Die Verfügungen in Grundbuchsachen: Leitfaden für Grundbuchbeamte, Notare und Referendare [Reprint 2016 ed.] 9783111535678, 9783111167619

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Die Verfügungen in Grundbuchsachen: Leitfaden für Grundbuchbeamte, Notare und Referendare [Reprint 2016 ed.]
 9783111535678, 9783111167619

Table of contents :
Vorwort
Inhaltsverzeichnis
Genutzte Literatur
Erster Teil. Allgemeines
Zweiter Teil. Die Eintragungen
Ergänzunge
Alphabetisches Sachregister

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Leitfaden für

Max Löwenherz, Amtsgerichtsrat und Grundbuchrichter in Cöln.

Berlin 1904.

Z. Guttentag, Verlagsbuchhandlung. G. m. b. H.

Vorwort. Dieses Buch will nur ein kurzgefaßter Leitfaden sein. Deshalb kannten die schwierigen Fragen, welche das eheliche Güterrecht, das Berg­ recht, das Recht der Aktiengesellschaften usw. mit sich bringen, naturgemäß nicht berücksichtigt werden. Übrigens wird ja auch der erfahrenste Grund­ buchrichter an derartige Materien nicht herantreten, ohne zuvor die Gesetze, Kommentare und Entscheidungen sorgfältig geprüft zu haben. Wenn ich auch glaube, daß ich mit dem vorliegenden Buche einem längst vorhandenen Bedürfnisse entgegenkomme, so lasse ich es doch nicht ohne Zagen seine Reise antreten; denn ich sage mir, daß der Stoff — wäre er nicht so heikler Natur — seit Inkrafttreten des B .G .B . längst einen Bearbeiter gefunden haben würde. Wenn ich es gleichwohl gewagt habe, so ist es einerseits meine mehr als zwanzigjährige Erfahrung in Grundbuchsachen, die mir den M ut dazu verliehen hat, und anderseits die Hoffnung, daß das Buch mit Wohlwollen und Nachsicht aufgenommen werden möge. An­ regungen und Berichtigungen der Leser zur Vervollständigung und Ver­ besserung meines Buches würde ich mit herzlichem Dank willkommen heißen. — S o möge denn dieses jüngste meiner Bücher seine erste Wanderung antreten. M it Gunst! C ö l n , im Jan u ar 1904.

M ar ^Löwenyerz

Inhaltsverzeichnis. Erster Teil.

Seite

A l l g e m e i n e s ...........................................................................................................9 1. Die A n trä g e ..............................................................................................................9 2. Die Anlagen der Anträge .................................................................11 3. Der Eingangsvermerk............................................................................................13 4. K ostenvorschub..................................................................................................... 13 5. Grundbucheinsicht und A u sk u n ftserteilu n g ......................................................14 6. Die Prüfung der A n t r ä g e ................................................................ 13 7. Beanstandung der A n t r ä g e ................................................................................. 16 8. Die E in tra g u n g sfo rm e l...................................................................................... 16 9. Die Eintragung im G ru n d b u c h e ...................................... 18 10. Die Behandlung unrichtiger oderunzulässiger Eintragungen . . . . 18 Zweiter Teil. D ie E i n t r a g u n g e n ................................................................................................ 2(> I. Eintragungen in Abteilung I ..........................................................................2 Vorbemerkungen............................................................................................... 2(> Eintragungsformeln und V e rfü g u n g e n .....................................................23 a) Auflassung an eine P e r s o n ................................................................. 23 b) „ „ mehrere P e r s o n e n ...................................................... 23 c) „ eines A n t e i l s ................................................................ 24 d) „ an Aktien- 2 C. G esellschaften........................................... 24 e) „ „ juristische Personendes § 90 G.B.O. . . . . 23 f) Eigentumserwerb aufGrund eines U r t e i l s ........................................ 23 g) „ durch Zuschlagsbeschluß........................................... 26 h) „ „ E nteignung...................................................... 26 i) „ „ E rb g an g ........................................................... 27 k) Die Übertragung auf ein anderes B l a t t .......................................... 32 Anhang: D as Verfahren mit den a l t e n preußischen Form ularen . 33 II .

Die Eintragungen in Abteilung I I ........................................................ 36 A. Die dinglichen Rechte................................................................................ 37 1. Dienstbarkeiten . ......................................................................................37 a) G ru n d d ien stb ark eiten .....................................................................37 b) N ießbrauch..................... 38 c) Beschränkte persönliche Dienstbarkeiten...........................................39

6

Inhaltsverzeichnis.

Seite 2. V o rk au fsrech t..........................................................................................40 3. Erbbaurecht............................................................................................... 41 4. R e a lla s te n ............................................................................................... 41 B. Die V erfügungsbeschränkungen............................................................... 43 a) Eintragung von Amts w e g e n ...................................................... 43 b) „ auf E rsu ch en ................................................................ 44 c) „ auf P arteian trag ...........................................................46 C. Veränderungen eingetragener R echte.......................................................... 48 D. Löschung der E intragungen..........................................................................49 III. Die Eintragungen in Abteilung I I I ...........................................................52 Erster Abschnitt.

Allgemeines .

........................................................... 52

Zweiter Abschnitt. Die verschiedenen Arten der freiwilligen Hypothek 54 a) Die Briefhypothek.....................................................................................54 b) „ Buchhypothek.....................................................................................55 c) „ Sicherungshypothek.......................................................................... 55 d) „ M ax im alh y p o th ek ..........................................................................55 e) „ Sicherungshypothek der §§1187 ff. B .G .B ....................................56 f) „ Darlehnshypothek mitA m o rtis a tio n ............................................ 56 g) „ Hypothek mit N ebenleistungen.....................................................56 h) „ Gesamthypothek............................................................................... 57 i) Hypothek auf einem Anteil.....................................................................60 k) Gemeinschaftliche Hypothek.....................................................................61 Dritter Abschnitt. Die Zwangshypotheken................................................61 1. Aus einem U rteil.....................................................................................63 2. „ „ Arrestbefehl.......................................................................... 63 3. „ „ anderen T i t e l .....................................................................64 4. Eintragung auf Grund behördlichen E rsu c h e n s............................... 64 Vierter Abschnitt.

Die V o rm erk u n g en .....................................................65

Fünfter Abschnitt. Das R a n g v e r h ä ltn is ............................................... 66 1 . Die Rangordnung..................................... 66 2. Der R a n g v o rb e h a lt............................................................................... 66 3. R an g än d eru n g ..........................................................................................68 Sechster Abschnitt. Änderung eingetragenerR echte..................................71 I. Änderung des In h a lts ( U m w a n d lu n g ) .......................................... 71 II. Freigabe und neue Verpfändung.......................................................... 73 Siebenter Abschnitt. Übergang der H ypothek.......................................... 76 1. durch E rb g an g .......................................................................................... 76 2. durch Ü b e r tr a g u n g ............................................................................... 79 a) Die freiwillige Ü b e rtra g u n g .......................................................... 79 b) Der zwangsweise Übergang ...........................................................82 Achter Abschnitt. Die Eigentümerhypothek............................................... 85 Die Entstehung 1. durch Verzicht des G l ä u b i g e r s .......................................................... 87

7

Inhaltsverzeichnis.

Seite

2 - 4 . Die Fälle des § 1 1 6 3 ....................................................................89 5. Der F a ll des § 1 1 4 3 ............................................................................. 92 6. Der F a ll des § 1 1 6 4 ............................................................................. 93 7. Die G esam lhypothek...................................................................................93 Anhang: D ie Pfändung der E ig e n tü m e rh y p o th e k ................................. 94 Neunter Abschnitt. änderungen

D ie sonstigen Eintragungen in der Spalte Ver­ ...............................................................................................96

1. D ie Verpfändung einer H y p o t h e k .......................................................96 2. D ie T eilung einer P o s t............................................................................ 96 3. Die

Erteilung eines neuen B r ie f e s ...................................................... 98

4. D ie E rteilung eines gemeinschaftlichenB r ie s e s ...................................99 5. D ie Eintragung eines Widerspruchesaus Zehnter Abschnitt. E lfte r Abschnitt. Z w ölfte r Abschnitt.

§1 1 3 9 ............................100

D ie G rundschuld...........................................................100 D ie R e n te n sch u ld ........................................................... 103 D ie Löschungen in Abteilung I I I ............................103

E rg ä n z u n g e n .........................................................................................................................109 Alphabetisches S a c h re g is te r............................................................................................. 111

Senuhte Literatur. F u c h s , Grundbuchrecht I. T eil. T u r u a u - F ö r s t e r , Liegenschaftsrecht. P la n ck , Kommentar zum B .G .B . u. a. A ls Nachschlagebuch für die tägliche P raxis ist besonders zu empfehlen 7 K ö lln e r , D ie Rechtsprechung in grundbuchrechtlichen Fragen unter neuem Rechte, 2 Teile, wenn m an auch den Zusatzbemerkungen nicht überall beipflichten tonnD ie Abkürzungen G .B .O . (Grundbuchordnung), K.G. (Kammergericht), wie auch die sonstigen Abkürzungen bedürfen keiner Erklärung. R (1 S . 5) bedeutet Recht­ sprechung der Oberlandesgerichte (Band 1 S . 5), herausgegeben von M u gd an Falkmann.

Erster T eil.

Allgemeines. D e r G rundbuchrichter verfährt in der R egel m ir a u f A n t r a g . D e r A n trag mutz s c h r if tlic h vorliegen und der V orschrift des § 29 G .B .O . entsprechen, jedoch bedarf der A ntrag der F orm des § 29 n ic h t, w enn ihm die gerichtlich oder notariell aufgenom m enen oder beglaubigten Urkunden, welche die für die E in trag u n g erforderlichen E rklärungen enthalten oder die U rteils- rc. A usfertigungen beigefügt sind. 1. D ie A n trä g e werden a) vom G ericht selbst aufgenom men oder beglaubigt. M a n beachte die Form vorschriften der §§ 175 ff. Ges. über die freiw . G er.bkt.! E in P rotokoll, das n u r die Überschrift enthält: „C öln, den 2. J a n u a r 1904" und am Schlüsse den N am en des Richters, ist ungültig. M a n schreibt: „V erhandelt vor dem K gl. A m tsgericht zu C öln A bteilung . . . am 2. J a n u a r 1904. V o r dem unterzeichneten A m tsrichter erschienen" usw . und setzt N am en und A m tscharakter an den Schluß des P r o ­ tokolls. M a n kann auch schreiben: „V o r dem unterzeichneten A m ts­ richter N . erschienen" re. Alle B eteiligten müssen d as P rotokoll m it­ unterschreiben. D ie N e k o g n i ti o n s z e u g e n brauchen nicht m it zu unterschreiben (R 2 S . 335), aber es ist dringend anzuraten, wenigstens den Satz über die L egitim ierung der erschienenen Personen von den Z eugen unterschreiben zu lassen, z. B . so: . . . erschienen der M ü ller F . und der Tischler Z ., beide dem R ichter nicht bekannt, aber von dem m itanwesenden R echtsanw alt 96. a ls ihm persönlich bekannt dem R ichter legitim iert. Unterschrift des R echtsanw alts 96. B ei der weiteren V erhandlung braucht der Zeuge nicht anwesend zu sein. E s ist bekannt, daß das P rotokoll e in s c h l. d e r A n g a b e n ü b e r O r t u n d Z e i t d e r V e r h a n d l u n g vorgelesen werden m uß u n d daß m an vermerken m uß, daß solches geschehen sei. D e r V er­ m erk „Vorgelesen, genehm igt und wie folgt unterschrieben", genügt. M a n vermeide Abkürzungen wie „v. g. u ." oder dergl. und gewöhne

10

Erster Teil. Allgemeines.

sich daran, in G ru n d b u ch sach en — P r o to k o lle n w ie auch E i n ­ tra g u n g e n , H y p o th e k e n b rie fe n usw. — n ie m it A b k ü rz u n g en zu a r b e ite n ; immer alles ausschreiben! b) Bon den Parteien eingereicht. Die Einreichung kann persönlich er­ folgen; ein Protokoll ist nicht aufzunehmen. Die Einsendung mittels Briefes ist das Regelmäßige; das Begleitschreiben ist formlos. Die beiliegenden Urkunden müssen dem § 29 G .B .O . entsprechen, Urteile, gerichtliche Beschlüsse usw. müssen in Ausfertigung beigefügt sein. c) Vom Notar überreicht. M an achte genau auf den In h a lt des B e­ gleitschreibens! Nicht selten beschränken sich die Anträge des Notars nur auf ein en T e il der von den Parteien gestellten E intragungs­ anträge, z. B . daß von einer Hypothek und einem Alteuteilsrechte nur erst das letztere eingetragen werden solle. Die in denl notariellen Akte enthaltenen E in tr a g n n g s a n tr ä g e kann der N otar n ic h t ändern; er kann sie weder beschränken noch zurücknehmen. E s bedarf dazu der Parteierklärung (§§ 29 u. 32 G .B .O .). M an beachte stets: S a c h lic h a b w e i c h e n d e A n t r ä g e k a n n d e r N o t a r ni cht ste lle n . D er Notar h a t auch n ich t ü b e r de n R a n g der E in­ tragungen zu bestimmen. D as ist Sache der Parteien. D er Richter hat g l e i c h z e i t i g e i n g e h e n d e Anträge mit gl ei c he m Range einzutragen. Abweichungen sind nur auf P a r t e i a n t r a g zulässig. D er Notar kann die Anträge zu v e r s c h i e d e n e n Z e i t e n e i n r e i c h e n , um den Rang seinen Absichten entsprechend zu beeinflussen; er tut dies auf se i ne Verantwortung (R 7 S . 334). Wenn er be­ antragt hat, ihm die Urkunden, Hypothekenbriefe usw. auszuhändigen, so ist dies nur dann auszuführen, we nn in den P a r t ei an t r ä g e n darum ersucht ist, z. B. wenn es beißt: „Der zu bildende Brief und alle Benachrichtigungen sind dem verhandelnden Notar zuzusenden," was aber nur auf d ie Nachrichten zu beziehen ist, die d en am A kt d i r e k t B e t e i l i g t e n zuzuschicken sind, so daß z. B . die Nach­ richten für die dinglich Berechtigten, für das Katasteramt, für die Zwangsversteigernngsabteilung usw. auf keinen Fall an den Notar gelangen dürfen. d) Bon öffentlichen Behörden eingereicht. Der Grundbuchrichter hat nur die Z u s t ä n d i g k e i t der die Eintragung nachsuchenden Behörde zu prüfen; ob das Ersuchen in sich berechtigt ist, ist Sache der er­ suchenden Behörde. Wenn z. B. der Subhastationsrichter um E in­ tragung des Zwangsversteigerungsvermerkes ersucht, so ist nur zu prüfen, ob das Ersuchen von dem zuständigen Richter unterschrieben und mit dem Gerichtssiegel versehen ist. Wenn es dann die Nummer des Grundbuchblattes, die Parzelle und den Eigentümer richtig be­ zeichnet hat, so trägt der Grundbuchrichter ein; ob der ersuchende Richter die Eintragung des Vermerkes nach Lage des Falles bean-

2. Die Anlagen der Anträge.

11

tragen durfte, hat der Grundbuchrichter nicht zu untersuchen. A l l e A n t r ä g e d e r B e h ö r d e n , auf G rund deren eine Eintragung er­ folgen soll, müssen u n t e r s c h r i e b e n u n d m i t S i e g e l o d e r S t e m p e l versehen sein. Z u den öffentlichen Behörden gehören nicht n ur alle S t a a t s ­ b e h ö r d e n , sondern auch die K o m m u n a l b e h ö r d e n (Provinzen, Kreise, politischen Gemeinden) und die Vorstände der K i r c h e n ­ g e m e i n d e n . D ie Erklärungen der letzten: müssen vom Vorsitzenden des Kirchenvorstandes u n d z w e i M itgliedern des Vorstandes unter­ schrieben und mit dem Kirchensiegel versehen sein. Ferner gehören hierher die S t a d t - u n d K r e i s s p a r k a s s e n . I h r e urkundlichen Erklärungen müssen von den dazu nach dem staat­ lich genehmigten S tatu te berufenen Personen (Sparkassenvorstand, -K uratorium ) unterschrieben und untersiegelt sein. Häufig sind solche Urkunden noch mit einer Bescheinigung des L andrats oder B ürger­ meisters versehen, daß die Unterzeichner derselben auch die zur V er­ tretung befugten Personen seien oder den Sparkassenvorstand bilden. D a s ist überflüssig (R. 1 S .4 1 1 ). H at der Grundbuchrichter Bedenken, so kann er nur den Nachweis der O r g a n i s a t i o n der Sparkasse fordern. e) Bon Bevollmächtigten eingereicht. Die Vollmacht kann eine Spezial­ oder eine Generalvollmacht sein, muß aber dem § 29 G .B .O . ent­ sprechen. S ie kann im O riginal oder in Ausfertigung vorgelegt werden. D er Grundbuchrichter kann Erklärungen von Personen ohne Vollmacht aufnehmen oder annehmen; er muß dann aber eine angemessene Frist zur Nachlieferung der Vollmacht oder zur Genehmigung seitens des Vertretenen (§ 185 B .G .B .) setzen. D er Richter hat die Aufnahme a b z u l e h n e n , wenn die Erklärung eine solche ist, die dem G rund­ buchamte gegenüber e i n s e i t i g (z. V . §§ 875, 876 B .G .B .) abzugeben ist; da würde die Erklärung ohne Vollmacht ungültig sein und könnte auch durch nachträgliche Genehmigung nicht gültig werden (T urnauFörster Bd. I I S . 212). Bei Anträgen auf Eintragungen im Z w a n g s v o l l fl r e c k u n g s ­ v e r f a h r e n braucht der Prozeßbevollmächtigte nur seine unbeglaubigte P r o z e ß v o l l m a c h t vorzulegen. I s t der T itel von einem A m ts­ gerichte erlassen, so genügt zur Legitimation der Vermerk des V er­ treters in dem T itel, weil bei am tsgerichtlichen Angelegenheiten die Bevollmächtigung bereits dem Prozeßrichter nachgewiesen sein muß; einer weiteren Vollmacht bedarf es dann nicht. 2. Die Anlagen der Anträge. a) Vollmachten (s. o. le ) .

M an prüfe genau, ob der Bevollmächtigte auch zu der gerade in Frage stehenden Rechtshandlung befugt ist, ob

Erster Teil.

12

Allgemeines.

die G ültigkeitsdauer der Vollm acht noch nicht abgelaufen ist, ob der Name des Vollmachtgebers m it dem im Grundbuche angegebenen sich deckt usw. — D ie nu r auf das betr. Grundbuchgeschäft gerichtete V o ll­ macht bleibt bei den G r u n d b u c h a k t e n ,

alle anderen Vollmachten

werden zurückgegeben, nachdem eine beglaubigte Abschrift derselben zu den Akten

genommen ist.

M an

achte bei a u s l ä n d i s c h e n

V o ll­

machten auf den L e g a l i s a t i o n s v e r m e r k ! b) Erbscheine.

D e r im Besitze des A ntragstellers

befindliche Erbschein

ist dem Gerichte miteinzureichen; es ist aber auch die Bezugnahme auf die bei demselben Gerichte geführten Erbbesckeinigungsakten als zulässig zu erachten.

V o n den von anderen Gerichten ausgestellten

Erbscheinen ist eine beglaubigte Abschrift zu den Akten zu nehmen; bei den Erbscheinen desselben Gerichts genügt ein H in w e is des Richters auf die Akten (z. B . „Erbschein bei A b t. I I N r. 2 0 1 /0 3 "). sind g e n a u

Erbscheine

zu prüfen, namentlich auch der häufig darin enthaltene

Verm erk der bestehenden N a c h e r b s c h a f t , des Vorhandenseins eines T e s t a m e n t s v o l l s t r e c k e r s usw.! c) Testamente,

E rb ve rträ g e .

N u r das in ö f f e n t l i c h e r U r k u n d e er­

richtete Testament, welches nebst dem P ro to k o ll über die E röffnung desselben dem Richter in A usfertigung oder in beglaubigter Abschrift vorgelegt w ird , genügt zum Nachweise der E rbfolge. genügen n ic h t ;

P riv a tte s ta m e n te

da bedarf es noch eines Erbscheines.

Auch wenn

das vom Grundbuchrichter g e n a u zu p r ü f e n d e Testament Z w e ife l erweckt, namentlich wenn die Z a h l und die Namen der Erben nicht genau zu ersehen sind, wenn das Testament sich nicht auf den ge­ samten Nachlaß eines Erbscheines

bezieht u. dgl., zu fordern.

hat

der Richter

Gleiches

g ilt

öffentlicher Urkunde errichteten Erbvertrage.

von

die B e ib rin g u n g dem

im m er

in

D e r A ntragsteller braucht

Testament und E rbve rtra g nicht beizufügen, wenn sie sich im G e w a h r­ sam des Gerichts befinden;

es genügt dann die Bezugnahme auf die

betr. Akten. e) Bescheinigungen

aus den gerichtlichen R egistern.

F ü h rt das an­

gegangene G ericht auch die Register, so genügt die Bezugnahme darauf. D e r Grundbuchrichter muß daun die Register selbst einsehen oder die bez. G erichtsabteilung um Auskunft ersuchen.

Handelt es sich um E in ­

tragungen in den Registern f r e m d e r Gerichte, so muß der A n t r a g ­ s te lle r

die Bescheinigungen

beifügen.

In

diesem F alle w ird

eine

beglaubigte Abschrift derselben zu den Akten genommen, wenn der Antragsteller erklärt hat, daß er die Bescheinigungen zurückzuerhalten wünsche; andernfalls bleiben sie bei den Grundakten. gungen aus

B e i Bescheini­

dem Handels- und dem Genossenschaftsregister fremder

Gerichte ist es dem Grundbuchrichter anheimgestellt, ob er sich m it

3. Der Eingangsvermerk.

4. Kostenvorschuß.

13

älteren Bescheinigungen begnügen will (R 1 S . .193); kennt er die einschlägigen Verhältnisse nicht, so ist es immerhin ratsam, einen Nach­ weis über die neuesten Eintragungell oder einen Nachtrag zu der vor­ gelegten älteren Bescheinigung zu verlangen, daß Veränderungen nicht eingetreten seien. f ) Bestallung des Vormundes usw. Es gilt auch hiervon das zu e ein­ gangs Gesagte. Das Gleiche gilt g) von der Legitimation des Testamentsvollstreckers. B e sta llu n g und L e g itim a tio n sind stets zurückzugeben; beglaubigte Abschriften zu den Akten wie zu e. h) D a s Bestehen der fortgesetzten Gütergemeinschaft ist durch ein Zeugnis des Nachlaßgerichtes nachzuweisen. Auch hier gilt das zu e Bemerkte. i)

Genehmigungen des Vormundschaftsgerichts und anderer Behörden iz. B. Bezirksausschuß, Regierung, Ministerium usw.). Diese sind in Ausfertigung oder in beglaubigter Abschrift zu den Akten einzureichen. Is t dasselbe Gericht auch das Vormundschastsgericht, so gilt das zu e eingangs Gesagte.

3. D er Eingangsvermerk. Dieser kann sowohl vom Richter als vom Grundbuchführer auf das eingegangene Schriftstück gesetzt werden. Der Beamte muß den Zeitpunkt auf die M in u te genau angeben und mit seinem v o llen N am en unter­ zeichnen. Nur die Beamten d er Abteilung, welche das Grundbuch über das betr. Grundstück führt, sind befugt zu präsentieren; wenn aber der ein­ gegangene Antrag sich auf m eh rere Grundstücke bezieht, in Ansehung derer die Führung des Grundbuches verschiedenen Abteilungen obliegt, so kann je d e r Beamte dieser Grundbuchabteilungen präsentieren. Im letzteren Falle sind die übrigen beteiligten Abteilungen sofort von dem Eingänge in Kenntnis zu setzen. Nimmt der Richter selbst einen Antrag auf, so versiebt er ihn sofort mit dem Präsentatum. Wenn dem Grundbuchrichter gleichzeitig mehrere Anträge vorliegen, muß er die äußerste Vorsicht walten lassen! Oft liegen nur Minuten zwischen den einzelnen Eingängen!

4. Kostenvorschuß. Dieser kann in Preußen bei Auflassungen gefordert werden (§ 58 Nr. 6 P r. G.K.G.), wenn die Zahlungsfähigkeit des Kostenschuldners zweifelhaft oder er selbst dem Gericht nicht bekannt ist. Wenn der Notar ersucht, die Kosten von ihm einzuziehen, unterbleibt die Anordnung der Erhebung des Kostenvorschusses. M an prüft den betr. Eingang zunächst nur aus die Person des Zahlungspflichtigen und wenn man danach den Vorschuß für erforderlich hält, so verfügt man:

Erster T e il.

14

Allgemeines.

V. Kostenvorschuß------M k. nach

erfolgter

(den B etrag fü llt der Gerichtsschreiber

Berechnung

a u s ) ___ Tage

Frist.

A ndrohung

der Abweisung. C. 2/1. 04. N. N im m t der Richter die Auflassung entgegen, so verlangt er die Z ahlung des Vorschusses an die Gerichtskasse v o r Aufnahme des P roto kolls.

Der

S o fte n Vorschuß ist vom A u s la g e n Vorschuß (Schreibgebühren und P o rto usw.) zu unterscheiden.

D a letzterer n u r bei einem 30 M k. übersteigenden Betrage

einzufordern ist, kommt er f ü r Grundbuchsachen kaum jemals in Frage. 5. Grundbucheinsicht und Auskunftserteilung. W er das Grundbuch einsehen w ill, muß ein berechtigtes Interesse dar­ legen.

Dieses kann auch bei rein persönlichen Ansprüchen gegen den E igen­

tüm er — z. B . Einräum ung eines Personalkredites an ihn — angenommen werden (R 1 S . 180), aber es muß dem Richter (n u r dieser har die E n t­ scheidung zu treffen!) n a ch g e w ie se n werden; die bloße Behauptung des Interesses genügt nicht (T u rn a u Förster I I S . 68).

Wenn z. B . ein G lä u ­

biger m it einem vollstreckbaren T ite l kommt, um aus dem Grundbuche zu ersehen, ob die Belastung des Grundstückes die E intragung einer Z w angsHypothek noch zweckmäßig und E rfo lg versprechend erscheinen lasse, so w ird man ihm unbedenklich die Einsicht des Grundbuches gestatten können.

Der

Eigentümer, sein B evollmächtigter (einfache privatschriftliche Vollm acht genügt!) und die eingetragenen dinglich Berechtigten, ebenso öffentliche Behörden und die von ihnen beauftragten Beamten sind befugt, ohne Nachweis des I n t e r ­ esses, das Grundbuch einzusehen.

N o ta r e ,

die das Grundbuch im A u f­

träge eines zur Einsicht Berechtigten einsehen w ollen, brauchen den A u ftra g nicht nachzuweisen.

W er das Buch einsehen da rf, kann auch eine einfache

oder beglaubigte A b s c h r if t verlangen. auch von den G ru n d a kte n . — M a n

W as vom G ru n d b u c h e g ilt, g ilt sei einerseits nicht gar zu rig oros

bei der Gestattung der Einsicht, andererseits behalte man aber auch im Auge, daß das Grundbuch kein öffentliches Buch ist, wie z. B . das G ü te r­ rechtsregister und bedenke, daß oft Neugier, Geschäftsneid oder andere un ­ lautere M o tiv e bei dem Einsicht Begehrenden obwalten können. D ie T ätigke it des Grundbuchrichters ihm

ist eine so verantwortliche,

daß

n u r angeraten werden kann, sich weder auf A u s k u n f t s - noch auf

R a t e r t e il u n g

einzulassen.

W e r sich belehren w ill,

einsehen oder sich eine Abschrift geben lassen.

mag das Grundbuch

B e h ö r d e n gegenüber n im m t

das Kammergericht die Auskunfserteilung als P flich t des Grundbuchrichters an,

verneint

aber

die Zulässigkeit des

Beschwerdeweges

im

F alle

der

W eigerung des Richters und hä lt n u r die Beschwerde im Aufsichtswege

6. Die Prüfung des Antrages.

15

für statthaft. Jed en falls ist es ratsam, einfach die T a tsa c h e n aus den Akten mitzuteilen (K öllner, Rechtsprechung S . 2), sich aber nicht zu einer A n s ic h ts ä u ß e r u n g zu verstehen. Auf dem Lande würde der Richter seiner Ausgabe nicht völlig gerecht werden, wenn er dort immer und in allen Fällen mit dem Aussprechen seiner juristischen Bedenken zurückhalten oder' seinen Beistand versagen w ollte; dagegen mag er sich hüten, seine Ansicht über Werte und Rechtsgeschäfte (auch nicht auf B itten der P artei!) ausznsprechen. Auf die häufige Frage: „Steht das G eld, das ich auf Hypothek hergeben w ill, auch wohl sicher?" und ähnliche Anfragen gibt der Richter am besten die Antwort, daß er das nicht wisse, das müsse der Fragesteller selbst wissen, wenn er das Grundbuch eingesehen und die Vorbelastung festgestellt habe. M a n v e r m e h r e sich nicht u n n ö tig d ie o h n e h in so g r o ß e V e r a n tw o r tlic h k e it! 6. Die Prüfung des Antrages. Wer selbst den Antrag aufnimmt, wird seltener in die Lage kommen, daß ihm Bedenken über die Zulässigkeit aufsteigen, als der Richter, welchem Anträge von Parteien oder Notaren eingereicht werden. M an prüfe in jedem Falle: a) Ob die F lur- und Parzellenbezeichnung und die angegebene Grundbuch­ blattnummer m it dem Grundbuche übereinstimmt? b) Ob die Nam en und Vornamen stimmen? e) Ob a l le Beteiligten den Akt unterschrieben haben? Ob die A u s­ fertigung vom N otar eigenhändig unterschrieben ist? (S iegel!) d) Ob die angeführten Anlagen auch wirklich da sind? e) Ob der Eingang gehörig präsentiert ist? f) Ob der geforderte Kostenvorschuß bezahlt ist? Erst nachdem alles in Ordnung befunden ist, prüft man den Akt seinem ganzen In h a lt nach. I s t der Eingang kein solcher, der bei den Akten bleibt, so muß er in b e g la u b ig t e r Ab s c h r i f t zu den Akten ge­ langen. Regelm äßig senden die Notare solche Abschriften mit. Wenn es nicht geschehen ist, empfiehlt es sich, vor der Bearbeitung umfangreicher Anträge eine beglaubigte Abschrift von der Kanzlei zu den Akten anfertigen zu lassen — fa lls dies nicht wegen besonderer Dringlichkeit der Sache als unangebracht erscheint — und erst, wenn sie vorliegt, zu verfügen. D enn es ist ein löblicher Brauch, in der Abschrift (oder in dem bei den Akten bleibendem Schriftstücke) alles Wesentliche und ganz besonders das, w as für die Eintragung in Betracht kommt, mit B la u - oder Rotstift zu unterstreichen. D a s fällt in die Augen; man übersieht namentlich bei dickleibigen Anträgen so leicht nichts, und deshalb kann dieses Verfahren nur angelegentlich empfohlen werden. M an hüte sich, einen T e i l eines Antrages zu erledigen, wenn man

16

Erster T e il.

A llgem eines.

den andern beanstanden muß. N u r k e i n e t e i l w e i s e E r l e d i g u n g ! Wenn z. B . in d e m s e l b e n Akte eine richtige Hypothekbestellung ent­ halten ist, aber der Hypothekenbrief zu einer ebenfalls beantragten V o r­ rangseinräumung fü r die einzutragende Hypothek fehlt, so lasse man auch die Hypothekeintraguug unausgeführt, bis alles zusammen erledigt werden kann. Vielfach w ird beantragt, den einen Antrag nicht ohne den andern zu erledigen — da unterbleibt die teilweise Erledigung von selbst; aber in allen andern Fällen ist es geraten, mö g l i c h s t ebenso zu verfahren, als wenn obiger Antrag gestellt wäre. I s t der Antrag n ic h t v e r s t ä n d l i c h , so muß man A u f k l ä r u n g vom Antragsteller verlangen. Grundbuchsachen müssen k l a r sein; sie sind s tricti Juris, auf I n t e r p r e t a t i o n e n bat m a n sich n i c h t e i n z u l a s s e n . 7. Beanstandung der Anträge. M u ß ein Antrag ganz oder teilweise beanstandet werden, so kann der Richter entweder durch Beschluß a b wei s en — dies ist zu empfehlen, wenn die Sache an einem unheilbaren Fehler leidet, z. B . der Eigentümer eine Hypothek bestellt hat, obgleich der Konkursvermerk auf seinem B latte eingetragen ist — oder eine angemessene F r i s t zur Beseitigung des Mangels sehen. I s t die Frist abgelaufen, ohne daß der Mangel gehoben ist, so muß ebenfalls Abweisung erfolgen. N a c h A b l a u f der Frist d a r f k e i n e N a c h f r i s t gewährt werden. Überzeugt sich aber der Richter, daß die von ihm gesetzte Frist zu kurz ist, so kann er seine A nord­ nung entsprechend b e r i c h t i g e n (Turnau I I S . 111), wenn er annehmen darf, daß das Hindernis in absehbarer Z eit gehoben werden kann (R 2 8 .5 1 3 ) . Geht inzwischen ein n e u e r Antrag ein, so muß nach § 18 Abs. 2 G .B .O . verfahren werden. Hat der Antragsteller bestimmt, daß die dasselbe Recht betreffenden Eintragungen nur z u s a m m e n erledigt werden sollen (§ 16 Abs. 2 G .B.O .), so findet § 18 Abs. 2 k e i n e A n ­ wendung, wenn der e i ne n Eintragung ein Hindernis entgegensteht, zu dessen Beseitigung eine Frist gesetzt ist, weil § 18 Abs. 2 voraussetzt, daß die eine Eintragung ohne die andere erfolgen kann (Turnau I I S . 113). 8. D ie Eintragungsform el. I s t alles in Ordnung, so hat der Richter die Eintragung w ört­ lich vorzuschreiben und durch entsprechende V e r f ü g u n g die E i n ­ t r a g u n g in das Grundbuch anzuordnen. A n d ie v o n den B e ­ te ilig te n beantragte F o rm u lie ru n g der E in tragungsf o r m e l ist d e r R i c h t e r d u r c h a u s n i c h t g e b u n d e n . Am ein­ fachsten ist es, wenn man die Eintragungsformel selbst in die T a b e l l e schreibt und auf den Antrag resp. das Begleitschreiben die V e r -

8. Die Eintragungsformel.

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f ü ö u n fl setzt. Im Nachfolgenden wird überall davon ausgegangen, daß -er Grundbuchrichter in dieser Weise verfährt. Man beachte, daß j e de E i n t r a g u n g die nächste f o r t l a u f e n d e Nummer erhält, also 3. B. 5, wenn 4 vorhergeht, mag auch 4 längst gelöscht sein, und setze n ie d ie F e d e r a n , ehe ma n auch die A b t e i l u n g I I e i n ­ g e s e h e n hat! M an beachte ferner, daß das gesetzliche F o r m u l a r nur B e i ­ spi el e und M u s t e r enthält und daß man kei neswegs verpflichtet ist, sich an den Wortlaut zu halten. E s ist z. B. in den Eintragungen Abt. III N r. 4 und 6 der Anfangstag der Verzinsung angegeben, was nach § 1115 B .G .B . durchaus nickt nötig ist; der Vermerk der Bezugnahme auf die Eintragungsbewilligung genügt da vollkommen. Andererseits ist die Formulierung in der Sicherungshypothek Nr. 5 nach der Ansicht der meisten Kommentatoren zu knapp gefaßt und die Hinzusiigung der Bezug­ nahme usw. erforderlich; so auch das K.G. (Entsch. v. 30.12. 01) bezüglich der H ö c h s t b e t r a g s h y p o t b e k e n , „wenn die Bewilligung ein bestimmtes Rechtsverhältnis oder eine bestimmte Geschäftsverbindung der Beteiligten bezeichnet, denen die zu sichernde Forderung angehören soll, ist diese B e z e i c h n u n g de r F o r d e r u n g mindestens durch Bezugnahme auf die Bewilligung in d a s G r u n d b u c h a u f z u n e h m e n " . Der Richter kann es mit dem Formularwortlaut nach Belieben halten; gebraucht er die Worte des gesetzlichen Formulars, so ist er jedenfalls gegen Regreß­ ansprüche gedeckt. Im m er aber m u ß man sich der Worte „unt er B e z u g ­ na h me auf die ( E i n t r a g u n g s ) B e w i l l i g u n g " bedienen; ein Vermerk, daß auf die U r k u n d e vom . . . Bezug genommen wird, reicht nicht aus (K.G. 31. 12.00). S oll ein u n d d a s s e l b e auf mehreren Blättern eingetragen werden, so braucht man es nur e i n m a l zu schreiben; man verfügt dann etwa so: 1. Einzutr. a. d. Tab. I I I 1 Bl. 400 i. Grdb. 2. I n s . dasselbe B l. 405 I I I 2, 407 I I I 7 u. 509 I I I 4 i. Grdb. Der Richter ist kein Schreiber und braucht sich mit unnötiger Schreiberei nicht zu befassen! NB. Wenn, wie so oft, schwi eri ge R e c h t s f r a g e n auftauchen, handelt der Richter vorsichtig, wenn er neben der Verfügung kurz notiert, w e s h a l b er so und nicht anders entschieden habe, z. B. in ff. Form: „NB. D er Antrag ist für zulässig erachtet in Übereinstimmung mit X.Kommentar zur G.B.O. Seite" (oder „mit der Entsch. des . . . Gerichts Bd. S ." ). Dann hat er fundatam juris intentionem und braucht Regreß­ ansprüche nicht befürchten; nur darf er nicht gegen den kl a r e n W o r t ­ l a u t der Gesetze verstoßen oder sonstige offenbar grobe Versehen sich zu Schulden kommen lassen. Wenn er z. B. eine Hypothek auf dem verkehrten. Blatte einträgt, schützen ihn alle Kommentare nickt. Löwe n h er r , Verfügungen tn Grundbuchsachen.

2

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Erster Teil. Allgemeines. 9. D ie Eintragung im Grundbuche.

Diese hat der Gerichtsschreiber in Gemäßbeit der richterlichen Verfügung vorzunehmen. D as Eingetragene ist vom Richter und vom Gerichtsschreiber zu unterschreiben. D ie Eintragung m u ß d a t i e r t sein. D e r T a g d e r E i n ­ t r a g u n g , nicht der der Verfügung oder der Unterzeichnung ist hineinzusetzeu. D as Datum ist besonders wichtig für das Rangverhältnis der in verschiedenen Abteilungen eingetragenen Rechte. Um sich vor Gefahr zu schützen, die namentlich dann vorhanden ist, wenn die Eintragungen nicht am Tage der Verfügung erfolgen können und wenn inzwischen auf neue eilige Anträge verfügt werden muß — z. B .: Am 1. A pril mittags ist eine Hypothek­ eintragung verfügt; einige Stunden später läuft der Antrag ein, den Konkursvermerk einzutragen, der am 2. A pril erledigt w ird; die E in ­ tragung wird am 3. April, aber mit g l e i c h e m Datum vorgenommen! — kehren sich viele Richter an die lediglich instruktionelle Vorschrift des § 45 G .B .O . nicht und setzen selbst den Tag der V e r f ü g u n g in die Eintragungsformel. Dann ist ein Versehen ausgeschlossen; in obigem Beispiele wäre dann die Hypothek vom 1., der Konkursvermerk vom 2. A pril datiert. Dieses Verfahren kann als ganz unbedenklich angesehen werden, wenn die Eintragung noch am Tage der V e r f ü g u n g erfolgt. Den Vorzug der Sicherheit hat es zweifellos. Beim K o l l a t i o n i e r e n sei der Richter ganz besonders vorsichtig, auch bei der gleichzeitig vorzunehmenden Prüfung und Unterzeichnung des Hypothekenbriefentwurfes! H y p o t h e k e n b r i e f e liest man am besten allein an der Hand der Tabelle. S o entdeckt man etwaige Versehen eher als beim lauten Vorlesen zu Zweien. Ebenso muß man genau prüfen, ehe man eine beglaubigte Abschrift unterschreibt. I n einem mir bekannten Falle war in der Abschrift die Eintragung des Cessionars unterblieben. I m Zwangsversteigerungsverfahren erhielt er keine Nachricht und hatte auch sonst von dem Verfahren nichts gehört. E r konnte deshalb seine Rechte nicht wahrnehmen und erhob Negreßansprüche. Auf einem Blatte waren 18 Hypotheken gelöscht, über die neue 19. wurde ein B rief aus­ gestellt mit der Angabe, daß keine Post vorgehe. E s war aber übersehen, daß die Post N r. 2 nicht gelöscht war und daß tatsächlich nur Nr. 1, 3 — 18 nicht mehr bestanden. Der Gläubiger erlitt Schaden und klagte. Diese Beispiele mahnen zur Vorsicht! 10. Die Behandlung unrichtiger oder unzulässiger E intragungen (§ 54 G .B.O .). W e n n eine unrichtige E i n t r a g u n g e r f o l g t , also das Grundbuch unrichtig geworden ist, so ist ein Wi d er s pr u ch von A m t s we gen ein­ zutragen. Die Eintragung erfolgt in Abt. II u. III in der Spalte Ver­ änderungen neben dem eingetragenen Rechte, wenn der Widerspruch aber

10. Die Behandlung unrichtiger oder unzulässiger Eintragungen.

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gegen eine E intragung in Abt. I gerichtet ist in der Hauptspalte der Abt. I I (§ 14 V. v. 20. 11. 99). M it Ausnahme des in § 42 Abs. 1 Satz 2 vor­ gesehenen Falles, bedarf es bei Eintragung des Widerspruches der V o r­ legung des Hypotheken- usw. Brieses, zu dessen Einreichung der Richter unter Androhung von Geldstrafen auffordert (§ 62 G .B .O .). D er W ider­ spruch ist auf dem B riefe zu vermerken. D er Widerspruch richtet sich gegen eine Un r i c h t i g k e i t des G rund­ buches. z. B . es sind statt 1000 Mk. nur 100 Mk. eingetragen oder der Eigentum sübergang ist auf einem verkehrten B latte eingetragen. Is t die E intragung noch nicht ausgeführt, so verfügt man kurzweg die Nichtein­ tragung und verfügt zugleich in richtiger Weise auf den eingegangenen A ntrag. I s t aber schon eingetragen, so trage man schleunigst einen Wlderspruch ein, bei dem aber der Name desjenigen, für den eingetragen w ird und der zu sichernde Berichtigungsanspruch zu vermerken ist. D ie Bezug­ nahme auf eine Urkuude ist unzulässig (R 4 S . 322). E in Widerspruch kann nicht gegen einen Widerspruch oder eine Vormerkung eingetragen werden (R 2 S . 243, a. M . Fuchs S . 186). D as gesetzliche F orm ular enthält leider kein Beispiel einer W iderspruchseintragung von A m ts wegen. Folgender Vermerk z. B . dürfte ausreichen bei der Buchung des E igen­ tüm ers auf dem unrichtigen B latte: „Widerspruch gegen die E intragung des N. zur Erhaltung der Rechte des bisher eingetragenen Eigentüm ers Z . V on A m ts wegen eingetragen für Z . am . . . " Gleichzeitig verfügt man die Eintragung des N . auf dem richtigen B latte, neue Benachrichtigungen und zwar wegen gerichtsseitiger unrichtiger Behandlung der Sache gebührenfrei. I s t ei ne E i n t r a g u n g inhaltlich u n z u l ä s s i g , z B . eine Z w angsHypothek über 250 Mk.. die Eintragung der M iete, des Ankaufsrechtes, so ist von Am ts wegen zu löschen und zwar in S palte Löschungen „als unzulässiger E intrag von A m ts wegen gelöscht am . . M it dem Hypothekenbriefe ist wie oben zu verfahren; neue Benachrichtigungen und Abweisung des A ntrages bat man gleichzeitig zu verfügen. I s t noch nich t e i n g e t r a g e n , so verfügt man Nichteintragung und durch Beschluß Abweisung des A ntrages. I n beiden Fällen ist das „von A m ts wegen" nicht dabin zu verstehen, daß m au nur so und nicht auch auf Parteianregung verfahren dürie. Letzteres ist durchaus zulässig (T uruau-Förster Bd. 2 S . 296 ff ), die Anregung kann dem Richter nur willkommen sein. Von den Widersprüchen, die a u f G r u n d p r o z e ß r i c h t e r l i c h e r A n o r d n u n g einzutragen sind, ist an anderer Stelle die Rede

Zweiter Teil.

Die Eintragungen. Die Eintragungen im Bestandsverzeichnisse des neuen Formulars sind dort so verständlich, daß wir hier nicht weiter darauf einzugehen brauchen. Wer das a lte F orm ular! gebrauchen muß, hüte sich, bei Parzellierungen vor Unternummern, also z. B. von Parzelle lfde. Nr. 2 eine neue fortlaufende Nr. 2 a zu bilden; er kommt damit in Verlegenheit, wenn er 2 a zu par­ zellieren hat. Vielmehr ist stets eine neue fortlaufende Nummer zu geben, unter der man die Herkunft vermerkt, z. B. lfde. Nr. 4 und 5, um anzu(2)

(2)

deuten, daß diese beiden Nummern 4 und 5 aus 2 entstanden sind. Muß man nach einem alten Blatt Formular II übertragen, so behält man die Bezeichnung „Nach Bd. . . . A r t i k e l . . . übertragen" bei; überträgt man aber nach einem alten Blatte Formular I oder auf ein Blatt deS neuen Formulars, so muß es immer „Nach B d .. . . B l a t t . ..." beißen. Sind sämtliche Parzellen abgeschrieben, so ist das B l a t t zu schließen. Dies geschieht durch einen Schließungsvermerk, der in der Aufschrift, am Schlüsse der Eintragungen in beiden Abschnitten des Bestandsverzeichnisses und in den drei Abteilungen eingetragen wird. I n dem auf die Auf schr i f t zu setzenden Vermerk ist der G r u n d der Schließung anzugeben. Beispiel: „Wegen Abschreibung (oder „Ausscheidung" s. u.) des ganzen Bestandes gegen weitere Eintragung geschlossen a m . . .". An den übrigen Stellen genügt der Vermerk: „Geschlossen am . . Die Schließungsvermerke sind vom Richter und Gerichtsschreiber zu unterschreiben.

I. Eintragungen In Abteilung I. Vorbemerkungen. 1. Jeder, der Subj e kt eines Rechtes sein kann, kann auch als Eigen­ tümer in das Grundbuch eingetragen werden. Der Einzelkaufmann kann nur unter seinem Na me n, nicht mit seiner F i r m a als Eigentümer ein­ getragen werden (E 6 S . 504).

I. Eintragungen in Abteilung I.

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2. Werden mehrere Personen eingetragen, so muß das Rechtsver­ hältnis (Gütergemeinschaft. Erbgemeinschaft usw.) oder das Beteiligungs­ verhältnis (jeder zu einem D ritte l beteiligt usw.) angegeben werden (§ 48 G .B .O .). 3. Ehegatten, welche vor 1900 ohne Errichtung eines Ehevertrages geheiratet haben und deshalb einen urkundlichen Nachweis über ih r Güterrecht nicht erbringen können, werden ih r e r A n g a b e entsprechend ein­ getragen. Leben sie in einem Güterstande, der auch v o r 1900 n u r durch E h e v e rtra g begründet werden konnte, so müssen sie letzteren vorlegen. Bei Ehen, die nach 1900 geschlossen sind, ist bei a lle n v o n d er gesetz­ lichen V e rw a ltu n g s g e m e in s c h a ft a b w eichenden G ü te rs tä n d e n der Nachweis des Eherechtes durch einen A u s z u g a u s dem G ü te rre c h ts re g is te r zu erbringen und, fa lls die Eintragung dort unterblieben ist, der Ehevertrag vorzulegen (s. aber S . 12 e). Bei der Eintragung von Ehegatten, die vor 1900 geheiratet haben, ist der ü b e rg e le ite te Güterstaud des B .G .B . (P r.A .G . A rt. 4 3 ff.) anzugeben, z. B . „A . und seine Ehefrau M a rie geb. B . zu B onn in übergeleiteter Fahrnisgemeinschaft". S o ll eine E h e fr a u als in Gütertrennung lebend eingetragen werden, so ist der Nachweis wie oben angegeben, zu erbringen. 4. Wenn Aktiengesellschaften, offene Handelsgesellschaften, Genofsenschaften usw. auflassen oder durch Auflassung erwerben, so ist die Befugnis der Vertreter, welche mitwirken, durch Negisterauszug nachzuweisen (s. o. S . 12 e). 5. Juristische Personen, die in P re u ß e n ihren Sitz haben, müssen bei der Auflassung die staatliche G e n e h m ig u n g vorlegen, fa lls der W ert des Grundstückes 5000 M a rk übersteigt. Dies g ilt n ic h t fü r die zu N r. 4 genannten Gesellschaften usw., n ic h t fü r juristische Personen des öffentlichen Rechts, n ic h t fü r Familienstiftungen (s. A rt. 7 § 1 A .G . z. B .G .B .). S t ä d t e bedürfen zu V e r k ä u fe n — nicht zu Käufen — der Genehmigung des Bezirksausschusses, Landgemeinden der Genehmigung des Kreisausschusses. — A u s lä n d is c h e juristische Personen bedürfen zum Erwerbe von Grundstücken stets staatlicher Genehmigung ohne Rücksicht auf den Wert. Solche, die in einem a n d e re n B u n d e s s ta a te ihren Sitz haben, nur wenn der W ert 5000 M k. übersteigt (A rt. 7 § 2 n. ci. O.). 6. F ü r Minderjährige, die unter V o rm u n d s c h a ft stehen, ist nach § 1821 N r. 1 und 4 B .G .B . die Genehmigung des V o rm u n d s c h a fts ­ g e ric h te s beizubringen. (Dies g ilt auch fü r g r o ß jä h r ig e bevormundete Personen!) Steht der M inderjährige unter e lte r lic h e r G e w a lt, so ist die gerichtliche Genehmigung n u r zur V e rä u ß e ru n g eines Grundstückes erforderlich (§ 1643 B .G .B .). 7. Leben Ehegatten in Gütertrennung oder gehört das Grundstück zum Borbehaltsgute, so ist die F r a u a lle in zur Verfügung befugt, in

22

Zweiter Teil.

D ie Eintragungen.

allen anderen Fällen bedarf sie der Zustimmung des M a n n e s . Nach § 1445 B.G .B. ist die Zustimmung der F r a u erforderlich, wenn allge­ meine Gütergemeinschaft oder Errungenschaftsgemeinschaft besteht. Für das ehemalige rh e in p reu ß isch e G e b ie t des C. c. ist § 4 Art. 56 A.G. z. B .G .B . zu beachten! Danach kann der M ann stets a lle in handeln, wenn er es vor 1900 durfte. 8. Die Vertretung beider Teile durch denselben Bevollmächtigten ist zulässig, § 181 B.G .B . 9. Von der Regel, daß eine Eintragung nur erfolgen soll, wenn derjenige, dessen Recht durch sie betroffen wird, als der Berechtigte ein­ getragen ist (§ 40 G .B.O .) gibt es eine wichtige Ausnahme. Der Erbe des eingetragenen Berechtigten kann auflassen (Hypotheken löschen lassen und cedieren, nicht minder auch Rechte aus Abt. II), ohne im Grundbuche eingetragen zu sein. (Will er das Grundstück belasten oder Ä n d e ru n g e n eingetragener Rechte eintragen lassen, so ist seine zuvorige oder gleichzeitige Eintragung als Eigentümer erforderlich.) Diese Ausnahme (§ 41 G.B,O.) gilt auch für den Erbeserben. D as Kammergericht hat seine entgegen­ gesetzte Ansicht aufgegeben. E s ist auch sonst zulässig, daß jemand aufläßt, ohne eingetragen zu sein. S o hatte A an B aufgelassen und in demselben Akte B in Gegenwart des A an C. C wurde eingetragen ohne zuvorige Eintragung des B, weil der eingetragene A, der B e rech tig te, in die weitere Auflassung an C gewilligt hatte (R .G . Bd. 54 S . 368). M an beachte, daß im § 873 Abs. 1 B.G .B . nicht die Einigung des e i n ­ g e t r a g e n e n Berechtigten und des anderen Teiles, sondern nur des Be­ rechtigten und des a n d e r e n Teiles, ohne Rücksicht darauf, ob er ein­ getragen ist oder nicht, gefordert wird, und daß § 40 G.B.O. nur eine O r d n u n g s v o r s c h r i f t enthält, deren Verletzung keine materiellrechtlichen Nachteile zur Folge hat. Auch a u f § 185 B.G .B . sei nachdrücklichst h i n g e w i e s e n . Der G r u n d b u c h r i c h t e r aber, welcher selbst die Auf­ lassung entgegennimmt, handelt vorsichtig, wenn er (abgesehen vom § 41) tunlichst klare Verhältnisse zu schaffen sucht. 10. Die Auflassung besteht in der bei gleichzeitiger Anwesenheit beider Teile vor dem Grundbuchamte abzugebenden Erklärung des Veräußerers, daß die Eintragung des Erwerbers bewilligt werde und des Erwerbers, daß er seine Eintragung beantrage. Die Auflassung, welche weder bedingt noch betagt sein darf, ist die nach § 873 B .G.B. erforderliche Einigung. I s t der eine Teil zur Auflassung verurteilt, so muß der andere unter Vorlegung des rechtskräftigen Urteils seine Eintragung vor dem Grundbuch­ amte beantragen; aus einem vorläufig vollstreckbaren Urteile wird nur eine V o r m e r k u n g zur Erhaltung des Rechtes auf Auflassung eingetragen. 11. Die A u f l a s s u n g eines ziffernmäßig angegebenen Anteils am Grundstücke ist gestattet. Der z. B. zu einem Viertel als beteiligt ein

I. Eintragungen in Abteilung I.

23

getragene Miteigentümer kann diesen Anteil auflassen. S in d aber mehrere Eigentümer zu u n g e t e i l t e r (E rb- usw.) G e m e i n s c h a f t eingetragen, so ist eine Auflassung a u s g e s c h l o s s e n . Ein M i t e r b e kann seine Be­ teiligung ant Grundstück veräußern und den Erwerber durch Auflaffung an seine Stelle setzen, wenn er aus ihn seinen Anteil am Nachlasse über­ trägt; über den A n t e i l an einem e i n z e l n e n N a c h l a ß g e g e n s t a n d e kann er n ic h t verfügen (§ 2032 B .G .B .) 12. Wird ein Teil eines Grundstückes veräußert, so muß der Teil vom Katasteramt vermessen, mit neuer Parzellenbezeichnung versehen und auf einer Karte und dem zu erteilenden Auszuge aus der Grundsteuer­ mutterrolle dargestellt werden. Die Auflassung hat dann zur Folge, daß die neue Parzelle auf ein anderes B latt übertragen wird (Näheres s. u.). Kintraguugsforrnekn und Verfügungen. a) Auflassung an einen Einzelnen. D ann ist in Abt. I Sp. 1 unter lfde. Nr. . . . (S p . 2) einzutragen: Apotheker Fritz M üller zu Cöln. I n Spalte 3 : „Aufgelassen am 5. und eingetragen am 6. Ja n u a r 1904." Unterschriften.*) b) Auflaffung an mehrere Personen. Apotheker Fritz M üller und seine Ehefrau Agnes geb. M eier, beide zu Cöln, in übergeleiteter Fahrnisgemeinschaft, oder jeder zur Hälfte beteiligt. Aufgelassen usw. wie oben. Vers. Einzutr. a. d. Tab. (oder „ex tab.a) I Nr. ... i. Grdb. B l. ... B eg l. Abschrift a. a. oder die Abschr. a. a. Nachr. bisher. Eigent. „ Erwerber; Kosten. „ dingl. Berecht. „ Katasteramt. I m Falle 2 : Akt an N otar, Quittung. oder 7. Akt an Notar, Q uittung. Kosten.

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.

0 Der Raumersparnis halber ist nur an einigen Stellen an­ gegeben, wo die Grundbuchbeamten zu^unterschreiben haben. Man muß ü ber al l unterschreiben, mit Ausnahme der E i n t ra g u n g e n im Bestandsverzeichnisse Sp. 1—10.

24

Zweiter Teil. Die Eintragungen. oder 7. Kosten vom Erwerber und Verkäufer je zu V2 usw., je nach Antrag. C. 4 ./1 .0 4 .1) N.

Nr. 2 trifft nur im Gebiete des Rheinischen Rechts zu, wo die Notare die Auflassung aufnehmen können; für die andern Gebiete fällt N r. 2 fort. weil das Originalprotokoll bei den Grundakten bleibt und. darauf verfügt wird.

c) Auflassung eines Anteils an Fremde und an Miteigentümer. Eingetragen sind unter Nr. 2 drei Personen in folgender Weise: 2. a) Fritz M ü l l e r , b) Karl S c h m i d t , c) Heinrich P ü tz , alle in Cöln, jeder zu Vs1. Heinrich Pütz überträgt seinen Anteil an K a r l M e y e r a u s B e r l i n . Dann schreibt man in Spalte 1, nachdem c) Heinrich Pütz rot unterstrichen ist: c) Karl Meyer, Kaufmann in Berlin und in S p . 3: Der Anteil des zu c) eingetragenen Heinrich Pütz ist am 4. Jan u ar 1904 dem Karl Meyer aufgelassen. Eingetragen am 5. Januar 1904. 2. Wenn S c h mi d t und Pütz ihre Anteile auf M ü l l e r übertragen, werden die Namen der ersteren und das Beteiligungsverhältnis rot unter­ strichen. Eintrag in Sp. 3: M üller ist als A l l e i n e i g e n t ü m e r eingetragen am 5. Januar 1904 auf Grund der Auflassung vom 4. Jan u ar 1904. 3. P ütz überträgt seinen Anteil auf K a r l Schmi dt . Dann wird die Eintragung ,,c) Heinrich Pütz, jeder zu Vs" rot unterstrichen und darunter geschrieben: „Schmidt zu 2/s, M üller zu V3 beteiligt." I n S p . 3: Zu dem Anteil des Pütz au Schmidt aufgelassen am 4. und eingetragen am 5. Ja n u a r 1904. Zu 1—3: Verfügung wie oben zu a.

d) Auflassung an Aktien-, Handels- usw. Gesellschaften, Genossen­ schaften usw. S p . 1: „Die Aktiengesellschaft unter der Firma Lburger Aktienbrauerei zu Lburg" oder 2) Ma n kann auch Cöln 4 . 1 . 0 4 schreiben. I m F o l g e n d e n w i r d d i e s e r K. A.G. V e r m e r k nicht w i e d e r h o l t .

I. Eintragungen in Abteilung I.

26

Sp. 1: „Die Volksbank zu N. eingetragene Genossenschaft mit be­ schränkter Haftpflicht" usw. Sp. 3: wie oben. Vers. wie zu a. e) Auflassung an die juristischen Personen des § 90 G .B .O ?) (Stadtgemeinden, Fiskus usw.) Wenn der Veräußerer ein Grundbuchblatt hat und der Erwerber auf letzterem als neuer Eigentümer eingetragen werden soll, bietet der Fall nichts von dem oben Bemerkten Abweichendes. Anders aber, wenn beantragt wird, das Grundstück a u s dem Gr undbuc he auszuscheiden. Dies ist nur zulässig, wenn das Grundstück Hypotheken- und lastenfrei ist oder gleichzeitig wird. Dann ist beim alten Formular I in Spalte Ab­ schreibungen des Titelblattes, bei Formular II in Spalte Abschreibungen der Abt. I, im neuen Formular im Bestandsverzeichnis S p. 14 folgendes einzutragen: „Parzelle 16 Flur 4 ist dem Landkreise X. zu Straßenbauzweckeu aufgelassen am 11. und hier ausgeschieden am 12. Jan u ar 1904.“ Unterschriften. Vers. 1. Einzutr. ex tab. Titelbl. (oder Abt. I oder Bestandsverzeichnis, s. o.) Sp. Abschr. i. Grdb. Bl. ... 2. Nachr. Erwerber. 3. „ Veräußerer. 4. „ Katafteramt. evtl. 5. Die Abschrift a. a. 6. Auslagen vom Erwerber einfordern, Gebühren außer Ansatz. f ) Eigentumserwerb auf Grund eines Urteils. Wenn der eine Teil zur Auflassungserklärung verurteilt ist, muß der andere Teil v o r dem Gr u n d b u c h a mt e unter Überreichung der Aus­ fertigung des Urteils seine Eintragung beantragen. E in bloß beglaubigter Antrag genügt nicht! I s t das Urteil nur vorläufig vollstreckbar, so wird nur eine V o r m e r k u n g zur Erhaltung des Rechtes auf Auflassung in Abt. II eingetragen. Beispiel: 2. Apotheker Fritz Müller zu Cöln. I n S p. 3: Auf Grund des rechtskräftigen Urteils des Landgerichts Bonn vom 2. Jan u ar 1904 und des Antrages vom 3. ein­ getragen am 4. März 1904. ___________ Unterschriften. 0 S. ö. Pr. Berord. v. 13. 11. 99 Art. 1 u. Allg. Vers. v. 20.11. 99 § 8 Abs. 5 Nr. 2.

Zweiter Teil.

26

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.

Die Eintragungen.

V erf. Einzutr. ex tat). I 2 i. Grdb. B l. . . . Nachr. früh. Eigent. „ Erwerber. Kosten. „ hingt. Berecht. „ Katasteramt. Begl. Abschr. des U rteils a. a. D as U rteil an M ü lle r. Q uittung.

g) Eigentumserwerb durch Zuschlagsbeschluß. Es genügt das Ersuchen des m it dem Zwangsversteigerungsversahren betrauten Richters, welches den Vorschriften des § 48 G .B .O . und § 130 Z w .G . genügen muß. (Häufig gehen schon vor dem Ersuchen Anträge zu den Akten ein, namentlich Hypothekeintragungsgesuche, deren Wiedervorlage man bis zum Eingang des bez. Ersuchens verfügt. Nach § 130 Z w .G . sind zunächst die int Ersuchen angegebenen Eintragungen zu vollziehen; die andern haben stets den Rang nach diesen! P ra e s e n ta tn m beachten, fa lls mehrere Anträge eingegangen sind!) 2.

Beispiel: Heinrich M ayer, Kaufmann in Hannover. Sp. 3: Eingetragen am 4. M ä rz 1904 auf G rund des Zuschlags­ beschlusses i) des Amtsgerichts Cöln Abt. I I 1 vom 10. Februar 1904.

V .2) 1. Einzutr. ex tab. I 2: Grdb. B l. . . . 2. Nachr. der Zwangsverst.-Abt. 3. „ den (noch Vorhand.) dingl. Berecht. 4. „ Vorbesitzer. 5. „ Ersteher. Kosten. 6. „ Katasteramt. [N B . D a regelmäßig das^Ersuchen sich auch auf Löschungen in Abt. I I und I I I erstreckt, kann man alles in e in e r V e r f . z u s a m m e n fa s s e n und fügt dann unter 2. hinzu: 2. Z u löschen ex tab. I I 1 und 2 und I I I 4 — 11 t. Grdb., int übrigen wie oben.] h ) Erwerb durch Enteignung. S . a. (5.43. D e r Bezirksausschuß spricht die Enteignung durch Beschluß aus und ersucht das Grundbuchamt, den Eigentumsübergang int G rund­ buche zu vermerken. Dies darf erst geschehen, wenn die Z u s t e llu n g des 0 § 10 Nr. 3 Verf. v. 20. 11. 99. 3) Auf das Ersuchen zu setzen.

I. Eintragungen in Abteilung I.

27

Beschlusses nachgewiesen oder wenigstens in dem Ersuchen mitgeteilt ist. Nun ist zu prüfen, welche Anträge von seiten des Berechtigten vorliegen. Oft wird er beantragen, das Grundstück aus dem Grundbuche auszu­ scheiden (s. S . 25 e), oder es auf das B latt zu übertragen, wo sein sonstiger Grundbesitz eingetragen ist. M an beachte, daß das Ent.Ges. keinen Anhalt dafür gibt, wie die Eintragung erfolgen soll. E s ist deshalb zweckmäßig, wenn der Erwerber keinen Antrag gestellt hat, ihn mit kurzer Frist zur Stellung eines solchen anzuregen; ein Zwang ist nicht zulässig. Wird kein Antrag gestellt, so kann man auch einen Widerspruch in Abt. II eintragen (Turnau-Förster II S . 551). Auf die Belastungen in Abt. II und III ist Rücksicht zu nehmen. Eintragungsformel: a) B e i Ü b e r t r a g u n g a u f e i n a n d e r e s B l a t t . I m Bestandsverz. des Blattes des E r w e r b e r s (B latt 1) wie lfde. Nr. 4 des ges. Form ulars Spalte 1—12. I n Abt. I S p . 2 und 3 : 4. Auf G rund des Enteignungsbeschlusses des Bezirksausschusses zu Cöln vom . . . eingetragen am . . . I m Bestandsverz. des b i s h e r i g e n Eigentümers S p . 14 B latt 2 N r. . . . Nach Saiib I B latt 1 des Grundbuches von Cöln übertragen am . . . B. 1. Einzutr. B l. 2 Bestandsverz. S p. 14. 2. „ B l. 1 „ S p . 1 - 4 2 und Abt. I Nr. 4. 3. Nachr. Eigent. 4. „ Erwerber. 5. „ Bezirksaussch. 6. „ Katasteramt. 7. „ diugl. Berecht. des B l. 2. 8. Anl. a a. b) B e i A u s s c h e i d u n g : (s. S . 25, e.) „Auf G rund des Enteignungsbeschlusses des Bezirks­ ausschusses zu Cöln vom . . . auf die Stadtgemeinde Cöln über­ gegangen und hier ausgeschieden am . . . B. 1. Einzutr. ex tab. Bestandsverz. S p . 14 B latt 2 i. Grdb., im übrigen wie oben 3 —8. i) Erwerb durch Erbgang.

N a c h w e i s d e s E r b r e c h t s e r f o r d e r l i c h ! (§ 36 G.B.O .) I n der Regel ist ein E r b s c h e i n vorzulegen. Beruht die Erbfolge auf einer

28

Zweiter Teil. Die Eintragungen.

l e t z t w i l l i g e n V e r f ü g u n g , die in e i n e r ö f f e n t l i c h e n U r k u n d e enthalten ist (was beim Erbvertrag immer der Fall ist), so muß die Ver­ fügung und das Protokoll über die Eröffnung der Verfügung in A u s ­ f e r t i g u n g vorgelegt werden, falls nicht das Gericht im Besitze der Originale ist; dann genügt die Bezugnahme darauf. Ein Erbschein ist dann n u r zu fordern, wenn das Testament usw. nicht genügend sichere Aus­ kunft erteilt, z. B. „meine vier Kinder" ohne Namensbezeichnung eingesetzt sind. D e r G r u n d b u c h r i c h t e r b a t d a s T e s t a m e n t usw. nach F o r m und I n h a l t zu p r ü f e n und bei Bedenken die Eintragung abzu­ lehnen. Liegt nur ein P rivattestam ent vor, so ist i m m e r ein Erbschein beizubringen. Der Richter darf nicht, l e di gl i c h um sich zu decken, neben dem Testamente einen Erbschein fordern, es müssen vielmehr triftige Gründe für die Forderung vorliegen. D a s T e s t a m e n t v o r dem G e m e i n d e v o r s t e h e r § 2249 B.G .B. ist eine öffentliche Urkunde im Sinne des § 36 G.B.O. Vermächtnisnehmer erwerben ein Grundstück resp. den Anteil daran nicht durch letztwillige Verfügung, sondern nur auf Grund der A u f ­ l a s s u n g von seiten des beschwerten Erben. Auch für den Erbschaftskäufer ist A u f l a s s u n g erforderlich. — Der übergangene Pflichtteilsberechtigte bleibt, da er nur einen Geldanspruch hat (§ 2303 B.G.B.), außer Betracht. S oll die fortgesetzte Gütergemeinschaft eingetragen werden, so genügt (ist aber auch erforderlich) das Zeugnis des Nachlaßgerichtes über die Fort­ setzung derselben (§ 1507 B.G.B.). Is t ein Testamentsvollstrecker ernannt, so genügt die Vorlage des Testamentes nebst Eröffnungsprotokoll, w e n n d a s T e s t a m e n t ei n in ö f f e n t l i c h e r Ur k u n d e e r r i c h t e t e s ist u n d der urkundliche Nachweis der An n a h me des Amts seitens des Testamentsvollstreckers. Andernfalls — und namentlich auch, wenn der Grundbuchrichter Bedenken bat (f. o.) — ist ein Z e u g n i s d e s N a c h l a ß g e r i c h t s beizubringen (§§ 2364, 2368 B .G .B ., R 5 S . 431) Der Antrag auf Eintragung des Erben oder der fortgesetzten Güter­ gemeinschaft ist an die Vorschrift des § 29 G.B.O. n ic h t gebunden, wenn Erbschein oder (und) Testament oder die gen. Bescheinigung des Nachlaßgerichts beiliegen (§ 30 G.B.O.). Der Erbe kann über die Gegenstände nicht verfügen, welche der Verwaltung des Testamentsvollstreckers unterliegen (§ 2211 B .G .B .). Der Erbe kann seine Eintragung im Grundbuche rächt beantragen; dies ist vielmehr Sache des Testamentsvollstreckers. Der Erbe ist somit durch das Vorhandensein des Testamentsvollstreckers in seiner Versügungsfähigkeit beschränkt, und deshalb ist ersteres in Abt. II nach § 53 G.B.O. einzutragen. Voraussetzung ist hier, daß der oder die Erben als solche eingetragen werden. Da genügt der einseitige Antrag des Testamentsvollstreckers. S o ll aber das Grundstück auf einen oder einige Miterben umgeschrieben

I. Eintragungen in Abteilung I.

29

werden, so müssen diese mitwirken, d. h. es ist A u f l a s s u n g erforderlich (R 2 S . 42). Wie weit die Befugnisse des Testamentsvollstreckers reichen, ist aus dem Testamente oder aus der Bescheinigung des Nachlaßgerichts zu entnehmen, welche die Grenzen der Befugnisse bezeichnen muß. 1. E s ist ein E r b e v o r h a n d e n : Eintragungsformel: S p . 1. Heinrich Schmidt, Klempner zu Bonn. S p . 3. Eingetragen am 18. M ärz 1904 auf Grund des Erbscheines des Amtsgerichts Cöln vom 3. November 1903 oder Eingetragen auf Grund des Testaments vom . . . am . . . oder Eingetragen auf Grund des Testaments vom . . . und des Erbscheines des A.G. Cöln usw. . . . am . . . oder Eingetragen auf Grund des notariellen Erbvertrages vom . . . am . . . 2. E s s i n d mehrere E r b e n v o r h a n d e n . Eintragsformel'. a) Heinrich Schmidt, b) Gustav Schmidt, c) Otto Schmidt, alle drei Kaufleute in Cöln in ungeteilter Erbgemeinschaft. S p. 3. Eingetragen usw. wie zu 1. S p . 1.

3. D ie E h e l e u t e s i n d e i n g e t r a g e n , d e r Ü b e r l e b e n d e s o l l m i t d en K i n d e r n e i n g e t r a g e n w e r d e n . Beispiel: 1. Kaufmann Karl Schmidt und seine Ehefrau M arie geb. M üller zu Cöln, in Gütertrennung. D ann werden die Worte „und seine Ehe­ frau M . geb. M ., in Gütertrennung" rot unterstrichen und es wird folgen­ des nachgetragen: „und seine Söhne a) Heinrich Schmidt usw. wie oben in ungeteilter Erbgemeinschaft," oder „letztere drei je zu einem Achtel. K arl Schmidt zu fünf Achteln beteiligt. Eingetragen usw." wie oben.

Zweiter Teil.

30

Die Eintragungen.

4. D i e f o r tg e s e tz te G ü t e r g e m e in s c h a f t ist einzutragen. D a n n trä g t man ein: S p . 1 unter N r. 2 : W itw e des Kaufm anns K a rl Schm idt, M a rie geb. M ü lle r zu C öln in fortgesetzter Gütergemeinschaft m it ihren K in d e rn : a) Heinrich Schmidt, b) usw. . . . S p . 3. Eingetragen am 4. J a n u a r 1904 auf G ru n d nisses des Amtsgerichts

C ö ln

A b t.

V 6

des Zeug­

als

Nachlaß-

gerichts vom 18. Dezember 1903. V e rfü g u n g zu 1 — 4 : 1. E in zu tr. ex tab. 1 N r. . . . i. G rd b . B l. . . . 2. B g l. Abschr. des Testaments (E rbvertrages usw.) a. a. 3. A n tra g a. a. 4. Nachr. Eigent. Kosten. 5.



dingl. Berecht.

6.



Katasteramt.

7. Erbschein und Testament an Antragsteller, Q u ittg . (Erbsch. befindet sich bei A bt. V 6 N r. 543/03.) [ 3 f t der Erbschein von einem a u s w ä r t i g e n Gerichte ausgestellt, so muß man eine beglaubigte Abschrift zu den Asien verfügen, sonst genügt der vorstehende H in w e is auf die Elbscheinsakten.) oder 7. B escheinig, des Nachlaßger. (über die fortges. G .G .) a. a. 5. Eintrag un g

von Erben auf A ntrag des Testamentsvollstreckers

(s. S . 2 8 ). Diese setzt voraus, daß das Grundstück der V erfügung des letzteren unterlieg:.

Gleichzeitig

m it

der

E in tra gu ng

des

Erben ist in

A b t. I I

(§ 11 Abs. 1 N r. 2 A llg . V . v. 20. 11. 99) das Vorhandensein des Testaments­ vollstreckers einzutragen. D e r E r b e ka n n d a n n , so lange der Testaments­ vollstrecker

eingetragen

ist,

keine

d in g lic h e

V e rfü g u n g

über

das

Grundstück treffen. E intragungsform el: S p . 1. Fritz M ü lle r, K aufm ann in C ö ln. S p . 3. Eingetragen am 10. J a n u a r 1904 auf G rund des Antrages des Testamentsvollstreckers vom 9. J a n u a r 1904. A b t. I I N r. 1: Der

Rentner

F ranz

S chm idt

zu B o n n

ist

Testaments-

I. Eintragungen in Abteilung I.

31

Vollstrecker bezüglich des Testaments des K aufm anns Otto M ü lle rs zu C öln. Eingetragen am 10. J a n u a r 1904. B. 1. E inzutr. ex tab. I 2 und I I 1 i. G rdb. B l___ 2. Nachr. Eigent. 3. „ Testamentsvollstr. Kosten! 4. „ dingl. Berecht. 5. „ Katasteram t. 6. Begl. Abschr. des Erbscheins und der Testamentsvollst.-Bescheinigg. a. a. (oder bei Abt. V 6 N r. 604/03 und 20/03). 7. Bescheinigungen zu 6 an Antragsteller, Q uittg. 6. Die Eintragung des Borerben (§ 52 G .B .O .). D ie N a c h e r b e n sind namentlich zu bezeichnen; sind die N am en aus dem Testamente nicht oder nicht genau festzustellen, so kann der G rund­ buchrichter einen Erbschein (§ 36 G .B .O .) fordern (E 5 S . 237). Die E intragung des V o r e r b e n erfolgt wie die Eintragung eines gewöhnlichen E rben (s. S . 29), aber das Recht der Nacherben ist von Amtswegen in Abt. I I miteinzutragen. D er Richter ersieht das Vorhandensein des Nach­ erbenrechts aus dem Erbschein, sonst aus der vorgelegten letztwilligen V er­ fügung. I s t d e r B o r e r b e b e f r e i t , so muß dies ebenfalls in Abt. II vermerkt werden. ^Handelt es sich um eine Hypothek oder dergl., so ist der Vermerk in Abt. I I I zu setzen, der aber unterbleibt, wenn der nach §§ 2136 und 2137 B G B . b e f r e i t e V orerbe die E intragung seines Cessionars nach § 41 G .B .O . beantragt (R 2 S . 391).] E intragungssorm el: Fritz M üller. Kaufm ann in Cöln. Eingetragen auf G rund des Erbscheins des Amtsgerichts C öln vom 10. M ai 1903 am 4. J a n u a r 1904. I n Abt. I I N r. 1: D as Recht des R entners O tto Schmitz zu C öln als Nacherbe des N. N. gemäß Testaments vom 1. Dezember 1902. D er Vorerbe Fritz M ü ller ist in G em äßheit der ZH 2136 und 2 137 B .G .B . befreit. Eingetragen am 4. J a n u a r 1904. B. 1. E inzutr. ex tab. I 2 und I I 1 in s G rdb. B l. . . . 2. Nachr. Eigent. Kosten. 3. „ Schmitz. 4. „ dingl. Berecht. I n Abt. I S p . 1. S p . 3.

*) Der Name des Erblassers und bisher eingetragenen Eigentümers.

32

Zweiter Teil.

Die Eintragungen.

5. Nachr. Katasteramt. 6. Erbsch. (Testament) an Müller, Quittg. 7. Begl. Abschr. des Erbsch. (des Testaments) a. a. (ober: Erbsch. bei Abt. V usw. [f. S . 30]). D ie E i n t r a g u n g des Re c ht e s de r N a c h e r b e n mutz auch d a n n e r f o l g e n , we nn d e r Vo r e r b e , o h n e selbst e i n g e t r a g e n zu sein, da s Gr u nds t üc k a uf l ät zt . Bei den vielen Zweifeln, welche in der Lehre von der Nacherbschaft bestehen und jederzeit neu auftauchen können, ist es geraten, tunlichst den Na c h e r b e n mi t wi r k e n oder se i ne G e n e h m i g u n g b e i b r i n g e n zu l as s en, andernfalls aber die vor­ liegende Sache an der Hand des Gesetzes und der Kommentare vorsichtig zu prüfen! NB. S o l l e n nicht die E r b e n , s onde r n n u r einige oder e i ne r von i h n e n e i n g e t r a g e n we r de n, so b e d a r f es der Auf l assung. D as Erbrecht ist auch hier nachzuweisen. I s t ein bezüglich des Gegen­ standes befugter Testamentsvollstrecker ernannt, so gilt das auf S . 28 a. E. Bemerkte. k) Die Übertragung auf ein anderes Blatt. Wenn eines von niedreren auf demselben Blatte eingetragenen Grund­ stücken oder ein Teil eines Grundstückes (s. S . 23) auf einen neuen Eigen­ tümer übergeht, so mutz man für das betr. Grundstück ein ne ue s B l a t t anlegen. D i e s unt e r b l e i b t , wenn der Erwerber be r e i t s ei n G r u n d ­ buchbl at t ba t und beantragt bat, das neuerworbene Stück auf sein Blatt zu übertragen. Die Formalitäten au f dem B l a t t e des Ve r ä ut z e r e r s sind für beide Fälle gleich. Da sie sich auf alle drei Grundbuchabteilungen erstrecken, mutz hier schon von den Eintragungen in Abt. II und III die Rede sein. 1. D a s abzuschreibende Grundstück ist unbelastet. E rs te s Bei spi el . Die unter lfdr. N r. 3 eingetragene Parzelle 10 Flur 4 ist vom B latt 10 Band I abzuschreiben. D e r E r w e r b e r hat B l a t t 12 mit drei Grundstücken. Dann lautet die Eintragung auf B l a t t 10 Sp. 13 u. 14 des Bestandsverzeichnisses: 3. Übertragen nach Bd. I B l. 12 des Grundbuchs von Cöln am 4. Ja n u a r 1904. Unterschriften. Auf B l a t t 12, Bestandsverzeichnis: S p . 1: (lfd. Nr.) 4. S p . 3: Cöln. S p . 4: Flur 4 Parzelle 10. S p. 5: Nr. 3. Sp. 6: —. S p . 7: Hofraum. S p. 8: Die Grütze. S p . 9: 1 (Thlr.) 15 (V io o ). S p . 10: - . S p . l l : lfd 4: Von Blatt 10 B d.I hierher übertragen am 4.Jan u ar 1904. I n Abt. I S p .2 : (Nr.) 4. Aufgelassen und eingetragen am 4. Jan u ar 1904.

I. Z w e ite s B e isp ie l.

Eintragungen in Abteilung I.

33

Der E r w e r b e r h a t noch kein B la tt.

D a n n w ird ein n eu es B l a t t a n g e le g t und unter lfdr. Nr. 1—4 8, 9, sowie 11 u. 12 des Bestandsverzeichnisses so ausgefüllt wie im ersten Beispiel, nur daß man statt der lsdn. Nr. 4 die lfde. Nr. 1 setzt. Der Artikel der Grundsteuermutterrolle ist nicht auszufüllen; das geschieht erst, wenn das von der Eigentumsveränderung benachrichtigte Katasteramt die neue Artikelnummer mitteilt. I n Abt. I dagegen ist in S p. 1 einzutragen: Fritz Schneider, Architekt zu Cöln und in S p . 3: Aufgelassen und eingetragen am 4. Januar 1904. Verfügung zum ersten Beispiel: 1. Einzutr. ex tab. Bestandsverz. Bl. 10 zu lfdr. Nr. 3 1 2. „ „ „ „ u. Abt. I zu lfdr. Nr. 4 Bl. 12 J L 3. Nachr. Eigent. 4. „ Erwerber. 5. „ Katasteramt. 6. Kosten v. Erwerber. Vers, zum zweiten Beispiel: 1. Einzutr. ex tab. Bl. 10 zu lfdr. Nr. 3 Bestandsverz. u. Grdb. 2. „ „ „ Bd. 401 Bl. 160O3 „ „ Abt. I i. Grdb. 3. usw. wie vorstehend. 2. D a s abzuschreibende G rundstück ist belastet. M an muß dann unterscheiden, ob dasselbe a lle in Hypotheken und Lasten hat oder ob es m it den anderen Grundstücken (bez. dem ver­ bleibenden Reste) des Veräußerers die Hypotheken und Lasten trägt. a) Es trägt a lle in Lasten. Dann schreibt man au f B l a t t 10 in die Hauptspalte Löschungen Abt. II Nr. 1: M it der belasteten Parzelle lsde. Nr. 3 des Bestandsverzeichnisses (oder kürzer: M it Parzelle 10 Flur 4) nach Blatt 12 übertragen und deshalb hier gelöscht am 4. Jan u ar 1904. I n Abt. III zu der Hypothek lfde. Nr. 1 über 1000 Mk. in Spalte Löschungen: 1. 1000 ä ß t wegen Übertragung nach Blatt 12 hier gelöscht am 4. Januar 1904. A u f dem B l a t t e 12 ist e i n z u t r a ge n: I n Abt. II unter Nr. 1 (resp. unter der nächsten offenen Nr.) der In h a lt der Eintragung des Rechtes lfde. Nr. 1 des Blattes 10 und zwar wörtlich und mit dem Zusatze am Schlüsse: „M it der allein belasteten Parzelle 10 Flur 4 hierher von Band 1 Blatt 10 übertragen am 4. Ja n u a r 1904." L ö w e n h e r z , Verfügungen in Grundbuchsachen.

3

Zweiter Teil. Die Eintragungen.

34

I n Abt. U I: Nr. . . . 1000 Mk. (wie auf Blatt 10 Abt. III Nr. 1) mit dem Zusatze: „M it der allein belasteten Parzelle 10 Flur 4 von Blatt 10 Bd. I hierher übertragen am 4. Ja n u a r 1904." Wird auf d a s neue B l a t t 16003 übertragen, so sind die Vermerke auf B latt 10 die gleichen wie oben (nur ist statt Blatt 12 die Blatt­ nummer 16003 zu setzen), a b e r a u f B l a t t 16003 la u te n sie a n d e rs. Dort bekommt die übertragene Hypothek und die Last die Nr. 1; die b e­ la ste te P a r z e l l e ist n u r durch die Z if f e r 1 in Sp. 2 Abt. II u. III zu bezeichnen und am Schlüsse heißt es: „Von B latt 10 Bd. I hierher übertragen am 4. Jan u ar 1904." Sind m eh rere Lasten oder Hypotheken zu übertragen, so bekommen sie die Reihenfolge, die sie auf Blatt 10 hatten. Erst nach ih re r Über­ tragung dürfen die neu b estellten Rechte zur Eintragung gelangen. Verf. (für Bl. 10 u. 12). 1. Einzutr. extab. Bl. 10 Bestdsverz. lfde. Nr. 3 u. Lösch. Abt. I I 1 u. IHM. Grdb. 2. „ „ „ „ 12 „ „ „ 4 „ Abt. I, Iir u. I w i. Grdb. (in s.H 1 u. IIP wie Bl. 10). 3. Nachr. Eigent. 4. „ Erwerber. 5. „ dingl. Berecht. 6. „ Katasteramt. 7. Kosten v o n . . . Verf. (für B l. 10 u. 16003). 1. Einzutr. ex tab. Bl. 10 Bestdsverz. lfde. Nr. 3 u. Lösch. I I 1 u. IIP) . ^

2.



„ „ „ 16003





„ i , m r , i P u .n p j

usw. wie oben. M an braucht die Hypotheken nicht selbst zu übertragen, ordnet viel­ mehr durch den Vermerk „ins.“ an, daß dies geschehe. M uß man noch neue Belastungen eintragen, so läßt man soviel Platz wie die zu ü b e rtra g e n d e n Belastungen erfordern. Die übertragenen Posten sind zu unterschreiben. b) D a s G rundstück ist m itb e la ste t. Dann wird auf Blatt 10 nicht gelöscht, sondern in die S p . A b ­ schreibungen in Abt. II ii. i n folgendes eingetragen: Z u r M ith a f t nach B latt 12 (resp. 16003) ü b e rtra g e n am 4. J a ­ nuar 1904. Auf Blatt 12 trägt man die Belastung nach den obigen Vorschriften ein und schreibt darunter: Von Blatt 10 dieses Grundbuches mit der Parzelle 10 Flur 4 z u r M i t h a f t hierher übertragen am 4. Jan u ar 1904. Unterschrift.

I. Eintragungen in Abteilung I. Bei dem neuen Blatte 16003 ist die Parzelle nicht weil die lfde. Nr. in S p . 2 sie genügend kennzeichnet. E s Vermerk: S p . \ : Nr. 1, Sp. 2: Nr. 1: 1000 Mk. usw., am Z ur Mithast von Blatt 10 hierher übertragen am 4. Unterschrift.

35 zu erwähnen, genügt da der Schlüsse: Jan u ar 1904.

V. 1. Einzutr. ex tab. Bl. 10 Bestdsverz. lfde. Nr. 3 u. Sp. B. I I 1u. IIP i. Grdb. 2. „ „ „ „ 12 „ „ * 4 916t. I, I P u . IIP [resp. 2. Einzutr. ex tab. Bl. 16003 Bestdsverz. lfde. Nr. 1 Abt. I, I I 1 u. III1] (ins. zu I I 1 u. IIP wie Blatt 10 Nr. 1 Abt. II u. III) 3. Nachr. Erwerber usw. wie zu a. M a n sei sehr v o rsich tig , daß m an keine zu ü b e rtra g e n d e P o st vergesse. Die Gefahr, sich haftbar zu machen, ist gerade hier besonders groß. I n a lle n F ä lle n kommen zuerst die übertragenen Posten, dann erst die Neueintragungen. — I s t das abzuschreibende Grund­ stück aus der Hypothek oder Belastung fre ig e g e b en , so wird es natür­ lich ebenso behandelt, wie ein ganz unbelastetes Grundstück.

A n h a n g .

Das Verfahren mit den alten preußischen Jormutaren I u. II. M it den alten Formularen wird man noch lange Jahre hindurch zu tun haben. Die wegen Überfüllung oder infolge von Abschreibungen neu anzulegenden Blätter sind als Blätter des neuen Formulars anzulegen. Letzteres muß stets geschehen, wenn die Bücher noch nicht eingebunden sind (vgl. §§ 27, 28 V. v. 20. 10. 99). Die Abteilungen II u. III des alten Formulars II unterscheiden sich vom neuen Formular gar nicht, die des alten Formulars I nur darin, daß keine Spalte für die Angabe des be­ lasteten Grundstücks vorhanden ist. I s t nichts anderes angegeben, so gilt der ganze Bestand des Titelblattes als belastet. Soll nur eine Parzelle belastet sein, so macht man das entweder in folgender Weise: Auf Parzelle 10 Flur 1: lfde. Nr. 1 Tausend Mark Darlehen usw. oder man schreibt ans Ende der Post: Eingetragen am . . . mit dem Be­ merken, daß nur Parzelle 10 Flur 1 belastet ist. W ir brauchen u n s d e sh a lb h ier n u r m it dem T ite lb la tte und d e r A bt. I zu beschäftigen. D a s F o r m u la r I. Z u sch reib u n g en und A b schreibungen (auch Ausscheidung) er­ folgen auf dem Titelblatte (§ 28 u. § 8 Abs. 3 a. a. £).). Der E r w e r b s 3*

36

Zweiter Teil. Die Eintragungen.

g rü n d ist in Abt. I in der Spalte „Zeit und Grund des Erwerbes" einzutragen, z. B. in folgender Weise: „lfde. Nr. 4 des Titelblattes ist auf Grund der Auflassung vom 3. Ja n u a r 1904 eingetragen am selben Tage." Der frü h e r in Abt. I in Verbindung mit dem Auflassungs­ vermerke übliche Eintrag „lfde. N r. 4 des Titelbl. ist infolge Auflassung vom . . . von B la tt. . . h ie rh e r ü b e r tr a g e n . Eingetragen am . . ." ist nicht mehr zulässig. Derartige Hinweise gehören in die zweite Spalte (die Hauptspalte) des Titelblattes (§ 8 Abs. 3 Nr. 1—5). — Die Eintragungen nach § 9 B. v. 2 0 .1 1 . 99 erfolgen ebenfalls auf dem Titelblatte (§128 das.). D a s F o r m u la r II. Der Name des Eigentümers ist wie bisher auf das Titelblatt zu setzen (§§10 Abs. 1 Nr. 1 und 28 das.). Der A u fla ssu n g sv e rm e rk und die Vermerke § 8 Abs. 3 a. a. O. gehören in Sp. 8 der Abt. I. — Die Eintragungen aus § 9 erfolgen in Abt. I unter Verweisung auf die lfd. Nr. des Grundstückes, dessen jeweiligem Eigentümer das Recht zusteht (§ 28 das.). I m übrigen besteht zwischen der Formulierung der Eintragungen und den Verfügungen kein U nterschied zwischen dem neuen und den a lte n F o r m u la r e n , nur daß man beachten muß, daß bei Formular I die G rundstücke nicht im „Bestandsverzeichnis" sondern auf dem „ T i t e l ­ b la tte " stehen, und daß bei Formular II die Grundstücke in A b te ilu n g I und die Eigentümer auf dem T i t e l b l a t t e stehen, wo auch die Vermerke über die Beteiligung oder das Rechtsverhältnis (§ 48 G.B.O.) ihren Platz finden.

II. Die Eintragungen in Abteilung II. § 11 der V. v. 20. 11. 99 enthält die Zusammenstellung der Rechte und Beschränkungen, zu deren Aufnahme die Abt. II bestimmt ist, auf welche hier verwiesen werden muß. Besonders wichtig sind die dinglichen Rechte, deren Kreis ein eng begrenzter ist. Was nicht dinglicher Natur ist, kann auch nicht durch Eintragung dinglichen Charakter bekommen. N ur die dinglichen Rechte sind der Eintragung fähig, welche das B .G .B . aufführt (R 2 S . 489). S ie verdanken ihre Entstehung entweder einer gesetzlichen Vorschrift oder dem Parteiwillen (Rechtsgeschäft). Zur rech ts geschäftlichen Begründung bedarf es der E in ig u n g des Berechtigten und des anderen Teiles sowie der E in tr a g u n g in das G rundbuch bezüglich der gewollten Rechtsänderung. O hne E in tra g u n g kein d in g ­ liches Recht! (Ausnahme bez. der vor 1900 entstandenen Rechte Art. 187

II. Die Eintragungen in Abteilung II.

37

E.G . z. B .G B ., und in Art. 22 A.G. z. B .G .B . bez. einiger anderer Rechte,, s. d.). Der Nachweis der Einigung ist dem Richter nicht zu führen, aber zur Eintragung selbst ist die B e w illig u n g des Eingetragenen oder seine Eintragung gleichzeitig erlangenden Eigentümers erforderlich. E rb e n können ein dingliches Recht nicht eintragen lassen, ehe sie selbst eingetragen sind oder werden (§ 41 G.B.O.). Die Bewilligung muß in der Form des § 29 das. erfolgen. Sie wird ersetzt durch eine dem Eigentümer zur Eintragungsbewilligung v e ru rte ile n d e gerichtliche E n tscheidung, aus der das Recht nur v o rg em erk t wird, wenn sie nur vorläufig voll­ streckbar ist. Außer den Eintragungen auf P a r t e i a n t r a g (bei Reallasten, Altem teil, Servituten, Erbbau und dinglichem Verkaufsrecht) erfolgen Ein­ tragungen auch auf E rsuchen z u stä n d ig e r B eh ö rd en . Dies gilt nament­ lich vom Konkurs-, Zwangsverwaltungs-, Zwangsversteigerungs- und Ent­ eignungsvermerk, gerichtlichen Veräußerungsverboten, Vormerkungen zur Erhaltung des Rechtes auf Auflassung usw., von denen unten noch die Rede sein wird. Auch Eintragungen ohne Antrag, von A m ts w egen kommen vor (s. S . 18). Es kann sowohl das ganze Grundstück als auch ein ziffermäßig an­ gegebener Bruchteil desselben belastet werden. Bei Grunddienstbarkeiten und Erbbaurechten ist die Belastung eines Bruchteils nicht angängig, weil diese Rechte das ganze Grundstück oder einen räumlich bestimmten Teil desselben ergreifen. Wir wenden uns nun zu den einzelnen Fällen.

A. Me dinglichen Hlechte. 1. Dienstbarkeiten. E s gibt drei Arten: Grunddienstbarkeiten, Nießbrauch und beschränkte persönliche Dienstbarkeiten. a) D ie G r u n d d i e n s t b a r k e i t e n (§ 1018 B.G.B.) sind nach § 8 G.B.O. a u f A n tra g auch auf dem Blatte des B erech­ tig te n zu vermerken und zwar im II. Abschnitt des Bestandsverzeichnisses (§ 9 V. v. 20. 11. 99. Vgl. das amtliche Formular lfd. Nr. 2 des Ver­ zeichnisses der mit dem Eigentum verbundenen Rechte). — Nicht selten sind die Eintragungsbewilligungen so gefaßt, daß ihnen im Hinblick auf § 1018 B .G .B . nicht entsprochen werden kann, z. B .: „Wenn der Käufer baut, m uß er an der N o rd se ite der Parzelle 10 bauen. Dieses Recht soll zugunsten des Nachbarhauses resp. seines jeweiligen Eigentümers eingetragen werden." D as geht natürlich nicht. E s wird aber eintragungsfähig, wenn man so schreibt: „Die Südseite der Parzelle 10 Flur 7 darf nicht be­ baut werden. Zugunsten des jeweiligen Eigentümers des Hauses Markt-

Zweiter Teil.

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Die Eintragungen.

platz 10 F lu r 7 Parzelle 11 unter Bezugnahme auf die Bewilligung vom . . . eingetragen am . . . " , v o ra u s g e s e tz t, daß dieser E intragungsinhalt der Absicht der Parteien und der tatsächlichen Lage der Dinge entspricht. E in Abkommen, daß auf einem Grundstücke gewerbliche Anlagen, S tälle Schanklokale usw. nicht e rric h te t w e rd e n d ü r f e n , enthält eine B e­ schränkung dahin, daß auf dem Grundstück gewisse Handlungen nicht vor­ genommen werden dürfen. Eine solche Beschränkung k an n d en I n h a l t e in e r G r u n d d ie n s tb a r k e it oder einer beschränkten persönlichen Dienst­ barkeit bilden (B 5 S . 316). Dagegen muß man Anträge, die sich auf ein Tun des Verpflichteten erstrecken, ablehnen. Beispiel: E s soll zugunsten der Reichsmilitärverwaltung eingetragen werden, daß der Eigentümer ver­ pflichtet sei, im Falle eines Krieges seine im Rahonbezirke belesenen Ge­ bäude abzubrechen. D a s ist keine S e r v i t u t . E i n t r a g u n g s f o r m e l für das B latt des p flic h tig e n Grundstückes Bd. 2 B l. 60 Abt. I I : Dem jeweiligen Eigentümer der Parzelle 5 Flur 6 — Auf N r. 2 Bd. 2 B l. 61 — steht eine Fahrgerechtigkeit zu. lsd. N r. 1 Unter Bezugnahme auf die Bewilligung vom . . . ein­ getragen am . . . 1. 2. 3. 4. 5.

V. Einzutr. ex tab. I I 1 i. G rdb. B l. . . . Nachr. Eigent. „ Berecht. Antrag a. a. oder die Abschr. oder begl. Abschr. a. a. Kosten von . . .

E i n t r a g u n g s f o r m e l für den Vermerk auf B latt 61 Bd. 2 (dem B latte des B e re c h tig te n ) im II. Abschn. des B e s ta n d s v e rz e ic h n is s e s : lfd. N r. 1: Fahrgerechtsame an der B latt 60 Bd. 2 des Grundbuches von . . . eingetragenen Parzelle 8 F lur 6. Eingetragen am . . . 1. 2. 3. 4. 5. 6.

V. Einzutr. ex tab. B l. 60 Abt. I I 1 i. Grdb. „ „ „ „ 61 „ I I 1 des Best.Verz. i. Grdb. Nachr. Eigent. „ Berecht. Antrag a. a. oder begl. Abschr. a. a. Kosten von . . . b) D e r N ie ß b r a u c h .

W as unter einem Meßbrauch zu verstehen sei, ergibt der § 1030 B .G .B . Dem N . ist wesentlich, daß er auf die G e s a m th e it der Nutzungen einer Sache gerichtet ist; e in z e ln e Nutzungen können zwar unbeschadet des

II. Die Eintragungen in Abteilung II.

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Wesens des N. a u sg en o m m en werden (§ 10302), es ist aber kein N., wenn nur ein zeln e N utzungen als solche e in g e rä u m t werden (R 6 S . 121). Ein solches Recht kann, weil es eben kein N. ist, nicht eingetragen werden. Da eine Übertragung des Nießbrauchsrechts als solches unzulässig ist (nur die Ausübung ist übertragbar), so ist der Antrag auf Eintragung der Übertragung abzulehnen. Bei der Eintragung des N. ist zweckmäßig stets von der Befugnis des § 874 Gebrauch zu machen. Die Bezugnahme genügt aber nicht, wenn bewilligt ist, daß im Grundbuche eingetragen werde, daß zur Löschung des Rechtes der Nachweis des Todes des Be­ rechtigten genügen solle (§ 23 Abs. 2 G.B.O.), vielmehr ist diese Bestim­ mung ausdrücklich aufzunehmen. Der N. erlischt mit dem Tode des Berechtigten (s. u.). E in tr a g u n g s f o r m e l: Nießbrauch für den Landwirt Peter Feld zu H. Zur Löschung genügt der Nachweis des Todes des Berechtigten. Unter Bezugnahme auf die Bewilligung vom . . . eingetragen a m . . . V. 1. Einzutr. ex tab. I I 1 i. Grdb. B l . . . . 2. Nachr. Eigent. Kosten! 3. „ Berecht. 4. . . . Abschr. a. a.

c) B e s c h rä n k te p e rs ö n lic h e D ie n s tb a r k e ite n . Treffend charakterisiert Fuchs (S. 335) diese Rechte (§ 1090 B.G.B.) dahin, daß sie sich durch das „Beschränkte" vom Nießbrauch, durch das „Persönliche" von den Grunddienstbarkeiten unterscheiden. Der Nießbraucher nutzt a l l e s , w a s nicht a u sg en o m m en ist, der Berechtigte der beschr. pers. Dienstbarkeit nutzt nur, w a s b e so n d e rs bestim m t ist. Der In h alt eines solchen Rechtes kann sehr verschiedener Art sein, aber immer endet das Recht mit dem Tode des Berechtigten; es ist weder vererblich noch übertragbar (§ 1092), und die A u s ü b u n g kann nur übertragen werden, wenn es aus­ drücklich gestattet ist (1092 Abs. 2). — Besonders ausgestaltet ist im B .G .B . nur das W o h n u n g sre c h t (s. § 1093), das namentlich auch in den L e ib ­ g ed in g e-, A lte n te ils - o der A u s z u g s v e rtra g hinübergreift, den man gewöhnlich als eine Reallast ansah, der aber heute einen aus Reallast und beschränkter persönlicher Dienstbarkeit gem ischten Charakter hat (F u ch s S . 339 und 364; a. M . Turnau-Förster, S . 340 „das Leibgedinge hat je nach der Beschaffenheit der Leistung oder der dem Berechtigten zuge­ standenen Befugnisse den Charakter einer Reallast o d e r einer persönlichen Dienstbarkeit"). E i n t r a g s f o r m e l f ü r e i n W o h n u n g s r e c h t s. ges. F o rm u larII2.

Zweiter Teil.

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Die Eintragungen.

E i n t r a g u n g s f o r m e l f ü r e i n e n A l t e n t e i l (§ 50 G.B.O.). Altenteil für den Ackermann Heinrich Fleißig zu N. Eingetragen am . . . unter Bezugnahme auf die Bewilligung vom . . . 1. 2. 3. 4. 5.

V. Einzutr. ex tab. I I 1 und Grdb. Bl. . . . Nachr. Eigent. „ Berecht. . . . Abschr. des Vertrages a. a. Kosten von . . .

I m übrigen vgl. Art. 15 des A.G. z. B.G.B. 2. Vorkaufsrecht. Nicht zu verwechseln mit dem p e r s ö n l i c h e n Vorkaufsrecht §§ 504 ff. B.G.B.) oder mit dem ebenfalls rein persönlichen und darum nicht ein­ tragbaren Ankaufsrecht. Auch das W i e d e r k a u f s r e c h t ist als nicht dingliches Recht auszuscheiden. Das Vorkaufsrecht e nt s t e ht durch Eini­ gung und Eintragung und kann auch zugunsten des j e w e i l i g e n Eigen­ tümers eines anderen Grundstückes bestellt werden (§ 1094). Die §§ 1904 ff. beziehen sich nur auf die rechtsgeschäftliche Begründung. R e i c h s ­ gesetzlich gibt es nur ein gesetzliches Vorkaufsrecht, das der M i t ­ e r b e n (§§ 2034—2037). D as Vorkaufsrecht des § 141 des P r e u ß . Bergges. und des § 57 des Enteignungsges. bedarf der Eintragung im Grundbuche n ich t; es bleibt auch ohne Eintragung in Kraft (Art. 22 A.G. z. B.G.B.). D r i t t e n gegenüber hat das Vorkaufsrecht der §§ 1094 ff. den Charakter einer V o r m e r k u n g zur Sicherung des durch die Ausübung des Rechtes entstehenden Anspruches auf Übertragung des Eigentums (§ 1098). Wegen der Übertragbarkeit des Rechtes s. § 1103. Eintragungsformel-. Belastet: Nr. 3. — Lfde. Nr. 2. Dem jeweiligen Eigentümer der Parzelle Nr. 1 Flur 30 (Band I Blatt 10) steht ein Vorkaufsrecht zu. Unter Bezugnahme auf die Bewilligung vom . . . eingetragen am . . . 1. 2. 3. 4. 5.

V. Einzutr. ex tab. I I 2 i. Grdb. B l. . . . Nachr. Eigent. „ Berecht. . . . Abschr. a. a. Kosten von . . .

D as d e n j e w e i l i g e n E i g e n t ü m e r n z u s t e he nde Recht (nur dieses!) ist auf Antrag auch auf dem Blatte des Berechtigten einzutragen (§ 8 G.B.O.).

II. Die Eintragungen in Abteilung II.

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3. Erbbaurecht.

Es ist das Recht, ein B a u w e r k auf fremdem Grund und Boden zu haben (§ 1012), ein dingliches Recht an einer fremden Sache. Von den übrigen Rechten an fremder Sache ist es dadurch verschieden, daß das Recht w ie e in G ru n d stü c k rechtlich behandelt wird (§ 1017), wie dieses ein besonderes Blatt int Grundbuche erhalten kann (§ 7 G .B .O , Fuchs S . 263). D as Bauwerk kann sich über und unter der Erdoberfläche befinden und braucht nicht gerade ein Gebäude zu sein. Das Recht ist veräußerlich und vererblich (§ 1012). Eine formlose Einigung genügt nicht, sie ist vielmehr von seiten des Eigentümers und des Berechtigten bei gleichzeitiger An­ wesenheit beider Teile vor dem Grundbuchamte zu erklären (§ 1015). Der etwa errichtete Vertrag bedarf der Form des § 313. A uf A n tra g ist für das Erbbaurecht ein besonderes B latt anzulegen. Soll das Recht ver­ äußert oder belastet werden, so muß nach § 7 G.B.O. von A m tsw egen ein b eso n d e re s B latt angelegt, und daß dies geschehen, auf dem Blatte des belasteten Grundstückes vermerkt werden. Alles was von dieser An­ legung an der Eintragung bedarf, um wirksam zu sein, ist nun auf dem neuen Blatte einzutragen. I n h a l t und U m fang des Rechtes richten sich nach dem bei der Bestellung geäußerten Parteiwillen. Ob das Gewollte ein Erbbaurecht ist, hat der Grundbuchrichter zu prüfen. Auf Antrag ist zugleich mit der Eintragung des Rechtes ein Hoch st b e tra g entsprechend der Vorschrift des § 882 einzutragen. Die Belastung mit einem Erbbau­ rechte kann nach der Definition des § 1012 nicht zugunsten des je ­ w e ilig e n E ig e n tü m e rs e in e s a n d e re n G rundstückes e rfo lg e n ; deshalb findet auch § 8 G.B.O. hier keine Anwendung. Durch Untergang des B a u w e rk e s erlischt das Erbbaurecht nicht. E i n t r a g u n g s f o r m e l : s. gesetzt. Formular I I 5. V. 1. Einzutr. ex tab. I I 6 im Grdb. Bl. . . . 2. Nachr. Eigent. 3. „ Berecht. 4. Kosten von . . . M it Ausnahme des rheinischen Rechtsgebietes kann die Bestellung nur vor dem Richter erfolgen; die Verhandlung bleibt bei den Akten. I m ge­ nannten Rechtsgebiete ist noch 5. die Abschrift oder begl. Abschr. a. a. zu verfügen. 4 . Reallasten.

„Ein Grundstück kann in der Weise belastet werden, daß an denjenigen, zu dessen Gunsten die Belastung erfolgt, wiederkehrende Leistungen aus dem

42

Zweiter Teil.

Die Eintragungen.

Grundstücke zu entrichten sind (Reallast). Die Reallast kann auch zugunsten des jeweiligen Eigentümers eines anderen Grundstückes bestellt werden" (§ 1105). Die Leistungen müssen wi e de r ke hr ende sein, einerlei ob in gleichen oder in ungleichen Zwischenräumen; auch die einzelnen Leistungen, die sehr verschiedener Art sein können, brauchen nicht jedesmal gleich zu sein. Die Begründung erfolgt auch hier durch Einigung und Eintragung. Die Reallast kann a u f Zeit und mit d e m Recht e d e r A b l ö s u n g f ü r d e n E i g e n t ü m e r begründet werden; nur darf die Ablösung nicht für länger als 30 Jahre ausgeschlossen und kein höherer Ablösungsbetrag als der 25fache festgesetzt sein (R 2 S . 495). — Die e i n z e l n e n L e i s t u n g e n einer einzutragenden Reallast brauchen nicht mit einem ziffermäßig bestimmten Geldbeträge ins Grundbuch eingetragen zu werden, jedoch muß der In h a lt der R . in der Eintragungsbewilligung soweit individualisiert sein, daß die in Betracht kommende Höchstbelastung in einen G e l d b e t r a g umgewandelt werden kann (R 3 S . 360). — Die preußischen Ablösungsgesetze sind durch Art. 113 E.G. z. B .G .B . aufrecht erhalten; s. a. Art. 30 A.G. z. B .G .B . I n der ganzen Monarchie können danach beständige Abgaben und Leistungen privatrechtlicher Natur m it a l l e i n i g e r A u s n a h me fester Geldrenten, einem Grundstücke als Real­ lasten nicht me hr aufgelegt werden. Leibrente und Altenteil sind keine be s t ä ndi ge n Leistungen (Fuchs S . 360), können also unbedenklich als Real­ lasten eingetragen werden. Dagegen kommen die öffentlichrechtlichen Lasten nicht in Betracht. Gesetzliche R. sind die Renten für Überbau und Notweg (§§ 9122, 9 1 4 3, 9172) und die Unierhaltungsverpflichtung aus § 1022. — Die Eintragung des dem jeweiligen Eigentümer zustehenden R. erfolgt au f A n t r a g auch im Bestandsverzeichnisse aus dem Grundbuch­ blatte des Berechtigten (§ 8 G.B.O.). E i n t r a g u n g s f o r m e l a) lfde. Nr. 2, auf Nr. 1 ,2 ,3 : Lebenslängliche Leibrente in Höhe von jährlich 400 M . vierhundert Mark, an den Kalenderquartalsersteu im voraus mit je 100 Mk. zu zahlen. Eingetragen am . . . für die Witwe Anna Sorgenfrei geb. Müller zu Cöln unter Bezugnahme auf die Be­ willigung von . . . E i n t r a g u n g s f o r m e l b) lfde. N r. 2, auf Nr. 1: Dem jeweiligen Eigentümer des Grundstückes 30 M . Flur 1 Parzelle N r. 10 — Bd. 1 B latt 4 dieses Grundbuches — ist alljährlich am 24. Ju n i bis zum Jahre 1930 einschließlich eine Rente von dreißig Mark zu zahlen. Unter Bezug­ nahme auf die Bewilligung vom . . . eingetragen am . . .

II. Die Eintragungen in Abteilung II.

1. 2. 3. 4. 5.

43

V. zu a und b. Einzutr. ex tab. I I 2 i. Grdb. Bl. . . . Nachr. Eigent. „ Berecht. . . . Abschr. a. a. Kosten vom . . .

A nm . Die vor 1900 eingetragenen ant i chr et i schen Rechte sind mit ihrem aus den früheren Gesetzen sich ergebenden In h a lt und Rang bestehen ge­ blieben. Als dingliches Recht kennt sie das B.G.B. nicht, deshalb kommen sie auch für den Grundbuchrichter nicht in Betracht.

B. |H e Aerfügnngsveschränkungerr. Die Eintragung erfolgt a) v o n A m ts w egen. Dies ist der Fall bei der Eintragung des N a c h e rb e n , des T e s ta ­ m e n ts v o lls tr e c k e r s und des E n te ig n u n g s v e rm e rk e s . Von ersteren beiden war bereits oben die Rede. Was das Enteignungsverfahren an­ gebt, so bat der Unternehmer unter Vorlegung des Feststellungsbeschlusses oder einer sonstigen Bescheinigung der Enteignungsbebörde (Bezirksausschuß) dem Grundbuchrichter mitzuteilen, daß das Verfahren betrieben werde. Dann ist von Amts wegen in Abt. II der Enteignungsvermerk einzutragen und gleichzeitig eine beglaubigte Abschrift des Grundbuchblattes zu erteilen. Erfolgt die Enteignung auf Grund des Fluchtliniengesetzes v. 2. 7. 75, so genügt die Bescheinigung der G e m e i n d e b e h ö r d e zur Herbeiführung der Eintragung. Solange der Vermerk eingetragen ist. muß der Enteignungs­ behörde von jeder an dem Grundstücke eintretenden Rechtsveränderung, welche für die Vertretung des Grundstückes oder die Auszahlung der E nt­ schädigung von Bedeutung ist, von A m t s we g e n M i t t e i l u n g gemacht werden. Eintragungsformel. lfde. Nr. 1. Nr. l u . 2. Das Enteignungsverfahren ist eingeleitet. Eingetragen am . . . (bei altem Formular I „bezüglich der Parzellen lfde. Nr. 1 und 2 des Titelblattes ist das E. eingeleitet" usw.). V.

1. Einzutr. ex tab. I I 1 i. Grdb. B l. . . . 2. Nachr. Eigent. 3. „ Stadt Cöln. 4. Begl. Abschr. der Tabelle für die Stadt Cöln. 5. Antr. a. a. (falls nicht darauf verfügt ist). 6. Kosten außer Ansatz. I m übrigen vergl. S . 26.

44

Zweiter Teil.

Die Eintragungen.

Die Eintragung erfolgt ferner b) au f E rsu ch en z u s tä n d ig e r B eh ö rd en . 1. Das Ersuchen des mit der Zwangsvollstreckung in daS unbeweg­ liche Vermögen betrauten Richters. Von der Eintragung des Erstehers war bereits an anderer Stelle die Rede. Hier bandelt es sich nur um das Ersuchen, die Anordnung der Z w a n g s v e r w a ltu n g oder Z w a n g s v e rs te ig e ru n g einzutragen. Diese Vermerke hindern den Eigentümer n ic h t an der grundbuchmäßigen Verfügung über das Grundstück, jedoch sind Verfügungen, welche nach Eintragung des Z w a n g sv e rste ig e ru n g sv erm erk es erfolgen, dem be­ treibenden und den etwa beigetretenen Gläubigern gegenüber u n w irk s a m . Der Grundbuchrichter kann aber weder die Eintragung eines neuen Eigen­ tümers noch die einer neuen Hypothek usw. ablehnen. Gebt das Ersuchen, die Sperrvermerke einzutragen, für beide g le ich zeitig ein, so kann man die Reihenfolge beliebig machen. Eine Rangordnung bei Eintragungen, die das Grundstück n ich t belasten — wie bei diesen der Fall — gibt es nicht (§ 879 B.G .B . gilt nur für belastende Rechte, s. § 46 Abs. 3 G.B.O.). V on a lle n E in tr a g u n g e n , welche e rfo lg e n , so­ la n g e die bez. V erm erk e nicht gelöscht sin d , ist d e r V o ll­ stre c k u n g sa b te ilu n g Nachricht zu g eb e n . Bei Eintragung des Ver­ merkes muß letzterer eine b e g la u b ig te A b sc h rift (V orsicht beim K o lla tio n ie re n !) des Blattes zugefertigt werden, desgleichen auch der Urkunden, auf die Bezug genommen ist. Da letzteres aber sehr umständlich ist, kann man sich darauf beschränken, die Grundakten kurze Zeit vor dem Bersteigerungstermine an die betr. Abteilung abzugeben. M an verfügt gleich auf dem Ersuchungsschreiben. E in tr a g u n g s f o r m e l. 1. Die Zwangsverwaltung (oder Zw.-Versteigerung) ist angeordnet. Eingetragen am . . . V. 4. Einzutr. ex tab. I I 1 i. Grdb. Bl. . . . 2. Nachr. Eigent. 3. „ Abt. . . . (Nr. der ersuchenden Abt.) 4. Begl. Abschr. des Blattes an Abt. . . . 2. Ersuchen des Konkursgerichts. Maßgebend ist das Ersuchen (§ 113 K.O.). Danach ist in der Regel nur die Eröffnung des Konkurses einzutragen, öfters aber auch außerdem das nach § 106 K.O. erlassene Veräußerungsverbot. Wenn das Ersuchen dahin geht, „bei den im dortigen Bezirke eingetragenen Grundstücken den Vermerk einzutragen," so lasse m an sich h ie r a u f n i c h t e i n . M an kann dann sehr leicht ein Grundstück übersehen. Das Konkursgericht bat

II. Die Eintragungen in Abteilung II.

45

die Grundstücke (oder die Rechte in Abt. II und III), welche durch den Vermerk gesperrt werden sollen, namentlich aufzuführen, und wenn es sie nicht kennt, sich von dem Gemeinschuldner oder Verwalter Auskunft erteilen zu lassen. Den Antrag auf Eintragung kann auch der K o n k u rs ­ v e r w a lte r formlos stellen, jedoch muß er zu seiner Legitimation seine Bestallung beifügen, wenn seine Ernennung nicht gerichtskundig ist. E in t r a g u n g s f o r m e l . lfde. Nr. 1. Über das Vermögen des eingetragenen Eigentümers Fritz M üller ist am 4. Jan u ar 1904 mittags 12 Uhr das Konkursverfahren vom Amtsgericht Cöln eröffnet. Ein­ getragen am . . . 1. 2. 3. 4. 5.

V. Einzutr. ex tab. I I 1 i. Grdb. Bl. . . . Nachr. Konkursverwalter. „ dem ersuchenden Gerichte. Antr. a. a. Kosten außer Ansatz.

3. Ersuchen des Prozeßgerichts. D as Prozeßgericht bezw. das Amtsgericht (§ 942 C.P.O.) kann im Wege d e r ein stw e ilig e n V e r f ü g u n g (§§ 883ff. B .G .B .) die Eintragung einer V o r m e r k u n g im Grundbuche anordnen und das Grundbuchamt um Eintragung ersuchen (§ 941 C.P.O.). D as Ersuchen muß der für E r­ suchen der öffentlichen Behörden vorgeschriebenen Form entsprechen und die Ausfertigung der einstweiligen Verfügung muß beiliegeu. Der Nachweis der zuvorigen Zustellung kann nicht gefordert werden (§§ 936 und 929 Abs. 2 und 3 C.P.O.). Die Vormerkung hat den Charakter einer qualifizierten Ve r f ü g u n g s b e s c h r ä n k u n g . Der In h alt einer solchen kann sehr verschieden sein, am häufigsten wird dem Eigentümer die Ver­ äußerung und Belastung des Grundstückes zum Nachteil einer bestimmten Person untersagt oder das Recht auf Auflassung für jemand vorgemerkt. I m ersteren Falle wird das Grundbuch nicht gegen Eintragungen,' die dem Verbote zuwider vorgenommen werden, gesperrt. Der Grundbuchrichter ist mit der Prüfung der Tragweite des Veräußerungsverbots nicht befaßt. D as dem Verbote zuwiderlaufende Veräußerung^ (und Belastungs-) Geschäft wird eingetragen, vorausgesetzt, daß es an sich den Anforderungen entspricht, die man in Grundbuchsachen stellen muß. (Turnau-Förster I S . 211.) Die Eintragung ist aber nach § 135 B .G .B . dem durch das Veräußerungs­ verbot Geschützten gegenüber unwi r ks a m. Nach der Ansicht von TurnauFörster 1 S . 212 ff. soll das Veräußerungsverbot im allgemeinen auch das Verbot der Belastung in sich schließen. Die einstweiligen Verfügungen pflegen aber das Belastungsverbot noch besonders auszusprechen und dann

46

Zweiter Teil. Die Eintragungen.

hat es der Grundbuchrichter miteinzutragen. Nach § 8 8 5 2 B .G B . ist die Bezugnahme auf die einstweilige Verfügung zulässig. E in lr a g u n g s f o r m e l a. Auf N r. 1. Dem eingetragenen Eigentümer Fritz Meyer ist die Verlsde. N r. 2. äußerung und Belastung des Grundstückes (bei Form ular I „der Parzellen N r. . . . Flur . . . " ; sind diese nicht angegeben, so gilt der ganze auf dem Titelbl. eingetragene Grundbesitz als betroffen) zum Nachteile des Rentners Otto Schulze zu Cöln untersagt. Unter Bezugnahme auf die einstweilige Ver­ fügung des Kgl. Landgerichts zu Cöln, II. Civilkammer vom . . . vorgemerkt am . . . oder Dem eingetr. Eigent. F. M . ist die Veräuß. und Belastg. des Grundstückes untersagt. Z u Gunsten des Rentners Otto Schulze zu Cöln unter Bezugnahme usw. vorgemerkt am . . . E in tr a g u n g s f o r m e l b. Dem Rentner Otto Schulze zu Cöln steht das Recht auf Auf­ lassung zu. Vorgemerkt am . . . unter Bezugnahme usw. oder Vormerkung zur Erhaltung des Rechts auf Auflassung. Eingetragen unter Bezugnahme auf die einstweil. Verf. des Kgl. Landgerichts usw. . . . am . . . M an kann nach Belieben die eine oder die andere Fassung wählen. V. 1. Einzutr. ex tab. I I 2 i. Grdb. B l. . . . 2. Nachr. Eigent. 3. „ Civilk. II. 4. „ Gerecht. 5. Aul. a. a. 6. Kosten vom Berecht. c) Eintragungen auf Parteiantrag.

D as Gericht kann die Eintragung der Vormerkung (s. S . 45) auch der P a r t e i überlassen. D ann hat diese mit einem (formlosen) Antrage auf Eintragung die einstw. Verf. in Ausfertigung einzureichen. E in Gleiches gilt, wenn die Eintragung durch U r te il angeordnet ist; in diesem Falle ist die Z u ste llu n g nachzuweisen und wenn das Urteil nur gegen Sicherheitsleistung vollstreckbar ist, der § 751 Abs. 2 C .P .O . zu beachten. Außer dieser Eintragung ohne Mitwirkung des Eigentümers kennt das B .G .B . auch die Eintragung einer Vormerkung auf G r u n d d e r B e w i l l i g u n g desjenigen, dessen Grundstück (oder dessen Recht) von der Eintragung betroffen wird (§ 885 B .G .B .), mit anderen Worten:

II. Die Eintragungen in Abteilung II.

47

Die Eintragung einer Vormerkung, namentlich des Rechtes auf Auflassung, erfolgt oft auf Grund der Eintragungsbewilligung des Eigentümers. Da eine bedingte oder betagte Auflassung nicht zulässig ist, bietet diese Vermerkung einen bequemen Weg, um die Interessen der Beteiligten zu sichern, des Käufers, indem für ihn das Recht auf Auflassung, des V or­ käufers, indem für ihn das Recht auf Rückauflassung bei gleichzeitiger Eintragung des Erwerbers vorgemerkt wird, in beiden Fällen unter Fest­ setzung der Bedingungen in einem den Vorschriften des § 313 B .G .B . ent­ sprechenden Vertrage, w a s u n u m g än g lich n ö tig ist. W a s m an nicht d e fin itiv e in tr a g e n k ann, kann m a n auch nicht durch V o rn rerk u n g sichern. D a eine Auflassung nicht bedingt oder betagt sein kann, kann man auck keine bedingte Vormerkung eintragen. Hiervon ist aber der Fall verschieden, wo das Recht auf Auflassung nur bis zu einem bestimmten Termine zugestanden ist. Dies ist als zulässig anzusehen. Eine Einigung ist nicht erforderlich. Der Eigentümer kann die E in ­ tragung einseitig vornehmen. E s genügt eine beglaubigte E intrags­ bewilligung. E i n t r a g u n g s f o r m e l a. Nr. 1 u. 2. Lfde. Nr. 1: Vormerkung zur Erhaltung des Rechtes auf Auflassung. Eingetragen unter Bezugnahme auf die Be­ willigung vom ... am ... für Fritz Schulze, Rentner zu Cöln. oder Dem Rentner Fritz Schulze zu Cöln steht bis zum 1. Ja n u a r 1906 das Recht auf Auflassung zu. Vorgemerkt unter Bezugnahme auf die Bewilligung vom . . . am . . . V. 1. Einzutr. ex tab. I I 1 i. Grdb. B l. . . . 2. Nachr. Eigent. 3. „ Schulze. 4. Antr. a. a. 5. Kosten von . . . E i n t r a g u n g s f o r m e l b. Vormerkung zur Erhaltung des Rechtes auf Auflassung. Eingetragen unter Bezugnahme aus die einstweilige Verfügung (auf das Urteil) des Landgerichts Cöln II. Civilkammer vom . . . für Fritz Schulze, Rentner zu Cöln am . . . V. 1. Einzutr. ex tab. I I 1 i. Grdb. B l. . . . 2. Nachr. Eigent. 3. „ Berecht. 4. Begl. Abschr. des Urteils a. a. (oder „Die einstw. B. a. a.").

3 weiter Teil.

48

Die Eintragungen.

5. Das Urteil an Schulze, Quittung. 6. Kosten von . . .

C. Veränderungen eingetragener Aechte. Ein eingetragenes Recht kann in der Regel seinem I n h a l t e durch den W illen

der Beteiligten geändert werden.

nach

Es bedarf dazu der

Einigung und der Eintragung im Grundbuche. E i n t r a g u n g s f o r m e l : Spalte Veränderungen zu lfd. N r . 1. D as

Nießbrauchsrecht

ist eingeschränkt

notariellen Aktes vom 4. M a i 1904.

worden in

Gemäßheit

des

Unter Bezugnahme auf die Be­

willigung vom selben Tage eingetragen am . . . V. 1. Einzutr. ex tab. I I 1 S p . B . i. Grdb. B l. . . 2. Nachr. Eigent. 3.



Berecht.

4. . . . Abschr. a. a. 5. Kosten vom . . . Eine Veränderung

kann auch dadurch eintreten, daß das Recht —

soweit dies gesetzlich zulässig ist oder nickt Parteiabrede int Wege steht — abgetreten

w ird.

Die Abtretungserklärung muß dem § 29

G .B .O .

entsprechen. Eintragungsformel: lfde. N r. 1 S p . V . : Abgetreten an den Landwirt Franz Rüstig in B rü h l. Eingetragen am . . . V. 1. Einzutr. ex tab. I I 1 S p . V . i. G rdb. B l. . . . 2. Nachr. Eigent. 3.



Berecht.

4.



bisher. Berecht.

5. Antrag a. a. 6. Kosten vom . . . E in

eingetragenes Recht kann im Hinblick auf s e i n e n R a n g

eine

Änderung erleiden, wenn der Berechtigte einem anderen in Abt. I I ein­ getragenen oder zur Eintragung gelangenden Rechte oder einer in Abt. I I I eingetragenen oder einzutragenden Post den V o r r a n g e i n r ä u m t . forderlich ist die Einigung

E r­

des zurücktretenden und des vortretenden Be­

rechtigten und die Eintragung

der Änderung im Grundbuche.

I s t das

Recht mit dem Rechte eines Dritten belastet (verpfändet usw.), so muß auch der dritte zustimmen. forderlich (§ 880 B .G .B .).

D ie M itwirkung des Eigentümers ist nicht er­

II. Die Eintragungen in Abteilung II.

49

Eintragungsformel: lfde. Nr. 1 S p . V .: Der unter lfder. Nr. 3 Abt. III eingetragenen Grundschuld ist der Vorrang eingeräumt. Ein­ getragen a m . . . I n Abt. II I zu Nr. 3 S p . B. ist einzutragen: 3. — 10000 Mk. Dieser Post ist der Vorrang vor dem in Abt. II Nr. 1 eingetragenen Rechte eingeräumt. Eingetragen ont . . . V. 1. Einzutr. ex tab. I I 1 u. I I P Sp. B. i. Grdb. Bl. ... 2. Nachr. Eigent. 3. * Berecht. 4. „ Gläub. IIP . 5. Grundschuldbr. nt. Vermerk versehen, an Gläub. I I I 3, Quittg. (wenn auswärts „Einschreiben") 6. Autr. a. a. 7. Kosten von . . . Der Vermerk zu I I I 3 mutz auch dann erfolgen, wenn über die Ein­ tragung kein Brief besteht. — Soll einem Rechte der sel ben Abt. der Vor­ rang eingeräumt werden, so schreibt man zu lfder. N r. 1: Dem unter Nr. 3 eingetragenen Altenteilsrechte ist der Vor­ rang eingeräumt. Eingetragen am . . . und bei Nr. 3: Dieses Recht hat Rang vor lfder. Nr. 1. Eingetragen am ... 1. 2. 3. 4. 5.

V. Einzutr. ex tab. I I 1 3 S p. B. i. Grdb. B l . ... Nachr. Eigent. „ beiden Berecht. Antr. a. a. Kosten von . . ♦

D. pie Löschung der Kiutraguugen. Die Aufhebung eines Rechtes an einem Grundstücke erfolgt, soweit nichts anderes gesetzlich vorgeschrieben ist, durch die Erklärung des Be­ rechtigten, datz er das Recht aufgebe und durch Löschung des Rechtes im Grundbuche. Die Erklärung ist dem Grundbuchamte gegenüber (was nicht gleichbedeutend ist mit „vor dem Grundbuchamte", auch die Einreichung beim Grundbuchamte genügt) oder demjenigen gegenüber abzugeben, zu dessen Gunsten sie erfolgt (§ 875 B.G .B .), sie ist also eine empsangsbedürftige Willenserklärung; Erklärungsempfänger ist das Grundbuchamt oder der Begünstigte (F uchs S . 76). Der § 875 betrifft, wie der Wort­ laut ergibt, die rechtsgeschäftliche Aushebung eines Rechtes. Daneben L ö w e n h e r z, Verfügungen in Grundbuchsachen.

4

50

Zweiter Teil.

Die Eintragungen.

gibt es eine Löschung au f A n tra g e in e r z u stän d ig en B e h ö rd e uttfr auch eine e in se itig e Löschung a u f A n tra g des E ig e n tü m e rs ohne M itw ir k u n g des Berechtigten. A lle n A rte n ist gem einsam , daß der Vermerk in der Spalte Löschungen lautet: Gelöscht am . . . und daß die Verfügungen nur bezüglich der zu benachrichtigenden Personen verschieden sind. D as Aufgeben des Rechtes, das auch in der Form einer Löschungsbewilligung erklärt werden kann, muß dem Richter in der Form des § 29 G .B.O . nachgewiesen werden. Is t das Recht mit dem Rechte eines Dritten belastet, so muß dieser mitwirken oder sich nachträglich an­ schließen, wobei ebenfalls der § 29 zu beachten bleibt. Die Erklärung des Berechtigten wird durch eine ihn v e r u rte ile n d e rechtskräftige E n ts c h e i­ d u n g ersetzt. I m einzelnen: 1. Bei N ieß b rau ch , A lte n te il und L e ib re n te , die auf die L e b e n s ­ zeit d es B e re c h tig te n beschränkt sind, darf nach dem Tode des­ selben, f a l l s Rückstände von L eistungen nicht ausgeschlossen s in d , die Löschung nur mit Bewilligung des Rechtsnachfolgers ge­ schehen, w e n n die Löschung in n e r h a lb ein es J a h r e s nach dem Tode des Berechtigten erfolgen soll oder wenn der Rechtsnachfolger der Löschung widersprochen hat (der Widerspruch ist von Amts wegen einzutragen). Der Bewilligung des Nachfolgers bedarf es nicht, wenn eingetragen steht, daß der Nachweis des Todes zur Löschung genügen soll (§ 23 G.B.O.). Danach ist stets der Tod des Berechtigten nachzuweisen, was nicht nur durch Vorlegung der Sterbeurkunde, sondern auch des Erbscheines oder des eröffneten Testamentes usw. geschehen kann. Die Löschung aus e in se itig e n A n tra g d es E ig e n tü m e rs ist danach so fo rt zu­ lässig, wenn begriffsgemäß von Rückständen keine Rede sein kann, wie bei den beschränkten persö n lich en D ien stb ark eiten , dem V o r ­ kaufsrech te, das n ic h t dem jeweiligen Eigentümer zusteht und bei den oben genannten Rechten, wenn die Löschungsbefugnis im Grund­ buche eingetragen ist. — I s t d a s J a h r a b g e la u fe n , so kann eben­ falls auf einseitigen Antrag gelöscht werden; ist aber inzwischen ein Widerspruch für den Rechtsnachfolger eingetragen, so muß letzterer zu­ stimmen oder auf Löschungsbewilligung resp. Beseitigung des Wider­ spruches verklagt werden. 2. Is t ein Recht eingetragen, das m it E rreich u n g eines bestim m ten L e b e n s a lte r s des B e re c h tig te n o d er m it E i n t r i t t e in es be­ stim m ten Z e itp u n k te s oder E re ig n is s e s erlisch t, so gelten die gleichen Grundsätze wie unter 1, s. § 24 G.B.O. Is t also z. B. ein-

II. Die Eintragungen in Abteilung II.

51

getragen, daß ein Auflassungsrecht bis zum 1. Januar 1905 eingeräumt ist, so kann der Eigentümer einseitig am 2. Januar 1905 die Löschung beantragen. Is t ein Recht bis zur Großjährigkeit des am 1. April 1885 geborenen Berechtigten eingeräumt, so kann es um 4. April 1906 auf Antrag des Eigentümers gelöscht werden, falls keine Rückstände vorhanden sein können, andernfalls muß bis 1. April 1907 gewartet werden oder der Berechtigte der Löschung zustimmen. Sow eit die Voraussetzung des Wegfalles des Rechtes nicht klar zutage liegt, z. B . durch einfache Berechnung, muß dieselbe durch öffentliche Urkunden nachgewiesen werden, z. B . durch Beibringung der Heiratsurkunde, wenn das Recht mit der Verheiratung erlöschen soll. 1. 2. 3. 4. 5.

V. Zu lösch, ex tab. IF i. Grdb. B l. . . . Nachr. Eigent. „ Berecht. (oder Rechtsnachfolger) Antr. a. a. (Sterbeurkunde a. a.) Kosten v o m . . .

3. Der K on k u rsverm erk wird auf Ersuchen des K o n k u r sg e r ic h ts nach Einstellung oder Beendigung des Verfahrens gelöscht. Aber auch der G em ein sch u ld n er kann die Löschung beantragen, wenn er den rechtskräftigen Einstellungs- oder Aufhebungsbeschluß vorlegt oder auf die Konkursakten Bezug nimmt. V. 1. Zu lösch, ex tab. II1 i. Grdb. B l. . . . 2. Nachr. Konkursgericht 3. „ Eigent. 4. Kosten v o n . . . 4. Der Z w a n g s v e r w a ltu n g s - und V e r ste ig e r u n g sv e r m e r k wird auf Antrag des betr. Gerichts gelöscht. D ie Vermerke werden oft schon vor dem Versteigerungstermine gelöscht, meistens aber erst bei E in­ tragung des Erstehers. V. 1. Zu lösch, ex tab. I I " i. Grdb. B l. . . . 2. Nachr. A bteilung. . . 3. „ Ersteher (oder bei Löschung vor dem Versteigerungs­ termin „Eigent."). 5. Der E n te ig n u n g sv e r m e r k wird auf Ersuchen der Enteignungsbehörde gelöscht. Ist die Enteignung v o l l z o g e n , so ist gleichzeitig mit der Eintragung des Eigentumsüberganges der Enteignungsvermerk v o n A m t s w eg e n zu löschen (§ 24 Abs. 4 Ent.Ges.).

52

Zweiter Teil.

Die Eintragungen.

B. 1. Z u lösch, ex tab. I I ' i. G rdb. B l . . . . 2. Nachr. Erwerber 3. „ Bezirksaussch. 4. Kosten außer Ansatz. Wenn gleichzeitig der Eigentumsübergang einzutragen ist, erweitert sich die Verfügung entsprechend (s. S . 26).

III. Nie Eintragungen in Abteilung III. E rster Abschnitt.

Allgemeines. 1. M an unterscheidet H y p o th e k , G ru n d s c h u ld und R e n t e n ­ schuld. I s t ein Hypotheken- (oder Grundschuld-)brief gebildet, so spricht man von einer B r i e f Hypothek, sonst von einer B u c h h y p o th e k . Die S ic h e ru n g s b y p o th e k ist ste ts eine B u c h h y p o th e k . 2. Wenn d ie E r t e il u n g des Briefes nicht au sd rü c k lic h a u s ­ geschlossen ist, wird ein Brief gebildet. 3. Wenn im Antrage nichts anderes gesagt ist, ist der B r ie f dem E ig e n tü m e r auszuhändigen. D er N o t a r ist n ur dann zum Empfange berechtigt, wenn dies im A kt ausgedrückt ist. D a die Briefhypotbek für den Gläubiger erst mit dem Empfange des B riefes entsteht, sei man ja recht vorsichtig und verabfolge den Brief nur an den nach Parteiantrag oder nach Gesetz Berechtigten. 4. I s t e in B r i e f g e b ild e t, so m u ß er b ei a l l e n E in t r a g u n g e n , die b ei d e r P o s t e r f o lg e n s o lle n , dem G ru n d b u c h a m te v o r g e le g t w e rd e n (Ausnahmen s. H 42S atz2G .B .O .). Bei den seit 1900 eingetragenen Posten ist sofort zu ersehen, ob ein B rief gebildet ist oder nicht. D ie g r ö ß te V o rs ic h t ist a b e r bei ä l te r e n H y p o th e k e n e r f o rd e rlic h . M an sieht, wenn keine Notiz in der Tabelle auf den Brief hinweist, zu­ nächst nach, ob die Post bei Anlegung des Grundbuches eingetragen ist. I m rheinischen Rechtsgebiete ist dann in d er R e g e l kein Brief vorhanden, sondern nu r eine Hypotbekenurkunde des alten Rechts, deren Vorlegung nicht erforderlich ist, aber volle G arantie bietet nur die genaueste P rüfung. I s t es zweifelhaft, ob ein Brief gebildet ist, so weisen übrigens noch Zessions- und Vorrangseinräumungsvermerke darauf bin; denn vor 1900 m u ß te dann ein Brief gebildet werden. Schließlich ist auch aus den

III. Die Eintragungen in Abteilung III.

53

Grundakten unter den: Zeitpunkte der betr. Eintragung die Existenz eines Briefes zu ermitteln. Denn der E n t w u r f des Briefes mutz bei den Akten sein. 5. Die über a lt e K a u ti o n s h y po t h e ke n gebildeten Briefe gelten nicht als Briefe des neuen Rechtes; sie brauchen daher bei Löschungen oder Veränderungen, die bei der Post zur Eintragung kommen sollen, nicht vorgelegt zu werden. 6. Die B r i e f h y p o t b e k kann i n eine Buchhypothek verwandelt werden — dann ist der Brief zu den Akten einzureichen, bei denen er nach zuvoriger Unbrauchbarmachung bleibt. Eine Buchbypothek kann B r i e f hypothek werden; dann ist ein Brief zu bilden. I n beiden Fällen ist ein Vermerk im Grundbuche erforderlich. 7. Die Belastung eines ziffernmätzig e i n ge t r a g e n en B r u c h t e i l s des Grundstückes ist zulässig. 8. D as zu belastende Grundstück mutz in dem Eintragungsantrage übereinstimmend mit dem Grundbuche bezeichnet werden. Is t dieselbe Post auf me h re r en Grundstücken einzutragen, so redet man von einer Gesamtbypotbek (Korrealpost). 9. Eine Hypothek kann in eine Grundschuld v e r w a n d e l t werden und umgekehrt; es kann auch ein a n de r e s R e c h t s v e r h ä l t n i s zu­ g r un d e gelegt werden, so datz z. B. eine für einen Kaufpreis eingetragene Hypothek fortan für ein Darlehen haftet. 10. Eine Hypothek kann nicht für die F i r m a eines E i n z e l k a u f ­ m a n n s eingetragen werden, sondern nur auf dessen Familiennamen. Übrigens hat der Richter die Existenz des Gläubigers bei der E i n ­ t r a g u n g nicht zu prüfen. Eine Eintragung für die Firma Müller & Schulze erfolgt ohne Prüfung der Rechtsverhältnisse der Firma, aber bei Löschungen, Veränderungen usw. ist die Berechtigung zur Verfügung über das Recht nach dem Handelsregister zu prüfen. Die Eintragung ist aber a b z u le h ne n , wenn ein Nichtrechtsfähiger, insbesondere ein Ver­ storbener, als Gläubiger eingetragen werden soll oder wenn bei einer juristischen Person die gewählte Bezeichnung Zweifel über die Rechts­ fähigkeit entstehen lätzt. Sollen E r b e n als Gläubiger eingetragen werden, so sind die Namen der Erben einzeln einzutragen, können diese aber noch nicht festgestellt werden, so kann die Eintragung „für die Erben des N. N." lauten (ß. 6 S . 474). Auch die Eintragung einer Hypothek für eine Nach­ la ß masse hat das K.G. für zulässig erachtet. 11. Die Hypotheken entstehen entweder m it dem W i l l e n des Eigentümers oder gegen seinen W i l l e n (Zwangsbypotheken). Zur Entstehung bedarf es bei der f r e i w i l l i g e n Hypothek der Einigung der Beteiligten und der Eintragung im Grundbuche. Bei der Briefhypotbek erwirbt der Gläubiger die Hypothek erst mit der Übergabe des Briefes

54

Zweiter Teil.

D ie Eintragungen.

durch den (Eigentümer. Die B e f u g n is , das Grundstück zu belasten, hat der eingetragene oder seine Eintragung gleichzeitig erlangende Eigen­ tümer. Die Erfordernisse der E i n t r a g u n g s b e w i l l i g u n g enthält § 1115 B .G .B . 12. Bei der Eintragung ist es zulässig, a u f die B e w illig u n g B e ­ zug zu nehm en, bei der U n te rw e rfu n g u n te r die so fo rtig e Z w a n g s ­ vollstreckung (8 800 C.P.O.) ist aber eine Bezugnahme nicht sta tth a ft. Diese Unterwerfungsklausel ist unzulässig bei Maximalsicherungshypotheken (81190B .G .B .), weil die„bestim m te Geldsumme" fehlt (8 794 Nr. 5 C.P.O.). Nach Art. 32 A.G. z. B .G .B . kann das K ü n d ig u n g sre c h t des Eigen­ tümers nur soweit ausgeschlossen werden, daß er nach 20 Jahren mit sechs­ monatiger Frist kündigen kann. Eine Hypothek, die beiderseits u n k ü n d ­ b a r, also nicht realisierbar ist, ist nicht e i n t r a g u n g s f ä h i g (R. 2 S . 9). 13. M an beachte die Entsch. des Kammergerichts (R. 7 S . 198)! Danach muß der Brief über eine nur auf einem Miteigentumsanteile ruhende Post die unter einer früheren Nr. eingetragenen, nur den a nde r e n Anteil belastenden Posten als im Range vorgehend aufführen. Zweiter Abschnitt.

Die verschiedenen Arten der f r e i w i l l i g e n Hypothek. a) Die gewöhnliche Briefhypothek. W ir gehen hi er und in den folgenden zwei Beispielen von einer auf Grund eines notariellen Aktes in Abt. III als Nr. 1 einzutragenden Hypothek für ein Darlehen von 1000 Mk. mit 4 % Zinsen seit 1. Jan u ar 1904, halbjährig kündbar mit Unterwerfung unter die sofortige Zw.V. aus. Eintragungsformel: 1000 Mk. — „Eintausend Mark Darlehens mit vier Prozent Zinsen fürs Ja h r. Die sofortige Zwangsvollstreckung ist gegen den jeweiligen Eigentümer zulässig. Unter Bezugnahme auf die Eintragungsbewilligung vom 2. Ja n u a r 1904 für den Rentner Wilhelm Müller in Cöln ein­ getragen am 5. Januar 1904." M an kann die Formel noch kürzer fassen, indem man so schreibt: „Eintausend Mark Darlehn mit vier Prozent Jahreszinsen, so­ fort vollstreckbar gegen den jeweiligen Eigentümer. Unter Be­ zugnahme usw." (Über die Fassung des Zwangsvollstreckungs­ vermerkes s. R. 7 S . 354.) Is t eine Er h ö h u n g der Zinsen unter gewissen Voraussetzungen 2) Der Schuldgrund braucht nicht angegeben zu werden, es ist aber zweck­ mäßig, den alten Brauch beizubehalten.

III. Die Eintragungen in Abteilung III.

55

(Verzug über 4 Wochen usw.) vorausgesehen, so schreibt man „mit 4 even­ tuell 4*/e Prozent usw." V. 1. Einzutr. ex tab. I I I 1 i. Grdb. Bl. . . . 2. Die Ab schr. a. a. 3. Hbrief. bilden, an Notar, Quittg. 4. Nachr. Eigent. 5. „ Glaub. 6. Kosten v. Eigent. b)

Die gewöhnliche Buchhypothek.

E in tr a g u n g s s o r m e l: 1000 Mk. — Eintausend Mark Darlehn mit vier (eventuell 4*/e) Prozent Jahreszinsen, sofort vollstreckbar gegen den jeweiligen Eigen­ tümer. Unter Bezugnahme auf die Bewilligung vom 2. Jan u ar 1904 ohne H y p o th ek en b rief für den Rentner Wilhelm M üller in Cöln eingetragen am 6. Januar 1904. 1. 2. 3. 4. 5. 6.

V. Einzutr. ex tab. I I P i. Grdb. Bl. . . . Die Abschr. a. a. Akt. an Notar, Quittg. Nachr. Eigent. „ Glaub. Kosten v. Eigent. u. eventl. 7. Nachr. an Notar. c)

Die Sicherungshypothek.

Eintragungsformel: 1000 Mk. Sicherungshypothek für eine mit vier Prozent fürs J a h r verzinsliche Darlehnsforderung von Eintausend Mark, sofort voll­ streckbar gegen den jeweiligen Eigentümer. Unter Bezugnahme auf die Bewilligung vom 2. eingetragen am 4. Januar 1904 für den Rentner Fritz Müller zu Cöln. V. wie zu b. d)

Maximalhypothek

[füt alle Forderungen aus dem Geschäftsverkehr mit dem Eigentümer bis zur Höhe von 10000 Mk.). Eintragungsformel: Sicherungshypothek bis zum Höchstbetrage (oder entsprechend der häufigen Wendung in dm Anträgen, aber völlig gleichbedmtend „bis zur Höhe von") von Zehntausend Mark. Unter Bezugnahme auf die

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Zweiter Teil. Die Eintragungen. Bewilligung vom 2. eingetragen am 4. Jan u ar 1904 für das Bankhaus „Müller & Schulze", offene Handelsgesellschaft zu Cöln. V. wie zu b. e) Sicherungshypothek nach §§ 1187 ff. B.G .B. (§ 511 G.B.O.). E in tr a g u n g s f o r m e l: Sicherungshypothek in Höbe von einer Million Mark nebst vier Prozent Jahreszinsen, bestellt von der Aktiengesellschaft X.burg zu Cöln für 1000 Stück mit vier Prozent fürs J a h r verzinslicher Schuldverschrei­ bungen auf den Inhaber über je 1000 Mark, welche die Bezeichnung „T.burger vierprozentige Prioritätsanleihe" führen. Die ministerielle Genehmigung ist am 3. Januar 1904 erteilt. Als Treuhänder ist der Justizrat Rechtsanwalt Z. in Cöln bestellt. Unter Bezugnahme auf die Eintragungsbewilligung vom 10. eingetragen am 12. Februar 1904. V. 1. Einzutr. ex tab. IIP i. Grdb. Bl. . . . 2. Nachr. Eigent. Kosten. 3. „ Treuhänder. 4. Die Abschr. a. a. 5. Begl. Abschr. der minist. Genehmgg. a. a. f) Darlehnshypothek mit Amortisation.

Die Bestimmungen über die Tilgung eines Darlehns durch Zuschläge zu den Zinsen sind R ü ck za h lu n g sb e d in g u n g en . Die Tilgungszufchläge find keine N eb en leistu n g en , sondern Kapitalabtragungen, ihre Auf­ nahme in den Eintragungsvermerk ist nicht erforderlich. E in tr a g u n g s f o r m e l: Zehntausend Mark Darlehn mit vier eventl. 4 1/« Prozent Jahreszinsen, Kapitalrückstände mit fünf Prozent Zinsen, sofort vollstreckbar gegen den jeweiligen Eigentümer. Unter Bezugnahme auf die Bewilligung vom 4. März 1904 für die . . . Hypothekenbank in . . . eingetragen a m .. . B. wie zu a. g) Hypothek mit Nebenleistungen (§ 11152 B .G .B .). Es sind z. B . nach den genehmigten und gehörig veröffentlichten Satzungen Zinseszinsen von über 8 Tage rückständigen Zinsen zu zahlen ’/io Prozent Verwaltungskostenbeitrag und ein Prozent Vertragsstrafe, wenn das Kapital vor Ablauf von 10 Jahren zur Rückzahlung gelangt. Die Bezugnahme auf die Satzungen muß in der Eintragungsbewilligung enthalten sein.

III. Die Eintragungen in Abteilung III.

57

E in tr a g u n g s f o r m e l: Zehntausend M ark Darlehn der Landschaftlichen Kreditanstalt zu N., verzinslich mit vier Prozent fürs Ja h r. Wegen der Nebenleistungen wird auf § 11 des genehmigten S tatu ts der Gläubigerin vom 20. M ai 1900 Bezug genommen. Die sofortige Zwangsvollstreckung ist gegen den jeweiligen Eigentümer zulässig. Unter Bezugnahme aus die B e­ willigung vom 10. eingetragen am 17. Ja n u a r 1904. M a n beachte: Nebenleistungen, die nicht den S a tz u n g e n e n t­ sprechend zur Eintragung bewilligt sind, werden durch die Bezugnahme auf sie nicht gedeckt. Zinseszinsen sind nur unter Angabe des Geldbetrages oder nur als Sicherungshypothek eintragbar (Turnau-Förster I S . 605), andere Nebenleistungen ebenfalls nur, wenn sie in Geld festgesetzt sind (§ H 1 5 1). V.

wie zu a. h) D ie Gesamthypothek. Die Gesalstthypothek kann v o n A n fa n g au als solche begründet werden, indem die Eintragung der Hypothek auf mehreren Grundstücken beantragt wird. Wird die Hypothek, die auf einem Grundstücke lastet, n a ch träg lich noch auf ein ferneres Grundstück gelegt, so entsteht e b e n ­ f a ll s eine Gesamthypothek, ferner auch, wenn ein Teil eines belasteten Grundstückes mit der Hypothek (zur M ithast) auf ein anderes B latt über­ tragen wird. Die einzelnen belasteten Grundstücke brauchen nicht notwendig auf verschiedenen Blättern zu stehen; auch die Hypothek, welche auf m e h re re n se lb stän d ig en auf d em selben Grundbuchblatte stehenden Grundstücken ruht, ist eine Gesamthhpothek. Ans jedem B l a t t e ist die M ithast der anderen zu vermerken. Die Gesamtbypothek kann nicht auf dem einen Blatte als Sicherheits-, auf dem anderen als gewöhnliche Hypothek eingetragen werden, auch muß auf jedem Blatte ein gleich h o h er B e tra g zur Eintragung kommen. Wenn — wie so oft — eine Summe so g e te ilt wird, daß auf dem einen Blatte z. B . 5000, auf dem anderen 10000 Mk. lasten sollen, so ist dies niemals eine Gesamthypothek, und es ist nicht, wie für diese, ein Brief auszufertigen, vielmehr sind deren zwei zu bilden und dem e in e n Akte vorzuhaften, falls nicht zwei gesonderte Briefe beantragt sind. — W ir nehmen an, daß 1000 Mk. auf Bd. 1 B latt 10 und auf Bd. 2 B l. 45 einzutragen sind und zwar dort auf Parzelle 1 F lu r 1, hier auf Parzelle 30 F lu r 7, beide lfd. N r. 1 des Bestandsverzeichnisses. 2 E in tr a g u n g s fo rm e l: Lfd. N r. 1. Eintausend M ark mit vier Prozent fürs J a h r verzins­ liches Darlehn des Rentners Otto M üller zu Cöln, sofort vollstreckbar

Zweiter Teil.

58

Die Eintragungen.

gegen den jeweiligen Eigentümer. Unter Bezugnahme auf die Be­ w illigung vom 30. Dezember 1903 auf Parzelle 1 F lu r 1 B d. 1 B l. 10 und auf Parzelle 1° F lu r 7 B d. 2 B l. 45 des Grundbuches von Cöln 2

eingetragen am 10. Januar 1904. [93et dem a lte n F o r m u la r I, wenn a lle Parzellen der beiden B lä tte r verpfändet sind „auf B la tt 10 B d. I und Bd. 2 B l. 45 des Grund­ buches von C öln" usw., und wenn auf letzterem oder ersterem B latte nur eine oder einige Parzellen belastet sind, entsprechend der obigen Formel, also „a u f B d. I B l. 10 und auf Parzelle 30/2 F lu r 7 B d. 2 B l. 45" ufro.] M a n schreibt so richtiger, als wenn man „hier und B la tt usw. ein­ getragen" schreibt, denn nur io wie oben vorgeschlagen, läßt sich der W o rt­ laut zwanglos fü r beide Eintragungen und den Gesamtbrief verwenden. V erfährt man anders, so steht auf B la tt 10 „eingetragen hier und B la tt 4 5 ", auf B la tt 45 aber, „hier und B la tt 1 0 "; der W ortlaut ist also verschieden, und das widerspricht dem Charakter der Gesamthypothek. V. 1. 2. 3. 4. 5. 6.

E inzutr. ex tab. I I I 1 B l. 10 i. Grdb. Ins. dasselbe B l. 45 I I P i. Grdb. Gesamtbrief bilden, an Notar, Quittg. Nachr. Eigent. Kosten. „ Gläub. D ie Abschr. a. a.

B e i dem obigen Beispiele liegen die Grundstücke im Bezirke d e s ­ s e lb e n Grundbuchamtes. Es kommt aber auch öfter vor, daß eines der­ selben in einem fremden Bezirke liegt. Dann sind zw e i Fälle denkbar: D er Antragsteller wendet sich zunächst an das fre m d e A m t. Dann hat dieses die Eintragung vorzunehmen und einen Hypothekenbrief (keinen Gesamtbrief! § 592 G .B .O .) zu bilden und diesen dem Antragsteller zurück­ zugeben, der dann bei. dem anderen Amte den Antrag auf Eintragung in dessen Büchern stellen muß. Hat er aber bei der ersten Einreichung beantragt, die Sache an das ferner beteiligte Grundbuchamt weiterzugeben, so muß der B rie f von Amts wegen übersandt werden („einschreiben!") und zwar m it einem Begleitschreiben, in welchem um Erledigung und Benachrichtigung ersucht wird. Beispiel: A uf B l. 10 B d. I des Grundbuches von B o n n ist eine Hypothek von 1000 M k. nebst 4 % Jahreszinsen eingetragen und zwar in folgender Fassung: lfd. N r. 7. Eintausend M ark Darlebn des Rentners Fritz M ü lle r zu Cöln m it vier Prozent Jahreszinsen, sofort usw. Eingetragen unter Bezugnahme auf die Bewilligung vom 4. am 7. Januar 1904.

III. Die Eintragungen in Abteilung III.

59

Nun kommt der Brief nebst Antrag an das Grundbuchamt C öln. Dieses tragt in Abt. III lfd. Nr. 6 ein: Eintausend Mark usw. (ro. o.). Die Post ist auch im G rund­ buche von Bonn Band I Blatt 10 Abt. III Nr. 7 eingetragen. Unter Bezugnabme auf die Bewilligung vom . . . eingetragen . . . Wären in Cöln mehrere Grundbuchabteilungen beteiligt, so hätte die zunächst ersuchte Abteilung die Post als Gesamthypothek auf den Cölner Blättern einzutragen und einen Gesamtbrief zu bilden, der dem Bonner Briefe vorzuheften und nur von den Beamten der ersuchten Abteilung zll unter­ schreiben wäre (§ 38 V. v. 20.11. 99). Die Eintragung würde dann so lauten, lfd. Nr. 6. Eintausend Mark usw. (w. o.). Die Post ist auch im Grund­ buche von Bonn Band I Blatt 10 Abt. III Nr. 7 eingetragen. Unter Bezugnahme auf die Bewilligung vom . . . auf Band I Bl. 38, Baud 400 B l. 15980 und Bd. 400 B l. 15981 des Grundbuches von Cöln eingetragen am . . . Is t der Brief gebildet (sei es nun nach Lage der Sache ein Gesamt­ brief oder ein gewöhnlicher Brief, der ebenso wie jener vorzuheften ist), so gehen die Briefe mit Begleitschreiben eingeschrieben an das Amtsgericht Bonn. Dieses schreibt in Abt. III zu Nr. 7 in S p a lte V e rä n d e ru n g e n : Die Post ist auch eingetragen int Grundbuche von Cöln Baud . . . Bl. . . . Eingetragen am . . . D as Grundbuchamt Bonn setzt diesen Vermerk auch auf seinen Hypotheken­ brief und nun ist die Sache erledigt. D ie a n d ere M öglichkeit ist die, daß der Antragsteller sich zunächst au u n s e r Grundbuchamt wendet. Dann haben wir so zu verfahren, wie wie im obigen Beispiele für das Amt Bonn angegeben ist. 1. 2. 3. 4. 5.

V. (für das Amt Bonn). Einzutr. ex tab. I I I 7 Bl. 10 i. Grdb. Brief bilden! Die Abschr. a. a. Brief mit Ersuch.schreib. an A.G. Cöln IV7, Einschreiben! Repr. nach zwei Wochen event.

Und nach Rückkunft des B rie fe s : 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.

V. Einzutr. ex tab. I I I 7 S p. V. i. Grdb. Bl. 10. Vermerk auf H.Brief I I I 7 Nachr. Eigent. „ Gläub. „ A.G. Cöln IV 7 Briefe an Notar, . . . Quittg. Kosten v. Eigent.

60

Zweiter Teil.

Die Eintragungen.

D a s f e r n e r b e t e i l i g t e Amt (Köln) verfügt: V.

1. Einzutr. ex tab. I I P B l. . . . i. Grdb. (oder bei Gesamtbypotbek: 1. Einzutr. ex tab* Bl. 38 I I I i)*6, 15980 u. 15981 I I I 7 i. Grdb.) 2. Brief (resp. Gesamtbrief) bilden, vorheften.' 3. Begl. Abschrift des Aktes a. a. 4. Briefe mit Schreib, an A.G. Bonn (einschreiben!). 5. Nachr. Eigent. 6. „ Glaub. 7. Kosten in B onn zu erheben. Wenn eine Sicheruugs- oder Buchhypothek als G esam thypothek ein­ getragen werden soll, so ändert sich das Verfahren in folgender Weise. D as erste Amt trägt ein und sendet dem zweiten eine b e g l a u b i g t e A b s c h r i f t d e s E i n t r a g u n g s v e r m e r k e s mit dem Ersuchen um Eintragung aus dem beigefügten Akte. D as zweite Amt nimmt dann die Eintragung (s. o.) vor und teilt dem ersten Amte die Band- und Blattnum m er und die lsde. Nr. derselben mit. D ann macht das erste Amt den entsprechenden Vermerk in der Spalte Veränderungen und benachrichtigt die Beteiligten. D as zweite Amt händigt den Akt dem zum Empfange Berechtigten gegen Q uittung und Zahlung der Kosten au s; auch es muß die Beteiligten benachrichtigen. W ird eine Hypothek erst nach i h r e r E i n t r a g u n g Gesamthypotbek, — durch Belastung noch anderer Grundstücke — so ist neben der Post in Abt. H I S palte V e r ä n d e r u n g e n zu vermerken: F ü r diese Hypothek haftet auch die Parzelle 10 F lu r 7 Band 3 B latt 95 des Grundbuches von Köln. Eingetragen am (s. u. S . 74 N r. 2). D ann wird derselbe Vermerk unter den Hypothekenbrief gesetzt; ein neuer B rief —- der d a n n aber als G e s a m t b r i e f gebildet wird — ist nur a u f A n t r a g des Eigentümers und des Gläubigers auszufertigen, der a l t e kassiert zu den Akten zu nehmen. Liegen die nachträglich verpfändeten Grundstücke in ver s c hi ede nen A m t s b e z i r k e n , so ist entsprechend dem oben Ausgeführten zu verfahren; ebenso auch, wenn es sich statt um eine Brief-, um eine B uch- oder S i c h e r u n g s h y p o t h e k bandelt.

i) Hypothek auf einem Anteile. Wenn der in Bruchteilen bezeichnete Anteil belastet werden soll, so kann man e n t w e d e r schreiben: Auf dem Anteil des Fritz M üller an der Parzelle 1 Flur 1 (lfde. N r. 1 des Bestandsverzeichnisses (Titelbl. resp. Abt. I bei den alten Form ularen)): 5. 1000 Mk. (i. V .) Darlehn usw.

III. Die Eintragungen in Abteilung III.

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oder: 5. Eintausend Mark Darlebn . . . Eingetragen mit dem Bemerken, daß nur der Anteil des Fritz Müller belastet ist, am 5. M ai 1904. 1. 2. 3. 4. 5.

B. Einzutr. ex tab. I I I 6 i. Grdb. Die Abschr. a. a. Nachr. Eigent. Kosten. Brief bilden, an Notar, Quittg. Nachr. Glaub. k)

Die gemeinschaftliche Hypothek.

Bei ihr sind mehrere Gläubiger vorbanden. § 48 G.B.O. ist maß­ gebend. M an schreibt also z. B. entweder: „Jeder Gläubiger ist zu einem Drittel beteiligt" oder „eingetragen für die Eheleute H. in übergeleiteter Fahrnisgemeinschaft", oder „für A., B . und C. in ungeteilter Erbgemeinschaft" und dgl. E s ist nicht zulässig, zu schreiben „A. und B. in Gemeinschaft zur gesamten Hand". Denn letztere ist ein R echtsbegriff; es ist aber das Rechts­ v e r h ä ltn is anzugeben (Erb-, Gütergemeinschaft usw.). Wenn beantragt ist: Die Post von 12000 Mk. soll für A., B . und C. so eingetragen werden, daß A. 3000, B. 7000 und C. 2000 Mk. zustehen, so ist dies a b z u le h n e n , weil im Widerspruche mit § 48 G .B .O . stehend. (Dagegen ist betn Antrage stattzugeben, wenn eine b e r e its e in g e tra g e n e Post in dieser Weise g e te ilt werden soll, denn dann ist die Gemeinschaftlichkeit aufgehoben.) Die Eintragungsformel und die Verfügung bieten nichts Abweichendes (s. S . 54 ff.)

Dritter Abschnitt.

Die Zwangshypotheken. Diese Eintragungen erfolgen gegen den W ille n des Eigentümers und ohne seine Mitwirkung auf Antrag eines Berechtigten oder auf Ersuchen einer zuständigen Behörde. Dem (formlosen) Antrage des Gläubigers muß der zur Zwangsvollstreckung geeignete Titel beiliegen. Aus einem Zahlungsbefehl findet keine Eintragung statt, aus einem rechtskräftigen oder vorläufig vollstreckbaren U rte il (bei Vollstreckbarkeit gegen S ic h e rh e its le is tu n g § 7 5 1 2 beachten!) nur, wenn die Hauptsumme mehr als 300 Mk. beträgt. E s wird nur eine S ic h e ru n g sb y p o th e k eingetragen. Die Urteilsaus­ fertigung muß mit der Vollstreckungsklausel versehen sein; die Zustellung muß nachgewiesen werden. Bei landgerichtlichen Urteilen und Urteilen der höheren Instanzen hat der die Eintragung beantragende A n w a lt seine Vollmacht vorzulegen, bei am tsg erich tlich en Urteilen ist dies nicht nötig (§ 882 C.P.O.). Die Eintragung kann auch auf Grund anderer vollstreck-

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Zweiter Teil.

Die Eintragungen.

barer T ite l erfolgen, z. B . auf Grund der Urkunden des § 794 N r. 1— 3 u. 5 (§ 798 C .P.O . wegen der Zustellung zu beachten!) Auch aus diesen werden n u r S ic h e ru n g s h y p o th e k e n eingetragen. D ie Sicherungshypothek w ird als M a x im a lb y p o th e k eingetragen^ 932 C .P .O .), wenn der Eintragungs­ antrag sich auf einen A rre s tb e fe h l stützt. S olle n m e h re re G rundstücke belastet werden, so ist die Summe vom Gläubiger auf die verschiedenen Grundstücke zu v e rte ile n . Die Zwangsbypotbek entsteht in allen Fällen m it der Eintragung. Die erfolgte Eintragung ist auf dem Schuldtitel zu vermerken. Über den M inim albetrag „mehr als 300 M k ." sind viele E n t­ scheidungen ergangen. Es steht fest, daß die Beträge mehrerer Schuldtitel n ic h t a d d ie r t werden dürfen; der e in z e ln e muß auf mehr als 300 M k. lauten. Auch die Z u s a m m e n re c h n u n g der Urteilssumme und des im Kostenfestsetzungsbeschlusse enthaltenen Betrages ist u n z u lä s s ig . Aus letzterem findet eine Eintragung auch n u r statt, wenn er auf mehr als 300 M k. lautet (a. M . das oberste Landesgericht München R. 3 S . 295. S . a. 293 u. B d. 1 S . 6). Bei der V e r te ilu n g darf auf die einzelnen G rund­ stücken weniger als 300 Mk. entfallen (R. 3 S . 201). M a n h a lte f ü r a lle A r te n vo n S c h u ld t it e ln d a ra n fest, daß e in e E in tr a g u n g n u r e rfo lg e n k a n n , w enn der e in z e ln e T i t e l ü b e r m e h r a ls 300 M k. la u te t (§§ 866 ff. C .P .O .) und wenn es sich um eine f ä llig e Forderung handelt (R. 7. S . 223). D ie Zwangshypotbek ist ferner ein­ zutragen auf Grund des Ersuchens einer z u s tä n d ig e n B e h ö r d e H ier­ her gehört das Ersuchen der G e r i c h t s k a s s e , der B e h ö r d e n , die m it dem Einziehen der der Beitreibung im V e r w a l t u n g s z w a n g s v e r f a h r e n unterliegenden Beträge betraut sind (§ 801 C.P.O., A rt. 8 A .G . z. C .P.O . und Verord. vom 15.11. 99), sowie des S u b h a s t a t i o n s r i c h t e r s (§§ 118, 128 Z w . Ges.). — Das Ersuchen muß den gesetzlichen Anforderungen ent­ sprechen. Ferner g ilt die Grenze „mehr als 300 M k .", und die Pflicht der Verteilung, wenn mehrere Grundstücke belastet werden sollen, auch hier. Nach Prüfung des T itels auf seinen In h a lt, die Möglichkeit, daraus eintragen zu können, die Zustellung, Sicherheitsleistung usw. hat d .r G rund­ buchrichter auch namentlich darauf zu achten, ob nach § 40 G .B .O . die Eintragung möglich ist. I s t derjenige, gegen welchen die Eintragung im Grundbuche er­ folgen soll. n ic h t im Grundbuche eingetragen, so muß der Antrag abgewiesen werden und es dem Antragsteller überlassen bleiben, die geeigneten Schritte zu tun (§ 14 C P .O . und § 792 C .P .O .). Sind m e h r e r e P e r s o n e n im T ite l als S c h u l d n e r angegeben, so kann gegen e i n e n von ihnen die Eintragung erfolgen, f a l l s die Schuldner s o l i d a r i s c h basten. Aus einem gegen den E h e m a n n gerichteten T ite l ist die Eintragung auf das B la tt des in Güter-, Errungenschafts- oder Fahrnisgemeinschaft stehenden G rund­ stückes statthaft (§ 740 C.P.O.). Steht es in f o r t g e s e t z t e r G ü t e r ­ g e m e i n s c h a f t , so ist ein gegen den überlebenden Ehegatten lautender

III. Die Eintragungen in Abteilung III.

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vollstreckbarer Titel erforderlich und ausreichend (§ 7 4 5 1 C .P.O .). Auf den A n t e i l eines M i t e i g e n t ü m e r s kann die Eintragung erfolgen, wenn der Anteil nach Bruchteilen im Grundbuche bezeichnet ist. Auf den A n t e i l eines M i t e r b e n kann vor der Teilung der Erbschaft eine Zwangshypothek nicht eingetragen werden (R 2 S . 27). Die Zwangshypothek haftet kraft Gesetzes auch für die Ko s t e n de r E i n t r a g u n g . Dazu gehören die Gebühren des Rechtsanwalts für den Eintragungsantrag. Auf Antrag sind diese Kosten vom G r u n d b u c h ­ r i c h t e r festzusetzen und miteinzutragen; jedoch müssen ihm die nötigen Unterlagen für die Kostenberechnung geliefert werden. 1. Z w a n g s h y p o t h e k a u s ei nem Ur t e i l . Eintragungsformel: Nr. 4. Sicherungshypotbek für vierhundert M ark Wechselschuld nebst sechs Prozent Zinsen und vier M ark Wechselunkosten. Auf Grund des Urteils des Landgerichts Cöln II. Kammer für Handelssachen vom 3. M ai 1904 eingetragen für den Bankier Karl M üller zu Cöln am 1. Ju n i 1904. V. 1. Einzutr. ex tab. I I I 4 i. Grdb. B l. . . . 2. Nachr. Eigent. 4. „ G laub. Kosten. 4. Bescheing. auf Titel, an Glaub. Q uittg. 5. Begl. Abschr. des Urteils a. a. Wenn die Forderung ge t e i l t auf mehreren Blättern eingetragen wird, ist nicht auf dem einen Blatte auf das andere zu verweisen. Auf j edem Blatte wird der Teil sel bst ändi g eingetragen. E s entsteht keine Ge sa mt hypot b e k, denn es sind verschiedene Belastungen. 2. Z w a n g s h y p o t h e k a u s ei nem Ar rest bef ehl . Der Arrestbefebl ist vorzulegen. Die Zustellung braucht nicht erfolgt zu sein (§ 9293 C .P.O .). Liegen zwischen dem Eingang des Eintragungsantrages — der nach § 9323 C .P.O . als Vollziehung des Arrestes gilt — und dem Tage, an dem der Arrestbesehl verkündet oder der betreibenden Partei zugestellt ist — mehr als zwei Wochen, so ist d e r A n t r a g kost enf äl l i g a bz uwe i s e n (§ 9292 C.P.O .). Die Sicherungshypotbek ist nach § 9321 und § 923 C .P.O . als M a x i m a l b y p o t h e k einzutragen. E i n t r a g u n g s f o r m e l : N r. 10. Sicherungshypotbek bis zum Höchstbetrage von dreitausend M ark. Für den Kaufmann Johann M eier zu Cöln, eingetragen am 15. Ja n u a r 1904 auf G rund des Arrestbesebls des Amtsgerichts Cöln Abt. I I I 1 vom 14. Ja n u a r 1904.

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Zweiter Teil. Die Eintragungen. B. 1. Einzutr. ex tab. I I I 10 i. Grdb. Bl. . . . 2. Nachr. Eigent. 3. „ Gläub. 4. Arrestbefehl mit Vermerk an Gläub., Quittg., Kosten! 5. Begl. Abschr. des Arrestb. a. a. 3. Z w a n g s h y p o t h e k a u s e i ne m a n d e r n T ite l.

Wenn eine Eintragung auf Grund eines vollstreckbaren Vergleiches, einer notariellen oder gerichtlichen Urkunde oder aus einem Kostenfest­ setzungsbeschlusse usw. stattfinden soll, so hat man die Zu s t e l l u n g vor­ sichtig zu prüfen (s. § 798 C.P.O.), im übrigen aber entsprechend der Ein­ tragung unter 1 zu verfahren. 4. E i n t r a g u n g auf G r u n d des b e h ö r d l i c h e n Er s uc he ns . Bei Ge r i c h t s k o s t e n f o r d e r u n g e n für die Gerichtskasse ist die Kost enr echnung der Schuldtitel, nicht etwa das Ersuchen der Kaffe. Die einzelnen Positionen der Rechnung müssen zusammen (die Addition ist zulässig) mehr als 300 Mk. ausmachen; eine Zusammenrechnung me hr e r e r sel bst ändi ger Kostenrechnungen, um die Minimalsumme zu erreichen, ist unzulässig (ß. 5 S . 459). Dem Ersuchen der S t e u e r b e h ö r d e n mutz die vollstreckbar erklärte Hebeliste beigefügt sein. E i n t r a g u n g s f o r m e l : Nr. 6. Sicherungshypothek für dreihundertdrei Mark Gerichtskostenforderung. F ür die Königl. Gerichtskasse zu Cöln eingetragen am 31. Dezember 1904. V. 1. Einzutr. ex tab. I I I 6 i. Grdb. Bl. . . . 2. Nachr. Eigent. 3. „ Kasse. (Kostenfrei!) 4. Anl. a. a. E i n t r a g u n g s f o r m e l : Nr. 5. Sicherungshypothek für vierhundert Mark rückständige Umsatz- (Grund-, Einkommens-, Gewerbe- usw.) steuer. Eingetragen für die Stadt­ gemeinde Cöln (bei Staatsfteuern: „für den Kgl. Preutz. Fiskus") am 10. Jan u ar 1904. V. 1. Einzutr. ex tab. I I P i. Grdb. Bl. . . . 2. Nachr. Stadt, Kosten! 3. „ Eigent. 4. Anl. a. a.

III. Die Eintragungen in Abteilung III.

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Wird im Z w a n g s v e r st e i g e r u n g s v e r f a h r e n nach §§ 128 ff. Zw .G . die Eintragung beantragt, so hat sie in Gemäßheit des Ersuchens des Vollstreckungsrichters zu erfolgen, welches den gesetzlichen Vorschriften entsprechen muß. Sind die besteben bleibenden Rechte, denen die neu ein­ zutragende Sicherungshypothek nach § 128 Abs. 1 Satz 1 vorgeht, Briefhypotheken, so bedarf es zur Berichtigung des Grundbuches d e r V o r ­ l e g u n g der B r i e f e nicht (Fuchs S . 641). E i n t r a g u n g s f o r m e l : Nr. 10. Sicherungshypotbek in Höbe von fünf­ tausend Mark für die Forderung aus dem Zwangsversteigerungsverfabren gegen den Ersteher Fritz Müller, übertragen mit a) 4000 Mk. nebst vier Prozent Zinsen seit 10. Mai 1904 an Karl Meyer, Kauf­ mann in Bonn und Umgegend und b) mit 1000 Mk. nebst vier Prozent Zinsen seit 10. M ai 1904 an den Rentner Carl Sorgenfrey in Düssel­ dorf; eingetragen auf Grund des Ersuchens des Amtsgerichts Cöln Abteilung für Zwangsversteigerungsverfahren vom 25. Ju n i am 15. J u li 1904. V. 1. Einzutr. ex tab. III 10 i. Grdb. 2. Nachr. ersuchd. A.Gericht. 3. „ Ersteher. Kosten! 4. „ Gläubigern. 5. Anl. a. a. Vierter Abschnitt.

Die Vormerkungen. Der Fall, daß der Eigentümer die Eintragung einer Vormerkung in Abt. III bewilligt, ist so außerordentlich selten, daß wir ihn beiseite laffen dürfen. Regelmäßig erfolgt die Eintragung auf Grund einer e i n s t w e i l i g e n V e r f ü g u n g (§§ 883ff. B.G .B.) infolge Ersuchens der Partei oder auf Ersuchen des Gerichtes, das die e. V. erlassen hat. Die Grenze, welche § 866 Abs. 3 C.P.O. zieht, ist nur zu beachten, wenn die e. V. eine G e l d z a h l u n g anordnet, nicht aber, wenn es sich um die Herbeiführung e i n e r J n d i v i d u a l l e i s t u n g bandelt. Zu letzteren gehört z.B . der Anspruch aus § 648 ( B a u b a n d w e r k e r b y p o t h e k ) auf Ein­ räumung einer S i c h e r u n g s h y p o t b e k am Baugrundstück. Dieser wird durch Vormerkung geschützt (E. 2 S . 221). Die Ausfertigung der e. B. ist vorzulegen; Zustellung ist vor der Eintragung nicht erforderlich (s. a. S . 45). Ob Eigentümer und Grundstücksbezeichnüng stimmen, ist genau zu prüfen! Die Vormerkungen werden, wie im gesetzlichen Formular ersichtlich, auf die H ä l f t e der Seite geschrieben. Der Raum rechts dient zur späteren e n d g ü l t i g e n E i n t r a g u n g . Diese erfolgt ohne Zutun L öw en h erz, Verfügungen in Grundbuchsachen. 5

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Zweiter Teil. Die Eintragungen.

des Eigentümers. Seine Zustimmung ist aber erforderlich (nötigenfalls ist Klage zu erheben), wenn seit der Eintragung der Vormerkung ein Wechsel in der Person des Eigentümers stattgefunden hat und ferner auch die Bewilligung des persönlich verpflichteten Schuldners, gegen den die Vor­ merkung gerichtet war. (Entsch. des Reichsger. Bd. 53 S . 18.) E i n e V o r m e r k u n g kann nicht E i g e n t ü m e r h y p o t h e k w e r d e n . Über Vormerkungen werden Urkunden nicht gebildet. Von den Vormerkungen, die in Spalte Veränderungen einzutragen sind, wird unten die Rede sein. E i n t r a g u n g s f o r m e l : s. gef. Formular, auch bezüglich der Um­ schreibung:

B. 1. Einzutr. ex tab. II Nr. . . . i. Grdb. B l. . . . 2. Nachr. Eigent. 3. „ Glaub. Kosten! 4. „ Ldgericht. Civ.K. II. 5. Anl. a. a. Fünfter Abschnitt.

Das Rangverhaltnis 1. R a n g o r d n u n g . Gehen mehrere Anträge zu gl ei cher Ze i t ein oder sind in ei ne m A n t r a g e me h r e r e E i n t r a g u n g s g e s u c h e enthalten, so werden die Eintragungen unter fortlaufenden Nummern vollzogen, aber bei jeder wird vermerkt, daß sie mit der vorgehenden und der nachstehenden gleichen Rang bat. Eine ander e Rangordnung greift nur auf P a r t e i a n t r a g Platz. Sind die Anträge n ic h t gleichzeitig eingegangen, so erhalten sie den Rang nach der Reihenfolge des E i n g a n g e s : betreffen sie die Abt. II und III, so muß, wenn die Eintragung an de ms e l b e n Tage geschieht, im Grundbuche vermerkt werden, daß die später beantragte Eintragung der früher beantragten im Range nachsteht, z. B. in Abt. I I 1: Nießbrauchsrecht usw. . . . mit Rang vor der Post Abt. I I I Nr. 5 und in Abt. III: 1000 Mk. usw. eingetragen am . . . mit Rang hinter dem Rechte Abt. II Nr. 1. M an beachte §§ 879 B .G .B . und 46 G.B.O. Eine Abweichung von den gesetzlichen Bestimmungen muß nach § 879 Abs. 3 int Grundbuche zum Ausdruck kommen. 2. D e r R an g v o r b e h a l t . Nach § 881 B .G .B. kann der Eigentümer bei der Belastung des Grundstückes mit einem Rechte sich die Befugnis vorbehalten, ein anderes,

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H L Die Eintragungen in Abteilung III.

dem Umfange nach bestimmtes Recht mit dem Range v o r jenem Rechte eintragen zu lassen. D er Vorbehalt ist im Grundbuche bei dem Rechte einzutragen, das zurücktreten soll. Diese Vorschrift bezieht sich auf Rechte aller Art, einerlei, ob sie ihren Platz in Abt. II oder III finden. M an verwechsle den Rangvorbehalt nicht mit dem häufigen Abkommen der Parteien, wodurch ein Gläubiger des Eigentümers sich verpflichtet, einer später aufzunehmenden Hypothek den Vorrang einzuräumen. Letztere rein obligatorische Verpflichtung ist nicht eintragungsfähig. Bei dem Rangvorbehalt, der im Grundbuche einzutragen ist, ist die Wirkung aber eine d in g lic h e. Die Person des Berechtigten des später einzutragenden Rechtes braucht noch nicht feststehen, aber das Recht selbst muß genau be­ zeichnet sein (f. u.). Wird das Recht später eingetragen, so muß dabei be­ merkt werden, daß es dem anderen Rechte vorgehe. E s ist nötig, den Eigentümer in der Bewilligung zum Ausdruck bringen zu lassen, daß d ie s e s das Recht sei, dem er den Vorrang vorbehalten habe. Wenn der Eigentümer, ehe er letzteres Recht eintragen läßt, noch andere Eintragungen ohne Vorrang bewilligt, so hat der Grundbuchrichter diese einzutragen, denn durch den Rangvorbehalt sind dem Eigentümer die Hände nicht ge­ bunden; er kann ungehindert über das Grundstück verfügen. D as Recht aus dem Vorbehalte geht auf den neuen Eigentümer des Grundstücks über. E in tr a g u n g s f o r m e l: Nr. 5. Tausend M ark Darlehn mit fünf Prozent Jahreszinsen, sofort voll­ streckbar gegen den jeweiligen Eigentümer. Einer aufzunehmenden Hypothek in Höbe von zehntausend M ark nebst 6 °/0 Zinsen ist der Vorrang vorbehalten. Ohne Hypothekenbrief unter Bezugnahme auf die Bewilligung vom 4. eingetragen am 7. Ja n u a r 1904 für den Rentner K arl Schulze in Cöln. für Nr. 6: Zehntausend M ark Darlehn mit 6 °/0 Jahreszinsen, sofort voll­ streckbar gegen den jeweiligen Eigentümer. Unter Bezugnahme auf die Bewilligung vom 8. eingetragen am 28. M ai 1904 für den Agenten Friedrich Bösm ann zu B erlin mit dem Range vor der Post Abt. III N r. 5. V. zu N r. 5 wie üblich; zu Nr. 6 aber so: 1. Einzutr. ex tab. I I I 6 i. Grdb. 2. Nachr. Eigent. Kosten! 3. „ Gläub. 4. G lä u b . zu I I P . 5. Hypbr. bilden, an Notar, Quittg. 6. Die Abschr. a. a. Der Gläubiger der Post N r. 5 muß erfahren, daß der Eigentümer 5*

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Zweiter Teil. Die Eintragungen.

von der vorbehaltenen Befugnis Gebrauch gemacht hat; deshalb muß er von der Eintragung benachrichtigt werden. 3. R a n g ä n d e ru n g ( B o rra n g s e in rä u m u n g ). Ein eingetragener Berechtigter kann einem andern Rechte den Vorrang vor seinem Rechte einräumen. I s t der eingetragene Berechtigte nicht mehr der Besitzer des Rechtes, z. B. weil er verstorben ist, oder weil er sein Recht abgetreten bat, so muß sein Erbe als Gläubiger sich eintragen lasten, um eine Vorrangseinräumung für das Grundbuch erklären zu können (§§ 40, 41 G .B .O .). Die Eintragung der Erben ist nicht nötig, wenn die Einräumung von einem Nachlaßpfleger oder Testamentsvollstrecker aus­ geht. Is t die Post abgetreten, so muß der Buchhypothekengläubiger sich immer erst eintragen lassen, wogegen der B r i e f gläubiger, der sich im Besitze des Briefes befindet, sich statt durch Eintragung mit Vorlegung des Briefes und einer zusammenhängenden Reihe von Abtretungserklärungen, die dem § 29 G .B.O . entsprechen, hinreichend legitimieren kann. Die Vorrangseinräumung kann sich sowohl auf Rechte der Abt. II als auch der Abt. III, sowohl im Verhältnis zu Rechten derselben Ab­ teilung, als auch beider Abteilungen untereinander beziehen. Handelt es sich um eine Hypothek, Grundschuld oder Rentenschuld, so muß der E ig e n ­ t ü m e r der Vorrangseinräumung des zurücktretenden Berechtigten zustimmen (der Mitwirkung des Berechtigten des v o r t r e t e n d e n Rechtes bedarf es nicht). Der Grund liegt in der Möglichkeit der Eigentümerhypothek. Wenn die Rangänderung ohne den Eigentümer erfolgen könnte, so könnte es sich er­ eignen, daß eine zur Eigentümerhypotbek gewordene Post durch Vorrangs­ einräumungen ohne sein Zutun und ohne daß er es hindern könnte, auf den letzten Platz geraten wäre. Deshalb ist die Mitwirkung des Eigen­ tümers vorgeschrieben, und zwar des eingetragenen oder seine Eintragung gleichzeitig erlangenden Eigentümers. Wenn eine Hypothek g e t e il t wird, so braucht der Eigentümer bei einer Änderung des Ranges der einzelnen Teilhypotheken nicht mitzuwirken, weil die Rangänderung i n n e r h a l b derselben E i n t r a g u n g bleibt (§ 1151 B.G.B.). Der Rang der Teile einer Post untereinander kann nur gelegentlich des Ü b e r g a n g e s eines T e i l e s auf einen a nd e re n Berechtigten geändert werden. E s ist nicht zulässig, daß der Gläubiger erklärt: Von meiner Post von 3000 Mk. sollen 500 Mk. den Rang vor dem Reste haben; denn solange die Hypothek im Besitze derselben Person ist, hat jeder noch so kleine Teil der Forderung denselben Rang wie die übrigen Teile. K r a f t Gesetzes (§ 1176 B.G .B.) tritt eine Rangänderung ein, wenn ein Teil der Hypothek Eigentümergrundschuld wird. Dann hat der dem Gläubiger verbleibende Rest den Rang vor dem dem Eigentümer zugefallenen Teile, was auch ohne Antrag bei der Umschreibung im Grund-

III. Die Eintragungen in Abteilung III.

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buche zu vermerken ist (E. 6 S . 202). Natürlich können die Beteiligten eine andere Rangordnung vereinbaren. Bei der Eintragung der Rangänderung zwischen zwei b e re its e in ­ g e tra g e n e n B rie fh y p o th e k e n sind beide Briefe vorzulegen. Wird das vortretende Recht erst eingetragen, so ist der Brief über die zurücktretende Post einzureichen. Die Rangänderung ist im Grundbuche in der Spalte Veränderungen neben den b e r e its e in g e tra g e n en Posten zu vermerken, ebenso auf den Briefen. Wird das vortretende Recht erst eingetragen, so wird der Vorrang im Texte der Eintragung vermerkt. E in tr a g u n g s f o r m e l a. (beide Posten sind eingetragen: Post 1 räumt 3 den Vorrang ein): bei 1. Sp. B. 1000 Mk. — Der Post lfde. Nr. 3 ist der Vorrang eingeräumt. Eingetragen a m . . . bei 3. S p. V. 6000 Mk. — Dieser Post ist der Vorrang vor der unter Nr. 1 eingetragenen eingeräumt. Eintragen a m . . . V. 1. Einzutragen ex tab. I I I 1*3 Sp. V. i. Grdb. Bl. . . . 2. Nachr. Eigent. 3. „ Gläubigern zu III1 u 3 4. Vermerk auf Hypoth.-Briefen, dann an Notar, Quittg. 5. Antrag a. a. 6. Kosten v o n . . . E i n t r a g u n g s f o r m e l b. (die vortretende Post wird gleichzeitig ein­ getragen) : bei Nr. 1: wie zu a. Nr. 3: Sechstausend Mark mit vier Prozent fürs Ja h r verzinsliches Darlehen, sofort vollstreckbar gegen den jeweiligen Eigentümer. M it Rang vor der Post Abt. III Nr. 1 unter Bezugnahme usw. . . . eingetragen a m . . . V. 1. Einzutr. ex tab. I I I 1 Sp. V. i. Grdb. Bl. . . . 2. „ „ „ I I I 3 i. Grdb. 3. Hypothbr. zu I I I 3 bilden, an Notar, Quittg. 4. Nachr. Eigent. 5. „ Gläubigern zu E I 1*» 6. Vermerk auf Hypothbr. I I I 1, an Glaub., Quittg. 7. Begl. Abschr. des Aktes zu I I I 3 a. a. 8. Vorrangseinr. a. a. 9. Kosten v o n . . . Bei Grundschulden und bei Buchhypotheken wird ebenso verfahren, nur fällt bei letzteren naturgemäß die Vorlegung und Behandlung der Briefe fort.

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Zweiter Teil.

Die Eintragungen.

E in tr a g u n g s f o r m e l c. (Rangänderung zwischen Rechten der Abt. I I und EU): bei Nr. 1: Dem Rechte Abt. II Nr. 3 ist der Borrang eingeräumt. Eingetragen a m . . . bei Nr. 3 Abt. II) Dieses Recht hat den Vorrang vor der Post Abt. I I I in S p. V. j Nr. 1. Eingetragen am . . . 1. 2. 3. 4. 5. 6.

V. Einzutr. ex tab. IP u. III1 S p. V. i. Grdb. Bl. . . . Vermerk auf Hypothekenbrief I I I 1, an Notar, Quittg. Nachr. Berecht. zu I I 3 u. Gläub. I I I 1 Antr. a. a. Nachr. Eigent. Kosten v o n . . .

Entsprechend ist zu verfahren, wenn die Eintragung in Abt. III mit bern Range vor dem Rechte der Abt. II erfolgen soll. — Nicht selten — namentlich wenn ein neues größeres Kapital auf­ genommen wird — liegen m eh rere Vorrangseinräumungen zur Be­ arbeitung vor. Dann macht man den Vermerk bei jeder zurücktretenden Post, aber mit ein en bei der v o rtre te n d e n (bezw. in den Text der neuen Post), z. B. so: Nr. 8 S p . V .: „Diese Post hat den Rang vor den unter Nr. 1, 2, 5 u. 7 Abt. III eingetragenen Posten" usw. (wenn die vortretende Post schon eingetragen ist) oder Nr. 8 (Hauptspalte): „M it dem Range vor den Posten Abt. III Nr. 1, 2, 5 u. 7 eingetragen am . .." (wenn die vortretende Post erst eingetragen wird). Die Vorrangseiuräumung bezieht sich öfters nur auf einen T e il der zurücktretenden Post oder auch nur auf einen Teil der vortretenden Post. E in tr a g u n g s f o r m e l a: Sp. V. lfde. Nr. 5: 10000 Mk. — Vor einem Teilbeträge dieser Post in Höhe von dreitausend Mark ist der Post Nr. 6 der Vorrang eingeräumt. Ein­ getragen am 10. Februar 1904 und zu Nr. 6: 8000 Mk. — Dieser Post ist der Vorrang vor einem Teil­ beträge der Post lfde. Nr. 5 in Höhe von dreitausend Mark eingeräumt. Eingetragen am 10. Februar 1904 oder b: lfde. Nr. 5: 10000 Mk. — Einem Teilbeträge der Post lfde. Nr. 6 in Höbe von dreitausend Mark ist der Vorrang ein­ geräumt. Eingetragen am 10. Februar 1904.

III. Die Eintragungen in Abteilung III.

71

lfde. N r. 6: 8000 Mk. — Einem Teilbeträge von dreitausend M ark ist der Vorrang vor der Post Nr. 5 eingeräumt. E in­ getragen am 10. Februar 1904. I s t der Vorrang bei der Eintragung der vortretenden Post (Nr. 6) miteinzutragen, so kann die Formel so lauten: N r. 6: Zehntausend M ark Darlehen mit fünf Prozent Jahreszinsen, so­ fort vollstreckbar gegen den jeweiligen Eigentümer. Einem Teile dieser Post in Höhe von dreitausend Mark ist der Vorrang vor der Post Abt. III N r. o eingeräumt. Unter Bezugnahme u sw .. . . Bei N r. 5 lautet die Eintragung wie oben bei b) angegeben ist. D ie Verfügung bietet nichts Abweichendes von dem oben Angegebenen. Sechster Abschnitt.

Änderung eingetragener Rechte. Nachdem wir im fünften Abschnitt (unter 3) eine Eintragung behandelt haben, die e v e n tl. in der Spalte „Veränderungen" Platz finden muß, ge­ langen wir von hier ab zu Eintragungen, die au ssch ließ lich in dieser Spalte zu erfolgen haben. I. Die Änderung des I n h a lts einer Hypothek kann sich auf den Zinsfuß, die Kündigung, die Fälligkeit, die Unterwerfung unter die so­ fortige Zwangsvollstreckung beziehen, es kann aber auch ein anderes Schuld­ verhältnis an die Stelle des eingetragenen gesetzt werden. (Von der Ab­ tretung der Rechte [ber Änderung des G lä u b ig e rs ^ wird noch besonders die Rede sein.) Erforderlich ist die Einigung des Gläubigers und des Schuldners und die Eintragung im Grundbuche. Z ur Eintragung der Änderung des In h a lts des Rechtes bedarf es nach der Ansicht von T urnau nur der Bewilligung des davon Betroffenen, nicht auch der Bewilligung des dadurch B e g ü n s tig te n (Turnau I S . 128); danach müßte der andere Teil nur zustimmen, wenn er durch die Änderung b e n a c h te ilig t würde. F uchs S . 82 ist der Ansicht, daß auch der durch die Änderung Begünstigte zustimmen müsse. Der Grundbuchrichter handelt vorsichtig, wenn er die Frage, ob durch die Änderung eine Begünstigung eintrete oder nicht, auf sich beruhen läßt, zumal die Tragweite der Änderungen nicht immer zu erkennen ist. S o kann z. B . der Ausschluß der Kündigung für längere Zeit für den Eigentümer allein ein Vorteil sein; er kann ihm aber auch bei einem hochverzinslichen Darlehen zum größten Nachteil gereichen. D er Grundbuch­ richter enthält sich solcher Prüfungen und tut deshalb gut daran, der Ansicht von Fuchs zu folgen, um so mehr, als nach dem so wichtigen § 19 G .B.O . in der Regel beide Teile als die Betroffenen zu betrachten sein werden. I s t das Recht mit dem Rechte eines Dritten, z. B . mit

72

Zweiter Teil.

Die E intragungen.

einem Pfandrechte, Nießbrauch usw. belastet, so muß der Gläubiger und der Dritte mitwirken. Die Mitwirkung der nachstehenden Gläubiger ist in der Regel nicht erforderlich, namentlich auch nicht bei einer Zinserböhung b is zu 5 P r o z e n t. Soll aber ein h ö h e re r Zinsfuß mit dem Range des Kapitals eingetragen werden, so muß die Zustimmung der nachstehenden Gläubiger in der Form des § 29 G.B.O. beigebracht werden (f. S . 109 Nr. 3). Nach § 877 B.G .B. in Verbindung mit § 874 kann statt einer Spezialisierung des Inhalts der Veränderung in manchen Fällen auf die Eintragungsbewilligung Bezug genommen werden. Nicht zu lä ssig ist dies bei der beantragten Eintragung der U n te rw e rfu n g u n te r die Z w an g sv o llstreck u n g und ferner bei Veränderung der Hypothek durch U m w a n d lu n g in eine andere Gattung, z. B. Sicherungshypothek in Grundschuld. Auch die V e rä n d e ru n g des Z in s f u ß e s m uß a u s ­ gedrückt und kann nicht durch die Bezugnahme ersetzt werden. Was nach § 1115 in der Eintragungsformel stehen muß — und dazu gehört der Z in s f u ß — muß auch in der Veränderung stehen. Dagegen werden die Veränderungen bez. Kündigung, Zahlungszeit, Zahlungsort usw. durch die Bezugnahme gedeckt. 1. B e is p ie l: Die Bedingungen einer Hypothekenbankhypothek sind so geändert, daß vom 1. Juni 1904 ab statt der bisherigen 4*/2 nur 4, bei Rückstand über 14 Tage nach Erfüll 4 2/2 °/0 Zinsen zu zahlen sind, daß. das Kapital statt 1905 erst 1914 fällig sein soll. Auch bat der Eigen­ tümer sich der sofortigen Zwangsvollstreckung usw. unterworfen. E i n t r a g u n g s f o r m e l (zu I I I 1 Sp. B .): 4000 Mk. — Unter Herabsetzung der Zinsen auf vier eventl. 4% %. fürs Ja h r vom 1. Juni 1904 ab sind die Bedingungen geändert; auf die Bewilligung vom 1. M ai 1904 wird Bezug genommen. Die sofortige Zwangsvollstreckung ist gegen den jeweiligen Eigentümer zu­ lässig. Eingetragen am 18. M ai 1904. B. 1. Einzutr. ex tab. I I I 1 Sp. V. i. Grdb. B l. . . . 2. Die Abschr. a. a. 3. Hhpotb.br. mit Vermerk u. Akt v. 1./5. 04 an die Bank, einschr. 4. Nachr. Glaub. 5. „ Eigent. Kosten. 2. B e i s p i e l : Eingetragen ist eine Sicherungshypothek von 10000 Mk. (§§ 1180, 1186), die in eine Hypothek für ein Darlehn von 10000 M k.1) verwandelt werden soll. Hypothekenbrief ist ausgeschlossen. 0 Auch die Um wandlung in zwei Teilhypotheken zu je 5000 Mk., oder vier zu 2500 Mk. usw. würde zulässig sein.

in

III. Die Eintragungen in Abteilung III.

73

E i n t r a g u n g s f o r m e l zu II P S p . V.: 10000 Mk. — Die Post ist in eine gewöhnliche Hypothek für ein Darlehn von gleicher Höhe mit 4 1/2 °/0 Jahreszinsen verwandelt. Die sofortige Zwangsvollstreckung ist gegen den jeweiligen Eigentümer zu­ lässig. O hne H y p o th e k e n b rie f unter Bezugnahme auf die Be­ willigung vom 4. eingetragen am 10. Januar 1904. 1. 2. 3. 4. 5.

B. Einzutr. ex tab. I I I 1 Sp. V. i. Grdb. Bl. ... Nachr. Eigent. Kosten. „ Glaub. Die Abschr. a. a. Akt an Glaub., Quittung.

M an beachte hierbei, daß es der Zustimmung der n ach ein g etrag en en Berechtigten nicht bedarf, wenn die Veränderung im Rahmen der bisherigen Eintragung bleibt und der Zinsfuß 5 °/0 nicht übersteigt. Die Eintragung der Veränderung muß von dem Eigentümer u n d dem Gläubiger der bis­ herigen Forderung bewilligt werden. Wenn durch die Veränderung ein n e u e r G l ä u b i g e r eintritt, ist dessen Zustimmung nicht erforderlich (Planck III S . 594). Bei einer Gesamthypothek müssen die Eigentümer aller belasteten Grundstücke mitwirken. M an beachte ferner, daß an die Stelle einer gel öscht en Post keine a n d e r e gesetzt werden kann. II. Zu den Veränderungen muß man ferner noch rechnen die Freigabe e i n e s G r u n d s t ü c k e s aus der M ithaft und den E in tr itte in e s solchen in die Haftung, Vorgänge, durch die die Sicherheit der Post vermindert (§ 1822 Nr. 13 für minderjährige bevormundete Gläubiger beachten!) oder vermehrt wird. 1. Bei der F r e i g a b e ist für Briefhypotheken der Brief mit der Erklärung (§ 29) des Gläubigers einzureichen. Die Zustimmung des Eigentümers ist erforderlich, wenn die Freigabe in dem konkreten Falle eine Lös c hung bedeutet, z. B. wenn eine Post auf Blatt 1 und 2 ruht und der Gläubiger die einzige auf B latt 2 stehende Parzelle freigibt, so wird damit der auf B latt 2 stehenden Post die Unterlage entzogen und die Freigabe ist gleichbedeutend mit der Löschung, die denn auch in der Hauptspalte für Löschungen zu vollziehen ist. B e i s p i e l 1. E s sind auf Bl. 4 unter III Nr. 4 1000 Mk. auf Parzelle 1 und 2 Flur 1 eingetragen. Der Gläubiger entläßt letztere aus der Mithast. Eintragungsformel: Nr. 4 (Sp. B.). Die Parzelle Nr. 2 Flur 1 ist freigegeben. getragen am . . .

Ein­

Zweiter Teil. Die Eintragungen.

74 1. 2. 3. 4. 5.

V. Einzutr. ex tab. I I I 4 Sp. V. t. Grdb. Bl. 4. Vermerk auf Hypoth.-Brief, an Notar, Quittung. Nachr. Eigent. Kosten! „ Gläub. Antr. a. a.

B e i s p i e l 2. Eine Hypothek von 1000 Mk. ist auf Blatt 10 unter Nr. I I I 4 auf Parzelle lfde. Nr. 5 und auf Bl. 17 auf den Parzellen lsde. Nr. 1—14 eingetragen. Gläubiger gibt Parzelle Nr. 5 frei. Die Post ist also auf B l. 10 zu l öschen und der entsprechende Vermerk auf Bl. 17 zu machen. E i n t r a g u n g s f o r m e l : a) auf Bl. 10 S p. Lösch. Nr. 4. 1000 Mk. Gelöscht am 5. J u li 1904. b) Auf Bl. 17 Sp. V. Abt. III. Nr. 4. 1000 Mk. Die Mithast des Grunstückes lfde. Nr. 5 Blatt 10 ist erloschen. Eingetragen am 5. Ju li 1904. oder Die Post ist auf Blatt 10 gelöscht. Eingetragen am 5. Ju li 1904. V. 1. Zu lösch, ex tab. Bl. 10 I I I 4 i. Grdb. 2. Einzutr. „ „ „ 17 I I I 4 Sp. V. i. Grdb. 3. Vermerk auf Hypoth.-Br., an Notar, Quittung. (Bei a l t e n Korrealbriefen ist die Vernichtung des auf Bl. 10 bezüglichen Briefes zu verfügen und Vermerk auf Hypothekenbrief I I I 4 B l. 17.) 4. Antr. a. a. 5. Nachr. Eigent. Kosten! 6. „ Gläub. 2. D ie E i n t r a g u n g der V e r p f ä n d u n g ei ne s oder me hr e r e r f e r n e r e r Grundstücke erfolgt auf Grund der Bewilligung des Eigen­ tümers und auf seinen oder des Gläubigers Antrag (§ 49 G.B.O.). Bei Briefhyyotheken ist der Brief mit einzureichen und die nachträgliche Ver­ pfändung darauf zu vermerken. Steht das nachträglich v e r p f ä n d e t e Grundstück a u f dem gleichen Bl a t t e , Wiedas b i s h e r belastete Grund­ stück, so genügt ein Vermerk in Abt. III S p a l t e Ve r ä n d . : „Die Hypo­ thek ruht auch auf dem Grundstücke lfde. Nr. 3 des Bestandsverzeichnisses." Wenn aber das n e u be l a s t e t e Grundstück auf einem a n d e r e n Blatte steht, so ist die Hyothek a u f letzterem mit dem Vermerk der Mithaft n e u einzutragen (f. o. Gesamthypothek) und auf dem Blatte der bisherigen Ein­ tragung in S p. V. zu vermerken: „Für diese Hypothek haftet auch das Grundstück Parzelle Nr. . . . Flur . . . Blatt . . . des Grundbuches von .. Eingetragen am . . .

III. Die Eintragungen in Abteilung III.

75

Zu dem ersteren Falle würde die Verfügung so lauten: 1. Einzutr. Abt. I I I N r . ... S p . V. i. Grdb. B l. 2. Nachr. Eigent. Kosten! 3. „ Glaub. 4. Vermerk auf Hypoth.-Br., an Notar, Quittung. 5. . . . Abschr. a. a. Zu dem zweiten Falle: B. 1. Einzutr. Abt. I I I Nr. ... ex tab. i. G rdb. B l. 1. 2. „ „ „ Nr. ... Sp. B. ex tab. i. Grdb. B l. 2. -3. Vermerk der M itbaft (§ 63 G .B .O .) auf Hypoth.br., dann mit Akt an Notar. Quittung. 4. Nachr. Eigent. Kosten 5. „ Glaub. 6. . . . Abschr. a. a. Liegt das nachträglich belastete Grundstück im Bezirke d e sse lb e n Gruudbuchamtes, so kann statt des Vermerkes auf dem bisherigen Briefe a u f A n tra g auch ein Gesamtbrief an Stelle des alten gebildet werden, w a s im G ru n d b u c h e zu v erm erk en ist (§ 683 G .B .O .). Liegen die Grundstücke in versch ied en en Amtsbezirken, so muh ein z w e ite r Brief gebildet und angeheftet werden (§ 592 u. § 63 G.B.O .). III. Zu den Änderungen eines Rechtes ist auch noch die A u fh e b u n g d e r A u ssc h lie ß u n g d er B ild u n g e in e s H y p o th e k e n b rie fe s zu rechnen, ferner auch die B e s e itig u n g des H y p o th e k e n b rie fe s durch Verwandlung der Briefhypothek in eine Buchhypothek. Erforderlich ist in beiden Fällen die Erklärung des Eigentümers und des Gläubigers und des Dritten, falls die Post mit dem Rechte desselben belastet ist (§ 29 G .B .O .). E in tr a g u n g s f o r m e l a: Sp. V. N r. 1. — 1000 Mk. — Die Ausschließung des Hypotheken­ briefes ist aufgehoben. Eingetragen am . . . oder Es ist ein Hypothekenbrief gebildet. Eingetragen am . . . V. 1. Einzutr. ex tab. I I I 1 S p. V. i. G rdb. Bl. ... 2. Hypoth.br. bilden, mit Akt an G laub., Quittung. 3. Nachr. Eigent. Kosten! 4. „ Gläub. 5. ... Abschr. a. a. E in tr a g u n g s f o r m e l b : Abt. I I I N r. 1 S p . V .: Die Bildung eines Hypothekenbriefes ist aus­ geschlossen. Eingetragen am ...

76

Zweiter Teil. Die Eintragungen.

V. 1. Einzutr. ex tab. I I I 1 Sp. V. i. Grdb. B l . ... 2. Hypoth.-Br. fass. a. a., Schuldurkde. abtrennen, an Gläud., Quittung (§ 69 G.B.O.). 3. Nachr. Glaub. 4. ,, Eigent. Kosten! 5. ... Abschr. a. a. M an beachte, daß bei Gesamthypotheken alle Eigentümer mitwirken müssen und nötigenfalls auch der Dritte, der ein Recht an der Post hat. Oft enthält eine Schuldurkunde, die den Hyotbekenbrief ausschließt, den Vermerk, daß dem Gläubiger auf seinen einseitigen Antrag ein Brief aus­ zufertigen sei. Dieses Abkommen ist nicht eintragbar. Wenn aber der Gläubiger später den Antrag (in der Form des § 29 G.B.O .) stellt, so ist ihm stattzugeben. Hat aber inzwischen d er E ig e n tü m e r gewechselt, so muß dieser mitwirken, weil das bezeichnete Abkommen keinen dinglichen Charakter hat (s. a. R. 2 S . 322). Siebenter Abschnitt.

Ubttgattg der Hypothek. 1. Durch Erbgang. Der E in z e le rb e hat sein Erbrecht nach § 36 G .B .O . nachzuweisen, wie bereits oben (S . 27 i) angegeben ist. Der Umschreibungsantrag kann formlos gestellt werden, wenn die das Erbrecht beweisenden Urkunden bei­ gefügt sind und bei einer Briefhypothek der Brief miteingereicht wird. Soll e in e r von m eh reren Erben als neuer Gläubiger eingetragen werden, so ersetzt ein Z e u g n is d es N ach laß g erich ts den Nachweis der Erbfolge und die Eintragungsbewilligung der Erben (§ 37 G .B.O.). Die Erben können aber auch selbst bewilligen, daß e in e r von ih n e n als alleiniger Gläubiger eingetragen werde; dann ist aber auch das Erbrecht nach § 36 G .B.O . nachzuweisen. Eintragungsformel: Nr. 1. — 10000 Mk. Die Post ist durch Erbfolge auf den W irt Fritz Schulze in Cöln übergegangen. Eingetragen ant 10. M ai 1904. V. 1. Einzutr. ex tab. I I I 1 Sp. V. i. Grdb. Bl. ... 2. Vermerk auf Hypoth.-Br., an Schulze, Quittung. Kosten. 3. Nachr. Eigent. 4. „ Glaub. 5. Antr. a. a. (Erbsch. bei Abt. V6, 302/04). event. 6. Begl. Abschr. des Testam. oder „ Bescheinigung des Nachlaßger. a. a.

III. Die Eintragungen in Abteilung III.

77

Die Eintragung m e h re re r oder a l l e r Erben erfolgt nach denselben Grundsätzen, jedoch fällt hier die erleichternde Vorschrift des § 37 G.B.O. weg. D a g eg en ist § 48 zu beachten. E in tr a g u n g s f o r m e l: Nr. 1 Abt. III . — 10000 Mk. — Die Hypothek ist durch Erbgang übergegangen auf die drei Brüder Karl. Fritz und Konrad Müller, Landwirte zu Lechenich, in ungeteilter Erbgemeinschaft. Eingetragen am 14. Jan u ar 1904. V. wie oben. D as oben genannte Zeugnis des Nachlaßgerichts genügt auch dann, wenn die fortgesetzte G ü terg em ein sch aft durch den Tod des über­ lebenden Ehegatten aufgelöst oder die Gütergemeinschaft durch den Tod eines Gatten ohne B e g rü n d u n g der fortgesetzten Gütergemeinschaft beendet ist und eine Hypothek usw., die zu dem Gesamtgute oder zu der fortgesetzten Gütergemeinschaft gehörte, auf ein en B e te ilig te n als neuen Gläubiger umgeschrieben werden soll (§ 38 G.B.O.). I s t ein T esta m e n tsv o llstre c k er (s. S . 28) ernannt, so ist es dessen Aufgabe, die Eintragung des oder der Erben bei der zum Nachlasse ge­ hörigen Post zu bewirken, es sei denn, daß die betr. Angelegenheit dem Geschäftskreise des Testamentsvollstreckers entzogen wäre. Nach § 53 G.B.O. ist bei der Eintragung des Erben das Vorhandensein des Testaments­ vollstreckers von A m ts wegen miteinzulragen. Die wichtige Frage, ob dies bei je d e r derartigen Eintragung zu geschehen habe, habe ich nirgends aufgeworfen und nirgends beantwortet gefunden. M an wird aber unter­ scheiden müssen, ob die Post dem Erben zu seinem Vermögen, also zu seiner freien Verfügung im Wege der vom Testamentsvollstrecker vorzu­ nehmenden Versilberung und Verteilung des Nachlasses überwiesen wird, oder ob die Eintragung auf den Erben einen anderen Zweck verfolgt. Sind mehrere Erben vorhanden und wird einem von ihnen eine Hypothek zugewiesen, so erhält er (in der Regel) diese zu seiner fre ie n Verfügung und der Vermerk aus ß 53 ist nicht n ö tig . I s t nur ein Erbe vorhanden, so wird sich aus den Erklärungen des T.vollstreckers entnehmen lassen, ob die Eintragung erfolgt, damit der Erbe die Post für sich allein frei besitze, oder um etwa die Einräumung des Vorranges für eine nachfolgende Post erklären zu können, was ja die zuvorige Eintragung voraussetzt. Im letzteren Falle Vermerk aus § 53, im ersteren nicht! Wenn die Eintragung mehrerer Erben „in ungeteilter Erbgemeinschaft" beantragt wird, so sind sie als ,,E rb e n " (§ 53) eingetragen; der Vermerk ist also erforderlich, wie in a lle n F ä lle n , wo der Erbe als solcher eingetragen wird. — Die Eintragung auf den Namen des Testamentsvollstreckers ist un­ zulässig.

Zweiter T eil.

78

D ie Eintragungen.

E in tr a g u n g s f o r m e l a: Nr. 1. — 1000 Mk. Die Post ist umgeschrieben auf Johann, Erna und Franz M üller, Rentner zu Cöln, in ungeteilter Erbgemeinschaft. E s ist ein Testamentsvollstrecker bestellt. Eingetragen am . . . Der Testamentsvollstrecker kann namentlich dies nicht. V. 1. Einzutr. ex tab. I I I 1 Sp. 2. Nachr. Eigent. 3. „ Glaub. 4. „ Testamentsvollstr. o. H.brief mit Vermerk an 6. Kosten von . . . 7. Bgl. Abschr. des Testam.

bezeichnet werden; nötig ist

V. i. Grdb.

T.vollst. Quittg. (Erbsch.) a. a.

E i n t r a g u n g s f o r m e l b: Nr. 1. — 1000 Mk. Die Post ist auf Fritz Müller, Wirt in Cöln durch Erbfolge übergegangen. Eingetragen am 14. Ju n i 1904. 1. 2. 3. 4. 5.

V. Einzutr. ex tab. I I I 1 Sp. V. i. Grdb. B l . . . . Vermerk auf H.brief, an Glaub. Quittg. Nachr. Eigent. „ Glaub. Kosten Bgl. Abschr. des Testam. (Erbsch.) a. a.

I s t der einzutragende Erbe Vor e r be , so muh § 52 G.B.O . beachtet werden. Erbesnachweis wie oben (§ 36 G.B.O.). Eintragungsformel: Nr. 1. — 1000 Mk. Die Post ist auf Fritz Müller, Wirt in Cöln als befreiten Vorerben übergegangen. Nacherbe ist der Kaufmann Heinrich Becker in Bensberg. Eingetragen am 6. Ju n i 1903. 1. 2. 3. 4. 5. 6.

V. Einzutr. ex tab. I I I 1 Sp. V. i. Grdb. Bl. . . . Nachr. Eigent. „ Glaub. „ Becker. H.brief mit Vermerk an Müller. Quittg., Kosten! Antr. a. a.

Der Ve r mä c h t n i s n e h me r kann auf Grund der letztwilligen Ver­ fügung nicht beantragen, die ihm vermachte Hypothek auf seinen Namen umzuschreiben, vielmehr ist hierzu die Bewilligung des Erben oder des Testamentsvollstreckers erforderlich.

III. Die Eintragungen in Abteilung III.

79

2. Durch Übertragung.

a) Die f r e iw illig e Übertragung. Nach § 1153 kann die Hypothek nicht ohne die Forderung und die Forderung nicht ohne die Hypothek abgetreten werden. Die Forderung ist das Hauptrecht, die Hypothek das Nebenrecht und deshalb redet der § 1154 nur von der Abtretung der F o rd e ru n g und regelt die Formen dafür, die aber verschieden sind, je nachdem es sich um eine Buch- oder um eine Briefbypotbek bandelt (Planck III S . 530). Die Buchbypotbek wird wie ein Grundstück übertragen (§ 873); es ist also erforderlich: Einigung und E in tr a g u n g . Hierfür ist die Be­ willigung (8 29 G .B .O .) des e in g e tra g e n e n Gläubigers und sein oder des Zessionars formloser Antrag erforderlich. Is t der Zedent nicht ein­ getragen, so hat der Grundbuchrichter die Eintragung des Zessionars a b z u ­ leh n en . Eine A u s n a h m e ist im Falle des § 41 G.B.O . vorgesehen. D er E rb e (auch der Erbeserbe!) des eingetragenen Buchbypothekgläubigers kann die Post abtreten, ohne selbst eingetragen zu sein (die erleichternden §§ 26 G .B.O . und 1155 B .G .B . gelten für die Buchhypothek nicht). Dieselben Grundsätze gelten für eine T e ila b tr e tu n g . Die Briefbypothek kann auch ohne Eintragung der Zession im G rund­ buche übergehen, wenn die Einigung der P artei und die Abtretungserklärung vorliegt und — und das ist das wesentlichste — die Ü b e rg a b e des B r ie f e s an den Zessionar hinzukommt. S oll die Zession e in g e tra g e n werden, so muß die Abtretungserklärung des Zedenten in der Form des § 29 G .B .O ., der Antrag des Zessionars oder des Zedenten auf Um­ schreibung (formlos!) und der Hypothekenbrief vorgelegt werden. Nach § 1154 kann durch die Eintragung die schriftliche Form der Zession ersetzt werden (nicht die Briefübergabe, die stets nötig ist!); es muß dann aber auch die A b tr e tu n g im Grundbuche zum Ausdruck kommen; der Vermerk „um gesch rieb en auf" genügt nicht und vermag den M angel der Schrift­ form einer Abtretungserklärung nicht zu heilen (Fuchs S . 485). E s ist übrigens gleichgültig, ob eine A b tr e tu n g s e r k lä r u n g o d er eine E i n ­ tr a g u n g s b e w illig u n g des Abtretenden (§ 26 G .B .O .) vorgelegt wird; der Grundbuchrichter hat aus der einen wie aus der anderen einzutragen. I n zwei Fällen braucht der Zedent nicht eingetragen zu sein, um die Post abtreten zu können. Einmal im Falle des § 41 G .B .O . (s. o.). D ann aber auch im Falle des § 1155 B .G .B . Wer sich nämlich im B esitze d e s B r ie s e s und einer zusammenhängenden Reibe von ö f f e n t­ lich b e g la u b ig te n Abtretungserklärungen befindet, die bis auf einen eingetragenen Gläubiger zurückführen, kann sowohl sich selbst eintragen lassen als auch einen Dritten, ohne sich zuvor eintragen zu lassen. — D as vorstehend Ausgeführte gilt auch für den Fall einer T e ila b tr e tu n g .

80

Zweiter Teil. Die Eintragungen.

D ann ist dem Zessionar der Hauptbrief oder ein Teilbrief zu übergeben. Wird kein Teilbrief gebildet — n o tw e n d ig ist Bildung nicht (§ 1152) — so kann der mit dem Vermerke der Abtretung versehene B rief als gemein­ schaftliche Urkunde im Besitze eines der Beteiligten bleiben. D er T e i l ­ b rie f kann vom Gericht oder vom Notar hergestellt werden. Die Her­ stellung ist auf dem Hauptbriefe zu vermerken (§ 61 G .B .O .), nicht a b e r im G ru n d b u c h e. Die Zustimmung des E ig e n tü m e r s ist nicht er­ forderlich (§ 1152). Bei der Abtretung eines T e ile s der Post wird öfters der Rang geändert (s. S . 68), was nicht nur im Grundbuche, sondern auch auf dem Briefe und Teilbriefe zu vermerken ist. Auch hier ist die Zustimmung des Eigentümers nicht nötig. Bei G e sa m th y p o th e k e n ist die Abtretung auf allen B lättern zu vermerken. Alles oben Gesagte gilt auch für die Buch- bezw. B riefg ru n d sch u ld und die R e n te n sc h u ld und für die gewöhnliche S ic h e ru n g s h y p o tb e k , dagegen enthält der § 1190 für M a x im a lh y p o th e k e n besondere V or­ schriften. Wird bei diesen die Forderung (formlos oder nicht) übertragen, so geht die Hypothek nicht mit über — eine Ausnahme von dem G rund­ sätze des § 1153 Satz 2 B .G .B . — verbleibt vielmehr dem Zedenten. Eine Übertragung der bloßen Forderung nach § 873 wie bei der gewöhn­ lichen Buchhypothek (s. o.), ist nicht zulässig. S o ll Forderung und H ypothek auf den Zessionar übergehen, so ist Einigung und E in tr a g u n g erforderlich (Fuchs S . 624). Stellt sich bei der späteren Feststellung heraus, daß die Forderung kleiner ist als die abgetretene Summe, so geht die Hypothek insoweit unter. Daß übrigens die Forderung nur nach ziffern­ mäßiger Feststellung mit der Hypothek abtretungsfähig sei, geht aus dem Gesetze nicht hervor (R 4 S . 320). B e is p ie l 1. Eine B uch h y p o th ek von 1000 Mk. wird mit den Zinsen seit 1. Ja n u a r 1904 a b g e tre te n . E in tr a g u n g s f o r m e l: N r. 1. — 1000 Mk. — mit den Zinsen seit 1. Ja n u a r 1904 an den Rentner Felix Sorgenfrei zu Cöln abgetreten. Eingetragen am 10. Februar 1904. V. 1. Einzutr. ex tab. IIP S p . B . i. Grdb. B l . . . . 2. Nachr. bisher. Gläub. 3. „ neuem „ , Akt an ihn, Q uittg. 4. „ Eigent. 5. . . . Abschr. der Zess. a. a. 6. Kosten von . . . I n gleicher Weise ist die Abtretung einer gewöhnlichen S ic h e r u n g s Hypothek zu behandeln.

81

III. D ie Eintragungen in Abteilung III.

B e is p ie l 2.

Eine B rie fh y p o th e k usw. s. Beispiel 1. B. wie zu Beispiel 1, nur ist einzuschalten 2. Vermerk auf Hbrief., mit Zession an Zessionar, Quittg. usw. usw. NB. Die Zessionsurkunde ist dem Briefe nicht a n z u h e fte n , vielmehr zurückzugeben. Wem der Brief (und die Abtretungsurkunde) auszuhändigen ist, muß aus dem Antrage hervorgehen. Eine beglaubigte Abschrift der Zessionserklärung ist zu den Akten zu nehmen (auch bei Vuchhypotheken). Dies ist auch für die folgenden Beispiele zu beachten. B e is p ie l 3. Von einer Buchhypothek von 3000 Mk. wird ein T e i l von 1000 Mk. a b g e tre te n . Über Rangordnung ist nichts gesagt. E in tr a g u n g s f o r m e l: Nr. 1. — 1000 Mk. Ein Teilbetrag von eintausend Mark ist mit den Zinsen seit 1. Januar 1904 an den Rentner Felix Sorgenfrei in Cöln abgetreten. Eingetragen am 10. Februar 1904. 1. 2. 3. 4. 5. 6.

V. Einzutr. ex tab. I I I 1 Sp. B. i. Grdb. B l-----Nachr. Eigent. ,, bisher. Glaub. ,, neuem „ , Akt an ihn, Quittg. . . . Abschr. a. a. Kosten von . . .

B e is p ie l 4. Eine Briefhypothek von 4000 Mk. w ird g e te ilt. 2000 Mk. mit R a n g v o r dem Reste werden abgetreten. E s w ird ein T e ilb r ie f g eb ild et. E in tr a g u n g s f o r m e l: Nr. 1. — 2000 Mk. — Ein Teil von zweitausend Mark ist mit dem Range vor dem Reste und mit den Zinsen seit 1. Jan u ar 1904 ab­ getreten an . . . Eingetragen am . . . V. 1. Einzutr. ex tab. I I I 1 Sp. V. i. Grdb. B l-----2. Nachr. Eigent. 3. „ Gläub. 4. ,, neuem Gläub. 5. H.brief mit Vermerk an Gläub., Quittg. 6. T e ilb r. bilden, mit Akt an Zessionar, Quittg. 7. . . . Abschr. a. a. 8. Kosten von . . . B e is p ie l 5. Eine Briefhypothek von 4000 Mk. wird g e te ilt. 2000 Mk. mit Rang nach dem Reste werden abgetreten. T e ilb r ie f ist nicht b e a n tra g t. L ö w e u h e r z , Verfügungen in Grundbuchsachen.

6

82

Zweiter Teil. Die Eintragungen.

E in tra g u n g s f o r m e l: Nr. 1. — 2000 Mk. — Ein Teil von zweitausend Mark mit Rang hinter dem Reste und mit den Zinsen seit 1. Jan u ar 1904 abgetreten a n . . . Eingetragen a m . . . V. 1. Einzutr. ex tab. I I I 1 S p . V. i. Grdb. 2. Ngchr. Eigent. 3. „ Glaub. 4. „ dem neu.Glaub., Akt an ihn, Quittg. 5. Vermerk auf H.brief,an Glaub., Quittg. 6. . . . Abschr. der Zession a. a. 7. Kosten von B e is p ie l 6. Eine Buchhypothek von 4000 Mk. wird g e te ilt. 2000 Mk. werden zu gleichem Range abgetreten. Die B e d in g u n g e n w erd en gleichzeitig geän d ert. E s w erden B rie fe gebildet. E in tr a g u n g s f o r m e l: Nr. 1. Unter Herabsetzung des Zinsfußes auf vier Prozent fürs J a h r seit 1. Januar 1904 sind die Bedingungen geändert; auf die Be­ willigung vom 5. Januar 1904 wird Bezug genommen. Die Aus­ schließung des Hypothekenbriefes ist aufgehoben. Ein Teil von zwei­ tausend Mark mit Zinsen seit 1. Ja n u a r 1904 ist abgetreten an . . . Eingetragen am . . . V. 1. Einzutr. ex tab. I I I 1 S p . V. i. Grdb. Bl. . . . 2. Nachr. Eigent. 3. „ Zedenten. 4. Zessionar. 5. Zwei Briefe über je 2000 Mk. bilden, an Notar mit Akt, Quittg. 6. . . . Abschr. des Aktes a. a. 7. Kosten von Bei einer eingetragenen S ic h e ru n g s h y p o th e k des § 1187 B .G .B . ist eine A b t r e t u n g zulässig und richtet sich nach den Vorschriften, die für Übertragung des P a p ie r s gegeben sind (Indossament usw.). Die E i n ­ tra g u n g der Zession auf den N am en des neuen Gläubigers widerspricht aber dem Wesen der Hypothek des § 1187, welche auf den I n h a b e r , nicht auf den N am en lauten soll. Nicht der als Gläubiger Eingetragene, sondern der Inhaber der Urkunde ist der Berechtigte. S o zutreffend Fuchs S . 608. Die Eintragung ist deshalb abzulehnen. b) D e r zw angsw eise Ü b erg an g . Die Abtretungserklärung des Gläubigers wird ersetzt durch ein rech ts­ k rä ftig e s U rte il, das ihn zur Abtretung verurteilt. D as zugestellte

IH Die Eintragungen in Abteilung III.

83

Urteil ist mit dem Hypothekenbriefe (den der Gerichtsvollzieher dem Gläubiger wegzunehmen bat) dem Grundbuchamte mit dem formlosen Eintragungsantrage vorzulegen. Bei der Buchbypothek vollzieht sich die Sache ein­ facher, weil es dann nur des Antrages und der Vorlegung des Urteils bedarf. E in tr a g u n g s f o r m e l: Nr. 1. — 1000 Mk. — Umgeschrieben auf den Rentner Fritz Sorgenfrei zu Cöln. Unter Bezugnahme auf das rechtskräftige Urteil des Land­ gerichts Cöln vom 10. Jan u ar 1904, eingetragen am 22. Februar 1904. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.

V. Einzutr. ex tab. III1 Sp. B. i. Grdb. Bl. . . . Nachr. Eigent. „ Glaub. Kosten! „ bisher. Glaub. Bgl. Abschr. des Urteils a. a. Antr. a. a.; und bei Briefhypothek H.brief mit Vermerk und Urteil an Sorgenfrei, Quittg.

Bezieht sich das Urteil nur auf einen T e il der Hypothek, so ist der Hauptbrief mit Vermerk dem G l ä u b i g e r zurückzugeben, der Teilgläubiger erhält nur auf seinen Antrag einen Teilbrief. Der Rang der Teile wird sich aus dem Urteile ergeben; ist nichts darüber gesagt, so haben die Teile gleichen Rang, was bei der Eintragung nicht zum Ausdruck gebracht wird. E i n t r a g u n g s f o r m e l : Nr. 1. 500 Mk. Ein Teil von fünfhundert Mark ist umgeschrieben auf den Rentner Fritz Sorgenfrei zu Cöln. Unter Bezugnahme usw. (w. o). B.

1—6 wie oben. 7. H.brief mit Vermerk an Gläub., Quittg. event. 8. Teilbrief bilden, an Sorgenfrei mit Urteil, Quittg. Auch in Wege der Z w a n g s v o l l s t r e c k u n g kann ein neuer Gläubiger in die Hypothek eintreten, indem die Forderung, für welche eine Hypothek besteht, g e p f ä n d e t und ü b e r w i e s e n wird (§§ 830, 837,857 Abs. 6 C.P.O.). Für die P f ä n d u n g einer Briefhypothek ist außer dem Pfändungsbeschlusse die Übe r ga be de s Hyp o t b e k e n b r i e f e s erforder­ lich. Gibt der Schuldner (der Hypothekgläubiger) den Brief nicht heraus, so gilt die Übergabe an den Psändungsgläubiger als vollzogen, wenn der Gerichtsvollzieher den Brief zum Zwecke der Ablieferung an den Gläubiger wegnimmt. Damit ist das Pfandrecht für den letzteren entstanden, ohne daß es noch der Eintragung im Grundbuche bedarf. Bei der Briefhypothek ist die Eintragung abzulehnen, wenn der Brief nicht vorgelegt werden 6*

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Zweiter Zeil.

Die Eintragungen.

kann, einmal schon im Hinblick auf § 42 G.B.O., dann aber auch, weil nach § 730 C .P.O . ohne Besitz des Briefes das Pfandrecht nicht besteht. Bei der Buchhypothek ist die E i n t r a g u n g i m G r u n d b u c h e n o t ­ w e n d i g , welche auf Grund des Pfändungsbeschlusses erfolgt. Die An­ träge sind formlos beim Grundbuchamte zu stellen, wenn der Beschluß und bez. der Brief mitvorgelegt werden. Ob v o r der Eintragung die Zustellung an den Eigentümer, Drittschuldner oder Schuldner erfolgt und dies dem Grundbuchamte nachgewiesen sein muß, ist streitig, aber mit Fuchs S . 490 zu verneinen, dagegen setzt die Zwangsvollstreckung in d e n B r i e f vor­ herige Zustellung voraus (8 750 C.P.O.). Die Pfändung einer Forderung für Zi n s e n r ü c k s t ä n d e usw. (§ 1159 B.G.B.) und die Pfändung der Hauptforderung aus einem I n h a b e r - oder O r d e r p a p i e r e (§ 1187) erfolgt nach den allgemeinen Vorschriften der C.P.O. (§§ 808, 831), also unter Zustellung an den Drittschuldner, Wegnahme des Briefes usw., auch wenn eine Hypothek für die Forderung eingetragen ist. Der Übergang erfolgt nicht nach § 1154 B .G .B ., sondern nach den Vorschriften für die Übertragung der Forderung (Fuchs das.). W ir haben hier die Pfändung mitbehandelt, obwohl ein Wechsel in der Person des Gläubigers bei der Pfändung der Hypothek nicht eintritt; aber die Pfändung ist die G r u n d l a g e für die Ü b e r w e i s u n g und w ar deshalb hier zu besprechen. Maßgebend fü r die Übe r we i s ung ist § 837 C.P.O . Bei der B uch Hypothek ist zur Ü b e r w e i s u n g an Z a h l u n g s S t a t t die E i n t r a g u n g der Überweisung e r f o r d e r ­ l i ch, die auf Grund des Überweisungsbeschlusses erfolgt. Bei der B r i e f Hypothek ist die Eintragung n ic h t n o t w e n d i g (wenn auch, wie bei der Pfändung [f. o.], zulässig), bei ihr genügt die Aushändigung des Überweisungsbeschlusses. Die Überweisung an Zahlungs S tatt steht der A b t r e t u n g gleich, durch sie wird der Inhaber n e u e r G l ä u b i g e r der gepfändeten Post; die Post wird dem Machtbereiche des Gläubigers dauernd entzogen. Es steht im Belieben des Gläubigers, beim Prozeß­ gericht die Überweisung zur Einziehung oder an ZahlungsStatt zu beantragen. Erstere ermächtigt ihn zur Empfangnahme des Kapitals und zur Aus­ stellung einer löschuugsfähigen Quittung; letztere aber gilt als Befriedigung und ist deshalb bei weitem seltener. Meistens wird ein Pfändungs- und Überweisungsbeschluß in e i ne m Beschlusse erlassen und dem Grundbuch­ amte vorgelegt. Aus der Überweisung zu r E i n z i e h u n g findet eine Ein­ tragung nicht statt. Bei der Maximalhypothek (§ 1190) kann die Forderung nach den allgemeinen Grundsätzen gepfändet und auch überwiesen werden, wenn der Gläubiger die Überweisung der Forderung o h n e d i e H y p o t h e k an Zahlungs S tatt beantragt (§ 837 Abs. 3 C.P.O.). Dies geht dann ohne Eintragung vor sich. Will aber der Gläubiger Forderung u n d Hypothek überwiesen erhalten, so muß Pfändung wie Überweisung im

H I. Die Eintragungen in Abteilung i n .

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Grundbuche eingetragen werden (Turnau-Förster S . 836). Zum Zwecke der Eintragung ist in allen Fällen der Überweisungsbeschluß einzureichen und der Eintragungsantrag zu stellen. Der Nachweis der erfolgten Z u st e l l u n g ist nicht erforderlich. Wegen der Pfändung der E i g e n t ü m e r h y p o t h e k s. u. E i n t r a g u n g s f o r m e l bei Pfändung und Überweisung einer Briefhypothek. N r. 3. — 1000 Mk. Die Post ist auf den Rentner Fritz Sorgenfrei zu Cöln umgeschrieben auf G rund des Pfändungs- und Überweisungsbeschlufses des Amtsgerichts Cöln vom 14. am 21. M a i 1904. V. 1. E inzutr. ex tab. I I I 3 S p . B. i. G rdb. 2. Nachr. Eigent. 3. „ G läub. 4. „ Sorgenfrei. 5. H.brief mit Vermerk und Beschluß an Sorgenfrei, Q uittg., Kosten. 6. Begl. Abschr. des Beschl. und Antrag a. a. Eintragungsformel bei Pfän dun g e i n e r Buchh y p o t h e k . N r. 3. - 2000 Mk. Die Post ist für den W irt Franz D urst zu Cöln gepfändet. Eingetragen auf G rund des Pfändungs­ beschlusses des Amtsgerichts Cöln vom 24. am 28. M a i 1904. B. 1—4 wie oben. 5. Begl. Abschr. des Beschl. a. a. 6. Beschl. an Durst, Quittg., Kosten.

Achter Abschnitt.

Die Eigentümerhypothek. Wer eine Hypothek erwirbt, muß mit der Möglichkeit rechnen, daß die vorgehenden Posten n i c h t gelöscht, sondern Eigentümerhypotheken werden, über die der Eigentümer weiterverfügen kann. Wer sich gegen letzteres sichern und den Vorteil des Aufrückens der eigenen Post durch Löschung der vorgebenden Posten haben will, muß mit dem Eigentümer ein Abkommen treffen, daß dieser im Grundbuche eine V o r m e r k u n g (§ 1179) eintragen lasse, des In h a lts, daß die Hypothek zu löschen sei, falls sie sich m it dem Eigentum in einer Person vereinige. Diese Vormerkung kann nu r bei einer s c h o n e i n g e t r a g e n e n Post ein­ getragen werden (R 3 S . 387) und ist, falls diese eine Briefhypothek ist, auf dem Briefe zu vermerken, dagegen ist der Vermerk auf dem Briefe

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Zweiter Teil. Die Eintragungen.

über die berechtigte Post nicht vorgeschrieben. Die Eintragung kann erfolgen, nachdem beide Posten e i n g e t r a g e n s i n d , aber auch bei Eintragung der berechtigten Post. I m letzteren Falle ist es zweckmäßig, einen Hinweis auf die Rechte aus der Vormerkung in die Eintragungs­ formel aufzunehmen. Die Vormerkung kann sich auch auf einen T e i l der von der Vormerkung betroffenen Post beziehen. Der über letztere gebildete Brief ist vorzulegen und dem Gläubiger derselben später zurück­ zugeben ; d e s s e n Recht wird von der Vormerkung nicht berührt. Die Eintragung erfolgt entweder auf Grund der Bewilligung des Eigentümers (§ 29 G.B.O.), oder auf Grund einer einstweiligen Verfügung, was für die Eintragungsformel von Bedeutung ist. Vereinigt sich die Hypothek mit dem Eigentum, so kann der Berechtigte den Eigentümer zur Löschung zwingen. Beispiel: Beide Hypotheken sind s c hon e i n ­ g e t r a g e n . Zu der Post lfde. Nr. 1 wird die Vormerkung beantragt. E i n t r a g u n g s f o r m e l a. Sp. V. Nr. 1. Die Post ist zu löschen, wenn sie sich mit dem Eigentum in einer Person vereinigt. Vor­ gemerkt zu Gunsten des N. N. zu Cöln (Name des Gläubigers der bevorzugten Post) am . . . V. 1. Einzutr. ex tab. I I I 1 S p . V. i. Grdb. B l. 2. Nachr. Eigent. Kosten! 3. „ Gläub. 4. „ N. N. 5. Antr. a. a., und bei Briefposten 6. Brief mit Vermerk an Gläub., Quittg. E i n t r a g u n g s f o r m e l b : S p. V. Nr. 1: Vormerkung zur Erhaltung des Rechtes des N. N. zu Cöln auf Löschung der Hypo­ thek. falls sie sich mit dem Eigentum in einer Person vereinigt. Auf Grund der einstweiligen Verfügung des Landgerichts Cöln vom 2 eingetragen am 4. Januar 1904. V. 1—4 wie oben. 5. Antr. a. a. 6. Nachr. Landgericht Civ.K. (falls dieses um Eintragung ersucht hat) und bei Briefposten 7. Vermerk auf H.brief, an Gläub., Quittung. Auch bei der einstw. Verf. muß der Brief, event, von dem ersuchen­ den Gerichte, vorgelegt werden. I m letzteren Falle ist er auch dem ersuchenden G e r e c h t e zurückzugeben. F e h l t d e r B r i e f , so k a n n di e E i n t r a g u n g nicht e r f o l g e n .

III. Die Eintragungen in Abteilung III.

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B e i s p i e l 2. D i e b e r e c h t i g t e P o s t w i r d e r s t m a l i g eingetragen. Dann lautet die Eintragung bei der b e l a s t e t e n Post wie oben zu a, dagegen die n e u e Post so: N r. 5. 1000 Mk. (t. W.) Darlehn mit b Prozent Jahreszinsen, sofort vollstreckbar gegen den jeweiligen Eigen­ tümer. O h n e H y p o t h e k e n b r i e f unter Bezugnahme auf die Be­ willigung vom 2. eingetragen am 4. Jan u ar 1904 für den Wirt Fritz Durst zu Cöln, zu dessen Gunsten bei der Post Nr. 1 eine Vormerkung nach § 1179 B .G .B . eingetragen ist. 1. 2. 3. 4. 5. 6.

7.

V. Einzutr. ex tab. I I P i. Grdb. Bl. . . . „ „ „ I I P Sp. V. Grdb. Bl. . . . Akt an Glaub. Durst, Quittg. Abschr. a. a. Nachr. Eigent. „ Glaub, zu IIP .





HP.

8. H.brief mit Vermerk an Glaub, zu I I I 1, Quittg. 9. Kosten von . . . Wir kommen nun zu der E n t st e h u n g der Eigentümerhypothek. M ehr als irgend eine andere Materie des Grundbuchrechts verlangt gerade diese ein eingehendes Studium des Gesetzes und der Kommentare, auf die hier um so mehr verwiesen werden muß, als der Stoff eine kurze Behand­ lung nicht verträgt und eine ausführliche Darstellung a l l e r Arten der Eigentümerhypothek über den Rahmen dieses Buches weit hinausgehen würde. E s sollen deshalb nur die hauptsächlichsten Fälle k u r z besprochen werden. Die Grundsätze über die Eigentümerhypothek beziehen sich auf alle Arten der Belastungen in Abt. III, j e d o c h m i t A u s n a h m e d e r V o r m e r k u n g e n , die ni e E. hypot hek w e r d e n können. Bei der Rentenschuld kann nur die Ablösungssumme E.hypothek werden. M an muß aber für alle Fälle daran festhalten: D i e e i n g e t r a g e n e P o s t m u ß e i n e r i t e z u s t a n d e g e k o m m e n e H y p o t h e k usw., d. h. durch Einigung und Eintragung entstanden sein, sonst kann daraus keine gütige Eigentümerhypothek werden. Die E.hypothek entsteht: 1. Durch Verzicht des Gläubigers. Der Verzicht ist dem Eigentümer oder dem Grundbuchamte gegenüber in der Form des § 29 G.B.O. zu erklären und bedarf der Eintragung in das Grundbuch. Is t der Verzicht dem Grundbuchamte gegenüber erklärt, so ist die Mitwirkung des Eigentümers nicht erforderlich. Der Hypotheken­ brief ist miteinzureichen und wird, mit dem entsprechenden Vermerk ver­ sehen, dem Eigentümer ausgehändigt. M it der Eintragung des Verzichts

Zweiter Teil.

88

Die Eintragungen.

getit die Hypothek auf den Eigentümer über, die Forderung aber verbleibt dem Gläubiger, er kann über sie weiter verfügen. Dies ist namentlich wichtig bei der Zwangshypothek. Wenn z. B. der Gläubiger eine ZwangsHypothek auf ein Grundstück seines Schuldners eintragen läßt, die wenig Aussicht auf Befriedigung bietet, ihm aber hinterher Gelegenheit gegeben ist, die Eintragung auf einem andern Grundstücke des Schuldners mit mehr Aussicht auf Erfolg zu machen, so verzichtet der Gläubiger dort auf die Hypothek, dies wird aus dem Schuldtitel und im Grundbuche vermerkt und nun kann aus der Forderung die Eintragung an der besseren Stelle erreicht werden. Dies geht auch dann, memt es sich nur um einen Ver­ zicht auf einen T e i l der Post handelt und nun der freigewordene Teil der Forderung auf einem anderen Blatte eingetragen werden soll. Bei der B riefhypothek ist der Verzicht auf die Hypothek für einen T e i l der Forderung v o m G l ä u b i g e r auf dem B r i e f e (formlos!) zu ver­ merken?) Der Gläubiger hat den Brief zum Zwecke der Berichtigung oder der Löschung dem Grundbuchamte oder zum Zwecke der Herstellung eines T e i l b r i e f e s der zuständigen Behörde (Grundbuchamt oder „ein Gericht" § 61 Abs. 1 G.B.O.) oder einem zuständigen Notar vorzulegen (§§ 1145 unb 1168). Dies gilt auch für Briefgrund- und -Rentenschuld. Erforderlich ist stets Verzichtserklärung und Eintragung. Man beachte, daß im § 1168 n u r d e r V e r z i c h t a u f d i e H y p o t h e k , nicht der Verzicht auf die Forderung oder auf beide behandelt wird und daß § 1145 n u r a u f d e n T e i l v e r z i c h t Anwendung findet. Aus welchen Gründen der Gläubiger verzichtet, ist für die grundbuchmäßige Behandlung der Sache gleichgültig. Nach § 1169 kann der Eigentümer ihn auch zum Ver­ zicht z w i n g e n (nötigenfalls im Prozeßwege), wenn die Geltendmachung der Hypothek durch eine Einrede des Gläubigers d a u e r n d ausgeschlossen ist. Über die Hypothek, auf welche verzichtet ist, kann der Eigentümer durch Umschreibung usw. verfügen. E i n t r a g u n g s s o r m e l zu Nr. 1 Sp. V. 1000 Mk. Der Gläubiger hat auf die Hypothek (Grundschuld) verzichtet. Eingetragen am . . . V. Einzutr. ex tab. I I P S p . V. i. Grdb. B l____ Nachr. Eigent. „ Gläub. Erklärung a. a. H.brief mit Vermerk an Eigent., Quittg.; Schuldurkde. abtrennen, an Gläubiger, Quittg. 6. Kosten von . . . 1. 2. 3. 4. 5.

J) Der betn Gläubiger verbleibende Rest behält den Rang vor dem Teile, auf den er verzichtet hat (§ 1176).

III. Die Eintragungen in Abteilung III.

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2. Wenn eine Forderung, für welche die Hypothek bestellt ist, nicht zur Entstehung gelangt ist (§ 1163). Nach § 1163 Abs. 1 — der auf die G r u n d s c h u l d k e i n e A n w e n d u n g findet — erwirbt der Eigentümer die Hypothek nicht von dem eingetragenen Gläubiger, sondern sie steht ihm ohne weiteres kraft Gesetzes zu (Fuchs S . 525). Die Forderung ist „nicht zur E nt­ stehung gelangt", wenn das Darlehn nicht gegeben ist, wenn die auf­ schiebende Bedingung nicht eingetreten ist usw. Für den Grundbuchrichter kommt es auf den Grund des Nichtentstehens nicht an; ihm genügt es, wenn das Entstehen der Eigentümerhypothek d u r c h ö f f e n t l i c h e U r k u n d e n nachgewiesen wird. Auf Grund der letzteren kann der Eigentümer die Post als Grundschuld abtreten oder sie gleichzeitig in eine Hypothek für ein neues Schuldverhältnis verwandeln, ohne sie auf seinen Namen umschreiben zu lassen. Die Hypothek steht demjenigen Eigentümer zu, der es war, als die Hypothek b eft e I I t wurde, nicht etwa demjenigen, der es ist, wenn das Nichtvorhandensein der Hypothek festgestellt wird. Dem ersteren ver­ bleibt sie auch, wenn er das Grundstück veräußert (Planck III S . 555). Kommt die Eigentümerhypothek nur für einen T e i l der Hypothek zustande, so steht dieser int Range hinter dem dem Gläubiger verbleibenden Teile (§ 1176). S o lange das Grundbuch nicht berichtigt ist, kann der Gläubiger über die Post verfügen. Dies kann der Eigentümer d u rc h E i n t r a g u n g e i n e s W i d e r s p r u c h e s verhindern. F ür die B r i e f Hypothek bedarf es dann der Vorlegung des Briefes n ic h t, wenn die Eintragung auf Grund einer einstweiligen Verfügung beantragt wird und der Widerspruch sich auf § 1163 Abs. 1 stützt (§42 G .B .O .). Der Besitzer des Briefes ist — nötigenfalls durch Ordnungsstrafen (Ges. über d. freiw. § 33 und P r. A .G . Art. 15— 17) — zur Vorlegung des Briefes g e r i c h t s s e i t i g anzuhalten (§ 62 G .B.O .). Für die B u ch Hypothek, die für ein Darlehn bestellt ist, das nicht gegeben wurde, ist § 1139 B .G .B . zu beachten. Eintragungsformel s. u. nach 3. 3. Wenn die Forderung erlischt. Auch hier erwirbt der Eigentümer die Hypothek k r a f t Ge s e t z e s . Am häufigsten erlischt die Forderung durch B e f r i e d i g u n g d e s G l ä u b i g e r s (hier muß also eine Forderung zur Entstehung gelangt sein, sonst kann sie eben nicht erlöschen). Die übrigen selteneren Fälle des Erlöschens (durch Vereinigung infolge Erbganges. Erwerb des Grundstückes durch den Gläubiger usw.) müssen hier außer Betracht bleiben. Dagegen ist zu behandeln a) die Befriedigung durch den auch p e r s ö n l i c h haftenden Eigentümer — der eigentliche Regelfall (§ 1177). Wenn der Gläubiger in einer öffentlichen Urkunde entweder anerkennt, daß die

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Zweiter Teil. Die Eintragungen.

Forderung erloschen sei oder die Umschreibung auf den Eigentümer bewilligt, so genügt dies in Verbindung mit dem Antrage des Eigentümers (§ 29 G.B.O.) zur Umschreibung aus ihn, sowie auch zur weiteren Ver­ fügung über die Post. Eine klotze Löschungsbewilligung r e i c h t n u r z u r L ö s c h u n g a u s und genügt zur Umschreibung n ic h t. Auch eine klotze Quittung kann nicht für ausreichend angesehen werden, es sei denn, datz sie den Vermerk enthielte, datz der E i g e n t ü m e r bezahlt habe. Denn die Bezahlung kann ja auch durch einen Dritten, z. B. den Vorbesitzer des Grundstückes, erfolgt sein (f. § 1164). Weigert sich der Gläubiger, die erforderliche Erklärung abzugeben, so kann der Eigentümer klagen und die Sperrung des Grundbuches bezüglich der Post durch Widerspruch (durch einstw. Vers.) bewirken. b) Wird der u n b e k a n n t e Gläubiger im Wege des Aufgebots­ verfahrens (f. §§ 1170 und 1171 B .G .B . und 986 C .P.O .) mit seinem Rechte ausgeschlossen, so gilt er als befriedigt. Der Hypothekenbrief wird kraftlos. D as ausgefertigte Ausschlutzurteil ersetzt die Erklärung des Gläubigers.

E i n t r a g u n g s f o r m e l für die Fälle 2 und 3: Nr. 5. S p . V. Die Post ist auf den Rentner Fritz Sorgenfrei zu Cöln umgeschrieben am 4. Jan u ar 1904. Is t Sorgenfrei zugleich der eingetragene Eigentiimer, so ist es zweckmäßig, dies auszudrücken, z. B. so: „Die Post ist auf den eingetragenen Eigen­ tümer Rentner F. S . übergegangen." V. 1. Einzutr. ex tab. I I P S p . V. i. Grdb. B l____ 2. Nachr. Eigent. Kosten. 3. „ bisher Gläub. (fällt bei 3b fort). 4. Hypothekenbrief mit Vermerk an Eigent. Quittg. (fällt bei 3b und naturgemäß bei Buchhypotbeken fort). 5. Antrag u. Bewilligung a. a. Der Eigentümer kann die Post in eine Hypothek mit anderen Be­ dingungen (nicht über 5% Zinsen ohne Zustimmung nachstehender Gläubiger!) für einen D r i t t e n verwandeln, nicht aber, wenn er sie für sich behält. I n der Erklärung muß er die Forderung des Dritten, der die Hypothek als Sicherung dienen soll, anerkennen. E i n t r a g u n g s f o r m e l : S p . V. Nr. 5: 10000 Mk. — Die Post ist Eigentümergrundschuld geworden und umgewandelt in eine gewöhn­ liche Hypothek für ein Darlehen von gleicher Höhe mit fünf Prozent Jahreszinsen, sofort vollstreckbar gegen den jeweiligen Eigentümer. Unter Bezugnahme auf die Bewilligung vom 12. Dezember 1903 für den Wirt Franz Durst in Bonn eingetragen eint 5. Januar 1904.

III. Die Eintragungen in Abteilung III.

91

( I m Falle 3b mit dem Zusatze „E s ist ein Hypothekenbrief gebildet", wenn die alte Hypothek eine Briefhypothek war und die Bildung eines Brieses nicht ausgeschlossen ist.) V. 1. Einzutr. ex tab. I I I 5 S p . B. i. Grdb. Bl. . . . 2. Nachr. Eigent. Kosten. 3. H.brief mit Akt an Eigent. Quittg. (oder „H.brief bilden"). 4. . . . Abschr. des Aktes a. a. 5. Antr. u. Erklärung (bezw. begl. Abschr. des Urteils) a. a. 6. Nachr. Durst. D er Eigentümer kann auch einen T e i l seiner Eigentümergrundschuld abtreten und den Rest behalten. Wird 'ü b e r den Rang nichts gesagt, so haben die Teile gleichen Rang. A n d e r s l i e g t d e r F a l l , wenn er n u r einen T e i l der Hypothek erworben hat. D a n n b e h ä l t die Re s t h y p o t h e k d e s G l ä u b i g e r s kr af t Ges et zes (§ 1176) d en V o r r a n g . E in A n­ trag, letzteres im Grundbuche f ü r den F a l l des Entstehens einer T e i l eigentümerhypothek bei der ersten E i n t r a g u n g der Post einzutragen, ist abzulehnen, dagegen ist das Rangverhältnis bei Umschreibungen und Zessionen bez. der Teile zu vermerken. E i n t r a g u n g s f o r m e l a): N r. 5 S p . V .: 10000 Mk. — Die Post ist Eigentümergrundschuld geworden. Ein Teil derselben in Höhe von vier­ tausend M ark ist mit Rang hinter dem Reste umgewandelt usw. (s. o.). E i n t r a g u n g s f o r m e l b): — E in Teil der Post in Höhe von drei­ tausend M ark ist umgeschrieben auf den eingetragenen Eigentümer Fritz Sorgenfrei, Rentner in Cöln. Eingetragen am 4. J a n u a r 1904 mit Rang hinter dem der Gläubigerin verbliebenen Reste; o d e r c): E in Teil der Post in Höbe von dreitausend M ark ist Eigen­ tümergrundschuld geworden und mit Rang hinter dem Reste von siebentausend M ark umgewandelt in eine gewöhnliche Hypothek usw. (s. o.) für Franz Durst, W irt in Bonn. Eingetragen am . . . V. zu a. 1. Einzutr. ex tab. I I I 5 S p . V. i. Grdb. B l. . . . 2. Vermerk auf H.brief, an Eigent., Q uittg., Kosten! 3. Teilbries bilden über 4000 Mk., an Eigent., Q uittg. 4. Nachr. bisher. Gläub. 5. „ dem neuen Teilgläub. 6. „ Eigent. 7. . . . Abschr. a. a. 8. A ntr. u. Bewilligung a. a. V. zu b. 1. Einzutr. ex tab. I I I 5 S p . V. i. G rdb. B l-----2. Nachr. Eigent., Kosten!

Zweiter Teil.

92 3. 4. 5. event. 6.

Die Eintragungen.

Nachr. Gläub. Vermerk auf H.brief, an Gläub., Quittg. Antr. u. Bewilligung a. a. Teilbrief für Eigent. bilden, Quittg.

B. zu c. 1— 5 wie zu b. 6. Teilbrief bilden mit Akt an Durst, E inschreiben! 7. . . . Abschr. a. a. 4. Bei der Briefhypothek steht bis zur Übergabe des Briefes an den Gläubiger die Hypothek dem Eigentümer zu, was auch für Briefgrund- und Rentenschulden gilt. I s t vereinbart, daß der Hypothekenbrief dem Notar oder dem Gläubiger selbst vom Grundbuchamte ausgehändigt werden soll, so steht die Hypothek, auch wenn die Übergabe noch nicht erfolgt ist, dem G lä u b ig e r zu (§ 1117 Abs. 2). Steht die Hypothek noch dem E ig e n tü m e r zu, so muß er die Zustimmung des Gläubigers zu der Umschreibung beibringen und falls dieser sich weigert, klagen und die ver­ urteilende Entscheidung dem Grundbuchamte vorlegen. Ohne Zustimmung (resp. Verurteilung) des eingetragenen Gläubigers kann das Grundbuchamt nicht verfahren. Der Eigentümer kann auch hier die Post umwandeln und abtreten usw., ohne daß er zuvor eingetragen zu werden braucht. S . übrigens die Entsch. des KG. (R. S . 362). Dort ist ausgeführt, daß der Gläubiger in der Form des § 29 G .B .O . erklären müsse, daß ihm der Brief nicht übergeben sei und ihm also das Gläubigerrecht nicht zu­ stehe. Der Besitz des Briefes allein genügt dem Grundbuchamte gegen­ über nicht zur Legitimation des die Umschreibung begehrenden Eigentümers. Der Antrag des letzteren bedarf wie in den u n te r 1 — 3 b eh an d elten F ä lle n der Form des § 29 G.B.O. Die Eintragungsformeln und Verfügungen s. o. unter 3. 5. Der Fall des § 1143 B .G .B. Wenn der Eigentümer, der nicht der persönliche Schuldner ist (z. B. der Eigentümer, der sein Grundstück für eine fremde Schuld belastet hat), den Gläubiger (ganz oder teilweise) befriedigt, so geht die Forderung — und mit ihr die Hypothek (§ 1153) — auf ihn über und zw ar kraft G esetzes, aber nur soweit wie der Gläubiger befriedigt ist. Die Hypothek geht als H ypothek über und ist nur so lange sie dem Eigentümer ver­ bleibt, Grundschuld (§§ 1177 u. 1197). Dies ist wichtig, wenn der Eigen­ tümer die Post abtritt; dann braucht sie nicht erst in eine Hypothek v e r­ w a n d e lt zu werden. Auch wenn der Eigentümer das Grundstück ver­ äußert, behält er die Post als H ypothek. Voraussetzung ist, daß der E ig e n tü m e r den Gläubiger befriedigt, kein Dritter. Aus der vom

III. Die Eintragungen in Abteilung III.

93

Gläubiger abzugebenden Erklärung (§ 29 G.B.O.) muß sich dieses ergeben (f. o. u. 3). Auch muß der Befriedigende zu r Z e it der B e frie d ig u n g Eigentümer sein, wenn er auch nicht als solcher eingetragen zu sein braucht (Planck I I I S . 511). E i n t r a g u n g s f o r m e l a): Abt. I II Nr. 5. — „Die Post ist auf (den eingetragenen Eigentümer) Fritz Durst, Wirt in Cöln, übergegangen. Eingetragen am . . . E i n t r a g u n g s f o r m e l b): Die auf den Eigentümer Fritz Durst, Wirt in Cöln, übergegangene Hypothek ist abgetreten an den Rentner Franz M üller in Boppard. Eingetragen am . . . V. zu a. Einzutr. ex tab. H I 5 Sp. V. i. Grdb. B l____ Nachr. Eigent.' Kosten! „ bisher. Glaub. H.brief mit Vermerk an Durst, Quittg. Erklär, a. a. V. zu b. 1—3 u. 5 wie zu a. 6. . . . Abschr. der Zession a. a. 7. H.brief mit Vermerk u. Zession an Müller, Einschr.

1. 2. 3. 4. 5.

6. Der Fall des § 1164 B .G .B . Wenn der persönliche Schuldner, z. B. der Hauptschuldner, für dessen Schuld der Bürge Hypothek bestellt bat, den Gläubiger befriedigt, so er­ wirbt der E i g e n t ü m e r (Bürge) die Hypothek, welche nun eine Eigen­ tümergrundschuld wird. Wenn aber der persönliche den Gläubiger be­ friedigende Schuldner Ersatz von dem Eigentümer oder einem Rechts­ vorgänger desselben fordern kann, so geht die Post auf den S c h u l d n e r über (§ 1164). Sie gebt nur zum Teil auf ihn über, wenn er nur teil­ weise Ersatz fordern sann. Soweit dann die Post Eigentümergrundschuld geworden ist, steht sie im Range der Resthypothek nach. Auf Grund- und Rentenschulden findet § 1164 keine Anwendung. Dieselben Grundsätze gelten, wenn Forderung und Schuld sich in einer Person, namentlich durch Erbgang, vereinigen. 7. Die Gesamthypothek. I n den Fällen des § 1163 (s. o. 2, 3, 4) steht die Hypothek den Eigentümern der belasteten Grundstücke gemeinschaftlich zu, welche aber in der Regel Reduktion nach § 1172 Abs. 2 bewirken können. B e f r i e d i g t aber e i n e r der Eigentümer den Gläubiger, so erwirbt er die Hypothek an seinem Grundstücke, auf denen der a nd e re n Eigentümer erlischt die Hypothek. E r erwirbt die Gesamtbypotbek zu dem vollen Betrage, zu dem fie an seinem Grundstücke besteht, nicht nur in Höhe des dem Wertver-

94

Zweiter Teil.

Die Eintragungen.

hältnis entsprechenden Teilbetrages, § 1172 Abs. 2 (Planck III S . 575). Wenn auch die Hypothek auf den mitverhasteten Grundstücken erlischt, so muß die Lös c hung dort doch nach den allgemeinen Grundsätzen auf Grund öffentlich beglaubigter Urkunden vorgenommen werden; erlöschen und ge­ löscht werden sind verschiedene Dinge. Verzichtet der Gläubiger auf die G e s a mt h y p o t h e k , so fällt sie den Eigentümern gemeinschaftlich zu; § 1172 Abs. 2 findet Anwendung (s. o.). Verzichtet der Gläubiger auf die Hypot hek an ei nem der Grundstücke, so erlischt die Hypothek an diesem, wird also nicht Eigentümerhypothek. Der Verzicht ist ebenso zu behandeln wie oben (f. Nr. 1), bedarf also namentlich nicht der Zustimmung des Eigentümers. Die formelle Löschung erfolgt aber nur auf seinen Antrag (§ 29 G .B .O .). Auf den Mithaft­ blättern ist das Erlöschen der Mithast zu vermerken. Beispiel: Auf den Grundstücken Blatt 10 (Eigentümer Durst) und B latt 15 (Eigentümer S a tt) ruhen 1000 Mk. Gesamthypothek. S att befriedigt den Gläubiger; er erwirbt nun die Hypothek auf Blatt 15, auf B latt 10 erlischt sie und kommt zur Löschung. E i n t r a g u n g s f o r m e l : Abt. III Nr. 4: 1000 Mk. — Die Post ist umgeschrieben auf Heinrich Satt, Speisewirt zu Cöln. Auf Blatt 10 ist die Post gelöscht. Eingetragen am 14. Januar 1904. Auf B latt 10 Nr. 4: 1000 Mk. gelöscht am 14. Januar 1904. V. 1. Einzutr. Bl. 15 Sp. V. Abt. I I I 4 ex tab. i. Grdb. 2. Zu löschen ex tab. I I I 4 B l. 10. 3. Nachr. Eigentümern. 4. „ Gläub. 5. Antrag a. a. 6. H.brief mit Vermerk an Satt, Quittg., Kosten. Daß S a tt die Post umwandeln und abtreten kann, daß er auch in der Lage ist, sie als Grundschuld weiter abzutreten und zwar in allen Fällen ganz oder zum Teil, bedarf nicht der Erwähnung. Zu Nr. 2—7: Man beachte, daß Zinsrückstände niemals Eigentümerbypotbek werden können (§ 1178). I m v o r a u s bezahlte Zinsen können Gegenstand einer Eigentümerhypothek werden, doch wird der Fall nur sehr selten vorkommen. Anh a n g . Die Pfändung der Eigentümerhypothek. D as S . 82 unter hypothek. Außerdem ist pfandrecht entsteht hier schon durch Zustellung

2b Ausgeführte gilt auch für die Eigentümerder § 857 C .P.O . zu beachten. Das Pfändungs­ nur durch Briefübergabe bezw. Eintragung, nicht des Pfändungsbeschlusses an den Eigentümer-

III. Die Eintragungen in Abteilung III.

95

Hypothekar (§ 830 Abs. 1 u. 2 C .P .O ., F u c h s S . 492). D er Grundbuch­ richter kann die E intragung der Pfändung oder Überweisung nur vor­ nehmen, wenn die Entstehung der Eigentümerhypothek du rch ö ffe n tlic h e U rk u n d e n n a c h g e w ie se n w ird . E s ist also z. B . der Verzicht oder die Q uittung, das Anerkenntnis usw. des G läubigers vorzulegen, bei Briefposten auch der B rief. S ind die Posten n u r teilweise Eigentümerhypotheken geworden, so ist in gleicher Weise darzutun, bis zu welchem B etrage diese entstanden sind (R. 4 S . 320 u. 486). B ei B u ch Hypotheken ist stets die E intragung erforderlich. D ie Zustellung an den Drittschuldner fällt naturgemäß fort, weil es bei der Eigentümergrundschuld einen solchen nicht gibt. D er Eigentümer bat gegen den befriedigten G läubiger bezw. gegen den G läubiger, dem die Post nicht mehr zusteht, einen Berichtigungs­ anspruch. Diesen kann der Zwangsvollstreckungsgläubiger pfänden lassen, aber ein Recht an der Eigentümergrundschuld erw irbt er damit nicht, denn sonst würde der § 830 C .P .O ., der die E i n t r a g u n g der Pfändung für die Entstehung des Pfandrechtes verlangt, bedeutungslos werden (R. 7 S . 316). K ann der Vollstreckungsgläubiger die Entstehung der Eigentümerhypothek nicht nachweisen, so kann seinem Antrage auf E iutragung nicht entsprochen werden. D a eine Vormerkung nicht angängig ist (ein obliga­ torischer Anspruch auf Einräum ung eines Rechtes an dem Rechte liegt nicht vor — § 883 B .G .B .), bleibt ihm n u r die Möglichkeit, m ittels einst­ weiliger Verfügung die Verfügungsbeschränkung des Eigentüm ers zu be­ wirken (T urnau-F. I S . 751). D as wird ihm aber nur bei der Buch­ hypothek gelingen, bei der Briefpost aber regelmäßig an der Unmöglichkeit der Briefvorlegung scheitern (§ 42 G .B .O .). Übrigens ist dies nicht u n ­ bestritten und ein anderer Schriftsteller ( H o f f m a n n in Lobes Z entralblatt 2 S . 639) meint, daß man den G läubiger schon vor der Umschreibung der Post auf den Eigentümer gegen Vereitelung oder Beeinträchtigung seines Pfändungsanspruches bis zur E intragung durch E intragung eines W ider­ spruches gegen den eingetragenen G läubiger und einer Vormerkung gegen den Eigentümer schützen könne. Zugegeben, daß dies möglich wäre, so bleibt das H indernis des fehlenden B riefes (§ 42 a. a. O .) für die w eitaus häufigsten Fälle trotzdem bestehen. I s t im Grundbuche die Post auf den Eigentümer umgeschrieben oder der Verzicht des G läubigers eingetragen, so bietet die E intragung der Pfändung keine Schwierigkeiten. Wegen der Eintragungsform el und Verfügung vgl. S . 82 2 b (f. o.). N u r ist hier mit den W orten zu beginnen: „D ie P ost ist auf den Eigen­ tüm er übergegangen (und auf G rund des Pfändungs- und Überweisungs­ beschlusses usw. f ü r . . . gepfändet. Eingetragen" usw.).

96

Zweiter Teil. Die Eintragungen. Neunter Abschnitt.

Die sonstigen Eintragungen in der Spalte Veränderungen. 1. Die Verpfändung einer Hypothek.

Z u beachten sind die §§ 1278, 1274. Notwendig ist die E intragung im Grundbuche bei Briefhypotheken nicht; das Pfandrecht entsteht auch ohne diese, da die Bestellung des letzteren nach den Vorschriften über die Über­ tragung von Rechten erfolgt. S o ll aber die E intragung erfolgen, so ist die schriftliche Erklärung des verpfändenden eingetragenen (ist er nicht eingetragen, so muß er sich erst eintragen lassen) G läubigers in der Form des § 29 G .B .O . vorzulegen und die Einreichung des B riefes erforderlich. S . a. § 26 Abs. 2. G .B .O . Bei Buchposten ist d ie E i n t r a g u n g i m m e r e r f o r d e r ­ lich (§§ 1154 Abs. 3 und 873, 1069, 1274, 1291 B .G .B .). D er § 26 G .B .O . findet dabei keine Anwendung. Z u r E intragung ist die Bewilligung d e r E i n t r a g u n g des Pfandrechtes seitens des eingetragenen G läubigers erforderlich (T urnau-Förster I I S . 139). Wenn auch in den Gesetzen und Verordnungen keine Vorschrift darüber enthalten ist, empfiehlt es sich doch, wie im früheren Rechte das Rechtsverhältnis zu bezeichnen, welches durch die Verpfändung gesichert werden soll. Eintragungsformel: N r. 3 S p . V. 20000 Mk. — D ie Post ist der Deutschen Bank zu B erlin zur Sicherheit für ihre Ansprüche aus dem Geschäftsverkehr mit N. (Name des Schuldners der Bank) bis zum Höchstbetrage von 18000 Mk. verpfändet (oder „für ein dem N. gegebenes D arlehn von löOOO Mk. nebst 5 °/0 Jahreszinsen verpfändet"). Eingetragen am 5. M ärz 1903. V. 1. Einzutr. ex tab. I I P S p . V. i. G rdb. B l. ... 2. Nachr. Eigent. 3. „ N., Kosten 4. „ Bank 5. H .B rief mit Vermerk u. Akt an die Bank, einschr. 6. ... Abschr. a. a. Von Unterwerfung unter die sofortige Zwangsvollstreckung kann hierbei keine Rede sein, weil diese f ü r d a s G r u n d b u c h nur vom E i g e n t ü m e r , nicht vom G läubiger erklärt werden kann. 2. Die Teilung einer Post.

Hiervon w ar bereits S . 81 Beispiele 3 — 6 die Rede. D o rt wurde die Teilung anläßlich einer A btretung behandelt. E s kommen aber auch sonst Teilungen vor. Beispiel: Die Parzelle 1 F lu r 10, groß 10 a ist m it 10000 M k. belastet. D ie Parzelle wird fortgeschrieben in die P a r-

HI. Die Eintragungen in Abteilung III.

97

zellen \ groß 4 und | groß 6 a. Die Hypothek soll nun mit 4000 Mk. auf \ f mit 6000 Mk. auf £ lasten. Dann schreibt man so: Nr. 1 — 10000 Mk. — Die Post ist so geteilt, daß auf Parzelle £ viertausend, auf Parzelle f sechstausend Mark lasten. Eingetragen am 1. M ai 1904. D. 1. Einzutr. ex tab. I I I 1 S p . V. i. Grdb. Bl. ... 2. Vermerk auf H.Brief, mit Akt an Notar, Quittg. 3. Nachr. Eigent. Kosten! 4. „ Glaub. 5. ... Abschr. des Aktes a. a. Zweites Beispiel: Die Post ruht als G esam thypothek auf Parzelle 1 und 2 und soll geteilt werden (§§ 64, 68 und 69 G.B.O.). E in tr a g u n g s f o r m e l: Die Post ist so geteilt, daß auf Parzelle 1 viertausend, auf Parzelle 2 sechstausend Mark ruhen. E s sind zwei neue B rie fe g eb ild et. Eingetragen am 1. M ai 1904. V. 1. Einzutr. ex tab. III1 S p . B. i. Grdb. B l. ... 2. Alter Brief kass. a. a. 3. Neuen Brief über 4000 Mk. bilden, alte Schuldurkunde anheften! 4. „ „ „ 6000 „ „ begl. Abschr. der alten Schuld­ urkunde anheften. Beide Briefe an Gläub., Quittg. (§ 68 Abs. 1 G.B.O. beachten!) 5. Nachr. Eigent. Kosten 6. „ Gläub. 7. ... Abschr. des Aktes a. a. Drittes Beispiel: Eine Buchhypothek von 10000 Mk. ruht auf dem Grundbesitz Blatt 1 und B latt 2. Sie soll ebenfalls geteilt werden. Eintragungsformel: Spalte Löschungen auf B latt 1 I I I 1 „Sechstausend Mark gelöscht am 1. M ai 1904." Spalte V. zu I I I 1: „Die Post besteht hier nur noch in Höhe von 4000 Mk. Die Mithaft des Grundbesitzes B latt 2 dieses Grundbuches ist erloschen. Eingetragen am 1. M ai 1904." Auf B latt 2: S p . Lösch. „Viertausend Mark gelöscht am 1. M ai 1904" S p . V. „Die Post besteht hier nur noch in Höhe von 6000 Mk. Die Mithast des Grundbesitzes B latt 1 dieses Grundbuches besteht nicht mehr. Eingetragen am 1. M ai 1904." V. 1. Einzutr. ex tab. H I 1 S p. V. u. Teillöschg. I I I 1 Bl. 1 H

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L ö w e n h e r z, Verfügungen in Grundbuchsachen.

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Zweiter Teil.

Die Eintragungen.

3. Nachr. Eigent., Kosten! 4. * Glaub., Akten an ihn, Q uittg. 5. ... Abschr. a. a. B ei einer Briefhypothek würde außerdem wie oben im zweiten Beispiele angegeben, zu verfahren sein. Bei der Verteilung der G esam tb riefh y p o th ek erfolgt stets die Bildung der neuen Briefe v o n A m ts w eg e n , falls nicht die Erteilung ausgeschlossen wird. Die E rteilung wie auch der Ausschluß sind in der Eintragungsformel zu erwähnen (§ 64 u. § 68 Abs. 3 G .B .O .).

3. Die Erteilung eines neuen Briefes. Nach § 67 G .B .O . muß dem Antrage des G läubigers auf Ausfertigung eines neuen Brieses entsprochen werden, wenn der alte Brief oder in den Fällen der §§ 1162, 1170, 1172 B .G .B . das Ausschlußurteil vorgelegt wird. Die Absicht des Gesetzes ist, an die Stelle eines beschmutzten, be­ schädigten oder infolge zahlreicher Vermerke unübersichtlich gewordenen B riefes einen neuen zu setzen, nicht etwa Wünschen, die sich auf solche Gründe nicht stützen können, E rfüllung zu verschaffen. E s ist bestritten, ob das G ru n d ­ buchamt solche unbegründete Anträge ablehnen kann. E s wird aber selten in die Lage kommen, denn die Erteilung eines neuen Briefes ist mit nicht unerheblichen Kosten verknüpft. D er neue B rief muß den Vermerk enthaten, daß er an die Stelle des alten tritt. Z u r Sicherung des Eigentüm ers sind die Vermerke, welche nach §§ 1140, 1145, 1157 B .G .B . für das Rechtsverhältnis zwischen Eigentümer und G läubiger in Betracht kommen, auf den neuen B rief zu übertragen; dies gilt auch für Privatvermerke dieser A rt. D ie Erteilung des Briefes ist auf dem Grundbuchblatte neben dev Post zu vermerken. D er alte Brief wird unbrauchbar gemacht und entweder bei den Grundakten behalten — dies ist wohl das zweckmäßigste — oder dem Einreicher zurückgegeben. D ie R ückgabe ist ü b r ig e n s n u r b e ­ züglich d e r Schuldurkunde v o rg e sc h rie b e n . Aber auch diese unterbleibt, wenn die Urkunde zur Bildung des neuen Briefes nötig ist, bem sie dann angeheftet wird. Die Kassierung bezieht sich immer n u r a u f d en B r i e f , die Urkunde ist stets abzutrennen (§ 69 G .B .O .). (Vorstehendes gilt auch für den Grundschuldbrief.) D ie Mitwirkung des Eigentümers in obigen Fällen nicht erforderlich. D er Antrag des G läubigers bedarf n ic h t der Form des § 29 G .B .O . E in t r a g u n g s f o r m e l : N r. 5 — 3000 Mk. S p . V. An Stelle des bisherigen ist ein neuer Hypothekenbrief erteilt. Eingetragen am 4. M a i 1904. V. 1. Einzutr. ex tab. H P S p . V. t. G rdb. B l. ... 2* Nachr. Eigent. 3. „ G läub.

III. Die Eintragungen in Abteilung in .

99

4. Alter Brief kaff, a. a. 5. Neuen Brief bilden mit Vermerk § 68 Abs. 1 G .B O. und an­ gehest. Schuldurkunde an Glaub., Kosten. 6. Antr. a. a. 4 . D ie E rteilu n g e i n e s B riefes über mehrere Hypotheken.

Über mehrere Hypotheken d esselb en Gläubigers, welche gleichen Rang haben oder unmittelbar aufeinander folgen, kaun auf Antrag des Gläubigers u n te r Z u stim m u n g des E i g e n t ü m e r s ein sämtliche Hypotheken um­ fassender Brief ausgestellt werden. Die Erteilung des Briefes ist im Grund­ buche zu vermerken. (Die Aufeinanderfolge ist auch dann vorhanden, wenn dazwischenstehende Posten gelöscht sind.) Es müssen aber lauter Briefhypotheken sein; über Briefhypotheken und Briefgrundschulden kann ein gemeinschaftlicher Brief n ic h t gebildet werden. Während der Antrag des Gläubigers formlos gestellt werden kann, bedarf die Zustimmungserklärung des Eigentümers der Form des § 29 G.B.O. Waren alle Hypotheken oder einige derselben Buchhypotheken, so muß die Aufhebung der Ausschließung des Brieses in der Form des § 29 das. vom Gläubiger u n d dem Eigen­ tümer erklärt werden. Bestehen bereits Briefe, so sind diese zu vernichten (s. o. unter 3). § 68 Abs. 1 ist auch hier zu beachten. E i n t r a g u n g s f o r m e l zu Post 1, 2, 3, 4 Abt. III Sp. V. „Über diese Posten ist dem Gläubiger ein gemeinschaftlicher Brief erteilt. Ein­ getragen am 28. Februar 1904." V. 1. Einzutr. ex lab. I I I 1- 4 S p. V. G rdb.... 2—5. wie oben zu 3. 6. Antr. u. Erklärg. des Eigent. a. a, Wenn z. B . die vierte Post erst Briefhypothek werden soll, lautet die Eintragung so: I I I 4 Sp. V. „Die Ausschließung der Erteilung eines Hypo­ thekenbriefes ist aufgehoben. Über diese Post und die unter 1—3 ein­ getragenen ist dem Gläubiger ein gemeinschaftlicher Brief erteilt. Ein­ getragen am 1. M ai 1904," und bei Nr. 1—3: „Über diese Posten und die Post 4 ist ein gemeinschastl. usw. ... V. 1. Einzutr. ex tab. I I I 1-3 *4 i. Grdb. Bl. 2. Briese I H i - a kass. a. a. 3. Neuen Brief 1—4 bilden, Schuldurkunden anheften, an Gläub. Quittg. Kosten. 4. Antr. u. Erkl. a. a. 5. Nachr. Eigent. Wird die vierte Post erst eingetragen, so kommt der Vermerk bei 4 in die Hauptspalte 1—3 in die Spalte Veränderungen.

100

Zweiter Teil.

Die Eintragungen.

E in tr a g u n g s f o r m e l: I I I 4 1000 Mk. Darlehn, mit 5 Prozent usw. über diese und die unter Nr. 1 —3 eingetragene Posten ist ein gemeinschaftl. Brief erteilt. Eingetragen am ... Und zu 1—3 S p . V. wie oben angegeben. B. 1. Einzutr. ex tat). I I I 4 i. Grdb. B l . . . . 2. „ „ „ H 1 Sp. V. das. 3. Briefe H I 1- 3 lass. a. a. 4. Brief über I I I 1- 4 bilden, Schuldurkunden anheften, an Gläub., Quittg. 5. Nachr. Eigent. 6. „ Gläub. 7. ... Abschr. a. a 8. Kosten von ... 5. D ie Eintragung eines Widerspruches (§ 1139 B .G .B .).

Bereits S . 18 und S . 89 war von der Eintragung eines Widerspruches die Rede, welche teils auf Grund einer einstweiligen Verfügung, teils von Amts wegen erfolgt. Hier handelt es sich um die Eintragung auf Grund eines einseitigen Antrages des Eigentümers, welcher eine Bnchhypothek (nur diese kommt hier in Betracht) eintragen ließ. Der Antrag bedarf der Form des § 29 G.B.O., was nicht unbestritten, aber mit Fuchs S . 453 und Turnau-Förster I S . 692 zu bejahen ist, weil sich R e c h t s w i r k u n g e n an die Ausführung des Antrages knüpfen und weil, wie Turnau es treffend ausdrückt, „der Antrag nicht die Erklärung des Eigentümers ersetzt, sondern die Erklärung selbst ist" (§ 30 G.B.O.). Bei der kurzen Frist des § 1139 ist dem Grundbuchrichter die sofortige Eintragung des Widerspruches zu zu empfehlen. Die Formel kann kurz so lauten: Sp. V. Nr. 5. 1000 Mk. Der Eigentümer hat wegen unterbliebener Zahlung des Darlehns Widerspruch erhoben. Eingetragen mit 1. M ai 1904. V. 1. Einzutr. ex tab. H I5 S p . V. Grdb. Bl. . . . 2. Nachr. Eigent. Kosten. 3. „ Gläub. 4. Antr. a. a. Zehnter Abschnitt.

Die Grundschuld. Die Grundschuld ist eine Belastung des Grundstückes, die nur auf rechtsgeschäftlichem Wege und also nur durch Einigung des Berechtigten

III. Die Eintragungen in Abteilung III.

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und des Eigentümers und durch Eintragung in das Grundbuch nach Be­ stimmung des § 873 B .G .B . begründet werden kann (Turnau-Förster I S . 870). Die Grundschuld soll dem Gläubiger eine bestimmte Geldsumme aus dem Grundstücke verschaffen; auf das Grundstück, nicht auf die Person des Schuldners kommt es an. Ebenso ist die Grundschuld auch nicht an eine Forderung geknüpft, wie die Hypothek. S ie k a n n zur Sicherung einer Forderung vereinbarungsgemäß dienen, dies ist aber keine Grundlage für die Begründung des Rechtes. Die Grundschuld kann mit Zinsen und Nebenleistungen, bedingt oder betagt eingetragen werden. Weitaus die meisten Bestimmungen über die Hypothek finden auch auf die Grundschuld Anwendung. Wo dies nicht der Fall ist, ist es schon hervorgehoben. Die Vorschriften über die Eigentümerbypothek finden nur zum Teil Anwendung. Die Grundsch. geht auf den Eigentümer nur über, wenn der Gläubiger auf sie verzichtet oder mit seinem Rechte ausgeschlossen wird, und wenn der Eigentümer den Gläubiger selbst befriedigt. Bei der Briefgrundschuld steht die Grundschuld dem Eigentümer zu, solange er den Brief noch nicht übergeben bat. Von dem Grundsätze, daß die Einigung erforderlich sei, macht § 1196 eine Ausnahme. Der Eigentümer kann nämlich den Antrag stellen (§ 29 G .B .O .), daß eine Grundschuld f ü r i h n s e l b st ein­ getragen werde. Die Erklärung des Eigentümers ist dem Grundbuchamte gegenüber — nicht notwendig vor ihm — abzugeben. Wie alle Grund­ schulden kann auch d i e s e eine B u c h - oder B riefgrundschuld sein. Während jeder andere Grundschuldgläubiger zum Zwecke seiner Befriedigung (nur) die Zwangsversteigerung und Zwangsverwaltung betreiben kann, kann der E i g e n t ü m e r als Grundschuldgläubiger die Zwangsvoll­ streckung (gegen sich selbst) n ic h t betreiben (§ 1197). Das Kapital der Grundschuld wird erst nach vorgängiger Kündigung fällig, die sowohl dem Eigentümer als dem Gläubiger zusteht. Die Frist beträgt sechs Monate; abweichende Bestimmungen sind zulässig. Nur letztere sind einzutragen, denn wenn nichts Abweichendes eingetragen ist, gilt die sechsmonatliche geset zl i che Frist?) Eine Grundschuld kann in der Weise bestellt werden, daß der Grundschuldbrief a u f d e n I n h a b e r ausgestellt wird. Vor­ sicht!! Die staatliche Genehmigung ist nämlich in Preußen erforderlich, wenn Schuldverschreibungen auf den Inhaber (§ 1195 Satz 2) ausgegeben und in Verkehr gebracht werden sollen (Art. 8 der Verord. v. 16. November 1899). Die Ansichten gehen hier auseinander, doch ist an der Ansicht des Kammergerichts L 1 S . 104 festzuhalten, daß auch die E i n t r a g u n g unterbleiben muß, bis die staatliche Genehmigung nachgewiesen ist. I s t gleichwohl die von Fuchs und B ie r m a n n für zulässig gehaltene Eintragung erfolgt, so ist der Grundbuchrichter doch vor der Aushändigung des 0 Die Bezugnahme auf die Eintragungsbewilligung genügt auch schon.

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Zweiter Teil.

Die Eintragungen.

Briefes an den Gläubiger oder an den Eigentümer zu w a r n e n ! E r würde sich sonst großen Unannehmlichkeiten aussetzen. Eine Grundschuld kann in eine Hypothek, eine Hypothek kann in eine Grundschuld verwandelt werden. E s bedarf hierzu der Erklärung des Eigentümers und des Gläubigers in der Form des § 29 G .B .O . Der Brief ist vorzulegen. Wird nicht ein neuer Brief beantragt, so ist die Umwandlung auf dem eingereichten Briefe zu vermerken. Wird eine H y p o t h e k in eine G r u n d s c h u l d verwandelt, so ist die S c h u l d u r k ü n d e abzutrennen. Auch eine Sicherungsbypothek kann in eine Grundschuld und umgekehrt verwandelt werden. (M it der Umwandlung ist nicht zu verwechseln die Verwandlung aus § 1177 G .B.O .) M it der Umwandlung k a n n auch ein Gläubigerwechsel verbunden werden. Wird eine B u c h Hypothek in eine Grundschuld oder eine Buchgrundschuld in eine Hypothek umgewandelt, so bleibt die Erteilung eines Briefes a u s ­ geschlossen, wenn nicht die Ausschließung aufgehoben wird (Fuchs S . 672). I n die Eintragungsformel ist zweckmäßig das Wort „Grundschuld" zu setzen (s. a. das gesetzliche Formular Nr. 6 Abt. III), wenn auch eine darauf bezügliche Vorschrift nicht existiert. Die Unterwerfung unter die sofortige Zw. ist zulässig (§ 800 C.P.O.), wenn auch das gesetzliche Formular III 6 nichts davon enthält. Die Bezugnahme auf die Bewilligung fehlt ebenfalls im gesetzlichen Formular. 1. G r u n d s c h u l d m i t B r i e f f ü r e i n e n D r i t t e n bestellt. Eintragungsformel: Abt. III Nr. 2. 1000 Mk. (i.W.) Grundschuld, mit fünf Prozent fürs J a h r verzinslich. Die sofortige Zwangsvollstreckung ist gegen den jeweiligen Eigentümer zulässig. Unter Bezugnahme auf die Bewilligung vom 3. ein< getragen am 6. Mai 1904 für den Rentner Friedrich Schmitz zu Cöln. V. 1. Einzutr. ex tab. I I I 2 i. Grdb. 2. . . . Abschr. a. a. 3. Grdschbrief. bilden, an Eigent., Quittg. 4. Nachr. Eigent., Kosten. 5. „ Gläub. 2. B r i e f g r u n d s c h u l d f ü r d e n E i g e n t ü m e r Fritz Klein. Abt. H I Nr. 2. 5000 Mk. (i. W.) Grundschuld mit fünf Prozent fürs J a h r verzinslich. Die sofortige Zwangsvollstreckung ist gegen den jeweiligen Eigentümer zulässig?) Unter Bezugnahme auf die Be­ willigung vom 4. Jan u ar 1904 eingetragen für den Wirt Fritz Klein2) zu Cöln am 3. Februar 1904. 0 Bedeutungslos, solange der Eigentümer der Gläubiger ist. 8) Der Eigentümer ist zu bezeichnen! Eine Eintragung „für den ein­ getragenen Eigentümer" ist unzulässig.

III. D ie Eintragungen in Abteilung III.

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V. Wie oben 1 —4 (5 fällt weg). 3. B u c h g r u n d s c h u l d f ü r e i n e n D r i t t e n . Eintragungsformel: Nr. 3. 4000 Mk. (i. W.) Grundschuld, mit fünf Prozent Jahres­ zinsen. Ohne Grundschuldbrief unter Bezugnahme auf die Bewilligung vom 3. eingetragen am 4. M ai 1904 für den Oberlehrer Wilhelm Schütte in Cöln. V. 1. Einzutr. ex tab. I I I 3 S p . V. i. Grdb. 2. Nachr. Eigent., Kosten. 3. „ u. Akt an Gläub., Quittg. 4. . . . Abschr. des Aktes a. a. 4. U m w a n d l u n g e i ne r B u c h g r u n d s c h u l d i n ei ne B r i e f ­ hypothek mit Zession. Eintragungsformel: Nr. 3 S p . B . 4000 Mk. Die Grundschuld ist in eine Hypothek für ein Darlehn von gleicher Höhe nebst fünf Prozent Zinsen umgewandelt. E s ist ein Hypothekenbrief gebildet. Abgetreten an den Rentner Fritz Sorgenfrei zu Cöln. Eingetragen am 1. J u n i 1904 unter Bezugnahme usw. V. 1. Einzutr. ex tab. III3 S p . B. i. Grdb. 2. H.brief bilden, Akt. anheften, an Notar, Quittg. 3. Nachr. Eigent., Kosten. 4. „ bisher. Gläub. 5. . . . Abschr. des Aktes a. a. 6. Nachr. Sorgenfrei. I n den sonstigen Fällen richte man sich mnt. mutand. nach den Bei­ spielen der vorigen Abschnitte. Elfter Abschnitt.

Die Reirteirsch«!-. Die Rentenschuld kommt recht selten vor. Unter den etwa 60000 Sachen, die von den Grundbuchämtern in Cöln seit 1. Jan u ar 1900 bearbeitet sind, befinden sich k a u m z e h n R e n t e n s c h u l d e n . Ob sie sich überhaupt einbürgern w ird ? Sie ist eine Art der Grundschuld und besteht darin, daß eine solche in der Weise bestellt wird, daß i n r e g e l m ä ß i g w i e d e r k e h r e n d e n T e r m i n e n eine bestimmte Geldsumme^) auK dem Grundstücke zu zahlen ist. Bei der Bestellung ist der Kapitalbetrag ‘) Die Leistungen an den einzelnen Terminen brauchen nicht gleich zu sein.

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Zweiter Teil.

Die Eintragungen.

zu bestimmen, durch besten Zahlung die Rentenschuld abgelöst werden kann. D i e s e r B e t r a g ist i m G r u n d b u c h e a n z u g e b e n . D as Ab­ lösungsrecht bat n u r der Eigentümer, n i e m a l s , auch nicht vertraglich, d e r G l ä u b i g e r . Von der Grundschuld im engeren Sinne unter­ scheidet sich somit die Rentenschuld dadurch, daß nur die Entrichtung dev Rente gefordert werden kann, die Zahlung des Kapitals aber nur dann, wenn der Eigentümer die Schuld zur Ablösung kündigt. Letztere Befugnis kann nur für höchstens 30 Jah re ausgeschlossen werden, in Preußen nur für 20 Jahre (A.G. z. B .G .B . Art. 32). M an verwechsle die in Abt. III einzutragende Rentenschuld, über die regelmäßig ein B rief gebildet wird, nicht mit der in Abt. II einzutragenden Reallast == Rente, über die eine grundbuchamtliche Urkunde nicht ausgestellt wird! Die Renten s c h u ld kann aus den Eigentümer übergehen; die abgelöste Renten l a st kann dies nicht; s i e kann nur gelöscht werden. Die Renten­ schuld kann für den E i g e n t ü m e r bestellt werden. Dies ergibt sich daraus, daß die Vorschriften über die Grundschuld auch für die Rentenschuld gelten. Eine Rentenschuld kann in eine gewöhnliche Grundschuld umgewandelt werden und umgekehrt. Die rechtsgeschäftliche Umwandlung ist nicht mit der Ablösung zu verwechseln. Die a b g e l ö st e Rentenschuld bleibt Rentenschuld (Fuchs, S . 683). D as Kammergericht (R 1 S . 191) bezeichnet eine Rentenschuld als unzulässig, wenn die Rente zu einem Teile dazu bestimmt ist, die Ablösungs­ summe zu mindern, also das Kapital zu tilgen. I n dem Rentenschuld­ br i e f e ist übrigens die Ab l ö s u n g s s u mme anzugeben. Fehlt letztere in der E i n t r a g u n g s b e w i l l i g u n g , so ist die Eintragung abzulehnen. Rück­ stän d ig e Re n t e n können nicht auf den Eigentümer übergehen (§§ 1178, 1197). Einzutragen ist: der Geldbetrag der Rente, der Fälligkeitstermin, der Gläubiger und die Ablösungssumme. Ei nt ragungsformel : Abt. III Nr. 1. — 150 Mk. (i. W.) vom 1. April 1904 ab an den Kalenderquartalsersten zu zahlende Rentenschuld, ablösbar mit zwölf­ tausend Mark. Für die Landesbank der Rheinprovinz zu Düsseldorf unter Bezugnahme auf die Bewilligung vom 20. M ai 1904 ein­ getragen am 3. Ju n i 1904. V. 1. Einzutr. ex tab. H I 1 i. Grdb. 2. Rentenschuldbr. bilden, an Gläub. ein sch r. 3. Nachr. Gläub. 4. „ Eigent., Kosten! 5. . . . Abschr. a. a.

III. Die Eintragungen in Abteilung III.

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Zwölfter Abschnitt.

Die Löschung der Eintragungen in Abt. III. I. Die Löschung der in der H a u p ts p a lte eingetragenen Hypotheken usw. erfolgt auf Antrag; ferner auch auf Ersuchen einer zuständigen Behörde. Der A n tra g kann von dem Eigentümer, aber auch von dem Gläubiger gestellt werden, wenn er die zur Löschung erforderlichen, in der Form des § 29 G .B.O . ausgestellten Erklärungen beifügt. Erforderlich ist die Quittung oder die Löschungsbewilligung oder der Verzicht des Gläubigers ltnb die Zustimmung des Eigentümers, und wenn das Recht mit dem Rechte eines Dritten belastet ist (Nießbrauch, Pfandrecht usw.) auch die Zustimmung des Dritten. Ersucht eine B e h ö rd e um Löschung, so ist die Mitwirkung des Eigentümers wie auch des Gläubigers nicht erforderlich. Handelt es sich um eine v e rb rie fte Eintragung, so ist der Brief einzu­ reichen; ist dieser verloren gegangen, so muß das Ausschlußurteil vor­ gelegt werden. Vorstehendes gilt auch für Teillöschungen und auch für die Herab­ setzung des Zinsfußes (s. S . 110). Teillöschungen sind in B uchstaben zu wiederholen. Wenn der zu löschende Teil den letzten Rest der Post bildet, diese also n u n ganz zur Löschung kommt, kann hiervon abgesehen werden. 1. Der G lä u b ig e r. Nur der e in g e tra g e n e Gläubiger kann die Löschung bewilligen. — A u s n a h m e n : Der E rb e , auch der E rb e s e rb e (§ 41 G.B.O.), der B r ie fh y p o th e k a r, der im Besitze des Briefes und einer zusammen­ hängenden Reihe öffentlich beglaubigter oder aufgenommener Abtretungserklärungen ist — alle können Löschungsbewilligung erteilen, ohne als Gläubiger eingetragen zu sein. Auch der T e stam en tsv o llstreck er kann dies, ohne daß er erst die Eintragung der Erben zu betreiben braucht. Auch der E i g e n t ü m e r h y p o t h e k a r (§§ 1143 und 1163) kann die Löschung bewilligen, ohne daß seine zuvorige Eintragung als Gläubiger erforderlich ist. Sind m e h r e r e G l ä u b i g e r vorhanden, so müssen a lle die Bewilligung erteilen. Der V o r e r b e bedarf zu der Löschung einer Nachlaßhypothek der Zustimmung des Nacherben, ohne welche das G rund­ buchamt nicht löschen darf. Der V o r m u n d bedarf zur Einziehung der Hypotheken usw. der Genehmigung des Gegenvormundes, der P f l e g e r eines Minderjährigen, wenn ein Gegenvormund nicht bestellt ist, der Geneh­ migung des Vormundschaftsgerichtes (§§ 1812 und 1915). War der Brief nach § 1818 h i n t e r l e g t , so ist Genehmigung des Vormundschaftsgerichtes erforderlich. Durch die Genehmigung des letzteren kann in allen Fällen die des Gegenvormundes ersetzt werden. Der Inhaber der e l t e r l i c h e n G e w a l t braucht die gerichtliche Genehmigung zur Löschung der auf den Namen des Kindes eingetragenen Hypothek nicht (ß 1643). Is t der Mutter

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Zweiter Teil. Die Eintragungen.

ein B e is ta n d bestellt, so muß dieser der Löschungsbewilligung zustimmen. D er Grundbuchrichter ist n ich t verpflichtet, in allen Fällen, wo eine M utter eine Löschungsbewilligung erklärt, z u u n te r s u c h e n , ob e in B e is ta n d b e s te llt sei. E r hat hier nach verständigem Ermessen zu Verfahren (R o S . 5). I s t die Post für E h e g a t t e n eingetragen, so kommt es auf das Güterrecht an, ob die Frau mitwirken muß oder nicht. S ind die Eheleute in Gütergemeinschaft eingetragen, so genügt die Bewilligung des Ehemannes. Dasselbe gilt für die Fälle §§ 1—4 Art. 56 A .G . z. B .G .B . für das rheinische Rechtsgebiet. — Besondere Vorsicht ist bei den Löschungs­ bewilligungen der Vorstände der A k t i e n g e s e l l s c h a f t e n , o f f e n e n H a n d e l s g e s e l l s c h a f t e n , G e s e l l s c h a f t e n m. b. H. und G e n o s s e n ­ s c h a f t e n geboten. M an prüfe an der Hand der neuesten Registerauszüge resp. des Handelsregisters usw. eingehend die Bertretungsbefugnis der die Löschung bewilligenden Personen, falls solche nicht gerichtskundig sind. 2. D e r E i g e n t ü me r . N ur der eingetragene oder seine Eintragung gleichzeitig erlangende Eigentümer kann der Löschung zustimmen (§ 27 G .B .O .); A u s n a h m e : der Erbe, auch der Erbeserbe, der Testamentsvollstrecker (§ 40 G .B .O .). S ind m e h r e r e Eigentümer vorhanden, so müssen a l l e mitwirken. Der V o r e r b e kann den Löschungsantrag ohne Mitwirkung des Nacherben, der V o r m u n d ohne den Gegenvormund, die M u t t e r ohne den Beistand stellen. I s t die Post aber als Eigentümergrundschuld umges chr i ebe n, so gilt von der Z u ­ stimmung des Beistandes, Genehmigung des Gerichts usw. das oben für den G l ä u b i g e r Gesagte. W as unter 1 über die Legitimation der G e­ sellschaftsvorstände usw. und über die Stellung des Ehemannes gesagt ist, gilt auch für den Fall, daß diese resp. die Ehegatten als E i g e n t ü m e r ein­ getragen sind. Erforderlich ist immer die Zustimmung d e s j e n i g e n E i g e n ­ t ü m e r s , zu dessen E i g e n t u m s z e i t die Befriedigung erfolgt ist (R 3 S . 224). Bezüglich der Löschungsbewilligungen der öffentlichen Sparkassen und der Pfarrgemeinden (Kirchenvorstände) s. S . 11. M an beachte noch, daß die Erklärungen des Gläubigers wie des Eigentümers durch sie verurteilende r e ch t s kr ä f t i ge Entscheidungen — aus vorläufig vollstreckbaren kann nur das Recht auf Löschung vorgemerkt werden — ersetzt werden. Beispiel a. Eine B r i e f h y p o t h e k von 1000 Mk. Abt. III N r. 1 soll ganz gelöscht werden. Eintragungsformel: Abt. I I I N r. 1 S p . Lösch. — 1000 Mk. gelöscht am 4. Ja n u a r 1904. Beispiel b. Die Post ist v e r p f ä n d e t . Vorgelegt ist die Bewilligung des Gläubigers, des Eigentümers und des P f a n d g l ä u b i g e r s . Eintragungsformel: Abt. III N r. 1 S p . Lösch. — 1000 Mk. gelöscht am 4. Ja n u a r 1904.

HI. Die Eintragungen in Abtellung in .

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(Eines besonderen Löschungsvermerkes bez. des P fa n d re c h te s bedarf es nicht; er wird ebenfalls rot unterstrichen.) V. 1. Zu lösch, ex tab. H P i. Grdb. Bl. . . . 2. H.brief kassiert an Eigent., Kosten! 3. Nachr. Eigent. 4. „ ©täub. und zu Beispiel b: auch dem Pfandgläubiger. 5. Die Antr. a. a. Beispiel c. Teillöschung einer Briefbypotbek von 1000 Mk. um 300 Mk. Eintragungsformel: S p . Lösch. H I1. — Dreihundert Mark gelöscht am 4. Ju n i 1904. 1. 2. 3. 4. 5.

V. Teillöschung ex tab. IIP i. Grdb. Bl. . . . Nachr. Eigent. Kosten! „ Gläub. Vermerk auf H.brief, an Notar, Quittung. Antr. a. a,

Beispiel d. Teillöschung einer v e r p f ä n d e t e n Briefpost von 1000 Mk. um 300 Mk. Vermerk wie zu c. D e r V e r p f ä n d u n g s v e r m e r k b l e ib t u n ­ angetastet. Die Zustimmung des Pfandgläubigers zu der Teil­ löschung mutz vorliegen. V. wie c 1—5. 6. Nachr. Pfandgläubiger. Der Brief gebt an den Notar, sonst an den P f a n d g l ä u b i g er. Beispiel e. Eingetragen sind 1000 Mk. Hiervon sind 300 Mk. an A., 400 Mk. an B. abgetreten. Die dem ursprünglichen Gläubiger M üller noch zustehenden 300 Mk. sollen gelöscht werden. Eintragungsformel: I I I 1. 300 Mk. — Dreihundert Mark — F o r d e r u n g M ü l l e r — gelöscht am 4. M ai 1904. V. 1. Teillöschung I I P ex tab. i. Grdb. B l. . . . 2. H.brief (es ist der a l t e Brief mit dem Vermerke „noch gültig auf 300 Mk.) kassiert an Eigent., Quittung. 3. Nachr. Müller. 4. „ Eigent., Kosten. 5. Antr. a. a.

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Zweiter Teil. Die Eintragungen.

Die Löschung von Buchhyvotheken, Buch- und Briefgrundschulden und von Sicherungshypotheken erfolgt in gleicher Weise, nur daß bez. eines Brieses nichts zu verfügen bleibt. Die Löschung einer G esam thypothek ist auf allen Blättern zu vollziehen, wenn die Eigentümer aller belasteten Grundstücke den Löschungsantrag gestellt haben. Wird eine Teillöschung infolge Freigabe eines der belasteten Grundstücke erforderlich, so ist nach Abschnitt 6 I I (s. o.) zu Verfahren. Die Löschung einer Vormerkung er­ folgt entweder auf Antrag des Eigentümers mit Bewilligung des Gläubigers, also in der gewöhnlichen oder in der Weise, wie unter II (s. u.) für den Widerspruch angegeben ist (§ 22 G.B.O.). II. D ie Lös c hung in d e n U n t e r s p a l t e n . Auch hier ist, falls nicht von Behörden um Löschung ersucht wird, die Form des § 29 G.B.O. zu wahren. Die Löschung erfolgt in der U n t e r s p a l t e (bei dem neuen Formular in Spalte 8) und bezieht sich stets nur auf das, was in der Spalte Veränderungen (S p. 7) eingetragen steht. Der Löschungsvermerk, der unmittelbar neben das zu löschende Recht und in gleicher Höhe mit ihm zu schreiben ist, lautet stets: „gelöscht a m . . . " I n dieser Weise werden V e r p f ä n d u n g und N i e ß b r a u c h gelöscht. Der Hypothekenbrief ist bei­ zufügen, damit die Löschung darauf vermerkt werden kann (§ 42 G.B.O. Auch Löschungen sind E i n t r a g u n g e n im S i n n e des Gesetzes). Die Löschung setzt die Bewilligung des Berechtigten (Pfandgläubigers, Nießbrauchers usw.) u n d d ie Z u s t i m m u n g d e s j e n i g e n v o r a u s , de m di e H y p o t h e k usw. zusteht (§ 27 Abs. 2 G.B.O.). Die Mitwirkung des E i g e n t ü m e r s ist nicht erforderlich. E r erhält aber stets Nachricht (§ 55 G .B.O.). Wenn ein Mi t h a f t v e r m e r k eingetragen ist, z. B . „1000 Mk. Diese Post ist zur Mithast nach Blatt 10 übertragen", der zu löschen ist, weil die Post auf Blatt 10 gelöscht ist, so kann man den Mithaftvermerk in S p. 8 löschen; man kann aber auch u n t e r d e n s e l b e n (indem man ihn be­ stehen läßt) die Worte setzen: „Die Mithaft des Blattes 10 ist erloschen. Eingetragen am . . ." Beide Verfahrensarten sind zulässig und zweck­ mäßig. I s t ein Widerspruch zu löschen, der auf Grund einer einstweiligen Verfügung eingetragen war, so bedarf es nicht der Bewilligung des B e ­ recht i gt en, wenn die einstweilige Verfügung durch eine vollstreckbare Ent­ scheidung aufgehoben ist (§ 25 G.B.O. u. § 708 Nr. 5 C.P.O.). Der A n t r a g , den außer dem Gläubiger und Eigentümer auch der durch die Eintragung Begünstigte stellen kann, b e da r f der B e g l a u b i g u n g nicht, wenn die vollstreckbare Ausfertigung beigefügt ist. Zur Löschung einer Berfügungsbeschränkung bedarf es der Bewilligung desjenigen nicht, dessen Recht von der Berichtigung betroffen wird, wenn die Unrichtigkeit nachgewiesen wird, und diese w i r d nachgewiesen, wenn dem f o r ml os e n Antrage (s. o.) die vollstreckbare Entscheidung beigefügt ist, durch welche

Ergänzungen.

109

die Berfügungsbeschränkung aufgehoben wird (§ 22 G .B .O .). D ie Löschung erfolgt in den bezeichneten zwei Fällen in der Unterspalte (8 ). 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.

V. Z u lösch, ex tab. I I I Untersp. i. G rdb. B l. ... Nachr. Eigent. „ G läub. „ Berecht. H.brief mit Vermerk an G läub., Quittg. Antr. (bezw. begl. Abschr. des Urteils) a. a. Kosten von . ..

Ergänzungen. 1. Bei Bestellung von Hypotheken w ird zuweilen ein ü b e r sechs P r o z e n t hinausgehender Zinsfuß festgesetzt, sei es, daß von vornherein über 6 % ausgemacht sind, sei es, daß nur im Falle des Verzuges eine Erhöhung über 6 °/0 hinaus eintreten soll. D ies ist einzutragen. D ie E in ­ tragung ist aber a b z u l e h n e n , wenn das Kündigungsrecht des Schuldners entgegen der Vorschrift des § 247 B .G .B . geregelt ist. 2. Wenn eine vorgehende Post mit mehr als 5 % verzinslich ist, so ist dies auf dem Hypothekenbriefe in dein Verzeichnis der vorgehenden Posten zu vermerken. 3. Z u Seite 72 o. Wenn der Z insfuß durch neue Abrede ü b e r ' f ü n f P r o z e n t h i n a u s festgesetzt wird — auch dann, wenn die E r ­ höhung n u r e v e n t u e l l Platz greifen soll — so ist die Eintragung in der S palte Veränderungen in folgender Weise zu bewirken, w e n n di e Z u ­ s t i m m u n g d e r nac h s t e h e n d e n G l ä u b i g e r zu de r Z i n s e r h ö h u n g fehlt: „Der Z insfuß beträgt vom 1. M ai 1904 ab o eventl. ö 1^ (oder 6) Prozent. D a s über 5 °/0 hinausgehende */2 °/o (1 °/o) hat Rang hinter den Posten N r. . . . bis . . . einschließlich. (E s sind alle bis zum Tage des Einganges des Zinserhöhungsantrages eingetragenen Posten zu nennen, L. B . „N r. 2 — 14 einschl.".) Eingetragen am 15. A pril 1904." Ich halte es für unzulässig, das betr. halbe oder ganze (prinzipale oder eventuelle) Prozent in der Hauptspalte hinter den Hypotheken unter einer neuen Nummer einzutragen. Diese S p alte ist n u r f ü r H y p o t h e k e n usw. be­ stimmt (§ 12 Abs. 1 der V. v. 20. 11. 99), also für Eintragungen, die auf -eine G e l d s u m m e lauten, wovon bei dem erhöhten, oftmals n ur eventuellen

110

Ergänzungen.

Zinssätze nicht die Rede ist. E s bandelt sich eben um eine Veränderun g. eines eingetragenen Rechtes, welche die Gegner dieser Ansicht unbedenklich neben der Post in der Spalte V e rä n d e ru n g e n eintragen würden, wenn die nachstehenden Gläubiger zugestimmt hätten. Daß diese-Zustimmung fehlt, kann und darf nicht den Anlaß zu einer Eintragung an einer Stelle (in der Hauptspalte) bieten, die für solche Eintragungen vom Gesetzgeber nicht bestimmt ist, und es ist kein Grund auffindbar, der mich hindern könnte, so einzutragen, wie oben angegeben ist. Is t die Zustimmung der nachstehenden Gläubiger beigebracht, so kann man so schreiben: „Vom 1. M ai 1904 ab ist der Zinsfuß auf 6 % mit dem Range des Kapitales (oder „mit Zustimmung der nachstehenden Gläubiger") erhöht. Eingetragen am 15. April 1904." — Nur im letzteren Falle halte ich es für geboten, die Eintragung der Zinserhöhung den nachstehenden Gläubigern, als den von der Eintragung Betroffenen durch Benachrichtigung kundzutun. Bei der Erhöhung b i s zu 5 % , mit der jeder Hypothekengläubiger rechnen muß und bei der Erhöhung ü b e r 5 % , aber mit Rang nach den übrigen Eintragungen braucht man keine Nachricht für die sonstigen Hypothekgläubiger zu verfügen. 4. Zu Seite 105. Z in sh e ra b se tz u n g . Wenn der Zinsfuß z. B . von 5 auf 4 % herabgesetzt wird, so ist das eine Prozent weder in der Spalte 8 (wie F uch s S . 407 Nr. 5 annimmt) noch in der Spalte 11 zu löschen. Spalte 11 bezieht sich nur auf das in der Hauptspalte eingetragene Recht; Spalte 8 dient n u r f ü r d ie Lös chung der in der Spalte V e r ­ ä n d e r u n g e n eingetragenen Vermerke (§ 12 Abs. 3 der V. v. 20. 11. 99). D as eine Prozent ist also gar nicht zu l öschen; vielmehr wird nur in der Spalte Veränderungen eingetragen: „Der Zinsfuß ist vom 1. Jan u ar 1904 ab auf vier Prozent fürs Ja h r ermäßigt. Eingetragen am 10. Januar 1904." D as ist bei Briefposten auch auf dem Briefe zu vermerken und reicht völlig aus. Daß die Zinsberabsetzung wie auch die Zinserhöhung vom Eigen­ tümer und Gläubiger in der Form des § 29 G.B.O. zu erklären ist, be^ darf nicht der besonderen Hervorhebung.

Alphabetisches Sachregister. (Die Zahlen bedeuten die Seiten.)

A. Ablösung der Rentenschuld 104. Abschreibung von Grundstücken 32. Abschriften für die Parteien 14, zu den Grundakten 15. Abtretung der Hypothek 79. Aktiengesellschaft, EigentumTerwerb der A. 21, 24, Löschung ihrer Hypo­ theken 106. Altenteil, Eintragung des A. 39, 40, Löschung des A. 50. Amortisationshypothek 56. Änderung der Bedingungen einer Hypo­ thek 71, 82, des Ranges 68. Ankaufsrecht 40. Anteil, Auflassung e. A. 22, Hypothek auf A. 60. Antichretische Rechte 43. A nträge, Ausnahme der A. 9, Einreichung der A. durch Notare 9, durch Partei 10, der Behörden 10, 11. Arrestbefehl, Eintragung 62. Aufhebung der Ausschließung des Hypo­ thekenbriefes 75. Auslastung, Erfordernisse der A. 22, an eine Person 23, an mehrere Personen 23, an Miteigentümer 24. Auskunftserteilung 14. Auslagenvorschuß 14. Ausscheiden der Grundstücke 25. Ausschließung des Hypothekenbriefes s. Buchhypothek, nachträgliche A. 75, A. des unbekannten Gläubigers 90. Auszugsrecht s. Leibzucht.

B. Bauhandwerkerhypothek 65. Beanstandung der Anträge 16. Bedingungsänderungen bei Hypotheken 71, 82. Beglaubigung der Anträge 9, der Voll­ macht 11. Behörden, öffentliche, Anträge der B. 10 , 11 . Benachrichtigungen 10. BeschränktepersönlicheDienstbarkeiten39. Bestallung des Vormundes 13, des Testamentsvollstreckers 13. Bestandsverzeichnis, 20, 32, 38. Beteiligungsverhältnis,Angabe desB.21. Bevollmächtigter 11, Anträge desselben 11, Vertretung mehrerer durch den­ selben B. 22. Bezugnahme auf die Eintragungs­ bewilligung 17. Briefhypothek, Eintragung 54, Pfändung 83, Löschung 105 ff. Bruchteil, Erwerb eines B. 22, 23, Be­ lastung 53. Buchhypothek, Eintragung 54, Pfändung 84, Löschung 105 ff.

D. Datierung der Eintragungen 18. Dienstbarkeiten 37.

C. Ehegatten, Rechtsverhältnisse der E. 21, Eintragung des überlebenden E. mit den Kindern 30.

112

Alphabetisches Sachregister. (D ie Zahlen bedeuten die Seiten.)

Ehevertrag 21. Eigentümerhypothek, Entstehung 87, durch Verzicht 87, durch Teilverzicht 88, durch Nichtentstehen oder E r­ löschen der Forderung 89, Um­ schreibung der E. 90, 91, E. bis zur Übergabe des Hypothekenbriefes 92, E. im Falle des § 1148 S . 92, des § 1164 S . 93, bei der Gesamthypothek 93, Pfändung der E. 94. Eigentumserwerb, durch Auflassung 22, durch Enteignung 26, Erbgang 27. 30, E. des Vorerben 31, des Ver­ mächtnisnehmers 28. Eingangsvermerk 13. Einigung 36. Einsicht des Grundbuches und der Grundakten 14. Einstweilige Verfügung 45. Eintragungsbew illigung, Bezugnahme auf E. 17. Eintragungsform el 17. E intragung, unrichtige, unzulässige 18, 19; Datierung der E. 18. Einzelkaufmann, Eigentumserwerb des E. 20, Hypothekenerwerb 53. Enteignung 26, Eintragung des E.vermerkes 43 u. Löschung 51. Erbbaurecht, Begründung und Ein­ tragung 41. Erbe, Erbeserbe, Eigentumserwerb des E. 22, Erwerb der Hypothek 76, 77. Erbschein 12. Erbvertrag 12. Ersuchen des Prozeßgerichts 45. der Enteignungsbehörde 43, des Kon­ kursgerichtes 44, des Zwangsvoll­ streckungsgerichtes 44. Erst eh er, Eintragung gegen ihn 65, von ihm bewilligt 26. Erteilung eines neuen Brieses 94.

F. Fiskus, Eigentumserwerb des F . 25. F orm ular, alte preußische, Verfügung in ihnen 35; F., gesetzliches 17.

Fortgesetzte Gütergemeinschaft 13. Fristen 16.

G. Geldrente 42. Gemeinschaftliche Hypothek 61. Gemeinschaftlicher Hypothekenbrief 99. Genehmigung des Vormundschaftsgerichts 13, 105, G. anderer Be­ hörden 13. Generalvollmacht s. Vollmacht. Genosienschaft, Eigentumserwerb der G. 21, 24. Gerichtskasse, Ersuchen der G. 62, Ein­ tragung für die G. 64. Gerichtskostenforderung als Schuldtitel 64. Gerichtsschreiber als Grundbuchführerl8. Gesamthypothekenbrief 60. Gesamthypothek, Entstehung 57, als Buch- und Sicherungshypothek 60, Löschung 108. Gesetzliches F o rm u lar s. Form ular. G läubiger, Bezeichnung des G. 53; G., unbekannter, Ausschluß desselben 90. Grundbuchabschrift 14. Grundbucheinficht 14. Grundbuchführer 18. Grunddienstbarkeiten 37, Begriff und Arten 37, 38. Grundschuld, Wesen 100, Eintragung 101, auf den Inhaber 100, Ver­ wandlung in eine Hypothek 103, Löschung 105 ff. Grundschuldbrief 100 ff. Grundstücksteil 23. Gütergemeinschaft, fortgesetzte 13, Ein­ tragung der f. G. 28. Güterrechtsregister 12, 21. G ütertrennung 21.

H. Handelsgesellschaften 12, Eigentums­ erwerb der H. 21, 24. Handelsregister 12. Hypothek, Begriff 52, s. Buch- u. Brief­ hypothek.

Alphabetisches Sachregister.

(Die Zahlen bedeuten die Seilen.)

Hypothekenbrief, Ausschließung 52, Empfänger des H. 52, Erteilung eines neuen H. 98, eines gemein­ schaftlichen H. 99, abhanden ge­ kommener H. 105 (Ausschlußurteil), I n h a lt des H. 54 Nr. 13 u. Nachtrag. Hypothekenkündigung 54 u. Nachtrag. Hypothekenteilung 68. Hypothekenumwandlung 53.

M. Maximalhypothek, Eintragung 55, beim Arrest 62. Minderjährige, Erwerb von Eigentum 21, Freigabe von Grundstücken 73, Löschungsbewilligung 105, 106. Mithaft, Eintragung 74, Freigabe aus der M . 73; s. a. Gesamthypothek. N.

I. Jdentitätszeuge 9. Jnhaberpapier, Pfändung 84, Siche­ rungshypothek 56. Jnhabergrundschuld 100. Jnhaltsänderung der Hypothek 71.

K. Kaufmann s. Einzelkaufmann. Kirchenbehörde 11. Krrchenvorstand 11. Kommunalbehörde 11. Konkursgericht 44. Konkursvermerk, Eintragung 44, Lö­ schung 51. Kostenvorschuß 13. Kreisbehörden 11. Kreissparkasien 11.

L. Leibgedinge 39, Löschung 50. Leibrente 42, Löschung 50. Leibzucht 39. Löschung der Eintragungen in Abt. II 49, des Nießbrauches 50, des Zwangsverwaltungs- u. Versteigerungsver­ merkes 51, des Enteignungs- und des Konkursvermerkes 51, L. der Eintragungen in Abt. III S . 105 ff. Löschungsantrag 106. Löschungsbewilligung 105. Löschung des Berpfändungsvermerkes 106, 107, der Berfügungsbeschränkungen 108, der Widersprüche 108, des Zinsfußes s. Nachtrag.

113

Nacherbe, Eintragung seiner Rechte 31, 32, 78. Nachlaßgericht, Zeugnis des N. 28. Nachfrist 16. Nebenleistungen bei Hypotheken 56. Neuer Hypothekenbrief, Erteilung 98. Nießbrauch 38, Löschung 50.

O. Ordrepapiere 84.

P. Parteianträge, Eintragung und Ver­ fügung auf P . 43. Persönliche Dienstbarkeiten s. beschränkte pers. Dienstbarkeiten. Pfändung der Hypothek 83. „ „ Eigentümerhypothek 94. Psändungsbeschluß 84. Präsentatum 13. Protokoll, Form, Vorlesung des P. 9. Provinzen als Behörden 11.

O. Quittung 90, 105.

R. Rang der Eingänge 10. Rangänderung 68. Rangordnung 66. Rangvorbehalt 66, Eintragung des­ selben 67. Raterteilung 15. Reallasten 42, Löschung 50.

L ö w e n h e r z , Verfügungen in Grundbuchsachen.

8

114

Alphabetisches Sachregister.

(Die Zahlen bedeuten die Seiten.)

Register, gerichtliche 13. Rekognitionszeugen 9. Rentenschuld, Wesen der R. 103, Ein­ tragung 104, Ablösung der R . 104, Umwandlung der R. 104. Rückstände bei Reallasten 50.

G. Schuldtitel für Zwangshypotheken 62,64. S erv itu t, s. Grunddienstbarkeiten. Sicherheitsleistung 61. Sicherungshypothek, Eintragung 55, kein Brief 52, Abtretung 80, keine Ein­ tragung der Abtretung der S . des § 1187, S . 82. Sparkassen, städtische u. Kreis-Sp. 11. Sparkassen.Borstand 11. Spezialvollmacht s. Vollmacht. S täd te, Eigentumserwerb 21, 25. Steuerbehörden, Ersuchen der S t. 64. Subhastation s. Zwangsversteigerung. T. Tabelle, Verfügung in der Tab. 14, Ab­ schrift der Tab. 10. Teil eines Grundstückes, Auflassung 23, Belastung 53. Teilabtretung 79, mit gleichzeitiger Rang­ änderung 81. Teilung eines Grundstückes 23, einer Hypothek 68, 96, 97. Teilbrief 81. Teillöschung 105. Testament 12. Testamentsvollstrecker, Bestallung des T. 13, 28, Befugnis bei Grundstücken 28, 30, bei Hypotheken 77. T itelblatt 35.

rr. Übergabe des Hypothekenbriefes bei der Pfändung 83. Übergang der Hypotheken durch Erb­ gang 76, 77, durch Übertragung 79, zwangsweise 82, eines Teiles 82. Übertragung von Grundstücken 32.

Überweisung der Hypotheken in der Zwangsversteigerung 84. Unrichtigkeit des Grundbuches 19. Umwandeluug der Hypothek 53, der Grundschuld 102, der Rentenschuld 104. Unterwerfung unter die sofortige Zwangs­ versteigerung 54. Unzulässige Eintragungen 18. Urteilhypothek, Voraussetzung 62, Ein­ tragung 63.

B. Veränderung eingetragener Rechte 48. Veränderung des In h a lts der Hypo­ theken 71 u. Nachtrag. Beräußerungsverbot 45. Nerfügungsbeschränkuug 43, E in tra­ gung der B. 43, Löschung 108. Vermächtnisnehmer, Eigentumserwerb des B. 28, Hypothekerwerb 78. Verpfändung der Hypotheken 96. Berpfändungsvermerk, Eintragung 96, Löschung deS B. 107. Verteilung der Summe bei ZwangsHypotheken 62. Vollmacht 11. B orbehaltsgut 21. Borerbe, Eigentumserwerb 31, Hypo­ thek des V. 78. Vorkaufsrecht 40, der Miterben 40. Vormerkung, auf Auflassung 47, für Hypothek 65, B. nie Eigentümer­ hypothek 87, 66. Vormund, Erwerb und Veräußerung von Grundstücken 21, Löschungsbewilligung 105, Löschungsantrag 106. Vorschuß s. Kostenvorschub. Vortretende Rechte 48, 49, bei Abt. I I I S . 65.

SB* Widerspruch, Eintragung von Amts wegen 18,19, Eintragung in Abt. I I I , 100, Löschung 108.

Alphabetisches Sachregister.

(Die Zahlen bedeuten die Seiten.)

Wiederkaufsrecht 40. Wohnungsrecht 40.

3. Zeuge, Rekognitions-Z. 9. Zeugnis des Nachlaßgerichts 28. Zinsfuß, Eintragung 54, Änderung des Z. 72, Herabsetzung s. Nachtrag; Erhöhung 72. Ziuslöschung s. Nachtrag. Zuschlagsbeschluß 26. Zuständige Behörden, Ersuchen der­ selben 44.

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Zustellung deS SchuldtitelS 61, des Arrestbefehls 62. Zwangshypothek, Entstehung, Arten der Z. 53, 61. Zwangsversteigeruugs-, Zwangsverwal­ tungsvermerk, Eintragung 44, Lö­ schung 51. Zwangsvollstreckung, Unterwerfung unter die sofortige Zwangsvollstreckung 54, Vollmacht bei Anträgen im Zwangsvollstreckungsversahren 11.

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