Die Leistungsabstimmung bei Fließarbeit
 9783486757996, 9783486757989

Table of contents :
Vorwort
Inhaltsverzeichnis
Fließarbeit und ihr Verhältnis zur Serien- und Gruppenfabrikation
Die Durchführung der Leistungsabstimmung in der Praxis
Leistungsabstimmung und Wirtschaftlichkeit der Fließarbeit
Literaturverzeichnis
Sachverzeichnis

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Die Leistungsabstimmung bei Fließarbeit Von

S)r.*3ng. H. L. Lauke

M Ü N C H E N U N D B E R L I N 1928 D R U C K UND V E R L A G V O N R. O L D E N B O U R G

Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung, vorbehalten. Copyright 1938 by R. Oldenbourg, München und Berlin.

Vorwort. Meine praktische Betätigung auf dem Gebiete der Einführung Fließender Fertigung ließ mich die grundlegende Bedeutung der Leistungsabstimmung erkennen und gab mir die Anregung, in die hierbei auftretenden Fragen tiefer einzudringen. Durch das Entgegenkommen einer großen Reihe von Firmen der verschiedensten Industriezweige wurde es mir ermöglicht, die Mehrzahl der Fabrikbetriebe in Deutschland, die bereits Fließarbeit eingeführt haben, selbst kennenzulernen und in teils mehrtägigem, teils mehrwöchigem Aufenthalt die Vornahme der Leistungsabstimmung an Ort und Stelle ausführlich zu studieren sowie eine Reihe solcher Betriebe zu besuchen, in denen die Frage erwogen wird, ob für sie eine Fließarbeit denkbar und eine Leistungsabstimmung durchführbar ist. Ich möchte nicht versäumen, allen diesen Firmen auch an dieser Stelle für ihr selbstloses Entgegenkommen meinen besten Dank auszusprechen. Vor allem möchte ich den Firmen, die mir gestatteten, in ihren Betrieben photographische Aufnahmen zu machen, oder die mir solche zur Verfügung stellten, danken. Eine Reihe von Bildern aus amerikanischen Betrieben stammen von Herrn Prof. Dr. Rieppel, dem ich auch an dieser Stelle meinen Dank sagen möchte, desgleichen auch Herrn Prof. Dr. Sachsenberg, der mir mehrfach wertvolle Anregungen und Hinweise gab. Es hat mich ganz besonders gefreut, bei meinen Studien fast überall feststellen zu können, daß mit der Fließarbeit ein freierer Geist in die Betriebe eingekehrt ist, der mit der Geheimniskrämerei in gesunder Weise aufräumt, der sich bemüht, die Wege zu gemeinsamer Aufbauarbeit zu ebnen, und der bereit ist zum Austausch von Erfahrungen und zu gegenseitiger Hilfe. Möge dieser Geist eine gesunde Weiter- und Aufwärtsentwicklung der deutschen Industrie herbeiführen! F r e i t a l , im Januar 1928.

&r.;3ttd. H. Lauke.

Inhaltsverzeichnis. Fließarbeit und ihr Verhältnis zur Serien- und Gruppenfabrikation. I. Die Fabrikationsarten I I . Vorbedingungen und Vorarbeiten für die Einführung der Fließenden Fertigung

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Die Durchführung der Leistungsabstimmung in der Praxis. I I I . Der Rhythmus in seiner Bedeutung für die Durchgangsgeschwindigkeit der Erzeugnisse und seine Herbeiführung IV. Das Arbeitsdiagramm der Fließarbeit V. Die Leistungsabstimmung manueller Arbeiten V I . Beispiele aus der Praxis zur Abstimmung manueller Fertigungsreihen V I I . Die Leistungsabstimmung maschineller Arbeiten V I I I . Beispiele aus der Praxis zur Abstimmung maschineller Fertigungsreihen

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Leistungsabstimmung und Wirtschaftlichkeit der Fließarbelt. I X . Ausnutzungs-, Beschäftigungs- und Arbeitsgrad X . Die Leistungsabstimmung bei Reihen mit wechselnder Fertigung (Wechselreihen) X I . Gegenüberstellung von Gleitender Gruppenfabrikation und Fließarbeit X I I . Schlußfolgerungen

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Literaturverzeichnis

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Sachverzeichnis

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Fließarbeit und ihr Verhältnis zur Serien- und Gruppenfabrikation. I. Die Fabrikationsarten. Die Entwicklung des Fabrikwesens ist zweifellos in ein entscheidendes Stadium eingetreten. Erfolgte schon seit Jahrzehnten in den meisten Industriezweigen ein allmählicher Übergang von der Einzelfertigung, die noch rein handwerksmäßig betrieben wurde, zur Serien- und Massenfertigung, die wirtschaftlichere und damit billigere Herstellung ermöglicht, so blieb es doch der neuesten Zeit vorbehalten, zur vollen Erkenntnis der großen Vorteile der Massenfertigung zu kommen und die Nutzanwendung daraus zu ziehen. Wenn man es auch, bevor Ford bekannt und berühmt wurde, bereits hier und da verstanden hatte, beachtliche Vorteile aus der „Fabrikation in großen Mengen" zu ziehen, so bleibt es doch das Verdienst Fords, sie bewußt und systematisch in großartiger Weise ausgebaut und der staunenden Welt — Fachleuten wie Laien — vor Augen geführt zu haben, daß die Vorteile der Massenherstellung ein Ausmaß annehmen können, das man nie für möglich gehalten hätte. Wenn Ford auf Grund der eingeführten Methoden innerhalb von 7 Jahren (1909 bis 1916) den Preis seines Wagens von 950 auf 360 Dollar herabsetzen konnte, während gleichzeitig die Produktion von 18664 auf 785432 Wagen pro Jahr stieg, so ist es tatsächlich nicht verwunderlich, daß die Mitwelt, insbesondere die Konkurrenz, aufhorchen mußte, und daß das Interesse von sämtlichen Fachleuten, Ingenieuren wie Kaufleuten, geweckt wurde. Jetzt, da es kein Geheimnis mehr ist, auf welcher Basis diese Erfolge erreicht wurden, erkennt man, daß Ford eigentlich nicht absolut Neues bringt, daß er durchaus nicht umstürzlerisch wirkt, sondern nur mit äußerster Folgerichtigkeit auf dem weiter aufbaut, was andere vor ihm schufen und erkannten. Ford und Taylor sind nicht die Gegensätze, als die man sie vielfach hinstellt. Und wenn auch Ford manches verwerfen mag, was Taylor für richtig hielt, auf seinen Grundlagen baut sich sein Werk doch auf. Die absolut gleichbleibende Massenfabrikation Fords macht jedoch vieles rein Organisatorische entbehrlich, das unter anderen weniger günstigen Verhältnissen sehr nützlich, ja notwendig ist. L a u k e , Leistungsabstimmung.

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T a y l o r s V e r d i e n s t besteht darin, a l l g e m e i n g ü l t i g e G r u n d l a g e n der Betriebsorganisation geschaffen zu haben, F o r d s V e r d i e n s t dagegen darin, a u f d i e s e n G r u n d l a g e n für ein besonders günstiges Spezialgebiet ein W e r k h ö c h s t e r V o l l k o m m e n h e i t aufgebaut zu haben. Insbesondere T a y l o r s Z e i t s t u d i e n und schärfste A r b e i t s t e i l u n g sind die U n t e r l a g e n d e r F l i e ß a r b e i t Fords und jeder anderen. T a y l o r suchte der S e r i e n f a b r i k a t i o n ein festes Rückgrat zu geben, ihr Ordnung, Planmäßigkeit, Terminmäßigkeit zu schaffen, Dinge, die jedesmalige geistige Vorarbeiten, Schreibarbeit, Formulare usw. erfordern. F o r d hat dies in der M a s s e n f a b r i k a t i o n viel leichter und einfacher. Hier braucht nur einmal ein festes, haltbares Gerüst geschaffen zu werden, um eine ständig gleiche Produktion zu erhalten. Die F l i e ß a r b e i t der Chicagoer Schlachthäuser erkannte Ford als das zweckmäßigste und einfachste Gerüst hierfür. Sie erfordert nur ein Minimum an Überwachung und Schreibarbeit, nur zu ihrer Einführung ist eine große Aufwendung an Geistesarbeit nötig. Taylor kann, wenn er auch die Idee der Fließarbeit noch nicht be«wußt verfolgt hat, doch geradezu als ihr Vorläufer, als ihr Wegbereiter angesprochen werden. Er schuf einen wichtigen Teil der Vorbedingungen und der Grundlagen, auf denen sie später aufgebaut werden konnte. Hierauf wird im einzelnen noch zurückzukommen sein. Der erste und — rein äußerlich — umstürzlerischste Schritt zur Fließarbeit hin ist der Übergang von der » S e r i e n f a b r i k a t i o n « zur » G r u p p e n f a b r i k a t i o n « . Unter » S e r i e n f a b r i k a t i o n « ist hier im Sinne Hellpachs (Lit. 1) die »betriebstechnische Ordnung der W e r k s t ä t t e n t e i l u n g n a c h den M a s c h i n e n g a t t u n g e n « zu verstehen; ich möchte sie, um Verwechslungen mit der » F a b r i k a t i o n der E r z e u g n i s s e in S e r i e n « , für die das Wort Serienfabrikation ja eigentlich geschaffen wurde, vorzubeugen, im folgenden » W e r k s t ä t t e n f a b r i k a t i o n « nennen, da für sie die Fertigung in Sonderwerkstätten wie Dreherei, Fräserei, Hobelei usw. kennzeichnend ist. Dagegen ist das Merkmal der G r u p p e n f a b r i k a t i o n die » A u f s t e l l u n g der M a s c h i n e n e n t s p r e c h e n d dem F e r t i g u n g s f l u ß « . Es treten mithin als strikte Gegensätze auf: die Einteilung einer Fabrik in F e r t i g u n g s g r u p p e n gleicher Erzeugnisse und die Einteilung in S o n d e r w e r k s t ä t t e n gleicher Maschinengattungen (Zweck- bzw. Artaufstellung). In gewissem Sinne bedeutet der Übergang von der Werkstättenzur Gruppenfabrikation eine Rückkehr zu der Anordnung, die im Kleinbetrieb ursprünglich bestand, die aber infolge des raschen Wachsens der Betriebe, der beginnenden Mechanisierung der Arbeiten, die wegen der erforderlichen Transmissionen die Herausnahme der maschinellen Arbeiten aus der Reihe der übrigen erforderte, und nicht zuletzt infolge der stark zunehmenden — ich möchte sagen: übertriebenen — Vielseitigkeit der Produkte verdrängt wurde durch die Einrichtung der



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Sonderwerkstätten. Fabriken, die vor dieser Vielseitigkeit bewahrt geblieben sind oder die auf einer verhältnismäßig handwerksmäßigen Stufe stehen bleiben mußten, haben die Werkstättenfabrikation nie kennengelernt. Sie bilden jedoch die Ausnahme. Fast alle Werke sowohl des In- wie des Auslandes sind auf dem Prinzip der Sonderwerkstätten aufgebaut worden, die meisten befinden sich auch jetzt noch in diesem Zustande. Es besteht darüber kein Zweifel, daß bei einem Werk, das in der Hauptsache nur Einzelfertigung kennt, die Werkstättenfabrikation im großen und ganzen die richtige Fertigungsart ist. Die Gruppenfabrikation setzt eine gewisse Massenherstellung voraus. Jedoch auch bei Serien- und Einzelherstellung dürfte sie dann möglich werden, wenn alle Erzeugnisse einen in der Hauptsache gleichen Fertigungsgang zu durchlaufen haben. Die Weiterentwicklung der Gruppenfabrikation zur F l i e ß a r b e i t bedeutet nichts anderes als das folgerichtige Weiterschreiten auf dem einmal eingeschlagenen Wege. Die Vorteile, die diese Arbeitsart bringt, sind hinreichend bekannt, so daß es sich in diesem Rahmen erübrigt, darauf einzugehen, ebenso die Erfolge, die außer in den Fordschen Fabriken bereits in einer größeren Anzahl von Werken des In- und Auslandes erzielt wurden. Einen Übersichtsplan über die auf diesem Gebiete erfolgten Veröffentlichungen, neben deutschen besonders amerikanischen und englischen, befindet sich in systematischer Ordnung in einem Anhang des vom AWF herausgegebenen Buches »Fließarbeit« (Lit. 2). Darüber hinaus gibt dieses Buch in seinem letzten Teil eine ausführliche Auswertung der gesamten Fließarbeits-Literatur. Nachdem die großen Vorteile der Fließarbeit in der Massenherstellung erkannt sind, muß nunmehr einerseits in weit höherem Maße als bisher danach gestrebt werden, durch Normung und Typung Massenherstellung auf allen in Betracht kommenden Gebieten zu ermöglichen, anderseits versucht werden, r ü c k w ä r t s die Herstellung in Serien, soweit sie bestehen bleiben muß, durch die Fließarbeit zu befruchten, d. h. eine ihre Vorteile wenigstens teilweise vermittelnde Arbeitsart ausfindig zu machen. Die Herstellung in Massen im Fordschen Sinne wird ja nur für die verhältnismäßig wenigen Erzeugnisse in Frage kommen, die in völlig gleicher Ausführung einen genügend großen Absatz finden. Die weitaus meisten Erzeugnisse werden immer aus einer wechselnden Fertigung hervorgehen müssen. In dem Streben der Industrie zu Erzeugung in großen und größten Serien, nach Möglichkeit sogar zu ununterbrochener Massenfertigung liegt das Entscheidende der derzeitigen Entwicklung des Fabrikwesens, das in den einleitenden Worten angedeutet wurde. Waren bisher die Trennungslinien zwischen Einzel-, Serien- und Massenfertigung ziemlich verschwommen, so bedeutet die letzte Entwicklung — veranlaßt durch die Fließarbeit — das Ziehen eines scharfen Trennungsstriches zwischen l«



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einerseits »Fertigung in Massen und größten Serien«, die Fließarbeit ermöglichen, und anderseits Einzelfertigung und Fertigung kleiner Serien, die auf nur wenige Gebiete beschränkt bleiben wird. Die beschriebene Entwicklung gibt Abb. 1 in schematischer Darstellung wieder. Als deren Einteilungsprinzip wurde in vertikaler Richtung die Fertigungszahl (Einzel, Serie, Masse), in horizontaler Richtung die Fabrikationsart gewählt. Werkstättenfabrikation

Gruppenfabrikation

Fließarbeit

Einzelfertigung

T

Gruppenfabrikation bei Serienfertigung A wechselnd. durch SP und Fertigung Typung Normung zur Massenfertigung p > Gruppenfabrikation » >

Fließarbeit bei •f wechselnd. Fertigung Fließarbeit

Abb. 1. Schematische Darstellung der Entwicklung der Fabrikationsarten.

Die Fabrikationsarten, die hier angegeben sind, sind nur die Hauptarten. Wenn aber versucht werden soll, für die wechselnde Fertigung, die Fabrikation in größeren Serien, eine Ärbeitsart ausfindig zu machen, die der Fließarbeit je nach Zweckmäßigkeit im Einzelfalle mehr oder weniger vollkommen entspricht, müssen wir uns zunächst über die feineren Unterschiede der einzelnen Fabrikationsarten und ihre Grenzen klar werden. Eine Aufstellung der Entwicklungsstufen der Fließarbeit hat Michel in einem Artikel der Zeitschrift »Maschinenbau« (Lit. 3) gegeben. Er unterscheidet fünf Stufen, die hier mit kurzer Kennzeichnung wiedergegeben seien: 1. I n i t i a t i v e r A r b e i t s f l u ß . Hierbei ist die Verteilung der Arbeiten auf die einzelnen Arbeitsstellen in das Belieben des Werkstättenpersonals gestellt, d. h. der Flußlauf der Erzeugnisse — sofern man schon von solchem reden will — ist ein völlig ungeregelter. Es ist dies der Zustand, in dem sich heute noch der weitaus größte Teil der Fabriken befindet. 2. O r g a n i s a t o r i s c h e r A r b e i t s f l u ß . Der Flußlauf ist durch planmäßige Arbeitsvorbereitung, durch Herstellungspläne, Schleppdienstanordnungen usw. gesichert und wird durch den Organismus der Arbeitsverteilung von einer Zentralstelle aus kontrolliert. Ein Arbeitsfluß dieser Art ist in jedem Werk möglich, selbst in dem der ausgesprochenen Einzelfertigung, und wird deshalb auch mehr und mehr zur Anwendung gelangen.

— o — 3. F o r m e l l e r A r b e i t s f l u ß . Maschinen und Arbeitsplätze werden in der natürlichen Arbeitsreihenfolge angeordnet, das Material im wesentlichen noch von Hand zu Hand bewegt. Hierfür ist stillschweigend Voraussetzung, daß die Erzeugnisse immer die gleiche oder wenigstens ungefähr die gleiche Arbeitsreihenfolge haben, d. h.: Eine Fabrikation nur wenig wechselnder Erzeugnisse ist Vorbedingung für den formellen Arbeitsfluß. Diese Entwicklungsstufe der Fließarbeit ist nichts anderes als die Fabrikationsart, die man allgemein als Gruppenfabrikation bezeichnet. 4. M e c h a n i s c h e r A r b e i t s f l u ß . Der Lauf des Materials wird durch Förderbänder, Wandertische oder sonstige mechanische Einrichtungen geradlinig gestaltet, dabei wird aber noch durchaus keine Rücksicht auf die Fertigungszeiten genommen. 5. R h y t h m i s c h e r A r b e i t s f l u ß , eigentliche F l i e ß a r b e i t . Der Lauf des Materials wird wie bei 4. gestaltet, jedoch sind Arbeitszeiten und Arbeitsstellen einer gewollten Leistung entsprechend eingeteilt. Die Materialbewegung zwischen den Stationen steht zu der Arbeitsgeschwindigkeit jeder einzelnen Station in einem zwangläufigen Abhängigkeitsverhältnis. Michel entwickelt hiernach die Fließarbeit auf dem Wege über den Mechanischen Arbeitsfluß, d. h. sie wird vom Vorhandensein mechanischer Transportmittel abhängig gemacht. Diese sind aber nach neuerer Erkenntnis durchaus unwesentlich und nicht erforderlich, können also nicht mehr als Charakteristikum der Fließarbeit gelten. Der A u s s c h u ß f ü r F l i e ß a r b e i t b e i m AWF gibt vielmehr die folgende Definition (Lit. 2, S. 5): F l i e ß a r b e i t ist eine »eine Folge« im Sinne der Abgrenzung, da es vorkommen kann, daß an einem Erzeugnis mehrere Fließarbeiten, dazwischen aber auch gewöhnliche Arbeiten auftreten; örtlich fortdiese weite Fassung soll den Fließzwang andeuten, schreitende, ohne die Anwendung mechanischer Fortbewegung zu bedingen; zeitlich die Dauer der einzelnen Arbeitsgänge ist, wenn auch bestimmte, mit Toleranzen, festgelegt; lückenlose bezieht sich sowohl auf das örtliche Fortschreiten als auch auf die arithmetische Aneinanderreihung der einzelnen Arbeitszeiten; Folge Reihenfolge, Aufeinanderfolge, d. h. ohneUnterbrechung, aber auch in bestimmter Hintereinander-Ordnung; von ArbeitsArbeitsgang (Teilverrichtung, Operation) ist der einer gängen. Arbeitsstelle zugewiesene Anteil an der Gesamtarbeit.



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Für die anderen Fabrikationsarten sind meines Wissens solche klare Definitionen nicht aufgestellt worden. Sie sind hierfür auch weniger nötig, da Werkstätten- und Gruppenfabrikation —- wie wir sahen — schon rein äußerlich durch ihre Maschinenanordnung gekennzeichnet werden. Der Unterschied zwischen Gruppenfabrikation und Fließarbeit ist dagegen an sich viel unklarer, da ja die Fließarbeit nichts anderes als die höchste Entwicklungsstufe der Gruppenfabrikation darstellt. Erst durch oben wiederge'gebene Definition ist der Unterschied deutlich herausgearbeitet worden. Er liegt im wesentlichen in den Worten: »zeitlich b e s t i m m t e , l ü c k e n l o s e Folge«. Eine lückenlose Folge ist nur möglich, wenn alle Arbeitsgänge die gleiche Zeit beanspruchen. Für vorliegende Abhandlung ist die Hervorhebung dieses für die Fließarbeit ausschlaggebendsten Merkmales von besonderer Wichtigkeit. Wir werden seine Bedeutung sowohl für die Herbeiführung der Fließarbeit wie auch für ihren Erfolg in späteren Abschnitten kennenlernen. Ehe wir jedoch hierauf eingehen können, müssen wir uns einen klaren Überblick über die verschiedenen Fabrikationsarten, ihre Entwicklung, ihre Zusammenhänge und Unterschiede verschaffen. Gleichzeitig soll auch eine Unterteilung der Fließarbeit selbst vorgenommen werden, da sie sich bereits in den verschiedensten Formen entwickelt hat. Im folgenden sei die Aufstellung eines Grundplanes der Fabrikationsarten unter besonderer Berücksichtigung der Fließarbeit und der zu ihr hinstrebenden Entwicklung versucht: G r u n d p l a n der F a b r i k a t i o n s a r t e n . I. W e r k s t ä t t e n f a b r i k a t i o n ( = Serienfabrikation im Sinne Hellpachs). Die Einteilung der Werkstätten erfolgt nach Maschinengattungen (Ar tauf Stellung der Maschinen). 1. Hierbei ist der normale Zustand der, daß die Verteilung und Reihenfolge der Arbeiten so gut wie ganz der Werkstatt, d. h. den Meistern, überlassen bleibt: N o r m a l e , d e z e n t r a l i s i e r t e oder u n g e l e i t e t e W e r k stättenfabrikation. 2. Der erste Keim zur Fließarbeit liegt dann vor, wenn d u r c h o r g a n i s a t o r i s c h e M a ß n a h m e n eine gewisse Regelmäßigkeit und Zwangläufigkeit in den Gang der Herstellung gebracht wird. Für jedes Erzeugnis wird ein von Anfang an zeitlich wie örtlich genau bestimmter Weg vorgeschrieben, dessen Innehaltung von einer Zentralstelle — Arbeits- und Terminbüro — aus kontrolliert wird: O r g a n i s i e r t e , z e n t r a l i s i e r t e oder g e l e i t e t e W e r k stättenfabrikation.



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Die Beförderung der Werkstücke geht aber hierbei noch durchaus in gewohnter Weise, d. h. in größeren Mengen oder Ladungen und von einer Werkstatt zur anderen vor sich und wird durch besondere Transportkolonnen besorgt. II. G r u p p e n f a b r i k a t i o n . Bei dieser sind die Maschinen nicht mehr gattungsweise zusammengestellt, sondern dem Fluß der Erzeugnisse entsprechend (Zweckaufstellung). Wie die Durchführung einer gewissen Organisation — Arbeitsvorbereitung, Terminüberwachung — notwendige oder wenigstens sehr zweckmäßige Vorstufe zur Gruppenfabrikation ist, so ist diese in viel höherem Maße die unbedingt notwendige Vorstufe der Fließarbeit. Wir haben innerhalb der Gruppenfertigung folgende hauptsächlichste Entwicklungsstufen zu betrachten: 3. Die Maschinen sind in der Arbeitsreihenfolge aufgestellt, die Arbeit ist organisatorisch vorbereitet und überwacht, stellt aber noch kein einheitliches Ganzes dar. Vielmehr geht die Arbeit an jeder Maschine und Arbeitsstelle ohne zeitliche Rücksichtnahme auf die anderen vor sich. Gleich wie bei der Werkstättenfabrikation ist somit das eine geblieben, daß »vom S t a p e l auf d e n S t a p e l « gearbeitet wird. Der Transport von einer Maschine zur anderen ist zwar weggefallen oder auf ein Minimum verkürzt, aber noch immer ist das bestimmte Los von Stücken, die Serie, erst fertigzustellen, bevor der nächste Arbeiter mit seiner Arbeit daran beginnen kann. Ich möchte diese Fertigung als die Normale Gruppenfabrikation bezeichnen. 4. Die nächste Entwicklungsstufe ist gegeben durch die Ersetzung der Stapel durch Schwergewichts- oder Gleitbahnen, sog. Rutschen. Sie werde als Gleitende Gruppenfabrikation bezeichnet. Muß es — aus räumlichen Gründen — bei der Arbeit »vom Stapel auf den Stapel« meist noch vermieden werden, daß die folgende Operation schon begonnen wird, während das Los noch teilweise in der vorausgehenden sich befindet, so wird das hier sehr wohl zur Möglichkeit. III. F l i e ß a r b e i t . Die miteinander gekoppelten Arbeitsstellen und -Zeiten sind nicht nur dem Lauf des Erzeugnisses, sondern auch einer fest bestimmten Leistung angepaßt, so daß ein gewisser Rhythmus der ganzen Arbeitsgruppe gemeinsam ist und die Werkstücke in ununterbrochenem Flusse hindurchlaufen können. Die Unterteilung der Fließarbeit selbst geschehe auf Grund der verschiedenen Mittel, den Fluß herbeizuführen:



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5. Es erfolgt Weitergabe von H a n d zu H a n d (Arbeitsausführung im Ruhezustande): Manuell fortschreitende Fließarbeit. 6. G l e i t - o d e r S c h w e r g e w i c h t s b a h n e n (Rutschen) verbinden die Arbeitsplätze (Arbeitsausführung im Ruhezustande): Gleitend fortschreitende Fließarbeit. Bei diesen beiden Arten ist der R h y t h m u s durch die Arbeitenden frei bestimmbar. 7. Es wird durch L i c h t - o d e r a k u s t i s c h e S i g n a l e ein b e s t i m m t e r R h y t h m u s herbeigeführt oder diktiert, während der Arbeitsfluß im übrigen wie bei 5. oder 6. erfolgt (Arbeitsausführung im Ruhezustande) : Diktiert fortschreitende Fließarbeit. Bei den folgenden Arten wird der Rhythmus durch das zwischengeschaltete, selbsttätige Transportmittel diktiert, der T a k t mec h a n i s c h f e s t g e l e g t . Licht-oder akustische Signale können die Zwangläufigkeit des Rhythmus in manchen Fällen wertvoll unterstützen. 8. Ein mechanisches Fördermittel besorgt ruckweise Vorwärtsbewegung am Ende jeden Arbeitstaktes: Ruckweise fortschreitende Fließarbeit. Die Arbeitsausführung erfolgt im Ruhezustande a) neben dem Förderorgan, b) auf dem Förderorgan. 9. Ein mechanisches Fördermittel sorgt für kontinuierliche Vorwärtsbewegung : Kontinuierlich fortschreitende Fließarbeit. Die Arbeitsausführung erfolgt: a) neben dem Förderorgan, also im Ruhezustande, b) auf dem Förderorgan, also in der B e w e g u n g (Bandarbeit, Wandertischarbeit). Die Stufen 8 und 9 umschließen die Fertigung, die man gewöhnlich als »ideale Fließarbeit« bezeichnet. Da jedoch nicht das mechanische Fördermittel, sondern der Rhythmus das Entscheidende bei der Fließarbeit ist, sind die Stufen 5, 6 und 7 genau so ideale Fließarbeit, die die gleichen Vorteile bringen. Die vielfach üblichen Bezeichnungen »Bandarbeit«, »Arbeit am Wandertisch« usw. nehmen in unserer Aufstellung keinen besonderen Platz ein, sie können nur für Einzelfälle der Stufen 8b und 9b in Frage kommen. Von in jeder Hinsicht viel tiefer einschneidender Bedeutung als der Unterschied, ob an einem endlosen Band,



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einem Wandertisch, einem Rundtisch oder einer Kette gearbeitet oder der Zwischentransport durch eine dieser Einrichtungen vermittelt wird, ist der Unterschied zwischen ruckweiserund kontinuierlicher Vorwärtsbewegung. Dieser Grundplan ist der Übersichtlichkeit halber in Abb. 2 in schematischer Form dargestellt. Wie bereits betont wurde, ist seine Aufstellung unter dem ganz speziellen Gesichtswinkel der zur Fließarbeit hinführenden Entwicklung erfolgt. Deshalb ist eine weitere Unterteilung der Fabrikationsarten der Werkstätten- und der Gruppenfabrikation vermieden und nur je die eine Stufe angegeben, die für die angedeutete Entwicklungsrichtung von Bedeutung ist. Werkstättenlabr.

Gruppenfabr.

_ _ L _ _ normale normale organisierte

Fließarbeit

gleitende nicht mechanisch mechanisch I fortschreitend I

I

1

Rhythmus: frei bestimmbar

I

1

I

diktiert

I

diktiert

I (Signalgebung)

I

I

Fluß: manuell gleitend manuell gleitend

I

I

ruckweise

1

kontin.

Arbeitsausführung: auf neben auf neben dem Förderorgan Abb. 2. Schematische Darstellung des Grundplanes der Fabrikationsarten.

Die Unterteilung der Fließarbeit selbst erfolgte auf Grund der verschiedenen Arten des »Fließens« der Werkstücke, da sie am besten die verschiedenen Durchführungsformen, die für uns in den folgenden Abschnitten von Wichtigkeit sind, zeigt. Dabei soll nicht verkannt werden, daß eine Unterteilung nach anderen Gesichtspunkten in gleicher Weise möglich, vielleicht sogar wichtiger ist. In vorliegender Abhandlung werden wir in erster Linie zwischen Fließender Fertigung b e i m a n u e l l e n A r b e i t s v e r r i c h t u n g e n , insbesondere im Zusammenbau, und b e i m a s c h i n e l l e n B e a r b e i t u n g e n unterscheiden und erst in zweiter Linie entsprechend obiger Einteilung.

II. Vorbedingungen und Vorarbeiten für die Ginführung der Fließenden Fertigung. Die wichtigste Vorbedingung für die Gruppenfabrikation und erst recht für die Fließarbeit trat bereits im vorigen Abschnitt hervor: das Vorliegen einer E r z e u g u n g g r o ß e r u n d g r ö ß t e r M e n g e n . Damit eng verknüpft ist die zweite Vorbedingung, die verlangt, daß diese Mengen gleichbleibende oder wenigstens nahezu u n v e r ä n d e r l i c h e



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F a b r i k a t e darstellen. Für ein noch in der Entwicklung befindliches Erzeugnis, eine Maschine, die noch ständigen Verbesserungen unterworfen ist, einen Gegenstand, dessen Herstellungsweise infolge von Moden und sonstigen Einflüssen stark wechselt, kann, wenn es sich um genügend große Mengen handelt, allenfalls eine Gruppenfabrikation in Frage kommen, kaum aber eine fließende Fertigung. Die hierfür aufgewendete geistige und praktische Vorarbeit ist immerhin so bedeutend, daß sie sich erst in einem längeren Zeiträume ungestörter Auswirkung wirtschaftlich lohnt. Deshalb ist es wichtig, daß das herzustellende Produkt bereits einen gewissen Stand der Vollkommenheit und daraus entspringender Unveränderlichkeit erreicht hat, einen Beharrungszustand, von dem nur in längeren Zeiträumen — Jahren — abgewichen werden braucht. Ein solcher Zustand ist auf vielen Gebieten immerhin eingetreten. Es seien — um nur einige Beispiele zu erwähnen — genannt: Nähmaschinen, elektrische Schalter, Zähler, Glühlampen usw., Bettstellen, landwirtschaftliche Geräte und Maschinen, Bleistifte, Stahlfedern, Verpackungsmaterialien, Schrauben, Armaturen usw. usw. Abgesehen von diesen Vorbedingungen der genügenden Mengen und einer gewissen Unveränderlichkeit des Produktes bestehen für die Einführung einer wirtschaftlichen Fließarbeit eine Reihe weiterer Vorbedingungen, deren Erfüllung notwendige Voraussetzung ist, und es sind eine Anzahl Vorarbeiten nötig, die erst eine gedeihliche Fließfertigung ermöglichen. Sie sind nicht durchweg solche, die speziell die Fließarbeit erfordert, sondern meist solche, die zur a l l g e m e i n e n g u t e n O r g a n i s a t i o n eines Betriebes gehören. In diesem Begriff können nahezu alle Vorbedingungen und Vorarbeiten zusammengefaßt werden. Was die moderne Betriebsorganisation erfordert, ist schon mehrfach in Büchern und Zeitschriftenaufsätzen dargelegt worden; was hiervon insbesondere für die Fließarbeit von Bedeutung ist, wird vor allem in dem bereits erwähnten Buch des Ausschusses für Fließarbeit (Lit. 2) in jeder Richtung besprochen. Nur des Zusammenhanges wegen muß hier kurz auf verschiedene Punkte eingegangen werden. In erster Linie ist die A r b e i t s v o r b e r e i t u n g , -bereitstellung wie -abnahme, als wichtig zu nennen. Bei ständig gleichbleibender Fabrikation gestaltet sie sich höchst einfach, weil immer gleichmäßig. Da aber, fast jedes Werk die Fließarbeit nur schrittweise wird einführen können, ist namentlich für die Übergangszeit die gewissenhafte Regelung der Arbeitsvorbereitung nach einem bewährten System unumgängliche Notwendigkeit. Mit der allmählich vollkommeneren Gestaltung der Fließarbeit tritt dann von selbst eine Vereinfachung der Arbeitsvorbereitung ein. Eng mit ihr zusammen hängt das T e r m i n w e s e n ; es hat bei der Fließarbeit seine besondere Bedeutung — vor allem ebenfalls im Übergaagsstadium und in Werken, für die nur teilweise Fließarbeit eingeführt werden kann — für alle Zubehörteile, die der Fließreihe pünklichst



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zugeführt werden müssen, sowie für die Abnahme am Schlüsse der Reihe. Auch das Terminwesen erfährt bei vollkommen durchgeführter Fließarbeit große Vereinfachungen, muß aber zunächst in bester Weise organisiert sein. Lebenswichtig für die Fließarbeit ist weiterhin eine bestens durchgeführte L a g e r o r g a n i s a t i o n , damit alle von auswärts bezogenen Teile stets in ausreichender Zahl vorhanden sind. Es darf nicht vorkommen, daß irgendein Teil ausgeht, bevor die neue Lieferung eintrifft. Es sollen die Lagerbestände aber auch nie über eine gewisse Größe hinaus anwachsen. Dies gilt nicht nur vom Lager der Zubehörteile, sondern auch vom Fertiglager. Infolgedessen muß auch die V e r t r i e b s o r g a n i s a t i o n , wofür vielfach nicht rechtzeitig gesorgt wird, bestens aufgezogen sein. Denn wenn der Absatz stockt oder sehr großen Schwankungen unterworfen ist, ist die volle Ausnutzung aller Vorteile, die die Fließarbeit bringen kann, schlecht möglich. Kaufmann und Ingenieur müssen in enger Weise zusammenarbeiten, um der Fließarbeit zu vollem Erfolge zu verhelfen. Als eine sehr wichtige der technischen Vorarbeiten ist die Vornahme von Z e i t s t u d i e n zu nennen. Auch die Zeitstudien sind j a bereits wertvolles Glied jeder Organisation. Sie, die dort in der Hauptsache als Grundlage zur Akkordfestsetzung dienen, sind hier wichtiger Baustein für die Planung der Fließreihe. Sie verschaffen uns Klarheit über das Aussehen der einzelnen Arbeitsgänge, ihre Zusammensetzung und eventuelle Teilbarkeit. Sie geben uns die Zeit an, die die Maschine zur Erledigung der Operation braucht (Hauptzeit) und die, die zum Einspannen und Lösen des Werkstückes vom Arbeiter benötigt wird (Nebenzeit). Sie liefern uns wertvolle Hinweise auf die Verbesserungsmöglichkeiten der einzelnen Arbeitsstufen, Griffe und Griffelemente. F ü r die H e r b e i f ü h r u n g d e s R h y t h m u s der Fließarbeit sind sie dadurch von unschätzbarer Bedeutung. Ein Betrieb, der bereits einen festen Grundstock von Zeitstudien aufweist, ist deshalb jedem anderen weit überlegen. Dieser Grundstock macht die Schaffung des Rhythmus, auf Grund dessen die Aufstellung des Fertigungsplanes erfolgt, überhaupt erst möglich. Aufstellung des Fertigungsplanes und Schaffung des Rhythmus sind die beiden Vorarbeiten, die ausschließliche Erfordernisse der Fließarbeit darstellen, sie bleiben in jedem Falle zu bewältigende Aufgaben, da sie außerhalb jeder normalen Betriebsorganisation liegen. Im F e r t i g u n g s p l a n sind die auf Grund der Höhe der beabsichtigten Produktion und der für die Arbeitsgänge nötigen Zeiten bestimmten Maschinen und Arbeitsplätze, ihre Einzelzeiten, Besetzungen und ihre Anordnung zueinander festzulegen. Mit der Schaffung des R h y t h m u s werden wir uns noch ausführlich zu befassen haben.

Die Durchführung der Leistungsabstimmung in der Praxis. III. Der Rhythmus in seiner Bedeutung für die Durchgangsgesdiwindigkeit der Erzeugnisse und seine Herbeiführung. Als das einzig entscheidende Merkmal der Fließarbeit muß, wie wir bereits im Grundplan der Fabrikationsarten feststellten, der Rhythmus oder Arbeitstakt, dem alle Einzel Verrichtungen, alle Einrichtungen und Besetzungen angepaßt sind, und der eine vorherbestimmte gleiche Leistung an allen Stellen verbürgt, gelten. Nicht das Band oder der Wandertisch ist das Kennzeichen der Fließarbeit, sie sind nur Mittel zum Zweck, aber keine Notwendigkeit, oft nicht einmal eine nützliche Hilfe. Durchaus nicht selten erweist sich Fließarbeit ohne mechanischen Transport als in vieler Hinsicht günstiger. Gerade für deutsche Verhältnisse sowie allgemein auf vielen Fertigungsgebieten ist eine Fließarbeit ohne Band besser und reibungsloser durchführbar als mit ihm. Einerseits kommt also fließende Fertigung sehr wohl ohne mechanischen Transport aus, anderseits braucht auch nicht dort, wo man mechanischen Transport vorfindet, sofort von Fließarbeit die Rede sein. Der mechanische Transport kann sich mitunter auf die bloße Zuführung zur Werkstatt bzw. auf die Abfuhr der fertigen Teile beschränken. Jedoch auch die Anwendung von Roll- oder Gleitbahnen, auch von endlosen Bändern in geraden oder elliptischen Bahnen zwischen den einzelnen Arbeitsplätzen oder Maschinen oder zwischen ganzen Gruppen von ihnen braucht durchaus noch keine Fließarbeit bedeuten. Jede dieser Einrichtungen stellt zunächst weiter nichts dLar als einen Platz für ein Zwischenlager, das dadurch eine größere Beweglichkeit erhält, als es sonst bei der gewöhnlichen Aufstapelung hat. Diese größere Beweglichkeit besteht in zweierlei Eigenschaften: 1. Das Zwischenlager nach einem Arbeitsplatz wächst nicht mehr neben diesem an, sondern es baut sich entweder direkt vor der folgenden Arbeitsstelle oder Maschine — bei geradlinigen Bahnen — auf oder es bleibt — bei Kreisbahnen — überhaupt in dauernder Bewegung. Auch die Abgabe an dieses Zwischenlager ist eher erleichtert als erschwert. Sowohl bei geradlinigen wie bei elliptischen Bahnen folgt daraus weiter:



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2. Das Zwischenlager braucht nicht erst eine bestimmte Größe, den Umfang der Serie oder des Loses, annehmen, damit der Weitertransport zum nächsten Arbeitsort lohnend wird, sondern es kann jederzeit während seines Entstehens auch sein gleichzeitiger Wiederabbau erfolgen. Beide Momente können zweifellos eine erhebliche B e s c h l e u n i g u n g des D u r c h l a u f s d e r W e r k s t ü c k e bewirken. Sie k ö n n e n es, wenigstens bis zu einem gewissen Grade, aber sie b r a u c h e n es durchaus n i c h t ! Die F l i e ß a r b e i t hingegen e r z w i n g t diese Beschleunigung, und zwar bis zur höchsten Potenz. Gerade hierin liegt ihre größte Bedeutung. Theoretisch kann durch die bloße Anwendung der Zwischentransportbahnen — es besteht die Fertigungsart der G l e i t e n d e n G r u p p e n f a b r i k a t i o n (vgl. S. 7) — eine mittlere Durchgangsgeschwindigkeit der Werkstücke erreicht werden, die der der Fließarbeit nicht viel nachsteht, praktisch aber wird sie höchstens in der ersten Zeit nach beendeter Umstellung der Fabrikation einmal für kurze Zeit erreicht werden und dann nie wieder. Im Gegenteil wird die Zeit, die ein Werkstück bei der Gleitenden Gruppenfabrikation braucht, um vom Rohprodukt zum Fertigerzeugnis zu werden, im allgemeinen von der bei der Fließarbeit notwendigen Durchlaufzeit weiter entfernt sein als von der der Werkstättenfabrikation. Der V o r t e i l der G l e i t e n d e n G r u p p e n f a b r i k a t i o n liegt also hauptsächlich in der E r s p a r u n g d e r r e i n e n T r a n s p o r t z e i t e n begründet, die eine zwar wertvolle Ersparung, aber doch eine noch sehr mäßige und unvollkommene darstellt. Es muß das Ziel bleiben, entsprechend der Erkenntnis der Wirtschaftlichkeit den Umlauf der Kapital fesselnden Werkstücke zu beschleunigen, dies Kapital, das mit jeder Arbeit, die am Werkstück verrichtet wird, wächst, nicht tot liegen zu lassen, es nicht nach wenigen produktiv daran aufgewendeten Arbeitsminuten vor der nächsten Verrichtung Stunden und Tage lang zur Untätigkeit zu verdammen. Das mit dem Rohprodukt hereingenommene Kapital muß seinen Weg so schnell wie möglich durch die Fabrik nehmen und, durch die an ihm vorgenommene Arbeit angereichert, wieder frei werden zu neuer Verwendung. Nicht drei- oder viermal soll das Kapital eines Arbeitsbetriebes im Jahre umgesetzt werden, sondern vierzig- und fünfzigmal und noch häufiger. Der Schlüssel, dies zu erreichen, liegt jetzt vor uns. Nicht in jedes Schloß wird er passen, nicht für jeden Betrieb geeignet sein. Wir müssen ihn für jeden Fall anders zurecht feilen, in jedem Fall auch die Vorbedingungen entsprechend gestalten. Ford hat den Schlüssel, der schon hier und da mit Erfolg benutzt worden war, um Teilaufgaben zu lösen, als erster meisterhaft zu gebrauchen verstanden, er hat sich restlos alle Gebiete, die für ihn in Betracht

— 14 — kamen, damit erschlossen. Man sollte meinen, daß es keinem anderen jemals gelingt, in gleichem Maßstab den Erfolg zu erringen. In bescheideneren Grenzen müssen die anderen wirken, namentlich wir in der Alten Welt, denen das Hinterland, das riesige Absatzgebiet, wie es der amerikanische Kontinent darstellt, fehlt. G l e i c h e r R h y t h m u s für alle A r b e i t e n , das i s t der S c h l ü s sel für die B e s c h l e u n i g u n g des K a p i t a l u m l a u f e s ! Der Arbeitsrhythmus, der allein es vermag, die Durchlaufgeschwindigkeit der Werkstücke bis zur Grenze des Möglichen zu steigern und dauernd dort zu erhalten, er macht die Arbeit einer Gruppe Menschen, einer Maschinengruppe, einer Werkstatt zur Fließarbeit. Alles andere, was fälschlicherweise auch gern als Fließarbeit bezeichnet wird, sind nur Vorstufen. Der Rhythmus gibt das Maß der täglichen Leistungen, er verbindet die einzelnen Glieder der Gruppe zu engster Arbeitsgemeinschaft, in der jedes vom anderen abhängig ist, eines das andere mitreißt, keines je versagen oder ausfallen kann, ohne daß dies sofort bemerkt würde. Dabei ist doch der Arbeitstakt nicht starr, er braucht nicht überall gleich zu sein, er kann stellenweise die doppelte, drei-, vierfache Länge haben als an den Nachbarstellen, kann im einzelnen auch in noch verschiedenen anderen Formen, die wir später kennenlernen werden, vom »Haupttakt« abweichen, aber in bestimmten Beziehungen muß er zu diesem an allen Arbeitsplätzen oder Maschinen, die miteinander gekoppelt sind, bleiben. Da dies selten von vornherein der Fall ist, da kaum jemals die zu verbindenden Arbeiten von vornherein einen gleichen Rhythmus aufweisen, gilt es, diesen zu schaffen, wenn die Fließarbeit eingeführt wird, ihn bis ins kleinste bei der Planung für alle Arbeitsstellen zu einem gleichen oder wenigstens miteinander vereinbaren Takt zu gestalten. Damit der glatte Durchgang der Werkstücke, die »lückenlose Folge der Arbeitsgänge«, an keiner Stelle unterbrochen wird, sind die Zeiten der einzelnen Arbeitsgänge einander anzupassen, die Produktionsmengen der Arbeitsplätze miteinander in Einklang zu bringen, kurz gesagt: die Leistungen abzustimmen. Deshalb wird die Schaffung des Rhythmus als L e i s t u n g s a b s t i m m u n g bezeichnet. Ohne diese gibt es keine Fließarbeit. Erst muß festgestellt sein, ob es an jeder Stelle der beabsichtigten Reihe gelingt, die Leistung auf überall gleichen Stand zu bringen, ehe zur Tat der Umstellung der Fabrikation geschritten werden kann. Wir sehen, nicht nur Erfordernis ist somit die Leistungsabstimmung, sondern ihre Durchführbarkeit ist unbedingte Voraussetzung für die Möglichkeit der Fließarbeit. Da sie gerade deren Charakteristikum, den Rhythmus, herbeiführt, darf sie wohl mit Recht als d i e w i c h t i g s t e A u f g a b e b e i i h r e r E i n f ü h r u n g bezeichnet werden. Trotzdem ist die Leistungsabstimmung bisher vielfach recht nebensächlich, ja stiefmütterlich behandelt worden. Man war, wie mir das



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nicht nur in einem Fall bekannt geworden ist, froh, wenn die alten, übrigens meist recht rohen Akkordpreise, die für die Einzelarbeiten gezahlt wurden, einigermaßen miteinander übereinstimmten, und gab sich keine Rechenschaft darüber, wie weit »diese Fließarbeit« vom Ideal entfernt bleibt, wie es um ihre Wirtschaftlichkeit bestellt ist (wahrscheinlich erfordert sie sogar einen Mehraufwand an Lohn, was doch kaum der Zweck der Fließarbeit sein kann!), und wie und an welchen Stellen die Arbeitsausführung hätte verbessert oder vereinfacht werden können. Diese Dinge nicht beachten heißt Bedeutung und Nutzen der Fließarbeit verkennen. Gewiß hat auch bei solcher rohen Einführung hier und da ein Erfolg verbucht werden können: jedes Ding läuft sich j a mit der Zeit ein, wenn es nicht vorher zu Bruche geht! Aber dieses »Einlaufen« ist sicher unter sehr vielen Störungen und Hemmungen erfolgt. Eine solche Fließarbeit führt wohl nie zur vollen Zufriedenheit der Arbeitenden wie der Uberwachenden, es bleibt ständig daran zu feilen und zu ändern und ein gewisser Zustand der Vollkommenheit unerreicht. Daß sie überhaupt läuft, ist nur ein Zeichen dafür, daß das betreffende Erzeugnis eine hohe Eignung für Fließende Fertigung aufweist und bei exakter Leistungsabstimmung ein großer Erfolg zu erwarten wäre. Darum soll die Einführung der Fließarbeit nicht aufs Geradewohl erfolgen, sondern mit bestdurchdachter Planmäßigkeit, und ihr Nutzen wird nicht ausbleiben. Jedem, der die Absicht oder die Aufgabe hat, Fließarbeit einzuführen, kann gar nicht dringend genug empfohlen werden, die Leistungsabstimmung nicht zu vernachlässigen, ihr vielmehr den ihr zukommenden ersten Platz unter den Vorarbeiten zuzuweisen und sie mit peinlichster wissenschaftlicher Genauigkeit durchzuführen. »Die Abstimmung der Leistung der einzelnen Arbeitsplätze ist der schwierigste Teil der Vorarbeit« sagt Drescher im Kapitel »Die organisatorische Vorbereitung der Fließarbeit« des mehrfach erwähnten Buches des A W F (Lit. 2) auf S. 52. Ähnliche Bemerkungen finden sich verschiedentlich in der Literatur. Das beweist, daß die maßgebenden Stellen ihre Bedeutung nicht verkennen. Daß trotzdem noch nie näher auf die Einzelheiten der Leistungsabstimmung eingegangen wurde, erklärt sich wohl daraus, daß sie bei richtiger und sorgfältiger Durchführung eine Kleinarbeit darstellt, die von Fall zu Fall sich in immer wieder anderer Richtung bewegt, und die von großer Verschiedenartigkeit ist, so daß eine einheitliche Behandlung, die alle Möglichkeiten in sich schließt und für alle Industriezweige Geltung haben soll, nicht ganz leicht erscheint. Eine systematische Behandlung des ganzen Gebietes, ein Gesamtüberblick über alle Mittel und Wege für die Leistungsabstimmung ist aber gerade deshalb von Wichtigkeit, weil auf diese Weise ein Industriezweig vom anderen Anregung bekommt. Wichtiger ist darüber hinaus die Frage, ob in einem bestimmten Fall Fließarbeit mit Erfolg eingeführt werden kann, vom Standpunkt der Leistungsabstimmung aus in allge-



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meingültiger Form zu entscheiden und im Falle der Verneinung eine andere ihre Vorteile wenigstens teilweise vermittelnde Arbeitsart zu empfehlen. Ein großzügiger Austausch von Erfahrungen und gegenseitige Hilfe sollte in der deutschen Industrie in diesen Jahren der Not, da es gilt, sich gegenüber der übermächtigen Konkurrenz auf dem Weltmarkt wieder Geltung zu verschaffen, in großem Maßstabe zur Wahrheit werden. Im Ausschuß für Fließarbeit beim A W F besteht bereits die Stelle, die hier als Mittler eingreift und die auch in Fragen der Leistungsabstimmung für den Erfahrungsaustausch und gegenseitige Hilfe sorgen wird. Die Aufgabe der nächsten Abschnitte der vorliegenden Arbeit soll es sein, alle Möglichkeiten und Wege, die sich der Leistungsabstimmung bieten, aufzudecken und Hinweise und Anregungen für ihre Durchführung zu geben. Es ist selbstverständlich, daß bei der Fülle und Verschiedenartigkeit der vorkommenden Fälle in den vielen Industriezweigen, für die Fließarbeit in Frage kommen kann, weitere Möglichkeiten bestehen oder neu auftauchen können, die hier nicht Erwähnung finden. Bei der erstmaligen zusammenfassenden Darstellung eines Fragenkomplexes, der sich über weiteste Gebiete erstreckt, läßt sich das nie vermeiden. Im großen und ganzen möchte ich aber annehmen, daß sich die Möglichkeiten und Wege in von mir nicht in Betracht gezogenen Industriezweigen in gleich guter Weise in die einreihen lassen, die im folgenden behandelt werden.

IV. Das Arbeitsdiagramm der Fließarbeit. Bevor wir zu den Erörterungen über die Leistungsabstimmung selbst schreiten, soll auf ein wichtiges Hilfsmittel hingewiesen werden: das Arbeitsdiagramm. Es ist stets empfehlenswert, sich den Verlauf eines Vorganges graphisch darzustellen. Wie uns das Diagramm einer Kraftmaschine wichtige Aufschlüsse über ihre Arbeit gibt, so kann auch bei der Planung der Fließenden Fertigung, insbesondere für die Leistungsabstimmung ein klares Arbeitsdiagramm, das das Neben- und Nacheinander der verschiedenen Arbeitsgänge und ihren Zeitbedarf gut erkennen läßt, von wesentlichem Nutzen sein. Besonders bei komplizierteren Fällen innerhalb von Fließreihen kann mitunter nur ein graphisches Verfahren die nötige Klarlegung herbeiführen. Für die Leistungsabstimmung, überhaupt zum Vergleich der Dauer von aufeinanderfolgenden Vorgängen, wird meist die in Abb. 3 wiedergegebene oder eine ähnliche Darstellungsweise benutzt. Bei diesem Verfahren wird die Abszisse in gleiche Teile, die den Einzelarbeitsgängen entsprechen, eingeteilt und darüber in Richtung der Ordinate werden die für jede Operation nötigen Zeiten aufgetragen. Die auf diese Weise entstehenden »Säulen« geben einen sinnfälligen Vergleich zwischen den



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verschiedenen Arbeitsdauern und zeigen ohne weiteres an, wie jeder Arbeitsplatz im Verhältnis zu den anderen zu besetzen ist. So wäre in dem in Abb. 3 dargestellten Fall, wenn als der Leistung entsprechender Arbeitstakt 1,0 Z E . angenommen werden können, doppelte Besetzung des 1. und 5., dreifache des 6. und vierfache des 4. Arbeitsplatzes vorzunehmen. Diese Forderung ZE sieht man aber auch den Zahlenwerten der Ar- Wa m i ib Ia Abb. 7. Fließarbeltsdiagramm für die Operationen der Abb. 3 auf S. 17.

Der Fall der Abb. 3, der die Arbeitsreihe in der bisher üblichen Weise darstellte, mit seiner mehrfachen Parallelbesetzung von Arbeitsplätzen erhält in unserer Darstellungsweise das Aussehen der Abb. 7. Dieses Diagramm zeigt, daß zwischen den einzelnen Operationen keine toten Zeiten auftreten, sie also in engster Weise miteinander verknüpft sind. Es ^ÜTo Va könnte sich also um Montagearbeiten auf * i* v \ V einem gemeinsamen Tisch handeln, wobei Sc 7b Ib m m die Verteilung der Arbeitsplätze etwa die der Abb. 8 wäre. Man ersieht aus dieser Abb. 8. Platzanordnung für die Anordnung, daß bis zu den ArbeitsFließreihe von Abb. 7. •

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plätzen IV a—d solch enges Zusammenarbeiten möglich ist, nach diesen aber durch die nötig werdende Sammlung der auf Parallelplätze verteilten Werkstücke tote Zeiten notwendigerweise eintreten müssen, wenigstens für die Stücke, die von den Plätzen IVd und IVb, die Va und Vb nicht benachbart sind, zu diesen nur durch Vermittlung eines beispielsweise in der Mitte des Tisches angeordneten Transportbandes oder einer Rutsche gelangen können. Die graphische Darstellung Abb. 3 läßt hiervon nichts erkennen, wohl aber das Arbeitsdiagramm Abb. 7. Aus diesem geht genau hervor, wie der ordnungsmäßige Fluß der Reihe vor sich gehen muß: vom Arbeitsplatz III werden die 4 Arbeitsstücke 1, 2, 3, 4 den 4 ArbeitsA eplätzen IV in der Reihenfolge a, b, c, d (man beachte deren Anordnung in Abb. 8!) weitergegeben. Vom ArWo beitsplatz IVa wandert das Stück 1 sofort zu Va weiter, ß edesgleichen das Stück 3 von IVc zu Vb. Das Stück 2 dagegen muß vom Platz IVb erst einen Transport durchm machen und büßt dadurch Zeit ein. Das Diagramm c — zeigt, daß der Arbeiter am Platz Va bis zum zehnten Arbeitstakt noch mit dem 1. Stück zu tun hat, so daß Sc das Stück 2 einen vollen Takt an Zeit verlieren darf. D- — Das gleiche gilt vom Stück 4 und dem Arbeitsplatz Vb. Man gewinnt hieraus eine Unterlage dafür, wie schnell m ein etwaiges Förderband laufen muß. £ eBei Einschaltung mechanischer Transportmittel treten diese Zeitverluste unbedingt immer auf. Wenn I Va entlang einer solchen Transportbahn sich mehrere PaF -orallelarbeitsplätze hintereinander angeordnet befinden, sind diese Verluste mit der Länge des zu den einzelnen Vb Maschinen oder Arbeitsstellen führenden Weges ver6 -eschieden. Es seien aus unserem Beispiel die Op. 3, 4, 5 herausgegriffen und angenommen, daß es sich um ArAbl> anörtnungnen ^ e i t e n a n Maschinen handelt, die längs eines Bandes aufgestellt sind, und zwar nur auf dessen einer Seite, da das Band gleichzeitig einer zweiten Fließreihe, deren Maschinen sich auf der anderen Seite befinden, dienen soll (s. Abb. 9). Es seien die folgenden Daten angenommen: Arbeitstakt der Reihe t = 1 min, Op. 3 dauert t3 = 1 min, Op. 4 dauert i 4 = 4 min, die Geschwindigkeit der Bahn beträgt v = 4 m/min, die Entfernungen AB, BC usw. betragen l„ lB usw. = je 2 m.



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Die Diagramme Abb. 10 und 11 geben den Lauf der einzelnen Arbeitsstücke wieder. Entsprechend Abb. 6 sind hier der Erhöhung der Übersichtlichkeit halber die selbsttätigen Transporte auf dem Förderband als Arbeitsstufen aufgefaßt, so daß sie besondere Abschnitte 7a n Band Wd WC m> m Band M 1

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