRMANN. Dann flieht sie mit Bellheimer auf preußisches Gebiet und findet vorerst Unterkunft bei der Frau des Fürsten, der für ihre Hochzeit zu sorgen verspricht. (FELDMARSCHALLS: 585, 632f, 650f, 665f) HÄSCHEN -> LEVERET DER HÄßLICHE -> DER NARBIGE HÄUPTLING -> TANGUA (Kiowa) ALTER HÄUPTLING -> NANAP NEAV (Utah) HÄUPTLING DER GELBEN HUNDE (MUNGWI EKKNAN MALIK): OLD SHATTERHAND verleiht TOKVI KAVA (DER -> SCHWARZE MUSTANG) diesen Schimpfnamen. DR. HAFFLEY (al. WALKER): H. hatte sich als Apothekergehilfe beim Pharmazeuten CLEVELAND in Norfolk unter dem Namen WALKER einstellen lassen, beraubte Cleveland und machte mit dem Geld bei Sacramento unter dem Namen H. ein Hospital auf, in dem er kranke Goldgräber betrügt. Er begehrt ANITTA WERNER zur Frau und verübt einen Mordanschlag mit Strychnin auf EDUARD HORN, file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/HAA_HALD.HTM[21/02/2024 12:33:17]

seinen Nebenbuhler. GROMANN, der andere Gehilfe Clevelands, schleicht sich bei H. als Angestellter ein, rettet Horn das Leben und entlarvt H., der festgenommen und aufgehängt wird. (Vgl. GR 15: DR. WHITE; als Dr. H. jedoch nicht mit dem KANADA-BILL identisch (V.T.ERSTANDEN: 607, 622f, 638f, 654f) HAFID SICHAR: Kaufmann und Mumienschmuggler aus Maabdah; Bruder von BEN WASAK; er reist nach Khartum zu BARJAD EL AMIN, der ihm 150000 Piaster zurückgeben will, die die Brüder ihm vor Jahren geliehen hatten. Auf Veranlassung IBN //273// ASLs wird H. nach Erhalt der Summe in der Wüste überfallen und an die Takaleh als Sklave verkauft. Er muß dort in den Kupferbergwerken arbeiten. KARA BEN NEMSI (KBN), den Ben Wasak mit der Suche nach H. beauftragt hat, trifft H. zufällig bei einer Begegnung mit einer Sklavenkarawane der Takaleh. H. soll weiterverkauft werden. KBN befreit ihn, H. kehrt in die Heimat zurück. Dort hat Barjad el Amin, der über H.s Schicksal nicht genau informiert ist, inzwischen bei Ben Wasak die Schuld beglichen und sich dann das Leben genommen. (GR 16: 295ff GR 17: 349, 378, 397ff, 404-12) HAFIS: Seemann in den Diensten MANU-REMUSATs und KATOMBOs (ZEPTER: 563) HAFIS ARAM: Scheik der Kalhuran; Mann von AMINEH; H. ist ein junger Mann, der OMAR IRAKI erschießt, nachdem dieser ihn hat auspeitschen lassen. Er wird von den Dschamikun aufgenommen und gepflegt. H. nimmt aktiv an der Gefangennahme der Sillan teil (GR 28: 370, 377ff, 435f GR 29: 509, 636) LORD HAFTLEY: englischer General in Indien; er hat eine lange, hagere Gestalt, dünne Bartkoteletten, ist Times-Leser mit chauvinistischer Gesinnung. H. führt im Auftrag der englischostindischen Regierung zum Schein Verhandlungen mit MADPUR SING, dessen Königreich Augh er für die Engländer erobern will. Seine rechte Hand bei den Verhandlungen, bei denen H. fast kein Wort selbst spricht, ist Rittmeister MERICOURT. Als der Angriff auf Augh beginnen soll, wird H. mit anderen hohen englischen Offizieren von den Thugs, einer Mördersekte, gefangen und in einem Opferritual hingerichtet. (JUWELENINSEL: 162ff, 177, 225ff, 260, 292) HAGAD: Koch in Teheran bei MACHUB SULEIMAN EFFENDI, später Koch des SCHAHs; Vater von PEKALA; verstorben (nur erwähnt) (GR 28: 412f, 420) HAGEN: Major unter dem ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALTDESSAU) (SCHEERENSCHLEIFER: 123, 152) VON HAGEN: file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/HAA_HALD.HTM[21/02/2024 12:33:17]

1) Kommissar; Neffe des POLIZEIRATHs; H. ist unversöhnlicher Gegner des Polizisten WINTER. Er ist in WANDA verliebt. Bei einer Ballonfahrt stürzt er ab. (WANDA: 510, 543, 623f, 638, 670, 672†, 688) 2) JOACHIM WOLF V.H.: siehe unter JOACHIM -> GANS VON PUTLITZ VON HAGENAU: 1) Vater von 3), Bruder von 2); er hat »eine lange, schmächtige, weit nach vorn gebeugte Gestalt mit grauen, wohl zu früh gebleichten Haaren« (2233), ist völlig verschuldet, weil //274// er zu aufwendig gelebt hat: »Wir sind eben echte Hagenaus, sorglos, wohlthätig, großmüthig« (2233). Für das Glück seines Sohnes will er auf sein verschwenderisches Leben verzichten. Dessen Verbindung mit HILDA HOLM stimmt er zu: »Ich bin überzeugt, daß Hilda wenigstens gerade so viel werth ist, wie mein morscher Stammbaum, unter dessen Zweigen ich baldigst verhungern würde.« (2399) (VS VI: 2214, 2233-38, 2267, 2396-99) 2) Regimentskommandeur in Rollenburg; Bruder von 1), Onkel von 3); (nur erwähnt) (VS: III 1075 VI 2211, 2234) 3) WALTHER V.H. (al. KRANICH): Oberleutnant; Sohn von 1), Neffe von 2); er wird wegen seiner spindeldürren Gestalt KRANICH genannt. W. ist »einer der bekanntesten und beliebstesten Offiziere« in Rollenburg, »häßlich wie das böse Gewissen, dabei aber der beste Kerl. Er liebte es, Späße zu machen, von denen aber niemals einer Etwas getaugt hatte.« (1075) Nach solchen Späßen verwendet er als ständige Redensart: »Famoser Witz! Stammt von mir! Meine eigene Erfindung!« Er ist sehr großzügig und hilft Armen, ist dabei aber auch sehr leichtsinnig (überredet z.B. seine Kameraden zu einem Besuch im Bordell der MELITTA) und verliert hohe Summen im Spiel. Der einzige Ausweg aus den finanziellen Schwierigkeiten der von Hagenau wäre eine reiche Heirat, wobei sein Vater an THEODOLINDE VON TANNENSTEIN denkt. Walther liebt jedoch HILDA HOLM und will diese heiraten, auch als er noch annehmen muß, sie sei arm. Er wirkt bei der Verhaftung der von Tannensteins mit. Durch die Mitgift Hildas sind die Finanzen der von Hagenau dann wieder in Ordnung. (VS: III 1075-90, 1093, 1095, 1098-1101 IV 1565-73, 1601f VI 2209-38, 2266f, 2381-84, 2391-97) HAHLI: Abaka-Neger; gutgläubiger Bote ABU EL MOTs; er wird von EMIL SCHWARZ abgefangen und durch ärztliche Behandlung (Entfernung des Filariawurms) und durch Geschenke davon abgehalten, seinen Auftrag auszuführen. (SKLAVENKARAWANE: 353-58)

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HAHNEMANN: 1) armer Gasthofpächter; Mann von 2), Vater von 3)/4); »ein Spaßvogel par excellence«; er ist Mitglied im Zipfelmützenclub, dessen Vorsitzender jeweils derjenige von zwei gewählten Mitgliedern wird, der den anderen am Fastnachtsdienstag am auffälligsten zum Narren hält. H. konkurriert gegen den reichen Färber AUGUST WADENBACH, den bisherigen Vorsitzenden. Während es Wadenbach zunächst gelingt, H. mit einem fingierten Brief von dessen Sohn, FRITZ H., zu einer Schlittenfahrt zum weit entfernten Bahnhof zu locken und ihn dabei noch zu veranlassen, umfangreiche Einkäufe für ihn zu erledigen, kann H. Wadenbach am Fastnachtsdienstagabend zum Narren halten: Um den Einsatz einer Wette (ein Faß Bier) aus Langenberg zu holen, läßt sich der bereits angeheiterte Wadenbach zu einer Schlittenfahrt dorthin überreden, die unter Mithilfe von H.s anderem Sohn, HEINRICH H., zu einer Irrfahrt wird und den abergläubischen Waden//275// bach sogar in Todesangst versetzt. Gegen das Versprechen Wadenbachs, Heinrich seine Tochter, LOUISE WADENBACH, zur Frau zu geben, verzichtet H. auf den Vorsitz, der somit Wadenbach verbleibt. (FASTNACHTSNARREN: 28, 43f, 60) - HAHNEMANNs GROßMUTTER: (nur erwähnt) (FASTNACHTSNARREN: 45) 2) Frau von 1), Mutter von 3)/4) (FASTNACHTSNARREN: 29, 44, 59) 3) FRITZ H.: Sohn von 1)/2), Bruder von 4); er steht als Unteroffizier bei einer entfernten Garnison. (nur erwähnt) (FASTNACHTSNARREN: 29) 4) HEINRICH H.: Sohn von 1)/2), älterer Bruder von 3); H. ist ein braver junger Mann von bestem Ruf, der LOUISE WADENBACH gegen den Willen von deren Vater, AUGUST WADENBACH, liebt. Als H.s Vater am Fastnachtsdienstagabend Wadenbach einen Streich spielen will, hilft H. mit, indem er Wadenbach, der bei Hahnemanns auf dem Weg, ein Faß Bier abzuholen, einkehrt, den Schlitten heimlich umdreht, so daß Wadenbach, statt weiterzufahren, wieder zurückfährt. Bei einem zweiten Versuch, das Faß abzuholen, erscheint H. Wadenbach als zur Salzsäule erstarrte Frau Lots. Später kommt H. in dieser Verkleidung in Wadenbachs Haus und erklärt dem abergläubischen Wadenbach, seine letzte Stunde habe geschlagen, da er die Erscheinung vor dem neunten Tage ausgeplaudert habe. Dabei entlockt er Wadenbach das Versprechen, der Verbindung H.s mit Louise zuzustimmen. (FASTNACHTSNARREN: 28, 43, 45, 59f, 62) HAKAWATI (MÄRCHENERZÄHLER): Bei den An'allah ABU KITALs vertritt er die »heilige Sage« und das »heilige Märchen«. Er ist »über hundert Jahre alt und nicht ungebeugt von diesem Alter. Geht am Stock. Langer, silberweißer Bart. Trägt einen gewöhnlichen, aber phantastisch geschlungenen file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/HAA_HALD.HTM[21/02/2024 12:33:17]

Turban. Bietet eine Ehrfurcht erweckende Erscheinung.« (12) Der H. wird von SCHEFAKA, die sich seiner »in ganz besonderer, fast andächtiger Weise« (12) annimmt, umsorgt. Er erzählt den An'allah täglich die Sage vom ›Geist der Bibel‹, der von Abu Kital einst im Turm von Babel eingesperrt wurde, und weckt damit die Erinnerung an BENT'ULLAH, die Frau Abu Kitals, die dieser vor Jahren mit ihrem Sohn (BEN TESALAH, dem der H. einst nach einem Schlangenbiß das Leben rettete) auf Betreiben des KADIs und des IMAMs verstoßen hatte. Er setzt sich bei den An'allah für den Frieden ein und sagt die Rückkehr Bent'ullahs und Ben Tesalahs voraus. Seine Freundin MARAH DURIMEH ist unter der Maske der PHANTASIE sein Gast. (BABEL: 12, 23, 30ff, 35, 42ff, 84f, 124, 136, 179, 183) HALBERMANN: 1) Vater von 3); armer Schneider in Potschappel bei Dresden (nur erwähnt) (LAUBTHALER: 184) //276// 2) EMMA H. (geb. HILBERT): Frau von 3) (Vgl. AUSGERÄUCHERT: MARIE HALBERMANN) (LAUBTHALER: 184, 216f) 3) FRANZ H. (BÄCKERFRANZ): Bäckermeister (auf der Obergasse); Mann von 2; Sohn von 1); er erzählt in geselliger Runde die Geschichte, wie er zu seiner Frau kam: deren Vater, der Bäckermeister HILBERT, war gegen die Verbindung, weil Franz arm war und auch, weil Franz als Geselle Hilberts Konkurrenten zum Erfolg verhalf. F. wird von Hilbert bei einem Stelldichein mit dessen Tochter (EMMA HILBERT) erwischt, flieht durch die Esse auf die Räucherstiege und von dort aufs Dach, wo er in ein Versteck einbricht, in dem ein Schatz verborgen ist. Mit Hilfe des Schatzes wird Hilbert umgestimmt. (Vgl. AUSGERÄUCHERT: HEINRICH HALBERMANN) (LAUBTHALER: 184, 201f, 217f) 4) HEINRICH H.: Schmiedemeister; Mann von 5); er verwendet häufig die Wörter »inwiefern« und »inwieso«. H. erzählt in geselliger Runde die Geschichte, wie er zu seiner Frau kam: Der Vater seiner damaligen Geliebten, der Bäcker ENGEL, war gegen die Verbindung, änderte jedoch seine Meinung, als Heinrich einen Schatz findet. Dies passierte, als H. vom Vater beim Stelldichein mit seiner Tochter, MARIE (HALBERMANN) erwischt wurde, durch die Esse auf die Räucherstiege und dann aufs Dach getrieben wird und dort in ein Schatzversteck einbricht. H. kann Marie heiraten und mit einem Teil des Schatzes die Schmiedewerkstatt des SCHMIEDE-LUDWIG kaufen. (Vgl. LAUBTHALER: FRANZ HALBERMANN) (AUSGERÄUCHERT: 10ff, 14) 5) MARIE H. (geb. ENGEL): Frau von 4); ihr Mann erzählt die Geschichte, wie es zu der Heirat kam. (Vgl. LAUBTHALER: EMMA HALBERMANN) (AUSGERÄUCHERT: 10f, 14) DIE HALBSEIDENE MINE -> WILHELMINE FISCHER

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VON HALDENBERG, FRANZ: Baron; Deckname Herzog EUSEBIO VON OLSUNNAs (WR II: 813) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//277// HALEF: Sigel für HADSCHI HALEF OMAR ..... HALEF: Pferdeverleiher in Konstantinopel; Vertrauter OSKAR STEINBACHs, Anlaufstelle für dessen Freunde (nur erwähnt) (DH-DH: 29) HALEF AGHA: so nennt sich HALEF in der Senitza-Episode in GR 1 HALEF BEN DSCHUBAR: reicher Kaufmann aus Tripolis; mit ABU EL HAMAIL ist er mit einer Handelskarawane unterwegs, die von einer Raubkarawane überfallen wird. (HAMAIL: 513) //277// HADSCHI HALEF IBA MEHEMMED BEN HULAM: Somali; Diener bei EMIR ARAFAT (WR III: 1293ff, 1317) HADSCHI HALEF OMAR BEN HADSCHI ABUL ABBAS IBN HADSCHI DAWUD AL GOSSARAH (HALEF): I. HALEF tritt auf in - GR 1-3 - CHRISTI BLUT UND GERECHTIGKEIT - GR 4-6 - MATER DOLOROSA - GR 18 - GHASUAH - NUR ES SEMA - FATIMA - BLUTRACHE - KYS-KAPTSCHIJI file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/HALEF.HTM[21/02/2024 12:33:18]

- GR 25-29 - AUSSÄTZIGEN - GR 31/32 - ABDAHN - MERHAMEH II. Andere Namen HALEFs - in GR 1: HALEF AGHA (Senitza-Episode) - in GHASUAH: ABU KALILIN (VATER DER WENIGEN (sc. Haare)) (440) III. Herausragende Aktivitäten/Besonderheiten in GR 1: - H. bricht im Salz des Schott Dscherid ein. (48) - Heirat mit HANNEH (283) - H. tötet ABU SEIF. (312) in GR 3: - Halef erkrankt an der Pest. (340f) in GR 4: - Schießprobe auf sechs Schindeln (200) - Episode im Taubenschlag (379ff) in GR 5: //278//

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- Kußszene mit KARA BEN NEMSI (KBN) (84) in GR 6: - Bärenjagd (131) - Halef zieht eine Ritterrüstung an. (343) - Brief Halefs an KBN (533ff) - Halef betet als Christ am Grab der Bebbeh. (580) in GR 18: - Bärenkampf (327) in BLUTRACHE - Brief Halefs an KBN (262) in GR 26: - Halef ist Scheik der Haddedihn als Nachfolger MALEKs geworden. (283) - Brief Halefs an KBN (270ff) in GR 28: - H. erkrankt an Typhus. (153) - Sprung über die Spalte (253) - Madentraum I (488f) - Madentraum II (632) in GR 29: - H. erhält das Ehrenkleid des SCHAHs. (402, 408, 417) in GR 31: - H. ist genauso alt wie KBN. (48) - H. ist betrunken. (339-61, 352) in GR 32: - Verkleidung als MIR VON ARDISTAN (554f)

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***** Die vielleicht originellste, unverwechselbarste und humorigste Diener- bzw. Gefährten-Gestalt, die Karl May schuf und deren langen Namen nebst fälschlich zugelegten ›Hadschi‹-Titeln einst jeder jugendliche Karl-May-Leser auswendig hersagen können mußte, hat ihren Ursprung in einigen ›Prä-Halef‹-Figuren des Frühwerks. In LEILET (1876) ist OMAR-ARHA BEN AFRADIN der »Freund und Beschützer« seines Sihdi. Wie Halef tut er sich gern mit der »Nilpeitsche« in der Hand wichtig, verkündet in blumigen, stark übertreibenden Worten die Taten und Fertigkeiten seines Herrn, um von dessen Ruhm auch selbst einen Teil einzustreichen, ist aber trotzdem ein treuer, aufrichtiger und tapferer Diener (Minister »aller inneren und äußeren Angelegenheiten«1 und ein Spaßvogel (Mukle). Insgesamt freilich bleibt Omar-Arha eine blasse Gestalt, ohne etwa //279// auch nur das physiognomische Profil Halefs zu erhalten. Eine weitere Vorstufe zu Halef findet sich in GUM-FS (1878) in MAHMUD BEN MUSTAFA JUSSUF JAAKUB EBN BASCHAR, dem sprachkundigen und aufschneiderischen, aber trotz seiner Goliath-Gestalt feigen Diener des noch namenlosen, weltreisenden ICH-ERZÄHLERs. Mahmud wird in der erweiterten Fassung der Erzählung, in ›Unter Würgern‹ (1879; 1894 als GUM-GR in den Band X, ›Orangen und Datteln‹, der Gesammelten Reiseromane Mays übernommen) zu HASSAN EL KEBIHR, der eigentlich den langen Namen HASSAN-BEN-ABULFEDA-IBN-HAUKAL AL WARDI-JUSSUF-IBN-ABUL-FOSLANBEN-ISHAK AL DULI trägt, sich aber aus Großmannssucht HASSAN, DER GROßE nennt. Er ist Begleiter eines Reisenden, der eine direkte Vorstufe zu KARA BEN NEMSI (KBN) darstellt, denn er wird mit OLD SHATTERHAND gleichgesetzt.2 Wenn Hassan auch von seinem Äußeren und seiner Feigheit her gerade das Gegenteil Halefs verkörpert, so sind doch auch Gemeinsamkeiten auszumachen: Hassans um den gesamten Stammbaum erweiterter Name, sein Hang, den Islam zu preisen, seine Vorliebe, Reden - auch Streitreden - zu halten und der Hang zur Prahlerei. Zwei weitere ›Halef-Vorbilder‹ sind zu erwähnen: 1878 erschien die Erzählung ›Die Rose von Sokna‹ (SOKNA). Der mit »wirklicher Liebe« an seinem Herrn hängende Diener, der ausdauernd, kräftig, listig, mutig, sprachgewandt, aber ein wenig eitel ist, heißt - wie der im 1879/80 erschienenen Kolportageroman ›Scepter und Hammer‹ agierende Gehilfe KATOMBOs - ALI-EL-HAKEMI-EBN-ABBAS-EBNERRUMI-BEN-HAFIS-OMAR-EN-NASAFI. Dieser besitzt »eine nicht zu hohe, aber äußerst nervige und geschmeidige Gestalt«3 Ali »war nicht nur der treueste und zuverlässigste Diener, den es gab, sondern er zeichnete sich ... durch eine ansehnlich Portion Lebhaftigkeit aus, die sehr oft geradezu in Frohsinn und eine Heiterkeit überging, welche sich in den possirlichsten Witzen erging.«4 Sein Hang zur Aufschneiderei provoziert groteske Szenen, aber er ist tapfer und avanciert später zum Schiffsführer Katombos. Einen nachhaltigen Eindruck beim Leser hinterläßt Ali jedoch nicht. Es gibt im Mayschen Œuvre genug absonderliche Dienerfiguren, die vor allem die Funktion haben, dem Helden als Kontrastfigur zu dienen, damit neben der Spannung der Humor nicht zu kurz kommt. Urbild aller Diener und Begleiter der Helden in den frühen Reiseerzählungen Mays ist der komische Dienertypus der Commedia dell'arte, den Dienstbeflissenheit und Witz mit Unterwürfigkeit, je nach Sachlage

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Geschicklichkeit oder Ungeschicklichkeit, und vor allem ein schier ungeheures Vermögen, aus kniffligen Situationen heil herauszukommen, charakterisiert. Der Theaterfreund May hat die Typenkomödie für seine Zwecke recht erfolgreich geplündert. Im Dezember 1880 erscheint dann endlich Halef auf der literarischen Bühne:5 »... ein eigentümliches Kerlchen. Er war so klein, daß er mir kaum bis unter die Arme reichte, und dabei so hager und dünn, daß man hätte behaupten mögen, er habe ein volles Jahrzehnt zwischen den Löschpapierblättern eines Herbariums in fortwährender Pressung gelegen. Dabei verschwand sein Gesichtchen vollständig unter einem Turban, der drei volle Fuß im Durchmesser hatte, und sein einst weiß gewesener Burnus, welcher jetzt in allen möglichen Fett- und Schmutznuancen schimmerte, war jedenfalls für einen weit größeren Mann gefertigt worden, so daß er ihn, sobald er vom Pferde gestiegen war und //280// nun gehen wollte, empornehmen mußte wie das Reitkleid einer Dame. Aber trotz dieser äußeren Unansehnlichkeit mußte man allen Respekt vor ihm haben. Er besaß einen ungemeinen Scharfsinn, viel Mut und Gewandtheit und eine Ausdauer, welche ihn die größten Beschwerden überwinden ließ. Und da er auch außerdem alle Dialekte sprach, welche zwischen dem Wohnsitze der Uelad Bu Seba und den Nilmündungen erklingen, so kann man sich denken, daß er meine vollste Zufriedenheit besaß, so daß ich ihn mehr als Freund denn als Diener behandelte. Eine Eigenschaft besaß er nun allerdings, welche mir zuweilen recht unbequem werden konnte: er war ein fanatischer Muselmann und hatte aus Liebe zu mir den Entschluß gefaßt, mich zum Islam zu bekehren. Eben jetzt hatte er wieder einen seiner fruchtlosen Versuche unternommen, und ich hätte lachen können, so komisch sah er dabei aus. Ich ritt einen kleinen, halb wilden Berberhengst, und meine Füße schleiften dabei fast am Boden; er aber hatte sich, um seine Figur zu unterstützen, eine alte, dürre, aber himmelhohe Hassi-Ferdschahn-Stute ausgewählt und saß also so hoch, daß er zu mir herniederblicken konnte. Während der Unterhaltung war er äußerst lebhaft; er wedelte mit den bügellosen Beinen, gestikulierte mit den dünnen, braunen Aermchen und versuchte, seinen Worten durch ein so lebhaftes Mienenspiel Nachdruck zu geben, daß ich alle Mühe hatte, ernst zu bleiben ... Bei diesen Worten zog er seine Stirn in sechs drohende Falten, zupfte sich an den sieben Fasern seines Kinns, zerrte an den acht Spinnenfäden rechts und an den neun Partikeln links von seiner Nase, Summa Summarum Bart genannt ...«6 Bewaffnet ist Halef anfangs mit einer langen Flinte; später kauft er sich von seinem Lohn eine Nil(pferd)peitsche und hat dann auch Pistolen. Zum eigentümlichen Reiz der Halef-Figur, im Gegensatz zu den meisten der erwähnten ›Vor-Bilder‹, gehört ihre Mehrdimensionalität, also die Unmöglichkeit, Halef lediglich auf das Klischee des aufschneiderisch-komischen Dieners festlegen zu können. Insbesondere verbindet Halef mit KBN wirkliche Freundschaft, was gleich zu Beginn des Orientzyklus7 ausdrücklich erwähnt wird. Neben den mehr oder weniger standardisierten ›komischen Motiven‹, wie aufschneiderisches Reden, Prahlen mit den Taten und Fähigkeiten KBNs und seinem eigenen (wirklichen und erfundenen) Anteil daran, blumiger Redestil, häufiger Ge- oder Mißbrauch der ›Kurbatsch‹ (Nilpferdpeitsche), die bis ins Spätwerk hinein mit dieser Figur verbunden bleiben, hat May dem treuen Gefährten des Helden seiner Orientromane in zunehmendem Maße auch gewichtige, ernsthafte Züge verliehen: Halef zeichnet sich durch absolute Furchtlosigkeit, Hilfsbereitschaft - auch unter Lebensgefahr - und durch Witz, Klugheit und eine bedeutende Anlage zur List aus. Wenn er auch nie das Niveau des Überhelden KBN erreicht, so wird er doch im Verlaufe des Zyklus den Westmännern ›zweiten Ranges‹ (HOBBLE-FRANK, DICK STONE u.ä.) vergleichbar. So reitet und schießt Halef sehr gut und lernt von KBN (wenn auch begrenzt) die file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/HALEF.HTM[21/02/2024 12:33:18]

Kunst des Spurenlesens. Halef, dessen Alter in GR 31 als das KBNs angegeben wird8 (andernorts nennt May als Geburtsjahr 1849),9 stammt wohl aus Dschuneth (heute Dschanet - ein Ort, fast 1300 km südlich von Tunis). Er erzählt KBN seine Familiengeschichte: Sein Großvater, DAWUHD AL GOSSARAH, bewohnte »›mit den Uelad Selim und den Uelad Bu Seba den großen Dschebel Schur Schum.‹«10 (in Mauretanien). Somit gehört auch Halef ei//281// gentlich diesem Stamm (Stämmen) an, so wird es jedenfalls bei seiner Hochzeit dargestellt. Der Großvater »›machte sich als Jüngling auf die Pilgerreise. Er kam glücklich über el Dschuf, das man den Leib der Wüste nennt; dann aber wurde er krank und mußte am Brunnen Trasah zurückbleiben. Dort nahm er ein Weib und starb, nachdem er seinen Sohn ABUL ABBAS gesehen hatte.‹« Auch Halefs Vater begab sich auf die Pilgerreise nach Mekka »›und kam bis in die Ebene Admar, wo er zurückbleiben mußte ... Er erblickte da AMAREH, die Perle von Dschuneth, und liebte sie. Amareh wurde sein Weib und gebar ihm Halef Omar, den du hier neben dir siehst. Dann starb er ... Als meine Mutter tot war, begab ich mich auf die Pilgerschaft. Ich zog gen Aufgang und Niedergang der Sonne; ich ging nach Mittag und nach Mitternacht; ich lernte alle Oasen der Wüste und alle Orte Aegyptens kennen‹«11 Obwohl Halef sich, seinen Vater und seinen Großvater großzügig mit dem Titel ›Hadschi‹ versieht, hat keiner von ihnen Mekka tatsächlich besucht. KBN findet hierin das Argument, mit dem er Halefs Missionseifer erfolgreich dämpfen kann. Das Verhältnis kehrt sich im Verlaufe des Zyklus sogar um: Durch den Umgang mit dem ›Vorbild-Christen‹ KBN wird Halef schließlich innerlich auch zum Christen: Anzeichen für die Abkehr vom Islam ist beispielsweise, daß Halef Schweinefleisch mit Genuß ißt, ja solches von KBN ausdrücklich erbittet.12 Aber auch eindeutige Äußerungen belegen Halefs Christsein: Anläßlich des Gedenkens an den Tod MOHAMMED EMINs betet Halef am Grab von Bebbeh-Kurden. KBN gegenüber erklärt er: »›... kein solcher [sc. Muhammedaner] betet am Grabe seines Feindes. Ich und mein Sohn haben als Christen hier gestanden und das heilige Abuna (Vaterunser) gebetet, welches ich von dir gelernt habe.‹«13 Besonderen Einfluß auf diesen Wandel hat allerdings auch Halefs Frau HANNEH ausgeübt. Diese lernt er durch den Besuch der heiligen Stadt Mekka, der ihn endlich zum richtigen ›Hadschi‹ werden läßt, kennen. Bis dahin hatte Halef als Freund und Diener KBNs (dessen Name entstand, weil Halef den deutschen Namen Karl nicht aussprechen konnte14) an dessen Abenteuern (Ritt über den Schott Dscherid, Rettung SENITZAs) keinen rechten eigenständigen Anteil. In der Mekka-Episode gewinnt er jedoch größere Bedeutung: Er erhält Hanneh zur Frau, die Enkelin MALEKs, des Scheiks der Ateïbeh. Zunächst heiratete er Hanneh nur zum Schein, um ihr den Mekka-Besuch zu ermöglichen. Beide verlieben sich jedoch ineinander. Nachdem Halef den berüchtigten ABU SEIF im Zweikampf tötete, wird er in den Stamm der Ateïbeh aufgenommen und Hanneh darf seine Frau bleiben. Die Ateïbeh senden Halef als Gesandten an die Schammar mit der Bitte, sich ihnen anschließen zu dürfen. Mohammed Emin, der Scheik der Haddedihn, einer Abteilung der Schammar, nimmt sie in seinen Stamm auf. KBN hilft den Haddedihn im Kampf gegen übermächtige Feinde. Dann zieht er weiter, den Sohn Mohammed Emins zu befreien. Halef bittet darum, ihn weiter begleiten zu dürfen, obwohl er gewissermaßen noch in den Flitterwochen ist. An der Seite KBNs nimmt er am Abenteuer bei den Teufelsanbetern teil, hilft bei der Befreiung AMAD EL GHANDURs, begegnet in Kurdistan der alten Königin MARAH DURIMEH, kämpft gegen die feindlichen Bebbeh-Kurden GASAHL GABOYAs, file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/HALEF.HTM[21/02/2024 12:33:18]

erlebt Mohammed Emins Tod und begleitet mit KBN den vornehmen Perser HASSAN ARDSCHIRMIRZA nach Bagdad. //282// Der Beginn des dritten Bandes des Orientzyklus (GR 3), dessen erste Hälfte in der Zeitschriftenfassung den Titel ›Die Todes-Karavane‹ trägt, stellt geographisch eine Abwärtsbewegung dar: von den Höhen Kurdistans geht es nun herab in die Ebene des Zweistromlandes. Dem entspricht ein ›Stimmungs- und Formtief‹ des Helden KBN. Damit einhergehend spielt Halef nun eine eine immer wichtigere Rolle im Abenteuer-Geschehen: »Halef, nicht Kara Ben Nemsi entdeckt den heimlichen Lauscher im Busch (13); er wird von Kara Ben Nemsi ausdrücklich wegen seiner Umsicht gelobt (97); Halefs Treue und Anhänglichkeit trösten über das ungerechte Verhalten Mohammed Emins und sein Zurücknehmen des Rappen Rih hinweg (153-54); Halef wehrt die Hiebe ab, die Kara Ben Nemsi tödlich treffen sollen (169) [und tötet den gefährlichen Gasahl Gaboya]; er beweist trotz eigener Verwundung Umsicht nach dem Überfall (175) ... er erhält von Kara Ben Nemsi einen Vertrauensposten zugewiesen (»denn auf dich kann ich mich am besten verlassen«, 222) und wird dem Perser als mustergültig empfohlen (»ziehe meinen Hadschi Halef Omar zu Rate, ... Er ist ein treuer, kluger und erfahrener Mann, auf den man hören darf«, 231) ... Und in Bagdad gelingt Halef das Beschleichen und Belauschen der Feinde fehlerfrei (292-293), während Kara Ben Nemsi sich dort überrumpeln läßt und bekennen muß: »Ich bin unvorsichtig gewesen.« (295)15 - ein Vorwurf, der sonst nur allzu oft dem übereifrigen Halef gemacht wird. Als KBN der Rappe Rih von Mohammed Emin genommen wird, steht Halef ihm in seiner tiefen Niedergeschlagenheit bei; und die Szene gerät zu einem Liebesgeständnis: »›... ist das Pferd dir lieber als dein treuer Hadschi Halef Omar?‹ ›Nein, Halef. Für dich würde ich zehn und noch mehr solcher Pferde hingeben.‹ ›So tröste dich ..., denn ich bin bei dir und bleibe bei dir ...‹ ... das Herz wurde mir groß und weit unter der Gewißheit, die Liebe eines Menschenkindes zu besitzen, eines Menschenkindes, dem auch meine Zuneigung gehörte ...«16 In Bagdad wird KBN von der Pest befallen. Er liegt auf Leben und Tod. Halef pflegt ihn aufopferungsvoll, die Ansteckungsgefahr todesmutig nicht achtend. KBN ist noch nicht ganz genesen, da trifft es auch Halef; er erkrankt an einer besonders gefährlichen Art der Pest. Die beiden überleben die schreckliche Krankheit und kehren dann zu den Haddedihn zurück. Dort erfährt Halef, daß er inzwischen Vater geworden ist: Hanneh hatte ihm einen Sohn, KARA BEN HALEF, geboren. Die Mitte des Orientzyklus ist fast erreicht,17 die Figur Halef hat nun einen Status erreicht, der sich bis zum Spätwerk Mays nicht mehr ändert. Rekapitulieren wir: Ein mittelloser, kleiner, in Nordafrika herumziehender Araber trifft auf einen omnipotenten europäischen Helden. Er wird dessen Diener, Gefährte, in noch eingeschränktem Maße dessen Freund - vor allem aber dessen Lehrling. Die Lehrzeit endet mit Halefs ›Gesellenstück‹, dem Tod Abu Seïfs. Zeichen der Reife Halefs sind der zu gleicher Zeit erworbene rechtmäßige Hadschi-Titel und die Heirat mit Hanneh. Die nun folgende Zeit ist geprägt von der Entwicklung KBNs zum mythischen Halbgott; eine Entwicklung, die - auch geographisch - ihren Höhepunkt und Abschluß in der Begegnung KBNs mit Marah Durimeh findet. Nach der Vollendung des Meisters kann dann auch der Geselle avancieren: Halefs Aktivitäten in der ›Todes-Karavane‹, von denen die zweimalige Lebensrettung KBNs die bedeutsamsten sind, lassen ihn über den Gesellenstatus hinauswachsen. Er wird Partner und Vertrauter

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//283// (Halef kennt nun auch Rihs Geheimnis) seines Meisters. Und - nun erst - beginnt die wirkliche, tiefe Freundschaft der beiden; Beleg dafür sind die mehrfachen Liebes- und Zusammengehörigkeitserklärungen, die in der Äußerung Halefs gipfeln, er habe KBN »›so lieb, so lieb, daß ich mein Leben tausendmal für dich hingeben würde, wenn das möglich wäre. Ich würde sogar vielleicht Hanneh verlassen, wenn es zu deinem Glück notwendig wäre.‹« (GR 5, S. 87) Der Abschluß der Entwicklung der Figur Halef wird schließlich signalisiert durch die Geburt seines Sohnes: Nun ist er reif, selbst Autorität, Vorbild, Lehrer eines Menschen zu sein. Ein Vergleich Halefs mit WINNETOU, dem Häuptling des Apachen, liegt nahe. Beide Figuren hat May seinem Ich-Helden als besonders nahestehende Gefährten an die Seite gestellt. Doch erreicht Halef im Mayschen Figuren-Kosmos nicht das Niveau, das der Ich-Held und Winnetou innehaben. Winnetou wird OLD SHATTERHANDs Blutsbruder, er wird eins mit ihm, beide bilden gewissermaßen ein mythisches Doppelwesen. Halef jedoch bleibt bei aller Intensität der Freundschaft immer eine Rangstufe unter KBN. Deutlicher Beleg dafür ist, daß zu Beginn des letzten Orient-Romans Mays (›Ardistan und Dschinnistan‹ - GR 31/32) Halef im Palast Marah Durimehs bei den Dienstboten wohnen muß, während KBN bei der Fürstin logiert. Grund für den Unterschied zwischen dem Verhältnis Winnetou/Old Shatterhand und dem Verhältnis Halef/KBN ist, daß Winnetou und Old Shatterhand von Anfang an gleichwertig waren. Winnetou betritt als fertiger Held die Romanbühne; Old Shatterhand gleicht sich (in GR 7) in einer Blitzentwicklung dem Helden-Niveau des Apachen an. Wichtig dabei ist, daß Old Shatterhand eigentlich alle erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten schon besitzt, sie müssen nur noch - quasi sokratisch - ans Licht gebracht werden. Einen Qualitätsunterschied zwischen Winnetou und Old Shatterhand gab es in Wirklichkeit nicht. Bei Halef ist das anders. Er wurde tatsächlich von KBN erzogen/gebildet, er mußte umgeformt werden. So wie seine äußere Gestalt nie eine wahre Heldengestalt werden kann, so kann er seines Wesens wegen auch nie ein Über-Held werden. Bedeutsam erscheint in diesem Zusammenhang, daß der Konsolidierung des Verhältnisses des Ich-Helden mit seinem ›Intimpartner‹ jeweils eine Episode vorangeht, in der der Ich-Held mit dem Tode ringt. Auch dabei besteht ein gewichtiger Unterschied zwischen der Szene im Wilden Westen und der im Orient. Für Old Shatterhand ist der Kampf mit dem Tod Initiation, die Überwindung des Todes ist wichtiger Teil seiner Persönlichkeitsentwicklung. Erst danach ist er würdig, Blutsbruder Winnetous zu werden. Für KBN ist die Todesgefahr durch die Pest (für die Roman-Handlung) nur Krankheit, keine Initiation - er ist schon Held. Für Halef ist die Krankheit KBNs Bewährungsprobe, die er besteht, da er sein Leben selbstlos aufs Spiel setzt, um den Gefährten zu retten. Er selbst wird nicht als wirklich gefährdet dargestellt (das ergibt sich schon daraus, daß KBN sein Pfleger ist). Halef fehlt die bewußt erlebte Überwindung des Todes. Doch gerade, daß Halef nicht zum Mythos gestaltet wird, macht die Faszination der Figur aus: Er bleibt Mensch.18 Halef verläßt nach einigen Wochen seine Frau und seinen kleinen Sohn, um KBN nach Damaskus zu begleiten. Die Reise weitet sich aus, von Damaskus zu den Ruinen von Baalbeck nach Stambul, von dort quer durch den Balkan bis nach Antivari. Die //284// Rückreise führt per Schiff nach Jaffa und nach Jerusalem. Aus dem touristischen Ausflug wird eine

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verwegene Verbrecherjagd. Zunächst geht es um ABRAHIM-MAMUR, mit dem KBN und Halef schon in der Senitza-Episode zu tun hatten, dann ist es die Bande des SCHUT, die unschädlich gemacht werden soll. Auf dieser Reise wird Halef einige Male besonders herausgehoben oder hat ›große Szenen‹: Er wird während der Abwesenheit KBNs ausdrücklich von diesem als Anführer der kleinen Verfolgergruppe eingesetzt (GR 4, 29). Er rettet KBN aus der Hütte des Bettlers und Verbrechers SABAN (GR 4, 191-203). Dies ist die bedeutendste völlig eigenständige, gelungene Aktion Halefs, bei der er (sonst ein KBN-Motiv) mit dem Henrystutzen sechs Meisterschüsse abgibt. Die Episode im Taubenschlag beim Fruchthändler GLAWA in Menlik (GR 4, 379-86) ist eine der gelungensten humoristischen Szenen in Mays Werk überhaupt. Beim Schut-Komplizen MURAD HABULAM wird Halef gleich zweimal auf charakteristische Weise aktiv: einmal spielt er den auf einem Turm eingeschlossenen Verbrechern einen herrlichen Streich, indem er sie mit Hilfe einer Feuerspritze ›einwässert‹ (GR 5, 465-75), dann hat er entscheidenden Anteil am ›Festtag der Prügel‹ (s.u.). Als Halef kurz danach (GR 6, 26-34) in die Hände der Verbrecher fällt, zeigt sich, daß er selbst in den gefährlichsten Situationen mit bewundernswerter Kaltblütigkeit den Gegnern die haarsträubendsten Geschichten ›verkaufen‹ kann. Seine größten Fehler, Voreiligkeit und Ruhmsucht, lassen ihn bei einer Bärenjagd (GR 6, 130-40) in Lebensgefahr geraten, aus der ihn KBN rettet. Am Ende des Abenteuers, als der gefährliche Schut unschädlich gemacht ist, erhält Halef den Rappen Rih als Geschenk von KBN (GR 6, 369). Von HENRI GALINGRÉ wird er mit Banknoten im Werte von 3000 Franken bedacht und auch von SIR DAVID LINDSAY erhält er Geld (sicherlich nicht wenig), so daß er als für die Umstände seines Lebenskreises reicher Mann zu den Haddedihn zurückkehrt. Er wird dort in den Rat der Alten aufgenommen und nach dem Tod Maleks Scheik. (GR 26, 283). Die neue Gewichtigkeit der Figur Halef geht einher mit einer Zunahme der Bedeutung seines ›Markenzeichens‹, der Nilpferdpeitsche, für die Handlung. Zwar hatte Halef sich die Peitsche schon früh zugelegt (s.o.), aber erst vom vierten Band des Zyklus an wird sie intensiv als Roman-Motiv eingesetzt.19 Die Peitsche ist Herrschaftssymbol, Machtinstrument.20 Als ›rechte Hand‹ des Helden sorgt Halef mit ihr dafür, daß seinem Herrn angemessen Respekt entgegengebracht wird, vollzieht gerechte Strafen (für kleinere, spontan zu ahndende Vergehen)21 und verschafft auch sich selbst mit ihrer Hilfe die erforderliche Genugtuung, wenn beispielsweise allzu abfällig über seine kleine Statur geredet wird. In furioser Weise gestaltet May eine ganze Episode mit dem Peitschen-Motiv: Die Verbrecher um Murad Habulam bekommen sie - verdientermaßen - in mannigfaltiger Form zu spüren. Halef ist ganz begeistert von dem Vorhaben, dem KBN den Namen »Festtag der Prügel« verleiht; er drückt dies in seiner unnachahmlichen Redeweise in einer kleinen Ansprache aus: »›Sihdi, du hast jetzt ein großes, herrliches Wort gesprochen. Ueber dich wird Freude sein unter den Gläubigen und Wonne unter den Seligen der letzten drei Himmel. Endlich willst du einmal zeigen, daß du die Zierde des männlichen Geschlechtes und die Krone der Helden bist. Meine Muskeln werden zu Schlangen und meine Finger zu Scheren des schneidenden Krebses. Ich werde wüten unter den Räubern und toben unter den Mördern. //285// Es wird ein Heulen geben in Kilissely und ein Zetern unter den Söhnen des Verbrechens. Die Mütter und Töchter derjenigen, die kein gutes Gewissen haben, werden jammern, und die Tanten und Schwestern der Ungerechten werden sich die Haare ausraufen und die Schleier zerreißen. Die Vergeltung öffnet ihren Rachen, und die Gerechtigkeit wetzt ihre Krallen, denn hier steht der Richter mit der Peitsche der Rache file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/HALEF.HTM[21/02/2024 12:33:18]

in der Hand, der Held des Tages der Prügel, Hadschi Halef Omar Ben Hadschi Abul Abbas Ibn Hadschi Dawud al Gossarah!‹« (GR 5, 489f.) In den folgenden Erzählungen, die für katholische Marienkalender geschrieben wurden,22 und im Roman ›Im Reiche des silbernen Löwen I/II‹ (1898 - GR 26/27) wird Halef im Sinne der letzten Bände des Orientzyklus als dem Ich-Helden gemäßer Begleiter dargestellt; in den Erzählungen betont May (dem Medium entsprechend ?) Halefs (innere !) Hinwendung zum Christentum stärker. Ein Wandel erfolgt in der Darstellung Hannehs, die im Orientzyklus als Figur keine besondere Kontur erlangt. Ab GR 26 wird ihre bedeutende Rolle als Lenkerin des kleinen Hadschi hervorgehoben. Er ist zwar Scheik geworden, aber sie ist die »heimliche Beherrscherin der Haddedihn« (GR 26, 369): Halef steht privat und als Scheik ›unter dem Pantoffel‹. Da dieser Zustand von einem so ehrbewußten Mann wie Halef nicht ohne weiteres hingenommen wird, gibt es ab und an Probleme im Eheleben des Hadschis.23 Hilfe bringen da (im Roman) zwei Gespräche KBNs: ein Nachtgespräch mit Hanneh über die Frage, ob Frauen eine Seele haben (GR 26, 370-76), und eins mit Halef über jenes Gespräch (GR 26, 386-97), wobei KBN Halef zum ersten Mal erzählt, daß er auch verheiratet ist. Es fällt auf, daß in dem Maße, in dem das Eheleben des Schriftstellers KARL MAY mit seiner ersten Ehefrau, EMMA MAY, problematisch und gestörter zu werden begann, auch zunehmend ›Ehegespräche‹ zwischen Halef und KBN oder Hanneh und und KBN geführt werden. Halef wird zur Kompensationsfigur Mayscher Eheängste und -probleme, wodurch der ›alter-ego‹-Charakter der Figur stärker hervortritt. Parallel zu der Umdeutung der Gestalt KBN im Spätwerk hat auch die Figur des treuen Halef eine neue Sinngebung erfahren: May wollte Halef nun als die ›Anima‹, die noch unerlöste und unreife Seele des Ich-Helden verstanden wissen, die noch auf den Weg nach Dschinnistan, auf den beschwerlichen Weg zum Edelmenschen gebracht werden muß. Folgerichtig sind Halefs Funktionen in den Werken ›Am Jenseits‹ (GR 25), ›Im Reiche des silbernen Löwen III/IV‹ (GR 28/ 29) und in ›Ardistan und Dschinnistan I/II‹24 mehr innerer, seelischer, meditativer Natur. Zu Beginn des Romans ›Am Jenseits‹, den May 1899 schrieb, knüpft May an die Gespräche über die Seele der Frau an und stellt Halef dem Leser ausführlich rückblickend vor. Aber es wird auch direkt klargestellt, was gegenüber den früheren Abenteuerfahrten anders ist: Halef und KBN ziehen nicht mehr alleine aus, sondern werden von Hanneh und Kara Ben Halef begleitet,25 was ihnen die gewohnte Freiheit nimmt. Da die Figur Halef nun gewissermaßen dreifach aufgeteilt wird, in die energisch aber umsichtig und feinfühlig agierende ›Seele‹ Hanneh, in den jungen Helden Kara Ben Halef und den ›alten‹ Halef, bleibt für den letzteren in diesem schon recht handlungsreduzierten Roman kaum Raum für großartige Aktionen. Die wichtigsten Halef-Szenen in GR 25 sind Gespräche über seinen Charakter und der Wunsch und das Bemühen, diesen zu ändern: //286// KBN hält ihm vor, sich stets für »einen ungeheuer bedeutenden Menschen« zu halten, der »sein liebes Ich ohne alle Ausnahme stets« zuerst bringt (GR 25, 70). Halef, den insbesondere stört, daß ein solches Bild von ihm in KBNs Büchern verbreitet wird, bittet KBN, ihm zu helfen, sich zu bessern: »›Ich habe mir vorgenommen, in diesen Büchern von jetzt an als leuchtendes Vorbild reiflicher Ueberlegung und ernster Behutsamkeit zu glänzen‹« (GR 25, 73). Im zweiten Gespräch bittet Halef KBN, ihm nicht nur

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hinsichtlich seiner überheblichen, ichbezogenen Reden zu helfen, sondern auch bezüglich seines übereifrigen Tatendrangs. Es wird deutlich, daß May hier eine seiner gelungensten Figuren gerade in ihren ureigensten Charakteristika zu ändern versucht. Daß dies nicht wirklich gelingen konnte, liegt auf der Hand. Ganz anders verwendet May Halef in den beiden letzten, ganz zum Spätwerk zu rechnenden Teilen von ›Im Reiche des silbernen Löwen‹ (Bd. III/IV, 1902/03). Auf der eigentlichen Handlungsebene spielt Halef keine Rolle mehr: Seine Funktion als Helfer KBNs übernimmt sein Sohn Kara Ben Halef. Schon früh im Roman erkrankt Halef (wie KBN, der aber recht schnell wieder gesundet) an Typhus und liegt bis zum Ende des Romans auf dem Krankenlager. Hanneh kommt zu ihm und pflegt ihn. Die Figur Halef hat nur noch die Aufgabe, als ›alter ego‹ Karl Mays einen Teilaspekt der seelischen Entwicklung widerzuspiegeln, die May in den Jahren nach der Orientreise durchmachte. Die beiden ›Madenträume‹ Halefs sind eine Reflektion der Auseinandersetzung Mays mit seinen literarischen Gegnern dieser Jahre, die als Maden erscheinen, um May aufzufressen. Sie können ihn aber nicht zerstören, sondern nur sein »altes Fleisch« (GR 28, S. 487ff) vernichten: Es wird ganz deutlich der Abbau des alten Ich-Ideals des Schriftstellers May und dessen ›Sterben‹ als Abenteuerroman-Schriftsteller dargestellt. Der zweite ›Madentraum‹ wird bezeichnenderweise nicht mehr als Halefs eigene Erzählung geboten, sondern ganz kurz von seinem Sohn mitgeteilt. Halef träumt, wie der erste Traum endet: Die Maden fressen sich am Ende selbst auf! Ein Triumph über seine Feinde, den May zu Lebzeiten nicht erleben sollte. Halef symbolisiert auch hier den Schriftsteller May, der durch die publizistischen und gerichtlichen Auseinandersetzungen seine Vergangenheit (das »alte Fleisch«) gänzlich überwindet und am Ende wie neugeboren dasteht, »heiter und ... rüstig« (GR 28, S. 632). In seiner Selbstbiographie ›Mein Leben und Streben‹ (1910) schreibt May: »... dieser Hadschi ist meine eigene Anima, jawohl die Anima von Karl May! Indem ich alle Fehler des Hadschi beschreibe, schildere ich meine eigenen und lege also eine Beichte ab ...«26 Das ist zwar fast dreißig Jahre nach Halefs erstem Auftreten geschrieben, aber in diesem Fall stimmt die nachträgliche Stilisierung der Figur ›cum grano salis‹: Halef ist von Anfang an das alter ego Karl Mays. Er repräsentiert den Schwadroneur, den Hochstapler, den Phantasten Karl May, der es durch sein Streben nach Idealen (KBN) schaffte, diesen ›dunkleren‹ Teil seines Ichs, der aber immer Kraft und Quelle seines Schreibens blieb, zu kultivieren. Biographisches haftete der Figur Halef stets an; vereinzelt auch über das konkret an den Menschen Karl May Gebundene hinaus (z.B. in der Mekka- oder der Pest-Episode). Insofern ändert sich im Spätwerk Mays nichts an der Figur. Doch May versuchte nun, den biographischen Bezug zu symbolisieren, und das mißlang. May konnte schon im ›Silberlöwen‹ mit der Figur nichts Rechtes mehr anfangen. Er scheint geplant zu //287// haben, Halef sterben zu lassen. Auch wenn den Erinnerungen von KLARA MAY, Mays zweiter Frau, mit großer Vorsicht zu begegnen ist, könnte die von ihr überlieferte Anekdote im Kern stimmen, da sie zum Romanverlauf und zu Mays Verhältnis zu seiner Figur paßt: »Einmal, während er am III. Band seines ›Silbernen Löwen‹ schrieb, klagte er mir händeringend: ›Ich bringe es nicht übers Herz, meinen Hadschi Halef sterben zu lassen. Es geht über meine Kraft. Ich habe den kleinen Burschen zu lieb, ist er doch ein Teil meines eigenen Ich.‹«27 So kommt es, daß Halef im Dschinnistan-Roman (1907-09) wieder als Begleiter KBNs unterwegs ist.

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Aber der Roman ist kein Abenteuerroman im herkömmlichen Sinne. Es geht darin »einmal um die Veranschaulichung des Wesens und Werdens des E i n - z e l m e n s c h e n und seiner ihm von der Menschheitsidee aufgetragenen Entwicklung vom primitiven Körper- und Gewaltmenschen zum Edelmenschen als dem Abbild des Göttlichen; zum anderen um die Entwicklung der Gesamtmenschheit aus dem Leid scheinbar unaufhörlichen Kriegszustandes zum ›Weltfrieden‹ ... Nun besteht Mays ›neue Psychologie‹ darin, daß er den Menschen auffaßt als die Integration der vier konstituierenden Elemente Körper, Anima (= Triebleben), Geist und Seele. Diese vier werden allegorisch als Einzelfiguren versinnbildlicht, die zusammenkommen und zusammenwirken müssen, um den Menschen zu ergeben, der dann sein Ziel der Veredelung anzustreben vermag.«28 Halef »figuriert in diesem allegorischen System ganz eindeutig als die A n i m a, das irrational Triebhafte im Menschen, das blindlings und gewalttätig (Peitsche) reagiert, wenn es nicht vom Geiste geleitet und gezügelt wird.«29 Mit dieser neuen Disposition der Figur ist der Weg offen für eine harmonische Verbindung zwischen dem aus den früheren Abenteuerromanen bekannten Halef und der neuen ›allegorischen‹ Bedeutung der Figur Halef. Halef nimmt in ›Ardistan und Dschinnistan‹ auf der Handlungsebene altgewohnte (und den Lesern liebgewordene) Züge wieder an, er spielt im ersten Teil des Romans eine etwas bedeutendere Rolle als in den letzten beiden Bänden des ›Silberlöwen‹, allerdings mit deutlich burlesken Zügen: Sein Versuch, die Leitung des Rittes zu übernehmen, scheitert, und unter Alkoholeinfluß gebärdet er sich mehr als lächerlich. Erst als er sich ganz der Führung KBNs (›Geist‹) unterordnet, wird er wieder zu einem wichtigen Helfer des Helden und seiner Freunde. Die Figur gerät so allerdings zum Demonstrationsobjekt Mayscher Besserungs- und Höherentwicklungskonzepte. Die Mischung aus Tradition und Konzept ermöglichte zwar ein akzeptables ›Überleben‹ der Figur Halef. Dem Lesepublikum, ob es nun dem Abenteuerroman-May oder dem Spätwerk-May die größere Bedeutung zuschreibt, wird in jedem Falle der Abenteuerroman-Halef die gelungenere und beliebtere Figur sein. 1 LEILET, S. 7, zitiert wird jeweils unter dem im Lexikon verwendeten Sigel; die genaue bibliographische Angabe findet sich im Sigel-Verzeichnis. Die Genese der Halef-Figur wurde zuerst dargestellt in: Franz Kandolf: Von Hassan el Kebihr bis Hadschi Halef Omar. In: Karl-May-Jahrbuch 1926. Radebeul 1926 (überarbeiteter Neudruck in: Karl May: Freiburger Erstausgaben. Hrsg. von Roland Schmid. Band 18: Im Lande des Mahdi III. Bamberg 1983, Anhang). 2 GUM-GR, S. 28 //288// 3 ZEPTER, S. 466 4 Ebd. 5 Karl May: Giölgeda padishanün. Reise-Erinnerungen aus dem Türkenreiche. In: Deutscher Hausschatz. VII. Jg. (1880/81) - ab 1892 GR 1 und GR 2 6 GR 1, S. 1ff 7 GR 1 - GR 6

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8 GR 31, S. 48 9 In einem Brief an Baron Hans von Laßberg aus dem Jahre 1897 schreibt May, Halef sei 49 Jahre alt (siehe Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft 1983. Husum 1983, S. 78 - beide Altersangaben sind mit großer Skepsis zu bewerten, da sie einmal (1897) in die Zeit fallen, in der May sich öffentlich allzusehr persönlich mit seinen Ich-Helden identifizierte und dadurch öfters in die Verlegenheit kam, Anfragen zur angeblich realen Biographie seiner Helden beantworten zu müssen, und zum anderen (GR 31) in die Zeit der symbolischen Werkumdeutung fallen. 10 GR 1, S. 281 und S. 9 11 GR 1, S. 9 12 GR 5, S. 580 und GR 6, S. 66 13 GR 6, S. 580 - vgl. auch MAT.DOL, S. 610. 14 GR 1, S. 39 15 Walther Ilmer: Von Kurdistan nach Kerbela. Seelenprotokoll einer schlimmen Reise. In: Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft 1985. Husum 1985, S. 267 - die Seitenangaben beziehen sich auf GR 3. 16 GR 3, S. 153f. 17 Ohne den nachgeschriebenen Anhang zu GR 6 umfaßt der Zyklus 3806 Fehsenfeld-Seiten, bis zum Ende der Bagdad-Episode sind es 1619 Seiten. 18 Die philosophische Dimension des Verhältnisses KBN/Halef untersucht Reinhard Tschapke: Überlegungen zum Verhältnis von Herr und Knecht in Karl Mays Abenteuerromanen. In: Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft 1988. Husum 1988, S. 268-91. 19 So beispielsweise GR 4: 6f, 215, 277, 336, 510f, 603 GR 5: 6, 10, 26, 45, 109, 187, 488, 498 GR 6: 42, 64, 74, 432, 520; in den zeitlich folgenden Erzählungen und Romanen, in denen Halef auftritt, bleibt die Peitsche mit der Figur untrennbar verbunden. 20 Ingrid Bröning: Die Reiseerzählungen Karl Mays als literaturpädagogisches Problem. Ratingen 1973, S. 149, weist auf den phallischen Charakter der Peitsche hin. Vgl. dazu auch: Arno Schmidt: Sitara oder der Weg dorthin. Frankfurt a.M. 1969, S. 159ff (Fischer-Taschenbuch Nr. 968). 21 Halef setzt die Peitsche bewußt ein: »›Wo es gilt, uns mit der Peitsche Achtung zu verschaffen, da bin ich bereit, aber ein Khawaß mag ich nicht sein. Die Peitsche ist ein Zeichen der Herrschaft; sie schwinge ich, aber nicht den Stock. Einen Rechtspruch zu vollziehen, ist das Amt des Henkers; ich bin aber kein solcher!‹« (GR 5, 503). 22 Der Anhang zu GR 18 (›Im Lande des Mahdi III‹) und die im Orient spielenden Erzählungen aus GR 26 (›Im Reiche des silbernen Löwen I‹) sind von der gleichen Art. 23 Vgl. GR 26, S. 377.

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//289// 24 Die Erzählungen MERHAMEH und ABDAHN können außer acht gelassen werden, da sie keine neuen Anspekte der Figur bringen. 25 Es reiten zwar im Orientzyklus und den Erzählungen Gefährten mit, doch könnten Halef und KBN sich von ihnen jederzeit trennen, was hier nicht möglich ist. 26 LEBEN UND STREBEN, S. 24 27 Klara May: Mit Karl May durch Amerika. Radebeul 1931, S. 27 28 Heinz Stolte: Werkartikel ›Ardistan und Dschinnistan I-II‹. In: Karl-May-Handbuch. Hrsg. von Gert Ueding in Zusammenarbeit mit Reinhard Tschapke. Stuttgart 1987, S. 315 29 Ebd., S. 316 Christoph F. Lorenz Bernhard Kosciuszko

***** - HALEFs DOPPELGÄNGER: persischer Schmuggler (Sill), der mit Hilfe der Kleider HALEFs KARA BEN NEMSI in eine Falle lockt. Er wird durch einen Faustschlag KBNs getötet. (GR 27: 240ff, 321, 326ff, 337ff) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//289// HALINGBROOK: 1) englischer Lord; Gesandter am Hofe Norlands; Vater von 2); Freund von MAX BRANDAUER und dessen Pate; er ist ein stolzer »exklusiver« Engländer. (ZEPTER: 2) 2) EMERY H.: Sohn von 1), Freund MAX BRANDAUERs; er trug »einen graukarrirten Anzug; seinen Kopf bedeckte ein breitrandiger Panamahut, und auf der Spitze seiner Adlernase balancirte in verwogener [!] Stellung ein blauglasiges Pincenez, welches mit dem feinen Teint des Angesichtes scharf kontrastirte. Die feinen Bockstiefeletten und die fleischfarbenen Gummihandschuhe zeigten ebenso wie der wohlgepflegte Backenbart und die schwergoldene Uhrkette, daß er gewohnt sei, auf seine äußere Erscheinung die möglichste Sorgsamkeit zu verwenden« (34). Er macht Max Brandauer auf den Jesuiten VALERIUS (ALOYS PENENTRIER) aufmerksam, wodurch er zur Aufdeckung der Verschwörung in Norland beiträgt. (ZEPTER: 34) HALLADO (DER WIEDERGEFUNDENE) -> RIBERTO VON HALLENBERG: irrtümlich für VON HELLENBACH (VS I: 195) //290// HALLER: 1) Amtswachtmeister aus Fallum; er bringt HEINRICH HARTIG ins Zuchthaus Schloß Hochberg. (JUWELENINSEL: 98f) 2) deutscher Kapitän auf dem Mississippi (SELFMAN: 431, 446f) 3) -> ROLLINS 4) -> ROLLINS BRUDER/VETTER 5) Deckname von BERNARD DE LEMARCH (VON GOLDBERG) 6) AMELY H.: Frau von 7); siehe unter AMELY HARRISON

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7) BILL H.: berühmter Westmann; Mann von 6), jüngerer Bruder von 8); er trifft am Yellowstone-See auf eine Touristengruppe, zu der der reiche BENT HARRISON und seine Tochter, AMELY H., gehören. Bill rettet Amely und andere Touristen vor einem aufsteigenden Geiser, erntet aber von der Gruppe insgesamt nur Undank. Später bemerkt er, daß Shoshonen unter AVAHT-UITSCH die Gruppe am ›Singenden Wasser‹, überfallen wollen. Er setzt den Häuptling mit einem Stein außer Gefecht, warnt die Gruppe und rettet die von einem Shoshonen entführte Amely, die er nach der Befreiung, während sie noch ohnmächtig ist, küßt. Beide verlieben sich ineinander und heiraten dann. Mit seiner Frau, durch die B. reich wird, besucht er seinen Bruder und holt ihn mit seiner Familie zu sich. (KAIPA: 335, 338) 8) JIM H.: Bruder von 7); er lebt mit seiner Frau und vier Kindern recht ärmlich in einem Blockhaus im Westen. Sein reicher Bruder besucht ihn mit seiner jungen Frau und holt die Familie zu sich. (KAIPA: 335, 338) 9) JOSEPH H.: 9.1) Bahnschreiber deutscher Abstammung; er ist ein ehrlicher, harmloser Mann, der nach einem unglücklichen Duell seine Arbeitsstelle in Kinsley verlassen muß und nach Sheridan fliehen will. Er wird vom ROTEn CORNEL (-> BRINKLEY) erschossen, der sich ein von H.s Chef NORTON an den Ingenieur von Sheridan, CHAROY, gerichtetes Empfehlungsschreiben zunutze machen will, das H. bei sich führt. (SILBERSEE: 193ff, 210) 9.2) Tramp des ROTEn CORNEL (-> BRINKLEY); er schleicht sich nach der Ermordung von 9.1) unter dessen Namen, mit dessen Papieren bei CHAROY ein, um einen Eisenbahnüberfall der Tramps vorzubereiten. OLD FIREHAND nimmt ihn fest. (SILBERSEE: 206, 227-33, 238-41) //291// 10) SAM(UEL) H. (al. ROLLINS): Anführer einer Bande von Bushheaders und Pferdedieben; H. ist ein »langer, bärtiger Mensch, welcher eine Schmarre, die von einem Messserschnitte herzurühren schien, auf der Stirn trug« (405f); er hinkt auf dem rechten Bein. Früher war er Buchhalter des ›Ölprinzen‹ RALLOW gewesen, verführte dessen Kassierer, die Kasse auszurauben und erschoß ihn dann. Auf der Flucht tötete er zwei Polizisten, wurde gefangen, entkam aber wieder, da er den Gefängniswächter erschlug. FRED WALKER verfolgt ihn. H. verübt mit den Oglalas unter KO-ITSE einen Überfall auf einen Arbeiter- und Fouragezug. Danach greift er mit den Indianern und seinen Leuten das Eisenbahnercamp Echo-Cannon an. Der Angriff wird abgeschlagen, dabei wird H. von einer Kugel OLD SHATTERHANDs in den Beckenknochen getroffen. H. zeigt auch, als er erfährt, daß seine Verwundung tödlich ist, keine Reue, verrät aber aus Gehässigkeit, daß die Oglalas das HelldorfSettlement überfallen wollen. (IM WILDEN WESTEN: WILLIAMS/GR 9: 371, 380, 405ff, 409, 44851, 476)

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DER LANGE HALLER: berühmter Westmann; gemeint ist wohl DER LANGE HILBERS (nur erwähnt) (GR 9: 13) HALUJA: Beni Sallah-Beduinin; Dienerin von HILUJA; sie »war alt, eine echte hagere, scharfäugige und krummnäsige Beduinin, deren Gesicht von unzähligen Falten und Fältchen durchzegen [!] war. Doch hatte dieses Gesicht nicht etwa einen abstoßenden Ausdruck«, sondern aus ihren Zügen sprach »rührendste Liebe und innigstes Mitleid.« (242) Sie wird mit Hiluja von Tuareg überfallen und soll mit ihrer Herrin als Sklavin verkauft werden. Die Namensähnlichkeit von H. und Hiluja ausnutzend, verheiratet der Anführer der Tuareg, BEN HAMALEK, H. statt Hiluja mit KRÜGER BEI. Als H. später bei den Beni Sallah ihre Herrin vor einem Angriff FALEHDs schützen will, wirft dieser sie von der Brüstung einer Ruine herab. Sie bleibt jedoch mit ihrer Kleidung in der Wand hängen und kann von HILAL gerettet werden. (DH-DH: 242, 256-62, 669, 677f) HALVERSTONE, TOM: englischer Kapitän aus Greenock am Clyde; er hilft mit seiner Jacht und seinen Matrosen KARA BEN NEMSI und TURNERSTICK nach dem Überfall durch die Piraten des KIANG-LU. (KIANGLU: 209f, 226) HALWA (TAUSENDSCHÖNCHEN) -> ALWAH VON HAMBERGER: 1) HESEKIEL V.H.: jüdischer Bankier in Wien; Baron und Kommerzienrat; Mann von 2); er hat große gelbe Zähne. V.H. ist Millionär; er hat sich »sehr verdient um die Industrie des Landes« gemacht. Er ist Kunstmäzen, hat jedoch »weder Bildung noch Kenntnisse, hält sich aber für ungeheuer klug und belesen.« (2125) Auf eine seiner Soireés lädt er auf Anregung des Grafen HORST ARNIM VON SENFTENBERG die Sängerin //292// LENA UBERTINKA (-> MUHRENLENI) ein, die dort ihr Wiener Debut gibt. (WzG V: 2101, 2119f, 2125f, 2131, 2167-73) 2) JUDITH V.H: jüdische Baronin; Frau von 1); Freundin von Frau SALZMANN; sie hat orientalische Gesichtszüge, ist »etwas aufgedonnert, hat aber das Aussehen eines liebenwürdigen Charakters« (2125). (WzG V: 2125, 2133) HAMD EL AMASAT (al. ABU EN NASSR (VATER DES SIEGES) / HAMD EN NASSR): Armenier; Bruder von BARUD EL AMASAT, Onkel von ALI MANACH BEN BARUD EL AMASAT; Angehöriger der Bande des SCHUT; er ist lang und hager; unter dem Turban »blickten zwei kleine, stechende Augen unheimlich hervor; über den schmalen, blutleeren Lippen fristete ein dünner Bart file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/HALI_HAM.HTM[21/02/2024 12:33:19]

ein kümmerliches Dasein« (20). Sein Kinn ist spitz und die Nase hat die Form eines Geierschnabels. H. und sein Begleiter ermorden im Wadi Tarfaui PAUL GALINGRÉ und berauben ihn. KARA BEN NEMSI (KBN) entlarvt die beiden Mörder, unternimmt jedoch zunächst weiter nichts gegen sie. Auf dem Schott Dscherid erschießt H. KBNs Führer SADEK, um eine Verfolgung durch KBN und HALEF zu unterbinden. Dadurch verfällt er der Blutrache OMAR BEN SADEKs. In Kbilli holt KBN ihn ein, es gelingt H. jedoch, mit Hilfe des WEKILs VON KBILLI zu fliehen. Später erfährt KBN, daß H. auch den Onkel (in GR 6 fälschlich Vater) Paul Galingrés ermordet hat und sich bei dessen Bruder, HENRI GALINGRÉ, in Skutari als Geschäftsgehilfe eingeschlichen hat, um das Vermögen der Galingrés dem Schut in die Hände zu spielen. Es gelingt H., Henri Galingré in die Hände des Schuts zu bringen, und auch SIR DAVID LINDSAY wird von ihm in eine Falle des Schut geschickt. KBN und seine Gefährten können Galingré und Lindsay befreien. H. hat inzwischen die Familie Galingrés in seine Gewalt gebracht und will sie in eine Felsspalte stürzen. KBN kann sie im letzten Moment retten. H. wird gestellt; im Kampf mit Omar Ben Sadek werden ihm beide Augen ausgedrückt. (GR 1: 19-28, 43, 48, 62-69, 74f, 79f GR 3: 530 GR 6: 8f, 242, 324, 331, 475, 477f, 504, 514-26) HAMD-EL-AREK: Statthalter von Assuan; Mann von SADA; er ist ein Todfeind MANU-REMUSATs und läßt dessen Tochter SOBEIDE durch HAMM-BARAK für seinen Harem rauben. KATOMBO gelingt es, das Mädchen zu befreien. Manu-Remusat erschießt H. nach einem Angriff. Da H. ein Günstling des Vizekönigs ist, müssen Katombo und Manu-Remusat daraufhin aus Ägypten fliehen. (ZEPTER: 465, 483, 499, 513) HAMD EL MOT: wohl versehentlich für ABD EL MOT (nur GK 4. Jg. (SKLAVENKARAWANE): 200) HAMD EN NASSR -> HAMD EL AMASAT HAMED IBN TELAL: stellvertretender Scheik der Schammar; Verwandter von TELAL; HALEF schließt ein Bündnis mit ihm. (GR 26: 324f) //293// HAMERT: einmal für HANNERT (WR IV: 1554) EL HAMID PASCHA: türkischer Sultan; Vater von Prinzessin EMINEH (historisch: Abd El Hamid II (1842-1918, türkischer Sultan (nicht Pascha wie bei May, in Wirklichkeit auch nicht Vater von Emineh) 1876-1909)) (nur erwähnt) (DH-DH: 117) HAMM-BARAK (al. SCHIRWAN): Diener HAMD-EL-AREKs; er ist armenischer Abstammung, hat eine lange, hagere Gestalt, ein gelbblasses Gesicht, eine riesige Habichtsnase und kleine, listige Augen. KATOMBO überführt ihn, unter dem Namen SCHIRWAN SOBEIDE, die Tochter MANUREMUSATs, im Auftrag seines Herrn entführt zu haben und zwingt ihn, den Aufenthalt des Mädchens file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/HALI_HAM.HTM[21/02/2024 12:33:19]

zu verraten. (ZEPTER: 450, 465) HAMMED KHALIFA: Sohn eines Ababdeh-Häuptlings; Schech des Wüstenstreifens zwischen Abu Hammed und Korosko. Er muß für Sicherheit auf den Karawanenwegen sorgen. (nur erwähnt) (GR 16: 376) HAMMER: 1) Kapitän der ›Jonathan‹, die an einer Südseeinsel Schiffbruch erlitt. Mit Hilfe seines Fahrgastes PRINZ MUHAMEL -> LATRÉAUMONT (May-Pseudonym) sowie des Ehri TUI-FANUA kommt er von der Insel wieder weg und hilft mit seinen Männern dem Ehri gegen dessen Feinde. (einmal (204) ROBERTS) (Vgl. EHRI-GR: ROBERTS) (TUIFANUA: 203ff, 205, 215f) 2) Werber des ALTEn DESSAUERs (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) unter WALDOW (SCHEERENSCHLEIFER: 106f) 3) Bruder von 7); er war Goldsucher in Nordamerika und fiel nach einem reichen Goldfund einem unmenschlichen Raubmord des GAMBUSINO zum Opfer. (nur erwähnt) (INKA: 70, 376, 473) 4) Frau von 6), Mutter von 5)/8) (GR 15: 12, 14) 5) BETTY H.: Frau des späteren ›Ölprinzen‹ GUY WILLMERS, Tochter von 4)/6), Schwester von 8); sie hat zwei Töchter (in THREE CARDE wird sie von TIM KRONER aus dem brennenden Öltal gerettet (442)). (THREE CARDE/GR 15: 7, 14) 6) FRED H.: deutscher Farmer; Mann von 4), Vater von 5)/8); Nachbar der Familie KRONER in Arkansas; F. hat eine lange, breitschultrige Figur (Jahre später hat er weißes Kopf- und Barthaar). Er verkauft nach dem Tod seiner Frau seine Farm, macht ein Geschäft in St. Louis auf und zieht dann zu seinem Schwiegersohn, dem ›Ölprinzen‹ GUY WILLMERS. (THREE CARDE/GR 15: 7, 9-13, 54f, 63) //294// 7) KARL HAMMER -> VATER JAGUAR 8) MARY H.: Tochter von 4)/6), Schwester von 5); Verlobte von TIM KRONER; sie wird von WILLIAM JONES (-> KANADA-BILL) entführt und beim Befreiungsversuch durch Tim Kroner und ABRAHAM LINCOLN wegen einer Unvorsichtigkeit Kroners von Jones erschossen. (THREE CARDE/GR 15: 7, 14, 22) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/HALI_HAM.HTM[21/02/2024 12:33:19]

HAMMERDULL, DI(C)K: berühmter Westmann; unzertrennlicher Gefährte von PITT HOLBERS, beide werden auch DIE VERKEHRTEN TOASTS genannt, weil sie während des Kampfes Rücken an Rücken zu stehen pflegen, um sich gegenseitig zu schützen. Dick ist der gesprächigere Teil des Duos. Er ist ein »kleiner und außerordentlich dicker Kerl. Sein kurzer, runder Körper stak in einem aus Büffelleder gefertigten Sacke, dessen ursprünglicher Stoff jedoch nicht mehr gegenwärtig war, denn ... mit der Zeit (war) Flick an Flick und Fleck an Fleck gekommen ... Dazu war der Sack jedenfalls für eine weit längere Person verfertigt worden und hing ihm fast bis auf die Knöchel hernieder. Die Beine staken in zwei Futteralen, die man weder Stiefel oder Schuhe, noch Strümpfe und Gamaschen nennen konnte, und auf dem Kopfe trug er einen formlosen Gegenstand, der vor Zeiten einmal eine Pelzmütze gewesen sein konnte, jetzt aber vollständig haarlos war. Das wetterharte Gesicht, aus welchem zwei kleine Aeuglein hervorblinzelten, zeigte nicht die geringste Spur eines Bartwuchses, und war von zahlreichen Schmarren und Narben durchzogen, die ihm ein außerordentlich kriegerisches Aussehen gaben ... mehrere Finger fehlten« (125f; in GR 15, 126, wird gesagt, daß er sich aus Freundschaft zu SAM HAWKENS so kleidet). Dick ist trotz seines Aussehens und seines Anzuges »von einer wahrhaft katzenartigen Behendigkeit« (GR 15, 163). Bewaffnet ist er mit einer Büchse in »Gestalt eines alten Knüttels«. Er reitet eine alte und häßliche Stute (die nur in AUF DER SEE den Namen Mirjam trägt). Dick baut in all seine Reden stets die Formulierung »ob ... oder ... das bleibt sich gleich, jedenfalls ...« ein. - in AUF DER SEE*: Dick fehlen beide Ohren, die ihm Blackfeet abgeschnitten haben, und er trägt eine Perücke, weil ihn Oglalas bei lebendigem Leibe skalpierten. Beim Kampf um den Eisenbahnzug tötet er seinen damaligen Skalpierer und erhält so seinen Skalp zurück. Daß Dick Indianerhasser ist, ist hier wegen der Verstümmelungen verständlich und auch, weil - wie er erzählt - seine einstige Geliebte, MARY KRONERS, von Indianern getötet wurde (er nennt sein Gewehr nach ihr) (*Es sind nur die nicht in GR 15 übernommenen Daten aufgeführt) (465f, 516, 529, 596, 659, 756, 823) - in GR 15: Dick ist Mitglied der Westmanngesellschaft SAM FIRE-GUNs, kämpft mit diesem gegen Oglalas, die einen Zug überfallen wollen, und verfolgt mit Fire-gun den SCHWARZEn KAPITÄN (FRANÇOIS -> LATOUR/HEINRICH SANDER). In GR 15 kommt Dick zunächst nur in Erzählungen anderer vor, erst gegen Schluß des Bandes treffen er und Pitt Holbers (zeisiggrün gekleidet) bei MUTTER THICK in Jefferson-City auf OLD SHATTERHAND (OS), der ihnen ›GENERAL‹ DOUGLAS (DANIEL -> ETTERS) als Dieb ihrer Schecks benennen kann. Mit OS, WINNETOU und //295// TRESKOW brechen beide dann zu Etters Verfolgung auf. (124, 135-39, 143, 153f, 160, 163f, 168-72, 177, 205, 472, 475, 479, 5o4, 539, 563, 577, 601ff, 606-19, 623ff) - in GR 19: Dick wird schlechter als in GR 15/AUF DER SEE charakterisiert: er ist eher kindlich (sogar kindisch) und unbedarft. Laut OS sind er und Pitt Holbers »zwar Westmänner, aber etwas ... Wichtiges mochte ich doch keinem von ihnen anvertrauen« (35). Dick hält sich aber für besonders gescheit und spielt sich gern in den Vordergrund, weshalb er mehrfach von Winnetou und OS (auch mal von Pitt) zurechtgewiesen wird. Er ist geradezu begeistert davon, die gefangenen Tramps zur Strafe verprügeln zu dürfen. Dick stößt nach einer Provokation - obwohl gefesselt - OLD WABBLE ins Feuer, wodurch dieser einen Teil seiner langen Haare verliert. Anläßlich der Beerdigung der beiden Vettern von Pitt Holbers zeigt sich jedoch, daß Dick auch weichere Züge hat. In GR 19 stellt das Paar wegen der kauzigen file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/HALI_HAM.HTM[21/02/2024 12:33:19]

Sprechart und lustiger Intermezzi (Bärenbaby-Episode: 402f) das humoristische Element dar. (6ff, 11, 13f, 35, 47ff, 64f, 68, 101f, 145ff, 172, 177, 187f, 207f, 221-40, 277, 286ff, 308f, 319-26, 334f, 361, 370, 373, 378, 402ff, 416, 486f, 534ff) - in GOTT LÄßT SICH: Dick und Pitt befreien mit OS und Winnetou ihre von Pa-Utes gefangenen Gefährten. (509, 512, 551) - in MUTTERLIEBE: Dick und Pitt begleiten OS und Winnetou auf einem Ritt in die Black Hills. Sie geraten zwischen die sich bekämpfenden Upsarokas und Oglala. Trotz Dicks Beteuerung, er wolle »nicht immer bloß den Zuschauer machen«, bleiben er und Pitt lediglich Begleiter der Helden, sie werden sogar in einigen Szenen nicht ihrem Ruf als bedeutende Westmänner entsprechend dargestellt. (230, 233, 235, 237, 239, 241f) HAMPEL: 1) ANNA H.: Tochter von 2); Geliebte FRANZ HOLFERTs; nach dem Willen ihres Vaters soll sie den alten KOGGELMANN heiraten. Ihrem Geliebten gelingt es jedoch, dem Vater mit einer Wette die Einwilligung zur Heirat abzugewinnen. (ZIEGE: 728f, 747) 2) JOHANNES H.: Stadtrat, Hausapotheker und Kohlenwerksbesitzer; Vater von 1); er hat eine »fürchterlich scharf gebaute Nase, ... eine dünne, schiefe Linie, im gewöhnlichen Leben Mund genannt, ein aufwärts gebogenes, spitzes Kinn, ein(en) weit hervortretende(n) Kehlkopf, ... zwei unendlich lange Beine« (728). Zum Schlafen trägt er eine Zipfelmütze, eine »hochrothe Gesundheitsflanelljacke« und eine weite, um die Beine schlingernde Negligéhose. Er hat eine schnarrende Stimme. H. ist abergläubisch. Wegen eines Magenleidens trinkt er jeden Morgen fünf Becher Ziegenmilch. Als sich seine Angoraziege in ihrem Stallstrick verheddert und erhängt hat, will H. sich eine neue Ziege im Nachbarort kaufen. Mit dem Geliebten seiner Tochter, FRANZ HOLFERT, versteht er sich wegen H.s vermeintlicher Lateinkenntnisse nicht. H. hat nämlich drei Jahrgänge auf dem Seminar absolviert, das er dann wegen mangelnder Begabung verlassen mußte. Holfert korrigiert ständig H.s Lateinbrocken, was diesen sehr verärgert. Im Gasthof ›Drei Schwanen‹ wettet Holfert mit H., daß er H. bis zum nächsten Abend eine gewaltige Nase //296// drehen könne. Als Gewinn stehen Holferts Galanterieladen und H.s Tochter zur Disposition. H. geht auf die Wette ein. Holfert gewinnt die Wette, indem er mit Hilfe des SCHWANENWIRTs und des WIESENWIRTs die neue Ziege H.s mehrfach mit einem gleichaussehenden Ziegenbock vertauscht. H. muß so die Einwilligung zur Verbindung seiner Tochter mit Franz geben. (ZIEGE: 728ff, 745ff) 3) MATTHÄUS AURELIUS H.: Kantor emeritus aus Klotzsche bei Dresden; er hat seine Kirchenstelle in Heimberg verlassen, da er eine 12aktige Heldenoper schreiben will. Durch seinen Freund HOBBLEFRANK wurde er inspiriert, in den Wilden Westen zu gehen, um dort Sujets zu studieren. Er schließt sich einer deutschen Auswanderergruppe an, die ins Gebiet der Navahos ziehen will, da er glaubt, auf file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/HALI_HAM.HTM[21/02/2024 12:33:19]

diese Weise den Hobble-Frank im Westen treffen zu können. Der weltfremde, außerordentlich leichtsinnige Kantor (der besonderen Wert auf den Zusatz ›emeritus‹ bei seinem Titel legt) ist eine selbst im Westen auffallende Erscheinung: »Der Ausdruck ›sonderbare Gestalt‹ ... sagte eher zuwenig als zu viel. Indem sie langsam nähergeritten kam, machte sie in kurzen, fast genau abgemessenen Zeiträumen die regelmäßigsten Pendelbewegungen auf dem Pferde, jetzt mit den Beinen weit nach hinten und den Kopf vornüber gesunken, dann rasch mit demselben nach hinten und mit den Beinen nach vorn. Der Körper war in einen langen, weiten Regenmantel und der Kopf in ein großes Wiener Saloppentuch gehüllt, dessen Zipfel bis auf den Rücken des Pferdes herunterfiel. An den Füßen trug die Figur Zugstiefeletten; über die eine Schulter hing eine Flinte, und unter dem grauen Mantel schien ein Säbel zu stecken. Das Gesicht, welches aus dem Tuche hervorblickte, war bartlos, voll und rot, so daß man, besonders bei dieser Art sich zu kleiden ... nicht zu sagen vermochte, ob ein Maskulinum oder Femininum da auf dem langsamen, hageren Klepper saß. Und das Alter des rätselhaften Wesen? War diese Frau ein männlicher Mensch, so mochte er fünfunddreißig Jahre zählen; war dieser Mann aber eine Dame, so stand sie sicher im Anfange der Vierzig.« (40) H. ist nur mit seiner Oper beschäftigt - seine seltsame Art zu reiten kommt daher, daß er im Reiten die verschiedenen Taktarten ausprobiert - und beschwört deshalb dauernd gefährliche Situationen für sich und seine Gefährten herauf. Zunächst fällt er in die Hände der Finders, einer Buschklepperbande, dann läßt er sich durch den fliehenden POLLER die Waffen abnehmen. Er trifft auf den Hobble-Frank und auf TANTE DROLL, die sich dem Treck anschließen. Später stoßen auch WINNETOU und OLD SHATTERHAND (OS) dazu. H. will auch diese beiden in seiner Oper auftreten lassen. Trotz seiner Gutmütigkeit zieht er sich den Ärger der Gefährten zu, da sie durch seine Schuld von den Nijoras MOKASCHIs gefangengenommen werden. Da H. als verrückt gilt, darf er sich frei bewegen. Das benutzt er dazu, die Hauptfeinde des Trecks, GRINLEY, BUTTLER und Poller zu befreien, die ebenfalls von den Nijoras gefangen wurden. Als H. gar den Friedensplan OSs hintertreiben will, da er für seine Oper eine Schlachtenszene plant, wird er, von ROLLINS bewacht, gefesselt zurückgelassen, bis die Fronten geklärt sind. H. wird von Poller entdeckt und verrät in seiner Naivität das Versteck Rollins, dem die Verbrecher daraufhin die glücklich wiedererlangten Wertpapiere wieder abnehmen können. Nur wegen der herausragenden Fähigkeiten seiner Gefährten bleiben H.s Streiche ohne größere Folgen. H. selbst wähnt sich //297// unter dem Schutze der Musen stehend. Der Hobble-Frank und Tante Droll bringen ihn in die Heimat zurück. Die Oper bleibt wohl ungeschrieben. (ÖLPRINZ: 40ff, 80, 86ff, 111, 119ff, 133f, 139, 170, 223, 225f, 280, 355f, 371ff, 384ff, 405, 446, 512ff, 528ff, 551, 559) HAMRAM EL ZAGAL BEN HADSCHI ABBAS ER RUMIR IBN SCHEHAB ABIL ASSALETH ABU TABARI EL FARADSCH: H. ist »der grausamste Scheik der Khramemssa«. Er »machte überhaupt den Eindruck eines rohen, wilden Menschen. Breitschultrig und von einem überaus muskulösen Gliederbau, ragte er um eines Kopfes Höhe über seine Leute hinaus« (312). Er verlangt von den Verfolgern des KRUMIR Tribut für das Durchqueren seines Gebietes, wird aber von KARA BEN NEMSI im Zweikampf besiegt und schließt danach mit diesem Freundschaft. (KRUMIR: 310-17) HAMSA MERTAL: Zibarikurde; Sohn SCHERI SCHIRs, Mann SCHEFAKAs

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- in CHR.BLUT: Er wird von KARA BEN NEMSI (KBN) im Hause Scheri Schirs zunächst als Geisel genommen, dann aber zum Freund KBNs. (533, 536, 543) - in KYSKAPTSCHIJI: H.s Frau SCHEFEKA wird von den Mädchenräubern des KYS-KAPTSCHIJI entführt. KARA BEN NEMSI und HALEF helfen bei der Befreiung. (434, 441) - HAMSA MERTALs Frau: -> SCHEFAKA HAMSAT AL DSCHERBAJA: angeblich Barbier aus Jüterbogk/Preußen; er ist gutmütig aber leichtsinnig. »Er trug weite, blaue Pumphosen, eine eben solche Jacke, Lederstiefeletten und einen Fez auf dem Kopfe, war also eine ganz gewöhnliche Erscheinung.« (119) KARA BEN NEMSI (KBN) lernt ihn als Diener von ISLA BEN MAFLEI kennen. Isla entläßt H. später, weil H. ihn bestohlen hat. KBN trifft H. zufällig in Konstantinopel wieder, wo er - er trägt inzwischen einen Bart - als Gelegenheitsarbeiter (»Vermittler für Vieles«, Führer) in ärmlichen Verhältnissen lebt. Er ist opiumsüchtig. H. ist KBN bei der Suche nach ABRAHIM-MAMUR behilflich. Er findet diesen, will den Verbrecher aushorchen und wird von ihm mit einem Messer tödlich verletzt. Vor seinem Tod gesteht er KBN, daß er in Wirklichkeit aus Thüringen stamme und nicht mehr dorthin zurück dürfe. Später erfährt KBN, daß H. ein entflohener Verbrecher ist. (GR 1: 117-21,131, 159 GR 3: 459-66, 516ff, 541f) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//297// BLITZENDE HAND (METANA-MU/LIGHTING [!] HAND/EL MANO RELAMPAGUENDO): siehe unter VATER -> JAGUAR BLUTIGE HAND: 1) -> PAQ-MUH (Schlangenindianer) 2) -> TIL-LATA (Apache) //298// LANGE HAND -> HONSKEH NONPEH (Osage) STARKE HAND: 1) -> ATESCHA-MU (Comanche) 2) -> LATA NALGA/LATA NALGUT (Apache) STEHLENDE HAND -> ROLLINS TÖTENDE HAND -> OLD SHATTERHAND: 1) VAUVA-SHALA (Sioux) (ÖLBRAND: 7) 2) POKAI-MU (Utah) (SILBERSEE: 306) ZERSCHMETTERNDE HAND -> OLD SHATTERHAND: 1) NOU-PAY-KLAMA (Sioux) (BÄRENJÄGER: 34) 2) NINA-NONTON (Comanche) (GEIST: 362) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/HAN_HAR.HTM[21/02/2024 12:33:20]

3) TAVE SCHALA (Yuma) (GR 20: 101, 105, 187 GR 21: 43) HANNE: Großmagd; grob und herrschsüchtig; sie liebt PETER. (PANTOFFELMÜHLE) HANNECKEN, RIEKE: abergläubisches Kräuterweib; Freundin von HINRICHs FRAU auf der Insel Neuwerk (nur erwähnt) (QUITZOWS: 295, 305, 308) HANNEH (ANNA): Ateïbeh-Beduinin, dann Angehörige des Stammes der Haddedihn; Tochter von AMSCHA und ABU SEIF; Enkelin MALEKs, Frau von HALEF, Mutter von KARA BEN HALEF - in GR 1-3: H.s Mutter war von Abu Seïf geraubt und zur Ehe gezwungen worden. H. entstammt dieser Verbindung. Sie soll die Pilgerreise nach Mekka absolvieren. Da dies nur verheirateten Frauen erlaubt ist, schlägt Scheik Malek eine Scheinehe Halefs mit der fünfzehnjährigen H. vor. Halef verspricht, die Ehe nach der Pilgerreise zu annullieren. H. und Halef verlieben sich aber ineinander. Halef erreicht, daß H. seine Frau bleiben darf. Während Halef nach kurzen Flitterwochen mit KARA BEN NEMSI (KBN) durch Kurdistan reitet, bekommt H. ihren Sohn. (GR 1: 263, 282f GR 3: 354f) - in GR 6: H. erlaubt, daß ihr 8-jähriger Sohn mit Halef, KBN und anderen Haddedihn zum Grab MOHAMMED EMINs reitet. (558, 564, 570f) //299// - in GR 26/27: Sie verwirft den Islam, weil er den Frauen keine Seele zugesteht, und bittet KBN in einem nächtlichen Gespräch diesbezüglich um Trost und geistige Hilfe, die dieser ihr spenden kann. Sie wird innerlich Christin und hat nicht unbedeutenden Anteil daran, daß auch Halef innerlich Christ wird. Da sie Altersfältchen bekommt, erteilt sie Halef den Auftrag, ihr die ›Salbe der Schönheit‹ von seiner Reise mitzubringen. (GR 26: 284-88, 370-76, 380 GR 27 (nur erwähnt): 459f, 479-83) - in GR 25: Sie achtet auf Halef und leitet ihn; ist eine gute Köchin. H. beschäftigt sich wieder mit der Frage, ob die Frau eine Seele hat, und verlangt für Männer und Frauen gleiche Rechte. Sie hat den christlichen Glauben in ihr Herz aufgenommen (88). Auf der Reise nach Mekka begleitet sie Halef, KBN und Kara Ben Halef und entwirft den Plan, die Soldaten KHUTAB AGHAs durch das Auftreten des MÜNEDSCHI zu befreien. Sie kümmert sich um den Münedschi, weist energisch den Feigheitsvorwurf gegen die Haddedihn zurück und reinigt KBN vom Speichel des Münedschi (liebkost ihm die Wangen). Sie gewinnt gegenüber den früheren Auftritten an Bedeutung als Romanfigur. Man erfährt, daß Halef ›unter ihrem Pantoffel‹ steht, daß sie der eigentliche Scheik der Haddedihn ist. (7, 10ff, 49, 58, 85-88, 91f, 122, 150f, 227ff, 265-71, 276, 287, 297, 382f, 413, 419ff, 443, 525ff, 569, 590) - in GR 28/29: H. reist mit Kara Ben Halef zu den Dschamikun zum kranken Halef. Sie trägt während der Reise eine blaue (Sonnen)brille und einen blauen Schleier. Der USTAD bezeichnet sie als »Seele des weiblichen Geschlechtes, die aus der Höhe niederstieg, um Geist in Seele zu verwandeln« (303). H. pflegt Halef; sie tritt sehr selbstbewußt auf: weist AHRIMAN MIRZA zurecht, führt Gespräche mit file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/HAN_HAR.HTM[21/02/2024 12:33:20]

KBN über die Seele und die Verteidigungslage der Dschamikun. Der PEDEHR bittet sie zur Dschemma, wo sie AMINEH verteidigen soll. Auf einen Rat KBNs hin überlistet sie GHULAM EL MULTASIM, so daß dieser auf den Blutpreis eingehen muß. H. nimmt selbst am Wettrennen teil und siegt »leuchtenden Auges« auf einem ihrer Eilkamele. (GR 28: 294f, 300-05, 310f, 428-34, 436-42, 568-72, 574f, 614f, 631 GR 29: 221, 246f, 450, 587ff) HANNERT: amerikanischer General auf der Seite BENITO JUAREZ‹; er führt einen Geldtransport nach Mexiko, der von Comanchen eingeschlossen und durch Apachen und den SCHWARZEn GÉRARD befreit wird. (1554: HAMERT) (WR IV: 1554, 1565-70) HANNJE: Kaffernmädchen; Tochter von PANDA, Verlobte von PIET VAN HOLMEN; sie trägt »einfache, zeeländische Kleidung«. Als kleines Kind wurde sie zusammen mit ihrer Mutter und einem Begleiter von ihrem Vater, der von DINGAAN verfolgt wurde, sicherheitshalber in die Wüste geschickt. Nur sie überlebte, da sie vom Vater Piets gefunden und an Kindes Statt aufgenommen wurde. Bei einem Besuch auf VAN HOLMENs Farm erkennt Panda sie später wieder. Der Engländer RAFFLEY entführt sie, da er sie zur ›zeitweiligen‹ Frau begehrt. Piet verfolgt ihn und kann H. wieder befreien. Zur Hochzeit werden Piet und H. von Panda mit Diamanten reich beschenkt. (Vgl. BOER: MIETJE) (AFRICANDER: 574f, 591) HANNS: Knecht bei GEORG KERY (WzG IV: 1513) //300// HANS: 1) Knecht beim Amtmann HILLER (STÜCKLEIN: 14) 2) Knecht des Getreidehändlers HABERMANN; als beide auf dem Weg nach Bitterfeld sind, treffen sie auf den ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU). Habermann muß mit dem Fürsten, H. mit dessen Kutscher die Kleidung tauschen. H. und sein Herr fahren dann mit der fürstlichen Kutsche weiter und werden von sächsischen Werbern, die Habermann für den Fürsten halten, gefangengenommen. Im Keller des Bäckers WOLSTRAATEN in Bitterfeld werden sie untergebracht. H. soll unter die sächsischen Soldaten gesteckt werden. Beide werden von Soldaten des Dessauers befreit. (WERBERN: 48, 55, 58, 60, 75, 88, 90, 92) 3) (al. LEICHENHANS): Totengräber (HERRGOTTSENGEL: 126f) 4) Kutscher eines Pferdeomnibusses zwischen Birkenstein und Breitenfeld (Vgl. NACHTWÄCHTER: FRITZ) (NEUJAHRSNACHT: 29, 4o)

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5) schwerhöriger Knecht des Obermüllers KLAUS; ohne Kenntnis der Machenschaften seines Brotgebers, der vortäuscht von der Gicht befallen zu sein, aber nachts als GELDMARDER die Dorfbewohner beraubt, betreibt H. die Mühle. (GICHTMÜLLER: 590f, 622, 639) HAO-KEU (LIEBLICHER MUND): Frau von YE-KIN-LI, Mutter von JIN-TSIAN, LIANG-SSI, MEI-PAO und SIM-MING; ihr Gesicht war »nach der Sitte der besseren Stände« weiß und rot geschminkt. Die Augenbrauen waren mit »schwarzer Farbe so verlängert, daß sie über der Nasenwurzel zusammenliefen. Das Haar war durch Kämme und viele Nadeln hoch und fast in Form eines Schmetterlings gesteckt. Das Obergewand schloß eng am Halse an und fiel in weiten Falten bis auf den Boden herab. Die Hände waren tief in den Aermeln verborgen. Die Füße konnte man nicht sehen, aber verkrüppelt waren sie nicht« (470). Sie wurde mit ihrer Familie unschuldig verhaftet und gefoltert. Nach ihrer Flucht nahm ein moslemischer Verwandter sie und ihre Töchter auf, während ihr Mann und ihre Söhne verschollen blieben. Der BLAUROTE METHUSALEM findet sie im Auftrag Ye-kin-lis und bringt sie und alle ihre Kinder mit nach Deutschland. (METHUSALEM: 470-73, 493f, 543) HARA: Christin aus Barutin; KARA BEN NEMSI findet sie tot nahe dem Wegesrand in einem von ihr eingerichteten Versteck, das H. mit einem Altar ausgestattet hatte: »Die Frau war vielleicht in der Mitte der Dreißig. Das edle, fein geschnittene Gesicht war hager. Die kleinen Hände, welche gefaltet ineinander lagen und einen Rosenkranz hielten, hatten keine Spur von Fleisch. Am kleinen Finger der Rechten stak ein goldener Reif mit einem Amethyst, doch ohne irgend ein eingraviertes Zeichen. Sie war nicht nach bulgari//301// scher Weise, sondern wie eine Türkin gekleidet ... Sie war jedenfalls schön gewesen« (338). Eine Magd hatte sie einst mit dem Christentum bekannt gemacht. H.s Mann, ein strenggläubiger Moslem, erlaubte ihr nicht, Christin zu werden. Darüber wurde sie krank (Schwindsucht) und starb. (GR 4: 337f) - HARAs MANN: wohlhabender türkischer Hauptmann, der in Ungnade gefallen ist; er ist noch keine 50 Jahre alt, ein »schöner Mann«. Seine Frau liebte er sehr, verbot ihr aber als strenggläubiger Moslem, Christin zu werden. KARA BEN NEMSI bringt ihm die Nachricht vom Tod seiner Frau und erzählt ihm auf seine Bitte hin vom Christentum: »... sein Herz war geöffnet, und ich versuchte es, das Samenkorn hineinzulegen« (347). (GR 4: 340-47) - HARAs KINDER: zwei Söhne, neun und elf Jahre alt (GR 4: 340f, 346) HARBOUR: Farmer; »seine Familie bestand außer ihm und seiner Frau aus drei Söhnen und zwei Töchtern, lauter kräftigen, sehnigen Hinterwaldsgestalten, denen man es ansah, daß sie sich vor einigen Indianern nicht fürchteten und wohl auch nicht zu fürchten brauchten« (122f). OLD SHATTERHAND (OS), WINNETOU und ihre Gefährten kehren bei ihm ein; LOTHAIRE THIBAUT verübt dort einen

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Mordanschlag auf OS. H. »war in früherer Zeit weit ... herumgekommen, hatte viel Seltsames erlebt und endlich nach langem Hoffen sein Glück durch eine gelungene und ... ehrliche Spekulation gemacht« (126). H. besitzt »heiteres, festes Gottvertrauen«. Er hält eine große Rede über Zivilisation und Christentum als TRESKOW behauptet, die Indianer seien zu höherer Zivilisation nicht fähig. Die in der Rede zum Ausdruck kommenden Gedanken waren ihm von IKWEHTSI'PA vermittelt worden, den er kannte und dessen Grab er später entdeckte. (GR 19: 122f, 126-36) HARCROFT: Untersteuermann auf der ›Eagle‹ Kapitän SCHOOTERs; nach der Einnahme des Schiffs durch ROBERT SURCOUF versucht H. in Surcoufs Auftrag, den von Schooter an die wilden Dayaks verkauften BRUDER MARTIN wieder auszulösen. Als er den Bruder jedoch gewaltsam entführen will und dabei einen Dayak tötet, wird er getötet. (SURCOUF/KAPER: 90, 95, 97) HARPER: Bootsführer und Robbenschläger auf der ›Sealskin‹; er ist Beschützer und Lehrer von FRED SOMMER. H. hat die Hälfte seines Lebens mit Wal- und Robbenfang verbracht. Obwohl er viele Tausende von Robben erschlagen hat, »liebte (er) die Robben ... Er behauptete, daß jeder Hieb, den er nach einem Seehunde führte, zugleich ihn selbst in seinem Innern getrofffen habe.« (74) Mit Fred zusammen rettet er einen Seehund vor einem Schwertfisch. (SEEHUNDSJAGD: 74, 87ff) HARRICO: argentinischer Siedler; Bevollmächtigter eines Bankiers in Buenos Aires (GR 13: 4, 49f, 73) //302// HARRIS: Mitglied der Jäger- und Fallensteller-Gesellschaft OLD FIREHANDs; er wird beim Kampf mit den Poncas in der ›Festung‹ getötet. (FIREHAND/WESTEN/ GR 8: 465, 536) HARRIS & BLOTHER: Detektivbüro, bei dem TANTE DROLL angestellt ist (SILBERSEE: 266) HARRIS UND THOMSON: Bankhaus in Jefferson City, von dem TOM WILSON dem Bankier OLBERS eine gefälschte Empfehlung vorlegt (nur erwähnt) (DICHTER/PFAHLMANN: 174, 180, 189) HARRISON: 1) AMELY H.: Tochter von 2), Frau von BILL HALLER; sie besucht mit ihrem Vater und einer Touristengruppe den Yellowstone-Park. Unvorsichtigerweise rudert sie mit zwei Begleitern auf den Yellowstone-See hinaus, aus dem Geisire aufsteigen. Der Westmann Bill Haller rettet sie vor einem solchen Geiser. Die Touristengruppe wird dann am ›Singenden Wasser‹, von Shoshonen überfallen. Ein Shoshone entführt A.; Haller, der der Gruppe gefolgt war, da A.s schöne, gute Augen es ihm angetan hatten, kann sie retten. Beide verlieben sich ineinander und heiraten. (KAIPA: 335, 338)

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2) BENT H.: sehr reicher Besitzer der Clear-River-Silbermine; Vater von 1); mit seiner Tochter und einer Touristengruppe besichtigt er den Yellowstone-Park. Am ›Singenden Wasser‹, wird die Gruppe von Shoshonen überfallen. Der Westmann BILL HALLER rettet die Gruppe und kann die von einem Indianer entführte Tochter H.s befreien. Aus Dankbarkeit stimmt H. der Heirat der beiden zu. (KAIPA: 335, 338) HARRY: 1) englischer Leutnant in Indien; Freund von ALPHONS MALETTI (JUWELENINSEL: 162, 226f) 2) Mitglied der Jäger- und Fallensteller-Gesellschaft OLD FIREHANDs; Sohn von Old Firehand und RIBANNA; er hat einen Halbbruder, der in Omaha lebt. Mit seinen Eltern lebte er bei den Assineboins. Als er mit seinem Vater einmal vorübergehend seinen Halbbruder besuchte, wurden die Assineboins von Schwarzfußindianern unter PARRANOH (TIM FINNETEY) überfallen. H.s Mutter und seine kleine Schwester wurden dabei getötet; deshalb haßt H. alle Indianer und ist auf deren Skalps aus. Die Pistole, mit der Ribanna getötet wurde, trägt H. stets bei sich. OLD SHATTERHAND (OS)* trifft H. kurz vor New Venango in der Prärie: »›Bräunlich und schön‹, wie die heilige Schrift von dem Knaben David erzählt, zeigten seine eigenartigen Züge trotz ihrer noch jugendlichen Weichheit eine Festigkeit des Ausdruckes, welche auf frühzeitige Entwicklung des Geistes und kräftige Energie des Willens schließen ließ, und in der ganzen Haltung, in jeder //303// einzelnen seiner Bewegungen sprach sich eine Selbständigkeit und Sicherheit aus, welche unbedingt verbot, das jugendliche Wesen als Kind zu behandeln, obgleich der Knabe nicht über sechzehn Jahre zählen konnte.« (406) Aufgrund seines Verhaltens gegenüber dem ›Ölprinzen‹ EMERY FORSTER hält H. OS für feige. Nach seiner Rettung aus dem brennenden Öltal durch OS wirft H. diesem vor, den Brand gelegt zu haben und feige die Rettung der anderen Talbewohner unterlassen zu haben. Als H. OS in Old Firehands ›Festung‹ wiedertrifft und dessen Trappernamen hört (und auch, weil OS Old Firehand das Leben rettete), bittet er OS um Verzeihung. Nach der Gefangennahme Parranohs besteht H. darauf, daß der Verbrecher an dem Ort gerichtet wird, an dem er Ribanna ermordet hatte. Dadurch wird die Befreiung Parranohs und (indirekt) der spätere, vernichtende Überfall auf die ›Festung‹ möglich. Parranoh nimmt H. gefangen, doch OS befreit ihn wieder. (Vgl. FIREHAND: ELLEN) (WESTEN (*in WESTEN handelt ein (anonymer) ICH-ERZÄHLER)/GR 8: 400, 402, 404, 406, 410, 413, 418-23, 425f, 458, 472f, 482, 508-11, 516f) HARTE FAUST -> SAID KALED PASCHA DER HARTE SCHÄDEL -> EL CRANEO DURO (Cambas) VON HARTEGG, ERNST: hannoverscher Premierleutnant; »das hinterlassene, einzige Kind vornehmer file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/HAN_HAR.HTM[21/02/2024 12:33:20]

und reicher Eltern« (73); »er war ein junger Mann von vielleicht sechsundzwanzig Jahren, hoch und breit gewachsen, mit blondem Haar und treuen, blauen Augen« (25). V.H. soll die Tochter seines Regimentskommandeurs heiraten, liebt aber AUGUSTE VON LIEBAU. Deshalb wird er von Prinz FRIEDRICH LUDWIG VON (...) HANNOVER, dessen Adjutant er ist, ständig drangsaliert, erniedrigt (einmal treibt der Prinz es so weit, daß v.H. ihn fordert) und zu besonders schwierigen und unangenehmen Unternehmungen engagiert. So wird er zum ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) geschickt, um diesem Vorhaltungen wegen dessen Werbekampagnen auf hannoverschem Gebiet zu machen. Dabei gerät v.H., der sehr ehr- und pflichtbewußt ist, ernstlich mit dem Dessauer aneinander, da dieser v.H.s Dienst- und Landesherrn, den Kurfürsten von Hannover, beleidigt. Der Fürst muß sich bei v.H. entschuldigen. Dabei hatte v.H. gedacht, vom Dessauer die Erlaubnis zu erhalten, Auguste zu heiraten. Diese ist eine Dessauerin und kann nicht so ohne weiteres einen Hannoveraner heiraten. Der Dessauer lehnt ab. Als v.H. in Lüchow mit seiner Braut über den Plan des Prinzen, im dessauischen Lenzen Rekruten auszuheben, spricht, kann Augustes Gesellschafterin, ANNA GRUNERT, mithören und ihren Verehrer, den dessauischen Feldwebel WILHELM GOLDSCHMIDT, darüber informieren. Der Alte Dessauer ist so in der Lage, mit seinen Soldaten v.H., den Prinzen und deren hannoversche Soldaten festzunehmen. Der Fürst, der v.H. trotz der Auseinandersetzung wohlgesonnen ist, zwingt den Prinzen, v.H. einen ehrenvollen Abschied aus hannoverschen Diensten zu gewähren und stellt ihn als Hauptmann in dessauische Dienste ein. Dadurch steht einer Heirat mit Auguste nichts mehr im Wege. (BÄCKER: 12, 25, 73, 75, 89, 121, 234, 251, 265, 281-84) //304// HARTIG: 1) Schloßverwalter in Lüchow; Vormund von ANNA GRUNERT, er ist »ein kleines dürres Männchen mit spitziger, unangenehmer Vogelphysiognomie« (105) und hoher Fistelstimme. Als der als Bäckergeselle verkleidete ALTE DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) auf dem Schlosse vorspricht, weist H. ihn ab, worauf es zwischen beiden zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung kommt. (BÄCKER: Nr.4, 105, 154, Nr. 12, 282) 2) GUSTEL H.: Frau von 3), Mutter von KURT SCHUBERT; sie war mit BALDUIN SCHUBERT verlobt, der dann ins Ausland ging und verschollen war. Sie wurde (wohl) Kurts wegen, mit dem sie schwanger ging, von ihrer Familie zur Heirat mit HEINRICH HARTIG gezwungen und bekam mit ihm noch vier Töchter. Ihr Mann behandelt sie schlecht, läßt sie sogar hungern. General EMIL VON HELBIG erkennt ihre Qualitäten und nimmt sie als Wirtschafterin mit ihren Kindern in sein Haus. Sie wendet sich von Hartig ab und ihrer einzigen Liebe, dem mittlerweile zurückgekehrten Balduin, zu. (JUWELENINSEL: 20, 146f, 370, 611) 3) HEINRICH H.: Fischer in Fallum; Mann von 2), Stiefvater KURT SCHUBERTs (er hat noch vier eigene Kinder (Töchter)); H. ist 50 Jahre alt, arbeitet nicht, trinkt und spielt. Er hat eine knochige Gestalt und rohe Züge. Er ist bösartig und gefühllos. Er mißhandelt Kurt so sehr, daß er auf Veranlassung General EMIL VON HELBIGs für vier Jahre ins Zuchthaus Schloß Hochberg kommt (Häftling Nr. 74).

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Wegen eines Fluchtversuches nach seiner Verhaftung wird er im Zuchthaus in die 3. Disziplinarklasse eingestuft und erhält sofort 20 Tage Kostentzug. Nach seiner Entlassung begegnet er als heruntergekommener Bettler HUGO VON SÜDERLAND und tritt in dessen Dienste. Er zündet das Schloß von Helbigs an und ermöglicht so die Entführung MAGDA VON HELBIGs durch Hugo. Auf der Flucht wird Hartig vom BOWIE-PATER gestellt und erschießt sich im Handgemenge selbst. (JUWELENINSEL: 20, 33f, 98ff, 113f, 610ff, 642) HARTLEY, JEFFERSON: durchtriebener Yankee; er trägt einen falschen Doktortitel, ist hausierender Arzt »für Menschen und Tiere«. »Er trug einen blauen Frack mit rotem Stehkragen und gelben Knöpfen, rotsammetne Kniehosen und hohe Stiefel mit gelbledernen Stulpen. Um seinen Hals war ein blauseidenes Tuch geschlungen und vorn in eine große, breite Doppelschleife, welche die ganze Brust bedeckte, geknüpft. Den Kopf beschattete ein breitkrempiger Strohhut« (193). H. führt in einem Holzkasten eine Reiseapotheke mit sich, die nur aus Fläschchen mit gefärbtem Wasser besteht, die er jedoch mit wohlklingenden lateinischen Namen versehen hat. Er stellt JOSEPH HALLER als ›Famulus‹ an. Der ROTE CORNEL (-> BRINKLEY), der H. den Arm zerschießt, raubt ihn aus. H. ist Zeuge von Hallers Ermordung, an der er mitschuldig ist. In Sheridan tritt er als Zeuge gegen die Tramps auf. (SILBERSEE: 193-205, 212ff) //305// HARTMANN: Polizeikommissar in Norland; Günstling des HERZOGs VON RAUMBURG; er ermöglicht dem Herzog die Befreiung des Mörders HELBIG aus dem Gefängnis. (ZEPTER: 129) HARTON: 1) Frau von 3), Mutter von 2); sie starb »aus Schreck und Herzeleid«, nachdem ihr Mann um sein Vermögen betrogen worden war. (nur erwähnt) (SCOUT/GR 8: 377) 2) Sohn von 1)/3); Handwerker in San Francisco (nur erwähnt) (SCOUT/GR 8: 362) 3) FRED H.: in New York geborener Yankee; Mann von 1), Vater von 2), Bruder von 4) (OLD DEATH); 60jähriger Witwer; er wurde zunächst Kaufmann in San Francisco. Dort betrog ihn sein Bruder um sein ganzes Vermögen. Seine Frau verstarb aus Kummer darüber. H. war dann mit seinem Sohn - ohne Glück - Digger in den Placers und arbeitete später u.a. als Vaquero (»kurz, alles mögliche, aber immer ohne Erfolg«). Schließlich sucht er als Gambusino im Dienste von DAVIS nach Gold. H. wird von GIBSON überfallen und gefoltert, bis er verrät, wo die Bonanza UHLMANNs liegt, in der er gerade arbeitet. Er entkommt Gibson und warnt Uhlmann. In der Bonanza trifft er seinen Bruder wieder, der dort aber im Kampf erschossen wird. H. trauert um den Bruder, dem er verziehen hat, und erhält als dessen Erbe Bankanweisungen und den Lageplan einer Bonanza. Er schließt »eine wahrhaft rührende Freundschaft« mit OLD SHATTERHAND, der ihn auf der Suche nach der Bonanza begleitet und mit dem er (nur GR 8 und nur erwähnt) zahlreiche Abenteuer erlebt. (SCOUT/GR 8: 361ff, 365ff, 376ff,

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385, 389-93) 4) HENRY H.: Bruder von 3) -> OLD DEATH (siehe dort) 5) WILLIAM H.: Kapitän des englischen Schiffes ›The Hen‹; »er besaß eine hohe, plumpe, ungeschlachte Gestalt, und sein aufgedunsenes Gesicht hatte jene spirituose Färbung, welche man vorzugsweise an Schnapstrinkern zu beobachten pflegt« (35). H. kehrt in der Taverne ONCLE -> CARDITONs in Toulon ein, um Matrosen anzuwerben, und will, bevor er das von den Engländern nicht mehr zu haltende Toulon verläßt, mit Hilfe Carditons die an dessen Taverne angrenzende Banque orientale ausrauben. ROBERT SURCOUF und BERT ERVILLARD heuern bei ihm an und entführen sein Schiff, während H. und seine Matrosen beim Versuch, in die Bank einzudringen, in Carditons Keller festgesetzt werden. H.s Schiff tauft Sourcouf um in ›Le faucon‹. (SURCOUF/KAPER: 35-39, 41ff) HARTWIG: Mechanikermeister; Chef von WILHELM FELS (VS I: 208f) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//305// HAS -> HASAEL BENJAMIN TIMPE //306// HASAB MURAT: Sklavenhändler und -jäger im Sudan; H. ist ein »behäbiger Ägypter, welcher eher das Aussehen eines biederen Teppichhändlers, als dasjenige eines Sklavenjägers hatte« (271). Er ist der Kommandant der Seriba Madunga und der Vorgesetzte von EL SCHACHAR. Obwohl er selbst Sklaven jagt, unterstützt er dennoch EMIL SCHWARZ bei der Verfolgung und Zerschlagung des Sklavenjägerrings um ABU und ABD EL MOT, da Abd el Mot nicht nur sein Konkurrent, sondern auch sein Todfeind ist. Nach der Vernichtung der Sklavenjäger nimmt er »sich vor, zwar bei dem einträglichen Geschäft zu bleiben, es aber schlauer zu betreiben als bisher und dabei mehr Menschlichkeit walten zu lassen. Die erlebten Scenen waren nicht ohne Eindruck selbst auf ihn geblieben.« (491) (SKLAVENKARAWANE: 271-74, 281f, 318, 322, 326, 491) HASE (PE-WIDAH ISLETA) -> WILLIAM EVENING HASIN: junger Zibari-Kurde; Bote SCHERI SCHIRs (KYSKAPTSCHIJI: 437) HASSAN: Mitglied der Verbrecherbande ABRAHIM-MAMURs in Konstantinopel (nur erwähnt) (GR 3: 492) HASSAN ARDSCHIR-MIRZA: reicher persischer Prinz; vermutlich General; Mann von DSCHANAH, Bruder von BENDA; (nur in GR 26: Verwandter von DSCHAFAR MIRZA); er »war ein Mann von stolzer Haltung und schönem ebenmäßigem Wuchs. Er trug lange und sehr weite, aus roter Seide gefertigte Sirdschame (Pantalons), ein weißseidenes Pirahan (Hemd) und ein bis unter das Knie reichendes, enges Alkalik (Westenartiges Unterkleid). Darüber hatte er noch ein dunkelblauseidenes Kaba (Rock) an und ein fein wollenes Balapusch (Oberkleid) von derselben Farbe. An einem feinen Kaschmir, der um die Hüften geschlungen war, hing ein kostbarer Säbel, neben dem die vergoldeten Griffe zweier Pistolen, eines Dolches und eines Kinschals (krummes, messerartiges Schwert zum Kopfabschneiden) funkelten. Seine Füße steckten in Saffian-Reitstiefeletten, und auf dem Kopfe trug er die bekannte persische Lammfellmütze, um die ein kostbarer, weiß und blau gestreifter Shawl gewunden war.« (172) H. wird mit seiner Familie und seinen Dienern von GASAHL GABOYA überfallen. MOHAMMED EMIN, der zu H.s Hilfe herbeieilt, wird bei dem Kampf getötet. Der Kampf kann durch das Eingreifen KARA BEN NEMSI (KBN), der dabei erheblich verletzt wird, siegreich beendet werden. H. ist Schiit, betet aber am Grab des Sunniten Mohammed Emin; für KBN »ein Beweis, daß er an Bildung des Geistes und Herzens den moslemitischen Troß weit überragte« (187f). H. ist kein strengläubiger Schiit; er haßt Mohammed, weil dieser den Frauen »die Seele genommen und sie zu Sklavinnen der Sinnenlust gemacht (hat)« (204). Sein Vater war umgebracht worden. H. hatte den angeblichen Mörder getötet und wird deshalb von einer Gruppe von Persern verfolgt. Er ist unterwegs nach Kerbela, um seinen Vater dort zu

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beerdigen. KBN soll für ihn nach Bagdad gehen und seinen Besitz, den er aus Persien retten konnte, verkaufen. Er findet in SIR DAVID LINDSAY schnell einen Käufer. Es stellt sich heraus, daß H.s Diener SADUK ein Verräter ist, der den Verfolgern Zeichen hinterläßt, damit sie H.s Spur nicht verlieren. Auch H.s Vertrauter, SELIM //307// AGHA, ist ein Verräter. H. will das KBN jedoch nicht glauben, was ihm und seiner Familie zum Verhängnis wird. Nach der Trennung von KBN wird H. von Selim Agha und den persischen Verfolgern überfallen und erschossen. (GR 3: 172-75, 187, 200-11, 213-31, 236-43, 262-66, 309ff, 328 GR 26 (nur erwähnt): 92f, 505) - HASSAN ARDSCHIR-MIRZAs VATER: vornehmer Perser, vermutlich Obergeneral; er wurde (wohl von SADUK) ermordet. (nur erwähnt) (GR 3: 209f, 225) HASSAN-BEN-ABULFEDA-IBN-HAUKAL AL WARDI-JUSSUF-IBN-ABUL-FOSLAN-BENISHAK AL DULI -> HASSAN EL KEBIHR HASSAN BEN MAHSUL: Scheik der Manazah; Bruder von ALI BEN MASUHL; er ist von hoher Gestalt, ein »harter, rücksichtsloser und rachgieriger Mann, der aus seinem Leben den Begriff der Verzeihung vollständig ausgestrichen« hat. H. will den vermeintlichen Tod seines Bruders an den Münazah rächen. In einem Hinterhalt liegend verwechselt er seinen Bruder, mit dem die Münazah Frieden geschlossen hatten, wegen eines Pferdewechsels mit OMAR BEN AMARAH, dem Scheik der Münazah, und erschießt ihn. Unter dem Eindruck dieses tragischen Vorfalles und dem Einfluß MERHAMEHs schließt er am Totenbett seines Bruders mit Omar Ben Amarah Frieden. (MERHAMEH: 129-132) HASSAN DER GROßE -> HASSAN EL KEBIHR HASSAN EL KEBIHR (HASSAN, DER GROßE/eigentl. HASSAN-BEN-ABULFEDA-IBNHAUKAL AL WARDI-JUSSUF-IBN-ABUL-FOSLAN-BEN-ISHAK AL DULI/al. DJEZZAR-BEI (MENSCHEN-WÜRGER)): Araber vom Stamm der Kubabisch; Bote EMERY BOTHWELLs, Führer KARA BEN NEMSIs (KBN); er ist ein Aufschneider und Hasenfuß, der im ständigen Streit mit JOSEF KORNDÖRFER liegt. H. »war fast ein Riese zu nennen ... sein langer, dichter Vollbart, verbunden mit dem Umstande, daß er bis unter die Zähne in allen möglichen Waffensorten stak, gab ihm ein höchst martialisches Aussehen.« (15) Er trinkt KBNs Spiritusfäßchen aus, in dem allerlei Getier konserviert wird. (Vgl. GUM-FS: MAHMUD BEN MUSTAFA JUSSUF JAAKUB EBN BASCHAR) (GUM-GR: 14-21, 34, 75, 83-91, 102, 133f, 154) HASSAN EL REISAHN (Hassan el Reïsahn/HASSAN, DER SCHIFFSFÜHRER/al. ABU EL REISAHN (Abu el Reïsahn/VATER DER SCHIFFSFÜHRER)): alter Kapitän auf dem Nil; Freund file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/HAS_HAV.HTM[21/02/2024 12:33:21]

KARA BEN NEMSIs (KBN); er hat ein gutes, bärtiges Gesicht. H. bringt KBN und ISLA BEN MAFLEI zusammen und stellt sein Schiff für die Befreiung SENITZAs zur Verfügung. (LEILET/GR 1: 113-16, 121-24, 129, 146-55, 160f) HASSAN KERKUSCH-BEY: Onkel HEIDER MIRLAMs (nur erwähnt) (GR 3: 19) //308// HAUBOLD: 1) reicher Bauer; Vater von 2); er war gegen die Verbindung seines Sohnes mit der Schauspielerin MARTHA. 2) FRIEDER (FRIEDEMANN) H. (al. TANNENBAUER/TEUFELSBAUER/DER EINSIEDEL): Sohn von 1), Onkel von 3); erfolgreichster und reichster Bauer seines Dorfes; er hat eine lange, breitschultrige Gestalt, schöne Züge und dunkle Augen. H. soll vor Jahren DAVID FRIEDRICH HEINEMANN, seinen Nebenbuhler um die Gunst der Schauspielerin/Sängerin MARTHA, von einer Felsenkanzel hinabgestoßen und dadurch getötet haben. Man sagt ihm nach, daß er sich auf die schwarze und weiße Magie verstehe und fragt ihn, obwohl er ansonsten beschimpft und gemieden wird, um Rat, wenn der Tierarzt nicht mehr helfen kann. Seine Kenntnisse stammen aus einem nicht abgeschlossenen Studium. Im Dorf schreibt man diese und den »Wohlstand auf dem Tannhofe ... jenen Künsten zu, von denen der Aberglaube erzählt, daß sie unter Aufopferung des Seelenheils zum Reichthume führen« (519). Zudem bewohnt H. (deshalb DER EINSIEDEL) auf seinem Hof einen zu einer alten Ruine gehörigen Turm, von dem die Sage geht, daß er einem alten Ritter gehört habe, der dem Teufel seine Seele verschrieb. Aus beiden Gründen wird H. auch der TEUFELSBAUER genannt. Ärgster Widersacher H.s ist sein ehemaliger Schulfreund ANDREAS HEINEMANN, der Bruder des Abgestürzten. Als der Hof Heinemanns abbrennt, retten H. und sein Neffe, GUSTAV HAUBOLD, dem die Tochter Heinemanns, KATHRIN H., gut ist, die Frau Heinemanns aus dem Feuer. Um Heilkräuter für die Behandlung der Brandwunden seines Neffen zu suchen, steigt H. auf die Felsenkanzel, von der Heinemanns Bruder abstürzte. Heinemann lauert H. dort auf und will ihn von der Kanzel stoßen. Beide fallen zusammen in die Tiefe, bleiben jedoch in einer Felshöhlung des steilen Abhanges liegen. Gustav rettet sie. Nach der Rettung versöhnen sich H. und Heinemann. Beträchtlichen Anteil an der Versöhnung hat H.s Wirtschafterin MARIE, die in Wirklichkeit die verkleidete Schauspielerin Martha ist und die nun schildert, wie sich der Absturz damals tatsächlich abgespielt hat. H. wird dadurch von jedem Verdacht befreit. (TEUFELSBAUER: 516, 518ff, 535, 550ff, 566f, 568) 3) GUSTAV H.: Neffe von 2), G. führt in dessen Auftrag den Tannenhof. Er wird wegen seines Onkels und wegen des Rufes des Tannenhofes von den Dorfbewohnern, insbesondere von ANDREAS HEINEMANN, gemieden und beschimpft. G. durchbricht die Isolation, indem er auf ein Tanzfest geht, wo er KATHRIN HEINEMANN, die Tochter Heinemanns, dem Sohn des Dorfrichters ausspannt; dann küßt er sie, die ihm allerdings vorher ihre Sympathie gezeigt hat, öffentlich, was einen Skandal hervorruft. Als der Hof Heinemanns abbrennt, rettet G. zusammen mit seinem Onkel die Mutter Kathrins

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aus dem Feuer. Dann birgt er in einer waghalsigen Kletterpartie seinen Onkel und Heinemann aus der Felsenhöhle einer Steilwand. Nach der Versöhnung Heinemanns mit Gustavs Onkel und nach den Rettungsaktionen steht einer Verbindung zwischen Gustav und Kathrin nichts mehr im Wege. (TEUFELSBAUER: 516, 519, 533ff, 548ff, 565ff, 569) //309// HAUCK: 1) Kürschner; Mann von 2), Vater von 3), Bruder von 4); er wurde von seinem Bruder, der die gleiche Frau begehrte, betrogen, kam dadurch ins Elend und starb an Auszehrung. (nur erwähnt) (VS VI: 2400, 2402) 2) Frau von 1), Mutter von 3); sie starb an Hungertyphus (nur erwähnt) (VS VI: 2400, 2402) 3) Musiker (Paukenschläger) und Privatschreiber; Sohn von 1)/2), Neffe von 4); er hat feuerrotes Haar und einen schneeweißen, mädchenhaften Teint. H. ist Anfang zwanzig, dick, gutmütig und ein Spaßvogel. Er nimmt an der Komödie teil, die der FÜRST VON BEFOUR (GUSTAV -> BRANDT) und MAX HOLM inszenieren, um LEON STAUDIGEL bloßzustellen, und klärt die Intrige HULDA NEUMANNs gegen ANTON und ADOLF auf. H. erbt das Vermögen seines Onkels, des Einsiedlers WINTER, und verlobt sich mit LAURA WERNER. (VS: IV 1370-75, 1377ff, 1435f, 1438-40 V 17981802 VI 2282-89, 2296f, 2300-23, 2400-04) 4) Bruder von 1), Onkel von 3); siehe unter Einsiedler WINTER. HAUEY-KOLAKAKHO (eigentl. IKHATSCHI-TATLI (GROßER VATER)): Tonkawa-Häuptling; Großvater von NINTROPAN-HAUEY; Hüter des Schatzes im Silbersee; ENGEL und WATSON waren einen Winter lang mit ihm am Silbersee eingeschneit und versorgten ihn. Aus Dankbarkeit gab er ihnen vor seinem Tod den Schatzplan. (nur erwähnt) (SILBERSEE: 243f) HAUFER: deutscher Bankier in Buenos Aires; Geschäftsfreund OLD SHATTERHANDs (nur erwähnt) (GR 12: 439) HAUKAROPORA: 1) jüngster Sohn des letzten Inka-Herrschers ATAHUALPA; Vorfahre von 2); er wurde von ANCIANOs URURGROßVATER vor den Nachstellungen der spanischen Eroberer verborgen. (nur erwähnt) (INKA: 171f)

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2) (al. EL HIJO DEL INKA (DER SOHN DES INKA)): kaum 18 Jahre alter Inka; letzter Nachfahre von 1); er ist »nicht lang, aber stark und untersetzt gebaut und von einer auffallenden Gewandtheit in seinen Bewegungen. Sein Haar besaß die tiefste Schwärze; sein Gesicht war jugendlich frisch ... Seine dunklen Augen standen nicht schief gegeneinander; die Backenknochen traten nicht hervor; die Lippen waren fein, und die kleine Nase hatte keineswegs die aufgeworfene Gestalt, welche den Nasen der Indianer Südamerikas eigen ist; sie besaß vielmehr eine edle Form, sie war schmal und leicht ge//310// krümmt. Sein Gesicht war zwar jetzt von der Sonne verbrannt, hatte aber jedenfalls ursprünglich eine viel hellere als die gewöhnliche Indianerfarbe.« (170) H. trägt sein Haar lang, bis auf den Gürtel hinab. Von dem alten ANCIANO wurde H. auf die Aufgabe hin erzogen, eines Tages die Spanier zu bestrafen und das Reich der Inkas in alter Herrlichkeit neu entstehen zu lassen. Doch seit H. auf seinen Wunsch hin die Städte der Weißen und ihre Bewohner kennenlernte, ist er überzeugt, daß sich diese Pläne nicht erfüllen werden. In dieser Meinung wird er durch die Bekanntschaft mit dem etwa gleichaltrigen ANTON ENGELHARDT, der in der Gesellschaft VATER JAGUARs durch den Gran Chaco reitet, bestärkt. In Anton findet H. einen Freund, dessen seelische und charakterliche Eigenschaften die stille, ernste, bedächtige, zurückhaltende und schwermütige Art H.s gut ergänzen. Beide unterhalten sich viel über Deutschland, die Heimat Antons, so daß H. die in den Städten gemachten Beobachtungen erweitern kann. H. ist tapfer und bewegt sich in der Wildnis gewandt und erfahren. Zusammen mit Anton befreit er den Camba-Häuptling EL CRANEO DURO und den Leutnant VERENO, die in die Hände feindlicher Abipones geraten waren. Als Bewaffnung trägt H. einen schweren Streitkolben, der unter einer Tarnschicht aus massivem Gold besteht. Mit diesem Kolben erschlägt H. furchtlos einen angreifenden Jaguar. Der Kolben stammt aus einem unermeßlich großen Goldschatz, dessen Erbe H. ist. H.s Vater wurde dieses Schatzes wegen von ANTONIO PERILLO ermordet. Am Versteck des Schatzes, nach dem auch der Mörder immer noch sucht, sieht sich H. mit dem zweifachen Vermächtnis seines Vaters konfrontiert, denn zugleich mit dem Schatz hat ihm dieser, der am Ende seines Lebens seine Hoffnung, das Inka-Reich neu errichten zu können, ebenfalls verloren hatte, einen Kipu vermacht, mit dem er ihm rät, auf das verderbenbringende Gold zu verzichten. H., der ohnehin schon zu gleichen Überlegungen gekommen war, will diesem Rat entsprechen und empfindet so als einziger kein Bedauern, als kurz darauf die Schatzhöhle mit allem Gold von dem unvorsichtigen Perillo, der das Versteck nun gefunden hatte, durch eine Explosion zerstört wird. Dabei wird Perillo schwer verletzt. H. verzichtet auf seine Rache, als Perillo um Gnade bettelt, und überläßt ihn seinem Schicksal. Mit Anton und Anciano zieht H. nach Deutschland, wo er nach Studien in Tharandt ein neues Leben als Jäger beginnt. (INKA: 169-78, 186f, 196, 254-72, 288, 291f, 302-05, 308f, 339-43, 360-65, 515f, 518-35, 545ff) - HAUKAROPORAs VATER: siehe unter DER -> INKA HAUPTMÄNNLE -> MAJÖRLE HAUPTMANN: Anführer einer Verbrecherbande: siehe FRANZ VON -> HELFENSTEIN

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HAUPTMANN DER LEIBGARDE DES SCHAHs: Er hilft den Dschamikun im Kampf gegen die Sillan, wird zum Oberrichter beim Pferderennen ernannt. Mit der Festnahme GHULAM EL MULTASIMs fordert er AHRIMAN MIRZA mutig heraus. (GR 29: 518, 569f, 573) //311// HAUSER: 1) sehr frommer, armer Weber; Mann von 2), Vater von 4) (insgesamt 6 Kinder); er ist gebeugt, vor der Zeit ergraut. H. nimmt die verwaisten Kinder BEYERs bei sich auf. (VS II: 485-88, 497f, 518-21 571ff, 638ff, 651-55, 721f, 727, 728ff, 733, 736-43, 959) 2) Frau von 1), Mutter von 4) (insgesamt 6 Kinder); sie ist gebeugt, vor der Zeit ergraut. (VS: II 485-88, 497f, 518-21, 529, 638f, 651, 654, 728f, 733, 737, 959 VI 2145) 3) ANNA H. -> ANNA VON ADLERHORST 4) EDUARD H.: armer Weber; Sohn von 1)/2); Helfer des FÜRSTen DES ELENDES (GUSTAV -> BRANDT) bei der Entlarvung der WALDKÖNIGe -> SEIDELMANN. Er wird aufgrund einer Intrige FRITZ SEIDELMANNs verhaftet und von Brandt befreit, der ihn anstelle der Seidelmanns als Verleger der Weber einsetzt, womit sich die elende Lage der Weber bessert. Er heiratet ANGELIKA HOFMANN. (VS: II 483-87, 495-503, 505-08, 517-30, 542-45, 571-82, 623-28, 632-43, 646f, 651, 65461, 667-81, 707-12, 719-26, 729-36, 955-59 VI 2137ff, 2144-47, 2165) 5) FRIEDRICH H.: ehemaliger Diener der Familie VON ADLERHORST; er gibt sich auf Wunsch ANNA VON ADLERHORSTs in Amerika als deren Mann und als Vater von MAGDA VON ADLERHORST aus. H. ging auf ein Angebot ROULINs, dort als Bergwerksaufseher zu arbeiten, ins ›Tal des Todes‹. Er und die beiden Frauen werden dort jedoch von Roulin gefangengenommen. H. und Anna steckt Roulin als Sklaven ins Bergwerk. Beide werden von OSKAR STEINBACH befreit. (DHDH: 1093, 1470f) 6) MAGDA H. -> MAGDA VON ADLERHORST HAUSHOFMEISTER DES PASCHAs VON SIUT: »ein in seidene Gewänder gehüllter dicker, unförmiger Schwarzer« (179); sein »Atem ging beinahe röchelnd; seine Wangen glichen gefüllten Backentaschen, und sein Gesicht war - das sah man trotz der schwarzen Hautfarbe - so blutreich, daß anzunehmen war, ein Schlagfluß müsse seinem Leben ein Ende machen, wenn er nicht noch vorher an einer Verdauungsstörung sterben werde.« (189f). Er leidet an chronischer Freßsucht, glaubt aber, nur einen ›verdorbenen Magen‹ zu haben. Er bittet KARA BEN NEMSI (KBN) um ärztlichen Rat. Dieser file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/HAS_HAV.HTM[21/02/2024 12:33:21]

weist ihn an, Gymnastik zu treiben (mehrfache Verbeugungen gegen Mekka vor den Mahlzeiten), zu essen, wann immer er Hunger habe und wohltätig gegen die Armen zu sein. Dadurch wird er KBN so gewogen, daß er an dessen Unternehmungen in der Umgegend von Siut teilnimmt, wobei er einmal in eine Höhlung einbricht, aus der er wegen seiner Schwere nur sehr mühsam befreit werden kann. (GR 16: 179ff, 186, 189ff, 220ff, 227, 230, 237, 241ff, 369ff) //312// HAUSMEISTER AUF SCHLOß ORTRY: ehem. Wachtmeister bei den Chasseurs d'Afrique; er ist ein eingefleischter Franzose; »trägt schwarzen Frack, nebst ebensolcher Hose, eine weißseidene Weste und ein weißes, hoch emporgehendes Halstuch. Seine breiten, kurzen Füße stacken in so engen Lackstiefeln, daß sein Gang und seine Haltung in Folge des Drückens etwas Unsicheres zeigten.« (29) Er wird bei einem Fechtkampf mit DR. ANDREAS MÜLLER (RICHARD VON -> KÖNIGSAU) schwer im Gesicht verletzt. Von Capitän ALBIN RICHEMONTE als Komplize METROYs entlarvt, kommt er ins Gefängnis. (W: 29, 34f, 53f / ULAN I: 64, 70, 109f) AMELY HAUSSET -> BARONIN AMELY VON -> LANGENAU VON (D') HAUSSET: Tante von AMELY HAUSSET; erste Dame der MARQUISE DE -> POMPADOUR; bei einem Treffen mit der Marquise schenkt der GRAF VON -> SAINT GERMAIN ihr angeblich wertvollen Schmuck: ein goldenes Kreuz mit grünen und weißen Steinen. (historisch: du H. (um 1720 - um 1780), Erste Kammerfrau der Madame de Pompadour, Verfasserin aufschlußreicher Memoiren über den Hof Ludwigs XV.) (AQUA: 335 FÜRST: 369f, 385, 420) HAUWALD: Baron; Nachbar KURT VON RODENSTEINs in Rheinswalden; er verkauft seinen Landbesitz an Herzog EUSEBIO VON OLSUNNA. (nur erwähnt) (WR III: 1165) SAM HAVERLAND: irrtümlich für SAM HABERLAND Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//312// HAWERFIELD, SAM -> SANS-EAR HAWKENS: 1) BILL H.: Mitglied der Gesellschaft der BOTH SHATTERS (JOSIAS PARKER und SOHN); er wird von Indianern getötet. (BOTH SHATTERS: 851f) 2) SAM H. (eigentl. SAMUEL FALKE/al. GRINELL): berühmter Westmann mit skurrilem Äußerem: »Unter der wehmütig herabhängenden Krempe eines Filzhutes, dessen Alter, Farbe und Gestalt selbst dem stärksten Denker einiges Kopfzerbrechen verursacht haben würden, blickte unter einem Walde von verworrenen, schwarzen Barthaaren eine Nase hervor, welche von fast erschreckenden Dimensionen war und jeder beliebigen Sonnenuhr als Schattenwerfer hätte dienen können. Infolge dieses gewaltigen Bartwuchses waren außer dem so verschwenderisch ausgestatteten Riechorgane von den übrigen Gesichtsteilen nur die zwei kleinen, klugen Äuglein zu bemerken, welche mit einer außerordentlichen Beweglichkeit begabt zu sein schienen ... Diese Oberpartie ruhte auf einem Körper, welcher bis auf die Kniee herab unsichtbar blieb und in einem alten, bockledernen Jagdrocke stak, der augenscheinlich für eine bedeutend stärkere Person angefertigt worden war und dem kleinen Manne das Aussehen eines Kindes gab, welches //313// sich zum Vergnügen einmal in den Schlafrock seines Großvaters gesteckt hat. Aus dieser mehr als zulänglichen Umhüllung guckten zwei dürre, sichelkrumme Beine hervor, welche in ausgefransten Leggins steckten, die so hochbetagt waren, daß sie das Männchen schon vor zwei Jahrzehnten ausgewachsen haben mußte, und die dabei einen umfassenden Blick auf ein Paar Indianerstiefel gestatteten, in denen zur Not der Besitzer in voller Person hätte Platz finden können.« (ÖLPRINZ-FS: 159/GR 7: 29) - in FIREHAND/WESTEN: Sam ist Mitglied der Jäger- und Fallenstellergesellschaft OLD FIREHANDs. Er ist ein ausgesprochener Indianerhasser, da er einst von Pawnees bei lebendigem Leibe skalpiert wurde, weshalb er eine Perücke trägt. Den (anonymen) ICH-ERZÄHLER* erinnert der Anblick Sams »an die slowakischen Mausefallenhändler, welche sich drüben in meinem freundlichen Heimathsstädtchen von Zeit zu Zeit sehen ließen.« (204) Er charakterisiert Sam so: »Der alte Mann ... war trotz seiner unansehnlichen Gestalt eine jener eisernen, im Kampfe mit den Elementen und in tausenderlei Gefahren gestählten Naturen, wie sie der Westen so zahlreich bietet. Und als er unter derb scherzenden Worten, aber mit von Haß und Grimm verzerrten Zügen und wuthblitzenden Augen sich über die Leiche beugte und raschzuckenden Schnittes mit dem Messer um Stirn und Schläfe derselben fuhr, machte er auf mich den Eindruck der wildesten Unversöhnlichkeit.« (206) Sam ist zwar recht geschwätzig, aber auch sehr mutig und schlau; so kann er bei der Gefangennahme durch PARRANOH ein Messer zu sich stecken, mit dem er sich und den Ich-Erzähler befreien kann. (*in GR 8 OLD

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SHATTERHAND (OS); die Heimaterinnerung und die Charakteristik fehlen dort jedoch.) (FIREHAND: 189, 204ff, 208, 220, 253, 255f, 269f) - in ÖLPRINZ-FS: Sam ist Begleiter des (anonymen) ICH-ERZÄHLERs, mit dem er nach einer Auseinandersetzung mit dem ›Ölprinzen‹ JOSIAS ALBERTS einen Ölbrand im Tal des YoungKanawha erlebt. (159, 172) - in GR 7: Sam ist nicht viel über 40 Jahre alt; er wird ständig begleitet von WILL PARKER und DICK STONE. Da Sam von den Pawnees skalpiert wurde, trägt er eine Perücke. Seine ständige Redensart ›wenn ich mich nicht irre‹ wird ergänzt durch ein charakteristisches ›hihihihi‹, einem »feinen, ganz eigenartigen Lachen«; seine schießprügelartige Büchse nennt er Liddy. Sam erteilt OS Unterricht in allem, was man im Wilden Westen können muß. Er liebt OS wie einen Sohn und wird von diesem geliebt »wie ein guter ehrlicher alter Onkel«. Das Schüler-Lehrer-Verhältnis (OS bezeichnet ihn als seinen ›Elementarlehrer‹) kehrt sich im Verlaufe des Romans um: so rettet OS Sam bei einer Büffeljagd das Leben, er fängt und zähmt Sam das Maultier Mary und befreit ihn aus den Händen der Kiowas, in die er durch Unachtsamkeit geriet. Neben seiner Funktion als Lehrmeister OSs und als ›Maßstab‹ für dessen Fortschritte vertritt Sam das humoristische Element im Roman; so in der Liebesepisode mit KLIUNAAI und in dem Zwischenspiel als Medizinmann, vor allem jedoch durch seine Art zu reden. (GR 7: 2933, 40f, 54, 63, 85f, 91f, 158, 168, 180, 192, 196f, 208, 212, 239, 328, 337, 428, 442-50, 470, 474, 485, 527, 531f, 534, 628) - in GR 8: wie in FIREHAND; hier wird nach dem Überfall auf die ›Festung‹ Old Firehands noch hinzugefügt, daß Sam über den Tod Will Parkers und Dick Stones »tief betrübt« ist. Sam begeht nach der Befreiung aus den Händen Parranohs eine große Dumm//314// heit, indem er den von OS und WINNETOU gefesselt zurückgelassen ROLLINs befreit, so daß dieser SANTER warnen kann. (463-66, 481f, 489, 491, 537, 539, 549f, 624-28) - in ÖLPRINZ: Sam ist sächsischer Abstammung und wird als »sehr dickes Kerlchen« beschrieben. Mit Dick Stone und Will Parker bildet er das berühmte Westmanntrio THE LEAF OF TREFOIL (DAS KLEEBLATT). Die drei treffen auf die Bande der Finders. Deren Anführer BUTTLER legt sich mit Sam wegen dessen Äußerem an. In einem Schieß- und Reitwettbewerb blamiert ihn Sam und nimmt ihm als Wettgewinn größere Geldsummen ab. Sam kümmert sich um eine Gruppe deutscher Auswanderer, die von ihrem unfähigen Führer POLLER zu den Navahos geführt werden sollen. Er ist als ehemaliger Scout unter General GRANT Captain der US-Armee und kann so Soldaten zu Hilfe holen, als die Finders den Treck angreifen. Die Bande wird zerschlagen, was durch Sams Plan ohne Blutvergießen geschieht. Buttler kann jedoch entkommen und rächt sich dadurch an den Auswanderern, daß er den nun von Sam, der ein sehr guter Freund des Navaho-Häuptlings NITSAS-INI ist, geführten Treck mit Hilfe seines Stiefbruders GRINLEY in die Hände des Nijora-Häuptlings KA MAKU spielt. Die im Pueblo der Nijoras Eingeschlossenen werden von OS und Winnetou befreit, denen sich Sam dann bei der weiteren Verfolgung von Buttler und Grinley unterordnet. Als der Treck wieder von den Nijoras gefangengenommen wird, bleiben Sam und der zum Treck gestoßene HOBBLE-FRANK unbemerkt. Sie können die Gefangenen befreien. Während der Abwesenheit von OS und Winnetou hat Sam den Oberbefehl über die Gruppe. (ÖLPRINZ: 8f, 11, 15, 18ff, 36, 41, 49f, 61f, 79-98, 105ff, 126ff, 167, 206,

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274ff, 345, 395ff, 404, 450) HAWKINS, JAKE: berühmter Büchsenmacher aus St. Louis; er hat den Henrystutzen gebaut, den der ICH-ERZÄHLER (KARL -> HOHENTHAL) trägt (historisch: 1786-1849; zusammen mit seinem Bruder Sam Hawkins berühmtester Büchsenmacher seiner Zeit in St. Louis) (Vgl. GR 7: HENRY) (nur erwähnt) (BOTH SHATTERS: 838) HAWLEY, JOS(UA): älterer Westmann; Begleiter SAM PARKERs; er hat ein sympathisches Gesicht mit tief melancholischem Ausdruck. H. erzählt, daß er vor ca. 30 Jahren im Mistake-Cañon irrtümlich den Apachen TKHLISCH-LIPA, der ihm ihm aus Dankbarkeit für die Rettung seines Lebens ein Goldlager zeigte, erschoß (in MISTAKECANON wird die Geschichte von einem anonymen Westmann erzählt). H. trägt sehr schwer an dieser Last. OLD SHATTERHAND (OS) kann ihm aber das Schuldgefühl nehmen. Nach den Abenteuern im Llano estakado, bei denen H. nicht wesentlich aktiv ist, trennt er sich von OS. (GR 14: 12f, 33-41, 43ff, 49ff, 73, 81, 520, 618, 621) HEARTMAN: ehemals Pfarrer von Raffley Castle (England); er wurde emeritiert, denn »er sprach zu den Aristokraten genau so, wie zu dem gewöhnlichen Volke«. H. wird dann Pfarrer auf Raffley Castle (China). Er ähnelt verblüffend dem MALAIENPRIESTER. YIN und JOHN RAFFLEY wurden von ihm getraut. (GR 30: 523f, 579, 581-84, 628f) //315// HEDJAHN-BEI (KARAWANENWÜRGER): 1) berüchtigter Anführer der Gum; er wird vom (anonymen) ICH-ERZÄHLER vor einem Löwen gerettet und schenkt ihm dafür ein Bischarinhedjihn. Beide erkennen sich später bei einem Überfall der Gum auf eine Karawane, der der Ich-Erzähler angehört, wieder. Der Ich-Erzähler überwindet den Bei und zwingt ihn, der Karawane Schutz zu geben. Der H. ist »von langer, hagerer, aber sehniger Figur«, hat »große, scharfe, dunkle Augen«. (GUM-FS: 205ff, 222) 2) -> ABRAHIM-ARHA 3) Unter diesem Namen treten zwei Brüder auf: Sie sind als grausame und verwegene Wüstenräuber, als »Schrecken aller Karawanen« und Anführer der Gum bekannt. Mit ihrer aus Tuareg bestehenden Gum haben sie RÉNALD LATRÉAUMONT gefangen und erpressen seinen Vater. 3.1) Der eine Bruder, der zu den Uelad Sliman gehört, wird von KARA BEN NEMSI (KBN) vor einem Löwen gerettet und schenkt ihm dafür ein Bischarinhedjihn und eine Anaïa (Geheimzeichen). Als er später KBN als Gegner erkennt, kommt es zum Kampf, bei dem er erschossen wird. Er ist »von langer, hagerer, aber sehniger Figur« und hat »große, scharfe, dunkle Augen«. (GUM-GR: 24, 64f, 67, 69, 104, file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/HAW_HEI.HTM[21/02/2024 12:33:22]

106) 3.2) Der zweite Bruder trägt einen Kettenpanzer und ist »das gerade Ebenbild« seines Bruders. Er wird bei einem Überfall auf eine Karawane von EMERY BOTHWELL und von KARA BEN NEMSI in die Flucht geschlagen und später auf El Kasr von Bothwell von einer Mauer gestürzt. (GUM-GR: 132, 152f) HEFI: Sattelmacher; Parlamentär der Dschesidi (Teufelsanbeter); er wird auf Befehl OMAR AMEDs erschossen. (GR 2: 55†, 82) HEIDER MIRLAM (LÖWE MIRLAM): Khan der Bejat-Turkomanen; Neffe von HASSAN KERKUSCH-BEY; H. ist »ein in den mittleren Jahren stehender Mann von sehr kriegerischem Aussehen« (19). Er hat offene Züge, ist ein ehrliebender, selbstbewußter Charakter, »ein kluger, vorsichtiger Mann, der für die Sicherheit der Seinen nach besten Kräften sorgte« (26). H. verhält sich freundlich gegenüber KARA BEN NEMSI (KBN) und dessen Gefährten, verheimlicht aber seinen Plan, die Bebbeh-Kurden zu überfallen. Er ist so schuld, daß GASAHL GABOYA, der Scheik der Bebbeh, die Gruppe um KBN mit seiner Rache verfolgt. (GR 3: 19-24, 26-36, 45, 48) VON DER HEIDTEN: preußischer Oberst (nur erwähnt) (W: 1653 / ULAN V: 1947) DER HEILIGE VON ABA -> DER MAHDI //316// DER HEILIGE VON BOKTE-0OLA: Er residiert in einer Höhle, die nur durch Seile, die man hinaufklettern muß, erreicht werden kann. MIELOSLAW will ihn mit sieben Komplizen berauben, deshalb schleicht er sich als Schüler beim H. ein. Der H. stürzt ihn den Berg herunter. (BRODNIK: 374f, 381) HEILING: Dienstvermittler in Triest; er hat ANITA VENTEVAGLIO an BARUCH ABRAHAM vermittelt. (nur erwähnt) (WzG VI: 2405) HEILMANN, WILHELM: Buchbinder; Anfang zwanzig; aufgrund der falschen Anschuldigung seines Nebenbuhlers um die Gunst ANNAs verbüßt er in Rollenburg eine zweijährige Zuchhausstrafe (Gefangener Nr. 860) wegen Diebstahls. Da er in der Haft zwölf Disziplinarstrafen wegen Faulheit und Widersetzlichkeit erhielt, steht er nach seiner Entlassung drei Jahre lang unter Polizeiaufsicht. Seine damalige Geliebte hat inzwischen H.s Verleumder (Sohn von HEILMANNs PATEn und ehem. Arbeitskollege H.s) geheiratet und hilft diesem, H. abermals unschuldig ins Gefängnis zu bringen: H. hatte seinem Paten eine Uhr abgekauft, von der nun behauptet wird, er hätte sie gestohlen. »Er hatte nicht einmal einen vollen Tag die wiedererlangte Freiheit genossen.« An dieser Figur verdeutlicht May - seinen eigenen Fall recht genau nachzeichnend - die Folgen des Strafvollzugs, vor allem die Polizeiaufsicht als file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/HAW_HEI.HTM[21/02/2024 12:33:22]

Hindernis für die Rückkehr in ein normales Leben. (VS III: 999-1002, 1006-11, 1022-31, 1034-38) - HEILMANNs PATE: Buchbinder; ehem. Arbeitgeber WILHELM HEILMANNs; er wird von seinem Sohn und seiner Schwiegertochter sehr vernachlässigt. Er stirbt an Entkräftung und am Schlag. Kurz vor seinem Tod verkauft er Heilmann seine alte Uhr, was durch eine Intrige seines Sohnes zu dessen erneuter Verhaftung führt. (VS III: 1024, 1026-32) HEIMANNBAUER: Bauer aus Hohenwald; ehemaliger Spielkumpan des SILBERBAUERn (CONRAD -> CLAUS); längst verstorben (nur erwähnt) (WzG III: 1050) HEINEFELD (Madame H.): Bewohnerin des Weberdorfes in ›Sklaven der Arbeit‹ (nur erwähnt) (VS II: 555) HEINEMANN: 1) »Corpus juris« aus Dresden (nur erwähnt) (WANDA: 415) 2) Frau von 3), Mutter von 5); sie wird von FRIEDER HAUBOLD und dessen Neffen, GUSTAV HAUBOLD, aus dem brennenden Hof gerettet. (TEUFELSBAUER: 550f, 566f) 3) ANDREAS H. (al. WIESENBAUER): reicher Bauer; Mann von 2), Vater von 5), Bruder von 4); er ist hager, sehnig gebaut, hat kleine, grünlich schimmernde Augen. H. //317// ist der ärgste Widersacher seines ehemaligen Schulfreundes FRIEDER HAUBOLD, dem er nachsagt, seinen Bruder, DAVID FRIEDRICH HEINEMANN, durch einen Stoß von einer Felsenkanzel ermordet zu haben. Auch sagt er - wie allerdings alle Dorfbewohner - Haubold nach, daß dieser mit dem Teufel im Bunde stehe. H. hat deshalb auch den Turm, in dem Haubold wohnt, mit einem Teufelsbild verunziert. Seinen Haß gegen Haubold läßt er auch an dessen Neffen, GUSTAV HAUBOLD, aus und versucht zu verhindern, daß Gustav sich seiner Tochter nähert. Obwohl Gustav und sein Onkel aus dem brennenden Hof H.s dessen Frau retten, steigt H. Haubold auf die Felsenkanzel, von der H.s Bruder abstürzte, nach, als Haubold dort ein Heilkraut für die Brandwunden Gustavs sucht, und stürzt Haubold in die Tiefe. Dabei wird H. mitgerissen. Beide stürzen ab, bleiben jedoch in einer Felshöhlung der Wand liegen, aus der sie von Gustav gerettet werden. Durch dieses Ereignis bahnt sich eine Versöhnung der beiden an, die besiegelt wird durch die Aussage MARIEs (MARTHA), der Wirtschafterin Haubolds, die als Hauptbeteiligte dem damaligen Absturz beiwohnte und nun Haubold entlastet. Gegen eine Verbindung seiner Tochter mit Gustav hat H. nun nichts mehr einzuwenden. (TEUFELSBAUER: 516, 518, 533, 535, 549ff, 566-69)

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4) DAVID FRIEDRICH H.: Bruder von 3; er verunglückte im Alter von 26 Jahren durch einen Sturz von einer Felsenkanzel. Für seinen Tod wird sein damaliger Nebenbuhler um die Gunst der Schauspielerin MARTHA (MARIE), FRIEDER HAUBOLD, verantwortlich gemacht. (nur erwähnt) (TEUFELSBAUER: 518, 534, 568) 5) KATHARINA (KATHRIN) H.: zwanzigjährige Tochter von 2)/3); milde Erscheinung; sie verhält sich im Gegensatz zu ihrem Vater gegenüber den im Dorf gemiedenen Bauern FRIEDER HAUBOLD und GUSTAV HAUBOLD freundlich; Annäherungsversuche Gustavs wehrt sie zunächst zaghaft ab. Im Gasthof bei einem Tanzfest vor die Entscheidung gestellt, mit dem Sohn des Dorfrichters oder mit Gustav zu tanzen, entscheidet sie sich für Gustav und erregt dadurch einen Skandal. Nachdem Gustav und sein Onkel ihre Mutter aus dem brennenden Hof retteten, Gustav ihren Vater (und seinen Onkel) aus einer Felshöhle bergen konnte und nachdem sich Haubold und ihr Vater ausgesöhnt haben, kann sie Gustav heiraten. (TEUFELSBAUER: 516, 518, 533f, 548ff, 565ff) HEINER (HEINRICH): Sohn der WIESENBÄUERIN, Stiefsohn des WIESENBAUERn; er wurde von seinem Stiefvater wie ein Leibeigener gehalten, so daß er gern zum Militär ging. Als er von dort zurückkommt, erfährt er durch Zufall, daß sein Stiefvater der berüchtigte GRENZMEISTER, der Anführer einer Schmugglerbande, ist. Sein Stiefvater versucht, H. als Komplizen zu gewinnen. H. lehnt jedoch kategorisch ab und redet seinem Stiefvater ins Gewissen. Es kommt zu einem Kampf zwischen beiden, aus dem sich H. zurückziehen kann. Er geht zu seiner Geliebten, PAULINE SCHUBERT. Als sein Pflegevater gestellt wird, will H. aus Scham fortgehen. Pauline bittet ihn jedoch zu bleiben. (SONNENTHAU: 12, 15-19, 32f) //318// HEINRICH: 1) Diener beim HERZOG VON RAUMBURG (ZEPTER: 724) 2) Gärtner bei General EMIL VON HELBIG (JUWELENINSEL: 18) 3) Geselle des Bäckers HILBERT (LAUBTHALER: 202) 4) Kutscher bei KURT VON RODENSTEIN (WR: I 260 III 1163) 5) Diener des Leutnants VON PLATEN; er fährt KURT HELMERS und von Platen zum Duell mit VON WINSLOW und VON RAVENOW. (WR III: 1247)

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6) -> CONFUSIONSHEINRICH 7) -> HINRICH 8) -> HEINER HERZOG HEINRICH VON HOLSTEIN (nur erwähnt) (QUITZOWS: 323) HEINZ: 1) -> HEINRICH (-> CONFUSIONSHEINRICH) 2) Kammerdiener beim ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) (PFLAUMENDIEB: 62) 3) Stelzfuß von ›Anno 14‹; gute alte Haut (vgl. OTTO-VICTOR-FRAGMENT: HEINRICH/in AUF DER SEE: HEINRICH POLTER) (PANTOFFELMÜHLE) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//318// HELAM, JUSSUF -> ABU EL MOT HELBIG: 1) früherer Diener des HERZOGs VON RAUMBURG; er ist Mitte 30, kräftig, untersetzt und hat einen unangenehmen Gesichtsausdruck. H. hat schon dreimal wegen Körperverletzung und wegen Mordes aus Eifersucht im Zuchthaus gesessen. Unter Mordverdacht sitzt er wieder in Haft, wird aber vom Herzog freigelassen, damit er MAX BRANDAUER, ZARBA und VON WALLROTH für den Herzog aus dem Weg räumen kann, was aber mißlingt. (ZEPTER: 130f, 356, 370f) //319// 2) LOUIS H.: Diener bei FRANZ VON HELFENSTEIN; er wird als Falschspieler verhaftet. (nur erwähnt) (VS II: 540) VON HELBIG: 1) EMIL V.H.: norländischer General; Vater von 3), Bruder von 2)/4)/5); er führt die norländischen Truppen im Krieg gegen Süderland zum Sieg, ist bei Hofe angesehen, aber kein Gesellschaftsmensch, sondern kernig, mürrisch und rauh. Er trägt einen grauen, militärisch zugeschnittenen Anzug, hat kurze Haare und einen »martialischen Schnurrbart«. V.H. ist leidenschaftlicher Raucher und Hundefreund. Als er die Mißhandlung KURT SCHUBERTs sieht, läßt er dessen Stiefvater, HEINRICH HARTIG, verhaften, adoptiert Kurt und nimmt dessen Mutter und Schwestern bei sich auf. Dem Prinzen HUGO VON SÜDERLAND begegnet er mit Verachtung, als dieser seiner Tochter MAGDA nachstellt. Daraufhin läßt der Prinz v.H.s Schloß durch Hartig anzünden und Magda entführen. Der norländische König (MAX BRANDAUER) hilft ihm beim Wiederaufbau des Schlosses. (ZEPTER: nur erwähnt: 771 JUWELENINSEL: 1f, 18, 20, 33ff, 51f, 643, 913f) 2) FREYA V.H.: Schwester von 1)/4)/5), Tante von 3); ältliche Jungfer, sie ist 39 Jahre alt, sehr lang und hager. F. ist stets ganz in Blau gekleidet und trägt ständig ein dreifarbiges Cyperkätzchen auf dem Arm. Mit ihren Schwestern bildet sie ein originelles Trio, das sich einen häuslichen Kleinkrieg mit KUNZ, dem Leibdiener ihres Bruders, liefert und vergeblich nach einem Mann Ausschau hält. (JUWELENINSEL: 1f, 34, 374f, 387) 3) MAGDA (MAGDALENE) V.H.: Tochter von 1), Nichte von 2)/4)/5); schon als Kind ist sie reizend, schön und lebhaft. Sie verliebt sich in den Fischerjungen KURT SCHUBERT, der ihr auf dem Meer das Leben nach einem vom Prinzen HUGO VON SÜDERLAND provozierten Unfall rettet. Sie erblüht dann zu einer vollendeten Schönheit und bleibt Kurt, der inzwischen ihr Adoptivbruder wurde, treu. M. file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/HEL.HTM[21/02/2024 12:33:23]

wird von Hugo begehrt und entführt, erwehrt sich seiner Zudringlichkeiten und wird von Kurt befreit, mit dem sie sich verlobt. (JUWELENINSEL: 2f, 34, 375, 578, 626, 641, 849, 914) 4) WANKA V.H.: Schwester von 1)/2)/5), Tante von 3); ältliche Jungfer; sie ist 38 Jahre alt, klein und schmächtig. W. ist stets ganz in Grün gekleidet und trägt ständig ein Meerschweinchen auf dem Arm. Mit ihren Schwestern bildet sie ein unzertrennliches, skurriles Trio. (JUWELENINSEL: 1f, 34, 374f) 5) ZILLA V.H.: Schwester von 1)/2)/4), Tante von 3); ältliche Jungfer; sie ist 35 Jahre alt, hat eine dicke, taillenlose Figur und eine »fette Stimme«. Z. ist stets ganz in Purpurrot gekleidet und trägt ständig ein Eichhörnchen auf dem Arm. Mit ihren Schwestern bildet sie ein unzertrennliches, skurriles Trio. (JUWELENINSEL: 1f, 34, 374f, 387) //320// HELBITOFF: Deckname eines russischen Agenten,; angeblich Pelzhändler; er wird aufgrund der Aktivitäten KURT HELMERS‹ festgenommen. (nur erwähnt) (WR III: 1281, 1289) HELD -> JUNAK HELD: 1) HANNA H.: Tochter von 4)/5), Schwester von 2); H. ist ein schlankes Mädchen, von ebenmäßiger Gestalt und hübschen, regelmäßigen Gesichtszügen. Sie ist ärmlich, aber außerordentlich sauber gekleidet, hat seidenweiches Haar. H. »hätte noch für frisch gelten können, wenn sich nicht ihre Mundwinkel wie entsagend herabgebogen und an ihren Augen jene Fältchen gezeigt hätten, welche man Krähenfüße nennt. Trotzdem war sie ein gar stattliches und begehrenswertes Kind.« (1583) Sie ist seit sieben Jahren mit STEPHAN, dem Sohn des HÖHL(EN)BAUERn, verlobt. Eine Heirat kommt wegen der großen Armut nicht in Frage; sie können erst nachdem H.s Mutter von LUDWIG II. eine Pension und eine Nachzahlung erhalten hat heiraten. (WzG: IV 1583f VI 2325) 2) LUDWIG H.: bayerischer Oberknecht bei GEORG KERY in Slowitz; Sohn von 4)/ 5), Bruder von 1); Freund des WURZELSEPP; er »war von hoher, kräftiger Gestalt und hatte ein ausgesprochen militärisches Aussehen. Der dunkle Bart und die schwarzen Augen standen ihm recht gut zu den gesunden, rothen Wangen.« (1250) L. singt ersten Baß. Er wollte eigentlich Lehrer werden. Da die Familie in Armut fiel, ging er stattdessen zum Militär. Die Wartezeit bis dahin überbrückte er als Knecht bei Kery. Beim Militär brachte er es bis zum Unteroffizier; er wurde zweimal verwundet und erhielt das Eiserne Kreuz. Während seiner Militärzeit verdiente er sich durch Notenkopieren und Schreibarbeiten Geld nebenbei. Mit dem Geld unterstützte er seine Mutter. Da er GISELA KERY, die Tochter des reichen Bauern liebt, kehrte er nach der Militärzeit auf den Hof zurück. Er rettet den durch Spielschulden und Betrug durch die OSECs in den Ruin getriebenen Kery, indem er den Osecs, denen er das Leben rettete, die belastenden Papiere und Wechsel entwendet. Dafür erhält er die Einwilligung Kerys zur file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/HEL.HTM[21/02/2024 12:33:23]

Verbindung mit Gisela. Zweimal rettet L. König LUDWIG II. das Leben: er warnt ihn vor einem Anschlag der Zigeuner USKO (BARKO) und ZERNO und vereitelt, daß die Osecs den König ermorden. Eine Belohnung durch den König lehnt L. ab. (WzG: III 1246, 1249, 1257f, 1269, 1271, 1289 IV 1345, 1398, 1410, 1475, 1477, 1553f, 1568, 1686 VI 2325) 3) PAUL H.: Uhrmacher in Süderland; Bräutigam ANNAs; Freund von KARL GOLDSCHMIDT; er hat eine hohe, breite Stirn. (ZEPTER: 226) 4) PETER H.: Arbeitsmann; Mann von 5), Vater von 1)/2); auf einer Jagd wurde er als Treiber von einem hohen Hofherrn angeschossen. Sein Bein mußte ihm abgenommen werden. Da er deshalb fast nichts mehr verdienen konnte, fiel die Familie ins Elend. Aus //321// Stolz suchte er nicht um eine Rente nach und starb vor Armut. Nachträglich wird eine Rente für ihn von LUDWIG II. gewährt. (nur erwähnt) (WzG IV: 1587, 1604) 5) ROSALIE H. (geb. ROTTMANN): Frau von 4), Mutter von 1)/2); »eine ältliche Frau; sie war ärmlich aber sehr sauber gekleidet und von hoher Gestalt, die jedoch gebeugt erschien, weniger vom Alter, als vielmehr von der Noth und Sorge des Lebens.« (1247) Sie kann etwas lesen, schreiben aber nicht. Nach dem Tod ihres Mannes lebt sie mit ihrer Tochter in großer Armut in Oberdorf. Ihr Sohn unterstützt sie. Für die Dienste, die ihr Sohn ihm erwies und für die er keine Belohnung annehmen wollte, erhält sie von LUDWIG II. eine Rente von 600 Mark jährlich - rückwirkend für die 9 Jahre seit dem Tod ihres Mannes. Mit dem Geld kann sie ihrer Tochter zur Hochzeit verhelfen. (WzG: III 1246f, 1249 IV 1598, 1603f, 1613) HELD LÖWE -> SCHERI SCHIR VON HELFENSTEIN: 1) BARONIN V.H.: Frau von 5), Mutter von 2)/6); sie starb bei der Geburt ihres Sohnes. (nur erwähnt) (VS I: 4) 2) BARONESSE ALMA V.H.: Tochter von 1)/5), Schwester von 6), Cousine von 4); Milchschwester und Geliebte von GUSTAV BRANDT; zu Beginn des Romans ist sie 21 Jahre, in späteren Szenen 38 Jahre alt. Sie ist blauäugig: »Die Vorzüge der Circassierin, der Hindu, der Perserin, der Europäerin, des Fellahweibes waren hier in einer Person zu einem harmonischen Ganzen vereinigt ... In ein weißes Gewand gekleidet, über welches die langen, dichten, goldblonden Locken sinnbethörend niederflutheten, glich dieses Mädchen einer jener Feen- oder Engelsgestalten, von denen uns unsere Märchen erzählen.« (21) Sie wurde von ihrem Vater ohne ihr Wissen mit dem Hauptmann VON HELLENBACH verlobt. file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/HEL.HTM[21/02/2024 12:33:23]

Als Brandt unter dem Verdacht steht, von Hellenbach ermordet zu haben, beschuldigt sie ihn und behauptet, den Mord gesehen zu haben, obwohl dies nicht stimmt. Erst nach Brandts Verurteilung erkennt sie ihre Schuld und trauert fast zwanzig Jahre lang um ihn, bis Brandt als FÜRST VON BEFOUR zurückkehrt, sich ihr zu erkennen gibt und sie seiner weiterhin bestehenden Liebe versichert, so daß der Verbindung beider nichts mehr im Wege steht. VS: I 1-8, 21-27, 32f, 35f, 42f, 66f, 69f, 80-84, 98-102, 105f, 130, 176-81, 185-200, 450ff, 456, 458f, 479f IV 1535-48, 1563ff, 1649f V 1739f, 1983 VI 2205, 2208, 2407-11) 3) BARONIN ELLA V.H. (geb. WERTHMANN): wohlhabende Bauerstochter; zunächst Zofe bei 2), dann Frau von 4); sie ist »eine volle, hohe Brünette von nicht viel über zwanzig Jahren«, hat feurige Augen, ein etwas scharf gebogenes Näschen, und einen ein wenig breiten, kräftigen Mund. E. hat ein kluges, aalglattes, übergeschmeidiges Wesen: »Sie wußte, daß sie schön war; sie hatte gesehen, welche Macht die Schönheit besitzt, und sie wollte emporsteigen.« (17) Das Mittel dazu ist FRANZ VON //322// HELFENSTEIN, den sie zur Heirat erpressen kann, da sie Zeuge seines Mordes an OTTO VON HELFENSTEIN war. Der gesellschaftliche Aufstieg ist ihr wichtiger, als GUSTAV BRANDTs Unschuld zu beweisen. Sie hat Brandt geliebt, ist dann aber »innerlich voller Wuth und Rachgier« (18) gegen ihn, weil er sie zurückwies. Als Brandt unerkannt als FÜRST VON BEFOUR zurückkehrt, verliebt sie sich in den Fürsten, weil dieser sie an ihre Jugendliebe erinnert. Der Fürst benutzt sie als Mittel seiner Vergeltung an Franz v.H., den er verleitet, E. durch Gift totenstarr werden zu lassen, so daß sie nach ihrer Befreiung durch den Fürsten aus Rache als Hauptzeugin gegen ihren Mann auftritt und Brandt so entlastet. Sie wird als Komplizin ihres Mannes verurteilt, soll jedoch begnadigt werden, begeht aber Selbstmord, indem sie sich die Pulsadern aufschneidet. (VS: I 1f, 8-13, 16ff, 56-66, 77, 79f, 108113, 130, 200-06, 255-70, 273, 335-38, 350-68, 371-75, 385-90, 392-99, 408ff III 980, 1129f IV 1556-62 V 1735, 1787f VI 2406f) 4) BARON FRANZ V.H. (al. HAUPTMANN/JACOB/HOLK VON WERTHENSTEIN/ANKERKRON/ANKERSTRÖM/HIRSCH): Mann von 3), Neffe (Cousin) von 5), Cousin von 2)/6); zu Beginn des Romans ist er achtundzwanzig Jahre alt, »mittelhoch und schlank gebaut ... Sein Gesicht konnte nicht unschön genannt werden, doch war für dasselbe auch nicht leicht eine große Sympathie zu empfinden. Es trug bereits die Spuren der Schnellebigkeit und leidenschaftlicher Erregungen.« (2) Er ist der Hauptschurke des Romans, ein gottloser, rücksichtsloser, sinnlicher Mensch: er ist Mörder (schneidet OTTO VON HELFENSTEIN die Kehle durch, erschießt den Hauptmann VON HELLENBACH und SEIDELMANN, stürzt den Amerikaner WEBER in einen Abgrund), Mädchenschänder (hat ein Kind mit LEDA, vergewaltigt MARIE BERTRAM), Falschspieler; macht durch Gift seine Frau totenstarr, versucht, ROBERT VON HELFENSTEIN um das Erbe zu bringen (er gibt den Schmieden WOLF den Auftrag, das Kleinkind zu töten); er ist als Besitzer einer Kohlengrube erbarmungsloser Ausbeuter der Arbeiter und führt als HAUPTMANN eine berüchtigte Verbrecher- und Schmugglerbande an. F. ist ein Meister der Maskerade und tritt in verschiedenen Verkleidungen auf, so als Architekt JACOB, als Engländer, als Graf HOLK VON WERTHENSTEIN, als Schwede ANKERKRON (ANKERSTRÖM), als HIRSCH, als emerit. Kantor und Organist. Auch in seiner Verkleidung als ›Hauptmann‹ erkennt niemand in ihm den Baron von Helfenstein. Seine Verbrechen file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/HEL.HTM[21/02/2024 12:33:23]

verübt er ungestört, bis der FÜRST VON BEFOUR (GUSTAV -> BRANDT) auftaucht, der den Baron entlarven will, da dieser ihm die Morde an Otto von Helfenstein und an von Hellenbach untergeschoben hatte. Gegen die erfolgreichen Maßnahmen des Fürsten wehrt der Helfensteiner sich verzweifelt, u.a. mit Mordversuchen gegen die Personen, die ihm am gefährlichsten erscheinen. Nach seiner ersten Verhaftung kann er mit Hilfe des Artisten BORMANN fliehen; bei der erneuten Festnahme werden ihm beide Hände zerschossen. Bei einer Gegenüberstellung springt der Schmied Wolf mit ihm aus dem Fenster. Dabei werden dem Baron beide Arme ausgerenkt, woraufhin ihn das Wundfieber packt. Nachdem seine Gesundheit zerstört ist, gesteht er seine Verbrechen und wird zum Tod durch den Strang verurteilt: er »wurde wirklich hingerichtet und zwar öffentlich, auf dem Marktplatze, vor einer nach vielen Tausenden zählenden Volksmenge. Er starb eines schrecklichen Todes, wimmernd //323// wie ein Kind, die Henkersknechte mußten ihn tragen, so schwach war er vor Feigheit und Angst. Jetzt gab es Frieden und Ruhe im Lande.« (2407) (VS: I 2f, 10-15, 21f, 24ff, 29-33, 38-41, 50-54, 56-66, 7780, 82ff, 106-113, 133-40, 144-60, 200ff, 206ff, 216ff, 225-30, 249-55, 262-65, 273ff, 306-31, 350-54, 365-68, 383-406, 410, 436f, 450ff, 455f, 463ff, 477f II 898-917, 935-39 III 978-93, 1014ff, 1042-65 IV 1423-26, 1463-69, 1509ff, 1632-38, 1640-44, 1651-57, 1682-89, 1694-97 V 1698-1703, 1747-56, 176071, 1781f, 1784, 1788f, 1794-1800, 1808-12, 1825-34, 1866-76, 1886f, 1892-1913, 1960-64, 1978-82 VI 2200-03, 2251f, 2407) 5) BARON OTTO V.H.: Mann von 1), Vater von 2)/6), Onkel (Cousin) von 4); er hat seine Tochter ohne deren Wissen mit dem Hauptmann VON HELLENBACH, dessen Vater sein intimster Freund war, verlobt. Sein Neffe, FRANZ V.H., schneidet ihm wegen Geldangelegenheiten und weil der Baron einer Verbindung zwischen Franz und ALMA VON HELFENSTEIN seine Zustimmmung versagt, die Kehle durch. Für diesen Mord wird GUSTAV BRANDT, den der Baron schätzte und unterstützte, verurteilt. (VS I: 5ff, 23ff, 35) 6) ROBERT V.H. (al. ROBERT BERTRAM/HADSCHI OMANAH): Sohn von 1)/5), Bruder von 2), Cousin von 4); er soll im Auftrag FRANZ VON HELFENSTEINs als einjähriges Kind von den Schmieden WOLF ermordet werden, wird von diesen aber gerettet und in ein Findelhaus gebracht. Er wächst als Pflegesohn des Schneiders BERTRAM mit dessen Familie in großer Armut auf (hat aber das Gymnasium bis zur Prima besucht). Zwanzig Jahre später: R. ist Privatsekretär, Notenstecher und ein genialer Dichter, der unter dem Pseudonym HADSCHI OMANAH den Gedichtband ›Heimaths-, Tropen- und Wüstenbilder‹ veröffentlicht. JUDITH LEVI lernt ihn als Dichter kennen und verliebt sich in ihn, er jedoch liebt FANNY VON HELLENBACH. Als der ›Riese‹ BORMANN bei Fanny einbricht, greift R. ein und wird als vermeintlicher Mittäter niedergeschlagen und eingesperrt, bis Fanny und der FÜRST VON BEFOUR (GUSTAV -> BRANDT) seine Unschuld beweisen. Seine Liebe zu Fanny hält R. aus Standesgründen für hoffnungslos. Fanny jedoch setzt sich gegen den Widerstand ihrer Eltern durch. Robert ist der zweite ›verlorene Sohn‹ des Romans (neben Brandt); Identität und Erbe erhält er vom Fürsten von Befour zurück. (VS: I 1f, 75f, 115-18, 121-25, 164f, 210-15, 231-45, 278-82, 284ff, 290ff, 411f, 417ff, 446-61, 471-76, 478-80 III 1041-50, 1105-19, 1124 IV 1403-11, 1414-17 V 1782 VI 2168, 2170-85, 2194-99, 2204-08, 2349-72, 2378-81, 2384-87, 2391)

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VON HELLBACH: 1) österreichischer Graf; General unter PRINZ -> EUGEN; vor einem Jahr verstorbener Vater von 2); er ließ sich erst auf dem Sterbebett mit der Mutter seines Sohnes trauen. (nur erwähnt) (PFLAUMENDIEB: 60) //324// 2) GRAF ARTHUR V.H. (al. FRANZ BALDAUF): österreichischer Oberleutnant; Sohn von 1); Protegé PRINZ -> EUGENs; er ist ungefähr 24 Jahre alt, hat eine riesige, kraftvolle Gestalt und offene, ehrliche Züge. Nach dem ein Jahr zuvor erfolgten Tod seines Vaters macht ihm die katholische jüngere Linie der Familie das Erbe streitig, da sich sein Vater erst auf dem Sterbebett mit A.s Mutter trauen ließ. Man stahl ihm die Erbschaftspapiere und läßt ihn durch Jesuiten verfolgen. Unter dem Decknamen FRANZ BALDAUF kann er nach Dessau entkommen. Unterwegs trifft er auf den ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU), der sich inkognito unters Volk begeben hat. Wegen A.s imposanter Gestalt will der Fürst ihn mit Gewalt rekrutieren. A. wehrt sich, es kommt zu einem Kampf, in dem A. siegt. Der zufällig des Wegs kommende Gesandte VON WEHLEN identifiziert den Fürsten, woraufhin A. sich von diesem freiwillig anwerben läßt. Im Schloß des Fürsten trifft A. auf seine Geliebte, die ebenfalls als Flüchtling in Dessau weilende EMMA VON GLACHAU. A. gibt sich zu erkennen und bittet den Dessauer um Schutz. Der Fürst sagt ihm seine Hilfe zu: A. läßt sich von den Jesuiten, die unter dem PATER PROVINZIAL beim Amtmann GRUNERT in Leinefeld agieren, zum Schein fangen. Der Dessauer befreit ihn mit seinen Soldaten und nimmt die Dunkelmänner fest. (einmal irrtümlich: VON HELLDORF) (PFLAUMENDIEB: 12, 30, 44, 60, 75, 84, 87f) VON HELLDORF: irrtümlich für ARTHUR VON HELLBACH VON HELLENBACH: 1) verstorbener Vater von 2)/4); intimer Freund des Barons OTTO VON HELFENSTEIN; er hat mit diesem die Verlobung seines Sohnes (4) mit ALMA VON HELFENSTEIN beschlossen. (nur erwähnt) (VS I: 6) 2) OBERST V.H.: Mann von 3), Vater von 5), Sohn von 1), Bruder von 4); er und seine Frau sind zunächst gegen eine Verbindung ihrer Tochter mit ROBERT BERTRAM (ROBERT VON -> HELFENSTEIN), geben dann aber ihren Widerstand auf. (VS: I 339f, 345ff, 349, 450ff, 455-58, 476 IV 1535ff, 1563 VI 2183-93, 2205-08) 3) Frau von 2), Mutter von 5) (VS: I 130f, 348f, 449, 451 456 VI 2183ff, 2193, 2207f)

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4) HAUPTMANN V.H.: Sohn von 1), Bruder von 2); er ist nicht schön, nicht häßlich, nicht interessant; sein Vater und Baron OTTO VON HELFENSTEIN beschlossen ohne sein Wissen seine Verlobung mit ALMA VON HELFENSTEIN. Er wird von FRANZ VON HELFENSTEIN, von dem er wegen Spielschulden und Falschspielerei Rechenschaft fordert, erschossen. Für diesen Mord wird GUSTAV BRANDT verhaftet. (VS I: 13-16, 23-27, 30) 5) FANNY V.H.: Tochter von 2)/3); sie ist achtzehn Jahre alt, hat dunkles Haar, hellgraue Augen, eine tiefe kräftige Altstimme, eine enge Taille, einen schlanken Hals und //325// einen vollendeten Busen; »ihre Stirn (war) vielleicht etwas zu hoch und zu breit, aber desto gedankenreicher« (126): »eine hohe, königliche Erscheinung«. F. ist selbstbewußt und selbständig. Sie liebt ROBERT BERTRAM (ROBERT VON -> HELFENSTEIN), dessen Gedichte sie bewundert und vertont. JUDITH LEVI ist wegen dieser Liebe eifersüchtig auf Fanny und verübt deshalb zwei Anschläge auf deren Leben und Gesundheit. F. setzt ihre Absicht, den vermeintlich bürgerlichen Robert zu heiraten, gegen den Widerstand ihrer konservativen Eltern durch. (VS: I 125-30, 230f, 243, 340-45, 348ff, 410-26, 434f, 448-52, 455-58 IV 1402-11, 1414-17 V 2031f, 2041f VI 2168, 2170-99, 2191-99, 2205-08) VON HELLMANN: 1) norländischer Generalstaatsanwalt; er ist mit der Verfolgung der Verbrechen in der Landesirrenanstalt von Norland befaßt. (ZEPTER: 163, 178) 2) Oberstlieutnant; Freund von EMIL VON HELBIG; klein und hager, »mit einem sehr gewaltigen Barte im ganzen Gesichte« (nur erwähnt) (JUWELENINSEL: 147) 3) Deckname des PRINZen VON RAUMBURG nach seiner Flucht aus dem Zuchthaus (JUWELENINSEL: 147) 4) PRÄSIDENT V.H: Deckname von einem der mit dem PRINZen VON RAUMBURG aus dem Zuchthaus geflohenen Irrenärzte (JUWELENINSEL 147f) 5) KANZLEIRATH V.H: Deckname von einem der mit dem PRINZen VON RAUMBURG aus dem Zuchthaus geflohenen Irrenärzte (JUWELENINSEL 147f) HELLWORD, TOM: Deckname von TOM WILSON

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HELMERDING: hannoverscher Leutnant; er befehligt die Gefangennahme des Fürsten LEOPOLD VON -> ANHALT-DESSAU (DER ALTE DESSAUER) und dessen Leib- und Kammerdieners HEINRICH BALZER. (FELDMARSCHALLS: 649, 664f) HELMERS: 1) Vater von 2)/5); verstorben (nur erwähnt) (WR I: 390) 2) Steuermann aus Rheinswalden; Sohn von 1), Mann von 3), Vater von 8), älterer Bruder von 5); er besuchte das Gymnasium zusammen mit KARL STERNAU, konnte jedoch nach dem Tod des Vaters aus Geldmangel nicht studieren und ging zur See. Als er auf der ›Jeffrouw Mietje‹ unter Kapitän DANGERLAHN fuhr, lernte er HENRICO LANDOLA kennen, deshalb engagiert Sternau H. als Kapitän für seine Yacht ›Rosa‹. Auf der Hazienda del Erina trifft H. auf seinen Bruder, wird dann mit EMMA //326// ARBELLEZ und KARJA u.a. von VERDOJA gefangengenommen und in eine alte Pyramide verschleppt, aber von seinem Bruder und Sternau mit den anderen Gefangenen wieder befreit. H. gerät dann jedoch mit seinem Bruder, Sternau und weiteren Gefährten in die Hände Landolas, der alle auf eine einsame Südseeinsel schafft, die sie erst nach 16 Jahren wieder verlassen können. Bevor er wieder nach Hause kann, gerät er mit seinen bisherigen Leidensgefährten noch in die Hände PATER HILARIOs, aus denen alle von H.s Sohn, KURT H., befreit werden. Er kehrt dann zu seiner Frau nach Rheinswalden zurück. (WR: I 229ff, 284-88 II 745ff, 880, 911ff III 1007ff, 1104, 1127f V 2039ff VI 2604) 3) brünette, sympathische Frau von 2), Mutter von 8); sie lebt in Rheinswalden. Ihr Mann wird von HENRICO LANDOLA auf einer einsamen Südseeinsel ausgesetzt. Sie bleibt deshalb für sechzehn Jahre von ihrem Mann getrennt. (WR: I 240, 245, 274 III 1288 VI 2604) 4) im Quecksilberbergwerk ROULINs versklavter Mann; er wird von OSKAR STEINBACH befreit. (DH-DH: 1472) 5) ANTON H. (al. ITINTI-KA (DONNERPFEIL)): berühmter Westmann; Sohn von 1), jüngerer Bruder von 2), Onkel von 8); er ist 28 Jahre alt, groß und kräftig gebaut, hat einen blonden Vollbart und trägt lederne Hosen, Schaftstiefel, eine blaue Weste, ein Jagdwams und einen Filzhut. Von einem Stich durch die Wange blieb eine Narbe zurück. Er wollte in seiner Heimat studieren, doch reichten nach dem Tod des Vaters die Mittel nicht. Darum wanderte er nach Amerika aus. Auf dem Weg zu einem Schatz, den ihm TOXERTES, der Großvater BÜFFELSTIRNs (-> TECALTO), aufgezeichnet hat, rettet er EMMA ARBELLEZ und KARJA aus der Gefangenschaft von Comanchen. A. verliebt sich in Emma und findet Gegenliebe. Tecalto führt A. in die Königsschatzhöhle der Miztecas, wo A. von ALFONZO file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/HEL.HTM[21/02/2024 12:33:23]

mit einer Keule so schwer niedergeschlagen wird, daß er geistig umnachtet liegenbleibt. Durch eine Operation KARL STERNAUs erhält A. seine volle Geisteskraft wieder. Er befreit mit Sternau Emma, seinen Bruder, den er nach langen Jahren in Mexiko wiedergetroffen hatte, Karja und MARIANO aus den Händen VERDOJAs. Mit den Befreiten wird er später von HENRICO LANDOLA auf eine einsame Südseeinsel verschleppt. PETRO ARBELLEZ sendet unterdessen an A.s Stelle einen Teil des Schatzes, den Tecalto A. geschenkt hatte, an A.s Familie in Rheinswalden. Nach 16 Jahren werden die Verschleppten durch FERDINANDO DE RODRIGANDA von der Insel gerettet. Wieder in Mexiko schließt sich A. den Truppen von BENITO JUAREZ an und befreit Petro Arbellez aus den Händen der Banditen PABLO CORTEJOs. Für kurze Zeit gerät A. dann in die Hände PATER HILARIOs, aus denen ihn sein Neffe, KURT H., befreit. Mit seiner Frau Emma läßt A. sich als Haziendero auf der Hazienda del Erina nieder. (Die Königsschatzepisode wird auch in GR 15 erzählt; A. ist dort Schüler von OLD SHATTERHAND und WINNETOU; er bleibt nach dem Keulenhieb zwar lange ohne Besinnung, dann aber brummt ihm nur noch ein wenig der Kopf. Er nimmt das Geschenk aus dem Königsschatz nur unter der Bedingung //327// an, daß Tecalto auf weitere Kampfhandlungen gegen die Comanchen und auf die Rachepläne gegen Alfonzo verzichtet. Die Verlobung mit Emma fehlt.) (WR: I 377ff, 389ff, 403, 405, 407, 414, 428f, 433, 446 II 447, 742, 915ff III 1044ff, 1127f, 1406ff IV 1844 V 1930ff, 1957, 1977, 2027ff, 2032 VI 2612 / GR 15: 249, 252ff, 264, 273-79, 281, 286, 289, 293, 295-300, 308-12, 318f, 327, 332ff, 338, 347, 362, 420-24) 6) BARBARA (BÄRBCHEN) H.: Deutsche; Frau von 7), Ziehmutter von BLOODY-FOX; sie ist ältlich, wohlbeleibt, führt den Haushalt auf Helmers Home. (GEIST: 256, 265, 351 GR 14: 634) 7) JOHN H.: Besitzer einer Farm und eines Store am Rande des Llano estakado (Helmers Home); Westmann; Mann von 6), Ziehvater von BLOODY-FOX; H. ist eine hohe derbe Gestalt, hat ein wetterhartes Gesicht mit dichtem Vollbart, ist furchtlos und aufrichtig. Er war einst deutscher Oberförster (studierte in Tharandt) und wanderte wegen Differenzen mit seinem Dienstherrn aus. - in GEIST: H. fand den verletzten Bloody-Fox im Llano, pflegte ihn mit seiner Frau gesund und zog ihn auf. In Helmers Home treffen eine Reihe bedeutender Westmänner (OLD SHATTERHAND (OS), HOBBLE-FRANK, JUGGLE-FRED, DER DICKE -> JEMMY und DER LANGE -> DAVY) ein, die gegen die Llanogeier vorgehen. H. nimmt am Endkampf gegen die Llanogeier teil. (GEIST: 250ff, 254, 257f, 262, 267f, 284, 342) - in GR 14: OS und WINNETOU holen bei ihm OLD WABBLE und DANIEL ETTERS ein und nehmen ihnen die gestohlenen Gewehre wieder ab. (GR 14: 634-39) 8) KURT/CURT H.(al. PETRO GIBELLAR): Oberleutnant beim Generalstab in Berlin; Sohn von 2)/3), Neffe von 5); schon in ganz jungen Jahren zeigen sich K.s hervorragende körperliche und intellektuelle Talente, so bei der Jagd, auf der der Fünfjährige Füchse, einen Wolf, einen Luchs und einen

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Eber erlegt. Der Großherzog LUDWIG III. wird auf den Knaben aufmerksam und nimmt ihn unter seine Protektion. Nach seiner Militärzeit wird K. zu den Gardehusaren nach Berlin abkommandiert. Die Gestalt des Zweiundzwanzigjährigen besaß zwar »keine allzu große Ausdehnung in die Länge oder Breite, aber man sah es den kraftvollen Formen an, daß seine Muskeln und Nerven sich in einer ungewöhnlichen Schulung befunden hatten. Von dem tief gebräunten unteren Theile seines Gesichtes stach die hohe, breite, elfenbeinweise [!] Stirn in eigenthümlicher, aber keineswegs unschöner Weise ab, und wenn seine Oberlippe auch erst nur den ersten Anflug eines Bärtchens zeigte, so lag über seinen Zügen doch ein hoher, männlicher Ernst ausgebreitet, welcher ganz geeignet war ... Respect einzuflößen.« (1180) Bei der nur von Adeligen gebildeten Garde in Berlin behandelt man ihn, den Bürgerlichen, beleidigend und rücksichtslos. Er weiß sich jedoch Respekt zu verschaffen, indem er seine Hauptbeleidiger, Oberst VON WINSLOW und Leutnant VON RAVENOW, in einem Doppelduell dienstunfähig macht: einen schießt er in die rechte Hand, dem anderen trennt er mit einem Säbel die rechte Hand ab. Durch glückliche Umstände gelingt es K., geheime Papiere des als spanischer Agent in Berlin agierenden HENRICO LANDOLA und //328// den russischen Spion HELBITOFF den Behörden zu übergeben. Dadurch gerät er in das Blickfeld von OTTO VON BISMARCK und König WILHELM I. Auf einer vom Großherzog Kurt zu Ehren veranstalteten Soiree wird Kurt, der in Paradeuniform erscheint (mit dem österreichischen Orden der eisernen Krone, dem militärischen Maria-Theresienorden, dem hessischen Ludwigsorden, dem Löwenorden, dem Orden vom eisernen Helm und dem Kreuz für Militärverdienste), offiziell der Garde vorgestellt. Bei dieser Gelegenheit ernennt ihn der König zum Ritter der zweiten Klasse des roten Adlerordens. Ein Ring, den Kurt am Finger des einzig freundlichen Kameraden in Berlin, Leutnant VON PLATEN, erblickt, führt ihn auf die Spur des Juweliers WALLNER, eines Onkels von Platens, der die von Kurts Onkel nach Rheinswalden gesandten Schätze aus der Königshöhle der Miztecas unterschlagen hatte. Von Bismarck wird Kurt nach Mexiko gesandt, um Kaiser MAXIMILIAN zur Flucht zu verhelfen. Vorher verlobt K. sich noch mit ROSA STERNAU (WALDRÖSCHEN). Nach Mexiko reist er in Begleitung TRAPPER -> GEIERSCHNABELs. Dort verfolgen beide GASPARINO CORTEJO und Henrico Landola. K. befreit seinen von PATER HILARIO gefangengehaltenen Vater, seinen Onkel, KARL STERNAU und deren Leidensgefährten. Seine diplomatische Mission kann er nicht erfolgreich abschließen, da der Kaiser sich nicht retten lassen will. Nachdem die Angelegenheiten der DE RODRIGANDA in Mexiko geregelt sind, kehrt er mit den Befreiten nach Rheinswalden zurück und heiratet Rosa (das WALDRÖSCHEN). Er lebt dann mit seiner Frau und einem Töchterchen als Oberst in einer norddeutschen Stadt. (WR: I 240f, 270, 294f II 685ff, 693-97, 712ff, 727 III 1165, 1178f, 1190ff, 1198ff, 1214ff, 1235ff, 1249ff, 1265ff V 2077ff, 2094-2103, 2179, 2242f, 2275ff VI 2376ff, 2439ff, 2448, 2467ff, 2504, 2509-14, 2528-36, 2546-49, 2553ff, 2561ff, 2579, 2608ff, 2612) VAN HELMERS: 1) holländische Familie in Storkenbeek (Zeeland), in deren Auftrag KARA BEN NEMSI in Südafrika nach dem ausgewanderten Großohm (4) und dessen Familie suchen und ihnen einen Brief übergeben soll. JAN und MIETJE VAN HELMERS senden ihren armen Verwandten »einmal ein Etui mit sechs kostbaren schwarzen Kapdiamanten«. (BOER-GR: 54f, 70, 196) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/HEL.HTM[21/02/2024 12:33:23]

2) Bure; Sohn von 4), Mann von 5), Vater von 3); berühmter Jäger und Krieger; er kämpfte mit seinem Vater in der Schlacht bei Pieter-Maritzburg und wurde von Kaffern getötet. Er fand MIETJE neben ihrer toten Mutter in der Kalahari und nahm sie an Kindes Statt an. (nur erwähnt) (BOER-GR: 77, 83) 3) JAN V.H. (al. DER BOER VAN HET ROER): Bure; Sohn von 2)/5), Verlobter von MIETJE; Adjutant von KEES UYS; er ist 22 Jahre alt, hat langes, blondes Haar. J. ist tapfer und stark, ein Goliath von Gestalt. »Er war um einen vollen Kopf länger als ich, und die Stärke seiner Glieder stand zu dieser Höhe in genauer Proportion. Das Leopardenfell, welches ihm als Karoß (Mantel) über die Schultern hing, erhöhte den Eindruck //329// kriegerischer Stärke ... und doch blickten seine klugen Augen so gut und mild, daß man ihn vom ersten Augenblick an liebgewinnen mußte« (133). Im Kampf gegen die Zulu kann er mit Hilfe eines dressierten Leoparden und eines abgerichteten Straußes einen Angriff auf seine Farm abwehren. In der Schlacht an der Grootekloof gelingt es ihm, den Zuluhäuptling SIKUKUNI (in BOER-DH: DINGAAN) mitten aus der Kriegerschar heraus gefangenzunehmen. Zu seiner Hochzeit mit Mietje wird er von deren Vater SOMI (in BOER-DH: PANDA) mit Diamanten reich beschenkt. (Vgl. AFRICANDER: PIET VAN HOLMEN) (BOER-GR: 72, 76f, 83, 99, 133, 140ff, 147, 149-53, 159, 170, 195) 4) LUCAS V.H.: Schiffer; Großohm von 1), Vater von 2); nach Südafrika ausgewanderter Holländer; er fiel in der Schlacht bei Pieter-Maritzburg. (nur erwähnt) (BOER-GR: 71, 77) 5) SOOFJE V.H.: Frau von 2); Mutter von 3); S. ist eine ältliche, kränkelnde Frau von »außerordentlicher Wohlbeleibtheit«. KARA BEN NEMSI behandelt ihren Katarrh aus seiner Reiseapotheke. (BOER-GR: 72, 80, 84, 99) HELMING: 1) Frau von 2), Schwester des ›Ölprinzen‹ WITTLER; sie wird von OLD SHATTERHAND aus dem brennenden Öltal gerettet. (ÖLBRAND: 165, 179) 2) JOHN H.: Mann von 1), Schwager (172: fälschl. Bruder) des ›Ölprinzen‹ WITTLER; er wurde vom ROTEn OLBERS ermordet, als er mit einem reichen Goldfund aus Kalifornien heimkehren wollte. OLD SHATTERHAND, der mit WINNETOU den Toten fand, trägt dessen Notizbuch bei sich und übergibt es Wittler. (nur erwähnt) (ÖLBRAND: 165f, 172) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/HEL.HTM[21/02/2024 12:33:23]

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//329// HENDSCHEL: 1) Wagnermeister; WALDKÖNIG (Schmuggleranführer) aus Obersberg; Vetter von 3); Komplize FRANZ VON HELFENSTEINs (VS: II 828 V 1887-94, 1916-20, 1922f) 2) (geb. LANDROCK): Frau von 3); entfernt verwandt mit ARTHUR ELIAS; sie gibt wegen ihrer altmodischen und skurrilen Kleidung und ihres resoluten Auftretens in der Stadt und beim Bankett des Oberlandesgerichtsrats VON EICHENDÖRFFER Anlaß zu humorvollen Szenen. (VS V: 1886f, 1891f, 1916-20, 1922, 1964-69, 1984-2043 VI 2103) 3) ANDREAS H.: frommer, ehrlicher Köhler; Mann von 2), Vetter von 1), Pate von MAGDA WEBER; er lebt mit seiner Frau völlig zurückgezogen im Gebirge. Dank seiner Hilfe wird der HAUPTMANN (FRANZ VON -> HELFENSTEIN), der sich unter dem Namen HIRSCH gemeinsam mit H.s Vetter acht Wochen lang bei ihm ver//330// steckt hielt, ergriffen. Dafür erhält er fünfzehntausend Gulden Belohnung. Als er deswegen mit seiner Frau in die Residenz fährt, erregt er durch seine altmodische und skurrile Kleidung Aufsehen. (VS V: 1886-92, 1916-20, 1922f, 1964, 1965-69, 1972-78, 1984-2004, 2008-23, 2027-34, 2037-43, 2046) DER HENKER: 1) -> EL GALLAD 2) -> DSCHELLAD (GHULAM EL MULTASIM) HENNEBERGER: Schuhmachermeister in Breitenfeld (nur erwähnt) (NEUJAHRSNACHT: 50) HENRICO: Portier auf Schloß Rodriganda (WR I: 127, 215) HENRICORD: von GASPARINO CORTEJO gedungener Mörder; er kann KARL STERNAU nicht überwinden. H. wird von MARIANO erschossen (WR I: 56f, 70f, 78)

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HENRIETTA/HENRIETTINA: Magd bei EMERIA GAREZZO; sie »hat ein dickes, von Blatternarben zerrissenes Kürbißgesicht und einen falschen Blick.« »Dieses Frauenzimmer ist die Geliebte von Jedermann.« Sie bestätigt ALFONZOs falsche Aussage, ein Verhältnis mit ihr zu haben. (DH-DH: 1172, 1194, 1241, 1272) HENRY: 1) Büchsenmacher in St. Louis; Vater von 2) - in GR 7: H. ist ungefähr 50 Jahre alt. Er ist ein väterlicher Freund OLD SHATTERHANDs (OS) und erkennt dessen Bestimmung zum Westmann. Er vermittelt OS die Stelle als Surveyor. H. schenkt ihm den Bärentöter und das erste Pferd. H.s Familie wurde (vermutlich) bei einem Überfall ermordet. (9-28, 33, 35) - in GR 8: OS erhält von H. den Henry-Stutzen. (394-97) 2) BILL H.: Sohn von 1); er wurde vermutlich bei einem Überfall ermordet. B. sieht OLD SHATTERHAND ähnlich. (GR 7: 14) HERBIG: 1) Aus Nürnberg stammender unverfrorener Reisender in Spielwaren; er bestellt KARL MAY nach Dresden, da seine Freunde ihm aufgetragen haben, May zu beschreiben. (FREUDEN/LEIDEN: 2f) 2) Commissioner KARL MAYs in Leipzig (nur erwähnt) (FREUDEN/LEIDEN: 2) //331// HERKULES: 1) schwarzer Knecht bei JOHN HELMERS (GEIST: 255, 356 GR 14: 634ff) 2): Deutscher; Mitglied einer Gruppe deutscher Auswanderer; er war Kraftmensch im Zirkus. Für kurze Zeit war er Geliebter von JUDITH SILBERSTEIN, die ihn aber bald sitzenließ. H. ist ihr völlig verfallen (in dieser Hinsicht »charakterloser Schwächling«), ansonsten ein treuer Mensch von gutem Charakter, »besser und reinlicher gekleidet als die andern«. Er läßt sich von HARRY MELTON anwerben, um Judith nach Mexiko folgen zu können. OLD SHATTERHAND gegenüber ist er zunächst mißtrauisch, faßt aber dann Vertrauen zu ihm. Er wird auch ins Quecksilber-Bergwerk Almaden alto gesteckt, kann fliehen, wird aber von den WELLERs verfolgt und lebensgefährlich verletzt. Er rächt sich

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an ihnen, indem er beide erwürgt. Als er erfährt, daß er Judith endgültig an LISTIGE SCHLANGE verloren hat, erschießt er sich. (GR 20: 46-50, 53-60, 178-85, 525, 530f GR 21: 125-31) DER ENGLISCHE HERKULES -> GUIDO VON WARWICK HERMÄNNLE -> HERMANN BERNSTEIN HERMANN: In seiner Jugend war H. als der schnellste und stärkste Bursche seines Dorfes im Erzgebirge bekannt. Er arbeitete dann auswärts als Leibdiener seines ehemaligen Hauptmanns, eines Grafen. H. war eine zeitlang der Geliebte der WIESENBÄUERIN, die von ihm später aber als falsch und böse durchschaut wurde. Wegen dieser Liebschaft lehnt ihn der BLÖßENFÖRSTER als Bewerber um die Hand seiner Tochter PAULINE, die H. jedoch liebt, ab. H. gerät in den Verdacht, mit dem berüchtigten Wilderer SAMIEL identisch zu sein. Nach dem Tod seines Dienstherrn kehrt H. ins Dorf zurück und beweist seine Unschuld, indem er die Wiesenbäuerin überführt, der Samiel zu sein. Mit deren Festnahme wird dem Förster eine schwere Sorge genommen, so daß nun auch der Verbindung zwischen H. und Pauline nichts mehr im Wege steht. (SAMIEL: 424-47) - HERMANNs ELTERN: verstorben; der Vater war früher mit dem BLÖßENFÖRSTER befreundet. (nur erwähnt) (SAMIEL: 426, 436) HERMILLO: Schildwache BENITO JUAREZ'; H. fängt PABLO CORTEJO. (WR II: 928f) HERMINE: Schwägerin von ROBERT und ADELINE SIMSON; wegen ihres Charakters wird sie KRAKEHLINE genannt. (PANTOFFELMÜHLE) HERMOYES (auch HERMÖYES/HERMOJES): //332// 1) verstorbener Mann von 2); Tischler (nur erwähnt) (WR II: 490) 2) MARIA/MARIE H.: treueste Dienerin FERDINANDO DE RODRIGANDAs; Frau von 1); sie war früher Amme von ALFONZO DE RODRIGANDA (-> MARIANO) und begleitete das Kind auf der Reise nach Mexiko. M. bemerkte die Vertauschung Alfonzo/Marianos gegen ALFONZO, den Sohn von CLARISSA MARGONY und PABLO CORTEJO, zunächst nicht, im Nachhinein fallen ihr jedoch Verdachtsmomente ein, die auf eine Vertauschung des Kindes deuten. Sie beobachtet später Alfonzo und die Cortejos und bemerkt die Ähnlichkeit zwischen Pablo Cortejo und Alfonzo. Nur im vertraulichen Gespräch mit Ferdinando de Rodriganda spricht sie dann nach eindringlicher Aufforderung durch ihn darüber. Sie ist die einzige Vertraute Ferdinandos und deshalb den Cortejos im Wege. Nach dem file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/HEN_HIJ.HTM[21/02/2024 12:33:24]

Scheintod Ferdinandos zieht sie sich auf die Hazienda del Erina zurück, auf der sie später von JOSEFA CORTEJO eingesperrt wird. (WR: I 86 II 488ff, 528, 547f IV 1696f, 1737 VI 2427f) HERNANO: 1) General unter BENITO JUAREZ; H. ist ein stolzer, hochfahrender, begrenzt fähiger Mann mit starkem Gerechtigkeitsgefühl. Er belagert Queretaro. (WR VI: 2532) 2) mexikanische Gräfin; wesentlich jüngere Frau von 3); »sie war eine Schönheit, wie man sie nur selten zu finden vermag« (209). Bei einem Überfall durch Braveros unter ANTONIO MOLEZ werden sie und ihr Mann von RICHARD FORSTER und TIM SUMMERLAND gerettet. Als Gastgeberin Forsters macht sie diesem schöne Augen, was Forster jedoch nicht beeindruckt. (In DICHTER schenkt sie Forster zum Abschied einen wertvollen Diamanten für seine Verlobte MARGA OLBERS.) (DICHTER: 614 PFAHLMANN: 209f, 218, 220ff, 232ff) 3) GRAF DON VENTURA H.: reicher mexikanischer Adeliger, der für den mexikanischen Staat den Verkauf riesiger Landstriche regelt; wesentlich älterer Mann von 2); H. soll von einer von ANTONIO MOLEZ angeführten Bande von Braveros zusammen mit seiner Frau überfallen werden. Der Stiefbruder von Molez, TOM WILSON, will den Grafen dann befreien, damit dieser ihm aus Dankbarkeit große Landstriche vermacht. Die Gräfin soll nur gegen Lösegeld freigegeben werden. Der Überfall kann von RICHARD FORSTER und TIM SUMMERLAND vereitelt werden, wobei Molez getötet wird. Als Wilson verhört wird, greift er H. an; wieder kann Forster H. retten. Aus Dankbarkeit beschenkt H. Forster mit 10 Leguas Land; Summerland erhält 1 Legua. Dadurch werden beide zu reichen Leuten. (In DICHTER fehlt der Angriff Wilsons; es wird nur Forster beschenkt.) (DICHTER: 598, 614 PFAHLMANN: 209, 213, 217-22, 228-34) //333// HEROLD: 1) Frau von 4) (VS IV: 1574-78, 1607-10) 2) Frau von 3); sie erschien auf einem Maskenball als ›Königin der Nacht'. (nur erwähnt) (WzG II: 576f) 3) Kaufmann in Regensburg; Mann von 2); Verwandter des SILBERBAUERn (CONRAD -> CLAUS); LIESBETH WEISE stand in seinem Dienst. Er ist Mitglied im Gesangverein. Auf einem Maskenball erschien er als Bär verkleidet. (nur erwähnt) (WzG II: 561, 575f) 4) FRANZ H.: Graveur; Mann von 1); er ist über 50 Jahre alt, klein, sehr hager. H. hat ein leidendes file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/HEN_HIJ.HTM[21/02/2024 12:33:24]

Aussehen und kranke, wimpernlose Augen, trägt eine Brille mit blauen Gläsern. H. wohnt mit seinen 5 Kindern, seiner Frau und seiner Schwiegermutter in der Wasserstraße. Aus Not arbeitet er für den Falschmünzer WUNDERLICH. Er wird von dem Lotteriekollekteur NAUMANN und von SALOMON LEVI um den Hauptgewinn von 100 000 Gulden betrogen. Durch das Eingreifen DR. ALFRED ZANDERs wendet sich jedoch alles zum Guten. (VS IV: 1573, 1574-78, 1582-86, 1606-16) GROßER HERR -> BENG-DID DER NUEHR HERR DER HEERSCHAREN -> KRÜGER BEI HERR DER KARAWANEN -> KOFLA-AGA HERR DES FELSENS (MATAVA-SE) -> KARL STERNAU HERR DES LÖWEN -> JULES GÉRARD HERR DES SCHWERTES -> SCHECH EL SEHF HERRGOTTSENGEL: Der H. ist ein von den Dorfbewohnern für ein überirdisches Wesen gehaltenes Phänomen, das man bei Not und Ungerechtigkeit anrufen kann und das dann Hilfe bringt. Dahinter steckt der Einsiedler ANTON (siehe dort). DAS GUTE HERZ -> (AT-PUI) SAMUEL PARKER HERZENSLICHT -> SIM-MING (Chinesin) //334// HERZLE: 1) 24-jährige Tochter von MARIE und dem MUSTERANTON; sie wohnt mit ihrer Mutter und der Ziege KARLINCHEN im ›Musterhäusle‹ auf dem ›Musterbergle‹. H. ist eine geschickte Spitzenklöpplerin, Näherin und Putzmacherin, ist tierlieb und eine bewundernswürdige Blumenpflegerin. »Ihr Anzug war aus weißem, frisch gewaschenem Leinen. Man sah sie außerhalb des Winters nur selten in einer anderen Farbe gehen. Sie liebte das Weiß, obgleich es nicht geeignet war, eine Unschönheit zu verbergen, die wohl jedes andere Mädchen mit aller Mühe verborgen hätte ... das Herzle (war) ›bucklig‹ ... Aber wenn man sie ohne Vorurteil betrachtete, so kam man gar nicht darauf, sie wegen dieser gewiß

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unverschuldeten Verkrümmung des Rückens zu bemitleiden. Wie klein, fein und schön die Händchen waren ... Wie reich und weich das hoch aufgesteckte, dunkelbraune Haar! Auf der Stirn gab es auch nicht das kleinste Fältchen. Die Wangen waren voll, gesund gerötet, die Nase fein, ein wenig aufgerichtet, der Mund sehr wohlgestaltet, das Kinn weich gerundet, mit einem schelmischen Grübchen. In diesem Gesichtchen gab es keine Spur von jener bitteren, oft beißenden Schärfe, welche die unliebsame Begleiterin der oben erwähnten Verkrümmung zu sein pflegt. Und nun gar die Augen! Fast hätte man behaupten mögen, sie gehörten nicht auf das Dorf, sondern wo ganz anders hin. Solche Augen hatte Murillo gemalt, wenn er beabsichtigte, der Seelenreinheit menschliche Gestalt zu geben. Sie sind sehr selten. Wer sie besitzt, der ist ein guter Mensch.« (457f) An H.s Verkrüppelung ist die am gleichen Tag wie sie geborene ROSALIA UHLIG schuld, die H. als Kind in einem Wutanfall einen Berg hinabwarf. Obwohl sie seit dem frühen Tod ihres Vaters Halbwaise ist und in ärmlichen Verhältnissen leben mußte, unterstützte H. heimlich mit ihrer Mutter aus dem Verkaufserlös ihrer Spitzen das Lehrerstudium HERMANN BERNSTEINs, den H. liebt, dessen Liebe sie sich des Buckels wegen aber nicht für wert hält. Bernstein liebt sie aber auch. Als FROMMHOLD UHLIG erkrankt, ist sie es, und nicht seine Tochter Rosalia, die sich um seine Pflege kümmert. Als ihr dabei Beweise für Verbrechen der Uhligs an ihrer Familie in die Hände fallen, verzichtet sie im Vertrauen auf Gott darauf, diese selbst gegen ihre Feinde anzuwenden. Tatsächlich ereilt die Übeltäter auch ohne H.s Zutun ihr Schicksal. Da Hermann in einem Buch H. und ihre Mutter als ein Beispiel dafür dargestellt hat, daß die Armut das unlautere Kapital besiegen kann, wird die Aufmerksamkeit der KÖNIGIN (VON SACHSEN) auf H. gelenkt. Diese läßt ihr ein ›Ehrenklöppelkissen‹ überreichen. (GELDMÄNNLE: 455-67, 511, 516, 536f, 547-56, 573f, 610f, 635-42, 647f) 2) Kosename für KARL MAY und KLARA MAY 2.1) Kosename, den der Schriftsteller KARL MAY privat für seine Frau, KLARA MAY, benutzt und den Klara May für Karl May verwendet: Zu diesem Kosenamen schreibt May: »Er stammt aus dem ersten Bande meiner ›Erzgebirgischen Dorfgeschichten‹. Da kommt ein ›Musterbergle‹, ein ›Musterdörfle‹, ein ›Mustergärtle‹ und ein ›Musterhäusle‹ vor, in dem das ›Herzle‹ mit ihrer Mutter wohnt. Dieses ›Herzle‹ ist der, wenn auch nicht körperliche, aber doch seelische Abglanz meiner Frau, und wenn ich das Porträt, indem //335// ich an ihm arbeitete, so lieb gewann, daß ich es ›Herzle‹ nannte, so versteht es sich wohl ganz von selbst, daß dieser Name so nach und nach auch auf das Original mit überging. Doch nicht für alle Fälle! Nämlich wenn Wolken am Himmel stehen, an denen ich aber immer nur selbst schuld bin, so sage ich ›Klara‹. Sind diese Wolken im Verschwinden, so sage ich ›Klärchen‹. Meine Frau aber sagt zu mir niemals anders als nur ›Herzle‹, weil sie eben niemals Wolken macht. Sie hat, während die obere Etage meine Zimmer enthält, das ganze Parterre des Hauses inne. Da waltet sie als unermüdlicher, fleißiger Wirtschaftsengel, empfängt die immer zahlreicher werdenden Besuche meiner Leser und beantwortet alle die vielen Briefe, deren eigenhändige Erledigung mir selbst unmöglich ist.« (GR 33: 1f) 2.2) Kosename, unter dem KARL MAY seine Frau KLARA MAY im Roman agieren läßt. Als May

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sich zur Reise zum Mount Winnetou entschließt, zu der auch H. von KOLMA PU(T)SCHI eingeladen ist, mit der sie in Briefwechsel steht, soll sie ihn begleiten, denn sie ist »gesund, mutig, geschickt, ausdauernd und frugal genug ... Sie beherrschte die englische Sprache, und sie hatte durch das fleißige Zusammenstudieren und Zusammenarbeiten mit mir sich so ganz nebenbei auch eine Menge indianischer Worte und Redensarten angeeignet, die ihr zustatten kommen mußten. Auch was das Reiten betrifft, so war ihr unser letzter längerer Aufenthalt im Orient eine gute Lehrzeit gewesen. Sie hatte sich da ganz geschickt benommen und nicht nur Pferde, sondern auch Kamele gut zu behandeln gelernt.« (23f) Als HARIMAN F. ENTERS May in Radebeul besucht und vergeblich um die amerikanischen Rechte für den Winnetou-Roman bittet, hat sie Mitleid mit ihm und bittet May, ihm ein erneutes Treffen am Niagara zu gewähren. Dort lernt sie mit May ATHABASKA und ALGONKA kennen, denen sie am Grab SAGO-YE-WAT-HAs Blumen schenkt. In Trinidad trifft sie MAX PAPPERMANN, der sie liebgewinnt und sehr verehrt. Bei der Auseinandersetzung mit HOWE und seinen Kumpanen hält sie die Rowdies mit einem Revolver in Schach. Sie setzt sich dafür ein, daß Pappermann die Reise zum Mount Winnetou mitmachen darf. Da sie das Grab NSCHO-TSCHIs sehen will, führt die Reise über den Nugget-tsil: Sie hält das Andenken an die schöne Schwester WINNETOUs »hoch, sehr hoch«. An Nscho-tschis Grab betet sie. Sie ist es, die mit Hilfe Mays die Nachricht TATELLAH-SATAHs findet und May veranlaßt, nochmals nach Winnetous Testament zu graben. Mit dem Blick ihrer blauen Augen übt sie großen Einfluß auf SEBULON L. ENTERS aus, so kann sie den außer sich Geratenen von einem Angriff auf May zurückhalten. Am Nugget-tsil begegnet sie auch den beiden ASCHTAs, mit denen sie Feundschaft schließt. Sie lernt die als Krieger verkleidete KAKHO-OTO kennen und wird aufgrund der herzlichen Zuneigung, die sie ihr zeigt, von Pappermann der Untreue gegenüber May verdächtigt. Tatellah-Satah sieht in ihr Nscho-tschi, und so spricht sie in deren Namen. Sie kann Kolma Pu(t)schi überzeugen, daß das Denkmal-Projekt nicht die rechte Art ist, Winnetous zu gedenken. Mit Hilfe eines Ingenieurs projeziert sie Porträts von Winnetou, Tatellah-Satah und von MARAH DURIMEH (SASCHASCHNEIDER-Bild) auf den Schleierfall. Als der NIGGER versucht, May und sie zu erschießen, rettet ihr Sebulon L. Enters, der seit den Ereignissen am Nugget-tsil als Mitglied des Winnetou-Clans ihr heimlicher Beschützer ist, das Leben. //336// (GR 33: 1ff, 14f, 23f, 37-44, 55, 57f, 61, 123f, 132ff, 138, 190-96, 229, 235-44, 250f, 258f, 271, 312, 317, 331ff, 337, 360ff, 384, 404f, 425, 478f, 493f, 505, 506-10, 526-29, 539f, 546f, 568, 585-88, 610f, 622) HERZOG .....: Siehe unter dem dem Titel folgenden Namen oder der dem Titel folgenden Bezeichnung (Beispiel: HERZOG EUSEBIO VON OLSUNNA unter OLSUNNA; HERZOG VON POMMERN unter POMMERN). VON HESSEN-KASSEL, KARL (LANDGRAF (PRINZ) v.H.-K.): dänischer Feldmarschall und Statthalter der Provinzen Schleswig und Holstein mit Sitz in Eckernförde; K. ist durch die Podagra an seinen Polsterstuhl gefesselt. Er ist ein eifriger Freimaurer und Anhänger der Magie und Alchimie. K. steht unter dem Einfluß des GRAFen VON -> SAINT GERMAIN, der ihn mehr und mehr ausnimmt. Als K.s Vermögen verbraucht ist und PRINZ -> PARANOW und der BARON VON -> LANGENAU ihn eindringlich vor dem Betrüger warnen, engagiert K. den niederländischen Chemiker VAN file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/HEN_HIJ.HTM[21/02/2024 12:33:24]

HOLMEN, der schon einmal von Saint Germain des Schwindels überführte. K. verlangt von dem Grafen endlich Beweise für seine Versprechungen. Auf einer abendlichen magischen Vorstellung will von Saint Germain diese bringen, wird jedoch als Betrüger entlarvt. (in AQUA: Prinz) (historisch: 1744-1836, Landgraf von 1768-1836) (AQUA/FÜRST: 417ff, 422) PROFESSOR HEULMEIER -> GRAF VON LANGENDORFF EL HIJO DEL INKA (DER SOHN DES INKA) -> HAUKAROPORA (2) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//336// HI-LAH-DIH (DIE REINE QUELLE): junge Racurroh-Comanchin; Tochter von TO-KEI-CHUN, Schwester von MA-RAM; sie hat sich in OLD SHATTERHAND (OS) verliebt, dem sie dafür dankbar ist, daß er ihrem Bruder das Leben geschenkt hat. Sie versorgt OS zum Abschied reichlich mit Proviant. (DEADLY/GR 9: 227, 248) HILAL (al. IBN ES SA'IKA (SOHN DES BLITZES)): Beduine vom Stamm der Beni Sallah; Bruder von TARIK; er hat ein junges, volles, bartloses Gesicht. H. ist »in einen ... weißen Haïk gehüllt ... Seine nackten Füße trugen Sandalen, welche mit Riemen befestigt waren, die über's Kreuz sich um den unteren Theil des Beines schlangen. Da er den linken Vordertheil des Mantels über die Schulter geworfen hatte, konnte man sehen, daß er ein Untergewand von einfachem, grauem Stoff trug. Dasselbe wurde nur von einem armseligen, kameelhärenen Strick um die Hüften festgehalten. In diesem Stricke stak ein Messer mit langer, doppelschneidiger Klinge. Ueber der Schulter hing an dem schmalen Riemen eine lange Beduinenflinte.« (422) H. ist ein berühmter Krieger. Zusammen mit seinem Bruder trägt er den Kriegsnamen SOHN DES BLITZES, weil er sehr gut schießt. Er ist als Bote seines Stammes zum Vizekönig nach Kairo gesandt worden. In Kairo verteidigt er HILUJA gegen eine Bande von Arnauten. Beide verlieben sich ineinander. Mit OSKAR STEINBACH und Hiluja, die die Schwester seines Inte//337// rim-Scheiks BADIJA ist, kehrt er zum Stamm zurück. Dort will der Bruder des verstorbenen Scheiks, FALEHD, Badija durch einen Zweikampf zur Frau gewinnen, wodurch er gleichzeitig Scheik würde. H.s Bruder liebt Badija jedoch. Steinbach besiegt Falehd. Es gelingt dem geächteten Falehd, unbemerkt ins Lager zurückzukommen und Badija, Hiluja und ZYKYMA zu bedrohen. H. kämpft mit ihm und kann ihn von der hohen Mauer einer Ruine herunterwerfen. Zuvor hatte Falehd die Dienerin Hilujas, HALUJA, von der Mauer gestürzt. Sie war jedoch an einem Vorsprung hängengeblieben. H. rettet sie unter Lebensgefahr. H.s erklärtes Prinzip ist es, Feinde nicht zu töten, sondern deren Leben wenn irgend möglich zu schonen. Es wird angedeutet, daß H. Scheik der Beni Suef, eines von den Beni Sallah besiegten Stammes, werden wird. (DH-DH: 422ff, 429ff, 440f, 535-38, 670ff, 677, 679ff) HILARIO: 1) BRUDER HILARIO -> BRUDER/FRATER -> JAGUAR 2) PATER HILARIO (al. PATER HILARIUS/PATER EUSEBIO/PATER LORENZO/eigentl. IGNAZ MANDRILLO): früherer Superior und Arzt im Kloster della Barbara in Santa Jaga; Onkel von MANFREDO, der sein Komplize und Gehilfe ist; H. ist »ein kleines, hageres Männchen mit Kahlkopf. Sein vollständig glattrasirtes Gesicht zeigte jene Verbissenheit, welche man nicht bei Menschen, sondern nur bei Bulldoggen suchen möchte ... Er mochte im Anfange der siebziger Jahre stehen, schien aber noch ziemlich rüstig zu sein.« (1988) H. ist ein gefährlicher und skrupelloser Intrigant, der unter verschiedenen

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Decknamen operiert; er ist ein besonderer Feind von BENITO JUAREZ, der ihn als Klosterleiter absetzte. Je nach dem Vorteil, den er sich ausrechnet, schließt er sich den verschiedenen politischen Richtungen an. Er unterhält geheime Verbindungen zu allen Anti-Juaristen. Unter seinem richtigen Namen, IGNAZ MANDRILLO, wurde er von PABLO CORTEJO aus den Diensten Graf FERDINANDO DE RODRIGANDAs entlassen, weshalb er beide haßt. H. beherbergt zeitweise Juarez' Spionin EMILIA, deren Schönheit und Verführungskünsten er erliegt, so daß sie seine Geheimnisse auskundschaften und an Juarez übermitteln kann. In den unterirdischen Gewölben des Klosters gelingt es ihm, mit Gas nach und nach KARL STERNAU und MARIANO, BÜFFFELSTIRN (-> TECALTO) und BÄRENHERZ (SCHOSH-IN-LIETT), ANTON HELMERS und dessen Bruder, den KLEINEn ANDRÉ und Ferdinando de Rodriganda sowie HENRICO LANDOLA und Pablo, JOSEFA und GASPARINO CORTEJO gefangenzunehmen. Er versucht, durch Gift sämtliche Bewohner der Hazienda del Erina zu töten, damit nach den Verschwundenen nicht geforscht werden kann, was jedoch mißlingt. Einige Zeit vorher hatte er die Frau des Kaisers MAXIMILIAN, CHARLOTTE, mit einem Pflanzengift wahnsinnig gemacht. Im Auftrag seiner Organisation täuscht er erfolgreich durch falsche Berichte den Kaiser, um ihn so lange wie möglich im Lande zu halten, so daß Juarez keine Wahl bleibt, als den Kaiser erschießen zu lassen. Durch KURT HELMERS werden alle Gefangenen H.s befreit. Kurt gelingt es auch, H. gefangenzunehmen. Im Gefängnis stirbt H. am Schlag, als er von //338// Sternau erfährt, daß all seine Geheimnisse verraten sind. (WR: V 1965, 1970, 1988-2015, 2051 VI 232263, 2373, 2437, 2488, 2496-2501, 2544ff, 2551ff, 2589) PATER HILARIUS -> PATER HILARIO HILBERS: Segelmacher eines indischen Schiffes; er ist jung und leichtsinnig und wird wegen Widersetzlichkeit auf einer einsamen Insel ausgesetzt, wo er Selbstmord begeht. (JUWELENINSEL: 354, 356) DER LANGE HILBERS: berühmter Westmann (nur erwähnt) (ÖLBRAND: 167 GR 9: 365) HILBERT: 1) Bäckermeister und Obermeister der Innung; Mann von 2), Vater von 3), Neffe von 6); er will seine Tochter dem armen Bäckergesellen FRANZ HALBERMANN nicht geben. Erst nachdem Franz einen Schatz im Hause H.s gefunden hat, gibt er seine Zustimmung. (Vgl. AUSGERÄUCHERT: ENGEL) (LAUBTHALER: 184f, 201f, 217) 2) Frau von 1), Mutter von 3) (LAUBTHALER: 218)

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3) EMMA H.: Tochter von 1)/2); Geliebte von FRANZ HALBERMANN, den sie erst heiraten darf, nachdem er einen im Hause ihres Vaters versteckten Schatz gefunden hat (Vgl. AUSGERÄUCHERT: MARIE ENGEL) (LAUBTHALER: 184, 217) 4) FRANZ H. (al. HILBERTFRANZ): Zuchthausaufseher; ehemaliger Schustergeselle; Bruder von 5); er war der größte Ludrian von Oberdorf. Durch eine gehässige Lüge löst er die Flucht des Inhaftierten EDUARD FÄHRMANN aus. (KINDES RUF: 347) 5) KURT H. (al. REITERKURT): Husar; Bruder von 4); er beabsichtigt, seinen Abschied zu nehmen und die geschiedene Frau des aufgrund seiner falschen Angaben ins Zuchthaus gekommenen EDUARD FÄHRMANN zu heiraten. K. wird von einem Gendarmen dabei überrascht, als er das gestohlene Geld, wegen dessen Fährmann verurteilt wurde, aus einem Versteck holt. Er gesteht, das Fährmann angelastete Verbrechen begangen zu haben. (KINDES RUF: 330f, 347, 360ff) 6) LUDWIG H. (HILBERTLUDWIG): verstorbener Onkel von 1); er versteckte auf dem Dachboden einen Schatz (französische Taler), den FRANZ HALBERMANN findet. (nur erwähnt) (Vgl. AUSGERÄUCHERT: CHRISTLIEB ENGEL) (LAUBTHALER: 201) HILBERTFRANZ -> FRANZ HILBERT //339// HILBERTLUDWIG -> LUDWIG HILBERT HILDEBRANDT: 1) AUGUST H.: in Wiesenburg ansässiger Rentier; Cousin von 2), Adoptivvater von 3); vor Jahren liebte er seine Cousine AUGUSTE H., mit der er sich dann aber verfeindete. Anderthalb Dutzend Hunde und die Nummern seiner Kassennoten, die er jeden Tag von neuem kontrolliert, beanspruchen seine Zeit. Damit ihn seine Cousine, die als einzige von der ansonsten ausgestorbenen Familie übriggeblieben ist, nicht beerben kann, hat A. das Waisenkind PAUL H. adoptiert, dem er ein Studium finanzierte. Als er seinen Diener CHRISTIAN entläßt, spielt ihm dieser mit CHRISTINE, der Dienerin seiner Cousine, einen Streich. Sie fingieren eine Nachricht, daß A. Universalerbe seiner Cousine sei. Nach einigem Hin und Her trifft er seine Cousine dann in der Wohnung Pauls. Die beiden Alten versöhnen sich wieder und heiraten später einander. Christian, der mit Christine nach Amerika auswandern will, wird von A. reichlich belohnt. (UNIVERSALERBEN: 275f, 278f, 292ff, 296) 2) AUGUSTE H.: in Wiesenberg ansässige Rentiere; Cousine von 1); Adoptivmutter von 4); vor Jahren liebte sie ihren Cousin, mit dem sie sich dann aber verfeindete. Ein ganzes Bataillon Katzen und das tägliche Überprüfen ihres Vermögens beanspruchen ihre Zeit. Damit sie ihr Cousin, der als einziger von file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/HIL.HTM[21/02/2024 12:33:25]

der ansonsten ausgestorbenen Familie übriggeblieben ist, nicht beerben kann, hat A. das Waisenkind PAULINE H. adoptiert, der sie ein Studium finanzierte. Als sie ihre Dienerin CHRISTINE entläßt, spielt ihr diese mit CHRISTIAN, dem Diener ihres Cousins, einen Streich. Sie fingieren eine Nachricht, daß A. Universalerbin ihres Cousins sei. Nach einigem Hin und Her trifft sie ihren Cousin dann in der Wohnung PAUL HILDEBRANDTs, des Adoptivsohnes ihres Cousins. Die beiden Alten versöhnen sich wieder und heiraten später einander. Christine, die mit Christian nach Amerika auswandern will, wird von A. reichlich belohnt. (UNIVERSALERBEN: 276ff, 292, 294ff) 3) PAUL H.: Referendar, später Assessor am Gericht in Wiesenthal; Waisenkind; Adoptivsohn von 1), der ihm das Studium finanzierte; Mann von 4); P. ist ein stattlicher junger Mann. (UNIVERSALERBEN: 276, 278, 294, 296) 4) PAULINE H.: Lehrerin am Töchterinstitut Wiesenthals; Adoptivtochter von 2), die ihr das Studium finanzierte; Frau von 3); sie war ehemals das hübscheste Mädchen im Umkreis. (UNIVERSALERBEN: 276, 278, 295f) HILLER: 1) Spezereikrämer; H. ist ein altes, dürftiges, vornübergebeugtes Männchen, »größter Pfennigsfuchser« und wohlhabendster Mann von Stolp. Er will sich zur Ruhe setzen und zugleich sein Junggesellendasein beenden. Er hält deshalb beim Stadtkassierer PAPPER//340// MANN um die Hand von dessen junger, hübscher Tochter an. Dafür bietet er Pappermann, der Oberleutnant der Bürgergarde ist, einen Apfelschimmel an, den Pappermann sich schon lange gewünscht hatte. Durch die Streiche des Leutnants der Belling-Husaren, GEBHARD LEBERECHT VON -> BLÜCHER, und durch ein fingiertes Duell mit makabrer Beerdigungsinszenierung wird H. dazu gebracht, von dem jungen Mädchen abzulassen und sich mit der ältlichen JUNGFER -> ADELHEID, die ihn schon länger heimlich verehrt, zu verloben. (HUSARENSTREICHE: 503f, 517f, 534, 551f, 565ff, 581ff, 613f) 2) Buchhändler; Deckname des Agenten BAUER 3) Soldat beim ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) (PFLAUMENDIEB: 78) 4) fürstlicher Amtmann in Wahldorf; Mann von 5), Vater von 6)/11); um seinem Sohn die Verbindung mit ANNEMARIE, der Tochter des reichen WIESENBAUERn, zu erleichtern, preist er deren Geliebten, WILHELM SCHMIDT, dem ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALTfile:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/HIL.HTM[21/02/2024 12:33:25]

DESSAU) als geeigneten Rekruten an. Wilhelms Vater jedoch, ein alter Kriegskamerad des Fürsten, informiert diesen über diese Machenschaften. Der Fürst begibt sich inkognito nach Wahldorf, wo er entdeckt, daß H. das herrschaftliche Gut heruntergewirtschaftet hat und seine Stellung mißbraucht. Als der verkleidete Fürst auf dem Pachtgut einige Pflaumen aufliest, läßt ihn H. verhaften und will ihn im als Gefängnis dienenden Spritzenhaus einsperren. Der Dessauer kann den Spieß umdrehen und H. selbst einsperren. Beim abendlichen Tanz in der Dorfschänke gibt der Fürst sich zu erkennen, setzt H. ab und läßt ihn festnehmen, nachdem man bei ihm auch noch einen Deserteur fand. (Vgl. PFLAUMENDIEB: GRUNERT) (STÜCKLEIN: 12-16) 5) Frau von 4); Mutter von 6)/11) (STÜCKLEIN: 16) 6) Töchter von 4)/5); Schwestern von 11) (STÜCKLEIN: 16) 7) Bankier; Mann von 8), Vater von 9)/10); er verlor durch Spekulation sein Vermögen. Danach arbeitete er als Angestellter, verlor aber seine Stellung, da er seine kranke Tochter (9) pflegen mußte. (nur erwähnt) (WzG II: 809, 819) 8) verstorbene Frau von 7), Mutter von 9)/10) (nur erwähnt) (WzG II: 811) 9) Tochter von 7)/8), Schwester von 10); sie liebte den Rechtsreferendar HOLBERG, wurde jedoch krank und starb; Holberg heiratete später ihre Schwester (BERTHA HOLBERG). (nur erwähnt) (WzG II: 810, 819) 10) BERTHA H. -> BERTHA HOLBERG //341// 11) EDUARD H.: Sohn von 4)/5); Bruder von 6); er »ist ein schöner Kerl«, aber »leicht und lüderlich«. E. hat es auf ANNEMARIE, die Tochter des reichen WIESENBAUERn, abgesehen, die ihn jedoch nicht mag. Sein Vater versucht, WILHELM SCHMIDT, E.s Nebenbuhler bei Annemarie, auszuschalten, indem er diesen dem ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALTDESSAU) als geeigneten Rekruten angibt. Der Dessauer kommt hinter diese Schliche und steckt E. selbst unter die Soldaten. (STÜCKLEIN: 13, 16) 12) FRIEDRICH (FRITZ) H.: F. ist ein »junger, schlanker, aber doch kräftig gebauter Bursche ... Er hatte seinen Sonntagsstaat an, Schuhe, Kniestümpfe, kurze Lederhose, Weste, Jacke, einen breiten Gurt um die Hüften und das Hütchen, welches mit einer Spielhahnfeder geschmückt war, saß ihm keck auf dem Lockenkopfe.« (1767) Er trägt Bart und Haar wie König LUDWIG II. F. ist kaum über zwanzig Jahre alt, hat eine schöne, volltönende Baßstimme. Auf der Stirn hat er aus der Kindheit eine Narbe. Er ist eine tiefe, ernste Natur. F. ist der Sohn des KRONENBAUERn aus dessen erster Ehe. Er wurde als file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/HIL.HTM[21/02/2024 12:33:25]

kleines Kind von KATHRIN, der späteren KRONENBÄUERIN, weggeschafft und in einem Eisenbahnabteil ausgesetzt. Seine Mutter starb aus Kummer über sein Verschwinden. Die Tat wurde Zigeunern zugeschrieben. Ein Wagenschieber aus Chrudim in Böhmen nahm sich des Kindes an. Der WURZELSEPP fand F. und benachrichtigte den Kronenbauern, der F. zu sich holte. Da er Kathrin, die inzwischen seine Frau geworden war, nicht als Entführerin ins Zuchthaus bringen wollte, gab er F. als Knecht aus, ohne ihm zu sagen, daß er sein Sohn sei. Kathrin machte F. das Leben auf dem Hof schwer, mißhandelte ihn. Als er zu einem stattlichen jungen Mann herangewachsen ist, will sie ihn zu ihrem Geliebten machen, was er entrüstet zurückweist. Er liebt MARTHA, die Nichte des Försters WILDACH. Der Wurzelsepp klärt F. über seine Herkunft auf und entlarvt zusammen mit ihm Kathrin als den berüchtigten Verbrecher SAMIEL. Nach Kathrins Verhaftung erkennt der Kronenbauer F. als seinen Sohn an. F. heiratet Martha. (WzG: V 1767, 1771, 1775, 1786, 1797, 1806, 1847, 1894, 1900, 1902, 1973, 2021, 2081 VI 2543) VON HILLER: 1) (al. NANA-PO (NANA-PO-PAHWITSCH ((MEIN) ÄLTERER BRUDER)): österreichischer Adeliger; Mann von 2), Vater von 3); er mußte seine Heimat wegen eines Konfliktes mit einflußreichen Leuten verlassen und wurde um sein Hab und Gut gebracht. Er floh nach Amerika und wurde dort Pelztierjäger im Auftrag einer Firma in St. Louis. »Seine Gestalt war hoch und kräftig, sein Haar aber grau und sein Gesicht von tiefen Furchen durchzogen. Man sah, daß nicht bloß das Alter die Schuld an diesen Falten hatte« (521). Das Gesicht zeigt »Verschlossenheit und Härte«, Ausdruck seines ehemals überheblichen und dünkelartigen Wesens. V.H. war seiner Familie vorausgereist, um das Reisegeld für sie zu verdienen. Bei den Shoshonen hat er einen guten Ruf; auch WINNETOU kennt ihn als einen guten Mann, der einst einem Sambitschekrieger das Leben //342// rettete. V.H. ist durch eine Intrige INNUA NEHMAs mit einer Schar Shoshonen in die Hände YAKONPI-TOPAs geraten, der für die Freilassung auf einem ›Sprechenden Leder‹ 365 Gewehre fordert. In Weston wird das Leder von OLD SHATTERHAND (OS) entziffert. Dieser bricht unverzüglich auf, v.H. zu befreien. Diesem gelingt jedoch ohne fremde Hilfe die Flucht. Er trifft Winnetou und OS, gerät aber bald mit OS aneinander und reitet im Zorn fort; dabei trifft er auf die Westmänner EMIL REITER und WELLEY, die den Verbrechern CORNER, EGGLY und FRANK SHEPPARD folgen, die auch von OS verfolgt werden. An einem Finding-hole treffen alle zusammen. Auch v.H. will Winnetous Anspruch auf das Goldlager nicht anerkennen, so daß er mit den anderen überwältigt werden muß. Er verbindet sich daraufhin mit den Verbrechern und folgt heimlich OS und dessen Gefährten in ein Winterlager der Shoshonen. Dort gerät v.H. nach einem Lawinenunglück in eine gefährliche Situation: bewegungsunfähig ist er einem Grizzly ausgeliefert und wird erst durch OS aus dieser Lage befreit, die er (der durch all das Unglück, das ihn traf, seinen Glauben verlor) durch gotteslästerliche Flüche heraufbeschworen hatte. Erschüttert kommt er zur Besinnung. Er findet den Glauben wieder und versöhnt sich mit Winnetou und OS. OS kann ihm auch mitteilen, daß er inzwischen rehabilitiert in seine Heimat zurückkehren kann: »Er ist wieder alles, was er vor seiner Flucht nach Amerika war«. (GR 24: 43, 143, 150f, 198f, 206ff, 296, 301, 464f, 476, 519ff, 530, 533ff, 541, 558, 562, 566ff, 596f, 599, 609ff, 617, 622) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/HIL.HTM[21/02/2024 12:33:25]

2) (al. ELISE WAGNER): österreichische Adelige; Frau von 1); Mutter von 3); KARL MAY trifft sie, als er im Gymnasiastenalter mit seinem Freund CARPIO beim Gastwirt FRANZL in Falkenau/Böhmen einkehrt. Sie ist mit ihrem alten, kranken Vater und ihrem minderjährigen Sohn auf der Flucht aus der Heimat und will nach Amerika zu ihrem Mann. Sie nennt sich ELISE WAGNER. Durch die Krankheit ihres Vaters ist das Reisegeld fast aufgebraucht, so daß sie als Bittstellerin um Essen und Unterkunft zu Franzl kommt. Mit einer improvisierten Weihnachtsfeier macht Franzl der Familie eine Freude. Auf der Feier wird Mays Weihnachtsgedicht rezitiert, das großen Eindruck bei Frau v.H. hinterläßt. May und Carpio helfen der Familie mit Geld aus ihrer Reisekasse aus und eilen ihr nach, als sie die Schiffskarten bei Franzl vergessen. Jahre später trifft May, nunmehr als OLD SHATTERHAND (OS) auftretend, in Weston Frau v.H. wieder. Er findet sie durch das Weihnachtsgedicht, das der Verbrecher FRANK SHEPPARD als Traktat verkauft. Frau v.H. hatte es dem angeblich frommen Mann zur Abschrift überlassen. Sie lebt mit ihrem Sohn zurückgezogen in Weston und erkennt May wieder, weiß aber nicht, daß er OS ist. OS kann ein ›Sprechendes Leder‹ entziffern. Damit gibt er Frau v.H. Gewißheit über das Schicksal ihres seit einiger Zeit verschollenen Mannes. OS macht sich mit WINNETOU auf, ihren Mann zu suchen. Bevor die beiden aufbrechen, erhält Frau v.H. noch die Nachricht, daß ihr Mann in der Heimat rehabilitiert wurde. Nach der glücklichen Heimkehr ihres Mannes kehren die v.H.s in die Heimat zurück, wo Frau v.H. als ein »Engel der Armen« und durch die Verkündigung des Evangeliums wirkt. (GR 24: 43, 47, 61, 63, 68, 92, 94, 114, 143, 150, 153ff, 159ff, 166, 198ff, 215, 297ff, 622f) //343// - FRAU VON HILLERs VATER: ein weißhaariger, alter Mann; tief gebückt und ärmlich gekleidet kommt er mit seiner Tochter und seinem Enkel auf der Flucht aus der Heimat nach Falkenau/Böhmen zum Gastwirt FRANZL. Tiefliegende Augen und hagere Wangen zeigen, daß er sich in einem schlechten Gesundheitszustand befindet. Das Weihnachtsgedicht von KARL MAY, das CARPIO auf der Weihnachtsfeier bei Franzl vorträgt, ergreift ihn tief und wirkt nachhaltig auf sein Gemüt. Auf der Weiterreise stirbt er auf einem ärmlichen Lager. (GR 24: 42f, 48, 50ff, 112f, 162) 3) STEFAN V.H.: österreichischer Adeliger; Sohn von 1)/2); als Dreizehnjähriger trifft er - mit Mutter und Großvater auf der Flucht aus der Heimat - in Falkenau/Böhmen beim Gastwirt FRANZL auf den jungen KARL MAY und CARPIO. Den schwerkranken Großvater umsorgt er liebevoll. Jahre später begegnet er in Weston May wieder, der nun als OLD SHATTERHAND (OS) auftritt. V.H. ist ein freundlicher junger Mann mit Schnurrbart und feinen Gesichtszügen geworden. Er studiert die österreichischen Gesetze, um seine Familie rehabilitieren zu können. Als OS und WINNETOU aufbrechen, um v.H.s verschollenen Vater zu befreien, will er sie begleiten. OS kann ihn von dem Plan abbringen. Nach der Rückkehr des Vaters zieht er mit der Familie, die inzwischen rehabilitiert wurde, in die Heimat zurück, wo er es in hervorragender juristischer Stellung zu Ansehen bringt. (GR 24: 42, 47, 113, 143, 153, 167f, 216ff, 220, 251f, 622) HILLEY: Besitzer eines Boarding-house in Jefferson-City, bei dem DICK HAMMERDULL und PITT HOLBERS von DANIEL ETTERS bestohlen wurden (nur erwähnt) (GR 15: 612)

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HILLMANN: 1) Mann von 2), Vater von 12), armer Holzhacker; er prügelte seinen Sohn häufig. (nur erwähnt) (WOLLTEUFEL: 119) 2) Frau von 1), Mutter von 12) (insgesamt 6 Kinder); Spitzenklöpplerin (nur erwähnt) (WOLLTEUFEL: 119) 3) Schuhmachermeister und Nachtwächter in Ammerstadt; Mann von 4), Vater von 11); er raucht eine Meerschaumpfeife. »Lang und dürr, ja, fast übermäßig lang und dürr ist die hagere, ausgetrocknete Gestalt; lang und dürr sind die beiden Beine, welche in einem Paar Lederhosen stecken, die früher einmal schwarz gewesen sind; jetzt aber in allen möglichen Farben schimmern; lang und dürr sind die Arme ... lang und dürr ist auch das Gesicht, aus welchem eine Nase hervorragt, deren scharfen Rücken man sofort als Rasirmesser benutzen könnte, während die graden und dünnen Lippen und die kleinen, unruhig funkelnden Augen auf einen Charakter schließen lassen, mit dem nicht gut Kirschen essen ist. Lang und dürr ist Alles an ihm, nur nicht das zweifelhafte Kleidungsstück, welches nicht viel mehr als die Hälfte seines Oberkörpers bedeckt, und in ein Paar Aermel mündet, welche die gefährliche Passage über den spitzen Ellenbogen hinweg schon //344// seit langer Zeit nicht mehr gewagt zu haben scheinen. Dieses Ding war ... einmal ein Pelz.« (579) Seine ständige Redensart ist: »Heiliger Knieriem«. H. ist unversöhnlicher Feind des Nachtwächters BACHMANN aus Wummershausen. Als dieser im Rausch versehentlich in der Nacht zum 2. Weihnachtstag ins andere Dorf gerät, verhaftet H. den Kollegen; dieser kann jedoch entfliehen und dann den ebenfalls im Rausch ins falsche Dorf geratenen H. unter Androhung der Verhaftung zwingen, seine Einwilligung zur Heirat ihrer beider Kinder, MINNA BACHMANN und EDUARD H., zu geben. (Vgl. NEUJAHRSNACHT: HEINRICH BERGMANN) (NACHTWÄCHTER: 579, 583f, 586) 4) Frau von 3), Mutter von 11) (NACHTWÄCHTER: 579) 5) ›VATER H.‹: Steinschneider; Mann von 6), Vater von 14); H. ist ein »rüstiger Greis ... mit biederer Miene« und einem »erträglichen Baß«. Er ist einer der Siedler des Helldorf-Settlements, die aus der bayerischen Gemeinde Helldorf (Fichtelgebirge) nach Amerika auswanderten, dort als Steinschneider arbeiten wollten, dann aber Siedler wurden. Er wird mit den anderen Siedlern von den Oglalas unter KOITSE überfallen, zum Hancockberg geschleppt und von OLD SHATTERHAND und WINNETOU befreit. (IM WILDEN WESTEN/GR 9: 416f, 419, 422, 429) 6) Frau von 5), Mutter von 14); »ein altes Mütterchen; ihr Gewand war einfach und sauber; ihr ganzes Aeußere zeugte von fleißiger Arbeit und über ihr Angesicht, welches von schneeweißen Haaren eingefaßt wurde, lag jener selig lächelnde Frieden ausgebreitet, welcher nur das Eigentum einer Seele sein kann, file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/HIL.HTM[21/02/2024 12:33:25]

die mit ihrem Gotte in unwandelbarem Vertrauen lebt.« (416) Sie wird mit den anderen Siedlern des Helldorf-Settlements von Oglalas verschleppt und von OLD SHATTERHAND und WINNETOU befreit. (IM WILDEN WESTEN/GR 9: 416, 429) 7) Bäcker, Fleischer und Gastwirt in Wustrow; Mann von 8); Vater von 9)/13); Stiefvater von ANNA GRUNERT; er ist ebenso lang wie seine Söhne und wegen seiner Trinkfreudigkeit und Grobheit berühmt-berüchtigt. H. und seine Söhne behandeln H.s Frau so schlecht, daß sie sich scheiden lassen will. Der ALTE DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU), der H.s Söhne als ›lange Kerls‹ rekrutieren will, läßt sich als Bäckergeselle von H. anstellen. Nach einem abendlichen Trinkgelage sind er und H. so betrunken, daß sie in der Backstube ein großes Durcheinander anrichten. Am nächsten Morgen kommt es darüber zum Streit und zu einer großen Prügelei, die zur Verhaftung des Fürsten führt. (BÄCKER: 43, Nr. 4, 107, 201, 217, 219, 234, 250) 8) Frau von 7), Mutter von ANNA GRUNERT, Stiefmutter von 9)/13); sie will sich von H. scheiden lassen, da sie von ihm und seinen Söhnen schlecht behandelt wird. (nur erwähnt) (BÄCKER: 107, 201) //345// 9) zwei Söhne von 7), Brüder von 13); ›lange Kerls‹; sie begleiten als Wächter den in Haft genommenen ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) auf dem Transport von Wustrow nach Dannenberg. Bei der Befreiung des Dessauers werden sie rekrutiert. (BÄCKER: 43, 201, 234, 281) 10) junge, hübsche Frau von 14); sie wird mit den anderen Siedlern des Helldorf-Settlements von Oglalas verschleppt und von OLD SHATTERHAND und WINNETOU befreit. (IM WILDEN WESTEN/GR 9: 418) 11) EDUARD H.: Sohn von 3)/4); 22 Jahre alt; Geliebter von MINNA BACHMANN, der Tochter des mit seinem Vater verfeindeten Nachtwächters BACHMANN, die er erst heiraten kann, nachdem deren Vater seinem Vater die Einwilligung abzwingen konnte. (Vgl. NEUJAHRSNACHT: FRITZ BERGMANN) (NACHTWÄCHTER: 580, 586) 12) FRITZ H. (HILLMANNFRITZE): Sohn von 1)/2); F. ist ein kräftiger Bursche, der »eigentlich vom Gebirge herunter« stammt. Er wird zunächst vom Magister GRABENMACHER aufgenommen, bei dem er fast den »ganzen Tag über den Büchern liegt«. F. geht nach dessen Tod beim Webermeister AUGUST EHREGOTT FRANKE, seinem Vormund, in die Lehre, dessen Tochter RÖSCHEN er heiraten darf, nachdem er Franke zum Gewinn eines Grundstücksprozesses gegen die ROSENBAUMs verholfen hat. Er erzählt in der Ich-form nach Aufforderung durch die Gesprächsrunde die Geschichte, wie er zu seiner Frau kam. (WOLLTEUFEL: 119-22, 135) 13) WILLEM H.: Sohn von 7), Bruder von 9); ›langer Kerl‹; er begleitet als Wächter den in Haft file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/HIL.HTM[21/02/2024 12:33:25]

genommenen ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) auf dem Transport von Wustrow nach Dannenberg. Bei der Befreiung des Dessauers wird er rekrutiert. (BÄCKER: 43, 201f, 234, 249, 281) 14) WILLY H.: Steinschneider; Sohn von 5)/6), Mann von 10); W. ist ein »prächtiger junger Mann«. Mit den anderen Siedlern des Helldorf-Settlements wird er von Oglalas verschleppt und von OLD SHATTERHAND und WINNETOU befreit. (IM WILDEN WESTEN/GR 9: 416) HILTON: Unteranführer der Tramps des ROTEn CORNEL (-> BRINKLEY); er provoziert durch einen Überfall die Rache der Utahs. H. stößt mit seinem Gefährten KNOX zu OLD SHATTERHAND (OS), der ihn aber als Pferdedieb und Schwindler entlarvt. Er gerät mit OS und dessen Gefährten in die Gefangenschaft der Utahs, wo H. und Knox gemartert und wegen Feigheit durch Hunde zerrissen werden. (SILBERSEE: 295ff, 301f, 321, 341) HILUJA (DIE SÜßE): Tochter des SCHEIKs DER BENI ABBAS, Schwester von BADIJA; ihr Gesicht war »wunderbar in seiner Zeichnung und schwer zu erforschen in seinem Ausdrucke ... (sie) war von hoher, trotz ihrer Jugend, bereits üppiger Gestalt ... //346// Ihre schönen Formen waren unter der leichten, dünnen Hülle sehr deutlich zu bemerken gewesen, da sie nur eine aus feinstem Stoffe gefertigte Hose und ein eben solches Jäckchen trug, welches über der Brust weit auseinander ging und das schleierartige, fast durchsichtige Leibhemde sehen ließ. Da das Jäckchen keine Aermel hatte, so waren die langen, weiten Aermel des Leibhemdes zu sehen. Vorn bis über die Ellbogen aufgeschnitten, fielen sie hinten lang herab und aus ihnen traten zwei fast schneeweiß leuchtende Arme hervor, deren prächtige Rundung ganz geeignet war, selbst den Blick eines Mannes zu fesseln, der sonst für Frauenschönheit nicht zu schwärmen pflegte. Und hell, weiß wie ihre Arme war auch die Farbe ihres Gesichtes ... in der Wüste eine große Seltenheit. Wären ihre Züge nicht echt orientalische gewesen, so hätte man sie dieser blendenden Weiße wegen für eine nordische Europäerin halten können. Jedenfalls hatte diese bezaubernde Araberin es niemals nöthig gehabt, sich wegen irgend einer Beschäftigung den Strahlen der Sonne auszusetzen ... Ihre großen, dunklen Augen waren von einer sammetartigen Weichheit ... Die Zöpfe ihres nachtdunklen Haares hingen lang und stark bis fast zur Erde herab und waren mit eingeflochtenen Gold- und Silberstücken, Korallen und polirten Löwenzähnen geschmückt. Diese letztere Art des Schmuckes ließ errathen, daß die männlichen Angehörigen ihrer Familie tapfere und unerschrockene Krieger und Jäger seien und ihre Tochter oder Schwester sehr lieb gehabt hatten, da sie ihr sonst diese Siegeszeichen der gefährlichen Löwenkämpfe gewiß nicht zu diesem so wenig kriegerischen Zwecke geschenkt hätten.« (241) Auf dem Wege zu ihrer Schwester wird H.s Karawane von Tuareg überfallen. Alle bis auf sie und ihre Dienerin HALUJA werden getötet. OSKAR STEINBACH befreit sie aus der Gefangenschaft BEN HAMALEKs, der sie in die Sklaverei verkaufen will. In Kairo wird H. von Arnauten belästigt. Aus dieser Situation befreit sie HILAL, ein Beni Sallah, deren Interims-Scheik H.s Schwester ist. Beide verlieben sich ineinander. Ihr Vater hat H. jedoch MULEI ABARAK, dem Sohn des Scheiks der Mescheer, als Frau versprochen. Da sich herausstellt, daß Mulei ein Verbrecher ist, steht einer Verbindung der beiden nichts mehr im Wege. H. wird dann aus dem file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/HIL.HTM[21/02/2024 12:33:25]

Lager der Sallah zusammen mit ihrer Schwester und ZYKYMA von ALEXEI POLIKEFF und IBRAHIM PASCHA entführt; Steinbach kann sie wieder befreien. (DH-DH: 241f, 244, 251, 274, 421ff, 438, 535f, 705ff, 774) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//346// HIMJAT EL BAHRI: Deckname ABU EN NILs HIMMEL -> TOKBELA (Moqui) DIE HIMMELBLAUE -> GÖKALA/SEMAWA HIMMELREICH: Klempnermeister (nur erwähnt) (WOLLTEUFEL: 121f) VON HIMMELSTEIN, THEOBALD: längst verstorbener süderländischer Adeliger; Stifter der Klöster bei Schloß Himmelstein; das Schloß ist später Domizil des Prinzen HUGO VON SÜDERLAND. (nur erwähnt) (JUWELENINSEL: 35, 68) //347// HING-ßEN -> LING-TAO HINRICH: 1) Lagermeister der Vitalienbrüder auf der Insel Neuwerk; er ist »eine kleine, verschobene Männergestalt«, hat einen Buckel. (stellenweise auch HEINRICH und WILLRICH) (QUITZOWS: 295, 305 / 562) 2) Mitglied der Bande des FLIEGENDEn REITERs; er führt DIETZ VON QUITZOW zu den Gefangenen auf der Wendenburg. (QUITZOWS: 452ff) - HINRICHs (1) FRAU: Sie ist lang, starkknochig und schnurrbärtig, glaubt an Gespenster und liegt ständig mit ihrem Mann im Streit. Von seiner geheimen Tätigkeit für die Vitalienbrüder weiß sie nichts. (QUITZOWS: 295, 305 / 562) HIRSCH: 1) Deckname FRANZ VON HELFENSTEINs (VS V: 1888)

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2) -> PIDA (Kiowa) 3) -> TEEH (Shoshone) 4) LEVI H.: jüdischer Ladenbesitzer in Mainz; Mann von 5); TRAPPER -> GEIERSCHNABEL kauft bei ihm einen skurrilen Anzug und legt den Händler, der ihn betrügen will, herein. (WR V: 2103ff) 5) SARAH H.: Frau von 4) (WR V: 2110) FLIEGENDER HIRSCH: Apachenkundschafter (WR III: 1098f) DER FLINKE HIRSCH: 1) zwanzigjähriger Apache; Neffe von STARKE HAND, fünf Jahre älterer Bruder von SCHNELLER WIND; sein »Gesicht war unbemalt, braun, aber von beinahe kaukasischen Zügen«. Er tritt als Beschützer von PALOMA-NAKANA (ALMY WILKINS) am Silbersee auf. Mit OSKAR STEINBACH und Starke Hand nimmt er die Bande des ROTEn BURKERS gefangen. (DH-DH: 1020, 1063, 1065, 1492) 2) Comanchen-Häuptling; Nachfolger von OYO-KOLTSA, nachdem dieser von WINNETOU erschossen worden ist; er tritt gegenüber OLD DEATH und OLD SHATTERHAND fordernd und beleidigend auf, wird aber von Old Death zurechtgewiesen. Er will //348// sich den Apachen auch in aussichtsloser Lage nicht ergeben und schießt hinterrücks auf Winnetou, der ihn daraufhin erschießt. (SCOUT/GR 8: 319-25, 329-34, 352ff) GELBER HIRSCH -> WAGARE-TEY (Shoshone) KLEINER HIRSCH -> ISCHARSHIÜTUHA (Apache) DER ROTHE HIRSCH -> FLIEGENDER HIRSCH DER SCHWARZE HIRSCH -> TOKVI-TEY

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SPRINGENDER HIRSCH -> TO-OK-TEY (Utah) VIER HIRTEN -> YAKONPI-TOPA (Upsaroka) HI-ßEN: Bruder von HING-ßEN (LING-TAO); H. lebt in Padang und wird als Komplize seines Bruders verhaftet. (nur erwähnt) (TIGERBRÜCKE: 596, 605) HOBBLE-FRANK (auch HOBBEL-FRANK/HOPPELFRANK/eigentl. HELIOGABALUS MORPHEUS EDEWARD FRANKE): berühmter Westmann; Vetter der TANTE DROLL - in BÄRENJÄGER: H. wurde zwischen Meissen und Pirna geboren. Er war sächsischer Forstgehilfe. Seine Stellung verlor er wegen einer Streitigkeit um die Aussprache des Wortes ›mehrschtenteels‹. Danach wanderte er nach Amerika aus, wo er seit einigen zwanzig Jahren lebt. Der kleine, schmächtige, hinkende Mann trägt einen dichten schwarzen Vollbart und auffällige Kleidung: »einen dunkelblauen Frack, welcher mit hohen Achselbuffen, Batten und blankgeputzten Messingknöpfen versehen war.« (24) Dieser außerordentlich verschossene Frack war an den Nähten mit Tinte ausgefärbt; (Zusatz in GEIST: »die langen Schöße hingen flügelartig rechts und links an den Seiten des Pferdes hernieder«) Auf dem Kopf hat Frank einen riesigen schwarzen Amazonenhut, den eine große gelbgefärbte Straußenfeder ziert. H. ist Kompagnon des Bärenjägers BAUMANN. Seine Behinderung stammt von einem Erlebnis mit Sioux her, die im Store Baumanns ein Gewehr stahlen. Bei der Verfolgung erhielt Frank einen Schuß in den linken Fuß. Mit dem DICKEn -> JEMMY, dem LANGEn -> DAVY, MARTIN BAUMANN (dem SOHN DES BÄRENJÄGERS) - später stoßen OLD SHATTERHAND (OS) und WINNETOU dazu - zieht H. aus, den von Oglalas gefangengenommenen Baumann zu befreien. Obwohl sich H. auch aktiv am Befreiungskampf um den Bärenjäger beteiligt (er wendet einmal sogar OSs Fausthieb an), liegt die Bedeutung der Figur auf einer anderen Ebene: Im Rahmen des didaktischen Konzeptes der in Amerika spielenden Jugendromane hat H. die Funktion, Bildungsgut auf humoristische Weise in die Handlung einzubetten. Der halbgebildete Sachse verdreht ständig Wissenswertes aus Geschichte und Literatur, was immer wieder Anlaß zu witzigen Dialogen gibt (hier mit dem Dicken Jemmy); diese Dialoge sind darüber hinaus derart häufig mit biographischem //349// Material durchsetzt, daß H. als ein bedeutendes Teil-Selbstporträt Mays bezeichnet werden kann. Der H. erzählt in der GK-Fassung eine nicht in die Buchausgabe übernommene Bärengeschichte. (24, 27-30, 52ff, 108-12, 126, 129-36, 155f, 184, 228-33 / GK 1. Jg., S. 230 pass.) - in GEIST: H.s Funktion ist ganz auf die didaktische Komponente beschränkt (seinen Gegenpart spielen hier neben dem Dicken Jemmy noch JOHN HELMERS und der JUGGLE-FRED). Frank nimmt am Finalkampf gegen die ›Geier‹ des Llano estakado teil. (247, 257-60, 265f, 273-80, 339ff, 344-48, 354ff, 358, 375ff, 383, 436f) - in SILBERSEE: Es wird zum erstem Mal der eigentliche Name H.s genannt. Er reitet im Gefolge OSs zum Silbersee. H. entwickelt für den Dicken Jemmy und für sich selbst Strategien, wie sie den file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/HIM_HOH.HTM[21/02/2024 12:33:26]

Wettkampf auf Leben und Tod gegen körperlich überlegene Utahs bestehen können. Er selbst muß gegen TO-OK-TEY, den schnellsten Läufer der Utahs laufen. Er gewinnt den Lauf durch eine List. Mit Tante Droll (seinem Vetter, den er seit seiner Kindheit nicht mehr sah und den er nun im Westen wiedertrifft) bereitet er später die Befreiung von OLD FIREHANDs Gesellschaft aus den Händen der Utahs vor. Dafür schenkt ihm LORD CASTLEPOOL eines seiner wertvollen Gewehre. H. wird an der Ausbeute der Gold- und Silbergewinnung der Gesellschaft Old Firehands beteiligt. (SILBERSEE: 280, 283ff, 294, 350ff, 363ff, 393ff, 412ff, 454ff, 521) - in ÖLPRINZ: H. ist mit der Tante Droll im Westen unterwegs. Droll hat sich gekleidet wie Winnetou, H. wie OS, dem die beiden aus Deutschland nachgereist sind: er »trug lederne ausgefranste Leggins und ein ebenso ausgefranstes ledernes Jagdhemd, dazu lange Stiefel, deren Schäfte er über die Kniee emporgezogen hatte. Auf seinem Kopfe saß ein sehr breitkrempiger Filzhut. In dem breiten, aus einzelnen Riemen geflochtenen Gürtel steckten zwei Revolver und ein Bowiemesser. Von der linken Schulter nach der rechten Hüfte hing ein Lasso und am Halse an einer seidenen Schnur eine indianische Friedenspfeife. Quer über dem Rücken hatte er zwei Gewehre, ein langes und ein kurzes.« (146) Zu diesem Aufzug paßt allerdings das glattrasierte, gutmütige, etwas naseweise Gesicht nicht so recht. Die beiden sind auf FORNERs Rancho mit OS und Winnetou verabredet. Sie treffen dort BAUMGARTEN, den Buchhalter des Bankiers ROLLINS, der ihnen von dem geplanten Ölgeschäft mit GRINLEY berichtet. Die beiden Westmänner warnen ihn, da sie dem Geschäft nicht trauen. Als dann ein deutscher Auswanderertreck unter der Führung von SAM HAWKENS bei Forner ankommt, schließen sie sich diesem an. Mit dem Treck fallen sie in die Hände KA MAKUs, aus denen sie von OS und Winnetou befreit werden. Seine Westmannfähigkeiten kann H. in der Gruppe nicht recht entfalten. Seine eingebildete Gelehrsamkeit sorgt allerdings für dramatisch-humoristische Dispute mit dem Kantor emeritus MATTHÄUS AURELIUS HAMPEL, ROSALIE EBERSBACH und WOLF. H. bringt nach Abschluß der Abenteuer den Kantor, den er durch seine Berichte über den Wilden Westen zu seinen skurrilen Opernplänen animiert hatte, wieder in die Heimat zurück. (44, 146f, 149, 154f, 162-66, 168-71, 177-81, 226ff, 281f, 375-80, 395-99, 408, 463-68, 559) - in SCHLANGENMENSCH: H. berichtet in sächsischer Mundart von einer Begegnung mit einem SCHLANGENMENSCHen, dem jüngsten der BROTHERS DIAVOLO, den er auf der Rückreise von Sansibar in einem Eisenbahnabteil kennenlernte. Die Gelenkig//350// keit des Verrenkungskünstlers ist dem H. zunächst unheimlich, doch schon bald interessiert er sich für Einzelheiten des Artistenlebens, die er - ein Versprechen einlösend - den Lesern des ›Guten Kameraden‹ weitergibt. (26f, 32f, 40ff) - in VILLA BÄRENFETT: Auf zahlreiche Leserwünsche hin gibt H. (es wird hier sein vollständiger Name, HELIOGABALUS MORPHEUS EDEWARD FRANKE, genannt) in sächsischer Mundart eine launige Beschreibung seiner bei Dresden oberhalb der Elbe liegenden Villa. (397f) - in MUSTANG: Es wird mitgeteilt, daß H. in Moritzburg geboren ist. Er reist mit Tante Droll OLD SHATTERHAND (OS) aus Sachsen in den Westen nach und trifft ihn und Winnetou in Rocky Ground. Mit HAS, KAS und HUM TIMPE schließt er schnell Freundschaft. Er tritt - außer, daß er im Auftrag OSs den SCHWARZEn MUSTANG kahlschert - nur durch seine eingebildete Gelehrsamkeit in

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Erscheinung. (104f, 107ff, 112ff, 118, 127ff, 221ff, 231f, 257ff, 272ff, 342ff) HOBLYN: 1) Nachbar von JAN VAN HELMERS; Vater von 2) (nur erwähnt) (BOER-GR: 115) 2) Zwei Söhne von 1); sie kommen VON HELMERS, ihren Nachbarn, gegen die Zulu zu Hilfe. (BOERGR: 122) 3) Mitglied einer Bande von Stakemen im Llano estakado unter dem CAPITANO; er wird von OLD SHATTERHAND im Lager der Banditen gefangengenommen und führt ihn auf die Spur FRED MORGANs. Da er in diesem Falle ehrlich war, wird er freigelassen, aber kurz darauf bei einem Comanchen-Überfall getötet. (DEADLY/ GR 9: 136, 139ff, 196ff, 201) 4) JOHN H.: englischer Führer RAFFLEYs in Südafrika; PIET VAN HOLMEN tötet H. mit dem Messer, weil er Raffley geholfen hat, Piets Braut HANNJE zu entführen. (AFRICANDER: 559, 574f, 591) HOCHZEITSBITTER (auch LEICHENBITTER): wohnt und agiert in Scheibenbad; er »war ein sehr langer und pfahldürrer Kerl, hager zum Zerbrechen und mit einer Nase, welche eigentlich bestimmt gewesen schien, als Zeiger einer Sonnenuhr zu dienen. Sein Anzug war ein sonderbarer. Er trug lange Stiefeln, von deren oberen Rand breite, bunte Schleifen herabhingen. In den Schäften dieser Stiefel steckte eine kurze Hose, deren rechte Hälfte roth, die Linke aber gelb aussah. Die Weste war grasgrün, und der Frack, dessen Schöße bis an den Boden reichten, war, ganz entgegengesetzt der Hose, rechts gelb und links roth. Zwei Vatermörder stachen aus einem himmelblauen Halstuche hervor. In der linken Hand hielt der Mann einen riesigen Regenschirm mit einem karmoisinfarbenen Ueberzug und in der rechten einen Dreispitz mit einem gelben Federbusch. An der Brust, dem Gürtel, den Achseln und Ellbogen waren bunte Bänder und Schleifen befestigt. Das Allerbeste an dem Manne aber war unbedingt sein Gesicht. Etwas Dümme//351// res konnte es nicht geben. Die reichste Phantasie eines Malers hätte es nicht vermocht, dümmere Züge auf das Papier zu bringen, als diejenigen waren, welche dieser Mann hatte. Und zwar sah man auf dem [!] ersten Blick, daß er sich nicht etwa verstellte, sondern daß diese Dummheit sein wirkliches, unbestrittenes Eigenthum sei ... Er hatte das Amt, welches er bekleidete, wohl aus reiner Ironie, höchstens aus Mitleid erhalten, um sich zuweilen eine Kleinigkeit verdienen zu können, da er zu einem einträglichen und geordneten Geschäft oder Handwerk die Gabe nicht besaß. Dennoch hielt er sich keineswegs für so albern, wie er war. Er meinte, ein verkanntes und verfolgtes Genie zu sein. Seine größte Leidenschaft war es, eine Rede zu halten, und das war ein Unglück für ihn und eine ewige Quelle der Heiterkeit für Diejenigen, welche ihm zuhörten.« (189f) Man wußte nie, »ob er zu einer Hochzeit, einer Kindtaufe, file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/HIM_HOH.HTM[21/02/2024 12:33:26]

einem Begräbnisse oder einem Schweinschlachten eingeladen habe.« (190) (WzG: I 159, 189ff, 287ff, 421ff II 436ff) HÖHL(EN)BAUER: (Der Name stammt daher, daß der Hof an einer tiefen Höhlung liegt, die zwischen den Berg eingesunken ist.) 1) Vater von 2); er war ein wohlhabender Bauer, aber ein wüster Mensch, ein Trinker und Spieler. Seine Frau starb aus Kummer über seinen Lebenswandel. Beim Wildern wurde er erschossen und hinterließ seinem Sohn nur Schulden. (nur erwähnt) (WzG IV: 1597) 2) Sohn von 1), Vater von 3); er zahlte die Schulden seines Vaters ab. Als er damit fertig war, stürzte ein Fels vom Berg und verschüttete sein ganzes Land. Das Wasser erhielt eine andere Richtung und schwemmte ihm das Land weg. Er geriet dadurch ins Elend. (WzG IV: 1584, 1597, 1694ff) 3) STEPHAN: Sohn von 2); seine »Kleidung ließ erraten, daß er nicht reich sei. Sein offenes Gesicht machte einen sympathischen Eindruck, doch lag um seine Mundwinkel ein herber Zug, welchen es früher in diesem Gesicht wohl nicht gegeben hatte. Er bildete etwas Fremdartiges, was nicht in die früher heitere Physiognomie paßte.« (1583) Seit sieben Jahren ist er mit HANNA HELD verlobt. Beide können erst heiraten, als Hannas Mutter eine Rentennachzahlung erhält, mit der sie den beiden hilft, das Höhl(en)bauergut wieder bewirtschaftbar zu machen. (2543: wohl Setzfehler: STOCHEN) (WzG: IV 1583ff, 1694ff VI 2325) HOEI-FOEI (Moslem): hinterindischer Moslem - wahrscheinlich Händler - »von fast weißer Farbe«; er trifft auf die Gesellschaft um MR. SHOWER, die Eingeborene als vermeintliche Diebe von Mr. Showers kostbarer Uhr verdächtigen. Der H. durchschaut, daß der wahre Täter der ihm schon von früher her als unehrlich bekannte Chinese FI ist, der der Gesellschaft als Dolmetscher und Führer dient. Er sorgt für Fis Überführung und Bestrafung und übernimmt es, die Gesellschaft an ihr Ziel zu führen. (PHIPHOB: 517-20) ARTHUR VON HÖLLENDAMPF: Deckname des KRIKELANTON //352// DIE BEIDEN HÖLZER -> DIE BEIDEN ITSEH (JIM/TIM SNAKER) DER HÖLZERNE MANN: wohl Setzfehler für DER SILBERNE MANN (-> ROULIN) HOFMANN:

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1) Weber; Mann von 2), Vater von 4); er hat ein »gebrochene(s) Profil, welches dem Gesichte einen nicht angenehm zu nennenden Ausdruck giebt«. H. ist verblendet von der Aussicht, FRITZ SEIDELMANN würde seine Tochter heiraten. Er ist bereit, sie mit ihm zu verkuppeln. (VS II: 488-91, 525, 652ff, 730, 735ff, 959) 2) Frau von 1), Mutter von 4) (VS II: 525) 3) ärmlich gekleideter Arbeitsmann aus Hohenwald (WzG II: 601f) 4) ANGELICA (ENGELCHEN) H.: achtzehnjährige Tochter von 1)/2); A. ist »schön, schöner als manche Dame«, hat eine schlanke Taille und eine volle Büste. Sie ist einfach, aber außerordentlich sauber gekleidet. A. ist eng befreundet mit EDUARD HAUSER, jedoch geblendet von dem Gedanken an eine bessere Zukunft an der Seite des reichen FRITZ SEIDELMANN: »Sie war nicht schlecht; sie war auch nicht leichtsinnig; sie war nur jung und unerfahren.« (523) Als Seidelmann sie auf einem Maskenball verführen will, sieht sie ihr Unrecht ein und wendet sich wieder Eduard zu, den sie schließlich auch heiratet. (VS: II 483f, 488f, 518, 520-29, 577ff, 641ff, 655ff, 661-78, 720f, 730-36, 78094, 956-59 VI 2140, 2143f, 2146f) 5) JIM und TIM H. -> DIE SNUFFELS VON HOHENDORF, KUNZ: Schöppe im Lehnsprozeß gegen WERNER VON HOLTZENDORFF (QUITZOWS: 244) VON HOHENHOF, CONRAD: Gefangener der Bande des FLIEGENDEn REITERs auf der Wendenburg; DIETZ VON QUITZOW befreit ihn. (QUITZOWS: 453) HOHENTHAL, KARL (ICH-ERZÄHLER (MAY-PSEUDONYM)): Deutscher; er trägt einen Henrystutzen, reitet das Pferd Swallow, das ihm WINNETOU geschenkt hat, den er einst aus den Händen von Athabasken befreite. Mit einer Westmanngesellschaft trifft er auf die TWO SAMS, kämpft mit ihnen gegen Yankatou-Sioux und begleitet sie ins Hide-spot der BOTH SHATTERS (JOSIAS PARKER und sein Sohn). (BOTH SHATTERS: 838f, 850ff) //353// VON HOHENTHAL: 1) preußischer Graf und Geheimrat; Mann von 2), Vater von 3); verstorben (nur erwähnt) (W: 1064 / ULAN IV: 1268) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/HIM_HOH.HTM[21/02/2024 12:33:26]

2) Gräfin; Witwe von 1), Mutter von 3) (nur erwähnt) (W: 983, 1714 / ULAN: III 1212 V 2098) 3) ARTHUR V.H. (al. BELMONTE/CHANGEUR/MELAC/GUILLEAUME FREDOC/ ARTHUR VALLEY): preußischer Graf und Husaren-Rittmeister; als Spion befindet er sich unter verschiedenen Decknamen in Paris. Er war »ein junger, vielleicht achtundzwanzigjähriger Mann mit angenehmen, sogar männlich schönen Gesichtszügen. Das ziemlich kurz verschnittene Haar war ebenso wie der volle Schnurrbart, welcher seine Oberlippe buchstäblich zierte, von tief schwarzer Farbe, gegen welche der helle Teint frappirend abstach. Seine Gestalt war nicht zu hoch, aber breit und kräftig gebaut. Er machte trotz des einfachen Anzuges, welchen er trug und dessen Haupttheil in einer blauen Leinwandblouse bestand, einen sehr angenehmen, fast möchte man sagen, ... distinguirten Eindruck.« (W 811) In seiner Eigenschaft als Spion verkehrt er häufig im berüchtigten Lokal des VATER -> MAIN. Er gibt vor, eine Liaison mit dem Freudenmädchen SALLY zu haben, aber seine Liebe gehört ELLA DE LATREAU, die er bei Besuchen in der Oper gesehen hat. Bei einem seiner Aufenthalte in der Taverne Vater Mains belauscht er zufällig Bruchstücke eines Entführungsplanes, den Vater Main, ROSSIGNOL und der BAJAZZO (-> LERMILLE) aushecken. Als die Zeitungen dann von der Entführung Ella de Latreaus berichten, erkennt A., daß Vater Main der Entführer ist. Er bietet dem General DE LATREAU, Ellas Großvater, seine Hilfe an. Dieser vermutet in ihm aber einen der Entführer und weist seine Hilfe zurück. Nur mit seinem Untergebenen und Diener, dem Wachtmeister MARTIN TANNERT, und mit der Hilfe Sallys gelingt ihm die Befreiung der Comtesse, dabei wird er durch einen Kampf mit einem Wachhund verletzt. A. kann Vater Main festnehmen und der Polizei übergeben. Auf geheimnisvolle Weise wird er von einer Hofdame der Kaiserin EUGENIE besucht. Sie bringt ihn zu einem Rendezvous in die Tuilerien. Dort kann A. ein Gespräch der Kaiserin mit dem Kriegsminister belauschen, das den bevorstehenden Krieg zwischen Frankreich und Deutschland zum Inhalt hat. Unter einem Vorwand lockt A. später den wieder entkommenen Vater Main und Lermille nach Schloß Malineau, wo General de Latreau beide gefangennehmen kann. Nach Kriegsausbruch rettet er als preußischer Husarenrittmeister Schloß Malineau vor der Zerstörung durch einen Trupp Franctireurs. Er verteidigt das Schloß dann gegen eine große Übermacht französischer Gardekürassiere, die von Oberst DE RALLION angeführt werden. Dabei zeigt sich sein überragendes strategisches und militärisches Geschick. RICHARD VON KÖNIGSAU kommt ihm mit seinen Ulanen zu Hilfe. A. gesteht Ella seine Liebe, die von ihr erwidert wird. Nach der Schlacht von Sedan verlobt er sich auf Schloß Malineau mit ihr. (W: 811, 822, 825, 833, 871ff, 882ff, 887ff, 897f, 913f, 946ff, 963ff, 968. 1626ff, 1635f, 1638, 1658ff, 1660f, 1664f, 1670, 1676f, 1683, 1724 / ULAN: III 1004, 1019, 1025, 1071ff, 1082ff, 1093ff, //354// 1097ff, 1110, 1152ff, 1159, 1163ff V 1915-18, 1922, 1960ff, 1966ff, 1976ff, 1990, 2008ff, 2125) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//354// HOLBERG: 1) Rechtsanwalt und Bürgermeister in Steinegg; Mann von 2); er war als Jurastudent in BERTHA HILLER (-> HOLBERG) verliebt, die diese Liebe zunächst jedoch nicht erwiderte. Als die Familie in Armut fiel, unterstützte er sie. Er wurde Rechtsanwalt und heiratete Bertha dann. Sechs Jahre lang war er Bürgermeister. Nach 15-jähriger Ehe starb er an einer Epidemie. (nur erwähnt) (WzG II: 810, 819ff) 2) BERTHA H. (geb. HILLER): Frau von 1), Mutter von MAX WALTHER: Tochter des Bankiers HILLER: sie »war nicht eine alte Frau. Sie konnte wenig über vierzig Jahre zählen. Man sah es ihr an, daß sie sehr schön gewesen sein müsse. Ihr Auftreten war bescheiden, aber selbstbewußt.« (797) »Sie ist eine sehr liebe, stille, bescheidene Seele, welche ihren reichen Schatz an Kenntnissen und Erfahrungen kaum ahnen läßt ... so eine tief angelegte Natur, aus welcher man immer neue Schätze empor fördert, sobald sie sich Einem einmal geöffnet hat.« (790) B. hat eine angenehme Stimme. Als ihr Vater durch Spekulationen sein Geld verlor, nahm sie eine Stelle als Gouvernante in einer adeligen Familie an. In einem Kurbad lernte sie einen jungen Mann kennen und lieben, der sich CURT VON WALTHER nannte. Als B. ein Kind von ihm erwartete, ließ er sie mittellos zurück. Da ihre Schwester gerade zu diesem Zeitpunkt im Sterben lag, getraute sie sich nicht, dem alten, schwachen Vater zusätzlich ihre ›Schande‹ zu gestehen. Sie setzte das Kind im Fieber in der Nähe von Regensburg bei dem Tagelöhner BEYER aus. Danach war sie monatelang todkrank. Später heiratete sie HOLBERG, einen Freund der Familie. Um ihn nicht zu kränken, erzählte sie ihm nichts von ihrem Kind. Nach 15-jähriger Ehe starb ihr Mann an einer Epidemie. Er hinterließ ihr ein Vermögen, von dem sie sorglos leben kann. Sie beauftragt den WURZELSEPP, nach ihrem Kind zu forschen. Er findet es in dem Lehrer Max Walther. Auch den treulosen Adeligen findet er, es ist der Baron FRIEDRICH VON ALBERG. Dessen Tochter, MILDA VON ALBERG, ist die Freundin B.s. Zu ihrem Sohn hat B. nach dem Wiedersehen ein inniges Verhältnis. (WzG II: 790, 796f, 802-30, 832-36, 849ff, 856-60 III 861-67, 933-36, 946f IV 1654-63) HOLBERS: 1) Mann von 2), Vater von 3)/4), Onkel von 5); Trinker; er gründete erfolglos ein Heiratsinstitut; beging Selbstmord. (nur erwähnt) (GR 19: 225f, 228ff) 2) Frau von 1), Mutter von 3)/4), Tante von 5); sie war sehr fromm und sehr streng, hatte PITT H. nach dem Tod seiner Eltern bei sich aufgenommen und aufgezogen. Sie ernährte durch harte Arbeit ihre Familie. Pitt floh bald vor ihr, da sie ihn übermäßig prügelte. Sie ist verstorben. (nur erwähnt) (GR 15: 608f GR 19: 225-30, 234) //355// 3) HOSEA H.: Sohn von 1)/2), Bruder von 4), Cousin von 5); PITT H. trifft ihn als Tramp in der file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/HOL_HUY.HTM[21/02/2024 12:33:27]

Bande von COX. H. wird von Utahs getötet. (GR 19: 221-36, 239, 486f) 4) JOEL H.: Sohn von 1)/2), Bruder von 3), Cousin von 5); PITT H. trifft ihn als Tramp in der Bande von COX. J. wird von Utahs getötet. (GR 19: 225, 239, 486f) 5) PITT H.: berühmter Westmann; unzertrennlicher Gefährte von DICK HAMMERDULL; die beiden werden auch DIE VERKEHRTEN TOASTS genannt, weil sie während des Kampfes Rücken an Rücken zu stehen pflegen, um sich gegenseitig zu schützen. P. ist der ruhigere Teil des Duos; Neffe von 1)/2), Cousin von 3)/4); »das Gesicht, der Hals, die Brust, der Unterleib, Arme und Beine waren ... unendlich lang und dabei scheinbar so schwach und dürftig, daß man befürchten mußte, den ganzen Mann beim ersten besten Windstoße zerrissen und in Fäden davonwirbeln zu sehen ... auf dem Hinterkopfe ... balancierte ein ... Ding, welches ... vielleicht einmal ein Cylinderhut gewesen war, jetzt aber gradezu aller Beschreibung spottete. Das hagere Gesicht zeigte einen Bart ... aus kaum hundert Haaren, welche ... lang und dünn bis fast auf den Gürtel herabhingen. Der Jagdrock ... bedeckte kaum die obere Hälfte des Leibes, und die Aermel reichten nur wenige Zoll über die Ellbogen herab. Die zwei unglückseligen Schalen, in denen die Beine staken ... hatten ... das Aussehen alter, durchgeglühter Ofenrohre.« (GR 15: 120) Im Kampf entwickelt P. eine »außergewöhnliche Kraft und Ausdauer«. Er reitet einen »kleinen, kurzen und dicken Hengst« (GR 15: 139). P.s ständige Redensart im Gespräch mit Dick Hammerdull ist: ›Wenn du denkst, daß ..., so ...‹ (in der Regel als Bestätigung Dicks: »Wenn du denkst, daß du ein Dummkopf bist, so habe ich nichts dagegen, lieber Dick«). - in AUF DER SEE/GR 15: P. ist Mitglied der Westmanngesellschaft SAM FIRE-GUNS, kämpft mit diesem gegen Oglalas, die einen Zug überfallen, und verfolgt mit Fire-gun den SCHWARZEn KAPITÄN (FRANÇOIS -> LATOUR/HEINRICH SANDER). In GR 15 kommt P. zunächst nur in Erzählungen anderer vor, erst gegen Ende des Bandes treffen er und Dick - zeisiggrün gekleidet - bei MUTTER THICK in Jefferson City auf OLD SHATTERHAND (OS), der ihnen ›GENERAL‹ DOUGLAS (DANIEL -> ETTERS) als Dieb ihrer Schecks benennen kann. Diese Schecks waren für die Tante P.s gedacht, bei der er als Kind aufwuchs, nachdem er seine Eltern verloren hatte. Er war von ihr allerdings so außerordentlich streng behandelt worden, daß er ihr schließlich ausriß. Mit OS, WINNETOU und TRESKOW brechen P. und Dick zur Verfolgung Etters‹ auf. (AUF DER SEE: 451f, 531f, 593, 596, 659, 756, 823 GR 15: 120, 124, 139-149, 160, 163f, 168, 170f, 479ff, 504, 539, 563, 577, 601-19, 623, 631f) - in GR 19: P. ist zwar auch jetzt noch ein mutiger Kämpfer, aber er wird nun anders bewertet: laut OS sind P. und Dick »zwar Westmänner, aber etwas ... Wichtiges mochte ich doch keinem von ihnen anvertrauen« (35). Während des Rittes trifft P. seine Vettern HOSEA und JOEL HOLBERS, die Tramps geworden sind. Sie sind zwar die Erben des Vermögens, das P. seiner Tante zugedacht hatte, doch hält er sie nun dessen nicht mehr für würdig. Nachdem sie von den Utahs umgebracht wurden, begräbt er sie mit Dick. P. //356// tritt nicht mit besonderen Aktionen hervor, er stellt mit Dick in GR 19 das humorvolle Element dar. (7, 14, 239f, 373f, 487)

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- in GOTT LÄßT SICH: Mit OS und Winnetou befreien P. und Dick ihre von Pa-Utes gefangenen Gefährten. (509-12, 541) - in MUTTERLIEBE: P. und Dick begleiten OS und Winnetou auf einem Ritt in die Black Hills. Sie geraten zwischen die sich bekämpfenden Upsarokas und Oglalas. P. und Dick bleiben lediglich Begleiter der Helden, sie werden sogar in einigen Szenen nicht ihrem Ruf als bedeutende Westmänner entsprechend dargestellt. (230, 233, 235, 237, 239, 241f) HOLBORN: 1) Nachbar von KRONER und FRED HAMMER (GR 15: 14) 2) FRANK H.: 2.1) Deckname TOM WILSONs 2.2) Maat aus Wilmington, der seine Papiere beim Wirt FRANZISKO SALDANO zurückgelassen hat. Saldano stellt sie dem auf der Flucht befindlichen TOM WILSON zur Verfügung, der damit bei Kapitän WILLIAMS anheuern kann. (nur erwähnt) (DICHTER: 599f) HOLFERT: 1) aus Knoxville stammender ehemaliger Gehilfe des Juweliers MARSHAL; Verwandter von FRED MORGAN, der ihn zu Spiel und Wechselfälschungen verführte, H. dann erpreßte und mit ihm zusammen den Raubmord an Marshal durchführte. Morgan nahm H. den Anteil am Raub aber wieder ab und versuchte, ihn zu ermorden; H. konnte jedoch fliehen. Als ihn OLD SHATTERHAND und dessen Gefährten (darunter BERNARD MARSHAL, der Sohn des Ermordeten) aufgreifen, gesteht H. alles und wird von WINNETOU kaltblütig hingerichtet. (DEADLY/GR 9: 161-67) 2) FRANZ H.: Buchbinder und Galanterist; Geliebter ANNA HAMPELs; er sollte zur Universtität, mußte aber das Gymnasium vorzeitig verlassen, als sein Vater starb. Annas Vater, JOHANNES HAMPEL, ist strikt gegen eine Verbindung, da F. und Hampel stets wegen der unvollständigen Lateinkenntnisse Hampels, auf die dieser sich viel einbildet, aneinandergeraten. Es gelingt F., durch die Wette, daß er Hampel eine gewaltige Nase drehen könne, die Erlaubnis zur Heirat mit Anna zu erhalten (er gewinnt die Wette durch ein Verwechslungsspiel mit einem Ziegenbock und einer Ziege). (vgl. in ZIEGE ODER BOCK: STUDENTENKARL) (ZIEGE: 729f, 745ff) HOLFEY: Kaufmann in Yellow-water-ground (nur erwähnt) (DEADLY/GR 9: 296)

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//357// HOLLANIZ, GOTTFRIED/FRIDI): Hausmeister auf Schloß Steinegg; er ist über 50 Jahre alt, unhöflich und überheblich. H. war ehemals Leibdiener des Barons FRIEDRICH VON ALBERG. Vor über zwanzig Jahren fertigte H. für den Baron ein Schreiben nach einer Handschriftenprobe RUDOLF VON SANDAUs an, mit dem von Sandau ins Zuchthaus gebracht wurde. Für den Baron fälschte H. außerdem ein Testament, so daß statt EMILIE VON SANDAU von Albergs Frau das Vermögen einer reichen Tante erbte. Im Auftrag von Albergs beseitigte H. zwei Testamentszeugen: ein Herr VON SCHÖNE wurde durch Losbetrug bei einem amerikanischen Duell aus dem Weg geräumt; ein Herr VON SELBMANN geriet im Hochgebirge auf von H. präparierte Stufen im Gletscher und stürzte ab. Der WURZELSEPP kann H. belauschen, als dieser seiner Geliebten, der Köchin MILKA RADOVEC, alle diese Verbrechen erzählt. Um sie heiraten und ihr ein angenehmes Leben bieten zu können, will H. von Alberg mit einem Revers erpressen, auf dem dieser die Untaten gesteht. Dieser Revers gerät in die Hände des Wurzelsepp, der H. und seine Geliebte verhaften läßt. Wegen Verjährung kann H. für seine Verbrechen nicht mehr bestraft werden. (WzG: III 917f IV 1714-43, 1745-48) HOLM: 1) ehemaliger Musikdirektor; Mann von 2), Vater von 3)/5)/6); er ist aufgrund eines Schlaganfalls gelähmt; wird von DR. ALFRED ZANDER geheilt. (VS: III 1165, 1261 VI 2074) 2) verstorbene Frau von 1), Mutter von 3)/5)/6) (nur erwähnt) (VS III: 1166) 3) Gymnasiast; Sohn von 1)/2), Bruder von 5)/6); die Familie muß sich stark einschränken, um das Schulgeld aufzubringen. (nur erwähnt) (VS III: 1166) 4) Buschheader in der Bande des ROTEn BURKERS (DH-DH: 825) 5) HILDA H.: Tochter von 1)/2), Schwester von 3)/6); sie ist ca. achtzehn Jahre alt, mittelblond, schlank, aber voll. Der Maler ARTHUR ELIAS will sie als ›Psyche‹ (leichtbekleidet) malen. Obwohl sie dringend Geld braucht, kann sie ihm aus Schamgefühl nicht Modell sitzen. Sie verlobt sich mit WALTHER VON HAGENAU. Von ihrem Bruder, MAX H., erhält sie eine Mitgift von einer halben Million Gulden. (VS: III 1165-78, 1181f, 1202f, 1206-09, 1261-68 VI 2073, 2222f, 2225-33, 2237f, 2378f, 2381ff, 2393-97) 6) MAX HOLM (al. HOLMERS): Dr. phil.; Violinvirtuose und Reporter; Sohn von 1)/2), Bruder von 3)/5); er hat eine hohe, angenehme Figur und intelligente Züge. In Amerika hat H. unter dem Namen HOLMERS mit Konzerten viel Geld verdient, aber durch den Konkurs seiner Bank alles verloren. Außerdem wurde seine rechte Hand bei einem Duell verletzt, das wegen ELLEN STARTON, die er

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liebt, stattfand. Zurück in //358// der Heimat arbeitet H. als Reporter, schreibt z.B. ›Künstlerbriefe aus Amerika‹. Er kann eine Intrige LEDAs gegen Ellen hintertreiben, die nach Europa kam, um Max wiederzusehen. Als Helfer des FÜRSTen VON BEFOUR (GUSTAV -> BRANDT) beweist er LAURA WERNERs Unschuld, verhindert, daß Ellen beraubt wird, beteiligt sich an der Verfolgung des HAUPTMANNs (FRANZ VON -> HELFENSTEIN) und entlarvt (mit ROBERT BERTRAM) ERNST VON TANNENSTEIN, den er erschießt, als Verbrecher. Seine Hand heilt nach einer Operation durch DR. ALFRED ZANDER wieder. Zum Schluß gestehen er und Ellen sich ihre Liebe, und er erhält überraschend sein Vermögen aus Amerika wieder, das er seiner Schwester als Aussteuer schenkt. (VS: III 1138-44, 1165, 1170, 1209-54, 1260-76, 1321-28, 133off, 1334, 1336-39 IV 1368-95, 1397ff, 1430f, 1436f, 1480, 1484-98 V 17981806, 1820-23, 1834-40, 1859-63, 1869ff, 1876-79 VI 2074f, 2352-72, 2378-81, 2384-87, 2391-94, 2397-2403) DAVID HOLMANN (al. WALLER/PANCROFT/AGSTON): H. ist ein von ABRAHAM LINCOLN unter den angeführten Decknamen gesuchter Kassenräuber. Er hat ein besonderes Kennzeichen: ihm fehlt der linke kleine Finger. H. wird bei GUY WILLMERS als Komplize WILLIAM JONES‹ (-> KANADA-BILL) festgenommen und von diesem befreit. Mit Jones zusammen steckt er das Öltal Willmers‹ in Brand. H. wird wieder gefangen und zu lebenslänglicher Haft verurteilt. (THREECARDE/GR 15: 60, 67f, 70f, 72f) VAN HOLMEN: 1) armer Holländer in Gröningen, Verwandter von 2); PIET VAN HOLMEN schickt ihm einige der Diamanten, die ihm PANDA schenkte. (nur erwähnt) (Vgl. BOER-GR: VAN HELMERS) (AFRICANDER: 591) 2) Mann von 3), Vater von 5); er fand HANNJE in der Kalahari neben ihrer toten Mutter und nahm sie an Kindes Statt an; verstorben (nur erwähnt) (Vgl. BOER-GR: VAN HELMERS) (AFRICANDER: 574) 3) Frau von 2), Mutter von 5); sie hat eine »breite, holländische Figur«. (Vgl. BOER-GR: SOOFJE VAN HELMERS) (AFRICANDER: 559, 574, 590) 4) niederländischer Chemiker im Haag; arm aber ehrlich; v.H. ist ein kleines, dürftiges Männchen. Der GRAF VON -> SAINT GERMAIN mietet v.H.s Laboratorium, um dort angeblich sein aqua benedetta herzustellen. CASANOVA, der BARON VON -> LANGENAU und v.H. beobachten ihn und stellen fest, daß er dort überhaupt nichts tut, die Anmietung dient ihm offensichtlich nur dazu, seinen Ruf als Alchimist zu festigen. Den Diamanten, den er v.H. als Entgelt schenkt, analysiert v.H. als Fälschung. file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/HOL_HUY.HTM[21/02/2024 12:33:27]

Auch einen dem Sekretär der Generalstaaten, CALCOEN, als Pfand übergebenen, angeblichen französischen Krondiamanten kann v.H. als gefälscht nachweisen. In FÜRST ist v.H. viele Jahre später vom dänischen Statthalter KARL VON -> HESSEN-KASSEL in Eckern//359// förde engagiert worden, um dem dort tätigen Grafen von Saint Germain auf die Finger zu sehen. (AQUA: 366f FÜRST: 403-06, 419, 423f) 5) PIET V.H. (al. DER AFRICANDER): Bure; Besitzer der Farm Klaarfontain; Sohn von 1)/2), Verlobter von HANNJE; ›rechte Hand‹ von PIETER UYS; er ist »nur wenig über zwanzig Jahre« alt, »seine Glieder waren von wahrhaft herkulischen Verhältnissen, und das ihm über den Rücken hängende Pantherfell erhöhte den kriegerischen Eindruck, welchen seine stattliche Erscheinung machen mußte« (575). Nachdem Hannje von RAFFLEY entführt wurde, macht sich der Africander zur Verfolgung auf und gerät in die Gefangenschaft des Zuluhäuptlings DINGAAN. Es gelingt ihm aber, sich und Hannje zu befreien. Dabei tötet er Raffley und dessen Begleiter HOBLYN und entführt Dingaan. Zu seiner Hochzeit schenkt ihm der Vater Hannjes, PANDA, wertvolle Diamanten. (vgl. BOER-GR: JAN VAN HELMERS) (AFRICANDER: 559, 574f, 590f) HOLMERS: 1) Deutscher; er wurde von seinem deutschen Fürsten an die Engländer verkauft, um als Soldat in Amerika zu kämpfen. Während er in Amerika weilte, heiratete seine Braut einen anderen, seine Eltern starben. Aus Kummer über dieses Schicksal ging er zur See und ließ sich später am Kap nieder. Bei Verhandlungen über Proviant mit SCHOOTER, dem Kapitän des englischen Freibeuterschiffes ›Eagle‹, wurde er gezwungen, als Matrose auf dessen Schiff zu bleiben. H. war »eine hohe, breite, muskulöse Gestalt mit einem intelligenten Gesichte, in welchem jedoch ein Zug tiefer Schwermuth vorherrschend zu sein schien. Bekleidet war er nur mit dünnen, weißen Hosen und mit einer weißen Blouse.« (73) Auf Java kann H. Schooter entfliehen und schließt sich ROBERT SURCOUF an, dem er sowohl bei der Eroberung von Schooters Schiff als auch bei der Befreiung des von Schooter an die wilden Dayaks auf Borneo verkauften BRUDER MARTIN hilft. Später kommt H. mit Surcouf nach Paris. Bei NAPOLEON I. erreicht Surcouf, daß H. wieder in die Heimat zurückkehren kann. (SURCOUF/ KAPER: 73f, 76f, 82f, 90f, 108, 115f, 120f) 2) BILL H.: Westmann; Freund und Lehrer von FRED (FRIEDRICH VON -> WALMY); er hatte »eine breite, herkulische Gestalt, aus welcher, wenn sie von Holz gewesen wäre, man füglich zwei lebensgroße menschliche Figuren hätte schnitzen können. Seine gewaltigen Beine staken in einem Paar langer Wasserstiefel, die er bis an den Leib herangezogen hatte, der von einer hirschledernen Weste bedeckt wurde, über welcher eine aus starker Büffelhaut gefertigte Jacke hing. Auf dem Kopfe trug er eine hohe Mütze, welche von einer ganzen Menge von Klapperschlangenhäuten umwunden war. Sein Gesicht sah ganz so aus wie die Gegend, in der er sich befand: es war so dicht bewaldet, daß man nur die Nase und die beiden Augen zu unterscheiden vermochte. In der Hand trug er eine doppelläufige

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Kentuckybüchse, und in dem alten Shwale [!], den er sich um die Hüfte geschlungen hatte, stak neben einer alten Drehpistole ein Jagdmesser, welches mehr einem Hirschfänger als einem Messer glich« (434f). Auf der Rückkehr von //360// einer erfolgreichen Goldexpedition war er mit seinen Gefährten von Comanchen beraubt worden. Auf deren Spur trifft er RIMATTA, dann den BOWIE-PATER, die sich an der Verfolgung beteiligen. Nach dem erfolgreich bestandenen Abenteuer bei den Comanchen reist er mit Fred und dem Pater nach Süderland, wo er an der Entlarvung und Verfolgung des Prinzen HUGO VON SÜDERLAND teilnimmt. Als der Bowie-Pater seine Maske fallen läßt und sich als MIß ELLA entpuppt, verlobt er sich mit ihr. (JUWELENINSEL: 434f, 438, 451f, 466, 482, 497, 518, 547, 561, 594, 658, 914) 3) -> MAX HOLM VON HOLMSTRÖM: fingierter Name, den FRANZ VON HELFENSTEIN als den von ROBERT BERTRAM (ROBERT VON -> HELFENSTEIN) ausgibt (VS III: 1044) VON HOLSTEIN, HEINRICH (Herzog H.v.H.): (nur erwähnt) (QUITZOWS: 323) VON HOL(T)ZENDORF(F), WERNER: »ein gar mannhafter Ritter, wacker im Streite, bieder und treu von Character und nur etwas jährzornigen Gemüthes« (198); v.H. ist zwar markgräflicher Hauptmann, als Freund DIETRICH VON QUITZOWs hilft er diesem jedoch - auch nachdem Dietrich für vogelfrei erklärt wurde - gegen den Markgrafen der Mark Brandenburg, FRIEDRICH VON ZOLLERN, und verbirgt Dietrich zeitweise auf seinem Schloß Bützow an der Havel. Er wird deshalb vom Markgrafen vor ein Lehnsgericht zitiert, das ihn seiner Lehen für verlustig erklärt. Später erfährt man, daß v.H. zum Markgrafen übergetreten ist und diesen zum Konzil nach Konstanz begleitet. (historisch) (QUITZOWS: 148, 198f, 210ff, 243ff / 502ff, 514f, 611) HONG-PEH-TE-KEH (DER SCHWERE MOKASSIN): Oglala-Häuptling; H. ist ein strenger, eigenwilliger, harter, grausamer, blutdürstiger Mann. Er hat den Bärenjäger BAUMANN gefangen und den Upsaroka-Medizinmann KANTEH-PEHTA schwer verwundet und seiner Medizin beraubt. H. fällt bei einem Zweikampf mit MARTIN BAUMANN in einen Schlammvulkan. (BÄRENJÄGER: 176, 191, 194, 200, 214, 220, 228, 231f, 236-40) HONG-TSCHE: chinesischer Mädchenräuber; er will KALOMA entführen. Dabei wird er von WALAWI getötet. (nur erwähnt) (CEYLON: 239) HONSKEH NONPEH (LANGE HAND): friedfertiger Anführer der Osagen (nur erwähnt) (GR 19: 89, 120, 206) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/HOL_HUY.HTM[21/02/2024 12:33:27]

HOOD, SAMUEL (LORD S.H.): englischer Admiral, der die englische Flotte vor Toulon befehligt; bei der Entführung des Schiffs ›The Hen‹ aus dem Hafen überlistet ROBERT SURCOUF ihn mit einem geschickten Täuschungsmanöver. (historisch: 1724-1816) (SURCOUF/KAPER: 18, 32, 40, 49, 105) //361// HOORN, JAN: Leibkutscher NAPOLEONs I.; er lenkt die kaiserliche Kutsche, als Napoleon und seine Begleitung im Argonner Wald von Wegelagerern überfallen werden. (W: 321, 354-58, 370 / ULAN II: 477, 538) VAN HOORST (VAN HORST): Buren-Anführer (BOER-GR: 81, 133, 169) HOPE, ADRIAN: niederländischer Bankier im Haag; er läßt einen vom GRAFEN VON -> SAINT GERMAIN den Generalstaaten als Pfand für einen größeren Kredit übergebenen angeblichen französischen Krondiamanten von VAN HOLMEN untersuchen. Es stellt sich heraus, daß der Diamant unecht ist. (AQUA/FÜRST: 403, 406f, 422) HOPKIN: Farmbesitzer (nur erwähnt) (SCOUT/GR 8: 108) ›HO-PO-SO‹ (Schiffsaufsichtsbeamter): chinesischer Mandarin in Kanton; der BLAUROTE METHUSALEM befreit ihn aus der Gefangenschaft von Piraten. Er unterstützt die weitere Chinareise Methusalems. (METHUSALEM: 197, 207-10, 366f, 537f) HOPPELFRANK -> HOBBLE-FRANK HORGY: Zigeuner aus ZARBAs Bande; er ist Zarbas Bote. H. ist an der Festnahme des DIREKTORs DER LANDESIRRENANSTALT von Norland und des OBERARZTes DER LANDESIRRENANSTALT beteiligt. (ZEPTER: 274, 386f, 787) HORN: 1) Kastellan und treuer Diener der VON STERNBURG; Mann von 2); er ist väterlich um ARTHUR VON STERNBURG bemüht. In seiner Jugend war er Reitknecht beim HERZOG VON RAUMBURG und beobachtete, wie dieser ZARBAs MUTTER umbrachte. Er schwieg jedoch aus Furcht. (ZEPTER: 194, 340)

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2) Frau von 1) ehemals Küchenmädchen beim HERZOG VON RAUMBURG; mit ihrem damaligen Bräutigam beobachtete sie den Mord an ZARBAs MUTTER. Sie erzählt ALMAH davon. (ZEPTER: 210, 340, 402f) 3) hannoverscher Wachtmeister, der in Anhalt-Dessau als AMSENHÄNDLER verkleidet spioniert; er wird vom ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) gefangen. (AMSENHÄNDLER: 17, 23, 33) 4) Jude; ehemal. Chemielehrer und Tierarzt; Apotheker, der seine Konzession verloren hat; Mann von 5), Vater von 13) (insgesamt 5 Töchter); er versorgt den HAUPTMANN (FRANZ VON -> HELFENSTEIN) mit Giften. H. ist lang, hager, hat ein spitzes Kinn und eine spitze Nase, »sein Blick war am allerspitzigsten«. Er wird verhaftet, kann mit //362// Hilfe seiner Gifte zusammen mit AUGUST SEIDELMANN fliehen, wird wieder gefangen und zu einer Zuchthausstrafe verurteilt. (einmal (2406) versehentlich WOLF) (VS: I 303, 314-20, 400-04, 440-46 V 1742-47, 1755, 2053-56 VI 2057-61, 2063-66, 2072, 2124-28, 2148, 2151-64, 2406) 5) Frau von 4), Mutter von 13) (insgesamt 5 Töchter); sie ist teilweise in die Verbrechen ihres Mannes eingeweiht. (VS VI: 2121f, 2131, 2324-27) 6) (al. NIEDERMÜLLER): Müller der Niedermühle in einem erzgebirgischen Dorf; Mann von 14), Vater von 9); H. war einst als Fremder in das Dorf gekommen und hatte sich gegen den Willen des schon ansässigen Besitzers der Obermühle, KLAUS, dort niedergelassen. Klaus heuchelt H. gegenüber Freundschaft, betreibt aber hinterrücks dessen Ruin, bis er bei einer Versteigerung die Niedermühle ersteht. H.s finanzielle Notsituation hat Klaus dadurch herbeigeführt, daß er H. als GELDMARDER bestiehlt. Dabei hilft ihm der bei H. angestellte Knecht LEBRECHT, der von H. erschossen wird, als er ihn beim Einbruch stellt. Der Sohn von Klaus, FERDINAND K., der nichts von den Machenschaften seines Vaters weiß und der H.s Tochter liebt, macht den Versteigerungskauf rückgängig, als er erfährt, was geschehen ist. H. gibt ihm seine Tochter zur Frau und bietet ihm an, die Niedermühle zu übernehmen. (GICHTMÜLLER: 591f, 607f, 638f) 7) Frau von 12), Mutter von 10) (nur erwähnt) (WzG II: 671f) 8) ADOLF H. (ADOLFO HORNO): deutsch-österreichischer Cascarillero (Chinarindensammler); er hat mehrere Jahre bei den Tobaindianern gelebt. Von OLD SHATTERHAND aus der Gefangenschaft der Mbocovis gerettet, heiratet er später seine Verlobte UNICA, mit der er nach Deutschland zieht. (GR 13: 226ff, 240f 299f, 306, 463, 466, 583)

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9) BERTHA H.: Tochter von 6)/14), Geliebte von FERDINAND KLAUS; sie kann Ferdinand heiraten, als dieser die Verbrechen seines Vaters gegen ihren Vater wiedergutmacht. (GICHTMÜLLER: 607f, 623, 639) 10) CHRISTJÖRG H.: Sohn von 7)/12); aufsässiger Schüler MAX WALTHERs (WzG II: 667, 671f) 11) EDUARD H.: Deutscher in der Gegend von Sacramento; E. ist ein »kräftig gebauter Jüngling, dessen lichtem Haare, regelmäßigen Gesichtszügen und von der Gesundheit roten Wangen man die germanische Abstammung sofort ansah, trotzdem er die bequeme mexikanische Kleidung trug« (86). Er liebt ANITTA WERNER, die er aber nur zur Frau bekommt, wenn er in spätestens sechs Monaten mindestens 3000 Dollars hat. Als H. pünktlich mit dem geforderten Vermögen (WINNETOU hatte ihm eine Goldader gezeigt) zurückkommt, verübt sein Nebenbuhler um Anitta, DR. WHITE (-> KANADABILL), einen Mordanschlag auf ihn. H. überlebt den Anschlag und kann Anitta heiraten. //363// Nur in V.T.ERSTANDEN werden sein Nachname und sein Heimatdorf Monsdorf erwähnt. Auch ist er dort ohne Winnetous Hilfe als Goldsucher erfolgreich und überlebt den Mordanschlag (dort von DR. HAFFLEY) mit Hilfe des ebenfalls aus Monsdorf stammenden GROMANN. (V.T. ERSTANDEN: 639, 654 / GR 15: 86-92, 97-104, 111) 12) FRIEDER H. (HORNFRIEDER): reicher, stiernackiger Bauer in Hohenwald; Mann von 7), Vater von 10) (WzG II: 667-72) 13) HENRIETTE (JETTE) H.: Tochter von 4)/5), Witwe mit drei Kindern; sie ist klein und dick. Gemeinsam mit HULDA NEUMANN versucht sie, sich an dem Geheimpolizisten ADOLF zu rächen, der beruflich bedingt vorgab, sich für sie zu interessieren. Da sie alles gesteht, erhält sie eine milde Strafe. (VS: I 305, 315f, 320f, 402 V 1741 VI 2121f, 2132, 2277, 2279-82, 2287ff, 2325-28, 2332, 2406) 14) Frau von 6), Mutter von 9) (nur erwähnt) (GICHTMÜLLER: 623, 639) VAN HORN -> VAN HOORN VON HORNBERG: preußischer Leutnant unter RICHARD VON KÖNIGSAU (W: 1658 / ULAN V: 1961) HORNFRIEDER -> FRIEDER HORN

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HORNO, ADOLFO -> ADOLF HORN HORWITZ: preußischer Offizier unter GEBHARD LEBERECHT VON -> BLÜCHER (KRIEGSKASSE: 319) HOUNTERS, WILLIAM: zwielichtiger New Yorker Exporteur; er gibt OLD SHATTERHAND ein vorgebliches Empfehlungsschreiben an seinen Kompagnon TUPIDO in Montevideo mit. (nur erwähnt) (GR 12: 14, 22, 447f, 472, 488ff) HOWE: Anführer einer Rowdie-Bande; er gibt sich mit seinen Begleitern in Trinidad als Künstler, Maler und Bildhauer aus. Zusammen mit CORNER hat er die von OLD SUREHAND für KARL MAY/OLD SHATTERHAND und dessen Frau HERZLE bestimmten Pferde durch Betrug an sich gebracht. Durch eine Wette mit May verliert er die Pferde an diesen. Er ergreift mit seinen Begleitern die Flucht, als Corner als Pferdedieb erkannt wird. (GR 33: 95, 98-102, 108, 122, 126, 128) HOWK (Mrs. H.): Deckname von MIRANDA //364// D'HUART (Baron d.H.): Hauptmann; Ordonnanzoffizier des Grafen von Flandern; belgischer Gesandter beim mexikanischen Kaiser MAXIMILIAN. Er steht den Franzosen kritisch gegenüber. (nur erwähnt) (WR IV: 1526) HUBAHR: Angehöriger des Fundschvolkes, »höchst wahrscheinlich der Abteilung der Hammedsch oder der Beruhn« (448); Sklavenjäger unter ABU REQIQ; H. ist »ein kleiner, schmächtiger Kerl mit drei schrägen Schnittnarben auf den Schläfen und den Wangen ... Sein dunkles Gesicht zeigte eine ausgesprochene« Fennek-(Wüstenfuchs)-Physiognomie« (448). Er ist ein Feigling und taugt nur zum Boten und als Spion. Er ist einer der besten Schüler des MAHDI. KARA BEN NEMSI kann ihn zwingen, ihm die Lage von El Michbaja, der Seribah des Mahdi, zu verraten. H. stirbt durch BEN NIL. (GR 18: 442f, 448, 484-91, 493, 501) HUDSON -> HARRY MELTON HUGO -> HUGO VON SÜDERLAND HUGUES: französischer Admiral (nur erwähnt) (historisch: Victor H. (1762-1826)) (SURCOUF/KAPER: 104)

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HULAM: 1) reicher Kaufmann in Edreneh (Adrianopel); AFRAK BEN HULAM ist »der Enkel (s)eines Oheims« (385), Verwandter von JACUB AFARAH und MAFLEI; er ist »eine höchst ehrwürdige, imposante Erscheinung, mit einem Barte, welcher an Länge und Fülle demjenigen von MOHAMMED EMIN glich« (553). BARUD EL AMASAT wohnt bei ihm unter einem Decknamen, um ihn zu bestehlen. KARA BEN NEMSI deckt den Plan auf und vereitelt ihn. (GR 3: 553-63) 2) Vater des Scheiks der Beni Suef; »er ging gebückt vor Alter. Sein Bart war lang und weiß, sein Haar ebenso. Er trug den weißen Haïk (Mantel) und einen eben solchen Turban auf dem Kopfe. Es fehlten ihm die Brauen und Wimpern; die Ränder seiner Augenlieder [!] waren dick geschwollen und roth. Die Augen trieften und irrten mit flackerndem Lichte und unsicherem Blicke ... hin und her« (720). H. ist hinterlistig und falsch. OSKAR STEINBACH verhandelt mit ihm, bevor die geschlagenen Krieger der Beni Suef ins Lager zurückkehren. H. ergibt sich, plant aber, die Sieger heimtückisch zu ermorden. Dieser Plan wird durch NENA, der als Sklave an H. verkauft worden war, verraten. (einmal. HULEM) (DH-DH: 720, 724-27) - HULAMs FRAU: Beduinin vom Stamm der Beni Suef; »eine alte Mumie« (DH-DH: 734) 3) Kaufmann aus Smyrna; Deckname IBRAHIM PASCHAs //365// HUM -> NAHUM SAMUEL TIMPE HUMAM BEN DSCHIHAL: Scheik der Hadesch-Araber; er hat ABD EL BIRR, seinem Feind, den Sohn (EL LAKIT) geraubt und ausgesetzt. (BLUTRACHE: 293, 296ff, 311) GROßE HUMANITÄT -> FU HUMPLY-BILL: erfahrener Westmann; unzertrennlicher Gefährte des GUNSTICK-UNCLE; er ist klein (kleiner als sein Gewehr), bucklig und hat eine Habichtsnase, »deren Rücken fast so scharf wie ein Messer« ist. Er verdingt sich mit dem Gunstick-Uncle LORD CASTLEPOOL als Scout. Sie treffen auf OLD FIREHAND und reiten mit ihm zum Silbersee. (SILBERSEE: 110-35, 137-42) HUMUN: Diener und Komplize MURAD HABULAMs; er hat ein langes Galgengesicht. Als Strafe für den Giftanschlag auf KARA BEN NEMSI und seine Gefährten muß ihm Murad Habulam 20 Hiebe auf die Fußsohlen verabreichen. H. wird gezwungen, die Bastonnade an SUEF zu vollziehen. (GR 5: 399, 402, 505ff) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/HOL_HUY.HTM[21/02/2024 12:33:27]

BEIßENDER HUND: junger Papago-Häuptling; auf seinem Zug gegen die Apachen und Maricopas verbündet er sich mit ROBIN WALKER und dessen Komplizen, mit denen er zum ›Tal des Todes‹ zieht, wo er durch die Übermacht der Feinde zum Friedensschluß gezwungen wird. (DH-DH: 1372-75, 1382, 1558-65) GROßER HUND: 1) -> SCHUNKA-SCHATSCHA (Upsaroka) 2) Häuptling der Schlangenindianer; der PROFESSOR besitzt ein Fell, auf dem ein Kriegszug des Großen Hundes gegen die Krähenindianer dargestellt ist. (nur erwähnt) (HEIMATH: 1810ff) SCHWARZER HUND -> TUSAHGA SARITSCH (Capote-Utah) DER WACHENDE HUND -> KIKTAHAN SCHONKA (Sioux) DER HUNDERTFACHE DONNER -> MAKIN-OH-PUNKREH (Upsaroka) HUNTER: 1) (eigentl. JÄGER): Vater von 2.1), Sohn der ›Großmutter‹ JÄGER, Onkel MARTHA und FRANZ VOGELs; ehemaliger deutscher Schustergeselle; er ist in Amerika durch //366// eine Heirat und als Schuhlieferant für die Armee reich geworden. H. hat anstelle seines deutschen Namens JÄGER den Namen H. angenommen. Er ist sehr geizig und hinterläßt bei seinem Tode ein Millionenerbe. (nur erwähnt) (HEIMATH: 1739 GR 21: 79f, 253 GR 22: 39) 2) SMALL H.: 2.1) (al. ABU TNASCH SSABI (VATER DER ZWÖLF ZEHEN)): Sohn von 1); besonderes Kennzeichen: er hat zwölf Zehen. S. ist Doppelgänger von JONATHAN MELTON, der sich bei ihm einschmeichelt. Er wird von THOMAS MELTON ermordet, damit Jonathan als falscher S. das Millionenerbe von S.s Vater antreten kann. (GR 21: 79-82, 451-60)

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2.2) -> JONATHAN MELTON HUSSEIN AGA: berühmter Häuptling der Hamawand-Kurden (nur erwähnt) (GR 27: 551) HUSSEIN ISA: Kurde des Stammes Mir Yussufi; Sohn von YUSSUF ALI und FATIMA MARRYAH; seine Eltern wollten ihn zu einem schiitischen Lehrer erziehen lassen; er tritt jedoch in Mossul in den Dienst des PATRIARCHEN VON EL KOSCH und wird Christ. Er will sogar Priester werden. Deswegen von seinem Vater verstoßen, wird er von SCHIR SELEKI gefangen und gekreuzigt; KARA BEN NEMSI und HALEF können ihn jedoch befreien. (MAT.DOL. 578f, 582, 587, 595, 604) HUSSEIN-BEY: Vater von ALI BEY (historisch) (nur erwähnt) (GR 2: 84) HU-TSIN: ehrlicher chinesischer Juwelier in mittleren Jahren; er ist wohlgestaltet, trägt einen dünnen Schnurrbart, dessen Spitzen bis fast auf die Brust herabreichen. Mit Hilfe des BLAUROTEN METHUSALEM entgeht er einer Verschwörung seines Feindes und Konkurrenten WING-KAN. Er schenkt Methusalem zum Dank den wertvollen Paß des BETTLERKÖNIGs (T'EU), der H.s Schwiegervater ist. (METHUSALEM: 240-50, 253-57, 259f, 277-86, 292f, 302f, 306ff) - HU-TSINs FRAU: Tochter des BETTLERKÖNIGs (T'EU); sie hat mongolische, aber sehr sanfte und ansprechende Gesichtszüge. (METHUSALEM: 302f) - HU-TSINs KINDER: zwei Knaben (einer ca 11 Jahre alt), eine Tochter (METHUSALEM: 303) HUYLER (Cumpeer H.): Bure (BOER-GR: 157, 160, 166) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//367// IBAREK: Landwirt und bierbrauender Gasthofbesitzer in Dabila; er »war türkisch gekleidet und trug einen roten Fez auf dem Kopf. Seine Gestalt war kräftig, und der lange, dunkle Vollbart, welcher ihm fast bis auf die Brust wallte, gab ihm ein imponierendes Aussehen.« (430) Er wird von MANACH EL BARSCHA und BARUD EL AMASAT bestohlen und verfolgt mit KARA BEN NEMSI (KBN) und dessen Gefährten die Diebe bis Ostromdscha. I. wird zunächst auf Veranlassung des MÜBAREK festgenommen. KBN verhilft ihm zu seinem Eigentum und erzwingt seine Freilassung. (GR 4: 430-54, 461-67, 475-501 GR 5: 12, 14, 24) - IBAREKs FRAU: (nur erwähnt) (GR 4: 433, 493) - IBAREKs SCHWAGER: Wirt des Gasthofes ›Zum roten Ochsen‹ in Ostromdscha (GR 4: 552, 587f) - IBAREKs SCHWÄGERIN: Schwester von IBAREKs FRAU; Frau von IBAREKs SCHWAGER (nur erwähnt) (GR 4: 550) IBN ASL (SOHN DES URSPRUNGS (-> GOTTES)/eigentl. IBN ASL ED DSCHAFUHR (SOHN DES URSPRUNGS DER KÜHNE): berühmter Sklavenjäger und -händler; Sohn von ABD ASL; er »war von mittlerer aber breiter Statur, hatte einen schwarzen Vollbart und trug einen weißen Haïk.« (132) »Dieser Mensch hatte nie ein Herz, ein Gewissen gehabt. Seine Seele schien gar nichts Menschliches zu haben. Er hatte eine wahre, wirkliche Lust am Bösen« (138). Zunächst war er Gehilfe des Kaufmanns BARJAD EL AMIN in Khartum. Er wurde dann dessen Kompagnon und zog ihn mit ins Sklavengeschäft hinein. Er überredete Barjat, HAFID SICHAR auszuzahlen und dann in der Wüste überfallen zu lassen; er übernahm es, Hafid als Sklaven an die Takaleh zu verkaufen. Mit seiner Truppe überfiel er ein Lager der Fessarah-Araber und raubte deren Mädchen und Frauen, um sie in die Sklaverei zu verkaufen. KARA BEN NEMSI (KBN) kann ihm im Auftrag des REIS EFFENDINA die Frauen wieder abjagen. I. selbst entkommt, da er eine Dschebel-Gerfeh-Stute, das schnellste Kamel der Wüste, reitet. Sein Plan, den Reïs Effendina samt Mannschaft und Schiff in einer Falle auf dem Nil zu verbrennen, kann von KBN und BEN NIL vereitelt werden, die sich unter Decknamen bei ihm eingeschlichen hatten. Sie werden allerdings entdeckt. Auch die Drohung, daß sein Vater Abd Asl, der in die Hände KBNs gefallen war, getötet wird, wenn die beiden nicht zurückkehren, kann I. nicht bewegen, beide freizulassen: »Mag er sterben, er hat lange genug gelebt.« KBN und Ben Nil können jedoch entkommen. Am Dschebel Arasch Kol gelingt es Ben Nil beinahe, I. unschädlich zu machen, doch trifft sein Schuß nur die Brustschnalle von I.s Kamel. KBN und Ben Nil geraten dann abermals (jetzt zusammen mit SELIM) in I.s Hände. Er steckt sie in die Sklavengabel und schleppt sie mit zu der Sklavenjagd auf das Dorf Foguda. KBN kann sich befreien und I. in seine Gewalt bringen. Auf Befehl des Reïs Effendina wird I. erschossen. (GR 16: 323ff, 364, 635, 637 GR 17: 132-48, 202f, 218f, 273-81, 306f, 310-20, 408, 530ff GR 18: 103-08, 150f) //368//

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IBN EL DSCHIDRI (SOHN DER BLATTERN) -> ISTVAN USZKAR IBN EL IDRAK (SOHN DES VERSTANDES): Taki-Kurde; Sohn des reichsten Mannes des Stammes; er ist klug und ehrlich. I. studierte in Teheran und machte weite Reisen. Als heimlicher Gegner des SCHEIKs UL ISLAM ist er mehrmals Gast des USTAD. Er vertritt die gemäßigten Taki-Kurden und unterstützt den Ustad im Kampf gegen die Sillan. (GR 29: 528f, 542f, 608) IBN ES SA'IKA (SOHN DES BLITZES) -> HILAL und TARIK IBN KURBAN (SOHN DES OPFERS): Beni Lam; Sohn von ABU KURBAN; er wurde mit seinen Begleitern von BEN ABADILAH ermordet. (nur erwähnt) (GR 25: 562) IBN MULEI: Sangak (Major) der Arnauten in Faschoda; Untergebener des Mudirs ALI EFFENDI ABU HAMSAH MIAH (VATER DER FÜNFHUNDERT); es »giebt menschliche Gesichter, welche mit gewissen Tiertypen eine täuschende Aehnlichkeit haben; der Betreffende besitzt dann gewöhnlich die hervorragenden Eigenschaften des bezüglichen Tieres. Als ich in das Gesicht des Sangak sah, mußte ich unwillkürlich an einen Stier denken, welcher mit gesenkten Hörnern und heimtückisch blickenden Augen zum Angriffe schreitet.« (461) I. ist Geschäftspartner des Sklavenjägers IBN ASL und wird als solcher von KARA BEN NEMSI und BEN NIL durch die Überbringung eines Briefes überführt. Der Mudir läßt ihn mit 500 Hieben totpeitschen. (GR 17: 351, 461ff, 490-500) IBN NAZAR: Haddedihn; Kundschafter (GR 1: 411ff, 417) IBN SULEIMAN: alter Schech el Djemali (Karawanenführer); er führt die Karawane des (anonymen) ICH-ERZÄHLERs der Gum in die Hände. I. hat ein finsteres, schroffes Wesen. Der Ich-Erzähler entlarvt ihn, zieht ihm die Peitsche quer übers Gesicht und ersticht ihn (in GUM-GR tötet ABU BILLA BENI ihn). (GUM-FS: 206f, 222) IBN ZEDAR BEN HULI: Scheik der Abu Hammed; (wohl) Sohn und Nachfolger ZEDAR BEN HULIs (nur erwähnt) (GR 3: 20) IBRAHIM: 1) türkischer Beamter in Amadijah; er tritt als Zeuge gegen KARA BEN NEMSI auf. (GR 2: 350f) 2) angeblicher Name ABD EL FADLs, den er nach seiner Errettung aus Seenot KARA BEN NEMSI nennt (CHRoMUH: 180)

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//369// IBRAHIM EFFENDI: Postbeamter in Kairo, der KARL MAY gut kennt; er ist auch mit SEJJID OMAR gut bekannt. (nur erwähnt) (GR 30: 44, 54, 74) IBRAHIM PASCHA (al. HULAM/ABRAHAM): Türke; Sohn von MELEK PASCHA; »Liebling des Sultans«; im Alter von ungefähr achtundzwanzig Jahren: »Er war in reiche türkische Tracht gekleidet und trug kostbare Waffen in dem feinen Kaschmirgürtel. Sein Gesicht war hager und zeigte scharf geschnittene Gesichtszüge. Die Nase war fast habichtsartig gebogen; von den dünnen, blutleeren Lippen hing ein dünner, schwarz gefärbter Schnurrbart zu beiden Seiten lang herab, so daß er die verächtlich nach unten gebogenen Mundwinkel bedeckte; die Augen waren klein, von unbestimmter Färbung, von blutigen Aederchen durchzogen und blickten spitz, kalt und mit grausamem Ausdrucke unter dem wimperlosen, gerötheteten [!] Oberlide hervor. Die schmale, eckige Stirn verschwand fast ganz unter dem großen Turban, welchen der Mann trug.« (1) FLORIN, als DERWISCH OSMAN auftretend, verstand es, I. seine Rache gegen die Familie VON ADLERHORST anzuhängen: es gelang ihm, den Pascha zu überzeugen, daß ALBAN VON ADLERHORST I.s Vater ermordet habe. I. schwört der Familie daraufhin furchtbare Rache. Zwei Jahre später kann er dem angeblichen Derwisch den Vollzug melden: »Der Mörder ist eines unbeschreiblich qualvollen Todes gestorben« (3), die Familie von Adlerhorst ist in alle Welt zerstreut worden, alle Mitglieder mußten einen »fürchterlichen Schwur« (1480) ablegen, den Namen nicht mehr zu tragen und ihn auch nicht mehr zu erwähnen. Viele Jahre später kann der Derwisch dem Pascha in Konstantinopel mit der Sklavin TSCHITA (VON -> ADLERHORST) wieder ein Mitglied der Familie in die Hände spielen. Bevor deren Bruder, HERMANN VON ADLERHORST, sie zusammen mit PAUL NORMANN befreien kann, reist I. mit Tschita und mit ZYKYMA, einer anderen Sklavin, als Spion nach Tunis. Er tritt dort als Smyrnaer Kaufmann HULAM auf. OSKAR STEINBACH, Hermann von Adlerhorst, Paul Normann und LORD EAGLE-NEST können seine dunklen Machenschaften - er will auf Anstiftung des Derwischs den BEI VON TUNIS (-> MOHAMMED ES SADAK PASCHA) in die Luft sprengen - durchkreuzen. I. muß fliehen. Dabei kann Tschita befreit werden. Als Gesandter des türkischen Sultans tritt er danach in Ägypten beim Stamm der Beni Sallah auf, die er versucht, zum Krieg gegen den ägyptischen Vizekönig aufzuwiegeln. Auch hier kann Steinbach I.s Pläne stören. Zusammen mit seinem Komplizen ALEXEI POLIKEFF entkommt I. mit Hilfe des französischen Kapitäns LEBLANC. Dabei muß er Zykyma zurücklassen. Einige Zeit später taucht er als Bankier ABRAHAM in Bad Wiesenstein auf, um dort Zykyma und Tschita zu suchen: er »war wohlbeleibt. Sein aufgeschwommenes Gesicht wurde von einem dichten Vollbarte eingerahmt, dessen tiefes Schwarz wohl mehr der Kunst als der Natur zu danken war. Der Backenbart wuchs ihm bis auf die Mitte der Wangen und fast bis zum Gesichtsknochen herüber, und unter den Augen bildete die Haut zwei wulstige, blau schimmernde Säcke, was dem Gesichte ein keineswegs ideales Aussehen verlieh. Allem Anscheine nach hatte der Herr sehr viel und sehr rasch gelebt! Er sah aus wie Einer, dessen Leidenschaften die Nerven zerrüttet haben. Seine Kleidung war elegant, von feinstem Stoffe und neuestem Schnitte, schien ihn aber hier und da zu geniren, als ob er eigentlich eine andere Tracht //370// gewöhnt sei. Die Finger steckten voller kostbarer Ringe und an seiner dick goldenen Uhrkette hingen

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Berloquen, deren Werth gar manchem armen Teufel hätte Erlösung bringen können. Auf der Nase trug er einen goldenen Klemmer mit tiefblauen Gläsern. Vor diesen Gläsern und dem Barte war von dem ganzen Gesicht nur die Nase und die Stirn zu sehen.« (2305) Mit Hilfe des Agenten ALBIN SCHUBERT kann er Zykyma und Tschita ausfindig machen. I. und seinem Komplizen gelingt es, den in Bad Wiesenstein gefangenen Florin zu befreien und die beiden Frauen in ihre Gewalt zu bringen. In Wirklichkeit aber sind die Schurken einem Plan SAM BARTHs aufgesessen, der - um einen beweiskräftigen Tatbestand für eine Gerichtsverhandlung herzustellen - Befreiung und Gefangennahme inszeniert hatte. Als I. und Florin in die Hände Steinbachs geraten, erschießt Florin erst I. und dann sich selbst: »Nun geht mit ihnen das Hauptgeheimniß hinüber.« Nicht nur das Hauptgeheimnis bleibt ungeklärt, es wird auch nicht deutlich, was es mit dem Rätsel um die Geburt I.s, mit seiner nicht erwiderten Liebe zu ANNA VON ADLERHORST und seinen deutschen Sprachkenntnissen auf sich hat. (DH-DH: 1ff, 60-67, 98-108, 320, 379ff, 390, 479, 636, 686-705, 2305-19, 2331-38, 2361-65, 2397-2403, 2468-76, 2481-2511, 253664, 2581-95) ICH (MENSCHHEITSFRAGE) -> KARA BEN NEMSI ICH-ERZÄHLER: 1) ANONYM: - in INN-NU-WOH/WINNETOU: Der Erzähler ist lediglich Beobachter; er will mit dem Dampfboot von New Orleans nach St. Louis fahren, wo Verwandte auf ihn warten. Er erlebt, wie der Sioux-Häuptling INN-NU-WOH trotz einer durch deren Vater vorher erfolgten Beleidigung ein junges Mädchen vor einer auf dem Dampfer aus einer Menagerie ausgebrochenen Tigerin rettet. In WINNETOU ist er »nach den Vereinigten Staaten gekommen, um ›Land und Leute kennen zu lernen‹, hatte den civilisirten Osten zur Genüge durchstreift« und will mit dem Dampfboot nach St. Louis fahren, um von dort aus »durch die Prairieen [!] das Felsengebirge« (478) zu gewinnen. In Boston und Charleston hatte er den Tierbändiger FRED FORSTER kennengelernt, der nun mit seiner Menagarie auf dem Mississippi-Dampfer reist. Am Ende der Erzählung deutet er an, den tapferen Indianer, der jetzt der Apache WINNETOU ist, wiedergesehen zu haben. Er hat »an seiner Seite die Prairie in ihrer ganzen Länge und Breite durchstrichen, bin ihm mein Leben mehr als zehnmal schuldig, habe von zahlreichen Abenteuern zu berichten, bei den [!] ich ohne ihn verloren gewesen wäre, nenne ihn den besten, treuesten und edelsten meiner Freunde« (491). (INN-NU-WOH: 8ff WINNETOU: 478f, 491) - in GITANO: Deutscher; er vertritt ein saragossisches Handelshaus, war beauftragt, bei den Carlisten Zahlungen einzufordern, und befindet sich in Begleitung einer Maultierkarawane auf dem Rückweg von Tolosa nach Saragossa. Er besitzt keine kriegerische Geschicklichkeit, erzählt meist nur als Beobachter das Geschehen. (822, 824f, 827) //371// - in FIREHAND/WESTEN: Westläufer; Freund WINNETOUs; sein Äußeres ist recht mitgenommen: file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/IBA_IFR.HTM[21/02/2024 12:33:28]

»Die Moccassins waren mit der Zeit höchst offenherzig geworden; die Leggins glänzten, da ich sie bei der Tafel als Serviette zu gebrauchen pflegte, vor Fett; das sackähnliche, lederne Jagdhemde verlieh mir den würdevollen Anstand einer von Wind und Wetter maltraitirten Krautscheuche, und die Bibermütze, welche mein Haupt bedeckte, hatte einen guten Theil ihrer Haare verloren und schien zu ihrem Nachtheile mit den verschiedenen Lagerfeuern intime Bekanntschaft gepflogen zu haben.« (107) Bewaffnet ist er u.a. mit einem fünfundzwanzigschüssigen Henrystutzen (156). Das Leben war ihm »bisher Nichts gewesen als ein Kampf mit Hindernissen und Schwierigkeiten; ich war einsam und allein meinen Weg gegangen, unbeachtet, unverstanden und ungeliebt, und bei dieser inneren Abgeschiedenheit hatte sich eine Art Weltschmerz in mir entwickelt.« »Noch hatte mich kein Mund geküßt« (107), klagt er, aber er trifft dann in der Prärie kurz vor New Venango auf das Mädchen ELLEN, in die er sich verliebt. Sie ist auch von ihm angetan, wendet sich aber von ihm ab, als er sich ihrer Meinung nach gegen den ›Ölprinzen‹ EMERY FORSTER nicht energisch genug durchsetzt. Er rettet Ellen aus einem brennenden Öltal. Da er die aus einer Ohnmacht Erwachende küßt und weil sie glaubt, er habe die Menschen im Öltal feige im Stich gelassen, verachtet sie ihn. Später verhindert der Erzähler mit Winnetou einen Indianerüberfall auf einen Zug, in dem sich zufälligerweise OLD FIREHAND befindet. Beim Kampf mit den Oglalas gerät Old Firehand an PARRANOH, dem er wegen einer Verletzung unterlegen ist; der Erzähler rettet Old Firehand. In Old Firehands ›Festung‹ trifft er Ellen wieder, die die Tochter Old Firehands ist. Sie entschuldigt sich bei ihm und erwidert seine Liebe, nachdem er sie aus den Händen Parranohs befreit hat. (in WESTEN entfällt die Liebesgeschichte, da dort aus Ellen der Knabe HARRY wurde; die WESTEN-Fassung wurde dann Grundlage für GR 8, wo der Erzähler - recht oberflächlich angepaßt - OLD SHATTERHAND ist.) (FIREHAND: 107, 109, 123ff, 139f, 156f, 175f, 190ff, 206, 236f, 270ff) - in GUM-FS: Europäer; er hatte in Nordamerika »so mancher wilden Bestie gegenüber gestanden« und ist jetzt nach Nordafrika gekommen, »um Löwen zu sehen« (204) und »einen Ausflug in die trübe Einsamkeit« (190) der nordafrikanischen Steppe zu machen. Er besitzt einen »Bärentödter« aus »FrontStreet, St. Louis«, und einen 25schüssigen Henry-Stutzen. Er tötet einen Löwen und rettet dadurch dem HEDJAHN-BEI das Leben. Später entlarvt er IBN SULEIMAN als Verbündeten der Gum und ersticht ihn. Er nimmt den Hedjahn-Bei gefangen und zwingt ihn, der Karawane Schutz zu gewähren. (Vgl. GUM-GR: KARA BEN NEMSI (KBN): Ibn Suleiman wird dort nicht von KBN, sondern von ABU BILLA BENI erstochen./Vgl. DER KARAWANENWÜRGER: KORN) (190, 204f, 207, 221) - in SOKNA: Deutscher; er hat »im ›wilden Westen‹ von Nordamerika auf die Fährte des Büffels, Bären oder Indianers zu achten gelernt« (30). Das Glück hatte ihn »selbst in den kritischsten Situationen nicht verlassen« (46). Jetzt kommt er als Neuling in die afrikanische Wüste. Als Gast MANASSE BEN AHARABs rettet er dessen Tochter RAHEL aus den Händen KOFLA-AGAs. (Vgl. BEFREIUNG: KARA BEN NEMSI) (14f, 29f, 46, 62) //372// - in ÖLPRINZ-FS: Begleiter von SAM HAWKENS; er hat einen Henrystutzen, reitet das Pferd Arrow. Während einer Auseinandersetzung mit dem ›Ölprinzen‹ JOSIAS ALBERTS, der Arrow kaufen will, erlebt er einen Brand im Öltal des Young-Kanawha. Er rettet Alberts Tochter aus dem Feuer. (158, 172, 174f) - in SCOUT: Er hatte in Deutschland nach seinem Studium während der Berufsausübung file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/IBA_IFR.HTM[21/02/2024 12:33:28]

Schwierigkeiten mit seinen Vorgesetzten, die Recht und Gesetz mißachteten, deshalb kündigte er und wanderte nach Amerika aus, wo er als Detektiv bei TAILOR arbeitet. Von diesem erhält er den Auftrag, den Fall des entführten WILLIAM OHLERT zu übernehmen. GIBSON, ein skrupelloser Betrüger, reist mit Ohlert, einem geistesgestörten Bankierssohn, durch das Land, um an das Vermögen der Ohlerts heranzukommen. Der Erzähler findet in New Orleans eine erste Spur der beiden. Dort trifft er auch auf OLD DEATH, dem gegenüber er sich zunächst jedoch äußerst herablassend verhält: »Er stand an Bildung tief, tief unter mir; es war eine Versündigung gegen meine Würde, ihn zu meinem Vertrauten zu machen.« (187) Dann tut er sich aber doch mit Old Death zusammen, was auch notwendig ist, da er ein ausgesprochenes Greenhorn ist, dem die Fähigkeiten eines Westmannes völlig fehlen: er kann nicht einmal reiten. Beide folgen Gibson und Ohlert bis nach Mexiko und geraten in Kämpfe zwischen Apachen und Comanchen. Der Erzähler kämpft mit WINNETOU auf Leben und Tod - und gewinnt. Er schenkt aber Winnetou das Leben und wird so dessen Freund (600, 602, 614f). Seinen Auftrag kann er erfolgreich abschließen: Gibson wird erschossen, Ohlert befreit und geheilt. (In GR 8 ist der Erzähler recht oberflächlich angepaßt - OLD SHATTERHAND.) (170, 187, 202, 218, 360, 383, 439, 475, 488, 490, 507, 518, 550ff, 600, 602, 614, 650, 663f, 680, 682) - in MISTAKECANNON: Er erzählt die Geschichte, wie er seinen Freund, den Apachen TKHLISCHLIPA, versehentlich erschoß. (Vgl. GR 15: JOSUA HAWLEY, siehe dort die genauere Darstellung der Handlung.) (148f) - in STRAUßENREITEN: Der Erzähler ist täglicher Besucher einer Somali-Karawane auf einer ›Völkerwiese‹. Er berichtet von seinen dortigen kleinen Erlebnissen, angereichert mit völkerkundlichen und geographischen Informationen über die Somal. (531-35) 2) ICH-ERZÄHLER, die ausdrücklich einen Namen haben, bei einem Namen gerufen werden oder deren Name als Autor genannt wird (außer KARL MAY). Bei den Autorennamen handelt es sich um MAY-PSEUDONYME. In allen Fällen findet sich der Artikel unter dem jeweiligen Namen. 2.1) CHARLEY - in CEYLON 2.2) M. GISELA (MAY-PSEUDONYM) - in LEILET 2.3) FRANZ HALBERMANN - in LAUBTAHLER 2.4) HEINRICH HALBERMANN - in AUSGERÄUCHERT //373// 2.5) FRITZ HILLMANN - in WOLLTEUFEL 2.6) KARL HOHENTHAL (MAY-PSEUDONYM) - in BOTH SHATTERS file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/IBA_IFR.HTM[21/02/2024 12:33:28]

2.7) HOBBLE-FRANK - in VILLA BÄRENFETT 2.8) HOBBELFRANK/HOPPELFRANK - in SCHLANGENMENSCH 2.9) KARA BEN NEMSI (KBN): Er ist der Ich-Erzähler in allen Romanen/Erzählungen, in denen er auftritt (siehe Aufstellung im Artikel KARA BEN NEMSI). 2.10) TIM KRONER - in THREE CARDE (in GR 15: falscher TIM KRONER) 2.11) FRITZ MEIER - in SEEGERKASTEN 2.12) PRINZ MUHAMEL -> LATRÉAUMONT - in TUIFANUA 2.13) OLD SHATTERHAND (OS): Er ist der Ich-Erzähler in allen Romanen/Erzählungen, in denen er auftritt und die in der Ich-Form geschrieben sind (die Jugendromane BÄRENJÄGER, GEIST, SILBERSEE, ÖLPRINZ, MUSTANG haben keinen Ich-Erzähler (siehe Aufstellung im Artikel OLD SHATTERHAND)). 2.14) SAMUEL PARKER - in ELK 2.15) FRED SOMMER - in SEEHUNDSJAGD 2.16) TIM SUMMERLAND - in SELFMAN (in GR 15: falscher TIM SUMMERLAND) 2.17) WILHELM, Webergeselle - in WASSERSTÄNDER 2.18) YATO-INTA - in GR 15 (in WINDHOSE: OLD SHATTERHAND) IFRA: türkischer BULUK EMINI (Schreiber und Quartiermeister); Sohn des NACHIR MIRJA, Begleiter KARA BEN NEMSIs (KBN) von Mossul bis Amadijah; er ist »ein Original«, reitet einen Esel und trägt ein großes Tintenfaß um den Hals. »In seinem Turban staken einige Dutzend Schreibfedern. Er war ein kleines, dickes Männchen, dem die Nase fehlte; desto größer aber war der Schnurrbart, der ihm an der Oberlippe herabhing. Seine Wangen sahen fast blau aus und waren so fleischig, daß die Haut kaum zuzulangen schien.« (533) I.s Schicksal ist es, in seiner Erzählung, wie er um seine Nase file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/IBA_IFR.HTM[21/02/2024 12:33:28]

gekommen ist (er berichtet jedesmal von einer anderen Schlacht), immer wieder unterbrochen zu werden. Sein Esel ist berüchtigt, weil er während der Dunkelheit ständig schreit. KBN behauptet im Scherz, der Geist von I.s Großvater (MUTHALLAM SOBUF) sei in den //374// Esel gefahren und könne nur erlöst werden, wenn I. einen Stein an den Schwanz des Esels bände. Tatsächlich hört der Esel auf diese Art auf zu schreien. I. ist ein treuer, wenn auch überflüssiger Gefährte. Er wird von SIR DAVID LINDSAY beim Abschied reichlich entlohnt. (GR 1: 533-38, 549-52, 573-76, 581-88 GR 2: 4f, 14, 118ff, 359f) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//374// IGNATIUS -> JÄGER-NAZ IGNAZ: 1) Jägerbursche bei Oberförster KURT VON RODENSTEIN (WR I: 247) 2) Sohn des POSAUNENWENZEL (nur erwähnt) (WzG IV: 1349) IK SENANDA (BÖSE SCHLANGE/al. YATO INDA): Sohn eines Weißen und einer Comanchin; Enkel von TOKVI KAVA (DER -> SCHWARZE MUSTANG); I. ist einer jener Mischlinge, welche zwar die körperlichen Vorzüge, aber dazu leider auch die moralischen Fehler ihrer verschiedenfarbigen Eltern erben.« (10) Er ist nicht ganz 30 Jahre alt, hat kräftige und geschmeidige Glieder, intelligente Gesichtszüge und dunkle, lauernde Augen; in sein Ohr wurde ein Zeichen geschnitten. Er läßt sich unter dem Namen YATO INDA als Scout im Eisenbahnlager Firwood Camp anstellen, wo er einen Comanchenüberfall vorbereiten will. OLD SHATTERHAND (OS) und WINNETOU decken die Tarnung auf, lassen ihn aber entkommen und locken durch ihn Tokvi Kava und dessen Krieger in eine Falle. I. wird schon vorher wieder festgenommen, als er für Tokvi Kava die gestohlenen Gewehre Winnetous und OSs bewacht. Er entkommt aber durch die Unachtsamkeit des Eisenbahners CLIFTON. Später stößt er wieder zu Tokvi Kava, auf dessen Nachfolge er nach dessen Demütigung spekuliert. Als er Tokvi Kava bei der Überlistung von MAJESTÄT und dessen Leuten hilft, gerät er wieder in die Hände OSs. Er kommt jedoch mit einer Prügelstrafe davon. (MUSTANG: 10, 19, 32ff, 36, 38, 51ff, 81, 145ff, 154ff, 171, 254, 264f, 288, 300f, 306ff, 336) IKBAL (GLÜCK): totgeglaubter Sohn DOZORCAs, der jedoch lebt und seinen Großvater, AGHA SIBIL, zu den Dschamikun begleitet, wo er seinen Vater trifft (188 fälschlich als Sohn Agha Sibils bezeichnet) (GR 26: 548 GR 29: 121, 188) IKBALA (DIE GLÜCKGEBENDE): »das schönste Mädchen von Rumili«; Tochter von BOSCHAK und TSCHILEKA; sie »war nach bulgarischer Weise, doch häuslich leicht gekleidet, hatte keine so uninteressanten Züge und besaß die größte Schönheit des orientalischen Weibes, die Wohlbeleibtheit, beinahe in demselben Grade wie ihre Mutter« (132). Sie liebt den Buchhändler ALI, soll jedoch MOSKLAN, den Komplizen ihres Vaters, heiraten. Sie erzählt KARA BEN NEMSI (KBN) von den Schmuggelunternehmungen ihres Vaters und warnt ihn vor dem Bettler SABAN. KBN kann ihren Vater zwingen, die Einwilligung zur Heirat mit Ali zu erteilen. (GR 4: 104, 132-44, 166-70, 253) //375// IKHATSCHI-TATLI -> HAUEY-KOLAKAKHO (Tonkawa) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/IGN_IUW.HTM[21/02/2024 12:33:29]

IKWEHTSI'PA (GROßER FREUND/auch SIKIS-SAS)/al. PADRE DITERICO/WAWA DERRICK): Moqui-Indianer; Bruder von TOKBELA und TEHUA (-> KOLMA PUSCHI), Onkel von APANATSCHKA und OLD SUREHAND; obwohl Indianer, war er »ein Priester und Verkündiger des wahren Christentums« und »ein großer Geist und auch am Körper ein wahrer Goliath, der sich selbst vor dem grauen Bären nicht fürchtete«. Von Weißen wurde er PADRE DITERICO (DERRICK) genannt. Er war - so WINNETOU, der ihn als Kind kennenlernte - »ein treuer Berater von INTSCHU TSCHUNA ... Seine Seele gehörte dem großen, guten Manitou, sein Herz der unterdrückten Menschheit und sein Arm jedem weißen oder roten Manne der ... Hilfe bedurfte. Seine Augen strahlten nur Liebe; seinem Worte konnte kein Mensch widerstehen, und alle seine Gedanken waren nur darauf gerichtet, Glück und Heil um sich her zu verbreiten. Er war Christ geworden« (129f). Um zu studieren, ging er nach dem Osten und nahm seine Schwestern mit. Dort wurde er von DANIEL ETTERS und LOTHAIRE THIBAUT zusammen mit Tehua und ihrem Mann (BENDER) zu Unrecht ins Zuchthaus gebracht. Später ermöglichten Etters und Thibaut ihm die Flucht, aber nur wegen des Goldes, das sie sich aufgrund seiner Kenntnisse geheimer Placers verschaffen wollten. Wieder in Freiheit verhinderte er die Trauung Thibauts mit Tokbela, wodurch diese irrsinnig wurde. In ihrem Wahn lebt er als WAWA (Bruder) DERRICK. Etters erschoß I., als dieser zu einem Goldplacer unterwegs war. (nur erwähnt) (GR 14: 253-56 GR 19: 129-42, 255, 304f, 519ff, 528ff) ILAF: 1) stotternder Beni Sallah-Beduine, für den sich SUEF ausgibt, um nicht erkannt zu werden (DH-DH: 698, 717) 2) Deckname von SUEF ILKEWLAD (ERSTGEBORENER) -> DER PANTHER IMAM: Der I. Er verkörpert bei den An'allah des ABU KITAL den »heiligen Glauben«. Er ist etwa fünfzig Jahre alt und wohlbeleibt: »Glänzt in lauter Würde und Behaglichkeit. Hält die Hände meist über dem Leib gefaltet und in ihnen den muhammedanischen Rosenkranz, der jede Gestikulation des rechten Armes mitzumachen hat, während der linke ruhig liegen bleibt. Ist ein guter Redner. Vom Kadi unzertrennlich. Trägt kurdischen Riesenturban.« (12) Zusammen mit dem KADI hat er großen Einfluß auf Abu Kital, den er mit Schmeicheleien zu einem willigen Werkzeug macht. Dadurch gelang es ihm und dem Kadi, Abu Kital dazu zu bewegen, seine christliche Frau (BENT'ULLAH) und seinen kleinen Sohn (BEN TESALAH) zu verstoßen. Abu Kital wurde lange Jahre erfolgreich in dem Glauben gehalten, Frau und Sohn seien tot, bis MARAH DURIMEH //376// den Schwindel durch ein Schattenspiel aufdeckt. Abu Kital zürnt dem Imam zwar sehr, kann aber nicht file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/IGN_IUW.HTM[21/02/2024 12:33:29]

öffentlich gegen ihn vorgehen. Der Imam ruft in beiden Beratungen der An'allah zum Kampf gegen Christentum und Abendland auf. Durch das Auftauchen von Bent'ullah und Ben Tesalah verliert er jedoch jeglichen Einfluß auf Abu Kital und den Stamm. Mit dem Kadi versucht er zu fliehen, wird aber gefangengenommen und Bent'ullah ausgeliefert, die ihm jedoch verzeiht. (BABEL: 12, 23, 28, 30, 52f, 101, 114, 138ff, 153, 175, 189, 195) INDA-NISCHO (DER GUTE MANN): über siebzig Jahre alter Apache; »der älteste und klügste, friedliebendste Häuptling der Apachen« (238); er war zu Verhandlungen mit anderen Apachen nach Fort Inge gekommen. Die Apachen wurden dort hinterhältig von Comanchen überfallen und getötet. I. konnte schwer verwundet entkommen und wurde von WINNETOU zu Sennor ATANASIO gebracht. Durch eine List OLD SHATTERHANDs (OS)* wird er dort vor Comanchen gerettet, als diese Atanasios Estanzia seinetwegen belagern. OS erhält von ihm ein Totem, mit dem er sich als Freund der Apachen ausweisen kann. (*in SCOUT agiert ein (anonymer) ICH-ERZÄHLER) (SCOUT/GR 8: 188-91, 238f, 254f, 258, 263ff) ›INDIER‹: silberhaariger Greis; er ist in Seide gekleidet. Der I. ist Beisitzer in der Verhandlung in Hilleh gegen KARA BEN NEMSI (KBN), wo er für diesen spricht und sich zufrieden über die für KBN positive Entwicklung zeigt. (GR 27: 143, 156) INDIANERAGENT: Pedlar; Gast bei MUTTER THICK in Jefferson-City; er hat lebhafte, scharfblickende Augen, ein intelligentes Gesicht und ist »wohl gewöhnt, über Dinge nachzudenken, welche andre Leute gleichgültig lassen«. Er hält ein Plädoyer für die Indianer und erzählt den ersten Teil der Ereignisse um SAM FIRE-GUN, von denen er einige selbst miterlebt hat, ohne allerdings eine wichtige Rolle zu spielen. (GR 15: 114ff, 185, 211) INGDSCHA (PERLE): Nestorianerin; Stieftochter NEDSCHIR-BEYs - GR 2: etwa neunzehnjährig; sie »war hoch gebaut und von ... kräftigen Körperformen ... Dennoch war das Gesicht ein mädchenhaft weiches.« (567) I. ist ein sehr schönes Mädchen (HALEF: »Sie ist schöner als alle, die ich gesehen habe.« - 584) und bringt KARA BEN NEMSI (KBN) zum RUH 'I KULYAN (-> MARAH DURIMEH), obwohl KBN Gefangener ihres Stiefvaters ist. Beim Abschied vereinbart sie mit KBN, beim Anblick des Mondes einander zu gedenken. (565-72, 582-93, 626ff) - in GR 27: I. ist still und schön, mit weichen, bräunlichen Wangen. Sie weint beim Wiedersehen mit KBN vor Rührung. I. kundschaftet mit MADANA das Gefängnis Marah Durimehs bei den DawuhdijehKurden aus. (562, 569f, 583) DER INKA: Nachfahre des letzten Inka-Herrschers ATAHUALPA; Vater von HAUKAROPORA; ANTONIO PERILLO beschlich ihn, als er ein Goldversteck der Inkas aufsuchte, und ermordete ihn, ohne jedoch den Eingang des Verstecks finden zu können. //377// file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/IGN_IUW.HTM[21/02/2024 12:33:29]

Der Mörder erbeutete lediglich einige kleinere Goldgegenstände, die der Tote bei sich trug. Dem Toten nahm er den langen, silberhaarigen Skalp, den er in seiner Wohnung aufbewahrt. Der I. hinterließ seinem Sohn ein zweifaches Vermächtnis: den unermeßlichen Goldschatz der Inkas und ein Testament in Form eines Kippus, worin er seinem Sohn rät, auf die irdischen Reichtümer, die seinem Volk nur Verderben gebracht haben, zu verzichten: »Sei nicht reich an Metallen, sondern werde reich am Geiste und im Herzen, so wirst du glücklicher sein, als alle deine Ahnen - - - Ich bitte dich; ich befehle dir nicht. Dieses Gold gehört dir; nimm es, oder nimm es nicht - - - Nimmst du es, so wirst du sein Sklave; verschmähst du es, so wirst du frei« (531). (nur erwähnt) (INKA: 173, 304f, 384-89, 521, 531f) INNUA NEHMA (LANGE FLINTE): alter Blutindianer; Vertrauter des Häuptlings PETEH; er ist ein erfahrener, aber sehr hinterlistiger Krieger. Als Führer eines kleinen Trupps überfällt er den Pelzjäger NANA-PO (VON -> HILLER) und tötet dessen Gefährten, einige Shoshonen. Kurz darauf tötet I. noch sechs Upsarokas. Als ein größerer Trupp Upsarokas plötzlich auftaucht, schiebt er den Mord an deren Stammesgenossen von Hiller und den Shoshonen unter. Dadurch provoziert I. einen Krieg zwischen den Upsarokas und den Shoshonen, der jedoch durch OLD SHATTERHAND und WINNETOU verhindert werden kann. YAKONPI-TOPA läßt I. und die an den Morden beteiligten Krieger am Marterpfahl sterben. (GR 24: 410ff, 445ff, 464, 514, 605) INN-NU-WOH: Häuptling der Sioux; bester Schwimmer der USA; er ist von nicht zu hoher Gestalt, hat einen gedrungenen Körper und eine breite Brust sowie reiches, mähnenartiges Haar. In New Orleans gerät er auf dem Weg zum Dampfboot mit einem überheblichen Amerikaner (in WINNETOU: WEBSTER) und dessen Kutscher aneinander. Er schlägt den Kutscher, der ihn mit der Peitsche schlug, kaltblütig nieder. Auf dem Dampfer reist mit den Passagieren eine Menagerie. Als eine Tigerin sich befreien kann und auf die Tochter des Amerikaners, der ebenfalls an Bord ist, zuspringt, ergreift I. das Kind blitzschnell und springt mit ihm über die Reling. Die Tigerin folgt ihm, doch I. taucht mit dem Mädchen unter dem Schiff durch. Dort entgeht er mit knapper Not einem Krokodil. Den Dank des Vaters für die Rettung des Mädchens weist er stolz zurück. (Vgl. WINNETOU: WINNETOU/SILBERSEE: NINTROPAN-HOMOSCH) (INN-NU-WOH: 8-11) INTA: alter und gebrechlicher Apache; er hat SANTER, der ihn täuschte, den Weg zum Dunklen Wasser verraten, das in WINNETOUs Testament erwähnt wird. (GR 9: 614ff) INTA-'NTSCHO (BÖSES AUGE) -> ROLLINS BRUDER/VETTER INTAH-TIKILA (DUNKELAUGE/SCHWARZAUGE): Kotschiso-Apachin; Tochter des Häuptlings PESCH-ITSCHI, der mit seinem Stamm ein nur über eine Brücke zugängliches Plateau an einem Quellfluß des Rio San Carlos in Arizona bewohnt; sie hat eine schlanke und volle Gestalt, »ihr Haar hing in langen, schweren Zöpfen weit über den //378//

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Rücken herab; ihr Gesicht hatte einen fast ägyptischen Schnitt; das Schönste aber an ihr waren die Augen, diese großen, langbewimperten, schwarzen, sammetartigen Augen mit dem schwermütig ernsten, träumerischen Indianerblicke«. (318) I. ist in eine leichte, farbenreiche Navahodecke gehüllt. BRUDER GIDEON, ein Mormonenprediger, der mit seinem Gefährten, BRUDER JEREMIAS, die Apachen bekehren will, begehrt I. gegen ihren Willen zur Frau und küßt sie deshalb - einem altem Brauch entsprechend - öffentlich. Daraufhin läßt Pesch-itschi ihn erschießen; Jeremias wird fortgejagt. Er schwört Rache. Während sich in der folgenden Nacht I. mit ihrem Geliebten jenseits des das Plateau umgebenden Cañons trifft, zündet Jeremias das Dorf an und zerstört die Brücke. I.s Geliebter, der die Brücke bewachen sollte, will zum Dorf laufen und die Bewohner warnen. Er bemerkt das Fehlen der Brücke jedoch nicht und stürzt in den Abgrund. Alle Dorfbewohner kommen um. I. allein überlebt. Sie stößt Jeremias in die Schlucht, dann berichtet sie - nur noch »der Schatten ihrer selbst« - auf einer nahegelegenen Estanzia von dem Geschehen. Danach verschwindet sie für immer. (MORMONEN: 316, 318ff) INTSCHU-INTA (GUTES AUGE): Apache; ›Diener‹ und Liebling WINNETOUs; I. war »ein wahrer Hüne von Gestalt, gewiß schon über 60 Jahre alt, doch von noch jugendlicher Rüstigkeit. Ein wahrheitsliebender, treuer, stolzer Charakter« (427). Als Freund Winnetous diente er ihm freiwillig, sooft dieser bei TATELLAH-SATAH weilte. Er ist scharfsinnig und steht KARL MAY/OLD SHATTERHAND während dessen Aufenthalt am Mount Winnetou als Berater, Diener und Führer zur Verfügung. Er erkundet mit ihm das ›Tal der Höhle‹ und das Geheimnis der Kanzeln am Mount Winnetou. (GR 33: 426f, 430f, 437f, 450ff, 486-93, 505f, 570, 595, 615) INTSCHU TSCHUNA (GUTE SONNE): Häuptling der Mescalero-Apachen, Oberhäuptling aller Apachenstämme mit Einfluß auf die Navahos; Vater WINNETOUs und NSCHO-TSCHIs; er ist von mittlerer, kräftiger Gestalt, »seine Haltung zeigte etwas wirklich Edles«. Sein Gesicht ist ernst, »doch nicht so scharf und eckig«. Sein »Auge besaß einen ruhigen, beinahe milden Ausdruck, den Ausdruck einer stillen, innern Sammlung«, »das dunkle Haar hatte er in einen helmartigen Schopf aufgebunden, in welchem eine Adlerfeder ... steckte ... in der Hand hielt er ein doppelläufiges Gewehr, dessen Holzteile dicht mit silbernen Nägeln beschlagen waren. Dies war das Gewehr, welches sein Sohn Winnetou später unter dem Namen Silberbüchse zu so großer Berühmtheit bringen sollte.« (GR 7: 109) - in SCOUT: Die TAUBE DES WESTENS ist seine Schwester. (nur erwähnt) (252) - in GR 7: I. verlangt mit der »Logik ... eines gebildeten Mannes« die Einstellung der Vermessungsarbeiten. Als großer Redner zeigt er sich in zwei Ansprachen (vor den Marterpfählen und bei der Totenfeier für KLEKIH-PETRA). OLD SHATTERHAND besiegt ihn im Zweikampf. I. wird von SANTER ermordet. (109f, 113, 121-124, 132, 239, 333ff, 337-41, 357ff, 363, 379, 413, 417, 420, 450, 455, 468, 494†, 546) - in GR 15: Er war ein guter Freund von YATO-INTA, dessen Lehrer er auch war. Für BRENNENDE PFEIFE zeichnete er ein ›Sprechendes Leder‹, das über die Geschehnis//379//

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se um JOSEPHs VATER und dessen Mörder ROLLINS berichtet. (nur erwähnt) (Vgl. WINDHOSE: WINNETOU) (GR 15: 213, 245) - in GR 19: Winnetou erzählt, daß IKWEHTSI'PA ein Freund und Berater I.s war. (nur erwähnt) (130) IRAHD (der Ehrenvolle, Ehrliche): Ussul; er »war eine Prachtgestalt, körperlich ein Hüne und ... auch in Beziehung auf seine Intelligenz den gewöhnlichen Ussul weit voraus.« (400) I. ist einer der wohlhabendsten Männer von Ussula (nur DH: »aber leider so wenig behaart, daß die reinblütig geborenen Haarmenschen es für unmöglich hielten, mit ihm zu verkehren« 683). Er ist der geschickte und energische Wortführer der Hukara (Verächtlichen), die den DSCHIRBANI als ihren Heerführer anerkennen. Er führt einen Teil der Truppen bei der Gefangennahme der Tschoban und der Dschunub und vertritt den Dschirbani während dessen Abwesenheit. (GR 31: 400 GR 32: 6, 12, 24, 76, 590, 617 / DH 34. Jg: 683) ISAKNABE: Der Stimme seines Herzens folgend, versucht er, zwei gleichaltrige Brüder aus einer Gruppe von Amhara-Sklaven, die von seinem Stamm gekauft worden waren, unter seinen Schutz zu nehmen. Der Rettungsversuch mißlingt, da der Anführer der Isa einen der Amharaknaben ermordet, was eine Welle weiterer Grausamkeiten gegen die Sklaven einleitet. Als bald darauf eine Naturkatastrophe in Form einer Flutwelle die Gruppe heimsucht, reißen die Sklaven ihre Peiniger mit in den Tod. Nur der Isaknabe überlebt, da ihn der zweite AMHARA-KNABE rettet. Beide brechen zu den Amharas auf. (SKLAVENRACHE: 528-31) ISCHARSHIÜTUHA (KLEINER HIRSCH): Mescalero-Apache; Sohn von BRÜLLENDER BÜFFEL (BRÜLLENDER STIER); I. will seinen Vater, der von ROLLINS ermordet wurde, rächen. Er »mochte achtzehn Jahre alt sein. Sein Anzug war aus mit Gehirn gegerbter Hirschhaut gefertigt und an den Nähten ausgefranst. Diese Fransen waren nicht mit Menschenhaaren geschmückt; er hatte also noch keinen Feind getötet. Sein Kopf war unbedeckt. Seine Waffen bestanden aus einem Messer und Bogen mit Köcher. Er durfte wohl noch kein Feuergewehr tragen. Um den Hals trug er eine messingene Kette, an welcher das Rohr einer Friedenspfeife hing; der Kopf derselben fehlte. Das war das Zeichen, daß er sich auf der Wallfahrt nach den heiligen Steinbrüchen befand« (223). Er hat offene, intelligente Züge; das »Gesicht hatte einen fast kaukasischen Schnitt. Die Augen waren sammetschwarz.« (223) I. schleicht sich unter einem Vorwand bei Rollins ein, freundet sich mit dessen Stiefsohn, JOSEPH, an und erkennt als erster eine nahende Windhose, vor deren Gewalt er Joseph rettet. Seine Rache kann er nicht befriedigen, da Rollins durch einen umgestürzten Baum getötet wird. In WINDHOSE wird erwähnt, daß I. später ein berühmter Krieger wird und Joseph wiedertrifft. (WINDHOSE/GR 15: 222ff, 229-232, 242ff) ISLA BEN MAFLEI: reicher Kaufmann aus Konstantinopel; Sohn von MAFLEI, Neffe von JACUB AFARAH; er ist etwa 26 Jahre alt, »eine interessante, sympathische Er//380// scheinung« (123). I. sucht in Ägypten SENITZA, seine Verlobte, die von BARUD EL AMASAT

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geraubt und an ABRAHIM-MAMUR verkauft worden war. Er begegnet KARA BEN NEMSI (KBN), der Senitza schon durch einen Zufall gefunden hat und sie aus dem Haus Abrahim-Mamurs entführt. I. und Senitza heiraten und leben in Konstantinopel, wo KBN sie später wiedersieht. (GR 1: 120, 123-30, 134-38, 142-46, 148f, 157f, 167 GR 3: 455ff) ISMAEL BEG: Scheik der Dawuhdijeh-Kurden; er ist schlau und tapfer. I. hält JAMIR und KHUDYR gefangen und duldet auf seinem Gebiet die Gefangenschaft MARAH DURIMEHs. (nur erwähnt) (GR 27: 504) ISRAD: Baumeister; Sohn des Schäfers in Treska-Konak, Bruder der von KARA BEN NEMSI (KBN) aus dem Fluß geretteten Frau; er ist ein munterer Bursche, der einen Wettkampf im Czakanwerfen, worin er sich für einen Meister hält, gegen KBN verliert. Er dient KBN und dessen Gefährten eine zeitlang als Führer; KBN erhält von ihm wichtige Informationen über den SCHUT.(GR 5: 582 GR 6: 1, 6, 11-17) ITEMAD (GEHORSAM): Ehrenname DSCHAFAR MIRZAs ITINTI-KA (DONNERPFEIL) -> ANTON HELMERS DIE BEIDEN ITSEH (DIE BEIDEN HÖLZER) -> JIM/TIM SNAKER ITURBIDA: alter, schwacher mexikanischer Politiker, den Kaiser MAXIMILIAN als seinen Nachfolger vorschlägt (historisch) (nur erwähnt) (WR VI: 2570) ITZENPLITZ, HERRMANN: Schöppe im Lehensprozeß gegen WERNER VON HOLTZENDORFF (QUITZOWS: 244) ITZIG: 1) Jüdin; Tochter von 2)/3); sie hat eine hohe und stolze Gestalt und große orientalisch geschittene, dunkle Augen. Sie begleitet ihren Vater auf einem Warentransport, der von CLAUS VON QUITZOW und den Rittern VON DEM KRUGE überfallen wird. Als Gefangene auf Burg Garlosen ist sie zunächst den Annäherungs- und Bekehrungsversuchen von PATER EUSEBIUS ausgesetzt, wird dann aber mit den übrigen Gefangenen von DETLEV befreit. Detlev und sie verlieben sich ineinander. Später erfährt man, daß sie, da ihre Eltern sie zu einer Heirat mit einem ungeliebten Mann zwingen wollten, den Tod im Wasser gesucht hat. (QUITZOWS: 231, 326f / 641) 3) ARON (AARON) I.: jüdischer Kaufmann aus Gardelegen; Mann von 3), Vater von 1) und von fünf

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Söhnen und sechs weiteren Töchtern; mit seinem Schwager, VEIT SCHMUEL, und seiner Tochter begleitet er einen Warentransport aus Schwerin. Veit //381// und A. hatten Gelder für HENNING VON BISMARCK und GEBHARDT VON ALVENSLEBEN erhoben. Der Tranport wird von CLAUS VON QUITZOW und den Rittern VON DEM KRUGE überfallen. DETLEV kann die Gefangenen später aus Burg Garlosen befreien. (historisch) (QUITZOWS: 163, 165, 230, 326) 3) SARAH I.: Frau von 2), Mutter von 1) und von fünf Söhnen und sechs weiteren Töchtern (nur erwähnt) (QUITZOWS: 230) IUWARUWA (JUWARUWA?/ELK): Deckname des Comanchen-Kriegers KITA HOMOSCHA Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//382// JACOB: Architekt; Deckname FRANZ VON HELFENSTEINs (VS I: 319) JACUB/JAKUB AFARAH: reicher Kaufmann in Damaskus; Vater von SCHAFEI IBN JACUB AFARAH; Bruder von MAFLEI; Onkel von ISLA BEN MAFLEI - in GR 3/6: J.s Juweliergeschäft wird von ABRAHIM-MAMUR ausgeraubt, der sich als AFRAK BEN HULAM, ein Verwandter J.s, bei J. eingeschlichen hat. KARA BEN NEMSI (KBN) und seine Gefährten, die J.s Gäste sind, verschaffen ihm die geraubten Juwelen wieder. Acht Jahre später wohnt KBN wieder bei ihm. (GR 3: 357-61, 368-75, 389, 392ff, 414ff, 443ff, 454-57, 533 GR 6: 538) - in AUSSÄTZIGEN: KBN und HALEF sind wieder J.s Gäste. Der sehr menschenfreundlich denkende J. beteiligt sich mit reichlich bemessenen Gaben an der Weihnachtsbescherung, die KBN den Aussätzigen der Stadt bereitet. (9 pass.) - JACUF AFARAHs FRAU: (GR 3: 371) - JACUB AFARAHs KINDER: SCHAFEI IBN JACUB AFARAH, zwei Töchter, ein zwölfjähriger Sohn (GR 3: 365f, 371, 386f) JACUB AFIR (al. ALI EFFENDI): jüdischer Bordellbesitzer in Tunis; er »trug einen langen, fast am Boden schleppenden, großblumigen Kaftan und einem [!] rothen Fez. Er war alt, und der lang herabwallende graue Bart gab seiner Erscheinung etwas Ehrwürdiges, was aber durch den stechenden Blick seiner kleinen Augen fast ganz wieder aufgehoben wurde.« (296) LORD EAGLE-NEST ist an RAHEL und LEA, zwei von J.s Prostituierten, geraten. Er will mit ihnen seine fixe Idee, eine Entführung aus dem Serail, verwirklichen. Die Frauen gehen darauf ein und geben J. als ihren Vater aus, der als ALI EFFENDI angeblich mit Altertümern handelt. Mit dem Lord wird ein abgekartetes Spiel getrieben; er soll J. allerlei wertloses Zeug abkaufen, damit die Mädchen Gelegenheit finden, den Entführungsplan mit ihm zu besprechen. Nach der ›Entführung‹ läßt J. den Lord durch seine Spießgesellen, die sich für Polizisten ausgeben, gefangennehmen und versucht, ihn zu erpressen. Durch das Eingreifen SAIDs kann das Schlimmste verhindert werden. J. wird vom BEI VON TUNIS (-> MOHAMMED ES SADAK PASCHA) verurteilt: Kopf und Bart werden glattrasiert (für einen Juden eine große Schande), J. verliert sein Eigentum und wird mit seinen ›Töchtern‹ nach Algerien abgeschoben. (DH-DH: 292f, 296ff, 298, 315f, 325, 367, 371f) JÄGER: 1) ›GROßMUTTER‹ J.: Witwe; Mutter von 2)/3), Schwiegermutter des Cellisten und Strumpfwirkers VOGEL, Großmutter von ANNA, FRANZ und MARTHA VOGEL; sie lebt in ärmlichsten

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Verhältnissen bei der Familie Vogel. »Die Frau war, selbst für diese arme Gegend, schlecht gekleidet, ein Rock, eine Schürze, in welche sie jetzt die Hände gewickelt hatte, eine alte, vielfach geflickte Jacke und ein Tuch, um den grauen Kopf geschlungen. Schuhe und Strümpfe sah ich nicht, weil sie im tiefen Schnee steck//383// ten.« (1730f) Sie hat eingefallene Lippen und einen zahnlosen Mund. KARL MAY trifft sie auf seinem Weg zum PROFESSOR beim Leseholzsammeln. Sie weint vor Hunger. May gibt ihr zu essen und steckt ihr auch etwas Geld zu, dann trägt er ihr ihre Last nach Hause, wodurch er die Bekanntschaft der Familie Vogel macht. (HEIMATH: 1730-55) 2) -> HUNTER 3) HANNE J. -> HANNE VOGEL JÄGERFRANZ: älterer Forstwirt bei Hohenstein-Ernstthal; er ist dem Junker VON BREDENOW als Bediensteter zugeteilt, wendet sich aber von ihm ab, als dieser AUGUSTE, der ROSE VON ERNSTTHAL, zu nahe treten will. Mit dem als RICHARD GOLDSCHMIDT verkleideten preußischen Oberstwachtmeister VON GÖBERN durchstreift er die Gegend, um von Bredenow und seine sächsischen Werber zu beobachten und den Einmarsch der Preußen vorzubereiten. Er wird als Jäger bei der preußischen Armee eingestellt. (ROSE E-THAL: 171, 217f) JÄGER-NAZ (IGNATIUS): Landgendarm; er nähert sich in dreister Weise der MUHRENLENI. Er ist besessen von dem Gedanken, den KRIKELANTON wegen Wilderei festzunehmen. (WzG I: 6, 8-11, 120-24) JAFIZ: alter Bulgare; Rosengärtner; Stiefbruder von SCHIMIN; er schenkt KARA BEN NEMSI (KBN) zwei Rosen und erhält dafür von diesem etwas Tabak. Zum Dank überreicht er KBN ein Fläschchen kostbares Rosenöl und verweist ihn an Schimin, von dem KBN Auskünfte über die Bande des SCHUT erhalten könne. (GR 4: 31-41) BRUDER JAGUAR (eigentl. BRUDER HILARIO): »ein Mann von hohem, knochigem Körperbaue. Er trug einen breitrandigen, schwarzen Filzhut, einen Rock mit langen, bis auf die Knöchel reichenden Schössen aus schwarzem Stoffe, einreihig geknöpft und mit einem Stehkragen, über welchem die weiße Perlenreihe der Halsbinde zu sehen war. An den Füßen hatte er hohe Stiefel mit den landesüblichen großräderigen Sporen ... Sein Gesicht war trotz seines knochigen Körperbaues fast zart geschnitten und von ungewöhnlich sanftem Ausdrucke, wozu seine großen, blauen Augen prächtig paßten.« (249) Der Erzähler (OLD SHATTERHAND (OS)) macht seine Bekanntschaft auf der Flucht vor CADERA, der bei der Nennung des Namens Jaguar sichtlich erschrickt. »Wenn ein Mann Gottes aus dem Munde des Volkes einen solchen Namen erhält, so müssen Gründe dazu vorhanden sein. Jaguar! Wie harmonisierte file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/JAC_JEN.HTM[21/02/2024 12:33:30]

dieses Wort mit der Sanftmut und Milde, welche sein bleiches, bartloses Gesicht so anziehend machte!« (252) Später entdeckt OS, »worin die Macht des Fraters lag, nämlich in seinen Augen. Diese hatten einen Glanz angenommen und einen Blick gehabt, welche beide ganz unbeschreiblich waren« (259f). B.J. schließt sich der Gruppe um OS an, denen seine Kenntnis von Land und Leuten oft von großem Nutzen ist. Er ist mutig und sehr stark (hebt einmal OS mit einer Hand hoch). Als einziger unterstützt er später OS in dessen Milde gegenüber dem //384// SENDADOR. Bei der Rettung des vom Felsen gestürzten Sendador übernimmt er nach OS die schwierigste Aufgabe. Er ist durchgehend auch wichtiger Gesprächspartner OSs. (GR 12: 247-72, 27991, 296f, 319-24, 328-32, 337-52, 355-60, 369ff, 402-10, 412-16, 426ff, 442-45, 473f, 539f, 556-62, 665ff GR 13: 30, 47-51, 75, 90-97, 113f, 120f, 126f, 139f, 144, 455, 465f, 513, 535, 550, 556, 581f) VATER (PADRE) JAGUAR (eigentl. KARL HAMMER/al. EL [!] MANO RELAMPAGUEANDO/METANA LIGHTING [!] HAND/MU (DIE BLITZENDE HAND)): Er ist vielleicht 50 Jahre alt, wurde in Mainz geboren und gelangte über Nordamerika nach Südamerika. Der Vater Jaguar hat eine beinahe riesige Gestalt und trägt »einen langen, dichten Vollbart, welcher fast die Weiße des Schnees hatte. Sein Haupthaar (besitzt) dieselbe Farbe«. (4) In Nordamerika war er unter dem Namen METANA MU als bedeutender Präriejäger bekannt, ehe er als ›Vater Jaguar‹ in Südamerika berühmt wurde. Bei Kampfspielen in der Arena von Buenos Aires, die er eigentlich nur als Zuschauer besuchen wollte, muß er unversehens einspringen, um eine Katastrophe zu verhindern: er kämpft - nur mit einem Messer bewaffnet - mit einem ausgebrochenen Jaguar und nimmt es mit einem tobenden Bison auf. Mit einer Gesellschaft von etwa 20 Gefährten (darunter GERONIMO und PICARO) zieht er als Tee- und Chinarindensammler, Pelzjäger und Goldsucher im südlich von Brasilien liegenden Teil Südamerikas umher. Vor langen Jahren war sein Bruder (HAMMER) in Nordamerika auf entsetzliche Weise wegen eines Goldfundes ermordet worden; der schlimme Mord hat die Haare V.J.s vorzeitig weiß werden lassen. Der Zufall führt ihn auf die Spur des Mörders: Mit seinen Gefährten und dem jungen ANTON ENGELHARDT, den er sicher über die Anden nach Lima bringen will, wird er in eine Auseinandersetzung mit der Verschwörergruppe um den GAMBUSINO und ANTONIO PERILLO hineingezogen und erkennt im Gambusino den lange gesuchten Mörder seines Bruders. Mit Hilfe des ihm befreundeten Camba-Häuptlings EL CRANEO DURO stellt er den Verschwörern und ihren Verbündeten, den Abipones, eine Falle. Die beiden Anführer entkommen jedoch. Durch die Schuld des Leutnants VERANO, der V.J.s Befehle mißachtete, wird bei der Überwindung der Abipones mehr Blut als nötig vergossen. V.J. erschießt daraufhin Verano. Wirkt der V.J. in seinem Verhalten gegen Verano unerbittlich hart, so ist er gegen andere um so nachsichtiger: dem deutschen Gelehrten DR. MORGENSTERN, der sich in seine Gesellschaft hineingedrängt hat, und der stets neue Komplikationen heraufbeschwört, verhilft er zu dem sehnlichst gewünschten paläontologischen Fossil. Die beiden entkommenen Verbrecher werden bis in die Hochanden verfolgt. Dort entdecken sie den Zugang zu einem Inka-Schatz, dem Erbe des Inkas HAUKAROPORA. Der Schatz, bei dessen Anblick auch der V.J. nicht ruhig und besonnen bleibt, ist jedoch durch einen geheimen Feuermechanismus geschützt. Die Verbrecher zerstören durch ihre Unvorsichtigkeit den Schatz und können der Höhle nur mit schweren Brandwunden entkommen, an denen sie sterben. Über das weitere Schicksal des V.J. wird nichts mehr erwähnt, obwohl auf alle anderen Hauptpersonen zum Schluß noch einmal eingegangen wird. (INKA: 48, 22ff, 40-44, 50-67, 69f, 181-85, 188-203, 213-226, 236, 244ff, 249-54, 273-88, 292-312, 322-27, 335file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/JAC_JEN.HTM[21/02/2024 12:33:30]

38, 360-72, 375ff, 407, 419-34, 455ff, 469-75, 523-35, 541-44) //385// TAUSEND JAHRE -> TATELLAH-SATAH JAKOB: Knecht bei Prinz HUGO VON SÜDERLAND (nur erwähnt) (JUWELENINSEL: 706) JAKUB: siehe unter JACUB AFARAH JAMAR ES SIKKIT BEN MULEI HALEFIS BUKADANI: alter Scheik der Beni Hamema vom Ferkah Feran; Freund OMAR ALTANTAWIs; J. »war ein Siebenziger von hohem, noch ungebeugtem Wuchse; sein faltiges Angesicht war von der Sonne bis zur Lederfarbe verbrannt, und sein dichter, schneeweißer Bart hing ihm bis über die Brust herab.« Er hilft den Verfolgern des KRUMIR. (KRUMIR: 380, 393, 397) JAMBRIEU: französischer Zolloffizier, der in St. Goar stationiert ist; der franzosenfreundliche NIEDERMÜLLER will ihm seine Tochter ANNA gegen deren Willen zur Frau geben. Anna liebt jedoch FRANZ, den Sohn des mit dem Niedermüller verfeindeten OBERMÜLLERs. Auf eine Anzeige des Niedermüllers hin ertappt J. Franz beim Schmuggeln. Franz kann J. niederstechen und fliehen. Als preußischer Aufklärer in der Maske eines französischen Rußlandheimkehrers kommt Franz einige Zeit später zurück und kann J. dabei beobachten, wie er eine französische Kriegskasse im Mühlenteich versenkt. Als die Preußen Neujahr 1814 den Rhein überschreiten, will J. sich mit seinen Leuten zurückziehen. Er wird jedoch von Franz festgenommen. (KRIEGSKASSE: 271, 286f, 301ff, 318) JAMIR (al. SCHEVIN (SCHÄFER)): berühmter Scheik der Hamawand-Kurden; Mann von ADSY, Vater von KHUDYR; J. ist tapfer und hat sich aus gewöhnlichen Verhältnissen emporgearbeitet. Er wird von den Dawuhdijeh-Kurden, bei denen er unter dem Namen SCHEVIN auftritt, festgehalten, als er bei MARAH DURIMEH für seinen vergifteten Sohn Hilfe sucht. KARA BEN NEMSI befreit ihn. Später wird er »nach ruhmvoller Laufbahn« (»Ruhm im kurdischen Sinne«) im Zelte des persischen Prinzen SILL-I-SULTAN ermordet, was seine Frau blutig rächt. (GR 27: 551f, 614, 626) JAN: Seemann; Gast bei MUTTER QUAIL (QUITZOWS: 181) JANIK: katholischer bulgarischer Knecht bei MURAD HABULAM; Geliebter von ANKA; J. ist ein junger, kräftiger Bursche mit offenem, klugen Gesicht. Durch ihn warnt Anka KARA BEN NEMSI (KBN) vor einem Giftanschlag Murads. Zum Dank für seine Hilfe erhält er - wie Anka - von HALEF 1000 Piaster. KBN zwingt Murad, J. und Anka aus dem ungeliebten Dienstverhältnis mit guten Zeugnissen zu entlassen. KBN schenkt J. noch weitere 1000 Piaster, die er Murad abforderte, als Hochzeitsgeschenk. (GR 5: 396, 398, 424-427, 484, 518, 537) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/JAC_JEN.HTM[21/02/2024 12:33:30]

//386// JANKOW: 1) Polizeirat in Berlin; Vater von 2) (nur erwähnt) (WR III: 1210f) 2) jüngste Tochter von 1); Leutnant VON GOLZEN macht ihr den Hof. (nur erwähnt) (WR III: 1211) JARDIN: Kapitän des französischen Dampfers ›La bouteuse‹ aus Brest (GIRLROBBER: 460) JARKO: 1) spanischer Zigeuner; Mann von KASCHIMA, der Königin der Zigeuner; Vater von ZARBA (nur erwähnt) (WR I: 324) 2) Sohn ZARBAs (WR V: 2180) JASCHKA: Sie lebt mit ihrem Bruder (siehe dort) in Pacha. (GR 6: 481f) - JASCHKAs BRUDER: Hirt in Pacha; »eine Art Kretin. Sein dürrer Leib steckte in einer Hose, von welcher ein Bein ganz und das andere halb fehlte. Um den Unterleib hatte er ein Tuch gebunden. Der Oberleib war unbedeckt, das heißt, wenn man den Schmutz, welcher eine dicke Kruste bildete, nicht mit zur Kleidung rechnet. Sein übergroßer Kopf hatte ein wunderbar kleines Erbsennäschen, einen meilenbreiten Mund, blaue Wangen und ein Paar ganz unbeschreibliche Aeuglein. Die Krone, welche dieses Haupt schmückte, bestand aus einer Haarwildnis, welche jeder Beschreibung spottete. Ihm ganz ähnlich sah sein Schwesterlein aus, deren Kleidung ebenso unzureichend war, wie die seinige. Der einzige Unterschied zwischen ihm und ihr bestand darin, daß sie einen sehr mißlungenen Versuch gemacht hatte, ihre Haarsträhnen in einen Zopf zusammenzuwürgen.« (481f) (GR 6: 478-87) JEAN: 1) Diener bei FRANZ VON HELFENSTEIN (VS IV: 1682f, 1693f) 2) Diener und Vertrauter des Intendanten BAUMGARTEN (VS: III 1145ff, 1152f, 1156f, 1230-37, 1288ff, 1292, 1300 IV 1490ff)

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3) Diener beim Grafen VON SENFTENBERG) (WzG V: 2101) DER BÖSE JEAN -> JEAN LETRIER //387// JEANETTE: Dienstmädchen bei Herzog EUSEBIO VON OLSUNNA in Saragossa; sie klärt Fräulein WILHELMI (Mutter KARL STERNAUs) über die libidinösen Absichten des Herzogs auf. (WR I: 336, 346f) JECKER: naturalisierter Franzose, der maßgeblich am millionenschweren Anleihenschwindel des mexikanischen Präsidenten MIRAMON beteiligt war (historisch) (nur erwähnt) (WR VI: 2494) JEFFERS: 1) zwielichtiger Goldwaren- und Uhrenhändler in New Orleans; J. ist zunächst Verbündeter HARRY MELTONs und JUDITH SILBERSTEINs, dann Informant OLD SHATTERHANDs. (GR 22: 22, 44, 49-56) 2) Frau von 1) (GR 22: 49) 3) Sohn von 1)/2) (nur erwähnt) (GR 22: 44, 51) JEFFROUW .....: siehe unter dem der Anredeform folgenden Namen (Beispiel: JEFFROUW MIETJE unter MIETJE) JEMISCHDSCHI: alter Korbmacher im Dorf SCHIMINs (nur erwähnt) (GR 4: 55) JEMMY (DER DICKE JEMMY/eigentl. JAKOB PFEFFERKORN): berühmter deutscher Westmann; unzertrennlicher Gefährte des LANGEn DAVY (die Partnerschaft begann damit, daß J. Davy aus den Händen von Sioux rettete); J. ist so dick, daß sein Leib beinahe die Gestalt einer Kugel hat, sein Gesicht ist glattrasiert. »Die roten Wangen waren so voll, daß das Näschen nur einen fast erfolglosen Versuch machen konnte, zwischen ihnen zur Geltung zu kommen. Ebenso erging es den kleinen, dunklen Aeuglein, die zwischen Brauen und Wangen tief versteckt lagen. Ihr Blick hatte einen gutherzig-listigen Ausdruck.« (6) Er trägt einen Pelz, der »ganz bedenklich an hochgradiger Haarlosigkeit« (5) leidet und dessen Ärmel viel zu lang sind, sowie riesige Aufschlagstiefel. Auf dem Kopf sitzt ein breitrandiger Panamahut. Unter dem Pelz ist er mit blauwollener Bluse und Hose bekleidet. Er lebt seit dreißig Jahren file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/JAC_JEN.HTM[21/02/2024 12:33:30]

im Westen, ist der aktivere Teil des Paares und reitet einen hochgebauten Klepper. - in BÄRENJÄGER: J. und Davy reiten mit dem HOBBLE-FRANK, MARTIN BAUMANN, WOKADEH und BOB - später stoßen WINNETOU und OLD SHATTERHAND (OS) dazu - zur Befreiung des Bärenjägers BAUMANN aus, der in die Hände von Oglalas gefallen ist. J. greift aber nicht wesentlich in die Handlung ein. Die Figur ist als Gegenstück zum Hobble-Frank konzipiert. Er hat drei Klassen des Gymnasiums absolviert und ist deshalb in der Lage, das Pseudowissen des Hobble-Frank zu korrigieren. In der Gute-Kamerad-Fassung erzählt J. zwei humorige Bärengeschichten, die //388// für die Buchausgabe gestrichen wurden. (3, 5-9, 11, 21, 109, 126, 148, 154, 163, 185, 191, 201, 230f, 241 / GK 1. Jg.: 298f, 313ff) - in GEIST: J. und Davy gehören zum Gefolge OSs ohne eigenständige Aktivitäten. J. ist auch hier pädagogischer Gegenpart des Hobble-Frank. - in SILBERSEE: J. und Davy reiten mit einer Gesellschaft OSs zum Silbersee und geraten mit den Gefährten in die Hände der Utahs. J. muß einen Ringkampf auf Leben und Tod gegen NAMBOHAVAHT durchstehen, den er durch List und Wendigkeit gewinnt. J. tritt darüber hinaus nicht hervor (korrigiert aber auch hier die Fehler Hobble-Franks). (281f, 359f) JENNER: Leutnant der amerikanischen Kriegsmarine; er hat das Kommando auf der ›l‹Horrible›, nachdem diese als Sklavenhändlerschiff unter MIß ADMIRAL aufgebracht und in den Dienst der Marine gestellt wurde. J. wird in San Francisco bei FRAU DE VOULETTRE (-> Miß Admiral) eingeführt. »Er, der einfache, in gesellschaftlicher Beziehung anspruchslose und in Betreff der Frauen noch vollständig unerfahrene Seemann« (466), wird von dieser umgarnt (in AUF DER SEE (644) gibt es eine Kußszene). Sie erreicht, daß ihre Leute von ihm angeheuert werden, wodurch sie die ›l‹Horrible‹ wieder in ihre Hände bringen kann. Mit Hilfe MAX PARKERs kann J. das Schiff den Piraten wieder abjagen und seinen Fehler in einem Seegefecht gegen ein Südstaatenschiff wieder gutmachen. (AUF DER SEE/GR 15: 438, 442, 444ff, 462-66, 547-51, 556, 573) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//388// JEREMIAS: 1) ›BAAS‹ J.: Bure; Nachbar von JAN VAN HELMERS; er hilft, dessen Farm gegen die Zulu zu verteidigen. (BOER-GR: 115, 122, 150, 160) 2) BRUDER J.: junger Mormonenprediger, der mit seinem Gefährten, BRUDER GIDEON, die Kotschiso-Apachen des Häuptlings PESCH-ITSCHI bekehren will; sein Gesicht hat einen »strengen, frömmelnden Ausdruck«. Er trägt einen enganliegenden, sehr langschoßigen schwarzen Rock. Als Gideon die Häuptlingstochter INTAH-TIKILA öffentlich küßt, um sie gegen ihren Willen zu einer Heirat zu zwingen, wird er erschossen; J. wird fortgejagt und schwört Rache. Er setzt das Dorf der Apachen, das sich auf einem von einer steilen Bergwand und einem Cañon umgebenen Plateau befindet, in Brand und zerstört die Brücke über den Cañon, die einzige Fluchtmöglichkeit. Intah-tikila, die sich mit ihrem Geliebten während des Verbrechens jenseits des Cañons befunden hatte, überlebt als einzige, da ihr Geliebter bei dem Versuch, die Stammesgenossen zu warnen, in die Schlucht stürzt. Sie stößt J. in die Schlucht. (MORMONEN: 316, 318f) JESCHKO (al. BANDOLINI/LANDOLIN(I)): Zigeuner; ehemals Scherenschleifer, später umherziehender Akrobat, Equilibrist und Seiltänzer; Mann von MYLLA; Bruder von BARKO; J. ist »ein älterer Mann ... welcher einen abgeschabten, ungarischen Schnürrock aus Sammet anhatte. Sein Gesicht war tief gebräunt und hatte den ausgesprochenen Zigeunertypus. Er beaufsichtigte zwei große, magere Ziegenböcke und mehrere //389// ebenso magere Hunde, welche dem Wagen folgten. Das Ganze machte einen ziemlich herabgekommenen Eindruck.« (735) Sein Gesicht ist von Blattern zerrissen. Er lebte einst mit seiner Frau in der Nähe von Slatina. Dort wurde er Zeuge, wie der SILBERBAUER (CONRAD -> CLAUS) den Baron SAMO VON GULIJAN erschoß. Da er selbst als Wilderer die Polizei zu fürchten hatte, schwieg er. Von Claus erfuhr er, daß ihn seine Frau mit seinem Bruder betrog. Bei einer Auseinandersetzung zerschlug J. Barko das Nasenbein, später schoß er ihn in Notwehr nieder und glaubte, ihn getötet zu haben. Seine Frau war ihm davongelaufen, sie wurde später vom THALMÜLLER (GOTTHOLD -> KELLERMANN) ermordet. Zwanzig Jahre später taucht J. unter dem Künstlernamen BANDOLINI mit seinen Tieren in Hohenwald auf. In seiner Begleitung befindet sich ANNA WEISE, in die J. verliebt ist. Er will Anna unterstützen, die sich an dem Silberbauern rächen will. Anna zeigt sich J. jedoch nicht erkenntlich, sondern kehrt zu ihrem Mann zurück. J. erfährt vom WURZELSEPP, daß er damals seinen Bruder nicht getötet hatte. (1089: LANDOLIN, 1492: LANDOLINI) (WzG II: 735-43 III 1066f, 1089 IV 1311, 1491-1502) JIM:

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1) Matrose unter Kapitän ROBERTS (EHRI-GR: 13) 2) Matrose unter Leutnant JENNER (GR 15: 438f) 3) Goldsucher in Yellow-water-ground; er beleidigt WINNETOU und wird von ihm erstochen, als er ihn angreift. (DEADLY/GR 9: 314ff) 4) »reich gallonirte(r) Kutscher« Colonel WEBSTERs; er bringt Webster und dessen Tochter in einer Equipage in New Orleans zur Dampfboot-Anlegestelle. Als der denselben Weg gehende WINNETOU der Kutsche nicht ausweicht, versetzt ihm J. einen Hieb mit der Peitsche, daraufhin erhält J. von Winnetou einen Kinnhaken und wird von ihm auf die Straße geworfen. Webster bedroht Winnetou dann mit dem Revolver. Ein Polizist schlichtet den Streit. (In INN-NU-WOH ist J. ohne Namen.) (INN-NUWOH/WINNETOU: 479) JIN-TSIAN (GÜTE DES HIMMELS/al. LING (DER BEFEHLENDE)/Stammesname: SENG-HO; Geschlechtsname: PANG): jüngster Sohn von YE-KIN-LI und HAO-KEU; Bruder von LIANG-SSI, MEI-PAO und SIM-MING; der etwa 21jährige, der ohne Unterstützung seiner durch ungerechte Verfolgung vor Jahren auseinandergerissenen Familie aufgewachsen ist, hat es in Kanton unter dem Dienstnamen LING bereits zum Posten eines Gefängnisaufsehers gebracht. Er ist ›Doktor der Feder‹. Mit Scharfsinn führt er die Untersuchung gegen die Gefährten des BLAUROTEn METHUSALEM, HEIMDALL TURNERSTICK und Mijnheer WILLEM VAN AARDAPPELENBOSCH, die sich einer Tempelentweihung schuldig gemacht haben. Als der Methusalem die beiden aus J.s Gefängnis befreien will, droht J. mit Selbstmord. Der Konflikt kann //390// beigelegt werden, als J. erfährt, daß Methusalem ein Schützling des BETTLERKÖNIGs (T'EU) ist, und in ihm einen Freund seines Vaters erkennt. In der Reisegesellschaft Methusalems findet J. seinen vermißten Bruder Liang-ssi wieder. Im Verlauf der Reise wird auch die übrige verschollene Familie J.s gefunden; mit ihr und dem Methusalem reist er zum Vater nach Deutschland, wo er ein Studium beginnt. (METHUSALEM: 325f, 328-33, 336, 338-43, 348-53, 357f, 379-93, 396, 398f, 472f, 543, 546) JOACHIM KURFÜRST VON BRANDENBURG: Sohn von JOHANN VON -> ZOLLERN (Kurfürst von Brandenburg), Urenkel von FRIEDRICH VON -> ZOLLERN (Friedrich I.); er ist mit den Brüdern OLAF und OTTO VON MOLTKE befreundet. (nur erwähnt) (historisch: 1484-1535, Kurfürst 1499-1535) (QUITZOWS: 646) JÖRGE: Polizist in Wahlsdorf; als der Amtmann HILLER den verkleideten ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) als Pflaumendieb verhaftet, muß J. ihn in das als Gefängnis dienende Spritzenhaus bringen. Der Fürst kann den Spieß jedoch umdrehen und Hiller und J. file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/JER_JUW.HTM[21/02/2024 12:33:31]

selbst einsperren. (STÜCKLEIN: 14f) JÖRGE VON HANNOVER -> GEORG II. AUGUST VON HANNOVER JOHANN: 1) Kutscher bei Herzog EUSEBIO VON OLSUNNA in Berlin (WR III: 1174) 2) PRINZ JOHANN: -> JOHANN VON -> ZOLLERN JOHANN XXIII. (BALDASSARE COSSA): Papst (nur erwähnt) (historisch: um 1370-1419 Papst (Gegenpapst) 1410-15) (QUITZOWS: 179) JOHANN GEORG III. VON MANSFELD: siehe unter VON MANSFELD JOHANNA: Haushälterin des PROFESSORs; sie ist »kahl, vollständig kahl« und trägt eine Perücke. Ihr Standardausruf ist: »Herr, mein Himmel!«. J. hält die Wohnung des Professors »in Ordnung oder vielmehr in Unordung«. Sie ist resolut aber herzensgut. In der Handlung hat sie die Funktion, Anlaß und Hauptperson ›komischer‹ Intermezzi - zu denen auch der beim Professor als Gast weilende KARL MAY reichlich beiträgt - zu sein. (HEIMATH: 1687, 1690, 1694, 1695-1705, 1775f, 1780-1807, 1812-1820, 1901ff, 1918, 1949f) JONES: 1) Deckname GOTTFRIED VON BOUILLONs (METHUSALEM: 514) //391// 2) Deckname OLD SHATTERHANDs gegenüber CLAY, GATES und SUMMER (GR 9: 482) 3) MR. JONES: Deckname KARA BEN NEMSIs/OLD SHATTERHANDs (GR 21: 278, 284) 4) WILLIAM J. -> KANADA-BILL LOPEZ JORDAN: siehe unter LOPEZ

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JOSE: Pirat unter ANTONIO DE MEDIANA; er wird im Kampf von PEPE DORMILLON getötet. (WALDLÄUFER: 15, 19ff) JOSEPH: 1) Diener bei Major VON SCHARFENBERG (VS V: 1872, 1878-82, 1885) 2) ROLLINS' Stiefsohn; er hat dichtes blondes Haar und prächtige, germanisch blaue Augen, ist »kaum mehr als sechzehn Jahre ... obgleich sein kräftig entwickelter Körper gleichsam auf ein höheres Alter deutete« (219). J. ist »höchst ungenügend gekleidet ... doch jede zerrissene Stelle sorgfältig ausgebessert« (225). Er hat mit seiner Mutter sehr unter Rollins Wahn zu leiden. J. freundet sich mit dem jungen Apachen ISCHARSHIÜTUHA an, der ihn vor einer Windhose rettet. Er kann schließlich mit seiner Mutter ein neues Leben beginnen, nachdem das Gold seines leiblichen Vaters gefunden wurde. (In WINDHOSE wird erwähnt, daß J. Ischarshiütuha wiedersieht und ein tüchtiger Regierungsbeamter wird.) (WINDHOSE/GR 15: 219f, 224f, 228, 243, 246f) - JOSEPHs VATER: er wanderte mit seiner Frau und seinem Bruder nach Amerika aus, wurde dort bei einem Landkauf betrogen und zog allein als Goldsucher weiter nach Kalifornien. Bei seiner Rückkehr wurde er von ROLLINS und dessen Bruder/Vetter wegen seines Goldes ermordet. (nur erwähnt) (WINDHOSE/GR 15: 227f, 234ff, 243f) - JOSEPHs MUTTER: Frau von ROLLINS; sie stammt aus Brünn. Mit JOSEPHs VATER, ihrem ersten Ehemann, und dessen Bruder war sie nach Amerika ausgewandert. Nach einem Betrug beim Landkauf zog ihr Mann weiter nach Kalifornien. Bei seiner Rückkehr mit reichen Goldfunden wurde er von Rollins und dessen Bruder/Vetter ermordet. Rollins ermordete dann auch ihren Schwager. In Unkenntnis dieser Umstände heiratete sie später Rollins, um mit ihrem Sohn nicht ganz auf sich allein gestellt zu sein. Sie hat mit Joseph sehr unter Rollins' Wahn zu leiden. Ihre »einzige Kleidung ... bestand aus dem dünnsten, verschossenen Druckkattun. Sie ging barfuß. Ihr einziger Schmuck war die Sauberkeit, welche trotz dieser Aermlichkeit wohlthuend an ihr auffiel.« (225) Sie wird von YATOINTA (in WINDHOSE von OLD SHATTERHAND) vor einer Wind//392// hose gerettet. Nach dem Tod Rollins' und nachdem das Gold ihres ersten Mannes wiedergefunden wurde, kann sie mit ihrem Sohn ein neues Leben beginnen. (WINDHOSE/GR 15: 225-29, 238ff, 246f) - JOSEPHs ONKEL: wahrscheinlich Österreicher; er war mit seinem Bruder und seiner Schwägerin nach Amerika ausgewandert. Er blieb bei der Schwägerin und seinem Neffen, als sein Bruder nach Kalifornien weiterzog, um Gold zu suchen. Er wurde von ROLLINS ermordet. (nur erwähnt)

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(WINDHOSE/GR 15: 227f, 245) JOVELLAR: 1) verdienter spanischer General; Vater von 2) (nur erwähnt) (historisch: Joaquim J. (1819-92)) (GITANO: 826) 2) ELVIRA DE J. (al. GITANA): Tochter von 1); sie ist ca 18 Jahre alt, »von außerordentlicher Schönheit«, hat große seelenvolle Augen. E. wurde von Carlisten entführt und von MILIO DE ALGORA, dessen Braut sie ist, befreit. In Milios Begleitung gibt sie sich als GITANA aus. (GITANO: 823, 827f) JUAN: 1) -> PETRO CUCHILLO 2) Kutscher bei Herzog EUSEBIO VON OLSUNNA in Saragossa (WR I: 354) JUAN FRANZISKO: Herrscher über die Cuato-Comanchen; ein verfänglicher Brief J.s, der bei DR. WILLMANN gefunden wird und diesen in Lebensgefahr bringt, war in Wahrheit an einen anderen Adressaten gerichtet und dem Doktor lediglich von Graf DE LA TOUR für seine Autographensammlung geschenkt worden. (nur erwähnt) (WR IV: 1527, 1537) JUANITO: 1) spanischer Räuber; er wird von GASPARINO CORTEJO zum Mord an KARL STERNAU gedungen, bleibt jedoch erfolglos. J. wird später von MARIANO mit dem Säbel getötet. (WR I: 57, 70, 78) 2) Vaquero bei PETRO ARBELLEZ; er verfolgt zusammen mit BÜFFELSTIRN (-> TECALTO) den flüchtigen ALFONZO. (WR II: 478) 3) -> JUANITO ALFAREZ //393//

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4) PATER J. (al. PERDILLO): aus dem Kloster Annamente stammender, leitender Verschwörer im Geheimbund MIRAMONs; Befehlsgeber PATER HILARIOs; er ist 42 Jahre alt, hat eine kleine, sehr dicke Statur, eine Stumpfnase, gelbe Hängebacken, einen wulstigen Mund, dunkelblonde Haare (Glatzenansatz) und kleine Augen. Besondere Merkmale sind ein fehlender Zahn rechts oben und ein verkrüppelter Nagel am Mittelfinger der linken Hand. Die Verschwörung will nach dem Tode Kaiser MAXIMILIANs, dessen Verderben deshalb ihr Anliegen ist, die Macht in Mexiko übernehmen. Auch gegen BENITO JUAREZ wird gearbeitet; so lieferte J. dessen General TONAMENTE an die Franzosen aus. Den verbrecherischen Pater Hilario hat J. in der Hand, weil er dessen Machenschaften kennt. J. wird von KURT HELMERS gefangen und durch General VELEZ erschossen. (WR VI: 232134, 2364-71, 2513ff) JUAREZ: 1) BENITO J.: in San Petro (Oaxaca) geborener Zapoteke; Mann von 2); er studierte Rechtswissenschaften, wurde Lehrer und Anwalt, dann gewählter Vorsitzender des Obersten Nationalgerichts, Justiz- und Kriegsminister und schließlich Präsident von Mexiko. Als Präsident ließ er die Zinszahlungen aus dem Anleihenschwindel europäischer Mächte einstellen, woraufhin NAPOLEON III. ein Heer nach Mexiko entsandte, J. vertrieb und (1863) Kaiser MAXIMILIAN als Herrscher über Mexiko einsetzte. J. floh in den äußersten Norden Mexikos und kämpfte mit seinen Truppen und (später) mit amerikanischer (General HANNERT) und englischer Unterstützung (SIR HENRY LINDSAY) erfolgreich gegen die Franzosen und die Anhänger Maximilians. J. ist verwegen, listig und (manchmal) grausam, aber er besitzt »einen unerschütterlichen Charakter und einen Willen, der fest genug war, in den politischen Wirrwarr des Landes Klarheit und Festigkeit zu bringen.« (930) Der Historiker Scherr schreibt (und May übernimmt das wörtlich): »Benito Juarez ist die bedeutendste geschichtliche Gestalt, welche innerhalb des Kreises der europäischen Civilisation bisher aus der indianischen Rasse hervorgegangen ist.« (1138) (historisch: 1806-72) - in WR: Bei der Eroberung von Fort Guadeloupe trifft J. auf KARL STERNAU und dessen Gefährten und erfährt dort von dem Schicksal der Familie DE RODRIGANDA, um deren Angelegenheiten er sich tatkräfig kümmert. Mit Sternaus Unterstützung und der Hilfe seiner schönen Spionin EMILIA erobert er Chihuahua. Nach der Rückeroberung Mexikos ist er gezwungen, Kaiser Maximilian als Aufrührer standrechtlich erschießen zu lassen (1867), nachdem zuvor KURT HELMERS mit J.s Billigung den vergeblichen Versuch unternommen hatte, den Kaiser zur Flucht aus Mexiko zu veranlassen. (II 929-32, 941-44 III 1057f, 1136ff IV 1631, 1661, 1676-86, 1789ff, 1813-18, 1820f, 1828-34 V 1885-88, 2058ff VI 2467-81, 2579f) - in SCOUT/GR 8): CORTESIO wirbt in Texas Freiwillige für J. an. (nur erwähnt) (GR 8: 44, 64, 75, 81, 3, 5, 115f, 123f, 139, 184, 188f, 279ff, 284, 297, 340f) 2) MARGARITA J. (geb. MAZO): Frau von 1); Kreolin (nur erwähnt) (WR III: 1137) //394//

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JÜNGERER GREIS -> TSI (Chinese) DER ALTE JÜNGLING: Apachenkrieger; er »sah nicht sehr verwegen aus«. »Er stand ungefähr in meinem [(anonymer) ICH-ERZÄHLER*] Alter«. Er ist WINNETOU »lieb und werth« und begleitet auf dessen Geheiß OLD DEATH und dessen Gefährten nach Mexiko. (* in GR 8 OLD SHATTERHAND / in GR 8 tritt J. nicht auf, dort begleitet Winnetou seine Freunde selbst. (SCOUT: 682, 696) JUGGLE-FRED: vorzüglicher Scout; Deutscher; J. ist eine auffallende Erscheinung: Er hat einen »bedeutende(n) Höcker, welcher seine sonst wohlgegliederte Gestalt verunzierte. Sein Körper war von mittlerer Größe und sehr kräftig gebaut, nicht kurzleibig, engbrüstig und langarmig, wie es bei den meisten Buckeligen der Fall zu sein pflegt. Sein rundes, volles, glatt rasiertes Gesicht war tief gebräunt, aber auf der linken Seite arg zerrissen, als ob da einmal eine fürchterliche Wunde kunstwidrig zusammengeflickt worden sei. Und sonderbarerweise waren seine Augen ganz auffallend verschieden gefärbt, denn das linke war vom schönsten Himmelsblau, während das rechte die tiefste Schwärze zeigte. Er trug hohe Büffelkalbstiefel von braunem Leder mit großräderigen mexikanischen Sporen, schwarze Lederhose mit eben solcher Weste und darüber ein blusenartiges Wams von starkem, blauem Tuchstoffe ... Weit über die Stirn herein, so daß man diese gar nicht sehen konnte, saß eine ziemlich neue Bibermütze, von welcher der präparierte Schwanz ... hinten bis über den Nacken hernieder hing. Hätte der Mann den Höcker nicht gehabt, so wäre seine Erscheinung eine kräftig angenehme, ja vielleicht eine imponierende gewesen« (270f). J. reitet einen außerordentlich hochbeinigen Klepper ohne Mähne und Schwanzhaare, mit sehr großem Kopf und langen, dicken Ohren. Er war Gymnasiast gewesen, besuchte dann eine Malerakademie und wurde schließlich Kunstreiter: »Ich war ein flotter Kerl, aber ohne Kraft und inneren Halt. Mit einem Worte, ich war leichtsinnig.« (277) Jetzt ist er im Westen für seine Kunstund Zauberstückchen bekannt (»scheint mit berühmten Prestidigitateurs gereist zu sein«). Es wird angedeutet, daß es ein Geheimnis um ihn gibt, das jedoch nicht aufgelöst wird. Er hat einst den vom STEALING-FOX (TOBIAS PREISEGOTT -> BURTON) schwerverletzten BEN NEW-MOON wochenlang aufopferungsvoll gepflegt und damit das Leben gerettet. J. ist nun Führer der Gesellschaft GIBSONs, die ihn jedoch versetzt. Fred schließt sich OLD SHATTERHAND beim Kampf gegen die Llano-Geier an. Seine Funktion im Roman beschränkt sich darauf, dem HOBBLE-FRANK bei seinen Bildungskapriolen Gegenpart zu bieten. (GEIST: 269, 270ff, 276f, 339ff, 344-48, 350, 358ff, 393, 408) JULIUS: 1) -> JULIUS PASSELMÜLLER 2) einmal fehlerhaft für HERMANN VON ADLERHORST (DH-DH: 2370) 3) -> KRONENBAUER

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//395// JUMRUK EL MURABIT (DIE FAUST DES HEILIGEN): Gebieter auf der Seribah el Michbaja; Untergebener des MAHDI; der »Mann stand zwischen dem Mannes- und Greisenalter, gab sich eine Ehrfurcht gebietende Haltung« (505f). Er hält SSALI BEN AQIL als Gefangenen und will ihn töten lassen. KARA BEN NEMSI überlistet ihn, erobert die Seribah und nimmt J. gefangen. (GR 18: 505-29, 533f, 541-45) JUNAK (HELD): Ruß- und Kohlenhändler; Mann von GUSZKA, Schwager SCHARKA VISOSCHs; J. hat nur vier Zehen am linken Fuß, da ihm ein Zeh, von einem Rad des Kohlewagens abgefahren worden war. Er hausiert mit den Erzeugnissen seines Schwagers. J. gehört zur Bande des SCHUT und wird von KARA BEN NEMSI und seinen Gefährten gefangengenommen. (GR 6: 68f, 96, 150, 182-89, 277) DER JUNGE ADLER: siehe unter ADLER DER JUNGE SENDADOR -> SABUCO JUNGER BÄR: 1) Utahkrieger; Sohn von ALTER BÄR; er überfiel hinterrücks mit seinem Vater OLD SUREHAND, der ihn tötete. (nur erwähnt) (GR 19: 387-90) 2) -> NINTROPAN-HOMOSCH (Tonkawa) DER JUNKER -> VON BREDENOW JUNO: Negerin; Köchin bei WILKINS (DH-DH: 925) JUNOT, ANDOCHE: französischer Advokat aus Bussy le Grand; während der Französischen Revolution steht er als Grenadier in Beausset, wo er seinen Freund ROBERT SURCOUF trifft. Später wird er Divisionsgeneral von Paris. NAPOLEON I. ernennt ihn zum HERZOG VON ABRANTES. (historisch: 1771-1813) (SURCOUF/KAPER: 5, 11, 13, 18) JURISCONSULTO: rechtsgelehrter Alcalde in Ures; höchster Beamter des Distrikts; er hat eine »lange, ewig lange und erschrecklich hagere Gestalt«. Der J. ist unverschämt, feige, undankbar und aufgeblasen. Er steht ›unter dem Pantoffel‹ seiner Frau (siehe FRAU DES -> ALCALDEn IN URES). (GR 20: 9094, 408ff, 437-41, 444f, 474f, 510 GR 21: 137-41) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/JER_JUW.HTM[21/02/2024 12:33:31]

JUSTIZRAT: ehemaliger Vorsitzender bei der Gerichtverhandlung gegen GUSTAV BRANDT; er ist sehr eingebildet, hält es für unmöglich, daß jemand unschuldig verurteilt //396// wird: »Die Logik eines richterlichen Urtheiles ist infallibel wie der Papst in Rom.« (1548) (VS IV: 154755, 1562f) JUSSUF: Taufname ABD EL FADLs (CHRoMUH 212) JUSSUF HELAM: Deckname ABU EL MOTs JUWARUWA (IUWARUWA?/ELK): Deckname des Comanchen-Kriegers KITA HOMOSCHA Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//397// KA MAKU (DREI FINGER): Nijorahäuptling; er hat eine lange, sehnige Gestalt und trägt im Schopf eine Rabenfeder. K. ist ein tapferer, aber habgieriger Krieger, der in Friedenszeiten OLD SHATTERHAND (OS), WINNETOU und Weiße im allgemeinen nicht als Feinde betrachtet. Seinen Namen erhielt er, als er im Kampf zwei Finger verlor. Von seinem Freund BUTTLER läßt er sich anstiften, einen von SAM HAWKENS geführten Treck in sein Pueblo zu locken und gefangenzunehmen. Buttler verabredet mit K., daß ROLLINS und BAUMGARTEN von ihm heimlich befreit werden. OS und Winnetou erfahren von der Gefangenschaft ihrer Freunde, nehmen K. gefangen und befreien die Eingeschlossenen. (ÖLPRINZ: 199ff, 205f, 208ff, 218f, 256, 262-67, 285-93) KADAR (KUMMER): arabischer Dichter (nur erwähnt) (AUSSÄTZIGEN: 258) KADI: Er verkörpert das »Heilige islamische Recht« bei den An'allah ABU KITALs. Er ist etwa 50 Jahre alt, untrennbar mit dem IMAM verbunden, dessen langes und hageres Pendant er darstellt. Der K. trägt einen kurdischen Riesenturban. Der Kadi ist »grämlich, ohne daß er es will. Möchte gern wohlwollend sein, bringt es aber nicht fertig.« (12) Er gewann zusammen mit dem Imam durch Schmeicheleien Einfluß auf Abu Kital, den beide dazu brachten, seine Frau BENT'ULLAH und seinen kleinen Sohn (BEN TESALAH) zu verstoßen. Sie täuschen dann den Tod der beiden vor. In der Versammlung der An'allah ruft der K. zum Kampf gegen die Kiram (Edelmenschen) auf, die von MARAH DURIMEH und dem nun erwachsenen Ben Tesalah angeführt werden. Unter dem Druck Ben Tesalahs wendet sich Abu Kital immer mehr vom Kadi (und vom Imam) ab, deren Intrige inzwischen durch Marah Durimeh aufgedeckt wurde. Nach der Niederlage Abu Kitals wollen der K. und der Imam fliehen, werden jedoch gefangen und Bent'ullah ausgeliefert, die ihnen verzeiht. (BABEL: 12, 23, 28, 30, 33f, 52f, 101, 114, 153, 175, 187, 195) KÄTHE (KATHRIN): Großmagd beim THALMÜLLER (GOTTHOLD -> KELLERMANN) in Scheibenbad; sie »war eine übergroße, breitschulterige Gestalt ... Ihre Züge waren grob wie ihre ganze Gestalt und ihre Bewegungen eckig und massig.« (246) Sie hat »einen ganz respectablen Haarwuchs unter der Nase.« (246) K. ist unhöflich; sie ist eine durch und durch materiell angelegte Person. Mit einem Schneider, der ihr fortgelaufen ist, hat sie einen Jungen, der bei einer Ziehmutter aufwächst. Der Essenkehrer ist nun ihr Geliebter. Zusammen mit dem Thalmüller wird K. vom WURZELSEPP in einen aberwitzigen Schatzsuchespuk verwickelt. (Es ist nicht ganz sicher, ob K. und Kathrin dieselbe Person sind.) (WzG I: 177, 246-50, 257, 275-78) - KÄTHEs GROßVATER: Er war Nachtwächter. (nur erwähnt) (WzG I: 275) KÄTHERL -> KRONENBÄUERIN //398//

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KAISER: 1) Bauer; Vater von 2); er nahm eine vornehme Französin mit ihrem Kleinkind, die beim Rückzug der napoleonischen Truppen todkrank im Dorf zurückbleiben mußte, auf. Nachdem sie verstarb, wollte er das Kind (PETER FÄHRMANN) nicht bei sich halten, so daß es ›versteigert‹ wurde (der Schuster FÄHRMANN nahm es auf), obwohl die Französin bedeutende Vermögenswerte hinterlassen hatte. Dieses Vermögen unterschlug K. und baute damit sein Anwesen auf. (KAISERBAUER: 191) 2) (KAISERBAUER/FRANZOSENKAISER): reicher Bauer; Sohn von 1), Mann von 3), Vater von 4); K. hat eine schwere Gestalt. Er hat noch Schmuckstücke und Kinderwäsche von der durch seinen Vater betrogenen Französin in Verwahrung. Seinen Sohn, WILHELM K., will er gegen dessen Willen mit MARGARETHE STEIN, der Tochter des STEINMÜLLERs, verheiraten. Als Wilhelm daraufhin das Haus verläßt, drückt K. ihm die Kinderwäsche in die Hände. Mit dieser Wäsche, die Wilhelm PETER FÄHRMANN, dem Vater seiner Geliebten, BERTHA FÄHRMANN, übergibt, kann Fährmann die Unterschlagung beweisen und K. zwingen, seine Einwilligung zur Heirat von Wilhelm und Bertha zu geben. (KAISERBAUER: 190-97) 3) Frau von 2), Mutter von 4) (KAISERBAUER: 195) 4) WILHELM K. (KAISERBAUER): Sohn von 2)/3); Geliebter von BERTHA FÄHRMANN; er will sich von seinem Vater nicht gegen seinen Willen mit MARGARETHE STEIN verheiraten lassen, da er Bertha liebt. Er verläßt das Vaterhaus und kann PETER FÄHRMANN den Beweis in die Hände spielen, daß sein Großvater und sein Vater ein Fährmann zustehendes Erbe unterschlagen haben. Fährmann erzwingt daraufhin mit diesem Beweis die Einwilligung von W.s Vater zur Heirat mit Bertha. (KAISERBAUER: 190f, 194f, 197) KAISERBAUER -> KAISER (2/4) KAISERWIRT: Wirt des Gasthofes ›Römischer Kaiser‹ in Limberg (nur erwähnt) (EXCELLENZEN: 349) KAKHO-OTO (DUNKLES HAAR): Kiowa; Tochter von SUS-HOMOSCHA, Schwägerin von PIDA - in GR 9: »Sie war nicht gerade schön, aber doch auch keineswegs häßlich; ich hätte sie lieblich nennen mögen. Ihre weichen Gesichtszüge gewannen durch den milden, ernsten und offenen Blick ihres großen Auges an Interesse. Dieses Auge erinnerte mich lebhaft an NSCHO-TSCHI, wenn sie auch sonst keine Aehnlichkeit mit der Schwester des Apachen hatte.« (553) K. verliebt sich in OLD SHATTERHAND (OS), dem ihr Vater anbietet, durch die Heirat mit K. in den Stamm der Kiowa aufgenommen und dadurch frei zu werden. OS lehnt jedoch ab. Er vertraut K. jedoch seine Fluchtgedanken an. Sie hilft

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//399// ihm durch ihr Schweigen und ermöglicht ihm, seine Gewehre und sonstigen persönlichen Sachen mitzunehmen. (553-56, 568, 572-78, 595-98, 600f) - in GR 33: K. ist die Freundin von ASCHTA, DER ÄLTEREN und von KOLMA PU(T)SCHI. Als Mann verkleidet trifft sie KARL MAY/OLD SHATTERHAND (OS) auf dem Weg zum Deklil-to. Sie war »eher klein als groß zu nennen.« Die »Kleidung bestand aus buntem Pueblostoff. Unter dem aus Agavefasern geflochtenen Hut floß das dunkle Haar lang auf den Rücken hernieder. Im Gürtel trug« sie »ein Messer, am Riemen ein leichtes Gewehr.« Das »Pferd war kein gewöhnlicher Gaul, und die Haltung des Reiters durfte als selbstbewußt, ja ... als indianisch-edel bezeichnet werden« (323). Der Blick ihres milden, ernsten, offenen Auges erinnert an Nscho-tschi. K. blieb seit der Flucht OSs aus dem Lager der Kiowas ledig und hat die Jahre darauf verwendet, OSs und WINNETOUs Ideale der Edelmenschlichkeit, der Friedfertigkeit und der Nächstenliebe auch bei den Kiowas wachsen zu lassen. Sie freundet sich mit Mays (OSs) Frau HERZLE an, was zu einem Mißverständnis MAX PAPERMANNs führt, der K. für einen Mann hält: Er bezichtigt Mays Frau der Untreue. K. führt OS und seine Begleiter zum ›Haus des Todes‹ und ermöglicht ihnen, die Beratung der feindlichen Häuptlinge zu belauschen. Später zieht sie mit den Kiowas zum Mount Winnetou, wo sie mit ihrer Schwester versucht, OS über die Aktivitäten seiner Feinde zu informieren. (322-33, 339, 347-51, 575) KALADA (MARRYAM): Frau ABD EL FADLs, Mutter von ASMAR; sie ist »ein junges, schönes Weib«. K. möchte gern Christin sein, was ihr Mann ihr jedoch verbietet. Erst nach der Rettung ihres Sohnes vor einem schwarzen Panther durch KARA BEN NEMSI kann sie zusammen mit ihrer Familie Christin werden. Sie nimmt den Taufnamen MARRYAM an. (CHRoMUH: 193-97, 206-10, 212) KALADI: singhalesischer Perlenfischer; Diener SIR JOHN RAFFLEYs; er hat Raffley einst das Leben gerettet. Als K. einen Chinesen tötet, der seine Verlobte MOLAMA entführen will, soll er ins Meer gestürzt werden, kann jedoch als »bester Taucher und Schwimmer« von Ceylon und mit Hilfe Raffleys gerettet werden. Seine Verlobte wird dann doch noch von Mädchenhändlern entführt. K., Raffley und KARA BEN NEMSI kapern das Piratenschiff. K. heiratet dann Molama. (Vgl. CEYLON: WALAWI) (GIRLROBBER: 390, 393-96, 403ff, 417, 436, 438, 447ff, 461, 469-72, 475 TIGERBRÜCKE: 482, 537) KALAF: silberhaariger Ältester der Sallah; Ratgeber von BADIJA, der KÖNIGIN DER WÜSTE; er tritt als Bewahrer der Stammesbräuche und -ehre gegen FALEHD auf, den er aus dem Stamm ausstößt, als er für ehrlos erklärt wird. (DH-DH: 500-07, 510-18, 590ff) KALAF BEN URIK -> THOMAS MELTON //400// KALAM EL BERINZ (FEDER DES PRINZEN): älterer, bärtiger Tschoban; Erzieher des PANTHER; zusammen mit dem SEF EL BERINZ begleitet er den Panther zu den Ussul und wird von file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/KA_KAR.HTM[21/02/2024 12:33:32]

KARA BEN NEMSI gefangengenommen. Vom SCHECH EL BELED wird er niedergeschlagen, als dieser bei einer Unterredung mit dem Panther ermordet werden soll. (GR 31: 167, 172, 178, 196 GR 32: 617, 620) KALDI: Inder; Bruder und Komplize LIDRAHs; er hat es mit seinem Bruder auf das Vermögen MADPUR SINGs abgesehen. Beide töten die Besatzung des Schiffes, mit dem RABBADAH und ALPHONS MALETTI den Schatz des Maharadschas wegbringen wollen. K. wird von Maletti erstochen. (JUWELENINSEL: 321-26, 337f, 354ff) KALIDA -> BERTHA KALOMA: Singhalesin; Frau von WALAWI; sie ist »die Schönste unter den Frauen der Vayisa's«. K. wird von chinesischen Seeräubern entführt. Der ICH-ERZÄHLER (CHARLEY), SIR EMERY WALPOLE und K.s Mann befreien sie. (Vgl. GIRLROBBER: MOLAMA) (CEYLON: 254, 270) KALYNA (DIE DICKE): Tungusenfürstin; Frau von BULA; Pflegemutter von KARPARLA; sie ist so dick, »daß sie sich nur mit Mühe zur Thüröffnung hereinzwängen konnte«. K. war gekleidet wie ihr Mann: »hatte Pelzstiefel an, das Haar nach außen gekehrt, Hosen auch aus Pelz und einen langen Rock ebenso aus Pelz ... sie hatte eine Peitsche in der Hand ... trug das schlichte Haar in zwei dünnen Zöpfen über den Rücken hinab, in den Ohren zwei sehr große goldene Ringe und über der Brust eine schwere, silberne Kette. Ihr Gesicht war womöglich noch gutmüthiger als dasjenige ihres Mannes.« (1589) K. hatte Karparla, die von ihren Eltern als einjähriges Kind als in einem Schneesturm erfroren geglaubt vor K.s Zelt zurückgelassen worden war, als eigenes Kind großgezogen. Um die Tochter nicht so plötzlich zu verlieren, nachdem deren leibliche Eltern auftauchten und Karparla sich mit GEORG VON ADLERHORST verlobte, reisen K. und ihr Mann mit den beiden nach Bad Wiesenstein. (DH-DH: 1589, 1591, 1593, 1938-41, 2517, 2520) KA MAKU: siehe unter KA KAMAN-EBN-AKU-EL-ARET-BEN-OMMANAM: Mamelukenprinz; Vater von OMAR-ELBATHU, Sohn von BEHLUWAN-AKU-EL-ARET-BEN-OMMANAM (nur erwähnt) (ZEPTER: 515) PIR* KAMEK: Heiliger der Dschesidi (Teufelsanbeter); er ist über 80 Jahre alt, »seine Kleidung zeigte das reinste Weiß, und schneeweiß war auch das Haar, welches ihm in langen, lockigen Strähnen über den Rücken herabwallte ... seine Wangen waren eingefallen, und seine Augen lagen tief in ihren Höhlen, aber ihr Blick war kühn und scharf ... Der volle Bart, welcher ihm rabenschwarz und schwer bis über den Gürtel herniederhing, //401//

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bildete einen merkwürdigen Kontrast zu dem glänzenden Schnee des Haupthaares« (563). Er hat eine volltönende Stimme. K. hat eine Sammlung von Wörtern und Wendungen in mehreren kurdischen Dialekten erstellt, die er KARA BEN NEMSI schenkt. Bei einem Massaker der Türken an den Dschesidi wurden vor Jahren seine Frau und seine beiden Söhne von OMAR AMED ermordet (sie wurden verbrannt). K. selbst wurde gefoltert. Nach dem mißlungenen Überfall der Türken auf die Dschesidi und nachdem Omar Amed den Abgesandten HEFI hat erschießen lassen, rächt K. sich an Omar Amed: Er zündet den für das Fest der Dschesidi vorbereiteten Scheiterhaufen an, reißt Omar Amed an sich und springt mit ihm in die Flammen, in denen beide verbrennen. (*Pir = Heiliger) (historisch) (GR 1: 560, 563-69, 618ff GR 2: 41ff, 55f) - PIR KAMEKs FRAU UND SÖHNE: Die Frau und die beiden Söhne wurden von OMAR AMED ermordet (verbrannt). (nur erwähnt) (GR 1: 560, 566) KAMIL BEN SUFAKAH: Beni Dscherar vom Ferkah Ischelli; Diener KARA BEN NEMSIs (KBN); er ist »ein Feigling, der seinesgleichen suchte«, jedoch ein großer Aufschneider. Mit seiner Hilfe kann KBN den Tuaregknaben KHALOBA aus den Händen von Tibbu befreien. (ER RAML: 199ff, 205, 22023, 229f, 237, 239, 242) KAMMERHERR DES SCHAHs (PISCHKHIDMÄT BASCHI): Perser; er ist schwarzbärtig, in den Dreißigern, trägt einen goldbesetzten Anzug mit Kaschmirschal und Schmaschenmütze. Er erweist sich als überheblich, unvorsichtig, bequem, einfältig und feige. Im Auftrage des SCHAHs bringt er eine Karawane mit Schätzen nach Meschhed Ali, mißachtet aber eine Warnung KARA BEN NEMSIs (KBN) und HALEFs, so daß seine Begleiter von Ghasai-Beduinen getötet werden und er in die Hände des SÄFIR fällt. KBN rettet ihn, erntet aber nur Undank. In GR 29 stellt sich heraus, daß er nicht im Auftrag des Schahs reiste, sondern vom SCHEIK UL ISLAM gesandt wurde. (GR 27: 171f, 174, 179-83, 18694, 245ff, 251-64, 296ff, 314-17, 348f, 373ff, 433 GR 29: 464f) KANADA-BILL (eigentl. WILLIAM JONES/al. BELFORT/FRED FLETCHER/ WALKER/DR. WHITE): - in SELFMAN: Er ist Loafer (Herumtreiber) und Sklavenhändler; Landbesitzer am Red-River. Der K. wird nach einem hinterhältigen Anschlag auf TIM SUMMERLAND und ABRAHAM LINCOLN von diesen bei Fort Gibson, an dessen Zerstörung durch Indianer er mitschuldig ist, schwer angeschossen. Später kauft er von WILLMERS die Kinder von BETTY KRONER, die Summerland und Lincoln wieder befreien. (Der Name W. Jones wird hier nicht erwähnt.) (415, 431, 446f) - GR 15: Der K. ist ein berühmt-berüchtigter Verbrecher, ein englischer Zigeuner; er war in Kanada Pferdehändler und wurde dann Falschspieler. Der K. ist noch jung. Auf der Farm der KRONERs benimmt er sich zudringlich gegenüber MARY HAMMER, der Verlobten von TIM KRONER, und betrügt beim Kartenspiel (Three Carde Monte, Kümmelblättchen). Als er hinausgeworfen wird, schwört er Rache und entführt kurz

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//402// darauf Mary. Bei einem Befreiungsversuch seiner Verfolger erschießt er sie und den Vater Tims. Tim trifft ihn Jahre später in Fort Smoky Hill wieder, dort versucht er, die Offiziere beim Kartenspiel zu betrügen, was Tim jedoch verhindert. Der K. erhält 60 Hiebe als Strafe. Aus Rache überredet er die Choctaw des SCHWARZEn PANTHERs, zusammen mit Comanchen das Fort zu überfallen. Dank der Warnung Kroners und ABRAHAM LINCOLNs kann der Angriff abgeschlagen werden; der K. kann wieder entkommen. Wiederum Jahre später tritt er mit einem Komplizen (DAVID HOLMANN) unter dem Namen BELFORT beim ›Ölprinzen‹ GUY WILLMERS auf. Tim Kroner und Lincoln decken seine wahre Identität auf, lassen ihn jedoch wieder laufen. Der K. steckt aus Rache zusammen mit Holmann das Öltal Willmers‹ in Brand und flieht. Unter dem Namen WALKER nimmt er dann eine Stelle als Gehilfe beim Apotheker CLEVELAND in Norfolk an, beraubt diesen, und errichtet mit dem Geld als DR. WHITE ein Hospital bei Sacramento, in dem er totkranke Goldgräber verbrecherisch um ihr Gold bringt. Er begehrt ANITTA WERNER und versucht, seinen Nebenbuhler, EDUARD HORN, hinterücks zu ermorden, wird dabei aber von OLD SHATTERHAND gestellt. Als er diesen später erschießen will, wird er von ihm niedergeschlagen: »Der Fausthieb ... hatte sein Gehirn in der Weise erschüttert, daß er nicht wieder richtig zur Besinnung, zum Bewußtsein kam. Er kämpfte Tag und Nacht mit den Gestalten derer, an denen er sich vergangen hatte, und wurde dabei so gefährlich, daß ihn nur die Zwangsjacke bändigen konnte. Die Tobsucht ließ nicht von ihm, bis sie ihn mit schäumendem Ringen tot niederwarf« (113). (Vgl. V.T.ERSTANDEN: DR. HAFFLEY (der nicht mit mit dem Kanada-Bill identisch ist)/ in THREE CARDE ist der K. »jämmerlich verkommen im Hospitale« (405).) (historisch: W.J.: gestorben 1877) (V.T. ERSTANDEN/THREE CARDE/GR 15: 8-14, 22, 25. 31-37, 42f, 55, 64-68, 70f, 73, 78, 84, 89-106, 109-13) KANAVEDA: Zigeunerfürst; Vater von ZARBA und KARAVEY; Adoptivvater von KATOMBO (ZEPTER: 515) KANTEH-PEHTA (FEUERHERZ/al. OIHT-E-KEH-FA-WAKON (DER TAPFERE, DER SEINE MEDIZIN SUCHT): Medizinmann der Upsaroka; Bruder SCHUNKA-SCHATSCHAs; er hat eine riesige, herkulische Gestalt. Im Kampf mit HONG-PEH-TE-KEH verlor er einst das linke Ohr und wurde schwer an der linken Schulter verletzt. K. trägt Lederhosen voller Flechten aus dem Haar erlegter Feinde und starklederne Beinschützer, die mit Streifen aus Menschenhaut verziert sind. Auf der Brust befindet sich ein Panzer aus schuppenartig übereinander befestigten Skalptellern, und auf dem Kopf sitzt der Schädel eines Kuguars. Ihm wurde die Medizin gestohlen. Auf der Suche nach einer neuen trifft er auf OLD SHATTERHAND (OS), WINNETOU und deren Gefährten, die den Bärenjäger BAUMANN befreien wollen. K. wird im Zweikampf von OS besiegt und schließt sich dessen Zug an. Er erhält seine Medizin wieder. (BÄRENJÄGER: 157, 159-62, 164, 167, 172-76) //403// KANTOR: Kantor in einem nahe dem Fichtelberg gelegenen, erzgebirgischen Dorf; er ist ein finsterer, melancholischer Mann, sehschwach, eigennützig, mit geistig starrer Haltung, allerdings ein tüchtiger Schulmann in bezug auf seinen Musikunterricht. Der K. ist Taubenliebhaber und komponiert. Er hat ein furchtbar entstelltes Gesicht: »Es hatte ganz das Aussehen, als sei es mit Zangen zerrissen und mit einem

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glühenden Plätteisen wieder geglättet worden.« Seine Tochter, ALWINE (-> SMIRNOFF), will er aus Habsucht mit dem ungeliebten reichen TEICHBAUERn (-> BALZER) verheiraten, der ein notorischer Spieler und Trinker ist. Den Geliebten seiner Tochter, den Vogelfänger und -händler HEINRICH SILBERMANN, weist er ab. Als er Alwine und Heinrich bei einem Rendezvous in einem Gartenversteck aufstöbert, fällt er einem Heinrich zugedachten Säureanschlag Balzers zum Opfer. Er verdächtigt Heinrich, den Anschlag verübt zu haben, und verstößt seine Tochter, die mit einer Theatergruppe den Ort verläßt. Zwanzig Jahre später trifft er seine Tochter wieder, die als verwitwete Gräfin SMIRNOFF den Teichhof erworben hat und dort mit ihrer Tochter, ALMA (-> SMIRNOFF), wohnt. Es wird nun auch offenbar, daß der damalige Anschlag ein Werk Balzers war. Der Kantor bittet seine Tochter und Heinrich um Vergebung. Zum Weihnachtsfest führt er mit Heinrich und Alma seine Weihnachtskantate auf. (GIFTHEINER: 651ff, 669f, 685, 701f, 717f, 734, 748, 774ff) KANTORSALWINE -> ALWINE SMIRNOFF KAPELLENBAUER (CAPELLENBAUER): 1) Dienstherr der Sennerinnen MARIE, BERTHA und der MUHRENLENI; Vater von 2); er »war eine behäbige Gestalt und auf seinem Gesichte war ein gutmüthiges Selbstbewußtsein zu lesen« (2498). Er ist ein guter Sänger und Jodler. Seinem Sohn hat er die Wirtschaft übergeben. (WzG VI: 2498-2520, 2532) 2) Sohn von 1) (nur erwähnt) (WzG VI: 2498) KAPELLMEISTER: Bekannter KARL MAYs; er sucht einen neuen Violinisten für sein Orchester zur Ausbildung. May empfiehlt ihm FRANZ VOGEL. Franz spielt vor; der K. ist begeistert und nimmt Franz, nachdem der Widerstand der Familie überwunden werden konnte, mit nach Dresden. Franz‹ Schwester, MARTHA VOGEL, begleitet ihren Bruder in die Stadt. Sie arbeitet kurze Zeit als Hausmädchen beim K., der ihr Gesangstalent entdeckt und sie zur Sängerin ausbildet. (HEIMATH: 195661, 1976f, 2002-13, 2037-40, 2110-12, 2115, 2126) DER SCHWARZE KAPITÄN: 1) -> KATOMBO 2) -> FRANÇOIS LATOUR //404// 3) -> HENRICO LANDOLA

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KARA ADSCHEMI (DER SCHWARZE PERSER) -> DER SCHUT KARA BEN HALEF: Haddedihn; Sohn von HALEF und HANNEH - in GR 3: Er wurde während Halefs Abwesenheit geboren. (nur erwähnt) (355) - in GR 6: K. ist etwa acht Jahre alt, hat große, dunkle Augen und reitet wie ein Erwachsener. Er ist »weit über seine Jahre vorgeschritten.« K. nimmt an dem Ritt teil, den KARA BEN NEMSI (KBN), Halef und AMAD EL GHANDUR mit einigen Haddedihn zum Grab MOHAMMED EMINs unternehmen. (555, 565f, 571) - in GR 26: K. begleitet trotz seiner Jugend KBN und Halef auf einem gefährlichen Ritt. Er nimmt am Kampf gegen die Scherarat teil und tötet einen Löwen. (280, 296f, 299ff, 303ff, 322, 327, 353f) - in GR 25: K. ist ca. 20 Jahre alt; er reist mit KBN, Halef und Hanneh nach Mekka. Er zeigt ein ruhiges, gelassenes und zunehmend selbständiges Auftreten, findet mit Hilfe KBNs den ›Schatz der Glieder‹ und besiegt im Zweikampf den besten Schützen der Beni Khalid (Knieschuß!). Auf den Vorschlag KBNs hin wird er in die Dschemma der Ältesten aufgenommen. (6, 198, 205ff, 226f, 255, 413f, 420, 497, 523, 527) - in GR 28/29: K.s Charakterzug ist »steter Ernst, welcher durch einen elegischen Hauch eher erhöht als gemildert wurde« (373). KBN läßt ihn zu den Dschamikun kommen, wo K. sich als Beduinenkrieger mit dem Pferd Ghalib Halef zeigt, um diesem neuen Lebensmut zu geben. Sein Auftreten ist mutig, aufrichtig, stolz und besonnen; er haßt die Lüge und verachtet Lügner. KBN achtet ihn und fragt ihn um Rat und Meinung. K. begleitet KBN bei der Untersuchung des Kanals und der inneren Ruinen. Er nimmt den ASCHYK gefangen und wird als Bote zum SCHAH gesandt, von dem er ein Ehrenkleid erhält. Bei einem Ausritt mit TIFL rettet er mit diesem zusammen HAFIS ARAM und AMINEH vor den Soldaten OMAR IRAKIs. Später überwältigt er GHULAM EL MULTASIM bei dem Mordversuch an KBN. Er belauscht PEKALA und Tifl und erfährt so, daß beide den USTAD hintergehen. Beim Pferderennen entlarvt er die Pflaster, die das Pferd Kiss-y-darr verunstalten, als Lüge und peitscht Ghulam el Multassim um die Bahn. Mit dem Pferd Barkh besiegt er ein Pferd AHRIMAN MIRZAs. (GR 28: 272, 296, 300ff, 310, 314, 371-83, 387-401, 404-10, 436, 521-24 GR 29: 57f, 186, 221-35, 259f, 298-313, 356-59, 377, 425, 448ff, 518, 532, 571, 576-79, 593, 632) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//434// KARA NIRWAN -> DER SCHUT KARAL (KARL): Taufname ASMARs (CHRoMUH: 212) KARANIN, NATALIA -> Geburtsname von NATALIA SALTIKOFF KARAVEY: Zigeuner; Sohn von KANAVEDA, Bruder von ZARBA, Adoptivbruder von KATOMBO; Freund von BALDUIN SCHUBERT, dem er einst das Leben rettete; er hat eine kleine schmächtige Figur, langes, gelocktes, rabenschwarzes Haar, ein hageres, scharf geschnittenes Gesicht und schwarze, unruhig blickende Augen. K. trägt eine rote phrygische Mütze. - in ZEPTER: Bootsmannsmaat; weil er seine Schwester gegen den HERZOG VON -> RAUMBURG in Schutz nahm, steckte ihn dieser vor Jahren ins Gefängnis. Dann wurde K. viele Jahre auf Geheiß des Herzogs auf einem Schiff gefangengehalten. Erst lange nachdem er die Freiheit erlangt hat, ist es ihm möglich, in die Heimat zurückzukehren. Er ist im Besitz wertvoller Diamanten, die er von einer ›Juweleninsel‹ mitgebracht hat. In Norland trifft er Zarba wieder und hilft ihr, den Herzog von Raumburg zu stürzen. Im Krieg gegen Süderland dient er unter ARTHUR VON STERNBURG. (83, 97f, 418, 758f, 803) - in JUWELENINSEL: K. ist Hochbootsmann unter Arthur von Sternburg. Zusammen mit Balduin Schubert fährt er zur Juweleninsel und hebt dort den Schatz. Auf dieser Insel war er einst von den Gehilfen des Herzogs von Raumburg ausgesetzt worden. Er fand dort neben den Leichen ALPHONS MALETTIs und RABBADAHs den Schatz MADPUR SINGs. Mit dem Schatz nach Süderland heimgekehrt, beteiligt K. sich an der Entlarvung HUGO VON SÜDERLANDs und reicht dann sein Abschiedsgesuch ein. Er wird im Range eines Leutnants pensioniert. (531, 561, 594, 659f, 913f) KARAWANENWÜRGER: 1) -> KOFLA-AGA 2) -> HEDJAHN-BEI //435// VON KARENZIN: Ritter; er hat den jüdischen Kaufleuten ARON ITZIG und VEIT SCHMUEL eine Bedeckung mitgegeben. (nur erwähnt) (QUITZOWS: 163)

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KARIMA: Häuptling der Sakuru-Dayaks auf Borneo; Kapitän SCHOOTER hat K. BRUDER MARTIN verkauft, den die Dayaks ihren Göttern opfern wollen. ROBERT SURCOUF gelingt es durch Verhandlungen, den Missionar freizubekommen und mit K. ein Bündnis zu schließen. Surcouf tauscht von K. Gold und Edelsteine für eine Kanone ein. (SURCOUF/KAPER: 90, 94f, 97ff) KARJA: schöne Miztecas-Indianerin; Schwester des Häuptlings BÜFFELSTIRN (-> TECALTO), Enkelin von TOXERTES; sie wird von ANTON HELMERS und dem Apachen BÄRENHERZ (-> SCHOSH-IN-LIETT) mit EMMA ARBELLEZ, ihrer Freundin, aus den Händen von Comanchen befreit. K. liebt ALFONZO, den falschen Grafen DE RODRIGANDA, der sie zu heiraten verspricht, wenn sie ihm das Geheimnis des Königsschatzes der Miztecas verrät. Erst als sie das Geheimnis verraten hat, merkt sie, daß sie hintergangen wurde. Sie wird mit Emma und anderen von VERDOJA in eine alte Pyramide verschleppt. Als Verdojas Komplize PARDERO sich an ihr vergehen will, zerschmettert sie ihm mit einem Revolverschuß die Kinnlade und ersticht ihn. KARL STERNAU befreit sie und ihre Mitgefangenen. Zusammen mit Sternau und dessen Gefährten und mit Bärenherz, mit dem sie sich zuvor noch verlobt hatte, wird sie von HENRICO LANDOLA auf eine einsame Südseeinsel verschleppt, von der sie erst nach 16 Jahren durch Emma und Graf FERDINANDO DE RODRIGANDA befreit wird. Nach der Lösung aller Probleme der de Rodriganda nimmt sie am Maskenball in Rheinswalden teil und kehrt mit Bärenherz in die Jagdgründe der Apachen zurück. (In der Königsschatz-Episode in GR 15 kommt K. nur in Zusammenhang mit dem Verrat des Königsschatzes vor.) (WR: I 379f, 392f, 423-26 III 950-53, 1008ff, 1022-28, 1104ff, 1115ff, 1127f V 2059 VI 2610, 2612 GR 15: 256, 265, 268, 277, 279f, 291, 305, 321-27, 345, 348f, 418f) KARL: 1) -> KARAL (ASMAR) 2) einmal (fälschlich?) für FLORIN (DH-DH: 2563) 3) Mann von MARIE, Vater von WILHELM (DUKATENHOF: 140-45, 161) KARL XII.: König von Schweden; er ist 25 Jahre alt, bartlos, haßt Frauen. Er läßt ERICH VON SEESTRÖM, KLAUS BALDAUF und JAKOB ROLLER im Anhaltischen spionieren, intrigiert mit Graf JOHANN GEORG III. VON MANSFELD und dem HERZOG VON SACHSENMERSEBURG gegen den preußischen König FRIEDRICH I. Der ALTE DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT//436// DESSAU) zwingt ihn zu einem Bündnis mit Preußen. (historisch: 1682-1718) (SCHEERENSCHLEIFER: 138f, 151f)

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KARL VON HESSEN-KASSEL: siehe unter VON -> HESSEN-KASSEL KARLINCHEN: Ziege von HERZLE und MARIE; sie versteht die menschliche Sprache, belauscht Gespräche und greift bei heimlichen nächtlichen Ausflügen aus ihrem Stall ins Geschehen ein, um die schurkische ROSALIA UHLIG einer gerechten Strafe zuzuführen. Teile der Handlung hat May aus ihrer Perspektive erzählt; ein Experiment, das mit ironischen Kommentaren versehen ist: »Die Menschen sollen ja nicht denken, daß sie klüger als gewisse Tiere sind, bloß, weil sie ein Paar Beine weniger haben. Die Intelligenz steckt doch im Kopfe ... Vergleicht man aber einen Ziegen- mit einem Menschenkopfe, so wird man auf der Stelle sehen, daß dem letzteren gerade dasjenige fehlt, was vorhanden sein muß, wenn man seinen Gedanken und Entschlüssen Nachdruck geben will. Und doch kommt sowohl im körperlichen, als auch im geistigen Leben meist alles nur auf diesen Nachdruck an« (567). K. wendet solchen Nachdruck bei Rosalia an, als sie diese von einer Brücke in den Tod stößt. (GELDMÄNNLE: 456, 458f, 547ff, 566-72, 574-78, 583-590, 613ff, 621ff) KARLINE: 1) Mädchen aus Helfenstein (nur erwähnt) (VS I: 71, 86) 2) Wirtin eines Gasthauses, in das KARL MAY auf seinem Weg zum PROFESSOR einkehrt (HEIMATH: 1728) KAROLINE: Frau (?) des Verwalters auf dem Gut von MARIE VON NAUBITZ in Beyersdorf; sie näht Oberleutnant VON POLENZ einen Hosenriß zu, den er sich beim Überklettern einer Mauer zugezogen hat. (WERBERN: 57) KARPARLA (WIE SCHNEE LEUCHTEND/al. DER ENGEL DER VERBANNTEN/ eigentl. BARTH): Pflegetochter des Tungusenfürsten BULA und seiner Frau KALYNA, Tochter von KARL BARTH und seiner Frau; Schwester von ALEXIUS BORODA, Nichte von SAM BARTH; K. ist »hoch und stolz gewachsen ... Diese wunderbar schöne, schlanke und doch so üppig volle Gestalt trug eine ganz eigenartige Kleidung. Die kleinen Füßchen staken in langen, feingearbeiteten Schnürstiefeletten aus rothgegerbtem Leder vom Bauche des Elennthieres. Blendend weiße Strümpfe umschlossen die drallen Waden, welche man sehen konnte, weil das Röckchen nur wenige Zolle über die Kniee herabreichte. Dieses Röckchen aber bestand aus dem kostbarsten Zobel, jener seltenen und darum so theuren Art, deren glänzend schwarzes Fell sich nach jeder Richtung streichen läßt, ohne struppig zu werden, mit silberweiß glänzenden Grannenspitzen ... Ueber diesem Röckchen, dessen enger Schnitt die herrlichen, voll gerundeten Hüften deutlich erkennen ließ, umschloß ein Mieder von demselben Pelzwerk die feine //437//

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Taille, vorn geöffnet und oben so weit ausgeschnitten, daß die Fülle des Busens, vom feinsten, schneeweißen Linnen bedeckt, zur verführerischen Geltung kam. Die langen Aermel dieses Mieders waren, nach orientalischer Art, nach den Händen zu immer weiter gehalten und bis oben in die Nähe der Achsel aufgeschnitten. Goldene Spangen hielten den Aufschnitt so weit zusammen, daß der weiße, verführerisch gerundete Arm wie Schnee aus dem glänzenden Dunkel des Pelzwerkes hervorleuchtete. Um den nackten, schlank und doch kräftig auf die üppigen Schultern gesetzten Hals flimmerte ein Schmuck von viereckigen Goldplatten. Das schwarze, lange, schwere Haar war mit eben solchen Goldplatten und silbernen Ketten durchflochten, sonst aber unbedeckt. Die kleinen, rosig angehauchten Ohren waren ohne Schmuck. Dafür aber lagen um die hohe, schön gewölbte Stirn mehrere Lagen von Goldmünzen, von silbernen Kugeln zusammen gehalten, auf deren jeder ein Diamant funkelte. Doch über das Alles blickte man gern hinweg, um das Gesicht zu schauen, ein Gesicht, wie die schaffende Natur es einem Menschenkinde nur unter der allerglücklichsten Constellation der Sterne einmal verleiht. Das waren Augen, schwarz und groß, von einem mächtigen und doch dabei so milden Blicke! Es glänzte so kindlich rein aus denselben hervor, als habe noch nie ein Hauch des Zornes und des Hasses die Seele dieses außerordentlichen Mädchens getrübt. Und doch machten diese Augen auf den Beschauer den Eindruck, als ob sie so zornig und gewaltig aufleuchten könnten, daß selbst die personificirte Kühnheit von ihrem Blitze vernichtet werden müsse. Die Wangen waren voll und doch nicht so sehr fleischig, daß dem herrlichen Profile dadurch ein Eintrag geschehen wäre. Es war, als sähe man es ihnen an, daß noch kein fremder Mund sie geküßt, nicht einmal die Spitze eines fremden Fingers sie nur leicht liebkosend berührt hätte. Das Kinn, so zart gezeichnet, war doch kräftig geformt, auf einen kräftigen Character schließen lassend. Dazu paßte das leicht gebogene, aber nicht etwa zu scharfe, energische Näschen, welches in kein anderes, als nur in dieses Gesicht zu passen schien. Ueber den Mund hätte selbst Correggio nichts zu sagen gewußt, aber er hätte es als ein Glück angesehen, ihn immer und immer wieder studiren zu dürfen. Es schienen Götter und Menschen zu gleicher Zeit an demselben gezeichnet und geformt zu haben, so himmlisch und so irdisch schön schlossen die vollen, ganz eigenartig gebogenen Lippen die kleinen, prächtigen Zähnchen als köstliche Kleinode ein. Wer diesen Mund sah, dem kam ganz unwillkürlich die Ueberzeugung, daß wohl der würzigste Athem demselben entströmen, nie aber ein absichtlich böses Wort ihm entfliehen könne. Die kleine und dabei doch kräftige Hand hielt ... eine Reitpeitsche. Diese und die beiden kleinen Sporen, welche an den Stiefelchen klirrten, konnte man einem Mädchen nicht übel nehmen, welches gewöhnt ist, nur zu Pferde den heimathlichen Heerd zu verlassen.« (1589f) Als einjähriges Kind war K. als im Schneesturm erfroren geglaubt von ihren auf dem Weg in die Verbannung nach Sibirien ziehenden Eltern vor dem Zelt Bulas liegengelassen worden. Als sich herausstellte, daß sie noch lebte, nahm der Fürst sie an Kindes Statt an. Als ENGEL DER VERBANNTEN hilft K. aus Sibirien flüchtenden Verbannten. Sie wurde von Bula ohne ihr Wissen mit dem Kosaken-Rittmeister IWAN RAPNIN (SALTIKOFF) verlobt, um die Tungusen über die Pläne der Grenzkosaken informieren und damit den Verbannten besser helfen zu können. Sie willigt in diese Vereinbarung nicht ein, nicht zuletzt deshalb, weil sie GEORG VON ADLERHORST //438// liebt, den sie als Verbannten NUMMER ZEHN kennt und der sie einmal vor dem Ertrinken in einem eisigen Fluß rettete. Auf dem Gut PETER DOBRONITSCHs, dessen Tochter, MILA D., ihre Freundin ist, trifft K. ihre leiblichen Eltern wieder. Mit Georg, ihren leiblichen Eltern und ihren Pflegeeltern, die sich so schnell nicht von ihr trennen wollen, reist sie nach Bad Wiesenstein. (DH-DH: 1589f, 1592ff, 1596-1600, 1659ff, 1663-80, 1782-99, 1909f, 1932, 1938-45, 2519)

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KARPFEN -> CARPIO KART'NBALZER -> BALZER KAS -> KASIMIR OBADJA TIMPE KASCHIMA: Königin der Zigeuner; Frau von JARKO, Mutter ZARBAs (nur erwähnt) (WR I: 324, 355) KASEM: Khawaß, den der Mutessarif von Kerkuk KARA BEN NEMSI zum Schutz mitgibt; K. hat zwar ein gutes Herz, ist aber ein sehr furchtsamer Mensch. (MAT.DOL: 547f, 562, 609) KASSIM MIRZA: Deckname des PÄDÄR-I-BAHARAT KATHINKA: alte Magd bei Major GREGOR (DH-DH: 2200) KATHRIN: 1) Magd beim THALMÜLLER (GOTTHOLD KELLERMANN); (Es ist nicht klar, ob es sich hier um dessen Magd KÄTHE oder um eine andere Magd handelt.) (WzG I: 177) 2) -> KRONENBÄUERIN KATOMBO (al. NURWAN-PASCHA/DER SCHWARZE KAPITÄN): ältester Sohn des HERZOGs VON RAUMBURG (sen.), Mann von AYESCHA, Vater von ALMAH, Bruder des HERZOGs VON RAUMBURG (jun.), Halbbruder von ZARBA, Adoptivsohn von KANAVEDA; er wurde als einjähriges Kind von ZARBAs MUTTER geraubt. K. kennt seine Identität nicht und fühlt sich als Zigeuner, obwohl er in seinem Typus von diesen absticht: »Ein aufmerksamer Beobachter hätte sich vielleicht über die Farbe seiner Haut verwundert. Sie sah [!] weder weiß, wie dies bei dem Kaukasier zu sein pflegt, noch hatte sie diejenige Bräune, welche den Zigeuner kennzeichnet; eher hätte man sie grau nennen können, grau, vermischt mit demjenigen Braun, welches von Wind und Wetter und den Einwirkungen der Sonne herrührt. Er trug ein Paar kurze, weite Hosen, welche sicher für andere Körperverhältnisse gefertigt worden waren; zwischen ihnen und der Jacke, welche vielfach zerrissen war und für einen weit jüngeren Menschen gefertigt zu //439// file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/KAR_KEL.HTM[21/02/2024 12:33:33]

sein schien, blickte ein schmutziges Hemd hervor; den Kopf bedeckte eine Mütze, welche ihr Schild verloren hatte; die Füße waren nackt und durch die Aermel der Jacke blickte stellenweise ebenso nackt der muskulöse Arm. Durch eines dieser Löcher blickte in tiefem Schwarzroth eine wunderbare Zeichnung, welche gleich einer Tätowierung der eigenthümlich gefärbten Haut eingeprägt war. Sie stellte ein Wappen vor, dessen einzelne Züge allerdings so ausgezogen und ausgedehnt erschienen, daß das Ganze einen gewissen Grad von Undeutlichkeit besaß ... Sein Haar besaß eine tiefschwarze Farbe; ein aufmerksamer Beobachter hätte aber doch vielleicht bemerkt, daß es an den Wurzeln einen bedeutend lichteren Ton zeigte und die Haut unter ihm so rein und weiß war, wie man sie vorzugsweise bei blonden Leuten beobachtet. Das Gesicht hatte unbedingt ein nordisches Gepräge. Die ungewöhnlich hohe und breite Stirn, das offene, blaugraue Auge, die geradegeschnittene Nase, das längliche, regelmäßige Oval des Gesichtes deuteten nicht auf eine indische oder egyptische Abstammung hin« (290). K. hat eine dichterische Begabung. Da es der Herzog von Raumburg (jun.) auf seine Braut ZARBA abgesehen hat, ist er diesem im Weg. Er wird eingesperrt. Aufgrund der Tätowierung am Arm erkennt der Herzog in ihm seinen Bruder. Aus Furcht um sein Erbe will er ihn beseitigen, doch K. kann mit Hilfe des Hofschmieds BRANDAUER entkommen. Jahre später ist K. tüchtigster Kapitän im Dienste des reichen Ägypters MANU-REMUSAT. Er befreit dessen ältere Tochter SOBEIDE aus der Gewalt HAMD-ELAREKs und bekommt dafür die Hand der von ihm geliebten jüngeren Tochter Ayescha. Als ManuRemusat Hamd-el-Arek tötet, muß K. mit ihm vor der Rache des Vizekönigs aus Ägypten fliehen. Unterwegs werden sie von einem norländischen Schiff gefangengenommen, aber durch den Schiffsjungen BALDUIN SCHUBERT befreit. K. kann das norländische Schiff in seine Gewalt bringen und so den dort ebenfalls gefangengehaltenen türkischen Wesir MALEK-PASCHA befreien. Dieser adoptiert ihn und macht ihn zum NURWAN-PASCHA, der es in türkischen Diensten zum Oberadmiral des Sultans bringt. Zehn Jahre später fallen in der ägyptischen Wüste sein Schwiegervater und sein Schwager, OMAR-EL-BATHU, doch noch der Rache des Vizekönigs zum Opfer. K. selbst wird zwar verschont, aber schwer verletzt. Er müht sich vergebens, seine in den Harem des Vizekönigs verschleppte Schwägerin Sobeïde zu befreien und fällt durch Intrigen beim Sultan in Ungnade: K. soll sich selbst das Leben nehmen. Er tötet jedoch den Vizekönig durch Giftpulver, das er auf Briefpapier aufträgt, und flieht mit seiner kleinen Tochter Almah aus Ägypten. K. gerät auf ein Piratenschiff. Mit dessen Hilfe und mit Hilfe ehemaliger Untergebener gelingt es ihm, ein türkisches Kriegsschiff zu erobern. Er wird als DER SCHWARZE KAPITÄN ein berühmt-berüchtigter Seeräuber. Als ein neuer Sultan an die Macht kommt, tritt er wieder als Nurwan-Pascha in türkische Dienste. Er ist jetzt »eine wirklich imposante Erscheinung. Seine hohe, breitschulterige Figur ragte um einen halben Kopf über Leute gewöhnlichen Schlages hinaus ... Das edel geschnittene Gesicht, aus welchem zwei dunkle, kühne Augen blitzten, wurde von einem dichten Vollbarte geschmückt, welcher bis auf die Brust herniederreichte« (210). K. ist Gast VIKTOR VON STERNBURGs und soll die süderländische Flotte im Krieg gegen Norland führen. Er hat jedoch keine politischen Absichten, sondern sinnt nur auf Rache gegen den Herzog von Raumburg. Als der Krieg ausbricht, kommt er den Norländern zu Hilfe. Am Ende //440// trifft er wieder mit Zarba zusammen, die öffentlich Beweise vorlegt, daß er der legitime Herzog von Raumburg ist, was sein Bruder im Sterben bestätigt. (ZEPTER: 210f, 259, 290f, 305f, 322f, 338, 354f, 417ff, 433ff, 449-52, 465-68, 482ff, 497f, 514f, 530ff, 561ff, 577ff, 593f, 609-12, 625ff, 641ff, 657ff, 673-77, 689f, 722, 754, 770, 802f, 806f, 818f JUWELENINSEL: (nur erwähnt) 52)

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KATUA: Häuptling von Manua; K. ist scheinbar Christ geworden, aber dennoch Menschenfresser geblieben. Er hat AIMATA, die Frau seines Feindes TUI-FANUA, geraubt, um sie seinem Sohn OMBA zur Frau zu geben. Tui-Fanua und dessen Bruder POTAMO hat er mit seinen Leuten gefangen und will sie auf einer Insel verzehren. Die auf dieser Insel gestrandeten Weißen befreien die beiden Gefangenen, dabei wird K. vom Erzähler (PRINZ MUHAMEL -> LATRÉAUMONT) erschossen. (Vgl. EHRI-FS: POTOMBA/EHRI-GR: ANOUI) (TUIFANUA: 206) KATZENPARDER: »berühmtester« Häuptling der Apachen; er wird von PEDRO DIAZ getötet (WALDLÄUFER: 154ff, 196, 235-38) KA-UT-SKAMASTI (SCHMETTERHAND) -> OLD SHATTERHAND KA-WO-MIEN: Oglala-Häuptling; er trägt als Häuptlingswürde eine Rabenfeder »auf dem hoch aufgetürmten Schopfe« (37). K. will mit MA-TI-RU und FRED MORGAN einen Zug überfallen und ausrauben, was aber von OLD SHATTERHAND (OS) und SANS-EAR vereitelt wird. OS schlägt ihn während des Kampfes bewußtlos. (DEADLY/ GR 9: 37-43, 62, 66) KBN -> Sigel für KARA BEN NEMSI KEILBERG, HERMANN ARTHUR WILLIBOLD: Zuchthäusler; er hat »ein farbloses, aufgedunsenes, bartstoppeliges Gesicht, aus dem zwei kleine Augen stechend ihre Beobachtungen machten. Der Leib ... war angeschwemmt, die Beine krumm, das Haar wirr. Der Anzug war früher einmal ein eleganter Gesellschaftsanzug gewesen, jetzt aber sah er abgeschabt und schäbig aus und war sogar an einigen Stellen zerrissen. Auch die Nähte der Stiefel waren aufgegangen. Die Fußbekleidung schien überhaupt seit längerer Zeit weder Wichse noch Schmiere gekostet zu haben. Der Besitzer dieses Anzuges machte einen höchst verkommenen Eindruck. Wer ihn sah, hatte sofort das Gefühl, daß man sich vor ihm in Acht zu nehmen habe. Er trug in der einen Hand ein in ein blaues Schnupftuch eingebundenes Päcktchen und in der anderen einen fast übermäßig starken, knorrigen Knotenstock. Sein Gang war unsicher, ganz wie derjenige eines Menschen, welcher zu tief in das Glas geschaut hat« (1616). Wegen Betruges und Fälschung war K. zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt worden, nach acht Jahren wurde er wegen guter Führung entlassen. Er trifft auf LUDWIG II., der sich als Rechtsanwalt ausgibt. Ihm erzählt K., der einen kostenlosen juristischen Rat erhofft, von einem früheren Verbrechen: Vor über zwanzig Jahren war K. Unteroffizier und diente als Kompanieschreiber //441// bei RUDOLF VON SANDAU. K. hatte eine Geliebte beim Ballett und Schulden. Der Baron FRIEDRICH VON ALBERG wußte dies. Er bestach K., für ihn eine Handschriftenprobe von Sandaus zu besorgen. Außerdem kopierte K. für von Alberg wichtige Papiere, die von Sandau geheimzuhalten hatte. Von Sandau wurde wegen der Papiere, mit denen von Alberg eine Intrige gegen ihn inszenierte, ins

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Zuchthaus gesteckt. K. erhielt von von Alberg keine Bezahlung für seine Dienste, er konnte seine Schulden nicht bezahlen und verlor seine Stellung als Kompanieschreiber. Als Privatsekretär geriet er weiter auf die schiefe Bahn. Nach seiner Entlassung aus dem Zuchthaus will er von Alberg erpressen. Auf Schloß Steinegg bestiehlt er MILDA VON ALBERG. LUDWIG II. deckt den Diebstahl auf und läßt K. verhaften. (WzG IV: 1616-30, 1671-83) KEILHAUS: Nachbar des Bäckers ENGEL (AUSGERÄUCHERT: 12) KEIRA (ERICH): Lappe; Diener bei VATER PENT (SAIWA TJALEM: 4, 13, 19, 47) KELDER, HANJE: niederländische Köchin des portugiesischen Kaufmanns PETRO GONJUIS in Macao; ihre Eltern sind tot. Sie ist noch Meisje und trägt echt niederländische Tracht. H. hat ein breites, kräftig gerötetes Gesicht, eine mehr als volle Gestalt, schlichtblondes Haar, blaue Augen und große Hände und Füße. Sie hatte einst zwei Jahre in Berlin gearbeitet, war dann nach Herzogenbusch verzogen und mit ihrem damaligen Arbeitgeber nach Kapstadt verreist, wo sie von der Frau von Petro Gonjuis angestellt wurde, mit der sie nach Macao kam. Sie wird von den Piraten des KIANG-LU mit der Frau des Portugiesen verwechselt und gefangengehalten, um ein Lösegeld zu erpressen. KARA BEN NEMSI und FRICK TURNERSTICK befreien sie, wobei sie tapfer mitkämpft. (KIANGLU: 173, 179, 188-91, 197, 199, 201, 208) KELLER -> GOTTHOLD KELLERMANN KELLERMANN (auch KELLER): 1) Frau von 2), Mutter von 3); Tochter eines reichen Müllers an der unteren Donau; ihre Schwester heiratete den SILBERBAUERn (CONRAD -> CLAUS); sie wurde von ihrem Mann »todtgeärgert«. (nur erwähnt) (WzG II: 716) 2) GOTTHOLD K. (al. THALMÜLLER/PEITSCHENMÜLLER/KELLERMÜLLER/UNTERMÜLLER): reichster Müller im Umkreis von Scheibenbad; Mann von 1), Vater von 3), Schwager und Komplize des SILBERBAUERn (CONRAD -> CLAUS); er war »eine starke Gestalt, jetzt aber zusammengefallen und von der Gicht geplagt. Seine Beine waren mit Watte dick umwickelt und die Füße steckten in unförmlichen Filzstiefeln. Auf dem Kopfe trug er eine braunwollene Zipfelmütze, und der Oberleib wurde von einer sogenannten Fitzjacke eingehüllt. Das Gesicht war grob, wie aus Holz zugehackt. Keine Spur von Weichheit war in demselben zu bemerken. Härte, Härte und immer wieder Härte war das Einzige, was man aus diesen Zügen zu lesen vermochte ... Neben sich, //442//

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an der Armlehne des Stuhles [sc. ein »breiter, bequemer Polsterstuhl, welcher auf Rollen ging«, in dem K. ständig saß], hatte er eine alte Clarinette hängen, während die rechte Hand mit einer Peitsche spielte, deren Stiel kurz, die Schnur aber desto länger war, so daß sie bis in die entfernteste Ecke reichte. Diese Peitsche war das Scepter, mit welchem der Müller regierte. Er konnte nicht vom Stuhle auf, also leitete er von demselben aus seinen Haushalt und sein ganzes Geschäft. Die Peitsche war sein Dolmetscher, wenn er es nicht für nöthig hielt, ein Wort zu sprechen. Und alle kannten die Stimme dieses Dolmetschers genau. Vom leisesten Schmitz durch die Luft bis zum stärksten Klatschen und Knallen um die Beine irgend eines lässigen Dienstboten gab es eine Stufenleiter als Ausdruck aller Gefühle des Müllers, von der wohlgefälligen Zustimmung bis hinauf zum höchsten Grimme. In seinem Hause gab es keine Person, welche nicht bereits die Peitsche gekostet hätte. Mancher neu eintretende Dienstbote nahm sich vor, beim ersten Hieb fort zu gehen; aber der Müller zahlte so gute Löhne und die Verpflegung war um so viel besser als in andern Häusern, daß man sich bald an das eigenartige Scepter gewöhnte.« (165) Vor längerer Zeit hatte K., damals »schwarz, stark und kräftig mit rohen Zügen« (1087), als Müllerknappe an der unteren Donau die Tochter eines reichen Müllers geheiratet. Um an die Erbschaft seiner Frau zu gelangen, ermordeten K. und der Silberbauer den Schwiegervater. Später pachteten K. und der Silberbauer mit ihren Familien in der Nähe von Slatina zwei Mühlen. K. war dort der UNTERMÜLLER. Beide raubten die Baronin ETELKA VON GULIJAN aus, zündeten ihr Schloß an und ließen die Baronin darin - gefesselt - verbrennen. Den kleinen Sohn der Baronin, CURTY VON GULIJAN (-> FEX), verschleppten sie und übergaben ihn dem Zigeuner BARKO. Einige Jahre später, K. lebte schon als Thalmüller in Scheibenbad, seine Frau hatte er »todtgeärgert«, tauchte die Zigeunerin SÜDANA (MYLLA), die Gefährtin Barkos, mit dem kleinen Baron in Scheibenbad auf. K. erwürgte die Zigeunerin, was der Junge beobachtete, der jedoch aus Furcht schwieg. Der Mord läßt den Müller später starke Gewissensqualen mit Erscheinungen erleiden. Als der dem Jungen zugewiesene Pflegevater starb, nahm K. ihn zu sich. Er nannte ihn Fex, mißhandelte ihn und beutete ihn schon als Kind aus. Später ließ er den Fex als Fährmann ohne Lohn und oft auch ohne ausreichendes Essen für sich arbeiten. Seine Tochter will K. gegen deren Willen an den Raufbold FINGERLFRANZ verheiraten. Der Fex, der Paula liebt, unterbindet das mit Hilfe des WURZELSEPP, der dem Müller mit einem Schatzsuchespuk einen aberwitzigen Schabernack spielt. Im Rollstuhl des Müllers findet der Fex Beweise für seine Herkunft. Durch den Wurzelsepp und ein Geständnis des Silberbauern kommen die Verbrechen K.s ans Licht. Er wird verhaftet und lebenslänglich ins Zuchthaus gesteckt. (WzG: I 140, 165, 214f, 234f, 242f, 250-57, 261-78, 367 II 673, 715-22, 740, 742, 763 III 1087 VI 2227) 3) PAULINE (PAULA) K. (al. EICHKATZERLPAULA): Tochter von 1)/2), Cousine von MARTHA und FRITZ CLAUS; P. ein »ein vielleicht sechszehnjähriges Mädchen, in die Landestracht gekleidet, aber von einer Schönheit, wie man sie fast nur auf Gemälden finden kann. Die Wunderliebliche hatte ein Bein über das andere gelegt, so daß das kurze Röckchen sich noch höher als gewöhnlich emporgezogen hatte. Ueber den [!] kleinen, kinderzarten Füßchen, welches in niedrigen Schuhen steckte, legten sich weiß//443// glänzende Strümpfe um die kräftigen, über das Alter entwickelten Waden, welche bis an die rothledernen Strumpfgürtel zu sehen waren. Oben umschloß eine Taille, welche man mit den Fingern umspannen konnte, obgleich sie aus vollen, runden Hüften herauswuchs, ein rothsammetnes, tief ausgeschnittenes Mieder, von der weißen Krause des Hemdes umsäumt und von breiten, silbernen Schlössern file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/KAR_KEL.HTM[21/02/2024 12:33:33]

zusammengehalten. Diese Schlösser bildeten den einzigen Metallschmuck, welchen das reizende Mädchen trug. Die glänzenden Schultern waren entblößt, da Paula das Jäckchen ab- und neben sich gelegt hatte, die schön geformten Arme ebenso. Das rosige Gesicht war von einer unbeschreiblichen Lieblichkeit, und die zwei starken Zöpfe, in die das reiche Haar geflochten war, hatte Paula nach vorn genommen, so daß sie weit über die Brust herabhingen.« (141f) P. hat braunes Haar. Da sie ein besonders inniges Verhältnis zu Eichkätzchen hat, wird sie auch EICHKATZERLPAULA genannt. P. ist der gute Geist in der Thalmühle. Sie mildert - wo immer möglich - die harten, ungerechten und unberechenbaren Launen und Anordnungen ihres Vaters, besonders beim FEX, ihrem Jugendfreund, der sie liebt. Sie erkennt nach und nach, daß sie ihn auch liebt. Ihr Vater will sie aber gegen ihren Willen mit dem brutalen Raufbold FINGERLFRANZ verheiraten, der sich ihr roh nähert. Der Fex rettet sie vor den Zudringlichkeiten des Burschen und verhindert mit Hilfe des WURZELSEPP die Verlobung. Als die Verbrechen ihres Vaters bekannt werden und dieser verhaftet wird, verläßt P. aus Scham Scheibenbad und will einen Dienst in Amerika annehmen. Sie gerät aber (inzwischen zwanzig Jahre alt) in die Netze der Mädchenhändlerbande der Verbrecher SALEK (EGON VON STUBBENAU) und ABRAHAM BARUCH. Der Wurzelsepp findet sie als Gefangene der Brüder PETRUCCIO in einer Höhle bei Triest. Er und der inzwischen als Violinvirtuose berühmt gewordene und seiner wahren Herkunft gemäß als Baron CURTY VON GULIJAN anerkannte Fex befreien sie. P. wird die Frau des Fex. (WzG: I 140-60 II 531-42 III 1087 VI 2227, 2448-54, 2475-78, 2481-87) KELLERMÜLLER -> GOTTHOLD KELLERMANN Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//404// KARA BEN NEMSI (KBN): I. KBN tritt auf in: In den Erzählungen der Bände GR 11 und GR 23 wird der Name des Ich-Erzählers nicht immer mit KBN oder OLD SHATTERHAND (OS) angegeben. Es besteht kein Zweifel, daß Karl May sich bei der Zusammenstellung dieser Bände aus schon früher erschienenen Erzählungen der Einheitlichkeit der Gesammelten Werke wegen den Ich-Helden dieser //405// Erzählungen als KBN oder OS gedacht hat. Es ist auch eigentlich ohne Bedeutung, welcher der beiden Namen jeweils gemeint ist, da ja beide ICH sind. Für das Lexikon mußte jedoch eine Entscheidung erfolgen: OS wurde nur den in Amerika spielenden Erzählungen zugeordnet, in allen übrigen Erzählungen wurde KBN eingesetzt. - GUM-GR - EHRI-GR - GIRLROBBER - BOER-GR - BRODNIK - KIANGLU - GR 1-3 - KRUMIR - CHR.BLUT - SAIWA TJALEM - GR 4-6 - HAMAIL - CHRoMUH

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- GR 16-18 - MAT.DOL. - NUR ES SEMA - GHASUAH - VERFLUCHTE - TIGERBRÜCKE - GR 21 - FATIMA - BEFREIUNG - BLUTRACHE - KUTB - ER RAML - KYSKAPTSCHIJI - GR 25-29 - ABDAHN - AUSSÄTZIGEN - GR 31/32 II. Andere Namen KBNs in BRODNIK: - BATURU (DER TAPFERE) (368) in GR 5: //406// - SCHERIF HADSCHI SCHEHAB EDDIN ABD EL KADER BEN HADSCHI GAZALI AL FARABI IBN TABIT MREWAN ABUL ACHMED ABU BASCHAR CHATID ES SCHONAHAR (126) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/KBN.HTM[21/02/2024 12:33:34]

in CHRoMUH: - CHARLEY (202) - MAUWATTI EL PARS-EFFENDI (PANTHERTÖTER-EFFENDI) (211) - NUSRANI (CHRIST) (194) in GR 16: - SADUK EL BAIJA (SADUK, DER HÄNDLER) (555, 571) - BÜRGERMEISTER VON DIMIAT (571) - ABU MACHUF (VATER DES ENTSETZENS) (572) in GR 17: - AMM SELAD (126, 132, 152) - MUDIR VON DSCHARABUB (364, 505) - ISKANDER PATRAS (462) in GR 18 - BEN SOBATA (511) nur in der Zeitschriftenfassung von GR 18: - DAZIZEIBRILL-EFFENDI (DH 19. Jg.: 820, 822) in KIANGLU: - KUANG-SI-TA-SSE (GROßER GLANZ, DOKTOR AUS DEM WESTEN) (114) in GHASUAH: - ABU ES SIDDA (VATER DER STÄRKE) (440) - SELIM MEFAREK (452) in GR 21: - MR. JONES (278, 284) in GR 25:

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- HADSCHI AKIL SCHATIR EL MEGARRIB(NIS) BEN HADSCHI ALIM SCHADSCHI ER RANI IBN HADSCHI DAJIM MASCHHUR EL AZAMI BEN HADSCHI TAKI ABU FADL EL MUKARRAM (Hadschi Vernünftig, Klug, der Erfahrene, Sohn des Hadschi Weise, Tapfer, der Reiche, Sohn des Hadschi Unsterblich, Berühmt, der Herrliche, Sohn des Hadschi Fromm, Vater der Güte, der Ehrwürdige) (16, 19, 58) - ABD EL MUSALAHA (DIENER DER VERSÖHNLICHKEIT) (530) in GR 31: - EMIR HADSCHI KARA BEN NEMSI BEN EMIR HADSCHI KARA BEN DSCHERMANI IBN EMIR HADSCHI KARA BEN ALEMANI (133) III. Herausragende Aktivitäten/Besonderheiten in GUM-GR: - Pantherjagd (46) - Löwenjagd (64) //407// in GIRLROBBER: - Elefantenjagd (437ff) in BOER-GR: - KBN wird von einem gezähmten Leoparden angefallen und verletzt. (152) in BRODNIK: - KBN ist in Dresden als Redakteur angestellt. (334) in KIANGLU: - KBN läßt sich während eines Taifuns an den Schiffsmast binden. (81-85) - KBN birgt KONG-NI aus einer tiefen Schlucht. (108-11) - KBN heilt einen gebrochenen Arm. (116) - KBN lernt einen chinesischen Dialekt. (116) - KBN soll Adoptivsohn eines chinesischen Grafen und Unterstatthalters werden. (120, 278)

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- KBN schreibt eine chinesische Doktorarbeit/erhält den Doktorgrad. (130, 292) - Musikalischer Wettstreit mit einem chinesischen Bonzen (161f) - Reitprobe/Pferdebezwingung (301, 303) in GR 1 - Der Name wird zum ersten Mal im Werk Mays erwähnt. (39) - Einbruch im Schott Dscherid (47f) - KBN taucht im Kanal ABRAHIM-MAMURs, um SENITZA zu befreien. (139f) - Schießdemonstration auf die Tarbuschfeder CHALID BEN MUSTAPHAs (151) - Säbelkampf mit ABU SEIF (204) - KBN in Mekka (299) - KBN erhält Rih von MOHAMMED EMIN. (366) - Löwenjagd (387) - KBN schließt Blutsbrüderschaft mit MALEK und Mohammed Emin. (424) - Mit 18 Jahren reiste KBN nach Amerika. (510) - KBN behandelt die Zahnschmerzen des PASCHAs VON MOSSUL. (511) - KBN stellt Schaumwein für den Pascha von Mossul her. (522) - KBN lernt kurdisch. (543) - KBN fertigt einen Talisman für ALI BEYs SOHN. (609) in GR 2: - KBN erhält den Melek-Tau von MIR SCHEIK KHAN. (117) - KBN erhält den Hund Dojan vom NEZANUM VON SPANDAREH. (140) - Heilung der Ururenkelin von MARAH DURIMEH (211) - Schießdemonstration: sechs Schüsse auf einen Zweig (379) - Schießdemonstration: elf Schüsse auf einen Baum, knapp untereinander (380) - Schießdemonstration: fünf Schüsse auf Galläpfel (461)

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- KBN wendet mit Rih auf einem schmalen Felssims über einem Abgrund. (488) - Gespräch mit Marah Durimeh (630) - KBN erhält ein Amulett von Marah Durimeh. (638) in GR 3: - Pferdebezwingung (78) //408// - KBN gibt Rih zurück. (145) - KBN erkrankt an einem kurzen Fieber. (189) - KBN erhält Rih zurück. (191) - KBN läßt sich (mit SIR DAVID LINDSAY) den Kopf glattrasieren, so daß nur noch eine Locke stehen bleibt. (275) - KBN erkrankt an der Pest. (311, 318, 320, 329, 333-40) - KBN spielt in Damaskus vor Publikum auf dem Klavier. (372, 384, 386) - KBN wird gefangen und in einem Teppich eingerollt abtransportiert. (606) in KRUMIR: - Zweikampf mit HAMRAM EL ZAGAL ... (315) - Schießdemonstration: zwölf Schüsse auf eine Lanze (335) - Pantherjagd (2 Panther) (351) - Löwenjagd (370) in CHR.BLUT: - Schießdemonstration: sechs Revolverschüsse auf ein Eichenblatt (539) in CHRoMUH: - Pantherjagd (209) in GR 4: - JAFIZ schenkt KBN Rosenöl. (36)

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- Sterbetraum (177f) - Missionsgespräch mit HARAs MANN (347) - Episode im Taubenschlag (372-83) in GR 5: - Kußszene mit HALEF (84) - KBN macht ›Geisterkugeln‹ und läßt auf sich schießen. (102, 112) - KBN verkleidet sich als armer Scherif, färbt sich Haare und Bart blond. (117f) - KBN heilt Zahnschmerzen durch Handauflegen. (138f) - KBN verletzt sich den Fuß. (155) - Kampf mit den BEIDEN -> ALADSCHY (156) - KBN lehrt TSCHEFATASCH den Gipsverband. (202) - KBN wird von OMAR BEN SADEK und OSKO in einer Sänfte getragen. (259) - KBN tut einen Fehlschuß. (313) - KBN im Rollstuhl (417) - Examenstraum (561) - KBN näht einen Riß in seiner Hose. (593) in GR 6: - Czakan-Probewerfen (15ff) - Bärenjagd (131ff) - Kampf mit den Beiden Aladschy (357ff) - Kampf mit dem SCHUT (409-13) - Sprung über die Verräterspalte (500) - Rih wird erschossen. (639) in GR 16: //409// file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/KBN.HTM[21/02/2024 12:33:34]

- Behandlung von LETAFAs Kahlköpfigkeit (71f) - Gespensterjagd (83ff) - Der HAUSHOFMEISTER DES PASCHAs VON SIUT wird ärztlich beraten. (192) - Pferdebezwingung (201ff) - KBN in der Krokodilshöhle von Maabdah (257f) - MURAD NASSYR bietet KBN seine Schwester zur Frau und Geschäftsteilhabe an. (389) - Es wird - fälschlich - erwähnt, KBN habe den Schläfenhieb von WINNETOU erlernt. (579) - KBN schießt zur Abschreckung drei Sklavenjägern die Kniescheibe entzwei. (612) in GR 17: - Löwenjagd (64-68) - KBN imitiert einen Löwen. (420f) - KBN flieht als Eunuche verkleidet. (487) in GR 18: - Nilpferdjagd (22f) - Rede vor den Gohk (Schillers ›Lied von der Glocke‹) (76f) - KBN in der Schebah (Sklavengabel) (108) - KBN stiehlt zwei Pferde. (235) - Bärenkampf (325) - KBN setzt den REIS EFFENDINA ab und übernimmt das Kommando. (483) in MAT.DOL: - Schießdemonstration auf Galläpfel (572) - KBN wird ein Augapfel aus der Höhle geschlagen. (585) - Kampf mit drei Hunden (601) in NURESSEMA: - Schießdemonstration: sechs Schüsse auf einen Sattelknopf (506) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/KBN.HTM[21/02/2024 12:33:34]

- Schießdemonstration: sechs Schüsse auf eine Lanze (473) in TIGERBRÜCKE: - Kampf mit einem Nebelpanther (600) in GR 21: - Schießdemonstration: zehn Kugeln, jede zwei Fingerbreit über die andere in eine Lanze (354) in KUTB: - KBN heilt einen Kropf. (343) - KBN ›vertritt‹ den Bettler ABU GIBRAIL. (354) - KBN in Kaïrwan (381f) in ER RAML: - Schießdemonstration: je zwölf/fünfzehn Schüsse auf eine Lanze (224) - KBN rettet ein Kind aus einem Sandsee. (252) in GR 26: - Schießdemonstration auf zehn Lanzen (331) - Löwenjagd (353) //410// in GR 27: - Schießdemonstration auf Zwiebeln (173) - KBN tötet mit seinem Fausthieb HALEFs DOPPELGÄNGER. (328) - Vier Knieschüsse (359) - KBN zieht dem Anführer der Ghasei-Beduinen die Peitsche übers Gesicht. (408) in GR 28: - Wettreiten mit dem PEDEHR (219f) - Sprung über die Spalte (255)

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- der Pedehr zu KBN: »Du warst das Abendland auf fehlerfreiem morgenländischem Pferde!« (257) - KBN wird typhuskrank. (260) in GR 29: - KBN schenkt dem USTAD seine Waffen. (69) - Großer Traum (314-52) - KBN erhält das Ehrenkleid des SCHAHs. (402) - KBN reitet beim Wettrennen auf Syrr gegen AHRIMAN MIRZA. (597f) in ABDAHN: - KBN braut Punsch. (42, 54, 61) in GR 31: - KBN ist Beauftragter Marah Durimehs im Krieg zwischen dem MIR VON ARDISTAN und dem MIR VON DSCHINNISTAN. (22) - KBN erhält von Marah Durimeh den Schild der Lanzenreiter von Dschinnistan. (40f) - Schießdemonstration: sechs Schüsse auf Quitten / zwei auf einen Zweig (147) - Schießdemonstration auf einen Riesenadler (149) - Kampf mit Bärenhunden (272f) in GR 32: - KBN schmückt einen Weihnachtsbaum für den Mir von Ardistan. (170) - KBN spielt auf einem Harmonium in Ard Weihnachtslieder (›O du fröhliche‹ und ›Stille Nacht‹). (171ff) - KBN organisiert das Weihnachtsgeschäft in Ard. (180) - KBN spielt auf der Orgel in der Schloßkathedrale von Ard das ›Halleluja‹ aus dem ›Messias‹ (Händel) und Beethovens ›Die Himmel rühmen‹. (203)

***** ›Karl, Sohn der Deutschen‹ - unter diesem stolzen Namen, der nicht durch eine besondere körperliche

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Verfassung oder Stärke seines Trägers (wie bei OLD SHATTERHAND) legitimiert ist,1 agiert in den meisten Orienterzählungen der weiße Held, das Traum-Ich //411// des Schriftstellers Karl May. May ließ sich 1896 von dem Linzer Photographen Schießer auch als Kara Ben Nemsi ausstaffiert photografieren; das exotische Kostüm - langer, weißer Umhang (quasi ein Burnus), hohe Lederstiefel, drohend gezückte Pistole, Krummsäbel im breiten Gürtel - wirkt wie eine arabisch-türkische Mischung nach deutschem Geschmack: jedenfalls wild-verwegen, abenteuerlich. Die Figur Kara Ben Nemsi taucht erst 1880 im Werk Mays auf, in den Reise-Erinnerungen aus dem Türkenreiche ›Giölgeda Padishanün‹.2 Es lassen sich zwei Vorläufer ausmachen: der noch namenlose ICH-ERZÄHLER in der Erzählung ›Die Gum‹ (GUM-FS), die 1878 in der Zeitschrift ›Frohe Stunden‹ erschien,3 und der Erzähler der 1876/77 veröffentlichten Novelle LEILET. In ›Die Gum‹ ist der als Franke bezeichnete Erzähler mit einem »Bärentödter« und einem 25-schüssigen Henrystutzen bewaffnet. Mit seinem einheimischen Diener MAHMUD EL KEBIHR durchquert er die Sahara, erlegt einen Löwen und entlarvt den Führer einer Karawane als Verbündeten von Wüstenräubern. Im Gegensatz zu Kara Ben Nemsi reagiert er selbst sofort auf die Bezeichnung ›Giaur‹ mit einem Peitschenhieb ins Gesicht des Beleidigers; er tötet den Verräter auch ohne Zögern durch einen Messerstich. In der Hausschatz- und Buchfassung der Erzählung ändert sich daran nichts, der Held wird dort jedoch ausdrücklich als Deutscher bezeichnet. Darüber hinaus wird die Identität Kara Ben Nemsi - Old Shatterhand hier durch eine Verabredung des Helden mit EMERY BOTHWELL und durch den berühmten Jagdhieb des Westmanns klargestellt. Die frühe Erzählung LEILET hat May zu der Senitza-Episode des Padishanün-Romans umgearbeitet. Die Handlung selbst basiert auf Motiven des Märchens ›Fatmes Errettung‹ von Wilhelm Hauff und der Episode ›Eine Rose des Morgenlandes‹ von Alfred Brehm.4 Der Ich-Erzähler ist Arzt, als »KapitänEffendi« reist er auf »Befehl seines Königs in Egypten, Nubien und Habesch«. Er besitzt einen Ferman, dessen Präsentation zu gleichen Reaktionen bei den einheimischen Behörden führt wie später bei Kara Ben Nemsi das Vorzeigen von Budjeruldu und Ferman.5 Der Protagonist in LEILET hat wie Kara Ben Nemsi beste Kennnisse von Land und Leuten erworben und spielt auf vorangegangene Abenteuer an, die dem Leser nicht bekannt sind - ein Erzähltrick, der die Anwesenheit und mehr noch das souveräne Auftreten des Helden im Orient erklären soll. Auch in GR 1 wird mit ähnlichen Mitteln gearbeitet. Trotz aller Parallelen, die sich zwischen dem ›Mehrzweckhelden‹ aus LEILET und Kara Ben Nemsi ermitteln lassen: das frühere Ich ist mit Zügen ausgestattet, die noch stark am exotischen Abenteuerroman Suescher Prägung orientiert sind. Typisch für LEILET ist ein weicher Grundton, eine gegenüber den späteren Orientromanen stärkere Sentimentalität, von der auch der Held nicht ausgenommen bleibt. Zwar charakterisiert ihn sein Bruder BERNHARD als ›Mann der Tat‹, doch durch die Begegnung mit LEILET (WARDE) ändert sich der Charakter des Erzählers, er verliebt sich Hals über Kopf in das schöne Mädchen und steigert sich in eine gefühlsbetonte Stimmung hinein. Geradezu typisch für die Sentimentalität - und die entsprechenden Passagen haben auch ganz den ›empfindsamen‹ Ton der ›HerzSchmerz‹-Trivialliteratur - ist der Moment, in dem der Erzähler Zeuge des Wiedersehens zwischen Leilet und Bernhard wird: »Ich ... fühlte, wie mir das Blut das Herz zu zersprengen, zu zerreißen drohte; es wurde dunkel

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//412// vor meinen Augen - die Wände wirbelten mit sausender Schnelle um mich herum - die Füße fühlten den Halt unter sich weichen - die Hände suchten vergebens nach einem Stützpunkte - und wie von einer riesigen Faust niedergestreckt, brach ich zusammen und schlug besinnungslos auf den Boden nieder. Wie lange ich gelegen, ich weiß es nicht; aber als ich erwachte, lag ich auf dem Divan, fühlte meine Hand in derjenigen des Bruders und blickte in das liebevoll auf mich gerichtete, thränenfeuchte Auge Leilets ...« (71) Solche Ohnmachtsschilderungen finden wir später auch bei Kara Ben Nemsi, doch sind sie entscheidend anders begründet. So etwa in einem durch eine tödliche Krankheit bedingten physischen Erschöpfungszustand, wie ihn Kara Ben Nemsi in GR 3 durchmacht, oder durch den beinahe tödlichen Kolbenhieb in der Hütte des Bettlers SABAN (GR 4). In LEILET aber geht es um die ›Ohnmacht aus Liebe‹, jenes beliebte Thema des sentimentalen Zeitalters. Der Held, der sich in selbstloser Ritterlichkeit in das Glück der Liebenden findet, entspricht ganz dem Ideal der französischen Abenteuerromane der Zeit. Demgegenüber präsentiert May mit Kara Ben Nemsi einen in sich geschlossenen, charakterfesten Helden, dessen Energie auf die Durchführung schwieriger Abenteuer und die Aufklärung bedeutender Verbrechen gerichtet ist und dessen Gefühle höchstens dann die Oberhand gewinnen, wenn er seine Religion gegen die Angriffe der Moslime verteidigt. In diesen Fällen ist er auch eher bereit Gewalt (meist durch einen Fausthieb) anzuwenden. Kara Ben Nemsis Verhalten gegenüber Frauen ist distanziert und kühl: In der SENITZA-Episode (der für GR 1 umgearbeiteten LEILET-Erzählung) hat May alles gestrichen, was auf eine emotionale Beteiligung des Helden deuten könnte. Kara Ben Nemsi rettet das schöne Mädchen nur aus Mitleid, Abenteuerlust und Pflichtgefühl. Wenn überhaupt eine persönlichere Beziehung Kara Ben Nemsis zu einer Frau angedeutet wird, dann bleibt sie - wie bei INGDSCHA - rein platonisch: man verspricht, einander beim Anblick des Mondes zu gedenken (GR 2, 585); oder das Verhältnis wird - wie bei SCHAKARA in GR 28/29 (Im Reiche des silbernen Löwen III/IV) - als schwesterliche Beziehung, zudem mit symbolischer Bedeutung befrachtet, dargestellt.6 Zusammenfassend kann gesagt werden, daß May für seinen neuen Helden eine Reihe von Eigenschaften und Motiven aus seinen frühen Orienterzählungen übernommen hat, so dessen Funktion als Retter in der Not (mit Märchenheldcharakter), sein Auftreten als dem Orientalen in Wissen, Intelligenz und Tatkraft überlegener Europäer und den Habitus des kampferprobten Abenteurers. Doch ist damit die Figur noch nicht vollständig in ihrer Genese beschrieben. Bei der Entdeckung der ersten Indizien, die Kara Ben Nemsi und HALEF auf die Spur der Mörder GALINGRÉs und seines Sohnes führen, erweist sich die Sorgfalt, mit der Kara Ben Nemsi ›clues‹7 sammelt, durch genaueste Beobachtung und durch logische Schlußfolgerungen Erkenntnisse gewinnt und die gefundenen Spuren Stück für Stück zu einem Gesamtbild zusammenfügt, als eines Meisterdetektives vom Range eines Sherlock Holmes würdig. Über die ›deduktive Methode‹, die Conan Doyle in den Holmes-Geschichten so ausführlich beschreibt und zu einer Art Theorie der ›detective story‹ ausweitet, theoretisiert Kara Ben Nemsi zwar nicht,8 aber er wendet sie an: »Ich stieg ab. Es waren die Fährten dreier Tiere zu bemerken, eines Kamels und zweier Pferde. Das erstere war jedenfalls ein Reitkamel, wie ich an der Zierlichkeit seiner //413//

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Hufeindrücke bemerkte. Bei genauer Betrachtung fiel mir eine Eigentümlichkeit der Spuren auf, welche mich vermuten ließ, daß das eine der Pferde an dem ›Hahnentritte‹ leide. Dieses mußte meine Verwunderung erregen, da ich mich in einem Lande befand, dessen Pferdereichtum zur Folge hat, daß man niemals Tiere reitet, welche mit einem Uebel behaftet sind. Der Besitzer des Rosses war entweder kein oder ein sehr armer Araber.« (GR 1, 11) Die aus dem Detektivroman übernommene ›Spurensuche‹ und -auswertung ist der rote Faden, der die Abenteuerromane Mays durchzieht. Während im Wilden Westen jedoch die berühmten Westläufer den Fähigkeiten Old Shatterhands im Spurenlesen zumindest nahekommen (solange dieser noch nicht aufgetreten ist), ist im Orient Kara Ben Nemsi der einzige, der sich auf diese Art - oft von Spott und Hohn der Gefährten oder der Gegner begleitet - Informationen verschafft. Es versteht sich von selbst, daß alle Zweifler anschließend der Allwissenheit des Helden gehörigen Tribut zollen. Das gleiche gilt auch für das Anschleichen. Während Old Shatterhands Westmannsgefährten diese Kunst weitgehend beherrschen, kann Kara Ben Nemsi sich auch in dieser Hinsicht nicht auf seine Begleiter und Mitstreiter verlassen. Es ist jedoch bemerkenswert, daß trotz dieser größeren Überlegenheit die Reisegefährten im Orient enger zusammenwirken als im Wilden Westen. OMAR BEN SADEK, MOHAMMED EMIN und OSCO sind am Geschehen persönlich interessiert, da es jeweils um ihr eigenes Anliegen geht. Dazu kommt, daß Kara Ben Nemsi bei seinen Aktionen stets berücksichtigen muß, daß seine Begleiter von ihrem Naturell her aufbrausender und hitzköpfiger sind als die Westmänner, mit denen Old Shatterhand zu tun hat. Auch muß er ständig die Moral- und Ehrvorstellungen seiner Gefährten, die von den seinen ganz erheblich abweichen, im Auge behalten. Hier wird immer wieder seine Neigung, Missetätern aus christlicher Nächstenliebe heraus zu verzeihen, Verbrechern eine zu milde Strafe zuzumessen, Anlaß für Diskussion und Verstimmung unter den Gefährten. Für Amerika- wie für Orienterzählungen gilt allerdings gleichermaßen: solange der deutsche Held als uneingeschränkter Führer akzeptiert wird, ist der erfolgreiche Verlauf der Aktionen und das Erreichen der jeweiligen Ziele gesichert. Eigenmächtiges Handeln einzelner Gruppenmitmitglieder hat in der Regel unangenehme, manchmal sogar katastrophale Folgen: so beispielsweise in GR 3, als Mohammed Emin die Führung übernimmt, und in GR 6, als AMAD EL GHANDUR Kara Ben Nemsi die Gefolgschaft verweigert. Nicht nur die Charaktereigenheiten der Gefährten stehen der Freiheit und Selbstherrlichkeit des Mayschen Helden entgegen. Der Orient ist im Gegensatz zum Wilden Westen von staatlicher und gesellschaftlicher Ordnung der unterschiedlichsten Art geprägt. Ein Hauptmotiv der Kara-Ben-Nemsi-Abenteuer ist die Auseinandersetzung mit Behörde, Gericht und Militär, mit mehr oder weniger hochstehenden Potentaten; ein Motiv, das May entweder als humoristische Einlage gestaltet oder aber (und dabei leitete ihn die Erinnerung an eigene, schmerzliche, wenn auch nicht unverschuldete Erfahrungen mit Behörden und Gerichten) als großspurige Abrechnung mit Korruption, Amtsmißbrauch und Überheblichkeit: //414// »Die Herren vom Gericht befanden sich im Innern des Hauses. Unsere Ankunft wurde ihnen gemeldet. Die Khawassen postierten sich so um uns, daß sie den Weg nach dem Thor versperrten ... Lautlose Stille herrschte rundum. Jetzt erschienen die fünf Herren, und sofort zogen die Khawassen blank. ›O Allah!‹ sagte Halef in ironischem Tone. ›Wie wird es uns ergehen, Sihdi! Ich zittere vor Angst.‹ ›Ich ebenso.‹ ›Soll ich diese dummen Menschen, die da glauben, uns mit ihren Säbeln bange zu machen, meine file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/KBN.HTM[21/02/2024 12:33:34]

Peitsche schmecken lassen?‹ ›Keine Dummheit!‹ ... Die fünf Richter hatten Platz genommen ... Der KODSCHA BASCHA wackelte mit dem Kopfe und räusperte sich auffällig. Dies war das Zeichen, daß die Verhandlung beginnen solle. Er begann mit krähender, weithin schallender Stimme: ›... SELIM tritt vor! Du bist der Ankläger. Erzähle ...‹ ... Als er geendet hatte, fragte ihn der Kodscha: ›Und welcher ist es, der dich schlug?‹ ›Dieser hier ist es,‹ antwortete er, auf Halef deutend. ›So kennen wir nun ihn und seine That und werden zur Beratung schreiten.‹ Er begann, mit seinen Beisitzern zu flüstern, und erklärte nach einer Weile mit lauter Stimme: ›Die Kasa hat beschlossen, daß der Verbrecher auf jede Fußsohle vierzig Hiebe erhalten und dann vier volle Wochen eingesperrt werden soll. Das verkündigen wir im Namen des Padischah. Allah segne ihn!‹ Halefs Hand fuhr an den Griff seiner Peitsche. Ich mußte mir Mühe geben, nicht laut aufzulachen. ›Jetzt kommt das zweite Verbrechen,‹ verkündete der Beamte. ›MAWUNADSCHI tritt vor und erzähle!‹ Der Fährmann gehorchte dieser Aufforderung ... Aber ehe er ... beginnen konnte, wendete ich mich in sehr höflichem Ton an den Kodscha Bascha: ›Willst du vielleicht die Gnade haben, dich einmal zu erheben?‹ Er stand ahnungslos von seinem Stuhl auf. Ich schob ihn zur Seite und setzte mich nieder. ›Ich danke dir, sagte ich. Es ziemt dem Niedrigen, dem Hohen Ehrerbietung zu erweisen. Du hast ganz recht gethan.‹ Jammerschade, daß es unmöglich ist, sein Gesicht zu beschreiben ... Er wollte reden, brachte aber vor Entsetzen kein Wort hervor ... Kein Mensch sagte ein Wort ... Man wartete auf den Zornesausbruch des Gebieters. Dieser fand glücklicherweise die Sprache wieder. Er brach in eine Reihe unbeschreiblicher Interjektionen aus und schrie mich dann an: ›Was fällt dir ein! Wie kannst du eine solche Unverschämtheit begehen und - -‹ ›Hadschi Halef Omar!‹ unterbrach ich ihn laut. ›Nimm deine Peitsche. Denjenigen, welcher noch ein einziges unhöfliches Wort zu mir sagt, beschenkst du mit Hieben, bis ihm die Haut zerplatzt; mag er sein, wer er will!‹ ... Der Kodscha Bascha wußte offenbar gar nicht, wie er sich verhalten sollte ... ›Nehmt ihn gefangen! Schafft ihn in den Keller!‹ Er deutete auf mich. Die Polizisten traten herbei, mit blanken Säbeln in den Händen. ›Zurück!‹ rief ich ihnen zu. ›Wer mich anrührt, den schieße ich nieder!‹ ... im nächsten Augenblick sah ich keinen einzigen Khawassen mehr ... ›Was erregt deinen Zorn?‹ fragte ich den Kodscha ... (Kara Ben Nemsi entlarvt nun den als Beisitzer fungierenden MÜBAREK, der als Heiliger gilt, vor aller Augen als Verbrecher) ... Der Kodscha Bascha wußte nicht, was er thun und was er sagen sollte. Er ließ mich machen ... Die Khawassen ... kamen ... wieder herbei. ›Bindet den Kerl!‹ befahl ich ihnen.« (GR 5, 2-11) Akte der Amtsanmaßung sind auch die Auftritte Kara Ben Nemsis als Arzt: dem Vorbild aus LEILET folgend, aber auch einem alten Wunschtraum seines Autors entsprechend, der in seiner Jugend unter anderem auch als ›Dr. med. Heilig‹ Straftaten begangen hatte. Für Kara Ben Nemsis Verhalten wird als Erklärung die angebliche orientalische //415// Gewohnheit angegeben, jeden Deutschen für einen Gärtner und jeden Ausländer für einen großen Arzt zu halten: »Nun war mir unglücklicherweise in Kairo eine alte, nur noch halb gefüllte homöopathische Apotheke von Willmar Schwabe in die Hand gekommen; ich hatte hier und da bei einem Fremden oder Bekannten fünf Körnchen von der dreißigsten Potenz versucht, dann während der Nilfahrt meinen Schiffern gegen alle möglichen eingebildeten Leiden eine Messerspitze Milchzucker gegeben und war mit ungeheurer Schnelligkeit in den Ruf eines Arztes gekommen, der mit dem Scheidan im Bunde stehe, weil er mit drei Körnchen Durrhahirse Tote lebendig machen könne.« (GR 1, 85) Diese begrenzten ärztlichen Künste, verbunden mit dem unerschöpflichen ›public-relation-Geschick‹ Halefs, werden im Laufe des Orientzyklus mehrfach zum handlungsrelevanten Motiv: Sie leiten in GR 1 die Senitza-Episode ein, lassen Kara Ben Nemsi durch zahnärztliche ›Kunst‹ die Gunst des PASCHAs VON MOSSUL erlangen file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/KBN.HTM[21/02/2024 12:33:34]

und führen in GR 2 letztlich zur Begegnung mit MARAH DURIMEH. Einige seiner ärztlichen Hilfeleistungen verhelfen dem Deutschen zu Freunden, die ihn aus Dankbarkeit später aus Todesgefahr retten, so in GR 16 und im KUTB. Aber auch gelungene humoristische Episoden gestaltet May mit dem Arzt-Motiv: man lese nach, wie Kara Ben Nemsi dem dicken und gefräßigen HAUSHOFMEISTER DES PASCHAs VON SIUT helfen kann (GR 16, 189ff, 201f). Höhepunkt der medizinischen Eskapaden ist, daß May seinen Helden den Gipsverband auf dem Balkan einführen läßt (GR 5, 210f).9 Es gehört zur Strategie des Abenteuers bei Karl May, daß es - bei geschickter Vorausplanung - zu 90 % durch Geistesgegenwart bewältigt werden kann. Darüber hinaus benötigt der Held aber noch besondere körperliche Fähigkeiten und eine spezielle Ausrüstung, die ihn jeder Lage gewachsen sein lassen. Sind es bei Old Shatterhand der berühmte Jagdhieb und der Ruf seiner ›Zaubergewehre‹, die oft vorab ausschlaggebend für ein Kampfgeschehen sind, so besteht Kara Ben Nemsi (der selbstverständlich bei Bedarf auch Bärentöter und Henrystutzen,10 den Jagdhieb und auch den im Orient unbekannten Lasso einsetzt) gefährliche Situationen - die jedoch nicht so häufig wie bei Old Shatterhand Zweikämpfe sind vor allem durch seine körperliche und geistige Gewandtheit und Vielseitigkeit. In GR 1 trifft er auf ABU SEIF, den VATER DES SÄBELS: »Ich nahm den Säbel. Es war eine eigentümliche Situation ... Der ›Vater des Säbels‹ mußte nach orientalischen Begriffen ein ausgezeichneter Fechter sein, aber ich wußte, daß der Orientale durchschnittlich ein ... schlechter Fechter ... ist ... wenn mir auch der dargereichte ... Säbel ziemlich ungewohnt war, so hatte ich dennoch große Lust, dem ›Vater des Säbels‹ die Ueberlegenheit der europäischen Waffenführung zu beweisen ... Er drang so schnell, wild und regellos auf mich ein, daß ich keinen Moment Zeit hatte, Position zu nehmen. Ich parierte seine unreine Winkelquart und versuchte, mir sofort eine Blöße zu verschaffen; zu meinem Erstaunen aber ging er bei meinem Zirkelhiebe ganz prachtvoll unter meiner Klinge durch. Er traversierte und gab eine Finte; sie gelang ihm nicht. Nun traversierte ich ebenso und schlug Espadon; mein Hieb kam zum Sitzen, obgleich es meine Absicht nicht war, ihn sehr zu verletzen. Voll Wut darüber vergaß er sich, trat zurück und gab im Sprunge abermals Winkelquart; ich trat einen halben Schritt vor, setzte mit harter Festigkeit in die Linie ein, und - die Waffe flog ihm aus der Hand und über Bord in das Wasser« (GR 1, 204f). Es muß hervorgehoben werden, daß nicht die //416// Fähigkeiten als Fechter allein, sondern mehr noch die große Besonnenheit und das ausgeglichenere Temperament dem Deutschen die entscheidenden Vorteile über Abu Seïf verschaffen. Diese Grundhaltung entspricht dem Anliegen Mays, eine vollkommene Heldengestalt zu schaffen: Tapferkeit und Besonnenheit sind neben Weisheit die klassischen Tugenden nach Platon. Diesen Tugenden wurden durch das Christentum die Werte Glaube, Hoffnung, Liebe übergeordnet. Daß Kara Ben Nemsi in besonderer Weise auch diese christlichen Werte repräsentiert, wird an Beispielen zu zeigen sein. Zunächst jedoch ist festzuhalten, daß die Tugend der Besonnenheit in religiösen Angelegenheiten nicht Leitgedanke Kara Ben Nemsis ist. Nach der Senitza- und Abu-Seïf-Episode folgt das Mekka-Kapitel. Der Wunsch, Mekka zu sehen, ist für Kara Ben Nemsi so stark, daß er jede rationale Überlegung außer Kraft setzt: »... mir (machte) die Nähe Mekkas viel zu schaffen. Da lag sie, die ›Heilige‹, die Verbotene! Sollte ich

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sie meiden, oder sollte ich es wagen, sie zu besuchen? Ich zuckte in allen Gliedern nach ihr hin, und dennoch mußte ich die Bedenklichkeiten, welche dagegen aufstiegen, ernstlich berücksichtigen. Was hatte ich davon, wenn der Besuch gelang? Ich konnte sagen, daß ich in Mekka gewesen sei - weiter nichts. Und wurde ich entdeckt, so war mein Tod unvermeidlich, und was für ein Tod! Aber hier konnte ein Ueberlegen und Abwägen der Gründe zu nichts führen, und ich beschloß, mich nach den eintretenden Verhältnissen zu richten.« (GR 1, 287f) Die Freveltat wird ausgeführt, und Kara Ben Nemsi gerät in tödliche Gefahr; ein überraschender Zug in der so durchdacht konzipierten Figur. Aber die Abweichung ist erklärbar. May wollte seinen Helden nicht nur als Phantasieprodukt sehen, er wollte ihr auch einen Hauch von Realität verleihen. Dazu bot sich die Anlehnung an Forscher an, die - manchmal durchaus in Kara-Ben-Nemsi-Manier (z.B. Alfred Brehm) - den Orient bereisten. Einer davon war SIR RICHARD BURTON (1821-90), der zu den außergewöhnlichsten und faszinierendsten Persönlichkeiten unter den berühmten Reisenden des 19. Jahrhunderts gehört. Als arabischer Arzt verkleidet machte er die Pilgerfahrt nach Mekka mit, besuchte unerkannt das für Weiße unzugängliche Härrar und schockierte durch seine Berichterstattung über männliche und weibliche Prostitution in Karatschi nicht nur die überaus prüde Queen, sondern das gesamte Empire. Als Spion im Sindh riskierte er mehr als einmal sein Leben. May kannte Burtons Reisewerk.11 Wenn er auch Burtons Mekkabeschreibung nicht direkt als Quelle für GR 1 benutzte, so darf doch angenommen werden, daß Burton die Anregung für das waghalsige Abenteuer Kara Ben Nemsis in Mekka lieferte. Die seltsame Lust, verbotene Heiligtümer anderer Religionen um jeden Preis kennenzulernen, beschränkt sich nicht auf Mekka, dem Kara Ben Nemsi später in GR 25 (›Am Jenseits‹) einen zweiten Besuch abstatten will, wozu es aber nicht kommt.12 In den Erzählungen KUTB und BEFREIUNG betritt der deutsche Held die heilige Stadt Kaïrwan, wird auch dort als Christ erkannt und kann den Verfolgern nur knapp entkommen. In GR 3 will er unbedingt mit HASSAN ARDSCHIRMIRZA die den fanatischen Schiiten heiligen Stätten von Kerbela besuchen, was dann aber wegen der Ermordung des Persers nicht mehr ausgeführt werden kann. Daß May berühmte Reisende imitieren wollte, kann nicht der alleinige Grund für dieses Kara-Ben-Nemsi-Motiv sein. Es taucht hier //417// ein Moment der religiösen Intoleranz auf: eine Art heimlicher Lust, die Heiligtümer anderer zu entweihen, scheint hinzuzukommen. Dies hängt wohl mit dem missionarischen Charakter der Figur13 zusammen, der sie stark von der Figur Old Shatterhand unterscheidet, der zwar auch ab und zu Gespräche über Religion mit Westmännern (z.B. mit OLD SUREHAND und OLD WABBLE) und - kurz vor dessen Tod - mit WINNETOU führt, aber nicht in der (vor allem in den Marienkalendergeschichten) so eindringlichen - manchmal sogar den Leser eher peinlich berührenden - Art wie Kara Ben Nemsi, der offenbar ständig ein Neues Testament in der Satteltasche mitführt, da er es mehrfach auf seinen Reisen als ›Samenkorn‹ an Moslime verschenkt. Die missionarische Ausrichtung der Figur ist nicht peripher, sondern konstitutionell: der Held führt sich beim Leser so ein. Der Orientzyklus beginnt mit der Frage Halefs: »›Und ist es wirklich wahr, Sihdi, daß du ein Giaur bleiben willst, ein Ungläubiger ...?‹« Diese Frage wird in einem Gespräch bejaht, das Kara Ben Nemsi als profunden Kenner des Koran und dessen Auslegungen erweist, der im weiteren Verlauf seiner Reise im Türkenreiche immer wieder selbst islamischen Gelehrten Vorträge über die Bedeutung moslemischer Gebräuche und Vorschriften hält, so daß sie ihn nur noch staunend anhören und bewundern können. Dabei geht es in der Regel darum, zu beweisen, daß das Christentum dem Islam überlegen ist, was Kara Ben Nemsi gern schon allein rein logisch daraus ableiten will, daß nach der Prophetologie des Islam am Jüngsten Tag Christus und nicht file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/KBN.HTM[21/02/2024 12:33:34]

Mohammed der Weltenrichter sein wird. Die intellektuelle Seite ist jedoch nicht das Wesentliche, in erster Linie versteht sich Kara Ben Nemsi als Christ der Tat, der durch vorbildliche christliche Haltung andere überzeugen will und überzeugt: »›... Gott teilt die Gaben nach seiner Weisheit aus. Dem einen giebt er die erobernde Rede und dem andern befiehlt er, zu wirken, bevor die Zeit kommt, da er nicht mehr wirken kann. Mir ist die Gabe der Rede versagt, aber ich muß wuchern mit dem Pfunde, das Gott mir verliehen hat. Darum läßt es mich in der Heimat nimmer ruhen; ich muß immer wieder hinaus, um zu lehren und zu predigen, nicht durch das Wort, sondern dadurch, daß ich jedem Bruder, bei dem ich einkehre, nützlich bin ... ich war der Gast von Christen, Juden, Moslemin und Heiden; bei ihnen allen habe ich Liebe und Barmherzigkeit gesäet. Ich ging wieder fort und war reich belohnt, wenn es hinter mir erklang: Dieser Fremdling kannte keine Furcht; er konnte und wußte mehr als wir und war doch unser Bruder; er ehrte unsern Gott und liebte uns; wir werden ihn nie vergessen, denn er war ein guter Mensch, ein wackerer Gefährte; er war - - ein Christ! Auf diese Weise verkündige ich meinen Glauben. Und sollte ich auch nur einen einzigen Menschen finden, der diesen Glauben achten und vielleicht gar dann lieben lernt, so ist mein Tagewerk nicht umsonst gethan ...‹« (GR 2, 635f) Es kann wohl bestätigt werden, daß dieses Programm von der Figur weitgehend erfüllt wird. Das Sendungsbewußtsein des Helden wird gestützt durch seine Ansicht, daß Gott dem Gerechten beistehe. Er grenzt sich aber gegen den Kismet-Glauben der Moslime ab: Gott hilft nur demjenigen, der »selbstbestimmend auf sein Schicksal einzuwirken vermag«, der aber auch daran denkt, daß »eine mächtigere Hand ihn immer hält und leitet« (GR 5, 87). //418// Ein unduldsamer Eiferer für den Glauben ist Kara Ben Nemsi nicht. Wenn er erkennt, daß einer religiösen Handlung Andersgläubiger echte Andacht zugrundeliegt, und nicht - wie er es freilich in den meisten Fällen behauptet - oberflächliches Getue, dann beteiligt er sich sogar daran. Beispiel dafür ist das Begräbnis Mohammed Emins, bei dem Kara Ben Nemsi das Gebet spricht. Kara Ben Nemsi tritt für das Christentum ein, weil es die Menschen glücklicher macht als z.B. der nach seiner Ansicht strenge, allzu lieblose Islam. Das zeigt sich auch in den Gesprächen mit Frauen (insbesondere mit HANNEH), denen er Trost spendet, wenn sie an der Ansicht des Islam, sie hätten keine Seele, verzweifeln. Ein spezielles, mit der religiösen Überzeugung verbundenes Motiv - das Kara Ben Nemsi und Old Shatterhand gemeinsam haben - ist die Milde gegenüber Feinden, der Hang, Verbrecher nicht hart zu strafen, die Scheu, Menschenblut zu vergießen. Das ist sicherlich in der religiösen Haltung des Helden angelegt und eine eines wahren Christen würdige Einstellung, ist aber auch, das sollte nicht vergessen werden, für die Handlung von besonderer Bedeutung, da die Verbrecher so immer wieder Gelegenheit finden, zu entkommen - die Verfolgungsjagd kann weitergehen. Dem Helden wird dann in der Regel die Schlußabrechnung erspart: die Bösen werden quasi durch Gott selbst gerichtet, ein Schluß, der allerdings im Wilden Westen öfter vorkommt; im Orient üben die Gefährten des Deutschen häufig ihr vermeintliches Recht auf Rache aus. Dennoch: Der Held selbst bleibt in der Regel rein. Rein bleibt er auch in anderer Hinsicht. Seine Hilfe, seine Aktionen werden uneigennützig durchgeführt. Einige seiner Freunde kann er vor großen Verlusten an ihrem Vermögen bewahren. Die bei der Abreise heimlich zugesteckten Geldgeschenke nimmt Kara Ben Nemsi jedoch für seine Person nicht an; genau

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wie die Gelder, die man Verbrechern abnimmt und die niemandem zurückgegeben werden können, läßt Kara Ben Nemsi sie durch Halef an Bedürftige und von Verbrechern Geschädigte verteilen. Auch von seinem schwerreichen Freund und Begleiter, dem englischen Lord SIR DAVID LINDSAY, nimmt er nur dann Geld an, wenn es um Reiseausrüstung oder um Ab- und Belohnung von Einheimischen geht. Ein einziges Mal macht Kara Ben Nemsi eine Ausnahme. Das wertvollste Geschenk, das ihm auf seiner Reise angetragen wird, akzeptiert er: den Rappen Rih, den er von Mohammed Emin als Dank für die Hilfe im Kampf gegen die Feinde der Haddedihn erhält. Mehr als etwa Hatatitla bei Old Shatterhand ist Rih Teil des Mythos Kara Ben Nemsi. Der Beginn der Freundschaft zwischen dem Helden und seinem Wunderpferd wird daher auch als quasi-religiöser Einweihungsvorgang geschildert: »... ich aber ging zu dem Hengste, welcher auf der Erde lag, und nahm Platz zwischen seinen Füßen. Habe ich ihm die hundertste Sure wirklich in die Nüstern gesagt? Versteht sich! Dabei hat mich nicht etwa der Aberglaube geleitet, bewahre! Das Pferd war an diesen Vorgang gewöhnt: wir wurden also durch denselben schnell vertraut miteinander; und indem ich beim Recitieren der Worte hart an seinen Nüstern atmete, lernte es, wie man sich auszudrücken pflegt, die Witterung seines neuen Gebieters kennen. Ich lag zwischen seinen Füßen, wie ein Kind zwischen den Beinen eines treuen, verständigen Neufundländers.« (GR 1, 369) Die besondere Beziehung zwischen Kara Ben Nemsi und seinem Pferd wird beim Tode Rihs noch einmal deutlich. Der Rappe stirbt an einer Kugel, die dem Helden gegolten //419// hat, er bleibt im Kampfgeschehen zunächst für tot liegen, kommt dann aber schwerverwundet seinem Herrn nach: »Ja, er kam, der Rappe, in langsamem Trabe, wankend und strauchelnd; die Liebe zu mir hatte ihn noch einmal auf- und mir nachgetrieben. Es war ein Anblick zum Herzbrechen. Wir sprangen ihm entgegen; aus seiner Brust floß ein fingerstarker Blutstrahl. Ich war der erste bei ihm und schlang ihm beide Arme um den Hals. Er schnaubte mich freudig an und leckte mir die Wange und den Hals; dann brach er langsam erst hinten und dann vorn zusammen. Nach einer vergeblichen Anstrengung, sich wieder aufzuraffen, hob er den schönen, kleinen Kopf, sah mit brechenden Augen zu mir auf und wieherte leise, leise und ersterbend, wie ich noch nie ein Pferd habe wiehern hören. Ich warf mich neben ihn nieder und bettete seinen Kopf an meine Brust, während Halef das rinnende Blut zu stillen suchte. Wir alle weinten, weinten so, als ob ein lieber, lieber Mensch im Sterben liege. Des Rappen Maul lag in meiner Hand; er leckte sie fort und fort, immer leiser und langsamer, bis er die Zunge nicht mehr bewegen konnte; dann noch ein letztes, sich verhauchendes Schnauben, ein krampfhaftes Zucken - - - Rih war tot! Ich nahm das Keffije (Kopftuch), welches ich unter dem Turban trug, hielt es an die Wunde und fing das letzte aus derselben fließende Blut auf.« (GR 6, 638f) Die Parallelen zu Winnetous Tod sind unverkennbar. Auch die Bestattung des Pferdes erinnert an die des großen Apachen: »Rih wurde mit Hilfe von Holzstützen aufrecht gestellt und, gesattelt und gezäumt, wie er war, mit Steinen umgeben, wie wir einst mit Mohammed Emin gethan hatten. Seine starren, einst so feurigen und verständigen, treuen Augen thaten mir bitter wehe; ich drückte ihm die Lider zu.« (GR 6, 642)

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Zum Mythos der Figur Kara Ben Nemsi gehört seine Omnipotenz, das im wesentlichen ungebrochene Bewußtsein, aller Probleme durch Geistesgegenwart, Mut und ›göttliche Fügung‹ selbst Herr werden zu können. Doch (auch) um die Gestalt nicht gänzlich in den Bereich des Mythischen abgleiten zu lassen (schließlich gibt May seinen Reiseerzählungen durch geographische, historische, ethnologische etc. Ausführungen einen quasi-realistischen Anstrich) benötigt auch Kara Ben Nemsi Helfer. Der wichtigste Gefährte des Helden - im Bewußtsein der Leser untrennbar mit ihm verbunden - ist der kleine, redegewandte und tapfere, aus dem Moghreb stammende Beduine HADSCHI HALEF OMAR BEN HADSCHI ABBUL ABBAS IBN HADSCHI DAWUD AL GOSSARAH. Am Beginn der Reise ist Halef der »Diener und Wegweiser« des Helden, den er - und das bleibt stets so - ›Sihdi‹, also ›Herr und Gebieter‹, nennt. Kara Ben Nemsi behandelt ihn jedoch »mehr als Freund denn als Diener« (GR 1, 2). Und im Verlauf der Abenteuer im Türkenreiche wird aus dem freundschaftlich behandelten Diener der aufopferungsvolle Freund, der sich selbst zum »Beschützer« seines ›Sihdi‹ ernennt und für ihn seine Frau und (später) sein Kind monatelang verläßt, um an seiner Seite gefahrvolle Abenteuer zu erleben. Belohnt wird er für diese Haltung durch die tiefe Zuneigung des Helden und den Ruhm, den er an dessen Seite erringt: ein Ruhm, der ihm letztlich die Würde eines Scheiks der Haddedihn einbringt. Die Freundschaft zwischen Halef und Kara Ben Nemsi verringert jedoch den Abstand zwischen beiden nicht; Kara Ben Nemsi bleibt stets der Herr, und wenn beide bei Vornehmen zu Gast sind, muß Halef bei den Bediensteten absteigen (GR 31, 3). Für die Figur Kara Ben Nemsi hat Halef über //420// die Tätigkeit als Diener im engeren Sinne (Koch, Lagerbereiter etc.) hinaus die Funktion, Vollstrecker und Liktor des Helden zu sein: Halefs Nilpferdpeitsche verschafft Kara Ben Nemsi Respekt und enthebt ihn seiner nicht würdiger Strafaktionen. Rekapituliert man die Szenenfolge des ersten Bandes des Orientzyklus (Religionsgespräch mit Halef Auffinden eines Ermordeten, Verfolgung des Mörders - Befreiung Senitzas - Kampf mit Abu Seïf Mekka - Kämpfe bei den Haddedihn) so erkennt man, daß May seinen neuen Helden nach und nach, Szene um Szene, in all seinen Eigenschaften, Fertigkeiten und Meriten dem Leser bekannt macht, bis dann mit dem Rappen Rih die Figur in ihrer halbgottähnlichen Vollkommenheit Mythos wird. Ein Kurde erzählt am Ende des ersten Bandes die Fama vom fremden Feldherrn Kara Ben Nemsi: »›Mohammed Emin, der Scheik der Haddedihn, saß vor seinem Zelte, um Rat zu halten mit den Aeltesten seines Stammes. Da that sich eine Wolke auf, und ein Reiter kam herab, dessen Pferd grad mitten im Kreise der Alten die Erde berührte ... Das Pferd des Reiters war schwarz wie die Nacht; er selber aber trug ... einen Helm aus gediegenem Golde. Um seinen Helm war ein Shawl gewunden, den die Houri des Paradieses gewebt hatten; denn tausend lebendige Sterne kreiseten in seinen Maschen. Der Schaft seiner Lanze war von reinem Silber; ihre Spitze leuchtete wie der Strahl des Blitzes, und unter derselben waren die Bärte von hundert erlegten Feinden befestigt. Sein Dolch funkelte wie Diamant, und sein Schwert konnte Stahl und Eisen zermalmen. ›Ich bin der Feldherr eines fernen Landes,‹ antwortete der Glänzende. ›Ich ... hörte vor einer Stunde, daß dein Stamm ausgerottet werden soll. Darum setzte ich mich auf mein Roß, welches zu fliegen vermag, wie der Gedanke des Menschen, und eilte herbei, dich zu warnen.‹ ›Wer ist es, der meinen Stamm ausrotten will?‹ ... Der Himmlische nannte die Namen der Feinde. ›Weißt du dies gewiß?‹ ›Mein Schild sagt mir alles, was auf Erden geschieht. Blicke her!‹ Mohammed sah auf den goldenen Schild. In der Mitte desselben war ein Karfunkel, fünfmal größer als die Hand eines Mannes, und in diesem sah er alle seine Feinde, wie sie sich versammelten, um gegen ihn file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/KBN.HTM[21/02/2024 12:33:34]

zu ziehen. ›Welch ein Heer!‹ rief er. ›Wir sind verloren!‹ ›Nein, denn ich werde dir helfen,‹ antwortete der Fremde ... Er gab hierauf seinem Pferde ein Zeichen, worauf es wieder emporstieg und hinter der Wolke verschwand ... Am andern Morgen kam der fremde Held geritten. Er leuchtete wie hundert Sonnen, und dieses Licht blendete die Feinde, sodaß sie die Augen schlossen und ihm folgten mitten in das Thal der Stufen hinein. Dort aber kehrte er seinen Schild um; der Glanz wich von ihm, und sie öffneten die Augen. Da sahen sie sich in einem Thale, aus dem es keinen Ausweg gab, und mußten sich ergeben ...‹« (GR 1, 630f) Seine Fähigkeiten als Feldherr stellt Kara Ben Nemsi im Anschluß an das Abenteuer bei den Haddedihn gleich noch einmal unter Beweis, indem er den vom PASCHA VON MOSSUL bedrohten Dschesidi (Teufelsanbeter) hilft, die türkischen Soldaten in eine ausweglose Situation zu manövrieren und den Pascha zum Friedensschluß zu zwingen. Frieden stiftet der Held auch zwischen Nestorianern und Kurden; dabei trifft er auf MARAH DURIMEH, die als mysteriöser RUH' I KU-LYAN (GEIST DER HÖHLE) wirkt, einem in der gesamten Region für überirdisch angesehenen Helfer der Bedürftigen und Bedrängten. Kara Ben Nemsi, der als einziger um die Identität des ›Höhlengeistes‹ //421// mit Marah Durimeh weiß, führt eine ganze Nacht lang auf einem hohen Berg mit der geheimnisvollen alten Königin religionsphilosophische Gespräche. Auch Marah Durimeh stellt das Christentum der Tat über das des Wortes; die beiden mythischen Figuren sind durch Seelenharmonie miteinander verbunden. Mays Umgestaltung der Figur Marah Durimeh in späteren Auflagen von GR 2 und im Spätwerk, die Veränderung ihrer äußeren Erscheinung vom Schreckgespenst, von der furchteinflößenden Uralten, zur ›hohen Frau‹ stimmt überein mit der im Orientzyklus in der Figur Kara Ben Nemsi angelegten Tendenz, den traditionellen Abenteuerhelden, der eben nur ein tapferer Mann ist, zum ›Überzeugungstäter‹ umzugestalten, was dann im Spätwerk zur symbolischen Überhöhung Marah Durimehs zur MENSCHHEITSSEELE und Kara Ben Nemsis zur MENSCHHEITSFRAGE führt. Der erste Band des Orientzyklus stellt den Helden vor, der zweite Band zeigt ihn in Aktion: als glorreichen militärischen Berater, als listigen Befreier unschuldig Gefangengehaltener, als kenntnisreichen Chemiker (er fabriziert Schaumwein), als Arzt, als Sprachgenie (er lernt innerhalb weniger Tage Kurdisch) und natürlich als unbesiegbaren Kämpfer und umsichtigen Anführer der Gefährten. In GR 3 ändert sich die Atmosphäre des Geschehens, Mohammed Emin stellt Kara Ben Nemsis Führerschaft in Frage, da er an der christlich-milden Einstellung des Deutschen Anstoß nimmt. Der tief gekränkte Held gibt die Leitung des Geschehens ab, der ›Aufrührer‹ fällt im folgenden Kampf mit Kurden. Der Perser Hassan Ardschir-Mirza und seine Familie, die Kara Ben Nemsi, der im Kampf verletzt wurde, zunächst pflegen, dann aber seine Hilfe und seinen Schutz benötigen, folgen seinen Ratschlägen nicht und büßen das mit dem Tode. Die in den vorangegangenen Bänden so kunstvoll in Szene gesetzte Omnipotenz und Souveränität des Helden wird in einer nicht weniger konsequenten Negativ-Dramaturgie in Ohnmacht und Aporie umgewandelt. Die ›Krise des Helden‹ wird allerdings nicht durch im Helden selbst oder seinen Aktionen liegende Ursachen hervorgerufen, sondern durch schicksalhaftes Unglück: Kara Ben Nemsi und Halef werden von der Pest heimgesucht. Am Rande von Bagdad ringen sie - von allen bisherigen Gefährten verlassen - mit dem Tode: »Mir brannte der Kopf; die blutgetränkte Ebene flog im Kreise um mich herum; ich selbst schien um meine eigene Achse zu wirbeln; meine Hände, auf welche ich mich im Knieen gestützt hatte, verloren

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den Halt, und ich sank langsam, langsam nieder. Es war mir, als ob ich allmählich tiefer und immer tiefer sinke, in einen nebligen und dann immer schwärzer werdenden Schlund hinab. Da gab es keinen Halt, kein Ende, keinen Boden, die Tiefe war unendlich ...« (GR 3, 329) Während seiner Krankheit wird der Held von »häßlichen Traumbildern beunruhigt«. Diese verräterische Formulierung gibt den Anhaltspunkt für eine Deutung der ungewöhnlichen Atmosphäre des dritten Bandes. Wohl durch die Figur Marah Durimeh, die ihn an seine geliebte ›Märchengroßmutter‹ erinnerte, geriet May aus dem euphorischen Traum vom Weltverbesserer und Übermenschen May alias Kara Ben Nemsi in den Bereich verdrängter Erinnerungen an die dunklen Kapitel seines Lebens. Der Versuch des Schriftstellers May, mit der gloriosen Ich-Utopie die tiefe Beschädigung seines Selbstwertgefühls zu kompensieren, war wohl zu überschwenglich geraten. Seine reale Seelenlage stoppte den Höhenflug und verwies den Konstrukteur des Helden in seine Grenzen: //422// von den mythischen Höhen Kurdistans galt es herabzusteigen in die Wüsten des Zweistromlandes. Die Schwäche des Helden ist nur vorübergehend, durch »frische Luft, gute Reinigung der Haut durch fleißiges Baden und einen Schnitt in den Karfunkel« (GR 3, 334) gelingt es Kara Ben Nemsi, sich und Halef zu retten. Danach geht es im alten Abenteuerstil weiter, allerdings nicht mehr ganz so selbstherrlich wie in Kurdistan. In Damaskus beginnt eine Verbrecherjagd, die sich bis zum Schluß des Orientzyklus hinzieht. Es geht dabei nicht mehr nur um die Bestrafung eines Einzeltäters (HAMD EL AMASAT); ab GR 4 erhält die Jagd eine andere Dimension, da es gegen den SCHUT geht, der eine ganze Region mit seiner Verbrecherbande in Angst und Schrecken versetzt. Die ›Krise‹ ist jedoch noch nicht vollständig überwunden; zwischen zwei gelungenen humorigen Szenen (mit der dicken Bäckersfrau TSCHILEKA und im Meneliker Taubenschlag) wird Kara Ben Nemsi in der Hütte des Bettlers SABAN schwer niedergeschlagen. Den Traum vom Sterben schildert May wie beim Pestanfall in der seltsam intensiven Weise, die später die Visionen des Spätwerkes kennzeichnet: »Ich war gestorben; ich besaß keinen Körper mehr; ich war nur Seele, nur Geist. Ich flog durch ein Feuer, dessen Glut mich verzehren wollte, dann durch donnernde Wogen, deren Kälte mich erstarrte, durch unendliche Wolken- und Nebelschichten, hoch über der Erde, mit rasender, entsetzlicher Schnelligkeit. Dann fühlte ich nur, daß ich überhaupt flog, grad so, wie der Mond um die Erde wirbelt, ohne einen Gedanken, einen Willen zu haben. Es war eine unbeschreibliche Leere um mich und in mir. Nach und nach verminderte sich die Schnelligkeit. Ich f ü h l t e nicht nur, sondern ich d a c h t e auch. Aber was dachte ich? Unendlich dummes, ganz und gar unmögliches Zeug. Sprechen aber konnte ich nicht, so sehr ich mich auch anstrengte ... Nach und nach kam Ordnung in das Denken. Mein Name fiel mir ein, mein Stand, mein Alter, in welchem ich gestorben war ... Ich sank nach und nach tiefer. Ich wirbelte nicht mehr um die Erde, sondern ich näherte mich ihr wie eine leichte Feder, welche langsam, immer hin und her gehaucht, von einem Turme fällt ... Und je tiefer ich sank, desto mehr vergrößerte sich die Erinnerung an mein nun beendetes irdisches Dasein. Personen und Erlebnisse fielen mir ein, mehr und mehr. Es wurde klarer in mir, immer klarer ... Und wunderbar! Ich sank durch das Dach der Hütte ...« (GR 4, 177f) In solchen Momenten manifestiert sich eine ›Ur-Angst‹ Mays, die Angst, aus der Höhe des mühsam erarbeiteten Ruhms durch Bekanntwerden seiner unrühmlichen Vergangenheit herabzustürzen in das Nichts, aus dem er kam. Die Pestszenen in GR 3 und auch der Todestraum in GR 4 nehmen bereits jenen

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Zusammenbruch des ›Ich-Ideals‹ (wenn auch noch nicht in deutlicher Form) vorweg, mit dem May später in GR 28 (›Im Reiche des silbernen Löwen III‹) den ›Sprung über die Vergangenheit‹ besiegeln wird.14 Im frühen Orientzyklus bleiben solche Momente jedoch noch vereinzelt, und sie werden durch um so kräftigeres Auftreten des Helden bald wieder überspielt. So fällt in den Balkan-Bänden Kara Ben Nemsis Freude am Rollenspiel auf; im Gegensatz zu Old Shatterhand, der fast ausnahmslos das Greenhorn spielt, wenn er in eine Rolle schlüpft, bevorzugt Kara Ben Nemsi die großspurig theatralische Ich-Inszenierung. Sein Auftritt vor Gericht in Ostromdscha wurde schon ausführlich dargestellt; die Rolle //423// eines Verbrechers nimmt er in Stambul bei den Derwischen, die als Schmuggler beim Färber BOSCHAK und als Anhänger des Schut in Ismilan an. Einmal versteckt auch er sich unter der Maske des ungeschickten Tölpels, als er nämlich die gefährlichen BEIDEN -> ALADSCHY als armer, unbedarfter Scherif (moslemischer Religionslehrer, direkter Nachkomme Mohammeds) täuscht. Er legt sich einen langen arabischen Namen zu, läßt sich von Halef die Haare färben und kostümiert sich: »als ich mich dann in dem kleinen Taschenspiegel besah, war ich hochblond geworden. Nun setzte ich den Fez auf, und Halef mußte mir das grüne Turbantuch um denselben winden, so daß rechter Hand das ausgefranste Ende desselben herabhing ... Um die Verwandlung zu vollenden, setzte ich nun die Brille auf und schlang die Reitdecke um meine Schultern, ungefähr so, wie ein Mexikaner seine Serape trägt.« (GR 5, 118f) Es gelingt ihm so, den Hinterhalt der Beiden Aladschy kennenzulernen und beide im Faustkampf zu besiegen. Dem Motivkreis Ich-Inszenierung ist auch die Vorführung von Zauberkunststückchen vor der vollständig versammelten Einwohnerschaft von Ostromdscha zuzurechnen. Kara Ben Nemsi macht ›Geisterkugeln‹ aus Quecksilber und läßt auf sich schießen, so daß er und seine Gefährten - er läßt in diesem Falle auch sie an dem Spiel teilnehmen - als kugelfest gelten. Der Orientzyklus endet mit dem Sprung über die Verräterspalte:15 ein nahezu irrwitziger Akt des Mutes, mit dem May sich in das Reich der Mythen zurückbegibt. Der Sprung über die Verräterspalte ist ein Gottesurteil im besten Sinne der Legende, ein Test auf die Reinheit der im Kampf verwendeten Waffen, wobei Kara Ben Nemsi als dem Vertreter des Guten, der Sieg zukommt, während der Vertreter des Bösen, der Schut, in die Spalte stürzt: Der Todesturz des Don Giovanni und der Höllensturz Luzifers erscheinen hier im Gewande des Abenteuerromans. Der Charakteristik Kara Ben Nemsis, wie sie im Orientzyklus gegeben wird, hat die Mahdi-Trilogie, in der der Held erst in den (nachgeschriebenen) beiden letzten Kapiteln den ›Orientkriegsnamen‹ trägt, nichts Bedeutendes hinzuzufügen. Der Deutsche tritt ›Im Lande des Mahdi‹ als Helfer im Kampf gegen ein ›Urübel‹ des schwarzen Kontinentes, gegen den Sklavenhandel, auf. Seine Mission ist eigentlich eine politische, aber - wie immer bei May - auch hier findet die Geschichte mit der Bestrafung von einzelnen Verbrechern ihr Ende: Nicht das System als solches wird abgeschafft, sondern lediglich besonders abstoßende Auswüchse werden ausgemerzt. Bemerkenswert ist jedoch die geänderte Einstellung Kara Ben Nemsis zum Islam, der in diesem Roman gegenüber dem Orientzyklus bedeutend negativer dargestellt wird. Hier ist sicherlich der Einfluß der Marienkalendergeschichten, die etwa im gleichen Zeitraum entstanden, ursächlich. Ganz deutlich wird das im für die Buchausgabe neugeschriebenen Schluß der Trilogie. Die Wandlung des moslemischen Gottsuchers SSALI BEN AQIL vom eifernden Verfechter der Lehre des Propheten zum überzeugten Christen und (später) Missionar, der mit Kara Ben

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Nemsi die heiligen Stätten der Christenheit in Palästina besucht, ist allzu tendenziös und aufdringlich gestaltet: im Orientzyklus waren die religiösen Elemente subtiler in die Abenteuerhandlung eingearbeitet. Die Dominanz des Missionarischen höhlt die Figur Kara Ben Nemsi aus, zerstört ihre Ausgewogenheit. Ein besonderes Motiv des Mayschen Helden ist die Jagd auf gefährliche Tiere. Es geht in der Regel dabei - etwa wie im Wilden Westen - nicht nur um die Jagd an sich: Durch //424// das furchtlose Erlegen von Löwen, Panthern und Bären wird demonstriert, daß ein Europäer den Orientalen überlegen ist: »Der sonst so tapfere Sohn der Wüste wagt es nämlich nie, wie es der kühne europäische Jäger zu thun stets vorzieht, den Löwen allein anzugreifen; es treten die sämmtlichen waffenfähigen Männer des Dorfes zusammen, suchen das Lager des Thierkönigs auf, locken ihn durch lärmendes Brüllen, Rufen, Pfeifen und Schießen aus demselben hervor, und jagen ihm, sobald er erscheint, aus ihren langen, unsicher treffenden Flinten so viel Kugeln wie möglich auf den Leib. Der Löwe stürzt nie sofort. Selbst wenn er zum Tode verwundet ist, besitzt er noch so viel Kraft, sich auf Einen oder auch Mehrere zu werfen und den an ihm verübten Mord blutig zu rächen. Die Furcht, welche man vor ihm hegt, geht sogar so weit, daß man bei dem Entschlusse eines Angriffes nur leise spricht; man meint, er könne es hören.« (GUM-FS, 204) Der (anonyme) ICH-ERZÄHLER in der frühen GUMErzählung macht es so, wie es sein literarischer Nachfolger Kara Ben Nemsi auch tun wird: »Ich bekümmerte mich nicht um die Andern ... sondern eilte grad auf den Löwen zu. Dieser bemerkte mich und trat ... von seinem Opfer zurück. Ich knieete nieder und legte an. Es war nicht Furcht und nicht Angst, was ich empfand; es gibt keine Bezeichnung für das Gefühl, welches in diesem Augenblicke jede Faser in mir anspannte. Die rollenden Augen glühten mir vernichtend entgegen, der Schwanz krümmte sich verrätherisch; die kraftvollen Pranken zogen sich zum Sprunge zusammen; ein kurzes Zucken ging über den sich niederduckenden Leib. Ich drückte los, und der zweite Schuß traf das Thier, als es schon in der Luft schwebte. Zurückspringend riß ich das Messer aus der Scheide. Der Löwe war mitten im Sprunge gestürzt, wälzte sich zuckend noch einige Male hin und her und hatte dann verendet.« (GUMFS, 205) Gelegentlich wird das Motiv Raubtierjagd auch mit dem ›Missionsanliegen‹ Kara Ben Nemsis verknüpft. So wird ein fanatischer Moslem (ABD EL FADL) dadurch bekehrt, daß Kara Ben Nemsi dessen Kind vor einem Panther rettet (CHRoMUH), oder May inszeniert eine Löwenjagd als Gottesgericht, das die Überlegenheit des christlichen Gottes über Allah zeigen soll (GR 26, 345).16 Die Identifikation des Schriftstellers May mit seinem Helden war nun (GR 16 erschien 1896) so weit fortgeschritten, daß er sich kostümiert als Kara Ben Nemsi (und Old Shatterhand) fotografieren ließ und diese Fotos im Nachwort zu GR 18 seinen Lesern empfahl. Auch in den Romanen finden sich nun häufiger und direkter Passagen, die den fiktiven Helden Kara Ben Nemsi mit dem realen Schriftsteller May in Dresden in eins setzen. So erfahren Halef und die erstaunten Leser 1897, daß Kara Ben Nemsi eine Ehefrau hat. Diese Neuigkeit trifft Halef wie ein Schlag: »Er trat zwei Schritte zurück, bückte sich halb nieder, sah mir ... erstaunt in das Gesicht und fragte: ›Was - - was - - hast - - du? ... Ein Weib? ... Welch ein Scherz!‹ ›Es ist kein Scherz.‹ Da ließ er vor Verwunderung die Peitsche aus der Hand fallen ... ›Sihdi, erlaube, daß ich mich wieder niedersetze! Dein so ganz unerwartetes Weib ist mir in die Kniee gefahren; ich fühle, daß sie zittern!‹ ... ›Sihdi, laß mich Atem holen! Sag mir, ob ich vielleicht schlafe - ob ich träume! Ich möchte weinen, bitterlich weinen!‹« (GR 26, 390f) Halef ist zunächst eifersüchtig.

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Das kann noch schnell ins Reine gebracht werden; für die mythische Figur Kara Ben Nemsi ist jedoch das Todesurteil gesprochen. Der aus den Omnipotenz- und Kompensations//425// träumen der gebrochenen Persönlichkeit des Dichters May entstandene Halbgott wird durch das übersteigerte Geltungs- und Liebebedürfnis seines Schöpfers, der die seinem Geschöpf von den Lesern entgegengebrachte Liebe auf sich lenken wollte, zum aufschneiderischen Reisegeschichtenerzähler. May hat das wohl selbst gespürt. Mit GR 25 (›Am Jenseits‹ - 1899 nach GR 26/27), dem nächsten Band seiner Reiseerzählungen, wollte er mit seinen »eigentlichen Absichten« herausrücken, beabsichtigte, »keine Indianergeschichten sondern ›Predigten an die Völker‹«17 zu verfassen. Der Plan eines schriftstellerischen Neuanfangs beinhaltete auch den Versuch, die Ich-Fiktion Kara Ben Nemsi neu zu gestalten. Kara Ben Nemsi, dessen Name in früheren Romanen allein schon Furcht unter den Bösen verbreitete, reist nun ängstlich unter einem Pseudonym nach Mekka, um dort nicht als Christ erkannt zu werden. Er will mit dieser Reise seinen »Wanderstudien ... einen befriedigenden Abschluß« (GR 25, 9) geben. Das Pseudonym HADSCHI AKIL SCHATIR EL MEGARRIB(NIS) BEN HADSCHI ALIM SCHADSCHI ER RANI IBN HADSCHI DAJIM MASCHHUR EL AZAMI BEN HADSCHI TAKI ABU FADL EL MUKKARAM bedeutet in der Übersetzung »Hadschi Vernünfig, Klug, der Erfahrene, Sohn des Hadschi Weise, Tapfer, der Reiche, Sohn des Hadschi Unsterblich, Berühmt, der Herrliche« (GR 25, 16): all die Eigenschaften des Mythos Kara Ben Nemsi werden hier noch einmal zusammengetragen, was wie ein wehmütiger Nachruf auf den einstigen Helden anmutet. Die Zurücknahme des Helden hinter ein Pseudonym entspricht seiner Aktionsabstinenz und -schwäche: er überläßt wichtige Entscheidungen Hanneh, wird von EL GHANI mehrfach getäuscht und vom MÜNEDSCHI dreimal angespuckt, ohne daß er sich wehrt; sein Ziel, Mekka, erreicht er nicht, der geplante Abschluß seiner Wanderungen im Orient findet nicht statt. Nachdem der Roman fertiggestellt war, begab sich der Schriftsteller May selbst auf eine mehrmonatige Orientreise (1899/1900). Der Versuch, von den Abenteuergeschichten, mit denen May berühmt wurde, Abstand zu gewinnen, ist das Ergebnis einer mehrjährigen Entwicklung. Der Maysche Schreibstil änderte sich etwa Mitte der neunziger Jahre. Innerlich wandte sich May in dieser Zeit immer stärker von den Über-Helden-Figuren ab und begann, seine autobiographischen Träume, Erfahrungen und Ängste auf andere, manchmal scheinbar nebensächliche Figuren zu verlagern. So hinterlassen Old Wabble (GR 14/15/19: ›Old Surehand‹) und VON HILLER (GR 24: ›Weihnacht‹) als ›gebrochene Charaktere‹ oder der lebensuntüchtige CARPIO (GR 24) stärkere Eindrücke beim Leser als die immer siegreichen Ich-Helden. Und auch der blinde Münedschi in GR 25 ist als Symbol Mayscher Lebensblindheit und Lebensangst bedeutsamer als der IchHeld Kara Ben Nemsi. Die lange Orientreise (Mays erste längere Auslandsreise) führte durch die Konfrontation seiner Phantasiewelt mit der Wirklichkeit zu einem inneren Zusammenbruch. Er überstand die Krise, während der er zeitweise in psychotische Zustände verfiel. Nach der Heimkehr änderte er auch sein privates Verhalten. Zunächst wurde die Ineinssetzung seiner Ich-Helden mit der Person Karl May aufgegeben: die Kostümfotos verschwanden, die Auftritte als Old Shatterhand resp. Kara Ben Nemsi hörten auf. Die persönliche Situation und die sich nun häufenden Angriffe gerade auch der May früher gewogenen katholischen Presse bewirkten zudem eine Neuorientierung des Selbstverständnisses des

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//426// Schriftstellers. An seinen Verleger Fehsenfeld schreibt er am 10.9.1900: »Zu ihrer Orientierung kurz Folgendes: Alle meine bisherigen Bände sind n u r Einleitung, nur Vorbereitung.«18 1901 erscheint der Gedichtband ›Himmelsgedanken‹, es folgt der direkt durch die Reise inspirierte Roman ›Et in terra Pax‹ (PAX - später GR 30: ›Und Friede auf Erden‹), ein bewußt gegen die chauvinistische Zeitstimmung gerichtetes Werk der Völkerverständigung und der religiösen Toleranz. Mit seiner Figur Kara Ben Nemsi setzt May sich erst im Jahre 1902 bei der Konzeption der Bände III und IV des Romans ›Im Reiche des silbernen Löwen‹ (GR 28/29) wieder auseinander. Das Eingangskapitel des Bandes III gehört noch ganz zu den in alter Abenteuermanier geschriebenen Bänden I und II (GR 26/27 - 1898) dieses Romans. Der Anschluß gelingt jedoch nicht; die neue Weltsicht verlangt eine neue Konzeption - nicht zuletzt auch der Figur Kara Ben Nemsi. Mit dem zweiten Kapitel des Romans, ›Über die Grenze‹ überschrieben, beginnt der eigentliche, der neue ›Silberlöwe‹, in dem May - anders als in den weitgehend unbewußten traumatischen Sequenzen der früheren Romane - bewußt seine seelische, seine geistige, seine private und seine öffentliche Situation literarisch reflektiert. Auf mehreren, kunstvoll miteinander verflochtenen Ebenen werden symbolisch überfremdete Autobiographica, philosophische Gespräche über Mensch und Gesellschaft, religionsphilosophische Parabeln, allegorische Tableaus, Märchen, Träume und Elemente des Abenteuerromans zu einem Werk gestaltet, dem Arno Schmidt hohen literarischen Rang zuspricht. Kara Ben Nemsi tritt nicht als Held auf. Zu Beginn wird er in gänzlich ungewohnten Situationen vorgeführt: sein Pferd, seine Waffen, seine Kleider werden gestohlen, zu Fuß und durchnäßt läuft er den Dieben hinterher. Er merkt nicht, daß plötzlich auftauchende Helfer, die ihn durch in Kaffee gemischtes Opium betäuben, mit den Dieben identisch sind. Erklärt wird der Abbau der Figur durch Krankheit: Kara Ben Nemsi (und mit ihm Halef) sind an Typhus erkrankt. Dem Tode nahe, raffen beide sich mit letzten Kräften auf und entkommen ihren Feinden indem sie mit ihren Pferden waghalsig eine tiefe Schlucht überspringen. Auf der anderen Seite der Schlucht empfängt der PEDEHR, der Scheik der Dschamikun, Kara Ben Nemsi und kommentiert den Sprung: »›Dein Rappen ging in kühnem, festem Bogen in die Luft. Es war nur ein Moment, aber doch so hell, so deutlich, was ich sah: du warst es zwar, doch war‹s auch ein Gesicht, ein Blick ins ferne Land, das wir die Zukunft nennen: du warst das Abendland, auf fehlerfreiem, morgenländischem Pferde! Der Abgrund zwischen hier und dort, er schwand; dein Assil trug das Christentum mir zu ... Ich heiße dich, den Westen, hoch willkommen ...‹« (GR 28, 257f). Kara Ben Nemsi bricht dann zusammen. Er wacht erst nach langem, teilweise in Bewußtlosigkeit verbrachtem Siechtum im Hause des USTAD, des geistigen Führers der Dschamikun, wieder auf; die Rekonvaleszenz zieht sich bis zum Ende des IV. Bandes hin. Die Worte des Pedehr deuten darauf hin, daß May der Figur Kara Ben Nemsi eine menschheitsgeschichtliche Bedeutung geben will. May führt die Figur langsam in die neue Bedeutungssphäre hinüber. Zunächst wird sie im Rahmen eines individualpsychologischen19 Konzeptes auf die neue Aufgabe vorbereitet. Der Roman beginnt mit dem Abbau der Dimension des glänzenden Abenteuerhelden auf der Handlungsebene. Dann //427// hat Kara Ben Nemsi - gewissermaßen wie in einem Initiationsprozeß - ein Todesnähe-Erlebnis, aus dem

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er als neue Persönlichkeit hervorgeht. Nach dem Erwachen begegnet er Schakara, die ihn pflegt und dem Pedehr, der ihn (mit dem Ustad) ärztlich betreut. Mit dem Pedehr führt er ein langes Gespräch über das Verhältnis von Seele und Körper (GR 28, 321 pass.), in dem er noch der Lernende ist. Der Orientale erklärt, daß die Seele sich vor allem Bösen (auch vor Krankheiten) scheue, sie ziehe sich zurück und verlasse im Extremfalle den Körper, so daß der Tod eintrete. Auf im buchstäblichen Sinne traumatische Weise erhält diese Theorie für Kara Ben Nemsi Bedeutung. In Halefs ›Madentraum‹ wird ihm drastisch die nächste Stufe seiner Entwicklung vorgegeben: »›.. Von den Feinden kam einer nach dem andern auf dich zu. Sobald er dich erreichte, verlor er seine menschliche Gestalt und verwandelte sich in eine häßliche Made, welche sich tief in dein Fleisch fraß ... Deine Augen waren hell und die Züge deines Angesichts freundlich. Man sah dir an, du freutest dich; du fühltest keine Schmerzen. Du hattest Mitleid mit den Menschen, welche sich durch ihren Haß zu Würmern machten, um dich völlig aufzuzehren, wie ein Leichnam im Grabe von den Maden aufgefressen wird ... Einmal bemerkte ich, daß du plötzlich und zufällig an mich dachtest ... Da riefst du mir zu: ›Sorge dich nicht um mich! Das alte Fleisch muß herunter! ... Du weißt es ja: der ›Hadschi‹ hat zu sterben; ich gebe ihn hier den Würmern, die seine Totengräber sind. Der ›Halef‹ aber bleibt! Dem können sie nichts thun, weil er nicht sterblich ist. So werde ich schon vor dem Tode frei vom Tode sein!‹‹« (GR 28, 488f) 020 Das Bild ist hier zwar in erster Linie biographisch gedacht; dargestellt wird der Mensch und Schriftsteller May, wie er von der publizistischen Öffentlichkeit angegriffen wird, doch die ›höhere‹ Bedeutung des Bildes zielt auf die Figur Kara Ben Nemsi: Um vollkommen zu werden, muß sie sich von den Fehlern der Vergangenheit lösen. Kara Ben Nemsi ist dazu bereit. Der Ustad fragt: »›Du bist Old Shatterhand?‹ ... ›Ich war es‹ ... ›Du bist Kara Ben Nemsi Effendi?‹ ›Ich war es‹ ... ›Bist es nicht mehr? Beides nicht mehr?‹ ... ›Beides nicht mehr!‹ ... ›Seit wann? Sage es mir!‹ ›Seit diese beiden Namen das geleistet haben, was sie leisten sollten und leisten mußten! In diesen zwei Namen habe ich denen, die es lösen wollen, ein Rätsel aufgegeben, aus dessen Thür das von seinen psychologischen Fesseln befreite Menschheits-Ich wie ein im Freudenglanze strahlender Jüngling hervorzutreten hat. Dieses so viel verachtete und so grimmig angefeindete ›Ich‹ in meinen Büchern hat allen denen, welche Ohren haben, von einer neuen, ungeahnten Welt zu erzählen, in welcher Leib, Geist und Seele nicht ineinander gekästelt und ineinander geschachtelt sind, sondern Hand in Hand nebeneinander stehen und miteinander wirken ...‹« (GR 29, 67) Nach dieser Erklärung verlangt der Ustad auch noch die berühmten Gewehre von Kara Ben Nemsi, und dieser gibt sie - gern - her: »›Diese Embleme meiner bisherigen Thätigkeit, sie sind - - - ich! Das Ich, welches ich war!‹« (GR 29, 70) Der Abschied von den Insignien seiner Abenteuerherrlichkeit ist zugleich ein Neubeginn: »Ich ging in diesem Augenblicke in ein anderes Leben über, und dieses andere wird ein höheres, schöneres, edleres, unendlich wertvolleres sein.« (GR 29, 70) Schon in dem der Übergabe vorangegangenen Gespräch zeigte sich Kara Ben Nemsi als der überlegene ›Geist‹, der dem Ustad zum Beichtvater wird und dessen Lebensirrtümer schonungslos //428// analysiert. Der Ustad ist auf der biographischen Ebene des Romans ein Bild des Schriftstellers May vor der Orientreise; auf der individualpsychologischen Ebene stellt er den in seinem Denken und Handeln unglücklich in Kämpfe mit gesellschaftlichen und religiösen Kräften verwickelten und nach

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Anerkennung, nach Berühmtheit strebenden ›Geist‹ dar, der sich verbittert von der Welt zurückgezogen hat, die seine Botschaft nicht hören wollte, ihn verspottete und vertrieb, der seine Geisteskraft nur noch seiner Gemeinde widmet. Nach Kara Ben Nemsis ›Stufen-Philosophie‹ vom ›Geist‹ steht der Ustad auf einer zweiten Stufe, auf der der Mensch eine Verbindung von ›Geist‹ und Körper ist: Der Körper, das Irdische, das Niedrige, bestimmen sein Handeln genauso stark wie das Denken. Die höhere, dritte Stufe des Menschseins ist dadurch gekennzeichnet, daß der ›Geist‹ zusammen mit der ›Seele‹, dem Göttlichen, wirkt. Kara Ben Nemsi hat diese höhere Stufe erreicht, denn all seine Gedanken und Taten sind an einem idealchristlichen Glauben orientiert - nichts anderes bedeutet in diesem Zusammenhang für May ›Seele‹ (»Der Geist wird ohne Seele nie den Weg empor zum Geiste aller Geister finden!« GR 29, 163). So wie die Figur Kara Ben Nemsi auf den zwei Ebenen ›Handlungs-Ich‹ und ›Symbol individualpsychologischer Bedeutung‹ eingesetzt wird, so meint May, auch in der autobiographischen Dimension des Romans allgemeinmenschliche Aussagen zu machen: »Das Karl May-Problem ist das Menschheitsproblem, aus dem großen, alles umfassenden Plural in den Singular, in die einzelne Individualität transponiert.« (LEBEN UND STREBEN, 12) Das klingt hybrid - und viele Kritiker haben May gerade deswegen harsch ›ins Gebet genommen‹ -, aber im Grunde handelt es sich nur um eine veränderte Form der Ich-Mythen des Frühwerks. Ist in den Abenteuerromanen der Held der exemplarische Heros, an dessen Figur der Leser bewundernd eigenen Träumen nachgehen kann, so repräsentiert der Ich-Erzähler im Spätwerk den mit sich selbst ringenden Menschen Karl May, der exemplarisch aus den Tiefen eines gebrochenen Lebens in die Höhen reinen Menschentums (May nennt das nun Edelmenschentum) emporstrebt - und so wieder vorbildhaft wird für eine Menschheit, die sich so Mays Ethik - aus den Banden eines kleinlichen Nationalismus und haßerfüllten Machtstrebens lösen soll. Nachdem er dem Ustad durch weitere Gespräche den rechten Weg zur Vervollkommnung gezeigt hat, ist Kara Ben Nemsis Funktion auf der individualpsychologischen Ebene beendet. Mit einem Traum wird der Übergang der Figur Kara Ben Nemsi in ein neues Bedeutungsfeld verdeutlicht: »Ich weiß, ich träumte nicht, und dennoch war es mir, als ob ich träume. Wer war ich wohl, und wo befand ich mich? Ich atmete nicht, und doch war alles Odem! Ich bewegte mich nicht, und doch wallten tausend und abertausend Wogen unendlichen Glückes in mir. Meine Augen waren geschlossen, und dennoch sah ich Herrlichkeiten rings um mich her, die unbegreiflich sind. Und plötzlich hatte ich Flügel. Ich flog. Wohin? Durch Ewigkeiten!« (GR 29, 197) Kara Ben Nemsi ist nun - im Traum, d.h. auf der symbolischen Ebene des Romans - reines (utopisches) ›Geistwesen‹; er stellt das ›Menschheits-Ich‹ dar, von May später auch ›Menschheitsfrage‹ genannt: »Ich teilte mir die Erde für ... meine besonderen Zwecke in zwei Hälften, in eine amerikanische und eine asiatisch-afrikanische ... In Amerika sollte eine männliche und in Asien eine weibliche Gestalt das Ideal bilden, an dem meine Leser ihr ethisches Wollen emporzuranken hätten. Die eine ist mein Winnetou, die andere Marah Durimeh geworden //429// ... Die Hauptperson aller dieser Erzählungen sollte der Einheit wegen eine und dieselbe sein, ein beginnender Edelmensch, der sich nach und nach von allen Schlacken des Animamenschentumes reinigt. Für Amerika sollte er Old Shatterhand, für den Orient aber Kara Ben Nemsi heißen, denn daß er ein Deutscher zu sein hatte, verstand sich ganz von selbst. Er mußte als selbst erzählend, also als

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›Icherzähler‹ dargestellt werden. Sein Ich ist keine Wirklichkeit, sondern dichterische Imagination. Doch, wenn dieses ›Ich‹ auch nicht selbst existiert, so soll doch Alles, was von ihm erzählt wird, aus der Wirklichkeit geschöpft sein und zur Wirklichkeit werden. Dieser Old Shatterhand und dieser Kara Ben Nemsi, also dieses ›Ich‹ ist als jene große Menschheitsfrage gedacht, welche von Gott selbst geschaffen wurde, als er durch das Paradies ging, um zu fragen: ›Adam, d.i. Mensch, wo bist Du?‹ ›Edelmensch, wo bist Du?‹ Ich sehe nur gefallene, niedrige Menschen!‹ Diese Menschheitsfrage ist seitdem durch alle Zeiten und alle Länder des Erdkreises gegangen, laut rufend und laut klagend, hat aber nie eine Antwort erhalten ... Einmal aber muß und wird die Menschheit doch so hoch gestiegen sein, daß auf die bis dahin vergebliche Frage von irgendwoher die beglückende Antwort erfolgt, ›hier bin ich. Ich bin der erste Edelmensch, und Andere werden mir folgen!‹ So geht auch Old Shatterhand und so geht Kara Ben Nemsi durch die Länder, um nach Edelmenschen zu suchen. Und wo er keinen findet, da zeigt er durch sein eigenes edelmenschliches Verhalten, wie er sich ihn denkt. Und dieser imaginäre Old Shatterhand, dieser imginäre (!) Kara Ben Nemsi, dieses imaginäre ›Ich‹ hat nicht imaginär zu bleiben, sondern sich zu realisieren, zu verwirklichen, und zwar in meinem Leser, der innerlich Alles mit erlebt und darum gleich meinen Gestalten emporsteigt und sich veredelt.« (LEBEN UND STREBEN, 143ff) Die Umsetzung dieser Idee im ›Silberlöwe‹-Roman erfolgt als großangelegte Auseinandersetzung mit dem Thema Religion(en). Auf der Handlungsebene tritt Kara Ben Nemsi als Vertreter des Ustad dem anmaßend auftretenden SCHEIK UL ISLAM entgegen und weist den Mächtigen furchtlos in seine Schranken. Der Scheik ul Islam ist als heuchlerisches, macht- und besitzgieriges Oberhaupt der TakiKurden (Taki = fromm) Symbol für in Hierarchie verknöcherte, inhaltlich entleerte, die Gläubigen in Dummheit und Abhängigkeit haltende Religionen. Diese Art der Religion wird - das sei vorweggenommen - am Ende des Romans durch den Tod des Scheiks ul Islam und dem Einsturz der Ruinen vernichtet. Die Ruinen sind ein monumentales Bauwerk im Tal der Dschamikun, das die Religionen der verschiedenen Zeitalter, jeweils ihre Stufe auf die der vorhergehenden setzend, auftürmten. Kara Ben Nemsi erforscht mit KARA BEN HALEF das Fundament der Ruinen. Sie wurden auf riesigen, stark einsturzgefährdeten Säulen, die in einem Wasserbassin stehen, gebaut: Bei der Untersuchung der Grundlagen der historischen Religionen der Menschheit findet Kara Ben Nemsi nur Dunkelheit, Moder und Haltlosigkeit. Nach der anstrengenden Exkursion fällt Kara Ben Nemsi in einen tiefen Schlaf; er träumt einen ›Großen Traum‹ (GR 29, 314 pass.). Er träumt zunächst, er sei identisch mit dem Ustad. Dieser dringt in die Ruinen ein und trifft dort auf die ›Schatten‹ und den ZAUBERER, Symbole für nur noch auf Lüge, Herrschaft, Reichtum und Ausbeutung ausgerichtete Religionsstrukturen. Der Zauberer will ihn verführen, auch ein ›Schatten‹ zu werden. Der Ustad lehnt ab; vor die Wahl //430// gestellt, mitzumachen oder zu sterben, wählt er den Tod. Jetzt ändert sich der Traum: nicht mehr der Ustad, sondern Kara Ben Nemsi selbst handelt. Er stößt den Zauberer in die Tiefe, in das Bassin, und springt freiwillig hinterher. Er rettet sich und den Zauberer auf einen Sockel. Von überall aus dem Bassin drängen sich nun plötzlich unzählige Skelette um den Sockel: Die von den ›Schatten‹ ins Bassin gestürzten gescheiterten Gottsucher, Religionskritiker, Abtrünnigen. Kara Ben Nemsi nahm im Gegensatz zu diesen versteinerten ›Geistern‹ den Sprung in die Tiefe (in den Tod) freiwillig auf sich. Damit überwindet er den Tod und kann sie erlösen, indem er sie beten lehrt, ihrem Fluch den Segen entgegensetzt. file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/KBN.HTM[21/02/2024 12:33:34]

Im ›Großen Traum‹ wird die Figur Kara Ben Nemsi zum Christusnachfolger. Er erlöst die Menschheit aus falschen Gottesvorstellungen und führt sie auf den rechten (christlichen) Glaubensweg. Als Menschheits-Ich tritt Kara Ben Nemsi im Roman nicht mehr auf, nach dem Erwachen widmet er sich - jetzt wieder auf der Handlungsebene (und der autobiographischen Ebene) des Romans - einem Wettrennen: Die Dschamikun veranstalten ein Wettrennen mit den verschiedensten Reittieren, zu dem sämtliche Feinde der Dschamikun erwartet werden. Auch Kara Ben Nemsi will, obwohl er noch nicht wieder völlig gesundet ist, an dem Rennen teilnehmen. Er wird ein besonderes Pferd reiten, das ihm vom SCHAH-IN-SCHAH zur Verfügung gestellte Wunderpferd ›Syrr‹ (Geheimnis). Dieses Pferd ist als ›Roß der Himmelsphantasie‹ Symbol der neuen Werke Karl Mays. Mit diesem Rappen (mit der neuen Art zu schreiben) tritt Kara Ben Nemsi (May) gegen AHRIMAN MIRZA, den Hauptfeind der Dschamikun (biographisch: ein scharfer Kritiker der Abenteuerromane Mays), der das Pferd ›Teufel‹ reitet, an und besiegt ihn. Zusammenfassend darf gesagt werden, daß die Umgestaltung der Figur Kara Ben Nemsi - gemessen an Mays Konzept (was immer man davon hält) - durchaus gelungen ist. Der Einsatz auf den verschiedenen Ebenen des Romans in genau konzipierten, abwechslungsreichen Funktionen hebt die Figur literarisch gesehen über die bis dahin von May gestalteten Charaktere hinaus. Daß man der Figur dennoch nicht recht froh wird, liegt daran, daß es sich nun nicht mehr um eine den psychischen Bedürfnissen des Autors entspringende (und damit gewissermaßen ›natürliche‹) Kompensationsfigur handelt, sondern um ein für ein theoretisches Konstrukt geschaffenes Demonstrationsobjekt. Carl Zuckmayer charakterisiert das Faszinosum der Mayschen Ich-Helden so: »(...) eine bleibende Wirkung (entsteht) nur dann, wenn der Leser oder Hörer sich blindlings und ohne weiter darüber nachzudenken mit der geschaffenen Gestalt, ihren Gefühlen, Schicksalen und Handlungen, gleichsetzt; wenn er um ihr Leben bangt, wie um sein eigenes; wenn er sich ihrer Fehler schämt, ihrer Erfolge freut, als hätte er sie selbst erlebt und erlitten; wenn er sich insgeheim, vielleicht ohne klarbewußte Vorstellung, wünscht, so zu sein wie der, von dem er da liest (...) ja, wenn er im tiefsten Innern glaubt, so zu sein (...) dieses ›Ich‹ gleicht der Idealvorstellung, die jeder Mann im Grunde seines Herzens als Wunsch, Traum oder Einbildung von sich selber trägt (...)«21 Eine solche Wirkung hat der neue Kara Ben Nemsi nicht mehr. Dem Leser wurde die Lesefreude an einer der gelungensten May-Figuren genommen. //431// Genau hierin liegt eines der Hauptprobleme, mit dem May sich in seinem Spätwerk auseinandersetzen mußte: auf der einen Seite hatte er ganz neue, ›höhere‹, literarische Intentionen, andererseits konnte er sich von den alten Figuren und Motiven, die ihm vertraut waren, die ›typisch‹ für ihn waren, nicht trennen. Der ›Silberlöwe‹ war der erste Versuch, die Figur Kara Ben Nemsi in das ›eigentliche‹ Werk zu integrieren. Daß die Figur noch nicht vollständig dem neuen Konzept entsprach, kann man einer Bemerkung Schakaras gegen Ende des ›Silberlöwe‹-Romans (GR 29, 505f) entnehmen; sie weist Kara Ben Nemsi darauf hin, daß auch er noch »Stufen ... zu steigen« hat: hinauf zu Marah Durimeh nämlich, der MENSCHHEITSSEELE. Dem ›Geist-Seele-Konzept‹ Mays zufolge sollen ja ›Geist‹ und ›Seele‹ harmonisch miteinander agieren, um Vollkommenes schaffen zu können. Im ›Silberlöwen‹ agiert jedoch nur das Menschheits-Ich, die Menschheitsseele wird nur erwähnt; sie läßt (durch Schakara) das Geschehen beobachten und sendet aus der Ferne Hilfstruppen. Nachdem er sich in seinem Drama ›Babel und Bibel‹ (BABEL) intensiver mit der Figur der file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/KBN.HTM[21/02/2024 12:33:34]

Menschheitsseele beschäftigt hatte, schrieb May den Roman ›Ardistan und Dschinnistan‹ (GR 31/32 1907-09). Der ›Dschinnistan‹-Roman spielt auf dem mythischen Stern Sitara, dessen Herrscherin Marah Durimeh ist. Zu Sitara gehören die Gebiete Ardistan und Dschinnistan (und das Grenzgebiet Märdistan). Von Marah Durimeh erhält Kara Ben Nemsi als ihr Sonderbotschafter den Auftrag, einen drohenden Krieg zwischen Ardistan (Land der Gewaltmenschen) und Dschinnistan (Land der Edelmenschen) zu verhindern. Auf dem Weg nach Ard, der Hauptstadt Ardistans, kommt Kara Ben Nemsi (begleitet von Halef) zu den Ussul, den ›Körpermenschen‹, die den DSCHIRBANI, den werdenden Edelmenschen, gefangenhalten. Kara Ben Nemsi befreit ihn. Eine Schlacht zwischen den Ussul, den Tschoban und den Dschunub wird in alter May-Manier durch Einschließen in ein Tal verhindert. In Ard deckt Kara Ben Nemsi eine Revolution gegen den MIR VON ARDISTAN auf und beeinflußt den Mir (den Gewaltmenschen) durch die Inszenierung eines Weihnachtsfestes in christlichem Sinne. Der Krieg mit Dschinnistan wird verhindert und der Mir ist bereit, die beschwerliche Wandlung zum Edelmenschen durchzumachen. Wie man sieht, arbeitet May in diesem Roman wieder verstärkt mit Abenteuerroman-Motiven. Doch ist der ›Dschinnistan‹-Roman kein Abenteuerroman im gewohnten Sinne; es geht darin »einmal um die Veranschaulichung des Wesens und Werdens des E i n z e l m e n s c h e n und seiner ihm von der Menschheitsidee aufgetragenen Entwicklung vom primitiven Körper- und Gewaltmenschen zum Edelmenschen als dem Abbild des Göttlichen; zum anderen um die Entwicklung der Gesamtmenschheit aus dem Leid scheinbar unaufhörlichen Kriegszustandes zum ›Weltfrieden‹ (...) Nun besteht Mays ›neue Psychologie‹ darin, daß er den Menschen auffaßt als die Integration der vier konstituierenden Elemente Körper, Anima (= Triebleben), Geist und Seele. Diese vier werden allegorisch als Einzelfiguren verbildlicht, die zusammenkommen und zusammenwirken müssen, um d e n Menschen zu ergeben, der dann sein Ziel der Veredelung anzustreben vermag.«22 Kara Ben Nemsi figuriert in diesem Konzept als der ›Geist‹, der im Zusammenarbeit mit Gott (MIR VON DSCHINNISTAN), Menschheitsseele, Seele (Dschirbani), Anima //432// (Halef) und einer Ussul-Tschoban-Dschunub-Armee (Körper) die hohen Ziele der Menschheitsseele verwirklicht. Gegenüber dem ›Silberlöwe‹-Roman gelang es May im ›Dschinnistan‹-Roman, die symbolischallegorische Ebene und die Abenteuerhandlungsebene ausgewogen miteinander zu vermischen, so daß der Roman auch Lesern, die stärker den Abenteuerromanen Mays zugeneigt sind, gefallen kann. Die Figur Kara Ben Nemsi wird wieder Hauptakteur auf der Handlungebene. Die Figur wurde von einigen Übertreibungen der Abenteurer-Phase befreit, ihre Symbolfunktion nicht so sehr in langen Gesprächen und Träumen, sondern mehr in Bildern und Aktionen ausgedrückt. So schuf May »eine ins Mystische weisende literarische Objektivierung seiner omnipotenten Ich-Gestalt ... ›die Verwirklichung der immer gesuchten vollen Integration des Ichs in der Utopie.‹« 023 1 Halef konnte den Namen Karl nicht aussprechen und verballhornte ihn zu Kara, der Zusatz ›Sohn‹/›Nachkomme der Deutschen‹ stammt ebenfalls von ihm. Bemerkenswert ist, daß ›Nemsi‹ eigentlich nicht einen Deutschen, sondern einen Österreicher bezeichnet. (GR 1, 39 - zitiert wird jeweils unter dem im Lexikon verwendeten Sigel; die genaue bibliographische Angabe findet sich im

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Sigelverzeichnis.) In BEFREIUNG wird folgende Erklärung gegeben: »Kara heißt ›schwarz‹ und Ben Nemsi ›Sohn der Deutschen‹. Ich trug einen dunklen Bart und war ein Deutscher; daher dieser Name.« (246) 2 1892 erschien der Roman mit seinen Fortsetzungen als Band 1 - 6 der Gesammelten Reiseromane Mays (GR 1-6: Durch Wüste und Harem (Durch die Wüste) - Durchs wilde Kurdistan - Von Bagdad nach Stambul - In den Schluchten des Balkan - Durch das Land der Skipetaren - Der Schut) in Buchform. 3 Unter dem Titel ›Unter Würgern‹ erschien sie 1878/79 - erweitert und überarbeitet - im ›Deutschen Hausschatz‹ und wurde 1893/94 mit dem Titel ›Die Gum‹ (GUM-GR) in den Band X ›Orangen und Datteln‹ der Gesammelten Reiseromane übernommen. 4 Alfred Brehm: Eine Rose des Morgenlandes. In: Die Gartenlaube (1858) 5 Die Legitimationen hat Kara Ben Nemsi von MUSTAPHA MOHARREM AGA, einem Türsteher der ›Hohen Pforte‹, bezogen (GR 27, 98f). 6 Das Verhältnis Kara Ben Nemsi/MARAH DURIMEH gehört einer anderen Ebene an, das zu HANNEH, der Frau seines Freundes und Gefährten HALEF, fällt ebenfalls aus dem Rahmen dieser Betrachtung. Der Umgang mit Hanneh ist von Zuneigung und Freundschaft geprägt, er gewinnt jedoch erst im Spätwerk Konturen, als Hanneh mit Kara Ben Nemsi Gespräche über Religion und über die Seele der Frau führt. - Eine einzige Ausnahme gibt es: In KRUMIR küßt Kara Ben Nemsi DSCHUMEILAH »auf die warmen, nicht widerstrebenden Lippen« (345). Er ist fasziniert von der schönen Beduinin: »Wäre ich ein Beduine gewesen, so hätte es leicht sein können, daß sie meine MOCHALLAH geworden wäre.« (346 - Mochallah ist die Geliebte von Kara Ben Nemsis Begleiter ACHMED ES SALAH.) Es ist jedoch zu beachten, daß die Erzählung vor dem großen Orientzyklus entstand, der Ich-Erzähler also originär nicht Kara Ben //433// Nemsi ist, zu dem er erst durch die Aufnahme der Erzählung in die Gesammelten Reiseromane wird. 7 Wichtige, aufschlußreiche Spur im Detektivroman 8 Allenfalls könnte man den gelegentlichen ›Unterricht‹ im Spurenlesen, den Kara Ben Nemsi Halef und Kara Ben Halef erteilt, in diesem Sinne deuten. 9 Kara Ben Nemsi selbst wird zweimal ernsthaft krank. Darauf wird weiter unten näher eingegangen. 10 Das zeigen die sehr häufigen Schießdemonstrationen, mit denen Eindruck bei den nur mit einfachen Flinten bewaffneten Einheimischen geschunden wird. 11 May hat Burtons Reisebeschreibung (Burtons Reisen nach Mekka und Medina und in das Somaliland und Härrar in Ostafrika. Leipzig 1861. Hrsg. von Karl Andree) für die Gestaltung der Härrar-Episode des ›Waldröschen‹-Romans (WR) benutzt.

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12 In dem Roman ›In Mekka‹, der in die Radebeuler/Bamberger Reihe als Band 50 aufgenommen wurde, hat Franz Kandolf einen zweiten Besuch Mekkas geschildert. 13 Das erinnert etwa an die Herausforderung der heidnischen Götter durch die frühchristlichen Missionare. 14 May hat solche - gewissermaßen entkörperlichten - Zustände häufiger beschrieben, so in den FieberPhantasien WALLERs (GR 30) und Halefs (GR 28) und zu Anfang von GR 31 in den Gedanken Halefs über das ›Unterbewußtsein‹ und die Psychologie. Die zitierte Stelle belegt, daß auch im scheinbar nur aufs Äußerlich-abenteuerliche beschränkten Orientzyklus schon die ›Schwelle‹ vom Körperlichen zum Geistig-Seelischen, jene ›Übergangsangst‹, aus der das Spätwerk ›menschheits-psychologische‹ Theorien schmiedet, angelegt ist. 15 Der für die Buchausgabe aus Umfanggründen neugeschriebene ›Anhang‹ mit dem Tod Rihs ist kein integraler Bestandteil des Orientzyklus. 16 Auch das Bärenabenteuer in GR 18 dient diesem Zweck. 17 Brief Karl Mays an Fehsenfeld vom 13.3.1899; zitiert nach Roland Schmid: Nachwort zu ›Am Jenseits‹. In: Karl May: Freiburger Erstausgaben Bd. XXV. Hrsg. von Roland Schmid. Bamberg 1984 N 18 18 Karl May: Brief an Fehsenfeld vom 10.9.1900. Faksimile in: Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft (JbKMG) 1984. Husum 1984, S. 167-70 (S. 167) 19 Der Begriff ›individualpsychologisch‹ wird hier nicht als Fachterminus verwendet, er steht für Mays Vorstellung von der Seele des Einzelmenschen, die durch seine Gedanken zur Menschheitsseele ergänzt wird. Vgl. zum Leib-Seele-Konzept Mays: Sibylle Becker: Karl Mays Philosophie im Spätwerk. Materialien zur Karl-May-Forschung. Band 3. Ubstadt 1977, S. 10-22. 20 Es wird auf ein Gespräch Kara Ben Nemsi/Halef angespielt, in dem Halef sein Wesen als zweigeteilt sieht: Der ›Hadschi‹ ist der unbesonnene, prahlerische, rachsüchtige Teil, der überwunden werden muß. Der ›Halef‹ stellt die freundliche, edle, aufopferungsvolle Seite dar. (GR 28, 110) 21 Carl Zuckmayer: Palaver mit jungen Kriegern über den großen Häuptling Karl May. In: Karl-MayJahrbuch 1930. Radebeul 1930, S. 41f. //434// 22 Heinz Stolte: Werkartikel ›Ardistan und Dschinnistan I-II‹. In: Karl-May-Handbuch. Hrsg. von Gert Ueding in Zusammenarbeit mit Reinhard Tschapke. Stuttgart 1987, S. 315 23 Martin Lowsky: Karl May. Stuttgart 1987, S. 117 (Sammlung Metzler 231); das Binnenzitat: Hans Wollschläger: Das eigentliche Werk. Vorläufige Bemerkungen zu ›Ardistan und Dschinnistan‹: In: JbKMG 1977. Hamburg 1977, S. 63

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Christoph F. Lorenz / Bernhard Kosciuszko Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//443// KEPEK (KLEIE): treuer türkischer Diener DOZORCAs; er war früher Korporal und rettete dem ein Jahr jüngeren Dozorca das Leben, was dieser ihm durch übergroße Nachsicht dankt. K. wird als ungeheuer dick und gefräßig geschildert: »Die Wangen hingen wie Säcke herab; unter den Augen bildete die Haut je einen blutrot schimmernden Beutel ... die dicken Lippen ... Salamiwürste ... die Aeuglein waren fast gar nicht mehr zu sehen. Nach unten wurde das Gesicht durch eine Unterkehle abgeschlossen, welche ... das Gewicht eines fetten Bologneserschweinchens hatte ... Das ausgewachsenste Walroß war ein hungriger Waisenknabe im Verhältnisse zu dem Umfange dieses Kascheloten in Gestalt eines türkischen Lakaien« (498f). In GR 29 begleitet K. Dozorca zu den Dschamikun, trifft dort PEKALA und reist mit ihr und TIFL nach Isphahan. (GR 3 (dort ohne Namen): 278, 280f GR 26: 497-521, 562f GR 27: 437f GR 29: 511ff, 557f) //444// KERY: 1) BERTHA K.: Bäuerin in Slowitz; Frau von 2), Mutter von 3); »eine stille, harmlose Frau, der man es ansieht, daß sie ein hübsches Mädchen gewesen sein muß.« (1246) Sie hat keinen eigenen Willen und läßt sich von ihrem Mann tyrannisieren. (WzG: III 1246 IV 1541ff) 2) GEORG K.: reichster Bauer in Slowitz; Mann von 1), Vater von 3); »So reich er ist, so geizig und hartherzig ist er auch. Er kennt nur ein Vergnügen - sein Geld zu zählen, und er hat nur eine Leidenschaft, der er aber nur heimlich fröhnt - das Spiel. Wenn er hinein nach Pilsen kommt, so giebt es in dem Einkehrhause, vor welchem er auszuspannen pflegt, ein kleines Hinterzimmerchen, in welchem er nach dem Essen seine Cumpane erwartet. Dann gehen die Karten herüber und hinüber, und die Guldenzettel wechseln ihre Besitzer. Daß er aber auch daheim in seinem Dorfe heimlich spielt, das wissen nur Wenige ... In seinem Hause ist er ein Tyrann.« (1245f) An die OSECs verliert er durch Betrug viel Geld. Sie verführen ihn zum Schmuggeln (auch dabei betrügen sie ihn). Als sie so viele Schuldscheine von ihm haben, daß K.s Hof ihnen ganz gehört, stellen sie ihn vor die Wahl, STEPHAN OSEC die Tochter zur Frau zu geben oder den Hof zu verlassen. Da seine Tochter sich weigert, Osec zu heiraten, und seine Frau sich auch gegen ihn stellt, steht K. plötzlich vor dem völligen Ruin. Er trägt sich mit Selbstmordgedanken und bittet seine Familie um Verzeihung für seine harte Art. Er gelobt, sich zu bessern. K.s Oberknecht, LUDWIG HELD, der K.s Tochter liebt, kann den Osecs die Schuldscheine entwenden und so K. retten. K. stimmt einer Verbindung Ludwigs mit seiner Tochter zu. (WzG: III 1245f IV 1415-19, 1423-34, 1531-62, 1575-80) 3) GISELA K.: Tochter von 1)/2); vom Vater hat sie die kräftige Gestalt, die Schönheit von ihrer Mutter. »Und wenn sie von der Letzteren das tiefe Gemüth geerbt hat, so bekam sie dazu vom Vater ein gut Theil Energie und Characterstärke.« (1246) G. weigert sich, STEPHAN OSEC zu heiraten, auch, als das Verbleiben der Familie auf dem Hof davon abhängig wird. Sie liebt den Oberknecht LUDWIG HELD. Nachdem Ludwig den Hof retten konnte, heiraten beide. (WzG: III 1246 IV 1370-1405 VI 2325)

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KHALOBA: Tuaregknabe; Sohn des Scheiks RHAGATA; er ist fünf Jahre alt, dunkelhäutig, schwarzhaarig. K. wurde von Tibbus entführt, aus deren Händen ihn KARA BEN NEMSI (KBN) und KAMIL BEN SUFAKAH befreien. Im Austausch für ihn kann KBN die Handelskarawane ABRAM BEN SAKIRs aus der Hand der Tuareg befreien. Obwohl Rhagata sich ihm gegenüber feindlich verhalten hat, erklärt sich KBN, der K. lieb gewonnen hat, bereit, diesen unter Lebensgefahr aus einem Raml el Helahk (Sandsee) zu retten. (ER RAML: 215f, 228, 230-33, 235ff, 241, 247ff, 251-55) KHANSUR: siehe unter MAHMUD K. KHANUM GUL -> GUL-I-SCHIRAZ //445// KHASTI-TINE (ALTER MANN): Navaho-Krieger; er ist erst 20 Jahre alt, seinen Namen hat er wegen großer Tapferkeit erhalten. K. ist ein sehr tüchtiger Späher. Er wird von GRINLEY aus dem Hinterhalt erschossen, als er MOKASCHI beschleicht. (ÖLPRINZ: 308, 312, 459f) KHUDYR: Hamawand-Kurde; Sohn von JAMIR und ADSY; er hat sich an einem vergifteten Messer geschnitten. K. und sein Vater wurden von den Dawuhdijeh-Kurden gefangengenommen, als sie bei MARAH DURIMEH Hilfe suchten. KARA BEN NEMSI befreit beide und erkärt, wie K. geheilt werden kann. (GR 27: 505f, 552, 626) KHUTAB AGHA: schiitischer Perser; bester Freund DSCHAFAR MIRZAs; er trägt einen dunklen, gepflegten Vollbart, ist ernst und aufrecht, von natürlichem Stolz. K.s Kleidung ist ganz aus Seide, seine Waffen sind ausgesucht schön. Er war Offizier des SCHAHs, wurde dann Oberaufseher des Heiligtums von Meschhed Ali. Er verfolgt EL GHANI, der aus dem Heiligtum den ›Schatz der Glieder‹ gestohlen hat. K. wird von TAWIL BEN SCHAHID gefangen und soll am Aderlaß sterben, wird aber durch KARA BEN NEMSI (KBN) befreit. Unter dem Eindruck der Jenseits-Vision des MÜNEDSCHI verzichtet er auf die Bestrafung der Diebe, nachdem er durch KBN und KARA BEN HALEF den Schatz wiedererlangte. Er schenkt KBN seine wertvolle Kamelstute. Als El Ghani auf ihn einen tödlichen Schuß abgibt, rettet ihn ein Neues Testament, das er in seiner Brusttasche aufbewahrt (das Buch hatte KBN einst Dschafar Mirza geschenkt, der es an K. weitergab). Nach seiner ›Auferstehung‹ berichtet er von der Waage ›El Mizan‹. Er geht ganz in sich und ist dem Christentum nun noch zugeneigter als zuvor. (GR 25: 138-59, 192f, 299, 343f, 346ff, 447f, 459f, 464, 479, 482-88, 500, 504-19, 523, 526f, 553ff) KI TAI SCHIN (GROßE PFLICHTTREUE/GROßE HUMANITÄT) -> FU KI TI WENG (JÜNGERER GREIS) -> TSI

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KIANG-LU (eigentl. KIN-TSU-FO): ost-tibetanischer Anführer chinesischer Flußpiraten; Vater von KIUNG; er ist ein hoher Militärmandarin (rot ciselierter Knopf). Seine Tochter soll KONG-NI, MINGTSUs Sohn heiraten. Da dieser das nicht will, soll KARA BEN NEMSI (KBN) als Adoptivsohn Mingtsus die Verbindung eingehen. Als der K. merkt, daß KBN sein Feind ist, läßt er ihn und FRICK TURNERSTICK auf eine einsame Felseninsel bringen, wo beide verhungern sollen. Dort schmachtet schon die Frau des K., die dort gefangengehalten wird, weil sie Christin ist. KBN kann sich und die anderen befreien. Im Kampf wird der K. dann durch einen Faustschlag Turnersticks in einen Abgrund gestürzt. (KIANGLU: 287f, 292, 298, 306ff, 310f) //446// - FRAU DES KIANG-LU: Mutter von KIUNG; sie wurde von ihrem Mann auf eine einsame Felseninsel aussgesetzt, weil sie Christin ist. KARA BEN NEMSI und FRICK TURNERSTICK befreien sie. (KIANGLU: 296f, 305, 312f) KIESEWETTER, FRITZ: 25-jähriger, aus Stralau bei Berlin stammender Kellner im Café de Paris in Buenos Aires; er hat ein ehrliches Gesicht und den für Bewohner seiner Heimat typischen Mutterwitz. Im Gespräch mit Landsleuten benutzt er stets seinen heimatlichen Dialekt. In seine Sätze baut er gern ein »oft und manchmal« ein. K., der keine Verwandten mehr hat, wollte eigentlich zum Militär, »aber da ick um zwei Zoll zu kurz jewesen bin, haben sie mir nicht assentiert, sondern vor untauglich erklärt. Darüber bin ick so ergrimmt jewesen, daß ich in die Fremde jegangen bin, um zu sehen, ob man mir da für tauglich halten wird« (14). K. schlug sich als Hafenarbeiter und Pferdeknecht durch, bevor er Kellner wurde. Er gibt sofort seine Stellung auf, als ihn der deutsche Wissenschaftler DR. MORGENSTERN für eine Suche nach Fossilien in der Pampas engagiert. Zwischen den beiden entwickelt sich ein freundschaftliches Verhältnis, nicht zuletzt dadurch, daß K. dem unvorsichtigen Gelehrten das Leben rettet. Dem VATER -> JAGUAR, der den beiden von der Reise in die Pampas und den Gran Chaco abrät und ihr Ansinnen, sich seiner Gruppe anzuschließen, strikt zurückweist, reisen die beiden heimlich nach. Noch ehe sie ihn erreichen, geraten sie und DON PARMESAN, der sich ihnen angeschlossen hat, wiederholt in Gefahr, aus der sie dann nur noch der Vater Jaguar retten kann. »Wenn es sich um einen Wunsch seines Herrn handelt, kann er die größte Dummheit begehen; sonst aber ist er ein sehr pfiffiger Bursche.« (369) Alle Versuche, ihr Mißgeschick durch besondere Tapferkeit bei der nächsten Gelegenheit wiedergutzumachen, führen jeweils nur zu neuem Unheil. Mehrfach fallen die beiden in die Hände der Verbrecher GAMBUSINO und ANTONIO PERILLO, von denen sie einmal an einem Ast über einem Krokodilsumpf aufgehängt werden. Auch nach der Rückkehr in die Heimat bleibt K. bei Dr. Morgenstern. (INKA: 13-16, 28-33, 73ff, 78-83, 96-101, 106ff, 116f, 133ff, 138-60, 166, 200, 216-21, 240-47, 315-21, 328-31, 345-57, 404f, 408-19, 444ff, 462f, 482-98, 510, 543, 547) KIEßLING: 1) Frau von 3), Mutter von 2) (LAUBTHALER: 185) 2) Sohn von 1)/3); er ist in der Fremde. (nur erwähnt) (LAUBTHALER: 185)

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3) JAKOB K. (BÄCKERJAKOB): Bäckermeister; Mann von 1), Vater von 2); Konkurrent des Bäckers HILBERT; durch seinen Gesellen FRANZ HALBERMANN floriert sein Geschäft wieder. (LAUBTHALER: 185) KIKTAHAN SCHONKA (DER WACHENDE HUND): Häuptling der Sioux; er ist sehr alt und hager, ja übermächtig lang, schmal und dünn und nicht mehr gut bei Kräften, so daß er ständig getragen werden muß. Er »hatte eine fürchterlich hervorstehende, sehr //447// schmale und ... messerscharfe Nase, einen außerordentlich breiten Mund mit gar keinen Lippen, tief in ihren Höhlen liegende Augen und eine falsche, aus lauter Skalpen zusammengesetze Perücke« (204). K. haßt OLD SHATTERHAND (OS) und will - zusammen mit TANGUA, TUSAHGA SARITSCH und TO-KEI-CHUN - ihn und die Apachen vernichten. Die beiden ENTERS-Brüder sollen ihm OS, der K. nicht kennt, zuführen. OS belauscht die Häuptlinge an den Devils pulpits und kann sie durch ein akustisches Experiment erschrecken, so daß sie fluchtartig die Kanzeln verlassen. Dabei verliert K. seine Skalpperücke und eine Hundepfote, einen Teil seiner Medizin. Zusammen mit den anderen Häuptlingen fordert er OS am Mount Winnetou zum Kampf. Der Kampf findet jedoch nicht statt, als OS K.s Medizin - und die der anderen Häuptlinge - ins Spiel bringt. (GR 33: 70, 73, 160, 201-04, 206ff, 213-18, 220, 368f, 527, 551f, 590, 612) DAS KIND -> TIFL THE KING OF THE COWBOYS (KÖNIG DER COWBOYS) -> OLD WABBLE KIN-TSU-FO -> KIANG-LU KIROFF, MICHAEL: Goldsucher; ehem. russischer Verbannter in Sibirien; er trifft OSKAR STEINBACH im Zug nach San Francisco und macht diesem die wichtige Mitteilung, daß der indische Fürst BANDA, der Vater von GÖKALA/SEMAWA, als Verbannter NUMMER FÜNF in Sibirien unter Zobeljägern lebt. (DH-DH: 1576ff) KITA HOMOSCHA (ZWEI FEDERN/al. IUWARUWA/JUWARUWA (ELK)): Comanche mittleren Alters, kräftig gebaut, intelligent; er trägt ein blaues Kalikohemd und lederne Leggins, hat langes, offenes Haar. Er hat einen großen Medizinbeutel um den Hals hängen. K. gilt als listigster Krieger TOKVI KAVAs (DER -> SCHWARZE MUSTANG) und wird deshalb als Bote zu IK SENANDA gesandt, der einen Überfall auf das Eisenbahnerlager Firwood Camp vorbereitet. Er gibt sich im Camp als Upsaroka IUWARUWA aus. OLD SHATTERHAND und WINNETOU durchschauen seine List, lassen ihn aber ziehen. (MUSTANG: 40-48, 50, 52)

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KIUNG (DIE REICHE): Tochter des KIANG-LU; sie »war hoch und schlank gewachsen und hatte, wenn man vom Nationaltypus absah, recht angenehme, aber traurig überhauchte Gesichtszüge« (299). Ihr Vater will sie mit KARA BEN NEMSI als dem Adoptivsohn MING-TSUs verheiraten, sie liebt jedoch den Sohn des Bürgermeisters. Nach der Rettung ihrer Mutter (FRAU DES KIANG-LU) wird auch sie Christin. (KIANGLU: 299, 304f, 315) KLAPPERBEIN -> ANTON KLAPPERSCHLANGE -> TKHLISCH-LIPA (Apache) //448// SCHWESTER KLARA: Nonne des Klosters Himmelstein; »Venus und Furie«, die eines Tages spurlos aus dem Kloster verschwand (möglicherweise Deckname von MIß ELLA) (nur erwähnt) (JUWELENINSEL: 420) KLARINETTENMENZEL (CLARINETTENMENZEL/eigentl. MENZEL): Hufschmied; Laienmusiker aus Slowitz; er »war von Geburt und Herzensliebe ein echter Bayer und sprach, obgleich er bereits seit langen Jahren hier in dem böhmischen Dorfe als Hufschmied wohnte und lebte, heut immer noch seine vaterländische Mundart. Er hatte ein rothes, dickes Gesicht, war überhaupt sehr behäbig und beleibt und ging grundsätzlich nur in bayrischer Gebirgstracht - Bergschuhe, Wadenstrümpfen, Lodenjoppe, Gurt und einen Hut mit Spielhahnfeder ... Sein Mund hatte eine eigenthümliche Lage angenommen. Er war nämlich stets zugespitzt, mit aufgeblasener, vorgeschobener, runder Oberlippe. Das sah sehr possierlich aus, hatte aber einen guten Grund, und dieser Grund war die Clarinette.« (1322) Von einem Alteisenhändler erwarb er unter anderem Gerümpel eine derangierte B-Klarinette, die er nach seinen Vorstellungen recht eigenwillig restaurierte. Er ist Musikdirektor des Musikantentrios die ›Wenzelei‹. Das Trio besteht aus dem K., dem RUMPELFRENZEL und dem POSAUNENWENZEL. Der K. legt großen Wert darauf, während der musikalischen Auftritte als Direktor anerkannt zu werden. (IV 1570: WENZEL) (WzG: IV 1321f, 1567-73 VI 2552) - FRAU DES KLARINETTENMENZEL (nur erwähnt) (WzG IV: 1323) DER SCHWARZE KLAS -> KLAS BALDAUF KLASSEN: Fischer in Fallum; Nachbar und Freund KURT SCHUBERTs, für den er sich bei EMIL VON HELBIG verwendet (JUWELENINSEL: 3, 20) KLAUS:

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1) Müllerknappe beim Höllenmüller UHLIG; der frühere Wachtmeister der Kavallerie »hatte die Jugendjahre längst schon hinter sich. Er war lang und stark gebaut und besaß eine Nase, über welche man beinahe hätte erschrecken können. Der Ausdruck Habichtsnase sagte nichts, geradezu nichts, diesem riesigen Theile des Gesichtes gegenüber, der bei einer entsprechenden Haltung seines Besitzers und der geeigneten Stellung der Sonne leicht einen fünf Meter langen Schatten geben konnte. Und das Eigenthümlichste an dieser Nase war, daß sie an jedem Gefühle und Gedanken, an jeder Bewegung und an jedem Worte des Knappen sich durch eine entsprechende Färbung, Haltung oder Bewegung zu betheiligen strebte« (35). K. ist ein treuer Freund BRENDELs, für dessen Kriegsverletzung er sich mitverantwortlich fühlt. Seine ständige Redensart ist: »Das versteht sich ja ganz von selber«. Er ist ein Kriegskamerad von THOMAS SCHUBERT und hilft KURT SCHUBERT bei der Befreiung ANNA UHLIGs aus den Händen HUGO VON SÜDERLANDs. (JUWELENINSEL: 35, 50, 421, 433f) //449// 2) Knecht beim HERZOG VON -> SACHSEN-MERSEBURG (SCHEERENSCHLEIFER: 151) 3) hungernder Tagelöhner in Rheinswalden; Vater einer Tochter (ANNA) (WR II: 686f, 744) 4) (al. OBERMÜLLER/GICHTMÜLLER/GELDMARDER): Besitzer der Obermühle in einem erzgebirgischen Dorf; Vater von 6); um jeden Preis versucht K., den Besitzer der vor Jahren gegen K.s Willen errichteten Niedermühle, HORN, zu ruinieren. Er täuscht vor, von der Gicht geplagt zu sein, doch nachts beraubt er mit Hilfe seines ehemaligen Knechtes LEBRECHT als GELDMARDER die Dorfbewohner, speziell Horn. Den auf diese Weise erlangten Reichtum deklariert er als Lotteriegewinn. K. gibt sich Horn gegenüber als Freund aus, hilft ihm aber nicht, als dieser in Not gerät, da er ja selber diese Not hinterrücks herbeigeführt hat. K. erwirbt dann bei der Zwangsversteigerung die Mühle Horns und feiert den Erwerb mit dem ganzen Dorf. Seinen Sohn hatte K. für einige Zeit auf Wanderschaft geschickt, damit dieser von den verbrecherischen Machenschaften nichts merkt. Der Sohn kommt jedoch unverhofft zurück, entdeckt des Vaters Verbrechen, kann diesen aber nicht von weiteren Schandtaten abhalten. Bei seinem letzten Verbrechen, einem weiteren Einbruch bei Horn, wird K. von Lebrecht niedergeschlagen, da er auch diesen betrügen will. K. stirbt an den Folgen dieses Schlages. (GICHTMÜLLER: 590ff, 607f, 622f, 638f) 5) -> CONRAD CLAUS 6) FERDINAND K.: Sohn von 4), Geliebter von BERTHA HORN; er war von seinem Vater auf Wanderschaft geschickt worden, damit er dessen Verbrechen nicht entdeckt. In der Fremde hat es F. zum Geschäftsführer einer amerikanischen Dampfmühle gebracht. Er kehrt unverhofft nach Hause zurück und entdeckt seines Vaters Verbrechen. Als er diesen handgreiflich an der Verübung weiterer Untaten hindern will, wird er von ihm in den Mühlenteich gestoßen. Wenig später findet F. seinen von dessen Komplizen LEBRECHT schwer niedergeschlagenen Vater, der an den Folgen des Schlages stirbt. F. gibt die Niedermühle, die sein Vater von dem Niedermüller HORN ersteigert hatte, wieder an diesen zurück. Er

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erhält daraufhin die Hand von Horns Tochter Bertha und soll die Niedermühle übernehmen. (GICHTMÜLLER: 590f, 606ff, 623f, 638f) KLAUSBAUER -> CONRAD CLAUS DAS KLEEBLATT -> THE LEAF OF TREFOIL (SAM HAWKENS, DICK STONE, WILL PARKER) KLEIE -> KEPEK DER KLEINE -> ES SSAGHIR //450// DER KLEINE ANDRÉ -> ANDREAS STRAUBENBERGER KLEINER BÄR -> NINTROPAN-HOMOSCH (Tonkawa) KLEINER HIRSCH -> ISCHARSHIÜTUHA (Apache) KLEINER MUND -> GATY-YA (Yuma) KLEKIH-PETRA (WEIßER VATER): Deutscher, der als Lehrer bei den Apachen lebt; K. ist insbesondere der Lehrer WINNETOUs und NSCHO-TSCHIs. Er ist klein, hager und bucklig, hat ein scharfgeschnittenes Gesicht, dunkles, bis auf die Schultern hängendes Haar. »Sein Auge blickte außerordentlich intelligent, und er brachte trotz seiner Mißgestalt keineswegs einen lächerlichen Eindruck hervor« (105f). K. nahm »als namhafter Gelehrter« an der Revolution (1848) teil: »Ich war Lehrer an einer höheren Schule ... Mein größter Stolz bestand darin, Freigeist zu sein, Gott abgesetzt zu haben, bis auf das Tüpfel nachweisen zu können, daß der Glaube an Gott ein Unsinn ist ... Dann kam die Zeit der Revolution ... Ich trat öffentlich als Führer der Unzufriedenen auf« (128). Aus Reue darüber, daß er aufgrund seiner Gesinnung Menschen verführte, am Aufruhr teilzunehmen, und sie dadurch ins Unglück oder in den Tod führte, ging K. in die Wildnis. Als RATTLER auf Winnetou schießt, wirft er sich in die Schußlinie und wird getroffen. Im Sterben bittet er OLD SHATTERHAND, sein Werk fortzuführen und bei Winnetou zu bleiben. Er stirbt mit Gott versöhnt. (GR 7: 105-08, 117, 126-31, 134f†, 419) KLIUNA-AI (MOND): Apachin; Witwe, die von SAM HAWKENS umworben wird, bis sie wegen seiner Perücke nichts mehr von ihm wissen will (GR 7: 443f, 448, 473)

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KLÖPPELMEISTERIN -> MARIE KLUGER FUCHS: Comanchenhäuptling; siehe unter FUCHS DER ALTE KNASTER: Es handelt sich hier wohl um die Stammfigur einer (geplanten ?) Humoreskenreihe Karl Mays: Die Erzählung ›Ziege oder Bock‹ trägt den Untertitel »Humoristische Episode aus dem Leben des ›alten Knasters‹ von Karl May«, und auch die Textpassage: »Das ist ja unser ›alter Knaster.‹ Wenn da der ›CONFUSIONSHEINRICH‹ noch dazu kommt, und das ›KRAKEHLLINCHEN‹ [siehe unter ADELINE] oder gar der ›STUDENTENKARL‹, so giebt es eine jener sonderlichen und possirlichen Geschichten, wie sie zu Dutzenden passirt sind, als der alte gute, grobe und originelle Herr noch lebte!« (ZIEGE ODER BOCK 61) deutet darauf hin. Bislang sind aber nur die Erzählung ›Ziege oder Bock‹ und das ›Otto-Victor-Fragment‹ aus der Reihe bekannt; beim frühen Roman AUF DER SEE hat May einige Figuren dieser Reihe in der Eingangsszene eingesetzt. Siehe unter OTTO VICTOR VON -> SCHÖNBERG-WILDAUEN. //451// DER ALTE KNASTERBART: siehe unter FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU MR. KNEEL: Bankier aus Charleston; K. befindet sich an Bord eines Dampfers auf der Rückreise in seine Heimatstadt. Bei schwerem Seegang stürzt er in eine Nachbarkabine. Passend zur Bedeutung seines Namens (›knieen‹) erfährt er noch im Knieen, daß sein Kabinennachbar der Buchhalter MR. LUCKY ist, der sich bei K. um eine Stellung bewerben wollte. K. stellt Lucky sofort ein. Er lernt bei der gleichen Gelegenheit einen weiteren Kabinennachbarn, den Glasfabrikanten POTSHERD, kennen, dessen Kompagnon er wird. (BORD: 202f, 206) VON KNOBLAUCH, SIEGMUND: Schöppe im Lehnsprozeß gegen WERNER VON HOLTZENDORFF (QUITZOWS: 244) KNOFEL, HEINRICH: ehemaliger Bürstenbinder aus Stützengrün bei Roderwitsch, der ILLO VON FLAKEHPA-OCIULUI einen Dienst erwiesen hat, wofür dieser ihn als Diener engagierte. Er trägt eine Livrée in den Farben hellblau und ponceau (rot). (ZOUAVE: 1395ff) KNOX: Tramp unter dem ROTEn CORNEL (-> BRINKLEY); er war am Überfall der Tramps auf ein Utahlager beteiligt. K. stößt mit seinem Gefährten HILTON auf OLD SHATTERHAND (OS), der ihn aber als Pferdedieb und Schwindler entlarvt. K. gerät mit OS und dessen Gefährten in die Gefangenschaft der Utahs, wo K. von OVUTS-AVAHT lebendig skalpiert wird. Er und Hilton werden am Marterpfahl gepeinigt und wegen Feigheit durch Hunde zerrissen. (SILBERSEE: 295ff, 299-303, 319ff, 337, 339ff)

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›KODSCHA BASCHA‹: Bürgermeister und Richter von Ostromdscha; er ist lang und dürr, »sein Hals war so dünn und so lang, daß er den Kopf kaum zu tragen vermochte. Dieser Kopf wackelte und schwankte hin und her, auf und nieder, so daß es den Anschein hatte, als ob die lange, scharfe Riesennase eine ganz besondere Zuneigung zu dem wie ein Kropf hervortretenden Kehlkopf hege« (575). Seine »Triefaugen« sind klein, wimpernlos und rotumrändert, er hat eine krähende Stimme. Der K. leitet eine Gerichtsverhandlung gegen KARA BEN NEMSI (KBN) und HALEF, die angeklagt wurden, den Polizisten SELIM überfallen zu haben. Am Ende dieser Gerichtsverhandlung, die KBN zu einer Farce gestaltet, wird der MÜBAREK entlarvt und mit MANACH EL BARSCHA und BARUD EL AMASAT eingesperrt. Der K. befreit die Gefangenen und erhält dafür vom Mübarek 5000 Piaster. Für seine Untaten wird der K. von HALEF gehörig durchgeprügelt. (GR 4: 575-84 GR 5: 3ff, 10-18, 35, 4455) - FRAU DES KODSCHA BASCHA (GR 5: 57ff) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//452// KÖHLER: 1) Feldscheer; verstorbener Mann von 2), Vater von 5); er hat seiner Familie das Kräuterbuch des Dr. Johannes Mattheoli vermacht. (nur erwähnt) (DUKATENNEST: 425) 2) Frau von 1), Mutter von 5); sie verdient sich mit nach dem Kräuterbuch des Dr. Johannes Mattheoli gemachten ›Köhlers Universalpflastern‹ ihren Lebensunterhalt. (DUKATENNEST: 408, 425) 3) AMÉLY K. (al. CHARBONNIER): siehe unter AMÉLY DE BAS-MONTAGNE 4) GUSTEL K.: Frau von 5); Dienstmädchen beim Stadtrat EPPERLEIN, der sie - eine Waise - wie eine Tochter hält. Sie darf ihren späteren Mann erst heiraten, nachdem dieser einen verborgenen Schatz entdeckt hat. (DUKATENNEST: 408, 425, 441f) 5) HEINRICH K.: Sohn von 1)/2), Mann von 4); die Erlaubnis, seine spätere Frau zu heiraten, erhielt er dadurch, daß er einen verborgenen Schatz entdeckte, als er - bei einem Stelldichein überrascht - in einen Uhrenkasten flüchtete und diesen von der Wand riß. (Vgl. SEEGERKASTEN: FRITZ MEIER) (DUKATENNEST: 408, 425, 440ff) 6) MADELON K. (al. CHARBONNIER): siehe unter MADELON DE BAS-MONTAGNE 7) NANON K. (al. CHARBONNIER): siehe unter NANON DE BAS-MONTAGNE KÖNIG: Name, den EMMA VON KÖNIGSAU scherzhaft als den ihren ausgibt. KÖNIG DER COWBOYS -> OLD WABBLE KÖNIG DER NIAM-NIAM/SANDEH (BJIÄ): Vater von NUBA(H) (-> BEN WAFA); Verbündeter der Brüder JOSEPH und EMIL SCHWARZ im Kampf gegen die Sklavenhändler; sein »Gesicht war rund und voll, die Farbe desselben dunkelbraun. Seine breite, nicht zu hohe Gestalt stak in einem einfachen schlafrockähnlichen Gewande, um welches ein Säbel gegürtet war ... Den einzigen Schmuck bildete sein Haar, welches in viele dünne Zöpfchen geflochten war, welche, nach oben gerichtet, eine Art Trichter bildeten, auf dessen Spitze ein ausgestopfter Prachtfinke befestigt war« (441). Mit einem Thron, einem Zepter und einem Reichsapfel die Insignien europäischer Herrscher imitierend, dabei im Umgang mit Fremden aufrichtig wohlwollend, macht das Verhalten des Königs einen gewinnenden Eindruck. file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/KOE.HTM[21/02/2024 12:33:38]

(SKLAVENKARAWANE: 439-442, 447, 490) KÖNIG MAX -> MAX BRANDAUER KÖNIG VON AUGH -> MADPUR SING //453// KÖNIG VON HOLLAND -> WILHELM III. KÖNIG VON NORLAND -> WILHELM II. KÖNIG VON (IN) PREUßEN: 1) -> FRIEDRICH WILHELM I. 2) -> FRIEDRICH I. 3) -> FRIEDRICH II. 4) -> WILHELM I. KÖNIG (VON SACHSEN): 1) -> ALBERT VON SACHSEN 2) Ohne Namensangabe: Er ist durch HERMANN BERNSTEINs zweites Buch auf die Notlage der Weber im Erzgebirge aufmerksam geworden und beteiligt sich mit einem Festmahl für Arme an der Webereiausstellung. (nur erwähnt) (GELDMÄNNLE: 573f, 625) KÖNIG VON SÜDERLAND -> MAX JOSEPH KÖNIGE IM WALDE -> BOIS-ROSÉ und PEPE DORMILLON

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KÖNIGIN DER WÜSTE -> BADIJA KÖNIGIN VON AUGH -> AIMALA KÖNIGIN VON SACHSEN: Sie interessiert sich, angeregt durch HERMANN BERNSTEINs zweites Buch, für die Klöpplerinnen im Erzgebirge und läßt HERZLE ein Ehrenklöppelkissen überreichen. (nur erwähnt) (GELDMÄNNLE: 638)) KÖNIGSAU: Handschuhfärber in Berlin; Wirt von HIERONYMUS AURELIUS SCHNEFFKE (nur erwähnt) (W: 978 / ULAN III: 1174) VON KÖNIGSAU: 1) BERTHA V.K.: einmal - fälschlich - für EMMA V.K. (W: 92 / ULAN I: 186) //454// 2) EMMA V.K. (al. HARRIET DE LISSA/KÖNIG): Tochter von 3)/5); Enkelin von 4)/6), Schwester von 7), Nichte von HEDWIG und KUNZ VON GOLDBERG; Cousine von FRITZ SCHNEEBERG (VON GOLDBERG) und BERNARD DE LEMARCH (VON GOLDBERG); sie war »jung, eine wirkliche Schönheit, hoch und voll gebaut, blond von Haar und schneeig von Teint. Ihr Gewand war höchst einfach. Selbst an dem Hute ... war weder Blume noch Schleife zu sehen.« (979) »Sie glich ganz der Figur eines Germaniabildes.« (1175) Als sie mit ihrer Tante in Tharandt weilt, machen beide die Bekanntschaft des Malers HIERONYMUS AURELIUS SCHNEFFKE, der sie für eine Gouvernante hält und sie umwirbt. Sie nennt sich ihm gegenüber KÖNIG. In Schneffkes Begleitung befindet sich der unter dem Namen HALLER agierende Bernard de Lemarch. Durch ihren Bruder, RICHARD V.K., ist E. darüber informiert, daß Haller ein französischer Spion ist. In Berlin trifft sie Haller wieder, den sie ihrem Großvater vorstellt, der Haller mit falschen Informationen versorgt. Als E. hört, daß der Wachtmeister ihres Bruders, Fritz Schneeberg, einen der Löwenzähne besitzt, den die verschollenen Söhne Kunz von Goldbergs trugen, fährt sie mit MADELON KÖHLER (DE BAS-MONTAGNE) nach Thionville. Im Zug von Trier nach Thionville lernt sie GASTON DE BAS-MONTAGNE kennen, der unter den Namen BENOIT DEEPHILL nach Schloß Ortry unterwegs ist und dem E. sich als HARRIET DE LISSA aus London vorstellen läßt. Beide sind voneinander stark beeindruckt. Als der Zug entgleist, rettet Deephill E. In Thionville begegnet E. dem Erzfeind ihrer Familie, dem Capitän ALBIN RICHEMONTE, dem gegenüber sie sich als Mitglied des ›Clubs der Barmherzigen‹ ausgibt, die die Bewegung der Franctireurs unterstützen wollen. Richemonte ist von ihr stark eingenommen. Eine Einladung auf Schloß Ortry schlägt E. aus, sie nimmt bei DR. BERTRAND Quartier. Bei einem Besuch auf Ortry schließt sie Freundschaft mit MARION DE SAINTE-MARIE, die ihr Bruder liebt. Zusammen mit ihrem von Richard aus jahrelanger Kerkerhaft befreiten Vater kehrt E. nach Berlin zurück. Am deutsch-französischen Krieg nimmt E. als Krankenpflegerin teil. Nach der Schlacht von Sedan verlobt E. sich auf Schloß Malineau mit Gaston de Bas-Montagne. (W: 979, 1062f, 1065f, 1175ff,

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1192, 1205, 1218, 1320f, 1575f, 1684, 1702f, 1724 / ULAN: III 1176, 1264 IV 1265ff, 1269ff, 1381f, 1387, 1407, 1417, 1432, 1578f V 1836, 2027, 2069ff, 2125) 3) GEBHARDT V.K. (al. LAROCHE): Sohn von 4)/6), Mann von 5), Vater von 2)/7); er kommt kurz nach GEBHARD LEBERECHT VON -> BLÜCHERs Tod zur Welt und wird nach ihm benannt. Zusammen mit KUNZ VON GOLDBERG, seinem Freund, besucht G. die Militärakademie. Nachdem er sein Examen gemacht hat, wird er als Begleiter einer Saharaexpedition ausgewählt. Um seine Ausrüstung zu besorgen, macht er Zwischenstation in Paris, wo er von Kunz in die Familie DE RALLION eingeführt wird. Die Gräfin de Rallion unterstützt und fördert ihn (u.a. durch Empfehlung an den Arabisten Prof. GRENAUX), weil er der Enkel des Mannes (JEAN PIERRE RICHEMONTE) ist, den sie einmal geliebt hat. G. verliebt sich in IDA DE RALLION, die Nichte der Gräfin, was den Plänen Graf JULES DE RALLIONs, Idas Cousin, zuwiderläuft. G. fordert den Grafen zum Duell, dem sich der Graf durch eine plötzliche Reise //455// entzieht. Zwei Jahre später trifft G. in der Sahara auf Kunz, der ihn vor einem Raubüberfall warnt. G. kann sich mit der Ausbeute seiner Expedition, die ihn bis nach Timbuktu geführt hatte, in Sicherheit bringen; seine Treiber aber werden von Tuareg ermordet. Nach der Heimkehr aus Afrika veröffentlicht G. seine Forschungsergebnisse und nimmt seinen Abschied aus der Armee. Er heiratet Ida, die ihm zwei Kinder schenkt. Aufgrund einer Intrige des Capitäns ALBIN RICHEMONTE und Jules de Rallions wird die Familie von Königsau um ihr Vermögen gebracht. G. versucht vergeblich, die Hintergründe dieses Verbrechens zu erhellen. Seinen Lebensunterhalt verdient er sich mit dem Schreiben von Büchern über seine Forschungsreisen. Zusammen mit FLORIAN RUPPRECHTSBERGER begibt G. sich in den Ardenner Wald, um eine von seinem Vater vor Jahren dort vergrabene Kriegskasse zu suchen (durch eine schwere Kopfverletzung kann G.s Vater sich nicht mehr an die genaue Stelle erinnern). Unter einem Decknamen logiert G. in einem kleinen Dorfgasthaus in der Nähe des Verstecks der Kriegskasse. Capitän Richemonte, der sich zufällig auch dort aufhält, belauscht ein Gespräch G.s mit Rupprechtsberger und dessen Neffen. Der Capitän und sein Neffe, HENRY RICHEMONTE (ARTHUR DE SAINTEMARIE), folgen den Dreien und überfallen sie auf dem Weg zur Kriegskasse. G. wird schwer verwundet, Rupprechtsberger und dessen Neffe ermordet. G. wird zur Hütte des Schäfers VERDY gebracht und dort von ADELINE VERDY (DE -> SAINTE-MARIE), der Tochter des Schäfers, gesundgepflegt. Capitän Richemonte holt G. dann nach Schloß Ortry, wo er ihn sechzehn Jahre lang in einem unterirdischen Verlies unter unmenschlichen Bedingungen gefangenhält. G.s Sohn, RICHARD V.K., befreit ihn mit Hilfe FRITZ SCHNEEBERGs (VON GOLDBERG) aus dem Kerker. Mit seiner Tochter Emma, die sich zum Zeitpunkt seiner Befreiung in Thionville aufhält, kehrt G. nach Berlin zurück. Am deutsch-französischen Krieg nimmt er als Krankenpfleger teil. Nach dem Ende des Krieges sucht er mit seinem Vater, dem die Erinnerung wiederkam, und seinem Sohn noch einmal nach der Kriegskasse. Dabei kommt es zu einem letzten Kampf mit dem Capitän, dem Erzfeind der Familie, bei dem der Capitän getötet wird. (W: 811, 822, 825, 833, 871ff, 882ff, 887ff, 897f, 913f, 946ff, 963ff, 968, 1626ff, 1635f, 1638, 1658-61, 1664f, 1670, 1676f, 1683, 1724 / ULAN: II 805ff, 817ff, 826ff III 848ff, 871ff, 879, 965ff, 981, 984ff, 992 V 1809ff, 1828, 1835ff, 2027, 2055, 2061) 4) HUGO V.K. (al. DE SAINTE-MARIE); preußischer Leutnant (später Rittmeister) bei den file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/KOE.HTM[21/02/2024 12:33:38]

Zietenhusaren; Mann von 6), Vater von 3), Schwager von Capitän ALBIN RICHEMONTE; er »ist hoch und stark gebaut, wenn auch nicht zu lang, hat blondes Haar, einen starken, leicht gekräuselten Schnurrbart von derselben Farbe, blaue Augen, sehr gute Zähne und ... ein kleines, rothes Mal auf der rechten Wange.« (390) H. befindet sich mit dem preußischen Heer 1814 in Paris. In einem Pariser Lokal wird er Zeuge, wie Feldmarschall GEBHARD LEBERECHT VON -> BLÜCHER von Albin Richemonte beleidigt wird. H. ohrfeigt Richemonte öffentlich, womit er sich Blüchers Sympathien erwirbt. Wieder auf der Straße sieht H., wie der russische Offizier MERTSCHAKEFF ein junges Mädchen belästigt. H. gibt sich als Bräutigam des Mädchens - es ist MARGOT RICHEMONTE - aus und kann sie so vor Übergriffen schützen. H. und //456// Margot verlieben sich ineinander. Diese Liebe, die die Billigung von Margots Mutter hat, ist den Plänen Albin Richemontes, dem Stiefbruder Margots, im Wege. Er plant, Margot mit dem reichen Baron DE REILLAC zu verheiraten, da dieser ihm in seinen ständigen Geldnöten hilft. De Reillac hat zudem Wechsel über 200000 Francs in seiner Hand, die Margots Vater vor seinem Tode unterschrieben hatte. Mit diesen Wechseln will de Reillac Margots Einwilligung zur Heirat erpressen. H., der von Blücher in einen Spielclub mitgenommen wurde, gewinnt dort die erforderliche Summe und kann so die Forderungen de Reillacs einlösen. Albin verübt daraufhin zwei Mordanschläge auf H. - einmal mit einem Glasdolch, einmal mit Pistolen -, die beide mißlingen. De Reillac läßt Margot dann entführen. H. kann sie mit Hilfe Blüchers und dessen Soldaten befreien. Er bringt Margot und ihre Mutter auf den Meierhof Jeanette bei Roncourt vor den Nachstellungen Albins und de Reillacs in Sicherheit. Von Blücher wird H. als Aufklärer nach Sedan gesandt. Auf einer Rast unterwegs kann er FABIER und BARCHANT belauschen, die eine französische Kriegskasse heben wollen. Er folgt den beiden und erschießt Fabier, der zuvor Barchant ermordet hatte. Das Versteck der Kriegskasse macht er unkenntlich. Er erfährt, daß Margot, ihre Mutter und die Baronin DE SAINTE-MARIE auf dem Heimweg nach Jeanette im Argonner Wald einen von Marodeuren unsicher gemachten Weg fahren müssen. Er reitet ihnen entgegen und kann die Frauen aus der Gewalt der Banditen freikämpfen. Den gleichen Weg benutzt auch NAPOLEON I. Er und seine Offiziere NEY, DE GROUCHY und DE GOURGAUD werden ebenfalls von den Wegelagerern überfallen. H. rettet auch sie vor der Gefangennahme. Napoleon lernt dadurch Margot kennen und verliebt sich in sie. H. zieht sich den Unwillen des Kaisers zu, als er dessen Annäherung an Margot verhindert. Der Kutscher der Baronin de Sainte-Marie, FLORIAN RUPPRECHTSBERGER, ermöglicht es H., der Napoleon als Seekapitän DE SAINTE-MARIE vorgestellt wurde, sich auf Jeanette zu verstecken und Napoleons Pläne zu belauschen. Als Albin in Jeanette auftaucht, flieht H. mit Margot und ihrer Mutter. Blücher, dem H. von der Kriegskasse berichtet, beauftragt ihn, mit einem kleinen Trupp Soldaten die Kriegskasse an einem anderen Ort zu verbergen, bis sie gehoben werden kann. Direkt nach Abschluß dieses Unternehmens wird der Trupp von französischen Soldaten angegriffen. H.s Begleiter werden getötet, H. von einem französischen Soldaten durch einen Säbelhieb so schwer am Kopf verletzt, daß er die Erinnerung verliert und sich nicht mehr an den Ort erinnern kann, an dem er die Kriegskasse vergraben hat. Er kehrt nach Berlin zurück. Am 25.12.1816 heiratet er Margot; Blücher macht den Brautführer. Als Hochzeitsgeschenk erhält H. den erbetenen Abschied aus der Armee, die Beförderung zum Rittmeister und das Gut Breitenheim. Als die Baronin de Sainte-Marie stirbt, erbt H. den Meierhof Jeanette, den er später an den falschen Baron ARTHUR DE SAINTE-MARIE (HENRY RICHEMONTE) verliert. Bald darauf wird ihm sein Sohn, GEBHARDT V.K., geboren. Viele Jahre später wird H. so beschrieben: »Schneeweißes aber kurz geschnittenes Haar ließ die Formen eines edel gewölbten Schädels deutlich erkennen; ein dichter Vollbart von eben derselben file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/KOE.HTM[21/02/2024 12:33:38]

Farbe umrahmte ein leicht gebräuntes schönes Greisenangesicht, aus welchem ein Paar Augen blickten, so hell, so klar, wie man es bei so hohem Alter selten zu bemerken pflegt. Ueber diesem Angesichte lag es wie ein milder Seelenfrieden ausgebreitet, und doch konnte man bei näherer Betrachtung //457// zwei kleine Fältchen nicht unbemerkt lassen, welche, obwohl von den Spitzen des Schnurrbartes leicht verdeckt, sich an den Mundwinkeln schräg vorüberzogen und eine leichte Störung dieses Seelenfriedens zu bedeuten schienen. Die Gestalt dieses Mannes ... war hoch und breit. So und nicht anders mußten die Recken Carls des Großen gebaut gewesen sein, welche mit größter Leichtigkeit Rüstungen von solcher Schwere trugen, daß ein jeder Andere zur Erde niedergedrückt worden wäre.« (738f) Durch ein hinterhältig eingefädeltes Komplott Albin Richemontes und JULES DE RALLIONs verkauft H. sein Gut an einen Betrüger, der unter dem Namen SMIRNOFF agiert. HENRY DE LORMELLE (-> LEMARTEL), der sich als angeblicher Freund Gebhardts - ebenfalls von Albin gedungen - auf Gut Breitenheim eingeschlichen hat, stiehlt den Koffer mit dem Kaufbetrag. Er liefert ihn allerdings nicht den Anstiftern des Verbrechens ab, sondern verschwindet mit dem Geld. Die Familie H.s. wird durch diesen Coup mit einem Male um ihr Vermögen gebracht. MARGOT V.K. erleidet durch die Aufregung einen Schlaganfall. An ihrem Sterbebett bricht H. mit einem schweren Fieber zusammen. Er erholt sich nur langsam von dem Verlust. Nach seiner Genesung zieht er mit seiner Familie nach Berlin. Ein weiterer Schicksalsschlag trifft ihn, als sein Sohn Gebhardt von der Suche nach der vergrabenen Kriegskasse nicht mehr zurückkehrt. Sechzehn Jahre bleibt Gebhardt verschollen, bis H.s Enkel, RICHARD V.K., Gebhardt aus dem Verlies Albin Richemontes befreien kann. Am deutsch-französischen Krieg nimmt H. als Krankenpfleger teil. Auf dem Schlachtfeld sucht ihn AGNES LEMARTEL, die Tochter Henry de Lormelles, auf und berichtet von den damaligen Geschehnissen um den Güterraub. Sie will das von ihrem Vater verübte Verbrechen wiedergutmachen und bietet Entschädigung an, die aber nicht angenommen wird. Ihr wird das Verbrechen ihres Vaters nicht angelastet. Nach der Schlacht von Sedan erinnert sich H. plötzlich an den Ort, an dem die Kriegskasse vergraben liegt. Albin Richemonte und VATER MAIN können ein Gespräch H.s mit Richard und Gebhardt über das Versteck belauschen. Die drei Königsaus erfahren jedoch, daß Albin ihnen zuvorkommen will und können mit Hilfe von FRITZ SCHNEEBERG (VON GOLDBERG) und BERNARD DE LEMARCH (VON GOLDBERG) die Verbrecher stellen. In einem letzten Kampf kann H. Albin Richemonte, den Erzfeind derer von Königsau, niederwerfen. Albin fällt dabei in eine Hacke, was zu seinem Tod führt. (W: 69, 121, 130f, 135f, 161ff, 166, 194, 225, 230ff, 242, 258f, 261ff, 276f, 279f, 289-93, 296f, 308-13, 535f, 569f, 371f, 388ff, 434, 470ff, 472, 484, 486, 597, 611f, 614ff, 709, 738f, 756f, 771, 775f, 787, 1684ff, 1693ff / ULAN: I 136, 232-35, 238, 242, 249ff, 280ff, 291, 319, 356, 366ff, 381, 405, 410ff II 427, 431, 438, 441ff, 448, 47076, 516ff, 537, 541, 566ff, 619ff, 648ff, 654, 663, 666, 779, 795, 800, 805 III 887, 919, 931, 948, 956, 964 V 2027, 2029ff, 2050ff, 2056, 2060) 5) IDA V.K.: Frau von 3), Mutter von 2)/7): siehe unter IDA DE RALLION 6) MARGOT V.K.: Frau von 4), Mutter von 3): siehe unter MARGOT RICHEMONTE //458//

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7) RICHARD(T) V.K. (al. DR. ANDREAS MÜLLER/DE LISSA): Sohn von 3)/5), Bruder von 2), Enkel von 4)/6) und JEAN-PIERRE RICHEMONTE, Neffe von KUNZ und HEDWIG VON GOLDBERG, Cousin von FRITZ SCHNEEBERG (VON GOLDBERG) und BERNARD DE LEMARCH (VON GOLDBERG); preußischer Ulanen-Rittmeister (später Major); er »(mochte) vielleicht achtundzwanzig Jahre zählen ..., war ein ausgezeichnet schöner Mann ... von einer hohen, breitschultrigen, höchst ebenmäßigen Gestalt ... Sein von einem vollen, blonden Barte umrahmtes Gesicht war von einem weichen, aber doch männlich edlen Schnitt. Aus seinen blauen, treuherzigen Augen blickte jene Gutmüthigkeit, welche körperlichen Riesen eigen zu sein pflegt; doch lag auf der Stirn eine Willensfestigkeit und Energie, welche sich nicht ermüden läßt, und unter den Spitzen des Schnurrbartes versteckte sich ein leiser, schalkhafter Zug, welcher widerwillig einzugestehen schien, daß der ausgesprochenen Guthmüthigkeit unter Umständen eine ganz hinreichende Summe von Verschlagenheit und Berechnungsgabe zu Gebote stehen könne.« (5f) R. wird mit seinem Wachtmeister Fritz Schneeberg als preußischer Aufklärer nach Schloß Ortry bei Thionville geschickt, um die Bildung von FranctireurBanden und die Munitions- und Waffenproduktion der dortigen Waffenfabriken zu beobachten. Er maskiert sich zu diesem Zweck als Schulmeister: »Seine ... Gestalt war ... vornüber gebeugt und steckte in einem engen, ziemlich verschossenen, aber sehr reinlich gehaltenen Anzuge. Der Mann war buckelig, doch nahm ihm dieser bedauerliche Zustand nichts von der Würde seines Berufes, welche seinem ganzen Wesen sichtlich aufgeprägt war. Sein schwarzes, bereits spärliches Haar fiel lang bis auf den Kragen seines Frackes herab, der vor zwanzig Jahren einmal in der Mode gewesen war. Der Cylinderhut auf seinem Kopfe und der graublaue Regenschirm unter seinem Arme waren gewiß langjährige Gefährten dieses Frackes, und das einfache Messinggestelle der großglasigen blauen Brille schien auch nicht kürzere Dauer im Dienst gestanden zu haben.« (7) Als ANDREAS MÜLLER, Dr. der Philosophie, will er eine Stelle als Erzieher ALEXANDER DE SAINTE-MARIEs auf Schloß Ortry antreten. Er reist mit einem Moseldampfer nach Thionville. Auf diesem trifft er DR. BERTRAND, den Hausarzt der Familie DE SAINTE-MARIE, dem R. im deutsch-österreichischen Krieg das Leben rettete. Bertrand erklärt sich aus Dankbarkeit bereit, R.s Unternehmungen zu unterstützen, u.a. dadurch, daß er Fritz Schneeberg als angeblichen Kräutersammler bei sich anstellt. Ebenfalls mit dem Dampfer reisen die Baronesse MARION DE SAINTE-MARIE und ihre Gesellschafterin NANON KÖHLER (DE BASMONTAGNE) nach Thionville. R. erkennt in Marion die Frau wieder, in die er sich vor einiger Zeit verliebt hatte, als beide sich flüchtig in Dresden begegneten, und die er dann wieder aus den Augen verloren hatte. Auf dem Dampfer gerät R. mit dem Oberst DE RALLION aneinander, den Marion de Sainte-Marie heiraten soll. Als der Dampfer im Nebel Schiffbruch erleidet, rettet R. Marion aus den Fluten. Noch bevor er Schloß Ortry erreicht, rettet er auch seinem künftigen Zögling Alexander das Leben, indem er ihn geistesgegenwärtig vom Kutschbock eines mit wildgewordenen Pferden auf einen Steinbruch zurasenden Wagens reißt. Die Entscheidung, ob R. die Stelle als Lehrer auf Ortry erhält, wird von Capitän ALBIN RICHEMONTE, dem Erzfeind der Familie von Königsau, getroffen. Erst nach einer Geschicklichkeitsprobe im Reiten (Zähmung eines als unbezwingbar geltenden //459// Pferdes), Schießen und Fechten, die R. glänzend besteht, und auf Alexanders Wunsch hin erhält er die Anstellung, die ihm wegen des Buckels sonst verweigert worden wäre. Gleich am ersten Tag entdeckt R. die doppelten Wände und Geheimgänge in Schloß Ortry und kann so den Capitän belauschen. R. wird Zeuge, wie der Fabrikdirektor METROY vom Capitän ermordet wird. Den Respekt des Capitäns erwirbt er sich ein weiteres Mal, als er eine von Metroy gelegte Sprengleitung findet und (aufgrund einer Ausbildung beim Geniekorps) unschädlich machen kann. Auf einem seiner Streifzüge durch die file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/KOE.HTM[21/02/2024 12:33:38]

Geheimgänge Ortrys trifft er auf LIAMA, die Mutter Marions. Marion, die bei dieser Begegnung auch zugegen ist, verhindert eine Kontaktaufnahme. R. kann erlauschen, daß Bernard de Lemarch unter dem Namen HALLER als Spion nach Berlin reist. R. weist seine Familie an, Haller mit falschen Informationen zu versorgen. R. gelingt es, die Hauptschlüssel zu den Verliesen des Schlosses in seine Hände zu bekommen. So kann er die Verbrechen des Capitäns durchkreuzen: er warnt den Baron GASTON DE BAS-MONTAGNE, der unter dem Namen BENOIT DEEPHILL nach Ortry kam, um die Kriegsvorbereitungen des Capitäns finanziell zu unterstützen, vor dem Capitän und befreit ihn, als der Capitän Deephill gefangensetzt. Eine Entführung Marions durch den Capitän und Oberst de Rallion kann R. verhindern; nach einem weiteren Anschlag der beiden Verbrecher befreit er Marion aus dem Kerker und bewahrt sie vor einer Vergewaltigung durch de Rallion. R. befreit auch Liama, die der Capitän zu einem verborgenen Leben in den unterirdischen Gängen gezwungen hatte, und den in die Hände des Capitäns geratenen Maler HIERONYMUS AURELIUS SCHNEFFKE. Schneffke hatte R. zuvor durch einen Sturz in ein Waldloch auf weitere Geheimgänge aufmerksam gemacht. In diesen Gängen findet R. seinen verschollenen Vater, GEBHARDT V.K., den der Capitän unter unmenschlichen Bedingungen dort sechzehn Jahre lang gefangenhielt. Nach Ausbruch des deutsch-französischen Krieges kehrt R. inzwischen zum Major befördert - mit einer Schwadron Ulanen nach Ortry zurück, um die dort lagernden Waffen- und Munitionsvorräte für Preußen zu sichern. Die Franctireurs des Capitäns und die Vorräte fallen in seine Hand, der Capitän kann entkommen. Dieser gibt BERTEU den Befehl, sich mit einer Bande Franctireurs des Schlosses Malineau zu bemächtigen, auf das sich Marion und Liama in Sicherheit gebracht hatten. R. erfährt von dem Anschlag auf die Frauen und kommt mit seinen Ulanen gerade rechtzeitig dort an, um den Angriff französischer Gardekürassiere auf das Schloß, aus dem ARTHUR VON HOHENTHAL die Franctireurs vertreiben konnte, zurückzuschlagen. Im Zweikampf tötet er Oberst de Rallion. R. stellt sich Marion nun als preußischer Offizier vor und entdeckt ihr, daß er Dr. Müller war. Beide gestehen sich ihre Liebe und verloben sich. Auf einem Dienstgang ins preußische Hauptquartier kann R. Graf JULES DE RALLION, der sich dort als Mitglied der Genfer Konvention einschlich, entlarven und festsetzen lassen. Als in einer Schlacht Fritz Schneeberg, in dem R. seinen verschollenen Cousin erkannte, und Bernard de Lemarch aneinandergeraten, verhindert R. den Kampf, da er inzwischen weiß, daß beide Brüder sind. Nach dem Krieg hebt R. mit seinem Großvater, HUGO V.K., und seinem Vater Gebhardt sowie mit Fritz und Bernard die Kriegskasse, wegen der viel Leid über die von Königsaus gekommen ist. Der Capitän und VATER MAIN erfahren von dem Vorhaben und versuchen, den von Königsaus und ihren Helfern zuvorzukommen. Die //460// Verbrecher werden überwältigt, der Capitän im Kampf durch Hugo v.K. tödlich verletzt. (W: 3, 5ff, 9-14, 25-29, 33ff, 44, 51, 53f, 59f, 71f, 91f, 102ff, 116, 118ff, 1142f, 1303-08, 1334ff, 1365ff, 1475, 1477, 1491f, 1495ff, 1539ff, 1544f, 1554, 1556f, 1559f, 1571, 1576, 1639ff, 1643f, 1653f, 1666f, 1669-73, 1682f, 1688f, 1695f, 1724 / ULAN: I 9, 13, 16, 25, 28, 32ff, 56ff, 62ff, 67ff, 73, 95, 104, 107ff, 111, 124ff, 128ff, 143ff, 183-88, 202, 218, 226ff IV 1351, 1355ff, 1550ff, 1560ff, 1598ff, 1653ff, IV 1708ff, 1725ff, 1734ff, 1785ff, 1799ff, 1805, 1809ff, 1817ff, 1827, 1836, 1925ff, 1934ff, 1946ff, 1981, 1990, 1996ff, 2023ff, 2038f, 2056, 2060ff, 2125) KÖPFLE-FRANZ -> FRANZ GRUNERT

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VON KÖPPEN, CLAUS: »Ritter, dessen Name in ganz Pommerland und auch darüber hinaus einen guten Klang hatte. Er war bei den Herzögen gar wohl angesehen, und wenn es eine schwierige Sache gab, so wurde sie ganz gewiß in seine Hände gelegt. Sein Sinn war gern auf das Abenteuerliche gerichtet; seine Klinge hatte noch niemals ihren Dienst versagt« (340). Er hat eine breite und kräftige Figur. Als Freund DIETRICH VON QUITZOWs hilft er diesem bei dem Versuch, den von DETLEV befreiten Prinzen JOHANN VON ZOLLERN erneut gefangen zu nehmen. Beim Kampf mit dem Prinzen wird K. von den Leuten NYMAND VON LÖBENs überwältigt. (nur erwähnt) (QUITZOWS: 339ff) KÖRNER: 1) Bauer; Nachbar des KRONENBAUERn; Vater von 2) (nur erwähnt) (WzG V: 1807) 2) WALBURGI K.; Tochter von 1); sie hat ein schiefes Bein und »das böse Wesen«. (nur erwähnt) (WzG V: 1807) DIE KÖSTLICHE -> PEKALA Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//460// KOFLA-AGA (HERR DER KARAWANE)/KARAWANENWÜRGER): berüchtigter und gefürchteter Anführer der Gum; der K. ist »ein Araber mit goldener Spange am Burnus und silberbeschlagenen Pistolen«. Er spricht mit »fester, tiefer Stimme« und hat ein »dunkles Auge«. Der K. hat RAHEL entführt und fordert von ihrem Vater zehn Beutel Gold (51000 Mark) Lösegeld, ansonsten drohe ihr Vergewaltigung und Tod. Der (anonyme) ICH-ERZÄHLER verfolgt ihn und nimmt ihn auf El Kasr gefangen, wobei er dem Räuber beide Hände mit dem Revolver zerschießt. (Vgl. BEFREIUNG: TAHAF) (SOKNA: 15, 31, 62) KOGGELMANN: Rentier; K. ist klein, etwa 50 Jahre alt und wird als »Backapfelmännchen« bezeichnet. Er soll die junge ANNA HAMPEL heiraten. (nur erwähnt) (ZIEGE: 729) //461// KO-ITSE (FEUERMUND): Oglala-Häuptling; K. ist »als ein guter Redner, ein sehr verwegener Krieger und ein unversöhnlicher Feind der Weißen in der ganzen Savanne und im ganzen Gebirge bekannt« (403). Er überfällt mit seinen Kriegern und mit Railtroublers unter SAM(UEL) HALLER einen Arbeiter- und Fouragezug. Sein Angriff auf das Eisenbahner-Camp Echo-Cañon wird dank des Eingreifens von OLD SHATTERHAND und WINNETOU zurückgeschlagen. Die Oglala zerstören dann aber das Helldorf-Settlement und schleppen dessen Siedler zum Hancock-Berg. Bei der Befreiung der Siedler wird Winnetou erschossen. (IM WILDEN WESTEN/GR 9: 368, 371, 398ff, 403, 405ff, 446f, 449ff, 453f, 469ff) - KO-ITSEs VATER: Oglala-Häuptling; er hatte mit WINNETOU am Hancock-Berg einen Vertrag geschlossen, diesen dann aber später gebrochen. (nur erwähnt) (GR 9: 458) KOLAMI: Wirt in Rugova, der KARA BEN NEMSA hilft, KARA NIRWAN als SCHUT zu entlarven; er »hatte eine behäbige Gestalt und ein ehrliches, offenes Gesicht, welches ganz geeignet war, eine gute Meinung über ihn zu erwecken.« (GR 6: 307, 380) KOLBRAND: dänischer Riese; von GUIDO VON WARWICK einst erschlagen (nur erwähnt) (QUITZOWS: 197) KOLEMA: Grieche in Triest; Altwarenhändler; Komplize BARUCH ABRAHAMs (nur erwähnt) (WzG VI: 2295) KOLETTIS:

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1) Wirt eines Weinhauses in Dimitri (Stadtteil von Konstantinopel); Mann von 2), Bruder von 3); HAMSAT AL DSCHERBAJA hat bei ihm ein Zimmer gemietet. Er ist Mitglied der Verbrecherbande ABRAHIM-MAMURs. (GR 3: 515f, 528, 530f) 2) Frau von 1) (GR 3: 530f) 3) ALEXANDER K.: Grieche aus Lemnos; Dolmetscher beim englischen Vizekonsul in Mossul; Bruder von 1); er ist sehr lang und hager. KARA BEN NEMSI (KBN) lernt ihn als Begleiter von ESLA EL MAHEM kennen und schießt ihm in den Oberschenkel, als er zu fliehen versucht. K. soll als Dolmetscher bei SIR DAVID LINDSAY bleiben, flieht jedoch wieder. In Konstantinopel trifft KBN ihn wieder. K. ist Mitglied der Verbrecherbande ABRAHIM-MAMURs. Gemeinsam mit diesem wird K. von OMAR BEN SADEK im Kampf vom Turm von Galata gestürzt. (GR 1: 434ff, 441-45 GR 2: 129 GR 3: 532, 534ff) KOLIBRI: 1) Kosename für AMÉLY DE BAS-MONTAGNE //462// 2) Spitzname für den alten Baron DE BAS-MONTAGNE KOLMA PUSCHI/PUTSCHI (DUNKELAUGE/SCHWARZAUGE/eigentl. TEHUA (SONNE) oder EMILY BENDER): Moquiindianerin; Frau von BENDER, Mutter von APANATSCHKA und OLD SUREHAND (FRED und LEO BENDER), ältere Schwester von TOKBELA und IKWEHTSI›PA - in GR 19: Sie ging mit ihren Geschwistern nach dem Osten, um sich »die Kenntnisse und Umgangsformen der Bleichgesichter anzueignen«, heiratete dort den Geschäftsmann Bender und wies die Annäherungsversuche von dessen Stiefbruder DANIEL ETTERS zurück. Dieser brachte - zusammen mit LOTHAIRE THIBAUT - sie, ihren Mann und ihren Bruder daraufhin zu Unrecht ins Zuchthaus, wo ihr Mann starb. Sie und ihr Bruder kamen wieder frei. Auf dem Weg zu einem Goldplacer wurden beide von Etters und Thibaut überfallen. Etters ermordete Ikwehtsi'pa, K. wurde auf dessen Grab gefesselt ihrem Schicksal überlassen. TUSAHGA SARITSCH rettete sie, begehrte sie zur Frau, verzichtete aber auf sie, als sie ihn im Zweikampf besiegte. Als K. wieder in den Osten kam, waren ihre Kinder und ihre Schwester verschwunden. Sie ging in den Westen, um Thibaut und Etters aufzuspüren. Dort ist sie nur als männlicher Indianer, der seine Waffen zu führen versteht, unter dem Namen Kolma Puschi bekannt, als »rätselhafte Persönlichkeit«, als »Indianer, den kein Mensch näher kannte, der zu keinem Volke gehörte und der in stolzer Weise jeden Umgang von sich wies«. Erstaunlich ist die Ähnlichkeit mit WINNETOU: wie dieser hat K. lange, dunkle Haare »in einen Schopf gebunden, von welchem sie ... über den Rücken bis auf die Erde niederfielen« (180f); sie ist älter als Winnetou, »aber man sah noch heut, daß er einst gewiß schön gewesen war. Seine Gesichtszüge waren ernst und streng ... Wie war der harte, unerbittliche Zug, der seine vollen Lippen umlagerte, mit dem wunderbaren, milden file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/KOF_KRO.HTM[21/02/2024 12:33:39]

Glanze seiner Augen in Harmonie zu bringen ...?« (181) Als OLD SHATTERHAND (OS) sie (30 Jahre nach der Tragödie) trifft, sitzt sie, mit hoher männlicher Bariton- oder sehr tiefer weiblicher Altstimme singend, in der Wildnis. Sie befreit OS, Winnetou und deren Gefährten aus den Händen OLD WABBLEs. OS erkennt in ihr die Mutter Apanatschkas und Old Surehands und bringt so die Familie wieder zusammen. Ihre Rache gegen Thibaut erledigt sich durch SCHAHKO MATTOs Zweikampf mit diesem, die gegen Etters durch dessen Sturz vom Felsen. (130, 180-88, 212ff, 240-43, 280-84, 288f, 294f, 511-33, 539f, 544-48, 559-62) - in GR 33: In diesem Roman wird sie durchgehend KOLMA PUTSCHI genannt. Sie ist eine Freundin von KAKHO-OTO. Seit den früheren Ereignissen hat sie sich sehr verändert: »Ihre früher so elastische Gestalt hatte sich gebeugt. Ihr grauglänzendes Haar war in dünn gewordenen Zöpfen um den unbedeckten Kopf gelegt. Ihr sehr gealtertes Gesicht bestand aus lauter kleinen, winzigen, eng aneinander liegenden Fältchen. Und doch war es schön, dieses Gesicht. Es besaß jene von innen heraus sprechende Schönheit, welche man als Altersschönheit bezeichnet. Sie pflegt das Produkt vielen Leidens und Denkens zu sein« (494). K. ist eine seelisch und geistig hochbegabte Frau, die mit KARL MAYs/OSs Frau HERZLE in Briefkontakt steht. Zusammen mit ihren Söhnen und //463// Enkeln (YOUNG APANATSCHKA/YOUNG SUREHAND) schwärmt sie für das Denkmal, das Winnetou am Mount Winnetou errichtet werden soll. Herzle und OS gelingt es jedoch, sie mit Hilfe von SASCHA SCHNEIDERs Winnetou-Bild und mit Winnetous Testament von der Falschheit des Denkmalprojekts zu überzeugen. (11, 14, 330, 494-501, 521, 564) KOMMISSIONSRATH: Herausgeber des Residenzblattes; er nimmt MAX HOLM in seine Dienste und stellt ihn dem FÜRSTen VON BEFOUR (GUSTAV -> BRANDT) vor. (VS III: 1209, 1218, 1269) KONAKDSCHI VON TRESKA-KONAK: Wirt in Treska-Konak; Verbündeter des SCHUT; bei ihm logieren MANACH EL BARSCHA, der MÜBAREK, die BEIDEN ALADSCHY und HAMD EL AMASAT. Er hat eine untersetzte, kräftige Gestalt und rohe Gesichtszüge. Nachdem die mit ihm im Bunde stehenden Verbrecher vor KARA BEN NEMSI (KBN) und dessen Gefährten fliehen konnten, bietet er sich diesen als Führer an. Er führt die Verfolger zu JUNAK und von dort aus in die ›Schlucht des Teufels‹, wo ihnen eine Falle gestellt werden soll. KBN durchschaut ihn und läßt ihn gefesselt mit den anderen (der Mübarek und Manach el Barscha sind tot) auf dem Teufelsfelsen zurück. SCHARKA VISOSCH läßt die Verbrecher zu sich holen. Bei ihm kann KBN alle Gegner gefangennehmen. Er steckt sie in einen Kohlenmeiler, wo sie wohl der Rache STOJKO WITES‹ zum Opfer fallen. (GR 6: 18, 25, 52, 55, 152, 170f, 192, 265) KONG-NI: Chinese; Sohn von MING-TSU; er ist etwa 24 Jahre alt. K. hat intelligente Züge, eine nicht gewöhnliche Bildung; er ist Mandarin der 5. Klasse (kristallener Knopf). Während eines Taifuns wurde er vom Meer in einen abgelegenen Talkessel auf Stapleton-Island geschleudert. KARA BEN NEMSI (KBN) und FRICK TURNERSTICK bergen ihn. Als Dank bietet K. KBN an, Adoptivsohn eines

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Unterstatthalters zu werden und verhilft ihm zu einem chinesischen Doktortitel. Außerdem versieht er KBN mit dem Abzeichen eines Obersten der Piraten des KIANG-LU. Als KBN K. in Liting wiedertrifft, stellt sich heraus, daß der Unterstatthalter K.s Vater ist und daß KBN als dessen Adoptivsohn anstelle K.s die Tochter des Kiang-lu heiraten soll. Aus diesen Plänen wird jedoch nichts, da der Kiang-lu von Turnerstick getötet wird und KBN und Turnerstick fliehen müssen. (KIANGLU: 106, 108, 119, 129, 135, 261, 274, 288, 298) KONSUL IN KAISARIJEH: französischer Konsul; Gastgeber KARA BEN NEMSIs in Kaisarijeh, wo er diesem gegen fanatische Moslems beisteht; seine Tochter ist die Verlobte und spätere Frau ES SABBIs. Er ist ein »frommer, ernster und dabei höchst wohlwollender Mann«. (VERFLUCHTE: 653, 661, 664) KOPPERHEADSCHLANGE -> SENANDA-KHASI (Comanche) KORN: Name des Protagonisten in DER KARAWANENWÜRGER (Vgl. GUM-FS: (anonymer) ICHERZÄHLER/GUM-GR: KARA BEN NEMSI //464// KORNDÖRFER: 1) Stadtrat in Grünewalde; dicker Adjutant in der Schützenkompanie; er ist Obstkenner und deshalb Freund des Partikuliers REICHMANN, dessen Tochter (MARIE R.) er begehrt und vom Vater auch zugesagt bekommt. Im Rausch nach einem Schützenfest fällt er in eine Teigwanne. Aus der Verlobung wird dank der Intrigen des Lehrbuben FRANZ SCHMERL nichts. (NUßBÄUMEN: 821, 827) 2) JOSEF K.: Deutscher aus Kaltenbrunn bei Staffelstein; ursprünglich Schreiner; er kam als Fremdenlegionär nach Afrika, wurde dann Diener bei ANDRÉ LATRÉAUMONT; er begleitet KARA BEN NEMSI (KBN) bei der Befreiung RÉNALD LATRÉAUMONTs. K. hat eine »untersetzte, breitschulterige Figur«, ein »breites, ehrliches Gesicht«. Er ist tapfer, zankt sich ständig mit HASSAN EL KEBIHR. K. kehrt mit KBN nach Deutschland zurück. (GUM-GR: 29f, 34, 85, 133) KORNER: 1) HARRY K.: Mitglied der Jäger- und Fallensteller-Gesellschaft OLD FIREHANDs; er wird im Kampf mit den Poncas in der ›Festung‹ Old Firehands getötet. (nur erwähnt) (FIREHAND/WESTEN/GR 8: 536) 2) JIM K.: Pferdehändler in St. Louis (GR 7: 21f) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/KOF_KRO.HTM[21/02/2024 12:33:39]

KOSCHA-PEHVE (DER ALTE TOD): Name OLD DEATHs bei den Comanchen KO-TU-CHO (DER SCHMETTERNDE BLITZ): Shoshonen-Häuptling; Freund von WINNETOU und SANS-EAR; bei ihm finden OLD SHATTERHAND (OS), BERNARD MARSHAL und deren Gefährten den toten ALLAN MARSHAL, den FRED und PATRIK MORGAN und SHELLEY ermordet hatten. Die Shoshonen haben Shelley und einige seiner Komplizen gefangen. K. beteiligt sich an der Verfolgung der Morgans. (DEADLY/GR 9: 338-41) KRAFT: Westmann, der KARL MAY in Radebeul aufsucht und ihm einen Brief von SIR DAVID LINDSAY überbringt; »Er ist ein kleiner, dünner, aber sehniger Kerl mit einem stark ausgeprägten, pfiffigen Vogelgesicht. Ein dünner Vollbart, zwischen dessen Haaren die Haut zu sehen ist, bedeckt seine Wangen, die Oberlippe und das Kinn. Seine Füße stecken in grauen, weitmaschigen sogenannten Paradiesschuhen; auf dem Kopfe trägt er einen alten, abgebrauchten Luffahelm; dazu kommt eine braune, verkniete Hose, ein grüngelbes Jackett und eine hellblaue Weste, über welche die Zipfel eines roten Halstuches weit herabhängen.« K. spricht geläufig, aber fremdbetont, Deutsch. Er war mit Lindsay in Australien. (FREUDEN/LEIDEN: 6) //465// KRAKEHLINE/KRAKELLIHNE: 1) -> ADELINE (KREAKELLIHNE) 2) -> HERMINE KRANICH: Spitzname WALTHER VON HAGENAUs VON KRAUSBERG: Frau Regierungsrat; Besucherin ELLA VON HELFENSTEINs (nur erwähnt) (VS I: 205) VON KRAUSIGK: Dessauer Leutnant und Werbeoffizier bei Köbbelitz; er informiert den ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) über hannoversche Werber auf Dessauer Gebiet. (nur erwähnt) (Es ist nicht sicher, ob der Name authentisch ist.) (BÄCKER: Nr. 4) KRAUßE (KRAUSE): Tuchscheerer und Kirchenvater (nur erwähnt) (WOLLTEUFEL: 121, 122)

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KRELLER: 1) sehr alter Hausmann im Palais der VON SCHARFENBERGs; Vater von 2) (VS: III 1200ff, 1334ff V 1839f) 2) HEINRICH K.: Diener bei BRUNO VON SCHARFENBERG; Sohn von 1) (VS IV: 1500) VON KREMER: Leutnant unter dem ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) (Es ist nicht sicher, ob der Name authentisch ist.) (PANDUR: *63) VON KREMZOW, HENNING (später irrtümlich HEINRICH V.K.): Ritter, der zusammen mit den Herren VON WEDEL und HEINRICH VON BORK dem SIMON VON GÜNTERSBERG die Fehde erklärt; nach der Gefangennahme Simons erobert er mit seinen Leuten Simons Burg und brandschatzt sie. (QUITZOWS: 279, 290, 294 / 469, 482ff, 629) VON KREUZ (Baron v.K.): Deckname des PRINZEN -> FRIEDRICH LUDWIG VON ... HANNOVER (Es ist nicht sicher, ob der Name authentisch ist.) VON KRIEBEN: sächsischer Rittmeister; Verwandter des Junkers VON BREDENOW (ROSE ETHAL: 172ff, 217ff) //466// KRIEGER, ARNO: Direktor einer höheren Lehr- und Erziehungsnanstalt in Kötzschenbroda; auf Vermittlung OLD SHATTERHANDs kommt SCHI-SO an K.s Anstalt unter, wo er ADOLF WOLF kennenlernt. (historisch) (nur erwähnt) (ÖLPRINZ: 83) KRIEGSADLER -> PETEH (Blutindianer) KRIEGSMINISTER (preußischer): -> ALBRECHT GRAF VON ROON KRIKELANTON (KRICKELANTON eigentl. ANTON WARSCHAUER/al. GUISEPPE CRIQUOLINI/ANTONI/ARTHUR VON HÖLLENDAMPF): Österreicher aus Elsbethen; berühmter Sänger; ehemaliger Wilderer; als Sohn armer Eltern (siehe unter WARSCHAUER) versucht er, durch Wildern die Armut der Familie etwas zu mildern. Seinen Namen hat er nach den Hörnern der Gemsen, den Krikeln, erhalten, die er jagt. Er hat ein gutes Auge und ein aufrichtiges Gesicht. Der K. rettet König LUDWIG II., der von einem Bären angegriffen wird, das Leben. Wegen Wilderei wird er in Bayern von der Polizei verfolgt. FRANZA VON STAUFFEN hilft ihm, der sich als ARTHUR VON file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/KOF_KRO.HTM[21/02/2024 12:33:39]

HÖLLENDAMPF ausgibt, bei der Flucht ins Salzburgische. Dort rettet er die Frau des Musikprofessors WEINHOLD aus einer Felswand. Die MUHRENLENI, Antons Geliebte, verlangt von ihm, daß er sich der Polizei stellt. Sie bittet für ihn beim König, der den K. begnadigt, als sie ihm verspricht, sich zur Sängerin ausbilden zu lassen. Als Anton von ihren Plänen, Sängerin zu werden, erfährt, bricht er mit Leni, da er meint, sie würde als Sängerin ein unmoralisches Leben führen. Mit 300 Mark, die ihm der König für die Rettung vor dem Bären gab, beginnt der K. einen Handel als Tabulettkramer. In Scheibenbad trifft er so Weinhold wieder, der durch Zufall entdeckt, daß Anton eine bedeutende Stimme hat. Er bildet ihn zum Opernsänger aus. Die Ausbildung soll in aller Stille geschehen. Deshalb wird Anton nach Schloß Steinegg gesandt. Dort trifft er auf ASTA VON ZOLBA, mit der er ein Liebesverhältnis beginnt. Nach der Ausbildung verdient Anton auf einer Konzerttournee durch die USA viel Geld. In Wien tritt er dann als GUISEPPE CRIQUOLINI in Begleitung des Barons EGON VON STUBBENAU auf, der sich als der Verbrecher SALEK entpuppt, in dessen Komplizin, die Tänzerin VALESKA, K. sich verliebt. »Der Krickelanton war ein Anderer geworden, und doch war der eigentlichste Kern seines Wesens, seiner Individualität ganz derselbe geblieben. Kühnheit, Ausdauer, Rücksichtslosigkeit, Selbstsucht, das waren seine Grundeigenschaften gewesen ... Das Glück war ihm freundlich entgegengetreten und hatte ihm äußerliche Erfolge gebracht, innerlich aber hatte er Schaden genommen. Sein Herz hatte sich verhärtet und sein Gefühl für das Bessere sich abgestumpft. Nur sich und sein eigenes Wohl im Auge behaltend, hatte er ... sogar seine Eltern vergessen.« (2115) Auf einer Soiree des Barons HESEKIEL VON HAMBERGER tritt er als Sänger auf: Seine Stimme »stieg voll bis ins große C herab und schwang sich klar und verwegen bis zum letzten Ton der zweigestrichenen Octave hinauf.« (2185) Auf dieser Soiree trifft er Leni wieder, die als Sängerin LENA UBERTINKA dort weilt. Er verliebt sich wieder in sie, sie weist ihn jedoch seines Charakterwandels wegen schroff zurück. Bei der Uraufführung der Oper ›Götterliebe‹ singt Anton den Od. Auch dort versucht er sich Leni, die in der Oper die //467// Freya singt, zu nähern. Sie liest ihm energisch die Leviten, so daß er in sich geht und beginnt, seinen Lebenswandel zu ändern. Zunächst kümmert er sich wieder um seine im Elend lebenden Eltern, denen er 60 000 Mark schenkt und die er in einer Villa am Starnberger See einquartiert. Auf einer Soiree in Hannover, auf der er unter dem Namen ANTONI singt, lernt er MARGA SIEBERS kennen. Beide verlieben sich ineinander. Anton glaubt, der Liebe Margas nicht wert zu sein. Diese folgt ihm jedoch zum Starnberger See, wo sie Leni trifft, die die beiden zusammenbringt. (WzG: I 4, 19ff, 23-26, 45, 61, 66, 86, 91-95, 98, 100, 118, 131ff, 181 II 445, 553, 791ff III 964, 972 V 2101, 2103, 2106, 2109, 2111, 2114f, 2161, 2179f, 2185 VI 2545, 2571, 2586f) KRONENBÄUERIN: 1) erste Frau des KRONENBAUERn, Mutter von FRITZ HILLER; der Kronenbauer nennt sie »häßlich, zänkisch, überfleißig und doch dabei eine Schlampampe« (1781). Sie war reich und ohne Verwandtschaft; der Kronenbauer heiratete sie einzig wegen ihres Vermögens. Aus Kummer über die Liebschaft ihres Mannes mit 2) und dem Verschwinden ihres Kindes starb sie. (nur erwähnt) (WzG V: 1781, 1898)

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2) (KATHRIN/KÄTHERL/al. SAMIEL): zweite Frau des KRONENBAUERn; »Vielleicht war sie eine der schönsten Frauen Bayerns ... Eigenthümlich war es, daß sie ganz wie ein unverheirathetes Mädchen gekleidet war, ganz gegen die strenge Sitte der Gegend ... Die kurzen, dunkelblauen Röcke, unten an der Kante mit Silberborte besetzt, gingen ihr nur bis halb auf die kräftigen Waden. Das Füßchen war der Fuß eines Kindes. Die runden, vollen Hüften trugen eine Taille, welche fast zum Handumspannen war. Umso mehr traten die vollen Arme, der schlanke und doch fleischige Hals und besonders der herrlich gebildete Busen hervor, über welchem silberne Spangen besorgt zu sein schienen, das Platzen des Mieders zu verhüten. Um den Hals hing eine schwere Silberkette; eine ebensolche war auch um das Hütchen gewunden. Das Gesicht war von schneeweißer Farbe und tief rosig angehaucht wie Milch und Blut. Die großen, dunklen Augen hatten einen Ausdruck selbstbewußter Güte. Um die frischen, vollen Lippen spielte ein mildes Lächeln - kurz und gut, die Kronenbäuerin hatte das Aussehen eines jungen Mädchens von achtzehn bis zwanzig Jahren, und doch wußte Jedermann, daß sie die Dreißig bereits hinter sich habe.« (1770f) Sie hat eine ungemein wohlklingende, kräftige und zugleich sanfte Stimme. Als ihr Vater, ein Wilderer, mit dem sie als Kind durch den Wald streifte, starb, kam sie als Mündel zum Kronenbauern, dessen Geliebte sie als 15-jährige wurde. Die erste Frau des Kronenbauern war kränklich, so arbeitete die K. darauf hin, deren Nachfolgerin zu werden. Da sie keinen Stiefsohn auf dem Hof dulden wollte, entführte sie den Sohn des Bauern, FRITZ HILLER, und setzte ihn in einem Eisenbahnzug aus. Die Tat lastete sie Zigeunern an. Nach dem Tod von 1) wurde sie Kronenbäuerin. Dem Bauern gegenüber wurde sie nach der Hochzeit zunehmend kälter. Sie hatte mehrere Liebhaber, Jägerburschen, Knechte, einen Baumeister. Der WURZELSEPP fand den verlorengeglaubten Sohn wieder. Der Bauer nahm das Kind - ohne dessen Identität zu offenbaren, da er seine Frau nicht als Entführerin ins Zuchthaus bringen wollte - auf den //468// Hof. Die K. ließ ihren Unwillen an dem Kind aus. Der Bauer ertappte sie bei einem Rendezvous und züchtigte sie. Daraufhin erhielt er von dem berüchtigten, geheimnisvollen Verbrecher SAMIEL einen Drohbrief, die K. künftig in Ruhe zu lassen. Als der Bauer darauf nicht einging, fingierte die K. ein Stelldichein. Dem in die Falle tappenden Bauern schoß sie eine Ladung Pulver ins Gesicht, so daß er blind wurde. Der Bauer glaubt, die Tat sei vom Samiel verübt worden. Es wird im Verlauf der Handlung klar, daß die K. der Samiel ist. Zusammen mit dem häßlichen Knecht BASTIAN, der ihr - auch als Liebhaber - völlig ergeben ist, verübte sie (ganz in Schwarz gekleidet: »Schwarze Hosen, schwarze, kurze Jacke, einen schwarzen, breitkrämpigen Hut und eine schwarze Larve vor dem Gesicht« (1789)) zahlreiche Verbrechen. Nebenher führt sie weiterhin ihr loses Leben: Der Förster WILDACH ist ihr Geliebter, Fritz Hiller, ihren Stiefsohn, versucht sie zu verführen. Der Wurzelsepp und Fritz kommen ihr auf die Spur. Die K. bestiehlt den Förster um 30 000 Mark, überfällt den auf den Samiel angesetzen Offizier ARTHUR WIPPRECHT GRAF VON -> MÜNZER und stiftet Bastian zu einem Mordanschlag auf den Wurzelsepp und auf Fritz an. Als sie König LUDWIG II. berauben will, wird sie gestellt. Um der Bestrafung zu entgehen, will sie sich erschießen. Der Selbstmordversuch schlägt jedoch fehl, da die Pistolen nur Pulver geladen haben: Ihr Augenlicht wird völlig zerstört, womit sich eine früher ausgestoßene Selbst-Verfluchung der K. erfüllt. (WzG V: 1767, 1770f, 1782f, 1785f, 1789, 1809, 1811, 1816, 1864, 1891, 1894, 1910, 1973, 1995, 2062, 2072, 2086, 2095, 2098) KRONENBAUER (JULI(US)): reichster Bauer in Kapellendorf; Mann der KRONENBÄUERIN(nen), file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/KOF_KRO.HTM[21/02/2024 12:33:39]

Vater von FRITZ HILLER; er hat eine lange, hagere Gestalt, ist sechzig Jahre alt (1784: 55 Jahre) und blind. Seine erste Frau, Mutter seines Sohnes, mußte er um ihres Geldes willen heiraten; sie wird als eine Xanthippe geschildert, die dem K. das Leben schwer machte. Als KATHRIN, sein Mündel, nach dem Tod ihres Vaters auf den Hof zog, wurde sie - 15-jährig - seine Geliebte. Sie ließ den kleinen Sohn des K. verschwinden. Aus Gram darüber und über die Untreue ihres Mannes starb die erste Kronenbäuerin. Der K. heiratete kurz darauf im Alter von 35 Jahren Kathrin, die jedoch nach der Hochzeit merklich kälter zu ihm wurde. Sie wies ihn ständig ab, hatte Geliebte. Als der K. sie mit einem Geliebten überraschte und bestrafte, ließ sie ihn durch einen Drohbrief des berüchtigten, geheimnisvollen Verbrechers SAMIEL auffordern, sie ihn Ruhe zu lassen. Da er ihr dennoch nachspionierte, fingierte sie ein Stelldichein. Der K. ging in die Falle und wurde durch einen Pulverschuß des Samiel geblendet. Der WURZELSEPP fand inzwischen das verschleppte Kind, das der K. auf den Hof nahm, jedoch nicht als Sohn anerkannte, da er seine Frau nicht als Entführerin ins Zuchthaus bringen wollte. Der Wurzelsepp und Fritz finden heraus, daß Kathrin der Samiel ist. Sie wird verhaftet. Durch den MEDIZINALRAT König LUDWIGs II. wird der K. an den Augen operiert, so daß er wieder sehen kann. (WzG V: 1767, 1771, 1777, 1782-85, 1856, 1894, 1898, 1900f, 2039) //469// KRONER: 1) Farmer in Arkansas; Mann von 2), Vater von 4.1); er wird von WILLIAM JONES (-> KANADABILL) erschossen. (GR 15: 22) 2) Frau von 1), Mutter von 4.1); sie stirbt aus Kummer über den Tod ihres Mannes. (GR 15: 24) 3) BETTY K. (verwitwete PANSHLAW): freigelassene Mulattin; Mutter von vier Kindern (u.a. ELLEN PANSHLAW); vor zwanzig Jahren wurde sie von TIM SUMMERLAND geliebt, heiratete aber FINK PANSHLAW, der inzwischen verstarb. Ihre Kinder wurden von dem Sklavenhändler WILLMERS geraubt und an den KANADA-BILL verkauft. Tim, der sie zufällig wiedertrifft, befreit mit ABRAHAM LINCOLN die Kinder. Betty heiratet dann Tim. (SELFMAN: 415, 430, 446f) 4) TIM K.: 4.1) (COLORADO-MANN): berühmter Westläufer, vormals Farmer in Arkansas; Sohn von 1)/2); er ist lang und sehr hager. K. »trug einen Büffellederrock, der so viel Dienste geleistet hatte, daß er nur noch aus Flicken und Flecken bestand. Die Leggins waren ihm viel zu kurz ... Mokassins, die ... ausgebessert waren ... Mütze, die früher vielleicht einmal eine Pelzmütze gewesen war, jetzt aber alle Haare verloren hatte und ihm wie ein umgestülpter Bärenmagen auf dem Haupte saß« (5f). Er ist bewaffnet mit einer alten »Büchse, welche vom Kolben bis zum Laufteile mit zahlreichen Einschnitten, Kerben und sonstigen für Fremde rätselhaften Charakteren versehen war« (6). K. war verlobt mit MARY HAMMER, die von WILLIAM JONES (-> KANADA-BILL) entführt wurde. Bei der Verfolgung

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trifft K. auf ABRAHAM LINCOLN, der sich ihm anschließt. Beim Befreiungsversuch verschuldet K. durch seine Voreiligkeit den Tod Marys und seines Vaters. Aus Gram geht er in den Westen, wo er bald als bester Jäger weit und breit gilt. Jahre später trifft er wieder auf Lincoln. Den beiden ist es zu verdanken, daß ein von Jones mit den Choctaws und Comanchen geplanter Überfall auf Fort Smoky Hill mißglückt. Wiederum Jahre später treffen K. und Lincoln bei dem ›Ölprinzen‹ GUY WILLMERS, der BETTY HAMMER (Marys Schwester) geheiratet hat, noch einmal auf Jones, der dort mit seinem Komplizen DAVID HOLMANN Willmers‹ Öltal in Brand setzt. In THREE CARDE rettet K. dabei Betty auf seinem Pferd Arrow aus dem Flammenmeer. Während K. in THREE CARDE seine Geschichte selbst erzählt, wird sie in GR 15 von einem Erzähler vorgetragen, der sich bei MUTTER THICK in Jefferson-City als K. ausgibt, aber von TOBY SPENCER und OLD SHATTERHAND als Lügner entlarvt wird. (Vgl. SELFMAN: TIM SUMMERLAND) (GR 15: 5ff, 16, 21-24, 27, 29ff, 36f, 39-51, 53f, 58-61, 67f, 70ff, 74-77, 584-87) 4.2) großspuriger Erzähler bei MUTTER THICK in Jefferson-City, der sich als TIM K. (4.1), der COLORADO-MANN, ausgibt und dessen Geschichte als seine erzählt. Er //470// wird von TOBY SPENCER und OLD SHATTERHAND als Lügner entlarvt. Sein Äußeres entspricht genau dem des richtigen Tim K. (GR 15: 5f, 76f, 585ff) KRONERS: 1) DAVID K. -> DAVY (DER LANGE DAVY) 2) MARY K.: Geliebte von DICK HAMMERDULL; sie wurde von Indianern getötet. (nur erwähnt) (AUF DER SEE: 467) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//470// DIE KRÜCKE (EL UKKAZI) -> MURAD NASSYR KRÜGER: Mitschüler KARL MAYs auf dem Gymnasium; als Mays Konkurrent versuchte er, diesen zu blamieren, indem er eine von May komponierte Motette entwendete, mit Fehlern versah und dann dem Musiklehrer, dem Kantor REITER, übergab. Dieser durchschaute die Intrige, berichtigte die Fehler und ließ die Motette drucken. May erhielt ein Honorar dafür; Krüger blieb der Ärger über den mißglückten Streich und die Scham, als eine Strafe wegen Mays Intervention unterblieb. Den verworrenen Angaben CARPIOs ist zu entnehmen, daß K. später Zirkusmusikant wurde und die Schwester eines Clowns heiratete. (nur erwähnt) (GR 24: 12ff, 386) KRÜGER BEI (RAIJIS EL SCHIJUSCH (HERR DER HEERSCHAREN)): Oberster der Leibgarde des BEIs VON TUNIS, MOHAMMED ES SADOK PASCHA (historisch: Johann Gottlieb Krüger) - in KRUMIR: Er stammt ursprünglich aus Deutschland, kam Anfang der dreißiger Jahre nach Tunis und trat zum Islam über. Unterwegs zu einem Pferdekauf für den Bei trifft er mit KARA BEN NEMSI (KBN) zusammen. Nach dem Kauf verabschiedet er sich für immer von KBN: dieser »hat ihn niemals wiedergesehen«. (221f, 225, 306) - in GR 6: KBN erzählt ein humoriges kulinarisches Erlebnis, das er mit K. erlebte. (nur erwähnt) (101) - in DH-DH: K. »war von kurzer, starker Gestalt. Sein Gesicht war hochroth wie das eines professionirten Weintrinkers, trug aber eine ganz außerordentliche Gutmüthigkeit zur Schau. Er ... hatte ... den weißen Beduinenmantel überhängen; aber unter demselben, da, wo er vorn geöffnet war, glänzten dicke, goldene Uniformschnüre hervor.« (234) K. »war von Geburt ein Deutscher. Er stammte aus der Mark Brandenburg und hatte als Brauergeselle die Heimath verlassen, um sein Glück in der Fremde zu suchen. Er hatte es gefunden. Nach vielen Kreuz- und Querfahrten war er nach Tunis gekommen, und hatte sich anwerben lassen. Von Haus aus recht gut begabt, furchtlos und tapfer, war er nach und nach immer höher gestiegen und zuletzt Commandant der Leibschaaren geworden. Natürlich hatte er sich da zum Islam bekennen müssen, war aber im Herzen doch ein Christ und dazu ein guter, ehrlicher Deutscher geblieben. Das Türkische und Arabische war ihm vollständig zu Eigen und geläufig geworden ... Von Schulbildung war bei ihm keine Rede gewesen. Er hatte sein Deutsch so gesprochen, wie es ein Brauerknecht und //471// ein echter Brandenburger spricht, im dortigen Dialekt. Später hatte er lange Jahre keine Gelegenheit gehabt, sich im Deutschen auf dem Standpunkt zu erhalten; er hatte seine Muttersprache zu drei Viertheilen vergessen. Was ihm noch übrig geblieben war, das gebrauchte er nach den Regeln der türkischen und arabischen Sprache, und so entstand eine Ausdrucksweise, welche geradezu unbeschreiblich war.« (236) Beim Stamm der Medscherdah, bei dem K. Pferde aussucht, begegnet er OSKAR STEINBACH und der schönen HILUJA, die K. durch vorläufiges Heiraten an sich binden will, um sie in den Harem seines Herrn, des Beis von Tunis, zu bringen. Der Targi BEN HAMALEK, file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/KRU_KYS.HTM[21/02/2024 12:33:40]

der Hiluja und ihre Dienerin HALUJA geraubt hatte, betrügt K., die Namensähnlichkeit der beiden Frauen ausnutzend, so daß K. die alte Haluja heiratet. In Tunis zwingt K. den DERWISCH OSMAN (-> FLORIN) durch die Bastonnade, einen mit IBRAHIM PASCHA geplanten Anschlag auf den Bei von Tunis zu gestehen. (234, 236, 259ff, 377f) - in GR 21: »ich glaube, daß er aus der Mark Brandenburg stammt und wahrscheinlich Brauerbursche oder so etwas ähnliches gewesen ist ... hat ... sich in die Fremdenlegion anwerben lassen, ist in Algerien desertiert, über die tunesische Grenze entwichen und dort Sklave geworden ... (man) steckte ... ihn später unter das Militär ..., kam zur Leibwache und hat es schließlich bis zum Obersten derselben gebracht. Mohammed es Sadok Pascha schenkt ihm sein ganzes Vertrauen ... Ein tüchtiger Soldat, ein treuer Beamter und ein guter Mensch. Leider ist er Mohammedaner geworden! Er hängt noch mit großer Liebe an seinem Vaterlande, mag aber von dem einzelnen Deutschen nichts wissen ... Er hat die Eigenart, seinen jetzigen Glauben mit seinem früheren zu verquicken, Bibel und Kuran zu verwechseln und dabei allerlei Lächerlichkeiten an den Tag zu fördern. Das größte Meisterstück von ihm aber ist sein Deutsch ... Er hat nur den allernotdürftigsten Schulunterricht genossen und ... schon als Kind mit dem Mir und Mich im Streite gestanden ... leistet ... im Syntax geradezu Unglaubliches« (276f) (Beispiel: Setzen Sie Ihnen nieder! ... Mein alter SALLAM werden bringen Pfeife und Kaffee mit geschnellter Ungeheurigkeit, um Sie zu beweisen den verzückten Zustand, daß Sie heute so plötzlich hiehergekommen sind« (304)). K. nennt sich selbst ›HERR DER HEERSCHAREN‹, hält große Stücke auf KALAF BEN URIK (THOMAS MELTON), der unter ihm dient und ihn verrät. Für den Verlauf der Handlung ist K. unbedeutend. (GR 21: 275ff, 303-10, 369-74, 378f, 444f, 453f) DER KRÜPPEL -> BUSRA (-> MÜBAREK) VON DEM KRUGE: 1) BOLDEWIN V.D.K.: 1.1) trinkfester Raubritter auf Burg Garlosen; Vater von 1.2), Vetter von 2); er ist »ein gar überlegsamer Kopf« (162). B. leidet am Zipperlein und muß gelegentlich am Stock gehen. Zusammen mit seinem Sohn, seinem Vetter und CLAUS VON QUITZOW plant er einen Überfall auf einen markgräflichen Goldtransport. Der Überfall gelingt, es stellt //472// sich jedoch heraus, daß der Transport eine Finte war: statt des erhofften Goldes erbeuten die Raubritter nur Sand. Beim späteren Sturm markgräflicher Truppen auf Garlosen kommt B. ums Leben. (QUITZOWS: 149, 162, 227ff, 373f / 500ff, 518f,, 529f, 631) 1.2) trinkfester Raubritter auf Burg Garlosen; Sohn von 1.1), Vetter von 2); zusammen mit seinem Vater, seinem Vetter und CLAUS VON QUITZOW plant er einen Überfall auf einen markgräflichen Goldtransport, zu dessen Bedeckung auch HANS VON UCHTENHAGEN gehört. Beim Kampf um den file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/KRU_KYS.HTM[21/02/2024 12:33:40]

Transport, der - wie sich später herausstellt - fingiert war, wird B. durch von Uchtenhagen tödlich verwundet. (QUITZOWS: 149, 162, 373f / 501ff, 519†, 530) 2) THOMAS V.D.K.: trinkfester Raubritter auf Burg Garlosen; Vetter von 1.1.) und 1.2); zusammen mit seinen Vettern und CLAUS VON QUITZOW plant er einen Überfall auf einen markgräflichen Goldtransport. Der Überfall gelingt, es stellt sich jedoch heraus, daß der Transport eine Finte war: statt des erhofften Goldes erbeuten die Raubritter nur Sand. Beim späteren Sturm markgräflicher Truppen auf Garlosen kommt T. ums Leben. (QUITZOWS: 149, 162, 373f, 386 / 500ff, 518f,, 529f, 631) DER KRUMIR -> SAADIS EL CHABIR DER KRUMME BALDINGS: Seemann unter MAX PARKER (GR 15: 552) KUANG-SI-TA-SSE (GROßER GLANZ, DOKTOR AUS DEM WESTEN): chinesischer Name KARA BEN NEMSIs (KIANGLU: 114) KUCHENBRUCH: Dichter in Halle; Autor einer »lebhaften Ode« an den Meerbusen von Biscaya; er sollte MATTHÄUS AURELIUS HAMPEL das Libretto für die geplante Wild-West-Oper schreiben, war dazu jedoch nicht fähig. (nur erwähnt) (ÖLPRINZ: 43) KUCHENREUTER: Setzfehler: statt »›Sehr gut,‹ ächzte Kuchenreuter.« (WR III: 1252) muß es heißen: ›echte Kuchenreuter‹: gemeint sind Kuchenreuter Pistolen. KÜHNE: Der »alte bißfertige Doctor Kühne« prägte den Begriff ›Wandamanie‹. (nur erwähnt) (WANDA: 413) DER KÜHNE -> IBN ASL ED DSCHAFUHR KÜRBIS (TJIKWA) -> SAM BARTH KUMMER: 1) Leutnant unter dem ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) (SCHEERENSCHLEIFER: 58) //473//

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2) -> PENA 3) -> KADAR VON KUMMER, FERDINAND: preußischer General (historisch: 1816-1909) (nur erwähnt) (W: 1687 / ULAN V: 2035) KUMRA (DIE TURTELTAUBE): siehe unter LETAFA KUNO (auch (fälschlich ?) KUNE): 1) siehe unter CUNO (KUNE) 2) Diener bei FRANZ VON WILDEN; seine Livree »war mäusegrau mit amaranthfarbenem Aufschlage und Vorstoß. Die schwarzen Sammethosen, welche in graue Gamaschen verliefen, waren mit breiten Silberhäfteln versehen, und silbern waren auch die Rock- und Westenknöpfe, auf denen man, rund um das freiherrliche Wappen herum, in erhabener Schrift die Devise ›Noblesse éternernellement‹ lesen konnte. Die schmale, weit zurücktretende Stirn dieses Mannes verlief, obgleich er wohl noch nicht dreißig Jahre zählte, in eine große glänzende Glatze; die Ohren waren groß, ein Umstand, welcher durch den Mangel an Kopfhaar sehr hervorgehoben wurde. Desto dichter aber standen die Haare der oberhalb der Nasenwurzel in einander laufenden Brauen, welche man recht gut mit dem Ausdrucke Borsten bezeichnen konnte. Die Nase war lang, schmal und scharf geformt, und ihre Flügel zeigten jene hervorstehende, aufgeblasene Bildung, welche man vorzugsweise bei leicht erregbaren Personen zu beobachten pflegt. Die Oberlippe war im Verhältnisse zu dem Gesichte viel zu breit und das Kinn ebensoviel zu kurz, dafür aber von jener widerlichen, unschönen Form, welche nur bei stark entwickelten Kauwerkzeugen vorkommt und auf Sinnlichkeit, Genußsucht, vielleicht sogar Rücksichts- und Gefühlslosigkeit schließen läßt. Die Augen dieses Mannes waren klein und schienen etwas schief zu stehen, fast wie beim mongolischen Typus. Vielleicht aber erhielt man diesen Eindruck in Folge eines leichten Schielens, welches aber nur dann zu beobachten war, wenn der scharfe, stechende Blick dieser Augen sich auf einen bestimmten Punkt fixirte.« Die Augen konnten einen Ausdruck annehmen, »in welchem sich die Summa aller möglichen negativen Charaktereigenschaften zu erkennen gab, ohne daß man das Recht gehabt hätte, das Dasein einer einzelnen derselben psychologisch zu beweisen. Es war der Blick eines Menschen, vor welchem man sich zu hüten hat.« (1394) K. war in BERTHA BRAND verliebt, die ihn jedoch zurückwies, da sie von Wilden liebte. K. will sich an von Wilden dafür rächen, daß dieser ihm Bertha »weggeschnappt und verführt hat« (1395). Es wird angedeutet, daß die finanziellen Schwierigkeiten, in denen sich von Wilden befindet, wenigstens teilweise das Werk K.s sind. (ZOUAVE: 1394f, 1425f) //474//

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K'UN-P'A (FEUERWASSER): mythischer Häuptling in der Sage von der Entstehung des YellowstoneGebietes, die TOKVI-TEY WINNETOU erzählt. Durch seine Trunksucht bringt er sein Volk in Not. (nur erwähnt) (BÄRENJÄGER: nur in GK 1. Jg: 553f; in der Buchfassung nicht enthalten) KUNPUI (FEUERHERZ): älterer Utahhäuptling; er verhandelt mit OLD SHATTERHAND, den er mit anderen Utahs als Geisel begleiten muß. (SILBERSEE: 430ff) KUNZ: Leibdiener EMIL VON HELBIGs; ein echter ›Eisenfresser‹ und das Spiegelbild seines Herrn: grauer militärisch geschnittener Anzug, kurz verschnittenes Haar, martialischer Schnurrbart; er verlor durch einen Pistolenschuß das linke Auge. Seine Reden beendet er stets mit einem »Verstanden!«. Er ist treu und gutmütig, liegt aber mit den Schwestern FREYA, WANKA und ZILLA VON HELBIG, die er »Schreia, Zanka und Brülla« tituliert, in ständigem, kauzigen Kleinkrieg. (JUWELENINSEL: 2, 18, 34, 371f) KUNZE: Korporal unter dem Befehl HUGO VON KÖNIGSAUs; als Savoyarde verkleidet hilft er diesem, eine französische Kriegskasse auszugraben und neu zu verstecken. Er wird mit seinen neun Kameraden von einer französischen Patrouille erschossen. (W: 483, 485 / ULAN II: 661, 665) KURFÜRST(EN) VON BRANDENBURG: 1) -> FRIEDRICH VON ZOLLERN 2) -> JOHANN VON ZOLLERN 3) -> JOACHIM KURT: Jägerbursche beim Oberförster KURT VON RODENSTEIN (WR II: 839) DER KYS-KAPTSCHIJI (MÄDCHENRÄUBER) -> MUSA WARDAN Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//475// LA TOUR -> LATOUR LACHNER: 1) Vater von 3), weitläufiger Vetter von 2); er hatte studiert und zwang seinen Sohn, der eigentlich Kunsttischler oder -schlosser werden wollte, aufs Gymnasium und in den Verwaltungsberuf. Als sein Sohn in allen Berufen scheiterte, verstieß er ihn. Durch seine Strenge wurde der geistige Verfall seines Sohnes gefördert. (nur erwähnt) (GR 24: 347, 386f) 2) weitläufiger Vetter von 1), wird als ›Onkel‹ von 3) bezeichnet; er treibt als Wucherer und Halsabschneider seine Geschäfte zunächst in Pittsburg, später in St. Louis. L. ist alt, hager und runzelig, hat aber einen kräftigen Knochenbau, der Kraft und Ausdauer verrät. »Er besaß ein sehr kräftiges Gebiß, welches ebenso wie das breite, massige, unten weit vorgebogene Kinn auf weniger hohe Instinkte schließen ließ. Die Lippen waren außerordentlich schmal und hatten kein Pigment, wie man es bei ausgesprochen geizigen Leuten zu beobachten pflegt. Die scharfgebogene Habichtsnase hätte einem armenischen Wucherer alle Ehre gemacht. Unter der von einem spärlichen, ergrauten Haarwuchse weit eingeengten Stirn blickte ein Paar kleiner, fast wimperloser Augen in steter Unruhe hin und her, und der höchst ärmlich gewachsene, ungepflegte Vollbart bemühte sich vergeblich, dem häßlichen, ganz und gar nicht Vertrauen erweckenden Gesichte ein ehrwürdiges Aussehen zu verleihen. Dieser alte Mann war in einen festen, graubraunen Stoff gekleidet, trug lange Sporenstiefel, dazu einen breitkrempigen Hut und hatte ein Gewehr neben sich liegen, welches nicht seine einzige Bewaffnung bildete, denn in dem breiten Gürtel sah ich noch ein Messer und zwei Revolver stecken.« (334) Frau VON HILLER, die von HERMANN LACHNER (-> CARPIO) ein Empfehlungsschreiben an L. bekommen hatte, macht davon keinen Gebrauch, als sie erfährt, daß man L. »einen der schlimmsten von der Art der Menschen, welche der Engländer Cut-purse (Beutelschneider) und der Amerikaner Throat-cutter (Gurgelabschneider) nennt«. (302f) Carpio war als Gehilfe zu L. nach Amerika gekommen und wurde von ihm auf schlimme Weise ausgebeutet. Als die Verbrecher CORNER, EGGLY und FRANK SHEPPARD L. ein Findinghole (Goldfundstelle) zum Kauf anbieten, reitet er mit ihnen und Carpio in den Westen. Er will Carpio das Gold, das in einem Loch in einem eiskalten Bach liegt, bergen lassen. Dabei kalkuliert L. den Tod Carpios kaltblütig mit ein, nicht ahnend, daß die Verbrecher ihm das gleiche Los zugedacht haben. OLD SHATTERHAND (OS) warnt ihn vergeblich, kann aber Carpio von L. fortführen. Zusammen mit den Verbrechern gerät L. in die Hände der Blutindianer PETEHs und wird an YAKONPI-TOPA ausgeliefert. Er kann jedoch mit den anderen fliehen und Carpio wieder in seine Gewalt bringen. Am Finding-hole lassen die Verbrecher ihre Maske fallen und wollen auch den alten L. zwingen, ins eiskalte Wasser zu steigen. OS und WINNETOU verhindern das. L. ist jedoch verstockt und will das eigentlich Winnetou gehörende Gold nicht aufgeben. Als er Gewalt anwendet, wird er gebunden. Winnetou läßt ihn und die Verbrecher das Gold bergen. L. folgt OS, Winnetou und deren Gefährten ins Pa-ware, ein Winterlager der Shoshonen. Bei dem //476//

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Lawinenunglück im Pa-ware bleibt L. unverletzt. An Carpios Tod nimmt er keinen Anteil. Nur durch HERMANN ROSTs medizinischen Einsatz überlebt L. die Rückreise. Von weißen Jägern wird er nach Fort Laramie gebracht, wo sich seine Spur verliert. (GR 24: 228ff, 302f, 334, 338ff, 342, 344, 365ff, 371f, 381, 388, 402, 451, 511f, 556ff, 567, 573, 579, 597, 606, 619) 3) HERMANN L. -> CARPIO LADISLAUS: König von Neapel (historisch) (nur erwähnt) (QUITZOWS: 179) LÄRMINE -> ADELINE SIMSON DER LAHME (EL ARADSCH) -> TIFL EL LAKIT (DER FINDLING): Sohn ABD EL BIRRs und ZARKAs; er ist etwa eineinhalb Jahre alt und hat blaue Augen. L. wird seinen Eltern von HUMAM BEN DSCHIHAL geraubt und ausgesetzt, jedoch von OMAR BEN SADEK gefunden, der ihm den Ersatznamen gibt; sein eigentlicher Name bleibt ungenannt. Omar gewinnt ihn so lieb, daß er seinetwegen Abd el Birr, mit dem er eine Blutrache hat, verzeiht. (BLUTRACHE: 302ff, 310f, 313, 317) LAKTOEUL: eigentlicher Name des DSCHIAHUR (KIANGLU: 299) LAKUNZA: L. wird vom mexikanischen Kaiser MAXIMILIAN als Mitglied einer Zwischenregierung vorgeschlagen. (nur erwähnt) (historisch) (WR VI: 2570) VON LAMBERG ( Graf v.L. : preußischer Diplomat am Hof des dänischen Statthalters KARL VON -> HESSEN-KASSEL in Eckernförde (historisch: Maximilian Joseph Graf v. L. (1729-92), Schriftsteller und Diplomat) (AQUA/FÜRST: 417f) DE LANCY: 1) Graf; Vater von 2); er hat einst vom GRAFen VON -> SAINT GERMAIN einen Smaragd von Verunreinigungen befreien lassen. (nur erwähnt) (nicht in AQUA) (FÜRST: 385) 2) Comtess; spätere Frau VON GENLIS; Tochter von 1); als Zehnjährige erhielt sie vom GRAFen VON -> SAINT GERMAIN das angeblich lebenverlängernde Aqua benedetta. (historisch: Félicité Gräfin de Genlis (1746-1830), geb. Marquise Ducrest de Saint-Aubin; französische Schriftstellerin) (nur

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erwähnt) (AQUA/FÜRST 385f) LANDBEWOHNER AUS AIN (Aïn) KAHRIM: Kunde bei MUSTAFA BUSTANI; THAR spielt ihm den Streich, in seine Kopfbedeckung, die er während des Kaufes eines //477// Fez und eines Turbantuches abgenommen hatte, blaue Farbe zu tun, so daß der haarlose Schädel des Mannes glänzend himmelblau gefärbt wurde. Als Entschädigung erhält er von Mustafa Bustani ein Geschenk. (Vgl. LEBEN UND STREBEN 89) (SCHAMAH: 6-10, 33f) LANDOLIN(I): fälschlich für BANDOLINI LANDOLA: 1) Spanier, Mann von 2), Vater von 3) (nur erwähnt) (WR V: 1921) 2) Frau von 1), Mutter von 3); nach dem Tode ihres ersten Mannes lernte sie in New Orleans den Pflanzer GRANDEPRI(E)SE kennen und heiratete ihn in zweiter Ehe. (nur erwähnt) (WR V: 1921) 3) HENRICO/HENRICORD L. (al. GRANDEPRI(E)SE/DER SCHWARZE KAPITÄN/BARTHOLOMEO DIAZ (DIEZ)/PARKERT/GUZMAN/WILKERS): Agent, Kapitän und Seeräuber; Geschäftspartner und Komplize von GASPARINO und PABLO CORTEJO; Stiefbruder von GRANDEPRI(E)SE; er ist Kapitän der ›Pendola‹ (Feder), »ein nicht ganz gewöhnlicher Seemann ... der ... wenn es sein müsse, vorn zur Hölle hinein und hinten wieder hinaus segeln werde, ohne eine Spiere oder Stänge zu beschädigen. Er kannte alle Meere und alle Häfen und galt für einen Mann, dem jede Fracht recht sei, wenn er nur Geld verdiene. Ja, man munkelte sogar davon, daß er zuweilen eine Ladung Neger nicht verschmähe« (115). Sein Schiff rüstet L. bei Gelegenheit in die gefürchtete ›Lion‹ um, mit der er dann als DER SCHWARZE KAPITÄN sein Unwesen treibt. In Zusammenhang mit der Piraterie nennt sich L. GRANDEPRI(E)SE, um den Namen seines Stiefbruders in den Schmutz zu ziehen. Diesem hatte er als 19jähriger die Braut verführt und den Vater ermordet. Im Auftrag der Cortejos führt L. zahlreiche Verbrechen an der Familie DE RODRIGANDA und deren Freunden aus. So besorgt er das Gift, mit dem EMAMUEL und ROSA DE RODRIGANDA wahnsinnig gemacht werden, läßt MARIANO längere Zeit im Kielraum seines Schiffes schmachten, verkauft FERDINANDO DE RODRIGANDA als Sklave an den SULTAN VON HÄRRÄR (AHMED BEN ABUBEKR) und setzt KARL STERNAU und den Steuermann HELMERS, ANTON HELMERS und EMMA ARBELLEZ, KARJA, TECALTO (BÜFFELSTIRN) und SCHOSH-INLIETT (BÄRENHERZ) sowie den gerade erst freigekommenen Mariano auf einer einsamen Südseeinsel aus, von der sie erst nach 16 Jahren wieder befreit werden können. Für diese Aktion ermordet L. als Schauspieldirektor GUZMAN Kapitän WILKERS und dessen gesamte Besatzung und nimmt anschließend für einige Zeit den Namen seines Mordopfers Wilkers an. Er betrügt mit seinen file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/LA_LAR.HTM[21/02/2024 12:33:40]

Schurkereien auch seine Komplizen, die Cortejos, denn diese glauben, ihre Feinde seien tot, während L. sie nur verschleppte. Später arbeitet L. unter dem Decknamen PARKERT (Kapitän der US-Marine) als spanischer Agent in Deutschland (er hat dort staatsverräterische Verbindungen zum Bankier WALLNER). In Berlin kann seine Konspiration mit //478// Franzosen und Russen gegen Preußen von KURT HELMERS aufgedeckt werden, so daß L. fliehen muß. Als er erfährt, daß Sternau und die anderen Ausgesetzten wieder aufgetaucht sind, reist er maskiert mit Gasparino Cortejo nach Mexiko (Deckname BARTHOLOMEO DIAZ/DIEZ), um sie endgültig zu beseitigen. In Vera Cruz trifft er unerkannt auf seinen Stiefbruder, der ihn haßerfüllt sucht, aber nicht erkennt. Sternau kann L. und die Cortejos mit der Hilfe TRAPPER GEIERSCHNABELs festnehmen, aber der ahnungslose Grandepri(e)se befreit sie wieder. Sie fallen anschließend in die Hände PATER HILARIOs, wo sie von Kurt Helmers in Gewahrsam genommen und nach Mexiko-City überführt werden. Dort kitzelt man L. so lange, bis ihm Schaum vor dem Mund steht. Aus dem Schaum wird das Gegengift für Graf Emanuel de Rodriganda bereitet. L. wird zum Tode verurteilt und gehenkt. (WR: I 94, 115ff, 120f, 237ff II 502ff, 820, 863f III 1119ff, 1178, 1189f, 1197ff, 1208ff, 1280ff, 1398 V 1920, 2190ff, 2236ff, 2259, 2295ff VI 2343, 2372f, 2590, 2611) - LANDOLAs STEUERMANN: 1) Er wird von KARL STERNAU erschossen. (WR: I 234 II 863) 2) Nachfolger von 1); siehe unter HERMILIO MARTINEZ LANDROCK: 1) Wachtmeister; Vater von 2)/4); verwandt mit 3); er wohnt in der Wasserstraße. L. verliert seine Stelle weil ihm GUSTAV BRANDT auf dem Weg ins Zuchthaus entkommt. L. erhält dann Arbeit bei der Bahn und gerät ins Elend, als er durch einen Unfall Hand und Bein verliert. Später erhält er vom FÜRSTen VON BEFOUR (Gustav -> Brandt) eine Pension. (VS: I 89-94, 160-63 V 2012ff, 2043-46 VI 2103-06) 2) schwachsinniger Sohn von 1) (VS: I 160-63 V 2012) 3) -> Köhlerfrau HENDSCHEL (geb. L.): Sie ist verwandt mit 1). 4) ANNA L.: Näherin; Tochter von 1), Freundin EMILIE WERNERs; sie ist »nicht mehr ganz jung ... ihre Züge waren regelmäßig und einnehmend« (153). A. hat lichtes Haar, in schlichtem Scheitel eng an file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/LA_LAR.HTM[21/02/2024 12:33:40]

den Schläfen anliegend, blaue Augen und einen schön gezeichneten, nicht zu vollen Mund. Der FÜRST VON BEFOUR (GUSTAV -> BRANDT) rettet sie vor Zudringlichkeiten FRANZ VON HELFENSTEINs. Sie verlobt sich mit dem Polizisten ANTON. (VS: I 132f, 153-63 V 2012, 2044 VI 2097-2103, 2106-11) LANDSTREICHER -> BRODNIK (MIELOSLAW) //479// LANGE: 1) Vater von 3)/4), Schwiegervater von UHLMANN; Witwer; ein biederer deutscher Schmied in La Grange; er hat eine hohe, kräftige Gestalt, scharf markierte Züge und schwere Fäuste, »ein Beweis fleißigen und anstrengenden Schaffens« (94). L. nimmt OLD SHATTERHAND (OS) (in SCOUT: (anonymer) ICH-ERZÄHLER) und OLD DEATH bei sich auf. Seinen Besitz hat er verkauft, um mit seinem Sohn nach Mexiko zu seiner Tochter zu ziehen. Mitglieder des Ku-Klux-Klan wollen sein Haus überfallen, um sich an Old Death und OS zu rächen. Der Angriff wird jedoch abgewehrt. L. und sein Sohn schließen sich den beiden Westmännern an und kommen so schließlich nach Mexiko. Auf diesem Ritt sind sie »in Wolle« gekleidet und tragen »breitkrempige Filzhüte« (176). (SCOUT/GR 8: 92, 94f, 99-107, 125ff, 131-35, 142-47, 152, 154, 156ff, 174-77, 384ff) 2) Gefreiter beim ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) (PFLAUMENDIEB: 78, 88) 3) AGNES L.: Tochter von 1), Schwester von 4); siehe unter: AGNES UHLMANN 4) WILL L.: Sohn von 1), Bruder von 3), Schwager von UHLMANN; ein biederer deutscher Schmied in La Grange; er ist »vielleicht sechsundzwanzig Jahre alt«, hat eine hohe, kräftige Gestalt und ein tief gebräuntes Gesicht mit scharf markierten Zügen. L. hat schwere Fäuste. Er »machte den Eindruck, als ob er es gern und gut mit einem halben Dutzend anderer aufnehmen würde.« Während des amerikanischen Bürgerkrieges hatte er auf Seiten der Nordstaaten gekämpft. Er geriet damals in Gefangenschaft und wurde mit seinen Kameraden von OLD DEATH gerettet. Mit seinem Vater reitet er im Gefolge von OLD SHATTERHAND (in Scout: (anonymer) ICH-ERZÄHLER) und Old Death zu seiner Schwester nach Mexiko. (SCOUT/GR 8: 94-101, 174-77, 384ff) DER LANGE DAVY -> DAVY DER LANGE DUNKER -> WILL DUNKER

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LANGE FLINTE -> INNUA NEHMA DER LANGE HALLER: berühmter Westmann; gemeint ist wohl DER LANGE HILBERS (nur erwähnt) (GR 9: 13) LANGE HAND -> HONSKEH NONPEH (Osage) DER LANGE HILBERS: berühmter Westmann (nur erwähnt) (einmal (wohl fälschlich) DER LANGE HALLER) (ÖLBRAND: 167 GR 9: 13, 365) //480// DER LANGE PARKER -> WILL PARKER DER LANGE SANFU: (fiktive?) Figur einer (bisher nicht bekannten) Chinaerzählung Mays (nur erwähnt) (GR 9: 630 (Nachwort)) DER LANGE SEESTRÖM -> ERICH VON SEESTRÖM DER LANGE THOMAS: siehe unter THOMAS DER LANGE TOM: Bootsmann unter MIß ADMIRAL und dem SCHWARZEn KAPITÄN (FRANÇOIS -> LATOUR); er hilft bei der Entführung der ›l'Horrible‹. Er wird (nur in AUF DER SEE) beim Aufbringen des Schiffes durch MAX PARKER im Kampf tödlich verletzt. (AUF DER SEE: 627f, 738, 786, 806f GR 15: 449-461) DER LANGE VENSKE: siehe unter VENSKE DER LANGE WILL: 1) -> WILL DUNKER 2) -> WILL PARKER DER LANGE WINTERS: ehem. Gefährte von JOSUA HAWLEY (nur erwähnt) (GR 14: 35ff)

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VON LANGENAU: 1) deutscher Baron; Mann von 2), Vater von 4); als Freund der Magie, Astrologie und Alchimie stand er unter dem Einfluß des GRAFen VON -> SAINT GERMAIN, der ihn ruinierte, woraufhin sich v.L. erschoß. (nur erwähnt) (AQUA/FÜRST: 372, 390) 2) deutsche Baronin; Frau von 1), Mutter von 4); sie starb kurz nach dem Freitod ihres Mannes. (nur erwähnt) (In AQUA kommt sie nicht vor) (FÜRST: 390) 3) AMELY V.L. (geb. HAUSSET): Baronin; Frau von 4), Nichte der französischen Hofdame D'HAUSSET; sie lernt ihren Mann in Versailles kennen. Mit ihm ist sie später in Eckernförde zu Gast beim dänischen Statthalter, dem Landgrafen KARL VON -> HESSEN-KASSEL. (AQUA/FÜRST: 386, 417, 422) 4) KARL (CHARLES) V.L.: deutscher Baron, Sohn von 1)/2), Mann von 3); er ist nach dem Freitod seines Vaters ein erbitterter Feind des GRAFen VON -> SAINT GERMAIN. Die Kugel, mit der sein Vater sich das Leben nahm, trägt er stets für den Grafen bei sich. Am Hofe von Versailles weilt er als Gesandter des preußischen Königs. //481// Dort lernt er AMELY HAUSSET, seine spätere Frau, kennen. Von Saint Germain, der sich ebenfalls in Versailles aufhält, versteht es, v.L.s Mission, den Abschluß eines Neutralitätsabkommens mit Frankreich, zu hintertreiben. Einige Zeit später trifft v.L. im Haag auf CASANOVA, der im Auftrag des französischen Außenministers Kapitalanleihen tätigen soll. Auch von Saint Germain ist dort. Er will angeblich im Auftrag LUDWIGs XV. - die französischen Kronjuwelen verpfänden. Es gelingt v.L., Casanova zu warnen und die Unechtheit eines Diamanten, den von Saint Germain hinterlegte, durch den Chemiker VAN HOLMEN nachweisen zu lassen, so daß das Vorhaben von Saint Germains scheitert. Viele Jahre später befindet sich v.L. mit seiner Frau und dem Prinzen PARANOW in Eckernförde beim dänischen Statthalter, dem Landgrafen KARL VON -> HESSEN-KASSEL, der unter dem Einfluß von Saint Germains steht. Der Prinz und v.L. können Karls Mißtrauen gegen von Saint Germain wecken. Bei einer abendlichen magischen Vorführung, bei der von Saint Germain beweisen will, daß ihn sein Aqua benedetta auch unverletzlich macht, hat Paranow die für einen Pistolenschuß auf den Grafen vorgesehene präparierte Kugel gegen die Rachekugel v.L.s vertauscht. Von Saint Germain wird erschossen. (In AQUA wird der Vorname v.L.s nicht genannt, die Handlung um die Rachekugel fehlt; von Saint Germain kommt bei einem Duell mit Paranow um.) (AQUA: 335, 350f, 366, 382f FÜRST: 369, 386, 390, 402f, 417, 420, 422) VON LANGENDORFF: begüterte, alte adelige Familie in Preußen

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1) (al. HEULMEIER): deutscher Graf und Minister; Vater von 2); daß er als PROFESSOR HEULMEIER der Geliebte EMERIA GAREZZOs gewesen sein soll, bleibt eine unaufgelöste Seltsamkeit des Romans. (DH-DH: 1170) 2) GÜNTHER V.L. (al. GÜNTHER): deutscher Rittmeister; Sohn von 1); Freund von OSKAR STEINBACH und KARL VON ZIMMERMANN; »Noch in jugendlichem Alter stehend, machte er einen sehr guten Eindruck. Kräftig gebaut, gab er seinen Bewegungen eine unbewußte Eleganz ... Doch trug er ganz gewöhnliche Kleidung von dunkelblauem Tuche, Jacke, Hose und Weste, dazu bis an die Knie reichende Schaftstiefel und einen breitrandigen schwarzen Filzhut. Die Uhr, welche sich in der Weste befand, war an einer einfachen Gummischnur befestigt ... doch trug er an dem kleinen Finger der rechten Hand einen massiven Goldring mit einem höchst werthvollen Diamanten. Ein Kenner hätte es seinen Augen vielleicht angesehen, daß er gewohnt sei, eine Brille zu tragen.« (1166) Er ist Geograph und Geologe und reist, um Abenteuer zu erleben. G. befindet sich auf der Suche nach MAGDA HAUSER (MAGDA VON -> ADLERHORST), in die er sich in San Francisco verliebt hat. Er trifft in der Venta EMERIA GAREZZOs auf Steinbach. Eine große Summe Bargeld, die er bei sich führt, macht ihn zum Ziel eines Anschlages von ROBIN WALKER, BILL NEWTON (-> FLORIN) und ALFONZO. Der Anschlag mißlingt. G. begleitet Steinbach dann ins ›Tal des Todes‹. Zunächst wird deutlich, daß v.L.s Liebe zu Magda erwidert wird, später ist jedoch keine Rede mehr von dieser Liebe; Karl von Zimmermann gilt dann als Geliebter Magdas. (DH-DH: 1166, 1172, 1194f, 1197f, 1235, 1238, 1310, 1360, 1401, 1409) //482// LANGER, FRIEDRICH: Deckname des ALTEn DESSAUERs (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) LANGER FUß: Yumakrieger (GR 21: 166-73) LANGER LEIB -> TANTSCHAN HONSKA (Oglala) LANGES HAAR: Yumakrieger (GR 21: 173-81) LANGES MESSER -> PESCH ENDATSEH (Apache) LANGES OHR -> TSCHIA-NITSAS (Timbabatsche) LANGHAMMER (Professor L.): Lehrer des neunjährigen KARL MAY (nur erwähnt) (HEIMATH: 2144)

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LANNERFELD, MAX: Deckname des BRODNIK (MIELOSLAW) LAO: 1) SCHWARZLEIBIGER LAO -> LAO-PUNG-DAM (Lao) 2) WEIßLEIBIGER LAO -> LAO-PUNG-KHAO (Lao) LAO-PUNG-DAM (SCHWARZLEIBIGER LAO): nur mit einem Languti (Stück um die Hüften geschlungenes Baumwollzeug) bekleideter Hinterindier (Lao), der zu der Gesellschaft der Engländer PHELPS und SHOWER gehört (PHI-PHOB: 516) LAO-PUNG-KHAO (WEIßLEIBIGER LAO): nur mit einem Languti (Stück um die Hüften geschlungenes Baumwollzeug) bekleideter Hinterindier (Lao), der zu der Gesellschaft der Engländer PHELPS und SHOWER gehört (PHI-PHOB: 516) LARAMEL: französischer Oberst; einer der grausamsten Offiziere der Armee in Mexiko; er wird auf Befehl BENITO JUAREZ‹ in Chihuahua von Apachen gehenkt. (WR IV: 1755, 1779, 1808, 1829f) LAREZ: ausbeuterischer mexikanischer General Kaiser MAXIMILIANs: er wird vom Kaiser als Mitglied einer Zwischenregierung vorgeschlagen. (nur erwähnt) (historisch) (WR VI: 2494, 2570) LAROCHE: Deckname GEBHARDT VON KÖNIGSAUs //483// LARSEN, HANS: Friese; Steuermann unter Kapitän FRICK TURNERSTICK, dessen liebster Maat er ist; »Dieser lange, starke, breitschulterige Kerl war ein Seemann vom echtesten Schrot und Korn« (395). Von OLD SHATTERHAND (OS) aus der Gefangenschaft CADERAs befreit, schließt er sich ihm an und beeindruckt durch seine Körperkräfte: er hebt OS und BRUDER JAGUAR mit ausgestreckten Armen hoch und schaukelt sie langsam auf und nieder wie Waagschalen. (GR 12: 387f, 395f, 404f, 495f, 504f, 535, 583, 587, 597, 607 GR 13: 72f, 104, 144f, 454ff, 543, 545) LARSSEN: 1) Bankier aus Stockholm; »einer der bedeutendsten Kenner von edlen Steinen«; er ist Gast des dänischen Statthalters, des Landgrafen KARL VON -> HESSEN-KASSEL, in Eckernförde. (In AQUA

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kommt er nicht vor) (FÜRST: 422) 2) WILLEM L.: Bure; Gastgeber KARA BEN NEMSIs (nur erwähnt) (BOER-GR: 61) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//483// LASSA: Deckname von NASIR AGASSI (GR 1: 603) VON LASSOW: Rittmeister unter dem ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) (der Name ist möglicherweise nicht authentisch) (PANDUR: *63) LATA-NALGA/LATA-NALGUT (STARKE HAND): Apachenhäuptling; Onkel von DER FLINKE HIRSCH und SCHNELLER WIND; unzertrennlicher Freund von TAN-NI-KAY (FÜRST DER BLEICHGESICHTER/OSKAR -> STEINBACH); L. ist ein »Krieger, Reiter, Ringer und Schütze wie kein Zweiter .. ein Freund der Weißen ... nicht alt, aber von einer Einsicht, Klugheit und Geschicklichkeit, welche nur mit seiner Tapferkeit verglichen werden kann« (999); er trägt eine einzige Feder des weißen Kriegsadlers als Schmuck. Vom Silbersee bis ins ›Tal des Todes‹ ist er der Begleiter Steinbachs, aus dessen Schatten er jedoch kaum hervortritt. Er unterstützt ihn mit seinen Apachen. (DHDH: 999f, 1063, 1117) LATORRE: uruguayischer Oberst, Anhänger der Partei der Colorados; L. hat eine verblüffende Ähnlichkeit mit OLD SHATTERHAND (OS). Die Verwechslung OSs mit L. ist eins der Hauptmotive von GR 12. (Der historische Lorenzo L. (1844-1916, von 1876-80 Präsident von Uruguay) besaß tatsächlich eine deutliche Ähnlichkeit mit Karl May.) (nur erwähnt) (GR 12: 23, 34ff, 143, 158f) LATOUR/LA TOUR/DE LATOUR: 1) GRAF LA TOUR: Er schenkt seinem Bekannten DR. WILLMANN ein Schreiben des berühmten JUAN FRANZISKO für dessen Autographensammlung. (nur erwähnt) (WR IV: 1537) //484// 2) MONSIEUR DE LATOUR: Deckname für den Schmied WOLF sen. (VS II: 905) 3) Bruder von 4); RICHARD VON TRESKOW nimmt ihn vorübergehend fest, um ihn wegen seines Bruders zu verhören. L. trägt eine Uhr bei sich, die sein Bruder ihm aus dem Wallerstein-Raub schenkte. (AUF DER SEE: 338ff, 353f) 4) FRANÇOIS L. (auch LA TOUR/al. VICOMTE DE LATOUR/DER SCHWARZE KAPITÄN/ HEINRICH SANDER(S)): »außerordentlich guter Seemann (in AUF DER SEE aus L'Havre de Grace); Bruder von 3); er wird ständig begleitet von JEAN LETRIER. L. war Geliebter der MIß ADMIRAL; eine Liebe, die sich später in tödliche Feindschaft verwandelt. L. ist »ein schöner, ein sehr schöner Mann«, er »verwandte auch auf die Pflege der ihm von der Natur verliehenen Vorzüge eine Sorgfalt, als file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/LAS_LEM.HTM[21/02/2024 12:33:42]

ob es sich dabei um die wichtigste Angelegenheit des irdischen Lebens handle« (AUF DER SEE: 386). »Ohne grad und in die Augen fallend stark gebaut zu sein, erhielt er durch eine eigentümliche Weise der Haltung und Bewegung ein ungemein kraftvolles und gebieterisches Aussehen. Sein regelmäßig, ja schön gezeichnetes Gesicht war von der Sonne tief gebräunt und wurde von einem dichten, dunklen Barte umrahmt« (GR 15: 121). Er war Erbe eines beträchtlichen Vermögens, aber »schon als Junge ein durchtriebener und unbändiger Fuchs, dem kein Lehrer ein gutes Ende voraussagte, obgleich er durch seine außerordentlichen Fortschritte alle in Erstaunen setzte ... machte Dummheiten über Dummheiten« (GR 15: 432) und wurde schließlich »mit Schande fortgejagt« (GR 15: 433). Nach einigem Herumtreiben auf Schiffen »zweifelhaften Rufes« (ebd.) tat er sich mit der Miß Admiral zusammen und wurde unter dem Namen DER SCHWARZE KAPITÄN als Kapitän des Kaperschiffes ›l'Horrible‹ zu einem »Sklavenhändler, wie es keinen zweiten gegeben hat« (GR 15: 431). - in AUF DER SEE: L. hat sein Kommando zeitweilig an Miß Admiral übergeben. Als er von ihr kein Geld mehr überwiesen bekommt (da sie inzwischen mit dem Schiff aufgebracht worden war), verschafft er sich Geld beim Spiel durch präparierte Karten und versucht, sich an ADELE VON TRESKOW heranzumachen, indem er sich als VICOMTE DE LATOUR ihre Dankbarkeit und das Vertrauen ihrer Familie erschleicht. Er erfährt zufällig von einem wertvollen Schmuck, den der Juwelier WALLERSTEIN der HERZOGIN VON -> OERSTÄDT zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt gegen sofortige Bezahlung überbringen soll. Als dann Miß Admiral mit der Nachricht vom Verlust des Schiffes auftaucht, ordnet er sich dieser unter (»Sie ist mein Engel gewesen und mein Teufel geworden«), da er wieder ihren Verführungskünsten erliegt. Er ermordet Wallerstein und bringt die Kassenscheine aus dem Schmuckgeschäft und alle persönlichen Papiere Wallersteins an sich. Es gelingt ihm, das Verbrechen MAX VON SCHÖNBERG-WILDAUEN (MAX PARKER) anzuhängen. Allerdings hintergeht Miß Admiral ihn und setzt sich mit der Beute ab. - in GR 15: Als L. sich krankheitshalber in New York aufhalten muß, bemächtigt sich Miß Admiral seines Schiffes, das kurz darauf durch die ›Swallow‹ unter Max Parker //485// aufgebracht wird. L. wird dann ein »raffinierter Gauner und Betrüger« und flieht vor der Polizei mit Letrier in den Westen. Dort nennt er sich HEINRICH SANDER(S). - in AUF DER SEE/GR 15: L. nimmt HEINRICH WALLERSTEIN wichtige Papiere ab, die ihn als Neffen SAM FIRE-GUNs ausweisen. Er wird Anführer einer Bande von Buschkleppern, die sich mit Oglalas unter MATTO-SIH (AUF DER SEE: RICCARROH) zu einem Zugüberfall verbünden. Er schleicht sich bei Fire-gun mit Hilfe der Papiere ein, um dessen Vermögen in die Hände zu bekommen, das Fire-gun seinen Angehörigen in Deutschland zugedacht hat, wird aber entlarvt. (In AUF DER SEE sitzt Miß Admiral unerkannt in dem überfallenen Zug und verrät L., indem sie PITT HOLBERS heimlich einen Zettel für Fire-gun zusteckt; in GR 15 merken L. und Letrier, daß DICK HAMMERDULL sie belauschte, und fliehen.) Die Westmänner verfolgen L. und Letrier, geraten in deren Hände, aus denen sie WINNETOU befreit. Die beiden Verbrecher werden gefangen. Ein Mitglied ihrer Bande ermöglicht ihnen die Flucht aus Fire-guns Hide-spot, aus dem sie Wertpapiere Fire-guns mitnehmen. In San Francisco trifft L. wieder auf Miß Admiral und erfährt von ihrem Plan, die ›l'Horrible‹ wieder in ihre Hand zu bringen. L. nimmt die Miß nach ihrem Coup gefangen und übernimmt selbst das Kommando. Das Schiff wird nach heftigem Kampf von der ›Swallow‹ unter Max

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Parker aufgebracht. L. endet am Galgen. In AUF DER SEE ermöglichen RICHARD VON TRESKOW und Parker im Zusammenspiel mit Kapitän SEIFFERT L. die Flucht - aber nur, um ihn auf Seifferts deutsches Schiff zu locken, damit er deutschen Behörden wegen der Wallerstein-Affäre ausgeliefert werden kann. (AUF DER SEE: 386, 401-04, 417, 420, 433-37, 449f, 805f GR 15: 121-24, 127ff, 137, 171, 178-81, 201-08, 429ff, 477-86, 514-21, 527-31, 558, 561f, 578) DE LATREAU: 1) französischer Graf und General; Großvater von 2); d.L. wird als ein schöner Greis, stolz, mild, mit prachtvoller militärischer Haltung beschrieben. Nach der Entführung seiner Enkelin (ELLA DE LATREAU) bietet ihm ARTHUR VON HOHENTHAL, der sich als preußischer Spion unter dem Namen BELMONTE in Paris aufhält, Hilfe an. Der Graf vermutet in Arthur jedoch einen Komplizen der Entführer und lehnt ab. Arthur befreit daraufhin Ella alleine. Er ermöglicht auch, daß der Entführer, VATER MAIN, auf Schloß Malineau, das dem General gehört, festgenommen werden kann. CHARLES BERTEU, der Sohn des verstorbenen Verwalters auf Schloß Malineau, greift auf Befehl Capitän ALBIN RICHEMONTEs während des deutsch-französischen Krieges mit Franctireurs das Schloß an, nachdem ihm d.L. die Auslieferung MARION DE SAINTE-MARIEs und LIAMAs, die auf Malineau Zuflucht suchten, verweigerte. Das Schloß wird von preußischen Husaren unter Arthur von Hohenthal gerettet, der mit Unterstützung RICHARD VON KÖNIGSAUs auch einen Angriff französischer Gardekürassiere gegen das Schloß zurückschlägt. Arthurs militärische Fähigkeiten begeistern d.L., obwohl seine Landsleute dadurch vernichtend geschlagen werden. Auf Schloß Malineau treffen sich nach der Schlacht von Sedan die Mitglieder der Familie VON KÖNIGSAU und deren Freunde und Verwandte. Die Verlobungen sämtlicher Hauptakteure des Romans //486// auch die von Ella und Arthur - finden dort statt. (W: 871f, 913f, 1298, 1638f, 1654-57, 1660f, 1724 / ULAN: III 1072, 1110 IV 1540 V 1922, 1948, 1952ff, 1956, 1965ff, 2124) 2) ELLA D.L.: französische Comtesse; Enkelin von 1); sie »war von Mittelgröße, eine ächte Französin, dunkelblond und von Eleganz umflossen. Das dunkel rosenfarbige Seidenkleid, in eine schwere Schleppe auslaufend, schmiegte sich so eng um die Taille, daß man, mit dem Auge von den runden, vollen Hüften abgleitend, eine so seltene Schlankheit geradezu bewundern mußte, zumal der Oberkörper sich dann zu einer beinahe üppigen, entzückenden Büste aufbaute. An Brust und Schultern ging der seidene Stoff in kostbare Spitzen über, deren durchbrochene Muster einen göttlichen Busen und einen schneeweißen Nacken hindurchschimmern ließen. Dieselben Spitzen drapirten sich in leichten Falten von der Achsel hernieder. Aus ihnen glänzten zwei Arme hervor, wie sie Canova nicht herrlicher hätte meißeln können. Fleischig voll und doch den Regeln der Schönheit über alle Beschreibung angemessen, zeigten sie am Ellbogen die seltene Zierde eines Grübchens, welches sinnberückend wirkte, und gingen dann zu zwei Händchen herab, welche einem Kinde anzugehören schienen. Das Haar wurde einfach getragen und war nur mit einer Rose geschmückt, wie ebenso eine dunkle, zum Aufbruche bereite Knospe an dem Busen duftete. Und doch war an dieser Dame das Gesicht das Allerschönste! Die geistvollen und doch kindlich frohen Augen, diese klare, reine, unschuldige Stirn, das feine Näschen, der schalkhaft geschnittene, süß

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lächelnde Mund, die zarte und doch volle Formung der leicht angehauchten Wangen, das Alles spottete jeder Beschreibung. Und während sie sprach, war jede Bewegung ihrer bezaubernden Gestalt, ihrer Arme und ihrer Hände so schön, so harmonisch, als hätte die Göttin der Anmuth ihre oft so schwer zu befolgenden Gesetze in diesem einzigen Wesen zur unwiderstehlichsten Incarnation gebracht.« (824) ARTHUR VON HOHENTHAL, der unter dem Namen BELMONTE als preußischer Spion in Paris agiert, sieht sie von Ferne bei Opernbesuchen und verliebt sich in sie. E. bemerkt Arthur auch und ist von ihm angetan. Nach einem Opernbesuch wird E. im Auftrag VATER MAINs entführt. Ihr Großvater soll für sie 100000 Francs Lösegeld zahlen. Arthur gelingt es, E. mit Hilfe MARTIN TANNERTs und des Freudenmädchens SALLY zu befreien. Aus Dankbarkeit kümmert E. sich um Sally und ALICE, die Geliebte Martins. Nach Ausbruch des deutsch-französischen Krieges zieht E. mit ihrem Großvater auf dessen Schloß Malineau. Dort erlebt sie, wie das von französischen Franctireurs angegriffene Schloß von preußischen Husaren unter dem nun als preußischer Rittmeister auftretenden Arthur gerettet wird. Sie gesteht Arthur ihre Liebe und verlobt sich mit ihm, als er nach der Schlacht von Sedan nach Malineau zurückkommt. (W: 824f, 833f, 837f, 887f, 1298, 1661, 1677, 1724 / ULAN: III 1024, 1027ff, 1034, 1093ff IV 1540 V 1968, 2010, 2125) LATRÉAUMONT: 1) ANDRÉ L. Franzose; Chef eines Handelshauses in Algier; Mann von 2), Vater von 3)/5), Onkel mütterlicherseits von EMERY BOTHWELL; L. ist ein »kleiner, höchst //487// beweglicher Mann« (7). Er wird vom HEDJAHN-BEI erpreßt, dessen Gum seinen Sohn entführte. (GUM-GR: 5, 7, 23, 28) 2) BLANCHE L.: Frau von 1), Mutter von 3)/5); eine »kleine, zarte Dame« (GUM-GR: 8, 10, 22, 28) 3) CLAIRON L.: Tochter von 1)/2), Schwester von 5); sie trägt orientalische Tracht. (GUM-GR: 8) 4) PRINZ MUHAMEL L.: Ich-Erzähler (May-Pseudonym); L. ist ein »guter Deutscher ... trotz (s)eines französisch klingenden Namens« (205), der lange Zeit in den USA gelebt hat und auch einen amerikanischen Paß besitzt. Als Jüngling wurde er vom »rücksichtslose(n) Schicksal ... in das wilde sturmbewegte Leben« hinausgetrieben (203) und hat aller Herren Länder kennengelernt. Er besitzt einen Henrystutzen und hat in Amerika das Anschleichen gelernt. L. erlitt mit dem Schiff ›Jonathan‹ unter Kapitän HAMMER auf einer Südseeinsel Schiffbruch, wird jedoch zusammen mit der Besatzung von TUI-FANUA, den man zusammen mit seinem Bruder zuvor aus der Hand von Menschenfressern retten konnte, von der Insel gebracht. Dafür hilft er Tui-Fanua, dessen entführte Frau wiederzuerlangen und wird dessen Freund. (Vgl. EHRI-GR: OLD SHATTERHAND) (TUIFANUA: 203ff, 215) 5) RÉNALD L.: Sohn von 1)/2), Bruder von 3); R. ist ein kleiner, schmächtiger Franzose. Er wird von file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/LAS_LEM.HTM[21/02/2024 12:33:42]

der Gum HEDJAHN-BEIs entführt und von EMERY BOTHWELL und KARA BEN NEMSI befreit. (GUM-GR: 8, 11, 150, 152) LATTE (PLANKA) -> JIM/TIM SNAKER FRÄULEIN LATTENSTENGEL: fiktiver Name (GR 2: 24) LAUBE: 1) finsterer, verschlagener, wortkarger Schachtwächter im Bergwerk FRANZ VON HELFENSTEINs; Mann von 2); Mitglied der Schmugglerbande der WALDKÖNIGe SEIDELMANN (VS II: 648, 748, 915ff, 939) 2) Frau und Mitwisserin von 1) (VS II: 944f) LAUTENSCHLÄGER: 1) Stadtrichter; Mann von 2); Vormund von CHRISTEL (MEIER), die bei ihm arbeitet und deren Verbindung mit FRITZ MEIER er ablehnt. Erst als Fritz unter der Wanduhr einen versteckten Schatz entdeckt, der L. aus einer finanziellen Klemme hilft, gibt er seine Einwilligung. (SEEGERKASTEN: 108-11, 113) //488// 2) Frau von 1); sie hat durch ihre Putzsucht kräftig zu den hohen Schulden ihres Mannes beigetragen, die mit dem von FRITZ MEIER gefundenen Schatz beglichen werden können. (SEEGERKASTEN: 109ff) DE LAUTREVILLE, ALFRED: Deckname MARIANOs (WR I: 46) LAYRITZ: »beim reichen Layritz« (nur erwähnt) (WOLLTEUFEL: 119) LEA: jüdische Prostituierte in Tunis; angeblich Tochter von ALI EFFENDI und Schwester von RAHEL; »Der dünne Stoff, welchen sie trug, ließ fast ihren ganzen Körper durchscheinen.« (285) Zusammen mit Rahel läßt sie sich zum Schein von Lord EAGLE-NEST entführen, der dann von Komplizen Ali Effendis gefangengenommen wird und erpreßt werden soll. Das mißlingt, Ali Effendi und seine ›Töchter‹ werden festgenommen und nach Algerien abgeschoben. Zuvor erhalten sie noch die Bastonnade: L. empfängt 10 Hiebe. (DH-DH: 285, 291, 293, 371f)

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THE LEAF OF TREFOIL -> DAS KLEEBLATT (SAM HAWKENS, WILL PARKER, DICK STONE) LEBEAU: französischer Kürassier (W: 1662 / ULAN V: 1971) LEBLANC: französischer Kapitän des Paketfahrers ›Bouteuse‹; aufgrund seiner nationalistischen Ressentiments gegen Deutsche verhilft er ALEXEI POLIKEFF und IBRAHIM PASCHA, die von OSKAR STEINBACH und dessen Gefährten verfolgt werden, zur Flucht. (DH-DH: 811) LEBOEUF, EDMOND: französischer Marschall (historisch: 1809-88) (W: 809, 963, 1642 / ULAN: III 999, 1164 V 1931) LEBRECHT: Knecht beim Niedermüller HORN in einem erzgebirgischen Dorf; ehemaliger Knecht des Obermüllers KLAUS, dem er bei Verbrechen, insbesondere gegen Horn, hilft. Klaus will L. jedoch betrügen und schlägt ihn nieder. L. kann sich jedoch wieder erheben und seinerseits Klaus so stark niederschlagen, daß dieser an dem Schlag stirbt. L. selbst wird von Horn als vermeintlicher Einbrecher erschossen. (GICHTMÜLLER: 623, 638) LEBRUN, PETER: Besitzer einer Weinstube in Topeka; Bekannter OLD SUREHANDs (GR 15: 635, 638) LECOUVERT, ETIENNE: Hehler und Kneipenbesitzer in Paris, der GÉRARD MASON die ALFONZO geraubten Ringe und die Uhr abkauft (WR II: 627ff) //489// LEDA (al. EDITHA VON WARTENSLEBEN): Tänzerin; L. ist »noch recht schön, aber nicht mehr ganz jung« (1131), »eine überreife Erscheinung, welche im ersten Augenblicke blendet und erhitzt, dann aber mehr und mehr erkältet« (1132). Sie neigt zur Korpulenz. L. bewirbt sich als Rivalin ELLEN STARTONs um eine freie Stelle am Residenztheater und inszeniert eine umfassende Intrige gegen die Amerikanerin, wobei sie ihre körperlichen Reize ungeniert einsetzt und einflußreichen Männern gegenüber sehr großzügig mit Gunstbezeugungen ist. Einige Jahre zuvor war sie die Geliebte BRUNO VON SCHARFENBERGs (damals nannte sie sich EDITHA VON WARTENSLEBEN). Sie hatte gleichzeitig ein Verhältnis mit FRANZ VON HELFENSTEIN, von dem sie ein Kind erwartete, das sie nach der Geburt ermordete. Den Mord schob sie LAURA WERNER unter, dann floh sie mit ihrer Mutter nach Paris. Das Reisegeld (5000 Gulden) stahl sie bei den VON SCHARFENBERGs; KARL PETERMANN wurde dafür ins Zuchthaus gesteckt. Diese Verbrechen können ihr der FÜRST VON BEFOUR (GUSTAV -> BRANDT) und MAX HOLM nachweisen. Sie wird zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. (VS: III 1130f, 1134, 1035-40, 1152-65, 1172-1200, 1254-60 IV 1426-31, 1433f, 1459-63 VI

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2406) LEFLEUR: französischer Franctireur; er legt auf Befehl Capitän ALBIN RICHEMONTEs Steine auf die Schienen des Zuges, in dem sich BENOIT DEEPHILL (GASTON DE -> BAS-MONTAGNE) befindet. (nur erwähnt) (W: 1130 / ULAN IV: 1344) LEFLOR: amerikanischer Plantagenbesitzer; Nachbar von WILKINS; er »mochte beinahe dreißig Jahre zählen. Er war lang, hager, trug sich Etwas vornüber gebogen; seine Kleidung war fein und tadellos, sein Gesicht glatt rasirt. Er machte den Eindruck eines echten Yankee.« (866) L. begehrt ALMY WILKINS, die seine Werbung jedoch zurückweist - auch als L. Wilkins mit dessen politischer Vergangenheit erpressen will. Mehrfach wird L. von MARTIN ADLER (MARTIN VON -> ADLERHORST) wegen überheblichen und frechen Betragens handgreiflich zurechtgewiesen. Über ROBIN WALKER kommt L. in den Besitz von Papieren, die ihn zum Herrn über Wilkins‹ Besitzung machen, von der er Wilkins und Almy dann vertreibt. Vier Jahre später taucht L. unversehens am Silbersee auf und befreit den Verbrecher BILL NEWTON (-> FLORIN). L. ist später Begleiter und Komplize Walkers, bis er im ›Tal des Todes‹ gefangengenommen wird. (DH-DH: 863, 866, 874, 878, 880, 956, 1162, 1538) LEHRER DES GESANGES -> CHODJ-Y-DSCHUNA LANGER LEIB -> TANTSCHAN HONSKA (Oglala) LEICESTER (Der Name stammt aus dem nicht von May geschriebenen Teil des Romans): 1) englischer Graf; Vater von 2) (nur erwähnt) (QUITZOWS: 646) //490// 2) englische Adelige; Tochter von 1), Frau von DETLEV VON WARWICK (nur erwähnt) (QUITZOWS: 646) LEICHENBITTER: siehe HOCHZEITSBITTER LEICHENHANS -> HANS LEIDEKKER (Großvater L.): »Besitzer eines kleinen aber altrenommierten Gasthauses« in Burgerhout bei Antwerpen, in dem sich KARA BEN NEMSI und Kapitän TURNERSTICK treffen (nur erwähnt) (CHRoMUH: 158)

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›LEIERMANN‹: Der L. muß dem ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALTDESSAU) seinen Leierkasten und sein Holzbein leihweise überlassen. (LEIERMANN: 82) LEIERMÜLLER: 1) Gastwirt und Müller in Heimberg/Sachsen; verstorbener erster Mann von 2); er hinterließ dank der Tüchtigkeit seiner Frau ein ansehnliches Vermögen. (nur erwähnt) (ÖLPRINZ: 79) 2) Frau von 1); siehe unter ROSALIE EBERSBACH 3) Gläubiger des Stadtrats EPPERLEIN; Vater von 4) (nur erwähnt) (DUKATENNEST: 408) 4) Arzt in Schindelberg; Sohn von 3); L. ist ein junger, stutzerhaft gekleideter Mann mit einem Klemmer auf der Nase. Er fordert die Schuld EPPERLEINs ein. (DUKATENNEST: 408, 426) LEILET (Leïlet/NACHT/eigentl. WARDE (ROSE)): Tochter eines levantinischen Christen; sie spricht italienisch. Mit ihrer Schwester, bei der sie lebt, ist sie nach Kairo gekommen. Ihr Schwager verschachert sie an den ehemaligen Karawanenwürger ABRAHIM-ARHA (der sie LEILET nennt), als er merkt, daß sich eine Beziehung zwischen ihr und BERNHARD(T) (dem Bruder des ICH-ERZÄHLERs (M. GISELA)) anbahnt. Der Erzähler lernt sie kennen, als er von Abrahim-Arha als Arzt gebeten wird, sie von einer Krankheit zu heilen. Er merkt, daß ihr Leiden ein seelisches ist und verliebt sich sofort in sie. Er schwärmt von ihr: »Leïlet mit dem reinen, blassen, schwermuthsernsten und doch so milden, unvergleichlich schönen Angesichte, Leïlet mit Augen so offen und groß, so tief und klar, in deren Blicke sich die ganze unberührte Unschuld eines Kindes mit dem Herzensglühen des beglückenden Weibes vermählt, Leïlet mit der weichen, herrlichen Gestalt, wie sie kaum der Meißel des Künstlers dem Marmor zu entlok//491// ken vermag, Leïlet, die thauzerfließende, die weinende, an deren Wimpern die Diamanten des Schmerzes glänzen« (23). L. wird vom Erzähler entführt. Von ihrer Liebe zu seinem Bruder erfährt er erst später in Kairo. Er verzichtet zu Gunsten des Bruders auf sie und zwingt auch Abrahim-Arha, auf L. endgültig zu verzichten. (Vgl. GR 1: SENITZA) (LEILET: 8, 23f, 26f, 42, 57f, 72f) LEISETRITT: Kirchenvater (-vorsteher); er umwirbt ANNE SIMSON. Dabei wendet er »alle gleisnerische Verschlagenheit an«. (PANTOFFELMÜHLE) LEISTNER: Gefängnisschließer; er wird vom Artisten BORMANN bei der Befreiung FRANZ VON file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/LAS_LEM.HTM[21/02/2024 12:33:42]

HELFENSTEINs mit einem Hammer erschlagen. (VS V: 1793†, 1817) DE LEMARCH: 1) französischer Graf; Mann von 2), Adoptivvater von 3); der Sohn, den seine Frau zur Welt brachte, war so krank, daß er kurz nach der Geburt starb. Um das Leben seiner Frau zu bewahren, die die Nachricht vom Tod des Kindes nicht überlebt hätte, beauftragte der Graf seinen Kammerdiener, den späteren VATER MAIN, Ersatz zu beschaffen. Dieser erwarb vom BAJAZZO (LERMILLE) einen der geraubten Zwillinge des preußischen Generals KUNZ VON GOLDBERG. Das Kind wuchs unter dem Namen BERNARD D.L. als legitimer Sohn des Grafen auf. Erst als Lermille und Vater Main den Grafen erpressen wollen, kommt die Wahrheit ans Licht; der Graf gesteht Bernard den Kindeskauf, versichert ihm jedoch, daß er ihn stets als seinen Sohn betrachten werde. Lermille muß dem Grafen den als Beweismittel vorgezeigten Löwenzahn überlassen und wird fortgejagt. Nach der Schlacht von Sedan trifft der Graf mit den VON GOLDBERGs zusammen. Er muß ihnen die älteren Rechte an Bernard zugestehen. Man einigt sich aber darauf, daß der Graf auch weiterhin Vaterrechte - zusammen mit den von Goldbergs - an Bernard hat. (W: 1624f, 1724 / ULAN V: 1900ff, 2124f) 2) Frau von 1); Adoptivmutter von 3); da sie schwächlich und kränklich war, durfte sie nicht erfahren, daß der Sohn, den sie geboren hatte, kurz nach der Geburt - während sie zu einer Kur verreist war - starb. Ihr Mann ließ seinen Kammerdiener, den späteren VATER MAIN, einen anderen Säugling beschaffen, den der Graf seiner Frau gegenüber als ihren Sohn ausgab. (wohl verstorben) (nur erwähnt) (W: 1624 / ULAN V: 1900) 3) BERNARD D.L. (eigentl. VON GOLDBERG/al. HALLER): französischer Graf und Rittmeister; Adoptivsohn von 1)/2), leiblicher Sohn von HEDWIG und KUNZ VON GOLDBERG; als Kleinkind wurde er im Auftrage Capitän ALBIN RICHEMONTEs und JULES DE RALLIONs mit seinem Zwillingsbruder FRITZ SCHNEEBERG (VON GOLDBERG) vom BAJAZZO (-> LERMILLE) geraubt (beide Kinder haben je einen in Gold gefaßten Löwenzahn als Anhängsel um). Fritz kam dem Kindesräuber abhanden, B. wurde von ihm an den Kammerdiener des Grafen d.L., den späteren VATER MAIN, verkauft. Der Graf gab das Kind als sein eigenes aus, da sein leiblicher //492// Sohn kurz nach der Geburt starb, was die kränkliche Gräfin nicht erfahren durfte. Jahre später, B. ist inzwischen französischer Rittmeister geworden, erteilt Jules de Rallion, der vom weiteren Schicksal B.s nichts weiß, B. den Auftrag, als Spion nach Berlin zu fahren. Auf Schloß Ortry erhält B. von Albin Richemonte nähere Anweisungen dazu; so soll er insbesondere bei der Familie VON KÖNIGSAU versuchen, etwas über die preußischen Kriegsvorbereitungen zu erfahren. RICHARD VON KÖNIGSAU belauscht die Gespräche des Capitäns mit B. und weist seine Familie in Berlin an, B. mit falschen Informationen zu versorgen. B. verkleidet sich als Maler HALLER: »ein junger Mann, welcher enge graue Hosen, feine Lackstiefel, ein beschnürtes Sammetjaquet, einen breitkrämpigen Hut und gelbe Handschuhe trug.« (69) Auf seiner Reise nach Berlin macht B. Station in Tharandt, wo er den Maler

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HIERONYMUS AURELIUS SCHNEFFKE trifft und sich mit ihm anfreundet. In Berlin wohnt er bei der Gräfin VON HOHENTHAL, ganz in der Nähe der von Königsaus. Durch die Gesellschafterin der Gräfin, MADELON KÖHLER (DE -> BAS-MONTAGNE), einer Freundin von EMMA VON KÖNIGSAU, erhält er Zutritt zu den von Königsaus. B. ist von Madelon stark beeindruckt. Einige Zeit später, wieder in Paris zurück, erfährt B. bei dem Versuch Lermilles, B.s Adoptivvater zu erpressen, daß er nicht der leibliche Sohn des Grafen ist (der Löwenzahn ist dabei (und später) das Beweismittel). Im deutsch-französischen Krieg treffen in einer Schlacht Bernard und Fritz Schneeberg aufeinander. Nur durch das Eingreifen Richard von Königsaus wird ein Bruderkampf verhindert. B. begibt sich - nachdem ihm mitgeteilt wurde, daß seine leiblichen Eltern preußische Adelige sind - in preußische Gefangenschaft. Dort trifft er auf Madelon, die als Krankenschwester am Krieg teilnimmt. Um in ihrer Nähe bleiben zu können, betätigt B. sich als Krankenpfleger. Nach der Schlacht von Sedan trifft B. auf Schloß Malineau seine leiblichen Eltern. Auch sein Adoptivvater kommt dorthin. Man einigt sich darauf, daß der Graf d.L. weiterhin - zusammen mit den von Goldbergs - Vaterrechte an B. hat. B. stellt seinen Eltern Madelon als seine Braut vor. (W: 67, 69, 71f, 966f, 977ff, 981, 1013f, 1030, 1033f, 1043, 1527. 1623f, 1625, 1688f, 1696, 1724 / ULAN: I 133, 137, 143ff III 1171, 1173ff, 1177ff, 1206ff, 1219, 1225ff, 1237 V 1774, 1899ff, 1904, 2038ff, 2059, 2124f) LEMARTEL: 1) (eigentl. HENRY DE LORMELLE/al. ROI DES CHIFFONIERS (LUMPENKÖNIG)): Lumpenkönig von Paris; Mann von 2), Vater von 3); er hat ein Gesicht, das »keinesfalls den Verdacht erregt (hätte), einem Spitzbuben anzugehören. Die Züge waren regelmäßig und beinahe hübsch zu nennen.« (712) L.s Wiege stand »nicht an einer gewöhnlichen Stelle«; über seine Herkunft erfährt man jedoch nichts Genaues. Er sagt von sich: »Ich stürzte von der Stelle hinab, auf welcher ich geboren wurde. Ich wurde zunächst ein Glücksritter und später etwas noch weniger Gutes, und dabei war es nothwendig, sich zuweilen mit gewissen Schlosserarbeiten zu beschäftigen. Einer meiner Collegen hatte dieses Handwerk ... gelernt, und zu ihm ging ich in die Lehre.« (725) L. war dann eine zeitlang Diener beim Grafen JULES DE RALLION, den er verlassen mußte, weil er zuviel von dessen Machenschaften mitbekam. Auf de Rallions Empfehlung trat L. //493// dann in die Dienste Capitän ALBIN RICHEMONTEs. Im Alter von noch nicht ganz dreißig Jahren versucht er, Richemonte zu bestehlen, wird aber entdeckt. Als ehemaliges Mitglied der Chasseur d‹Afrique, weiß er einiges aus Richemontes Vergangenheit. Beide arrangieren sich: Der Capitän überredet L., bei der Vernichtung der Familie VON KÖNIGSAU zu helfen. Als angeblicher Bekannter GEBHARDT VON KÖNIGSAUs besucht er (der von einer Gouvernante her deutsch spricht) dessen Familie auf Gut Breitenheim und stiehlt die Koffer mit dem Verkaufserlös der beiden Güter HUGO VON KÖNIGSAUs. Er liefert das Geld aber nicht an den Capitän ab, sondern verschwindet mit den Koffern spurlos. In Paris baut er sich mit dem Geld ein Imperium als LUMPENKÖNIG L. auf. L., der jetzt ein von zahlreichen Blatternnarben bedecktes Gesicht hat, wohnt dort in einem Palast, besitzt mehrere Papierfabriken und kontrolliert sämtliche Lumpensammler von Paris. Er hatte inzwischen geheiratet, seine Frau verstarb und hinterließ ihm eine Tochter, eine Schönheit, die L. vor der Öffentlichkeit versteckt und die nichts von seiner kriminellen Vergangenheit weiß. Die Verbrecher file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/LAS_LEM.HTM[21/02/2024 12:33:42]

VATER MAIN und LERMILLE zwingen ihn, ihnen nach der gescheiterten Entführung der Comtesse ELLA DE LATREAU Zuflucht zu gewähren. Sie haben L. in der Hand, da sie kompromittierendes Material gegen ihn besitzen. Aufgrund seiner genauen Kenntnisse der Pariser Kanalisation und mit Hilfe der Tochter eines Lumpensammlers gelingt es ihm jedoch, das belastende Material zu vernichten. Er jagt die beiden Verbrecher daraufhin fort. Als er sich einige Zeit später in Algier befindet, um Armeelieferungen zu überwachen, werden Vater Main und Lermille von dem Juden SALOMON LEVI, einem Feind L.s, angestiftet, L. zu erpressen. L. weigert sich, den beiden Geld zu zahlen. Daraufhin ermordet Vater Main ihn. Im Sterben gibt H. seiner Tochter noch einen Hinweis auf die Mörder. In seinem Tresor in Paris findet Agnes ein Geständnis des Güterbetruges an den von Königsaus. (W: 711f, 721-25, 739f, 774f, 934f, 937f, 940f, 1602, 1608ff, 1618f†, 1685f / ULAN: III 893-96, 898, 900, 905f, 921, 948ff, 1130ff, 1138ff, 1147 V 1866, 1877, 1883, 1886†, 1897, 2031) 2) Frau von 1), Mutter von 3); verstorben (nur erwähnt) (W: 934 / ULAN III: 1130) 3) AGNES L.: Tochter von 1)/2); sie ist eine »wunderbare« Schönheit, die von ihrem Vater stets verborgen gehalten wurde. Mit ihrem Vater befindet sie sich kurzfristig in Algier. VATER MAIN und LERMILLE wollen ihn dort erpressen. Als er darauf nicht eingeht, erhält er einen Messerstich in die Brust. A. findet ihn. Bevor er stirbt, kann er ihr noch die Namen seiner Mörder nennen und sie an seinen Geldschrank in Paris verweisen. Dort findet A. ein schriftliches Geständnis ihres Vaters hinsichtlich des Vermögensbetruges an der Familie VON KÖNIGSAU. A. sucht - da inzwischen der deutschfranzösische Krieg ausgebrochen ist - alle Schlachtfelder nach der Familie von Königsau ab und findet sie endlich. Sie bietet ihnen ihr gesamtes Vermögen als Entschädigung an. HUGO VON KÖNIGSAU lehnt das Angebot im Namen der Familie zunächst ab und überredet A., vorerst als Krankenschwester bei ihnen zu bleiben. Nach dem Krieg wird A. durch die Familie von Königsau (wohl infolge einer Entscheidung über das von ihr zur Verfügung gestellte Vermögen) »in den Stand gesetzt, ein Asyl für Obdachlose zu grün//494// den, dessen Verwaltung sie ihr Leben weiht.« (1724; dieser Schluß wurde nicht in die (nicht von May stammende) Buch-Ausgabe übernommen.) (W: 1606, 1618f, 1684-87, 1724 / ULAN: 1876, 1883ff, 1886, 2028ff, 2031, 2034f) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//494// LENI: 1) -> MUHRENLENI 2) älteste Tochter der BOTEN-URSEL (WASSERRAST: 523) LEONHARDT: Deckname ADOLFs als Diener bei ELLEN STARTON (VS: IV 1423, 1631, 1681 V 1700) LEOPOLD I. VON ANHALT-DESSAU (DER ALTE DESSAUER): siehe unter ANHALTDESSAU LERMILLE (al. BAJAZZO/CHAPELLE/MERLIN): Verbrecher; als BAJAZZO Mitglied der Theatergruppe ABU HASSANs; Stiefvater der SEILTÄNZERIN; Komplize VATER MAINs; L. ist ein brutaler, lüsterner Mensch, der seine Stieftochter zwingt, seine Geliebte zu sein. Im Auftrag Capitän ALBIN RICHEMONTEs und JULES DE RALLIONs raubte er die Zwillinge des preußischen Grafen KUNZ VON GOLDBERG (FRITZ SCHNEEBERG und BERNARD DE LEMARCH). Während Fritz in einem Schneegestöber in Ostpreußen verlorenging, konnte L. den jüngeren Zwilling an den Kammerdiener des Grafen DE LEMARCH, den späteren VATER MAIN, verkaufen. Das Kind wurde als Sohn des Grafen aufgezogen. Jahre später erkennt L. in Thionville an einem Löwenzahn (die Zwillinge trugen Löwenzähne an einem Halskettchen) in Fritz Schneeberg den verlorengegangenen Zwilling wieder. Als er bemerkt, daß seine Stieftochter Fritz über seine Herkunft informieren will, manipuliert er das Seil, auf dem sie tanzt, so daß sie abstürzt. Tödlich verletzt kann sie Fritz nur noch Andeutungen machen. L. flieht mit der Theaterkasse. Er taucht unter dem Name CHAPELLE bei Vater Main unter, mit dem zusammen er die Entführung ELLA DE LATREAUs plant und durchführt. Als Ella von ARTHUR VON HOHENTHAL wieder befreit wird, fliehen die beiden Verbrecher. In Algier versuchen sie, LEMARTEL, den LUMPENKÖNIG, zu erpressen. Als dieser sich weigert, die geforderte Summe zu zahlen, wird er von L. gewürgt und dann von Vater Main erstochen. Mit falschen Papieren, die beide von SALOMON LEVI erhalten, kehren sie nach Paris zurück, um dort den Grafen de Lemarch zu erpressen. Der Graf muß - auch aufgrund des Löwenzahns, den L. noch hat - Bernard gegenüber zugeben, daß dieser nicht sein leiblicher Sohn ist. Die Erpressung mißlingt durch dieses Geständnis des Grafen. L. muß mit einer geringen Summe Geldes abziehen. Arthur von Hohenthal gelingt es, die beiden Verbrecher (L. gibt sich als Tischler MERLIN aus) nach Schloß Malineau zu locken, wo sie vom Grafen DE LATREAU gefangengesetzt werden. RICHARD VON KÖNIGSAU befreit L. zum Schein, um ihn über die deutsche Grenze zu bringen. In Köln wird L. dann verhaftet. Er gesteht den //495//

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Kindesraub und wird (wohl) zu einer Zuchthausstrafe verurteilt. (W: 105, 113ff, 810ff, 1593, 1601, 1603f, 1606ff, 1618, 1622-26, 1635, 1638ff, 1644, 1724 / ULAN: I 207, 211, 214ff III 1002 V 1863, 1870, 1878ff, 1883, 1887, 1897, 1899, 1904f, 1920, 1922, 1925, 1935f, 2124) LETAFA (DIE LIEBENSWÜRDIGE/evtl. KUMRA (DIE TURTELTAUBE)): Schwester von MURAD NASSYR (und Kumra ?); L. ist 20 Jahre alt (sieht aber wie siebzehn aus) und hat eine angenehme, sanfte Stimme. »Sie trug weite und bis an die Knöchel reichende Frauenhosen; die nackten Füße steckten in Samtpantoffeln; den Oberleib verhüllte eine Art Jäckchen, welches von roter Farbe und reich mit Gold gestickt war, und darüber fiel vom Halse bis auf die Füße ein schleierartiges Oberkleid. Das Haar, in welchem Perlen und goldene Münzen funkelten, war in lange Zöpfe geflochten. An allen Fingern glänzten Ringe. Die Wimpern und Brauen waren mit Khol gefärbt und die Fingernägel mit Hennah gerötet. Das Gesicht - - ah, dieses Gesicht! ... Auf den Jahrmärkten meiner Vaterstadt hielt gewöhnlich ein Mädchen aus dem erzgebirgischen Beierfeld Reibeisen und blecherne Löffel feil, welches ein ganz eigenartiges Gesichtchen hatte, so klein und zusammengedrückt, eine zwei Finger schmale Stirn, ein Näschen wie eine trockene Zwetschge, nur nicht schwarz, kleine, schmale Lippen, Oehrchen wie ein Mäuschen und Aeuglein so klein und lustig und listig wie - na wie eben auch ein Mäuschen. Ich hatte dieses Gesichtchen nie vergessen können. Und nun lag es da vor mir, dieses Beierfelder Mäuschen, aber in orientalischem Gewande.« (380f) L. leidet an Haarausfall. Der um ärztlichen Rat gebetene KARA BEN NEMSI (KBN) kann ihr helfen. Murad Nassyr macht KBN das Angebot, seine zweite Schwester (Kumra) zu heiraten, die ein Jahr jünger ist als L., aber genauso aussieht. KBN darf L. unverschleiert sehen, damit er sich ein Bild machen kann. L. stellt sich bei dieser Gelegenheit als Kumra vor. Bei diesem Namen wird L. von da ab meistens genannt. Es bleibt unklar, ob der Name der zweiten Schwester Kumra ist und May sich nur irrt oder ob L. zwei Namen hat. Für die ärztliche Hilfe erweist L. sich dankbar: als KBN und BEN NIL auf Murad Nassyrs Schiff gefangengehalten werden, bringt ihnen FATMA, die Köchin L.s, in L.s Auftrag ein Messer, so daß die beiden sich befreien können. L. begleitet ihren Bruder auf der langen, beschwerlichen Reise von Kairo bis an den oberen Nil, da sie IBN ASL, den Geschäftsfreund ihres Bruders, heiraten soll. Aus der Heirat wird nichts, da Ibn Asl vom REIS EFFENDINA hingerichtet wird. (GR 16: 59, 71ff, 377ff, 380-83 GR 17: 480f, 537, 555f, 566ff) LETOURBIER: 1) CHARLES FRANCOIS (!) L.: berühmter Professor der Medizin in Paris; Mann von 2); er wohnt in der Rue des Lavande Nr. 4, 1. Etage. L. ist der akademische Lehrer KARL STERNAUs. Er nimmt die lebensmüde ANNETTE MASON bei sich auf. (WR: I 4 II 603, 613f) 2) Frau von 1) (WR II: 613) //496// LETRIER, JEAN (al. DER BÖSE JEAN/PETER WOLF): Gauner, Fälscher, Betrüger; ständiger Begleiter des SCHWARZEn KAPITÄNs (FRANÇOIS -> LATOUR); er ist zunächst Korsar auf der ›l‹Horrible‹, dann Diener und Komplize Latours. Er geht mit Latour in den Westen, wo er (in GR 15)

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unter dem Namen PETER WOLF agiert. In AUF DER SEE hat L. PETER POLTER eine Uhr gestohlen. In GR 15 wird L. zusammen mit Latour und der MIß ADMIRAL gehenkt; in AUF DER SEE lockt man die drei auf ein deutsches Schiff, um sie deutschen Behörden ausliefern zu können. (AUF DER SEE: 371, 386, 401f, 436, 532, 545, 577, 788, 805 GR 15: 121, 137, 164, 171f, 178-82, 189, 426, 483f, 492, 496-503, 506-10, 514-21, 529ff, 563f, 578) LEVERET (HÄSCHEN): Ingenieur; Leiter des Eisenbahnerlagers Firwood-Camp; er ist ein Bewunderer von OLD SHATTERHAND und WINNETOU, selbst aber ohne Westmannfähigkeiten, weshalb er bei der Verteidigung des Camps gegen die Comanchen TOKVI-KAVAs (DER -> SCHWARZE MUSTANG) völlig auf diese beiden angewiesen ist. L. entpuppt sich als großer Feigling, der sich allen Gefahren zu entziehen sucht. (MUSTANG: 8, 19f, 22, 26, 29, 31f, 34ff, 39, 60, 66ff, 70, 72ff, 81ff, 91, 93ff, 172, 187, 220, 257f) LEVERS: Franctireur; Vertrauter von Capitän ALBIN RICHEMONTE (nur erwähnt) (W: 1644, 1649 / ULAN V: 1936) LEVI: 1) JUDITH L.: Tochter von 2.1)/3.1); Jüdin; »groß und voll gebaut, von stolzer Haltung und wahrhaft gebieterischem Gesichtsschnitte, zeigte sie jene Schönheit, welche der Jugend ihres Stammes zu eigen ist, aber leider rasch zu vergehen pflegt, in ihrer ganzen Glorie. Sie hieß Judith, und sie war eine Judith.« (141) Sie schreibt Gedichte, ist mutig (droht mehrfach dem HAUPTMANN (FRANZ VON -> HELFENSTEIN)), überaus stolz und leidenschaftlich. ROBERT BERTRAM (ROBERT VON -> HELFENSTEIN, den J. liebt, vergleicht sie zweimal mit einem Vulkan: »leuchtend wie vulkanische Gluth, welche Schlacken und Asche mit sich führt« (242). Mit der gleichen Intensität, mit der sie Bertram liebt, haßt sie FANNY VON HELLENBACH, ihre Rivalin. Sie will Bertram um jeden Preis: außer sich vor Eifersucht läßt sie Fanny erst vom Pferd stürzen, dann versucht sie, ihr Schwefelsäure ins Gesicht zu schütten. Dennoch ist das Urteil der Justiz (ein Jahr Gefängnis) wie das des FÜRSTen VON BEFOUR (GUSTAV -> BRANDT) milde: »Es war ein Character, der durch Liebe zu allem Guten, Schönen und Erhabenen zu bringen war.« (1648) (VS: I 137-44, 211-16, 236-41, 293-98, 411ff, 437ff, 466-73 III 1055-62 IV 1411-14, 1645-48 VI 2168-72, 2406) 2) REBECCA L.: //497// 2.1) geschäftstüchtige Frau von 3.1), Mutter von 1); Jüdin; sie hat eine lange, scharfe Nase, eine schnarrende Stimme, spricht gebrochenes Deutsch. Sie wird als Komplizin ihres Mannes zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. (VS: I 133, 137-40, 215f, 235f, 293-96, 371, 375-79, 437 III 1050ff, 1054ff, 1060f IV 1586ff, 1599, 1622, 1645-48 VI 2406)

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2.2) Frau von 3.2) (nur erwähnt) (W: 1602f, 1619 / ULAN V: 1868, 1887) 3) SALOMON L.: 3.1) reicher, sehr geschäftstüchtiger, jüdischer Pfandleiher und Hausbesitzer; Mann von 2.1), Vater von 1); er spricht gebrochenes Deutsch. S. ist in eine Reihe von Verbrechen verwickelt: Er ist Hehler der Bande des HAUPTMANNs (FRANZ VON -> HELFENSTEIN), handelt mit falschen Papieren, ist mit WUNDERLICH als Falschmünzer tätig, betrügt zusammen mit FREIMANN und WILLIBALD SCHÖNLEIN BRUNO VON SCHARFENBERG, will zusammen mit dem Kollekteur NAUMANN FRANZ HEROLD um einen Lotteriegewinn bringen und läßt JACOB SIMEON die Identifikationskette von ROBERT BERTRAM (ROBERT VON -> HELFENSTEIN) fälschen. Als Jude wird er verachtet; er benutzt die Macht, die sein Reichtum ihm verschafft, dazu, Menschen zu vernichten, die sich in seine Abhängigkeit begeben. Für seine Tochter erhofft er sich den gesellschaftlichen Aufstieg, den eine reiche Mitgift sichern soll. Wegen seiner Missetaten wird er zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. (VS: I 134-41, 211-16, 293-98, 371-79, 437ff, 466-69, 472 III 1051-62, IV 1411-14, 1441-47, 1455-59, 1578-93, 1599ff, 1611-14, 1622-30 VI 2406) 3.2) Jude in Algier; berüchtigster Hehler des Landes; Mann von 2.2); er »war vielleicht sechzig Jahre alt und besaß ein vertrauenerweckendes, ja fast ehrwürdiges Aussehen«. (1603) Als früherer Feind des Lumpenkönigs LEMARTEL hilft er den Verbrechern VATER MAIN und LERMILLE, sich für einen Überfall auf Lemartel mit falschen Bärten und Kaftanen zu verkleiden. Er besorgt beiden auch gefälschte Legitimationen und verhilft ihnen nach dem Mord zur Flucht per Schiff. (W: 1602f, 1605f, 1619 / ULAN V: 1868, 1872, 1887) LEVIER (BRECHEISEN): Verbrecher; Komplize VATER MAINs; er hilft bei der Entführung ELLA DE LATREAUs. Für Capitän ALBIN RICHEMONTE wirbt er in Verbrecherkreisen für die Franctireur-Corps des Capitäns. Er wird von ARTHUR VON HOHENTHAL (BELMONTE) erschlagen, als er die gefangene Ella belästigt. (W: 812, 817f, 887f / ULAN III: 1003ff, 1094) LEVY, ABRAHAM: fälschlich für SALOMON LEVI (VS III: 1058) LIAMA: Angehörige des Stammes der Abu Hassan; Tochter des Scheiks MENALEK; Frau von SAADI BEN HASSAN, Mutter von MARION DE SAINTE-MARIE; Schwägerin von ABU HASSAN; Konkubine von BEN ALI (HENRY -> RICHEMONTE); //498// sie »konnte siebzehn Jahre zählen, war aber bereits vollständig entwickelt. Ihre Züge waren jene reinen, weichen, melancholischen, wie man sie so oft bei Perserinnen höheren Standes beobachtet. Ihr großes Auge hatte einen Ernst an sich, welcher ihrer Jugend eine ergreifende Weihe gab. Das herrliche, schwarze Haar hing in schweren, dicken Flechten herab und war mit goldenen Fäden verziert. Stirn und Hals file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/LEN_LIG.HTM[21/02/2024 12:33:43]

schmückten Reihen großer Gold- und Silberstücke. Die Beine steckten in rothseidenen Hosen und die nackten, schneeweißen Füßchen in Pantöffelchen von ebensolcher Farbe. Der Oberleib war mit einem blauen, goldgestickten und ärmellosen Jäckchen bekleidet, welches, vorn offenstehend, eine herrliche Büste sehen ließ, welche von einem weißen Hemde verhüllt wurde, dessen weite Aermel, aus der Jacke hervorquellend, zwei schöne, volle Arme nur halb bedeckten. An den Fußknöcheln und Handgelenken trug dieses zauberhaft schöne Wesen Ringe von Silber und Spangen von massivem Golde.« (504) L. liebt den armen Saadi gegen den Willen ihres Vaters. Erst nachdem Saadi Menalek aus den Pranken eines Löwen rettete, erhält er die Einwilligung zur Hochzeit. Der Franzose Ben Ali begehrt L., wird aber abgewiesen. Aus Rache verklagt er den Scheik, an einem Überfall auf eine Karawane teilgenommen zu haben. Eine Strafexpedition zieht daraufhin aus, den Stamm auszulöschen. Ben Ali verspricht L., wenn sie als seine Frau mit nach Frankreich gehe, würde er Menalek und Saadi vor dem Tode retten. In Frankreich ergaunert sich Ben Ali die Baronie de Sainte-Marie. L. bekommt eine Tochter, Marion de Sainte-Marie, von der der Baron glaubt, es wäre seine Tochter; später stellt sich jedoch heraus, daß Marion Saadis Tochter ist. Als der Baron eine neue Geliebte, ADELINE VERDY (DE -> SAINTEMARIE), findet, ist L. im Wege. Um ihr Kind zu schützen, willigt sie ein, für tot erklärt zu werden und in einem unterirdischen Verlies auf Schloß Ortry zu leben. Dort finden RICHARD VON KÖNIGSAU und FRITZ SCHNEEBERG sie, denen sie zuvor schon als ›Geist‹ bei deren nächtlichen Unternehmungen in der Nähe des Schlosses erschienen war. Beide hatten auch mit ABU HASSAN, dem Bruder Saadis, das angebliche Grab L.s geöffnet und leer gefunden. Erst als L. von ihrer Tochter erfährt, daß Capitän ALBIN RICHEMONTE diese massiv bedroht, willigt L. ein, von Schloß Ortry zu fliehen. Sie findet mit Marion auf Schloß Malineau Zuflucht. Dort trifft sie auf Saadi und Abu Hassan und kehrt mit ihnen in ihre Heimat zurück. (W: 25, 120, 502, 504, 514, 519f, 531, 691f, 709f, 1367f, 1559, 1573, 1588, 1724 / ULAN: I 55, 226, II 687, 693, 697, 709, 712, 721 III 875ff, 889 IV 1656 V 1817ff, 1847, 2125) LIANG-SSI (GUTE GESCHÄFTE/GUTES GESCHÄFT)/al. FUK-KU (URSACHE DES GLÜCKES)/Stammesname: SENG-HO; Geschlechtsname: PANG): chinesischer Kaufmann; ältester Sohn von YE-KIN-LI und HAO-KEU; Bruder von JIN-TSIAN, MEI-PAO und SIM-MING; er ist 24/25 Jahre alt. L. wurde mit seiner Familie unschuldig verhaftet, konnte fliehen, verlor aber seine Familie aus den Augen. Er »hatte zwar ein ganz ehrliches und vertrauenerweckendes Gesicht; aber er war klein und schmächtig und hatte keineswegs das Aussehen eines furchtlosen Mannes oder gar eines Helden«. (163) Während er für seinen Prinzipal, DANIEL STEIN, auf Geschäftsreise ist, wird er von Piraten gefangengenommen, aus deren Händen ihn der BLAUROTE METHUSALEM befreit. Nachdem L. erfahren hat, daß dessen Chinafahrt seiner eigenen Familie und der //499// seines Arbeitgebers gilt, schließt er sich ihm an. Im weiteren Verlauf der Handlung findet L. seine verschollenen Angehörigen wieder. Als HEIMDALL TURNERSTICK und WILLEM VAN AARDAPPELENBOSCH der Tempelentweihung schuldig werden, eilt er ihnen als erster zu Hilfe: »Der Methusalem ... bewunderte ihn. Er hatte dem jungen Chinesen ... diese Kenntnisse, diese Energie und diesen Mut nicht zugetraut. Liang-ssi schien plötzlich ein ganz anderer geworden zu sein« (331). In Deutschland macht L. einen Drogistenhandel auf. (METHUSALEM: 152-66, 176f, 180-87, 298f, 327-41, 347, 350f, 355f, 392, 399, 464f, 472f, 517, 533ff, 543, 546)

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LIBBAN: Sklavenjäger bei IBN ASL; L. war früher Soldat; da er lange Zeit im Sudan gelebt hat, kann er gut mit Pfeil und Bogen umgehen. Er besitzt vergiftete Pfeile, mit denen er KARA BEN NEMSI töten soll. (GR 16: 591) LIDRAH: Inder; früherer Vertrauter TAMUs; Bruder von KALDI; L. spielt Laute und ist ein guter Sänger. Er hat es auf den Schatz MADPUR SINGs abgesehen. Als das Vermögen per Schiff von ALPHONS MALETTI und RABBADAH außer Landes gebracht wird, geht er als angeblicher Pilger mit seinem Bruder auch an Bord und ermordet nachts sämtliche Seeleute. Er wird von Maletti erschossen. (JUWELENINSEL: 322f, 337f, 340, 354f, 356) VON LIEBAU: 1) Vater von 2); FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU (DER ALTE DESSAUER) hatte ihm einst sein Gut, das v.L. nicht verkaufen wollte, nur für die Taxe weggenommen, woraufhin v.L. ins Hannoversche zog. Er stimmt der Verbindung zwischen seiner Tochter und dem Leutnant ERNST VON HARTEGG zu. (nur erwähnt) (BÄCKER: 25, 90) 2) AUGUSTE V.L.: Tochter von 1); sie »war vielleicht dreiundzwanzig Jahre alt und eine wahrhaft königliche, vollständig entwickelte Schönheit. Ihr Haar, nach damaliger Sitte weiß gepudert und mit winzigen Goldflimmern besäet, war über der Stirn hoch empor genommen und sank hinten in langen, weichen und dichten Wellen auf die Schultern herab, welche marmorweiß aus dem weit ausgeschnittenen Kleide hervorschimmerten. An den feinen Schläfen rollten sich kleine, kokette Löckchen in einander, um der hohen, freien Stirn einen milderen, weicheren Eindruck zu ertheilen. Tiefschwarze, herrlich gebogene Brauen überwölbten Augen, deren strahlende Bläue mit der des Firmaments wetteifern konnten. Das kleine Näschen war zwar nicht streng und scharf, aber voll Charakter geschnitten. Die vollen Lippen hatten sich ... leise geöffnet, so daß die glänzenden Spitzen der kleinen Zahnperlen zwischen ihnen hervorschimmerten. Die Gestalt war hoch, von plastischer Fülle und Rundung, aber dennoch fluthete um dieses herrliche Wesen eine Anmuth, eine Zartheit, eine Wonne spendende Milde, welche ein jedes Männerherz umstricken und erobern mußte« (122). A. weilt mit ihrer Gesellschafterin ANNA GRUNERT auf Schloß Liebau, wo sie ihr Bräutigam, der hannoversche Premierleutnant //500// ERNST VON HARTEGG, besucht. Nach dem Willen des Prinzen FRIEDRICH LUDWIG VON (...) HANNOVER, dessen Adjutant Ernst ist, soll dieser die Tochter des Regimentskommandanten heiraten, was Ernst jedoch strikt ablehnt. Der Prinz nähert sich unter dem Decknamen BARON VON KREUZ A. und macht ihr (vergeblich) den Hof. Nachdem von Hartegg, von dem Prinzen zu einer gewagten und mißglückten Werbeaktion im dessauischen Lenzen veranlaßt, seinen Abschied aus hannoverschem Dienst genommen hat und vom ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) in dessen Dienst übernommen wurde, steht seiner Heirat mit A. nichts mehr im Wege. (BÄCKER: 25, Nr. 4, 90, 122, Nr. 12, 251, 265, 267, 282f)

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LIEBENOW: 1) Vater von 2)/3); der Sprachfehler seiner Söhne stammt von ihm. (nur erwähnt) (QUITZOWS: 225) 2) CASPAR/KASPAR L.: Wachtmeister bei DIETRICH VON QUITZOW; Sohn von 1), Bruder von 3); nach der Ächtung Dietrichs durch Markgraf FRIEDRICH VON ZOLLERN dient C. bei den Herren VON DEM KRUGE auf Burg Garlosen. Er spricht das ›B' stets als ›P‹ aus und verwendet die ständige Redewendung: »Mordelement, Gott straf‹ mich, wenn ich fluche«. C. »war eine gewaltige Figur mit mächtigen und muskulösen Gliedern. Aus dem verwitterten Gesichte ragte ein mit Pech zusammengedrehter Schnauzbart zu beiden Seiten der Nase um eine Handlänge in die Luft hinaus und gab der Physiognomie einen grimmigen Ausdruck. Die Tracht des Mannes war aus ungegerbtem Leder gefertigt und bestand aus hohen Stiefeln, unsauberen Elennhosen, einem abgenutzen Wamms und einem schäbigen Hute, der so breite Ränder hatte, daß man aus der Ferne recht wohl annehmen konnte, der kräftige Patron trage einen Mühlstein auf dem Kopfe. Von dem Hute wallten mehrere rothe Hahnenfedern zur Seite herab, und an einem ebenso rothen Gurte hing ein ungeheurer, langer Raufdegen.« (150) C., der auf Garlosen zunächst an den Unternehmungen der dortigen Raubritter beteiligt ist, findet dort seinen ehemaligen Freund und Kameraden HEINRICH SCHWALBE wieder. Beide sind von da an unzertrennlich. Als die Söhne Dietrich von Quitzows, DIETZ und CUNO VON QUITZOW, nach Burg Stavenow, dem Sitz ihres Vetters CLAUS VON QUITZOW, kommen, dessen räuberisches Treiben jedoch nicht mitmachen wollen und fortziehen, folgen ihnen C. und Schwalbe. C. soll dann die von seinen beiden Junkern befreite WALDA VON LÖWENHOLM in Sicherheit bringen. Unterwegs wird er von HENNING VON BISMARCK, der die vermeintlich in C.s Gewalt befindliche Walda befreien will, schwer verwundet, kann sich aber später wieder erholen. Er folgt mit seinen Junkern und deren Gefährten dem Ritter SUTEMINN nach Hamburg und von dort auf die Nordsee, wo sie die von den Vitalienbrüdern entführte ›Schwalbe‹ des Grafen RICHARD VON WARWICK verfolgen und bei der Insel Neuwerk stellen. Auf Neuwerk gerät C. in eine handgreifliche Auseinandersetzung mit dem Kapitän der ›Schwalbe‹, in dem er jedoch im Verlaufe der Rauferei seinen Bruder erkennt. Beide kehren später nach Garlosen zurück, wo sie beim Sturm der markgräflichen Truppen auf //501// die Burg ums Leben kommen. (historisch) (QUITZOWS: 150, 163, 193, 215, 227, 374, 386, 391, 418, 435 / 531f, 546f, 551, 561ff, 597, 631) 2) PIET (PETER) L.: Kapitän der ›Schwalbe‹; Sohn von 1), Bruder von 2); er hat ein breites, ehrliches Gesicht, spricht wie sein Bruder stets ein ›P‹ für ein ›B‹ und hat Riesenkräfte. Bei MUTTER QUAIL gilt er als besonderer Gast. P. stammt aus Plaue an der Havel. Zwölf Jahre vor der eigentlichen Handlung des Romans kam er dem Grafen RICHARD VON WARWICK bei einem Überfall des SCHWARZEn DIETRICHs (DIETRICH VON -> QUITZOW), bei dem von Warwicks Familie verschwand, zu Hilfe und konnte ihn befreien. Aus Dankbarkeit nahm ihn der Graf mit sich und machte ihn zum Kapitän seines Schiffes. Mit der ›Schwalbe‹ bringt er für seinen Herrn einen Goldtransport nach Hamburg, wo das Schiff jedoch von den Vitalienbüdern gekapert wird und P. in Gefangenschaft gerät. Von Warwick und file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/LEN_LIG.HTM[21/02/2024 12:33:43]

dessen Gefährten können das Schiff jedoch bei der Insel Neuwerk zurückerobern und P. befreien. P. gerät während des Kampfes auf der Insel in eine handgreifliche Auseinandersetzung mit einem der Angreifer und erkennt im Laufe der Rauferei in diesem seinen Bruder. Er begleitet seinen Bruder nach Burg Garlosen. Beide kommen später beim Sturm markgräflicher Truppen auf die Burg ums Leben. (QUITZOWS: 181ff, 193ff, 197, 225 / 561ff, 597, 631) DIE LIEBENSWÜRDIGE -> LETAFA (Türkin) LIEBLICHER MUND -> HAO-KEU (Chinesin) LIEBMANN, AUGUST: preußischer Korporal unter GEBHARD LEBERECHT VON -> BLÜCHER; er ist an der Aktion zur Befreiung MARGOT RICHEMONTEs und der Strafaktion gegen die Entführer beteiligt. (W: 215, 226f, 247, 258, 261ff / ULAN I: 352, 359, 392, 403, 410, 416f II 417f) LIESE: alte Magd des Staatsanwaltes (es handelt sich wahrscheinlich nicht um einen Namen, der Förster WUNDERLICH redet sie einmal mit ›Liebe Liese‹ an, was eher als allgemeine Redensart angesehen werden muß, denn als Namensnennung.) (VS II: 759f) LIFETTA, ANTONIO: Deckname GASPARINO CORTEJOs (WR VI: 2343) LIGHT: siehe WILSON & LIGHT LIGHTING HAND (BLITZENDE HAND): siehe unter VATER -> JAGUAR (korrekt müßte es Lightning Hand heißen.) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//501// LINCOLN, ABRAHAM: Holzfäller, später Rechtsanwalt und amerikanischer Präsident; L. ist »lang und stark, frisch, derb und zähe, wie ein echter ... Yankee, hatte eine scharf hervorspringende Nase, spiegelblanke Augen ohne Lug und Trug, einen breiten, scharfen Mund, ein eckiges, kräftiges Kinn und konnte trotz der Gutmütigkeit, die ihm anzusehen //502// war, doch vielleicht auch ein Weniges verschmitzt und listig sein« (399/16). (historisch: A.L. (1809-65, Präsident 1861-65)) - in SELFMAN: L. ist Begleiter von TIM SUMMERLAND, der ihn im Wald, eine Rede übend, trifft und ihm beim Holzfällen hilft. Bei dem von Indianern überfallenen Fort Gibson werden beide vom KANADA-BILL hinterrücks überfallen. Sie können diesen schwer verwunden. Später jagt L. mit Tim dem Sklavenhändler WILLMERS die Kinder von BETTY KRONER ab, die an den Kanada-Bill verkauft worden waren. (398f, 414f, 430f, 446f) - in THREE CARDE/GR 15: L. ist Gefährte von TIM KRONER. Tim, der WILLIAM JONES (-> KANADA-BILL) wegen der Entführung seiner Verlobten MARY HAMMER verfolgt, trifft L. als Holzfäller im Wald (gerade eine Rede übend). L. schließt sich der Verfolgung an: »Er hatte eine so eigene, sichere Art und Weise ... wir mußten ihn ganz unwillkürlich als unseren Führer anerkennen« (18/21). L. erweist sich als guter Westmann. Jahre später treffen sich Tim und L. wieder und verhindern, daß ein Überfall auf Fort Smoky Hill gelingt, zu dem Jones Choctaws und Comanchen angestiftet hat. Wieder Jahre später ist L. ›Lawyer‹ geworden und auf der Suche nach dem Verbrecher DAVID HOLMANN, den er bei dem ›Ölprinzen‹ GUY WILLMERS festnehmen kann. Sein Äußeres nun: »Auf dem Kopfe trug er einen Filzhut mit unendlich breiter Krempe; der Leib stak in einem engen Lederkoller, dessen einfacher Schnitt keine Bewegung hemmte, und die Beine steckten in einem Paar Aufschlagestiefel« (57f). L. hat u.a. Handschellen an seinem Gürtel. (16-19, 21, 27ff, 57ff, 64-73) LINDE -> ZEIßIG VON LINDEN, CHLODWIG: irrtümlich für CHLODWIG GRAF VON -> LINDOW (im nicht von May stammenden Teil des Romans) LINDENBÄUERIN -> MINNA VON LINDOW: 1) Page des ALTEn DESSAUERs (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) (nur erwähnt) (BÄCKER: 12) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/LIN_LYD.HTM[21/02/2024 12:33:44]

2) CHLODWIG GRAF V.L.: Sohn von 4); er ist ein Freund DETLEVs und liebt dessen Schwester MARIE, die er später heiratet. (Der Name stammt aus dem nicht von May geschriebenen Teil des Romans, dort irrtüml. auch VON LINDEN.) (QUITZOWS: 641ff) 3) GÜNTHER GRAF V.L.: Ritter, der einst die Wendenburg des SCHWARZEn DIETRICHs (DIETRICH VON -> QUITZOW) stürmte (nur erwähnt) (QUITZOW: 406) //503// 4) ULRICH GRAF V.L.: Ritter; Vater von 2); er leitet auf Seiten des Markgrafen FRIEDRICH VON > ZOLLERN die Belagerung und Einnahme von DIETRICH VON QUITZOWs Burg Friesack. Auch im Kampf bei Angermünde steht er an der Seite des Markgrafen, den er zum Konzil von Konstanz begleitet. (QUITZOWS: 149 / 611, 629, 641ff) LINDSAY: 1) AMY L.: englische Adelige; Tochter von 3); Freundin von ROSA DE RODRIGANDA; A. ist ein blondes, wunderschönes, mittelgroßes Mädchen, sie hat eine volle, reine Stimme. Ihr gewandtes, sicheres Auftreten gewinnt Respekt. A. verliebt sich in MARIANO, den echten Grafen ALFONZO DE RODRIGANDA, der sich inkognito auf Schloß Rodriganda aufhält, als sie dort zu Besuch weilt. Er rettet sie und Rosa vor Räubern. A. begleitet ihren Vater, als dieser als Diplomat nach Mexiko muß. Auf einer Schiffsreise nach Jamaika wird sie Zeuge der Befreiung ihres in der Zwischenzeit verschleppten Geliebten aus den Händen HENRICO LANDOLAs durch KARL STERNAU. In Mexiko macht sie sich JOSEFA CORTEJO zur Feindin, die mit ihrem Vater (PABLO C.), JUAN ALVAREZ (PANTHER DES SÜDENS) und dessen Sohn (DIEGO A.) veranlaßt, A. und ihren Vater zu berauben und zu töten. Da Amy jedoch einige Zeit zuvor den in einem Straßenkampf verletzten Diego gesundgepflegt hatte, werden beide nur entführt. BENITO JUAREZ kann sie später wieder befreien. A. verlobt sich zum Schluß mit Mariano. (WR: I 66, 73ff, 92, 120 II 856ff, 871ff, 910 III 1155ff, 1188ff IV 1587, 1852ff V 1893ff VI 2516, 2611) 2) SIR DAVID L.: 2.1) englischer Lord, Mitglied des Traveller Clubs, London, Near-Street 47; Freund SIR JOHN RAFFLEYs; L. ist eine sehr auffallende Erscheinung: »Ein hoher, grauer Cylinderhut saß auf einem dünnen, langen Kopfe, der in Bezug auf Haarwuchs eine völlige Wüste war. Ein unendlich breiter, dünnlippiger Mund legte sich einer Nase in den Weg, die zwar scharf und lang genug war, aber dennoch die Absicht verriet, sich bis hinab zum Kinne zu verlängern. Der bloße, dürre Hals ragte aus einem sehr breiten, umgelegten, tadellos geplätteten Hemdkragen; dann folgte ein graukarrierter Schlips, eine graukarrierte Weste, ein graukarrierter Rock und graukarrierte Beinkleider, eben solche Gamaschen und staubgraue Stiefel.« (GR 1, 318) Seine Nase »(stimmte) mit den Gedanken und Gefühlen ihres Besitzers file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/LIN_LYD.HTM[21/02/2024 12:33:44]

stets vollständig (überein)«: »Vorhin hatte seine Nase über dem weit geöffneten Munde ... starr emporgestanden; nun war auch in sie wieder Leben gekommen. Wie seine Augen leuchteten, seine Wangen sich belebten und das Spiel seiner Mienen in reichem Wechsel arbeitete, so bekam auch sie wieder Farbe, und so zeigte auch sie jetzt eine Munterkeit der Bewegung, welche jeden, der so etwas noch nicht gesehen hatte, in lachendes Erstaunen setzen mußte. Sprach er mit HALEF, so neigte auch sie sich der Seite zu, auf welcher der Hadschi stand; wendete er sich zu mir, so schwenkte sie auch nach mir herüber. Lachte er, so geriet sie in heitere Zuckungen, und //504// gab er seiner Freude einen sinnig ernsten Ausdruck, so stand sie andächtig lauschend still.« (GR 28/19f) Der steinreiche Lord, Besitzer eines Dampfbootes, hat eine schnarrende Stimme, die »dem Tone einer Sperlingsklapper« gleicht. - in GR 1-6: KARA BEN NEMSI (KBN), von dem L. durch Raffley gehört hatte, begegnet L. in Maskat und läßt sich von ihm als Begleiter für eine Reise an den Tigris engagieren. L. will dort Fowlingbulls (geflügelte Stiere, Altertümer) ausgraben, die er mit Leidenschaft sucht, um sie dem Britischen Museum schenken zu können. L. spricht nur englisch, was oft zu komischen Situationen führt. Auch in seiner Muttersprache redet er nur wenig und in unvollständigen Sätzen, gewissermaßen im Telegrammstil. Seine Abenteuerlust veranlaßt ihn, KBN zu den Haddedihn zu begleiten. Von dort reitet er nach Spandareh, wo er mit mit KBN, Halef und MOHAMMED EMIN zusammentrifft, die den Dschesidi (Teufelsanbetern) helfen, einen Angriff der Türken abzuwehren. Er reitet dann mit KBN und dessen Gefährten nach Amadijah, wo er an der Befreiung AMAD EL GHANDURs mitwirkt. Unterwegs erkrankt L. an der Aleppo-Beule, die - von ungeheurem Ausmaße und dunkelrot - sich ausgerechnet auf seiner Nase bildet. Beim Kampf um das Lager HASSAN ARDSCHIR-MIRZAs, bei dem Mohammed Emin stirbt, verliert er zwei Finger der linken Hand. Nach der Ermordung Hassan Ardschir-Mirzas in der Nähe von Bagdad wird er von KBN getrennt und von Wegelagerern gefangengenommen. Erst in den Ruinen von Baalbek trifft er KBN und Halef wieder. Er trennt sich in Konstantinopel von den Gefährten und reist mit einem Vetter nach Jerusalem. L. mietet sich dann einen Dampfer und kommt KBN auf den Balkan bis nach Antivari nach. Er reitet KBN und seinen Gefährten von Westen her entgegen, um ihnen gegen den SCHUT beizustehen. Durch eine List HAMD EL AMASATs gerät er jedoch selbst in die Hände des Schut und muß von KBN befreit werden. L. versucht, KBN zu bewegen, ihm gegen eine von KBN selbst festzusetzende Summe den Rappen Rih zu verkaufen, was dieser jedoch ablehnt. Nach Abschluß der Balkanabenteuer chartert L. wieder den Dampfer, mit dem er dann KBN, Halef und OMAR BEN SADEK bis nach Jaffa bringt, von wo aus man noch Jerusalem besucht. Halef und Omar werden von L. zum Abschied reich beschenkt. Acht Jahre später treffen sich KBN und L. in Damaskus wieder, wo L. beim englischen Konsul, einem entfernten Verwandten, wohnt. L. hat sich im TravellerClub verpflichtet, eine Reise von 8000 Meilen zu machen. Er überredet KBN, der eigentlich in den Kaukasus will, mit ihm zu den Haddedihn zu reiten. Von dort begleiten beide Halef und Amad el Ghandur zum Grab Mohammed Emins. Nach der Rückkehr zu den Haddedihn setzt L. seine 8000Meilen-Reise fort. L. ist zwar ein ›spleeniger‹ englischer Lord, oft zur Karikatur verzerrt, aber er ist tapfer (Bärenjagd), dem Abenteuerleben durchaus gewachsen (ein guter Schwimmer, ausdauernder Läufer, exzellenter Schütze), ein guter Kamerad und Freund. Sein Selbstbewußtsein ist grenzenlos: »Ich bin Englishman und thue, was mir beliebt.« (GR 3, 141) (GR 1: 318-36, 348-56, 367-70, 393ff, 433ff, 493, 496f GR 2: 126-34, 144ff, file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/LIN_LYD.HTM[21/02/2024 12:33:44]

148-53, 177-81, 264-71, 407-13, 444-58, 469-73 GR 3: 10-13, 92-99, 141, 171f, 231-34, 275, 342, 402, 411-18, 540, 549 GR 6: 202, 253, 261, 318ff, 533, 538ff) - in GR 28/29: L. spricht von einer mütterlichen Verwandten her Deutsch; er hat Arabisch gelernt. Im Kaffeehaus von Basra trifft er KBN, den er in Deutschland suchte, und //505// Halef. Er will sich beiden anschließen und bucht eigenmächtig Schiffsplätze für die Weiterreise, was ihm ein ernsthaftes Gespräch mit KBN einbringt. L. wird aber von seinem Verwandten BILL, einem hohen englischen General und Diplomaten, auf das Schiff gelockt und ›entführt‹, so daß aus dem gemeinsamen Ritt nichts wird. DSCHAFAR MIRZA erzählt, daß er L. später in Isphahan traf und dem SCHAH vorstellte. (GR 28: 6-24, 29-37, 59f GR 29: 400 (nur erwähnt)) - in FREUDEN/LEIDEN: L. hat Australien durchquert. Der Westmann KRAFT berichtet KARL MAY in Radebeul davon und überbringt May einen Brief L.s. (nur erwähnt) (6) - SIR DAVID LINDSAYs VETTER: Beide treffen sich in Konstantinopel und reisen zusammen nach Jerusalem. (nur erwähnt) (GR 3: 540) 2.2) Deckname TRAPPER GEIERSCHNABELs, der sich PABLO CORTEJO gegenüber für den (fiktiven) Bruder von 3) ausgibt. (WR IV: 1870) 2.3) irrtümlich für SIR HENRY L. (WR IV: 1681) 3) SIR HENRY L. (GRAF VON NOTHINGSWELL): englischer Adeliger; Graf von Nothingswell; Vater von 1); er ist englischer Diplomat in Madrid und Mexiko (dort Konsul). Durch seine Tochter wird er in die geheimnisvollen Begebenheiten des Hauses DE RODRIGANDA verwickelt. Der Liebe seiner Tochter zu MARIANO, dem rechtmäßigen ALFONZO DE RODRIGANDA, steht er erst skeptisch gegenüber, akzeptiert sie aber nach einer klärenden Aussprache mit KARL STERNAU (dessen Yacht ›Rosa‹ früher L. gehörte). Auf Veranlassung von PABLO und JOSEFA CORTEJO wird L. von JUAN ALVAREZ (PANTHER DES SÜDENS) und dessen Sohn (DIEGO A.) beraubt (um fast 5 Millionen Pfund - der Raub ist »geschichtliche Tatsache« (1160)) und soll getötet werden. Da seine Tochter jedoch Diego A. einst einen großen Dienst erwiesen hat, wird er mit seiner Tochter nur entführt. BENITO JUAREZ befreit ihn wieder. Als englischer Unterhändler bringt er Juarez Geld und Waffen. (wohl historisch) (1681: fälschlich DAVID L.) (WR: I 66 II 748, 873ff, 904ff III 1155ff, 1188ff, 1265f IV 1587, 1852ff VI 2611) LING (DER BEFEHLENDE) -> JIN-TSIAN (Chinese) LING-TAO (BEFEHLENDES SCHWERT/eigentl. HING-ßEN): oberster Befehlshaber von Piraten; file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/LIN_LYD.HTM[21/02/2024 12:33:44]

Bruder von HI-ßEN; seine Piraten halten BONTWERKER gefangen. Auf der Tigerbrücke wird er von KARA BEN NEMSI überwältigt. (TIGERBRÜCKE: 530, 565, 575, 583, 594, 596, 599f, 603) LINKER FINGER: einer der 17 und 18 Jahre alten Söhne des Maricopa-Häuptlings EISERNER MUND; Bruder von RECHTER FINGER; die Brüder werden von //506// OSKAR STEINBACH und SAM BARTH aus ihrem Lager entführt und dienen als Druckmittel gegen ihren Vater. (DH-DH: 1096f) LISBETH -> WIESENBÄUERIN DE LISSA: 1) Deckname von RICHARD VON KÖNIGSAU 2) HARRIET D.L.: Deckname von EMMA VON KÖNIGSAU LISTIGE SCHLANGE (al. FALSCHE SCHLANGE/ROTE SCHLANGE): junger Yumahäuptling; ein ehrlicher Mann von Charakter; er liebt JUDITH SILBERSTEIN, verspricht ihr Reichtümer und öffnet ihr die Augen über HARRY MELTON. Er schließt mit OLD SHATTERHAND gegen seine Stammesgenossen ein Bündnis, heiratet dann Judith, wird von ihr jedoch nur ausgenutzt und stirbt durch das Messer eines ihrer zahlreichen Verehrer. (Es ist nicht sicher, ob die Bezeichnung ›Falsche/Rote Schlange‹ andere Namen oder nur eine Charakterisierung sind.) (GR 21: 13-19, 21, 32, 38f, 45-48, 7377, 96 GR 22: 36f) LISZT, FRANZ: ungarisch-deutscher Komponist und Pianist; L. »war im einfachen Ueberrock, den breiten Kragen hoch aufgeschlagen, damit man ihn nicht an seiner langen, grauen Haarmähne erkennen möge« (443). L. weilt in Scheibenbad in Begleitung RICHARD WAGNERs. Er gibt dort ein Konzert, auf dem zum ersten Mal auch die MUHRENLENI auftritt. L. spielt auf dem Klavier Themen aus seiner ›Hunnenschlacht‹. (historisch: 1811-86) (WzG: I 172 II 441, 443, 485) ›LITTERAT‹: Gast bei MUTTER THICK in Jefferson-City; er erzählt dort vom Ende WILLIAM JONES‹ (-> KANADA-BILL). (in THREE CARDE wird dieselbe Geschichte von einem nicht näher bezeichneten Gast erzählt) (GR 15: 78f, 86, 96f, 113) LITTON, WILL: Aufseher auf OLD WABBLEs Ranch (nur erwähnt) (ELK/GR 14: 16) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/LIN_LYD.HTM[21/02/2024 12:33:44]

LIVINGSTON (Kanzler L.: amerikanischer Vertreter in Paris zur Zeit NAPOLEONs I. (historisch: Robert Livingston (1746-1815), amerikanischer Gesandter in Paris 1801-04) (nur erwähnt) (SURCOUF/KAPER: 101) LIVINGSTONE, JONATHAN: Pferdehändler in San Francisco; »Mann, dem der Pferdejude auf tausend Schritte Entfernung anzusehen« ist (GR 15: 507ff) LJUBINKO: Sohn STOJKO WITES‹; L. wurde von SCHARKA -> VISOSCH und dessen Knechten ermordet. (nur erwähnt) (GR 6: 296, 433) //507// ›LLANO-GEIER‹: Komplize TOBIAS PREISEGOTT BURTONs; er ist lang, stark und roh, trägt einen Vollbart und ist mexikanisch gekleidet. Er trägt eine mit silbernen Ringen verzierte Büchse, die von BLOODY-FOX als die Büchse des von den ›Geiern‹ des Llano estakado ermordeten RODRIGUEZ PINTO identifiziert wird. Fox tötet den Verbrecher daraufhin in einem Schießduell. (GEIST: 282, 28693) LOBO: Belandaneger; Sklave auf der Seribah ABU EL MOTs; L. ist dem Alter nach kaum ein Mann. Er trägt auf jeder Wange wie sein Freund und ständiger Begleiter TOLO die »Guluf, drei wulstige Narben ... (als) sicheres Zeichen, daß sie geraubt worden waren.« Nach der Sklavenjagd »empfangen die jüngeren männlichen Gefangenen diese sechs Schnitte als ewiges und unverwischbares Zeichen der Knechtschaft. Man reibt die Wunden mit Pfeffer, Salz und Asche ein, um den Heilungsprozeß zu verzögern, und die Narben möglichst aufschwellen zu lassen. Bekleidet waren die beiden nur mit dem Lendenschurze. Das Haar hatten sie mit Anwendung eines vertrocknenden Klebstoffes steif und cylindrisch emporfrisiert, so daß es das Aussehen eines zerknillten Chapeau-claque ohne Krempe besaß« (103). Zusammen mit Tolo wagt der stärkere, aber auch zaghaftere L. die Flucht aus der Seribah. Von Verfolgern gestellt und bereit, sich für seinen Gefährten zu opfern, kann L. einen der Bluthunde der Sklavenjäger töten, bevor er und Tolo von JOSEPH SCHWARZ, DR. IGNAZ PFOTENHAUER und MESUF BEN BARAK EL KASI EL KENADEMI (MESUF) endgültig gerettet werden. Sie bleiben bei ihren Rettern und nehmen an deren Aktionen gegen die die Sklavenjäger teil, bleiben aber Nebenfiguren. (SKLAVENKARAWANE: 103-110, 115-20, 143-47, 156ff, 164, 271, 474f, 480, 485) - LOBOs ELTERN/GESCHWISTER: Sie wurden bei der Gefangennahme LOBOs durch den Sklavenjäger ABU EL MOT getötet. (nur erwähnt) (SKLAVENKARAWANE: 104) ›LOCKSMITH‹: Mitglied des Ku-Klux-Klan in La Grange, der sich an OLD DEATH, OLD SHATTERHAND und CORTESIO rächen will. L. ist wahrscheinlich ein Deckname. (SCOUT/GR 8: 138-42)

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VON LÖBEN, NYMAND: Ritter; der in v.L.s Gesellschaft reitende Prinz JOHANN VON -> ZOLLERN wird von DIETRICH VON QUITZOW entführt. Bei der Befreiung des Prinzen durch DETLEV greift v.L. helfend ein. (QUITZOWS: 146, 212f, 342) LÖFFLER: über 80 Jahre alte Armenhäuslerin; sie war Aufwärterin bei SEIDELMANNs. Bei einer Lampenexplosion (566: am Bergwerk verunglückt) wurden ihre Augen verbrannt, so daß die Augäpfel entfernt werden mußten. (VS II: 565-68) HELD LÖWE -> SCHERI SCHIR //508// LÖWE MIRLAM -> HEIDER MIRLAM DER LÖWE SACHSENS -> ALBERT VON SACHSEN LÖWENHERZ: versehentlich für BÄRENHERZ (-> SCHOSH-IN-LIETT) (WR III: 1044, 1067) VON LÖWENHOLM, WALDA: Frau des Grafen RICHARD VON WARWICK; Mutter von DETLEV und MARIE; W. wurde einst von den Brüdern OLAF und OTTO VON MOLTKE geliebt, die sich ihretwegen zerstritten. W.s Familie drängte sie dann zur Heirat mit Richard von Warwick, was W. allerdings nie bereut hat. Zwölf Jahre vor der Romanhandlung wurde sie von der Bande des SCHWARZEn DIETRICHs (-> DIETRICH VON QUITZOW) überfallen. Während ihr Mann durch PIET LIEBENOW und ihre Kinder durch SUTEMINN gerettet werden konnten, wurde sie von den Räubern mitgeschleppt und auf der Wendenburg gefangengehalten, wo Dietrich von Quitzow sich W. vergeblich gefügig machen wollte. Im Laufe der Gefangenschaft wurde W. geistig verwirrt. Sie »war hoch und voll gebaut, das aufgelöste Haar wallte ihr lang über den Körper herab, und ihre Formen zeigten eine Schönheit, welche selbst die lange Gefangenschaft nicht zu zerstören vermocht hatte« (262). DIETZ und CUNO VON QUITZOW, die Söhne Dietrichs, befreien W. aus der Gefangenschaft. Im Hause Suteminns, der in Wirklichkeit Otto von Moltke ist, wird W. gepflegt, ohne jedoch ganz zu gesunden und Suteminn und ihre als dessen Pfleglinge dort lebenden Kinder wiederzuerkennen. Auch als ihr Mann ihr gegenübertritt, erkennt sie ihn nicht. Erst als die Szene des Überfalls nachgespielt wird, findet sie ihr Gedächtnis wieder. Mit ihrer Familie kehrt sie nach England zurück. Dort stirbt sie einige Jahre später, kurz nach dem Tod ihres Mannes. (Im nicht von May stammenden Teil des Romans irrtüml. WANDA V.L.) (QUITZOWS: 261f, 311, 323, 454 / 531ff, 545f, 583, 594f, 597f, 645f) LOGMANN, JOHN: Bekannter SIR DAVID LINDSAYs in Bagdad (nur erwähnt) (GR 3: 417) LOMONOW, PETER -> FLORIN file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/LIN_LYD.HTM[21/02/2024 12:33:44]

LOPEZ: 1) EUSEBIO L.: Baumeister von Almaden alto (nur erwähnt) (GR 21: 35) 2) MIGUEL L.: französischer Oberst in Mexiko; Ritter der Ehrenlegion; Mitglied des Geheimbundes des Generals MIRAMON; Onkel der Frau des Marschalls BAZAINE; er entführt EMILIA, die Einfluß auf Kaiser MAXIMILIAN zu gewinnen suchte. L. verrät den Kaiser und Miramon an den juaristischen General VELEZ, so daß dieser kampflos Queretaro erobern kann. (historisch: 1825-91, mexikanischer Offizier, später General) (WR VI: 2502, 2508, 2520, 2524f, 2531, 2564, 2571ff) //509// LOPEZ JORDAN: argentinischer Generalissimo; er sammelt eine Aufrührertruppe für eine Erhebung gegen den amtierenden Präsidenten SARMIENTO um sich. L. ist berüchtigt wegen seiner Gewissenlosigkeit, die auch vor Mord nicht zurückschreckt - er soll seinen Schwiegervater URQUIZA umgebracht haben. OLD SHATTERHAND und dessen Gefährten, unfreiwillig in die Angelegenheiten L.s hineingeraten, können nur mit List einem Todesurteil entgehen. (Die Handlung spielt wohl vor dem Hintergrund der zweiten Erhebung des historischen Ricardo Lopez Jordan (1822-88/89) im Jahre 1873) (GR 12: 15f, 446, 470-506, 513-15, 529, 588) PATER LORENZO -> PATER HILARIO DE LORMELLE, HENRY: siehe unter LEMARTEL DE LORRIERE (Vicomte de Lorrière): Sekundant Graf FERDINANDO DE RODRIGANDAs bei einem Duell mit Graf EMBAREZ (WR II: 494) LORRO: spanischer Zigeuner; er hilft bei der Vertauschung des Grafen EMANUEL DE RODRIGANDAs mit einem toten Bäcker. (WR I: 155f) MR. LOTHAIRE, THE KING OF THE CONJURERS (MR. L., DER KÖNIG DER TASCHENSPIELER) -> LOTHAIRE THIBAUT LUBAH: Inder; Angehöriger der Thugs; ehemaliger Reiter des SULTANs VON SYMOORE; L. ist sehr kühn; er nimmt den Sultan gefangen, um dessen Überfall auf das Königreich von Augh zu rächen. (JUWELENINSEL: 274ff, 290)

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MR. LUCKY: L. ist ein junger Kaufmann, der sich per Dampfer auf eine Reise nach Charleston begibt, wo er sich bei dem Bankier KNEEL als Buchhalter bewerben will. Passend zur Bedeutung seines Namens (glücklich) erreicht L. sein Ziel noch auf dem Dampfer, auf dem er Kneel trifft. (BORD: 202f, 206) LUDWIG: 1) HERR L./RECHTSANWALT L.: Deckname König LUDWIGs II. 2) -> SCHMIEDE-LUDWIG LUDWIG II. (al. HERR LUDWIG/RECHTSANWALT LUDWIG): bayerischer König; er »war von sehr hoher, kräftiger, imposanter Figur. Sein Gesicht hatte einen edlen, vornehmen, durchgeistigten Ausdruck. Die Züge waren bedeutend. Das Auge zeigte bei aller Schärfe etwas Weiches, Unbestimmbares, fast möchte man sagen, Mystisches. Der Eindruck der ganzen Persönlichkeit und des von einem wohlgepflegten Barte //510// gezierten Gesichtes war ein Ehrerbietung erweckender.« (14) »Er trug die Tracht des Gebirges, Bergschuhe, Halbstrümpfe, Joppe, Weste, breiten Gürtel, einen kleinen Hut mit Edelweiß und Spielhahnfeder, einen Rucksack auf dem Rücken und ein Gewehr von der Achsel herab. In der mit kostbaren Ringen geschmückten Hand hielt er den Bergstock, welcher oben mit einer Gemskrikel (Gemshorn) versehen war.« (13f) Zusätzlich trägt er eine schwere, goldene Uhrkette. Auf einem seiner Jagdausflüge kommt L. auf die Alm zur MUHRENLENI. Er wird dort von einem Bären angefallen. Der KRIKELANTON rettet ihm das Leben. Auf Bitten der Muhrenleni begnadigt L. den wegen Wilderei polizeilich verfolgten Krikelanton. Die Muhrenleni verspricht ihm dafür, sich von ihm zur Sängerin ausbilden zu lassen. Als HERR LUDWIG reist er inkognito im Land umher. In Scheibenbad ertrinkt er beinahe im Fluß. Der FEX rettet ihn. Dabei gerät L. in die geheimnisvolle Höhle des Fex und erfährt von dessen Schicksal. Er läßt den Fex nach dessen erstem Auftritt in Scheibenbad zum Violinvirtuosen ausbilden. In Hohenwald lernt L. den Lehrer MAX WALTHER kennen, dessen poetische Begabung er erkennt. Im gleichen Dorf lebt auch der ELEPHANTENHANNS (JOHANNES -> WEISE), ein armer, begabter Maler. L. schickt Walther und Weise auf eine Studienreise in den Orient. Auch in Hohenwald gerät L. in Lebensgefahr: Die Zigeuner USKO (BARKO) und ZERNO wollen ihn berauben und ermorden. Das wird von LUDWIG HELD und dem WURZELSEPP verhindert. Dann gerät L. in die Hände der Pascher OSEC, aus denen er von Ludwig Held befreit wird. Der Mutter Ludwig Helds verhilft L. aus Dankbarkeit zu einer Rente. Auf dem Weg nach Schloß Steinegg trifft er auf den Verbrecher HERMANN ARTHUR WILLIBOLD KEILBERG, dem er als vermeintlicher RECHTSANWALT LUDWIG Rechtsauskünfte geben soll. Er erfährt so von den Verbrechen des Barons FRIEDRICH VON ALBERG an RUDOLF VON SANDAU. L. rehabilitiert die Familie von Sandau daraufhin. Den Sohn, RUDOLF VON SANDAU, einen Architekten, fördert L. durch Aufträge; so überträgt er ihm den

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Bau des Festspielhauses in Scheibenbad. Durch den Wurzelsepp, einen speziellen, in sehr persönlichem Kontakt mit L. stehenden Geheimpolizisten, wird L. über zahlreiche Verbrechen und Schicksale informiert, so daß L. strafend oder helfend eingreifen kann. Seinen MEDIZINALRAT läßt L. Operationen am FEUERBALZER (FRIEDER -> BALZER) und am KRONENBAUERn ausführen; dem Fex hilft er, seine Ansprüche als legitimer Baron CURTY VON GULIJAN durchzusetzen. In Triest gerät L. in die Gefangenschaft der Mädchenhändler PETRUCCIO, aus der er vom Wurzelsepp und vom Fex befreit wird. L. stirbt unter mysteriösen Umständen (wahrscheinlich Selbstmord) in geistiger Umnachtung am 13.6.1886 im Starnberger See. Der Wurzelsepp spürt die Todesstunde des Königs und stirbt kurz darauf auch. (historisch: 1845-86, König von 1864-86) (WzG: I 13f, 19, 21, 26, 110, 112, 219 II 488, 491, 723, 726, 731, 843, 847 III 892f IV 1477, 1604, 1623, 1643, 1686 VI 2451, 2589, 2615) LUDWIG III. (GROßHERZOG VON HESSEN): Mann von Großherzogin MATHILDE; Landesvater des Oberförsters KURT VON RODENSTEIN und von KARL STERNAU und der Familie HELMERS, später auch des Herzogs EUSEBIO VON OLSUNNA und des Grafen EMANUEL DE RODRIGANDA; er wird auf den //511// kleinen KURT HELMERS aufmerksam, den er ausbilden läßt und in seiner Karriere fördert. So gibt er in Berlin eine Soiree zum Eintritt Kurts in die Garde. Zum Abschluß des Romans veranstaltet er einen Maskenball, zu dem alle Angehörigen und Freunde des Hauses de Rodriganda geladen sind und sich dort - teilweise nach langen Jahren bitterer Trennung - wiedersehen. (historisch: 1806-77, Großherzog von Hessen-Darmstadt seit 1848) (WR: II 698, 712ff III 1212 VI 2599, 2610) LUDWIG XV.: französischer König; er trifft in Versailles auf den von der MARQUISE DE -> POMPADOUR protegierten GRAFen VON -> SAINT GERMAIN, dem er einiges Interesse entgegenbringt und einen Diamanten zur Beseitigung von Unreinheiten übergibt. Später ist von Saint Germain angeblich in L.s Auftrag im Haag, um französische Kronjuwelen zu verpfänden. (historisch: 1710-74, König von 1715-74) (AQUA/ FÜRST: 369ff, 387, 407, 418, 422) LUMPENKÖNIG (ROI DES CHIFFONIERS) -> LEMARTEL LUNEZ, FERNANDO: spanischer Mulero; L., »ein Asturier von finsterem Aussehen« (823), führt eine Maultierkarawane von Tolosa nach Alfaro. Er erweist sich bei einer Auseinandersetzung mit Carlisten als tapfer und klug. (GITANO: 823, 826) LYDIA: Negerin; Dienerin in Fort Guadeloupe (WR VI: 2391) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//512// MAC KLINTOK: englischer Leutnant in Südafrika, der die Zulu mit Waffen versorgen soll; dies wird jedoch von den Buren verhindert, die ihn gefangennehmen. (BOER-GR: 110, 129, 174, 179) MACHA: ›Hexe‹; Frau des Wendenpriesters YSTRALOWE; verstorben (nur erwähnt) (QUITZOWS: 388f) MACHUB SULEIMAN EFFENDI: türkischer Gesandter in Teheran, bei dem HAGAD früher als Koch tätig war. (nur erwähnt) (GR 28: 412) MAC-MAHON, MAURICE: französischer Marschall (historisch: 1808-93) (nur erwähnt) (W: 1640, 1642, 1674, 1688 / ULAN V: 1926, 1930, 2003, 2037) MAÇON: Deckname von Graf JULES DE RALLION (W: 67 / ULAN I: 133) MADANA (PETERSILIE): alte kurdische Nestorianerin; Freundin von INGDSCHA - in GR 2: Sie ist äußerst schmutzig, trägt einen »kurzen Rock, den man bei uns wohl kaum als Scheuerlappen hätte benutzen mögen; der Rand desselben reichte nur wenig bis über die Kniee herab und ließ ein Paar gespenstische Gehwerkzeuge sehen, deren Aussehen vermuten ließ, daß sie bereits seit langen Jahren nicht mehr gewaschen worden seien« (557). Ihr gutes Herz zeigt sich, als sie erfährt, daß KARA BEN NEMSI (KBN), der von Leuten des NEDSCHIR-BEY gefangengenommen wurde und den sie bewachen soll, ein Freund MARAH DURIMEHs ist. Obwohl sie Angst vor Nedschir-Bey hat, befreit sie KBN und läßt ihn zu Marah Durimeh führen. (557-66, 576, 625-29) - in GR 27: M. wird als energisch, »herzensbrav« und gut charakterisiert. Sie kundschaftet in Begleitung Ingdschas das Gefängnis Marah Durimehs bei den Dawuhdijeh-Kurden aus. (562, 566ff) - MADANAs MANN: »ein alter, hagerer Kerl« (572); bester Gefährte NEDSCHIR-BEYs (GR 2: 57176) MADI ARNAUT: So nennt sich MARTIN ALBANI bei SCHIMIN. (GR 4: 60) MADPUR SING(H): indischer Maharadscha; junger, reicher KÖNIG VON AUGH; Mann von AIMALA; Bruder von RABBADAH; Freund von ALPHONS MALETTI, der ihn vor den Thugs (Mördersekte) rettete; M. ist ein weiser und sparsamer Fürst; er spricht Englisch und Französisch. Als die Engländer zum Krieg gegen ihn rüsten, macht er Maletti zu seinem Kriegsminister. Er kann aber nicht verhindern, daß sein Land von dem von den Engländern aufgehetzten SULTAN VON SYMOORE file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/MAC_MAN.HTM[21/02/2024 12:33:45]

erobert wird. Er selbst wird bei dem Überfall mit seiner Frau getötet. Seinen unermeßlichen Schatz hinterläßt er seiner Schwester. (JUWELENINSEL: 162f, 178, 194, 258) //513// ›MÄDCHEN‹: Gastgeberin KARA BEN NEMSIs im Duar der Uelad Sliman; »ihr Haar war in dichte Dafira (Flechten) geordnet, welche mit roten und blauen Bändern durchflochten waren. Um die Hüften trug sie den Rahad, einen schmalen Gürtel, von welchem eine große Anzahl Lederstränge bis über das Knie herabfiel und so einen Rock bildete, welcher mit Korallen, Bernsteinstücken und Kaurimuscheln verziert war. Um den Hals trug sie den Kharaz, eine vielfache Schnur von Glasperlen und allerlei Münzen. Von den Schultern hing ein leichter Überwurf bis zu dem Gürtel herab. In den kleinen Ohren hingen goldene Ringe von enormer Größe; an den Füßen oberhalb der Knöchel glänzten silberne Spangen, und um die Gelenke der feinen Händchen, deren Fingernägel mit Hennah gefärbt waren, wanden sich starke Ringe von Elfenbein, deren weißer Glanz sehr hübsch gegen die warmen Töne der braunen Haut abstach, welche der schönsten florentinischen Bronze nichts nachgab.« Für die Handlung ist sie ohne Bedeutung. (GUM-GR: 54) MÄDCHEN -> OKIH-TSCHIN-TSCHA (ANTONIUS PAPER) MÄDCHENRÄUBER -> KYS-KAPTSCHIJI (-> MUSA WARDAN) MÄRCHENERZÄHLER -> HAKAWATI MÄRZ: Deckname OLD SHATTERHANDs (GR 22: 35) VON MÄRZFELD: Oberst; er ist zunächst bei der Infanterie, dann wird er als Nachfolger des entlassenen Oberst VON WINSLOW Kommandeur des Gardehusarenregiments in Berlin. (WR III: 1267ff) MAFERO: 1) Gastwirtin in San Francisco; Schwester von 2); in ihrem Haus wird der flüchtige SANDER gestellt. (JUWELENINSEL: 530) 2) EUDOXIA M.: Rancherin in Kalifornien; Schwester von 1) (nur erwähnt) (JUWELENINSEL: 530) MAFLEI: reicher Kaufmann in Konstantinopel; Vater von ISLA BEN MAFLEI, Bruder JACUB AFARAHs (GR 1: 128 GR 3: 359, 454-57) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/MAC_MAN.HTM[21/02/2024 12:33:45]

VON MAGNUS: Baron, preußischer Geschäftsführer (Gesandter) in Mexiko; er unterstützt KURT HELMERS in dessen familiären Angelegenheiten und sendet im Namen seiner Regierung eine Protestnote zur Rettung des mexikanischen Kaisers MAXIMILIAN an BENITO JUAREZ. (historisch: Anton Iwan von Magnus (1821-82)) (WR: V 2124, 2281 VI 2470, 2570) //514// DE MAGUJO, DON GERONIMO: Wirt eines Gasthauses in Frutobamba in den Kordilleren, bei dem OLD SHATTERHAND einkehrt (CHR.ERSTANDEN: 153, 155) MAHABA: singhalesischer Matrose auf der Yacht SIR JOHN RAFFLEYs, der mit KARA BEN NEMSI den Piraten TA-KI überlistet (TIGERBRÜCKE: 537, 544, 549, 562, 575) MAHA-LAMA VON ARDISTAN: religiöses Oberhaupt von Ardistan; er stört in arroganter und rücksichtsloser Weise die Weihnachtsfeier in der Schloßkathedrale von Ard und leitet den Aufstand gegen den MIR VON ARDISTAN. Er ist mitverantwortlich für dessen Verschleppung in die ›Stadt der Toten‹, in deren Geheimnisse er eingeweiht ist. Der Mir läßt ihn nach seiner Befreiung gefangennehmen. (GR 32: 206ff, 219f, 224, 261) MAHA-LAMA VON DSCHUNUBISTAN: Großpriester von Dschunubistan; er hat »ein schönes, beinahe ehrwürdiges, geistreiches Männergesicht mit silberglänzendem Vollbart; aber es hatte einen Fehler, der ihm alle seine Schönheit und Würde wieder benahm; er schielte nämlich« (450). Der M. ist überaus reich und prunkhaft gekleidet, sogar seine Waffen und seine Brille sind mit Edelsteinen und Diamanten besetzt. Er hält sich nicht nur für den obersten Priester, sondern in seiner religiösen Überspanntheit für Gott selbst. Sein Plan ist es, die Ussul gegen die Tschoban auszuspielen und die beiden eroberten Gebiete der Herrschaft Dschunubistans zu unterwerfen. KARA BEN NEMSI (KBN) erlauscht diese Pläne; der DSCHIRBANI nimmt den M. später fest. Der M. kennt die Geheimnisse der ›Stadt der Toten‹ und besitzt einen Schlüssel zu deren Geheimkammern, der KBN in die Hände fällt. (GR 31: 441, 443, 447f, 450 GR 32: 5, 62ff, 260f, 304) MAHARADSCHA VON NUBRIDA -> BANDA DER MAHDI (eigentlich ACHMED SULEIMAN/MOHAMMED ACHMED IBN ABDULLAHI/al. FAKIR EL FUKURA/MURABIT VON ABA/DER HEILIGE VON ABA): - in GR 16/17/18: Angehöriger des ›Ordens der heiligen Kadirine‹; Vetter von AMR EL MAKASCHEF; er war zunächst Steuerbeamter, wurde jedoch aus dem Amt gejagt und engagierte sich dann im Sklavengeschäft. Der M. ist Geschäftspartner von ABD und IBN ASL. Er ist mit Abd Asl verabredet. Dieser wurde inzwischen jedoch von KARA BEN NEMSI (KBN) gefangengenommen. Der M. wird im Lager KBNs aufgenommen. Er ist »etwas über dreißig Jahre alt, hager und trug einen file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/MAC_MAN.HTM[21/02/2024 12:33:45]

dunkeln, nicht sehr dichten Vollbart ... Der Ausdruck seines Gesichtes war streng, düster asketisch.« (GR 17: 48) Als ein Löwe das Lager bedroht, begleitet er KBN - wenn auch zitternd - auf die Löwenjagd. Vor dem Angriff des Löwen rettet ihn KBN. Der M. führt dann ein längeres Gespräch mit KBN über die Bedeutung des Mahdi in der moslemischen Prophetologie und die politischen und militärischen Chancen eines Aufstandes im Sudan. Da er weiterhin zu Abd und Ibn Asl hält, wird er vom REIS EFFENDINA mit der Bastonnade bestraft und am Rande //515// eines Sumpfes liegengelassen. KBN hilft ihm heimlich, wird aber mit Flüchen bedacht. Als KBN einige Zeit später wieder von ihm hört, hat sich bereits eine Legende um den M. gebildet: »Mohammed Achmed Ibn Abdullahi war ein Hauar (Jünger) des berühmten Scheich Mohammed Scherif von der Samania. Er entzweite sich mit ihm und ging zur Terika des Scheiches el Gureschi über. Dadurch wurde er berühmt. Er wurde der FAKIR EL FUKURA genannt und wohnte auf der Insel Aba, wo er den Titel eines Sahed (Entsagenden, Heiligen) erhielt. Er wollte die hervorragenden Anhänger des Islam in den westlichen Gegenden kennen lernen und machte darum eine Reise nach Kordofan. Von da zurückgekehrt, war er eine Zeit lang sehr krank. Er konnte nicht gehen, denn er hatte diese Reise als Sahed meist zu Fuße gemacht und dabei seine Sohlen im heißen Sande so verletzt, daß fast kein Mittel Heilung bringen wollte. Die Schmerzen, welche er infolge dieser seiner Entsagung auszustehen hatte, vermehrten den Ruf seiner Heiligkeit, und es hatten sich in wenigen Wochen so viele Schüler und Jünger um ihn gesammelt, daß er jetzt eine Macht besitzt, wie sie vor ihm noch kein Heiliger besessen hat. Als ich zum letztenmal von ihm hörte, sagte man sogar, er sei der Mahdi, welchen wir schon seit Jahrhunderten erwarten« (444). SSALI BEN AQIL pilgerte zu ihm, wurde aber, da er ihn nicht als Mahdi anerkennen wollte, auf die Seribah El Michbaja gebracht, wo er in besonders strenger Gefangenschaft gehalten wird, bis er bei der Eroberung der Seribah durch KBN befreit wird. (Der Roman spielt vor dem Beginn des vom historischen M. angeführten Aufstandes im ägyptischen Sudan. (historisch: 1844-85, Aufstand ab 1881)) (GR 16: 122f (nur erwähnt) GR 17: 47ff, 76ff, 101-10, 140, 262ff, 335ff, 353, 430 GR 18: 402, 444-47, 537f) - in IBN EL AMM: Verwandter des SCHECH EL OBED; Vorgesetzter von RAKAB ES SERAF; er befördert diesen und ES SSAGHIR für ihr mutiges Verhalten beim Angriff eines Löwen auf ihre Karawane. (501, 504) MAHMUD BEN MUSTAFA ABD IBRAHIM JAAKUB IBN BASCHAR: Targi; Bote des HEDJAHN-BEI an ANDRÉ LATRÉAUMONT; er hat eine lange, hagere, sehnige Gestalt. M. wird von KARA BEN NEMSI festgenommen, und später - nach zwischenzeitlicher Flucht - von diesem erschossen. (GUM-GR: 22f, 68, 103, 106) MAHMUD BEN MUSTAFA JUSSUF JAAKUB EBN BASCHAR (al. MAHMUD EL KEBIHR (M., DER GROßE)): Diener des (anonymen) ICH-ERZÄHLERs; M. ist »ein munterer, lebhafter Gesellschafter«, jedoch ein Aufschneider und Hasenfuß. »Er hatte eine wahrhaft riesige Goliathgestalt, wie sie bei den meist schlank gebauten Arabern höchst selten ist, und besaß eine dementsprechende Muskelkraft«. M. »war weit im Oriente herumgekommen, sprach ein wunderliches Mischmasch aller arabischen und türkischen Dialecte, hatte zuletzt als Fremdenführer in Algier fungirt«. (Vgl. GUM-GR: HASSAN EL KEBIHR) (GUM-FS: 190f)

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MAHMUD DER GROßE -> MAHMUT EL KEBIHR //516// MAHMUD EL KEBIHR (MAHMUT DER GROßE) -> MAHMUD BEN MUSTAFA JUSSUF JAAKUB EBN BASCHAR MAHMUD KHANSUR: Scheik der Dschiaf-Kurden; KARA BEN NEMSI und dessen Gefährten wohnen bei M.s Hausmeister GIBRAIL MAMRAHSCH. (nur erwähnt) (GR 3: 161 GR 6: 573) MAHORI: Malaie, der Christ und einheimischer Missionar geworden ist; mit Hilfe des Fürsten POTOMBA entführt er MANINA, dessen Tochter, die mit dem heidnischen ANOUI verheiratet ist, um sie selbst zur Frau zu nehmen. Als M. mit ihr im Hochzeitsboot sitzt, lauert Anoui ihnen auf, holt seine Frau in sein Boot hinüber und zerschneidet die Baststricke des Hochzeitsbootes, so daß dieses kentert und M. ein Opfer der Haie wird. (Vgl. EHRI-GR: MATEMBA/ TUIFANUA: OMBA) (EHRI-FS: 685, 687) MAH-TO-TOH-PAH (VIER BÄREN): Mandanenhäuptling; Onkel WOKADEHs (nur erwähnt) (historisch: M. war in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts eine der bekanntesten indianischen Persönlichkeiten.) (BÄRENJÄGER: 21) MAHULI, AMUHD: siehe unter AMUHD VATER MAIN (al. MARMONT): verbrecherischer Kneipenwirt in Paris; ein verschlagener und verwegener Mensch. In seiner Spelunke lungern Verbrecher, Glücksspieler und Freudenmädchen herum. Mit seinen Kumpanen, den Verbrechern DITTRICH, LEVIER und BAJAZZO (-> LERMILLE) plant er die Entführung der Comtesse ELLA DE LATREAU, um von deren Großvater ein Lösegeld zu erpressen. ARTHUR VON HOHENTHAL, der unter dem Decknamen CHANGEUR in den Kreisen V.M.s verkehrt, belauscht den Plan und kann mit Hilfe des Freudenmädchens SALLY und seines Wachtmeisters MARTIN TANNERT die Entführte wieder befreien. V.M. und Lermille müssen fliehen. Sie suchen zunächst Zuflucht beim LUMPENKÖNIG -> LEMARTEL, den sie erpressen. Als Lemartel das V.M. gehörende, ihn belastende Material vernichten kann, jagt er beide fort. Arthur von Hohenthal kann V.M. festnehmen lassen. Dieser entkommt jedoch nach Algier. Dort werden V.M. und Lermille durch den Juden SALOMON LEVI, der sie mit falschen Papieren und mit Verkleidungsmaterial versorgt, auf Lemartel, der sich zufällig auch in Algier aufhält, aufmerksam gemacht. Sie versuchen, den Lumpenkönig zu erpressen. Als dieser sich weigert zu zahlen, ersticht ihn V.M. Mit den falschen Papieren fliehen beide Verbrecher zurück nach Frankreich. Sie versuchen, den Grafen DE LEMARCH, bei dem V.M. vor Jahren Kammerdiener war, zu erpressen. Der Graf hatte durch V.M. Ersatz für seinen gestorbenen, neugeborenen Sohn besorgen lassen, um seiner Frau den Tod des Kindes nicht mitteilen zu müssen. Von Lermille hatte V.M. BERNARD DE LEMARCH (VON GOLDBERG), den geraubten

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Sohn des preußischen Grafen KUNZ VON GOLDBERG, erhalten. Der Graf geht auf die Erpressung nicht ein. Wieder gerät V.M. an Arthur von Hohenthal, dem es gelingt, ihn und Lermille nach Schloß Malineau zu locken, wo sie von General DE LATREAU //517// festgenommen werden. V.M. wird nach Metz ins Gefängnis geschafft. Als während des deutschfranzösischen Krieges ein Freiwilliger für ein riskantes Unternehmen gesucht wird, meldet sich V.M.; er flieht. Auf der Flucht tötet er einen Bauern. V.M. wird für vogelfrei erklärt. Er trifft auf den ebenfalls flüchtigen Capitän ALBIN RICHEMONTE, den er mit zu einem Cousin nach Daigny nimmt. Bei diesem belauschen V.M. und Richemonte RICHARD, GEBHARDT und HUGO VON KÖNIGSAU, die nach einer vergrabenen Kriegskasse suchen. V.M., Richemonte und der Cousin versuchen, den von Königsaus zuvorzukommen. Am Fundort der Kriegskasse kommt es zum Kampf. V.M. wird überwältigt und in Sedan der französischen Justiz übergeben. (W: 809f, 818, 822f, 834f, 887, 898, 940f, 947, 949, 1593f, 1603f, 1606ff, 1617ff, 1622ff, 1626, 1638f, 1653, 1690-94, 1696, 1723 / ULAN: III 999, 1010, 1019, 1027ff, 1092, 1100, 1147, 1152, 1155 V 1861, 1870, 1879, 1883ff, 1887, 1896ff, 1900, 1907, 1922, 1948, 2044f, 2049, 2051, 2054, 2060, 2123) - VATER MAINs COUSIN: Krämer in Daigny; er beherbergt VATER MAIN und Capitän ALBIN RICHEMONTE, die beide auf der Flucht sind; außerdem wohnen RICHARD, GEBHARDT und HUGO VON KÖNIGSAU bei ihm. Zusammen mit Vater Main und Richemonte versucht er, den von Königsaus bei der Hebung einer Kriegskasse zuvorzukommen. Er wird von den von Königsaus gefangengenommen und nach Sedan gebracht, wo er für einige Zeit ins Gefängnis muß. (W: 1692-96 / ULAN V: 2049, 2054, 2058, 2061) MAIN-ROUGE (al. RED-HAND/MANI-SANGRIENTE/TEUFEL bzw. PIRAT DER SAVANNE): Bandit; Vater von SANG-MELE, mit dem gemeinsam er seine Verbrechen verübt, obwohl beide in einem »grauenhaften Verhältnis« miteinander leben; er hatte eine Indianerin zur Frau. M. tötete einst einen der Söhne des Comanchen-Häuptlings KLUGER FUCHS und versuchte vor Jahren, BOIS-ROSÉ zu skalpieren. Sein Überfall auf AUGUSTIN PENA und dessen Tochter, ROSARITA P., wird durch FABIAN DE MEDIANA vereitelt. Als er in Tubac eine Gelegenheit für ein Verbrechen auszubaldowern versucht, wird er von FALKENAUGE erkannt und vertrieben. Als M. kurz darauf Falkenauge mit fünfzig Apachen überfällt, wird er wieder überwunden und in die Flucht geschlagen. Auch mit einem Angriff auf Bois-rosé, PEPE DORMILLON und Fabian de Mediana hat M. zunächst wenig Glück, doch gelingt ihm schließlich die Entführung Fabians. Der entkommt ihm aber bald wieder. Am Büffelsee geht M. in eine von Falkenauge gestellte Falle. Bois-rosé nimmt M. gefangen. Falkenauge tötet und skalpiert M. (WALDLÄUFER: 70f, 324, 332ff, 345ff, 361ff, 401ff, 442ff, 447ff, 460, 462ff, 510f, 546-49, 552) MAITSO -> WOLF MAJESTÄT: Jägername eines bekannten Westmannes, dessen richtigen Namen niemand kennt; er ist

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ein »alter, verwetterter Bursche mit schneeweißem Haare und langem, hellgrauem Vollbarte« (292). M. hat eine »charakteristische Gestalt«, scharf markierte Ge//518// sichtszüge, jugendlich lebhafte Augen und spricht mit einer Stimme, die das Befehlen gewohnt ist. Er führt einen 30-köpfigen Goldsuchertrupp an. TOKVI KAVA (DER SCHWARZE MUSTANG) belauscht die Gruppe und lockt sie, auf ihre Goldgier spekulierend, durch IK SENANDA in eine Falle. Durch das Eingreifen OLD SHATTERHANDs und WINNETOUs werden die Eingeschlossenen vor dem sicheren Tod gerettet. (MUSTANG: 292f, 306ff, 316, 328, 331) MAJÖRLE (al. HAUPTMÄNNLE): Sohn vom MAJOR und dessen Frau; 11 Jahre alt; vor der Beförderung des Vaters wurde er das HAUPTMÄNNLE genannt. Er trägt eine bunte Uniform, ist hochnäsig, verwöhnt und sich des Reichtums seiner Eltern bewußt. Er weiß, daß sein Vater ihm jeden Wunsch erfüllt. (SONNENSCHEINCHEN: 3f, 7f, 13ff, 28f, 32-36, 43f, 46f) MAJOR: Besitzer eines Hofes im Erzgebirge; er lebt mit seiner Frau und seinem Sohn (MAJÖRLE) in Dresden. Seinen Hof bewirtschaftet der PACHTHOFER. Auf einer Inspektionsreise muß er feststellen, daß sein Pächter ihm untreu war und den Hof verkommen ließ. Zudem überrascht er den Pachthofer bei einer Messerstecherei mit FRITZ FELBER, dem ehemaligen Offiziersburschen des M.s. Der M., der im Dienst sehr streng, im Privatleben jedoch sehr freundlich ist, will den Pachthofer, der den Streit angefangen hatte, hart bestrafen. Er wird jedoch von Felbers Tochter SONNENSCHEINCHEN zur Milde bewegt. Er verlangt dann vom Pachthofer, daß er das Land verläßt. Als neuen Pächter ernennt der M. Felber. (SONNENSCHEINCHEN: 3, 5f, 14-18, 28-31, 37ff, 42f, 45ff) - FRAU DES MAJORs: Mutter des MAJÖRLE; sie hat fast veilchenfarbene Augen und einen sinnenden, träumerischen Blick. Sie sieht alles von der poetischen Seite, schreibt Gedichte. (SONNENSCHEINCHEN: 3f, 6, 20, 39, 43f, 46) MAKIN-OH-PUNKREH (DER HUNDERTFACHE DONNER): Upsarokakrieger im Gefolge KANTEH-PEHTAs; er wird im Zweikampf von WINNETOU besiegt. (BÄRENJÄGER: 168f, 171) MAKREDSCH VON MOSSUL: türkischer Vorsteher des Gerichtshofes von Mossul; Vertrauter des PASCHAs VON MOSSUL; sein Gesicht hat »etwas Raubvogelähnliches; es war ganz das eines Stößers« (48). »Er ist der schlimmste Feind der Dschesidi; er haßt sie; er ist ihr Vampyr, ihr Blutsauger« (67) und hat den Überfall der Türken auf die Dschesidi (Teufelsanbeter) angeregt. ALI BEY nimmt ihn gefangen, doch entkommt er wieder. Er flieht nach Amadijah, wo er vom MUTESSELIM VON AMADIJAH auf Befehl des Oberrichters der asiatischen Türkei festgenommen und unter Anklage gestellt wird. (GR 2: 48, 59ff, 67, 70ff, 255ff, 280-86, 310-22) DER BLAUE MAKSCH -> MAX PAPPERMANN file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/MAC_MAN.HTM[21/02/2024 12:33:45]

//519// MAKTUB AGHA: persischer Hauptmann, Sohn von EJUB AGHA; früherer Untergebener HASSAN ARDSCHIR-MIRZAs; M. ist »ein wilder, verwegener Gesell« (219), er führt die Verfolger Hassans an. (GR 3: 218-21, 224f) MALAF: Sklavenhändler bei IBN ASL; er fertigt Karten für die Sklavenjagden an. BEN NIL, SELIM und der REIS EFFENDINA geraten in seine Gewalt, doch kann KARA BEN NEMSI sie wieder befreien. M. läßt man laufen. (GR 16: 457ff, 493ff GR 17: 579, 583) MALAIENPRIESTER: anerkannt größter lebender Dichter der Malaien; er ist »ein Greis mit lang herabwallendem, silberweiß glänzendem Haar, hoch aufgerichtet wie ein Jugendlicher« (311). Er ist einfach gekleidet mit Schulter- und Lendentuch. Der gütige Mann rettet WALLER nach dem Priestermord und den Verwüstungen, die er anrichtete, das Leben. Er hilft, da er Mitglied der ›Shen‹ ist. In PAX tritt der Priester nicht auf, er wird nur erwähnt. (PAX/GR 30: 274f, 311f, 334f, 385, 494) MALEK (HADSCHI MALEK IFFANDI IBN ACHMED CHADID EL EINI BEN ABUL ALI EL BESAMI ABU SCHEHAB ABDOLATIF EL HANIFI): Scheik der Ateïbeh; Vater AMSCHAs, Großvater HANNEHs; Freund von MOHAMMED EMIN; M. ist ein Greis von ehrwürdigem Aussehen. Er ist ein Todfeind ABU SEIFs, da dieser Amscha raubte. Als M. einmal zufällig in Mekka auf Abu Seïf traf, kämpfte er mit ihm, obwohl in Mekka Friedenspflicht herrscht. Er und seine Begleiter wurden daraufhin vom Besuch der heiligen Stätten für immer ausgeschlossen, verflucht und aus ihrem Stamm ausgestoßen. M. veranlaßt HALEF, mit Hanneh eine Interimsehe einzugehen, damit diese Mekka besuchen kann. Mit seinen Männern überfällt er das Schiff Abu Seïfs und tötet dessen Männer. Abu Seïf entkommt zunächst, wird aber kurz darauf von Halef getötet, der daraufhin in den Stamm aufgenommen wird und Hanneh für immer als seine Frau behalten darf. Die Ateïbeh müssen nach Abu Seïfs Tod die Gegend um Mekka verlassen. M. bittet Mohammed Emin, sich mit seinem Stamm den Haddedihn anschließen zu dürfen. An der Seite der Haddedihn kämpft er mit seinen Männern gegen deren Feinde. M. schließt Blutsbrüderschaft mit KARA BEN NEMSI und Mohammed Emin. Schon nach kurzer Zeit hat M. bei den Haddedihn so großen Einfluß gewonnen, »daß er ... recht bald den Rang eines Anführers einnehmen werde.« (GR 3: 355) Es dauert allerdings noch acht Jahre, bis M. (nach dem Rücktritt AMAD EL GHANDURs) Scheik der Haddedihn wird. Nach seinem Tod wird Halef Scheik. (GR 6: 552: fälschlich MELEK) (GR 1: 259ff, 265, 281ff, 312-15, 345, 418, 448 GR 3: 355 GR 6: 552, 644 GR 26: 283) MALEK-OMAR: Name ALBIN RICHEMONTEs in Algerien MALEK-PASCHA: türkischer Großwesir; Vater von NURWAN; KATOMBO befreit ihn aus norländischer Kriegsgefangenschaft, worauf M. ihn als Sohn adoptiert und ihn bittet, den Namen NURWAN-PASCHA anzunehmen. M.s eigener Sohn verstarb. (ZEPTER: 562f, 577f)

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//520// MALETTI, ALPHONS: Franzose; zunächst Leutnant in englischen Diensten in Indien, dann Kriegsminister des Maharadschas MADPUR SING, dem er einst das Leben rettete; er ist 22 Jahre alt, hat die Gestalt eines Adonis, ein offenes, Vertrauen erweckendes Kindergesicht, ist klug und mutig. Er verliebt sich in Madpurs Schwester RABBADAH, der er das Leben rettet und der er nach dem Tod ihres Bruders die Flucht vor den Soldaten des SULTANs VON SYMOORE ermöglicht. M. verhindert, daß LIDRAH und KALDI den Schatz Madpur Sings an sich bringen, indem er beide tötet. Mit Rabbadah und dem Schatz wird er auf eine einsame Insel verschlagen, wo KARAVEY Jahre später ihre Leichen und den Schatz findet. (JUWELENINSEL: 162f, 177ff, 194f, 209ff, 228ff, 243f, 258, 273, 307, 339, 356, 561) MALHEM: Türhüter und Bote HULAMs (GR 3: 552, 620 GR 4: 1f) MALHOLM: Korporal; Faktotum von Oberst VON BÖRJESSON (SCHEERENSCHLEIFER: 91, 139) MALK-HOE-GUND (Dorfältester) DER MIR YUSSUFI: Er »war ein verwegen und zugleich verschmitzt aussehender Mann mittlerer Größe ... er trug einen riesigen Turban; sein Körper wurde von einem türkischen Anzuge, der ... aus rot und gelb gemustertem Zeuge gefertigt war, umhüllt. Im Gürtel hatte er ein Messer und eine Pistole stecken.« (566) Er überwältigt KARA BEN NEMSI und dessen Begleiter zunächst, diese können sich jedoch befreien und werden, da sie FATIMA MARRYAH gegen die Mir Mahalli geholfen haben, zu seinen Freunden und Gästen. (MAT.DOL.: 566-68, 572, 597) MALLOU: französischer Soldat in Mexiko (WR VI: 2380) MALLY -> ROBIN WALKER MALTITZ: Raubritter in der Mark (nur erwähnt) (QUITZOWS: 357) MALZESO: unfähiger Knecht, ohne jegliche Intelligenz; er hat das Aussehen eines Banditen. Sein Herr, RODRIGO SERENO, überläßt ihn DR. MORGENSTERN und FRITZ KIESEWETTER als Andenführer. Es erweist sich, daß M. dieser Funktion nicht gewachsen ist. Bei dem Überfall ANTONIO PERILLOs auf die Reisenden wird M. erschossen. (INKA: 477, 481-86, 509) MAMRA IBN ALEF ABUZIN: Scheik der Oase En-Nasar (nur erwähnt) (GR 1: 164) MANACH EL BARSCHA: ehem. Steuereinnehmer; Bruder von MURAD HABULAM; Mitglied der Bande des SCHUT; er ist wie ein Bulgare gekleidet, aber »sein langer Hals, die Habichtsnase, das lange, file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/MAC_MAN.HTM[21/02/2024 12:33:45]

schmale Gesicht mit dem herabhängenden Schnurrbart, die außerordentlich gewölbte Brust, das alles ließ in ihm eher einen Armeni//521// er als einen Bulgaren vermuten« (GR 3: 565). Als Steuereinnehmer in Uskub hatte er höhere Steuern erhoben als erlaubt und mußte wegen Unterschlagungen fliehen. Mit Hilfe eines Gefängniswärters befreit er BARUD EL AMASAT aus dem Gefängnis von Edreneh. Die drei werden von KARA BEN NEMSI (KBN) und seinen Gefährten verfolgt. Sie überfallen den Schmied SCHIMIN und bestehlen den Wirt IBAREK. KBN und HALEF stellen die Verbrecher schließlich in der Ruine von Ostromdscha. Der KODSCHA BASCHA verhilft ihnen und dem MÜBAREK, der sie von da an begleitet, zur Flucht. Die Verbrecher verbünden sich mit den BEIDEN -> ALADSCHY und verüben mehrere Anschläge auf KBN und seine Gefährten. Auf dem Teufelsfelsen wird M. von Barud el Amasat, der sich über das plötzliche Erscheinen KBNs erschreckt, unbeabsichtigt durch eine unkontrollierte Bewegung in die Tiefe gestoßen. (GR 3: 564-75, 585f, 590 GR 4: 16, 56ff, 434-39, 600-05 GR 5: 23, 35, 59, 311ff, 426, 442ff GR 6: 182) MANASSE BEN AHARAB: 1) (in der ersten Hälfte der Erzählung ARAHAB): reicher jüdischer Kaufmann und Handelsherr in Mursuk; seine Tochter RAHEL wurde vom KOFLA-AGA geraubt. M.s Gast, der (anonyme) ICHERZÄHLER, rettet sie. (SOKNA: 14f, 62) 2) reicher jüdischer Handelsherr in Mursuk; Witwer; Ziehvater von RAHEL; er ist sehr stolz«, lebt »außerordentlich zurückgezogen«. M. ist Gastgeber KARA BEN NEMSIs. Er weist die Werbung TAHAFs und FORSTERs um Rahel zurück und wird von einem Boten Tahafs, der Rahel entführt hat, tödlich verwundet. Im Sterben gesteht er, Rahel als Kind von einem sterbenden französischen Matrosen anvertraut bekommen, aber wegen ihres Vermögens als eigenes Kind behalten und aufgezogen zu haben; ihre Papiere hat er vernichtet. (BEFREIUNG: 242, 244, 255, 310, 312, 314, 318, 322, 331, 332†, 351) MANASSE BEN ARAHAB -> MANASSE BEN AHARAB MANDI: Malteser, »der bedeutendste Handelsmann« von Sfax; Gastgeber von KARA BEN NEMSI und FRICK TURNERSTICK, aber auch ABD EL FADLs und seiner Familie (CHRoMUH: 200, 210) MANDRILLO, IGNAZ -> PATER HILARIO MANFREDA -> MANFREDO

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MANFREDO: 1) Mitglied in PABLO CORTEJOs Bande; Neffe und Komplize von PATER HILARIO; er bringt den flüchtenden Cortejo und dessen Tochter, JOSEFA C., zu seinem Onkel, der beide in den unterirdischen Gewölben des Klosters einsperrt. M. soll Graf DE RODRIGANDA werden, zu diesem Zweck wird von Hilario Graf FERDINANDO //522// DE RODRIGANDA entführt und ebenfalls eingekerkert. Sämtliche anderen am Schicksal der Familie de Rodriganda in Mexiko beteiligten Personen werden ebenfalls gefangen. M. bewacht sie. Nachdem alle durch KURT HELMERS wieder befreit werden konnten, erhängt M. sich. (mehrfach auch MANFREDA) (WR V: 1965, 2002f, 2062f VI 2361f, 2589) 2) SENNOR MANFREDO: Kaufmann in Ures; Lieferant HARRY MELTONs (GR 20: 503, 506) MANINA: Frau von ANOUI, Tochter des christlichen Malaienfürsten POTOMBA, der sie ihrem heidnischen Mann wieder entführt, um sie dem Missionar MAHORI zur Frau zu geben; »Sie war eine schlanke, edle Gestalt, noch voll Jugendfrische ... Ein Parou von weicher, gelbbrauner Tapa, der ihr nur wenig über die Kniee herabreichte, umschloß ihre Hüften und zeigte die tadellos schönen Formen des unteren Beines, während der Tehei, ein kurzer Ueberwurf von demselben Stoffe, ihre Schultern und den Oberkörper verhüllte. Ihr rabenschwarzes Haar hing ihr lang, voll und lockig am Nacken hernieder, mit keiner Blume besteckt, von keiner wehenden Faser Arrow-root gehalten« (686). Kurz nach der erzwungenen christlichen Trauung kann Anoui sie befreien und zu sich zurückholen. (Vgl. EHRI-GR: PAREYMA/TUIFANUA: AIMATA) (EHRI-FS: 671, 685ff) MANI-SANGRIENTE -> MAIN-ROUGE ALTER MANN -> KHASTI-TINE (Navaho) DER GUTE MANN -> INDA-NISCHO (Apache) GUTER MANN -> YATO INDA DER HÖLZERNE MANN: wohl irrtümlich für DER SILBERNE MANN (-> ROULIN) (DH-DH: 1135) DER SILBERNE MANN -> SONATAKA (-> ROULIN) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/MAC_MAN.HTM[21/02/2024 12:33:45]

EL MANO RELAMPAGUEANDO (richtig wäre LA Mano ...) -> BLITZENDE HAND (VATER -> JAGUAR) MANRICO: argentinischer Rittmeister unter Oberst LATORRE (GR 12: 663) VON MANSFELD, GRAF JOHANN GEORG III.: Anhalter Adeliger, der mit dem Schwedenkönig KARL XII. gegen den preußischen König FRIEDRICH I. intrigiert, was der ALTE DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) aufdeckt (historisch: 1647-1710) (SCHEERENSCHLEIFER: 88, 152) //523// VON MANTEUFFEL, EDWIN FREIHERR: preußischer General (historisch: 1809-85) (nur erwähnt) (W: 1687 / ULAN V: 2035) MANUEL: christlicher Toba-Indianer; M. ist ernst, wortkarg und höchst zuverlässig; er begleitet mit seinen beiden Stammesgenossen AGUSTIN und MATEO OLD SHATTERHAND (OS) auf einer Reise durch die Kordilleren. OS hat ihn und seine Stammesbrüder in den Lehren des Christentums unterrichtet und bei ihrer Taufe Pate gestanden. (CHR.ERSTANDEN: 149, 152, 157, 159) MANU-REMUSAT-EL-BENU-HALAL (al. ABU EL REISAHN (Abu el Reïsahn) (VATER DER SCHIFFSFÜHRER)): berühmter und reicher Nilfahrer; Vater von AYESCHA und SOBEIDE; Schwiegervater von KATOMBO und OMAR-EL-BATHU; er liebte nur die Mutter seiner beiden Töchter und wies die Tochter des Vizekönigs ab, so daß dieser sein persönlicher Feind wurde. Katombo befreit Sobeïde aus der Hand ihres Entführers HAMD-EL-AREK, eines Günstlings des Vizekönigs. M. erschießt Hamd-el-Arek in Notwehr und flieht mit Katombo aus Ägypten. Zehn Jahre später fällt er in der ägptischen Wüste doch noch den Soldaten des Vizekönigs zum Opfer. (ZEPTER: 420, 433ff, 513, 529, 609) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//533// MA-RAM: Krieger der Racurroh-Comanchen; Sohn von TO-KEI-CHUN, Bruder von HI-LAH-DIH; er ist »kaum achtzehn Jahre alt ... hatte einen sehr interessanten Kopf« (206). OLD SHATTERHAND (OS) vermerkt insbesondere »die Sauberkeit seiner Kleidung« und die »feine Arbeit seiner Waffen« (206). M. wird von OS als Geisel genommen, nachdem die Racurroh WINNETOU, SANS-EAR und BERNARD MARSHAL gefangengenommen haben. Nach der Freilassung der Gefangenen schenkt M. OS aus Dankbarkeit dafür, daß er nicht getötet worden war, das beste Pferd der Racurroh. (DEADLY/GR 9: 206, 209ff, 247) MARBA: Anghörige des Stammes der Fessarah; M. ist »vielleicht sechzehn Jahre alt und ein sehr schönes Mädchen. Ihr Gesicht zeigte nicht die mindeste Spur jener Schärfe, welche älteren Beduinenfrauen eigentümlich ist. Sie ging barfuß; ihr Körper war ganz in ein dunkles, kaftanartiges Gewand gehüllt, und ihr dunkles Haar hing in zwei dicken, langen Zöpfen über den Rücken hinab.« (546) Mit anderen Frauen ihres Stammes wurde sie von IBN ASL geraubt. BEN KASAWI will sie zwingen, den NARBIGEN, einen häßlichen Sklavenjäger zu küssen. Sie weigert sich und wird dafür mit der Peitsche geschlagen. Nachdem KARA BEN NEMSI die Frauen befreit hat, ersticht M. Ben Kasawi und den Narbigen. (GR 16: 546ff, 588ff, 622ff) MARBEILLE: französischer Dragoneroffizier (Major); M. ist »ein bärtiger Mann«, dem von FLORIAN RUPPRECHTSBERGER die Uniform entwendet wird, die HUGO VON KÖNIGSAU als Verkleidung dient. (W: 454 / ULAN II: 636) MARCELLO: 1) verstorbener Vetter GABRILLONs; (nur erwähnt) (WR II: 807) 2) ANSELMO M.: EMANUEL DE RODRIGANDA wird von 1) den Behörden gegenüber so genannt. (WR II: 809) MARCY: unzuverlässiger, trinkender Surveyor (GR 7: 38, 296) MARDER -> NEETE MARGONY, CLARISSA: Oberin des Stiftes der Karmeliterinnen in Saragossa; Mutter ALFONZOs; Cousine von EMANUEL und FERDINANDO DE RODRIGANDA; Erzieherin von ROSA DE RODRIGANDA; sie ist die Tochter eines spanischen Edelmannes. Vor etwa 20 Jahren verließ sie ihre Familie und lebte als Putzmacherin in Saragossa mit GASPARINO CORTEJO, dem Vater Alfonzos,

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im Konkubinat. C. war damals schon hoch, schwer und dick. Jetzt sind »die Züge ihres beinahe fünfzigjährigen Gesichtes ... grob und unweiblich, wozu noch der unschöne Umstand kam, daß das eine ihrer Augen etwas schielte.« (11) Gekleidet ist die nur nach außen hin sehr fromme Oberin in ein schwarzes, häßliches Ordenskleid. C. hat mit Gasparino die Vertauschung //534// ALFONZO DE RODRIGANDAs (-> MARIANO) mit ihrem Sohn in die Wege geleitet und ist an vielen Verbrechen ihres Geliebten beteiligt. So ist sie es, die Rosa de Rodriganda Gift verabreicht. C. wird nach der Aufdeckung aller Untaten mit Kerkerhaft bestraft. (WR: I 5, 12f, 302, 311, 329 V 2187 VI 2600) MARGRETH: Bedienstete eines Gemeindevorstehers (WzG I: 114) MARHAMEH -> MERHAMEH MARIA: 1) -> MARJA 2) -> MARIE (7) 3) -> MARAH DURIMEH (›Marah‹ entspricht ›Maria‹) MARIANKA: Geliebte eines Kosaken (nur erwähnt) (DH-DH: 1734) MARIANO (eigentl. ALFONZO DE RODRIGANDA/al. ALFRED DE LAUTREVILLE): rechtmäßiger Sohn von Graf EMANUEL DE RODRIGANDA, Bruder von ROSA DE RODRIGANDA; GASPARINO CORTEJO und dessen Geliebte, CLARISSA MARGONY, ließen ihn als Kleinkind gegen ihren eigenen Sohn (ALFONZO) vertauschen. Der Verbrecher, der den Kindestausch vornahm (MANUEL SERTANO) tötete M. jedoch nicht, wie sein Auftrag lautete, sondern nahm ihn mit in die Berge. Dort wurde M. von einer Räuberbande aufgezogen. Ihm wurde eine besondere Erziehung zuteil, da man ihn für Verbrechen in der ›besseren‹ Gesellschaft verwenden wollte. Er spielt meisterhaft Gitarre, dichtet und komponiert eigene Lieder. Im Alter von 22 Jahren erfährt er von seiner adeligen Herkunft. Er begibt sich unter dem Decknamen ALFRED DE LAUTREVILLE nach Rodriganda, um Gewißheit zu erlangen. Auf Schloß Rodriganda trifft er AMY LINDSAY, in die er sich verliebt. Amy und Rosa werden von M., der ein hervorragender Schütze, Fechter und Reiter ist, vor Räubern gerettet. Er selbst wird auf Veranlassung Gasparino Cortejos von HENRICO LANDOLA entführt. Dieser tötet ihn jedoch nicht, sondern läßt ihn längere Zeit im Kielraum seines Schiffes file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/MAR.HTM[21/02/2024 12:33:46]

schmachten. KARL STERNAU kann ihn in der Karibik endlich befreien. M. fällt dann aber mit Sternau und dessen Gefährten noch einmal in die Hände Landolas, der alle auf einer einsamen Südseeinsel aussetzt, von der sie erst nach 16 Jahren gerettet werden. Nach dieser Befreiung folgt M. Sternau nach Mexiko, um dort die Angelegenheiten der de Rodriganda zu klären. M. und seine Freunde werden von PATER HILARIO gefangengenommen und in unterirdischen Klostergewölben eingesperrt. KURT HELMERS verhilft dann allen zur endgültigen Freiheit. M. heiratet Amy und residiert als rechtmäßiger Erbe der de Rodriganda auf seinem spanischen Schloß. //535// (WR: I 34ff, 45f, 76ff, 91ff, 120f, 234ff II 864f, 871ff, 900ff, 905f, 911 III 1007ff, 1104, 1127f, 1133, 1406ff IV 1844 V 1893, 2051, 2092ff VI 2612) MARIE: 1)-> MARRYA 2)-> MIETJE 3) (eigentl. MARTHA): Wirtschafterin beim Bauern FRIEDER HAUBOLD; M. hat ein blatternarbiges Gesicht. Vor Jahren war sie als Schauspielerin und Sängerin MARTHA die Geliebte Frieders, der damals Student war. Bei einem Treffen mit DAVID FRIEDRICH HEINEMANN, dem Nebenbuhler Frieders, auf einer Felsenkanzel, glitt dieser aus und stürzte zu Tode. M. verschwand. Der Tod Heinemanns wird Haubold von ANDREAS HEINEMANN, dem Bruder des Verunglückten, zur Last gelegt. Als Blatternnarben M. unkenntlich gemacht hatten, kehrte sie zu Haubold zurück. Sie arbeitet seitdem für ihn. Dann stürzt Haubold zusammen mit Andreas Heinemann an der damaligen Unglücksstelle ab. Beide können gerettet werden und versöhnen sich, als M. sich zu erkennen gibt und den wahren Sachverhalt erzählt. (TEUFELSBAUER: 520, 535, 565ff, 568) 4) (al. WILDWASSER): junges Mädchen; Nichte JOHANN VON WALDOWs; wegen ihrer Unternehmungs- und Abenteuerlust nennt man sie auch WILDWASSER. Mit ihrem Knappen MÄRTEN STELZER ist M. auf dem Weg nach Ziesar zu ihrem Onkel, dem Bischof von Brandenburg. JOACHIM -> GANS VON PUTLITZ, der unter dem Decknamen JOACHIM WOLF VON HAGEN auch nach Ziesar unterwegs ist, um seinen Vater, CASPAR -> GANS VON PUTLITZ, aus den Händen des Bischofs zu befreien, begegnet den beiden und rettet sie vor Wegelagerern. Dabei verlieben sich M. und Joachim ineinander. M. bittet Joachim, ihr Ritter zu sein. So gelangt Joachim in ihrer Begleitung nach Ziesar. Dort gelingt es ihm, seinen Vater und den Bischof zu versöhnen, so daß einer Verbindung mit M. nichts mehr im Wege steht. (QUITZOWS: 354f, 358f, 371 / 631) 5) (eigentl. MARIE VON WARWICK): Tochter des Grafen RICHARD VON WARWICK und WALDA VON LÖWENHOLMs; Schwester von DETLEV; M. ist durch »Schönheit und Adel file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/MAR.HTM[21/02/2024 12:33:46]

ausgezeichnet«, hat ein »liebliches Angesicht« und »eine tiefe, klangvolle Altstimme« (177). Als sie fünf Jahre alt war, wurde ihre Familie in der Nähe der Wendenburg vom SCHWARZEn DIETRICH (DIETRICH VON -> QUITZOW) überfallen. Der Ritter SUTEMINN kommt zu Hilfe, kann aber nur die beiden gefesselt zurückgebliebenen Kinder retten, während die Eltern nicht mehr auffindbar sind. Er nimmt M. und Detlev zu sich und gibt ihnen eine ausgezeichnete Erziehung. Zwölf Jahre später wird M.s Mutter von DIETZ und CUNZ VON QUITZOW aus einem Verlies der Wendenburg befreit. M. trifft in Tangermünde bei Suteminn wieder mit ihren Eltern //536// zusammen. Sie heiratet später CHLODWIG GRAF VON -> LINDOW. (QUITZOWS: 177, 180, 214 / 533, 581f, 595, 642, 645) 6) Waise; sie lebte auf dem Dukatenhof; Frau von KARL, Mutter von WILHELM; M. war mit FRANZ GRUNERT verlobt. Ihre Liebe zu ihm hielt selbst dann noch an, als er sich einer anderen Frau (ANNA (GRAF)) zuwandte. Sie stand auch noch zu Franz, als dieser später wegen eines angeblichen Mordes verhaftet wurde. Als Franz bei einem heimtückischen Anschlag HEINRICH GRAFs beide Beine verlor und zum Krüppel wurde, pflegte M. ihn aufopferungsvoll. Sie heiratete Karl und bekam einen Sohn, dessen Pate Franz wurde. Zur Handlungszeit ist sie schon gealtert: »zahlreiche graue Fäden durchzogen das früher dunkle Haar, aber es lag doch noch wie Jugend auf ihren weichen, regelmäßigen Zügen, und die Wangen zeigten eine leichte Röthe als den Widerschein der Jahre, die nichts von Falten und Furchen wissen.« (139) (DUKATENHOF: 116, 119, 132, 138f, 156ff) 7) (auch MARIA/al. KLÖPPELMEISTERIN): Spitzenklöpplerin; Frau des MUSTERANTON, Mutter HERZLEs; sie »hatte graues Haar, doch war ihrem lieben, stillen Gesichte anzusehen, daß sie eigentlich noch nicht in dem Alter stand, in welchem man grau zu werden pflegt. Sie hatte rote, gesunde Wangen, aber einen Zug um den Mund, der auf das Vorhandensein schwermütiger Gedanken schließen ließ« (457). Als Waisenkind war sie bei einer armen Witwe (HERMANN -> BERNSTEINs GROßMUTTER) aufgewachsen, bei der sie die Spitzenklöppelei erlernte. Als der MUSTERWIRT (1) den Musteranton, M.s damaligen Bräutigam, zu einem Damespiel um das ›Bergle‹, ein Grundstück, herausforderte, redete sie ihm zu, das Wagnis einzugehen. M. wachte aber dann darüber, daß der Musteranton nicht betrogen werden konnte. Mit Antons Sieg, der Hochzeit M.s mit ihm und der Geburt ihrer Tochter begann eine kurze Zeit des Glücks, die durch Antons frühen, ungeklärten Tod jäh beendet wurde. Erst zwanzig Jahre später wird aufgeklärt, daß Anton ermordet worden war. M. führt nach dem Tod ihres Mannes ein bescheidenes, arbeitsames Leben. Von dem Geld, das sie und ihre Tochter durch den Verkauf von Spitzen an einen BELGIER verdienen, verwenden sie einen Teil, um als unerkannte Förderer die Lehrerausbildung des armen HERMANN BERNSTEIN zu finanzieren. Ohne die Identität seiner Förderer zu kennen, streicht Bernstein später in seinen Büchern Herzle und M. als Beweis dafür heraus, »daß die Armut ganz wohl das unlautere Kapital besiegen kann, wenn sie dem lieben Gott vertraut, die Hände fleißig regt und ebenso fleißig darüber nachdenkt, wie man sich selbst auch helfen kann« (574). (GELDMÄNNLE: 456f, 478f, 481f, 488-98, 511, 514f, 552, 573f, 596, 641) 8) Sennerin; Nachfolgerin der MUHRENLENI im Dienst des KAPELLENBAUERn (WzG VI: 2510,

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2520) KÖNIGIN MARIMEH: sagenhafte Königin der Vorzeit, die den Indianern die Botschaft von Dschinnistan bringen ließ; gemeint ist MARAH DURIMEH (siehe dort) (GR 33: 276) //537// MARION: Stubenmädchen bei Professsor CHARLES FRANCOIS LETOURBIER in Paris; sie stammt aus der Bretagne. (WR II: 615) MARJA (MARIA): Lappländerin; älteste Tochter von VATER PENT und MUTTER SNJÄRA, Schwester von NEETE; etwa 23 Jahre alt; sie reicht dem Erzähler (KARA BEN NEMSI) »gerade bis unter die Arme, hatte zwei Pfund Fett in ihren Zöpfen und dreißig Quadratzoll Pechsalbe auf ihren Wangen; ihre Lippen lächelten zwölf Centimeter breit; ihr Näschen glich einer Haselnuß, und ihre Aeuglein hatten sich infolge des immerwährenden Schneeblendens ein Spitzmausblinzeln angewöhnt, welches auf mein unbewachtes Herz einen durch Logarithmen nicht ganz genau zu berechnenden Eindruck machte« (24). (SAIWA TJALEM: 24, 47) MARKGRAF VON BRANDENBURG: siehe unter FRIEDRICH VON -> ZOLLERN MARKI (al. ALIM (GELEHRTER)): Vertrauter des SCHUT; er gibt sich als Alim aus Dzsakova aus, geht städtisch gekleidet und bedient sich eines sehr schönen Türkisch. »Auch abgesehen von der Sauberkeit seiner Kleidung hatte er beinahe etwas Nobles an sich. Sein Gesicht war offen und fast mädchenhaft weich geschnitten. Es war mehr als leicht, sich in demselben zu täuschen.« (213) Beim Köhler SCHARKA -> VISOSCH wird er von KARA BEN NEMSI gefangen und erhält fünfzig Hiebe. (GR 6: 197f, 213f, 223, 271, 276) MARMEL: französischer Kapitän; Mädchenhändler; Komplize von SALEK, ABRAHAM BARUCH und den Brüdern PETRUCCIO; er holt die mit falschen Versprechungen angelockten und für amerikanische Bordelle bestimmten Mädchen in Triest ab und bringt sie mit seinem Schiff nach Amerika. Nach der Sprengung des Mädchenhändlerringes durch den WURZELSEPP wird M. verhaftet und zu lebenslänglich Zuchthaus verurteilt. (WzG VI: 2344, 2490) MARMONT: 1) Diener bei den DE SAINTE-MARIE auf dem Meierhof Jeanette; verstorbener Vater von 5); ihm war wegen der Liebschaft zwischen seiner Enkelin (4) und dem Baron gekündigt worden. (nur erwähnt) (W: 296, 305f / ULAN II: 459, 462f)

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2) Wirtin einer Waldschenke bei Roncourt; Frau von 5), Mutter von 4); sie ist wahrscheinlich eine Deutsche. Bei ihr kehren NAPOLEON I. und seine Begleiter nach dem Überfall der Wegelagerer ein, um MARGOT RICHEMONTE verbinden zu lassen. (W: 359f / ULAN II: 532ff) 3) Deckname VATER MAINs //538// 4) BERTHA M.: Tochter von 2)/5); Frau von ALBAN DE SAINTE-MARIE, Mutter von ARTHUR DE SAINTE-MARIE; von Geburt eine Deutsche; sie hat ein hübsches, aufrichtiges Gesicht und eine »Fülle herrlichen Haares«. B. verrät HUGO VON KÖNIGSAU ein geheimes Zeichen, damit er ungehindert an den Wegelagerern im Argonner Wald vorbeikommt. Sie verbindet MARGOT RICHEMONTE nach einem Überfall und bleibt als Pflegerin bei ihr. Schon vorher war sie die Geliebte des Barons Alban de Sainte-Marie, was dessen Mutter aber hintertrieb. Als Krankenpflegerin kommt sie wieder in die Nähe des Barons. Dieser heiratet sie gegen den Willen seiner Mutter. Nach einem Zerwürfnis mit ihrem Mann verschwindet B. mit ihrem kleinen Sohn in Begleitung ALBIN RICHEMONTEs nach Marseille. Ihr Mann stöbert sie dort auf und ersticht sie. (W: 296f, 306, 369, 385f, 568f, 578f / ULAN II: 459ff, 463, 536ff, 559, 751f, 754ff) 5) JACQUES M.: Mann von 2), Vater von 4), Sohn von 1); ehem. Soldat NAPOLEONs I.; er rettete General SOULT das Leben. (verstorben) (nur erwähnt) (W: 360 / ULAN II: 532f) MARQUESO: Estanziero in der Nähe der Hazienda del Erina; PATER HILARIO stiehlt ihm ein Pferd. (WR VI: 2434) MARQUEZ: mexikanischer General; Kommandant der Stadt Mexiko, er ist als ›Schinder‹ bekannt. Kaiser MAXIMILIAN schlägt ihn als Mitglied einer Zwischenregierung vor. (nur erwähnt) (historisch: Leonardo M. (1820-1913)) (WR VI: 2376, 2476, 2490, 2570) MARRABAH: Forineger, der sich auf seiner Pilgerschaft nach Mekka unter den Schutz KARA BEN NEMSIs und HALEFs gestellt hat; er »war als armer Teufel nur mit einem baumwollenen Hemde bekleidet ... Seine Waffen bestanden in einem alten Messer und einem noch älteren Spieße«; er entpuppt »sich schon am ersten Tage als ein zwar guter Kerl aber außerordentlicher Hasenfuß.« (GHASUAH: 429, 441) MARRYA (MARIE): Schutzengel KARA BEN NEMSIs (nur erwähnt) (GR 25: 170, 275) MARRYAM: Taufname KALADAs (CHRoMUH: 212)

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DR. MARS: selbstsüchtiger und rücksichtsloser Direktor der Privatirrenanstalt Rollenburg; er hat ein »eigenthümliches Gesicht. Alles an demselben war scharf und spitz. Scharfsinn und Spitzfindigkeit lagen in diesen Zügen ausgedrückt. Geistige Selbstständigkeit [!], vielleicht sogar Rücksichtslosigkeit waren ihm sicher eigen, und der volle Mund und das dicke Kinn ließen auf eine starke Ausbildung physischer Regungen schließen. Dieser Mann verstand zu rechnen; Edelmuth besaß er sicherlich nicht ... man durfte //539// ihm ... Selbstsucht zuschreiben, welche fähig war ... Das zu ergreifen, was ... zu verurtheilen war« (981). Er hält im Auftrag FRANZ VON HELFENSTEINs dessen Frau, ELLA V.H., in der Anstalt als angeblich geisteskrank fest und erpreßt damit den Baron. Als diese Machenschaften durch den FÜRSTen VON BEFOUR (GUSTAV -> BRANDT) und den neuen Assistenten von M., DR. ALFRED ZANDER, aufgedeckt werden, erklärt man M. für moralisch unfähig und entzieht ihm die Leitung der Anstalt. (VS: III 980-90 IV 1463-69 VI 2406) MARSCHALL VORWÄRTS -> GEBHARD LEBERECHT VON -> BLÜCHER VON MARSFELDEN, PAULA: Hofdame bei Großherzog LUDWIG III. in Darmstadt; Freundin von ROSA STERNAU (WALDRÖSCHEN); VON RAVENOW versucht Rosa weiszumachen, P. sei ihre Doppelgängerin, er will so mit Rosa ins Gespräch kommen. (nur erwähnt) (WR III: 1172f) MARSHAL: 1) Juwelier in Louisville; Vater von 2)/3); er wurde von FRED MORGAN ausgeraubt und ermordet. (auch MARSHALL) (nur erwähnt) (DEADLY/GR: 9: 87ff, 116-120) 2) ALLAN M.: Sohn von 1), Bruder von 3); OLD SHATTERHAND kennt ihn und seinen Bruder als »prächtige Jungens« (88) von früher. A. war nach San Francisco gegangen, um Gold aufzukaufen. FRED MORGAN und SHELLEY ermorden ihn. (nur erwähnt) (DEADLY/GR 9: 87ff, 116, 319-23, 334f, 338f) 3) BERNARD M.: Sohn von 1), Bruder von 2); OLD SHATTERHAND (OS), der B. und seinen Bruder von früher her als »prächtige Jungens« kennt, trifft ihn im Llano estakado und rettet ihn zusammen mit drei anderen Kaufleuten und BOB vor dem Verschmachten und vor einem Überfall durch die Stakemen WILLIAMS, PATRIK MORGAN und deren Komplizen. B. befindet sich auf dem Weg nach San Francisco, um seinen Bruder zu suchen. Die von FRED MORGAN bei dem Raubmord an B.s Vater erbeuteten Diamanten kann OS B. wiedergeben; Morgan hatte sie bei seiner Flucht nach einem mißglückten Eisenbahnüberfall verloren. Mit OS und SANS-EAR setzt B. die Suche nach dem Bruder fort, bis er bei den Shoshonen dessen Leiche findet. (DEADLY/GR 9: 71ff, 87-90, 98f, 105ff, 114-19, 127)

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MARSHALL -> MASHAL MARTERSTEIN -> TSCHEFATASCH MARTHA: 1) -> MARIE //540// 2) Waise; Nichte des Försters WILDACH, der nach dem Tod ihrer Großmutter ihr Vormund wurde; sie »mochte achtzehn Jahre zählen, war von mittlerer Statur und hübschen Formen. Ihr Gesichtchen, von hellem Haargelock umrahmt, wurde von einem kleinen Hütchen beschattet, dessen einziger Schmuck eine Rose war. Eine eben solche stak auch an ihrem Busen, den ein schwarz sammetnes Mieder eng umschloß. Das allerliebste Gesichtchen hatte den Ausdruck von Herzensgüte. Sie war jedenfalls ein mildes Wesen, ganz geeignet, sich an einen kräftigen Charakter zu schließen, der ihr zur Stütze dienen konnte.« (1797) Beim geizigen Wildach wird sie nach außen wie eine Tochter, in Wirklichkeit aber wie eine kostenlose Magd gehalten. M. und FRITZ HILLER, der Sohn des reichen KRONENBAUERn, verlieben sich ineinander. Heimlich geht M. zu den Armen der Gemeinde und bringt ihnen Essen und Kleidung. Nach der Entlarvung der KRONENBÄUERIN als SAMIEL heiratet sie Fritz und zieht auf den Kronenhof. (WzG: V 1797f, 1830, 1963 VI 2543) MARTIN: 1) Stückmeister (Kanonier) unter ARTHUR VON STERNBURG (ZEPTER: 806) 2) BRUDER/PATER/VATER MARTIN: französischer Missionspriester vom Orden des heiligen Geistes; M. hat eine sanfte Stimme, ist aber »ein ungewöhnlicher und mit einem ganz besonderen Muthe begabter Mann« (3). Als er sich während der Französischen Revolution in einer Gaststätte bei Beausset bei einer Auseinandersetzung mit Revolutionssoldaten weigert, auf die Republik zu trinken und stattdessen auf den Papst anstößt, verteidigt ihn der zufällig anwesende ROBERT SURCOUF. M. wird, da er den Bürgereid nicht geleistet hat, von NAPOLEON I. arretiert, später aber von Surcouf befreit und von dessen Leuten nach Italien in Sicherheit gebracht. Als Missionar geht er über Indien nach Java. Dort wird er von Kapitän SCHOOTER entführt und den wilden Dayaks auf Borneo übergeben, die ihn ihren Toten opfern wollen. Surcouf, der Schooter gefangen und zur Auskunft über den Verbleib M.s gezwungen hat, kann M. durch Verhandlungen mit dem Dayak-Häuptling (KARIMA) freibekommen. M. entschließt sich, als Missionar bei den Dayaks zu bleiben. (SURCOUF/KAPER: 3, 6ff, 12, 27ff, 75, 89, 96f, 98)

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MARTINEZ, HERMILIO: Deckname eines Steuermannes von HENRICO LANDOLA; gibt sich zeitweise als Regisseur aus; M. hat eine starkknochige, viereckige Gestalt. Er reist mit Landola nach Guaymas, wo sie KARL STERNAU und dessen Gefährten überwältigen und auf eine einsame Insel schaffen. Als Mitwisser wird er von Landola erschossen. (WR III: 1119ff, 1135) MARTINEZ CAMPOS: spanischer Offizier (nur erwähnt) (GITANO: 826) MARY -> MY Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//523// MARAH DURIMEH: Der Artikel ist in zwei Teile gegliedert: im ersten Teil werden personen- und handlungsbezogene Details nach Einzelwerken in Kurzform zusammengestellt; im zweiten Teil werden in einem Essay die äußere und innere Entwicklung der Figur und ihre Bedeutung im Werk und für die Person Karl Mays dargestellt.

***** M. ist eine über einhundert Jahre alte Fürstin der Tijari-Kurden aus der Gegend von Hakkiari oder Rowandiz - in GR 2: (al. RUH 'I KULYAN (GEIST DER HÖHLE)): M.s verstorbener Mann war ein berühmter König. M. und er konvertierten zum (katholischen) Christentum. Man erzählt sich, M. besäße immer noch große Reichtümer. KARA BEN NEMSI (KBN) lernt sie kennen, als er zu ihrer kranken Urenkelin (in GR 28 erfährt man, daß es SCHAKARA ist) gerufen wird. KBN lernt später den großen Einfluß M.s kennen, als er in die Auseinandersetzungen zwischen dem BEY VON GUMRI und den Nestorianern des MELEKs VON LIZAN gerät. In Lizan ist der geheimnisvollen RUH 'I KULYAN beheimatet, dessen Identität keiner kennt, an den sich die Menschen der Region jedoch wenden, wenn sie Rat und Hilfe brauchen. M. gibt sich KBN gegenüber als Ruh 'i kulyan zu erkennen. //524// Sie beendet die Kämpfe zwischen den Kurden und den Nestorianern. Mit KBN führt sie ein langes Gespräch über Religionsphilosophie und die Geschichte Kurdistans. Zum Abschied schenkt sie ihm ein Amulett. (207, 218ff, 329ff, 568-71, 594-97, 615f, 629-38) - in GR 3: In einer Notlage öffnet KBN das Amulett M.s; es enthält hohe englische Pfundnoten. (nur erwähnt) (352f) - in GR 27: M. wird auf Anweisung des PASCHAs VON SULEIMANIA bei den Dawuhdijeh-Kurden, die sie als ES SAHIRA (DIE ZAUBERIN) verehren, aus ungenannten Gründen gefangengehalten. KBN befreit sie durch eine List. Er erhält von ihr erneut ein Amulett. (518, 526, 542ff, 606, 626ff) - in GR 28/29: M. ist eine Tante ABD EL FADLs, Großtante des PEDEHR, eine gute Bekannte des USTAD; Schakara ist ihre Schülerin. Es wird erwähnt, daß M. Bücher geschrieben hat. Sie hat Schakara zu den Dschamikun geschickt, damit diese sie über die Ereignisse dort unterrichtet. Von M. stammt die Sage vom ›verzauberten Gebet‹. AHRIMAN MIRZA hält sie für seine Hauptgegnerin. (nur erwähnt) (GR 28: 287, 557 GR 29: 208ff, 219, 340, 563, 595f) - in GR 30: M. wird erstmals als MENSCHHEITSSEELE bezeichnet. (nur erwähnt) (552)

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- in BABEL: Als alte MENSCHHEITSSEELE bewirkt sie in Zusammenarbeit mit dem Märchenerzähler HAKAWATI und dem Edelmenschen BEN TESALAH, daß der Gewaltmensch ABU KITAL bereit ist, sich zum Edelmenschen zu wandeln. In der Maske der PHANTASIE entlarvt sie durch ein Schattenspiel die verbrecherischen Machenschaften des IMAM und des KADI, die Abu Kital durch eine Intrige veranlaßten, seine Frau BENT'ULLAH (die neue Menschheitsseele) und seinen Sohn (Ben Tesalah) zu verstoßen. M. erreicht, daß die Familie wieder zusammenkommt. Abu Kital hatte M. zu einen mit Menschenfiguren zu spielenden Schachspiel gefordert. Er will durch einen Sieg seine Feinde, die edlen Kiram (die abendländisch-christlichen Einfluß repräsentieren), vernichten und seinen Stamm, die An'allah (die islamisch-nationalistisch gesinnt sind), zu großer Macht führen. M. durchkreuzt diese Pläne; Abu Kital wird politisch und privat besiegt. (13f, 20, 34, 36f, 88, 96f, 110, 119, 126f, 136, 159, 163f, 191, 193) - GR 31/32: Als Sultanin von Sitara, die in einem Palast in Ikbal residiert, sendet sie KBN, den sie wie einen Sohn behandelt, zum MIR VON ARDISTAN, der dem unter dem ganz besonderen Schutz von M. stehenden MIR VON DSCHINNISTAN den Krieg erklärt hat. KBN soll in ihrem Namen den Krieg verhindern und Frieden stiften. Am Schluß läßt sie die Schleusen des Flusses Ssul öffnen, der Ardistan den Frieden wiederbringt. (GR 31: 1, 3, 5ff, 9ff, 14ff, 22, 24, 40f GR 32: 631ff, 636f, 644ff) - in GR 33: M. hat große Ähnlichkeit mit TATELLAH-SATAH. (nur erwähnt) (24, 276-282, 402, 504, 566)

***** //525// »Aus der Tiefe zur Höhe, aus Ardistan nach Dschinnistan, vom niedern Sinnenmenschen zum Edelmenschen empor. Wie das geschehen müsse, wollte ich an zwei Beispielen zeigen, an einem orientalischen und an einem amerikanischen ... In Amerika sollte eine männliche und in Asien eine weibliche Gestalt das Ideal bilden, an dem meine Leser ihr ethisches Wollen emporzuranken hätten. Die eine ist mein WINNETOU, die andere Marah Durimeh geworden.«1 - Karl Mays verklärender Rückblick auf sein Leben und Werk, den er wenige Jahre vor seinem Tod in der Selbstbiographie ›Mein Leben und Streben‹ aufzeichnete, legt noch einmal mit Nachdruck und in programmatischer Form den symbolisch-allegorischen Anspruch seines literarischen Oeuvres dar. Als ein bewußtes Anliegen finden wir das gleichnishafte, verschlüsselnde Erzählen aber bekanntlich erst seit den um die Jahrhundertwende entstandenen Werken. Mit dem omnipotenten Ich-Helden OLD SHATTERHAND resp. KARA BEN NEMSI (KBN) und dem edlen Apachenhäuptling Winnetou werden schon die berühmten Reiseerzählungen, die May vor der vieles verändernden Orientreise 1899/1900 schrieb, von Idealfiguren bestimmt. Im Spätwerk prägt sich diese Idealisierung der literarischen Figuren weiter aus, nun aber verstärkt in eine Allegorisierung menschheitlicher Phänomene übergehend; die auftretenden Personen werden zu Beispiel- oder Anschauungsfiguren geistig-seelischer Zustände. Daß May in dem einleitenden Zitat neben seinen legendären Winnetou gleichrangig die greise Kurdin

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Marah Durimeh stellt, die erstmals in der Orienterzählung ›Durchs wilde Kurdistan‹ (GR 2; ZeitschriftenFassung 1881) auftritt, die bei der breiten Leserschaft bis heute jedoch nie die Popularität des Apachen erreichen konnte, überrascht nicht, wenn man weiß, daß May die Hundertjährige zur hehren Leitfigur seines Spätwerkes erkoren hatte. Der verschlungene, unebene Weg zu dieser Idealgestalt ist für Mays Entwicklung - von den Abenteuererzählungen zum symbolischen Alterswerk - und für das Verständnis seines gesamten Werkes bedeutsam. Hans Wollschläger hat die psychische Wandlung Mays, die Abkehr vom väterlichen Ich-Ideal und die Fixierung auf das Mütterliche, als die Ursache für die literarische Neuorientierung eindrücklich erklärt.2 Mit Mays Abwendung von den bunten Abenteuerfabeln und der Hinwendung zu philosophisch-religiösen Menschheitsfragen veränderte sich - bezeichnenderweise - gleichzeitig auch das Bild Marah Durimehs, die als ein Porträt seiner Großmutter zu verstehen sei, wie May im Alter betonte.3 Vergleicht man die Beschreibungen Marah Durimehs aus verschiedenen literarischen Phasen Karl Mays, so zeigt sich die Wandlung in einer überraschenden Deutlichkeit; die Frage nach den Gründen für die brüchige, divergente Figurenzeichnung stellt sich dabei unweigerlich. »Ich ... erblickte eine alte Frau, deren Äußeres mich schaudern macte. Sie schien über hundert Jahre zu zählen; ihre Gestalt war tief gebeugt und bestand wohl nur aus Haut und Knochen; ihr fürchterlich hageres Gesicht machte geradezu den Eindruck eines Totenkopfes, aber von ihrem Haupte hingen schwere weiße Haarzöpfe fast bis auf den Boden herab.« (GR 2: 207) - So schauerlich begegnet uns Marah Durimeh in der Zeitschriften-Fassung und in der Erstauflage der Buchausgabe ›Durchs wilde Kurdistan‹ (1892); in der //526// Ausgabe aus dem Jahre 1904 (46.-50. Tausend) dagegen heißt es: »Ich ... erblickte eine alte Frau, an der mein Auge mit Bewunderung hängen blieb. Sie war gewiß hundert Jahre alt, doch ihre Gestalt stand gerade und hoch aufgerichtet; ihre Augen hatten jugendlichen Glanz; ihre Züge waren seltsam schön und weich ...« (207). - Und noch vollendeter war die Zeichnung in der späteren ›Illustrierten Ausgabe‹ von 1907: »Ich ... sah eine ganz eigenartige schöne Frau, deren Alter so hoch war, daß es, wie ich später erfuhr, gar nicht mehr bestimmt werden konnte. Dennoch trug sie ihre imposante Gestalt hoch, gerad und aufrecht, und in ihrem hochedel geformten Gesicht war fast keine Spur einer Falte zu sehen ...« (172) Man sieht: Eine erstaunliche Wandlung. - Was war geschehen? Zunächst mag man geneigt sein, von zwei ganz unterschiedlichen Figuren zu sprechen, bei denen nur noch Name, Alter und Haarzöpfe identisch sind - die Forschungsliteratur hat auf die Divergenz der Marah-Durimeh-Figur in den Reiseerzählungen und im Spätwerk mit Nachdruck hingewiesen.4 Berücksichtigt und betrachtet man Mays psychische und literarische Neuorientierung, so werden die Ursachen für die unterschiedlichen Marah-Durimeh-Bilder jedoch offenbar, die in Wahrheit, im Tiefsten, zwei Seiten einer einzigen Gestalt darstellen: der ›Großen Mutter‹. Wir müssen uns dabei vergegenwärtigen, daß May in frühester Kindheit eine entscheidende Störung in der Beziehung zu seiner Mutter (CHRISTIANE WILHELMINE MAY) erfuhr, an der er zeitlebens litt. Obgleich der Liebesentzug der Mutter - von ihm ist wohl auszugehen - durch übertriebene Zuwendung der Großmutter (Johanne Christiane Kretzschmar) weitgehend ersetzt wurde, konnte May diese Abkehr nie überwinden. Nicht die Mutter sah er jedoch als Schuldige an, sondern er suchte die Gründe für ihren Liebesentzug in sich selbst; sein Versuch, die Mutterliebe wiederzuerlangen, scheiterte in katastrophaler Weise mit dem Sturz in die Kriminalität. Der frühe Liebesverlust führte bei May zu

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einer starken Fixierung auf die Großmutter. In seiner Selbstbiographie schreibt er über seine (blinden) Kindheitsjahre: »Ich war die ganze Zeit des Tages nicht bei den Eltern, sondern bei Großmutter. Sie war mein alles. Sie war mein Vater, meine Mutter, meine Erzieherin, mein Licht, mein Sonnenschein, der meinen Augen fehlte.«5 Obwohl die Unstimmigkeiten einiger biographischer Angaben vor der Annahme einer allzu realistischen Porträtzeichnung der Großmutter warnen, hatte May es ihr ohne Frage zu verdanken, daß er schon früh mit Literatur (Märchen !) vertraut wurde und in ihm der Wunsch entstand, selbst zu dichten. Hinter aller Glorifizierung und Idealisierung der Großmutter aber stand letztlich immer das quälende, nicht auszulöschende Bewußtsein, oder vermutlich eher das Gefühl, daß sie doch nur Mutter-Ersatz sein konnte. Bei ihr erfuhr er die Liebe und Wärme, den Halt und die Geborgenheit, die er von der Mutter erwartet hatte. May hat diese Qual, dieses ›Mutter-Geheimnis‹, in einem wahren Kraftakt über Jahrzehnte hin verdrängt, das Mütterliche durch den vom Vater-Ideal bestimmten Ich-Helden der Reiseerzählungen vor der Jahrhundertwende abgewehrt. Der Zusammenbruch der seelischen Schutzpanzerung - in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre bereits deutlich vorgezeichnet - vollzog sich schließlich auf der Orientreise und verwandelte einen Dichter, der nun an die Aufgabe ging, sein »eigentliches Werk« zu schreiben: May //527// überwand das Mutter-Trauma, indem er die verlorene Mutterliebe in der Menschheitsliebe überreich wiederfand. Wenn der erste Auftritt der großen Mutterfigur Marah Durimeh in GR 2 Dämonie und Todesschauer evoziert, und sie dem ›Ich‹ (KBN) als ein unlösbares Rätsel erscheint, sind die Gründe dafür unschwer zu erkennen: Die gestorbene Mutterliebe vergegenwärtigend, spiegelt sich hier die (Todes-)Angst vor dem (verdrängten) Mütterlichen, die May zu einer Zeit überfällt, als sein Ich-Held immer stärkere Konturen gewinnt und seine Omnipotenz in einem unaufhörlichen Demonstrationsdrang unter Beweis stellt. Mit der Gestalt Marah Durimehs schuf May zweifellos ein Porträt seiner Großmutter (zugleich ein mütterliches Idealbild überhaupt). Dafür spricht etwa ihre enge Bindung zu ihrer durch Tollkirschen vergifteten, von KBN geretteten Urenkelin, bei der es sich um ein verfremdetes Selbstbildnis Mays handeln dürfte.6 Auch ihre Güte und ihre phantastische Märchengestalt, selbst ihr Alter stimmen mit dem realen Vorbild überein: 1780 geboren, wäre die Großmutter 1881, als Marah Durimeh zum erstenmal auftritt, in der Tat um hundert Jahre alt gewesen. Und vielleicht verweist das Totenantlitz der alten Kurdin nicht nur auf den Tod der Großmutter (1865), sondern auch auf deren Scheintod.7 Unterschwellig aber drängte sich bei der Gestaltung Marah Durimehs das leidvolle, mit der Großmutter untrennbar verbundene Mutter-Trauma mit Macht in das bewußte, kontrollierte Schreiben Mays. Obgleich Marah Durimeh mit dunklen, schauerlichen Zügen gezeichnet ist, wirkt sie in GR 2 aber auch als ›guter Geist‹, als heimliche Wohltäterin. Sie ist der sagenumwobene RUH 'I KULYAN‹, der den Schwachen und Hilfsbedürftigen beisteht und dem ›Ich‹ nach der Rettung ihrer Urenkelin Schutz verspricht. Verschlüsselt sind ihre Güte und Barmherzigkeit bereits in ihrem Namen: Werner Poppe deutet ihn aufgrund philologischer, geographischer und ethnographischer Quellenforschung als »die Heilige aus Duri«.8 Darüber hinaus ist es wahrscheinlich, daß die Gestaltung der Figur von der ›Mutter Gottes‹ beeinflußt worden ist (Marah = Maria). Über ihre geheimnisvolle Lebensgeschichte erfahren wir, daß sie einem adeligen Geschlecht entstammt, früher eine Königin der Tijari-Kurden war und dann zum

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Christentum übertrat. Vor allem der religionsphilosophische Schlußdialog in GR 2 zwischen Marah Durimeh und KBN deutet unverkennbar bereits auf die große Friedensfürstin des Spätwerks hin. Die Idealisierung der greisen Kurdin findet ihre Parallele in Mays Beschreibung seiner Mutter und Großmutter, die ihm im Alter Halt, Geborgenheit, Heimat, Liebe und Seele bedeuten. In ›Am Jenseits‹ (GR 25) schreibt May über die Großmutter: »Sie war, grad wie auch meine Mutter, so reich an Liebe, daß ich noch heute von und in diesem Reichtume lebe; es ist das der größte Reichtum, den es giebt ...« (GR 25: 83) Auch in der Selbstbiographie ist die Mutter der so innig geliebten Großmutter (die Realität verklärend) angeglichen: »Meine Mutter war eine Märtyrerin, eine Heilige [!], immer still, unendlich fleißig, trotz unserer eigenen Armut stets opferbereit für andere, vielleicht noch ärmere Leute. Nie, niemals habe ich ein ungutes Wort aus ihrem Mund gehört. Sie war ein Segen für jeden, mit dem sie verkehrte, vor allen Dingen ein Segen für uns, ihre Kinder.«9 Mit der ›Heiligsprechung‹ der Mutter hatte May ein neues, ideales Verhältnis zu ihr gefunden. In GR 2 war er allerdings noch auf der Suche nach dem Mütterlichen, //528// nach der Lösung des geheinmisvollen Rätsels. Marah Durimeh ist dort zwar das mütterliche Ideal, sie ist die ›Große Mutter‹, die Mutter und Großmutter vereint, ihre schauerlichen Totenzüge verliert sie jedoch nicht. So begegnet sie dem ›Ich‹ auch am Schluß der Erzählung noch »eingehüllt in einen weiten Mantel, aus dem ihr hageres Gesicht wie dasjenige eines Totenkopfs mir entgegengrinste ... Es war, als hätte ich den Tod neben mir sitzen ...« (GR 2: 594/596). Das Ende des Buches bleibt offen, die Lebensgeschichte der alten Kurdin verliert sich im Geheimnisvollen. Erst über ein Jahrzehnt nach der letzten MarahDurimeh-Erwähnung, am Schluß der ›Mahdi‹-Trilogie (GR 16-18; 1896), erwähnt May überraschenderweise ein geplantes Werk ›Marah Durimeh‹. Und in einem Brief an seinen Verleger Fehsenfeld vom Oktober 1896 spricht er plötzlich von einem »Hauptwerk« »Marah Durimeh«, das seine »ganze Lebens- und Sterbensphilosophie enthalten« solle.10 Dieses große Marah-Durimeh-Werk blieb ungeschrieben, neben zeitlichen wohl vor allem aus psychischen Gründen. Roland Schmid vermutet, daß das Schlußkapitel von ›Im Reiche des silbernen Löwen II‹ (GR 27 - 1898), das bezeichnenderweise ›Ein Rätsel‹ überschrieben ist und einen zweiten großen Auftritt der Hundertjährigen schildert, als Anfangskapitel des angekündigten ›Marah-Durimeh‹-Romans geplant war.11 Wiederum verharrt in dieser Erzählung die Geschichte um die hehre Greisin, die, von Dawuhdijeh-Kurden in einem Wachturm gefangengehalten, von KBN später befreit wird, im Geheimnisvollen: »Nur über das Eine schwieg sie, was ich doch so gern erfahren hätte. Warum hatte man sie festgenommen und nach dem Kulluk geschafft? Warum hatte sie jetzt noch weiter gebracht werden sollen, ›in eine Ferne, wo der Tod und nicht das Leben ist‹?« (GR 27: 627) Erneut offenbart sich Marah Durimeh als Schreckens- und HeiligenFigur zugleich: »Sie war wie damals eingehüllt in einen weiten dunklen Mantel, aus welchem mir ihr hageres Gesicht wie dasjenige eines Totenkopfes entgegengrinste« (GR 27: 606f), beschreibt KBN sie beim Wiedersehen. An anderer Stelle begegnet uns wiederum das idealisierte Bild: »Sie war eine in menschlicher Gestalt wirkende Hand Gottes, welche sich in überquellender, erbarmender Liebe ausstreckt, die Irrenden zurechtzuweisen und die Abgefallenen zurückzuführen zum Heile, welches allen Menschen und nicht etwa nur wenigen Auserwählten beschieden ist. Indem sie nicht mehr der Erde angehörte, gehörte sie in ihrer reichen Liebe der ganzen Menschheit an!« (GR 27: 546). Damit ist Marah Durimehs allegorische Darstellung der MENSCHHEITSSEELE - der Begriff fällt erst nach der entscheidenden Orientreise - implizit genannt. So löst auch das Totenantlitz der Greisin nun »eine tiefe, fast heilige Verehrung anstatt Grauen« (GR 27: 607) bei KBN aus, der - wie schon in GR 2 - der file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/MARAH.HTM[21/02/2024 12:33:47]

›Großen Mutter‹ als ihr »Kind«, ihr »Sohn« entgegentritt. (GR 27: 612f) Die Idealisierung der realen Mutter/Großmutter Mays zur überirdische Züge annehmenden Heiligen, die über das Schicksal nicht nur einzelner Menschen, sondern der »ganzen Menschheit« bestimmt, entgrenzte das persönliche Mutter-Trauma Mays in überindividuelle Existenzfragen. Indem May seinen ›Fall‹ nun als »Menschheitsproblem« verstand, hatte er den befreienden Weg aus seiner ›Schuld‹ gefunden. Im Idealbild Marah Durimehs lebte die 1885 gestorbene Mutter fort, wie zugleich die Großmutter, die 1865 starb (ihre Tode zeichneten das Totenantlitz der Greisin): als Leitfigur, die nun nicht mehr schmerzhafte Erinnerungen trug, sondern schützend und behütend dem ›verlorenen //529// Sohn‹ nahestand. Mays ›Muttergedichte‹ aus der 1900 erschienenen Sammlung ›Himmelsgedanken‹ sind eindringliche Zeugnisse dieses Erlösungsprozesses: »Du starbst ja nicht; du bist hinaufgestiegen / Zu reinen Geistern, meiner Mutter Geist./ Ich weiß, du siehst jetzt betend mich hier liegen; / O komm, o komm, und sag, daß du verzeihst!« (›An die Mutter‹) Und wegweisend ist die »Antwort« der Mutter: »Ich bin nicht tot; ich hab dich nicht verlassen, / Wenn ihr auch sagt, daß ich gestorben sei, / Und kann noch heut wie früher dich umfassen, / Damit du fühlst, daß ich dir gern verzeih.«12 Es erscheint geradezu folgerichtig, daß die ehrwürdige Greisin Marah Durimeh, die schon vor der Jahrhundertwende das mütterliche Ideal darstellte und philosophisch-religiöse Menschheitsdeutungen verkündete, nach Mays Abkehr vom bisherigen Abenteuerschreiben zur zentralen Orientierung für den literarischen Neubeginn werden mußte. In den Folgebänden III und IV der ›Silberlöwe‹-Tetralogie (GR 28/29 - 1902/03), die den schriftstellerischen Bruch und die Wandlung unmittelbar reflektieren, wirkt ihr Geist, ihre Macht überall, wenngleich sie in diesen Werken nicht persönlich auftritt. Die erste explizite Bezeichnung Marah Durimehs als »Menschheitsseele« findet sich im Roman ›Und Friede auf Erden!‹ (GR 30: 552 - 1904). Mit der folgenden Arbeit an seinem 1906 erschienenen Drama ›Babel und Bibel‹ (BABEL) hat May diese Allegorisierung zu einem Höhepunkt geführt. Als »Menschheitsseele«, die unwiderstehliche Macht ausübt, ist Marah Durimeh in der ›Arabischen Fantasia‹13 allgegenwärtig. Ihre schauerlichen Totenzüge hat sie endgültig verloren, ihr Idealbild ist vollendet: »... von fast noch jugendlicher Rüstigkeit. Hohe, grad und aufrecht getragene Figur. Höchste Würde, die umso mehr ergreift, als sie im Gegensatz zu diesem Alter der Anmut nicht entbehrt. Edle, leicht gebräunte Gesichtszüge, mit einigen Alterslinien, die aber keine Falten sind. Langes, sehr volles, schneeweißes Haar, welches in zwei starke Zöpfe geflochten ist, die nach vorn geleitet sind und fast die Erde berühren ... Ihr Anzug ist orientalisch, doch nicht nach irgend einem bekannten Schnitt. Faltenreich, doch ohne daß diese Falten der Schlankheit Eintracht tun.« (BABEL: 13) Daß die immer jugendlicher werdende Greisin bei den Lesern Befremden verursachte, verwundert nicht. Selbst Mays Künstlerfreund Sascha Schneider, der die ideale, symbolische Marah Durimeh für das Deckelbild zur Buchausgabe von ›Ardistan und Dschinnistan‹ malte, beklagte in einem Brief an May: »Es will mir nicht ein, daß die alte Marah Durimeh die Menschheitsseele sein soll; warum nehmen Sie da als Personification keine jugendliche Figur.«14 Mays Antwort war deutlich: »Weil ich bei der Wahrheit bleiben muß! Die Menschheitsseele ist weder ein Backfisch - noch überhaupt eine jungfräuliche Figur. Sie ist der Inbegriff aller menschlichen resp. seelischen Erfahrenheit, die hochstehende Leiterin des Innenlebens von 1500 Millionen Sterblichen. Der Dichter darf sie sich als Weib von jüngstens 50 Jahren denken, doch schön, wenn auch nicht jung. Und sie bleibt es nicht ewig.«15

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Das ›Geheimnis‹ der Greisin beschäftigte, ja bedrängte May nach der Vollendung seines Dramas unaufhörlich weiter; und erneut verkündete er den Plan, das »große Werk« über die Hundertjährige endlich zu beginnen: »Das Buch ›Marah Durimeh‹ wird wahrscheinlich aus drei Bänden bestehen, in denen ich Alles erzähle, was die ›Menschheitsseele‹ bisher auf Erden erlebte. Das wird so interessant, wie noch keines meiner Bücher bisher gewesen ist«, schreibt er Prinzessin Wiltrud am 29.11.1906.16 In //530// einem Brief vom 15.1.1907 an Felix Krais, den Inhaber und Leiter der Hoffmannschen Buchdruckerei, spricht er gar von »3-4 Bände(n) ›Marah Durimeh‹», die er »von jetzt an« schreiben werde.17 Seinem Verleger Fehsenfeld teilt er einen Monat später mit: »Vielleicht haben Sie die Güte, mir ... zu sagen, was und wie Sie über die beiden Bände ›Abu Kital‹ denken. Ich beeile mich mit ihnen, weil ich nach Amerika muß, wegen Bd. IV ›Winnetou‹. Und dann nach Bagdad u.s.w. wegen der 3-4 Bände ›Marah Durimeh‹.«18 Konkrete Hinweise auf das Marah-Durimeh-Buch gibt lediglich der Umschlag einer Nachlaßmappe, der die Aufschrift »Ich suche! von Marah Durimeh« und auf der Rückseite die Worte »Im Jenseits« (der Titel eines weiteren geplanten, aber nicht entstandenen Großwerks Mays) trägt.19 Ein strahlendes Denkmal gesetzt hat May seiner Marah Durimeh jedoch noch einmal in seinem literarästhetisch bedeutendsten Altersroman ›Ardistan und Dschinnistan‹ (GR 31/32 - 1907-09). Das ›Ich‹ (die MENSCHHEITSFRAGE/KBN) wird von Marah Durimeh (der Menschheitsseele) ausgesandt, den MIR VON ARDISTAN (den Gewaltmenschen) zum MIR VON DSCHINNISTAN (zum Edelmenschentum, zu Gott) zu führen. Von Marah Durimeh, der magna mater, geht das symbolisch-allegorische Geschehen des Romans, die Entwicklungsgeschichte der Menschheit, aus, und es wird bei ihr enden. »Sie stand vor mir wie eine der berühmten Wahrsagerinnen aus der Zeit, in welcher die Menschen den Turm von Babel bauten«, beschreibt KBN in Bewunderung die überirdische Erscheinung der hohen Frau. »Ihre geisterhaften Züge waren wie aus leicht angedunkeltem Alabaster gemeißelt. Ihre Augen schienen im Glanze der Sterne von einer unergründlichen, nie auszuschöpfenden Tiefe zu sein. Die beiden langen, starken, silberweißen Zöpfe ihres Haares hingen rechts und links bis nahe zum Boden herab. Ihre Stimme klang wie nicht von dieser Welt. Und um ihre ganze Gestalt wehte ein leise duftender Hauch, eine ganz eigenartige, geheinmisvolle Atmosphäre, für welche in keiner der vielen Sprachen, die es gibt, das richtige, das bezeichnende Wort zu finden ist.« (GR 31: 14f) Daß dem ›Ich‹ in ihrer Gegenwart »wie einem unbefangenen, gläubigen Kinde« zumute ist (GR 31: 9), verweist erneut deutlich auf die fiktive Verarbeitung des Mutter-Traumas Mays. Die Kriegserklärung Ardistans an Dschinnistan steht für den ewigen Krieg, für Haß und Gewalt der Menschheit. Sieben Jahre vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges läßt May seine ›Menschheitsseele‹, die große Friedensfürstin Marah Durimeh, bedeutungsschwere Worte sprechen: »Alle Rüstung der Erde und alle Rüstung der Völker war bisher auf den Krieg gerichtet. Als ob es unmöglich wäre, in eben derselben und noch viel nachdrücklicheren Weise auf den Frieden zu rüsten! ... Ihr habt Kriegswissenschaften, theoretische und praktische. Und ihr habt Friedenswissenschaften, theoretische, aber keine praktischen. Wie man den Krieg führt, das weiß jedermann; wie man den Frieden führt, das weiß kein Mensch.« (GR 31, 17) »Dürfte ich doch ein Pionier der Civilisation, des Christentums sein!« wünschte sich KBN noch in GR 2 file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/MARAH.HTM[21/02/2024 12:33:47]

(615); in ›Ardistan und Dschinnistan‹ ist das zur ›Menschheitsfrage‹ gewandelte ›Ich‹ zum Friedensboten Marah Durimehs erwählt, der über ein ganzes Menschheitsschicksal zu entscheiden hat. Am Ziel der Mission KBNs, im Schloß von El Hadd, finden die unheiligen Geschichten ihr Ende; der Friedensgesandte kehrt zurück //531// zum Paradies, zu Marah Durimeh, die ihn sehnlichst erwartet, und sie verkündet die erlösenden Schlußworte: »Die Erde sehnt sich nach Ruhe, die Menschheit nach Frieden, und die Geschichte will nicht mehr Taten der Gewalt und des Hasses, sondern Taten der Liebe verzeichnen.« (GR 32: 633) Denn: »Es gibt nur einen einzigen Sieg, der wirklich Sieg bedeutet; das ist der Sieg der Liebe.« (GR 32: 646) Nach ›Ardistan und Dschinnistan‹ gedachte May Marah Durimehs noch einmal in seinem letzten Roman ›Winnetou IV‹ (GR 33 - 1909). Der amerikanische Schauplatz machte einen Auftritt der Orientalin allerdings nur schwer möglich. So hat May in der Figur TATELLAH-SATAHs, des ›Bewahrers der großen Medizin‹, ein männliches Abbild Marah Durimehs nach Amerika übertragen: Tatellah-Satahs »Kopf war unbedeckt, und dennoch aber wohlbedeckt, und zwar von einem außerordentlich reichen, starken, silberglänzenden Haar, welches zu beiden Seiten in langen Zöpfen bis auf die Steigbügel niederfiel. ›Marah Durimeh!‹ flüsterte das HERZLE mir zu. Sie hatte recht. Genau so trug auch meine alte, herrliche, meinen Lesern wohlbekannte Marah Durimeh ihr Haar. Auch seine Gesichtszüge waren den ihren derart ähnlich, daß es mich beinahe erstaunte. Vor allem die Augen, diese großen, weit offenen, unerforschlichen, selbst aber alles erforschenden Augen, in denen der Ausdruck einer unerbittlichen Strenge und doch auch wieder einer heiligen Güte lag, die alles verstehen und alles verzeihen konnte. Und als er zu sprechen begann, erschrak ich fast. Es überlief mich kalt. Seine Stimme war unbedingt die Marah Durimehs, so voll, so tief, so wirkungsstark, ein klein wenig männlicher gefärbt, aber doch genau dieselbe!« (GR 33: 402f) Dennoch wäre es verfehlt, von einer Identität Tatellah-Satahs mit Marah Durimeh zu sprechen. Vielmehr ist der ›Bewahrer der großen Medizin‹ ein Stellvertreter der alten Kurdin, die DER JUNGE ADLER in der Erzählung vom Gesetz Dschinnistans explizit als KÖNIGIN MARIMEH nennt. (GR 33, 276ff) Der »Sieg der Liebe«, den Marah Durimeh am Schluß des Romans ›Ardistan und Dschinnistan‹ proklamierte, wurde von May im Alter beständig beschworen. Die verlorene Liebe hatte ihn in den Abgrund getrieben, die wiedergefundene Liebe führte ihn »empor ins Reich der Edelmenschen«20 - eine Liebe, die ihn mit seiner Mutter und Großmutter vereinte. Von der Last des frühen Verlustes mütterlicher Liebe hatte er sich im Spätwerk endlich (er)lösen können, unter dem Schutz und der Führung der ›Großen Mutter‹ Marah Durimeh. 1 Karl May: Mein Leben und Streben. Freiburg o.J. (1910), S. 143f; Reprint Hildesheim-New York 1975. Hrsg. von Hainer Plaul (künftig LEBEN UND STREBEN) May-Zitate werden unter dem im Lexikon verwandten Sigel zitiert; die genaue bibliographische Angabe findet sich im Sigel-Verzeichnis. 2 Vgl. Hans Wollschläger: »Die sogenannte Spaltung des menschlichen Innern, ein Bild der Menschheitsspaltung überhaupt«. Materialien zu einer Charakteranalyse Karl Mays. In: Jahrbuch der file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/MARAH.HTM[21/02/2024 12:33:47]

Karl-May-Gesellschaft (Jb-KMG) 1972/73. Hamburg 1972, S. 11-92. 3 LEBEN UND STREBEN, S. 68 und 136. 4 Vgl. Werner Poppe: Marah Durimeh. Eine Quellenforschung zu Karl Mays Reiseerzählung »Durchs wilde Kurdistan«. Sonderheft Nr. 1 der Zeitschrift ›Graff-Anzeiger‹. //532// Braunschweig 1975 - Otto Eicke: Die Frauengestalten Karl Mays. In: Karl-May-Jahrbuch (KMJB) 1922. Radebeul 1922, S. 75ff. 5 LEBEN UND STREBEN, S. 32 6 Vgl. ausführlich dazu: Hartmut Vollmer: Marah Durimeh oder Die Rückkehr zur ›großen Mutter‹. In: Karl May. Hrsg. von Heinz Ludwig Arnold. München 1987, S. 164ff (Sonderband text + kritik). Die vorliegende Marah-Durimeh-Betrachtung stützt sich im wesentlichen auf diesen Aufsatz. 7 Vgl. LEBEN UND STREBEN, S. 25ff. 8 Werner Poppe, wie Anm. 4, S. 19 9 LEBEN UND STREBEN, S. 9 10 Abgedruckt bei Konrad Guenther: Karl May und sein Verleger. o.O./o.J. (Radebeul 1933), S. 16 11 Vgl. Roland Schmid: Nachwort zu ›Am Jenseits‹. In: Karl May: Freiburger Erstausgaben. Bd. XXV. Bamberg 1984, N 51ff. 12 Beide Gedichte zitiert nach Jb-KMG 1970. Hamburg 1970, S. 110f. 13 ›Arabische Fantasia‹ nennt May sein Drama im Untertitel. 14 Abgedruckt bei: Hansotto Hatzig: Karl May und Sascha Schneider. Dokumente einer Freundschaft. Bamberg 1967, S. 120 15 Ebd., S. 125 - In BABEL wird M. von der neuen Menschheitsseele BENT›ULLAH (BIBEL) abgelöst. Den Gedanken ließ May später jedoch offenbar wieder fallen. 16 Abgedruckt in Jb-KMG 1983. Husum 1983, S. 98 17 Abgedruckt im Anhang des Reprints der Erstfassung (Augsburger Postzeitung) von Karl May: Winnetou. Bd. IV. Hamburg/Gelsenkirchen 1984, S. 287 18 Ebd. 19 Vgl. Max Finke: Aus Karl Mays literarischem Nachlaß. In: KMJB 1920. Radebeul 1920, S. 82.

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20 So der Titel von Mays kurz vor seinem Tod in Wien gehaltenen Vortrag. Hartmut Vollmer

***** - MARAH DURIMEHs MANN: Er war ein berühmter König der Tijari-Kurden. Er trat zum Christentum über. (verstorben) (nur erwähnt) (GR 2: 218) - MARAH DURIMEHs SOHN: Er blieb Moslem, verlor das Vermögen und die Königswürde. (nur erwähnt) (GR 2: 218) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//541// MASON: 1) Fischer; Mann von 2), Vater von 3)/4); er saß mehrfach im Gefängnis. M. hat seine Kinder zu Mord, Raub und Prostitution verleitet. Nach dem Tod seiner Frau wird er ein zügelloser Trinker mit wüstem, versoffenem Aussehen. (WR II: 607ff, 651ff) 2) deutsche Frau von 1), Mutter von 3)/4); sie starb als die Kinder 9 bzw. 12 Jahre alt waren. (nur erwähnt) (WR II: 607, 620) 3) ANNETTE (ANNETTA) M.: Prostituierte in Paris; Tochter von 1)/2), Schwester von 4); sie wird von ihrem Vater zur Prostitution gezwungen. Als sie ein Kind erwartet, stürzt sie sich verzweifelt in die Seine, wird aber von KARL STERNAU gerettet. Das Kind stirbt bei einer Frühgeburt, und Annette kommt durch eine Anstellung bei Professor CHARLES FRANCOIS LETOURBIER in ein anderes Milieu. Sie besucht später mit ihrem Mann ihren Bruder in Fort Guadeloupe in Mexiko und sieht dabei, obwohl sie »nicht mehr weit von der Vierzig stehen konnte, noch ganz acceptabel und reputirlich aus« (2400). Ihr Bruder kauft ihr die Venta PIRNEROs. (WR: II 604ff, 613, 618 VI: 2400, 2403f) 4) GÉRARD M. (al. GÉRARD L'ALLEMAND (Gérard der Deutsche)/GÉRARD D'ALLEMAGNE (Gérard aus Deutschland)/DER SCHWARZE GÉRARD): Pariser Schmied und Verbrecher (Garotteur), später berühmter Westmann; Sohn von 1)/2), Bruder von 3); er hat eine kräftige Gestalt, eine robuste Natur und ein rohes Gesicht mit einem schwarzen Vollbart. G. steht zunächst unter dem Einfluß seines faulen, trunksüchtigen Vaters, der ihn zu Diebstahl und Mord anstiftet und mit dem zusammen er schon mehrfach im Gefängnis saß. Als Garotteur überfällt G. in den nächtlichen Straßen von Paris angetrunkene Passanten, indem er ihnen die Kehle zuschnürt, bevor er sie ausraubt. Auf einem dieser Raubzüge fällt ihm das Notizbuch ALFONZOs in die Hände, das alle Schandtaten des falschen Grafen enthält. Er tritt (als Räuber unerkannt) in Alfonzos Dienste und nimmt den Grafen aus, indem er vorgibt, den Dieb des Buches zu kennen. Mit Alfonzo reist er dann als dessen Diener nach Deutschland (G. spricht wegen seiner Mutter gut Deutsch), wo G. helfen soll, ROSA DE RODRIGANDA umzubringen. Er warnt Rosa jedoch, da er ein neues, ehrliches Leben beginnen will. Mit dem Geld, das er Alfonzo abschwindelte, kauft er seine Geliebte, die Prostituierte MIGNON, frei, die ihn jedoch wegen eines reichen Mannes verläßt; daraufhin fährt er enttäuscht nach Amerika. Als 30jähriger ist er als Westmann unter dem Namen DER SCHWARZE GÉRARD bekannt. Er sorgt im Llano estakado dadurch für Ordnung, daß er die Stakemen erbarmungslos bekämpft. G. trägt eine Büchse, deren Schaft aus Blei und Gold ist. Er ist Anhänger von BENITO JUAREZ. In Fort Guadeloupe lernt er RESEDILLA PIRNERO kennen, in die er sich verliebt, der er aber wegen seiner Vergangenheit seine Liebe nicht gestehen will. Er rettet Resedilla vor einer Vergewaltigung durch einen französischen Offizier und beschützt sie und Graf FERDINANDO DE RODRIGANDA vor französi//542//

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schen Plünderern. Da er seine Liebe zu Resedilla für unerfüllbar hält, kämpft er in dem Gefecht um Fort Guadeloupe an den gefährlichsten Stellen und wird dabei schwer verletzt. Resedilla pflegt ihn gesund. Bei der Einnahme von Chihuahua spielt er dann wieder eine bedeutende Rolle. Dort hat er Kontakt zu EMILIA, der schönen Spionin von Juarez, die G., der ihr einst das Leben rettete, leidenschaftlich liebt. Er weist diese Liebe jedoch zurück. Nach langem Zögern von beiden Seiten erklären sich Resedilla und G. dann doch ihre Liebe und beschließen zu heiraten. Als seine Schwester unverhofft in Mexiko auftaucht, kauft G. ihr die Venta PIRNEROs. Dazu ist er in der Lage, da er auf seinen Streifzügen im Westen Gold gefunden hat. Auf der Hazienda del Erina kann G. den Giftanschlag PATER HILARIOs zunichte machen und folgt dann der Spur des verschollenen KARL STERNAU. In Santa Jaga gerät er im Dunkeln mit dem TRAPPER GEIERSCHNABEL zusammen und trägt mit ihm ein Ohrfeigenduell aus, bis KURT HELMERS das Mißverständnis aufklärt. Dann befreien die drei alle im Kloster von Hilario Eingesperrten und führen HENRICO LANDOLA und die CORTEJOs ihrer gerechten Strafe zu. G. nimmt mit Resedilla am Maskenball in Rheinswalden teil. Er kehrt mit seiner Frau nach Mexiko zurück. (Der Vorname wird zu Anfang des Romans ›Gerard‹ geschrieben, später dann durchgehend ›Gérard‹) (WR: II 607ff, 619f, 625, 645ff, 651ff, 656, 666ff, 679, 824ff IV 1416ff, 1428f, 1437f, 1442, 1444ff, 1456f, 1463ff, 1530f, 1556f, 1620, 1628ff, 1641ff VI 2396ff, 2412ff, 2416ff, 2426ff, 2438, 2578, 2610, 2612) MASR-EFFENDI -> OSKAR STEINBACH MIRZA MASUK: Perser; Vater von DSCHAFAR MIRZA (nur erwähnt) (GR 26: 265 GR 28: 288) MASUR-BEI: türkischer Kapitän; Schüler und Freund KATOMBOs; er übergibt Katombo das türkische Kriegsschiff ›Selim‹, als dieser mit einem Piratenschiff angreift. (ZEPTER: 675, 689) MATA ORI (AUGE DES TAGES) -> PAREYMA MATAVA-SE/MATAVA-SEH/MATAWA-SE (FÜRST DES FELSENS) -> KARL STERNAU (WR I: 396) MATEMBA: Todfeind POTOMBAs; nachdem dieser Christ geworden ist, entführt der Malaienpriester ANOUI Potombas Frau PAREYMA (Anouis Tochter), um sie M. zur Frau zu geben. Nach der heidnischen Hochzeitszeremonie lauert Potomba der Hochzeitsprawe auf, holt Pareyma in sein Boot und zerschneidet die Baststricke des Bootes, so daß es kentert und M. und Anoui Opfer der Haie werden. (Vgl. EHRI-FS: MAHORI/TUIFANUA: OMBA) (EHRI-GR: 49, 58, 63f) //543// MATEO: christlicher Toba-Indianer; er ist ungefähr 20 Jahre alt und hat »ein heiteres, mitteilsames Naturell« (149). Mit großer Treue hängt er an OLD SHATTERHAND (OS), den er zusammen mit

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seinen zwei Stammesgenossen AGUSTIN und MANUEL auf einer Reise durch die Kordilleren begleitet. OS hat ihn und seine beiden Stammesbrüder in den Lehren des Christentums unterrichtet und bei ihrer Taufe Pate gestanden. (CHR.ERSTANDEN: 149, 154, 157, 159) MATHIEU: Kutscher bei CHARLES BERTEU; er wird von Berteu angestiftet, NANON und MADELON KÖHLER (DE -> BAS-MONTAGNE) zu entführen, was von FRITZ SCHNEEBERG (VON GOLDBERG) verhindert wird. (W: 1242, 1250 / ULAN IV: 1466f, 1471) MATHILDE: GROßHERZOGIN VON HESSEN, Prinzessin von Bayern; Frau von LUDWIG III. (historisch: 1813-62; Zeitfehler bei May: da der Maskenball in Rheinswalden 1867 stattfindet, konnte M. daran nicht teilnehmen) (WR II: 698f) MA-TI-RU: Oglala-Häuptling; er trägt eine Rabenfeder »auf dem hoch aufgetürmten Schopfe« (37); vor vier Jahren war OLD SHATTERHAND (OS) in seine Hände geraten, sollte seine Tochter zur Frau nehmen, konnte aber dann entkommen. Mit KA-WO-MIEN und FRED MORGAN will M. einen Zug überfallen, was aber durch OS und SANS-EAR vereitelt wird. OS schlägt ihn beim Kampf um den Zug nieder. (DEADLY/GR 9: 38-43, 46ff, 54ff, 61, 63, 71) MATO-POKA -> BÄRENJÄGER/BÄRENTÖTER (BAUMANN) MATTHES, TOBIAS (al. SKAT-MATTHES): Wirt einer Gastwirtschaft in Scheibenbad; da er leidenschaftlich Skat spielt - meist mit seiner Familie: seiner Frau und seinem Sohn - wird er auch der SKAT-MATTHES genannt. Seine Gäste müssen sich zeitweise sogar selbst bedienen, da M. sein Spiel nicht unterbrechen will. (WzG I: 196f) MATTHESIUS: Gefängnisgeistlicher (VS I: 245, 276-84, 289f, 291f) MATTHIAS: Anführer der Männer JANECKE VON STEGELITZ›, die den Mannen SIMON VON GÜNTERSBERGs zu Hilfe kommen, als Burg Güntersberg gebrandschatzt wird. M. wird im Kampf erschlagen. (Der Name kommt nur im nicht von Karl May stammenden Teil des Romans vor. (QUITZOWS: 481f, 484) MATTHISEN: Kaufmann aus Schwerin; ein älterer Mann, der von der Bande des FLIEGENDEn REITERs gefangengehalten und von DIETZ VON QUITZOW befreit wird (QUITZOWS: 452) MATTO-SIH (BÄRENTATZE): Oglala-Häuptling; »der Tapferste der Sioux«; M. ist »stark wie der Bär und listig wie ein Fuchs«. Er hat eine »breit gebaute, untersetzte Ge-

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//544// stalt ... über den Rücken hing ihm ein Fell des Prairiewolfes, dessen Schädelteile seinen Kopf bedeckten.« (166) M. trifft bei einem Eisenbahnüberfall auf WINNETOU, kämpft mit ihm, wird von SAM FIRE-GUN niedergeworfen und dann von Winnetou [!] brutal getötet und skalpiert. (Vgl. AUF DER SEE: RICCARROH) (GR 15: 159, 166, 168) - MATTO-SIHs SOHN: Er ist noch sehr jung. »Drei Adlerfedern schmückten sein hochgeflochtenes Haupthaar, und das Fell eines Jaguars hing ihm von den Schultern herunter« (474). Er will den Tod seines Vaters rächen, dringt deshalb unter Führung eines Mitglieds der Bande FRANÇOIS LATOURs mit Oglalas in SAM FIRE-GUNs Hide-spot ein und wird dort mit allen Gefährten von Fire-gun und seinen Leuten getötet. (Vgl. AUF DER SEE: RICCARROHs SOHN) (GR 15: 474, 475ff, 481-86, 494ff) MATZKE: 1) Rettichhändler; Vater von 2), Großvater von 3); er hat sich im Rausch versehentlich in einem Wasserfaß ersäuft. (nur erwähnt) (WR IV: 1476f) 2) Schornsteinfeger; Schützen-Feldwebel in Pirna; Sohn von 1), Vater von 3); im Rausch hat er sich versehentlich erhängt. (nur erwähnt) (WR IV: 1475f) 3) ELIAS M.: richtiger Name des PIRNERO (siehe dort) MAUS -> SNJÄRA MAUWATTI EL PARS-EFFENDI (PANTHERTÖTER-EFFENDI): Bezeichnung KARA BEN NEMSIs durch ABD EL FADL (CHRoMUH: 211) ›MAWUNADSCHI‹: Fährmann in Ostromdscha; Spion des MÜBAREK; KARA BEN NEMSI (KBN) nimmt ihn fest. Vor Gericht sagt er im Sinne KBNs aus. (GR 5: 4) MAX VON HABSBURG -> MAXIMLIAN MAXIMILIAN (MAX VON HABSBURG): Kaiser von Mexiko, Erzherzog von Österreich; Bruder Kaiser Franz Josephs I. von Österreich; Mann von CHARLOTTE; er wurde von NAPOLEON III. nach der Einstellung der Zinszahlungen aus dem Anleihenschwindel europäischer Mächte als Herrscher Mexikos eingesetzt, wo er als Marionette der Franzosen eine unglückliche Figur abgab. Der vertriebene file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/MAS_MAZ.HTM[21/02/2024 12:33:48]

Präsident BENITO JUAREZ bekämpfte ihn; andere Parteien, darunter JUAN ALVAREZ (DER PANTHER DES SÜDENS) und PABLO CORTEJO, versuchen durch Aufstände, seine Macht zu brechen. Als Juarez das Land zurückerobert hat und die Franzosen zum Verlassen des Landes zwingen kann, versucht KURT HELMERS mit der Billigung Juarez‹, den Kaiser zur Flucht aus Mexiko zu veranlassen. Doch gelingt es einer Untergrundorganisation des Generals MIRAMON mit Hilfe PATER HILARIOs, M. zum Bleiben zu //545// überreden. Man hofft, daß Juarez M. standrechtlich erschießen läßt, da dies Juarez möglicherweise schadet. Am 19.6.1867 wird M. hingerichtet. (historisch: 1832-67, Kaiser von 1864-67; die Vorgänge um M. in Mexiko werden von Karl May historisch recht genau wiedergegeben.) (WR: IV 1571, 1750ff V 1929 VI 2476, 2504f, 2566ff, 2570, 2574, 2577) MAX-JOSEPH -> MAX-JOSEPH VON -> SÜDERLAND MAY: Bei den unter diesem Namen aufgeführten Personen (auch und besonders bei KARL FRIEDRICH MAY) gelten - darauf sei hier ausdrücklich hingewiesen - selbstverständlich auch die in den ›Hinweisen zur Benutzung‹ ausgeführten Bemerkungen zu ›historischen Personen‹. 1) EMMA M. (al. EMMEH/SCHATIREH (DIE FLEIßIGE)): erste Ehefrau KARL MAYs (18561917): - in GR 26/27: Als KARA BEN NEMSI HALEF zum ersten Mal von seiner Frau, EMMA MAY, erzählt, nennt er sie E.; nach der Scheidung von ihr (1903) wurde der Name E. durch DSCHANNEH (SEELE) ersetzt (ab dem 31. Tsd. der Freiburger Ausgabe). (GR 26: 390ff) - in GR 25: (nur erwähnt) (3ff, 8, 12f, 69, 91, 168, 220, 421) - in PAX: Der Name wird nicht ausdrücklich erwähnt, aber während einer Nachtwache am Bett WALLERs erinnert KARL MAY sich einer vor Reiseantritt mit seiner Frau getroffenen Vereinbarung, einander beim Anblick der Großen Bären zugedenken. (238) - FREUDEN/LEIDEN: E. wird als Hausfrau erwähnt. (6) 2) ERNESTINE PAULINE M.: Schwester KARL MAYs (1847-72) (nur erwähnt) (GR 14: 407) 3) HEINRICH AUGUST M.: Vater KARL MAYs (1810-88); »Er litt unter meinen äußeren Niederlagen; an den inneren Siegen aber, zu denen sie mich führten, konnte er nicht teilnehmen; sie file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/MAS_MAZ.HTM[21/02/2024 12:33:48]

brachten ihm keinen Gewinn. Und als ich endlich, endlich oben war, aus voller Brust tief Atem holend, weil ich in meinem Glauben an die Menschheit die Ueberzeugung in mir trug, daß mir vergeben sei, da legte er sich hin und starb, mich zwingend, meine schöne Hoffnung, alles, alles an ihm gut machen zu können, nach jenem Lande zu richten, in welchem ein jeder nachzusühnen hat, was hier auf Erden zu sühnen vergessen worden ist! War es der PEDEHR, der vor mir saß und mich so still und doch so erwartungsvoll anschaute? Diese Stirn! Dieser fragende Blick! Auch mein Vater war so, wie er, trotz seines hohen Alters immer jung gewesen! Was wollte dieses Auge? Dieser Blick? Was kann ein Vater wollen, wenn der vor ihm sitzende Sohn von seinen Fehlern spricht. Verzeihen doch, verzeihen!« (nur erwähnt) (GR 28: 625) //546// 4) MAY, KARL FRIEDRICH: Schriftsteller (1842-1912) 4.1) ›Karl May‹ als fiktiver Ich-Erzähler - in HEIMATH: May hatte auf der Universität Halle einen menschenscheuen und kauzigen PROFESSOR, einen Linguisten, kennengelernt. Beide fassen Zuneigung zueinander; wenn May von seinen Reisen zurückkehrt, schaut er stets beim Professor und dessen Haushälterin SUSANNA vorbei und diskutiert mit dem Professor dessen verschrobene linguistische Projekte. Im Dorf wird May deshalb der HERR LINGENIST genannt. Der Zerstreutheit des Professors wegen, der ihn im Winter allzulange vor der Haustür stehen läßt, weil er den Haustürschlüssel nicht findet, steigt May mal durch den Ziegenstall, mal durchs Fenster der Speisekammer ins Haus ein und richtet jeweils ein furioses Durcheinander an. Einmal trifft er auf dem Weg zum Professor im tiefsten Winter die ärmlichst gekleidete 80jährige Großmutter JÄGER, der er zu essen gibt und der er hilft, ein schweres Pack Leseholz zu tragen. Er schenkt ihr sogar noch ein Goldstück. Beim Professor entziffert M. ein ›Sprechendes Leder‹ des Häuptlings GROßER HUND. Bei diesem Besuch hört er aus der nahegelegenen Gastwirtschaft den Chor des Dorfes singen. Man singt Kompositionen und Gedichte von May. Da er diese Werke nicht freigegeben hatte, begibt May sich mit dem Professor, der die Lieder in gutem Glauben weitergegeben hatte, in das Gasthaus und einigt sich mit dem Chor. May trifft dabei den Cellisten VOGEL, der ihm erzählt, daß sein Sohn, FRANZ V., ein begabter Violinspieler ist. Es gelingt May, Franz zum Vorspielen zu bewegen. Aber weder Franz noch dessen Familie gehen auf Mays Angebot, Franz in der Stadt ausbilden zu lassen, ein. Erst geraume Zeit später gelingt es mit Hilfe des KONZERTMEISTERs, eines guten Freundes Mays, Franz zu überreden, eine Ausbildung zum Violinvirtuosen beim Konzertmeister zu beginnen. Franz› Schwester, MARTHA VOGEL, begleitet ihren Bruder in die Stadt. May, dem Martha sehr zugetan ist und der sie auch sehr mag, will sich um eine Stelle für sie bemühen, da er ihr Angebot, für ihn zu arbeiten, nicht akzeptieren kann. Sie nimmt dann um in seiner Nähe zu sein - eigenständig eine Arbeit als Punktiererin bei dem Dresdener Verlagsbuchhändler an, bei dem May als Redakteur tätig ist. Sie versorgt sein Zimmer - auch wenn er verreist ist. Als er von einer Reise heimkehrt, betritt sie sein Zimmer und küßt den Schlafenden. May merkt das und schenkt ihr eine versteinerte Scabiose, die er von seiner Reise mitgebracht hatte. Als der Millionär KONRAD WERNER um Martha, deren außergewöhnlich gute Stimme inzwischen entdeckt und ausgebildet wurde, wirbt, ist May eifersüchtig, läßt sich jedoch nicht auf seine Gefühle ein, so daß Martha - wohl aus Kummer über die vermeintlich unerwiderte Liebe - Werner heiratet. (siehe weiter unter MARTHA VOGEL) (HEIMATH: 1682, 1689, 1692, 1694, 1722, 1731-35, 1740ff, 1754, 1761ff, file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/MAS_MAZ.HTM[21/02/2024 12:33:48]

1811ff, 1836-47, 1876f, 1933-37, 1961, 1985, 2013ff, 2027, 2031f, 2034f, 2140-46) - in GR 24: May schildert Begebenheiten aus seiner Gymnasial(!)zeit. Er gewann in einem Zeitungswettbewerb mit einem zweiunddreißigstrophigen Weihnachtsgedicht den ersten Preis. Auch eine von ihm komponierte Weihnachtsmotette, die ein Mitschüler ihm entwendet hatte und verfälscht dem gemeinsamen Musiklehrer REITER zukommen ließ, wurde durch Druck und Aufführung anerkannt, da der Lehrer die Intrige durchschaute. In //547// den Weihnachtsferien unternahm May dann mit seinem Schulfreund CARPIO eine Wanderung durchs Erzgebirge. Die Reise führte sie über Rehau, Asch, Eger und Tirschnitz nach Falkenau, wo die beiden ›Studenten‹ beim Wirt FRANZL Unterkunft und gastfreundliche Aufnahme fanden. Dort lernten sie Frau VON HILLER kennen, die mit ihrem Sohn und ihrem alten, kranken Vater - aus der Heimat vertrieben und auf dem Weg nach Amerika - bei Franzl Schutz für eine Nacht suchte. Dieser inszenierte für die armen Flüchtlinge ein Weihnachtsfest, auf dem auch Mays Weihnachtsgedicht vorgetragen wurde, das einen nachhaltigen Eindruck bei den Auswanderern hinterließ. Der schon früh wieder weitergezogenen Familie folgten May und sein Freund, da die Flüchtigen ihre Schiffskarten bei Franzl liegengelassen hatten, über Gossengrün bis nach Bleistadt, wo sie die Flüchtlinge in einer alten Mühle ereilten. Der alte Mann starb dort; der Frau schenkte May das wenige Geld, das die beiden Schüler bei sich hatten. Viele Jahre später trifft May in Weston - nun als OLD SHATTERHAND auftretend - Frau von Hiller wieder. (Zu den Ereignissen in Amerika siehe unter CARPIO und VON HILLER.) (3, 7ff, 12f, 15, 30, 50, 107, 112f) - In GR 30: May reist mit seinem Diener SEJJID OMAR von Kairo über Ceylon nach China. Er trifft auf Menschen, die voller Vorurteile gegen andere Rassen und fremde Religionen sind (WALLER, DILKE, der GOVERNOR); doch begegnet er auch human denkenden und handelnden Persönlichkeiten (FU, TSI, MARY WALLER, FANG, dem MALAIENPRIESTER, YIN). Einige Male hilft er anderen Menschen aus Notsituationen, so Fu, Tsi und den Wallers in Kairo, Fang in Point de Galle und seinem Diener vor der Küste von Ocama. Die Abenteueraktivitäten sind jedoch nicht wesentlich für diese Reise. Bedeutender sind die psychologischen Studien, die May treibt. Je weiter er nach Osten reist, desto mehr lichtet sich der Schleier der Vorurteile bei den Mitreisenden, insbesondere bei Sejjid Omar und dem Governor. Der Missionar Waller verfällt nach einigen Zügellosigkeiten in eine Art Dämmerzustand, aus dem er erst in China voll erwacht und als edel und tolerant denkender Mensch hervorgeht. Bei der geistigen Genesung spielt ein Gedicht Mays (»Tragt Euer Evangelium hinaus«), dessen Handschrift sich im Besitz Mary Wallers befindet, eine zentrale Rolle. Die Chinesen Fu und Tsi, sowie Mays alter Freund SIR JOHN RAFFLEY, auf dessen Schiff die Reise ab Sumatra fortgesetzt wird, machen May mit der menschheitsumspannenden Gesellschaft ›Shen‹ bekannt, deren Ziel es ist, Toleranz und Humanität zu fördern. Der Hauptstützpunkt der ›Shen‹ ist Raffley-Castle; dort endet Mays Reise. (8f, 44, 49f, 80-84, 126f, 132f, 154f, 158ff, 169, 233, 288, 380, 388, 394, 408) - in SCHAMAH: Auf einer Reise von Sumatra über Ägypten kommend, wo er seine Frau* getroffen hatte, besucht May in Jerusalem seinen Freund, den Juden EPPSTEIN, und den Händler MUSTAFA BUSTANI, bei dem er einen kostbaren Paschasattel kauft, der ihn später zu der Erzählung inspiriert. Das Ehepaar May ist angetan von der offenen und aufrichtigen Kinderseele von Bustanis Sohn THAR, den beide in ihr Herz schließen. May erlebt keine spektakulären Abenteuer, sondern unternimmt lediglich

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touristische Ausflüge in die nähere Umgebung Jerusalems und nach Hebron. Er verschafft sich jedoch unterwegs durch sein festes Auftreten Respekt bei einem Kaffeewirt, den er von früher kennt, und bei ABDULLAH, dem Begleiter einer Kinderschar. Schwierigkeiten, die May //548// mit einem Esel hat, werden von Thar durch einen Kniff bereinigt. Durch Thar lernen die Mays SCHAMAH und deren Mutter kennen, die Mustafa Bustani suchen, mit dem sie verwandt sind. May führt sie zu Mustafa, bei dem sie bleiben. (*Vom Zeitpunkt der realen Reise her (1899/1900) müßte hier Mays erste Frau, EMMA MAY, gemeint sein, May hat aber unzweifelhaft KLARA MAY, seine Frau zur Zeit der Entstehung der Erzählung (1907), dargestellt.) (3, 7, 73, 103, 165f) - in GR 33: Der alternde Schriftsteller erhält in Radebeul überraschend Briefe von Freunden und Feinden aus seinen Westmannstagen als OLD SHATTERHAND (OS). Alle fordern ihn auf, zu einem Indianermeeting am Mount Winnetou zu kommen. Die einen wollen dort den letzten Kampf mit dem ihnen noch immer verhaßten OS austragen, die anderen hoffen auf seine Unterstützung bei der Bekämpfung eines Projekts, das OLD SUREHAND und APANATSCHKA zum Ruhm ihrer Söhne, YOUNG SUREHAND und YOUNG APANATSCHKA, entwickelt haben: Sie wollen WINNETOU am Mount Winnetou ein riesiges Monument errichten. Auch der geheimnisvolle Medizinmann TATELLAH-SATAH, der May die Schuld am Tode NSCHO-TSCHIs gab und ihn deshalb stets gemieden hatte, bittet ihn dringend, zum Mount Winnetou zu kommen. May entschließt sich zu der langen Reise, auf der ihn seine zweite Frau, Klara May, die er HERZLE nennt, begleitet. Noch in Radebeul wird May von HARIMAN F. ENTERS, einem der Söhne SANTERs, aufgesucht, der von ihm die Rechte für eine amerikanische Ausgabe des Winnetou-Romans kaufen will. May durchschaut, daß Enters den Roman gar nicht erscheinen lassen will, sondern nur verhindern will, daß der Roman in Amerika erscheint und die Verbrechen seines Vaters so publik werden. May wird mit ihm nicht einig, vereinbart aber ein zweites Treffen im Clifton-Hotel an den Niagara-Fällen. Dort logieren Mays dann unter dem Decknamen MR. und MRS. BURTON. Das Treffen mit Hariman und dessen Bruder, SEBULON L. ENTERS, ist nur kurz und führt in der Sache nicht weiter. Die Enters-Brüder verbünden sich mit den Feinden Mays, den Häuptlingen TO-KEI-CHUN, TUSAHGA SARITSCH, KIKTAHAN SCHONKA und TANGUA. May kann den Plan jedoch erlauschen. Im Clifton-Hotel logieren auch die beiden Häuptlinge ATHABASKA und ALGONKA, die May und seine Frau am Grab SA-GO-YEWAT-HAs kennen- und schätzenlernen. Auch sie sind auf dem Weg zum Mount Winnetou. May entdeckt sich und sein Reiseziel ihnen jedoch nicht. Auf dem Weg zum Meeting besucht er den alten, ihm (angeblich) von früher her bekannten Westmann MAX PAPPERMANN. In Trinidad taucht auch der JUNGE ADLER, ein Apache und Schüler Tatellah-Satahs, auf, der May als OS erkennt. Durch List und Verstellung überführt May, nun langsam in die Rolle OS hineinschlüpfend, mit einer Reitwette den Tramp HOWE und dessen Komplizen als Pferdediebe. Pappermann und der Junge Adler begleiten die Mays auf dem weiteren Weg, der sie zunächst zu der Devils pulpit (Teufelskanzel) führt, deren Geheimnis May entdeckt. Er belauscht dort die feindlichen Häuptlinge. Das nächste Reiseziel ist der Kanubi-See, an dem man die beiden ASCHTAs trifft. Dann erreicht die Gruppe, der sich unterwegs die Enters-Brüder angeschlossen haben, den Nugget-tsil, wo May durch einen Hinweis Tatellah-Satahs, auf den ihn Herzle aufmerksam macht, das wahre Testament Winnetous findet. Er macht sich schwere Vorwürfe, daß er damals, nach Winnetous Tod, nicht tief genug nachgegraben hatte und der Meinung gewesen war, mit

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//549// dem durch Santer vernichteten Goldschatz-Testament das ganze Vermächtnis des großen Apachen verloren zu haben. Unter dem Eindruck des Ortes, an dem ihr Vater sein schwerstes Verbrechen begangen hat, beschließen die beiden Enters-Brüder - als der Junge Adler die Sage vom DschinnistanGesetz erzählt und vom Winnetou-Clan berichtet hat - Mitglieder dieses Bundes zu werden, dessen Gesetz lautet, heimlich der Beschützer eines Mitmenschen zu sein. Am Nugget-tsil wird May zum ersten Mal mit dem Komitee konfrontiert, das das Denkmal-Projekt leitet. Um die Ruhe des ihm heiligen Ortes nicht zu stören, verläßt May mit seinen Begleitern die Grabstätten, als der arrogante Komiteevorsitzende ANTONIUS PAPER ihn fortweist. Auf dem letzten Wegabschnitt trifft die Gruppe auf KAKHO-OTO, die OS seit der Marterpfahl-Episode bei den Kiowas immer noch liebt. Sie hat sich als Mann verkleidet und ermöglicht es May, die feindlichen Häuptlinge erneut, dieses Mal im ›Haus des Todes‹, zu belauschen. Dabei gelingt es May, die Medizinen der feindlichen Häuptlinge an sich zu bringen und damit eine alte Prophezeiung zu verwirklichen. Am Mount Winnetou angekommen, wird May von Tatellah-Satah, der sich als ›Sehnsucht der roten Völker ... nach Erlösung‹ deutet, empfangen und als ›der anbrechende Tag, der Zukunft und Erlösung bringt‹ begrüßt (404). Herzle sieht er als Verkörperung Nscho-tschis, so daß Mays Ehe ihm als ›Ersatzehe‹ gilt und er die Hoffnungen, die er in Nscho-tschi und ihre Verbindung mit OS setzte, auf Herzle überträgt. May übernimmt als OS an Stelle Tatellah-Satahs die Initiative im Kampf gegen die Denkmalbefürworter und die feindlichen Indianer. Er bekämpft die Vorstellung von Winnetou als indianischem Krieger, die mit dem Denkmal zementiert werden soll. Mit Vorlesungen aus Winnetous Testament zeichnet er das wahre Bild Winnetous als eines indianischen Friedensfürsten. Es gelingt ihm so, seine alten Freunde, KOLMA PU(T)SCHI, Old Surehand und Apanatschka, vom Widersinn des Denkmals zu überzeugen. Die feindlichen Indianer werden in zwei Etappen besiegt. Ein Duell mit den vier alten Häuptlingen beendet May/OS siegreich durch eine List, bei der er die erbeuteten Medizinen der Häuptlinge geschickt einsetzt. Die indianische Heermacht wird in eine unterirdische Höhle gelockt. Durch den Einsturz der Höhle, deren Decke das Gewicht des Denkmalsockels nicht tragen konnte, wird sie außer Gefecht gesetzt. Als der NIGGER auf May/OS schießt, wirft sich Hariman F. Enters in die Schußbahn und empfängt für May die tödliche Kugel. Als Mitglied des Winnetou-Clans hatte er sich May als denjenigen auserwählt, den er beschützen wollte. May/OS hat die ihm zugedachte Aufgabe, das wahre Andenken Winnetous zu wahren und zu verbreiten und die Indianer zu einem umfassenden Friedensvertrag zu veranlassen, zum Schluß erreicht. Er erlebt noch mit, wie der Junge Adler als geistiger Nachfolger Winnetous zum Berg der Königsgräber fliegt und den seelischen Schlaf seiner Rasse damit beendet. (3ff, 9, 15f, 21, 25, 31, 38, 46, 57, 82ff, 160f, 205, 260ff, 316f, 328f, 331, 358, 396, 403f, 433, 465, 483, 583, 609) 4.2) Karl May als Autor - in FREUDEN/LEIDEN: Der Autor May schildert in ironischer Form einen Tagesablauf in seinem Schriftstellerleben mit zahlreichen mehr oder weniger erfreulichen, in jedem Fall aber störenden Leserbesuchen. Außerdem berichtet er von merkwürdigen Wünschen, die durch die Verehrerpost an ihn herangetragen werden. Er gibt folgende Selbstbeschrei//550// bung: »Ich trage Schnurrbart und Fliege; beide waren, wie auch das Kopfhaar dunkelblond; jetzt beginnt file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/MAS_MAZ.HTM[21/02/2024 12:33:48]

eine zwar ehrwürdige, mir aber ›gräuliche‹ Färbung überhand zu nehmen, denn ich zähle 54 Jahre, sehe aber 10 Jahre jünger aus ... Meine Gestalt ist schlank, sehnig; ich bin 166 cm hoch und wiege 75 Kilogramm. Ich rauche gern und spiele alles, finde aber keinen Genuß dabei. Ich bin musikalisch und geige, blase und streiche die meisten Instrumente ... Meine Lieblingsspeise ist Brathuhn mit Reis, mein liebstes Getränk Magermilch ...« (20) 5) KLARA M. (HERZLE): Karl Mays zweite Ehefrau (1864-1944) - in SCHAMAH: May hat sie* auf der Rückreise von Sumatra in Ägypten getroffen und besucht mit ihr in Jerusalem seine Freunde, den Juden EPPSTEIN und den Händler MUSTAFA BUSTANI. Sie besichtigt mit May die Stadt und deren nähere Umgebung und macht mit ihm einen Ausflug nach Hebron. Sie fotografiert viel. Von Mustafa Bustanis Sohn THAR ist sie wegen seiner offenen und aufrichtigen Kinderseele sehr angetan und schließt ihn in ihr Herz. Als er eines Streiches wegen von OSMAN ACHYR bestraft werden soll, bittet sie um Gnade für ihn. Später lernt sie mit May SCHAMAH und deren Mutter kennen, zu der sie sich sehr hingezogen fühlt. (*Vom Zeitpunkt der realen Reise her (1899/1900) müßte eigentlich Mays erste Ehefrau, EMMA MAY, in der Erzählung auftreten; May schildert jedoch eindeutig Klara May, die zur Zeit der Entstehung der Erzählung (1907) seine Frau war.) (4-8, 34, 36, 165) - in GR 33: siehe unter HERZLE MAZO, MARGARITA -> MARGARITA JUAREZ Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//550// MBA (WOLF): Häuptling der Chickasaws; er ist mit einigen seiner Krieger zunächst Führer von GENERAL DOUGLAS (DANIEL -> ETTERS) und OLD WABBLE. Als er bemerkt, daß diese die Gewehre OLD SHATTERHANDs und WINNETOUs gestohlen haben, trennt er sich von ihnen und ermöglicht ihre Festnahme. (GR 14: 553, 629-33, 638f) DE MEDIANA: 1) ANTONIO D.M. (al. ESTEBAN DE ARECHIZA): Bruder von 3), Schwager von 4), Onkel von 2); als Offizier der spanischen Marine wurde er von Franzosen aufgebracht. In Martinique gelang es ihm, sich eines Schiffes zu bemächtigen, mit dem er vor Süd- und Mittelamerika Piraterie betrieb. Er kehrt nach Spanien zurück: »ein junger Mann von etwa fünfundzwanzig Jahren. Er hatte den bräunlichen Teint des Seemannes; dichte, dunkle Augenbrauen begrenzten eine große, knochige Stirn: die Augen, welche düster in ihren Höhlen brannten, zeigten unversöhnliche Leidenschaftlichkeit an; der nach unten gekrümmte Mund bekundete ein höhnisch-stolzes Wesen, und die trotz des jugendlichen Alters stark markirten Wangenfalten verliehen dem Gesicht einen arroganten, verächtlichen Ausdruck. Rachsucht und Ehrgeiz schienen die vorherrschenden Neigungen dieses Mannes zu sein. Nur die dunklen, gelockten Haare milderten die Kälte und Strenge dieser //551// Physiognomie um ein Weniges« (17). Er läßt, um Alleinerbe seines Bruders zu werden, seine Schwägerin, LUISA D.M., von seinem Untergebenen JUAN (PETRO -> CUCHILLO) töten und seinen Neffen, FABIAN D.M., als Kleinkind entführen und auf hoher See aussetzen. Zeuge seines Verbrechens wird PEPE DORMILLON, den A. durch Einflußnahme auf die Justiz unschädlich zu machen versucht. Jahre später, nach Beendigung seiner Piratentätigkeit, ist A. unter dem Decknamen ESTEBAN DE ARECHIZA Großgrundbesitzer in Mexiko: »Er war ein Mann von etwas mehr als mittlerer Größe. Er hatte einen Dolman von dunkelblauer Farbe an, welcher reich mit seidenen Borden verziert war und durch ein weißes, mit himmelblauer Seide gesticktes Taschentuch fast ganz verdeckt wurde ... An seinen Füßen, die mit halbem Saffianleder bekleidet waren, hielt ein großer, mit goldenen und silbernen Zierrathen geschmückter Riemen eiserne Sporen fest, deren Räder mit ihren fünf langen Spitzen und hellklingenden Kettchen sich mit jenem silbernen Geklirr bewegten, nach welchem die mexikanischen Reiter den Gang ihrer Pferde zu kadenziren pflegen. Seine Manga (Mantel), die mit goldenen Borten reich verziert war, bedeckte die weiten Beinkleider, die in der ganzen Länge der Beine mit Knöpfen von Silberdraht besetzt waren. Sein ursprünglich schwarzes Haar zeigte bereits zahlreiche weiße Fäden, seine schwarzbraunen Gesichtszüge ... schienen mit jener Beweglichkeit begabt, welche ungestüme und ungezügelte Leidenschaften verräth. Seine schwarzen, lebhaften und etwas unstäten Augen glänzten unter einer ... Stirn, welche von frühzeitigen Runzeln durchfurcht war.« (53f) A. bereitet eine Expedition ins Land der Apachen zwecks Ausbeutung einer Bonanza vor, deren Lage ihm Cuchillo mitteilte. Mit dem Gold will A. einen Staatsstreich in Mexiko finanzieren. Unterwegs zum Goldtal trifft A. auf seinen Neffen Fabian, der damals überlebte und der als Adoptivsohn von MARCOS ARELLANOS rechtmäßiger Erbe der Bonanza ist. A. erkennt seinen Neffen und veranlaßt drei

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Mordanschläge auf ihn, um ihn auszuschalten. Als Führer der Expedition offenbart A. bedeutende Fähigkeiten; bei der Bonanza aber wird er von BOIS-ROSÉ, Pepe Dormillon und Fabian gestellt. Diese verurteilen ihn bei einem Savannengericht zum Tode. Fabian will A., der ihn nun als seinen Erben anerkennt, begnadigen, doch Cuchillo kommt dem zuvor und bringt A. um. (WALDLÄUFER: 2, 14ff, 19ff, 24f, 39ff, 46f, 51ff, 85ff, 94ff, 112ff, 121ff, 139ff, 147ff, 153, 210ff, 215f, 224f, 232f, 244ff, 273ff, 308ff, 404ff) 2) FABIAN D.M. (al. TIBURCIO ARELLANOS/PANTHER DES SÜDENS): Sohn von 3)/4), Neffe von 1); er wird als Kleinkind von seinem Onkel, ANTONIO D.M., entführt und auf hoher See ausgesetzt. Von BOIS-ROSÉ gerettet, kommt er diesem aber nach einem Seegefecht wieder abhanden. In Mexiko adoptiert ihn MARCOS ARELLANOS. Als TIBURCIO ARELLANOS wird er ein bekannter Fährtensucher (PANTHER DES SÜDENS). F. ist »ein bildschöner Jüngling in der Ledertracht der Gambusinos«. Er liebt ROSARITA PENA, die er mit ihrem Vater, AUGUSTIN PENA, vor einem Überfall durch MAIN-ROUGE und SANG-MELE rettet. Als Erbe des Marcos Arellanos steht F. eine von diesem entdeckte Bonanza zu. PETRO CUCHILLO jedoch, der Mörder Arellanos›, verrät deren Lage an Antonio d.M.; dieser bricht zu der Bonanza auf, trifft seinen totgeglaubten Neffen und erfährt, daß dieser von dem Gold//552// schatz weiß. Er läßt drei Mordanschläge (zwei durch Cuchillo) auf F. unternehmen. F. überlebt. Mit Bois-rosé, den er zufällig wiedergetroffen hat, und PEPE DORMILLON verbündet F. sich gegen Antonio und Cuchillo. Bei der Verfolgung dieser beiden werden die drei Gefährten von Apachen angegriffen, können sich aber auf einer schwimmenden Insel verschanzen, mit der sie schließlich entkommen. Bei der Bonanza stellen sie Antonio und Cuchillo. Sie verurteilen bei einem Savannengericht beide zum Tode. Antonio erkennt vor seinem Ende F. als seinen rechtmäßigen Erben an. Nach einem erneuten Angriff der Apachen, die diesmal von Sang-Mêlé und Main-Rouge angeführt werden, fällt F. den beiden in die Hände; er kann ihnen jedoch bald entkommen. Am Büffelsee trifft er Rosarita wieder und erklärt ihr, daß er sie liebe. Als der Mustang ›Weißer Renner der Prairie‹ eingefangen wird, zähmt er ihn und schenkt ihn seiner Braut. (WALDLÄUFER: 2f, 20ff, 24f, 43f, 60-64, 92ff, 102f, 112f, 120ff, 130ff, 142ff, 160ff, 292f, 295ff, 404ff, 440ff, 510ff, 523ff, 549ff, 557ff, 562) 3) JUAN D.M.: Mann von 4), Vater von 2), älterer Bruder von 1); Offizier der spanischen Armee; er ist im Kampf gegen Napoleon gefallen. (nur erwähnt) (WALDLÄUFER: 2) 4) LUISA D.M.: Frau von 3), Mutter von 2); sie bewohnt als Witwe das Schloß Elanchovi. Auf Befehl ihres Schwagers, ANTONIO D.M., wird sie von dem Piraten JUAN (PETRO -> CUCHILLO) ermordet. (WALDLÄUFER: 2, 20ff) MEDIZINALRAT: Leibarzt König LUDWIGs II.; er hat ein sehr gelehrtes, aber joviales Aussehen, trägt eine goldene Brille. Der König bringt ihn in Hohenwald zu JOHANNES WEISE, den der M. untersucht, und zum FEUERBALZER (FRIEDER -> BALZER), bei dem der M. eine Gehirnoperation

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durchführt. Auf Geheiß des Königs operiert der M. den KRONENBAUER an den Augen, so daß dieser wieder sehen kann. (WzG: II 853 III 1046 V 2039) MEERCROFT: fehlerhaft für MERCROFT MEHEM AL OLAHAD: Deckname des Arnauten SELIM (ZEPTER: 594) MEHLHUBER (Meister M.): fiktiver Name (GR 2: 24) MEHNERT, AUGUST: Goldarbeiter, der das Geschäft von JACOB SIMEON gekauft hat; er sieht wohlhabend aus, hat aber »zusammengekniffene ... Lippen und (einen) stechende(n) Blick«. Aus Liebe zu HULDA NEUMANN nimmt er an der Intrige gegen ANTON und ADOLF teil. Er wird zu einer Zuchthausstrafe verurteilt. (VS VI: 2270-79, 2282, 2289, 2299f, 2320, 2328-35, 2406) MEIER: //553// 1) angeblicher Geburtsname VALESCA PETERMANNs im Bordell der MELITTA (VS III: 1074) 2) Deckname OLD SHATTERHANDs in Weston (GR 24: 152) 3) deutscher Hotelier in Weston; Mann von 4); Arbeitgeber HERMANN ROSTs; er erzählt OLD SHATTERHAND, der unter dem Decknamen MEIER bei ihm wohnt, von Frau VON HILLER und veranlaßt so ein überraschendes und folgenschweres Wiedersehen. (GR 24: 126, 150ff) 4) Frau von 3); sie ist freundlich und vor Reinlichkeit glänzend. (GR 24: 126) 5) ANNAMARIE M.: Tochter von 6)/7) (SEEGERKASTEN: 114) 6) CHRISTEL M.: Frau von 7), Mutter von 5); sie war Mündel des Stadtrichters LAUTENSCHLÄGER, der seine Einwilligung zu ihrer Heirat mit FRITZ MEIER erst gab, als Fritz einen verborgenen Schatz fand. (SEEGERKASTEN: 108, 113) 7) FRITZ M. (al. FAGOTTMEIER/MEIERFRITZ): Leinewebergeselle; Mann von 6), Vater von 5); Fagottbläser; Liebhaber des Doppelwacholders und der Pfeife; er erzählt in geselliger Runde, wie er zu

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seiner Frau kam: vom Vormund seiner damaligen Braut, dem Stadtrichter LAUTENSCHLÄGER, beim Stelldichein gestört, versteckte F. sich im Seegerkasten (Uhrenkasten), der aber unter seinem Gewicht auseinanderbrach und ein Loch in der Wand freigab, in dem ein Schatz verborgen lag. Der Richter gab daraufhin seine Einwilligung zur Heirat. (SEEGERKASTEN: 106-11, 113f) MEIERFRITZ -> FRITZ MEIER (MEIN) ÄLTERER BRUDER -> NANA-PO (VON HILLER) MEINERT, BILL: Steinschneider aus der bayerischen Gemeinde Helldorf (Fichtelgebirge), der mit anderen Dorfgenossen nach Amerika auswanderte und das Helldorf-Settlement aufbaute. Er kennt OLD SHATTERHAND (OS) aus dem Chikagoer Gesangverein. M. sang dort zweiten Tenor, jetzt singt er ersten Baß. Er wird mit den anderen Siedlern von Oglalas unter KO-ITSE zum Hancock-Berg verschleppt und von OS und WINNETOU befreit; dabei wird Winnetou erschossen. (IM WILDEN WESTEN/GR 9: 417, 419f, 429, 449ff, 453f, 469ff) MEINHOLD: Bäcker in Ammerstadt (nur erwähnt) (Vgl. NEUJAHRSNACHT: UHLIG) (NACHTWÄCHTER: 584) MEI-PAO (SCHÖNE GESTALT): Tochter von YE-KIN-LI und HAO-KEU, Schwester von JINTSIAN, LIANG-SSI und SIM-MING; ihr Gesicht war »nach der Sitte der //554// besseren Stände« weiß und rot geschminkt. Die Augenbrauen waren mit »schwarzer Farbe so verlängert, daß sie über der Nasenwurzel zusammenliefen. Das Haar war durch Kämme und viele Nadeln hoch und fast in Form eines Schmetterlings gesteckt. Das Obergewand schloß eng am Halse an und fiel in weiten Falten bis auf den Boden herab. Die Hände waren tief in den Aermeln verborgen. Die Füße konnte man nicht sehen, aber verkrüppelt waren sie nicht« (470). Sie lebt nach der Verfolgung und Zerstreuung ihrer Familie mit ihrer Mutter und ihrer Schwester bei einem moslemischen Verwandten. Mit dem BLAURROTEn METHUSALEM und dem wiedergefundenen Rest ihrer Familie reist sie zum Vater nach Deutschland. (METHUSALEM: 457f, 470f, 546) MEISTER -> USTAD MEJIA: mexikanischer General des Kaisers MAXIMILIAN; Indianer; seine dunklen Haare und dunklen Augen in einem gelb angehauchten Gesicht geben ihm zusammen mit einer goldstrotzenden Uniform ein echt mexikanisches Gepräge. Er ist ein Gegner des französischen Generals BAZAINE. M. versucht als der einzig ehrliche Berater des Kaisers, diesen vor schweren Fehlern zu bewahren, was ihm wegen der Intrigen der anderen Hofparteien nicht gelingt. Auch der Versuch, den Kaiser davon zu überzeugen, daß file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/MBA_MEN.HTM[21/02/2024 12:33:49]

dieser sich nur durch eine Flucht vor der Erschießung retten kann, schlägt fehl. M. wird mit dem Kaiser am 19.6.1867 standrechtlich erschossen. (historisch) (WR: IV 1572, 1576 VI 2499ff, 2570, 2577) MELAC: 1) Deckname von ARTHUR VON HOHENTHAL 2) Beschließer auf Schloß Malineau im Dienste des Grafen DE LATREAU; Mann von 3), Großvater von 5); Nachfahre von 4); er hat ein edles Greisenangesicht: eine hohe Stirn, einen idealen Schnitt des Gesichtes, einen prachvollen, schneeweißen Bart, der weit über die Brust herabfließt. Der Maler HIERONYMUS AURELIUS SCHNEFFKE porträtiert ihn heimlich und schenkt das Bild MARIE MELAC, wodurch er Zutritt zur Familie M. erlangt. Bei M. findet Schneffke in einem Bild die von AMÉLY CHARBONNIER (KÖHLER/DE -> BAS-MONTAGNE) versteckten Legitimationspapiere ihrer beiden Töchter, MADELON und NANON KÖHLER (DE -> BAS-MONTAGNE). Das Bild hatte sie M. kurz vor ihrem Tod zur Verwahrung übergeben. Schneffke erfährt von M. wichtige Einzelheiten über die Familie DE BAS-MONTAGNE. M. ist deutsch-freundlich und spricht auch Deutsch. Gegen die Verbindung seiner Enkelin mit Schneffke hat er nichts einzuwenden. (W: 1266ff, 1270ff, 1654, 1667f / ULAN: IV 1490f, 1497ff V 1954, 1983ff) 3) Frau von 2), Großmutter von 5); sie ist eine Dame ehrwürdigen Alters und erfreut sich »einer mehr als glücklichen Wohlbeleibtheit.« (1270) Auch sie hat keine Einwände gegen //555// die Verbindung ihrer Enkelin mit dem deutschen Maler HIERONYMUS AURELIUS SCHNEFFKE. (W: 1270f, 1299, 1301 / ULAN IV: 1496ff, 1543ff) 4) EZECHIEL (VON) M.: französischer Graf und General; Vorfahre von 2); er verwüstete im Auftrag Ludwigs XIV. 1689 die Pfalz. (historisch: † 1709) (nur erwähnt) (W: 1267, 1269 / ULAN IV: 1493) 5) MARIE M.: Enkelin von 2)/3); sie ist eine Waise, die bei den Großeltern auf Schloß Malineau lebt; M. war »im Alter von Etwas über zwanzig Jahren ... sehr einfach gekleidet - weißen Rock und weißes Jäckchen. Sie war nicht hoch und schlank, sondern von kleiner Statur, aber ihre Formen waren voll und versprachen, mit der Zeit noch an Fülle zuzunehmen. Sie hatte blondes Haar und ein allerliebstes rundes, herziges Gesichtchen, blaue Augen, ein kleines Näschen und einen Mund, der wie zum Küssen gemacht war.« (1267) Sie spricht Deutsch. Als der Maler HIERONYMUS AURELIUS SCHNEFFKE sich zu Nachforschungen über die Verhältnisse der Familie DE BAS-MONTAGNE auf Schloß Malineau befindet, verliebt er sich in M., die die Liebe erwidert. Sie verlobt sich mit Schneffke und heiratet ihn nach dem deutsch-französischen Krieg. (W: 1269-76, 1289-92, 1301, 1724 / ULAN: IV 1492, 1494f, 1498, 1505ff, 1537, 1546ff V 2125f)

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MELAF: Dschesidi (›Teufelsanbeter‹) aus Baadri. Er und zwei Gefährten (PALI und SELEK) werden, als sie mit Geschenken unterwegs zum Statthalter von Bagdad sind, von ZEDAR BEN HULI und seinen Söhnen überfallen und auf einer Insel auf grausamste Weise gefangengehalten (sie werden bis zu den Köpfen eingegraben und so der Sonne und den Insekten ausgeliefert). KARA BEN NEMSI befreit sie. (GR 1: 475ff, 488, 600) MELEF: - in CHR.BLUT: Scheik der Schirwani-Kurden; er hat einen dünnen Bart, »spitze Augen« und eine schiefe Nase. M. will mit Zibari-Kurden seinen bisherigen Gast KARA BEN NEMSI ausrauben, was jedoch mißlingt. (513f, 523) - in KYSKAPTSCHIJI: M. ist alt und graubärtig. Zusammen mit dem Mädchenräuber MUSA WARDAN raubt er mit seinen Kurden mehrere Mädchen und Frauen, darunter SCHEFAKA, die zusammen mit den anderen von KBN jedoch wieder befreit werden kann. M. und seine Kurden werden von den Zibari-Kurden gefangengenommen, jedoch unter dem Einfluß KBNs wieder freigelassen; sie müssen aber ihr Eigentum zurücklassen. (419, 449, 451) MELEK: fälschlich für MALEK MELEK PASCHA: türkischer Pascha; Vater von IBRAHIM PASCHA; er stammt aus dem wilden Kurdistan und wurde an einem »sechzehnten des heiligen Monates Moharrem« angeblich von ALBAN VON ADLERHORST ermordet. (nur erwähnt) (DH-DH: 1, 3) //556// MELEK VON LIZAN: Anführer der Nestorianer von Lizan; er ist »ein kräftig gebauter Mann«. Die Nestorianer sind in Auseinandersetzungen mit dem BEY VON GUMRI verwickelt. Der M. nimmt den Bey, KARA BEN NEMSI (KBN) und dessen Gefährten gefangen. Sie können fliehen, werden aber wieder gefangen. Bei einer Auseinandersetzung gerät der M. in KBNs Gewalt; KBN erreicht, daß er und seine Gefährten vom M. als Gäste betrachtet werden. Der M. hat ein zwiespältiges Verhältnis zu KBN: »Ich zürne dir, denn du hast mich besiegt. Ich fürchte mich vor dir, aber ich habe dich dennoch lieb.« (505) KBN vermittelt zwischen Nestorianern und Kurden, und MARAH DURIMEH stiftet den Frieden zwischen ihnen. (GR 2: 474-96, 498-505, 509ff, 526-32, 603-21) - FRAU DES MELEKs VON LIZAN: (GR 2: 513) - KINDER DES MELEKs VON LIZAN: zwei Mädchen, ungefähr zehn und dreizehn Jahre alt (GR 2: 513)

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- MUTTER DES MELEKs VON LIZAN: Freundin von MARAH DURIMEH; ihre Gestalt ist vom Alter weit vornüber gebeugt. »Ihr Gesicht hatte tiefe Runzeln, aber ihre Augen blickten noch mit jugendlicher Schärfe umher.« (514) Sie erzählt KARA BEN NEMSI von den Greueln, die ihrem Volk von den Kurden angetan wurden. (GR 2: 514-19) - BRUDER DES MELEKs VON LIZAN: Er wollte Priester der Nestorianer werden. Er versucht vergeblich, KARA BEN NEMSI (KBN) und dessen Gefährten einzusperren, obwohl er sie als Gäste aufgenommen hatte. Später beleidigt er KBN und wird von dessen Hund Dojan niedergeworfen. Er schießt daraufhin auf Dojan, KBN schießt zurück und zerschmettert seinen Ellenbogen. (GR 2: 466-71, 492ff, 497ff, 504f) VON MELIKOFF: russischer Admiral, dessen Adjutant Rittmeister VON SEMENOFF ist (nur erwähnt) (BRODNIK: 358) MELITTA: Bordellbesitzerin in Rollenburg. Sie erhält die Mädchen durch Vermittlung UHLANDs, AUGUST SEIDELMANNs und ADELHEID GROHs. Aus ihrem Bordell werden VALESCA PETERMANN, MARIE BERTRAM und MAGDA WEBER befreit. (VS III: 1090f, 1096-1105, 1107ff, 1116, 1118f, 1123) MELTON: 1) HARRY M. (al. SENNOR ENRIQUO/HUDSON): Bruder von 3), Onkel von 2); er wird als ›Satan‹ be- und gezeichnet: »interessante, ja eine hochinteressante Persönlichkeit. Seine wohlgebaute Gestalt war gut und sorgfältig gekleidet und sein Gesicht vollständig glatt rasirt. Aber was für ein Gesicht war das! Sobald ich es erblickte, fielen mir jene eigenartigen Züge ein, welche der geniale Stift Gustave Dorés dem Teufel verliehen hat ... nicht viel über vierzig Jahre alt ... hohe, breite Stirne ... tiefschwarze Locken ... //557// fast bis auf die Schultern ... prächtiges Haar. Die großen, nachtdunklen Augen besaßen jenen mandelförmigen Schnitt, den die Natur ausschließlich für die Schönheiten des Orientes bestimmt zu haben scheint. Die Nase war leicht gebogen und nicht zu scharf; die zitternde Bewegung ihrer hellrosagefärbten Flügel ließ auf ein kräftiges Temperament schließen. Der Mund glich fast einem Frauenmunde, war aber doch nicht weibisch oder weichlich geformt; die etwas abwärtsgebogenen Spitzen desselben ließen vielmehr auf einen energischen Willen schließen. Das Kinn war zart und doch zugleich kräftig gebaut, wie man es nur bei Personen findet, deren Geist den tierischen Trieben überlegen ist ... Jeder einzelne Teil dieses Kopfes ... war ... schön zu nennen, aber nur ... für sich, denn in ihrer Gesamtheit fehlte diesen Teilen die Harmonie ... Ich ... fühlte mich abgestoßen« (24). M. soll für die Mormonen in Mexiko neue Siedlungsgebiete erschließen, verfolgt dabei jedoch auf eigene Faust verbrecherische Ziele: Er hat in Kobylin (Posen) für TIMOTEO PRUCHILLO Arbeitskräfte geworben,

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läßt dann aber von den Yumas dessen Hazienda überfallen, um diese billig erwerben zu können, wobei es ihm vor allem um das dazugehörige Quecksilberbergwerk Almaden alto geht, in dem die Auswanderer als seine Gefangenen arbeiten sollen. Nach einem mißglückten Anschlag auf OLD SHATTERHAND (OS), bei dem dieser ihm beide Handgelenke bricht, wird er von JUDITH SILBERSTEIN gepflegt, die er über seine wahren Absichten täuscht und wenig später auch ins Bergwerk steckt. Nach seiner Gefangennahme durch OS wird er an LISTIGE SCHLANGE ausgeliefert, kann aber entkommen. Als Schreiber HUDSON schleicht er sich in die Kanzlei des Anwaltes MURPHY ein, um dort OSs Briefe abfangen zu können, die die Betrügereien seines Neffen, JONATHAN M., um das Vermögen des alten HUNTER aufdecken. Auf der Flucht vor OS, WINNETOU, und EMERY BOTHWELL wird er von seinem Bruder, THOMAS M., beim Streit um das einzige Pferd ermordet. (Die Altersangabe variiert: DH 20 Jg, S. 28: ca 30 Jahre; GR 20: ca 40 Jahre; GR 22, S. 18: Ende der fünfziger Jahre) (GR 20: 17f, 24f, 61f, 70f, 131ff, 381 GR 21: 28ff, 53ff, 400 GR 22: 14ff, 189) 2) JONATHAN M.: Sohn von 3), Neffe von 1); Doppelgänger des Millionenerben SMALL HUNTER. Er schmeichelt sich bei diesem ein und wird von ihm auf eine Orientreise mitgenommen. In Tunis trifft er seinen Vater, THOMAS M., der Hunter ermordet. Nach der Gefangennahme durch KARA BEN NEMSI/OLD SHATTERHAND (OS) können beide zunächst entkommen. Sie fliehen nach New Orleans, wo M., indem er sich dem Rechtsanwalt MURPHY gegenüber als Small Hunter ausgibt, die Auszahlung der Millionenerbschaft erwirkt. Dort lernt er dann JUDITH SILBERSTEIN kennen, verfällt ihren Reizen und kann sie durch seinen Reichtum dazu bringen, mit ihm zu fliehen. Auf der Flucht vor OS, WINNETOU und EMERY BOTHWELL wird er auf Veranlassung AVAT-UHs kahl geschoren. Als er nach seiner endgültigen Gefangennahme vom Tod seines Vaters erfährt, nimmt er dies völlig gleichgültig auf. Er stirbt während der Verbüßung seiner Haftstrafe. (GR 21: 79-82, 274, 294f, 422ff GR 22: 10ff, 30, 38ff, 47f, 609f, 612) //558// 3) THOMAS M. (al. KALAF BEN URIK): Vater von 2), Bruder von 1), er wird mehrfach als (Judas) Ischariot charakterisiert. M. ist lang und hager. Er war vor Jahren von OLD SHATTERHAND (OS) wegen Falschspielerei und Mordes verfolgt worden und deshalb außer Landes geflohen, dann unter dem Namen KALAF BEN URIK Hauptmann in der tunesischen Armee unter KRÜGER BEI geworden. Während der Niederschlagung eines Aufstandes der Uled Ayar läuft er zu den Feinden über und lockt Krüger Bei, dessen besondere Gunst er besitzt, in eine Falle, um Lösegeld zu erpressen. Er ermordet SMALL HUNTER, um seinem Sohn, JONATHAN M., Hunters Millionenerbschaft zugänglich zu machen. Zunächst mit seinem Sohn von KARA BEN NEMSI/OS gefangen, kann er nach New Orleans fliehen, wo er sich als Diener seines Sohnes ausgibt. Auf der Flucht vor OS, WINNETOU und EMERY BOTHWELL ermordet er seinen Bruder, HARRY M., um mit dessen Pferd entkommen zu können. Nach seiner Gefangennahme schlägt er OS ein Geschäft vor, bei dem sein Sohn betrogen würde; es ist ihm auch gleichgültig, ob sein Sohn dabei stirbt (das wäre ihm sogar willkommen). Schließlich begeht er Selbstmord. (GR 20: 64f, 70 GR 21: 270, 273, 291, 306f, 397ff, 408, 433, 449, 451f, 478 GR 22: 29f, 189, 582ff, 587, 609) MENAKA SCHECHA (GUTE/GROßE SONNE): Häuptling der Osagen; er ist in den besten Mannesjahren. In jede seiner Wangen ist eine Sonne tätowiert. M. ist mit den Weißen (BUTLER) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/MBA_MEN.HTM[21/02/2024 12:33:49]

befreundet und hilft deshalb OLD FIREHAND bei der Abwehr des Trampüberfalls auf Butlers Farm, wobei er allerdings gleichzeitig Rache am ROTEn CORNEL (-> BRINKLEY) nimmt, der mit seinen Tramps Osagenkrieger gefangen und getötet hatte. (SILBERSEE: 119ff, 190) MENALEK: Scheik der Beni Hassan; Vater von LIAMA; er lehnt SAADI BEN HASSAN als Freier seiner Tochter ab, weil dieser einem Ungläubigen diente. Als ein Löwe das Lager der Beni Hassan bedroht, ignoriert M. den Rat Saadis. Der Löwe fällt M. an. Saadi rettet M., indem er den Löwen erschießt. Aus Dankbarkeit gibt M. Saadi Liama zur Frau. ALBIN und HENRY RICHEMONTE versuchen, M. zum Überfall auf die Karawane GEBHARDT VON KÖNIGSAUs zu überreden. M. lehnt ab. Henry verliebt sich in Liama. Er wird abgewiesen. Da Saadi die beiden Franzosen als Spione erkennt, jagt M. sie aus dem Lager. Aus Rache wälzen die Richmontes in Algier die Schuld des von Tuareg ausgeführten Überfalls auf von Königsaus Karawane auf die Beni Hassan. Die Franzosen unternehmen daraufhin eine Strafexpedition gegen die Beni Hassan. M. wird mit seinem ganzen Stamm gefangengenommen. Die Richemontes versprechen Liama, M. und Saadi vor dem sicheren Tod zu retten, wenn sie mit Henry (dem späteren falschen ARTHUR DE SAINTE-MAIRE) als dessen Frau nach Frankreich ziehe. Liama willigt ein, der Scheik wird dennoch mit seinen Männern getötet. (W: 514f, 51720, 533f, 547, 691ff, 1590 / ULAN: II 697ff, 703ff, 709ff, 712, 723, 731 III 874ff V 1851) - MENALEKs FRAU: Mutter von LIAMA; sie verlangt von Liama, daß diese, um ihren Vater und SAADI BEN HASSAN zu retten, mit HENRY RICHEMONTE als dessen Frau nach Frankreich zieht. (W: 691ff / ULAN III: 874-77) //559// MENDOSA: 1) (al. PATER DOMINIKANER): Dominikanerpater, Priester der Briganden; Bruder von 2), Onkel von 3); er stammt aus Manresa. M. nimmt dem sterbenden MANUEL SERTANO die Beichte ab und erfährt so von der Kindesvertauschung ALFONZO/MARIANO. Er befreit KARL STERNAU mit einer List aus dem Gefängnis in Barcelona und hilft ihm auch, ROSA DE RODRIGANDA aus dem Klosterstift zu holen. GASPARINO CORTEJO versucht, ihn als Mitwisser zu ermorden, das mißlingt jedoch. (WR: I 38, 191f, 206f, 214 III 1300ff) 2) Vater von 3), Bruder von 1), Schwager von JUAN ALIMPO; Barbier in Manresa (nur erwähnt) (WR III: 1299) 3) BERNARDO M.: Gärtner aus Manresa; Sohn von 2), Neffe von 1) und von JUAN ALIMPO; als Mitwisser von GASPARINO CORTEJOs Geheimnissen wurde er HENRICO LANDOLA zur Beseitigung übergeben. Dieser verkaufte ihn als Sklaven an einen Negerfürsten, der ihn dann an den SULTAN VON HÄRRÄR (-> AHMED BEN ABUBEKR) weiterverkaufte. Zusammen mit Graf FERDINANDO DE RODRIGANDA und EMMA ARBELLEZ gelingt ihm die Flucht aus Härrär.

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(WR III: 1298ff, 1341ff) MENSCHENWÜRGER -> DJEZZAR-BEI MENSCHHEITSFRAGE: - in ABDAHN: »Es wäre entschieden ein Prokrustesbeginnen, das ›Ich‹, in dem May schreibt, auf seine physische Person zu beziehen. Es ist d i e P e r s o n i f i z i r u n g d e r g r o ß e n M e n s c h h e i t s f r a g e nach dem Woher und Wohin unseres ganzen Geschlechtes, die von Land zu Land und von Volk zu Volk geht, um ihrem immerwährenden Begleiter Hadschi HALEF, der sich noch nicht über die Forderungen der körperlichen Seele erhob, den Weg zur geistigen Beseelung alles Tuns, zum edlen humanen Menschentum zu zeigen.« (8) - in LEBEN UND STREBEN: »Dieser OLD SHATTERHAND und dieser KARA BEN NEMSI, also dieses ›Ich‹ ist als jene große Menschheitsfrage gedacht, welche von Gott selbst geschaffen wurde, als er durch das Paradies ging um zu fragen: ›Adam, d.i. Mensch, wo bist Du?‹ ›Edelmensch, wo bist Du?‹ Ich sehe nur gefallene, niedrige Menschen!‹ Diese Menschheitsfrage ist seitdem durch alle Zeiten und alle Länder des Erdkreises gegangen, laut rufend und laut klagend, hat aber nie eine Antwort erhalten ... Einmal aber muß und wird die Menschheit doch so hoch gestiegen sein, daß auf die bis dahin vergebliche Frage von irgendwoher die beglückende Antwort erfolgt, ›hier bin ich. Ich bin der erste Edelmensch, und Andere werden mir folgen!‹ So geht auch Old Shatterhand und so geht Kara Ben Nemsi durch die Länder, um nach Edelmenschen zu suchen. Und wo er keinen findet, da zeigt er durch sein eigenes edelmenschliches Verhalten, wie //560// er sich ihn denkt. Und dieser imaginäre Old Shatterhand, dieser imginäre [!] Kara Ben Nemsi, dieses imaginäre ›Ich‹ hat nicht imaginär zu bleiben, sondern sich zu realisieren, zu verwirklichen, und zwar in meinem Leser, der innerlich alles mit erlebt und darum gleich meinen Gestalten emporsteigt und sich veredelt.« (144f) MENSCHHEITSSEELE: Karl May bezeichnet in seiner ›Spätwerk-Philosophie‹ so den »Inbegriff aller menschlichen resp. seelischen Erfahrenheit ... Die Menschheitsseele war vor Jahrtausenden eine ganz andere als heut; denn die Menschheit wird im Vorwärtsschreiten von immer neuen und höheren Culturpotenzen beseelt.« (Brief Mays an Sascha Schneider. In: Hansotto Hatzig: Karl May und Sascha Schneider. Bamberg 1967, S. 125) Verkörperungen der M. sind MARAH DURIMEH und BENT'ULLAH. MENUCCIO: zweiter Arzt im Kloster della Barbara in Santa Jaga; er hat mit den Verbrechen PATER HILARIOs nichts zu tun. (WR VI: 2451ff) MENZEL -> KLARINETTENMENZEL file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/MBA_MEN.HTM[21/02/2024 12:33:49]

Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//560// MERCEDES: M. wurde zwei Jahre lang im Quecksilberbergwerk ROULINs als Sklavin gefangengehalten. Vorher war sie Roulins (und JUANITO ALFAREZ›) Geliebte. Sie wird von OSKAR STEINBACH befreit. M. war »nackt, nur mit einem ledernen Schurze bekleidet. Ihre Glieder waren zum Entsetzen abgemagert. Das Gesicht machte den Eindruck eines Todtenkopfes, aus dessen Höhlen die Augen glanzlos blickten. Der ganze Körper war mit Geschwüren und Eiterungen bedeckt.« (DH-DH: 1461) MERCROFT: Deckname von PATRIK MORGAN MERHAMEH (BARMHERZIGKEIT): Prinzessin von Halihm; Tochter von ABD EL FADL - in GR 31/32: junges, sehr schönes, noch nicht siebzehn Jahre altes Mädchen mit einer volltönenden, reinen Altstimme: »eine jede ihrer kräftig schönen, harmonischen Bewegungen nahm das Auge gefangen. Sie kam mir vor wie ein Gedicht, wie ein lebendiges Sonett, von Gott selbst in Fleisch und Blut geschrieben, um zu der Schönheit ihres Namens die gleiche Schönheit ihres Körpers zu gesellen.« (534) »Ihr Anblick besaß jene Macht, die nur dem begreiflich ist, der die unwiderstehliche Gewalt eines seelisch reinen Wesens an sich selbst erfahren hat.« (38) Sie ist gebildet, hat ein schalkhaftes Wesen. Gekleidet ist sie »sehr arm ... Sie ging barfuß ... Ihr einfaches, orientalisches Gewand wurde von einem Ledergürtel zusammengehalten. Es bestand aus gewöhnlichem, billigem Linnen, war aber weiß und gänzlich fleckenlos ... Ihr starkes, dunkles, welliges Haar war nicht geflochten, sondern wurde im Nacken von einer Schnur mit Blumen zusammengehalten und fiel von da wieder offen und in seltener Länge hernieder.« (528f) Zusammen mit ihrem Vater erwartet sie (in DH seit zwei Jahren) am Engpaß von Chatar im Auftrag des MIRs VON DSCHINNISTAN einen Boten MARAH DURIMEHs, den sie in KARA BEN NEMSI (KBN) erkennt. Bei der Gefangennahme der Tschoban gibt sie //561// dem SCHEIK DER TSCHOBAN Wasser für sein verdurstendes Pferd und überzeugt ihn von der Aussichtslosigkeit seines Zuges gegen die Ussul. Durch ihre Art, mit den Gegnern zu sprechen, trägt sie entscheidend zum unblutigen Ausgang der Schlacht am Engpaß bei: »Es lag etwas Unwiderstehliches, etwas geradezu Siegreiches in den Worten, die sie wählte, und in dem herzlich eindringlichem Tone, den sie ihnen gab. Das kam Alles so klar perlend, so selbstverständlich und so ungesucht. Das war nicht gemacht, das war angeboren; das war Talent oder gar vielleicht Genie.« (38) Der PANTHER fordert sie zur Frau. Sie und ihr Vater kommen später heimlich nach Ard und singen dort zur Weihnachtsfeier in der Schloßkathedrale. Mit diesem Gesang erfüllen sie eine alte Weissagung. In der ›Dschemma der Lebenden‹ in der ›Stadt der Toten‹ soll sie mit ihrem Vater den MIR VON ARDISTAN verteidigen. Danach reist sie im Gefolge KBNs zum Dschebel Allah, wo sie nach dem Sieg über die Rebellen des Panthers die Pflege der Verwundeten übernimmt. (GR 31: 513, 517f, 522f, 525, 527, 536 GR 32: 31, 38, 87, 182, 211f, 468, 590, 599) - in MERHAMEH: M. ist »jung und schön, und zwar von einer so edlen, reinen, keuschen, ich möchte

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sagen, heiligen Schönheit, daß sie gar kein Wort zu sagen, sondern nur das Auge aufzuschlagen brauchte, um Alles, was nicht lauter, klar und sauber war, von sich abzuweisen. Sie übte, ganz ohne es zu wissen oder gar zu wollen, eine unter Umständen unwiderstehliche Macht sogar auf rohe Menschen aus« (117). In der Begleitung KBNs kommt sie zu dem Stamm der Münazah. Sie hatte als 12jährige deren jetzigen Scheik, OMAR BEN AMARAH, sowie dessen Vater und Bruder vor einer Hinrichtung durch den MIR VON ARDISTAN gerettet. Als Omars Frau dem in die Hände der Münazah gefallenen und zum Tode verurteilten Manazah ALI BEN MASUHL ihren Schutz verweigert, greift M. ein. Sie beruft sich auf die ihr von den Münazah damals versprochene Dankbarkeit und fordert die Freilassung Alis, dem sie wegen der Ermordung von Omar Ben Amarahs Bruder jedoch starke Vorhaltungen macht. Es gelingt ihr sogar, den Friedensschluß zwischen den beiden verfeindeten Stämmen vorzubreiten. Als dann Ali von seinem eigenen Bruder aus Versehen niedergeschossen wird, weil dieser ihn mit Omar Ben Amarah verwechselt, stiftet sie endgültig Frieden zwischen den Stämmen. (Nur im vom Setzer fehlerhaft gesetzten Titel der Erzählung ist der Name MARHAMEH) (117, 119, 121, 123f, 126, 128, 130ff) MERICOURT: Franzose; als Rittmeister in englischen Diensten in Indien; Adjutant HAFTLEYs, den er gegen MADPUR SING und auch gegen seinen persönlichen Widersacher, ALPHONS MALETTI, aufhetzt. M. hatte sich in Kalkutta der Frau eines Offiziers unehrenhaft genähert, die Situation aber Maletti anhängen können. Er ist ein intriganter Feigling, den Haftley nur als Werkzeug benutzt. M. verleitet Madpur Sings Minister TAMU zum Verrat und entzieht sich feige einem offenen Duell mit Maletti. Er wird von Thugs (Mördersekte) hingerichtet. (JUWELENINSEL: 162ff, 178, 194, 242, 260, 292) MERKROFT: fehlerhaft für MERCROFT //562// MERLIN: 1) Tischler; Deckname von LERMILLE 2) berühmter französischer (Porzellan)maler aus Marseille; verstorben; er hat das Porträt GASTON DE BAS-MONTAGNEs, das AMÉLY CHARBONNIER (KÖHLER/DE -> BAS-MONTAGNE) auf Schloß Malineau beim Beschließer MELAC hinterließ, gemalt. (nur erwähnt) (W: 1271 / ULAN IV: 1499f) MERSINAH (MYRTHE): 1) (al. ROSE VON KBILLI): Frau des WEKILs VON KBILLI; sie ist klein und außerordentlich dick, ca. 40 Jahre alt: »hatte aber die Folgen dieses Alters durch hochgemalte schwarze Augenbrauen und rot angestrichene Lippen zu paralysieren gesucht« (71). Ihr Gesicht ist farblos, matt und verschwommen und »zwei schwarze, mittels einer Kohle je auf der Mitte der Wange hervorgebrachte Punkte gaben ihr ein file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/MER_MIN.HTM[21/02/2024 12:33:50]

pittoreskes Aussehen« (71). Sie greift in die komödienhafte Auseinandersetzung zwischen ihrem Mann und KARA BEN NEMSI (KBN) ein, weil sie Angst um den Wekil hat und HAMD EL AMASAT, um den es geht, haßt. KBN, HALEF und OMAR BEN SADEK sind ihre Gäste, denn »sie ist der Wekil und er die Wekila, und wir stehen uns hier besser am Giölgeda wekülanün, im Schatten der Statthalterin, als wenn wir ein Bu=Djeruldu hätten und der Giölgeda padischahnün, der Schatten des Großherrn, uns beschützte.« (82) (GR 1: 69-74, 81f) 2) alte, zahnlose, schmutzige und sehr energische Wirtschafterin (möglicherweise auch Ehefrau) SELIM AGHAs: »Ihrem Aussehen nach war sie entweder die Urgroßmutter des ewigen Juden, oder die von dem Tode ganz vergessene Tante von Methusalem« (161). Sie schließt KARA BEN NEMSI und seine Gefährten, die im Hause des Agha wohnen, in ihr Herz und führt - eher lustige - Auseinandersetzungen mit HALEF. (GR 2: 161-64, 169-74, 212ff, 332f, 362-69) MERTSCHAKEFF (Graf M.): Kosakenoffizier in Paris; er ist »wegen seiner Rohheiten mehr berüchtigt und gefürchtet, als berühmt«. M. belästigt MARGOT RICHEMONTE auf der Straße, was von HUGO VON KÖNIGSAU unterbunden wird. (W: 130 / ULAN I: 235ff) MERVEILLE (Mutter M.): Wirtin eines Kaffeeschankes für arme Leute in Paris; als ehrbare Frau hilft sie der lebensmüden ANNETTE MASON mit Quartier und Verpflegung. (WR II: 605ff) DE LA MESSANGERIE (Graf d.l.M.): Deckname für den Schmied WOLF jun. (VS II: 905) //563// EISERNES MESSER -> WITSCH PANAHKA (Cheyenne) DAS GROßE MESSER -> AVATH-UITSCH (Shoshone) LANGES MESSER -> PESCH ENDATSEH (Apache) EL MESTIZO -> SANG-MELE MESUD BEN HADSCHI SCHUKAR: Haddedihn; Sohn von HADSCHI SCHUKAR ESCH SCHAMAIN BEN MUDAL HAKURAM IBN SADUK WESILEGH ESCH SCHAMMAR, Bruder SAHAMAs, Schwager von OMAR BEN SADEK; er hat im Auftrag seines Stammes in Basra Kamelwolle verkauft. Bei einem Ausritt mit KARA BEN NEMSI, HALEF und Omar Ben Sadek wird er von ABD EL BIRR und seinen Leuten ermordet und beraubt. Omar Ben Sadek schwört Abd el Birr deswegen Blutrache. (BLUTRACHE: 263f, 266, 274, 279†, 290)

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MESUF (eigentl. MESUF BEN BARAK EL KASI EL KENADEMI/al. MESUF ET TMENI SAWABI-ILIDSCHR (MESUF MIT ACHT ZEHEN)/ABD ES SIRR (SOHN DES GEHEIMNISSES)): vielleicht 16jähriger Sohn BARAK EL KASI EL KENADEMIs; seinen Beinamen trägt er, weil er nur vier Zehen an jedem Fuß hat (die kleinen Zehen fehlen). Seine Hautfarbe läßt auf arabische Abstammung oder gemischtes Blut schließen. Der schweigsame, seinen Jahren vorausgeschrittene M. hat bereits ein abenteuerliches Leben hinter sich: im Alter von kaum drei Jahren wurde er von ABD EL MOT aus Rache geraubt und fern der Heimat als Sklave dem FÜRSTen DER MATWA, einem Menschenfresser, verkauft. Die Frau des grausamen Fürsten flieht mit M.; sie stirbt jedoch auf der Flucht und M. landet bei anderen Kannibalen. Ein durchreisender Imam kauft den Knaben frei und hält ihn wie einen Sohn. Nach dessen Tod findet M. Aufnahme beim Stamm der NiamNiam/Sandeh, mit deren Königssohn, NUBA (BEN WAFA), er Freundschaft schließt. Unter dem Namen ABD ES SIRR widmet er sich der Aufklärung seiner Lebensgeschichte. Er versucht, die Spur seiner Eltern, an deren Namen er sich nicht mehr erinnern kann, wiederzufinden, und sinnt auf Rache an seinem Entführer, den er in Abd el Mot erkannt hat. Während er sich mit den Sandeh und den Verbündeten um JOSEPH und EMIL SCHWARZ und IGNAZ PFOTENHAUER aktiv an der Zerschlagung des Sklavenhändlerunwesens um ABU EL MOT und Abd el Mot beteiligt, erreicht er beide Ziele: er trifft seinen Vater wieder und erlebt die Gefangennahme Abd el Mots. Mit seinem Vater kehrt er in die Heimat zurück. (SKLAVENKARAWANE: 149, 153-57, 159-63, 171-74, 203, 211, 24551, 287, 288-94, 329-32, 381-84, 403-08, 421f, 472, 482, 493) METALJA, FRANZESKO: Wirt in Tubac (WALDLÄUFER: 332ff, 341ff) //564// METAN-AKVA (DAS BLITZMESSER): stärkster Kiowakrieger mit »wahrhaft herculischen Körperformen«; er unterliegt OLD SHATTERHAND im Messerzweikampf. (GR 7: 280, 283, 284) METANA MU (BLITZENDE HAND): siehe unter VATER -> JAGUAR METHUSALEM: siehe unter DER -> BLAUROTE METHUSALEM METROY: Fabrikdirektor des Eisenwerkes in Ortry; Angestellter des falschen Barons ARTHUR DE SAINTE-MARIE (HENRY -> RICHEMONTE); Geliebter der Baronin ADELINE DE SAINTEMARIE; er hat eine hohe, breite, kraftvolle Figur und interessante Gesichtszüge, an der rechten Hand fehlt ihm ein Finger. Erst wollte er die Geheimnisse des Eisenwerkes an Deutschland verraten, dann plant er, die Fabrik in die Luft zu sprengen. Als er damit ALBIN RICHEMONTE zu erpressen versucht, erschießt ihn dieser, was RICHARD VON KÖNIGSAU beobachtet. (W: 23, 41f, 49ff / ULAN I: 49, 92, 103f) METTERNICH (Fürstin M.): Bekannte des Musikdirektors WEINHOLD (nur erwähnt) (WzG II: 791)

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MICHAELIS: griechischer Wirt in Alexandrien (nur erwähnt) (GR 21: 295) MICHEL: Ackerknecht; dumm, schwerhörig und gutwillig; Sündenbock für Alles (PANTOFFELMÜHLE) MIELOSLAW (al. MAX LANNERFELD/EMIL WILLMERS/DER BRODNIK (LANDSTREICHER)): polnischer Schriftsetzer; »ein junger Herr, der vielleicht achtundzwanzig bis dreißig Jahre zählen mochte. Sein Aeußeres war ganz dasjenige eines Mannes, der den ›besseren‹ Ständen angehört« (327). Als Assessor MAX LANNERFELD versucht er, den Erzähler (KARA BEN NEMSI (KBN)), der von M.s Komplizin, ADELE VON TRESKOW (WANDA -> SMIRNOFF), angelockt wurde, beim Kümmelblättchen-Spiel zu übervorteilen, wird jedoch von KBN entlarvt. Als M. unter dem Namen EMIL WILLMERS in einer Dresdener Setzerei falsche Visitenkarten und Paßformulare drucken will, wird er von dem zufällig dort als Redakteur arbeitenden KBN entdeckt und der Polizei überstellt. Er wird zu einer längeren Haft verurteilt. KBN trifft ihn in Rußland wieder, als er zusammen mit Wanda und dem Rittmeister VON SEMENOFF einen Juwelenraub plant, der jedoch vereitelt wird. M. wird zu lebenslanger Zwangsarbeit in einem sibirischen Bergwerk verurteilt, kann aber von dort mit anderen Gefangenen entkommen und will den HEILIGEn VON BOKTE-OOLA in der Mongolei überfallen und berauben. Wiederum wird er von dem dort zufällig anwesenden KBN erkannt. Als er trotzdem den Heiligen in seiner unzugänglichen Felsenhöhle überfällt, wird M. von diesem in die Tiefe gestoßen und zerschmettert. (BRODNIK: 327, 337, 340, 344, 355, 359, 362, 367, 377, 381) //565// MIEROSLAWSKI: polnischer Aufständischer und Diktator; Freund DOZORCAs (historisch: Ludwig M. (1814-78)) (nur erwähnt) (GR 26: 546) MIETJE: 1) (MARIE/TSCHARGA): Kaffernmädchen; Tochter von SOMI (BOER-DH: PANDA) und TSCHARGA; Adoptivschwester und Braut von JAN VAN HELMERS; sie ist achtzehn Jahre alt. Jans Vater hatte M. als Kleinkind neben der Leiche ihrer Mutter in der Kalahari gefunden und an Kindes Statt angenommen. Später trifft sie ihren Vater wieder, der sie nach der Mutter TSCHARGA nennt. »Sie trug einen leichten, roten Rock, dessen Mieder gürtelartig nur die Hälfte der Taille umschloß; über die eine Schulter war nach der anderen Hüfte herüber ein Wildkatzenfell geschlungen, und das lockige, tiefschwarze Haar quoll in dichter Fülle unter einem aus bunten Federn hergestellten Mützchen hervor. Arme und Füße waren bloß« (72). Ihr Gesicht ist zwar rassetypisch, aber es »(zeigte) nicht die scharfe Prägung ..., welche man bei Individuen gewöhnlichen Schlages beobachtet« (72). Sie unterrichtet auf der Farm Hottentotten- und Kaffernkinder. Der Zuluhäuptling SIKUKUNI (BOER-DH: DINGAAN) erkennt sie als Tochter seines Bruders und Feindes und entführt sie; QUIMBO befreit M.; sie wird Jans Frau. (Vgl. AFRICANDER: HANNJE) (BOER-GR: 72f, 77, 83ff, 99, 101, 104, 111f, 155, 163 TIGERBRÜCKE: 481, 514, 607 (nur erwähnt))

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2) (JEFFROUW M.) -> MIETJE DANGERLAHN MIDHAT PASCHA: türkischer Großwesir; Vorgesetzter und Gönner DOZORCAs; er ernennt diesen zum Obersten der Zollbehörde. (historisch: 1822-84) (nur erwähnt) (GR 3: 250 GR 26: 563f) MIGNON: Prostituierte in Paris, die GÉRARD MASON (DER SCHWARZE GÉRARD), den Garotteur, liebt; Mason kauft sie von ihrer Madame frei, doch verrät sie ihn und betrügt ihn mit einem vornehmen Liebhaber. Später begegnet sie Gérard in Mexiko und verrät ihn auch dort. (660f: fälschlich: Annette (wohl mit ANNETTE MASON verwechselt)) (WR: II 629ff, 640f, 643f, 660f IV 1465f) MIJER: Bure; Nachbar von JAN VAN HELMERS (nur erwähnt) (BOER-GR: 115) MIKLAR EL IDAM (SCHLEUDERER DER KNOCHEN) -> SELIM MILANOS -> MILLANOS MILANOW (Graf M.): russischer Oberst; Günstling des Zaren; Neffe der GRÄFIN VON SMIRNOFF; »Er mochte am Ende oder am Anfange der dreißiger Jahre stehen, war groß, kräftig und schlank gebaut, hatte eine Adlernase, vielleicht nur ein wenig zu //566// aristokratisch lang, einen etwas scharfen Blick, eine hohe, breite Stirn, frische, volle Lippen und glänzend schwarzes Haar. Es war ein schöner Mann, aber er machte nicht den Eindruck eines angenehmen Mannes, nicht etwa, als wenn er ein schöner Mann gewesen wäre, von dem man hätte sagen müssen, er sei eben nichts als ein schöner Mann, im Gegentheile, es lag vielleicht nur zu viel Geist und Kraft in diesem Gesichte. Aber allerdings konnte man sich nicht klar werden, ob ein gewisser, allzustark hervortretender Zug des Bewußtseins geistiger Ueberlegenheit, oder ein nicht zu verkennender Ausdruck von Spott, oder ein zugleich lauernder und durchbohrender Blick der [!] schwarzen Auges, oder was sonst dem Gesichte den Eindruck des Unbehaglichen, um nicht geradezu zu sagen, des Unheimlichen verlieh« (741). Wegen seiner derangierten Vermögensverhältnisse will er seine reiche Cousine, PAULOWNA VON SMIRNOFF, heiraten, die ihn aber abweist. Er führt dann zusammen mit IWAN WESSALOWITSCH und dessen Komplizin WANKA einen Diamantenraub im Hause seiner Tante durch, den der BARON VON FELSEN aufdeckt. Iwan und Wanka werden verhaftet. M. befreit die beiden; Wanka wird seine Geliebte. Um die Flucht seiner Helfer zu vertuschen, plant M., von Felsen und Paulowna, die inzwischen von Felsen geheiratet hatte, durch eine Verwechslungsintrige statt der beiden Verbrecher nach Sibirien deportieren zu lassen. Der Plan wird entdeckt und von Felsen kehrt die Situation um: M. und Wanka werden deportiert. M. kommt allerdings wegen seiner Verbindungen zum Zarenhof wieder frei. Er begegnet von Felsen später im Wiesbadener Spielcasino. (SIBIRIEN: 741f, 760,

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773, 776, 790f) MILDA -> MILDA/HULDA NEUMANN MILEDAS: griechischer Wirt, bei dem PAUL NORMANN - »hart neben dem Inger Postan-Platz in Pera« in Konstantinopel - wohnt (nur erwähnt) (DH-DH: 60) MILLANOS (MILANOS): Arzt aus Cordoba; er soll eine tödlich verlaufende Operation an Graf EMANUEL DE RODRIGANDA ausführen, was KARL STERNAU verhindert. (WR I: 19, 50) MILLER: Seemann unter MAX PARKER (GR 15: 552) MILLNER, EMERY: Advokat in Greenock am Clyde; er verkauft SIR HENRY LINDSAYs Yacht an KARL STERNAU. (WR II: 748f) - MILLNERs FRAU: (WR II: 748) MILLY: junge Negerin; Dienerin bei ROBIN WALKER; Verlobte des Negers ZEUS; MIRANDA verletzt sie im Gesicht und am Auge. (DH-DH: 1204, 1232) MILORO: fingierter Geschäftspartner FREIMANNs in Bahia (nur erwähnt) (VS IV: 1521) //567// MINDRELLO: armer spanischer Schmuggler; er ist dennoch ein ehrlicher Mensch: »besser als mancher Andere, der ihn verachtet« (5). M. hat eine kräftige, untersetzte Gestalt und ein offenes Gesicht. (WR I: 5, 7f) MINDRELOs FAMILIE: Frau, Schwiegermutter und vier Kinder (WR I: 7) MINE (Die halbseidene M.) -> WILHELMINE FISCHER MING-TSU (auch PHY-MING-TSU*): pensionierter chinesischer Unterstatthalter; ›Oberster der Prüfungen‹ der Provinz Kanton; Mandarin mit dem roten Knopfe; Vater von KONG-NI; er ist sehr alt. M. will KARA BEN NEMSI adoptieren, da der KIANG-LU ihn dadurch an sich binden will, daß ein Sohn M.s die Tochter des Kiang-lu heiratet. (*Phy = Graf) (KIANGLU: 125, 262, 274, 278, 288, 316)

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- MING-TSUs BRUDER: bestechlicher Richter in Kanton; Mitglied der Prüfungskommission; Mandarin mit dem blauen Knopf; als KARA BEN NEMSI und HEIMDALL TURNERSTICK ihm in Kanton vorgeführt werden, hat er »nichtssagende, verschwommene Züge«, die »kein besonderes Vertrauen erwecken konnten« (249). Als er aber die beiden später gastlich in sein Haus aufnimmt und sich herausstellt, daß er ein Onkel KONG-NIs ist, wird er als »ein sehr wohl unterrichteter und wißbegieriger Mann« (259) beschrieben. (KIANGLU: 248, 255, 261, 263, 268) MINISTER: (wohl sächsischer) Minister; er hatte die Idee, durch eine Ausstellung die verarmte Handweberei des Erzgebirges zu heben; stieß jedoch bei allen Städten auf Ablehnung. Dank der Beharrlichkeit HERMANN BERNSTEINs wird das Projekt dann in dessen kleinem Heimatdorf verwirklicht. Als namenloser Fremder besucht der M. die Ausstellungseröffnung, kann sein inkognito jedoch nicht lange wahren. (GELDMÄNNLE: 460f, 628, 637-48) MINNA (al. LINDENBÄUERIN): unverheiratete Bäuerin im Oberdorf; sie bemüht sich fürsorglich um PAUL FÄHRMANN, den von seiner Mutter vernachlässigten Sohn ihrer Jugendliebe EDUARD FÄHRMANN. Eduard sitzt wegen angeblicher Unterschlagung im Zuchthaus. M. hat die Mutter Fährmanns zu sich genommen, da Fährmanns Frau auch zu dieser nicht gut ist. Sie will sich vom Vormundschaftsgericht Paul zusprechen lassen. Als Eduard aus dem Zuchthaus flieht, deckt sie ihn. Dann stellt sich Eduards Unschuld heraus, und er heiratet M. (KINDES RUF: 329f, 360ff) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//567// MIR BURAHDÄR-I-MIHRIBANI (BRUDER DER GÜTE): Herrscher über Ardistan in den Jahren 102-112 (der Hedschra); Vorfahre des MIRs VON ARDISTAN; er sitzt versteinert in der ›Dschemma der Toten‹ und wartet auf Erlösung. KARA BEN NEMSI liest sein Schuldbuch, das den Mir als großen Verbrecher an seinem Volk ausweist. (GR 32: 407) //568// MIR SCHEIK KHAN/MIR SCHEIK CHAN (al. EMIR HADSCHI): geistliches Oberhaupt der Dschesidi (Teufelsanbeter); M. ist ein »kräftiger Greis von mildem, ehrwürdigem Aussehen« (611). Er rät ALI BEY zum Frieden mit den Türken. KARA BEN NEMSI erhält von ihm ein Amulett (Melek Taus). (M. ist dem historischen Scheich Nasr nachempfunden.) (GR 1: 611f, 614-20 GR 2: 2ff, 11f, 81-84, 86ff, 99ff, 117 CHR.BLUT: 517, 520 (nur erwähnt)) MIR VON ARDISTAN: 1) Ussul, der als lebendes Reiterdenkmal den MIR VON ARDISTAN (4) darstellt und sich so in diese Rolle hineinversetzt, daß er glaubt, der wirkliche Mir zu sein. Er trägt einen riesigen Bart. »Auf dem Kopfe ... saß ein heller, großer, indisch gewundener Turban mit einem sehr hohen Agraffenbusch aus Reiherfedern. Die Gestalt war in eine Art von Krönungsmantel eingehüllt, der aus rotem Zeug gefertigt, am Kragen und längs des unteren Saumes mit weißem Pelz besetzt war.« (293) An seiner Seite trägt er einen Säbel, seine Brust ist mit unechten Orden geschmückt. (GR 31: 293, 309f) 2) -> MIR BURAHDÄR-I-MIHRIBANI (BRUDER DER GÜTE) 3) Herrscher von Ardistan; Vater von 4); »ein scharf berechnender, strenger, ja sogar harter Mann«; sein hervorstechender Charakterzug war »jene Art von Grausamkeit, die den Nebenmenschen aus Vergnügen oder gar aus Wollust peinigt.« (273) Er ist verstorben und sitzt versteinert als Mumie in der ›Dschemma der Toten‹. (GR 32: 273, 413) 4) SCHEDID EL GHALABI; Herrscher von Ardistan; Sohn von 3) - in GR 31/32: Der M. ist ein Gewaltmensch, ein despotischer Tyrann, »der kein Gesetz kennt, als nur seinen eigenen Willen«. »Er stand in den mittleren Jahren, war hoch und schlank, aber kräftig gebaut, und hatte einen köstlichen, nachtdunklen, bis auf die Brust herabwallenden Bart, der sein männlich schönes, farbloses Gesicht fast totenbleich erscheinen ließ. Seine Augen waren sogenannte Rätselaugen. Man mußte sie studiert haben, ehe man wagen konnte, sie zu beschreiben« (107); die Stimme »klang tief und rein und gar nicht unsympathisch. Die Zunge stieß ... bei den Konsonanten ›Sin‹ und ›Sad‹ ein wenig an.« (106) Der Mir betrachtet den MIR VON DSCHINNISTAN als seinen größten Feind und erklärt ihm den Krieg. KARA BEN NEMSI (KBN) reist mit HALEF im Auftrag MARAH DURIMEHs zum file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/MIR_MOL.HTM[21/02/2024 12:33:51]

Mir in dessen Hauptstadt Ard, um die Lage zu sondieren. In Ard werden sie gefangengenommen und vom Mir empfangen. Dieser will sie aber über seine Person im Unklaren lassen und läßt den PANTHER, seinen Günstling, die Rolle des Mirs spielen; er selbst wohnt der Vorführung, in dichte Kleider gehüllt, unerkannt bei. Das aufrechte Verhalten KBNs und Halefs und die Treue ihrer Hunde beeindrucken den Mir, da er Hunde mehr liebt als Menschen, weil sie treu und nicht heuchlerisch sind. Menschen dagegen verachtet der Mir und ist froh, in KBN und Halef aufrichtige Menschen gefunden zu haben. Zum Schloß des Mirs gehört eine ehemalige //569// christliche Kathedrale, die nur alle hundert Jahre den Christen für eine Weihnachtsfeier überlassen wird. Dieser Zeitpunkt ist gerade wieder gekommen. Als der Mir KBN und Halef, mit denen er sich angefreundet hat, inkognito durch Ard führt, zündet er beim Besuch des christlichen Gottesdienstes in der Schloßkathedrale versehentlich den ›Stern von Bethlehem‹ an. Damit erfüllt er den ersten Teil einer alten Verheißung, die Frieden für Ardistan prophezeit, wenn ein Mir von Ardistan diesen Stern entzündet. Mit Hilfe seiner Hunde kann KBN einen Mordanschlag auf den Mir vereiteln. Der Mir erfährt, daß eine Rebellion gegen ihn geplant ist, an der sich nur die Christen nicht beteiligen. KBN bietet ihm die Hilfe des DSCHIRBANI gegen die Rebellen an. Auf eine Bitte KBNs hin erlaubt der Mir den Christen, das Weihnachtsfest in großem Rahmen zu feiern. KBN selbst richtet das Weihnachtsfest aus und organisiert ein regelrechtes Weihnachtsgeschäft. Die Weihnachtsfeier in der Kathedrale, bei der ABD EL FADL und MERHAMEH (›Güte‹ und ›Barmherzigkeit‹) singen (ebenfalls Teil der alten Prophezeiung), leitet eine Wandlung des Mirs ein; so wird sein Verhältnis zu seiner Frau und seinen Kindern nun herzlicher. KBN findet Beweise dafür, daß der einzige Mensch, dem der Mir vertraute, der Panther, das eigentliche Haupt der Rebellion ist. Der Panther lockt den Mir, KBN und dessen Gefährten in die ›Stadt der Toten‹, wo sie verschmachten sollen. Unter dem Eindruck der Anklage eines seiner früheren Offiziere und der scheinbar ausweglosen Situation in der ›Stadt der Toten‹ wird der Mir immer stiller und in sich gekehrter. Er erinnert sich eines Traumes, den alle Mire von Ardistan träumen, den Traum von der ›Dschemma der Lebenden‹ und der ›Dschemma der Toten‹. Dieser Traum wird nun wahr. Man findet in der Totenstadt Räumlichkeiten, in denen versteinerte Mumien der Herrscher Ardistans vor ihren Schuldbüchern sitzen und auf Erlösung warten. Dort, bei dieser Versammlung der Toten, in der auch der Vater und der Großvater des Mirs sitzen, wird dem Mir die ›Dschemma der Lebenden‹ angekündigt, eine Gerichtsverhandlung, in der er sich für seine Taten und die Taten seiner Vorfahren zu verantworten hat. Unter der Last dieser Erlebnisse ändert der Mir nach hartem innerlichem Kampf seinen Charakter und seine Ansichten. Bei der Verhandlung, an der neben KBN und Halef auch Abd el Fadl, Merhameh, der Dschirbani und als Vorsitzender ABU SCHALEM teilnehmen, nimmt der Mir alle Schuld seiner Vorfahren auf sich und will sie zusammen mit seiner Schuld sühnen. Daraufhin wird ihm vergeben. Der Mir hat gezeigt, daß er nicht mehr Gewaltmensch ist, sondern auf dem Weg zum Edelmenschen. Aus der ›Stadt der Toten‹ entkommen, zieht er nach Ard, wo inzwischen die Christen unter dem BASCH NASRANI in einer Gegenrevolution die Macht für den Mir zurückgewonnen haben. Mit den Truppen des Dschirbani und des SCHECHs EL BELED (MIR VON DSCHINNISTAN) verfolgt er den Panther bis nach El Hadd, der Residenz des Schech. Dort trifft er auf Marah Durimeh, die ihn und den Schech zusammen die Schleusen des Flusses Ssul (Friede) öffnen läßt, was zum Ende des Panther führt und Ardistan endgültig Frieden und Wohlstand bringt. (GR 31: 11f, 54 GR 32: 2f, 89, 97, 100ff, 106-12, 115ff, 123, 132f, 142, 145, 148, 150ff, 161ff, 167, 172, 175, 186, 188, 192ff, 202, 209, 213f, 219, 221, 227, 233f, 239, 249, 266, 270, 272-80, 285, 289, 308f, 314ff, 324, 325-29, 342ff, 350-54, 365ff, 374, 378-96, 405f, 409ff, 424f, 427-37, 455ff, 458, 469-72, 511f, 517, 520, 535, 630f, 637) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/MIR_MOL.HTM[21/02/2024 12:33:51]

//570// - in MERHAMEH: Der M. wollte OMAR BEN AMARAH sowie dessen Vater und Bruder erschießen lassen, da sie sich gegen ihn erhoben hatten. Auf Bitten MERHAMEHs ließ er sie frei. (Es ist die Rede vom »damaligen« Mir, so daß nicht ganz klar ist, ob der Mir aus GR 31/32 gemeint ist.) (nur erwähnt) (213) - FRAU DES MIRs VON ARDISTAN: »Ihr ernstes, außerordentlich sympathisches Gesicht besaß keinen einzigen Zug, der von Glück erzählen konnte.« (172). Unter dem Eindruck des Weihnachtsfestes in Ard will sie Christin werden. Mit ihren Kindern wird sie vor der Rebellion des PANTHER in die ›Stadt der Toten‹ in Sicherheit gebracht. (GR 32: 156, 170ff, 213, 392, 446f, 456ff, 462, 503, 506) - KINDER DES MIRs VON ARDISTAN: zwei Söhne (der älteste 9 Jahre alt) und zwei Töchter (die jüngste 4 Jahre alt); sie wohnen der Weihnachtsfeier in der Schloßkathedrale bei und werden mit ihrer Mutter vor der Rebellion des PANTHER in Sicherheit gebracht. (GR 32: 156, 170ff, 193, 196, 201f, 392, 446f, 456f, 462, 503, 506) - MUTTER DES MIR VON ARDISTAN: Der Mir spricht von ihr als der einzigen, die ihn liebte und die er wirklich geliebt hat »und heute noch« liebt. Sie ist verstorben. (GR 32: 273, 330, 352) MIR VON DSCHINNISTAN: Herrscher über das imaginäre Reich Dschinnistan, »das Territorium der wie die Berge aufstrebenden Humanität und Nächstenliebe, das einst verheißene Land der EDELMENSCHEN.« Der Mir gehört zu einer »Dynastie großherziger, echt königlich denkender Fürsten, deren oberstes Gesetz in beglückender Kürze lautet: ›Du sollst der Engel deines Nächsten sein, damit du nicht dir selbst zum Teufel werdest!‹» (LEBEN UND STREBEN: 2f) Die Figur hat in GR 31/32 zwei Aspekte: 1) in der Romanhandlung agiert der Mir inkognito als SCHECH EL BELED (siehe dort), indem er in die Geschehnisse um die Läuterung des MIRs VON ARDISTAN persönlich eingreift und an der Spitze seiner Truppen die Rebellion des PANTHER niederwirft. Die Identität Schech el Beled - Mir ergibt sich aus Andeutungen im Werk; sie wird eindeutig durch einen Versprecher MERHAMEHs (GR 32: 590). 2) Auf der symbolischen Ebene des Romans steht der Mir für Gott. Dafür gibt es zwei Belege: das Siegel- und Handzeichen des Mir ist das in ein Dreieck eingeschlossene Auge, ein traditionelles Gottessymbol; darüber hinaus benutzt May einmal die Bezeichnung: »Gott, der allweise und allgütige Mir von Dschinnistan« (503). Die Aussage, daß der Mir unter dem ganz besonderen Schutz MARAH DURIMEHs stehe (6) ist noch deutungsbedürftig, sie hängt möglicherweise mit der nicht konsequent durchdachten Trennung der beiden Aspekte zusammen. (GR 31: 6, 23, 491, 503 GR 32: 324, 463, 497, 590)

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//571// MIRAMON: ehemal. Präsident von Mexiko; er wurde von BENITO JUAREZ wegen seiner Beteiligung am Anleihenschwindel europäischer Mächte, bei dem Mexiko um viele Millionen betrogen wurde, abgesetzt. Durch seine Machenschaften kam es also letzlich zum Eingreifen der Franzosen in Mexiko und zur Einsetzung Kaiser MAXIMILIANs. Kurz vor dem Ende des Kaisers stellt M. sich diesem als General zur Verfügung, intrigiert aber als Leiter eines Geheimbundes, zu dem auch PATER JUANITO und PATER HILARIO gehören, gegen ihn. Er beeinflußt den Kaiser, nicht aus Mexiko zu fliehen, als Juarez die Franzosen aus dem Land vertrieben hat. Er denkt, daß Juarez, wenn er den Kaiser standrechlich hinrichten läßt, stürzen wird. M.s Plan geht jedoch nicht auf, da M. seinerseits durch Oberst LOPEZ verraten wird. So wird M. am 19.6.1867 zusammen mit dem Kaiser und dem General MEJIA, einem seiner größten Feinde, standrechtlich erschossen. (historisch) (WR: IV 1755 VI 2487, 2496, 2521, 2573ff, 2577) MIRANDA (al. MRS. HOWK): ›Directrice‹ des Hauswesens von ROBIN WALKER, früher Kurtisane; Nichte von EMERIA GAREZZO; etwa vierundzwanzig Jahre alt; »Sie war ganz in Weiß gekleidet ... schön war sie, wunderbar schön, aber von jener herausfordernden Schönheit, welche den moralisch reinen Character eher abstößt als anzieht. Das Gesicht war edel gezeichnet, aber diese edlen Conturen verliefen in Linien, deren Gesammtwirkung eine ganz entgegengesetzte war. Die stark entwickelten, äußerst üppigen Lippen, das Kinn und der etwas kurze, starke Hals ließen vermuthen, daß das Naturell der Dame mehr auf physischen als auf geistigen Genuß gerichtet sei.« (1203f) M. ist grausam gegen die Bediensteten, so verletzt sie die Negerin MILLY wegen einer Kleinigkeit schwer im Gesicht und am Auge. Sie bezeichnet sich selbst als diabolische Person: »Ich kann mich an der Qual und an dem Unglücke eines Andern förmlich weiden.« (1207) Sie versucht, OSKAR STEINBACH zu verführen, gerät aber im Dunkeln an SAM BARTH, der seine Späße mit ihr treibt. Als Komplizin Walkers ist sie an der Planung des Raubmordes an GÜNTHER VON LANGENDORFF beteiligt und verführt in Mohawk-Station BALZER, ein von Steinbach zur Warnung WILKINS› abgesandtes Telegramm abzufangen. Als MRS. HOWK hilft sie, Wilkins und dessen Tochter, ALMY W., sowie MAGDA HAUSER und KARL VON ZIMMERMANN auf Balzers Boot zu locken, wo sie von Walker gefangengesetzt werden. Nach der Befreiung der Gefangenen behauptet sie, Balzer wirklich zu lieben und Reue für ihre Untaten zu empfinden. Sie legt Steinbach ein Geständnis ab, in dem sie ihren Hang zum Verbrecherischen aus ihrer Erziehung und ihrem sozialen Umfeld heraus erklärt. Aufgrund dieser überraschenden Wandlung erlaubt ihr Steinbach, als Balzers Braut nach Mohawk-Station zurückzukehren. (DH-DH: 1192, 1203f, 1206f, 1289ff, 1314f, 1403ff, 1409) MIRANDO: Logis-Wirtin von EMILIA in Queretaro (WR VI: 2502) ›MIRIDIT‹: Miridit; Bruder von TSCHURAK; Angehöriger der Bande des SCHUT; nach dem Tod seines Bruders verfolgt er KARA BEN NEMSI (KBN) wegen der Blutrache. Er schießt auf ihn und wird im Dunkeln von HALEF durch einen Messerschnitt quer durchs Gesicht gezeichnet. Der M. lauert KBN auf, wobei ihm SUEF hilft. KBN hat //572// file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/MIR_MOL.HTM[21/02/2024 12:33:51]

jedoch zuvor das Gewehr des Rächers unschädlich gemacht. Es kommt zum Kampf. KBN wehrt den Czakan des M. ab und fängt den Mann, als er fliehen will, mit dem Lasso ein. Als KBN ihn edelmütig freigibt, überreicht ihm der M. seinen wertvollen Czakan, wodurch die Blutrache solange ruht, bis der Czakan zurückgegeben wird. Der M. weigert sich danach, weiterhin mit den Feinden KBNs, dem MÜBAREK, MANACH EL BARSCHA, BARUD EL AMASAT und SUEF gegen KBN vorzugehen. Er trennt sich von ihnen. (GR 5: 313, 319, 343, 372f, 377f, 386f, 452f, 460) MIRZA: siehe unter dem dem Titel folgenden Namen (Beispiel: MIRZA MASUK unter MASUK) MIß ADMIRAL (al. CLAIRON/CHEVALIER DE POULETTRE/MADAME DE VOULETTRE/DER FEUERMALIGE): Segelmeister(in) auf dem Schiff ›l'Horrible› unter dem SCHWARZen KAPITÄN (FRANÇOIS LATOUR); »Es ist ganz unmöglich, alle ihre Verbrechen zu kennen. Sie ist das einzige Kind eines alten, originellen Seefahrers ..., der die Schrulle hatte, sich nicht von ihr trennen zu wollen. Er steckte sie in Knabenkleider und nahm sie ... mit an Bord ... sie machte nach und nach alle Stufen vom Schiffsjungen bis zum Offizier durch ... hatte ... Talent für die See und brachte es ... so weit, ein Schiff bei jedem Wind und Wetter zu regieren. Aber ... sie war schon als Kind eine wilde Katze, und je größer und älter sie wurde, desto mehr entwickelte sich ein Teufel in ihr« (15/430f). Sie tat sich, nachdem sie von ihrem Vater viel Geld geerbt hatte, mit Latour zusammen, und mit ihrem Kaperschiff machten sie als berüchtigte Sklavenhändler und Piraten die Meere unsicher. Sie und Latour waren zunächst gleichberechtigt, aber Latour »bekam sie nach und nach unter«, und sie »mußte sich mit der zweiten Stelle als Segelmeister begnügen. Diese Herabsetzung ... ließ sie an ihren Untergebenen aus; sie war ein Unmensch gegen sie; die neunschwänzige Katze bekam die Herrschaft an Bord, und wer es wagte, einen Befehl zu mißachten, wurde sofort niedergeschlagen und in die See geworfen« (15/433f). - in AUF DER SEE: Sie trägt den Namen CLAIRON. Latour hatte ihr sein Schiff zeitweilig übergeben. Von einem englischen Schiff wurde sie aufgebracht, konnte aber der Gefangenschaft entkommen, indem sie sich als Gefangene auf dem ›l'Horibble‹ ausgab. Als Mann verkleidet taucht sie als CHEVALIER DE POULETTRE in Deutschland auf, wo sie Latour trifft und sich in seine Pläne mischt. C. ist »eine hinreißende Schönheit« (643) und setzt ihre weiblichen Reize im Umgang mit Latour hemmungslos ein. Der Kapitän »haßt sie und vermag ihr doch nicht zu widerstehen« (436). In GR 15 wird diese (amouröse) Seite ihres Charakters ausdrücklich ausgeschlossen: sie sei »in dieser Beziehung niemals ein Frauenzimmer gewesen« (433). Sie ermordet und beraubt mit Latour den Juwelier WALLERSTEIN. Für diese Tat wird MAX VON SCHÖNBERG-WILDAUEN (MAX PARKER) unschuldig verurteilt. C. prellt Latour um die Beute und setzt sich ab. - in GR 15: Zwischen ihr und Latour herrscht Feindschaft: das Kaperschiff, das sie hier gegen den Willen Latours, der sich krankheitshalber von Bord begeben mußte, befehligt, //573// wird von MAX PARKER aufgebracht. Als sie Latour im Westen bei einem Eisenbahnüberfall wiedersieht, verrät sie ihn unerkannt an SAM FIRE-GUN.

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- in AUF DER SEE/GR 15: Sie führt als MADAME DE VOULETTRE, Pflanzerswitwe aus Martinique, einen Salon in San Francisco. Ein amerikanischer Kapitän nennt sie eine »exquisite Dame«, die »zu jenen Frauen (gehört), die ewig jugendlich bleiben«. Sie führe »ein großes Haus«, scheine »unerschöpflich vermögend«, sehe »bei sich nur die Vertreter der Aristokratie des Geistes, des Geldes und der politischen Macht« (445). Sie umgarnt Leutnant JENNER, der den ›l'Horrible‹, nachdem er der amerikanischen Marine eingegliedert wurde, befehligt, und erreicht, daß er auf ihre Empfehlung hin Seeleute anheuert. Diese hatte sie vorher in der Verkleidung als Mann mit einem Feuermal (DER FEUERMALIGE) für ihre Zwecke angeworben. Sie mischt auf einer Abendgesellschaft Schlafpulver in den Wein geladener amerikanischer Offiziere und bringt mit ihren Leuten so das Schiff wieder in ihre Gewalt. Latour, der von ihrem Plan erfahren hatte, schleicht sich jedoch auch an Bord, nimmt sie gefangen und übernimmt selbst wieder das Kommando. Nachdem das Schiff durch Parker wieder aufgebracht wurde, endet sie am Galgen. (In GR 15 wird die Geschichte um die Miß Admiral vom INDIANERAGENTEN und von TRESKOW erzählt.) In AUF DER SEE kann sie vorübergehend fliehen und gelangt als Passagierin auf ein deutsches Schiff, wo sie von Latour verraten wird. Man nimmt sie fest, um sie deutschen Behörden auszuliefern. (AUF DER SEE: 417-20, 433-36, 531f, 626ff, 641-44, 657f, 787, 806f GR 15: 430-35, 445, 447-69, 521-31, 559ff, 578f) MISSOURI-BLENTER -> BLENTER MITRE: argentinischer General; Vorgesetzter Leutnant VERANOs; Oberst GLOTINO ist ein Schwager M.s. (nur erwähnt) (INKA: 78, 185, 285) VON MITTAGSHEIM (Fräulein v.M.): auf Urlaub befindliche Gesellschafterin der Fürstin ANNA LUISE VON -> ANHALT-DESSAU (nur erwähnt) (PFLAUMENDIEB: 60) MOAB-BEN-OSMAN: erster Leutnant des türkischen Kriegsschiffes ›Selim‹; er hält bei der Eroberung des Schiffes durch seinen früheren Vorgesetzten KATOMBO zu diesem. (ZEPTER: 675) MOCHALLAH (DIE WOHLRIECHENDE): Tochter Scheik ALI EN NURABIs; Geliebte ACHMED ES SALLAHs; sie »trug das tiefschwarze Haar in langen, dicken Flechten, in welche Silberschnüre eingewoben waren; um den vollen, hellbraunen Hals legte sich eine Korallenkette, an welcher eine goldene Schaumünze hing; sie trug einen schneeweißen Saub (Hemde), welcher an der Brust ausgeschnitten war, so daß man das rotseidene Sudameirijeh (Schnürleibchen) sehen konnte, welches den vollen Busen trug, ohne ihn zu drücken ... Die nackten Füßchen staken in blauen Pantoffeln, und an den Hand- und Fußgelenken glänzten blaue metallene Ringe, an denen je ein Mariatheresien//574// thaler und ein goldenes Fünfpiasterstück befestigt war«. M. »war eine vollkommene Schönheit zu nennen« (234f). Sie wird vom KRUMIR geraubt und verschleppt; KARA BEN NEMSI kann sie jedoch auf dem Schott Rharsa im letzten Moment retten, als sie vom Krumir vom Pferd gestoßen wird.

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(KRUMIR: 216f, 234, 268, 420) MOHAMMAD: reicher Bäcker; sein Haus in Konstantinopel wird vom Juden BARUCH verwaltet. (nur erwähnt) (GR 3: 482) MOHAMMED ACHMED IBN ABDULLAHI -> DER MAHDI MOHAMMED EMIN (eigentl. HADSCHI MOHAMMED EMIN BEN ABDUL MUTAHER ES SEIM ABU MERWEM BASCHAR ESCH SCHOHANAH): Scheik der Haddedihn; Vater von AMAD EL GHANDUR; Freund von MALEK; er hat »die Gestalt und das Aeußere eines echten Patriarchen«, »der schneeweiße Bart hing ihm bis über die Brust herab, dennoch aber machte der Greis den Eindruck eines rüstigen Mannes, der im stande ist, eine jede Beschwerde zu ertragen« (339). Seinen Freund Malek nimmt er mit seinen Ateïbeh, die von ihrem Stamm verstoßen wurden, bei den Haddedihn auf. KARA BEN NEMSI (KBN) steht ihm und seinen Verbündeten im Kampf gegen die vereinigten Feinde Abu Hammed, Dschowari und Obeïde bei. Im ›Tal der Stufen‹ führt KBN die Haddedihn zu einem großen Sieg. Aus Dankbarkeit schenkt M. KBN den Rappen Rih. Mit KBN und Malek schließt er Blutsbrüderschaft. Zusammen mit KBN, HALEF und SIR DAVID LINDSAY macht sich M. nach Abschluß der Fehde auf den Weg nach Amadijah, wo M.s Sohn Amad el Ghandur als Gefangener des PASCHAs VON MOSSUL gefangengehalten wird. Bevor Amad el Ghandur befreit werden kann, greift die Gruppe um KBN noch hilfreich in die Kämpfe zwischen den Türken und den Dschesidi (Teufelsanbetern) ein. Nach der Befreiung geraten sie in die Auseinandersetzung zwischen den BerwariKurden und den Nestorianern, bei der KBN MARAH DURIMEH kennenlernt. Dann kommt es zum Kampf mit den Bebbeh-Kurden GASAHL GABOYAs. Da KBN diesem gegenüber nach M.s Meinung zuviel Milde zeigt (»Emir, du bist ein Christ, und die Christen sind entweder Verräter oder Weiber!«; 116) lehnen sich M. und Amad el Ghandur gegen KBNs Führerschaft auf: »Bist du etwa unser Gebieter, daß du dir jetzt angewöhnt hast, ganz aus eigener Macht zu handeln?« (139). KBN überläßt M. daraufhin die Leitung der Gruppe und gibt ihm Rih zurück, als M. ihm Undankbarkeit vorwirft. M. will seinen Fehler dann wiedergutmachen und läßt Gasahl Gaboya spontan frei. Dadurch kann dieser die Gruppe um HASSAN ARDSCHIR-MIRZA überfallen. Als M. diesem zu Hilfe eilt, wird er im Kampf getötet. Man errichtet M. ein Grabmal: »Es bildete einen über acht Fuß hohen Steinkegel, in dem eine Höhlung gelassen war, um die Leiche aufzunehmen ... Die Oeffnung ... wies nach Westsüdwest ... Der Tote saß aufrecht in seiner letzten Wohnung.« (183f) KBN spricht an seinem Grab die Sure des Todes. Amad el Ghandur will KBN nun Rih zurückgeben. KBN lehnt das jedoch ab, muß den Rappen aber dann doch wieder nehmen, da Amad el Ghandur die Gruppe heimlich verläßt und das Pferd zurückläßt. In GR 6 besuchen KBN, Halef, Amad el Ghandur und einige Haddedihn acht Jahre nach M.s Tod - der »am zwölften Tage des //575// Monats Haziran« (Juni) erfolgte - das Grab. Auf dieser Reise wird Rih erschossen. (GR 1: 339-67, 395403, 407-12, 419-26, 448f, 494-97, 539-43, 545ff GR 2: 6-10, 250ff GR 3: 96, 105ff, 114-17, 137-51, 169, 183-88 GR 6 (nur erwähnt): 560)

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- MOHAMMED EMINs FRAUEN: Seine Hauptfrau ist »noch jung, schlank und von hellerer Gesichtsfarbe als die anderen Frauen; ihre Züge waren regelmäßig, ihre Augen dunkel und glänzend. Sie hatte die Lippen dunkelrot und die Augenbrauen schwarz und zwar in der Weise gefärbt, daß sie über der Nase zusammentrafen. Stirn und Wangen waren mit Schönheitspflästerchen belegt, und an den bloßen Armen und Füßen konnte man eine tiefrote Tättowierung bemerken. Von einem jeden Ohre hing ein großer goldener Ring bis zur Taille herab, und auch die Nase war mit einem sehr großen Ring versehen, an dem mehrere große edle Steine funkelten: - er mußte ihr beim Essen sehr im Wege sein. Um ihren Nacken hingen ganze, dicke Reihen von Perlen, Korallenstücken, assyrischen Cylindern und bunten Steinen, und lose silberne Ringe umgaben ihre Knöchel, Arm- und Handgelenke.« (347f) Als KARA BEN NEMSI sie acht Jahre später wiedersieht, ist sie »unter dem Kummer über den Tod des Scheiks ... gealtert«, nicht mehr geschminkt und auch nicht mehr geschmückt. - Mohammed Emin hat noch zwei Nebenfrauen. (GR 1: 347f GR 6: 557) MOHAMMED ER RAMAN: Scheik der Uelad Mescheer; Bruder von OMAR ALTANTAWI; bei ihm findet der KRUMIR zunächst Aufnahme. Als dieser aber flieht und dabei ein wertvolles Pferd stiehlt, schließt der Scheik sich KARA BEN NEMSI (KBN) bei der Verfolgung des Krumir an und wird ihm zu großer Dankbarkeit verpflichtet, als KBN ihn vor einer Löwin rettet. (KRUMIR: 328, 337, 370) MOHAMMED ES SADAK (SADOK) PASCHA: BEI VON TUNIS; Dienstherr KRÜGER BEIs (historisch: 1813-82, Bei von Tunis 1859-82) - in KRUMIR: (SADAK) (nur erwähnt) (221, 229) - in DH-DH: (SADAK) IBRAHIM PASCHA und der DERWISCH OSMAN (-> FLORIN) planen einen Sprengstoffanschlag auf ihn, der durch LORD EAGLE-NEST und OSKAR STEINBACH vereitelt werden kann. (353) - in GR 21: (SADOK) (nur erwähnt) (275, 307, 539) - MOHAMMED ES SADAKs TROHNFOLGER -> ALI BEI MOH-AW (MOSKITO): Shoshone; Sohn des Häuptlings TOKVI-TEY, er wird von OLD SHATTERHAND als Geisel genommen. (BÄRENJÄGER: 87, 91, 99) MOKASCHI (BÜFFEL): oberster Häuptling der Nijoras; berühmter Büffeljäger; er schmückt sich mit zwei weißen Adlerfedern. M. ist ein edler Krieger, der hoch in der Achtung OLD SHATTERHANDs (OS) steht. Der Verbrecher GRINLEY erschießt den Navaho-Krieger KHASTI-TINE, der M. beschleicht. Damit will Grinley sich das Wohlwollen M.s sichern. M. verabscheut jedoch diesen feigen Mord und weist Grinley schroff //576// file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/MIR_MOL.HTM[21/02/2024 12:33:51]

ab. Als M. SCHNELLES ROß und dessen Trupp Navahos überfällt, fallen auch Grinley und dessen Gefährten, BUTTLER und POLLER, in M.s Hände, können jedoch später wieder entkommen. Auch OS, WINNETOU und deren Gefährten werden von M. - durch die Unvorsichtigkeit des Kantors MATTHÄUS AURELIUS HAMPEL - gefangengenommen. OS kann M. jedoch überlisten und mit seinen Begleitern freikommen. M. will sie in einen Hinterhalt locken, gerät aber selbst zwischen die Weißen und die zahlenmäßig überlegenen Navahos. Er ist so gezwungen, mit dem Navaho-Häuptling NITSAS-INI die Friedenspfeife zu rauchen. Mit den neuen Verbündeten verfolgt er dann den ›Ölprinzen‹ Grinley. (ÖLPRINZ: 306, 308, 310ff, 340f, 383, 388, 394, 400ff, 410, 491ff, 537ff, 551f) MOKASHI-MOTAK/MOKASCHI-MOTAK (BÜFFELSTIRN) -> TECALTO (Miztecas) GROßER MOKASSIN -> PATS AVAT (Pa-Ute) DER SCHWERE MOKASSIN -> HONG-PEH-TE-KEH (Oglala) MOKKADEM -> ABD EL BARAK MO-LA (al. ROSE DER COMANCHEN/BLUME DER SAVANNE/BLUME DER COMANCHEN): Tochter des Comanchen-Häuptlings KLUGER FUCHS; sie hat scharf geschnittene, dennoch weiche, volle Züge; »über ihrer ganzen Erscheinung lag eine Art instinktiven Selbstbewußtseins ausgebreitet«. M. liebt FALKENAUGE; ihr Vater verspricht sie ihm zur Frau, wenn er für den Stamm Geschäfte erledigt und ihre Brüder an deren Mördern rächt. Diese Auflagen erfüllt Falkenauge. (WALDLÄUFER: 318ff, 324ff, 331f) MOLAMA: Singhalesin; ohne Familie; Verlobte KALADIs; sie wird von chinesischen Mädchenräubern entführt, jedoch von Kaladi, KARA BEN NEMSI und SIR JOHN RAFFLEY befreit. Danach heiratet sie Kaladi. (GIRLROBBER: 395, 409, 412, 417, 436, 443, 448, 461, 472, 475 TIGERBRÜCKE: 482) MOLEZ: 1) ANTONIO M.: Alkalde in Morelia; zugleich Anführer von Braveros; Stiefbruder TOM WILSONs; mit seiner Bande überfällt er den Grafen HERNANO und dessen Frau. Der Überfall ist zum Teil fingiert: Der Graf soll von M.s Stiefbruder befreit werden, damit dieser vom Grafen aus Dankbarkeit große Ländereien geschenkt bekommt. Die Frau des Grafen soll allerdings festgehalten und nur gegen Lösegeld freigegeben werden. RICHARD FORSTER und TIM SUMMERLAND kommen dem Grafen zu Hilfe und vereiteln so M.s Pläne. M. kommt bei dem Kampf um, legt aber vor seinem Tod ein Geständnis ab. (DICHTER/PFAHLMANN: 165, 204, 212, 226ff)

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//577// 2) TOMMASIO M. -> TOM WILSON MOLKTE: versehentlich für MOLTKE (WR VI: 2469) VON MOLTKE: 1) HEL(L)MUTH V.M.: Graf; Chef des preußischen Generalstabs, ab 1871 Generalfeldmarschall (historisch: 1800-91) - in WR: KURT HELMERS wird nach seiner Beförderung zum Oberleutnant zu v.M. in den Generalstab versetzt. (nur erwähnt) (2469: versehentlich MOLKTE) (III 1275 VI 2469) - Der in WR in Zusammenhang mit der Garderegimentepisode auftretende preußische KRIEGSMINISTER ist ALBRECHT GRAF VON -> ROON. - in ULAN: (W: 701, 1130, 1683, 1689 / III 881 IV 1343 V 2025, 2041) - in DH-DH: (nur erwähnt) (I 145, 418, 515, 791) 2) Der Souffleur SCHMIDT spielt den Grafen v.M. vor dem Ebersbacher Gastwirt FRANKE. (EXCELLENZEN: 355-58) 3) OLAF V.M.: 3.1) mecklenburger Graf; Vater von 3.2)/4); durch Ränke von Feinden - insbesondere des Fürsten VON WAREN - wurde er um Hab und Gut gebracht. Aus Gram darüber verstarb er früh. (nur erwähnt) (QUITZOWS: 322f / 579, 644) 3.2) mecklenburger Graf; Sohn von 3.1), Bruder von 4); er lebt nach dem Unglück, das über die Familie hereinbrach, unter dem Decknamen ROLF VENDASKIOLD (siehe dort). 4) OTTO V.M: mecklenburger Graf; Sohn von 3.1), Bruder von 3.2); er lebt nach dem Unglück, das über die Familie hereinbrach, unter dem Decknamen SUTEMINN (siehe dort). Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//577// MOND -> KLIUNA-AI (Apachin) MONDIRI: spanischer Carlistengeneral (nur erwähnt) (GITANO: 822) MONSARD UND COMP.: Geschäftspartner ALBIN RICHEMONTEs (nur erwähnt) (W: 24 / ULAN I: 52) MONTALA: mexikanische Gräfin; sie lebt in Mexiko-City; M. gilt als schönste Witwe des Landes. Sie wird von vielen begehrt. M. interessiert sich für KARL STERNAU, als //578// sie die Preise bei einer Phantasia, die MARIANO und Sternau gewinnen, überreicht. (WR II: 900ff) MONTANO: von den Brüdern CARLOS und EMILIO CORTEJO angegebener, angeblicher Estanziero (nur erwähnt) (GEIST: 400) MONTARIOS: Wirt; Anhänger von BENITO JUAREZ in Chihuahua; M. arbeitet mit EMILIA zusammen. (WR IV: 1763ff, 1772, 1783, 1816f) MONTESO: 1) Estanziero; Mann von 2), Vater von 3)/4), Bruder von 5); früherer Teesucher; er kaufte nach einer reichen Heirat die Estanzia del Yerbatero, die er mit seinem Bruder als Kompagnon bewirtschaftet. Er ist durch den Einfluß seiner Frau ein feiner Caballero geworden. Mit OLD SHATTERHAND befreit er seinen Sohn und seinen Bruder aus den Händen CADERAs. (GR 12: 187ff, 290-99, 301ff, 306-12, 32428, 332-37, 353, 378f, 418, 531) 2) Frau von 1), Mutter von 3)/4) (GR 12: 188f, 191f) 3) Tochter von 1)/2) (GR 12: 188f, 191f) 4) JOSÉ M.: Sohn von 1)/2); er wird von OLD SHATTERHAND aus der Gefangenschaft CADERAs befreit. (GR 12: 299, 331f, 414-20, 424, 531)

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5) MAURICIO M.: Bruder von 1); uruguayischer Yerbatero (Teesucher) und Fremdenführer. Obwohl Mitbesitzer einer der reichsten Estanzias des Landes, verbringt er acht bis zehn Monate des Jahres damit, en gros Tee zu sammeln, da er sich als armer Yerbatero am wohlsten fühlt. So erklärt sich der Gegensatz aus tadellosem, stolzem Benehmen und ärmlichem Äußerem: »Er war barfuß. Die vielfach zerrissene und notdürftig geflickte Hose reichte ihm kaum bis über die halbe Wade. Die ebenso lädierte Jacke mochte einst blau gewesen sein, war aber jetzt ganz und gar verschossen. Um die Hüfte trug er einen zerfetzten Poncho, aus welchem der Griff eines Messers hervorblickte. In der Hand hielt er einen Strohhut, welcher alle und jede Form hatte, aber nur die ursprüngliche nicht.« (19) »Sein bärtiges Gesicht war interessant zu nennen. Die Wimpern waren meist bescheiden gesenkt; aber wenn sie sich erhoben, so entschleierten sie ein klares, scharfes, durchdringendes Auge, dessen Blick auf Selbstbewußtsein und Charakterstärke schließen ließ.« (28) Er freundet sich in Montevideo mit dem Erzähler (OLD SHATTERHAND (OS)) an, den er auf der folgenden Reise ständig begleitet. M. verliert jedoch im Verlaufe der Handlung an Bedeutung. (GR 12: 18-22, 28-36, 69-72, 74-102, 108-23, 126ff, 150ff, 187-92, 196-212, 216, 235ff, 268ff, 280f, 291, 299, 414-21, 445ff, 449f, 455f, 621-26 GR 13: 39, 45, 74, 82-85, 456-62, 548, 583) //579// MOOSBERG: Kaufmann; Deckname ERNST VON TANNENSTEINs (2351: WORSBERG) (VS VI: 2351, 2360) MOREAU, JEAN VICTOR: französischer General (historisch: 1763-1813) (nur erwähnt) (W: 1130 / ULAN IV: 1343) MORELLY: deutscher Verbrecher, »der sich eine problematische Existenz in der Metropole der Civilisation gesucht hatte« (527); er war früher Mitglied einer Falschmünzerbande, ist »ein herabgekommener Sprößling irgend eines alten Geschlechtes«. M. tritt als falscher Baron VON SÄUMEN auf, ist »blasiert und dünkelhaft«. Er hat den echten Baron von Säumen, dem er ähnlich sieht, ermordet, um dessen Erbe erschleichen und WANDA heiraten zu können. Er begehrt Wanda jedoch nur ihres Vermögens wegen. Nach mehreren Mordanschlägen auf Wanda, auch mit Hilfe des PROFESSORs, der M. erpreßt, wird er von EMIL WINTER und ANTON GRÄßLER entlarvt und stürzt bei seiner Flucht in einen alten Brunnen. (WANDA: 413, 416, 431, 464, 479, 510, 526, 528, 558, 622, 696, 699) MORGAN: 1) FRED M.: Vater von 2); Mitglied einer Bande von Stakemen im Llano estakado unter dem CAPITANO; er hat zusammen mit seinem Sohn und acht weiteren Banditen die Familie von SANSEAR ermordet. Vor einiger Zeit war M. an einem mißglückten Überfall auf das ›Hide-spot‹ OLD FIREHANDs beteiligt. Er ist der Mörder des Juweliers MARSHAL. Dessen Gehilfen HOLFERT, der ein Verwandter von ihm ist, hat M. zu Spiel und Wechselfälschungen verführt und dann zur Mithilfe bei dem Raubmord erpreßt. Nach der Tat wollte er Holfert ebenfalls umbringen, dieser konnte jedoch fliehen.

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Mit den Oglalas unter KA-WO-MIEN und MA-TI-RU will M. einen Zug überfallen, was jedoch durch OLD SHATTERHAND (OS) und Sans-Ear vereitelt wird. M. kann entkommen. Bei seinen zurückgelassenen Sachen befinden sich aus dem Raub an Marshal stammende Diamanten, die OS an sich nimmt und später BERNARD MARSHAL, dem Sohn des Ermordeten, wiedergibt. Man verfolgt M. und kann ihn mit seinem Sohn gefangennehmen. Die beiden werden aber von Racurroh-Comanchen befreit, die ihnen jedoch ihr Diebesgut abnehmen. Sie bringen es wieder an sich und können fliehen. Im kalifornischen Goldgräbergebiet verfolgen sie mit SHELLEY ALLAN MARSHAL, um ihn zu berauben, und ermorden ihn. Man wird Fred M.s schließlich wieder habhaft; bei einem Fluchtversuch wird er von Sans-Ear erschossen. (DEADLY/GR 9: 18f, 38-41, 54ff, 66, 71ff, 116ff, 129, 153, 194f, 200f, 214ff, 255, 319-23, 338f, 342-45, 352f) 2) PATRIK M.: Sohn von 1); ›Leutnant‹ einer Bande von Stakemen im Llano estakado unter dem CAPITANO; zusammen mit seinem Vater und acht weiteren Banditen hat er vor Jahren die Familie von SANS-EAR umgebracht. Er wird als noch sehr jugendlich geschildert, was jedoch im Gegensatz dazu steht, daß der Mord an Sans-Ears Familie vor vielen Jahren geschah. M. hat ein »Ohrfeigengesicht«, einen »Stierschädel«. Gemeinsam //580// mit WILLIAMS und anderen Stakemen will er BERNARD MARSHAL, BOB und drei Kaufleute im Llano in die Irre führen, um sie auszurauben und zu ermorden. OLD SHATTERHAND (OS) kann das jedoch verhindern. Man nimmt die Pfahlmänner gefangen, läßt sie aber später wieder frei. M. und einige Kumpane ermorden kurz darauf die drei Kaufleute, die für sich weitergezogen waren. M. will dann das Beuteversteck des Capitano ausräumen. Am Versteck angekommen, werden er und sein Vater, der sich ebenfalls dort befindet, von OS und dessen Gefährten gefangengenommen. Er wird gezwungen, den gleichfalls gefangenen Capitano und dessen Begleiter CONCHEZ gefesselt in einen Fluß zu werfen, in dem beide ertrinken. P. und sein Vater werden dann von Racurroh-Comanchen befreit. Später ermordet P. mit seinem Vater und SHELLEY ALLAN MARSHAL. Er wird gefangen und bei einem Fluchtversuch von Sans-Ear erschossen. (DEADLY/GR 9: 19f, 99, 105ff, 114f, 121f, 126-29, 131f, 140, 153, 195f, 198f, 200f, 214ff, 255, 319-23, 338f, 350-53) MORGENRÖTE -> SCHEFAKA MORGENSTERN: 1) DR. M.: Privatgelehrter der Zoologie aus Jüterbogk mit der Lieblingswissenschaft Paläontologie; M. ist Mitglied im Gesangsverein ›Lyra‹. Er plant, im Gran Chaco nach Fossilien zu suchen. Ausgangspunkt seiner Reise ist Buenos Aires. M., der sehr klein und schmächtig ist, hat sich wie ein Gaucho gekleidet: »Das Männchen trug eine sehr weiße und sehr weite Hose, welche ihm nur bis an die Kniee reichte, und eine rote, baumwollene Chiripa. Das ist eine Decke, welche der Bewohner der Pampa schräg um die Hüften schlägt, vorn und hinten emporzieht und dann um den Leib legt, wo sie von einem Gürtel festgehalten wird. Die Aermel des Hemdes, welches ebenso rein und weiß wie die Hose war, hatte der

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kleine Träger bis über die Ellbogen aufgewickelt, so daß seine Vorderarme unbedeckt waren. Ueber den Gürtel war eine rote Schärpe gebunden, deren Enden an der Seite herunterhingen. Ein ebenfalls roter Poncho bedeckte den Oberkörper ... Die Unterschenkel waren mit echten Gauchostiefeln bekleidet, welche folgendermaßen zubereitet werden. Man zieht beim Schlachten eines Pferdes von den unteren Beinen die Haut, doch ohne sie zu zerschneiden, noch lebenswarm herunter und legt sie in heißes Wasser, um die Haare leichter abschaben zu können. Man steckt, während diese Häute noch naß sind, die Füße hindurch und zieht sie wie Strümpfe an. Sobald das Leder trocken wird, legt es sich fest um die Waden und bildet eine sehr wetterfeste Bekleidung, welche man freilich niemals ablegen kann, sondern tragen muß, bis sie von selbst zerreißt und von den Beinen fällt. Natürlich sind da nur die Unterschenkel und der obere Teil des Fußes bedeckt; die Zehen aber sehen vorn heraus und auch die Fußsohle bleibt nackt. ... der kleine Mann ... hatte ein paar Räder [sc. Sporen] angeschnallt, welche die Größe eines silbernen Fünfmarkstückes besaßen. Ein graues Filzhütchen, von welchem eine Troddel hing, saß ihm auf dem Kopfe, und unter diesem Hute trug er ein rotseidenes Tuch, dessen hinten herabgehenden Zipfel er vorn am Halse festgebunden hatte ... In dem Gürtel unter der Schärpe steckte ein langes Messer und eine zweiläufige Pistole, und über die Achsel hing an //581// einem breiten Riemen eine Doppelflinte, welche nicht viel kürzer als der Mann selber war« (8ff). M. hat die Angewohnheit, seine Sätze mit lateinischen Vokabeln zu spicken, die er jeweils aber dann auch ins Deutsche übersetzt. Er engagiert den ebenfalls kleinwüchsigen FRITZ KIESEWETTER (beide sind nicht größer als der sechzehnjährige ANTON ENGELHARDT) als Diener und Begleiter für seine Reise, von deren Gefährlichkeit er keine Vorstellung hat. Noch vor Beginn der Exkursion wird M. wegen seiner Ähnlichkeit mit Oberst GLOTINO das Ziel eines Anschlages politischer Verschwörer. Im Verlauf der Handlung wird er mehrmals mit Glotino verwechselt. Der VATER JAGUAR, der ebenfalls eine Reise durch den Gran Chaco unternehmen will, rät dem unvorsichtigen Gelehrten dringend von seinem Vorhaben ab und lehnt es strikt ab, ihn in seiner Gesellschaft mitzunehmen. M. und Fritz heften sich jedoch heimlich an seine Fersen. Unterwegs machen sich die beiden Deutschen auf einer Hazienda, auf der sie Pferde kaufen wollen, unbeliebt, als M. - um die Wirkung der roten Farbe auf Stiere auszuprobieren - eine Rinderherde in Aufruhr versetzt und einen wildgewordenen, angreifenden Stier dadurch in die Flucht schlägt, daß er sich an dessen Schwanz hängt. Den beiden schließt sich der verrückte ›Chirurg‹ DON PARMESAN ... an. Als die Gruppe am Rande des Gran Chaco ein vermeintliches Fossil (man meint, den Rückenschild einer Riesenschildkröte gefunden zu haben, ist aber an ein heimliches Waffenlager der Verschwörer geraten) ausgraben will, wird sie von den Verschwörern GAMBUSINO und ANTONIO PERILLO gefangengenommen. Don Parmesan gelingt es, den Vater Jaguar zu Hilfe zu holen. Notgedrungen läßt der Vater Jaguar die drei nun in seiner Gesellschaft mitreisen. Wegen der Fossilien eines Knochensumpfes entfernen sich die beiden Deutschen jedoch aus der sicheren Obhut des Vater Jaguar und fallen wieder in die Hände der Verschwörer, die sie nun an einen Ast über einen Krokodilsumpf hängen. Der Vater Jaguar kann sie wieder retten. Bei den mit dem Vater Jaguar befreundeten Cambas wird dem kleinen Gelehrten der Wunsch, ein Riesenfossil zu finden, erfüllt. An seinem Geburtstag schenken ihm die Indianer das vollständige Skelett eines Megatheriums (Riesenfaultier), das der Vater Jaguar mit den Indianern sogar fachgerecht zusammen- und aufgebaut hat. Durch das Ungeschick und den Eigenwillen der beiden Kleinen können die beiden Hauptschurken, der Gambusino und Antonio Perillo, einer Falle entkommen. Die beiden wollen ihren Fehler wiedergutmachen und reiten ihnen nach, fallen wieder in deren Hände und werden wieder vom Vater Jaguar gerettet. Sie erleben die Suche nach dem sagenhaften Inkaschatz HAUKAROPORAs mit und file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/MON_MUL.HTM[21/02/2024 12:33:52]

kehren dann nach Deutschland zurück, wo M. durch das Fossil berühmt wird. (INKA: 8-17, 30-37, 5861, 64-67, 71-78, 80-89, 96-107, 116, 124-31, 141-60, 167, 200, 212-16, 226, 245, 295f, 314-22, 344-50, 374, 409-18, 459, 462f, 491, 543, 546f) 2) ROSALIE M. -> ROSALIE EBERSBACH MORIN: dänischer Legationsrat; Vertrauter des dänischen Statthalters in Schleswig und Holstein, Landgraf KARL VON -> HESSEN-KASSEL (AQUA/FÜRST: 381, 417, 419) //582// MORNY: Halbbruder von NAPOLEON III., der in den mexikanischen Anleihenschwindel europäischer Mächte verwickelt ist (nur erwähnt) (historisch: August Duc de M. (1811-67)) (WR VI: 2494) MOSKITO -> MOH-AW (Shoshone) MOSKLAN (al. PIMOSA): Walache (Rumäne); ehem. Roßkamm aus Palatza; Pferdehändler und ›Agent für alles‹; Angehöriger (Bote) der Bande des SCHUT; Schmuggler; M. trägt ein rotes Fez, einen langen grauen Mantel und hat einen kleinen, hellen Schnurrbart. KARA BEN NEMSI (KBN) bemerkt ihn in Edreneh und erfährt später, daß er MANACH EL BARSCHA und BARUD EL AMASAT nachreitet, um sie vor den Verfolgern zu warnen. KBN wartet bei SCHIMIN auf ihn. Er und Schimin überwältigen M.; Schimins Frau erkennt M., der sich als Serbe namens PIMOSA ausgibt, an einer Narbe auf der rechten Wange wieder. M. hatte sich in ihrer Gegenwart einmal damit gebrüstet, ›Verschwörer‹ zu sein (›Verschwörer‹ sind eine politische Vereinigung für ein unabhängiges bulgarisches Königreich). Der Bäcker BOSCHAK hat M. seine Tochter IKBALA zur Frau versprochen; KBN vereitelt die Verbindung, da Ikbala den Buchhändler ALI liebt. M. kann Schimin entkommen und schießt auf KBN. Dieser schlägt ihn daraufhin mit dem Henrystutzen nieder, wobei er M. das vordere Gebiß zerschmettert. (GR 3: 620 GR 4: 18f, 71, 72-81, 89-96, 246ff) MOTHES: 1) Eltern von 2), Schwiegereltern von SEIDELMANN sen. (nur erwähnt) (VS II: 775) 2) THERESE M. -> THERESE SEIDELMANN DU MOULIN: preußischer General (nur erwähnt) (WERBERN: 15) MR./MRS.: Siehe unter dem der Anrede folgenden Namen. file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/MON_MUL.HTM[21/02/2024 12:33:52]

MUBIR BEN SAFA: oberster Scheik der Uled Ayar; ein ehrwürdiger Greis mit langem, grauem Bart; M. ist erst Verbündeter von THOMAS MELTON, dann von KARA BEN NEMSI. (GR 21: 396f, 42951) MUDDY, TOM: Deckname SANTERs MUDIR VON DSCHARABUB: Deckname KARA BEN NEMSIs MÜBAREK (al. BUSRA (DER KRÜPPEL)/fälschl. SAKAT): ›Heiliger‹, Bettler und Gerichtsschreiber in Ostromdscha; Mitglied der Bande des SCHUT; »er war außerordentlich hager, mit tief eingesunkenen Augen ... Sein knochiges Gesicht war erdfarben. Die Backenknochen standen weit vor, und der Mund war eingefallen. Der Alte konnte //583// allerdings keine Zähne mehr haben. Die Mundgegend glich einer tief in das Gesicht eingeschnittenen Bucht, unter welcher das spitze Kinn sich weit nach vorn schob und die Nase in doppelter Schärfe hervortrat.« (535) Er wohnt in einer Hütte in der Ruine von Ostromdscha, die er mit allerlei Zauberkram ausgestattet hat. Bei der Bevölkerung steht er in gutem Ruf als Arzt (er verkauft Heilmittel) und Heiliger. Er hat es verstanden, seine Person im Aberglauben der Leute mit mythischen Zügen zu versehen; so gelten Raben als seine Boten und Spione. IBAREK erzählt, der M. sei über 500 Jahre alt, esse und trinke nichts und könne sich unsichtbar machen; man könne hören, wie beim Gehen seine Knochen klapperten. KARA BEN NEMSI (KBN) glaubt, ihn schon einmal gesehen zu haben. Er nimmt sich vor, ihn zu entlarven. Es fällt ihm auf, daß der M. mit dem Krüppel BUSRA in Zusammenhang steht. Dieser von allen bemitleidete Bettler ist ungefähr 40 Jahre alt und bietet »ein Jammerbild des Elendes und der Verkommenheit«. Er ist in Lumpen gekleidet, dürr wie ein Skelett und geht an Krücken. »Der Kopf war bedeckt von wirren, struppigen Haaren, welche wohl jahrelang keinen Kamm gefühlt hatten. Das Gesicht war aufgedunsen, die Züge besaßen aber dennoch einen scharfen Schnitt. Die Haut hatte eine bläulichrote Farbe, als ob sie erfroren sei. Die Augen lagen tief in ihren Höhlen« (521). Als KBN ihm Geld gibt, erschrickt er über den Blick aus Busras Augen: »ein Blick voll Haß und Grimm, wie ich ihn noch nie im Auge eines Feindes beobachtet hatte« (523). KBN hat das unbestimmte Gefühl, auch Busra schon einmal begegnet zu sein: es stellt sich heraus, daß der M. KBN in Mekka gesehen hatte. Es gelingt KBN herauszubekommen, daß der M. sich durch Schminke, falsche Haare und andere Kleidung schnell in den Krüppel Busra verwandeln konnte. Als Heiliger kam er in die Häuser der Leute und kundschaftete Gelegenheiten für Diebstähle aus, die er als Busra dann ausführte. In der Gerichtsverhandlung in Ostromdscha, an der der M. als Beisitzer teilnimmt, wird er von KBN entlarvt, indem ihm der Kaftan vom Leibe gerissen wird. Unter dem Kaftan trug der M. die Krücken des Bettlers: so erklärt sich das Knochenklappern. Der KODSCHA BASCHA von Ostromdscha verhilft dem M. und auch BARUD EL AMASAT und MANACH EL BARSCHA zur Flucht. Zusammen mit diesen und den BEIDEN -> ALADSCHY legen die Verbrecher der Gruppe um KBN mehrmals einen Hinterhalt. Der M. erhält von KBN bei der Auseinandersetzung an der Schluchthütte bei Sbiganzy einen Schuß in den Ellenbogen, der sich zu einem Brand ausweitet, so daß der M. beim Kohlenhändler JUNAK zurückbleiben muß. Dort file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/MON_MUL.HTM[21/02/2024 12:33:52]

liegt der M. im Sterben: »Er bot einen schrecklichen Anblick. Seine verzerrten Züge, seine blutunterlaufenen Augen, der Gischt, welcher ihm vor dem Mund stand, die Flüche und Verwünschungen, welche er ausstieß, und der von ihm ausströmende üble Geruch wirkten (so) abstoßend«. (117f) Ein Bär, der bei der Hütte Junaks auftaucht, zerfetzt den M. (GR 4: 489-94, 497-500, 521-38, 584-92 GR 5: 6ff, 11, 35, 277, 459 GR 6: 117f, 143) MÜLLER: 1) Grenzer; M. ist bei einem Unternehmen gegen Schmuggler dabei. (VS II: 631) 2) Deckname OLD SHATTERHANDs bei Sennor CORTESIO (SCOUT/GR 8: 117) //584// 3) sächsischer Werber in Bitterfeld, der vom Rittmeister CURT VON PLATEN im Garten des Müllers WOLSTRAATEN niedergeschlagen wird (WERBERN: 87, 89) 4) armer Schneider, der wegen des Schulgeldes gepfändet werden soll. Der STUDENTENKARL hilft ihm. (nur erwähnt) (ZIEGE ODER BOCK 69) 5) DR. ANDREAS M.: Deckname RICHARD VON KÖNIGSAUs auf Schloß Ortry MÜLLERHELM (WILHELM): Pächter einer Mahlmühle in Hohenwald; M. ist »ein junger, überall gern gesehener und beliebter Mann«. (649) In seinem Dienst stehen die Magd BARBARA und der Knecht PETER. Der WURZELSEPP kehrt oft bei ihm ein. Als Gast wohnt eine Zeitlang König LUDWIG II. bei ihm. Die Mutter M.s liebte einst den FINKENHEINER (HEINRICH -> WEISE). Dieser heiratete jedoch eine andere. Als seine Mutter starb, versprach M. ihr, sich um LIESBETH WEISE, die Tochter des Finkenheiners, zu kümmern. M. und Liesbeth verlieben sich ineinander und heiraten. (WzG: II 649, 671, 752 III 855, 1081) EL MÜNEDSCHI (DER WAHRSAGER): wahrsch. Europäer; er hat ein ehrwürdiges Aussehen, einen langen silberweißen Bart, »himmelblaue« Augen und eine tiefe, sonore Stimme. Der M. ist ein sehr starker Raucher. Er war früher Christ und hatte Familie, konvertierte dann zum Islam und kam vor Jahren als Gelehrter und Wohlhabender nach Mekka, wo ihm sein Vermögen gestohlen wurde und wo er erblindete. Als Blinder hat er Visionen. Er lebt bei EL GHANI, den er für seinen Wohltäter hält, der ihn aber während seiner Visionen für Geld Pilgern vorführt. Er wird von El Ghani in der Wüste als Scheintoter zurückgelassen. KARA BEN NEMSI (KBN) und HALEF bemerken, daß er noch lebt. Er leidet an einer Krankheit, während der er in eine Starre verfällt oder schlafwandelt. Während dieser Zustände hat er Visionen vom Jenseits, in denen er mit BEN NUR, einer imaginären jenseitigen Gestalt, Zwiegespräche führt, in denen seine Stimme sich völlig verändert. Er ist auf der Suche nach dem file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/MON_MUL.HTM[21/02/2024 12:33:52]

richtigen Glauben und der Liebe. Zunächst zu KBN hingezogen, glaubt der M. sich später von diesem getäuscht. Er will selbst dann noch bei El Ghani bleiben, als er von dessen Verbrechen erfährt. Dieser setzt den gefesselten Blinden schließlich in der Wüste aus, wo er von den Haddedihn gerettet wird. (GR 25: 54, 76f, 92f, 98, 105-20, 170-79, 235ff, 275, 279, 298-337, 358ff, 404f, 442ff, 530, 544, 586, 592ff) VON MÜNZER: 1) Komtesse; Schwester von 2) (nur erwähnt) (WzG: 1875) 2) GRAF ARTHUR WIPPRECHT V. M.: steinreicher bayerischer Adeliger; Oberleutnant; Bruder von 1); er »war eine lang aufgeschossene, hagere Gestalt mit spitzer Nase, breitem, lippenlosem Munde. Sein Haar war hinten in einem scharfen Strich abgetheilt. //585// Die Spitzen seines langen, aber dünnen Schnurrbartes standen steif empor. Ein Monocle war in das rechte Auge geklemmt. Er hatte ein höchst kriegerisches Aussehen. Er trug den Degen, in dessen Koppel zwei Revolver steckten. Am Sattel war außerdem ein Doppelgewehr befestigt. Stolz, Ahnenstolz war der ausgeprägteste Zug seines Characters. Das war ihm leicht anzusehen.« (1875) Er verwendet in seinen Reden stets den Ausruf »Aeh«. M. jagt den SAMIEL, einen geheimnisvollen, berüchtigten Verbrecher. Dazu hat er sich beim KRONENBAUERn einquartiert, nicht ahnend, daß die KRONENBÄUERIN der Samiel ist. M. wird vom Samiel überfallen und gedemütigt. Entlarvt wird der Samiel nicht von M., sondern vom WURZELSEPP. M. hatte in München die MUHRENLENI gesehen und sich in sie verliebt. Er duellierte sich ihretwegen. (WzG V: 1778, 1874f, 1878f, 1910, 1995) MUHAMMED ABU NUMEHJI: Vorfahre von EL GHANI (nur erwähnt) (GR 25: 53, 159) MUHRAD IBRAHIM: türkischer Oberzolleinnehmer; er ist arrogant und feige. KARA BEN NEMSI und HALEF treffen ihn am Roten Meer. Er nimmt sie nur widerwillig auf seiner Barke mit. Seine Steuerkasse wird von ABU SEIF geraubt. (GR 1: 175-83) MUHRENLENI (auch LENI/eigentl. MAGDALENA BERGHUBER/al. MURENI/ LENA UBERTINKA): bayerische Sennerin; später berühmte Sängerin; Waise; Patenkind des WURZELSEPP; Muhrenleni heißt sie, weil die Alm, auf der sie für den KAPELLENBAUERn arbeitet, an einer Muhre (Erdhügel) liegt. »Sie mochte kaum achtzehn Jahre zählen, war aber körperlich und vielleicht auch geistig bereits weit über dieses Alter hinaus entwickelt. Das in niedrigen Schuhen steckende Füßchen war im Vergleiche zu ihrer hohen, vollen Gestalt klein und niedlich zu nennen. Das kurze, aus roth und blau gestreiftem Zeuge gefertigte und unten mit einer breiten Kante versehene Röckchen reichte nur Wenig über das Knie herab und gab die drallen, von schneeweißen Zwickelstrümpfen umschlossenen Waden frei. Die Taille war ungewöhnlich eng und von einem glanzledernen Gürtel umschlossen, an welchem die Schlüssel hingen. Das dunkelgrüne Sammetmieder war tief ausgeschnitten, so daß über den drei silbernen file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/MON_MUL.HTM[21/02/2024 12:33:52]

Spangen, welche es zusammen hielten, die ganze Fülle des Busens zu sehen war, welcher, wenn sie während des Gesanges tief Athem holte, die feinen Fälteleien des weißen Hemdes zu sprengen drohte. Die runden, üppigen Schultern trugen einen kräftigen Hals, um welchen sich eine feine Schaumperlenkette legte, an der ein glasgoldenes Kreuzchen hing. Das Gesicht war gebräunt, energisch ausgeprägt und doch von einem weichen Ton überhaucht, der den Ausdruck innerer Selbständigkeit bedeutend milderte. Das dunkle Haar war in zwei lange, schwere Zöpfe geflochten. Man sah deutlich, daß sich die vollen Locken nur schwer der Strenge des Kammes gefügt hatten, und um die Stirn und an den beiden Schläfen hatten sich einige rebellische Kräusel befreit und krönten nun wie ein Diadem das frische Angesicht. Die silbernen Spangen waren von sehr alter Arbeit, wohl ein Erbstück von der Ahne her, Kette und Kreuz von ganz geringem Werthe. Das Mädchen war arm, aber von der Natur mit dem größten Reichthum: Schönheit und Gesundheit, begabt, //586// welcher wohl manche reiche, hoch stehende Dame neidisch gemacht hätte. Dieser Vorzug erhielt einen ganz besonderen Werth durch die ausgesprochene Sauberkeit, welche aus jedem Fältchen glänzte. Man sah es deutlich - das Mädchen hielt Etwas auf sich. Auch die Hütte und die ganze Umgebung derselben war ein Bild der größten Ordnung und Reinlichkeit.« (1f) Ihre Mutter starb bei ihrer Geburt; ihr Vater, ein armer Botenmann, hungerte sich zu Tode, um seiner Tochter etwas Geld zu hinterlassen. Nach dem Tod der Eltern kümmerte sich ihr Pate, der Wurzelsepp, um sie. König LUDWIG II., der auf einer seiner anonymen Wanderungen durchs Land auf ihre Alm kommt, ist von ihrer Stimme (Leni ist die beste Jodlerin der Gegend) derartig beeindruckt, daß er sie zur Sängerin ausbilden lassen will. Sie weigert sich zunächst, willigt jedoch ein, als der König ihr als Gegenleistung die Begnadigung des KRIKELANTON, eines gesuchten Wilderers, den Leni liebt, verspricht. Der Krikelanton ist mit dem Entschluß Lenis, Sängerin zu werden, nicht einverstanden, da er moralische Bedenken gegen ein Auftreten auf der Bühne hat, und bricht mit ihr. Leni wird in München von der ehemaligen Sängerin QUALECHE ausgebildet. Ihren ersten Auftritt hat sie in Scheibenbad unter dem Künstlernamen MURENI in einem Konzert, auf dem auch FRANZ LISZT spielt und dem der König und RICHARD WAGNER, der ein Lied für Leni komponierte, beiwohnen: »Ihre Stimme hatte ein ganz eigenartiges, männliches Timbro, und doch, als die Melodie dann emporstieg, klang es, wie wenn im [!] Organist die Vox humana mit der Flauto amabile und dem Posaunenbasse registrirt ... Diese Stimme füllte den weiten Raum.« (464) »Es war, als ob sie nicht mit dem Munde singe, sondern als ob diese süßen, herzinnigen, verlockenden Zaubertöne aus ihrer tiefsten Seele emporklängen. Man hörte ..., daß diese Stimme aller Register, der zartesten und auch der stärksten fähig sei, aber Das, was man jetzt hörte, war weder zart noch stark, oder vielmehr, man hörte gar nicht auf die verschiedenen Stärkegrade. Das Forte und Piano, das An- und Abschwellen, es konnte ja keine Beachtung finden vor dem himmlischen Wohllaute dieser Töne. Es war Liebe, Liebe, Liebe und abermals nichts als Liebe, was man hörte, nicht in Worten, denn die verschwanden, sondern in Tönen. Es war als ob eine hingebende Seele sich auflöse und nun dahinschwinde in Klängen, welche man wohl hören, nicht aber begreifen konnte.« (471) Leni erhält für das Konzert vom König ein goldenes Lorbeerblatt als Geschenk. Sie versucht, sich mit dem Krikelanton, der dem Konzert beiwohnte, zu versöhnen, was jedoch an dessen Starrköpfigkeit scheitert. Nach dem großen Erfolg von Scheibenbad zieht sie sich zu Studien zurück, erregt dann unter dem Namen LENA UBERTINKA in Mailand, Venedig, Rom und Neapel großes Aufsehen: »Sie soll die Vorzüge der Henriette Sonntag, Schröder-Devrient, Nielson und Patti in sich vereinigen.« (2141). Von reichen Verehrern erbt sie ein Vermögen und erhält wertvollen Schmuck geschenkt. In Wien, wo sie ihre Studien weitertreiben will, tritt sie auf einer Soiree des Barons HESEKIEL VON HAMBERGER auf: »Sie trug file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/MON_MUL.HTM[21/02/2024 12:33:52]

ein einfaches, schwarzseidenes KLeid, und eine rothe Rose in dem prachtvollen, dunklen Haar war ihr einziger Schmuck. Während alle anwesenden Damen tief ausgeschnitten gingen und auch die Arme ganz entblößt trugen, schloß ihr Kleid sich eng um den Hals und die Aermel desselben reichten bis über den Ellbogen. Der Vorderarm stak in Handschuhen. So stach sie außerordentlich gegen die strahlende Umgebung ab. Aber Jeder und Jede sagte sich sofort beim ersten Blicke, //587// daß dieses Mädchen eine seltene, ausgezeichnete Schönheit sei.« (2175) Auf dieser Soiree verliebt sich Graf HORST ARNIM VON SENFTENBERG, der sie zuvor vor Zudringlichkeiten des angeblichen Barons EGON VON STUBBENAU (-> SALEK) und des als GUISEPPE CRIQUOLINI als Sänger in Wien weilenden Krikelanton beschützt hatte. Sie erwidert die Liebe. In Scheibenbad spielt sie in der Uraufführung der Oper ›Götterliebe‹ die Göttin Freya. Sie trifft dort wieder auf den Krikelanton, dem sie ins Gewissen redet, da er seine im Elend lebenden Eltern vergessen hatte, so daß sie sich um sie kümmern mußte. Nach der Heirat mit von Senftenberg singt sie nur noch in Kirchen und auf Konzerten, nicht mehr auf der Bühne. Am Starnberger See gelingt es ihr, MARGA SIEBERS und den Krikelanton als Paar zusammenzubringen. Als der Wurzelsepp stirbt, übernimmt sie sein ›Erbe‹: sie soll »in seiner Weise und in seinem Geiste« Bedürftigen »Hilfe aus schwerer Not« bringen. (WzG: I 1ff, 13, 21, 26, 36, 110, 131ff, 173, 301, 341 II 460, 464, 471f, 477, 491 V 2129, 2134, 2141, 2175, 2181 VI 2215, 2529, 2545, 2616) MUKLE (SPAßVOGEL) -> OMAR-ARHA BEN AFRADIN MULEI ABARAK: Sohn des Scheiks der Mescheer; HILUJA ist an ihn versprochen. HILAL berichtet, daß M. das Heiligtum in Mekka »mit fremden Weibern« geschändet und einmal eine Handelskarawane in den Tod geführt habe, so daß die Verlobung Hilujas mit M. hinfällig ist. (nur erwähnt) DH-DH: 607) MULEI-BEN-HAMSA-SPLEEN-JOHN-NATHANAEL-BULL: Scherzname ARTHUR VON HOHENTHALs (W: 915 / ULAN III: 1113) MULTUMFRANKE -> AUGUST EHREGOTT FRANKE Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//587// MUMTAS PASCHA: Gouverneur; er hat in Khartum EMIL SCHWARZ kennengelernt und liebgewonnen. Durch ein Empfehlungsschreiben an den ihm unterstellten Mudir ALI EFFENDI ABU HAMSAH MIAH (VATER DER FÜNFHUNDERT) unterstützt er Schwarz. (nur erwähnt) (SKLAVENKARAWANE: 89) EISERNER MUND: Maricopa-Häuptling; Vater von RECHTER und LINKER FINGER; »Von seinem kunstvoll zusammengeflochtenen Haarschopfe wehten vierundzwanzig Federn des Kriegsadlers herab. Als Mantel trug er das Fell eines Jaguars, welches mit zahlreichen Büffelschwänzen und Klapperschlangenhäuten geschmückt war. Bewaffnet war er mit allem Möglichen, so daß man sich eigentlich zu wundern hatte, wie er Alles fortbringen konnte: Büchse, Messer, Tomahawk, Lanze, Köcher, Bogen, Munitionsbeutel. Ueber die Brust hingen mehrere zusammengedrehte Lassos herab. Das Hauptstück aber trug ihm sein Begleiter voran ... Es war das eine überaus lange Lanze, an deren Spitze drei Medicinsäcke hingen. Sie war mit mehreren Querleisten versehen, an diesem und an dem Schafte hingen zahlreiche Scalpe, wohl über dreißig Stück, von Weißen und von Indianern. Da auch sein ganzer Anzug mit den Scalphaaren getödteter Fein//588// de ausgeputzt war, so konnte man auf die Anzahl von Menschen schließen, welche von (seiner) Hand gefallen waren.« (1117) Er gilt als grausam, falsch und treulos. Von ROULIN dazu angestiftet, zieht er zum Silbersee, um dort MAGDA HAUSER (MAGDA VON -> ADLERHORST) (zunächst wohl nur zum Schein) zu opfern und PALOMA-NAKANA (ALMY -> WILKINS) zu überfallen. Doch wird er von STARKE HAND und OSKAR STEINBACH gefangengenommen und zum Friedensschluß und zur Abkehr von Roulin gezwungen. Er zieht später zusammen mit den Apachen gegen die Papagos. (DHDH: 1092, 1094f, 1117, 1128, 1154) GROßER MUND -> VETE-YA (Yuma) KLEINER MUND -> GATY-YA (Yuma) LIEBLICHER MUND -> HAO-KEU (Chinesin) MUNGWI EKKNAN MALIK (HÄUPTLING DER GELBEN HUNDE): Spottname, den OLD SHATTERHAND TOKVI KAVA (DER SCHWARZE MUSTANG) gibt, nachdem er ihn hat kahlscheren und mit zwei Chinesenzöpfen schmücken lassen (MUSTANG: 236) MURABIT VON ABA -> DER MAHDI

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MURAD: Bulgare; »sein Pferd war schlecht; seine Kleidung war schlecht, und sein Gesicht machte keinen viel besseren Eindruck« (172). M. ist ein Verbündeter von BOSCHAK, führt KARA BEN NEMSI (KBN) zu SABAN und beteiligt sich an dem Überfall auf KBN. (GR 4: 172-75, 187f) MURAD HABULAM: sehr reicher Türke aus Saloniki; ehem. Armeelieferant in Kilissely; Bruder MANACH EL BARSCHAs; hervorragendes Mitglied der Bande des SCHUT; er »machte keineswegs den Eindruck eines reichen Mannes. Sein Turbantuch war alt und schmutzig und sein Kaftan gleichfalls. Von seinen Beinen sah ich nur, daß sie wegen des Podagra [sc. das jedoch nur vorgetäuscht ist] dick umwickelt waren. Trotzdem waren die Füße nackt und steckten nur in alten, dünnen, abgeschlurften Pantoffeln. Er war allerdings sehr lang und sehr hager. Sein Gesicht lag in frühzeitigen Falten. Die scharfen Züge, die kleinen, stechenden, harten Augen, das stark entwickelte Kinn, der breite, an den Spitzen nach unten gezogene Mund ließen sein Gesicht nichts weniger als angenehm erscheinen. So, genau so, war das Gesicht eines Geizhalses zu denken, der nur auf Erwerb sinnt, der nur zusammenscharrt, ohne zu fragen, auf welche Weise er zu Gewinn kommt.« (409) Bei ihm versammeln sich alle von KARA BEN NEMSI (KBN) und dessen Gefährten Verfolgten (BARUD EL AMASAT, SUEF, der MÜBAREK und Manach el Barscha). M. nimmt KBN und seine Gefährten gastfreundlich auf, versucht dann aber, sie zu vergiften, was durch eine Warnung der Bediensteten M.s, ANKA und JANIK, vereitelt werden kann. Die Verbrecher werden überlistet und zur Strafe für ihr //589// Vorhaben ›gewässert‹ (man sperrt sie im Obergeschoß eines Turmes ein, das unter Wasser gesetzt wird). Darüber hinaus erhalten sie die Bastonnade, die sie sich gegenseitig verabreichen müssen: M. vollzieht sie an seinem Diener HUMUN, er selbst kommt mit einigen Minuten der Angst davon: ihm werden die Prügel erlassen, als er sich bereiterklärt, Anka und Janik mit guten Zeugnissen und einem schriftlichen Geständnis als Sicherheit aus seinem Dienst freizugeben. (GR 5: 403, 409, 426f, 443, 473, 506-18) MURAD HAMSADI: Somali; er war zwei Jahre in Gefangenschaft beim SULTAN VON HÄRRÄR (> AHMED BEN ABUBEKR). FERDINANDO DE RODRIGANDA befreit ihn und seinen Vater, doch wird er von Soldaten HADSCHI -> SCHAMARKAY BEN ALI SALEHs, des Gouverneurs von Zeyla, festgenommen. Er wird an einen Pfahl gefesselt und bis an den Kopf eingegraben. Kapitän WAGNER befreit ihn. (WR III: 1344ff, 1363f, 1376f, 1382ff, 1390) - MURAD HAMSADIs VATER: Er war wie sein Sohn zwei Jahre lang Gefangener beim SULTAN VON HÄRRÄR (-> AHMED BEN ABUBEKR). Er flieht mit FERDINANDO DE RODRIGANDA. (WR III: 1344f, 1386, 1390) MURAD NASSYR (al. EL UKAZZI (DIE KRÜCKE)): reicher türkischer Kaufmann aus Nif bei Smyrna; unter dem Namen EL UKAZZI ist er ein bekannter Sklavenhändler; Bruder von LETAFA/KUMRA; Geschäftspartner ABD und IBN ASLs; er »war nicht zu hoch, aber ... von desto größerem Körperumfang. Sein Gesicht zeigte eine tiefere Röte als nur diejenige der Gesundheit; es hatte

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den Ausdruck der Ehrlichkeit ... Sein Alter schätzte ich auf höchstens fünfunddreißig Jahre. Sein Anzug glich genau dem meinigen, weite türkische Schalwar (Hose), eine Weste und kurze Kubaran (Jacke) mit Stehkragen, Fez, ein Halstuch unter dem Hemdkragen und ein Gürteltuch, an den Füßen leichte Stiefeletten, nur daß meine Kleidung von mittelgrauer Farbe, die seinige aber dunkelblau und mit vielen goldenen Tressen und Schnüren verziert war.« (7f) In einem Bierhaus in Kairo lernt er KARA BEN NEMSI (KBN) kennen, von dem er in Algier gehört hatte und den er überredet, ihn auf einer Reise in den Sudan zu begleiten. Zunächst bietet M. KBN an, bei ihm zu wohnen. Er hegt dabei den Hintergedanken, daß KBN ihm helfe, im Hause umgehende ›Gespenster‹ zu vertreiben. KBN entlarvt die ›Gespenster‹ als Angehörige des Ordens der heiligen Kadirine, dessen Vorsteher ABD EL BARAK ist. M. will KBN durch eine Heirat mit seiner Schwester (die dazu sogar zum Christentum übertreten soll) an sich binden, damit er sein Geschäftspartner werde. KBN soll Sklaven jagen, M. will sie dann verkaufen. Als KBN ablehnt, trennen sie sich als Feinde. Der Haushofmeister M.s, SELIM, bleibt bei KBN. In Khartum wird KBN zusammen mit BEN NIL gefangengenommen und auf M.s Schiff verschleppt. Die beiden können dank der Hilfe von M.s Schwester entkommen, die M. auf die weite Reise mitgenommen hat, da sie Ibn Asl heiraten soll. Auf der Seribah Aliab macht KBN M., den er gefangengenommen hat, auf Ungereimtheiten im Verhalten Ibn Asls aufmerksam, der es nur auf M.s Geld abgesehen hat. M. wendet sich von Ibn Asl ab und zieht sich nach Kairo zurück. (GR 16: 6ff, 25ff, 63ff, 96ff, 110, 376ff, 383ff, 399ff, 483ff GR 17: 476ff, 537, 544, 570ff GR 18: 554ff) //590// MURENI -> MUHRENLENI MURPHY, FRED: Advokat in New Orleans; Testamentsvollstrecker des alten HUNTER, dessen Vermögen er zum Teil veruntreut hat; er zahlt das Erbe an JONATHAN MELTON aus, der sich ihm gegenüber als SMALL HUNTER ausgibt. (GR 21: 254, 296 GR 22: 10, 384, 529ff, 597f) MUSA WARDAN (al. DAWUHD SOLIMAN/ASSAD BENABI/KYS-KAPTSCHIJI (MÄDCHENHÄNDLER)): Armenier, der zusammen mit anderen Armeniern und den SchirwaniKurden MELEFs Mädchen und Frauen - darunter SCHEFAKA - raubte, um sie in die Sklaverei zu verkaufen. Er »war ein langer, hagerer, aber starkknochiger Mann, der sich wie lauschend vornübergebeugt hielt. Er trug als Kopfbedeckung nur einen Fez, welcher so weit zurückgeschoben war, daß man die schmale, sehr niedrige Stirn vollständig sehen konnte. Ein sehr dünner, fast ruppiger Bart hing über seine blutleeren Lippen herab; darüber ragte seine starkgebogene, breitflügelige Habichtsnase, zu deren beiden Seiten zwei kleine, listige Augen unter den weit und vorsichtig herabfallenden Lidern nur halb zu sehen waren. Die stark entwickelten Kauwerkzeuge und das breit vortretende Kinn ließen auf Egoismus, Rücksichtslosigkeit und überwiegend tierische Affekte schließen, während die obere Hälfte des Gesichtes eine bedeutende, absichtlich verborgene Verschlagenheit verriet. Wenn dieser Mann nicht ein Armenier war, so gab es überhaupt keine Armenier!« (394) M. gibt sich KARA BEN NEMSI (KBN) gegenüber als Händler DAWUHD SOLIMAN aus, der mit Devotionalien handelt. Da KBN ihn als Betrüger entlarvt, wird er zum glühenden Feind KBNs, zumal dieser ihn wegen seines verleugneten Christentums zur Rede stellt. Später schleicht M. sich bei den Zibari-Kurden als ASSAD BENABI aus Mekka ein, um dort Geschäfte mit dem angeblichen Blut des Propheten zu machen. Dabei wird er von KBN erneut entlarvt und dann gefangengenommen. Zwar ist er selbst verstockt, aber seinem Begleiter file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/MUM_MYR.HTM[21/02/2024 12:33:54]

kann durch die Bastonnade das Geständnis entlockt werden, daß M. der berüchtigte KYS-KAPTSCHIJI ist. Nach der Befreiung der Frauen läßt Scheik SCHERI SCHIR M. auf einem langsam versinkenden Grasfloß gefesselt aussetzen, wo M. elendig ertrinkt. (KYSKAPTSCHIJI: 393ff, 399ff, 419, 432, 437ff, 444ff, 453) MUSAH BABUAM: jüdischer Kaufmann in Tunis; Verbündeter JONATHAN MELTONs (nur erwähnt) (GR 21: 264, 271) MUSAH PASCHA: Als General des Vizekönigs von Ägypten setzt er den korrupten Mudir von Faschoda, ALI EFFENDI EL KURDI, ab und ALI EFFENDI ABU HAMSAH MIAH (VATER DER FÜNFHUNDERT) ein. (historisch) (nur erwähnt) (GR 17: 402) MUSTAFA BUSTANI: judarabischer Händler in Jerusalem; Vater von THAR; Bruder von ACHMED BUSTANI; Onkel von SCHAMAH; alter Freund von KARL MAY; er //591// ist ein rauher Mann, stets bereit, als Gebieter aufzutreten, aber auch ein edler und hochgebildeter Mensch, der Arabisch, Türkisch und Persisch spricht und sich auch französisch und englisch verständigen kann. In Beziehung auf den Glauben ist er tolerant, was früher jedoch nicht der Fall war. Er verstieß seinen Bruder, dem er sehr ähnlich sieht, aus der Familie, weil dieser Christ wurde und eine Christin heiratete. Unter dem Einfluß seiner Frau wandelte M. sich und bereute seine damalige Handlungsweise. Als seine Frau starb, versprach er ihr, seinen Bruder zu suchen und sich mit ihm auszusöhnen. Er fand ihn jedoch nicht. Der Tod seiner Frau traf M. schwer, er sieht leidend und gealtert aus. Seine ganze Liebe gilt nun seinem Sohn, den er für einen Künstler hält und sehr verzieht. Erst als Thar mit seiner ›Malerei‹ die kostbar verzierten Wände des Gartenhauses ruiniert, erkennt er, daß seine Erziehung falsche Wege geht. M. ist ein großer Märchenfreund mit einem lebhaften Interesse für alles Übersinnliche. So nimmt er auch einen Traum, in dem ihm sein Bruder seine Verzeihung verheißt, sehr ernst. Am Grabe des Lazarus begegnet M. schließlich Schamah, in der er die angekündigte ›Verzeihung‹ erkennt. Er nimmt sie und ihre Mutter, die Frau seines verstorbenen Bruders, in sein Haus auf, um das an seinem Bruder begangene Unrecht wiedergutzumachen. (SCHAMAH: 2-8, 34, 37, 73, 103, 165f) - MUSTAFA BUSTANIs FRAU: verstorbene Mutter THARs; sie hatte ein außerordentlich lebhaftes, liebes, gütiges Wesen, das einen guten Einfluß auf ihren Mann ausübte. (nur erwähnt) (SCHAMAH: 3f, 6, 133) DER SCHWARZE MUSTANG -> TOKVI KAVA (Comanche) MUSTAPHA EFFENDI: Kurde; Muchtessib (Marktmeister) in Kairo; M. ist unbestechlich, streng und unerbittlich. Er ist schlauer als der größte Pfiffikus. Über den ehrlichen Kulledschi (Krughändler) SELIM BEN NUBA wacht er mit offenen Augen. Gegen dessen Nachbarn und Konkurrenten SADOK file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/MUM_MYR.HTM[21/02/2024 12:33:54]

OMAR hegt er den Verdacht, er handle statt mit echten Tonkrügen aus Ballas mit minderwertigen Kopien. Mit Hilfe eines in Sadok Omars Schiffsmannschaft eingeschleusten Polizisten kann M. Sadok Omar der Fälschung und des Schmuggels überführen und zugleich eine geplante Intrige gegen Selim Ben Nuba vereiteln. (KULLEDSCHI: 536-43) MUSTAPHA MOHARREM AGA: seit 50 Jahren Türsteher der Hohen Pforte; er ist ein Freund KABA BEN NEMSIs, dem er die Pässe und Empfehlungen des Großherrn besorgte. (nur erwähnt) (GR 27: 98f) MUSTERANTON: Kupferstecher; Mann von MARIE, Vater von HERZLE, er wurde von seinem Arbeitgeber, dem MUSTERWIRT (1); ausgenutzt. Als leidenschaftlicher Damespieler akzeptierte er einen Damewettkampf mit ihm. Er hätte als Verlierer drei Jahre lang umsonst für den Musterwirt arbeiten müssen. Der Musterwirt setzte ein Grundstück, das ›Bergle‹. Unterstützt von seiner damaligen Braut Marie, die ihn vor der Hinterlist des Musterwirts, der Anton betrunken machen wollte, bewahrte, gewann er das //592// Grundstück. Für M. begann damit ein bescheiden glückliches Leben: er schwor der Spielleidenschaft ab, heiratete Marie und bezog mit ihr ein selbstgebautes Häuschen auf dem ›Bergle‹. Er arbeitete auch weiterhin für den Musterwirt, doch schöpfte er Verdacht, daß bei diesem nicht alles mit rechten Dingen zugehe. Sein Verdacht wurde verhängnisvoll bestätigt: M. entdeckte in der Druckerei des Musterwirts eine Geldfälscherwerkstatt. Dabei wurde er von FROMMHOLD UHLIG, dem Schwiegersohn und Komplizen des Musterwirts, überrascht. Uhlig zögerte nicht, den sich naiverweise seiner Unbestechlichkeit rühmenden M. zu ermorden, und vertuschte die Umstände so geschickt, daß das Verbrechen erst nach Jahrzehnten aufgeklärt wird. (GELDMÄNNLE: 465, 479-84, 487-506, 520-21, 522†, 524) MUSTERWIRT (al. GELDMÄNNLE): 1) Schankwirt und Betreiber einer Musterschlägerei; er ist heimlich auch als Geldfälscher tätig. Darauf und auf seine kleine Statur spielt der Beiname GELDMÄNNLE an. Wenn sich niemand bei ihm befindet, schaut er »gar pfiffig und selbstzufrieden vor sich hin«, »sobald aber andere bei ihm waren, hatte er ein stilles, frommes, in sein schweres Schicksal ergebenes Gesicht« (476). Die Seele seines Mustergeschäfts war der naive, unterbezahlte Kupferstecher MUSTERANTON, der unerschöpflich neue Muster erfand. Der M. überredete Anton zu einem Damewettstreit, bei dem er als Preis ein Grundstück, das ›Bergle‹, setzte; Anton setzte dagegen, daß er drei Jahre lang umsonst für den M. arbeitet: »In ... drei Jahren kann er mir für ein ganzes Menschenleben vorarbeiten. Dann aber ist er kaputt, und ich werfe ihn hinaus.« (484) Hinterlistig wollte der M. Anton betrunken machen, damit dieser das Spiel verliert. Antons Braut MARIE verhinderte dies, so daß Anton gewann. Den Verlust machte der M. aber bald mehr als wett, da er den Banknotenfälscher FROMMHOLD UHLIG als Kompagnon und Schwiegersohn an sich binden konnte. Um seinen plötzlichen Reichtum zu erklären, täuschte der M. internationale Geschäftsverbindungen vor und erweiterte seinen Tätigkeitsbereich. Durch

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Kreditgewährung verführte er arme Arbeiter, über ihre Verhältnisse in seinem Verkaufshaus Waren zu beziehen. Gleichzeitig warf er alle selbständigen Konkurrenten aus dem Rennen, bis die gesamte Umgegend mit Ausnahme Antons und des PASTORs bei ihm verschuldet war. Auf dem Höhepunkt seines Reichtums fiel er durch einen Zufall einem Mordanschlag Uhligs zum Opfer, der eigentlich den Musteranton treffen sollte. Uhlig vertuschte die Tat und wurde M.s Nachfolger als Musterwirt und Geldmännle. (GELDMÄNNLE: 476-93, 500-03, 507-10, 522†, 523f) 2) -> FROMMHOLD UHLIG GROßER MUT -> TA-KI (Chinese) MUTESSELIM VON AMADIJAH: korrupter türkischer Kommandant von Amadijah; er ist »ein langer, hagerer Mann mit einem scharfen, wohl frühzeitig gealterten Angesichte« (184) und verschleiertem Blick: »Ein feiger Mensch, der nur gegen den Schwachen //593// mutig ist« (199), darüber hinaus »ein Schwachkopf und ganz unfähig für sein Amt« (195). Die Einwohner Amadijahs hat er so ausgeplündert, daß der ganze Distrikt verarmt ist. KARA BEN NEMSI (KBN) erwirbt sich seine Freundschaft dadurch, daß er ihm Wein besorgt. Als der M. und sein Gefängniswärter, SELIM AGHA, von dem Wein betrunken sind, befreien KBN und dessen Gefährten AMAD EL GHANDUR aus dem Gefängnis. Im Auftrag des Oberrichters der asiatischen Türkei nimmt der M. später den abgesetzten MAKREDSCH VON MOSSUL fest. (GR 2: 184-97, 199f, 221-26, 27679, 284-90, 296-322, 326-29, 338-57, 369f) MUTHALLAM SOBUF: Großvater von IFRA; sein Geist ist angeblich in Ifras Esel gefahren. (nur erwähnt) (GR 1: 583) MUTTER DER SCHÖNHEIT -> UMM ED DSCHAMAHL MUTTER DRY ( eigentlich ELLA WALLOT (geb. WARDON): amerikanische Hafenwirtin auf Madeira (Funchal); Frau von DAVID JONATHAN WALLOT, den sie zu einem Eheversprechen übertölpelte; Freundin von MIETJE DANGERLAHN; sie ist über Mannshöhe emporgeschossen und sehr dünn, deshalb nennt man sie MUTTER DRY. Ihr Gesicht ist voller Pockennarben; ein Auge fehlt ihr. (WR I: 224ff) MUTTER GRYS: Wirtin in Hobokken (New York) (nur erwähnt) (EHRI-GR: 5) MUTTER MERVEILLE: siehe unter MERVEILLE file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/MUM_MYR.HTM[21/02/2024 12:33:54]

MUTTER QUAIL: siehe unter QUAIL MUTTER RÖSE: »die dickste und zugleich beste Wirthin des ganzen Anhalt'schen Landes« in Dessau; »wie eine Königin thronte sie zwischen zahllosen Flaschen, Gläsern und Krügen hinter dem langen, massiven Schenktische, hatte für jeden einen freundlichen Gruß, ein vertrauliches Kopfnicken oder wohl gar einen kräftigen Händedruck und ließ wie eine Sonne die Strahlen ihres vollen und stets lächelnden Gesichtes bis in die entfernteste Ecke fallen. Nirgends war das Bier so frisch und erquickend, nirgends der Braten so saftig und nirgends die Bedienung so aufmerksam wie bei ›Mutter Röse‹, und wem es gar widerfuhr, von ihr selbst bedient zu werden, der konnte sich diesen Vorzug für eine wirkliche Ehre anrechnen und wurde darüber von den Andern groß angesehen. Aber ebenso kräftig und entschieden konnte sie auch gegen Den auftreten, welcher es wagte, sie aus ihrem Gleichgewicht zu bringen, und gar mancher Gast schon hatte ein solches Beginnen mit einem blitzschnellen ›An die Luft setzen‹ büßen müssen.« (12) In ihrer Wirtschaft trifft der inkognito anwesende Fürst LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU (DER ALTE DESSAUER) den ebenfalls inkognito dort weilenden Rittmeister CURT VON PLATEN, der sich als Reitknecht beim Dessauer bewerben will und aufs Schloß bestellt wird. (WERBERN: 12, 15, 29f, 32, 46f, 92) //594// MUTTER SMOLLY: schöne Mulattin; Witwe eines reichen deutschen Mississippihändlers, der ihr eine wertvolle Bibliothek hinterlassen hat; Freundin von MARGA OLBERS; sie ist »die ehrbarste Frau der ganzen Stadt und überall als Engel aller Nothleidenden bekannt« (148). M.S. ist »eine dralle, außerordentlich sauber gekleidete Frau« von etwa 40 Jahren. In ihrem Haus in Stenton hat der Dichter und Westmann RICHARD FORSTER eine Wohnung angemietet. Ihr Dienstmädchen SARAH brennt mit dem Verbrecher TOM WILSON durch. M.S. nimmt die reumütig Zurückkehrende liebevoll wieder auf. (DICHTER/PFAHLMANN: 148ff, 165ff, 237f) - MUTTER SMOLLYs MANN: Verwandter der Mutter von MARGA OLBERS; verstorben (nur erwähnt) (DICHTER/PFAHLMANN: 151, 170f) MUTTER THICK: 1) Boardinghouse-Besitzerin in Hobokken (New York); sie hat eine »volle, umfangreiche Gestalt«, ist eine resolute Frau (wirft den Randalierer TOMMY hinaus): »wer nur ein einziges Mal bei ihr gewesen ist, der weiß von ihren Eigenthümlichkeiten zu erzählen, von ihrer Liebenswürdigkeit zu rühmen und sehnt sich, wieder einmal bei ihr an Bord gehen zu dürfen. Aber ... sie ... hat einen gar strengen Begriff von Ambition und wahrt das Renommee ihres Hauses eigenhändig und in so kräftiger Weise, daß schon mancher alte, widerhaarige Seemann die Kraft ihrer dicken Fäuste und die Unwiderstehlichkeit ihrer fetten Arme aus eigener Erfahrung kennen gelernt hat ... Wem es aber einmal geglückt ist, sich ihr Vertrauen zu erwerben, der darf auf ihren Schutz und Beistand in jeder Beziehung rechnen« (546). Sie handelt mit falschen Pässen, ist eine intime Freundin PETER POLTERs. In AUF DER SEE nimmt sie file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/MUM_MYR.HTM[21/02/2024 12:33:54]

sich des bestohlenen HEINRICH WALLERSTEIN an, der bei ihr Peter Polter und RICHARD VON TRESKOW trifft, die ihn zu SAM FIRE-GUN bringen. Vor der Abfahrt nach Deutschland kehren alle Helden des Romans bei ihr ein. In GR 15 wird von diesem Zusammentreffen nur erzählt. (AUF DER SEE: 546ff, 788ff, 803f GR 15: 564, 566ff KIANGLU: 207 (nur erwähnt)) 2) Boardinghouse-Besitzerin in Jefferson-City; sie hat eine volle, umfangreiche Figur, ist sechzig Jahre alt. Sie »machte ganz den Eindruck einer sehr verständigen, freundlichen und besorgten Hausmutter, deren Glück es ist, Zufriedenheit um sich zu sehen« (4), ist aber auch resolut und tapfer. Bei ihr werden von den verschiedenen Erzählern (TIM KRONER (4.2), TRESKOW, der LITTERAT, YATO-INTA, der INDIANERAGENT) die Geschichten des Mittelteils der Surehand-Trilogie als eigene Erlebnisse erzählt oder als Erlebnisse anderer wiedergegeben. In ihrer Schänke treffen dann OLD SHATTERHAND (OS), DICK HAMMERDULL, PITT HOLBERS und Treskow zusammen, die von dort aus die Verfolgung von GENERAL DOUGLAS (DANIEL -> ETTERS) aufnehmen. Nachdem M.T. erfahren hat, daß OS bei ihr Gast ist, erbittet sie sich eine Locke von seinem Haar; das wird ihr gewährt: sie langt kräftig zu und hinterläßt eine völlig kahle Stelle. (GR 15: 1-4, 583, 635-38 BLIZZARD: 582 (nur erwähnt)) //595// MUZA›BIR (GAUKLER): bedeutendes Mitglied des Ordens der heiligen Kadirine, dessen Mokkadem ABD EL BARAK ist; »er stand in dem Alter des Mokkadem, hatte dieselbe Farbe und denselben negerartigen Typus des Gesichts und war nicht ganz so hoch, aber weit breitschulteriger als er. Dieser Mensch war wenigstens ebenso stark, gewiß aber viel gewandter als Abd el Barak ... Gekleidet war er in ein langes, dunkles Hemde, um welches ein Strick geschlungen war, in dem ein Messer steckte. An den Füßen trug er Strohsandalen. Das war der Anzug eines armen Mannes; aber in den Ohren hingen schwere, dicke Goldringe, und an den dunklen Fingern glänzten wenigstens zehn wertvolle Reife mit funkelnden Steinen. Seine Stimme klang stolz und selbstbewußt« (123). Abd el Barak beauftragt den M., der als der berühmteste Taschendieb gilt, KARA BEN NEMSI (KBN) Papiere, die den Mokkadem belasten, zu entwenden, wobei durchaus auch ein Mord eingeplant ist. Der Plan mißlingt, der M. muß fliehen. In Siut horcht er SELIM über die Pläne KBNs aus und lockt gemeinsam mit ABD ASL KBN und Selim in eine unterirdische Höhle, wo beide verschmachten sollen. In Faschoda identifiziert er KBN und BEN NIL beim Sangak der Arnauten, IBN MULEI, was zur Gefangennahme der beiden führt. Am oberen Nil richten der M. und Abd el Barak ein Auffanglager für die ›Beute‹ des Sklavenjägers IBN ASL ein. Dabei werden sie von KBN gefangengenommen und dem REIS EFFENDINA übergeben. Dieser läßt beide aufhängen. (GR 16: 117ff, 123ff, 171, 279, 285f, 335, 359, 513ff, 526ff, 599 GR 17: 467ff GR 18: 40ff, 53f) MIRZA MUZAFFAR: persischer Polizeibeamter aus Yaltemir; er will mit Gefährten seine vom KYSKAPTSCHIJI (MUSA WARDAN) entführte Tochter befreien. M. ist »ein wohlgebauter, vollbärtiger Mann im Alter zwischen vierzig und fünfzig Jahren«. KARA BEN NEMSIs (KBN) Hilfe weist er als fanatischer Muslim zurück. Er gerät dann selbst in die Hände der Räuber, die ihn gefesselt in einen Fluß stecken. KBN befreit ihn und seine Tochter, wodurch seine starre Haltung KBN und dem Christentum gegenüber gelöst wird. (KYSKAPTSCHIJI: 400ff, 411, 445, 448, 451)

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MY (MARY): geschwätzige, in der Küche bei WILKINS arbeitende Negerin; Freundin von TY; Geliebte von NERO (DH-DH: 852f, 855ff) MYLLA: 1) Deckname von ANNA WEISE 2) (al. SÜDANA): Zigeunerin; Frau von JESCHKO; nachdem sie ihr eigenes Kind verlor, wurde sie die Amme CURTY VON GULIJANs (-> FEX) bei ETELKA VON GULIJAN in Slatina. M. betrog ihren Mann mit dessen Bruder BARKO. Ihr Mann erfuhr durch den SILBERBAUERn (CONRAD -> CLAUS) von ihrer Untreue. Sie mußte mit ihrem Geliebten fliehen, dem der Silberbauer zuvor noch nach dem Mord an Curtys Eltern den entführten Curty übergab. M. nahm den Namen SÜDANA an, unter dem sie mit dem Kind in Scheibenbad auftauchte, wo sie dem THALMÜLLER (GOTTHOLD -> KELLERMANN), dem Schwager und Komplizen des Silberbauern, //596// als Mitwisserin der Verbrechen von Slatina gefährlich wurde. Er erwürgte sie. Sie wurde als Zigeunerin nicht ordentlich beigesetzt, man verscharrte ihre Leiche auf einem Hügel am Fluß. Curty, der in Scheibenbad als Fex beim Thalmüller arbeitete, fand ihre versteinerte Leiche in einer Höhle unter dem Grab, da sich das Grab gesenkt hatte: »Es war eine Frau, welche wohl nicht über dreißig Jahre alt geworden war, aber doch älter erschien, denn ihre Züge zeigten den Typus der Zigeuner, deren Frauen ja bekanntlich sehr schnell altern. Sie hatte die braunen Hände unterhalb der Brust gefaltet, und ein seltener Reichtum schwarzen Haares floß ihr vom Scheidel über die Wangen herab bis faßt [!] auf die Füße, sie einhüllend wie in einen Mantel. Eingehüllt war die Gestalt in ein altes Bettuch« (227) In einer Geige, die sie Curty hinterließ, versteckte sie Papiere, die Curty Aufschluß über seine Identität geben. (nur erwähnt) (WzG: I 227, 233, 235 III 1160 IV 1500) VON MYLUNGEN: 1) GRAF V.M.: Vater von 2)/3); Oberst-Jägermeister; er ist über 50 Jahre alt, sieht aber älter aus. Er hat eingefallene Schläfen und Wangen und eine hohe, durchfurchte Stirn. Der Graf sucht verzweifelt nach seiner verschwundenen Tochter. (JUWELENINSEL: 674f, 739) 2) KARL V.M.: Sohn von 1), jüngerer Bruder von 3); Freund KURT SCHUBERTs; Seekadett, später Leutnant; er hat ein schönes, vornehmes Aussehen. K. forscht mit seinem Vater nach der verschwundenen Schwester. Aus persönlichem Haß gegen Prinz HUGO VON SÜDERLAND tritt er als Süderländer in norländische Dienste. (JUWELENINSEL: 369ff, 375, 674f)

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3) TOSKA V.M.: Tochter von 1), Schwester von 2); sie hat üppige, volle Formen, lichtblondes Haar und kleine Füße. Im Alter von 21 Jahren folgt die sehr attraktive Komteß dem Prinzen HUGO VON SÜDERLAND auf dessen Schloß Himmelstein. Sie will seine Frau werden, wehrt sich aber gegen eine Verführung. Als sie die ausschließlich lüsternen Motive Hugos erkennt, widersetzt sie sich energisch und wird in ein Nonnenkloster gebracht, wo mehrere Jahre Kerkerhaft und intensive Verführungsversuche durch Mönche sie nicht gefügig machen können. Sie wird durch den BOWIE-PATER befreit und verlobt sich mit THEODOR VON WALMY, der ebenfalls im Kerker Himmelsteins schmachtete. (JUWELENINSEL: 66f, 82ff, 98, 882, 914) MYRTHE -> MERSINAH Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//597// NACHIR MIRJA: Vater von IFRA (nur erwähnt) (GR 1: 583) NACHT -> LEILET NAFAR BEN SCHURI: Anführer der Massaban (Ausgestoßene); er ist stark gebaut, vollbärtig. N. gibt sich als Scheik der Dinarun-Kurden aus und bietet den ausgeraubten KARA BEN NEMSI (KBN) und HALEF scheinbar seine Hilfe an, hat sie aber in Wirklichkeit selbst ausrauben lassen. Er braucht ihre Pferde und Waffen für einen Kriegszug gegen die Dschamikun. KBN vertraut ihm zunächst, bis N. wegen der Pferde allzu aufdringlich wird und bis ihn der PEDEHR aufklärt. N. wird mit seinen Männern von den Dschamikun gefangen und in den Kriegsdienst des SCHAHs gegeben. (GR 28: 93, 122f, 126f, 130, 134f, 158, 183-86, 195, 225f, 251, 298, 602) NALE-MASIUV (VIER FINGER): Comanchen-Häuptling; N. ist ein »lang und schmal gebauter, aber starkknochiger und sehnenkräftiger Mann im Alter von vielleicht fünfzig Jahren. Seine Backenknochen traten weit hervor; seine scharfe Adlernase und die dünnen, zusammengekniffenen Lippen ließen in Verbindung mit den kleinen, wimpernlosen Augen auf festen Willen, Thatkraft, Falschheit und Verschlagenheit schließen.« (476f) Er will im Zusammenwirken mit VUPA UMUGI und SCHIBABIGK die die Comanchen verfolgenden Soldaten im Llano estakado in eine Falle locken, wird aber seinerseits aufgrund einer List OLD SHATTERHANDs (OS) mit seinen Kriegern umzingelt. Er versucht, OS zu töten, als dieser verabredungsgemäß ohne Waffen mit ihm verhandelt. Schließlich ergibt er sich bedingungslos, als OS damit droht, seine ›Medizin‹ zu verbrennen. (GR 14: 167, 296, 306-11, 467-85, 489-92) NALGU MOKASCHI (STARKER BÜFFEL): Mimbrenjo-Häuptling; Vater von YUMA-TSIL und YUMA-SHETAR; N. ist von hoher, starkknochiger Gestalt. »Er zählte vielleicht sechzig Jahre, besaß den Bau und die Körperkraft eines Hünen, und befand sich noch im Vollbesitze der ganzen Beweglichkeit.« (336) N. ist ein treuer, wenn auch cholerischer Freund OLD SHATTERHANDs (OS). Er fordert OS zum Zweikampf heraus. Er wird besiegt und entschuldigt sich freimütig bei OS für seinen Fehler. OS schenkt Yuma-tsil das Leben seines Vaters. (GR 20: 257f, 322f, 331-41, 368, 466) NAMBOH-AVAHT (GROßER FUß): Utahkrieger; N. ist hoch, sehr breitschultrig und hat ungeheuer große Füße. Er unterliegt dem DICKEn JEMMY trotz größerer Muskelkraft im Ringkampf. (SILBERSEE: 346, 359ff) GROßER NAME -> AVAHT-NIAH (Shoshone) NAMENLOS -> ADSY

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NANAP NEAV (ALTER HÄUPTLING): Oberanführer der Utahs; er ist mindestens 80 Jahre alt, dennoch aufrecht, stolz und kräftig. N. trägt langes, weißes Haar. Er beleidigt //598// den gefangenen und gefesselten WINNETOU so übel, daß dieser ihm Schädeldecke und Brustkorb eintritt und so tötet. (SILBERSEE: 406ff, 421f) NANA-PO ((MEIN) ÄLTERER BRUDER) -> VON HILLER NANAP VARRENTON (DER ALTE DONNER): Utahhäuptling; er wird von TSCHIA-NITSAS in die Silbersee-Schatzkammer geführt und stirbt mit vielen seiner Krieger, als NINTROPAN-HAUEY den Geheimgang zum Einsturz bringt. (SILBERSEE: 493f, 504, 506) NAPOLEON I. (BONAPARTE): französischer Colonel, später General, dann Kaiser (historisch: 17691821, Kaiser von 1804-15) - in SURCOUF/KAPER: N. ist zu Beginn der Erzählung noch Colonel. Er »war von kleiner, schmächtiger Gestalt; sein hageres, scharf geschnittenes Gesicht zeigte eine bronzene Färbung; die breite Stirn bedeckte ein Tressenhut, und die Gestalt war in einen weiten Regenrock gehüllt ... Er mochte vierundzwanzig Jahre zählen; sein bartloses Gesicht blieb vollständig regungslos, aber sein mächtiges Auge blitzte im Kreise umher« (10). ROBERT SURCOUF trifft bei Beausset zum ersten Mal auf N.; kurze Zeit später in Toulon bittet Surcouf N. um ein Schiff, damit er für Frankreich kämpfen kann. N. lehnt ab. Daraufhin entführt Surcouf aus dem von den Engländern belagerten Toulon ein englisches Schiff unter den Augen N.s., so daß dieser zugeben muß, sich in Surcouf getäuscht zu haben. Jahre später, N. ist inzwischen Kaiser geworden, trifft N. mit dem amerikanischen Erfinder ROBERT FULTON zusammen, der ihm seine Erfindung, das Dampfboot, anbietet. N. lehnt auch hier ab. Mit Surcouf, der ein berühmter Kaper wurde, trifft N. in Paris noch einmal zusammen. Dieses Mal bietet N. ihm an, eine Escadre zu führen. Surcouf lehnt jedoch ab, da er lieber weiter als Kaper für Frankreich kämpfen will. (10, 12, 19ff, 22, 26, 39, 46ff, 52f, 69, 100ff, 110ff, 114ff, 120) - in WR: (nur erwähnt) (WR VI: 2493) - in ULAN: N. ist »ein kleiner, nicht allzu schmächtiger Mann, trug ein kleines Hütchen auf dem Kopf, und einen grauen Ueberrock. Die Beine staken in hohen Schaftstiefeln« (322). Er wird mit seiner Begleitung, den Marschällen NEY, GROUCHY und GOURGAUD, in den Überfall auf die Kutsche der Baronin DE SAINTE-MARIE im Argonner Wald verwickelt. Dabei lernt er MARGOT RICHEMONTE kennen und begehrt sie. Er setzt die Reise zusammen mit den Damen fort und gerät in einen Hinterhalt von Wegelagerern. Nur durch die Hilfe von HUGO VON KÖNIGSAU und FLORIAN RUPPRECHTSBERGER können die Räuber geschlagen werden. Margot wird von einem Schuß getroffen, der dem Kaiser galt. Anläßlich der Versorgung der Wunde Margots kommt es zu einer Auseinandersetzung zwischen dem eifersüchtigen N. und Hugo, der als Seekapitän de Sainte-Marie dem

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Kaiser als Verlobter Margots vorgestellt worden war. N. weist Hugo aus seinem Gefolge, ungeachtet, daß dieser ihm gerade erst das Leben gerettet hat. Auf dem Schloß der Sainte-Marie richtet N. sein Hauptquartier ein, um in Margots Nähe zu sein, macht ihr den Hof und versucht, sie zu überreden, ihre Verlobung zu lösen, was Margot ablehnt. Von ALBIN RICHEMONTE, den N. in seine Dienste //599// nimmt, erfährt er, daß Hugo ein preußischer Offizier ist. Er gibt Richemonte die Vollmacht, Margot gegen ihren Willen mit dem BARON DE REILLAC zu verheiraten, da er sich dadurch verspricht, Zugang zu ihr zu haben, und trägt ihm auf, Hugo zu fangen. Dieser belauscht all diese Gespräche und erfährt so auch N.s Kriegspläne, die er an GEBHARD LEBERECHT VON -> BLÜCHER weitermeldet. N. wird dadurch in der Schlacht bei Waterloo (1815) geschlagen. Danach wird N. nach St. Helena verbannt. (W: 321f, 329, 337f, 356, 359f, 369f, 386f, 389f, 392, 402, 407, 452f, 597, 1697f / ULAN: II 478ff, 494ff, 523, 532ff, 537, 560ff, 568, 572ff, 579, 590, 632ff, 779 V 2062, 2065) - in KRIEGSKASSE: (nur erwähnt) (271, 303, 319) NAPOLEON III.: Kaiser von Frankreich (historisch: 1808-73, Kaiser von 1852-70) - in WR: Als von BENITO JUAREZ die Zinszahlungen für den mexikanischen Anleihenschwindel europäischer Mächte eingestellt wurden, entsandte N. französische Streitkräfte nach Mexiko, vertrieb Juarez und setzte den österreichischen Erzherzog MAXIMILIAN in Mexiko als Kaiser von seinen Gnaden ein. Aufgrund der Intervention Englands und Nordamerikas und der militärischen Erfolge Juarez› muß er nach wenigen Jahren Maximilian fallen lassen und seine Truppen aus Mexiko abziehen. Er wird als Mensch geschildert, der nur auf äußeren Glanz bedacht ist. (nur erwähnt) (VI 1453 V 1905 VI 2473f, 2494) - in ULAN: Mann von Kaiserin EUGENIE; als Kaiser fördert er die Legitimation HENRY RICHEMONTEs als (falscher) Baron ARTHUR DE SAINTE-MARIE. Capitän ALBIN RICHEMONTE und Graf JULES DE RALLION sind Günstlinge an seinem Hof. Um einen Krieg gegen Preußen zu provozieren, beauftragt er seinen Gesandten BENEDETTI, den preußischen König zu brüskieren. Als die sogenannte ›Emser Depesche‹, von OTTO VON BISMARCK redigiert, in der Presse veröffentlicht wird, erklärt N. am 19.7.1870 Preußen den Krieg und übernimmt am 28.7. das Oberkommando über die französische Rheinarmee. Seiner Frau übertrug er zuvor die Regentschaft. In der Schlacht von Sedan wird er mit seinen Truppen eingeschlossen und muß kapitulieren. (nur erwähnt) (W: 706, 709, 1619, 1640, 1689 7 ULAN: III 880f, 886 V 1888, 1926, 2041) DER NARBIGE (DER HÄßLICHE): junger Sklavenjäger bei IBN ASL; sein Gesicht ist »so voller Narben, als ob es durch ein Hackbrett zerfleischt worden sei« (456). Er hat an einer Sklavenjagd bei den Beni Fessarah teilgenommen, auf der junge Mädchen und Frauen, darunter MARBA, erbeutet wurden. BEN KASAWI will Marba zwingen, den N. zu küssen. Der N. versucht vergeblich, BEN NIL durch einen vergifteten Pfeil zu töten. Marba ersticht den N. nach ihrer Befreiung durch KARA BEN NEMSI und Ben Nil aus Rache. (GR 16: 546ff, 623)

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NASAR IBN MOTHALLEH: Ateïbeh; er begleitet HALEF zu den Haddedihn. (GR 1: 404, 407ff) //600// NASIR (genannt NASIR AGASSI/al. LASSA): junger türkischer Stabsoffizier; Freund von OMAR AMED; N. hat eine breite Narbe auf der rechten Wange. Er weilt als Spion unter den Teufelsanbetern (Dschesidi) und gibt sich als Dschesidi LASSA aus. KARA BEN NEMSI (KBN) erwirbt sich seine Dankbarkeit, weil er ihn verschont. Später trifft KBN ihn in Konstantinopel wieder. N. ist Mir Alai (Kommandeur) geworden. (GR 1: 603-08 GR 2: 48ff, 54, 58, 64 GR 3: 542ff) NAS(S)R-ED-DIN -> SCHAH VON PERSIEN VON NAUBITZ, MARIE: hübsche Dessauer Adelige; Patenkind des ALTEn DESSAUERs (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU); Geliebte des Rittmeisters CURT VON PLATEN; auch der Oberleutnant VON POLENZ wirbt um sie, wird aber abgewiesen. Sie will von Platen noch nicht akzeptieren, da sie nur einen Mann nehmen will, der als Offizier eine Kompanie befehligt. Wegen eines nicht näher bezeichneten Prozesses hält sie sich beim Advokaten UHLMANN in Bitterfeld auf, der im Haus des Bäckers WOLSTRAATEN wohnt. Wolstraaten steht mit sächsischen Werbern in Verbindung und hält gepreßte Rekruten in seinem Keller gefangen. Der Alte Dessauer kommt deswegen inkognito nach Bitterfeld, begleitet von von Platen, der sich unerkannt als Reitknecht bei ihm verdungen hat. Mit Hilfe Maries, die »weder Furcht noch Unentschlossenheit« kennt, und FRITZ NAUHEIMERs kann von Platen dem Fürsten, der sogar selbst noch in Gefangenschaft gerät, zu Hilfe kommen und die Sachsen gefangennehmen. Er gibt sich zu erkennen und wird vom Dessauer als Offizier in seinen Dienst genommen. Damit steht einer Verbindung mit Marie nichts mehr im Wege. (WERBERN: 16, 29, 31f, 57, 71, 73, 87, 89f, 92) NAUHEIMER, FRITZ: Korporal beim ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU), der ihn für »den bravsten Unteroffzier in der ganzen Armee« hält. N. ist ein wahrer Goliath und besitzt große Körperkraft. Wegen seiner Geliebten, SOPHIE, dem Mündel des Bäckers WOLSTRAATEN in Bitterfeld, ist er mit dem jungen HABERMANN aneinandergeraten und hat ihn in einen Wassertrog getaucht. Im Keller Wolstraatens hat N. einen Schlupfwinkel sächsischer Werber entdeckt. Der Fürst kommt daraufhin verkleidet nach Bitterfeld und gerät dort in sächsische Hände. N. und der Rittmeister CURT VON PLATEN können ihm jedoch zu Hilfe kommen. Die Sachsen werden festgenommen und die von ihnen gepreßten Rekruten befreit. Mit Zustimmung des Dessauers wird Sophie dann N.s Frau. (WERBERN: 16, 44, 46, 72, 87, 89, 92) NAUMANN: 1) Lotteriekollekteur der Landeslotterie; Mann von 2), Sohn von 3); er versucht zusammen mit SALOMON LEVI, FRANZ HEROLD um den Hauptgewinn von 100000 Gulden zu betrügen. Er wird festgenommen (VS IV: 1579-82, 1602-05, 1616-21, 1629)

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//601// 2) Frau von 1); sie ist ehrlich, weiß nichts vom Betrug ihres Mannes. (VS IV: 1602, 1621) 3) Vater von 1); er ist Komplize seines Sohnes und wird wie dieser verhaftet. (VS IV: 1602-05, 1619ff) 4) Deckname des ALTEn DESSAUERs (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) 5) Kapellmeister in Scheibenbad; bekannter Dirigent; Freund von ANTONIO RIALTI und MAX WALTHER; nach dem Konzert in Scheibenbad versucht er vergeblich, den FEX zu engagieren. (WzG: I 164, 170, 306 II 675) NAZ (auch: NAZI/VOGELNAZI) -> IGNAZ PFOTENHAUER NAZI: 1) Knecht des SILBERBAUERn (CONRAD CLAUS) in Hohenwald (WzG III: 905) 2) Pferdejunge auf Schloß Steinegg (WzG V: 1738) 3) -> NAZ ›NEBATJA‹ (PFLANZENSAMMLERIN): arme griechische Christin in Ostromdscha; »ein ganz eigenartig und tief angelegtes Frauengemüt« (GR 5: 29); sie »war nur mit einem sehr ärmlichen dunklen Rock bekleidet und hatte ein vorsündflutliches Tuch um den Oberkörper geschlungen, welches auch die Arme und Hände bedeckte. Sie sah aber sonst leidlich sauber aus ... Ihr Gesicht war hager. Die Not hatte demselben ihre traurigen Runen eingeritzt.« (GR 4: 526) Vom Pflanzensammeln hat sie Rheumatismus in den Armen. Der MÜBAREK haßt sie und behauptet, ihr verstorbener Mann sei in der Hölle. HALEF tröstet sie, er habe ihren Mann im Himmel gesehen. Sie warnt KARA BEN NEMSI (KBN) vor dem KODSCHA BASCHA, daß dieser heimlich die Leute des SCHUT unterstütze. Sie bemerkt als erste, daß die Verbrecher MANACH EL BARSCHA, BARUD EL AMASAT und der Gefängniswärter geflohen sind. N. kann die drei und den Mübarek belauschen und erfährt so, daß die BEIDEN -> ALADSCHY KBN überfallen sollen. KBN ist überzeugt, daß ihm N. mit dieser Warnung das Leben gerettet hat und schenkt ihr einen Teil des Geldes, das er Manach el Barscha und Barud el Amasat abgenommen hatte. (GR 4: 525f, 532f, 536-49 GR 5: 27-31, 34ff, 87, 100f) - NEBATJAs MANN: Er verstarb vor drei Jahren. (nur erwähnt) (GR 4: 536, 542f)

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//602// - NEBATJAs KINDER: N. hat insgesamt vier Kinder; eine Tochter ist ungefähr 8 Jahre alt. Einen Sohn hat der MÜBAREK von einem Felsen gestoßen als er in die Nähe seiner Hütte kam, so daß das Kind sich den Arm brach. (GR 4: 525, 538, 544, 546) NED: alter, grauköpfiger Neger; Faktotum eines Hotels in New Orleans; N. hat dem Erzähler seine besondere Zuneigung geschenkt; er bringt ihm den Koffer zum Dampfboot. (WINNETOU/INN-NUWOH: 8) NEDSCHIR-BEY (Nedschir = tapferer Jäger): Nestorianer; RAIS (Oberhaupt) VON SCHOHRD; Stiefvater von INGDSCHA - in GR 2: Der N. ist ein riesiger Mann mit volltönender Baßstimme. Er trägt weite Kattunhosen, eine Kattunjacke und auf dem Kopf ein Tuch. Schon beim ersten Zusammentreffen beleidigt er KARA BEN NEMSI (KBN). Er erweist sich als der größte Gegner einer Versöhnung zwischen den Nestorianern und den Berwari-Kurden. Um KBNs Vermittlung zu verhindern, läßt er ihn gefangensetzen. Nach KBNs Befreiung wird er von diesem gefangen und zum RUH 'I KULYAN (MARAH DURIMEH) gebracht, wo er zum Frieden ›bekehrt‹ wird. (509-12, 520ff, 599-603, 608-19) - in GR 27: N. führt die Gruppe an, die Marah Durimeh aus der Gefangenschaft der Dawuhdijeh-Kurden befreien will. (569, 575, 589) - in GR 29: N. ist Anführer der Hilfstruppen, die Marah Durimeh den Dschamikun sendet. (604, 637) - FRAU NEDSCHIR-BEYs: (nur erwähnt) (GR 2: 568) NEDSCHRIS: Scheik eines Unterstammes der Schammar; er wurde im Zelt des Scheiks SOFUK von HADSCHAR ermordet. (nur erwähnt) (GR 1: 342f) NEEDLER: 1) britischer General; Vorgesetzter von DILKE; er tritt nur in GR 30 auf (sein Name wird aber nur in PAX (142) genannt). Er weist den unfähigen Dilke und seine Gefährten im East and Oriental Hotel in Penang scharf zurecht und bittet SEJJID OMAR an seinen Tisch. (PAX/GR 30: 193ff, 215, 611) 2) BEN N.: Begleiter von SAMUEL PARKER in dessen Elk-Erzählung (ELK/GR 14: 15ff) NEETE (MARDER): Lappe; Sohn von VATER -> PENT und MUTTER -> SNJÄRA, Bruder

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MARJAs; er tötet einen Bären. (SAIWA TJALEM: 4, 10, 18, 23, 47) NELL: Barkeeper in Yellow-water-ground (DEADLY/GR 9: 315f) //603// NENA: indischer Moslem; er war einst Diener des MAHARADSCHAs VON NUBRIDA (-> BANDA). Wegen einer strengen Bestrafung wurde er zum Feind des Maharadschas und verbündete sich mit Graf ALEXEI POLIKEFF, dessen Diener er dann lange Jahre war. Er legte in Rußland falsches Zeugnis gegen seinen ehemaligen Herrn ab, so daß dieser durch eine Intrige Polikeffs mit dem Verbrecher SALTIKOFF verwechselt werden konnte. Den Maharadscha verbannte man daraufhin nach Sibirien. Polikeff verkaufte N. später, um einen lästigen Zeugen loszuwerden, als Sklaven an einen sudanesischen Stamm. N. geriet dann in das Eigentum HULAMs bei den Beni Suef. Dort trifft ihn OSKAR STEINBACH: »Er war alt geworden, sehr alt« (1906). »Sein Aufenthalt in der Sclaverei war nicht ohne Folgen gewesen. Wer ihn vor Jahren gesehen hatte, der konnte ihn jetzt nicht wieder erkennen. Leiden, Sorgen, Entbehrungen und die Gluth der Wüste hatten ihn abgemagert und seine Stirn und Wangen mit unzähligen Furchen bedeckt.« (2248) N. ist nur mit einem Hemd bekleidet, hat einen kahlgeschorenen Kopf und in jedem Ohr einen Messerschlitz, zum Zeichen, daß er Sklave ist. Er warnt Steinbach vor einer Hinterlist Hulams. Steinbach befreit ihn aus der sechsjährigen Gefangenschaft und erfährt von ihm die Geschichte des Maharadschas. Mit Steinbach reist N. nach Sibirien. Dort treffen beide auf den Maharadscha, der N. erst nach einigem Zögern vergibt. (DH-DH: 725, 729ff, 754, 1702, 1906ff, 2248, 2262) NERO: Neger; Kutscher bei WILKINS; Geliebter von MY (DH-DH: 876) NEUBERT: 1) NEUBERTBAUER: Vater von 2); er wurde von FROMMHOLD UHLIG (GELDMÄNNLE) zu Trunk und Spiel verleitet, in den Ruin getrieben, zu Falschgeldgeschäften verführt und bei der Polizei denunziert. Als Verhafteter läßt er sich zu Uhlig bringen und ersticht sich vor dessen Augen. Zuvor jedoch prophezeit er Uhlig dasselbe Schicksal. Nach seinem Tode treibt er Uhlig - in einem Kampf »Geist gegen Geist« (546) - zur Selbstaufdeckung und Sühne der von diesem begangenen Verbrechen. (GELDMÄNNLE: 468-75, 476†, 527, 541f, 546, 634) 2) ANNA N.: Tochter von 1); sie war stolz, hochmütig und hatte kostspielige Gewohnheiten, die zum Ruin des Vaters beitrugen. Später durchschaut sie die Verführerrolle FROMMHOLD und ROSALIA UHLIGs, die »das Blut der armen Weber saugen« (469), und sagt sich von ihrer Vergangenheit los. (GELDMÄNNLE: 468f, 536f, 540, 555-60, 635f) NEUBERTBAUER -> NEUBERT

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VON NEUKIRCHEN, RAVEN: Schöppe im Lehnsprozeß gegen WERNER VON HOLTZENDORFF (QUITZOWS: 244) //604// NEUMANN: 1) MILDA/HULDA* N.: Zofe bei ELLA VON HELFENSTEIN; um sich an dem Polizisten ANTON zu rächen, der sich als ihr Geliebter bei den von Helfensteins einschlich, versucht sie - mit Hilfe von AUGUST MEHNERT und JETTE HORN - Anton und dessen Kollegen ADOLF einen Diebstahl unterzuschieben, den sie selbst begangen hat. Sie wird zu einer Zuchthausstrafe verurteilt. (* Vorname in I Milda, in IV/VI Hulda) (VS: I 200f, 205, 365, 368 IV 1676-79 VI 2269-82, 2287-96, 2299f, 2320, 2328f, 2334f, 2406) NEW-MOON, BEN: Westläufer; er hat eine »breitschulterige Figur, außerordentlich große, breite Hände und ein ebenso in die Breite gehendes Gesicht mit sehr großen, weit abstehenden Ohren«. Bis zu den Augen ist das Gesicht körnig blauschwarz: Der STEALING-FOX (TOBIAS PREISEGOTT -> BURTON), einst Gefährte B.s, hatte dessen Pfeife mit Pulver gefüllt, um Ben zu töten und zu berauben. Der Anschlag gelang nur halb; der zufällig in der Nähe weilende JUGGLE-FRED konnte B. retten. B. will mit seinen Gefährten (FALSER, BLOUNT und PORTER) den Llano estakado durchqueren. Sie schließen sich WINNETOU bei der Verfolgung von Llano-Geiern an. (GEIST: 391, 393, 406f) NEWTON, BILL: Name FLORINs in Amerika NEY, MICHEL: französischer Marschall; er wurde »in Saarlouis als Sohn eines Böttchers geboren, (hatte) es durch seine Talente zum Marschall von Frankreich, Herzog von Eßlingen und Fürst von der Moskwa gebracht« (293). N. war »ein starker, doch nicht dicker, wohlgebauter, kräftiger Mann von schwarzbrauner, lebhafter Gesichtsfarbe, mit blitzenden Augen und einem befehlenden Aeußeren« (321). Er begleitet NAPOLEON I. auf einer Fahrt nach Sedan, auf der sie im Argonner Wald von Wegelagerern überfallen und von HUGO VON KÖNIGSAU gerettet werden. (historisch: 1769-1815) (W: 293, 321f, 328f, 353f / ULAN II: 450, 478, 493, 516ff) NEZANUM VON SPANDAREH: Missuri-Kurde; Schwiegervater des BEYs VON GUMRI. Er schenkt KARA BEN NEMSI den Hund Dojan. (GR 2: 120-28, 133, 139-43) - FAMILIE DES NEZANUMs VON SPANDAREH: Frau (siehe auch unter SIDNA), ein Sohn, zwei Töchter (die eine ist die FRAU DES BEYs VON GUMRI) (GR 2: 123, 125, 138) NIEDERMÜLLER: Müller in der Nähe von St. Goar; Vater von ANNA; er ist ein »durchtriebener file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/N.HTM[21/02/2024 12:33:55]

Pfiffikus« von langer und hagerer Gestalt. Der N. stammt von der Obermosel und nimmt mit seiner Mühle dem ansässigen OBERMÜLLER die Mahlgäste weg, weswegen beide Müller in Feindschaft miteinander stehen. Der N. ist ein begeisterter //605// Anhänger NAPOLEONs I. Seine Tochter liebt FRANZ, den Sohn des Obermüllers. Nach dem Willen des N. soll sie jedoch den französischen Douanenlieutenant JAMBRIEU heiraten. Der N. verrät Franz an die Franzosen, so daß er beim Schmuggeln erwischt wird und fliehen muß. Als die preußischen Truppen nach der Niederlage Napoleons in Rußland unter GEBHARD LEBERECHT VON -> BLÜCHER zu Neujahr 1814 den Rhein überschreiten und Franz, der nun den Lützowschen Truppen angehört, Jambrieu im Hause N.s festnimmt, kann der N. gezwungen werden, der Verlobung von Franz und Anna zuzustimmen. Von Blücher stark beeindruckt, wird der N. zu dessen Bewunderer. (KRIEGSKASSE: 271, 286, 302, 318) NIEL, ADOLPHE: französischer Marschall (historisch: 1802-69) (nur erwähnt) (W: 812 / ULAN III: 1006) NIELS: Matrose unter Kapitän DANGERLAHN (WR I: 237ff) DER NIGGER: Halbindianer (seine Mutter war Negerin); Führer der Arbeiterschaft am Mount Winnetou; enger Verbündeter von ANTONIUS PAPER und WILLIAM EVENING; er ist ein roher und gewalttätiger Mensch, »ein Riese von Person, mit indianischen Gesichtszügen, aber aufgestülpter Negernase und echter Mohrenhaut. Einen treffenderen Typ der Brutalität als ihn konnte man sich wohl kaum denken« (560). Der N. will KARL MAY/OLD SHATTERHAND (OS) und dessen Frau HERZLE töten, weil sie gegen die Arbeit am Denkmalbau sind. Er entwickelt zusammen mit TUSAHGA SARITSCH und TO-KEI-CHUN einen Angriffsplan, der jedoch von den ENTERsBrüdern an OS verraten und von diesem belauscht wird. Als OLD SUREHAND und APANATSCHKA den N. unbedacht zur Rede stellen, schießt er auf OS und Herzle, trifft aber die beiden Enters-Brüder, die sich in die Schußlinie werfen. Der N. wird daraufhin von Old Surehand und Apanatschka erschossen. (GR 33: 558, 560ff, 575, 583-87) NIKOLOSA: Wirtschafterin RAMON COHECHOs, des Alkalden von Elanchovi (WALDLÄUFER: 30f) NINA NONTON (DIE ZERSCHMETTERNDE HAND) -> OLD SHATTERHAND (GEIST: 362) NINTROPAN-HAUEY (ALTER BÄR/GROßER BÄR): Tonkawa-Häuptling; Vater von NINTROPAN-HOMOSCH; Enkel von HAUEY-KOLAKAKHO; freier, nicht seßhafter Indianer; er ist äußerlich unscheinbar, trägt sein schwarzes, bis auf den Rücken herabfallendes Haar schlicht zurückgekämmt, hat ein volles, gutmütiges Gesicht und ist einfach bewaffnet. N. ist Hüter des Schatzes file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/N.HTM[21/02/2024 12:33:55]

im Silbersee. Nach einer Beleidigung schneidet er dem ROTEn CORNEL (-> BRINKLEY) die Ohren ab. Am Silbersee empfängt er die Gruppe OLD FIREHANDs als Freunde. Als die Utahs in den Zugang zum Schatz im Silbersee eindringen, zerstört er den Gang und tötet damit viele Indianer. (SILBERSEE: 6f, 15, 34, 58, 89, 477, 514f) //606// NINTROPAN-HOMOSCH (JUNGER BÄR/KLEINER BÄR): Tonkawa; Sohn von NINTROPANHAUEY; er ist 15 Jahre alt. N. ist ein Spiegelbild seines Vaters: äußerlich unscheinbar, mit gutmütigem Gesicht. Er hat lange, bis auf den Rücken herabfallende Haare, die schlicht zurückgekämmt sind. N. rettet ELLEN BUTLER vor einem ausgebrochenen schwarzen Panther das Leben. Am Silbersee entwickelt sich ein »schönes geschwisterliches Verhältnis« zwischen beiden. (Vgl. INN-NUWOH/WINNETOU: INN-NU-WOH/WINNETOU) (SILBERSEE: 6, 15, 23f, 46, 477, 520) NITSAS-INI (GROßER DONNER): oberster Navaho-Häuptling; Vater von SCHI-SO; er ist etwa 50 Jahre alt, hat eine kräftige und ebenmäßige Gestalt. »In seinem Blicke lag eine ungewöhnliche Intelligenz, eine Ruhe und Klarheit, welche man bei Indianern sonst nicht zu beobachten pflegt« (417). Er heiratete einst ein deutsches Mädchen, dem er das Leben rettete. Unter ihrem Einfluß zivilisierte er seinen Stamm und brachte ihn zu Wohlstand und Frieden. Seinen Sohn läßt er in Deutschland erziehen. In das Lager N.s kommen GRINLEY, BUTTLER und POLLER, die den Nijora-Häuptling MOKASCHI des Mordes an KHASTI-TINE bezichtigen. N. gibt den flüchtigen Verbrechern Waffen und raucht mit ihnen die Friedenspfeife, bleibt aber mißtrauisch und läßt zu, daß sein weißer Freund WOLF Grinley die dem Bankier ROLLINS gestohlenen Papiere abnimmt. N. zieht den Nijoras entgegen und trifft dabei auf den Trupp von OLD SHATTERHAND (OS) und WINNETOU, bei dem sich auch sein Sohn und dessen Freund, ADOLF WOLF, befinden. Er folgt dem Plan OSs und bringt mit seinen Kriegern die Nijoras in eine ausweglose Lage, nutzt diese aber nicht aus, sondern bietet seinen Feinden an, Frieden zu schließen. Er verfolgt dann Grinley und seine Komplizen, von deren Verbrechen er inzwischen erfahren hat. Die Navahos töten Grinley und Buttler. Die deutschen Einwanderer um ROSALIE EBERBACH, die sich im Gefolge OSs befinden, dürfen auf dem Gebiet der Navahos siedeln. N. unterstützt sie beim Aufbau ihrer neuen Existenz. (ÖLPRINZ: 80ff, 417, 423ff, 434, 443, 446, 468, 474ff, 502, 540, 542ff, 551f, 557) - NITSAS-INIs FRAU: Deutsche, der Nitsas-Ini einst das Leben rettete; Mutter von SCHI-SO; sie zivilisierte mit ihrem Einfluß ihren Mann und damit die Navahos. Sie darf ihren Mann sogar ins Kriegslager begleiten. (ÖLPRINZ: 417f, 428ff, 474) NITSAS-KAR (GROßER PFEIL): tüchtiger Navaho-Häuptling; mit seinen Kriegern schließt er die PaUtes PATS AVATs in einem Cañon ein, läßt sie aber auf Fürsprache OLD SHATTERHANDs und WINNETOUs gegen 50 Gewehre frei. (GOTT LÄßT SICH: 507, 523, 550, 553ff) NIZAR HARED: Scheik der Bebbeh-Kurden; Sohn GASAHL GABOYAs; Neffe AQILs; er wird von KARA BEN NEMSI und seinen Gefährten gefangen und dient als Geisel gegenüber seinem Stamm.

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(GR 6: 632f, 641 GR 18 (nur erwähnt): 225) //607// NOAK, STEPHAN (al. ERLENMÜLLER): Müller und Ortsrichter in Studenetz; Pate von AGNES ENGELMANN; er »saß in einem Lehnstuhle, dessen Beine mit kleinen Rädern versehen waren. Er war eine ungeschlachte, roh zugehackte Gestalt, deren Gesichtszüge von ungeübter Hand aus Holz geschnitzt zu sein schienen. Eine Lähmung hatte infolge einer Erkältung seine Beine ergriffen, so daß er nur mit Mühe zu gehen vermochte; so war er gezwungen, sich eines Rollstuhles zu bedienen. In der Rechten hielt er eine Peitsche. Dieses Instrument war der Schrecken aller derjenigen Leute, welche in untergeordneter Weise mit ihm zu verkehren hatten«. (201) N. ist sehr reich, verachtet alle Armen, hat scharfe Sinne. Er »herrschte unbeschränkt, und sein Scepter war - die Peitsche« (201). N. will sein Patenkind zur Frau haben. Aus Eifersucht gönnt er ihr kein Vergnügen, so droht er, als Agnes abends zum Tanz gehen will, ihrem Vater, FRANZ ENGELMANN, eine Wechselschuld über 200 Gulden zu präsentieren. Als Panduren in den Ort kommen, quartiert sich der Freiherr FRANZ VON DER TRENCK bei N. ein, der N. selbst die Peitsche spüren läßt. Dem Pandurenunteroffizier TLASCO, der bei Engelmanns einquartiert ist, verrät N. das Geldversteck Engelmanns, so daß Tlasco das Geld stehlen kann. Der bei N. als Müllergeselle verkleidet einkehrende Fürst LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU (DER ALTE DESSAUER) und dessen Feldwebel, WILHELM STEINBACH, der Geliebte von Agnes, klären den Diebstahl auf. (PANDUR: 201f, 217ff, 297, 298f, 314) NOHUDA (ERBSE): Bulgarin aus Debrenitz; Frau des stellvertretenden Richters in Ostromdscha; sie ist sehr dick und unsauber gekleidet und hat eine keifende Fistelstimme. Ihr Redefluß ist kaum zu unterbrechen. KARA BEN NEMSI (KBN) begegnet ihr an der heißen Quelle von Ostromdscha. N. hat dort eine Maske aus rotem Schlamm auf ihr Gesicht aufgetragen und sieht furchterregend aus. Bei der Gerichtsverhandlung gegen KBN und HALEF stellt sich heraus, daß der MÜBAREK ihr ein goldenes Armband gestohlen hatte. (GR 4: 525-32 GR 5: 8f) - NOHUDAs MANN: stellvertretender Richter in Ostromdscha; er ist Mitglied des Gerichtes, das gegen KARA BEN NEMSI und HALEF einberufen wird. Er hat »sehr nichtssagende Gesichtszüge«. Nohuda nennt er »seine alte Schote«. (GR 4: 529f GR 5: 2, 9) NOLLEY: 1) Bruder von 2); N. ist zunächst wegen seines Bruders Tramp, dann geht er zu OLD FIREHAND über, um ehrbarer Westmann zu werden. Er ist nicht viel über zwanzig Jahre alt, intelligent, hat eine kräftige Statur. (SILBERSEE: 104f) 2) Tramp; Bruder von 1); er wird beim Überfall auf die Rafters erschossen. (nur erwähnt) (SILBERSEE: 104)

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//608// NONPAY-KLAMA (DIE ZERSCHMETTERNDE HAND) -> OLD SHATTERHAND (fälschlich auch NOUPAY-KLAMA) (BÄRENJÄGER: 34, 99) NORMANN, PAUL: deutscher Maler; früher einjährig Freiwilliger, dann Reserveoffizier; Mann von TSCHITA VON ADLERHORST; er »war ein vielleicht vierundzwanzigjähriger Mann von hoher, kräftiger Gestalt und einem wahren Adoniskopfe. Seine Züge waren ernst. Es lag ein Hauch von Wehoder Schwermuth über sie ausgebreitet, welcher sie noch interessanter machte.« (8) N. bereiste mit HERMANN VON ADLERHORST drei Jahre lang die Türkei um nach dessen verschollener Familie zu forschen. Dann weilte er mit Hermann 9 Monate lang in Konstantinopel. Er porträtiert beim Sklavenhändler BARISCHA die Sklavin TSCHITA und verliebt sich in sie. Es stellt sich heraus, daß sie eine Schwester Hermanns ist. Der Versuch, Tschita zu befreien, gelingt nicht, da diese in den Besitz IBRAHIM-PASCHAs verkauft wird, der mit ihr nach Tunis verreist. Dort kann Tschita mit Hilfe OSKAR STEINBACHs befreit werden. Mit Steinbach reist N. zu den Beni Sallah, tritt in den Abenteuern dort aber nicht bemerkenswert hervor. Tschita wird später seine Frau. Mit ihr lebt er in Bad Wiesenstein. In N.s Haus feiern am Schluß des Romans alle Hauptpersonen ein Wiedersehensfest. (DHDH: 8f, 17, 21, 640, 685, 2337) NORTON, BENT: Ingenieur; Chef der Eisenbahnsiedlung Kinsley; Freund von CHAROY; wohlmeinender Vorgesetzter von HALLER (nur erwähnt) (SILBERSEE: 196) VON NOTHINGWELL (Graf v.N.) -> HENRY LINDSAY (WR I: 66) NOUPAY-KLAMA: wohl Setzfehler für NONPAY-KLAMA (OLD SHATTERHAND) NOWAD BEN ARUN ES SALETA: Tedetu vom Stamme der Kra-an; Anführer einer 14 Mitglieder zählenden Gum (Raubkarawane); Sohn ARUN ES SALETAs; er hat kurzes, wolliges Haar und Negerblut in seinen Adern. Mit seiner Gum hat er eine Handelskarawane schon eingeschlossen, als er bemerkt, daß sich unter deren Mitgliedern ABU EL HAMAIL befindet, der einst seinem Vater das Leben rettete. Der Angriff wird daraufhin nicht durchgeführt. (HAMAIL: 512-15) NSCHO-TSCHI (SCHÖNER TAG): Apachin, Schwester WINNETOUs, Tochter INTSCHU TSCHUNAs; N. ist »sehr schön. Europäisch gekleidet hätte sie gewiß in jedem Salon Bewunderung erregt. Sie trug ein langes, hellblaues, hemdartiges Gewand, welches den Hals eng umschloß und an der Taille von einer Klapperschlangenhaut als Gürtel zusammengehalten wurde ... Ihr einziger Schmuck bestand aus ihrem langen, herrlichen Haare, welches in zwei starken, bläulich schwarzen Zöpfen ihr weit über die Hüften herabreichte. Dieses Haar erinnerte auch an dasjenige von Winnetou. Auch ihre Gesichtszüge waren den seinigen ähnlich. Sie hatte dieselbe Sammetschwärze der Augen, welche unter langen, schweren Wimpern halb verborgen lagen, wie Geheimnisse, welche

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//609// nicht ergründet werden sollen. Von indianisch vorstehenden Backenknochen war keine Spur. Die weich und warm gezeichneten vollen Wangen vereinigten sich unten in einem Kinn, dessen Grübchen bei einer Europäerin auf Schelmerei hätte schließen lassen ... Die feingeflügelte Nase hätte weit eher auf griechische ... Abstammung deuten können. Die Farbe ihrer Haut war eine helle Kupferbronze mit einem Silberhauch. Dieses Mädchen mochte achtzehn Jahre zählen« (308f). Sie pflegt den schwerverletzten OLD SHATTERHAND und verliebt sich in ihn. Um seine Frau werden zu können, will sie zu den Weißen ziehen und deren Lebensart und Kenntnisse kennenlernen. Auf dem Weg in die weiße Zivilisation wird sie von SANTER ermordet. (GR 7: 308ff, 315, 382, 386, 389, 419, 433, 437, 457, 464, 474, 477, 496†, 546) NUBA/NUBAH -> BEN WAFA NUDELMÜLLER: vom PIRNERO genannter Name (WR IV: 1559) NUMMER FÜNF: Name BANDAs als sibirischer Verbannter NUMMER ZEHN: Name GEORG VON ADLERHORSTs als sibirischer Verbannter NUNEZ: carlistischer Soldat unter dem Kommando von Colonel DE -> CALANDA Y MUNILLA (GITANO: 824) NURWAN: verstorbener Sohn von MALEK-PASCHA (nur erwähnt) (ZEPTER: 561) NURWAN-PASCHA -> KATOMBO NUSRANI (CHRIST): Name KARA BEN NEMSIs (CHRoMUH: 194) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//610// OBERARZT DER LANDESIRRENANSTALT: Komplize des DIREKTORs DER LANDESIRRENANSTALT und des HERZOGs VON RAUMBURG; er deckt die auf Weisung des Herzogs erfolgte Internierung VON WALLROTHs und ist mitverantwortlich für dessen unmenschliche Behandlung in der Anstalt. Auch die brutale Festnahme ZARBAs wird von ihm veranlaßt. MAX BRANDAUER deckt die Verbrechen auf. Zusammen mit dem Direktor versucht der O., sich einer Verhaftung durch Flucht zu entziehen. Zuvor verabreichen beide noch einigen ›geheimen‹ Irrenhausinsassen Blausäure. Die beiden Flüchtigen werden an der Grenze Norlands von den Zigeunern Zarbas gefangengenommen. In der Landesirrenanstalt werden sie einige Zeit unter denselben grausamen Umständen festgehalten, die sie ihren Opfern bereitet hatten. Der O. sitzt dann als Lebenslänglicher im Zuchthaus Schloß Hochberg ein, wo er als Schreiber des Inspektors tätig ist. Mit dem Herzog und dem Direktor, die ebenfalls in Hochberg inhaftiert sind, kann er fliehen. KURT SCHUBERT nimmt die drei wieder gefangen. Der O. stirbt im Gefängnis. (ZEPTER: 67f, 81f, 163, 178, 386, 709 JUWELENINSEL: 113ff, 148, 610) OBERDRUCKER: Oberdrucker in einem Dresdener Verlag, in dem KARL MAY als Redakteur arbeitet. Er nimmt MARTHA VOGEL in seine Familie auf, als diese nicht mehr beim KAPELLMEISTER wohnen will. (HEIMATH: 2020f) OBERMÜLLER: 1) Müller in der Nähe von St. Goar; Vater von FRANZ; er ist »ein ächtes, braves, Rheinlandskind«. Der von der Obermosel stammende und frankreichfreundliche NIEDERMÜLLER hat sich in seiner Nähe niedergelassen und nimmt ihm, mit dem Wohlwollen der französischen Besatzer ausgestattet, zunehmend die Mahlgäste weg. Deswegen und wegen eines vom O. angestrengten und verlorenen Prozesses sind die beiden Müller miteinander verfeindet. Der O. schmuggelt mit Verbündeten und seinem Sohn Franz Waren über den Rhein. Einer Verbindung seines Sohnes mit ANNA, der Tochter des Niedermüllers, steht der O. freundlich gegenüber. (KRIEGSKASSE: 271, 319) 2) -> SILBERBAUER (-> CONRAD CLAUS) OBERST: türkischer Oberst; Mann mit Ehrgefühl; er kennt KARA BEN NEMSI (KBN) aus Kurdistan, da er Leutnant unter OMAR AMED war. Er ist KBN dankbar und verteidigt die Aussage AMUHD MAHULIs zugunsten KBNs in der Gerichtsverhandlung in Hilleh. (GR 27: 146ff, 153ff, 161) OBERSTER DER HELDEN -> BELUHWAN-BEI (EMERY -> BOTHWELL) OBRENOWICZ: Juwelier in Ustjuk Weliki (nur erwähnt) (SIBIRIEN: 759)

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//611// - OBRENOWICZ‹ GESCHÄFTSFÜHRER: Er wird im Hause der GRÄFIN VON SMIRNOFF von IWAN WESSALOWITSCH im Auftrage des GRAFen MILANOW niedergeschlagen und beraubt. (SIBIRIEN: 759) ÖLPRINZ: siehe unter GRINLEY; auch: JOSIAS ALBERTS, EMERY FORSTER, RALLOW, KONRAD WERNER, GUY WILLMERS, WITTLER VON OERSTAEDT (Herzogin v.O.): Sie hat beim Juwelier WALLERSTEIN wertvollen Schmuck gekauft. Das Geld aus diesem Geschäft wird von FRANÇOIS LATOUR und MIß ADMIRAL geraubt, die Tat MAX VON SCHÖNBERG-WILDAUEN (MAX PARKER) untergeschoben. (AUF DER SEE: 404, 418, 450) O'HARA: englischer Stadtkommandant von Toulon (nur erwähnt) (SURCOUF/KAPER: 32) OHIOMANN: Goldgräber; er verkaufte seine Ausbeute an ALLAN MARSHAL. Auf dem Weg nach San Francisco wurde er von SHELLEY und SANCHEZ überfallen. (DEADLY/GR 9: 303-12) OHLERS: Zahlmeister im Eisenbahner-Camp Echo-Cañon; ehemal. Koch; O. ist ein kleines, dürres Männchen ... mit scharfer, dünner Stimme« (432) und Stahlbrille. Er ist sehr furchtsam. OLD SHATTERHAND, WINNETOU und ihre Begleiter, die ihn vor einem Überfall durch Oglalas unter KO-ITSE und Railtroublers unter SAM(UEL) HALLER warnen wollen, werden auf seine Veranlassung hin gefangengenommen, da er sie für Railtroublers hält. (IM WILDEN WESTEN/GR 9: 398ff, 405ff, 431-39) OHLERT: 1) New Yorker Bankier deutscher Abstammung; Mann von 2), Vater von 3); er beauftragt das Detektivbüro TAILOR mit der Suche nach seinem verschwundenen Sohn und dem Betrüger GIBSON. (SCOUT/GR 8: 12ff, 392) 2) Frau von 1), Mutter von 3); Deutsche; verstorben (nur erwähnt) (SCOUT/GR 8: 12) 3) WILLIAM O.: Sohn von 1)/2); er ist »fünfundzwanzig Jahre alt und unverheiratet ... mehr träumerisch als thatkräftig angelegt, hatte sich mehr mit wissenschaftlichen, schöngeistigen und Büchern metaphysischen Inhaltes als mit dem Hauptbuch beschäftigt und sich nicht nur für einen bedeutenden Gelehrten, sondern sogar für einen Dichter gehalten.« (12) Einige seiner Gedichte waren in deutschen file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/OBE_OLD.HTM[21/02/2024 12:33:56]

Zeitungen in New York erschienen. Schließlich wollte er eine Tragödie über einen wahnsinnigen Dichter schreiben, wobei er sich mit dieser Figur dermaßen identifizierte, daß er endlich glaubte, selbst wahnsinnig zu sein. Der angebliche Irrenarzt GIBSON schmeichelte sich bei ihm ein und verschwand schließlich mit ihm, um an das Vermögen der Ohlerts zu kommen. Als Angestellter des //612// Detektivbüros TAILOR sucht OLD SHATTERHAND (OS) (in SCOUT: (anonymer) ICHERZÄHLER) O. und Gibson. In New Orleans findet OS in einer Zeitung O.s Gedicht ›Die fürchterlichste Nacht‹; er entdeckt auch das Domizil der Gesuchten; sie selbst jedoch entkommen. Zusammen mit OLD DEATH nimmt OS die Verfolgung auf. O. und Gibson machen Station in La Grange bei CORTESIO und dann auf der Hazienda DON ATANASIOs. Bei den Comanchen OYOKOLTSAs ereilt man die Flüchtigen: O. sieht »außerordentlich leidend und verkommen aus. Seine Kleidung war zerrissen und sein Haar verwildert. Die Wangen waren eingefallen, und die Augen lagen tief in ihren Höhlen. Er schien weder zu sehen noch zu hören, was um ihn vorging, hatte einen Bleistift in der Hand und ein Blatt Papier auf dem Knie liegend und stierte in einem fort auf dasselbe nieder ... Er war willenlos.« (287) »Es war gewiß, daß ... sich sein Geist mehr und mehr umnachtet hatte.« (290) Vor Gibson hat er nun Angst. Als OS ihm das Gedicht aus New Orleans vorliest, bringt er ihn - aber nur vorübergehend - zu klarem Bewußtsein. Während des Überfalls der Apachen auf die Comanchen entkommt Gibson mit O., dann tauchen beide bei UHLMANN auf. Dort trifft während des Kampfes Gibson O. mit seinem Gewehrkolben versehentlich am Kopf. Dies bringt O. wieder zur Besinnung. Er wird endgültig durch PATER BENITO in Chihuahua geheilt. (SCOUT/GR 8: 12-15, 31-40, 49-53, 236f, 287, 289f, 313, 388, 391f) OHNE SOHN (BALA IBN) -> BARAK EL KASI EL KENADEMI OHN-OHR -> SANS-EAR LANGES OHR -> TSCHIA-NITSAS (Timbabatsche) OITH-E-KEH-FA-WAKON (DER TAPFERE, DER SEINE MEDIZIN SUCHT) -> KANTEHPEHTA (Upsaroka) OITHKA-PETAY (TAPFERER BÜFFEL): Oglala-Häuptling, der von OLD SHATTERHAND im Yellowstone Park besiegt wurde (nur erwähnt) (BÄRENJÄGER: 34) OKIH-TSCHIN-TSCHA (MÄDCHEN) -> ANTONIUS PAPER OLBERS:

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1) -> DER -> ROTE OLBERS 2) Bankier in Stenton; Mann von 3), Vater von 4); O. ist ein älterer Herr »von ungemein dicker Statur ... Er trug ein gelbes Beinkleid, rothkarrirte Weste, lichtblauen Rock und einen breitkrämpigen, in schwarz und weiß geflochtenen Pferdehaarhut. Unter dem breitumlegten, steif gestärkten Hemdkragen war ein grün und lila gestreiftes Tuch in einen imposanten Knoten geschlungen und schickte seinen wohlgefalteten Zipfel bis auf die kostbaren Berloquen herab, welche klingend an der dicken Uhrkette baumelten. Das ... //613// Gesicht hatte einen höchst gutmüthigen Ausdruck, doch konnte der eigenthümlich scharfe Zug um den Mund auch eine bittere Beimischung bedeuten und der kurze, dicke Nacken ein Zeichen hartnäckiger Ausdauer sein.« (141f) O. ist ein großer Literaturfreund. Der zwielichtige angebliche Plantagenbesitzer TOM WILSON kann O. dazu bringen, ihm einen hohen Betrag für Bodenspekulationen in Texas anzuvertrauen. O. will Wilson sogar seine Tochter zur Frau geben. Der Dichter und Westmann RICHARD FORSTER und sein Gefährte, TIM SUMMERLAND, entlarven Wilson jedoch als Verbrecher und verfolgen ihn nach seiner Flucht bis nach Mexiko. Forster kann O. von dort die bereits verlorengeglaubten Depositenscheine zurückbringen und erhält von O. die Einwilligung zur Verlobung mit Marga. (DICHTER/PFAHLMANN: 141f, 145ff, 152ff, 162f, 165, 174ff, 184ff, 197, 238ff) 3) verstorbene deutsche Frau von 2), Mutter von 4); Freundin von MUTTER SMOLLY, Verwandte von deren Mann (nur erwähnt) (DICHTER/PFAHLMANN: 171) 4) MARGA (MARGARETHE) O.: Tochter von 2)/3); sie ist ein »Ideal weiblicher Schönheit ... Schlank und hoch war ihre Gestalt; über der formvollendeten Brust (DICHTER: »über den vollen Busen«, 540) hob sich auf einem schneeig zarten Halse ihr kleiner, wunderbar schön geformter Kopf, dessen glänzendes, dunkelbraunes Haar das edle Oval ihres Gesichtes einrahmte und in schweren, ungezwungenen Locken auf die schwellenden Schultern niederfiel. Ihre Züge waren fein geschnitten, zierlich gebogen ihre schöne Nase, prächtig gezeichnet ihre Korallenlippen, und unter den graziös geschwungenen, dunklen Brauen schauten ein Paar hellbraune, seelenvolle Antilopenaugen hervor. Ihre ganze Erscheinung war ungezwungen vornehm und ihre Bewegungen zeigten selbstbewußte Ruhe und angenehme Leichtigkeit« (160f). M. ist eine ausgezeichnete Reiterin; sie spricht gut Deutsch und ist eine große Verehrerin des Dichters RICHARD FORSTER. Als Forster in Stenton auftaucht, verliebt sie sich in ihn. Sie rettet Forster das Leben, indem sie ihn von ihrem Balkon aus vor einem Anschlag des Verbrechers TOM WILSON warnt. Nachdem Forster dem entflohenen Wilson, der Margas Vater betrogen hatte, in Mexiko die ergaunerten Gelder wieder abjagen konnte, verlobt er sich mit M. (DICHTER/PFAHLMANN: 142-47, 152ff, 156ff, 160ff, 184ff, 193ff, 200ff, 238ff) OLD COON: berühmter nordamerikanischer Präriejäger (nur erwähnt) (SKLAVENKARAWANE: 3)

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OLD CURSING-DRY (eigentl. FLETCHER): Westläufer »der allerniedrigsten Sorte«; Vater von FLETCHER (2); er ist ein grausamer Indianerhasser, der ununterbrochen auf schlimmste Art flucht. Er ist außerordentlich lang und dürr: »Fast konnte man sich der Täuschung hingeben, daß man seine Knochen klappern höre ... sein Gesicht war roh zugeschnitten und sein Blick herausfordernd. Wenn es einen rücksichtslosen Menschen gab, so war es jedenfalls dieser Mann« (551). Nachdem er grundlos den Sohn des Pa-Ute-Häuptling PATS AVAT und einen weiteren Pa-Ute erschossen hat, werden seine Beglei//614// ter, darunter sein Sohn und sein Neffe, von deren Stamm gefangengenommen, während er, DICK HAMMERDULL und PITT HOLBERS entkommen und OLD SHATTERHAND (OS) und WINNETOU zu Hilfe holen können. Diese halten O., den sie wegen der Flucherei verabscheuen, den Mord vor, worauf er schwört: »Ich will erblinden oder zerschmettern, wenn ich der Mörder bin!«. Nach Auseinandersetzungen mit OS schlägt ihn dieser nieder und läßt ihn fesseln. Man befreit die Gefangenen und bildet eine Präriejury. Old Cursing-Dry wird des Mordes für schuldig befunden und Pats avat ausgeliefert, der ihn an den Marterpfahl bringen will. Der Verbrecher kann dem Häuptling jedoch eine Pistole entreißen, mit der er den Häuptling und sich selbst töten will. Da die Pistole nur mit Pulver geladen war, blendet er sich dabei. Sein Sohn kann ihn später aus der Hand der Indianer befreien, wird jedoch auf der Flucht erschossen. Das führerlose Pferd mit dem blinden O. stürzt einen Berghang hinunter, so daß dieser zerschmettert liegen bleibt. Kurz vor seinem Tod bereut er seine Untaten. (GOTT LÄßT SICH: 511, 513f, 518f, 525f, 532, 534f, 557ff, 562f, 565f) OLD DEATH (KOSCHA-PEHVE (ALTER TOD)/al. DER SCOUT/eigentl. HENRY HARTON): berühmter Westmann; Bruder von FRED HARTON; seine Mutter war Deutsche. »Er war sehr, sehr lang, und seine weit nach vorn gebeugte Gestalt schien wirklich nur aus Haut und Knochen zu bestehen. Die ledernen Hosen schwappten ihm nur so um die Beine. Das ebenfalls lederne Jagdhemde war mit der Zeit so zusammen- und eingeschrumpft, daß ihm die Aermel nicht viel über den halben Vorderarm reichten. An diesem letzten konnte man die beiden Knochen, Elle und Speiche, so deutlich wie bei einem Gerippe unterscheiden. Auch die Hände waren ganz diejenigen eines Skeletts. Aus dem Jagdhemde ragte ein langer, langer Totenhals hervor, in dessen Haut der Kehlkopf wie in einem Ledersäckchen herniederhing. Und nun erst der Kopf! Er schien nicht fünf Lot Fleisch zu enthalten. Die Augen lagen tief in ihren Höhlen, und auf dem Schädel gab es nicht ein einziges Haar. Die schrecklich eingefallenen Wangen, die scharfen Kinnladen, die weit hervortretenden Backenknochen, die zurückgefallene Stumpfnase mit den weiten, aufgerichteten Löchern - wahrhaftig, es war ein Totenkopf, über den man sich entsetzen konnte, wenn man ihn unerwartet zu Gesicht bekam. Der Anblick dieses Kopfes wirkte wahrhaftig auch auf meine Nase: ich glaubte die Dünste der Verwesung, den Odeur von Schwefelwasserstoff und Ammoniak zu riechen. Es konnte einem dabei der Appetit zum Essen und Trinken vollständig abhanden kommen. Seine langen, dürren Füße steckten in stiefelartigen Futteralen, welche je aus einem einzigen Stücke Pferdeleders geschnitten waren. Ueber dieselben hatte er wahrhaft riesige Sporen angeschnallt, deren Räder aus mexikanischen silbernen Pesostücken bestanden.« (18f) Bewaffnet war er mit einer »jener ellenlangen Kentuckybüchsen ... Seine sonstige Bewaffnung bestand aus einem Bowiemesser und zwei großen Revolvern, deren Griffe aus seinem Gürtel ragten. Dieser letztere bestand aus einem Lederschlauche von der Form einer sogenannten ›Geldkatze‹, welcher rundum file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/OBE_OLD.HTM[21/02/2024 12:33:56]

mit handtellergroßen Skalphäuten besetzt war.« (19) Auf dem Kopf trägt er einen breitkrempigen Sombrero. Old Death »hatte sich ein ganzes Menschenalter lang im Westen umhergetrieben und war trotz der Gefahren, denen er sich ausgesetzt hatte, niemals verwundet worden. Darum wurde er von denen, die abergläu//615// bisch waren, für kugelfest gehalten.« (18) Er ist ein »Muster von Scharfsinnigkeit« und voller Energie; seine ständige Redensart ist »Ich kalkuliere ...« Er trifft in New Orleans auf OLD SHATTERHAND (OS), der als Detektiv auf der Suche nach WILLIAM OHLERT ist. O. hält OS zunächst für ein Greenhorn (in SCOUT ist der ICH-ERZÄHLER anonym und auf ihn trifft das auch zu) und behandelt ihn abweisend. Dann schließen sie doch Freundschaft und verfolgen gemeinsam Ohlert und dessen Entführer GIBSON, wobei Old Death fast immer der Wortführer ist und die Initiative ergreift. So weist er die Rowdies in Matagorda in ihre Schranken und erlangt in La Grange die Unterstützung CORTESIOs. Als Kukluxer die LANGEs überfallen wollen, vereitelt er das, dabei stellt sich heraus, daß er vor Jahren dem Sohn, WILL LANGE, das Leben rettete. Sein bestimmtes Auftreten beeindruckt die Comanchen, deren Häuptling OYO-KOLTSA sein Freund ist. Durch den GAMBUSINO erfährt er zum ersten Male etwas über den Verbleib seines Bruders, den er seit langen Jahren sucht. Bevor er mit OS und den anderen Gefährten zu UHLMANNs Bonanza kommt, erzählt er OS sein Leben: Er war in seiner Jugend »leichtsinnig, bodenlos leichtsinnig« gewesen. »Meine sterbende Mutter zeigte mir den Weg der Tugend, ich aber wandelte den des Leichtsinnes.« (375) Er hatte studiert, verlor aber durch unüberlegte Spekulationen sein Erbe, wurde Goldsucher, war als solcher erfolgreich, verlor aber regelmäßig alles wieder beim Glücksspiel. Er wurde opiumsüchtig, was zum Verfall seines ehemals starken, muskulösen Körpers führte. Sein Bruder gab ihm trotz allem eine Anstellung in seinem Geschäft in San Francisco. Die Spielleidenschaft packte ihn jedoch wieder, und er fälschte Wechsel, die sein Bruder einlösen mußte. Dadurch ging dessen Vermögen verloren, und seine Frau starb »aus Schreck und Herzeleid« (377). Als Old Death davon erfuhr, gab er das Glücksspiel auf, nicht aber das Opium (das er in seinen Kautabak mischt), und machte sich auf die Suche nach seinem Bruder, »um Schadenersatz zu leisten«. Nach dieser Beichte überkommt ihn eine Todesahnung; er weist OS auf Papiere in seiner Satteltasche hin, die für seinen Bruder bestimmt sind. Als er Uhlmann vor Gibson und dessen Komplizen warnen will, wird er irrtümlich erschossen. Er hinterläßt seinem Bruder hohe Bankanweisungen und den Lageplan einer Bonanza. (SCOUT/GR 8: 16-26, 46-56, 58f, 97, 128, 202, 207, 340, 361, 372-78, 390) OLD FIREFOOT (FEUERFUß) -> Deckname OLD SHATTERHANDs (GR 22: 34, 45) OLD FIREHAND (eigentl. WINTER): berühmter Westmann - in FIREHAND/WESTEN/GR 8: Er war in Deutschland Oberförster gewesen, hatte dort Frau und Sohn »und lebte ... in ungetrübtem Glücke, bis die Zeit der politischen Gärung kam, welche so manchen braven Mann um seine Ziele betrogen hat und auch ihn in den Strudel trieb, welchem er sich schließlich nur durch die Flucht zu entziehen vermochte.« (502) Auf der Überfahrt starb seine Frau. Er ließ seinen Sohn bei einer wohlhabenden Familie im Osten zurück und ging als Jäger in den Westen. Bei den Assineboins traf er auf WINNETOU, der sein Freund wurde. OLD SHATTERHAND (OS) (in FIREHAND/WESTEN: (anonymer) ICH-ERZÄHLER) bemerkt später: »Zwei Brüder,

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//616// die sich durch die Bande des Blutes mit jeder Faser des Innern aneinander gefesselt fühlen, hätten nicht besorgter für einander sein können ... *Winnetou war mit Old Firehand fast noch freundlicher als mit mir, so daß ich hätte eifersüchtig werden mögen« (461). Beide verliebten sich in RIBANNA, die Tochter TAH-SCHA-TUNGAs, des Häuptlings der Assineboins. Sie liebte aber Old Firehand (OF); Winnetou verzichtete, und sie wurde OFs Frau. Dieser Verbindung entstammt **ELLEN/HARRY. Jahre später inzwischen war ein weiteres Kind, eine Tochter, geboren worden - reisten OF und Ellen/Harry nach dem Osten zu dem Sohn aus erster Ehe. In dieser Zeit kam TIM FINNETEY, ein weißer Jäger, zu den Assineboins und begehrte Ribanna zur Frau. Aus Rache über die Abweisung überfiel er mit SchwarzfußIndianern das Lager der Assineboins, als die Krieger auf einem Jagdzug waren; die jungen Frauen und Mädchen wurden verschleppt. OF, Ellen/Harry und Winnetou verfolgten die Verbrecher. Während des Kampfes mit ihnen erschoß Finnetey, der inzwischen als Indianerhäuptling den Namen PARRANOH angenommen hatte, Ribanna, die ihr kleines Kind, das durch einen Messerhieb getötet worden war, im Arm hielt. Seitdem ist OF ein Indianerhasser; er nennt die Indianer »Vertierte Menschen ... mein Tomahawk (soll) sie ... alle, alle fressen!« (436f*) Als OS ihn trifft, ist OF Anführer einer Gesellschaft von Fallenstellern und Pelztierjägern, zu der u.a. auch SAM HAWKENS, DICK STONE und WILL PARKER gehören und die in einer ›Festung‹, einem geheimen Talkessel, ihr Hauptquartier haben. OF ist »ein Mann von wahrhaft riesigen Körperformen«, und ist »über noch einmal so alt« wie OS. Er ist Passagier in einem Zug, den Parranoh mit Ponkas (FIREHAND/WESTEN: Oglalas) überfallen will, was OS und Winnetou vereiteln wollen. OF übernimmt sofort wie selbstverständlich die Leitung der Abwehrmaßnahmen. Während des Kampfes erinnert sein Anblick OS »an jene alten Recken ..., von denen ich als Knabe so oft und mit Begeisterung gelesen. Mit auseinandergespreizten Beinen stand er grad und aufrecht da und ließ sich von uns die Indianer in das Schlachtbeil treiben, welches, von seiner riesenstarken Faust geführt, bei jedem Schlage zerschmetternd auf die Köpfe der Feinde sank. Die langen, mähnenartigen Haare wehten ihm ums entblößte Haupt und in seinem, vom Monde hell beschienenen Angesichte sprach sich eine Siegesgewißheit aus, welche den Zügen einen geradezu befremdenden Ausdruck gab.« (441) Parranoh kann fliehen; mit OS und Winnetou verfolgt OF ihn. Wegen seines Alters bleibt er jedoch etwas zurück und wird von sechs Indianern angegriffen. Drei kann er töten, dann muß ihn OS retten. Parranoh wird dann doch noch gefangengenommen und soll an dem Ort hingerichtet werden, an dem er Ribanna ermordet hat. Auf dem Transport dorthin wird er befreit. Er kann dann mit seinen Indianern in OFs Festung eindringen; die meisten Mitglieder der Gesellschaft OFs werden getötet. OF wird durch eine Kugel schwer verletzt. In FIREHAND/WESTEN wird OF tödlich getroffen und skalpiert. (* Passage nicht in FIREHAND/WESTEN ; **in FIREHAND: Ellen, in WESTEN/GR 8: Harry) (FIREHAND: 256f, 272 WESTEN: 154f, 170f GR 8: 394, 407f, 435ff, 441, 443, 445, 449ff, 458, 501-07, 511, 516f, 526-29, 534, 549f) - in SILBERSEE: Der bürgerliche Name OFs wird in diesem Roman mit WINTER angegeben. Er ist hoch und breit gebaut, »seine männlich schönen Züge besaßen einen kühnen Schnitt«. OF ist etwa 40 Jahre alt, glattrasiert, hat blaue Augen. Seinen Jägerna//617// men verdankt er seinen Schießkünsten. Zunächst tritt er als vornehm gekleideter Reisender, später als Jäger auf: »Er trug ausgefranste, nur bis an die Kniee reichende und an den beiden Seiten reich gestickte

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Leggins, deren Säume in den weit heraufgezogenen Aufschlagestiefeln steckten, eine Weste von weichem, weißgegerbtem Rehleder, eine kurze hirschlederne Jagdjacke und darüber einen starken Rock von Büffelbauch. Um die kräftigen Lenden hatte er einen breiten Ledergürtel geschnallt, in welchem die kurzen Waffen steckten, und auf dem Kopfe saß ein Biberhut mit sehr breiten Krempen und hinten herabhängendem Biberschwanz ... Um seinen Hals hing eine lange Kette, welche aus den Zähnen des grauen Bären bestand, und an ihr die Friedenspfeife mit einem meisterhaft geschnittenen Kopfe aus dem heiligen Thone. Sämtliche Nähte des Rockes waren mit Grizzlykrallen verbrämt ... so konnte man ... ersehen, wie viele dieser furchtbaren Tiere seiner sichern Kugel und seiner starken Faust zum Opfer gefallen waren.« (152) Er ist Hauptwidersacher des ROTEn CORNEL (-> BRINKLEY), dem er eine Hand zerschießt und dessen Pläne er vereitelt, ohne den Schurken jedoch fassen zu können. Er rettet BLENTER das Leben, verhilft dem Ingenieur BUTLER wieder zu seinem Eigentum, wehrt mit einer Westmanngruppe und Indianern einen Trampüberfall auf BUTLERs Farm ab, verhindert einen Eisenbahnüberfall von Tramps und zieht schließlich mit Winnetou, OS und einer Gruppe Westmänner und Rafters zum Silbersee, in dessen Nähe er eine Gold- und Silbermine anlegt und ausbeutet. (SILBERSEE: 10ff, 15, 58, 85, 152, 157ff, 274f, 468ff, 512) - OLD FIREHANDs ERSTE FRAU: Sie starb während der Überfahrt nach Amerika. (nur erwähnt) (GR 8: 502) - OLD FIREHANDs ÄLTESTER SOHN: Sohn von OLD FIREHAND und dessen erster Frau, Halbbruder von ELLEN/HARRY; er blieb nach der Überfahrt und dem Tod der Mutter bei einer wohlhabenden Familie im Osten. Später lebt er mit seiner Frau in Omaha. Er ist der Schwiegersohn des ›Ölprinzen‹ EMERY FORSTER. Nur in FIREHAND/WESTEN will er die Besitzungen Forsters in New-Venango wieder aufbauen. (nur erwähnt) (FIREHAND: 224, 272 WESTEN: 171 GR 8: 458, 502f) - OLD FIREHANDS KLEINE TOCHTER: Tochter von OLD FIREHAND und RIBANNA; sie wird beim Überfall des Assineboin-Lagers durch einen Messerhieb getötet. (nur erwähnt) (FIREHAND 224/GR 8: 507) OLD JUMBLE -> CARPIO OLD SAINT -> WALLER Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//651// OLD SUREHAND (eigentl. LEO BENDER): berühmter Westmann; Sohn von KOLMA PUSCHI, Bruder APANATSCHKAs, Neffe von TOKBELA und IKWEHTSI'PA. - in GR 14/15/19: Er kam als Kleinkind in die Obhut von WALLACE, der damals als Gefängnisschließer die Flucht Ikwehtsi'pas ermöglichte, nachdem dieser mit TEHUA BENDER (-> KOLMA PUSCHI) und deren Mann durch DANIEL ETTERS und LOTHAIRE THIBAUT zu Unrecht ins Zuchthaus gekommen war. Er verlor durch unglückliche Umstände jeden Kontakt zu seiner Familie und ging in den Westen, um dort Etters aufzuspüren. Er ist »ein wahrer Riese von Gestalt. Seine mächtigen Glieder waren ganz in Leder gekleidet, doch so, daß die von der Sonne gebräunte Brust unbedeckt blieb. Sein langes, braunes, seidenweiches Haar lag wie ein Schleier bis auf den Gürtel herab, und selbst im Schlafe ... lag auf seinem Gesichte der Ausdruck jener Energie, ohne welche ein guter Westmann undenkbar ist ... die einzelnen Teile und Glieder seines Körpers (standen in Harmonie) zu einander« (171). Er zeigt große Ausdauer und Geschicklichkeit, ist schweigsam (sagt nur etwas, wenn er wirklich hilfreich sein kann). OLD SHATTERHAND (OS) gegenüber ist er allerdings fast schon unterwürfig, will aber dennoch selbst diesem nichts von seinem Schicksal erzählen; er weist ihn sogar schroff zurück, als er glaubt, OS wolle ihn zu privaten Auskünften drängen, vertraut ihm aber an, daß er den Glauben verloren habe und verzweifelt hoffe, wieder glauben zu können. In dieser Hinsicht bittet er OS um Hilfe. OS befreit ihn aus der Gefangenschaft der Comanchen; er reitet dann mit in den Llano estakado, wo er unter den eingeschlossenen Comanchen VUPA UMUGIs Apanatschka (seinen verschollenen Bruder) trifft, der um seine Freiheit kämpfen will und sich Surehand als Gegner für den Zweikampf aussucht. Die beiden Brüder, die sich nicht erkennen, sind jedoch gleich stark, so daß der Kampf unent//652// schieden abgebrochen wird; die Kämpfer werden Freunde. Von Etters mit einem Brief in die Rocky Mountains gelockt (zwischendurch auf eine falsche Fährte gesetzt), um ihn zu ermorden, wird er von Utahs gefangen und soll vier Grizzlys für sie erlegen. Mit Hilfe OSs kommt er frei, findet in Kolma Puschi seine Mutter wieder und in Apanatschka seinen Bruder. In die Handlung der Trilogie greift er nicht wesentlich ein; er ist in den gemeinsamen Szenen nur Begleiter OSs. (GR 14: 56f, 137-45, 171, 190, 193, 207, 214, 218, 268f, 275, 294ff, 298f, 404-14, 467ff, 495, 523-27, 533, 555f, 569-78, 602-11 GR 15: 606 GR 19: 382-91, 406-15, 429-34, 456-59, 465-71, 492f, 498, 502-08, 518-33, 554, 557, 562f) - in GR 33: Er hat eine Mescalero-Apachin geheiratet; YOUNG SUREHAND ist sein Sohn. Er ist ein reicher Pferdezüchter geworden. Als Direktor gehört er dem Komitee des Denkmalprojektes am Mount Winnetou an. Er hatte mit APANATSCHKA zusammen die Idee, WINNETOU ein Denkmal zu errichten und lädt KARL MAY/OLD SHATTERHAND (OS) brieflich zu dem großen Indianermeeting am Mount Winnetou ein. Als OS dort ankommt, wollen Surehand und Apanatschka ihn nicht aufsuchen, da er bei TATELLAH-SATAH wohnt, der ein Gegner ihres Projektes ist. Erst durch die Androhung eines Zweikampfes kann OS ihren Sinn ändern, dann jedoch stellt sich das alte herzliche Verhältnis wieder ein. »Old Surehand und Apanatschka waren nicht mehr die Indianer resp. Westmänner, als die ich sie vor Zeiten kennengelernt hatte. Sie waren infolge ihrer Reichtümer und weit verzweigten Geschäftsverbindungen hoch über ihre früheren Anschauungen und Verhältnisse hinausgewachsen. Sie

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gehörten innerlich schon längst nicht mehr zu den Roten, sondern zu den Weißen. Dafür, daß der Indianer zu jedem Augenblicke bereit ist, für seine rote Farbe zu sterben, war ihnen das Verständnis abhanden gekommen. Sie wollten mit ihrem Projekte ein Geschäft machen, und sie wollten ihre Söhne zu einer Berühmtheit emporschrauben, aus welcher immer neue Reichtümer zu schöpfen waren« (433). Es gelingt OS, sie zu der Einsicht zu bringen, daß sie mit dem Denkmalprojekt einen Fehler begangen haben, da es das Andenken Winnetous nicht adäquat repräsentiert. Sie warnen OS vor einem Anschlag des NIGGERs, stellen diesen jedoch so unbedacht zur Rede, daß es zu einem Handgemenge kommt, in dessen Verlauf die ENTERS-Brüder erschossen werden und Surehand und Apanatschka den Nigger erschießen müssen. (9-14, 120f, 397, 433, 449, 498, 515f, 581ff, 599-602) OLD WABBLE (eigentl. FRED CUTTER/al. KING OF THE COWBOYS (KÖNIG DER COWBOYS)): Westmann; »(Er) lebte in den Erzählungen wie eine mythische Gestalt, mit der die Gegenwart nichts mehr zu schaffen hat. Man berichtete hundert und aberhundert Schrullen und Thaten von ihm, welche bewiesen, daß er ein Original war ... jetzt hatte er ein Alter erreicht, welches man auf über neunzig Jahre schätzte, doch sollte er noch ebenso rüstig wie ein Junger sein.« (31) Er hat ein »altes, wetterhartes, faltenreiches und stets glattrasiertes Gesicht mit starken Niggerlippen, langer, spitzer Nase und scharfen grauen Augen« (14). »Am meisten fiel ... das weiße Haar ins Auge, welches wie eine silberne Mähne unter dem Hute und dem Tuche hervorquoll und ihm fast bis zum Gürtel herabreichte« (54). Er wird »wegen seines wackelnden Ganges und weil ihm der Anzug so schlotterig am dürren Leibe hing« (13) Old Wabble genannt; sein bürgerlicher //653// Name ist FRED CUTTER. »Seine Gestalt war lang und außerordentlich schmal. An den Füßen trug er Sporen, deren Räder von außerordentlicher Größe waren; die dürren Beine steckten in Leggins, die wenigstens ein Jahrhundert alt zu sein schienen; das überaus schmutzige Hemde ließ Hals und Brust unbedeckt, und darüber hing in weiten Falten eine Jacke, deren Farbe kaum mehr zu erkennen war. Sein alter Hut hatte eine unendlich breite Krempe und saß ihm tief im Genick; darunter trug er ein Tuch, dessen Zipfel hinten bis auf die Schultern niederhingen. An den Ohrläppchen sah ich große, schwere Silberringe.« (53f) Er ist ein sehr starker Raucher; seine ständige Redensart ist »Th'is clear«. Er war früher Cowboy in Texas (wurde damals KING OF THE COWBOYS genannt), danach Viehzüchter. Wabble ist Rassist: eingefleischter Indianerhasser und Negerverachter (»man (kann) gar nicht genug Indsmen auslöschen ... Dieses Ungeziefer muß weg von dieser Welt.« (261)) Er wird zusammen mit OLD SUREHAND von Comanchen überfallen, kann jedoch entkommen und trifft auf OLD SHATTERHAND (OS), erkennt diesen zunächst - wenn auch widerstrebend - als Anführer an, wobei er sich z.T. sogar fast unterwürfig benimmt; handelt jedoch immer wieder eigenmächtig, wofür er wiederholt von OS getadelt wird. Er erfüllt auch nicht die Erwartungen OSs, was seine Westmannsfähigkeiten angeht, so zeigt er sich nur »auf der offenen Savanne ... als einstiger König der Cowboys, als der Fachmann, der nicht zu täuschen« ist. Er macht sich über OSs (»Kinder«-)Glauben lustig (was letzlich der Grund für den folgenden Verlust der Sympathie OSs ist) und erweist sich als überzeugter Atheist. Als er dann nochmals eigenmächtig handelt, sagt sich OS endgültig von ihm los und jagt ihn fort. Wabble schließt sich DANIEL ETTERS an, der im Llano estakado als ›GENERAL DOUGLAS‹ auftaucht, und raubt mit diesem WINNETOUs Silberbüchse und OSs Gewehre. Die Beraubten holen aber die Diebe ein, und Wabble muß den ›General‹ auspeitschen. Kurz darauf verübt Wabble einen Mordanschlag auf OS, wird gefaßt, aber wieder freigelassen. Wabble ist dann als Spion auf file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/OLD_OYO.HTM[21/02/2024 12:33:57]

den Farmen der Weißen für SCHAHKO MATTO tätig. Er will auch Winnetou und OS an die Osagen verraten. Schahko Matto, dessen Osagen und Wabble werden gefangen, Wabble läßt man laufen. Er tut sich mit COX und dessen Tramps zusammen, mit denen er OS und seine Begleiter festnehmen kann. Der gefesselte APANATSCHKA reitet ihn vom Pferd, so daß Wabble sich den Arm bricht und große Schmerzen leidet. Mit der Änderung seines Verhältnisses zu OS wandelt sich auch Wabbles Äußeres: »Das schlangengleich in einzelnen Strähnen von seinem Kopfe fallende lange, graue Haar verlieh ihm das Aussehen einer greisenhaften, männlichen Eumenide« (191). Von DICK HAMMERDULL ins Feuer getreten, verliert er seine Haarpracht: »sein Gesicht, schon vorher fast fleischlos, (war) so eingefallen, daß es der vordern Seite eines Totenkopfes glich. Die sonst so rein gehaltene weiße Haarmähne, jetzt freilich nur noch halb vorhanden, ›kleckte‹ ... vor Schmutz. Er bildete nur noch ein Gerippe ... seine Stimme ... klang hohl, wie durch ein Ofenrohr gesprochen« (475). Er wird mit Cox und den Tramps von Utahs gefangen, die Wabble in einen auseinandergespaltenen Baumstumpf schieben, in dem sein Unterleib langsam zerquetscht wird. Er ist nicht mehr zu retten; trotzdem verhöhnt und verflucht er den herbeigeeilten OS weiterhin. Schließlich bittet er aber doch - kurz bevor er stirbt (er hat im Sterben eine Vision von seinem Vaterhaus) - um Vergebung. (GR 14: 13f, 16, 31f, 53f, 56, 85f, 88, 96f, 112, 122, 126f, 130//654// 33, 146, 178ff, 208f, 217, 225ff, 230ff, 240ff, 246f, 261, 294, 323f, 331ff, 398-405, 588-91, 613-16, 639-43 GR 15: 643-47 GR 19: 12-33, 43f, 75-79, 188-97, 206f, 256-60, 289, 294, 475-78, 485-501) OLDSTONE: Seemann unter MAX PARKER (GR 15: 552) OLLCO -> DER ROTE GAMBUSINO OLMERS (Colonel O.): ehem. Kommandeur von Fort Sill (nur erwähnt) (GEIST: 352) VON/DE OLSUNNA (fehlerhaft auch ALSUNNA): 1) EUSEBIO V.O. (al. FRANZ VON HALDENBERG): spanischer Herzog in Saragossa; Vater von 2) und von 3) (KARL STERNAU); als Mitglied des höchsten Adels und als einer der reichsten Männer des Landes führt er als 24jähriger Witwer (seine Tochter ist gerade drei Jahre alt) das Leben eines Wüstlings, obwohl er als strenger Katholik gilt. Er hat eine hohe kräftige Gestalt und einen starken, schwarzen Vollbart. Bei seinen amourösen Eskapaden ist ihm sein Haushofmeister, GASPARINO CORTEJO, behilflich. Der Herzog verliebt sich während des Karnevals in Fräulein WILHELMI, die er als Gouvernante für seine Tochter einstellt, um sie in sein Haus zu locken. Dort läßt er ihr einen Liebestrank geben und vergewaltigt sie. Sie kann ihm entkommen und heiratet den Lehrer STERNAU, der sie aufrichtig liebt und der das Kind, das der Vergewaltigung entstammt (Karl Sternau), als eigenes annimmt. Der Herzog macht inzwischen der Tänzerin HANETTA VALDEZ den Hof, die jedoch nach dem Tod MANFREDO DE RODRIGANDAs, eines Nebenbuhlers des Herzogs, verschwindet. Viele Jahre später

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befindet sich der Herzog auf einer Kur in Avranches. Seine Krankheit wird mit Auszehrung angegeben; es wird jedoch angedeutet, daß es sich um eine Krankheit handelt, die auf seinen früheren ausschweifenden Lebenswandel zurückgeht. Er denkt, daß er sterben muß, und bereut sein bisheriges Leben. Daß seine Tochter mit OTTO VON RODENSTEIN, dem verstoßenen Sohn des Oberförsters KURT VON RODENSTEIN aus Rheinswalden, eine Verbindung eingehen will, billigt er. Als Karl Sternau, den Otto kennt, in Avranches auftaucht, wird er um seinen ärztlichen Rat befragt. Er bezeichnet das Leiden des Herzogs als Krätze und verschreibt ihm Mittel, die zur Heilung führen. Sternau und der Herzog wissen zu diesem Zeitpunkt nicht, daß sie Vater und Sohn sind. Nachdem der Herzog dies durch Ottos Erzählungen vom Schicksal des damaligen Fräulein Wilhelmi erfährt, nimmt er - zunächst unter dem Decknamen FRANZ VON HALDENBERG - Kontakt mit ihr auf, dann reist er nach Rheinswalden, bittet sie (die jetzt verwitwete Frau Sternau) um Verzeihung und hält um ihre Hand an, damit Karl Sternau sein rechtmäßiger Erbe wird. In Berlin und Rheinswalden kauft er größere Anwesen; sein Hauptwohnsitz wird Rheinswalden. (WR: I 300ff, 314f, 339, 347ff II 578f, 593, 750ff, 769ff, 790ff, 813, 817ff, 833, 840ff III 1163f, 1180 V 1896 VI 2610) //655// 2) FLORA V.O.: spanische Prinzessin; Tochter von 1), Halbschwester von KARL STERNAU; als dreijähriges Mädchen war sie »ein allerliebstes Kind, dem man sofort gut sein mußte« (336). Fräulein WILHELMI, die spätere Frau STERNAU, war für kurze Zeit ihre Gouvernante. Im Alter von 30 Jahren ist F. hoch und stark gebaut, »aber ihr Gesicht zeigte eine reine, mädchenhafte Frische, und ihre bei aller Fülle doch schlanke Gestalt hatte so jungfräuliche Linien, daß man sie für noch unverheirathet halten mußte. Eine Falte, welche sich über ihre hohe, weiße Stirn zog, schien mehr die Folge einer tiefen Herzenssorge als des Alters zu sein. Ihr großes Auge hatte einen ... offenen Ausdruck.« (751) Sie betreut ihren kranken Vater während seiner Kur in Avranches. Dort lernt sie den Maler OTTO VON RODENSTEIN kennen und lieben. Ihr Vater billigt diese Liebe und F. erreicht es, daß Ottos Vater, der Oberförster KURT VON RODENSTEIN, sich mit dem von ihm verstoßenen Sohn wieder versöhnt. Sie und Otto heiraten. (WR: I 336f II 751f, 764f, 787, 834ff, 850 V 2079 VI 2610f) 3) DON KARLOS DE. O. (al. KARL STERNAU): ursprünglich unehelicher Sohn von 1); durch die Heirat EUSEBIO V.O.s mit der verwitweten Frau STERNAU, Karl Sternaus Mutter, wird diese zur Herzogin und ihr Sohn als legitimer Prinz-Nachfolger v.O. anerkannt, der sich nun Don Karlos de Olsunna nennen darf. Sternau ist damit der zukünftige Herzog v.O., seine Frau (ROSA STERNAU ( geb. DE RODRIGANDA) die zukünftige Herzogin, seine Tochter ROSA STERNAU (WALDRÖSCHEN) Prinzessin v.O. (Siehe unter STERNAU) (WR: II 841 III 1222, 1235 HADSCHI OMANAH: 1) Pseudonym, unter dem ROBERT BERTRAM (ROBERT VON HELFENSTEIN) Gedichte veröffentlicht 2) Deckname ALBAN DE SAINTE-MARIEs in Algerien

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OMAR: 1) Segelwächter auf einem Nilschiff (ZEPTER: 466) 2) -> Deckname BEN NILs 3) Haremswächter (Eunuche) bei IBRAHIM PASCHA; O. ist »ein dicker Neger mit fettem, schwammigem Gesichte und außerordentlich wulstigen Lippen«. (DH-DH: 69) 4) Arnaut in Kairo, der HILAL aus dem Grab eines Engländers heraus hinterrücks erschießen soll, daran aber durch LORD EAGLE-NEST gehindert wird, der sich in diesem Grab versteckt hatte und den O. für den Geist des Toten hält. (DH-DH: 450, 455) //656// 5) Basch Tschausch (Feldwebel) im Dienst des türkischen ACHMED AGHA; Handlanger ABDAHN EFFENDIs; in dessen Auftrag beobachtet O. KARA BEN NEMSI (KBN) und HALEF. O. besitzt schriftliche Geständnisse der beiden Achmed Aghas über deren Morde an ihren Vorgesetzten und erpreßt beide damit. Er hat bereits früher zwei Untersuchungsbeamte umgebracht und bietet sich an, auch KBN, Halef und die beiden ADJUTANTEN durch eine Sprengstoffladung zu ermorden. Der Anschlag kann jedoch duch KBN vereitelt werden. Bei seiner Gefangennahme verletzt er die Adjutanten schwer. Zusammen mit den SELIM AGHAs und den Achmed Aghas wird er von den Adjutanten durch die von ihm vorbereitete Explosion hingerichtet. (ABDAHN: 47f, 51ff, 67, 87ff, 95) OMAR ALTANTAWI: Scheik der Mescheer; Vater DSCHUMEILAHs, Bruder von MOHAMMED ER RAMAN; er hilft KARA BEN NEMSI bei der Verfolgung des KRUMIR. (KRUMIR: 374) OMAR AMED: türkischer Oberst; O. ist »ein langer, hagerer Mensch, mit einem außerordentlich grob zugehackten Gesichte, in der reichen, von Gold strotzenden Uniform eines Regimentskommandeurs« (47). Bei einem Massaker der Türken an den Dschesidi (Teufelsanbetern) hat er vor Jahren die Frau und die beiden Söhne PIR -> KAMEKs grausam ermordet. Er läßt HEFI, einen Abgesandten ALI BEYs, erschießen. Pir Kamek ergreift ihn und reißt ihn mit sich in den für das Fest der Dschesidi vorbereiteten Scheiterhaufen, wo beide verbrennen. (GR 1: 560 GR 2: 47-56) OMAR BEN AMARAH: Scheik der Münazah; er hat zwei Söhne, die über 20 Jahre alt sind. O. ist »ein Mann von über fünfzig Jahren, hoch und kräftig gebaut, mit vollem Bart und kühn geschnittenen, sehr sympathischen Gesichtszügen, bei jedem Schritt und und bei jedem Wort von unverleugbarem Adel« (119). Er lädt KARA BEN NEMSI (KBN), HALEF und MERHAMEH als Gäste in sein Lager ein. Merhameh hatte einst O., dessen Vater und dessen Bruder aus den Händen des MIRs VON ARDISTAN file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/OLD_OYO.HTM[21/02/2024 12:33:57]

gerettet, der sie hinrichten lassen wollte. Sie fordert von O. dafür das Leben ALI BEN MASUHLs, der den Bruder O.s ermordet hatte und zum Tode verurteilt wurde. Darüber hinaus erreicht sie, daß die Münazah mit den Manazah Frieden schließen wollen. O. und Ali reiten mit KBN, Halef und Merhameh zu den Manazah. O. und Ali tauschen ihre Pferde auf dem Ritt. Deshalb wird Ali von HASSAN BEN ALI, seinem Bruder, dem Scheik der Manazah, mit O. verwechselt und erschossen. Am Totenbett Alis verkünden O. und Hassan den Frieden. (MERHAMEH: 118ff, 126ff, 131ff) - FRAU OMAR BEN AMARAHs: Sie »war in feines, indisches Linnen gekleidet. In ihrem Haare glänzten goldene und silberne Ketten und Münzen. An ihren Hand- und Fußgelenken klirrten schwere Spangen. Man sah ihr an, daß sie stolz auf diese Schmuckstücke war und ebenso wohl auch auf die hohe, imponierende Gestalt, durch die sie sich vor den anderen Frauen ... auszeichnete« (120). Kalt und erbarmungslos verweigert sie ALI BEN MASUHL den erflehten Schutz und wird dafür von MERHAMEH mit Ver//657// achtung gestraft. In ihrer Herrschsucht und ihrem Stolz ist sie der Grund allen Übels im Hause Omar Ben Amarahs. (MERHAMEH: 120, 123, 127) HADSCHI OMAR BEN KUWWAD IBN HANßARI -> ABU EL HAMAIL OMAR BEN SADEK: Sohn SADEKs; Mann von SAHAMA - in GR 1-6: Er ist wie sein Vater Führer über den Schott Dscherid. Nach der Ermordung Sadeks durch HAMD EL AMASAT schwört O. Rache und verfolgt den Mörder. Zusammen mit KARA BEN NEMSI (KBN) und HALEF holt er Hamd el Amasat in Kbilli ein; der Mörder kann jedoch fliehen. O. verfolgt ihn unter großen Strapazen weiter: Der Weg führt ihn über Derna, Bomba, Siwah und dem Birket el Kherum nach Kairo. Dort entkommt Hamd el Amasat ihm per Schiff. O. erhält von einem arabischen Scheik ein Pferd geschenkt, mit dem er auf dem Landweg die Verfolgung fortsetzen kann. In Damiette muß er erst durch Hafenarbeit Geld verdienen, ehe er weiterkommt. Er gelangt nach Zypern und von dort aus nach Konstantinopel, wo er bei den tanzenden Derwischen eine Spur Hamd el Amasats findet. Zufällig trifft er dort auch KBN wieder. Er schließt sich diesem an. Auf dem Turm von Galata kann O. den von KBN verfolgten ABRAHIM-MAMUR und dessen Komplizen ALEXANDER KOLETTIS stellen und im Kampf vom Turm herabstürzen. Man erfährt, daß Hamd el Amasat sich in Skutari aufhält. O. verfolgt zusammen mit KBN und dessen Gefährten MANACH EL BARSCHA und BARUD EL AMASAT quer über den Balkan. So gelangt er in die Nähe von Skutari. Im Newera-Khan bei Gori trifft er auf Hamd el Amasat und kämpft mit ihm. Er tötet ihn nicht, sondern drückt ihm die Augen aus. Von HENRI GALINGRÉ erhält O. für seine Hilfe bei der Rettung der Familie Galingrés 5000 Franken. KBN hatte ihm zuvor als Beuteanteil einen der Schecken der BEIDEN -> ALADSCHY zugesprochen. O. reist dann auf dem Dampfer SIR DAVID LINDSAYs mit zurück zu den Haddedihn, wo er SAHAMA zur Frau nimmt. Acht Jahre später nimmt er am Ritt zum Grab MOHAMMED EMINs teil. (GR 1: 51-57, 68f, 74f, 80f GR 3: 471-75, 534 GR 4: 1, 201 GR 6: 242, 364, 523, 528, 534, 564)

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- in BLUTRACHE: Schwager von MESUD BEN HADSCHI SCHUKAR; er reitet mit KBN, HALEF und einigen Haddedihn nach Basra. Dort wird sein Schwager durch ABD EL BIRR ermordet. O. schwört diesem Blutrache. Später findet O. dessen von HUMAM BEN DSCHIHAL geraubten und ausgesetzten kleinen Sohn, den O. EL LAKIT (FINDLING) nennt und wegen seiner blauen Augen liebgewinnt. Als Abd el Birr schließlich gefangen wird, verzeiht O. ihm um des Kindes willen. (261ff, 277, 281, 284, 291, 295, 301ff, 310, 313, 316, 319) - in GR 25: O. reist mit KBN, HALEF und Haddedihn nach Mekka; er hat eine breite, muskulöse Gestalt, ist standfest und zäh. O. will zum Zweikampf mit dem stärksten Ringer der Beni Khalid, ABU EL KHUBA, antreten. (14, 38f, 89f, 228, 402, 430, 434, 497, 527) - in GR 26: O. tritt auf, ohne wesentlich aktiv zu werden. (281, 358, 380) //658// OMAR IBN AMARAH: Targi; er »war in einen langen, weißen Burnus gehüllt, unter dessen Kapuze sein dunkles, stark eingefettetes Haar hervorquoll. Groß und kräftig gebaut, hatte er ein ovales, volles Gesicht mit einer Abplattung in der Gegend der Backenknochen, eine kurze, fast stumpfe Nase, kleine Augen und ein rundes Kinn« (202). Als Spion der Tuareg gibt er sich für einen Beni Riah aus und führt eine Karawane AMRAM BEN SAKIRs in die Hände seines Stammes. KARA BEN NEMSI, der sich bei der Karawane befindet, durchschaut ihn, kann aber den Überfall nicht verhindern. (ER RAML: 202, 204, 208, 216) OMAR IRAKI: brutaler, persischer Steuereintreiber; Sohn von GHULAM EL MULTASIM; er hat das Lager der Kalhuran besetzt und ausgebeutet und wurde von HAFIS ARAM und AMINEH erschossen, als er Hafis auspeitschte. (nur erwähnt) (GR 28: 370, 373, 377ff†, 471) OMAR SABAN IF EL HABADSCHI, BEN ABU MUSA DSCHAFAR ES SOFI OTALAN IBN AVIZENNA ALI NAFIS ABU MERWAN EL HEGALI: Phantasiename, den HALEF für OMAR BEN SADEK nennt (GR 4: 513) OMAR-ARHA BEN AFRADIN (al. MUKLE (SPAßVOGEL)): Diener, »Freund und Beschützer« des ICH-ERZÄHLERs (M. -> GISELA); er war früher Soldat des Vizekönigs gewesen, dann aber wegen Invalidität entlassen worden. Der Erzähler, ein deutscher Arzt, heilt sein Gebrechen. Wegen seines heiteren Wesens wird er auch MUKLE (Spaßvogel) genannt. Er hilft seinem Herrn bei der Entführung/Befreiung WARDEs. (Vgl. GR 1: HALEF) (LEILET: 7f, 41, 72) OMAR-EL-BATHU: junger, reicher Mamelukenfürst; Mann von SOBEIDE; als sein Schwiegervater, MANU-REMUSAT, aus Ägypten fliehen muß, zieht sich O. mit seiner Frau in die Wüste zurück, wo er zehn Jahre lang als Geächteter lebt. Dort wird er von Soldaten des Vizekönigs überfallen und getötet. (ZEPTER: 499, 514f, 529, 593f, 609)

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OMBA: Sohn des Malaienhäuptlings KATUA; er sollte ursprünglich AIMATA zur Frau erhalten, die dann jedoch TUI-FANUA heiratete. Nachdem er zum Schein das Christentum angenommen hat, soll die entführte Aimata ihm nun von einem Missionar angetraut werden. Als Tui-Fanua und PRINZ MUHAMEL LATRÉAUMONT die Trauungszeremonie stören und O. Tui-Fanua erschlagen will, erschießt Latréaumont ihn. (Vgl. EHRI-FS: MAHORI/EHRI-GR: MATEMBA) (TUIFANUA: 206, 216) OMBI: 1) Bruder des Malaienfürsten ANOUI, mit dem zusammen er ein Handelsgeschäft betreibt (Vgl. EHRIGR: POTAI/TUIFANUA: POTAMO) (EHRI-FS: 685ff) //659// 2) alter Diener ANOUIs, der sich jedoch später POTOMBA, den er mehr als seinen Herrn liebt, auf der Flucht anschließt (Vgl. EHRI-FS: POTAI/TUIFANUA: AMBO) (EHRI-GR: 45, 64, 66) OMER PASCHA: OSMAN PASCHA war sein Adjutant. (historisch: O.P. 1806-71) (nur erwähnt) (GR: 27: 272) HADSCHI OMRAK: Doktor und Apotheker in Ostromdscha, bei dem KARA BEN NEMSI die Zutaten für die ›Geisterkugeln‹ ersteht. Er hat »eine elfenbeingelbe Glatze, eine aus lauter Querrunzeln bestehende Stirn, zwei kleine ... Augen, eine Nase, welche der Schnauze einer großen, braunen, thönernen Kaffeekanne glich, wie man sie bei uns auf den Dörfern sieht, ein(en) breit(en), lippenlose(n) Mund, ein gebogenes Kinn, welches gar nicht breiter als die Nase war«. (GR 5: 89ff) - HADSCHI OMRAKs FRAU: Freundin von NOHUDA; ihre Füße sind schrecklich schmutzig, aber »unendlich anziehender als das Gesicht ... Am liebsten widme ich der Schönheit ihres Antlitzes ein ohnmächtiges Schweigen.« (GR 5: 91f) OMRAM: persischer Leutnant; Neffe von SADUK; er gehört zu den Verfolgern HASSAN ARDSCHIR-MIRZAs. (GR 3: 218-21, 224f) OMRAM EL SUEFI: tapferster, listigster und verwegenster Beduine der Beni Suef; Schwiegersohn des Scheiks; er wird im Kampf von OSKAR STEINBACH getötet. (DH-DH: 638, 682f) ›ONBASCHI‹: Sklavenjäger; Korporal unter ABD EL MOT; während dessen Sklavenzug muß er als Wache auf der Seribah Omm et Timsah zurückbleiben. Aus Enttäuschung darüber schließt er sich der Revolte des TSCHAUSCHs an. Er will nach einem Zerwürfnis mit diesem zu Abu el Mot überlaufen, file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/OLD_OYO.HTM[21/02/2024 12:33:57]

gerät aber in die Gefangenschaft von EMIL SCHWARZ, akzeptiert diesen als neuen Herrn und läßt sich für später vom Sklavenjäger HASAB MURAT eine Stellung im alten Rang zusagen. Seinen neuen Verbündeten gegenüber, bei denen ein Mißtrauen gegen ihn besteht, erweist er sich als zuverlässig. Er lockt für sie sogar frühere Kameraden (z.B. SALEF) in die Falle. (SKLAVENKARAWANE: 128-38, 302f, 358-65) ONTO-TAPA (FÜNF BERGE): Medizinmann der Kiowa; er erzählt bei der Beratung im ›Haus des Todes‹ die Sage vom Kriegsadler. Zusammen mit AVAT-TOWAH erkundet er die Höhle am Mount Winnetou und wird von KARL MAY/OLD SHATTERHAND (OS) gefangengenommen. Beiden gelingt dann zwar die Flucht, doch werden sie beim Einsturz der Höhle verschüttet. OS kann sie befreien. (GR 33: 368, 371, 460ff, 563, 596) //660// OPPERMANN: 1) -> WIESENBAUER (2) 2) -> WIESENBÄUERIN (2) ORAM: Bote des Sklavenjägers IBN ASL (GR 17: 180, 211, 257) ORBEJO: mexikanischer Offizier; er verhindert KURT HELMERS› Versuch, mit dem mexikanischen Kaiser MAXIMILIAN vor den Truppen BENITO JUAREZ‹ zu fliehen. (WR VI: 2567) D'ORFÉ: Pariserin; »eine halbe Zauberin«, die mit dem geheimnisvollen GRAFen VON -> SAINT GERMAIN und mit CASANOVA in Verbindung steht (nur erwähnt) (historisch) (in AQUA (wohl irrtümlich) D'URFÉ) (AQUA: 351, 366 FÜRST: 402f) ORIWANA ONO JAVOMBO: Mudellier von Point de Galle; O. ist ein »kleiner, schmächtiger Beamter«, »ganz in gelbe Seide gehüllt«. Er hat KALADI zum Tode verurteilt, wird aber von SIR JOHN RAFFLEY gezwungen, ihn zu rehabilitieren. (GIRLROBBER: 405, 407f, 411, 417, 474 TIGERBRÜCKE: 482, 488, 522) ORJELTSCHASTA, JURJI BOGUMIR -> GEORG VON ADLERHORST OROCHE, DIEGO: Goldsucher und Mandolinenspieler; »sein Äußeres deutete auf keinen großen Reichthum hin. Um die Hand nach seinem uralten Filzhute hin zu bewegen, brauchte er die kunstreich file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/OLD_OYO.HTM[21/02/2024 12:33:57]

gelegten Falten seines Mantels nicht in Unordnung zu bringen; er hatte nur nöthig, unter den vielen Löchern desselben eins zu wählen, um seine Hand bequem hindurchzustecken. Seine großen, harten Hände waren mit langen Nägeln bewaffnet ... Während er sich ... verneigte, fielen ihm die langen Locken seines ungekämmten Haares in das Gesicht, und diese Locken waren so steif und starr wie ... Schilf« (111). O. schließt sich der Expedition ANTONIO DE MEDIANAs an. Er findet den Eingang zum Goldtal. Beim Versuch, heimlich einen Goldblock zu bergen, wird er von BARAJA in einen Abgrund gestürzt. (WALDLÄUFER: 111f, 117ff, 217, 230ff, 246, 273ff, 371ff) ORTSDIENER-SEPP: Er beobachtet mit Schulkameraden am ersten Herbstferientag eine Felddienstübung in der Nähe seines Heimatdorfes und kündigt den Dorfbewohnern die bevorstehende Wasserrast der Soldaten an. Das Markstück, das ihm einer der Offiziere schenkt, will er niemals ausgeben. (WASSERRAST: 521-24) - ORTSDIENER-SEPPs VATER: Ortsdiener; ehem. Soldat (nur erwähnt) (WASSERRAST: 521) //661// OS -> Sigel für OLD SHATTERHAND OSCO: Montenegriner; Vater von SENITZA; »seine sonnenverbrannten Züge waren kühn und scharf geschnitten, doch die Falten, welche sein Gesicht durchfurchten, und der lange, schneeweiße Bart gaben ihm ein Aussehen, als habe er an einem schweren Kummer zu tragen« (GR 3: 513). Er will seine von BARUD EL AMASAT entführte und an ABRAHIM-MAMUR verkaufte Tochter rächen. In Edreneh trifft er auf den Entführer und will ihn töten; er läßt sich jedoch überreden, Barud dem Kadi zu übergeben. MANACH EL BARSCHA befreit Barud, so daß O. zusammen mit KARA BEN NEMSI (KBN) und dessen Begleitern den Verbrechern quer über den Balkan hinterhereilen muß. Als diese endlich gestellt werden, kämpft O. mit Barud und stürzt ihn vom Teufelsfelsen. Er erhält als Beuteanteil aus den Balkanabenteuern von KBN einen der Schecken der BEIDEN -> ALADSCHY zugesprochen. Er kehrt nach einem kurzen Besuch seiner Heimat nach Konstantinopel zurück, wo Senitza - inzwischen die Frau ISLA BEN MAFLEIs - und O.s Frau leben. (GR 1: 128 GR 3: 512ff, 562f GR 4: 1, 201 GR 6: 208, 364, 531) OSCO OBD EL LATIF MEFARI BEN MOHAMMMED HASSAN EL DSCHASERIS IBN WAHAB ALFIRAT BIRUNI EL SEIRAFI: Phantasiename, den HALEF für OSCO erfindet (GR 4: 513) OSEC: 1) reicher Bauer aus der Gegend von Slowitz; Mann von 2), Vater von 3); er hat ein »Nußhähergesicht« (1300). »Die beiden Osecs, Vater und Sohn, waren einander außerordentlich ähnlich, zumal sie ganz dieselbe Kleidung trugen, wie sie in jener Gegend gebräuchlich ist - schwarze, enge Lederhosen mit file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/OLD_OYO.HTM[21/02/2024 12:33:57]

hohen Schaftstiefeln darüber, rothe Sammetwesten mit blinkenden Metallknöpfen und eine kurze Jacke ohne Schöße. Beide waren lang und hager; Beide hatten dünne, scharfe Gesichtszüge und die Haut voll großfleckiger, häßlicher Sommersprossen. Das Haar ... war ... grau und ganz kurz verschnitten. Beide hatten dieselbe Physiognomie, das Gesicht des Fuchses, welcher sich Mühe giebt, ungefährlich zu erscheinen ... Häßlich, sehr häßlich waren Beide. Das konnte gar nicht geleugnet werden.« (1287f) Mit seinem Sohn und den Zigeunern USKO (BARKO) und ZERNO betreibt O. Schmuggel von Böhmen nach Bayern. Die O.s hatten den reichen Bauern GEORG KERY zum Spiel verführt und ihn ständig dabei betrogen, so daß er ihnen bald beträchtliche Summen schuldete. Sie überredeten ihn, beim Schmuggeln mitzumachen. Auch dabei betrogen sie ihn. Sie haben es auf den Keryhof abgesehen und auf Kerys Tochter, GISELA KERY. Mit Schuldscheinen erpressen sie Kery, entweder seinen Hof zu verlassen oder seine Tochter dem Osec-Sohn zur Frau zu geben. Dieser Plan wird durch LUDWIG HELD, den Oberknecht Kerys, der den O.s das Leben rettete, dafür aber keinen Dank erhielt, und der Gisela liebt, durchkreuzt: er entwendet den O.s die belastenden Papiere. Bei einem ihrer Schmuggelunternehmungen gerät König LUDWIG II. in die Hände der O.s. Sie wollen ihn ermorden. Ludwig Held kann den //662// König retten. Die O.s werden festgenommen. (WzG: III 1273, 1280, 1287ff IV 1300, 1310, 1414f, 1428, 1582, 1686) 2) Frau von 1), Mutter von 3) (nur erwähnt) (WzG: III 1282, 1294 IV 1370) 3) STEPHAN O.: Sohn von 1)/2); »Die beiden Osecs, Vater und Sohn, waren einander außerordentlich ähnlich, zumal sie ganz dieselbe Kleidung trugen, wie sie in jener Gegend gebräuchlich ist - schwarze, enge Lederhosen mit hohen Schaftstiefeln darüber, rothe Sammetwesten mit blinkenden Metallknöpfen und eine kurze Jacke ohne Schöße. Beide waren lang und hager; Beide hatten dünne, scharfe Gesichtszüge und die Haut voll großfleckiger, häßlicher Sommersprossen. Das Haar des Jungen war semmelblond und struppig ... Beide hatten dieselbe Physiognomie, das Gesicht des Fuchses, welcher sich Mühe giebt, ungefährlich zu erscheinen. Dabei war das Auftreten des Sohnes ein außerordentlich dummdreistes. Häßlich, sehr häßlich waren Beide. Das konnte gar nicht geleugnet werden.« (1287f) S.s Charaktereigenschaften sind »Hartherzigkeit, Hinterlist, Heimtücke, Gefühllosigkeit, Rücksichtslosigkeit, Falschheit und vor allen Dingen Feigheit.« (1297) Mit seinem Vater ist er als Schmuggler tätig. Er will die schöne Tochter des reichen Bauern GEORG KERY, GISELA KERY, heiraten. Die O.s verführten deshalb den Kerybauern zum Spiel und zum Schmuggeln und trieben ihn dadurch in den Ruin, so daß er vor die Alternative gestellt werden kann, ihnen seinen Hof zu lassen oder S. Gisela zur Frau zu geben. Durch LUDWIG HELD werden diese Pläne vereitelt. S. wird wie sein Vater bei einem Schuggelunternehmen festgenommen, bei dem sie den ihnen in die Quere gekommenen König LUDWIG II. ermorden wollten. (WzG: III 1252, 1273, 1278, 1293 IV 1326, 1405, 1435, 1518, 1565, 1569, 1575, 1687 V 2026) OSKO -> OSCO

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DERWISCH OSMAN -> FLORIN OSMAN ACHYR: Ferik Pascha (General) des Großherrn; O. ist ein leutseliger Mann, der zwar über die Streiche THARs lacht, aber auch dessen Bestrafung fordert. Er gibt jedoch der Bitte KLARA MAYs um Gnade für den Jungen nach. (SCHAMAH: 10, 33) OSMAN BEI (al. ABDAL (DER EINSIEDLER)): ehemaliger Mir Alai; Vater ES SABBIs; Oberster einer sehr strengen Moslemsekte; er »mochte fünfundsechzig Jahre zählen, war hoch und stark gebaut, und hatte einen strengen, ascetischen und dabei kühnen Gesichtsausdruck« (645). O. hat seinen Sohn, der zum Christentum übergetreten ist, verflucht und haßt auch KARA BEN NEMSI (KBN) als Christen, obwohl dieser ihm seine seit 15 Jahren ausstehende Pension von SAID KALED PASCHA, O.s Freund, überbringt. Bei der Verfolgung seines Sohnes und KBNs kommt er durch den Absturz einer Kapelle auf einem Felsenvorsprung zu Tode, so daß ein Fluch gegen KBN sich gegen ihn selbst wandte. (VERFLUCHTE: 616f, 626, 644, 650, 657, 663) //663// OSMAN PASCHA (eigentl. ADOLF FARKAS): Mähre; als ungarischer Offizier Adjutant BEMs im ungarischen Aufstand; er trat zum Islam über und wurde unter dem Namen Osman Professor an der militärischen Hochschule in Istanbul. O. spricht deutsch. Er kennt KARA BEN NEMSI (KBN) aus Stambul. O. setzt den SANDSCHAKI VON HILLEH ab, überführt und verhaftet den PÄDÄR-IBAHARAT, überträgt KBN die Gefangennahme der Schmuggler (Sillan) am Birs Nimrud und verurteilt den SÄFIR zum Tode. Die Mörder unter den Schmugglern läßt er erschießen, den anderen bietet er an, künftig als Zollbeamte zu arbeiten. Er veranlaßt die Rehabilitierung DOZORCAs. (GR 27: 268ff, 272ff, 278ff, 300f, 417ff, 430f) HERZOG VON OTRANTO: in seinem Pariser Palais wohnt GEBHARD LEBERECHT VON -> BLÜCHER. (nur erwähnt) (historisch: Joseph Fouché Herzog v.O. (1750-1820)) (ULAN I: 230) OVUTS-AVAHT (GROßER WOLF): Häuptling der Yampa-Utahs; er ist an Körpergröße noch OLD FIREHAND überlegen. O. hat nach einem Überfall von Tramps allen Weißen den Tod geschworen. Er nimmt OLD SHATTERHAND (OS), den DICKEn JEMMY, den LANGEn DAVY und den HOBBLE-FRANK gefangen und läßt sie auf Leben und Tod kämpfen. Dabei unterliegt er selbst im Zweikampf OS, bricht aber sein Versprechen, die Westmänner nach ihrem Sieg frei ziehen zu lassen. Er gerät dann selbst in deren Hände und muß mit ihnen die Friedenspfeife rauchen. Nach erneutem Wortbruch gerät er wieder in Gefangenschaft, wird aber nicht bestraft, sondern am Friedensabkommen am Silbersee beteiligt. (SILBERSEE: 298, 303ff, 377, 393, 402f, 409ff, 519) MAJOR OWENS: Kommandeur von Fort Sill (nur erwähnt) (GEIST: 353)

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OWINS, FRED: ehemaliges Mitglied der Jäger- und Fallensteller-Gesellschaft OLD FIREHANDs; »ein Halunke allezeit«; er war von PARRANOH gefangen worden und hat Old Firehands ›Festung‹ verraten, um sich loszukaufen. Parranoh tötete ihn aber dennoch. (nur erwähnt) (FIREHAND/WESTEN/GR 8: 538f) OYO-KOLTSA (WEIßER BIBER): einer der bedeutendsten Comanchen-Häuptlinge; Vater von AVAT-VILA; er ist ein »besonderer Freund« von OLD DEATH, der ihm einmal das Leben gerettet hat. »Sein Haar war grau, aber lang und in einen Schopf gebunden, in welchem drei Adlerfedern befestigt waren. Er trug Mokassins, schwarze Tuchhose, Weste und Jacke von hellerem Stoffe und hatte ein Doppelgewehr neben sich liegen. Im Gürtel sah man eine alte Pistole.« (276) Bei ihm haben sich die von CORTESIO für BENITO JUAREZ angeworbenen Männer, bei denen sich GIBSON und WILLIAM OHLERT befinden, als angebliche Juarez-Gegner eingeschlichen. Old Death deckt den Schwindel auf und erreicht, daß O. ihm Gibson und Ohlert ausliefern will. Dann werden die Comanchen jedoch von Apachen überfallen, und WINNETOU erschießt O. (SCOUT/GR 8: 202, 210, 240f, 275f, 278-86, 316) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//618// OLD SHATTERHAND (OS): I. OLD SHATTERHAND tritt auf in: In den Erzählungen der Bände GR 11 und GR 23 wird der Name des Ich-Erzählers nicht immer mit KARA BEN NEMSI (KBN) oder OS angegeben. Es besteht jedoch kein Zweifel, daß Karl May sich bei der Zusammenstellung dieser Bände aus schon früher erschienenen Erzählungen der Einheitlichkeit der Gesammelten Werke wegen den omnipotenten Ich-Helden dieser Erzählungen als KBN oder OS gedacht hat. Es ist auch eigentlich ohne Bedeutung, welcher der beiden Namen jeweils gemeint ist, da ja beide ICH sind. Für das Lexikon mußte jedoch eine Entscheidung erfolgen: OS wurde nur den in Amerika spielenden Erzählungen zugeordnet, in allen übrigen Erzählungen wurde KBN eingesetzt. OS wird auch mit dem namenlosen Ich-Erzähler der beiden Südamerika-Bände (GR 12/13) und der SüdamerikaErzählung CHR.ERSTANDEN gleichgesetzt. - (FIREHAND/WESTEN): (anonymer) ICH-ERZÄHLER, in GR 8 zu OS umgeschrieben - DEADLY DUST - IM WILDEN WESTEN - ÖLBRAND - WINDHOSE - BÄRENJÄGER - GEIST - (SCOUT): (anonymer) ICH-ERZÄHLER, in GR 8 zu OS umgeschrieben - GR 7 - GR 8 - GR 9 - GR 12/13 - SILBERSEE - ÖLPRINZ - CHR.ERSTANDEN file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/OLD_SHAT.HTM[21/02/2024 12:33:58]

- GR 14/15 - GR 19-22 - GOTT LÄßT SICH - MUSTANG - BLIZZARD - GR 24 - GR 26 - MUTTERLIEBE - GR 33 //619// II. Andere Namen OLD SHATTERHANDs in ÖLBRAND: - VAUVA-SHALA (Sioux) (7) - SCHAR-LIH (Anrede durch WINNETOU) (167ff, 176) in WINDHOSE: - SELKI-LATA (Apachen) (86) in BÄRENJÄGER: - NONPAY-KLAMA (Shoshonen) (34, 99 / NOUPAY-KLAMA ist ein Setzfehler.) in GEIST: - NINA NONTON (Comanchen) (362) in SKLAVENKARAWANE: - ABU JADD ED DARB (59) (nur erwähnt) in GR 7: - SELKI-LATA (Apachen) (302) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/OLD_SHAT.HTM[21/02/2024 12:33:58]

- SCHARLIH (Anrede durch Winnetou) (545, 618) in GR 8: - MÜLLER (117) - SCHARLIEH (Anrede durch Winnetou) (74, 77, 629) in GR 9: - CHARLEY (mehrfach Anrede durch SANS-EAR) - SCHAR-LIH (Anrede durch Winnetou) (155, 156, 346, 389, 393, 408, 421, 424, 426, 428, 462, 465f, 468, 473f) - CARLOS (280f) - CHARLES (mehrfach Anrede durch FRED WALKER) - KA-UT-SKAMASTI (Oglala) (471) - JONES (482 pass.) in GR 12/13: - ARRIQUEZ (12: 42) - CHARLEY (mehrfach Anrede durch FRICK TURNERSTICK) - TOCARO (13: 284) in SILBERSEE: - POKAI-MU (Utah) (306) in ÖLPRINZ: - SELKHI-LATA (243) in CHR.ERSTANDEN: - EL RASTREADOR (154) in GR 14: - MR. CHARLEY: Gräbersucher (8f, 32, 56, 78) in GR 20-22:

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- TAVE-SCHALA (Yuma) (20: 101, 105, 187; 21: 43) - SCHARLIEH (Anrede durch Winnetou) (GR 20: 254f GR 21: 248, 410, 448, 493 GR 22: 507, 523) //620// - MR. JONES (21: 278, 284) - MÄRZ (22: 35) - OLD FIREFOOT (22: 34, 45) in BLIZZARD: - MR. BEYER in MUSTANG: - SCHARLIH (Anrede durch Winnetou) (228) in GR 24: - KARL MAY - MEIER (152) - SAPPHO (ab 344 mehrfach Anrede durch CARPIO) - SCHARLIH (Anrede durch Winnetou) (274, 297, 526) in GR 26: - MR. GERMAN (17) in GR 33: - KARL MAY - HERZLE (Anrede durch KLARA MAY (-> HERZLE) III. Herausragende Aktivitäten/Besonderheiten in ÖLBRAND: - Der Name Old Shatterhand soll von einem müßigen Trapper stammen. (8) - OS rettet zwei Frauen aus einem brennenden Öltal. (179) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/OLD_SHAT.HTM[21/02/2024 12:33:58]

in BÄRENJÄGER: - OS nimmt TOKVI-TEY aus dem eigenen Zelt heraus gefangen. (89) - Knieschuß (Hüftschuß) (145f) - Messer-Zweikampf mit KANTEH-PEHTA (172f) - Bericht von einem Zweikampf mit WINNETOU (nur GK 1. Jg.: 554) in GEIST: - OS macht Regen. (445) in SKLAVENKARAWANE: - OS war Lehrmeister von EMIL SCHWARZ im Anschleichen. (nur erwähnt) (59) in GR 7: - OS fängt und zähmt SAM HAWKENS‹ Maultier. (86-89) - OS tötet einen Grizzly mit dem Messer. (100ff) - OS befreit WINNETOU und INTSCHU TSCHUNA aus den Händen der Kiowa (248-51), dabei schneidet er eine Haarsträhne Winnetous ab (251). - Zweikampf mit METAN-AKVA (283f) - Zweikampf mit Winnetou; OS erhält dabei einen gefährlichen Messerstich oberhalb des Halses in den Mund. (293ff) - Todestraum (299f) - Zweikampf mit INTSCHU TSCHUNA (358-63) in GR 8: //621// - OS erlebt einen Hurrican. (7f) (Vorstufe SCOUT) - OS nimmt eine Stellung als Detektiv im Büro TAILOR an. (11) (Vorstufe SCOUT) - Kampf mit einem Hund (57f) (Vorstufe SCOUT) - OS erhält ein Totem von INDA-NISCHO. (265) (Vorstufe SCOUT)

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- OS erhält von HENRY den Henrystutzen. (395) - OS rettet HARRY aus einem brennenden Öltal. (418-21) (Vorstufe FIREHAND/WESTEN) - Zweikampf mit PARRANOH (444, 495) (Vorstufe FIREHAND/WESTEN) in GR 9: - Schießprobe auf selbstgeworfene Steine (14) (Vorstufe DEADLY) - OS »hat einmal unter einem Grizzlybären gelegen, der ihn im Schlafe überraschte und ihm das ganze Fleisch von der Schulter bis über die Rippe herunterzog; er hat sich den Streifen Rumpsteak zwar glücklich wieder aufgeleimt, aber die Narbe muß ... noch recht gut zu sehen sein« (15). (Vorstufe DEADLY) - OS fertigt aus Kirschen- und Latiskenblättern sowie aus wildem Hanf Zigarren. (33-35) (Vorstufe DEADLY) - OS macht Regen. (92-96) (Vorstufe DEADLY) - Bärenjagd (186f) (Vorstufe DEADLY) - Schießdemonstration: 20 Schüsse auf einen Pfahl (228f) (Vorstufe DEADLY) - OS zeichnet die Häuptlinge der Racurroh-Comanchen, steckt die Zeichnung in sein Gewehr und behauptet, die Seelen der Indianer nun in die Luft schießen zu können. (233f) (Vorstufe DEADLY) - OS führt mit zwei Knöpfen TO-KEI-CHUNs einen Taschenspielertrick aus. (234f) (Vorstufe DEADLY) - OS weint bei den Shoshonen um ALLAN MARSHAL. (340) (Vorstufe DEADLY) - OS als Meister der Fährtendeutung (369-74) (Vorstufe IM WILDEN WESTEN) - Schießdemonstration auf eine Lerche (378f) (Vorstufe IM WILDEN WESTEN) - OS hat ein ›Ave Maria‹ gedichtet, das in Chikago vertont wurde. (415) (Vorstufe IM WILDEN WESTEN) - Religionsgespräch mit Winnetou (424-29) (Vorstufe IM WILDEN WESTEN) in GR 13: - gefährliche Rettungsaktion im Fels um den SENDADOR (548-56) in SILBERSEE: - Schießdemonstration: 10 Schüsse auf ein Ahornbäumchen, je daumenbreit auseinander (314)

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- Zweikampf mit Messer und Tomahawk gegen OVUTS-AVAHT (370f) in CHR.ERSTANDEN: - OS hat die Toba-Indianer AGUSTIN und MANUEL in den Lehren des Christentums unterrichtet und ist ihr Taufpate. (149) in GR 14: - OSs Pferd heißt Hatatitla. (79) - Kampf im Wasser mit VUPA UMUGI (143) - Mustangzähmung (288) //622// in GR 15: - OS schlägt mit einem Faustschlag WILLIAM JONES (-> KANADA-BILL) so nieder, daß dieser irrsinnig wird. (Vorstufe THREE CARDE) (112) in GR 19: - OS wird von TOBY SPENCER am Oberschenkel erheblich verletzt. (330) in GR 20: - Zweikampf mit HARRY MELTON; OS bricht diesem beide Handgelenke. (138) - Messer-Zweikampf mit NALGU MOKASCHI (337ff) in GR 21: - Kampf gegen zwei Yumakrieger mit je zwei Lanzen (169ff) in GR 22: - Parforce-Fahrt mit einem Ochsenkarren durch feindliche Indianer (552-57) in BLIZZARD: - OS schlägt OLD CURSING-DRY mit einer Gerte ins Gesicht (526) in MUSTANG: - OS schneidet zwei Chinesen zur Strafe für den Gewehrdiebstahl die Zöpfe ab. (92) - OS nimmt TOKVI KAVA die Medizin ab. (240) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/OLD_SHAT.HTM[21/02/2024 12:33:58]

- OS vernichtet die Medizinen von 100 Comanchen. (250) - OS stößt drei Comanchen von einem Felsen herunter. (329) in GR 24: - OS schreibt für Zeitungen, wenn er in zivilisierte Gegenden kommt. (123) - Spiel mit den Namen MAY/MEIER (168) - OS entziffert ein ›Sprechendes Leder‹. (205ff) - Wettschießen mit FRANK SHEPPARD auf eine Scheibe (5 Schüsse) (252f) - OS reißt ein anspringendes Pferd mit der Hand nieder. (444) - Demonstration in Tomahawkwerfen (495) - Tomahawkkampf mit PETEH (501) - Tomahawkwerfen mit Peteh (505) - OS fertigt Weihnachtsschmuck im Wilden Westen. (591) - OS singt zusammen mit VON HILLER, HERMANN ROST und EMIL REITER im Wilden Westen ›Stille Nacht, Heilige Nacht‹. (617) in GR 33: - OS läßt den Henrystutzen im Koffer; den Bärentöter hat er zu Hause gelassen. (358) - OS »ist der anbrechende Tag, der über Länder und Meere wandert um uns die Zukunft zu bringen.« (TATELLAH-SATAH) (404) - Duell mit den vier Häuptlingen (547-52) ***** Tritt Karl Mays Ich im Orient als KARA BEN NEMSI auf, als ›Karl, Sohn der Deutschen‹, so repräsentiert er dort tatsächlich sein Vaterland exemplarisch als guter Deutscher, als Helden- und Vorbildfigur. Daß May für die Wildwest-Erzählungen einen ganz //623// andersartigen Heldennamen wählte, charakterisiert bereits vorab wesentliche Züge des Mayschen ›alter ego‹ in Amerika. ›Old Shatterhand‹, der Jagdname der Figur, weist einerseits auf die gefürchtete Körperkraft des Westmanns hin, dessen Jagdhieb einen Menschen niederstrecken, auf längere Zeit betäuben und sogar irrsinnig machen kann.1 Andererseits deutet das Adjektiv ›old‹ darauf hin, daß der file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/OLD_SHAT.HTM[21/02/2024 12:33:58]

Held wegen seiner Taten als Westmann im selben Rang steht wie die berühmten Helden OLD FIREHAND oder OLD DEATH, ja eigentlich einen höheren Rang einnimmt, da diese Männer mittleren oder sogar fortgeschrittenen Alters sind, während Old Shatterhand als junger Mann geschildert wird (erst in GR 33 ist er alt). Der Name ›Old Shatterhand‹ wurde von May in zunehmenden Maße als Chiffre eingesetzt, als Codewort, bei dessen Nennung die Gegner erschrecken und die anderen »Helden des Westens« Ehrfurcht bezeugen. Die bloße Namensnennung allein spielt in den Amerika-Geschichten eine große Rolle. In noch stärkerem Maße als in den Orient-Erzählungen hat May hier auf die ›Kraft‹ des Namens gesetzt. Man darf dabei an Mays frühe Straftaten denken, die belegen, wie May durch die Wahl bestimmter Pseudonyme (Dr. med. Heilig, Hermes, Polizeileutnant von Wolframsdorf, Albin Wadenbach aus Martinique) Eindruck machen und sich Charaktereigenschaften quasi a priori zuschreiben wollte.2 Die Namenswahl ›Old Shatterhand‹ (künftig: OS) legt den Schluß nahe, May habe mit dieser Figur vor allem die körperliche Stärke und Gewandtheit seines Helden betonen wollen. Die ersten Auftritte von ICH-ERZÄHLERn, die man als ›Prä-Shatterhands‹ bezeichnen kann, belegen allerdings diese Vermutung noch nicht. Erstmals tritt in der Erzählung ›Old Firehand‹ (FIREHAND - 1875) ein Ich-Erzähler auf, der als Vorläuferfigur zu OS anzusehen ist. Deutlich hat May seinem Helden aber vom Beginn der Erzählung an ausgesprochen empfindsame, ja sentimentale Züge verliehen. So wird gleich in den ersten Sätzen ein Gefühl der Einsamkeit, Verlorenheit und des Liebesschmerzes evoziert, das eindeutig auf das Vorbild des Entwicklungsromans im 18. Jahrhundert zurückzuführen ist, dessen Helden (etwa Goethes Wilhelm Meister) neben vielen anderen Charaktereigenschaften vor allem eine schwärmerische, leidenschaftlichgemütsbewegte Wesensart an den Tag legen, die man im Zeitalter der Empfindsamkeit liebte: »Noch hatte mich kein Mund geküßt, und mein Frühling konnte also wohl beginnen, doch beileibe nicht schon zu Ende sein; aber das Leben war mir bisher Nichts gewesen als ein Kampf mit Hindernissen und Schwierigkeiten; ich war einsam und allein meinen Weg gegangen, unbeachtet, unverstanden und ungeliebt, und bei dieser inneren Abgeschiedenheit hatte sich eine Art Weltschmerz in mir entwickelt ...« (FIREHAND 107)3 Auch der Hinweis auf das »Paar arme, alte Eltern« (123), das in der Heimat alle Hoffnungen auf den Sohn setzt, der nun durch den Wilden Westen reitet, gehört mit in den Zusammenhang der eher weichlichen Züge des Ich-Erzählers, der noch namenlos bleibt. Nach der melancholisch-sentimentalen Einleitung stellt May seinen Helden aber bald von einer ganz anderen Seite dar. Auf die Beleidigungen des ›Ölprinzen‹ EMERY FORSTER reagiert er zwar noch mit Stillschweigen (»Meine Meinung über das Duell, über Beleidigung und Genugthuung waren eben nicht die landläufigen« (123)), kaum aber gibt es echte Gefahr für Mensch und Tier durch einen Ölbrand, so wandelt sich der //624// Held entscheidend. Im Moment der Gefahr wird er augenblicklich zum Anführer, der den anderen sagt, was sie zu tun haben, und der durch einen Parforce-Ritt ELLEN, die Tochter Old Firehands, rettet. Ellen zürnt ihrem Retter zunächst; sie wirft ihm vor, die anderen Bewohner des Tales aus Feigheit nicht gerettet zu haben. Tieferer Grund für die ablehnende Haltung des Mädchens ist jedoch der Kuß, den der Held der aus der Ohnmacht erwachenden Ellen direkt nach ihrer Rettung raubte. Die Unvereinbarkeit der beiden Rollen, die May seinem Helden zumindest im ersten Drittel der Erzählung zumutet, nämlich die des schüchternen Liebhabers und die des tapferen Westmannes, wird hier ganz deutlich. Überhaupt paßt die zarte Liebesgeschichte zwischen dem Ich-Erzähler und Ellen trotz ihres positiven Ausgangs nicht so recht file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/OLD_SHAT.HTM[21/02/2024 12:33:58]

zu dem Bild, das May im weiteren Verlauf seiner Erzählung von seinem Helden entwirft. May mag diese Ambivalenz gespürt haben, denn immer mehr tritt die Liebhaberrolle zugunsten einiger Züge, die Charaktereigenschaften und besondere Fähigkeiten des späteren OS vorwegnehmen, in den Hintergrund.4 So wird seine Kampferprobtheit dargestellt. Er überrumpelt PARRANOH, den weißen Häuptling der Oglalas: »Es war nicht der erste Feind, welchen ich niedergestreckt, und mein Körper zeigte manches Andenken an nicht immer glücklich bestandene Rencontres mit den kampfgewandten Bewohnern der amerikanischen Steppen« (173). In dieser frühen Erzählung gehen die Helden des Westens noch mit unbekümmerter Grausamkeit gegen ihre Gegner vor, und so überläßt der Erzähler den besiegten Parranoh WINNETOU, damit dieser sich den Skalp nehmen kann. Trotz seiner offenbar grundsätzlichen Billigung des Skalpnehmens wendet er sich aber ab, »um von dieser Prozedur nicht berührt zu werden«. (174) Mit der Schilderung grausamer und ausführlicher Kampfschilderungen steht May in der Tradition des amerikanischen (Mayne Reid) und des französischen (Gabriel Ferry) Abenteurerromans. Aber die innere Abwehr des Helden gegen die brutalen Kampfessitten im Wilden Westen verweisen deutlich auf den Weg, den May in seinen Geschichten einschlagen wird, deren humaner Held OS sein wird. Noch ist in FIREHAND Winnetou, von dem der Erzähler sein wertvolles Pferd ›Swallow‹ geschenkt bekam und der ihn »mein weißer Bruder« (125) nennt (später stellt er sich als »Winnetou's Freund« (155) dar), der ältere Lehrer und Mentor, der den jüngeren Weißen auf die Probe stellt, um zu erfahren, was dieser im Fährtenlesen und -deuten von ihm gelernt hat. Das ändert sich aber, als das eigentliche Abenteuer beginnt. Der Weiße übernimmt sofort (gewissermaßen automatisch) die Führung, läßt Winnetou ins zweite Glied zurücktreten, warnt das Zugpersonal und rettet Old Firehand das Leben. Auch das Verhältnis des Erzählers zu SAM HAWKENS ist in FIREHAND schon vorgezeichnet. Sam Hawkens behandelt ihn zunächst als »newman«, den er »die Rifle halten« lehren will (192), wird aber kurz darauf von dem ›Greenhorn‹ überrumpelt, das sich als viel besserer Westmann erweist als der anscheinend so erfahrene Sam. Der Erzähler in FIREHAND wird trotz der angedeuteten Überlegenheit über die anderen Westmänner noch nicht zu der überragenden Heldengestalt der Geschichte - so erlebt er den Ausgang der letzten Schlacht mit Parranoh nicht mit, da er durch einen Schlag auf den Kopf betäubt wird. Die Figur nimmt zwar in vielen Aspekten Mays überlebensgroßen Helden OS vorweg - er hat sogar einen fünfundzwanzigschüssigen Henrystutzen -, so //625// daß die Geschichte und die Figur von May 18 Jahre später für die Winnetou-Trilogie umgearbeitet werden konnte, doch trägt sie noch deutlich den Makel des Unfertigen, vom Autor noch nicht in der letzten Konsequenz Durchdachten. Das Gleiche läßt sich von dem Erzähler der Kurzgeschichte ›Der ÖLPRINZ‹ (ÖLPRINZ-FS; 1877) sagen, der mit Sam Hawkens ein Ölbrand-Abenteuer erlebt. Wieder - wie in FIREHAND - wird der Gegensatz zwischen dem anspruchslosen Wesen der Präriejäger, die im Einklang mit der Natur leben, und dem großspurigen Auftrumpfen eines ›Ölpinzen‹ (JOSIAS ALBERTS) thematisiert. Ein Motiv, das sich als ›Abneigung gegen die durch Geld verdorbenen Yankees‹ später bei OS wiederfindet. Auch der ÖLPRINZ-FS-Erzähler erweist sich als echter Held, der mehr durch seine Persönlichkeit als durch den äußeren Schein imponiert: Er rettet die Tochter Alberts aus dem Feuer.

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Einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur Heldengestalt OS stellt die 1879 erschienene Erzählung ›Ein Dichter‹ (DICHTER/PFAHLMANN) dar. RICHARD FORSTER, die Hauptfigur, ist ein deutsch schreibender Dichter und hervorragender Westmann. Er ist ein schon deutlicher zu entschlüsselndes Selbstporträt Mays. Forster wird zunächst eingeführt als »der berühmte Mann, der die schönen Lieder macht, die weit über die Staaten hinaus gedruckt und gelesen werden« (127). Sein Ruhm wird dadurch als wahrhaft bedeutend dargestellt, daß ein Westmann wie TIM SUMMERLAND diese Bemerkung macht. Forster reist nicht in erster Linie in den Westen, um Abenteuer zu erleben, sondern um »Savannenbilder« zu dichten. Er erweist sich jedoch auch als tapferer und kenntnisreicher Westläufer. So rettet er Summerland vor dem Verschmachten im Llano estakado, indem er zwei Kojoten erschießt und ihm von ihrem Blut zu trinken gibt - ein Motiv, das auch in DEADLY DUST/GR 9 vorkommt, wo dann allerdings OS der Retter ist. Im Kampf mit den Stakemen des Llano estakado zeigt er sich als geschickter und erfolgreicher Tomahawk-Kämpfer. Bewaffnet ist Forster mit einem »Doppelläufer« und »eine(m) famosen Stutzen« (129), die aber nicht als Bärentöter oder Henrystutzen bezeichnet werden, obwohl in der Erzählung ›Die Gum‹ (GUM-FS; 1878) beide Gewehre schon explizit als Bewaffnung des Helden erwähnt werden. Bei der Begegnung mit einer Gesellschaft von Stutzern vor der Stadt Stenton wollen diese Forster, den sie seines abgerissenen Aussehens wegen als »Biberhauthaggler«, der »wohl noch nie eine wirkliche Lady gesehen (hat)« (145), bezeichnen, »ins Gebet nehmen« und blamieren. So wie Forster reagiert (»Ein leiser Schenkeldruck und der Mustang schnellte bis dicht an TOM WILSON heran; im nächsten Augenblicke sank dieser, von einem fürchterlichen Faustschlage getroffen, aus dem Sattel in das Gras hinab.« (147)), handelt auch OS nach Herausforderungen dreister Gegner: ruhig abwartend, dann plötzlich aber von »Geist und Feuer« sprühend. Der weitere Verlauf der Erzählung ist eher an den Mustern des Kolportageromans orientiert als an denen der Wildwestgeschichten. Forster verliebt sich in MARGA OLBERS und verfolgt mit Summerland Wilson, der Margas Vater um große Geldsummen betrogen hat, bis nach Mexiko. Er rettet dort einen Grafen und dessen Frau, die ihm aus Dankbarkeit große Ländereien in Texas schenken, und heiratet dann Marga. Auch in Forster hat May einen Westläufer geschaffen, der OS-Züge vorwegnimmt, der aber wegen des Liebesabenteuers doch eher zu einem anderen Heldentypus zählt. //626// Im Jahre 1882 erschien die kurze Erzählung ›Die Both Shatters‹ (BOTH SHATTERS), in der der IchErzähler, der Mitglied einer Westmannsgesellschaft und ein Freund Winnetous ist, den TWO SAMS gegen Indianer beisteht und durch sie mit den BOTH SHATTERS (JOSIAS PARKER und dessen Sohn) bekannt wird. Er ist mit einem fünfundzwanzigschüssigen Henrystutzen bewaffnet, der von JAKE HAWKINS aus St. Louis stammt. Der ganze Gestus dieser Erzählung paßt eigentlich nicht mehr in die Zeit ihrer Veröffentlichung. Sie ist noch in der Art der ganz frühen Wildwesterzählungen Mays geschrieben. Es wird vermutet - und es spricht vieles dafür, auch wenn ein Nachweis noch nicht gefunden werden konnte -, daß die Geschichte schon 1877 erschienen ist. Wenn die Geschichte so früh schon geschrieben wurde, dann darf angenommen werden, daß der Name der Titelfiguren den Namen ›Old Shatterhand‹ direkt evozierte und daß auch der berühmte Jagdhieb OSs hier seinen direkten Vorläufer hat, denn Josias Parker trägt den Beinamen ›Shatter‹, da er seine Gegner mit einem einzigen Tomahawkhieb niederstreckt, also wirklich ›zerschmettert‹. Der Name ›Old Shatterhand‹ wird zum erstenmal, zusammen mit einer Erklärung seiner Bedeutung, in ›Unter Würgern‹ (GUM-GR - 1879) erwähnt. In GUM-FS, der Urfassung dieser Erzählung, ist der Held zwar auch schon ein weitgereister Mann, der vor dem Abenteuer im Orient in den Vereinigten Staaten file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/OLD_SHAT.HTM[21/02/2024 12:33:58]

umherstreifte und der die Gewehre OSs führt, aber der Trappername wird dort noch nicht genannt. In ›Unter Würgern‹ heißt es lakonisch, als der Erzähler einen Targi niederschlägt: »Es war dies ganz derselbe Jagdhieb, wegen dessen mich EMERY BOTHWELL zuweilen ›Old Shatterhand‹ (Schmetterhand) genannt hatte.«5 Daß Bothwell den Namen prägte, wird in den Amerika-Erzählungen Mays nicht mehr erwähnt, wohl, weil Bothwell erst spät (in ›Satan und Ischariot II/III‹ - GR 21/22; 189496) wieder im Werk Mays auftaucht, nachdem in ›Winnetou I‹ (GR 7) die Genese der Figur OS neu dargestellt worden war. In dem Roman ›Deadly Dust‹ (DEADLY - 1880/GR 9), der thematisiert, daß »die Gier nach ›deadly dust‹, nach Gold, Geld und Besitz, den Menschen korrumpiert und ins Verderben stürzt«,6 ist das ›Ich‹ erstmals in Mays Werk OS. Die Geschichte weist manche Ähnlichkeit mit dem ab 1881 im Deutschen Hausschatz erscheinenden Orientzyklus (GR 1 - 6) auf. So ist auch sie mehr ein aus verschiedenen Episoden lose zusammengefügter Erzählstrang, auch hier geht es um die Verfolgung einer Verbrecherbande, wie dort findet der Ich-Held in der Wüste Spuren eines Verbrechens, dessen Aufklärung den weiteren Verlauf des Romans bestimmt. Die Figur OS wird so zum Vorläufer des Orienthelden Kara Ben Nemsi. OS ist ein erfahrener, perfekter Westmann, kein Greenhorn; er verfügt souverän über die Kunst des Spurenlesens und alle sonstigen im Wilden Westen erforderlichen Techniken (Anschleichen, Treffsicherheit, Sprachfertigkeit), die es ihm ermöglichen, in der Wildnis nicht nur zu überleben, sondern auch anderen aus Gefahren zu helfen. DEADLY steht »entwicklungsgeschichtlich am Übergang vom Frühwerk zu den ›klassischen‹ Reiseerzählungen Karl Mays ... Die Mittelstellung ... zeigt sich auch darin, daß zwar Old Shatterhand schon im großen und ganzen die für ihn nachmals kennzeichnende Milde und Humanität praktiziert, daß die Erzählung im übrigen aber noch auf den Ton archaischer Wildheit gestimmt ist, der die frühen exotischen Novellen Mays kennzeichnet.«7 »Betritt der noch zartfühlende Mensch, der Christ, die ›dark and bloody //627// grounds‹ so fühlt er sich entsetzt von der Strenge und Rücksichtslosigkeit, zu welcher die Savanne ihre kraftvollen Söhne erzieht; bald aber zwingt ihn das grausame Gesetz der Selbsterhaltung, alle seine Kräfte gegen Gewalten einzusetzen, denen gegenüber die Schonung zu seinem eigenen sicheren Untergang führen würde; und er erkaltet nach und nach im Innern wie Alle, welche vor ihm den ›Athem der Savanne‹ tranken.« (467)8 OS jedoch widersteht - allerdings nicht so selbstverständlich wie später diesem Einfluß: »Mit einer Kugel meines Bärentödters konnte ich sie bereits erreichen; ich hatte ihn zur Hand genommen, und - aufrichtig gestanden - es zuckte mir bereits in den Fingern ... Wenn der Prairiemann auf feindliche Indianer stößt, so gibt es außer der Flucht, die nur in gewissen Fällen möglich ist, keine andere Wahl, als die Feinde entweder zu vernichten oder selbst getödtet zu werden.« (435)9 SANS-EAR wundert sich darüber, daß OS noch sehr jung ist: »›Old Shatterhand muß viel, viel älter sein als Ihr, sonst würde man ihn nicht den a l t e n ›Schmetterhand‹ nennen.‹« Daraufhin antwortet OS: »›Ihr vergeßt, daß das Wort ›old‹ sehr oft anders gebraucht wird, als zur Bezeichnung des Alters.‹« (436/ GR 9, 14f) OS spielt auf seine Erfahrung, seine Heldentaten und Erlebnisse im Wilden Westen an, von denen er einige Narben zurückbehalten hat. So hat er »›einmal unter einem Grizzlybären gelegen, der ihn im Schlafe überraschte und ihm das ganze Fleisch von der Schulter bis über die Rippe herunterzog; er hat sich den Streifen Rumpsteak ... glücklich wieder angeleimt ...‹« (436/GR 9, 15) OS stellt sich Sans-ear als »writer«, als Schriftsteller, vor, läßt sich aber nicht präzise auf dieses Thema ein, auch nicht auf den Zusammenhang zwischen den Reisen in ferne Länder und dem Bücherschreiben. Auf die Frage des file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/OLD_SHAT.HTM[21/02/2024 12:33:58]

Westläufers, der jeden »book-maker« für halbverrückt hält, warum er Bücher schreibe, antwortet OS schlicht: »›Damit sie gelesen werden.‹« (435/GR 9, 10) Später, bei der Beschreibung des Llano estakado, geht er - diesmal aber als Erzähler sich an den Leser wendend und mit einem kleinen Exkurs für Mays gerade erst erschienene Bearbeitung des ›Waldläufer‹ von Gabriel Ferry werbend - noch einmal darauf ein: »Wir hatten die Apacheria durchritten, jenen Boden, den der Liebhaber von Abenteueromanen beinahe klassisch nennen könnte, da der berühmte »Waldläufer« von Gabriel Ferry auf demselben spielt, und mich selbst mußten diese weiten, vom Rio Gila durchzogenen Gründe auf das Lebhafteste interessiren, da ich diesen »Waldläufer« vor Kurzem erst im Gewande einer Umarbeitung aus dem Französischen in das Deutsche übertragen hatte.« (482) Bemerkenswert ist die explizite Gleichsetzung des Schriftstellers May mit seinem Helden schon in diesem frühen Werk. Nachdem OS sich Sans-Ear gegenüber durch das Vorzeigen der Bärenwunde ausgewiesen hat, legitimiert er sich noch durch Taten. Er demonstriert seine überlegene Körperkraft, indem er den erfahrenen Westläufer blitzschnell entwaffnet und fesselt. Seine Schießkunst belegt er durch einen Schuß auf einen in die Luft geworfenen Stein. Dieses ›Vorstellen‹ durch die Demonstration überlegener Kenntnisse und Fähigkeiten bleibt ein Charakteristikum OSs. Auch der Anlaß zu solcher Selbstdarstellung ist in der Regel der gleiche: OS wird aufgrund seines äußeren Erscheinungsbildes von anderen Westläufern für ein Greenhorn gehalten: »Der echte Westmann giebt auf sein Aeußeres nichts und hegt eine offen gezeigte Abneigung gegen alles, was sauber ist ... Ich hatte mich ... mit //628// neuer Kleidung versehen und war von jeher gewohnt, meine Waffen blank zu halten, zwei Umstände, welche nicht geeignet waren, mich in den Augen eines Savannenläufers als vollgültig erscheinen zu lassen.« (434/GR 9, 6) May hat schon in DEADLY die Kenntnisse und Fähigkeiten der Vorläufer-Figuren zu einer Überfigur gebündelt. Daß es sich hier um eine Konstruktion aus den früheren Erzählungen handelt, ist auch daran zu sehen, daß May handlungsbestimmende Motive des Romans (Eisenbahnüberfall durch Indianer/Auseinandersetzung mit Wüstenräubern/ Rettung vor dem Verschmachten in der Wüste/Kampf mit Indianern) daraus entnahm. Vom späteren OS unterscheidet sich der OS in DEADLY vor allem in seinem Verhältnis zu Winnetou. Dieser nennt ihn »Sharlih« und bekennt: »›Winnetou sitzt gern bei seinem Bruder, denn dieser ist ein großer Häuptling geworden unter den weißen Jägern; sein Auge ist wie das des Falken, sein Herz ist wie das der Taube und seine Hand wie die Tatze des Bären, welche die Schädel der Comanchen zermalmt.‹« (536) Aber trotz dieser feierlichen Worte ist Winnetous und OSs Freundschaft (die wohl von der GrizzlyEpisode herrührt, da Winnetou den schwerverletzten OS damals gesundpflegte) mehr eine Kampfgemeinschaft als eine Seelenfreundschaft. Das ist sicher auch darauf zurückzuführen, daß in DEADLY Winnetou noch nicht der edle Indianer ist, als der er Mythos wurde, sondern ein noch sehr blutrünstiger Krieger, der sich mit den Skalplocken seiner Feinde schmückt. Im Kampf mit den Indianern greift OS - im Gegensatz etwa zu Sans-ear - stets zur List, um größeres Blutvergießen zu vermeiden, im Zweikampf betäubt er seine Gegner (außer im unabwendbaren Notfall) nur: »›Ich bin in keiner Lage ein Freund von unnützem Blutvergießen, doch sehe ich hier ein, daß Ihr recht habt - es ist traurige Notwehr.‹« (467/GR 9, 56) - er wendet er sich sogar ab, als Sans-ear die

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blutige Arbeit übernimmt: »um das Fallen des zweiten Opfers nicht mit ansehen zu müssen« (467/GR 9, 57). Den Überfall auf die Eisenbahn vereitelt er dadurch, daß er den Oglalas die Pferde fortführt und die Prärie anbrennt. Den Aberglauben der Indianer benutzt er, ihnen Angst und Schrecken einzujagen: Er zeichnet während einer Beratung der Comanchen über das Schicksal ihrer Gefangenen die Häuptlinge in sein Skizzenbuch. TO-KEI-CHUN erschrickt, als er sein Konterfei erkennt: »›Das ist eine große Medizin! Der weiße Mann zaubert die Seelen der Comanchen auf dieses weiße Fell‹ ... Ich nahm ihm das Blatt aus der Hand und ließ auch die hinter mir sitzenden Krieger einen Blick auf dasselbe werfen, die ebenso erstaunt waren, wie die Häuptlinge selbst. Dann knitterte ich es zusammen, rollte es zwischen den Händen zu einer Kugel und steckte diese in den Lauf meiner Büchse. ›To-kei-chun, du selbst hast gesagt, daß ich eure Seelen auf dieses Papier gezaubert habe; jetzt stecken diese Seelen in dem Laufe meines Gewehres. Soll ich sie hinausschießen in die Luft, daß sie von den Winden zerrisssen werden und niemals in die ewigen Jagdgründe gelangen?‹« (590/GR 9, 234) OS krönt seine Vorstellung mit einem Taschenspielertrick; er wirft zwei Knöpfe, die er vom Jagdrock To-kei-chuns abreißt, scheinbar in die Luft. Dann zeigt er seine angeblich leeren Hände, praktiziert heimlich die Knöpfe in ein Doppelgewehr und schießt sie in die Luft. Solche Listen, die OS selbst noch im letzten Roman Mays (›Winnetou IV‹GR 33) als handlungsentscheidendes Motiv einsetzt, könnten durchaus als Beweis für die Verachtung angesehen werden, die OS gegen die //629// abergläubischen Indianer hegt; sie sind aber lediglich Mittel zum (humanen) Zweck: die Feinde werden zu Freunden - es wird Friede geschlossen. Als ethisch hochstehender Mensch zeigt sich OS auch darin, daß er Sans-ear davon abhält, sich persönlich an den MORGANs zu rächen, und darin, daß er sich nicht schämt, in Gegenwart der Shoshonen um den toten ALLAN MARSHAL zu weinen. (652/GR 9, 340) Die nächste Erzählung, in der OS auftritt, ist die Geschichte um Winnetous Tod (›Im ›wilden Westen‹ Nordamerika's‹ - ab Dez. 1882/(IM WILDEN WESTEN/GR 9). Roland Schmid vermutet,10 daß diese Erzählung »etwa um 1881« in einer bislang noch nicht aufgefundenen Erstfassung erschien. May konnte die Erzählung später nur wenig bearbeitet in die Winnetou-Trilogie übernehmen, da die Gestalt OS sich hier als Westmann nicht vom späteren OS unterscheidet. Die Geschichte beginnt wie DEADLY: OS trifft auf einen Westläufer (FRED WALKER), der ihn wegen seiner blankgewichsten Stiefel, seiner blitzsauberen Waffen und seines Schriftstellerberufes wegen für ein Greenhorn hält. Als der Zug, in dem beide sich begegnen, von Indianern überfallen wird, beweist OS durch eine Schießdemonstration und exzellentes Spurenlesen seine Qualifikation, ohne sich jedoch schon als OS zu erkennen zu geben. Auch die Begegnung mit Winnetou verläuft zunächst wie in DEADLY. Neu ist die ausgesprochene Gefühlsbetonung der Szene: »Ja das war er, der Held so vieler Abenteuer, der einzige Indianer, den ich von Herzen lieb gewonnen hatte ...«11 »›Schar-lih!‹ rief er frohlockend. Er öffnete die Arme, und wir lagen uns am Herzen. ›Schar-lih, shi shteke, shi nta-ye - Karl, mein Freund, mein Bruder!‹ fuhr er, beinahe weinend vor Freude, fort. ›Shi int... ni int..., shi itchi ni itchi - mein Auge ist dein Auge, und mein Herz ist dein Herz!‹ Auch ich war so ergriffen von diesem so ganz und gar unerwarteten Wiedersehen, daß mir das Wasser in die Augen trat.« (GR 9, 389) »Ich hatte diesem Manne mehr als hundert Male mein Leben zu verdanken«.12 »Es konnte mir nichts Glücklicheres geschehen, als ihn hier zu treffen. Er blickte mich immer von neuem mit liebevollen Augen an; er drückte mich immer von neuem an seine Brust, bis er sich endlich erinnerte, daß wir nicht allein waren.« (GR 9, 389) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/OLD_SHAT.HTM[21/02/2024 12:33:58]

Neu ist, daß OS nun auch als lyrischer Dichter in Erscheinung tritt. Wieder fällt die große emotionale Beteiligung des Helden auf. Die Siedler des Helldorf-Settlements singen ein ›Ave Maria‹, dessen Text OS wiedererkennt: »Was war denn das? Das war ja mein eigenes Gedicht, mein Ave Maria! ... Ich war zunächst ganz perplex; dann aber, als die einfachen, ergreifenden Harmonien wie ein unsichtbarer Himmelsstrom vom Berge herab über das Thal hinwegströmten, da überlief es mich mit unwiderstehlicher Gewalt; das Herz schien sich mir ins Unendliche ausdehnen zu wollen, und es flossen mir die Thränen in großen Tropfen von den Wangen herab.« (GR 9, 415)13 Ganz im Sinne der religiösen Gefühligkeit dieses Liedes/Gedichtes steht dann das große Glaubensgespräch zwischen OS und Winnetou, in dem sich OS erstmals als Missionar betätigt. Während die religiösen Streitgespräche zwischen HALEF und Kara Ben Nemsi meist auch humoristische Untertöne haben und zudem aus der Distanz des Herr-Diener-Verhältnisses geführt werden, ist das Gespräch zwischen Winnetou und OS ein Gespräch zwischen gleichrangigen Freunden. Nachdem er Winnetou davon überzeugt //630// hat, daß der christliche Glaube gegenüber den indianischen Vorstellungen »Ruhe, Frieden, Trost« spenden kann, erzählt OS seinem Freund »von dem Glauben der Bleichgesichter«: »ich redete zu ihm in jenem milden, überzeugungsvollen Tone, welcher zum Herzen dringt, jedes Besserseinwollen vermeidet und den Hörer gefangen nimmt, obgleich er diesen denken läßt, daß er sich aus eigenem Willen und Entschließen ergeben habe ... Es war ein liebevolles Netzauswerfen nach einer Seele, die wert war, aus den Banden der Finsternis erlöst zu werden.« (GR 9, 427) Das Glaubensgespräch, überhaupt die missionarische Tätigkeit OSs gegenüber Winnetou, wird hier nicht wie in den Marienkalendergeschichten der neunziger Jahre damit motiviert, daß OS durch seinen christlichen Glauben geradezu verpflichtet ist, dessen Wahrheit weiterzugeben - dies spielt zwar auch eine Rolle, aber nicht die entscheidende. Wichtig ist vielmehr, daß Winnetou und OS hier in ihrer unzertrennlichen Freundschaft so weit eins werden, daß sie auch im Glauben einig sein wollen: »›Mein Bruder Schar-lih hat recht gesprochen. Winnetou hat keinen Menschen geliebt als ihn allein; Winnetou hat keinem Menschen vertraut als nur seinem Freunde, der ein Bleichgesicht ist und ein Christ ... Er hat seinen Bruder Winnetou niemals getäuscht und wird ihm auch heut die Wahrheit sagen. Das Wort meines Bruders gilt mehr als das Wort aller Medizinmänner ...‹« (GR 9, 426f) Gegenüber den emotionsgeladenen Passagen gerade der Winnetou-OS-Szenen überrascht, daß die Trauer OSs über den Tod Winnetous nur angedeutet wird: »Was soll ich weiter erzählen? Die wahre Trauer liebt die Worte nicht! Käme doch bald die Zeit, in der man solche blutige Geschichten nur noch als alte Sagen kennt!« (474) Nach diesen Worten geht OS (nur in der frühen Fassung - nicht in GR 9) gewissermaßen zur Tagesordnung über und berichtet vom weiteren Schicksal der Helldorf-Siedler. Die ab Ende 1882 erschienene Erzählung ›Ein Ölbrand‹ (ÖLBRAND) knüpft mit dem Motiv des brennenden Öltals an Mays frühe Erzählungen an. Wie seine noch anonymen Vorläufer rettet er Menschen vor dem vernichtenden Feuer. Jetzt jedoch unterstützen ihn Winnetou und POKAI-PO (TÖTENDES FEUER). Dieser will ein Fort überfallen, da seinem Volk Unrecht getan wurde. OS kann ihn überreden, zunächst zu verhandeln. Er erwirkt ihm freies Geleit. Als die Offiziere ihr Wort brechen, stellt er sich (bewaffnet mit einem Henrystutzen) an die Seite des Sioux. OS ist den Offizieren bis dahin nicht unter seinem Kriegsnamen bekannt. Dann wird dieser genannt: »›Tötendes Feuer, sage diesen file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/OLD_SHAT.HTM[21/02/2024 12:33:58]

Bleichgesichtern, wer ich bin!‹ ›Old Shatterhand!‹ antwortete der Indianer. ›Old Shatterhand!‹ wiederholten die Offiziere. Die verblüfften Mienen waren ein wahres Gaudium für mich. Der bloße Name thut oft mehr, als der Träger desselben jemals fertig bringen kann ... die guten Yankees aber hatten vor meinem Trappernamen einen solchen Respekt, daß die Unterhandlung von neuem begonnen wurde.« (15f) Dem Häuptling wird »ganz gegen das Gesetz« nun Sühne in Form von Gewehren zugesagt. Das Motiv ›Kraft des Namens‹ wird in ÖLBRAND zum erstenmal verwandt. In dieser Erzählung tritt OS weniger als Westmann und Abenteurer als vielmehr als bedingungsloser Verfechter der Rechte der Indianer auf. So ist er nun nicht mehr nur der Freund Winnetous, sondern, wie Pokai-po [ein Sioux !] ausdrücklich betont, ein Freund aller Roten: »›Er ist ihr Freund und darf mitten unter allen weilen, denn keiner wird ihm ein Leid thun.‹« (7) OS brandmarkt in einem langen Exkurs die Vernichtung der roten Rasse durch die skrupellosen Vertreter //631// der ›Zivilisation‹ (3f). Zivilisationskritik wird auch deutlich in OSs Freude, nach längerem, durch eine Verwundung erforderlichen Aufenthalt in einem Fort wieder unter freiem Himmel schlafen zu können: »Ich hatte so lange Zeit auf meinen alten, treuen Freund, den Urwald, verzichten müssen, und heute, da ich zum erstenmale wieder in seinen Armen lag, durfte ich ihm das Herzeleid nicht anthun, einzuschlafen, ohne seinen ernsten, tiefen, schwermütigen Stimmen zu lauschen.« (2) Im Verhältnis Winnetou-OS taucht nun auch das Motiv auf, daß die beiden Freunde sich wortlos verstehen (169). Das Bestreben Mays, für seine Amerika-Erzählungen einen omnipotenten Ich-Helden zu gestalten, ist mit dem OS in ÖLBRAND dennoch nicht gelungen. Werner Kittstein stellt in einer detaillierten Untersuchung fest, daß ÖLBRAND der einzige Text sei, in dem OS in einer Identitäts-Krise gezeigt werde: Er erlebe sich als Fremdling und Fremdkörper in der exotischen Umgebung, die ihn ablehne, was auch der Schluß der Erzählung zeige, der Winnetou und OS arg geschunden, im wahrsten Sinne des Wortes abgebrannt aus dem Abenteuer hervorgehen lasse.14 Aber: die Arbeit an der Figur geht weiter, so daß man die Figur OS, wie sie sich bis hierher darstellt, als ›frühen OS‹ bezeichnen kann. Parallel mit ÖLBRAND erschien Mays Kolportageroman ›Das Waldröschen‹ (WR). Der strahlende Held dieses Romans ist KARL STERNAU. Sternau ist noch mehr als die beiden Ich-Figuren OS und Kara Ben Nemsi eine überlebensgroße Projektion der Wunschträume seines Autors. Sternau tritt auch als berühmter Westernheld in Erscheinung. Dabei werden alle Charakteristika des frühen OS auf Sternau übertragen: der gefürchtete Name (MATAVA-SE (DER FÜRST DES FELSENS)), die starke freundschaftliche Beziehung zu einem Indianer (BÜFFELSTIRN ->TECALTO), die Bewaffnung: Bärenbüchse und Henrystutzen, die enorme Körperkraft (mit einem Faustschlag wird ein Pferd betäubt), seine überragenden Fähigkeiten im Schießen, im Tomahawkwerfen, im Lassowerfen und im Reiten. Möglicherweise hat May bei der Arbeit mit der Figur Sternau gemerkt, daß seine Figur OS noch nicht mit der inzwischen ja schon zu einem mythischen Helden gewordenen Orienthelden Kara Ben Nemsi vergleichbar ist, da er die Konzeption so ohne Weiteres auf andere Heldengestalten übertragen konnte. Das eigentlich Unverwechselbare, das Faszinosum der Figur fehlte noch. Erst 1886 wendet May sich wieder seiner Figur OS zu. In der Jugenderzählung ›Unter der Windhose‹ (WINDHOSE) hilft er, ein ›Sprechendes Leder‹ zu entziffern, ein Motiv, das in späteren OS-Erzählungen noch eine wichtige Rolle spielt (so in HEIMATH und in ›Weihnacht‹ (GR 24); in ›In den Cordilleren‹ (GR 13) entschlüsselt OS ein Kipu). May nahm in dieser kurzen Erzählung die Figur ohne Änderung

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gegenüber den früheren Erzählungen wieder auf. Wichtig ist aber, daß er nun mit Jugendlichen (JOSEPH ROLLINS, ISCHARSHIÜTUHA) zu tun hat, denn schon vor Veröffentlichung von WINDHOSE hatte May begonnen, für die Knabenzeitschrift ›Der gute Kamerad‹ den Roman ›Der Sohn des Bärenjägers‹ (BÄRENJÄGER) - erschienen ab Jan. 1887) zu schreiben. Dieser Roman enthält alle Charakteristika der für den ›Guten Kamerad‹ von May bis 1899 geschriebenen Erzählungen, die speziell für die Gymnasialjugend konzipiert waren. Es agieren in den meisten dieser Geschichten jugendliche Helden (meist ein Weißer und ein Einheimischer), die für die Leser zu Identifikationsfiguren werden sollen. May nimmt deshalb auch seine Überhelden etwas zurück: Die Romane sind nicht in der //632// Ich-Form geschrieben, der vollendete Held Kara Ben Nemsi tritt gar nicht auf, von OS wird distanziert in der Er-Form erzählt. Den Jugendlichen stehen erfahrene Männer zur Seite (im Wilden Westen vorrangig OS und Winnetou), die humorigen Szenen dieser Werke sind meist (z.B. durch die Bildungskapriolen des HOBBLE-FRANK) belehrender Art. OS erscheint im BÄRENJÄGER auf dem Zenit seines Ruhmes. Der Mandane WOKADEH, einer der jugendlichen Helden des Romans, erzählt von ihm: »›Er liebt die roten Männer, trotzdem er ein Bleichgesicht ist. Er ist der berühmteste Pfadfinder; seine Kugel geht nie fehl, und mit der unbewaffneten Faust fällt er den stärksten Feind. Darum wird er Old Shatterhand genannt. Er schont das Blut und das Leben seiner Feinde; er verwundet sie bloß, um sie kampfunfähig zu machen, und nur, wenn es sein eigenes Leben gilt, tötet er den Gegner.‹« (34) Um den ›Helden des Westens‹ ranken sich Legenden: Lang und breit wie den Koloß zu Varus stellt sich der Hobble-Frank OS vor, und auch der DICKE JEMMY glaubt, daß OS von »riesenhafter Gestalt« (61) ist. Der LANGE DAVY erklärt, daß von OS »wohl ein jeder« schon gehört habe und bezeichnet ihn als »›den berühmtesten Westmann, den nur jemals die Sonne beschienen hat!‹« (73) Der Held selbst übt sich in Bescheidenheit: »›mein Ruf (ist) größer als mein Verdienst. Was von einem an dem ersten Lagerfeuer erzählt wird, das vergrößert man am zweiten um das Drei- und an dem dritten um das Sechsfache. So kommt es, daß man für ein wahres Wunder gehalten wird, während man doch nur das ist, was jeder andere auch.‹« (61) Der berühmte Westmann wird auf typische Weise in den Roman eingeführt: Man hält ihn zunächst für einen Neuling im Westen. Sein Aussehen legt das nahe: »Er war von nicht sehr hoher und nicht sehr breiter Gestalt. Ein dunkelblonder Vollbart umrahmte sein sonnenverbranntes Gesicht. Er trug ausgefranste Leggins und ein ebenso an den Nähten ausgefranstes Jagdhemd, lange Stiefel, welche er bis über die Knie emporgezogen hatte, und einen breitkrämpigen Filzhut, in dessen Schnur rundum die Ohrenspitzen des grauen Bären steckten. In dem breiten, aus einzelnen Riemen geflochtenen Gürtel steckten zwei Revolver und ein Bowiemesser; er schien rundum mit Patronen gefüllt zu sein ... Von der linken Schulter nach der rechten Hüfte trug er einen aus mehrfachen Riemen geflochtenen Lasso und um den Hals an einer starken Seidenschnur eine mit Kolibribälgen verzierte Friedenspfeife, in deren Kopf indianische Charaktere eingegraben waren. In der rechten hielt er ein kurzläufiges Gewehr, dessen Schloß von ganz eigenartiger Konstruktion zu sein schien, und in der Linken eine - - - brennende Cigarre, an welcher er soeben einen kräftigen Zug that, um den Rauch mit sichtlichem Behagen von sich zu blasen ... an diesem jungen ... Manne (sah) alles so sauber aus, als sei er erst gestern von St. Louis aus nach dem Westen aufgebrochen. Sein Gewehr schien vor einer Stunde aus der Hand des Büchsenmachers hervorgegangen zu sein. Seine Stiefel waren makellos eingefettet und die Sporen ohne eine Spur von Rost. Seinem Anzuge war kaum eine Strapaze anzusehen, und wahrhaftig, er hatte sogar seine Hände rein file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/OLD_SHAT.HTM[21/02/2024 12:33:58]

gewaschen.« (56f) Erkannt wird OS an seinen Gewehren, dem schweren, doppelläufigen Bärentöter »vom stärksten Kaliber« (60) und dem Henrystutzen. Er ist mit Winnetou zusammen, der jetzt als »der herrlichste der Indianer« vorgestellt wird. »Sein Name lebte in jeder Blockhütte und an jedem Lagerfeuer. Gerecht, klug, treu, tapfer bis zur Verwegenheit, ohne //633// Falsch, ein Freund und Beschützer aller Hilfsbedürftigen, gleichviel ob sie rot oder weiß von Farbe waren, so war er bekannt über die ganze Länge und Breite der Vereinigten Staaten und deren Grenzen hinaus.« (64) Die ungewöhnliche Sauberkeit, die sowohl OS als auch Winnetou in ihrer Kleidung, ihren Waffen, in ihrer ganzen Erscheinung bestimmt, verweist auf die moralisch vorbildliche Gesinnung der Helden. So wie auch in der Heiligenlegende die ›Erwähltheit‹ des Heiligen an dem Glanz, der von ihm ausgeht (›Heiligenschein‹) erkannt werden kann. Auch im mittelalterlichen Artusroman werden die berühmtesten Ritter (Yvain, Gauvain oder Erec) als strahlend in ihrer äußeren Erscheinung geschildert, und natürlich glänzen auch ihre Schwerter und Rüstungen in besonderer Weise. Dieser Herausgehobenheit im Äußeren entspricht ein Herausragen in sozialer Hinsicht. OSs kommt aufgrund seiner hervorragenden Kenntnis des Westens und seiner persönlichen Reputation die Führerrolle bei allen wichtigen Aktionen zu. Er beansprucht sie nicht, sie wird ihm gewissermaßen ›natürlich‹ zugestanden: »›Ihr seid uns gar gewaltig überlegen, und ich will mich in Zukunft gern unter Euer Kommando stellen.‹« (78), erklärt der Lange Davy, nachdem ihm OS einige Fehler nachweisen konnte. OS antwortet bescheiden: »›So ist›s nicht gemeint gewesen. In der Prairie haben alle gleiches Recht. Ich maße mir keinen Vorzug an. Jeder dient dem anderen mit seinen Gaben und Erfahrungen, und keiner kann ohne Genehmigung der andern etwas beginnen. So muß es sein, und so werden auch wir es halten.‹« (78) In der Praxis sieht das jedoch anders aus. Wenn die Gefährten den Ansichten und Anweisungen OSs nicht folgen, geraten sie in gefährliche Situationen, aus denen OS sie wieder befreien muß. Später - in ›Old Surehand‹ (GR 14) - wird OS OLD WABBLE aus der Reisegemeinschaft ausschließen, weil dieser ständig seinen Anweisungen entgegen handelt und so die Pläne OSs stört und die Gruppe gefährdet. Bei genauer Betrachtung zeigt sich, daß es im Wilden Westen Mays eine deutliche Hierarchie der Westmänner gibt: OS (und Winnetou) stellen die Spitze dieser Hierarchie dar, sie sind Westläufer ›ersten Ranges‹. Beide sind aufgrund ihrer überragenden Kenntnisse und Fähigkeiten einzeln oder gemeinsam gewissermaßen ›geborene‹ Führerpersönlichkeiten, denen sich alle Gefährten von Beginn des Zusammenseins oder gleich nachdem die beiden Helden zu einer Gruppe stoßen schon ihres Ruhmes wegen unterordnen. Westmänner ›zweiten Ranges‹, die OS und Winnetou an Erfahrung zumindest nahekommen, sind Old Firehand, OLD DEATH, Sans-Ear, Sam Hawkens, OLD SUREHAND. Sie unterscheiden sich in der ›Kampfkraft‹ und vor allem in ihrer Einstellung zum Blutvergießen von den beiden höchsten Helden. Eine Stufe darunter sind Westmänner einzuordnen, die May als liebenswürdige, skurrile Kauze darstellt, die dazu neigen, sich selbst zu überschätzen. Zu dieser Gruppe gehören etwa der Hobble-Frank, der Dicke Jemmy, Der Lange Davy, GUNSTICK-UNCLE und der HUMPLY-BILL. Diesen Westmännern unterlaufen - bemerkenswerterweise in der Regel erst, wenn OS zu ihrer Gruppe

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stößt - grobe Fehler. OS behandelt sie wie ein nachsichtiger Vater seine Dummheiten machenden und manchmal gegen seine Autorität aufmuckenden Söhne. Diese Westmänner dienen May hauptsächlich zur humoristischen Staffage seiner Romane und als Konstrastfiguren zu OS. Unterhalb dieser Ebene kann nicht mehr von Westmännern die Rede sein, da zum Westmannstatus moralische Integri//634// tät gehört. Verbrecherische Charaktere (z.B. OLD CURSING-DRY) sind keine Westmänner, sondern Buschklepper. In BÄRENJÄGER vollbringt OS zwei Heldentaten: Er entführt den Shoshonenhäuptling TOKVI-TEY aus seinem eigenen Zelt, das inmitten seines Lagers steht, und er trägt mit dem Upsaroka-Medizinmann KANTEH-PEHTA einen rituellen Zweikampf aus. Die ganze Romanhandlung läßt sich als Auseinandersetzung des Schriftstellers Karl Mays mit seinem Verhältnis zu seinem Vater interpretieren. Auch die beiden Hauptaktionen OSs sind so zu deuten. In OS schuf May sich und (seinen Lesern) einen Über-Vater. Die Figur ist in ihrer Anlage dem ›Über-Ich‹ im Sinne der Instanzen-Theorie Sigmund Freuds vergleichbar: OS bewertet die Pläne und Handlungen seiner Gefährten (die häufig auch TeilSpiegelungen des Menschen May sind); er sorgt für Bestrafung von Bösewichtern (die ebenfalls meist Ich-Spiegelungen Mays sind); er verlangt Wiedergutmachung oder Reue, wenn Unrecht geschehen ist; die Figur ist Ausdruck der Selbstbestätigung, der Selbstliebe Mays - Symbol für die gelungene Resozialisierung aus eigener Kraft. Gegenüber dem frühen OS wurde die Figur in BÄRENJÄGER weiterentwickelt: Die Gestalt wird deutlicher als Mythos proklamiert, das Verhältnis zu Winnetou ist ausgereifter, der Charakter als Vaterbzw. Über-Ich-Figur wird herausgearbeitet. Daß May mit seiner Konzeption noch nicht zufrieden war, zeigt sich darin, daß er im folgenden Roman, in ›Der Geist des Llano estakado‹ (GEIST) - wieder ein ausdrücklicher Jugendroman -, mit der Figur nichts Rechtes mehr anzufangen wußte; OS vollbringt keine spektakulären Heldentaten, steht nicht im Mittelpunkt der Handlung. Ein Zeichen für das Unbehagen an der Figur ist auch, daß May kurz vor Schluß des BÄRENJÄGER eine erneute Darstellung vom Beginn der Freundschaft zwischen Winnetou und OS gibt. Winnetou erzählt die Begebenheit Tokvi-tey: Nach einem Kriegszug gegen die Comanchen überfiel Winnetou, der damals noch »sehr jung« war, mit seinen Kriegern fünf Weiße. Vier der Weißen starben, der fünfte »›warf sein Gewehr weg und stürzte sich auf den Roten. Er riß ihn zu Boden und entwand ihm die Waffen. Winnetou war verloren; er lag unter dem Weißen und konnte sich nicht bewegen, denn dieser letztere war stark wie ein grauer Bär. Der Apache riß sein Jagdhemd auf und bot dem Feinde die nackte Brust. Dieser aber warf das Messer weg, stand auf und reichte Winnetou die Hand. Sein Blut war geflossen, denn Winnetou hatte ihn in den Hals gestochen, und dennoch schonte er das Leben des Apachen. Dieses Bleichgesicht war Old Shatterhand. Seit jener Zeit sind beide Männer Brüder gewesen, und sie werden Brüder bleiben, bis der Tod sie voneinander trennt.‹«15 Instinktiv scheint May gemerkt zu haben, was seiner Figur mangelt: Der Leser erfährt über OS nur, daß er eine überragende Heldengestalt ist, wie er das geworden ist, die vom Leser miterlebbare Genese der Figur fehlt. Mit dem Roman ›Der Scout‹ (SCOUT/GR 8) beginnt May noch einmal von vorn. SCOUT erschien ab Dezember 1888 im ›Deutschen Hausschatz‹, der Zeitschrift, in der Mays Orientzyklus mit der rundum gelungenen Heldenfigur Kara Ben Nemsi seit Jahren in Fortsetzungen veröffentlicht wurde.

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Wie in den frühen Erzählungen agiert ein namenloser Ich-Erzähler, ein Anfänger, der mit viel Selbstironie über seine Erfahrungen im Wilden Westen berichtet. Im SCOUT haben wir »eine nahezu realistische Erzählung vor uns (in den Grenzen, in denen man einen solchen //635// Begriff auf einen Autor wie May überhaupt anwenden kann) ... Die Erzählung hat ... einen konkret fixierbaren Hintergrund ... Vor allem aber erhält die Geschichte ihren vergleichsweise realistischen Charakter dadurch, daß der Ich-Erzähler ... hier wirklich ein ›Greenhorn‹ ist. Er übt noch einen ›bürgerlichen‹ Beruf aus (als Detektiv) und wird als tüchtig, aber unerfahren geschildert; er erscheint mehrmals als »im höchsten Grade blamirt« (202, 552), hat große Mühe mit der von May später als selbstverständlich vorausgesetzten Artistik des Anschleichens (360), scheuert sich beim Reiten die Schenkel bis an das Knie auf, »so daß die Lederhose am wunden Fleische anklebt« (488) und er schließlich nur noch mit einer »Art krampfhafter Ergebung« zu Pferde sitzt; ja er muß sogar das Pferd mit sich durchgehen und sich - »eine wahre Affenschande« (680) - von ihm abwerfen lassen, welch letzteres Debakel auch noch von Winnetou inszeniert wird.«16 Es werden auch die Gründe angegeben, die den Erzähler nach Amerika verschlagen haben: May orientiert sich dabei an den in den sechziger, siebziger und achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts erschienenen, erfolgreichen Romanen Balduin Möllhausens: Nach seinem Studium machten ihm unfähige und korrupte Vorgesetzte das Leben in der Heimat so schwer, daß er seine Stellung aufgab und in Amerika einen Neubeginn versuchte. Er findet eine Stellung als Detektiv. Der Auftrag, den geistesgestörten WILLIAM OHLERT zu finden, den der Verbrecher GIBSON verschleppte, führt ihn in den Westen. Er trifft dort auf Old Death, einen alten, erfahrenen Westmann, der ihn unter seine Fittiche nimmt und ihm die wichtigsten Fähigkeiten beibringt, die man im Westen beherrschen muß. Im Verlauf der Abenteuer gerät der Erzähler in einem Gefecht zwischen Comanchen und Apachen in einen Zweikampf mit Winnetou, den er überraschend für sich entscheiden kann. Er läßt Winnetou frei und erringt so seine Freundschaft. Es ist keine Frage, daß der Ich-Erzähler in SCOUT mit der bis 1888 geschaffenen Figur OS nicht wirklich vergleichbar ist, er ist ein Schritt zurück, ein Rückschritt jedoch, der sich später als fruchtbar erweisen wird. Den Versuch, einen neuen Amerikahelden zu kreieren, setzt May im nächsten Hausschatzroman, ›El Sendador‹ - GR 12/13), fort. Der Erzähler ist Deutscher, auch er ist noch namenlos. Mit der Figur OS verbindet ihn, daß ihn Kapitän FRICK TURNERSTICK mit dem Namen »Charley« anredet und daß auf seine Erfahrung mit Indianern in Nordamerika angespielt wird. Er ist kein Greenhorn, sondern in allen wichtigen Kenntnissen und Fähigkeiten seinen einheimischen Begleitern überlegen. Er wird bald - wenn auch widerwillig - als Anführer akzeptiert. Wie später OS trägt er ein Fernrohr bei sich. Er wird als »unwissender und dabei höchst aufgeblasener Deutscher« (56) verkannt, der sich dann aber nachdrücklich Respekt verschafft. Seine Kenntnisse der einheimischen Sprachen, Sitten und Gebräuche hat er aus Büchern geschöpft. Er trägt indianisch gefertigte Westmannskleidung, schlägt mit einem Fausthieb Menschen bewußtlos, fängt ein bockiges Pferd mit dem Lasso ein und reitet es zu, und er ist mit einem Henrystutzen bewaffnet. Nun wird der Ich-Erzähler in den Südamerikaromanen niemals explizit als OS bezeichnet oder angeredet. Er darf aber mit dem IchErzähler aus SCOUT gleichgesetzt werden: In einer Szene, in der es um das Wundreiten bei Anfängern geht, erklärt der Erzähler ausdrücklich, daß er nun kein solches Greenhorn mehr sei. Da aber der Erzähler im SCOUT später für die Buchausgabe ›Winnetou II‹ (GR 8) von May zu OS umgeformt wird und May in der Reihe seiner Gesammelten Werke ein

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//636// einheitliches Heldenpersonal verwendet, ist es möglich, für die Bände ›Am Rio de la Plata‹ und ›In den Cordilleren‹ (GR 12/13) als Helden OS anzusetzen. Daß der Name OS in diesen Bänden fehlt, ist dadurch erklärbar, daß er in diesem Rahmen nur am Platze wäre, wenn May auch sonst Personal verwendet hätte, das in seinen Nordamerika-Romanen vorkam. Im Südamerikaroman geht es darum, einen Inka-Schatz zu suchen, von dem in einem Kipu die Rede ist. Der Kipu ist im Besitz des Andenführers GERONIMO SABUCO (DER -> SENDADOR). Es stellt sich heraus, daß der Sendador ein Verbrecher ist, der durch Mord an einem Padre zu dem Kipu kam. Mit dem Yerbatero MAURICIO MONTESO und dessen Gefährten erlebt OS zunächst bei der Reise durch die Pampas Abenteuer mit Freibeutern des Aufrührers LOPEZ JORDAN. In die Wirren der Politik gerät OS, weil er dem uruguayischen Oberst LATORRE sehr ähnlich sieht und mit diesem verwechselt wird. Der Verfolgung des Sendadors schließen sich im Laufe der Erzählung der BRUDER -> JAGUAR und Frick Turnerstick mit seinem Steuermann HANS LARSEN an. Höhepunkt des Romans ist die atemberaubende Rettung des in eine Schlucht abgestürzten Sendadors durch OS. Die Argumentation des Helden, die ungeheure Aktion zu wagen, ist typisch für Mays Großhelden: Die Gefährten wollen ihn von der Tat abhalten, er jedoch entgegnet: »›Sennor Monteso, Sie sind kein Christ, wirklich nicht ... Mögt ihr alle denken, was und wie ihr wollt, ich kenne meine Pflicht.‹« (GR 13, 548) Für kurze Zeit überkommen den Helden selbst Zweifel: »Wenn ich aufrichtig sein will, so muß ich gestehen, daß mir der Gedanke kam, ihn seinem Schicksal zu überlassen; aber die Regung der Schwäche währte nicht lange. Sein Anblick war ein entsetzlicher. Ich sagte mir, daß ich denselben während meines ganzen Lebens vor mir haben und mir die schwersten Vorwürfe machen würde, falls ich jetzt versäumte, meine Pflicht zu thun. Es war noch Leben in ihm. Brachte ich ihn nach oben, so zeigten sich seine Verletzungen vielleicht nicht als tödlich, und wenn das nicht, so konnte er doch wenigstens für kurze Zeit zum Bewußtsein kommen und Raum zur Reue finden. Ließ ich ihn aber hängen, so mußte er in seinen Sünden sterben, und ich hatte das für immer auf meinem Gewissen.« (GR 13, 552) Die Tat wird belohnt; der Sendador bereut seine Untaten, und die Feinde werden zu Freunden: »›Das haben Sie gethan, weil Sie ein Christ sind, welcher Böses mit Gutem vergilt. Wir sind ihre Feinde ...; aber von nun an ... soll Friede und Freundschaft herrschen ...‹« (GR 13, 557) Ganz so wäre die Szene auch gestaltet worden, wenn Kara Ben Nemsi der Held gewesen wäre. Die Nähe, in die May seinen Amerikahelden zu seinem Orienthelden nun gebracht hat, zeigt sich auch im abschließenden Abenteuer des Romans: Der Sohn des Sendador wird von OS vor dem Versinken in einem Salzsee gerettet. Parallel zum zweiten Teil des Südamerika-Romans erschien im ›Guten Kamerad‹ der Jugendroman ›Der Schatz im Silbersee‹ (SILBERSEE - 1890/91). Auch hier scheint May Bedenken gehabt zu haben, seinen in der Knaben-Zeitschrift ja schon eingeführten Helden OS wieder einzusetzen. Der Held der ersten zwei Drittel des Romans ist Old Firehand. May griff auf seine frühesten Amerikaerzählungen zurück. Das gilt auch von den Motiven (Rettung eines Mädchens vor einem ausgebrochenen Panther (vgl. INN-NUWOH/WINNETOU) und Eisenbahnüberfall). Erst im letzten Drittel des Romans tritt OS //637// auf. Es ist der OS des BÄRENJÄGER, der mit Gefährten zum Silbersee unterwegs ist, um dort Winnetou zu treffen. Es gelingt May, seinen Helden faszinierend in Szene zu setzen: Die Westmänner werden von Utahs umzingelt. OS tritt, den Ruhm seines Namens ausnutzend, beherzt und besonnen der file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/OLD_SHAT.HTM[21/02/2024 12:33:58]

feindlichen Übermacht allein gegenüber. Er bringt den legendären Ruf seines ›Zaubergewehres‹ geschickt in die Verhandlung mit den Indianern ein und demonstriert seine enormen Schießkünste: »›Ich werde dir zeigen, wie oft es losgeht. Schau nach dem Ahornbäumchen dort am Bache. Es ist nur zwei Finger stark und soll zehn Löcher erhalten, welche genau die Breite deines Daumens voneinander entfernt sind.‹ Er hob den Stutzen auf, legte ihn an, zielte auf den Ahorn und drückte ein - drei - sieben - zehnmal ab. Dann sagte er: ›Gehe hin, und siehe es! Ich könnte noch viele, viele Male schießen ...‹ Der Häuptling ging zum Bäumchen ... kehrte zurück ... Er sah eine ganze Weile schweigend vor sich nieder ... ›Ich sehe, daß du ein Liebling des großen Geistes bist. Ich habe von diesem Gewehre gehört, es aber nicht glauben können. Nun weiß ich, daß man die Wahrheit gesagt hat.‹« (314f) In einem Zweikampf mit dem Häuptling OVUTS-AVATH beweist OS - zuvor noch durch einen Kampf mit einem indianischen Bluthund und durch das Stemmen und Werfen eines großen Steines seine überragende Körperkraft demonstrierend seine Unbesiegbarkeit. Als er dann mit seiner Gruppe zum Trupp um Old Firehand und Winnetou stößt, übernimmt er - wie selbstverständlich - die Leitung des Zuges. Das wird zwar nicht ausdrücklich bestimmt, aber alle wichtigen Entscheidungen und Verhandlungen werden vom Zeitpunkt des Zusammentreffens an von OS bestimmt. Die eindringliche Wirkung der Figur ist hier wie bei der Rettung des Sendadors in erster Linie aktionsbedingt. In SILBERSEE überstürzen sich die Ereignisse gerade im letzten Drittel des Romans, im OS-Teil. Die Annäherung an die Konzeption der Figur Kara Ben Nemsi läßt die Figur OS an Eindrücklichkeit gewinnen. In der Chronologie der May-Erzählungen folgt nun die Erzählserie ›Die Felsenburg‹/(›In der Heimath‹ (HEIMATH))/›Krüger Bei‹/›Die Jagd auf den Millionendieb‹, die zwischen Mai 1891 und August 1892 entstand - aber erst ab Sept. 1893 im Deutschen Hausschatz erschien und später in die Bände ›Satan und Ischariot I-III‹ (GR 20-22) zusammengefaßt wurde.17 Die ›Old-Shatterhand-Legende‹, das Ineinanderverweben von Phantasiefigur und Schriftstellerleben, nimmt hier ihren Anfang. Die Handlung spielt in Nordamerika, in Dresden und in Nordafrika. Nachdem OS im Wilden Westen eine deutsche Auswanderergruppe vor dem Sklavenleben in dem Quecksilberbergwerk HARRY MELTONs rettete, werden Erlebnisse (und sogar eine Liebesgeschichte (siehe unter MARTHA VOGEL)) des Weltreisenden, Redakteurs und Schriftstellers KARL MAY in seiner Heimat geschildert, die in dem Besuch Winnetous in Dresden gipfeln, der OS von einem geplanten Verbrechen JONATHAN MELTONs, Harrys Sohn, an SMALL HUNTER berichtet. Beide reisen nach Kairo, wo ihnen Emery Bothwell bei der Verfolgung Jonathans und THOMAS MELTONs, dem Bruder Harrys, beisteht. Dabei treffen sie auf KRÜGER BEI, der OS als Kara Ben Nemsi kennt. Die Verbrecher können jedoch entkommen und werden in Nordamerika weiter gejagt. So hat May seine beiden omnipotenten IchHelden OS und Kara Ben Nemsi für den Leser eindeutig als ein und dieselbe Person, die identisch ist mit dem Schriftsteller Karl May, wohnhaft in Radebeul bei Dres//638// den, ausgewiesen. Beide Heldengestalten agieren in dem ihnen jeweils zugedachten Handlungsräumen wie gehabt: Zweikämpfe, Schießdemonstrationen, Gefangennahmen und Befreiungen wechseln sich ab: May zeigt sich als souveräner Gestalter von Abenteuergeschichten. In Angleichung an die Figur Kara Ben Nemsi erhält OS nun jedoch auch ein besonderes Pferd, den Rapphengst Hatatitla, ein Geschenk Winnetous: »Es hatte meine Stimme gehört, mich an derselben erkannt und strebte nun, sich loszureißen und zu mir zu kommen. ›Hatatitla!‹ rief ich ... Das kluge, treue Tier kam herbeigesprungen, beschnoberte file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/OLD_SHAT.HTM[21/02/2024 12:33:58]

mich, und als ich ihm den schlanken Hals und die lange, glänzende Mähne streichelte, umsprang es mich einigemale wiehernd und schnaubend, und blieb dann bei mir stehen ... Ja, das war mein ›Blitz‹, der mich aus so mancher Gefahr getragen, und mir durch seine Klugheit und unvergleichliche Schnelligkeit nicht nur einmal das Leben gerettet hatte. Sein Aussehen war noch so frisch und seine großen, verständigen Augen glänzten noch so munter wie früher. Er trug auch ganz dasselbe indianische Sattelzeug, welches ich früher im Gebrauche gehabt hatte. Ich schwang mich hinüber, und noch saß ich nicht fest, hatte noch keinen Fuß im Bügel, da ging das Tier mit allen vieren in die Luft. Es rannte wie ein freudig aufgeregter Hund hin und her, schlug ganze und halbe Kreise und stieg bald vorn und bald hinten in die Höhe. Ich ließ ihm eine kurze Zeit den Willen; sobald ich es aber zwischen die Schenkel nahm, gehorchte es augenblicklich ...« (GR 20, 259) Die Episode ist symptomatisch: Im Vergleich zur Einführung des Rappen Rih im Orientzyklus ist das Auftauchen des Pferdes Hatatitla - man könnte sagen - rein literarisch. Kara Ben Nemsi hat sich Rih als Geschenk verdient, die Zuneigung und Hingabe des Pferdes hat er sich durch persönliche Riten, die dem Leser verraten werden, errungen. Die Verschmelzung von Held und Pferd zu einem Mythos wurde vom Leser miterlebt. Anders bei OS: Hier wird dem Leser eine Wiedersehensszene vorgeführt, die er nicht wirklich miterleben kann. Er kennt das Pferd nicht, er weiß nichts über den Erwerb, über die gemeinsamen Erlebnisse mit OS: Hatatitla gehört nicht zu OS wie Rih zu Kara Ben Nemsi. Symptomatisch ist die Episode, da die Figur OS in gleicher Weise dem Leser präsentiert wird. In den Jugenderzählungen wird in Er-Form von ihm berichtet, den Versuch, einen neuen Helden von Anfang an aufzubauen, wie er in SCOUT/GR 12/13 erfolgte, konnte der Leser nicht mit der Figur OS in Verbindung bringen. Die Figur ist immer noch zu literarisch, dem Leser noch immer zu fremd; sie ist noch immer nicht Mythos. Das ändert sich auch im Jugendroman ›Der Ölprinz‹ (ÖLPRINZ) nicht, den May ab Herbst 1892 schrieb; erschienen ist er ab September 1893 im Guten Kameraden. Schon im Frühjahr 1892 hatte May seinem Verleger Fehsenfeld vorgeschlagen, die Erzählungen SCOUT/DEADLY/IM WILDEN WESTEN zu einem zweibändigen Winnetou-Sammelwerk zusammenzufassen. Im Oktober 1892 erklärt May, drei Bände, von denen der erste gänzlich neu geschrieben werden solle, als »hochspannendes Lebensbild des »berühmtesten Indianers« und zugleich eine Tragödie des Untergangs seiner Nation«18 gestalten zu wollen. Der Anfang des neuen Bandes, ›Winnetou der Rote Gentleman I‹ (GR 7) lag im Januar 1893 vor; er entstand also zeitweise parallel zum ÖLPRINZ. Mit ›Winnetou I‹ setzt May ein drittes Mal an, sein Westmanns-Ich zu gestalten. Er wollte eine Winnetou-Biographie schreiben: Diesem Anspruch ist er aber nicht gerecht gewor//639// den. So wie viele Maytitel (und Kapitelüberschriften) die konkret an sie geknüpften Erwartungen nicht einlösten (der MAHDI taucht z.B. nur ganz am Rande in der gleichnamigen Trilogie (GR 16-18) auf, Old Surehand ist keineswegs die bedeutsamste Figur in den drei nach ihm benannten Bänden (GR 14/15/19)), erfährt man in den drei Bänden der Winnetou-Trilogie (GR 7-9) nur wenig über Winnetous Werdegang, dafür aber umso mehr über die Figur OS. In GR 7 schildert May den Werdegang seines Helden vom Greenhorn, das »unerquickliche Verhältnisse in der Heimat« (welche, wird nicht präzisiert) »und ein, ich möchte sagen, angeborener Thatendrang« (9) nach Amerika führten, zum omnipotenten Westmann. Er verbindet dabei Züge des goethezeitlichen

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Entwicklungsromans mit Motiven des Abenteuerromans und den Gesetzmäßigkeiten der Legende. Der junge Auswanderer arbeitet in St. Louis als Hauslehrer bei einer deutschen Familie. Damit verwirklicht May in seiner Phantasiefigur eine ihm als jungem Strafentlassenen wohl vorschwebende Realisierungsidee. Zu den typischen Figuren der Legende gehört der weise, väterliche Alte, der die ersten Schritte des zu Höherem Berufenen behutsam lenkt (in der Sage oft ein Schmied). Im Roman ist es der Waffenschmied HENRY, der sich des Neuankömmlings annimmt, da er seinem verstorbenen Sohn ähnelt. Auch hier mischt sich Biographisches in die Konstruktion: Henry ist ein Idealporträt von Mays Vater (HEINRICH AUGUST MAY). Er stellt den jungen Büchermenschen, den er für ein ausgemachtes Greenhorn hält, dreifach auf die Probe. Zunächst soll der Ich-Erzähler beweisen, daß er Schießen kann. Dazu erhält er »das schwerste Gewehr«, einen Bärentöter. Schon vor dem ersten Schuß erweist er sich als des Gewehres würdig: »›Ihr geht ja mit diesem Gun wie mit einem leichten Spazierstocke um‹« (13), dann zeigt er sich als Meisterschütze. Die zweite Probe betrifft das Reiten. Auch hier überrascht der Hauslehrer mit überragenden Fähigkeiten, indem er ein schwieriges Pferd zur Raison bringt. Fazit: »›Entweder Ihr habt den Teufel, Sir, oder Ihr seid zum Westmann rein geboren.‹« (21) Die letzte Prüfung ist intellektueller Art. Es geht um theoretische und praktische Kenntnisse im Bereich der Feldmesserei. Natürlich besteht der Probant auch hierbei mit Auszeichnung. Die Prüfungen ergaben, daß die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Weiterbildung gegeben sind; zugleich hat der angehende Held sich das notwendige Rüstzeug für die weitere Lebensfahrt erworben: Mit Gewehr und Pferd und Aufgabe versehen entläßt ihn Henry aus seiner Obhut. Er überläßt ihn aber nicht sich selbst, sondern übergibt ihn einem kompetenteren Lehrer. SAM HAWKENS, ein erfahrener Westmann, überwacht und lenkt die ersten Schritte des jungen Greenhorns im ›Wilden Westen‹. Bevor der Neuling sich den eigentlichen Westmannsaktivitäten zuwendet, arbeitet er mit großem Pflichtbewußtsein als Landvermesser für die Eisenbahn. Dabei kommt es zur Konfrontation mit den überheblichen, rohen, unfähigen Yankees, denen Können und Fleiß ihres jungen Kollegen ein Dorn im Auge sind. Dieser kann sich jedoch Respekt verschaffen, indem er den stärksten Widersacher niederschlägt: »Er konnte nicht weiter reden, denn ich schlug ihm die Faust an die Schläfe, daß er steif wie ein Sack niederstürzte und betäubt liegen blieb.« (49) Zwar ist noch die Unterstützung Sam Hawkens› nötig, um die Situation ganz zu beherrschen, aber der Held hat sich durch seine Tat einen Namen gemacht: »›Aber, Sir, das ist ja fürchterlich! In Eure Finger möchte ich auf keinen //640// Fall geraten. Man sollte Euch wahrhaftig Shatterhand nennen, weil Ihr einen baumlangen und baumstarken Menschen mit einem einzigen Fausthiebe niederschmettert. So etwas habe ich noch nie gesehen!‹« (51) Diese Worte des (guten) Oberingenieurs WHITE greift Sam auf: »›Shatterhand, hihihihi! Ein Greenhorn und schon einen Kriegsnamen, und nun gar einen solchen! ... Shatterhand, Old Shatterhand! Ganz ähnlich wie Old Firehand, der auch ein Westmann ist, stark wie ein Bär.‹« (51) Diese Namensgebung wird allerdings von den Westmännern um Sam noch nicht ernst genommen; ihr Schützling bleibt fürs erste das Greenhorn, das sich den Namen erst noch verdienen muß. Wieder sind drei Prüfungen zu bestehen, dieses Mal drei Tierkämpfe. Mit dem Bärentöter erlegt der Neuling einen angreifenden Büffel. Als Sam ihn fragt, warum er sich ausgerechnet mit einem alten Büffel anlege, antwortet das Greenhorn: »›Weil es ritterlicher war.‹« (68). May macht so deutlich, daß er seinen Helden in die Nachfolge der Recken der alten Sagen stellt. Ist hier noch eine gehörige Portion Leichtsinn im Spiele, so wird im zweiten Abenteuer schon bewußter operiert. Der Erzähler erkennt in file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/OLD_SHAT.HTM[21/02/2024 12:33:58]

einer wilden Mustangherde ein Maultier als geeignetes Tier für Sam. Sam, der Meister, kann das Tier jedoch nicht bezwingen; sein Schüler reitet es ihm zu. Das Erlebnis bringt beide einander näher: Aus dem Lehrer wird »›mein Lehrer und mein Freund‹«, der geliebt wird, »›wie man ungefähr einen recht guten, braven und ehrlichen Onkel liebt.‹« (91f) Den endgültigen Respekt seines Lehrers sichert sich der Protagonist durch den dritten Kampf, den Kampf mit einem Grizzly, den er mit dem Messer erlegt (102). Die Lehrlingsjahre sind damit beendet. INTSCHU TSCHUNA, der Häuptling der Apachen, der Vater Winnetous, spricht den Schüler los: »›Dieses junge, mutige Bleichgesicht ist kein Greenhorn mehr. Wer den Grizzly in dieser Weise erlegt, der ist ein großer Held zu nennen.‹« (112) Bernd Steinbrink hat die Abenteuer, die der Held in den Abenteuerromanen des 19. Jahrhunderts bestehen muß, mit den Initiationsriten verglichen, die bei den Naturvölkern und in den antiken Mysterien zur Aufnahme eines Neulings in die Gemeinschaft des Stammes oder der heiligen Riten dienten.19 Der Prüfling wird durch die ihm auferlegten Mutproben zu einem anderen; im Durchstehen der Gefahren, der Belastungen überwindet er sein altes Ich, als Gewandelter gehört er einer neuen Gemeinschaft an, hat er einen neuen Status erlangt. Es ist also nicht zufällig, daß May seinen Helden in einem fortgesetzten Prozeß von Inititationen seiner Vervollkommnung immer näher bringt. Die in Märchen, Legende und Mythos bedeutsame heilige Zahl Drei spielt dabei eine besondere Rolle, denn den Abschluß der Prüfungen bildet eine weitere, die dritte Serie von Bewährungsproben, wiederum aus drei Abenteuern bestehend. Nach dem souveränen Umgang mit Waffen und Geräten und den Tieren der Wildnis muß der Held sich noch in der Begegnung mit den Indianern bewähren. Die letzte Stufe der Reifung geht wieder einher mit einem Wechsel des Mentors. Der Held - damit dem ›reinen Toren‹ Parsifal vergleichbar - bemerkt nicht, daß er Unrechtes tut; er erkennt nicht, daß die Landvermessung für den Eisenbahnbau Landraub ist, Entrechtung der Indianer. Intschu tschuna spricht es aus: »›Da hat man endlich einmal ein junges Bleichgesicht gesehen mit einem tapferen Herzen, offenem Gesichte und ehrlichen Augen, und kaum hat man gefragt, was es hier thut, so ist es gekommen, um uns gegen Bezahlung unser Land zu stehlen ...‹« (113) Der Held ist überrascht: »Wenn ich ehrlich //641// sein will, so muß ich sagen, daß ich keine Worte zu meiner Verteidigung hätte finden können; ich fühlte mich innerlich beschämt.« (113f) Der junge Westmann steht nun zwischen seiner Pflicht seinem Arbeitgeber gegenüber und seinem Gewissen als Christen. KLEKIH-PETRA, der alte, weiße Lehrer der Apachen, weist ihm den rechten Weg aus dem Dilemma. Aus unbegreiflicher, intuitiver Sympathie heraus erzählt er, der auch Deutscher ist, dem jungen Helden seine Lebensgeschichte. Ein Leben, das nach - ungewolltem, nicht bedachtem - Fehlverhalten der Wiedergutmachung gewidmet war. So wie in der Heiligenlegende oft ein Sterbender dem Heiligen ein Geheimnis anvertraut oder einen Auftrag erteilt, so legt der durch eine Mörderkugel getroffene Klekih-petra dem gerade erst zum Vertrauten gewordenen Landsmann die Weiterführung seines Lebenswerkes und die Freundschaft zu Winnetou ans Herz: »›Bleiben Sie bei ihm - ihm treu - mein Werk fortführen - - -!‹ Er hob bittend die Hand; ich nahm sie in die meinige und antwortete: ›Ich thue es; ja, sicher, ich werde es thun!‹« (135) Der Held nimmt die Aufgabe freudig an; er will seine Stelle aufgeben und den Apachen folgen: »›Ich will euer Freund, euer Bruder sein; ich gehe mit euch!‹« (136) Er zeigt damit, daß er reif für die nächste Entwicklungsstufe ist. Sein Wunsch ist, da er die erforderlichen Prüfungen noch nicht absolviert hat, noch nicht angebracht. Er wird brüsk zurückgestoßen: Intschu tschuna spuckt ihm ins Gesicht und

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beschimpft ihn als Länderdieb. Der Held nimmt die Beleidigung hin; er spürt wohl, daß er sich die Freundschaft der Apachen erst erringen, daß er für seine Beteiligung am Unrecht bestraft werden muß. Er sinnt über seine Aufgabe nach, fragt sich, warum er sie übernommen hat. Er glaubt, es sei Mitleid mit dem Sterbenden gewesen, im Nachhinein aber erkennt er, daß der wahre Grund Winnetou war: »Winnetou hatte einen tiefen Eindruck auf mich gemacht, einen Eindruck, wie ich ihn noch bei keinem andern Menschen empfunden hatte.« (140) Von jetzt an ist es gerechtfertigt, den Helden bei seinem Westmannsnamen zu nennen, da er die Greenhornrolle ablegt und nach und nach die Führerrolle im weiteren Geschehen übernimmt. Er zeigt Sam, daß er der größere Meister im Fährtenlesen ist (169ff), beschleicht gegen Sams Anweisung das Kiowalager (befreit im bravourösen Alleingang Winnetou und Intschu tschuna aus den Händen der Kiowas (247ff)) und kämpft auf Leben und Tod - stellvertretend für die Gefährten - mit einem körperlich überlegenen Indianer (METAN-AKVA). Sam selbst stellt ihn den Kiowas als ›Old Shatterhand‹ vor (182). Zusätzlich zu den überragenden Fähigkeiten, die er nicht wirklich erlernte, sondern die nur - im Sinne der sokratischen Hebammenkunst - geweckt werden mußten, verfügt der Held nach der Begegnung mit Klekih-petra, Intschu tschuna und Winnetou nun auch über das rechte sittliche Bewußtsein, das May sogleich zu einem Sendungsbewußtsein macht: OS bekennt sich dazu, Schriftsteller zu sein (»›Ich mache Reisen, um Länder und Völker kennen zu lernen, und kehre zuweilen in die Heimat zurück, um meine Ansichten und Erfahrungen ungestört niederzuschreiben‹« (152)) und der »Lehrer seiner Leser« (153) sein zu wollen. OSs Leben und das Winnetous sind auf geheimnisvolle Weise miteinander verbunden. Obwohl die Begegnung nur kurz war und zunächst in Feindschaft endete, geht der Apache OS nicht aus dem Sinn: »Ich hatte während der letzten Tage so viel an Winnetou gedacht, daß er mir innerlich immer näher getreten war; er war mir wert geworden, ohne //642// daß es seiner Gegenwart oder gar seiner Freundschaft dazu bedurft hatte, gewiß ein eigenartiger seelischer Vorgang, wenn auch nicht grad ein psychologisches Rätsel.« (223f) Das gipfelt in dem Bekenntnis: »Ich hatte Winnetou liebgewonnen« (246). OSs Verhältnis zu Winnetou ist von vornherein festgelegt: er ist dem Apachen - wenn auch nur geringfügig - überlegen. Das gründet schon darin, daß OS durch das Vermächtnis Klekih-petras Winnetous Beschützer sein soll. Schon im nächsten Abenteuer wird er diesem Auftrag gerecht. Der Vermessungstrupp bedient sich der Kiowas, um den Rachefeldzug der Apachen abzuwehren. OS greift schon jetzt, wo beide sich noch gar nicht kennen, grundlegend in Winnetous Leben ein. Er erkennt im voraus, daß der Apache im bevorstehenden Kampf mit äußerster Tapferkeit kämpfen wird. Um zu verhindern, daß Winnetou durch seine Tapferkeit im Kampf getötet wird, beschließt er, ihn durch einen Fausthieb außer Gefecht zu setzen, so daß er von den Kiowas gefangengenommen wird. Nachts befreit OS Winnetou und seinen Vater. Um diese Tat beweisen zu können, schneidet er eine Strähne von Winnetous Haar ab. Auch dies ist ein Eingriff in Winnetous Sphäre, da dieser durch das Beweismittel OS zu lebenslanger Dankbarkeit verpflichtet wird. Die Reifeprüfungen, die OS auf der letzten Stufe seiner Entwicklung zu bestehen hat, sind Kämpfe auf Leben und Tod: drei an der Zahl. Im ersten Kampf - mit dem Kiowa Metan-Akva - muß er zum ersten Mal einen Menschen töten. Er steht das Abenteuer durch - auch moralisch: Im Wilden Westen ist es für das eigene Überleben und das der Gefährten manchmal eben unabwendbar, daß man einen gefährlichen

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Gegner eigenhändig tötet. Der Charakter dieses ersten Kampfes - es werden Regeln ausgemacht, man kämpft in abgestecktem Terrain - erinnert an den Tjost des mittelalterlichen Ritterromans, der nicht nur höchste Bewährung ritterlicher Kühnheit bedeutete, sondern als ›Gang zwischen Leben und Tod‹ Initiationscharakter hat. Hinzukommt, daß solche Zweikämpfe oft den Charakter eines Gottesurteils hatten, und genau diesen Charakter haben auch die meisten Zweikämpfe OSs. Der zweite Kampf ist anders. OS kämpft in einer Schlacht, in einem Kampf ohne Regeln, mit Winnetou. Winnetou sieht OS über den am Boden liegenden Intschu tschuna gebeugt und will ihn mit dem Gewehrkolben niederschlagen. Er trifft aber nur dessen Schulter. Ein ins Herz gezielter Messerstich gleitet an einer Blechdose ab und dringt oberhalb des Halses und innerhalb der Kinnlade in den Mund und durch die Zunge. Der zweifach getroffene OS kann sich dennoch aus Winnetous Würgegriff befreien: »Nun gab es ein wahrhaft satanische Ringen zwischen uns. Man denke, Winnetou, der nie besiegt worden war und später auch nie wieder besiegt worden ist, mit seiner schlangenglatten Geschmeidigkeit, den eisernen Muskeln und stählernen Flechsen ... Er wendete alle seine Kraft an, mich abzuwerfen, und ich lag auf ihm wie ein Alp, der nicht abzuschütteln ist. Er begann zu keuchen und keuchte immer stärker; ich preßte ihm mit den Fingerspitzen den Kehlkopf so fest nach innen, daß ihm der Atem ausging. Sollte er ersticken? Nein, auf keinen Fall! Ich gab also für einen Augenblick seinen Hals frei, worauf er sofort den Kopf hob; das brachte diesen für meine Absicht in die richtige Stellung - - zwei, drei rasch aufeinander folgende Faustschläge, und Winnetou war betäubt; ich hatte ihn, den Unbesieglichen, besiegt.« (294f) //643// Die Dominanz OSs über Winnetou ist deutlich: Der berühmte indianische Kämpfer wird von einem schwer angeschlagenen Gegner, der zudem noch nicht lange im Westen lebt, besiegt. Nach dem Kampf wird OS durch einen Kolbenhieb niedergestreckt. Er versinkt in eine Todesohnmacht (295f), kämpft mit dem Tod (300) und erwacht nach drei (!) Wochen Todesschlaf. Die letzte, die höchste Stufe der Initiation ist erreicht. Der Probant kämpfte siegreich mit dem Tod selbst. Er ist nun Held, Halbgott, Mythos. Das Erwachen wird als Auferstehung (durchaus mit Anklängen an das Neue Testament) dargestellt: »Ich sah den hellen Himmel über mir; die vier Seiten des Grabes senkten sich.« (300); Winnetou spricht davon, daß »ein großes Wunder geschehen« (302) sei und von einem »wieder geöffneten Grabe« (304). Für den Helden beginnt nun ein neues, ein vollkommeneres Leben. Ein dritter Kampf (der mit Intschu tschuna) steht ihm noch bevor, aber es wird kein wirklicher Kampf sein. Schon bevor er beginnt, ist der Held seines Sieges sicher. Er müßte den Kampf gar nicht mehr kämpfen, da er den Beweis für seine Lauterkeit (die Haarsträhne Winnetous) vorzeigen könnte.20 Aber er geht auf das Spiel - und ein solches ist der Kampf jetzt für ihn nur noch - ein. OS inszeniert ein Schauspiel. Er verstellt sich, macht sich klein, spielt den Ängstlichen, Unbeholfenen, damit er um so strahlender als Sieger aus dem Kampf hervorgeht. Die Offenlegung seines Geheimisses (Haarsträhne) steigert den Triumph noch: Winnetou ist sprachlos und betroffen. Zur Vervollkommnung des Helden gehört auch, daß er seine Persönlichkeit erweitert. In zwei Schritten volzieht sich dieser Prozeß bei OS. Als erstes wird er der Nachfolger Klekih-petras. Schon vor der Marterszene des Verbrechers RATTLER beruft er sich auf den weißen Lehrer der Apachen, gibt seine Fürbitte als im Sinne Klekih-petras gesprochen aus. Offiziell wird die Nachfolge OSs bei der Begräbnisfeier durch Intschu tschuna: »›Er hat stets an uns gedacht und für uns gesorgt. Er ist auch nicht

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von uns gegangen, ohne uns ein Bleichgesicht zu senden, welches an seiner Stelle unser Freund und Bruder werden soll. Hier seht ihr Old Shatterhand, den weißen Mann, welcher aus demselben Lande stammt, aus welchem Klekih-petra zu uns kam. Er weiß alles, was dieser wußte, und ist ein noch stärkerer Krieger als er ... Es ist Klekih-petras letztes Wort und letzter Wille gewesen, daß Old Shatterhand sein Nachfolger bei den Kriegern der Apachen sein möge ... Darum soll er in den Stamm der Apachen aufgenommen werden und als Häuptling gelten. Es soll so sein, als ob er rote Farbe hätte und bei uns geboren wäre.‹« (415f) Nach der Zeremonie heißt es: »›Jetzt ist der neue, der lebende Klekihpetra bei uns aufgenommen, und wir können den toten seinem Grabe übergeben.‹« (418f) Unmittelbar an den ersten schließt sich der zweite Schritt an: OS wird der Blutsbruder Winnetous: »›... er wird das Blut Winnetous trinken, und dieser wird das seinige genießen; dann ist er Blut von unserm Blute und Fleisch von unserm Fleische.‹« (416) May versichert zunächst dem Leser, daß er sich von abergläubischen, heidnischen Riten, wonach die Kraft des einen Blutsbruders auf den anderen übergehe, distanziert, doch die Worte, die er Intschu tschuna in den Mund legt, erinnern deutlich an die Worte, die beim Ritus des christlichen Abendmahles gesprochen werden. May war sich der Bedeutung dieser Szene als Abschluß der Persönlichkeitsentwicklung seiner Figur sicher bewußt, auch wenn er - wohl um den Analogiecharakter zu verdecken - die Handlung nochmals //644// abwiegelnd kommentiert: »Es wurde dabei dem Genusse des Blutes weder von mir, noch von den Apachen irgendwelche Wirkung zugeschrieben, sondern er hatte nur eine rein symbolische, also bildliche Bedeutung. Und doch, höchst sonderbar, trafen später stets die Worte Intschu tschunas zu, daß wir [sc. OS und Winnetou] eine Seele mit zwei Körpern sein würden. Wir verstanden uns, ohne uns unsere Gefühle, Gedanken und Entschlüsse mitteilen zu müssen. Wir brauchten uns nur anzusehen, um genau zu wissen, was wir gegenseitig wollen; ja, dies war gar nicht einmal notwendig, sondern wir handelten selbst dann, wenn wir voneinander fern waren, mit einer wirklich erstaunlichen Uebereinstimmung, und es hat nie, niemals irgend eine Differenz zwischen uns gegeben. Das war aber nicht etwa die Wirkung des genossenen Blutes, sondern eine sehr natürliche Folge unserer innigen, gegenseitigen Zuneigung und des liebevollen Eingehens und Einlebens des einen in die Ansichten und individuellen Eigentümlichkeiten des andern.« (418) Autobiographisch gesehen ist Winnetou der Freund, den May sich immer gewünscht hat und den er sich nun in seiner Phantasie selber schuf; zugleich ist Winnetou ein Teil seines eigenen Selbst. Die seltsam androgynen Züge der Winnetoufigur könnten darauf hindeuten, daß May in Winnetou eigene Seeleneigenschaften, die nach der Theorie C.G. Jungs mehr weiblichen Charakters sind, verkörperte, während OS die männlichen Seeleneigenschaften Mays repräsentiert. In diesem Sinne stellt die Blutsbrüderschaft zwischen OS und Winnetou eine Vervollkommnung besonderer Art dar: männliche und weibliche Seeleneigenschaften verschmelzen zu einem idealen Menschen, zu einer Utopie.21 Die Vervollkommnung des männlichen Helden durch ein weibliches Element erfolgt normalerweise nicht in dieser mythisch-mystischen Weise. May hat den zweiten Schritt der Entwicklung, das Einswerden mit einer anderen Person, gleich mit dem dritten Schritt zusammengelegt. Wäre die Konzeption in der bisherigen Form weitergeführt worden, hätte die Entwicklung des Helden einen eigenen dritten Schritt erfordert. Dieser Schritt wäre die Verbindung mit/die Beziehung zu einer Frau gewesen. Karl May hat eine solche Entwicklung seines Helden in seiner Erzählung vorbereitet. Winnetous Schwester NSCHO-

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TSCHI wird als Pflegerin des kranken OS eingeführt. Nscho-tschis Gefühle für OS sind von Anfang an eindeutig: »›Du bist ... ein starker Mann, ein Held. Wärest du doch als Apache und nicht als lügenhaftes Bleichgesicht geboren!‹« (316) Auch OS läßt immer wieder erkennen, daß er für Nscho-tschi zumindest große Symphathie empfindet. Er belauscht ein Gespräch zwischen Winnetou und Nscho-tschi, in dem sie ihrem Bruder ihre Liebe zu OS gesteht und den Plan entwirft, in die Städte der Weißen zu gehen, um dort die Kenntnisse einer weißen Frau zu erlangen und so eine gleichwertige Partnerin OSs werden zu können. OS erschrickt: »Mein Lebensplan schloß, wie ich annahm, eine Verheiratung überhaupt aus.« (451), äußert sich aber nicht eindeutig, so daß Nscho-tschi, Intschu tschuna und Winnetou zu der Reise in den Osten aufbrechen. Auf dieser Reise werden Intschu tschuna und Nscho-tschi von SANTER ermordet. Es ist ein seltsamer Zug der Mayschen Wildwestmythen, daß der wahre, der ›auserwählte‹ Westmann im Zölibat leben muß, was wiederum mit entsprechende Motiven der Heiligenlegende übereinstimmt. Und so stirbt Nscho-tschi in OSs Armen. //645// Dem Halbgott OS - Sam Hawkens benutzt das Wort (allerdings scherzhaft) ausdrücklich (430) - fehlt gegenüber seinem orientalischen Pendant Kara Ben Nemsi noch das religiöse Sendungsbewußtsein. Es wird nicht in demselben Maße konstituierend für die Figur werden wie bei Kara Ben Nemsi, doch auch für Mays Wildwesthelden ist diese Dimension wichtig. Nach der Begegnung mit Klekih-petra versucht OS, christliche Prinzipien im Wilden Westen zu praktizieren. So sucht er, Blutvergießen, das Töten eines Menschen, wenn eben möglich, zu vermeiden, auch Verbrechern gegenüber Milde walten zu lassen, ihnen zu verzeihen, und wenn sie gegen ihn selbst Anschläge verübten, ihnen Gelegenheit zu Reue und Umkehr zu geben. Mit Winnetou führt er ein langes, persönliches Gespräch über Religion. Winnetou bittet OS, nie den Versuch zu machen, ihn zum Christentum bekehren zu wollen. OS hat diese Bitte »erfüllt und und nie ein Wort über meinen Glauben zu ihm gesagt. Aber muß man denn reden? Ist nicht die That eine viel gewaltigere, eine viel überzeugendere Predigt als das Wort? ›An ihren Werken sollt ihr sie erkennen‹, sagt die heilige Schrift, und nicht in Worten, sondern durch mein Leben, durch meine Thun bin ich der Lehrer Winnetous gewesen ...« (425): Nahezu die gleichen Worte finden sich in dem Gespräch Kara Ben Nemsis mit MARAH DURIMEH.22 Auf eine ernste Bewährungsprobe wird die Blutsgemeinschaft OS/Winnetou gestellt, als Winnetou nach dem Tod seines Vaters und seiner Schwester einen fürchterlichen Racheschwur ablegen will. Es gelingt OS, den Freund und Blutsbruder davon abzubringen und damit einen Vernichtungsfeldzug gegen die Weißen, der auch zur Vernichtung der Indianer geführt hätte, abzuwenden. Auch hier zeigt sich die Dominanz der Figur OS: »›Mein Bruder Old Shatterhand hat eine große Macht über die Herzen aller, mit denen er verkehrt.‹« (499) Erst kurz vor Winnetous Tod kommt es wieder zu einem Religionsgespräch zwischen den beiden Helden (siehe hierzu die Ausführungen weiter unten). Der erneute Versuch Mays, seinen Amerika-Helden adäquat zu gestalten, ist in jeder Hinsicht gelungen. Dem heutigen Leser der Werke Karl Mays sind die Schwierigkeiten, die May mit der Figur zunächst hatte, nicht ohne weiteres nachvollziehbar. Das liegt daran, daß die Reihenfolge, in der Mays Werke in der Werkausgabe erschienen, nicht der Entstehungszeit entspricht. Der Band ›Winnetou I‹ (GR 7) ist der erste Amerikaband der Gesammelten Werke. Der Leser dieser Ausgabe nimmt also von vornherein am Aufbau der gelungenen Figur teil. Alle weiteren Erzählungen mit OS werden von ihm vor diesem Hintergrund gelesen. Die Mängel der ersten Versuche werden nicht mehr wahrgenommen. Für die Bände II und III (GR 8/9) hat May die frühen Amerika-Erzählungen FIREHAND, SCOUT, DEADLY und IM WILDEN WESTEN verwandt. Sie wurden - manchmal nur recht oberflächlich - bearbeitet. Das betrifft file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/OLD_SHAT.HTM[21/02/2024 12:33:58]

insbesondere die Figuren OS und Winnetou, die dem Niveau, das sie in GR 7 erreicht hatten, angepaßt werden mußten. Zwischen diese ›alten‹ Erzählungen sind kurze Episoden, die Jagd auf den Mörder Santer betreffend, eingefügt. In GR 8 (394) erhält OS bei einem kurzen Besuch von Henry den Henrystutzen geschenkt, das Symbol der Unbesiegbarkeit OSs. Im Schlußkapitel der Trilogie jagt OS Santer in den Tod, dabei wird Winnetous Testament vernichtet. OS fällt dann in die Hände der Kiowas. KAKHO-OTO, eine junge Kiowa, verliebt sich in OS und will ihn durch Heirat vor dem Tod am Marterpfahl retten. Die Episode ist der Nscho//646// tschi-Episode nachempfunden, erreicht aber nicht deren Tiefgang. Der Held lehnt es ab, durch die Heirat mit einer Indianerin gerettet zu werden. Im Anschluß an GR 9 entstand (1894) der erste Band der Surehand-Trilogie (GR 14/15/19). In zweifacher Hinsicht ist die Trilogie (besser: deren erster und dritter Band) durch die religiöse Dimension der Figur OS bestimmt. Einmal muß sich der Held mit OLD WABBLE, dem KING OF THE COWBOYS, auseinandersetzen, dessen Alter »man auf über neunzig Jahre schätzte« (GR 14, 31). Old Wabble erkennt die ›Auserwähltheit‹ OSs nicht an; er besteht darauf, durch sein Alter auch die größere Autorität zu besitzen. Er ist nicht bereit, sich in sachlichen Fragen der ›richtigen Ansicht‹ - die natürlich OS hat - zu beugen. Dabei erfahren die Figur Old Wabble und das Verhältnis OS/Old Wabble eine deutliche Wandlung. Anfangs begehrt der Alte zwar oft gegen die Anordnungen OSs auf und versucht, sich selbst in den Vordergrund zu spielen, doch beugt er sich letzlich der Autorität des überlegenen Westmanns. Er ist sogar zur Selbstkritik fähig: »›Ich bin ein alter Querkopf geworden, weil ich noch niemals meinen Meister gefunden habe.‹« (GR 14, 294) Eine erste ernsthafte Trübung im Verhältnis der beiden Westmänner tritt ein, als deutlich wird, daß Old Wabble Neger als rassisch minderwertige Menschen betrachtet, eine Ansicht, die OS nicht dulden kann: »›Mit ebenso großem Rechte könnte ein Neger sagen: Ein Weißer ist kein richtiger Mensch, sonst hätte ihn Gott nicht ohne Farbe geschaffen. Ich bin etwas weiter in der Welt herumgekommen als Ihr und habe unter den schwarzen, braunen, roten und gelben Völkern wenigstens ebenso viel gute Menschen gefunden wie bei den weißen, wenigstens, sage ich, wenigstens!‹« (GR 14, 241) Zur entscheidenden Konfrontation zwischen OS und Old Wabble aber kommt es in der Religionsfrage. Old Wabble leugnet ganz entschieden die Existenz Gottes: »›So glaubt Ihr nicht an Gott?‹ fragte ich mit beinahe bebender Stimme. »›Nein.‹« »›An den Heiland?‹« »›Nein.‹« »›An ein Leben nach dem Tode?‹« »›Nein.‹« »›An eine Seligkeit, eine Verdammnis, welche ewig währet?‹« »›Fällt mir nicht ein! Was kann mir so ein Glaube nützen?‹« (GR 14, 402) Ganz deutlich gestaltet May diesen Diskurs nach Art des Taufbekenntnisses, wie es in allen christlichen Kirchen dem Täufling (stellvertretend den Eltern oder dem Paten) abverlangt wird. Der Katechumene muß zu den einzelnen Glaubensartikeln, die ihm als Fragen vorgelegt werden, sein ›Ja‹ sagen. Old Wabble antwortet jedes Mal entschieden mit ›Nein‹. Von da an wandelt sich sein Bild vom starrsinnigen alten Westmann zum ›gefallenen Engel‹, zum Luzifer, der OS, den ›Stellvertreter Gottes im Wilden Westen‹, an der Ausübung seiner gerechten, hilfebringenden Aktionen hindert, der ihn verfolgt, bestiehlt, der Mordanschläge auf ihn verübt. Das Ende Old Wabbles ist entsprechend: Er wird von Utahs mit dem Unterleib in eine gespaltene Birke eingeklemmt und stirbt langsam und unter unsagbaren Qualen. Aber OS, der den Schrei Old Wabbles hört, kann den Sterbenden bekehren. Der verstockte Sünder bereut sein Leben, seine Ansichten, und OS spricht ihn - hier explizit in die Priesterrolle schlüpfend - von allen Sünden los: »›Spricht die Stimme wahr, die ich jetzt in mir höre, so seid Ihr von Gottes Gerechtigkeit gerichtet aber von seiner Barmherzigkeit begnadigt worden. Geht also heim in Frieden! Ihr habt im file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/OLD_SHAT.HTM[21/02/2024 12:33:58]

Traum das irdische Vaterhaus gesehen; es steht Euch nun die Thür des himmlischen offen. Eure Sünden bleiben hier zurück. Lebt wohl!‹« (GR 19, 500) //647// Der zweite wichtige Handlungsfaden des Romans betrifft den Westmann OLD SUREHAND und dessen Familie. OS enthüllt Schritt für Schritt, daß KOLMA PUSCHI in Wahrheit TEHUA BENDER ist und daß Old Surehand und APANATSCHKA deren Söhne (LEO und FRED BENDER) sind, die sie seit vielen Jahren im Westen sucht. OS tritt - durchaus im neutestamentlichen Sinne - als derjenige auf, der das »Verlorene wiederbringt« und die »Trauernden tröstet«, wie es in der Bergpredigt und an anderen Stellen des Evangeliums heißt. Old Surehand ist ein Gottsucher, der um seinen verlorenen Glauben ringt: »›Mich aber treibt das Schicksal von Ort zu Ort; so habe ich auch innerlich den haltenden Anker verloren und die Heimat und bin ruhelos geworden.‹« (GR 14, 413) Surehands rastloses Umherschweifen, seine Suche nach seiner Familie, nach Heimat, wird von May letzlich als Suche nach Gott dargestellt. Indem OS die Familie wieder zusammenführt, handelt er im Sinne Gottes. Wie Old Wabble wird auch Old Surehand ›bekehrt‹: »›Wer hier nicht zu der Erkenntnis kommt, daß es einen Gott giebt, und wer hier nicht glauben und nicht beten lernt, der ist ewig verloren! Ich glaubte und betete lange, lange Jahre nicht mehr; jetzt habe ich es aber wieder gelernt.‹« (GR 19, 562) Die religiöse Thematik beherrscht den Surehand-Roman so eindeutig, daß die anderen Aktivitäten OSs dagegen an Bedeutung verlieren: er kämpft mit VUPA UMUGI im Wasser, erlegt Bären, entziffert ein ›Sprechendes Leder‹. Im zweiten Band des Romans (GR 15) ist er weitgehend nur Zuhörer bei den Geschichten im Wirtshaus der MUTTER THICK. Diesen Band hat May aus früheren Erzählungen zusammengestellt. Bemerkenswert ist eine Änderung der Kanada-Bill-Geschichte, die May für die Buchausgabe vornahm: Man erzählt, daß OS den Verbrecher KANADA-BILL mit einem Fausthieb so niederschlägt, daß er irrsinnig wird und elendig an Tobsucht eingeht. (GR 15, 112f). Eine grauenvolle Geschichte, die OS als ›Faust Gottes‹ zeigt, während er sonst ja als Heilsbringer dargestellt wird. In der letzten Jugenderzählung Mays, dem 1896 erschienenen Roman ›Der Schwarze Mustang‹ (MUSTANG), erscheint OS nicht auf der moralischen Höhe des Surehand-Romans. Er geht außergewöhnlich rücksichtslos mit seinen Feinden (Chinesen und Comanchen) um, vernichtet 100 indianische Medizinen, schneidet Chinesen die Zöpfe ab und stößt einmal sogar drei Comanchen einen Felsen hinunter. Möglicherweise hat die Nähe der Erzählungen aus GR 15, die May etwa zu gleicher Zeit zusammenstellte und die einen früheren Stand seiner Wildwestgeschichten darstellen, auf diesen Roman abgefärbt. Auch die ab 1890 erschienenen Marienkalender-Geschichten Mays (OS wirkt mit in GOTT LÄßT SICH/BLIZZARD/MUTTERLIEBE), in denen geschildert wird, wie Gott die Bösen bestraft, indem er ihnen ein schreckliches Ende bereitet, zeigen den ›harten‹ OS. Freundlicher ist das Bild OSs, das May in GR 24 (›Weihnacht!‹) zeichnet. In diesem Roman gipfelt die in den Werken der neunziger Jahre immer deutlichere Identifizierung des Schriftstellers Karl May mit seinem Helden. Es ist jetzt auch die Zeit, in der May im Westmannskostüm vor Publikum auftritt und Kostümphotos an seine Leser verkaufen läßt. Der Roman beginnt mit einer Episode aus der Jugend OSs. Es wird geschildert, wie dieser als Schüler mit seinem Freund CARPIO eine Ferienwanderung durch das Gebirge unternimmt. Beide können der aus Österreich geflohenen Familie VON HILLER helfen. //648// file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/OLD_SHAT.HTM[21/02/2024 12:33:58]

Jahre später trifft OS in Amerika die von Hillers wieder, wobei ein Weihnachtsgedicht des Schülers May eine bedeutende Rolle spielt. Obwohl durch das Heimatkapitel der biographische Bezug schon mehr als eindeutig hergestellt wird, wendet sich May zu Beginn der im Wilden Westen spielenden Haupthandlung direkt an seine Leser, die Identität von Kunstfigur und Autor explizit vorgebend: »Sobald wir nämlich in eine bewohnte Gegend kamen, welche Postverbindung hatte, verwandelte ich mich aus dem Westmanne in den Schriftsteller. Meine Arbeiten wurden von jeder Zeitung gern aufgenommen und meist sofort und gut bezahlt. Diese Honorare waren es, welche mir meine Unabhängigkeit ermöglichten, und diese Zeitungsbeiträge sind es, welche den Reiseerzählungen zu Grunde liegen, mit denen ich seit einiger Zeit vor meine Leser getreten bin.« (123) Hauptfigur des Romans ist allerdings nicht OS, sondern sein Jugendfreund Carpio, den es nach Amerika verschlagen hat und den OS, Winnetou und deren Gefährten vor verbrecherischer Ausbeutung durch seinen Onkel (LACHNER) und Banditen schützen. Der Roman endet mit einer von OS im verschneiten Wilden Westen inszenierten Weihnachtsfeier, in deren Verlauf Carpio stirbt. May hat seiner Figur in GR 24 über die auffallende biographische Anbindung hinaus nichts wesentlich Neues hinzugefügt. Nach der grundlegenden Wandlung, die sich in Mays Denken nach der Orientreise (1899/1900) vollzog (vgl. dazu die Ausführungen im Artikel KARA BEN NEMSI), beschäftigte sich May fast ein Jahrzehnt lang nicht mehr mit der Figur OS. In dem Roman ›Silberlöwe IV‹ (GR 29 - 1903) wird in einem Gespräch Kara Ben Nemsis mit dem USTAD, einer den Schriftsteller May vor seiner Wandlung repräsentierenden Ich-Projektion, die Identifizierung Mays mit seinem Abenteuerhelden zurückgenommen: »›Du bist Old Shatterhand?‹ fragte er ... ›Ich war es‹, antwortete ich ruhig, aber bestimmt. Er machte, als er hörte, daß ich sein Präsens in das Imperfectum verwandelte, eine Bewegung der Überraschung.« (67) May faßt das schriftstellerische Konzept für sein Alterswerk, durch das seine ›alten‹ Reiseerzählungen einen neuen, symbolischen Abschluß erhalten sollen, so zusammen: »In Amerika sollte eine männliche und in Asien eine weibliche Gestalt das Ideal bilden, an dem meine Leser ihr ethisches Wollen emporzuranken hätten. Die eine ist mein Winnetou, die andere Marah Durimeh geworden. Im Westen soll die Handlung aus dem niedrigen Leben der Savanne und Prairie nach und nach bis zu den reinen und lichten Höhen des Mount Winnetou emporsteigen ... Die Hauptperson aller dieser Erzählungen sollte der Einheit wegen ein und dieselbe sein, ein beginnender Edelmensch, der sich nach und nach von allen Schlacken des Animamenschentumes reinigt. Für Amerika sollte er Old Shatterhand, für den Orient Kara Ben Nemsi heißen, denn daß er ein Deutscher zu sein hatte, verstand sich ganz von selbst.«23 Diese Sätze aus Mays 1910 erschienener Autobiographie könnten als nachträglicher Versuch gewertet werden, den Reiseerzählungen einen ›tieferen Sinn‹ aufzuoktroyieren. Doch darf nicht übersehen werden, daß die Figur OS durchaus eine ganze Reihe von Merkmalen aufweist, die einem Edelmenschen, wie May ihn seinen Lesern als Ideal präsentieren will, adäquat sind. OS ist wirklich der ›Engel seines Nächsten‹, wie May es als ›Gesetz von Dschinnistan‹, dem von ihm erträumten Paradies der Edelmenschlichkeit formuliert.24 OS geht sogar noch darüber hinaus, da er sich zusätzlich dem christlichen Gebot ›Liebet Eure Feinde‹ verpflichtet fühlt. //649// 1908 - im Alter von 66 Jahren - tritt Karl May seine erste und einzige Reise nach Amerika an. Diese Reise inspirierte ihn zu dem Roman ›Winnetou IV‹ (GR 33). Die reale Reise dient dabei zunächst als Hintergrund: Auch im Roman reist der alte May, alias OS, mit seiner Frau (HERZLE) nach Amerika. Er wird von Freunden und Feinden zu einem Meeting am Mount Winnetou gerufen. Zu Beginn des Romans

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ist der Erzähler KARL MAY, im Verlauf des Abenteuers, als der Bereich der realen Reise (die nur den Osten der Vereinigten Staaten berührte) längst verlassen wurde, agiert er als OS. Aber: »Mays das Spätwerk beherrschende Friedens- und Versöhnungsgesinnung bewirkt eine geradezu spektakuläre Abkehr von der Westernheroik und Abenteuerromantik, die nun als anachronistische Fehleinstellung gesehen wird. »Bärentöter« und »Henrystutzen« haben sich demnach »überlebt« (358), »Krieger und Indianerspielen« gilt nun gar als sicherster Beweis, daß man »kindisch geblieben ist« (61). Die wenigen verbliebenen Action-Szenen halten deshalb auch keinen Vergleich mit früheren Texten aus. Im Zuge solcher Pazifizierung bleibt auch kein früherer Konflikt mehr unbereinigt, und Shatterhands Mission ist erst wirklich vollendet, als er sich sogar mit dem Häuptling TANGUA versöhnt hat, der ihn ein Leben lang gehaßt hatte. Auch die indianischen Frauenfiguren werden davon berührt: Mays früherer abendländischer Hochmut, der sich im Verhalten zu Personen wie Nscho-tschi oder Kakho-Oto ausgedrückt hatte, wird in diesem Abschlußwerk aus der Welt geschafft. Der Erzähler leistet Wiedergutmachung durch eine Art Ersatzheirat, wobei er seine Ehe mit Herzle quasi als (posthume) Verbindung mit Nscho-tschi oder der ihr gleichenden Kakho-Oto ausgibt.«25 Anlaß des Meetings, zu dem OS geladen wurde, ist, daß man Winnetou ein goldenes MonumentalDenkmal errichten will. OS kann die Befürworter des Denkmals, darunter APANATSCHKA und OLD SUREHAND, davon überzeugen, daß das Andenken Winnetous nicht auf so vordergründige Art gewahrt werden darf: »›... er war der erste Indianer, in dem die Seele seiner Rasse aus dem Todeschlaf erwachte. In ihm wurde sie neu geboren ... Er hat in unserem Herzen gewohnt und soll diese Wohnung behalten!‹« (285) TATELLAH-SATAH, der uralte, weise Medizinmann der roten Völker, erklärt: »›Ich bin Tatellah-Satah, und hier an meiner Seite steht Old Shatterhand. Aber, irrt euch nicht in uns! Wir sind nicht nur das, sondern wir sind mehr. Ich bin die Sehnsucht der roten Völker, welche, nach Osten schauend, auf Erlösung warten. Und er ist der anbrechende Tag, der über Länder und Meere wandert, um uns die Zukunft zu bringen.‹« (404) Die Zukunft der roten Rasse liegt im Vermächtnis Winnetous. Es ist nicht das Testament, das OS in GR 9 fand und das sich auf Goldfundorte bezog. OS grub auf einen Hinweis Tatellah-Satahs hin noch einmal am Nugget-tsil nach und entdeckte Bücher, die Winnetou verfaßte. Am Mount Winnetou versammelt OS seine Freunde, auch die vom Widersinn des Denkmals noch nicht überzeugten, in einem tempelartigen Raum und läßt Winnetous Gedanken vortragen. Wieder ist eine Wandlung zu konstatieren: War die OS-Figur bisher immer etwas dominant gegenüber der Winnetou-Figur angelegt, so wird der Apache nun zum ›roten Heiland‹ hochstilisiert - und OS ist sein Prophet. May hat vom Beginn seines literarischen Schaffens an Helden im Wilden Westen dargestellt. In mehreren Anläufen versuchte er, in Amerika einen Helden zu kreieren, wie er ihm - in einem großen Wurf - für den Orient in Kara Ben Nemsi gelang. Erst spät, mit //650// dem Roman ›Winnetou I‹, ist ihm das gelungen. Fünfzehn Jahre später, in ›Winnetou IV‹, erlöst er seinen Heros vom Zwang zur Omnipotenz. OS ist nicht mehr der überlebensgroße, vermessene Kompensationstraum eines ›gebrochenen Lebens‹, sondern eine Utopie jener menschlichen und geistigen Richtung, in die May sich selbst und andere Menschen mit seiner Idee vom Edelmenschen führen wollte. 1 In GR 15 wird berichtet, daß der KANADA-BILL nach einem Hieb OSs irrsinnig wurde.

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2 Vgl. Hans Wollschläger: Karl May. Grundriß eines gebrochenen Lebens. Zürich 21976, S. 33-43. 3 Zitiert wird jeweils mit dem im Lexikon verwendeten Sigel; die genaue bibliographische Angabe findet sich im Sigel-Verzeichnis. 4 Bei der Bearbeitung der Firehand-Geschichte für die erste Buchausgabe (›Im wilden Westen‹) und später für die Winnetou-Trilogie (GR 8), wurde aus Ellen der Knabe HARRY. 5 Karl May: Unter Würgern. Deutscher Hausschatz. V. Jg. (1879/80), S. 620; Reprint in: Karl May: Kleinere Hausschatz-Erzählungen. Hrsg. von Herbert Meier. Hamburg/ Regensburg 1982 6 Claus Roxin: Einführung (zu ›Der Scout - Deadly Dust‹). In: Karl May: Der Scout - Deadly Dust. Deutscher Hausschatz. XV. Jg. (1888/89) bzw. VI. Jg. (1880/81). Repr. der Karl-May-Gesellschaft. Hamburg/Regensburg 1977, S. 3 7 Ebd. 8 Der Text wurde nicht in GR 9 übernommen. 9 Der Text wurde nicht in GR 9 übernommen. 10 Roland Schmid: Vorwort. In: Karl May: Winnetou›s Tod. Hrsg. und erläutert von Roland Schmid. Bamberg 1976, S. 4f 11 Karl May: Im ›wilden Westen‹ Nordamerika's. In: Winnetou›s Tod, wie Anm. 10, S. 64. Der Text wurde nicht in GR 9 übernommen. 12 Ebd., S. 98, der Text wurde nicht in GR 9 übernommen. 13 Karl May hat tatsächlich ein Ave Maria gedichtet und komponiert. 14 Werner Kittstein: Aus den Armen des Urwalds in die Fänge der Kolportage. Karl Mays Erzählung ›Ein Oelbrand‹ - Zeugnis einer frühen Schaffenskrise. In: Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft (Jb-KMG) 1995. Husum 1995, S. 206-240 15 Karl May: Der Sohn des Bärenjägers. In: Der gute Kamerad. 1. Jg. (1886/87) 16 Roxin, wie Anm. 6, S. 2 17 Der Teil HEIMATH erschien wegen einer Streichung der Hausschatzredaktion nicht; der Originaltext wurde bisher noch nicht veröffentlicht. Zu den Entstehungsdaten vgl. Roland Schmid: Nachwort. In: Karl May: Freiburger Erstausgaben. Hrsg. von Roland Schmid: Bd. XXII: Satan und Ischariot III. Bamberg 1983, N4f. 18 Karl May: Brief an Fehsenfeld vom 10.10.1892. In: Roland Schmid: Nachwort zu ›Winnetou I‹). In: Karl May: Freiburger Erstausgaben Bd. VII. Hrsg. von Roland Schmid. Bamberg 1984 (unpaginiert) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/OLD_SHAT.HTM[21/02/2024 12:33:58]

//651// 19 Vgl. Bernd Steinbrink: Abenteuerliteratur des 19. Jahrhunderts in Deutschland. Tübingen 1983, bes. S. 18ff. 20 Der Kampf wird im Roman als Gottesurteil bezeichnet. Das ist jedoch nicht korrekt, da in einem Gottesurteil ein Guter mit einem Bösen kämpft, hier jedoch zwei Gute eine Entscheidung austragen. 21 Vgl. Johanna Bossinade: Das zweite Geschlecht des Roten. Zur Inszenierung von Androgynität in der ›Winnetou‹-Trilogie Karl Mays. In: Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft. Husum 1986, S. 241-67. 22 Siehe Artikel KARA BEN NEMSI. 23 LEBEN UND STREBEN, S. 144 24 Ebd., S. 3 25 Günter Scholdt: Werkartikel ›Winnetou IV‹. In: Karl-May-Handbuch. Hrsg. Gert Ueding in Zusammenarbeit mit Reinhard Tschpake. Stuttgart 1987, S. 323 Christoph F. Lorenz ***** Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//664// PACHTHOFER: Pächter des Hofs des MAJORs; unverheiratet, leichten Sinnes, der Arbeit weniger als dem Vergnügen zugetan, verläßt der P. sich für die ihm anvertraute Bewirtschaftung auf fremdes Gesinde, während er selbst die Zeit bei Kartenspiel und Trunk im Wirtshaus verbringt. Früher nahm sich sein arbeitsamer Knecht FRITZ FELBER des Hofs an. Als der P. jedoch dessen Braut PAULE unehrenhaft nachstellte, kam es zum Bruch. Seitdem verkommt das Gut. Nach einer Inspektion des Majors fürchtet der P. um seine Stellung und versucht, Felber zu erstechen. Dank der Fürbitte von Felbers Tochter SONNENSCHEINCHEN entgeht er der drohenden Verurteilung; wird jedoch verpflichtet, das Land zu verlassen. Er wandert nach Amerika aus. (SONNENSCHEINCHEN: 5, 10f, 2125, 31, 37, 41) - VATER DES PACHTHOFERs: verstorben; er war vor seinem Sohn Pächter des Gutes, das er stets gut bewirtschaftet hatte. (nur erwähnt) (SONNENSCHEINCHEN: 5) PADDY: irischer Gastwirt in San Xavier del Bac mit schlechtem Ruf; er ist Hehler der ›Finders‹, deren Anführer BUTTLER sein Vertrauter ist. Mit diesem zusammen will er SAM HAWKENS, WILL PARKER und DICK STONE überlisten, wird aber selbst hereingelegt und kurzfristig gefangengenommen. (ÖLPRINZ: 3ff, 33f, 38, 64) PADRE: siehe unter dem der Bezeichnung folgenden Namen (Beispiel: PADRE DITERICO unter DITERICO) ›PÄDÄR-I-BAHARAT‹ (VATER DER GEWÜRZE)/al. KASSIM MIRZA): persischer Schmuggler (Sill); er hat ein durchfurchtes, gebräuntes Gesicht mit unruhigem Blick und dunklem Schnurrbart. Der P. versucht, mit seinen Begleitern AFTAB und SAFI mehrfach, KARA BEN NEMSI und HALEF zu fangen. Halef läßt ihn auspeitschen. Er wird beim Überbringen eines Briefes des SÄFIR an den SANDSCHAKI VON HILLEH von OSMAN PASCHA überführt und in Ketten gelegt. (GR 26: 404ff, 415ff, 474, 483 GR 27: 167f, 220ff, 278ff, 294 GR 27 (nur erwähnt): 100, 103, 105) PA-GU: Comanchenkrieger (GR 14: 98) PAGU-ANGARE (ROTER FISCH): Utahkrieger; bester Schwimmer des Stammes; er hat runde Hüften, eine breite, fleischige Brust. P. unterliegt dem LANGEn DAVY durch eine List OLD SHATTERHANDs beim Wettschwimmen. (SILBERSEE: 346, 355f) PAJARO (VOGEL):

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1) Künstlername von MARTHA und FRANZ VOGEL 2) BENITO P. -> GAMBUSINO (BENEDICTUS VOGEL) PALANG -> DER PANTHER //665// PALANGEUR, EMILIE -> EMILIE POUILLET PALGENZO: 1) CARLOS P.: Maultiertreiber aus Cavanca; Bruder von 2); er berichtet von der Rettung des auf hoher See ausgesetzten FABIAN DE MEDIANA. (nur erwähnt) (WALDLÄUFER: 44) 2) MANFREDONIO P.: Bruder von 1); er wird Zeuge der Rettung des auf hoher See ausgesetzten FABIAN DE MEDIANA. (nur erwähnt) (WALDLÄUFER: 44) PALI: Dschesidi (›Teufelsanbeter‹) aus Baadri; er und zwei Gefährten (MELAF und SELEK) werden, als sie mit Geschenken zum Statthalter von Bagdad unterwegs sind, von ZEDAR BEN HULI und seinen Söhnen überfallen und auf einer Insel auf grausamste Weise gefangengehalten (sie werden bis zu den Köpfen eingegraben und so der Sonne und den Insekten ausgeliefert). KARA BEN NEMSI befreit sie. Später bringt P. einen Brief ALI BEYs zum PASCHA VON MOSSUL. (GR 1: 488ff, 600 GR 2: 79f, 88f) PALIKAO: französischer Marschall (nur erwähnt) (historisch: Charles Cousin-Montauban Graf v. P. (1796-1878)) (W: 808 / ULAN V: 2020) VON PALM: Major/Rittmeister bei den Berliner Gardehusaren; er ist Ehrenrat des Regiments. Wegen des Streits zwischen dem bürgerlichen KURT HELMERS und adligen Offizieren beruft P. ein Ehrengericht ein, das Helmers zunächst für nicht satisfaktionsfähig erklärt und daher dessen Duellforderung gegen Oberst VON WINSLOW zurückweist. Als Helmers durch König WILHELM I. vor aller Augen ausgezeichnet wird, kann der Ehrengerichtsbeschluß nicht länger aufrechterhalten werden. P.s Rolle als Ehrenrat sieht vor, daß er einen Versöhnungsversuch zwischen den Parteien unternimmt. Doch er kann weder das Duell Helmers/von Winslow, noch das Duell Helmers/VON RAVENOW abwenden. (WR III: 1231, 1234, 1241, 1247f, 1252f) PALMORA -> ROBIN WALKER file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/PAC_PAQ.HTM[21/02/2024 12:34:01]

PALOMA-NAKANA (TAUBE DES URWALDES) -> ALMY WILKINS PAMPEL: 1) Geheimrat; Bekannter von OLD FIREHAND (nur erwähnt) (SILBERSEE 51) 2) Vater von 3); Hochzeits-, Kindtaufs-, Leichenbitter, Glöckner, Kirchner, Kellner, Totengräber, Sensenschleifer, Obsthüter, Bürgergardefeldwebel; er hat fast ein Dutzend Kinder, ist arm. (verstorben) (nur erwähnt) (SILBERSEE: 156, 259) //666// 3) SEBASTIAN MELCHIOR P. -> TANTE DROLL PANCROFT: Deckname DAVID HOLMANNs PANDA: Zuluhäuptling; Bruder von DINGAAN und TSCHAKA (historisch) - in AFRICANDER: Vater HANNJEs; als er einst von seinem Bruder verfolgt wurde, vertraute er seine Lieblingsfrau und seine Tochter einem Freund an. Dieser und die Mutter verschmachteten jedoch in der Kalahari. Hannje wurde von VAN HOLMEN gefunden und gerettet. Auf dessen Farm Klaarfontain erkennt P. seine Tochter wieder. P. trägt halbeuropäische Kleidung und ist mit Gewehr und Messer bewaffnet. Im Kampf gegen die Engländer unterstützt er die Buren. Als der mit den Engländern verbündete Dingaan in der Schlacht bei Pieter-Maritzburg gechlagen wird, nimmt P. dessen Stelle als Herrscher der Zulu ein. Seiner Tochter schenkt er zur Hochzeit mit PIET VAN HOLMEN als Brautgeschenk Diamanten. (574f, 591) - in BOER-DH: Mann von TSCHARGA; Vater von MIETJE; P. ist »von hoher, schlanker, aber kräftiger Figur«. Er ist friedliebend und den Buren, die ihn an Stelle seines Bruders DINGAAN als Zulukönig wünschen, freundlich gesonnen. Auf der Farm JAN VAN HELMERS› hilft er dem Erzähler (KARA BEN NEMSI) bei der Behandlung einer schmerzhaften Wunde; dort erkennt er in Jans Braut und Adoptivschwester Mietje seine verlorene Tochter wieder, die einst mit seiner Frau in die Kalahari fliehen mußte, als P. von Dingaan verfolgt wurde. In der Schlacht an der Groote-Kloof kann er viele der Zulu Dingaans zum Überlaufen zu den Buren veranlassen. Dingaan flieht, P. wird Zuluherrscher. Zur Hochzeit Jans mit seiner Tochter schenkt er als Brautgabe Diamanten. (Vgl. BOER-GR: SOMI) (139, 157, 169ff, 184, 189) PANG: Geschlechtsname von YE-KIN-LI, JIN-TSIAN und LIANG-SSI

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PANKERT: ein »berüchtigter Kümmelblättler«, der in Hannover verhaftet wurde (nur erwähnt) (BRODNIK: 328) PANSHLAW (auch: PANSCHLAW): 1) BETTY P. -> BETTY KRONER 2) ELLEN P.: achtjährige Tochter von 1)/3); sie wird vom Sklavenhändler WILLMERS mit ihren Geschwistern geraubt und an den KANADA-BILL verkauft. TIM SUMMERLAND und ABRAHAM LINCOLN befreien sie. (SELFMAN: 430f) 3) FINK P.: verstorbener Mann von 1), Vater von 2) (nur erwähnt) (SELFMAN: 415, 430) //667// DER PANTHER (PALANG/al. ILKEWLAD (DER ERSTGEBORENE)): Prinz der Tschoban; Sohn des SCHEIKs DER TSCHOBAN, jüngerer Halbbruder (in DH: Bruder) SADIKs; seine Mutter ist eine strenge Mohammedanerin. Der P. ist »ein junger Mann von ungefähr fünfundzwanzig Jahren ... dessen Bart seine ersten Kräuselversuche zu machen schien«. (167) In seinem Gesicht zeigen sich »Spuren von Grausamkeit und Hinterlist«. »Unter seinem Turban ... hingen zwei wohlgeflochtene Zöpfe hervor, die mit goldenen und silbernen Münzen geschmückt waren.« (167) KARA BEN NEMSI (KBN) hält ihn für einen »reichbegabten aber vollständig un- oder falscherzogenen Menschen« (45). Gekleidet ist der P. in »schreiend gefärbte Stoffe ... Hose, Weste, Jacke, einen mantelähnlichen Umhang, Turban, lederne Halbstiefel mit fürchterlichen Sporen« (167). Den Krieg betrachtet er als Mittel zum Zweck, den Frieden zu erreichen, den auch er anstrebt. Er ist jedoch herrschsüchtig und menschenverachtend: »Mochte er noch so begabt sein, ein großer Mann zu werden, war ihm versagt. Das Naturell herrschte wie ein wildes Tier in seinem Innern.« (67) Er macht seinem älteren Halbbruder wegen dessen Abstammung von einer christlichen Mutter (in DH dem Bruder wegen dessen Taubheit) die Thronfolge streitig und lebt am Hofe des MIRs VON ARDISTAN als dessen Günstling. Sein Versuch, zusammen mit seinen Erziehern SEF EL BERINZ und KALAM EL BERINZ die Ussul in eine Falle der Tschoban zu locken, wird durch KBN und HALEF vereitelt, die ihn und seine Begleiter gefangennehmen, wobei er sich den Fuß bricht. Nach dem Sieg der Ussul wird er freigelassen. Er erklärt öffentlich MERHAMEH für seine Braut, ohne deren Einwilligung dazu zu haben. Der P. empfängt statt des Mirs von Ardistan KBN und Halef in Ard. Er wird dann vom Mir an die Spitze eines Heeres gegen den MIR VON DSCHINNISTAN gestellt. Heimlich jedoch hat er mit dem BASCH ISLAMI und dem MAHA-LAMA VON ARDISTAN eine Rebellion gegen den Mir von Ardistan vorbereitet, da er selbst Herrscher von Ardistan werden will. Es gelingt ihm, KBN, Halef, den DSCHIRBANI und den Mir von Ardistan in die ›Stadt der Toten‹ zu locken, wo sie verschmachten sollen. In Ard übernimmt er dann die Macht. Die Eingeschlossenen können sich befreien und verfolgen die Rebellen, die gegen Dschinnistan ziehen, mit den vereinigten Heeren von Halihm, El Hadd und den Ussul. Am Dschebel Allah soll es zur Entscheidungsschlacht kommen, doch wird vorher durch einen Vulkanausbruch der größte Teil des Rebellenheeres vernichtet. Mordend und brennend fällt der P. danach mit dem Rest seiner Truppen in El Hadd ein und wird schließlich auf einer

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Insel des wasserlosen Flusses Ssul eingeschlossen. Nach einem vergeblichen Versuch, KBN, den Mir von Ardistan und den SCHECH EL BELED (Mir von Dschinnistan) aus dem Hinterhalt erschießen zu lassen, verfällt der P. zunehmend dem Wahnsinn und schießt auf seine eigenen Leute. Er kommt in den Fluten des Flusses um, als dessen Schleusen geöffnet werden. (GR 31: 167f, 172, 175, 181f, 188, 197f, 201, 576 GR 32: 41f, 44-50, 66f, 86, 101, 175f, 178f, 236, 238, 242, 247, 489, 544, 552, 555ff, 564, 600, 617f, 620, 648f) SCHWARZER PANTHER: Häuptling der Choctaws; er wird von WILLIAM JONES (-> KANADABILL) verleitet, mit Comanchen Fort Smoky Hill zu überfallen; der //668// Überfall kann durch die Warnung TIM KRONERs und ABRAHAM LINCOLNs abgeschlagen werden. (THREE CARDE/GR 15: 42f, 66) PANTHER DES SÜDENS: 1) -> FABIAN DE MEDIANA 2) -> JUAN ALVAREZ PANTHERTÖTER-EFFENDI (MAUWATTI EL PARS-EFFENDI) -> KARA BEN NEMSI (CHRoMUH: 211) PAPANICO, ANASTASIO: Gastwirt in Skutari (GR 6: 530) PAPER, ANTONIUS (al. OKIH-TSCHIN-TSCHA (MÄDCHEN)): Halbindianer; Bankier; seine Mutter war eine Sioux, sein Vater armenischer Händler. Er ist ein sehr langer und sehr hagerer Mensch, »der sich in einem sonderbar hochbeinigen, schlingernden Gang ... bewegte. Er war nicht indianisch gekleidet, sondern trug einen sehr eleganten Yankeeanzug mit einem sehr weißen und sehr hohen Kragen und ebenso weißen, glänzenden Manschetten. An seiner Brust prahlte eine große, echte Nadelperle, und an seinen Fingern glänzten verschiedene Diamanten nebst anderen Edelsteinen. Aber seine Hände waren groß, sehr groß, seine Füße ebenso, und seine Nase - o, diese Nase! Die konnte nur von einer riesennasigen indianischen Mutter und einem noch riesennasigeren armenischen Vater stammen und war dann an ihren beiden Seiten derart abgeschliffen worden, daß sich nur die dünne Scheidewand erhalten hatte. Zu dieser Nase erschienen die wimperlosen, zudringlichen Aeuglein viel zu klein. Das Gesicht war schmal. Der Kopf glich einem Vogelkopfe, aber dieser Vogel war ganz gewiß kein kühner Adler, sondern nur ein monstreschnabeliger Pfefferfresser« (302). Seine Stimme klingt scharf und spitz. P. ist Kassierer des selbsternannten Komitees zum Bau des Winnetou-Denkmals am Mount Winnetou. Er hatte um die Hand der jüngeren ASCHTA angehalten, war aber abgewiesen worden. Am Nugget-tsil trifft er auf file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/PAC_PAQ.HTM[21/02/2024 12:34:01]

KARL MAY/OLD SHATTERHAND (OS) und dessen Begleiter. Er versucht, auf sehr aufdringliche Art, diesen auszufragen und verlangt von ihm, daß er den Ort, an dem die Gräber NSCHO-TSCHIs und INTSCHU TSCHUNAs liegen, verlasse. Er erhält von May eine Ohrfeige, doch räumt dieser, um den Frieden der ihm heiligen Stätte zu wahren, den Platz. Bei der Ankunft Mays am Mount Winnetou versucht P., May wegen der Ohrfeige festnehmen zu lassen, wird jedoch von ihm ins Wasser geworfen und später von ATHABASKA scharf zurechtgewiesen. OS findet heraus, daß P. ein Verräter ist, der zusammen mit WILLIAM EVENING für KIKTAHAN-SCHONKA und die anderen feindlichen Häuptlinge spioniert. Er soll für diese auch den Zweikampf zwischen OS und den Häuptlingen überwachen. Nach der Auflösung des Komitees wird P. davongejagt. (GR 33: 9, 302-10, 321, 371, 380, 392, 394f, 535, 545, 611ff) //669// PAPPELMÜLLER: (nur erwähnt) (ZIEGE ODER BOCK 76) PAPPERMANN: 1) Schuldirektor aus Grünewalde; Vorsteher des dortigen Turnvereins; Onkel von FRANZ SCHMERL; er ist vierzig Jahre alt, lang und spindeldürr. P. begehrt MARIE REICHMANN, deren Mutter ihm wegen seiner gesicherten Stellung, und weil er »den Schiller so gut deklamieren« kann, die Hand Maries gegen deren Willen zusagt. Im Rausch nach einem Schützenfest fällt P. erst in eine Jauchegrube und dann in eine Teigwanne. Aus der Verlobung wird dank der Intrigen Franz Schmerls nichts. (NUßBÄUMEN: 816, 822, 828f) 2) Stadtkassierer in Stolp; ehemaliger Wachtmeister der Belling-Husaren; Witwer von 3), Vater von 4); er hat ein hageres, in tiefe Falten gelegtes Gesicht mit einem Schnurrbart. Als begeisterter Reiter ohne Pferd pflegt er auf seinem Stuhl in der Stube hin und her zu reiten. Bei jeder Gelegenheit gibt P. auf seine Dienstzeit bei den Husaren bezogene Aufschneidereien im Stile Münchhausens zum besten. Seine Tochter soll den alten Spezereikrämer HILLER heiraten, da dieser P. für die Einwilligung zu dieser Verbindung ein Reitpferd versprochen hat. Deshalb weist P. auch den Unteroffzizier der Belling-Husaren, WILDEBRANDT, zurück, als dieser um seine Tochter anhält. Dessen Leutnant, VON BLÜCHER, nimmt sich der Sache der jungen Leute an. Er fordert P. zum Duell und bringt ihn dazu, mit ihm zu wetten. So schafft er es, P., der extrem wasserscheu ist, in eine Situation zu bringen, in der er bis zum Hals in einem Fluß steckt. Aus dieser Lage wird P. erst befreit, als er sein Einverständis zur Hochzeit seiner Tochter mit Wildebrandt gegeben hat. (HUSARENSTREICHE: 503f, 517ff, 534ff, 552, 565ff, 581f, 597f, 615f) 3) Frau von 2), Mutter von 4); verstorben (nur erwähnt) (HUSARENSTREICHE: 517) 4) ANNA P.: Tochter von 2)/3); Geliebte des Unteroffiziers der Belling-Husaren WILDEBRANDT; A. widersetzt sich dem Willen ihres Vaters, der sie wegen eines Reitpferdes mit dem alten Spezereikrämer

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HILLER verheiraten will. Durch von Leutnant VON BLÜCHER geschickt inszenierte Streiche wird dann die Zustimmung des Vaters zur Heirat mit Wildebrandt doch noch erlangt. (HUSARENSTREICHE: 533, 615) 5) MAX P. (al. DER BLAUE MAKSCH): P. ist seit 40 Jahren als Präriejäger bekannt; KARL MAY/OLD SHATTERHAND (OS) kennt ihn von früher her: »In ... Trinidad wohnte ein alter, guter Bekannter von mir ..., einst ein sehr brauchbarer Präriejäger, jetzt aber Besitzer eines sogenannten Hotels. Er war von deutscher Abstammung und hatte die Eigentümlichkeit, seinen Namen für die Quelle alles Unheiles, welches ihn traf, zu halten. Er sprach seinen Vornamen nicht mit dem englischen e, sondern noch mit dem deutschen a aus, konnte aber infolge eines Sprachfehlers mit dem x nicht fertig werden; sein Max wurde stets zum Maksch. Obgleich er sich hierüber tief, tief unglücklich fühlte, kam es ihn doch gar nicht in den Sinn, das zu tun, was jeder andere an seiner Stelle getan hätte, //670// nämlich diesen Namen möglichst zu vermeiden; er gab ihn ganz im Gegenteile bei jeder Gelegenheit zu hören und wurde darum ... von Jedermann ›der blaue Maksch‹ genannt. Er hatte nämlich auf einem seiner Streifzüge durch den Westen das Unglück gehabt, sich die linke Seite des Gesichtes durch explodierendes Pulver zu verbrennen. Dabei war ihm zwar kein Auge verloren gegangen, aber die vom Pulver betroffene Hälfte des Gesichtes hatte sich für immer blau gefärbt. Er war unverheiratet geblieben, aber ein lieber, prächtiger, treuer und aufopferungsvoller Kamerad« (82). Er hat gute, treue und ehrliche Augen. P. »hatte sehr viel gehört und sehr viel nachgedacht und war trotz der Niedrigkeit seines Lebensweges keineswegs unbegabt« (138). OS und WINNETOU hatten ihm einst bei einem Überfall der Sioux beigestanden. P. ist einer der Westmänner, die OS herzlich liebgewonnen hat. May/OS sucht ihn in seinem Hotel auf, das er jedoch gerade verkauft hat. P. ist außer sich vor Wiedersehensfreude. Zwar alt und grau geworden, aber immer noch umsichtig und überlegend, bittet er May inständig, ihn zum Mount Winnetou begleiten zu dürfen. Da Mays Frau HERZLE diese Bitte unterstützt, stimmt May zu. P. führt die Eheleute May zum Kanubisee. Dort erzählt P., wie er zu seinem blauen Gesicht kam. Er lernte damals ASCHTA (die Ältere) kennen und lieben. Diese wurde auch von SAND(T)ER, der sich unter dem Namen TOM MUDDY bei den Seneca aufhielt, umworben. Aschta wies Sand(t)er jedoch ab. Aus Rache wollte dieser WAKON, der die Erlaubnis erhalten hatte, Aschta im Rahmen des Brautwerberitus zu rauben, mit einem Pulverschuß blenden. P. konnte dies zwar verhindern, wurde dabei aber so schwer verletzt, daß er für immer eine blaue Gesichtshälfte behielt. Am Nugget-tsil trifft er Aschta wieder, die ihm seine damalige Tat nicht vergessen hat. P. entwickelt im Verlauf der Reise eine besondere Zuneigung zu Mays Frau. Am Mount Winnetou begleitet er OS zum Tal der Höhle und nimmt mit ihm die beiden Medizinmänner AVAT-TOWAH und ONTO-TAPA gefangen. Er unterrichtet OS über die Aktivitäten der ENTERSBrüder und über die Vorgänge bei den Arbeitern und dem Denkmalskomitee, den Befürwortern des Winnetou-Denkmal-Projektes. Er führt OS zur Kantine des NIGGERs, dessen Verschwörung mit TOKEI-CHUN und TUSAHGA SARITSCH beide belauschen. Später hilft P. bei der Rettung der durch den Höhleneinsturz gefangenen Indianer. (GR 33: 82, 88-95, 113, 129, 133, 138ff, 142-52, 154ff, 170f, 173, 226f, 277, 303-07, 334f, 340ff, 346-49, 451, 466, 556-63, 577, 595) - PAPPERMANNs (1) SCHWESTER: beste Freundin von MILCHEN REICHMANN (nur erwähnt) (NUßBÄUMEN: 816) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/PAC_PAQ.HTM[21/02/2024 12:34:01]

PAQ-MUH (BLUTIGE HAND): Schlangenindianer; Vaquero auf OLD WABBLEs Ranch; er wird von SAMUEL PARKER in seiner Elk-Erzählung erwähnt. (ELK/GR 14: 16f) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//670// PARANOW: 1) kroatischer Prinz; Mann von 2); P. hatte sich früher mit Magie und Alchimie beschäftigt, ließ aber dann davon ab. In Wien hatte ihm einst der GRAF VON -> SAINT //671// GERMAIN einen Diamanten verkauft, der sich als unecht herausstellte. Deshalb wurde P. ein erbitterter Gegner des Grafen, den er am Hofe des dänischen Statthalters KARL VON -> HESSEN-KASSEL in Eckernförde wiedertrifft. Er verbündet sich mit dem deutschen Baron KARL VON LANGENAU, der ebenfalls den Verbrechen von Saint Germains auf der Spur ist. Bei einer abendlichen magischen Vorstellung will von Saint Germain beweisen, daß ihn sein Aqua benedetta unverwundbar macht und läßt einen Diener mit einer Pistole auf sich schießen. P. hatte jedoch zuvor unbemerkt die präparierte Kugel gegen eine andere ausgetauscht, so daß von Saint Germain erschossen wird. In AQUA fehlt die KugelEpisode, dort bezeichnet P. von Saint Germain öffentlich als Betrüger, worauf es zu einem Duell kommt, bei dem von Saint Germain getötet wird. (AQUA: 382f FÜRST: 417f, 422f) 2) Prinzessin; Frau von 1); mit ihrem Mann weilt sie beim dänischen Statthalter KARL VON -> HESSEN-KASSEL in Eckernförde. (in AQUA kommt sie nicht vor) (FÜRST: 417, 422) PARCOUREUR: französischer Oberst der Spahis; er hat von Capitän ALBIN RICHEMONTE einen wichtigen Brief Marschall MAC-MAHONs erhalten, den er an den Marschall BAZAINE weiterleiten soll. Darüber hinaus soll er MARION DE SAINTE-MARIE und LIAMA auf Schloß Malineau in seine Gewalt bringen. SAADI BEN HASSAN und ABU HASSAN entführen ihn aus dem Lager der Spahis und übergeben ihn RICHARD VON KÖNIGSAU. Der Brief fällt so in die Hände der Preußen, die dadurch wichtige Kriegsgeheimnisse der Franzosen erfahren. (W: 1674, 1679f, 1681 / ULAN V: 2003, 2015ff, 2021) PARDERO: Leutnant der Lanzenreiter; befreundet mit Kapitän VERDOJA; bei einem Aufenthalt auf der Hazienda del Erina verliebt der Wüstling sich in KARJA, die ihn aber abweist. Er duelliert sich mit KARL STERNAU, der ihm die rechte Hand mit einem Pistolenschuß zerschmettert. P. wird aus der Armee ausgeschlossen. Er, Verdoja und ihre Komplizen überfallen die Hazienda del Erina, entführen Sternau, der sich jedoch befreien kann, den Steuermann HELMERS, MARIANO, Karja und EMMA ARBELLEZ und verschleppen sie in Verdojas Pyramide, wo P. von Karja in den Mund geschossen und erstochen wird, als er sie vergewaltigen will. (WR III: 950ff, 964ff, 979f, 996ff, 1023f) PARDUNA (PARDUNNA): argentinischer Kaufmann und sein Sohn, die von OLD SHATTERHAND aus der Gefangenschaft der Mbcovis befreit werden (GR 13: 345, 388, 437, 462)

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PAREYMA (al. MATA ORI (AUGE DES TAGES)): Frau von POTOMBA, Tochter ANOUIs; sie hat eine »schlanke, edle Gestalt, noch voll Jugendfrische« und »schöne, dunkle Augen«; »ein Parau von weicher, gelbbrauner Tapa, der ihr nur wenig über die Kniee herabreichte, umschloß ihre Hüften, und ein Tehei von demselben Stoffe verhüllte als Überwurf ihre Schultern samt dem Oberkörper. Ihr rabenschwarzes Haar hing ihr voll, //672// lang und lockig am Nacken hernieder, mit keiner Blüte besteckt und von keiner wehenden Faser Arrowroot gehalten« (56). Während einer Abwesenheit ihres Mannes, der sich zum Christentum bekehrt hat, wird sie von ihrem heidnischen Vater entführt und soll MATEMBA heiraten. Es gelingt POTOMBA jedoch, sie kurz nach der Hochzeit aus dem Hochzeitsboot Matembas zurückzuholen, das er zum Kentern bringt. (Vgl. EHRI-FS: MANINA/TUIFANUA: AIMATA) (EHRI-GR: 18, 45, 48, 55ff, 63f) PARKER: 1) Frau von 5), Mutter von 2)/3), Schwester WINNETOUs; sie wurde mit zweien ihrer Kinder von SCHA-TUNGA geraubt, skalpiert und den Cojoten vorgeworfen. (nur erwähnt) (BOTH SHATTERS: 851) 2) Kinder von 1)/5); sie wurden von SCHA-TUNGA geraubt, skalpiert und den Cojoten vorgeworfen. (nur erwähnt) (BOTH SHATTERS: 851) 3) Sohn von 1)/5); er und sein Vater sind im Westen unter dem Namen THE BOTH SHATTERS als »berühmteste Jäger zwischen den Seen und dem mexikanischen Busen« bekannt. »Er trug dichtes schwarzes Haar lang gehalten und in einen Knoten geschlungen wie das der Indianer; sein volles, dabei aber scharfes Gesicht war von der Sonne, vielleicht auch von der Abstammung gebräunt, denn seine ausgewirkten Züge verriethen den Mestizen; das eng anliegende Elennwamms ließ seinen breiten Brustbau hervortreten, anstatt ihn zu verbergen, und jede seiner Bewegungen war plötzlich, gewandt und kräftig, wie diejenige des Jaguar, der den Feind vor sich sieht.« (851) 4) Bruder von 5); er wurde von SCHA-TUNGA lebendig am Marterpfahl verbrannt. (nur erwähnt) (BOTH SHATTERS: 851) 5) JOSIAS P. (al. THE BOTH SHATTERS/ZERTRÜMMERER): Kentuckymann; Mann von 1), Vater von 2)/3)), Bruder von 4), Schwager WINNETOUs; J. und sein Sohn sind im Westen unter dem Namen THE BOTH SHATTERS als »berühmteste Jäger zwischen den Seen und dem mexikanischen Busen« bekannt. Er ist Anführer einer Westmannsgesellschaft, zu der die TWO SAMS, JIM POLTER, und BILL HAWKINS gehören. J. »war eine wirklich hünenhafte Gestalt. Langes weißes Haar wallte ihm bis auf die breiten Schultern herab; der Strahl seiner großen blauen Augen war noch vom Alter nicht file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/PAR_PEL.HTM[21/02/2024 12:34:02]

ermattet; Sturm und Wetter, Schnee und Regen, Hitze und Kälte hatten seine festen Züge gegerbt, und jeder Zollbreit seiner riesigen Figur zeugte von einer Kraft, die weder Zeit noch Anstrengung zu schwächen vermocht hatte.« (851) Seit seine Familie von SCHA-TUNGA grausam getötet wurde, ist es sein Ziel, den Stamm der Yankatou-Sioux auszurotten, was ihm auch weitgehend gelingt, da er bei einem Angriff der Indianer diese in eine Falle lockt und in die Luft sprengt. Seine Hütte ist von oben bis unten voll mit Skalpen. Den Namen ›Shatter‹ (Zertrümmerer) erhielt er, weil er Feinden mit dem Beilkopf den Kopf zertrümmert. Nach dem letzten Kampf mit den Indianern in seinem Hide//673// spot kehrt er in die Zivilisation zurück. Er kann dort als reicher Mann leben, da seine Gesellschaft reiche Goldlager ausbeutete. (BOTH SHATTERS: 838, 851f) 6) MAX P.: 6.1) Deckname von MAX VON SCHÖNBERG-WILDAUEN (siehe dort) 6.2) Leutnant der amerikanischen Kriegsmarine; P. ist von Geburt Deutscher. Als Kommandant der ›Swallow‹, bringt er die ›l'Horrible‹ des SCHWARZEn KAPITÄNs (FRANÇOIS LATOUR) und der MIß ADMIRAL auf. Latour kann das Schiff wieder in seine Gewalt bringen. P., der ein hervorragender Seemann ist, verfolgt ihn erfolgreich mit der ›Swallow‹. Nach einem siegreichen Seegefecht mit einem Südstaatenschiff wird P. zum Kapitän befördert. (Vgl. AUF DER SEE: MAX VON SCHÖNBERGWILDAUEN) (GR 15: 442ff, 567f, 570f, 578) 7) SAM(UEL) P. (al. AT-PUI (DAS GUTE HERZ)): Westläufer; Gefährte JOSUA HAWLEYs; er reitet mit OLD SHATTERHAND (OS), den er zunächst als Greenhorn verkennt, in den Llano estakado. P. hält sich selbst für einen fähigen Mann, wird aber von OS in seine Schranken verwiesen. Nach dem Wüstenabenteuer trennt er sich von OS. Er erzählt die Geschichte von seinem ersten Elk: P. war Bauschreiber in Princeton (in ELK: Ogden) und ging mit BEN NEEDLER auf Goldsuche in den Westen. Sie trafen auf OLD WABBLE, der sie mit auf die Elkjagd nahm. P. warnte TO-OK-UH vor einem Anschlag Old Wabbles und erhielt dafür von dem Shoshonen den Namen AT-PUI (in ELK: ATQUI) sowie einen erlegten Elk, den P. als eigene Jagdbeute ausgab, um Old Wabble zu imponieren. (ELK/GR 14: 9ff, 14-23, 27ff, 45-49, 67ff, 73-76, 78f, 81, 90f, 128, 174-79, 197ff, 231f, 332f, 496ff, 518-22, 618-20) 8) WILL P.: 8.1) erfahrener und kühner Westläufer; ständiger Begleiter von SAM HAWKENS und DICK STONE - in GR 7 unbedeutende Nebenfigur (39, 239, 269, ab 534 häufig Gesprächspartner OLD SHATTERHANDs) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/PAR_PEL.HTM[21/02/2024 12:34:02]

- in FIREHAND/WESTEN/GR 8: P. gehört mit SAM HAWKENS und DICK STONE zur Jäger- und Fallensteller-Gesellschaft OLD FIREHANDs. Beim Kampf um die ›Festung‹ Firehands wird er getötet. (FIREHAND/WESTEN/GR 8: 465, 491, 523f, 536) - in ÖLPRINZ: (al. WHITE) P. war lang und dürr, »hatte ein großes, dunkles Tuch turbanartig um den Kopf gewunden und trug eine rote Husarenjacke ..., lange Leinenhose und darüber Wasserstiefel, an welche zwei riesige Sporen geschnallt waren. In einem Gürtel steckten zwei Revolver und ein Messer vom besten Kingfieldstahl; sein Gewehr war eine jener doppelläufigen Kentuckybüchsen, welche in der Hand ihres Besitzers nie einen Schuß versagen und nie das Ziel verfehlen. Wollte man in der Physiognomie dieses Mannes nach irgend einer Eigentümlichkeit suchen, so viel [!] der sehr breite Mund auf, //674// den er hatte. Die beiden Mundwinkel schienen eine ganz bedeutende Zuneigung für die Ohrläppchen zu besitzen und näherten sich denselben auf die zutraulichste Weise. Dabei besaß das Gesicht den Ausdruck der ehrlichsten Treuherzigkeit; der Besitzer desselben war jedenfalls ein Mann, in dem kein Falsch gefunden werden konnte.« (10) Seit 15 Jahren bildet er mit SAM HAWKENS und DICK STONE das unzertrennliche und berühmte Trio THE LEAF OF TREFOIL (DAS KLEEBLATT). P. ist ein geschickter Westmann, auch wenn Sam Hawkens ihn gerne als Greenhorn bezeichnet. Er tritt allerdings nicht durch besondere Aktivitäten hervor. (10ff, 19, 64, 85, 100f, 105ff) 8.2) Name der Figur WILL DUNKER in der Zeitschriftenfassung von GR 22 PARKERT: Deckname HENRICO LANDOLAs (WR III: 1178) DON PARMESAN/DR. PARMESAN RUI EL IBERIO DE SARGUNNA Y CASTELGUARDIANTE (al. EL CARNICERO (DER FLEISCHHACKER/ FLEISCHHAUER)): einer altkastilianischen Adelsfamilie entsprossener Sonderling, der vorgibt, Chirurg zu sein; sein »Gesicht war so bärtig, daß man von demselben nur die Nase und die Augen sah. Sein Haar hing unter dem Hute, welcher auf (einem) Kopftuche saß, lang bis auf den Rücken herab. Dennoch machte er den Eindruck eines Menschen, vor dem man sich nicht zu hüten brauchte« (83). Gegenüber DR. MORGENSTERN und FRITZ KIESEWETTER, die dem VATER -> JAGUAR nachreisen, gibt er sich als Mitglied von dessen Gesellschaft aus und erbietet sich, sie zu ihm zu führen. Wie sich nach und nach herausstellt, beruht seine Beziehung zum Vater Jaguar, wie auch seine Kompetenz als Chirurg nur auf Einbildung: mit seiner stehenden Redensart über seine Amputationskünste »ich säble alles, alles herunter!« (85) jagt er seinen Gesprächspartnern zwar zunächst ein gelindes Grausen ein, doch erkennen sie bald, wes Geistes Kind er ist. Der Don verhält sich teilweise grob unkameradschaftlich: er verlangt von seinen Gefährten für Proviant Bezahlung. Auch, daß er den Vater Jaguar zu Hilfe holt, als seine Reisekameraden in Gefangenschaft geraten, erhöht sein Ansehen nicht; er wird mehr geduldet als respektiert. Seine Blutegelsammlung regt EL PICARO zu einem derben Streich an. (INKA: 83-89, 94f, 107f, 111f, 116, 132, 135-40, 145-48, 165f, 168, 181f, 228ff, 241-48, 546) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/PAR_PEL.HTM[21/02/2024 12:34:02]

PARRANOH (al. TIM FINNETEY): weißer Jäger, der in den Stamm der Atabaskah aufgenommen und dessen Häuptling wurde; er ist »dann von dem bösen Geist verblendet worden« und behandelte »seine Krieger wie Nigger«, deshalb mußte er fliehen. Er wurde »der weiße Häuptling« der Poncas (in FIREHAND/WESTEN: der Oglalas). Der als grausam bekannte P. kam einst als Jäger zu den Assineboins und begehrte RIBANNA, die Frau OLD FIREHANDs, der gerade abwesend war. Er wurde abgewiesen und rächte sich, indem er mit Schwarzfußindianern die Assineboins überfiel, als deren Krieger auf einem Jagdzug waren. Mit den anderen jungen Frauen und Mädchen entführte er auch Ribanna und ihre kleine Tochter. Als Old Firehand und WINNETOU die Räuber stellten, tötete P. Ribanna. Jahre später will P. einen Eisenbahnzug überfallen, was durch OLD //675// SHATTERHAND (OS)*, Winnetou und Old Firehand vereitelt werden kann. Beim Kampf kann OS P. niederstechen; Winnetou (!) skalpiert P. Man glaubt, P. sei tot; er überlebt jedoch und erfährt durch OWINS von der ›Festung‹ Old Firehands. P. versucht, in sie einzudringen. Dabei wird er nach einem Zweikampf mit OS gefangengenommen. Er soll an dem Ort hingerichtet werden, an dem er Ribanna ermordet hat. Seine Indianer können ihn jedoch befreien. Er erobert dann doch noch die ›Festung‹ und tötet den größten Teil der Besatzung. Old Firehand wird im Kampf von einer Kugel schwer verletzt (in FIREHAND/WESTEN getötet und von P. skalpiert). OS, Winnetou, SAM HAWKENS und HARRY/ELLEN** werden gefangengenommen. OS und Sam Hawkens können sich und die anderen jedoch befreien. Winnetou erschießt den sie verfolgenden P. (* in FIREHAND/WESTEN: (anonymer) ICH-ERZÄHLER /** in FIREHAND: Ellen; in WESTEN/GR 8: Harry) (FIREHAND: 157, 173ff, 221f, 224, 255f, 269-72/WESTEN: 36-59, 154f, 170f/ GR 8: 428-45, 505ff, 534, 541, 543, 546, 549f) PASCHA VON DAMASKUS: Durch harte Anordnungen gegen die Aussätzigen der Stadt, die er teils in ein verschlossenes Haus bringen, teils nach einer Ruine in der Wüste treiben lassen will, hat er deren Rache herausgefordert. Spitzel informieren ihn über eine Weihnachtsfeier, mit der KARA BEN NEMSI, HALEF und JACUB AFARAH den Aussätzigen eine Freude bereiten wollen. In Begleitung seiner Offiziere wohnt er unerkannt dem Ereignis bei und gibt sich schließlich in einer Mischung aus Zorn und Rührung zu erkennen, um den Aussätzigen die Rücknahme seiner Befehle zu verkünden. Der Hochmut, mit seinem plötzlichen Erscheinen Schrecken zu verbreiten, vergeht ihm, als sich der SCHEIK DER AUSSÄTZIGEN nicht mit dieser Geste zufriedengibt, sondern den Rücktritt des Paschas verlangt und droht, ihn und seine Anhänger widrigenfalls mit der Krankheit zu infizieren. Der Pascha, der trotz seines hohen Amtes dem Ultimatum des Scheiks machtlos gegenübersteht, läßt sich in eine andere Stadt versetzen. (AUSSÄTZIGEN: 257ff) PASCHA VON MOSSUL: ein nicht sehr großer, hagerer Mann; »sein Gesicht wäre ein sehr gewöhnliches gewesen, wenn der Zug von Schlauheit und Grausamkeit gefehlt hätte, der sofort auffallen mußte« (508). Der P. ist abergläubisch und trinkt - obwohl er Mohammedaner ist - gern Alkohol. KARA BEN NEMSI (KBN) braut ihm Schaumwein, der dem Pascha so sehr gefällt, daß er ihm die erbetenen Legitimationspapiere und eine Soldaten-Eskorte gibt. Er vertraut KBN auch seine Pläne für einen Feldzug gegen die Dschesidi (Teufelsanbeter) an. Die Hauptbeschäftigung des Paschas besteht darin, sich zu

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bereichern: »Halb Mossul ist leer, weil sich alle vor ihm fürchten ... Wer reich ist, lebt morgen nicht mehr, und sein Vermögen gehört dem Pascha. Er hetzt die Stämme der Araber aufeinander und bekriegt dann den Sieger, um ihm die Beute abzunehmen.« (505) So versuchte er es auch mit den Haddedihn, den Abu Hammed, den Dschowari und den Obeïde zu treiben, was jedoch nicht gelang. Er läßt AMAD EL GHANDUR, den Sohn MOHAMMED EMINs, in Amadijah gefangenhalten. Der Überfall auf die Dschesidi mißlingt, da KBN ihnen den Plan des P.s verrät. Der P. wird gezwungen, mit den Dschesidi Frieden zu schließen. Der Oberrichter der asiatischen Türkei, ein Freund von MIR //676// SCHEIK KHAN, setzt ihn ab, als er von den Vorkommnissen erfährt. (GR 1: 505-31, 599f GR 2: 88f, 95f, 114, 255) PASCHA VON SULEIMANIA: Er hält MARAH DURIMEH bei den Dawuhdijeh-Kurden in einem Turm gefangen, um ein Geheimnis von ihr zu erfahren. (GR 27: 525, 534, 577, 601) PASCHERKÖNIG: Schmuggleranführer; siehe unter HEINRICH GRAF PASCUAL: Büffeljäger; Gefährte von ENCINAS (WALDLÄUFER: 332ff, 516ff) PASSELMÜLLER: 1) Bäckermeister; Mann von 2); Vater von 3); Lehrherr von FRANZ SCHMERL; er ist Hauptmann der Schützenkompanie und hat eine Baßstimme. (NUßBÄUMEN: 815) 2) Frau von 1), Mutter von 3) (NUßBÄUMEN: 815) 3) JULIUS P.: Bäcker; Sohn von 1)/2); Freund von FRANZ SCHMERL, der J. hilft, seine Geliebte, MARIE REICHMANN, heiraten zu dürfen. (NUßBÄUMEN: 822f, 829) PASTOR (PFARRER): Er versteht sich auf gelehrte Worte. Zusammen mit HERMANN BERNSTEIN hat er die Weberausstellung im Dorf durchgesetzt. Er läßt den Selbstmörder NEUBERT in allen Ehren begraben und verteidigt diesen Beschluß auch gegen den einflußreichen FROMMHOLD UHLIG. Zur Ausstellungseröffnung hält er eine Predigt zum Thema »Wirket, so lange es Tag ist, denn es kommt die Nacht, da niemand wirken kann« (637). Der Prolog der Erzählung wird ihm zugeschrieben. (GELDMÄNNLE: 441-54, 460, 469, 510f, 525f, 540, 569, 637) - FRAU DES PASTORs: Sie kümmert sich nach dem Tod NEUBERTs um dessen Tochter ANNA. file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/PAR_PEL.HTM[21/02/2024 12:34:02]

(GELDMÄNNLE: 536, 629f) PATER: siehe unter dem dem Titel folgenden Namen (Beispiel: PATER DOMINIKANER unter DOMINIKANER) PATRAS, ISKANDER: Deckname KARA BEN NEMSIs (GR 17: 462) PATRIARCH VON EL KOSCH: ein von KARA BEN NEMSI sehr verehrter, sehr frommer Mann; HUSSEIN ISA ist sein Diener. (nur erwähnt) (MAT.DOL: 579) PATS AVAT (GROßER MOKASSIN): Häuptling der Pa-Utes; sein Sohn wird von OLD CURSINGDRY erschossen, woraufhin er dessen Gefährten gefangennimmt. Diese werden von OLD SHATTERHAND (OS) und WINNETOU befreit. P. wird mit //677// den Pa-Utes von Navahos in einem Cañon eingeschlossen, gegen 50 Gewehre aber freigelassen. Nach dem Schuldspruch einer Präriejury übergibt OS den gefangenen Old Cursing-Dry an P., dem der Verbrecher zwar entkommt, auf der Flucht aber in eine Schlucht stürzt. (GOTT LÄßT SICH: 531, 543, 554ff, 558ff) PAUL -> PAWEK PAULE: 1) -> PAULINE 2) -> PAULE FELBER - PAULEs (2) MUTTER: Botenfrau; Schwiegermutter FRITZ FELBERs, Großmutter SONNENSCHEINCHENs (SONNENSCHEINCHEN: 8-11, 20-24, 29) MADAME PAULI: Besitzerin eines Lokals und Bordells in der Ufergasse, in das VALESCA PETERMANN und MARIE BERTRAM zunächst verschleppt werden. Sie arbeitet mit ADELHEID GROH und AUGUST SEIDELMANN zusammen. (VS: I 220 III 972, 1021)

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PAULINA: im Quecksilberbergwerk ROULINs gefangenes Mädchen, das von OSKAR STEINBACH befreit wird (DH-DH: 1457) PAULINE: 1) Magd bei Oberförster KURT VON RODENSTEIN (WR I: 270) 2) (al. PAULE): Tochter des BLÖßENFÖRSTERs; sie hat ein rosiges, gutes Gesicht, ist jedoch an Schönheit der WIESENBÄUERIN, ihrer Rivalin um die Liebe HERMANNs, unterlegen. Zwar erkennt Hermann nach der unglücklichen Liebschaft mit der sich als falsch und böse erweisenden Wiesenbäuerin, daß seine wahre Liebe P. gilt, die von beiden erhoffte Heirat scheitert jedoch zunächst am Widerstand von P.s Vater. Die Unglückszeit findet ein Ende, als Hermann durch die Entlarvung des Wilderers SAMIEL, der mit der Wiesenbäuerin identisch ist, die Gunst des Försters zurückerhält und als Schwiegersohn akzeptiert wird. (SAMIEL: 424-30, 445) PAWEK (PAUL): norwegischer Knecht von STALO; er wird vom Erzähler (KARA BEN NEMSI) als Dieb von VATER -> PENTs Geld entlarvt, kann jedoch entkommen. (SAIWA TJALEM: 37f, 43ff) PEDEHR (auch: PEDER (VATER)/al. SALLAB/eigentl. SCHIR ALAMEK BEN ABD EL FADL IBN ILUCHT MARAH DURIMEH): Scheik der Dschamikun; Sohn //678// von ABD EL FADL, Großneffe MARAH DURIMEHs, Onkel von SCHAKARA; sein Enkel (28/608: Sohn) wurde von den Massaban ermordet. Gang und Haltung des P. sind würdevoll; »seine Gesichtszüge waren außerordentlich regelmäßig, Stirne und Wangen trotz des Alters beinahe ohne Falten ... Geradezu selten schön waren seine großen sonderbaren Augen. Es schien, als ob eine bisher unberührte Gazellenunschuld in ihren dunklen Tiefen wohne. Und doch konnten aus diesen Tiefen Blitze aufsteigen, als ob sich da unten plötzlich ein verborgener Krater geöffnet habe. Dann bekam die schwarze Pupille einen hellen, fast möchte ich sagen, gelben Ueberschein, und die Lider öffneten sich hoch und weit, als ob alle Ströme und Fluten einer unbekannten seelischen Welt hervorbrechen wollten« (168). Als P. ist er »ganz in weiß in weite, kurdische Hosen und ein bis auf die Kniee reichendes Obergewand gekleidet, welches in der Taille von einer blauen Schärpe zusammengehalten wurde. Da steckten ... einige schön erblühte, purpurglänzende Schirasrosen. Sein langes, seidengrau glänzendes Haar war von vorn nach hinten zurück gekämmt und hing bis über die Schultern herab. Sein ... Ehrfurcht erweckendes Angesicht wurde von jenem Hauche innerer Jugend verschönt, welche aus der Seele auf den Körper überstrahlt und selbst im höchsten Lebensalter nicht vergeht. Man sah ihm an, daß er mit vollem Recht Pedehr genannt wurde, ein Vater, der den Seinen nichts als Liebe giebt, Liebe mit verständiger Einsicht gepaart« (270). (Der P. gleicht der Johannesstudie eines mit May befreundeten Künstlers - 321.) Er gibt sich bei den Massaban als SALLAB, der Fakir, aus und teilt KARA BEN NEMSI (KBN) die Wahrheit über diese mit. Er bereitet für die Massaban eine Falle im Tal des Sackes vor und empfängt KBN und HALEF. Er

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deutet ihren Sprung über den Abgrund symbolisch und überwacht als Arzt ihre Pflege. Der P. ist als Scheik für die weltlichen Angelegenheiten der Dschamikun zuständig. Sich selbst sieht er als Faust des USTAD und seine Aufgabe darin, die geistigen Erzeugnisse des Ustad den Dschamikun auf materiellem Wege zu übermitteln. Der P. hat seinerzeit TIFL und PEKALA zu den Dschamikun geholt. Durch eine Unvorsichtigkeit ermöglicht er GHULAM EL MULTASIM die Flucht. (Im P. spiegelt sich in einzelnen Szenen deutlich Mays Verleger Fehsenfeld.) (GR 28: 168ff, 174, 215-35, 255-59, 270f, 297ff, 308ff, 318-29, 427, 443, 448, 463, 469, 473-78, 572, 600, 603, 608, 617-21 GR 29: 105, 126, 130, 132, 190, 248, 273f, 419f, 439, 610) PEDER (VATER) -> PEDEHR PEDRILLO: Knecht SENNOR MANFREDOs (GR 20: 507-11) PEELS: niederländischer Bankier (nur erwähnt) (AQUA/FÜRST: 401) PEITSCHENMÜLLER -> THALMÜLLER (GOTTHOLD -> KELLERMANN) PEKALA (DIE KÖSTLICHE): in Persien geborene türkische Köchin; ihr Vater HAGAD und ihre Mutter sind tot. Sie ist »strahlend weiß wie eine abendländische Festjungfrau gekleidet«, trägt lange Zöpfe; das »Gesicht war zwar etwas Ganzes, sogar etwas seltsam Harmonisches, und aber doch schien es, als ob jeder einzelne seiner Teile sich //679// bestrebe, herauszutreten und für sich selbst zu bestehen. Jede Wange bildete ein blühendes rotes ... Halbkügelein. Das Kinn that sich weiter unten fast noch mehr hervor« (348). Sie hat ein kleines Näschen, eine glatte, faltenlose, heitere Stirn und »liebe, kleine gute außerordentlich lebendige« (349) Äuglein. TIFL nannte sie P.; er kümmerte sich in Teheran nach dem Tod ihres Vaters um sie. Der PEDEHR brachte sie dann zu den Dschamikun. Sie glaubt, alle Männer ›erziehen‹ zu müssen, auch KARA BEN NEMSI, besonders aber Tifl. P. hat »ein eigenes Gefühl für den rechten Augenblick« (459); sie erweist sich zunehmend als »psychologisch zweifelhafte Person«, wird zwar als strahlend freundliche Gestalt, doch auch als geistige Nichtigkeit, als hohle Null ohne Charakter und Inhalt bezeichnet. Sie hintergeht den USTAD und schadet durch ihre Schwatzhaftigkeit seinem Ruf, indem sie ihm Fehler und Schwächen andichtet. Aufgrund ihrer Eitelkeit läßt sie sich von ihrem ›Geliebten‹ ASCHYK und dem SCHEIK UL ISLAM aushorchen. Zusammen mit KEPEK und Tifl verläßt sie nach einem gleichgültigen Abschied die Dschamikun und wird Köchin bei DOZORCA. (GR 28: 348f, 412, 413f, 419f, 467, 543-50, 559ff GR 29: 198-203, 225f, 247, 255f, 266f, 450-54, 511f, 557f, 582) PELLEJO: argentinischer Kapitän (Hauptmann) in Santa Fe; Mitglied der regierungsfeindlichen Verschwörergruppe um den GAMBUSINO und ANTONIO PERILLO; von seinen Vorgesetzten auf eine Grenzinspektionsreise geschickt, versucht er, durch falsche Befehle die dortigen Militärs zu file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/PAR_PEL.HTM[21/02/2024 12:34:02]

Handlangern seiner Komplizen zu machen. Als der VATER -> JAGUAR den Verschwörern eine Falle stellt, wird P. vom Gambusino, der für die Flucht das Pferd P.s benötigt, kaltblütig niedergeschossen. Der Todgeweihte enthüllt dem Vater Jaguar die weiteren Pläne seiner ehemaligen Komplizen. (INKA: 71f, 75-80, 130, 162f, 166f, 207-11, 217, 377-80, 398ff, 424, 428ff) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//681// PENA: 1) (eigentl. KUMMER/al. ESCOBA): aus Breslau stammender Chinarindensammler und Goldsucher mit Wohnsitzen in Tucuman und Porto Allegre; den Decknamen Pena (die span. Übersetzung seines deutschen Namens KUMMER), legte er sich bei der Goldsuche in Mexiko zu; dort lernte er OLD SHATTERHAND (OS) kennen. Im Gran Chaco kommt es dann zur Wiederbegegnung. P. trägt »die Kleidung eines Gaucho, einen dichten Vollbart, welcher von seinem Gesichte fast nur die Nasenspitze sehen ließ« (28) und dazu einen tief in die Stirn gezogenen Hut. Er schließt sich OS bei der Befreiung weißer Siedler aus der Gewalt der Abipones und für den Rest der Reise an. Seine Rolle als Helfer und Gesprächspartner von OS ist recht bedeutend; gelegentlich, so in der Frage der Behandlung des SENDADOR, läßt er sich auch auf einen Streit mit OS ein. Zur Überlistung EL YERNOs bedient er sich zeitweilig des Decknamens ESCOBA. Am Ende nimmt er wieder seinen deutschen Namen an und siedelt nach Deutschland über, wo er von seinen Ersparnissen lebt. (GR 13: 27, 31, 38-43, 55-64, 74f, 108-12, 124-28, 130f, 149-56, 158-200, 205-218, 232-49, 268-78, 282-88, 291-95, 299-304, 306-29, 332f, 339-46, 363-66, 371-77, 397-402, 406f, 428ff, 441-46, 465f, 480-87, 494f, 502-05, 511f, 514f, 541, 549f, 557, 582ff) //680// 2) AUGUSTIN P.: Pächter der ANTONIO DE MEDIANA gehörenden Hazienda del Venado; Vater von 3); P. ist »ein hoher, schöner Mann in der Tracht eines reichen Haziendero« (69). Er und seine Tochter werden von FABIAN DE MEDIANA vor einem Anschlag SANG-MELEs und MAINROUGEs gerettet. Am Ende des Romans treffen alle Hauptpersonen bei einer von P. am Büffelsee veranstalteten Pferdejagd zusammen, bei der der berühmte Hengst ›Weißer Renner der Prairie‹ gefangen wird. Über dessen Besitz kommt es zum Zerwürfnis mit dem Engländer WILLIAM WALLERSTONE. (WALDLÄUFER: 68ff, 105ff, 518ff, 537ff, 550, 556, 560) 3) ROSARITA P. (al. STERN VON SONORA): Tochter von 2); R. hat ein »wunderbar schönes Gesicht«. FABIAN DE MEDIANA rettet sie und ihren Vater vor einem Anschlag SANG-MELEs und MAIN-ROUGEs. Sie warnt Fabian vor einem Mordanschlag PETRO CUCHILLOs. Am Büffelsee versichert Fabian sie seiner Liebe und schenkt ihr den von ihm gezähmten Mustang ›Weißer Renner der Prairie‹. (WALDLÄUFER: 68ff, 112f, 120ff, 518f, 537f, 547, 551f, 560, 562) PENENTRIER, ALOYS: Deckname des Jesuiten BRUDER -> VALERIUS VATER PENT: wohlhabender Lappe; Mann von SNJÄRA; Vater von MARJA und NEETE; er trägt einen Talisman, der ein humoristisches Gedicht von Heinrich Heine enthält. Ihm wird Geld gestohlen; bei der Verfolgung des Diebes fällt P. in eine Eisspalte, kann jedoch gerettet werden. Mit Hilfe des Erzählers KARA BEN NEMSI gelangt er wieder in den Besitz seines Geldes. (SAIWA TJALEM: 3f, 9, 13, 18,

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27) PEPI (PEPITA): 18jährige mexikanische Marketenderin; Schwester von ZILLI; sie trägt eine Tracht aus kurzem, mit Tressen besetztem Röckchen und einem goldgeschmückten Jäckchen, unter dessen vorderem Saum, das volle, blausammtne Mieder hervorblickt. Sie hat eine schöne Altstimme. Ihre schwarzen Augen und ihr »üppiger« Busen wirken auf die französische Kompanie, die sie begleitet, sehr verführerisch. Sie wehrt sich jedoch gegen Annäherungsversuche der Offiziere, da sie in DR. BERTHOLD verliebt ist, einen österreichischen Arzt und Wissenschaftler, den sie in Mexiko-City sah und der mit den Franzosen reist. Nur seinetwegen hat P. sich den Franzosen angeschlossen. Berthold weist zunächst P.s Liebe barsch zurück, da P. ihm zu aufdringlich ist und er sie für ein Freudenmädchen hält. Um P. und ihre Schwester ist ein Geheimnis. So erfährt man, daß sie im Kloster della Barbara in Santa Jaga war, und FERDINANDO DE RODRIGANDA spricht sie in Fort Guadeloupe spontan mit dem Namen AMILLA an. Aus Andeutungen geht hervor, daß sie höheren Standes ist. Das Geheimnis wird jedoch nicht aufgedeckt. Nach den Ereignissen in Fort Guadeloupe ist sie ständige Begleiterin von Berthold. Auf der letzten Seite des Romans wird versprochen, daß der Roman ›Der verlorene Sohn‹ Licht in das Geheimnis um P. und ihre Schwester bringt; dieses Versprechen hat May aber nicht eingehalten. (2612: POPI) (WR: IV 1504ff, 1509, 1514, 1624, 1638ff V 2060 VI 2416, 2612) //681// PEPITA -> PEPI (WR IV: 1624) PERCY, LORD DAVID: reicher und jagdbegeisterter Afrikareisender; Sohn des EARL VON FORFAX; P. ist ein »ewig langer, zum Zerbrechen hagerer Mensch«, von schweigsamer Natur. Er ist ein gewandter Boxer. P. trifft als Begleiter KRÜGER BEIs, mit dem er als »Kenner und leidenschaftlicher Liebhaber« von Pferden zu Beduinen auf Pferdekauf ausreitet, auf KARA BEN NEMSI (KBN), mit dem er früher in Indien und Ceylon Elefanten und Tiger gejagt hatte. Er ist mit einem Elefantentöter und einem vergifteten Kris bewaffnet. Er schließt sich KBN an, um neue Abenteuer zu erleben. (KRUMIR: 223f, 227, 237, 260, 342, 346, 367) PERDIDO (DER VERLORENE) -> RIBERTO PERDILLO: Deckname PATER -> JUANITOs (WR VI: 2515) PEREZ: argentinischer Bandillero unter Major CADERA (GR 12: 453) PERILLA, FELISA: wohl Setzfehler für FELISA PERILLO PERILLO:

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1) ANTONIO P.: argentinischer Stierkämpfer; er ist stolz, Porteño (eingeborener Bewohner des Landes) zu sein und brüstet sich mit seinem Ruf, der »berühmteste Espada dieses Landes« zu sein, obwohl er seine beste Zeit als Stierkämpfer bereits überschritten hat. Bei seinem letzten Auftritt in der Arena von Buenos Aires rettet ihm nur die vorzeitige Aufgabe das Leben. Seinen aufwendigen Lebenswandel hatte er auch schon zu Zeiten seines größten Ruhmes nur zum Teil auf legalem Wege finanzieren können: Er beging mehrere unaufgeklärte Raubmorde. Eine seiner Untaten, der Mord am INKA (HAUKAROPORAs Vater) hat ihn auf die Spur eines unermeßlichen Goldschatzes der Inkas geführt. Unvorsichtigerweise hat P. jedoch den Skalp des Inkas als Trophäe behalten, das lenkt den Verdacht von VATER -> JAGUAR, ANCIANO und HAUKAROPORA (2) auf P. Nicht aus politischen Gründen, sondern um mit einem Schlage reich zu werden, beteiligt sich P. an der regierungsfeindlichen Verschwörung des GAMBUSINO. P. scheitert mit seinen Plänen in jeder Hinsicht: die Verschwörung wird durch den Vater Jaguar vereitelt; eine Erpressung des Bankiers ENGELHARDT, der zusammen mit DR. MORGENSTERN und FRITZ KIESEWETTER in die Hände von P. und dem Gambusino fiel (wobei der Führer MALZESO ermordet wurde), wird ebenfalls durch den Vater Jaguar verhindert. Als P. mit dem Gambusino den Eingang zur Schatzhöhle findet, löst er versehentlich einen Schutzmechanismus aus, der den Schatz zerstört und den Eindringlingen schwerste Brandwunden zufügt. Schwerverletzt von seinen Gegnern gestellt, bettelt P. um Gnade. Haukaropora verzichtet aus Verachtung auf seine Rache. P. //682// stirbt kurz darauf an seinen Verbrennungen. (INKA: 4-8, 11ff, 20-30, 47, 68ff, 162f, 165f, 217, 309, 355f, 381-97, 401, 425f, 436-43, 502-09, 538-46) 2) FELISA P.: Sängerin und Tänzerin, »welche allen Sennores die Köpfe verdreht«; jüngere Stiefschwester von GIBSON, die in der Gegend von Chihuahua lebt (nur erwähnt) (108: PERILLA) (SCOUT/GR 8: 108, 121, 390) PERKINS: 1) Steuermann (Maat) unter Leutnant JENNER (GR 15: 548) 2) Scout; Führer DSCHAFAR MIRZAs; er läßt den Perser feige im Stich, als dieser von Comanchen überfallen wird. (GR 26: 22, 44f, 180f, 258f) PERLE -> INGDSCHA PERLE VON DSCHUNETH -> AMAREH

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PERULA: spanischer Carlisten-General (nur erwähnt) (GITANO: 822) DER SCHWARZE PERSER -> KARA ADSCHEMI (DER -> SCHUT) PESCH ENDATSEH (LANGES MESSER): Apachenbote; »sehr verwegener und listiger Krieger«; er wird von sechs Comanchen überfallen, tötet drei davon, muß sich dann aber doch gefangengeben. OLD SHATTERHAND (OS) befreit ihn. Danach tötet P. sofort die drei übrigen Comanchen und erhält dafür von OS einen strengen Verweis. (GR 14: 219-29, 232-240) PESCH-ITSCHI (EISENHERZ): Häuptling einer Gruppe von Kotschiso-Apachen; Vater von INTAHTIKILA; die Mormonenprediger BRUDER -> GIDEON und BRUDER -> JEREMIAS wollen die Apachen bekehren. Bruder Gideon begehrt die Tochter des Häuptlings und küßt sie öffentlich, um sie zu zwingen, ihn nun dem Brauch gemäß zu heiraten. P. schlägt ihn jedoch nieder und läßt ihn, als er zurückschlägt, binden und erschießen. Bruder Jeremias wird fortgejagt; er kehrt heimlich nachts in das Apachendorf zurück, das auf einem von einem tiefen Cañon umgebenen Felsplateau liegt, das nur über eine Brücke zugänglich ist, zündet das Dorf an und zerstört die Brücke, so daß P. mit seinem Stamm umkommt; nur Intah-tikila kann entkommen. (MORMONEN: 318f) PETEH (KRIEGSADLER): Häuptling der Blutindianer; grausam und unerbittlich; P. »machte gleich beim ersten Blick, den man auf ihn warf, den Eindruck großer physischer Stärke. Er trug ein vollständiges Ledergewand, doch verrieten die eng anliegenden Teile desselben eine Muskulatur, welche einem professionellen Preisringer Ehre gemacht hätte. Ob er aber die entsprechende Gewandtheit besaß, das glaubte ich bezweifeln zu müssen. //683// Der Ausdruck seines Gesichtes war mit den beiden Worten grausam-listig vollständig gekennzeichnet. Von seinen Waffen fiel mir der Tomahawk besonders auf. Er war von ausgezeichneter indianischer Arbeit und steckte, damit man ihn ja sehen möge, neben dem mit Skalpen reich geschmückten Futterale, statt daß er in demselben stak. Die Fransen seines Anzuges bestanden aus vierfach neben einander liegenden, in Zöpfe geflochtenen Menschenhaaren. Sein Schopf war mit Skalpen geschmückt; seine Brust hing voller Skalpe; aus lauter Skalpen bestand sein Gürtel; auf seinen Schultern und Achseln waren Skalpe gleich Epauletten angebracht, und um die Unterschenkel schlossen sich Skalpe in Form von Gamaschen. Alle diese Skalpe waren jedenfalls von ihm selbst erbeutet, und man sah es ihm auch an, daß sein größter Stolz in diesem Schmucke bestand.« (402f) P. will sich mit 100 seiner Krieger den Krähenindianern anschließen, um mit deren Häuptling, YAKONPI-TOPA, gegen WAGARE-TEY, den Häuptling der Shoshonen, zu kämpfen. Der Krieg wurde durch eine List INNUA NEHMAS, des alten Vertrauten P.s, ausgelöst und soll den Blutindianern reiche Beute bringen. P. nimmt CORNER und dessen Komplizen gefangen. Mit Corners Hilfe bringt P. OLD SHATTERHAND (OS), WINNETOU und CARPIO in seine Gewalt. P. will die Gefangenen töten, doch muß er sie nach indianischem Brauch den Krähenindianern ausliefern, auf deren Grund sie gefangen wurden. Corner, der als Gegenleistung für seinen Verrat freigelassen werden will, wird von P. fast zu Tode geprügelt. Als OS und Winnetou

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Yakonpi-topa die Intrige der Blutindianer entdecken und OS mit seinen Gefährten freigelassen werden soll, fordert P. OS zum Duell. In drei verschiedenen Kampfarten - Würgekampf am Baum, TomahawkNahkampf und Beilwerfen - ist P. OS unterlegen. Zweimal wird er geschont, aber der Beilwurf OSs trifft ihn zwischen Achsel und Schulter, so daß P. schwer verwundet auf dem Kampfplatz liegenbleibt. Ärztliche Hilfe lehnt er ab. Er stirbt an seiner Wunde, nachdem er zuvor seine Schuld an dem Beinahekrieg mit den Shoshonen zugegeben hat. (GR 24: 392f, 402f, 409ff, 419ff, 430, 440, 444, 466, 484ff, 489, 496ff, 514, 605) PETER: 1) Knecht bei CLAUS VON QUITZOW; er ist »einer der wenigen Knechte, welche Herr Claus neben BALTHASAR (sc. LIEBENOW) besonders zu bevorzugen und bei gefahrdrohenden Anlässen ... oder bei Gelegenheiten, bei denen ein gutes Spürtalent größere Dienste zu leisten vermochte als lediglich Unerschrockenheit, zu verwenden pflegte« (514). P. kundschaftet den markgräflichen Goldtransport aus Hamburg aus, den sein Herr mit seinen Komplizen überfallen will. (Der Name kommt nur im nicht von Karl May stammenden Teil des Romans vor) (QUITZOWS: 514ff) 2) Knecht beim THALMÜLLER (GOTTHOLD -> KELLERMANN) in Scheibenbad (WzG II: 528) 3) »uralter« Müllerknappe beim MÜLLERHELM in Hohenwald, »der fast nicht mehr arbeiten konnte und also das Gnadenbrot aß«; er ist ungewöhnlich lang und hat eine tiefe Baßstimme. (WzG III: 910f, 913) //684// 4) Knappe; er liebt HANNE; bei jeder Gelegenheit sagt er: »Da muß ich erst mit meiner Hanne reden.« (PANTOFFELMÜHLE) PETERMANN: 1) Frau von 4), Mutter von 5); sie starb aus Kummer über die Verhaftung ihres Mannes (nur erwähnt) (VS III: 996) 2) Vater von 4); Schloßverwalter bei den VON SCHARFENBERG; verstorben (nur erwähnt) (VS III: 997) 3) DAVID P. (al. DER ROTE DAVID): Bauer aus Prezelle; er ist ungewöhnlich lang, stämmig, grob, hat rote Haare. P. begehrt EMMA BREHMER. Als diese ihn wegen ihres Geliebten, PAUL SCHUBERT, abweist, läßt er Schubert von hannoverschen Werbern fangen, später inhaftiert er auch file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/PEN_PHA.HTM[21/02/2024 12:34:03]

Emmas Vater, der gegen Schuberts Gefangennahme protestierte. Auch der ALTE DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) wird nach einem Kampf von ihm festgenommen. Zum Schluß wird P. in den Dienst des Dessauers gezwungen. (LEIERMANN: 81, 84, 87) 4) KARL P.: fünfzigjähriger ehemaliger Gutsinspektor bei Major VON SCHARFENBERG; Sohn von 2), Mann von 1), Vater von 5); er erhielt wegen einer angeblichen Unterschlagung eine fünfjährige Zuchthausstrafe (Gefangener Nr. 306). Nach seiner vorzeitigen Entlassung wird klar, daß er die Strafe auf sich genommen hat, um die Ehre BRUNO VON SCHARFENBERGs zu schützen (den Diebstahl hat LEDA, die Geliebte Brunos begangen). Er gibt sich als Schriftsteller aus, der die ›Geheimnisse des Bordells‹ beschreiben will und kann so seine Tochter aus dem Bordell der MELITTA befreien, wobei er den Hausdiener versehentlich erschlägt. P. wird dann Sekretär beim FÜRSTen VON BEFOUR (GUSTAV -> BRANDT). Er ist verbittert: »Ich habe während jahrelangen Unglückes mit finsteren Geistern gerungen. Es war mir fast unmöglich, den Glauben an Gott und das Vertrauen zu den Menschen festzuhalten« (1949). Auch gegenüber EDUARD VON RANDAU, der P.s Tochter liebt, ist er zunächst mißtrauisch; die ernsten Absichten von Randaus trösten ihn aber über sein Schicksal hinweg: »Daß Sie aber sich nicht scheuen, Ihren Namen mit dem meinigen zu vereinigen, das söhnt mich mit Allem aus, was ich erlitten habe.« (1949) (VS: III 994-99, 1005-14, 1017-21. 1066-74, 1096ff, 1120, 1125-28, 11961202 IV 1376 V 1947, 1948-57) 5) VALESKA (VALESCA/WALLY) P. (angebl. geb. MEIER/al. VON SCHARFENBERGPETERMANN): neunzehnjährige, sehr schöne Tochter von 1)/4); sie wird von AUGUST SEIDELMANN in das Bordell der MELITTA verkauft (wo sie als eine geborene MEIER geführt wird). Es gelingt ihr, sich gegen Zudringlichkeiten der Gäste zu wehren, bis ihr Vater sie befreit. Zuvor lernt sie EDUARD VON RANDAU kennen, der sie vor seinen betrunkenen Kameraden beschützt. Sie verlieben sich ineinander, sie //685// glaubt aber wegen des Standesunterschiedes verzichten zu müssen. Durch das Eingreifen von Eduards Mutter kommt die Verbindung doch noch zustande. Valeska wird zudem noch vom Zuchthausdirektor VON SCHARFENBERG, der das Verbrechen seines Neffen an ihrem Vater wiedergutmachen will, adoptiert und darf sich VON SCHARFENBERG-PETERMANN nennen. (VS: III 991f, 999, 1073f, 1087-98, 1125-28 V 1942-47, 1953f, 1957, 1959f) PETERS: 1) Schmied in Lüchow; Vater von 2); der ALTE DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) kehrt inkognito in der von P. nebenbei betriebenen Wirtschaft ein. (BÄCKER: 43, 137, 250, 266) 2) Schmied; Sohn von 1); er hat eine lange Gestalt; P. soll ANNA GRUNERT heiraten, die jedoch den

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dessauer Feldwebel WILHELM GOLDSCHMIDT liebt. Der ALTE DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) ist inkognito auf hannoversches Gebiet gekommen, um ›lange Kerls‹ für den preußischen König zu rekrutieren. Dabei gerät er in Gefangenschaft und wird von Wustrow nach Dannenberg transportiert, wobei P. zur Bedeckung gehört. Goldschmidt kann mit dessauer Soldaten den Fürsten befreien. P. wird dabei gefangengenommen. (BÄCKER: 43, NR. 4, 250, 266, 268, 3) Matrose unter Kapitän WAGNER; er bedient die verkleideten GASPARINO CORTEJO und HENRICO LANDOLA und schöpft Verdacht gegen sie, doch glaubt man ihm nicht. Er begleitet KURT HELMERS in Mexiko. (WR: V 2217ff, 2241f VI 2376, 2388, 2442) PETERSILIE -> MADANA (Kurdin) PETRILLO: carlistischer Soldat unter Colonel DE CALANDA Y MUNILLA (GITANO: 824) PETRO: 1) -> SERTANO 2) Deckname eines kundschaftenden französischen Offiziers, der RESEDILLA PIRNERO zu vergewaltigen versucht und vom SCHWARZEn GÉRARD überwältigt und später erschossen wird (WR IV: 1435, 1437f, 1442) 3) Peon auf der Estanzia SENNOR ATANASIOs (SCOUT/GR 8: 254-58) 4) mexikanischer Peon bei EMERIA GAREZZO (DH-DH: 1165) //686// 5) italienischer Lieblingsschüler und Neffe von ANTONIO VENTEVAGLIO aus Latisana; er war lang und dürr, aus »seinem breiten, schmutzigen Hemdenkragen stieg ein himmelhoher Hals empor, auf welchem der Kopf schaukelte wie eine brandige Aehre auf ihrem Halme. Er schielte ein Wenig. Man wußte nur nicht, wohin. Er hatte die beiden Daumen im Knopfloche stecken, und die andern herabhängenden acht Finger waren in beständiger zuckender Bewegung, als ob sie Harfe spielten.« (2316) P. trug »Künstlerhabitus«, Sammetröcke und einen ungeheuer breitkrämpigen Calabreserhut, seine Wäsche war unsauber, er sah »überhaupt nicht salonfähig aus.« (2316) Sein Gesicht hat einen dummen, verschlagenen, tückischen Ausdruck. ANITA VENTEVAGLIO, die von ihm und ihrem Onkel malträtiert und gefangengehalten wurde und den beiden entfloh, soll zur Heirat mit P. gezwungen werden. Der WURZELSEPP verhindert, daß Anita wieder in die Hände der beiden gerät. (WzG VI: 2316f, 2387) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/PEN_PHA.HTM[21/02/2024 12:34:03]

PETRUCCIO: 1) Fischer aus Barcola bei Triest; Bruder von 2), siehe dort. 2) LUIGI P.: Fischer aus Barcola bei Triest; Bruder von 1); L. und sein Bruder gehören zur Mädchenhändlerbande SALEKs und ABRAHAM BARUCHs. Sie halten die von Salek mit falschen Versprechungen angelockten und von Baruch an sie weitergeleiteten Mädchen in einer Höhle bei Triest fest, bis sie von Kapitän MARMEL per Schiff nach Amerika gebracht werden, wo sie in Freudenhäusern arbeiten sollen. Der Mädchenhändlerring wird vom WURZELSEPP gesprengt. Mit MAX WALTHER, JOHANNES WEISE und dem FEX befreit er die Mädchen, unter denen sich PAULA KELLERMANN befindet. Auch König LUDWIG II., der zufällig in die Hände der P.s gerät, wird befreit. Die Brüder werden festgenommen und zu lebenslänglich Zuchthaus verurteilt. (WzG VI: 2342f, 2384, 2490) PE-WIDAH ISLETA (HASE) -> WILLIAM EVENING PFARRER -> PASTOR PFEFFERKORN: 1) vom Reißen geplagter Kartenspiel-Partner des Stadtkassiers PAPPERMANN und des Spezereikrämers HILLER (nur erwähnt) (HUSARENSTREICHE: 503f) 2) JAKOB P. -> JEMMY (DER DICKE JEMMY) BRENNENDE PFEIFE: Apachen-Häuptling; Bruder von BRÜLLENDER BÜFFEL/STIER, Onkel von ISCHARSHIÜTUHA; er überraschte mit seinem Bruder ROLLINS, als dieser mit seinem Bruder/Vetter und einem Dritten JOSEPHs VATER //687// ermordete. Die beiden Apachen töteten ROLLINS BRUDER/VETTER und den dritten Mann. Brennende Pfeife vergrub das Gold von Josephs Vater, auf das es Rollins und seine Komplizen abgesehen hatten, und ließ sich von INTSCHU TSCHUNA (in WINDHOSE: WINNETOU) ein ›Sprechendes Leder‹ zeichnen, dem der Tathergang und das Goldversteck zu entnehmen ist. Das Leder ›erbt‹ sein Sohn. (nur erwähnt) (GR 15: 234ff, 243ff)

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PFEIL -> SÄTTE (Lappe) FLIEGENDER PFEIL: Deckname eines Maricopa-Boten (DH-DH: 1112) GROßER PFEIL: 1) -> AVAT-UH (Comanche) 2) -> NITSAS-KAR (Navaho) SCHNELLER PFEIL: 1) -> TO-OK-UH (Panasht-Shoshone) 2) Nijorahäuptling; Bruder von SCHARFES AUGE, Freund WINNETOUs; er verschuldet auf einem Kriegszug gegen die Mogollon durch seine Ungeduld Blutvergießen. (GR 22: 366-74, 550) DAS BRAUNE PFERD: Häuptling der Okananda-Sioux; er wird bei einem von SANTER angestifteten Überfall auf CORNERs Blockhaus von OLD SHATTERHAND und WINNETOU gefangen. Man zwingt ihn, mit seinen Kriegern wieder abzuziehen und mit Corner wegen der Ansiedlungsrechte zu verhandeln. (GR 8: 565f, 569f, 575-579, 613f) FLIEGENDES PFERD (auch FLIEGENDES ROß): einer der größten Apachenhäuptlinge; Vater von GRIZZLY-TASTSA. Er ist von Kopf bis Fuß tätowiert und trägt ein Hirschfell um den nackten Körper, der von zahlreichen Narben entstellt ist. Die ergrauten Haare sind zu einem Schopf gebunden, in dem fünf Adlerfedern stecken. (WR III: 1050ff) DAS WIEHERNDE PFERD: Miztecas-Häuptling; Vertreter von TECALTO (BÜFFELSTIRN) (WR V: 1937) PFLANZENSAMMLERIN -> NEBATJA GROßE PFLICHTTREUE (KI-TAI-SCHIN) -> FU (Chinese)

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//688// PFOTENHAUER, DR. IGNATIUS (IGNAZ) (al. VOGEL-NAZI/DER GRAUE/ABU (EL) LAKLAK (VATER DES STORCHES)): bayerischer Naturforscher, Ornithologe (Vogelkundler); mit seinem Freund und Kollegen JOSEPH SCHWARZ sammelt er am oberen Nil Material für ein Buch über die Vogelwelt des Sudan. Seine Beinamen verdankt er seiner nahezu fanatischen Vogelliebhaberei und seinem Aussehen: Er »trug graue Zeugschuhe, graue Strümpfe, eine graue, sehr weite und sehr kurze Hose, eine graue Weste, eine graue Jacke und einen grauen Turban. Grau war auch der Shawl, den er sich um die Hüfte geschlungen hatte. An ihm schien alles grau zu sein, selbst die Augen, die Gesichtsfarbe, das lange, bis auf die Brust herabhängende Halstuch und das dichte Haupthaar, welches unter dem Turban hervor bis zum Rücken niederfiel. Das Sonderbarste an ihm aber war seine Nase, eine Nase, wie man sie nur einmal im Leben, und auch das kaum, zu sehen bekommt. Diese Nase war unbedingt ein sogenannter ›Riecher‹. Sie war entsetzlich lang, entsetzlich gerade und entsetzlich schmal und lief in eine förmlich lebensgefährlich scharfe Spitze aus. Sie glich dem Schnabel eines Storches, nur daß dieser nicht von grauer Farbe ist.« (149f) In den Gesprächen mit den Brüdern Joseph und EMIL SCHWARZ bedient sich P. seines kräftigen heimatlichen Dialektes. Er versucht ständig, die etwas steiferen deutschen Brüder dazu zu bewegen, ihn nicht mit seinem Doktortitel, sondern mit dem bayerischen Spitznamen VOGELNAZI anzureden. Seine Vorliebe für die Vogelwelt geht auf ein Jugenderlebnis zurück, auf das P. immer wieder in Gesprächen zurückkommt: Während seiner Gymnasialzeit brachte ihn ein Professor beim Osterexamen mit der Frage, warum die Vögel Federn haben, aus der Fassung. Welche Antwort P. auf diese Frage gab, erfährt der Leser nicht, da P. nie dazu kommt, seine Geschichte zu Ende zu erzählen. P. ist keineswegs nur ein Original, sondern bewährt sich in den Kämpfen mit den Sklavenjägern ABU und ABD EL MOT als Mann der Tat, der allerdings humane Grundsätze beachtet. So tötet er nie einen Menschen, solange er ihn auch anders besiegen kann. Seine lange Nase und seine Streitgespräche mit dem Pseudogelehrten ISTVAN USZKAR, dessen Fremdwortverwechslungen P. nicht schweigend hinnehmen kann, sorgen für komische Szenen. Zwei Jahre nach dem Ende der Abenteuer bewohnt er als Professor zusammen mit den Brüdern Schwarz ein Haus in einer süddeutschen Universitätsstadt in der Gartenstr. 6. (SKLAVENKARAWANE: 99, 101, 149-53, 157-62, 165-75, 185-93, 246-71, 292, 294-99, 310-15, 332-38, 342-45, 348f, 384-98, 415, 420f, 431, 439f, 445f, 468-71, 475-79, 490ff) ›PHANSEGAR‹: Anführer der Thugs (indische Mördersekte); er ist etwa 70 Jahre alt, wild und energisch, hat einen hageren, braunen Körper. Aus persönlicher Rache gegen TAMU und den damaligen König von Augh schloß er sich einst den Thugs an. Er ist ein heimlicher Freund MADPUR SINGs. Dessen Tod rächt er an LORD HAFTLEY, MERICOURT, dem SULTAN VON SYMOORE und dem RADJAH VON KAMOOH, die er in einer rituellen Zeremonie umbringen läßt. Er verhilft ALPHONS MALETTI und RABBADAH zur Flucht. (JUWELENINSEL: 210f, 260f, 273, 292, 307) PHANTASIE: Maske MARAH DURIMEHs in BABEL Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//689// MR. PHELPS: in Hinterindien reisender Engländer; Begleiter von MR. SHOWER (PHI-POB: 515f) PHILLIPOWITSCH, ALEX: junger Bewohner von Platowa (nur erwähnt) (DH-DH: 1642) PATER PHILIPPUS (FILIPPUS): Küchenmeister im Kloster Himmelstein; Bruder des Schloßvogtes GEIßLER, den er über das unkeusche Treiben der Mönche und Nonnen unterrichtet (nur erwähnt) (JUWELENINSEL: 68, 802) PHY-MING-TSU -> MING-TSU EL PICARO (DER SCHALK): junger, lebhafter, sprachfertiger Argentinier; einer der ständigen Begleiter von VATER -> JAGUAR; er übernimmt bei Unterhaltungen üblicherweise die Hauptrolle. Sein eigentlicher Name wird nicht genannt. Er ist der Witzbold der Gruppe, der mit seinen ständigen, manchmal recht groben Scherzen die Gefährten unterhält. So setzt er einmal nachts eine Schar Blutegel auf seine schlafenden Gefährten, DON PARMESAN ... und FRITZ KIESEWETTER, an. (INKA: 233, 237-40, 246ff, 250, 470) PICCARD: alter, grauköpfiger Trödler in Paris; er hilft VATER -> MAIN und LERMILLE auf ihrer Flucht nach der Entführung der Comtesse ELLA DE LATREAU. (W: 941, 945 / ULAN III: 1148ff) PIDA (HIRSCH): Kiowahäuptling; Lieblingssohn TANGUAs - in GR 7: P. wird von OLD SHATTERHAND (OS) überwältigt und gegen den gefangenen SAM HAWKENS ausgetauscht. (601, 607, 629) - in GR 9: P. ist der Schwiegersohn von SUS-HOMASCHA; »dieser junge Kiowa war ein ungewöhnlicher und nach seinen Verhältnissen, ein edler Mensch« (536). Er nimmt OS gefangen, als dieser am Nugget-Tsil das Testament WINNETOUs ausgegraben hat, und schützt ihn vor Übergriffen SANTERs. P. verhindert auch, daß Santer von TANGUA das Testament Winnetous zugesprochen bekommt; er nimmt es an sich und steckt es in seinen Medizinbeutel. Santer raubt es ihm mit der Medizin allerdings kurze Zeit später. P. verfolgt daraufhin Santer. OS befreit sich dann aus der Gefangenschaft der Kiowas und und jagt ebenfalls Santer nach. Dabei trifft er auf P., veranlaßt, daß dieser seine Medizin von Mimbrenjos, denen Santer diese gegeben hatte, wiedererhält und reitet mit ihm zusammen zum Dunklen Wasser, wo beide erleben, wie Santer sich unbeabsichtigt in die Luft sprengt. (522-536, 544-550, 579-87, 608-12, 617ff, 621-24) - in GR 33: P. steht in den Fünfzigern. »Sein Gesicht war jetzt schärfer geschnitten als früher, aber noch immer sympathisch.« (532) Er überbringt KARL MAY/OS die Forderung Tanguas und der drei anderen

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feindlichen Häuptlinge zum Zweikampf, bedauert aber die Feindseligkeiten. Er führt die Krieger der Kiowas und der Comanchen in die Höhle am Mount Winnetou und wird mit ihnen beim Einsturz der Höhle verschüttet. //690// Nach seiner Rettung vermittelt er zwischen seinem Vater und OS. (6, 338, 532-37, 613, 616f) - PIDAs SQUAW: Tochter von SUS-HOMASCHA, Schwester von KAKHO-OTO; sie wird von SANTER niedergeschlagen, als dieser PIDAs Medizinbeutel mit WINNETOUs Testament raubt. OLD SHATTTERHAND (OS) behandelt sie ärztlich. Deshalb hilft sie ihrer Schwester, die OS für seine Flucht seine Gewehre und sonstigen Sachen bereitlegt. (GR 9: 579-87, 595-98, 600f) PIERRE: Kammerdiener beim BARON DE REILLAC; er ist von langer, hagerer Gestalt und »hatte ein Gesicht, in welchem sich alle Lüste und Listen sehr deutlich aussprachen. Dieser Mann war jedenfalls in allen gestatteten und verbotenen Genüssen geübt und besaß in seinem spitzigen Fuchskopfe die nöthige Schlauheit, mit der gesellschaftlichen Ordnung ganz freundschaftlich zu verkommen, obgleich er der ärgste ihrer Feinde war« (340). P. entwirft den Plan für die Entführung MARGOT RICHEMONTEs und führt ihn mit seinem Sohn zusammen auch aus. GEBHARD LEBERECHT VON -> BLÜCHER nimmt ihn fest und läßt ihm als Strafe 60 Stockhiebe geben. (W: 210f, 242f, 263 / ULAN I: 340ff, 380, 384, 416) - PIERREs FRAU: eine Deutsche; verstorben (nur erwähnt) (W: 213 / ULAN I: 346) - PIERREs SOHN: Schauspieler; »Der Kerl hat Anlagen zum großen Schwindler«. Er hilft seinem Vater bei der Entführung MARGOT RICHEMONTEs. Wie sein Vater wird er von GEBHARD LEBERECHT VON -> BLÜCHER festgenommen, er erhält 100 Stockhiebe Strafe. (W: 212, 241f, 263 / ULAN: I 346, 378, 416 II 417) PIMOSA: Deckname MOSKLANs RODRIGUEZ PINTO: siehe unter RODRIGUEZ PIPER: schwedischer Reichsrat; Vertrauter des schwedischen Königs KARL XII. (historisch; Karl P. (1647-1716)) (SCHEERENSCHLEIFER: 138f) PIR KAMEK -> KAMEK

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PIRATEN DER SAVANNE -> MAIN-ROUGE und SANG-MELE PIRNANO: -> PIRNERO PIRNERO (PIRNANO): 1) Frau von 2), Mutter von 3), Cousine von PETRO ARBELLEZ; sie hatte schwarze Haare, ist verstorben. (nur erwähnt) (WR IV: 1413, 1436) //691// 2) ELIAS P. (eigentl. E. MATZKE): blonder Wirt und Venta-Besitzer in Fort Guadeloupe am Rande des Llano estakado; Witwer von 1), Vater von 3); er stammt aus Pirna in Sachsen und ist nach Mexiko ausgerückt, weil er Schulden nicht bezahlen konnte. Nun ist er einer der reichsten Männer der Gegend. Seine Gespräche beginnt er stets mit einer Anspielung auf das Wetter, und stets kommt er während des Gespräches darauf zu sprechen, daß er einen Schwiegersohn sucht. Ein Lieblingsthema ist ihm auch die ›Abstammungslehre‹: daß nämlich alle guten Eigenschaften seiner Tochter sich vom Vater auf die Tochter vererbt haben. Er ist nicht sehr tapfer und hält sich bei dem Gefecht um das Fort sehr zurück. Seine Venta verkauft er an den endlich gefundenen Schwiegersohn, den SCHWARZEn GÉRARD (GÉRARD -> MASON) und reist dann in seine Heimatstadt. Dort will er großprotzig auftreten, wird aber schon ganz zu Beginn mit recht unangenehmen Wahrheiten über sich, seinen Vater und seinen Großvater (siehe unter MATZKE) konfrontiert, so daß er sofort wieder abfährt. Er nimmt mit seiner Tochter und Gérard am Maskenball in Rheinswalden teil. (WR: IV 1413ff, 1433, 1436, 1474f, 1553, 1598ff, 1672 VI 2412ff, 2592ff, 2610) 3) RESEDILLA P.: Tochter von 1)/2); eine hübsche, hellblonde Frau mit einer hohen vollen Gestalt und einem kleinen, üppigen Mund, die mit fast 30 Jahren noch unverheiratet ist - zum Kummer ihres Vaters, dessen behäbiges deutsches Blut sie geerbt hat. Sie hilft ihm als Wirtschafterin und beim Betrieb der Venta. Ihre Liebe zum SCHWARZEn GÉRARD (GÉRARD -> MASON) findet erst spät Erhörung, da Gérard sich seiner früheren Verbrechen wegen, die er ihr alle gebeichtet hat, ihrer nicht würdig fühlt. Erst als er aus Kummer darüber sich an den gefährlichsten Stellen im Gefecht um Fort Guadeloupe den Kugeln ausgesetzt hat und schwer verletzt R. vor einer Vergewaltigung durch Franzosen rettet, gestehen beide sich ihre Liebe. Sie nimmt mit Gérard am Maskenball in Rheinswalden teil. (WR: IV 1413ff, 1436, 1605, 1641ff, 1692f VI 2412ff, 2592ff, 2610) PISCALDO (PISKALDO), DON CARLO: von RICHARD FORSTER erfundener Phantasiename (DICHTER/PFAHLMANN: 211) PISCHKHIDMÄT BASCHI -> KAMMERHERR DES SCHAH

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PLANKA (LATTE) -> JIM/TIM SNAKER VON PLATEN: 1) reicher Leutnant (später Oberleutnant und Adjutant der Obersten) bei den Gardehusaren in Berlin; v.P. teilt nicht den dünkelhaften Stolz der übrigen adligen Offiziere und verschweigt nicht, daß es in seiner Familie eine sogenannte ›Mesalliance‹ gibt: die Schwester seiner Mutter hat einen Bürgerlichen, den Bankier WALLNER, geheiratet. Im Gegensatz zum Major seiner Schwadron, der zugleich sein Cousin ist, und allen übrigen Regimentsoffizieren nimmt v.P. den neuen bürgerlichen Kameraden KURT HELMERS //692// freundlich auf. Später ist er dessen Sekundant beim Doppelduell gegen VON RAVENOW und VON WINSLOW. Sein Ring, den er von Wallner erhalten hat, bringt Kurt auf den Gedanken, daß es Wallner war, der die von BENITO JUAREZ an die Familie von ANTON HELMERS abgeschickte Sendung mit wertvollen Geschenken unterschlagen hat. (WR III: 1186, 1216f, 1231, 1269ff, 1277) 2) CURT V.P.: Rittmeister bei den Zietenhusaren in Berlin; er »war ein noch junger Mann, welcher vielleicht dreißig Jahre zählen mochte. Von nicht zu hoher Gestalt, war er breitschultrig gebaut, von kräftigen Formen und gewandten Bewegungen«. Er verfügt über eine »tiefe, wohlklingende Stimme« (29). P. liebt MARIE VON NAUBITZ, ein Patenkind des ALTEn DESSAUERs (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU), der einer Verbindung jedoch nicht zustimmt. Deshalb begibt sich v.P. inkognito nach Dessau und läßt sich vom Fürsten als Reitknecht anwerben. Als Probe seines Könnens zähmt er einen als unbezwingbar geltenden Rappen. Als der Fürst von sächsischen Werbern erfährt, die im Keller des Bäckers WOLSTRAATEN in Bitterfeld einen Schlupfwinkel haben, bricht er mit seinem neuen Reitknecht dorthin auf. Der Fürst gerät in die Hände der sächsischen Werber. Zusammen mit dem Korporal FRITZ NAUHEIMER kann v.P. die Sachsen überrumpeln und den Fürsten befreien. In der Nähe stehende sächsische Truppen werden von v.P. und dem Rittmeister VON GALLWITZ gefangengenommen. Dann erst gibt v.P. sich dem Fürsten zu erkennen, der ihm die Braut, die sich zufällig auch im Hause Wolstraatens aufhält, nun nicht mehr verweigert. V.P. wird vom preußischen König FRIEDRICH II. für den bevorstehenden Feldzug gegen die Sachsen dem Alten Dessauer als Adjutant zugeteilt. (WERBERN: 13, 16, 29, 31, 46, 72, 87, 89, 92) - COUSIN VON 1): Major der Gardehusarenschwadron, in der 1) und KURT HELMERS dienen. Als der bürgerliche Helmers sich zwischen den Aristokraten etablieren kann, läßt sich der Major - wie es heißt, auf eigenes Verlangen - zur Linie versetzen. (WR III: 1186f, 1217, 1268) VON PLATOW: preußischer Rittmeister (nur erwähnt) (HUSARENSTREICHE: 615f) DER PLAYER: Mormone; als Verbündeter THOMAS MELTONs Räuber, Mörder und Falschspieler; file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/PHE_POL.HTM[21/02/2024 12:34:04]

später Komplize HARRY MELTONs; er verrät OLD SHATTERHAND (OS) die Verhältnisse in und um Almaden alto, zeigt echte Reue und will ein neues Leben anfangen, was ihm durch OS auch ermöglicht wird. (GR 20: 373ff, 377ff, 418f.†, 432f, 482-96, 502f, 532, 544-48 GR 21: 115f, 121f, 13336) PLENER: Saloonbesitzer in Albuquerque (GR 22: 42, 139) PLOWIS: Seemann unter MAX PARKER (GR 15: 552) PLUTO: Neger bei LEFLOR (DH-DH: 937) //693// POKAI-MU (TÖTENDE HAND) -> OLD SHATTERHAND (SILBERSEE: 305) POKAI-PO (TÖTENDES FEUER): zweiter Häuptling der Tetong-Sioux; er »hatte sein Haar zu einem helmartigen Schopfe gewunden, in welchem drei Adlerfedern ... steckten. Die Nähte seiner Leggins und seines Jagdhemdes waren ganz mit dem Haar erlegter Feinde befranst; an seinem Gürtel hingen nicht weniger als dreizehn in Zöpfe geflochtene Skalpe schuppenartig neben einander, und sein Mantel bestand ganz aus dem köstlichen Felle der gelben Ratte« (14). OLD SHATTERHAND (OS) überwältigt ihn, als P. einen Überfall auf Fort Caß auskundschaftet. Beide schließen Freundschaft. Damit OS ihn nicht verraten muß, reitet der Sioux selbst ins Fort und stellt dort Forderungen wegen eines Übergriffes von Soldaten auf seine Krieger. Die Offiziere wollen den Indianer trotz der Zusage freien Geleites festnehmen; OS verhilft ihm aber zur Flucht. Später zeigt der Sioux OS einen Ausweg aus einem brennenden Öltal. (ÖLBRAND: 7f, 14, 17, 179) VON POLENZ: 1) Oberleutnant in Süderland; KARL GOLDSCHMIDT findet ein von ihm unterzeichnetes Billet im Zimmer seiner Braut EMMA VOLLMER. Möglicherweise handelt es sich um ein Pseudonym des Prinzen HUGO VON SÜDERLAND. (nur erwähnt) (ZEPTER: 227) 2) Vater von 3); er ist ein alter Kriegskamerad des ALTEn DESSAUERs (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU), den er um Protektion der Werbung seines Sohnes bei MARIE VON NAUBITZ bittet. (nur erwähnt) (WERBERN: 16) 3) Oberleutnant aus Halle; Sohn von 2); seine Werbung um MARIE VON NAUBITZ, einem Patenkind des ALTEn DESSAUERs (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU), wird von Marie abgelehnt, da sie den Rittmeister CURT VON PLATEN liebt. V.P. verhält sich Marie gegenüber file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/PHE_POL.HTM[21/02/2024 12:34:04]

ungeschickt, steif und lieblos. Er folgt ihr nach Bitterfeld, wird auf dem Weg dorthin in einem Gasthaus von sächsischen Werbern willenlos und betrunken gemacht, angeworben und nach Bitterfeld gebracht, wo er im Keller des Bäckers WOLSTRAATEN zum Abtransport festgehalten wird. Der Alte Dessauer, der den Werbern auf die Spur gekommen ist, findet v.P. dort, als der Schlupfwinkel von FRITZ NAUHEIMER und Curt von Platen ausgehoben wird. V.P. hat sich damit als Bräutigam Maries disqualifiziert und wird vom Fürsten fortgeschickt. (WERBERN: 15, 29, 56, 60, 75, 90f) POLIKEFF, ALEXEI: russischer Graf; er »war nicht jung und nicht alt, weder schön noch häßlich, weder dick noch hager. Man hätte ihn für einen Durchschnitts- oder Alltagsmenschen, wie es deren ja Hunderttausende giebt, halten können, wenn seine Augen nicht gewesen wären. Diese Augen waren von einer grauen, ins Grünliche spielenden Farbe und lagen mongolisch gegen die Nase geneigt. Ueber ihnen lagen die graden, //694// struppigen Brauen, welche über der Nasenwurzel sich so vereinigten, daß sie eine einzige, schnurgerade, häßliche Linie bildeten. Es lag etwas Falsches, Stechendes, kalt Grausames in dem Blicke dieser Augen. Man fühlte, daß der Besitzer derselben sich wohl schwerlich die Liebe eines Andern erringen werde.« (153) P. ist ein Intrigant, dem es an persönlichem Mut fehlt. Er hatte sich einst in Indien in SEMAWA, die Tochter BANDAs, des Maharadschas von Nubrida, verliebt, die ihn jedoch abwies. Daraufhin inszenierte P. gegen Banda ein abgefeimtes Verbrechen: Als Banda sich auf einer Reise in Rußland befand, ließ P. ihn mit Hilfe NENAs, eines ehemaligen Dieners Bandas, als Verbrecher IWAN SALTIKOFF identifizieren, verhaften und nach Sibirien deportieren. Nena wurde von P. dann später als Sklave an einen Eingeborenenstamm im Sudan verkauft, um ihn als Zeugen unschädlich zu machen. Semawa, die ihren Vater auf der Reise begleitet hatte, kam in ein Kloster in Orenburg, aus dem sie P., sich als ihr Retter aufspielend, holte. P. reiste mit ihr durch ganz Europa, bis er sie in Konstantinopel als Spionin in die Nähe der Prinzessin EMINEH lancierte, wo sie OSKAR STEINBACH kennenlernt. Semawa und Steinbach verlieben sich ineinander. Nach einem mißlungenen Mordversuch an Steinbach verläßt P. mit Semawa die Stadt. Semawa, von der P. noch immer Liebe erfleht, die ihn jedoch weiterhin abweist, wird von P. mit dubiosen Hinweisen auf das Schicksal ihres Vaters, das von ihrem Verhalten abhänge, erpreßt, bei ihm zu bleiben. Deshalb sucht sie auch keine Hilfe bei Steinbach. Als Abgesandter Rußlands versucht P., die Beni Sallah zum Kampf gegen den ägyptischen Vizekönig aufzustacheln. Diese Absicht mißlingt durch das Eingreifen Steinbachs. Zusammen mit seinem Komplizen IBRAHIM PASCHA flieht P. Beide holen Semawa in Kairo ab, wo diese zurückgelassen worden war, und können den Verfolgern auf dem Mittelmeer entkommen. P. taucht dann mit Semawa in Platowa in Sibirien auf, wo er nach dem verbannten Maharadscha forscht. Dieser soll Semawa überreden, P. zu heiraten, dafür will P. ihm zur Freiheit verhelfen. Auf diese Weise gedenkt P., Maharadscha zu werden. Auf dem Gut von PETER DOBRONITSCH trifft P. Banda. Dieser lehnt P.s Ansinnen ab. Auch Steinbach erscheint bei Dobronitsch. Er nimmt kraft besonderer Vollmachten P. gefangen und gibt Banda die Freiheit wieder. Über P.s weiteres Schicksal wird der Leser nicht informiert. Auch die Aussage, P. habe der Familie VON ADLERHORST Rache geschworen, bleibt ungeklärt. (DH-DH: 153, 169, 502, 636, 701ff, 731, 753ff, 775, 816, 1676, 1680, 1710ff, 1718, 1727, 2119ff, 2253, 2262, 2284) POLIZEIKOMMISSAR: großherzoglich-hessischer Beamter; er ist eine lange, dürre Gestalt, hat eine file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/PHE_POL.HTM[21/02/2024 12:34:04]

Brille auf der Hakennase und benimmt sich schlecht. Er arretiert KARL STERNAU wegen eines angeblichen Steckbriefes, muß ihn aber auf Anweisung des Staatsanwaltes wieder freilassen. (WR I: 242ff, 264ff) POLIZEIMINISTER: Studienfreund GUSTAV BRANDTs; er stellt ihm Beamte und Legitimationen zur Verfügung, damit er seine Unschuld beweisen kann. (VS I: 303) POLIZEIRATH: ein alter pensionierter Sicherheitsbeamter; Onkel des Kommissars VON HAGEN und Verwandter des Barons VON SÄUMEN (WANDA: 413, 543,622) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//695// VON POLLAU: Leutnant des ALTEn DESSAUERs (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALTDESSAU); Bote an den Hauptmann VON WERDEN (der Name ist möglicherweise nicht authentisch) (PANDUR: *63, *65,*67) POLLER: Scout und Dolmetscher einer deutschen Auswanderergruppe; bei einer Auseinandersetzung mit der Bande der ›Finders‹ läßt er die ihm Anvertrauten im Stich. SAM HAWKENS nimmt sich des Trecks an. Da P. sich dem erfahrenen Westmann nicht unterordnen will, entläßt ihn die den Treck finanzierende ROSALIE EBERSBACH. P. verbündet sich daraufhin mit BUTTLER, dem Anführer der ›Finders‹, den er aus den Händen der Auswanderer befreit. Er inszeniert zusammen mit Buttler und dessen Stiefbruder GRINLEY einen Betrug an dem Bankier ROLLINS, dem eine angebliche Ölquelle verkauft wird. Mit den Bankanweisungen Rollins› in der Tasche geraten die Verbrecher in die Hände der Navahos, dann in die Gefangeschaft der Nijoras. Dort treffen sie auf den einfältigen Kantor MATTHÄUS AURELIUS HAMPEL, der zusammen mit dem übrigen Treck auch von den Nijoras gefangen wurde. P. bringt Hampel dazu, ihm die Flucht zu ermöglichen, und befreit dann seine beiden Komplizen. P. ist dann am Mord zweier Navahos beteiligt. Es gelingt ihm ein zweites Mal, den Kantor zu düpieren, wodurch Rollins die inzwischen wieder in seine Hände zurückgelangten Anweisungen erneut an Grinley verliert. Da P. den beiden anderen Verbrechern keinen weiteren Nutzen bringt, ermorden sie ihn. (ÖLPRINZ: 57ff, 100, 114, 116, 136ff, 139, 141, 145, 161, 302f, 334, 405, 422, 506, 512, 555) POLTER: 1) HEINRICH (HEINZ) P.: Leibdiener und Vertrauter des Prinzen OTTO VICTOR VON -> SCHÖNBERG-WILDAUEN, Bruder von 3); »Mann, dessen steifgewichste und rabenschwarzen Schnurrbarthälften wie zwei unter der Nase befestigte Lanzenspitzen zu beiden Seiten des außerordentlich gutmüthigen Gesichtes hinausragten. Er hatte nur ein Bein; das andere wurde durch einen Stelzfuß ersetzt, und in der Hand hielt er den derben Knotenstock, mit dessen Hilfe er sich das beschwerliche Gehen erleichterte« (321). Er versucht ständig, von einer Liebelei mit einer »verteufelt hübschen« Witwe »anno vierzehn« in Frankreich zu erzählen, wird aber stets dabei unterbrochen. Mit der Haushälterin ADELINE liegt er in dauerndem - aber eher scherzhaften - Streit. Er ist ein überzeugter Soldat: »Ein Wenig Frieden ist gut; man kann ausruhn und neue Kräfte sammeln; aber wenn er zu lang dauert, so macht er die Menschheit abständig und träge; die Knochen werden weich und die Nerven schwach, und man fühlt sich nicht eher wieder gesund, als bis die Faust von Neuem an dem Säbel liegt« (323). (vgl. CONFUSIONSHEINRICH) (AUF DER SEE: 321ff, 370, 385, 820) 2) JIM P.: Mitglied der Westmann-Gesellschaft der BOTH SHATTERS (BOTH SHATTERS: 851) //696//

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3) PETER P.: erfahrener Steuermann aus Langendorf; in AUF DER SEE Bruder von 1); intimer Freund von MUTTER THICK (Hoboken); er stellt sich stets vor als »Polter, Peter Polter, zuerst Hochbootsmannsmaat auf ihrer englischen Majestät Kriegsschiffe Nelson und dann Steuermann auf dem Vereinigten-Staaten-Klipper ›Swallow‹« (191). »Von hoher, breiter und außergewöhnlich muskulöser Figur, trug er einen Hut auf dem glattgeschorenen Kopfe, dessen ungeheure Krempe hinten weit über den Nacken herunterschlappte, während ihr vorderer Teil über dem Gesichte einfach weggeschnitten war. Den Leib bedeckte ein kurzer, weiter Sackrock, dessen Aermel kaum bis über die Ellbogen reichten und erst die Aermelteile eines sauber gewaschenen Hemdes, dann die braun gebrannten Vorderarme und endlich zwei Hände sehen ließen, die einem vorsündflutlichen Riesentiere anzugehören schienen. Die Beine staken in einem Paar ebenso weiter Hosen von leichtem Zeuge, unter dem zwei Stiefel sichtbar wurden, deren Leder aus dem Rücken eines Elefanten herausgeschnitten sein mußte ... sah in dem alten Hute, dem moosgrünen Rocke und den gelben Hosen einer Maskenballfigur ähnlich« (185f). In AUF DER SEE zusätzlich: »Der Rock stand ihm vorn weit offen und ließ bis herunter auf die Brust einen nackten, von der Sonne ausgedorrten Hals sehen, unter welchem ein breites, rothseidenes Tuch in einen kolossalen Knoten geschlungen war und seine beiden, flatternden Enden über den ganzen Unterleib herabhängen ließ« (355). In AUF DER SEE kommt er vorübergehend in die Heimat zurück, wo er zufällig auf RICHARD VON TRESKOW trifft, dem er wichtige Hinweise auf FRANÇOIS LATOUR geben kann. Er nimmt von Treskow nach Amerika mit, wo die beiden auf dem Weg zu SAM FIRE-GUN auf HEINRICH WALLERSTEIN treffen. In GR 15 trifft er Treskow und Wallerstein erst in Hoboken. In der Prärie steht er zwar seinen Mann, hat aber (nur in GR 15) Schwierigkeiten mit dem Reiten. So richtig entfalten kann er sich nur auf See. Bei der Verfolgung der vom SCHWARZEn KAPITÄN (François Latour) entführten ›l'Horrible‹ wird er Steuermann ›par honneur‹ unter MAX PARKER. (AUF DER SEE: 355, 369ff GR 15: 185f, 191f, 194, 198f, 201-08, 473-76, 486-89, 554f) VON POMMERN (Herzöge v.P.): 1) HERZOG CASIMIR V.P.: Mit dem Markgrafen FRIEDRICH VON -> ZOLLERN verfeindet, bietet er DIETRICH VON QUITZOW Asyl an. (QUITZOWS: 339 / 628f) 2) HERZOG OTTO V.P.: Mit dem Markgrafen FRIEDRICH VON -> ZOLLERN verfeindet, bietet er DIETRICH VON QUITZOW Asyl an. (QUITZOWS: 339 / 628f) DE/VON POMPADOUR (Marquise d.): Kurtisane LUDWIGs XV.; sie »trug eine Robe von schwarzer Soie de Lyon, ein rundes Jagdmützchen auf dem Kopfe und stützte sich mit der Hand auf einen massiv elfenbeinernen Stock, dessen Griff reich mit Brillanten und Rubinen verziert war.« (370) Aufgrund ihres Einflusses ist sie die eigentliche Gebieterin Frankreichs. Der GRAF VON -> SAINT GERMAIN wird bei Hofe von ihr protegiert. Er hat ihr von seinem angeblich lebenverlängernden Aqua benedetta gegeben. Unter dem Einfluß von Saint Germains intrigiert sie gegen den preußischen Gesandten //697// KARL VON LANGENAU. (in AQUA: VON POMPADOUR) (historisch: 1721-64) (AQUA: 319, 335,

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383 FÜRST: 369f, 385, 387f, 418, 422) POPI: fälschlich für PEPI PORTER: Yankee; P. ist lang, hager und schmalbrüstig. Er will mit BLOUNT, FALSER und BEN NEW-MOON den Llano estakado durchqueren. P. schließt sich WINNETOU bei der Verfolgung von Llano-Geiern an. (GEIST: 390f, 417) POSAUNENWENZEL (WENZEL/SCHUSTERWENZEL): böhmischer Schuster aus Slowitz; Laienmusiker; Vater von IGNAZ WENZEL; er war »von starkknochiger, untersetzter Gestalt. Die Haare standen ihm stets zu Berge; sein kleiner Schnurrbart sträubte sich ohne Unterlaß, und was er in seinem Geschäfte des Wochentags an Pech übrig behielt, daß [!] pflegte ihm des Sonntags an den Händen und im Gesicht zu kleben.« (1322) Seine Posaune hatte er einst von einem zahlungsunfähigen Musikanten erhalten, dem er jahrelang die Stiefel geflickt hatte. Der P. versteht es, der Posaune die unglaublichsten Töne zu entlocken, Töne, welche »zwischen dem Quiken eines Ferkels und dem Brüllen eines wüthenden Ochsen hin und her fuhren, ohne auf einem festen Ton haften zu bleiben.« (1322) Zusammen mit dem CLARINETTENMENZEL und dem RUMPELFRENZEL spielt er in dem Trio ›Wenzelei‹ im Dorf zum Tanz auf. (einmal fehlerhaft: CLARINETTENWENZEL) (WzG IV: 1321f, 1349) VON POSICKI: preußischer Major (nur erwähnt) (W: 1676, 1682 / ULAN V: 2007, 2022) POSTON: Mitglied der Bande der ›Finders‹; er soll das Lager der deutschen Auswanderer auskundschaften. P. wird mit den anderen Bandenmitgliedern gefangengenommen. (ÖLPRINZ: 108, 110f, 130) POTAI: 1) alter, runzeliger Diener POTOMBAs (Vgl. EHRI-GR: OMBI/TUIFANUA: AMBO) (EHRI-FS: 671) 2) jüngerer Bruder POTOMBAs (Vgl. EHRI-FS: OMBI/TUIFANUA: POTAMO) (EHRI-GR: 40, 48, 65) POTAMO: Häuptling von Manua; er wird mit seinem Bruder TUI-FANUA von PRINZ MUHAMEL LATRÉAUMONT (May-Pseudonym) und dessen weißen Gefährten aus der Hand von Menschenfressern befreit, die die beiden gefangen hatten, als diese Tui-Fanuas Frau AIMATA aus deren Gewalt befreien wollten. (Vgl. EHRI-FS: OMBI/ EHRI-GR: POTAI) (TUIFANUA: 206, 215)

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//698// POTOMBA: 1) malaiischer Fürst; Vater von MANINA; er hat sich zum Christentum bekehren lassen. P. entführt seine Tochter ihrem heidnischen Mann ANOUI, um sie dem christlichen MAHORI antrauen lassen zu können. Nachdem Anoui seine Frau zurückholen konnte, stirbt er nach einiger Zeit mit einem Fluch auf den Missionar auf den Lippen, weil er durch dessen Rat sein einziges, geliebtes Kind verloren hat. (Vgl. EHRI-GR: ANOUI/TUIFANUA: KATUA) (EHRI-FS: 671, 687) 2) christlicher Fürst (Ehri) auf Tahiti; Mann von PAREYMA, Bruder von PO-TAI; er »war noch sehr jung und wirklich schön«, trug »auf den langen, schwarzen Flechten den federgeschmückten Turban, zwei wertvolle Perlen an jedem Ohre, und die gelbseidene Marra als Gürtel um die rot und weiß gestreifte Tebuta geschlungen, welche in reichen Falten von seiner Schulter bis zum Knie reichte und das Ebenmaß seiner schlanken, kräftigen Gestalt vorteilhaft hervorhob« (19f). P. ist sehr tapfer: er kämpft nur mit einem Messer bewaffnet mit einem Hai. Nachdem KARA BEN NEMSI (KBN) und die Mannschaft der ›Poseidon‹, die auf einer einsamen Südsee-Insel Schiffbruch erlitten hatten, ihn vor Verfolgern retten konnten, hilft er ihnen, von dieser Insel fortzukommen. Seine Frau Pareyma, die von ihrem heidnischen Vater ANOUI entführt wurde und MATEMBA heiraten soll, kann er mit Hilfe KBNs retten, indem er sie aus dem Hochzeitsboot in seine Prawe herüberholt und die Baststricke des Hochzeitsbootes zerschneidet, so daß es kentert und Anoui und Matemba Opfer der Haie werden. Mit seiner Frau läßt er sich dann auf der Insel Upolu nieder. (Vgl. EHRI-FS: ANOUI/TUIFANUA: TUI-FANUA) (EHRI-GR: 12, 15, 16f, 19, 26, 37, 51, 59, 63) - POTOMBAs MUTTER: Mutter von POTOMBA (2); sie wurde beim Raub PAREYMAs von ANOUI ermordet. (nur erwähnt) (EHRI-GR: 48) POTPIETER: Burenführer (historisch) (BOER-DH: 133, 157, 188/in BOER-GR nur erwähnt, bzw. durch VEELMAR und ZINGEN ersetzt: 62) MR. POTSHERD: Er ist seit kurzem Besitzer einer Glasfabrik, für die er noch einen Kompagnon sucht. Per Dampfer begibt er sich zu diesem Zweck mit Glasproben im Gepäck auf eine Seereise nach Charleston. Passend zur Bedeutung seines Namens (Topfscherben) gehen bei hohem Seegang die Glasproben zu Bruch. Zum Ausgleich findet P. noch an Bord in seinen Kabinennachbarn, dem Bankier KNEEL, den erhofften Geschäftspartner. (BORD: 202f, 206) POTTER: 1) Yankee; P. ist KONRAD WERNERs Kompagnon in San Francisco; er treibt Werner durch falsche Spekulationsgeschäfte in den Bankrott. (GR 21: 239f, 242-47, 251f)

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//699// 2) BILL P.: Westmann; er gehört zu SAM FIRE-GUNs Leuten. P. ist ein »winziges, dürftiges Männchen, an dessen Körper sich kaum ein halbes Pfund Fleisch vermuten ließ« (190). Er hat ein auffallendes Lachen (»hihihihi«). P. ist ein ausgezeichneter Führer mit Scharfsinn, Ausdauer und Beweglichkeit. Für die Handlung ist er ohne besondere Bedeutung. (AUF DER SEE/GR 15: 188, 190ff, 195, 201-05) POUILLET, EMILIE: 1.1) (geb. PALANGEUR): Mutter von 1.2) (nur erwähnt) (GR 6: 477) 1.2) -> EMILIE GALINGRÉ; Tochter von 1.1) CHEVALIER DE POULETTRE -> MIß ADMIRAL PRAYERMANN -> FRANK SHEPPARD PRETORIUS: Burenführer (historisch: Andries P. (1799-1853)) (BOER-DH: 133, 171, 188/in BOERGR nur erwähnt, bzw. durch VAN HOORST ersetzt: 62) PRETTER: Advokat in Plattsburg; er wurde von FRANK SHEPPARD um 2000 Dollars bestohlen, die P. einem Klienten auszahlen wollte. (nur erwähnt) (GR 24: 140, 323) PRIESTERIN DER USSUL: siehe bei SAHAHR -> FRAU DES SAHAHR PRINCE DE BEFOUR -> GUSTAV BRANDT PRINCE DU ROC (FÜRST DES FELSENs) -> OSKAR STEINBACH PRINZ EUGEN: siehe unter EUGEN PRINZ JOHANN -> JOHANN VON -> ZOLLERN

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PRINZ OSKAR -> OSKAR STEINBACH DER TOLLE PRINZ -> HUGO VON SÜDERLAND PROFESSOR: 1) (al. AERONAUT): deutscher Lithograph und Falschmünzer; er war zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden, entfloh aber. Er erbte einen Ballon, mit dem er als angebliches Mitglied der Academie française in Deutschland Ballonfahrten unternimmt. Seine Augen blicken stechend; er hat eine harte, scharfe, abstoßende Stimme. Aufgrund früherer Bekanntschaft erpreßt er MORELLY, den falschen Baron VAN SÄUMEN, für den er auf //700// einer Ballonfahrt WANDA umbringen soll. Er kommt bei der durch EMIL WINTER dann doch erfolgreich durchgeführten Landung des Ballons ums Leben: er wird von einem Ast aufgespießt. (WANDA: 511f, 527f, 558, 655, 672, 684, 686) 2) Linguist; ehemaliger Universitätslehrer KARL MAYs; »unbeweibt und ohne Verwandte, lebte er nur für seine linguistischen Bücher, kramte bei Tag und Nacht in fremdländischen Werken herum und wußte dafür zuweilen nicht, welchen Namen seine Magd hatte ... Er ließ den Kaffee stehen, bis Spinnweben darauf lagen und schimpfte dann darüber, daß er zu heiß sei, weil er von der Bearbeitung der hottentottischen Schnalzlaute schwitzte. Und er verbrannte sich mit der heißen, mit Talg gefetteten Kartoffelsuppe die Zunge und den Gaumen, und behauptete doch, daß sie ihm zu abgekühlt sei, weil er augenblicklich die Deklination eines lappländischen Dingwortes im Kopfe herumschüttelte.« (1682f) Der P. mußte sich wegen einer schweren Erkrankung im Erzgebirge niederlassen. Er lebt mit seiner Magd JOHANNA sehr zurückgezogen. Der P. ist ein überzeugter Gegner von Alkohol und Nikotin. May, der einzige gesellschaftliche Kontakt, den der P. hat, besucht diesen jeweils nach seinen Reisen und diskutiert mit ihm über die den P. gerade beschäftigenden Projekte. Durch Mays Einfluß überwindet der P. seine Menschenscheu ein wenig, so daß dieser ab und an das Wirtshaus besucht und auch dem Alkohol und dem Nikotin nicht mehr gänzlich abgeneigt ist. Anläßlich eines Besuches beim P. lernt May die Familie VOGEL kennen. Bei seinem Tode hinterläßt der P. wertvolle, unveröffentlichte Manuskripte. Ein unwissender Erbe verkauft diese als Altpapier an eine Papiermühle, bevor May sie retten kann. (HEIMATH: 1682-85, 1716-20, 1823-28, 1904ff, 1920ff, 1971f (in der Rabebeuler/Bamberger Bearbeitung heißt die Figur ›Professor Vitzliputzli‹)) - ERBE DES PROFESSORs: Gutsbesitzer in der Gegend von Treuen im Vogtland; er hat die hinterlassenen wertvollen, unveröffentlichen Manuskripte des PROFESSORs an eine Papiermühle verkauft. (HEIMATH: 1717ff) PROPOW, SERGIUS: reicher, geiziger und heuchlerischer Gutsbesitzer; Nachbar von PETER file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/POLL_PUT.HTM[21/02/2024 12:34:05]

DOBRONITSCH; P. schnupft. »Der Mann war spindeldürr. Sein Kopf hatte eine melonenartige, langrunde Form, so daß der hohe, schwarze, rauchhaarige Cylinderhut ganz eigenartig auf demselben saß. Unter einer schmalen Stirn trat zwischen zwei kleinen, grünlich gefärbten Aeuglein eine scharfe, fast sichelförmig gebogene Nase hervor, deren Löcher sich so weit aufblähten, daß man ziemlich weit Einsicht in sie nehmen konnte. Das Gesicht war bartlos, wie bei den meisten Frömmlern, die Lippen breit und der Mund voller schwarzer, moderiger Zähne. Die langen dürren Arme trugen Hände, aus denen man eigendlich [!]) welche für drei andere Menschen hätte schnitzen können, und die krummen Beine endeten in Füßen, welche für einen vorweltlichen Sohlengänger zugereicht hätten.« (1985f) P. wirbt um MILA DOBRONITSCH; deshalb hat er sich besonders herausgeputzt: Er »steckte in einem engen, schwarztuchenen Rock, dessen Taille oben zwischen den Schultern saß, während die faltenreichen Schöße bis zu den Knöcheln herab reichten. Der Hals steckte in einer so hohen, weißen Halsbinde, daß der //701// Mann das Kinn genau wagerecht [!] tragen mußte. An den Füßen trug er halb lange, mit Talg eingeriebene Stiefeln, an denen ein Paar mächtige, pfundschwere, eiserne Sporen befestigt waren. Ueber die Hände hatte er ein paar schwarzlederne Handschuhe gezogen, die elegant sein sollten und daher so eng gewählt worden waren, daß er seine Finger nur nach stundenlanger Anstrengung hineingearbeitet hatte. Nun aber mußten alle zehn Finger steif gradaus stehen, denn wenn dieser Mann die Hände hätte zumachen wollen, so wären ihm sämmtliche Theile und Zwickel der Handschuhe zerplatzt.« (1986) Sein Heiratsantrag wird abgewiesen. Aus Rache verbündet er sich mit dem Kosakenwachtmeister WASSILEI. Er will mit diesem den steckbrieflich gesuchten ALEXIUS BORODA bei Dobronitsch finden und so diesen der Konspiration mit Verbrechern überführen. Beide werden von Dobronitsch erwischt, als sie in sein Haus eindringen. Er sperrt sie in seine Räucherkammer und wässert sie gehörig ein. (DH-DH: 1982f, 1985ff, 2008, 2055ff) PATER PROVINZIAL: Jesuitenoberer; seine »schmale, niedere und zurückgebogene Stirn, welche in eine speckartig glänzende Glatze verlief, die weit auseinander stehenden kleinen, stechenden Augen, die scharf geschnittenene Habichtsnase, die dünnen, bartlosen Lippen und das kurze, spitze Kinn, in welches sein Gesicht verlief, gaben demselben etwas entschieden Raubvogelähnliches, was durch den Ausdruck der Salbung, der auf seinen Zügen lag, eher vermehrt als vermindert wurde.« (12 - diese Beschreibung stimmt wörtlich überein mit der des Amtmannes GRUNERT in derselben Erzählung!) In einer Erbschaftsangelegenheit hat die österreichische, jüngere Linie der Familie VON HELLBACH den Pater hinter ARTHUR VON HELLBACH, dem einzigen Erben der älteren Linie, hergesandt, um diesem die Erbschaft streitig zu machen. Der Pater trifft unterwegs auf den verkleideten ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU), hält ihn für einen Werber und gibt sich als Seifensieder und Bruder des Kammerdieners der Familie von Hellbach aus, der den betrügerischen Erbschleicher Arthur von Hellbach sucht. Der Fürst verspricht, sich nach Arthur zu erkundigen. Als er später in Leinefeld erneut auf den Pater trifft, weiß er bereits um dessen wahre Identität und übergibt ihm scheinbar Arthur von Hellbach, der bei ihm Schutz gefunden hat. Mit seinen Soldaten nimmt der Fürst dann wenig später die ganze geheime Gesellschaft des Paters, die sich im Gartenhaus des Amtmannes Grunert über von Hellbach hermachen will, fest. (PFLAUMENDIEB: 12, 61, 85f, 88)

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PRUCHILLO: 1) TIMOTEO P.: Eigentümer der Hazienda del Arroyo und des Quecksilberbergwerkes Almaden alto; Mann von 2); er war früher einer der reichsten Leute der Provinz, jetzt ist er nur noch »ziemlich wohlhabend«. P. trägt einen tiefschwarzen Vollbart. »Sein Anzug bestand aus dunklem Sammet und war an allen Nähten mit goldenen Borten und Schnüren verbrämt. Sein Gürtel war durchweg aus breiten, silbernen Ringen zusammengesetzt und trug ein Messer und zwei mexikanische Pistolen, deren Griffe eine teure, eingelegte Arbeit zeigten. Der breitkrempige Hut ... war aus den feinsten Carludovica palmataBlättern gefertigt und von so künstlichem Geflechte, daß er sicherlich nicht unter fünf//702// hundert Mark gekostet hatte, und die beiden Sporen ... trugen Räder, welche aus nordamerikanischen goldenen Zwanzigdollarstücken gezahnt worden waren.« (118) P. ist ein »körperlich schöner, geistig aber sehr gewöhnlicher Mann«, undankbar, uneinsichtig und anmaßend. (GR 20: 31f, 96, 118, 123ff, 392-400, 402-07, 436-445) 2) Frau von 1) (GR 20: 204) PUDEL, STEPHAN -> ISTVAN USZKAR VON PUTLITZ: siehe unter GANS VON PUTLITZ Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//703// MUTTER QUAIL (WACHTEL): Wirtin der ›Taverne zum heiligen Menschenfresser‹ in Bristol; sie hat eine »hohe, corpulente Gestalt« und ist eine resolute Frau, die »sich auf das ›Schlagen‹ so gut wie nur einer von ihren wetterharten Gästen« versteht (181). Sie pflegt Störenfriede meist persönlich an die Luft zu setzen. Der Seemann PIET LIEBENOW ist ihr besonders ans Herz gewachsen. (QUITZOWS: 181f, 197) QUALECHE (Qualèche): »Frau Direktor«; Gesangslehrerin der MUHRENLENI; sie ist über 50 Jahre alt und außerordentlich korpulent und daher kurzatmig. Ihr »hochrothes Gesicht glänzte vor Fett«. Früher war sie eine berühmte Konzertsängerin gewesen. Zunächst begleitet sie als Lehrerin und Anstandsdame die Muhrenleni auf deren Reisen. Sie unterzieht sich dann einer Kur in Karlsbad. Später ist sie »so stark geworden, daß sie nicht mehr laufen kann.« (mehrfach GUALECHE, ab S. 307 Qualèche) (WzG: I 295, 322, 392 II 446, 492 V 2138 VI 2532) VON QUAST, ALBRECHT: Schöppe im Lehnsprozeß gegen WERNER VON HOLTZENDORFF (QUITZOWS: 244) DIE REINE QUELLE -> HI-LA-DIH (Racurroh-Comanchin) QUIMBO: 1) farbiger Matrose auf KARL STERNAUs Yacht ›Rosa‹; er hat scharfe Augen. Seltsamerweise kennt er sich auf HENRICO LANDOLAs Piratenschiff aus; ebenso seltsam ist, daß ihn der gefangene MARIANO kennt. (auch: QUIMPO/QUIMPE) (WR II: 819f, 864f) 2) Basutokaffer; »Außer einem kattunenen Schurz, welchen er um seine Lenden geschlungen hatte, war er vollständig nackt und hatte seinen dunklen, mit starker, eckiger Muskulatur versehenen Körper mit Fett eingerieben, welches seine Haut zwar vor den lästigen Stichen der Insekten schützte, leider aber einen so penetranten Geruch oder vielmehr Gestank verbreitete, daß es mich eine wirkliche Ueberwindung kostete, mit ihm in größerer Nähe als fünfzig Schritte zu verkehren. Das Merkwürdigste an ihm war die Art und Weise, sein Haar zu tragen. Er hatte es nämlich durch tägliche Anwendung von Akaziengummi und jahrelange sorgsame Pflege in eine kompakte Form gekleistert, welche seiner Frisur das Aussehen von zwei mit den Sohlen gegeneinander geneigten Pantoffeln gab, deren Absätze die Spitze bildeten, während die Fußhöhlungen nach oben gerichtet waren und von ihm als Aufbewahrungsort von allerlei höchst wertlosen, für ihn aber außerordentlich wichtigen Kleinigkeiten dienten. Die Ohrläppchen waren in seiner Jugend durch angehängte Gewichte so ausgedehnt worden, daß sie an Größe so ziemlich den Ohrlappen eines Neufundländers gleichkamen; und um diese Schmuckstücke praktisch zu verwerten, pflegte er sie des Morgens aufzurollen und in die Höhlung jeder Rolle eine von seinen beiden Schnupfdosen zu stecken. Außerdem trug er an jedem Nasenflügel einen starken messingenen Ring und file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/Q.HTM[21/02/2024 12:34:06]

hatte, jedenfalls eine Erfindung seines eigenen //704// ästhetischen Genies, um den Hals einen breiten Riemen von Sohlenleder geschnallt, an welchem zwei sehr umfangreiche Kuhglocken befestigt waren ... Und dabei nahm er als Reiter ganz dieselbe unbeschreibliche Haltung ein, in welcher bei herumziehenden Gauklern und Bärenführern der Affe auf dem Kamele zu sitzen pflegt, und wenn er während der Unterhaltung mir ein aufmerksames Gesicht machen wollte, wobei er es allerdings zu einem fürchterlichen Zähnefletschen und einem geradezu sperrangelweiten Aufreißen des breiten Mundes brachte, so hatte er ganz das Aussehen einer zoologischen Species, von welcher es schwer zu bestimmen war, ob sie unter die Wiederkäuer, Bulldoggen oder Meerkatzen zu klassifizieren sei. Bewaffnet war dieses Unikum mit einer schweren, aus Schwarzholz gefertigten Keule, einem fürchterlichen krummen Messer und einem Wurfspeere.« (BOERGR: 56ff/TIGERBRÜCKE: 479f) - in BOER-GR: Führer und Dolmetscher KARA BEN NEMSIs (KBN) in Südafrika; er ist unglücklich in MIETJE verliebt. Q. ist tapfer: er erlegt einen Eber mit seinem Speer und befreit Mietje aus der Hand SIKUKUNIs (BOER-DH: DINGAANs). Mit List gelingt es ihm, einen englischen Waffentransport in die Hände der Buren zu leiten. (56ff, 74, 79, 88, 104, 116f, 143, 161, 182ff, 196) - in TIGERBRÜCKE: Nach dem Südafrikaabenteuer ging er als Diener mit BONTWERKER nach Java und wurde mit diesem zusammen von Piraten gefangen. Er wurde gezwungen, als Diener des Piratenkapitäns zu arbeiten. Nach der Kaperung von dessen Schiff erscheint Q. den als Wachen aufgestellten Soldaten zunächst als Gespenst, ehe ihn KBN entdeckt und mit sich nimmt. Q. hilft bei der Gefangennahme TA-KIs und erkennt die Tigerbrücke, das Piratennest, wieder. (479ff, 490, 499, 504, 508, 510, 512, 515, 535, 548, 566, 570f, 587, 591, 602) VON QUITZOW: 1) CLAUS V.QU.: Raubritter; Vetter von 3.2); trinkfester Ritter, der auf Stavenow sitzt, aber oft bei den Herren VON DEM KRUGE auf Schloß Garlosen zu Gast ist. Für ihn ist ein typisches Räuspern (»Hrrr! Hm!«) charakteristisch. C. verfügt über einen ungeheuren Leibesumfang, aus seinem »vollen, runden Gesichte ragte eine Nase hervor, welche, hochroth gefärbt, fast die knorrige Gestalt einer ungeheuren Kartoffel hatte und an ihrer Spitze in allen Nuancen der blauen Farbe erglänzte; die kleinen, listigen Aeuglein waren kaum im Stande, über die mit Fett gepolsterten Backen hinweg zu sehen« (151). C. ist maßgeblich an dem Überfall auf die Juden ARON ITZIG und VEIT SCHMUEL beteiligt. Bei seinen Unternehmungen steht ihm stets sein Leibknappe BALTHASAR HABERLAND zur Seite. Als DIETZ und CUNO VON QUITZOW, die Söhne seines Vetters DIETRICH V.QU., nach dessen Vertreibung durch den Markgrafen FRIEDICH VON -> ZOLLERN zu ihm kommen und ihm Vorwürfe wegen seines Raubrittertums machen, verrät er ihnen in seinem Unmut die geheimnisvolle Identität ihres Vaters mit dem SCHWARZEn DIETRICH, der einst mit seiner Bande ein verbrecherisches Unwesen trieb. Mit seinen Kumpanen plant C. einen Überfall auf einen markgräflichen Goldtransport. Der Überfall gelingt, doch C. wird von dem Anführer des Transportes, HANS VON UCHTENHAGEN, tödlich verwundet und stirbt. Später stellt sich heraus,

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//705// daß der Transport nur fingiert war. (historisch) (QUITZOWS: 149, 151, 162, 165, 373, 386, 390, 402ff / 500ff, 516ff, 530†, 548f) 2) CUNO V.QU.: 2.1) Vater von 3.1)/3.2)/7); er hat einst den falschen DIETRICH VON QUITZOW mit der Frau des Jägers GÜNTHER, einer Brandenburger Bürgerstochter, gezeugt. (nur erwähnt) (QUITZOWS: 406 / 645) 2.2) Sohn von 3.2)/5); jüngerer Bruder von 4.1); nach dem Fall der Quitzowschen Burg Friesack und der Flucht ihres Vaters kommen C. und sein Bruder nach Stavenow zu ihrem Verwandten CLAUS VON QUITZOW. Als sie diesen wegen seines Raubrittertums zur Rede stellen, klärt er sie in seinem Ärger über die Identität ihres Vaters mit dem SCHWARZEn DIETRICH, einem berüchtigten Bandenführer, auf, der einst in der Nähe der Wendenburg sein Unwesen trieb. Die beiden Brüder brechen dorthin auf, um das von ihrem Vater angerichtete Unheil so weit wie möglich wiedergutzumachen. Der Bande gegenüber geben sie sich als Abgesandte des Schwarzen Dietrich aus, befreien die auf der Wendenburg gefangenen und werden von einem ehemaligen Vertrauten des Schwarzen Dietrich, JOBST SCHWALBE, über alle Geheimnisse - auch über die Schatzkammer der Ruine - aufgeklärt. Sie begleiten die von ihnen befreiten Brüder VON UCHTENHAGEN, erleben einige Abenteuer an der Seite SUTEMINNs und HENNING VON BISMARCKs, dann kämpfen sie in der Schlacht bei Angermünde auf Seiten des Markgrafen FRIEDRICH VON -> ZOLLERN gegen ihren auf der Gegenseite stehenden Vater. In dieser Schlacht fällt C. (QUITZOWS: 387ff, 402ff, 418, 423, 454 / 546ff, 550ff, 597, 630f) 3) DIETRICH V.QU.: 3.1) legitimer Sohn von 2.1), Stiefbruder von 3.2); er wurde von seinem illegitim gezeugten Bruder, der sich an seine Stelle gesetzt und seinen Namen angenommen hat, auf der Wendenburg gefangengehalten und dort bei einem Angriff der Berliner Bürger getötet. Die genauen Vorgänge um die Vertauschung der beiden Brüder bleiben im Dunkeln. (nur erwähnt) (QUITZOWS: 406 / 645) 3.2) (auch DIETZ/al. DER SCHWARZE DIETRICH): Mann von 5); illegitimer Sohn von 2.1), Stiefbruder von 3.1), Vater von 2.2)/4.1), Vetter von 1), Bruder von 7); er wurde von seinem Vater mit der Frau des Jägers GÜNTHER, einer Brandenburger Bürgerstochter, gezeugt und unter nicht dargestellten Umständen mit dem legitimen Dietrich v.Qu. (3.1) vertauscht. Er hielt später seinen Bruder auf der Wendenburg gefangen und setzte sich in den Besitz der Quitzowschen Güter. Auf der Wendenburg hauste D. - ohne Wissen seiner Frau und seiner Söhne - unter dem Namen DER SCHWARZE DIETRICH mit seiner Bande, die in der Umgegend ihr Unwesen durch Überfälle und Lösegelderpressungen trieb. Der Schwarze Dietrich galt als so stark, daß selbst zehn

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//706// Männer nichts gegen ihn vermochten: »sein sechs Fuß hoher, von herkulischer Kraft zeugender Körper war ganz in rabenschwarzes Büffelleder gekleidet. Die Beine staken bis hoch über die Kniee hinauf in Stiefeln aus ungegerbtem Leder, welche überreich mit Thran eingeschmiert waren. Ein breiter Riemen hielt das Wamms um den Leib fest, und den Kopf bedeckte eine eiserne, mit Leder gefütterte Kappe. An der rechten Seite stak in einer vom Gurte herabhängenden Scheide ein langes Fleischermesser, dessen hölzerner Griff durch Schnitzwerk verziert war, und an der Linken befand sich ein Schärfstahl, genau von der Art, wie ihn die Fleischer zu tragen pflegen. In der Hand trug der Riese einen mächtigen, mit starkem Eisen beschlagenen und mit Blei ausgegossenen Kampfstock, den er vor Ungeduld blitzschnell zwischen den Fingern im Kreise herumlaufen ließ, als wenn er mit einer weichen Weidengerte spiele. Und was den Schrecken erhöhen mußte, welchen die Figur, die Kleidung und Ausrüstung des Mannes einflößte, das war der Umstand, daß sein Gesicht durch eine schwarze Maske verhüllt wurde.« (194: im Zitat wurde der Sprachfehler (p für b) des Erzählers korrigiert.) D. wird so von PIET LIEBENOW geschildert, der bei einem Überfall der Bande des Schwarzen Dietrich auf die Familie des Grafen RICHARD VON WARWICK diesen zwar retten konnte, die Kinder (DETLEV und MARIE) und dessen Frau (WALDA VON LÖWENHOLM) jedoch zurücklassen mußte. Die Kinder kommen in die Obhut SUTEMINNs, Walda wird auf der Wendenburg gefangengehalten und muß sich dort der Zudringlichkeiten D.s erwehren: In langer Gefangenschaft wird sie geistig verwirrt. Zur Zeit der Haupthandlung des Romans, zwölf Jahre nach dem Überfall, ist D. schon lange nicht mehr bei seiner Bande gewesen. Für die Zeit seiner Abwesenheit vertritt ihn DER ›FLIEGENDE REITER‹. D. ist als Ritter Wortführer und Anführer der märkischen Ritterschaft gegen den vom Kaiser in Brandenburg eingesetzten Markgrafen, den Nürnberger Burggrafen FRIEDRICH VON -> ZOLLERN. Nach dem Fall seiner Burg Friesack wird D. vom Markgrafen in die Acht getan und muß fliehen. Der große, starke Mann, der einen mächtigen, schwarzen Bart trägt und eine tiefe, volltönende Stimme hat, findet zunächst als Knecht verkleidet bei seinem Freund WERNER VON HOLTZENDORFF Zuflucht. Dann entführt er den markgräflichen Prinzen JOHANN und versucht, ihn nach Pommern zu verschleppen, dessen Herzöge D. Asyl angeboten haben. In einer entscheidenden Schlacht stehen sich D. und die HERZÖGE VON -> POMMERN und der Markgraf mit seinen Verbündeten bei Angermünde gegenüber. D.s Söhne haben sich, nachdem sie von den Schandtaten ihres Vaters erfahren haben, von diesem losgesagt und kämpfen auf der Seite des Markgrafen. D. wird in der Schlacht tödlich verwundet und stirbt in den Armen seines Sohnes Dietz. (historisch) (QUITZOWS: 147f, 193f, 198f, 211, 213, 259, 279, 324, 327ff, 338ff, 402, 404, 423 / 467ff, 628ff†, 645) 4) DIETZ V.QU.: 4.1) Sohn von 3.2)/5); älterer Bruder von 2.2); nach dem Fall der Quitzowschen Burg Friesack und der Flucht ihres Vaters kommen D. und sein Bruder, CUNO V.QU., nach Stavenow zu ihrem Verwandten CLAUS VON QUITZOW. Als sie diesen wegen seines Raubrittertums zur Rede stellen, klärt er sie in seinem Ärger über die Identität ihres Va//707//

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ters mit dem SCHWARZEn DIETRICH, einem berüchtigten Bandenführer, auf, der einst in der Nähe der Wendenburg sein Unwesen trieb. Die beiden Brüder brechen dorthin auf, um das von ihrem Vater angerichtete Unheil so weit wie möglich wiedergutzumachen. Der Bande gegenüber geben sie sich als Abgesandte des Schwarzen Dietrich aus, befreien die auf der Wendenburg gefangenen und werden von einem ehemaligen Vertrauten des Schwarzen Dietrich, JOBST SCHWALBE, über alle Geheimnisse auch über die Schatzkammer der Ruine - aufgeklärt. Sie begleiten die von ihnen befreiten Brüder VON UCHTENHAGEN, erleben einige Abenteuer an der Seite SUTEMINNs und HENNING VON BISMARCKs, dann kämpfen sie in der Schlacht bei Angermünde auf Seiten des Markgrafen FRIEDRICH VON -> ZOLLERN gegen ihren auf der Gegenseite stehenden Vater. In dieser Schlacht fallen D.s Vater (er stirbt in D.s Armen) und sein Bruder Cuno. Obwohl der zum Kurfürsten ernannte Friedrich von Zollern von der illegitimen Herkunft D.s erfährt, läßt er D. aus Dankbarkeit für die geleisteten Dienste in seiner Stellung als Adeliger und Erbe der Quitzowschen Besitzungen. (QUITZOWS: 387ff, 402ff, 418, 423, 434, 436ff, 452, 454 / 546ff, 565f, 597, 629f, 641, 645) 4.2 -> DIETRICH VON QUITZOW (3.2) 5) ELISABETH V. QU.: Frau von 3.2), Mutter von 2.2)/4.1); nach dem Fall der Quitzowschen Burg Friesack und der Flucht ihres Mannes vor dem Markgrafen FRIEDRICH VON -> ZOLLERN erhalten sie und ihre beiden Söhne freien Abzug aus Friesack. Sie begibt sich zunächst nach Burg Taupitz und siedelt später auf Burg Seida um. (QUITZOWS: 148, 403) 6) HANNS V.QU.: Ritter (nur erwähnt/wohl identisch mit 7)) (QUITZOWS: 150) 7) JOHANN V.QU.: Sohn von 2.1), Bruder von 3.2); er befindet sich in der Gefangenschaft des Markgrafen FRIEDRICH VON -> ZOLLERN (nur erwähnt) (QUITZOWS: 279) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//708// RAADI: indischer Diener LORD HAFTLEYs (JUWELENINSEL: 162) VAN RAAL: Buren-Anführer (BOER-GR: 139) RABBADAH: Schwester des indischen Maharadschas MADPUR SING und dessen Ratgeberin; sie ist gütig, weise und sehr schön, hat eine lilienweiße Stirn und kleine Füßchen. R. verliebt sich in ALPHONS MALETTI, der ihr das Leben rettet und ihr nach der Zerstörung des Palastes und dem Tod ihres Bruders zur Flucht verhilft. Es gelingt ihr, mit Maletti die von ihrem Bruder geerbten ungeheuren Schätze außer Landes zu bringen. Doch endet die Flucht auf einer einsamen Insel, auf der Jahre später KARAVEY ihre Leiche und ihren Schatz entdeckt. (JUWELENINSEL: 178, 194f, 228, 243f, 258, 273, 307, 339, 561) RADOVEC, MILKA (EMILKA/EMILIE): Waise; Köchin auf Schloß Steinegg; sie ist 31 Jahre alt, hat eine fette, breite, mehr als üppige Gestalt. M. will sich mit dem Haushofmeister GOTTFRIED HOLLANIZ verloben, obwohl dieser um mehr als zwanzig Jahre älter ist als sie. Sie sieht die Möglichkeit, an seiner Seite ein bequemes, reizvolles Leben zu führen. Die Mittel dazu soll Hollaniz vom Baron FRIEDRICH VON ALBERG erpressen. Für ein Rendezvous hat M. im Schloß Champagner entwendet. Der WURZELSEPP läßt sie zusammen mit ihrem Geliebten verhaften. (WzG IV: 1714, 1716f, 1735, 1748) RÄUBERWÜRGER: (BEHLUWAN-BEI) -> EMERY BOTHWELL DER RÄUDIGE: -> DSCHIRBANI RAFFLEY: 1) Engländer; er entführt von der Farm des Buren PIET VAN HOLMEN dessen Verlobte, das Kaffernmädchen HANNJE, um sie »für einige Zeit« zu seiner »kleinen Frau« zu machen. Piet kann Hannje jedoch befreien, wobei er R. mit einem Messer ersticht. (AFRICANDER: 559, 574f, 591) 2) SIR (LORD) JOHN R.: adeliger »Engländer im Superlativ«, geboren auf Raffley-Castle; er hat ein unermeßliches Vermögen und ist »einer jener zugeknöpften, schweigsamen Englishmen, welche alle Winkel der Erde durchstöbern ... die größten Gefahren und gewagtesten Abenteuer mit unendlichem Gleichmute bestehen und endlich müde und übersättigt die Heimat wieder aufsuchen, um als Mitglied irgend eines berühmten Reiseklubs einsilbige Bemerkungen über die gehabten Erlebnisse machen zu dürfen« (388). R. ist von langer, knochiger Gestalt, besitzt ein gutes Herz und ist wettsüchtig; er trägt

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einen goldenen Zwicker. Sein liebster Besitz sind seine Jacht ›Swallow‹ und seine »Chair-and-umbrellapipe«, ein »Regen- und Sonnenschirm, welcher so kunstvoll zusammengesetzt war, daß er ihn als Stock, Degen, Sessel, Tabakspfeife und Fernrohr benutzen konnte. //709// Dieses Unikum war ihm von dem Traveller-Club, London, Near-Street 47, als Souvenir verehrt worden« (GIRLROBBER 389). - in GR 1: Freund von SIR DAVID LINDSAY (nur erwähnt) (320) - in GIRLROBBER/TIGERBRÜCKE: KARA BEN NEMSI (KBN) lernt R. auf Ceylon kennen. Als Neffe des Generalgouverneurs von Indien verfügt er über großen Einfluß. So kann er seinen Diener KALADI, der ihm einst das Leben rettete und den man zum Tode verurteilt hatte, retten. Später, auf einer Elefantenjagd, werden Kaladis Verlobte (und R.s Chair-and-umbrella-pipe) geraubt. KBN, R. und Kaladi verfolgen die Räuber und bringen deren Schiff mit der Jacht auf. Auf dem Piratenschiff befreit man QUIMBO, der von der Gefangennahme BONTWERKERs berichtet. R. und KBN brechen zur Tigerbrücke auf und befreien Bontwerker. (Vgl. AFRICANDER: JOHN EMERY WALPOLE) (GIRLROBBER: 387, 394, 396, 405, 410, 415, 423, 436, 449, 455, 460, 467, 474 TIGERBRÜCKE: 483, 497, 514, 519, 536, 556, 569, 576, 584, 587, 595, 600) - in GR 30: (al. BLACKSTONE): Mann von YIN, Neffe des GOVERNOR; sehr guter Freund KARL MAYs; R. trifft diesen in Penang und nimmt ihn auf seiner Jacht ›Yin‹ mit nach China auf das neue Raffley-Castle. Die »hagere, knochige Gestalt, war voller geworden; die scharfen Linien seines Gesichtes hatten sich gemildert. Die Nase trat nicht mehr so hervor; es zeigte sich alles runder, sanfter ... Der Spleen war vollständig verschwunden ... jetzt ... war ... er ein harmonisch denkender Mensch.« (238) Die Wandlung ist zurückzuführen auf den Einfluß seiner chinesischen Frau. Die Heirat mit ihr stieß bei der konservativen Familie R.s auf großen Widerstand, so daß er eine zeitlang unter dem Pseudonym BLACKSTONE lebte. Um seine Familie auszusöhnen, läßt er sich auf eine Wette mit seinem Onkel, dem Governor, ein: wenn diesem Yin nicht gefällt, fällt ihm R.s ganzer Besitz zu. R.s Wettleidenschaft wird durch eine Wette Mays mit ihm beendet: Anläßlich einer Wette des Governors mit TSI wettet May mit R. um den Einsatz, daß dieser, wenn er verliert, nie mehr wetten darf. R. verliert die Wette. Mit FU zusammen, dessen enger Freund er ist, ist R. Gründer der ›Shen‹; er ist Bürgermeister von Shen-Fu. (223ff, 231f, 238ff, 264, 277ff, 283ff, 314, 327, 335, 458ff, 623, 635) RAGELLEF (RAGELLET), JULES: »marchant tailleur« in Paris (nur erwähnt) (WANDA: 496, 624) RAGNHILD -> RAUNA RAHEL: 1) (al. ROSE VON SOKNA): Tochter MANASSE BEN AHARABs; »eine jener Schönheiten, wie sie nur der Orient reift« (29); sie wird vom KOFLA-AGA geraubt und nach El Kasr entführt, wo sie vom file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/RAA_RAT.HTM[21/02/2024 12:34:07]

(anonymen) ICH-ERZÄHLER befreit wird. (SOKNA: 14, 29, 31, 62) 2) (al. ROSE VON SOKNA/ROSE VON KAIRWAN/WARDE): Ziehtochter MANASSE BEN AHARABs; eigentlich eine Christin; sie ist die Enkelin eines berühmten //710// Kapitäns (vermutl. ROBERT SURCOUF), die ein sterbender französischer Matrose Manasse in Dschidda anvertraute. Dieser vernichtete ihre Papiere und zog R. als seine Tochter in Mursuk auf. R. ist etwa 15 Jahre alt, aber körperlich und geistig voll entwickelt: »vielleicht das schönste Mädchen, welches ich jemals gesehen habe«. »Sie trug eine weite, weißseidene Frauenhose, welche mit goldenen Spangen an die feinen Knöchel befestigt war und um die Hüften von einem blaßblauen, reich in Gold gestickten Gürteltuche festgehalten wurde. Die nackten, rosig schimmernden Füße steckten in niedlichen, violettseidenen Pantöffelchens. Um den Oberkörper schloß sich eine eng anliegende dunkelblauseidene Jacke, welche anstatt der Knöpfe von schwergoldenen Ketten zusammengenestelt war. Das blauschwarze, dichte Haar hing in langen, schweren Zöpfen weit herab; Nadeln mit großen, silbernen Knöpfen glänzten in demselben und über die Stirn breitete sich ein loses Diadem von Goldstücken verschiedener Größe. An den kleinen Händen funkelten Ringe von gewiß sehr hohem Werthe ... auf ... prächtig gezeichneten Lippen lagerte der Ausdruck stolzer Reinheit und weiblicher Güte, und aus den mandelförmig geschnittenen, großen, dunklen Augen leuchtete ein ruhiger, offener, selbstbewußter Blick.« (243f) R. wird von TAHAF nach Kaïrwan entführt, um dort nach dem Übertritt zum Islam seine Frau zu werden. KARA BEN NEMSI und R.s Geliebter, FORSTER, befreien sie. Sie folgt Forster nach Amerika. (BEFREIUNG: 243f, 248, 313, 333, 347, 350, 352) 3) jüdische Prostituierte in Tunis; angebl. Tochter des ALI EFFENDI und Schwester von LEA; sie »war hoch, voll und sehr üppig gebaut, aber dennoch von jugendlich elastischen Bewegungen. Unter den seidenen Hosen blickte ein kleines in Saffianpantoffeln steckendes Füßchen hervor. Ueber den runden, (fl)eischigen Hüften hielt ein goldgestickter Gürtel eine kräftig schlanke Taille zusammen. Die herrliche Büste, die lockenden Schultern, das Alles konnte von dem dünnen, durchsichtigen, schleierartigen Obergewande nicht verhüllt werden. Dieses Gewand schien vielmehr da zu sein, die Schönheiten mehr zu verrathen als zu verhüllen. Einzig verhüllt war nur das Gesicht.« (277) »Sie war nicht übel. Die dunkeln, herausfordernden Augen waren zwar an ihren Lidern Etwas geröthet, wie man es bei Frauenzimmern, welche der Liebe huldigen, so oft findet ... Der Mund war voll, die Wange weich gerundet; die Züge hatten etwas angenehm Schmachtendes.« (279) Zusammen mit Lea läßt sie sich zum Schein von LORD EAGLE-NEST entführen, der dabei von Komplizen des Ali Effendi gefangengenommen wird und erpreßt werden soll. Das mißlingt; Ali Effendi und seine ›Töchter‹ werden festgenommen und nach Algerien abgeschoben. Zuvor erhalten sie noch die Bastonnade: R. erhält 10 Hiebe. (DH-DH: 277, 279, 291, 293, 372) 4) von BARUCH ABRAHAM erfundener Name für ANITA VENTEVAGLIO (WzG IV: 2408) RAHMAN: Seemann im Dienst MANU-REMUSATs (ZEPTER: 563)

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RAIJIS EL SCHIJUSCH (HERR DER HEERSCHAAREN) -> KRÜGER BEI //711// RAIS VON SCHOHRD -> NEDSCHIR-BEY RAJAH VON KAMOOH: Fürst des Nachbarstaates von Augh; er unterhält freundschaftliche Beziehungen zu MADPUR SING, läßt sich aber von den Engländern zum Verrat überreden. Seine Truppen nehmen Augh ein, er selbst aber wird von Thugs (Mördersekte) gefangen und lebendig verbrannt. (JUWELENINSEL: 257, 274, 292) RAKAB ES SERAF (GIRAFFENHALS): Habanië-Araber, der seinen Namen seinem ungewöhnlich langen Hals verdankt; er ist Karawanenführer im Auftrag des MAHDI. Als zur Gebetsstunde ein Löwe die Karawane angreift, beendet er trotz der Gefahr erst sein Gebet. Er bewährt sich dann als wackerer Führer. Der Mahdi belohnt ihn mit einer Beförderung zum Leutnant. (IBN EL AMM: 501-04) RALLER: Deckname von DANIEL ETTERS DE RALLINEUX (Vicomte d.R.): fingierter Name, den der Diener ALFONZO CORTEJOs bei Professor CHARLES FRANCOIS LETOURBIER verwendet. (WR II: 615) DE RALLION: 1) französischer Graf und Oberst; Sohn von 4); er war »ein wirklich schöner Mann« (1) mit regelmäßigen Gesichtszügen. Im Zorn verändert sich sein Aussehen: »Seine Nase war spitz und kreideweiß geworden; die Lippen hatten sich in der Mitte geschlossen, während die beiden Mundwinkel zwei Oeffnungen bildeten, aus denen er seine Worte hervorzischte. Die Stirn hatte sich so in Falten gelegt und zusammengezogen, daß das Toupet seines Kopfhaares fast die Brauen berührte. Von den aufgeblähten Nasenflügeln gingen zwei tiefe Furchen bogenförmig nach dem Kinn herab, und alles Blut seines erbleichten Gesichtes schien sich nach dem glattrasirten Stierhalse zurückgezogen zu haben, dessen heimtückische Stärke zu seinem keineswegs riesigen Körperbaue in gar keinem Verhältnisse stand. Die allergrößte Veränderung aber war mit seinen Augen vorgegangen. Sie hatten vorher eine ganz entschieden graue Farbe gehabt, waren aber unter dem Einflusse des Zornes erst dunkel, fast schwarz geworden und hatten dann in schneller Folge alle Färbungen bis zu einem boshaft leuchtenden Gelbgrün durchlaufen, welches umso infernalischer glühte, als die kleinen, feinen Aederchen des Augapfels stark angeschwollen waren und dem Weiß ein blutunterlaufenes Aussehen gaben ... Der Ausdruck, welchen das Gesicht des Obersten gezeigt hatte, war geradezu ein diabolischer zu nennen. So ein Gesicht und kein anderes hatte der Teufel gemacht, als er den Grundstein zur Hölle legte. So ein Gesicht muß er machen, so oft er die Seele eines Verdammten in den Pfuhl stieß, dessen Schwalch niemals verlöscht, und so ein

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Gesicht mußte er machen, wenn er sich an Qualen ergötzt, welche die Gerichteten erleiden, denen jede Hoffnung genommen ist für alle Ewigkeit. Wer dieses Gesicht sah, der mußte wissen, daß dieser Graf Rallion ein Teufel sein konnte, ein hinterlistiger, grausamer, erbarmungsloser Teufel, der kein Ver//712// brechen scheute, keine Rücksicht kannte, und vor Nichts zurückbebte, wenn es galt, ein Ziel zu erreichen, welches er sich zu dem seinigen gemacht hatte. Dieses fascinirende, gelbgrüne, giftige Auge hatte den höllischen Blick, den die Italiener Jettatura nennen, und von welchem sie meinen, daß Jeder, auf dem er haftet, unwiderruflich dem Unglück verfallen sei.« (5) Der Graf ist mit einem Moseldampfer unterwegs nach Ortry, wo er die ihm unbekannte Baronesse MARION DE SAINTE-MARIE kennenlernen soll, die sein Vater zu seiner Frau bestimmt hat und die sich ebenfalls auf dem Dampfer befindet. Als das Schiff bei einem Unglück im Nebel untergeht, kümmert sich der Graf nicht um Marion, sondern ist ausschließlich um seine eigene Rettung bemüht. Auf Ortry soll er sich auch an der Bildung der Franctireur-Corps Capitän ALBIN RICHEMONTEs beteiligen. Bei einem geheimen Treffen der Franctireurs wird er von dem für Preußen spionierenden Wachtmeister FRITZ SCHNEEBERG (VON GOLDBERG), als dieser entdeckt wird und fliehen muß, durch einen Messerschnitt quer durchs Gesicht gezeichnet. Da Marion sich weigert, den feigen und überheblichen d.R. zu heiraten, verschleppen der Capitän und d.R. sie in ein unterirdisches Verlies, wo sie hilflos dem Grafen zur Vergewaltigung überlassen werden soll. Bevor d.R. sich an Marion vergehen kann, wird er jedoch von RICHARD VON KÖNIGSAU niedergeschlagen. Der Graf zieht sich dann nach Paris zurück. Im deutsch-französischen Krieg greift er mit Gardekürassieren das Schloß Malineau an, auf dem Marion Zuflucht gefunden hat und das von preußischen Ulanen besetzt ist. Die angegriffenen Preußen erhalten Unterstützung von den Ulanen Richard von Königsaus, der d.R. im Zweikampf den Kopf mit dem Säbel spaltet. (W: 1, 5ff, 12f, 56f, 87f, 1097, 1105f, 1331ff, 1352f, 1541ff, 1554, 1569ff, 1662-66, 1669f / ULAN: I 3f, 11ff, 31, 116ff, 172 IV 1306ff, 1591ff, 1631ff V 1790ff, 1805, 1822ff, 1832, 1977ff, 1988, 1990) 2) HEDWIG D.R. (verh. Gräfin VON GOLDBERG): Frau von KUNZ VON GOLDBERG, Mutter von FRITZ SCHNEEBERG (VON GOLDBERG) und BERNARD DE LEMARCH (VON GOLDBERG), Schwester von 3), Nichte von 5), Cousine von 4), Tante von RICHARD und EMMA VON KÖNIGSAU; sie ist achtzehn Jahre alt, Waise, die lebhaftere der beiden Schwestern. »In graue Seide gekleidet, glich sie einer Sylphide, welche darauf wartet, von Zeus zur Venus umgewandelt zu werden ... Blitzende Augen, neckische Grübchen in Wangen und Kinn, ein spöttisches Mündchen und ein leise zurückgeworfenes Köpfchen gaben ihr etwas Kampfbereites, welches allerdings verführen konnte.« (630) H. wohnt mit ihrer Schwester im Haushalt ihrer Tante in Paris, wo sie den preußischen Leutnant Kunz von Goldberg kennen- und liebenlernt. Sie heiratet Kunz nach dessen Rückkehr von einer Afrikaexpedition und schenkt Zwillingen das Leben. Diese werden im Kleinkindalter im Auftrag ihres Cousins, JULES D.R., und Capitäns ALBIN RICHEMONTEs von dem Verbrecher LERMILLE geraubt. Erst nach langen Jahren findet H. in Fritz Schneeberg und Bernard de Lemarch ihre Kinder wieder. (W: 626f, 630, 674f, 979, 984, 1724 / ULAN: II 807f, 815 III 861ff, 1176, 1188 V 2124) 3) IDA D.R. (verh. VON KÖNIGSAU): Frau von GEBHARDT VON KÖNIGSAU; Mutter von EMMA und RICHARD VON KÖNIGSAU; Schwester von 2), Nichte von

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//713// 5), Cousine von 4); sie ist siebzehn Jahre alt, Waise, die ruhigere der beiden Schwestern. »Obgleich ein Jahr jünger, war Ida doch fast mehr entwickelt als Hedwig. Sie glich einer Hebe, deren wohlgerundete Glieder sich in rosa Seide hüllten. Ihr kleines Köpfchen schien die Fülle des Haares zu schwer zu finden; es senkte sich leise und bescheiden nieder. Sanfte, seelenvolle Augen, von langen Wimpern halb und züchtig verhüllt, zart rosig angehauchte Wangen, ein feines Kinn und volle, schön gebogene Lippen bildeten mit der elfenbeinernen Stirn und den lieblich geschweiften Brauen ein« (630) eindrucksvolles Ensemble. I. ist mittelblond, hat hellgraue Augen und eine volle, reine Altstimme. Sie hat ein mildes, sanftes Wesen. Mit ihrer Schwester lebt sie im Haushalt ihrer Tante in Paris, wo sie den preußischen Leutnant Gebhardt von Königsau kennen- und liebenlernt. Nach der Rückkehr Gebhardts von einer Afrikaexpedition heiratet sie ihn. (W: 626f, 630, 632, 659f, 706, 739 / ULAN: II 808f, 815f, 819 III 845, 879, 920) 4) JULES D.R. (al. MAÇON/BONBLANC): reicher französischer Graf; Vater von 1), Neffe von 5), Cousin von 2)/3); er »war ... bereits dem dreißigsten Jahre nahe. Lang und hager gebaut, war auch sein Kopf aus der Breite in die Höhe gedrückt. Das schmale, scharfe Gesicht glich dem Kopfe eines Raubvogels. Die Augen waren stechend, die Brauen buschig und an der Nasenwurzel zusammenstoßend; die Nase besaß eine schlimme Schärfe; die Lippen waren schmal, und das Kinn machte über dem langen dünnen, aus einer hohen Cravatte hervorschießenden Halse, wie es schien, eine Bewegung nach seitwärts, als erheische es der aristokratische Stolz seines Besitzers, sich nicht berühren zu lassen.« (630) Er verkehrt im Hause seiner Tante in Paris. Dort gerät er mit GEBHARDT VON KÖNIGSAU aneinander. Einer Forderung entzieht er sich feige durch Abreise. Er erlangt später die Gunst der Kaiserin EUGENIE und erhält großen Einfluß am Hofe NAPOLEONs III. Dort lernt er Capitän ALBIN RICHEMONTE kennen, mit dem zusammen er beschließt, die Familien VON KÖNIGSAU und VON GOLDBERG zu ruinieren. Mit dem Capitän heuert er den Verbrecher LERMILLE an, die Zwillinge des Grafen KUNZ VON GOLDBERG und dessen Frau, HEDWIG V.G., d.R.s Cousine, zu entführen. Die von Königsaus werden durch einen geschickt eingefädelten Güterkauf und anschließenden Raub des Kaufertrages (durch den dazu gedungenen HENRY DE LORMELLE) um ihr Vermögen gebracht. Unter dem Decknamen MAÇON beauftragt d.R. den französischen Rittmeister BERNARD DE LEMARCH, als Spion unter dem Namen HALLER in Berlin bei den von Königsaus die preußischen Kriegsvorbreitungen auszukundschaften. D.R. weiß nicht, daß Bernard einer der beiden geraubten Zwillinge der von Goldbergs ist. Auf Schloß Ortry beteiligt er sich an der Bildung der Franctireur-Corps Richemontes. Sein Sohn soll nach d.R.s Willen die Baronesse MARION DE SAINTE-MARIE, die auf Ortry lebt, heiraten. Dieser Plan gelingt nicht. Bei einem geheimen Treffen der Franctireurs wird d.R. von dem für Preußen spionierenden Wachtmeister FRITZ SCHNEEBERG (VON GOLDBERG), dem anderen verschleppten Zwilling (was d.R. nicht weiß), als dieser entdeckt wird und fliehen muß, durch einen Messerstich in die Hand verletzt. Nach der Niederlage der Franzosen im deutsch-französischen Krieg hält sich d.R. unter dem Decknamen BONBLANC als angeblicher Vertreter der Genfer Convention im preußischen Hauptquartier auf. RICHARD VON //714// KÖNIGSAU erkennt ihn und läßt ihn verhaften. Als d.R. hört, daß sein Sohn gefallen ist, legt er ein umfassendes Geständnis seiner Schandtaten ab. (W: 66ff, 87, 630f, 642, 662, 706f, 737f, 758ff, 1096f, file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/RAA_RAT.HTM[21/02/2024 12:34:07]

1683, 1723 / ULAN: I 133, 137ff, 172 II 816, 825ff III 852, 882ff, 916, 939, 960ff IV 1303ff V 2024, 2123) 5) JULIETTE D.R.: reiche französische Gräfin; Tante von 2)/3)/4); sie »war eine nicht sehr hohe aber wie es schien, sehr bewegliche Dame im Anfang der sechziger Jahre, mit scharfem Gesichte und ebenso scharfen, dunkel glühenden Augen ... sie mußte früher sehr hübsch, wohl gar schön gewesen sein und schien noch heute ein Etwas in Blick, Bewegung und Miene zu besitzen, was auf Sieg berechnet zu sein schien.« (630) Sie lebt mit ihren beiden verwaisten Nichten in Paris sehr zurückgezogen. Entgegen ihrer sonstigen Gepflogeneit gestattet sie den gesellschaftlichen Verkehr ihrer Nichte, HEDWIG D.R., mit dem preußischen Leutnant KUNZ VON GOLDBERG. Dieser kann seinen Freund GEBHARDT VON KÖNIGSAU bei ihr einführen, da die Gräfin eine Verehrerin des Löwenjägers JULES GÉRARD ist und Gebhardt eine Afrikaexpedition vorbereitet. Gebhardt erlangt die besondere Gunst der Gräfin, da er der Enkel des früheren Geliebten der Gräfin, JEAN PIERRE RICHEMONTE, ist. Wegen der Passion der Gräfin für Löwenjagden unternimmt auch Kunz eine Afrikareise. Nach der Rückkehr aus Afrika stimmt die Gräfin der Heirat von Kunz und Gebhardt mit ihren beiden Nichten zu. Die Gräfin stirbt, ohne ein Testament zu hinterlassen, so daß ihr Vermögen ihrem Neffen zufällt. (W: 630, 661-664, 675, 787 / ULAN: II 815 III 850ff, 855, 863, 965) RALLOW: ›Ölprinz‹; bei ihm war SAM(UEL) HALLER als Buchhalter tätig, bevor er R. um eine bedeutende Summe beraubte. (nur erwähnt) (IM WILDEN WESTEN/GR 9: 380) RAMIREZ: mexikanischer Oberst; als Parteigänger von BENITO JUAREZ wurde er ermordet. JOSEFA CORTEJO gibt ihn tarnungsweise als ihren Vater an. (nur erwähnt) (möglicherweise historisch: José Vicente R. (1830-69)) (WR IV: 1722) VON RANDAU: 1) Oberleutnant; Kommandant der Wache im Residenzschloß von Süderland (ZEPTER: 242f) 2) FREIHERR V.R.: Mann von 3), Vater von 4)/5); er hat ein gutes Verhältnis zu seinen Söhnen. V.R. ist ein sympathischer Vertreter des Adels. Die Absicht seines Sohnes Eduard, VALESKA PETERMANN zu heiraten, überrascht ihn zunächst, und er verhält sich etwas zurückhaltend, aber »sein gutes Herz gewann die Oberhand«, und er gibt seine Einwilligung. (VS V: 1924-36, 1941, 1949-54) 3) FREIFRAU V.R.: Frau von 2), Mutter von 4)/5); sie ist sehr warmherzig und hat maßgeblichen Anteil daran, daß die Verbindung zwischen ihrem Sohn Eduard und //715// VALESKA PETERMANN zustandekommt. (VS V: 1926-30, 1932f, 1936f, 1941, 1946-54) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/RAA_RAT.HTM[21/02/2024 12:34:07]

4) CURT V.R.: Sohn von 2)/3), jüngerer Bruder von 5); er besucht eine Erziehungsanstalt für Adelige. C. will zur Marine. (nur erwähnt) (VS V: 1924, 1926) 5) EDUARD (ab 1924 auch EDMUND) V.R.: Sohn von 2)/3), Bruder von 4); junger Leutnant; E. ist sehr intelligent, ernst und stolz. Die Vergnügungen der anderen Offiziere macht er nicht oder nur widerstrebend mit: »Der Dienst und meine Bücher standen mir viel höher, als solche Zerstreuungen« (1928). Er quittiert den Dienst, um das elterliche Gut zu bewirtschaften. E. liebt VALESKA PETERMANN, mit der er sich verlobt, nachdem einige Mißverständnisse und Schwierigkeiten ausgeräumt sind. Gemeinsam mit DR. ALFRED ZANDER rettet er EMILIE WERNER aus den Händen des verbrecherischen Zirkusdirektors BAUMGARTEN. (VS: III 1082-98, 1120 IV 1469ff, 1474-79 V 1924-37, 1941-53, 1959f VI 2209-24) RANKENMÜLLER: 1) Nachbar des KRONENBAUERn; Vater von 2) (nur erwähnt) (WzG V: 1807) 2) FRANZI R.: Tochter von 1); schwindsüchtig; sie hat einen Schnurrbart wie ein Artilleriefeldwebel. (nur erwähnt) (WzG V: 1807) RANKO: Neffe von STOJKO WITES; dieser »noch nicht ganz dreißigjährige junge Mann bot das Bild eines echten Skipetaren. Seine hohe, sehnige Gestalt war in roten, mit goldenen Tressen und Schnüren verzierten Stoff gekleidet. Die Füße steckten in Opanken, welche aus einem einzigen Stück Leder bestanden und mit silbernen Ketten um den untern Saum der Hose festgehalten wurden. Sein farbloses Gesicht war scharf geschnitten. Die Oberlippe bedeckte ein starker Schnurrbart, dessen Spitzen er bis hinter die Ohren hätte ziehen können. Seine dunklen Augen hatten den Blick des Adlers. Wehe dem, über welchen der Racheruf dieses Mannes erschallte!« (434) R. trifft auf der Suche nach seinem Oheim auf KARA BEN NEMSI und dessen Gefährten, die Stojko aus den Händen des SCHUT befreiten. (GR 6: 433f) RAPNIN: 1) IWAN R. -> IWAN SALTIKOFF 2) NATALIA R. -> NATALIA SALTIKOFF 3) WASSILAI R. -> WASSILAI SALTIKOFF

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RASSAT: berühmter Töpfer in Baazoni (nur erwähnt) (GR 2: 84) //716// EL RASTREADOR -> OLD SHATTERHAND RATTLER: Anführer einer Surveyor-Schutztruppe; R. ist hoch und breit gebaut, ein trinkendes, »rohes Subjekt«. Er wird mehrmals von OLD SHATTERHAND niedergeschlagen. R. ermordet KLEKIHPETRA: »ein schrecklicher, ganz vertierter Mensch«. Er wird wegen Feigheit am Marterpfahl von zwei Apachenknaben erschossen. (GR 7: 48f, 98f, 104ff, 110, 115, 132ff, 399, 408) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//716// DER DUNKLE RAUCH -> TSCHU-GA-CHAT (Racurroh-Comanche) VON RAUMBURG: 1) HERZOG V.R.: 1.1) Vater von 1.2)/1.3); er hatte einst ein Verhältnis mit ZARBAs MUTTER, heiratete dann aber eine standesgemäße Frau. Die Zigeunerin rächte sich, indem sie seinen ältesten Sohn raubte. Dieser wird als KATOMBO bei den Zigeunern erzogen. ( ZEPTER: 337f) 1.2) ältester Sohn von 1.1); Bruder von 1.3); er wurde als Kleinkind von Zigeunern geraubt. Nach dem Tod seines Bruders wird er rechtmäßiger Herzog von Raumburg. Sein abenteuerliches Schicksal siehe unter -> KATOMBO. 1.3) jüngerer Sohn von 1.1), Bruder von 1.2), Vater von 2); höchster General Norlands; Minister; »eigentlicher Herrscher des Landes«; er ist der Hauptschurke des Romans. Seine Handlungen werden durch persönliches Machtstreben motiviert: um selbst Thronfolger zu werden, ließ er durch eine Hebamme den neugeborenen Sohn des KÖNIGs VON NORLAND (WILHELM II.) gegen ein Mädchen vertauschen. Als er in KATOMBO, der ihm bei einer Liebesaffäre mit ZARBA im Wege ist, seinen verschwundenen Bruder wiedererkennt, will er diesen umbringen, was jedoch mißlingt. Er verführt Zarba, verstößt sie aber dann. Dieser Verbindung entstammt VON WALLROTH, den er - wie auch später Zarba selbst - in einem Irrenhaus auf grausame Art festhalten läßt, um nicht kompromittiert zu werden. Zuvor hatte er noch ZARBAs MUTTER erwürgt. Er zettelt eine Revolution in Norland an, um den Thron Norlands zu erlangen, wobei er sich des Jesuiten BRUDER -> VALERIUS und dessen Organisation bedient. Darüber hinaus konspiriert er mit Süderland, das er zu einem Krieg mit Norland animiert, um den dadurch entstehenden inneren und äußeren Druck auf das Land für seine Zwecke ausnutzen zu können. MAX BRANDAUER kommt dem verbrecherischen Treiben des Herzogs auf die Spur, weshalb der Herzog ihn umbringen lassen will. Das scheitert, Max deckt die Verschwörung auf; der Herzog wird verhaftet und selbst in die Irrenanstalt gebracht, in der viele seiner privaten und politischen Gegner festgehalten wurden. Ihm gelingt aber die Flucht, doch verletzt er sich bei einem Sturz im Gebirge tödlich. Auf dem Sterbelager legt er ein umfassendes Geständnis ab und erkennt Katombo als rechtmäßigen Nachfolger //717// an. (ZEPTER: 2, 22, 83, 114f, 130f, 162ff, 306, 323, 338, 340, 371f, 705f, 710, 774, 786, 818f JUWELENINSEL (nur erwähnt): 561)

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2) (PRINZ) V.R.: Sohn von 1.3); er hat ein vornehm blasiertes Gesicht, wirkt unsympathisch: »Er hatte jenes Exterieur an sich, welches man sich nur in den höheren Kreisen anzueignen vermag, und schon der erste Blick auf ihn ließ erkennen, daß Stolz und Hochmuth bei ihm zu einer bedeutenden Entwicklung gelangt seien« (1f). Er ist 25 Jahre alt und steht im Range eines Generals der norländischen Armee. Im Auftrag seines Vaters soll er versuchen, die Prinzessin ASTA VON SÜDERLAND zu bewegen, ihn zu heiraten, hat damit jedoch keinen Erfolg. Als Mitverschworener seines Vaters wird er entlarvt und gefangengenommen. Wegen Landesverrat und Unterschlagung wird er zu lebenslänglicher Haft im Zuchthaus ›Schloß Hochberg‹ verurteilt (Gefangener Nr. 12). Er arbeitet dort als Badewärter. Durch die Hilfe HUGO VON SÜDERLANDs gelingt ihm die Flucht. Er wird jedoch im Hause EMIL VON HELBIGs, wo er sich unter dem Namen VON HELLMANN eingeschlichen hat, von KURT SCHUBERT gestellt. Wieder zurück im Zuchthaus, schneidet er sich die Pulsadern auf. (ZEPTER: 1f, 114, 706, 722, 724, 738 JUWELENINSEL: 68, 100, 115, 147f, 610) VON RAUMER, JOHANN GEORG: Gesandter und Geheimer Rat; er ist mit Fürst LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU (DER ALTE DESSAUER) befreundet, der ihn ›Hansjörg‹ nennt. Er setzt sich beim Fürsten für EMMA VON GLACHAU ein. (PFLAUMENDIEB: 28, 46, 75) RAUNA (RAGNILDA): Lappländerin; Schwester von STALO (nur erwähnt) (SAIWA TJALEM: 39) VON RAVENAU: Oberst; er verhandelt im Auftrage des preußischen Königs FRIEDRICH I. mit dem Schwedenkönig KARL XII. (nur erwähnt) (SCHEERENSCHLEIFER: 42, 122, 152) VON RAVENOW: 1) Polizeikommissar in Mainz; Bruder von 2); er verhört TRAPPER GEIERSCHNABEL (WR V: 2117ff) 2) HUGO V.R.: Graf; Leutnant bei den Gardehusaren in Berlin; Bruder von 1); er gilt als hübschester und flottester Offizier der Garde, hat ein großes Vermögen und ist ein Frauenheld. Wegen einer Wette drängt er sich ROSA STERNAU (WALDRÖSCHEN) auf, wird jedoch energisch zurechtgewiesen. KURT HELMERS, dem er zuvor schon arrogant und abweisend gegenübertrat, stellt ihn wegen des Vorfalles zur Rede. Es kommt zu einem Duell mit türkischen Säbeln, dabei verliert v.R. seine rechte Hand und muß den Dienst quittieren. Einige Zeit später reist v.R. nach Berlin, um sich an Kurt wegen des Duells zu rächen. Er gerät im Zug an TRAPPER GEIERSCHNABEL, den er wegen //718// seines clownesken Aussehens beleidigt. Geierschnabel ohrfeigt ihn kräftig und erreicht, daß v.R. festgenommen wird. (WR: III 1168ff, 1219f, 1249 V 2120, 2127ff, 2145f, 2153)

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RAWLEY, WILL: Fallensteller; Mitglied der Gesellschaft, mit der der Erzähler (KARL HOHENTHAL) reist (BOTH SHATTERS: 852) REBANDO, PABLO: Deckname von ARMANDOS (WR IV: 1699) REBAT: baumlanger Anführer der Dawuhdijeh-Kurden, die MARAH DURIMEH bewachen; er wird von KARA BEN NEMSI überlistet. (GR 27: 599f, 610) REBEKKA: Wirtschafterin MANASSE BEN AHARABs; sie folgt dessen Ziehtochter RAHEL und FORSTER nach Amerika. (BEFREIUNG: 314f, 331, 351) RECHTER FINGER: einer der 17 und 18 Jahre alten Söhne des Maricopa-Häuptlings EISERNER MUND. Sie werden von OSKAR STEINBACH und SAM BARTH aus ihrem Lager entführt und dienen als Druckmittel gegen ihren Vater. (DH-DH: 1096f) RED-HAND -> MAIN-ROUGE REGERDI, LUIGI: Verfasser des Buches ›Über die Kunst, Könige zu beherrschen‹, das in einigen Ländern verboten ist, von den Verschwörern PATER HILARIO und PATER JUANITO aber aufmerksam gelesen wird. (nur erwähnt) (WR VI: 2321f) REGIDOR (Corregidor) IN MANRESA: Der R. verhaftet KARL STERNAU in Rodriganda und spürt ihn nach dessen Flucht in den Pyrenäen auf. Er wird jedoch von Briganten festgesetzt und mit 50 Stockschlägen bestraft. (WR I: 179ff, 220ff) DER REICHE: 1) -> EL GHANI 2) -> ABU REQIQ (TAMEK ER RAHNI DIE REICHE -> KIUNG (Chinesin) REICHELT: Amtsschreiber; er protokolliert die Öffnung eines Grabes. (VS II: 864, 878)

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REICHMANN: 1) Partikulier; Mann von 3), Vater von 2); Hobbygärtner und Obstkenner; er führt in seinen Gesprächen gern den Pomologen Liegel an. R. ist dick und hat ein rundes, gutmü//719// tiges Gesicht. Er trägt eine Perücke. Seinem Freund, dem Stadtrat KORNDÖRFER, ebenfalls Obstkenner, verspricht er die Hand seiner Tochter. Durch einen Streich FRANZ SCHMERLs klettert er in einen Nußbaum, von dem er erst wieder heruntergelassen wird, als er die Einwilligung zur Verbindung seiner Tochter mit JULIUS PASSELMÜLLER gibt. (NUßBÄUMEN: 821f, 825, 828f) 2) MARIE R.: Tochter von 1)/3); »von in die Augen fallender Anmuth und Lieblichkeit«; sie liebt JULIUS PASSELMÜLLER. Ihre Eltern haben ihr jedoch - jeweils einen anderen - ältlichen Bräutigam ausgesucht. Dank eines Streiches FRANZ SCHMERLs erhält sie ihren Julius aber doch noch. (NUßBÄUMEN: 816, 822, 829) 3) MILCHEN R.: Frau von 1), Mutter von 2); sie »war eine vermögende Jungfrau in reiferen Jahren« als R. sie heiratete, ist hager, hat scharfe, strenge Züge und ist herrschsüchtig. Ständig betont sie, sie sei der ›Herr im Hause‹. Ihre Begeisterung für den Dichter Schiller veranlaßt sie, die Hand ihrer Tochter dem Schuldirektor PAPPERMANN zu versprechen, da der so gut Schiller deklamieren kann. Durch einen Streich FRANZ SCHMERLs klettert sie in einen Nußbaum, von dem sie erst wieder heruntergelassen wird, als sie die Einwilligung zur Verbindung ihrer Tochter mit JULIUS PASSELMÜLLER gibt. (NUßBÄUMEN: 816, 821f, 829) DE REILLAC (Baron d.R.): reicher französischer Armeelieferant; »Er war ein langer, sehr hagerer Mann. Er mochte vielleicht fünfundvierzig Jahre zählen, trug sich aber trotzdem ganz wie ein junger, lebenslustiger Elegant gekleidet. Man hätte ihn nicht häßlich nennen können, aber er hatte doch, Alles in Allem summirt, Etwas an sich, was bereits beim ersten Blicke verhinderte, Sympathie für ihn zu fühlen« (133). R. ist ein sehr guter Bekannter von ALBIN RICHEMONTE, dem er Geld leiht und den er zum Glücksspiel verleitet, um ihn und dadurch dessen Schwester, MARGOT RICHEMONTE, die er begehrt, in die Hand zu bekommen. Er erpreßt zusätzlich Marions Mutter mit Blankowechseln ihres verstorbenen Mannes, an dessen Ruin er mitschuldig ist, um die Heirat mit Margot zu erzwingen. Als er von Margot zurückgewiesen wird, präsentiert er die Wechsel, die HUGO VON KÖNIGSAU aber einlöst. Mit Albin plant er die Ermordung Hugos. Als zwei Mordanschläge mißglücken, entführen beide Margot, doch kann diese von Hugo mit Hilfe GEBHARD LEBERECHT VON -> BLÜCHERs befreit werden. D.R. wird zur Strafe ausgepeitscht. Er wird Armeelieferant für NAPOLEON I. Nachdem er über den Bankier VAUBOIS Margots Adresse nach deren Verschwinden aus Paris erfahren hat, stellt er ihr mit Albin nach. Von Napoleon erhält er eine Vollmacht, mit der er die Verbindung mit Margot erzwingen kann. Er setzt daraufhin Margot als seine Universalerbin ein. R. erfährt von der versteckten Kriegskasse, die er mit Albin bergen will. Albin ersticht ihn jedoch nach dem Fund. (W: 133f, 163f, 177ff, 232f, 258ff, 265, 275, 424f, 437f, 454, 465, 484 / ULAN: I 243, 243ff, 284, 302, 371ff, 405ff II

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420, 426, 613, 624, 637, 643, 664) //720// - DE REILLACs SCHWESTER: Frau eines Pariser Bürgermeisters (nur erwähnt) (W: 248 / ULAN I: 394) REILLY: französischer General; persönlicher Adjutant NAPOLEONs III. (nur erwähnt) (historisch: René Charles Reille (!) (1835-98)) (W: 1689 / ULAN V: 2041) DIE REINE QUELLE -> HI-LAH-DIH (Racurroh-Comanchin) REIS EFFENDINA (Reïs E./eigentl. ACHMED ABD EL INSAF (ACHMED, DIENER DER GERECHTIGKEIT)): vom Vizekönig in Ägypten zur Unterbindung des Sklavenhandels eingesetzer hoher Beamter mit nahezu unbeschränkten Vollmachten - in GR 16/17/18: »ein Mann in den besten Jahren, kräftig gebaut und ... fein gekleidet. Er trug weite, weiße Hosen mit dunklen Halbstiefeln und eine goldverbrämte blaue Jacke, um die Hüften einen rotseidenen Shawl, an welchem ein krummer Säbel hing, während die mit Gold und Elfenbein ausgelegten Griffe zweier Pistolen vorn hervorblickten. Darüber hing ein weißseidener Mantel. Der Turban auf seinem Haupte war von demselben Stoffe und derselben Farbe. Sein Gesicht, dessen dunkle Augen mit forschendem Wohlwollen auf mir ruhten, wurde von einem schwarzen Vollbarte eingerahmt, wie ich gleich schön noch selten einen gesehen hatte.« (140f) Mit seinem Schiff ›Esch Schahin‹ (Der Falke) fährt er den Nil auf und ab, um des Sklavenhandels verdächtige Schiffe zu kontrollieren. Dabei trifft er auf KARA BEN NEMSI (KBN), der vom MUZA‹BIR bestohlen werden sollte. Kurze Zeit später bittet er KBN um Hilfe im Kampf gegen den Sklavenhändler IBN ASL, der Fessarah-Frauen geraubt hatte. Seinen Wahlspruch »Wehe dem, der wehe tut!« läßt der R.E. durch seinen ›Liebling‹ AZIZ gern mit der Nilpferdpeitsche praktisch umsetzen. Seinen Auftrag nimmt der R.E. sehr ernst: er beschlagnahmt Vermögen, sperrt Verdächtige und Verbrecher ein und requiriert Vorräte. Gegen die Sklavenjäger geht er rigoros vor: So läßt er alle am Wadi el Berd von KBN gefangenen Leute Ibn Asls erschießen, den Schurken ABD ASL den Krokodilen vorwerfen und dem künftigen MAHDI die Bastonnade geben. Der Mokkadem ABD EL BARAK und der Muza›bir werden auf seinen Befehl hin gehenkt und Ibn Asl erschossen. Den mit Sklavenhändlern kooperierenden Mudir von Faschoda, ALI EFFENDI EL KURDI, hat er absetzen lassen. Alle Erfolge des R.E. sind KBN zu verdanken, der durch seine Milde und Freundlichkeit nach und nach die Achtung und die Liebe der Soldaten des R.E.s erringt, was diesen schließlich eifersüchtig macht. Als die von Ibn Asl bedrohten Gohk KBN zum Oberbefehlshaber machen wollen, wird die Eifersucht des R.E. so groß, daß aus der anfänglichen Freundschaft zu KBN bittere Feindschaft wird. Das geht so weit, daß der R.E. KBN sogar mit einer Festnahme droht, so daß KBN sich gezwungen sieht, den R.E. selbst festzunehmen und die Befehlsgewalt über dessen Schiff und Leute zu übernehmen, mit denen er dann die Seribah El Michbaja erobert. KBN zieht danach mit BEN NIL alleine weiter. Sie treffen später in Khartum noch einmal mit dem R.E. zusammen, der beide jedoch nicht beachtet. (In DH verabschieden sich KBN und der R.E. einfach, aber kühl voneinander.) Es wird berichtet, daß der R.E. nach einiger Zeit einen anderen Namen

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angenommen hat und eine bedeutende Beamtenkarriere machte. (GR 16: //721// 139ff, 178ff, 626ff GR 17: 127f, 229ff, 272ff, 304, 576ff GR 18: 52ff, 67ff, 75f, 88ff, 151, 385ff, 457ff, 561f DH 19. Jg.: 820)) - in GHASUAH: (nur erwähnt) (454, 456) REITER: 1) Kantor; Mann von 2), Vater von 3); er ist stets lieb und munter, mit hübschem, herzgewinnendem Lächeln. Im Alter ist er ein dünnes, eisgraues Männchen. R. »war ein Ehren- und humaner Mann, verlegte aber seine Welt nur in das kleine Notenzimmer, weil er auf Familienglück hatte verzichten müssen« (17). Er gibt dem jungen KARL MAY für einen Taler die Stunde Unterricht in Harmonielehre. Das Geld des armen Gymnasiasten nimmt er nur ungern, ist aber selbst auf diese kleine Einnahme angewiesen. Eine Komposition Mays, die ihm Mays Mitschüler KRÜGER verfälscht und in böser Absicht zuspielt, berichtigt er und läßt sie drucken, so daß May dafür ein Honorar erhält. Seinem Sohn schickt er ein Weihnachtsgedicht Mays nach Amerika, wodurch dieser vor völliger Haltlosigkeit bewahrt wird. Jahre später bringt ihm May, ihm zeitlebens in Dankbarkeit verbunden, das Gold, das R.s Sohn von WINNETOU geschenkt bekam. (GR 24: 3, 9, 17, 292, 385, 607, 621) 2) Frau von 1), Mutter von 3); eine Xanthippe, deren Härte den einzigen Sohn in die Fremde trieb; im Alter ist sie grau und wohlbeleibt. Als durch das Gold, das ihr Sohn durch KARL MAY ihrem Mann schicken läßt, Wohlstand ins Haus einkehrt, wird sie liebenswürdiger. (GR 24: 17, 621) 3) EMIL R.: Sohn von 1)/2); durch die Härte der Mutter nach Amerika getrieben, gerät er als armer Teufel in Steelsville an den Verbrecher FRANK SHEPPARD. Dieser läßt ihn eine Schießprobe machen. R. zielt auf einen Vogel, während Sheppard hinter R.s Rücken auf den Farmer GUY FINELL anlegt und gleichzeitig mit R. abdrückt. R. glaubt, er habe Finell ermordet, und läßt sich von Sheppard erpressen. Mit Sheppard schließt er sich den Verbrechern EGGLY und CORNER an. Weil er bei der Beraubung WELLEYs und WATTERs nicht mitmacht, wird er davongejagt, rettet Welley das Leben und stellt zusammen mit diesem und mit VON HILLER die drei Verbrecher an einem Finding-hole (Goldlager). WINNETOU und OLD SHATTERHAND (OS) kommen dazu. Als Winnetou sich als rechtmäßiger Besitzer des Goldes ausweist, kommt es zum Streit. R. scheut sich nicht, wieder mit den Verbrechern zu paktieren, um Winnetou das Gold wieder abzujagen. Im Pa-ware, einem Winterlager der Shoshonen, wird R. von einer Lawine verschüttet. OS rettet ihn. Es stellt sich heraus, daß das Weihnachtsgedicht des jungen KARL MAY, das R. von seinem Vater geschickt bekam, ihn vor gänzlicher Haltlosigkeit bewahrt hat. OS kann ihn von seinen Gewissensqualen befreien, da Sheppard ihm den Mord an Finell gestanden hat. Von Winnetou erhält R. einen Anteil an dem Gold des Finding-hole. Die Hälfte davon schickt R. seinem Vater. R. gründet dann mit Watter, Welley und AMOS SANNEL ein florierendes Holzgeschäft. (GR 24: 292, 558ff, 563, 597ff, 601ff, 607f, 620)

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//722// DER ›FLIEGENDE REITER‹: Mitglied der Bande des SCHWARZEn DIETRICHs (DIETRICH VON QUITZOW); er wurde von diesem für die Zeit seiner Abwesenheit zum Stellvertreter bestimmt. Als Dietrich längere Zeit nicht mehr bei seinen Leuten auf der Wendenburg erscheint, macht sich der F.R. selbständig und lauert Reisenden auf. Mit seinem Pferd ›fliegt‹ er an diesen plötzlich vorbei und macht so deren Pferde wild, so daß sie über ein über den Weg gespanntes Seil stürzen. KARL VON UCHTENHAGEN, der seinen auf diese Weise gefangengenommenen Bruder, HANS V.U., befreien will, belauscht den F.R. und ersticht ihn, als er die ebenfalls gefangengehaltene, geistig verwirrte WALDA VON LÖWENHOLM belästigt. (QUITZOWS: 246, 258ff, 262) RÉNARD: 1) Name von AMÉLY DE -> BAS-MONTAGNE 1) Soldat der französischen Armee in Mexiko (WR VI: 2380) RESIBO: carlistischer Major (nur erwähnt) (GITANO: 826) RHADEN: preußischer Leutnant (ROSE E-THAL: 219) RHAGATA: oberster Scheik der Kelowi-Tuareg; Vater von KHALOBA; »ein kühn und finster aussehender Mann«; sein Sohn wurde von Tibbu entführt, kann jedoch von KARA BEN NEMSI (KBN) und KAMIL BEN SUFAKAH befreit werden und gegen eine in R.s Hände geratene Karawane ausgetauscht werden. R. bricht jedoch die Abmachungen mit KBN und nimmt diesen und Kamil gefangen. Als die Tuareg mit ihren Gefangenen in einen Sandsturm geraten, kann KBN sich und die übrigen Gefangenen befreien, indem er R. als Geisel nimmt. Als R. feststellt, daß Khaloba während des Sandsturms in einen Sandsee geraten ist und in Todesgefahr schwebt, bittet er KBN um Hilfe. Dieser willigt unter der Bedingung ein, daß die Tuareg als eingefleischte Mohammedaner Jesus um Hilfe anrufen, was dann auch geschieht. Nach der Rettung des Knaben schließen R. und KBN Blutsbrüderschaft. (ER RAML: 218, 234, 237, 241f, 247, 252, 256f) RIALTI, ANTONIO: berühmter italienischer Konzertmeister und Violinvirtuose aus Bologna; Freund des Kapellmeisters NAUMANN; R. ist »ein Männchen von sehr kleiner, sehr schmaler und dünner Statur, aber außerordentlicher Beweglichkeit. Er trug schwarze Hosen, schwarzen Frack, schwarze Weste, einen schwarzen, sehr breitkrämpigen Künstlerhut, schwarze Glacéhandschuhe, einen schwarzseidenen Regenschirm und einen schwarzen, ebenholzenen Spazierstock. Auf der langen, schmalen Nase saß ein Klemmer, in schwarzes Horn gefaßt. Die Stiefel waren von Lackleder gefertigt, und auf der Schleife seiner Halsbinde glänzte ein ziemlich großer, werthvoller Diamant.« (137) »Seine Gestalt, sein Aeußeres machten keineswegs einen sympathischen Eindruck. Das peinlich glatt rasirte Gesicht hatte einen

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ausgesprochen faunischen, roh sinnlichen Aus//723// druck. Wer das hervortretende, spitze Kinn, die dagegen sehr zurückweichende Stirn, die scharf gebogene Nase mit den aufgeblähten Flügeln und den breiten, geradegeschnittenen, lippenlosen Mund sah, den überkam augenblicklich das Gefühl, daß dieser Mann ein großer Liebhaber jener Vergnügungen sei, über welche man gern den Schleier des Geheimnisses fallen läßt.« (445f) R. ist Perücken- und Gebißträger, er schminkt sich und redet ein gebrochenes, mit italienischen musikalischen Ausdrücken vermischtes Deutsch. Er hat mehrere Orden. »Man mußte gestehen, daß er ein Meister seines Instrumentes sei und die Technik desselben völlig inne hatte; aber Eins fehlte ihm - seinem Spiele fehlte die Seele. Es lag nicht das mindeste Gefühl in seinem Vortrage« (446). R. ist in die Sängerin MUHRENLENI verliebt und versucht, sie durch ein Fernrohr in ihrem Zimmer beim Auskleiden zu beobachten. Dabei wird er vom WURZELSEPP erwischt, der diese Neigung R.s ausnutzt, ihm einen Streich zu spielen: Um in die Garderobe der Leni sehen zu können, klettert R. auf den Rat und mit Hilfe des Wurzelsepps auf einen Baum. Da der Sepp dann die Leiter entfernt, kann R. nicht ein zweites Mal bei dem Konzert in Scheibenbad auftreten; der FEX erhält so die Gelegenheit, sein Können als Violinvirtuose öffentlich zu beweisen. (WzG: I 137, 170, 173, 306, 365 II 429, 445f, 468) RIBANNA (al. DIE ROSE VOM QUICOURT): verstorbene Tochter von TAH-SCHA-TUN-GA, dem Häuptling der Assineboins; Frau von OLD FIREHAND, Mutter von ELLEN/ HARRY*; »Sie war schön, wie die Morgenröte, und lieblich wie die Rose des Gebirges. Keine ... vermochte die Häute so zart zu gerben und das Jagdkleid so sauber zu nähen, wie sie, und wenn sie ging, ... so schritt ihre schlanke Gestalt wie die einer Königin über die Ebene und von ihrem Haupte floß das Haar in langen Strähnen fast bis zur Erde herab. Sie war ... der Stolz des Stammes« (502f). WINNETOU und Old Firehand hatten sich in sie verliebt. Sie aber schenkte ihre Liebe dem Weißen; Winnetou verzichtete zugunsten seines Freundes auf sie. Aus der Verbindung gingen zwei Kinder hervor: Ellen/Harry und eine kleine Tochter. Als sich Old Firehand und Ellen/Harry einmal vorübergehend im Osten aufhielten, begehrte der weiße Jäger TIM FINNETEY (PARRANOH) R. zur Frau. Aus Rache über die Abweisung überfiel er mit Schwarzfuß-Indianern die Assineboins, als die Krieger auf einem Jagdzuge waren und entführte R. und die anderen jungen Frauen und Mädchen. Old Firehand, Winnetou und Ellen/Harry verfolgten die Entführer und stellten sie. Als er sah, daß der Kampf verlorengehen würde, erschoß Parranoh R., die ihre kleine Tochter, die durch einen Messerhieb getötet worden war, im Arm hielt. (*in FIREHAND: Ellen; in WESTEN/GR 8: Harry) (FIREHAND/WESTEN/GR 8: 502-07) RIBEAU: Anführer der Franctireurs Capitän ALBIN RICHEMONTEs; Freund von CHARLES BERTEU; er ist »ein junger Mann, der sich eigentlich durch seine Figur und die Regelmäßigkeit seiner Gesichtszüge ausgezeichnet hätte, wenn in den Letzteren nicht die verheerenden Spuren schlimmer Leidenschaften zu finden gewesen wären.« (1253) Er bedrängt MADELON KÖHLER (DE -> BASMONTAGNE), die ihn jedoch zurückweist. Um Madelon mit Gewalt seinen Willen aufzuzwingen, hilft er Berteu, sie und ihre Schwester, NANON KÖHLER (DE -> BAS-MONTAGNE), in eine einsam gelegene //724// file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/RAU_RIB.HTM[21/02/2024 12:34:08]

Pulvermühle zu entführen. Dort soll den Mädchen Gewalt angetan werden. Der preußische Wachtmeister FRITZ SCHNEEBERG (VON GOLDBERG) erlauscht den Plan und rettet die Mädchen. R. und Berteu weren überwältigt. (W: 1250f, 1253ff, 1642 / ULAN: IV 1469, 1471, 1476ff, 1480ff V 1932) RIBERTO: 1) Einsiedler; Mann von 2), Vater von 3); sehr frommer Mann; einst war er ein reicher Bankier in Buenos Aires. Nachdem sein Sohn mit dem gesamten Vermögen durchgebrannt war und seine Frau aus Gram darüber starb, verschwand er aus Buenos Aires. Als er hörte, sein Sohn habe das gesamte Geld in Monaco verspielt und Selbstmord begangen, zog er sich zur Sühne für dessen Taten als Einsiedler in die Kordilleren zurück, wo er zusammen mit dem ROTEn GAMBUSINO (OLLCO) auf einem Felsen haust. Er war »bis auf das Skelett abgemagert« (157), hatte eine eigentümlich tief eingesenkte Nasenwurzel, ging »barfuß und barhäuptig und trug ein langes, kaftanartiges Gewand, an dessen Leibschnur ein Rosenkranz hing. Langes, schneeweißes Haar wallte ihm bis auf den Rücken herab.« (156) Als OLD SHATTERHAND (OS), der den Gambusino vor einem Überfall warnen will, bei den beiden Einsiedlern eintrifft, bittet R. ihn, in Europa nach seinem Sohn zu forschen. OS hat jedoch zufällig kurz zuvor PERDIDO getroffen, in dem er R.s Sohn erkannte, der mit sich selbst zerfallen umherirrt. OS kann schließlich Vater und Sohn wieder zusammenführen. (CHR.ERSTANDEN: 152, 154, 156f) 2) Frau von 1), Mutter von 3); sie starb aus Gram darüber, daß ihr Sohn mit dem Geld der Familie durchbrannte. (nur erwähnt) (CHR. ERSTANDEN: 152) 3) (al. PERDIDO (DER VERLORENE/später HALLADO (DER WIEDERGEFUNDENE): Sohn von 1)/2); er lebte mit seinen Eltern in Buenos Aires, war ein rechter Taugenichts und brannte mit dem gesamten Vermögen seines Vaters durch, das er zum größten Teil in Monaco verspielte. Seine Mutter starb aus Gram über sein Verhalten, der verarmte Vater verschwand spurlos. Unter dem Namen PERDIDO zieht R. auf der Suche nach dem Vater, mit sich selbst zerfallen und von Wahnvorstellungen geplagt, durch die Kordilleren. R. ist ein kräftiger, junger Mann, aber finster und unfreundlich. Er hat eine eigentümlich tief eingeschnittene Nasenwurzel. R. »trug Reithosen von Jaguarfell und an den mit Alpargatas leichtbeschuhten Füßen pfundschwere, großräderige Sporen, welche hier im Urwalde nicht nur überflüssig, sondern sogar hinderlich waren. Diese Hose, und die blaue, dünnstoffene Jacke wurde [!] von einer Hüftschnur zusammengehalten, an welche ein langes Messer in lederner Scheide hing. Außerdem hatte er einen festen, breiten Ledergurt, in welchem zwei Pistolen steckten und der zwei lederne Leibtaschen trug, in denen man das Geld und andere Wertsachen zu verwahren pflegt. Auf seinem Kopfe saß ein schwerer, sehr breitrandiger, aus feinem Schilfstroh geflochener Hut. Neben dem Messer und den Pistolen war er mit einem kurzläufigen Gewehre bewaffnet.« (149) R. trifft am Rio Madeira auf OLD SHATTERHAND (OS) und dessen Begleiter und schließt sich ihnen an. Er gerät aber immer wieder mit OS aneinander, da er //725//

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nicht an Gott glaubt und den Glauben OSs verspottet. Schließlich schlägt OS R. nieder und trennt sich von ihm. Nach einem weiteren Zusammentreffen in Frutobamba will R. OS auflauern, was dieser jedoch verhindern kann. Schließlich wird R. an einem Karfreitag von einigen schurkischen Händlern überfallen und gefesselt in ein mit eiskaltem Felswasser gefülltes Felsloch gesteckt, aus dem ihn OS am nächsten Tag befreien kann. OS hat durch Zufall R.s Vater gefunden, der zur Sühne für die Taten seines Sohnes als Einsiedler in den Kordilleren lebt. Am Ostersonntag sind Vater und Sohn wieder vereint und versöhnt. Aufgrund der schrecklichen Stunden im Eiswasser hat R. seinen Glauben an Gott wiedergefunden und nennt sich nun HALLADO. (CHR.ERSTANDEN: 149, 153, 155, 157f) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//725// RICCARDO (Don R.): hispanisierte Form von Richard; von der Gräfin HERNANO als Anrede für RICHARD FORSTER verwandt RICCARROH: 1) (RIKARROH): Deckname von GEORG SANDER bei den Comanchen (JUWELENINSEL: 498, 513ff) 2) (BÄRENTATZE): Häuptling der Oglalas; der tapferste der Sioux; »stark wie der Bär und listig wie ein Fuchs«; R. hat eine »breit gebaute, untersetzte Gestalt ... über dem Rücken hing ihm das Fell des Prairiewolfes, dessen Schädeltheile seinen Kopf bedeckten« (516). Er trifft bei einem Überfall auf einen Eisenbahnzug auf WINNETOU, kämpft mit ihm, wird von SAM FIRE-GUN niedergeworfen und dann von Winnetou brutal getötet und skalpiert. (Vgl. in GR 15: MATTO-SIH)) (AUF DER SEE: 513, 516) - RICCARROHs SOHN: Er ist noch sehr jung, »drei Adlerfedern schmückten sein hochgeflochtenes Haupthaar, und das Fell eines Jaguars hing ihm von den Schultern hernieder« (660). Er will den Tod seines Vaters rächen, dringt deshalb unter Führung eines Mitglieds der Bande FRANÇOIS LATOURs mit Oglalas in SAM FIRE-GUNs Hidespot ein und wird dort mit allen Gefährten von Fire-gun und seinen Leuten getötet. (Vgl. GR 15: MATTO-SIHs SOHN) (AUF DER SEE: 660, 674f, 691, 705) RICHEMONTE: 1) Witwe von 4), Mutter von 5), Stiefmutter von 2), Cousine der Baronin DE SAINTE-MARIE; sie »war einfach schwarz gekleidet. Ihr Haar war voll, schimmerte aber bereits in das Grau hinüber. Die Züge ... waren sanft und trugen jenen passiven Zug, welcher auf eine Verstimmung des Gemüthes, auf ein stilles, verschwiegenes Leiden schließen läßt.« (131) Ihr Auge ist dunkel. Mit ihrer Tochter lebt sie in Paris und verdient sich ihren Lebensunterhalt mit Stickereiarbeiten. Sie erlaubt ihrer Tochter den Umgang mit dem preußischen Rittmeister HUGO VON KÖNIGSAU. Der Baron DE REILLAC, ein Bekannter ihres Stiefsohnes, erpreßt sie mit hohen Wechseln, die er von ihrem verstorbe//726// nen Mann in Händen hat. Sie soll ihre Tochter beeinflussen, daß sie den ungeliebten de Reillac heiratet. Glücklicherweise ist es Hugo möglich, die Schuldsumme zu begleichen. Da ihre Tochter den massiven Nachstellungen des Barons und ihres Stiefbruders ausgesetzt ist, flieht sie mit ihr zu ihrer Cousine auf den Meierhof Jeanette bei Roncourt. Bei einer Ausfahrt dort werden sie, ihre Tochter und die Baronin zweimal von Wegelagerern überfallen und beide Male von Hugo gerettet. Als NAPOLEON I. Interesse an ihrer Tochter zeigt, versucht sie - vergebens -, Margot den Plänen Napoleons geneigt zu stimmen. Mit file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/RIC_ROC.HTM[21/02/2024 12:34:09]

ihrer Tochter und Hugo muß sie von Jeanette fliehen. Sie zieht mit Hugo und ihrer Tochter nach Deutschland und stirbt später auf dem Gut der von Königsaus. (W: 131f, 134f, 163f, 166f, 241f, 311f, 328f, 353f, 374ff, 434f, 466f, 705 / ULAN: I 240ff, 248, 283, 291ff, 377f II 473, 493ff, 516ff, 549, 619ff, 643ff III 878) 2) ALBIN (ALOUIN) R. (al. MALEK OMAR/'aIN EL FRANSAWI (AUGE DER FRANZOSEN)): französischer Capitän; Sohn von 4), Stiefsohn von 1), Stiefbruder von 5), Adoptivvater und Cousin von 3), Adoptivgroßvater von MARION und ALEXANDER DE SAINTE-MARIE; man »erzählte sich, daß er bereits neunzig Jahre alt sei; aber seine Haltung war kerzengerade, sein dunkles Auge noch voll Leben, und sein Mund noch voll der schönsten Zähne. Diese Letzteren bemerkte man, wenn er sich in zorniger Stimmung befand. Er zog dann mit einer fletschenden Bewegung seiner Oberlippe den dicken, schneeweißen Schnurrbart empor, so daß sein starkes, blendendes Gebiß zu sehen war und demjenigen eines Hundes glich, der sich anschickt, sich auf seinen Gegner zu werfen ... Er war Capitän der berühmten Garde gewesen, hatte für den Ruhm NAPOLEONs [I.] und Frankreichs geblutet und lebte nur der Erinnerung jener, großen ereignißreichen Zeiten. Trotz seines hohen Alters schwärmte er noch heute für die Glorie Frankreichs, hing mit ganzer Seele an dem Namen Napoleon, und war bereit, die wenigen Jahre, welche ihm voraussichtlich noch beschieden waren, der Ehre seines Vaterlandes und der Befestigung des Thrones seines Herrschers zum Opfer zu bringen. Der alte Krieger, den die Last der Jahre nicht zu beugen vermocht hatte, glich einem seit Jahrhunderten in Ruhe liegenden, von Schluchten, Spalten und Rissen tief zerklüfteten Vulkane, zu dessen Spitze man jedoch noch immer mit Mißtrauen emporschaut, da man sich des Gedankens nicht erwehren kann, daß einmal eine Eruption erfolgen könne, bei welcher das so lange Zeit scheinbar schlummernde Verderben desto grimmiger und verheerender hervorbrechen werde. Und wie sein Körper, so war auch seine Geisteskraft noch ungebrochen. Wie sein Auge, noch vollständig ungetrübt, ebenso in die Ferne zu blicken, wie in der Nähe mit seiner Schärfe Alles zu durchdringen vermochte, so waren sein Scharfsinn und seine gute Beobachtungsgabe von Allen gefürchtet, die mit ihm in Berührung kamen. Es hatte noch Keinen gegeben, der klug genug gewesen war, ihn täuschen zu können. Er war ein harter, strenger, eigenwilliger Kopf. Man wußte, daß er in den Mitteln, seine Zwecke zu erreichen, nicht im Mindesten wählerisch sei und sogar gewissenlos sein könne. Die einzige Schwachheit, welche man an ihm entdeckt hatte, war seine mehr als nachsichtige Liebe zu seinem Enkel, den er auf das Aergste verwöhnte.« (21f) »Er ist ein Satan, ein Teufel, ein Beelzebub. Er hat weißes Haar, aber ein schwarzes Herz.« (25) Der Capitän ist der Hauptschurke des Romans; er ist der Todfeind der Familie VON //727// KÖNIGSAU. Zum ersten Zusammenstoß mit einem Mitglied dieser Familie kommt es 1814 im von den Preußen besetzten Paris. R. beleidigt den Feldmarschall GEBHARD LEBERECHT VON -> BLÜCHER in einem Lokal und wird dafür von HUGO VON KÖNIGSAU öffentlich geohrfeigt. Der Capitän schwört Rache, umso mehr, als sich Hugo in R.s Stiefschwester MARGOT RICHEMONTE verliebt hat und auf Gegenliebe stößt. Margot sollte nach den Plänen des Capitäns dessen Begleiter, den reichen Baron DE REILLAC heiraten, damit dieser die Schulden des Capitäns bezahlt. Er beschließt, Hugo mit einem vergifteten venezianischen Glasdolch zu ermorden. Das mißlingt, da Hugo einen Panzer trägt. Auch ein zweiter Mordanschlag, diesmal mit Pistolen, geht daneben. Um Margot zur Heirat mit dem Baron zu zwingen, lassen er und der Baron sie entführen. Blücher und Hugo können sie befreien. Der Capitän erhält als Strafe 200 Stockhiebe aufgezählt. Nach seiner Genesung und nach der Rückkehr file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/RIC_ROC.HTM[21/02/2024 12:34:09]

Napoleons aus der Verbannung auf Elba erhält der Capitän durch Vermittlung de Reillacs eine Kompanie der Garde. Im Auftrag General DROUETs geht er als Spion nach Lüttich, um Blüchers Pläne auszukundschaften und ihn eventuell zu ermorden. Auf dem Meierhof Jeanette, der der Familie DE SAINTE-MARIE gehört und auf dem sich eine zeitlang Margot und ihre Mutter aufhalten, entdeckt er Hugo, der sich als preußischer Kundschafter dort aufhält, und erhält von Napoleon den Auftrag, ihn gefangenzunehmen. Hugo, Margot und ihre Mutter fliehen. Mit de Reillac verfolgt R. sie. Er erlauscht, daß Hugo eine französische Kriegskasse gefunden hat und gräbt sie mit de Reillac aus. Um die Kasse für sich alleine zu haben, ermordet R. de Reillac. Hugo kommt dazu, vertreibt R. und versteckt die Kriegskasse an einem anderen Ort. Die preußische Patrouille, mit der Hugo die Kriegskasse dann heben will, kann R. durch französisches Militär erschießen lassen. Hugo wird dabei so schwer verwundet, daß er sich nicht mehr an den Ort erinnern kann, an dem er die Kriegskasse versteckt hat; er kehrt nach Berlin zurück. Da R. Hugo nicht auftragsgemäß festgenommen hat, fällt er bei Napoleon in Ungnade. Nach der Schlacht bei Belle Alliance wird er unehrenhaft aus der Armee entlassen und muß Frankreich verlassen. Später, etwa sechzigjährig lebt R. unter dem Namen MALEK OMAR in Algier. Dort ist er für den französischen General CAVAIGNAC als Spion tätig; von den Einheimischen wird er deshalb auch 'AIN EL FRANSAWI (AUGE DER FRANZOSEN) genannt. Er soll herausfinden, was es mit einem geheimnisvollen Marabut auf sich hat, der im Auras-Gebirge lebt. Auf dem Weg dorthin kommt er mit seinem Cousin, HENRY RICHEMONTE (später ARTHUR DE SAINTE-MARIE), der sich in Algerien BEN ALI nennt, ins Lager der Beni Hassan. SAADI BEN HASSAN erkennt in ihm den französischen Spion, so daß Scheik MENALEK die beiden Franzosen fortjagt. Im Auras-Gebirge belauschen R. und sein Cousin den Marabut und dessen Sohn. Es stellt sich heraus, daß es sich um ALBAN und ARTHUR DE SAINTE-MARIE handelt, die, nachdem Alban seine Frau im Affekt ermordet hatte, nach Afrika geflohen waren. R. war an dem Mord insofern beteiligt, als er die Frau Albans so stark beeinflußt hatte, daß diese ihren Mann mit dem Kind verließ. R. bringt seinen Cousin nach dem Tod Albans dazu, Arthur zu ermorden, damit Henry an dessen Stelle in Frankreich als Erbe der de Sainte-Maries auftreten und so den verhaßten von Königsaus den Meierhof Jeanette und das Vermögen der de Sainte-Maries wegnehmen kann. Bevor er Afrika verläßt, nimmt er //728// noch Rache an den Beni Hassan. Er stiftet die Tuareg an, die Karawane GEBHARDT VON KÖNIGSAUs zu überfallen und verleumdet die Beni Hassan bei den Franzosen als die Täter. Sämtliche Männer der Beni Hassan werden bei einer Strafexpedition erschossen. R. und Henry hatten der Frau des Scheiks Menalek versprochen, daß dieser und Saadi verschont würden, wenn LIAMA, die Tochter Menaleks und Frau Saadis, als Henrys Geliebte mit nach Frankreich zöge. Um den Vater und den Mann zu retten, willigt Liama ein. Der Scheik wird dennoch erschossen, Saadi wird schwer verwundet totgeglaubt - liegengelassen. R. und Henry kehren nach Frankreich zurück und erlangen durch den Grafen DE RALLION am Hofe NAPOLEONs III. großen Einfluß. De Rallion und R. beschließen, die von Königsaus und die de Rallion verhaßte Familie KUNZ VON GOLDBERGs zu vernichten. Sie lassen die Zwillinge von Goldbergs, FRITZ SCHNEEBERG (VON GOLDBERG) und BERNARD DE LEMARCH (VON GOLDBERG), von LERMILLE rauben. Als R. seinen Diener, HENRY DE LORMELLE, bei einem Einbruch erwischt, preßt er ihn in seine Dienste. Durch ein geschickt eingefädeltes Kaufmanöver werden R. und de Rallion Eigentümer der Güter der von Königsaus. De Lormelle stiehlt im Auftrage der beiden Verbrecher die Kaufsumme, so daß die von Königsaus ihr Vermögen verlieren, was zum Tod MARGOT VON KÖNIGSAUs, der Stiefschwester R.s, führt. Seinen Cousin Henry adoptiert R. und erreicht, daß Napoleon III. diesem das Erbe und den Titel des Barons de file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/RIC_ROC.HTM[21/02/2024 12:34:09]

Sainte-Marie zuspricht. Auf einer Erholungsreise mit Henry, der nach dem Mord an Arthur schwermütig geworden ist, und dessen Zustand nur durch Liama zeitweise gemildert werden kann, trifft R. auf Gebhardt von Königsau, den Sohn Hugo von Königsau, der die Kriegskasse sucht, die sein Vater versteckt hatte. R. verletzt Gebhardt schwer, schont aber dessen Leben, da er die Kriegskasse haben will. Er läßt Gebhardt zur Pflege bei ADELINE VERDY zurück. Der Meierhof Jeanette wird verkauft, und vom Erlös wird Schloß Ortry bei Thionville gekauft. Als Gebhardt transportfähig ist, wird er in die Verliese des Schlosses verschleppt, wo er unter unmenschlichen Bedingungen gefangengehalten wird. Henry hat inzwischen Adeline geheiratet. Liama ist R. nun im Wege. Er zwingt sie mit der Drohung, ihrer Tochter, MARION DE SAINTE-MARIE, zu schaden, sich in die Verliese des Schlosses zurückzuziehen und für tot zu gelten. R. ist auf Ortry, wo ihm Eisenwerke und Munitionsfabriken gehören, mit Kriegsvorbereitungen beschäftigt. Er organisiert mit de Rallion Franctireur-Corps. Der preußische Ulanen-Rittmeister RICHARD VON KÖNIGSAU kommt, als Hauslehrer DR. ANDREAS MÜLLER verkleidet, mit seinem Wachtmeister Fritz Schneeberg nach Ortry um die Kriegsvorbereitungen Frankreichs auszukundschaften. R. will seine Adoptivenkelin Marion de SainteMarie mit dem Sohn de Rallions, dem Oberst DE RALLION, verheiraten, um den einflußreichen, vermögenden Grafen fester an sich zu binden. Als Marion sich weigert, verschleppt er sie mit Hilfe des Obersten in die Schloßverliese und will sie dem Obersten zur Vergewaltigung überlassen. Richard von Königsau kann die Tat verhindern. Um an die Millionen des amerikanischen Bankiers BENOIT DEEPHILL (GASTON DE -> BAS-MONTAGNE) zu gelangen, der den Franzosen Geld für die Aufrüstung bringt, erteilt R. seinen Verbündeten den Auftrag, den Zug, mit dem der Amerikaner anreist, entgleisen zu lassen. Das Geld hätte R. zwar ohnehin bekommen, doch wären Bedingungen an den Empfang geknüpft //729// gewesen. Als der Anschlag mißlingt, verschwindet Deephill in den Verliesen des Schlosses. Auch ihn kann Richard von Königsau befreien. Richard gelingt es dann auch endlich, seinen seit sechzehn Jahren im Kerker Ortrys schmachtenden Vater zu finden und zu befreien. Als R. merkt, daß all seine auf die baulichen Besonderheiten (Doppelwände, Geheimgänge) des Schlosses beruhenden Geheimnisse verraten und all seine Gefangenen - denn auch Liama wird durch Richard erlöst - befreit sind, sprengt er die unterirdischen Gänge und verläßt Ortry. Nach Ausbruch des deutsch-französischen Krieges will er die Franctireurs mobilisieren und kehrt nach Ortry zurück. Richard von Königsau kann mit seinen Ulanen die Freischärler gefangennehmen. R. entkommt und mobilisiert andere Franctireurs, die er anweist, Schloß Malineau zu besetzen, auf dem Marion de Sainte-Marie und Liama Zuflucht gefunden haben. Die Franctireurs werden durch ARTHUR VON HOHENTHAL zurückgeschlagen, und Richard von Königsau kann die das Schloß daraufhin angreifenden französischen Gardekürassiere, denen sich R. angeschlossen hatte, vernichtend schlagen. R. entkommt jedoch wieder. Im belagerten Sedan trifft er auf den Verbrecher VATER -> MAIN, mit dem zusammen er zu dessen Cousin nach Daigny flieht. Dort belauscht er Hugo, Gebhardt und Richard von Königsau, die die damals vergrabene Kriegskasse heben wollen, an deren Versteck sich Hugo von Königsau nun wieder erinnert. R. gelingt es, zuerst an der Fundstelle zu sein, er wird aber von den von Königsaus dort gestellt. Es kommt zum Kampf. Hugo von Königsau wirft R. nieder. Dieser fällt in mit dem Rücken in eine Hacke. Unter großen Schmerzen gesteht er alle seine Verbrechen und stirbt unter gräßlichen Qualen. (W: 21ff, 25, 44, 51, 99, 101, 103f, 120ff, 133, 135, 179f, 194, 225, 230f, 242f, 263ff, 274f, 390. 407, 453f, 467, 469f, 484ff, 488f, 497f, 546f, 565, 569, 581, 594f, 706-09, 711, 725, 771, 802ff, 1097, 1177, 1321f, 1331f, 1552f, 1461f, 1541f, 1570f, 1653, 1662f, 1669, 1690, 1692-96, 1724 / ULAN: I 42, 46f, 54, 96, 104, 106, 193, 196, 202ff, file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/RIC_ROC.HTM[21/02/2024 12:34:09]

230, 232f, 244, 250, 304ff, 319, 356, 366ff, 382ff II 417f, 420, 424f, 568, 590, 636, 643, 647, 665, 668, 671, 673ff, 677ff, 730, 744ff, 752, 761, 772ff III 882-87, 893, 906, 949, 981, 985ff IV 1307, 1387, 1583ff, 1591ff, 1631ff, 1692ff V 1790ff, 1824ff, 1946ff, 1970ff, 1988, 2044, 2049, 2052ff, 2058-61, 2126) 3) HENRY (HENRI) R. (später ARTHUR DE SAINTE-MARIE/al. BEN ALI): angeblicher französischer Baron; Mann von ADELINE DE SAINTE-MARIE und (angeblich) LIAMA, er gilt als Vater von ALEXANDER DE SAINTE-MARIE und MARION DE SAINTE-MARIE; Cousin und Adoptivsohn von 2); H. war (im Alter von etwa fünfzig Jahren) »ein schöner Mann, doch mit jenem geheimnißvollen, wachsartigen Teint, welcher immer auf eine eigenartige, vielleicht gar krankhafte Stimmung der Psyche schließen läßt; sein großes Auge war wie mit Flor bedeckt, und in seinem Auftreten lag eine ängstliche Scheu, deren Grund sich nicht ersehen ließ.« (21) Mit seinem Cousin, dem Capitän ALBIN RICHEMONTE, lebt H. in Algier, wo er den Namen BEN ALI trägt. Er ist mit Albin als Spion für die Franzosen tätig. Auf der Reise ins Auras-Gebirge, wo beide das Geheimnis eines Marabuts erkunden sollen, kommen sie in das Lager der Beni Hassan. H. verliebt sich in Liama, die Tochter des Scheiks MENALEK. Er wird von ihr abgewiesen, da sie SAADI BEN HASSAN liebt, der die beiden Franzosen als //730// Spione entlarvt. Sie werden vom Scheik fortgejagt. Im Auras-Gebirge belauschen sie den Marabut, der kurz vor seinem Tod seinem Sohn sein Lebensgeheimnis beichtet: er ist eigentlich der Baron ALBAN DE SAINTE-MARIE, der seine Frau im Affekt ermordet hatte und dann mit seinem kleinen Sohn (ARTHUR DE SAINTE-MARIE) nach Afrika floh. R. wird von seinem Cousin angestiftet, Arthur nach dem Tod Albans zu ermorden. Die Verbrecher nehmen die Papiere Arthurs an sich. Bevor sie Afrika verlassen, rächen sie sich an den Beni Hassan. Sie hatten Tuareg veranlaßt, die Karawane GEBHARDT VON KÖNIGSAUs zu überfallen. Die Tat lasten H. und sein Cousin den Beni Hassan an. Diese werden von einer französischen Strafexpedition gefangengenommen. Alle Männer sollen erschossen werden. H. erpreßt Liama mit dem Versprechen, ihren Vater und Saadi, den Liama inzwischen geheiratet hatte, zu retten, wenn sie mit ihm als seine Geliebte nach Frankreich ziehe. In Frankreich erreichen die beiden Cousins, daß H. als legitimer Baron de Sainte-Marie anerkannt wird. Ihm fällt das Vermögen der de Sainte-Maries und der Meierhof Jeanette zu, dessen Erben zunächst die Familie von Königsau war. H. wird von seinem Cousin adoptiert und steht völlig unter seinem Einfluß, zumal er nach dem Mord schwermütig wurde und Anfälle von geistiger Verwirrung hat. Liama gilt als seine Frau (es wird nicht deutlich, ob er sie offiziell heiratete); deren Tochter MARION DE SAINTE-MARIE wird als sein Kind angesehen (später stellt sich heraus, daß Marion das Kind Liamas und Saadis ist, da Liama sich H. stets verweigerte). Auf einer Erholungsreise in die Ardennen erlebt H., wie sein Cousin GEBHARDT VON KÖNIGSAU fast totschlägt, als dieser eine Kriegskasse heben will; er selbst ermordet die Helfer von Königsaus, FLORIAN RUPPRECHTSBERGER und dessen Neffen. H. verliebt sich auf dieser Reise in die Schäferin ADELINE VERDY, die Gebhardt pflegt und daher von dem Überfall weiß. H., der nach dem neuen Mord schwere Tobsuchtsanfälle erleidet, kann nur noch durch Adeline beruhigt werden. Um ihn in eine neue Umgebung zu bringen, wird der Meierhof verkauft. Man zieht nach Schloß Ortry. H. heiratet Adeline. Liama, die nun im Wege ist, wird mit der Drohung, ihrer Tochter Gewalt anzutun, von Albin gezwungen, sich in die Verliese des Schlosses zurückzuziehen und für tot zu gelten. Als Adeline ihren Sohn Alexander bekommt, glaubt H., dies sei sein Sohn. In Wirklichkeit war Adeline file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/RIC_ROC.HTM[21/02/2024 12:34:09]

schon bei der Heirat schwanger (vom Sohn des Bürgermeisters ihres Dorfes) und schob H. das Kind unter. Als RICHARD VON KÖNIGSAU Liama aus ihrer Gefangenschaft erlöst und sie H. gegenüberstellt, verrät er in einem Wahnsinnsanfall all seine Verbrechen. H. wird verhaftet, als preußische Ulanen unter Richard von Königsau zu Beginn des deutsch-französischen Krieges Ortry besetzen. (W: 19f, 37ff, 70f, 497f, 501f, 521f, 529, 533f, 562, 581f, 594, 691f, 709f, 790f, 803f, 807f, 1320, 1588, 1653 / ULAN: I 41ff, 74ff, 82, 141 II 668, 684ff, 714, 723ff, 738, 761, 772 III 875ff, 887, 890, 970ff, 973, 984ff, 992ff IV 1579 V 1847ff, 1948) 4) JEAN PIERRE R.: Bankier; verstorbener Mann von 1), Vater von 2)/5); der BARON DE REILLAC verführte ihn zum Spiel, bis er ruiniert war. Vor Jahren wurde er von der GRÄFIN DE RALLION verehrt, da er eine große Ähnlichkeit mit dem Löwenjäger JULES GÉRARD hat. (nur erwähnt) (W: 627, 632, 664 / ULAN: II 810, 820 III 856) //731// 5) MARGOT R.: Frau von HUGO VON KÖNIGSAU, Mutter von GEBHARDT VON KÖNIGSAU, Großmutter von RICHARD und EMMA VON KÖNIGSAU, Tochter von 1)/4), Halbschwester von 2); sie ist eine »nicht gewöhnliche Schönheit«, hat eine hohe, stolze Gestalt, kleine Füße, »ein Profil von so seltener Reinheit ... voll und doch so weich und zart« (130) und dunkle Sammetaugen. Mit ihrer Mutter lebt sie in Paris und verdient sich ihren Lebensunterhalt mit Stickereiarbeiten. Als sie auf der Straße von dem russischen Offizier Graf MERTSCHAKEFF belästigt wird, kommt ihr der preußische UlanenRittmeister Hugo von Königsau zu Hilfe, der sich als ihr Verlobter ausgibt und sie nach Hause begleitet. Beide verlieben sich ineinander. Der reiche Baron DE REILLAC macht M. einen Heiratsantrag. Sie lehnt ab, obwohl de Reillac sie und ihre Mutter mit hohen Wechseln erpreßt, die er von M.s verstorbenen Vater in Händen hat. Hugo gelingt es, die Wechselschuld zu begleichen. Um M. dennoch zu zwingen, de Reillacs Frau zu werden, was auch im Sinne von M.s Halbbruder, ALBIN RICHEMONTE, ist, der erhofft, mit dem reichen Baron als Verwandten keine Geldprobleme mehr zu haben, entführen de Reillac und Albin M. Mit der Hilfe GEBHARD LEBERECHT VON -> BLÜCHERs kann Hugo seine Geliebte befreien. M. flieht mit ihrer Mutter auf den Meierhof Jeanette zur Baronin DE SAINTEMARIE, einer Verwandten. Bei einer Ausfahrt werden M. und ihre Mutter von Wegelagerern überfallen. Hugo rettet sie. NAPOLEON I., der mit seinem Gefolge zufällig vorbeikommt, nimmt die Frauen in seiner Kutsche mit und gerät auch in einen Hinterhalt der Räuber. M. wird durch einen Schuß in die Schulter verletzt. Hugo kommt abermals zu Hilfe und rettet das Leben der Damen, des Kaisers und dessen Gefolges. Napoleon verliebt sich in M. und versagt aus Eifersucht seinem Retter den Dank. Als Albin Richemonte auf Jeanette auftaucht, weiß er Napoleon für seine Pläne einzuspannen. Napoleon soll M. mit de Reillac verheiraten, sie an seinen Hof ziehen und als seine Geliebte halten. M. und ihre Mutter fliehen mit Hugo von Jeanette. Nach der Schlacht von Waterloo begleitet M. den verwundeten Hugo nach Berlin. Am 25.12.1816 heiratet sie Hugo; Blücher ist Trauzeuge. Sie erlebt eine glückliche Zeit mit Hugo und ihrem Sohn Gebhardt. Durch ein geschickt eingefädeltes Kaufmanöver geraten ihr Halbbruder und der Graf DE RALLION in den Besitz der Güter der Familie von Königsau. Die Kaufsumme lassen die beiden Verbrecher durch HENRY DE LORMELLE stehlen, so daß die von Königsaus ihr Vermögen verlieren. Durch diesen Vorfall erleidet M. einen Schlaganfall, an dem sie stirbt. (W: 130f, 134, 149f, 165f, 241f, 262f, 311f, 356f, 597, 611f, 739, 775, 785 / ULAN: I 235ff, 244, 247, 268ff, 288ff, 378ff II 412ff, 475, 523, 779, 795 III 919, 956, 959)

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RICHTER: Schreiber am Gericht; Deckname GUSTAV BRANDTs (VS V: 1723) RICHTERBAUER -> FRIEDER SCHUBERT RIESE: 1) -> AFRIT //732// 2) -> STALO (Lappe) DER RIESE -> WILHELM BORMANN DIE RIESIN -> AURORA BORMANN RI-FONG (DER GIRLROBBER): Kapitän des Piratenschiffs Haiang-dze; berüchtigter Mädchenräuber; er hat »eine beinahe herkulische Gestalt, welche bis unter die Zähne in Waffen stak« (472). R. hat MOLAMA entführt und wird von KARA BEN NEMSI und SIR JOHN RAFFLEY aufgebracht und gefangengenommen. (GIRLROBBER: 461, 471f TIGERBRÜCKE: 519f) RIGGS: unzuverlässiger, trinkender Surveyor (GR 7: 38, 296) RIKARROH -> RICCARROH RIMATTA: berühmter Apachenhäuptling; er ist unauffällig gekleidet und trägt keinen Federschmuck, hat große, dunkle Augen. R. ist ein Freund der Weißen und kämpft mit BILL HOLMERS, FRED (FRIEDRICH VON WALMY) und dem BOWIE-PATER gegen die Comanchen. Er ist der Kopf dieser Gruppe und hat das Hauptverdienst am siegreichen Kampf. R. überlistet den Comanchenhäuptling FALKE, indem er die Friedenspfeife der Comanchen an sich reißt und mit den Gefährten daraus raucht, so daß sie freigelassen werden müssen. Er weiß um die Verkleidung des Bowie-Paters, da er ihn einmal beim Baden beobachtet hat. (JUWELENINSEL: 435, 438, 450ff, 465, 483, 497ff, 518, 562) RITTMEISTER: junger Argentinier; er hatte sich im guten Glauben LOPEZ JORDAN angeschlossen, fühlte sich dann aber von ihm enttäuscht. Heimlich hält er zum Erzähler (OLD SHATTERHAND) und dessen Gefährten, die Gefangene Lopez Jordans sind. Er hilft ihnen bei der Flucht und desertiert bei

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dieser Gelegenheit selbst. (GR 12: 502f, 506ff, 525f, 528, 531) RIXIO: 1) uruguayischer Kaufmann; Mann von 2), Vater von 3); er versucht vergeblich, OLD SHATTERHAND für seine politischen Ziele einzuspannen. (GR 12: 136, 153, 155-63, 169ff) 2) Frau von 1), Mutter von 3) (GR 12: 133-44, 147-53, 169) 3) Rittmeister; Sohn von 1)/2); er dient unter LATORRE. Auch R. versucht vergeblich, OLD SHATTERHAND für seine politischen Ziele einzuspannen.(GR 12: 133-44, 147-53, 169) //733// ROBERT: Geheimsekretär von Oberst DE RALLION; Bruder von ALICE; während er einen Rausch ausschläft, kann der Geliebte Alices, der preußische Wachtmeister MARTIN TANNERT, der in Paris als Spion tätig ist, strategisch wichtige Geheimpapiere de Rallions kopieren. (W: 855, 865f / ULAN III: 1055ff) ROBERTS: Kapitän der ›Poseidon‹, die auf einer der Pomatu-Inseln Schiffbruch erlitt; R. ist »ein ganz braver Schiffsführer« aus New York, »in diesen schwierigen Gewässern (jedoch) nicht sehr befahren«. Mit Hilfe KARA BEN NEMSI und des Malaienfürsten (EHRI) POTOMBA können er und seine Mannschaft von der Insel befreit werden. Kapitän FRICK TURNERSTICK nimmt sie auf seinem Schiff auf. (Vgl. TUIFANUA: HAMMER) (EHRI-GR: 4, 7, 9, 20, 26, 42, 65) ROBIN, EDMOND -> ROBIN WALKER ROBINSON, NATHANAEL: englischer Reporter von »The LLoyds Weekly London Newspaper«; er »war lang und außerordentlich hager. Er trug, ganz entgegengesetzt dem englischen Carrée oder Lieblingsgrau, einen feinen schwarzen Salonanzug: Frack, Hose, weiße Weste und gelbe Cravatte: aber die Hosenbeine steckten in riesigen grauen Gamaschen; aus dem Fracke hing links der Zipfel eines roth baumwollenen Taschentuches, und rechts blickte unter dem langen Schößel eine lange Papierrolle hervor. Ueber dem Fracke trug er an einem Riemen das Futteral irgend eines optischen Instrumentes, vielleicht Fernrohr, Krimstecher oder Opernglas. Der Hals konnte, obgleich lang und dünn, nicht gesehen werden, weil zwei geradezu colossale Vatermörder ihn verdeckten. Ganz dieselbe Form wie diese Vatermörder hatte auch die Nase, welche wie ein schroffes, gefährliches Vorgebirge aus dem schmalen, scharfen Gesichte sprang. Zwei Bartcotteletten hingen beinahe bis auf die Brust herab, und auf dem jedenfalls ganz kahlen Kopfe trug er einen hohen Cylinderhut, so weit nach hinten geschoben, daß man zu befürchten hatte, er werde im nächsten Augenblicke herabstürzen ... in der linken Hand (trug er) ein offenes Notizbuch, in der Rechten einen Bleistift und unter dem Arme eine sehr umfangreiche file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/RIC_ROC.HTM[21/02/2024 12:34:09]

Maschinerie, welche zunächst das Aussehen eines Regenschirmes, aber auch noch andere Bedeutung zu besitzen schien« (914). Die »Maschinerie« ist ein »umb(r)ella-, musik- and smoking-chair ... Also ein Regenschirm-, Musik- und Rauchstuhl ... Er legte es auseinander. Es kamen drei Beine und ein Sitz zum Vorschein, über welchem sich der Schirm ausspannte. Der Stock dieses Schirmes war hohl und diente als Pfeifenrohr, während unter dem Sitze sich der Kopf für den Tabak befand. Sobald der Engländer den Sitz berührte, ertönte neben diesem Kopfe die englische Nationalhymne unter dem Sitze hervor. Es war da eine Spieldose angebracht.« (915) R. versucht, den General DE LATREAU wegen der Entführung der Comtesse ELLA DE LATREAU zu interviewen, was ihm nicht gelingt. Auch in der Spelunke VATER -> MAINs erhält er keine Informationen. (W: 914f, 933f / ULAN III: 1110f, 1128f) MIß ROCCA: Kunstreiterin (nur erwähnt (VS V: 2051) //734// VON ROCHOW, WICHART: Ritter; Schwiegersohn von CASPAR -> GANS VON PUTLITZ; treuer Verbündeter DIETRICH VON QUITZOWs; er befindet sich in Potsdam in der Gefangenschaft des Markgrafen FRIEDRICH VON -> ZOLLERN. (QUITZOWS: 353, 356, 358) ROCKYPRINCE (FÜRST DES FELSENS) -> KARL STERNAU (WR I: 396) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//734// RODENBERG: fälschlich für KURT VON RODENSTEIN (WR IV: 1861) VON RODENSTEIN: 1) KURT V.R.: Oberförster des Großherzogs LUDWIG III. in Rheinswalden; ehemal. Hauptmann der Landwehr; Vater von 2); Cousin von KARL STERNAU; seine cholerische Natur und rauhbeinige Art verdecken, daß er ein gutes Herz hat. Ganz besonders KURT HELMERS, der mit seinen Eltern in Rheinswalden bei ihm lebt, gilt seine liebevolle Aufmerksamkeit. Er bringt dem Kind Reiten, Fechten und Schießen bei. Mit seinem eigenen Sohn hat er sich entzweit, da dieser sich dem väterlichen Wunsch, Offizier zu werden, nicht fügte und Maler wurde; v.R. verstieß ihn daraufhin. Erst FLORA VON OLSUNNA, die Verlobte seines Sohnes, kann die Versöhnung erlangen. In seiner unmittelbaren Nähe haben sich ROSA DE RODRIGANDA, die Frau Karl Sternaus, und deren Vater niedergelassen, denen er Schutz gewährt. Auch Herzog EUSEBIO VON OLSUNNA siedelt sich mit seiner Tochter nahe Rheinswalden an. Vom Großherzog erhält v.R. den Ludwigsorden. Er muß auf dem Maskenball des Großherzogs als Wilddieb verkleidet erscheinen; eine Anspielung auf eine Episode, in der er mit dem als Wilddieb angeklagten TRAPPER GEIERSCHNABEL aneinandergeriet. (je einmal fälschlich: BODENSTEIN/RODENBERG) (WR: I 240ff, 260ff II 712ff, 758, 836ff, 846ff III 1163, 1217 IV 1861 V 2072ff, 2080ff VI 2600f, 2610) 2) OTTO V.R.: Maler; Sohn von 1); sein »schönes, offenes Angesicht, über welches die Schwermuth eines geheimen Leidens ausgebreitet« (755) liegt, erweckt das Mitgefühl und die Liebe FLORA VON OLSUNNAs, der Tochter Herzog EUSEBIO VON OLSUNNAs, der - wie Otto - als Badegast in Avranches weilt. Otto trifft dort auf seinen Schulfreund KARL STERNAU und erreicht, daß Sternau den kranken Herzog untersucht, so daß dieser geheilt werden kann. Gegen die Verbindung seiner Tochter mit Otto hat der Herzog nichts einzuwenden. Durch Berichte Ottos über die Bewohner Rheinswaldens hört der Herzog vom Schicksal des vormaligen Fräulein WILHELMI (nun Frau STERNAU). So erfährt er, daß Karl Sternau, der inzwischen wieder abgereist ist, sein unehelicher Sohn ist. Otto gelingt es auch, den in einem Leuchtturm in Avranches von GABRILLON gefangengehaltenen Graf EMANUEL DE RODRIGANDA zu befreien, mit dem man nach Rheinswalden reist. Dort erwirkt Flora die Versöhnung zwischen Vater und Sohn. Otto heiratet dann Flora. (WR: II 755ff, 763f, 780ff, 790ff, 817ff, 833, 850 V 2079 VI 2610) //735// DE RODRIGANDA-SEVILLA: spanische Adelsfamilie; die Schicksale ihrer Mitglieder sind ein zentrales Thema des Mayschen Kolportageromans ›Das Waldröschen‹. Der Familienname bzw. deren verschiedene Komponenten werden nicht immer einheitlich geschrieben; folgende Varianten tauchen auf: DE (DA) RODRIGANDA (RODRIGENDA)-(DE/UND/VON/Y-)SEVILLA (SEVILLE) (WR: I 5, 177, 391, 421 II 540, 799)

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1) GRÄFIN D.R. (geb. CORDOBILLA); Frau von 5), Mutter von 2)/3.1)/8); verstorben (nur erwähnt) (WR I: 87) 2) ältester Sohn von 1)/5), Bruder von 3.1)/8); er war in Madrid, um Offizier zu werden, starb am Fieber. (nur erwähnt) (WR I: 87) 3) ALFONZO D.R.: 3.1) Sohn von 1)/5); er wird im Kindesalter von GASPARINO CORTEJO mit 3.2) vertauscht; siehe unter MARIANO. 3.2) Er gilt als Sohn von 1)/5); in Wirklichkeit ist er der Sohn von GASPARINO CORTEJO und CLARISSA MARGONY, die ihn im Kindesalter mit dem richtigen A. (3.1) vertauschten; siehe unter ALFONZO. 4) ARBICAULT D.R.: spanischer Ritter; Ahnherr der Familie (nur erwähnt) (WR I: 65) 5) EMANUEL D.R.(al. ANSELMO MARCELLO): sehr reicher spanischer Graf, der auf Schloß Rodriganda residiert; Sohn von 7), Mann von 1), Vater von 2)/3.1) /8), Bruder von 6); er ist an einem Steinleiden und am Grauen Star erkrankt. Sein untergeschobener Sohn (3.2) und dessen Vater, der Verwalter des Grafen, GASPARINO CORTEJO, haben Ärzte engagiert, die am Grafen eine Operation vornehmen wollen, die tödlich verlaufen soll. KARL STERNAU kann das verhindern und die Operation erfolgreich durchführen; auch die Blindheit des Grafen wird von Sternau geheilt. Doch gelingt es den Widersachern des Grafen, diesem ein Gift zu verabreichen, das ihn wahnsinnig macht. Er soll in diesem Zustand eine Felswand hinuntergestürzt werden. Das wird jedoch durch ZARBA verhindert, die den wahnsinnigen Grafen durch ihre Zigeuner zu ihrem Komplizen GABRILLON nach Avranches schaffen läßt, um Cortejo in der Hand zu behalten. Dort wird der Graf unter dem Namen ANSELMO MARCELLO einige Zeit in einem Leuchtturm gefangengehalten, bis OTTO VON RODENSTEIN ihn entdeckt und befreit. Danach lebt der Graf lange Jahre in Rheinswalden bei seiner Tochter, bis ihm Karl Sternau, der inzwischen sein Schwiegersohn geworden ist, das Gegengift geben kann. (WR: I 4f, 21ff, 44f, 112f, 131f, 154ff II 588ff, 782f, 809ff, 817ff, 838 VI 2601, 2606, 2611) //736// 6) FERDINANDO D.R.: mexikanischer Graf und Großgrundbesitzer; einer der reichsten Männer Mexikos; Sohn von 7), Bruder von 5); da er der jüngere Sohn der Familie ist, fielen ihm nach dem Tode des Vaters, dessen Liebe zu HANETA VALDEZ er teilte, nicht die spanischen, sondern die mexikanischen Besitzungen der de Rodrigandas zu. ALFONZO D.R. (3.1), der Sohn seines Bruders, soll als Kleinkind zu ihm gebracht werden, damit er später Erbe F.s wird. Vor der Überfahrt wird das Kind gegen den falschen ALFONZO, den Sohn von GASPARINO CORTEJO und CLARISSA file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/ROD_RUS.HTM[21/02/2024 12:34:10]

MARGONY, vertauscht. Auch gegen F. werden von den Cortejos, speziell von F.s Verwalter, PABLO CORTEJO, Intrigen geschmiedet. Um die Ehre der de Rodrigandas zu retten, muß F. sich für Alfonzo duellieren. Er überlebt das Duell jedoch. Man gibt ihm, der nun 50 Jahre alt ist, ein Gift, das ihn scheintot macht. Nach seinem Begräbnis übernimmt ihn HENRICO LANDOLA, der ihn allerdings nicht - wie sein Auftrag lautet - tötet, sondern an den SULTAN VON HÄRRÄR (-> AHMED BEN ABUBEKR) als Sklave verkauft. In Härrär begegnet F. BERNARDO MENDOSA und EMMA ARBELLEZ, die ebenfalls Sklaven des Sultans sind. Zusammen fliehen sie und werden von Kapitän WAGNER gerettet. F. kauft von den für die Flucht beim Sultan mitgenommenen Schätzen ein Schiff, mit dem er und Emma KARL STERNAU und seine Gefährten von der einsamen Südseeinsel abholen, auf der sie von Landola ausgesetzt worden waren und wo sie 16 Jahre lang leben mußten. Zurück in Mexiko wird F. in Fort Guadeloupe von einem französischen Soldaten am Kopf verletzt, dann von MANFREDO, dem Neffen PATER HILARIOs, gefangen und ins Kloster della Barbara in Santa Jaga gebracht, in dessen Gewölben er festgehalten wird, bis ihn KURT HELMERS endgültig befreit. Er zieht dann zu seinem Bruder nach Rheinswalden. (859 wird der Graf fälschlich als FERDINANDO CORTEJO bezeichnet.) (WR: II 485ff, 490ff, 498f, 510, 512ff, 532f, 588, 591 III 1296ff, 1326ff, 1338ff, 1394, 1402ff IV 1589, 1624f, 1643ff V 2060, 2063f VI 2355, 2447, 2611) 7) MANFREDO D.R.: spanischer Graf; Vater von 5)/6); M. ist eine imponierende Erscheinung; er trägt gebleichtes Haar, hat einen dunklen Teint, ein kräftig-ehrwürdiges Aussehen. Er lebte lange als Vizekönig Spaniens in Ostindien, wo er großen Reichtum erwarb. Obwohl er sonst weiblichen Reizen nicht mehr zugetan ist, verliebt er sich in die leichtlebige Tänzerin HANETTA VALDEZ und will sie heiraten. Kurz vor der Vermählung klärt ihn sein Sohn, FERDINANDO D.R., auch einer der Liebhaber der Valdez, über den Lebenswandel der Tänzerin auf. Als der Graf dann diese in den Armen HENRICO CORTEJOS, der die Valdez ebenfalls liebt, findet, erschießt er Cortejo und wird, als er auch Hannetta erschießen will, von ihr mit einem Brustschuß getötet, was jedoch von GASPARINO CORTEJO als Selbstmord ausgegeben wird, da keine weiteren Zeugen anwesend waren. (WR II: 552ff, 567, 572ff, 597, 601f) 8) ROSA D.R.: Tochter von 1)/5), Schwester von 3.1), Frau von KARL STERNAU, Mutter von ROSA STERNAU (WALDRÖSCHEN); siehe unter ROSA STERNAU //737// RODRIGUEZ PINTO: Estanziero; er fiel mit seiner Familie Llano-Geiern zum Opfer. BLOODY-FOX findet R.s Gewehr bei einem LLANO-GEIER. (GEIST: 287) VON RÖDER, HANS: Stiftshauptmann JOHANN VON WALDOWs, des Bischofs von Brandenburg; er nimmt CASPAR -> GANS VON PUTLITZ, einen Gegner des Bischofs, in Dalgow gefangen und bringt ihn nach Ziesar. (QUITZOWS: 343, 372 / 501) RÖSCHEN:

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1) -> RÖSCHEN FRANKE 2) -> ROSA STERNAU (ROSA DE RODRIGANDA) (WR I: 36) 3) -> ROSA STERNAU (WALDRÖSCHEN) (WR III: 1165) RÖSE: siehe unter MUTTER RÖSE ROGATJINA (STANGE) : JIM/TIM SNAKER ROI DES CHIFFONIERS (LUMPENKÖNIG) -> LEMARTEL (HENRY DE LORMELLE) VON ROLLENAU (Baron v.R.): von OSKAR STEINBACH erfundener ›Milchbruder‹ (DH-DH: 1051) ROLLER, JAKOB: Wachtmeister aus Dresedow in Pommern; er spioniert als SCHEERENSCHLEIFER verkleidet unter ERICH VON SEESTRÖM im Anhaltischen für den Schwedenkönig KARL XII. Der ALTE DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALTDESSAU) nimmt ihn gefangen und stellt ihn in seine Dienste ein. (SCHEERENSCHLEIFER: 74f, 88) ROLLINS: 1) (eigentl. HALLER/al. STEHLENDE HAND): Pferde- und Biberfallendieb; Mann von JOSEPHs MUTTER; Stiefvater von JOSEPH; R. ist »lang, sehr hager und schmalbrüstig, und zwischen den wenigen Haaren seines dünnen Vollbartes blickte die Gesichtshaut wie gegerbtes Leder hervor« (219). Er hat eine Yankeephysiognomie und einen stechenden Blick. Zusammen mit seinem Bruder/Vetter und einem Dritten überfiel und ermordete er JOSEPHs VATER, als dieser mit einem Goldfund aus Kalifornien heimkehrte. Die Apachenhäuptlinge BRENNENDE PFEIFE und BRÜLLENDER BÜFFEL verfolgten ihn wegen des Mordes. Er kann den Brüllenden Büffel töten und so entkommen. Nachdem er auch JOSEPHs ONKEL ermordet hatte, heiratete er Josephs Mutter, die von den Morden nichts wußte. Er vermutet, daß das Gold, das er Josephs //738// Vater abnehmen wollte, auf dessen (nun seiner) Farm vergraben liegt, läßt Farm und Haus verkommen und hat sich so sehr in die Schatzsuche verstiegen, daß diese zu einer Wahnvorstellung bei ihm geworden ist. Er ist gewalttätig gegen seine Familie und Gäste. Sein Wahn wird verstärkt durch Trunksucht und file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/ROD_RUS.HTM[21/02/2024 12:34:10]

Gewissensqualen. Bei einem Wirbelsturm werden ihm von einem umgestürzten Baum die Beine bis herauf an den Leib vollständig zermalmt. Er stirbt an diesen Verletzungen. (WINDHOSE/GR 15: 219-22, 225ff, 235ff, 243-46) - ROLLINS FRAU: siehe bei JOSEPHs MUTTER - ROLLINS BRUDER/VETTER (eigentl. HALLER/al. INTA-'NTSCHO (BÖSES AUGE)): er ermordete zusammen mit ROLLINS und einem Dritten JOSEPHs VATER. Er wurde seinerseits von den Apachenhäuptlingen BRENNENDE PFEIFE und BRÜLLENDER BÜFFEL getötet. (nur erwähnt) (WINDHOSE/GR 15: 226, 234ff, 243) 2) Mitglied einer Surveyortruppe; R. wird von einem Grizzly zerfleischt. (GR 7: 100, 103, 115) 3) Gehilfe und Komplize des unter dem Namen BURTON als Pedlar herumziehenden SANTER. Ein »Mann in den mittlern Jahren, eine ganz gewöhnliche Erscheinung, ohne irgend etwas Auffälliges« (560). R. spioniert das Anwesen von CORNER aus, das Okananda-Sioux auf Veranlassung Santers überfallen sollen. Bei Corner trifft er OLD SHATTERHAND (OS) und WINNETOU, die er begleitet, um die Vorräte OLD FIREHANDs zu schätzen, die an einen Händler verkauft werden sollen. R. führt OS und Winnetou heimlich in die Hände Santers, befreit jedoch beide, um ihr Vertrauen zu gewinnen, da er das Versteck Firehands durch sie für Santer ausfindig machen will. Er wird durchschaut und gefangen. SAM HAWKENS befreit ihn dummerweise, so daß er Santer vor einer Falle OSs und Winnetous warnen kann. (GR 8: 560-64, 580-89, 614, 624, 627f) 4) Deckname von SAM(UEL) HALLER 5) Bankier aus Brownsville; älterer Mann mit behäbigem Aussehen; er ist ein »echter Yankee«, der seine Geschäftsinteressen über alles stellt. Obwohl er keine Westerfahrung hat und nicht sehr tapfer ist, rüstet er sich gut aus und folgt mit seinem Buchhalter BAUMGARTEN dem Banditen GRINLEY in die Wildnis, wo dieser angeblich eine Ölquelle entdeckt hat. R. ist leichtsinnig: Die Warnungen des HOBBLE-FRANK, den OLD SHATTERHAND (OS) als Kunden an R. vermittelt hatte, nimmt er angesichts des erwarteten Gewinns nicht ernst. Auftauchende Zweifel zerstreuen sich, als ihn Grinley aus der Gefangenschaft des Nijora-Häuptling KA MAKU befreit - nicht ahnend, daß die Befreiung mit dem Häuptling abgesprochen war. Auch durch den Mord Grinleys an zwei Navahos läßt sich R. nicht warnen, sondern füllt ihm an der vermeintlichen Ölquelle die geforderten Bankanweisungen aus. Grinley läßt ihn und Baumgarten gefesselt in einer Höhle zurück, in der sie verschmachten sollen. OS und WINNETOU können beide //739// jedoch retten. Durch WOLF erhält R. sogar seine Papiere wieder, verliert sie aber durch die Schuld des einfältigen Kantors MATTHÄUS AURELIUS HAMPEL wieder an Grinley, bis dieser durch Navahos file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/ROD_RUS.HTM[21/02/2024 12:34:10]

getötet wird. (ÖLPRINZ: 143, 150f, 162ff, 208, 220f, 247f, 304, 315, 332f, 361f, 364, 454f, 513, 518ff) VON ROON: 1) ANNA V.R., geb. Rogge: Frau von 2); sie empfängt VON PLATEN, um den Hergang des Duells zwischen KURT HELMERS, VON RAVENOW und VON WINSLOW zu erfahren. (Der Name wird im Roman nicht genannt.) (WR III: 1261ff) 2) ALBRECHT GRAF V.R.: preußischer Kriegsminister; Mann von 1); er wird auf KURT HELMERS aufmerksam und fördert ihn. ROSA STERNAU (WALDRÖSCHEN) spricht mit ihm wegen eines Doppelduells zwischen Kurt und dem Obersten VON WINSLOW sowie dem Leutnant VON RAVENOW. Da das Duell illegal ist, gibt M., um keine Disziplinarmaßnahmen ergreifen zu müssen, das Duell als Jagdausflug aus. (Der Name wird im Roman nicht genannt.) (historisch: 1803-1879, Kriegsminister seit 1859, Generalfeldmarschall seit 1873) (WR III: 1183f, 12347ff, 1261ff) ROSA: im Quecksilberbergwerk ROULINs versklavtes Mädchen; sie wird von OSKAR STEINBACH befreit. (DH-DH: 1457) ROSE: 1) -> WARDE 2) -> WARDA ROSE DER COMANCHEN -> MO-LA ROSE DES MÖRDERS -> LEILET (WARDE) (LEILET: 24) ROSE VOM GÜNTERSBERG -> BRUNHILDE VON GÜNTERSBERG ROSE VOM QUICOURT -> RIBANNA ROSE VON AIUN -> DSCHUMEILAH ROSE VON AMADIJAH -> MERSINAH file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/ROD_RUS.HTM[21/02/2024 12:34:10]

ROSE VON ERNSTTHAL -> AUGUSTE ROSE VON HAMRA KAMUDA -> DSCHUMEILAH //740// ROSE VON KAIRWAN -> RAHEL ROSE VON KBILLI -> MERSINAH ROSE VON MANUA -> AIMATA ROSE VON NUBRIDA -> SEMAWA ROSE VON SCHIRAZ -> GUL-I-SCHIRAZ ROSE VON SOKNA -> RAHEL ROSEL: Kleinmagd; albern und ränkesüchtig; sie ist in FRANZ verliebt, dem sie alles zu gefallen tut. (PANTOFFELMÜHLE) ROSENBAUM: 1) Agent, ursprünglich Seiler; dann als Heiratsvermittler und Winkeladvokat tätig; Mann von 2), Vater von 3); er war zunächst Freund von AUGUST EHREGOTT FRANKE, verfeindete sich dann aber mit ihm, weil Franke seine Tochter dem Sohn R.s nicht zur Frau geben wollte. Seitdem führt R. mit Franke einen Prozeß um ein Grundstück, in dessen Verlauf R. Franke ein wichtiges Dokument stiehlt. FRITZ HILLMANN klärt den Diebstahl auf, und R. muß ins Gefängnis. (WOLLTEUFEL: 121, 123, 136) 2) Frau von 1), Mutter von 3); Hebamme (nur erwähnt) (WOLLTEUFEL: 121) 3) Sohn von 1)/2); R. ist »ein kleiner, dürftiger Kerl«, »ein rechter Störenfried und Spaßverderber«, der mit FRITZ HILLMANN verfeindet ist. »So vergingen die Jahre und der Rosenbaum wurde immer schlimmer. Wo nur irgend ein unguter Streich ausgeführt worden war, da hieß es allemal: ›das ist der Rosenbaum gewesen‹ und das ging immer so weiter, bis er endlich gar vor's Gericht gekommen ist, wo file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/ROD_RUS.HTM[21/02/2024 12:34:10]

sie ihn aber nicht besser gemacht haben. Das gab natürlich ein gewaltiges Aufsehen im Orte; seine Mutter hat sich fast gar nicht trösten können, und sein Vater ist zu Frankens gekommen und hat gesagt, das sei nur so ein kleiner Jugendfehler, und der Leichtfuß sich müsse eine Frau nehmen, die ihn gehörig kurz halte« (121). AUGUST EHREGOTT FRANKE lehnte es aber ab, seine Tochter R. zu geben. Im daraufhin zwischen den Familien entstandenen Gerichtsprozeß um ein Grundstück wird ein wichtiges Dokument von Vater und Sohn R. gestohlen. Fritz Hillmann entdeckt das, sperrt beide (den Sohn in einen Wollteufel) ein und zwingt sie zum Geständnis. Vater und Sohn müssen ins Gefängnis. (WOLLTEUFEL: 121, 123, 136) //741// ROSENBERG: Kaufmann aus Kota Radscha; nun in Wien lebend; persönlicher Bekannter von KARL MAY (nur erwähnt) (GR 30: 211) ROSENHOLZ -> BOIS-ROSÉ (Mays (falsche) deutsche Übersetzung des Namens Bois-rosé - er gebraucht die deutsche und die französische Form alternierend.) ROSITA (RÖSCHEN): 1) -> ROSA STERNAU (ROSA DE RODRIGANDA) (WR I: 36) 2) -> ROSA STERNAU (WALDRÖSCHEN) (WR III: 1164) FLIEGENDES ROß -> FLIEGENDES PFERD GRÄFIN ROSSEY: fiktive Person, die ALFONZO erfindet, um seinen Diener loszuwerden (WR II: 625) ROSSIGNOL (DITTRICH): Verbrecher; Komplize VATER MAINs bei der Entführung der Comtesse ELLA DE LATREAU. Er wird von ARTHUR VON HOHENTHAL erschlagen, als er Ella belästigt. (ULAN III: 1006, 1094) ROST, DR. HERMANN:: Deutscher; Oberkellner bei MEIER in Weston; eigentlich gelernter Barbier; R. ist 28 Jahre alt, sehr klein und schmächtig. Er trägt einen außerordentlichen Schnurrbart, auf den er sehr stolz ist. R. ist belesen, gewandt und sparsam, dabei von angeborener, übertriebener Höflichkeit. Er fällt dadurch auf, daß ihm »eine innere Stimme« etwas zuflüstert. In seine Gespräche flicht er nach Möglichkeit eine Passage über den »rautenförmigen Kapuzenmuskel« ein. R. wollte Medizin studieren, was wegen seiner Armut unmöglich war. Deshalb lernte er privat und schloß in den USA erfolgreich die Universität ab. In Weston wartet er auf die Gelegenheit, mit erfahrenen Männern in den Wilden Westen zu kommen, um bei den Indianern Naturheilkunde zu studieren. OLD SHATTERHAND (OS) trifft ihn file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/ROD_RUS.HTM[21/02/2024 12:34:10]

in Weston. Er findet ihn sympathisch und kann WINNETOU bewegen, R. auf einen Ritt in den Westen mitzunehmen. R. erweist sich auf dem Ritt als guter Reiter und dienstfertiger Kamerad; Westmannsfähigkeiten fehlen ihm allerdings. In den Abenteuern spielt R. keine bemerkenswerte Rolle. Als Weihnachtsgeschenk erhält er von Winnetou Gold. Damit will R. arme Verwandte unterstützen und sich eine Praxis einrichten. AVATH-NIAH erlaubt ihm, bei den Shoshonen Naturheilkunde zu studieren. R. wird später einer der angesehendsten Naturheilärzte des Ostens. (GR 24: 126ff, 135ff, 196, 233ff, 304ff, 321, 351ff, 406, 457f, 516, 538f, 605, 607f, 619) ROTE SCHLANGE -> LISTIGE SCHLANGE DER ROTE BURKERS: siehe unter BURKERS //742// DER ROTE CORNEL -> BRINKLEY DER ROTE DAVID -> DAVID PETERMANN DER ROTE GAMBUSINO (eigentl. OLLCO): alter Inka, der »nach der Weise der Cordilleros gekleidet« ist; er war zunächst Gambusino, dann zog er als Einsiedler zusammen mit dem alten RIBERTO auf einen Felsen in den Kordilleren. OLD SHATTERHAND kann ihn vor einem Überfall durch Banditen bewahren, die es auf sein Geld abgesehen haben, denn er ist reich. (CHR.ERSTANDEN: 155f, 158) DER ROTE OLBERS: Yankee; berüchtigter Spieler; Bandenführer und Mörder; »er hatte einen Hieb erhalten, der ihm die rechte Seite des Gesichtes vollständig abrasiert hatte. Er war schauderhaft anzusehen mit seiner bebarteten linken und der rohfleischfarbenen rechten Hälfte des Gesichtes« (11). Den Pelztierjägern um WILLIAM BRANDES hat er mit seiner Bande Beute und Fallen geraubt und will dann den ›Ölprinzen‹ WITTLER überfallen, dessen Schwager er vor Jahren wegen einer Goldbeute ermordet hatte. WINNETOU und OLD SHATTERHAND verfolgten den Mörder, und Winnetou schlug ihm mit dem Tomahawk die rechte Gesichtshälfte ab; trotzdem überlebte O. Der Überfall auf Wittler scheitert. Aus Rache zündet der Verbrecher das Öltal an, kommt in dem Brand mit seinen Kumpanen aber selbst um. (ÖLBRAND: 11, 164, 166, 180) ROTER FISCH -> PAGU-ANGARE (Utah) ROTER HIRSCH -> FLIEGENDER HIRSCH ROTHE: file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/ROD_RUS.HTM[21/02/2024 12:34:10]

1) (al. ISAAK BALTEN): über 50jähriger ehem. deutscher Förster aus Zeulenroda; Mann von 2), Vater von 3), Schwager von 4), Bruder von 5); er hatte im Dienste der Familie VON ADLERHORST gestanden, war jedoch wegen Differenzen mit der neuen Herrschaft nach Amerika ausgewandert, wo er im Felsengebirge von der Bande des ROTEn BURKERS ausgeraubt wurde. Er trifft SAM BARTH, der ihm zu seinem Eigentum verhilft. R. reitet dann zum Silbersee, wo er aus Dummheit an der Befreiung BILL NEWTONs (FLORIN) schuld ist. (DH-DH: 961, 965, 967, 974, 1158ff) 2) Frau von 1), Mutter von 3); sie wanderte mit ihrem Mann und den Kindern nach Amerika aus. (DHDH: 982) 3) Sohn von 1)/2); 24 Jahre alt; er wanderte mit den Eltern nach Amerika aus. (DH-DH: 966) //743// 4) AUGUSTE R.: Witwe von 5), Schwägerin von 1)/2); sie hat »einige Blattergruben im Gesicht« (833), »war nicht ganz vierzig Jahre alt, man hätte sie für dreißig halten können. Ihre runden, vollen Formen ließen sie jünger erscheinen als sie war.« (981) Ihr Vater ist Landwirt. Vor Jahren war sie die Jugendliebe SAM BARTHs, dem sie jedoch einen Schulamtskandidaten vorzog, der aber nach drei Jahren kinderloser Ehe verstarb. Mit ihrem Schwager und dessen Familie wanderte sie nach Amerika aus, wo sie nach dem Überfall durch die Bande des ROTEn BURKERS Sam wiedertrifft. Die alte Liebe flammt neu auf; sie gilt fortan als Braut Sams. In Bad Wiesenstein soll sie FLORIN eine Falle stellen, doch kommt der Plan nicht zur Ausführung. (DH-DH: 833f, 968f, 981, 996, 2455) 5) GUIDO R.: Schulamtskandidat in Ruppertsgrün; verstorbener Bruder von 1), Mann von 4); er verfaßte für SAM BARTH ein Gelegenheitsgedicht. (nur erwähnt) (DH-DH: 834f) ROTTMANN, ROSALIE -> ROSALIE HELD ROULIN (al. SONATAKA (SILBERNER MANN)): wenig über dreißig Jahre alter französischer Quecksilberbergwerksbesitzer im ›Tal des Todes‹; ehemaliger Studiengenosse BALZERs; R. ist ein Verbrecher der schlimmsten Sorte: Er wirbt Mädchen (AUGUSTA, CHRISTINA, MERCEDES, PAULINA, ROSA) in San Francisco als Bedienstete an oder lockt sie mit einem Eheversprechen ins ›Tal des Todes‹. Dort verführt er sie, und wenn er ihrer überdrüssig geworden ist, steckt er sie in sein Bergwerk, in dem sie elendig an der schweren Arbeit, der unmenschlichen Behandlung durch JUANITO ALFAREZ und ARABELLA, den Gehilfen R.s, und dem giftigen Quecksilber zugrundegehen. Auch Fremde, die ins ›Tal des Todes‹ kommen (BARING, GROOTA, HELMERS, MARTIN ADLER (MARTIN VON -> ADLERHORST), ARTHUR WILKINS, SCHNELLER WIND) werden ins Bergwerk gesteckt. MAGDA HAUSER (MAGDA VON -> ADLERHORST) und ihre Eltern folgen ebenfalls R.s Angebot. Magda weigert sich jedoch, R.s Geliebte zu werden. Er will sie von Maricopas am Silbersee (zunächst wohl nur zum Schein) opfern lassen, um sie gefügig zu machen. Dies wird jedoch file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/ROD_RUS.HTM[21/02/2024 12:34:10]

durch OSKAR STEINBACH verhindert, der Magda befreit. R. sieht Arthur Wilkins außerordentlich ähnlich, so daß er als dieser auftreten und dessen Anteil an der Pflanzung von WILKINS an ROBIN WALKER verkaufen konnte. R. versucht, Magda wieder in seine Gewalt zu bekommen. Das gelingt ihm dadurch, daß er MIRANDA, die Geliebte seines Komplizen Walker, BALZER verführen läßt, der sein Schiff für die Entführung von Magda, ALMY WILKINS, deren Vater und KARL VON ZIMMERMANN zur Verfügung stellt. Oskar Steinbach kann sie und auch die Gefangenen im Bergwerk befreien. R. wird gefangengenommen; er soll einen ordentlichen Strafprozeß bekommen. (DH-DH: 1092, 1095f, 1113, 1119, 1537) //744// RUBINENTHAL: 1) Jude; Vater von 2); er wohnt in der Wasserstraße, verkauft und verleiht Möbel. (nur erwähnt) (VS I: 467) 2) SARAH R.: Jüdin; Tochter von 1); Freundin von JUDITH LEVI; sie ist zwanzig Jahre alt, klein, häßlich, »ausgewachsen«, hat aber ein herrliches Augenpaar, ist geistvoll und klug. (VS: I 141ff, 469f VI 2169) RUDGE: Oberst, Ingenieur; Leiter des Eisenbahner-Camps Echo-Cañon, das von Oglalas unter KOITSE und Railtroublers unter SAM(UEL) HALLER überfallen wird; er ist eine »kernhafte Natur«, hatte viel erlebt und ist ein guter Erzähler. Den Kampf gegen die Indianer leitet er umsichtig. (IM WILDEN WESTEN/ GR 9: 398ff, 405ff, 431f, 443-447) RUDOLSTEIN: Graf in der Residenzstadt (nur erwähnt) (VS I: 301) RUDORF: Offizier der Belling-Husaren; intimer Freund des Leutnants GEBHARD LEBERECHT VON -> BLÜCHER (HUSARENSTREICHE: 536, 582, 597, 600, 613) RUDOWSKY (Marschall R.): sächsischer Politiker (nur erwähnt) (historisch: Friedrich August Rutowsky (!) (1702-67)) (WERBERN: 59) RUH 'I KULYAN (GEIST DER HÖHLE): geheimnisvoller, von allen Bewohnern Kurdistans anerkannter, als überirdisch geltender Schlichter von Streitigkeiten und Ratgeber in Notfällen; MARAH DURIMEH ist dieser Geist. (GR 2: 330, 372, 516, 532, 549, 563, 592 GR 29: 340) RUMID-PASCHA: Nachfolger KATOMBOs als Oberadmiral des türkischen Sultans; er hat als persönlicher Feind Katombos gegen diesen intrigiert und wird von ihm im Zweikampf enthauptet. file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/ROD_RUS.HTM[21/02/2024 12:34:10]

(ZEPTER: 642, 675, 689) RUMPELFRENZEL (FRENZEL): böhmischer Schneider in Slowitz; Mann von ADELGUNDE FRENZEL; der R., »welcher so genannt wurde, weil er den Violonbaß ›rumpelte‹, hatte sein Instrument von einem selig verschiedenen Vetter geerbt ... er war sehr lang, sehr dürr, trug eine schauderhafte falsche Haartour auf dem schmalen Schädel, einen blauen Sonntagsfrack mit blanken Knöpfen auf dem Leibe und einen kupferrothen Hautüberzug auf der langen Nase.« (1321) Zusammen mit dem CLARINETTENMENZEL und dem POSAUNENWENZEL spielt er im Trio ›Wenzelei‹ im Dorf zum Tanz auf. (WzG IV: 1321, 1569) VON RUPPIN (Graf v.R.): Verbündeter des Markgrafen FRIEDRICH VON -> ZOLLERN (nur erwähnt) (QUITZOWS: 167) //745// RUPPRECHTSBERGER, FLORIAN: stämmiger Kutscher im Dienste der Familie DE SAINTEMARIE; er stammt aus der Gegend zwischen Weißkirchen und Mettlach, ist »eine treue, biedere Seele«. F. hilft HUGO VON KÖNIGSAU bei der Rettung MARGOT RICHEMONTEs, ihrer Mutter und der BARONIN DE SAINTE-MARIE aus den Händen von Wegelagerern im Argonner Wald. Gleich darauf rettet er mit Hugo NAPOLEON I., dessen Gefolge und die drei Damen bei einem weiteren Überfall der Räuber. Er fungiert als Beschützer Hugos auf dem Meierhof Jeanette, besorgt ihm ein Versteck, von dem aus Hugo die Pläne Napoleons erlauschen kann, und versorgt Hugo, Margot und deren Mutter mit Kleidungsstücken, damit sie verkleidet von Jeanette fliehen können. Er bringt die beiden Frauen zu einem Verwandten nach Gedinne. Nach der Schlacht von Waterloo tritt er in die Dienste Hugos und geht mit ihm nach Berlin, später auf dessen Güter. Mit GEBHARDT VON KÖNIGSAU sucht er in Frankreich nach der von Hugo versteckten Kriegskasse, an deren Versteck sich Hugo nicht mehr erinnern kann. R., sein Neffe und Gebhardt werden bei der Suche von Capitän ALBIN RICHEMONTE und HENRY RICHEMONTE überrascht. Gebhardt wird von Albin niedergeschlagen; Henry erschlägt R. und dessen Neffen mit einer Hacke. (W: 312, 339, 353f, 358, 371f, 407f, 422, 434 / ULAN: II 474, 497, 499, 516ff, 542ff, 590, 606, 618, 653ff, 803 III 967ff, 980, 985) - FLORIAN RUPPRECHSBERGERs NEFFE: Er begleitet FLORIAN RUPPRECHTSBERGER und GEBHARDT VON KÖNIGSAU bei der Suche nach einer verschollenen Kriegskasse. HENRY RICHEMONTE erschlägt ihn mit einer Hacke. (W: 801ff / ULAN III: 980, 985) RURIK: Russe; R. »war ein halb europäisch, halb orientalisch gekleideter Mann in vorgeschrittenen Jahren, von dessen Gesichte wegen eines starken Vollbartes und des tief hereingezogenen Fez kaum mehr als die Nase und die beiden stechenden Augen zu sehen waren. Er ist Handlanger des Grafen ALEXEI POLIKEFF in Konstantinopel. (DH-DH: 142, 151) RUSCHINKA: Geliebte eines Kosaken; sie sorgt nach dem Tod seiner Eltern für dessen Geschwister.

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(nur erwähnt) (DH-DH: 1735) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//746// SAADI BEN HASSAN (SAADI): Angehöriger des Stammes der Beni Hassan; Mann von LIAMA, Vater von MARION DE SAINTE-MARIE, Bruder von ABU HASSAN; S. »war ein noch junger Mann von wenig über zwanzig Jahren, und nur ein kurzer, weicher Flaum bedeckte seine Oberlippe. Er trug den weißen Burnus der Beduinen, und sein Kopf war gegen die Strahlen der Sonne durch ein buntes Tuch geschützt, welches er malerisch um denselben geschlungen hatte. Auch das Sattel- und Riemenzeug war arabisch, aber seine Waffen schienen nicht die hier gewöhnlichen zu sein. Er hatte nämlich eine doppelläufige Büchse quer vor sich liegen, und aus den Satteltaschen guckten die Kolben von zwei Pistolen hervor, welche man bei näherer Betrachtung als ächte Kuchreutersche erkannt hätte.« (504) S. ist arm und liebt Liama, die Tochter des Scheiks MENALEK. Um sich Geld zu verdienen, begleitete er als Diener einen englischen Konsul auf Löwenjagden. Als er zu seinem Stamm zurückkehrt, wird seine Werbung um Liama vom Scheik zurückgewiesen, da S. einem Ungläubigen gedient habe. S. findet die Spur eines Löwen in der Nähe des Lagers und warnt gegen den Willen des Scheiks den Stamm. Als der Löwe den Scheik angreift und niederwirft, tötet S. den Löwen und rettet so dem Scheik das Leben. Aus Dankbarkeit willigt der Scheik nun in die Heirat mit Liama ein. Als der französische Capitän ALBIN RICHEMONTE und sein Cousin, HENRY RICHEMONTE, in das Lager der Beni Hassan kommen, erkennt S. in ihnen Spione. Sie werden daraufhin aus dem Dorf gejagt. Aus Rache verleumden die beiden die Beni Hassan bei den Franzosen als Mörder einer Karawane. Eine Strafexpedition der Franzosen nimmt alle Männer des Stammes gefangen und will sie erschießen. Henry Richemonte hatte sich in Liama verliebt, war aber abgewiesen worden. Jetzt bietet er ihr an, ihren Vater und S. zu retten, wenn sie als seine Geliebte mit nach Frankreich geht. Sie willigt ein. Der Scheik wird dennoch erschossen; S. wird von den Franzosen schwer verwundet und als tot liegengelassen. Vergeblich suchen er und sein Bruder nach der verschwundenen Liama. Abu Hassan findet bei Schloß Ortry nur ihr Grab und berichtet S., daß Liama ihm dort als Geist erschienen sei. S. gelingt es, Beweismaterial dafür zu finden, daß Albin und Henry Richemonte den Marabut HADSCHI OMANAH (ALBAN DE -> SAINTE-MARIE) und dessen Sohn, ARTHUR DE SAINTE-MARIE, ermordet und sich mit deren Papieren die Baronie der de Sainte-Maries erschlichen haben. Als Spahis nehmen S. und sein Bruder am deutsch-französischen Krieg teil, um nach Frankreich zu kommen und Rache nehmen zu können. Bei Schloß Malineau desertieren beide. Sie überwältigen den Obersten der Spahis, PARCOUREUR, und liefern ihn an den preußischen Major RICHARD VON KÖNIGSAU aus. Auf Schloß Malineau trifft S. Liama wieder. Es stellt sich heraus, daß sie sich Henry Richemonte stets verweigert hatte und daß Marion de Sainte-Marie nicht die Tochter Henry Richemontes (jetzt ARTHUR DE SAINTE-MARIE), sondern die Tochter S.s. ist. Mit Liama und seinem Bruder kehrt er in die Heimat zurück. (W: 502, 504f, 514f, 517-20, 530, 546, 693, 1573, 1654f, 1678f, 1724 / ULAN: II 691f, 694, 697ff, 701ff, 709ff, 717, 727 III 877 V 1830, 1953f, 2014ff, 2125) SAADIS EL CHABIR (DER SECHSTE/al. DER KRUMIR): Krumir von der Ferkah ed Dedmaka; S. ist ein berüchtigter, aber berühmter Führer, der aufgrund einer Blutrache seine Heimat verlassen mußte. Er hat »schwarze, stechende Augen«; »die niedrige Stirne //747// mit den dünnen, borstenartigen Brauen, die spitzen Backenknochen, die dünne Habichtsnase, die file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/SAA_SAI.HTM[21/02/2024 12:34:11]

wulstigen Lippen und das stark entwickelte Kinn gaben seinem Gesicht einen gefühllosen, grausamen Ausdruck.« (244) Er wird von den Uelad Sebira gefangen, kann jedoch fliehen und raubt dabei MOCHALLAH, die Tochter des Scheiks ALI EN NURABI, ein wertvolles Hedschihn und eine Stute. KARA BEN NEMSI hilft den Sebira bei der Verfolgung und kann den Krumir schließlich auf dem Schott Rharsa stellen, wo dieser vom Pferd stürzt und sich den Hals bricht. (KRUMIR: 236, 244, 250, 260, 270, 375, 419, 421f) SABAN: Bettler; früher Besenbinder; er lebt in einer Hütte im Wald. S. »sah wirklich sehr krank und elend aus. Er trug nur Lumpen auf dem Leib und schien ein fleischloses Gerippe zu sein« (176). BOSCHAK schickt KARA BEN NEMSI (KBN) mit Gebäck und Wein zu ihm. Obwohl IKBALA, Boschaks Tochter, ihn warnt, betritt KBN die Hütte S.s und wird dort niedergeschlagen. S. ist Mitglied der SCHUT-Bande. Sein Bettlerstatus ist wohl nur Maskierung. Er schießt auf KBN und SCHIMIN. S. wird von Schimin niedergeritten und mitgenommen; er entkommt jedoch. KBN sieht ihn bei GLAWA wieder. (GR 4: 166ff, 176f, 188-93, 285-90, 376-80) ES SABBI (DER VERFLUCHTE): Sohn OSMAN BEIs; S. ist ein »junger Türke ernsten Aussehens«, der von seinem Vater wegen seines Übertritts zum Christentum verflucht wurde. Er begehrt die Tochter des französischen Konsuls in Kaisarijeh zur Frau. Nachdem er als türkischer Offizier seinen Dienst quittieren mußte, muß er jedoch erst eine neue Anstellung finden, um sie zu bekommen. Mit KARA BEN NEMSIs Hilfe kann er mehrmals fanatischen Moslems und auch den Angriffen seines Vaters entkommen. Er erhält von SAID KALED PASCHA die Stelle eines Gestütmeisters. (VERFLUCHTE: 623f, 627, 653) SABUCO: 1) GERONIMO S. -> EL SENDADOR 2) Sohn von 1); er ist in die Verbrechen seines Vaters verstrickt, gelobt aber dem sterbenden Vater, sein Leben in Zukunft der Sühne ihrer beider Taten zu widmen. (GR 13: 565-83) VON SACHSEN, HERZOG RUDOLPH: Verbündeter des Markgrafen FRIEDICH -> VON ZOLLERN (nur erwähnt) (QUITZOWS: 358) VON SACHSEN-MERSEBURG (Herzog v.S.-M.): Vormund von ANNA VON BOBERFELD; er will diese gegen ihren Willen mit dem schwedischen Obersten VON BÖRJESSON verheiraten. Mit dem Grafen JOHANN GEORG III. VON -> MANSFELD und dem schwedischen König KARL XII. intrigiert er gegen den preußischen //748//

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König FRIEDRICH I., was der ALTE DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALTDESSAU) aufdeckt. (SCHEERENSCHLEIFER: 90, 151f) SADA: eifersüchtige Frau von HAMD-EL-AREK (nur erwähnt) (ZEPTER: 482) SADDLER: Deckname von DANIEL ETTERS SADEK: berühmtester Führer über den Schott Dscherid; Angehöriger des Stammes der Merasig; Vater von OMAR BEN SADEK, Freund von HALEF; er führt KARA BEN NEMSI (KBN) und Halef über den Schott. S. wird von HAMD EL AMASAT oder dessen Begleiter, die so ihre Verfolgung durch KBN und Halef verhindern wollen, in den Kopf geschossen. Er versinkt im Salz. (GR 1: 38-46) SADIK: erstgeborener Prinz der Tschoban; Sohn des SCHEIKs DER TSCHOBAN, Halbbruder (in DH: Bruder) des PANTHER; S. ist »gegen dreißig Jahre. Er trug weißen Turban, Hose, Weste, Jacke und einen mantelähnlichen Umhang in bunten Farben, dazu lederne Halbstiefel mit sehr großräderigen Sporen. Sein Gesicht war äußerst sympathisch, obgleich es durch zwei vorne herabhängende Haarzöpfe einen fremdartigen, fast ... hunnenartigen Ausdruck bekam« (574). Er sieht seinem Halbbruder sehr ähnlich, stammt aber von einer christlichen Mutter. (In DH war er durch einen Schlag auf den Kopf taub geworden; der DSCHIRBANI heilt ihn.) Der Panther erkennt ihn wegen seiner Abstammung (in DH wegen der Taubheit) nicht als Erstgeborenen und Thronfolger an, doch ist S. beim Stamm beliebter als der Panther. S. will den Panther aus den Händen der Ussul befreien und den Vater vor dem Angriff der Dschunub warnen, wird jedoch von den Ussul gefangengenommen. KARA BEN NEMSI (KBN) schätzt ihn wegen seiner humanen Ansichten. S. rät dem Vater zum Frieden. Er wird dann mit dem Dschirbani vom Panther in die ›Stadt der Toten‹ gelockt, wo beide verschmachten sollen. Zusammen mit den anderen dort gefangenen (KBN, HALEF, der MIR VON ARDISTAN) kann er sich befreien und verfolgt mit ihnen den Panther bis nach El Hadd. (DH 35. Jg.: 14f, 136f/GR 31: 574-77 GR 32: 11f, 70f, 73, 300, 340f, 442, 506) SADOK OMAR: unehrlicher Kulledschi in Kairo; er betrügt seine Kunden mit minderwertiger Tonware, die er als echte Ballas-Tonkrüge verkauft. Dem aufmerksamen Muchtessib MUSTAPHA EFFENDI gelingt es, S. der Fälschung und des Schmuggels zu überführen, gerade als S. durch eine Intrige versucht, seinen ehrlichen Nachbarn und Konkurrenten, SELIM BEN NUBA, aus dem Wege zu räumen. Zur Strafe für seine Verbrechen werden die gefälschten Krüge auf S.s Leib zerschmettert. Darüber hinaus erhält er eine lange Haftstrafe. (KULLEDSCHI: 536-43) SADUK: stummer Diener HASSAN ARDSCHIR-MIRZAs: Onkel von OMRAM; ein Mann »mit winkeliger, gebrochener Kinnlade« (208); S. war Bogenschütze und Bote bei Hassans Vater. Er verliebte sich in die Tochter eines Oberpriesters; zur Strafe wurde ihm die Zunge herausgeschnitten. S. dient dem Hause Hassans weiterhin und gilt als treuer

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//749// Diener. KARA BEN NEMSI wird jedoch mißtrauisch, als er erfährt, daß der Oberpriester, das Mädchen, der Arzt, der S.s Zunge herausschnitt, und Hassans Vater ermordet wurden. Er bemerkt, daß S. den Verfolgern Hassans heimlich Zeichen hinterläßt, die den Weg Hassans bezeichnen. S. flieht nach seiner Entdeckung. Er wird bei dem Überfall auf Hassan und seine Familie, an dem er beteiligt ist, getötet. (GR 3: 207-13, 218f, 236, 327) SADUK, DER HÄNDLER -> SADUK EL BAIJA SADUK EL BAIJA (SADUK, DER HÄNDLER): Deckname KARA BEN NEMSIs SÄFIR (GESANDTER): persischer Anführer der Schmuggler (Sillan) am Birs Nimrud; der S. hat eine nicht hohe, aber breite und kräftige Gestalt, einen langen Schnurrbart und eine feuerrote Narbe auf der linken Gesichtshälfte von der Stirn bis zum Mund, so daß das linke Auge fehlt. Seine Stimme ist schnarrend. Er ist ein kaltblütiger, gotteslästerlicher Mensch. Vor Zeiten nahm er DOZORCA gefangen und erpreßte ihn. Er klagt KARA BEN NEMSI (KBN) beim SANDSCHAKI VON HILLEH an. Bei dem Versuch, KBNs Pässe zu vernichten, zerschießt dieser ihm die Hand. Es gelingt ihm, KBN und HALEF gefangenzunehmen. Er wird dann selbst gefangen, leugnet aber beharrlich seine Untaten. OSMAN PASCHA verurteilt ihn zum Tode. Der S. stirbt aber durch Selbstmord. (GR 26: 575f (nur erwähnt) GR 27: 124ff, 134f, 160f, 244ff, 321ff, 341f, 392-95, 430, 448) SÄTTE (PFEIL) (Onkel S.): Lappe; er gehört zur Sippe VATER -> PENTs. (SAIWA TJALEM: 3, 12, 47) VON SÄUMEN: 1) BARON V.S.: Vater von 2); er hatte einen Rechtsstreit mit der Familie VON CHLOWICKI, den er wegen unlauterer Machenschaften der Gegenseite verlor. (nur erwähnt) (WANDA: 543) 2) BARON V.S.: Sohn von 1), Vater von 3.1); »ein wahrer Edelmann«; als ihm ein Sohn des BARONs VON CHLOWICKI Wiedergutmachung für das von seinem Vater an der Familie von Säumen verübte Unrecht anbot, verzichtete er großmütig, um die Chlowicki nicht in den Ruin zu stürzen, und vereinbarte stattdessen die Verlobung ihrer beiden damals noch minderjährigen Kinder, WANDA VON CHLOWICKI und EGINHADT VON SÄUMEN. (nur erwähnt) (WANDA: 544) 3) BARON EGINHARDT V.S.:

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3.1) Sohn von 2); er wurde schon im Kindesalter mit WANDA VON CHLOWICKI verlobt. E. lebte lange in Italien. MORELLY ermordet ihn, um sein Erbe zu erschleichen. (nur erwähnt) (WANDA: 464, 479, 543, 608, 622) //750// 3.2) -> MORELLY SAFI: persischer Schmuggler (Sill); er ist ca. 44 Jahre alt. S. versucht mit seiner Frau, KARA BEN NEMSI (KBN) und HALEF in eine Falle des PÄDÄR-I-BAHARAT zu locken. Er muß seine Komplizen auspeitschen. Vor Zeiten hat er DOZORCA in eine Falle gelockt. Er tritt beim SANDSCHAKI VON HILLEH als Zeuge gegen KBN und Halef auf und wird von KBNs Pferd schwer verletzt. (GR 26: 446f, 462f, 569 GR 27: 126, 131f) SA-GO-YE-WAT-HA: Seneca-Häuptling; KARL MAY und seine Frau HERZLE besuchen sein Grab und treffen dort ATHABASKA und ALGONKIN. (historisch: Red Jacket (1756?-1830); einer der bedeutendsten Staatsmänner des Irokesenbundes) (nur erwähnt) (GR 33: 57, 59ff, 140, 166) SAHAMA: Frau von OMAR BEN SADEK, reiche und schöne Tochter HADSCHI SCHUKAR ESCH SCHAMAIN BEN MUDAL HAKURAM IBN SADUK WESILEGH ESCH SCHAMMARs, Schwester von MESUD BEN HADSCHI SCHUKAR (nur erwähnt) (GR 6: 534 BLUTRACHE: 262, 303) SAHAHR (DER ZAUBERER): Zauberpriester und Arzt der Ussul; Schwiegervater des SCHECHs EL BELED (MIR VON DSCHINNISTAN); Großvater des DSCHIRBANI; er »war ein Hüne, doch bei Jahren, mit weißem Haar und Bart. Auch seine nackte Brust war dicht und weiß behaart. Das gab ihm etwas Eisbärartiges, zumal seine Bewegungen zwar nicht plump, aber ziemlich ungelenk zu nennen waren ... Er tat so außerordentlich martialisch und hatte dabei doch das gutmütigste Gesicht, das man sich denken kann! So, wie er aussah, pflegt man sich den heiligen Nikolaus, den ›Weihnachtsmann‹, den Knecht Ruprecht vorzustellen« (117f). Sein Charakterbild wird getrübt durch den unbändigen Haß, mit dem er seinen Enkel verfolgt. Er liebte seine Tochter sehr und wollte, daß sie die Tradition der Priesterinnen der Ussul fortsetzt: »Sein Glauben und sein Hoffen auf die Zukunft dieses Kindes wurde ihm zur Religion.« (337) Doch da kam der DSCHINNISTANI (Mir von Dschinnistan) zu den Ussul. Die TOCHTER DES SAHAHRs verliebte sich in diesen. Der S. war strikt gegen die Verbindung, mußte sich jedoch nach einem Zweikampf, den er verlor, fügen. Nachdem seine Tochter und der Dschirbani aus Ussul nach El Hadd zogen, erklärte der S. den Dschinnistani für verschollen und seine Tochter für tot. Der Dschirbani blieb bei den Ussul, er wird vom S. als räudig und wahnsinnig bezeichnet (der Dschirbani wird zeitweise sogar mit Aussätzigen zusammen gefangengehalten). Als KARA BEN NEMSI (KBN) und HALEF zu den Ussul kommen, hat der S. den Dschirbani in einen Stachelzwinger, der von Bärenhunden bewacht wird, stecken lassen. KBN befreit den Dschirbani; dabei fällt einer der Hunde, die der S. grausam behandelt hat, den Zauberer an, bevor KBN den Hund erschießen kann. Der S. weist jede ärztliche Hilfe von KBN und dem Dschirbani zurück und wird dann heimlich, auf Wunsch seiner Frau, in

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betäubtem Zustand vom Dschirbani behandelt, //751// der ihm dadurch das Leben rettet. (GR 31: 116ff, 123f, 128, 133, 141, 152f, 188, 216, 230ff, 237f, 255ff, 261, 265, 279f, 284f, 336f, 347, 409f) - FRAU DES SAHAHRs: Priesterin der Ussul; Großmutter des DSCHIRBANI, Freundin von TALDSCHA; sie »war so hoch und stolz gebaut wie Taldscha«, aber viel älter als diese. »Sie war weder schön noch häßlich: aber sie hatte das Gesicht einer Denkerin, und aus der Tiefe ihrer Augen blickte jenes Wohlwollen, welches nicht nur angeboren, sondern noch viel mehr auch eine Frucht der innerlichen Betrachtung ist.« (326) »Ein weißes Gewand umhüllte sie, und glänzend weiß floß ein Schleier rundum von ihrem Haupt herab, der bis auf das Knie herniederreichte« (325) (in DH: »glänzend weiß floß ein Schleier rundum von ihrem Haupt herab, der bis auf das Knie herniederreichte. Das war ihr Haar. Es umhüllte sie vollständig; es machte sie zum scheinbar undurchdringlichen Geheimnisse.«) Ihre Ahnen stammen aus Sitara und wurden von MARAH DURIMEH zu den Ussul gesandt. Daher besitzt sie den angeborenen Dufthauch der Sternenblumen. Ihre Tochter sollte ihre Nachfolgerin als Priesterin der Ussul werden, doch heiratete diese den DSCHINNISTANI (SCHECH EL BELED/MIR VON DSCHINNISTAN). Sie versucht, die schlimmsten Auswüchse des Hasses ihres Mannes gegen ihren Enkel, den DSCHIRBANI, zu mildern. Sie zeigt KARA BEN NEMSI das Leuchten der Vulkane Dschinnistans vom Dach des Ussultempels aus und führt mit ihm gedankenreiche Gespräche, die ihn tief beeindrucken. (DH 34. Jg.: 566/ GR 31: 284f, 325ff, 332-37, 339, 346ff) - TOCHTER DES SAHAHRs -> FRAU DES SCHECHs EL BELED SABETH-BEI: Polizeidirektor eines Nildorfes; »Er trug die Abzeichen eines Bimbaschi, eines Majors oder Befehlshabers von tausend Mann, hatte aber trotzdem weder ein kriegerisches, noch ein übermäßig intelligentes Aussehen.« (162) Er nimmt in der Verhandlung um die Entführung SENITZAs (in LEILET: WARDE) Partei für ABRAHIM-MAMUR (in LEILET: ABRAHIM-ARHA). Der überhebliche Beamte wird von KARA BEN NEMSI (KBN) (in LEILET: M. GISELA) zurechtgewiesen und zu ordnungsgemäßer Verfahrensführung gezwungen. Der S. vertagt das Verfahren. KBN und seine Gefährten warten seine Entscheidung nicht ab, sondern reisen weiter, was im Interesse des S. ist, der so Abrahim-Mamur nicht verurteilen muß. (LEILET/GR 1: 162-68) ES SAHIRA (DIE ZAUBERIN) -> MARAH DURIMEH SAID (DER GLÜCKLICHE/GESEGNETE): Arabadschi (Fuhrmann); Diener IBRAHIM PASCHAs; S. ist 19 Jahre alt. Er ist der Vertraute ZYKYMAs, die ihm einst das Leben rettete. Er begleitet sie als Diener seines Herrn von Konstantinopel über Tunis bis zu den Beni Sallah. In Tunis kann er Lord EAGLE-NEST durch die Benachrichtigung der Polizei aus den Händen von Verbrechern befreien. Bei den Beni Sallah tritt er, als Zykyma der Gewalt Ibrahim Paschas entrissen ist, in den Dienst OSKAR

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STEINBACHs. (DH-DH: 49, 205, 318, 324, 612f) //752// SAID KALED PASCHA (al. SERT JUMRUK (HARTE FAUST)): Wali von Engyrijeh; Gastgeber KARA BEN NEMSIs; S. ist ein Günstling des Sultans und wegen seiner eisernen Strenge gefürchtet. Er bittet KBN, seinem Freund OSMAN BEI eine seit 15 Jahren ausstehende Pension zu überbringen. (VERFLUCHTE: 613, 615f) VON SAINT GERMAIN (Graf v.SG) (al. RITTER VON SCHÖNING/GRAF TZAROGY/HERR VON BELLAMARE/nur in AQUA: VON WELLDONE, VON SOLTIKOW): geheimnisvoller Scharlatan, der ein Aqua benedetta erfunden haben will, das das Altern völlig aufhebt. Er behauptet, schon seit vielen hundert Jahren zu leben und edle Metalle und Steine fabrizieren zu können. Er spielt mehrere Instrumente virtuos, singt hervorragend, ist ein hochtalentierter Bildhauer und spricht »außer französisch, englisch, deutsch, italienisch, spanisch, portugiesisch und den sämtlichen alten Sprachen auch arabisch, türkisch, persisch und chinesisch« (370). »Er war von mittlerer Größe und elegantem Benehmen, hatte regelmäßige Züge, tiefbraune Gesichtsfarbe und schwarzes Haar. Seine Kleidung war einfach, aber geschmackvoll« (371), an allen Fingern und statt der Knöpfe trug er jedoch Diamanten. Der Graf hatte einst den unter seinem Einfluß stehenden BARON VON LANGENAU ruiniert und in den Tod getrieben, was ihm die Todfeindschaft des Sohnes, KARL VON LANGENAU, eintrug, der die Kugel, mit der sich sein Vater das Leben nahm, für den Grafen stets bei sich trägt. Ein gleichfalls erbitterter Feind des Grafen ist der Prinz PARANOW, der einst von diesem einen Diamanten kaufte, der sich als unecht erwies. Am Hof von Versailles, wo der Graf von der MARQUISE DE -> POMPADOUR, der er von seinem Aqua benedetta gab, protegiert wird, kann er erfolgreich gegen Karl von Langenau, der dort als preußischer Gesandter weilt, intrigieren. Später befindet sich der Graf im Haag, wo er angeblich im Auftrag des französischen Königs LUDWIG XV. die französischen Kronjuwelen verpfänden will. Auch CASANOVA befindet sich dort, um für den französischen Außenminister Kredit aufzunehmen. Mit Hilfe von Langenaus und des Chemikers VAN HOLMEN gelingt es Casanova, nachzuweisen, daß der vom Grafen als Pfand hinterlegte Diamant eine Fälschung ist; der Graf muß nach England fliehen. Einige Jahre später befindet sich der Graf in Eckernförde beim dortigen dänischen Statthalter KARL VON -> HESSEN-KASSEL, der völlig unter seinen Einfluß geraten ist und - erst als sein Vermögen dahingeschmolzen ist - mißtrauisch wird. Er fordert den Grafen auf, Beweise seiner Kunst vorzulegen. Daraufhin kündigt der Graf eine abendliche magische Vorstellung an. Paranow und von Langenau, die ebenfalls in Eckernförde sind, bestärken den Statthalter in seinem Verdacht. Der Graf kündigt an, Metall in Gold verwandeln zu wollen und Aqua benedetta herzustellen, das auch vor Verwundung und Tod schützt. Als Beweis will er einen Diener mit einer Pistole auf sich schießen lassen. Paranow tauscht jedoch die vom Grafen präparierte Kugel (eine Quecksilbermischung) gegen die durch von Langenau mitgebrachte ›Rachekugel‹ aus; der Graf wird erschossen. In AQUA fehlt die Kugel-Episode. Bei der magischen Vorstellung in Eckernförde entdeckt der Graf unter den Zuschauern seine Widersacher und bricht die Vorstellung ab. Daraufhin nennt ihn Paranow einen Betrüger. Es kommt zum Duell, in dem der Graf getötet wird. (historisch: berühmter Abenteurer //753// und Diplomat (um 1706-1784)) AQUA: 319, 333ff, 351, 365, 367, 381ff FÜRST: 370ff, 385, 402, 404, file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/SAA_SAI.HTM[21/02/2024 12:34:11]

407, 418, 420, 422ff) DE SAINTE-MARIE: 1) BARONIN D.S-M.: Deutsche; verwitwet; Mutter von 4); sie nimmt auf ihrem Meierhof Jeanette MARGOT RICHEMONTE und deren Mutter, die eine Cousine von ihr ist, auf, als diese vor ALBIN RICHEMONTE und dem Baron DE REILLAC fliehen müssen. Zusammen mit diesen beiden Frauen wird sie von Wegelagerern im Argonner Wald überfallen und von HUGO VON KÖNIGSAU gerettet. Dabei trifft sie auf NAPOLEON I. und sein Gefolge, die sich auf ihr Angebot hin bei ihr einquartieren. Sie gibt Hugo als ihren Cousin aus und nimmt BERTHA MARMONT als Pflegerin der verwundeten Margot mit nach Jeanette. Albin Richemonte nimmt sie in ihrem eigenen Haus gefangen, da er Königsau erkannte und vermutet, daß sie ihn versteckt hält. Da man ihr aber nichts nachweisen kann, wird sie wieder freigelassen. Sie wird von ihren Sohn bestohlen. Als er gegen ihren Willen Bertha Marmont heiratet, verstößt sie ihn. (W: 311f, 322f, 328f, 355f, 370, 403f, 577f, 586f / ULAN II: 473-76 476, 479ff, 494, 516, 539, 581ff, 753ff) 2) CAPITÄN D.S-M.: Deckname HUGO VON KÖNIGSAUs (W: 322 / ULAN II: 478f) 3) ADELINE D.S-M. (eigentl. ADELINE VERDY): französische Baronin; Tochter des Schäfers VERDY, Frau von 6.2), Mutter von 5), Stiefmutter von 8); sie ist eine hohe, mehr als üppige Blondine, »ohne Herz und Gemüt«. A. war früher Dienstmädchen. Als Kräutersammlerin verdiente sie sich Geld, um sich schmücken zu können. Der Sohn des Bürgermeisters ihres Dorfes verliebte sich in sie. Als A. ein Kind von ihm erwartete, weigerte ihr Liebhaber sich, sie zu heiraten. Sie macht beim Kräutersammeln die Bekanntschaft des falschen Barons ARTHUR DE SAINTE-MARIE (HENRY -> RICHEMONTE), der sich in A. verliebt. Der Baron verspricht ihr die Ehe. A. wird Zeuge, wie Capitän ALBIN RICHEMONTE mit GEBHARDT VON KÖNIGSAU kämpft und diesen schwer verwundet, und beobachtet, wie der Baron FLORIAN RUPPRECHTSBERGER und dessen Neffen erschlägt. Sie pflegt Gebhardt von Königsau gesund. Mit dem Capitän schließt sie einen Vertrag, um sich vor ihm zu schützen. Sie heiratet den Baron und lebt auf Schloß Ortry. Die als Frau des Barons geltende LIAMA wird gezwungen, aus Rücksicht auf ihre Tochter, MARION DE SAINTE-MARIE, in den Verliesen des Schlosses zu verschwinden, und wird für tot erklärt. Ihren Sohn, von dem der Baron glaubt, er sei der Vater, liebt A. abgöttisch, ihre Stieftochter Marion jedoch verfolgt sie mit ihrem Haß. Deshalb willigt sie auch in den Plan des Capitäns ein, Marion gegen ihren Willen mit dem Oberst DE RALLION zu verheiraten. Ihre Herrschaft auf Ortry endet, als RICHARD VON KÖNIGSAU Liama aus ihrer Verbannung befreit. Als zu Beginn des deutsch-französischen Krieges preußische Ulanen unter Richard von Königsau Ortry besetzen, wird A. gefangengenommen. (W: 21-24, 43, 790ff, //754// 803f, 807f, 1097, 1105f, 1351ff, 1587ff, 1653f / ULAN: I 43, 50, 92 III 971-75, 984ff, 995 IV 1306, 1630 V 1845ff, 1948)

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4) ALBAN D.S-M. (al. HADSCHI OMANAH): französischer Baron; Landwirt und Weinzüchter, hat Medizin studiert; Sohn von 1), Mann von 7), Vater von 6.1); er war ein junger Mann mit »höchst angenehmen« Zügen, »fast mehr weiblich als männlich, er mochte höchstens zweiundzwanzig Jahre zählen, während die dünnen, seidenweichen Haare seines Schnurrbärtchens ihn noch jünger erscheinen liessen« (294). A. macht MARGOT RICHEMONTE einen Heiratsantrag, wird aber abgewiesen und tröstet sich mit seiner bisherigen Geliebten, BERTHA MARMONT. A. bestiehlt seine Mutter und flieht mit Bertha, die er gegen den Willen der Mutter, die ihn deshalb verstößt, heiratet. Bertha verläßt ihn aber, durch ALBIN RICHEMONTE beeinflußt, mit ihrem kleinen Sohn. Alban folgt ihr nach Marseille, wo er sie im Streit ermordet. Er flieht daraufhin mit seinem Sohn über Korsika und Sizilien nach Afrika, wo er in Ägypten seinen Sohn in ein Findelhaus gibt und selbst nach Nubien, dann nach Mekka zieht, von wo aus er als gelehrter Muslim nach Kairo zurückkehrt und seinen Sohn wieder zu sich nimmt. Mehr als zwanzig Jahre später: A. lebt mit seinem Sohn im Aurasgebirge in Algerien auf einem einsamen Felsen unter dem Namen HADSCHI OMANAH und ist als von den Eingeborenen verehrter, heiliger Marabut berühmt geworden. Er hat »ein unendlich hageres, eingefallenes Gesicht, welches mehr einem Todtenkopfe als einem lebenden Wesen anzugehören schien« (562). Er trägt ein härenes Gewand und einen grünen Turban. A. fühlt sein Ende nahen und beichtet seinem Sohn seine Vergehen. Dabei wird er von Albin Richemonte und dessen Adoptivsohn, HENRY RICHEMONTE, belauscht. Nach der Beichte stirbt er in den Armen seines Sohnes. (W: 294f, 375ff, 385f, 562-65, 579-82 / ULAN II: 452, 456, 551ff, 738, 743ff, 758-61) 5) ALEXANDER D.S-M.: Sohn von 3) und (angeblich) 6.2), Halbbruder von 8), Adoptivenkel von ALBIN RICHEMONTE; A.s wirklicher Vater ist der Sohn des Bürgermeisters des Dorfes, aus dem A.s Mutter stammt. Diese hat A. dem (falschen) Baron ARTHUR DE SAINTE-MARIE untergeschoben. A. ist sechzehn Jahre alt, stolz, hochmütig, sehr verzogen durch Mutter und Großvater, »ein Plagegeist«. Bei einer Ausfahrt zwingt er den Kutscher (›GROOM‹), ihm die Zügel zu überlassen. Die Pferde gehen mit ihm durch und der Wagen rast auf den Abgrund eines Steinbruchs zu. In letzter Minute kann ihn der zufällig vorüberkommende preußische Ulanen-Rittmeister RICHARD VON KÖNIGSAU retten, der als verkleideter, buckliger Schulmeister unter dem Namen DR. ANDREAS MÜLLER auf Schloß Ortry eine Stelle als A.s Hauslehrer antreten will, um für Preußen auszukundschaften, welche Rüstungsvorbereitungen in der Umgebung von Ortry betrieben werden. Durch seine Tat erwirbt sich von Königsau das Vertrauen des Knaben, und A. setzt durch, daß von Königsau gegen den Willen von A.s Großvaters die Stelle bekommt. Durch von Königsau wird A. so günstig beeinflußt, daß sich insbesondere zu seiner Halbschwester ein positives Verhältnis entwickelt und A. auch Lerninhalten theoretischer Natur aufgeschlossener gegenübersteht. Als zu Beginn des deutsch-französischen Krieges Ortry von preußischen Ulanen unter Richard von Königsau besetzt //755// wird, wird A. mit seiner Familie in Gewahrsam genommen. (W: 21-26, 28, 55f, 1652 / ULAN: I 43f, 46ff, 52, 56, 63, 113, 115 V 1945) 6) ARTHUR D.S-M.:

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6.1) (al. BEN HADSCHI OMANAH): Sohn von 4)/7); er ist 29 Jahre alt, hat dunkel gebräunte Züge und trägt einen langen, »kameelhärenen« Burnus sowie einen grünen Turban. Er war als Kleinkind von seinem Vater in einem Kairoer Findelhaus abgegeben und dort mehrere Jahre erzogen worden. Dann zog er mit seinem Vater nach Algerien in eine Einsiedelei im Auras-Gebirge, wo er als Gehilfe seines Vaters arbeitete. Erst als sein Vater im Sterben liegt, erfährt A. seine Herkunft. Gleich darauf wird er von HENRY RICHEMONTE ermordet, der A.s Legitimationspapiere an sich bringt, in Frankreich als A. auftritt und A.s Erbe der Familie VON KÖNIGSAU aberkennen und sich zusprechen läßt. (W: 562-65, 579-82, 593 / ULAN II: 738, 743ff, 758-61, 772) 6.2) Mann von 3), angeblicher Vater von 5)/8): siehe unter HENRY RICHEMONTE 7) BERTHA D.S-M.: Frau von 4), Mutter von 6.1): siehe unter BERTHA MARMONT 8) MARION D.S-M.: französische Baronesse; Tochter von LIAMA und (angeblich) von 6.2), Halbschwester von 5), Adoptivenkelin von Capitän ALBIN RICHEMONTE; sie ist in Wirklichkeit die Tochter SAADI BEN HASSANs, also die Enkelin Scheik MENALEKs und die Nichte ABU HASSANs. »Von hoher, junonischer Gestalt, schien sie nur zum Gebieten bestimmt zu sein. Ihre Züge glichen denjenigen, welche der Maler jenen persischen Schönheiten zu geben pflegt, welche geschaffen sind, die Sterne eines ganzen Harems zu verdunkeln. Der herrlich modellirte Kopf trug eine Fülle kastanienbrauner Haare, welche die Zofe jedenfalls nur schwer überwältigen konnte. Auf der alabasterweißen Stirn thronte ein Adel, welcher dem Gesichte den Charakter der Unnahbarkeit verlieh. Die großen, unter herrlich geschwungenen Brauen blitzenden, und von vollen, seidenen Wimpern beschatteten Augen, besaßen jene mandelähnliche Form, welche nur der Orient zu geben vermag; doch war diese Form nicht in jener determinirten Weise ausgeprägt, welche man an den unvermischt gebliebenen Kindern Israels bemerkt. Das kleine, nur leicht und außerordentlich graziös gebogene Näschen war zwar sehr fein geschnitten, zeigte aber doch zwei rosig angehauchte Flügel, welche sich ganz energisch aufzublähen vermochten. Der kleine Mund war geradezu wunderbar gezeichnet zu nennen. Ganz wie zum glühenden, überwältigenden Kusse gemacht, zeigten die granatnen Lippen doch nicht jene auffallende Fülle, welche nur das Vorrecht besonders sinnlicher Naturen zu sein scheint. Und wenn sich diese Lippen zu einem Lächeln öffneten, so erschienen zwei Reihen perlenkleiner Zähnchen, an denen sicher selbst der erfahrenste Dentist kein Fehlerchen hätte entdecken können. Dieser Mund stand eigentlich im Widerspruch mit sich selbst, doch gerade dieser Contrast war es, der ihn bezaubernd machte. Um die eigenartig graziöse Schwingung der Lippen lagerte sich Trotz und Sanftmuth, Stolz und Milde, Selbstbewußtsein und Hingebung, Kühnheit und weibliches Zagen, und //756// es mußte der Zukunft überlassen bleiben, welche von diesen Eigenschaften die Oberhand erlangen, und dem Gesichte dann sein vollendetes Gepräge ertheilen würde. Die Gestalt ... war voll, aber nicht unschön, üppig, obgleich ein pedantischer Kritikus vielleicht gesagt hätte, daß der Busen, welcher seine sommerlich leichte Hülle zu zersprengen drohte, die Blicke der Männer ein ganz klein Wenig zu sehr auf sich zu ziehen vermöge. Das feingewebte, eng anschließende Reisekleid war nicht vermögend, die

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herrlichen Formen eines sinnberückenden Körperbaues ganz zu verbergen. Das kleine, aber kräftig gebaute Händchen schien nur bestimmt zu sein, mit Inbrunst an das Herz gedrückt zu werden, und unter dem leise emporgerafften Saume des Kleides blickte ein Füßchen hervor, welches den Neid von tausend Damen zu erwecken vermochte ... Ihre Stimme klang kräftig, voll und rein wie Glockenton. Man hörte es ihr an, daß sie vom gebieterischesten Befehle an bis herab zum süßesten Liebesgeflüster aller Modulationen fähig sei. Es war das eine Stimme von seltener Resonanz und dabei doch so biegsam und weich; sie besaß die Kraft des Herrschens und die Innigkeit des Einschmeichelns; sie klang so sonor und doch so warm; ihr Ton schien nicht zwischen den Ligamenten des Kehlkopfes, sondern in der Tiefe der Brust gebildet zu werden, oder aus der untersten Kammer des Herzens, dem heiligsten Innern der Seele, zu kommen. Wer die Stimme hörte, wurde gebannt und ergriffen wie Einer, der im Dunkel eines hohen Domes kniet und plötzlich aus der Höhe des Orgelchores den wunderbaren, zauberischen Klang der Voxhumana erzittern hört.« (2) Sie lebt mit ihrer Familie auf Schloß Ortry. Zwei Jahre lang hielt sie sich in England auf. Auf Befehl ihres Adoptivgroßvaters, des Capitäns Albin Richemonte, kehrt sie nach Ortry zurück, da dieser sie mit dem Oberst DE RALLION verheiraten will, den M. bislang noch nie gesehen hatte. Mit ihrer Gesellschafterin, NANON KÖHLER (DE -> BAS-MONTAGNE), benutzt sie für die Fahrt von Traben-Trarbach nach Trier einen Moseldampfer. Als der Dampfer im Nebel Schiffbruch erleidet, wird sie von dem preußischen Ulanen-Rittmeister RICHARD VON KÖNIGSAU gerettet. Dieser ist allerdings als buckliger, ärmlich gekleideter Schulmeister verkleidet, da er sich auf dem Weg nach Schloß Ortry befindet, wo er unter dem Decknamen DR. ANDREAS MÜLLER eine Stelle als Hauslehrer für M.s Halbbruder annehmen will, um in der Gegend von Ortry französische Kriegsvorbereitungen für Preußen auszukundschaften. M. hatte Richard - in seiner richtigen Gestalt - vor einiger Zeit in Dresden flüchtig gesehen und sich in ihn verliebt. Sie hatte sich sogar ein Bild von ihm besorgt. Seinen Namen und Stand kennt sie allerdings nicht; sie erkennt ihn auch nicht in Dr. Müller wieder. Richard, der in M. verliebt ist, gewinnt auf Ortry das Vertrauen M.s, er warnt und beschützt sie vor den Anschlägen des Capitäns, als sie sich weigert, de Rallion zu heiraten. M. wehrt sich auch eigenständig gegen die Übergriffe des Capitäns. Dazu ist sie in der Lage, da sie von Abu Hassan Brillenschlangen zu ihrem Schutz bekommen hat und da sie einiges aus der dunklen Vergangenheit des Capitäns weiß. Dennoch können der Capitän und de Rallion sie überwältigen und in ein Verlies werfen. Dort soll de Rallion ihr Gewalt antun, damit sie in die Heirat einwilligt. Richard verhindert das Verbrechen. Er kommt auch hinter das Geheimnis Liamas, die vom Capitän für tot erklärt und in die Verliese des Schlosses verbannt worden war. Zusammen mit ihrer Mutter flieht M. zu ihrer Freundin, der Comtesse ELLA DE LATREAU, nach Schloß Malineau. Sie erlebt dort, wie das umkämpfte //757// Schloß von Richard, der nun als Major der Ulanen auftritt, befreit wird und wie Richard im Zweikampf de Rallion tötet. Sie erkennt in ihm den Dresdner Geliebten und auch den Dr. Müller, zu dem sie inzwischen tiefe Zuneigung gefaßt hatte. Richard und M. verloben sich. (W: 2f, 9f, 12f, 17f, 21, 55f, 65f, 1105f, 1111, 1126, 1218f, 1335f, 1351f, 1541f, 1554f, 1656f, 1671ff / ULAN: I 5f, 8, 25ff, 32ff, 35, 43, 113ff, 128ff IV 1307ff, 1318, 1334, 1432, 1599ff, 1628 V 1790ff, 1804ff, 1955ff, 1994ff, 1997ff) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//757// SAKAT: fälschl. für BUSRA (-> MÜBAREK) SAKLA: schiitische Kurdin; Tochter SCHIR SAFFIs; zusammen mit anderen Bewohnern ihres christlich-schiitischen Dorfes wurde sie von Akrakurden gefangengenommen und versklavt, kann jedoch von KARA BEN NEMSI und HALEF wieder befreit werden. (FATIMA: 468, 491, 498) SALAZAR: General unter BENITO JUAREZ; er wurde von den Franzosen ermordet. (nur erwähnt) (historisch) (WR: IV 2474) SALDANO: 1) FRANZISKO S.: Bruder/Vetter von 2); Wirt in Vera Cruz; er war »als ein höchst frommer Mann bekannt, besuchte täglich zweimal die Messe und wußte so gottesfürchtig zu reden, als habe er die Studien seiner Muttersprache im Monasterio San Joseppo zu Quadalajara gemacht. Aber ebensogut wußte man, daß er nebst dem Himmel einen vollen Säckel liebte und nicht gern eine Gelegenheit vorüber gehen ließ, diese Fülle zu vergrößern. Wenn er hinter dem Buffet thronte und die Bedienung seiner Gäste leitete, sah er sehr darauf, daß alles fein hübsch still und säuberlich zuging und ja kein allzu kräftiges Wort sich hörbar machte. Zwar genirte dies so manchen Besucher seines Lokals gewaltig, aber man kam dennoch gern, denn man konnte sich auf seine Frömmigkeit und Menschenliebe in jeder Noth verlassen, wenn man nur nicht vergaß, daß eine Hand die andere zu waschen hat. In rechter Würdigung des Bibelwortes: ›Laß Deine Linke nicht wissen, was die Rechte thut!‹ frug er nie, wem er eigentlich seine Hülfe gewährte. Jeder Mensch, der sie begehrte war sein Nächster, und die Religion gebot ihm ja, sie niemandem zu versagen, natürlich nur unter der Voraussetzung, daß er sich selbst der Allernächste sei.« (599) Sein Bruder verweist den flüchtigen TOM WILSON an ihn. S. verhilft Wilson zur Flucht in die USA, indem er ihn als Matrose auf die ›Union‹ vermittelt. (DICHTER: 598f) 2) MIGUEL S.: Bruder/Vetter von 1); Mitglied einer Bande von Braveros, die TOM WILSON auf dem Gefangenentransport befreien. Zur weiteren Fluchthilfe verweist M. Wilson an seinen Bruder. (DICHTER: 598f) //758// SALEF: Sklavenjäger unter ABU EL MOT; er wird von seinem Freund, dem ONBASCHI, nach dessen Überlaufen zu EMIL SCHWARZ in eine Falle gelockt. (SKLAVENKARAWANE: 362f) SALEK (al. EGON VON STUBBENAU): berüchtigter Verbrecher und Mädchenhändler; Komplize der Tänzerin VALESKA; er färbt sich Bart und Haare blond oder tiefdunkel. In Wien tritt er als Baron EGON VON STUBBENAU in Begleitung des Sängers GUISEPPE CRIQUOLINI (-> file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/SAK_SAM.HTM[21/02/2024 12:34:12]

KRIKELANTON) auf: er trug »einen sehr eleganten, ja ›feschen‹ Wiener Anzug nach dem allerneuesten Schnitt und Muster. Die Linke war behandschuht, die Rechte nicht. An den Fingern dieser Letzeren glänzten mehrere Ringe, deren Steine nur ein ganz besonderer Kenner für werthlose Nachbildungen hätte erklären können. Er war, das sah man auf den ersten Blick, ein ausgesprochener Dandy und hatte ... gewöhnlich die nachlässige, gelangweilte Haltung jener Flaneurs, welche sich in ihren müssigen Stunden - und jede Stunde ist bei ihnen müssig - auf den eleganteren Straßen herumtreiben und dem Leben keinen besonderen Reiz mehr abgewinnen können, weil sie die liebenswürdigen Seiten desselben bereits im Uebermaße kennen gelernt und genossen haben. Sein Gesicht war glatt rasirt und stark gepudert, vielleicht um gewisse Spuren, welche eine ausverkaufte Jugend zurückzulassen pflegt, weniger bemerkbar zu machen. Seine Brauen und Wimpern waren schwarz gefärbt, um dem Blicke des matten Auges mehr Intensivität zu ertheilen. Die perlenweißen Zähne waren viel zu schön, als daß man sie für echt hätte halten können, und der Mund schien durch Anwendung einer Lippenpomade künstlich aufgefrischt worden zu sein. Dies alles gab dem Gesicht etwas Unechtes, Wachsfiguren-Aehnliches und verdeckte trotzdem nicht den Ausdruck scheuer Unsicherheit, welcher über diesem Gesichte ausgebreitet lag und sich in dem ganzen Wesen und Gebahren des jungen Mannes aussprach. Wenn man überhaupt die Erlaubniß hat, einen Menschen mit irgend einem Thiere zu vergleichen, so glich der Baron einer schön gezeichneten und wohlgenährten Katze, welche jeden Augenblick bereit ist, irgend einem ihr feindseligen Wesen zu entwischen.« (2100f) S. ist Falschspieler. Er stiehlt dem Krikelanton einen teuren Ring und bricht mit seiner Komplizin Valeska, mit der er zwei uneheliche Kinder hat, bei der Sängerin LENA UBERTINKA (-> MUHRENLENI) und beim FEX ein. Der Sängerin wird wertvoller Schmuck gestohlen, dem Fex entwendet S. im Auftrag des Barons TERZKY VON GULIJAN wichtige Papiere. Da Graf HORST ARNIM VON -> SENFTENBERG S. und Terzky belauschen konnte, kann der WURZELSEPP S. bei der Übergabe der Papiere verhaften lassen. In S.s Wohnung findet sich neben Diebeswerkzeugen und -gut ein genaues Verzeichnis der von S. begangenen Verbrechen, da er darüber genau Buch geführt hatte. So kommt man einem vom S. zusammen mit BARUCH ABRAHAM und den Brüdern PETRUCCIO betriebenen Mädchenhandel auf die Spur, bei dem Mädchen von S. mit falschen Versprechungen unter Vertrag genommen, an Baruch und die Petruccios weitergeleitet und vom Kapitän MARMEL nach Amerika verschifft werden, wo sie in Freudenhäusern arbeiten müssen. Eines der in die Fänge S.s geratenen Mädchen ist PAULA KELLERMANN. (WzG: V 2100, 2104, 2106, 2126, 2137, 2162, 2172 VI 2232f, 2235, 2244f, 2249, 2278, 2279) //759// SALIB: christlicher Kurde; Kiaja eines kleinen christlich-schiitischen Dorfes; er ist »ein ärmlich gekleideter Greis ... Sein Anzug bestand aus einem kurzen Hemde und einer Hose, beides aus dünner, blauer Leinwand; die Füße waren nackt, und auch der Kopf hatte keine Bedeckung. Das silberweiße Haar hing ihm lang über den Nacken herab, und von derselben ehrwürdigen Farbe war auch der Bart, welcher ihm bis auf die Brust reichte« (458f). Einige seiner Verwandten sind zusammen mit anderen Dorfbewohnern von Akrakurden gefangengenommen und versklavt worden. S. will mit den Christen die Gefangenen durch List befreien, während die Schiiten des Dorfes für Gewalt plädieren. KARA BEN NEMSI steht S. bei und befreit die Gefangenen. (FATIMA: 458f, 464, 480, 497) SALIDO:

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1) gastfreundlicher Bankier in Buenos Aires; Mann von 2); er ist nicht nur auf Erwerb bedacht, sondern fördert Künste und Wissenschaften. Seine Ehe ist kinderlos. S.s Erbe wird den beiden Söhnen seines Schwagers ENGELHARDT in Lima zufallen. Er hat deshalb ANTON ENGELHARDT, einen seiner Neffen, zu sich eingeladen. S. bittet den VATER -> JAGUAR, Anton in seiner Gesellschaft mit über die Kordilleren zu nehmen. (INKA: 20, 31-33, 54-57, 61f, 65) 2) (geb. ENGELHARDT): Deutsche; Frau von 1); Schwester des in Lima lebenden Bankiers ENGELHARDT (INKA: 33) SALLAB, DER FAKIR: Deckname des PEDEHR bei den Massaban SALLAM -> SELIM SALLY: Freudenmädchen in der Spelunke VATER -> MAINs; S. »war früher jedenfalls ein sehr schönes Mädchen gewesen. Sie war jetzt noch hübsch und verführerisch, allerdings nur für Einen, welcher sich über die Zeichen hinwegsetzt, welche ein unkeuscher Lebenwandel im Wesen einer jeden Gefallenen zurückläßt ... Dieses arme Mädchen war vielleicht ohne eigenes Verschulden durch die Verhältnisse von Stufe zu Stufe in die Tiefe getrieben worden. In einer Weltstadt steigt und fällt man leichter als anderswo, auch moralisch.« (821) S. ist verliebt in ARTHUR VON HOHENTHAL, der sich unter dem Decknamen CHANGEUR in die Verbrecherkreise eingeschlichen hat, um die Kriegsvorbereitungen der Franzosen für die Preußen auszukundschaften. S. verrät ihm, wo die entführte Comtesse ELLA DE LATREAU gefangengehalten wird, so daß Arthur diese befreien kann. Als Dank für ihre Hilfe wird S. im Hause de Latreau aufgenommen. (W: 810f, 821, 884f, 902 / ULAN III: 1000, 1004, 1085, 1108) //760// SALM: 1) PRINZ S.: deutscher Adeliger; Adjutant des mexikanischen Kaisers MAXIMILIAN; Mann von 2); er bleibt dem Kaiser bis zuletzt treu. (historisch: Prinz zu Salm) (WR VI: 2554, 2566) 2) PRINZESSIN S.: deutsche Adelige; Frau von 1); Bekannte KURT HELMERS, den sie in Queretaro trifft und der wie sie mit Billigung von BENITO JUAREZ versucht, den mexikanischen Kaiser MAXIMILIAN zur Flucht aus Mexiko zu überreden, was beiden nicht gelingt. (historisch) (WR VI: 2553ff) SALMONNO (eigentl. SALOMON): jüdischer Bankier in Saragossa; »Dieser war ein Millionär und zugleich Besitzer eines ungeheuren Stolzes ... Uebrigens war sein Stolz nicht größer, als der Geiz, den er besaß.« (303) S. ist lang und hager. STERNAU, der Zieh-Vater KARL STERNAUs, arbeitet bei ihm file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/SAK_SAM.HTM[21/02/2024 12:34:12]

als Erzieher seines Sohnes. Fräulein WILHELMI, die Mutter Karl Sternaus, war die Gouvernante von S.s kleiner, verstorbener Tochter. S. schämt sich seiner jüdischen Herkunft und hat deshalb den Namen gewechselt. (WR I: 303ff, 341ff) SALOMON -> SALMONNO SALTERS, WILL: Fallensteller; Österreicher mütterlicherseits; Gefährte von YATO-INTA (in WINDHOSE von OLD SHATTERHAND); (GR 15: 216, 226) SALTEWITSCH: 1) PAULO S.: erfundener Bruder des sich PETER S. nennenden ALEXIUS BORODA (DH-DH: 1960) 2) PETER S.: 2.1) russischer Sänger aus Witimska; er hat lichtes Haar, ist kleiner und untersetzter als ALEXIUS BORODA und hat russischere Gesichtszüge als dieser. (nur erwähnt) (DH-DH: 1960) 2.2) Deckname ALEXIUS BORODAs (DH-DH: 1960) SALTIKOFF: 1) IWAN S. (eigentl. IWAN RAPNIN): Rittmeister einer Kosakenschwadron in Platowa; Sohn von 2)/3); S. ist - wie seine Eltern - in Platowa nur unter dem Namen Rapnin bekannt. Er ist seinem Vater sehr ähnlich, hat eine Hünengestalt und ungemeine Körperkräfte. S. ist als strenger, unfreundlicher Offizier bekannt und gefürchtet. Wegen finan//761// zieller Schwierigkeiten will er KARPARLA heiraten, die ihm ohne deren Wissen von ihrem Vater und dem Schamanen ihres Stammes anverlobt wurde, ihn aber nicht akzeptiert, auch deswegen, weil er sie mit einem Kameraden beim Bad in einem Fluß beobachtete. Seinen Nebenbuhler bei Karparla, den Verbannten GEORG VON ADLERHORST, versucht er zu beseitigen, was nicht gelingt. Auch ein Giftanschlag auf SAM BARTH und JIM und TIM SNAKER schlägt fehl. Mehrfach wird er von diesen gezüchtigt; zusammen mit seinem Vater wird er von ihnen geteert und gefedert. OSKAR STEINBACH läßt ihn mit seinem Vater festnehmen. (DH-DH: 1580f, 1594f, 1600, 1602ff, 1606, 1615, 1622, 1651, 1805, 1827f, 1851f, 1923ff)

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2) NATALIA S. (geb. KARANIN (eigentl. NATALIA RAPNIN): Frau von 3), Mutter von 1); wie ihr Mann ist sie in Platowa nur unter dem Namen Rapnin bekannt. Sie ist in die Verbrechen ihres Mannes nur oberflächlich eingeweiht, weshalb sie von OSKAR STEINBACH auch nicht angeklagt wird. (DHDH: 1703, 1712, 1932) 3) WASSILAI S. (eigentlich WASSILAI RAPNIN): korrupter Kreishauptmann von Platowa; Mann von 2), Vater von 1); in Platowa ist er nur unter dem Namen Rapnin bekannt. Er war zuvor Kreishauptmann in Parankow. Seinen eigentlichen Namen hat er abgelegt, da er als Verbrecher unter diesem Namen zu Verbannung verurteilt wurde. Durch Manipulationen des Grafen ALEXEI POLIKEFF wurde statt seiner der indische Fürst BANDA in die Verbannung geschickt. S. ist »ein ächter Russe, lang, breitschulterig, mit niedriger Stirn, stumpfer Nase, dicken Lippen und struppigem Vollbarte« (1595). Mit seinem Sohn versucht er vergeblich, SAM BARTH und JIM und TIM SNAKER, die um seine Vergangenheit wissen und die ihn zusammen mit seinem Sohn geteert und gefedert haben, zu vergiften. Er wird von OSKAR STEINBACH festgenommen. (DH-DH: 1500, 1586, 1595, 1651, 1710, 1712, 1714, 1827, 1923ff) 4) -> BANDA SALZMANN: 1) Regierungsbeamter; Mann von 2); verstorben (nur erwähnt) (WzG V: 2134) 2) wohlhabende Witwe von 1); Freundin von JUDITH VON HAMBERGER; sie besaß in Wien »in der Asperngasse ein Haus, dessen möblirte Wohnungen sie an anständige Personen vermiethete. Dabei hatte sie die Gewohnheit, sich als Mutter ihrer Abmiether zu betrachten und ihnen in jeder Beziehung mit Rath und That zur Seite zu stehen.« (2134) Bei ihr wohnen der Sänger GIUSEPPE CRIQUOLINI (-> KRIKELANTON) und die Sängerin LENA UBERTINKA (-> MUHRENLENI). MARTHA CLAUS, die Tochter des SILBERBAUERn (CONRAD -> CLAUS), hat bei ihr eine Stelle als Dienstmädchen gefunden. (WzG V: 2134) //762// SALZMEIERIN, VERONIKA: Besitzerin einer Schankbude in Dankerode; Witwe (SCHEERENSCHLEIFER: 72f) SAM: Neger; Diener CORTESIOs; er begleitet OLD SHATTERHAND (OS) (in SCOUT: (anonymer) ICH-ERZÄHLER) und OLD DEATH nach Mexiko, da er einen wichtigen Brief für seinen Herrn nach Chihuahua zu besorgen hat. S. hat »eine überaus sehnige Gestalt«, ist »ganz in leichten dunklen Callico gekleidet«, trägt »einen glänzenden, fast neuen Cylinderhut auf dem wolligen Schädel« (176) und ist mit einer langen, zweiläufigen Rifle und einer Machete bewaffnet. Er ist »zwar file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/SAK_SAM.HTM[21/02/2024 12:34:12]

ein Schwarzer, stand aber an Begabung viel höher als gewöhnliche Leute seiner Farbe. Er diente Cortesio seit langen Jahren, war ihm treu ergeben und hatte den gefährlichen Ritt über die mexikanische Grenze schon mehrere Male gemacht und sich in allen Fährlichkeiten höchst wacker gehalten ... ein ausgezeichneter Reiter ... flink und sehr gefällig, hielt sich immer respektvoll hinter uns und schien ... besonders mich [OS bzw. Ich-Erzähler] in in sein Herz geschlossen zu haben, denn er erzeigte mir unausgesetzt eine Menge Aufmerksamkeiten« (177f). (SCOUT/GR 8: 113f, 176ff, 181, 196f, 204) SAM THICK: Westmann; ständiger Gefährte von SAM THIN (THE TWO SAMS); er ist der gesprächigere Teil des Duos. S. ist »klein, aber von einem ganz ungemeinen Körperumfange. Ein dichter, struppiger Bart bedeckte sein Gesicht so, daß von dem letzteren nur eine fürchterliche, in allen Farben spielende Nase und zwei kleine, listig blinzelnde Aeuglein zu erkennen waren. Die verschobene Perücke, welche auf seinem breiten Schädel lag ... glich einem umgekehrten und zerzausten Vogelneste. Auf ihr saß ein Ding, welches früher eine Pelzmütze gewesen sein konnte, jetzt aber alle Haare verloren und ganz das Aussehen eines umgestülpten faltenreichen Bärenmagens hatte. Der Jagdrock, in dem das Männlein stak, war jedenfalls für eine bedeutend längere Persönlichkeit angefertigt worden, denn er hing ihm fast bis an die Knöchel herab und ließ ... nur zwei vielfach zerrisssene und zerfetzte Mokassins erblicken« (838). S. gehört zur Westmannsgesellschaft der BOTH SHATTERS. Vor Jahren war er von SCHATUNGA bei lebendigem Leibe skalpiert worden. Seitdem verfolgt er gnadenlos die Indianer. Mit Sam Thin und dem Erzähler (KARL HOHENTHAL) kämpft er gegen Yankatou-Sioux. Während des Schlußkampfes im Hide-spot der Both Shatters skalpiert er Scha-tunga ebenfalls bei lebendigem Leibe. Er kehrt mit den Both Shatters und Sam Thin in die Zivilisation zurück. (BOTH SHATTERS: 838f, 851f) SAM THIN: Westmann; ständiger Gefährte von SAM THICK (THE TWO SAMS), dessen Satzenden er stets wiederholt; er ist der ruhigere Teil des Duos. »Seine Glieder waren so dünn und lang gezogen, daß man befürchten mußte, sie könnten beim ersten Windstoße wie Fäden auseinandergetrieben werden. Alles an ihm war lang und dünn oder schmal: die Stirn, die Nase, die Lippen, das bartlose Kinn, der Hals, der Leib, die Arme und Beine; auf seinem Hinterkopfe balancirte ein eigenthümlicher Gegenstand, dessen hundertster Urenkel nach der Darwin›schen Lehre wahrscheinlich Hut zu nennen sein würde; das lederne Jagdwamms reichte ihm nur wenige Zoll über die dürren Hüften //763// herab, und die unendlichen Beine staken in zwei weit heraufgezogenen Futteralen, von denen sich kaum entscheiden ließ, ob sie Strümpfe, Gamaschen oder Stiefel zu nennen seien« (838). S. gehört zur Westmannsgesellschaft der BOTH SHATTERS und kämpft mit dem Erzähler (KARL HOHENTHAL) gegen Yankatou-Sioux. Nach Abschluß der Kämpfe kehrt er mit den Both Shatters und Sam Thick in die Zivilisation zurück. (BOTH SHATTERS: 838f, 851f) SAMDHADSCHA: ältester der Parsi in Kalkutta; er ist hoch und breit gebaut und trägt einen langen Bart. S. ist ein Vertrauter der Thugs (Mördersekte) und sehr reich. Er hilft RABBADAH und ALPHONS MALETTI bei der Flucht aus Indien. (JUWELENINSEL: 458ff, 464, 480, 497)

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SAMIEL: 1) Wilderer, der in der Nähe eines Erzgebirgsdorfes sein Unwesen treibt; seine Beute läßt er stets liegen, wo er sie geschossen hat. Niemand kennt ihn, daher hat man ihm den Namen des ›Bösen‹ (Samiel) gegeben. Der Verdacht des BLÖßENFÖRSTERs gilt HERMANN, einem von ihm abgewiesenen Bewerber um die Hand seiner Tochter, bis es Hermann gelingt, die WIESENBÄUERIN der Wildereien zu überführen. Diese hatte mit ihren als S. begangenen Verbrechen Rache für ihren wegen Unterschlagung vom Amt des Försters abgesetzten Vater nehmen und zugleich ihren früheren Geliebten Hermann in Verruf bringen wollen, weil dieser nichts mehr von ihr wissen will. (SAMIEL: 421f, 429, 441-45, 447) 2) berüchtigter und geheimnisvoller Verbrecher; siehe KRONENBÄUERIN SAMMY: etwa vierzehnjährige schwarze Dienerin ELLEN STARTONs (VS III: 1206ff) THE TWO SAMS -> SAM THICK und SAM THIN Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//763// SANCHEZ: 1) Vaquero AUGUSTIN PENAs (WALDLÄUFER: 531) 2) Vaquero bei PETRO ARBELLEZ; er begleitet TECALTO (BÜFFELSTIRN), um SCHOSH-INLIETT (BÄRENHERZ) aus den Händen der Comanchen zu befreien. (WR II: 469/so auch in GR 15) 3) Anführer von Maultiertreibern, die mit einer Räuberbande (Hounds) Goldgräber im kalifornischen Goldgebiet ausrauben. (DEADLY/GR 9: 308f) SANDAR: einer der BEIDEN -> ALADSCHY //764// SANDAU/VON SANDAU: 1) EMILIE V.S. (SANDAU/geb. VON SENDINGEN): Frau von 2.1), Mutter von 2.2), Cousine der Baronesse VON SENDINGEN; sie ist ein stilles, sehr anspruchsloses Wesen. Eltern- und vermögenslos wuchs sie mit ihrer Cousine bei einer reichen Tante auf. Sie verliebte sich in RUDOLF VON SANDAU, den sie schnell heiratete. Um sie hatte sich auch der Baron FRIEDRICH VON ALBERG bemüht, der aber von ihr abgewiesen wurde. Von Alberg heiratete dann ihre Cousine. Um sie der reichen Tante zu entfremden, inszenierte von Alberg eine Intrige gegen Rudolf, die diesen ins Gefängnis brachte. Das Testament der Tante war aber nicht geändert worden. Von Alberg ließ es fälschen, so daß E. nicht mehr bedacht war. Nach der Entlassung ihres Mannes aus dem Gefängnis wanderte sie mit ihm und ihrem Sohn nach Amerika aus. Ihr Mann wurde dort bei einem Einsatz als Detektiv von einem Einbrecher erschossen. Ein reicher Kaufmann, bei dem der Einbruch geschah, setzte der Witwe ein »kleines Kapitälchen« aus, dessen Zinsen sie bis an ihr Lebensende erhalten sollte. Sie kehrte dann mit ihrem Sohn nach Deutschland zurück und ließ sich in Eichenfeld unter dem Namen SANDAU nieder, da der Adelsname entehrt war. Unter großen Opfern und durch Arbeit (sie gab Unterricht in Handarbeit) ermöglichte sie ihrem Sohn ein Studium der Architektur an der polytechnischen Hochschule in München. Als wegen eines Konkurses der Bank die Zinsen aus Amerika nicht mehr gezahlt wurden, traf sie der Schlag, so daß sie gelähmt ist. König LUDWIG II. bringt ihr persönlich die Nachricht, daß ihr Mann rehabilitiert ist. Durch die Freude erleidet sie einen Schock, der die Lähmung wieder aufhebt. (WzG: III 995, 971, 1028, 1030, 1032, 1035f IV 1625, 1643, 1664) 2) RUDOLPH V.S.:

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2.1) österreichischer Offizier; Mann von 1); Vater von 2.2); er ähnelte stark seinem Sohn; nachdem er EMILIE VON SENDINGEN geheiratet hatte, brachte ihn der Baron FRIEDRICH VON ALBERG durch eine Intrige ins Gefängnis: Der Kompanieschreiber v.S.s, HERMANN ARTHUR WILLIBOLD KEILBERG, wurde durch von Alberg bestochen, eine Handschriftenprobe v.S.s und Abschriften wichtiger Geheimpapiere, die v.S. zu bearbeiten hatte, zu beschaffen. Von Alberg ließ einen fingierten kompromittierenden Brief v.S.s nach der Handschriftenprobe von seinem Diener GOTTFRIED HOLLANIZ schreiben und leitete den Brief weiter, so daß v.S. als Staatsverräter vor Gericht gestellt und zu einer langen Gefängnisstrafe verurteilt wurde. Nach seiner Entlassung wanderte v.S. mit seiner Familie nach Amerika aus (die BARONIN VON ALBERG hatte ihm zu diesem Zweck 1000 Taler anonym zukommen lassen). In Amerika war v.S. zunächst als Feldmesser tätig, dann wurde er Privatdetektiv. Nach einem Jahr wurde er im Dienst von einem Einbrecher erschossen. (nur erwähnt) (WzG: III 994, 1035f IV 1625, 1627, 1642, 1665) 2.2) (SANDAU): Baumeister; Sohn von 1)/2.1); Freund von MAX WALTHER; dreiundzwanzig Jahre alt; er »war hoch und schlank gebaut, brünett und besaß ein aristokra//765// tisch gezeichnetes Gesicht, dem man es ansah, daß der Jüngling sich viel mit Denken beschäftige.« (993) »Sein Kopf war ein wirklicher Antiniuskopf mit kaum zu bändigendem Lockenhaar. Das Gesicht von einem so edlen, reinen Schnitte, daß man hätte schwören mögen, dieser Jüngling sei keines ordinären Gedankens, keiner gewöhnlichen Handlung fähig.« (1009) Er war während der Haftzeit seines Vaters geboren worden und zog mit seinen Eltern nach der Entlassung des Vaters nach Amerika. Nach dem Tod des Vaters kehrte er mit der Mutter nach Deutschland zurück. Wie sie führt er dort nur noch den Namen SANDAU. Seine Mutter ermöglichte ihm ein Studium an der polytechnischen Hochschule in München. »Er war ein hochbegabter und fleißiger Schüler, hatte bedeutende Fortschritte gemacht und sich sogar durch eine Preisarbeit die Mittel errungen, in Italien seine Studien fortsetzen zu können.« (1032) R. gewinnt ein Preisausschreiben, das mit 1000 Mark und einem Auftrag dotiert ist. König LUDWIG II. bringt R.s Mutter das Geld und R. den Auftrag, seinem Wohnort Eichenfeld eine neue Kirche zu bauen (zugleich kann der König mitteilen, daß der Vater rehabilitiert ist). Während eines Gewitters trifft R. im Wald MILDA VON ALBERG. Beide verlieben sich ineinander. Sie ahnen nicht, daß Milda die Tochter des Mannes ist, der die Familie R.s ins Unglück gestürzt hatte. Durch Vermittlung des WURZELSEPP erhält R. von Milda den Auftrag, Schloß Steinegg zu renovieren. Als Milda von den Verbrechen ihres Vaters erfährt, hält sie sich nicht mehr der Liebe R.s für würdig. R. jedoch will sie heiraten, zuvor jedoch in seinem Beruf etwas erreicht haben. Er erhält von Ludwig II. den Auftrag, das Festspielhaus in Scheibenbad zur Uraufführung der Oper ›Götterliebe‹ zu bauen. Anläßlich der Premiere der Oper sprechen sich Milda und R. aus und beschließen zu heiraten. (WzG: III 993ff, 998ff, 1005, 1009, 1025, 1028, 1030 IV 1632f VI 2222) BARON VON SANDEN: sächsischer Sekretär, der nach dem Willen des GRAFen VON -> BRÜHL dessen Mündel, EMMA VON GLACHAU, heiraten soll. Diese flieht vor der ungewollten Verbindung nach Dessau. (nur erwähnt) (PFLAUMENDIEB: 60)

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SANDER: 1) -> SANTER (in GR 33) 2) GEORG S. (al. RIKARROH): ehemaliger Reitknecht THEODOR VON WALMYs; als Komplize HUGO VON SÜDERLANDs legte er, als Hugo Theodor verschwinden ließ, durch gefälschte Briefe eine falsche Spur nach Amerika, wohin er sich selbst absetzte. Er hat rote Haare, blaue Augen und eine Hasenscharte. In Amerika taucht er bei den Comanchen unter und wird unter dem Namen RIKARROH Häuptling. Als er dort von FRED (FRIEDRICH VON WALMY) und dem BOWIE-PATER entdeckt und gestellt wird, flieht er nach San Francisco. Dort stirbt er wegen eines früheren (nicht näher bezeichneten) Verbrechens durch die Kugel des Goldgräbers WILL, der S. zufällig wiedersieht. (JUWELENINSEL: 481ff, 498, 513ff, 530f, 545ff) 3) HEINRICH S. (auch SANDERS (in GR 19)) -> FRANÇOIS LATOUR //766// SANDERS, HEINRICH (auch SANDER) -> FRANÇOIS LATOUR VON SANDINGEN: fälschlich für VON SENDINGEN SANDSCHAKI VON HILLEH: kleiner, schmächtiger Alttürke mit einem besonders großen Turban; Komplize des SÄFIR; er will KARA BEN NEMSI und HALEF verhören und verurteilen, wird aber von OSMAN PASCHA wegen Korruption und Zusammenarbeit mit Schmugglern abgesetzt und gefangengenommen. (GR 27: 130ff, 270, 290ff) DER LANGE SANFU: (fiktive ?) Figur einer (bisher nicht bekannten) Chinaerzählung Mays (nur erwähnt) (GR 9: 630 (Nachwort)) SANG-MELE (Sang-mêlé/al. HALF-BREED/EL MESTIZO/TEUFEL bzw. PIRAT DER SAVANNE): Bandit; Sohn des Banditen MAIN-ROUGE und einer indianischen Squaw; er lebt mit seinem Vater in »einem grauenhaften Verhältnis«, verübt aber gemeinsam mit ihm Verbrechen. Als die beiden AUGUSTIN PENA und dessen Tochter ROSARITA überfallen wollen, wird S. von FABIAN DE MEDIANA besiegt und verliert sein Gewehr an ihn. Bald darauf brechen Kämpfe zwischen den Apachen und den Comanchen aus, an denen S. auf Seiten der Apachen teilnimmt. Er muß jedoch vor FALKENAUGE fliehen. Es gelingt ihm, Fabian in seine Gewalt zu bekommen, dieser kann sich jedoch wieder befreien. Falkenauge, der Rächer der beiden Söhne von KLUGER FUCHS, von denen einer von S. und seinem Vater umgebracht worden war, verfolgt S. Einige Male kann S. entkommen, aber am Büffelsee wird er schließlich von Falkenauge getötet und skalpiert. (WALDLÄUFER: 70ff, 324, 332ff, 345ff, 361ff, 401ff, 442f, 446ff, 459f, 462ff, 510f, 546, 548f) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/SAN_SCAH.HTM[21/02/2024 12:34:13]

SANNA (SUSANNA): schwarze Haushälterin von BLOODY FOX; Mutter BOBs - in GEIST: Sie war einst in Tennessee Sklavin. Ihr Besitzer verkaufte Bob als Kleinkind. Als Erinnerung hat S. nur eine Photographie behalten. Zum Schluß des Romans finden sich Mutter und Sohn wieder. (425f, 428, 447f) - in GR 14: ohne weitere Bedeutung (154f, 319f, 517) SANNEL, AMOS: alter, biederer Pelzjäger mit liebenswürdigem, bärtigem Gesicht; Besitzer einer seltenen Rallingbüchse, in deren Schaft Blumenmuster und Initialen eingraviert sind. OLD SHATTERHAND (OS), der S. von einem früheren Ritt her kennt, findet diese Büchse in Weston bei FRANK SHEPPARD, der die Büchse S.s gestohlen hatte. S. trifft auf der Fährte Sheppards auf OS und WINNETOU und schließt sich ihnen an. Er erhält sein Gewehr zurück und wird am Weihnachtsabend von Winnetou mit Gold beschenkt. Mit WELLEY, WATTER und EMIL REITER gründet er ein Holzgeschäft. Wenige Jahre später stirbt er. (GR 24: 244, 251, 517ff, 556, 562, 607, 620) //767// SANS-EAR (OHN-OHR/eigentl. SAM HAWERFIELD): berühmter Westmann, als Indianertöter bekannt; »Er war von kleiner, sehr hagerer Statur und trug auf dem Kopfe einen alten Filzhut, dem die Krämpe vollständig fehlte, ein Umstand, der ... hier einen Mangel hervorhob, der ... höchst auffällig erscheinen mußte: der Mann hatte nämlich keine Ohren.« (3f) Diese waren ihm von Navahos abgeschnitten worden. Wegen dieser Mißhandlung schneidet er seinerseits jedem vom ihm getöteten Indianer die Ohren ab (in DEADLY macht er an den Ohren der Getöteten nur einen leichten Ringelschnitt mit dem Messer). »Um die Schulter hing ihm eine ungeheure Decke, welche den Oberleib vollständig verhüllte und kaum die hageren Beine erkennen ließ, die in einem Paar so eigentümlicher Stiefel steckten, daß man drüben in Europa über dieselben gelacht hätte.« (4) Eine Besonderheit von S. ist ein »halblaute(s), selbstbewußte(s) Lachen« (Hihihihi), das OLD SHATTERHAND (OS) ausdrücklich an SAM HAWKENS erinnert*, und die Gewohnheit, in seine Reden die Wendung »zum Beispiel« einzubauen. Seine Büchse sieht einem ›Knittel‹ ähnlich; sein Pferd heißt Tony. Es ist »eine alte hochoder vielmehr kamelbeinige Stute, welcher der Schwanz vollständig fehlte; ihr Kopf war unverhältnismäßig groß, und die Ohren besaßen eine Länge, über welche man hätte erschrecken können. Das Tier sah aus, als sei es aus verschiedenen Körperteilen von Pferd, Esel und Dromedar zusammengesetzt, hing beim Laufen den Kopf tief zur Erde und ließ dabei die Ohren wie ein Neufundländer Wasserhund hart am Kopfe herabfallen, wie wenn sie ihm zu schwer wären« (4). In seinen jungen Jahren war S. Farmer mit Frau und Kind. Seine Familie wurde von zehn Bushheaders, darunter FRED und PATRIK MORGAN, ermordet (einmal sagt WINNETOU jedoch (wohl fälschlich) Indianer seien es gewesen). S. lebt nur seiner Rache. Bis auf die Morgans hat er die Mörder seiner Familie bereits getötet. OS trifft ihn, als S. von Oglalas verfolgt wird, die S. tötet. Mit OS vereitelt er einen von Fred Morgan angestifteten Überfall der Oglalas unter KA-WO-MIEN und MA-TI-RU auf einen Zug. Morgan kann jedoch entkommen. OS und S. treffen dann im Llano estakado auf BERNARD MARSHAL, der dort zusammen mit drei weiteren Kaufleuten und dem Neger BOB von WILLIAMS, Patrik Morgan und deren Stakemen-Bande überfallen werden soll, was jedoch verhindert wird. Patrik

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Morgan, den S. nicht erkennt, entkommt. Man verfolgt die Morgans bis in das Goldgräbergebiet Kaliforniens. Dort stellt man sie, S. ersticht sie bei einem Fluchtversuch. (*Erinnerunng an Hawkens nicht in DEADLY) (DEADLY/GR 9: 3-21, 28-45, 54ff, 66f, 69-72, 99, 105ff, 115, 127, 157, 352f) SANTA ANNA: mexikanischer Präsident und General (historisch: Antonio Lopez de Santa Ana (17971876)) (nur erwähnt) (WR: III 1155 IV 1767) SANTER: erfahrener Westmann; gekleidet wie ein Cowboy - in GR 7: S. ermordet aus Goldgier INTSCHU TSCHUNA und NSCHO-TSCHI. Nach der Tat flieht er zu den Kiowas und kann von dort den Verfolgungen OLD SHATTERHANDs (OS) und WINNETOUs zunächst entkommen. (478, 480, 491, 494, 501, 516, 567, 577, 587, 612ff) //768// - in GR 8: Der Verfolgung durch Winnetou entkommt S., indem er als Soldat in der Südstaatenarmee untertaucht. Später ist er im Westen mit mehreren Gehilfen als Pedlar unter dem Namen BOURTON/BURTON unterwegs. Er stiftet den Häuptling der Okananda-Sioux, DAS BRAUNE PFERD, zu einem Überfall auf die Ansiedlung CORNERs an, die er durch seinen Gehilfen und Komplizen ROLLINs ausspionieren läßt. Rollins trifft dabei auf OS und Winnetou, die einen Käufer für die Fellvorräte OLD FIREHANDs suchen. Rollins reitet mit den beiden zu Firehands ›Festung‹. Unterwegs werden sie von S. überfallen und gefangengenommen. S. läßt Rollins Winnetou und OS wieder befreien, damit diese an Rollins Redlichkeit glauben und ihn zum Fellager führen. S. will heimlich folgen. OS und Winnetou durchschauen diesen Plan und nehmen Rollins fest, der jedoch von SAM HAWKENS dummerweise befreit wird und S. vor einer Falle warnen kann, so daß dieser entkommt. (75, 558, 593, 600f, 609-24, 627f) - in GR 9: S. hat sich mit CLAY, SUMMER und GATES am Nugget-tsil verabredet, um dort nach dem Gold der Apachen zu suchen. Seine drei Gefährten treffen auf OS, der ebenfalls zum Nugget-tsil will, um Winnetous Testament zu suchen. S. überrascht OS, als dieser das Testament gefunden hat. OS kann ihn überwältigen, doch Kiowas unter PIDA überfallen OS und befreien S., der das Testament und die Gewehre OSs fordert. Pida verweigert ihm beides und reitet mit OS als Gefangenem und S. in sein Dorf. Das Testament verwahrt er in seinem Zelt in seinem Medizinbeutel. S. stiehlt Pidas Medizin und erreicht das Dunkle Wasser (Deklil-to). Dort löst er bei der Suche nach Gold eine von Winnetou als Sicherung vorgesehene, versteckte Sprengladung aus und stürzt mit einem Felsvorsprung in die Tiefe. (480-97, 512-31, 544-51, 579-87, 598-602, 608-12, 621-24) - in GR 33: (al. SANDER/TOM MUDDY): Er wird durchgängig SANDER genannt. S. hat eine Frau und Kinder: HARIMAN F. ENTERS und SEBULON L. ENTERS und drei weitere Söhne. In S.s Familie vererbte sich der Selbstmord: Seine Frau nahm Gift, drei Söhne sind schon tot. Sie waren verheiratet, aber ihre Frauen verließen sie, da bei den Kindern der Drang zum Selbstmord schon im Alter von neun oder zehn Jahren eintrat, so daß nur ein einziges das Alter von sechzehn Jahren erreichte. S. »war weder ein schöner, noch ein häßlicher Kerl, aber zudringlich und roh« (146). Unter dem Namen TOM MUDDY warb er bei den Seneca um ASCHTA (die Ältere). Aus Rache über seine Abweisung

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versuchte er, WAKON mit einem Pulverschuß zu blenden. Der Anschlag traf jedoch MAX PAPPERMANN, dessen eine Gesichtshälfte von dem Schuß blau wurde. (nur erwähnt) (16f, 34, 139, 146-50, 157) - SANTERS FRAU: Mutter der ENTERS-Brüder und dreier weiterer Söhne; sie hat blaue Augen, nahm sich mit Gift das Leben. (nur erwähnt) (GR 33: 269) SAPPHO: Spitzname, den der junge KARL MAY auf dem Gymnasium wegen seiner Dichtversuche bekam. CARPIO nennt ihn auch noch so, als May schon als OLD SHATTERHAND im Westen unterwegs ist. (S. ist eine antike Dichterin). (GR 24: 30, 344 pass.) //769// SAR ABDUK BEN JAMAR ES SEKKIT: Sohn JAMAR ES SEKKITs; er behandelt die Verfolger des KRUMIR zunächst feindselig und verhilft dem Krumir, den er als Freund aufgenommen hatte, zur erneuten Flucht, muß aber auf Geheiß seines Vaters später die Verfolger um KARA BEN NEMSI unterstützen (KRUMIR: 393f, 400) SARAH: 1) ehem. jüdische Amme der Familie VON ADLERHORST; sie hat ein blatternnarbiges Gesicht. Bei dem Unglück, das die Familie von Adlerhorst durch IBRAHIM PASCHA ereilte, wurde sie für ANNA VON ADLERHORST gehalten: ihr wurden die Hände abgehackt und die Zunge herausgeschnitten. So gilt sie in Konstantinopel als Mutter TSCHITA VON ADLERHORSTs, mit der sie die lange Zeit der Verschleppung und Versklavung teilte. In Tunis kann PAUL NORMANN ihre wahre Identität herausfinden. (DH-DH: 21, 383, 385) 2) Dienstmädchen bei MUTTER SMOLLY; Geliebte TOM WILSONs; sie ist »eine kleine, niedliche Terzerone« (159), »eine jener stillglühenden Schönheiten, welche der Vermischung der schwarzen mit der weißen Rasse ihr genußsüchtiges Dasein verdanken« (163). S. läßt Wilson in die Wohnung RICHARD FORSTERs in Mutter Smollys Haus, wo Wilson Forster bestiehlt und umzubringen versucht. Dann flieht sie mit Wilson (als Knabe verkleidet) nach Mexiko. Dort wird sie von Forster entdeckt. Als sie erkennt, daß Wilson ein Verbrecher ist, kehrt sie mit Forster zu Mutter Smolly zurück, die sie wieder bei sich aufnimmt. (DICHTER/PFAHLMANN: 149, 159, 163ff, 168, 179, 181ff, 190, 205, 211-16, 236ff) SARALD, JAMES: Kapitän eines englischen Handelsschiffes, das in Pondischery (Indien) vor Anker liegt; an einem von ihm gegebenen Bordfest nimmt ROBERT SURCOUF inkognito teil. Im Verlauf des Festes gibt Surcouf sich zu erkennen, kapert das Schiff entgegen seiner sonstigen Gewohnheit jedoch aus Höflichkeit gegenüber den anwesenden Damen nicht. (SURCOUF/KAPER: 56ff, 62f)

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SARMIENTO, DOMINGO FAUSTINO: argentinischer Präsident (historisch: 1811-88, Präsident von 1868-74) - in GR 12: LOPEZ JORDAN will ihn stürzen. (nur erwähnt) (478) - in INKA: S. erlaubt und eröffnet einen Stierkampf in Buenos Aires. (2, 36) SAUNDERS/SAUNTERS, WILLIAM -> TRAPPER GEIERSCHNABEL (WR V: 2123) SAYRIK (DER GELBE) -> DER SCHUT SCHABEGAST, MATTHIAS: Gefängnisvogt JOHANN VON WALDOWs auf Schloß Ziesar; als er dem dort gefangenen CASPAR -> GANS VON PUTLITZ in //770// betrunkenem Zustand gegenübertritt, kann dieser ihn überwältigen und sich befreien. (QUITZOWS: 369, 371f) EL SCHACHAR/SCHACHER (DER SCHNARCHER): ältester Askari der Seribah Madunga; er war graubärtig, seine Stimme »klang eigentümlich schnarrend, als ob er die Laute alle hinten am Gaumen bilde« (249). Er fungiert als Kapitän eines der Schiffe, die sich EMIL SCHWARZ bei der Verfolgung ABU EL MOTs anschließen. (SKLAVENKARAWANE: 249f, 285f, 325) SCHADOWITZ: Leutnant und Werber des ALTEn DESSAUERs (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) (AMSENHÄNDLER: 15) SCHÄFER -> SCHEVIN (Kurde) DER HARTE SCHÄDEL -> EL CRANEO DURO (Camba-Indianer) SCHAFEI IBN JACUB AFARAH: älterer Sohn von JACUB AFARAH; er verwaltet das Juwelengeschäft seines Vaters in Bagdad, das von ABRAHIM-MAMUR ausgeraubt wird. (GR 3: 381, 388-93) SCHAH VON PERSIEN (SCHAH-IN-SCHAH/eigentl. NAS(S)R-ED-DIN): (historisch: Nassir eddin (1831-96), Schah von 1848-96) (jeweils nur erwähnt):

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- in GR 26: DSCHAFAR MIRZA ist sein Gesandter in Paris, London und Stambul und erhält von ihm den Auftrag, Europa und die USA zu bereisen. (139, 434f, 448) - in GR 27: Er schickt seinen KAMMERHERRn mit wertvollen Geschenken nach Meschhed Ali; in GR 29 stellt sich heraus, daß der Kammerherr doch nicht im Auftrag des Schahs reiste, sondern im Auftrage des SCHEIK UL ISLAM. (35, 185, 270 GR 29: 464) - in GR 29: Der S. hat mit dem USTAD Verträge geschlossen und ihm umfangreiche Vollmachten gegeben. Er ist Kalligraph und Dichter. ›Syrr‹ ist sein Eigentum, das er DSCHAFAR MIRZA anvertraut. Er schenkt KARA BEN NEMSI (KBN), HALEF und KARA BEN HALEF ein Ehrenkleid und wünscht, daß KBN ›Syrr‹ zu reiten versucht. Er soll von den Sillan und den Taki-Kurden gestürzt und von AHRIMAN MIRZA ersetzt werden, doch weiß er um diese Pläne und läßt dem Ustad Hilfe zukommen. (254, 383, 399, 402f, 405f, 441) ESCH SCHAHAD (DER BETTLER) -> ABU GIBRAIL SCHAH-IN-SCHAH -> SCHAH VON PERSIEN SCHAHKO MATTO (SIEBEN BÄREN): Kriegshäuptling der Osagen - in GR 19: S. ist »nicht groß, aber ungemein breit gebaut« und außordentlich kräftig. Er ist über 50 Jahre alt, ein alter Feind von WINNETOU und OLD SHATTERHAND //771// (OS). OLD WABBLE spioniert für ihn auf den Farmen der weißen Siedler, da die Osagen sich wegen Betrügereien weißer Händler rächen wollen. Bevor er von OS und Winnetou gefangen wird, verhält er sich äußerst sorglos und töricht. Als er hört, daß die beiden LOTHAIRE THIBAUT und DANIEL ETTERS verfolgen, schließt er sich ihnen als Gefährte an: Vor 20 Jahren war sein Stamm von den beiden Verbrechern um den Jagdertrag eines ganzen Jahres betrogen worden. Schließlich tötet S. Thibaut im Zweikampf. (12-32, 88f, 96-109, 120f, 125, 147, 431-35, 548-51) - in GR 33: In einem Brief an KARL MAY bittet er diesen, zum Mount Winnetou zu kommen. S. hat einen Sohn, mit dem May in Briefwechsel steht. Am Mount Winnetou trifft S. May/Old Shatterhand, den er als Gegner des Denkmalbaus unterstützt. Als ANTONIUS PAPER sich auf die Autorität des selbsternannten Komitees beruft, reitet S. ihn nieder. OS wählt S. und WAGARE-TEY als diejenigen, die für ihn über die Einhaltung der Bedingungen des Duells mit den Häuptlingen wachen sollen. (7, 439ff, 448, 535) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//771// SCHAKARA: Kurdin - in GR 2: (der Name wird hier nicht genannt) Ur-Enkelin von MARAH-DURIMEH; KARA BEN NEMSI (KBN) rettet sie vor einer Vergiftung durch Tollkirschen und lernt in diesem Zusammenhang Marah Durimeh kennen. (207-12, 329) - in GR 28/29: (al. DSCHANNEH): Nichte von PEDEHR und USTAD; sie hat ein »liebes, ernstes, reines Frauengesicht«, ist eine fromme, edle Schönheit, »wie man Heilige abbildet«. S. hat dunkle und doch helle, lichte, klare Augen. S. trägt ihr dunkles Haar, das wie elektrische Funken knistert, in langen Flechten; sie spielt Harfe (Sandurah), singt mit einer Altstimme. Sie beobachtete furchtlos ganz allein die Sillan (Schmuggler) in den Ruinen. S. pflegt den kranken KBN und auch HALEF. Im Auftrag Marah Durimehs, ihrer Lehrerin, hält sie sich bei den Dschamikun auf und berichtet ihr von den Ereignissen. Sie soll nach dem Willen Marah Durimehs die Seele KBNs sein; er nennt sie DSCHANNEH. S. betrachtet KBN als ihren Bruder. Sie erzählt die Sage vom Roß der Himmelsphantasie (208) und von Chodeh, dem Eingemauerten (212ff). S. tritt (in Vertretung Marah Durimehs?) AHRIMAN MIRZA entgegen und fordert seinen Chandschar als Preis für das letzte Rennen. (GR 28: 263-67, 279f, 308-11, 461, 463-66 GR 29: 186f, 206-12, 218f, 258, 300, 352ff, 364, 384f, 387, 390f, 410, 592, 594, 601, 605f, 643) - in GR 31/32: S. lebt als deren Liebling bei Marah Durimeh in Sitara. Sie hilft KBN, Notizen über Ardistan anzulegen und begleitet ihn und Halef bis zur Grenze Ardistans. Mit Marah Durimeh nimmt sie an den Ereignissen in El Hadd teil. (GR 31: 3, 41ff GR 32: 631) - SCHAKARAs VATER: reicher Kurde aus Lizan; er handelt mit Galläpfeln. (GR 2: 205-09, 217ff, 367) - SCHAKARAs MUTTER: Enkelin MARAH DURIMEHs (GR 2: 207, 218) DER SCHALK -> EL PICARO //772// SCHAMAH (VERZEIHUNG): Tochter ACHMED BUSTANIs, Nichte MUSTAFA BUSTANIs; das »Kind hatte ein gar liebes und zartes, aber trotzdem kerngesundes Gesichtchen, leise gerötete Pfirsichwangen und große, blaugraue Sammetaugen, deren Blick so tief aus dem Innern zu kommen schien, daß er wie ein holdes, aber noch völlig unberührtes Rätsel wirkte. Eine Fülle lichtbraun gewellten Haares quoll unter einem roten Käppchen hervor. Das eine kleine, sonnenverbrannte Händchen hielt einige lange, große Glockenblumen gefaßt. Das andere versteckte sich in die Falten des dünnen, aber fleckenlosen Kleidchens und die niedlichen, dunkelgebrannten Füßchen mit den winzigen, elfenbeinernen Miniatur-Nägeln an den feinen Zehen« (51) sowie ihre weiche, aber eindringliche Stimme hinterlassen einen eigentümlichen Eindruck bei KARL MAY und seiner Frau (KLARA MAY), die S. und deren Mutter in Hebron kennenlernen. S. ist mit ihrer Mutter auf dem Weg nach Jerusalem, um dort den file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/SCAK_SCE.HTM[21/02/2024 12:34:14]

Bruder ihres verstorbenen Vaters zu finden. Als Christin wird sie in Hebron von einem moslemischen Kinderfestzug bedroht, doch von THAR, ihrem Cousin, der mit ihr am Brunnen Abrahams Freundschaft schließt, in mehreren Wettkämpfen ›gerettet‹. Als sie später am Grab des Lazarus Mustafa Bustani trifft, hält sie ihn wegen der großen Ähnlichkeit für ihren Vater. Mit ihrer Mutter bleibt sie dann bei Mustafa Bustani. (SCHAMAH: 100ff, 161) - SCHAMAHs MUTTER: aus dem Kaukasus stammende Araberin; Frau ACHMED BUSTANIs; sie »war zwar arm und einfach, aber ... arabisch chic gekleidet und in der Art und Weise, wie sie sich ausdrückte, pflegt eine gewöhnliche Araberin oder gar Beduinin nicht zu sprechen ... sie war schön, aber von jener schwermütigen, durchgeistigten Schönheit, die eine Tochter des Leides, nicht aber des Glückes ist.« (53) Nach dem Tod ihres Mannes machte sie sich auf dessen Wunsch mit ihrer Tochter auf den Weg nach Jerusalem, um sich mit dem Bruder ihres Mannes, MUSTAFA BUSTANI, auszusöhnen. Am Brunnen Abrahams in Hebron trifft sie KARL MAY, dessen Frau (KLARA MAY) und THAR. Mit Mays Frau verbindet sie bald ein herzliches Verhältnis. Am Grab des Lazarus begegnet sie ihrem Schwager, der sie und ihre Tochter bei sich aufnimmt. (SCHAMAH: 3, 38, 100, 102f, 161, 163) HADSCHI SCHAMARKY BEN ALI SALEH: Schreibweise in der Erstfassung: SCHAR MARKAY BEN ALI SALEH; siehe dort SCHANGÜ: mongolischer Lama; Schüler des ›großen Heiligen‹ von Kuren; er reist mit KARA BEN NEMSI zum HEILIGEn VON BOKTE-OOLA. (BRODNIK: 363, 366f, 375) HADSCHI SCHAR MARKAY BEN ALI SALEH: Gouverneur von Zeyla; Kapitän WAGNER schüchtert ihn ein, indem er sein Haus beschießen läßt. Wagner kann ihn später für sich einnehmen und erhält von ihm den Auftrag, die flüchtigen weißen Sklaven des SULTANs VON HÄRRÄR (-> AHMED BEN ABUBEKR), FERDINANDO DE RODRIGANDA, EMMA ARBELLEZ und BERNARDO MENDOSA, einzufangen. //773// Wagner jedoch rettet die Flüchtigen. (historisch: Regierungszeit 1848-54) (WR III: 1357, 1373ff, 1384f, 1393ff) VON SCHARFENBERG: 1) Regierungsrat, Hauptmann a.D., Direktor des Zuchthauses Rollenburg; Mann von 2), Bruder von 3), Onkel von 4); er ist sehr ehrbewußt und bezahlt, um seine Ehre zu wahren, die Schulden seines Neffen, BRUNO VON SCHARFENBERG. Er adoptiert VALESKA PETERMANN: »Sie haben die Ehre Ihres Namens der des meinigen geopfert; die einzige Satisfaction kann nur darin bestehen, daß ich Sie Theil an meinem Namen nehmen lasse« (1956). Als Zuchthausdirektor ist er streng, zeigt aber menschliche Züge. (VS: III 995-1005 IV 1447-54, 1480-85 V 1955-58) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/SCAK_SCE.HTM[21/02/2024 12:34:14]

2) Frau von 1) (VS III: 1003) 3) MAJOR V.S.: Vater von 4), Bruder von 1); er lebt zurückgezogen auf seinen Gütern. Er läßt KARL PETERMANN nach dessen vermeintlicher Unterschlagung verhaften. Ihn trifft der Schlag, als er seinen Sohn tot auffindet. (VS: IV 1513 V 1872-75, 1879-82, 1885) 4) BRUNO V.S.: Oberleutnant; Sohn von 3), Neffe von 1); einst Geliebter LEDAs; durch sein Schweigen ist er schuldig an der Verurteilung KARL PETERMANNs wegen Unterschlagung (Leda hatte das Geld gestohlen). B. zahlt Erziehungsgeld für das Kind Ledas, das diese nach der Geburt ermordete und dessen eigentlicher Vater FRANZ VON HELFENSTEIN ist. B. bricht mit Leda; seine hohen Schulden (B. ist Spieler, hat Pferde) - u.a. bei SALOMON LEVI - zwingen ihn zu immer neuen Verzweiflungstaten, bis er sich schließlich mit dem Falschmünzer WUNDERLICH einläßt und Falschgeld in Umlauf bringt. Nach seiner Verhaftung erschießt er sich. (VS: III 1003-6 IV 1442-63, 1498-1509, 1511-18, 1520-26, 1568-73, 1588-1602 V 1828-35, 1841-45, 1848-58, 1882-85) VON SCHARFENBERG-PETERMANN, VALESKA -> VALESKA PETERMANN SCHARFES AUGE: Unterhäuptling der Nijoras; jüngerer Bruder von SCHNELLER PFEIL (GR 22: 462-67, 469-71, 527f) SCHARFES BEIL: siehe unter BEIL SCHARKA -> SCHARKA VISOSCH SCHARLIH/SCHAR-LIH/SCHARLIEH: Kosename, mit dem Winnetou OLD SHATTERHAND anredet (Einzelnachweise siehe unter ›Andere Namen -> OLD SHATTERHANDs‹ //774// SCHATIREH (DIE FLEIßIGE) -> EMMEH FÜRST DER SCHATTEN -> AHRIMAN MIRZA SCHATTERHAND: berühmter Jäger (es ist wohl OLD SHATTERHAND gemeint.) (nur erwähnt) (WR III: 969)

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SCHA-TUNGA: Häuptling der Yankatou-Sioux; er trägt einen hoch aufgetürmten Schopf mit Federn. S. hat eine tiefe Stimme. Er tötete WINNETOUs SCHWESTER (nicht NSCHO-TSCHI !), die er begehrte, die aber einen Weißen, JOSIAS PARKER, heiratete. S. nahm die Familie Parkers gefangen, die Frau und zwei Kinder skalpierte er und warf sie den Cojoten vor, den Bruder Parkers verbrannte er lebendig am Marterpfahl. SAM THICK wurde von ihm lebendig skalpiert. Bei einem Überfall auf das Hide-spot der BOTH SHATTERS (Parker und sein Sohn) wird er während eines Kampfes mit Josias Parker von Sam Thick lebendig skalpiert. (BOTH SHATTERS: 851f) SCHECH EL BELED (al. DER DSCHINNISTANI/MIR VON DSCHINNISTAN): Herrscher von El Hadd; er tritt unerkannt als ›realer‹ MIR VON DSCHINNISTAN (siehe dort) auf; Vater des DSCHIRBANI; er ist »von so hoher, edler, kräftig ebenmäßiger Figur, wie man sie unter gewöhnlichen Menschen selten findet.« (204) Seine besonders schönen Gesichtszüge waren von einer KARA BEN NEMSI (KBN) »bisher unbekannten, schwer zu beschreibenden Schönheit. Sie war nicht das, was man als klassisch bezeichnet, sondern noch tiefer, durchgeistigter und ausdrucksvoller als dieses. In (diesem Gesicht) sprachen sich Selbstbewußtsein, Energie und Kühnheit in auffallender Deutlichkeit aus, ohne daß der untere Teil, der die Kauwerkzeuge enthält, besonders kräftig hervorzutreten hatte. Die Lippenführung war fast frauenhaft lieblich zu nennen. Es lagerte da eine ganze Fülle von Wohlwollen, Güte und Menschenfreundlichkeit. Was sich über dem Munde erhob, Nase, Wangen, Augengegend und Stirn war durchgeistigt und durchwärmt von jener ruhigen Klarheit, zu der es nur solche Menschen bringen, bei denen Kopf und Herz im vollsten Einklange stehen und die hierdurch gewonnene Lebensanschauung nicht nur eine Frucht des Denkens, sondern auch des Fühlens und Empfindens ist. Besonders zogen die großen, reinen aufrichtigen Augen ... die meinigen immer wieder zu ihm hinüber. Warum strahlten sie so seltsam? Kam das von innen heraus oder von außen?« (204f) Der S. ist »ganz in dünnes, sich eng an die Glieder schmiegendes Leder gekleidet, das heißt, in zwar gegerbte, aber nicht gefärbte, mittelbreite Riemen, die quer wie Sandalenschnüre liefen und so fest schlossen, daß sie, wie festgewebtes Zeug, keinen Zwischenraum zwischen sich ließen und den Körper lückenlos bedeckten. An den Füßen gab es Sandalen« (204); als Kopfbedeckung trägt er einen leichten, weißen Turban. Vor Jahren kam er als Fremder, als DER DSCHINNISTANI, nach Ussulistan und lernte dort die Tochter des SAHAHRs und der PRIESTERIN DER USSUL (FRAU DES SAHAHRs) kennen und lieben. Obwohl er Ussul wurde, verweigerte der Sahahr, der in seiner Tochter die zukünftige Priesterin der Ussul sah, ihm seine Tochter. Zu den religiösen Gründen dieser Ablehnung kommt die Eifersucht: Der S. war //775// ein berühmter Arzt, der das Können des Sahahrs weit übertraf. Es kam zu einem Zweikampf, in dem der S. siegte. Die Ehe zwischen ihm und der Tochter des Sahahrs wurde glücklich; sie bekamen einen Sohn, den Dschirbani. Der S. wurde der Lehrer, der Führer, das Vorbild und das Ideal seines Sohnes. Er lebte mit seiner Familie auf der ›Insel der Heiden‹ in Ussula, wo er unterirdische Räume mit Vorräten, Karten und wissenschaftlichen Geräten anlegte. Er schrieb mehrere Bücher für seinen Sohn und hinterließ ihm den Auftrag, eines Tages mit einem Fremden, den er an einem besonderen Schild erkennen würde, zum Mir von Dschinnistan zu reisen. Dann verließ er Ussulistan und holte später seine Frau nach. Beide erklärte der Sahahr für verschollen bzw. tot. Später kommt der S. nach Ardistan, um dem Land Frieden zu bringen. Er nimmt an der Weihnachtsfeier in der Schloßkathedrale von Ard teil. Während der Rebellion des PANTHER beschützt er die Familie des MIRs VON ARDISTAN, der ihm den Krieg file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/SCAK_SCE.HTM[21/02/2024 12:34:14]

erklärt hatte. Er hat den Schwur von Dschinnistan getan, sein Gesicht so lange verschleiert zu halten, bis er sein Ziel (den Frieden) erreicht hat, deshalb bleibt er bis zum Schluß unerkannt. Der S. handelt klug, umsichtig und kühn: an Intelligenz überragt er alle, ist über alles informiert und tritt doch still ordnend und bescheiden auf. Er ist der heimliche Initiator der christlichen Gegenrevolution in Ard, die der BASCH NASRANI leitet. Zur Verfolgung des Panther stellt er dem Mir von Ardistan, der inzwischen die Wandlung vom Gewaltmenschen zum beginnenden Edelmenschen durchgemacht hat, seine Lanzenreiter zur Verfügung. In El Hadd gibt er sich seinem Sohn zu erkennen. Im Auftrag MARAH DURIMEHs öffnet er zusammen mit dem Mir von Ardistan die Schleusen des Flusses Ssul (Frieden), in dessen Fluten der Panther den Tod findet und der Ardistan den Frieden bringt. Daß er der Mir von Dschinnistan ist, wird nur durch Andeutungen im Text und aus einem Versprecher MERHAMEHs deutlich. (GR 31: 5f, 156f, 236, 242f, 279, 337ff, 383-88, 406, 491, 501, 547, 555 (nur erwähnt) GR 32: 201, 203ff, 217, 323, 458, 460f, 463, 475, 498, 511, 526, 530, 541, 575ff, 590, 608, 620, 630ff, 635, 637ff) - FRAU DES SCHECHs EL BELED: Tochter des SAHAHRs und der PRIESTERIN DER USSUL, Mutter des DSCHIRBANI; Freundin von TALDSCHA; sie verliebte sich in den unerkannt als DER DSCHINNISTANI nach Ussul gekommenen SCHECH EL BELED. Ihr Vater verweigerte jedoch seine Zustimmung zu der Verbindung, da sie die Tradition der Priesterinnen der Ussul weiterführen sollte. Als sie den Fremden doch heiratete, verstieß sie der Vater. Mit ihrem Mann und ihrem Sohn lebte sie einige Zeit glücklich auf der ›Insel der Heiden‹ in Ussula. Dann folgte sie ihrem Mann nach Dschinnistan und ließ ihren Sohn bei den Ussul zurück. Ihr Vater erklärte sie für tot und legte auf der Insel ein Grab für sie an. Als ihr Sohn mit KARA BEN NEMSI (KBN), HALEF, dem MIR VON ARDISTAN und anderen in der ›Stadt der Toten‹ eingeschlossen ist, schleicht sie sich nachts heimlich zu ihm, um den lange nicht mehr Gesehenen kurz zu betrachten. Ihre hohe Gestalt trägt dabei »ein weißes, weites, bis auf den Boden niederreichendes Gewand mit langen, weiten Aermeln. Es schloß sich eng an den Hals. Gesicht und Kopf waren unbedeckt. Das Haar bildete einen Kranz von dunkeln, anspruchslos geordneten Flechten.« (425) Sie ist über 40 Jahre alt, von einem charakteristischen Kätzchenduft umgeben und ihre Gesichtszüge sind denen des Dschirbani sehr //776// ähnlich. Unerkannt spricht sie dem Mir von Ardistan in seinem inneren Zwiespalt Kraft zu. Nur KBN gibt sie sich in der ›Stadt der Toten‹ zu erkennen. Ihrem Sohn und den anderen tritt sie erst in El Hadd offen gegenüber. (GR 31: 234, 336f, 370, 373, 387, 408ff (nur erwähnt) GR 32: 420, 425f, 429ff, 505f, 634, 638f, 647) SCHECH EL DJEMALI -> IBN SULEIMAN SCHECH EL OBED: Schwager des MAHDI; Ziel der Karawane RAKAB ES SERAFs (nur erwähnt) (IBN EL AMM: 501) SCHECH ES SEHF (HERR DES SCHWERTES): Fechtmeister der Ferkah El Homr des Stammes der

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Baqqara; er wird von ABU REQIQ mit Stammesgenossen versklavt und von KARA BEN NEMSI befreit. (GR 18: 423, 470) SCHEDID: tapferster Krieger der Takaleh; er ist ein wahrer Goliath. »Seine Züge waren regelmäßig, und seine Stimme hatte einen kräftigen, wohllautenden Klang; daß er mir trotzdem so sehr unsympathisch war, hatte keine äußeren, sondern innere Gründe, über welche ich mir freilich selbst kein Rechenschaft zu geben vermochte.« (367) S. führt eine Takaleh-Karawane an, die Sklaven und Angehörige des eigenen Stammes nach Faschoda zum Verkauf bringen soll. Unter den zum Verkauf Stehenden befinden sich zwei Töchter und die Frau S.s. Mit einigen Komplizen ermordet S. in der Wüste eine Händlergruppe. KARA BEN NEMSI (KBN) und BEN NIL treffen auf die Karawane und befreien den von S. ebenfalls mitgeschleppten HAFID SICHAR. Kurz vor Faschoda überwältigt KBN S. und seine Helfer und liefert sie dem Mudir von Faschodah, ALI EFFENDI ABU HAMSAH MIAH (VATER DER FÜNFHUNDERT), aus, der S. zu 500 Hieben verurteilt. (GR 17: 363ff, 504ff, 515) SCHEDID EL GHALABI -> MIR VON ARDISTAN DER SCHEERENSCHLEIFER -> JAKOB ROLLER und DER ALTE DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) SCHEFAKA (MORGENRÖTE): 1) Zibar-Kurdin; Frau von HAMSA MERTAL; Tochter eines Deutschen aus Preßnitz - in CHR.BLUT: »Sie trug eine türkische Hose, welche über den feinen Knöcheln zusammengefältelt war ... Eine blaue, gestickte Miederweste umschloß die Taille, und darüber fiel ein vorn offener Kaftan bis über das Knie herab. Das rabenschwarze Haar war in schwere Flechten geordnet, in denen Gold- und Silbermünzen glänzten. Die Frau war schön, sehr schön, am allerschönsten aber war das große himmelblaue Auge.« (533) KARA BEN NEMSI (KBN) begibt sich im Hause SCHERI SCHIRs unter ihren Schutz und entdeckt anhand des Gebetes ›Christi Blut und Gerechtigkeit‹, das sie ihre Tochter //777// gelehrt hat, ihre deutsche Abstammung. Sie trägt als Talisman ein Notenblatt mit dem Lied ›Ännchen von Tharau‹. (533, 537, 541ff) - in KYSKAPTSCHIJI: S. wird von den Mädchenräubern MUSA WARDANs geraubt, kann aber durch KBN befreit werden. (433, 442, 449) - SCHEFAKAs TOCHTER: blauäugig; durch ihr gestammeltes Gebet ›Christi Blut und Gerechtigkeit‹ wird KARA BEN NEMSI auf die deutsche Abstammung Schefakas aufmerksam. (CHR.BLUT: 533, 540) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/SCAK_SCE.HTM[21/02/2024 12:34:14]

- SCHEFAKAs VATER: Deutscher aus Preßnitz; Musiker, später Soldat; verstorben (nur erwähnt) (CHR.BLUT: 541f) 2) (SEELE): Tochter BABELs; eigentlich »noch ein Kind. Allgemein beliebt, und darum verzogen, doch ohne eine Spur der üblen Eigenschaften verzogener Kinder. Ein vollständig unbeschriebenes, noch unberührtes Blatt.« (13) Sie ist der Liebling ABU KITALs. S. bedient die Ältesten der An›allah bei der Beratung. Sie hat dort normalerweise keine Stimme, meldet sich aber des öfteren als Fürsprecherin des alten HAKAWATI, den sie liebevoll umsorgt, und seiner Friedensgedanken zu Wort und darf ungestraft den Despotismus Abu Kitals beim Namen nennen, was nur die scherzhafte Bezeichnung ›Schreckenskind‹ zur Folge hat. Ihr Vater sieht in ihr die SEELE verkörpert und macht sie zum Modell seiner wissenschaftlichen Arbeit. S. jedoch weiß, daß sie nicht die ›Seele‹ ist, geht aber in kindlichem Spiel darauf ein und verkleidet sich auf Wunsch des Vaters, so daß sie BENT›ULLAH (BIBEL), der verstoßenen und verschollenen Frau Abu Kitals, gleicht. Als diese getarnt als Schülerin der PHANTASIE (-> MARAH DURIMEH) zurückkehrt, nimmt S. sie in ihr Zelt auf. Sie legt den Schmuck, die Verkleidung der Seele ab und nähert sich damit dem wirklichen Ideal der Seele. S. steigt dann mit BEN TESALAH, als dieser den ›Geist der Bibel‹ befreit, in den Turm zu Babel; sie beleuchtet ihm mit einer Fackel den Weg. S. verkündet zum Schluß seinen Erfolg den An'allah. (BABEL: 10, 19f, 23f, 30, 34, 43, 60f, 73, 107, 113, 123, 129, 156f, 197, 199f) HADSCHI SCHEHAB EDDIN ABD EL KADER BEN HADSCHI GAZALI AL FARADI IBN TABIT MREWAN ABUL ACHMED ABU BASCHAR CHATID ESCH SCHONAHAR: Deckname KARA BEN NEMSIs SCHEIK DER AUSSÄTZIGEN: gewählter Anführer der Aussätzigen von Damaskus, dem diese unbedingt gehorchen; er ist ein »langer, starker Mann mit sehr entstelltem Gesicht und nur einer Hand; die andere hatte ihm der Aussatz weggefressen« (257). Im deutschen Asyl für Aussätzige in Jerusalem hat er die Humanität des Christentums kennengelernt und sich Kenntnisse angeeignet, die ihn befähigen, im Namen seiner Leidensgenossen mit der Behörde zu verkehren. Durch harte Anordnungen des PASCHAs VON DAMASKUS, der die Aussätzigen teils in ein verschlossenes Haus verbringen, teils in eine Ruine in der Wüste treiben lassen will, scheinen diese dem Untergang geweiht. //778// Während einer Weihnachtsfeier, die KARA BEN NEMSI, HALEF und JACUB AFARAH für die Aussätzigen veranstalten, kommt es zur Konfrontation: Die Weihnachtsrede des S. über die Qual des Menschenlebens und besonders der Aussätzigen und Ausgesetzten bewegt den unerkannt zuhörenden Pascha, sich zu erkennen zu geben und die Rücknahme seiner Befehle zu verkünden. Doch der S., der dem Pascha ebensowenig traut wie dieser bisher ihm, enthüllt dem Pascha, daß die Aussätzigen bereits Vorbereitungen getroffen haben, alle ihre Feinde aus Rache mit dem Aussatz zu infizieren. Der Pascha muß dem Ultimatium des S., binnen eines Monats sein Amt aufzugeben, weichen. In einem symbolischen Akt läßt der S. die für die Rache bestimmten infizierten Lumpen an einen mit Talglichtern bestückten Weihnachtsbaum hängen und verbrennen: »Wir sind erlöst! Der Pascha ist besiegt, mit ihm file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/SCAK_SCE.HTM[21/02/2024 12:34:14]

auch unsere Rache! Er sagt zwar, daß wir keine Weihnacht brauchen, doch wäre er heute nicht zu uns gekommen, so hätten wir uns wohl rächen, nicht aber retten können. Die Rettung aber steht hoch über der Rache, so weit die Erde und so weit der Himmel reicht.« (259) (AUSSÄTZIGEN: 257ff) SCHEIK DER BENI ABBAS: Vater von BADIJA und HILUJA (und eines Sohnes); er hat eine hohe, achtunggebietende Gestalt und ein ehrwürdiges, graubärtiges Gesicht. Als er sich auf Besuch bei den Beni Sallah befindet, greift er aus Kampfeslust mit seinen Leuten in den Kampf zwischen den Beni Sallah und den Beni Suef ein. Dadurch vernachlässigt er seine Aufgabe, das Lager zu bewachen, so daß FAHLED ins Lager eindringen und Hiluja und Badija bedrohen kann. Einer Verbindung seiner Tochter Hiluja mit HILAL steht er zunächst ablehnend gegenüber, da er sie schon aus stammespolitischen Gründen an MULEI ABARAK, der dreimal älter als Hiluja ist, versprochen hat. Erst nachdem Hilal seinen Töchtern das Leben gerettet hat und sich herausstellt, daß Mulei Abarak ein Verbrecher ist, gibt er seinen Widerstand auf. (DH-DH: 544ff, 566f, 662, 675) SCHEIK DER BENI HAR: Scheik der ›Unzuverlässigen‹; er wird von ABU KITAL gegen MARAH DURIMEH und BEN TESALAH angeworben, fällt aber von ihm ab, als er durch einen Versprecher erfährt, daß es im bevorstehenden Kampf nur um die Macht der An›allah geht. Er gerät dann in die Gefangenschaft der Kiram. (BABEL: 135, 149, 168f) SCHEIK DER GERAMIN: Scheik der ›Untreuen‹: wie SCHEIK DER BENI HAR SCHEIK DER HAININ: Scheik der ›Verräter‹: wie SCHEIK DER BENI HAR SCHEIK DER HUKAMA: Scheik der ›Weisen‹; er wird von ABU KITAL gegen MARAH DURIMEH und BEN TESALAH angeworben, fällt aber von ihm ab, als Abu Kital im Zorn den schwarzen VORBETER der An›allah züchtigt und damit den islamischen Glauben schändet. Er gerät in die Gefangenschaft der Kiram. (BABEL: 136, 161f, 188) //779// SCHEIK DER MUNAFIKIN: Scheik der ›Heuchler‹: wie SCHEIK DER BENI HAR SCHEIK DER SCHUKUK: Scheik der ›Gescheiten‹: wie SCHEIK DER HUKAMA SCHEIK DER SCHUTTAR: Scheik der ›Zweifler‹: wie SCHEIK DER HUKAMA SCHEIK DER TODESKARAWANE -> BEN TESALAH

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SCHEIK DER TSCHOBAN: Vater von SADIK und dem PANTHER; bei dem versuchten Überfall der Tschoban auf die Ussul gerät er in die Falle des DSCHIRBANI. Er fällt durch die Sorge um sein Pferd auf und erhält von MERHAMEH Wasser für dieses. Dem Rat seines Sohnes Sadik folgend, schließt er Frieden mit den Ussul und begleitet deren Heer nach Ardistan. In der ›Stadt der Toten‹ nimmt er an der ›Dschemma der Lebenden‹ teil. (GR 31: 578 (nur erwähnt) GR 32: 29-32, 40, 69f, 452, 464, 474) SCHEIK DER UKALA: Scheik der ›Klugen‹: wie SCHEIK DER HUKAMA SCHEIK UL ISLAM: geistliches Oberhaupt der Taki-Kurden; Hekim-i-Schera (Richter des geschriebenen Gesetzes); Freund und Gönner GHULAM EL MULTASIMs und ASCHYKs; Verbündeter AHRIMAN MIRZAs; er ist von hoher, schön gebauter Gestalt mit lang herabwallendem, grauen, sehr dünnem Vollbart. Der S. gibt sich heuchlerisch bescheiden, demütig, wohlwollend und einfach, ist jedoch eitel, kalt, gebieterisch, aufbrausend und unbeherrscht. Er spricht die gutturalen Spiranten mit mehr als gewöhnlicher kurdischer Schärfe aus und hat ein so uvular schnarrendes Rrrr, als ob er an einer bösartigen Zäpfchenkrankheit leide. Er versucht, die Dschamikun zu täuschen und läßt seinen Schreiber an seiner Stelle dem USTAD anbieten, auch Ustad der Taki-Kurden zu werden, wird aber durchschaut. Er entlarvt seinen Verbündeten, Ahriman Mirza, als AEMIR-I-SILLAN und will ihn für seine Zwecke zum Sturz des SCHAHs VON PERSIEN benutzen. Die Dschamikun sollen vernichtet werden und die Ruinen unter seine Herrschaft gebracht werden. Als Ghulam el Multasim ihn zu verraten droht, ersticht er ihn im Handgemenge. Im Pferderennen reitet er das ›beste Pferd von Luristan‹ gegen den Ustad (auf ›Sahm‹) und verliert, obwohl er betrügt. Da er die Warnungen des Ustad vor den Ruinen mißachtet, kommt er bei dem Erdrutsch, der die Ruinen zerstört, um. (GR 28: 236-41, 266-73, 289f, 368, 446, 481ff, 554, 579ff, 590ff, 607, 614, 632) SCHELLMANN: preußischer Ulan (nur erwähnt) (W: 1675 / ULAN V: 2005) SCHERI SCHIR (HELD LÖWE): Anführer der Zibar-Kurden; Vater HAMSA MERTALs, Schwiegervater von SCHEFAKA (1) - in CHR.BLUT: S. »trug einen riesigen Turban von fast vier Fuß Durchmesser, ein enges, türkisches Gewand, welches von einem ledernen, mit Silberplatten verzierten Gürtel zusammengehalten wurde, und darüber ein Antari (weiter Kaftan) von rotschwarzgestreiftem Muster« (522). S. lockt KARA BEN NEMSI (KBN) und HALEF zunächst //780// in sein Dorf, um sie zu berauben, schließt aber mit ihnen Freundschaft, als sie sich unter den Schutz seiner Schwiegertochter stellen. (522f, 544) - in KYSKAPTSCHIJI: Mit KBN zusammen befreit er seine Schwiegetochter aus den Händen des Mädchenräubers MUSA WARDAN. (434, 441, 450)

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SCHEVIN (SCHÄFER): Deckname von JAMIR Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//780// SCHI -> DANIEL STEIN SCHIBA-BIGK (EISENHERZ/auch SHIBA-BIGK): Comanche; jüngster Sohn von TEVUA-SHOHE - in GEIST: (SHIBA-BIGK): S. wird von seinem Vater mit zu den Weißen genommen, um deren Häuser zu sehen, dabei werden beide von Llano-Geiern im Llano estakado überfallen. Der Vater stirbt; der Sohn entkommt den Verbrechern durch umsichtiges und tapferes Verhalten. Er schließt sich dann den SNUFFELS und OLD SHATTERHAND (OS) an und rächt in heldenhaften Aktionen den Tod des Vaters an den Mördern. Er erlebt die Demaskierung von BLOODY FOX als GEIST DES LLANO ESTAKADO in dessen Oase mit. (312f, 334ff, 337, 446) - in GR 14: S. ist jetzt Häuptling. Er bricht sein Wort, die Oase von BLOODY FOX nicht zu verraten, und versucht, einen Rachezug der Comanchen gegen Bloody Fox zur Oase zu führen, was jedoch durch OS und WINNETOU vereitelt wird. OS macht ihm Vorwürfe wegen seiner Untreue (OS spielt darauf an, daß er ihm das Leben gerettet habe (262), wofür es aber keinen Anhalt gibt), und spricht zu ihm von christlicher Nächstenliebe, was auf fruchtbaren Boden fällt: so glaubt S. z.B. nicht mehr an seine ›Medizin‹. OSs auffallend milde Behandlung verstärkt den ›missionarischen‹ Erfolg. (308-11, 351-70, 374-77, 382-85, 499ff, 514-17) SCHIKAWIERSKY: Moskauer Juwelier, der im Hause SEMENOFF Opfer eines Juwelenraubes werden soll, was KARA BEN NEMSI jedoch in letzter Minute vereiteln kann. (BRODNIK: 359) SCHILD -> WAH-KIH (Mandane) SCHIMIN; bulgarischer Schmied; Stiefbruder von JAFIZ; KARA BEN NEMSI (KBN) befreit ihn und seine Frau aus ihrem Keller, in den MANACH EL BARSCHA und BARUD EL AMASAT sie geschafft hatten, nachdem sie Adsy, den Hund S.s erschlugen. Sie waren geknebelt unter einen Kohlenhaufen gesteckt worden, so daß sie kurz vor dem Ersticken standen. S. hat einige Kenntnisse über die Bande des SCHUT. Er teilt KBN mit, daß die Koptscha (ein silberner Knopf) Erkennungszeichen der Bande ist. S. hilft KBN, MOSKLAN zu überwältigen und verfolgt später mit KBN den Bettler SABAN. Er hat in Wien, Budapest und Belgrad als Geselle gearbeitet und sich so eine eigene Meinung über Politik und Religion gebildet, über die er mit KBN längere Gespräche //781// führt. KBN versucht, ihn zum Christentum zu bekehren, und schenkt ihm ein Neues Testament. (GR 4: 50-75, 80-93, 249ff, 278, 279f) - SCHIMINs FRAU: Sie erkennt MOSKLAN an seiner Narbe wieder, da sie ihn einmal bei einer file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/SCI_SCN.HTM[21/02/2024 12:34:15]

Freundin gesehen hat. (GR 4: 51f, 82f, 89-93) SCHIR ALAMEK BEN ABD EL FADL IBN ILUCHT MARAH DURIMEH -> PEDEHR SCHIR SAFFI: schiitischer Kurde; Vater SAKLAs; er ist Anführer der Schiiten in einem christlichschiitischen Dorf und fanatischer Anhänger der den Moslems heiligen Fatima. »Sein Anzug bestand aus einem weißen Turban, blauer, gestickter Jacke, roten, weiten Hosen und persischen Halbstiefeln. In seinem Gürtel steckten zwei Pistolen und ein krummer Handschar« (467f). Sein Gesicht ist blaß, seine Augen dunkel. Er will seine Tochter, die mit anderen Dorfbewohnern von Akrakurden gefangengenommen und versklavt worden war, mit Gewalt befreien. KARA BEN NEMSI (KBN) ist mit den Christen des Dorfes für eine Befreiung durch List. S. greift die Akrakurden an und wird abgeschlagen. KBN befreit indessen die Gefangenen und rettet S. das Leben. Dieser erkennt dann an, daß die christliche Maria höher steht als Fatima. (FATIMA: 461, 467f, 472ff, 486, 489, 494) SCHIR SAMUREK: Scheik der Kelhur-Kurden; S. ist ein berüchtigter Räuber mit einer tiefen Schmarre auf der rechten Wange. Die Bebbeh-Kurden AQIL und SSALI BEN AQIL wollen ihm als Zahlung für eine Blutrache Rih verschaffen. Er überwältigt beide und nimmt ihnen Rih ab. Die beiden sollen von Bären getötet werden. KARA BEN NEMSI (KBN) befreit die Gefangenen, tötet mit HALEF die Bären und gewinnt auch Rih zurück. Er nimmt S. gefangen, läßt ihn aber in einer großzügigen Geste zum Gebet frei. S. söhnt sich mit KBN und den Bebbeh-Kurden aus. (GR 18: 223ff, 341ff, 361f) SCHIR SELEKI: Häuptling der Mir Mahmalli; er trägt einen Turban, »welcher wenigstens drei Fuß im Durchmesser« hat. S. jagt FATIMA MARRYAH mit seinen Hunden, nimmt später sie, ihren Mann, YUSSUF ALI, und ihren Sohn, HUSSEIN ISA, gefangen und kreuzigt den Sohn. KARA BEN NEMSI und HALEF können die drei befreien. (MAT.DOL: 553, 555, 594) SCHIRWAN: Deckname HAMM-BARAKs (ZEPTER: 450) SCHISCHERBATOFF (Fürst S.): russischer General unter BLÜCHER (nur erwähnt) (W: 277 / ULAN II: 431) SCHI-SO: Sohn des Navaho-Häuptlings NITSAS-INI und dessen deutscher Frau; S. hat kühn modellierte indianische Züge ohne hervorstehende Backenknochen, eine mattbronzene Hautfarbe, hellgraue, scharfe Augen und mittelblonde Haare. Er ist etwa 18 Jahre //782// alt, schlank, aber kräftig. S. trägt europäische Kleidung. Er spricht Deutsch mit fremdem Akzent. OLD SHATTERHAND (OS) vermittelte ihm einen Platz auf dem Gymnasium ARNO KRIEGERs in Kötzschenbroda, wo S. ADOLF WOLF kennenlernte. Nach dem Gymnasium besuchte S. die Tharandter file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/SCI_SCN.HTM[21/02/2024 12:34:15]

Forstakademie. Nach sechs Jahren kehrt er mit Adolf und einem deutschen Auswanderertreck in die Heimat zurück. S. beherrscht alle indianischen Fertigkeiten. Er überwältigt den Scout POLLER, belauscht die ›Finders‹-Bande und schlägt deren Anführer, BUTTLER, nieder. OS und WINNETOU nehmen ihn auf einem Spähritt mit. Das Wiedersehen mit seinen Eltern zeigt, daß er mit besonderer Liebe an seiner Mutter hängt. Mit Adolf zusammen soll S. der Kultur der Navahos neue Impulse geben. (ÖLPRINZ: 51ff, 61, 65, 83f, 116, 125, 212ff, 282f, 369, 448, 474, 501, 554) SCHI-TSCHA-PAHTAH (BÖSES FEUER): Oglalakrieger; er wurde von OLD SHATTERHAND im Yellowstone Park besiegt. (nur erwähnt) (BÄRENJÄGER: 34) DER SCHLÄFER -> PEPE DORMILLON BÖSE SCHLANGE -> IK SENANDA (Comanche) FALSCHE SCHLANGE -> LISTIGE SCHLANGE GROßE SCHLANGE -> AVAT-TOWAH (Comanche) LISTIGE SCHLANGE (auch FALSCHE SCHLANGE/ROTE SCHLANGE): junger Yumahäuptling; ehrlicher Mann von Charakter. Er liebt JUDITH SILBERSTEIN, verspricht ihr Reichtümer und öffnet ihr die Augen über HARRY MELTON. Er heiratet Judith, wird von ihr jedoch nur ausgenutzt und stirbt später durch das Messer eines ihrer zahlreichen Bewunderer. (GR 21: 13-19, 21, 38f, 45-48, 73-77, 96 GR 22: 36ff) ROTE SCHLANGE -> LISTIGE SCHLANGE SCHWARZE SCHLANGE -> UAMDUSCHKA SAPA (Upsaroka) SCHLANGENMENSCH: Verrenkungskünstler; jüngster der BROTHERS DIAVOLO; er begegnet auf einer Bahnreise dem HOBBLE-FRANK, dem er zunächst durch seine artistische Art, das Abteil zu besteigen, einen Schrecken einjagt. Er schafft es dann jedoch, Frank mit einem Bericht über das Artistenleben zu fesseln. Frank erhält zudem noch einen Stapel Bilder vom Artisten. Diese Informationen soll Frank zu einem Bericht im ›Guten Kameraden‹ verwenden. (SCHLANGENMENSCH: 41f, 55f, 68) SCHLEICHENDER WOLF: alter Apachenanführer (WALDLÄUFER: 233ff) SCHLEICHER, AESCHYLUS HANNIBAL -> ESQUILO ANIBAL ANDARO file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/SCI_SCN.HTM[21/02/2024 12:34:15]

//783// SCHLEUDERER DER KNOCHEN (MIKLADAR EL IDAM) -> SELIM DER SCHLOSSER: Mitglied der Bande des HAUPTMANNs (FRANZ VON -> HELFENSTEIN); später gleichzeitig Helfer des FÜRSTen VON BEFOUR (GUSTAV -> BRANDT) (VS: I 172, 174, 219-222 V 1737ff) SCHMERL, FRANZ (FRANZISCUS BONIFACIUS SCHMERL): Lehrling beim Bäcker PASSELMÜLLER; Neffe des Schuldirektors PAPPERMANN; Freund von JULIUS PASSELMÜLLER; bei den Spielen seiner Kameraden ist er Hauptmann der Kommunalgarde. F. ist stets zu Streichen aufgelegt; so versteckt er Hummeln in ausgehöhlte Birnen und intrigiert gegen Pappermann und den Stadtrat KORNDÖRFER, die beide die Braut von Julius begehren. Durch einen seiner Streiche klettern die Eheleute REICHMANN in Nußbäume, von denen sie erst heruntergelassen werden, nachdem sie die Einwilligung zur Verbindung ihrer Tochter mit Julius gegeben haben. (NUßBÄUMEN: 815, 821, 823, 825) SCHMETTERHAND -> KA-UT-SKAMASTI (OLD SHATTERHAND) DER SCHMETTERNDE BLITZ -> KO-TU-CHO (Shoshone) SCHMIDT: 1) Souffleur der Schauspielertruppe des Direktors EUSEBIUS LUCIANUS UHLEWALD; S. ist ein langer, hagerer, dabei aber kräftiger und breitschultriger Mann. Er hilft Uhlewald, den Ebersbacher Wirt WERNER vom pünktlichen Erscheinen bei einem Gerichtstermin gegen den Limberger Wirt FRANKE, bei dem die Schauspieltruppe gastiert, abzuhalten. Werner gilt als glühender Bismarckverehrer, und so treten S. in der Maske Moltkes und Uhlewald in der Maske Bismarcks (angeblich inkognito) bei Werner ein, wo sie vorgeben, eine Schlacht zwischen Preußen, Rußland und Frankreich vorzubereiten. Sie ziehen Werner zu ihren Beratungen hinzu und unternehmen mit ihm am Morgen des Gerichtstages eine Geländebesichtigung. Werner versäumt so seinen Gerichtstermin und verliert den Prozeß. (EXCELLENZEN: 349, 354ff, 427, 429, 433) 2) Kopf einer deutschen Auswanderergruppe; Mann von 3); er muß sich dem Willen der resoluten ROSALIE EBERSBACH beugen, die den Auswanderern - und auch S. und seiner Frau - die Kosten der Reise vorgestreckt hat. Er ist über 50 Jahre alt, robust und stark gebaut, hat eine helle Stimme. S. spricht nur Deutsch, verhält sich gegen SAM HAWKENS, der den Treck vor einem Überfall durch die ›Finders‹-Bande warnen will, wegen dessen skurrilem Aussehen zunächst barsch und abweisend. (ÖLPRINZ: 47f, 50, 59, 61, 66, 86) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/SCI_SCN.HTM[21/02/2024 12:34:15]

3) Frau von 2) (nur erwähnt) (ÖLPRINZ: 68) //784// 4) ehemaliger Kriegskamerad des ALTEn DESSAUERs (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALTDESSAU); Vater von 7); er hatte dem Dessauer in den Niederlanden einst das Leben gerettet. S. ist ein Riese von Gestalt, hat aber nur noch einen Arm. Er bittet den Fürsten um Hilfe gegen den Amtmann HILLER, der S.s Sohn rekrutieren lassen will, um dessen Geliebte, ANNEMARIE, für seinen eigenen Sohn freizubekommen. (in PFLAUMENDIEB: FRANKE) (STÜCKLEIN: 12, 14f, 24) 5) Eltern von 6); »Da drunten in dem kleinen, einstöckigen Häuschen bei den letzten Scheunen am Flusse wohnten seine Eltern. Der Vater war ein blutarmer Zeug- und Leinenweber, der nebst sich, seiner Frau und einer alten Mutter noch sechs Kinder zu ernähren hatte und daher von dem frühesten Morgen bis in die späteste Nacht an den Webstuhl gebunden war, den er nicht anders als seine ›Giftmühle‹ nannte, da er nur zuwohl fühlte, daß er die übermäßige Anstrengung mit einem guten Theile seines Lebens bezahlen müsse.« (64) Der Vater hat »von Arbeit und Sorge frühzeitig« gealterte Züge. (71) Der STUDENTENKARL unterstützt mit dem Geld des Prinzen, das er für sein Studium erhält, auch seine Eltern. (ZIEGE ODER BOCK 72) 6) KARL S.: ältester Sohn von 5); siehe unter: STUDENTENKARL 7) WILHELM S.: Sohn von 4); er ist besonders groß. W. liebt ANNEMARIE, die Tochter des WIESENBAUERn, die auch EDUARD, der Sohn des Amtmannes HILLER, liebt, Der Amtmann versucht, W. rekrutieren zu lassen, damit er Eduard bei Annemarie nicht mehr im Wege ist. W.s Vater berichtet den Vorfall dem ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALTDESSAU), der daraufhin inkognito im Dorf erscheint und entdeckt, daß Hiller sein Amt mißbraucht. Hiller wird abgesetzt und W. zum neuen Amtmann ernannt. Der Verlobung mit Annemarie steht somit nichts mehr entgegen. (in PFLAUMENDIEB: FRANKE) (STÜCKLEIN: 12, 14ff, 24) DER SCHMIED: Hufschmied; er hat zwei Söhne und eine Tochter; seine Gestalt ist lang, stark und knochig. Auf seiner Farm am Kontinentalpfad nisten sich DANIEL ETTERS, TOBY SPENCER und deren Kumpane ein, die dort von OLD SHATTERHAND und seinen Begleitern festgenommen werden. Der S. gebärdet sich wie ein »grimmer Hagen«, als es um das Urteil über Spencer und seine Leute geht. In einem Zweikampf mit Spencer, der mit Schmiedehämmern ausgetragen wird, zerschmettert er Spencer das Schulterblatt. (GR 19: 343f, 351, 355-364) SCHMIEDE-LUDWIG: früherer Meister von HEINRICH HALBERMANN; er unterstützt diesen in seiner Liebe zu MARIE ENGEL und verkauft ihm seine Werkstatt. (AUSGERÄUCHERT: 10f, 14)

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SCHMUEL, VEIT; jüdischer Händler; Schwager von ARON ITZIG; die beiden werden, mit ihrem Warentransport aus Schwerin kommend, bei Garlosen von dem Raubritter //785// CLAUS VON QUITZOW und dessen Gefährten überfallen und gefangen. DETLEV befreit sie und andere Gefangene. (historisch) (QUITZOWS: 163, 165, 230) SCHMUGGELBALZER -> BALZER DER SCHNARCHER -> EL SCHACHAR/SCHACHER ›SCHNECKE‹: Deckname eines Mitglieds des Ku-Klux-Klans, der sich in La Grange an OLD DEATH, OLD SHATTERHAND und CORTESIO rächen will. (SCOUT/GR 8: 139, 144) SCHNEEBERG, FRITZ (eigentl. FRIEDRICH GRAF VON GOLDBERG): preußischer UlanenWachtmeister (später Leutnant); Sohn von KUNZ und HEDWIG VON GOLDBERG, Bruder von BERNARD DE LEMARCH (VON GOLDBERG), Neffe von IDA und GEBHARDT VON KÖNIGSAU; Bursche, Vertrauter und Cousin von RICHARD VON KÖNIGSAU; F. wurde als Kleinkind mit seinem (jüngeren) Zwillingsbruder im Auftrag von Capitän ALBIN RICHEMONTE und Graf JULES DE RALLION vom BAJAZZO (-> LERMILLE) geraubt. In einem Schneesturm ging er in Groß-Scharnau bei Neidenburg (Ostpreußen) verloren. Er wurde in einer Schneewehe gefunden, wonach man ihn benannte. F. wuchs bei einem Holzhacker, der schon sechs Kinder hatte, in ärmlichsten Verhältnissen auf, war zunächst Barbier und Friseur, dann ging er zum Militär. Mit Richard von Königsau soll er in der Umgebung von Schloß Ortry für Preußen die französischen Kriegsvorbreitungen auskundschaften. Beide reisen auf einem Moseldampfer dorthin. Als der Dampfer im Nebel Schiffbruch erleidet, rettet F. NANON KÖHLER (DE -> BAS-MONTAGNE). Auf dem Dampfer trifft Richard von Königsau DR. BERTRAND, der in Thionville als Arzt ansässig ist. Da Bertrand von Königsau Dank schuldig ist, hilft er ihm bei seinem Unternehmen, indem er F. als angeblichen Kräutersammler bei sich anstellt. F. (der eine volle, kräftige Baritonstimme hat) kleidet sich unauffällig: »(er trug) eine weite, blauleinene Blouse, ebensolche Hose und ein rothes Tuch um den Hals. Auf seinem ganz glatt geschorenen Kopfe saß ein Hut von ganz der Form, wie sie in jenen lothringischen Gegenden, besonders in den Departements Moselle und Meurthe gebräuchlich ist.« (9) Bei seinen Streifzügen in den Wäldern um Ortry trifft er Nanon wieder, die als Gesellschafterin der Baronesse MARION DE SAINTE-MARIE auf Ortry weilt. Beide verlieben sich ineinander. F. erzählt Nanon von seinem Schicksal als Findelkind und zeigt ihr den rechten Reißzahn eines Löwen, den er seit seiner Kindheit an einem Kettchen um den Hals trägt. Sie kann den Zahn öffnen und ihm die Porträts seiner Eltern zeigen, die sich im Zahn befinden. Weitere Andeutungen, daß er ein geraubter Grafensohn ist, erhält F. von der SEILTÄNZERIN der Truppe ABU HASSANs, die jedoch vom Bajazzo, der ebenfalls bei dieser Truppe ist, ermordet wird, bevor sie F. genaueres mitteilen kann. F. gelingt es, den Versammlungsort der Franctireur-Corps, die Capitän Albin Richemonte aufstellen will, zu finden. Er schleicht sich in eine Versammlung ein. Als er entdeckt wird, kann er unerkannt fliehen, wobei er Graf de Rallion und dessen Sohn durch Messerstiche

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verwundet. F. erlauscht, daß auf den ameri//786// kanischen Bankier BENOIT DEEPHILL (GASTON DE -> BAS-MONTAGNE), der den Franctireurs Gelder bringen will, ein Anschlag geplant ist, da der Capitän das Geld haben will, ohne an Bedingungen gebunden zu sein: Der Zug, mit dem Deephill anreist, soll zum Entgleisen gebracht werden. F. reist Deephill entgegen. Er kann das Entgleisen des Zuges nicht verhindern, rettet aber MADELON KÖHLER (DE -> BAS-MONTAGNE), die Schwester Nanons. Als Beschützer begleitet er Nanon und Madelon nach Schloß Malineau. Dort rettet er beide aus den Händen der Rohlinge CHARLES BERTEU und RIBEAU, die den Mädchen Gewalt antun wollen. Nach Thionville zurückgekehrt, hilft er Richard von Königsau, der ihn inzwischen als Cousin anerkannt hat, bei der Erkundung der Geheimgänge und Verliese von Schloß Ortry und der Befreiung der dort Gefangengehaltenen. Danach kehrt er nach Berlin zurück. Nach der Gefangennahme Lermilles und dessen Geständnis des Kindesraubes wird F. vom Grafen von Goldberg als legitimer Sohn anerkannt. F. wird nun Leutnant. Im deutsch-französischen Krieg besetzt er an der Seite Richard von Königsaus Ortry und kämpft mit ihm Schloß Malineau frei, das von französischen Gardekürassieren angegriffen wird. Beim Sturm auf eine französische Batterie kommt es zu einem Zweikampf zwischen F. und Bernard de Lemarch. Richard von Königsau erkennt in dem französischen Rittmeister F.s Bruder und unterbricht den Kampf. Bernard folgt beiden ins preußische Lager. Nach der Schlacht von Sedan nimmt F. an der Suche der von Königsaus nach der verschollenen Kriegskasse teil und hilft bei der Überwältigung ALBIN RICHEMONTEs und seiner Komplizen. F. und Nanon werden ein Paar. (W: 7, 9-13, 57, 73-76, 82f, 85ff, 105f, 116, 118, 1065, 1077, 1169f, 1175ff, 1190, 1250f, 1256f, 1543f, 1555f, 1641, 1643f, 1651f, 1684, 1688f, 1694f, 1724 / ULAN: I 16, 25, 28, 32ff, 121, 147ff, 154ff, 156, 160ff, 166ff, 172, 208ff, 218, 222 IV 1270, 1278, 1368ff, 1383, 1387, 1400, 1444ff, 1471ff, 1481ff V 1799ff, 1806, 1809, 1926, 1935f, 1941ff, 1981ff, 2028, 2038ff, 2056, 2125) SCHNEEGLÖCKCHEN -> TALDSCHA SCHNEFFKA -> HIERONYMUS AURELIUS SCHNEFFKE SCHNEFFKE, HIERONYMUS AURELIUS (al. SCHNEFFKA): Kunstmaler aus Berlin; er war kurz und ungewöhnlich dick, ... (mochte) kaum mehr als sechs- bis achtundzwanzig Jahre zählen. Auf seinem Haupte saß ein riesiger Calabreserhut, dessen Krämpe hinreichte, eine ganze Familie gegen Regen oder Sonnenstich zu beschützen.« (967) Als sein Gewicht gibt S. einmal einen »Zentner achtundneunzig Pfund« (994) an. S. trägt einen goldenen Klemmer. Er gebraucht häufig in seinen Reden Wendungen mit dem Wort ›Pudding‹: »Das ist der reine Pudding«/»Das ist so fest und gewiß wie Pudding«. S. bringt dadurch ein komisches Element in die Handlung, daß er ständig hinfällt. Bei einem Ausflug in Tharandt trifft er mit BERNARD DE LEMARCH zusammen, der als Maler HALLER verkleidet auf dem Weg nach Berlin ist, wo er als französischer Spion insbesondere bei der Familie VON KÖNIGSAU den Stand der preußischen Kriegsvorbereitungen auskundschaften soll. S. freundet sich mit ihm an und fährt mit ihm nach Berlin. Als Maler hat S. sich auf Tierporträts spezialisiert. Dadurch hat er Zugang zu

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//787// dem Sonderling UNTERSBERG (DE -> BAS-MONTAGNE), der Kolibribilder sammelt. Bei der Renovierung eines Bildes Unterbergs findet S. einen für die Familiengeschichte der de Bas-Montagnes wichtigen Brief, von dem er jedoch Untersberg nichts mitteilt. Da S. das Vertrauen Untersbergs gewinnen konnte, wird er von diesem nach Schloß Malineau gesandt. S. soll dort ausfindig machen, ob der gerade verstorbene Verwalter BERTEU vor seinem Tode das Geheimnis um die Abstammung von NANON und MADELON KÖHLER (DE -> BAS-MONTAGNE) verraten hat. Auf Malineau findet S. schnell Kontakt zu der Familie des Beschließers MELAC, in dessen Enkelin, MARIE MELAC, er sich verliebt. Bei Melac entdeckt S. in einem alten Bild Papiere, die ausweisen, daß Nanon und Madelon legitime Kinder des Barons GASTON DE BAS-MONTAGNE sind und daß Untersberg AMÉLY DE BASMONTAGNE gezwungen hatte, ihren Mann zu verlassen. S., der Unteroffizier der Landwehr ist, kann auf Malineau erlauschen, daß von dort Pulverlieferungen nach Schloß Ortry abgehen. Er reist nach Ortry und versucht auf eigene Faust, den Vorgang zu beobachten. Man entdeckt ihn und sperrt ihn in ein Verlies des Schlosses. RICHARD VON KÖNIGSAU befreit ihn. Gleich darauf stürzt S. in ein Waldloch und macht von Königsau dadurch auf einen ihm bisher unbekannten Geheimgang Ortrys aufmerksam. In diesem Gang findet Richard seinen seit sechzehn Jahren dort gefangengehaltenen Vater, GEBHARDT VON KÖNIGSAU, und kann ihn befreien. In Thionville trifft S. den Amerikaner BENOIT DEEPHILL, in dem er den Baron Gaston de Bas-Montagne erkennt. S. kann aufgrund seiner Funde in Berlin und Malineau das Schicksal der Familie des Barons aufklären und ihm seine Töchter zuführen. Am deutsch-französischen Krieg nimmt S. als Feldwebel teil. Er wird verwundet. Nach dem Krieg heiratet er Marie Melac. (W: 966f, 977ff, 1043f, 1075, 1174, 1265-68, 1273ff, 1285f, 1291f, 1443f, 1464, 1475, 1477, 1495f, 1522f, 1675-78, 1690, 1709ff, 1718, 1720ff, 1724 / ULAN: III 1171, 1173, 1177, 1242ff IV 1275, 1379, 1487, 1492ff, 1505ff, 1518ff, 1537, 1671 V 1699, 1708ff, 1734ff, 1763ff, 2005ff, 2012ff, 2043, 2087ff, 2109, 2116, 2120, 2126) SCHNEIDER: 1) Mutter von 2); problematische Existenz; EMMA VOLLMER verbringt ihre Abende bei ihr. (ZEPTER: 226) 2) Tochter von 1); Anziehungspunkt »gewisser Herrenkreise«; sie beeinflußt EMMA VOLLMER. (ZEPTER: 226) 3) -> JOSY TAILOR 4) deutscher Großvater von JOSY TAILOR (nur erwähnt) (SCOUT: 170) 5) SASCHA S.: Künstler; Freund KARL MAYs; May nimmt S.s Bilder ›Marah Durimeh‹ und ›Winnetou‹ mit zum Mount Winnetou, wo Mays Frau HERZLE sie auf den Schleierfall projizieren läßt. (historisch: 1870-1927) (nur erwähnt) (GR 33: 498f) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/SCI_SCN.HTM[21/02/2024 12:34:15]

//788// SCHNEIDERFRANZ: Lehrer von HEINRICH und PETER POLTER in Langendorf (nur erwähnt) (AUF DER SEE: 369) SCHNELLER FISCH: Yumakrieger (GR 20: 440, 455-58, 468ff) SCHNELLER FUß -> YATO-KA (Apache) SCHNELLER PFEIL: 1) -> TO-OK-UH (Panasht-Shoshone) 2) Nijorahäuptling; siehe unter PFEIL SCHNELLER WIND: siehe unter WIND SCHNELLES ROß: junger Navaho; Anführer eines Spähtrupps, der GRINLEY, BUTTLER und POLLER gefangennimmt; er gerät bald darauf in die Hände MOKASCHIs. (ÖLPRINZ: 334, 341) SCHNITZER, EDUARD: siehe unter EMIN PASCHA SCHNURRBART -> AGHA SIBIL Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//788// VON SCHÖNBERG-WILDAUEN: 1) MAX V. S.-W. (al. MAX PARKER): Artillerieoffizier; Sohn von 2); guter Bekannter RICHARD VON TRESKOWs; er liebt ADELE VON TRESKOW. Dem SCHWARZEn KAPITÄN (FRANÇOIS -> LATOUR) gelingt es, ihm den Mord und den Raub an dem Juwelier WALLERSTEIN unterzuschieben. Max wird unschuldig zum Tode verurteilt, vom König aber zu lebenslänglicher Haft begnadigt. Er kann fliehen und wird unter dem Namen MAX PARKER Offizier bei der Marine der Vereinigten Staaten: zunächst als dritter Offizier auf dem Orlogschiff ›Teifun‹, später als Leutnant/Kapitän der ›Swallow‹. Er ist ein Seemann von außerordentlichen Fähigkeiten. Die von Latour entführte ›l'Horrible‹ jagt er diesem wieder ab, nimmt Latour gefangen und bringt ihn durch eine List mit von Treskows Hilfe nach Deutschland, wo durch Latours Geständnis Max› Unschuld festgestellt wird. Max heiratet dann Adele von Treskow. (Vgl. GR 15: MAX PARKER) (AUF DER SEE: 323, 337f, 371, 436f, 449f, 801, 804, 822) 2) OTTO VICTOR V. S.-W. (Prinz Otto-Victor v. S.-W./DER ALTE KNASTER): Reiteroberst a.D.; es handelt sich hier wohl um die Stammfigur einer (geplanten ?) Humoreskenreihe Karl Mays: Die Erzählung ›Ziege oder Bock‹ trägt den Untertitel »Humoristische Episode aus dem Leben des ›alten Knasters‹ von Karl May«, und auch die Textpassage: »Das ist ja unser ›alter Knaster.‹ Wenn da der ›CONFUSIONS//789// HEINRICH‹ noch dazu kommt, und das ›KRAKEHLLINCHEN‹ [siehe unter ADELINE] oder gar der ›STUDENTENKARL‹, so giebt es eine jener sonderlichen und possirlichen Geschichten, wie sie zu Dutzenden passirt sind, als der alte gute, grobe und originelle Herr noch lebte!« (61) deutet darauf hin. Bislang sind aber nur die Erzählung ›Ziege oder Bock‹ und das ›Otto-Victor-Fragment‹ aus der Reihe bekannt. Figuren aus der Reihe hat Karl May auch in der Eingangsszene des frühen Romans AUF DER SEE eingesetzt, dieser gehört jedoch nicht in die Reihe. Der Prinz ist ein starker und leidenschaftlicher Raucher. Mit seinem Leibdiener HEINRICH (-> CONFUSIONSHEINRICH), den er HEINZ ruft, steht er auf vertraulichem Fuß: »So war es schon seit langer, langer Zeit gewesen ... In Gegenwart Fremder war der Prinz der strenge, kurzangebundene Reiteroberst, der nur zu befehlen hatte und Heinrich der einfache Soldat, welcher es verstand, Ordre zu pariren, obgleich dann zuweilen eine andre Ansicht als diejenige seines Herrn ihm durch alle Glieder zuckte; den Schloßbewohnern gegenüber trat ihr vertrauliches Verhältniß schon mehr zu Tage; sahen sie sich aber ungestört und unter vier Augen, so gab es keine Complimente, sondern die beiden alten Kriegsmänner rauchten einander in die Nasen, daß es eine Art hatte, sprachen mit nie erlöschender Begeisterung von ihrer ruhmreichen Vergangenheit und trafen Anordnungen über ihre gegenwärtigen Verhältnisse, bei denen der einfache aber praktische Heinrich über Manches entschied, worüber sich der Prinz eine sachgemäße Entscheidung nicht zutraute.« (ZIEGE ODER BOCK 64). Heinrich ist seit dem Franzosenfeldzug ›Anno 14‹ der Diener des Prinzen. Auf Schloß Wildauen lebt der Prinz mit Heinrich

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und der dicken, hektischen Wirtschafterin, Jungfer ADELINE, vom Prinzen wegen ihres ständigen Wehklagens auch WIMMERLIESE genannt, zusammen. (historisch: Otto-Victor von SchönbergWildauen (1785-1859)) - in ZIEGE ODER BOCK: Der Prinz »war ein alter, eigensinniger, kurz angebundener, dabei aber gemüthvoller Patron, voll der sonderbarsten Schrullen und Eigenheiten, welche, ebenso wie bei Heinrich, das einsame Junggesellenleben in ihm ausgebildet hatte. Insbesondere aber trug er einen Weiberhaß in sich, der sich gegen alle Sorten von Frauenzimmern richtete, die Fürstin ebenso wenig wie die Stallmagd verschonte und einen ganz besonders nahe liegenden Gegenstand in Jungfer Adelinchen, der Wirthschafterin fand« (64). Der Prinz »besitzt Million über Million und befindet sich nur in dem schlechtesten Zimmer des Schlosses wohl ... doch ist es nicht Neid, nicht Habsucht oder Geiz, sondern die Gleichgültigkeit gegen das Flitterwerk des künstlich hinaufgeschraubten Lebens.« (66) Dem Studentenkarl ermöglicht der Prinz ein Studium: Karl »war schon als Knabe ein ungewöhnlich offener Kopf gewesen und hatte das Glück gehabt, die Aufmerksamkeit des ›alten Knasters‹ auf sich zu ziehen. Dieser nahm sich nach einer strengen Prüfung seiner an, sorgte für den nöthigen Unterricht, ließ ihn das Gymnasium besuchen und schickte ihn schließlich zur Universität, wobei er ihm die kurze Weisung ertheilte, alles Mögliche, aber nur keine Advokatenkniffe zu studiren. Der junge Mann belohnte die ihm gewordenen Wohlthaten mit dem regsten Fleiße, war stets nur mit den besten Zeugnissen nach Hause gekommen und versprach, einst seinem Gönner alle Ehre zu machen. Wenn es sich dieser auch nicht unnöthiger Weise merken ließ, so hatte er ihn doch fast mit Vaterliebe in sein altes, einsames Herz geschlossen und sorgte für ihn selbst //790// da, wo Niemand Etwas bemerkte. Da er selbst ein abgesagter Feind aller Kopfhängerei war, so sah er mit allerdings stets verborgen gehaltenem Vergnügen, daß sein Schützling sich vor vielen Andern durch Geistesgewandtheit und einen fröhlichen Muth auszeichnete, mit deren Hilfe er den schweren Anforderungen des späteren Lebens sich gewachsen zeigen konnte und die ihm während seiner Schülerjahre manchen lustigen Streich dictirten, der, ohne Jemand in wirklichen Schaden zu bringen, die Lacher für sich hatte und sogar den ›alten Knaster‹ bewog, sich knurrend, brummend und schmunzelnd mit den Händen in den Bart zu fahren.« (64f) Als durch die Unachtsamkeit Adelines die wertvolle Angoraziege des Prinzen, deren Milch die einzige ist, die er in seinem Morgenkaffee duldet, verendet, bestimmt er, daß Adeline eine neue Ziege persönlich im Nachbarort abholen muß. Er provoziert den Studentenkarl zu einer Wette: daß es diesem nicht gelingt, ihm einen Streich zu spielen. Dieser benutzt die Ziegenangelegenheit, die Wette zu gewinnen: Er vertauscht mehrfach die neue Ziege mit einem Bock, so daß der Prinz sich schließlich selbst mit der Sache befaßt und ebenfalls durch die Vertauschung gefoppt wird. (61f, 64, 66, 70, 83) - in OTTO-VICTOR-FRAGMENT: Das Fragment besteht nur aus der Eingangsszene. Der Prinz hat Geburtstag. (89ff) - in AUF DER SEE: Vater von 1); Dienstherr von HEINZ POLTER und ADELINE; Vormund WANDA VON TSCHERNOWKAs; der Prinz ist in diesem Roman keine humoristische Figur. Er wäre als Ältester seines Geschlechts eigentlich ›regierender Fürst‹ geworden, hatte aber aus Liebe zu einem nicht gleichblütigen Mädchen einst freiwillig verzichtet. Er ist sehr reich. Da er leidenschaftlicher Pfeifenraucher ist, trägt er den Spitznamen ›alter Knaster‹; er ist leicht aufbrausend, kann aber auch -

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allerdings nur »höchst selten« sehr weich gestimmt sein. Er leidet unter der Verurteilung seines Sohnes und ist gegen die Familie VON TRESKOW ablehnend eingestellt, da er glaubt, ADELE VON TRESKOW habe zum Unglück seines Sohnes beigetragen. Nachdem durch die Ermittlungen RICHARD VON TRESKOWs die Unschuld seines Sohnes bewiesen wurde, stimmt er den Verbindungen Max/Adele und Wanda/Richard zu. (321ff, 337, 386, 402, 822f) VON SCHÖNE: Edelmann; Zeuge des echten Testaments der reichen Tante VON SENDINGEN; um keinen Zeugen für seine Testamentsfälschung zu haben, fordert der Baron FRIEDRICH VON ALBERG v.S. zu einem amerikanischen Duell, dessen Verlierer Selbstmord begehen muß, heraus. GOTTFRIED HOLLANIZ, der Diener von Albergs, betrügt beim Losziehen, so daß v.S. verliert. (nur erwähnt) (WzG IV: 1723) DIE SCHÖNE (GÜZELA) -> SENITZA SCHÖNE GESTALT -> MEI-PAO (Chinesin) SCHÖNER TAG -> NSCHO-TSCHI (Apachin) RITTER VON SCHÖNING: Deckname des GRAFen VON -> SAINT GERMAIN //791// SCHÖNLEIN: 1) WILLIBALD S.: angebl. Rentier; Mann von 2); er betrügt mit SALOMON LEVI und dem Juden FREIMANN BRUNO VON SCHARFENBERG. (VS IV: 1511-19) 2) Frau von 1) (VS IV: 1511f) SCHOOTER: irischer Kapitän der ›Eagle‹; »er hatte eine lange, hagere, vornüber gebeugte Gestalt und ein Gesicht, dessen Physiognomie nichts weniger als Vertrauen erweckend war« (85). S. ist ein gottloser Mensch, »ein unmäßiger Trinker, ein lästerlicher Flucher« (76). Er hatte eine »sehr bewegte Vergangenheit hinter sich und war besonders berüchtigt durch die Härte, mit welcher er die Disciplin seines Schiffes handhabte« (67). S. haßt die Franzosen und, da er zum Protestantismus übergetreten ist, katholische Priester. Er hat es darauf abgesehen, sich den von England auf den Kopf des französischen Kapers ROBERT SURCOUF gesetzten Preis zu verdienen und jagt Surcoufs Schiff. Beim Überfall auf eine Pflanzung auf Java entführt er den dort tätigen Missionar BRUDER -> MARTIN und liefert ihn den wilden Dayaks auf Borneo aus, die ihn als Menschenopfer verwenden wollen. Mit Hilfe des von S.s Schiff entflohenen HOLMERS gelingt es Surcouf, die ›Eagle‹ zu entern und S. gefangenzunehmen. S. file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/SCO_SCUB.HTM[21/02/2024 12:34:17]

wird gezwungen, über den Verbleib Bruder Martins Auskunft zu geben, so daß dieser gerettet werden kann. (SURCOUF/KAPER: 67, 71, 76, 82f, 85ff, 89) SCHOSHEINTA (BÄRENAUGE): Häuptling der Jicarilla-Apachen; jüngerer Bruder von SCHOSHIN-LIETT (BÄRENHERZ), dem er ähnlich sieht; er ist jung, trägt neumexikanische Kleidung. Aus Rache für das unerklärliche Verschwinden seines Bruders skalpiert er jede Woche einen Weißen. Für BENITO JUAREZ kämpft er gegen Franzosen und Comanchen bei Fort Guadeloupe, wo er seinen Bruder wiedertrifft. (WR IV: 1426, 1446, 1560ff, 1652f VI 2612) SCHOSH-IN-LIETT (BÄRENHERZ): Häuptling der Jicarilla-Apachen; älterer Bruder von SCHOSHEINTA (BÄRENAUGE) - in WR: Freund und Begleiter von KARL STERNAU und ANTON HELMERS; er ist 28 Jahre alt, hat scharfe, kühne Züge und ein durchdringendes Auge. S. trägt »ein wildledernes Jagdhemde, dessen Nähte phantastisch ausgefranst waren, ein Paar Leggins ... deren Seitennähte mit den Kopfhaaren der von ihm erlegten Feinde geschmückt waren, und Moccassins ... welche doppelte Sohlen zeigten. Um seinen nackten Hals hing eine Schnur von den Zähnen des grauen Bären, und sein Haupthaar war in einen hohen Schopf geflochten, aus welchem drei Adlerfedern hervorragten ... ein fein gegerbtes Büffelfell ... (diente) ihm beim Gehen als Mantel ... In seinem Gürtel stak ein glänzender Tomahawk ... ein zweischneidiges Scalpmesser und der Pulver- und Kugelbeutel.« (376) Er besitzt eine »lange Doppelflinte, deren Kolben mit silbernen Nägeln verziert war, und in dessen [!] Schaft man viele eingeschnittene Kerben bemerkte, um die Zahl der Feinde zu bezeichnen, welche er bereits erlegt hatte. An der Bärenzahnschnur war das Calummet ... //792// befestigt, und außerdem sah man aus einer Tasche seines Jagdhemdes die Kolben von zwei Revolvern hervorblicken.« (376f) S. liebt KARJA, die Schwester seines Freundes TECALTO (BÜFFELSTIRN). Karja und EMMA ARBELLEZ werden von ihm und von Helmers aus den Händen von Comanchen befreit. Er fällt dann selbst in die Hände der Comanchen und wird über einem Krokodilteich aufgehängt, kann sich aber befreien. Zusammen mit Sternau, Karja, Emma, Helmers, dessen Bruder und Büffelstirn wird S. von HENRICO LANDOLA gefangen und auf einer einsamen Südseeinsel ausgesetzt, wo er mit den anderen 16 Jahre lang auf Rettung warten muß. Er lebt dort mit Karja als Ehefrau zusammen. Zurück in Mexiko kämpft er im Gefecht von Fort Guadeloupe für BENITO JUAREZ, wird dann aber mit den anderen von PATER HILARIO gefangen und in den unterirdischen Gewölben des Klosters della Barbara in Santa Jaga festgehalten, bis alle von KURT HELMERS befreit werden. Er nimmt am Maskenball in Rheinswalden teil. (die Schreibweise des ersten Namensteils variiert: SCHOSCH/SHOSCH-/SHOSH-; 403 wird S. fälschlich mit Tecalto gleichgesetzt; 1044: fälschlich LÖWENHERZ) (I 376ff, 382ff, 393 II 464ff, 474 III 1061ff, 1115f, 1118, 1127 IV 1630ff, 1652ff V 1930ff, 2032 VI 2610, 2612) - GR 15: In der Königsschatz-Episode rettet er zusammen mit ANTON HELMERS KARJA und EMMA ARBELLEZ aus der Gewalt der Comanchen, wird dann von diesen gefangengenommen und über einen Krokodilsteich aufgehängt. Er befreit sich und nimmt Rache, wird aber schließlich von

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Helmers zur Einstellung der Feindseligkeiten gegen die Comanchen veranlaßt. (251ff, 298-305, 322f, 325ff, 345-51, 361-65, 370f, 382, 384-97, 399-409, 413-24) SCHRÖTER: Dessauer Musketier (Korporal), der mit seinen Soldaten den im Hannoverschen gefangenen Fürsten LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU (DER ALTE DESSAUER) bei dessen Transport von Wustrow nach Dannenberg befreit. (BÄCKER: 281f) SCHUBERT: 1) Holzhacker; Mann von 2), Vater von 3)/4) (insges. 5 Kinder); er lebt mit seiner Familie in großer Armut in der Wasserstraße. S. kann nicht mehr arbeiten, da er sich ins Bein gehackt hatte. Er verkauft für 10 Taler über AUGUST SEIDELMANN seinen kleinen Sohn an einen Zirkuskünstler. Später heilt das Bein, und er arbeitet wieder. (VS: I 104f, 118ff III 1039) 2) gichtgelähmte Frau von 1), Mutter von 3)/4) (insges. 5 Kinder); sie war früher Waschfrau. (VS: I 118ff III 1039f V 2046f) 3) elfjährige Tochter von 1)/2); sie verkauft auf dem Weihnachtsmarkt Hampelmänner und wird fälschlich wegen Bettelei verhaftet. (VS I: 104ff, 119) //793// 4) 4/5jähriger Sohn von 1)/2); ein »hübsche(r), kräftig gebaute(r) Knabe«; AUGUST SEIDELMANN kauft ihn seinen Eltern für 10 Taler ab und verkauft ihn für 120 Taler an einen Zirkus, wo er als Kunstreiter ausgebildet werden soll. Da er sich ein Bein bricht, verkauft ihn der Zirkusdirektor an den Artisten BORMANN weiter, bei dem der Junge schrecklichen Mißhandlungen ausgesetzt ist, bis er durch den Tod (er stirbt während einer Vorstellung) erlöst wird. (VS: I 119, 474 II 583-88, 590, 612† V 2046) 5) (al. THORBAUER): reicher Bauer in Gründorf; Mann von 9), Vater von 16); er ist eine hohe, einfache, schlicht gekleidete Gestalt. S. war vor zwanzig Jahren Korporal und jagte den GRENZMEISTER, einen berüchtigten Schmuggleranführer. Dabei fiel er in die Hände der Verbrecher. Er wurde geblendet. S. hatte um die Hand ANNA (SCHUBERTs) der Tochter des alten THORBAUERn, geworben und wurde erhört. S. vermutet, daß sein Nebenbuhler um die Liebe Annas, der WIESENBAUER, der Grenzmeister ist, der ihn blendete. Das Versteck der Schmuggler findet er, als er mit seiner Tochter, PAULINE SCHUBERT, auf der Suche nach dem Heilkraut Sonnenthau den spezifischen Geruch der Spanischen Fliege wiedererkennt. Diesen Geruch hatte er auch am Tag seiner Blendung wahrgenommen. S. macht Meldung, so daß der Wiesenbauer, der wie vermutet der Grenzmeister ist, gestellt werden kann. Dieser wird geblendet und stürzt auf der Flucht in eine Schlucht. (Vgl. in WALDKÖNIG: BACHBAUER) (SONNENTHAU: 2-6, 26, 32f).

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6) Vater von 11)/12); er erhielt von ANTON das Dorfrichteramt und den dazugehörigen Hof, da Anton glaubte, S.s Tochter, BERTHA S., gegen deren Verbindung mit Anton S. war, versehentlich getötet zu haben. S. ließ ein Kreuz an der Unfallstelle errichten, auf dem Anton des Mordes bezichtigt wird. (nur erwähnt) (HERRGOTTSENGEL: 158) 7) arme Witwe; Mutter von 15) (nur erwähnt) (LEIERMANN: 81) 8) ALBIN S.: ehem. Kriminalbeamter; gibt sich als Witwer aus; Vermittler für Zweckbekanntschaften in Bad Wiesenstein; ›Geheimpolizist für private Zwecke‹; er war »lang und hager. Sein Anzug war elegant; doch sah man den Handschuhen ... an, daß sie bereits sehr lange Zeit im Gebrauche seien, und Kragen und Manschetten hatten jenen eigenartigen, bläulichen Glanz, welcher vermuthen ließ, daß sie nicht aus Leinen, sondern aus Gummi seien ... er trug einen Klemmer ... in Stahl gefaßt. Seine Stirn war hoch, schmal und kahl, sein Gesicht sehr scharf geschnitten und sein Mund breit und ohne Lippen. Dieses spitze, glatt rasirte Gesicht machte ganz den Eindruck des steten Horchens und Lauerns. Es schien, als sei dieser Mann allzeit bereit, Jemanden auf frischer That zu ertappen. Und dies wurde keineswegs gemildert durch den unbestimmten, ruhelosen Blick seiner grauen Augen, welchen es unmöglich war, auf irgend einem Gegenstande haften zu bleiben.« (2305) S. hat die Verbrecherlaufbahn eingeschlagen, nachdem er seine Stelle als Kriminialbeamter verloren hatte, weil er sich »in eine fremde Casse« vergriffen hatte. Er verbündet sich mit IBRAHIM PASCHA; dem er dabei behilflich sein soll, ZYKYMA und TSCHITA VON ADLERHORST zu entführen und sich an //794// OSKAR STEINBACH und seinen Gefährten zu rächen. Nicht zuletzt weil er sich von der Geheimpolizistin LINA (BERTHOLD) in ihrem Bann ziehen läßt, mißlingt alles. Er wird schließlich mit dem Pascha von Steinbach gefangengenommen und erhängt sich in seiner Zelle. (DH-DH: 2305ff, 2314, 2318, 2355, 2421ff, 2596, 2600) 9) ANNA S.: Tochter des alten THORBAUERn, Frau von 5), Mutter von 16) (Vgl. in WALDKÖNIG: ANNA) (SONNENTHAU: 3, 6) 10) BALDUIN S.: Seemann auf der ›Neptun‹; Bruder von 18), Mann von GUSTEL HARTIG, Vater von 14) - in ZEPTER: B. »war eine hohe, fast mehr als breitschulterige Figur. Sein von dichtem Haarwuchse bewaldeter Kopf zeigte ein vom Wetter hart mitgenommenes Gesicht, dessen scharfes, offenes Auge mit den derben, guthmütigen Zügen sehr glücklich harmonirte. Dieser Kopf war bedeckt von einem Hute, der so alt war, daß man den Stoff, aus dem er gefertigt war, und die ursprüngliche Farbe nur nach einer eingehenden chemischen Untersuchung hätte bestimmen können. Er war in unzählige Knillen und Falten gedrückt, und weil sein Besitzer jedenfalls eine freie Stirn liebte, so hatte er denjenigen Theil der breiten Krempe, welcher bestimmt ist, das Gesicht zu beschatten, einfach mit dem Messer abgeschnitten. Der Oberleib stak in einem kurzen, weiten, seegrünen Rocke, dessen Aermel so kurz waren, daß man den

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vorderen Theil der sauber gewaschenen Hemdärmel sah, aus denen ein paar braune, riesige Hände hervorblickten, deren je eine recht gut einen nicht zu kleinen Präsentirteller hätte vollständig bedecken können. Unter dem breit über den Rock geschlagenen sauberen Hemdenkragen blickte ein roth und weiß gestreiftes Halstuch hervor, welches in einen sechs Zoll breiten Knoten geschlungen war, dessen Zipfel weit über die Brust herab bis auf den unteren Saum der blau- und orangekarrirten Weste hingen. Die Beine staken in hochgelben Nankinghosen, welche in fett getheerten Seemannstiefeln verliefen, in die zur Noth ein zweijähriger Elephant hätte steigen können« (83). Schon als Junge fuhr er zur See. Vor vielen Jahren hatte er als Schiffsjunge KATOMBO geholfen, aus norländischer Kriegsgefangenschaft zu entkommen. B. war lange Jahre außer Landes. Er kehrt als Freund und Vertrauter KARAVEYs zurück und dient im Seekrieg zwischen Norland und Süderland unter ARTHUR VON STERNBURG. Er wird vom Steuermann zum Seekapitän befördert. (83, 113f, 417, 562, 690, 759, 803) - in JUWELENINSEL: B. erfährt, daß er einen halbwüchsigen Sohn hat: durch widrige Umstände war er nach der Verlobung auf sehr lange Zeit von seiner Braut, GUSTEL (-> HARTIG), getrennt und galt als verschollen. In San Francisco kauft er mit Karavey ein Schiff, um den Schatz auf der Juweleninsel zu heben. Nach der Rückkehr nach Süderland ist er ein reicher Mann. Er heiratet seine damalige Braut, die inzwischen verwitwet ist. (132, 370, 531f, 545f, 561, 594f, 609, 914) 11) BERTHA S.: Tochter von 6), verstorbene Schwester von 12), Tante von 17); ehemal. Geliebte des früheren Ortsrichters ANTON, der sich nach ihrem Tod auf den Friedhof zurückgezogen hat, um in ihrer Nähe zu sein. Sie war das schönste Mädchen des Dorfes //795// und hatte einen mildtätigen Charakter. B. war von ihrem Bruder im Dunkeln versehentlich an Antons Stelle in einen verlassenen Schacht gestoßen worden; Anton aber glaubt, daß er sie in den Schacht gestoßen habe. (nur erwähnt) (HERRGOTTSENGEL: 127, 158f, 223) 12) FRIEDER S. (al. RICHTERBAUER/SCHUBERTFRIEDER): verwitweter Ortsrichter, ehemal. Totengräber eines Dorfes; Sohn von 6), Vater von 17), Bruder von 11); er ist ein brutaler Mann mit vom Wein »zinnobrig« gewordener Nase. Das Amt des Ortsrichters und den dazugehörigen Hof erbte er von seinem Vater, der beides von seinem Vorgänger ANTON zugesprochen bekam, da dieser den vermeintlich durch ihn verursachten Tod von dessen Tochter, BERTHA S., sühnen wollte. Tatsächlich aber verschuldete F. den Tod. Er war gegen die Liebe Antons zu seiner Schwester und wollte Anton in einen Schacht stoßen, traf aber im Dunkeln seine Schwester. Seinem ehemaligen Schmuggelkumpanen BALZER entwendet er auf dem Totenbett ein Schuldbekenntnis, das dieser gegen F. verwandt hatte, und fälscht einen Wechsel, um die Familie Balzers, besonders den Geliebten seiner Tochter, LUDWIG BALZER, ins Unglück zu stürzen. Anton, der im Dorf unerkannt als HERRGOTTSENGEL für Gerechtigkeit und Hilfe in der Not sorgt, kann F. das Schuldbekenntnis abnehmen. Als F. es sich auf dem Friedhof, auf dem Anton lebt, zurückholen will, stürzt er durch den Anblick seiner der Schwester ähnelnden Tochter, die plötzlich mitten in der Nacht auf dem Friedhof erscheint, tödlich erschreckt in die offene Grube neben dem Grab seiner Schwester und stirbt dort. (HERRGOTTSENGEL: 127f, 137f, 157, 174f, 191f, 204ff, 223f)

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13) FRITZ S.: Feldwebel, später Leutnant; Vertrauter des ALTEn DESSAUERs (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU); Geliebter ANNA UHLMANNs; er ist 28 Jahre alt, hat eine hohe, breitschultrige Gestalt. F. war als Spion auf hannoverschem Gebiet tätig und leitet mit dem Alten Dessauer einen Coup gegen hannoversche Werber, die auf Anhalter Gebiet operieren. Der Alte Dessauer sorgt für seine Heirat mit Anna. (AMSENHÄNDLER: 11, 13, 29, 37) 14) KURT S.: Sohn von 10) und von GUSTEL HARTIG; Neffe von 18); als Vierzehnjähriger ist er Fischerjunge in Fallum. Er hat helle Haare und schwarze Augen. K. muß die ganze Familie versorgen und erhält von seinem brutalen Stiefvater, HEINRICH HARTIG, dafür nur wenig zu essen und grausame Schläge. Er rettet nach einer Auseinandersetzung mit Prinz HUGO VON SÜDERLAND MAGDA VON HELBIG vor dem Ertrinken und wird dafür von General EMIL VON HELBIG vom sadistischen Stiefvater weggeholt und adoptiert. Von Helbig ermöglicht K. die Ausbildung zum Seeoffizier. Jahre später kann K. den entflohenen PRINZen VON RAUMBURG fangen. Erst jetzt lernt K. seinen leiblichen Vater kennen. Inzwischen zum Seekadetten avanciert, befreit er ANNA UHLIG aus den Händen Hugo von Süderlands. Wieder einige Zeit später beschützt er Magda vor Zudringlichkeiten Hugos und beteiligt sich nach deren Entführung durch Hugo an der Befreiung. Hugo will ihm eine Falle stellen: FRANZ GEIßLER, der Leibdiener Hugos, sieht K. außerordentlich ähnlich; er begeht unter K.s Namen einen //796// Mord, der K. untergeschoben werden soll, was jedoch mißlingt. Am Schluß des Romans wird K. von KÖNIG MAX (MAX -> BRANDAUER) zum Kapitän befördert. Er verlobt sich mit Magda. (JUWELENINSEL: 2ff, 17, 20, 33f, 51, 130, 148, 357, 375, 388, 418ff, 433f, 578, 580, 595, 626, 689f, 706, 722, 738, 802, 914) 15) PAUL S.: Sohn von 7); Geliebter EMMA BREHMERs; Oberknecht beim WIESENBAUERn; er wird aus Eifersucht von DAVID PETERMANN (DER ROTE DAVID) an hannoversche Werber verraten. Der ALTE DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) befreit ihn, sorgt für seine Hochzeit mit Emma und bietet ihm eine Stelle als Inspektor auf einem Gut an. (LEIERMANN: 81, 88) 16) PAULINE S.: Tochter von 5)/9); Geliebte von HEINER; mit ihrem blinden Vater findet sie das Versteck des GRENZMEISTERs (WIESENBAUER), eines berüchtigten Schmuggler-Anführers. Durch von ihr dabei versehentlich verschüttetes Pulver wird der Grenzmeister später geblendet. Sie hält zu Heiner, dem Stiefsohn des Wiesenbauern, trotz der Verbrechen seines Stiefvaters. (SONNENTHAU: 12, 20, 26, 33) 17) SELMA S.: Tochter von 12), Nichte von 11); Geliebte von LUDWIG BALZER; sie versorgt den ehemal. Dorfrichter ANTON, der zurückgezogen auf dem Friedhof lebt, täglich mit Essen. Ihr Vater verbietet ihr den Umgang mit Ludwig. Sie erfährt von seinen kriminellen Machenschaften und

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entscheidet sich für Ludwig. S. erscheint dann wegen eines vergessenen Auftrages ihres Vaters mitten in der Nacht auf dem Friedhof bei Anton. Ihr Vater, der gerade Anton bestehlen will, erschrickt so sehr über ihren Anblick, der der verstorbenen Tante sehr ähnelt, daß er in die neben dem Grab der Tante offen stehende Grube stürzt und dort stirbt. S. wird Ludwig heiraten. (HERRGOTTSENGEL: 126f, 158f, 174f, 190f, 207, 222ff) 18) THOMAS S.: Bruder von 10); Onkel von 14); Obergeselle in der Hofschmiede BRANDAUERs; er ist von langer, kräftiger Gestalt, war ehemals Unteroffizier bei der Kavallerie. Mit den Schmiedegesellen BALDRIAN und HEINRICH FELDMANN bildet er ein originelles Trio. Er spricht stets ein p für ein b, ist ein leidenschaftlicher Raucher (Lieblingszigarre: Ambalema) und liebt den Doppelwacholder. T. ist ein zuverlässiger Helfer MAX BRANDAUERs im Kampf gegen die Machinationen des HERZOGS VON RAUMBURG. Er liebt die Wirtin BARBARA SEIDENMÜLLER, die er später heiratet. Er wird als Nachfolger von Brandauer Hofschmied von Norland. T. vermittelt den Kontakt zwischen seinem Bruder und dessen ehemaliger Braut GUSTEL HARTIG und beteiligt sich an den Aktionen gegen den entflohenen PRINZen VON RAUMBURG und den Schloßvogt GEIßLER. (ZEPTER: 4f, 50, 113, 145, 694, 787, 818f JUWELENINSEL: 132, 146f, 357, 817) VON SCHUBERT: Assessor, fähiger Untersuchungsrichter; er führt die Untersuchung gegen ROBERT BERTRAM, FRANZ VON HELFENSTEIN, HULDA NEUMANN und AUGUST MEHNERT. (VS: I 278-88, 339-49, 411f, 416-20, 425f, 432ff, 437, 439f //797// IV 1500-11, 1563 V 1806ff, 1813, 1815, 1836-40, 1883ff VI 2064-67, 2072, 2329, 2331-35) SCHUBERTBAUER: Bauer aus Reichenbrand, der am Unglückstag 24. Februar angeblich abends aus Meinsdorf fortgefahren und erst ein Jahr später zu Hause angekommen ist. Da ihm unterwegs Lots Frau als Salzsäule erschienen sei, sei er später plötzlich gestorben. (nur erwähnt) (FASTNACHTSNARREN: 45) SCHUBERTFRIEDER -> FRIEDER SCHUBERT Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//797// HADSCHI SCHUKAR ESCH SCHAMAIN BEN MUDAL HAKURAM IBN SADUK WESILEGH ESCH SCHAMMAR: Haddedihn; Vater von SAHAMA und MESUD BEN HADSCHI SCHUKAR, Schwiegervater OMAR BEN SADEKs (nur erwähnt) (GR 6: 534 BLUTRACHE: 262, 264) SCHULAZEK: 1) EMILKA S.: Frau von 2) (nur erwähnt) (PANDUR: 201, 298, 316f) 2) MATTHIAS S.: Mann von 1); »sein Anzug war sehr bescheiden zu nennen, und der Spieß, den er in seiner rechten Hand hielt, ließ in ihm den Biric, den Wächter oder Büttel des Dorfes erkennen. Er hatte einen hölzernen Stelzfuß, und über die Stirn lief ihm die Narbe eines Säbelhiebes, welche seinen guten, ehrlichen Zügen einen sehr streitbaren Ausdruck verlieh« (201). S. lebt in Studenetz. In seinen Gesprächen bezieht er sich ständig auf seine Frau. (PANDUR: 201, 298, 315ff) SCHULDEINTREIBER -> YAO-TSCHANG-TI (FI) SCHULZE: 1) ehem. Hauer im Bergwerk FRANZ VON HELFENSTEINs; Mann von 2), Vater von 3)/4); er verlor bei einem Arbeitsunfall seinen Arm und arbeitet seitdem als Hundejunge im Bergwerk. S. lebt mit seiner Familie im Elend und muß für den WALDKÖNIG Botengänge erledigen, bis der FÜRST DES ELENDES (GUSTAV -> BRANDT) ihm Geld schenkt. Für seine Beteiligung an der Ergreifung AUGUST SEIDELMANNs und des Apothekers HORN erhält er eine Belohnung von 2000 Gulden. (VS: II 829-34, 846-51 VI 2149ff, 2166f) 2) Frau von 1), Mutter von 3)/4); sie arbeitet als Klöpplerin. (VS: II 829, 830-34 VI 2167) 3) dreijährige Tochter von 1)/2); sie kann wegen Rachitis nicht laufen. (VS II: 829) //798// 4) Sohn von 1)/2); er hat Rachitis, ist vorn und hinten ausgewachsen. (VS II: 829) 5) Seilkünstler; Deckname GUSTAV BRANDTs (VS IV: 1428)

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SCHUNKA-SCHATSCHA (GROßER HUND): Upsaroka; Bruder von KANTEH PEHTA (nur erwähnt) (BÄRENJÄGER: 164) SCHUSTERMAX: einfältiger Bahnhofswächter in einem Dorf bei Slowitz; ehem. Tagelöhner bei GEORG KERY; LUDWIG HELD kann den S., da dieser nicht lesen kann, überlisten, ihm einen Brief der OSECs aus dem Briefkasten zu holen. (WzG IV: 1443) SCHUSTERWENZEL -> POSAUNENWENZEL DER SCHUT (DER GELBE) (al. EL ASSFAR/SAYRIK/KARA ADSCHEMI (DER SCHWARZE PERSER)/KARA NIRWAN): Perser aus Nirwan; reicher Pferdehändler in Rugova; Schwager DESELIMs; Anführer einer über den ganzen Balkan verbreiteten Verbrecherbande; »er trug die Tracht der mohammedanischen Skipetaren: kurze, glänzende Stiefel, schneeweiße Fustanella, rote, mit Gold verbrämte Jacke, auf deren Brustteilen silberne Patronenbehälter befestigt waren, einen blauen Gürtel, aus welchem die Griffe zweier Pistolen und eines krummgebogenen Handschars hervorsahen, und auf dem Kopf einen roten Fez mit goldener Quaste. Dieser Kleidung nach war er ein sehr wohlhabender Mann. Sein hageres Gesicht mit außerordentlich kühn geschnittenen Zügen hatte eine intensiv gelbe Farbe ›schut‹ nennt das der Serbe; ein dichter, schwarzer Bart ging ihm in zwei Spitzen fast bis auf die Brust herab, und tiefschwarz war auch die Farbe seiner Augen ...« (387) Der S. ist länger und stärker als KARA BEN NEMSI (KBN): »ein wahrer Riese«, er befindet sich »wohl an die zehn Jahre« im Lande und »benimmt sich überaus gebieterisch, wie alle Leute, welche wissen, daß sie reich sind. Er geht stets bis an die Zähne bewaffnet und ist als ein Mann bekannt, mit welchem man keinen Spaß machen darf ... Er ist gleich mit der Faust oder mit der Pistole zur Hand, und man erzählt sich, daß schon mehrere, die ihn beleidigt hatten, den Mund nicht wieder öffneten, weil ein Toter nicht mehr reden kann.« (20f) In Rugova hält der S. Menschen gefangen, denen er ein Lösegeld abpressen will. KBN befreit aus seiner Gewalt SIR DAVID LINDSAY, STOJKO WITES und HENRI GALINGRÉ. Der S. kämpft mit KBN - er ist ein besserer Schwimmer als dieser - und kann entkommen. Auf der Flucht vor KBN stürzt er bei Gorki in die Verräterspalte. (GR 4: 19f (nur erwähnt) GR 5: 583 (nur erwähnt) GR 6: 20f, 387, 409-13, 440f, 461, 501) DIE SCHUTA: Frau des SCHUT: Schwester DESELIMs; sie ist etwa 35 Jahre alt, »noch immer eine schöne Frau«. (GR 4: 19 (nur erwähnt) GR 6: 450f) SCHWALBE: 1) Nachbar des Bäckers HILBERT (LAUBTHALER: 217) //799// 2) HEINRICH S.: Bruder von 3); Leibknecht DIETRICH VON QUITZOWs: H. spricht file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/SCUK_SEJ.HTM[21/02/2024 12:34:18]

Brandenburger Dialekt. Nach der Flucht Dietrichs vor dem Markgrafen FRIEDRICH VON -> ZOLLERN findet H. ein neues Unterkommen als Kerkermeister auf Schloß Garlosen, wo er seinen Freund, CASPAR LIEBENOW, wiedertrifft. Später schließt sich H. den beiden Söhnen Dietrichs, DIETZ und CUNO VON QUITZOW, an. Bei der Wendenburg, auf der die Bande des FLIEGENDEn REITERs haust, trifft er seinen Bruder wieder. Im Handgemenge mit der Bande wird H. getötet. (historisch: Dietrich Schwalbe) (QUITZOWS: 163, 226, 373, 386, 391, 406, 418, 422, 435) 3) JOBST S.: Bruder von 2); J. war Vertrauter des SCHWARZEn DIETRICHs (DIETRICH VON -> QUITZOW), der in der Wendenburg mit seiner Räuberbande hauste. Während der Abwesenheit Dietrichs entzweite J. sich jedoch mit dessen Stellvertreter, dem FLIEGENDEn REITER, und wurde gefangengesetzt. Er wird von KARL VON UCHTENHAGEN befreit, der jedoch mit seinem Bruder, HANS VON UCHTENHAGEN, selbst in die Hände der Bande gerät. J. kann die Söhne Dietrichs, DIETZ und CUNO VON QUITZOW, zu Hilfe holen. In deren Begleitung trifft er seinen Bruder. J. zeigt Dietz von Quitzow, der sich als Abgesandter seines Vaters ausgibt, die Geheimnisse und Schätze der Ruine. Später wird J. von SUTEMINN in den Dienst genommen. (historisch) (QUITZOWS: 258f, 422f, 438f / 531f, 535) SCHWANENWIRT(H): Wirt der Gaststätte ›Drei Schwanen‹ 1) Der Ziegenbock des S.s dient einem Streich FRANZ HOLFERTs. (ZIEGE: 745) 2) -> FRANKE SCHWARZ: 1) DR. EMIL S. (al. ABU 'L ARBA IJUN (VATER DER VIER AUGEN): deutscher Arzt, Naturforscher und Forschungsreisender; Bruder von 2); er hat in Leipzig studiert und war drei Jahre lang Universitätsprofessor. Von Kairo aus reist er - mit besonderen Papieren versehen - in den Sudan, »um die Fauna und Flora des Landes zu studieren und in möglichst vielen Präparaten mit nach Hause zu nehmen« (33). Dort schließt er sich einer Karawane der Homr-Araber an. »Als er (sich) ... erhob, zeigte sich seine Figur so hoch, stark und breitschulterig, wie diejenige eines preußischen Gardekürassiers. Sein Haar war blond, ebenso der dichte Vollbart, der sein Gesicht umschloß. Seine Augen waren von blauer Farbe und seine Gesichtszüge von einer [sc. im Vergleich zu seinen Begleitern] ungewöhnlichen Weichheit. Er war genau so wie seine arabischen Gesellschafter gekleidet; das heißt, er trug einen hellen Burnus mit über den Kopf gezogener Kapuze. Doch, als er sein Kamel ... bestieg ... war zu sehen, daß er hohe Wasserstiefel anhatte ... Aus seinem Gürtel blickten die Griffe zweier Revolver und eines Messers, und an dem Sattel hingen zwei Gewehre, ein leichteres zur Tötung von Vögeln und ein //800// schwereres zur Erlegung größerer Tiere, beide aber Hinterlader.« (2f) Seinen arabischen Namen erhielt er file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/SCUK_SEJ.HTM[21/02/2024 12:34:18]

wegen seiner Schutzbrille. E. ist nicht nur ein belesener und weitgereister Mann; er war unter anderem auch schon im Wilden Westen Nordamerikas, wo er von OLD SHATTERHAND das Anschleichen lernte. E. ist den Erfordernissen des abenteuerlichen Reisens bestens gewachsen: so schießt er beispielsweise außergewöhnlich gut. Lange bevor er mit seinem Bruder, der ihn zu gemeinsamer Arbeit im Gebiet der Niam-Niam (Sandeh) erwartet, zusammentreffen kann, wird er in eine Serie von Abenteuern verwickelt. Unterstützt durch zwei Begleiter, ISTVAN USZKAR und HADSCHI ALI, die sich ihm unterwegs angeschlossen haben, tötet er kaltblütig einen Löwen und erwehrt sich eines Angriffs der verräterischen Homr und der mit ihnen verbündeten Raubkarawane ABU EL MOTs. Was er dabei und später im Gespräch mit ALI EFFENDI ABU HAMSAH MIAH (VATER DER FÜNFHUNDERT), dem Mudir von Faschoda, dessen kleinen Sohn er vor dem Ersticken retten kann, über den Verbrecher Abu el Mot erfährt, bewegt ihn, dem Sklavenhändlerring dieses berüchtigten Schurken den Kampf anzusagen. Mit Hilfe des Mudirs organisiert E. ein Kesseltreiben gegen die Sklavenjäger, an dem sich reguläre Soldaten, mehrere Eingeborenenstämme und Abu el Mots Rivale HASAB MURAT mit seinen Leuten beteiligen. E.s Geschick bei Verhandlungen und im Kampf führt schließlich zum Sieg, der aber nur zum Teil nach seinem Plan verläuft: während die Anführer der Sklavenjäger, Abu und ABD EL MOT, in seine Gefangenschaft geraten, fallen die meisten anderen Sklavenjäger einem Massaker der befreiten Sklaven zum Opfer. Nach dem Ende der Kämpfe und der Forschungen lassen sich die Brüder Schwarz und IGNAZ PFOTENHAUER, der Gefährte JOSEPH SCHWARZ‹, als Professoren in einer süddeutschen Universitätsstadt (in der Gartenstr. 6) nieder. (SKLAVENKARAWANE: 2ff, 6-20, 23-30, 32-83, 88, 95, 96-102, 259-74, 280-312, 324, 328f, 332-42, 349-65, 375-404, 420-25, 432-43, 449-71, 474-84, 486-93) 2) DR. JOSEPH S. (al. ASWAD): deutscher Forscher und Reisender; Bruder von 1); im Gegensatz zu seinem Bruder trägt er keine Brille, kleidet sich aber ansonsten genau wie dieser. Er »besaß auch die hohe, breite Gestalt desselben, und beider Züge hatten eine große Aehnlichkeit miteinander« (149). Obwohl fast identisch charakterisiert wie sein Bruder, mit dem er nur am Ende des Romans gemeinsam auftritt, bleibt J.s Rolle weniger bedeutend. Über Sansibar, wo er in dem Vogelkundler IGNAZ PFOTENHAUER, (der ihn mit ›Sepp‹ anredet) einen neuen Freund und Begleiter fand, reiste er ins Gebiet der Niam-Niam (Sandeh), wo er seinen Bruder erwartet. Er schickt seinem Bruder den Königsohn BEN WAFA als Führer entgegen, verläßt dann jedoch den vereinbarten Treffpunkt, als er von einem geplanten Angriff des Sklavenjägers ABD EL MOT auf das Belandadorf Ombula erfährt. Während Pfotenhauer Emil entgegenreist, um diesen von der neuen Lage zu unterrichten, versuchen J. und dessen neuer Begleiter, BARAK EL KASI EL KENADEMI, der J. ASWAD nennt, die bedrohten Eingeborenen zu warnen. Ihre Mission schlägt fehl, sie geraten in die Gewalt der Sklavenjäger und werden - selbst in der Schebah, der Sklavengabel - gezwungen, dem grausamen Überfall zuzusehen. J.s Bruder und dessen Verbündete können beide befreien und die Sklavenjäger vernichten. Nach Abschluß der Kämpfe und der Forschungen lassen sich die Brüder und Pfotenhauer //801// in einer süddeutschen Universitätsstadt (in der Gartenstr. 6) als Professoren nieder. (SKLAVENKARAWANE: 89, 101, 149-55, 157-219, 222, 226-44, 455f, 479, 483, 490-93) 3) -> ASWAD (2) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/SCUK_SEJ.HTM[21/02/2024 12:34:18]

4) -> TSCHO-LO-LET (SIMON BELL) SCHWARZAUGE: 1) -> KOLMA PUSCHI (Moqui) 2) -> INTAH-TIKILA (Apachin) DER SCHWARZE DIETRICH -> DIETRICH VON QUITZOW DER SCHWARZE GÉRARD -> GÉRARD MASON DER SCHWARZE HIRSCH -> TOKVI-TEY DER SCHWARZE KAPITÄN: 1) -> FRANÇOIS LATOUR 2) -> KATOMBO 3) -> HENRICO LANDOLA DER SCHWARZE KLAS -> KLAS BALDAUF DER SCHWARZE MUSTANG -> TOKVI KAVA (Comanche) DER SCHWARZE PERSER (KARA ADSCHEMI) -> DER SCHUT SCHWARZE SCHLANGE -> UAMDUSCHKA SAPA (Upsaroka) DER SCHWARZE TOM (eigentl. THOMAS GROSSER): berühmter Rafter; Deutscher; er ist von hoher, außerordentlich kräftiger Gestalt, trägt einen so starken schwarzen Vollbart, daß man nur die file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/SCUK_SEJ.HTM[21/02/2024 12:34:18]

Augen, die Nase und den oberen Teil der Wangen sehen kann. Er schließt sich OLD FIREHAND beim Ritt zum Silbersee an, ohne wesentlich aktiv zu werden. (SILBERSEE: 3, 5, 16, 59) DER SCHWARZE WOLF -> YO-OVUTS-TOKVI (Comanche) //802// SCHWARZER BIBER: Yumakrieger; er wird im Zweikampf von YUMA-TSIL getötet. (GR 21: 169, 181-85) SCHWARZER GEIER: Yumakrieger (GR 20: 448-52, 456ff) SCHWARZER HUND -> TUSAHGA SARITSCH (Utah) SCHWARZER PANTHER: Häuptling der Choctaws; er wird von WILLIAM JONES (-> KANADABILL) verleitet, gemeinsam mit Comanchen Fort Smoky Hill zu überfallen. Der Überfall kann durch die Warnung TIM KRONERs und ABRAHAM LINCOLNs abgeschlagen werden. (THREE CARDE/GR 15: 42f, 66) SCHWARZLEIBIGER LAO -> LAO-PUNG-DAM (Lao) SCHWARZVOGEL: Apachenhäuptling; er ist sechzig Jahre alt, hat ein dunkles Gesicht, ist von hohem Wuchs. S. tötete einst einen der Söhne des Comanchen-Häuptlings LISTIGER FUCHS. Er versucht, sich mit BOIS-ROSÉ, PEPE DORMILLON und FABIAN DE MEDIANA gegen ANTONIO DE MEDIANA und dessen Expedition zu verbünden, was jedoch mißlingt. Er greift dann die drei an, die ihm starke Verluste beibringen und ihn schwer verwunden. Dennoch gelingt es ihm, am nächsten Tag die von ihrem Anführer verlassene Expedition vernichtend zu schlagen. Beim Endkampf am Büffelsee aber unterliegt er. FALKENAUGE, der den Tod des Sohnes von Listiger Fuchs rächen muß, tötet ihn. (WALDLÄUFER: 157, 168ff, 241ff, 249ff, 264f, 328, 434ff, 549) VON SCHWEDT (Markgraf v.S.): (nur erwähnt) (ROSE E-THAL: 172) DER SCHWERE MOKASSIN -> HONG-PEH-TE-KEH (Oglala) SCHWERT DES PRINZEN -> SEF EL BERINZ (Tschoban) BEFEHLENDES SCHWERT -> LING-TAO (Chinese) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/SCUK_SEJ.HTM[21/02/2024 12:34:18]

SCIPIO: Neger; »Nachtwächter der Negerhütten« bei WILKINS (DH-DH: 925) DER SCOUT -> OLD DEATH DER SECHSTE -> SAADIS EL CHABIR (DER KRUMIR) SECKENDORF (Graf S.): General; österreichischer Gesandter (nur erwähnt) (BÄCKER: 41) //803// SEELE: (siehe auch MENSCHHEITSSEELE) 1) -> ALMAH 2) -> DSCHANNEH 3) -> SCHEFAKA (2) VON SEESTRÖM: 1) AXEL V.S.: Vater von 2) (nur erwähnt) (SCHEERENSCHLEIFER: 139) 2) ERICH V.S. (al. HEINRICH SILBERLING): Junker; Leutnant im Dienste des schwedischen Königs KARL XII.; Sohn von 1); er ist in den ersten zwanziger Jahren, hat riesige, aber sehr wohlproportionierte Glieder, schöne offene Züge, einen klaren, mutigen Blick und tiefblaue Augen. E. trägt ein gut gepflegtes Lippenbärtchen. Er leitet, als Lohgerber HEINRICH SILBERLING verkleidet, Spionageaktionen des schwedischen Königs mit seinen Untergebenen KLAS BALDAUF und JAKOB ROLLER im Anhaltischen. S. liebt ANNA VON BOBERFELD, mit der er sich unter Mithilfe des ALTEn DESSAUERs (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) verlobt, nachdem er wegen schlechter Behandlung durch den schwedischen König als Hauptmann in die Dienste des Dessauers getreten ist. (SCHEERENSCHLEIFER: 8ff, 43, 58, 89, 150ff) SEF EL BERINZ (SCHWERT DES PRINZEN): Tschoban; älterer Erzieher des PANTHER; er wird mit diesem zusammen von KARA BEN NEMSI und HALEF gefangengenommen. Sein Sohn verrät die Tschoban an die Dschunub. (GR 31: 167, 172, 179, 196, 589f GR 32: 617, 620)

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SEFA (WONNE): totgeglaubte Tochter DOZORCAs (nur erwähnt) (GR 26: 548) SEIDELMANN: 1) reicher ausbeuterischer und betrügerischer Kaufmann und Verleger der Weber; Mann von 4), Vater von 3), Bruder von 2); er ist mit seinem Sohn Schmuggleranführer (WALDKÖNIG) im Dienst des HAUPTMANNs (FRANZ VON -> HELFENSTEIN). Nachdem das Schmuggelunternehmen zusammengebrochen ist, wird er vom Hauptmann erschossen. (VS II: 492-97, 530, 562f, 565, 569ff, 68297, 748-52, 804-11, 825-28, 914-17, 935-38) 2) AUGUST S.: ehemal. Schuster; Vorsteher der Schwestern- und Brüdergemeinde ›Die Seligkeit‹; Chorleiter, Verfasser von religiösen Traktaten; Bruder von 1), Onkel von 3); er spricht fast nur in Bibelzitaten (»in salbungsvollem Tone«), die er in zynischer und blasphemischer Weise gebraucht; so sagt er zu einem Kranken: »Wen Gott lieb hat, den //804// züchtigt er ... Wenn Sie wirklich Noth leiden, so ist diese Ermahnung zur Buße ein Zeichen, daß der Allbarmherzige Euch vergeben will« (114); seinem Bruder antwortet er, als dieser erklärt, wie er die Weber betrügt: »Ein Jeder wuchre mit dem Pfunde, das ihm verliehen ist! Wohl dem, der die Bedeutung der Schriftworte so klar erkennt, daß sie ihm Nutzen bringen!« (530). Man nennt ihn meist »den frommen Seidelmann«. Unter diesem Deckmantel betreibt er einen erfolgreichen Menschenhandel: er verkauft den kleinen Jungen SCHUBERTs an einen Zirkus; über seine Komplizin ADELHEID GROH verschachert er Mädchen (MARIE BERTRAM, VALESKA PETERMANN) in das Bordell PAULI. Er wird verhaftet und zu zwanzig Jahren Zuchthaus verurteilt. (VS: I 106ff, 113-21, 231-35, 245-55, 26570, 272f, 275f, 283f, 286, 289f, 439f, 463ff, 475f, 478 II 492-97, 530, 536-41, 550, 561-71, 609, 621ff, 643-46, 648-51, 680-90, 695ff, 898-901 III 961, 968-73, 978, 1012-17, 1020ff, 1118 V 2048f, 2055f VI 2057-61, 2068-71, 2123-28, 2147f, 2151-62, 2164, 2406) 3) FRITZ S.: reicher Kaufmann und betrügerischer Verleger der Weber; Sohn von 1)/4), Neffe von 3); F. ist wie sein Vater WALDKÖNIG. Er ist gewissenloser Ausbeuter, nimmt sich auch arme Webermädchen mit Gewalt (AUGUSTE BEYER, ANGELICA HOFMANN). Um seiner Entlarvung und Verhaftung zu entgehen, flieht er in einen alten Stollen, sprengt diesen und damit auch das Bergwerk FRANZ VON HELFENSTEINs. Dabei wird er selbst verschüttet (seine Beine zermalmt, der Brustkorb eingedrückt) und stirbt unter großen Qualen. Vorher zeigt er jedoch noch Reue und bestätigt die Unschuld Auguste Beyers, die er durch falsche Anschuldigung ins Gefängnis gebracht hatte. (VS II: 48992, 495ff, 530-41, 550, 561, 564, 571, 574-77, 579, 609, 621ff, 643-46, 656-70, 674, 680-88, 690-94, 697-707, 712-19, 724f, 729, 731f, 825-29, 832-35, 925ff, 930ff, 950-55) 4) THERESE S. (geb. MOTHES): Frau von 1), Mutter von 3) (VS II: 946-50, 775)

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SEIDENMÜLLER, BARBARA: junge, sehr korpulente Witwe; Kartoffelhändlerin und Besitzerin des Gasthofes ›Blauer Adler‹; die Schmiedegesellen BALDRIAN, HEINRICH FELDMANN und THOMAS SCHUBERT begehrten sie. B. heiratet Thomas. (ZEPTER: 4f, 35, 818f JUWELENINSEL: 357, 579) VON SEIDLITZ: preußischer Artillerie-Oberst (nur erwähnt) (W: 1130 / ULAN IV: 1343) SEIFFERT: Kapitän des Lloydschifffes ›Alba‹; überzeugter Deutscher, Yankeehasser; für MAX PARKER lockt er den SCHWARZEn KAPITÄN (FRANÇOIS -> LATOUR) und dessen Komplizen, JEAN LETRIER, mit einer List auf sein Schiff, damit diese der deutschen Gerichtsbarkeit übergeben werden können. (AUF DER SEE: 804f) DIE SEILTÄNZERIN: lüsterne Artistin in der Truppe ABU HASSANs; Stieftochter und Geliebte des BAJAZZO (-> LERMILLE); sie hat eine volle, schwere Gestalt; »Sie hatte auf alle Fälle bereits dreißig Jahre zurückgelegt; ihr Gesicht predigte laut von über//805// mäßig befriedigten Leidenschaften, doch hatten Puder und Schminke das Ihrige getan, ihr ein möglichst anziehendes Aussehen zu geben. Sie war ... in ein leichtes, durchsichtiges Flittergewand gekleidet. Das blaue, goldbeflimmerte Mieder, ließ Hals, Nacken, Busen und Arme frei, und das Röckchen, kaum noch weiß von Farbe, bedeckte kaum die Oberschenkel und gab dem Blicke die starken, mit durchscheinenden Tricots bekleideten Beine zur ungeschmälerten Besichtigung.« (105) Sie will FRITZ SCHNEEBERG (VON GOLDBERG) verführen und erkennt bei einer Rangelei mit ihm den Löwenzahn, der ihm als Anhaltspunkt für seine Herkunft geblieben ist. Sie bietet ihm Aufklärung seiner Verhältnisse für einen Kuß an. Er weigert sich. Als sie ihrem Stiefvater mit der Enthüllung des Geheimnisses droht, läßt dieser sie bei einer Seiltanznummer abstürzen. Im Sterben gibt sie Fritz stammelnd Hinweise auf seine Herkunft. (W: 105f, 113-16 / ULAN I: 206, 209f, 214, 216, 218) EL SEJAD IFJAL (DER ELEFANTENJÄGER) -> BARAK EL KASI EL KENADEMI SEJJID OMAR: Eselsjunge aus Kairo; KARL MAYs Reisebegleiter von Kairo nach China: ein schön und kräftig gebauter, junger Mann, ernst, tapfer und sehr sprachbegabt. Er ist May von Anfang an sehr zugetan und wird im Verlaufe der Handlung vom Diener zum Vertrauten Mays. Seinen Lohn (5 Mark pro Tag) läßt er sich erst am Ende der Reise auszahlen, würde aber auf das Geld verzichten, wenn er bei May bleiben dürfte. Er hilft May in allen Abenteuerepisoden des Romans. Bei den Pyramiden bringt er WALLER vor aufgebrachten Mekkapilgern in Sicherheit; auf Ceylon befreit er FANG aus den Händen DILKEs und dessen Gefährten und rettet dem über Bord gegangenen Dilke das Leben (in PAX erhält er von Dilke dafür einen Brilliantring; in GR 30 wird er von ihm weiterhin herablassend behandelt, aber von dessen Vorgesetzten, General NEEDLER, geehrt). Er wird von Dilke vor Ocama auf ein

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Opiumschiff gelockt und gefangen, erlauscht dort aber Dilkes Pläne. Im Verlauf des Romans wandeln sich S.s religiöse und nationale Vorurteile (er hat einige Jahre an der Achazmoschee in Kairo Theologie studiert) zu toleranter Gesinnung. In S. spiegelt sich stark idealisiert der May auf seiner realen Orientreise begleitende Diener Sejd Hassan. (GR 30: 1, 10, 18ff, 43ff, 48, 62f, 68ff, 102ff, 110, 124, 161ff, 184ff, 198ff, 540ff, 550f, 626f, 646ff, 654) - SEJJID OMARs VATER: Er ist blind. Sein Sohn unterhält ihn und sendet ihm von der großen Reise Briefe und Geld. Er veranlaßte, daß sich sein Sohn bei KARL MAY als Diener verpflichtet. (nur erwähnt) (GR 30: 161-65) - SEJJID OMARs MUTTER: Omar sagt: »Wenn ich ein guter Mensch bin, so habe ich das von ihr geerbt.« (nur erwähnt) (GR 30: 215) - SEJJID OMARs BRUDER: Der ältere Bruder Omars war Vorläufer (Stallbediensteter) beim Khedive. Er ist verstorben. (nur erwähnt) (GR 30: 165) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//806// VON SELBMANN: Edelmann; Zeuge des echten Testaments der reichen Tante VON SENDINGEN; der Baron FRIEDRICH VON ALBERG ließ ihn, um keinen Zeugen für seine Testamentsfälschung zu haben, durch seinen Diener GOTTFRIED HOLLANIZ ermorden: Hollaniz präparierte Eisstufen eines Gletschers, so daß der leidenschaftliche »Bergfex« v.S. auf einer Bergwanderung in der Schweiz abstürzte. (nur erwähnt) (WzG IV: 1723f) SELEK: Dschesidi (›Teufelsanbeter‹) aus Baadri; er und zwei Gefährten (MELAF und PALI) werden, als sie mit Geschenken unterwegs zum Statthalter von Bagdad sind, von ZEDAR BEN HULI und seinen Söhnen überfallen und auf einer Insel auf grausamste Weise gefangengehalten (sie werden bis zu den Köpfen eingegraben und so der Sonne und den Insekten ausgeliefert). KARA BEN NEMSI (KBN) befreit sie. S. überbringt MOHAMMED EMIN eine Nachricht AMAD EL GHANDURs und KBN einen Brief ALI BEYs. (GR 1: 580, 589-98, 618f GR 2: 19ff, 28, 254-57) - SELEKs SOHN: Dolmetscher KARA BEN NEMSIs (KBN); von ihm erfährt KBN Einzelheiten über den Glauben der Dschesidi. (GR 1: 580, 589-98, 618f GR 2: 64f) SELIM: 1) ›verschnittener‹ Haremswächter bei MANU-REMUSAT (ZEPTER: 435) 2) (al. MEHEM AL OLAHAD): junger Soldat des ägyptischen Vizekönigs; er forscht unter dem Decknamen MEHEM AL OLAHAD erfolgreich nach OMAR-EL-BATHU. (ZEPTER: 594) 3) Khawaß (Polizist) aus Ostromdscha; KARA BEN NEMSI (KBN) und seine Gefährten treffen ihn außerhalb des Ortes an, wo er gemütlich im Gras liegt und Pfeife raucht. Eigentlich soll er MANACH EL BARSCHA und BARUD EL AMASAT, die den Wirt IBAREK bestohlen hatten, verfolgen. S. zieht es jedoch vor, den Verbrechern »in Gedanken« nachzulaufen. Er beleidigt HALEF und wird dafür von diesem mit der Nilpferdpeitsche gezüchtigt. Dies hat zur Folge, daß KBN und Halef in Ostromdscha vor Gericht erscheinen müssen, wo sie angeklagt werden, S. überfallen zu haben. (GR 4: 501-15, 565-68 GR 5: 3) 4) (al. SELIM EL FALLAH EL DSCHABANI (S., DER AUSREIßER, DER FEIGLING)/MIKLADAR EL IDAM (SCHLEUDERER DER KNOCHEN)): Beni Fessarah-Araber; Haushofmeister MURAD NASSYRs; ehemals Führer bei den Pyramiden; er ist um einen Kopf länger als KARA BEN NEMSI (KBN), »aber um so schmaler war sein Körper. Seine Brust war nur anderthalb Spannen breit; aber aus jedem Arme hätte ich, die Länge derselben gerechnet, zwei für mich machen können. In diesem Verhältnisse war sein Leib, war jedes Glied und auch das Gesicht gestaltet, lang, ewig

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lang, aber erschreckend schmal. Seine Nase war wenigstens sechs Zoll lang und dabei so scharf, daß //807// man sie als Schnitzmesser hätte gebrauchen können. Das Gesicht war glatt rasiert. Auf dem Kopfe saß ein Turban von einer solchen Breite, wie ich sie selbst bei den Kurden, welche doch bekanntlich die breitesten Turbans tragen, nicht gesehen hatte. Vom Halse bis nach ganz unten, so daß man die Füße nicht sehen konnte, hing ein hemdartiger Talar von weißer Farbe herab; aber was für ein Weiß!« (19f) Als ständige Redensart verwendet er die Phrase »Richtig, sehr richtig!«. S. ist ein Großmaul, ein Aufschneider, der sich bei jeder Gelegenheit als Held anpreist, jedoch so wenig Mut hat, daß er wegen Feigheit aus seinem Stamm ausgeschlossen wurde. Er begleitet KBN nach Siut, wo er durch seine Unvorsichtigkeit den MUZA›BIR und ABD EL BARAK auf die Spur KBNs führt. Mit KBN wird er von diesen in eine Höhle eingesperrt, schreit aber nach der Befreiung so laut, daß die Verbrecher entkommen können. In Korosko trennt er sich von Murad Nassyr und begleitet KBN und BEN NIL auf der weiteren Reise in den Sudan. Er ist ein ›Unglücksrabe‹: so läßt er Abd el Barak und den Muza›bir am Wadi el Berd entkommen und bringt das Boot KBNs und Ben Nils zum Kentern, so daß sie vom Muza‹bir und von IBN ASL gefangengenommen und in der Schebah, der Sklavengabel, nach Foguda geschleppt werden, wo sie gezwungen werden, eine grausame Sklavenjagd mitanzusehen. Nach Abschluß der Abenteuer erhält S. so viel Geld, daß er sich in Kairo eine Barbierstube einrichten kann, in der er aber nicht wirklich arbeitet, sondern den Kunden von seinen ›Heldentaten‹ berichtet. (in DH: Es wird die Episode erzählt, die S. den Beinamen SCHLEUDERER DER KNOCHEN einbrachte. S. macht ein Auskunftsbüro auf, verarmt dann und wird von Ben Nil unterstützt.) (DH 18. Jg.: 639, 646ff, 650/19. Jg.: 819f GR 16: 19ff, 36f, 79ff, 86ff, 210ff, 228ff, 250ff, 257, 274ff, 315ff, 398ff, 417ff, 448ff, 478, 505, 529, 599, 618ff GR 17: 232ff GR 18: 34ff, 95ff, 102ff, 565) 5) Hirte bei den Uled Ayun (GR 21: 502) 6) (al. SALLAM): Unteroffizier, Adjutant KRÜGER BEIs; S. ist weit über 60 Jahre alt. Er wird ›der alte Sallam‹ gerufen, da ›Sallam‹ sein Lieblingswort ist. (GR 21: 301ff) SELIM AGHA: 1) türkischer Befehlshaber der Albanesen (Arnauten) in Amadijah; er hat eine »riesige, martialische Gestalt ... Der Mann ging breitspurig wie ein osterländischer Zwölfspänner. Seine Samtjacke war ebenso wie seine Hose von Goldstickereien bedeckt; seine Waffen hatten keinen geringen Wert, und von dem Tschibuk, welchen er mit großem Selbstbewußtsein im Gehen rauchte, hingen ... vierzehn seidene Quasten herab.« (158f) KARA BEN NEMSI (KBN) und seine Gefährten wohnen bei ihm und seiner energischen Haushälterin (Ehefrau ?) MERSINAH. S. ist für das Gefängnis von Amadijah, in dem auch AMAD EL GHANDUR gefangengehalten wird, verantwortlich. Dank seiner und des MUTESSELIM VON AMADIJAH Schwäche für Wein gelingt es KBN, Amad el Ghandur zu befreien. Als der MAKREDSCH VON MOSSUL KBN verleumdet, erweist sich S. als Freund und warnt KBN. Zum Abschied schenkt KBN ihm 2000 Piaster. (GR 2: 158-71, 175f, 227-42, 246ff, 272-75, 296-324, 332-35,

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361-69) //808// 2) (al. MIRZA SELIM AGHA): Diener und Vertrauter HASSAN ARDSCHIR-MIRZAs; S. hat seinen Offiziersposten in der persischen Armee aufgegeben, um Hassan zu dienen, und hat dessen Güter nach Bagdad gebracht. BENDA, die Schwester Hassans liebt ihn. »Er war ein schöner, ein sehr schöner Mann ... Aber um seine Augen lagen bereits jene tiefen Schatten, welche auf vergeudete Zeit und Kraft schließen lassen, und in seinen Zügen gab es ein undefinierbares Etwas, das nach einer genaueren Prüfung abstoßend wirkte.« (258) S. lebt in Bagdad vom Reichtum seines Herrn in großem Luxus. KARA BEN NEMSI (KBN) gegenüber verhält er sich sehr unverschämt und weigert sich, ihm den Besitz Hassans, den KBN veräußern soll, zu übergeben. Als KBN beobachtet, daß S. sich mit verdächtigen Personen auf einem Friedhof trifft, vermutet er, daß S. mit den persischen Verfolgern Hassans in Verbindung steht, kann jedoch Hassan davon nicht überzeugen. Als KBN und HALEF nach dem Überfall der Perser auf Hassan die Leiche Bendas finden, folgern sie, daß sie sich umgebracht hat, um nicht von S. fortgeschleppt zu werden. (GR 3: 250-63, 308f, 328) 3) persischer Schmuggler; angebl. Leutnant, tatsächlich nur Gemeiner; er bewegt sich »geduckt wie ein Marder, der einen Hühnerstall beschleicht« (15) und wird als »Mardergesicht« beschrieben. Zusammen mit seinem türkischen Pendant (4) und den beiden ACHMED AGHAs hat er seine Vorgesetzten und Kameraden ermordet und Vater und Schwiegervater BEN ADLs durch Verleumdung ins Gefängnis gebracht. Nach dem vergeblichen Versuch, sich KARA BEN NEMSIs, HALEFs und der beiden ADJUTANTEN zu entledigen, wird er zusammen mit seinen Schmugglergesellen von den Adjutanten durch eine Sprengladung hingerichtet. (ABDAHN: 15ff, 29, 71, 77f, 95) 4) türkischer Schmuggler; angebl. Leutnant, tatsächlich nur Gemeiner; er lächelt »immerfort wie ein Fuchs, der einer Gans die Ehe verspricht« (15) und wird als »Fuchsgesicht« beschrieben. Zusammen mit seinem persischen Pendant (3) und den beiden ACHMED AGHAs hat er seine Vorgesetzten und Kameraden ermordet und Vater und Schwiegervater BEN ADLs durch Verleumdung ins Gefängnis gebracht. Nach dem vergeblichen Versuch, sich KARA BEN NEMSIs, HALEFs und der beiden ADJUTANTEN zu entledigen, wird er zusammen mit seinen Schmugglergesellen von den Adjutanten durch eine Sprengladung hingerichtet. (ABDAHN: 15ff, 29, 71, 77f, 95) SELIM BEN NUBA: dunkelfarbiger Nubier; Kulledschi (Krughändler) in Kairo; ehemaliger Diener eines französischen Konsuls; sein unehrlicher Nachbar und Konkurrent, SADOK OMAR, versucht, den ehrlichen S. durch eine Intrige aus dem Weg zu räumen. Doch dem aufmerksamen Muchtessib MUSTAPHA EFFENDI gelingt es, Sadok Omar das Handwerk zu legen. Mit dem beschlagnahmten Geld aus Sadoks Schmuggeltätigkeit wird S. für seine Ehrlichkeit belohnt und sein Schaden ersetzt. (KULLEDSCHI: 537-43) SELIM MEFAREK: Händler aus Tomat; Deckname KARA BEN NEMSIs (GHASUAH: 452)

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//809// SELIM ZILLAHI: Vorgänger SELIM AGHAs (1) (nur erwähnt) (GR 2: 192) SELK(H)I LATA -> OLD SHATTERHAND (WINDHOSE: 86 GR 7: 302) SELLAB: persischer Soldat des Steuereintreibers OMAR IRAKI (GR 28: 382) SEMAWA (HIMMELBLAU) (al. GÖKALA (HIMMELBLAU)/ROSE VON NUBRIDA): indische Prinzessin; Tochter von BANDA, dem Maharadscha von Nubrida, und von KALIDA (BERTHA), einer Deutschen; sie trug (in Konstantinopel) »weite Hosen, Pantöffelchen ohne Strümpfe und ein vorn offen stehendes, kurzes Jäckchen. Diese Stücke bestanden aus weißer, feiner Seide und waren mit kostbarer Goldstickerei versehen«. S. war »fein und dennoch rund und voll gegliedert ... Er [sc. OSKAR STEINBACH] hatte noch niemals in seinem ganzen Leben einen solchen Wohllaut der Stimme gehört. Das klang so voll und doch so weich, so glockentönig und doch auch wieder wie weicher, sympatischer Aeolsharfenklang ...« S. »hatte eine aufgeblühte Theerose in den kleinen, fleischigen, warmtönigen Händchen ... nahm den Schleier ab. Dieser hatte eine fast unbändige Fülle heller Locken festgehalten, die nun weit über das alabasterglänzende Weiß ihres unverhüllten, herrlichen Nackens herabfielen. Ein solches Gesicht hatte er noch nie gesehen; es war gar nicht zu beschreiben. Es war als habe Gott aus Schnee, Morgenroth und Sonnengold eine Frauengestalt geformt, ihr den Odem der ewigen Liebe eingehaucht und sie nur auf die Erde gesandt, um alle Herzen und Sinne wonnetrunken zu machen. Das herrlichste waren die Augen. Sie waren von jenem tief gesättigten Blau, welches man nur dann bemerkt, wenn an sonnenhellen Tagen kurz vor dem Abendrothe ein krystallreines Wasser die tiefsten Töne des Himmels wiederspiegelt. Und dabei funkelte und schimmerte es in diesen Augen, als seien sie von goldenen Fäden durchzogen und mit mikroskopischen Diamanten bestreut, welche in electrischer Beleuchtung funkelten.« (119ff) S. ist 21 Jahre alt. Vor etwas mehr als 6 Jahren verliebte sich Graf ALEXEI POLIKEFF in sie, wurde aber abgewiesen. Er rächte sich dadurch, daß er S.s Vater, als dieser sich auf einer Reise in Rußland befand, durch eine Intrige als Verbrecher festnehmen und nach Sibirien deportieren ließ. S. wurde in ein Kloster in Orenburg gesteckt. Polikeff holte sie dort, sich als ihr Befreier aufspielend, heraus und reiste mit ihr durch ganz Europa. In Konstantinopel lancierte er sie als Spionin in die Nähe der Prinzessin EMINEH. Dort lernt sie Oskar Steinbach kennen; beide verlieben sich ineinander. S. kann sich jedoch Steinbach nicht anschließen und ihn auch nicht um Hilfe bitten, da Polikeff sie mit der Drohung erpreßt, sie würde ihrem Vater sehr schaden, wenn sie ihn verließe oder irgendjemandem von ihrem Schicksal erzähle. Nach seiner Flucht aus Konstantinopel nimmt Polikeff S. mit nach Kairo, wo LORD EAGLE-NEST sie ausfindig macht. Steinbach kommt jedoch nicht rechtzeitig von seiner Mission bei den Beni Sallah zurück, um S. in Kairo zu treffen; Polikeff entkommt mit ihr übers Mittelmeer. In Amerika erfährt Steinbach von dem Schicksal Bandas und reist nach Sibirien. Dort trifft er in Platowa S. und Polikeff. S. schließt sich nun Steinbach an, der mit ihr zum Gut von PETER DOBRONITSCH reist, wo S. ihren Vater wiedertrifft. Sie reist //810// nach Abschluß der Abenteuer mit Steinbach als dessen Braut nach Bad Wiesenstein. (DH-DH: 119ff,

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131, 152, 158ff, 176, 732f, 756, 1577, 1676, 1717, 1906, 2118, 2249, 2609f) VON SEMENOFF: 1) BARONESKA V.S.: Mutter von 3), Tante von 2); sie »war sehr einfach in Schwarz gekleidet ... stammte aus einem alten polnischen Geschlechte ... Der klare, offene Blick ihres blauen Auges harmonisirte ganz mit der milden Würde, in der sie sich zu geben wußte«. Ihre Gesellschafterin, WANDA SMIRNOFF, versucht, indem sie sich für die Baronin ausgibt, zusammen mit dem Neffen der Baronin und einem Komplizen, einen Juwelier zu berauben, was KARA BEN NEMSI jedoch vereitelt. (Vgl. SIBIRIEN: GRÄFIN VON SMIRNOFF) (BRODNIK: 349) 2) CASIMIR V.S.: russischer Rittmeister; Neffe von 1), Cousin von 3); er ist hoch und schlank gewachsen, hat scharfe Gesichtszüge und ein auffällig stechendes Auge. Er lispelt. Zusammen mit WANDA SMIRNOFF und MIELOSLAW plant er, im Hause seiner Tante einen Juwelier zu überfallen, da er sein Vermögen beim Spiel verloren hat. Der Coup wird entdeckt und durch KARA BEN NEMSI verhindert. Als Adjutant des Generals VON MELIKOFF entkommt C. jedoch einer Strafe. Er ertrinkt nach einem Unfall; es wird offengelassen, ob es sich um Selbstmord handelt. (BRODNIK: 342ff, 351, 356f, 359, 362) 3) IWAN V.S.: russischer Offizier; Sohn von 1), Cousin von 2); guter Bekannter KARA BEN NEMSIs (KBN); er ist ein ausgezeichneter Billardspieler, hat einen ehrenwerten Charakter. Zusammen mit KBN vereitelt er einen von seinem Cousin geplanten Juwelenraub. (BRODNIK: 343, 348, 357) SEMPER, GOTTFRIED: berühmter Baumeister; der HOBBLE-FRANK ist ihm in Moritzburg (von Ferne) begegnet. (historisch: 1803-79)) (nur erwähnt) (ÖLPRINZ: 202) SENANDA-KHASI (KOPPERHEADSCHLANGE): Unterhäuptling der Comanchen (GR 14: 491) EL SENDADOR (DER ANDENFÜHRER/eigentl. GERONIMO SABUCO): Schwiegervater von EL YERNO; gerühmt als »ein Mann, an den kein zweiter kommt, der berühmteste und gewandteste Sendador, den es nur geben kann« (31), werden ihm gleichzeitig von anderen schwerste Verbrechen zur Last gelegt, die er z.T mit seinem Sohn beging. Während er eine Gruppe weißer Siedler feindlichen Indianern ausliefert, ist eine Verfolgergruppe unter dem Erzähler (OLD SHATTERHAND (OS)) seinen Untaten auf der Spur. Alt, hager, knochig, das Gesicht »scharf gezeichnet und von der Sonne dunkel gebrannt«, vermögen weder Beweise seiner Schuld noch die Abwendung seines bisherigen Freundes MAURICIO MONTESO ihn zu erschüttern. »Was hätte dieser Mann bei //811// seinen hohen Gaben, wenn er auf dem rechten Wege geblieben wäre, sein können, und was war er file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/SEL_SHA.HTM[21/02/2024 12:34:19]

geworden, da sein Fuß die Irrwege des Verbrechens betreten hatte!« (522) Als Gefangener versucht er zuletzt, sich mit Hilfe des Wissens um verborgene Inkaschätze, das er sich einst durch den Mord an einem Padre aneignete, freizukaufen. ANTONIO GOMARRA, der Bruder eines seiner Opfer, ist jedoch nicht bereit, auf seine Rache zu verzichten, und stürzt ihn in einen Abgrund. OS gelingt es zusammen mit BRUDER -> JAGUAR - in einer gefährlichen Rettungsaktion -, den schwerverletzten S. zu bergen. Sterbend bereut dieser seine Taten. Als letzten Wunsch überträgt er seinem Sohn die Aufgabe, sein Leben von nun an der Wiedergutmachung der von beiden begangenen Verbrechen zu widmen. (GR 12: nur erwähnt: 30f, 87-94, 275-78, 641-46 GR 13: 31, 40, erster Auftritt 71-91, 134-48, 244f, 369-76, 510, 516, 522-46, 558-64, 568f, 578-581, 582) DER JUNGE SENDADOR: Sohn von EL SENDADOR; siehe unter SABUCO SENDEWITSCH (al. GUSTE): ehem. russischer Major der kaiserlichen Garde; er wurde wegen eines Duells mit einem Großfürsten nach Sibirien verbannt. S. ist ein »nicht zu alter Mann mit energisch geschnittenen Gesichtszügen.« Nachdem ALEXIUS BORODA sich OSKAR STEINBACH angeschlossen hat, führt S. die 200 als Kosaken verkleideten Verbannten bis auf türkisches Gebiet in Freiheit. In Bad Wiesenstein erscheint er als Oberst in türkischen Diensten, als »militairischer Bevollmächtigter des Großherrn«, der Krupp in Essen aufsuchen will, um »mit ihm einen Contract wegen Waffenlieferungen zu vereinbaren«. Zufällig belauscht S. ein Gespräch zwischen IBRAHIM PASCHA und ALBIN SCHUBERT, dessen Inhalt er an SAM BARTH weitergeben kann. Als GUSTE, die kranke Frau des Schließers auf Schloß Wiesenstein, verkleidet, belauscht er ein Gespräch zwischen Ibrahim Pascha, Schubert und FLORIN. (DH-DH: 2070, 2187, 2236, 2320, 2396ff) VON SENDINGEN: 1) (verh. VON ALBERG); Baronesse; Nichte von 2), Cousine von 3): siehe unter VON ALBERG 2) reiche Tante von 1)/3); bei ihr wuchsen ihre beiden Nichten auf; in ihrem Testament bedachte sie 3) als Universalerbin. Durch eine Fälschung des Barons FRIEDRICH VON ALBERG erhielt jedoch 1) das Vermögen. (nur erwähnt) (WzG: III 1035 IV 1664f) 3) EMILIE V.S. -> EMILIE VON SANDAU VON SENFTENBERG, GRAF HORST ARNIM: Offizier; seine Familie stammt aus Bayern; er lebt in Wien, seine Wohnung liegt am Kärntnerring. V.S. ist jung, er hat einen »prächtigen, auch recht gut geschulten Bariton« (2197). »Er soll bedeutende Besitzungen in Ungarn und Siebenbürgen haben und außerdem auch noch in Preußen und Bayern //812//

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begütert sein. Er fährt mit den besten Pferden, führt ein brillantes Haus, obgleich er unverheirathet ist, hat die besten Weine und verzieht keine Miene, wenn er einen Tausendguldenschein im Spiele verliert.« (2102) Besitzungen hat der Graf auch in der Ukraine und auf der Krim. In Wien hat er Kontakt mit dem Sänger GUISEPPE CRIQUOLINI (-> KRIKELANTON) und dem angeblichen Baron EGON VON STUBBENAU (-> SALEK), vor deren Belästigung er die Sängerin LENA UBERTINKA (-> MUHRENLENI) sowie MARTHA CLAUS, die Tochter des SILBERBAUERn (CONRAD -> CLAUS), rettet. Auf einer Soiree bei HESEKIEL VON HAMBERGER begleitet er die Ubertinka auf dem Klavier und singt auch selbst. Er verliebt sich in die Sängerin. V.S. kann ein Komplott des Verbrechers Salek und des Barons TERZKY VON GULIJAN gegen den FEX belauschen, so daß der WURZELSEPP deren Machenschaften durchkreuzen kann. Die Muhrenleni heiratet den Grafen und singt nach der Uraufführung der Oper ›Götterliebe‹ in Scheibenbad ihrem Mann zuliebe nur noch in Kirchen und auf Konzerten. (WzG: V 2099f, 2102, 2105, 2126, 2129, 2161, 2165, 2193, 2197 VI 2507, 2509, 2529) SENG-HO: Stammesname von YE-KIN-LI, JIN-TSIAN und LIANG-SSI SENITZA (AUGAPFEL) (al. GÜZELA (DIE SCHÖNE)): montenegrische Christin; Tochter von OSCO; KARA BEN NEMSI (KBN) lernt sie im Hause ABRAHIM-MAMURs in Ägypten kennen, wo sie GÜZELA genannt wird und als Abrahim-Mamurs Frau bezeichnet wird. Sie ist krank, und KBN soll sie heilen. Während der Untersuchung bittet sie KBN, sie zu retten. Ohne ihre Geschichte zu kennen, ist KBN, der erkennt, daß sie seelisch krank ist, bereit, ihr zu helfen. Bevor er die Rettung beginnt, trifft er auf ISLA BEN MAFLEI, S.s Verlobten, der S. sucht: Abrahim-Mamur hatte S. in ihrer Heimat Montenegro gesehen und wollte sie heiraten. Er wurde jedoch von ihr und von ihrem Vater abgewiesen. Daraufhin bestach er BARUD EL AMASAT, den Vater einer Freundin von S., S. zu rauben und ihm zu verkaufen. KBN befreit S. Nach ihrer Heirat leben S. und Isla Ben Maflei in Konstantinopel. (Vgl. in LEILET: LEILET) (GR 1: 92, 98f, 109-12, 128f, 133f, 141-45, 157 GR 3: 548) SENUSSI (Sihdi S.): Gründer der moslemischen Bruderschaft der Senussi; KARA BEN NEMSI und BEN NIL geben sich als seine Schüler und Anhänger aus. (nur erwähnt) (historisch: Sidi Muhammad Ibn Ali As-Sanusi (ca 1790-1859) (GR 17: 364f, 379, 382) SERENO, RODRIGO: einer der bedeutendsten Spediteure in der argentinischen Stadt Salta; er ist gerissen, übervorteilt unerfahrene Kunden mit überhöhten Preisen. DR. MORGENSTERN und FRITZ KIESEWETTER vermittelt er seinen unfähigen Knecht MALZESO als Bergführer. (INKA: 465-71, 473-79) SERTANO, MANUEL (al. PETRO): spanischer Bettler; ehemaliger Brigant; er vertauschte ALFONZO DE RODRIGANDA, den Sohn Graf EMANUEL DE RODRIGANDAs, mit ALFONZO, dem Sohn GASPARINO CORTEJOs, und brachte ihn zu //813//

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seiner Bande, wo er unter dem Namen MARIANO aufgezogen wurde. Als alter Mann beichtet er Mariano das Geheimnis. (WR I: 30ff, 45) SERT JUMRUK (HARTE FAUST) -> SAID KALED PASCHA SETZERLEHRLING: Er arbeitet in einer Dresdner Setzerei. Er ist der Neffe des Hausmannes der Setzerei. Den angeblichen EMIL WILLMERS läßt er in die Setzerei, um mit ihm falsche Visitenkarten und Paßformulare zu drucken. Dabei wird er von KARA BEN NEMSI, der in der Setzerei als Redakteur arbeitet, überrascht. Mit Kleidern und Geld seines Onkels kann der S. entkommen. (BRODNIK: 335ff, 340) SEWARD: amerikanischer Staatsmann; seine feste Haltung gegenüber NAPOLEON III. veranlaßte diesen, Mexiko zu räumen. (historisch: William Henry S.) (nur erwähnt) (WR IV: 1453) SEYMOUR: britischer Admiral (nur erwähnt) (historisch: Sir Georg Francis S. (1787-1879)) (SURCOUF/KAPER: 58) THE BOTH SHATTERS -> JOSIAS PARKER und sein Sohn OLD SHATTERHAND: siehe unter OLD ..... Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//813// SHELLEY: 1) Mulatte; Anführer (›Kapitän‹) einer Bande, die im kalifornischen Goldgebiet ihr Unwesen treibt. Er hat eine Messerstichwunde über der rechten Wange. Mit seiner Bande hat er den OHIOMANN und dessen Begleiter überfallen. Zusammen mit FRED und PATRIK MORGAN ermordete er ALLAN MARSHAL. S. wird von den Shoshonen KO-TU-CHOs gefangengenommen. OLD SHATTERHAND und seine Begleiter überlassen ihn dort seinem Schicksal. (DEADLY/GR 9: 306-09, 319-23, 338ff) 2) Tramp bei DANIEL ETTERS (GR 14: 477f) SHEPPARD, FRANK (al. PRAYERMAN): Berufsverbrecher; S. geht schwarz gekleidet, ist glatt rasiert, ist ein starker Tabakschnupfer. Er gibt sich als Deutscher aus. In Plattsburg hat er den Advokaten PRETTER beraubt und den Farmer GUY FINELL erschossen. Die letzte Tat hängt er EMIL REITER an, den er damit erpreßt. Daß noch weitere Verbrechen auf sein Konto gehen, wird angedeutet. In Weston tritt S. als PRAYERMAN, als Verkäufer frömmelnder Traktate auf. In MEIERs Hotel trifft er auf OLD SHATTERHAND (OS), der in ihm sofort den »Wolf im Schafspelz« vermutet. Der unstete, forschende Blick paßt nicht zum würdevollen Habitus und der näselnden, salbungsvollen Redeweise. OS entdeckt bei ihm eine wertvolle Büchse, die einem ehemaligen Gefährten, dem Westmann AMOS SANNEL, gehört. Als S. OS ein von diesem //814// selbst als Schüler geschriebenes Weihnachtsgedicht als das Gedicht eines reuevollen Pferdediebes verkaufen will, wird er gezüchtigt. OS kommt einem Raub S.s auf die Spur, den dieser mit Hilfe CORNERs und EGGLYs an WATTER und WELLEY beging, kann aber die Flucht der Verbrecher nicht verhindern. Im Zimmer S.s findet OS einen Koffer mit doppeltem Boden und Diebeswerkzeug, der ihn auf die Spur der Verbrecher führt. Das Trio, dessen Anführer Corner ist, will LACHNER und CARPIO ein finding-hole (Goldlager) verkaufen. In Wahrheit jedoch wollen sie die beiden in den Westen locken und sie zwingen, das Gold aus dem Eiswasser eines Baches zu bergen. OS und WINNETOU stellen die Verbrecher und befreien Carpio. Die Verbrecher geraten dann in die Gefangenschaft der Blutindianer PETEHs und später in die der Shoshonen YAKONPI-TOPAs. Sie können aber entkommen und Carpio mitnehmen. Am finding-hole werden sie von OS und seinen Gefährten, zu denen auch Sannel gehört, festgenommen. Dieser nimmt S. das Gewehr ab, das S. ihm gestohlen hatte. Die Banditen müssen für Winnetou das Gold aus dem Bach holen. Um es für sich zu erlangen, verfolgen die Verbrecher OS und seine Gefährten ins Pa-ware, ein Winterlager der Shoshonen. Dort wird S. durch das Felsdach der Schutzhütte, das durch eine Schneelawine eingedrückt wurde, schwer verletzt. Er gesteht OS schon nicht mehr ganz bei Sinnen den Mord an Finell, wodurch Reiter entlastet wird. (GR 24: 139ff, 224f, 227ff, 235f, 242ff, 247ff, 254ff, 269f, 288, 292, 322ff, 359, 363f, 372f, 402, 510, 556, 558ff, 572, 579, 597f)

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SHIBA-BIGK -> SCHIBA-BIGK SHOSHEINTA (BÄRENAUGE) -> SCHOSHEINTA SHOSH-IN-LIETT (BÄRENHERZ) -> SCHOSH-IN-LIETT MR. SHOWER: Engländer; Begleiter von MR. PHELPS; auf einer Reise in Hinterindien wird S.s wertvolle Uhr gestohlen. Nachdem zunächst unschuldige Eingeborene verdächtigt wurden, klärt ein HOEI-FOEI den Fall auf: der chinesische Führer der Gesellschaft, FI, ist der Dieb. (PHI-PHOB: 516f, 520) MIRZA SIBIL (SCHNURRBART)/al. AGHA SIBIL): persischer Kaufmann; Vater von AELMAS - in GR 26: Schwiegervater von DOZORCA; er trug einen »so starken Schnurrbart, wie ich noch keinen zweiten gesehen habe«. Seit den Unruhen von Damaskus (1860) gilt er mit seiner Tochter und seinen beiden Enkeln (SEFA und IKBAL) als verschollen. (nur erwähnt) (547, 601) - in GR 29: Er wohnt in Isphahan, wird als braver, hochehrwürdiger Mann geschildert, der ehrlich und bescheiden ist. Er treibt Handel mit vielen freien Stämmen und wurde als Kaufmann reich. Als er bei den Dschamikun von KARA BEN NEMSI erfährt, daß DOZORCA lebt, läßt er die Familie kommen, um sie wieder zusammenzuführen. (11, 45, 121ff, 204, 506) //815// SIBOULT: Geschäftspartner ALBIN RICHEMONTEs (nur erwähnt) (W: 24 / ULAN I: 52) SIDNA: Kurdin in Spandareh; sie bedient KARA BEN NEMSI und SIR DAVID LINDSAY beim Essen. Es ist nicht eindeutig festzustellen, ob es sich um die Frau des NEZANUMs VON SPANDAREH handelt. (GR 2: 134) SIEBEN BÄREN -> SCHAHKO MATTO (Osage) SIEBENHAUT, ELIAS: Wachtmeister auf Burg Güntersberg; davor diente er bei HEINRICH VON BORK; er hat »die Eigenthümlichkeit, nicht schweigen zu können«. (QUITZOWS: 277) SIEBERS:

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1) Bankier in Hannover; Mann von 2); Vater von 3); er starb im Herbst 1885 fast an demselben Tag wie seine Frau. (nur erwähnt) (WzG VI: 2578) 2) Frau von 1), Mutter von 3); sie starb fast an demselben Tag wie ihr Mann im Herbst 1885. (nur erwähnt) (WzG VI: 2578) 3) MARGA(RETHE) S.: junge, städtische Dame aus Hannover; Tochter der verstorbenen 1)/2); sie ist vierundzwanzig Jahre alt und hat große, dunkle Augen. In Hannover traf sie auf einer Soiree den Sänger ANTONI (-> KRIKELANTON), in den sie sich verliebte. Der Sänger liebt M. auch, glaubt aber, wegen seiner vergangenen ausschweifenen Lebensweise der Liebe M.s nicht wert zu sein. M. trifft am Starnberger See ANITA VENTEVAGLIO, die M. eine Wohnung in einer Villa verschafft. Es stellt sich heraus, daß es die Villa des Sängers ist. Durch die Vermittlung der MUHRENLENI kommen M. und Anton doch noch zusammen. (WzG VI: 2577f, 2581, 2586) VON SIEGELFELD: Fähnrich beim ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) (der Name ist möglicherweise nicht authentisch) (PANDUR: *63) SIEGERIN -> BENDA (Perserin) SIGISMUND: deutscher Kaiser; er ernennt FRIEDRICH VON -> ZOLLERN zum KURFÜRSTEN VON BRANDENBURG. (historisch: 1368-1437, Kaiser 1410-37) (nur erwähnt) (QUITZOWS: 179, 388 / 629) SIHDI ALI BEI -> ALI BEI SIHDI EMIR -> EMERY BOTHWELL //816// SIHDI SENUSSI -> SENUSSI SIKIS-SAS (GROßER FREUND) -> IKWEHTSI'PA SIKUKUNI: Zuluherrscher; Bruder SOMIs und TSCHAKAs; er tötete Tschaka, um dessen Herrschaft anzutreten; »eine Binde von Otternfell und Ohrdecken von Leopardenfell schmückten sein Haupt, von welchem fünf Straußenfedern und eine Kaffernfinkenfeder wehten. Seine herkulischen Glieder waren außer einem aus Straußenflaum gefertigten Lendenschurze unbekleidet, und von den breiten Schultern hing ein Mäntelchen von zusammengenähten, weißen Kuhschwänzen« (139f). In grausamer Weise file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/SHE_SLU.HTM[21/02/2024 12:34:20]

kämpft er mit seinen Zulu an der Seite der Engländer gegen die Buren. Von der Farm JAN VAN HELMERS entführt er dessen Braut MIETJE, die er als Tochter seines Bruders Somi erkennt. QUIMBO kann sie jedoch befreien. Bei einem zweiten Überfall auf die Farm werden S. und seine Zulu erneut zurückgeschlagen; schließlich kommt es zur Entscheidungsschlacht zwischen Buren und Zulu an der Groote-Kloof, bei der S. von Jan van Helmers gefangen wird. (historisch: 1814-82) (Vgl. BOER-DH: DINGAAN) (BOER-GR: 55f, 59, 82, 100ff, 121, 125f, 164, 193ff) SILBERBAUER -> CONRAD CLAUS SILBERBERG, JUDITH -> JUDITH SILBERSTEIN (GR 22: 32) SILBERFRANZ: fälschlich für SILBERFRITZ SILBERFRITZ -> FRITZ CLAUS SILBERGLANZ: 1) BARUCH S.: jüdischer Pfandleiher und Altwarenhändler; Mann von 4), Vater von 2)/3); er ist sehr lang, »eine Gestalt, welche Einen zum Fürchten hätte bringen können ... Er war nur mit einem schmutzigen Hemde, einer noch schmutzigeren Unterhose und einem kattunenen Kaftan bekleidet, welcher seit Dezennien als Hand- und Wischtuch gedient zu haben schien. Aller Schmutz und jede Fettigkeit, mit welcher die Finger seines Besitzers jemals in Berührung gekommen waren, war an ihm abgestrichen und auf ihn abgelagert worden.« Er »konnte den Glauben erwecken, daß er zu den gebräuchlichen Abbildungen des Todes Modell gesessen habe. Sein glänzend nackter Schädel zeigte nicht die Spur eines Haares. Unter seiner weit hervorstehenden Stirn lagen die Augen in tiefen Höhlen ... Wangen waren nicht mehr vorhanden; die Haut legte sich lederartig an die Backenknochen fest und sank dann gänzlich in die Mundhöhle ein, um sich an den zahnlosen Kinnladen wieder zu erheben und da zwei Lippen zu bilden, aus denen jede Farbe längst verschwunden war. Der Hals war lang und so dürr, daß man seine einzelnen Theile deutlich sehen konnte. Die Brust, welche aus dem Hemdenschlitz hervorblickte, //817// zeigte die ganze Häßlichkeit eines Gerippes. Auch die Hände und die bloßen Füße, welche unbekleidet auf der unteren Sophakante lagen, glichen ganz den Extremitäten eines Verstorbenen, einer Leiche. Nur Eins war es, was nicht zum Modell des Sensenmannes paßte, die Nase. Diese stach nämlich so lang, scharf und spitz aus dem eingefallenen Gesicht hervor, daß man darüber hätte erschrecken können ... Obgleich er mosaischen Glaubens und also ein Sohn desjenigen Stammes war, dessen Angehörigen gern den vollen Bart zu tragen pflegen, hielt er sein Gesicht stets vollständig glattrasirt. Er hatte seinen ebenso triftigen wie geheimnißvollen Grund dazu.« (1410f) B. hat große Körperkraft. Er war einst Schreiber beim Vater ILLO VON FLAKEHPA-OCIULUIs in der Walachei. Gegen die Familie von Flakehpafile:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/SHE_SLU.HTM[21/02/2024 12:34:20]

Ociului schmiedet B. Rachepläne, da Illo von Flakehpa-Ociului Grundstücke für Eisenbahnbauten enteignet hatte, auf denen B. Hypothekensicherheiten liegen hatte, so daß B. große Verluste erlitt. B.s Ziel ist es, die Familie von Flakehpa-Ociului zu ruinieren. Das scheint ihm auch zu gelingen, denn die von Flakehpa-Ociului sind bei B. so hoch verschuldet, daß sie sich für Festlichkeiten jeweils kurzfristig und für hohe Miete ihr Tafelgeschirr bei ihm ausleihen müssen. Auch die Familie VON WILDEN will B. vernichten. FRANZ VON WILDEN fällt dadurch in B.s Hände, daß er, um fällige Wechsel einzulösen, eine Wechselunterschrift fälscht, was B. bemerkt. Zu BERTHA BRAND besteht eine geheimnisvolle Beziehung, da der Ring, den von Wilden von ihr hat und den er an B. verpfändete, wohl eine besondere Bedeutung hat, die nur B. und seine Familie kennen. Der skrupellose Jude ist auch Einbrecher, allerdings nur, um seine Außenstände ohne Verlust einzutreiben, wenn die Gläubiger nicht zahlen. Sein wucherisches Geschäftsgebaren rechtfertigt B. ausführlich mit der Rolle, die die Gesellschaft den Juden aufgezwungen hat. (ZOUAVE: 1410f, 1413-16) 2) ELIAS S.: Jude; Sohn von 1)/4), Bruder von 3); er ist Agent in der Residenz (nur erwähnt) (ZOUAVE: 1415) 3) GAMALIEL S.: Jude; Sohn von 1)/4), Bruder von 2); Gehilfe seines Vaters; er ist, »die schwarze Behaarung seines Schädels ausgenommen, das verjüngte Ebenbild seines Vaters.« (ZOUAVE: 1411) 4) SULAMITH S.: Jüdin; Frau von 1), Mutter von 2)/3); sie hat eine Habichtsnase, »zeigte die Häßlichkeit in Potenz«. (ZOUAVE: 1411) SILBERHEINER -> HEINRICH SILBERMANN SILBERKLAUS -> CONRAD CLAUS SILBERLING, HEINRICH: Deckname ERICH VON SEESTRÖMs //818// SILBERMANN: 1) Vogelfänger in einem nahe dem Fichtelberg gelegenen erzgebirgischen Dorf; Mann von 2), Vater von 3); widerstrebend bittet er für seinen Sohn den KANTOR um die Hand seiner Tochter ALWINE und wird von diesem abgewiesen. Als zwanzig Jahre später sein Häuschen durch einen Brandanschlag zerstört wird, finden er und sein Sohn bei Alwine, die als Gräfin SMIRNOFF in das Dorf zurückgekehrt ist, Unterkunft. (GIFTHEINER: 638, 651ff, 700f, 749ff, 762ff, 772, 774ff) 2) Frau von 1), Mutter von 3); verstorben (nur erwähnt) (GIFTHEINER: 638) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/SHE_SLU.HTM[21/02/2024 12:34:20]

3) HEINRICH S. (al. GIFTHEINER/SILBERHEINER/HEINER): Vogelfänger und -händler in einem nahe dem Fichtelberg gelegenen erzgebirgischen Dorf; Sohn von 1)/2); er ist ein begabter Tenor und zieht als Leiter mit einer Sängertruppe durch die Welt. H. singt selbstgedichtete Lieder. Er liebte vor zwanzig Jahren die Kantorstochter ALWINE, deren Vater jedoch gegen die Verbindung war. Ein H. durch seinen Nebenbuhler BALZER zugedachter Säureanschlag, dem der KANTOR zum Opfer fiel, wurde H. angelastet. Mangels Beweises mußte man H. jedoch wieder freilassen. Alwine, die von ihrem Vater verstoßen wurde, verließ H. und zog mit einer Theatergruppe fort. Zwanzig Jahre nach diesen Vorfällen trifft H. auf die Komteß ALMA SMIRNOFF, die sich mit ihrer Mutter im Dorf niedergelassen hat. Er gesteht ihr seine Zuneigung, die erwidert wird. Durch finanzielle Unterstützung von Almas Mutter, die die zunächst noch unerkannt bleibende, als Gräfin SMIRNOFF reich gewordene Alwine, ist, kann H. seinen Gedichtband ›Gebirgsklänge‹ herausgeben. H. vereitelt einen Einbruch Balzers bei der Gräfin. Aus Rache versucht Balzer erneut einen Säureanschlag auf H., dem Balzer nun jedoch selbst zum Opfer fällt, wodurch H.s Unschuld am Anschlag auf den Kantor offenbar wird, zumal Balzer seine damalige Tat gesteht. Der Kantor bittet H. die Feindschaft ab. Zum Weihnachtsfest, zu dem Alwine ihr Inkognito aufgibt, wird eine von H. gedichtete Weihnachtskantate, bei der er selbst das Tenorsolo singt, aufgeführt. Schließlich verlobt sich H. mit Alma. (GIFTHEINER: 636ff, 651, 653, 668, 670, 684ff, 699ff, 732ff, 748ff, 762ff, 773ff) SILBERMARTHA -> MARTHA CLAUS SILBERNER MANN (SONATAKA) -> ROULIN SILBERSTEIN: 1) JAKOB S.: Vater von 2), Witwer von 3); er stammt aus der Gegend von Koblyn (Posen), wo er als Pfandleiher und Rauchwarenhändler tätig war. J. ist ein »hagerer, ältlicher Mann, dessen Gesicht den ausgesprochensten jüdischen Typus zeigte. Sein Anzug ließ keinen Zweifel ... daß er ein polnischer Hebräer sei« (40f). Er spricht gebrochenes Deutsch. Für ihn zählt nur Geld; er hat sich den Auswanderern um HARRY //819// MELTON angeschlossen, weil er glaubt, in Mexiko schnell reich werden zu können. J. ist völlig vernarrt in seine Tochter: »ein kompletter Narr, ein Dummkopf vom reinsten Schrot und Korn« (47). Auch er muß im Quecksilberbergwerk Meltons arbeiten. Nach seiner Befreiung ist er damit einverstanden, daß Judith LISTIGE SCHLANGE heiratet; er will selbst mit bei den Yumas bleiben. (GR 20: 40-47, 50, 542 GR 21: 98-101 GR 22: nur erwähnt) 2) JUDITH S. (auch SILBERBERG/SILVERHILL): Tochter von 1)/3); etwa 18 Jahre alt; sie begleitet ihren Vater auf der Reise nach Mexiko. Auch sie erhofft sich schnellen Reichtum. J. ist ein »Mädchen file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/SHE_SLU.HTM[21/02/2024 12:34:20]

mit orientalischen Zügen von ungewöhnlicher Schönheit. Der Anzug ... bestand aus Schnürstiefeln, weißen Strümpfen, rotem, mit dunklem Sammet umsäumtem Rocke und einem blauen Mieder, welches mit silbernen Hefteln und einer ebensolchen Kette geschmückt war. Ein kleines, mit einer Feder verziertes Hütchen saß auf dem vollen, in zwei Zöpfen hinten weit herabhängenden Haare. Diese Kleidung paßte wohl mehr auf einen Maskenball« (40). Sie ist flatterhaft und immer nur auf ihren Vorteil aus. J. schwärmte für den HERKULES, ließ diesen jedoch schon bald wegen eines Reserveleutnants »mit rotem Kragen und blitzenden Knöpfen« sitzen, von dem sie wegen seiner Schulden aber auch bald nichts mehr wissen wollte. Sie wird die Vertraute HARRY MELTONs, verrät den Herkules an ihn, als dieser nach seiner Flucht von Almaden alto noch einmal ihretwegen dorthin zurückkehrt. Sie hilft sogar ihrem Vater nicht, der auch im Bergwerk arbeiten muß (glaubt jedoch, er würde dort bevorzugt behandelt). Als sie sich dem Yumahäuptling LISTIGE SCHLANGE zuwendet, wird auch sie ins Bergwerk gesteckt. Nach ihrer Befreiung durch OLD SHATTERHAND (OS) hat sie kein Wort des Dankes für ihn. Sie will Listige Schlange heiraten, da dieser ihr Reichtümer verspricht. Sie folgt ihm auf ein ›Indianerschloß‹, lebt dann zeitweilig in San Francisco, wo es wegen ihrer zahlreichen Verehrer zu einem Streit kommt, bei dem der Häuptling erstochen wird. In New Orleans lernt sie JONATHAN MELTON kennen, der ihr ebenfalls verfällt und ihr mit den erschlichenen Millionen imponiert. Auch nachdem sie von den Verbrechen der Meltons erfährt, hält sie zu ihnen. Dabei handelt sie nicht aus Zuneigung; es geht ihr nur um den Reichtum. Auf der Flucht vor OS wird sie auf Veranlassung AVATUHs kahlgeschoren. Als Strafe für ihr Fehlverhalten muß sie zum Schluß einige Wochen bei SCHNELLER PFEIL in Gefangenschaft zubringen. (GR 20: 40, 46f, 181, 540, 542f GR 21: 13, 14-19, 29ff, 97-101 GR 22: 30-47, 105f, 252ff 354ff, 445ff, 480, 492, 602, 606) 3) REBEKKA S.: Frau von 1), Mutter von 2); verstorben (nur erwähnt) (GR 20: 45) SILL-I-SULTAN: persischer Prinz; er ermordete JAMIR. (nur erwähnt) (GR 27: 626) SILVERHILL, JUDITH -> JUDITH SILBERSTEIN (GR 22: 32) SILVERS, BEN: ehemaliger Matrose; er wurde »wegen eines beträchtlichen Diebstahls erst gepeitscht und dann auf Malacca ausgesetzt« (216). S. ist auf Manua als falscher //820// Missionar tätig. PRINZ MUHAMEL -> LATRÉAUMONT (May-Pseudonym) entlarvt ihn. Als er diesen angreifen will, wird er von TUI-FANUA erschossen. (TUIFANUA: 206, 216) SIMEON: 1) JACOB S.: jüdischer Goldschmied; Mitglied der Bande des HAUPTMANNs (FRANZ VON -> HELFENSTEIN); Vater von 2); er ist von SALOMON LEVI abhängig, für den er eine Fälschung der Identifikationskette ROBERT BERTRAMs (ROBERT VON HELFFENSTEIN) anfertigt. Gemeinsam file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/SHE_SLU.HTM[21/02/2024 12:34:20]

mit ERNST VON TANNENSTEIN versucht er, Robert um sein Erbe zu betrügen. Der Plan mißlingt; S. wird zu einer Zuchthausstrafe verurteilt. (VS: I 468 IV 1640-44 V 1701-06, 1732-36, 1768f, 1781f VI 2240-49, 2267f, 2296ff, 2336-48, 2363f, 2369-74, 2380, 2406) 2) Stubenmädchen beim Staatsanwalt; Tochter von 1); sie hilft ihrem Vater bei der Tannenstein-Affäre. (nur erwähnt) (VS VI 2241) SIM-MING (HERZENSLICHT): Tochter von YE-KIN-LI und HAO-KEU, Schwester von JINTSIAN, LIANG-SSI und MEI-PAO; ihr Gesicht war »nach der Sitte der besseren Stände« weiß und rot geschminkt. Die Augenbrauen waren mit »schwarzer Farbe so verlängert, daß sie über der Nasenwurzel zusammenliefen. Das Haar war durch Kämme und viele Nadeln hoch und fast in Form eines Schmetterlings gesteckt. Das Obergewand schloß eng am Halse an und fiel in weiten Falten bis auf den Boden herab. Die Hände waren tief in den Aermeln verborgen. Die Füße konnte man nicht sehen, aber verkrüppelt waren sie nicht« (470). Sie lebt nach der Verfolgung und Zerstreuung ihrer Familie mit ihrer Mutter und ihrer Schwester bei einem moslemischen Verwandten. Mit dem BLAUROTEn METHUSALEM und dem wiedergefundenen Rest ihrer Familie reist sie zum Vater nach Deutschland. (METHUSALEM: 457f, 470f, 546) SIMO: Eunuche HAMD-EL-AREKs und Bewacher SOBEIDEs; er hat einen herkulischen Körperbau. S. wird von KATOMBO gefangengesetzt und von MANU-REMUSAT getötet. (ZEPTER: 498, 513) SIMSON: 1) ADELINE S. (al. LÄRMINE): Frau von 3), Mutter von 2); ihren Beinamen hat sie wegen ihres Charakters erhalten. (PANTOFFELMÜHLE) 2) ANNE S.: Tochter von 1)/3); sie wird von LEISETRITT umworben. (PANTOFFELMÜHLE) //821// 3) ROBERT S.: Mann von 1), Vater von 2), Schwager von HERMINE; er steht ›unter dem Pantoffel‹ seiner Frau, mit der er schriftlich vereinbart hat, daß sie 51 Wochen im Jahr ›regiert‹, er in der verbleibenden Woche. (PANTOFFELMÜHLE) VON SINDINGEN: fälschlich für VON SENDINGEN SKAT-MATTHES -> TOBIAS MATTHES

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SKOBELEFF: 1) russischer General (nur erwähnt) (historisch: Michael D. Skobeleff, genannt ›Custer Zentralasiens‹ (1843-82)) (DH-DH: 2016) 2) IWAN S.: Deckname von GEORG VON ADLERHORST, der sich als Vetter von 1) ausgibt, als Bauer und Ackerbauer aus Jekaterinenburg (DH-DH: 2016) SLACK: Falschspieler, notorischer Trinker, Raufbold; er führt als ständige Redensart »Gott soll mich wahnsinnig machen, wenn ...« im Munde. Zusammen mit seinem Kumpan GRINDER ermordet er die Brüder BURNING und raubt deren Gold. Den Verdacht lenken beide auf zwei Indianer. Sie können jedoch von OLD SHATTERHAND (OS) und WINNETOU in Fort Hillock gestellt werden. Da ihnen der Mord nicht nachzuweisen ist, erkennt das Gericht auf ein Gottesurteil: die beiden werden über Nacht zusammen mit OS und Winntou nur mit Messern bewaffnet in einen dunklen Schuppen gesperrt. Während eines Blizzards bricht ein Teil des Schuppens zusammen; dabei wird Grinder geblendet und S. verfällt durch einen auf seinen Kopf herabgestürzten Balken dem Wahnsinn und läuft zum Versteck des Goldes, das er damit verrät. Vier Jahre später trifft OS die beiden in Baton-Rouge als Bettler wieder. (BLIZZARD: 570ff, 576, 578, 586ff, 594ff, 598) SLIDING BOB -> BOB SLUGAKSCH: Pandur unter dem Freiherrn FRANZ VON DER TRENCK, dem er als Kundschafter und Spion dient; S. ist »ein noch ziemlich junger Mann in gewöhnlicher Bauernkleidung, doch ließ seine ganze Figur und Haltung errathen, daß er eigentlich zum Militär gehöre« (234). Als angeblicher Bote KARL VON BODTMANNs überbringt er dem ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) einen gefälschten Brief, der diesen in eine Falle locken soll. Der Dessauer schöpft jedoch Verdacht und läßt S. festnehmen. S. soll später erschossen worden sein. (PANDUR: 234, 249, *63, 317) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//821// SMIRNOFF: 1) Fürst (nur erwähnt) (nicht in AQUA) (FÜRST: 420) //822// 2) russischer Graf; Millionär; Mann von 5), Vater von 4); verstorben; er war wohl nicht sehr gut zu seiner Frau und seiner Tochter, denn diese spricht von von ihm als von dem »bösen Papa«. Es wird angedeutet, daß S. es wohl bereute, eine Künstlerin zu seiner Frau gemacht zu haben. (nur erwähnt) (GIFTHEINER: 765) 3) (angeblicher) polnischer Graf; von Capitän ALBIN RICHEMONTE und Graf JULES DE RALLION gedungener Vermittler beim betrügerischen Ankauf der Güter HUGO VON KÖNIGSAUs (W: 756, 770, 773f / ULAN III: 931, 943, 951) 4) ALMA S.: Komteß russischer Abstammung; Tochter von 2)/5); sie hat braune Augen, ist eine begabte Sängerin. Nach dem Tod ihres Vaters zieht sie mit ihrer Mutter auf den Teichhof in ein erzgebirgisches Dorf nahe dem Fichtelberg. Sie lernt dort die Jugendliebe ihrer Mutter, HEINRICH SILBERMANN, kennen und lieben. Anläßlich des Weihnachtsfestes, an dem sich ihre Mutter und deren Vater wieder versöhnen, verlobt sie sich mit Heinrich. A. wirkt bei der Aufführung einer Weihnachtskantate Heinrichs mit. (GIFTHEINER: 638, 651ff, 749ff, 762ff, 772, 774ff) 5) ALWIN(E) S.: Tochter des KANTORs eines nahe dem Fichtelberg gelegenen erzgebirgischen Dorfes; Frau von 2), Mutter von 4); sie war das hübscheste Mädchen des Dorfes, aber nicht sehr charakterfest. Der Vogelfänger HEINRICH SILBERMANN war ihr Geliebter. A. war eine begabte Sängerin. Ihr Vater wollte sie mit dem reichen Bauern BALZER verheiraten, einem notorischen Trinker und Spieler. Sie wies Balzer zurück. Als ihr Vater einem durch Balzer ausgeführten - Heinrich zugedachten - Säureanschlag zum Opfer fiel und sie verstieß, verließ sie mit einer Theatergruppe das Dorf. In der Fremde wurde sie eine gefeierte Sängerin und heiratete einen sehr reichen russischen Adeligen, mit dem sie aber wohl nicht sehr glücklich verheiratet war. Nach dessen Tod kehrt sie unerkannt - es sind seit ihrer Abreise zwanzig Jahre vergangen - in ihr Heimatdorf zurück und erwirbt den Teichhof, das heruntergekommenene Anwesen Balzers. Als sich Balzer bei ihr zu verdingen sucht, weist sie ihn ab. Durch Vermittlung ihrer Tochter unterstützt sie den armen Heinrich, den ihre Tochter kennen- und liebenlernte, bei der Herausgabe seines Gedichtbandes. Anläßlich des Weihnachtsfestes gibt sie ihr Inkognito auf und versöhnt sich mit ihrem Vater. Sie stimmt der Verlobung ihrer Tochter mit Heinrich zu. (GIFTHEINER: 637, 652, 670, 685f, 699f, 702, 717f, 732ff, 748ff, 764f, 776) 6) WANDA S. (al. ADELE VON TRESKOW): eine geborene Polin; Komplizin von MIELOSLAW; W. spricht Deutsch, Französisch und Russisch. Sie spielt ausgezeichnet Carambolage. Sie »war wirklich file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/SMI_SPR.HTM[21/02/2024 12:34:21]

eine Schönheit und zwar eine jener selbstbewußten, scheinbar natürlich und doch mit feiner Berechnung sich gebenden Schönheiten, wie sie von der Bühne gebildet und entwickelt werden« (325). Als angebliche Sängerin ADELE VON TRESKOW lockt sie in einer westfälischen Stadt KARA BEN NEMSI (KBN) in ein Lokal zu ihrem Komplizen, der als Kümmelblattspieler KBN übertölpeln will. Dieser durchschaut das Komplott jedoch. Er trifft W. später in Moskau als Gesellschafterin der //823// BARONIN VON SEMENOFF wieder, wo sie, sich als die Baronin ausgebend, einen Juwelier empfängt, um ihn mit ihren Komplizen seiner Diamanten zu berauben. Dies wird von KBN jedoch verhindert. Sie wird lebenslänglich nach Sibirien verbannt. (Vgl. SIBIRIEN: WANKA) (BRODNIK: 323, 325f, 340, 350, 355, 359, 362) VON SMIRNOFF: 1) GRÄFIN V.S.: alte, fromme, reiche russische Adelige in Ustjug Weliki; Mutter von 2); Tante des Grafen MILANOW; nach dem Überfall auf den Geschäftsführer des Juweliers OBRENOWICZ in ihrem Hause durch ihre Gesellschafterin WANKA und IWAN WESSALOWITSCH stirbt sie an der Aufregung. (Vgl. BRODNIK: BARONIN VON SEMENOFF) (SIBIRIEN: 741, 773) 2) PAULOWNA V.S.: wunderschöne Tochter von 1); Cousine GRAF MILANOWs; Geliebte, später Frau des BARONs VON FELSEN; sie soll durch eine Intrige ihres Cousins statt der Verbrecherin WANKA nach Sibirien deportiert werden, was aber vereitelt werden kann. (SIBIRIEN: 741, 757f, 773, 775) SMITH: 1) Steuermann auf der Jacht Lord EAGLE-NESTs: S. war »mehr untersetzt und außerordentlich kräftig gebaut. Er hatte Hände, mit denen man vielleicht einen Elephanten hätte erschlagen können«. S. nimmt in Amerika an der Kaperung des Bootes BALZERs teil und bringt dann die Jacht nach San Francisco. (DH-DH: 96, 393, 1400, 1408) 2) Von TOM WILSON erfundener angeblicher Kapitän des havarierten Schiffes ›Iowa‹ (DICHTER: 614) SMOLLY: siehe unter MUTTER SMOLLY SNAKER, JIM und TIM (al. BRÜLLENDER STIER/TANZENDER BÄR/DIE BEIDEN ITSEH (DIE BEIDEN HÖLZER)/PLANKA/ROGATJINA (LATTE/ file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/SMI_SPR.HTM[21/02/2024 12:34:21]

STANGE)): Brüder, die »zwischen dem Mississippi und der großen See als die besten Waldläufer bekannt sind« (821). Beide sind unendlich lang und hager. Um Jims »spindeldürre(n) Leib schlotterte der weite Militärüberrock eines amerikanischen Offiziers. Die Lederhosen, welche unter diesem Uniformrocke zum Vorschein kamen, waren in ihren unteren Theilen wohl so defect und zerrissen gewesen, daß der Besitzer es für das Bequemste gehalten hatte, sie kurz über den Knieen abzuschneiden. Darum zeigte er jetzt die nackten, braungebrannten, scelettartigen Unterschenkel bis herab zu den Füßen, welche in riesigen Holzschuhen steckten. Auf dem Kopfe hatte er ein Ding ... welches früher einmal ein Filzhut gewesen war; aber es war ihm die Krämpe so vollständig verloren gegangen, daß die Kopfbedeckung jetzt jenen Näpfchen glich, in welchen die deutschen Bauerweiber [!] ihrem Quark die bekannte Form zu geben pflegen ... [der Schädel zeigte //824// sich] so vollständig glatt und kahl, daß man selbst mit dem Vergrößerungsglase kein einziges, einsames Härchen oder Fäserchen gefunden hätte. Die Nase fehlte, jedenfalls nicht in Folge eines Geburtsfehlers, denn die Stelle, an welcher sie hätte anwesend sein sollen, zeigte die deutlichen Spuren einer Gewaltthäigkeit. Die Stelle war blutroth und geschwollen. Sein Bruder Tim ... hatte eine Nase, und was für eine! Sie glich einem Geierschnabel zum Verwechseln. Dünn und spitz, scharf gebaut und gebogen, von Hitze, Wind und Wetter ausgegerbt und ausgetrocknet, schien sie wirklich aus Horn zu bestehen, ganz wie der Schnabel eines Raubvogels. Seine Kleidung war fast noch sonderbarer als diejenige des guten Jim. Sein spindeldürrer Leib steckte nämlich in einem schwarzen - - Priesterrocke, welcher nichts weiter sehen ließ, als die untere Hälfte der riesigen büffelledernen Stiefel. Auf dem Kopfe trug Tim einen Reiterhelm mit Pferdehaarbusch ... Tim hatte ... zu seinem frommen Priesterrocke noch eine kostbare, in grellen Farben schimmernde Santillodecke bei sich, welche der Kenner sicherlich wenigstens auf fünfhundert Dollars taxirt hätte.« (830f) Jim, der im Lesen nicht sehr bewandert ist, wurde vor Jahren von ROBIN WALKER angeschossen, der ihm dann noch die Nase abschnitt. Die Brüder treffen in der Nähe von Wilkinsfield auf SAM BARTH, mit dem zusammen sie einen Überfall der Bande des ROTEn BURKERS auf WILKINS› Pflanzung verhindern. Von da ab bleiben sie ständige Begleiter Sams, an dessen Unternehmungen sie jedoch fast nur als Handlanger Sams teilnehmen. Vier Jahre nach den Ereignissen von Wilkinsfield hat Jim wieder eine Nase. Ein Arzt in Fort Jackson hat ihm eine neue ›gemacht‹. Nach einer Trennung von Sam treffen sich die drei im Felsengebirge wieder (Jim und Tim recht albern als Indianerhäuptlinge (BRÜLLENDER STIER/TANZENDER BÄR) maskiert) und verhelfen den ROTHEs nach einem Überfall des Roten Burkers zu ihrem Eigentum. Sie nehmen dann an den Aktionen OSKAR STEINBACHs im ›Tal des Todes‹ teil. Danach tauchen sie als ›Vorhut‹ Steinbachs mit Sam in Sibirien, in Platowa, auf und beteiligen sich an dessen Streichen, sind aber nicht von besonderer Bedeutung. Das gilt auch für ihr Auftreten in Bad Wiesenstein. (DH-DH: 820f, 830ff, 973f, 979, 1001, 1073, 1616, 2323) SNJÄRA (MAUS) (Mutter S.): alte Lappländerin; Frau von VATER -> PENT, Mutter von MARJA und NEETE (SAIWA TJALEM: 3, 13, 20, 47) DIE SNUFFELS (eigentl. JIM und TIM HOFMANN): berühmte Westmänner; Deutsche - in GEIST: Die S. sind lange, außerordentlich schmächtige Gestalten mit gesunder Hautfarbe und file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/SMI_SPR.HTM[21/02/2024 12:34:21]

kräftiger Haltung. »Überraschend war die außerordentliche Ähnlichkeit ... Diese ... war so bedeutend, daß man sie, zumal beide ganz gleich gekleidet ... waren, nur mit Hilfe einer Schmarre unterscheiden konnte, welche dem einen von ihnen [sc. Jim] quer über die linke Wange lief. Sie trugen bequeme, dunkelgraue, wollene Überhemden und ebensolche Hosen, starke Schnürschuhe, breitrandige Biberhüte und hatten ihre schweren, breiten Lagerdecken wie Mäntel hinten von den Schultern herabhängen. Ihre ledernen Gürtel waren mit Klapperschlangenhaut überzogen.« (295) Besonders auffallend sind ihre Nasen: »Nicht die Größe allein, sondern auch die Form war außerordentlich, //825// ebenso die Farbe« (295). Man stelle sich »den in Gestalt einer Weintraube verholzten Saftausfluß einer Birke, in allen möglichen Farben schimmernd« (295) vor. Sie stehen »wenigstens ... in der Mitte der Fünfziger«, sind glattrasiert, haben helle, scharfe Augen, reiten zwei Rosinanten (Tim: Molly; Jim: Polly) und sind mit »Schießprügeln« bewaffnet. Jim läßt in seine Reden ständig die Redensart »das ist das höchste der Gefühle« einfließen und Tim charakterisiert alle Bewegungsvorgänge als ein sich von außen um etwas herumschlängeln. Tim ist der schweigsamere, bedächtigere Teil des Paares. Sie sind Meister im Fährtenlesen. Sie schließen sich mit SCHIBA-BIGK OLD SHATTERHAND (OS) im Kampf gegen die Llano-Geier an. Die S. haben an der eigentlichen Handlung jedoch keinen Anteil. (295f, 300, 305-14, 328ff, 360ff, 364f) - in GR 26: Die S. werden eindeutig als Zwillinge bezeichnet: Jim ist 5 Minuten älter als Tim; der Nachname Hofmann und ihre deutsche Nationalität werden nicht mehr erwähnt (»ihre eigentlichen Namen kannte man nicht« (5)). Die Nasengestalt wird nicht mehr mit dem Birkensaftausfluß verglichen, dafür erfährt man, daß wegen der Riesennasen die Stimme der S. einen eigenartigen Klang habe. Jim hat keine charakteristische Redewendung mehr; OS behauptet, die S. noch nicht zu kennen. Die S. sind nun auch keine tüchtigen Westmänner, sondern bringen durch ihre unvorsichtigen Eigenmächtigkeiten OS in Schwierigkeiten. (4f, 7, 19, 63, 175, 200-03, 209, 234-37, 284f) SOBEIDE (Sobeïde): Tochter von MANU-REMUSAT, Schwester ALMAHs; die Schöne wird von HAMM-BARAK im Auftrage HAMD-EL-AREKs entführt. KATOMBO befreit sie. S. heiratet den Mamelukenfürsten OMAR-EL-BATHU. Da ihr Vater Hamd-el-Arek, der ein Günstling des Vizekönigs ist, tötet, muß sie mit ihrem Mann in die Wüste fliehen. Man findet sie jedoch nach zehn Jahren, tötet ihren Mann und ihren Vater und bringt S. mit ihrer Tochter in den Harem des Vizekönigs. Um nicht dessen Weib werden zu müssen, nimmt sie Gift, bevor Katombo sie befreien kann. (ZEPTER: 420, 434, 467, 499, 515, 594, 641f) SÖMBAUM: 1) ANNE S.: Tochter von 2); sie war dem späteren Kapitän WAGNER versprochen, der aber vor der Hochzeit in den Dienst HENRICO LANDOLAs gepreßt wurde. (nur erwähnt) (WR III: 1399) 2) WALTER S.: Kapitän aus Stralsund; Vater von 1); ehem. Vorgesetzter des späteren Kapitän

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WAGNER (nur erwähnt) (WR III: 1398) SOFCHEN (SOFJE) -> SOPHIE SOFJE -> SOPHIE //826// SOFUK: Scheik der Schammar; in S. Herz wohnt »die List neben der Falschheit« (342). Er ließ den Scheik NEDSCHRIS von HADSCHAR ermorden. (nur erwähnt) (GR 1: 342f) SOHN -> TSI (Chinese) SOHN DER BEHUTSAMKEIT -> BEN HIDR SOHN DER BLATTERN (IBN EL DSCHIDRI) -> ISTVAN USZKAR SOHN DER GERECHTIGKEIT -> BEN ADL SOHN DER GRAUSAMKEIT -> BEN KASAWI SOHN DER TREUE -> BEN WAFA SOHN DES ABWARTENS -> BEN HIDR SOHN DES BÄRENJÄGERS -> MARTIN BAUMANN SOHN (SÖHNE) DES BLITZES (IBN ES SA'IKA) -> TARIK und HILAL SOHN DES FRIEDENS -> BEN TESALAH SOHN DES GEHEIMNISSES (ABD ES SIRR) -> MESUF BEN BARAK EL KASI EL KENADEMI

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SOHN DES GELINGENS -> BEN NEFAD SOHN DES INKA (EL HIJO DEL INKA) -> HAUKAROPORA (2) SOHN DES LICHTES -> BEN NUR SOHN DES NILs -> BEN NIL SOHN DES OPFERS -> IBN KURBAN SOHN DES URSPRUNGES (GOTTES) -> IBN ASL SOHN DES VERSTANDES -> IBN EL IDRAK SOLBRIG: Verwalter des Hauses, in dem die Familie WERNER wohnt; S. hat ein langes, hageres Gesicht voller Falten, einen scharfen Blick, spitz und unstet wie derjenige //827// eines Raubvogels. Er ist Witwer. S. will, daß EMILIE WERNER zu ihm zieht. (VS: III 1280-89 IV 1490 VI 2308) VON SOLTIKOFF: Deckname des GRAFen VON -> SAINT GERMAIN SOMBRIER: französischer Douanier, der unter Leutnant JAMBRIEU in St. Goar stationiert ist (KRIEGSKASSE: 287) SOMI: Zuluhäuptling; Bruder von SIKUKUNI und TSCHAKA, Mann von TSCHARGA; Vater von MIETJE; S. ist »von hoher, schlanker, aber kräftiger Figur«. Er ist friedliebend und den Buren, die ihn an Stelle seines Bruders als Zulukönig wünschen, freundlich gesonnen. Auf der Farm JAN VAN HELMERS‹ hilft er KARA BEN NEMSI bei der Behandlung einer schmerzhaften Wunde. Dort erkennt er in Jans Braut und Adoptivschwester Mietje seine verlorene Tochter wieder, die einst mit seiner Frau in die Kalahari fliehen mußte, als S. von Sikukuni verfolgt wurde. In der Schlacht an der GrooteKloof kann er viele der Zulu Sikukunis zum Überlaufen zu den Buren veranlassen. Sikukuni flieht; Somi wird Zuluherrscher. Zur Hochzeit Jans mit seiner Tochter gibt er als Brautgabe Diamanten. (Vgl. BOERDH: PANDA) (historisch) (BOER-GR: 59, 112, 133, 161ff, 170, 194)

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SOMMER: 1) BEN S. (al. UNCLE BEN): Onkel von 2); B. wanderte nach Amerika aus, fing dort als armer Handlungsgehilfe an und brachte es bis zum reichen Großhändler und Schiffsreeder in San Francisco. Er läßt seinen Neffen aus Europa zu sich kommen, um ihn als Erben einzuarbeiten, und nimmt ihn auf seine Reisen mit, auf denen er ganze Ernten und Herden aufkauft. B. ist auch im Robben- und Walfanggeschäft engagiert. (SEEHUNDSJAGD: 73f) 2) FRED S.: Icherzähler; Neffe von 1); als ältestes von fünf Geschwistern wird er als 14jähriger von seinem Onkel nach San Francisco geholt, um dort als Erbe in dessen Geschäfte eingearbeitet zu werden. Der Onkel nimmt ihn auf seine Reisen mit, auf denen ganze Ernten und Herden aufgekauft werden. Damit F. auch das Robben- und Walfanggeschäft kennenlernt, fährt er mit auf eine Seehundsjagd. Er steht den brutalen Tötungsmethoden sehr kritisch gegenüber, gesteht jedoch, im Jagdfieber auch selbst Robben erschlagen zu haben. Am Schluß der Seehundsjagd rettet er einen Seehund vor einem Schwertfisch und nimmt ihn mit nach Hause. (SEEHUNDSJAGD: 73f, 85, 87ff) - FREDs ELTERN: Sie haben noch vier weitere Kinder. F. lassen sie nur nach langem Zögern nach San Francisco reisen. (nur erwähnt) (SEEHUNDSJAGD: 73) SONATAKA (SILBERNER MANN) -> ROULIN //828// SONNE (TEHUA) -> KOLMA PUSCHI GELBE SONNE -> T'AB-WAHGARE (Utah) GROßE SONNE -> MENAKA SCHECHA (Osage) GUTE SONNE: 1) -> MENAKA SCHECHA (Osage) 2) -> INTSCHU TSCHUNA (Apache) TAUSEND SONNEN -> TATELLAH-SATAH

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SONNENSCHEIN -> PAULE FELBER SONNENSCHEINCHEN: vielleicht 8 Jahre alte Tochter von FRITZ und PAULE FELBER; über »sein sauberes Sonntagskleidchen hingen zwei dicke, lange, goldblonde Flechten herab, geschmückt mit einem blauseidenen Zigarrenbande. Die Wangen glänzten vor Gesundheit« (6). S. ist eine positive Symbolfigur, deren Funktion in einem Gedicht beschrieben wird: »Komm mit hinaus in meinen Sonnenschein./Ich bin der Frühling. Laß dich doch erflehen!/Der liebe Gott schickt mich zu dir herein./Du sollst mit mir hinaus ins Freie gehen!« (25). Den übrigen Figuren hält sie einen Spiegel ihrer Schwächen vor. So dem eingebildeten MAJÖRLE und dessen Vater, dem MAJOR. Sie bewegt andere zu guten Taten so den ansonsten niederträchtigen PACHTHOFER oder hält sie von bösen Taten ab. Sie kann ihren Vater zurückhalten, als dieser nach einem Mordversuch des Pachthofers selber in der Gefahr steht, zum Mörder zu werden. (SONNENSCHEINCHEN: 6-9, 12-15, 21, 25f, 32-36, 38-46) SOPHIE: 1) Dienstmädchen bei JOHANNES HAMPEL (ZIEGE: 729) 2) (al. SOFCHEN/SOFJE): Mündel des Bäckers WOLSTRAATEN; sie gehört zu Flamländern, die sich in Bitterfeld angesiedelt haben und erwartet eine größere Erbschaft aus Harlem. Gegen den Willen ihres Vormunds liebt sie den Korporal FRITZ NAUHEIMER, dem sie verrät, daß Wolstraaten in seinem Keller sächsischen Werbern Unterschlupf gewährt. Dies teilt Nauheimer dem ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) mit, der daraufhin inkognito nach Bitterfeld kommt. S. zeigt ihm den Keller, wird dort zusammen mit dem Dessauer von Wolstraatens mißtrauischer und rachsüchtiger Haushälterin ROSINE FRANSENHUBER eingeschlossen und von Nauheimer und dem Rittmeister CURT VON PLATEN wieder befreit. S. und Nauheimer werden ein Paar. (WERBERN: 32, 44, 47, 71ff, 90, 92) //829// 3) Prinzessin; Tochter von Herzog Max in Bayern; sie war Braut und Geliebte König LUDWIGs II. (nur erwähnt) (historisch: Prinzessin in Bayern (1847-97)) (WzG IV: 1593) SORGENEFF (Graf S.): russischer Gouverneur; Freund »pour passer le temps« des BARONs VON FELSEN; auf S.s Schloß Dwianka plant GRAF MILANOW einen Anschlag auf den Baron von Felsen, der durch die Hilfe von S.s Diener GEORGE vereitelt wird. (SIBIRIEN: 774) SOULT, NICOLAS JEAN DE DIEU: französischer General unter NAPOLEON I.; JACQUES MARMONT rettete ihm einst das Leben. (historisch: späterer Außen- und Kriegsminister (1766-1847)) (nur erwähnt) (W: 360 / ULAN II: 533)

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SOUTHEY, EDWARD: Londoner (Leadenhallstreet) Klavierhändler; auf einem seiner Klaviere spielt KARA BEN NEMSI bei JACUB AFARAH. (nur erwähnt) (GR 3: 369) SPAßVOGEL (MUKLE) -> OMAR-ARHA BEN AFRADIN SPENCER, TOBY: Anführer einer Bande von Rowdies, die sich mit DANIEL ETTERS zusammengetan hat, um Goldsucher zu überfallen; S. ist ein »stark und ungeschickt gebauter Kerl mit einem wahren Bullenbeißergesicht. Es war, als ob seine Glieder und seine Gesichtszüge aus Holz roh zugehackt worden seien« (582). Er deckt bei MUTTER THICK in Jefferson-City auf, daß sich ›TIM KRONER‹ zu Unrecht als COLORADO-MAN ausgegeben hat, benimmt sich dort jedoch äußerst flegelhaft und wird deshalb von OLD SHATTERHAND (OS) in seine Schranken verwiesen und an der rechten Hand verletzt. Er verübt später einen Mordanschlag auf OS; dabei verletzt er ihn schwer am Oberschenkel. Auf der Farm des SCHMIEDs nistet er sich mit seinen Leuten ein und wird dort von OS gefangengenommen. In einem Zweikampf mit Schmiedehämmern wird ihm vom Schmied das Schulterblatt zerschmettert; dann wird er mit seinen Leuten freigelassen. (GR 15: 582-96, 621f, 628f GR 19: 329-32, 335f, 343-51, 354-65) DAS SPITZE MESSER: Häuptling der Mojos-Indianer; er ist Verbündeter des GAMBUSINO und von ANTONIO PERILLO. Später überredet ihn sein alter Freund ANCIANO, zum VATER -> JAGUAR überzulaufen. (INKA: 503f, 511, 541f) ES SSAGHIR (DER KLEINE/al. ABU EL BUNDUKIJA (VATER DER FLINTE)): HabaniéAraber in RAKAB ES SERAFs Karawane; er hat Zwergengestalt, ist jedoch mutig. Als zur Gebetsstunde ein Löwe die Karawane angreift, gehört er zu denen, die zusammen mit dem Karawanenführer das Gebet vollenden, bevor er das mächtige Tier erschießt. Der MAHDI beruft ihn in seine Leibwache und gibt ihm den Ehrennamen ABU EL BUNDUKIJA. (IBN EL AMM: 503f) //830// SSALI BEN AQIL (DER FROMME, SOHN DES SCHARFSINNS): Bebbeh-Kurde; Wanderprediger; Sohn des Scheiks AQIL, Neffe GASAHL GABOYAs; S. »war ein junger Mann von vielleicht dreißig Jahren mit einem langen Vollbarte und schönen, asketisch strengen Gesichtszügen ... seine kleinen, etwas schiefblickenden Augen waren aber geeignet, diese Schönheit nicht zu erhöhen, sondern herabzumindern. Von hoher, stolzer Gestalt, ragte er um mehr als Kopfeslänge über den kleinen Hadschi [sc. HALEF] hinaus. Die Farbe des Turbans zeigte ..., daß er sich zu den Nachkommen des Propheten zählte. In seinem Gürtel steckten Messer und Pistolen« (177). In Khoi trifft er auf KARA BEN NEMSI (KBN) und Halef; da er anmaßend auftritt und mit Peitschenhieben droht, gerät er mit Halef aneinander, der ihn durchprügelt. Sein Versuch, KBN zu töten, mißlingt. S. will sich rächen, indem er zusammen mit seinem Vater den Kelhur-Kurden SCHIR SAMUREKs, mit denen er und sein Vater in Blutfehde leben, anträgt, ihnen gegen Erlaß der Blutfehde Rih zu verschaffen. Beide stehlen Rih, werden aber von den Kelhur-Kurden trotzdem gefangengenommen und sollen von Bären gefressen file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/SMI_SPR.HTM[21/02/2024 12:34:21]

werden. KBN und Halef befreien Vater und Sohn. S. wird zum Gottsucher. Er tritt dem Orden der heiligen Kadirine bei, findet dort aber nicht, was er sucht, läßt sich von ARABI PASCHA beraten und pilgert in den Sudan zum MAHDI. Dort gilt er als der begabteste Schüler des Mahdi. Bald jedoch widerspricht er diesem, wird gefangengesetzt und soll zur weiteren Gefolgschaft gezwungen werden. KBN trifft ihn auf El Michbaja wieder: »Die langen wirren Haare hingen ihm wie aufgefranste [!] Schnüre um die hohlen Wangen und aus den tiefliegenden Augen sah der nahe Hungertod. Seine Blöße war nur mit einigen armseligen Fetzen bedeckt, und die einst so stolz getragene Gestalt hatte eine matte, weit nach vorn gebeugte Haltung angenommen.« (516) Nach seiner Befreiung begleitet er KBN auf einer Reise zu den Heiligen Stätten des Christentums nach Palästina. S. wird christlicher Prediger. Mit KBN steht er in ununterbrochenem Briefwechsel; beide haben sich »zuweilen« wiedergesehen. (GR 18: 17477, 189, 201, 205, 270ff, 362ff, 516ff, 531f, 536, 559, 566) SPRINGENDER HIRSCH -> TO-OK-TEY (Utah) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//830// STADTRICHTER: Er untersucht die Explosion im Felsenbruch. (WANDA: 480, 510, 542) STAFFELBAUER (nur erwähnt) (WzG I: 145) STALO (RIESE): Lappe; Nachbar von VATER -> PENT; S.s Diener, PAWEK, hat Vater Pent bestohlen. (SAIWA TJALEM: 37ff) STANGE (ROGATJINA) -> JIM/TIM SNAKER STAR -> SYDSCHYRDA //831// STARKE EICHE: Anführer eines auf Pferderaub ausgerückten Apachentrupps; er wird von FALKENAUGE getötet. (361: STARKE FÄHR ??) (WALDLÄUFER: 349ff, 361ff) STARKE FÄHR: unverständliche Bezeichnung (Setzfehler?) für STARKE EICHE (WALDLÄUFER: 361) STARKE HAND: 1) -> ATESCHA-MU (Comanche) 2) -> LATA-NALGA/LATA-NALGUT (Apache) STARKER ARM: Yumakrieger (GR 21: 173, 176-81) STARKER BÜFFEL: 1) Kriegshäuptling der Upsarokas (nur erwähnt) (MUSTANG: 43) 2) -> NALGU MOKASCHI (Mimbrenjo)

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STARKER WIND -> BITSIL-ILTSCHEH (Mogollon) STARTON, ELLEN: sehr reiche Amerikanerin; Tochter eines Pflanzers; sie ist stolz und ungewöhnlich schön. Sie hat dunkles, volles Haar, eine herrliche Gestalt (nicht zu voll) und eine sonore Stimme. E. ist nur Tänzerin, um im Tanz ihr ›Genie‹ ausdrücken zu können. Sie bereist mit ihrer Dienerin SAMMY Europa, um MAX HOLM zu suchen, den sie in Amerika kennenlernte und den sie liebt, was dieser jedoch aufgrund einiger Mißverständnisse nicht weiß. E. bewirbt sich als Konkurrentin LEDAs um eine Stelle am Residenztheater. In der Residenz findet sie dann Max. Es kommt aber erst zur Verlobung, als E. die Initiative ergreift und Max eine Liebeserklärung macht. (VS: III 1132f, 1144, 1147-52, 1177f, 1180-83, 1202-08, 1268f IV 1397-1402, 1423, 1432ff V 1803ff, 1821ff VI 2074ff, 2378f, 2381-84) STAUDIGEL: 1) alte, reiche und dumme Frau von 2); »ein Bild ausgesprochener Häßlichkeit, lang, hager zum Zerbrechen und an der einen Schulter ausgewachsen« (1189). Sie ist unfreiwillige Mitspielerin in der Komödie, die mit ihrem Mann gespielt wird. (VS: III 1189f IV 1388-97, 1437-40) 2) LEON S.: ehem. Damenschneider; Chef der Claqueurs am Residenztheater; Mann von 1); er hat reich geheiratet; läßt sich ›Baron‹ nennen. Von LEDA wird er mit einem Schä//832// ferstündchen und mit Geld bestochen, ihr gegen ELLEN STARTON seine Claque zur Verfügung zu stellen. Der FÜRST VON BEFOUR (GUSTAV -> BRANDT) und MAX HOLM inszenieren eine aufwendige Verwechslungskomödie, so daß S. das teure Souper nicht mit Leda, sondern mit dem verkleideten Paukenschläger HAUCK verbringt, und seine Frau Zeugin dieses Zusammenseins wird. S. erhält für seine Intrigen eine Gefängnisstrafe. (VS: III 1189-96 IV 1396f, 1435f, 1438ff VI 2406) VON STAUFFEN: 1) Baron; Vater von 2)/3); Onkel des Freiherrn VON BRENNER; der »alte Herr hatte ein sehr vornehmes und ehrwürdiges Aussehen. Bei einem schärferen Blick aber sah man es ihm an, daß ein stiller Kummer an seinem Innern nagte ..., der Kummer über seine Töchter.« (WzG I: 188) 2) ELISE V.S.: Tochter von 1), Schwester von 3), Cousine des Freiherrn VON BRENNER; sie ist mondsüchtig. »Ihre Gestalt war hoch, voll, ihr Gesicht bleich und schön.« (20f) Wenn sie nachtwandelt, kann sie in die Zukunft blicken. Sie sagt dem KRIKELANTON, der MUHRENLENI und König LUDWIG II. in Versen die Zukunft voraus. (WzG I: 5, 20f, 137, 188f, 238)

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3) FRANZA V.S.: Tochter von 1), Schwester von 2), Cousine des Freiherrn VON BRENNER: sie ist sehr überspannt, wähnt, sie sei eine Dichterin und will jeden, der ihr sympathisch ist, küssen. F. ist »eine Dame im Alter von vielleicht achtundzwanzig bis dreißig Jahren. Sie war höchst üppig, ja stark gebaut ... Das Gesicht ... war sehr bleich und zeigte den Ausdruck größter Gutmüthigkeit«. Als Dichterin glaubt sie, sich außergewöhnlich kleiden zu müssen: »Man hätte ihren Anzug für ein Schlafnegligé halten können, wenn nicht einiges Fremdartige dabei gewesen wäre. Sie trug nämlich ein langes, bis fast auf die Knöchel reichendes, weißes, hemdartiges Gewand, welches über den Hüften von einem Gürtel festgehalten wurde und die Formen des colossalen Busens deutlich sehen ließ. Um den entblößten Hals legte sich eine breite Goldkette. Das Gewand hatte keine Aermel, die fetten Arme waren nackt und über dem Ellenbogen und an den Handgelenken mit Spangen versehen. Auch die Füße waren nackt und trugen eine für das bayrische Oberland und die herbstliche Jahreszeit verwunderliche Bekleidung, nämlich Sandalen, welche mit um den Unterschenkel kreuzweise geschlungenen Riemen befestigt waren. Das Haar war in einen griechischen Knoten geschlungen, und über der Stirn glänzte ein breites, hohes Diadem.« (54) Sie verhilft - da sie die Begebenheit für ein brauchbares dichterisches Sujet hält - dem KRIKELANTON zur Flucht vor den Gendarmen. F. hält sich später mit ihrem Vater und ihrer Schwester in Scheibenbad auf: »Sie trug ein weitpauschiges, grasgrünes Kleid, einen grellrothen Ueberwurf und einen hellblauen Amazonenhut mit schwefelgelber Feder. In ihrer Hand ruhte der ... mit einem Knauftintenfasse versehene Schirm, und an einem rosafarbenen Riemen hing die theure Mappe an ihrer linken Seite.« (1120) (WzG: I 53ff, 58, 66, 73, 136f, 188 III 1120, 1125 VI 2534) //833// (VON) STAUTENAU: Offizier; Spieler (nur erwähnt) (VS: IV 1569) STEALING-FOX -> TOBIAS PREISEGOTT BURTON BRUDER STECKELBEIN -> BALTHASAR HABERLAND VON STEGELITZ, JANECKE/JANEKE: Ritter; Bundesgenosse von SIMON VON GÜNTERSBERG; er hat ein »bartbewaldetes Gesicht«, ist »ein alter, schweigsamer Gesell, der mit dem Schwerte besser umzugehen verstand, als mit der Zunge, und mit dem vollen Weinhumpen besser als mit der frommen Hauspostille« (274). Sein Haar ist bereits grau, dennoch hält er um die Hand der jungen BRUNHILDE VON GÜNTERSBERG an. Er ist die treibende Kraft in der Fehde gegen die Herren VON WEDEL, HEINRICH VON BORK und HENNING VON KREMZOW. J. und Simon fallen in die Hände HENNING VON WEDELs (des Älteren). Über das weitere Schicksal J.s erfährt man nichts. (QUITZOWS: 263, 274ff, 289, 294 / 471, 481, 612) STEHLENDE HAND -> ROLLINS STEIN:

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1) (STEINMÜLLER): Müller; Vater von 6); er befindet sich in wirtschaftlichen Schwierigkeiten. S. spricht mit dem KAISERBAUERn ab, daß seine Tochter, MARGARETHE STEIN, dessen Sohn, WILHEM KAISER, gegen Wilhelms Willen heiraten soll. S. soll dem Kaiserbauern behilflich sein, Geschmeide, das der Vater des Kaiserbauern unrechtmäßig erwarb, zu verkaufen. Als aus der Hochzeit nichts wird, droht S. dem Kaiserbauern mit einer Anzeige. (KAISERBAUER: 190f, 194f) 2) Witwe von 5), Mutter von 3)/7)/8); sie lebte mit ihren drei minderjährigen Kindern in ärmlichen Verhältnissen, die sich erst durch die Vermietung eines Teils ihrer Wohnung an den reichen und gutherzigen BLAUROTEn METHUSALEM verbessern. Sie erlaubt ihrem Sohn, RICHARD STEIN, in Begleitung des Methusalem zu ihrem in China lebenden Schwager, DANIEL STEIN, zu reisen. (METHUSALEM: 7-10, 543, 546) 3) Tochter von 2)/5), Schwester von 7)/8) (METHUSALEM: 9) 4) DANIEL S. (al. SCHI): aus Deutschland ausgewanderter Bruder von 5), Onkel von 3)/7)/8); er wird von seiner Familie für tot gehalten; tatsächlich hat ihn ein abenteuerliches Schicksal über Süd- und Nordamerika nach China verschlagen. Zunächst als Fremder geächtet und zugleich mit einem Ausreiseverbot belegt, paßt er sich an die chinesische Lebensart an. Durch die Entdeckung einer Ölquelle und dank der Freundschaft des einflußreichen BETTLERKÖNIGs (T'EU) gelangt er schließlich unter dem Namen SCHI (chines. STEIN) sogar zu Reichtum und Ansehen. S. »war lang und hager, über //834// sechzig Jahre alt. Zwar trug er keinen Zopf, aber sein langes Haar hing unter dem Hute hervor. Es war silberweiß. Sein scharf geschnittenes Gesicht zeigte tiefe Falten, die Spuren langer körperlicher und auch geistiger Anstrengung. Man sah es diesem Gesichte an, daß der Mann einen festen, selbständigen Charakter habe, und doch lag eine freundliche Milde, welche dem Beschauer wohl that, über dasselbe ausgebreitet« (512). Er ist alleinstehend und kränklich. Der verschollen Geglaubte meldet sich brieflich bei der Familie seines Bruders, der er sein Vermögen hinterlassen möchte. Der Erfolg der dadurch ausgelösten Chinareise seines Neffen Richard, des BLAUTROTEn METHUSALEM und ihrer Gefährten, übertrifft alle Hoffnungen: S. findet in Mijnheer WILLEM VAN AARDAPPELENBOSCH einen Käufer für sein Ölunternehmen und kann mit den übrigen Gefährten in seine alte Heimat zurückkehren, wo er fortan als Rentier lebt. (METHUSALEM: 10, 14f, 187, 453, 509, 512-15 (erster Auftritt), 521-27, 529-32, 546) 5) JOSEPH FERDINAND S.: verstorbener deutscher Volksschullehrer; Mann von 2), Vater von 3)/7)/8), Bruder von 4) (nur erwähnt) (METHUSALEM: 5, 7) 6) MARGARETHE (GRETE) S.: Tochter von 1); sie soll mit WILHELM KAISER gegen dessen Willen verheiratet werden. Aus der Verbindung wird jedoch nichts. (KAISERBAUER: 190f)

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7) RICHARD S.: älterer Sohn von 2)/5), Bruder von 3)/8), Neffe von 4); R. ist 17 Jahre alt, begabt. Er kann dank der finanziellen Hilfe des BLAUROTEn METHUSALEM das Gymnasium besuchen. Als potentieller Erbe seines Onkels Daniel begibt er sich zusammen mit dem Methusalem und weiteren Gefährten auf eine gefahrvolle Reise nach China. Bei den dabei erlebten Abenteuern hält er sich bescheiden und schweigsam im Hintergrund. Einmal rettet er gerade durch diese Zurückhaltung die Gefährten, die von chinesischen Piraten durch mit Opium versetzten Branntwein betäubt worden waren: als einziger nüchtern geblieben, durchschaut und vereitelt er den geplanten Mordanschlag. (METHUSALEM: 8ff, 62, 74f, 105, 135, 138-49, 203, 362, 448, 512f, 520, 527f, 546) 8) WALTHER S.: sechsjähriger Sohn von 2)/5), Bruder von 3)/7) (METHUSALEM: 9) STEINBACH: 1) Fleischer in Herlasgrün (nur erwähnt) (DH-DH: 1033) 2) (vermutlich) Großherzog; (vermutlich) verstorben; Vater von 3) und vom GROßHERZOG; er hat auf geheimnisvolle Weise Schuld an der Familie VON ADLERHORST auf sich geladen, die sein Sohn, OSKAR STEINBACH, wiedergutzumachen sucht. (nur erwähnt) (DH-DH: 1041, 1479) 3) OSKAR S. (al. TAN-NI-KAY/NATAN-SI-NI-TLE KAYE (FÜRST DER BLEICHGESICHTER)/MASR-EFFENDI/BARON VON ROLLENAU/PRINZ OS//835// KAR): deutscher Prinz, Diplomat und Husarenoberstwachtmeister; Veteran des deutsch-französischen Krieges von 1870/71; berühmter Westmann; Sohn von 2), Bruder des GROßHERZOGs - im Orient: »Er trug einen vollständig türkischen Anzug ... Seine hohe, breitschulterige Gestalt ließ auf eine große Körperkraft schließen. Sein Anzug war mit echten Borden verziert, und aus seinem Gürtel sahen die goldbesetzten Kolben zweier Pistolen und der mit edlen Steinen ausgelegte Griff eines Messers. Er schien also reich zu sein. Man konnte ihn auf vielleicht dreißig Jahre schätzen. Sein Gesicht war bleich, aber nicht von einer krankhaften Farblosigkeit. In den großen, dunklen Augen lag Geist und Leben, und ein starker, sehr gut gepflegter Schnurrbart gab ihm ein kriegerisches Aussehen ... konnte als ein seltenes Beispiel männlicher Schönheit gelten. Er trug keine Handschuhe, und so sah man am kleinen Finger seiner rechten Hand einen Solitär von bedeutender Größe glänzen. Dieser Diamant allein repräsentirte ein nicht unbeträchtliches Vermögen.« (27f) S. hält sich in Konstantinopel als Gesandter des ägyptischen Vizekönigs TAUFIK PASCHA auf, für den er um die Hand der Prinzessin EMINEH werben soll. Beim ersten Treffen mit der Prinzessin lernt S. deren Begleiterin GÖKALA kennen. Beide verlieben sich sofort ineinander. S. rettet den beiden Frauen das Leben, als ein Leopard sie bedroht; er bezwingt das Tier allein durch die Macht seines Blickes. Seine Mission ist erfolgreich: die Prinzessin

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willigt in die Ehe mit dem Vizekönig ein. Gökala jedoch, die durch ein Geheimnis an den Grafen ALEXEI POLIKEFF gebunden ist, verliert er aus den Augen, nachdem Polikeff einen Anschlag auf S.s Leben versucht hat. S. wird zunächst eher nebenbei in das Geschehen um die Familie VON ADLERHORST verstrickt. Er kann aufgrund seiner hohen Stellung HERMANN VON ADLERHORST und PAUL NORMANN aus Verlegenheiten helfen. Dann reist er in diplomatischer Mission nach Tunis. Er sucht KRÜGER BEI, den Oberst der Leibwache des BEI VON TUNIS (-> MOHAMMED ES SADOK PASCHA), auf, der sich bei den Medscherah-Beduinen aufhält. Dort befreit S. HILUJA aus den Händen ihres Räubers. In Tunis gelingt es ihm, durch Informationen Lord EAGLE-NESTs, den Bei von Tunis vor einem Sprengstoffanschlag IBRAHIM PASCHAs und des Derwischs OSMAN (-> FLORIN) zu retten. Eagle-Nest, ein Verwandter Hermann von Adlerhorsts, verfolgte zusammen mit diesem und Normann die beiden Verbrecher bis nach Tunis, da diese TSCHITA (VON ADLERHORST) und ZYKYMA in ihrer Gewalt haben. S. kann mit Hilfe Krüger Beis Tschita befreien. Mit dem Lord, Hermann und Normann folgt er den Verbrechern nach Ägypten. S., der als besonderer Freund des Vizekönigs auftritt, wird von diesem zum Beduinenstamm der Beni Sallah gesandt, um dort die Wahl des neuen Scheiks im Sinne Ägyptens zu beeinflussen. Hiluja, die Schwester des Interim-Scheiks BADIJA (die Witwe des vorherigen Scheiks) und Hermann von Adlerhorst nimmt er mit auf diese Reise. Bei den B. Sallah kämpft S. mit FALEHD um die Scheikwürde und erlangt sie. In einem Wettschießen läßt er sich dann jedoch von TARIK, dem Geliebten Badijas, besiegen und erreicht so, daß ein ihm genehmer Scheik die Macht erhält. Als die Beni Suef die B. Sallah angreifen, führt S. die B. Sallah zum Sieg. Er zwingt auch die Beni Halaf zum Frieden mit den B. Sallah. S.s Mission der Befriedung der Beduinenregion Ägyptens ist damit erfolgreich beendet, wofür S. vom Vizekönig einen Orden erhält. Bei den B. Sallah //836// hielten sich auch Polikeff und Ibrahim Pascha auf. Beide können jedoch entkommen und Gökala, die Lord Eagle-Nest in Kairo aufgestöbert hatte, mit sich nehmen. Bei den Beni Suef erfuhr S. jedoch durch NENA vom Schicksal Gökalas, deren eigentlicher Name SEMAWA ist. - in Amerika: Nach den Orientabenteuern sucht S. neun Monate lang in Nordamerika nach verschollenen Gliedern der Familie von Adlerhorst. In den drei Jahren seines Aufenthaltes im Westen wird er zu einem der berühmtesten Westmänner (FÜRST DER BLEICHGESICHTER) und der beste Freund des Apachenhäuptlings LATA-NALGA. Er trägt einen dichten Vollbart. »Gekleidet war er in starkes, ungegerbtes Wapitileder. Im breiten Ledergürtel steckte ein Messer und ein großes Beil ... Um die Schulter hatte er einen Lasso geschlungen und auf dem Rücken trug er einen Tornister, welcher ihm ein eigenartiges Aussehen gab.« (1031) Das Beil ist gleichzeitig Gewehr und Wurfbeil. S. verwendet darüber hinaus noch einen ›Schießring‹, mit dem er vortäuscht, direkt mit seiner Hand schießen zu können, und eine Handgranate, die fürchterlichen Qualm und Gestank erzeugt. Am Silbersee nimmt er Florin, der in Amerika unter dem Namen BILL NEWTON sein Unwesen treibt, und die Bande des ROTEn BURKERS gefangen, die ALMY WILKINS (DIE TAUBE DES URWALDES) überfallen wollten. Dabei trifft er auf den Verbrecher ROBIN WALKER, der MAGDA HAUSER, die in Wirklichkeit MAGDA VON ADLERHORST ist, mit Hilfe von Marikopas durch eine (wohl fingierte) Opferung seinem Willen gefügig machen will. S. befreit Magda und verfolgt Walker bis ins ›Tal des Todes‹. Dort befreit er zusammen mit GÜNTHER VON LANGENDORFF die im Quecksilberbergwerk ROULINs gefangengehaltenen Sklaven, unter denen sich MARTIN und ANNA VON ADLERHORST befinden. Unter S.s Leitung werden alle Verbrecher gefangengenommen und einer gerechten Bestrafung zugeführt. file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/STA_STEP.HTM[21/02/2024 12:34:22]

Nur Florin, einer der Hauptwidersacher der Familie von Adlerhorst, entkommt. Bei dessen Verfolgung trifft S. auf den ehemaligen russischen Verbannten MICHAEL KIROFF, der ihm wichtige Hinweise auf den Aufenthaltsort BANDAs, des Vaters von Semawa, geben kann. - in Sibirien: Auf der Suche nach Banda und GEORG VON ADLERHORST erscheint S. in Platowa, wo er Semawa wiedertrifft, die nun bei ihm bleibt. »Steinbach war noch immer der Alte. Seine Züge hatten sich nicht verändert. Die erlebten Strapazen waren spurlos an demselben vorübergegangen. Anstatt des dunklen, langen Vollbartes, welcher in Constantinopel und später sein Gesicht umrahmt hatte, trug er jetzt nur einen kräftigen Schnurrbart, welcher einen wirklichen Schmuck seines männlich schönen und bedeutenden Gesichtes bildete.« (1871) S. nimmt in Sibirien nicht mehr in dem Maße an der Abenteuerhandlung teil wie etwa in Amerika. Die ›Arbeit vor Ort‹ wird ihm von den Westmännern SAM BARTH und JIM und TIM SNAKER weitgehend abgenommen, die als S.s Vorhut vor diesem in Platowa eintreffen und Georg von Adlerhorst finden. S. tritt gewissermaßen als ›Großrevisor‹ auf. Er ist mit außerordentlichen Vollmachten ausgestattet. Dem Kreishauptmann von Platowa wird er angekündigt als einer, dem die Ehre eines Ministers, eines Freundes des Zaren erwiesen werden soll. S. hat einen Zarenukas, der besagt, daß alle seine Befehle so zu befolgen seien, als wären sie vom Zaren selbst ausgegangen. S. setzt sich zweimal effektvoll in Szene, indem er seinen Umhang //837// fallen läßt und sich »in der brillanten Uniform eines russischen Generals der Cavallerie« und in der »Uniform eines Generallieutenants der russischen Gardekavallerie« präsentiert. Seine Vollmachten erlauben es ihm, Georg von Adlerhorst und Banda, die er auf dem Gut von PETER DOBRONITSCH findet, zu befreien, zu rehabilitieren und zu entschädigen. Den Grafen Polikeff läßt er verhaften. - in Bad Wiesenstein: S. spielt hier für die Abenteuerhandlung keine Rolle mehr. Er wird als der Retter der Familie von Adlerhorst gefeiert. Der letzte Schlag gegen Ibrahim Pascha und Florin, an dem S. sich beteiligt, mißlingt, die Schurken entgehen einer ausdrücklichen Bestrafung: Ibrahim wird von Florin erschossen, Florin erschießt sich selbst. S.s Liebe zu Semawa findet ihre Erfüllung: beide heiraten. Erst auf der vorletzten Seite des Riesenromans lüftet S. sein Inkognito. Man erfährt, daß er Prinz und Bruder des Großherzogs ist, daß er vom Zaren wegen seiner hervorragenden militärischen Fähigkeiten ein Garderegiment verliehen bekommen hat, daß er ›persona gratissima‹ beim Sultan ist und man ihn für einen bedeutenden Staatsmann und eine der hervorragendsten Kräfte des Kabinetts hält. Die Bindung S.s an die Familie von Adlerhorst bleibt ungeklärt; als S. Anna und Martin von Adlerhorst befreit hat, spricht S. für sich in die Nacht hinaus: »Dies ist gelungen. Mein lieber, lieber Vater, wenn Du es erfährst, wirst Du zufrieden sein mit Deinem Sohne. Bald, bald wird Deine Schuld glänzend abgetragen sein!« (1479) WILKINS gegenüber behauptet er in Bezug auf Martin von Adlerhorst: »Ich bin ein Wenig verwandt mit ihm.« (1041) (DH-DH: 27ff, 124, 126, 152, 158ff, 169, 184, 186, 224, 238f, 274, 374, 389, 415, 419, 492, 514, 572, 583, 682f, 775, 795, 808, 812, 998, 1000, 1031, 1035, 1041, 1051, 1065ff, 1084, 1118, 1124, 1133, 1140f, 1148, 1412f, 1428, 1448f, 1457ff, 1479, 1508, 1537f, 1564, 1576, 1628, 1869, 1871, 1874ff, 1922, 1928f, 2274ff, 2284, 2303f, 2336, 2595, 2609) 4) WILHELM S. (al. BAUMANN): Feldwebel und besonderer Günstling des ALTEn DESSAUERs (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU), mit dem er in Böhmen steht; »seine Gestalt war beinahe eine riesige zu nennen, fiel aber gar nicht unangenehm in die Augen, da der Gliederbau ein ganz

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harmonischer war. In der Rechten schwang er wie spielend einen Knotenstock, dessen Gewicht einem Andern ganz sicher mehr zu schaffen gemacht hätte, und wer ihn so langsam, sicher und gewichtig dahinschreiten sah, der konnte sich leicht sagen, daß dieser Enakssohn eine wahre Bärenkraft besitzen müsse« (218). Von seiner in Studenetz wohnenden Liebsten, AGNES ENGELMANN, erfährt er, daß sich der Freiherr FRANZ VON DER TRENCK in Studenetz aufhält. S. informiert den Dessauer, und beide begeben sich als Müllergesellen verkleidet dorthin. Im Wirtshaus kommt es zu einer Auseinandersetzung mit von der Trencks Panduren. S. setzt von der Trenck durch einen Fausthieb außer Gefecht. Der Dessauer wirbt dann für S. bei Agnes› Vater um deren Hand und schenkt dem Brautpaar ein Pachtgut im Anhaltischen. (PANDUR: 218, *68, *72, 299, 314f) STEINBAUER: Bauer in Hohenwald (nur erwähnt) (WzG: 697) //838// VON STEINFURTH, HEYSO: reicher Ritter, der mehr als zwanzig Burgen und Schlösser besitzt; »die lange, hagere Gestalt des Ritters saß so stramm im Sattel, als seien erst zwanzig Sommer über sie dahin gegangen, und doch zeigte das Grau von Bart und Haupthaar und der Faltenreichthum des wetterharten Gesichts alle Spuren jenes Alters, in welchem man den warmen Ofen allen Schönheiten eines winterstarren Waldes vorzieht« (150). Als Raubritter haust er auf Alvensleben. Er plant mit den ihm gleichgesinnten Rittern CLAUS VON QUITZOW und den Herren VON DEM KRUGE einen Überfall auf einen markgräflichen Geldtransport bei Schloß Garlosen. Der Überfall gelingt zwar, doch stellt sich heraus, daß der Transport nur fingiert war. Statt des erwarteten Goldes findet sich nur Sand in den erbeuteten Fässern. (historisch) (QUITZOWS: 150, 162 / 500ff, 518f, 529f, 549) STEINMETZ: preußischer General (nur erwähnt) (historisch: Karl Friedrich von Steinmetz; zuletzt Generalfeldmarschall (1796-1877)) (W: 1130 / ULAN IV: 1343) STEINMÜLLER -> STEIN (1) STELZER, MÄRTEN: Knappe MARIEs; S. ist ein »alter, graubärtiger Gesell«, der sein Fräulein zu ihrem Oheim, JOHANN VON WALDOW, nach Ziesar begleitet. (QUITZOWS: 354f) STENGLER: alter Unterförster bei KURT VON RODENSTEIN (WR II: 693) STEPHAN: 1) Waldhüter; im Auftrag des HERZOGs VON RAUMBURG überlistet und fängt er den jungen KATOMBO. (ZEPTER: 306, 322)

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2) siehe: HÖHL(EN)BAUER Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//838// STERN VON SONORA -> ROSARITA PENA STERNAU: 1) deutscher Hauslehrer beim Bankier SALMONNO in Saragossa; Mann von 2), Ziehvater von 3); S. ist ein geistig und körperlich gewandter Mann (er war Fechtlehrer) mit kleinen, frauenhaften Händen. Er liebt Fräulein WILHELMI, die ebenfalls bei Salmonno arbeitet. S. wird zunächst von ihr zurückgewiesen. Nachdem sie von Herzog EUSEBIO VON OLSUNNA vergewaltigt wurde, heiratet er sie und nimmt das Kind, das sie nach der Vergewaltigung bekommt (KARL STERNAU) als sein eigenes Kind an. Er stirbt früh. (WR I: 302ff, 308f, 315f, 366f, 370f II 672, 842) //839// 2) (geb. WILHELMI): Herzogin von Olsunna; Frau von EUSEBIO VON OLSUNNA, Witwe von 1), Mutter von 3)/4), entfernte Verwandte des Oberförsters KURT VON RODENSTEIN in Rheinswalden; sie wurde in Köln als Tochter eines (früh verstorbenen) Lehrers geboren, spricht fließend Spanisch, Englisch, Französisch und kann etwas Latein, spielt Klavier. In ihrem Zeugnis hatte sie in jedem Fach eine Eins. In jungen Jahren war sie als Erzieherin in Saragossa beim Bankier SALMONNO angestellt. Als sie ihre Stelle dort verlor, engagierte sie GASPARINO CORTEJO als Erzieherin für FLORA VON OLSUNNA, die kleine Tochter Herzog Eusebio von Olsunnas. Dieses Engagement war jedoch nur ein Vorwand, denn der Herzog hatte Gefallen an ihr gefunden und wollte sie in seiner Nähe haben, um sie verführen zu können. Mit Hilfe eines Liebestrankes, den die Zigeunerin ZARBA besorgte, wird sie willenlos gemacht und vom Herzog vergewaltigt. Als sie wieder zu Bewußtsein gekommen war und gewahr wurde, was passiert war, stieß sie sich ein Messer in die Brust, doch konnte Zarba sie retten und gesundpflegen. Der Hauslehrer STERNAU, der ebenfalls als Erzieher bei Salmonno angestellt war und der sie liebt, heiratet sie und nimmt das Kind, das der Vergewaltigung entstammt (KARL STERNAU) als sein eigenes an. Wenige Jahre darauf stirbt er jedoch. Sie zieht mit dem Kind nach Rheinswalden. Zwanzig Jahre später sucht der körperlich verfallene, aber geistig gereifte Herzog sie in Rheinswalden auf, und bittet sie um Verzeihung. Er sühnt sein Verbrechen, indem er sie zu seiner Frau, zur Herzogin von Olsunna, und Karl damit zu seinem legitimen Sohn und Erben macht. (WR: I 240, 305ff, 330, 335ff, 347f, 357ff, 370f II 840f, 846f III 1171ff VI 2610) 3) HELENE S.: Tochter von 1)/2), Halbschwester von 4); sie hat eine feine, schmächtige Gestalt. (WR: I 252 VI 2610) 4) KARL S. (al. MATAVA-SE/PRINCE DU ROC/ROCKYPRINCE (FÜRST/HERR DES FELSENS/GEBIRGES)/DON CARLOS DE OLSUNNA: Hauptheld im WALDRÖSCHEN; berühmter deutscher Arzt und Westmann; Sohn von 2) und Herzog EUSEBIO VON OLSUNNA, Mann von 5.1), Vater von 5.2), Halbbruder von FLORA VON OLSUNNA und von 3); Cousin des

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Oberförsters KURT VON RODENSTEIN, bei dem er (in Rheinswalden) wohnt; S. hat am 20.3. Geburtstag. Er ist von hoher, mächtiger Gestalt und besitzt ungewöhnliche Körperkräfte. »Und wie man die Erfahrung macht, daß gerade solche Kraftgestalten das frömmste und friedfertigste Gemüth besitzen, so lag auch auf dem offenen und vertrauenerweckenden Gesicht und in den treuen, grauen Augen dieses Mannes ein Ausdruck, der keinen Glauben an den Mißbrauch so außergewöhnlicher Körperstärke aufkommen ließ.« (3) S. hat blonde Haare, eine Stichnarbe am Hals, »sein Auge hatte jenen scharfen, umfassenden und durchdringenden Blick, welchen man nur an Seeleuten, Präriejägern, oder sehr weit gereisten Männern zu beobachten pflegt. Er mochte vielleicht sechsundzwanzig Jahre zählen, doch ging von ihm jene Ruhe, jener Hauch der Erfahrung und Gewißheit aus, welcher den Menschen älter erscheinen läßt, als er ist.«(3) In Paris, wo er sich bei seinem Lehrer, Professor CHARLES FRANCOIS LETOURBIER, aufhielt, hat er ROSA DE RODRIGANDA kennen- und liebengelernt. Dort rettet S. ANNETTE MASON vor dem Ertrinken. Auf //840// einen Hilferuf Rosas eilt er nach Spanien und kann gerade noch verhindern, daß GASPARINO CORTEJO und dessen Sohn ALFONZO, der als Sohn des Grafen gilt, an Graf EMANUEL DE RODRIGANDA, dem Vater Rosas, eine Operation ausführen lassen, die zum Tode des Grafen führen soll. S. operiert den Grafen, der an einem Steinleiden erkrankt war, erfolgreich und kann auch dessen Blindheit heilen. Cortejo trachtet ihm von nun an nach dem Leben; er heuert Banditen an, die S. überfallen, von diesem aber getötet werden. S. durchschaut alle verbrecherischen Machenschaften der Cortejos; so weiß er, daß der Graf durch Gift wahnsinnig gemacht wurde und beseitigt werden sollte, was jedoch nicht im Sinne der Cortejos ausgeführt wurde. Er weiß auch, daß Cortejo den echten Sohn des Grafen gegen seinen eigenen Sohn austauschen ließ. Cortejo läßt S. dann in einem Gefängnis in Barcelona verschwinden, wo S. erfährt, daß Graf FERDINANDO DE RODRIGANDA als Sklave nach Härrär verkauft worden ist. Er kann durch die Hilfe des PATER DOMINIKANER aus dem Gefängnis entkommen und die von Cortejo und seiner Geliebten, CLARISSA MARGONY, inzwischen auch mit einem Gift wahnsinnig gemachte Rosa befreien, mit einem Gegengift heilen und nach Rheinswalden bringen. Dort führt er einer großherzoglichen Gesellschaft zusammen mit dem kleinen KURT HELMERS Reit- und Schießkünste vor und zeigt ihnen seinen Henrystutzen und seinen Bärentöter. Er heiratet Rosa, verläßt sie aber sofort wieder, um Graf Ferdinando zu befreien. S. kauft dazu die Jacht Lord HENRY LINDSAYs, der er den Namen ›Rosa‹ gibt. Mit der Jacht will er HENRICO LANDOLA aufbringen, der maßgeblich an den Verbrechen der Cortejos gegen die de Rodriganda beteiligt ist. S. trifft dabei in Avranches auf seinen Schulfreund OTTO VON RODENSTEIN, der ihn zum kranken Herzog Eusebio von Olsunna führt, den S. heilen kann, ohne daß beide ahnen, daß sie Vater und Sohn sind. In der Karibik stellt S. Landola und befreit MARIANO, den echten Sohn Graf Emanuel de Rodrigandas. Um dessen Identität nachzuweisen, reist er dem falschen Alfonzo auf die Hazienda del Erina nach, wo S. den von Alfonzo schwer verletzten ANTON HELMERS retten kann. Auch in Mexiko werden von den Cortejos (PABLO CORTEJO/Alfonzo) Mordanschläge gegen S. angestiftet, deren S. sich jedoch erwehren kann; so z.B., indem er eine ganze Räuberschar durch Schüsse in die Stirn tötet. Als die Verbrecher VERDOJA und PARDERO sich an KARJA und EMMA ARBELLEZ vergreifen wollen, fordert er sie zu einem Doppelduell, in dem er ihnen die rechte Hand zerschmettert/abschlägt. Aus Rache nimmt Verdoja S. und dessen Freunde gefangen und will sie in eine alte Pyramide bringen. S. kann jedoch fliehen (dabei verletzt er ein Auge Verdojas) und die Freunde befreien. Mit diesen Freunden, zu denen auch die Indianerhäuptlinge TECALTO (BÜFFELSTIRN) und SCHOSH-IN-LIETT (BÄRENHERZ) gehören, fällt S. dann in die Hände Landolas, der alle auf einer einsamen Südseeinsel file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/STER_STU.HTM[21/02/2024 12:34:23]

aussetzt, wo sie sechzehn Jahre lang auf Rettung warten müssen. Nach der Befreiung durch Graf Ferdinando de Rodriganda, der inzwischen fliehen konnte, will S. in Mexiko an den Cortejos Rache nehmen und Marianos Identität endlich beweisen. S. schließt sich BENITO JUAREZ an, mit dem er gegen die Franzosen und deren Kaiser MAXIMILIAN kämpft. S. kann Juarez bei der Einnahme von Chihuahua wertvolle Dienste leisten, befreit die von Pablo Cortejo und dessen Tochter, JOSEFA CORTEJO, besetzte Hazienda del Erina und nimmt die Cortejos gefangen. Diese können jedoch //841// fliehen. Bei der Verfolgung gerät S. in die Hände PATER HILARIOs, der ihn und seine Gefährten in den unterirdischen Gewölben seines Klosters verschwinden läßt. Kurt Helmers inzwischen erwachsen und wegen einer diplomatischen Mission in Mexiko weilend kann alle befreien. Die Cortejos und Henrico Landola, die ebenfalls von Hilario gefangen wurden, fallen so auch in die Hände Sternaus. Dieser läßt Landola kitzeln, bis ihm Schaum vor dem Mund steht, denn dieser Schaum ist das Gegengift für den immer noch wahnsinnigen Graf Emanuel de Rodriganda, den S. heilt, als er nun endlich nach Rheinswalden zurückkehrt. Dort trifft er zum ersten Mal seine inzwischen sechzehnjährige Tochter ROSA (WALDRÖSCHEN). Auf dem großherzoglichen Maskenball in Rheinswalden wird ihm auch enthüllt, daß sein leiblicher Vater der Herzog von Olsunna ist und er dessen rechtmäßiger Erbe. (743: versehentlich STERNBERG) (WR: I 3ff, 16ff, 57f, 107, 112f, 124f, 146f, 164ff, 179ff, 191ff, 214f, 243, 277ff, 288ff, 375, 396 II 604f, 714ff, 723ff, 732ff, 737ff, 745ff, 749, 764f, 769ff, 790, 819, 822, 862ff, 880ff, 889ff, 900ff, 911f, 918ff, 924 III 956ff, 962, 964ff, 976ff, 1002, 1005f, 1011f, 1063ff, 1083ff, 1105ff, 1127f, 1133f, 1406ff, 1411 IV 1588ff, 1790ff, 1802ff, 1840ff V 1895ff, 1930ff, 1939ff, 1986, 2021ff, 2027ff VI 2448f, 2456, 2467, 2561ff, 2579f, 2601f, 2606, 2612) 5) ROSA S.: 5.1) (geb. DE RODRIGANDA): spanische Contezza; Tochter Graf EMANUEL DE RODRIGANDAs; Frau von 4), Mutter von 5.2), Schwester MARIANOs; Freundin von AMY LINDSAY; »Die Züge dieses unvergleichlich schönen Wesens waren weder mit dem Pinsel, noch mit Worten zu beschreiben. In ihnen sprach sich die unentweihte Unschuld des Kindes ebenso, wie das ungestillte Sehnen der reifen Jungfrau aus; in ihnen vereinigte sich die reine Unberührtheit einer Rafaelischen Madonna mit der verheißungsvollen Gluth eines Frauenkopfes von Correggio, und wer in die großen, von dunklen Wimpern beschatteten Augen blickte, welche in einem vollen, tiefen Blau erglänzten, der mußte aus diesem frappanten Contrast dieses Blaues mit der Rabenschwärze des Haares ahnen, daß diese hinreißende Schönheit aus einer innigen Vermählung des maurischen Blutes mit dem westgothischen entstanden sei.« (14) Auch ihre Kleidung war eine »sinnreiche Verschmelzung des duftig Maurischen mit dem gediegenen Nordischen. Unter weiten, goldgestickten weißseidenen Pantalons stak ein kindhaftes, zart gebildetes Füßchen in einem glänzenden Prokatschuh [!], dessen Länge keinesfalls über die berühmte und von den Frauen so heiß ersehnte Nummer Null hinauskam. Ueber diese Pantalons war ein faltiges, rothseidenes Röckchen geschürzt, dessen nach unten ausgeschnittener Vordertheil den Schritt freigab und den herrlichen Gliederbau doch noch mehr ahnen, als erblicken ließ. Dieses Röckchen wurde um die schlanke Taille von einem in Gold und Perlen reich verzierten Gürtel zusammengehalten, welcher die Weichheit, Fülle und schöne Rundung der Hüften trefflich hervorhob. Darüber schimmerte ein kurzes Jäckchen von der Farbe, welche den duftenden Rosen von Schiras abgelauscht zu sein scheint, und als file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/STER_STU.HTM[21/02/2024 12:34:23]

Obergewand fiel zu den Schultern ein oleanderblüthenfarbiger Manteau, welcher am Boden eine wallende Schleppe bildete und aus jenem schleierartigen, kostbaren Sammet gearbeitet war, welcher nur von den zarten Fingern der Frauen von Derbidschan gewebt //842// werden kann, und zu dessen Anfertigung eine solche Arbeiterin für eine einzige Elle ein Vierteljahr braucht. Dieser köstliche Manteau ließ die vollen, herrlichen Arme frei, deren Schnee durch den Perlmutterglanz der weiten Schorabakschleier-Aermel entzückend hindurchschimmerte. Und auf dem Kopfe trug sie ein dunkles, polnisches Barett, mit Kolibri- und Paradiesvogelfedern ausgeputzt, unter welchem das dichte, rabenschwarze Haar in zwei langen, schweren Flechten fast bis über die Kniegegend herniedersanken [!]. Ein einziger, aber desto kostbarerer Brillantring schmückte ihr zartes und doch so volles Kinderhändchen.« (13f) Während eines Paris-Aufenthaltes lernt sie KARL STERNAU kennen und verliebt sich in ihn. Sie bittet ihn um Hilfe, da sie ihren (angeblichen) Bruder ALFONZO und den Verwalter ihres Vaters, GASPARINO CORTEJO, den wahren Vater Alfonzos, verdächtigt, ihren kranken Vater durch eine ungeeignete Operation töten lassen zu wollen, womit sie Recht hat. Sternau kann ihrem Vater helfen. Doch wird der Graf von den Cortejos kurz darauf durch Gift wahnsinnig gemacht. Das gleiche geschieht ihr, während man Sternau in ein Gefängnis werfen läßt. Nach seiner Befreiung kann er R. aus dem Stift, in das man die Geistesgestörte gesteckt hatte, entführen und heilen. Sternau bringt sie zu seiner Mutter nach Rheinswalden und heiratet sie. Kurz nach der Hochzeit bricht Sternau dann auf, die Schicksale der Familie de Rodriganda aufzuklären. Sechzehn Jahre lang bleibt er verschollen. R. jedoch wartet geduldig auf ihn und widmet sich der Erziehung ihrer gemeinsamen Tochter. Durch die Abstammung ihres Mannes von Herzog EUSEBIO VON OLSUNNA, von der Sternau erst nach seiner Rückkehr erfährt, wird R. Herzogin von Olsunna. (WR: I 5ff, 13f, 65f, 73f, 106ff, 112, 134, 146, 175f, 193, 200, 209, 214, 259, 277f II 745, 834ff III 1161ff VI 2603, 2606, 2612) 5.2) (al. WALDRÖSCHEN/ROSITA/RÖSCHEN): Tochter von 4)/5.1); Freundin, später Frau von KURT HELMERS; als Sechzehnjährige ist sie »von einer soeben erst erblühten Schönheit, welche fast unbeschreiblich zu nennen war. Ihr himmlisches Gesichtchen war von der zarten Röthe der Jugend überhaucht, ihr dickes, federndes Haar fiel in zwei starken, langen Zöpfen ... herab und wand sich ... wie eine weiche, liebkosende Schlange über den weichen Schooß hinüber und wieder herüber, ihre Züge waren so rein, so kindlich, so ahnungslos, und doch lag in ihren tiefen, dunklen Augen ein Licht, welches jedem annähernden Schritte versengend entgegendrohte ... sie (hatte) den Schritt vom Kinde zur Jungfrau soeben erst gethan, aber diese trotz ihrer Zartheit so kräftigen Formen mußten zur Entfaltung einer königlichen Schönheit geeignet sein.« (1170) Ihre Gestalt ist von »einer imponirenden Höhe«; ihr Lieblingsparfüm ist Reseda. R. lebt mit ihrer Mutter in Rheinswalden, ihren Vater lernt sie erst nach dessen Rückkehr aus sechzehnjähriger Gefangenschaft kennen. Sie liebt ihren Jugendgespielen Kurt Helmers, der ihretwegen ein Duell mit VON RAVENOW austrägt, der sich unverschämt in R.s Wagen drängte, von ihr aber selbstbewußt zurechtgewiesen worden war. Den Kriegsminister (VON ROON) bittet sie, wegen des Duells keine Maßnahmen zu ergreifen. Auf dem großherzoglichen Ball in Rheinswalden wird ihre Verlobung mit Kurt bekanntgegeben. Sie lebt später mit ihm und einem Töchterchen in einer norddeutschen Stadt. Durch die Abstammung ihres Vaters von Herzog EUSEBIO VON OLSUNNA ist R. Prinzessin

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//843// von Olsunna. (WR: III 1161, 1165f, 1170f, 1229, 1253ff V 2078, 2098f VI 2601, 2608f, 2612) STERNBERG: versehentlich für KARL STERNAU (WR II: 743) VON STERNBURG: 1) Frau von 2), Ziehmutter von 3); Cousine der KÖNIGIN VON NORLAND; gleichzeitig mit dieser erwartet sie ein Kind. Sie stirbt bei der Geburt, so daß es dem HERZOG VON RAUMBURG möglich wird, ihre Tochter mit dem gleichzeitig geborenen Königssohn vertauschen zu lassen. (nur erwähnt) (ZEPTER: 177, 819) 2) FÜRST VICTOR V.S.: Mann von 1), Ziehvater von 3); berühmter General Norlands; V. ist ein grauhaariger älterer Mann. Er lernt NURWAN PASCHA (KATOMBO) in Konstantinopel kennen und bietet ihm sein süderländisches Schloß als Domizil an. Er ahnt, daß Nurwan in süderländische Dienste treten soll und behält ihn deshalb im Auge, bleibt aber sein persönlicher Freund. Im Krieg gegen Süderland ist er Oberkommandierender der norländischen Landarmee. (ZEPTER: 177, 722, 753f, 770) 3) PRINZ ARTHUR V.S. (eigentl. BRANDAUER/al. BILL WILLMERS): A. gilt als Sohn von 1)/2), ist aber eigentlich der Sohn des Hofschmieds BRANDAUER: er wurde als Kind mit dem seiner Ziehmutter untergeschobenen Königssohn von ZARBA vertauscht. A. sieht seinem leiblichen Vater ähnlich. Er ist ein »junger Mann von wohl nicht über zweiundzwanzig Jahren. Sein ernstes, männlich schönes Angesicht war sehr stark von der Sonne gebräunt und trug den Charakter einer milden, aber unerschütterlichen Energie« (179). Er ist trotz seiner Jugend schon Fregattenkapitän. Als junger Leutnant hatte er einmal in einem Heldenstück eine feindliche Fregatte ganz allein gekapert. Bei einem Aufenthalt in Ägypten rettete er vor Jahren ALMAH das Leben. Beide verlieben sich ineinander, verlieren sich jedoch aus den Augen. Als Almah mit ihrem Vater auf Schloß Sternburg wohnt, schlüpft er in die Rolle des Dieners BILL WILLMERS. Auch in dieser Stellung kann er Almahs Herz gewinnen. Als er sein Inkognito aufhebt, verloben sich die beiden. Widersacher A.s ist Prinz HUGO VON SÜDERLAND, den er für die seinem Studienfreund KARL GOLDSCHMIDT beigebrachte Verwundung und die Bedrängung Almahs züchtigt, indem er ihn im Gesicht schwer verletzt und mit Ruten schlägt. Im Krieg gegen Süderland ist A. Oberkommandierender der norländischen Flotte. In JUWELENINSEL wird A. als Kommodore des Kriegsschiffs ›Tiger‹ und als Freund FRIEDRICH VON WALMYs (nur) erwähnt. (ZEPTER: 179f, 194ff, 210, 225, 243f, 258, 274f, 402, 722, 753f, 803, 806f, 818f JUWELENINSEL: 132, 531) STEWART: 1) Llano-Geier; er trägt einen schwarzen Vollbart, hat eine Hasenscharte und einen stechenden Blick. S.

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ist als angeblicher Dragoneroffizier Kundschafter auf Helmers Home //844// für TOBIAS PREISEGOTT BURTON. Er wird von OLD SHATTERHAND entlarvt und als Eisenbahnräuber wiedererkannt. S. hat TEVUA-SCHOHE tödlich verletzt und wird von dessen Sohn SCHIBA-BIGK getötet und skalpiert. (GEIST: 320, 351-55, 387-89) 2) britischer Offizier, Adjutant GORDON PASCHAs; er wird von Monassir-Arabern ermordet. (historisch) (nur erwähnt) (GR 16: 518) HERR VON STIEGELITZ: ehemaliger Besitzer des Dukatenhofs zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges; S. mußte den Hof an den Wachtmeister GRAFF verkaufen, weil er durch Trinkerei verarmt war. (nur erwähnt) (DUKATENHOF: 113f) BRÜLLENDER STIER -> BRÜLLENDER BÜFFEL DER GEHÖRNTE STIER -> TO-KEI-CHUN (Comanche) STIRLEY & CO: Bankhaus in San Francisco (nur erwähnt) (JUWELENINSEL: 546) STOCHEN: seltsamer Setzfehler für STEPHAN (HÖHL(EN)BAUER) STOFFEL: Oberst; französischer Militärbevollmächtigter am Berliner Hof (nur erwähnt) (W: 962f / ULAN III: 1162) STOKE: Fallensteller aus Iowa, der sich als OLD SHATTERHAND (OS) ausgibt; S. ist ein »baumlanger, ungemein breitschulteriger Mann mit einem rabenschwarzen Vollbarte, der ihm bis auf die Brust herabreichte«. Er hat von WINNETOU angeblich einen Beilhieb über die Stirn bekommen, von dem die Narbe noch zu sehen ist. OS entlarvt ihn. (nur erwähnt) (GR 26: 11f, 14) STONE, DICK: erfahrener und kühner Westläufer; ständiger Begleiter von SAM HAWKENS und WILL PARKER, mit denen zusammen er das berühmte LEAF OF TREFOIL (DAS KLEEBLATT) bildet - in FIREHAND/WESTEN/GR 8: D. gehört zu der Jäger- und Fallensteller-Gesellschaft OLD FIREHANDs. Er »war ... ein Original ... Unendlich lang und entsetzlich dürr und ausgetrocknet, hing seine knochige Gestalt weit vornüber, so daß es schien, als gebe es für seine Augen keine andere

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Perspective, als diejenige auf die beiden Füße, welche an ein Paar Beine gewachsen waren, deren Ausdehnung Einem angst und bange machen konnte. Ueber die festen, kernigen Jagdschuhe hatte er ein Paar lederne Gamaschen geschnallt, welche noch ein gut Stück des Oberschenkels bedeckten; der Leib stak in einem enganliegenden Camisol, das mittelst eines breiten Gürtels, in und an welchem neben Messer und Revolver die verschiedensten kleinen Nothwendigkeiten staken und hingen, zusammengehalten wurde; um die breiten, eckigen Schultern zog sich eine wollene Decke, deren Fäden die ausgedehnteste Erlaubniß hatten, nach allen Himmelsgegenden aus//845// einander zu laufen, und der kurzgeschorene Kopf stak in einem Dinge, dessen Definition geradezu eine Sache der reinsten Unmöglichkeit war.« (FIREHAND 220) D. skalpiert (nur in FIREHAND/WESTEN) getötete Indianer; er wird beim Kampf um Old Firehands ›Festung‹ getötet. (FIREHAND: 220f, 256 WESTEN: 106f, 111ff, 130f, 153, 168 GR 8: 465, 536) - in GR 7: D. ist nur eine unbedeutende Nebenfigur in der Begleitung Sam Hawkens. (39, 220, 239, 269, ab 534 öfters Gesprächspartner OSs) - in ÖLPRINZ: (al. BERRY); D. tritt nur als Mitglied des KLEEBLATTES auf; für die Handlung ist er ohne Bedeutung. (9f, 14, 19, 64, 85, 114f, 231) STOSCH (Baron St.): (nur erwähnt) (AQUA/FÜRST: 420) VON STRANTZ, HEINRICH: Ritter; Schöppe im Lehnsprozeß gegen WERNER VON HOLTZENDORFF; er schützt mit seinen Mannen einen Geldtransport des Markgrafen FRIEDRICH VON -> ZOLLERN. Dieser Transport ist jedoch nur vorgetäuscht und geht dem eigentlichen Transport voraus. Der von S. begleitete Scheintransport wird von den Raubrittern CLAUS VON QUITZOW und den Herren VON DEM KRUGE überfallen. S. läßt die Räuber mit der vermeintlichen Beute abziehen. Der eigentliche Transport bleibt so unbehelligt. (QUITZOWS: 244 / 515, 518f, 529f, 548f) STRAUBENBERGER: 1) Vater von 2)/3); Holzhacker (nur erwähnt) (WR II: 845) 2) ANDREAS S. (al. DER KLEINE ANDRÉ): deutscher Präriejäger in Mexiko; Sohn von 1); Bruder von 3); er ist 36 Jahre alt. In seiner Heimat Rheinswalden war er Bierbrauer, geriet jedoch mit seinem Bruder wegen eines Mädchens in Streit. Der Bruder zog fort. Als das Mädchen A. untreu wurde, zog er nach Dresden und blieb dort drei Jahre lang. Dann wanderte er nach Amerika aus, wo er für einen Bierbrauer in St. Louis arbeitete, bis er Jäger wurde. A. unterstützt BENITO JUAREZ und trifft dadurch mit EMILIA, der schönen Spionin Juarez‹ zusammen, in die er sich sofort verliebt. Er imponiert ihr durch seine bescheidene, mutige Art, so daß auch sie sich zu ihm hingezogen fühlt. Doch zunächst ist ihre Liebe zum SCHWARZEn GÉRARD (GÉRARD MASON), der sie jedoch nicht file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/STER_STU.HTM[21/02/2024 12:34:23]

begehrt, noch stärker. Als A. sie jedoch nachdem er aus der Gefangenschaft PATER HILARIOs fliehen konnte, aus der Hand einer Bande MIRAMONs befreit, ändert sie ihre Meinung und verführt ihn dazu, ihr einen Heiratsantrag zu machen, den sie annimmt. A. nimmt am großherzoglichen Maskenball in Rheinswalden teil, wo er nach langen Jahren seinen Bruder wiedersieht, und lebt dann mit Emilia auf der Hazienda del Erina. (WR: IV 1485ff, 1489f, 1590ff, 1596, 1775ff, 1781, 1788ff, 1801 V 2039, 2051 VI 2502f, 2512, 2578ff, 2605, 2612) 3) LUD(E)WIG S.: Forstgehilfe bei Oberförster KURT VON RODENSTEIN in Rheinswalden, dem er nach gemeinsamer Militärzeit als Faktotum folgte und treu dient; //846// Sohn von 1), Bruder von 2); seine Reden spickt er stets mit einem meist unpassenden »dahier«. Er verließ nach einem Streit mit seinem Bruder um ein Mädchen zunächst die Heimat. L.s besonderer Liebling ist der kleine KURT HELMERS, dem er ein guter Lehrmeister in allen Jagdangelegenheiten ist. Später ist er der Diener Kurts, wenn dieser in Rheinswalden weilt. L. ist als humorige Figur angelegt, das zeigt sich besonders in der Szene, in der er auf seine Art eine Botschaft am großherzoglichen Hof ausrichtet und in der Episode, in der er den TRAPPER GEIERSCHNABEL als Wilddieb arretiert. Beim großherzoglichen Maskenball in Rheinswalden sieht er seinen Bruder nach langen Jahren wieder. (WR: I 241ff, 246ff II 662ff III 1229 IV 1596 V 2067ff, 2089 VI 2605) STRAUCH: 1) Kaufmann; Vater von 2) (nur erwähnt) (VS II: 621) 2) junger Kaufmann; Sohn von 1); Freund von FRITZ SEIDELMANN; er stößt beim Sprechen mit der Zunge an. (VS II: 535, 541f, 621f, 697-705) 3) sehr armer, jüngerer deutscher Amerika-Auswanderer; Mann von 4); die Überfahrt wird ihm von ROSALIE EBERSBACH finanziert, mit deren Treck er zieht. Bei den Navahos NITSA-INIs darf er sich mit den anderen Auswanderern niederlassen. (ÖLPRINZ: 66, 86, 552f) 4) Frau von 3) (ÖLPRINZ: 209) VON STUBBENAU, EGON: Deckname des Verbrechers SALEK in Wien STUDENTENKARL (KARL SCHMIDT): es handelt sich hier wohl um die Stammfigur einer (geplanten ?) Humoreskenreihe Karl Mays: Die Textpassage: »Das ist ja unser ›alter Knaster.‹ [OTTO VICTOR VON -> SCHÖNBERG-WILDAUEN] Wenn da der ›CONFUSIONSHEINRICH‹ noch file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/STER_STU.HTM[21/02/2024 12:34:23]

dazu kommt, und das ›KRAKEHLLINCHEN‹ [siehe unter ADELINE] oder gar der ›Studentenkarl‹, so giebt es eine jener sonderlichen und possirlichen Geschichten, wie sie zu Dutzenden passirt sind, als der alte gute, grobe und originelle Herr noch lebte!« (61) deutet darauf hin. Bislang ist aber nur die Erzählung ›Ziege oder Bock‹ bekannt, in der der S. auftritt. - in ZIEGE ODER BOCK: Er »war ein Jüngling, auf dessen Oberlippe sich noch die ersten feinen Härchen kräuselten, doch sprach in Haltung, Blick und Bewegung bei ihm sich eine Sicherheit aus, welche sonst nur älteren und erfahreneren Personen eigen zu sein pflegt. Die farbige Mütze keck auf dem Kopfe und die lange, mit räthselhaften Emblemen versehene Pfeife in dem Munde, bot er mit seiner jugendlich kräftigen und gewandten Gestalt eine gar anmuthende Erscheinung dar. Wer ihn kannte, der hatte ihn lieb; sogar der grimmbärtige Schloßherr mochte ihn gern leiden; der ›Confusionsheinrich‹ war für die Ferienzeit sein treuester Special, und die Jungfer [sc. Adeline] ließ sich von ihm ganze Dutzende von Gedichten verehren, in denen sich Thränen und Gähnen, glauben //847// und schrauben, fließen und nießen, erhören und empören gar hold und innig zusammenreimten. Die Bewohner des Städtchens sagten daher immer: ›der Studentenkarl hat das ganze Schloß im Sacke und wenn der hustet, so schreien sie Alle Prosit von dem alten Knaster an bis herunter zu dem Gartenwächter. Da drunten in dem kleinen, einstöckigen Häuschen [sc. in Wildauen] bei den letzten Scheunen am Flusse wohnten seine Eltern. Der Vater war ein blutarmer Zeug- und Leinenweber, der nebst sich, seiner Frau und einer alten Mutter noch sechs Kinder zu ernähren hatte und daher von dem frühesten Morgen bis in die späteste Nacht an den Webstuhl gebunden war ... Sein Aeltester, der Karl, war schon als Knabe ein ungewöhnlich offener Kopf gewesen und hatte das Glück gehabt, die Aufmerksamkeit des ›alten Knasters‹ auf sich zu ziehen. Dieser nahm sich nach einer strengen Prüfung seiner an, sorgte für den nöthigen Unterricht, ließ ihn das Gymnasium besuchen und schickte ihn schließlich zur Universität, wobei er ihm die kurze Weisung ertheilte, alles Mögliche, aber nur keine Advokatenkniffe zu studiren. Der junge Mann belohnte die ihm gewordenen Wohlthaten mit dem regsten Fleiße, war stets nur mit den besten Zeugnissen nach Hause gekommen und versprach, einst seinem Gönner alle Ehre zu machen. Wenn es sich dieser auch nicht unnöthiger Weise merken ließ, so hatte er ihn doch fast mit Vaterliebe in sein altes, einsames Herz geschlossen und sorgte für ihn selbst da, wo Niemand Etwas bemerkte. Da er selbst ein abgesagter Feind aller Kopfhängerei war, so sah er mit allerdings stets verborgen gehaltenem Vergnügen, daß sein Schützling sich vor vielen Andern durch Geistesgewandtheit und einen fröhlichen Muth auszeichnete, mit deren Hilfe er den schweren Anforderungen des späteren Lebens sich gewachsen zeigen konnte und die ihm während seiner Schülerjahre manchen lustigen Streich dictirten, der, ohne Jemand in wirklichen Schaden zu bringen, die Lacher für sich hatte und sogar den ›alten Knaster‹ bewog, sich knurrend, brummend und schmunzelnd mit den Händen in den Bart zu fahren.« (64f) Der S. bezeichnet sich selbst als Dichter (in der Szene allerdings eher scherzhaft). Armen und in Notgeratenen hilft er mit seinem wenigen Geld: der BOTENHANNE, dem Schneider MÜLLER, einem Studenten, dem der Vater gestorben ist (mit diesem teilt er Kost, Logis und Taschengeld). Er unterstützt auch die Eltern noch. Da das Geld des Prinzen deshalb nicht ausreicht, »giebt er Privatstunden und schreibt Kollegienhefte für Andre«. (69) Der Prinz fordert den S. auf, ihm einen Streich zu spielen, da er überzeugt ist, daß man ihm keinen Streich spielen könne. Die Aufforderung hat den Charakter einer Wette, da bei Nichtgelingen dem S. die Gelder des Prinzen gestrichen, bei Gelingen jedoch verdoppelt werden sollen. In den Streich werden auch die Adeline und der Confusionsheinrich einbezogen: Adeline muß im Nachbardorf für den Prinzen eine neue Ziege holen. Der S. macht sich den Aberglauben file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/STER_STU.HTM[21/02/2024 12:34:23]

Adelines zu Nutze und lenkt ihre Aufmerksamkeit mit einem angeblichen Abwehrzauber ab: Während sie auf der Mitte des Weges Rast bei ihrem Schwager, dem BERGWIRTH, macht, vertauscht der S. mit Hilfe des Bergwirths, der sein Freund ist, die Ziege gegen einen gleichaussehenden Bock. Am nächsten Tag erfolgt die Vertauschung doppelt, als Adeline in Begleitung des Confusionsheinrich den Bock wieder zurückbringt. Ein weiteres Mal wird die Ziege mit dem Bock vertauscht, als der Prinz die Sache selbst in die Hand nimmt. (65f, 69f, 72, 74) - in OTTO-VICTOR-FRAGMENT: (nur erwähnt) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//848// DER SUCHER -> DAUWARI SÜDANA -> MYLLA VON SÜDERLAND: 1) PRINZESSIN ASTA V.S.: Tochter von 3), Schwester von 2); sie hat ein angenehmes Wesen. A. »zählte vielleicht siebzehn, zeigte aber die Tournure höherer Jahre. Ihre noch kindlichen, weichen und sympathischen Züge ließen errathen, daß die liebliche Knospe sich in wenig Zeit zu einer Rose von vollendeter Schönheit entfalten werde, zu einer Rose, nach welcher wohl nicht Jeder wagen durfte, die begehrende Hand auszustrecken« (2). Sie hat große blaue Augen. A. widersteht der Werbung des PRINZen VON RAUMBURG, den sie wegen politischer Rücksichten heiraten soll. Zu diesem Zwecke wird sie ohne die Hintergründe zu kennen nach Norland gebracht. Als Krieg zwischen Süderland und Norland ausbricht, bewahrt sie möglichste Neutralität. Sie verliebt sich in MAX BRANDAUER, der sich zum Schluß als legaler Thronfolger Norlands entpuppt, so daß eine Vermählung stattfinden kann. In JUWELENINSEL wird sie als Königin Norlands (nur) erwähnt. (ZEPTER: 2, 114, 706, 726, 737f, 742, 819 JUWELENINSEL: 52) 2) HUGO V.S. (al. DER TOLLE PRINZ/HUGO VON ZARHEIM): Reitergeneral Süderlands; jüngster Sohn von 3), Bruder von 1) - in ZEPTER: Er ist 21 Jahre alt, blond, trägt einen feinen Schnurrbart und hat eine Narbe über der rechten Wange. Da er als Wüstling, Schwindler und Schürzenjäger bekannt ist, wird er DER TOLLE PRINZ genannt. Er verspricht als Leutnant HUGO VON ZARHEIM EMMA VOLLMER die Ehe und verletzt ihren Bräutigam KARL GOLDSCHMIDT mit dem Degen lebensgefährlich. Als er auch gegenüber ALMAH zudringlich wird, züchtigt ihn ARTHUR VON STERNBURG und verletzt ihn im Gesicht. Auch auf militärischem Gebiet agiert H. erfolglos: sein Armeekorps wird von den Norländern eingeschlossen. (241, 244, 257, 273ff, 402, 742, 817) - in JUWELENINSEL: H. ist der Hauptschurke dieses Romans. Er tritt zunächst als Rowdy im Seebad Fallum in Erscheinung, wo er MAGDA VON HELBIG durch sein Verhalten in Lebensgefahr bringt. Er wird von KURT SCHUBERT bloßgestellt. Man verurteilt ihn zu einer mehrmonatigen Haftstrafe, die er aber wegen seines adeligen Standes gnadenweise erlassen bekommt. In seinem Schloß Himmelstein und den dazugehörigen Klöstern läßt er Frauen gefangenhalten, um sie seinen amourösen Wünschen gefügig zu machen. Vor Jahren hatte er ein Liebesverhältnis mit der Zirkusreiterin MIß ELLA, die er, als er ihrer überdrüssig war, ins Kloster abschob. Sie flieht von dort und lebt eine zeitlang im Wilden Westen als BOWIE-PATER. Den Verlobten Ellas, THEODOR VON WALMY, läßt er in seinen Kerkern jahrelang gefangen halten. Die Komtess TOSKA VON MYLUNGEN lockt er mit einem Eheversprechen auf sein Schloß. Als sie sich seinen Wünschen aber nicht vor der Heirat fügen will, wird auch sie eingekerkert. H. läßt ANNA UHLIG und MAGDA VON HELBIG entführen, die jedoch von file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/SUC_SZI.HTM[21/02/2024 12:34:24]

KURT //849// SCHUBERT und der nach Süderland heimgekehrten Ella schnell befreit werden. Auch Theodor von Walmy und Toska werden von Ella befreit. Weil er die norländische Regierung haßt, verhilft er dem PRINZen VON RAUMBURG zur Flucht aus dem Zuchthaus. Kurt Schubert fängt den Flüchtigen jedoch wieder ein. H.s Leibdiener, FRANZ GEIßLER, der Kurt außerordentlich ähnlich sieht, wird von Hugo zu einem Mord angestiftet, den man Kurt anhängen will, was jedoch mißlingt. Durch den Zuchthäusler HEINRICH HARTIG läßt H. das Schloß EMIL VON HELBIGs niederbrennen und erschießt ZARBA. Am Schluß wird H. gestellt und stürzt auf der Flucht vor Ella von der Mauer seines Schlosses in die Tiefe. Durch einen Zufall überlebt er den Fall, da er an einem aus dem Felsen ragenden Baum hängenbleibt. Er hängt dort eine ganze Nacht über dem Abgrund: »sein Kopf ist schneeweiß geworden vor Angst. Er soll ganz verwunderlich aussehen« (882). Er geht nach seiner Bergung außer Landes. (3, 19f, 50f, 66ff, 83f, 418f, 434, 468, 482, 577, 580, 594, 612, 660, 706, 849, 882, 913) 3) MAX JOSEPH V.S.: Vater von 1)/2); König von Süderland; strenger Absolutist; er ist ein verschlossener Charakter. Er steht in geheimem Einvernehmen mit dem HERZOG VON RAUMBURG, dem er zum norländischen Thron verhelfen will. Er will die in Norland initiierte Revolution dazu benutzen, Truppen ins Nachbarland zu entsenden. Seine Pläne zerschlagen sich durch das Eingreifen MAX BRANDAUERs und durch eine von KARL GOLDSCHMIDT geleitete Revolution im eigenen Lande, so daß er am Ende einer ihm diktierten Konstitution zustimmen muß. (ZEPTER: 83, 196, 742, 802, 817) SUEF: 1) (al. ILAF): Beduine vom Stamm der Beni Suef; Sklave von FALEHD; weil er von seinem Herrn stets gut behandelt wurde, steht er diesem auch nach dem Ausschluß aus dem Stamm bei. Nach Falehds Tod schließt er sich ALEXEI POLIKEFF und IBRAHIM PASCHA als deren Gehilfe an. (DH-DH: 594, 636, 698, 701) 2) (al. AFRIT (RIESE)): reisender Schneider aus Weiczka; Angehöriger der Bande des SCHUT; er »war sehr klein und schwach gebaut und auch gar ärmlich gekleidet. Sein Wesen schien sehr gedrückt zu sein ... Er hatte ein so verkümmertes, ehrliches Gesicht, und sein Blick war so aufrichtig« (336), daß KARA BEN NEMSI (KBN) sich sehr für ihn eingenommen fühlt. S. schließt sich KBN und dessen Gefährten als Führer an, um sie den BEIDEN ALADSCHY und deren Komplizen in die Arme zu treiben. Er wird jedoch durchschaut, und der Anschlag schlägt fehl. Einen Angriff mit einem Messer auf KBN bei MURAD HABULAM muß er mit dreißig Hieben auf die Fußsohlen büßen. Beim Köhler SCHARKA VISOSCH wird er mit diesem von KBN gefangen und in einen Meiler eingeschlossen. (GR 5: 335f, 338, 499, 505 GR 6: 271, 273)

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SUEF EL ABALIK: Homr-Araber im Gefolge einer Raubkarawane; man will EMIL SCHWARZ ermorden. Dieser kann die Räuber überwältigen und dem Mudir ALI //850// EFFENDI ABU HAMSAH MIAH (VATER DER FÜNFHUNDERT) ausliefern. (SKLAVENKARAWANE: 72) DIE SÜßE -> HILUJA SUHET: französischer General in Spanien, unter dem ALBIN RICHEMONTE kämpfte (nur erwähnt) (historisch: Louis-Gabriel Suchet (!), Herzog von Albufera, Marschall und späterer Oberbefehlshaber in Spanien (1770-1826)) (W: 274 / ULAN II: 423) SULTAN VON HÄRRÄR -> AHMED BEN ABUBEKR SULTAN VON SYMOORE: Er wird auf Betreiben der Engländer zum Verräter an MADPUR SING, dem Radja von Augh, dessen Reich er erobert. Der habgierige Sultan wird von LUBAH im Auftrag der Thugs (Mördersekte) gefangen und lebendig mit der Leiche Madpur Sings verbrannt. (JUWELENINSEL: 257, 275, 290, 292) SUMMER: 1) Westmann, nicht sehr erfahren; S. ist noch nicht alt. Er ist ehrlich (»was man im Westen ... so ... ehrlich nennt«). S. wurde zusammen mit GATES und CLAY von SANTER angeworben, ihm bei der Suche nach Gold am Nugget-tsil zu helfen. Das Leben eines Indianers steht bei ihm »auch in keinem höhern Werte als dasjenige eines ... Tieres« (488). OLD SHATTERHAND (OS) schließt sich dem Trio unter dem Namen JONES an und versucht, sie davon zu überzeugen, daß Santer ein Verbrecher ist. Sie halten Santer jedoch hartnäckig für einen Gentleman. Am Nugget-tsil täuschen sie OS, so daß dieser von PIDA gefangengenommen werden kann. Als Santer sich später die Kiowas zu Feinden macht, bittet OS für die drei, die daraufhin freigelassen werden. (GR 9: 480-97, 501-07, 516-22, 533, 538, 548, 591-95) 2) EDWARD S. (al. TI ISKAMA (BLATT)): Professor der klassischen Philologie; stellvertretender Vorsitzender des selbsternannten Komitees zum Bau des WINNETOU-Denkmals am Mount Winnetou. Er spielt keine aktive Rolle; nach der Auflösung des Komitees wird er entlassen. (GR 33: 9, 13, 393, 612) SUMMERLAND:

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1) Frau von 2) (DICHTER/PFAHLMANN: 153) 2) BILL S.: Mann von 1), Bruder von 3); berühmter Advokat in Stenton (Arkansas); er »war einer jener self-mademen, die sich durch eigene Kraft und mit Überwindung der größten Schwierigkeiten aus der Tiefe in eine geachtete Stellung emporzuringen wissen. Er hatte es bis zu einem der berühmtesten Rechtsmänner der Vereinigten Staaten gebracht und sicherlich jeden größeren Rechtsfall von Arkansas und dem umliegenden Gebiete zu //851// verhandeln« (176). S. wird von seinem Bruder in Stenton besucht. (DICHTER/PFAHLMANN: 128, 152f, 175f) 3) TIM S.: 3.1) Trapper und Goldsucher; Bruder von 2); S. sieht »nichts weniger als gentlemanlike aus; die Strapazen hatten seinen Körper und noch mehr seine Kleidung mitgenommen, aber sein Gesicht zeigte eine jener nicht seltenen Trapperphysiognomien, in welchen sich der Ausdruck ungemeiner List und Verschlagenheit mit dem der Ehrlichkeit und Treue paart.« (129) Seine Mütze »war eine Kopfbedeckung, die ihres gleichen suchte. Von ihm selbst vor langen Jahren mittelst Hirschsehnen aus einem Stück Bärenfell zusammengenäht, hatte sie wohl schon ursprünglich eine außergewöhnliche Form besessen; dann waren ihr im Laufe der Zeit die Haare bis auf einige zerstreute Troddeln abhanden gekommen, die lang und schmutzig braun an der nackten Haut hingen wie Blutegel, die sich in das Fell verbissen hatten; tausendmal vom Regen durchnäßt und ebenso oft von der Sonne wieder getrocknet, hatte das Prachtstück jetzt eine geradezu unbeschreibliche Gestalt angenommen und lag auf dem Kopfe, wie eine ausgedorrte Qualle oder ein Stück ausgelaugte und ausgebratene Dachpappe, welches die Hitze in Halbkugelform gezogen hat.« (130) S. verwendet in seinen Gesprächen häufig als Beispiele unpassende Bibelzitate. Um der Verfolgung durch Comanchen zu entgehen, mußte S. in den Llano estakado fliehen, wo er dann von Pfahlmännern überfallen wird, die ihm sowohl sein Pferd wie auch seine Waffen und das mitgeführte Gold rauben. Im Llano trifft er auf den kurz vor dem Verdursten stehenden RICHARD FORSTER, dem er mit seinem letzten Tropfen Wasser das Leben rettet. (In DICHTER ist es Forster, der S. das Leben rettet, indem er zwei Kojoten erschießt und ihm deren Blut einflößt.) Am Rande des Llano treffen die beiden auf die Pfahlmänner und können ihnen S.s Pferd und Waffen wieder abnehmen. S. und Forster trennen sich dann. In Stenton, wo S. seinen Bruder besucht, sehen sie einander wieder. Bei einem vom Bankier OLBERS gegebenen Fest erkennen sie in TOM WILSON den Anführer der Pfahlmänner. Wilson flieht mit Geld und Wertpapieren, die er Forster gestohlen und Olbers auf betrügerische Weise abgenommen hat, nach Mexiko, wohin ihm S. und Forster folgen. Dort können beide einen von Wilsons Bruder, ANTONIO MOLEZ, inszenierten Überfall auf den Grafen HERNANO und dessen Frau vereiteln und auch Wilson verhaften lassen. Vom Grafen werden beide für ihre Hilfe belohnt: S. mit einer Legua Land. In DICHTER kann Wilson in Mexiko entkommen, wird jedoch von dem mit Forster befreundeten Kapitän WILLIAMS auf einer Insel ausgesetzt, wo ihn Forster und S. stellen. Als Wilson Forster angreift, wird er von S. erstochen. (DICHTER: 612ff PFAHLMANN: 126ff, 137, 139ff, 152f,

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169, 175f, 185ff, 202ff, 207, 217-22, 233, 235, 240f) 3.2) Westläufer; S. trifft im Wald auf ABRAHAM LINCOLN, dem er beim Holzfällen hilft. Beide werden bei dem von Indianern zerstörten Fort Gibson vom KANADA-BILL hinterrücks überfallen, der von ihnen schwer verwundet wird, aber entkommen kann. Später trifft S. in Vicksburg seine ehemalige Geliebte, BETTY KRONER, deren vier //852// Kinder vom Sklavenhändler WILLMERS geraubt wurden. S. und Lincoln befreien die Kinder. Den Kanada-Bill, der sich gerade als Sklavenhändler bei Willmers aufhält, lassen sie wieder frei. S. heiratet Betty. (Vgl. THREE CARDE: TIM KRONER) (SELFMAN: 398f, 414f, 430f, 446f) DR. SUMTER: Leiter eines »Privat-Detektive-Corps« in St. Louis; Chef von FRED WALKER (nur erwähnt) (IM WILDEN WESTEN/GR 9: 383) SURCOUF, ROBERT: französischer Seefahrer und Kaper (historisch: 1773-1827) - in SURCOUF/KAPER: Schüler der See-Akademie und des Bureau des longitudes; ein strenggläubiger, standhafter Katholik; zu Beginn der Erzählung ist er 22 bis 23 Jahre alt, »aber diese hohe Stirn, diese breiten Schläfen, die dichten Brauen, der mächtige Blick, die scharfe Adlernase, der energisch gezeichnete Mund, der sehnige, von der Sonne gebräunte und vom Hemdkragen bloß gelassene Hals, die breiten Schultern, der geschmeidige Gliederbau, das alles machte den Eindruck des Gereiften, des Achtunggebietenden, des Ungewöhnlichen« (4f). S. hat eine schlanke, kräftige Gestalt. Er wollte zur Armee, wurde aber wegen seines Glaubens abgelehnt. Im Jahre 1793 gerät er in eine Auseinandersetzung mit Konventsoldaten, gegen die er den katholischen Geistlichen BRUDER MARTIN verteidigt. Beide werden vom Colonel BONAPARTE (-> NAPOLEON I.) arretiert. Als S. diesem auf der Schanze vor Toulon einen guten seemännischen Rat erteilen kann, läßt Bonaparte S. frei, verweigert ihm aber ein erbetenes Schiffskommando. S. befreit mit List Bruder Martin und läßt ihn sicher nach Italien bringen. Dann entführt er zusammen mit seinem Vertrauten BERT ERVILLARD vor den Augen der Engländer und der Franzosen das englische Schiff ›The Hen‹ aus dem Hafen von Toulon. Mit diesem Schiff, dem er den neuen Namen ›Le faucon‹ gibt, wird er zu einem berühmten Kaper, zum einzigen Franzosen, den die Engländer fürchten, da er jedes ihrer Schiffe, dem er begegnet, kapert und dem nächsten französischen Gouverneur übergibt. S.s Hauptaktionsgebiet ist der indische Raum. Seine Kapertätigkeit begründet S. nicht nur mit nationalen Gründen, er braucht die Einnahmen für soziale Dienste: S. nimmt sich nämlich der von den Engländern isolierten Franzosen im indischen Raum an: »In Bengalen habe ich Greise, welche in den französischen Colonien dienten und nun von den Engländern nichts empfangen; ich habe zahlreiche Ansiedlersfamilien, welche durch die englischen Coloniekriege zu Grunde gerichtet wurden; ich habe arme Franzosen, welche mittellos in die Fremde gingen, weil sie durch die Revolution vertrieben wurden und die nun etwas Geld brauchen, um ein wenig Land urbar zu machen; ich habe fromme Männer, welche unter die Heiden gingen, um das Wort Gottes zu predigen, durch die Kälte und den Unglauben der gegenwärtigen Richtung aber ihre Subsistenz bedroht sehen. Nun wohl, ich bin ihrer Aller Versorger. Ich gebe den Invaliden Pensionen, den zu Grunde Gerichteten Entschädigungen, den

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Ansiedlern Unterstützungen, den Missionären Schutz und Lebensunterhalt. Frankreich thut es nicht, wenn ich es nicht thue« (70f). Die indische Regierung setzt ein Kopfgeld auf S. aus, das der irische Kapitän SCHOOTER unbedingt erlangen will. Mit Hilfe des von Schooters Schiff geflohenen Matrosen HOLMERS kann S. jedoch Schooters Schiff kapern und Schooter gefangensetzen. S. zwingt Schooter, ihm //853// den Aufenthaltsort eines Missionars mitzuteilen, den Schooter von einer javanischen Pflanzung entführt hatte. Es handelt sich bei dem Missionar um Bruder Martin, den Schooter an die wilden Dayaks auf Borneo übergeben hat, die den Priester als Menschenopfer töten wollen. In Verhandlungen mit dem Dayak-Häuptling KALIMA kann S. jedoch ein Bündnis mit den Dayaks schließen und Bruder Martin freibekommen, der dann freiwillig bei den Dayaks bleibt. Als S. später anläßlich eines Prozesses gegen den Gouverneur der Isle de France um Prisengelder in Paris weilt, kommt es zu einem Treffen mit dem nun als Kaiser NAPOLEON I. regierenden Bonaparte, dessen Angebot, eine französische Escadre zu befehligen, S. jedoch ablehnt. Vom Kaiser wird S. mit dem Kreuz der Ehrenlegion ausgezeichnet. Er verläßt Frankreich wieder und durchbricht die englische Kontinentalsperre, um weiterhin als Kaper für Frankreich tätig zu sein. (1ff, 19ff, 28ff, 35, 37, 42ff, 54ff, 66, 68, 71, 73, 79ff, 91ff, 104ff) - in BEFREIUNG: S. ist wahrscheinlich der Großvater RAHELs. (nur erwähnt) (BEFREIUNG: 352) OLD SUREHAND: siehe unter OLD ..... SUSANNA -> SANNA SUS-HOMASCHA (EINE FEDER): Kiowa-Krieger; Vater von KAKHO-OTO und von PIDAs SQUAW; er steht bei seinem Stamm in hohem Ansehen. Dem gefangenen OLD SHATTERHAND bietet er an, als freier Krieger in den Stamm der Kiowas aufgenommen zu werden, wenn er Kakho-oto zur Frau nimmt. (GR 9: 568-77) SUTEMINN (eigentl. OTTO (HUGO*) VON MOLTKE): mecklenburgischer Ritter; Sohn von OLAF VON MOLTKE (1.1), Bruder von OLAF VON MOLTKE (1.2); er entstammt einem alten Adelsgeschlecht, das durch die Ränke, insbesondere des FÜRSTen VON WAREN, um sein Hab und Gut gebracht wurde. Mit seinem Bruder hatte er sich zerstritten, da beide dasselbe Mädchen, WALDA VON LÖWENHOLM, liebten. Unter dem Namen S. haust Otto geheimnisvoll in seinem Zauberhaus in Tangermünde, wo er allerlei wissenschaftliche Experimente durchführt. S. »war eine kolossale Gestalt auf einem ebenso gewaltigen Streitrosse. In der Rechten hielt er eine baumstarke Lanze ... Ein ungewöhnlich langes und breites Schwert hing ihm von der Hüfte nieder, und ein doppelschneidiges Messer, wegen seiner Gefährlichkeit ›Gnadegott‹ geheißen, war in lederner Scheide durch eine Kette an den starken Leibgurt befestigt ... seine aus blau angelaufenem Stahle gefertigte Rüstung war von so eigenthümlicher und zugleich vorzüglicher Arbeit, daß sie recht gut als Merkzeichen dienen konnte«, sein Schild zeigt »einen Amor mit gespanntem Bogen« (145f). S. zieht stets einspännig aus, seine »hochaufgerichtete,

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reckenhafte Gestalt« zeugt »von einer Fülle physischer Kraft, wie sie nur wenigen gegeben ist, während ... der Ausdruck seiner Züge bewies, daß er auch in geistiger Beziehung von der Natur nicht vernachlässigt sei« (178). Zwölf Jahre vor der Haupthandlung des Romans hat S. einem unbekannten Adeligen und dessen Familie bei einem Überfall der Bande des SCHWARZEn DIETRICHs (DIETRICH VON -> //854// QUITZOW) beigestanden, aber nur die beiden Kinder MARIE und DETLEV retten können, während die Eltern verschollen blieben. Die Kinder nimmt S. in sein Haus auf und erzieht sie standesgemäß. Zusammen mit dem Ritter HENNING VON BISMARCK steht S. auf Seiten des Markgrafen FRIEDRICH VON -> ZOLLERN in dessen Kampf gegen den märkischen Adel, der unter der Führung Dietrich von Quitzows steht. Von einem Abenteuer bringt von Bismarck eine geistig verwirrte, unbekannte Frau mit zu S., der sie heilen soll. Als der englische Graf RICHARD VON WARWICK, dessen Goldtransport S., von Bismarck und ihre Verbündeten beschützt haben, nach Tangermünde kommt, erkennt er in der Frau Walda von Löwenholm, die seine Frau geworden war. Der Graf und seine Frau erweisen sich als die vermißten Eltern von Detlev und Marie. Walda kann geheilt werden, indem man sie an den Ort des damaligen Überfalls bringt. S. begleitet die Familie von Warwick nach England. Auf der Reise trifft er seinen Bruder wieder, der unter dem Namen ROLF VENDASKIOLD Anführer der gefürchteten Vitalienbrüder ist. Die beiden Brüder lassen sich später in ihrem Heimatort Waren nieder. (* im nicht von May stammenden Roman teilweise HUGO VON MOLTKE) (historisch) (QUITZOWS: 145ff, 166f, 177ff, 214 / 533ff, 545, 562, 567f, 577-80, 597, 610f, 629, 631, 642ff) SWAN: Ingenieur; Leiter des Eisenbahnlagers Rocky Ground; er ist tatkräftiger und mutiger als sein Kollege LEVERET von der Station Firwood Camp, die von Comanchen überfallen werden soll. S. unterstützt umsichtig OLD SHATTERHAND und WINNETOU bei der Vereitelung des Überfalls und bei der Gefangennahme von TOKVI KAVA (DER SCHWARZE MUSTANG) und dessen Kriegern. (MUSTANG: 120, 170ff) SYDSCHYRDA (STAR): Bulgare; Färber- und Bäckergehilfe bei BOSCHAK; S. ist auch Boschaks Komplize bei dessen Verbrechen. Er hat ein ›Vogelgesicht‹; »der ganze Anzug dieses Menschen bestand aus einer Art von Badehose ... Sein Körper schillerte in allen Nuancen vom tiefsten Dunkelbraun bis zum schreiendsten Orange.« (GR 4: 130ff, 165) SZILAGYI, JANKA -> MARTHA VOGEL Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//855// T'AB-WAHGARE (GELBE SONNE): Häuptling der Capote-Utahs; er wird von OLD SHATTERHAND und OLD FIREHAND gefangen und als Geisel mitgeführt. (SILBERSEE: 448f) SCHÖNER TAG -> NSCHO-TSCHI TAHAF: Anführer einer Gruppe Tibbu; T. ist »lang und schlank, aber sehr kräftig«. Sein »schwarzes Haar hing ihm in langen Zöpfen auf den Rücken herab. Anstatt eines Turbans trug er ein rothes Keffije (Kopftuch)«. Aus seiner Gewalt befreit KARA BEN NEMSI, der T. dabei den rechten Ellenbogen zerschießt, zunächst FORSTER; später befreien beide die von T. entführte RAHEL, um die T. vergeblich angehalten hatte und die er nun zum Islam bekehren lassen und heiraten will. (Vgl. SOKNA: KOFLA-AGA) (BEFREIUNG: 253f, 257, 265, 284, 294, 298, 301, 322, 349) TAH-SCHA-TUNGA: Häuptling der Assineboins; Vater von RIBANNA (nur erwähnt) (FIREHAND/WESTEN/GR 8: 502, 505) TAILOR, JOSY: Chef eines berühmten »Privatdetektive-Corps« in New York; sein Großvater war ein Deutscher namens SCHNEIDER (nur in SCOUT). T. hält dennoch nichts von Deutschen, mit OLD SHATTERHAND (in SCOUT: (anonymer) ICH-ERZÄHLER) macht er jedoch eine Ausnahme, stellt ihn als Detektiv ein und schenkt ihm sogar sein besonderes Vertrauen. Er übergibt ihm den Fall WILLIAM OHLERT. (SCOUT: 170f/GR 8: 11ff) TA-KI (GROßER MUT): Magazinmeister der Piraten auf Tillangdschong; T. ist »ein wahrer Goliath« (528) »mit roh zugehackten Gesichtszügen und einem Schnurrbarte, der hüben und drüben fadendünn bis auf die Brust herunterhing« (564). Er nimmt sich der Flüchtlinge einer Verbrecherinsel an, die er dann für die Piraten rekrutiert. KARA BEN NEMSI überlistet ihn, ihm die Lage der Tigerbrücke zu verraten. T. wird gefangen und dem Kommandanten von Kamorta ausgeliefert. (TIGERBRÜCKE: 528, 531, 535, 541, 546, 563, 566, 569, 571, 574, 599) TALAF: Berwari-Kurde (GR 2: 621) TALDSCHA (SCHNEEGLÖCKCHEN): Ussul; Frau des Scheiks AMIHN; Mutter zweier Söhne, die in der Leibwache des MIRs VON ARDISTAN dienen; Freundin der PRIESTERIN DER USSUL (FRAU DES -> SAHAHRs) und der Mutter des DSCHIRBANI (FRAU DES SCHECHs EL BELED); (in DH gehört sie zu den »wirklichen ›Haarmenschen‹ ... bei denen vom Gesicht nur die Nasenspitze und die Augen zu sehen waren« (244).) »Sie war ganz in Leder gekleidet, aber in ein so feines und weiches, wie ich es noch nie gesehen hatte ... dieses Leder war blau und wie mit einem überaus feinen Blumen- oder Schmetterlingsstaub bedeckt, der metallisch silbern glänzte. Etwas stärker

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war das Leder der naturfarbenen Schuhe. Diese, in höchst kunst//856// voller Weise aus einem einzigen Stück geschnitten, erhielten durch Zug und Riemen die Form der wohlgestalteten Füße, welche in ihrem Verhältnisse zur Körpergröße als klein und niedlich zu bezeichnen waren. Verhältnismäßig noch kleiner waren die sorgfältig gepflegten, blütenweißen und rosigen Hände.« Ihr Haar »war fein, dicht und goldig blond, weder aschfarben noch rötlich, sondern von jenem mittelfarbigen, lebenden Gold, welches echt und edel ist. Es ging hinten bis über den Gürtel herab, in leisen Wellen rieselnd ... Und diese goldig schimmernde Flut war mit den Federn des Paradiesvogels geschmückt, so einfach, so natürlich, so ungesucht.« (126) Man sah an ihrer hohen Gestalt »nicht das kleinste Fleckchen und nicht die kleinste Spur von Schmutz und Unsauberkeit. Frisch, rein, unbefleckt, natürlich, lauter, so war der Eindruck ... Ihr Auge war groß und von einem Blau, welches für diese so weit entlegene Gegend des Orients eine ausgesprochene Seltenheit zu nennen war.« (126f) Von ihr geht ein »leiser, feiner, wohltuender Duft aus«. Ihre Stimme »klang wohllautend und kräftig. Sie hatte etwas von jenem bestimmten und zugleich milden Klange an sich, den man beim Kirchengeläut an der Alt- oder Mittelglocke zu beobachten pflegt.« (129) T. weiß ihren Mann zu lenken. Sie ist die eigentliche Herrscherin der Ussul, deren Wort auch vom SAHAHR respektiert wird. »Sie war geliebt und verehrt als eine Art höheres und besseres Wesen und genoß den Ruf, nur das Gute zu wollen und nie etwas Böses getan zu haben.« (127) Auch von KARA BEN NEMSI (KBN) wird sie sehr geschätzt: »Sie war eine jener tief und edel angelegten Frauen, deren Aufgabe es ist, den Schritt vom gewöhnlichen Menschentum zum geläuterten Geistes-Menschentume ohne abstoßende Leiden, Qualen und Martern zu tun, um andere, die sich auch nach Vervollkommnung sehnen, zur freiwilligen Nachfolge anzuregen.« (322) Sie weiß um das Geheimnis des Dschirbani und seiner Eltern und tritt im Rahmen ihrer Möglichkeiten für ihn ein. Durch eine List nimmt sie KBN und HALEF in den Stamm der Ussul ohne den obligatorischen Zweikampf auf. Zusammen mit der Priesterin der Ussul führt sie auf der Zinne des Tempels von Ussula mit KBN religionsphilosophische Gespräche. Mit ihrem Mann kommt sie zum Schluß nach El Hadd. (GR 31: 106, 124, 126-29, 135ff, 142, 155ff, 235f, 239, 317, 319, 322, 344, 405, 407ff, 413, 415 GR 32: 14, 591, 599) TAMARU: Juwelier in Dschidda; KARA BEN NEMSI und HALEF wohnen für kurze Zeit bei ihm. (GR 1: 231) TAMEK DER REICHE -> TAMEK ER RHANI TAMEK ER RHANI (TAMEK DER REICHE/al. ABU REQIQ (VATER DER SKLAVEN)): reichster und berüchtigster Sklavenhändler im Dar Sennaar (südlicher Sudan); KARA BEN NEMSI (KBN) nimmt ihn an einer Furt am Oberen Nil gefangen. T. erhält die Bastonnade durch BEN NIL. KBN kann T. belauschen und so die Lage von El Michbaja erfahren, dem Aufenthaltsort des MAHDI. (GR 18: 421ff, 434, 548ff) TAMU: oberster Minister und Vertrauter MADPUR SINGs; der Engländer MERICOURT besticht ihn,

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sein Land zu verraten. (JUWELENINSEL: 177f) //857// TANGUA (HÄUPTLING): Kiowahäuptling; Vater von PIDA - in GR 7: T. hat einen imposanten Wuchs, strenge, finstere Gesichtszüge, »ein paar Raubtieraugen, denen nichts Gutes zuzutrauen« ist und ein hinterhältiges, lügnerisches, grausames Wesen. Er wird von OLD SHATTERHAND (OS) mehrmals niedergeschlagen. Bei einem Schießduell im Lager der Apachen werden ihm von OS beide Kniee zerschmettert. T. gewährt SANTER nach dem Mord an INTSCHU TSCHUNA und NSCHO-TSCHI Schutz. (179, 200, 204, 208, 240, 255, 257, 267ff, 274, 285, 292f, 305, 342, 345, 375f, 601, 628) - in GR 9: OS sieht T. als Gefangener Pidas wieder. T. ist »außerordentlich gealtert und war dürr wie ein Skelett geworden, aus dessen tiefen Augenhöhlen mich ein Blick traf, spitz wie ein Dolch, scharf wie ein Bowiemesser und unversöhnlich wie wie nun eben wie Tangua. Sein langes Haar war weiß wie Schnee geworden« (541). Er hat blutleere Lippen. T. ist noch immer OSs erbittertster Feind, es heißt aber auch, er sei »ein anderer geworden ... die Gesinnung des Sohnes (habe) ihren Einfluß auf den Vater nicht verfehlt.« (556) T. läßt sich auch in seinem Verhalten zu Santer von Pida leiten. (541-551, 554, 556) - in GR 33: Der nunmehr uralte T. fordert KARL MAY/OS, den er noch immer unerbittlich haßt, brieflich auf, zum Mount Winnetou zu kommen und sich einem Kampf zu stellen. T. hat sich für den Kampf mit den Häuptlingen KIKTAHAN SCHONKA, TUSAHGA SARITSCH und TO-KEI-CHUN verbündet. Er will OS und die Apachen vernichten und den Bau des Winnetou-Denkmals verhindern. Den Kampf mit OS verliert er. T. verhält sich jedoch achtbarer als seine Verbündeten; er bittet OS, ihn zu erschießen und seine Medizin mit ihm zu begraben. Zu einer Versöhnung mit OS ist er erst nach überstandener Todesangst um seinen über alles geliebten Sohn Pida bereit. (6, 232, 368, 552ff, 612, 618f) TANNENBAUER -> FRIEDER HAUBOLD VON TANNENSTEIN: 1) ERNST, FREIHERR V.T.: Vater von 2)/3); E. ist ein »wohl gewachsener Mann mit einem fast ganz kahlen Schädel ... trug sich auffallend jugendlich« (2239). Er gehört zur Schmugglerbande des HAUPTMANNs (FRANZ VON -> HELFENSTEIN) und hofft, nach dessen Verhaftung als Erbe der von Helfensteins anerkannt zu werden (Tannenstein ist die Stammlinie, Helfenstein eine jüngere Linie). Als er sieht, daß dies auf legalem Wege nicht zu erreichen ist, versucht er durch Betrug und Manipulation zusammen mit seiner Tochter und JACOB SIMEON ROBERT VON HELFENSTEIN um sein Erbe zu bringen. Er wird von MAX HOLM erschossen, als er den Einsiedler WINTER niedersticht, um ihn zu berauben. (VS VI: 2235f, 2239-56, 2265f, 2268f, 2296ff, 2335-50, 2357-61, 2367ff, 2385-90) //858//

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2) JULIUS V.T.: Sohn von 1), Bruder von 3); J. ist blödsinnig. (nur erwähnt) (VS VI: 2254) 3) THEODOLINDE V.T.: Tochter von 1), Schwester von 2); »Sie war schön, aber von jener rein fleischigen Schönheit, welche nur die Sinne in Beschlag nimmt und später in Formen übergeht, welche man Dickheit nennt.« (2252); T. ist eine »Amazone, von männlichem Charakter« (2256): Sie leitet eigentlich die Schmuggelangelegenheiten ihres Vaters und beteiligt sich tatkräftig an den Manipulationen, die ROBERT VON HELFENSTEIN um sein Erbe bringen sollen. T. hat keinerlei moralische Bedenken, sich mit dem alten Einsiedler WINTER zu verloben, um 25000 Gulden von ihm zu erhalten. Sie »wanderte in das Zuchthaus. Man hat nie wieder etwas von ihr gehört.« (2406) (2252: THEODOLINDA) (VS VI: 2252-69, 2296ff, 2335-39, 2341-45, 2349f, 2357-60, 2372f, 2385-91, 2406) TANNERT: 1) Bäcker; Vater von 3) (nur erwähnt) (VS II: 544f) 2) Korporal preußischer Husaren beim ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU); in Studenetz überwältigt er die Panduren des Freiherrn FRANZ VON DER TRENCK. (PANDUR: *76, 315) 3) MARIE T.: Tochter von 1); Freundin des jungen Kaufmanns STRAUCH (nur erwähnt) (VS II: 544f) 4) MARTIN T.: preußischer Wachtmeister; Bursche und Vertrauter ARTHUR VON HOHENTHALs; M. ist etwa dreiundzwanzig Jahre alt. Zusammen mit von Hohenthal kundschaftet er in Paris für Preußen die französischen Kriegsvorbereitungen aus. Bei seinen Nachforschungen lernt er ALICE kennen, die Schwester ROBERTs, des Geheimsekretärs des Grafen JULES DE RALLION, und verliebt sich in sie. M. bekommt durch seine häufigen Besuche bei Alice Gelegenheit, geheime militärische Schriftstücke zu kopieren. Zusammen mit von Hohenthal befreit M. die von VATER -> MAIN und dessen Komplizen entführte Comtesse ELLA DE LATREAU. Aus Dankbarkeit wird auf seinen Wunsch hin Alice bei Kriegsausbruch von Ella mit nach Schloß Malineau genommen. Das Schloß wird von Franctireur-Corps angegriffen. Die Husaren von Hohenthals, zu denen M. gehört, befreien das Schloß. Alice, der sich M. nun als preußischer Wachtmeister zu erkennen gibt, bleibt bei ihm. (W: 838, 840, 851f, 855, 865, 881f, 887f, 1620, 1639f, 1654f, 1657f, 1660f / ULAN: III 1035, 1040, 1051ff, 1055, 1l59, 1080, 1092ff V 1890, 1921ff, 1949ff, 1959ff, 1967) TAN-NI-KAY (richtig: natan-si-ni-tle-kayi/FÜRST (HERR) DER BLEICHGESICHTER) -> OSKAR STEINBACH //859//

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TANTE DROLL (eigentl. SEBASTIAN MELCHIOR PAMPEL): versierter Westmann; er stammt aus Langenleuba (Herzogtum Altenburg). Seine Sprache verrät die sächsische Herkunft. - in SILBERSEE: D. ist »einer der gefährlichsten Polizeispione«. Er ist ein Original: »Seine Kopfbedeckung war weder Hut noch Mütze noch Haube ... Sie bestand aus fünf verschieden geformten Lederstücken. Das mittlere, welches auf dem Kopfe saß, hatte die Gestalt eines umgestülpten Napfes; das vordere beschattete die Stirn ... das vierte und fünfte waren breite Klappen, welche die Ohren bedeckten. Der Rock war sehr lang und außerordentlich weit. Er war aus lauter ledernen Flicken und Flecken zusammengesetzt, einer immer auf und über den andern genäht ... Vorn waren die Ränder dieses Rockes mit kurzen Riemen versehen, welche zusammengebunden waren, auf welche Weise die mangelnden Knöpfe ersetzt wurden. Da die große Länge und Weite dieses außerordentlichen Kleidungsstückes das Gehen erschwerte, hatte der Mann dasselbe hinten vom unteren Saume an bis an den Leib aufgeschnitten und die beiden Hälften sich in der Weise um die Beine gebunden, daß sie eine Pumphose bildeten, welche den Bewegungen ... ein geradezu lächerliches Aussehen erteilte. Diese improvisierten Hosenbeine reichten bis auf den Knöchel herab ... Die Aermel dieses Rockes waren auch ungewöhnlich weit und dem Manne viel zu lang. Er hatte sie vorn zugenäht und weiter nach hinten zwei Löcher angebracht, aus denen er die Hände streckte. In dieser Weise bildeten die Aermel nun zwei herabhängende Ledertaschen« (29). Hinzu kommt das »volle, rotwangige, ungemein freundliche Gesicht, dessen Äuglein nicht eine Sekunde stillstehen zu können schienen.« (30) Seiner Fistelstimme verdankt er die Bezeichnung ›Tante‹. D. hat alle Fähigkeiten eines Westmannes: Er ist ein guter Schütze, tüchtiger Jäger und Fallensteller, hat ungewöhnliche Körperstärke, ist Indianerfreund. Als Detektiv des Büros HARRIS & BLOTHER hilft er FRED ENGEL bei der Suche nach dem Mörder seiner Familie. Der ROTE CORNEL (-> BRINKLEY) fürchtet Droll noch mehr als OLD FIREHAND. Droll befreit die BUTLERs aus den Händen der Tramps, trifft auf dem Ritt zum Silbersee den HOBBLE-FRANK, der ein Vetter von ihm ist, und befreit mit Frank die Reisegefährten aus den Händen der Utahs. (24f, 28ff, 51f, 62, 90, 150, 154, 188, 259, 266, 396, 412ff) - in ÖLPRINZ: D. und der Hobble-Frank sind OLD SHATTERHAND (OS) von Deutschland aus in den Westen nachgereist; der Hobbel-Frank hat sich wie OS gekleidet, D. tritt im Habitus WINNETOUs auf: er »trug ein weißgegerbtes und mit roter, indianischer Stickerei verziertes Jagdhemd. Die Leggins waren aus demselben Stoffe gefertigt und an den Nähten mit Haaren besetzt; ob dies aber Skalphaare waren, das ließ sich sehr bezweifeln. Die Füße steckten in mit Perlen gestickten Mokassins, welche mit Stachelschweinsborsten geschmückt waren. Am Halse trug er auch eine Friedenspfeife und dazu ein Ledersäckchen, welches einen indianischen Medizinbeutel vorstellen sollte. Um die dicke Taille schlang sich ein breiter Gürtel, welcher aus einer Santillodecke bestand. Aus demselben schauten die Griffe eines Messers und zweier Revolver hervor. Sein Kopf war unbedeckt; er hatte sich die Haare lang wachsen lassen und sie in einen hohen Schopf geordnet. Quer über dem Rücken hing ihm ein doppelläufiges Gewehr, dessen Holzteile mit silbernen Nägeln beschlagen waren, eine Imitation der berühmten Silberbüchse« //860// (146f). Zu dieser Aufmachung kontrastieren die roten, runden Wangen und der treuherzige Blick der ›Tante‹. Mit der ›Verkleidung‹ wollen die beiden ihre Verehrung für die beiden berühmten Helden ausdrücken. Als ständige Redensart benutzt D. die Wendung: »Wenn es nötig ist«. Er mißtraut direkt dem angeblichen Ölfund GRINLEYs und warnt ROLLINS. Mit dem Hobble-Frank erklärt er sich file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/TAB_TEE.HTM[21/02/2024 12:34:25]

bereit, Rollins zu begleiten. Nach dem Auftreten OSs und Winnetous tritt D. nicht mehr in Erscheinung. Er bringt zum Schluß mit dem Hobble-Frank den Kantor MATTHÄUS AURELIUS HAMPEL zurück in die Heimat. (146ff, 152, 166, 452f, 559) - in MUSTANG: Mit dem Hobble-Frank reist er OS in den Westen nach und trifft ihn im Eisenbahnlager Rocky Ground. D. laboriert an den Folgen eines Sturzes vom Pferd. Winnetou kann ihm helfen. D. und Frank begleiten OS und Winnetou bei den Kämpfen mit TOKVI KAVA (DER SCHWARZE MUSTANG) und dessen Enkel IK SENANDA. (112, 117f, 121f, 133, 221ff) TANTSCHAN HONSKA (LANGER LEIB): Anführer einer Gruppe Oglala, die, vom ehemaligen Indianeragenten FOLDER angestiftet, gegen die Upsarokas UAMDUSCHKA SAPAs ziehen, dessen Squaw, UINORITSCHA OTA, und dessen zwei minderjährige Söhne in T.s Hände fallen. Auf Veranlassung Folders werden die Frau und die Knaben zusammen mit Klapperschlangen in ein Erdloch geworfen, was sie jedoch aufgrund günstiger Umstände überleben. T. und Folder werden von OLD SHATTERHAND und WINNETOU gestellt. Durch Verhandlungen wird ein Friede zwischen den Oglalas und Upsarokas geschlossen. (MUTTERLIEBE: 234, 237, 239, 241) TANZENDER BÄR -> JIM/TIM SNAKER DER TAPFERE -> BATURU (KARA BEN NEMSI) DER TAPFERE ARM -> EL BRAZO VALIENTE (Abipone) DER TAPFERE, DER SEINE MEDIZIN VERLOREN HAT (OITH-E-KEH-FA-WAKON) -> KANTEH-PEHTA TAPFERER BÜFFEL -> OITHKA-PETAY (Oglala) TARIK (al. IBN ES SA'IKA (SOHN DES BLITZES)): Beduine vom Stamm der Beni Sallah; Bruder von HILAL; T. »war nur mit Hose und Jacke bekleidet. Ein dünnes, weißes Tuch wand sich als Schutz vor der Sonnengluth um seinen Kopf. In dem kameelhärenen Stricke, welcher ihm als Gürtel diente, steckte ein langes, zweischneidiges Messer, die einzige Waffe, welche er außer der langen Flinte trug« (472). T. ist Anführer der Leibwache BADIJAs, der KÖNIGIN DER WÜSTE, die er liebt und nach einem Scheinduell mit OSKAR STEINBACH, der zuvor für T. FALEHD besiegt hatte, zur //861// Frau gewinnt, wodurch er zum Scheik des Stammes wird. Als Scheik besiegt er mit Hilfe Steinbachs den feindlichen Stamm der Beni Suef. (DH-DH: 464f, 472, 525f, 583)

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TATELLAH-SATAH (TAUSEND SONNEN/TAUSEND JAHRE/al. BEWAHRER DER GROßEN MEDIZIN): geheimnisvoller, uralter Medizinmann; er »wurde von einem herrlichen, schneeweißen Maultiere getragen, dessen Mähne in langgeflochtenen Zöpfen fast bis zur Erde niederhing. Die Schabracke bestand aus jenem unvergleichlichen altindianischen Federgeflecht, von dem jeder Quadratdezimeter ein ganzes Vermögen kostet. Die Bügel waren von purem Golde, inkaperuanisch ziseliert. Ein Mantel hüllte ihn ein, so daß man den Anzug, den er darunter trug, nicht sah. Dieser Mantel war von blauer Farbe, aber von einem Blau, wie ich noch niemals eines gesehen habe ... Der Stoff war außerordentlich fein, wie allerfeinste, indische Seide, aber dennoch keine Seide, sondern von jenem längst verschwundenen sagenhaften Gewebe, von dem man erzählt, daß nur die Frauen der alten, südamerikanischen Herrscher es herzustellen verstanden«. (402) Darunter trug er »einen ganz gewöhnlichen indianischen Anzug von weichgegerbtem, naturfarbenem Leder, ohne eine Spur von verschönender Stickerei oder sonstigem Schmuck.« (421) »Sein Kopf war unbedeckt, und dennoch aber wohlbedeckt, und zwar mit einem außerordentlich reichen, starken, silberglänzenden Haar, welches zu beiden Seiten in langen Zöpfen bis auf die Steigbügel niederfiel ... Genauso trug auch ... MARAH DURIMEH ihr Haar. Auch seine Gesichtszüge waren den ihren derart ähnlich, daß es mich beinahe erstaunte. Vor allem die Augen, diese großen, weit offenen, unerforschlichen, selbst aber alles erforschenden Augen, in denen der Ausdruck einer unerbittlichen Strenge und doch auch wieder einer heiligen Güte lag, die alles verstehen und alles verzeihen konnte ... Seine Stimme war unbedingt die Marah Durimehs, so voll, so tief, so wirkungsstark, ein klein wenig männlicher gefärbt, aber doch genau dieselbe!« (402f) Sein Name gehört der Taos-Sprache an und verweist auf das hohe Alter: »Der Träger desselben hatte also ein so ungewöhnliches, ja außerordentliches Alter, daß man die Höhe des letzteren unmöglich bestimmen konnte. Ganz ebensowenig wußte man, wo er geboren war. Er gehörte keinem einzelnen Stamme an. Er wurde von allen roten Völkern und Nationen gleich hoch verehrt. Was Hunderte und Aberhunderte von einzelnen Medizinmännern im Laufe der Zeit an Geistesgaben und Kenntnissen besessen hatten, das sprach man ihm, dem Höchstgestiegenen, in voller Summe zu« (17). »Sein Denken und Fühlen war absolut gerecht und absolut human, sein Handeln ebenso« (21). T. bewohnt eine als ›Schloß‹ bezeichnete Felsenstadt am Mount Winnetou, in der er eine große Bibliothek zusammengetragen hat. »Er wohnte seit Menschengedenken in größter Einsamkeit hoch oben im Gebirge. Nur Häuptlinge durften sich ihm nahen, und auch das so selten wie möglich. Es mußte sich um Angelegenheiten von höchster Wichtigkeit handeln, ehe jemand die Erlaubnis bekam, zu ihm emporzusteigen. Nur WINNETOU, sein ganz besonderer Liebling, durfte kommen, so oft es ihm beliebte« (22). Ihm erfüllte T. jeden Wunsch, doch durfte Winnetou OLD SHATTERHAND (OS) nicht mitbringen, da T. diesem eine Mitschuld am Tod NSCHO-TSCHIs gab. Der Tod der Schwester Winnetous traf T. besonders tief, da er in ihr die »Trägerin all unserer Wünsche und Hoffnungen« sah. T. hat für die Indianer das Gesetz von Dschinnistan wieder zum Leben erweckt, //862// indem er den Winnetou-Clan gründete, dessen erstes Mitglied sein Lieblingsschüler, DER JUNGE ADLER, wurde. Dem Plan OLD SUREHANDs und APANATSCHKAs, am Mount Winnetou ein riesiges Winnetou-Denkmal zu errichten, steht T. ablehnend gegenüber, da ein solches Denkmal seiner Meinung nach dem Wesen Winnetous nicht gerecht würde. Ohne OS/KARL MAY kann er den Bau jedoch nicht verhindern. Er bittet diesen deshalb in einem Brief nach Radebeul eindringlich, zum Mount Winnetou zu kommen; auf dem Weg dorthin soll er am Nugget-tsil jedoch noch einmal nach Winnetous Testament graben. Aufgrund dieser Anweisung findet OS das wahre Testament des Apachen. Am Mount file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/TAB_TEE.HTM[21/02/2024 12:34:25]

Winnetou kommt T. OS entgegen und empfängt ihn herzlich. Das gute Verhältnis zu OS wird auch dadurch befördert, daß T. OS.s Frau HERZLE so sehr in sein Herz schließt, daß er sie mit Nscho-tschi vergleicht. OS.s Ehe gilt ihm so als Ersatz für dessen Verbindung mit Nscho-tschi. OS erhält von ihm Vollmacht, in seinem Namen zu handeln. In die Auseinandersetzungen um das Denkmal braucht T. so nicht einzugreifen. Er leitet lediglich den Kampf zwischen OS und den vier Häuptlingen. Den Jungen Adler bittet er, die alte Sage vom ›Berg der Königsgräber‹ zu erfüllen. Zum Schluß verkündet er die Aussöhnung der indianischen Stämme. Er bezeichnet sich als »die Sehnsucht der roten Völker, welche, nach Osten ausschauend, auf Erlösung warten.« (404) (GR 33: 8, 15ff, 21f, 167, 240, 244, 263f, 282, 287f, 388f, 398f, 402-05, 408ff, 413f, 421, 480ff, 499f, 513, 515ff, 544, 548, 579f, 606, 615, 620) TAUBE DES URWALDES (PALOMA-NAKANA) -> ALMY WILKINS TAUBE DES WESTENS: Schwester INTSCHU TSCHUNAs; Frau von WINNETOUs LEHRER (nicht !! KLEKIH-PETRA) (nur erwähnt) (SCOUT: 252) TAUBENULLRICH: Wirt und Vogelliebhaber in der Oberstadt; Freund von JAKOB FISCHER; er ist alt und krumm. (WASSERSTÄNDER: 202) TAUFIK PASCHA: ägyptischer Vizekönig; Mann von EMINEH; er bittet OSKAR STEINBACH, für ihn um die Hand Eminehs beim türkischen Sultan zu werben. Da die Werbung Erfolg hatte, gilt Steinbach als T.s besonderer Freund. Steinbach soll im Auftrag T.s dafür sorgen, daß der neu einzusetzende Scheik der Beni Sallah T. genehm ist. Den Auftrag erledigt Steinbach erfolgreich; T. verleiht ihm dafür einen hohen Orden. (historisch: 1852-92, Regierungszeit 1879-92) (DH-DH: 117, 419, 808) TAUSEND JAHRE/TAUSEND SONNEN -> TATELLAH SATAH TAUSENDSCHÖNCHEN -> HALWA (ALWAH) (Perserin) TAVE-SCHALA (DIE ZERSCHMETTERNDE HAND) -> OLD SHATTERHAND (GR 20: 101, 105, 187 GR 21: 43) //863// TAWIL BEN SCHAHID: Scheik der Beni Khalid; T. ist außerordentlich lang gewachsen (tawil = groß von Gestalt), roh, grausam und rachsüchtig, aber aufrichtig. Er ist stolz darauf, stets sein Wort zu halten. Er beleidigt HANNEH und wird von HALEF dafür ausgepeitscht. KHUTAB AGHA will er an Aderlaß sterben lassen; EL GHANI ist sein Gastfreund. Er begehrt den ›Schatz der Glieder‹ für sich. T. ermordet mit seinen Kriegern die Soldaten Khutab Aghas, nimmt KARA BEN NEMSI gefangen, wird aber überwältigt und dann wieder freigelassen. Bevor er sich rächen kann, fällt er im Kampf mit den Beni file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/TAB_TEE.HTM[21/02/2024 12:34:25]

Lam. (GR 25: 185f, 195f, 222f, 234f, 257, 373-88, 431f, 435f, 480, 488-500, 545f, 584) TECALTO/TOCALTO (al. MOKAS(C)HI-MOTAK (BÜFFELSTIRN)): Häuptling der Miztecas; Bruder von KARJA, Enkel von TOXERTES, Freund von KARL STERNAU und SCHOSH-INLIETT (BÄRENHERZ) - in WR: T. ist 25 Jahre alt. »Der hohe, starke Mann war vollständig in ungegerbtes Büffelleder gekleidet ... auf dem Kopfe saß ihm der obere Theil eines Bärenschädels, von welchem einige Streifen Fell bis fast herab zur Erde schleiften. Aus dem breiten Ledergürtel guckten die Griffe von Messern und anderen Werkzeugen; von der rechten Schulter bis zur linken Hüfte herüber hatte er einen fünffach geflochtenen Lasso um den Leib geschlungen« (402f). T. trägt dazu eine alte Kentuckybüchse. Er ist der einzige Nachkomme der ehemaligen Herrscher des Landes, deren sagenhafte Schätze er bewacht. ANTON HELMERS, der einen Plan vom Schatz der Miztecas von Toxertes erhalten hatte und der Karja und deren Freundin, EMMA ARBELLEZ, aus der Hand von Comanchen befreite, wird von T. zum Königsschatz geführt. Helmers wird in der Schatzhöhle von ALFONZO, dem falschen Grafen DE RODRIGANDA, niedergeschlagen und bleibt lange Zeit ohne Bewußtsein, bis er von Sternau geheilt wird. Unweit des Schatzverstecks, auf dem Berge El Reparo, befindet sich ein alter Krokodilteich, in dem T. getötete Feinde den Tieren zum Fraß vorwirft. Alfonzo, den er zur Strafe für den Überfall auf Helmers lebendig an einem Ast über diesem Teich aufhängt, kann jedoch entkommen (ebenso wie bei einer späteren Gelegenheit JOSEFA CORTEJO, der er dieselbe Strafe zugedacht hat). Ein noch schlimmerer Gegenschlag gelingt T.s Feinden, als T. zusammen mit Helmers, Sternau, Schosh-in-liett, Karja, Emma und weiteren Gefährten in die Gefangenschaft HENRICO LANDOLAs gerät und auf eine einsame Südseeinsel verschleppt wird, von der sie erst nach sechzehn Jahren wieder befreit werden. Nach seiner Befreiung kämpft er mit seinen Miztecas für BENITO JUAREZ. Er wird mit Sternau und dessen Freunden von PATER HILARIO in den unterirdischen Gewölben des Klosters in Santa Jaga gefangengehalten, bis KURT HELMERS alle befreit. T. nimmt am großherzoglichen Maskenball in Rheinswalden teil. (I 379, 391ff, 402f, 420, 426f, 445f II 462ff, 478, 912ff, 921ff III 1051ff, 1127f IV 1648 V 1930ff, 1955ff, 1977ff, 2027ff, 2032 VI 2610) - GR 15: In der Königsschatz-Episode wird von seinen Abenteuern mit ALFONZO und seinem Kampf gegen die Comanchen berichtet. Am Ende bewegt ANTON HELMERS ihn, auf Rache an Alfonzo und den Comanchen zu verzichten. (295-305, 308-12, 319, 327-334, 339-44, 346, 361, 368-71, 381, 385f, 390, 397-409, 413-24) //864// TEEH (HIRSCH): einer der verwegensten Shoshone-Krieger; er trifft am Medecine-Bow-River auf WINNETOU und OLD SHATTERHAND, für die er Kundschafter- und Botendienste übernimmt. (GR 24: 391ff, 535, 568, 605) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//864// TEICHHOFBÄUERIN: Mutter von BALTHASAR BALZER; verstorben; auf dem Totenbett nahm sie ihrem Sohn das Versprechen ab, sich zu bessern; er hielt sich jedoch nicht daran. (nur erwähnt) (GIFTHEINER: 669) TEICHBAUER: 1) -> BALTHASAR BALZER 2) -> WIESENBAUER TEICHWIRT: Wirt der Langenberger Teichschenke, bei dem AUGUST WADENBACH ein Faß Chemnitzer Schloßbier holen will (nur erwähnt) (FASTNACHTSNARREN: 43) DE TEJADA, SEBASTIAN LERDO: Minister in der Regierung BENITO JUAREZ' (nur erwähnt) (WR VI: 2570) TELAL: früherer Scheik der Schammar; verwandt mit HAMED IBN TELAL (nur erwähnt) (GR 26: 324) TERBILLON (Papa T.): Bandenchef in der Halbwelt von Paris; T. »war ein vorn und hinten ausgewachsenes Männchen mit einem vollständig kahlen Kopfe. Er trug eine große Hornbrille auf der großen Nase und stak in einem alten Schlafrocke, welcher aus lauter Flicken und Flecken bestand ... (Er) schien die Worte Dummheit und Albernheit vorzugsweise zu gebrauchen. Sein Gesicht hatte Affenzüge, und seine ganze Gestalt zeigte etwas Meerkatzenähnliches.« (617f) Er beschäftigt in seinen Diensten geschäftsmäßig Garotteure und Einbrecher, darunter GÉRARD MASON. Darüberhinaus ist T. ein begnadeter Maskenbildner. Er macht ALFONZO ein neues Gesicht. (WR II: 617, 620ff) TERECKY: ungarischer Weinhändler, dem der SILBERBAUER (CONRAD -> CLAUS) eine Busennadel stahl (nur erwähnt) (WzG III: 1081) TERTIB WE TABRIK: höchster Offizier von Dschunubistan; er wird von den Ussul gefangengenommen. (GR 31: 587f GR 32: 9, 11) T'EU (BETTLERKÖNIG): mächtiger Anführer einer großen Schar chinesischer Bettler; Schwiegervater von HU-TSIN; Freund und Beschützer von DANIEL STEIN; sein Gewand »war file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/TEI_TOK.HTM[21/02/2024 12:34:26]

ausschließlich aus Seide gefertigt. Er trug einen kostbaren Degen, und das //865// Zaumzeug seines Rosses war mit starkem Silber beschlagen. Er war vielleicht sechzig Jahre alt und hatte ein sehr würdevolles Aussehen, wozu der lange Schnurrbart, welcher ihm rechts und links in starken Flechten bis über die Brust herabreichte, viel beitrug ... seine Erscheinung (war) gewiß ebenso ehrfurchtgebietend wie diejenige eines hohen Beamten des Reiches« (476). Der BLAUROTE METHUSALEM reist unter dem Schutz seines Spezialausweises, den Hu-tsin dem Deutschen überlassen hat. (METHUSALEM: 244-47, 307, 476-83, 496, 509, 535) TEUFEL DER SAVANNE -> MAIN-ROUGE und SANG-MELE TEUFELSBAUER -> FRIEDER HAUBOLD TEVUA-SCHOHE/SHOHE (FEUERSTERN): berühmter oberster Kriegshäuptling der Comanchen; Vater SCHIBA-BIGKs; Freund OLD SHATTERHANDs (und aller Weißen); T. ist ein schöner Mann. Der Llano-Geier STEWART schießt ihn in den Leib; T. stirbt daran. (GEIST: 312f, 336f, 362/GR 14 (nur erwähnt): 237, 363) THALMÜLLER -> GOTTHOLD KELLERMANN THANNY: Partner von WILLMERS und dem KANADA-BILL beim Sklavenhandel (SELFMAN: 446) THAR (BLUTRACHE): elfjähriger Sohn des judarabischen Händlers MUSTAFA BUSTANI, Cousin von SCHAMAH; T. ist außerordentlich kräftig für sein Alter. Er ist Mitglied der vier Kinderclubs Jerusalems. Sein Vater und seine verstorbene Mutter haben ihn ziemlich verzogen; alle seine Streiche, die er ausheckte, um seinem Namen Ehre zu machen, wurden ihm nachgesehen. Er gewinnt schnell die Herzen KARL MAYs und seiner Frau (KLARA MAY), als diese bei seinem Vater zu Besuch weilen. T. hält sich für einen Künstler. Sein Vater merkt, daß er T. falsch erzogen hat, als T. die Wände des kostbar verzierten Gartenhauses bemalt. Aber T. hat auch ernste Züge: Wichtige Dinge, die er sich merken will, notiert er in einem Notizbuch; aus einem Fond, den ihm seine Mutter hinterlassen hat, unterstützt er heimlich Arme und Bedürftige; er sieht selbst ein, daß seine Eltern ihn falsch erzogen haben. In Hebron trifft er auf Schamah, der er sofort sehr zugetan ist, obwohl sie ihn wegen seines falschen Heldentums auslacht. T. verteidigt sie in drei Wettkämpfen gegen einen moslemischen Kinderfestzug. Zum Empfang Schamahs und ihrer Mutter und zu deren Zusammentreffen mit seinem Vater in Jerusalem läßt er von den Knaben seiner Clubs das Lied von Bethanien singen. (SCHAMAH: 3-10, 33ff, 42, 67, 73f, 97, 99, 104ff, 129f, 133, 162, 166f) THEODOR (FEODOR): Diener des Barons VON FELSEN; Freund GEORGEs; durch seinen Freund file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/TEI_TOK.HTM[21/02/2024 12:34:26]

George kann er seinen Herrn vor einer Intrige des Grafen MILANOW warnen. (SIBIRIEN: 775) //866// THERES: schöne, junge Witwe in Oberdorf; sie hat das reichste Gut der Gegend; T. interessiert sich für LUDWIG HELD, der jedoch GISELA KERY liebt. (nur erwähnt) (WzG III: 1265f) THIBAUT, LOTHAIRE (al. MR. LOTHAIRE, THE KING OF THE CONJURERS (L., KÖNIG DER ZAUBERER)/TIBO TAKA): wahrscheinlich Kreole aus Martinique; er war als MR. LOTHAIRE, THE KING OF THE CONJURERS, ehemals ein bekannter Taschenspieler und mußte wiederholt wegen Geldfälscherei und Mordes untertauchen (sein Fall wurde Unterrichtsgegenstand für Kriminalbeamte). Er interessierte sich für TOKBELA; der Umgang mit ihr wurde ihm aber von deren Schwager (BENDER) verboten. Zusammen mit seinem Freund DANIEL ETTERS brachte er Bender, dessen Frau TEHUA (-> KOLMA PUSCHI) und deren Bruder IKWEHTSI'PA durch falsche Beschuldigung ins Zuchthaus und verschleppte Tokbela und Tehuas Sohn, FRED BENDER (-> APANATSCHKA), den er als seinen Sohn aufzog, in den Westen. Dort betrog er ebenfalls mit Etters SCHAHKO MATTO und dessen Osagen um die Jagdbeute eines Jahres und ermordete zwei Krieger des Stammes. Schließlich tauchte er als Medizinmann bei den Naiini-Comanchen unter. Dort wird er von der schwachsinnigewordenen Tokbela TIBO TAKA (Tibo-Mann) genannt. Er versucht zweimal, OLD SHATTERHAND umzubringen, einmal davon auf HARBOURs Ranch, wo er sich als Arzt ausgibt. Nach seiner endgültigen Gefangennahme trägt Schahko Matto mit ihm einen Zweikampf aus; dabei wird T. getötet. (GR 14: 253ff GR 19: 95-110, 124f, 142-45, 244-56, 271ff, 295-99, 304ff, 523-31, 540-45, 548-51) SAM THICK: Siehe unter SAM SAM THIN: Siehe unter SAM THIERBACH: reicher Viehhändler; ein »Trinker und Krawaller wie kein Zweiter«; um den Verbrecher SAMIEL irrezuführen, wird verbreitet, T. sei als Samiel entlarvt und verhaftet worden. (nur erwähnt) (WzG V: 2082) THIERS, ADOLPHE: französischer Staatsmann (historisch 1797-1877) (nur erwähnt) (W: 1655 / ULAN V: 1953) VON THÖMEN: 1) CUNO V.T.: Schöppe im Lehnsprozeß gegen WERNER VON HOLTZENDORFF (QUITZOWS: 244)

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2) WIEPRECHT V.T.: Schöppe im Lehnsprozeß gegen WERNER VON HOLTZENDORFF; später Bote des Markgrafen FRIEDRICH VON -> ZOLLERN an die Herren VON DEM KRUGE und CLAUS VON QUITZOW (Namensvariante: VON THÜMEN) (QUITZOWS: 244, 375) //867// THOMAS: 1) Bauer in Rheinswalden (WR V: 2077) 2) Massenmörder (nur erwähnt) (W: 1057 / ULAN III: 1253) 3) HEINRICH T.: Buchbinder; er liebt die Kammerzofe der Baronin VON CHLOWICKI; H. ist Mitglied des Vereins ›Die Erheiterung‹. (WANDA: 414, 430, 622) DER LANGE THOMAS: Mitglied der Bande des SCHWARZEn DIETRICHs (DIETRICH VON -> QUITZOW); Nach dem Tod des FLIEGENDEn REITERs tritt er an dessen Stelle als Stellvertreter Dietrichs. Er hat eine lange, hagere Gestalt. Als DIETZ und CUNO VON QUITZOW als Abgesandte des Schwarzen Dietrichs auftreten, versucht er, einen Aufstand gegen sie anzuzetteln, der jedoch fehlschlägt. Beim Kampf kommt T. ums Leben. (QUITZOWS: 434-37, 451) THOMSON: siehe unter HARRIS UND THOMSON THORBAUER: 1) Vater von ANNA (SCHUBERT); verstorben (nur erwähnt) (SONNENTHAU: 3) 2) -> SCHUBERT (5) VON THÜMEN, WIEPRECHT: Namensvariante von WIEPRECHT VON THÖMEN TIBA-BEN-AFRAM: ägyptischer Küstenlotse; er verhilft MANU-REMUSAT und KATOMBO zur Flucht aus Ägypten. Der fromme Moslem nimmt für seine Hilfe kein Geld. (ZEPTER: 545f) TIBO TAKA -> LOTHAIRE THIBAUT

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TIBO-WETE-ELEN -> TOKBELA TIFL (DAS KIND/al. EL ARADSCH (DER LAHME)): T. hat eine unendlich lange, außerordentlich kräftige, männliche Gestalt, »seine Arme schienen noch länger zu sein als seine Beine«. Er hat einen unverhältnismäßig kleinen Kopf und junge, kindlich-weiche Gesichtszüge. T. ist ca 40 Jahre alt, seinen eigentlichen Namen hat er vergessen. Er ist ein hervorragender Tenor. T. trägt ein blaues, sackähnliches Gewand und eine kurdische Ledermütze. Früher war er Pferdejunge beim SCHAH VON PERSIEN, wurde dann Reitknecht und lernte in Teheran PEKALA kennen, die ihn Tifl nannte und die er liebt. //868// Nach einem Streit mit ihr betrinkt er sich im Weinkeller des Schahs und bricht sich auf der Kellertreppe ein Bein, so daß er seitdem hinkt (EL ARADSCH). Mit Pekala kommt er durch den PEDEHR zu den Dschamikun, wo Pekala den ewig Hungrigen versorgt und zu ›erziehen‹ versucht. T. ist ein guter Reiter; sobald er reitet, ändert sich sein Verhalten: »Es steckt ein ganz seltener Mann in ihm, der aber daheim verborgen bleibt und nur zum Vorschein kommt, wenn Tifl zu Pferde sitzt. Dieser Mann ist nicht nur tapfer, sondern auch so klug, so ungewöhnlich klug, daß man sich ihm unbedingt anvertrauen darf.« (399) Zusammen mit KARA BEN HALEF rettet er HAFIS ARAM und AMINEH vor den Häschern OMAR IRAKIs. Es gelingt dem SCHEIK UL ISLAM, ihn mit dem Versprechen, ihn zum Scheik zu machen, gegen den USTAD einzunehmen. Als er versucht, das wertvolle Pferd des Ustad, ›Sahm‹, zu entführen, wird er von KARA BEN NEMSI fortgejagt. Er kehrt reuevoll zurück, verläßt aber zusammen mit Pekala die Dschamikun, um mit KEPEK und DOZORCA fortzuziehen. (GR 28: 347, 351f, 361-67, 385, 387, 392f, 396, 399, 401, 404, 413-19, 492-514, 566ff, 609 GR 29: 223f, 266, 282, 297, 454, 456, 558) TIGER -> BARA (Mongole) TI-ISKAMA (BLATT) -> EDWARD SUMMER TIL-LATA (BLUTIGE HAND): Anführer eines Apachentrupps; er schließt sich mit seinen Kriegern OLD SHATTERHAND auf dessen Jagd nach SANTER an. (GR 9: 605, 611f) TIMPE: 1) DAVID MAKKABÄUS T.: Büchsenmacher aus Plauen; Bruder von 4)/5)/10)/11), Vater von 2); er wanderte nach New York aus, wo er verstarb. (nur erwähnt) (MUSTANG: 13) 2) HASAEL (HAS) BENJAMIN T.: deutschstämmiger Westläufer, ehem. Büchsenmacher; Sohn von 1), Neffe von 4)/5)/10)/11), Vetter von 6)/7)/8)/9); er hat »dunkles Haar, auf welchem eine uralte file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/TEI_TOK.HTM[21/02/2024 12:34:26]

Pelzmütze saß, ein sehr schmales und sehr langes Gesicht, und ebenso sehr schmal und sehr lang waren auch die Nase, der Mund und der fadenartige Schnurrbart, dessen Spitzen fast hinter den Ohren zusammengebunden werden konnten. Seine weit über zwei Meter lange Gestalt war ... oben eng und unten weit bekleidet, denn während er eine sehr weite, faltenreiche Hose trug, deren Enden in rindsledernen Halbstiefeln steckten, umschloß seinen Oberkörper eine lange Filzjacke so eng, als ob sie ihm angegossen worden sei.« (2f) H. trifft im Westen seinen Vetter, KAS TIMPE (6), der wie er auf der Suche nach HUM TIMPE (8), beider Vetter, ist, den sie der Erbschaftsunterschlagung verdächtigen. Sie schließen sich OLD SHATTERHAND und WINNETOU bei den Kämpfen gegen TOKVI KAVA (DER SCHWARZE MUSTANG) und dessen Enkel, IK SENANDA, an, ohne eine besondere Rolle zu spielen. //869// Nach anfänglichen Schwierigkeiten freunden sie sich mit dem HOBBLE-FRANK an. Durch Zufall trifft man auch auf Hum, der aber nachweisen kann, daß es die angeblich unterschlagene Erbschaft gar nicht gibt. (MUSTANG: 2f, 5, 12f, 16, 37f, 83, 109, 340ff) 3) HUM T. -> NAHUM SAMUEL TIMPE 4) JOHANNES DANIEL T.: verstorbener Büchsenmacher in Plauen; Vater von 7)/ 9); Bruder von 1)/5)/10)/11); mit seinem Bruder, REHABEAM ZACHARIAS TIMPE (10), verfeindete er sich wegen geschäftlicher Konkurrenz. (nur erwähnt) (MUSTANG: 12, 14) 5) JOSEPH HABAKUK T.: Büchsenmacher; Bruder von 1)/4)/10)/11), Onkel von 8); er wanderte nach Amerika aus und verstarb kinderlos in Fayette. J. war zeitlebens sehr geizig und galt als reicher Geschäftsmann, hinterließ jedoch kein Vermögen. Er hatte sogar seinen Bruder, TOBIAS TIMPE (11), noch um dessen Vermögen gebracht. (nur erwähnt) (MUSTANG: 12ff, 294) 6) KASIMIR (KAS) OBADJA T.: Büchsenmacher aus Hof; nach dem Verkauf des väterlichen Geschäftes wanderte er aus und wurde Westmann; Sohn von 10); Vetter von 2)/7)/8)/9); er war dürr und von »angsterregender Länge«, »semmelblond und hatte einen bei seiner Höhe geradezu lächerlich kleinen Kopf. Mitten unter zwei gutmütigen Mäuseäuglein saß ein winziges, aufwärts gerichtetes Stumpfnäschen, welches viel besser in das Gesicht eines vierjährigen Kindes gepaßt hätte und in gar keinem Verhältnis zu dem ungeheuer breiten Munde stand, welcher sich fast von dem einen Ohre bis zu dem andern zog. Einen Bart hatte der Mann nicht, und dieser Mangel schien ein angeborener zu sein, denn über dieses frauenglatte Gesicht war gewiß noch nie ein Schermesser gegangen. Er trug ein ledernes Wams, welches ihm wie ein kurzer Mantel faltenreich von den schmalen Schultern hing, dazu enge Lederhosen, welche seine Storchbeine fest umschlossen, halbhohe Schaftstiefel und einen Strohhut, dessen Krempe traurig herabhing.« (2) K. sucht im Westen nach HUM TIMPE (8), den er des Erbschaftsbetrugs verdächtigt. Dabei trifft er auf HAS TIMPE (2), der K. an seiner ständigen Redensart »grad wie bei Timpes Erben« als seinen Vetter erkennt und der auch nach Hum sucht. Im Firwood Camp treffen beide auf OLD SHATTERHAND (OS), der Kas einmal aus der Hand von Upsarokas befreit hat. Kas und Has begleiten

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OS und WINNETOU bei den Kämpfen mit TOKVI KAVA (DER SCHWARZE MUSTANG) und dessen Enkel, IK SENANDA. Kas tritt nur als ›Opfer‹ der Gelehrsamkeit des HOBBLE-FRANK mit dem er nach anfänglichen Schwierigkeiten Freundschaft schließt in Erscheinung. Durch Zufall begegnet man dem gesuchten Hum, der aber beweisen kann, daß es die angeblich unterschlagene Erbschaft nicht gibt. (MUSTANG: 2f, 6f, 12, 14f, 20ff, 30, 37f, 86, 96, 109, 113f, 130f, 340ff) 7) MARKUS ABSALOM T.: Büchsenmacher in Plauen; Sohn von 4), Bruder von 9); Vetter von 2)/6)/8); zusammen mit seinem Bruder, PETRUS MICHA TIMPE (9), macht er seinem Vetter, KAS TIMPE (6), weis, sie hätten von JOSEPH HABAKUK //870// TIMPE (5) eine größere Erbschaft erhalten. In Wirklichkeit hatten die beiden Brüder jedoch in der Lotterie gewonnen. (nur erwähnt) (MUSTANG: 12f, 342) 8) NAHUM (HUM) SAMUEL T.: Büchsenmacher aus Fayette, später Westmann und Goldsucher; Sohn von 11), Vetter von 2)/6)/7)/9); er ist sehr lang und schmal gebaut, hat einen blonden Lockenkopf und ein heiteres Wesen. Sein Onkel, JOSEPH HABAKUK TIMPE (5), in dessen Diensten er stand, hinterließ ihm bei seinem Tod nur eine leere Kasse. Es stellte sich sogar heraus, daß er Hum durch geschäftliche Manipulationen um das väterliche Vermögen betrogen hatte, das in dem Geschäft steckte. Er ist Mitglied der Gesellschaft der MAJESTÄT, die auf Goldsuche ist. Durch seine ehrliche Gesinnung entzweit er sich mit Majestät und entgeht dadurch einem von TOKVI KAVA (DER SCHWARZE MUSTANG) und dessen Enkel, IK SENANDA, gestellten Hinterhalt. Hum trifft auf OLD SHATTERHAND (OS) und dessen Gefährten, die die Eingeschlossenen befreien. Seinen bei OS weilenden Vettern, HAS und KAS TIMPE (2/6), kann er beweisen, daß der von ihnen gehegte Verdacht, er hätte eine Erbschaft unterschlagen, falsch ist. (MUSTANG: 13f, 16, 293f, 312ff, 319, 334, 341f) 9) PETRUS MICHA T.: Büchsenmacher aus Plauen; Sohn von 4), Bruder von 7), Vetter von 2)/6)/8); zusammen mit seinem Bruder MARKUS ABSALOM TIMPE (7), macht er seinem Vetter, KAS TIMPE (6) weis, von JOSEPH HABAKUK TIMPE (5) eine größere Erbschaft erhalten zu haben. In Wirklichkeit hatten die beiden Brüder jedoch in der Lotterie gewonnen. (nur erwähnt) (MUSTANG: 12f, 342) 10) REHABEAM ZACHARIAS T.: verstorbener Büchsenmacher aus Hof; Vater von 6), Bruder von 1)/4)/5)/11); er verließ einst Plauen wegen geschäftlicher Konkurrenz und Feindschaft mit seinem Bruder JOHANNES DANIEL TIMPE (4). (nur erwähnt) (MUSTANG: 6, 12, 14) 11) TOBIAS HOLOFERNES T.: Büchsenmacher; Vater von 8), Bruder von 1)/4)/5)/ 10); er wanderte aus Plauen nach Amerika aus und verstarb sehr arm in Fayette. Sein Bruder, JOSEPH HABAKUK TIMPE (5), betrog ihn um sein ganzes Vermögen. (nur erwähnt) (MUSTANG: 13, 294)

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DER DICKE TI-PIN: (fiktive?) Figur einer (bisher nicht bekannten) Chinaerzählung Mays (nur erwähnt) (GR 9: 630) TIRBAN: Waldhüter der Zigeuner; er ist klein, alt und dürr, hat eine fürchterliche Habichtsnase, listige Augen und geht tief gebeugt am Stock. T. ist Untergebener ZARBAs. Sein Haus bietet Wanderzigeunern in Notfällen Unterschlupf. (ZEPTER: 99 JUWELENINSEL: 659) TJIKWA (KÜRBIS) -> SAM BARTH //871// TKHLISCH-LIPA (KLAPPERSCHLANGE): Apache; Freund von JOSUA HAWLEY, der ihm das Leben rettete und dafür von T. eine Goldader gezeigt bekam. T. trägt eine mit Klapperschlangenhäuten und Fuchsschwänzen verzierte Mütze. Der Comanchenhäuptling AVAT-KUTS skalpiert ihn bei lebendigem Leibe, wird aber von T. in die Flucht getrieben und verfolgt. Hawley, der die Geschichte erzählt, erschießt statt des Comanchen irrtümlich T. (In MISTAKECANNON teilweise TKHLISHLIPA) (MISTAKECANNON/GR 14: 34-38) TLASCO: Unteroffizier bei den Panduren des Freiherrn FRANZ VON DER TRENCK; in Studenetz macht er für diese Quartier. Um den ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALTDESSAU) in eine Falle zu locken, fälscht er die Unterschrift KARL VON BODTMANNs. T. hat sich selbst bei der Familie ENGELMANN einquartiert. Der ERLENMÜLLER (STEPHAN NOAK) verrät ihm das Versteck, in dem Engelmann Geld aufbewahrt, das T. dann stiehlt. Als Engelmanns Tochter, AGNES E., T. im Gasthaus beim Tanz abweist, kommt es zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung mit dem dort als Müllergeselle verkleidet anwesenden Alten Dessauer, der T. niederschlägt und ihm das gestohlene Geld wieder abnimmt. Zusammen mit den übrigen Panduren wird T. später von den Husaren des Dessauers gefangengenommen. (PANDUR: 217, 249, 251, 297ff, 314) DIE VERKEHRTEN TOASTS -> DICK HAMMERDULL und PITT HOLBERS TOBIAS: Gärtner der Villa des KRIKELANTON am Starnberger See; ehemals Knecht in Elsbethen; verheiratet; er versorgt die Eltern des Krikelanton, da dieser als Sänger viel auf Reisen ist. (WzG VI: 2581f, 2584) TOCALTO: -> TECALTO TOCARO: Deckname OLD SHATTERHANDs (GR 13: 284) ALTER TOD -> KOSCHA-PEHVE (OLD DEATH) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/TEI_TOK.HTM[21/02/2024 12:34:26]

TÖTENDE HAND: 1) POKAI-MU -> OLD SHATTERHAND 2) VAUVA-SHALA -> OLD SHATTERHAND TÖTENDES FEUER -> POKAI-PO (Sioux-Tetong) TOKBELA (HIMMEL/al. TIBO-WETE-ELEN): getaufte Moqui-Indianerin (Taufname Ellen); jüngere Schwester von TEHUA BENDER (-> KOLMA PUSCHI), Schwester von IK-WEHTSI'PA; T. ging mit ihrer Schwester nach dem Osten und sorgte //872// dort für LEO und FRED BENDER (-> OLD SUREHAND und -> APANATSCHKA), als deren Eltern unschuldig durch die Machenschaften von DANIEL ETTERS und LOTHAIRE THIBAUT ins Zuchthaus mußten. Aufgrund von Lügen dieser beiden war sie bereit, Thibaut zu heiraten. Sie verfiel in Wahnsinn, als ihr Bruder die Trauung verhinderte und dabei Thibaut in den Arm schoß. Thibaut und Etters verschleppten sie und Fred Bender in den Westen, wo sie unter dem Namen TIBO-WETE-ELEN (Tibo(s) Frau Ellen) als Frau Thibauts bei den Naiini-Comanchen lebte und Fred Bender als ihren Sohn großzog. Sie war früher sehr schön, aber als OLD SHATTERHAND (OS) sie zum erstenmal trifft, ist sie bereits »... alt. Ihre ungewöhnlich hohe und breitschulterige Gestalt war nur mit einem blauen, hemdähnlichen Gewande bekleidet. Von dem unbedeckten Kopfe hing das graue Haar in ungekämmten, wirren Strähnen nieder. Ihr Gesicht war tief gebräunt ... Sie hatte kaukasische Züge ... Das Gesicht war tief durchfurcht und schrecklich eingefallen, und die Augen, diese Augen! Was hatten sie nur für einen Blick! So starre und dabei flackernde, wilde und dabei trostlose Augen hatte ich in Irrenhäusern gesehen ... Erst stierte sie mich zornig forschend an; dann bekamen die Augen einen milden Glanz; die farblosen Lippen lächelten; die skelettartigen Finger krümmten sich, um mir zu winken« (252). Sie spricht fast nur von ihrem ›myrtle-wreath‹ (Myrtenkranz) und ihrem WAWA DERRICK (Bruder Derrick -> Ikwehtsi'pa). Beim ersten Treffen mit OS küßt sie diesen. Nach Aufklärung aller Verwicklungen ... ist ihr »Wahnsinn ... in eine stille Melancholie übergegangen ... Ihr Geist ist wieder bei ihr« (565f). (GR 14: 252-56 GR 19: 92-109, 121, 130, 246f, 254f, 265-68, 303-06, 312, 521-31, 539f, 565f) TO-KEI-CHUN (DER GEHÖRNTE STIER): Häuptling der Racurroh-Comanchen - in DEADLY/GR 9: Vater von MA-RAM und HI-LAH-DIH; T.s Comanchen nehmen WINNETOU, SANS EAR und BERNARD MARSHAL gefangen und befreien dabei die MORGANs. OLD SHATTERHAND (OS) begibt sich nur mit dem Neger BOB in T.s Lager und erreicht durch entschlossenes Auftreten und durch kleine Zaubertricks die Freilassung seiner Freunde und freien Abzug. Später wird erzählt, daß OS (bei anderer Gelegenheit) einige Weiße aus den Händen T.s befreit hat. file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/TEI_TOK.HTM[21/02/2024 12:34:26]

(200f, 209, 219-247, 478f) - in GR 26: T. ist alt. Er hat lang herabfallendes, graues (weißes) Haar, ist hinterlistig und verschlagen. Er nimmt DSCHAFAR MIRZA, dessen Begleiter und die SNUFFLES gefangen. T. muß sich mehrmals von OS gefangennehmen und gegen Gefangene austauschen lassen. (59, 103-34, 163-68, 19598, 220-28, 239-44, 260-63) - in GR 33: Der uralte T. fordert KARL MAY/OS in einem Brief nach Radebeul auf, sich einem Kampf am Mount Winnetou zu stellen. Da er jedoch seine Medizin, die in die Hände OSs gefallen ist, nicht verletzen lassen will, flieht er den Kampf und versucht, mit Hilfe des NIGGERs durch Verrat den Sieg über OS zu erringen. Er wird gefangengenommen und erst nach dem allgemeinen Friedensschluß freigelassen. (6, 363, 368, 527ff, 550ff, 560ff, 591, 608, 611f) TOKVI KAVA (DER SCHWARZE MUSTANG/al. MUNGWI EKKNAN MALIK (HÄUPTLING DER GELBEN HUNDE)): oberster Häuptling der Naiini-Comanchen; Großvater von IK SENANDA; T. hat eine ungemein hohe, kräftige Gestalt, ist über //873// sechzig Jahre alt und gilt als klug, stolz und rücksichtslos. Er ist ein grausamer Feind aller Weißen, man nennt ihn den »Jägerschinder«, weil er gefangene Westläufer zu Tode peitschen ließ. Sein Name leitet sich von den berühmten Rapphengsten der Naiinis ab, die schon seine Ahnen ritten. T. plant einen Überfall auf das Eisenbahnlager Firwood Camp, um dort eine Menge Chinesenskalps zu erbeuten. Als er erfährt, daß OLD SHATTERHAND (OS) und WINNETOU in Firwood Camp sind, will er sie fangen und töten. Es gelingt ihm, die Gewehre OSs und Winnetous für kurze Zeit an sich zu bringen, die berühmten Pferde der beiden kann er jedoch nicht stehlen. Sein Plan wird durchschaut, sein Enkel, der das Camp ausspionieren soll, wird auf eine falsche Spur gesetzt und T. eine Falle gestellt, so daß sich T. mit seinen Kriegern bedingungslos ergeben muß. Da er OS schwer beleidigt und belügt, läßt dieser ihn durch den HOBBLE-FRANK kahlscheren, hängt ihm zwei abgeschnittene Chinesenzöpfe an und verleiht ihm den Spottnamen MUNGWI EKKNAN MALIK (HÄUPTLING DER GELBEN HUNDE); obendrein wird seine Medizin vernichtet. T. wird von seinem Stamm deshalb schändlich verstoßen. Er lockt dann, um sein Ansehen durch eine kriegerische Tat wiederherzustellen, die Goldsuchergruppe von MAJESTÄT in einen Hinterhalt. Dabei kommt ihm wiederum OS in die Quere. T. wird gefangen und durchgeprügelt. (MUSTANG: 17, 34, 51f, 54, 57ff, 61, 65f, 145ff, 153, 180f, 194, 196ff, 214ff, 226f, 234ff, 276, 286, 300, 316, 330, 336) - TOKVI KAVAs TOCHTER: Mutter von IK SENANDA, sie heiratete einen Weißen. (nur erwähnt) (MUSTANG: 34) TOKVI-TEY (DER SCHWARZE HIRSCH): 1) Comanchenhäuptling; er rettet ALFONZO vor Krokodilen und greift erfolglos die Hazienda del Erina an. T. wird von SCHOSH-IN-LIETT (BÄRENHERZ) lebendig skalpiert und den Krokodilen file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/TEI_TOK.HTM[21/02/2024 12:34:26]

vorgeworfen. (WR II: 453ff, 462ff, 466, 474 / in GR 15 wird von ihm dieselbe Geschichte erzählt.) 2) Shoshonenhäuptling; Vater von MOH-AW; T. wird von OLD SHATTERHAND (OS) aus seinem Zelt heraus gefangengenommen. Da er sehr ehrbewußt ist, will er sich und seinen Sohn wegen der Gefangennahme töten. Als er erfährt, wer ihn besiegt hat, fühlt er sich in seiner Ehre nicht mehr gekränkt. Er schließt sich den Westmännern, die zur Befreiung des Bärenjägers BAUMANN in den Yellowstone-Park reiten, an, nicht zuletzt auch deshalb, weil der Bärenjäger ihm einst das Leben rettete. In GK führt er ein längeres Gespräch mit WINNETOU über OS (Bericht über das erste Zusammentreffen von OS und Winnetou), da er OS »liebt«. T. erzählt die Sage von der Entstehung des Yellowstone-Parks. (GK 1. Jg.: 553ff BÄRENJÄGER: 65, 89, 94f, 99, 101, 153, 222, 225) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//873// DER TOLLE PRINZ -> HUGO VON SÜDERLAND //874// TOLO: Belandaneger; Sklave auf der Seribah ABU EL MOTs; T. ist dem Alter nach kaum ein Mann. Er trägt auf jeder Wange wie sein Freund und ständiger Begleiter LOBO die »Guluf, drei wulstige Narben ... (als) sicheres Zeichen, daß sie geraubt worden waren.« Nach der Sklavenjagd »empfangen die jüngeren männlichen Gefangenen diese sechs Schnitte als ewiges und unverwischbares Zeichen der Knechtschaft. Man reibt die Wunden mit Pfeffer, Salz und Asche ein, um den Heilungsprozeß zu verzögern, und die Narben möglichst aufschwellen zu lassen. Bekleidet waren die beiden nur mit dem Lendenschurze. Das Haar hatten sie mit Anwendung eines vertrocknenden Klebstoffes steif und cylindrisch emporfrisiert, so daß es das Aussehen eines zerknillten Chapeau-claque ohne Krempe besaß« (103). T. wurde vor seiner Versklavung von einem Missionar zum Christentum bekehrt. Zusammen mit Lobo wagt der klügere aber auch schwächere T. die Flucht aus der Seribah. Von Verfolgern gestellt, will L. sich für T. opfern und tötet einen der Bluthunde der Sklavenjäger, bevor er und T. von JOSEPH SCHWARZ, DR. IGNAZ PFOTENHAUER und MESUF BEN BARAK EL KASI EL KENADEMI (MESUF) endgültig gerettet werden. Sie bleiben bei ihren Rettern und nehmen an deren Aktionen gegen die Sklavenjäger teil, sind aber Nebenfiguren. (SKLAVENKARAWANE: 103-110, 11620, 143-45, 164, 271, 300, 474f, 485) - TOLOs ELTERN: Als TOLO von ABU EL MOT geraubt wurde, konnten sie entkommen. (nur erwähnt) (SKLAVENKARAWANE: 104) TOM: 1) Heizer auf dem Zug, der von PARRANOH überfallen werden soll. (FIREHAND: 155/WESTEN: 46) 2) Heizer des Zuges, der von Oglalas unter MATTO-SIH (in AUF DER SEE: RICCARROH) überfallen wird (AUF DER SEE: 500, 530 GR 15: 155) 3) Matrose auf einem norländischen Kriegsschiff (ZEPTER: 562) 4) Seemann im Dienste SIR JOHN RAFFLEYs; T. ist lang und hager und hat zwei »wunderbar kluge, kleine Aeuglein, die höchst scharf und selbstbewußt über die große, scharf geschnittene Nase hinwegblickten« (416). - in GIRLROBBER/TIGERBRÜCKE: Steuermann auf der ›Swallow‹ (415f, 423, 455, 463 / 597)

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- in GR 30: Kapitän der ›Yin‹; sein Lieblingsausdruck ist ›all right‹ (241, 245f, 258, 279f) DER LANGE TOM: Bootsmann unter MIß ADMIRAL und dem SCHWARZEn KAPITÄN (FRANÇOIS -> LATOUR); er hilft bei der Entführung der ›l'Horrible‹. T. wird (nur in AUF DER SEE) beim Aufbringen des Schiffes durch MAX PARKER tödlich verletzt. (AUF DER SEE: 627f, 738, 786, 806 GR 15: 449-61) //875// TOMA: Bote, der KARA BEN NEMSI an die BEIDEN ALADSCHY verrät und dafür in Radowitsch von HALEF verprügelt wird. (GR 5: 105, 187) DON TOMASIO -> TOM WILSON TOMBI: spanischer Zigeuner; Sohn von ZARBA und GASPARINO CORTEJO; er hat eine schlanke, kräftig gebaute Gestalt, ein scharfes, durchdringendes Auge, aber mit einem Zug von Biederkeit. T. sieht ALFONZO, dem falschen Grafen DE RODRIGANDA, sehr ähnlich. Er lebt in einer einsamen Waldhütte bei Rheinswalden, um im Auftrag seiner Mutter über KARL STERNAU zu wachen. Der kleine KURT HELMERS sucht ihn öfters auf und lernt verschiedenes, u.a. Malayisch, von ihm. (WR: I 289ff, 375 II 721 III 1166) TOMMY: T. gehört zu einer Bande von Rowdies, die bei MUTTER THICK in Hoboken abfällig über ›Nigger‹ reden. Er beleidigt Mutter Thick und wird von ihr hinausgeworfen. (AUF DER SEE: 547) TONAMENTE: General BENITO JUAREZ‹, der von PATER JUANITO an die Franzosen verraten wurde (nur erwähnt) (WR VI: 2515) ›TONG-TSCHI‹: hoher Magistratsbeamter in Kanton, den der BLAUROTE METHUSALEM aus der Gefangenschaft von Piraten befreit; er hilft später dem Methusalem, dessen wegen Tempelentweihung verhaftete Gefährten, HEIMDALL TURNERSTICK und Mijnheer WILLEM VAN AARDAPPELENBOSCH, aus dem Gefängnis zu befreien, und versieht ihn mit einem Paß der obersten Behörde. (METHUSALEM: 197, 207f, 211f, 266f, 277-98, 320-23, 344-49, 351-54, 357-60, 366-73) - TONG-TSCHIs FRAU: Sie ist dick und klein. »Ihr Haar war mit Hilfe vieler Nadeln, in denen Diamanten glänzten, in eine schmetterlingsähnliche Form gesteckt. Ihr Körper wurde bis zum Boden herab von kostbarer Seide umwallt. Ihre Hände waren tief in den weiten, bis über die Kniee reichenden Aermeln verborgen, und um ihren Hals hing eine schwere, goldene Kette, an welcher mehrere Amulette befestigt waren. Das kleine Gesichtchen war nach der Sitte vornehmer Chinesinnen dick mit Bleiweiß und Zinnober bestrichen, was den Zügen eine maskenartige Unbeweglichkeit und Starrheit erteilte, von welcher die kleinen, schief geschlitzten Aeuglein eine sehr bewegliche Ausnahme machten.« (268) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/TOL_TZE.HTM[21/02/2024 12:34:27]

(METHUSALEM: 268f) TONY -> TY TO-OK-TEY (SPRINGENDER HIRSCH): Utahkrieger; schnellster Läufer des Stammes; T. ist fast vier Ellen lang, schmal, hat eine vorgewölbte Brust, lange Arme und //876// Beine und ein Affengesicht. Der HOBBLE-FRANK überlistet ihn bei einem Wettlauf. (SILBERSEE: 347, 363, 366f) TO-OK-UH (SCHNELLER PFEIL): Häuptling der Panasht-Shoshonen; er wollte den anderen Shoshonenstämmen eine Friedensbotschaft überbringen; OLD WABBLE befürchtete jedoch zunächst einen Überfall durch ihn. SAM PARKER warnte ihn vor Wabble. T. gab Parker - der die Geschichte, die vor 30 Jahren passierte, erzählt - dafür den Namen AT-PUI (GUTES HERZ) und schenkte ihm einen erlegten Elk, damit er sich Wabbles Achtung verschaffen konnte. (ELK/GR 14: 22f, 27ff) VON TOREGG, ETELKA -> ETELKA VON GULIJAN VON TORGAU, HANS: Richter im Lehnsprozeß gegen WERNER VON HOLTZENDORFF (QUITZOWS: 243f) TOTFALUSCHI: Wirt des ›Hotel de Pest‹ in Pera (nur erwähnt) (historisch) (GR 3: 449) LA TOUR: Siehe unter LATOUR TOXERTES: Miztecas; Großvater des Miztecas-Häuptlings TECALTO (BÜFFELSTIRN) und von KARJA; vor längerer Zeit schenkte er ANTON HELMERS eine Karte, auf der die Lage des Königsschatzes der Miztecas eingezeichnet ist. T. mußte seine Heimat verlassen und kehrte nie wieder zurück. (nur erwähnt) (WR I: 420f) TRACK-SMELLER (FÄHRTENSUCHER) -> FLORIMONT TRAPPER GEIERSCHNABEL: siehe unter GEIERSCHNABEL

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VON DER TRENCK, FRANZ: Freiherr; trinkfester Pandurenoberst in österreichischem Dienst; er »war ein schöner, sogar ein sehr schöner Mann, der jetzt das Alter von dreißig Jahren erst um ein einziges überschritten hatte. Ebenso berühmt wie seine Körperstärke war auch seine Befähigung, die härtesten Strapazen mit größter Leichtigkeit zu ertragen. Bekannt war es, daß er sieben Sprachen vollständig beherrschte und ausgezeichnete militärische Kenntnisse besaß; aber in moralischer Beziehung ließ sich über ihn kaum ein nur einigermaßen schonendes Urtheil fällen. Jähzornig, rücksichtslos, herzlos, im höchsten Grade habsüchtig, zeichnete er sich ebenso durch verwegenen Muth und wilde Tapferkeit wie durch eine nur zu oft barbarische Grausamkeit aus, welche ihn später doch endlich in das Verderben führte. Er war als Sohn eines kaiserlichen Oberstlieutenants, der aus Preußen stammte, in Reggio in Calabrien geboren, wurde von den Jesuiten in Ödenburg erzogen und trat im Alter von siebzehn Jahren in kaiserliche Dienste«, dann wirkte er in Rußland, wurde dort zweimal zum Tode verurteilt und begnadigt, kehrte nach Slawonien zurück. »Bei dem Ausbruche des österreichischen Erbfolgekrieges erhielt er die //877// Erlaubnis, ein Corps von tausend Panduren auf eigene Kosten auszurüsten. Dasselbe wurde zuletzt gegen fünftausend Mann stark und bildete stets die Vorhut, es zeigte aber dabei zwar ganz dieselbe Tapferkeit, doch auch ganz dieselbe Gewaltsamkeit, durch welche sein Führer berüchtigt war. Die Kaiserin mußte seine kriegerischen Verdienste anerkennen, konnte ihn aber ganz unmöglich in seiner Stellung belassen. Er weigerte sich, abzutreten und wurde endlich wegen unaufhörlicher Greuelthaten und Subordinationsvergehen zu lebenslänglicher Gefangenschaft auf dem Spielberg verurtheilt, wo er auch starb.« (233f) 1742 will v.d.T. in Böhmen den ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) zum Jahrmarkt von Chotiborz locken, um ihn zu fangen. Zu diesem Zweck läßt er seinen Unteroffizier TLASCO einen Brief von KARL VON BODTMANN, einem Freund des Dessauers, fälschen. Der Dessauer erfährt jedoch, daß sich v.d.T. in Studenetz beim ERLENMÜLLER (STEPHAN NOAK) einquartiert hat, und kommt mit seinem Feldwebel, WILHELM STEINBACH beide als Müllergesellen verkleidet -, ebenfalls dorthin. Im Wirtshaus kommt es zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung mit v.d.T.s Panduren und den beiden ›Müllergesellen‹, in deren Verlauf v.d.T. von Steinbach niedergeschlagen wird. Als er gefangen abtransportiert wird, kann er sich jedoch losreißen, und es kommt zu einem Zweikampf mit dem Dessauer, der zunächst im Dorfteich, dann in der Mühle stattfindet. Als die Kräfte des Dessauers nachlassen und er im Mehlkasten landet, kommen preußische Husaren zu Hilfe. V.d.T. flieht, während seine Panduren gefangengenommen werden. (historisch: 171149) (PANDUR: 218, 233ff, 249, *64, *74, 297, 314f) TRESKOW: 1) Detektiv; er erzählt bei MUTTER THICK in Jefferson-City die Geschichte vom SCHWARZEn KAPITÄN (FRANÇOIS -> LATOUR), in der er eine allerdings eher nebensächliche Rolle spielt. Die Abenteuer im Westen um SAM FIRE-GUN und Latour sind identisch mit denen der Figur RICHARD VON TRESKOW (siehe dort) in AUF DER SEE. Von diesem unterscheidet sich T. dadurch, daß er keinen Adelstitel trägt und daß der Vorname sowie die Beziehungen zur Familie VON SCHÖNBERGWILDAUEN nicht genannt werden. Ganz eigenständig ist die Figur, sobald T. nach der Erzählrunde bei Mutter Thick auf OLD SHATTERHAND (OS), DICK HAMMERDULL und PITT HOLBERS trifft, die er bei der Verfolgung des ›GENERAL DOUGLAS‹ (DANIEL -> ETTERS) begleitet. Wie schon file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/TOL_TZE.HTM[21/02/2024 12:34:27]

bei den vorigen Erlebnissen im Westen ist T. weitgehend nur Mitläufer. Er ist »kein Westmann, aber ein Gentleman ... von Erfahrung, kenntnisvoll und doch dabei bescheiden« (563). In GR 19 wird er abwertend charakterisiert: OS meint, auf ihn sei »kein Verlaß«; er besitzt »keine widerstandsfähige Natur« und hält nicht aufmerksam genug Wache, so daß er mit den Gefährten von OLD WABBLE überrumpelt wird. (GR 15: 185, 189, 201-09, 426ff, 491, 532, 539, 571, 633 GR 19: 79ff, 87, 127, 173f, 190, 248, 319f, 329f, 400, 417, 426, 529f) 2) Offizier der Belling-Husaren; intimer Freund des Leutnants GEBHARD LEBERECHT VON -> BLÜCHER (HUSARENSTREICHE: 536, 549, 583f, 597, 600, 613) //878// 3) ADELE T. (ADELE VON TRESKOW: Siehe unter WANDA SMIRNOFF VON TRESKOW: 1) Mann von 2), Vater von 3.1)/4); er hinterließ seiner Familie bei seinem Tod hohe Schulden, welche er geerbt hatte. (nur erwähnt) (AUF DER SEE: 403) 2) Frau von 1); Mutter von 3.1)/4) (nur erwähnt) (AUF DER SEE: 401f) 3) ADELE V.T.: 3.1) Tochter von 1)/2), Schwester von 4); A. ist blond, eine »Schönheit ersten Ranges«. Sie liebt MAX VON SCHÖNBERG-WILDAUEN, dessen Vater, Prinz OTTO VICTOR VON -> SCHÖNBERGWILDAUEN, zunächst gegen sie eingestellt ist. Sie wird von FRANÇOIS LATOUR begehrt, der sich durch einen Trick ihre Dankbarkeit erschleicht. Latour schiebt Max einen Mord unter, so daß dieser fliehen muß. A. glaubt an Max‹ Unschuld und wartet auf ihn. Als er aus Amerika zurückkehrt, ist sie »noch nicht dreißig ... es war über ihr feingezeichnetes Gesicht jener gewinnende Zug von Lieblichkeit ausgebreitet, welchem die Jahre nichts anhaben können und der dem Weiblichen den Ton einer unzerstörbaren Jugendlichkeit verleiht ... Ihre Gestalt, ihre Haltung, ihre Bewegungen, die ganze Art, sich zu kleiden und zu tragen, gaben Zeugniß, daß sie in den besseren Kreisen zu Hause sei und die geachtetsten Ansprüche sowohl auf innerliche Bildung als auch äußerliche Tournure erheben könne.« (817f) Sie heiratet Max nach dessen Rehabilitierung. (AUF DER SEE: 401f, 817f, 822) 3.2) -> WANDA SMIRNOFF 4) RICHARD V.T.: Polizeileutnant; Sohn von 1)/2), Bruder von 3.1); Freund von MAX VON SCHÖNBERG-WILDAUEN; R. ist ein »junger, ungewöhnlich gewandter Mann«. Er »weiß trotz seiner file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/TOL_TZE.HTM[21/02/2024 12:34:27]

Jugend ... sicher und geläufig aufzutreten«. R. hat ein »scharfes Auge« und »großes Selbstvertrauen«. Er liebt WANDA VON TZERNOWSKA, das Mündel von Prinz OTTO VICTOR VON -> SCHÖNBERG-WILDAUEN, der jedoch gegen die Familie von Treskow eingenommen ist, da er glaubt, R.s Schwester, ADELE VON TRESKOW, habe seinen Sohn Max ins Unglück gestürzt. Max war wegen Mordes an dem Juwelier WALLERSTEIN unschuldig verurteilt worden. R., der Max wegen finanzieller und beruflicher Unterstützung zu Dank verpflichtet ist, ist von Max‹ Unschuld überzeugt und hält mit Recht FRANÇOIS LATOUR für den Täter. Um diesen zu fangen, hat R. die polizeiliche Laufbahn ergriffen. Als R. von PETER POLTER Näheres über Latour erfährt, geht er mit ihm nach Amerika, um dort nach Latour zu fahnden. Mit Polter und dem Sohn des Juweliers, HEINRICH WALLERSTEIN, gelangt er zu SAM FIRE-GUN, mit dessen Hilfe es gelingt, Latour zu verfolgen, bis dieser von MAX PARKER (Max von Schönberg-Wildauen) endgültig //879// gefangen wird. Mit Parker und dem durch List auf ein deutsches Schiff gelockten Latour kehrt R. nach Deutschland zurück, wo er Wanda heiratet. (vgl. GR 15: TRESKOW) (AUF DER SEE: 354f, 371, 385f, 401ff, 417, 804ff, 822f) TSCHAKA: berühmter Zuluherrscher; »mit Recht der Attila Südafrikas genannt«; T. wurde von seinem Bruder SIKUKUNI (in BOER-DH: DINGAAN) getötet. (historisch: 1787-1828) (nur erwähnt) (BOERGR: 55) TSCHARGA: 1) Frau von SOMI (in BOER-DH: von PANDA), Mutter von MIETJE; sie mußte mit ihrer Tochter vor SIKUKUNI (in BOER-DH: vor DINGAAN) fliehen und starb in der Kalahari, während ihre Tochter von VAN HELMERS gefunden und als Adoptivtochter aufgezogen wurde. (nur erwähnt) (BOER-GR: 163f) 2) -> MIETJE (siehe dort); Tochter von 1); ihr Vater gibt ihr wegen ihrer Ähnlichkeit mit der Mutter, als er sie wiedererkennt, den Namen T. (BOER-GR: 165) ›TSCHAUSCH‹ (Feldwebel): der erfahrenste und kühnste Sklavenjäger der Seribah Omm et Timsah; der T. ist ein alter, weißbärtiger Mann. Von ABD EL MOT wird er wegen Widersprechens von der Teilnahme an einer neuen Sklavenjagd ausgeschlossen und degradiert. Er kann nach dem Aufbruch Abd el Mots die Restbesatzung der Seribah zu einer Revolte unter seiner Leitung bewegen. Zur geplanten Errichtung einer eigenen Seribah kommt es jedoch nicht, da er kurz darauf von EMIL SCHWARZ gefangengenommen und später an ALI EFFENDI ABU HAMSAH MIAH (VATER DER FÜNFHUNDERT) ausgeliefert wird. (SKLAVENKARAWANE: 121, 124ff, 128-40, 369-74, 377f, 490) TSCHEFATASCH (MARTERSTEIN): Arzt in Radowitsch; er »war von kleiner Statur und file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/TOL_TZE.HTM[21/02/2024 12:34:27]

außerordentlich dick. Seine Wangen glänzten wie hübsche Weihnachtsäpfel. Seine kleinen, etwas schief liegenden Aeuglein verrieten, daß die Wiege seines Geschlechtes von der Stange eines mongolischen Zeltes herabgehangen habe. Auf dem glatt geschorenen Haupt saß weit nach hinten geschoben, so daß die Stirn frei wurde ein alter, abgegriffener Fez, welcher an Stelle der Troddel mit einem Bündel roter, blauer und gelber Cigarrenbändchen geschmückt war. Sein kurzer Kaftan reichte ihm nur bis an das Knie, schien aber aus einer einzigen, ungeheuren Tasche zu bestehen; den [!] er war an allen Seiten, oben und unten, rechts und links, hinten und vorn, weit aufgebauscht. Er enthielt jedenfalls die wandernde Apotheke des Arztes. Zum Ueberfluß hing diesem Heilkünstler noch ein ziemlich großer, viereckiger Korb an einem Riemen von der Schulter herab, jedenfalls das Etui seiner kostbaren Instrumente. Er hatte dicke wollene Strümpfe mit doppelten Filzsohlen an, und mit diesen steckten die Füße dann in Pantoffeln, welche mit großen Zwecken beschlagen waren und zu derjenigen Sorte zu gehören schienen, die man sehr drastisch mit den Worten bezeichnet: »in zwei Schritten über den Rhein hinüber.« (189f) //880// T. renkt KARA BEN NEMSI den verstauchten Fuß wieder ein und wird von diesem dafür in der Kunst, Gipsverbände anzulegen, unterrichtet. (GR 5: 180, 189-91, 201ff) TSCHEMBA: 1) Zigeuner; Untergebener ZARBAs (ZEPTER: 386f, 788) 2) Zulu; er gibt sich als Makololo aus, um auf JAN VAN HELMERS' Farm für SIKUKUNI (in BOERDH: für DINGAAN) spionieren zu können. Als Spion erkannt, will er fliehen, wird aber von KARA BEN NEMSI gefangen und später vor ein Burengericht gestellt. (BOER-GR: 113, 117f, 120, 166) TSCHIA-NITSAS (LANGES OHR): Häuptling der Timbabatschen; T. ist ein finsterer Kerl. Er hat lange Beine und Arme, die ihm etwas »Orang-Utang-Ähnliches« geben. T. ist zunächst Verbündeter von NINTROPAN-HAUEY, verrät aber aus Feigheit das Geheimnis des Schatzes im Silbersee, das er erlauscht hatte, an die Utahs. Als die Schatzkammer geflutet wird, kann er gerade noch sein Leben retten. Er wird nicht bestraft, sondern am Friedensvertrag am Silbersee beteiligt. (SILBERSEE: 475, 477, 499ff, 507, 517) TSCHILEKA (ERDBEERE): Bulgarin; Frau von BOSCHAK, Mutter von IKBALA; sie hat »Backentaschenwangen«: »ein Frauenzimmer, wie so wohlbeleibt ich in meinem ganzen Leben noch niemand gesehen hatte.« (114) Die kurzen Ärmel ihres Mantels »erlaubten, ein Paar sehr lange, fuchsfeuerrote Handschuhe zu sehen, welche von ausgezeichneter Arbeit waren, da sie sich ohne das leiseste Fältchen an Hand und Arm anschlossen« (115). Es stellt sich heraus, daß T. gar keine Handschuhe trägt, sondern ihre Arme rot gefärbt sind, da sie ihrem Mann beim Färben hilft. Sie muß überhaupt die ganze Arbeit leisten, da ihr Mann sehr faul ist. T. ist die Verbündete ihrer Tochter in deren Liebschaft mit ALI. Sie wird, als sie mit Backwaren unterwegs ist, von ihrem Maulesel abgeworfen und

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fällt in eine Grube, die mit geschmuggelten Teppichen ausgelegt ist. KARA BEN NEMSI holt sie in einer komisch-grotesken Szene unter großen Schwierigkeiten aus der Grube heraus und bringt sie nach Hause. (GR 4: 84, 104, 113-34) TSCHO-LO-LET (SCHWARZ) -> SIMON BELL TSCHU-GA-CHAT (DER DUNKLE RAUCH): von WINNETOU vor Zeiten getöteter Häuptling der Racurroh-Comanchen (nur erwähnt) (DEADLY/GR 9: 175) TSCHURAK: Miridit (Skipetar); Bruder des MIRIDITen; T. ist ein reicher, sehr angesehener Viehhändler in Sbiganzy, ehem. Fleischer; Angehöriger der Bande des SCHUT; seine »Gestalt war hoch und kräftig, schlank und sehnig, wie diejenige eines echten Bergbewohners. Er trug einen Fez, rote Pumphosen, eine blaue Weste, mit Silberschnüren verziert, und eine rote, goldgestickte, weitärmelige kurze Jacke. Ein gelbseidener //881// Shawl, welcher um seine Hüften geschlungen war, enthielt den Handschar und zwei Pistolen. An den Füßen trug er glänzende Stiefel, welche bis zum Knie reichten, wo die Hose sich in ihnen verlief ... Seine dunklen Augen ... machten einen eigenartigen Eindruck auf mich. Sie waren kalt, herzlos, grausam. Es schien, als ob sie niemals mild blicken könnten.« (252) T. schließt zusammen mit seinen Komplizen KARA BEN NEMSI (KBN) und dessen Gefährten in die Schluchthütte bei Sbiganzy ein, wobei er von KBN getötet wird. (GR 4: 329 GR 5: 241f, 252, 265, 273, 277, 292) TSI (SOHN/eigentl. KI TI WENG (JÜNGERER GREIS)): chinesischer Arzt; Sohn von FU; Tsi ist sein Name im Ausland. Er ist führendes Mitglied der ›Shen‹, studierte in Berlin, Paris und Montpellier Medizin. In Kairo trifft er KARL MAY, der ihn und seinen Vater vor aufgebrachten Mekkapilgern rettet. Tsi reist ebenfalls nach Penang und erbietet sich, WALLERs Krankheit zu behandeln, die psychischer Natur ist und die er schließlich heilen kann. Er verlobt sich mit MARY WALLER. (GR 30: 3f, 73, 101, 206f, 255ff, 299ff, 335, 630ff) TSU-IN-KUTS (VIER BÜFFEL): Utah-Häuptling; er wird von OLD SHATTERHAND und OLD FIREHAND gefangen und als Geisel mitgeführt. (SILBERSEE: 449) TUI-FANUA: Häuptling auf der Südseeinsel Manua; Mann von AIMATA; Bruder von POTAMO; T. ist ein Jüngling von »reckenhafter Gestalt«, der zusammen mit seinem Bruder in die Hände von Menschenfressern gerät, als er seine Frau aus deren Gefangenschaft befreien will. Diese wurde von dem scheinbar zum Christentum bekehrten Häuptling KATUA entführt, damit sie von einem christlichen Missionar mit Katuas Sohn OMBA verheiratet werden kann. Die beiden Brüder werden vom Erzähler (PRINZ MUHAMEL -> LATRÉAUMONT) und dessen Gefährten befreit. Die Weißen helfen T., seine Frau zurückzuholen, und unterstützen ihn darin, auch Häuptling der Untertanen des getöteten Katua zu file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/TOL_TZE.HTM[21/02/2024 12:34:27]

werden. (Vgl. in EHRI-FS: ANOUI/EHRI-GR: POTOMBA) (TUIFANUA: 206, 214, 217f) TUPIDO: 1) Geschäftsmann in Montevideo; Kompagnon WILLIAM HOUNTERS; T. hat scharfe Gesichtszüge mit stolz verschlagenem Ausdruck. Er versucht, OLD SHATTERHAND zu hintergehen; seine Pläne werden jedoch durch seine beiden Söhne (zehn und zwölf Jahre alt) ausgeplaudert. (GR 12: 16, 18-26, 47-58, 449f, 472, 488ff, 569) 2) Frau von 1) (GR 12: 47, 56) TU-RE-NE-SI-KI: chinesischer Name FRICK TURNERSTICKs //882// TURNERSTICK: 1) FRICK T.: deutschamerikanischer Kapitän; Freund von OLD SHATTERHAND (OS)/KARA BEN NEMSI (KBN) - in EHRI-GR: Kapitän des Schiffes ›The wind‹; »Er trug einen mexikanischen Sombrero auf dem Kopfe, und dieser Rohrfaserhut hatte eine breite Krempe von so außerordentlicher Breite, als ob eine ganze Familie wimmelnder Peccaris darunter Schutz zu suchen hatte.« (38) T. liegt mit seinem Schiff in Papetee, wo ihn KBN trifft. Er nimmt den auf einer einsamen Insel gestrandeten Kapitän ROBERTS und dessen Leute auf. (38f, 64f) - in KIANGLU: Auf dem Weg von Tahiti nach Hongkong gerät T. in einen Taifun. Sein Schiff wird schwer beschädigt, so daß er auf den Bonin-Inseln anlegen muß. Dort geht er mit KBN auf Ziegenjagd, bei der er sich als schlechter Jäger zeigt. Er hilft KBN bei der Bergung KONG-NIs und unternimmt, nachdem er in Hongkong angekommen ist, mit KBN einen Ausflug ins Landesinnere. Beide geraten mit Flußpiraten aneinander und stellen deren Anführer, den KIANG-LU, den T. im Kampf in einen Abgrund stürzt. T. hält sich für ein Sprachgenie; er hat eine ›Endungsregel‹ für das Chinesische entdeckt: an alle englischen Wörter hängt er die Endungen -ang, -eng, -ing, -ong und -ung an. (78, 81-85, 89, 92, 106, 116, 118, 126, 142, 227, 306, 317) - in BRODNIK: Nach dem Kiang-lu-Abenteuer fahren KBN und T. über Macao nach I-mo-tung; dort verläßt KBN das Schiff und reist nach Sibirien. T. fährt weiter nach Japan. (nur erwähnt) (362) - in GR 12/13: Kapitän der Barke ›The wind‹; T. wird ständig begleitet von seinem Steuermann HANS LARSEN. Bei einer Floßfahrt auf dem Uruguay geraten beide in die Gefangenschaft CADERAs, aus der sie OS befreit. Der »originelle Seebär und Sprachkünstler« (389) schließt sich OS für den Rest der Reise an. T.s Möglichkeiten als komische Nebenfigur werden in GR 12/13 kaum genutzt. In DH ist es keine file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/TOL_TZE.HTM[21/02/2024 12:34:27]

Wiederbegegnung, sondern ein erstes Zusammentreffen mit OS. (GR 12: 387-90, 396-401, 424, 447ff, 516f GR 13: 43f, 547 DH 16: 562f, 577ff, 593, 728, 778) - in CHRoMUH: T. lädt KBN per Brief zu einer Mittelmeerreise auf seinem neuen Schiff ›The courser‹ ein, die von Antwerpen über Marseille nach Tunis und Sfax führt, wo T. als Geschäftsmann großen Erfolg hat. Er und KBN geraten mehrfach mit ABD EL FADL aneinander, den T. einmal in Seenot bringt und nach einem Seesturm aus Seenot rettet. (CHRoMUH: 158, 160, 165, 174, 191, 199, 202) 2) HEIMDALL T. (eigentl. HEIMDALL DRECHSLERSTOCK): amerikanischer Handelskapitän; »Er war in allen Meeren bekannt als ein tüchtiger, kühner, gewandter und erfahrener Schiffsführer, welcher außerdem ... sich stets bemühte, seinen Untergebenen mehr ein freundlich besorgter Vater als ein strenger Vorgesetzter zu sein« (20). T. ist gebürtiger Friese und hat seinen deutschen Namen DRECHSLERSTOCK in das englische Turnerstick verwandelt. »Er besaß trotz seiner bedeutenden seemännischen Kenntnisse kein sehr geistreiches Angesicht. Mitten in demselben saß das, was der Seemann eine Vorlukennase nennt. Sie war höchst vorwitzig nach oben gerichtet und durch einen Faustschlag, den der gute Kapitän in seiner Jugend erhalten hatte, ansehnlich weit zur //883// Seite getrieben worden, was seiner Physiognomie ein höchst ordnungswidriges Aussehen gab. Ein gewaltiger Schnurrbart ließ dieses Stumpfnäschen doppelt naiv und lächerlich erscheinen, ein Umstand, welcher keine Verbesserung dadurch erlitt, daß Turnerstick einen ungeheuren indischen Schutzhelm als Kopfbedeckung zu tragen pflegte. In einem Kampfe mit malayischen Seeräubern hatte er das rechte Auge eingebüßt und trug an dessen Stelle ein künstliches. Doch mußte man ihn sehr genau ansehen, um dies zu bemerken. Kein Mensch hatte ihn jemals anders als in hohen, geteerten Wasserstiefeln gesehen ... Ebenso unvermeidlich war der mit vergoldeten Ankerknöpfen geschmückte Südkarolinafrack, ohne den er gar nicht leben zu können schien. Dazu trug er unendlich hohe Vatermörder, um welche ein knallrotes Halstuch gelegt und vorn in eine riesige Schmetterlingsschleife geschlungen war.« (21) Abgerundet wird T.s Äußeres durch eine Klemmbrille, die ihm ständig von der Nase rutscht. T. freundet sich mit seinen Passagieren, dem BLAUTROTEn METHUSALEM, GOTTFRIED VON BOUILLON und RICHARD STEIN, die er ursprünglich nur von Singapur nach Kanton bringen soll, so an, daß er sich ihrer weiteren Chinareise anschließt. Er hält sich für ein Sprachgenie: T. glaubt, chinesisch zu sprechen, wenn er die Endungen -ang, -eng, -ing, -ong und -ung an deutsche Wörter anhängt, wodurch er Anlaß zu zahlreichen komischen Szenen gibt. Gefährlicher ist seine Unkenntnis chinesischer Sitten; so macht er sich zusammen mit Mijnheer WILLEM VAN AARDAPPELENBOSCH aus Übermut einer Tempelentweihung schuldig. Nach T.s Überzeugung sind es aber immer nur die anderen, die sich eigenartig benehmen. Nach den bestandenen Abenteuern resümiert er: »Sonderbare Erde, und noch sonderbarere Menschen darauf! Können nicht einmal ihre Muttersprache richtig sprechen; haben nicht den mindesten Begriff von einer richtigen chinesischen Endung!« (540) (METHUSALEM: 20-55, 63, 7278, 91-95, 100f, 103f, 133, 153, 177ff, 191-95, 203-07, 215ff, 275, 299ff, 317ff, 323-29, 333ff, 337f, 342, 347-51, 356, 381, 394f, 397f, 409f, 466, 470, 485f, 539f, 544f) TURTELTAUBE -> KUMRA (Türkin); siehe unter LETAFA

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TUSAHGA SARITSCH (SCHWARZER HUND): Häuptling der Capote-Utahs - in GR 19: T. ist falsch und hinterlistig. Er hat vor etwa 30 Jahren TEHUA BENDER (-> KOLMA PUSCHI) vor dem Tode errettet. Er wollte sie zur Squaw nehmen, verzichtete aber, nachdem sie ihn im Zweikampf besiegte. Als OLD SHATTERHAND (OS) ihn trifft, hat er OLD SUREHAND gefangengenommen und zwingt ihn, ins Bärental zu gehen und vier Grizzlys zu erlegen. T. wird seinerseits mit seinen Kriegern von OS und WINNETOU überwältigt, aber wieder freigelassen. Später verbündet er sich mit DANIEL ETTERS, dem er bei seiner Rache an OLD WABBLE dadurch hilft, daß seine Krieger sämtliche Wabble begleitenden Tramps töten und skalpieren und Old Wabble grausam töten, indem sie ihn in eine gespaltene Fichte stecken. Später sagt er sich von Etters los. (382, 386-91, 440-51, 462f, 486, 530f, 554-58) - in GR 33: »Er war alt, sehr alt geworden, viel älter als seine Jahre, und außerordentlich runzelig.« (204) T. will zusammen mit KIKTAHAN SCHONKA die ENTERS-Brüder ausnutzen, um KARL MAY/OS zu ergreifen. Beim Zweikampf der Häuptlinge mit OS //884// am Mount Winnetou schießt auch er nicht auf seine Medizin, die OS im ›Haus des Todes‹ in die Hände gefallen war. Mit Hilfe des NIGGERs versucht er, OS durch Verrat zu besiegen. Er wird gefangengenommen und erst nach dem allgemeinen Friedensschluß wieder freigelassen. (200, 202ff, 208, 213-17, 368f, 549f, 560ff, 590f, 608, 611f) THE TWO SAMS -> SAM THICK und SAM THIN TY (TONY): geschwätzige, in der Küche bei WILKINS arbeitende Negerin; Freundin von MY (DHDH: 852f, 855ff) TZAROGY (Graf T.): Deckname des GRAFen VON -> SAINT GERMAIN VON TZERNOWSKA, WANDA: Mündel des Prinzen OTTO VICTOR VON -> SCHÖNBERGWILDAUEN; Tochter eines verstorbenen Kriegskameraden des Prinzen; sie hängt »mit kindlicher Liebe und Dankbarkeit« an ihrem ›Onkel‹, der ihr ebenfalls sehr zugetan ist. Sie weiß ihn richtig zu nehmen und kann sich ihm gegenüber einiges erlauben, was niemand sonst wagen dürfte. W. liebt RICHARD VON TRESKOW, den sie heiraten darf, nachdem er die Mordaffäre um den Sohn des Prinzen, MAX VON SCHÖNBERG-WILDAUEN, aufgeklärt hat. (AUF DER SEE: 323, 386, 822f) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//885// UAMDUSCHKA SAPA (SCHWARZE SCHLANGE): unerbittlich strenger Häuptling der Upsarokas; Mann von UINORINTSCHA OTA, die er sehr liebt; U. haßt die Bleichgesichter. Während er mit seinen Kriegern gegen die Oglala zieht, reiten diese - angestiftet vom ehemaligen Indianeragenten FOLDER, den U. einst wegen Pferdediebstahls hatte auspeitschen lassen - gegen die Upsarokas. Die beiden minderjährigen Söhne U.s sind diesem heimlich gefolgt, um sich als Krieger einen Namen zu machen; dabei fallen sie in die Hände der Oglala. Auch U.s Frau, die ihren Söhnen folgte, wird von den Feinden gefangengenommen. Auf Veranlassung Folders werden die Squaw und ihre Söhne zusammen mit mehreren Klapperschlangen in ein Felldepot gesteckt, wo sie einen grausamen Tod sterben sollen. Aufgrund glücklicher Umstände und der Hilfe WINNETOUs und OLD SHATTERHANDs (OS) werden die drei gerettet und die Feinde gefangen, die dann U. übergeben werden. Es gelingt OS, die Freilassung des Oglala-Häuptlings TANTSCHAN HONSKA und seiner Krieger zu erwirken; Folder jedoch wird von U. an den Marterpfahl gebracht. (MUTTERLIEBE: 231f, 240) - UAMDUSCHKA SAPAs SÖHNE: 14 und 15 Jahre alt; sie folgen heimlich dem gegen die Oglala reitenden Zug ihres Vaters, um sich einen Namen zu machen, und werden von den Feinden gefangen. Zusammen mit ihrer Mutter, UINORINTSCHA OTA, stecken diese sie in ein Felldepot mit mehreren Klapperschlangen. Ihre Mutter erwürgt die Schlangen und rettet so die beiden Knaben. Diese können dann zwei Oglala töten, wodurch sie Krieger werden. (MUTTERLIEBE: 232, 234f, 238ff) UBERTINKA, LENA: Künstlername der MUHRENLENI VON UCHTENHAGEN: 1) HANS V.U.: einer der hervorragendsten Ritter der Mark Brandenburg; älterer Bruder von 2); er war »von untersetzter, breitschulteriger Figur und bot in seiner graden, strammen Haltung, mit den scharfen, blitzenden Augen und links und rechts weit über das gebräunte Gesicht hinausragendem Schnurrbarte einen gar stattlichen, achtungweckenden Anblick«. (246) H. hat dunkle Augen. Nach seiner Funktion als Schöppe im Lehnsprozeß gegen WERNER VON HOLTZENDORFF wird er von der Bande des FLIEGENDEn REITERs gefangen und auf die Wendenburg gebracht. Ein Befreiungsversuch seines Bruders schlägt fehl, dieser gerät selbst in die Hände der Bande. Die beiden Brüder werden von DIETZ und CUNO VON QUITZOW befreit. Zusammen mit SUTEMINN und anderen Rittern hilft H., das von den Vitalienbrüdern entführte Schiff des Grafen RICHARD VON WARWICK zurückzuerobern und das mit dem Schiff gelieferte Gold zu retten. Er entwirft den Plan, dem Landtransport des Goldes eine Wagenkolonne mit vorgetäuschter Ladung unter reichlicher Bedeckung vorauszuschicken. Die List gelingt, die Raubritter VON DEM KRUGE und CLAUS VON QUITZOW greifen den falschen Transport an, wobei H. den jungen BOLDEWIN VON DEM -> KRUGE und Claus von Quitzow tödlich verwundet. (historisch) (QUITZOWS: 244, 246, 423, 436f, 454 / 515, 518f, 530, 546ff, 550ff, 561)

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//886// 2) KARL (CARL) V.U.: Ritter; jüngerer Bruder von 1); er ist schlanker gebaut als sein Bruder; »noch keimte der männliche Bart nur als leichter Flaum auf seiner Lippe, und in seiner Haltung und seinen Bewegungen lag etwas Weiches, welches auch mit der gewohnten Milde seiner Redeweise vollständig harmonirte; doch wer ihn deshalb für einen Knaben gehalten hätte, der wäre mit seinem Urtheile auf einem sehr großen Irrwege gewandelt und hätte sich vielleicht damit gar die Veranlassung zugezogen, seinen Irrthum schwer und bitter zu bereuen, denn der junge Mann war gar schnellen und kühnen Sinnes, hatte sich schon öfters als tüchtiger Kämpfer gezeigt und bei solchen Gelegenheiten stets bewiesen, daß sich mit der Gewandtheit und elastischen Ausdauer seines Körpers ein Scharfblick und eine Geistesgegenwart vereinte, welche Schreck, Furcht und Angst bei ihm zur Unmöglichkeit machte«. (246) K. versucht, seinen Bruder, der von der Bande des FLIEGENDEn REITERs gefangen und auf die Wendenburg gebracht wurde, zu befreien. Dabei tötet er zwar den Fliegenden Reiter, wird dann aber doch überwältigt. DIETZ und CUNO VON QUITZOW befreien die beiden Brüder. (QUITZOWS: 246, 258, 262, 423, 436f, 454) UHLAND: ›Rentier‹; Mädchenhändler im Auftrag der Bordellbesitzerin MELITTA; er lockt MAGDA WEBER in das Bordell. (VS III: 961-73, 976ff, 1066-74, 1118) VON UHLE (Baron v.U.): Freund HUGO VON SÜDERLANDs; Nachbar EMIL VON HELBIGs; V.U. ist ein ältlicher Mann, ein typischer Landjunker mit unsympathischem Auftreten. Er verschafft Hugo Kontakt zu von Helbigs. (JUWELENINSEL: 563, 577, 594) UHLEWALD, EUSEBIUS LUCIANUS: Direktor einer »ambulanten Schauspielertruppe«; er ist dick und hat ein »rundes, kluges und dabei äußerst gutmüthiges Gesicht« (347), ist stets lustig und väterlich besorgt um seine Schauspieler. Seine ständige Redensart ist: »so, so, hm, hm!«. U. ist im Gasthof zu den ›Drei Schwanen‹ in Limberg eingekehrt, dessen Wirt FRANKE er noch einiges von früher her schuldig ist. Gegen Erlaß dieser Schulden verspricht er Franke, ihm beim Prozeß gegen den Ebersbacher Wirt WERNER zu helfen, indem er Werner vom pünktlichen Erscheinen beim Gerichtstermin abhält. Werner gilt als glühender Bismarckverehrer, und so treten U. in der Maske Bismarcks und sein Souffleur SCHMIDT in der Maske Moltkes angeblich inkognito bei Werner ein, indem sie vorgeben, eine Schlacht zwischen Preußen, Rußland und Frankreich vorzubereiten. Sie ziehen Werner zu ihren Beratungen hinzu und unternehmen mit ihm am Morgen des Gerichtstages eine Geländebesichtigung. Werner versäumt den Gerichtsermin und verliert den Prozeß. Zurück in Limberg, gelingt es U., die beiden Wirte zu versöhnen und auch die Zustimmung zu der Verbindung von ANTON FRANKE und LISBETH WERNER, den sich liebenden Kindern der Wirte, zu erreichen. (EXCELLENZEN: 347f, 353ff, 357ff, 426, 429, 431ff) //887// UHLIG:

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1) Bäcker in Birkenstein (nur erwähnt) (Vgl. NACHTWÄCHTER: MEINHOLD) (NEUJAHRSNACHT: 50) 2) Müller in der Höllenmühle, unterhalb des Schlosses Himmelstein; Mann von 3), Vater von 7); Arbeitgeber von BRENDEL und KLAUS; er hat eine hohe, blonde Gestalt. Als Protestant im katholischen Süderland ist er schlecht angesehen. Er wirft HUGO VON SÜDERLAND, als dieser sich an seiner Tochter vergreift, hinaus, kann aber deren Entführung nicht verhindern. Er bringt KURT SCHUBERT aber auf die Spur der Vermißten. (JUWELENINSEL: 35, 50f, 417f) 3) Frau von 2), Mutter von 7); sie hat ein treues, heiteres Gemüt, sieht trotz vieler Sorgen und Arbeit jung aus. (JUWELENINSEL: 35) 4) Totengräber von Helfenstein; Schmuggler; Mann von 5), Vater von 9) (VS I: 70-74) 5) Frau von 4), Mutter von 9) (VS I: 70-74) 6) Frau von 10), Mutter von 11), Tochter des alten MUSTERWIRTs; was ihrem Vater »an Stärke und Länge fehlte, das hatte sie fast zu viel« (484). Sie ist in die meisten Geheimnisse ihres als Geldfälscher arbeitenden Mannes eingeweiht, weiß jedoch nichts von der Todesfalle, mit der er seine Fälscherwerkstatt gegen Eindringlinge schützt. Sie gerät so nach dem Mord ihres Mannes an dem MUSTERANTON selbst in diese Falle und stirbt. (GELDMÄNNLE: 484-87, 503, 522) 7) ANNA U.: Tochter von 2)/3); A. ist ein Ebenbild der Mutter, hat ein freundliches Wesen, einen kräftigen Wuchs und schöne Züge. Sie weist HUGO VON SÜDERLAND, der sie verführen will, mit einer Ohrfeige zurück. Hugo entführt sie und hält sie auf seinem Schloß gefangen. Sie wird von KURT SCHUBERT befreit. A. heiratet dann ihren Verlobten, den Lehrer (später Pfarrer) WALTHER. (JUWELENINSEL: 35, 50, 65, 403, 417, 434, 674) 8) AURELIA U.: versehentlich für ROSALIA U. (GELDMÄNNLE: 597) 9) CHRISTIAN U.: Sohn von 4)/5), Patenkind des Schmiedes WOLF; Schulkamerad von GUSTAV BRANDT; er war Soldat, dann Hausknecht, wurde Schließer, später Wachtmeister, beim Landgericht. (VS: I 70f, 84-87, 288 V 1771-74, 1788f, 1816ff, 2048f, 2053f VI 2061ff) 10) FROMMHOLD U. (al. MUSTERWIRT/FRÖMMELT/GELDMÄNNLE): reicher Wirt und Unternehmer; Mann von 6), Vater von 11); U. ist der reichste Mann der Umgegend. Er ist ein frömmelnder Heuchler. Seinen Reichtum verdankt er seiner eigenen, mit

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//888// Ausbeutung und Verführung seiner Mitmenschen gepaarten Geschäftstüchtigkeit, dem ererbten Besitz des alten MUSTERWIRTes und nicht zuletzt seiner heimlichen Identität mit dem Geldfälscher GELDMÄNNLE. Seit über zwanzig Jahren treibt er sein Unwesen. Damals hatte er sich beim alten Musterwirt mit Druckplatten für falsche Banknoten ›beworben‹, war offiziell dessen Kompagnon geworden und hatte dessen Tochter geheiratet. Bald darauf begann der wirtschaftliche Aufstieg des ›Etablissements zum Musterwirt‹ auf Kosten der armen Bevölkerung. Zum Schutz seiner Geldfälscherwerkstatt rüstete U. sich, ohne seine Frau und seinen Schwiegervater einzuweihen, mit einer giftige Dämpfe verbreitenden Flüssigkeit aus, die den Ort für Eindringlinge in eine Todesfalle verwandelte. Als der MUSTERANTON die Werkstatt entdeckte, wandte U. diese ›Geheimwaffe‹ an. Durch einen Zufall kostete der Anschlag jedoch nicht nur Anton, sondern auch U.s Frau und den alten Musterwirt das Leben. U. konnte alle Tatumstände vertuschen und trat unbehelligt das Erbe an. Sein Untergang beginnt erst, als der NEUBERTBAUER, den U. in den Ruin getrieben, zu Falschgeldgeschäften verführt und bei der Polizei denunziert hat, sich als Verhafteter vor U.s Augen ersticht und ihm dasselbe Ende prophezeit. Ein weiterer Feind erwächst U. in dem Lehrer HERMANN BERNSTEIN, der in einem Buch die Mißstände beschreibt und mit einer Weberausstellung U.s verderblichem Treiben entgegenwirken will, allen Bestechungsversuchen U.s zum Trotz. Der tote Neubert gewinnt inzwischen in einem Kampf »Geist gegen Geist« (546) mehr und mehr Gewalt über U. und bewegt ihn zur Selbstaufdeckung und Wiedergutmachung aller seiner Verbrechen. Schließlich nimmt sich U. das Leben, nachdem die von der Wandlung in seinen letzten Lebenstagen erschütterten Angehörigen seiner Opfer ihm versprachen, für seine Erlösung zu beten. (GELDMÄNNLE: 460, 467-76, 484-87, 503-10, 519-35, 539-46, 551-65, 568f, 582, 591-607, 617-26, 630-36, 643f†, 648) 11) ROSALIA (ROSALIE/RÖSLE) U.: Tochter von 6)/10); sie wurde am selben Tag geboren und am selben Tag getauft wie HERZLE, an deren Verkrüppelung sie schuld ist: sie hatte im Kindesalter in einem Wutanfall die Freundin einen Berg hinabgeworfen. R. ist eitel und prunksüchtig: ihren 24. Geburtstag feiert sie, inzwischen eine »hohe, sehr voll gebaute Person, die sich ganz städtisch trug« (463), bei Kuchen und Champagner und unter Aufbau all ihrer reichen Geschenke in der Gaststube ihres Vaters. An der Pflege ihres erkrankten Vaters beteiligt sie sich nicht, stattdessen bestellt sie für ihn vorsorglich einen Sarg mit goldenen Beinen. Gewohnt, ihren Willen rücksichtslos durchzusetzen, scheitert die im Gespräch taktlose und häufig höhnische R. mit ihrem Plan, die Frau des Lehrers HERMANN BERNSTEIN zu werden, da dieser sich von ihr abgestoßen fühlt und zudem Herzle liebt. Sie sinnt auf Rache gegen Herzle. Als sie zur Tat schreiten will, wird sie von der Ziege KARLINCHEN ins Wasser gestoßen und ertrinkt. Sie wird in dem von ihr für ihren Vater gekauften Sarg begraben. (einmal versehentlich AURELIA U.) (GELDMÄNNLE: 460, 463-67, 469, 473, 511, 523-28, 536, 550, 562-65, 579f, 586†, 636) UHLIGBÄCKER -> UHLIG //889// UHLMANN:

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1) wohlhabender Deutscher in Mexiko; Mann von 7), Vater von 2); Schwiegersohn von LANGE; er hat in Freiberg (SCOUT: Freiburg) studiert und arbeitet als Bergwerksdirektor im Dienste von DAVIS, soll aber sein Kompagnon werden. U. hat ein Goldlager entdeckt, das unter seiner Leitung ausgebeutet wird. Zu seiner Truppe gehören der GAMBUSINO und FRED HARTON, der Bruder von OLD DEATH. GIBSON will die Bonanza mit Tschimarra-Indianern überfallen. OLD SHATTERHAND und Old Death wollen U. warnen. Dabei wird Old Death versehentlich erschossen. Der Angriff kann abgewehrt werden. (SCOUT/GR 8: 103f, 364f, 383-86, 388f, 391) 2) Sohn (Knäblein) von 1)/7) (SCOUT/GR 8: 385f) 3) Advokat, Sachwalter von MARIE VON NAUBITZ; Mann von 4); er wohnt in Bitterfeld im Haus des Bäckers WOLSTRAATEN. Als Marie ihn aufsuchen will, ist er verreist. (nur erwähnt) (WERBERN: 57, 71) 4) Frau von 3); MARIE VON NAUBITZ wohnt bei ihr. (nur erwähnt) (WERBERN: 71) 5) junger deutscher Auswanderer, der sich mit seiner Frau in Arizona eine neue Existenz aufbauen will. ROSALIE EBERSBACH, in deren Treck U. reitet, streckt ihm das Geld für die Überfahrt vor. Mit den anderen Auswanderern kann sich U. bei den Navahos NITSAS-INIs niederlassen. (ÖLPRINZ: 66, 86, 552) 6) Frau von 5) (nur erwähnt) (ÖLPRINZ 86) 7) AGNES (INES) U.: Deutsche in Mexiko; Frau von 1), Mutter von 2), Tochter von LANGE (SCOUT/GR 8: 364, 391) 8) ANNA U.: Tochter von 9); Geliebte von FRITZ SCHUBERT; A. ist von großer Statur. Sie hilft dem ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) aus einer Gefangenschaft. Dafür sorgt dieser dann für ihre Heirat mit Fritz. (AMSENHÄNDLER: 21, 23, 35, 37) 9) ANSELM U.: reicher, unhöflicher Ladenbesitzer mit Bierausschank; Vater von 8); er steckt mit hannoverschen Werbern, die auf Anhalter Gebiet operieren, unter einer Decke und wird - als die Werber vom ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) gefangen werden von diesem gezwungen, seine Einwilligung zur Verbindung seiner Tochter mit FRITZ SCHUBERT zu geben. (AMSENHÄNDLER: 21, 31, 37) 10) BERTHA U.: Kellnerin im Magdeburger Hof in Berlin (der Wirt ist ein Verwandter von ihr); sie

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stammt aus Bodenheim bei Mainz und kennt KURT HELMERS, dem sie //890// hilft, den spionierenden HENRICO LANDOLA zu entlarven. Sie verursacht erhebliche Aufregung als sie TRAPPER -> GEIERSCHNABEL wegen seines seltsamen Aussehens und seiner seltsamen Gepäckstücke als Attentäter verdächtigt. (WR: III 1195f V 2156, 2160) 11) Familie von 10); Vater, Geschwister (nur erwähnt) (WR III: 1195) UINORINTSCHA OTA (VIEL FRAUEN): Frau des Upsaroka-Häuptlings UAMDUSCHKA SAPA, der sie über alles liebt; U. ist nicht viel über dreißig Jahre alt, »wohlthuend« sauber gekleidet und trägt lang herabfallende Zöpfe, in die drei Schlangenhäute eingeflochten sind. Sie hat durch ihre Großmutter das Christentum kennengelernt und betet heimlich mit ihren beiden Söhnen. Als diese verbotenerweise dem Kriegszug ihres Vaters gegen die Oglala folgen, reitet U. ihnen aus Sorge nach. WINNETOU und OLD SHATTERHAND, auf die sie unterwegs trifft, wollen ihr helfen. U.s Söhne sind jedoch schon in die Hände der Feinde gefallen. Als U. erlauscht, daß ihre Söhne zusammen mit mehreren Klapperschlangen in ein Felldepot gesteckt werden sollen, tritt sie vor die Oglala und bietet sich im Austausch für ihre Söhne an. Sie wird festgenommen und zusammen mit ihren Söhnen in das Felldepot gesteckt. Dort kämpft sie mit den Schlangen und erwürgt sie, wobei sie mehrfach gebissen wird. So kann sie ihre Söhne retten. Auch U. überlebt, da die Schlangen, die vorher in einem Sack zusammengepfercht waren, sich darin gegenseitig gebissen hatten, so daß ihre Giftdrüsen weitgehend entleert waren. (MUTTERLIEBE: 231f, 235, 237, 242) - UINORINTSCHA OTAs GROßMUTTER: Frau eines Mandanen; sie war die Freundin der Frau eines Missionars, wodurch sie mit dem Christentum bekannt wurde. Sie betete mit ihrer Tochter. (nur erwähnt) (MUTTERLIEBE: 231) - UINORINTSCHA OTAs MUTTER: Sie erzählte ihrer Tochter vom Christentum und betete mit ihr. (nur erwähnt) (MUTTERLIEBE: 231) - UINORINTSCHA OTAs SÖHNE: siehe unter UAMDUSCHKA SAPAs SÖHNE EL UKKAZZI (DIE KRÜCKE) -> MURAD NASSYR ULAR ALI: »wild blickende(r)« Onbaschi; Anführer des Begleitschutzes, den KARA BEN NEMSI vom PASCHA VON MOSSUL erhält (GR 1: 533-38) ULLRICH: file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/U.HTM[21/02/2024 12:34:28]

1) -> TAUBENULLRICH 2) PAULINE: Schauspielerin in Dresden; Darstellerin der Jungfrau von Orleans (nur erwähnt) (W: 997 / ULAN III: 1197) //891// ULRICH: Mitglied der Bande des FLIEGENDEn REITERs; er wird beim Überfall auf die Brüder HANS und KARL VON UCHTENHAGEN getötet. (QUITZOWS: 422) UMM ED DSCHAMAHL (MUTTER DER SCHÖNHEIT): Anführerin der Unterabteilung Idiz der Bachtijaren; sie verrät KARA BEN NEMSI die Zusammensetzung einer ›Salbe der Schönheit‹. (nur erwähnt) (GR 27: 457, 473f) UNCLE BEN -> BEN SOMMER DR. UNGERIUS: Deckname von PATER -> VALERIUS (ZEPTER: 163) UNICA: junge Halbindianerin; Herrscherin der Tobas; bekleidet ist sie mit einem einfachen, bis auf den Boden herabfallenden Gewand aus weißem Kattun, »welches über den Hüften von einem Gürtel aus rotem Zeuge zusammengehalten wurde. Das dichte, rabenschwarze Haar hing in zwei dicken Zöpfen weit über den Rücken herab. Ihr Gesicht war bräunlich gefärbt, schön gerundet, zeigte nicht die vorstehenden Backenknochen der indianischen Rasse« (219). Ihre Mutter war die Tochter des letzten Sprosses der Tobakönige. Ihr Vater, ein Weißer, veruntreute einst das Gold des Stammes. Seit auch ihr Verlobter, ADOLF HORN, unter ähnlich verdächtigen Umständen verschwunden ist, haßt sie alle Weißen mit Ausnahme des DESIERTO, der wie ein Vater zu ihr ist. Obwohl sie nicht wirklich mit ihm verwandt ist, nennt sie ihn Onkel. Als Horn wieder auftaucht und sich seine Unschuld erweist, verläßt sie ihren Stamm und folgt Horn, ihrem zukünftigen Mann, nach Deutschland. (Statt vom Haß auf Weiße ist in DH vom Haß auf (nicht-katholische) Christen die Rede.) (DH 17. Jg.: 506f, 517f/GR 13: 217-33, 239-42, 255-58, 311ff, 346f, 356ff, 408-13, 583) UNTERMÜLLER -> GOTTHOLD KELLERMANN UNTERSBERG -> DE BAS-MONTAGNE D'URFÉ: Pariserin; »eine halbe Zauberin«, die mit dem geheimnisvollen GRAFen VON -> SAINT GERMAIN und mit CASANOVA in Verbindung steht (nur erwähnt) (historisch: Jeanne La

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Rochefoucauld de Lascaris, Marquise d'U. (1705-75)) (in FÜRST fälschlich D'ORFÉ) (AQUA: 351, 366 FÜRST 402f) URQUIZA: früherer argentinischer Präsident, den sein Schwiegersohn, LOPEZ JORDAN, ermordete (historisch: Justo Jose de U. (1801-70), von 1854-60 Präsident; ›Stiefonkel‹ Jordans) (nur erwähnt) (GR 12: 16, 485f) URSACHE DES GLÜCKES -> LIANG-SSI (Chinese) USKO -> BARKO //892// USTAD (MEISTER): geistiger Führer der Dschamikun; Oheim von SCHAKARA; er ist mit MARAH DURIMEH (»keiner (kennt) sie so gut wie er«) in nicht näher geklärter Weise verwandt; Freund DSCHAFAR MIRZAs; der U. steht in direkter Verbindung mit dem SCHAH VON PERSIEN, der ihm große Vollmachten erteilt und Verträge mit ihm geschlossen hat. Er hat eine hohe patriarchalische Gestalt (wird mit Abraham verglichen), ein jugendliches und zugleich hochbetagtes, ehrfurchtgebietendes Gesicht mit schneeweißem Bart bis zum Gürtel (aber tiefschwarzes Haar). Der U. hat eine tiefe, wohllautende Stimme und trägt ein einfaches, kamelhaarenes Gewand. Er trinkt keinen Alkohol, ist Vegetarier. Er ist ein meisterhafter Reiter. Den Dschamikun hat er das Christentum und durch die Einführung von Ackerbau und Viehzucht Reichtum gebracht. Er hat das Alabasterzelt entworfen und gebaut und will über den Ruinen eine Kirche errichten. Der U. ist Dichter und besitzt eine große Bibliothek. Auf der Suche nach dem »Licht ohne Schatten« hat er früher Ich-Erzählungen geschrieben. Seine Bücher haben alle den gleichen Einband, sind nummeriert und werden von ihm als Skizzen und Vorstudien bezeichnet. Er erzählt KARA BEN NEMSI (KBN), der sein besonderer Gast ist, die Parabel vom Paradies mit dem Baum El Dscharanil (26f). Seine Bücher haben dem U. viel Zustimmung, aber auch den Haß der Presse eingebracht, dem er wich. Auf dem Höhepunkt seines Lebens wurde er gestürzt. Diesen Sturz betrachtet er als seinen »Sterbetag«. Zu seiner Rechtfertigung schrieb er eine Biographie »Mein Leidensweg«, was KBN scharf kritisiert. In einer Truhe bewahrt er Erinnerungen an diese Zeit auf: u.a. Zeitungsartikel der Pressehetze und ein Gedeck mit einer Serviette, die ihm an seinem »Sterbetag« von Marah Durimeh geschenkt wurde. Zu KBN empfindet er eine tiefe Verbundenheit; er betrachtet ihn als »geistigen Doppelgänger«, den er vor dem Schicksal, das ihn traf, bewahren will. Als der Ustad die Dschamikun in dringenden Angelegenheiten verlassen muß, bestellt er KBN als seinen mit uneingeschränkten Vollmachten ausgestatteten Vertreter. Mit KBNs Hilfe erkennt er schließlich seine Fehler der Vergangenheit und übt Selbstkritik. Er nimmt selbst am Wettrennen teil. Früher besaß er ein edles Pferd (›Kyss-y-darr‹ = Schundroman; »früher« hieß das Pferd nur »Roman«.), um das er betrogen wurde und das nun völlig verunstaltet vom SCHEIK UL ISLAM gegen ihn ausgespielt werden soll, was KARA BEN HALEF aufdeckt und verhindert. Im Pferderennen besiegt der U. mit seinem Pferd ›Sahm‹ den Scheik ul Islam. Mit der Unterstützung Marah Durimehs und des Schahs kann er alle seine Gegner, die ihn stürzen und die Dschamikun vernichten wollen, besiegen, allen voran AHRIMAN MIRZA, in dessen Truhe er für sich wichtige Papiere findet. Der U. ist ein eindeutiges Selbstporträt Karl Mays. (GR 28: 192, 262, 274f, 285-95, 303, 307f, 323, 463, 465, 511, 515, 548-58, 565, 580, 595f, 636

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GR 29: 5f, 14-43, 56, 64-68, 73-84, 91-109, 111, 118f, 155-77, 204f, 254, 260, 367, 460ff, 511, 530, 534, 536ff, 560ff, 565, 590, 606, 631, 634) USZKAR: 1) Musiker (Klarinettist); Vater von 2) (nur erwähnt) (SKLAVENKARAWANE: 33) //893// 2) ISTVAN U. (STEPHAN PUDEL/al. IBN EL DSCHIDRI (SOHN DER BLATTERN)/ABU EL HADASCHT SCHARIN (VATER DER ELF HAARE)): Slowak aus Nagy-Mihaly bei Ungvar (wird aber als Ungar bezeichnet); Sohn von 1); Freund von HADSCHI ALI ...; I. ist »ein kleiner, dünner ... Bursche ... Er hatte Hosen an, war sonst unbekleidet und trug ein riesiges Schießgewehr am Riemen auf dem Rücken. Eine Kopfbedeckung schien für ihn überflüssig zu sein; sein Haar hing ihm dick und voll vom Haupte bis auf den Rücken herab, fast ganz in der Weise, wie die in Deutschland als Blechwarenhändler und Drahtbinder umherziehenden Slowaken das ihrige zu tragen pflegen.« (23) »Das Gesicht ... war geradezu abschreckend pockennarbig, und es mußte fast als ein Wunder erscheinen, daß die zerstörende Krankheit ihm die wenigen Haarkeime übrig gelassen hatte. Freilich zählte sein Schnurrbart mehr als elf Haare, aber über dreißig waren es gewiß nicht. Und diese zerstreut und unregelmäßig über die Oberlippe verteilten Männlichkeitsbeweise hatte er so lieb, daß seine Hände während jedes freien Augenblickes bemüht waren, sie zu sammeln und ihnen die Form eines echt ungarischen Schnurrwichses zu geben.« (31) I. bessert seinen Habitus im Verlauf der Erzählung auf: Er ist später in eine Uniform gekleidet, »aber in was für eine! Er hatte nämlich eine blaue Hose an, deren Beine nur das Knie erreichten. Darüber trug er einen uralten, roten, englischen Militärfrack, auf dessen Achseln mächtige wollene, französische Epauletten befestigt waren. Um den Kopf war eine Art Turban geschlungen, von dem lange Federn herabhingen. Da der Frack vorn weit auseinander ging, sah man, daß dieser Mann weder eine Weste noch ein Hemd hatte. Um die Taille ging ein Ledergurt, in welchem zwei Pistolen und ein Messer steckten.« (253) In seinem gebrochenen Deutsch erzählt er von seiner Jugend: »Ich war nie der in Schule Gewesente. Ich hütete Schafe und Schweine, Vaterige, und hatte nicht Zeit gefinte, in Schule zu gehente. Aber ich hatte geschenkte bekommen eine Tafel, schieferige, und einen Stift, schieferige, und zuweilen kam der Sohn, nachbariger, um mir zu zeigen, wie wird gelesen und geschreibt. Dann hab' ich geborgt von allen Leuten Kalender, unbrauchbare, und habe studiumtierte fleißig weiter. Später bin ich wanderte aus liebe Heimat meiniger und habe besuchte Leihbibliothek überall, wohin ich kommte. Auch habe ich suchte Bekanntschaftlichkeit von Männern gescheite, um nach und nach zu bekommen Kenntnisse diejenigente, welche verleihen Bildung und alle Gelehrsamtekeitigen.« (53) Er war ein Jahr lang bei der Artillerie. Einige Zeit stand er dann im Dienst des Forschers MATTHIAS WAGNER, an dessen Seite er verschiedene Länder bereiste. Nach dessen Tod versucht er sich mit Hadschi Ali als Dschelabi (Händler) im Sudan. Er trifft dort auf EMIL SCHWARZ, dem er sich anschließt. Mutig kämpft er mit Schwarz gegen ein Löwenpaar und gegen die Raubkarawane ABU EL MOTs. Dann beteiligt er sich an der Vernichtung der Sklavenjäger um Abu und ABD EL MOT. Sein verdrehtes Deutsch und seine angeblichen Latein- und Fremdwortkenntnisse, die ihn stets in Konflikt mit IGNAZ PFOTENHAUER bringen, sowie die Streitgespräche mit Ali um die größere Gelehrsamkeit bilden das humoristische Element der Erzählung. Der kleine I. mit seinem großen Gewehr, einem ›Elefantenmörder‹, ist oft zu ungeduldig und voreilig; so dringt er mit Ali und MESUF file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/U.HTM[21/02/2024 12:34:28]

BEN BARAK EL KASI EL KENADEMI (MESUF) in das Lager der Sklavenjäger ein und entführt Abu el Mot direkt aus deren Mitte. Durch diese mutige Tat wird er allerdings mitschuldig an //894// dem folgenden Massaker der befreiten Sklaven an den Sklavenjägern. Nach dem Ende der Abenteuer läßt I. sich als Sprachlehrer, ornithologischer Autor und Hausmann für die Gebrüder Schwarz und Pfotenhauer in einer süddeutschen Universitätsstadt (Gartenstr. 6) nieder und arbeitet an einem Manuskript zum Thema ›Warum die Vögel Federn haben'. (SKLAVENKARAWANE: 23-46, 51-60, 66-72, 76-86, 101f, 254-59, 271, 274-80, 314f, 329-32, 348f, 364-68, 391-95, 409-14, 424-29, 445f, 471f, 481f, 491ff) UYS: 1) KEES (CORNELIUS) U.: Burenführer; Sohn von 2.2); er »war von außerordentlich breiter, gewichtiger Figur, und einem Gliederbau, von welchem man ganz bedeutende Kraftäußerungen erwarten konnte. Das breite Gesicht hatte trotz seiner Gutmütigkeit einen höchst selbstbewußten Ausdruck« (61). »Er trug auf dem Kopfe einen breitrandigen Filzhut ... die Schultern und Brust umhüllte über einem engen Wamse aus grobem holländischen Tuche eine einfache graue Wollendecke; die starken Schenkel staken in einer sehr abgerittenen Lederhose, über welche sich lange, wohlgeteerte Stiefelschäfte emporzogen. Seine Bewaffnung ... bestand nur aus einem in einer Büffelscheide steckenden Messer und einer alten, schweren Büchse« (66). Zusammen mit seiner ›rechten Hand‹, JAN VAN HELMERS, und den Buren kämpft er gegen die Engländer und die mit ihnen verbündeten Zulu. Mit KARA BEN NEMSI führt er ein langes geschichtsphilosophisches Gespräch. (In BOER-DH ist die Figur PIETER UYS der Handlungsträger) (BOER-GR: 61f, 66-69, 72, 83, 132, 165, 187) 2) PIETER U.: 2.1) Burenführer; er »war nicht hoch, aber ungewöhnlich breit und kräftig gebaut ... sah ganz so aus, als könne ihn keine Schwierigkeit von einem einmal gefaßten Vorhaben abbringen« (575). Er leitet die Kaffernschlacht von Pieter-Maritzburg gegen die Zulu DINGAANs, die von den Buren gewonnen wird. (AFRICANDER: 559, 575, 591) 2.2) Burenführer; Beschreibung, Charakteristik und Aktivitäten in BOER-DH wie unter KEES U.; in BOER-GR ist er der Vater von 1). Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//895// VAFOT, ERNESTE: französischer Notar der Gräfin DE RALLION (nur erwähnt) (W: 787 / ULAN III: 965) VALDEZ, HANETTA: Primaballerina in Saragossa; sie hat eine »mittelhohe, volle Gestalt von geradezu unbeschreiblicher Schönheit der Gesichtszüge; aber über dieses Gesicht zuckte zuweilen der Athemzug eines unbekannten Dämons, der in ihrem Herzen verborgen wohnen mußte« (563). H. stammt »der Sage nach« (553) von armen, obskuren Eltern ab. HENRICO CORTEJO und Herzog EUSEBIO VON OLSUNNA lieben sie. H. liebt jedoch nur Cortejo. Dennoch gibt sie Graf MANFREDO DE RODRIGANDA ihr Ja-Wort, als dieser nach dem Besuch einer ihrer Vorstellungen sich in sie verliebt und ihr die Heirat anbietet. Inkognito gibt sie sich inzwischen dem Sohn des Grafen, FERDINANDO D.R., hin, ohne ihn zu kennen. Kurz vor der Trauung klärt Ferdinando seinen Vater über H. auf, der sie dann zudem noch in den Armen Cortejos erwischt. Der Graf tötet Cortejo. Bei dem Versuch, auch sie zu erschießen, wird der Graf von ihr getötet. GASPARINO CORTEJO, der Sohn Henricos, stellt den Tod des Grafen als Selbstmord dar; die Tänzerin »verschwand« (602). (WR II: 553ff, 563ff, 572-83, 586, 589-95, 599, 601f) PATER VALERIUS (al. ALOYS PENENTRIER/DR. UNGERIUS): Jesuitenführer; er ist klein und schmächtig, mit bleichem, bartlosem Gesicht und lauerndem, durchdringendem Blick. Er gilt als »der feinste Schlaukopf der ganzen Kongregation« und hilft als Vertrauter des HERZOGs VON RAUMBURG diesem, in Norland eine Revolution anzuzetteln, um damit den Jesuiten Zugang zu diesem Land zu verschaffen. Er organisiert unter verschiedenen Decknamen nächtliche Treffen mit dem Herzog und anderen Verschwörern. Gegen seine eigenen Leute ist er hart und unerbittlich; er scheut gegen Widersacher nicht vor Mord zurück. Der Pater wird von MAX BRANDAUER überwältigt, als er den norländischen König (WILHELM II.) erschießen will. Er wird mit dem Herzog in die Landesirrenanstalt gesperrt, kann fliehen, gerät aber ein zweites Mal in die Hände von Brandauer. (ZEPTER: 22, 34f, 49, 130, 163, 274, 419, 705f, 709, 774, 786) VALESKA: Tänzerin; Komplizin des Verbrechers SALEK, mit dem sie zwei uneheliche Kinder hat; sie »war üppig gebaut. Das kurze, rothe Röckchen reichte ihr kaum zwei Zoll über das Knie, und das schwarzsammetne Mieder war auf das Tiefste ausgeschnitten. Sie trug alle ihre Reize zur Schau.« (2205) V. trägt einen Zopf, »ein Schwalbennest auf dem Hinterkopfe«. Bei den gemeinsamen Einbrüchen mit Salek hat V. Männerkleidung an. Den Sänger GUISEPPE CRIQUOLINI (-> KRIKELANTON) verführt sie; sie will ihn seines Geldes wegen heiraten, Salek jedoch weiterhin als Geliebten halten. Wegen der mit Salek verübten Einbrüche bei der MUHRENLENI und beim FEX sowie wegen zahlreicher weiterer Verbrechen, die aufgedeckt werden, da Salek über alle Verbrechen genau Buch führte, wird sie verhaftet. Sie wird wohl zu einer hohen Kerkerstrafe verurteilt. (WzG: V 2106, 2126, 2205 VI 2245f, 2249, 2252, 2294) VALLEY A.: Deckname von ARTHUR VON HOHENTHAL

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//896// VON VALMY: hannoverscher Generalmajor; Inspektor der hannoverschen Werber; er war früher Oberst beim ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU), der in ihm jetzt einen Erzfeind sieht. Der Dessauer kann v.V. gefangennehmen, als dieser mit Werbern auf Anhalter Gebiet operiert. (AMSENHÄNDLER: 13, 37) VARGAS, ALONSO: Bergsteiger; er hat 1611 einen Stollen von Almaden alto an gelegt. (nur erwähnt) (GR 21: 23f) VATER: 1) -> FU (Chinese) 2) -> PEDEHR GROßER VATER -> HAUEY-KOLAKAKHO (Tonkawa) WEIßER VATER -> KLEKIH-PETRA VATER DER ELF HAARE (ABU EL HADASCHT SCHARIN) -> ISTVAN USZKAR VATER DER FLINTE (ABU EL BUNDUKIJA) -> ES SSAGHIR VATER DER FRÖMMIGKEIT -> ABU DIJAMA VATER DER FÜNFHUNDERT -> ALI EFFENDI ABU HAMSAH MIAH VATER DER HÄLFTE -> ABU EN NUHß VATER DER KEULE -> ABU ED DABBUHS/DAWUHS VATER DER KRAFT -> ABU EL KHUBA

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VATER DER LIEBE -> ABU EL MAWADDA VATER DER PRÜGEL -> ABU CHABIT VATER DER SCHIFFSFÜHRER -> ABU EL REISAHN (Reïsahn) 1) -> HASSAN //897// 2) -> MANU-REMUSAT-EL-BENU-HALAL VATER DER SELBSTVERSTÄNDLICHKEIT -> ABU EL MALUMAT VATER DER STÄRKE -> ABU ES SIDDA VATER DER VIER AUGEN (ABU 'L ARBA IJUN) -> EMIL SCHWARZ VATER DER WENIGEN (sc. Haare) (ABU KALILIN) -> HALEF VATER DER ZWÖLF ZEHEN (ABU TNASCH SSABI) -> SMALL HUNTER VATER DES BLUTES -> ABU 'DEM VATER DES ENTSETZENS (ABU MACHUF) -> KARA BEN NEMSI VATER DES FRIEDENS -> ABU SCHALEM VATER DES GELÄCHTERS (ABU DIHK) -> HADSCHI ALI VATER DES KAMPFES -> ABU KITAL VATER DES OPFERS -> ABU KURBAN

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VATER DES SÄBELS -> ABU-SEIF (Abu-Seïf) VATER DES SALZES (ABU EL MALAH) -> ABDULLAH EL HAMIS VATER DES SIEGES (ABU EN NASSR) -> HAMD EL AMASAT VATER DES STORCHES (ABU (EL) LAKLAK) -> IGNAZ PFOTENHAUER VATER DES TODES -> ABU EL MOT VATER DES WINDES -> ABU DJOM VATER DES ZORNES -> ABU EL GHADAB VATER JAGUAR: siehe unter JAGUAR VATER OHNE SÖHNE -> ABU BILLA BENI //898// VAUBOIS: Pariser Bankier der Mutter MARGOT RICHEMONTEs (nur erwähnt) (W: 274 / ULAN II: 422) DE VAUTIER, MANGARD: von GRANDEPRI(E)SE erfundener Name eines französischen Offiziers (WR V: 2298) VAUVA-SHALA -> OLD SHATTERHAND (ÖLBRAND: 7) VEELMAR: Burenführer (in BOER-DH: POTPIETER) (BOER-GR: 81, 169) DIAZ DE LA VEGA: siehe unter DIAZ; auch für HARO (DIAZ) DE LA VEGA DON VELASQUO D'ALCANTARO Y PERFEDO DE RINANZA Y HALLENDI DE SALVADO Y CARANNE DE VESTA-VISTA-VUSTA: scherzhaftes Pseudonym TRAPPER -> file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/V.HTM[21/02/2024 12:34:30]

GEIERSCHNABELs (WR V: 2311) VELEZ: General BENITO JUAREZ'; er ist ein feuriger, rücksichtsloser Republikaner. V. belagert den mexikanischen Kaiser MAXIMILIAN in Queretaro, nimmt die Stadt durch den Verrat des Obersten LOPEZ und setzt den Kaiser gefangen. Er erschießt PATER JUANITO und leitet auch die Erschießung des Kaisers am 19.6.1867. (historisch: Franciso V. (1835-1911)) (WR VI: 2514f, 2522, 2561f, 2565) EL VENENOSO (DER GIFTIGE): Mbocovi-Häuptling; er ist blutdürstig, listig, verschlagen, aber nicht tapfer. Er ist unversöhnlicher Feind der Weißen, die er entführt, um Lösegeld zu erpressen, bis OLD SHATTERHAND seinem Tun (vorläufig ?) ein Ende setzt. (GR 13: 173ff, 346-52) VENDASKIOLD, ROLF (eigentl. OLAF VON MOLTKE): Sohn von OLAF VON MOLTKE, Bruder SUTEMINNs (OTTO VON MOLTKE); die beiden Brüder Moltke liebten einst WALDA VON LÖWENHOLM und zerstritten sich ihretwegen. Während Walda den englischen Grafen RICHARD VON WARWICK heiratete, geriet die Familie von Moltke durch Intrigen des FÜRSTen VON -> WAREN in Not. Der Vater verstarb und Otto v.M. verschwand. Olaf wurde unter dem Namen V. Anführer der Piratenbande der Vitalienbrüder, die in Verbindung mit der Hanse und mit Holstein gegen Dänemark kämpft. Auch alle englischen Schiffe sind vor V.s Schiff ›Wiking‹ nicht sicher, da er aufgrund der Walda-Episode alle Engländer haßt. V.s »ganzes Aeusseres ... zeigte den Mann, der zum Gebieten geboren und selbst den schwierigsten Aufgaben seines gefahr- und anspruchsvollen Lebens gewachsen war. Keine Stimme klang wie die seine, kein Auge blickte so, wie das seine, und wenn er mit elastischem und doch so kraftvoll sicherem Gange über das Verdeck schritt, so fühlten und verstanden Alle die Sprache, welche in jeder seiner Bewegungen lag. Und wie sein Aeußeres, so war auch sein Inneres. Nie hatte er einen Befehl zurückgenommen, nie einen bemerkbaren Irrthum begangen, sein strafendes Wort fiel wie eine zerschmetternde Faust auf den Fehlenden, und mit einem //899// einzigen kurzen Winke hatte er oft den lautesten Tumult zum Schweigen gebracht. Darum war auch ein Lob aus seinem Munde ein gar kostbares Geschenk, nach dessen Besitz Alle strebten: und wer es gehört, dem klangen die weichen wohlwollenden Laute für immer in den Ohren. Was Wunder, daß eine Ordnung, ein Gehorsam, eine Tapferkeit und ein Opfermuth auf dem Schiffe herrschte, der dem [!] Befehlshaber alles nur irgend Mögliche erreichen ließ« (311). V.s Leute kapern ein dänisches Schiff, befreien den darauf gefangengehaltenen Grafen GERT VON DÖNABORG, einen alten Freund der Familie von Moltke, und erobern dann die ›Schwalbe‹, das Schiff des Grafen Richard von Warwick, das dieser ihnen aber mit seinen Freunden bei der Insel Neuwerk wieder abnehmen kann. Zu den Helfern des Engländers gehört auch Suteminn, und bei einer zufälligen Begegnung in Hamburg erkennen sich die Brüder wieder. V. gibt das Leben zur See auf und läßt sich mit seinem Bruder in seinem Heimatort Waren nieder. (QUITZOWS: 183, 311f, 322f / 548, 550ff, 561, 578, 643ff) VENSKE (DER LANGE VENSKE): Offizier der Belling-Husaren; intimer Freund des Leutnants GEBHARD LEBERECHT VON -> BLÜCHER; V. ist eine lange, hagere Gestalt mit schwarzem,

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weit herabhängendem Schnurrbart. (HUSARENSTREICHE: 536, 550, 582, 584, 597, 600, 613) VENTEVAGLIO: 1) Frau von 4) (nur erwähnt) (WzG VI: 2319) 2) verstorbene Frau von 5), Mutter von 3) (nur erwähnt) (WzG VI: 2319) 3) ANITA V. (al. RAHEL): Italienerin; Tochter von 2)/5), Nichte von 4); sie ist Vollwaise. Die »jugendliche Schönheit und Lieblichkeit (leuchtete) aus allen ihren Formen hervor. Die kleinen Füßchen waren nackt, und das reiche, dunkle Haar hing in langen, dicken Zöpfen von dem schön gezeichneten Kopfe hernieder.« (2297) A. lebte bei ihrem Onkel, der ihre kleine Erbschaft für sich verbraucht hat. Er wollte sie mit seinem Malschüler PETRO, dem sie Modell sitzen mußte, verheiraten. Sie widersetzte sich und sollte mit »Hunger, Durst, Kälte und Schlägen« gefügig gemacht werden. Sie flüchtete und geriet in Triest an den Vermittler HEILING, der sie an den Juden ABRAHAM BARUCH verwies. Dieser ist ein Mädchenhändler, der A. mit anderen, unter falschen Vorausetzungen in Dienste engagierte Mädchen nach Amerika verkaufen will, wo sie in Freudenhäusern arbeiten sollen. Da A. aufsässig ist, wird sie bei Baruch, von dem sie einnmal mit dem fingierten Namen RAHEL gerufen wird, gefangengehalten und wieder durch Hunger, Durst und Schläge gequält. Als JOHANNES WEISE und MAX WALTHER sie dort sehen, ist sie sehr ärmlich gekleidet: »Sie trug nur ein einziges kurzes und schäbiges Röckchen, keine Schürze darüber. Außer demselben waren ein kurzes Mieder und ein schmutziges Hemd ihre einzigen Kleidungsstücke.« (2297) Weise und Walther befreien A. mit Hilfe des WURZELSEPP und beschützen sie vor ihrem Onkel, der sie in Triest sucht. A. und Johannes verlieben sich ineinander, sie zieht mit ihm nach Deutsch//900// land und wird seine Frau. Mit einundzwanzig Jahren lernt sie am Starnberger See MARGA SIEBERS kennen. Sie vermittelt ihr ein Zimmer in der Villa des KRIKELANTON und trägt so zur Verbindung der beiden bei. (WzG VI: 2297, 2299, 2320, 2351, 2408, 2581) 4) ANTONIO V.: Kunstmaler aus Latisana; Mann von 1), Bruder von 5), Onkel und Vormund von 3); er »war alt, eine lange, hagere Gestalt mit abgelebtem Gesichte, eingefallenen Wangen und entsetzlicher Habichtsnase.« (2316) A. trägt Künstlerhabitus: Samtrock und einen ungeheuer großen Kalabreserhut. Er veruntreute die kleine Erbschaft seiner Nichte, die er mit seinem Malschüler PETRO verheiraten wollte. Als sie sich widersetzte, versuchte er, mit Hunger, Durst, Kälte und Schlägen ihren Widerstand zu brechen, so daß sie schließlich floh. Er spürt ihr nach und sucht sie in Triest. Bevor er sie dort findet, wird sie von JOHANNES WEISE, MAX WALTHER und dem WURZELSEPP aus den Händen von Mädchenhändlern befreit. Als A. Ansprüche auf sie geltend machen will, wird er fortgejagt. (WzG VI: 2316, 2319f)

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5) CARLO V.: Goldschmied (2387: Maler); Mann von 2), Vater von 3), Bruder von 4); er verstarb und hinterließ seiner Tochter eine kleine Erbschaft. (nur erwähnt) (WzG VI: 2319, 2387) VERANO: argentinischer Leutnant; Beauftragter des Generals MITRE; er gerät bei der Suche nach gestohlenen Gewehren in die Gefangenschaft der Abipones, aus der er von Gefährten VATER -> JAGUARs befreit wird. Der rauhe, zu Gewalttätigkeiten und unnötigem Blutvergießen neigende V. versucht ohne Erfolg, sich als Befehlshaber der Streitmacht um den Vater Jaguar durchzusetzen, da er sich seines militärischen Status wegen für höher stehend wähnt als Vater Jaguar. Er unterläuft dessen Versuch, auf unblutige Weise einen Friedensschluß zwischen den verfeindeten Stämmen der Abipones und Cambas herbeizuführen, in dem er aus dem Hinterhalt den Abipones-Häuptling EL BRAZO VALIENTE erschießt, was zu einem Blutbad unter den Indianern führt. V. wird vom Vater Jaguar, der ihm zuvor für eine solche Tat den Tod angekündigt hatte, erschossen. (INKA: 263, 270ff, 275f, 285-92, 324-27, 335-38, 406ff, 420f) VERDILLO, GONSALVO: Fischer; Agent von HENRICO LANDOLA, PABLO und GASPARINO CORTEJO in Vera Cruz, über den sie Kontakt untereinander halten; V. fuhr früher als Seeräuber unter Landola. (WR V: 2054, 2234) VERDOJA: Kapitän der Leibgarde und Hauptmann der Lanzenreiter bei BENITO JUAREZ; wohlhabender Großgrundbesitzer in der Nachbarschaft von PETRO ARBELLEZ. Er ist habgierig, roh und gewissenlos, ein Spieler, Frauenheld und Raufbold. V. wird Vertrauter PABLO CORTEJOs und stellt mehrmals vergeblich KARL STERNAU Fallen. Er verliebt sich in EMMA ARBELLEZ, die er bedrängt, worauf Sternau ihn niederschlägt. Im Duell mit diesem werden ihm vier Finger abgetrennt. Als die Truppe von seinen Machenschaften erfährt, setzt ihn ein Ehrengericht ab. Er kann //901// dann mit einigen Banditen und Leutnant PARDERO Sternau, ANTON HELMERS, Emma Arbellez, MARIANO und KARJA überwältigen und in eine Pyramide verschleppen, wo die Frauen gefügig gemacht werden sollen. Zuvor hat V. bei einem Kampf mit Sternau, der sich auf dem Weg zur Pyramide befreien konnte, ein Auge eingebüßt. Als seine Gefangenen sich befreien, flieht V., kommt aber nicht weit: beim Sturz in einen Brunnenschacht bricht er sich beide Arme und das Rückgrat und bleibt für den Rest des Lebens unter großen Schmerzen gelähmt. Reue zeigt er nicht. (WR II: 932, 935f, 938, 944 III 945f, 953ff, 956ff, 962, 972ff, 978ff, 996ff, 1004ff, 1011, 1031, 1035f, 1106f) VERDY: 1) sehr armer Hirte; Vater von 2); er beobachtet, wie FLORIAN RUPPRECHTSBERGER und dessen Neffe von HENRY RICHEMONTE ermordet und GEBHARDT VON KÖNIGSAU von ALBIN RICHEMONTE niedergeschlagen wird. Er hilft, die Leichen zu vergraben. Den verwundeten Gebhardt pflegen er und seine Tochter so lange, bis Albin Richemonte ihn abholen kann. (W: 790, 805ff / ULAN

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III: 970, 987, 992) 2) ADELINE V.: Tochter von 1); siehe unter ADELINE DE SAINTE-MARIE DER VERFLUCHTE -> ES SABBI ANTONIO VERIDANTE: Deckname GASPARINO CORTEJOs (WR V: 2216) DIE VERKEHRTEN TOASTS -> DICK HAMMERDULL und PITT HOLBERS DER VERLORENE -> PERDIDO VERONA (Prinzessin V.): Sie malt gern. (nur erwähnt) (VS IV: 1390) VERY: Gastwirt in den Tuilerien in Paris (W: 121 / ULAN I: 230f) VERZEIHUNG -> SCHAMAH VETE-YA (GROßER MUND): Yumahäuptling; Verbündeter HARRY MELTONs; er ist feige, unbeherrscht, hinterlistig. V. bleibt bis zuletzt unerbittlicher Feind OLD SHATTERHANDs, der ihm die rechte Hand durchschießt. (GR 20: 97ff, 194ff, 222ff, 310ff GR 21: 193ff) VETTER ARNDT: Deckname GUSTAV BRANDTs VETTERBAUERSFRANZ: Er wollte den HERRGOTTSENGEL (-> ANTON) ›enttarnen‹ und wurde dafür von diesem schwer niedergeschlagen. (nur erwähnt) (HERRGOTTSENGEL: 159) //902// VIEHHÄNDLER: angeblich aus Köln stammend; Viehhändler ist er wohl auch nicht. Er ist neben WANDA SMIRNOFF und MIELOSLAW als dritter am Kümmelblättchenspiel beteiligt, mit dem KARA BEN NEMSI übertölpelt werden soll. »Er war von hoher, starker Gestalt, sehr anständig gekleidet, hatte eine recht Vertrauen erregende, joviale Physiognomie«. (BRODNIK: 326-29) EL VIEJO DESIERTO: siehe unter DESIERTO

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VIEL FRAUEN -> UINORINTSCHA OTA (Upsaroka) VIER BÄREN -> MAH-TO-TOH-PAH (Mandane) VIER BÜFFEL -> TSU-IN-KUTS (Utah) VIER FINGER -> NALE-MASIUV (Comanche) VIER HIRTEN -> YAKONPI-TOPA (Upsaroka) VILLEFORT: Kapitän eines Frachtschiffes; Verbündeter von THOMAS MELTON (GR 21: 282ff, 297) VINZENS: Schwager eines Nachbars der Familie VON SANDAU aus Reinsbergen (nur erwähnt) (WzG III: 1030) VINZENZA: Großmagd beim KRONENBAUERn: »Hübsch ist sie wohl, sehr hübsch. Wann sie barfuß läuft, so sehen die Füßen so schwarz [!], daß man meint, sie hat die langen Wasserstiefeln an. Ein Schnupftuchen brauchts nicht, weils Alles gleich mit denen Fingern besorgt. Elf Zähne hats und daneben einundzwanzig Zahnlücken, und mit dem rechten Aug schauts zum linken Ohr hinüber.« (nur erwähnt) (WzG V: 1808) VISOSCH, SCHARKA: Köhler; Bruder von GUSZKA, Schwager von JUNAK; Angehöriger der Bande des SCHUT; er hat eine untersetzte, schmutzig und ärmlich gekleidete Gestalt und ein »rohes Bulldoggengesicht, dessen Züge zur Vorsicht mahnten«. (213) V. nahm mit seinen Knechten STOJKO WITES gefangen und tötete dessen Sohn LJUBINKO. Zusammen mit SUEF und seinen Gehilfen wird er in einen Meiler gesperrt, um dort den Rächer Stojko Wites zu erwarten. (GR 5: 584, 586 GR 6: 186, 197, 213, 271, 294, 296) (PROFESSOR VITZLIPUTZLI): nur in der Radebeuler/Bamberger Fassung: Name des LinguistikProfessors aus HEIMATH: siehe unter PROFESSOR //903// DR. VÖLZKE: Generalchirurgus; Leibarzt GEBHARDT LEBERECHT VON -> BLÜCHERs (nur erwähnt) (historisch: Johann Jakob Völtzcke (!); Generalchirurg der preußischen Armee (1764-1836)) (W: 120 / ULAN I: 230) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/V.HTM[21/02/2024 12:34:30]

VOGEL: 1) Cellist, eigentl. Strumpfwirker; Mann von 5), Vater von 2)/4)/6) und zwei weiteren Kindern, Schwiegersohn der ›Großmutter‹ JÄGER - in HEIMATH: KARL MAY lernt V. im Gesangverein eines erzgebirgischen Dörfchens kennen, in dem V. in seiner Freizeit als Cellist und als guter Tenor mitwirkt. V. lebt mit seiner Familie in ärmlichen Verhältnissen, ist ärmlich gekleidet, sein Gesicht ist blaß und eingefallen. Er sieht leidend aus. Erst nach längerem Drängen ist er bereit, seinen Sohn Franz, dem er bislang selbst Musikunterricht gab, in Dresden zum Violinvirtuosen ausbilden zu lassen. (1914: WOLF) (1735, 1748f, 1890, 1955, 1977-89, 2003) - in GR 21: V. wird zunächst als »drolliger Mann« mit dem »possierlichen Dialekt« des Erzgebirges vorgestellt, aber der beginnende Erfolg seiner beiden Kinder (MARTHA und FRANZ V.) steigt ihm zu Kopf, und er entwickelt sich nach Marthas Heirat mit KONRAD WERNER zum protzigen Neureichen. (227ff, 232-35, 241ff) 2) ANNA V.: Tochter von 1)/5), Schwester von 4)/6) (HEIMATH: 1743) 3) BENEDICTUS VOGEL -> BENITO PAJARO (DER -> GAMBUSINO) 4) FRANZ V. (al. PAJARO): Sohn von 1)/5), Bruder von 2)/6), Neffe des alten HUNTER - in HEIMATH: KARL MAY lernt F. als fünfzehnjährigen Jungen, in ärmlichen Verhältnissen in einem erzgebirgischen Dorf lebend, kennen, der seiner Schwester sehr ähnlich sieht. F. ist äußerst scheu und verhält sich recht kindisch (ist aber »kein übles Kerlchen«). Er kann nur durch eine List bewegt werden, May auf seiner Violine etwas vorzuspielen. May erkennt sofort die große Begabung des Jungen, der bislang Musikunterricht nur von seinem Vater erhalten hatte, und bietet den Eltern an, ihn in Dresden fachgerecht Violine studieren zu lassen. Der Junge sträubt sich zunächst vehement dagegen, läßt sich dann aber umstimmen und zieht zum KAPELLMEISTER, bei dem er zum Violinvirtuosen ausgebildet wird. (1927, 1931, 1938, 1942, 1955, 1984) - in GR 21/22: F. folgt seiner Schwester, MARTHA V., nach deren Heirat mit KONRAD WERNER nach Amerika. Nach dem Scheitern der Ehe seiner Schwester tritt er mit dieser unter dem Namen PAJARO auf. Er erbt mit seiner Schwester das Vermögen Hunters und begleitet OLD SHATTERHAND, WINNETOU und EMERY BOTHWELL auf der Jagd nach JONATHAN MELTON. Mit dem Vermögen stiften er und seine Schwester ein Institut zur Förderung armer, begabter Kinder. (GR 21: 227ff, 251ff GR 22: 140ff, 165f, 613) //904// 5) HANNE V. (geb. JÄGER): Frau von 1), Mutter von 2)/4)/6) und zwei weiteren Kindern, Tochter der

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›Großmutter‹ JÄGER, Schwester des alten HUNTER; sie lebt mit ihrer Familie in ärmlichen Verhältnissen in einem erzgebirgischen Dorf. Als auf Initiative KARL MAYs ihr Sohn Franz in Dresden zum Violinvirtuosen ausgebildet werden soll, ist sie strikt dagegen. Erst ein Besuch in Dresden und die Erkenntnis, daß ihrem Sohn eine glanzvolle Karriere offensteht, stimmen sie um. (HEIMATH: 1955, 1989f, 2002f GR 21: 227f, 232f, 235, 240, 243) 6) MARTHA V. (verh. WERNER/al. JANKA SZILAGYI/PAJARO): Tochter von 1)/5); Schwester von 2)/4); Nichte des alten HUNTER - in HEIMATH: KARL MAY lernt sie als noch nicht ganz siebzehnjähriges Mädchen kennen. Sie ist ärmlich gekleidet. M. ist von einer »ganz eigenartige(n) Schönheit«: »Sie war schon über ihr Alter hinaus entwickelt, hatte ein sehr dickes, langes, helles Germanenhaar, aber bräunlichen Teint und rabendunkle mandelförmige Damaskusaugen mit langen, schweren und ebenso dunklen Wimpern. Ihre Hände waren ungewöhnlich klein und ebenso ihre Füße, was man trotz der hölzernen Pantoffel sah, in denen sie steckten. Wenn sie sprach oder lächelte, sah man das, was man leider meist nur noch in Romanen findet, nämlich zwei Reihen kleiner, kerngesunder, bläulich angehauchter Perlenzähne ... Ich glaube, einige Jahre früher wäre ich recht wohl im Stande gewesen, auf dieses hübsche und so sittsame Kind einige hundert Gedichte loszulassen ...« (1927f) M. erkennt als einzige in der Familie sofort, welche Chance ihrem Bruder Franz durch das Angebot einer musikalischen Ausbildung in Dresden geboten wird. Nach der Zustimmung der Eltern begleitet sie ihren Bruder in die Stadt und arbeitet bei dessen Lehrer, dem KAPELLMEISTER, im Haushalt. Dort wird sie jedoch von den Gästen und Schülern des Kapellmeisters »mit allen möglichen und unmöglichen Ritterdiensten überhäuft«, was ihr unangenehm ist, so daß sie May bittet, bei ihm als Haushaltshilfe tätig sein zu dürfen, was dieser jedoch als Junggeselle ablehnen muß. M. nimmt dann eine Stelle als Punktiererin an der Buntdruckmaschine in dem Verlag an, in dem May als Redakteur beschäftigt ist: »Wenn ich nicht bei meinem Bruder sein kann, will ich da sein dürfen, wo Sie sind!« (2026) Sie zieht zur Familie des OBERDRUCKERs dieses Verlages. Neben ihrer Arbeit kümmert sie sich liebevoll um die Wohnung Mays und verwöhnt ihn dabei mit kleinen Aufmerksamkeiten. Vor einer neuen Auslandsreise Mays küßt M. diesen, als er im Halbschlaf liegt. Am nächsten Tag schenkt May ihr als Andenken eine in einer Quelle des Yellowstone-Parks versteinerte Scabiose. Bei seiner Rückkehr erkennt er, daß M. sich körperlich weiterentwickelt hat: »Ihre Züge waren ... feiner, die Linien ihres Gesichtes und ihrer Gestalt edler geworden.« (2104) Der Kapellmeister hat inzwischen M.s Gesangstalent entdeckt und sie - was May mißfällt! - zur Sängerin ausbilden lassen. Als Ungarin unter dem Pseudonym JANKA SZILAGYI feiert sie in einem Konzert, das May zusammen mit dem Ölmillionär KONRAD WERNER besucht, einen großen Triumph. Nach vergeblichen Versuchen, May, der sich über seine Gefühle zu M. nicht völlig im Klaren ist, zu einer Erklärung zu bringen, nimmt sie - zum Entsetzen Mays - Konrad Werners Heiratsantrag an. (1756, 1927f, 1955, 2004ff, 2011, 2015-22, 2026ff, 2031f, 2034f, 2104, 2110-36, 2148-54, 2172-77) //905// - in GR 21/22: Nach ihrer Heirat zieht sie mit ihrem Mann nach Amerika. Ihr Bruder begleitet sie. M.s Ehe wird sehr unglücklich. Nach dem Bankrott Werners und der Trennung von ihm tritt sie mit ihrem Bruder unter dem Namen PAJARO als Sängerin auf. Nach dem Tode Hunters erbt sie zusammen mit ihrem Bruder ein Millionenvermögen, mit dem sie (und ihr Bruder) ein Institut zur Förderung armer, begabter Kinder finanziert. (in GR 21/22 wird erwähnt, daß M.s Stimme - im Widerspruch zur Aussage file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/V.HTM[21/02/2024 12:34:30]

in HEIMATH - auf Veranlassung Karl Mays ausgebildet wurde.) (GR 21: 227-31, 241ff, 251ff GR 22: 139ff, 379-83, 517, 529, 543, 594f, 613ff) VOGEL-NAZI -> IGNAZ PFOTENHAUER VOIGT: Bankier in Mainz; Partner von WALLNER, mit dem zusammen er das Bankhauss ›Voigt und Wallner‹ betreibt (nur erwähnt) (WR III: 1279) VOLLMER, EMMA: Braut KARL GOLDSCHMIDTs; sie ist 22 Jahre alt, hat schönes, reichgelocktes, braunes Haar und eine »Gestalt, an welcher ein Correggio nichts auszusetzen gehabt hätte.« Sie hat dunkle Augen. E. ist voll Feuer und Leben, hat ein gutes Gemüt und einen häuslichen, wirtschaftlichen Sinn, ist aber eitel und leichtsinnig. Ihre Mutter starb bei der Geburt, vom Vater wird sie verzogen. Sie pflegt unguten Umgang mit den Damen SCHNEIDER und wird Karl untreu, als Prinz HUGO VON SÜDERLAND als Leutnant HUGO VON ZARHEIM um sie wirbt und ihr Geschenke macht. (Es handelt sich hier um ein deutliches Porträt von Karl Mays erster Ehefrau, EMMA MAY, geb. Pollmer.) (ZEPTER: 226f, 241, 256) VORBETER: Neger; Vorbeter und Bote der An'allah ABU KITALs; er ist 30 Jahre alt, trägt einen Fez auf dem Kopf. Obwohl Abu Kital ihn schlecht behandelt, hängt er mit »rührender Liebe« an ihm. Zunächst zieht er sich den Zorn des Scheiks zu, als er die Fatha, die erste Sure des Korans, betet, die Abu Kital zu demütig ist. Da Abu Kital durch das Erscheinen BENT'ULLAHs so erschüttert wird, daß er selbst die Fatha betet, soll auch der V. diese wieder beten. Aus Liebe zu Abu Kital, der zuvor das Beten der Fatha mit seiner persönlichen Niederlage gleichgesetzt hatte, verweigert der V. den Gehorsam und wird dafür bestraft, bleibt aber weiter treu. (BABEL: 12f, 25f, 93, 103, 151ff, 174) MADAME DE VOULETTRE -> MIß ADMIRAL VUPA UMUGI (GROßER DONNER): grausamer Häuptling der Naiini-Comanchen; er hat OLD SUREHAND gefangengenommen. Bei dessen Befreiung durch OLD SHATTERHAND (OS) kommt es zu einem Kampf im Wasser zwischen V. und OS, den OS gewinnt. V. will mit NALE-MASIUV und SCHIBA-BIGK Soldaten im Llano estakado in eine Falle locken und die Oase von BLOODY-FOX überfallen, wird dort aber mit seinen Kriegern durch WINNETOU und OS in die Irre geführt und ergibt sich bedingungslos, als OS ihm droht, seine Medizinen zu vernichten. (GR 14: 57, 77, 106-15, 141ff, 168, 172ff, 251, 259f, 273f, 421-33, 452, 529-32, 534, 536, 556-61) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//906// OLD WABBLE: siehe unter OLD ..... WACHENDER HUND -> KIKTAHAN SCHONKA (Sioux) WACHTEL -> QUAIL (Mutter Quail) WADENBACH: 1) Frau von 2), Mutter von 3) (FASTNACHTSNARREN: 28f, 60ff) 2) AUGUST W.: reicher Färbereibesitzer und Vorsitzender des Zipfelmützenklubs; Mann von 1), Vater von 3); er ist »einer der beliebtesten Bewohner des Städtchens, stak voll Schnurren und Drolligkeiten und besaß eine Laune, die geradezu unverwüstlich war« (28). W. ist ein Verehrer des »rothen Pommeranzen«, davon zeugt seine zinnoberrote Nase. Er ist äußerst abergläubisch. W.s Tochter liebt HEINRICH HAHNEMANN, den Sohn des armen Gasthofpächters HAHNEMANN, was W. jedoch nicht billigt, da er »einen ganz außerordentlichen Pik« (28) auf den alten Hahnemann hat, der ihm den Vorsitz im Zipfelmützenklub streitig machen will. Der Vorsitzende wird aus zwei Bewerbern auf die Weise bestimmt, daß derjenige den Vorsitz erringt, der den anderen am Fastnachtsdienstag am auffälligsten zum Narren hält. Zunächst gelingt es W., Hahnemann einen gelungenen Streich zu spielen, indem er einen Brief FRITZ HAHNEMANNs, des anderen Sohnes Hahnemanns, fingiert und Hahnemann so veranlaßt, im Schneegestöber zum entfernten Bahnhof zu fahren und dabei noch Einkäufe für W. zu erledigen. Doch gelingt es Hahnemann später, W. noch kräftiger hereinzulegen: Er wettet mit W., daß er in seinem Gasthof einen besseren Pommeranzen habe, als der Wirt des Clublokals ›Zum lustigen Mann‹. W. bietet sich an, den Wetteinsatz, ein Faß Chemnitzer Schloßbier, aus der Langenberger Teichschenke mit Hahnemanns Schlitten zu holen. Als W. bei Hahnemanns Gasthof, der auf dem Weg nach Langenberg liegt, Rast macht, lenkt Hahnemanns Sohn Heinrich den Schlitten heimlich um, so daß W. wegen des Schneegestöbers und der Dunkelheit nicht merkt, daß er wieder zum Clublokal zurückkehrt. W. macht sich noch einmal auf den Weg, obwohl ihn Hahnemann nun mit der Information in Angst versetzt hat, daß gerade der 24. Februar sei, ein Unglückstag. Wem an diesem Tage die Frau Lots erscheine, der müsse noch im selben Jahr sterben. Tatsächlich erscheint W. Lots Frau; Heinrich Hahnemann hatte sich mit Hilfe eines Bettuches entsprechend verkleidet. W. kehrt zurück in den ›lustigen Mann‹ und erzählt die Geschichte. Später taucht Heinrich Hahnemann als Lots Frau in W.s Wohnung auf und verkündet W., seine letzte Stunde habe geschlagen, da er sein Erlebnis ausgeplaudert habe. Es gelingt Heinrich, dem total verschreckten W. die Einwilligung zur Hochzeit seiner Tochter mit ihm zu entlocken. An dieses Versprechen hält W. sich auch nach der Demaskierung Heinrichs, da dieser ihm verspricht, von den Streichen nichts zu erzählen, so daß W. Vorsitzender bleiben kann. (FASTNACHTSNARREN: 28f, 4245, 59-62)

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//907// 3) LOUISE W.: Tochter von 1)/2); sie liebt gegen den Willen ihres Vaters HEINRICH HAHNEMANN. Unter Ausnutzung des starken Aberglaubens ihres Vaters kann Heinrich diesen dazu bringen, der Verbindung zuzustimmen. (anfangs: MARIE W.) (FASTNACHTSNARREN: 28f, 60-62) 4) MARIE W.: anfangs für LOUISE W. WAGARE-TEY (GELBER HIRSCH): Shoshonen-Häuptling; Sohn AVATH-NIAHs - in GR 24: Er ist unter 30 Jahre alt und besitzt mehr Aufrichtigkeit als Klugheit und Erfahrung. PETEH und YAKONPI-TOPA wollen ihn überfallen, doch WINNETOU und OLD SHATTERHAND (OS) können das verhindern. W. sucht die beiden später im Pa-ware, einem Winterlager der Shoshonen, auf. Er verspricht OS, das Grab CARPIOS zu bepflanzen. (294, 451, 605, 618) - in GR 33: W. bittet KARL MAY/OLD SHATTERHAND (OS) mehr als dreißig Jahre nach der ersten Begegnung in einem Brief, zum Mount Winnetou zu kommen. Mit SCHAKHO MATTO sekundiert W. dort OS beim Kampf mit den Häuptlingen. (3f, 439ff, 535, 545ff) WAGNER: 1) deutscher Kapitän der ›Seejungfer‹; Mann von 2); er war vor Jahren in den Dienst HENRICO LANDOLAs gepreßt worden, GARBILOT befreite ihn daraus. Durch diese Episode verlor W. seine Braut ANNE SÖMBAUM. W. ist ein unerschrockener Mann, der den SULTAN VON HÄRRÄR (-> AHMED BEN ABUBEKR) und den Gouverneur von Zeyla, HADSCHI -> SCHAR MARKAY BEN ALI SALEH dadurch, daß er Zeyla bombardiert, zwingt, mit ihm Handel zu treiben und ihn zu respektieren. Er rettet FERDINANDO DE RODRIGANDA, EMMA ARBELLEZ und BERNARDO MENDOSA vor der Verfolgung durch den Sultan und fährt dann mit ihnen - nachdem er Kapitän des von Ferdinando gekauften Schiffes wurde - zu der einsamen Südseeinsel, auf der KARL STERNAU und seine Gefährten von Landola ausgesetzt worden waren und seit sechzehn Jahren leben. W. bringt alle nach Mexiko und soll um Kap Hoorn nach Vera Cruz fahren. Er trifft in Rio de Janeiro auf Landola und GASPARINO CORTEJO, die sich beide verkleidet haben. Er nimmt sie mit nach Vera Cruz, wo er erst nachdem sie von Bord sind - von seinem Matrosen PETERS erfährt, wen er transportierte. (WR: III 1347ff, 1360ff, 1382ff, 1390, 1395ff, 1402, 1406ff IV 1463, 1588 V 2216f, 2241ff) 2) Frau von 1); wird als »Schnabeldrachen« bezeichnet (nur erwähnt) (WR III: 1399) 3) ELISE W.: Pseudonym, unter dem Frau VON HILLER aus der Heimat flieht (GR 24: 63, 155, 166) 4) MAT(T)HIAS W.: bekannter Forschungsreisender; Ungar aus dem Eisenstädter Komitat; er »ging

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nach Aegypten, Arabien und Abessinien, war Begleiter des Herzogs //908// von Gotha, bereiste später den ganzen Ostsudan und ist vor ungefähr einem Jahre gestorben, ich glaube in Chartum.« (30) ISTVAN USZKAR war zeitweise sein Diener. (wohl historisch) (nur erwähnt) (SKLAVENKARAWANE: 29ff, 299) 5) RICHARD W.: deutscher Komponist; mit LUDWIG II. wohnt er in Scheibenbad einem Konzert bei, auf dem FRANZ LISZT, der FEX und die MUHRENLENI, für die er das Heine-Gedicht ›Marterblume‹ komponiert hat, auftreten. (historisch: 1813-83) (WzG: I 213, 336f II 477) WAHAFI: Beauftragter des KÖNIGs DER NIAM-NIAM; listigster Krieger seines Volkes; W. entlarvt den angeblichen AMAR BEN SUBA als DAUWARI, den Agenten der Sklavenjäger. (SKLAVENKARAWANE: 430-33, 436ff, 448-51) WAH-KIH (SCHILD): Mandane; Vater WOKADEHs (nur erwähnt) (BÄRENJÄGER: 21) DER WAHRSAGER -> EL MÜNEDSCHI WAKON: Medizinmann der Oglala; Mann von ASCHTA (der Älteren); Vater von ASCHTA (der Jüngeren); in seiner Jugend, war er »ein schöner ... Mann, in allen Waffen geübt, und dennoch so friedlich gesinnt, als ob es auf der ganzen Erde überhaupt noch nie eine Waffe gegeben habe« (145f). Er hat eine hohe, stolze Gestalt. W. war Schüler bei ASCHTAs VATER, »um ... die Geheimwissenschaften der roten Rasse bei ihm zu studieren. Wo er eigentlich wohnte, das wußte niemand. Er verschwieg es, um in der tiefen Einsamkeit, die er für seine Studien brauchte, nicht gestört ... zu werden«. Wahrscheinlich hatte »er sich unten an einem Nebenwasser des Purgatorio seine Hütte errichtet ..., die er nur verließ, um zu seinem Lehrer hinaufzusteigen und neue Anweisungen zu holen« (145). Er verliebte sich in Aschta und erhielt die Erlaubnis, sie dem Brauch gemäß zu rauben. Sein Nebenbuhler SANDER (-> SANTER) versuchte, das durch einen Anschlag zu verhindern. MAX PAPPERMANN erfuhr davon und verhinderte den Anschlag. W. heiratete Aschta und wird später ein berühmter Mann: »Er hat sein ganzes Leben und seine ganze Kraft dem Studium der Geschichte der roten Rasse gewidmet und Werke über sie geschrieben, die leider noch nicht erschienen sind, weil er sie erst dann veröffentlichen will, wenn auch der letzte Band vollständig vollendet ist« (152). W. weigert sich, dem Komitee zum Bau des WinnetouDenkmals beizutreten. Am Mount Winnetou lernt er KARL MAY/OLD SHATTERHAND (OS) kennen, den er sofort als seinen Freund und Bruder betrachtet. Nach OS übernimmt er die Lesung aus WINNETOUs Testament. Er erlaubt seiner Tochter, den JUNGEn ADLER, mit dem er korrespondiert, auf dem Flug zum Berg der Königsgräber zu begleiten und ihn zu heiraten. (GR 33: 144-52, 510-14, 519-23, 607f, 615) WALAWI: singhalesischer Diener JOHN EMERY WALPOLEs; Mann von KALOMA; er tötete file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/WAB_WALL.HTM[21/02/2024 12:34:31]

einen Chinesen, der seine Frau entführen wollte, und soll deshalb gefes//909// selt ins Meer gestürzt werden. W. kann jedoch als »bester Schwimmer und Taucher« Ceylons mit Hilfe Walpoles, dem er einst das Leben rettete, entkommen. Als seine Frau dann doch noch von Mädchenhändlern entführt wird, hilft er Walpole und dem Erzähler (CHARLEY) bei der Befreiung. (Vgl. GIRLROBBER: KALADI) (CEYLON: 239, 254, 270) WALDKÖNIG(E): 1) Schmuggleranführer; Untergebene des HAUPTMANNs (FRANZ VON -> HELFENSTEIN): FRITZ SEIDELMANN und sein Vater, Wagnermeister HENDSCHEL, die beiden Schmiede WOLF, wohl auch ERNST VON TANNENSTEIN (siehe jeweils dort) 2) -> FELDBAUER DER WALDLÄUFER -> BOIS-ROSÉ WALDOW: Korporal (später Feldwebel) beim ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU); er ist als Werber tätig; W. verhaftet irrtümlich den preußischen Kronprinzen FRIEDRICH WILHELM. (SCHEERENSCHLEIFER: 10, 26ff, 40, 152) VON WALDOW: 1) Propst zu Berlin; Bruder von 2) (nur erwähnt) (QUITZOWS: 342) 2) JOHANN V.W.: Bischof von Brandenburg; Bruder von 1); Onkel MARIEs; er ist dem Markgrafen FRIEDRICH VON -> ZOLLERN ergeben und hält auf seiner Burg Ziesar dessen Gegner CASPAR -> GANS VON PUTLITZ gefangen. Caspars Sohn, JOACHIM -> GANS VON PUTLITZ, hatte als vermeintlicher Student unter einem Pseudonym die Nichte des Bischofs vor Wegelagerern gerettet und findet so Zugang zur Burg v.W.s. Als Caspar G.v.P. sich befreien kann, v.W. als Geisel nimmt und droht, diesen zum Fenster hinauszuwerfen, vermittelt Joachim, und es kommt zur Versöhnung zwischen den Familien. (historisch) (QUITZOWS: 342, 353f, 370, 372f / 501, 631) WALDRÖSCHEN -> ROSA STERNAU (2)

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WALDSTETTEN (Graf W.): ehem. Gast im Magdeburger Hof in Berlin (nur erwähnt) (WR V: 2155) WALESRODE (Graf W.): Engländer; Begleiter des GROßHERZOGs VON HESSEN (-> LUDWIG III.); Sportsmann; er lebt auf Schloß Grillstein. (WR II: 736, 739) //910// VON WALIKOFF: Major in Halberstadt, bei dem AGNES ENGELMANN früher als Köchin gedient hat (nur erwähnt) (der Name ist möglicherweise nicht authentisch) (PANDUR: *74) WALKER: 1) Anführer einer Bande Pferdediebe; er wird von MARTIN BAUMANN, HOBBLE-FRANK u.a. gestellt, aber laufengelassen. (BÄRENJÄGER: 16-19, 26) 2) Deckname von WILLIAM JONES (-> KANADA-BILL) 3) Deckname von DR. HAFFLEY 4) FRED W. (DER DICKE WALKER): bekannter Westmann, zugleich »Beamter des Privat-DetectiveCorps von DR. SUMTER in St. Louis« (383); »Sein Anblick bot eigentlich etwas so Komisches, daß ein oberflächlicher Beobachter gewißlich Mühe hatte, ein belustigtes Lächeln zu verbeißen ... Der Mann war von kleiner Statur, dabei aber so dick, daß man ihn ohne große Mühe hätte kugeln können. Er trug einen Schafpelz, dessen rauhe Seite nach außen gekehrt war. Diese rauhe Seite war früher jedenfalls behaart gewesen, jetzt aber war die Wolle verschwunden, und nur hier und da erblickte man ein kleines, einsames Flöckchen, welches auf dem nackt gewordenen Leder das Aussehen einer Oase in der Sahara hatte. Vor Zeiten mochte dieser Pelz seinem Besitzer gepaßt haben, dann aber war er unter dem Einflusse von Schnee und Regen, von Hitze und Kälte so zusammengeschwunden, daß sein unterer Rand das Knie nicht mehr erreichte; er konnte nicht mehr zugeknöpft werden, und die Aermel hatten sich bis in die Gegend des Ellbogens nach rückwärts konzentriert. Unter diesem Pelze sah man eine rotflanellene Jacke und eine Lederhose, welche jedenfalls einmal schwarz gewesen war, jetzt aber in allen Regenbogenfarben funkelte und ganz das Aussehen hatte, als ob es ihre Bestimmung sei, dem Besitzer als Wisch-, Tischund Taschentuch zu dienen. Unterhalb dieser antidiluvianischen [!] Hose erblickte man die nackten, blau gefrorenen Fußknöchel des Mannes und dann ein Paar Schuhe, die eine ganze Ewigkeit aushalten konnten. Sie waren aus rindsledernen Stiefeln geschnitten und hatten Doppelsohlen, die mit so starken Nägeln beschlagen waren, daß man mit ihnen hätte ein Krokodill [!] tottreten können. Auf dem Kopfe trug er einen Hut, der außer der Façon auch einen Teil der Krämpe verloren hatte. Um diejenige Körpergegend, welche vor Jahren einmal Taille gewesen war, jetzt aber eine wahrhaft staunenswerte Ausdehnung erhalten hatte, schlang sich ein alter Shawl, dessen Farbe leider vollständig abhanden gekommen war und in welchem eine urahnenhafte Reiterpistole neben einem Bowiemesser steckte. Neben diesen beiden Waffen hing ein Kugel- und ein Tabakbeutel, ein kleiner Spiegel, wie man ihn auf file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/WAB_WALL.HTM[21/02/2024 12:34:31]

deutschen Jahrmärkten für zehn Pfennige kauft, eine eingestrickte Feldflasche und vier Patenthufeisen, welche dem Pferde wie Schuhe angezogen und dann festgeschraubt werden können. Daneben erblickte ich ein Etui ... (es enthielt) ein vollständiges Rasierzeug ... Das wunderlichste aber an diesem Manne war sein Angesicht. Dasselbe war so vollständig glatt //911// rasiert, als ob er soeben aus dem Laden eines Friseurs gekommen sei. Die beinahe rosenroten Wangen waren so dick und fest, daß das kleine, kurze Stumpfnäschen zwischen ihnen beinahe verschwand und die zwei braunen lebhaften Augen Mühe hatten, über sie hinwegzusehen. Sobald die mehr als vollen Lippen sich öffneten, erblickte man zwei Reihen blendend weißer Zähne, die ich aber leider sofort in Verdacht hatte, unecht zu sein. An der linken Seite des Kinnes hing eine gurkenähnlich gestaltete Verhärtung oder Wucherung, welche das Spaßhafte der Erscheinung dieses Mannes noch erhöhte, ihn aber nicht im mindesten zu genieren schien ... er ... hielt zwischen den kurzen, dicken Elefantenbeinen ein Schießgewehr eingeklemmt, welches der Flinte meines alten SAM HAWKENS ähnelte wie ein Ei dem anderen ...« (360-62) (Die Bezugnahme auf Sam ist in IM WILDEN WESTEN nicht enthalten, dort wird aber Freds Gewehr beschrieben:) »Der Lauf war vom Roste zerfressen und schien arg verbogen zu sein; am Schafte erblickte man verschiedene Kerben und Einschnitte, und der Kolben war öfters zerbrochen gewesen, wohl vom Zuschlagen, aber immer wieder nothdürftig reparirt worden. Jetzt wurden die Splitter von starken, eisernen Bändern zusammengehalten, und wer mit diesem Kolben einen Hieb auf den Kopf erhielt, der unterließ es ganz gewiß, um den zweiten Schlag zu bitten. Es hätte wohl nicht so leicht Jemand gewagt, mit diesem Gewehre einen Schuß zu thun, aus Furcht, daß es zerplatzen möchte« (28). W. hat eine kurze, schmierige Pfeife an einer Schnur am Halse hängen und »rauchte ein Kraut, dessen Duft mich sehr lebhaft an Wallnußblätter erinnerte« (362). Sein Pferd heißt Viktory (was May mit ›Sieger' übersetzt). »Es war ein dürrer, hochbeiniger Fuchs, der sicherlich bereits zwanzig Jahre zählte. Die Mähne war ihm ganz abhanden gekommen; der Schwanz zeigte nur noch einige ganz dürre Haarsträhnen, und die Ohren sahen aus wie zwei Kaninchenlöffel im Superlativ« (385). Fred ist zwar mutig, »aber wenn es nicht durchaus nötig war, liebte er es wohl nicht, sein Leben zu exponieren« (404). Er trifft OLD SHATTERHAND (OS) in der Pacific-Bahn und hält ihn für einen Sonntagsjäger. Als man an eine Stelle kommt, an der Railtroublers unter einem weißen Anführer und Oglala einen Arbeiterund Fouragezug überfallen haben, überrascht ihn OS mit seinen überragenden Fähigkeiten im Schießen und Spurenlesen, gibt sich aber nicht zu erkennen. Durch die exzellente Deutung der Fährte stellt sich heraus, daß der Anführer der Weißen SAM(UEL) HALLER ist, ein Verbrecher, den Fred seit langem als Detektiv - er deutet aber auch an, persönlich mit ihm abzurechnen zu wollen - sucht. Fred, der eine »traurige Geschichte« hat, auf die jedoch nicht näher eingegangen wird, bittet OS, ihn bei der Verfolgung zu begleiten. OS willigt ein, Fred nennt ihn fortan CHARLES. Nach kurzer Zeit treffen beide auf WINNETOU, der sich ihnen anschließt, OSs Inkognito aber nicht lüftet. Im Eisenbahnerlager EchoCannon, das von Haller und den Oglala überfallen wird, ist Fred Zeuge von Hallers Ende. Er reitet mit OS und Winnetou weiter zum Hancockberg, um die von den Oglala gefangenen Siedler des HelldorfSettlements zu befreien. Bei der Befreiung stirbt Winnetou. Hier erst erfährt Fred, daß sein Begleiter OS ist. Fred spielt bei den einzelnen Aktionen keine bedeutende Rolle. (IM WILDEN WESTEN: 28/GR 9: 360-67, 370, 370-74, 378-81, 383, 385/ÖLBRAND (nur erwähnt): 167) //912//

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4) ROBIN W. (al. MALLY/ZENNORT/EDMOND ROBIN/PALMORA): Räuber und Mörder, der »bereits drei Weiber, (m)eine eigentliche Frau und zwei Indianerinnen« hat, was ihn nicht hindert, Absichten auf ALMY WILKINS zu haben. W. ist ein Durchschnittsmensch, und »doch hatte er etwas in seinem Gesicht, was sofort auffiel, ohne daß man es zu definiren vermochte, wer diese Physiognomie einmal gesehen hatte, der vergaß sie nicht leicht wieder« (842). W. hatte einst JIM SNAKER angeschossen und dem ohne Besinnung Daliegenden die Nase abgeschnitten. Er hat von ROULIN die Papiere erhalten, die dieser ARTHUR WILKINS abgenommen hatte, und verkauft diese Papiere an LEFLOR, der sich damit zum Herrn über WILKINS‹ Pflanzung macht. SAM BARTH und Jim und TIM SNAKER verfolgen ihn bis auf Wilkins‹ Pflanzung und belagern ihn in BOMMYs Hütte. Er kann jedoch als Negerin MALLY verkleidet entkommen. 4 Jahre später wohnt er unter den Namen ZENNORT/EDMOND ROBIN in einer Cottage in den Mogollon-Bergen. Mit BILL NEWTON (-> FLORIN), Roulin und ALFONZO plant er einen Raubüberfall auf GÜNTHER VON LANGENDORFF, der von OSKAR STEINBACH vereitelt wird. Vor Steinbach und seinen Gefährten auf der Flucht, kann er in Mohawk-Station mit seinen Komplizen durch den besonderen Einsatz seiner Geliebten, MIRANDA, Almy Wilkins und ihren Vater sowie MAGDA HAUSER (MAGDA VON -> ADLERHORST) und KARL VON ZIMMERMANN gefangennehmen, die bis in das ›Tal des Todes‹ verschleppt werden. Dort werden die Verbrecher von Steinbach gefangengenommen. Ihnen soll ein ordentlicher Prozeß gemacht werden. (DH-DH: 838, 840, 855, 913, 937, 1047, 1079, 1238, 1330, 1383, 1514, 1538) WALLACE: 1) Bankier in Jefferson-City; W. ist ein »Yankee mit einem recht sympathischen Gesicht ... in den mittleren Lebensjahren« (GR 15: 507). Er war zunächst Gefängnisschließer und wurde von DANIEL ETTERS und LOTHAIRE THIBAUT bestochen, IKWEHTSI'PA und TEHUA BENDER (-> KOLMA PUSCHI) aus dem Zuchthaus entkommen zu lassen. Danach gründete er in Denver ein Wechselgeschäft und nahm Tehuas Söhne LEO und FRED BENDER (-> OLD SUREHAND/-> APANATSCHKA) in seine Obhut, bis er wegen einer Denunziation durch Etters und Thibaut vor der Polizei fliehen mußte, wobei er Leo mit sich nahm. Er wurde dann Bankier. (nur erwähnt) (GR 14: 571f, 622 GR 15: 597-601 GR 19: 528-32) 2) Trader (nur erwähnt) (GEIST: 256) WALLER: 1) Deckname von DAVID HOLMANN 2) (al. OLD SAINT): amerikanischer Missionar; Witwer von 3); Vater von 5), Bruder von 4), Onkel von 6) (DILKE); W. ist ein »langer, hagerer Herr mit einem glattrasierten, etwas mehr als nötig in die Länge gezogen(em) Gesicht. Der Stehkragen seines Rockes

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//913// paßte zu der salbungsvollen, dabei aber harten und schnellen Weise, in welcher er sprach« (13). Er beharrt eigensinnig auf seinen Ansichten, ist vermögend (siehe dazu den Artikel zu seinem Bruder), spricht deutsch. Mit seiner Tochter reist er von Kairo - wo er KARL MAY kennenlernt - über Indien und Sumatra nach China, um dort missionarisch tätig zu werden, obwohl er die chinesische Sprache nicht beherrscht (er wettete, daß er innerhalb eines Jahres fünfzig Chinesen bekehren könne). W. ist ein fanatischer Christ; allerdings vertritt er ein »selbst konstruiertes« Christentum (434), das auf Familientradition beruht; Missionar ist er »aus eigener Machtvollkommenheit« (143). Alle anderen Religionen lehnt W. rigoros ab (er wird von Dilke OLD SAINT genannt). Seine Haltung wandelt sich ganz allmählich und auf dem Umweg über eine schwere, erst physische, dann psychische Krankheit zu einer humanen und toleranten Gesinnung. Sein Charakter bringt ihn immer wieder in gefährliche Situationen; so bei den Pyramiden, wo May und SEJJID OMAR ihn vor aufgebrachten Mekkapilgern retten, dann auf Sumatra, wo er einen Malaientempel anzündet. Dort wird er durch das Eingreifen TSIs geschützt. Auf Sumatra bricht seine erblich bedingte Geisteskrankheit aus, die durch Tsi und FANG bis zum Ende des Romans geheilt werden kann, wobei ein Gedicht Mays (›Tragt Euer Evangelium hinaus‹) eine bedeutende Rolle spielt. Zum Schluß tritt eine eigenartige Geistes- und Seelenübertragung zwischen W. und seinem Neffen Dilke ein, der sich nun an Wallers Statt als Missionar in China betätigen will. (GR 30: 8f, 12ff, 19f, 27ff, 58, 71ff, 143, 212, 251f, 271f, 301, 312ff, 434, 451f, 468f) 3) verstorbene Frau von 2), Mutter von 4); Deutsche; sie war liebevoll und »reich an Herzensbildung« und übte mäßigenden Einfluß auf ihren starrsinnigen Mann aus. (nur erwähnt) (GR 30: 14) 4) Bruder von 2); reicher Bankier; er verstarb kinderlos und hinterließ 1) ein Erbe, das die Chinareise ermöglicht. In GR 30 ist die Passage geändert: Reiche Leute aus der Sekte, die 1) gründete, spendeten das Geld. (PAX: 104 / GR 3: 142) 5) MARY W.: Tochter von 2)/3); Amerikanerin; sie hat ein liebes, rosig angehauchtes Gesicht und helle, klare, sehr verständige Augen sowie eine tiefe, schöne Altstimme. M. spricht Deutsch und liest Maywerke (›Mahdi‹ und ›Am Jenseits‹). KARL MAY, den sie in Kairo kennenlernt, schreibt für sie eine dritte Strophe des Gedichtes ›Tragt Euer Evangelium hinaus‹. Ihren Vater liebt sie sehr und versucht, mäßigenden Einfluß auf ihn auszuüben. Auf der Reise von Kairo nach China begleitet sie ihren Vater, den sie während seiner schweren Krankheit aufopferungsvoll pflegt. Zu dem behandelnden Arzt TSI faßt sie eine tiefe Zuneigung. Sie verlobt sich später mit ihm. (GR 30: 8f, 13, 57, 246ff, 263ff, 347, 631) 6) ROBERT W.: Neffe von 2)/4); er nennt sich DILKE (siehe dort). //914// WALLERSTEIN:

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1) Juwelier; Vater von 2), Bruder von 3); er war ein Kind armer Eltern, wurde Goldarbeiter und konnte schließlich mit der finanziellen Unterstützung seines nach Amerika ausgewanderten Bruders Hofjuwelier werden. Von der Herzogin VON OERSTÄDT erhält er den Auftrag, einen besonders wertvollen Schmuck anzufertigen, wofür er zunächst sein gesamtes Vermögen einsetzen muß. Nach der Ablieferung des Schmuckes und Erhalt des Lohnes dafür wird er von FRANÇOIS LATOUR und MIß ADMIRAL beraubt und ermordet. (AUF DER SEE: 404, 418, 435, 450, 563/in GR 15 nur erwähnt) 2) HEINRICH W.: Sohn von 1), Neffe von 3); H. ist ein hübscher, blonder, kräftiger junger Mann. In AUF DER SEE stammt er aus Berlin und ist Gold- und Juwelierarbeiter. Sein Vater wird dort von FRANÇOIS LATOUR ermordet und beraubt, so daß die Familie völlig verarmt. H. will sich deshalb eine neue Existenz aufbauen und geht nach Amerika. Bei MUTTER THICK in Hobokken trifft er auf Latour, der ihm seine Papiere und sein Geld stiehlt. So völlig ohne Mittel, muß er sich notdürftig mit Notenschreiben über Wasser halten. Er lernt PETER POLTER und RICHARD VON TRESKOW (TRESKOW) kennen, die mit ihm zu SAM FIRE-GUN reiten. In GR 15 (wo die Vorgeschichte in Deutschland nicht erwähnt wird) und in AUF DER SEE ist H. an der Verfolgung Latours beteiligt, ohne sich wesentlich hervorzutun. In AUF DER SEE will er sich nach Abschluß der Abenteuer als Juwelier niederlassen. (AUF DER SEE: 547f, 561-64, 609f GR 15: 171ff, 185, 193-95, 205-11, 488, 539f, 571) 3) SAMUEL W.: Bruder von 1); siehe unter SAM FIRE-GUN WALLERSTONE, SIR WILLIAM: spleeniger Engländer aus Worchester; er »saß auf einem ambulanten Feldstuhle, welcher zusammengelegt einen Gehstock bildete, vor einer Staffelei, welche auch zusammengeschlagen werden konnte ... Er war ganz in einem grau und blau karrirten Tuchstoff gekleidet und trug einen breitrandigen Panamahut tief hinten in dem Nacken. Seine Augen ... waren mit einem großen, kreisglasigen, goldenen Lorgnon bewaffnet, und seine Rechte, die von dem grauen Glacéhandschuh, welchen die Linke hielt, befreit war, führte den Stift mit einer Sorglosigkeit, als befinde er sich in dem Atelier eines Malers in der Regent-Street zu London.« (476) W. bereist unter der Führung EDGAR ALLAN WILSONs den Wilden Westen, um zu zeichnen (er porträtiert FALKENAUGE in vollem Kriegsornat) und um einen weißen Mustang, den ›Renner der Prairie‹, zu fangen. Seine Art, ohne Rücksicht auf die praktischen Erfordernisse einer Reise in der Wildnis zu handeln, macht ihn für Wilson zu einem schwierigen Gefährten, für den Leser zu einer komischen Figur. Am Büffelsee muß er mit ansehen, wie FABIAN DE MEDIANA den weißen Renner zähmt und ROSARITA PENA schenkt. Beleidigt reist W. ab. (WALDLÄUFER: 476ff, 488f, 508f, 519f, 534ff, 539f, 544f, 553f, 556, 560f) //915// WALLERT, HERMANN -> HERMANN VON ADLERHORST WALLNER: 1) Mainzer Bankier; Onkel VON PLATENs; zusammen mit seinem Partner VOIGT betreibt er das

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Bankhaus VOIGT UND WALLNER; zu seinen Kunden zählt KURT VON RODENSTEIN. W. hat vor Jahren das von BENITO JUAREZ im Namen ANTON HELMERS (DONNERPFEIL) an seinen Neffen KURT HELMERS gesandte Geschmeide, von dem Kurts Ausbildung finanziert werden sollte, unterschlagen. Ein Ring an von Platens Hand bringt den inzwischen erwachsenen Kurt Helmers schließlich auf die richtige Spur: W. wird nicht nur der Unterschlagung überführt, sondern auch der Agententätigkeit (er hat Kontakt zu HENRICO LANDOLA). W. erschießt sich daraufhin. (WR III: 1217, 1277ff, 1280ff, 1287) 2) Deckname des HAUPTMANNs (FRANZ VON -> HELFENSTEIN) (VS IV: 1631) 3) EMIL W.: Augenarzt, der als Stabsarzt in der preußischen Armee dient; Geliebter ANNAs; Vater AUGUSTEs (ROSE VON ERNSTTHAL); er hat einen männlich schönen Kopf, einen blonden Vollbart und freundliche blaue Augen. Seit 18 Jahren ist W., den Anna als Medizinstudenten liebte, verschollen. Auf einer Reise nach Dresden macht er in Ernstthal halt und operiert, wohl auf Veranlassung VON GÖBERNs, Auguste, von der er noch nicht weiß, daß sie seine Tochter ist, an ihren Augen. Sie kann danach wieder sehen. Kurze Zeit später kehrt W. als preußischer Stabsarzt nach Ernstthal zurück und gibt sich zu erkennen. Anna empfängt ihn überglücklich. W. gibt seine Einwilligung zur Verbindung Augustes mit von Göbern. (ROSE E-THAL: 186f, 201, 203, 217, 219) WALLOT: 1) DAVID JONATHAN W.: Esquire; Mann von 2); er stirbt an Schwindsucht auf Madeira. (WR I: 224ff) 2) ELLA W. (geb. WARDON/al. MUTTER DRY): amerikanische Hafenwirtin auf Madeira (Funchal); Frau von 1), den sie zu einem Eheversprechen übertölpelte; Freundin von MIETJE DANGERLAHN; sie ist über Mannshöhe emporgeschossen und sehr dürr, deshalb nennt man sie MUTTER DRY. Ihr Gesicht ist voller Pockennarben; ein Auge fehlt ihr. (WR I: 224ff) VON WALLROTH: Hauptmann der Artillerie Norlands, später Major; Sohn des HERZOGs VON RAUMBURG und ZARBAs; sein Vater verleugnet ihn und läßt ihn in der Landesirrenanstalt grausam festsetzen. MAX BRANDAUER befreit ihn. Als der Herzog stirbt, legitimiert er v.W. als legalen, ehelichen Sohn. (ZEPTER: 82, 145, 383, 419, 691, 787, 819) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//916// VON WALMY: 1) FRIEDRICH (FRED) V.W. (al. FEUERTOD): Bruder von 2); süderländischer Baron; er geht auf der Suche nach seinem verschwundenen Bruder nach Amerika. Dort entwickelt er sich unter seinem Lehrmeister BILL HOLMERS innerhalb von zwei Jahren zu einem tüchtigen Westmann (FEUERTOD). »Er mochte höchstens fünfundzwanzig Jahre zählen und war ganz in einen jener indianischen Anzüge gekleidet, welche die Savannenstutzer zu tragen pflegen, und an denen die Verfertigerinnen Jahre lang zu arbeiten haben. Trotz dieses sauberen Anzuges aber hatte er nicht das Aussehen eines Sonntagsjägers. Man erkannte an seinem starken Nacken die Narbe eines tiefen Messerschnittes, und über die eine Wange zog sich die Spur eines Hiebes, welcher jedenfalls von einem Tomahawk herrührte. Seine Waffen bestanden aus einem Henrystutzen ... einem Bowiemesser und zwei Revolvern« (435). F. zeichnet sich mit RIMATTA und dem BOWIE-PATER bei Kämpfen gegen die Comanchen aus. Durch den Bowie-Pater wird er zu GEORG SANDER geführt, der seine Beteiligung am Verschwinden von F.s Bruder gestehen muß. Die Spur führt zurück nach Süderland, wo F. mithilft, Prinz HUGO VON SÜDERLAND zu entlarven und so seinen Bruder zu befreien. F. hilft auch, FRANZ GEIßLER festzunehmen und KURT SCHUBERTs Unschuld zu beweisen. (JUWELENINSEL: 435, 438, 451f, 466f, 482, 497, 518, 530f, 547, 561, 594, 738, 753, 881f) 2) THEODOR V.W.: Bruder von 1); süderländischer Baron; ältester Sohn der alten Adelsfamilie; er war ein attraktiver Mann und stand vor einer großen diplomatischen Karriere. Diese gab er auf, als er sich in die Zirkusreiterin MIß ELLA verliebte, die er heiraten wollte. Sein Nebenbuhler bei Ella war Prinz HUGO VON SÜDERLAND, der Th. im Kerker des Schlosses Himmelstein verschwinden ließ und Th.s Diener, GEORG SANDER, verleitete, den suchenden Angehörigen eine falsche Fährte nach Amerika zu legen. Nach vielen Jahren wird Th. durch die reuige Ella, die in Amerika als BOWIE-PATER agierte und Th. lange suchte, befreit. Er verlobt sich mit TOSKA VON MYLUNGEN, die ebenfalls lange auf Himmelstein gefangen war. (JUWELENINSEL: 467f, 531, 801, 881f, 914) WALPOLE, JOHN EMERY: Lord; »Engländer im Superlativ«; er besitzt ein unermeßliches Vermögen und ist »einer jener zugeknöpften, schweigsamen Englishmen, welche alle Winkel der Erde durchstöberten ... die größten Gefahren und gewagtesten Abenteuer mit unendlichem Gleichmute bestehen und endlich müde und übersättigt die Heimat wieder aufsuchen, um als Mitglied irgend eines berühmten Reiseklubs einsilbige Bemerkungen über die gehabten Erlebnisse machen zu dürfen« (238). Er ist eine lange, schmächtige, dabei aber außerordentlich kraftvolle Persönlichkeit, besitzt ein gutes Herz und wettet leidenschaftlich gern. Er trägt einen goldenen Klemmer und einen Kotelettenbart. Der Erzähler lernt ihn auf Ceylon kennen, wo er mit seiner Dampfjacht vor Anker liegt. W. ist ein Verwandter des Generalgouverneurs von Indien und verfügt daher über großen Einfluß. So kann er seinen Diener WALAWI, der unschuldig zum Tode verurteilt //917//

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wurde, retten. Als Walawis Frau KALOMA entführt wird, verfolgt der Lord mit Walawi und dem Erzähler (CHARLEY) die Räuber und stellt sie mit seiner Jacht. (Vgl. GIRLROBBER: JOHN RAFFLEY) (CEYLON: 238f, 255, 269f) WALTHER: 1) Erzieher von MAGDA VON HELBIG und KURT SCHUBERT; später Pastor in der norländischen Residenz; er ist mit ANNA UHLIG verlobt, die er später heiratet. (JUWELENINSEL: 130f, 388, 403, 675) 2) Leutnant im Dienste des ALTEn DESSAUERs (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALTDESSAU) (SCHEERENSCHLEIFER: 88) 3) MAX W.: Lehrer; Dichter; unehel. Sohn des Barons FRIEDRICH VON ALBERG und von BERTHA HILLER (HOLBERG), Halbbruder von MILDA VON ALBERG; Bekannter des Musikdirektors NAUMANN; Studienfreund RUDOLF VON SANDAUs; »Die Gestalt ... war stark und kräftig. Seine Augen hatten den ruhigen, sicheren Blick eines Menschen, welcher weiß, was er will, und trotz seiner Jugend bereits viel zu seinem Vortheile erfahren hat.« (2295) Er ist am Ende der Handlung etwa vierundzwanzig Jahre alt. M. hat eine kräftige, sonore Stimme, er ist ein geschickter Ringer und Fechter. Seine Mutter hatte ihn kurz nach seiner Geburt in der Nähe von Regensburg vor dem Häuschen des Tagelöhners BEYER ausgesetzt. Da Beyer arm war, kam M. ins Waisenhaus. Gönner ermöglichten ihm, Volksschullehrer zu werden. In seiner Freizeit war Max Dirigent eines Gesangsvereins in Regensburg. Auf einem Maskenfest lernte er MARTHA CLAUS kennen. Max verliebte sich in sie. Auch Martha verliebte sich in Max, sie wußte, daß er ein Bändchen Gedichte »verbrochen« (603) hatte: Als idealer Ehemann schwebt ihr ein Dichter vor. Sie gibt Max zu verstehen, daß sie ihn in Hohenwald erwarten würde. Max bat daraufhin um Versetzung auf die Lehrerstelle in Hohenwald, die als Strafstelle gilt. Als M. nach Hohenwald kommt, lernt er Martha als herzlose, hochmütige, auf ihren Reichtum eingebildete Tochter des SILBERBAUERn (CONRAD -> CLAUS) kennen, die ihn auffordert, seinen Beruf aufzugeben und sich als Dichter einen Namen zu machen, denn ein Dorfschullehrer wäre ihr nicht gut genug. Max weist sie barsch zurecht. Er gerät dann mit ihrem selbstherrlich in Hohenwald als Dorfschulze agierenden Vater und dessen rohem Sohn, den er wegen eines Überfalls auf LIESBETH WEISE verprügelt, aneinander. M. geht sofort freundschaftliche Beziehungen zu den Armen des Dorfes, mit dem FINKENHEINER (HEINRICH -> WEISE) und der FEUERBALZERIN, denen er in ihrem Elend hilft, ein. Er schafft es, in Hohenwald ein ordentliches Schulwesen einzurichten. Zusammen mit dem WURZELSEPP klärt er die zahlreichen Verbrechen des Silberbauern auf. Martha, deren Stolz durch die Aufdeckung der Verbrechen ihres Vaters gebrochen wurde, verläßt heimlich Hohenwald, nachdem sie vergeblich auf eine versöhnende Geste von Max wartete. Max‹ dichterische Begabung fällt König LUDWIG II., der zufällig Max‹ vieraktiges Theaterstück ›Der Schutzgeist‹ findet, auf. Er fordert M. zu einer Probe seiner Kunst auf: Max improvisiert das ›Fannalied‹. Dem Wurzelsepp gelingt //918//

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es, anhand eines schwarzen Kreuzchens, das M. noch von seiner Mutter hat, M.s Mutter zu finden und Mutter und Sohn zusammenzubringen. Der Wurzelsepp ermittelt auch den Vater, der sich der Mutter gegenüber als CURT VON WALTHER ausgegeben hatte. Der als Friedrich von Alberg identifizierte Vater weigert sich jedoch, Max als seinen rechtmäßigen Sohn anzuerkennen. Ludwig II. ermöglicht Max zusammen mit dem Maler JOHANNES WEISE eine Reise nach Ägypten, die M. zu zwei Büchern inspiriert. Von Max stammt auch der Text der in Scheibenbad aufgeführten Oper ›Götterliebe‹. Auf dem Rückweg aus Ägypten machen Johannes und Max in Triest Station. Sie sprengen dort zusammen mit dem Wurzelsepp den Mädchenhändlerring des Juden ABRAHAM BARUCH und befreien ANITA VENTEVAGLIO, PAULA KELLERMANN und Ludwig II. aus den Händen der Verbrecher. Der Wurzelsepp, der Martha in Wien traf, wo sie inzwischen charakterlich geläutert als Dienstmädchen arbeitet, bestellt sie nach Triest und führt sie mit Max zusammen. Beide beschließen zu heiraten. (WzG: II 556, 562, 585, 600, 603, 605f, 629, 638, 675, 682, 684, 700, 731, 797 III 864, 892f, 1072, 1104, 1115 V 2147f, 2156 VI 2221, 2295, 2351, 2421ff, 2602) VON WALTHER, CURT: Deckname des Barons FRIEDRICH VON ALBERG WANAMAKER, RODMANN: Planer eines Indianerdenkmals in New York, das wohl Anregung für das WINNETOU-Denkmal am Mount Winnetou war. (historisch) (nur erwähnt) (GR 33: 622) WANDA: 1) -> WANDA VON CHLOWICKI 2) -> WANDA SMIRNOFF WANKA: Gesellschafterin der Gräfin VON SMIRNOFF; Komplizin von IWAN WESSALOWITSCH und GRAF MILANOW, dessen Geliebte W. später ist; W. ist ein »junges Mädchen von derjenigen Schönheit, welche einen meist nur vorübergehenden, aber desto glühenderen Eindruck zu machen pflegt« (742). Sie verkleidet sich als Gräfin von Smirnoff und empfängt im Auftrag Milanows den Geschäftsführer des Juweliers OBRENOWICZ, den Iwan niederschlägt und beraubt. Der BARON VON FELSEN deckt das Verbrechen auf. W. wird verhaftet. Mit Hilfe eines Schlafpulvers befreit sie Milanow. Beide wollen PAULOWNA VON SMIRNOFF (BARONIN VON FELSEN) durch eine Intrige an W.s Stelle nach Sibirien deportieren lassen. Das mißlingt; W. selbst wird deportiert und stirbt während des Transportes. (SIBIRIEN: 742, 757f, 760, 773, 791) WARDA (ROSE): Angehörige des Stammes der Beni Halaf; jüngste Tochter des Scheiks AMULAK BEN MUSA; zusammen mit neunzehn anderen Mädchen des Stam//919//

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mes wird sie von OSKAR STEINBACH und dessen Gefährten gefangengenommen und als Druckmittel gegen den Stamm verwendet. (DH-DH: 772) WARDE (ROSE): 1) -> LEILET 2) -> RAHEL WARDON, ELLA -> ELLA WALLOT (WR I: 225) VON WAREN (FÜRST VON WAREN/al. DER FÜRST): Vetter der Fürsten VON WENDEN; er hat einst die Familie OLAF VON MOLTKEs betrogen und ruiniert, was zum Tod Olafs führte. Er wird von BOLDEWIN VON DEM -> KRUGE auf Schloß Garlosen gefangengehalten und von DETLEV befreit. (Der Name wird nur im nicht von Karl May stammenden Teils Romans erwähnt, vorher wird er nur DER FÜRST genannt.) (QUITZOWS: 228, 230, 324ff / 644) DER WARNENDE: Traumfigur aus KARA BEN NEMSIs großem Traum; identisch mit dem ZAUBERER (siehe dort) WARSCHAUER: 1) Frau von 3), Mutter von 2); sie ist fast blind; nach einem Leben in Armut, von ihrem reichgewordenen Sohn vergessen, zieht sie mit ihrem Mann nach dem Sinneswandel ihres Sohnes in dessen Villa am Starnberger See. (WzG: I 86 V 2111 VI 2490, 2547, 2553, 2564, 2585) 2) ANTON W.: Sohn von 1)/3); siehe unter KRIKELANTON 3) HEINRICH W.: Mann von 1), Vater von 2); berühmter Bergsteiger; er trägt eine Brille wegen altersschwacher Augen. In Elsbethen im Salzburgischen führt er mit seiner Familie ein ärmliches Leben. Auch als sein Sohn ein berühmter und reicher Sänger wird, muß er weiter hungern, da der Sohn sich nicht um seine Eltern kümmert. Nach dem inneren Wandel seines Sohnes zieht er mit seiner Frau in dessen Villa am Starnberger See. (WzG: I 86 V 2111 VI 2490, 2547, 2553, 2563, 2585) VON WARTENSLEBEN:

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1) Mutter von 2); sie wird als Mitschuldige an den Vergehen ihrer Tochter zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. (VS: III 1255-60 IV 1427, 1429f, 1433f VI 2406) 2) EDITHA V.W. -> LEDA (siehe dort) //920// WARTON: Die drei W.s, Vater, Sohn und Neffe, sind Komplizen des als Pedlar BURTON herumziehenden SANTER. Sie geben OLD SHATTERHAND und WINNETOU vor, von Sioux überfallen worden zu sein, und helfen bei der Gefangennahme der beiden. (GR 8: 584ff, 601, 612ff, 625) VON WARWICK: 1) EARL V.W.: Vater von 6); verstorben (nur erwähnt) (QUITZOWS: 196) 2) DETLEV GRAF V.W.: Sohn von 6)/7), Bruder von 5); siehe unter DETLEV 3) EDWARD V.W.: irrtümlich für RICHARD V.W. 4) GUIDO V.W. (al. DER ENGLISCHE HERKULES): Vorfahre von 1)/6); er erschlug den dänischen Riesen KOLBRAND. (nur erwähnt) (QUITZOWS: 197) 5) MARIE V.W.: Tochter von 6)/7), Schwester von 2); siehe unter MARIE 6) RICHARD BEAUCHAMP GRAF (VISCOUNT) V.W.: reicher englischer Adeliger; Sohn von 1), Mann von 7), Vater von 2)/5); ein hochgewachsener stattlicher Mann; zwölf Jahre vor der Haupthandlung des Romans weilte er mit seiner Familie in Deutschland und wurde in der Nähe der Wendenburg von der Bande des SCHWARZEn DIETRICHs (DIETRICH VON -> QUITZOW) überfallen. Es gelang ihm, mit Hilfe PIET LIEBENOWs zu entkommen; seine Frau und seine Kinder blieben verschollen. Er machte Liebenow zum Kapitän seines Schiffes ›Schwalbe‹ und verkehrt vertraulich mit ihm: Der Graf »war selbst zu gebildet, um die im Anfange des 15. Jahrhunderts üblichen Anschauungen über die absolute Macht der Gebietenden völlig zu theilen« (582). Mit seinem Schiff bringt er einen für den Markgrafen FRIEDRICH VON -> ZOLLERN bestimmten Goldtransport nach Hamburg, wo das Gold von den Rittern SUTEMINN und HANS VON UCHTENHAGEN übernommen werden soll. Die Seeräuberbande der Vitalienbrüder entführt sein Schiff aus dem Hamburger Hafen, doch können der Graf, Suteminn und dessen Verbündete es bei der Insel Neuwerk zurückerobern und das Gold wiedererlangen. Bei einem Besuch in Suteminns Haus in Tangermünde stellt sich heraus, daß auch Suteminn beim damaligen Überfall zugegen war und die beiden Kinder v.W.s rettete, die er als Pflegekinder standesgemäß aufzog. Auch v.W.s Frau, die lange in der Wendenburg gefangengehalten worden war und file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/WALM_WAL.HTM[21/02/2024 12:34:32]

darüber geistig verwirrt wurde, weilt bei Suteminn, so daß der Graf dort seine ganze verschollene Familie wiedertrifft. Auf der Wendenburg entdeckt man auch den v.W. damals geraubten Schatz wieder, den er fast vollständig zurückerhält. Er kehrt mit seiner Familie nach England zurück, wo er einige Jahre später stirbt. (im nicht von Karl May stammenden Teil des Romans auch EDWARD V.W.) (historisch: Richard Beauchamp Earl v.W. (1382-1439)) (QUITZOWS: 182, 193ff / 548ff, 561ff, 579ff, 594ff, 610, 629, 631, 642, 646) //921// 7) WALDA GRÄFIN V.W.: Frau von 6), Mutter von 2)/5); siehe unter WALDA VON LÖWENHOLM WASSERFEX -> FEX WASSILEI: Kosakenwachtmeister am Baikalsee; er »war ... keine sympathische Erscheinung. Ein struppiger Vollbart bedeckte sein Gesicht so, daß nur die Augen zu sehen waren, und sein ruhelos und scharf umherschweifender Blick hatte nichts Vertrauenerweckendes.« (1955) Bei dem Versuch, ALEXIUS BORODA in PETER DOBRONITSCHs Haus aufzulauern, wird er zusammen mit SERGIUS PROPOW über Nacht in eine Räucherkammer eingesperrt und eingewässert. (DH-DH: 1955, 2013, 2055ff) WATSON: Schichtmeister bei der Bahn in Sheridan; New-Hampshireman mit bewegtem Leben: als Gefährte des Jägers ENGEL pflegte er einen Winter lang HAUEY-KOLAKAKHO, der beiden vom Schatz im Silbersee erzählte. Der ROTE CORNEL (-> BRINKLEY) sticht ihn wegen des Schatzplans lebensgefährlich nieder; WINNETOU kann W. retten. W. verliert Engel und den Schatzplan aus den Augen, bis er sich OLD FIREHAND auf dem Ritt zum Silbersee anschließen kann. (SILBERSEE: 242ff, 247, 390, 510) WATTER: schwatzhafter Westläufer, der von sich behauptet, berühmt zu sein; seit über zwanzig Jahren reitet er mit WELLEY zusammen. In Weston erzählt er ungefragt OLD SHATTERHAND (OS), der sich nicht zu erkennen gibt, von einem Goldfund. W. behauptet, OS und WINNETOU gut zu kennen. Als er beleidigend wird, wirft ihn OS aus der Gaststube. W. gerät an den Verbrecher FRANK SHEPPARD, der sich auf seine Spur gesetzt hat, nachdem er schon zuvor Welley beraubt hatte. OS warnt W., wird aber ignoriert. W. wird von Sheppard betrunken gemacht und beraubt. Bei einem Preisschießen verliert er gegen Sheppard. Als er den Diebstahl bemerkt, beschuldigt er OS, wird aber durch Winnetou auf seinen Irrtum aufmerksam gemacht. Er entschuldigt sich bei OS und verfolgt Sheppard, dessen Spur er jedoch verliert. Später bekommt er sein Geld durch OS wieder und gründet mit Welley, EMIL REITER und AMOS SANNEL ein florierendes Holzgeschäft. (GR 24: 173ff, 179ff, 185f, 190f, 194f, 224, 227, 230ff, 242, 246, 259ff, 280f, 290, 303, 619) WAWA DERRICK -> IKWEHTSI'PA

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WEBER: 1) Steuermann unter Kapitän SEIFFERT (AUF DER SEE: 805f) 2) Holzschnitzer; Vater von 3); er wanderte mit seiner Familie nach Amerika aus (nur erwähnt) (VS V: 1001) //922// 3) reicher Deutsch-Amerikaner (wohl aus St. Louis); Sohn von 2); Kapitän der Miliz; W. ist vierzig Jahre alt; seine Eltern wanderten nach Amerika aus, als er 1/2 Jahr alt war. Er will seine Verwandten besuchen und wandert mit einem Knotenstock übers Gebirge. Seine Ähnlichkeit mit FRANZ VON HELFENSTEIN wird ihm zum Verhängnis, da dieser ihn von einem Felsen stürzt, um seine Identität anzunehmen. W. überlebt den Anschlag jedoch. (VS V: 1895-1907, 1909f, 1915, 1966f) 4) armer Holzschnitzer; Mann von 5), Vater von 7) (insges. 4 Kinder); er kann nicht mehr in seinem Beruf arbeiten, da er drei Finger seiner rechten Hand bei einem Unfall verloren hat, und handelt nun mit Obst. (VS: III 963, 975 V 1940f, 1961, 1963, 1977ff, 1982, 1984-88, 1992f) 5) Frau von 4), Mutter von 7) (insges. 4 Kinder); erst wird erwähnt (963), daß sie an Hungertyphus starb, dann (in Band V) wird von ihr als einer Lebenden gesprochen. (nur erwähnt) (VS: III 963 V 1960f, 1979) 6) Deckname eines Geheimpolizisten in Bad Wiesenstein; Bruder von LINA (BERTHOLD); er »war ein beleibter Herr von mittleren Jahren ... hatte das Aussehen eines gut situirten Bürgers, welcher in behaglichen Verhältnissen lebt.« (2347f) Er tritt als Getreide- und Mehlhändler W. auf und bereitet Aktionen gegen IBRAHIM PASCHA, FLORIN und ALBIN SCHUBERT vor. (DH-DH: 2347f, 2416, 2433ff, 2489, 2511ff) 7) MAGDA W.: sechzehnjährige Tochter von 4)/5), Patenkind des Köhlers HENDSCHEL; M. ist »von einer eigenartigen Lieblichkeit«. Um ihre Familie zu unterstützen, ist sie gezwungen, als Kellnerin zu arbeiten. Der Mädchenhändler UHLAND lockt sie in das Bordell der MELITTA, aus dem sie von ROBERT BERTRAM und WILHELM FELS gerettet wird. Sie arbeitet dann bei ALMA VON HELFENSTEIN. DR. ALFRED ZANDER, den sie seit ihrer Jugend aus ihrem Heimatort kennt, heiratet sie. (VS: III 961-68, 973-78 1109-19, 1124, 1128 V 1937-41) WEBSTER: 1) Major; Kommandant in Fort Inge; zwei Jahre vorher war er Captain in Fort Ripley. (nur erwähnt) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/WALM_WAL.HTM[21/02/2024 12:34:32]

(SCOUT/GR 8: 186, 191f) 2) Colonel aus Lindsfort; Vater von 3); W. ist ein älterer Herr, der mit seiner Tochter in einer Equipage zum Dampfboot nach New Orleans gebracht wird. Als der ebenfalls dorthin gehende WINNETOU der Kutsche nicht Platz machen will, kommt es zunächst zu einer Auseinandersetzung mit dem Kutscher, den Winnetou niederschlägt. W. bedroht Winnetou mit dem Revolver. Ein Polizist kann einen Schußwechsel jedoch verhindern. Auf dem Dampfboot wettet W. mit dem Tierbändiger FRED FORSTER, daß dieser den Käfig eines Königstigerweibchens nicht unbewaffnet betreten werde. Forster nimmt die //923// Wette an, das Tigerweibchen kann ausbrechen und stürzt sich auf W.s Tochter, die von Winnetou gerettet wird. Als W. Winnetou für diese Tat danken will, weist Winnetou ihn schroff zurück (in INN-NU-WOH hat die Figur keinen Namen; anstatt Winnetou agiert INN-NU-WOH). (WINNETOU: 479, 490f) 3) Tochter von 2); sie ist mit ihrem Vater auf einem Dampfboot von New Orleans nach St. Louis unterwegs. Aufgrund einer Wette ihres Vaters mit dem Tierbändiger FRED FORSTER betritt dieser den Käfig eines Königstigerweibchens, dabei bricht das Tier aus und stürzt auf das Mädchen zu. In letzter Sekunde kann WINNETOU sie ergreifen, mit ihr über Bord springen und sie retten. (In INNNU-WOH ist die Figur namenlos; vgl. auch in SILBERSEE: ELLEN BUTLER) (WINNETOU: 479, 491) VON WEDEL: 1) BODO V.W.: irrtümlich für HANS VON WEDEL (im nicht von Karl May stammenden Teil des Romans) 2) ERASMUS V.W.: Ritter; Vater von 7); Verwandter der übrigen von Wedel, mit denen er verfeindet ist, da er Vasall des deutschen Ritterordens ist; E. wohnt in Reetz und ist mit SIMON VON GÜNTERSBERG verbündet, der E.s Sohn, WALDEMAR VON WEDEL, seine Tochter BRUNHILDE VON GÜNTERSBERG versprochen hat, ohne diese zu fragen. (nur erwähnt) (QUITZOWS: 263, 275, 289 / 469, 471, 612, 627) 3) FRIEDRICH V.W.: Ritter; Bruder von 4)/6.1), Onkel von 6.2); er liegt mit SIMON VON GÜNTERSBERG und JANEKE VON STEGELITZ in Fehde; als er diese beiden bei einer Beizjagd auf dem Gebiet seines Verbündeten HENNING VON KREMZOW antrifft, kommt es zum Kampf. Bei der Jagdgesellschaft befindet sich inkognito F.s Neffe, HENNING VON WEDEL, als Falkenmeister; auf dessen Bitte hin läßt F. seine Feinde abziehen. (QUITZOWS: 289, 291f / 612) 4) HANS V.W.: Ritter; Mann von 5), Bruder von 3)/6.1), Onkel von 6.2)); H.s Neffe, HENNING VON WEDEL, bringt nach dem Fall der Burg Güntersberg die Tochter des gefangenen Burgherrn (SIMON file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/WALM_WAL.HTM[21/02/2024 12:34:32]

VON GÜNTERSBERG), BRUNHILDE VON GÜNTERSBERG, die er liebt und der er sich inkognito als Falkenmeister genähert hat, nach H.s Burg Betow in Sicherheit. Mit HENNING VON WEDEL (dem Älteren), HENNING VON KREMZOW und anderen Rittern verbündet er sich später gegen den Markgrafen FRIEDRICH VON -> ZOLLERN. (Der Name stammt aus dem nicht von Karl May geschriebenen Teil des Romans; Namensvarianten: BODO VON WEDEL, HANS VON BETOW) (QUITZOWS: 469, 487, 498, 613ff, 627ff) 5) HEDWIG V.W.: Frau von 4), Tante von 6.2); sie ist »eine große, schlanke Frau mit milden, freundlichen Zügen« (497); H.s Neffe, HENNING VON WEDEL, bringt nach dem Fall der Burg Güntersberg die Tochter des gefangenen Burgherrn (SIMON VON //924// GÜNTERSBERG), BRUNHILDE VON GÜNTERSBERG, die er liebt, nach Burg Betow, wo sich H. ihrer liebevoll annimmt. (Der Name stammt aus dem nicht von Karl May geschriebenen Teil des Romans.) (QUITZOWS: 487, 497, 613f) 6) HENNING V.W.: 6.1) tapferer Ritter auf Friedland; Vater von 6.2); Bruder von 3)/4); H. »war von hoher, breiter und gebieterischer Gestalt, ein wahrer Enakssohn, für den jede einzelne Panzerschiene jedenfalls besonders zugeschmiedet werden mußte« (293). Früher mit SIMON VON GÜNTERSBERG befreundet, liegt er jetzt mit diesem in Fehde und nimmt ihn und dessen Genossen, JANEKE VON STEGELITZ, gefangen. Auf Bitten seines Sohnes (6.2), der Simons Tochter, BRUNHILDE VON GÜNTERSBERG, liebt, gibt er Simon jedoch frei, als dieser jeder weiteren Feindschaft abschwört. Mit anderen Rittern verbündet sich H. später gegen den Markgrafen FRIEDRICH VON -> ZOLLERN. (QUITZOWS: 289f, 293f / 612f, 629) 6.2) (al. HENNING FRIEDLÄNDER): Ritter; Sohn von 6.1), Neffe von 3)/4)/5); H. »war ein junger Mann, der nicht längst erst die Zwanzig zurückgelegt haben konnte, auf seinen Wangen glänzte die Röthe der Gesundheit, und über sein ganzes Wesen breitete sich jene anziehende Frische aus, welche die kräftigen Jahre der Jugend zu begleiten pflegt und für die Menschenkenner eines der nothwendigen Merkmale zur Beurtheilung des Characters bildet« (263). H. hat helle, offene Augen, er beobachtet zufällig seine Jugendgespielin, BRUNHILDE VON GÜNTERSBERG, die er seit Jahren nicht mehr gesehen hatte. Da ihr Vater, SIMON VON GÜNTERSBERG, mit der Familie von Wedel verfeindet ist, verschafft sich H., als Falkenmeister HENNING FRIEDLÄNDER verkleidet, Zutritt auf Burg Güntersberg. Dort erwirbt er sich aufgrund seiner Tapferkeit und Klugheit das Vertrauen Simons, der ihm den besonderen Schutz seiner Tochter während der Fehde mit den von Wedels anvertraut. Als Simon in die Gefangenschaft von H.s Vaters gerät, verteidigt H. zunächst Burg Güntersberg gegen die Belagerer; nach der Erstürmung der Burg bringt er Brunhilde zu seinem Onkel, HANS VON WEDEL, nach Betow in Sicherheit. Bei seinem Vater kann H. die Freilassung Simons erwirken, der jedoch jeder Feindschaft gegen die von Wedels abschwören muß. Auf Betow gibt er sich Simon und Brunhilde zu erkennen und

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bittet um Brunhildens Hand, die ihm gewährt wird. In der Schlacht bei Angermünde kämpfen die von Wedels gegen den Markgrafen FRIEDRICH VON -> ZOLLERN. H. wird gefangengenommen, auf Bitten des Bischofs von Brandenburg, JOHANN VON WALDOW, jedoch freigelassen. (QUITZOWS: 263, 274ff, 289f, 292, 294 / 465, 470f, 482ff, 487, 498, 611ff, 626f, 629, 631) 7) WALDEMAR V.W.: Ritter; Sohn von 2); SIMON VON GÜNTERSBERG hatte ihm die Hand seiner Tochter, BRUNHILDE VON GÜNTERSBERG, versprochen, ohne diese zu fragen. W. fällt im Kampf. (nur erwähnt) (Der Name stammt aus dem nicht von Karl May geschriebenen Teil des Romans.) (QUITZOWS: 627) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//925// VON WEHLEN: Baron; Rittmeister; Gesandter am sächsischen Hof; er überbringt dem ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) Schreiben von PRINZ EUGEN und vom Minister VON BRÜHL. (PFLAUMENDIEB: 44, 60) WEHRENPFENNIG: Schneidermeister, bei dem PIRNERO vor fünfzig Jahren in die Schule gegangen ist (nur erwähnt) (WR VI: 2415) WEIDAUER: - in AMSENHÄNDLER/LEIERMANN: Korporal beim ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) (27/87) - in BÄCKER: Korporal der Werberstation in Gardelegen von »sehr kriegerische(m) Aussehn. Er war nicht mehr jung, aber äußerst kräftig gebaut«. W. überbringt dem ALTEn DESSAUER einen Brief des Leutnants VON KRAUSIGK. (Der Name ist hier möglicherweise nicht authentisch.) (Nr. 4) WEIGELT: Wirtshausbesucher (GELDMÄNNLE: 471) WEIKERT: 1) Bäcker; Mann von 2); Vorsteher des Gesangsvereins in einem erzgebirgischen Dörfchen (HEIMATH: 1741, 1866) 2) Frau von 1); sehr dick (HEIMATH: 1887) WEINHOLD: 1) Musikprofessor aus Wien; Mann von 2); er bildet aus Dankbarkeit wegen der Rettung seiner Frau den KRIKELANTON zum Sänger aus. W. ist auch der Musiklehrer MILDA VON ALBERGs. (WzG: I 85, 209, 211 II 445, 465, 550, 791, 794, 797) 2) Frau von 1); während einer Bergwanderung verunglückt sie. Sie bleibt an einer unzugänglichen Stelle auf einem Felssims in einer Felswand liegen. Der KRIKELANTON rettet sie. (WzG: I 85, 209 II 445, 550)

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WEISE: 1) ANNA W. (al. MYLLA): Frau von 3) und vom SILBERBAUERn (CONRAD -> CLAUS); Mutter von 4)/5); sie hat eine volle, fast üppige Gestalt. A. wurde in der Schneidemühle von Hohenwald als Tochter eines reichen Müllers geboren. Sie heiratete den Müllerknappen HEINRICH WEISE (FINKENHEINER) gegen den Willen ihres Vaters, der sie dem Müllerknappen Conrad Claus versprochen hatte. Bei einer Auseinandersetzung der beiden Bewerber stieß Claus Heinrich ins Mühlrad, so daß dieser seinen linken Arm verlor. Claus ging dann eine zeitlang in die Fremde. Nach Jahren kehrte er //926// nach Hohenwald zurück und näherte sich wieder A., die sich von ihm verführen ließ. A. wußte nicht, daß Claus inzwischen an der unteren Donau geheiratet hatte. Als Claus ihr die Ehe versprach, verließ A. ihren Mann und ihre beiden Kinder. Sie verkaufte die Mühle, als ihr Mann nach einer Auseinandersetzung mit Claus schwerkrank im Fieber lag, und nahm den Erlös (3000 Gulden) mit, so daß die Familie ins Elend geriet. Von Wien aus ließ sie sich scheiden (sie war evangelisch). Claus reiste mit ihr weiter nach Ungarn. Auf dieser Reise verschwand er. A. trat aus Not in die Dienste der Baronin ETELKA VON GULIJAN, mit der sie auf Schloß Slatina wohnte. Dort wurde A. Zeuge der Verbrechen von Claus und GOTTHOLD KELLERMANN (THALMÜLLER) an der Familie VON GULIJAN. Nach langen Jahren - A. ist nun etwas über 40 Jahre alt -kehrt sie unter dem Decknamen MYLLA in Begleitung des Zigeuners JESCHKO nach Hohenwald zurück, um sich an Claus, der nun der reiche Silberbauer ist, zu rächen und ihre Familie heimlich wiederzusehen. Eines Abends taucht sie aus dem Dunkeln plötzlich vor dem Silberbauern auf. Er erschrickt und stürzt in das Mühlrad, in das damals Heinrich fiel. Auch er verliert seinen linken Arm. Sie begegnet auch Heinrich. Er verzeiht ihr und nimmt sie, als er ihre Reue und Wandlung erkennt, erneut zur Frau. Nach der Verhaftung des Thalmüllers zieht sie mit Heinrich in die Thalmühle von Scheibenbad. Ihren Sohn, JOHANNES WEISE, begleitet sie ein Stück auf seiner Ägyptenreise, die LUDWIG II. ihm und MAX WALTHER schenkt. (WzG: II 648, 657, 659, 716, 736f, 777 III 1085 VI 2324) 2) EMIL W.: fälschlich für JOHANNES WEISE (WzG II: 561) 3) HEINRICH W. (al. FINKENHEINER): armer Löffelschnitzer aus Hohenwald; Mann von 1), Vater von 4)/5); Freund des WURZELSEPP; H. ist ein grauköpfiger Mann mit einem grauen Schnurrbart, der seine Lippen verdeckt. Seinen Beinamen erhielt er, da er ein Vogelfreund ist, der sich am liebsten mit Finken im Wald abgibt, die er zutraulich macht. Einst war er Müllerknappe an der Schneidemühle in Hohenwald. Er verliebte sich in ANNA (WEISE), die Tochter seines Dienstherrn, und heiratete A., die von ihrem Vater dem Müllerknappen CONRAD CLAUS (SILBERBAUER) versprochen war. Bei einer Auseinandersetzung mit Claus stieß dieser H. in das Mühlrad, so daß H. seinen linken Arm verlor. Claus verschwand dann aus der Gegend; bestraft wurde er nicht, da eine Magd ihm ein falsches Alibi verschaffte. Nach Jahren kehrte Claus zurück und verführte Anna, die seine Geliebte wurde. In einer Auseinandersetzung mit Claus wurde der einarmige H. so schwer niedergeschlagen, daß er mit starkem Fieber irreredend liegenblieb. A. verließ H., während dieser krank niederlag, und ging mit Claus in die

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Fremde. Sie verlangte von Wien aus die Scheidung, in die H. einwilligte. Bevor A. wegging, hatte sie die Mühle verkauft. Den Erlös nahm sie mit, H. mußte die Mühle nach seiner Genesung verlassen, er geriet mit den Kindern ins Elend. Seinen Kindern, die noch klein waren, erzählte H., die Mutter sei verstorben. Als die Not besonders groß wurde, brach H. in den Keller des Dorfschulzen ein, um Kartoffeln zu stehlen. Dabei wurde er erwischt. Man steckte ihn ins Gefängnis. Seit der Zeit wurde er im Dorf als Spitzbube verachtet. Als Anna Jahre später nach Hohenwald zurückkehrt, um sich am Silberbauern, //927// der sie in der Fremde verlassen hatte, zu rächen, trifft sie zufällig H., der ihr verzeiht und sie, als er ihre Reue und Wandlung erkennt, erneut heiratet. Nach der Verhaftung des THALMÜLLERs (GOTTHOLD -> KELLERMANN) zieht H. mit seiner Frau in die Thalmühle in Scheibenbad. (WzG: II 556, 558ff, 564, 648, 654, 659ff, 772 V 2147 VI 2324) 4) JOHANNES (HANNS) W.: (al. ELEPHANTENHANNS): Maler; Sohn von 1)/3), Bruder von 5); er ist »hager, außerordentlich hager, mit einem schönen, aber erschrecklich wachsfarbenen Angesichte. Er war seiner Schwester außerordentlich ähnlich. Seine Haltung, Alles, Alles an ihm war müd.« (643f) J. hat blaue Augen, »er schien ein mehr anschmiegender als befehlender Charakter zu sein«. (2296) Wegen seiner Krankheit sitzt er stets zu Hause und malt. Da seine Zeichnungen immer auch einen Elefanten enthalten, wird er ELEPHANTENHANNS genannt. Der Lehrer MAX WALTHER erkennt das Talent des Jungen und besorgt ihm Bücher, an denen J. lernen kann. Auch König LUDWIG II. erkennt die große Begabung J.s. Er läßt ihn vom MEDIZINALRAT, seinem Leibarzt, untersuchen, der feststellt, daß J. an einer Art Schwindsucht leidet. Auf Kosten des Königs reist J. zusammen mit Walther nach Ägypten, um dort zu gesunden und gleichzeitig Studien zu treiben. Auf der Rückreise machen J., der wieder gesund geworden ist, und Walther in Triest Station. J. verliebt sich in ANITA VENTEVAGLIO, die er mit Walther und dem WURZELSEPP aus den Händen des Mädchenhändlers ABRAHAM BARUCH befreit. Der Mädchenhändlerring wird von den dreien gesprengt. J. nimmt Anita mit nach Deutschland und heiratet sie. Für die Uraufführung der Oper ›Götterliebe‹ in Scheibenbad entwirft J. die Dekoration. (561: EMIL) (WzG: II 578, 643, 697, 847 VI 2296, 2324, 2221, 2295, 2351) 5) LIESBETH W.: Tochter von 1)/3); Schwester von 4); sie ist etwa 18 Jahre alt, sehr hübsch: diese »rehbraunen Augen; die küßlichen Lippen; diese volle Büste; diese runden, gebräunten Arme, und doch Alles so keusch, so rein, so züchtig.« (575) Um Medizin für ihren kranken Bruder kaufen zu können, nahm sie in Regensburg eine Stelle beim Kaufmann HEROLD an. Da die Krankheit sich verschlimmerte, so daß der Bruder ständige Pflege brauchte, gab sie die Stelle bald wieder auf. Der Lehrer MAX WALTHER, der sie aus Regensburg kennt, schützt sie vor den rohen Belästigungen durch FRITZ CLAUS. L. liebt und heiratet den MÜLLERHELM. (WzG: II 560f, 565, 567, 575, 578, 664f VI 2324) WEIßBAUCHIGER (WEIßLEIBIGER) LAO -> LAO-PUNG-KHAO WEIßER BIBER -> OYO-KOLTSA (Comanche)

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WEIßER BÜFFEL -> WOKADEH (Mandane) WEIßER VATER -> KLEKIH-PETRA //928// WEIßPFLOG: frommer Schmiedemeister in Ernstthal; bester Beschläger weit und breit; er wohnt in der Obergasse. W. gewährt der Wäscherin und Näherin ANNA und deren blinder Tochter AUGUSTE in seinem Haus Wohnrecht. Er stellt den als Handwerksburschen verkleideten preußischen Offizier VON GÖBERN nach einer Probe als Gesellen ein. (historisch: Christian Friedrich W., Karl Mays Pate, Schmied in Ernstthal (1819-94)) (ROSE E-THAL: 171, 173, 185ff, 217) WEKIL VON KBILLI: türkischer Statthalter in Kbilli; Mann von MERSINAH; er ist sehr dumm; hat verschwommene Gesichtszüge. Wahrscheinlich wurde er mit seinen zehn Soldaten in Kbilli vergessen, da es in Tunesien sonst keine türkischen Soldaten mehr gab. Er war angeblich Oberst in Stambul und wurde dort von HAMD EL AMASAT vor griechischen Banditen gerettet. In Kbilli ist Hamd el Amasat, der von KARA BEN NEMSI (KBN), HALEF und OMAR BEN SADEK verfolgt wird, Gast des W.s und klagt die drei bei diesem an. Die Gerichtsverhandlung gerät zur Farce, KBN und seine beiden Gefährten bedrohen den W. und seine Soldaten. Die Frau des W.s ergreift daraufhin die Initiative und nimmt die drei als Gäste auf. Sie kann aber trotz ihrer »beglückende(n) Pantoffelherrschaft« (82) nicht verhindern, daß der W. Hamd el Amasat zur Flucht verhilft. (GR 1: 55-74, 76-80) WELAD EN NARI: bärtiger Scheik der Uled Ayun; er gibt sich als Scheik der Meidscheri aus und lockt KARA BEN NEMSI, WINNETOU und EMERY BOTHWELL in eine Falle, als diese THOMAS und JONATHAN MELTON verfolgen. (GR 21: 494ff, 498-503, 509-17, 528-33) WELHURST: Leutnant in Fort Smoky Hill (THREECARDE/GR 15: 35) VON WELLDONE: Deckname des GRAFen VON -> SAINT GERMAIN WELLER: 1) -> TOBIAS PREISEGOTT BURTON 2) Kajütenwärter; Sohn von 3); Verbündeter HARRY MELTONs; er wird nach einem Versuch, den HERKULES zu erschlagen, von OLD SHATTERHAND gefangen und kurz darauf vom Herkules erwürgt. (GR 20: 61ff, 511-515, 531)

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3) R.W.: Mormone; Vater von 2); Verbündeter HARRY MELTONs; er hat die Yumas als Gehilfen für dessen finstere Pläne geworben. W. versucht mit seinem Sohn, den HERKULES zu erschlagen und den PLAYER zu ermorden. Er wird vom Herkules erwürgt. (Der Name ergibt sich aus den Gewehrinitialen) (GR 20: 61ff, 82, 528-31 GR 21: 91-95, 122-26) //929// LORD WELLESFIELD: Engländer; war einmal Gast bei Großherzog LUDWIG III. (nur erwähnt) (WR II: 705) WELLEY: Westläufer; er durchstreift seit über zwanzig Jahren zusammen mit WATTER den Westen. Am Stihi-Creek fanden beide Gold. W. trennte sich von Watter, um die Verbrecher CORNER, FRANK SHEPPARD und EGGLY abzuschütteln, die es auf das Gold abgesehen hatten. W. wird auf dem PlatteRiver von einer Kugel der Verbrecher getroffen. Er überlebt den Anschlag mit Hilfe EMIL REITERs, der zunächst zu der Bande gehörte, sich aber dann von dieser lossagte. Das Gold fällt allerdings in die Hände der Banditen. W. verfolgt mit Reiter die Verbrecher. Dabei treffen sie auf VON HILLER. Die drei stellen die Verbrecher am Goldfundort. Dort agieren auch OLD SHATTERHAND (OS) und WINNETOU. Es gibt einen Streit um das Gold, das Winnetou zu seinem rechtmäßigen Eigentum erklärt. W. begehrt auf und will die inzwischen gefangengenommenen Verbrecher befreien, um mit ihnen gemeinsame Sache gegen Winnetou und OS zu machen. Man schlägt ihn, Reiter und von Hiller nieder und läßt sie von Shoshonen fortschaffen. Gemeinsam mit Corner und seinen Komplizen, die wieder freikamen, folgen sie Winnetou und OS ins Pa-ware, ein Winterlager der Shoshonen. Dort werden sie in einer Hütte durch eine Lawine verschüttet und von OS gerettet. W. zeigt sich dankbar und leistet OS und Winnetou Abbitte. OS kann ihm und Watter das Vermögen zurückgeben, das ihnen die Verbrecher geraubt hatten. Später gründet W. mit Watter, Reiter und AMOS SANNEL ein Holzgeschäft. (GR 24: 175f, 182, 228, 230, 558ff, 563ff, 587, 597, 599, 608, 619) VON WELLINGTON (Herzog v.W.): britischer Feldmarschall (historisch: Arthur Wellesley, Herzog v.W. (1769-1852)) (nur erwähnt) (W: 471f, 483 / ULAN II: 652, 661) VON WELLMER (Baron v.W.): Deckname von TERZKY VON GULIJAN in Wien WELLNER, JOHANNA -> JOHANNA FRANKE WELTEN: Bure (BOER-GR: 190) WENDELIN: 1) Unterförster bei KURT VON RODENSTEIN (nur erwähnt) (WR II: 693) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/WEH_WES.HTM[21/02/2024 12:34:33]

2) Knecht beim SILBERBAUERn (CONRAD -> CLAUS) (WzG III: 905) 3) -> AURORA ELIAS WENDELMANN: Ein Polizist gibt sich unter diesem Namen als Bankier aus Wien aus, um den Mädchenhändler BARUCH ABRAHAM zu überführen. (WzG VI: 2399) //930// VON WENDEN: 1) BALTHASAR FÜRST V.W.: Vetter des FÜRSTen VON -> WAREN; (nur erwähnt) (QUITZOWS: 324) 2) JOHANN FÜRST V.W.: Vetter des FÜRSTen VON -> WAREN; (nur erwähnt) (QUITZOWS: 324) 3) WILHELM FÜRST V.W.: Vetter des FÜRSTen VON -> WAREN; (nur erwähnt) (QUITZOWS: 324) WENDLER: 1) Gefängnisaufseher in Schloß Hochberg (nur erwähnt) (JUWELENINSEL: 115) 2) Tochter von 3); sie »hat Sommerflecken im Gesicht, so groß, daß man gleich einen Reitsattel hat, wann man so einen Sommerfleck aufs Pferd legt. Und faul und schmutzig ist sie halt auch.« (nur erwähnt) (WzG V: 1807) 3) MICHEL W.: nächster Nachbar des KRONENBAUERn in Kapellendorf; Vater von 2) (nur erwähnt) (WzG V: 1807) WENZEL: siehe unter POSAUNENWENZEL VON WERDEN: Hauptmann in preußischen Diensten; er kann eine vom ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) an ihn gesandte handschriftliche Botschaft nicht file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/WEH_WES.HTM[21/02/2024 12:34:33]

entziffern. (nur erwähnt) (Der Name ist möglicherweise nicht authentisch.) (PANDUR: *65, *68) WERNER: 1) (al. BISMARK): Gastwirt; Vater von 15); er verkaufte wegen Geldschwierigkeiten seinen Gasthof ›Drei Schwanen‹ in Limberg an FRANKE und kaufte später einen Gasthof in Ebersbach. W. »war der eingefleischteste Socialdemokrat, den es gab«, doch seit er in Ebersbach in den Armenvorstand gewählt wurde, ist er ein National-Liberaler und ein glühender Verehrer HELMUTH VON MOLTKEs und vor allem OTTO VON BISMARCKs. Dieser Leidenschaft hat er seinen Spitznamen zu verdanken. W. führt gegen Franke einen Prozeß, da er meint, daß dieser ihm aus dem Verkauf noch Geld schuldig sei. Beim nächsten Gerichtstermin will er ein Schriftstück präsentieren, das seine Ansprüche belegt. Er vertritt sich selbst vor Gericht, da er meint, auf einen Advokaten verzichten zu können, weil er »ein Buch darüber hat«, wie seine ständige Redensart lautet. Der bei Franke gastierende Theaterdirektor EUSEBIUS LUCIANUS UHLEWALD will Franke //931// helfen. Er und sein Souffleur SCHMIDT begeben sich in den Masken von Bismarcks bzw. von Moltkes nach Ebersbach zu W., dem sie weismachen, inkognito für eine bevorstehende Schlacht zwischen Preußen, Frankreich und Rußland das Terrain sondieren zu wollen. Sie ziehen W. mit in ihre Beratungen ein und unternehmen mit ihm am nächsten Morgen eine Geländebesichtigung. In der Nacht zuvor hatte Frankes Sohn, ANTON FRANKE, zudem noch die Uhr W.s zurückgestellt. W. versäumt durch diese Maßnahmen den Gerichtstermin und verliert den Prozeß; er wird über die Intrige später informiert. Es gelingt Uhlewald jedoch, Franke und W. miteinander zu versöhnen und die Einwilligung zur Verbindung der Kinder der beiden zu erwirken. (EXCELLENZEN: 341, 354ff, 423ff, 426, 428, 430, 432) 2) DR. W.: Knappschafts- und Armenarzt; er verhält sich gegenüber den Armen gleichgültig und verantwortungslos. Durch seine Schuld stirbt ein Kind der WILHELMIs an den Pocken. (VS II: 654f, 614, 794-800) 3) Theaterdiener; Mann von 5), Vater von 6)/11)/14); da er sehr wenig Gehalt bekommt, lebt die Familie (5 Kinder, 2 Enkel, die Schwiegertochter und die alten Eltern) in großer Armut. Aufgrund einer Intrige des Intendanten BAUMGARTEN und des Zirkusdirektors BAUMGARTEN verliert er seine Stelle. Später erhält er durch Vermittlung des FÜRSTen VON BEFOUR (GUSTAV -> BRANDT) eine Stelle als Theaterkassierer. (VS: III 1237-51, 1276-89, 1300-03, 1312-21 IV 1368-71, 1375f, 1434f, 1488ff VI 2076f, 2118ff, 2284, 2308, 2404) 4) Eltern von 3) (nur erwähnt) (VS III: 1243) 5) Frau von 3), Mutter von 6)/11)/14); sie hat eine Gesichtsflechte (und nicht Krebs, wie zunächst

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angenommen wird) und wird von DR. ALFRED ZANDER geheilt. (VS: III 1277 VI 2076) 6) Steinmetz; Mann von 7), Sohn von 3)/5); er ist verunglückt (nur erwähnt) (VS III: 1243) 7) Frau von 6); sie strickt ›Seelenwärmer‹; wohnt mit ihren beiden Kindern bei 3)/5). (nur erwähnt) (VS III: 1243 8) Frau von 12), Mutter von 10); sie hat EDUARD (HORN) gesundgepflegt. (GR 15: 87) 9) Mutter von 13); Armenhäuslerin und Trinkerin; sie mißhandelt ihren Sohn, um leichter Almosen zu erhalten. Sie stirbt an ›Säuferwahnsinn‹ (nur erwähnt) (GR 21: 206f, 225f) 10) ANITTA W.: Tochter von 8)/12); A. ist ungewöhnlich schön. sie soll DR. WHITE (WILLIAM JONES -> KANADA-BILL/in V.T.ERSTANDEN: DR. HAFFLEY) hei//932// raten, damit ihr Vater nach Deutschland zurückkehren kann. Sie liebt jedoch EDUARD (HORN), mit dem sie sich verlobt, nachdem er die Bedingung des Vaters, ein bestimmtes Vermögen zu erlangen, erfüllt hat. (V.T. ERSTANDEN/GR15: 82, 84, 86-89) 11) EMILIE W.: Tochter von 3)/5), Schwester von 14); Freundin von ANNA LANDROCK; wäre die Famlie nicht so arm, so »wäre dieses Mädchen jedenfalls eine große, sogar eine üppige Schönheit« (1277). Ihr späterer Verlobter ADOLF: »Sie sind ein Bild reiner, keuscher Jungfräulichkeit und vermögen dennoch Gedanken zu erwecken, welche ganz gegentheilig sind.« (2115) Ihre Schönheit wird ihr zum Verhängnis, als der Zirkusdirektor BAUMGARTEN sie angeblich als Kassiererin engagiert, dann aber mißhandelt, um sie gefügig zu machen, als ›Tau-ma' (Dame ohne Unterleib) halb entkleidet aufzutreten. (VS: III 1277, 1279f, 1285, 1287f, 1304-09, 1312, 1314f, 1318-21 IV 1478f, 1486, 1488, 1490 VI 2107-20) 12) KARL W. (al. SENNOR CARLOS): Deutscher; Faktotum des Pfarrers in der Mission St. Lucia (THREE CARDE: St. Barbara) bei Sacramento; Mann von 8), Vater von 10); er will nach Deutschland zurückkehren und hat deshalb nichts gegen eine Verbindung seiner Tochter mit dem reichen DR. WHITE (WILLIAM JONES -> KANADA-BILL/in V.T.ERSTANDEN: DR. HAFFLEY). Der Geliebte seiner Tochter, EDUARD (HORN), soll diese nur bekommen, wenn er in 6 Monaten mindestens 3000 Dollars zusammenbringt. (V.T.ERSTANDEN/GR 15: 82, 89-92) 13) KONRAD W.: Sohn von 9), Mann von 16)

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- in GR 21: K. wurde in einem Erzgebirgsdörfchen im Armenhaus als Sohn einer herumstreunenden Trinkerin geboren, die ihn mißhandelte, um wegen des weinenden Kindes eher Almosen zu erhalten. W. wurde dann sehr früh zu einem Flickschuster in die Lehre gegeben, und dort, ebenso wie später bei einem Harzer Landfuhrmann, nur ausgenutzt. Er flieht, schlägt sich als Matrose und in Amerika als Baugehilfe, Fabrikarbeiter, Hausierer im Wilden Westen und Knecht auf einer Hazienda durch. Dann kauft er scheinbar wertloses Land, auf dem ACKERMANN ein reiches Ölvorkommen findet. So wird W. zum ›Ölprinzen‹. Als 26jähriger trifft er in Bremerhaven OLD SHATTERHAND, dem er seine Lebensgeschichte erzählt (vom Tod seiner Mutter berichtet er »in einem so gleichgültigen Tone, als ob von einer ihm vollständig fremden Person gesprochen werde«). W. heiratet MARTHA VOGEL, benimmt sich jedoch schon auf der Hochzeit flegelhaft und entwickelt sich zum Trinker. Er trennt sich auf Anraten POTTERs von seinem ehrlichen Kompagnon Ackermann. Potter veranlaßt ihn zu gewagten Spekulationsgeschäften und treibt ihn dadurch in den Bankrott. W. verläßt seine Frau und treibt sich nur noch in Spelunken herum. (201-31, 239-51) - in HEIMATH: Es wird erzählt, wie K. seine Frau kennenlernte. Nach dem Treffen in Bremerhaven sucht K. KARL MAY kurze Zeit darauf in dem Verlag auf, in dem May als Redakteur arbeitet. May nimmt ihn mit in ein Konzert MARTHA VOGELs. Er merkt, daß May tiefere Gefühle für Martha empfindet und macht sich darüber lustig, so daß May beleidigt ist. K. macht dann Martha den Hof. Sie nimmt seinen Heiratsantrag aus Enttäu//933// schung über die Unentschlossenheit Mays, ihr seine Gefühle für sie zu offenbaren, an. (2105, 2110-36, 2170-75) 14) LAURA W.: Tochter von 3)/5), Schwester von 11); sie wurde unschuldig zu acht Jahren Zuchthaus (Häftling Nr. 160) verurteilt, weil LEDA ihr eigenes Kind, das sie erwürgt hatte, mit dem an Entkräftung gestorbenen Kind Lauras vertauschte, das einer Vergewaltigung durch FRANZ VON HELFENSTEIN entstammt, bei dessen Frau L. im Dienst stand. Nach vier Jahren beweisen der FÜRST VON BEFOUR (GUSTAV -> BRANDT) und MAX HOLM L.s Unschuld. Nach der Entlassung verlobt sie sich mit dem Paukenschläger HAUCK. (VS. III 1243, 1245f IV 1483-86, 1488, 1490 VI 2118f, 2285f, 2309-12) 15) LISBETH W.: Tochter von 1); gegen den Willen ihres Vaters liebt sie ANTON FRANKE, den Sohn des Wirtes FRANKE aus Limberg, mit dem ihr Vater verfeindet ist und gegen den er prozessiert. Nachdem der Schauspieldirektor EUSEBIUS LUCIANUS UHLEWALD den Prozeß zugunsten Frankes zu Ende gebracht hat, schafft er es auch noch, die beiden Väter zu versöhnen und deren Einwilligung zur Verbindung L.s mit Anton zu erwirken. (EXCELLENZEN: 352, 354, 424, 428, 432f) 16) MARTHA W.: Frau von 13); siehe unter MARTHA VOGEL VON WERTHENSTEIN, GRAF HOLK VON: Deckname FRANZ VON HELFENSTEINs (VS I: 149)

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WERTHMANN: 1) Schmuggleranführer in Helfenstein; Bruder von 2); er wird von anderen Schmugglern erschossen. (VS I: 16f, 23) 2) ELLA W.: Schwester von 1); siehe unter ELLA VON HELFENSTEIN WESSALOWITSCH, IWAN: berüchtigter Petersburger Gauner; Komplize von WANKA, die ihm zur Flucht aus dem Gefängnis verhalf, und des GRAFen MILANOW; ein »junger, schmächtiger Mann ... aus dessen Zügen die verkörperte List und Verschlagenheit zu lesen war« (741). Im Auftrage Milanows lockt er mit Wanka den Geschäftsführer des Juweliers OBRENOWICZ in das Haus der GRÄFIN VON SMIRNOFF; dort schlägt er den Angestellten nieder und raubt die mitgebrachten Diamanten. Durch den BARON VON FELSEN wird das Verbrechen aufgedeckt. Iwan wird verhaftet, kann aber durch Machenschaften Milanows ins Ausland entkommen. Er bleibt verschollen. (SIBIRIEN: 741f, 757, 760, 773, 791) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//933// WHEELER: unzuverlässiger, trinkender Surveyor (GR 7: 38, 296) //934// WHITE: 1) fähiger Vermessungsoberingenieur; OLD SHATTERHAND erhält von ihm den Kriegsnamen ›Shatterhand‹. (GR 7: 43f, 51) 2) DR. W.: Deckname von WILLIAM JONES (-> KANADA-BILL) 3) Deckname WILL PARKERs 4) Indianerforscher in Boisé-City; er arbeitet mit dem PROFESSOR zusammen. (nur erwähnt) (HEIMATH: 1808f) WIANNERLINCHEN: fehlerhaft gelesen für WIMMERLINCHEN; siehe ADELINE WIE SCHNEE LEUCHTEND -> KARPARLA (Tungusin) DAS WIEHERNDE PFERD: Häuptling der Miztecas; Nachfolger des verschollenen TECALTO (BÜFFELSTIRN); er ist in die Tracht eines Büffeljägers gekleidet. Als Büffelstirn wieder auftaucht, gibt W. die Stammesführung an ihn ab. (WR V: 1937f) VON WIERSBICKY: verstorbener Gardeoffizier in Berlin; Vorgänger von KURT HELMERS (nur erwähnt) (WR III: 1178) WIESENBÄUERIN: 1) (auch: WIESENLIESE/eigentl. LISBETH/al. SAMIEL): wilde, schöne Tochter des früheren, wegen Unterschlagung abgesetzten Försters eines Erzgebirgsdorfes; sie und PAULINE, die Tochter des BLÖßENFÖRSTERs, des Amtsnachfolgers von Lisbeths Vater, liebten beide HERMANN. Lisbeth gewann dessen Gunst, heiratete aber aus Gewinnsucht den reichen, aber ungeliebten WIESENBAUERn. Nach dessen Tod wollte sie Hermann wieder für sich gewinnen, den sie immer noch liebte. Dieser

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jedoch, der an ihrer Falschheit fast verzweifelt war, sagte sich von ihr los und wandte sich später Pauline zu. Von da an gilt Lisbeths Leben nur noch der Rache: in der Maske des Wilderers SAMIEL begeht sie Verbrechen, die die Karriere des Blößenförsters ruinieren und Hermann belasten sollen. All ihre Pläne scheitern aber an der Aufmerksamkeit Hermanns, der ihr Geheimnis entdeckt und ihr eine Falle stellt. Als sie vor den Augen aller Dorfbewohner überführt und demaskiert wird, begeht sie mit dem Gewehr ihres Vaters Selbstmord. (SAMIEL: 424ff, 432-38, 440-47) 2) (eigentl. OPPERMANN); reiche Bäuerin in Gründorf; Frau der WIESENBAUERn (5/6), Mutter von HEINER; nach dem Tod ihres ersten Mannes, des Vaters von Heiner, heiratet sie den gerade aus dem Zuchthaus entlassenen OPPERMANN, der ihr ein schlimmes Leben bereitet. (SONNENTHAU: 4) //935// - VATER DER WIESENBÄUERIN (1): wegen Unterschlagung abgesetzter Vorgänger des BLÖßENFÖRSTERs (nur erwähnt) (SAMIEL: 422f) WIESENBAUER: 1) reicher Mann der WIESENBÄUERIN (1); er starb aus Ärger über sein schlimmes Weib, das ihn nur aus Gewinnsucht geheiratet hatte. (nur erwähnt) (SAMIEL: 426, 433) 2) (al. TEICHBAUER): reichster Bauer in Wahlsdorf; Vater von ANNEMARIE, er will seine Tochter zwingen, den Sohn des Amtmanns HILLER zu heiraten, obwohl sie WILHELM SCHMIDT liebt. Der ALTE DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) zwingt ihn, die Einwilligung zur Verlobung der beiden Liebenden zu geben. (STÜCKLEIN: 12, 14, 16, 24) 3) -> ANDREAS HEINEMANN 4) Arbeitgeber PAUL SCHUBERTs (nur erwähnt) (LEIERMANN: 81) 5) reicher Bauer in Gründorf; erster Mann der WIESENBÄUERIN (2), Vater von HEINER; verstorben (nur erwähnt) (SONNENTHAU: 4) 6) eigentl. OPPERMANN (al. GRENZMEISTER): reicher Bauer in Gründorf; zweiter Mann der WIESENBÄUERIN (2), Stiefvater von HEINER; er war Grenzer, machte jedoch gemeinsame Sache mit den Schmugglern, wurde gefaßt und kam ins Zuchthaus. Nach der Entlassung heiratete er die reiche verwitwete Wiesenbäuerin, da die von ihm geliebte ANNA (SCHUBERT) seine Werbung zugunsten des THORBAUERn (SCHUBERT) ablehnte. Seiner Frau ist er ein schlimmer Mann, seinen Stiefsohn hält er wie einen Leibeigenen. Als Anführer von Schmugglern und Wilderern leitet der W. verbrecherische file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/WHE_WILH.HTM[21/02/2024 12:34:34]

Aktionen im Grenzgebiet. Er verkleidet sich dazu: »Zunächst legte er einen langen, buschigen Bart um das Gesicht und bog einen alten, zusammengedrückten Hut auseinander, den er aufsetzte. Die breite Krempe desselben bedeckte den oberen Theil des Gesichtes so vollständig, daß man nichts davon zu erkennen vermochte. Dann zog er über seinen bisherigen Anzug eine Weste, die er mit Tüchern und Flecken ausstopfte. Ein weiter Sackrock vervollständigte die Ausstattung, die seiner hageren Gestalt einen solchen Umfang verlieh, daß er unmöglich erkannt werden konnte.« (9f) Als sein Stiefsohn vom Militärdienst nach Hause kommt, erfährt er zufällig, daß der W. der gesuchte Grenzmeister ist. Der W. versucht, seinen Stiefsohn als Gehilfen und Nachfolger zu gewinnen. Das mißlingt. Heiner redet ihm ins Gewissen, verspricht, das bisherige Treiben nicht zur Anzeige zu bringen, verlangt aber, daß der W. von nun an keine weiteren Verbrechen mehr begeht. Der W. gerät in Zorn, es kommt zum Kampf, aus dem Heiner entkommen kann. Inzwischen hat Schubert mit seiner Tochter, PAULINE SCHUBERT, der Geliebten Heiners, am Geruch der Spanischen Fliege den Ort wiedererkannt, an dem //936// er vor Jahren vom Grenzmeister geblendet worden war. Beide entdecken das Versteck der Schmuggler. Pauline stößt aus Versehen ein Pulverfaß um. Als der W. mit brennender Zigarre in das Versteck hineinkriechen will, explodiert das Pulver und er wird geblendet. Da in diesem Augenblick die vom Thorbauern alarmierten Grenzer das Versteck stürmen, flieht er und stürzt in einen Steinbruch. (Vgl. in WALDKÖNIG: FELDBAUER) (SONNENTHAU: 2, 4ff, 9f, 15-19, 31f) WIESENLIESE -> WIESENBÄUERIN WIESENWIRT: Pate von FRANZ HOLFERT; er spielt bei dem Schabernack Holferts mit. (Vgl. in ZIEGE ODER BOCK: BERGWIRTH) (ZIEGE: 730, 745) WIKRAMA: Kaufmann aus Bagdad; Parsi; Vater ALAMs; er wird bei den Anezeh gefangengehalten. KARA BEN NEMSI reitet zu seiner Befreiung aus. W. wird schließlich durch den Einfluß des EINSIEDLERs AUF DEM FELSEN WAHSIJA ohne Zahlung eines Lösegeldes freigegeben. (NURESSEMA: 476, 510) WILDACH: 1) Förster in Kapellendorf; Mann von 2), Onkel und Vormund von MARTHA; ein brutaler Mann, der seine Frau geprügelt und zu Tode geärgert haben soll; er »war von hoher, stattlicher Figur und war ganz gewiß ein hübscher, ansehnlicher Bursche gewesen. Jetzt aber hatte er wohl die Fünfzig erreicht. Tiefe Falten durchfurchten ihm Stirn und Wangen, ein sicheres Zeichen, daß seine Vergangenheit eine sehr unruhige und von stürmischen Leidenschaften bewegte gewesen sei. Seine Nase war scharf und spitz, wie man sie bei ausgesprochenen Geizhälsen so oft findet, und sein Blick so unangenehm stechend, wie seine Stimme klanglos und schneidend war. Man ging ihm am liebsten aus dem Wege, und es war allgemein bekannt, daß er selbst jetzt noch, in diesem Alter, zweien Leidenschaften rücksichtslos fröhnte, der Liebe

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und dem Gelde. Für Geld konnte er Vieles thun, wenn nicht Alles, und wenn ein Mädchen ein hübsches Gesicht und eine passable Gestalt hatte, so mußte sie sich sehr hüten, ihm aus dem Wege zu gehen. Sein Geiz war geradezu schmutzig, und in der Liebe kannte er keine Rücksicht und kein Bedenken.« (1808) Sein Mündel hält er mehr als kostenlose Magd denn als Tochter. Er ist der Geliebte der KRONENBÄUERIN, die ihn aushorcht, um als SAMIEL ihr Unwesen treiben zu können. Die in der Arnsberger Kirchen- und Schulbaulotterie gewonnenen 30000 Mark, die er als Köder für den Samiel zur Verfügung stellt, werden ihm von diesem geraubt. (WzG V: 1797f, 1808f, 1822, 1838, 1840, 1995) 2) Frau von 1); sie soll von ihrem Mann geprügelt und zu Tode geärgert worden sein. (nur erwähnt) (WzG V: 1809) //937// DIE WILDE POLIN -> WANDA WILDEBRANDT: Unteroffizier bei den Belling-Husaren; er hat eine stattliche Figur. Im Beisein des Spezereikrämers HILLER hält er vergeblich beim Stadtkassierer von Stolp, PAPPERMANN, um die Hand von dessen Tochter, ANNA P., an. Sein Leutnant, GEBHARD LEBERECHT VON -> BLÜCHER, verhilft ihm durch geschickt inszenierte Streiche zum Einverständis des Vaters. (HUSARENSTREICHE: 518f, 533, 535, 549f, 582, 584, 613, 616) VON WILDEN: Familienmotto »Noblesse éternellement«, Lakaifarben: mausgrau und amaranthfarben 1) Baron, Generalmajor; Mann von 2), Vater von 3)/4); er ist bei ELIAS SILBERGLANZ hoch verschuldet. (nur erwähnt) (ZOUAVE: 1397f, 1415) 2) Frau von 1), Mutter von 3), Stiefmutter von 4); Professorentochter (nur erwähnt) (ZOUAVE: 1414) 3) Sohn von 1)/2), Stiefbruder von 4) (nur erwähnt) (ZOUAVE: 1414) 4) FRANZ V.W.: Baron; Premierleutnant; Sohn von 1); er tut Dienst im Zuchthaus Grollenburg, in dem BERTHA BRAND als Kindsmörderin eine zwölfjährige Strafe verbüßt. F. hatte Bertha, die bei seiner Familie diente, verführt und sie verlassen, als sie ein Kind von ihm erwartete. »Er mochte ungefähr sechsundzwanzig Jahre zählen. Seine Gestalt war mittelgroß und schlank; sein Gesicht gehörte zu denen, welche man in der Jugend hübsch, aber niemals männlich finden kann. Es hatte bereits etwas Blasirtes, Ueberdrüssiges an sich und zeigte eine Blässe, welche man krankhaft glänzend hätte nennen mögen. Trotz des Schnurrbartes, welcher die Oberlippe bedeckte, bemerkte man seinem Munde doch jenen eigenwilligen Schnitt und jene eigenartige Lippenfülle an, welche später auf einen grausamen und sinnlichen Charakter schließen lassen. Die grauen, kalten herzlosen Augen schienen weiter als gewöhnlich auseinander zu stehen, was dem Gesichte einen nach beiden Seiten oder hinten lauernden file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/WHE_WILH.HTM[21/02/2024 12:34:34]

Ausdruck gab. Die Nasenwurzel lag tief eingedrückt unter dem Stirnrande und sandte nach den unteren Augenlidern jene bläulichen Depressionen hinüber, die man nur bei Personen, welche schnell und viel gelebt haben, zu beobachten pflegt. Wenn trotz alledem das Gesicht hübsch zu nennen war, so konnte das ja nur einfache Geschmackssache sein. Hundert Andere hätten es vielleicht für gewöhnlich, ja für unsympathisch gehalten. Alles in Allem lag ein Ausdruck darin, als ob es sich von Innen heraus, wo ja verborgene und unberechenbare Kräfte walten, zu entwickeln habe.« (1497) F. steckt ständig in Geldverlegenheiten, aus denen er sich durch Wechsel und Verpfändungen beim Juden BARUCH SILBERGLANZ oder durch Winkelzüge seines Dieners KUNO zu retten versucht. Er ist in ELMA VON FLAKEHPA-OCIULUI verliebt, die er ihrer Schönheit wegen, aber auch, weil er glaubt, sie sei reich, heiraten will. Er weiß nicht, daß die Familie von Flakehpa-Ociului //938// ebenfalls bei Silberglanz hoch verschuldet ist, und hofft, durch die Verbindung mit Elma vor dem Ruin gerettet zu werden. Als Bertha wegen guter Führung vorzeitig aus der Haft entlassen wird, spricht sie bei ihm vor und fordert einen Ring von ihm wieder, den F. an sich genommen hatte. F., der den Ring längst verpfändet hat, zeigt Bertha an, die sich nach der Entlassung nicht mehr in der Stadt aufhalten darf, so daß sie ins Polizeigefängnis eingeliefert wird. F. gerät vollends in die Hände von Silberglanz, als er sich bei diesem Geld durch einen gefälschten Wechsel verschafft. Das Textfragment endet hier. (ZOUAVE: 1393, 1397f, 1400, 1409f, 1414f, 1425f, 1429) WILDWASSER -> MARIE WILHELM: 1) Lehrling des Bäckers ENGEL (AUSGERÄUCHERT: 11) 2) Hausknecht im Gasthof ›Sellerie‹ in Breitenfeld (NEUJAHRSNACHT: 40) 3) Webergeselle bei JAKOB FISCHER; Erzähler der Geschichte vom Wasserständer (WASSERSTÄNDER: 202, 205) 4) Jägerbursche bei Oberförster KURT VON RODENSTEIN (WR II: 839) 5) Unteroffizier; Sohn von KARL und MARIE; er soll im Dorf den PASCHERKÖNIG fangen. Sein Pate, der KÖPFLE-FRANZ, der W. die Schulausbildung finanzierte, hilft ihm. W. findet so heraus, daß HEINRICH GRAF, der Vater seiner Geliebten, EMMA GRAF, der Pascherkönig ist, und verfolgt ihn bis zu dessen Haus. Dort versucht Graf, W. zu töten, indem er einen Baumstamm in Bewegung setzt, der W. an einer Wand zerquetschen soll. Graf gerät aber selbst unter den Stamm und verliert dabei beide Beine. Im nächsten Frühjahr nimmt W. seinen Abschied, um den Eltern zu helfen. W. hilft dann Graf, file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/WHE_WILH.HTM[21/02/2024 12:34:34]

der mittlerweile seine Verbrechen bereut und wiedergutmachen will, bei der Entlarvung des BARONs und des ZETTELKRAMERs, zwei Betrügern, die Graf beim Spiel ruiniert haben und nun seinen Hof ersteigern wollen. Graf kann so seinen Hof behalten und stimmt der Verlobung W.s mit Emma zu. (DUKATENHOF: 142, 148, 150, 154, 156, 159, 162, 166, 169, 171, 176, 189, 193, 200, 206) 6) siehe unter MÜLLERHELM 7) Diener der Familie VON KÖNIGSAU auf ihrem Gut Breitenheim. Er wird Zeuge des Schlaganfalls, an dem MARGOT VON KÖNIGSAU stirbt. (W: 775 / ULAN 955f WILHELM I.: König von Preußen (historisch: 1797-1888, König von Preußen ab 1861; deutscher Kaiser ab 1871) //939// - in WR: KURT HELMERS bringt ihm das Geheimpapier zur Politik Frankreichs gegen Preußen, das er beim in Berlin spionierenden HENRICO LANDOLA sichergestellt hat. Helmers erwirbt sich dadurch das Wohlwollen des Königs, der ihn zum Ritter der 2. Klasse des roten Adlerordens ernennt. Jovial führt der König TRAPPER GEIERSCHNABEL, der bis zu ihm vordringt, zu OTTO VON BISMARCK. (III 1203ff, 1238 V 2162) - in ULAN: (nur erwähnt) (W: 1689 / V 2042) WILHELM II.: König von Norland; er ist ein väterlicher, volkstümlicher Regent (Schmied aus Passion), dem die Zügel entglitten sind. Die eigentliche Macht in seinem Staate hat der HERZOG VON RAUMBURG, der ihn stürzen will und es geschickt versteht, in Norland Stimmung gegen den gutmütigen König zu machen. Dieser wird erst durch sein Patenkind, MAX BRANDAUER, auf die drohende Gefahr einer Revolution und einer Invasion Norlands durch Süderland aufmerksam gemacht, greift dann aber selbst auch beherzt ein. Dabei gerät er in die Gefangenschaft des Herzogs, aus der ihn Max befreit. Nachdem der äußere und innere Feind besiegt ist, gewinnt der König durch eine von Max entworfene Konstitution die Liebe des Volkes zurück. Er denkt, er sei kinderlos, da eine Tochter bei der Geburt starb. Diese war jedoch in Wirklichkeit die Tochter VICTOR VON STERNBURGs, die vom Herzog von Raumburg gegen den neugeborenen Sohn des Königs vertauscht worden war. Die Zigeunerin ZARBA wiederum vertauschte dann den Sohn des Hofschmieds BRANDAUER mit dem vertauschten Königssohn, so daß sich zum Schluß herausstellt, daß Max der Sohn des Königs ist. (ZEPTER: 54, 65f, 83, 691, 705ff, 724, 802, 818) - FRAU WILHELMs II.: Königin von Norland; früh verstorben (nur erwähnt) (ZEPTER: 819) WILHELM III.: König von Holland (historisch 1817-90) (nur erwähnt) (W: 809 / ULAN III: 998)

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WILHELMI: 1) Mutter KARL STERNAUs, Cousine von 2); siehe unter STERNAU 2) Lehrer in Genheim; Mann von 3), Sohn von 4), Cousin von 1); er nimmt den angeblichen MARCHESE D'ACROZZA (ALFONZO) und dessen Diener GÉRARD MASON nach einem Eisenbahnunglück bei sich auf. (WR II: 668ff, 677) 3) Frau von 2); Erzieherin (Lehrerin) (WR II: 669ff) 4) Vater von 2); 1) gab ihm nach ihrer Rückkehr aus Spanien selbst gezeichnete Porträts von GASPARINO CORTEJO und ZARBA zur Aufbewahrung (nur erwähnt) (WR II: 673) //940// 5) Musterzeichner bei den SEIDELMANNs; Bruder von 8); er lebt mit seiner Frau (6), drei Kindern und der Schwiegermutter in größter Not (Frau und Kinder haben die Pocken; eine Tochter (6) stirbt daran). Seidelmann betrügt ihn um seinen Lohn, um ihn zu Schmuggeldiensten zwingen zu können. W. entdeckt sich dem FÜRSTen DES ELENDES (GUSTAV -> BRANDT), der ihm hilft. Für seine Beteiligung an der Ergreifung AUGUST SEIDELMANNs und des Apothekers HORN erhält W. eine Belohnung von 2000 Gulden. (VS: II 794-824, 834-53 VI 2149ff, 2154, 2167) 6) pockenkranke Frau von 5), Mutter von 7) (VS II: 795, 840) 7) älteste Tochter von 5)/6); sie stirbt an den Pocken, weil der Armenarzt DR. WERNER sie nicht rechtzeitig behandelt hat. (VS II: 798) 8) Müller in der Roten Mühle; Bruder von 5), Mann von 9); Freund des Försters WUNDERLICH; er war früher Müllerknappe, heiratete dann die Tochter des Mühlenbesitzers und übernahm die verschuldete Mühle. Aus Geldnot (FRANZ VON HELFENSTEIN ruiniert ihn mit einer Konkurrenzmühle) arbeitet er mit den Schmugglern der SEIDELMANNs zusammen. Er entdeckt sich dem FÜRSTen DES ELENDES (GUSTAV -> BRANDT), so daß in seiner Mühle ein entscheidender Schlag gegen die Schmuggler geführt werden kann. (VS II: 812-24, 851f, 920ff, 928) 9) PAULINE W.: Frau von 8) (VS II: 812-18, 821, 823f, 851f, 920-23) Großes Karl May Figuren-Lexikon

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Titelseite KMG

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//940// WILKENS: 1) Kaufherr in Hamburg; bei ihm treffen sich die Brüder OLAF (ROLF -> VENDASKIOLD) und OTTO VON MOLTKE (-> SUTEMINN) wieder. (Der Name stammt aus dem nicht von Karl May geschriebenen Teil des Romans) (QUITZOWS: 643) 2) Kapitän des Dampfers ›Coen‹; Freund von KARL MAY; W. ist »ein tüchtiger, vielbefahrener Seemann, ein lang und stark gebauter, sehr aristokratisch erscheinender und auch wirklich vornehm denkender ›Mijnheer‹» (219), mit dem May dann doch nicht fährt, da er SIR JOHN RAFFLEY trifft. (GR 30: 208, 212, 219, 253) WILKERS: Kapitän der ›Lady‹; W. ist ein kleiner, dürrer Mann mit geröteten Wangen, ein Trinker. Er nimmt HENRICO LANDOLA und seine verkleideten Piraten als Passagiere auf und wird mit seiner gesamten Besatzung von diesem getötet, weil die Piraten sein Schiff benötigen. Nachdem Mord nimmt Landola vorübergehend W.s Namen an und löscht im nächsten Hafen die Ladung der ›Lady‹ »mit einer Unverfrorenheit, als ob er der rechtmäßige Eigentümer dieses Namens und des Schiffes sei« (1123) (WR III: 1120ff) //941// WILKINS: 1) Besitzer der Pflanzung Wilkinsfield; Vater von 3), Bruder von 2); er »war ein noch kräftiger Mann, vielleicht am Ende der fünfziger Jahre. Er hatte ganz das Aussehen eines Gentleman, selbstbewußt und doch gütigen Blick›s dabei. Die kleinen Fältchen, welche von seinen äußeren Augenwinkeln nach den Schläfen hin strichen, ließen vermuthen, daß sein Leben nicht ohne geistige Anstrengung verflossen sei.« (866) Sein Nachbar LEFLOR hat es auf seine Tochter abgesehen und versucht zunächst durch Andeutungen, daß er W.s politische Vergangenheit kenne (W. hatte für die Nordstaaten gekämpft), W.s Einwilligung zu der Verbindung zu erhalten. Leflor wird jedoch zurückgewiesen, er gelangt dann über ROBIN WALKER in den Besitz von Papieren, die ARTHUR W., dem Neffen W.s (mit dem W. seine Tochter ohne deren Wissen verlobt hatte) abgenommen worden waren und mit denen er W. und seine Tochter von der Pflanzung vertreiben kann. Den Prozeß gegen Leflor verliert W.; als er daraufhin in Schuldhaft gesteckt werden soll, schießt er auf Leflor, so daß gegen ihn wegen Mordversuchs ermittelt wird. W. flieht mit seiner Tochter in den Westen und lebt dort unter dem Schutz der Apachen am Silbersee. Zusammen mit seiner Tochter, MAGDA HAUSER (MAGDA VON -> ADLERHORST) und KARL VON ZIMMERMANN reist er nach Mohawk-Station, wo die drei von Walker, Leflor und ROULIN mit der Hilfe BALZERs gefangengenommen werden. May ist hier ein erzähltechnischer Fehler unterlaufen, da W. gleichzeitig auch in Prescott auftritt. Die Verbrecher schleppen die Gefangenen bis ins ›Tal des Todes‹, wo sie von OSKAR STEINBACH befreit werden. Dort trifft W. auch seinen

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von Roulin im Quecksilberbergwerk gefangengehaltenen Neffen wieder und MARTIN ADLER (MARTIN VON -> ADLERHORST), den Geliebten seiner Tochter. Durch die Kenntnis eines Silberlagers am Silbersee ist W. reich geworden. Er kommt zum Schluß mit seiner Tochter aus Paris nach Bad Wiesenstein. (DH-DH: 866, 949, 953, 1004, 1025, 1193, 1281, 1320, 1565f, 1570, 2606) 2) Vater von 4), älterer Bruder von 1); nachdem sein Bruder seinen Anteil an der gemeinsamen Pflanzung im Sezessionskrieg, an dem er auf der Seite der Nordstaaten teilnahm, verloren hatte, teilte er unter der Bedingung, daß die Kinder der beiden, ALMY W. und ARTHUR W., sich heiraten, wenn sie erwachsen sind, nochmals den Besitz mit seinem Bruder. (DH-DH: 952f) 3) ALMY W. (al. PALOMA-NAKANA (TAUBE DES URWALDES)): Tochter von 1); A. ist ein junges Mädchen mit »herrlichen Armen«, »kleinen Füßchen« und langem schwarzen, glänzenden Haar. »Das Gesichtchen war wohl scharf angelegt aber höchst fein gezeichnet und in Folge seiner weichen Plastik ... von einer Schönheit, wie man sie selbst in jenem gesegneten Süden nur selten einmal zu sehen bekommt.« (854) Als Haustiere hält sie sich einen Adler und einen Papagei. A. schlägt einen Heiratsantrag ihres Nachbarn LEFLOR aus, weil sie MARTIN ADLER (MARTIN VON -> ADLERHORST), den Oberaufseher der Pflanzung ihres Vaters, liebt. Sie erfährt bei dieser Gelegenheit auch, daß sie von ihrem Vater als Kind ihrem (inzwischen jedoch verschollenen) //942// Cousin, ARTHUR W., anverlobt worden war. Mit ihrem Vater flieht sie in den Westen, als Leflor die Pflanzung in seinen Besitz bringt und ihrem Vater eine Haftstrafe droht. Am Silbersee lebt sie als PALOMA-NAKANA (DIE TAUBE DES URWALDES) unter dem besonderen Schutze der Apachen. Sie ist nun in feinstes Leder gekleidet: »Das kleine, kurze, kaum über das Knie reichende Röckchen, das enge Leibchen, welches sich drall um die Fülle des reizenden Busens legte, die Gamaschen, die sich faltenlos um die Waden schlossen, die kleinen Moccassins, wie für ein Kind gemacht, Alles aus schneeglänzendem Leder und mit mühevoller rother Sehnenstickerei verziert. Um den Hals trug sie eine kostbare Schnur von Zähnen und Krallen des grauen Bären ... Das prächtige, dunkle, in langen, schweren Flechten herabhängende Haar trug keinen Schmuck als eine Doppelnadel, an welcher sich zwei Nuggets von der Größe eines Gänseeies befanden.« (1026) Sie fällt mit ihrem Vater, MAGDA HAUSER (MAGDA VON -> ADLERHORST) und KARL VON ZIMMERMANN in die Hände ROBIN WALKERs, eines Komplizen Leflors, und wird ins ›Tal des Todes‹ verschleppt, wo sie von OSKAR STEINBACH befreit wird. Mit ihrem Vater kommt sie später aus Paris nach Bad Wiesenstein, wo sie von Martin von Adlerhorst als Geliebte begrüßt wird. (DH-DH: 823f, 854, 878, 1005, 1026, 1323, 1565, 2606, 2608) 4) ARTHUR W.: Plantagenbesitzer; Sohn von 2); seine Ähnlichkeit mit ROULIN wurde ihm zum Verhängnis: Roulin traf ihn in San Francisco und lockte ihn unter dem Vorwand, er solle das Quecksilberbergwerk neu in Betrieb nehmen, ins ›Tal des Todes‹. Dort steckte er A. jedoch als Sklaven ins Bergwerk. Mit den A. abgenommenen Papieren verkaufte Roulin als A. auftretend dessen Pflanzung an ROBIN WALKER. A. wird von MARTIN ADLER (MARTIN VON -> ADLERHORST) gesucht, der seine Spur findet, aber selbst in die Hände Roulins fällt und im Bergwerk festgehalten wird. OSKAR

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STEINBACH befreit beide. (1047: irrtümlich MARTIN W.) (DH-DH: 1113, 1215, 1472, 1488) 5) MARTIN W.: irrtümlich für ARTHUR W. WILL: 1) Goldgräber; W. ist hoch, breitschultrig, stark. Er erschießt in San Francisco GEORG SANDER, mit dem er eine (nicht näher erläuterte) Rechnung zu begleichen hat. (JUWELENINSEL: 547) 2) Schiffsseiler auf der ›Jonathan‹; er wird nach dem Schiffbruch auf einer Südseeinsel als Posten aufgestellt. (Vgl. in EHRI-GR: BOB) (TUIFANUA: 203, 205) 3) Hausknecht bei MUTTER THICK in Hobokken (AUF DER SEE: 547) 4) Diener bei Lord EAGLE-NEST (DH-DH: 170) //943// DER LANGE WILL -> WILL DUNKER WILLERS, DANIEL: Deckname von SAM BARTH WILLIAMS: 1) Mitglied einer Bande von Stakemen im Llano estakado unter dem CAPITANO; W. ist ein Deckname, sein richtiger Name wird nicht erwähnt. Er gibt sich mit vier Begleitern, darunter PATRIK MORGAN, gegenüber BERNARD MARSHAL als Voyageur einer Pelzkompagnie aus und führt Marshal und drei Kaufleute durch den Llano. W. will sie in die Hände seiner Bande spielen, was aber von OLD SHATTERHAND (OS) verhindert wird. W. und seine Begleiter werden zunächst freigelassen. Als er von OS und SANS-EAR im Lager der Verbrecher überrascht wird, bringt er sich um. (DEADLY/GR 9: 99-114, 122, 126-29, 137f) 2) Kapitän der Vereinigte-Staaten-Brigg ›Union‹; Studiengenosse des Dichters und Westmanns RICHARD FORSTER; bei der Verfolgung des Verbrechers TOM WILSON nach Mexiko benutzen Forster und TIM SUMMERLAND W.s Schiff, um nach Vera Cruz zu gelangen. In DICHTER heuert vor der Rückfahrt von Vera Cruz nach Galveston ein Matrose bei W. an, in dem W. den von Forster verfolgten Wilson erkennt. W. benachrichtigt Forster und setzt Wilson auf einer Mississippiinsel aus, wo

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Summerland und Forster Wilson stellen. (DICHTER: 599f, 612ff PFAHLMANN: 205ff) 3) Deckname des BLAUROTEn METHUSALEM (METHUSALEM: 515) 4) -> SAM HALLER WILLMANN: österreichischer Wissenschaftler und Arzt; er ist 28 Jahre alt, blond, hat blaue Augen. Zusammen mit JOHANNES BERTHOLD reist er in Begleitung einer französischen Kompanie in Mexiko. Er ist ein mutiger Mann, der den französischen Offizieren verhaßt ist, weil die Marketenderin ZILLI in ihn verliebt ist. Er weist Zilli zunächst wegen ihres Standes und ihrer Aufdringlichkeit zurück. Als er von den Franzosen unter einem Vorwand - man hatte einen Brief von JUAN FRANZISKO bei ihm gefunden - erschossen werden soll, stellt sich Zilli mutig auf seine Seite. Danach ist Zilli seine ständige Begleiterin. W. nimmt am Gefecht um Fort Guadeloupe teil. (WR: IV 1508ff, 1528 1537 V 2060 VI 2416) WILLMERS: 1) (eigentl. JONAS FORBISCH): Sklavenhändler; er trägt eine karierte Hose, einen grauen Rock und einen gelben Panamahut. W. hinkt. Er hat sich auf den Raub von Mulattenkindern spezialisiert. W. hat vier Kinder BETTY KRONERs geraubt, die er über seinen Mittelsmann THANNY an den KANADABILL verkauft. TIM SUMMER//944// LAND und ABRAHAM LINCOLN befreien die Kinder. W. wird von Lincoln festgenommen, da er als Kassenräuber gesucht wird. (SELFMAN: 431, 446) 2) BETTY W.: Frau von 5); siehe unter BETTY HAMMER 3) BILL W.: Deckname ARTHUR VON STERNBURGs 4) EMIL W.: Deckname MIELOSLAWs 5) GUY W.: Mulatte; Mann von 2); Vater zweier Töchter; »sehr hübscher Kerl ... und braver, als die Farbigen gewöhnlich zu sein pflegen«; er ist zunächst Gehilfe seines Schwiegervaters (FRED HAMMER) in St. Louis, dann entdeckt er ein Ölvorkommen und wird ›Ölprinz‹. Bei ihm werden der KANADA-BILL und DAVID HOLMANN von TIM KRONER und ABRAHAM LINCOLN aufgespürt. Der Kanada-Bill und Holmann rächen sich dadurch, daß sie W.s Öltal in Brand setzen. file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/WILK_WIN.HTM[21/02/2024 12:34:35]

(THREE CARDE/ GR 15: 24, 53f, 64-68, 70-73) VON WILLMERS: Leutnant; er sucht mit seiner Truppe im Gebirge den entflohenen HAUPTMANN (FRANZ VON -> HELFENSTEIN). (VS V: 1909-15) WILLRICH: irrtümlich für HINRICH DER ALTE WILLRICH: Bewohner der Insel Neuwerk; er erzählt Gespenstergeschichten und Legenden. (nur erwähnt) (QUITZOWS: 295) WILM: süderländischer Matrose (ZEPTER: 194) VON WILMERSDORF: preußischer Leutnant; Freund von HUGO VON KÖNIGSAU; er soll Brautführer von MARGOT RICHEMONTE sein, doch GEBHARD LEBERECHT VON -> BLÜCHER übernimmt dieses Amt. (W: 600 / ULAN II: 785) WILSON: 1) englischer Major in Indien; Mann von 2); MERICOURT hetzt ihn wegen eines angeblichen Verhältnisses seiner Frau mit ALPHONS MALETTI gegen diesen auf. (nur erwähnt) (JUWELENINSEL: 162) 2) Frau von 1); sie ist eine Schönheit. Da sie streng moralisch ist, weist sie MERICOURTs Annäherungsversuche zurück. (nur erwähnt) (JUWELENINSEL: 162f) 3) EDGAR ALLAN W.: zuverlässiger und erfahrener Präriejäger aus Montana; er »war vom Kopf bis zum Fuße ganz in gegerbte Damhirschhaut ... gekleidet, trug einen leichten, vielfach zerknitterten Filzhut auf dem Kopfe und hatte nach Art der nordamerikani//945// schen Trappers eine ganze Ausrüstung von allen nöthigen Gegenständen an seinem Gürtel hangen. Die langrohrige Büchse in der Hand« (476f), ist er dem exzentrischen Engländer WILLIAM WALLERSTONE ein treuer und aufmerksamer Führer. (WALDLÄUFER: 476ff, 488f, 507ff, 519ff, 534ff, 539ff, 544ff, 553f, 561) 4) TOM W. (al. DON TOMASIO/(in DICHTER auch: al. TOMMASIO MOLEZ/

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FRANK HOLBORN/TOM HELLWORD): Betrüger; Anführer der Pfahlmänner; (Stief-)Bruder von ANTONIO MOLEZ; er »war ein noch ziemlich junger und schöner Mann, dessen dunkel sprühende Augen ganz prächtig zu dem tiefschwarzen, wohlgepflegten Vollbarte standen. Er war mit beinahe übermäßiger Eleganz gekleidet und saß mit seltener Leichtigkeit zu Pferde. Der breite Panamahut war ihm ein wenig aus der Stirn in den Nacken gerutscht und ließ eine dunkelrothe Narbe sehen, welche sich von der Nasenwurzel bis unter die Haare zog.« (144) Mit einer Bande von Pfahlmännern hatte W. den Trapper TIM SUMMERLAND im Llano estakado überfallen und ausgeraubt. Zusammen mit RICHARD FORSTER holt sich Summerland sein Eigentum von den Pfahlmännern zurück. Beim Kampf versetzt Forster W. einen Hieb mit dem Tomahawk in die Stirn, von dem eine Narbe bleibt. W. gibt sich in Stenton als reicher texanischer Plantagenbesitzer aus und schleicht sich in das Vertrauen des Bankiers OLBERS ein, dessen Tochter, MARGA OLBERS, W. zur Frau begehrt. Als Forster und Summerland zu Gast bei Olbers sind, erkennen sie W. wieder; W. flieht mit einer großen Summe Geldes, die er Olbers für Bodenspekulationen in Texas abgeschwindelt hat. Bevor W. Stenton endgültig verläßt, verschafft er sich mit Hilfe seiner Geliebten, der Terzerone SARAH, Zutritt zur Wohnung Forsters, den er bestiehlt. Nur durch die Aufmerksamkeit Margas wird verhindert, daß W. Forster ermordet. Mit der als Knabe verkleideten Sarah flieht W. nach Mexiko zu seinem (Stief-)Bruder, der den Grafen HERNANO und dessen Frau mit einer Bande Braveros überfallen will. W. soll dann als Retter des Grafen auftreten und reiche Belohnung kassieren. Der Überfall wird von Forster und Summerland vereitelt, die W. verfolgen. W. wird in Moralia verhaftet, bei einem Fluchtversuch von Forster niedergeschlagen, später zum Tode verurteilt und in Mexiko hingerichtet. In DICHTER bezeichnet sich W. bei dem Verhör nach seiner Festnahme als TOMMASIO MOLEZ, geboren in St. Juan Bautista, seit 12 Jahren in Brasilien wohnhaft. Während des Transportes nach Mexiko-City wird er von Braveros befreit und flieht nach Vera Cruz. Dort stattet ihn der Wirt FRANZISKO SALDANO mit falschen Papieren aus, mit denen W. als Matrose FRANK HOLBORN auf der ›Union‹ bei Kapitän WILLIAMS anheuert. Dieser, ein Bekannter Forsters, erkennt W. jedoch und setzt ihn auf einer Mississippiinsel aus. Die von Williams benachrichtigten Forster und Summerland laufen die Insel an. W. nennt sich nun TOM HELLWORD aus Savannah (Georgia) und gibt an, Überlebender der havarierten ›Iowa‹ zu sein. Bei der Festnahme versucht W., Forster mit einer Handspeiche anzugreifen, dabei wird er von Summerland erstochen. (DICHTER: 590, 598ff, 612, 614f PFAHLMANN: 140, 143ff, 152, 164ff, 173ff, 180ff, 190ff, 200, 206, 213, 229, 231, 233) WILSON & LIGHT: Bankhaus in New York (nur erwähnt) (WzG IV: 1766) //946// WIMMERLIESE/WIMMERLINCHEN: siehe ADELINE VON WIMPFEN, EMANUEL FELIX (Freiherr v.W.): französischer General; er übernahm nach der Verwundung MAURICE MAC-MAHONs den Oberbefehl über das französische Heer. (historisch) (nur erwähnt) (W: 1689 / ULAN V: 2041) STARKER WIND -> BITSIL-ILTSCHEH (Mogollon)

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SCHNELLER WIND: Apache; Neffe von STARKE HAND, fünf Jahre älterer Bruder von DER FLINKE HIRSCH; er wird von ROULIN im Quecksilberbergwerk im ›Tal des Todes‹ gefangengehalten. Nach seiner Befreiung durch OSKAR STEINBACH skalpiert er seinen Peiniger, den Bergwerksaufseher JUANITO ALFAREZ, bei lebendigem Leibe. (DH-DH: 1468f, 1492) WING-KAN: betrügerischer chinesischer Juwelier; er plant einen Anschlag gegen seinen Nachbarn und Konkurrenten HU-TSIN. W. läßt zwei Götterstatuen stehlen und im Garten Hu-tsins vergraben, dann erstattet er Anzeige. Der BLAUROTE METHUSALEM hat von diesem Plan erfahren, gräbt heimlich die Götter bei Hu-tsin wieder aus und bei W. selbst ein. W. wird verhaftet, aber aus Gründen der besonderen Justizgepflogenheiten in China vom TONG-TSCHI aus dem Gefängnis befreit und verschwindet, ohne bestraft zu werden. (METHUSALEM: 224-29, 240, 261-64, 272-75, 280-87, 290f) WINKELMANN: Wirt eines Lokals, in dem BAUER und FRANZ VON HELFENSTEIN verkehren (VS IV: 1656f) WINKLAY: Inhaber eines Boarding-house bei Fort Gibson; rothaariger Ire; er will WINNETOU keine Waren verkaufen, wird aber von ihm dazu gezwungen. (AUF DER SEE: 451, 467, 552, 564, 578ff GR 15: 118f, 122f, 131-35f) WINKLER: 1) bedeutender Schmuggler; er hilft den SEIDELMANNs bei ihrer Intrige gegen EDUARD HAUSER. (VS II: 687-97, 705-13) 2) Setzfehler für WINTER (Einsiedler) (VS VI: 2375) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//946// WINNETOU: I. WINNETOU tritt auf in: - OLD FIREHAND/WESTEN - BOTH SHATTERS //947// - WINNETOU (Neufassung von INN-NU-WOH) - AUF DER SEE - DEADLY DUST - ÖLBRAND - IM WILDEN WESTEN - WINDHOSE - BÄRENJÄGER - GEIST - SCOUT - SILBERSEE - GR 19-22 - ÖLPRINZ - GR 7 - GR 8 - GR 9 - MUSTANG - GOTT LÄßT SICH

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- BLIZZARD - GR 24 - MUTTERLIEBE - (GR 33) II. Andere Namen WINNETOUs in GR 21: - BEN ASRA (278) - WINNETOU EL HARBI W'NASIR (WINNETOU, KRIEGER UND SIEGER) (349) in BLIZZARD: - MR. BEYERs INDIANER (570) III. Herausragende Aktivitäten/Besonderheiten in FIREHAND/WESTEN (nicht in GR 8 aufgenommene Besonderheiten): - W ist leidenschaftlicher Zigarrenraucher; er ißt den Stummel auf. (139/34f) - W hat Angst vor einem Eisenbahnzug. (141/41f) in BOTH SHATTERS: - W ist der Schwager von JOSIAS PARKER. in AUF DER SEE/GR 15: - Zweikampf mit MATTO-SIH (RICCARROH), der von W. brutal skalpiert wird, während er mit SAM FIRE-GUN kämpft. (AUF DER SEE: 516 GR 15: 167f) - W reist mit Sam Fire-gun (u.a.) nach Deutschland. (822ff) in DEADLY: //948// - W will das Grab seines ehemaligen Feindes TSCHU-GA-CHAT schänden. (555 / nicht in GR 9

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aufgenommen) in ÖLBRAND: - W hat dem ROTEN OLBERS mit dem Tomahawk die rechte Gesichtshälfte abgeschlagen. (166) - W rettet die Kinder des ›Ölprinzen‹ WITTLER aus dem brennenden Öltal. (179) in WINDHOSE: - (nur erwähnt): W schrieb ein ›Sprechendes Leder‹ für BRENNENDE PFEIFE. (98) in BÄRENJÄGER: - Knieschuß (Hüftschuß) (145f) - Messer-Zweikampf mit MAKIN-OH-PUNKREH (HUNDERTFACHER DONNER) (170f) - Erzählung vom ersten Zusammentreffen mit OLD SHATTERHAND (OS) (Zweikampf) (nur GK 1. Jg.: 554) in SCOUT: - Zweikampf mit dem (anonymen) ICH-ERZÄHLER, der zur Freundschaft der beiden führt (600, 602 / nicht in GR 8) in SILBERSEE: - W springt NANAP NEAV nach einer Beleidigung so an, daß diesem die Hirnschale und der Brustkorb eingetreten werden. (422) in GR 20: - W.s Pferd heißt Iltschi (256) in GR 21: - W in Dresden (248) - W in Ägypten/Tunesien (262 pass., 304, 325f) - Meisterwurf mit dem Tomahawk auf eine Lanze (352f) in GR 7: - Zweikampf mit OS, dabei verletzt er diesen schwer (593ff) in GR 19:

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- Knieschuß (326-30) - Bärenjagd mit OS (421) in GR 8 (FIREHAND (WESTEN)/SCOUT): - W skalpiert PARRANOH. (445) - Liebeswerbung um RIBANNA als Rivale OLD FIREHANDs (als W fast noch ein Knabe war (502f) in GR 9 (DEADLY/IM WILDEN WESTEN): - W bringt HOLFERT kaltblütig um. (167) - W wünscht sich ›Ave Maria‹ gesungen. (421f) - Religionsgespräch mit OS (423-29) - Todesahnung (462) - W wird von einer Kugel tödlich getroffen. (470) - W wünscht sich im Sterben nochmals das ›Ave Maria‹. (473) - W bekennt, ein Christ zu sein, und stirbt. (474) //949// - W.s Testament (511f) in GR 24: - W. hat eine Reihe berühmter Vorfahren. (131) - W. hat wunderbare »helle« (!) Augensterne. (275) - W.s Augen (279) - Frau VON HILLER küßt W. die Hand. (298) - W. verschenkt am Weihnachtsabend Gold an AMOS SANNEL, HERMANN ROST, EMIL REITER und CARPIO. (607) in GR 33: (nur erwähnt) - W. war der besondere Liebling TATELLAH-SATAHs. (21ff) - W.s wirkliches Testament (236-40, 244, 251-266)

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- W.s Wesen, seine symbolische Bedeutung (285) - W.s Leben am Mount Winnetou (421f) - W.s Wohnung bei Tatellah-Satah (428f) - W.s Arbeitszimmer (429) - W. hat ein Passiflorenkreuz angelegt. (476f) - Lesung aus W.s Testament (522f) ***** Der Ruhm Karl Mays ist zu einem großen Teil auf die Wirkung seiner beiden überragenden Ich-Figuren OLD SHATTERHAND und KARA BEN NEMSI zurückzuführen und auf seine dritte omnipotente Heldengestalt, auf Winnetou, den Häuptling der Mescalero-Apachen, der mehr noch als die beiden IchErzähler zum Mythos wurde: »Obwohl es Winnetou niemals gab, wirkt die Persönlichkeit von Karl Mays Romanfigur noch heute auf uns. Obwohl Geronimo seine reale Lebensgeschichte erzählte, hat er eigentlich keine Wirkung auf uns. Geronimo ist Realität. Winnetou ist Wirklichkeit.« 1 An der Gestaltung der Figur hat May von Beginn seines literarischen Schaffens (1875) bis zu seinem letzten Roman (›Winnetou IV‹ 1909) gearbeitet. Die Entwicklung der Figur läuft dabei weitgehend parallel mit der des weißen Helden der Amerikaromane. Auffällig ist, daß May in den neunziger Jahren, als er die Old-Shatterhand-Legende aufbaute (seinen Lesern vortäuschte, er, der Schriftsteller Karl May, sei identisch mit seiner Figur, mit dem omnipotenten Westmann Old Shatterhand, und habe dessen Abenteuer wirklich selbst erlebt), auch die Winnetou-Figur biographisch ›belebte‹: »Winnetou war geboren 1840 und wurde erschossen am 2.9.1874. Er war noch herrlicher, als ich ihn beschreiben kann«, schrieb May am 21.3.1899 an Sophie von Stieber;2 später verschenkte May Haare vom »berühmten blauschwarzen Schopf des Verblichenen«3 an Verehrer - aber es waren Pferdehaare, und der Schwindel flog auf ... Die Versuche, ein historisches Vorbild für Mays Winnetou auszumachen, sind bislang noch ohne befriedigendes Ergebnis geblieben.4 Besser ist die Forschungslage hinsichtlich der literarischen Vorlagen der Figur. May hat sich durch den exotisch-ethnographischen Abenteuerroman des 19. Jahrhunderts und seine sogenannte ›primitivistische‹ Variante (französische Frühromantik) anregen //950// lassen. François-René Chateaubriand zelebriert in seinen 1801 und 1805 erschienenen Romanen ›Atala‹ und ›Rene‹ eine melancholische Europamüdigkeit mit gleichzeitiger Verherrlichung des Indianerlebens, das als tragisch untergehende Kultur geschildert wird. Typisch für diese Variante des exotischen Abenteuerromans, zu der auch Coopers Lederstrumpf-Erzählungen gehören, ist das Auftreten von ›edlen Wilden‹ (Chateaubriand: Outougamiz; Cooper: Unkas/Chingachgook), die sich durch ihre Gesinnung und ihr Verhalten von dem ›primitiven‹ Verhalten anderer Indianer (z.B. Coopers Magua) unterscheiden. Für May noch bedeutender sind die Abenteuerromane aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts, die im Südwesten der USA und im Norden Mexikos spielen, also ›Die Skalpjäger‹ des Iren Mayne Reid (1851) und ›Der Waldläufer‹ von Gabriel Ferry (1853).

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Noch nicht restlos geklärt ist die Frage nach der Herkunft des Namens. Albert Stütz gibt die Bedeutung zunächst mit ›Brennendes Wasser‹ an. Er entnimmt dem Tagebuch des Mayfreundes Ernst Abel eine Geschichte, die Karl May vor einer Anzahl von Verehrern am 25.3.1898 erzählte: INTSCHU TSCHUNA, »Winnetous Vater, wurde von allen Apatschenstämmen, mit Ausnahme eines einzigen, als oberster Anführer anerkannt. Er begab sich in Begleitung Winnetous zu diesem abtrünnigen Stamm, um auch dort seine Anerkennung durchzusetzen; beide wurden jedoch gefangengenommen und mit dem Tod bedroht. Das Dorf, in dem die Gefangennahme stattfand, lag an einem kleinen See, dessen Oberfläche mit einer Naphtaschicht bedeckt war. Nun erklärten diese Apatschen: ›Wenn Winnetou imstande ist, den See lebend zu durchschwimmen, so erhalten beide die Freiheit und Intschu-tschuna wird als Oberhaupt anerkannt. Die Naphtaschicht wurde hierauf in Brand gesteckt, Winnetou (der damals 13 Jahre alt war) von seinen Fesseln befreit. Er sprang sofort ins Wasser und blieb lange Zeit verschwunden, so daß er für tot gehalten wurde; er tauchte aber unerwartet mitten unter den Apatschen wieder auf, mit Brandwunden bedeckt und seines schönen Haars durch das Feuer beraubt. Dieses Ereignis verschaffte Intschu-tschuna die Anerkennung als Oberhaupt durch den bisher feindlich gesinnten Stamm, Winnetou aber den Ehrennamen 'Brennendes Wasser›«5 Stütz stellt dann aber fest, daß es in der Apachensprache keine Wörter gibt, die der Übersetzung entsprechen. In dem Werk ›Zwölf Sprachen aus dem Südwesten Nordamerikas‹ von Albert S. Gatschet (1876), das Karl May nachweislich benutzte, fand er aber das Wort ›vintu‹ aus der Diggersprache, das mit ›Indianer‹ zu übersetzen ist. Da aber der Name Winnetou schon 1875 von May geschaffen wurde, kommt Gatchets Buch letzlich nicht als Quelle für den Namen in Frage.6 1989 lieferte Werner Poppe einen weiteren Deutungsversuch: In George Catlins ›Die Indianer Nordamerikas‹ (deutsch 1848 von May nachweislich benutzt), wird ein Blackfeet-Häuptling namens Wun-nes-tou erwähnt. Ganz überzeugend fällt die Theorie, das sei Mays Anregung für den Namen seines Indianerhelden, nicht aus.7 Die von May selbst erfundene Legende um den Namen ist - wenn auch philologisch nicht hieb- und stichfest - die schönste und dem Charakter der Figur am angemessensten. In seiner Selbstbiographie ›Mein Leben und Streben‹ (LEBEN UND STREBEN 1910) schrieb May über seine frühe Redaktionszeit bei Münchmeyer und seine Arbeit für das ›Deutsche Familienblatt‹: »... ich (begann) sofort mit ›Winnetou‹, nannte ihn aber //951// einem anderen Indianerdialekt gemäß einstweilen INN-NU-WOH.« (185) Inn-nu-woh ist in der Tat der erste Indianer in Mays Werk. Der »finstere Kerl«, wie der ICHERZÄHLER ihn nennt, ist ein großer Häuptling der Sioux-Dakota und »best' Schwimm‹ in United States« (INN-NU-WOH 8). Er schlägt nach einer Beleidigung unmittelbar zu und schmettert seinen Gegner auf den Steinboden. Später rettet er die Tochter seines Widersachers vor einer ausgebrochenen Tigerin. Dank lehnt er stolz ab. Die Verbindung zu Winnetou ist zunächst schwer herzustellen. Lange hat man Mays Behauptung nicht ernstgenommen. 1980 aber wurde die 1878 erschienene Erzählung WINNETOU gefunden, die ein modifizierter Abdruck des Inn-nu-woh-Textes ist und in der der Indianer nun Winnetou heißt. Das erste Mal taucht die Figur Winnetou jedoch schon kurz nach der Inn-nu-woh-Geschichte in der Erzählung ›Old Firehand‹ (FIREHAND 1875) auf. Winnetou wird als »großer Häuptling« (125) der Apachen vorgestellt. Er nennt den Ich-Erzähler, der eine Frühform der Old Shatterhand-Figur ist,

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mehrfach seinen »Bruder«, hat aber mehr ein lehrerhaftes, als ein wirklich freundschaftliches Verhältnis zu ihm. Es werden gemeinsame Abenteuer mit wilden Bisons und feindlichen Indianern erwähnt. Obwohl die Figur nicht näher beschrieben wird, hat May sie sich wohl als älteren Mann vorgestellt, der seinen jungen weißen Freund in den Künsten des Westens unterrichtet hat. Er hat dem Weißen das hervorragende Pferd ›Swallow‹ geschenkt. Winnetou ist in dieser Erzählung ein ›edler Wilder‹, wobei die Betonung durchaus auf ›Wilder‹ liegt. So sammelt er die Skalpe seiner Feinde, inhaliert den Rauch von Zigarren »nach Indianerweise«, verschluckt dann den Stummel (139) und erschrickt vor der Eisenbahn (141). Er ist ein tapferer Kämpfer. FIREHAND ist eine der blutrünstigsten Erzählungen Mays, noch ganz in der Tradition Mayne Reids, Gabriel Ferrys und Coopers stehend. So ist von einer Schonung der Feinde keine Rede. Die Freundschaft zwischen dem Erzähler und dem Indianer ist vornehmlich eine Kampfgemeinschaft. Es wird erzählt, wie Winnetou einst (in GR 8 nachgetragen: als er fast noch ein Knabe war) mit OLD FIREHAND um die Liebe RIBANNAs warb. Sie wählte Old Firehand. Später begehrte der weiße Jäger TIM FINNETEY die schöne Indianerin. Er überfiel das Lager ihres Stammes, als die Krieger abwesend waren, und tötete Ribanna und ihre jüngste Tochter. Seinen Racheschwur kann Winnetou mit Hilfe des Erzählers am Schluß der Erzählung erfüllen. Zwar überwiegen in FIREHAND die kämpferischen Akzente der Figur, doch sind auch schon ›edlere‹ Züge angelegt. So zerbricht die Freundschaft mit Old Firehand nicht an der gescheiterten Werbung Winnetous um Ribanna, Winnetou verspricht der Tochter der beiden sogar seinen besonderen Schutz. In ›Die Both Shatters‹ (BOTH SHATTERS) - 1881 erschienen, aber wahrscheinlich eine der frühesten Geschichten Mays, von der vermutet wird, sie sei schon vor 1877 erschienen - wird Winnetou nur erwähnt. JOSIAS PARKER, einer der Both Shatters, hatte WINNETOUs SCHWESTER geheiratet, die von SCHA-TUNGA, einem Häuptling der Yankatou-Sioux, ermordet wurde. In den Erzählungen seines Schwagers ist Winnetou ein stolzer, unerschütterlicher Krieger. In dem Roman ›Auf der See gefangen‹ (AUF DER SEE 1878) wird Winnetou zum ersten Male ausführlich beschrieben: »Sein Gewand war sauber und sichtlich gut gehal//952// ten, eine außerordentliche Seltenheit von einem Angehörigen seiner Rasse. Sowohl der Jagdrock als die Leggins waren von weichgegerbtem Büffelkalbleder ... höchst sorgfältig gearbeitet und an den Nähten zierlich ausgefranst; die Mocassins waren aus Elennhaut und nicht in fester Fußform, sondern in Bindestücken gefertigt ... Die Kopfbedeckung fehlte; an ihrer Stelle war das reiche, dunkle Haar in einen Knoten geschlungen, welcher turbanartig auf dem stolz erhobenen Haupte thronte.« (467) Das Auge wird als dunkel und scharf bezeichnet. Sein Auftritt ist imponierend: Der Besitzer eines Store (WINKLAY) will ihn zunächst nicht bedienen, dann als er erfährt, daß Winnetou Gold bei sich hat bietet er ihm Brandy an. Winnetou lehnt ab. Der Wirt weigert sich daraufhin, Winnetou Pulver und Kugeln zu verkaufen. Winnetou appelliert an die Menschlichkeit des Weißen: »›Wir Alle sind Brüder; wir Alle müssen sterben, wenn wir kein Fleisch schießen können; wir Alle müssen Pulver und Kugeln haben.‹« (488) Erst als auch das nichts nutzt, greift er zur Waffe. Die Situation ändert sich schlagartig, als er seinen Namen nennt: »Das Wort hatte eine überraschende Wirkung. Kaum war es ausgesprochen, so traten die Angegriffenen mit allen Zeichen der Achtung und Ehrerbietung von ihm zurück. Winnetou war ein Name, der selbst dem kühnsten Jäger und Fallensteller Respect einflößen mußte. Der Indianer war der berühmteste Häuptling der Apachen.« (468)

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Die Apachen, einst als hinterlistige Feiglinge verschrieen, hatten sich unter Winnetous Führung »nach und nach in die geschicktesten Jäger und verwegensten Krieger verwandelt; ihr Name wurde gefürchtet ... an jedem Lagerfeuer und im kleinsten Boarraume ebensowohl wie im Salon des feinsten Hotels (bildete) Winnetou mit seinen Apachen den stehenden Gegenstand der Unterhaltung.« (468) Winnetou war schon oft »über den Mississsippi« gekommen, um die »Dörfer und Hütten der Bleichgesichter« zu sehen und mit dem Präsidenten der Vereinigten Staaten zu sprechen. Er reiste dazu allein nach Washington. »Er war der einzige Häuptling der noch ununterjochten Stämme, welcher den Weißen nicht übel wollte.« (468) Winnetou ist auch bedeutender als in der FIREHAND-Geschichte an der Handlung beteiligt. So übernimmt er bei der Aktion gegen die Oglala, die einen Zug überfallen wollen, den Oberbefehl. May hat das Kampfgeschehen weitgehend aus FIREHAND übernommen, so erleben wir Winnetou dann doch eigentlich nicht mehr zu seinem vorherigen Auftritt passend als wilden, blutrünstigen Kämpfer, der seinem besinnungslos daliegenden Erzfeind RICCARROH den Skalp bei lebendigem Leibe abreißt und diesen Triumph mit einem markerschütternden Schrei feiert. Die Handlung verlagert sich nach San Francisco und endet in Deutschland. Winnetou spielt deshalb keine große Rolle mehr. Interessant ist, daß er mit nach Deutschland kommt. Er will aber nicht im Schloß MAX VON SCHÖNBERGWILDAUENs schlafen, sondern übernachtet im Schloßpark: »›wie es thun die Kinder seines Volkes von Jugend auf.‹« (824) Ein erster Schritt auf dem Weg zum Edelindianer war in AUF DER SEE getan, doch wurde durch den Rückgriff auf die ältere Geschichte der Prozeß unterbrochen. Ähnlich ist es in der teilweise parallel erschienenen Überarbeitung der INN-NU-WOH-Geschichte, die unter dem Titel WINNETOU ab Oktober 1878 erschien (Winnetous Auftritt in AUF DER SEE erschien etwa im August 1878, der Roman insgesamt lief bis zum Ende des Jahres). Die Umbenennung der Titelfigur deutet darauf hin, daß May durch die //953// FIREHAND-Geschichte Gefallen an Winnetou gefunden hatte und ihn nun (vielleicht wie Cooper seinen Chingachgook als Held all seiner Lederstrumpfgeschichten verwandte) als seine exklusive indianische Heldenfigur einsetzen wollte. Winnetous Berühmtheit, der Wandel seiner Apachen, seine Reisen - auch die nach Washington - werden mit den gleichen Worten geschildert, wie in AUF DER SEE. Die Beschreibung wird nicht sehr glücklich, da hinter die passendere aus AUF DER SEE zurückfallend, neu gefaßt: »Er schien im Anfange der fünfziger Jahre zu stehen, seine nicht zu hohe Gestalt war von ungewöhnlich kräftigem und gedrungenem Bau, und insbesondere zeigte die Brust eine Breite, die einen hoch aufgeschossenen und langhalsigen Yankee in die respectvollste Bewunderung zu setzen vermochte. Der Aufenthalt im civilisierten Osten hatte ihn genöthigt, eine dort weniger auffällige Kleidung anzulegen, aber das dichte, dunkle Haar hing ihm in langen, schlichten Strähnen bis weit über die Schultern herab, im Gürtel trug er ein Bowiemesser nebst Kugel- und Pulverbeutel, und aus dem Regentuche, welches er malerisch um die Achsel geschlungen hatte, sah der verrostete Lauf einer Büchse hervor, die vielleicht schon manchem ›Westmanne‹ das letzte Valet gegeben hatte.« (479) Im Sinne der Aufwertung seines indianischen Helden hat May die Tiger-Episode aus INN-NU-WOH für WINNETOU bearbeitet. Als der Vater des Mädchens, der Winnetou zuvor als Feigling bezeichnet hatte, ihm seinen Dank aufzwingen will, reagiert der Apache hoheitsvoll: »Der Indianer drehte sich langsam um und maß den Sprecher mit ernstem Blicke vom Kopfe bis zu den Füßen herab. Seine Gestalt reckte sich file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/WINNETOU.HTM[21/02/2024 12:34:36]

in die Höhe; seine Augen blitzten leuchtend über die Umstehenden, und seine Stimme klang scharf und hell, als er ... sprach ... ›Der weiße Mann irrt. Die rothen Männer haben keinen Muth und kein Herz; sie sind keine Menschen ...‹ ... Mit stolzem Neigen des Hauptes wandte er sich um ... Noch lange sah man sein reiches, mähnenartiges Haar im Winde wehen; noch länger lag der Klang seiner Stimme den Hörern im Ohre, am längsten aber dachte man an den Edelmuth, mit welchem er dem Colonel Böses mit Gutem vergolten hatte.« (491) Der Erzähler beendet seine Geschichte mit der Mitteilung, er habe Winnetou später wiedergetroffen und mit ihm zahllose Abenteuer in der Prärie erlebt; er nennt ihn »den besten, treuesten und edelsten meiner Freunde« (491). Die 1878 erschienenen Winnetou-Erzählungen stellen eine wichtige Station auf dem Weg zum Mythos Winnetou dar. May wertete die in der Indianerliteratur der damaligen Zeit wie Tiere beschriebenen Apachen zu einem Stamm von edlen Wilden auf, stellt Winnetou als indianischen Helden und Staatsmann von hohem Charakter und bedeutenden geistigen und politischen Fähigkeiten dar. Die konkrete Auseinandersetzung mit dem Roman ›Der Waldläufer‹ von Gabriel Ferry, den Karl May 1879 »für die Jugend« bearbeitete, hatte besondere Auswirkung gerade auf die Gestaltung Winnetous. Der indianische Held in Ferrys Roman ist der Comanche Rayon-Br-lant (Brennender Strahl - bei May heißt die Figur FALKENAUGE). Die Übersetzung erinnert an Mays Übersetzung des Namens Winnetou mit ›Brennendes Wasser‹. Wichtig für die Winnetoufigur wurden nicht die Aktivitäten Falkenauges, sondern seine Beschreibung. Man vergleiche die Passage aus dem Waldläufer mit dem Bild //954// Winnetous, das 1880 in dem Roman Deadly Dust (DEADLY/GR 9) von Winnetou gegeben wird: »Die eleganten, nervigen Körperformen und der elastische, stolze Schritt mit welchem der junge Krieger eintrat, mußten sofort imponiren. Seine breiten Schultern und seine starke Brust waren nackt; um seine engen, gerundeten Hüften schlang sich eine feine Decke von Santillo, in glänzenden, verschiedenartigen Farben schillernd. Gamaschen von scharlachrothem Tuche bedeckten seine Unterschenkel; von Pferdehaar gestickte Kniebänder und merkwürdig aus Stachelschweinsborsten gearbeitete Eicheln umschlossen über den Knöcheln diese Gamaschen, und die Füße staken in den kunstreichen Moccassins ... Sein Kopf war, mit Ausnahme eines Büschels kurzer Haare, der wie ein Helmbusch aussah, ganz geschoren und mit einem höchst sonderbaren Schmucke bedeckt. Es war ... eine Art schmalen Turbans, aus zwei malerisch um seine Stirn

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»Die zierlichen, nervigen Körperformen und die Spannkraft einer jeden seiner Bewegungen hätten auch dem stärksten, erfahrensten Trapper imponirt. Seine breiten Schultern und seine starke Brust waren nackt und von zahlreichen Narben bedeckt. Um seine engen, gerundeten Hüften schlang sich eine feine Decke von Santillo, in glänzenden, verschiedenartigen Farben schillernd. Eine kurze, prächtig gegerbte Wildlederhose legte sich eng um seine muskulösen Oberschenkel und war an den Seiten mit den Scalplocken getödteter Feinde geschmückt. Gamaschen von scharlachrothem Tuche bedeckten seine Unterschenkel; Kniebänder, von Menschenhaar geflochten, welches jedenfalls auch von den Scalpen der Feinde stammte, und aus Stachelschweinsborsten gefertigte Eicheln umschlossen über den Knöcheln und unterhalb

gewundenen Tüchern bestehend. Die glänzende, trockene Haut einer ungeheuren Klapperschlange schlang sich durch die Falten des Turbans, und sowohl der noch mit den Klappern versehene Schwanz als auch der mit spitzigen Zähnen bewehrte Kopf des Thieres hingen an jeder Seite seiner Schulter herab. Wäre sein Gesicht von den entstellenden Malereien frei gewesen, so hätte man eine echt römische Nase, eine hohe Stirn, auf welcher Muth und Biederkeit thronten, einen kühn geschnittenen Mund und zwei Augen bewundern können, welche bestimmt sein schienen, durch ihren Blick zu herrschen. Die fast unmerklich hervortretenden Wangen störten die schöne Harmonie der Züge nicht, vielmehr gaben sie ihnen etwas eigenthümlich Fremdartiges, was den Be-

der Kniee diese Gamaschen und die Füße steckten in wirklich kunstreichen Moccassins, welche mit Zierrathen von Pferdehaar ausgeputzt waren. Von seiner Schulter hing das Fell eines grauen Bären. Wäre sein Gesicht nicht mit Kriegsfarben bemalt gewesen, so hätte man eine ächt römische Nase, eine hohe Stirn, auf welcher Muth und Biederkeit thronten, einen kühn geschnittenen Mund, und zwei Augen bewundern können, welche bestimmt zu sein schienen, durch ihren Blick zu herrschen. Die fast unmerklich hervortretenden Backenknochen störten die schöne Harmonie der Züge nicht, vielmehr gaben sie ihnen etwas eigenthümlich Fremdartiges, was den Beschauer fesseln mußte. Seine Waffen bestanden in einem leichtgekrümmten Scalpmesser, einem glänzenden Tomahawk, zwei Re-

//955// schauer fesseln mußte. Seine Waffen bestanden in einem leicht gekrümmten Skalpirmesser, einem glänzend geschliffenen Tomahawk, einem kunstvoll geflochtenen Lasso, welches in kurzen Bogen um seine Hüften hing, und einer Büchse, deren Holztheile eng mit silbernen Nägeln beschlagen waren. So wie er da stand ..., hätte er ruhig auf dem elegantesten Maskenballe einer der europäischen Residenzen erscheinen können, niemand würde geglaubt haben, daß all die beschriebenen Dinge der Savanne wirklich angehörten, so nett und sauber war jeder Zollbreit an ihm, und so elegant und gebieterisch zugleich seine ganze Erscheinung.« (WALDLÄUFER, 337f)

volvern, einem künstlich geflochtenen Lasso, welcher in kurzen Bogen um seine Hüften hing, und in einer gezogenen Doppelbüchse, deren Holztheile eng mit silbernen Nägeln beschlagen waren. So wie er hier saß ..., hätte er ruhig auf der Bühne oder auf einem der eleganten Maskenbälle einer europäischen Residenz erscheinen können, und Niemand würde geglaubt haben, daß alle diese Dinge dem wilden Westen gehörten, so nett und sauber war jeder Zollbreit an dem rothen Krieger, und so ritterlich und gebieterisch zugleich seine ganze Erscheinung.« (DEADLY, 536)

Die Beschreibung Falkenauges orientiert sich eng am Text Ferrys. Nur die Bewaffnung hat May hinzugefügt. Die berühmte Silberbüchse Winnetous hat möglicherweise ihr Vorbild in dem mit Messingnägeln beschlagenen Gewehr SANG-MELEs. In DEADLY hat May zum ersten Mal in seinem Werk seinen weißen Ich-Helden Old Shatterhand auftreten lassen, der als berühmter und wegen seines Jagdhiebes gefürchteter Held zu den Westmännern file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/WINNETOU.HTM[21/02/2024 12:34:36]

erster Garnitur zählt. Er zeichnet sich durch unübertreffliche Meisterschaft in allen Künsten des Westmannslebens (Fährtendeuten, Schießen, Kämpfen mit allen Waffenarten) aus. Diesem Helden wollte May einen ebenbürtigen Freund an die Seite stellen. Da kam ihm die Vorlage Ferry gerade recht. Er wandelte seinen indianischen Krieger Winnetou vom in den mittleren Jahren stehenden Mann in einen jugendlichen Helden um, der nicht nur durch den Ruhm seiner Tapferkeit und seiner Unbesiegbarkeit, sondern auch durch sein Äußeres, das nach klassisch-römischem Schönheitsideal und nach deutschen Reinlichkeitsvorstellungen gestaltet ist, unter allen Indianern herausragt. Die Freundschaft mit Old Shatterhand ist noch etwas distanziert, obwohl Winnetou ihn vertraulich »Shar-lih« nennt. Es wird angedeutet, daß die Freundschaft darauf zurückgeht, daß Winnetou einst den von einem Grizzly schwer verwundeten Old Shatterhand gesundpflegte. Im Verlaufe der Erzählung wird aus der Kampfgemeinschaft echte Freundschaft. Der Figur haften in DEADLY noch immer Züge der vorangegangenen Kriegerkonzeption an; Winnetou ist noch nicht ganz Edelindianer, so erschießt er kaltblütig den Verbrecher HOLFERT und will das Grab eines feindlichen Häuptlings (TSCHU-GA-CHAT) schänden, er lehnt es auch ab, mit seinen Feinden, den Comanchen das Calumet des Friedens zu rauchen. //956// Schon in der nächsten Amerika-Erzählung, in ›Im 'wilden Westen‹ Nordamerica's' (IM WILDEN WESTEN/GR 9), die 1883 erschien, von der Roland Schmid jedoch vermutet, es gäbe eine etwa 1881 gedruckte (noch nicht entdeckte) Erstfassung,8 läßt May Winnetou sterben. Die Beschreibung Winnetous ist mit der aus DEADLY weitgehend identisch. Zusätzlich beschrieben wird seine Haartracht: »Sein Kopf war unbedeckt, und er trug das Haar in einen hohen Schopf geflochten, aus welchem das Häuptlingszeichen, mehrere Rabenfedern, hervorragten; dadurch erhielt diese Frisur ein helmartiges Aussehen, welche das Kriegerische seines Ausdruckes erhöhte.« May gibt dann ein Charakterbild: »Das also war der Mann, dessen Name an jedem Lagerfeuer lebte, dessen Ruf von dem einen Meere bis zum andern reichte, und dessen Thaten in jedem Munde waren. Verehrt von den Freunden, war er zugleich geachtet und gefürchtet bei den Feinden. Er hatte noch niemals einem Gegner den Rücken gewandt, aber er war fern jedem Bludurste, und Gerechtigkeit leitete alle seine Handlungen.« (99)9 Die Schilderung des unverhofften Treffens der beiden Freunde Winnetou und Old Shatterhand zeigt, daß May das Verhältnis jetzt entschieden intimer gestalten wollte, als in den Erzählungen davor: »Ja, das war er, der Held so vieler Abenteuer, der einzige Indianer, den ich von Herzen lieb gewonnen hatte, der herrliche stolze Krieger10 ... ›Schar-lih!‹ rief er frohlockend ... Er öffnete die Arme, und wir lagen uns am Herzen. ›Schar-lih, shi shteke, shi ntaye Charles, mein Freund, mein Bruder!‹ rief er, beinahe weinend vor Freude. ›Shi inta ni inta, shi itchi ni itchi mein Auge ist Dein Auge, und mein Herz ist Dein Herz!‹ ... Er blickte mich immer von Neuem mit liebevollen Augen an; er drückte mich immer von Neuem an seine Brust ...« (64/98 GR 9, 389) Überhaupt wird die Figur nun weicher gezeichnet - auch äußerlich: Winnetou hat jetzt auch eine Friedenspfeife umhängen. Deutlich wird die Wandlung in der Helldorf-Episode. Winnetou hört die Siedler ein Ave Maria singen. Er fühlt sich durch den Gesang so angerührt, daß er sie bittet, es für ihn noch einmal vorzutragen. Im Anschluß an dieses Erlebnis spricht Winnetou mit Old Shatterhand über Tod und Religion. Im Gegensatz zu den religiösen Gesprächen zwischen HALEF und Kara Ben Nemsi, die meist auch humoristische Untertöne haben und zudem aus der Distanz des Herr-Diener-Verhältnisses

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geführt werden, handelt es ich hier um ein Gespräch zwischen gleichrangigen Freunden: Nachdem Old Shatterhand Winnetou davon überzeugt hat, daß der christliche Glaube gegenüber den indianischen Vorstellungen »Ruhe, Frieden, Trost« spenden kann, erzählt er »von dem Glauben der Bleichgesichter«: »ich redete zu ihm in jenem milden, überzeugungsvollen Tone, welcher zum Herzen dringt, jedes Besserseinwollen vermeidet und den Hörer gefangennimmt, obgleich er diesen denken läßt, daß er sich aus eigenem Willen und Entschließen ergeben habe ... Es war ein liebevolles Netzauswerfen nach einer Seele, die wert war, aus den Banden der Finsternis erlöst zu werden.« (GR 9, 427) Das Glaubensgespräch, überhaupt die missionarische Tätigkeit Old Shatterhands, gründet hier nicht allein in dem Sendungsbewußtsein dieser Figur, wichtig ist vielmehr, daß beide Freunde so weit eins werden, daß sie auch im Glauben einig sein wollen: »›Mein Bruder Schar-lih hat recht gesprochen. Winnetou hat keinen Menschen geliebt als ihn allein; Winnetou hat keinem Menschen vertraut als nur seinem Freunde, der ein Bleichgesicht ist und ein Christ ... Er hat seinen Bruder Winnetou niemals getäuscht und wird ihm auch //957// heut die Wahrheit sagen. Das Wort meines Bruders gilt mehr als das Wort aller Medizinmänner ...‹« (GR 9, 426f) Nach dem Gespräch und nachdem er nochmals das Ave Maria gehört hat, erklärt Winnetou: »›Winnetou wird die Töne seiner weißen Freunde nie vergessen. Er hat geschworen, von jetzt an nie mehr den Scalp eines Weißen zu nehmen, denn die Weißen sind die Söhne des guten Manitou, der auch die rothen Männer liebt!‹« (169/GR 9, 429) Warum May seinen indianischen Helden, nachdem er ihn zum ersten Mal als Edelmenschen gezeichnet hat, direkt sterben ließ, ist noch nicht ergründet worden. Winnetou wird bei der Befreiung der HelldorfSiedler durch die Kugel eines Oglala getötet. Im Sterben läßt er sich das Ave Maria noch einmal vortragen. Dann »flüsterte er: ›Schar-lih, ich glaube an den Heiland. Winnetou ist ein Christ. Lebe wohl!‹« (237/GR 9, 474) Gegenüber den emotionsgeladenen Passagen gerade der Old ShatterhandWinnetou-Szenen überrascht, daß die Trauer Old Shatterhands über den Tod Winnetous nur angedeutet wird: »Was soll ich weiter erzählen? Käme doch bald die Zeit, in der man solche blutige Geschichten nur noch als alte Sagen kennt.« (237/GR 9, 474) Nach diesen Worten geht Old Shatterhand (nur in der frühen Fassung, nicht in GR 9) gewissermaßen zur Tagesordnung über und berichtet vom weiteren Schicksal der Helldorf-Siedler. In den ab 1883 geschriebenen Erzählungen und Romanen (Ausnahme: ›Der Scout‹ 1888) ändert sich bis zu Mays letztem Roman ›Winnetou IV‹ (1909) an der Konzeption der Winnetou-Figur nichts wesentliches mehr. Es werden nur noch Details nachgetragen. 1886 schrieb May für die Jugendzeitschrift ›Der gute Kamerad‹ den ersten seiner ausdrücklich für die Jugend konzipierten Romane ›Der Sohn des Bärenjägers‹ (BÄRENJÄGER). Darin paßt er die Beschreibung Winnetous dem Edelindianerstatus an: »Er war ganz so gekleidet wie Old Shatterhand, nur daß er anstatt der hohen Stiefel Mokassins trug. Auch eine Kopfbedeckung hatte er nicht. Sein langes, dichtes, schwarzes Haar war in einen hohen, helmartigen Schopf geordnet und mit einer Klapperschlangenhaut duchflochten. Keine Adlerfeder schmückte diese indianische Frisur. Dieser Mann bedurfte keines solchen Zeichens, um als Häuptling erkannt und geehrt zu werden. Wer nur einen Blick auf ihn richtete, der hatte sofort die Ueberzeugung, einen bedeutenden Mann vor sich zu haben. Um den Hals trug er den Medizinbeutel, die Friedenspfeife und eine dreifache Kette von Bärenkrallen, Trophäen, welche er sich selbst mit Lebengefahr erkämpft

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hatte. In der Hand hielt er ein doppelläufiges Gewehr, dessen Holzteile dicht mit silbernen Nägeln beschlagen waren. Dies war die berühmte Silberbüchse, deren Kugel niemals ihr Ziel verfehlte. Der Ausdruck seines ernsten, männlich schönen Gesichtes war fast römisch zu nennen; die Backenknochen standen kaum merklich vor, und die Hautfarbe war ein mattes Hellbraun mit einem leisen Bronzehauch. Das war Winnetou, der Apachenhäuptling, der herrlichste der Indianer. Sein Name lebte in jeder Blockhütte und an jedem Lagerfeuer. Gerecht, klug, treu, tapfer bis zur Verwegenheit, ohne Falsch, ein Freund und Beschützer aller Hilfsbedürftigen, gleichviel ob sie rot oder weiß von Farbe waren, so war er bekannt über die ganze Länge und Breite der Vereinigten Staaten und deren Grenzen hinaus.« (64) Trotz der ständig von May betonten Gleichrangigkeit der beiden Freunde ist bei genauerem Hinsehen Old Shatterhand stets die dominante Figur. Der Weiße übernimmt //958// immer die schwierigeren Aufgaben: im BÄRENJÄGER entführt er den Shoshonenhäuptling TOKVITEY, während Winnetou ihm nur die Zeltdecke hält, bei den Upsaroka-Zweikämpfen erhält Winnetou den etwas leichteren Gegner und kämpft im noch nicht entscheidenden ersten Kampf. Daß Old Shatterhand Winnetou überlegen ist, zeigt auch der Beginn der Freundschaft, den Winnetou Tokvi-tey erzählt: »›Das war am Rio Gila ... Winnetou war noch jung. Er wurde ausersehen, die Fährte der Komanchen zu suchen ... Er erhielt zehn Krieger, welche mit ihm ritten, und es gelang, die Spur des Feindes zu finden. Auf dem Rückwege sah er einen Rauch aufsteigen und schlich hinzu, um zu sehen, welche Männer an dem Feuer zu finden seien. Es waren fünf Bleichgesichter. Die Apachen standen mit den Weißen in Feindschaft; darum beschloß Winnetou, sie zu überfallen und sich mit ihren Skalpen zu schmücken. Der Ueberfall gelang den roten Männern, aber zu ihrem eigenen Schaden. Die Bleichgesichter wurden überrumpelt, aber sie waren tapfer, sie wehrten sich. Einer von ihnen war hinter einen Baum gesprungen und schoß einen Roten nach dem andern nieder. So starben vier Bleichgesichter, aber auch die zehn Apachen, welche mit Winnetou waren. Endlich waren nur noch das tapfere Bleichgesicht und Winnetou übrig. Der Weiße warf sein Gewehr weg und stürzte sich auf den Roten. Er riß ihn zu Boden und entwand ihm die Waffen. Winnetou war verloren; er lag unter dem Weißen und konnte sich nicht bewegen, denn dieser letztere war stark wie ein grauer Bär. Der Apache riß sein Jagdhemd auf und bot dem Feinde die nackte Brust. Dieser aber warf das Messer weg, stand auf und reichte Winnetou die Hand. Sein Blut war geflossen, denn Winnetou hatte ihn in den Hals gestochen, und dennoch schonte er das Leben des Apachen. Dieses Bleichgesicht war Old Shatterhand. Seit jener Zeit sind beide Männer Brüder gewesen, und sie werden Brüder bleiben, bis der Tod sie voneinander trennt.‹« (GK 1. Jg.: 554f diese Passage wurde von May für die Buchausgabe gestrichen.) Winnetou fährt fort: »›Und seit Winnetou seinen Bruder Old Shatterhand gefunden hat, ist ihm die Erkenntnis gekommen, daß der große Geist die Liebe ist, daß unser guter Manitou traurig sein Haupt verhüllt, wenn seine Söhne sich untereinander zerfleischen. Der Schöpfer der Erde hat seinen Sohn Je-su gesandt, um seinen roten und weißen Kindern wissen zu lassen, daß Friede sein soll in allen Ländern. Das Kriegsbeil soll vergraben sein und das Calumet der Versöhnung geraucht werden von Ort zu Ort, von Stamm zu Stamm. Der Häuptling der Schoschonen wird das nicht begreifen; er mag, wenn er es erfahren will, selbst mit Old Shatterhand sprechen. Winnetou hat keinen Mund zu dieser Rede; aber er reitet von Nord nach Süd, von Ost nach West, von Stamm zu Stamm, um durch sein Beispiel zu lehren und zu zeigen, daß die roten und weißen Kinder des großen Geistes in Liebe und Frieden bei einander wohnen können, wenn sie nur wollen ...‹« (GK 1. Jg.: 555 diese Passage wurde von May für die Buchausgabe file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/WINNETOU.HTM[21/02/2024 12:34:36]

gestrichen.) Mit der Edelmenschrolle verweichlicht das Bild Winnetous. Es wird androgyner, erhält stärker weibliche Züge. Das läßt sich an kleinen Änderungen der Beschreibung festmachen. Im auf den BÄRENJÄGER folgenden Roman ›Der Geist des Llano estakado‹ (GEIST) wird der als kriegerisches Attribut eingeführte Haarhelm nicht mehr erwähnt, die Haare hängen nun lang und weit über den Rücken herab. //959// Es wird betont, daß das Gesicht bartlos ist. Eindeutige Anzeichen lassen vermuten, daß May mit der Winnetou-Figur Erinnerungen, Vorstellungen, Grundhaltungen, die mit seinem Mutterbild in Verbindung stehen, verband.11 In seinem Roman ›Der Scout‹ (SCOUT/GR 8) versuchte Karl May, seinen weißen Wildwesthelden neu zu konzipieren. Es war ihm wohl deutlich geworden, daß seinem Old Shatterhand die vom Leser nachzuvollziehende, mitzuerlebende Vorgeschichte fehlte. So kreierte er einen neuen, einen anonymen Ich-Helden, den er als wahres Greenhorn an der Seite OLD DEATHs in den Westen ziehen läßt. Auch die Winnetou-Figur war von diesem Neubeginn betroffen; May mußte einen Winnetou darstellen, der noch nicht der Freund des Ich-Helden war. Winnetous Auftritt in diesem Roman gleicht dem in AUF DER SEE; May setzt seinen roten Helden geschickt in Szene: In einem Wirtshaus randalieren Rowdies, Winnetou tritt ein. »Es gibt Menschen, welche gleich im ersten Augenblicke der Begegnung, noch ehe sie ein Wort gesprochen haben, einen tiefen, unauslöschlichen Eindruck auf uns machen. Ohne daß eine solche Person sich freundlich oder feindselig verhalten hat, fühlt man deutlich, ob man sie hassen oder lieben werde. Ein solcher Mensch war dieser Indianer. Er trug ein weißgegerbtes und mit rother, indianischer Stickerei verziertes Jagdhemde. Die Leggins waren aus demselben Stoffe gefertigt und an den Nähten mit dicken Fransen von Scalphaaren besetzt. Kein Fleck, keine noch so geringe Unsauberkeit war an Hemd und Hose zu bemerken. Seine kleinen Füße steckten in mit Perlen gestickten Moccassins, welche mit Stachelschweinsborsten geschmückt waren ... die Lippen des vollständig bartlosen Gesichtes waren voll und doch fein geschwungen ... Die Wirkung seiner Persönlichkeit war so groß, daß sich bei seinem Eintreten eine wahre Kirchenstille einstellte.« (251/vgl. GR 8, 59f) Winnetous Stimme wird als wohlklingend, sonor bezeichnet. Es fällt auf, daß die Beschreibung, die durch die bekannte Schilderung der Waffen und des helmartigen Haarschopfes vervollständigt wird, männliche und weibliche Züge/Attribute fast gleichwertig mischt. Auf eine Bemerkung Old Deaths hin erzählt Winnetou von seinem Onkel (WINNETOUs ONKEL): »›Er wurde der Lehrer seines Neffen Winnetou und hat ihn unterrichtet, gut zu sein und die Sünde von der Gerechtigkeit, die Wahrheit von der Lüge zu unterscheiden‹« (252) Damit wird die Bildung und das souveräne Auftreten in der weißen ›Zivilisation‹ erklärt. Er zeigt auch gleich, was er von den Weißen hält: Einen ihn provozierenden Rowdy wirft er kurzerhand aus dem Fenster. Den Ich-Erzähler beachtet er nicht, blickt ihn sogar beim Abschied recht verächtlich an, da er meint, dieser sei nicht energisch genug gegen Rowdies vorgegangen. Gegen Ende des Romans wird der Erzähler (in SCOUT noch nicht Old Shatterhand !), der mit Old Death im Lager der Comanchen weilt, bei einem Angriff der Apachen auf das Lager in einen Kampf mit Winnetou verwickelt: »Eine dunkle Gestalt tauchte grad vor mir auf, sprang augenblicklich auf mich ein und warf mich zu Boden. Der Mann kniete auf mir und legte mir die Hände um den Hals, so daß ich keinen Laut ausstoßen konnte ... Er wollte mich erwürgen, ohne irgend ein Geräusch zu verursachen. Der Mann besaß eine ungeheure Körperstärke. Seine Finger lagen wie eiserne

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Klammern um meinem [!] Halse. Nur mit List konnte ich mich retten. Ich machte einige konvulsivische Bewegungen und streckte mich lang aus, wodurch in ihm der Glaube erweckt wurde, daß mir der Athem ausgegangen sei. Jetzt löste //960// er seine rechte Hand von meinem Hals, jedenfalls um nach dem Messer zu greifen, es mir in das Herz zu stoßen und mir dann denn Scalp zu nehmen. Mit der Linken hielt er mich noch fest, aber ich konnte doch einen Athemzug thun. Diesen Augenblick mußte ich benutzen. Ich bäumte mich empor und warf ihn ab. Er flog zur Seite auf den Boden und ich schnellte mich auf ihn, um nun meinerseits ihn beim Halse zu nehmen. Da erhielt ich einen Stoß gegen das Kinn, so daß mir der Kopf in den Nacken flog ein Knirschen und Prasseln in meiner linken Kinnlade ich achtete nicht darauf. Er hatte mir das Messer von unten herauf in diesselbe gestoßen; die Klinge war, wie sich später herausstellte, in die Mundhöhle gedrungen, ohne glücklicherweise die Zunge zu verletzen. Ich hatte ihn bei der Kehle und drückte ihm dieselbe so zusammen, daß seine Hand sich vom Griffe des Messers löste. Es blieb mir in der Wunde stecken. Er faßte meine Hände, um sie los zu bringen, er versuchte, mich abzuwerfen, vergebens. Für mich handelte es sich um Tod oder Leben, und ich nahm alle Kraft zusammen, mich zu retten. Keiner von uns beiden hatte bis jetzt ein Wort oder auch nur einen Laut hören lassen, jeder war nur darauf bedacht, den Feind nicht aufkommen zu lassen Er machte es mir ungeheuer schwer und entwickelte eine Gewandtheit, welche fast noch größer war, als seine Körperkraft. Mit aalglatten Bewegungen suchte er mir zu entschlüpfen. Aber es gelang ihm nicht. Endlich wurden seine Bewegungen langsamer und schwächer, und seine Hände lösten sich von den meinigen. Er lag still ... Ich hatte Winnetou besiegt!« (600/602 nicht in GR 8 übernommen) Winnetou, der den Ich-Erzähler für einen Verbündeten der Comanchen gehalten hatte, wird über seinen Irrtum aufgeklärt und freigegeben, er verabschiedet sich: »›Er wird den beiden Bleichgesichtern [sc. Old Death war hinzugekommen] dankbar sein, so lange er lebt.‹« (615) Etwas später beteuert er: »›Winnetou wurde während seines Lebens zum ersten Male besiegt; sein Leben und sein Scalp gehörten diesem jungen Manne ... Ihr könnt von dem Häuptlinge der Apachen Alles verlangen, was er vermag. Er wird es euch geben.‹ ... er ließ sich von mir das Totem [sc. das der Erzähler von INDA-NISCHO erhalten hatte] zeigen und vervollkommnete es durch einige Schnitte. Er schwor mir, weil ich ihn nicht getödtet, ewige Freundschaft.« (648/650 nicht in GR 8) Franz Kandolf meint dazu: »... noch nie ist die Zeremonie eines Freundschaftsschlusses trockener und nüchtener geschildert worden«12 Der junge Weiße erhält von Winnetou ein wertvolles Pferd aus Winnetous eigener Zucht geschenkt. Der Apache läßt den Weißen das Pferd besteigen, obwohl er wußte, daß es ihn sofort abwerfen werde: »Ich hätte den Hals brechen können! Ein ächter Indianerstreich.« (680 nicht in GR 8) Auch dieses Verhalten zeugt nicht von Seelenfreundschaft. Kandolf meint: »Der Leser hat den Eindruck, daß Winnetou kaum mit seinem weißen Bruder Freundschaft schließen würde, wenn dieser ihm nicht das Leben geschenkt hätte.«13 Erst zum Abschied wird Winnetou herzlicher: »Ein Indianer liebt es keineswegs, seine Gefühle zu äußern wie ein Weißer. Winnetou aber machte heute eine Ausnahme. Er umarmte mich, küßte mich auf die Wange ...« (682 nicht in GR 8) Dieses weichere Schlußbild paßt zur Haltung Winnetous, als er vor der Entscheidung steht, die eingeschlossenen Comanchen niederschießen zu lassen: »›Winnetou kennt weder Furcht noch Angst, aber der Rücken wird ihm kalt, wenn er daran denkt, daß er das Zeichen der Vernichtung geben soll.‹« (681/GR 8, 385) Möglicherweise ist das ambiva-

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//961// lente Bild Winnetous in SCOUT darauf zurückzuführen, daß May in diesem Roman versuchte, für seinen weißen Wildwesthelden eine Abenteurerbiographie zu schaffen. Der Versuch kann nicht als gelungen bezeichnet werden, und auch die Integration der eigentlich schon weitgehend vollkommenen WinnetouFigur in das neue Konzept ist nicht zufriedenstellend. Im auf SCOUT folgenden Amerikaroman ›Der Schatz im Silbersee‹ (SILBERSEE 1890/91) und in ›Satan und Ischariot I-III‹ (GR 20-22 entstanden 1891/92) kehrt May wieder zu dem vom BÄRENJÄGER bekannten Winnetoubild zurück. Zwei Beispiele aus diesen Werken machen deutlich, daß das Zwiespältige in der Figur noch nicht überwunden ist - wohl auch, weil May noch immer kein wirklich überzeugendes Konzept für den weißen Helden gefunden hatte: In SILBERSEE findet sich eine der brutalsten Szenen des Mayschen Oevres: Der Apache wird von dem alten Utah-Häuptling NANAP NEAV schwer beleidigt: »Winnetou war dem Alten mit einem gewaltigen Satze gegen den Leib gesprungen, hatte ihn dadurch hintenüber geworfen, versetzte ihm mit der Ferse einige Hiebe und Tritte auf die Brust und gegen den Kopf und kehrte wieder nach seinem Platze zurück ... Die Hirnschale war ihm [sc. dem Utah] an der rechten Seite des Kopfes eingetreten und ebenso ein Teil des Brustkastens.« (422) In GR 20 erleben wir eine außergewöhnliche Begrüßungsszene zwischen Old Shatterhand und seinem roten Bruder: Winnetou »riß sein Pferd mitten im Ventre ... terre zurück, so daß es sich hoch aufbäumte und fast überschlug; dann trieb er es weiter, stellte sich in den Bügel hoch und schrie mit jubelnder Stimme: ›Scharlieh, Scharlieh!‹ ... ›Winnetou, Winnetou, n'scho, n'scho Winnetou, Winnetou, wie gut, wie gut!‹ antwortete ich, indem ich mein Pferd ihm entgegentrieb. Er kam gleich einem Halbgotte dahergesaust. Stolz und aufrecht, wie angewachsen, saß er auf dem fliegenden Rappen, den beschlagenen Kolben der Silberbüchse auf das Knie gestemmt. Sein edles Gesicht mit den gebräunten, fast römischen Zügen strahlte vor Freude; seine Augen glänzten. Ich war aus dem Sattel. Er gab sich gar nicht die Mühe, sein Pferd im Laufe anzuhalten; er ließ die Büchse zur Erde gleiten, und schnellte sich, während es an mir vorüberschoß, herab und mir in die ausgebreiteten Arme, um mich an sich zu drücken und wieder und wieder zu küssen. Ja, wir waren Freunde, Freunde in des Wortes vollkommenster und bester Bedeutung ...« (254f) Für die WinnetouGestalt bemerkenswerte, jedoch konstitutionell nicht bedeutende Einzelheiten aus der Satan-Trilogie sind: Es werden zum ersten Mal die Pferde der beiden Helden vorgestellt: Winnetou reitet Iltschi (Wind) und Old Shatterhand Hatatitla (Blitz) (GR 20, 256). Als Kuriosum erlebt der Leser Winnetou in Dresden, bekleidet mit dunkler Hose, dunkler Weste, Gürtel, kurzem Saccorock, und Zylinder (GR 21, 248), und in Afrika. Winnetou erkrankt auf der Rückreise an einem Gallen- und Leberleiden, das er erst nach dreizehnwöchigem Siechtum (»zum Skelette abgemagert« GR 22, 2) übersteht. Auch in ›Der Ölprinz‹ (ÖLPRINZ 1892 begonnen) bleibt es beim gewohnten Winnetou-Bild. Im Frühjahr 1892 faßte Karl May den Plan, seine frühen Winnetou-Erzählungen (FIREHAND/DEADLY/IM WILDEN WESTEN/SCOUT) zu einem zweibändigen Sammelwerk zusammenzufassen. Im Oktober 1892 erklärte er seinem Verleger, Friedrich Ernst Fehsenfeld, der gerade Mays Orientzyklus (GR 1-6) herausgegeben hatte, drei //962//

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Bände, von denen der erste völlig neu geschrieben werden solle, als »hochspannendes Lebensbild des »berühmtesten Indianers« und zugleich eine Tragödie des Untergangs seiner Nation«14 gestalten zu wollen. Der Anfang des neuen Bandes, ›Winnetou, der Rote Gentleman I‹ (GR 7) lag im Januar 1893 vor; er entstand also zeitweise parallel zu ÖLPRINZ. ›Winnetou I‹, wie der Band ab 1904 hieß, war und ist für viele May-Leser das erste Leseerlebnis in der Welt Karl Mays. Überdies zählt der Roman zu den beliebtesten Büchern Mays überhaupt,15 so daß das Winnetou-Bild, wie es sich den meisten Lesern eingeprägt hat, weitgehend darauf basiert. Unvergeßlich für den Leser von ›Winnetou I‹ ist auch die Einleitung, die May für den Roman schrieb: »Ja, die rote Nation liegt im Sterben! ... Ich kann nur klagen, aber nichts ändern; ich kann nur trauern, doch keine Toten zurück ins Leben rufen. Ich? Ja, ich! Habe ich doch die Roten kennen gelernt während einer ganzen Reihe von vielen Jahren und unter ihnen einen, der hell, hoch und herrlich in meinem Herzen, in meinen Gedanken wohnt. Er, der beste, treueste und opferwilligste aller meiner Freunde, war ein echter Typus seiner Rasse, welcher er entstammte, und ganz so, wie sie untergeht, ist auch er untergegangen, ausgelöscht aus dem Leben durch die mörderische Kugel eines Weißen. Ich habe ihn geliebt wie keinen zweiten Menschen und liebe noch heut die hinsterbende Nation, deren edelster Sohn er gewesen ist. Ich hätte mein Leben dahingegeben, um ihm das seinige zu erhalten, so wie er dieses hundertmal für mich wagte. Dies war mir nicht vergönnt; er ist dahingegangen, indem er, wie immer, ein Retter seiner Freunde war; aber er soll nur körperlich gestorben sein und hier in diesen Blättern fortleben, wie er in meiner Seele lebt, er, W i n n e t o u , d e r g r o ß e H ä u p t l i n g d e r A p a c h e n. Ihm will ich hier das wohlverdiente Denkmal setzen, und wenn der Leser, welcher es mit seinem geistigen Auge schaut, dann ein gerechtes Urteil fällt über das Volk, dessen treues Einzelbild der Häuptling war, so bin ich reich belohnt.« (GR 7, 1/5f) So wird dem Leser Winnetou als Edelmensch vorgestellt, lange bevor er im Roman selbst auftritt. Hauptfigur des Romans allerdings ist nicht wie angekündigt Winnetou, sondern Old Shatterhand. Dessen Entwicklung vom Greenhorn zum omnipotenten Heros erlebt der Leser detailliert mit. Gerade an dem Punkt, an dem Old Shatterhand seine Lehrjahre im Westen mit dem erfolgreichen Kampf gegen einen Grizzly abschließt, erscheint Winnetou. Beschrieben wird er wie in BÄRENJÄGER. Sein zu einem helmartigen Schopf aufgebundenes Haar »war so lang, daß es dann noch reich und schwer auf den Rücken niederfiel. Gewiß hätte ihn manche Dame um dieses herrliche, blauschimmernde schwarze Haar beneidet. Sein Gesicht war fast noch edler als dasjenige seines Vaters und die Farbe desselben ein mattes Hellbraun mit einem leisen Bronzehauch. Er stand, wie ich jetzt erriet und später dann erfuhr, mit mir in gleichem Alter und machte gleich heut, wo ich ihn zum erstenmale erblickte, einen tiefen Eindruck auf mich. Ich fühlte, daß er ein guter Mensch sei und außerordentliche Begabung besitzen müsse. Wir betrachteten einander mit einem langen, forschenden Blicke und dann glaubte ich, zu bemerken, daß in seinem ernsten, dunklen Auge, welches einen sammetartigen Glanz besaß, für einen kurzen Augenblick ein freundliches Licht aufglänzte, wie ein Gruß, den die Sonne durch eine Wolkenöffnung auf die Erde sendet.« (109f) //963// Mit seinem Vater und seinem weißen Lehrer (KLEKIH-PETRA) klagt Winnetou den Bahnvermessungstrupp, zu dem Old Shatterhand gehört, des Länderraubs an. Im Verlauf der Auseinandersetzung wird Klekih-petra erschossen. Er wirft sich in den Schuß, der Winnetou galt, und rettet so dessen Leben. In Winnetous Schoß stirbt er. Zuvor hatte der Alte aber Old Shatterhand ein Versprechen abgenommen: »›Bleiben Sie bei ihm treu mein Werk fortführen !‹ Er hob bittend die Hand; ich nahm sie in die meinige und antwortete: ›Ich thue es; ja, sicher, ich werde es thun!‹« (135) Durch das file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/WINNETOU.HTM[21/02/2024 12:34:36]

Vermächtnis eines Sterbenden erhält die Beziehung, die zunächst in spontaner Sympathie gründet, eine tiefere, eine numinose Dimension. Die Beschreibung Winnetous, die - wie schon erwähnt - abwechselnd männliche und weibliche Züge hervorhebt, legt zudem eine tiefenpsychologische Deutung des Verhältnisses nahe: Winnetou ist für das Maysche Erzähl-Ich und damit auch für die reale Persönlichkeit May selbst zum einen männlich tapferer Freund und Bruder, zum anderen (auf unbewußter Ebene) die ideale Geliebte, durch deren Schönheit sich der geliebte Freund (Old Shatterhand/May) in einem Akt verborgenen Narzissmus selbst ›emporhebt‹, seinen Wert steigert.16 Daß beide sich zunächst als Feinde gegenüberstehen, liegt daran, daß Old Shatterhand für Winnetou zu den Länderdieben gehört und daß May seinen weißen Helden sich stufenweise entwickeln läßt. Nach dessen Entpuppung als ›geborener‹ Westmann ist Winnetou der Katalysator für die geistige Reifung des weißen Helden. Als erstes wird durch die Begegnung mit Winnetou das Bewußtsein für das Unrecht, daß die Weißen der roten Rasse zufügen, in Old Shatterhand geweckt. In einem Schlachtengetümmel geraten die beiden späteren Freunde kurz darauf aneinander: Winnetou sieht Old Shatterhand über den niedergeschlagenen Intschu tschuna gebeugt und will ihn mit dem Gewehrkolben niederschlagen. Er trifft aber nur dessen Schulter. Ein ins Herz gezielter Messerstich gleitet an einer Blechdose ab und dringt oberhalb des Halses und innerhalb der Kinnlade und in den Mund und durch die Zunge. Der zweifach getroffene OS kann sich dennoch aus Winnetous Würgegriff befreien: »Nun gab es ein wahrhaft satanisches Ringen zwischen uns. Man denke, Winnetou, der nie besiegt worden war und später auch nie wieder besiegt worden ist, mit seiner schlangenglatten Geschmeidigkeit, den eisernen Muskeln und stählernen Flechsen ... Er wendete alle seine Kraft an, mich abzuwerfen, und ich lag auf ihm wie ein Alp, der nicht abzuschütteln ist. Er begann zu keuchen und keuchte immer stärker; ich preßte ihm mit den Fingerspitzen den Kehlkopf so fest nach innen, daß ihm der Atem ausging. Sollte er ersticken? Nein, auf keinen Fall! Ich gab also für kleinen Augenblick seinen Hals frei, worauf er sofort den Kopf hob; das brachte diesen für meine Absicht in die richtige Stellung zwei, drei rasch aufeinander folgende Faustschläge, und Winnetou war betäubt; ich hatte ihn, den Unbesieglichen, besiegt.« (294f) Man erkennt deutlich, daß May seinen weißen Helden stets dominant gegenüber Winnetou zeichnet. Old Shatterhand greift vom ersten Augenblick der Begegnung an in Winnetous Leben ein. Er übernimmt die Beschützer- und auch die Lehrerfunktion Klekih-petras; er entscheidet, daß Winnetou als tapferer Kämpfer bei einem Überfall der Apachen auf ein Kiowalager vom Kampf ferngehalten werden muß, damit sein Leben nicht gefährdet ist, und schlägt ihn bewußtlos, so daß er gefangengenommen wird. Er //964// befreit ihn wieder und und schneidet sich bei der Gelegenheit eine Strähne von Winnetous Haar ab, als Beweis für die Rettungstat. Symbolisch gesehen ist das Abschneiden des Haares ein Akt der Schwächung (vgl. die Samson-Episode in der Bibel). Der Sieg über Winnetou im Zweikampf durch einen Neuling im Westen, der zudem schwer verletzt ist, setzt die Reihe fort. Zwar siegt Old Shatterhand über Winnetou, aber Winnetou hatte ihm eine gefährliche Verwundung beigebracht, die ihn an den Rand des Todes brachte. Das Überstehen der Todesnähe ist wichtiger Teil der Entwicklung des weißen Helden. Seine Vollendung als halbgottähnliche Gestalt erfährt Old Shatterhand dann durch die mythische Vereinigung mit Winnetou. Nachdem Old Shatterhand sich und seine Gefährten durch einen Kampf mit Intschu tschuna aus der Gefangenschaft der Apachen auslöste und sich

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als Retter Winnetous ausweisen konnte (Haarsträhne), wird er in den Stamm der Apachen aufgenommen. Das geschieht, indem er Winnetous Blutsbruder wird: »›... er wird das Blut Winnetous trinken, und dieser wird das seinige genießen; dann ist er Blut von unserm Blute und Fleisch von unserm Fleische.‹« (415) May versichert zunächst dem Leser, daß er sich von abergläubischen, heidnischen Riten, wonach die Kraft des einen Blutsbruders auf den anderen übergehe, distanziert, doch die Worte, die er Intschu tschuna in den Mund legt, erinnern deutlich an die Worte, die beim Ritus des christlichen Abendmahles gesprochen werden. May war sich der Bedeutung dieser Szene als Abschluß der Persönlichkeitsentwicklung seiner Figur sicher bewußt, auch wenn er - wohl um den Analogiecharakter zu verdecken - die Handlung nochmals abwiegelnd kommentiert: »Es wurde dabei dem Genusse des Blutes weder von mir, noch von den Apachen irgendwelche Wirkung zugeschrieben, sondern er hatte nur eine rein symbolische, also bildliche Bedeutung. Und doch, höchst sonderbar, trafen später stets die Worte Intschu tschunas zu, daß wir [sc. Old Shatterhand und Winnetou] eine Seele mit zwei Körpern sein würden. Wir verstanden uns ohne uns unsere Gefühle, Gedanken und Entschlüsse mitteilen zu müssen. Wir brauchten uns nur anzusehen, um genau zu wissen, was wir gegenseitig wollen; ja, dies war gar nicht einmal notwendig, sondern wir handelten selbst dann, wenn wir voneinander fern waren, mit einer wirklich erstaunlichen Uebereinstimmung, und es hat nie, niemals irgend eine Differenz zwischen uns gegeben. Das war aber nicht etwa die Wirkung des genossenen Blutes, sondern eine sehr natürliche Folge unserer innigen, gegenseitigen Zuneigung und des liebevollen Eingehens und Einlebens des einen in die Ansichten und individuellen Eigentümlichkeiten des andern.« (418) In einigen wichtigen Punkten ist die Seelengemeinschaft der Blutsbrüder jedoch nicht so vollkommen, so daß der eine die Einstellung des anderen gar nicht wirklich erkennt auch weil der andere seine Meinung nicht offen darlegt oder einer (es ist jeweils Old Shatterhand) dem anderen seine Ansicht aufzwingt oder heimlichen Einfluß auf ihn ausübt. Unaufrichtig seinem Blutsbruder gegenüber ist Old Shatterhand, als es darum geht, seine Beziehung zu Winnetous Schwester NSCHO-TSCHI darzulegen. Old Shatterhand ist der schönen Indianerin, die Winnetou äußerlich und innerlich sehr ähnlich ist und der er als seiner Pflegerin während der langen Zeit des Siechtums zu großem Dank verpflichtet ist, zwar herzlich zugetan, aber an eine Verbindung mit ihr denkt er nicht. Er weicht entsprechenden Fragen Intschu tschunas und Winnetous mit allgemeinen Antworten aus; //965// mit der Folge, daß Nscho-tschi zu den Weißen reisen will, um ›weiße‹ Bildung und weiße Umgangsformen zu erlangen und dadurch eine akzeptable Gefährtin Old Shatterhands zu werden. Auf dem Weg in den Osten werden sie und ihr Vater von SANTER erschossen. Nach diesem Doppelmord zwingt Old Shatterhand Winnetou zur Aufgabe seiner indianischen Identität, indem er den großen Häuptling hindert, einen seinem Selbstverständnis und dem seines Volkes entsprechenden Racheschwur abzulegen: »›Die Augen aller Apachen schauen jetzt auf Winnetou, um zu sehen, wie er den Tod seines Vaters und seiner Schwester rächen wird. Mein Bruder Old Shatterhand mag hören, was ich hier bei diesen beiden Leichen gelobe! Ich schwöre bei dem großen Geiste und bei allen meinen tapfern Vorfahren, welche in den ewigen Jagdgründen versammelt sind, daß ich von heut an jeden Weißen, jeden, jeden Weißen, der mir begegnet, mit dem Gewehre, welches der toten Hand meines Vaters entfallen ist, erschießen oder -‹ ›Halt!‹ fiel ich ihm schaudernd in die Rede, denn ich wußte, daß es ihm unnachsichtlicher, unerbittlicher Ernst mit diesem Schwure sein würde! ... seine Augen (funkelten) mich beinahe drohend an und er rief aus: ›Will Old Shatterhand mich hindern, meine Pflicht zu thun? Sollen die alten Weiber mich anspucken, und soll ich aus meinem Volke gestoßen werden, weil ich nicht den file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/WINNETOU.HTM[21/02/2024 12:34:36]

Mut besitze, das zu rächen, was heut hier geschehen ist?‹ ... Er stand stolz und hoch aufgerichtet vor mir, ein Mann, der sich trotz seiner Jugend als König all der Seinen fühlte! ... ›Du sollst und wirst thun, was du willst; vorher aber höre eine Bitte ... Hier liegt Nscho-tschi ... Auch dich hat sie lieb gehabt ... Bei dieser unserer Liebe bitte ich dich, sprich den Schwur, welchen du thun willst, nicht jetzt aus, sondern erst dann, wenn die Steine des Grabes sich über der edelsten Tochter der Apachen geschlossen haben!‹ Er sah mich ernst ... an und sagte: ›Mein Bruder ... hat eine große Macht über die Herzen aller, mit denen er verkehrt ... Nscho-tschi würde ihm seine Bitte gewiß erfüllen, und so will auch ich sie ihm gewähren ...‹« (497ff) Diese massive Beeinflussung begründet Old Shatterhand noch damit, daß Winnetous Schwur einen kontinentweiten Krieg der roten mit der weißen Rasse ausgelöst hätte, der letztlich zur Vernichtung der Indianer geführt hätte. Dahinter stand aber natürlich auch Old Shatterhands christliches Selbstverständnis. Und dieses ist der dritte Punkt, der die Freunde unterscheidet. In einem langen Gespräch bittet Winnetou Old Shatterhand, nie den Versuch zu machen, ihn zum Christentum bekehren zu wollen. Der Weiße verspricht ihm das aber nicht ohne Hintergedanken: »... muß man denn reden? Ist nicht die That eine viel gewaltigere, eine viel überzeugendere Predigt als das Wort? ›An ihren Werken sollt ihr sie erkennen‹, sagt die heilige Schrift, und nicht in Worten, sondern durch mein Leben, durch mein Thun bin ich der Lehrer Winnetous gewesen ...« (425) Das endet damit, daß Winnetou im Sterben seinem Bruder gesteht, ein Christ zu sein (GR 9, 474).17 Die Geschlossenheit und formale Meisterschaft, die den Roman ›Winnetou I‹ auszeichnen, erreichen die Bände II und III (GR 8/9) nicht. Dem aufmerksamen Leser fällt auf, daß May darin Texte aneinanderreihte, die früheren Schaffensperioden entstammen. Das Winnetoubild dieser Bände wurde nur oberflächlich - teilweise auch gar nicht - dem neuen Niveau angepaßt. Winnetous Tod wird nahezu wörtlich wie in IM WILDEN WESTEN erzählt. May läßt seinen roten Helden nun jedoch den nahenden Tod erahnen. Auch der Schluß wurde geändert. Das Begräbnis Winnetous wird geschildert: »Der //966// Leichnam des Apachen wurde in Decken gehüllt und auf ein Pferd befestigt ... bis in die Gros-VentreBerge war es nur zwei Tagesreisen ... wir (erreichten) das Thal des Metsur-Flüßchens. Dort haben wir den Indianer begraben, unter christlichen Gebeten und mit den Ehren, die einem so großen Häuptlinge bewiesen werden müssen: Er sitzt mit seinen sämtlichen Waffen und in seinem vollständigen Kriegsschmucke aufrecht auf seinem deshalb erschossenen Pferd im Innern des Erdhügels, welchen wir um ihn wölbten. Auf diesem Hügel wehen nicht die Skalpe erschlagener Feinde, wie man es auf dem Grabe eines Häuptlings zu sehen gewohnt ist, sondern es sind drei Kreuze darauf errichtet worden.« (475) Die Betroffenheit Old Shatterhands über den Verlust des Bruders erfährt in GR 9 intensiveren Ausdruck als in der früheren Fassung von Winnetous Tod: »Winnetou tot! Diese beiden Worte sind genügend, um die Stimmung zu bezeichnen, in welcher ich mich damals befand. Es war, als ob ich mich von seinem Grabe gar nicht trennen könnte. Ich saß in den ersten Tagen schweigend bei demselben und sah dem Treiben der Menschen zu ... Ich sage, ich sah zu, aber eigentlich sah ich nichts. Ich hörte ihre Stimmen, und dennoch hörte ich nichts. Ich war geistesabwesend. Mein Geisteszustand glich demjenigen eines Mannes, der einen Hieb auf den Kopf erhalten hat und, nur halb betäubt, alles wie von weitem hört und alles wie durch eine mattgeschliffene Glasscheibe sieht ... Es verging eine halbe Woche, ehe ich mich aufraffte ...« (477) Nach Winnetous Tod gräbt Old Shatterhand das Testament des Apachen, das dieser im Grab seines Vater

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versteckt hatte, aus. Dabei trifft er auf Santer, den Mörder Nscho-tschis und Intschu tschunas. Santer gelingt es, Winnetous Testament in seine Hände zu bekommen. In diesem Testament beschreibt Winnetou den Weg zu einer Höhle, in der ein großer Goldvorrat liegt. Eine Sicherheitsvorkehrung Winnetous nicht erkennend, sprengt sich der Mörder in die Luft. Dabei wird auch das Testament des Apachen zerstört. In der formal der Winnetou-Trilogie ähnlichen Surehand-Reihe - der direkt für die Buchausgabe geschriebene Teil (GR 14/19) wird ebenfalls durch ein Kompendium aus frühen Texten ergänzt (GR 15) spielt Winnetou keine bedeutsame Rolle, da es in diesem Roman in erster Linie um die Auseinandersetzung Old Shatterhands mit dem Gottesleugner OLD WABBLE und die Zusammenführung der Familie des Gottsuchers OLD SUREHAND geht. Eine Episode dieses Romans sei herausgehoben, da sie exemplarisch das Zusammenwirken Winnetous und Old Shatterhands vor Augen führt eine spektakuläre Bärenjagd: »Dort lag ... der König der grauen Bären. Ja, diesen Namen verdiente er, denn von dieser Größe hatte ich noch keinen je gesehen ... Winnetou senkte seinen Blick mit jenem unbeschreiblichen Ausdrucke, der mir unvergeßlich ist, in meinen [!] Augen und fragte mich: ›Hat mein Bruder Shatterhand noch das alte Vertrauen zu mir?‹ Ich nickte ... ›Zu mir, zu meiner Hand und meinem Messer?‹ fragte er wieder. ›Ja.‹ ›Will er mir sein Leben anvertrauen?‹ ›Ja.‹ Ich hätte nicht nein gesagt, auch wenn mir bange gewesen wäre, denn Winnetou hätte sich mir auch unbedenklich anvertraut ... Er führte uns ... nach einem dichten Busche. Dort blieb er stehen und sagte: ›Hinter diesem Strauch verstecke ich mich. Old Shatterhand wird mir den Bären bringen und ihn hier vorüberführen ... Old Shatterhand und Winnetou sind eins. Beide haben einen Leib, eine Seele und auch //967// nur ein Leben. Das seinige gehört mir und das meinige ihm. Howgh!‹ ... Winnetou nahm sein Messer in die linke Hand und kroch hinter den Busch, so daß er nicht zu sehen war. Er flüsterte mir, falls ich je noch bedenklich sein sollte, beruhigend zu: ›Der Wind ist unser Verbündeter, und wenn der Bär mich je entdecken sollte, hast du den ersten Stich!‹ Mir war gar nicht bange ... Ich zog mein Messer auch mit der linken Hand und huschte ... zurück ... der Bär (lag) noch genau so wie vorher ... Ich ... hob einen Stein auf ... und warf nach ihm. Er ... hob den Kopf. Die kleinen, giftigen Augen erfaßten mich, und er stand, ohne sich einmal zu dehnen und zu strecken, mit einer Schnelligkeit auf, in welcher ihn gewiß kein Tiger oder Panther übertroffen hätte. Ich huschte ... zurück und schritt ... rückwärts dem Busche zu, hinter welchem der Apatsche steckte. Jetzt erschien der Bär, und nun galt es freilich das Leben. Wenn ich strauchelte und stürzte, war ich sicher verloren. Das Kunststück bestand darin, den Bären an Winnetou vorüber zu locken und ihn dann zum Stehen zu bringen, um dem Apatschen einen sichern Stoß zu bieten. Mit jener schwerfällig erscheinenden Leichtigkeit, welche außer dem Bären noch dem Elefanten eigen ist, folgte er mir, langsam und überlegend, wie es schien, in Wahrheit aber sehr schnell und entschlossen. Er ... kam mir immer näher. Das wollte ich. Als ich den Busch erreichte, war er nur noch acht Schritte entfernt. Ich retirierte schneller, jetzt war er am Busche. Noch einen Schritt weiter, und wenn ich ihn nun nicht zum Stehen brachte, war es mit mir aus! Den riesigen Tatzen dieses Ungeheuers konnte kein Geschöpf der Erde widerstehen ... Also entweder oder! Ich sprang zwei Schritte vor und hob den Arm. Schon war Winnetou hinter dem Busche hervorgetreten und stand mit gezücktem Messer hinter dem Bären. Dieser hielt bei meiner scheinbaren Angriffsbewegung inne und richtete sich auf, kopfshöher noch als ich. In diesem Augenblicke stieß der Apatsche zu, nicht hastig schnell, sondern mit der raschen file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/WINNETOU.HTM[21/02/2024 12:34:36]

Bedächtigkeit, welche geboten war, wenn er richtig treffen wollte, nämlich zwischen die zwei bekannten Rippen in das Herz. Die Klinge war bis an das Heft hineingefahren; er ließ sie nicht stecken, sondern zog sie schnell wieder heraus, um nicht ohne Waffe zu sein. Das Ungetüm wankte, als ob es stürzen wolle, drehte sich aber ganz unerwartet im Nu um und streckte die Pranken nach Winnetou aus, der kaum Zeit fand, zurückzuspringen. Jetzt war sein Leben in Gefahr, nicht mehr das meinige. Ich stand sofort hinter dem Bären, holte aus und stach zu, sprang aber augenblicklich, das Messer stecken lassend, wieder zurück ... dann brach er, wie von einem unsichtbaren Eisenhammer getroffen ... zusammen.« (418-22) In ›Old Surehand III‹ (GR 19) kommt May - im Zusammenhang mit der Schilderung eines Knieschusses sich an seine Leser wendend - auf Winnetous Tod zurück: »Ich halte noch heut meine Waffen hoch. Mein Henrystutzen und mein Bärentöter sind noch jetzt meine wertvollsten Besitztümer. Kostbarer aber noch als sie ist mir Winnetous Silberbüchse, die ich schon, als er noch lebte, stets mit einer gewissen heiligen Scheu betrachtet oder in die Hand genommen habe. Als er erschossen worden war, haben wir ihn hoch zu Roß und mit allen seinen Waffen, also auch mit ihr begraben. Einige Jahre später kam ich ... grad dazu, daß die Sioux sein Grab öffnen und berauben wollten. Wir vertrieben sie nach hartem Kampfe. Sie hatten es auf die Silberbüchse abgesehen. Ich konnte natürlich nicht als Hüter seines Grabes stets im Thale des Metsurflusses bleiben, und da zu erwarten war, daß sich die Entweihung des Grabes wiederholen werde, nahm ich die Silber//968// büchse heraus und sorgte dafür, daß dies überall bekannt wurde ... Jetzt hängt dieses herrliche Gewehr neben meinem Schreibtische, und während ich jetzt von ihm erzähle, habe ich es vor meinen Augen und gedenke in tiefer Wehmut dessen, den es nicht ein einziges Mal im Stich gelassen hat und der mein bester, vielleicht mein einziger Freund gewesen ist, das Wort Freund in seiner wahren, edelsten und höchsten Bedeutung genommen!« (328f) Im Roman ›Der schwarze Mustang‹ (1896/97), Mays letztem Beitrag für den ›Guten Kameraden‹, und in den Marienkalendergechichten (GOTT LÄßT SICH/BLIZZARD/ MUTTERLIEBE) wird das bis dahin erreichte Niveau der Figuren Old Shatterhand und Winnetou nicht ganz gehalten, da in diesen Texte die Helden eher als Rächer bzw. Richter fungieren, wobei Rücksichtslosigkeiten und auch Gewalttätigkeiten vorkommen. In seinem letzten Winnetou-Roman, in ›»Weihnacht !«‹ (GR 24 1897), der mit einer Episode aus KARL MAYs/Old Shatterhands Jugend beginnt, tritt Winnetou wieder ganz als Edelmensch auf. May gibt in diesem Roman die ausführlichste und im Sinne der erotischen Untertöne decouvrierendste Beschreibung seines roten Helden: »... der berühmte Häuptling der Apatschen war auch weit mehr als bloß ein ungewöhnlicher Mann. Die Häuptlingsstellung war es natürlich nicht, welche imponierte ... sondern es lag ganz allein nur in seiner Personalität, in der Gesamtheit seiner Vorzüge, seinen geistigen und seelischen Eigenschaften, welche in seiner fehlerlosen männlichen Schönheit eine köstliche Verkörperung gefunden hatten, daß sein Erscheinen überall, wohin er kam, Bewunderung erregte und dabei zugleich jene niemals ausbleibende Ehrerbietung erweckte, deren sofortige Folge stets der unwillkürliche Gehorsam ist. Er trug, wie auch ich stets, wenn ich mich im Westen befand, einen aus Elkleder gefertigten Jagdanzug von indianischem Schnitt, an den Füßen leichte Mokassins, welche mit Stachelschweinsborsten und seltengeformten Nuggets geschmückt waren. Eine Kopfbedeckung gab es bei ihm nicht. Sein reiches, dichtes, bläulich schwarzes Haar war auf dem Kopfe zu einem hohem, helmartigen Schopf geordnet und fiel von da aus,

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wenn er im Sattel saß, wie eine Mähne oder ein dichter Schleier fast bis auf den Rücken des Pferdes herab. Keine Adlerfeder schmückte diese indianische Frisur. Er trug dieses Abzeichen der Häuptlinge nie; es war ihm ohnedies auf den ersten Blick anzusehen, daß er kein gewöhnlicher Krieger sei. Ich habe ihn mitten unter Häuptlingen gesehen ...; seine königliche Haltung, sein freier, ungezwungener, elastischer und doch so stolzer Gang zeichneten ihn doch als den edelsten von allen aus. Wer auch nur einen einzigen Blick auf ihn richtete, der sah sofort, daß er es mit einem bedeutenden Manne zu thun hatte. Um den Hals trug er die wertvolle Friedenspfeife, den Medizinbeutel und eine dreifache Kette von Krallen der Grizzlybären, welche er mit Lebensgefahr selbst erlegt hatte. Der Schnitt seines ernsten, männlich schönen Angesichtes, dessen Backenknochen kaum merklich vorstanden, war fast römisch zu nennen, und die Farbe seiner Haut war ein mattes Hellbraun, mit einem leisen Bronzehauch übergossen. Einen Bart trug er nicht; in dieser Beziehung war er ganz Indianer. Darum war der sanfte, liebreich milde und doch so energische Schwung seiner Lippen stets zu sehen, dieser halbvollen, ich möchte sagen, küßlichen Lippen, welche der süßesten Schmeicheltöne ebenso wie der furchterweckendsten Donnerlaute, der erquickendsten Anerkennung gleichso wie der schneidendsten //969// Ironie fähig waren. Seine Stimme besaß, wenn er freundlich sprach, einen unvergleichlich ansprechenden, anlockenden gutturalen Timbre, den ich bei keinem andern Menschen gefunden habe und welcher nur mit dem liebevollen, leisen, vor Zärtlichkeit vergehenden Glucksen einer Henne, die ihre Küchlein unter sich versammelt hat, verglichen werden kann; im Zorne hatte sie die Kraft eines Hammers, welcher Eisen zerschlägt, und, wenn er wollte, eine Schärfe, welche wie zersetzende Säure auf den festesten Gegner wirkte. Wenn er, was aber sehr selten und dann nur bei hochwichtigen oder feierlichen Veranlassungen geschah, eine Rede hielt, so standen ihm alle möglichen Mittel der Rhetorik zur Verfügung. Ich habe nie einen besseren, überzeugenderen, hinreißenderen Redner gehört als ihn und kenne nicht einen einzigen Fall, daß es einem Menschen möglich gewesen wäre, der Beredsamkeit des großen, unvergleichlichen Apatschen zu widerstehen. Beredt auch waren die leicht beweglichen Flügel seiner sanftgebogenen, kräftigen, aber keineswegs indianisch starken Nase, denn in ihren Vibrationen sprach sich jede Bewegung seiner Seele aus. Das Schönste an ihm aber waren seine Augen, diese dunklen, sammetartigen Augen, in denen, je nach der Veranlassung, eine ganze Welt der Liebe, der Güte, der Dankbarkeit, des Mitleides, der Besorgnis, aber auch der Verachtung liegen konnte. Solch‹ ehrliche, treue, lautere Augen, in welchen beim Zorne heilige Flammen loderten oder aus denen das Mißfallen vernichtende Blitze schleuderte, konnte nur ein Mensch haben, der eine solche Reinheit der Seele, Aufrichtigkeit des Herzens, Unwandelbarkeit des Charakters und stete Wahrheit des Gefühles besaß wie Winnetou. Es lag in diesen seinen Augen eine Macht, welche den Freund beglückte, den Feind mit Furcht und Angst erfüllte, den Unwürdigen in sein Nichts verwies und den Widerspenstigen zum Gehorsam zwang. Wenn er von Gott sprach, seinem großen, guten Manitou, waren seine Augen fromme Madonnen-, wenn er freundlich zusprach, liebevolle Frauen-, wenn er aber zürnte, drohende OdinsAugen.« (276ff) In GR 24 wird in besonderer Weise ein Motiv thematisiert, das von Beginn an mit der Winnetou-Figur verbunden ist: Gold. Winnetou kennt als Indianer viele reiche Goldlagerstätten. Wenn er in die ›Zivilisation‹ kommt, zahlt er mit Nuggets. An dem Reichtum, den sein Wissen ihm ermöglicht, hat er jedoch keinerlei Interesse. Für ihn ist Gold ›deadly dust‹, tödlicher Staub. Kurz nach der Blutsbrüderschaftsszene in GR 7 fragt er Old Shatterhand nach seinem Verhältnis zum Reichtum. Dieser antwortet zunächst unklar, so daß Winnetou annimmt, er strebe nach Gold, und seinen weißen Freund file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/WINNETOU.HTM[21/02/2024 12:34:36]

belehrt: »›Das Gold hat die roten Männer nur unglücklich gemacht; des Goldes wegen drängen uns noch heut die Weißen von Land zu Land, von Ort zu Ort, so daß wir langsam aber sicher untergehen werden. Das Gold ist die Ursache unsers Todes. Mein Bruder mag ja nicht danach trachten.‹« (423f) Natürlich stellt sich heraus, daß Old Shatterhand nicht nach dem materiellen Reichtum strebt. Aber Winnetous Worte werden kurz nach dem Gespräch bittere Wahrheit. Um seine Schwester für die Ausbildung im Osten auszurüsten, suchen Intschu tschuna, Nscho-tschi und Winnetou am Nugget-tsil ein Goldlager auf. Dabei werden Nscho-tschi und Intschu tschuna erschossen. Das Motiv begleitet die Figur auch nach dem Tod noch: Winnetous Testament bezieht sich auf Goldschätze. Bei der Suche danach sprengt sich Santer in die Luft. In GR 24 dreht sich die gesamte Amerika-Handlung um ein finding-hole, ein Goldlager, auf das mehrere Gruppen Anspruch //970// erheben. Schon zu Beginn der eigentlichen Handlung spielt Gold eine Rolle: Dem Westmann WATTER werden Nuggets gestohlen, Old Shatterhand, der inkognito in Weston weilt, wird verdächtigt, der Dieb zu sein. Da taucht Winnetou auf, deckt die Identität seines weißen Bruders auf und weist alle Beteiligten in ihre Schranken. Bemerkenswert an der Szene ist, daß Winnetou hoch zu Roß in eine Gaststube eindringt und gewissermaßen von oben herab für Recht und Ordnung sorgt. Auch bezüglich des finding-hole spielt Winnetou die Hauptrolle, da er nachweisen kann, daß ihm die Lagerstätte gehört; er hatte sie vor allen anderen gefunden. Zum ersten Mal in einer Erzählung beutet Winnetou sozusagen vor den Augen des Lesers eine Bonanza aus. Er zwingt die nach dem Gold gierenden Verbrecher, die Nuggets zu bergen. Old Shatterhand überzeugt ihn, daß Gold nur dann Verderben bringe, wenn es gesucht und gefunden wird, als Geschenk sei es ungefährlich. Am Weihnachtsabend verschenkt der Apache daraufhin das Gold an CARPIO, EMIL REITER, AMOS SANNEL und HERMANN ROST. Erst 12 Jahre später schreibt Karl May wieder einen Amerika-Roman. Äußerer Anlaß war seine die erste und einzige Amerikareise im Jahre 1908. Mays Selbstverständnis als Schriftsteller hatte sich inzwischen grundlegend gewandelt.18 Er schrieb seit der Jahrhundertwende symbolisch-allegorische Romane. So ist auch der Roman ›Winnetou IV‹ (GR 33 1909), Mays letzter Roman überhaupt, kein Abenteuerroman im altbewährten Sinne mehr. Winnetou selbst taucht nicht mehr auf, aber es geht dennoch in diesem Werk um dem großen Apachen - fast mehr als in den Werken, in denen er handelnd auftritt. Der alternde Old Shatterhand wird zu einem großen Meeting am Mount Winnetou eingeladen. Dort will ein selbsternanntes Komitee nach Entwürfen von YOUNG APANATSCHKA und YOUNG SUREHAND, den Söhnen Old Surehands und APANATSCHKAs, Winnetou ein überdimensionales goldenes Monument errichten. Freunde und Feinde Winnetous sind unterwegs zu diesem Meeting, um dort den letzten Kampf miteinander auszutragen. Die Auseinandersetzung geht einmal um das Denkmal selbst, aber auch um die alten Zwistigkeiten zwischen den verfeindeten Indianerstämmen. Die (vorläufige, steinerne) Statue ist »ungefähr acht Meter hoch ... Mein erster Blick war nach dem Gesicht Winnetous. Es war getroffen, überraschend getroffen. Und doch erschien es mir fremd. Es waren seine Züge, ganz genau seine Züge; aber sie waren nicht so freundlich ernst, so gütig und so lieb, wie ich sie kennen gelernt hatte, sondern sie zeigten einen fremden Ausdruck, der ihm im Leben niemals eigen gewesen war. Dieser Ausdruck harmonierte allerdings mit der aggressiven Bewegung, welche der Figur von ihren Verfertigern erteilt worden war. Die Kleidung war mit peinlichster Gewissenhaftigkeit ausgeführt ... Den rechten Fuß wie zum Sprunge vorgesetzt, stützte sich die Figur auf die in der linken

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Hand gehaltene Silberbüchse, während die rechte Hand einen geladenen zweiten Revolver drohend vorstreckte. In dieser vorwärts strebenden Bewegung hatte die Gestalt etwas aal- oder schlangenhaftes. Oder man dachte an einen Panther, der sich aus seinem Hinterhalt hervorschnellt, um sich auf die Beute zu stürzen. Hierzu paßte der nicht etwa nur drohende, sondern gierige Ausdruck des Gesichtes, welcher umso befremdender oder abstoßender wirkte, je deutlicher die Schönheit dieses Gesichtes trotz alledem hervortrat.« (445f) Zwei Vorbildern ist das Äußere der Statue nachempfunden: einmal greift May auf seine Winnetoubeschreibung aus DEADLY zurück (im obigen //971// Zitat ausgelassen), zum anderen standen wohl Deckelbilder von Buchausgaben (erste Ausgabe von GR 7 und SILBERSEE) Pate. Old Shatterhand ist mit der geplanten Art, Winnetou zu ehren, nicht einverstanden. Die Vorlagen des von ihm abgelehnten Denkmals machen deutlich, daß der Schriftsteller Karl May sich von dem Winnetoubild seiner bis 1900 erschienenen Romane und Erzählungen distanzieren wollte. Winnetou sollte nicht mehr nur der - wenn auch noch so edle - indianische Krieger sein. May wollte auch diese Figur in den Zusammenhang seiner Spätwerkphilosophie einbinden: »Ich sah um mich herum das tiefste Menschenelend liegen ... Und hoch über uns lag die Erlösung, lag die Edelmenschlichkeit, nach der wir emporzustreben hatten ... Aus der Tiefe zur Höhe, ... vom niedern Sinnenmenschen zum Edelmenschen empor. Wie das geschehen müsse, wollte ich an zwei Beispielen zeigen, an einem orientalischen und an einem amerikanischen. Ich teilte mir die Erde für diese meine besonderen Zwecke in zwei Hälften, in eine amerikanische und eine asiatisch-afrikanische ... In Amerika sollte eine männliche und in Asien eine weibliche Gestalt das Ideal bilden, an dem meine Leser ihr ethisches Wollen emporzuranken hätten. Die eine ist mein Winnetou, die andere MARAH DURIMEH geworden.« (LEBEN UND STREBEN 143f) So schrieb May in seiner Selbstbiographie (1910). Die posthume Symbolisierung Winnetous erfolgt durch zwei Motive des Romans. Das eine ist die Idee des Winnetou-Clans, das andere das wahre Testament des Apachen. Im Vorwort zu GR 7 verkündete May, mit der Winnetou-Trilogie Winnetou und damit der roten Rasse ein Denkmal setzen zu wollen. Von der Art, in der das geschah, will der Karl May des Spätwerks sich absetzen. Er dreht das Konzept um: Winnetou ist nicht der letzte große Repräsentant einer Rasse, die untergeht, jetzt wird Winnetou im Rahmen eines utopischen Konzeptes zum Prototyp einer neuen Rasse. Dies geschieht über sein Vermächtnis. Zunächst des ungeschriebenen: TATELLAH-SATAH, der große indianische Medizinmann und Freund Winnetous, berichtet vom Wandlungsprozeß, den auch er durchmachen mußte: »›Ich ahnte die Geschichte und die Geheimnisse unserer Rasse. Ich hatte diese Rasse vom Untergange, vom Tode retten wollen. Ihre Seele sollte erwachen, in Winnetou, dem gedankentiefsten, dem edelsten der Indianer. Nun war er tot, und die Seele seiner Rasse war gestorben. So glaubte ich, ich Tor! ... Die Stimme des Lebens drang wieder zu mir herein. Und wo ich sprechen hörte, sprach man von Winnetou. Er lebte. Er kam vom Hancockberg, wo er erschossen wurde, über Prärien, Täler und Berge in seine Heimat zurück ... Er war nicht tot ... Seine Taten wachten auf. Seine Worte wanderten von Zelt zu Zelt. Seine Seele wurde laut. Sie begann zu sprechen, zu predigen. Sie schritt durch die Täler. Sie stieg auf die Berge ... Sie kam zu mir herein, und als ich sie erkannte, da war es zwar die Seele Winnetous, zugleich aber auch die Seele seines Stammes, seines Volkes, seiner Rasse ... Er war im Munde aller roten Nationen. Er wurde zur Turmesflamme, die über die Savannen und über die Berge leuchtet. Wer Gutes, Reines und Edles wollte, der sprach von Winnetou. Wer nach Hohem, nach Erhabenem trachtete, der redete von ihm. Winnetou wuchs zum Ideal. Er ist die erste geistige Liebe seiner Rasse!‹« (422f) Ganz deutlich wird in diesen Worten die Nähe zur Christusgestalt. Die file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/WINNETOU.HTM[21/02/2024 12:34:36]

Ausgestaltung des Gedankens, Winnetou zum roten Heiland emporzustilisieren, wird durch ein seltsames Utopiekonzept Mays in ihrer Stringenz etwas getrübt. May propagiert die Entstehung einer germanischindianischen Rasse. Schon in ›Ardistan und Dschinni//972// stan I‹ (1907 GR 31) läßt May Marah Durimeh, die MENSCHHEITSSEELE, davon reden: »›Dieser rote Mann stirbt nicht. Kein Portugiese, kein Spanier, kein Englischmann, kein Yankee hat die Macht, ihn auszurotten. Und der Deutsche geht nicht hinüber, um des Indianers Feind zu sein. Sie haben Beide das, was wohl kein Anderer hat, nämlich Gemüt, und das wird sie vereinen. Der sogenannte ›sterbende‹ Indianer wird wieder aufstehen ... Der gegenwärtige Yankee wird verschwinden, damit sich an seiner Stelle ein neuer Mensch bilde, dessen Seele germanisch-indianisch ist. Diese neue amerikanische Rasse wird eine geistig und körperlich hochbegabte sein und ihren Einfluß nicht auf die westliche Erdhälfte allein beschränken. Sie wird sich aller geistigen Triebkräfte des Abendlandes bemächtigen ...‹« (18f) Winnetou ist zum Prototyp der neuen Rasse prädestiniert, da er edelster Indianer und zugleich Zögling eines deutschen Gelehrten (Klekih-petra) und Old Shatterhands ist. Der Rassegedanke wird (glücklicherweise) in GR 33 nicht weiterverfolgt. May begnügt sich damit, den ersten Schritt auf dem Weg zur neuen Rasse aufzuzeigen: Am Ende des Romans begraben die indianischen Stämme ihre selbstmörderischen Feindschaften und werden ein Volk im Geiste Winnetous. Das ungeschriebene Vermächtnis Winnetous wird durch ein geschriebenes ergänzt. Es stellt sich heraus, daß es zwei Testamente des Apachen gibt. Das eine, in GR 9 mit Santer untergegangene, handelte von irdischen Schätzen. Es gibt aber noch ein anderes, ein wertvolleres: Old Shatterhand hatte damals nach Winnetous Tod nicht richtig gesucht. Durch einen Brief Tatellah-Satahs wird er auf seinen Irrtum aufmerksam gemacht: »›Warum suchtest du nur nach deadly-dust? Nach tödlichem, goldenem Staub? Glaubtest du wirklich, Winnetou, der überschwänglich Reiche, könne der Menschheit nichts Besseres hinterlassen? War Winnetou, den du doch kennen mußtest, so oberflächlich, daß du es verschmähen durftest, in größerer Tiefe zu suchen?‹» (243) Am Nugget-tsil findet Old Shatterhand/KARL MAY das wahre Testament Winnetous. Es besteht aus einer Anzahl von Heften, in denen Winnetou zu seiner Rasse und zur Menschheit spricht. Im Passiflorenraum am Mount Winnetou, einer Gebetskapelle, in der Winnetou ein riesiges Kreuz aus Passionsblumen anpflanzte, liest Old Shatterhand (später WAKON) einem auserwählten Publikum aus dem Testament vor. Seinen Lesern verspricht May, in den folgenden Bänden seiner Gesammelten Werke wolle er sie mit Winnetous Texten bekanntmachen. Über wenige Notizen hinaus ist dieses Vorhaben jedoch nicht gediehen. Dieter Sudhoff meint, daß May ein solches Werk auch gar nicht hätte schreiben können, da es nach dem Konzept des Bandes GR 33 nur darum hätte gehen können, das Neue Testament neu zu schreiben.19 Konkret ausgeführt hat May, wie er sich die Umsetzung und Verbreitung der vom neuen Winnetou ausgehenden Welterlösung im einzelnen vorstellte. Der JUNGE ADLER erzählt am Nugget-tsil die Sage von Dschinnistan: Vor langer Zeit waren Boten der Königin MARIMEH aus Asien nach Amerika gekommen und hatten dort das Gesetz von Dschinnistan verkündet, »›das das ›Gesetz der Schutzengel‹ heißt ... ein jeder Untertan dort hat im Stillen der unbekannte Schutzengel eines andern Untertanen zu sein ... Das gefiel unseren Urvätern, denn sie waren ebenso edel wie die Bewohner des Erdteiles Asien.‹« (276f) Nach einer langen Zeit des Friedens und des Glückes unter diesem Gesetz wurde die Verbindung mit Dschinnistan unterbrochen. Das Gesetz geriet in Vergessen-

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//973// heit, die indianischen Völker begannen sich zu bekriegen. Von Tatellah-Satah ging der Gedanke aus, das Gesetz von Dschinnistan erneut einzuführen. So gründete sich der Winnetou-Clan: »›Ein jedes Mitglied verpflichtet sich, der Schutzengel eines andern Mitgliedes zu sein, das ganze Leben hindurch, bis in den Tod. Wir hätten diesen Clan also den Clan der Schutzengel heißen können, haben ihn aber den Clan Winnetou genannt ... Wir treffen damit das Richtige, und wir ehren dadurch zu gleicher Zeit das Andenken des besten und geliebtesten Häuptlings aller Zeit und aller Apatschenstämme ... Es soll dies das einzige Denkmal sein, welches ihm die rote Rasse setzt. Es gibt kein besseres und kein wahreres.‹« (289) »Der erste beispielhafte Edelmensch war Winnetou; der Clan Winnetou ist die erste Menschengruppe, die sich zum Edelmenschen zusammengeschlossen hat; ihr hat sich nach und nach die ganze Menschheit unter dem Gesetz von Dschinnistan anzuschließen ... In Winnetou kam das Gesetz Dschinnistans zum ersten Mal wieder »zu neuem Bewußtsein« (285f), damit wurde er der Protagonist einer neuen Religion, die ihren Ursprung aber schon »in uralten Zeiten« hat. Die Parallele zum Alten und Neuen Testament ist offensichtlich, Winnetou wird zum Erlöser, zum Heiland ...«20 und Old Shatterhand/Karl May zu seinem Propheten. Dem entspricht das äußere Denkmal, das man am Mount Winnetou dem großen Häuptling setzt. Nicht das falsche monumentale, sondern eines aus Licht und Wasser: »(der Ingenieur) öffnete seinen Apparat, und sofort erschien auf der grandiosen, herabstürzenden Wasserfläche [sc. eines Wasserfalles] unser zum Himmel emporstrebender Winnetou, mit wehendem Haar und zur Erde zurückkehrender Häuptlingsfeder. Infolge der abwärts gehenden Bewegung des Wassers hatte es den Anschein, als ob die Gestalt sich in Wirklichkeit nach oben bewege« (614f).21 Der großen Lesergemeinde Karl Mays ist die Umwandlung Winnetous, wie May sie in GR 33 vornahm, nicht recht ins Bewußtsein gedrungen. Wie die anderen Spätwerke Mays (GR 25-33), wurde auch ›Winnetou IV‹ bei weitem nicht so populär, wie die vor der Jahrhundertwende entstandenen Abenteuerromane. Der Mythos Winnetou ist nicht in dem Sinne Mythos geworden, wie May es im Alterswerk seinen Lesern vorgeben wollte. Die Leser haben ›ihrem‹ Winnetou, dem edlen Krieger und treuen Bruder Old Shatterhands, auf ihre Art in ihren Herzen ein Denkmal errichtet. 1 Aus einer Werbe-Anzeige für Herbert Pietschmann: Die Wahrheit liegt nicht in der Mitte (Edition Weitbrecht) in DIE ZEIT 2 Zitiert nach Hans Wollschläger: Karl May. Grundriß eines gebrochenen Lebens. Zürich 21976, S. 86 (detebe Taschenbuch 112) 3 Ebd. 4 Eckehard Koch: »Winnetou war geboren 1840 und wurde erschossen am 2.9.1874.« Zum historischen Hintergrund der Winnetou-Gestalt. In: Dieter Sudhoff/Hartmut Vollmer (Hrsg.): Karl Mays ›Winnetou‹. Studien zu einem Mythos. Frankfurt a.M. 1989, S. 105-147 (bes. S. 111-14) (Suhrkamp-Taschenbuch 2102) 5 Adalbert Stütz: Die Bedeutung des Wortes »Winnetou«. In: Karl-May-Jahrbuch 1922. Radebeul 1921, S. 256f.

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//974// 6 Werner Poppe: »Winnetou«. Ein Name und seine Quellen. In: Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft 1972/73. Hamburg 1972, S. 250f. 7 Werner Poppe: ›Winnetou‹. Ein Name und seine Quellen. (rev. Neufassung). In: Sudhoff/Vollmer, wie Anm. 4, S. 37ff. 8 Roland Schmid: Vorwort. In: Winnetou‹s Tod. Hrsg. und erläutert von Roland Schmid. Bamberg 1976, S. 4 9 Dieser Textteil wurde von Karl May nicht in GR 9 übernommen. 10 Dieser Textteil wurde von Karl May nicht in GR 9 übernommen. 11 Vgl. dazu Wolfram Ellwanger/Bernhard Kosciuszko: Winnetou eine Mutterimago. In: Sudhoff/Vollmer, wie Anm. 4, S. 366-79 dort S. 377 (Anm. 1) weitere Literaturangaben zum Thema. 12 Franz Kandolf: Der werdende Winnetou. In: Sudhoff/Vollmer, wie Anm. 4, S. 188 (Kandolfs Aufsatz erschien zuerst im Karl-May-Jahrbuch 1921.) 13 Ebd. 14 Karl May: Brief an Fehsenfeld vom 10.10.1892. In: Roland Schmid: Nachwort (zu ›Winnetou I‹). In: Karl May: Freiburger Erstausgaben Bd. VII. Hrsg. von Roland Schmid. Bamberg 1984 (unpaginiert) 15 Der Band wird im 3.583. Tausend ausgeliefert (Bamberger Ausgabe die Auflagenhöhe setzt sich zusammen aus allen Bamberger Ausgaben, auch den Taschenbuch- und Lizenzausgaben). 16 Johanna Bossinade: Das zweite Geschlecht des Roten. Zur Inszenierung von Androgynität in der ›Winnetou-Trilogie‹. In: Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft 1986. Husum 1986, S. 259-64 17 Zu Winnetous Christentum vgl.: Martin Lowsky: Roß und Reiter nennen. Karl Mays ›conte philosophique‹ von Winnetous Tod. In: Sudhoff/Vollmer, wie Anm. 4, S. 306-328. 18 Siehe hierzu die Ausführungen in den Essay-Artikeln KARA BEN NEMSI und OLD SHATTERHAND 19 Dieter Sudhoff: Karl Mays ›Winnetou IV‹. Materialien zur Karl-May-Forschung Bd. 6. Ubstadt 1981, S. 100f 20 Ebd., S. 100 (Die Seitenangabe zur Zitatstelle wurde angepaßt.) 21 Es wird das vom Maler SASCHA SCHNEIDER geschaffene Deckelbild des Bandes GR 9 auf einen Wasserfall projiziert.

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Chr. F. Lorenz ***** - WINNETOUs ONKEL: weißer Gelehrter; »Lehrer der Apachen«; Mann der TAUBE DES WESTENS (nur erwähnt) (SCOUT: 252) //975// - WINNETOUs SCHWESTER: 1) Frau von JOSIAS PARKER; sie wurde von SCHA-TUNGA skalpiert, getötet und den Kojoten vorgeworfen, weil sie nicht ihn, sondern Parker heiratete. (nur erwähnt) (BOTH SHATTERS: 851) 2) -> NSCHO-TSCHI Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//975// VON WINSLOW: 1) preußischer Baron; Oberst und Regimentskommandeur bei der Garde in Berlin; Mann von 2); als Vorgesetzter von KURT HELMERS benimmt er sich diesem gegenüber beleidigend und wird von Kurt, zusammen mit v.W.s Günstling VON RAVENOW, zu einem Duell gefordert, in dem er eine Hand verliert. Da er sich die Verwundung nicht im Dienst zugezogen hat, wird er ohne Pension verabschiedet, und nur Helmers‹ Einfluß bewahrt ihn vor einer Festungsstrafe. Später gerät er in der Eisenbahn mit TRAPPER -> GEIERSCHNABEL aneinander und wird auf dessen Veranlassung vorübergehend verhaftet. (WR: III 1184ff, 1211, 1214ff, 1231, 1237f, 1245, 1253, 1264, 1268 V 2147, 2149ff) 2) Frau von 1) (WR III: 1264) WINTER: 1) Vater von 11); er hatte sich gegen den Willen seines Sohnes zum zweiten Male vermählt; dadurch wurde die zweite Frau des BARONs VON CHLOWICKI seine Stieftochter. (nur erwähnt) (WANDA: 606f) 2) Polizist; älterer Sohn von 11)/7), Bruder von 10)/8); er mußte nach dem Tod des Vaters die Universität verlassen und Polizist werden. Da er wegen seiner akademischen Kenntnisse beneidet wird, ist er der Mißgunst seiner Kollegen und Vorgesetzten (insbesondere des Kommissars VON HAGEN) ausgesetzt. Das ist umso schlimmer, als er die Tochter eines höheren Vorgesetzten liebt und Erfüllung dieser Liebe nur erhoffen kann, wenn er in eine höhere Stellung aufsteigt. Es gelingt ihm, gemeinsam mit seinem Bruder den Mord an Baron EGINHARDT VON SÄUMEN aufzuklären und MORELLY und den PROFESSOR, in dessen Dienste er sich geschickt einschleicht, zu entlarven. Am Schluß gibt er den Polizeidienst auf, weil er nicht »für diesen Beruf geschaffen« ist. (WANDA: 447, 510, 541 (eigentlich 511), 512, 610, 696, 699) 3) -> OLD FIREHAND 4) (eigentl. HAUCK): fast siebzigjähriger Einsiedler; er lebt in einem alten Turm. W. war Kürschner und bestahl, weil dieser seine Geliebte heiratete, seinen Bruder, der dadurch //976// ins Elend geriet. Er wurde in Sibirien als Pelzhändler reich und nannte sich nach seiner Rückkehr WINTER. W. verliebt sich in seinem hohen Alter in THEODOLINDE VON TANNENSTEIN, file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/WINS_WUR.HTM[21/02/2024 12:34:38]

verletzt ihre ›Ehre‹ (was ihr Plan war) und muß sich deshalb mit ihr verloben. Er gibt ihr ein Verlobungsgeschenk von 30000 Gulden. Aus Liebe zu ihr ist er bereit zu morden, wird jedoch von ERNST VON TANNENSTEIN niedergestochen, der W.s Vermögen rauben will. Im Sterben gesteht W. seine Schandtaten, und sein Neffe, der Paukenschläger HAUCK, erbt das Vermögen von 90000 Gulden. (2375: irrtüml. WINKLER) (VS VI: 2257-65, 2375-79, 2385ff, 2392f, 2401) 5) Name eines Ziegenbesitzers in Herlasgrün (wohl nur fiktiv) (nur erwähnt) (DH-DH: 1033) 6) Frau von 9); HARALD DELMENBORG verschuldete einst ihren Tod. (nur erwähnt) (GR 13: 336) 7) Frau von 11), Mutter von 2)/8)/10) (nur erwähnt) (WANDA: 527) 8) Töchter von 7)/11); Schwestern von 2)/10) (nur erwähnt) (WANDA: 527) 9) ALFRED W. -> DESIERTO 10) EMIL W.: Sohn von 7)/11), Bruder von 2)/8); er mußte nach dem Tode seines Vaters das Gymnasium verlassen und bei seinem Paten eine Schneiderlehre absolvieren; später wurde er Schornsteinfeger. In seiner Freizeit ist E., der Autodidakt ist, Dichter und Komponist. Als Dichter wird ihm eine »gewandte und aristokratische Schreibweise« nachgesagt. WANDA VON CHLOWICKI schwärmt dagegen: »Seine urwüchsige Natürlichkeit, die so kraft- und effectvoll unter säuselnden Blättern und duftigen Blüthen zum Himmel strebt, kann unmöglich in der künstlich gemischten Blumenerde des Salons ihre Wurzeln geschlagen haben. Sein gegen den Druck niederbeugender Verhältnisse kämpfender, in die Zügel knirschender und muthig sich aufbäumender Geist durchbricht, himmelanstrebend, die von socialer Anmaßung gezogenen Schranken und steigt, Asche und Schlacken von sich schleudernd, in stolze Höhe wie der Lichtstrom, welcher dem Krater entfluthet, um zu verkünden, daß der Boden unterhöhlt und den ewigen Gesetzen der Natur kein dauernder und siegreicher Widerstand zu leisten sei.« (462) E. ist zudem Vorsitzender der Gesellschaft ›Die Erheiterung‹, in der er als Improvisator und Deklamator und als Sänger mit sonorer Baritonstimme zur Unterhaltung der Mitglieder beiträgt. Er ist auch Mitglied der freiwilligen Feuerwehr. »Ein wehmütiger Ernst schien ... seinen Sitz in den blassfeinen, geistreichen Zügen aufgeschlagen zu haben. Die hohe freie Stirn gab dem männlich schönen Angesichte etwas ungemein Dominirendes ... seine Haltung trug das Gepräge strengster Eigenthümlichkeit.« (431) »Er besaß einen gewandten kräftigen Körper, ein schwindelfreies Auge ... Er gehörte zu jenen zähen, consequenten Naturen, welche durch momentanes Nachgeben selbst das feindlichste Schicksal zu besiegen wissen und die Ausführung eines einmal gefaßten Gedankens ... niemals ... aufgeben.« //977// (463) E. trägt ein Spitzbärtchen. Während eines Brandes holt er unter Einsatz seines Lebens drei Menschen aus dem Feuer. Wanda von Chlowicki, der er als Siebzehnjähriger begegnete, und die er seit file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/WINS_WUR.HTM[21/02/2024 12:34:38]

damals liebt, wird mehrfach vor Anschlägen des falschen Barons VON SÄUMEN (MORELLY) von ihm gerettet (dabei meistert er eine gefährliche Ballonfahrt). Gemeinsam mit seinem Bruder klärt E. die Ermordung des Barons EGINHARDT VON SÄUMEN auf. Später stellt sich heraus, daß E. ein Cousin Wandas ist, die ihm schließlich auch ihre Liebe gesteht. (WANDA: 414, 416, 431, 446f, 463, 480, 496, 526, 542, 606, 670, 684f, 699) 11) FRANZ W.: Schornsteinfegermeister; Mann von 7), Vater von 2)/8)/10), Sohn von 1), dessen zweite Heirat er strikt ablehnte; er wurde durch diese Ehe zum Stiefbruder der BARONIN VON CHLOWICKI. Als er verstarb, hinterließ er Schulden. (nur erwähnt) (WANDA: 463, 606) DER LANGE WINTERS: Begleiter von JOSUA HAWLEY in der Geschichte vom MISTAKECANNON (GR 14: 35-37) WIRRKOPF (OLD JUMBLE) -> CARPIO WIRT IN KHOI: Kurde; nebenberuflich Steuereinnehmer; Trunkenbold; 60 Jahre alt; seinen »struppigen Kopf schmückte ein Tuch, welches eigentlich kein Tuch mehr war, sondern ein wirres Gefitz von zerrissenen Fäden. Und eine Hose wie seine Hose war keine Hose! Das unerklärliche Ding, welches ganz betrügerischerweise diesen Namen führte, war ein ausgefranster Lappen, welcher sich die ganz vergebliche Mühe gab, bis zum Knie herunterzureichen, und was die Unterschenkel betraf, so hatte es den Anschein, als ob sie von dunkeln Trikotstrümpfen bedeckt seien; bei näherer Betrachtung aber zeigte es sich, daß dieser Trikotstoff der landwirtschaftlichen Goldgrube des ... Hofes entstammte. Auch eine Jacke hatte dieser edle Kurde an, von welcher rechts der dritte und links der vierte Teil eines Aermels vorhanden war; hinten war sie zu, wirklich zu, außer den Löchern, die es gab; vorn war sie offen, wirklich offen, denn sie war hier, wenn ich die Wahrheit sagen soll, gar nicht mehr da. Ich erblickte an ihrer Stelle eine Brustbedeckung, welche sehr wahrscheinlich das vorstellen sollte, was der Türke als Gömlek (Hemd) und der Araber als Kamis (Hemd) zu bezeichnen pflegt, doch war es mir unmöglich, das, was ich sah, zu klassifizieren, weil es eine zu große Aehnlichkeit mit der Bedeckung der Unterschenkel hatte.« (157) KARA BEN NEMSI (KBN), HALEF und SSALI BEN AQIL wohnen bei ihm. Er prahlt Ssali Ben Aqil gegenüber damit, 10000 Piaster Steuergelder im Hause zu haben, die ihm von dessen Vater, AQIL, prompt gestohlen werden. Auch Rih wird aus dem Gasthof gestohlen. Der Wirt will sich wegen des Geldverlustes erhängen. KBN verhindert das, redet ihm wegen seiner Trunksucht ins Gewissen und verhilft ihm wieder zu dem Geld. Der Wirt gibt das Trinken auf. (GR 18: 155ff, 163, 267ff, 369) //978// WITES, STOJKO: Barjactar eines Skipetarenstammes in der Gegend von Slokaczie; Vater von LJUBINKO; Onkel von RANKO; er hat eine hohe, ehrwürdige Gestalt. W. wird im Karaul von Rugova vom SCHUT gefangengehalten. KARA BEN NEMSI befreit ihn. Mit seinem Neffen, der nach ihm suchte, und dessen Männern reitet W. zum Köhler SCHARKA VISOSCH, dem Mörder seines Sohnes, um an ihm Rache zu nehmen. (GR 6: 296, 298, 420)

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WITSCH PANAHKA (EISERNES MESSER): Anführer der Nukweint-Cheyennes, die HARBOURs Farm überfallen (GR 19: 161-72) WITTLER: 1) ›Ölprinz‹; Mann von 2); Vater von 3), Bruder von 4), Schwager (172: irrtüml. Bruder) von JOHN HELMING; er beutet am Shayansee ein großes Ölvorkommen aus. DER ROTE OLBERS will ihn überfallen. W. ist feige und der Situation nicht gewachsen. Als der Überfall wegen der rechtzeitigen Warnung durch OLD SHATTERHAND und WINNETOU nicht gelingt, zünden die Banditen das Öltal an. (ÖLBRAND: 165, 172f, 180) 2) Frau von 1), Mutter von 3); sie wird von OLD SHATTERHAND aus dem brennenden Öltal gerettet. (ÖLBRAND: 179) 3) Kinder von 1)/2); alle drei werden von WINNETOU aus dem brennenden Öltal gerettet. (ÖLBRAND: 179) 4) Schwester von 1); Frau von JOHN HELMING; sie wird von OLD SHATTERHAND aus dem brennenden Öltal gerettet. (ÖLBRAND: 165, 179) WLASTAN: reicher bulgarischer Ziegelbrenner; sein früherer Freund, der ZIEGELSTREICHER, ist jetzt sein Feind, da er das Grab seiner Tochter, von der W. annimmt, sie sei ein Vampir, nicht öffnen will. W., seine Familie und sein Knecht ANDRAS wollen das Grab heimlich selbst öffnen, werden aber von KARA BEN NEMSI (KBN) und HALEF daran gehindert. KBN entlarvt Andràs, der aus Rache den Vampir gespielt hatte, und W. versöhnt sich wieder mit dem Ziegelstreicher. (GR 4: 408, 419-24) - W.s FRAU (GR 4: 409, 419) - W.s SOHN: Er war der Verlobte der verstorbenen Tochter des ZIEGELSTREICHER. Er ist todkrank, woran seine verstorbene Geliebte, von der der Knecht ANDRAS behauptet, sie sei ein Vampir, schuld sein soll. KARA BEN NEMSI findet heraus, daß Andràs dem Kranken kleine Mengen Rattengift ins Essen tat, um Wlastans Erbe zu werden. (GR 4: 408f, 419-23) //979// DIE WOHLRIECHENDE -> MOCHALLAH

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WOKADEH (WEIßER BÜFFEL): Mandane; Sohn WAH-KIHs, Neffe MAH-TO-TOH-PAHs; er überlebte als einer von wenigen die Ausrottung seines Stammes, wurde von Ponca, dann von Oglala adoptiert. W. hat schwarze Augen, dunkles, schlichtes Haar und jugendlich weiche Züge, die Backenknochen treten nur wenig hervor. Obwohl erst 18 Jahre alt, trägt er die Federn des Kriegsadlers, da er einen weißen Büffel erlegte. Seine Bewaffnung besteht aus einem Bogen aus den Hörnern des Bergschafes und einem Köcher, der mit Klapperschlangenhaut überzogen ist. Bekleidet ist er mit einem weichledernem Jagdhemd und hirschledernen Leggins, beide an den Nähten ausgefranst. Zwischen den Nähten befindet sich kein Menschenhaar, da W. noch keinen Feind tötete. An den Füßen trägt er zierliche Mokassins, mit Stachelschweinborsten verziert. W. verläßt die Oglala, um MARTIN BAUMANN die Nachricht von der Gefangennahme des Bärenjägers BAUMANN zu bringen. Er zieht mit Martin, denn HOBBLE-FRANK, dem DICKEN JEMMY und dem LANGEn DAVY - später stoßen OLD SHATTERHAND (OS) und WINNETOU dazu - zur Befreiung des Bärenjägers aus, wird von den Oglala gefangen und als Verräter zum Tode verurteilt, aber durch OS gerettet. Die Figur W. wurde durch das Buch George Catlins: ›Die Indianer Nordamerikas‹ angeregt (vgl. dort Kap. 19, 21 u. Anhang A ‹Aussterben der Mandaner‹). (BÄRENJÄGER: 20f, 34f, 168, 184, 192, 200f, 213f) WOLF: 1) Spielgefährte FRANZ SCHMERLs (NUßBÄUMEN: 815) 2) Schmied und Wirt des Ortes Helfenstein; Mann von 3), Vater von 4); Pate CHRISTIAN UHLIGs; zusammen mit seinem Sohn ist er Hehler der Schmuggler, später WALDKÖNIG (Schmuggleranführer) in Tannenstein. Er und sein Sohn sind Zeugen, als FRANZ VON HELFENSTEIN den Hauptmann VON HELLENBACH erschießt, und erpressen ihn damit. In Helfensteins Auftrag sollen sie den kleinen ROBERT VON HELFENSTEIN (-> ROBERT BERTRAM) ermorden. Sie zünden das Schloß der von Helfensteins an, vertauschen dann aber Robert mit dem toten Kind einer Botenfrau und retten ihm damit das Leben. Sie befreien GUSTAV BRANDT, als dieser ins Zuchthaus gebracht wird, da ihm der von F. v. Helfenstein verübte Mord zur Last gelegt wird. W. ist kein gewissenloser Verbrecher; in der Untersuchungshaft entlastet er Brandt und belastet F. v. Helfenstein. Er nimmt alle Schuld auf sich, um seinen Sohn zu retten, und begeht danach Selbstmord, indem er aus einem Fenster springt, wobei er F. v. Helfenstein gewaltsam mit sich reißt, so daß dieser schwer verletzt wird. (VS: I 28ff, 49-56, 71-76, 78, 84-89, 91-98 II 628f, 636, 857ff, 866-69, 872-75, 880-98, 903-14, 941ff IV 1662-67, 1670, 1683-89, 1692 V 1713-19, 1773-80, 1785f, 1788 VI 2199f, 2202f) 3) Frau von 2), Mutter von 4) (VS I: 880f) //980// 4) Schmied; Mann von 5), Sohn von 2)/3); Schulkamerad von GUSTAV BRANDT; Komplize seines Vaters; wie dieser WALDKÖNIG; er wird mit seinem Vater zusammen festgenommen. Bei der Flucht aus dem Gefängnis ermordet er einen Aktuar, wird jedoch freigesprochen, da sein Vater alle Schuld auf sich nimmt. (VS: I 28ff, 36, 49f, 55f, 74ff, 87f II 628f, 636, 857, 866-69, 872-75, 880f, 883, 885ff,

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889ff, 893-98, 903-14, 941ff IV 1663-67, 1691 V 1719ff, 1776ff VI 2406) 5) Frau von 4) (VS II: 880f) 6) Setzfehler für HORN (Apotheker) (VS VI: 2406) 7) -> MBA (Chickasaw) 8) armer, kinderreicher Feldhüter, dem HEINRICH GRAF die Hand zerschossen hat. Graf will ihn mit den Dukaten seiner Uhrkette entschädigen. (nur erwähnt) (DUKATENHOF: 206) 9) irrtümlich für den Cellisten VOGEL 10) (MAITSO): reicher Pflanzer, Besitzer von Herden und Silbergruben; Bruder von 11), Onkel von 12); W. lebt bei den Navahos, bei denen er im Ansehen eines Häuptlings steht. W. ist ein enger Freund NITSAS-INIs. Er ist lang, hager, sehr kräftig und hat einen eisgrauen Vollbart. W. ist kinderlos; um einen Erben für sein Vermögen zu haben, läßt er seinen Neffen aus Deutschland kommen. Als GRINLEY, BUTTLER und POLLER bei den Navahos auftauchen, schöpft er Verdacht und nimmt ihnen die ROLLINS abgeschwindelten Bankanweisungen ab. Den deutschen Auswanderern, die zusammen mit ROSALIE EBERSBACH in den Westen gekommen sind, vermittelt er Siedlungsland bei den Navahos. (ÖLPRINZ: 80f, 85, 418ff, 435ff, 452ff, 460ff, 542, 552f) 11) armer, kinderreicher Förster in Heimberg; Vater von 12), Bruder von 10) (nur erwähnt) (ÖLPRINZ: 80f) 12) ADOLF W.: Sohn von 11), Neffe von 10); er ist etwa 18 Jahre alt, hat eine mehr breite als hohe Figur, ein intelligentes, sonnengebräuntes Gesicht. A. stammt aus armen Verhältnissen, studierte aber durch Opfer der Familie erfolgreich an der Tharandter Forstakademie. Auf der Schule lernt A. SCHI-SO kennen, den Sohn NITSAS-INIs, der sein Freund wird. Als sein reicher, kinderloser Onkel ihn zu sich nach Amerika ruft, um ihn als Erben einzuarbeiten, reist er mit Schi-so und einem Treck deutscher Auswanderer unter ROSALIE EBERSBACH nach Arizona. Bei den Navahos wird er herzlich aufgenommen. Mit Schi-so soll er die Navahos künftig mit den Errungenschaften der weißen Zivilisation bekanntmachen. (ÖLPRINZ: 51, 66, 80f, 454, 468, 554) //981// 13) HILARIUS W.: Gastwirt des ›Gasthofes zum Leopold‹ in Halberstadt; Mann von 15) (SCHEERENSCHLEIFER: 42)

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14) LESSER W.: Jude; er ist ein kleiner, hagerer Mann mit scharfen Gesichtszügen und tief liegenden, lauernden Augen« (250). 1742 ist er als preußischer Spion in Böhmen unterwegs. Dem ALTEn DESSAUER (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) ist er ergeben, da dieser ihm erlaubt hat, sich in seinem Land niederzulassen. W. begleitet den Baron KARL VON BODTMANN auf einer Reise nach Schloß Moldauthein und trifft dabei in Humpoletz auf den Freiherrn FRANZ VON DER TRENCK, auf dessen Anerbieten, gegen viel Geld in seinen Dienst zu treten, W. scheinbar eingeht. W. soll für von der Trenck den Dessauer nach Chotiborz locken, wo von der Trenck diesem auflauern will. W. informiert den Dessauer über von der Trencks Pläne. (PANDUR: 234, 250, *66f) 15) MARGARETHE W.: Frau von 13) (SCHEERENSCHLEIFER: 42) 16) PETER W. -> JEAN LETRIER 17) WITZA W.: siehe WITZA VON WOLF GROßER WOLF -> OVUTS-AVAHT (Utah) SCHLEICHENDER WOLF: alter Apachenkrieger (WALDLÄUFER: 233ff) SCHWARZER WOLF -> YO-OVUTS-TOKVI (Comanche) (VON) WOLF, WITZA: Schöppe im Lehnsprozeß gegen WERNER VON HOLTZENDORFF (QUITZOWS: 244) WOLF VON HAGEN, JOACHIM: Deckname von JOACHIM -> GANS VON PUTLITZ VON WOLFF: alter, dürrer Leutnant; Schwarm FREYA, WANKA und ZILLA VON HELBIGs, von denen jede glaubt, sein besonderes Interesse zu haben. (nur erwähnt) (JUWELENINSEL: 2, 375) VON WOLGAST, WRATISLAFF (WRATISLAW): Gegner des Markgrafen FRIEDRICH VON -> ZOLLERN; er bietet DIETRICH VON QUITZOW Asyl an. (nur erwähnt) (QUITZOWS: 339, 629) DUNKLE WOLKE: Yumakrieger (GR 20: 455ff) //982//

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WOLKENBERG: Kaufmann; Kunde bei SALOMON LEVI (nur erwähnt) (VS IV: 1623) WOLSTRAATEN: geldgieriger Bäcker in Bitterfeld; er betätigt sich als Elbschmuggler und bietet sächsischen Werbern in seinem Keller einen Schlupfwinkel. W. gehört wie sein Mündel SOPHIE zu in Bitterfeld angesiedelten Flamländern. Eine Verbindung Sophies mit dem preußischen Korporal FRITZ NAUHEIMER lehnt W. ab, da er möchte, daß Sophie den jungen HABERMANN heiratet, der ihm Teile der Erbschaft Sophies versprochen hat. W. wird in Halle auf Veranlassung des ALTEn DESSAUERs (FÜRST LEOPOLD I. VON -> ANHALT-DESSAU) festgenommen, während in Bitterfeld das Versteck im Keller ausgenommen wird. (WERBERN: 32, 45, 47f, 55, 57, 71, 91) WONNE -> SEFA WOOD (WORD): Bankhaus GREY (GRAY) AND WOOD (WORD) in Little Rock (nur erwähnt) (GR 15: 600, 610) WOODWARD: ›Leutnant‹ der Tramps; Vertrauter des ROTEn CORNEL (-> BRINKLEY); er wird beim Eisenbahnüberfall von OLD FIREHAND erschossen. (SILBERSEE: 100, 249, 272) WORD: Bankhaus GREY (GRAY) AND WOOD (WORD) in Little Rock (nur erwähnt) (GR 15: 600, 610) WORSBERG: Kaufmann aus Kirchberg; Deckname von ERNST VON TANNENSTEIN (2360: irrtümlich MOOSBERG) (VS VI: 2351) VON WRANGEL, GRAF FRIEDRICH HEINRICH ERNST: preußischer Generalfeldmarschall (historisch: 1784-1877) (nur erwähnt) (W: 808 / ULAN III: 997) WRATISLAW: Wende; zusammen mit GIELJUSCHKEN gehörte er einst zur Bande des SCHWARZEn DIETRICHs (DIETRICH VON -> QUITZOW). Beide stehen nach dessen Verschwinden im Dienst CLAUS VON QUITZOWs auf Burg Stavenow. W. ist ein Mann, »welcher eine wahrhaft abschreckende Häßlichkeit zur Schau trug. Er schien ein Sclave [recte: Slave] zu sein, und sein Gesicht zeigte nicht allein alle Mängel und nicht einen einzigen Vorzug dieser Race, eine breite Nase, dicke, aufgeworfene Lippen, kleine, schiefgeschlitzte, schielende Augen und weit vorstehende Backenknochen, sondern es war in den widerlichen Zügen auch ein Ausdruck geistiger Verkommenheit mit thierischer Sinnlichkeit zu bemerken, welcher Abscheu erregen mußte.« (388) Als sich der einst von Dietrich von Quitzow betrogene Jäger GÜNTHER als Mönch verkleidet auf Stavenow einfindet, ermorden W. und Gieljuschken ihn. Im anschließenden Handgemenge wird W. von DIETZ VON QUITZOW getötet. (QUITZOWS: 388f, 391, 405, 418f)

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//983// VON WREDE: 1) preußischer Leutnant (nur erwähnt) (FELDMARSCHALLS: 600) 2) ADOLF V.W.: deutscher Reisender (historisch 1807-63) (nur erwähnt) (ER RAML 223 / GR 13: 157) WREN: einfacher, mutloser Westläufer; zunächst Begleiter von SAM PARKER und JOSUA HAWLEY (GR 14: 193-97) WÜRGER DER KARAWANEN -> KOFLA-AGA WÜSTENFELD: Orientalist; KARL MAY nennt ihn seinen Lehrer. (nur erwähnt) (FREUDEN/LEIDEN 18) WUNDERLICH: 1) Förster; Mann von 3); Freund von Förster BRANDT; Helfer des FÜRSTen DES ELENDES (GUSTAV -> BRANDT); Findelkind; W. ist humorvoll, gutmütig und voller Empörung über die Ausbeutung der Weber. Eifrig und tatkräftig beteiligt er sich an der Entlarvung der WALDKÖNIGe SEIDELMANN und wird mit der Ernennung zum Oberförster beim FÜRSTen VON BEFOUR (GUSTAV -> BRANDT) belohnt. (VS: II 499-517, 550-57, 573, 625, 637, 722, 737f, 755-70, 772-76, 779f, 835f, 853f, 857, 861, 863, 865, 871, 876-80, 894f, 917-20, 934f, 939f, 946, 949, 951f, 955, 959 VI 2133-54, 2159-67) 2) ›Rentier‹; Mitglied einer Falschgeldbande; Komplize SALOMON LEVIs; er versorgt BRUNO VON SCHARFENBERG mit Falschgeld und nimmt den flüchtigen Artisten BORMANN bei sich auf, mit dem er früher als Falschmünzer zusammenarbeitete. (VS: IV 1578f, 1593-99, 1612 V 1756-59, 1789-92, 1828-34, 1848-59) 3) BARBARA (BÄRBCHEN) W.: resolute, humorvolle und gütige Frau von 1); Waisenkind (VS: II 503-o6, 508-11, 514-16, 554ff, 755, 757f, 917f, 920, 959 VI 2132-35, 2139-43, 2146-50, 2164) WURZELSEPP (eigentl. JOSEPH (VON) BRENDEL): königl. bayerischer Hauptmann a.D.; Geheimpolizist und Kräuterhändler; Pate der MUHRENLENI; Vertrauter König LUDWIGs II.; Freund

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von FINKENHEINER, FEX, KRONENBAUER und LUDWIG HELD; er »war ganz gewiß bereits siebzig Jahre alt. Sein graues, buschiges Haar und der mächtige weiße Schnurrwichs unter der scharf gebogenen Nase stachen recht eigenartig von dem hageren, tief gebräunten Gesichte ab. Alter und Beschwerden hatten dasselbe tief gefurcht; aber aus diesen Falten lugten tausend Schalke und //984// Schälkchen hervor. Das Auge, wohl noch ganz so scharf wie in den Tagen der Jugend, lachte hell und freundlich unter den Wimpern hervor, und so energisch das Gesicht gezeichnet war, es zeigte doch trotzdem einen Ausdruck froher Gutmüthigkeit, welcher herzgewinnend wirkte. Die Kleidung ... bewies, daß ... er wohl nicht mit Glücksgütern gesegnet sei. Die derben, mit großen Nägeln versehenen Bergschuhe waren von der gröbsten Arbeit. Die grauen, wollenen Halbstrümpfe bedeckten nur die sehnigen Waden, so daß die Fußknöchel und die wetterbraunen Knie nackt frei blieben. Die Hosen waren alt und vielfach geflickt, ebenso die lodene Juppe. Eine Weste trug er nicht, dafür einen breiten Gürtel, in welchem die Buchstaben J. und B. eingestickt waren. Das graue Wollhemde stand auf der Brust offen und ließ auch den Hals frei, denn ein Tuch um den Letzteren schien der Alte für sehr überflüssigen Luxus zu halten.« Der W. trägt stets einen Rucksack mit sich, »welcher mit knolligen Gegenständen gefüllt zu sein schien.« Sein Hut »war ein wahres Prachtstück von Kopfbedeckung. Er hatte seit bereits zwei Ewigkeiten die Krempe verloren; ein Löchlein gab es am anderen, natürlich vor Alter, so daß er eigentlich einem Siebe oder Durchschlage glich; durch diese vielen Löcher aber hatte der praktische Alte allerlei Alpenkräuter geschlungen, Aretia, Primula, Soldanella, Saxifraga und andere, so daß der Hut einem Blumentopfe glich, welcher dem Studium der Alpenflora als Anschauungsmittel dienen sollte.« (2f) Der W. ist starker Pfeifenraucher. Er jodelt gern und trägt stets seine Zither bei sich. Er war »früher Soldat und zwar Cavallerist gewesen, das Einzige, worauf er sich Etwas einbildete. Er hatte eine Wunde aufzuweisen und war stolz darauf, sein Blut für das Vaterland vergossen zu haben. Darum trug er an Sonn- und Feiertagen das Bändchen im Knopfloche, welches sein Kriegsherr ihm als Ehren- und Erinnerungszeichen geschenkt hatte.« (10) Als er vom Militär heimkehrte, hatte seine Geliebte, da er verleumdet worden war, einen anderen geheiratet. Der W. wurde später der Pate ihres Kindes (MAGDALENA BERGHUBER (-> MUHRENLENI)). Als deren Eltern starben, wurde er ihr Pflegevater und Vormund. Der W. ist die positive Hauptfigur des Romans, das Pendant König Ludwigs auf der Ebene der Alltagswelt: »Er ist, wie in der Oper, der alte Ueberall und Nirgens, und wo er hinkommt, da thaut das Eis, die Wolken theilen sich, und die Sonne beginnt, die ersehnten Strahlen wieder herab zu senden.« (1098) Er kommt als Kräuterhändler viel im Land herum und hört den Leuten genau zu. So kann er als Geheimpolizist die Spuren der Verbrechen des SILBERBAUERn (CONRAD > CLAUS), des THALMÜLLERs (GOTTHOLD -> KELLERMANN), des SAMIEL (-> KRONENBÄUERIN), des Barons FRIEDRICH VON ALBERG und seiner Gehilfen, HERMANN ARTUR WILLIBOLD KEILBERG und GOTTFRIED HOLLANIZ, sowie den Mädchenhändlerring SALEKs und BARUCH ABRAHAMs aufdecken (dabei befreit er PAULA KELLERMANN und ANITA VENTEVAGLIO und rettet Ludwig II. das Leben) und die Verbrecher stellen. Er klärt die Identität verschleppter und ausgesetzter Kinder (Fex, MAX WALTHER, FRITZ HILLER) und führt sie mit ihren Eltern zusammen; dem Fex hilft er, seinen Anspruch auf die Baronie durchzusetzen. Er stiftet Ehen, indem er Liebespaare, die durch Mißverständnisse oder die Verhältnisse auseinandergerieten, zusammenführt: so Paula Kellermann und den Fex, MARTHA CLAUS und Max Walther; MILDA VON ALBERG und RUDOLF VON SANDAU, dessen Familienehre auch durch die Recher-

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//985// chen des W. wiederhergestellt wird. Seine Aktivitäten beschränken sich nicht auf Bayern, er ist auch in Wien und Triest tätig. Als Helfer stehen ihm Max Walther, JOHANNES WEISE, der Fex, Ludwig Held und Fritz Hiller zur Seite. All dies führt er mit List und Verstand aus, »als ob es seine Lebensaufgabe sei, seinen Nebenmenschen die ihnen aufgelegte Last zu erleichtern.« (1044) Auch zu drastischen Streichen greift er, um seinen Schützlingen gegen Widersacher beizustehen oder den Bösewichten eins auszuwischen: in einem aberwitzigen Geisterschabernack um einen Schatz düpiert er den Thalmüller und dessen Großmagd KÄTHE; den FINGERLFRANZ legt er mit einem Zauber herein, der ein verlorengegangenes Schwein wiederbeschaffen soll, und den lüsternen Geiger ANTONIO RIALTI setzt er auf einem Baum fest, so daß der Fex sein Debüt als Geigenvirtuose geben kann. Die Nachricht, daß man Ludwig II. als Geistesgestörten nach Schloß Berg brachte, läßt den W. so sehr verzweifeln, daß er eine Lungenentzündung trotz seiner derben Natur nicht überlebt. Am 13. Juni 1886, dem Todestag des Königs, stirbt er in der Villa des KRIKELANTON. »Kein Denkmal steht auf seinem schlichten Grabe. In der Kirche aber hängt ein einfaches Gedenkbret [!] mit seinem Namen, Geburts- und Todestag. Daneben sieht man die alte Zither, mit Trauerschleifen und dem von ihm angeordneten Veilchenkranze geschmückt. Sein Leben war dem Glücke seiner Mitmenschen gewidmet. Sein Wirken dauert fort. Sein Erbe ruht in der Hand der Gräfin VON SENFTENBERG (d.i. Muhrenleni), welche es genau in seiner Weise und seinem Geiste verwendet. Es ist eine verborgene Quelle der Wohlthaten. Gar Manchem, der nicht weiß, woher die Hilfe aus schwerer Noth kommt, zeigt Sepp noch nach seinem Tode durch die Hand der mild- und wohlthätigen Leni den »WEG ZUM GLÜCK«.« (2616) (WzG: I 2f, 10, 49, 255ff, 262ff II 460f, 474, 654 III 1039, 1041, 1098, 1254 IV 1744 V 2018, 2166 VI 2615f) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//986// YAKONPI-TOPA (VIER HIRTEN): Häuptling der Kikatsa (Upsaroka); den Kriegsnamen bekam er, weil er als junger Krieger vier Cowboys tötete. Er ist ein alter, listiger Fuchs, tapfer, klug und gerecht. Y. trägt ein langes Federgeflecht auf dem Kopf und glänzende Fettfarbe im Gesicht. NANA-PO (VON -> HILLER) fiel in seine Hände. Y. sandte ein ›Sprechendes Leder‹ an dessen Frau, in dem er 365 Gewehre als Lösegeld fordert. PETEH gelingt es, OLD SHATTERHAND (OS), CARPIO und HERMANN ROST gefangenzunehmen, die er Y. überstellt. Als OS und WINNETOU ihm beweisen, daß er zu Unrecht die Shoshonen für den Tod von sechs Upsarokas verantwortlich macht und daß stattdessen der mit Y. verbündete INNUA NEHMA der Täter ist, ist Y. bereit, mit den Shoshonen Frieden zu schließen. V.Hiller, den OS und seine Gefährten befreien wollten, hatte sich selbst schon befreien können; er erhält sein zurückgelassenes Eigentum wieder. Y. unterstützt OS und dessen Gefährten bei der Verfolgung der Verbrecher CORNER, FRANK SHEPPARD und EGGLY. (GR 24: 206, 211, 294, 392, 435, 440ff, 456, 462ff, 477f, 486, 513, 605) YAO-TSCHANG-TI (SCHULDEINTREIBER) -> FI YATO INDA (GUTER MANN): Deckname IK SENANDAs YATO-INTA: deutscher Gelehrter (ETHNOLOGE); Freund INTSCHU TSCHUNAs; er kannte WINNETOU schon, als dieser noch Kind war. Er erzählt bei MUTTER THICK in Jefferson-City, wie er mit seinem Begleiter, WILL SALTERS, die Geschichte des Mörders ROLLINS durch ein ›Sprechendes Leder‹ erfuhr und das Ende von Rollins erlebte. Er rettet JOSEPHs MUTTER vor einer Windhose. (In WINDHOSE wird die Geschichte von OLD SHATTERHAND erlebt.) (WINDHOSE: 86 GR 15: 213f, 218-221, 224, 226, 229, 234-40, 243ff) YATO-KA (SCHNELLER FUß): Apache; Führer eines Kundschaftertrupps, der unter TIL-LATAs Kommando steht. Er schließt sich OLD SHATTERHAND auf dessen Jagd nach SANTER an. (GR 9: 604f) YE-KIN-LI (Stammesname: SENG-HO; Geschlechtsname PANG): chinesischer Teehändler in Deutschland; Mann von HAO-KEU; Vater von JIN-TSIAN, LIANG-SSI, MEI-PAO und SIMMING; seit er vor Jahren als unschuldig zum Tode Verurteilter aus seiner Heimat fliehen mußte, ist er ohne Nachricht über das Schicksal seiner Familie. Den nach China reisenden BLAUROTEn METHUSALEM, seinen Freund, bittet er, nach den Verschollenen zu suchen und sie, falls möglich, nach Deutschland zu bringen. Der Methusalem kann diesen Wunsch erfüllen. (METHUSALEM: 4-7, 14, 16-20, 543ff) EL YERNO (DER SCHWIEGERSOHN)/al. DIEGO ARBOLO): weißer Schwiegersohn des SENDADOR; Verbündeter von EL VENENOSO; in die Untaten des Sendador und der Mbocovis file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/Y.HTM[21/02/2024 12:34:39]

verwickelt, wird er beim Versuch, die Tobas und den DESIERTO zu //987// überfallen, vom Erzähler (OLD SHATTERHAND) überlistet und gefangen. (GR 13: 174, 186, 274-91, 294-303, 316-21, 325-32, 344f, 354ff) YIN (GÜTE): chinesische Künstlerin; Frau JOHN RAFFLEYs; Y. ist eine engelsgleiche Frauengestalt; Charme und Herzlichkeit zeichnen sie aus. Sie hat die Wandbilder von Raffley Castle (China) gemalt, ist Mitglied der ›Shen‹. Ihr Vater war Gouverneur des chinesischen Kaiserreiches in Tibet. Als er verstarb, wurde sie von einem gelehrten Bruder ihrer Mutter im nichttraditionellen Sinne erzogen, weshalb sie Lesen, Schreiben, Fremdsprachen und abendländische Sitten erlernen konnte. Raffley warb lange um sie, und erst nachdem die ›Shen‹ gegründet war, konnte er sie zur Frau nehmen. (GR 30: 232, 242, 369, 459ff, 480, 483, 488f, 501, 503, 510, 520ff, 525, 571, 577f, 588f, 597, 632, 635, 652) - YINs MUTTER: »sie war eine Seele« (GR 30: 460, 631, 653) - YINs ONKEL: großer chinesischer Gelehrter; er war sehr reich. Nach dem Tode von YINs VATER nahm er YIN und YINs MUTTER bei sich auf und ließ Yin die Erziehung zuteil werden, die sie befähigt, JOHN RAFFLEYs Frau zu sein. Er half beim Aufbau der ›Shen‹ mit und berichtet dem chinesischen Kaiser über die ›Shen‹. (GR 30: 460, 462, 631, 653) - YINs VATER: Gouverneur des chinesischen Kaiserreiches in Tibet; verstorben (nur erwähnt) (GR 30: 459) YIN-TSIAN -> JIN-TSIAN YO-OVUTS-TOKVI (SCHWARZER WOLF): Comanchen-Häuptling (nur erwähnt) (WR II: 742) YOUNG, BRIGHAM: Präsident der Mormonen (historisch: 1801-77, seit 1844 Präsident) (nur erwähnt) (MORMONEN: 316) YOUNG APANATSCHKA: Sohn APANATSCHKAs; Enkel KOLMA PUSCHIs; er wurde zusammen mit YOUNG SUREHAND im Osten erzogen und zum Maler und Bildhauer ausgebildet. »Die auf sie gesetzten Hoffnungen erfüllten sich. Sie gingen später auf einige Jahre nach Paris, um dort die berühmtesten Ateliers zu studieren, dann nach Italien und endlich gar nach Aegypten, wo sie sich die Aufgabe stellten, sich dort mit den Gesetzen der einstigen Gigantenkunst vertraut zu machen. Auf dem Rückwege kamen sie über Deutschland, um mich [sc. KARL MAY/OLD SHATTERHAND (OS)] aufzusuchen. Sie waren mir sehr sympathisch. Ich hatte meine Freude an ihnen, und zwar nicht allein file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/Y.HTM[21/02/2024 12:34:39]

deshalb, weil sie meinen unvergleichlichen WINNETOU fast als einen Halbgott verehrten. Auch ihr künstlerisches Wollen und Können war hervorragend und schien noch wachsen zu können. Leider aber war es in echt amerikanischer Weise auf den Ab//988// weg der Busineß hinübergeleitet worden« (12). Beide wollen Winnetou ein riesiges Denkmal aus Gold errichten und fordern May/OS brieflich auf, das steinerne Probeexemplar am Mount Winnetou zu prüfen. Am Mount Winnetou erwarten sie überheblich, daß OS nach seiner Ankunft zu ihnen kommt; sie werden von ATHABASKA deswegen scharf zurechtgewiesen. Unter dem Eindruck der Lesungen aus Winnetous Testament erkennen sie zögernd an, daß ihre Kolossalstatue nicht dem wahren Wesen Winnetous gerecht wird. (GR 33: 10, 12f, 205, 440, 442ff, 447, 525, 565) YOUNG SUREHAND: Sohn OLD SUREHANDs; Enkel KOLMA PUSCHIs; er wurde zusammen mit YOUNG APANATSCHKA im Osten erzogen und zum Architekten und Bildhauer ausgebildet. »Die auf sie gesetzten Hoffnungen erfüllten sich. Sie gingen später auf einige Jahre nach Paris, um dort die berühmtesten Ateliers zu studieren, dann nach Italien und endlich gar nach Aegypten, wo sie sich die Aufgabe stellten, sich dort mit den Gesetzen der einstigen Gigantenkunst vertraut zu machen. Auf dem Rückwege kamen sie über Deutschland, um mich [sc. KARL MAY/OLD SHATTERHAND (OS)] aufzusuchen. Sie waren mir sehr sympathisch. Ich hatte meine Freude an ihnen, und zwar nicht allein deshalb, weil sie meinen unverleichlichen WINNETOU fast als einen Halbgott verehrten. Auch ihr künstlerisches Wollen und Können war hervorragend und schien noch wachsen zu können. Leider aber war es in echt amerikanischer Weise auf den Abweg der Busineß hinübergeleitet worden« (12). Beide wollen Winnetou ein riesiges Denkmal aus Gold errichten und fordern May/OS brieflich auf, das steinerne Probeexemplar am Mount Winnetou zu prüfen. Am Mount Winnetou erwarten sie überheblich, daß OS nach seiner Ankunft zu ihnen kommt; sie werden von ATHABASKA deswegen scharf zurechtgewiesen. Unter dem Eindruck der Lesungen aus Winnetous Testament erkennen sie zögernd an, daß ihre Kolossalstatue nicht dem wahren Wesen Winnetous gerecht wird. (GR 33: 10, 12f, 205, 440, 442ff, 447, 525, 565) YSTRALOWE: heidnischer Wende; Priester des Gottes Triglaff; Mann von MACHA; verstorben (nur erwähnt) (QUITZOWS: 388) YUMA-SHETAR (YUMA-TÖTER): Mimbrenjokrieger; ältester Sohn NALGU MOKASCHIs, Bruder von YUMA-TSIL; etwa 17 Jahre alt; er ist zunächst noch ohne Kriegsnamen, aber mutig und klug. Y. kann OLD SHATTERHAND (OS) zur Flucht von der Hazienda del Arroyo verhelfen. Dabei erschießt er zwei Yumas, woraufhin er von OS den Kriegsnamen YUMA-SHETAR erhält. (GR 20: 97f, 143, 147ff, 156f, 186f, 193, 209-16, 230-32, 371f, 382f, 417) YUMA-SKALP -> YUMA-TSIL (Mimbrenjo)

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YUMA-TÖTER -> YUMA-SHETAR (Mimbrenjo) YUMA-TSIL (YUMA-SKALP): Mimbrenjokrieger; jüngerer Sohn von NALGU MOKASCHI, Bruder von YUMA-SHETAR; etwa 15 Jahre alt; er ist zunächst noch ohne //989// Kriegsnamen, aber »trotz seiner Jugend so entschlossen und klug, daß er selbst weiß, was er zu tun hat«. OLD SHATTERHAND (OS) besiegt Nalgu Mokaschi im Zweikampf und schenkt Y. das Leben seines Vaters. Durch Y. wird die Festnahme des alten WELLER ermöglicht. In einem Zweikampf tötet er SCHWARZER BIBER, wofür er von OS den Kriegsnamen YUMA-TSIL erhält. (GR 20: 97ff, 143, 341, 350ff, 382f, 417 GR 21: 4f, 9ff, 91ff, 169, 181-85, 198f) YUSSUF ALI: Kurde vom Stamme Mir Yussufi; Mann MARRYAH FATIMAs, Vater von HUSSEIN ALI; Y. ist ein Mann von riesigen Körperformen. Er »trug auf seinem unbedeckten, sonst kahl geschorenen Kopfe nur ein langes, dünnes Temeli (Haarbüschel), welches hinten bis auf den Rücken niederfiel. Seine sehr weite Hose war schwarz und rot gestreift und oben und unten mit Riemen zugebunden. Die nackten Füße hatten fast noch größere Dimensionen als die gewaltigen Hände ... Um die Schultern hing ein Lederkragen, welcher in lange Streifen geschnitten war, so daß sein rauh behaarter Oberkörper ebenso wie die nackten, auffallend stark muskulierten Arme zu sehen waren.« (565) Er schlägt KARA BEN NEMSI (KBN) zunächst bewußtlos, versöhnt sich aber mit ihm, als er von der Rettung seiner Frau durch diesen erfährt. Seinen Sohn verstößt er, als dieser christlicher Priester werden will. Y. schlägt KBN, als der für den Sohn eintritt, so heftig ins Gesicht, daß ein Auge KBNs aus der Höhle springt. Als sein Sohn aber in die Hände SCHIR SELEKIs fällt, versucht er, ihn zu retten, wobei er selbst gefangen wird. Nach der Rettung durch KBN wird auch er Christ. (MAT.DOL: 565, 568, 574, 596, 599, 604) Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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//990// ZABOR: Graf; er hat dem GRAFen VON -> SAINT GERMAIN angeblich in Wien Diamanten übergeben. (historisch: Zobor, Kammerherr Kaiser Franz I. von Österrreich) (AQUA/FÜRST: 404, 406, 418) VON ZACHWITZ: hannoverscher Major; intimer Freund des hannoverschen Freiherrn VON BERNSTORFF; er läßt sich von seinen Helfershelfern, den Wirten HÄMMERLEIN und FÄHRMANN, mittels hinterhältiger Werbemethoden brandenburgische Burschen für den Dienst in der hannoverschen Armee beschaffen. Hinter diese Machenschaften ist FÜRST LEOPOLD I. VON ANHALT-DESSAU (DER ALTE DESSAUER) gekommen und will selbst jenseits der Grenze - als Viehhändler verkleidet - rekognoszieren. Dabei wird er durch v.Z. gefangengenommen. Durch eine List des preußischen Wachtmeisters BELLHEIMER und dessen Geliebter, ANNA FÄHRMANN, wird v.Z. getäuscht, und der Dessauer kann fliehen. (FELDMARSCHALLS: 585, 617f, 633f, 664f) ZADEMACK: 1) Gewandschneider aus Berlin; Mann von 2); er hat eine kleine, dünne, bewegliche Gestalt. Z. redet andere Leute stets in der Diminuitivform (»Ihr Leutchen«) an. Er hat sich in Angermünde niedergelassen und sich dort hoch verschuldet. Als sein Hausrat versteigert werden soll, bezahlt der zufällig vorbeikommende DETLEV die Schulden. (QUITZOWS: 325f) 2) Frau von 1) (QUITZOWS: 326) VON ZALBA: fälschlich für VON ZOLBA DR. ZANDER, ALFRED: sehr fähiger Arzt mit bedeutendem Ruf, der ihm zunächst eine Stelle als Assistent von DR. MARS in der Irrenanstalt Rollenburg einbringt; nach der Trennung von Mars rettet Z. als Helfer des FÜRSTen VON BEFOUR (FÜRST DES ELENDES/GUSTAV -> BRANDT) zusammen mit EDUARD VON RANDAU EMILIE WERNER und hilft dem betrogenen FRANZ HEROLD. Er heilt MAX HOLM, dessen Vater, Frau WERNER und Frau FELS. Zum Schluß verlobt er sich mit MAGDA WEBER, die er aus seiner Jugend kennt, und wird aufgrund seiner Fähigkeiten und Verdienste Gerichtsarzt. (VS: III 973-80, 1102-05, 1118ff, 1124, 1128f, 1223f IV 1467, 1469ff, 1474-80, 1486ff, 1537f, 1556, 1602-10, 1614-16, 1628 V 1937-41, 1958f, 1961-64 VI 2069-77, 2082-89, 2122, 2130) ZARBA:

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1) Fürstin und Anführerin der Zigeuner vom Stamm der Brinjaaren und Lampedaren; Tochter von KANAVEDA, Schwester von KARAVEY, Mutter von VON WALLROTH //991// - in ZEPTER: sie hat seherische Fähigkeiten und unterhält über eine geheime Gesellschaft, die u.a. auch organisierten Schmuggel betreibt, weitreichende Verbindungen politischer Art. Z. deckt am Ende alle Rätsel des Romans auf. Sie wird motiviert durch Rachegedanken, deren Ziel der HERZOG VON RAUMBURG ist. Diesem war sie als junges Mädchen in Liebe verfallen. Damals war sie eine Schönheit: »Sie mochte kaum siebzehn Jahre zählen, aber ihre Formen waren beinahe diejenigen eines vollendeten Weibes, schwellend und üppig und doch dabei so fein und zart, als hätte eine einzige Stunde einem kindlichen Körper die Vollkommenheiten der entwickelten Jungfrau verliehen. Ihr kleines Köpfchen vermochte kaum die Fülle des reichen Haares zu tragen, welches ihr in einem langen, dichten, blauschwarz schimmernden Strome über den Nacken herniederfloß; die ideale Stirn, etwas egyptisch vorstehend, das feine, kleine Näschen mit den leicht beweglichen, trotz der dunklen Gesichtsfarbe rosa angehauchten Nasenflügeln, der schwellende, kleine Mund, zwischen dessen Lippen zuweilen zwei Reihen blendender schmaler Zähnchen zu bemerken waren, das mit einem liebenswürdigen Grübchen versehene Kinn, alle diese Einzelheiten gaben ihrem Antlitze einen Ausdruck, welcher den Kenner weiblicher Schönheit entzücken mußte. Vor Allem aber war das Auge bewundernswerth. Aus der orientalisch-mandelförmig geschlitzten Oeffnung desselben strahlte unter den langen Lidern und seidenen Wimpern der tiefschwarze Stern eine Gluth hervor, welche aus geheimnißvollen, unbewußten Tiefen zu kommen schien, eingehüllt vom Schleier jungfräulicher Ahnungslosigkeit, und doch zuweilen auf einen Augenblick so mächtig und unwiderstehlich hervorbrechend, daß sie sicher jeden traf, der sein Herz diesem Blicke unbewacht entgegenstellte« (290). Den Herzog, den sie, dem Plan ihrer Mutter nach, nur für sich entflammen, dann aber fallen lassen sollte, liebte sie wirklich. Sie verließ ihren Stamm und ihren Verlobten KATOMBO seinetwegen. Als der Herzog, von dem sie einen Sohn bekam, sie verstieß, rächte sie sich durch die Vertauschung des Königssohnes von Norland gegen den Sohn des Hofschmiedes BRANDAUER, so daß der Herzog über den Verbleib des Thronfolgers im Unklaren bleibt. Zu Beginn der eigentlichen Handlung ist sie »eine alte Frau. Sie ging vollständig barfuß, trug einen einzigen Rock von grellrother Farbe, um die Schultern einen gelben, arg beschmutzten Ueberwurf und hatte ein blaues Tuch turbanartig um den Kopf geschlungen. Ihr Teint war tiefbraun; zahlreiche Runzeln durchfurchten ihr Gesicht, in welchem eine scharfe Nase über einem spitzen Kinne thronte, und ihre Gestalt lag gebeugt auf dem Stocke, auf den sie die beiden dürren Hände stützte. Als Norländerin hätte man sie über sechzig Jahre alt schätzen müssen, aber sie war ... Zigeunerin ... so war es sehr wahrscheinlich, daß sie diese Höhe noch nicht erreicht hatte« (2f). Als sie den Herzog mit ihren Geheimnissen bedroht, läßt dieser sie in der Landesirrenanstalt verschwinden. Sie wird jedoch von ihrem Schützling MAX BRANDAUER, dem vertauschten Königssohn, befreit. Mit ihren Leuten und ihren Verbindungen hilft sie Max und dem KÖNIG VON NORLAND (-> WILHELM II.), die Verschwörungen und die kriminellen Machenschaften des Herzogs zu entlarven und zu hintertreiben. Am Ende bringt sie den sterbenden Herzog dazu, seine Untaten zu bekennen und von Wallroth als seinen legitimen Sohn und Katombo als seinen Bruder anzuerkennen. (2f, 18f, 67, 88, 94, 145f, 178, 274, 290, 386, 418, 722, 742, 758f, 818f) //992// - in JUWELENINSEL: Sie tritt noch einmal als Seherin auf; wird aber als verwirrt, schwach und mit

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glanzlosen Augen geschildert. Als sie ihren verschollenen Bruder Karavey wiedersieht, der ihr von dem geborgenen Schatz der Juweleninsel erzählt, sieht sie ihr Leben erfüllt und will sterben. Die Nachricht von der Entführung MAGDA VON HELBIGs verleiht ihr nochmals die alte Energie. Sie stellt sich an der Grenze der Kutsche des Entführers (HUGO VON SÜDERLAND) entgegen und wird von diesem erschossen. (131, 659f) - ZARBAs (1) MUTTER: Zigeunerfürstin; Frau von KANAVEDA, Mutter von KARAVEY; sie war die Geliebte des HERZOGs VON RAUMBURG (sen.), der sie aber verstieß und eine andere Frau heiratete. Aus Rache raubte sie den ersten Sohn des Herzogs und zog ihn als Zigeuner KATOMBO auf. Sie wollte durch ihre Tochter, ZARBA (1), am zweiten Sohn des Herzogs Rache üben. Als sie merkt, daß ihre Tochter den Herzog aber wirklich liebt, fordert sie die Tochter vom Herzog zurück. Der Herzog erwürgt sie daraufhin. (ZEPTER: 337f, 340) 2) Zigeunerin; Königin des Stammes der Brinjaren und Lambadaren; Tochter von JARKO (1) und KASCHIMA, Mutter von TOMBI und JARKO (2); als junges Mädchen war sie von einer außergewöhnlichen Schönheit. »Sie trug über dem schneeweißen Hemde nichts als ein vorn offenes, leichtes, mit Goldschnüren besetztes Jäckchen, und einen kurzen, rothen Rock, der kaum einen Zoll breit über die Kniee herabhing und ein Paar Beine mit Füßchen sehen ließ, wie sie der größte Bildhauer nicht entzückender dem Meißel hätte entspringen lassen können. Das volle, schwere, rabenschwarze Haar hing in vier langen, schweren Flechten fast bis zur Erde herab und war mit silbernen Münzen geschmückt und mit schimmernden Ketten durchflochten.« (317f) Sie wird von GASPARINO CORTEJO verführt, der aber das ihr gegebene Eheversprechen nicht einhält. Von ihm stammt ihr Sohn Tombi. Z. besorgt Cortejo einen Liebestrank, mit dem dessen damaliger Dienstherr, Herzog EUSEBIO VON OLSUNNA, die Gouvernante WILHELMI (später Frau STERNAU), seinen sexuellen Wünschen gefügig macht. Als diese merkt, was mit ihr geschehen ist, will sie sich das Leben nehmen. Z. rettet sie und pflegt sie gesund. Ein Vierteljahrhundert später ist sie dem Anschein nach noch immer Cortejos Verbündete, hintertreibt jedoch in Wahrheit dessen Absichten, um sich für das einst erlittene Unrecht zu rächen. Als sie in Cortejos Auftrag den zuvor mit Gift schwachsinnig gemachten Grafen EMANUEL DE RODRIGANDA von einem Felsen in den Tod stürzen lassen soll, bringt sie ihn stattdessen in ein sicheres Versteck nach Avranches. Auch den Herzog von Olsunna verfolgt sie mit Haß, doch kann dieser sich ihrer Rache entziehen, als er seine Untaten bereut und ein neues Leben beginnt. Z. besitzt ein Verzeichnis aller ihrer Verbündeten: Diese stammen nicht nur aus dem Kreis der Zigeuner, sondern umfassen über Ländergrenzen hinweg »alle Leute, welche vom Gesetz aus der Gesellschaft gestoßen sind« (829). Dank dieser Verbindungen gelingt es ihrem Sohn Tombi, GÉRARD MASON zur Aushändigung des gestohlenen Tagebuchs zu bewegen, in dem der falsche Graf ALFONZO die Einzelheiten der Verschwörung der Cortejos gegen die Familie DE RODRIGANDA festgehalten hat. Z. könnte nun eigent//993// lich ihrem Erzfeind Gasparino Cortejo das Handwerk legen, stattdessen taucht sie im Rest des Romans fast gar nicht mehr auf. Folgenlos bleibt auch die Szene, in der Z. sich der dreijährigen ROSA STERNAU (WALDRÖSCHEN) gegenüber als - bisher verkannten

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-Schutzgeist der Sternaus bezeicnnet. Erst als sich - wieder einige Jahre später - andere Gegner zum Schlag gegen die Cortejos formieren, taucht auch Z. wieder auf. Die einstige Schönheit ist nun eine alte, häßliche Frau: »Falte legte sich an Falte, tief und breit, lederfarben und auch lederhart. Die Nase bog sich weit nach unten, die Zähne waren verschwunden, daher war die Mundgegend tief eingefallen, und so schien es, als ob das Kinn eine sehr energische Anstrengung machte, mit der Nasenspitze zusammenzustoßen. Aber die Augen waren nicht alt geworden. Sie besaßen noch die ganze Gluth und Schärfe der Jugend; in ihnen konnte es noch leuchtend aufflammen, in Liebe oder in Haß, ganz wie es kam« (2180). Diesen Haß bekommt Gasparino Cortejo zu spüren, als ihn Z. ein letztes Mal aufsucht, um ihm den nahen Untergang zu prophezeien. Eine aktive Rolle beim ›Sieg der Rächer‹ spielt sie jedoch nicht. (671: ZERBA) (WR: I 149ff, 290, 296, 317ff, 366ff, 371 II 753, 810 III 1166 IV 1620 V 2179ff) ZARFA, MATEO (al. CARRERA): ehem. uruguayischer Kaufmann; angebl. Comisario criminal; Anhänger LOPEZ JORDANs; er stellt dem Erzähler (OLD SHATTERHAND) und MAURICIO MONTESO eine Falle. (GR 12: 99, 123, 127f, 147-51, 171-84, 204-08, 215, 217-24, 231) VON ZARHEIM: Deckname HUGOs VON SÜDERLAND bei EMMA VOLLMER (ZEPTER: 244) ZARKA (DIE BLAUE): Frau von ABD EL BIRR, Mutter von EL LAKIT; sie hat blaue Augen. Als ihr kleiner Sohn von HUMAM BEN DSCHIHAL entführt wird, wird sie von ihrem Mann verstoßen. Nachdem OMAR BEN SADEK das Kind den Eltern zurückgeben konnte, versöhnt sich ihr Mann mit ihr und heiratet sie erneut. (BLUTRACHE: 301f, 311ff, 317, 319) DER ZAUBERER: 1) -> GADUB ES SAHHAR 2) (al. DER WARNENDE): Traumfigur aus KARA BEN NEMSIs (KBN) Großem Traum; er tritt zunächst als DER WARNENDE mit »kalten Augen« dem im Traum in die Ruinen der Dschamikun eindringenden KBN entgegen und warnt ihn vor dem Herrscher der Unterweltsschatten, dem ZAUBERER, einer »mächtigen Persönlichkeit, die jeden, der ihr [sc. der Schatten] dunkles Reich betritt, zum Schatten macht, verzaubert oder tötet« (314). Beim Rundgang durch die Ruinen bemerkt KBN, daß er von einem Wesen mit schneeweißem Haar und dolchspitzen Augen beobachtet wird. Der Beobachter ist der Zauberer, der KBN zunächst als USTAD anspricht, den er für seinen größten Feind »auf dieser Erde« hält. Beim Gespräch plustert er sich gewaltig auf und spricht mit //994// fester, starker Stimme. Je mehr KBN ihm aber Gegenpart bietet, desto mehr schrumpft er zusammen. Als er merkt, daß er KBN nicht gewachsen ist, versucht er, ihn ins unterirdische Bassin zu stoßen. KBN weicht aber aus und stößt ihn selbst hinunter. Er springt dann hinterher, erlöst im Bassin die Opfer des Zauberers und diesen selbst auch, indem er die Opfer veranlaßt, auf Rache zu verzichten. Er spricht den file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/Z.HTM[21/02/2024 12:34:40]

Zauberer von aller Schuld frei. KBN führt die Erlösten aus den Ruinen heraus. Der Zauberer, der sich draußen wieder in den Warnenden (jetzt mit freundlich ernsten Zügen und weichem, väterlichen Blick) verwandelt, folgt KBN ins Hohe Haus, redet mit ihm und verabschiedet sich bei Sonnenaufgang mit einem Kuß von ihm. (GR 29: 314-17, 323, 327ff, 344f, 350) 3) -> SAHAHR DIE ZAUBERIN -> MARAH DURIMEH ZEDAR BEN HULI: grausamer Scheik der räuberischen Abu Hammed; er ist am Überfall auf die Haddedihn beteiligt. Z. und seine Söhne verschleppen Reisende auf eine Insel, fordern Lösegeld für sie und töten sie dann. Die drei Dschesidi (Teufelsanbeter) PALI, MELAF und SELEK werden von ihnen bis an den Kopf in die Erde eingegraben, so daß sie sich nicht vor der Sonne und den Mücken schützen können. KARA BEN NEMSI befreit sie. Bei dem Versuch, seinen in Gefangenschaft geratenen jüngeren Sohn zu befreien, verwundet Z. SIR DAVID LINDSAY und wird von dessen Diener BILL erschossen. (GR 1: 382-87, 389f, 469, 480ff, 489, 492f / NURESSEMA (nur erwähnt): 483) - ZEDAR BEN HULIs FRAU (GR 1: 485) - ZEDAR BEN HULIs ÄLTERER SOHN: Komplize seines Vaters; er und fünf andere Abu Hammed stehlen die Pferde KARA BEN NEMSIs und SIR DAVID LINDSAYs. (GR 1: 328ff, 382, 481, 492) - ZEDAR BEN HULIs JÜNGERER SOHN: Komplize seines Vaters; ca. 20 Jahre alt; er gerät in Gefangenschaft. Bei einem Befreiungsversuch wird sein Vater erschossen. (GR 1: 465f, 481, 485, 493) ZEIßIG: 1) Seiler; Mann von 2); alt; hat sich aufgehängt (nur erwähnt) (SCHEERENSCHLEIFER: 105f) 2) (geb. LINDE): Wirtschafterin bei ANNA VON BOBERFELD; Frau von 1); verwitwet, aber Jungfer, da ihr Mann alt war und kein Interesse an ihr zeigte; ihre ständige Redenart ist: ›Das ist ja eine Wirtschaft, gerade wie in Polen‹. (SCHEERENSCHLEIFER: 91, 104ff) //995// VON ZELBA: fälschlich für VON ZOLBA

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VON ZELLA: fälschlich für VON ZOLBA ZELMST: Bure; Kräutersucher; Nachbar von JAN VAN HELMERS (BOER-GR: 72, 114) ZENNORT: Deckname von ROBIN WALKER ZENZI: kleine Tochter der BOTEN-URSEL, sie schaut bei der Wasserrast der Soldaten zu. (WASSERRAST: 523) ZERBA: fälschlich für ZARBA (WR II: 671) ZERNO: Slowak; Komplize von USKO (-> BARKO); beide arbeiten in Paschergeschäften mit den OSECs und GEORG KERY zusammen. In Hohenwald wollen sie in die Mühle einbrechen und den dort logierenden König LUDWIG II. berauben und ermorden. LUDWIG HELD, der Oberknecht Kerys, belauscht sie und hilft bei ihrer Verhaftung. (WzG IV: 1307, 1309f, 1315) DIE ZERSCHMETTERNDE HAND -> OLD SHATTERHAND 1) NON-PAY-KLAMA 2) SELKI-LATA (Apache) 3) TAVE-SCHALA (Yuma) ZERTRÜMMERER -> JOSIAS PARKER und Sohn (BOTH SHATTERS) DER ZETTEL -> EL GHANI ZETTELKRAMER: Betrüger; eigentlich Privatkopist; er nimmt mit dem BARON und dem BERGWIRTH beim Spiel die Bauern aus und schwätzt ihnen seine schlechten Aktien auf. Der Z. »war klein und außerordentlich hager; seine spitze Physiognomie hatte etwas Raubvogelähnliches, was durch die große, schnabelartig gebildete Nase, auf welcher ein blauglasiger Klemmer ritt, keineswegs gemildert wurde« (95). Er kleidet sich stets nach der neuesten Mode. Mit seinen Komplizen ruiniert er auch den DUKATENGRAF (HEINRICH GRAF), der ihm zunächst seine Kutsche abtreten muß und schließlich auch seinen Hof verlieren soll, den der Baron und der Z. ersteigern wollen. Bei der Hofbesichtigung verliert der Z. jedoch eine Zeitungsnotiz, aufgrund welcher die beiden Betrüger entlarvt und schließlich verhaftet werden können. (DUKATENHOF: 95, 97, 141, 147, 191, 201, 204)

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//996// ZEUS: junger Neger; Bediensteter bei ROBIN WALKER; Geliebter der Negerin MILLY; er belauscht Walker und dessen Geliebte, MIRANDA, als diese einen Raubmord an GÜNTHER VON LANGENDORFF planen, und gibt diese Information an SAM BARTH weiter. (DH-DH: 1205f, 1230ff) ›ZIEGELSTREICHER‹: armer bulgarischer Christ; er und seine Frau glauben, daß ihnen ihre verstorbene Tochter als Vampir erscheine. Der frühere Freund des Z.s, WLASTAN, fordert, der Z. solle das Grab seiner Tochter öffnen und ihr einen Pfahl ins Herz stoßen. Da der Z. sich weigert, das zu tun, sind er und Wlastan verfeindet. KARA BEN NEMSI und HALEF, die vom Z. gastfreundlich aufgenommen werden, entdecken, daß Wlastans Knecht, ANDRAS, den Vampir ›spielt‹. Der Z. und Wlastan versöhnen sich daraufhin wieder. (GR 4: 399-411, 417f, 422ff) - FRAU DES ZIEGELSTREICHERs (GR 4: 401ff) - TOCHTER DES ZIEGELSTREICHERs: Verlobte von WLASTANs SOHN; sie ist an den Pocken gestorben. Da sie Wlastans Knecht ANDRAS abgewiesen hatte, ›spielt‹ dieser nach ihrem Tod Vampir, um die Eltern zu ängstigen. (nur erwähnt) (GR 4: 400, 405, 409) ZIEGENKOPF, GOTTFRIED -> GOTTFRIED VON BOUILLON VON ZIETHEN, HANS JOACHIM: preußischer Reitergeneral (historisch: 1699-1786) (nur erwähnt)) (W: 1130 / ULAN IV: 1343) ZILLI: 17jährige mexikanische Marketenderin; Schwester von PEPI, sie ist sehr hübsch. Z. begleitet eine französische Kompanie in die mexikanischen Berge, da sie sich in Mexiko-City in den die Franzosen ebenfalls begleitenden österreichischen Forscher und Arzt DR. WILLMANN verliebt hat. Dieser weist sie jedoch wegen ihres vermeintlichen Standes und ihrer Aufdringlichkeit zurück, bis sie sich für ihn einsetzt, als die Franzosen Willmann, da er ihnen bei ihren amourösen Erwartungen bei Z. und ihrer Schwester im Weg ist, unter einem Vorwand erschießen lassen wollen. Gegen die Franzosen schützt Z. sich dabei durch einen mit Curare vergifteten Dolch. Um sie und ihre Schwester gibt es ein Geheimnis; so erfährt man, daß beide im Kloster della Barbara in Santa Jaga waren, und es wird angedeutet, daß sie höheren Standes sind. Nach den Erlebnissen in Fort Guadeloupe ist Z. ständige Begleiterin von Willmann. Auf der letzten Seite des Romans wird versprochen, daß der anschließende Roman ›Der verlorene Sohn‹ Licht in das Geheimnis um Z. und ihre Schwester bringt; dieses Versprechen hat May aber nicht eingehalten. (WR: IV 1504ff, 1514, 1516, 1624, 1638ff V 2060 VI 2612) ZIMMERMANN: Buchhändler; Verleger ROBERT BERTRAMs; er betrügt Bertram, indem er ihm nur eine Auflage seines Gedichtbandes bezahlt, aber weitere vier Auflagen ohne Erlaubnis druckt. Der file:///D|/980%20Buecher/KMFig/ARTIKEL/Z.HTM[21/02/2024 12:34:40]

FÜRST VON BEFOUR (GUSTAV -> BRANDT) sagt zu //997// ihm: »Sie lassen den Dichter verhungern, während sie seine Erzeugnisse in Saffian binden ... Hier darf man nicht Bücher kaufen, da man befürchten muß, daß die Verfasser derselben verhungert sind.« (416) (Bei dieser Figur wird recht deutlich auf Mays Verleger H.G. Münchmeyer angespielt) (VS I: 123f, 414ff) VON ZIMMERMANN, KARL (al. CARLOS CUARTANO): deutscher Adeliger aus Bayern; er »konnte nicht viel über drei- oder vierundzwanzig Jahre alt sein. Sein nordisch weißes Gesicht war außergewöhnlich hübsch zu nennen. Der kleine Schnurrbart, welchen er trug, machte es pikant.« (1102) Er trägt einen sehr breitrandigen Sombrero und ist in Büffelleder gekleidet. Bewaffnet ist er mit einer Büchse, »deren Schaft mit silbernen Nägeln beschlagen war« (1102). K. sucht die von ROULIN und Papagos-Indianern verschleppte MAGDA HAUSER (MAGDA VON -> ADLERHORST), die er liebt. Als er sie gefunden hat, muß er erkennen, daß sie GÜNTHER VON LANGENDORFF, seinen Freund, liebt. Er bittet sie, sie wie ein Bruder lieben zu dürfen, worauf Magda eingeht. In diesem Zusammenhang erwähnt er, daß sein Leben dunkel und traurig sei. Mit Magda, WILKINS und dessen Tochter, ALMY W., fällt er ROBIN WALKER und dessen Gefährten in die Hände und wird ins ›Tal des Todes‹ verschleppt. Dort werden die Gefangenen von OSKAR STEINBACH befreit. K. taucht dann als reicher Mann nachdem er »drüben noch recht gute Geschäfte gemacht« hat in Bad Wiesenstein auf. Es gibt einige Ungereimtheiten um diese Figur: K. behauptet, sein Gesicht habe »einmal in einem tüchtigen Vollbarte gesteckt« (2596f); dann begrüßen sich in Bad Wiesenstein K. und Magda als Liebende, von Langendorff wird nicht mehr erwähnt; weiter stellt K. fest: »Ich bin nur Kaufmann und bürgerlich« (2604). (DH-DH: 1102ff, 1109, 1306, 1312, 1322, 2596ff, 2604f) ZINGEN: Buren-Anführer (in BOER-DH nur erwähnt) (BOER-GR: 81, 133) VON ZÖRNER: Hauptmann der Anhalter Musketiere (nur erwähnt) (BÄCKER: 282) VON ZOLBA, ASTA: österreichische Baronesse aus Wien; Bekannte von MILDA VON ALBERG; dünkelhaft und adelsstolz; sie ist hochgewachsen, »eine fast mehr als königliche Gestalt.« (782) A. hat blonde Haare und blaue Augen, ist »sehr üppig gebaut. Schon beim ersten Blicke auf sie mußte man sich sagen, daß sie den besseren, vielleicht sogar den höheren Ständen angehöre.« (781f) Sie hat eine feste, klangvolle Stimme. Mit dem KRIKELANTON beginnt sie ein Liebesverhältnis, nachdem sie erfahren hat, daß er ein berühmter Tenor ist. Direkt nach dem Kennenlernen verbringen beide eine Liebesnacht auf Schloß Steinegg miteinander. A.s Devise ist: »Ich halte es mit der Liebe, denn ich bin jung und schön.« (794) Da sie diese Devise allzusehr in die Praxis umsetzt, verläßt Anton sie später. Mit dem Baron FRIEDRICH VON ALBERG wandert A. nach Amerika aus. Er stirbt dort in ihrer Begleitung; »Baronesse Asta ist seitdem verschollen.« (Der Name wird mehrfach variert: VON ZALBA, VON ZELBA, VON ZELLA) (WzG: II 781f, 784, 787, 794, 798 III 918, 962, 964, 972 V 2109f)

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//998// VON ZOLLERN: 1) FRIEDRICH MARKGRAF V.Z.: »Burggraf von Nürnberg, Bayreuth und Karlsberg, Herr von Hof, Wunsiedel und Ansbach usw.« (167); Vater von 2); »es war ihm die hohe und allerdings schwere Aufgabe geworden, den Marken eine rühmliche Zukunft zu geben ... und so griff er denn mit fester und sicherer, starker Hand hinein tief in das Geschick des ihm anvertrauten Landes, weder rechts noch links hörend, sondern einzig und allein nur den Stimmen seiner hohen Verpflichtungen folgend« (166). Er erläßt ein Edikt zum Landesfrieden. Teile der märkischen Ritterschaft unter Führung DIETRICH VON QUITZOWs widersetzen sich F., der daraufhin Dietrichs Burg Friesack einnimmt und diesen selbst ächtet. Als der Ritter WERNER VON HOLTZENDORFF Dietrich in Schutz nimmt und verteidigt, zitiert ihn F. vor ein Lehnsgericht nach Spandau, wo von Holtzendorff durch ein Urteil seiner Güter verlustig geht. Nach der Teilnahme am Konzil von Kostnitz (Konstanz ?) und der Ernennung zum KURFÜRSTen VON BRANDENBURG durch Kaiser SIGISMUND kommt es bei Angermünde zu einer entscheidenden Schlacht mit F.s Gegnern, die von den HERZÖGEn VON POMMERN angeführt werden. Auf Seiten F.s nehmen die meisten Haupthelden des Romans, SUTEMINN (OTTO VON MOLTKE), HENNING VON BISMARCK, DIETZ und CUNO VON QUITZOW und HANS VON UCHTENHAGEN teil. Nach dem Sieg F.s belohnt er Dietz und Cuno von Quitzow, die gegen ihren Vater gekämpft haben, mit den Burgen Stavenow und Plaue. (historisch: 1371-1440; als Friedrich I. von 1415-40 Kurfürst von Brandenburg - der im Roman als Sohn von F. v. Z. benannte Johann v. Z. ist historisch nicht dessen Sohn, sondern sein Enkel.) (QUITZOWS: 148f, 166f, 179, 212, 243ff, 342 / 610f, 628ff) 2) JOHANN V.Z. (PRINZ JOHANN): späterer KURFÜRST VON BRANDENBURG; Sohn von 1); kaum fünfzehn Jahre alt; als er in Begleitung NYMAND VON LÖBENs zufällig auf den auf der Flucht befindlichen, verkleideten DIETRICH VON QUITZOW trifft, entführt dieser ihn, um ihn als Geisel nach Pommern bringen. Bei Werbellin treffen die beiden auf DETLEV, der den Prinzen befreit. (J. v. Z. wird im Roman fälschlich als Sohn von 1) bezeichnet, historisch korrekt müßte es ›Enkel von 1)‹ heißen.) (historisch: 1406-64) (QUITZOWS: 212f, 324, 327, 338, 341 / 535, 646) UP ZOOM, FREED: Bure (BOER-GR: 81) ZUCKERKRACH: Schriftsteller; Autor »eines sehr schönen Gespensterromanes«; der Kantor emerit. MATTHÄUS AURELIUS HAMPEL fragte bei ihm um ein Libretto für seine Heldenoper nach. Z. lehnte ab. (nur erwähnt) (ÖLPRINZ: 43) DER ZÜNDENDE BLITZ -> PEPE DORMILLON ZWEI FEDERN -> KITA HOMOSCHA (Comanche)

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//999// ZWIEBEL: Jongleur; Deckname des FÜRSTen DES ELENDES (GUSTAV -> BRANDT) (VS III: 1348) ZYKYMA (BLÜTE DES OLEANDERS): Tochter eines kaukasischen Stammeshäuptlings; sie »war eines jener dunklen, üppigen Wesen, welche nur im Orient geboren werden können. Wie sie so da stand, ganz in rothe Seide gekleidet, das aufgelöste, reiche Haar über die Schultern herab fast bis auf den Boden wallend, mit blitzenden Augen und hoch erhobener Peitsche, schien sie zur Königin geboren zu sein. Ihre feinen, rosig angehauchten Nasenflügel zitterten unter der Erregung des Augenblickes; ihre Lippen hatten sich leise geöffnet, um die kleinen, schmalen, leuchtenden Zähnchen durchblicken zu lassen«; ihre Füßchen sind »außerordentlich niedlich« (72). Z. wurde, als sie es nach dem Tod ihres Vaters ablehnte, einen für sie bestimmten, ungeliebten Mann zu heiraten, als Sklavin nach Konstantinopel verkauft und gelangte dort in den Harem IBRAHIM PASCHAs. Dieser liebt sie, doch sie widersteht ihm mit Hilfe eines vergifteten Dolches. Ein Diener des Paschas, SAID, ist ihr Helfer und Vertrauter. Auf einer Spazierfahrt gehen die Zugstiere ihres Wagens durch; HERMANN VON ADLERHORST rettet Z. Er verliebt sich in sie und macht ihren Aufenthaltsort ausfindig. Sie erwiedert seine Gefühle, doch glaubt sie, einem anderen Mann, den sie im Kaukasus kennengelernt hatte - es stellt sich später heraus, daß dies GEORG VON ADLERHORST war - zur Treue verpflichtet zu sein. Zusammen mit TSCHITA VON ADLERHORST, die ebenfalls in den Harem Ibrahim Paschas verkauft wird, und derer sich Z. beschützend annimmt, wird sie vom Pascha mit auf eine Reise nach Tunis genommen. Dadurch scheitert eine Befreiung der beiden Frauen in Konstantinopel durch Hermann von Adlerhorst und PAUL NORMANN, der Tschita liebt. Beide folgen dem Pascha nach Tunis, können dort aber nur Tschita befreien. Z. erlangt ihre Freiheit erst nach einem Wüstenabenteuer bei den Beni Halaf durch OSKAR STEINBACH. Erst im Schlußkapitel des Romans nimmt Z. wieder am Romangeschehen teil. Sie lebt in Bad Wiesenstein im Hause des Ehepaares Tschita und Paul Normann. Als sie erfährt, daß Georg von Adlerhorst sich in Sibirien verlobt hat, steht Z.s Liebe zu Hermann von Adlerhorst nichts mehr im Wege. Zusammen mit Tschita muß sie sich am Schluß des Romans zum Schein von Ibrahim Pascha und FLORIN auf Schloß Grafenreuth in ein Verlies sperren lassen, was dazu dienen soll, rechtliche Handhabungen gegen die beiden Verbrecher zu erlangen. (DH-DH: 25, 45, 65, 72, 82, 202f, 206ff, 390, 775, 2377, 2381, 2531f)

Großes Karl May Figuren-Lexikon Titelseite KMG

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Sigleverzeichnis (bibliographische Angaben)

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SIGLEVERZEICHNIS (BIBLIOGRAPHISCHE ANGABEN) Erfaßt und zitiert wurden bei Zeitschriftenveröffentlichungen jeweils die ersten bekannten Ausgaben (Die Seitenzahlen beziehen sich immer auf den Originaltext). Falls später eine Buchausgabe in der Reihe der Gesammelten Werke (Fehsenfeld. Freiburg 1892-1910) oder der Union-Ausgabe (Stuttgart 1890-99) erfolgte, wurden diese Ausgaben benutzt (Abweichungen wurden erfaßt). Bei den Kolportageromanen liegt der zum Zeitpunkt der Erstellung des Lexikons (bzw. der Überarbeitung für die 2. Auflage) als Reprint erschienene Text den Artikeln zugrunde. Die in Karl May: Ein wohlgemeintes Wort. Lütjenburg 1994, veröffentlichten Erzählungen 'Im Seegerkasten'/'Im Wasserständer'/'Die beiden Nachtwächter' wurden in den Seitenangaben nicht angepaßt, obwohl die Stolpener Veröffentlichungen früher als die bislang bekannten Fassungen erschienen, da inhaltlich keine Änderungen vorliegen und die Paginierung nicht die der Originalvorlage ist.) ABDAHN Abdahn Effendi - Grazer Volksblatt, 2. Jg., 1908 (Repr. KMG: Der Krumir) (Bearb.: R.A. Pütz) AFRICANDER Der Africander - Frohe Stunden, 2. Jg., 1877/78 (Repr. KMG) (Bearb.: B. Kosciuszko) AMSENHÄNDLER Der Amsenhändler - Münchmeyer's illustrirter Haus- und Familienkalender für das Jahr 1884 (Repr. KMG: Unter den Werbern) (Bearb.: B. Kosciuszko) AQUA Aqua benedetta - Frohe Stunden, 2. Jg., 1877/78 (Repr. KMG) (Bearb.: J. Biermann) AUF DER SEE Auf der See gefangen - Frohe Stunden, 2. Jg., 1877/78 (Repr. KMG) (Bearb.: I. Rehling) AUSGERÄUCHERT Ausgeräuchtert - Illustrirte Chronik der Zeit - 1877 (Repr. KMG: Unter den Werbern) (Bearb.: B. Kosciuszko)

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Sigleverzeichnis (bibliographische Angaben)

//1001// AUSSÄTZIGEN Bei den Aussätzigen - Grazer Volksblatt 1907 (Repr. KMG: Christus oder Muhammed) (Bearb.: St. Schmidt) BABEL Babel und Bibel - Freiburg 1906 (Bearb.: R. Buck) BÄCKER Ein Fürstmarschall als Bäcker - Deutsche Gewerbeschau, 4. Jg, 1881 (Repr. KMG: Unter den Werbern; da von dieser Erzählung kein vollständiger Originaltext vorliegt, mußten die Textpassagen der Nr. 4 und der Nr. 12 nach der Radebeuler Ausgabe (Bd. 42) erfaßt werden. Bei Namen aus diesen Textteilen wurde wurde angemerkt, daß sie möglicherweise nicht authentisch sind.) (Bearb.: J. Biermann) BÄRENFETT Villa Bärenfett - Der gute Kamerad, 3. Jg., 1888/89 (Repr. KMG: Kong kheou, das Ehrenwort) (Bearb.: St. Schmidt) BÄRENJÄGER Der Sohn des Bärenjägers - Die Helden des Westens, Stuttgart 1890 / Z-Fass.: Der gute Kamerad, 1.Jg., 1887 (Bearb.: B. Kosciuszko) BEFREIUNG Eine Befreiung - Die Rose von Kaïrwan - Osnabrück 1894 (Bearb.: J. Biermann) BLIZZARD Ein Blizzard - Gesammelte Reiseerzählungen Bd XXIII 'Auf fremden Pfaden' - Freiburg 1897 (Bearb.: J. Biermann) BLUTRACHE Blutrache - Gesammelte Reiseerzählungen Bd XXIII 'Auf fremden Pfaden' - Freiburg 1897 (Bearb.: J. Biermann) BOER-DH Der Boer van het Roer - Deutscher Hausschatz, 6. Jg., 1879 (Repr. KMG: Kleinere HausschatzErzählungen) //1002// (Bearb.: J. Biermann) BOER-GR

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Sigleverzeichnis (bibliographische Angaben)

Der Boer van het Roer - Gesammelte Reiseerzählungen Bd XXIII 'Auf fremden Pfaden' - Freiburg 1897 (Bearb.: J. Biermann) BORD Zum ersten Mal an Bord - Der gute Kamerad, 4. Jg., 1889/90 (Repr. KMG: Der schwarze Mustang) (Bearb.: St. Schmidt) BOTH SHATTERS Die Both Shatters - Für alle Welt, 5. Jg., 1880 (Repr. KMG) (Bearb.: B. Kosciuszko) BRODNIK Der Brodnik - Gesammelte Reiseerzählungen Bd XI 'Am Stillen Ocean' - Freiburg 1893 (Bearb.: J. Biermann) CEYLON Ein Abenteuer auf Ceylon - Frohe Stunden, 2. Jg., 1877/78 (Repr. KMG) (Bearb.: B. Kosciuszko) CHR.BLUT Christi Blut und Gerechtigkeit - Gesammelte Reiseerzählungen Bd X 'Orangen und Datteln' - Freiburg 1893 (Bearb.: J. Biermann) CHR.ERSTANDEN Christ ist erstanden - Benziger's Marienkalender 1894 (Repr. KMG: Christus oder Muhammed) (Bearb.: J. Biermann) CHRoMUH Christus oder Muhammed - Gesammelte Reiseerzählungen Bd X 'Orangen und Datteln' - Freiburg 1893 (Bearb.: J. Biermann) DEADLY Deadly Dust - Deutscher Hausschatz, 6. Jg. - 1880 (Repr. KMG) (Bearb.: I. Rehling) //1003// DH Deutscher Hausschatz - im Verlag Pustet, Regensburg erschienene katholische Zeitschrift, in der die meisten der Mayschen Reiseromane veröffentlicht wurden, bevor sie als Buchausgabe bei Fehsenfeld erschienen. Unter DH werden nur Abweichungen zur Buchausgabe registriert. DH-DH Deutsche Herzen, deutsche Helden - Dresden 1885-87 (Repr. KMV) (Bearb.: R. Schönbach)

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Sigleverzeichnis (bibliographische Angaben)

DICHTER Ein Dichter - Alldeutschland/Für alle Welt, 3. Jg., (Repr. KMG: Der Waldkönig; es werden nur die Seiten angegeben, auf denen sich DICHTER von PFAHLMANN unterscheidet.) (Bearb.: J. Biermann) DUKATENHOF Der Dukatenhof - Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Bd. 11, 1877 (Repr. KMG: Unter den Werbern) (Bearb.: J. Biermann) DUKATENNEST Das Dukatennest - Weltspiegel - 1878 - (Repr. KMG) (Bearb.: B. Kosciuszko) EHRI-FS Die Rache des Ehri - Frohe Stunden, 2. Jg., 1877/78 (Repr. KMG) (Bearb.: J. Biermann) EHRI-GR Der Ehri - Gesammelte Reiseerzählungen Bd XI 'Am Stillen Ocean' - Freiburg 1893 (Bearb.: J. Biermann) ELK Der erste Elk - Über Land und Meer, 9. Jg., 1892/93 - Repr. KMG: Der Krumir) (Bearb.: I. Rehling) ER RAML Er Raml el Helahk - Gesammelte Reiseerzählungen Bd XXIII 'Auf fremden Pfaden' - Freiburg 1897 (Bearb.: J. Biermann) //1004// ERZGEB.DORFG. Erzgebirgische Dorfgeschichten. Bd. I. Belletristischer Verlag. Dresden-Niedersedlitz, 1903 (Repr. Olms) EXCELLENZEN Die falschen Excellenzen - Heimgarten, 2. Jg., 1877/78 (Repr. KMG: Unter den Werbern) (Bearb.: J. Biermann) FASTNACHTSNARREN Die Fastnachtsnarren - Deutsches Familienblatt, 1. Jg., 1875/76 (Repr. KMG) (Bearb.: J. Biermann) FATIMA Maria oder Fatima - Gesammelte Reiseerzählungen Bd XXIII 'Auf fremden Pfaden' - Freiburg 1897 (Bearb.: J. Biermann)

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Sigleverzeichnis (bibliographische Angaben)

FELDMARSCHALLS Die drei Feldmarschalls - Deutsche Boten/Weltspiegel, 3. Jg., 1878 (Repr. KMG) (Bearb.: H. Berger) FIREHAND Old Firehand - Deutsches Familienblatt, 1. Jg., 1875/76 (Repr. KMG) (Bearb.: I. Rehling) FREUDEN/LEIDEN Freuden und Leiden eines Vielgelesenen - Deutscher Hausschatz, 23. Jg., 1896/97 (Repr. KMG: Kleinere Hausschatz-Erzählungen) (Bearb.: R.A. Pütz) FÜRST Ein Fürst des Schwindels - Deutscher Hausschatz, 6. Jg., 1880 (Repr. KMG: Kleinere HausschatzErzählungen) (Bearb.: J. Biermann) GEIST Der Geist des Llano estakado - Die Helden des Westens, Stuttgart 1890. / Z-Fass.: Der gute Kamerad, 2. Jg., 1888 (Bearb.: B. Kosciuszko) GELDMÄNNLE Das Geldmännle - Dresden 1903 (Repr. Olms: ERZGEB.DORFG.) //1005// (Bearb.: St. Schmidt) GHASUAH Eine Ghasuah - Gesammelte Reiseerzählungen Bd X 'Orangen und Datteln' - Freiburg 1893 (Bearb.: J. Biermann) GICHTMÜLLER Der Gichtmüller - Deutsche Boten/Weltspiegel, 4. Jg., 1879 (Repr. KMG) (Bearb.: Henning Berger) GIFTHEINER Der Giftheiner - Alldeutschland/Für alle Welt, 3. Jg., 1879 (Repr. KMG: Der Waldkönig) (Bearb.: H. Berger) GIRLROBBER Der Girl-Robber - Gesammelte Reiseerzählungen Bd XI 'Am Stillen Ocean' - Freiburg 1893 (Bearb.: J. Biermann) GITANO

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Sigleverzeichnis (bibliographische Angaben)

Der Gitano - Der Beobachter an der Elbe, 2. Jg., 1874/75 (Repr. KMG) (Bearb.: J. Biermann) GK Der gute Kamerad - im Verlag A. Spemann erschienene Knaben-Zeitschrift, in der die eigentlichen Jugendromane Karl Mays (BÄRENJÄGER/GEIST/METHUSALEM/SKLAVENKARAWANE/INKA/SILBERSEE/ ÖLPRINZ/MUSTANG) von 1886-97 veröffentlicht wurden. Unter GK werden nur Abweichungen zur Buchausgabe registriert. GOTT LÄßT SICH Gott läßt sich nicht spotten - Gesammelte Reiseerzählungen Bd XXIII 'Auf fremden Pfaden' - Freiburg 1897 (Bearb.: J. Biermann) GR 1 Gesammelte Reiseromane Bd I 'Durch Wüste und Harem' - Freiburg 1892 (Bearb.: U. Haarmann-Müller) GR 2 Gesammelte Reiseromane Bd. II 'Durchs wilde Kurdistan' - Freiburg 1892 (Bearb.: U. Haarmann-Müller) //1006// GR 3 Gesammelte Reiseromane Bd. III 'Von Bagdad nach Stambul' - Freiburg 1892 (Bearb.: U. Müller-Haarmann) GR 4 Gesammelte Reiseromane Bd. IV 'In den Schluchten des Balkan' - Freiburg 1892 (Bearb.: U. Müller-Haarmann) GR 5 Gesammelte Reiseromane Bd. V 'Durch das Land der Skipetaren' - Freiburg 1892 (Bearb.: R. Schönbach) GR 6 Gesammelte Reiseromane Bd. VI 'Der Schut' - Freiburg 1892 (Bearb.: R. Schönbach) GR 7 Gesammelte Reiseromane Bd VII 'Winnetou der Rote Gentleman I' - Freiburg 1893 (Bearb.: B. Kosciuszko) GR 8 Gesammelte Reiseromane Bd. VIII 'Winnetou der Rote Gentleman II' - Freiburg 1893 file:///D|/980%20Buecher/KMFig/1000.HTM[21/02/2024 12:49:37]

Sigleverzeichnis (bibliographische Angaben)

(Bearb.: I. Rehling) GR 9 Gesammelte Reiseromane Bd. IX 'Winntou der Rote Gentleman III' - Freiburg 1893 (Bearb.: I. Rehling) (GR 10/11) Diese Sigel werden nicht verwandt, da die in den Bänden X ('Orangen und Datteln') und XI ('Am Stillen Ocean') der Gesammelten Werke zusammengefaßten Erzählungen unter dem jeweiligen Titelsigel aufgeführt werden. GR 12 Gesammelte Reiseromane Bd XII 'Am Rio de la Plata' - Freiburg 1894 (Bearb.: St. Schmidt) GR 13 Gesammelte Reiseromane Bd XIII 'In den Cordilleren' - Freiburg 1894 (Bearb.: St. Schmidt) GR 14 Gesammelte Reiseromane Bd XIV 'Old Surehand I' - Freiburg 1894 //1007// (Bearb.: I. Rehling) GR 15 Gesammelte Reiseromane Bd XV 'Old Surehand II' - Freiburg 1894 (Bearb.: I. Rehling) GR 16 Gesammelte Reiseromane Bd. XVI 'Im Lande des Mahdi I' - Freiburg 1895/96 (Bearb.: M. Brückner) GR 17 Gesammelte Reiseromane Bd. XVII 'Im Lande des Mahdi II' - Freiburg 1895/96 (Bearb.: M. Brückner) GR 18 Gesammelte Reiseerzählungen Bd. XVIII 'Im Lande des Mahdi III' - Freiburg 1896 (Bearb.: M. Brückner) GR 19 Gesammelte Reiseerzählungen Bd XIX 'Old Surehand III' - Freiburg 1895 (Bearb.: I. Rehling) GR 20

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Sigleverzeichnis (bibliographische Angaben)

Gesammelte Reiseerzählungen Bd XX 'Satan und Ischariot I' - Freiburg 1896 (Bearb.: I. Rehling) GR 21 Gesammelte Reiseerzählungen Bd XXI 'Satan und Ischariot II' - Freiburg 1896 (Bearb.: I. Rehling) GR 22 Gesammelte Reiseerzählungen Bd XXII 'Satan und Ischariot II' - Freiburg 1896 (Bearb.: I. Rehling) (GR 23) Dieses Sigel wird nicht verwandt, da die in dem Band XXIII ('Auf fremden Pfaden') der Gesammelten Werke zusammengefaßten Erzählungen unter dem jeweiligen Titelsigel aufgeführt werden. GR 24 Gesammelte Reiseerzählungen Bd. XXIV 'Weihnacht!' - Freiburg 1897 (Bearb.: R. Buck) //1008// GR 25 Gesammelte Reiseerzählungen Bd XXV 'Am Jenseits' - Freiburg 1899 (Bearb.: R.A. Pütz) GR 26 Gesammelte Reiseerzählungen Bd XXVI 'Im Reiche des silbernen Löwen I' - Freiburg 1898 (Bearb.: R.A. Pütz) GR 27 Gesammelte Reiseerzählungen Bd XXVII 'Im Reiche des silbernen Löwen II' - Freiburg 1898 (Bearb.: R.A. Pütz) GR 28 Gesammelte Reiseerzählungen Bd XXVIII 'Im Reiche des silbernen Löwen III' - Freiburg 1902 (Bearb.: R.A. Pütz) GR 29 Gesammelte Reiseerzählungen Bd XXIX 'Im Reiche des silbernen Löwen IV' - Freiburg 1903 (Bearb.: R.A. Pütz) GR 30 Gesammelte Reiseerzählungen Bd XXX 'Und Friede auf Erden!' - Freiburg 1904 (Bearb.: M. Brückner) GR 31 Gesammelte Reiseerzählungen Bd XXXI 'Ardistan und Dschinnistan I' - Freiburg 1909

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Sigleverzeichnis (bibliographische Angaben)

(Bearb.: R.A. Pütz) GR 32 Gesammelte Reiseerzählungen Bd XXXII 'Ardistan und Dschinnistan II' - Freiburg 1909 (Bearb.: R.A. Pütz) GR 33 Gesammelte Reiseerzählungen Bd XXXIII 'Winnetou IV' - Freiburg 1910 (Bearb.: R.A. Pütz) GUM-FS Die Gum - Frohe Stunden, 2. Jg., 1877/78 (Repr. KMG) (Bearb.: J. Biermann) //1009// GUM-GR Die Gum - Gesammelte Reiseerzählungen Bd X 'Orangen und Datteln' - Freiburg 1893 (Bearb.: J. Biermann) HAMAIL Das Hamaïl - Der gute Kamerad, 1. Jg., 1887 (Repr. KMG: Der schwarze Mustang) (Bearb.: St. Schmidt) HEIMATH In der Heimath - Dieser Text wurde für den Deutschen Hausschatz als Teil der Erzählung 'Krüger Bei' (GR 21) geschrieben, aber vom Redakteur Keiter gestrichen. May nahm den Text auch nicht in die Buchfassung auf, so daß er unveröffentlicht blieb. Das Manuskript dieses Textes befindet sich im KarlMay-Verlag, Bamberg. Wesentliche Teile des Textes wurden von Franz Kandolf in den beiden Erzählungen 'Wenn sich zwei Herzen scheiden' und 'Professor Vitzliputzli' (Gesammelte Werke Bd 47, Radebeul/Bamberg) verwandt. Ein May-Freund, der Einsicht in eine maschinenschriftliche Abschrift des Textes hatte, stellte diesen Text für die Artikel dieses Lexikons zur Verfügung. Die Seitenangaben beziehen sich auf die Seiten dieser Abschrift, die den Manuskriptseiten entsprechen. (Bearb.: I. Rehling) HERRGOTTSENGEL Der Herrgottsengel - Deutsche Boten/Weltspiegel, 4. Jg., 1878 (Repr. KMG) (Bearb.: H. Berger) HUSARENSTREICHE Husarenstreiche - Frohe Stunden, 2. Jg., 1878 (Repr. KMG) (Bearb.: H. Berger) IBN EL AMM Ibn el 'amm - Der gute Kamerad, 1. Jg., 1887 (Repr. KMG: Der schwarze Mustang) (Bearb.: St. Schmidt)

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Sigleverzeichnis (bibliographische Angaben)

IM WILDEN WESTEN Im 'wilden Westen' Nordamerikas - Feierstunden im häuslichen Kreise, 9. Jg., 1883 (Repr. KMV) (Bearb.: I. Rehling) INKA Das Vermächtnis des Inka - Stuttgart 1895 (Bearb.: St. Schmidt) //1010// INN-NU-WOH Inn-nu-woh, der Indianerhäuptling - Deutsches Familienblatt, 1. Jg., 1875 (Repr. KMG) (Bearb.: J. Biermann) JUWELENINSEL Die Juweleninsel - Für alle Welt, 5. Jg., 1880 (Repr. KMG) (Bearb.: R. Buck) KAIPA Am Kai'pa - Illustrirte Welt, 38. Jg., 1889/90 (Repr. KMG: Der Krumir) (Bearb.: B. Kosciuszko) KAISERBAUER Der Kaiserbauer - Illustrirte Chronik der Zeit, 1878, (Repr. KMG: Unter den Werbern) (Bearb.: B. Kosciuszko) KAPER Ein Kaper - Osnabrück 1894 (Repr. Olms: Die Rose von Kaïrwan) (Bearb.: J. Biermann) KIANGLU Der Kiang-lu - Gesammelte Reiseerzählungen Bd XI 'Am Stillen Ocean' - Freiburg 1893 (Bearb.: J. Biermann) KINDES RUF Des Kindes Ruf - Deutsche Boten/Weltspiegel, 4. Jg., 1879 (Repr. KMG) (Bearb.: H. Berger) KMG Karl-May-Gesellschaft Geschäftsführer: Erwin Müller, Eitzenbachstr. 22, 54343 Föhren KMV Karl-May-Verlag, Bamberg KRIEGSKASSE Die Kriegskasse - Frohe Stunden, 2. Jg., 1878 (Repr. KMG)

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Sigleverzeichnis (bibliographische Angaben)

(Bearb.: J. Biermann) KRUMIR Der Krumir - Gesammelte Reiseerzählungen Bd X 'Orangen und Datteln' - Freiburg 1893 (Bearb.: J. Biermann) //1011// KULLEDSCHI Die beiden Kulledschi - Der gute Kamerad, 5. Jg., 1890/91 (Repr. KMG: Der schwarze Mustang) (Bearb.: St. Schmidt) KUTB Der Kutb - Gesammelte Reiseerzählungen Bd XXIII 'Auf fremden Pfaden' - Freiburg 1897 (Bearb.: J. Biermann) KYSKAPTSCHIJI Der Kys-Kaptschiji - Gesammelte Reiseerzählungen Bd XXIII 'Auf fremden Pfaden' - Freiburg 1897 (Bearb.: J. Biermann) LAUBTHALER Die Laubthaler - Weltspiegel, 1879 (Repr. KMG) (Bearb.: B. Kosciuszko) LEBEN Mein Leben und Streben - Freiburg 1910 (Repr. Olms) LEIERMANN Fürst und Leiermann - Großer Volkskalender des Lahrer Hinkenden Boten, 1. Jg., 1882 (Repr. KMG: Unter den Werbern) (Bearb.: B. Kosciuszko) LEILET Leilet - Feierstunden am häuslichen Heerde, Bd 1, 1876/77 (Repr. KMG) (Bearb.: B. Kosciuszko) MAT.DOL Mater Dolorosa - Gesammelte Reiseerzählungen Bd X 'Orangen und Datteln' - Freiburg 1893 (Bearb.: J. Biermann) MERHAMEH Merhameh - Eichsfelder Marienkalender 1910 (Repr. KMG: Christus oder Muhammed) (Bearb.: R.A. Pütz) //1012// METHUSALEM file:///D|/980%20Buecher/KMFig/1000.HTM[21/02/2024 12:49:37]

Sigleverzeichnis (bibliographische Angaben)

Der blaurote Methusalem - Stuttgart 1892 (Bearb.: St. Schmidt) MISTAKECANNON Im Mistake-Cannon - Illustrirte Welt, 38. Jg., 1889/90 (Repr. KMG: Der Krumir) (Bearb.: I. Rehling) MORMONEN Die Rache des Mormonen - Illustrirte Romane aller Nationen, 11. Jg., 1890/91 (Repr. KMG: Der Krumir) (Bearb.: J. Biermann) MUSTANG Der schwarze Mustang - Stuttgart 1899 (Kamerad-Bibliothek 1) (Bearb.: R. Buck) MUTTERLIEBE Mutterliebe - Einsiedler Marienkalender 1898/99 (Repr. KMG: Christus oder Muhammed) (Bearb.: J. Biermann) NACHTWÄCHTER Die beiden Nachtwächter - Alldeutschland/Für alle Welt, 3. Jg., 1879 - (Repr. KMG: Der Waldkönig frühere Veröffentlichung: Neuer deutscher Reichsbote. Deutsche Haus- und Geschichts-Kalender. Stolpen. Jg. 1878: siehe Vorbemerkung.) (Bearb.: B. Kosciuszko) NEUJAHRSNACHT Die verhängnisvolle Neujahrsnacht - Trewendt's Volkskalender für 1878 - (Repr. KMG: Unter den Werbern) (Bearb.: B. Kosciuszko) NUßBÄUMEN Auf den Nußbäumen - Deutsches Familienblatt, 1876 (Repr. KMG) (Bearb.: B. Kosciuszko) NURESSEMA Nur Es Sema - Himmelslicht - Gesammelte Reiseerzählungen Bd X: 'Orangen und Datteln' - Freiburg 1893 (Bearb.: J. Biermann) //1013// ÖLBRAND Ein Ölbrand - Das neue Universum, Stuttgart 1883 - (Repr. KMV) (Bearb.: B. Kosciuszko) ÖLPRINZ Der Oelprinz - Stuttgart 1897 file:///D|/980%20Buecher/KMFig/1000.HTM[21/02/2024 12:49:37]

Sigleverzeichnis (bibliographische Angaben)

(Bearb.: R. Buck) ÖLPRINZ-FS Der Oelprinz - Frohe Stunden, 2. Jg., 1877/78 - (Repr. KMG) (Bearb.: B. Kosciuszko) OTTO-VICTOR Otto-Victor-Fragment - Jahrbuch der KMG 1986, Hamburg 1986 (Bearb.: B. Kosciuszko) PANDUR Pandur und Grenadier - Deutsche Gewerbeschau, 5. Jg., 1883 (Repr. KMG: Unter den Werbern - Die Nrn. 17 und 18 dieses Jahrganges sind verschollen. Die fehlenden Textpassagen wurden nach dem Abdruck im Karl-May-Jahrbuch 1919, Radebeul, ergänzt. Bei Namen aus diesen Textpassagen wurde angemerkt, daß sie möglicherweise nicht authentisch sind.) (Bearb.: J. Biermann) PANTOFFELMÜHLE Die Pantoffelmühle (Entwurf für einen Schwank) - Karl-May-Jahrbuch 1925, Radebeul (Bearb.: B. Kosciuszko) PAX Et in terra pax - J. Kürschner (Hg.): China - Schilderungen aus Leben und Geschichte, Krieg und Sieg Leipzig 1901 (Repr. KMV) (Bearb.: M. Brückner) PFAHLMANN Der Pfahlmann - Osnabrück 1894 (Repr. Olms: Die Rose von Kaïrwan) (Bearb.: J. Biermann) PFLAUMENDIEB Der Pflaumendieb - Alldeutschland/Für alle Welt, 4. Jg., 1879 (Repr. KMG: Der Waldkönig) (Bearb.: J. Biermann) //1014// PHI-PHOB Ein Phi-Phob - Der gute Kamerad, 1. Jg. 1887 (Repr. KMG: Der schwarze Mustang) (Bearb.: St. Schmidt) QUITZOWS Der beiden Quitzows letzte Fahrten - Feierstunden am häuslichen Heerde, 1. Jg., 1876 (Repr. KMG; ab Heft 30 (Kapitel 14) kann man davon ausgehen, daß der Text des Romans im wesenlichen nicht mehr von Karl May, sondern von Dr. Goldmann stammt. Es wird bei den Seitenangaben zwischen dem MayTeil und dem Goldmann-Teil eine Zäsur (/) gesetzt. Bei Namen aus dem Goldmann-Teil wird angemerkt, daß sie nicht von Karl May stammen; sie wurden aber in das Lexikon aufgenommen, da sie mit den aus dem May-Teil stammenden Figuren in Zusammenhang stehen und deren Biographie vervollständigen. file:///D|/980%20Buecher/KMFig/1000.HTM[21/02/2024 12:49:37]

Sigleverzeichnis (bibliographische Angaben)

Eine entsprechende Anmerkung zum Handlungsteil wurde der Übersichtlichkeit halber nicht vorgenommen.) (Bearb.: J. Biermann) ROSE E-THAL Die Rose von Ernstthal - Deutsche Novellenflora I - Neusalza 1875 (Repr. KMG: Unter den Werbern) (Bearb.: H. Berger) SAIWA TJALEM Saiwa tjalem -Gesammelte Reiseerzählungen Bd XXIII 'Auf fremden Pfaden' - Freiburg 1897 (Bearb.: J. Biermann) SAMIEL Der Samiel - Das Buch für Alle, 13. Jg., 1877/78 (Repr. in Gesammelte Werke Bd. 43: 'Aus dunklem Tann', Bamberg) (Bearb.: St. Schmidt) SCHAMAH Schamah - Efeuranken 1907/08 (Repr. KMG: Der Krumir) (Bearb.: R.A. Pütz) SCHEERENSCHLEIFER Der Scheerenschleifer - Für alle Welt, 5. Jg., 1880/81 (Repr. KMG) (Bearb.: B. Kosciuszko) SCHLANGENMENSCH Der Schlangenmensch - Der gute Kamerad, 5. Jg., 1890/91 (Repr. KMG: Der Schatz im Silbersee) (Bearb.: St. Schmidt) //1015// SCOUT Der Scout - Deutscher Hausschatz, 15. Jg., 1888/89 (Repr. KMG) (Bearb.: I. Rehling) SEEHUNDSJAGD Eine Seehundsjagd - Der gute Kamerad, 5. Jg., 1890/91 (Repr. Jahrbuch der KMG 1975, Hamburg 1975 (Bearb.: B. Kosciuszko) SEEGERKASTEN Im Seegerkasten - Der Bote, 45. Jg., 1879 - (Repr. KMG: Unter den Werbern - frühere Veröffentlichung: Neuer deutscher Reichsbote. Deutsche Haus- und Geschichts-Kalender. Stolpen. Jg. 1876: siehe Vorbemerkung.) (Bearb.: B. Kosciuszko) SELFMAN Ein Self-man - Frohe Stunden, 2. Jg., 1877/78 - (Repr. KMG) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/1000.HTM[21/02/2024 12:49:37]

Sigleverzeichnis (bibliographische Angaben)

(Bearb.: I. Rehling) SIBIRIEN Nach Sibirien - Frohe Stunden, 2. Jg., 1877/1878 (Repr. KMG) (Bearb. B. Kosciuszko) SILBERSEE Der Schatz im Silbersee - Stuttgart 1894 (Bearb.: R. Buck) SKLAVENKARAWANE Die Sklavenkarawane - Stuttgart 1893 (Bearb.: St. Schmidt) SKLAVENRACHE Sklavenrache - Der gute Kamerad, 4. Jg., 1889/90 (Repr. KMG: Der schwarze Mustang) (Bearb.: St. Schmidt) SOKNA Die Rose von Sokna - Deutsche Gewerbeschau, 1. Jg., 1878/79 (Repr. KMG: Der Krumir) (Bearb.: J.Biermann) //1016// SONNENSCHEINCHEN Sonnenscheinchen - Dresden 1903 (Repr. Olms: ERZGEB.DORFG.) (Bearb.: St. Schmidt) SONNENTHAU Im Sonnenthau - Trewendt's Volks-Kalender auf das Schaltjahr 1880, 36. Jg. (Repr. KMG: Unter Werbern) (Bearb.: B. Kosciuszko) STRAUßENREITEN Das Straußenreiten der Somal - Der gute Kamerad, 4. Jg., 1889/90 (Repr. KMG: Der schwarze Mustang) (Bearb.: St. Schmidt) STÜCKLEIN Ein Stücklein vom Alten Dessauer - Deutsches Familienblatt, 1. Jg., 1875 (Repr. KMG) (Bearb.: J. Biermann) SURCOUF Robert Surcouf - Deutscher Hausschatz, 8. Jg., 1882 (Repr. KMG: Kleinere Hausschatz-Erzählungen) (Bearb.: J. Biermann) TEUFELSBAUER Der Teufelsbauer - Deutsche Boten/Weltspiegel, 3. Jg., 1878 (Repr. KMG)

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Sigleverzeichnis (bibliographische Angaben)

(Bearb.: H. Berger) THREE CARDE Three carde monte - Deutscher Hausschatz, 5. Jg., 1878/79 - (Repr. KMG: Kleinere HausschatzErzählungen) (Bearb.: I. Rehling) TIGERBRÜCKE An der Tigerbrücke - Gesammelte Reiseerzählungen Bd XI 'Am Stillen Ocean' - Freiburg 1893 (Bearb.: J. Biermann) TUIFANUA Tui Fanua - Für alle Welt, 5. Jg., 1880/81 - (Repr. KMG) (Bearb.: J. Biermann) //1017// ULAN Die Liebe des Ulanen - Dresden, 1901-02 (Repr. Olms - siehe auch Sigel W) (Bearb.: A. Pielenz) UNIVERSALERBEN Die Universalerben - Alldeutschland/Für alle Welt, 3. Jg., 1878/79 (Repr. KMG: Der Waldkönig) Bearb.: B. Kosciuszko) VERLUCHTE Der Verfluchte - Gesammelte Reiseerzählungen Bd X 'Orangen und Datteln' - Freiburg 1893 (Bearb.: J.Biermann) VS Der verlorene Sohn - Dresden 1883-85 (Repr. Olms) (Bearb.: U. Müller-Haarmann) V.T.ERSTANDEN Vom Tode erstanden - Frohe Stunden, 2. Jg., 1877/78 (Repr. KMG) (Bearb.: I. Rehling) W Die Liebe des Ulanen - Deutscher Wanderer - 1883-85 (Reprint KMV 1993) (Bearb. siehe unter ULAN; die Seitenangaben wurden von Dr. Christoph F. Lorenz für die 2. Auflage dieses Lexikons ermittelt.) WALDKÖNIG Der Waldkönig - Alldeutschland/Für alle Welt, 3. Jg., 1878/79 (Repr. KMG: Der Waldkönig) (Bearb.: H. Berger) WALDLÄUFER

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Sigleverzeichnis (bibliographische Angaben)

Der Waldläufer - Stuttgart 1879 (Repr. KMV) (Bearb.: K. Eggers) WANDA Wanda - Der Beobachter an der Elbe, 2. Jg., 1874/75 (Repr. KMG) (Bearb.: J. Biermann) //1018// WASSERRAST Wasserrast auf dem Marsche - Der gute Kamerad, 3. Jg., 1888/89 (Repr. KMV-Graff: Die Sklavenkarawane) (Bearb.: St. Schmidt) WASSERSTÄNDER Im Wasserständer - nach einem Handexemplar Mays - (Repr. KMG: Unter den Werbern - frühere Veröffentlichung: Neuer deutscher Reichsbote. Deutsche Haus- und Geschichts-Kalender. Stolpen. Jg. 1877: siehe Vorbemerkung.) (Bearb.: B. Kosciuszko) WERBERN Unter den Werbern - Deutsches Familienblatt, 2. Jg., 1876 (Repr. KMG: Unter den Werbern) (Bearb.: J. Biermann) WESTEN Im fernen Westen - Stuttgart 1879 (Bearb.: I. Rehling) WINDHOSE Unter der Windhose - Das Buch der Jugend - Stuttgart 1886 (Repr. KMG: Der Krumir) (Bearb.: I. Rehling) WINNETOU Winnetou - Omnibus, 17. Jg., 1878 (Repr. KMG: Der Krumir) (Bearb.: J. Biermann) WOLLTEUFEL Im Wollteufel - Feierstunden am häuslichen Heerde, Bd 1, 1876/77 (Repr. KMG) (Bearb.: J. Biermann) WR Waldröschen oder die Rächerjagd rund um die Erde - Dresden 1882-84 (Repr. Edition Leipzig 1988) (Bearb.: M. Brückner - Die Umstellung auf die Daten (Namen/Belegstellen) des Reprints der älteren Fassung erfolgte durch St. Schmidt) WzG Der Weg zum Glück. Dresden 1886/87 (Repr. Olms) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/1000.HTM[21/02/2024 12:49:37]

Sigleverzeichnis (bibliographische Angaben)

(Bearb.: R. Harder) //1019// ZEPTER Scepter und Hammer - Alldeutschland/Für alle Welt, 4. Jg., 1879 (Repr. KMG) (Bearb.: R. Buck) ZIEGE Die verwünschte Ziege - Deutsche Boten/Weltspiegel, 3. Jg., 1878 (Repr. KMG) (Bearb.: H. Berger) ZIEGE ODER BOCK Ziege oder Bock - Neuer deutscher Reichsbote. Deutscher Haus- und Geschichts-Kalender. Stolpen. Jg. 1879 (Repr. Karl May: Ein wohlgemeintes Wort (Gauke-Verlag)) (Bearb.: B. Kosciuszko) ZOUAVE Ulane und Zouave - Deutscher Wanderer - 8. Jg. - 1883; der Text steht zwar im Roman 'Die Liebe des Ulanen', gehört aber inhaltlich nicht dort hinein, er gehört in den Stoffkreis des Romans 'Der verlorene Sohn'. (Bearb.: B. Kosciuszko) Großes Karl-May-Figurenlexikon Veröffentlichungen zu Karl May Titelseite

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Autoren- und Mitarbeiterverzeichnis

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AUTORENREGISTER

MITARBEITER DER 2. AUFLAGE:

Henning Berger, Dresden Joachim Biermann, Lingen Michael Brückner, Schulzendorf Reiner Buck, Korntal-Münchingen Klaus Eggers, Köln Ralf Harder, Kamen Bernhard Kosciuszko, Köln Dr. Christoph F. Lorenz, Köln Ulrike Müller-Haarmann, Bonn Annelotte Pielenz, Nassau Reiner A. Pütz, Unkel Ingo Rehling, Erftstadt Stefan Schmidt, Merzig Ralf Schönbach, Köln Dr. Hartmut Vollmer, Paderborn

Henning Berger, Dresden Joachim Biermann, Lingen Klaus Eggers, Köln Ruprecht Gammler, Bonn Bernhard Kosciuszko, Köln Helmut Lieblang, Marienheide Dr. Christoph F. Lorenz, Köln Ulrike Müller-Haarmann, Bonn Annelotte Pielenz, Nassau Heike Pütz, Unkel Reiner A. Pütz, Unkel Ingo Rehling, Erftstadt Stefan Schmidt, Merzig Ralf Schönbach, Köln

REDAKTION: 1. Auflage: Bernhard Kosciuszko unter Mitwirkung von Ruprecht Gammler, Bonn 2. Auflage: Bernhard Kosciuszko, Köln

HERSTELLUNG DER DRUCKVORLAGEN / DISKETTEN: 1. Auflage: Bernhard Kosciuszko unter Mitwirkung von Michael Bauer, München 2. Auflage: Bernhard Kosciuszko unter Mitwirkung von Ralf Schönbach, Köln Großes Karl-May-Figurenlexikon Veröffentlichungen zu Karl May Titelseite

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Figurenregister nach Texten geordnet

//1021//

FIGURENREGISTER NACH TEXTEN GEORDNET Es werden lediglich die wichtigsten Figuren des jeweiligen Textes aufgeführt. Zweck dieses Registers ist, dem Leser, der sich zwar an eine Figur, aber nicht an deren Namen erinnert, Gedächtnishilfe bzw. einen engeren Rahmen für die Suche zu bieten. Die im Register genannten Namen bieten mit den in den Artikeln enthaltenen Verweisen die Möglichkeit, bis auf wenige unbedeutende Nebenfiguren alle Figuren eines Maytextes kurzfristig ausfindig zu machen. Angegeben werden nur die Nachnamen der Figuren, bei längeren Namen - beispielsweise der Araber - nur der Anfang des Namens. Pseudonyme, Decknamen werden nur genannt, wenn sie bekannter als die eigentlichen Namen sind. Vollständigkeit ist bei diesem Register nicht angestrebt. Die alphabetische Anordnung der Werkliste richtet sich nach dem im Lexikon verwandten Sigel. ABDAHN EFFENDI: Abdahn Effendi, Achmed Agha, Adjutant, Ben Adl, HALEF, Kara Ben Nemsi, Omar, Selim Agha AFRICANDER (Der Africander): siehe unter BOER AMSENHÄNDLER (Der Amsenhändler): von Anhalt-Dessau, Horn, Kurfürst von Hannover, Schubert, Uhlmann, von Valmy AUF DER SEE (Auf der See gefangen): siehe unter GR 15: AUSGERÄUCHERT: Engel, Halbermann, Schmiedeludwig AUSSÄTZIGEN (Bei den Aussätzigen): HALEF, Jacub Afarah, Kara Ben Nemsi, Pascha von Damaskus, Scheik der Aussätzigen BABEL (Babel und Bibel): Abu Kital, Ben Tesalah, Babel, Bent'ullah, Hakawati, Imam, Kadi, Marah Durimeh, Schefaka, Vorbeter BÄCKER (Ein Fürstmarschall als Bäcker): von Anhalt-Dessau, Friedrich Ludwig von ... Hannover, Friedrich Wilhelm I., Georg Ludwig von Hannover, Goldschmidt, Grunert, von Hartegg, Hartig, Hillmann, von Krausigk, von Liebau, Lindow, Peters, Schröter, Weidauer BÄRENFETT (Villa Bärenfett): Hobble-Frank

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Figurenregister nach Texten geordnet

//1022// BÄRENJÄGER (Der Sohn des Bärenjägers): Baumann, Bob, Der lange Davy, Hobble-Frank, Hong-peh-te-keh, Der dicke Jemmy, Kanteh-pehta, Makin-o-punkreh, Moh-aw, Old Shatterhand, Tokvi-tey, Walker, Winnetou, Wokadeh BEFREIUNG (Eine Befreiung): Abu Dijama, Ali el Hakemi ..., Forster, Kara Ben Nemsi, Manasse Ben Aharab, Rahel, Rebekka, Tahaf BLIZZARD (Ein Blizzard): Burning, Grinder, Old Shatterhand, Slack, Winnetou BLUTRACHE: Abd el Birr, Abd el Kahir, HALEF, Humam Ben Schihal, Kara Ben Nemsi, El Lakit, Mesud Ben Hadschi Schukar, Omar Ben Sadek, Sahama BOER (Der Boer van het Roer/DER AFRIKANDER): Grey, Kara Ben Nemsi, Mac Klintok, Mietje, Quimbo, Sikukuni, (Dingaan), Somi (Panda), Tschaka, Tscharga, Uys, van Helmers (van Holmen) BORD (Zum ersten Mal an Bord): Kneel, Lucky, Potsherd BOTH SHATTERS (Die Both Shatters): Hohenthal, Parker, Polter, The two Sams, Scha-tunga, Winnetous Schwester BRODNIK (Der Brodnik): Bara, Der Heilige von Bokte-oola, Kara Ben Nemsi, Mieloslaw, von Semenoff, Smirnoff, Turnerstick CEYLON (Ein Abenteuer auf Ceylon): Kaloma, Walawi, Walpole CHR. BLUT (Christi Blut und Gerechtigkeit): HALEF, Hamsa Mertal, Kara Ben Nemsi, Melef, Schefaka, Scheri Schir CHR. ERSTANDEN (Christ ist erstanden): Agustin, Gorra, Manuel, Mateo, Old Shatterhand, Riberto, Der rote Gambusino CHRoMUH (Christus oder Muhammed): Abd el Fadl, Asmar, Kalada, Kara Ben Nemsi, Turnerstick //1023// DEADLY DUST: siehe unter GR 9 DH-DH (Deutsche Herzen, deutsche Helden): von Adlerhorst, Alfarez, Alfonzo, Amulak Ben Musa, Annita, Arabella, Badija, Balzer, Banda, Barth, file:///D|/980%20Buecher/KMFig/1021.HTM[21/02/2024 12:49:39]

Figurenregister nach Texten geordnet

Ben Hamalek, Bertha, Berthold, Bommy, Boroda, Bula, Der rote Burkers, Dobronitsch, Lord Eaglenest, Eiserner Mund, Emineh, Falehd, Der flinke Hirsch, Florin, Garezzo, Gisa, Gregor, Haluja, Hauser, Henriettina, Hilal, Hiluja, Hulam, Ibrahim Pascha, Jakub Afir, Kalida, Kalyna, Karparla, Krüger-Bei, von Langendorff, Lata Nalga, Lea, Leflor, Lina (Berthold), Linker Finger, Miranda, Mohammed es Sadak Pascha, Nena, Normann, Polikeff, Propow, Rechter Finger, Rothe, Roulin, Said, Saltikoff, Sarah, Schneller Wind, Schubert, Semawa, Sendewitsch, Jim und Tim Snaker, Steinbach, Suef, Tarik, Walker, Wassilei, Weber, Wilkins, Zimmermann, Zykyma DICHTER: siehe unter PFAHLMANN DUKATENHOF (Der Dukatenhof): Baron, Bergwirth, Graf, Grunert, Karl, Marie, Wilhelm, Wolf, Zettelkramer DUKATENNEST (Das Dukatennest): Epperlein, Köhler EHRI (Der Ehri - GR 11/Die Rache des Ehri - Frohe Stunden/TUI FANUA): Anoui (Potomba/Katua), Bob (-/Will), Kara Ben Nemsi (Latréaumont), Matemba (Mahori/Omba), Ombi (Potai/Ambo), Pareyma (Manina/Aimata), Potai (Ombi/Potamo), Potomba (Anoui/Tui-Fanua), Roberts (Hammer), Turnerstick ELK (Der erste Elk): siehe unter GR 14 ER RAML (Er Raml el Helahk): Abram Ben Sakir, Kamil Ben Sufakah, Kara Ben Nemsi, Khaloba, Rhagata EXCELLENZEN (Die Falschen Excellenzen): von Bismarck, Franke, von Moltke, Schmidt, Uhlewald, Werner FASTNACHTSNARREN: Hahnemann, Wadenbach FATIMA (Maria oder Fatima): HALEF, Kara Ben Nemsi, Sakla, Salib, Scheri Schir, Schir Saffi FELDMARSCHALLS (Die drei Feldmarschalls): von Anhalt-Dessau, Balzer, Bellheimer, von Bernstorff, von Dennau, Fährmann, von Galen, Hämmerlein, Helmerding, von Wrede, von Zachwitz //1024// FIREHAND (Old Firehand): siehe unter GR 8 Ellen, Fenders, Tom FREUDEN/LEIDEN (Freuden und Leiden eines Vielgelesenen): August, Emil, Herbig, Karl May, Kraft, Lindsay

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Figurenregister nach Texten geordnet

FÜRST (Ein Fürst des Schwindels): Calcoen, Casanova, d'Hausset, van Holmen, Hope, Karl von Hessen-Kassel, de Lancy, von Langenau, Ludwig XV., Paranow, de Pompadour, von Saint Germain GEIST (Der Geist des Llano estakado): Baumann, Bloody Fox, Blount, Bob, Burton, Cortejo, Der lange Davy, Falser, Gibson, Helmers, HobbleFrank, Der dicke Jemmy, Juggle-Fred, Ben New-Moon, Old Shatterhand, Owens, Porter, Sanna, SchibaBigk, Jim und Tim Snuffle, Stewart, Tevua-shohe, Winnetou GELDMÄNNLE (Das Geldmännle): Bernstein, Geldmännle, Herzle, Karlinchen, Marie, Musteranton, Musterwirt, Neubert, Pastor, Uhlig GHASUAH (Eine Ghasuah): Abu Djom, Gibson, HALEF, Kara Ben Nemsi, Marrabah GICHTMÜLLER (Der Gichtmüller): Hans, Horn, Klaus, Lebrecht GIFTHEINER (Der Giftheiner): Balzer, Kantor, Silbermann, Smirnoff GIRLROBBER/TIGERBRÜCKE (Der Girl-Robber/An der Tigerbrücke): Bontwerker, Hi-ßen, Kaladi, Kara Ben Nemsi, Ling-tao, Molama, Quimbo, Raffley, Ri-fong, Ta-ki GITANO (Der Gitano): de Algora, Bonamaria, Calanda y Munilla, de Jovellar, Lunez GOTT LÄßT SICH (Gott läßt sich nicht spotten): Hammerdull, Holbers, Nitsas-kar, Old Cursing-dry, Old Shatterhand, Patsavat, Winnetou GR 1 (Durch die Wüste): Abrahim-Mamur, Abu Seïf, Abul Abbas, Albani, Ali Bey, Amareh, Amscha, Bill, Chalid Ben Mustapha, Dawuhd al Gossarah, Esla el Mahem, Galingré, HALEF, Hamd el //1025// Amasat, Hamsat el Dscherbaja, Hanneh, Ifra, Isla Ben Maflei, (Pir) Kamek, Kara Ben Nemsi, Kollettis, Lindsay, Malek, Mersinah, Mir Scheik Khan, Mohammed Emin, Muhrad Ibrahim, Nasar Ibn Mothalleh, Nasir, Omar Amed, Omar Ben Sadek, Pali, Pascha von Mossul, Sadek, Selek, Senitza, Wekil von Kbilli, Zedar Ben Huli GR 2 (Durchs wilde Kurdistan): Abd el Summit Bey, Ali Bey, Amad el Ghandur, Bey von Gumri, HALEF, Ifra, Ingdschda, (Pir) Kamek, Kara Ben Nemsi, Lindsay, Madana, Makredsch von Mossul, Marah Durimeh, Melek von Lizan, Mersinah, Mir Scheik Khan, Mohammed Emin, Mutessarif von Mossul, Mutesselim von Amadijah, Nedschir-Bey, Nezanum von Spandareh, Omar Amed, Pali, Selek, Selim Agha

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Figurenregister nach Texten geordnet

GR 3 (Von Bagdad nach Stambul): Abrahim-Mamur, Ali Manach ..., Allo, Alwa, Amad el Ghandur, Baruch Schebet ..., Benda, Bill, Doxati, Dozorca, Dschanah, Freed, Galingré, Gasahl Gaboya, Gibrail Mamrahsch, HALEF, Halwa, Hamd el Amasat, Hamsat el Dscherbaja, Hanneh, Hassan Ardschir-Mirza, Heider Mirlam, Hulam, Isla Ben Maflei, Jacub Afarah, Kara Ben Halef, Kara Ben Nemsi, Kepek, Lindsay, Maflei, Malek, Manach el Barscha, Marah Durimeh, Saduk, Selim Agha, Mohammed Emin, Omar Ben Sadek, Nedschir-Bey, Schafei Ibn Jacub Afarah, Senitza GR 4 (In den Schluchten des Balkan): Albani, Ali, Ali Manach ..., Andràs, Barud el Amasat, Boschak, Deselim, Glawa, HALEF, Hara, Hulam, Ikbala, Jafiz, Kara Ben Nemsi, Kodscha Bascha, Lindsay, Manach el Barscha, Mosklan, Mübarek, Nebatja, Nohuda, Omar Ben Sadek, Osco, Saban, Schimin, Selim Sydschyrda, Tschileka, Wlastan, Ziegelstreicher GR 5 (Durch das Land der Skipetaren): Die beiden Aladschy, Anka, Barud el Amasat, HALEF, Hamd el Amasat, Humun, Ibarek, Janik, Kara Ben Nemsi, Kodscha Bascha, Manach el Barscha, Miridit, Mübarek, Murad Habulam, Nebatja, Nohuda, Omar Ben Sadek, Hadschi Omrak, Osco, Selim, Suef, Tschefatasch, Tschurak GR 6 (Der Schut): Die beiden Aladschy, Ali Manach ..., Amad El Ghandur, Barud el Amasat, Galingré, Ghasal Gaboya, Guszka, HALEF, Hamd el Amasat, Hanneh, Junak, Kara Ben Halef, Kara Ben Nemsi, Konakdschi von Treska-Konak, Lindsay, Manach el Barscha, Marki, Mübarek, Omar Ben Sadek, Osco, Schut, Suef, Scharka Visosch, Wites GR 7 (Winnetou I): Bancroft, Bao, Black, Sam Hawkens, Henry, Intschu tschuna, Klekih-petra, Kliuna-ai, Korner, Marcy, Metan-akva, Nscho-tschi, Old Shatterhand, Parker, Pida, Rattler, Riggs, Rollins, Santer, Stone, Tangua, Wheeler, White, Winnetou //1026// GR 8 (Winnetou II (Vorstufen: Old Firehand, Der Scout)): Atanasio, Avat-vila, Das Braune Pferd, Bulcher, Corner, Cortesio, Davis, Fenders, Finnetey, Der flinke Hirsch, Forster, Gambusino, Gibson, Harris, Harry, Harton, Sam Hawkens, Henry, Inda-nischo, Korner, Lange, Ohlert, Old Death, Old Firehand, Old Shatterhand, Owins, Oyo-koltsa, Parker, Perillo, Ribanna, Rollins, Sam, Santer, Stone, Tah-scha-tunga, Tailor, Uhlmann, Webster, Winnetou GR 9 (Winnetou III (Vorstufen: Deadly dust, Im wilden Westen Nordamericas)): Alma, Bob, Buller, Capitano, Clay, Conchez, Eberbach, Eulalia, Fernando, Florimont, Gates, Gonzales, Haller, Sam Hawkens, Hi-lah-dih, Hillmann, Hoblyn, Holfert, Inta, Kakho-oto, Ka-wo-mien, Ko-itse, Ko-tu-cho, Ma-ram, Marshal, Ma-ti-ru, Meinert, Morgan, Ohlers, Old Shatterhand, Pida, Rallow, Rudge, Sanchez, Sans-ear, Santer, Shelley, Summer, Sus-Homascha, Tangua, Til-lata, To-kei-chun, Tschu-gachat, Walker, Williams, Winnetou, Yato-ka GR 10: siehe unter den jeweiligen Einzeltiteln (GUM, CHRoMUH, KRUMIR, GHASUAH, NURESSEMA, CHR.BLUT, MAT.DOL., VERFLUCHTE) file:///D|/980%20Buecher/KMFig/1021.HTM[21/02/2024 12:49:39]

Figurenregister nach Texten geordnet

GR 11: siehe unter den jeweiligen Einzeltiteln (EHRI, KIANGLU, BRODNIK, GIRLROBBER, TIGERBRÜCKE) GR 12 (Am Rio de la Plata): Alsina, Andaro, Aynas, Bürgli, Cadera, Daya, Gambusino, Gomorra, Gomez, Bruder Jaguar, Larsen, Latorre, Lopez Jordan, Monteso, Old Shatterhand, Pena, Rixio, Sendador, Tupido, Turnerstick GR 13 (In den Cordilleren): Delmenborg, El viejo Desierto, Gomorra, Gomez, Horn, Bruder Jaguar, Larsen, Lopez Jordan, Monteso, Pena, Sendador, Turnerstick, Unica, El Venenoso, El Yerno GR 14 (Old Surehand I (Vorstufen: Der erste Elk, Im Mistake-Cannon)): Apanatschka, Avat-kuts, Bloody-Fox, Bob, General Douglas, Entschar-ko, Hawley, Helmers, Ikwehsi'pa (Wawa Derrick), Mba, Nale-Masiuv, Needler, Old Shatterhand, Old Surehand, Old Wabble, Parker, Pesch endatseh, Sanna, Schibabigk, Senanda-Khasi, Thibaut (Tibo taka), Tkhlisch-lipa, Tokbela (Tibowete-elen), To-ok-uh, Vupa Umugi, Winnetou GR 15 (Old Surehand II (Vorstufen: Auf der See gefangen, Vom Tode erstanden, Die Windhose, Der Kanada-Bill, Three carde monte, hier nicht berücksichtigt: Das Waldröschen)): Adeline, Miß Admiral, Baldings, Brennende Pfeife, Brüllender Büffel, Cleveland, Coloradomann, General Douglas, Ethnologe, Sam Fire-gun, Gromann, Hammer, Hammerdull, //1027// Sam Hawkens, Holbers, Holborn, Holmann, Horn, Indianeragent, Ischarshiütuha, Jenner, Joseph, Kanada-Bill, Kroner, Latour, Letrier, Lincoln, Literat, Matto-sih, Mutter Thick, Old Shatterhand, Parker, Polter, Potter, Rollins, von Schönberg-Wildauen, Schwarzer Panther, Seiffert, Tom, (von) Treskow, Willmers, Winnetou, Yato-inta GR 16 (Im Lande des Mahdi I): Abd el Asl, Abd el Barak, Abu el Mot, Abu en Nil, Aziz, Barik, Barjad el Amin, Ben Kasawi, Ben Meled, Ben Menelik, Ben Nil, Ben Wasak, Djangeh, Fatma, Hafid Sichar, Haushofmeister des Paschas von Siut, Ibn Asl, Kara Ben Nemsi, Kumra, Libban, Marba, Murad Nassyr, Muza'bir, Reïs Effendina, Selim GR 17 (Im Lande des Mahdi II): Abd el Asl, Abd el Barak, Abu en Nil, Agadi, Amr el Makschef, Aziz, Barjad el Amin, Ben Ifram, Ben Nil, Ben Wasak, Djangeh, Fatma, Hafid Sichar, Ibn Asl, Ibn Mulei, Kara Ben Nemsi, Kumra, Mahdi, Murad Nassyr, Muza'bir, Reïs Effendina, Schedid, Selim, Vater der Fünfhundert GR 18 (Im Lande des Mahdi III): Abd el Barak, Abu en Nil, Agadi, Agil, Aziz, Barjad el Amin, Ben Nil, Ben Wasak, Brillenjüngling von Gohk, Gasahl Gaboya, Hafid Sichar, HALEF, Hubahr, Ibn Asl, Jumruk el Murabit, Kara Ben Nemsi, Kumra, Mahdi, Murad Nassyr, Muza'bir, Nizar Hared, Reïs Effendina, Schir Samurek, Selim, Ssali Ben Aqil

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Figurenregister nach Texten geordnet

GR 19 (Old Surehand III): Apanatschka, Bender, Cox, General Douglas, Etters, Hammerdull, Harbour, Holbers, Honskeh-nonpeh, Ikwehtsi'pa (Wawa Derrick), Kolma Puschi, Old Shatterhand, Old Surehand, Old Wabble, Schahko Matto, Spencer, Thibaut (Tibo taka), Tokbela (Tibo-wete-elen), Tusahga Saritsch, Wallace, Winnetou GR 20 (Satan und Ischariot I): Adolfo, Alcalde in Ures, Felisa, Gaty-ya, Don Geronimo, Herkules, Jurisconsulto, Listige Schlange, Manfredo, Melton, Nalgu Mokaschi, Old Shatterhand, Player, Pruchillo, Silberstein, Vete-ya, Weller, Winnetou, Yuma-shetar, Yuma-tsil GR 21 (Satan und Ischariot II): Ackermann, Bothwell, Elateh, Farad el Aswad, Hunter, Kara Ben Nemsi, Krüger Bei, Listige Schlange, Melton, Mohammed es Sadok Pascha, Mubir Ben Safa, Murphy, Old Shatterhand, Selim, Silberstein, Vete-ya, Vogel, Welad en Nari, Werner, Winnetou GR 22 (Satan und Ischariot III): Atescha-mu, Avat-uh, Bitsil-iltseh, Bothwell, Dunker, Hunter, Listige Schlange, Melton, Murphy, Old Shatterhand, Silberstein, Vogel, Winnetou //1028// GR 23: siehe unter den jeweiligen Einzeltiteln (SAIWA TJALEM, BOER, ER RAML, BLUTRACHE, KUTB, KYSKAPTSCHIJI, FATIMA, GOTT LÄßT SICH, BLIZZARD) GR 24 (Weihnacht): Anna, Avath-niah, Carpio, Corner, Eggly, Finell, Franzl, Gabaros, von Hiller, Innua nehma, Krüger, Lachner, Karl May, Meier, Old Shatterhand, Peteh, Reiter, Rost, Sannel, Sheppard, Teeh, Wagare-tey, Watter, Welley, Winnetou, Yakonpi-topa GR 25 (Am Jenseits): Abd el Idrak, Ben Abadilah, Ben Nur, El Ghani, HALEF, Hanneh, Kara Ben Halef, Kara Ben Nemsi, Khutab Agha, El Münedschi, Omar Ben Sadek, Tawil Ben Schahid GR 26 (Im Reiche des silbernen Löwen I): Abu 'Dem, Abu el Ghadab, Aelmas, Aftab, Agha Sibil, Aemir-i-sillan, Dozorca, Mirza Dschafar, Gadub es Sahhar, HALEF, Hamed Ibn Telal, Hanneh, Ikbal, Kara Ben Halef, Kara Ben Nemsi, Kepek, Mirza Masuk, Old Shatterhand, Pädar-i-Baharat, Perkins, Safi, Säfir, Sefa, Snuffles, To-kei-chun GR 27 (Im Reiche des silbernen Löwen II): Adsy, Aermir-i-Sillan, Amuhd Mahuli, Dozorca, HALEF, Hanneh, Ingdscha, Jamir, Kammerherr des Schahs, Kara Ben Halef, Kara Ben Nemsi, Kepek, Khudyr, Madana, Marah Durimeh, Mustapha Moharrem Agha, Nedschir-Bey, Osman Pascha, Pädar-i-Baharat, Safi, Säfir, Sandschaki von Hilleh, Schakara GR 28 (Im Reiche des silbernen Löwen III): Ahriman Mirza, Amineh, Aschyk, Bill, Chodj-y-Dschuna, Dschafar Mirza, Esara el Awar, Ghulam el Multasim, Gul-i-schiraz, Hafis Aram, HALEF, Hanneh, Kara Ben Halef, Kara Ben Nemsi, Lindsay, file:///D|/980%20Buecher/KMFig/1021.HTM[21/02/2024 12:49:39]

Figurenregister nach Texten geordnet

Nafar Ben Schuri, Omar Iraki, Pedehr, Pekala, Schah-in-Schah, Schakara, Tifl, Ustad GR 29 (Im Reiche des silbernen Löwen IV): Aelmas, Aemir-i-Sillan, Agha Sibil, Ahriman Mirza, Amineh, Aschyk, Ben Hidr, Chodj-y-Dschuna, Dozorca, Dschafar Mirza, Ghulam el Multasim, Gul-i-Schiraz, Hafis Aram, Hanneh, HALEF, Ibn el Idrak, Ikbal, Kara Ben Halef, Kara Ben Nemsi, Kepek, Pedehr, Pekala, Schakara, Scheik ul Islam, Sefa, Tifl, Ustad, Der Warnende/Zauberer GR 30 (Und Friede auf Erden): Dilke, Fang, Fu, Garden, Governor, Heartman, Malaienpriester, Karl May, Raffley, Sejjid Omar, Tsi, Waller, Wilkens, Yin //1029// GR 31 (Ardistan und Dschinnistan I): Abd el Fadl, Amihn, Dschirbani, HALEF, Irahd, Kalam el Berinz, Kara Ben Nemsi, Maha Lama von Dschunubistan, Marah Durimeh, Merhameh, Mir von Ardistan, Mir von Dschinnistan, Panther, Sadik, Sahahr, Schakara, Schech el Beled, Sef el Berinz, Taldscha GR 32 (Ardistan und Dschinnistan II): Abd el Fadl, Abu Schalem, Amihn, Basch Islami, Basch Nasrani, Dschirbani, HALEF, Irahd, Kara Ben Nemsi, Maha Lama von Ardistan, Marah Durimeh, Merhameh, Mir von Ardistan, Mir von Dschinnistan, Panther, Schakara, Schech el Beled, Taldscha GR 33 (Winnetou IV): Der junge Adler, Algonka, Apanatschka, Aschta, Athabaska, Avath-niah, Avat-towah, Bell, Corner, Enters, Evening, Herzle, Howe, Kakho-oto, Kiktahan Schonka, Kolma Putschi, Karl May, Nigger, Old Shatterhand, Old Surehand, Paper, Pappermann, Pida, Schahko Matto, Summer, Tangua, Tatellah-satah, Tokei-chun, Tusahga Saritsch, Wagare-tey, Wakon, Young Apanatschka, Young Surehand GUM-FS (Die Gum - Frohe Stunden): Hedjahn-Bei, Mahmud Ben Mustafa... GUM-GR (Die Gum - Bd X): Abu billa Beni, Bothwell, Hassan-Ben-Abulfeda ..., Hedjahn-Bei, Kara Ben Nemsi, Korndörffer, Latréaumont, Mahmud Ben Mustafa... HAMAIL (Das Hamaïl): Abu el Hamaïl, el Aswad, Halef Ben Dschubar, Nowad Ben Arun es Saleta HEIMATH (In der Heimath): Großer Hund, Hunter, Jäger, Johanna, Karl May, Oberdrucker, Professor, Vogel, Werner HERRGOTTSENGEL (Der Herrgottsengel): Anton, Balzer, Gustel, Schubert HUSARENSTREICHE:

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Figurenregister nach Texten geordnet

Adelheid, von Blücher, Hiller, Pappermann, Pfefferkorn, von Platow, Rudorf, Treskow, Venske, Wildebrandt IBN EL AMM: Abu el Bundikija, Er Rih, Mahdi, Rakab es Seraf, Es Ssaghir //1030// INKA (Das Vermächtnis des Inka): Anciano, El Brazo Valiente, El Craneo Duro, Engelhardt, Gambusino, Geronimo, Glotino, Haukaropora, Vater Jaguar, Kiesewetter, Lopez, Malzeso, Morgenstern, Don Parmesan ..., Pellejo, Perillo, El Picaro, Salido, Das spitze Messer, Verano INN-NU-WOH (Inn-nu-woh, der Indianerhäuptling): Forster, Inn-nu-woh, Jim, Ned, Webster JUWELENINSEL (Die Juweleninsel): siehe unter ZEPTER KAIPA (Am Kai'pa): Avath-uitsch, Haller, Harrison KAISERBAUER (Der Kaiserbauer): Fährmann, Kaiser, Stein KAPER (Ein Kaper): Ervillard, Fulton, Harton, Holmers, Karima, Bruder Martin, Napoleon I., Schooter, Surcouf KIANGLU (Der Kiang-lu): Dschiahur, Kara Ben Nemsi, Kelder, Kiang-lu, Kiung, Kong-ni, Ming-tsu, Turnerstick KINDES RUF (Des Kindes Ruf): Fährmann, Hilbert, Minna KRIEGSKASSE (Die Kriegskasse): Anna, von Blücher, Franz, Jambrieu, Niedermüller, Obermüller KRUMIR (Der Krumir): Achmed es Sallah ..., Ali en Nurabi, Dschumeilah, Hamram el Zagal ..., Jamar es Sikkit, Kara Ben Nemsi, Krüger Bei, Mochallah, Mohammed er Raman, Omar Altantawi, Percy, Saadis el Chabir KULLEDSCHI (Die beiden Kulledschi): Mustapha Effendi, Sadok Omar, Selim Ben Nuba KUTB (Der Kutb): Abu Gibrail, Ben Musa Effendi, Ben Nefad, Girard, Kara Ben Nemsi KYSKAPTSCHIJI (Der Kyskaptschiji): HALEF, Hamsa Mertal, Kara Ben Nemsi, Mirza Muzaffar, Musa Wardan, Schefaka, Scheri Schir file:///D|/980%20Buecher/KMFig/1021.HTM[21/02/2024 12:49:39]

Figurenregister nach Texten geordnet

//1031// LAUBTHALER (Die Laubthaler): Halbermann, Hilbert, Kießling LEIERMANN (Fürst und Leiermann): von Anhalt-Dessau, Brehmer, Georg II. August von Hannover, Petermann, Schubert, Weidauer LEILET: Abrahim-Arha, Bernhard, Chalid Ben Mustapha, Leïlet (Warde), Omar-Arha MAT.DOL. (Mater Dolorosa): Fatima Marryah, HALEF, Hussein Isa, Kara Ben Nemsi, Schir Seleki, Yussuf Ali MERHAMEH: Abd el Fadl, Ali Ben Masuhl, HALEF, Hassan Ben Masuhl, Merhameh, Mir von Ardistan, Omar Ben Amarah METHUSALEM (Der blaurote Methusalem): van Aardappelenbosch, Beadle, van Berken, Bettlerkönig, Der blaurote Methusalem, von Bouillon, Haokeu, Ho-po-so, Hu-tsin, Jin-tsian, Liang-ssi, Mei-pao, Sim-ming, Stein, Tong-tschi, Turnerstick, Win-kan, Ye-kin-li MISTAKECANNON (Im Mistake-Cannon): siehe unter GR 14 MORMONEN (Die Rache des Mormonen): Bruder Gideon, Intschah-tikilah, Bruder Jeremias, Pesch-itschi MUSTANG (Der schwarze Mustang): Clifton, Hobble-Frank, Ik Senanda, Kita Homoscha, Leveret, Majestät, Old Shatterhand, Swan, Tante Droll, Timpe, Tokvi Kava, Winnetou MUTTERLIEBE: Folder, Hammerdull, Holbers, Old Shatterhand, Tantschan Honska, Uamduschka Sapa, Uinorintscha Ota, Winnetou NACHTWÄCHTER (Die beiden Nachtwächter): Bachmann, Hillmann NEUJAHRSNACHT (Die verhängnisvolle Neujahrsnacht): Bergmann, Grundmann //1032// NURESSEMA (Nur es Sema - Himmelslicht): Alam, Amad el Ghandur, Einsiedler auf dem Felsen Wahsija, HALEF, Kara Ben Nemsi, Wikrama file:///D|/980%20Buecher/KMFig/1021.HTM[21/02/2024 12:49:39]

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NUßBÄUMEN (Auf den Nußbäumen): Korndörfer, Pappermann, Passelmüller, Reichmann, Schmerl ÖLBRAND (Ein Oelbrand): Brandes, Sam Hawkens, Helming, Der rote Olbers, Old Shatterhand, Pokai-po, Winnetou, Wittler ÖLPRINZ (Der Oelprinz - Frohe Stunden): Alberts, Sam Hawkens ÖLPRINZ (Der Oelprinz - Der gute Kamerad): Baumgarten, Buttler, Ebersbach, Forner, Grinley, Hampel, Sam Hawkens, Hobble-Frank, Ka Maku, Khasti-tine, Mokaschi, Nitsas-ini, Old Shatterhand, Parker, Poller, Rollins, Schi-so, Schmidt, Stone, Tante Droll, Winnetou, Wolf OTTO-VICTOR (Otto-Victor-Fragment): Adeline, Heinrich, von Schönberg-Wildauen, Studentenkarl PANDUR (Pandur und Grenadier): von Anhalt-Dessau, von Bodtmann, Engelmann, Erlenmüller, Schulazek, Slugaksch, Steinbach, Tlasco, von der Trenck, Wolf PANTOFFELMÜHLE (Die Pantoffelmühle): Emil, Franz, Fritz, Hanne, Heinz, Hermine, Leisetritt, Michel, Peter, Rosel, Simson PFAHLMANN (Der Pfahlmann): Forster, Hernano, Molez, Mutter Smolly, Olbers, Sarah, Saldano, Summerland, Williams, Wilson PFLAUMENDIEB (Der Pflaumendieb): von Anhalt-Dessau, Anna, von Brühl, Franke, von Glachau, Grunert, von Hellbach, Pater Provinzial PHI-PHOB (Ein Phi-Phob): Fi, Hoei-Foei, Lao-Pung-Dam, Lao-Pung-Khao, Mr. Phelps, Mr. Shower QUITZOWS (Der beiden Quitzows letzte Fahrten): von Bismarck, von Bork, Clas, Detlev, von Dönaberg, Pater Eusebius, Der fliegende Reiter, Gans von Putlitz, Gieljuschken, von Güntersberg, Haberland, von Holzendorff, //1033// Itzig, von Köppen, von Kremzow, von dem Kruge, Liebenow, von Lindow, von Löben, von Löwenholm, Macha, Marie, von Moltke, Mutter Qail, von Quitzow, von Rochow, Schmuel, Schwalbe, Siebenhaut, von Stegelitz, von Steinfurth, Stelzer, Suteminn, von Uchtenhagen, Vendaskiold, von Waldow, von Waren, von Warwick, von Wedel, Wratislaw, Ystralowe, von Zollern ROSE E-THAL (Die Rose von Ernstthal): Anna, Auguste, von Bredenow, von Göbern, Goldschmidt, Jägerfranz, Wallner, Weißpflog

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SAIWA TJALEM: Anda, Kaira, Neefe, Pawek, Pent, Sätte, Snjära, Stalo SAMIEL (Der Samiel): Blößenförster, Hermann, Pauline, Samiel, Wiesenbauer, Wiesenbäuerin SCHAMAH: Abd en Nom, Abdullah, Achmed Bustani, Bem, Eppstein, Habakek, Karl May, Klara May, Mustafa Bustani, Osman Aschyr, Schamah, Thar SCHEERENSCHLEIFER (Der Scheerenschleifer): von Anhalt-Dessau, Baldauf, von Boberfeld, von Börjesson, Friedrich Wilhelm, Karl XII., von Mansfeld, von Ravenau, Roller, von Sachsen-Merseburg, von Seeström, Waldow, Zeißig SCHLANGENMENSCH (Der Schlangenmensch): Brothers Diavolo, Hobble-Frank SCOUT (Der Scout): siehe unter GR 8 SEEGERKASTEN (Im Seegerkasten): Lautenschläger, Meier SEEHUNDSJAGD (Eine Seehundsjagd): Sommer, Harper SELFMAN: siehe unter GR 15 SIBIRIEN (Nach Sibirien): von Felsen, Milanow, Obrenowicz, Smirnoff, Sogeneff, Wanka, Wessalowitsch //1034// SILBERSEE (Der Schatz im Silbersee): Blenter, Brinkley, Butler, Castlepool, Charoy, Der rote Cornel, Der lange Davy, Engel, Grosser, Gunstick-Uncle, Haller, Hartley, Hilton, Hobble-Frank, Humply-Bill, Der Dicke Jemmy, Knox, Menaka Schecha, Nambo-avath, Nanap Neav, Nintropan-hauey, Nintropan-homosch, Old Firehand, Old Shatterhand, Ovuts-avath, Pagu-angare, T'ab-wagare, Tante Droll, To-ok-tey, Tschia-nitsas, Watson, Winnetou SKLAVENKARAWANE (Die Sklavenkarawane): Abd el Mot, Abu ed Dabbuhs, Abu el Mot, Ali, Barak el Kasi el Kenademi, Ben Wafa, Dauwari, Hasab Murat, Beng-did der Nuehr, Lobo, Mesuf, Pfotenhauer, Schwarz, Tolo, Uszkar, Vater der Fünfhundert, Wahafi SKLAVENRACHE: Amharaknabe, Isaknabe

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SOKNA (Die Rose von Sokna): Ali el Hakemi, Kofla-Aga, Manasse Ben Aharab, Rahel SONNENSCHEINCHEN: Felber, Major, Majörle, Pachthofer, Sonnenscheinchen SONNENTHAU (Im Sonnenthau): Heiner, Oppermann, Schubert STÜCKLEIN (Ein Stücklein vom Alten Dessauer): von Anhalt-Dessau, Annemarie, Hiller, Jörge, Schmidt, Wiesenbauer SURCOUF: siehe unter KAPER TEUFELSBAUER (Der Teufelsbauer): Haubold, Heinemann, Marie THREE CARDE (Three carde monte): siehe unter GR 15 TIGERBÜCKE (An der Tigerbrücke): siehe unter GIRLROBBER TUIFANUA (Tui Fanua): siehe unter EHRI ULAN (Die Liebe des Ulanen): Abu Hassan, Alice, Barchant, de Bas-Montagne, Ben Ali, Berrier, Berteu, Bertrand, von Blücher, Fabier, von Goldberg, von Hohenthal, von Königsau, de Latreau, de Lemarch, Lemartel, Lermille, Levi, Levier, Liama, Marmont, Melac, Menalek, Metroy, Napoleon //1035// I., Napoleon III., de Rallion, de Reillac, Ribeau, Richemonte, Robinson, Rupprechtsberger, Saadi, de Sainte-Marie, Sally, Schneeberg, Schneffke, Tannert, Vater Main, Verdy UNIVERSALERBEN (Die Universalerben): Christian, Christine, Hildebrandt, Paul, Pauline VERFLUCHTE (Der Verfluchte): Kara Ben Nemsi, Osman Bei, Es Sabbi, Said Kaled Pascha VS (Der verlorne Sohn): Adolf, Anton, Arnold, Baumgarten, Bertram, Beyer, Bormann, Brandt, von Eichendörffer, Elias, Fels, Freimann, Groh, von Hagenau, Hauck, Hauser, Heilmann, von Helfenstein, von Hellenbach, Hendschel, Herold, Hofmann, Holm, Horn, Landrock, Leda, Levi, Löffler, Mars, Mehnert, Neumann, Pauli, Petermann, von Randau, Rubinenthal, von Scharfenberg, Schönlein, Schubert, Schulze, Seidelmann, Simeon, Solbrig, Starton, Staudigel, Stautenau, von Tannenstein, Tannert, Uhland, Uhlig, von Wartensleben, Weber, Werner, Wilhelmi, Winkler, Wolf, Wunderlich, Zander, Zimmermann VOM TODE ERSTANDEN: siehe unter GR 15 file:///D|/980%20Buecher/KMFig/1021.HTM[21/02/2024 12:49:39]

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WALDKÖNIG (Der Waldkönig): Anna, Bachbauer, Buschwebel, Feldbauer, Franz, Frieder, Martha WALDLÄUFER (Der Waldläufer): Antilope, Arellanos, Baraja, Benito, Bois-rosé, Cuchillo, Diaz, Despierto, Dormillon, Encinas, Falkenauge, Main-rouge, de Mediana, Mo-la, Oroche, Pena, Sang-mêlé, Schwarzvogel, Wallerstone, Wilson WANDA: von Chlowicki, Gräßler, von Hagen, Morelly, Professor, von Säumen, Thomas, Winter WASSERRAST (Eine Wasserrast auf dem Marsche): Boten-Ursel, Leni, Ortsdiener-Sepp, Zenzi WASSERSTÄNDER (Im Wasserständer): Fischer, Wilhelm WERBERN (Unter den Werbern): von Anhalt-Dessau, Fransenhuber, Friedrich II., von Gallwitz, Habermann, Hans, Mutter Röse, von Naubitz, Nauheimer, von Platen, von Polenz, Uhlmann, Wolstraaten WINDHOSE (Unter der Windhose): siehe unter GR 15 //1036// WOLLTEUFEL (Im Wollteufel): Franke, Hillmann, Rosenbaum WR (Waldröschen): Ahmed Ben Abubekr, Alfonzo, Alimpo, Alvarez, Amaika, Emir Arafat, Arbellez, Bärenauge, Bärenherz, Benito, Berthold, von Bismarck, von Branden, Büffelstirn, Cielli, Cortejo, Dangerlahn, Diaz, Emilia, Fliegender Geyer, Fliegender Hirsch, Fliegendes Pferd, Francas, Franzesco, Gabrillon, Garbillot, Trapper Geierschnabel, Grandepri(e)se, Grizzlytöter, Helmers, Hilario, Hirsch, Jarko, Juarez, Karja, Der kleine André, Landola, Letourbier, Lindsay, Margony, Mariano, Mason, Kaiser Maximilian, Merveille, Mignon, Millanos, Miramon, Murad Hamsadi, von Olsunna, Pardero, Pepi, Pirnero, von Rodenstein, de Rodriganda, Salmonno, Schoscheinta, Schosh-in-liett, Der schwarze Gérard, Sertano, Sternau, Straubenberger, Tecalto, Tokvi-tey, Tombi, Toxertes, Valdez, Wagner, Wallner, Wallot, Wilhelmi, Willmann, von Winslow, Zarba, Zilli WzG (Der Weg zum Glück): Abraham, von Alberg, Balzer, Barbara, Bastian, Berghuber, Beyer, Fex, Fingerlfranzl, Gualéche, von Gulijan, von Hamberger, Held, Hiller, Höhl(en)bauer, Holberg, Hollaniz, Horn, Jeschko, Kapellenbauer, Kathrin, Keilberg, Keller, Kery, Klarinettenmenzel, Krikelanton, Kronenbauer, Kronenbäuerin, Liszt, Ludwig II., Medizinalrat, Müllerhelm, von Münzer, Muhrenleni, Mylla, Naumann, Osec, Petruccio, Radovec, Rialti, Rumpelfrenzel, Samiel, von Sandau, von Senftenberg, Siebers, Terecky, Usko, Ventevaglio, Wagner, Walther, Warschauer, Weinhold, Weise, Wildach, Zerno, von Zolba file:///D|/980%20Buecher/KMFig/1021.HTM[21/02/2024 12:49:39]

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ZEPTER/JUWELENINSEL (Scepter und Hammer/Die Juweleninsel): Aimala, Aimée, Ali-el-Hakemi ..., Almah, Ayescha, Baldrian, Beyer, Bowie-Pater, Brandauer, Brendel, Direktor der Landesirrenanstalt, Feldmann, Geißler, Goldschmidt, Grunert, Hafis, Haftley, Halingbrook, Hartig, von Helbig, Holmers, Horgy, Horn, Kaldi, Karavey, Katombo, Klaus, Kunz, Lidrah, Lubah, Madpur Singh, Maletti, Manu-Remusat, Mericourt, von Mylungen, von Norland, Oberarzt der Landesirrenanstalt, Omar-Bathu, Penentrier, Rabbadah, von Raumburg, Rimatta, Sander, Schubert, Seidenmüller, Sobeïde, von Sternburg, Sultan von Symoore, von Süderland, Tamu, Tirban, Uhlig, Vollmer, von Wallroth, von Walmy, Zarba ZIEGE (Die verwünschte Ziege): Hahnemann, Hampel, Holfert ZIEGE ODER BOCK: Adeline, Confusionsheinrich, von Schönberg-Wildauen, Studentenkarl ZOUAVE (Ulane und Zouave): Brand, von Flakehpa-Ociului, Knofel, Kuno, Silberglanz, von Wilden Großes Karl-May-Figurenlexikon Veröffentlichungen zu Karl May Titelseite

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