Die zweite Arbeitsschlacht

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1851

EVANSTON ILLINOIS

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9

Bernhard Köhler

Die

Zweite

Arbeits

Schlacht

Bernhard Röhler :

Die zweite Arbeitsschlacht

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Die

zweite

Arbeitsschlacht

Von

Bernhard Röhler

2. Auflage 21.-25. Tausend

19 €

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Zentralverlag der NSDAP., Franz Eher Nachf., München

Diese Schrift enthält die Rede, die der Leiter der Kommiſſion für Wirts schaftspolitik der NSDAP. auf dem Reichsparteitag der Ehre zum Thema „Wirtschaftsführung und Wirtſchaftsregierung“ gehalten hat.

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Druck: J. G. Weiß'sche Buchdruckerei, München.

Das Vierjahresprogramm des Führers Mit berechtigtem Stolz haben alle Nationalsozialiſten und insbeſondere diejenigen, die an irgendeiner Stelle der Partei Führungsaufgaben zu erfüllen haben, die Erklärungen des Führers auf diesem Parteitag der Ehre vernommen . Sie alle dürfen sich sagen, daß der Führer ihrer Arbeit auch des letzten Jahres Billigung erteilt hat und daß sie ihrem Treueid gemäß mit ihrem Wollen auf dem rechten Wege sind. Mancher meint ſogar, daß der Führer ganz besonders ihm zugestimmt und ihm vor anderen recht gegeben habe, wenn er dieſes oder wenn er jenes Wort ausgesprochen hat. Und auch das ist in Ordnung. Denn ich denke, der Führer will es nicht anders und die Bewegung kann es bestimmt nicht anders brauchen, als daß jeder Nationalsozialiſt ſeine ganz besondere Aufgabe und ſeinen leidenschaftlich gefühlten Lebenszweck in der Arbeit für Bewegung und Volk ſieht und daß jeder Mann und jede Gliederung den brennenden Ehrgeiz hat, der Beste zu ſein, das Größte zu leiſten und wenn möglich als höchste Ehre das Lob des Führers zu gewinnen. Diesen Wettstreit um die Berufung, dem Führer und dem deutschen Volke dienen zu dürfen, hat die nationalsozialiſtiſche Bewegung an Stelle deſſen geſetzt, was man vor der Machtergreifung „innere Politik“ nannte — an Stelle des Gezänks um die Mög= lichkeit seine persönlichen Ansichten, Theorien, Syſteme, Wünſche, Eitelkeiten und Intereſſen auf das deutsche Volk loszulaſſen, ſie an ihm auszuprobieren und an ihm zu befriedigen : Einen Wettkampf der Ehre und der Kameradschaft vor den Augen des Einzigen, vor dem unſer aller Stolz ſich beugt.

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Bernhard Köhler

Unſerer eigenen, der wirtſchaftspolitiſchen Truppe der Bewegung freudigen Genugtuung muß ich aber in einem Punkte noch beſonderen Ausdruck geben : Ihre volle Billigung und Krönung erfährt mit dem Vierjahresprogramm des Führers die Arbeit, die der Beauftragte des Führers für Wirtſchaftsfragen, Parteigenoſſe Wilhelm Keppler, nun ſeit geraumer Zeit leiſtet. In aller Stille, mit der größten persönlichen Zurückhaltung, ohne allwöchentlich durch die Presse dem In- und Ausland seine Unentbehrlichkeit vor die Naſe zu halten, hat er die Grundlagen für die neue Aufgabenstellung geschaffen . Wenn der Führer jetzt den Ausbau der Rohstoffficherung für die deutſche Volkswirtſchaft befiehlt, so hat ſein Beauftragter für Wirtſchaftsfragen an der Ermöglichung dieses Befehls den größten unmittelbaren Anteil. Ich spreche ihm daher zugleich im Namen aller Gauwirtſchaftsberater und Mitarbeiter in der Kommiſſion für Wirtſchaftspolitik der NSDAP . meine herzlichsten Glückwünsche aus, insbesondere zu dem Bewußtſein, dieſe Arbeit auch weiterhin entſcheidend fortsetzen zu können.

Die wirtschaftspolitiſche Truppe der Bewegung Nicht nur die erſte Arbeitsschlacht, sondern auch eine vierjährige Arbeit der wirtschaftspolitischen Truppe der Bewegung hat mit der Proklamation des Führers zum Reichsparteitag der Ehre einen Abschluß gefunden . Unsere Aufklärung und Werbung zur wirtſchaftspolitiſchen Meinungs- und Willensbildung hat durch den neuen Vierjahresplan des Führers ihre Krönung erhalten. Der wirtschaftspolitiſche Arbeitskörper der Partei hat auch heute noch in einem außergewöhnlich hohen Maße sich selbst den Weg zu bereiten. Der idealgesinnte

Nationalsozialiſt

glaubt gelegentlich noch

immer die Beschäftigung mit wirtschaftlichen Fragen als mit unter-

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geordneten Dingen niedrigen Eigennutzes ablehnen zu müſſen, der Wirtſchafter selbst wiederum findet ſchwer den Weg zur politiſchen Auffaſſung und Haltung. Wir ſelbſt haben unſere erſte Aufgabe darin geſehen, die Wirtschaft von der beherrschenden Stellung zu entfernen, die ſie tat= sächlich und in den Vorstellungen der Volksgenossen gehabt hat und zum Teil auch heute noch hat. Heute gehört es zu unseren vordringlichsten Auf gaben, den wirtschaftlichen Dingen den Plag im politiſchen Handeln zuzuweisen , auf den sie als allgemeine und umfassende Lebensäußerung des Volkes gehören. Wenn man uns dabei fragt, wo denn eigentlich unsere praktiſche Wirkungsmöglichkeit und unser tatsächlicher Einfluß ſei, nachdem wir ja weder wirtschaftliche Unternehmungen machen noch wirtſchaftliche Regierungshandlungen ausführen , so antworten wir : Es ist immer das Kennzeichen der unpolitiſchen Na= turen geweſen, daß sie das nicht ſahen, was ihren gewohnten Vorſtellungen nicht entſprach. Die wirtschaftspolitische Truppe der Partei arbeitet nicht für die Wirtschaft, ſie arbeitet auch nicht für den Staat, ſondern ſie arbeitet einzig und allein für den Führer.

Wirtschaftspolitiſche Führung „Wirtschaftspolitik macht der, der Politik macht.“ Diejenigen, denen die buchstäbliche Wahrheit dieſes Satzes bisher immer noch nicht aufgegangen war und die nach Organiſationsformen und Zuständigkeiten für die Wirtschaftspolitik des nationalsozialiſtiſchen Deutſchen Reiches ſuchten, werden nunmehr endlich und deutlich genug belehrt worden sein. Wirtschaftspolitik ist nicht Aufgabe eines Refforts oder einer Körperschaft oder gar eines Zweckverbandes von wirtſchaftlichen

Bernhard Köbler

Interessenten, sondern sie ist schlechthin Politik, nichts als Politik und noch einmal Politik. Das heißt, ſie ist und bleibt Sache des politischen Führers, und zwar nicht deswegen, weil der Totalitätsanspruch des Staatsoberhauptes die Refforts oder die Selbstverwaltungskörper außer Kurs geſetzt hätte, ſondern einfach deshalb, weil nach dem ganzen Wesen des Nationalsozialismus keine Inſtitution und keine Körperſchaft in der Lage ist Politik zu treiben, als eben der Füh rer selbst. Das politische Weltbild des Nationalsozialismus ist bestimmt durch den Führergedanken. Das Führertum Adolf Hitlers ist im Kampf um Freiheit und Leben der Deutschen zur ewigen Vers fassung des deutschen Volkes geworden. Politik ist heute nicht mehr die Sache ausführender Organe oder gar selbstverwaltender und selbstverantwortlicher, sich womöglich gegenseitig bekämpfender Körperſchaften, sondern Sache der Führung. Kompetenzſtreitigkeiten ſind völlig überflüſſig, denn die andern haben alle zusammen keine Politik zu machen. Noch am selben Tage, an dem der Führer ſeine Proklamation mit dem Befehl erließ, die Ausführung des volkswirtschaftlichen Vierjahresprogrammes zu beginnen, erklärte er: „Die nationalsozialistische Idee und die ſie tragende und fördernde Bewegung wird nicht nur politisch, sondern auch wirtschaftlich und kulturell die Führung der Nation übernehmen. Sie ſtellt die Aufgaben und sie bestimmt die Tendenz ihrer Er(6 füllung . Die Vorstellung, daß innerhalb eines Volkskörpers

einzelne

Stellen oder Gruppen oder Organiſationen die beſondere Zuständigkeit zur verantwortlichen Politik auf einzelnen Gebieten haben. könnten, widerſpricht dem Wesen der nationalsozialiſtiſchen Bewegung, widerspricht dem politischen Grundsatz und der Vers faſſung des nationalsozialiſtiſchen Reiches.

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Ein Volk hat nicht einerseits ein politisches Leben, andererseits ein geistiges, dritterſeits ein kulturelles und weiterhin noch ein religiöses, wissenschaftliches, soziales, wirtschaftliches Leben uff., sondern es hat nur ein Leben, in dem alle dieſe Lebenserscheinungen begriffen sind. Es braucht also auch nicht erſt dieſe Erscheinungen miteinander zu versöhnen oder zum Ausgleich zu bringen, sondern es muß nur begreifen, daß es die jüdiſche Aufſpaltung ſeiner Lebensvorgänge nicht dulden darf. Und wo eine dieſer Erſcheinungen in ihren Auswirkungen so gewichtig und in ihren Aufgaben ſo lebensnotwendig wird, daß sie den Rang einer politiſchen Angelegenheit bekommt, unterſteht sie einzig und allein der politiſchen Führung. Sowie also Wirtschaftsfragen politischer Na = tur werden, sowie ſie volkswirtschaftliche Bedeutung haben, werden sie von der politischen Führung entschieden , nicht aber von den Wirtschaftsinteressenten auf beiden Seiten des ehemaligen Klassenkampfes.

Wirtschaft und Organiſation „ Die Wirtschaft" im Sinne eines einheitlichen Organismus aller Unternehmungen, Gewerbe, Leiſtungs- und Handelsbeziehungen gibt es überhaupt nicht. Diejenigen, die in einem solchen Sinne von Wirtſchaft sprechen, reden von einer Sache, die überhaupt nicht da ist. „ Die Wirtschaft" in diesem Sinne ist nichts anderes als eine jüdische Abstraktion, mit der man die Völker beſchwätzt und an der Naſe herumgeführt hat. Und „ Die Wirtſchaft“ im Sinne einer führenden Gruppe gewichtiger Induſtriekapitäne und Bankdirektoren , womöglich noch in ihrer internationalen Geſchäftsverflechtung, iſt ein volksfeindliches Gebilde, dessen Macht- und Führungsanspruch ein- für allemal enteignet ist wie derjenige der Freimaurerei.

Bernhard Röhler

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Wenn man allerdings unter der Nachwirkung jüdiſchen Denkens glaubt, daß aus der Gesamtheit aller Gewerbe und Betriebe durch immer schärfere Organiſation ein einheitlicher Organismus entſtünde, dann ist man eben noch auf jenen jüdiſchen Dreh hineingefallen. Ein Organismus entsteht nicht

aus Organisa-

tion. Und wenn man noch so viel organisiert, so hat man am Ende keinen Organismus , kein lebendiges Weſen, ſondern eben nur eine Organisation . Und aus Organisation entsteht noch längst keine Sübrung. Lebewesen werden nicht organiſiert, ſondern geſchaffen durch einen Schöpferakt, wie Adolf Hitler das deutsche Volk ge= schaffen hat, in Wahrheit gezeugt aus dem unverdorbenen Blut und Lebenswillen des Volkes. Das Selbstbewußtsein des natürlichen Lebewesens aber iſt ſeine Führung, und dieſe Führung schafft sich durch Organiſation die Organe, das heißt die Glieder und Werkzeuge ihres Einsatzes für die Lebenserhaltung des Organismus. Solche Organe haben aber nicht ſelbſtändige Gebilde darzuſtellen und haben auch nicht die Aufgabe, etwa eigene Politik zu machen. Haben sie aber „ Intereſſen zu vertreten“, so kann man nicht sagen, daß die Unternehmerinteressen „ Wirtschaftsinteressen“

und

die

Arbeiterinteressen „ſoziale

Interessen“ seien, und daß diese „ wirtschaftlichen“ gegen die sozialen" Interessen vertreten werden müßten oder umgekehrt. Sondern wo solche Intereſſen miteinander in Auseinanderſetzung oder Ausgleich zu treten haben, sind es beiderseits die gleichen, nur von verschiedenen Trägern. Aber es wird nicht mehr lange dauern, dann sind im Dritten Reich überhaupt keine Intereſſen mehr zu vertreten , weil dann jeder selbst für sich einstehen kann.

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Der Irrtum, daß aus Interessen eigene Körper erwüchsen, die ihre Politik zu treiben haben, konnte nur auftreten, solange eine Politik überhaupt nicht und ein Staat nur als Unstaat vors handen war. Denn auch

der Staat macht nicht Politik. Die

Politik führt und der Staat führt aus. Der absolute, allgewaltige Staat war genau ſo eine unwirkliche und daher aktionsunfähige Abstraktion wie die ſelbſtändige Wirtschaft. Der Staat kann nur ein Werkzeug des politiſchen Willens ſein, wie die anderen Zweckgebilde der Volksverfaſſung auch.

Die Beseitigung der Arbeitslosigkeit als Aufgabe der erſten Arbeitsschlacht Nicht die Wirtschaft hat die Arbeitslosigkeit beseitigt — es war auch nicht ihre Aufgabe —, auch nicht ſtaatliche Konjunkturpolitik eines sogenannten totalen Staates, ſondern die politiſche Führung, die hier eben sich als Wirtſchaftsführung betätigte. Nicht eine politische Betätigung der Unternehmer, ihrer Verbände oder Gesamtorganisation hat

die

Arbeitsschlacht

durchgeführt, ſondern

die

Reichsregierung, die den Auftrag der politischen Führung vollzog. Die Ausführung des politiſchen Auftrages durch den Staat hatte, wirtschaftlich gesehen, das Ziel, die Arbeit des deutschen Volkes zunächst einmal wieder in Gang zu bringen. Wer unſer nationalsozialiſtiſches Schrifttum, und zwar auch das vor der Machtergreifung mit Verſtand und Nutzen gelesen hat, der weiß, daß zwei Notwendigkeiten bestanden : Erstens große Dauergüter zu schaffen, in denen die brachliegende Arbeitskraft des Volkes zunächst einmal angesetzt werden müsse, und zweitens die Schaffung neuer Umlaufgüter .

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Die Beseitigung der Armut

als Aufgabe der zweiten

Arbeitsschlacht

War die erste Arbeitsschlacht vorwiegend auf die Erstellung großer Dauergüter angesetzt, damit die vorhandenen Verbrauchsgüter nur erst einmal wieder in Umlauf gebracht wurden, das heißt alſo ganz einfach auf die Beseitigung der Arbeitslosigkeit, so ist die klare Aufgabe der zweiten Arbeitsschlacht die vermehrte Erzeugung von Umlaufgütern, das heißt die Beseitigung der Armut des deutſchen Volkes. Während der politische Auftrag in der ersten Arbeitsschlacht noch mißverstanden werden konnte und

auch reichlich

mißverstanden worden ist, wird mit der Forderung des Führers nach Schaffung einer eigenen Rohstoffgrundlage für die deutsche Volkswirtſchaft das politiſche, das wirtſchaftliche und ſtaatsrechtliche Verhältnis völlig klargestellt.

Der Raum des Vaterlandes und die Zahl der verfügbaren arbeitstüchtigen Volksgenossen sind die beiden Größen, von denen die nationalsozialiſtiſche Wirtſchaftspolitik ausgehen muß. Dieſe beiden Größen berechnet sie genau ſo nüchtern wie ein Kaufmann seine Mittel und Möglichkeiten berechnet.

Nicht Verlustwirtſchaft, ſondern echte Volkswirtſchaft Es iſt Unsinn, zu behaupten, daß die nationalsozialiſtiſche Politik darin beſtünde, wirtſchaftliche Überlegungen gelegentlich außer Kraft zu setzen. Wir haben uns allerdings keine Freunde gemacht, als wir diesem Unsinn mit Entſchiedenheit entgegengetreten sind. Er stimmt nur solange, wie man unter wirtſchaftlichen Erwägungen die Betreuung geschäftlicher Intereſſen der einzelnen oder der geschäftlichen Lage der Gewerbe oder die Verſorgung mit

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gewohnten Verbrauchsgütern versteht. Sowie man aber ernsthaft von wirtſchaftlichen Belangen des Volkes spricht, iſt Volks-Wirtſchaft eben Wirtſchaft, die rechnet, vordenkt, einteilt, plant und das Vermögen des Volkes einsetzt, um neues Vermögen des Volkes zu bilden. Sie rechnet nur mit anderen Größen als mit Privatmitteln und Privatvermögen. Und sie begnügt sich auch nicht wie eine bloß techniſch oder klaſſiſch-kapitalistisch gedachte Gesamtwirtschaft damit, etwa die Summe von Privatvermögen und Privatmitteln zu ziehen und auf dieſer ihre Berechnungen anzustellen.

Für einen Betrieb ist es unzweifelhaft richtig, daß eine Verringerung der Arbeitskräfte bei gleichbleibender Erzeugung eine Verbesserung seines Ertrags hervorbringt. Für die Volkswirtschaft darf es keine Verringerung der Arbeitskräfte ge = ben, sondern für die Volkswirtschaft muß der Arbeitseinsatz stets gleich bleiben. Die steigernde Verbeſſerung ihres Ertrages, das heißt der Lebenshaltung des Volkes, erreicht ſie durch immer höhere Leiſtungen ihrer Erzeugungsunternehmungen und durch immer ſparſamere Bewirtſchaftung, das heißt beſſere Ausnützung der einzusetzenden Stoffe und Mittel.

Ein Betrieb kann es wirtschaftlich nicht verantworten, Arbeitskräfte zu entlohnen, die er entbehren kann . Auch eine Gesamtorganiſation der gewerblichen Wirtſchaft müßte ebenso denken , ja sie hat sogar die Pflicht, mit möglichst wenig Arbeitskräften ihre Leiſtung zu vollbringen. Die Volkswirtſchaft verlangt von ihr, daß ihre Leistungen ſo billig wie möglich ſind, was zu einem großen Teil durch bessere Einteilung und Einsparung von Arbeitskräften erzielt werden kann. Die Volkswirtſchaftſelbſt aber hat niemals überflüssige Arbeitskräfte,

und

wenn sie

es

wagen

würde, wie ein Betrieb oder wie ein ganzes Gewerbe Arbeiter auf die Straße zu schicken, von der

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Mitarbeit auszuschließen, so würde sie nur eine Mißwirtschaft darstellen. Die kapitaliſtiſche Mißwirtschaft hat in dieſer Weiſe gegen die einfachſten wirtſchaftlichen Überlegungen verstoßen warum ? Weil sie eben keine Volkswirtschaft war, sondern ein lebensfeindlicher ſelbſtändiger Körper zu ſein ſuchte. Die nationalsozialiſtiſche Arbeitsbeschaffung hat diese Verlust wirtschaft beendet und an ihre Stelle eine echte Volts : wirtschaft gesetzt. Der politische Auftrag des Führers ſchickt die arbeitstüchtigen Volksgenossen auf die Autobahnen , in die Automobilfabriken, zu den Kasernenbauten, in die Flugzeugfabriken und Geſchützgießereien. Der Auftrag des Führers schickt arbeitstüchtige Volksgenossen in die neuen Rohstoffabriken ; er nimmt, was an arbeitsfähigen Kräften vorhanden ist, um es zur Vermögensvermehrung des Volkes anzusetzen . Dies ist echte Wirtſchaft und darf den Namen Volkswirtſchaft tragen. Sie besteht letzten Endes überhaupt nur in der ſinnvollen und zweckmäßigen Anſetzung der jeweils verfügbaren Arbeitskräfte. Sie lenkt auch ihre gesamte gewerbliche Wirtſchaft durch dieſe Spitzenlenkung, indem sie die verfügbaren Arbeitskräfte, die „ induſtrielle Reſervearmee“, das

ehemalige Objekt kapitaliſti -

scher Bewirtſchaftung zum Krafthebel und entſcheidenden Instrument sozialiſtiſcher Wirtſchaftsführung macht. Sie läßt, als echte Wirtſchaftsführung, keine nutzbare Kraft und kein nutzbares Mittel des Volksvermögens ungenützt. Sie erzeugt einen

Zuſtand ewiger Nachfrage nach Arbeits-

kräften, denn sie wünſcht ja als Wirtſchaftswille eines lebendigen Wesens ihr Vermögen zu vergrößern . Neues Vermögen des Volkes besteht in größerem Raum und in größerer Zahl ſeiner arbeitstüchtigen Menſchen. Daher ist ihr Grundsatz das Recht auf Arbeit, denn nur wenn jeder Volksgenosse auf ewig ſicher iſt,

durch seine Arbeit sich

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erhalten und ſein Daſein geſtalten zu können, wird auch die Fortpflanzung und Vermehrung der Generationen gesichert ſein. Das Rohstoffprogramm

des

Führers

aber

ist

gleichbedeutend mit einer Vergrößerung des Raumes unseres Vaterlandes , indem es Möglichkeiten im eigenen Raume schafft, nicht bestanden.

wie sie

vorher noch

Mitten im Frieden erobert in der zweiten Arbeitsschlacht der

Führer eine neue Provinz,

ein

neues Land für ſein Volk, nachdem er mit der ersten Arbeitsschlacht den

alten Raum

wirtschaftlich

unterworfen hat.

Die Befreiung vom Druck der Weltwirtſchaft Das Rohstoffprogramm und seine ausdrückliche Zielsetzung auf die wirtſchaftliche Unabhängigkeit des deutschen Volkes iſt ſo wiederum ein Kampf um das Recht der Deutschen, von ihrer Arbeit zu leben. Vier Jahre lang haben wir dieſes Recht behauptet, haben unsere Arbeit aus eigener Kraft aufgenommen und uns von dem Druck des Weltkapitals befreit. Der zweite Kampf geht um die Befreiung von dem Druck der Weltwirtſchaft. Wir haben nicht vergessen, daß die Baseler Gläubigerkonferenz 1951 erklärte : „ Wirtſchaftliche Selbsthilfe Deutſchlands liegt nicht im Intereſſe ſeiner Gläubiger.“ Wir haben gewußt, was wir auf uns nahmen, als wir die erſte Arbeitsschlacht begannen : Die verbiſſene und mit allen Mitteln arbeitende Feindſchaft der jüdiſchen Weltfinanz und unzählige Zwangsmaßnahmen, Verhinderungen, Störungen und Erschwerungen, soweit das Weltkapital diese nur veranlassen konnte. Wir haben den Völkern vier Jahre lang erklärt, daß wir unsere Arbeitsschlacht führen, daß wir unser Volk, wie wir es frei

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und ſtark gemacht haben, auch reich machen werden, ohne daß wir irgendeinem anderen Volke etwas nehmen . Wir haben ihnen die Friedenshand entgegengestreckt und erklärt, daß wir jederzeit bereit ſind, in neuen und ehrlichen Austausch mit den Erzeugnissen anderer Völker einzutreten , wenn man nur unſere Erzeugnisse als Zahlung zu nehmen bereit ist. Wir haben hunderte Male den Beweis erhalten, daß unsere Erzeugnisse durchaus vollwertige Bezahlung fremder Leistungen sein könnten und genügend geschätzt werden, um mit gutem Ges wiſſen angeboten zu werden. Wir haben aber auch den Beweis erhalten, daß die Widerstände gegen unseren Kampf um das Recht des deutschen Volkes auf Arbeit nicht geringer geworden sind und daß, wenn man uns schon nicht hindern konnte zu arbeiten, man uns doch wenigstens durch Rohstoffmangel abzuwürgen verſuchte. Wir haben den Völkern in klaren Worten angekündigt, daß wir jederzeit eine Erweiterung unserer Handelsbeziehungen wünſchen und bereit sind, ihnen die Erzeugniſſe abzunehmen, an denen ſie ersticken. Wir haben aber dazu geſagt, daß wir nicht daran denken, uns den diktatoriſchen Monopolen der Gummis, Baumwoll- oder anderer Erzeuger zu unterwerfen, weil wir der Meinung ſind, daß ehrliche Geschäfte nur solche sind, an denen beide Teile Vorteil haben und weil wir nicht gesonnen ſind, zuzuſtimmen, daß andere an unserer Zwangslage verdienen. Es widerspricht den Lebensbedingungen der deutschen Volkswirtſchaft, also der Wirtſchaftspolitik des Nationalsozialismus, daß sie dem Wucher internationaler Monopole ausgeliefert ist , auch dann, wenn dieſe ihren Sitz im Inland haben sollten. Wir haben ferner angekündigt, daß wir, wenn man unsere Ausfuhrwaren nicht in Zahlung nehmen will und uns am Bezug benötigter Rohstoffe hindert, daß wir dann uns selbst versorgen

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würden und dabei enden werden, uns beſſer und billiger zu verſorgen, als es mit den gewohnten Rohstoffen möglich war. Nun ist es ernst geworden mit dieſen Ankündigungen .

Auf neuen Rohstoffen neue Induſtrien Und wir werden über die bereits umriſſenen Ziele hinaus eine Umwälzung auch der weltwirtschaftlichen Verhält . nisse einleiten, die gleichzeitig das Bekenntnis zu einem neuen Zeitalter der Menschheit darstellt. Denn es handelt ſich nicht darum, Kunſtſtoffe zu erfinden , die die einzelnen Rohstoffe ersetzen . Wir streben nicht danach, ein Patentkupfer oder eine Patentbaumwolle oder eine Patentkunstwolle oder ähnliches herzustellen. Sondern wir stellen solche Stoffe her, die für den jeweiligen Zweck die besten Eigenſchaften haben, die für Fertigung und Gebrauch von ihnen erwartet werden können. Wir sind also entschlossen, uns nicht mehr mit den Rohstoffen zu behelfen , die uns der Zufall in die Hand drückt, ſondern wir schaffen

uns

die-

jenigen Werkstoffe, die wir brauchen. Es ist der gleiche Vorgang, wie er stattfand, als man an Stelle des Lehms den Mörtel herzustellen begann, um Mauersteine zu binden, oder als man an Stelle der Holzkonstruktionen die Eisenkonstruktionen, an Stelle der Natursteine den armierten Beton zu setzen gelernt hatte.

Ziegel und den

Unser Vorhaben bedeutet also auch nicht etwa das Begnügen mit Ersatz für Dinge, welche wir nicht kriegen, keinen Verzicht und keine Bescheidung, sondern es bedeutet eine Ausweitung des von unserem Können beherrschten Raums und ungeahnte technische Möglichkeiten . An Stelle einiger Kautschukſorten, deren beſondere und durchaus nicht gleichmäßigen Eigenschaften meistens ebenso beſondere

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Mängel darstellen, werden wir die verschiedensten Arten von Buna und Butadien entwickeln, die wir in den genau festgelegten chemiſchen und techniſchen Eigenschaften jederzeit in beliebiger Menge wieder erzeugen können . Wir sind nicht mehr angewieſen darauf, Baumwolle ſo zu verbrauchen, wie sie uns die Launen der Natur und die Launen der Wirtschaftskönige in den liefernden Ländern, gar nicht zu reden von den Launen unſerer jüdiſchen Gönner, gerade liefern, ſondern wir erzeugen Fasern mit jeweils vollkommen bestimmten Eigenschaften, die wir nach unserem Belieben auch abändern und weiter entwickeln können. Wir sind so in der Lage und dies nicht nur bei den nahes

liegendsten Beiſpielen Kautschuk und Baumwolle, ſondern ebenſo auf dem Gebiete anderer Spinnfasern, der Treibstoffe uff. unsere Rohstofferzeugung nach unseren Wünschen und Bedürfniſſen einzurichten, anstatt daß wir wie bisher unſere Bedürfnisse und Fertigungsverfahren auf die vorhandenen Rohstoffe einrichteten. Wir werden also nicht nur neue Bergwerke aufmachen und neue Fabriken errichten, um mehr und neue Rohstoffe zu gewinnen . Sondern wir werden auch auf den neuen Rohstoffen neue Industrien aufbauen und dem Zeitalter der Kunststoffe entschei dend das Tor öffnen. Hieraus

wird sich eine

wesentliche Strukturgeſundung und

Krisenfestigkeit der deutschen Gewerbe, aber auch noch manche erhebliche Vereinfachung, teils Spezialiſierung, teils

aber auch

Standardisierung unserer Sertigungsverfahren ergeben, die sich zwangsläufig in einer Verbilligung der Erzeugnisse auswirken wird. Und abgesehen von dieſer gleichſam ſelbſttätigen , wenn auch nur langsam wirkenden Verbilligung, wird es naturgemäß unſer Ziel ſein, die Erzeugung unserer eigenen Rohstoffe schnellstens so zu vervollkommnen, daß sie nicht nur wertvoller, ſondern auch billiger sind als die fremden.

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Keine Offensive gegen fremde Rohstoffe Wir haben nicht die Absicht, die Produktionen fremder Völker zu stören oder gar zu zerstören . Sie können uns immer noch soviel von ihren Produkten verkaufen, wie sie uns verkaufen wollen, wenn sie unsere eigenen Waren das für in Zahlung nehmen. Der Bedarf an solchen ausländischen Produkten wird ſchon durch diejenigen deutſchen Unternehmungen aufrecht erhalten werden, die zur Herstellung bestimmter Ausfuhrartikel ſich auf beſtimmte ausländische Rohstoffe spezialisieren müſſen . Derartige Unternehmungen werden durch unser Rohstoffprogramm durchaus nicht in eine Zwangslage gesetzt, sondern im Gegenteil eine wesentliche Erleichterung ihrer Rohstoffbeschaffung erfahren. Wir ſind zwar überzeugt, daß unsere eigenen Rohstoffe in verhältnismäßig kurzer Zeit eine große Rolle auf dem Weltmarkt ſpielen werden, wie ſie ja auch bereits ſehr ſtark in den Erport eingedrungen sind. Es wird ſich zeigen, daß die deutſche Wirtſchaftsführung die Deckung eines Bedarfs einleitet, der überall in der ganzen Welt mit den bisherigen Mitteln und der bisherigen Wirtſchaftsstruktur nicht mehr zu befriedigen war. Wir beabsichtigen jedoch nicht, mit unseren neuen Rohstoffen eine Art Offenſive auf fremde Volkswirtſchaften durchzuführen. Wenn wir die Versorgung auf diesem großen und wichtigen Gebiet in unsere eigene Hand nehmen, so ist dies zwar die Fortsetzung unseres völkischen Kampfes, aber es ist ein Kampf um die Freiheit unserer Arbeit, nicht zur Unterjochung anderer. Hier liegt die wirtſchaftliche Spitze gegen den Kapitalismus und den Bolschewismus. Beide streben nach der Unterjochung der Völker, und der Bolschewismus will lediglich die Mängel, die der demokratische Rapitalismus in bezug auf vollkommene Beherrſchung der Wirtſchaften zeigt, durch eine mit Staats- und Militärmacht aufgerichtete Wirtschaftsdiktatur beseitigen .

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Kürzlich wurde als Ausspruch eines bedeutenden Wirtſchaftskenners die Behauptung kolportiert, die Wiederbelebung des Welthandels sei das beste Mittel gegen den Bolschewismus. In Wirklichkeit muß Kapitalismus und Bolschewismus zerstört werden, damit wieder ein Welthandel erblühen kann, das heißt die Völker in friedliche Arbeitsbeziehungen zueinander treten können. Friede wird für Deutschland erst sein, wenn nies mand mehr eine Möglichkeit der Ausbeutung und Aushungerung des deutschen Volkes ſieht.

Das Volk muß über ſeine Arbeit beſtimmen können Unsere Ausführer und Einführer werden vielleicht im Augen= blick zweifeln, ob die Selbstversorgung der deutschen Volkswirtſchaft mit den Werkstoffen, die wir nur irgend ſelbſt herstellen können, ihrem Gewerbe günſtig ſein kann. Es ist selbstverständlich, daß die Volkswirtſchaft und in ihrem Auftrage die Wirtschaftsregierung, das heißt der Staat, nicht die Aufgabe hat, für den Fortbestand von Unternehmungen zu ſorgen, die das Volk nicht braucht. Es ist aber durchaus nicht geſagt, daß ein Erport- oder Importunternehmen es nicht verstehen sollte, seine Unentbehrlichkeit für die Volkswirtschaft dadurch nachzuweisen, daß es auch weiterhin gute Geſchäfte macht. Nach wie vor wünſchen wir auf das Lebhafteſte, unsere Erzeugniſſe anderen Völkern verkaufen zu können. Ohne den auslandskundigen, tüchtigen, erfinderiſchen und entschlußfreudigen Ausführer iſt dies nicht möglich. Und genau soviel, wie wir durch unsere Ausfuhr verdienen, genau soviel werden wir auch weiterhin für die Einfuhr ausgeben können .

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Daß diese Rechnung im Augenblick noch nicht vollkommen aufgeht, weil wir aus der Zeit der Entrechtung und Ausbeutung noch erhebliche kaufmännische Verpflichtungen an das Ausland haben, ist bekannt. Aber auch hier bricht das Rohstoffprogramm des Führers aus einem geſchloſſenen Ring aus, der sich ewig in Unmöglichkeiten bewegte: Wir konnten nicht kaufen, weil wir Schulden hatten und wir konnten nicht bezahlen, weil wir diejenigen Dinge nicht kaufen konnten, deren Veredelung uns Zahlungen ermöglicht hätte. Die hervorragenden Manipulationen , die uns ein Arbeiten aus eigenem Recht ermöglichten, solange wir noch in dieſen Zirkel eingeschlossen waren , mußten ſich eines Tages in ihrer Wirkung erschöpfen. Auch dies iſt ja klar und deutlich ſeit Jahren angekündigt worden, und immer wieder haben wir davor gewarnt, in den verschiedenen Formen und Maßregeln der Deviſenbewirtſchaftung wesentliche Züge der nationalsozialiſtiſchen Wirtſchaftsführung zu sehen. Sie waren Maßnahmen einer durch die Wirtſchaftspolitik eindeutig vorgeſchriebenen Wirtſchaftshandhabung und jedesmal nichts anderes als die Mittel, um innerhalb eines Gewirrs von Unmöglichkeiten noch ein Stückchen weiter zu kommen. Das Rohstoffprogramm des Führers zeigt nun den endgültigen Ausweg aus dieſen Unmöglichkeiten, zeigt, daß niemals die nationalsozialiſtiſche Politik auf den guten Willen, auf das Verſtändnis anderer, auf Weltvernunft und Weltgewissen angewiesen ist, ſondern daß sie, wo alle Welt nur Unmöglichkeiten ſieht, immer noch einen Weg zu eröffnen versteht, weil sie ein Ziel ha t. Wir haben höflich schweigen müſſen , wenn uns in den ersten Monaten unserer Verantwortung erklärt wurde : Arbeitsbeschaffung aus eigener Kraft ſei gar nicht möglich. Wir möchten doch nur an die Ausfuhr denken : Die nationale Produktion ſchaffe eben nur 80 % des Geldes, das im Lande umlaufen muß, und die übrigen 20% müßten wir eben im Ausland verdienen. Beſeitigung der Arbeitslosigkeit ſei also nur durch Wiederaufrichtung der Ausfuhr möglich.

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In Wirklichkeit hat uns das Sinken unserer Ausfuhr zwar mancherlei Sorgen und Schwierigkeiten gebracht, denn wir leugnen es nicht, daß wir es gern gesehen hätten , wenn andere Völker den Sinn unseres ſozialiſtiſchen Kampfes um die Freiheit der Arbeit verstanden hätten, — ja, wenn sie nur den Vorteil verstanden hätten, den sie geſchäftlich aus unserer Wiederaufnahme der Arbeit ziehen konnten. Aber die Beseitigung der Arbeitslosigkeit aufzuhalten, war diese Schwierigkeit nicht imſtande. Wir waren auch damals ſchon ſicher, daß unsere Importbedürfnisse an Rohstoffen durchaus keine so feſten und unantaſtbaren Größen darstellen, wie gern behauptet wurde. Wir haben ja bereits vor der Machtergreifung auf die grundsätzliche Möglichkeit hingewieſen, uns aus eigenen Mitteln mit den benötigten Rohstoffen zu versorgen, und wenn auch in der Erörterung über die Autarkie mancher Unfug mit unterlaufen iſt, ſo lag darin doch das eine sichere Bewußtsein, daß das Wesen der nationalsozialistischen Wirtschaftspolitik nur darin liegen kann, daß das Volk selbst über seine Ars beit bestimmt. Wir haben uns damals wohl gehütet, Einzelprogramme aufzustellen, genau so wenig wie wir ja auch damals davon sprechen durften, daß die wichtigſte Aufgabe, für die wir den letzten Mann brauchen, der in der deutschen Volkswirtschaft verfügbar ist, unsere Rüstung sein würde und daß wir also wirklich nicht in Verlegenheit waren, wie wir Arbeit zu beschaffen hätten. Wichtiger war damals der Nachweis, daß arbeiten billiger ist als nichtarbeiten , und daß also auch die Finan = zierung kein Zauberkunststück und kein besonderes Währungssystem voraussetzt, sondern nichts als nüchterne Rechnung und technische Manipulation. Es hat sich ja damals gezeigt und es ist heute bewiesen, daß Politiker beſſer rechnen können als Kaufleute und Wirtschaftler.

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Mehr Geld Das Geld, das wir im Ausland durch Ausfuhr verdienen könnten, hat uns allerdings vielfach gefehlt. Es hat uns am deutlichſten in Geſtalt derjenigen Stoffe gefehlt, die zur Herstellung der wichtigſten Verbrauchsgüter gehören, die also auf die äußere Lebenshaltung der ſchaffenden Deutschen den ſtärksten Einfluß ausüben ; es ſei hiebei nur an die Spinnſtoffe und das Fett erinnert. Denn was an Geld in der Volkswirtschaft umläuft, iſt ja nichts anderes als die Repräsentation der umlauffähigen Güter. Wenn diese vorhanden ist, ist auch Geld da. Wenn diese nicht hereinkommen , ſolange wir sie vom Ausland holen müſſen, fehlt uns das Geld. Und wenn wir sie selbst herstellen können, ist das Geld wieder da. So vermag also das Rohstoffprogramm des Führers die Notwendigkeit entscheidend zu erfüllen, die zur zweiten Arbeitsschlacht führt: Mehr Geld zu schaffen. Mehr Geld, das heißt nicht nur mehr Noten oder Markſtücke, auch nicht größere Beweglichkeit der Wirtschaftsregierung zur Finanzierung der volkswirtſchaftlich notwendigen Vorhaben, ſondern es heißt auch mehr Erzeugung, mehr Umlauf, und eine größere Summe verteilbarer Güter. „Was nicht erarbeitet ist, kann auch nicht verteilt werden." Dies mußten wir in den vergangenen Jahren immer wieder unseren Volksgenossen vorhalten. Unsere Arbeit mußte sich zunächst auf Güter richten, die der Sicherung unserer politiſchen und sozialen Freiheit nach außen dienen, alſo Güter, die nicht verteilt werden können, ſondern die dem Volke im ganzen gehören.

Wir haben aber auf den Augenblick gewartet, in dem wir sagen konnten : Nun können wir uns auch auf die Beseitigung der Armut des Volkes werfen.

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Eine Rüstung kann ebensowenig wie ein Wohnhaus anders als durch Ersparnis an Verbrauchsgütern,

gewonnen werden

indem eben die Arbeiter, die sonst Verbrauchsgüter herſtellen könnten, solche Dauergüter erstellen müſſen. Und wenn man sparen soll, nachdem man jahrzehntelang ausgebeutet worden ist, so ist dies hart.

Diese Jahre harten und erzwungenen Sparens hat das deutſche Volk nun durchgehalten. Jetzt kann es auch darangehen, seine Vers brauchsgüter zu vermehren und es tut dies durch Steigerung und Vermehrung seiner Leistungen, ohne auf die Gnade anderer angewieſen zu ſein. Aus dieser Leistungssteigerung aber erwächst erst die eigentliche Möglichkeit zu sparen, d . h. Häuſer zu bauen, Rüstung und Verkehrsmittel immer wieder zu verbessern, Deutſchland immer schöner zu machen.

Arbeiter für Deutschland Wir sind entschlossen, auf unserem eigenen Markt die Herren zu sein und selbst den Preis zu bestimmen, den wir für unsere Einkäufe bezahlen wollen. Wer glaubt, daß dies nicht möglich ſei, möge daran denken, daß heute bereits die Kunstseide den Preis der Naturseide bestimmt. Oder daran, daß ja selbst die monopolartigen Beherrscher des Kupfermarktes mit ihren Hauſſemanipulationen immer nur bis zu dem Punkt gehen dürfen, an dem die Verwendung von anderen Metallen an Stelle des begehrten Kupfers noch nicht vorteilhafter ist. Wir haben gar nicht die Absicht, ſolche Wirtſchaftsgesetze außer Kraft zu setzen, die in der Natur der Stoffe, der Länder und der Menschen begründet ſind und durch keine Polizeigewalt und durch keine Theorie zum Verschwinden gebracht werden können.

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Wir haben aber die Absicht, diese Wirtschaftsgesete selbst zu manipulieren, anstatt ſie von Privatinteressenten und Juden gegen das Lebensrecht unseres Volkes manipulieren zu lassen. Genau so wie wir die Arbeitskraft und das Brot aus dem Markt genommen haben, um sie einer Spekulation zu entziehen, die nur einigen Nutznießern vorteilhaft, dem Volke aber verderblich war, genau so nehmen wir heute die Versorgung des deutschen Volkes mit seinen Rohstoffen aus dem Weltmarkt und sichern das durch den Deutſchen, Arbeitern wie Unternehmern , ihr Recht auf Arbeit. Sie ſind dann nicht mehr abhängig von den künstlichen Manipulationen auf internationalen Märkten, von Marktüberschwemmungen und Restriktionen, sie sind auch hierin nicht mehr Proletarier der Weltwirtschaft, sondern Arbeiter für Deutschland. Insbesondere kann

die

Kurzarbeiterfrage nun

gelöst

werden. Denn nun wird ſich bald zeigen, wieviel Kurzarbeit den Rohstoffschwierigkeiten zu verdanken war, und wieviel Rückständen kapitaliſtiſcher Struktur, die mit anderen Mitteln aufgelöst werden müssen.

Planung und Wettbewerb Unsere Planung auf Grund des erteilten politiſchen Auftrags wird so umfassend, aber auch so beweglich und jeder Teilaufgabe besonders angepaßt sein, daß wir von vornherein den Vorteil der Großerzeugung in Rechnung setzen und gleichzeitig die weiteſtblickende Vorsorge für ständige Verbesserung der Anlagen treffen können. Dadurch, daß dieſe wichtige Aufgabe als politiſcher Auftrag an unintereſſierte ausführende Stellen gegeben ist, bleibt auch ge= ſichert, daß kein Intereſſe an der Ausschaltung des Wettbewerbs

Bernhard Röbler

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neuer und beſſerer Leistungen besteht. Im Gegenteil können wir die Mitwirkung selbständiger Erfinder und Unternehmer nur bes grüßen, da sie dem Ganzen unweigerlich zugute kommen wird. Projektemacher und Leute, die „ Ideen“ verkaufen wollen, brauchen wir allerdings nicht. An Ideen ist bei uns durchaus kein Mangel, und daß man dies oder das machen könnte oder follte, das ist uns ebenso bekannt wie denjenigen , die uns dringende Briefe schreiben, warum es denn noch nicht gemacht worden ist. An die Beweglichkeit, die Entschlußkraft und das Verantwor tungsbewußtſein der Unternehmer stellt die neue volkswirtſchaftliche Aufgabe naturgemäß hohe Anforderungen . Sie werden so aufs neue stärker an die Volkswirtſchaft gebunden. Sie erfahren dieſe Bindung nicht durch ein nur angeblich ſozialiſtiſches,

in

Wirklichkeit

lebensfremdes Wirtschafts-

system, sondern sie erfahren ſie durch die politisch gestellte Aufgabe. Ihre eigene Daseins- und Vermögenserhaltung ist damit immer ausdrücklicher nur im Rahmen einer nationalsozialistischen Volkswirtſchaft möglich.

Auch ihnen haben wir diese Grundsätze nun oft genug ange= kündigt und gerade in der letzten Zeit wieder darauf hingewieſen, daß sie durch höhere Wirtſchaftsleiſtung ihre unternehmeriſche Aufgabe am besten erfüllen können.

Freie Wirtschaft im freien Volk Es wird ihrer nicht mehr viele geben, die dem alten Ideal einer Wirtschaftsfreiheit anhängen, die darin bestand, daß der Unternehmer und ſein Vermögen ſchutzlos der Ausbeutung und den wucherischen Angriffen des Weltkapitalismus und der Weltmarktbeherrscher ausgeliefert waren. Auch an einer Freiheit, die Pflichtenlosigkeit ist, hat er kein Intereſſe, es sei denn , daß er kein Deutſcher iſt und keiner ſein will.

Die zweite Arbeitsschlacht

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Denn Freiheit kann immer nur das Recht sein , den Trieben zu

gehorchen,

die das Sittengesetz des

eigenen Blutes gibt : Das Edelste zu wollen und das höchste zu leisten, deſſen man fähig ist. Wenn dies unmöglich ist, wenn fremder Zwang uns hindert, so zu leben, wie unſer ſittliches Bewußtsein uns befiehlt, dann ſind wir unfrei. Wenn wir der Ehre, der Treue, dem Pflichtbewußtsein, dem Glauben, der Anständigkeit, der Wahrhaftigkeit untreu werden follen, dann sind wir unfrei. Frei sind wir, wenn wir unserer Pflicht gehorchen dürfen. Denn die Pflicht ist der eigene Wille, der deswegen zwingend ist, weil ihm nicht zu gehorchen unehrenhaft sein würde. Was wir dem deutschen Volk erkämpft haben, die Freiheit zur Ehre und die Freiheit zum Glauben an sich selbst, die Freiheit, von der eigenen Arbeit zu leben und die Freiheit, sich gegen Ausbeutung und Wucher zu wehren, das haben wir auch dem deutschen Volksgenoſſen erkämpft. Das haben wir dem Arbeiter erkämpft, und dieſe Freiheit ist es auch, die dem Unternehmer nun gesichert iſt. Er hat die Freiheit, unternehmen zu dürfen. Er hat die Freiheit, Neues zu schaffen, Neues zu gründen , Neues zu erfinden, neue Möglichkeiten zu eröffnen, neue Arbeitsplätze einzurichten. Er hat die Freiheit, Höheres zu leisten, seinen Betrieb auf äußerste Wirtſchaftlichkeit einzustellen und in einen Wettbewerb sowohl der Leistung

wie auch der

Führereigenschaften einzu-

treten, die er ſeiner Gefolgschaft beweiſt. Kann er sich eine höhere und schönere Freiheit wünſchen ? Selbst die Freiheit, seinen Lohn nach eigenem Ermessen zu bes ſtimmen, das heißt ſeine Preiſe nach eigener Verantwortung feſtzusetzen, ist ihm nicht geſchmälert.

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Bernhard Röhler

Nur erkennt der nationalsozialiſtiſche Staat im Auftrage ſeiner Führung die Pflicht, eine solche Freiheit auch wirklich allen Volksgenossen zukommen zu lassen. Jeder Versuch daher, Preise und Gewinne anders festzusetzen, als durch einen völlig lauteren Wetts bewerb der Leistung , jeder Versuch, Preisverabredungen zu treffen, um die Gewinne zu sichern oder zu erhöhen , jeder Versuch, den Markt zu eigenen Gunsten zu beeinfluſſen , widerspricht der Freibeit einer nationalsozialiſtiſchen Wirtſchaft. Wucherfreiheit, Raubfreiheit, Ausbeutungsfreiheit ſind bei uns nicht Freiheit, sondern Verbrechen. Wir sind entſchloſſen, den Fähigkeiten des deutschen Unternehmers den freiesten Raum und die größte Beweglichkeit zu ges währen. Aber wir denken nicht daran, die Freiheit des Unternehmers darin zu ſehen, daß er sich an der Volksgemeinſchaft bereichert, und die zweite Arbeitsschlacht wird unter Kriegsgesetzen stehen, deren Schärfe die Befolgung des Anstands und der Ehrlichkeit auch bei denen sichert, die sie zu sabotieren geneigt sind. Mag dann das jüdiſche Weltgewissen über „ finstere Barbarei“ wimmern, die eine drakonische Gesetzgebung mit sich bringe. Wir halten es nicht für einen Fortschritt zum Besseren, wenn ein Volk es mit Treue,

Ehrlich -

keit, Gemeinsinn , Verlässigkeit und Lauterkeit weniger ernst nimmt ; sondern wir halten es für einen Fortschritt der Kultur, wenn diese Eigen = schaften der Ehre wieder die herrschenden im Wirts schaftsleben eines Volkes geworden sind. Das Recht auf Arbeit hat die Herrschaft des Kapitalismus gebrochen, und wenn wir nunmehr daran gehen, die Wirkungen jahrzehntelanger Ausbeutung zu beseitigen, so werden wir uns

NOTTO WSBLO University Library

Die zweite Arbeitsſchlacht

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durch Saboteure ebensowenig hindern laſſen, wie wir uns durch äußere Gegner aufhalten laſſen werden.

Wettbewerb der Leiſtungen Wer aber eine wirkliche Leistung in die Volkswirtschaft einzus bringen versteht, dem soll auch sein Lohn nicht begrenzt werden. Der darf mit ſeiner Leiſtung auch ruhig in einen Wettbewerb eintreten, in dem das preisbeſtimmende Gesetz von Angebot und Nachfrage gilt. Grundsätze für die Bemeſſung des Lohnes, ſei es des Arbeiters, sei es des Unternehmers, braucht es darüber hinaus nicht zu geben. Nur dürfen wir uns darüber nicht täuſchen, daß diese echte Freiheit des Wettbewerbs keineswegs schon erreicht ist. Wir haben auch im Inland noch Schutzstellungen und Monopole, die keineswegs eine freie Preisbildung zulaſſen . Wir haben sie noch nicht aufgelöst, weil sie zugleich Schutzſtellungen gegen= über ausländischen Eingriffen darstellten. Ihre Inhaber mögen ſich aber darüber klar sein, daß der Tag nicht mehr fern ist, an dem auch für ſie der freie Wettbewerb wieder in Kraft tritt. Der Sinn nationalsozialistischer Marktordnung kann nur sein, die echte Freiheit des Leistungswettbewerbs herzustellen und zu sichern. Wo ſie darüber hinaus zur obrigkeitlichen Bewirtſchaftung von Gütern wird, verdankt ſie ihre Entstehung und Berechtigung entweder einem noch nicht behobenen Mangel oder der allmählichen Liquidierung von Resten kapitaliſtiſcher Struktur. Anſprüche auf ſogenannten „ angemessenen“ Gewinn haben nur solange Sinn und können nur solange von der Wirtschaftsregierung des Staates in Erwägung gezogen werden, solange der Zwang des Augenblicks die Bildung eines echten freien Unternehmerlohns noch nicht zuläßt.

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Bernhard Köhler

Dabei sollte man bei der Abgrenzung eines angemessenen Gewinns auch lernen, richtiger zu denken, als es die Vergangenheit gelehrt hat. Wenn der Inhaber eines Unternehmens mit einer Million eigenem Kapital vom Gewinn zunächst 5% Zinsen abzieht und dann noch 50 000 Mark Arbeitsentgelt als soge= nannter Geschäftsführer des eigenen Unternehmens, so kann er eigentlich nicht mehr gut ſagen, daß er dann erst zu verdienen angefangen habe, wenn sein Reingewinn noch über dieſe 100 000 Mark hinaus ging. Man wird also nicht gerade geneigt ſein, Berechnungen auf ſolcher Grundlage beſonderes Gehör zu ſchenken.

Lockerung der Tarife

eine Gefahr?

Wenn er richtig und wirtſchaftlich zu denken gelernt hat, wird er auch die Lockerung der Tarife besser verstehen, die gegenwärtig als natürliche Folge der wieder aufgenommenen Arbeit im deutschen Volke eingetreten ist. Er wird vor allen Dingen kein Verständnis mehr für Darlegungen haben, die zwar die schwersten volkswirtschaftlichen Bes denken äußern, wenn Facharbeiter ihre Leistung der Nachfrage entsprechend hoch bewerten, aber nichts gegen die Stargagen von Generaldirektoren einzuwenden finden. Wir können uns grundsätzlich gar keinen erfreulicheren Umstand denken, als daß jede Leistung ihre Entlohnung nach dem Grade findet, in dem sie dem Volke begehrenswert ist. An ihm zeigt sich, daß das kapitaliſtiſche Syſtem durch sozialistischen Angriff,

die

kapitalistische

Sesselung durch sozialistische Freiheit zusammen = gebrochen iſt. Auch hier sehen wir wieder, wie nahe das kapitaliſtiſche mit dem bolschewiſtiſchen Denken verwandt ist. Denn nur die Sehnsucht nach einem ſtarren, autoritär gehandhabten Wirtſchaftsſyſtem kann in der Lockerung der Tarife eine volkswirtſchaftliche Gefahr sehen.

Die zweite Arbeitsschlacht

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Wir Nationalsozialisten können sagen, daß wir diese Entwicklung bereits vor der Machtergreifung angekündigt haben. Unſere Freunde und Kritiker unter den kleinen und großen Geschäftsleuten hatten also durchaus Gelegenheit, sich auf diese Folge unſerer Wirtſchaftspolitik einzurichten, wenn ſie nur geglaubt hätten , daß wir sie jemals würden treiben können. Immerhin muß man unterscheiden zwischen einer natürlichen und wünschenswerten Lockerung der Tarife, die auf die Dauer das Verhältnis zwischen Unternehmer und Mitarbeiter wesentlich klarer und verständnisvoller gestalten wird , und der Bildung von Konjunkturlöhnen , die nur das Zeichen volkswirtschaftlich ungünstiger Spannungen sind. Sie entstehen aus der Notwendigkeit, gewiſſe Arbeiten auf das alleräußerste vorwärts zu treiben und haben ihre Ursache zu einem nicht geringen Teil in der Schwierigkeit, den verfügbaren Beſtand an Spezialarbeitskräften zu überblicken und danach die Planung einzurichten. Eine Verbesserung unserer ſtatiſtiſchen Erhebungen und ihre Auswertung nach den Bedürfnissen einer nationalsozialiſtiſchen Volkswirtschaft iſt dringend zu wünſchen , wenn auch eingehende Statistik noch längst nicht das A und O der Wirtſchaftsführung ist, wie manche meinen. Sie gehört sehr viel mehr zum Handwerkszeug der Wirtſchaftsregierung, und es heißt nur die Aufgaben der Wirtſchaftsführung und Wirtschaftsregierung verwechseln, wenn man annimmt, die Wirtſchaftsführung beſtünde in der eingehenden Manipulation der jeweils auftretenden Wirtſchaftsvorgänge. Diese Wirtschaftsvorgänge, unter die auch die Konjunktur der einzelnen Gewerbe gehört, ſind Folgen der Wirtſchaftsführung, der Wirtschaftspolitik, aber nicht ihr Gegenstand oder ihre Aufgabe. Es ist selbstverständlich, daß der Zuſtand unerreichbar und auch gar nicht erstrebenswert ist, daß sämtliche Betriebe und Gewerbe

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Bernhard Köhler

in einem ewig gleichen Proſperitätszustand ſind. Denn dies würde nur bedeuten, daß die Volkswirtſchaft ſtehen bleibt und sich begnügt, den sichtbaren Bedarf des Volkes zu decken, anstatt darüber hinaus Arbeitsraum und Reichtum des Volkes zu vermehren. Soweit die ſelbſtändige Entschlußkraft und Wendigkeit der Betriebsführer, gegebenenfalls auch gemeinsames Handeln der Ges werbe oder der Gesamtorganisation solche konjunkturellen Erſcheinungen nicht zu bewältigen vermag, kann allerdings auch die Wirtschaftsregierung sich unter Umständen zu Eingriffen, Ausgleichen und

zu

Überleitungsmaßnahmen

zu

veranlaßt sehen .

Ein Anspruch auf staatliche Konjunkturpflege, die man , jedem nationalsozialiſtiſchen Denken fern, Konjunkturpolitik genannt bat, besteht jedenfalls nicht. Noch weniger ist eine solche Konjunkturpflege weſensbezeichnend für die nationalsozialiſtiſche Wirtſchaftsführung. Diese richtet sich einzig und allein auf die Volkswirtſchaft, aber nicht auf einzelne ihrer Zweige. So ergibt sich, daß die Erzeugung einer ständigen Nachfrage nach Arbeitskräften Aufgabe und wesentliches Mittel der Wirtschaftsführung ist, während eine Manipulation ihres Einsatzes, die unerwünschte Spannungen vermeidet, Pflicht und Verantwortung der Wirtschaftsregierung ist. Völlig falsch aber ist es, in der Lockerung der Tarife und in der Bezahlung von höheren Löhnen an Facharbeiter eine volkswirtschaftliche Gefahr zu erblicken. Dies ist sie nur solange, als die Unternehmer ihre volkswirtschaftlichen Pflichten nicht kennen. Die Klagelieder, die hier angeſtimmt werden, ſind nichts als aufgewärmte Reste aus der Klaſſenkampfküche. Nicht die gestiegenen Löhne sind eine Gefahr, sondern die Bequemlichkeit und Kurz ſichtigkeit,

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die das Steigen des Lohnkontos einfach auf die Preise abwälzt. Versteht die Unternehmerſchaft, trotz gelockerter Tarife, Preissteigerungen zu vermeiden, dann erwirbt sie sich ein ungeheures Verdienst um die Bereicherung der Volkswirtschaft, um die Sicherung der günſtigen Wirtſchaftslage ohne staatliche Eingriffe und gleichzeitig auch um die Bremſung derjenigen Einflüſſe, die aus Leistungslöhnen Konjunkturlöhne machen wollen. Die deutsche Unternehmerſchaft hat das Mittel in der Hand, um die gesunde Lockerung der Tarife auch geſund zu erhalten. Gelingt es ihr, die Widerstände und Kurzsichtigkeiten im eigenen Lager zu überwinden — und die Organiſation der gewerblichen ſo Wirtſchaft wäre ja eine ausgezeichnete Plattform hiefür begründet sie damit recht eigentlich den volkswirtschaftlichen Wert solcher Einkommenssteigerungen in jenen Schichten , die bisher beſtimmt nicht in üppigen Verhältnissen lebten.

Volkspreise Der volkswirtschaftliche Wert der großen Einkommen ist längst nicht so unbedingt und zweifelsfrei, wie gern behauptet wird. Denn sie verführen gerade den induſtriellen Erzeuger leicht dazu, ſeinen Betrieb auf eine geringe Anzahl ſehr kaufkräftiger Abnehmer einzustellen und dabei zu versäumen, sich auf die große und viel beständigere Schicht der kleinen Einkommensbezieher einzurichten. In diese Lücke, die die kapitaliſtiſche Struktur der deutschen Wirtſchaft jahrzehntelang gelaſſen hat, hat sich ja eben der jüdiſche Schund , das Partie waren- und Stoßge : ſchäft, der jüdiſche Ramſch und die jüdische Schleus derei eingeschoben . Der deutsche Unternehmer hat hier Gelegenheit, jedem , auch dem wenig kaufkräftigen Käufer seiner

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Bernhard Köhler

Waren, also insbesondere dem deutschen Arbeiter, zu beweisen, daß er hohe Ansprüche an Güte und Dauerhaftigkeit zu

einem Preise zu befriedigen

versteht, der ein wirklicher Volkspreis ist. Dies ist die richtige Manipulation der Kaufkraft und wird eine Wirtschaftsbelebung bringen, die die bisherige noch bedeutend übersteigt. Sie setzt allerdings eine Führung des eigenen Betriebes voraus, die ihren Vorteil nicht im Druck auf das Lohnkonto, ſondern in der Erzeugung äußerst wettbewerbsfähiger Waren sieht. Sie setzt eine vernünftige Wirtschaft im Betrieb voraus, die jeden Vorteil techniſcher, verwaltungsmäßiger und kaufmänniſcher Art ausnützt und der keine Mühe zu groß iſt, ſolche Vorteile zu finden und anzuwenden ; also eine Betriebsrationalisies rung, die diesen Namen wirklich verdient und die der Notwendigkeit enthebt, immer nur auf Markt- oder Lohnmanipulationen zu setzen. Wenn heute Ziegeleiarbeiter zur Autobahn abwandern, weil ſie dort besser bezahlt werden, so soll man weder nach Beschränkung der Freizügigkeit rufen, noch einfach die Ziegelpreiſe hinaufſetzen . Sondern man soll sich eben bemühen , die gleiche Leistung mit

wenigeren,

aber

dafür

besser

bes

zahlten Kräften auszuführen . Es iſt durchaus nicht einzusehen, warum dies nicht möglich ſein ſoll. Es ist möglich; und wer sich der ſtrategiſchen Idee der zweiten Arbeitsschlacht, Leistungsmehrung, Leistungssteigerung, nicht einzufügen vermag, der bleibt eben am Wege liegen.

Wir sind die Fanatiker einer Idee ! Es wird auch denen, die es leugnen wollen, nichts anderes übrig bleiben,

als

anzuerkennen,

daß die

nationalsozialiſtiſche

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Die zweite Arbeitsschlacht

Wirtschaftspolitik eben doch ein Freiheitskampf der Arbeit ist und daß auch die so angenehme „ Staatskonjunktur“ der großen Aufträge keine Konjunkturbelebung für die Wirtſchaft, sondern die Rüstung unserer Freiheit bedeutete. Die Verlängerung der Dienstzeit auf zwei Jahre ist von unseren Gegnern natürlich gedeutet worden als eine Notstandsmaßnahme, um vor dem Wiederaufleben der Arbeitslosig= keit noch etwas Zeit zu gewinnen. Wir hätten gern die Einziehung der jungen Männer, die doch Arbeitskräfte sind, noch etwas hinausgeschoben,

wenn

wir

nicht um der Freiheit willen den schwereren Weg hätten wählen müssen und wenn nicht die unmittelbare Bedrohung unserer Arbeit uns zur beſchleunigten Einführung der zweijährigen Dienstzeit gezwungen hätte. Wenn der Bolsche wis mus rüstet, zerstört er das russische Volk, um die Welt zu zerstören . Wenn wir rüſten , bauen wir unser Volk und Reich aus eigener Kraft auf und bieten aller Welt den Frieden. Ein Zehntel der Einwohner eines Reiches, das ein Sechstel der Erdoberfläche umfaßt und alle Reichtümer der Fruchtbarkeit und der Bodenschätze sein eigen nennt, hat der Bolschewismus ge= opfert, um die übrigen unter ſein System zu zwingen. Wir haben als eines der ärmsten Länder auf der Erde einen noch größeren Teil unseres Volkes vom Elend und vom Hungertod errettet, weil wir uns zum Leben unseres Volkes bekannt haben. Wann sich jemals das ruſſiſche Volk gegen seine Ausbeuter wehren wird, ist nicht abzusehen . Eines Tages wird auch aus ihm, aus den Resten seiner eins geborenen Kraft, die Empörung gegen seine Ausbeuter erwachſen. Dom internationalen Judentum aus gesehen, von seinen tapitalistischen und bolſchewiſtiſchen Erekutivorganen, sind wir Re-

Bernhard Röhler

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bellen, Empörer gegen die jüdische Weltherrschaft, Zerstörer eines ungeheuren Plans, der endlich die Versprechungen des Judengottes erfüllen sollte: Du sollst alle Völker fressen. Wir sind uns über den Gegner durchaus im klaren, der uns entgegentritt. Wir stehen gegen einen fanatischen Haß und Aberglauben, der sein System der Völkerbewirtſchaftung und Völkerausbeutung über die ganze Erde breiten will. Wir stehen im Kampf gegen das System, das die Herrschaft des Judentums aufrichten soll. Aber gegen die Fanatiker des Systems ſind die Sanatiker einer Idee aufgestanden. Gegen die Fanatiker eines wider natürlichen und finsteren Aberglaubens stehen wir Sanatiker eines bellen und freudigen Glaubens an die Sendung des eigenen Volkes. Wir haben keine Sympathie für die bürgerlichen Syſteme kapitaliſtiſcher Länder, denn in ihnen lebt nicht Freiheit, und in ihnen ist das Volksvermögen ebenso schlecht verwaltet, wie es vor unserer Zeit bei uns verwaltet wurde. Wir haben dem Marrismus nicht den Tod ge = schworen, damit der Kapitalismus bleibe, sondern damit der Sozialismus lebe. Der Kapitalismus ist Bruder und Schrittmacher des Bolschewismus, und er ist uns ebenso verabscheuungswürdig, weil er ebenso jüdiſch ist wie der Bolschewismus selbst. Ausbeutung bleibt Ausbeutung,

Unſittlichkeit

bleibt Verbrechen, Irrsinn bleibt Irrsinn, gleichgültig

ob

er parlamentarisch

oder diktatoriſch,

human oder terroriſtiſch, demokratisch, marriſtiſch oder kapitalistisch vollzogen wird.

Wir haben in der ersten Arbeitsschlacht gegen Kapitalismus und Bolsche wis mus ge ſiegt und wir

Die zweite Arbeitsschlacht

87

werden auch in der zweiten Arbeitsschlacht siegen, weil wir nicht für ein System, sondern für das Leben, nicht für Unterjochung , sondern für Freiheit, nicht für Zwangsherrschaft, sondern für Treue tämpfen. Wenn Jehova seinen Juden die Herrschaft über alle Völker versprochen hat, so hat er mehr versprochen, als er halten kann. Denn stärker als der völkerfressende Judengott ist der Gott, der die Völker auf die Erde gesett ha t, damit sie ihre Ehre, ihre Freiheit und ihren Glauben bewahren.

von Bernhard Röhler find

folgende

Schriften

erschienen :

Sofortprogramm der Arbeitsbeschaffung im Zentralverlag der NSDAP., München 25. Tausend vergriffen Recht auf Arbeit im Zentralverlag der NSDAP., München. Preis 20 Pfennig 20. Tausend Das Dritte Reich und der Kapitalismus im Verlag Nationalsozialiſtiſche Arbeitsgemeinschaft für ſtändische Wirtschaftsgestaltung, Frankfurt a. M. 10. Tausend vergriffen Das Recht auf Arbeit als Wirtſchaftsprinzip im Verlag Junker & Dünnhaupt, Berlin-Steglitz 31. Tausend Preis: 80 Pfennig Des Führers Wirtſchaftspolitik im Zentralverlag der NSDAP., München Preis: 40 Pfennig 35.-40. Tausend Wirtschaft und Sozialismus im Deutſchen Verlag für Politik und Wirtſchaft 40. Tausend Preis : 20 Pfennig Sklavenarbeit oder Welthandel ? im Zentralverlag der NSDAP., München. 51.- 60. Tausend Preis: 10 Pfennig

Wohnungsbau als wirtſchaftspolitiſche Aufgabe in der Schriftenreihe des Hauptverbandes Deutſcher Wohnungsunternehmen e. V., Berlin Preis : 20 Pfennig

NS. - Standardwerke

Adolf Hitler, Mein Kampf. Das Standardwerk der Bewegung. Leinen RM. 7,20 , tart. RM. 5,70, Geschenkausgabe in Leinen RM. 16, —, Halbldr. RM. 24,-

Dr. Joseph Goebbels , Signale der neuen Zeit. 25 grundlegende Reden. Leinen RM. 4,50

Dr. Joseph

Goebbels,

Kampf um

Berlin.

Ein Markstein in der Geschichte der Bewegung. Leinen RM. 4,50

Alfred Rosenberg, Blut und Ehre. Ein Kampf für deutsche Wiedergeburt. Leinen RM. 4,50

Alfred Rosenberg, Gestaltung der Idee. Blut und Ehre 2. Teil. Leinen RM. 4,50

Alfred Rosenberg, Kampf um die Macht. Blut und Ehre 3. Teil. Leinen RM. 6,—

Georg Schott, Das Volksbuch vom Hitler. Eine Darstellung der Persönlichkeit des Führers. Leinen. RM. 4,50

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Zentralverlag der NSDAP ., Franz Eher Nachf., München

NS.- Schrifttum

Dr. J. Goebbels, Der Angriff. Reden und Aufsätze aus der Kampfzeit. Leinen RM. 4,50

Dr. J. Goebbels, Vom Kaiserhof zur Reichskanzlei. Eine historische Darstellung in Tagebuchblät tern. Leinen RM. 4,50

Alfred Ingemar Berndt, „ Gebt mir vier Jahre Zeit." Dokumente zum ersten Vierjahresplan . Leinen RM. 3,00

Werner Siebarth, Hitlers Wollen. Nach Kernsätzen aus seinen Schriften und Reden. Leinen RM. 3,80 Herbert Seehofer, Mit dem Führer unterwegs ! Kleine Stimmungsbilder einer großen Reiſe. Leinen RM. 4,-

Dr. O. Dietrich, Mit Hitler in die Macht. Pers sönliche Erlebnisse mit meinem Führer. Leinen RM. 3,30

E. Hadamovsky, Hitler kämpft um den Frieden Europas. 20 Tage mit dem Führer durch alle deuts schen Gaue. Leinen RM. 4,—

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