Der Deutsche Widerstand im Spiegel von Fachliteratur und Publizistik seit 1945 (The German resistance as reflected in specialist literature and journalism since 1945) 9783763702152, 3763702156

Der 20. Juli 1944 wird allgemein als Gipfel- und Endpunkt einer langen, von schweren inneren Kämpfen und Gewissensentsch

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Der Deutsche Widerstand im Spiegel von Fachliteratur und Publizistik seit 1945 (The German resistance as reflected in specialist literature and journalism since 1945)
 9783763702152, 3763702156

  • Commentary
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Table of contents :
INHALT
L) Einleitung VII
L) Lite«turbericht I
L 1, Das Problem des mangelnden zeitlichen Abstandes
vom Geschehen ........* * ............................................... 1
2. Die Bedeutung der besonderen Situation des Widerstandes und des
Zusammenbruchs f\ir die Quellenlage ............ 4
a) Der Verlust vieler Unterlagen
b) Die Kaltenbrunner-Berichte
c) Die Rückführung deutscher Akten aus den USA,
England und der Sowjetunion
3. Einige Bemerkungen zur Memoirenliteratur ...................................... 8
II. Überblick über die darstellende Literatur .................................... 9
1. Die Einschätzung des deutschen Widerstandes als bloße
Anti-Hitler-Bewegung........................................................................... 11
2. Das Bemühen um eine gerechte Beurteilung der deutschen
Opposition ............................................................................................ 14
3. Die theoretische Auseinandersetzung mit dem Phänomen und dem
Problem des Widerstandes .....................'.......................................... 20
4. Die technische Seite des Widerstandes.................................................. 24
5. Kritische Analysen der Vorstellungen des deutschen Widerstandes
von der Zukunft Deutschlands ........................................................... 28
6. Biographien............................................................................................ 37
a) W.Foerster: Ludwig Beck ............... ........................................ 37
b) G.Ritter: Carl Goerdeler '............................................... 41
c) E.Bethge: Dietrich Bonhoeffer ............................................... 44
d) Chr.Müller: Oberst i. G. Stauffenberg........................................... 47
III. 1. Der Gebrauch des Begriffes ’’Widerstand“ in der Literatur.................. 50
2. Maßstäbe der Beurteilung des Widerstandes ....................................... 52
3. ) Anmerkungen 56
4. ) Literaturverzeichnis
(Systematische Gliederung [ s. d.] ) ................................................... 69

Citation preview

Chairmen aer Bibliothek für Zeitgeschichte ^eltkriegsbücherd - Stuttgart H e ft 15

Schriften der Bibliothek für Zeitgeschichte Weitkriegsbücherei Stuttgart Neue Folge der Bibliographien der Weltkriegsbücherei

Heft 15

Der Deutsche W iderstand im Spiegel von Fachliteratair und Publizistik seit 1945

vons ^

Regine Büchel

1975 Bernard & Graefe « Verlag für Wehrwesen •München

Diese Veröffentlichung wurde mit Mitteln der Robert Bosch Stiftung GmbH gefördert

Umfang: V III + 215 Seiten Alle Rechte der Vervielfältigung sowie der fotom echanischen Wiedergabe, auch auszugsweise, Vorbehalten Bernard & Graefe Verlag für Wehrwesen, München 1975 Gesamtherstellung: Omnitypie Ges. Nachf. L.Zechnall, Stuttgart Printed in Germany ISBN 3—7637—0215—6

INHALT

L)

Einleitung

L)

Lite«turbericht L 1, 2.

3. II. 1. 2. 3. 4. 5. 6.

III. 1. 2.

VII I

Das Problem des mangelnden zeitlichen Abstandes vom Geschehen ........ * * . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .......................... Die Bedeutung der besonderen Situation des Widerstandes und des Zusammenbruchs f\ir die Quellenlage ............ a) Der Verlust vieler Unterlagen b) Die Kaltenbrunner-Berichte c) Die Rückführung deutscher Akten aus den USA, England und der Sowjetunion Einige Bemerkungen zur Memoirenliteratur ...................................... Überblick über die darstellende Literatur .................................. .. Die Einschätzung des deutschen Widerstandes als bloße Anti-Hitler-Bewegung........................................................................... Das Bemühen um eine gerechte Beurteilung der deutschen Opposition ............................................................................................ Die theoretische Auseinandersetzung mit dem Phänomen und dem Problem des Widerstandes ..................... ' ........................................ .. Die technische Seite des Widerstandes.......... ........................................ Kritische Analysen der Vorstellungen des deutschen Widerstandes von der Zukunft Deutschlands ........................................................... Biographien............................................................................................ a) W.Foerster: Ludwig Beck ............... ........................................ b) G.Ritter: Carl Goerdeler '............................................... c) E.Bethge: Dietrich Bonhoeffer ............................................... d) Chr.Müller: Oberst i. G. Stauffenberg........................................... Der Gebrauch des Begriffes ’ ’Widerstand“ in der L ite r a tu r .................. Maßstäbe der Beurteilung des Widerstandes .......................................

3.

)

Anmerkungen

4.

)

Literaturverzeichnis (Systematische Gliederung [ s. d.] )

1 4

8 9 11 14 20 24 28 37 37 41 44 47 50 52 56

...................................................

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V o rw o rt des H erau sgebers Das Heft 15 verdankt sein Entstehen einem Anstoß der von der Firma Robert Bosch, Stuttgart, ausging. In ihrem Auftrag wertete Fräulein Büchel zunächst die Literatur zur deutschen Widerstandsbewegung auf die Geschehnisse im südwestdeutschen Raum hin aus. In verschie­ denen Gesprächen, die dann zwischen Fräulein Büchel, Herrn Dr. Eugen Braun von der Robert-Bosch-Stiftung und den Mitarbeitern der Bibliothek für Zeitgeschichte geführt wurden, entstand nach und nach der Gedanke, die zunächst regional auf den südwestdeutschen Raum begrenzte Studie auf die gesamte Widerstandsbewegung auszuweiten und sie im Rahmen der Schriftenreihe der BfZ zu veröffentlichen. Bei der bibliographischen Arbeit half der Bibliothekar der BfZ, Herr Max Gunzenhäuser. Herr Professor Dr. Helmut Krausnick, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der B fZ, unterstützte Fräulein Büchel mit seinem auf jahrzehntelanger Beschäftigung mit der Materie basie­ renden Rat. Wir hoffen, der Forschung mit diesem Literaturbericht und dieser Bibliographie ein nützliches H ilfsm ittel an die Hand zu geben. Der Robert-Bosch-Stiftung sei an dieser Stelle sehr herzlich dafür gedankt, daß sie die Drucklegung dieses Bandes ermöglichte. Der Direktor der Bibliothek für ’ Zeitgeschichte P r o f. Dr. Jürgen Rohwer

Vorwort der Verfasserin Die Verfasserin möchte all denen danken, die das Entstehen der Arbeit verständnisvoll begleitet und geförd ert haben. Der Dank gilt zunächst Herrn Dr. Eugen Braun von der Robert-Bosch-Stiftung, der die Arbeit anregte, und dann der Stiftung selbst, die sie förderte und den Druck finanziell erm öglichte. Des w eiteren sei gedankt dem L e ite r der Bibliothek für Zeitgeschichte in Stuttgart, H errn Professor Dr. Jürgen Rohwer, und seinen M ita rb eitern , vo r allem Herrn Gunzenhäuser, für die Unterstützung b ei der Durchsicht der Biblio­ graphie. Zu Dank verpflichtet ist die V e rfa s s e rin nicht zuletzt Herrn P r o fe s s o r Dr. Helmut Krausnick für ergänzende Ratschläge und Hin­ w eise. Regine Büchel

I EINLEITUNG Der 20. Juli 1944 wird allgemein als Gipfel- und Endpunkt einer langen, von schweren inneren Kämpfen und Gewissensentscheidungen bestimmten Entwicklung des deutschen Widerstandes gegen den N a­ tionalsozialismus angesehen, einer Entwicklung, die von anfänglicher und teilw eiser Zustimmung oder Skepsis über Ablehnung, Opposition bis zu offener Revolte reicht. Das Ereignis trägt innerhalb der deut­ schen Geschichte in mehrfacher Hinsicht den Stempel des Außerge­ wöhnlichen, sowohl was die Tatsache des Staatsstreiches an sich b e­ trifft, als auch dessen T rä g er und ihre Beweggründe und nicht zu­ letzt den Verlauf des Putsches selbst. Eine Generation danach erscheint es gerechtfertigt, Bilanz zu z ie ­ hen, nach dem Bild und seiner Entstehung zu fragen, das sich heute dem Betrachter jener Z eit von den Protagonisten des W iderstandes, ihren Motiven, Zielen und Handlungen bietet. Dabei ist der W id e r­ stand nicht nur als ein Problem von historischem Interesse relevant, auch nicht nur, was besonders für die politische Gegenwart gültig ist, als Gegenposition gegen Diktaturen und totalitäre Staaten, wenn sich auch dort die Fronten deutlicher scheiden lassen. Der Widerstand gewinnt Bedeutung als Haltung der Einzelpersönlichkeit gegenüber Zeitströmungen und A ngriffen von Mächten, die keineswegs nur p o li­ tischen Charakter haben müssen, von Mächten, die den Menschen an der vollen Entfaltung seines Menschseins hindern oder sie gefährden. Damit ist auch der Widerstand gegen den N ationalsozialism us in einen größeren Zusammenhang hineingestellt 1), in dem die P r o b le ­ matik weder historisch abgeschlossen noch ausdiskutiert ist, sondern brennend aktuell bleibt, und dies nicht nur angesichts von E in parteienstaaten. Es w äre ein fataler Irrtu m zu glauben, daß w ir durch die furchtbaren Lehren unserer jüngsten Vergangenheit vo r d e rle i G efah­ ren gefeit seien, die uns ja keineswegs in gleich er Gestalt begegnen werden. VII

n LITERATURBERICHT

I. 1. Das Problem des mangelnden zeitlichen Abstandes vom Geschehen Z e it lic h e r A b s ta n d s c h a fft n ic h t n o tw e n d ig in n e re D is ta n z , u m so w e n ige r im v o r lie g e n d e n F a l l , a ls d ie F o lg e n d e s H an d eln s und U n ­ te rla s s e n s d e r le t z t e n b e id e n G e n e ra tio n e n b is in d ie G e g e n w a r t r e i ­ chen und h e u tig e p o lit is c h e A k tio n e n in v ie le n B e r e ic h e n b e s tim m e n . Dennoch w ir d s ic h z e ig e n la s s e n , w ie d ie B e u rte ilu n g d e s W i d e r ­ sta n d sk o m p lex e s m it w a c h s e n d e r z e i t l i c h e r E n tfe rn u n g und d e r d a m it

1

verbundenen Erweiterung und Vertiefung unseres Wissens um die deutsche Opposition im Dritten Reich sich von den Extremen, der Verdammung oder Überbewertung, einem Mittelwert nähert, d.h. nüchterner Betrachtung und sachlicher Analyse ohne emotionale Be­ einflussung Platz macht. Die kritische Auseinandersetzung mit Deutschlands jüngster Vergas I genheit ist weder ein Anliegen der breiteren Öffentlichkeit, noch ist die Existenz und das Opfer derer, die in jener dunklen Zeit ihre Auf­ lehnung gegen eine aus den Fugen geratene Welt unter Einsatz ihres Lebens manifestieren konnten, ins allgemeine Bewußtsein unseres Volkes gedrungen. 2) Daran ändern auch vaterländische Feierstunden, | oft pflichtschuldig und unverbindlich abgehalten, oder auf Sensation abzielende Illustriertenberichte nichts. Dennoch gibt es eine kaum noch überblickbare Fülle ernstzunehmender und wissenschaftlicher Literatur unterschiedlichster Provenienz zum Thema "Deutscher Widerstand gegen den Nationalsozialismus. M So verschieden wie Her- I kunft und Ausgangspunkte sind auch Zielsetzung, Charakter und Wert j der einzelnen Schriften. Im Verlauf der umfangreichen Diskussion des Problems haben sich die starren Fronten der ersten Nachkriegs- 1 zeit infolge der Quellenauswertung und Abkühlung der nationalen Lei- ] denschaften gelockert, die Positionen haben sich eingependelt, und die Schwerpunkte beginnen sich von den Darstellungen auf die Deutung | zu verlagern. So liegt vielleicht in der Vielfalt der Ansichten und Ur- j teile eine Möglichkeit, der historischen Wirklichkeit näher zu kom­ men und die Vorwürfe gegen die zeitgeschichtliche Forschung einzu­ schränken, sie könne mangels genügend Abstand zu keinem objektiv gültigen Ergebnis gelangen. Die Bedenken sollen als notwendiges Korrektiv, als Antrieb zu immer erneuter Überprüfung der Resul­ tate gelten bleiben. Im Folgenden soll versucht werden, an Hand ausgewählter charak­ teristischer Beispiele große Linien, Hauptpunkte und Entwicklungs­ tendenzen in der Betrachtungsweise des Widerstandsproblems zu verfolgen und Gründe für mögliche Veränderungen aufzuzeigen. Dabei bietet sich Gelegenheit, die Methoden, Möglichkeiten, Bedingungen und Grenzen der zeitgeschichtlichen Forschung zu erproben. Die Quellenbasis der Zeitgeschichte ist gegenüber älteren Abschnitten der Vergangenheit insofern verbreitert, als ihr neben den klassi- J sehen Quellen - Akten, Briefen, Tagebuchaufzeichnungen, Memoiren - I mit den Massenmedien Funk und F ilm auch Ton- und Bilddokumente zur Verfügung stehen, 3) die an Unmittelbarkeit kaum von einer schriftlichen Quelle erreicht werden können. Andererseits wird die Vollständigkeit der Dokumentierung historischer Vorgänge durch mo- j derne Kommunikationsmittel beeinträchtigt. 4) Der Umstand der zeitlichen Nähe bietet der Forschung außerdem

einen, wenn auch begrenzten und nicht ganz unproblematischen V o r ­ teil: die Möglichkeit, mitlebende Personen zu befragen. Am sinn­ vollsten und lohnendsten ist eine solche Befragung natürlich, wenn sie möglichst kurz nach den Ereignissen durchgeführt wird, wie sie z.B . während der Nürnberger Gerichtsverhandlungen erfolgte. Ob­ wohl die Aussagen nicht unerheblich zur Aufhellung von Tatbeständen und Vorgängen im Zusammenhang der Opposition gegen H itler beige­ tragen haben, ist den Ergebnissen gegenüber eine besonders kritische Haltung angezeigt, da Fragen wie Antworten ganz bestimmten Zielen - der Anklage oder Verteidigung - dienten. Mit wachsender Ent­ fernung von den Geschehnissen verlieren solche Interviews notwendig an Quellenwert, da Erinnerungslücken und -Verschiebungen auftreten und präzise Auskünfte schwer zu erlangen sind. Die Resultate können unter diesen Voraussetzungen im wesentlichen nur dem Gesamtein­ druck die nötige Farbe hinzufügen und den Hintergrund besser beleuch­ ten. Ebenso verm ag die MZeitgenossenschaftM, die uns zu einem T e il mit der Zeitgeschichte verbindet, die eigene Erfahrung des nZ eitstilsM, vielleich t den Zugang zu schwer erklärbaren inneren Zusam ­ menhängen, das Verständnis für das Menschliche, seine B egrenzt­ heit und Gebundenheit erleichtern, denn Geschichte ist ja nicht bloße Anhäufung von Tatsachen. Es gibt genügend B eispiele dafür, wie schwer ein solches Verständnis, das nicht gleichbedeutend ist mit kritiklosem V erzeihen, gerade für die Z eit des Nationalsozialism us auch solchen Menschen fällt, die in der Atmosphäre ständigen Drucks gelebt haben, die erfuhren, in welchem bisher nicht gekannten und für Außenstehende kaum vorstellb a rem Maße das Leben in Deutsch­ land staatlichen E in griffen ausgesetzt war, wenn die Betreffenden nicht selbst unm ittelbar bedroht waren, sondern als unbeteiligte B e ­ obachter gelten konnten. 6) Die oben schon erwähnten Bedenken gegenüber der Zeitgeschichte, daß sie sich mit Tatbeständen befasse und sich um die Klärung von Zusammenhängen bemühe, die zum T e il erst ein oder zw ei G enera­ tionen zurückliegen und deshalb noch zu sehr mit der Gegenwart v e r ­ flochten und vom Parteien h ad er beeinflußt seien, was ein erseits zur unangemessenen A p ologie mancher Zeitgenossen führe, andererseits die Gefahr in sich b e rg e , Darstellung und Deutung h istorisch er V o r ­ gänge entsprechend ih rem N ützlichkeitsw ert für das aktuelle p o liti­ sche Geschehen zu m anipulieren, in beiden F ällen w erde die h isto­ rische W irk lich k eit vern eb elt und letztlich w eder der W issenschaft noch den B eteilig te n ein guter Dienst erw iesen, - diese Bedenken sind nicht ganz von d er Hand zu w eisen. Die Gefahr, manipuliert zu werden, droht jedoch nicht nur der Zeitgeschich te, und sie ist so alt wie die H istoriograp h ie selbst. E s ist müßig, an B eisp iele vaterlän 3

aiscner Geschichtsschreibung im 19. Jahrhundert oder die marxistisehe Geschichtsschreibung der Gegenwart zu erinnern. Jeder ernsthafte, um Objektivität, um -Wahrheit” bemühte Historiker wird ver­ suchen müssen, sich von derlei fremden Einflüssen freizuhalten, auch dann, wenn er gezwungen ist, nicht nur wissenschaftlich und mo> ralisch, sondern auch politisch Stellung zu beziehen. Auch der Wissenschaftler, der "die Tatsachen nicht einem Deu­ tungswillen dienstbar machen oder einem Darstellungsplan unterwerfen"?) will, bleibt doch genug "Kind seiner Z eit" und kann weder der Beeinflussung durch das politische Tagesgeschehen noch seiner eige- j nen politischen Herkunft ganz entgehen. Ebensowenig vermag er sich den wechselnden Tendenzen innerhalb seiner wissenschaftlichen Dis­ ziplin selbst zu entziehen, in der sich in jüngster Zeit das Gewicht auf eine mehr soziologische, politische und ökonomische Betrach­ tungsweise verlagert hat. Der Umfang, in dem ihm das gelingt, sollte jedoch nicht unbedingt als Maßstab für seine Qualifikation gelten. So wird hier unter anderem auch danach zu fragen sein, ob eine Beziehung besteht zwischen der politischen Entwicklung seit 1945 - der Verschärfung des Ost-West-Konflikts, der Integration Westdeutsch­ lands in das westliche Bündnissystem, seiner Remilitarisierung im Rahmen der NATO, dem Entstehen einer neuen rechtsradikalen Par­ tei in Deutschland sowie einer linksgerichteten außerparlamentari­ schen Opposition und in der zweiten Hälfte der sechziger Jahre dem Beginn der Entspannungsbemühungen zwischen Ost und West, und der Darstellung und Deutung des deutschen Widerstandes gegen den Na­ tionalsozialismus.

2.

Die Bedeutung der besonderen Situation des Widerstandes und des Zusammenbruchs für die Quellenlage

Obwohl für einzelne Abschnitte der Widerstandsbewegung erstaun­ lich zahl- und aufschlußreiche Quellen zur Verfügung stehen, ist die Situation für den gesamten Komplex weniger günstig - aus nahelie­ genden Gründen. Zunächst zwang ganz einfach die notwendige Vor­ sicht zur Geheimhaltung, da man sich in konspirativem Gegensatz zu einem totalitären, in hohem Maße terroristisch en Regim e befand, das sich der Gegnerschaft bestim mter K reise durchaus bewußt war und deren Regungen mißtrauisch verfolgte. F olglich mußte so weit wie möglich auf schriftliche Äußerungen verzich tet werden. Dennoch wurde diese Vorsichtsmaßregel keineswegs im erforderlichen Maße beachtet, so daß in überraschendem Umfang Denkschriften, Gesetz­ entwürfe, Regierungsprogramme, interne Memoranden, Aufzeich­ nungen, Tagebücher vorhanden waren, 8) wenn auch nicht für alle

Phasen des Widerstandes. Während die Denkschrift, für ganz be­ stimmte Zwecke verfaßt, der legalen Einflußnahme auf Hitler oder dienstliche Vorgesetzte, der Werbung um noch unentschlossene R e­ gimegegner, schließlich der Klärung und Dokumentierung der Hal­ tung des Verfassers dienen sollte - letzteres gilt besonders für Lud­ wig Beck - so enthalten B riefe und Tagebücher eher Aufschlüsse über Vorgänge, Auseinandersetzungen, Stimmungen innerhalb der Opposition, ihre Reaktion auf politische Aktionen Hitlers und den V e r­ lauf des Krieges. 9) Das Tagebuch des ehemaligen Botschafters in Rom, Ulrich von Has­ sell, das durch glückliche Umstände uns erhalten blieb, stellt eine in jeder Hinsicht w ertvolle Quelle dar, da hier ein Mann aus unmit­ telbarem eigenem Erleben spricht, der neben politischem W eitblick glänzende Verbindungen zu beiden Lagern hin und ins Ausland besaß, zum Kern der sogenannten "bürgerlichen11 Opposition gehörte und an vielen Beratungen und Verhandlungen der Widerstandskreise beteiligt war. E r vermochte wie wenige vor allem die politische Seite und Tragweite von Plänen und Program m en zu sehen und zu beurteilen und wirkte oft ausgleichend und vermittelnd, wenn die Ansichten, insbesondere zwischen Goerdeler und den Kreisauern, hart aufein­ ander trafen. Man kann nicht ohne Erschütterung von der H ilflosig­ keit und Verzweiflung lesen, ohnmächtig zusehen zu müssen, "wohin die Reise geht", ohne von den M ilitärs, trotz heißem Bemühen, H ilfe erwarten zu können. Das persönliche Kriegstagebuch des General­ stabschefs des H eeres, Generaloberst Haider, das zwischen 1962 und 1964 veröffentlicht wurde und den Zeitraum von August 1939 September 1942 umfaßt, verm ittelt in seinen oft minutiösen Eintra­ gungen weniger über Haiders Tätigkeit für den Widerstand als v ie l­ mehr über seine Aufgaben und Leistungen im Generalstab. Der Chef der Abwehr, A d m iral Canaris, hat ebenfalls ein persönliches Dienst­ tagebuch geführt, das leid er verloren ist. *0) Wenn auch die Auffas­ sung vertreten w ird, daß es verm utlich wenig über die Widerstands­ bewegung selbst enthalten haben dürfte, H ) so hätte es vielleich t doch, was für diese schillernde, oft mißdeutete Persönlichkeit wich­ tig gewesen w äre, einigen Aufschluß geben können über seine Denk­ weise, über das Maß seiner Beteiligung an mancherlei Vorgängen sowohl für w ie gegen das R egim e, über den Umfang, in dem den V e r ­ schwörern die N aziverbrechen bekannt waren, deren Hintergründe und Zusammenhänge. Schließlich hätte es ein zusätzliches Prü fin ­ strument sein können für B erich te post festum. 1970 konnten Quellen von groß er Bedeutung veröffentlich werden. Es handelt sich um die dienstlichen und privaten Tagebücher sowie Handakten mit M a teria l über die M ilitä r opposition und über N S -V erbrechen aus den Jahren 1938-40, die Helmuth Groscurth, ein O ffizie r

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der Abwehr, angelegt hat. (Helmuth Groscurth, Tagebücher eines Abwehroffiziers 1938 bis 1940. Mit weiteren Dokumenten zur Militär» opposition gegen Hitler hrsg. von Helmut Krausnick und Harold C. Deutsch, 1970.) Diese Papiere liefern ein weiteres Beispiel dafür, wie sich ein traditionsgebundener O ffizier, der durchaus Affinitäten zu den nationalen und konservativen Tendenzen im Nationalsozialis­ mus hatte, zum konsequenten und prinzipiellen Gegner Hitlers ent­ wickelte. Weiter erhält man genaueren Aufschluß über die Pläne der Militär opposition in dieser Zeit. Sie erlauben auch eine besser fun­ dierte Beurteilung Haiders und die Einschränkung der zum T eil über- 1 triebenen Kritik an seiner angeblich mangelnden Unterstützung der Opposition. Außerdem kann anhand dieser Akten bewiesen werden, was bis dahin nur Deutung und Erschließung war: z .B . Hitlers er­ klärte Kriegsabsicht in der Sudetenkrise für den F all, daß die West­ mächte nicht eingelenkt hätten. Das Schicksal des Canaris-Tagebuches führt zu einem Umstand, der hauptsächlich zum Verlust unmittelbarer Quellen beigetragen hat: die Vernichtung von Unterlagen vor der Gestapo und durch diese selbst, 1 Die ständige Gefahr, entdeckt zu werden, veranlaßte viele Angehöri­ ge der Widerstandsbewegung, vor allem nach Verhaftungen aus ihrem f Kreis, verdächtige Unterlagen zu vernichten, um sie bei möglichen Haussuchungen nicht in Gestapohände fallen zu lassen. Nach dem 20. Juli 1944 war das natürlich in erhöhtem Maße der F all. Wenige Wochen (22. 9. 44) nach dem Attentat wurden in einem Panzer schrank des OKH in Zossen Akten der Abwehr von der Gestapo gefunden, die eine Chronik der Naziverbrechen, die von Beck gewünschten Notizen über Vorgänge innerhalb der Verschwörung und über Kontakte zum Ausland enthielten und für das Regime selbst so kompromittierend gewesen sein müssen, daß sie angesichts der vorrückenden A lliier­ ten kurz vor Kriegsende beseitigt wurden. 12) Neben den bisher genannten Ursachen für die Lückenhaftigkeit der Quellen, die durch die Situation des Widerstandes gegen ein totali­ täres Regime bedingt sind, gibt es auch noch Gründe, die in den Per­ sönlichkeiten der Mitglieder selbst liegen. So ist bekannt, daß Graf Stauffenberg seine Gedanken und Vorstellungen nicht schriftlich nie­ dergelegt hat, ebensowenig wie Tresckow. Beck und Goerdeler da­ gegen war die schriftliche Form der geistigen Auseinandersetzung viel gemäßer, (wofür der Grund nicht nur im Altersunterschied zu suchen sein wird). Ihre Aufzeichnungen sollten ihnen nicht allein zur Klärung ihrer Standpunkte dienen, sondern auch Zeugnis vor der Ge­ schichte able gen. 12) Dadurch, daß die Masse der deutschen Akten beim Zusammenbruch in alliierte Hände fiel, ist die historische Forschung in die ungeahnt günstige Situation geraten, daß ihr durch eine gewissermaßen vor­

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zeitige Archivöffnung rela tiv früh ein großer T e il der Akten aus der fraglichen Z eit zugänglich wurden. Einzelne Stücke davon, die in den Nürnberger und folgenden P rozessen als B ew eism aterial dienten, wurden 1947 bis 1949 veröffentlicht. 1958 begannen die USA mit der Rückgabe der in ihrem B esitz befindlichen deutschen Akten an die Bundesrepublik, nachdem sie zuvor auf M ikrofilm festgehalten wurden, um sie auch w eiterhin der amerikanischen Forschung ohne Schwie­ rigkeiten zugänglich zu erhalten, die bisher den Hauptnutzen daraus ziehen konnte. 1^) Für unseren Zusammenhang gehören die sogenannten "Kaltenbrunn er-B erichte” zu den wichtigsten Quellen über die Verschwörung, die zum 20. Juli führte, auch wenn sie keine Protokolle, sondern nur zusammenfassende Überarbeitungen der Aussagen vo r der Gestapo sind, die für H itlers und Bormanns Lektüre bestimmt waren und da­ her ganz bestim m te Absichten verfolgten. *5) Da diese Berichte also mehr eine indirekte Quelle für die Absichten und Pläne der Opposi­ tion und eine direkte für die Vernehmungspraktiken der Gestapo und die Aus sage taktiken der V ersch w örer sind, liegt es auf der Hand, daß sie entsprechend kritisch benutzt werden müssen. Die Aussagen, die ohnehin unter Druck und mit dem Z ie l erfolgten, möglichst keine M itwisser zu belasten, wurden aus ersichtlichen Gründen mit unter­ schiedlicher G ew ichtsverteilung wieder gegeben. Man betonte über Gebühr z .B . den klerikalen Einfluß, die Uneinigkeit innerhalb der W iderstandskreise, die verwandtschaftlichen und wirtschaftlichen Beziehungen, die unter einzelnen M itgliedern bestanden. In der V e r ­ öffentlichung der Kaltenbrunner-Be richte von K .H . P e te r, 1962, ist auf eine Erläuterung und teilw eise sogar notwendige Interpretation, die Mißverständnissen Vorbeugen müßte, mit Begründungen v e rzic h ­ tet worden, die nicht akzeptabel sind. Hans Rothfels ist ihnen mit Schärfe entgegengetreten. *6) Der T e il der Akten, der von den Sowjets beschlagnahmt worden war, ist schon in der Z e it zwischen 1952 und 1957 zurückgegeben worden und befindet sich heute in den Archiven der DDR. 17) sie sind der westdeutschen Forschung kaum oder nur unter großen Schwie­ rigkeiten zugänglich, so daß w ir auf Dokumentationen seitens der ostdeutschen Forschung und auf Literatu r, die diese Akten auswertet, angewiesen sind und den N achteil in Kauf nehmen müssen, daß A us­ wahl und Auswertung unter mehr oder w eniger deutlichem id e o lo g i­ schen V orzeich en geschehen.

7

3.

Einige Bemerkungen zur Memoirenliteratur

E s g in g e zu w e it , w o llt e m an d ie u m f a n g r e ic h e M em o ire n lU eraiv w « V i m e in z e ln e n b e le u c h te n . E s l i e g t a u f d e r H a n d , d a ß d ie k r it is c h e Z, V r ü c k h a lt u n g , w ie s ie M e m o i r e n g e g e n ü b e r o h n e h in a n g e b r a c h t is t , V E rin n e r u n g s b e ric h te ü b e r den v o r lie g e n d e n Z e it r a u m b e s o n d e r s a n g L ^ H z e ig t i s t . A b g e s e h e n d a v o n , d a ß b e i d i e s e r G a t t u n g - ä h n lic h w ie b e i ' B i o g r a p h i e n - e o ip s o le ic h t d e r E i n d r u c k h e r v o r g e r u f e n w i r d , a ls s e i d ie s c h r e ib e n d e un d b e s c h r i e b e n e P e r s o n d e r D r e h - u n d A n g e lp u n k t d e r E r e i g n i s s e , b e s t e h t h i e r in e r h ö h t e m M a ß e d ie G e f a h r , daft d a s n a t ü r li c h e B e s t r e b e n , s e in T u n z u r e c h t f e r t i g e n , z u r r e i n e n Apol o g i e d e r e ig e n e n P o s i t i o n w i r d , o h n e d a ß e s v o n v o r n h e r e i n in d e r A b s ic h t d e s V e r f a s s e r s g e le g e n h a t; (d i e s g ilt h a u p t s ä c h lic h fü r P e r - 1 s ö n li c h k e it e n , d e r e n H a l t u n g " d a m a l s " n ic h t g a n z e i n d e u t i g w a r und d ie f o l g l i c h h e u te e b e n f a l l s u m s t r i t t e n s i n d ) . H i e r z e ig t sich im E in ze ln en und P e r s ö n l i c h e n d i e Z w i e s p ä l t i g k e i t in d er B eu rteilu n g, d ie fü r d i e W id e r S t a n d s l i t e r a t u r i m g a n z e n gilt*, a ls R e a k tio n auf d ie m e is t außer deu tsch en V e r d a m m u n g s u r t e i l e man s e i H itle r zu w e it g e fo lg t, habe nur a u s O p p o r t u n i s m u s g e h a n ­ d elt u .ä . - und g eg en d ie m e is t d eu tsch e " D o l c h s t o ß l e g e n d e " - man habe D eutschland v e r r a t e n - fo lg t d ie N e i g u n g , e i n e e b e n s o w e n i g g e r e c h t fe r t ig te und g le ic h e r m a ß e n e in s e it ig e G e g e n p o s i t i o n e in z u n e h - 1 m en. 18) T r o t z E in sch rä n k u n gen b e h a lte n n a t ü r l i c h d i e M e m o i r e n ih ren W e r t , da s ie o ft Z u s a m m en h ä n g e o f f e n b a r e n , d i e n i c h t akten­ kundig w u rd en , ein en gut T e i l " A t m o s p h ä r e " v e r m i t t e l n u n d nicht

z u le tz t den S c h r e ib e r s e lb s t c h a r a k t e r i s i e r e n .

Es seien hier nur ein paar allgemeine Bemerkungen über einige Erinnerungen gemacht, die kurz nach 1945 von M itgliedern der Ver-I schwörung veröffentlicht wurden und ihre Bedeutung vor allem da­ durch erhielten, daß sie für viele Bereiche die b is dahin einzigen Quellen bildeten und für einige Zeit bleiben sollten, und daß ihre d | Stellungen in die Literatur eingegangen sind. Zu nennen sind*. R .B l Gisevius und F .v . Schlabrendorff 19), beide 1946 in Zürich erschil nen, von denen Gisevius der m a terialreich ere und b ered tere, Sen rendorff der zu verlässigere ist. D er scheinbar allgegenw ärtige a arbeiter der Abwehr, G isevius, hat le id e r aus Geltungsbedürfn und persönlichen Ressentim ents, durch V e rze rru n g e n , ^aVeriäl schungen die Glaubwürdigkeit sein er B e rich te stark heräbgem h Auch scheidet er nicht im m er klar zwischen dem , w as er selb' lebt hat und was auch ihm nur erzählt worden ist. "Weder der c angemessene Stil noch die etwas selbstgefällige Haltung bei d< urteilung von Bedingungen und Möglichkeiten, Versäumnissex le rn und M einungsverschiedenheiten der Widerstandsbewegui dazu angetan, V ertrauen zu w e c k e n d Trotz dieser Einwär

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Gisevius auch heute noch, bei entsprechend kritischer Einstellung des Lesers, als Überblick und Materialsammlung durchaus brauch­ bar. Ganz anders dagegen v. Schlabrendorff, der vergleichsweise nüchtern im wesentlichen über die Militärverschwörung, besonders an der Ostfront, zu deren engen Mitgliedern er zählte, über das Rin­ gen um die Feld mar schälle berichtet, wobei er der Kronzeuge für das Denken und Handeln Henning v. Treckows ist ^1), Außerdem gibt er über die Ereignisse in der Bendlerstraße am 20. Juli den Bericht Fromms wieder, wie er ihn von diesem selbst in der Haft erhielt 22) Zu erwähnen seien noch die Erinnerungen des Staatssekretärs im Aus­ wärtigen Amt, Ernst v. W eizsäcker und der Bericht seines Mitarbei­ ters Erich Kordt ’’Nicht aus den Akten” . Beide 1950 erschienenen Werke schildern den Anteil der Beamten des Auswärtigen Amtes an der Opposition, der naturgemäß vor dem K rieg größer war als nach dem offenen Ausbruch der Feindseligkeiten. Der Vorwurf ist sicher nicht ganz unberechtigt, daß hier manchmal etwas allzu deutlich pro domo gesprochen wird, obwohl an der Ernsthaftigkeit des Widerstan­ des nicht gezw eifelt werden sollte.

II.

Ü b e rb lic k ü b er d ie darstellen de L iteratu r

Kurz nach Kriegsende wirkten die unmittelbare Nähe des Gesche­ hens, die Belastung durch den Nationalsozialismus und das Erlebnis des Zusammenbruchs zunächst hemmend, so daß man sich nicht ohne eine gewisse Scheu der Auseinandersetzung mit dem Ereignis des Widerstandes zuwandte, obwohl die globale Verdammung der Deut­ schen, das Schlagwort von der ’’Kollektivschuld” , eine Reaktion deutscherseits herausfordern mußten. Damit war aber unglücklicher­ weise eine Richtung bestimmt, die mehr an der Dialektik des Für und Wider, auf Anklage und Verteidigung als auf Deutung und Einordnung des Phänomens Widerstand ausgerichtet war. Naturgemäß galt nach der langen Z eit ein seitiger Information und Propaganda sowie der völligen Abkapselung vom Ausland das Hauptinteresse zunächst der Frage, ’’wie es w irklich w ar” . Die Darstellungen brachten selbst­ verständlich schon eine Deutung und Wertung in sich mit, waren von wissenschaftlichen Analysen aber oft noch weit entfernt und glitten nicht selten - aus verständlichen Gründen - in Polem ik ab. Tatsäch­ lich glaubte man sich an eine analysierende Deutung nur allmählich heranwagen zu dürfen, wenn man wissensmäßig genügend festen Bo­ den unter den Füßen gewonnen haben und sich die ’’Parteilichkeiten” gegenüber verschiedenen Gruppen gelegt haben würden, was schließ­ lich erst nach fast zwanzig Jahren der F a ll sein sollte. 9

Überblickt man die seit 1945 erschienene in- und ausländische Lu teratur zum Thema "Deutsche Widerstandsbewegung" (und berück­ sichtigt auch die Arbeiten, die sich im Rahmen des Nationalsozialist mus damit befassen), dann treten zunächst vier Hauptrichtungen her* vor, in denen sich teilweise die Konstellationen der Kriegszeit fort­ setzen: 1. ) Die Einschätzung als bloße Anti-Hitlerbewegung. Als sich die gänzliche Leugnung einer ernsthaften Opposition gegen Hitler nicht mehr aufrechterhalten ließ, wurden die ehrenhaften, pa­ triotischen Motive der Verschwörer in Zweifel gezogen. Zum Widerstand zählten nur der Generalstab und die Aristokratie, deren Beteiligung am 20. Juli deutlich geworden war und denen man kasteneigenen Opportunismus vorwarf. Dies geschah nicht nur von westlicher alliierter Seite 23)# sondern auch von kom­ munistischer, die das gleiche Verdammungsurteil mit ideologi­ schem Vorzeichen sprach. Gegen solch eine einseitige, von Vorurteilen belastete Bewertung des deutschen Widerstandes als reaktionär, aristokratisch, milita­ ristisch, imperialistisch wandte sich eine 2. ) Richtung, die unter Hervorhebung der ethischen und christlichen 1 Grundlage der Opposition diese als der Deutschen besseres Teil 1 verteidigte und auf das Neue, Zukunftsweisende, teilweise auch | Utopische in den gesellschaftlichen Vorstellungen und politischen ^ Plänen hinwies, wobei man oft der Gefahr erlag, das, was die Wider Ständler in ihren Plänen als Deutschlands Rettung anstrebten, mit der "geschenkten" freiheitlichen, parlamentarischen Demokratie westlicher Prägung gleichzusetzen, ohne zu erken­ nen, daß sie nichts weniger als das wollten. Gleichzeitig suchte man diejenigen zurückzuweisen, die unbelehrbar oder der Maxi­ me folgend, daß nur der Erfolg ein Unternehmen rechtfertige, den Verschwörern Verrat am deutschen Volk und die Schuld an der deutschen Niederlage anlasteten, also genau die "Dolchstoß­ legende" aufbrachten, deren Gefahr die Verschwörer selbst durchaus gesehen hatten und die sie bei ihren Entscheidungen schwer belastete, 3.

) Neben diesen Auseinandersetzungen um Tatbestände, um Ziele und Motive der Verschwörer entstand eine Diskussion um die grundsätzlichen Fragen des Widerstandes in totalitären Staats­ systemen, seine Möglichkeiten und ethische Berechtigung.

4 . ) Erst relativ spät kamen kritische Analysen hinzu, einmal des Gedankengutes, das die Widerstandsbewegung hinterließ, und zum anderen eine ebenso kritische Beurteilung der praktischen, technischen Seite des Vorgehens. 10

1.

Die Einschätzung des deutschen Widerstandes als bloße Anti-Hitler-Bewegung

Unter welchen praktisch-politischen und psychologischen Einflüs­ sen sind die oben angedeuteten Einstellungen zum Widerstand entstan­ den? Es sei nur erinnert an die bekannten Kommentare von west­ alliierter Seite nach dem 20, Juli 1944, die auf der Identifizierung von Nationalsozialismus und Deutschland beruhten, vom Kreuzzugs­ gedanken gegen den totalitären Staat - wenigstens in nationalsoziali­ stischer Erscheinungsform - auf amerikanischer Seite, von bitterem Haß gegen den unverbesserlichen deutschen Militarismus auf b r iti­ scher Seite diktiert waren und vollkommen in der eigenen K riegspro­ paganda gefangen blieben. Selbst Churchill, der es besser wissen mußte, zahlte der öffentli­ chen Meinung seines Landes in seiner Unterhausrede vom 2. Aug. 1944 den gewünschten Tribut. Zwei Jahre später reichte der gleiche Mann an gleicher Stelle einen "L orb eer über das Grab der Opposi­ tion" 24)# Dabei wird sicher nicht ohne Einfluß gewesen sein, daß sich die Anzeichen dafür mehrten, daß die "Grand Alliance" mit der Sowjetunion nicht so unzerbrechlich war, wie zu glauben man wäh­ rend des K rieges für nützlich gefunden hatte. Erlaubte während des K rieges die eigene Propaganda - verständ­ licherweise - nicht, daß man o ffiz ie ll von einer Opposition gegen Hitler und sein Regim e Kenntnis nahm, so wirkte sie auch dann noch fort, als die eigene Anschauung gezeigt hatte, daß gar nicht alle Deutschen Ungeheuer waren. Die Befangenheit in den eigenen V o r­ urteilen ließ nichts anderes zu, als in dem Offiziersputsch ein P ro nunciamento des reaktionären O ffizierskorps und einer Adelskaste zu sehen, die sich zum Bruch mit der Nazipartei erst dann entschlos­ sen, als sie den K rie g verloren und ihre eigene gesellschaftliche Existenz bedroht sahen 25), Sie strebten Friedensverhandlungen an, um den Generalstab - das Schreckgespenst der A lliierten seit dem ersten W eltkrieg - zu verew igen 26)^ einen K eil in die große Allianz zu treiben und die A lliie rte n um ihren wohlverdienten Sieg über den deutschen M ilitarism u s zu bringen 27), T re vo r Roper hatte zwar in "The last Days of H itler" das Bild von der "kleinen O ffizie rs c liq u e " revid iert und erklärt, daß schließlich "ein T e il des deutschen Volkes" - gemeint sind die Junker - "die Initiative erg riffe n habe", der "ganze Generalstab in den Putsch v e r ­ wickelt" gewesen sei. Ja, er gestand auch ernsthafte Staatsstreich­ vorbereitungen im Herbst 1938 zu 28), Doch für ihn erfolgte der W i­ derstand nur aus m ilitärisch em , politischem und sozialem Oppor­ tunismus und in w irklich ernstzunehmendem Umfang erst seif dem Rußlandfeldzug, als die N iederlagen einsetzten. Moralische Beweg­

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gründe kann er dahinter nicht sehen. Das von ihm entworfene B ild sollte für viele noch lange bestimmend bleiben. Ein gutes Beispiel dafür, wie sehr Vorurteile und festgefügte Vor* Stellungsschemen auch die Geschichtsschreibung beeinflussen kön ­ nen, ist Wheeler-Bennetts ” Nem esis der Macht” . Der Verfasser ist kein Fachhistoriker, was sich bei ihm nachteilig bemerkbar m ach t (im Gegensatz etwa zu E. Z e lle r). Abgesehen von dem sehr unter­ schiedlichen Gewicht und Gehalt der herangezogenen Quellen und dem geringen wissenschaftlichen Ertrag, ist das Buch symptomatisch für ” ein unsicher werdendes U rteil gegenüber den einzuschlagenden We­ gen der Historiographie” 29)# Wheeler-Bennett handelt zwar von der Geschichte der Reichswehr und Wehrmacht, denen er entscheidenden Anteil am Aufstieg d e s Na­ tionalsozialismus und die volle Schuld am eigenen Untergang z u ­ schreibt, kann aber nicht umhin, in der zweiten Hälfte seines u m ­ fangreichen Buches ausschließlich vom Widerstand - auch ziviler Kreise - zu schreiben. Seine tiefe Abneigung gegen den deutschen Militarismus hindert ihn an einem abgewogenen, der Situation und den Schwierigkeiten gerecht werdenden U rteil selbst dort, wo e r Argumente für eine solche Beurteilung anführen kann. Bedauerlicher­ weise verlieren viele seiner Einsichten und Erkenntnisse dadurch an W ert, daß er sie im Nachhinein im m er wieder zurücknimmt. Dies geschieht weniger aus kritischer Einstellung dem eigenen Urteil ge­ genüber, als vielm ehr um sie in seinen einseitigen Darstellungsplan einzupassen. Sein Bild des deutschen Widerstandes leidet ohnehin an der ungleichen Verteilung von Licht und Schatten. So stehen die er­ müdenden, wenig erfolgreichen Bemühungen der ” Aktivisten” um schlagkräftige und schlagbereite Frontgeneräle, die zum T e il durch das Regime bedingte mangelhafte Koordinierung zwischen den ein­ zelnen Gruppen und schließlich das Scheitern im Vordergrund. Der zumindest psychologisch nicht unbedeutende Einfluß, den die nega­ tive Reaktion des Westens auf Verständigungsversuche seitens der Verschwörer ausübte, bleibt im Hint ergründ, und die Verkennung H itlers durch die Westmächte - ein tadelnswürdiger F eh ler bei den Deutschen - und ihr Verhalten in der H erbstkrise 1938 ist vom mil­ den Schein des patriotischen Verständnisses umflossen. Um ihres Patriotismus willen weist W heeler-Bennett denn auch den Vorwurf des Verrats gegenüber den Verschw örern zurück. W iewohl aktiver Widerstand mit dem Z iel, eine neue politische Ordnung zu errich­ ten - also eigentlich ein revolutionäres Unternehmen - eben um die­ ser Zielsetzung willen auch politisch m otiviert sein muß, bemängelt der V erfasser im m er w ieder, daß die V ersch w örer so wenig aus mo' ralischen, sondern zuerst im m er und manche ausschließlich aus fach' liehen, politischen oder eigensüchtigen Motiven gehandelt haben.

Es ist schwer ersichtlich, nach welchem Maßstab er seine Sympa­ thien verteilt. Sie gelten aber augenscheinlich Stauffenberg, dem A k­ tivisten, der sich über den hergebrachten Kodex des O ffizierskorps hinweggesetzt zu haben scheint, den Kreisauern und mehr noch Bonhoeffer, dem reinen Moralisten, der Buße predigte und in Deutsch­ lands Niederlage eine notwendige Läuterung sah. Empörung und E r ­ bitterung im Volk über schwere Rechtsverletzungen und die Judende­ portationen haben für ihn ihre Ursache nicht in beleidigter Mensch­ lichkeit, sondern im spezifisch deutschen Sinn für Gesetz und O rd­ nung, die hier v e rle tzt wurden 30) # Der reinste Ausdruck m orali­ scher Empörung, die Aktionen der ” Weißen R ose” dagegen, sind für ihn Mein erfrischendes B eispiel bewußter - wenn auch vergeblicher Tapferkeit” 31) # W er zu der verzw eifelten Ohnmacht Einzelner, die sich nur geistig gegen die Judendeportationen aufbäumen konnten, nur die lakonische Bemerkung übrig hat ” Aus solchem Holz werden keine Tyrannenm örder geschnitzt” 32)t dem wird man schwerlich V o r- . stellungskraft und rechte Einsicht in die Existenzbedingungen unter totalitärer H errschaft zubilligen können. W heeler-Bennett unterscheidet zwischen Opposition, d.h. bloßer Gegnerschaft gegen das Regim e, und Widerstand, der sich in A k ti­ vität zum Sturz des Regim es äußerte. Nur letzteren erkennt e r v o ll an, ohne sich der Schwere der Entscheidung bewußt zu werden, die der Schritt von einem zum anderen jew eils erforderte und die keines­ wegs selbstverständlich war. In die gleichen Kerben wie W heeler-Bennett schlägt W illiam Shirer acht Jahre später 33 ) # Obwohl e r als ehem aliger Deutschlandkor­ respondent aus eigenem Erleben die damaligen Verhältnisse in Deutschland kennen sollte, fehlt ihm jegliche Fähigkeit, sich in die äußere und innere Situation der V ersch w örer hineinzuversetzen und bei der V erurteilung ih res Zögerns und der K ritik an der mangelhaf­ ten technischen Organisation des Staatsstreiches die Schwierigkeiten gebührend zu berücksichtigen, die sich ihnen dabei entgegen s te ll­ ten 34)# E r gehört zu denjenigen, denen nichts selbstverständlicher gewesen w äre, als daß die A rm e e, gleich gü ltig ob Erfolgsaussichten bestanden oder nicht, ob Deutschland sich in K rie g befand oder nicht, gegen H itle r, den obersten B efehlshaber, putschte. Das ganz und gar Ungewöhnliche des Vorgehens von O ster oder das der W eizsä ck erGruppe im Ausw ärtigen A m t, so um stritten sie sein mögen, die G e­ wissenskonflikte, die m it jed er Aktion verbunden waren - von dem persönlichen R isik o ganz zu schweigen - geraten überhaupt nicht in Shirers B lick feld . Ebenso ein seitig beurteilt e r die reflek tieren d e, vorbereitende, planende T ä tigk eit der K r eisauer und ähnlicher Grup­ pen, die sich des akadem ischen Charakters ih rer Gespräche durch­ aus bewußt w aren, sie aber dennoch für notwendig hielten, solange

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nicht der erste Schritt getan war, dem sie folgen konnten. Für Shirer dürfte in erhöhtem Maße zutreffen, was W. Hubatsch über Wheeler-Bennett und das Schielen nach dem Publikumserfolg sagt.

2.

Das Bemühen um eine gerechte Beurteilung der deutschen Opposition

Diejenigen, die sich den Blick weder durch eigene Kriegspropa­ ganda noch durch die nationalsozialistische Propaganda von einem Deutschland, das als monolithischer Block hinter dem Nationalso­ zialismus stehe, hatten vernebeln lassen und für die es trotz der authentischen Berichte über die Greueltaten der SS und die Konzen­ trationslager unmöglich war, zu glauben, daß ein ganzes Volk ge­ schlossen der Barbarei verfällt, diese wenigen standen in den ersten Jahren nach dem Krieg auf einsamem Posten. Sie mußten sich gegen ebensolche Zweifel und gegen Mißtrauen durchsetzen, wie diejenigen Mitglieder der Opposition, die die Verfolgung überlebt hatten und nun Zeugnis ab legten; denn jetzt durften sie reden - wenn zunächst auch nur im neutralen Ausland. Bezeichnenderweise erschienen die ersten Buchveröffentlichungen in Zürich 35 )# w as seine Ursache nicht allein in den schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen Deutschlands gehabt haben wird. Die Besatzungsbestimmungen, besonders in der amerikanischen Zone, hatten zunächst alle Druckerzeugnisse unter Zensur gestellt und in den ersten Jahren nach dem Zusammenbruch auch Veröffentlichungen untersagt, die sich mit dem 20. Juli befaß­ ten Die Bemühungen um die Anerkennung eines gültigen Widerstandes wandten sich nicht nur gegen die vö llig e Herabwürdigung von außer­ deutscher Seite, sondern auch gegen die V erketzeru ng durch die Kom­ munisten, die mit der jetzt so geschmähten f,G en erals- und Adels­ kasteM- wenn auch nur aus taktischen Gründen - hatten Zusammen­ arbeiten wollen. Jetzt wurde der Juli-Putsch b itter veru rteilt 37). Man erkannte nur die von der KPD beeinflußte oder gelenkte Oppo­ sition als "antifaschistischen W iderstandskam pf" an. An dieser Hal­ tung hat sich bis heute wenig geändert, auch wenn ein ige führende V ertreter von diesem Pauschalurteil ausgenommen werden. Vor allem G raf Stauffenberg, der Entschlossenheit und persönlichen Mut gezeigt hatte, findet für seine P e rso n Anerkennung, wobei seine ver­ m eintliche Ostorientierung eine gew isse R o lle spielen dürfte. Der SPD wurde von der gleichen Seite Verbü rgerlich u ng und Ver­ ra t an der Sache der A rb eiterk la ss e und des V olk es vorgeworfen. E in T e il der Sozialdem okraten selbst besann sich dagegen nun wieder

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deutlich auf die Gegensätze, die sie von den M ilitä rs getrennt hatten und die nur um des gemeinsamen Z ie le s w illen überdeckt, aber nicht beseitigt worden waren. Man hielt es für rich tig, den A n teil der So­ zialdemokratie am W iderstandskam pf über Gebühr hervorzuheben und die Zusam m enarbeit als rein es Zweckbündnis zu apostrophieren®®) Eine solche Haltung nach dem K rie g , in der die verschiedenen G rup­ pen - die sich zum T e il zu P a rteien ausbilden sollten - sich g e g e n s e i­ tig den bedeutendsten A n teil am ” besseren Deutschland” s tre itig machten, könnte Anlaß zu der F ra g e sein, wie tragfähig d iese, von erheblichen inneren Spannungen und Auseinandersetzungen g efä h r­ dete, Zweckgem einschaft im F a lle des gelungenen Staatsstreiches hätte sein können. Fühlten sie sich, abgesehen von den Kom m unisten, tatsächlich nur im negativen Z ie l, dem Sturz H it le r s , verbunden, und sind alle B erich te über Gem einsam keit jen seits von P a rte ie n und Kon­ fessionen ®®), der G em einsam keit - nicht E inheitlichkeit - auf der das neue Deutschland gebaut w erden so llte, nur in der Rückschau g e ­ borene Illusionen? Eine d e ra rt ein seitig e Betonung der Gegensätze droht die Z u sam ­ menhänge, die tatsächlich v ie l kom plexer waren, zu verein fach en und ebenso zu verw isch en und zu n iv e llie re n w ie nachträgliche V e r ­ suche, die w irk lich vorhandenen M einungsverschiedenheiten zu h a r­ m onisieren. Daneben trug ein an derer F aktor dazu b ei, ein sch iefes B ild von der W iderstandsbewegung entstehen zu lassen: die geradezu in fla tio ­ näre Inanspruchnahme der B e g r iffe ‘’O pposition” und “ W id erstan d s­ käm pfer” als Entlastung bei d er sogenannten E n tn azifizieru n g, ein em der problem atischsten K a p itel in d er Behandlung Deutschlands durch die A lliie r te n . Die gleic h b e re ch tig te Anerkennung auch der sittlichen M otive des deutschen W id erstan des neben den politischen, e r fo lg te , v ie lle ic h t sogar unter Überbetonung d er ch ristlich en B a s is, durch A .W . D u lles: “ G erm any's U nderground” 1947. H ie r wurde die deutsche O pposition auch zum ers te n M al a ls Bewegung d a rg e s te llt, die eigen e V o r s t e l­ lungen, neue P r o g r a m m e und P lä n e von Deutschlands Zukunft en t­ w ickelt und a lle p o litisch en und so zia len Strömungen innerhalb Deutschlands v e r e in ig t hatte - m it Ausnahme der Kom m unisten. Bedeutsam h in sich tlich d e r Stellungnahmen des w estlich en A u slan d es nach dem K r ie g zum T h em a ’’O pposition gegen H it le r ” w a r auch, daß Dulles - zum e rs te n M a l von außerdeutscher Seite - über A u slandskon­ takte der V e r s c h w ö r e r v o r und während des K r ie g e s b e ric h te te und darauf hinw ies, daß s ie keine w irk u n gs vo lle U nterstützung 4 ° ) , ja nicht ein m al re c h te s V erstä n d n is fü r ih re A n lieg en fanden 41). D u lles stellte m it sehr v ie l V ers tä n d n is fü r die Iso lie ru n g d er W id e rs ta n d s ­ bewegung vo m A usland und von d e r M asse des deutschen V o lk e s ih r e

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x i stenzbedingungen in e in e m m o d e r n e n terroristischen Polizeiat dar. Als L e i t e r d e s " O f f i c e o f S t r a t e g ie Services" ln der Schweiz*** hatte e r seit November 1942 fa s t s tä n d ig Verbindung zu Berliner V schwör er kr eisen, h a u p ts ä c h lic h ü b e r H. B. Gisevius. Leider blieb ** der e n g e Kontakt m it d i e s e m V e r b in d u n g s m a n n nicht ohne Einfluß auf seine Darstellung. N a c h d e m K r i e g konnte er sein Material durch Ge spräche m it Ü b e r le b e n d e n v e r v o l l s t ä n d i g e n und Gestapo-Akten sowie d i e Unterlagen d e r N ü r n b e r g e r P r o z e s s e benutzen. Dem großen Mat e r i a l r e i c h t u m , d e r n o ch d a zu s t a r k konzentriert wurde, fiel der " T i e f g a n g " z u m O p fe r , d .h . g r u n d s ä t z lic h e Fragen, die sich m it dem W i d e r s t a n d in e in e m t o t a lit ä r e n S ta a t allgemein und unter den deut­ s c h e n V e r h ä lt n is s e n i m b e s o n d e r e n s t e l l e n , werden kaum berührt. A u ß e r d e m b l e i b t au ch D u lle s , b e i a l l e m Verständnis, nicht frei von K l i s c h e e v o r S te llu n g e n , w a s s ic h v o r a l l e m in seiner Behandlung G o e r d e l e r s und d e r G e n e r a l i t ä t und in d e r Beurteilung des deutschen V o l k e s a ls G a n z e s z e i g t . D ie z w a r w e n i g wirksamen, aber doch vor­ h a n d en e n W id e r s t ä n d e , d ie s ic h d e m Nationalsozialismus in vielen Be* r e i c h e n e n t g e g e n s t e llt e n , s in d b e i ih m n u r a m Rande berührt. H . R o t h fe l s b e z e ic h n e t in s e i n e r R e z e n s i o n 4 2 ) d a s Buch "mit all sei­ n en V o r z ü g e n d o c h n u r a l s v o r l ä u f i g g ü l t i g " , v o r allem was die Durch­ d r in g u n g d e r P r o b l e m a t i k d e s P h ä n o m e n s und seine Einordnung in h i s t o r i s c h e und g e i s t e s g e s c h i c h t l i c h e Zusammenhänge anlange. A. W. Dulles blieb in der angelsächsischen Welt lange der einzige, der eine angemessene, verständnisvolle Darstellung und um Gerech­ tigkeit bemühte Beurteilung des deutschen Widerstandes gegeben hatte. 1956 erschien mit Fitz-Gibbons "Shirt of Nessus" in London^) eine Wiedergabe der dramatischen Ereignisse des 20. Juli 1944. Mit ausgesprochener Sympathie zeichnet der Verfasser den englischen Lesern auf der Grundlage der bisherigen Literatur ein Bild der be­ teiligten Persönlichkeiten und ihrer Beweggründe. Für die wissen­ schaftliche Forschung enthält seine Zusammenfassung zwar keine neuen Anhaltspunkte, doch ist sie für die Haltung des Verfassers im Zusammenhang unserer Fragestellung nicht ohne Bedeutung. Es zeigt sich, daß zumindest einzelne bereit sind, das bisherige, ein­ seitig negative Bild der Verschwörung zu revidieren. Ähnlich verhält es sich mit den Arbeiten von McCloy jr. 44 )f F r a e n k e l / M a n v e l 4 5 ) und Terence P rittie4 6 ), die Anfang der sech­ ziger Jahre erschienen und sich gegen die in ihren Ländern immer noch weit verbreitete Legende wandten, die Verschw örer seien ver­ achtungswürdige Verräter oder bloße Opportunisten gewesen. Dabei geht es ihnen neben der Darstellung nicht nur um den politischen Hintergrund, die persönliche und sittliche Motivation des Widerstan­ des, sondern auch um die Nachwirkung sowohl des Geschehens selbst das ja im m er als Fanal und Symbol für ein besseres aber ohnmäch-

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tiges Deutschland galt, als auch der Ideen, die hinter dem Handeln der Opposition standen. L etzteres findet sich besonders bei McCloy und Prittie. Ihren Feststellungen, daß weder in der Politik der Bun­ desrepublik von den politischen Vorstellungen der Opposition etwas verwirklicht werden konnte, noch ihre sozialen und geistespolitischen Anliegen ein breiteres Echo gefunden haben, d.h, daß ihr Vermächt­ nis noch kaum angenommen und noch weniger genutzt worden sei, läßt sich keine gegenteilige Behauptung an die Seite stellen. Es bleibt nur die Frage, in welcher F o rm und auf welche A rt und W eise eine Fortführung der von den Verschw örern gewiesenen Möglichkeiten hätte statt finden sollen. Für die Einordnung des deutschen Widerstandes in historische und geistesgeschichtliche Zusammenhänge war Rothfels bahnbrechend^', der sich weniger um die Verbreiterung der Basis ’’objektiver” T a t­ bestände bemühte, als vielm ehr um die Feststellung und rechte B e­ urteilung der ’’subjektiven” Tatbestände. Seine A rbeit bedeutete nicht nur einen eindringlichen A ppell an diejenigen, die wider besseres Wissen immer noch die Existenz einer ernsthaften Opposition leug­ neten, sondern bildete den Anfang auf dem W eg der Deutung und Ana­ lyse des deutschen W iderstandes als einer geistigen Bewegung, die nicht nur Reaktion auf die Erscheinungen des Nationalsozialismus war, wenn dieser sie auch in besonderem Maße zur Besinnung und Reflexion führte. D er Umstand, daß die A rb eit in ihren Grundzügen heute noch gültig ist, spricht für sich. Rothfels rückte als erster die von ihm sogenannte ’’schweigende Opposition” , die vielen tausend Ungenannten und Unbekannten, die in der Tat oder im Geist widerstan­ den, ins Blickfeld des größeren Rahmens und w ies mit Nachdruck auf die Rückwirkungen hin, die Unverständnis und Ignoranz im Ausland auf die V erschw örer haben mußte. Wenn in neueren A rb eiten 48) nach­ gewiesen wird, daß die V ersch w örer in Unkenntnis des B ildes, das ihre Vorstellungen den Verhandlungspartnern boten und das keine wirkungsvolle A ltern ative zu H itle r bildete, ihre Hoffnungen hinsicht­ lich einer Unterstützung zu hoch spannten, so sollte man die negative Reaktion auf ihre Verständigungsbemühungen doch gebührend berück­ sichtigen, auf jeden F a ll m ehr als Dulles es tat und es von ausländi­ scher Seite in Zukunft geschehen sollte. Dulles', von G iseviu s her rührendes, Mißverständnis, daß die deutsche Opposition, vo r die A ltern a tive zwischen Ost und W est g e ­ stellt, zu einem T e il dem Osten, d.h. unter Umständen auch einem eigenen, vom B olschew ism us beeinflußten W eg, zum anderen dem Westen zugeneigt, und daß diese Spaltung die Einheit innerhalb der Gruppen bedroht habe, stellt R othfels rich tig. E r v e rw e ist darauf, daß es außer auf m ilitä risch em G ebiet zu keiner eindeutigen Option für Ost oder W est gekom m en sei, daß man sich vielm eh r seiner

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M it t e l- und M it t le r Stellung bew u ß t w a r , ohne Kontakte zur Sowjet un ion a l s ta k tisch e G r ö ß e a u s d e m S p ie l zu lassen 49^ D ie " R o t e K a p e lle ” e r fä h r t ein e gleichberechtigte und. e in s ic h t s ­ v o lle W ü r d ig u n g , und e s is t z u b e m e r k e n , daß Rothfels d ie s e u n v o r­ e in g e n o m m e n e E in s t e llu n g in d en N e u a u fla g e n beibehält, ohne sich v o n d e r in z w is c h e n v e r ä n d e r t e n p o lit is c h e n Situation b e e in flu s s e n zu l a s s e n , w ie d ie s b e d a u e r l i c h e r w e i s e Schlabrendorff tut 50)^ A u ch R i t t e r , d e s s e n A r b e i t e in J a h r n a c h dem. 17. Juni 1953 e r s c h i e n , wird d i e s e r G r u p p e in k e in e r W e i s e g e r e c h t . E s stimmt b e d e n k li c h , wenn 1 e r d e n P r o z e ß g e g e n s ie a l s " e i n w a n d f r e i ” durchgeführt b e z e ic h n e t un d s ic h d a b e i im w e s e n t lic h e n a u f A u f z e ic h n u n g e n des G e n e r a l r i c h ­ t e r s R o e d e r 51) stü tzt. H a tt e D u l l e s s c h o n e t h is c h e u n d c h r i s t l i c h e Ts/lotive a l s l e t z t e T rie b - V f e d e r n d e r P r o t a g o n i s t e n d e r W i d e r s t a n d s b e w e g u n g b e z e i c h n e t , so w e i s t R o t h f e ls a u c h a u f d ie H u m a n i t ä t i n s b e s o n d e r e d e r S o z ia l is t e n u n d a u f " e i n f a c h m e n s c h li c h e G r ü n d e " h i n , d i e w o h l h a u p t s ä c h l i c h die 1 "s c h w e ig e n d e O p p o s it io n " z u r G e g n e r s c h a f t t r i e b e n . U n s m ö ch te h e u te s c h e in e n , a l s w e r d e d e r l e t z t e r e n e t w a s z u v i e l G e w i c h t b e i g e - ^ m e s s e n , d oc h is t d ie s e H e r v o r h e b u n g d u r c h a u s l e g i t i m u n d v e rsta n d - " lie h , d a z u r Z e it , a l s d ie A r b e i t e r s c h i e n , d i e s e S e it e d e s W i d e r ­ s t a n d e s n o c h v ö l l i g u n b e a c h t e t g e b l i e b e n w a r , b z w . a l s n ic h t e x is t e n t g a lt.

R o th fe ls gibt kein e r e in " r e a l p o l i t i s c h e " D eu tu n g d e r A k t i o n e n , P lä n e und d es g e is tig e n H in t e r g r u n d e s , a u s d e m s ie e r w u c h s e n , son- 1 d e rn e r le g t den S chw erpu nkt auf d e n " V o r s t o ß z u m P r i n z i p i e l l e n ' , zu den K r ä ft e n d e r S elb stb eh a u p tu n g 52) # E s g e h t ih m u m G e r e c h tig ­ k e it "g e g e n ü b e r d e m M e n s c h lic h e n in d e r G r e n z s it u a t io n überhaupt, w ie s ie d e r W id e r s t a n d i m t o t a l i t ä r e n S ta a t e x e m p l a r i s c h z u m Aus­ d ru ck b r in g t und u m d ie f o r t w ir k e n d e F o r d e r u n g , d i e d i e s e s ge­ s c h ic h tlic h e P h ä n o m e n e n t h ä lt " 5 3 ) # Eine etwas anders geartete Zielsetzung v e rfo lg t Eberhard Z e lle r s

I "Geist der Freiheit. Der 20. Ju li". Auf gründliche, durch ergebiüs-l reiche Befragungen ergänzte Quellenkenntnis gestützt, gelingt ihm,l der kein Fachhistoriker ist, nicht zu letzt durch seine eigentümlich^ sprachliche Ausdrucks- und G estaltungskraft, ein e abgerundete, u fassende Darstellung der W iderstandsbew egung. "Nach eigener Au sage geht es Zeller weniger um p o litis ch e E in reih u n g und Bei teilung der Beteiligten, als um die M enschen se ih s t, den "G eist] ihr Denken und Tun bestimmte und b e i den m e is te n nicht erst 1] wachgerufen wurde, ln kunstvollem Ineinander schildert er Mo Persönlichkeiten und Vorgänge, die in der ausführlichen Be sc bung der Ereignisse des 20. Juli 1944 in der W olfsschanze ur Berlin gipfeln. Seine prägnanten Persönlichkeitsskizzen, am stechendsten die Charakterbilder der B rü d e r Stauffenberg,
" ..........................1----- I ----- B 1....... || * • * ............. • * * I * fc .......... • * v * * * * * * * ........................... . . . . . . . . . . . ..........*'*

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182

I Biographien — 111........ . . . . . . . . . . . . . | j .......... 1 1 E .......... * • * * » c. Dokumente .........I ................................................. . . . . . . . . . . . . . .

183

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Prozesse ....................... .......................* ..................... .... Gesamtdarstellungen........ I .......... ..... • * *«”* ' • • ............. * .............. Gedenkschriften / Reden .......................................... | * * ................ .. Belletristik................................. . . . . . . . . . . .......... ...............................

184 185 198 201

l\ , » . .

201

I Das Problem des Widerstandes .............• ^ ;* * * * . . . . . . . 1} Widerstandsrecht ....................................................................................

201 201

2) Eid und verwandte F r a g e n ............. .. • • » » . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

206

Einzelprobieine des Widerstandes

.

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.

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.

b. Innen- und außenpolitische Pläne des Widerstandes c. Der Widerstand und die Alliierten.

.

.

.

.

.

.

..................................

208

Kontakte mit dem A u s la n d ......................... .. g . . . . . . . . . ............... d. Spionage und Abwehr [ Verweisung ] ................... ..........

212 215

A.

Allgem eines

a. Bibliographische Hilfsmittel Bibliographien / Kataloge

Franz: Widerstandsliteratur. Ein Querschnitt durch die L i­ teratur über d. Verfolgungen u. d. Widerstand im Dritten Reich. Hamburg: Rat der VVN 1948. 43 S. 80308 Books on persecution, terror and resistance in Nazi Germany (19331945). London: The Wiener Libr. 1949. 51 S. (The Wiener Library. Catalogue Series. 1.) 67802 (11) Broszat, Martin: Bibliographie zur Geschichte der nationalsoziali­ stischen Zeit. In: Politische Studien. 9 (1958), S. 280-284. Diehn, Otto: Bibliographie zur Geschichte des Kirchen­ kampfes 1933/1945. [ Evang. Kirche.] Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1958. 249 S. 8° (5566 Nrn) (Arbeiten z. Gesch. d. Kir­ chenkampfes. Bd. 1. ) 79256 Friedman, Philip: Bibliography of books in Hebrew on the Jewish ca­ tastrophe and heroism in Europe [ 1933-1945] . Jerusalem: Yad Washem; New York: Yivo Institute for Jewish Research 1960. X, 433 S. [ Text in Hebr.] X, 433 S. (Bibliographical Series. 2.) F 090:2 Gittig, Heinz: Bibliographie zur Geschichte des antifaschistischen Wi­ derstandes. Unter Mitarb. von Franz Karma (u. a .). Berlin: Deutsche Staatsbibliothek 1959. XVII, 276 S. (Masch. sehr, vervielf. I LB 11 a/754 Gittig, Heinz: Illegale antifaschistische Tarnschriften 1933-1945. (Diss. Berlin, Humboldt-Univ. ) Leipzig: Bibi. Institut 1972. 262 S. (Zentralblatt für Bibliothekswesen. Beih. 87.) LB 23/553 Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED. Historio­ graphie der Deutschen Demokratischen Republik über den deut­ schen antifaschistischen Widerstandskampf in den Jahren 19331945. < Überblick über Veröffentlichungen aus den Jahren 1960 bis 1965.> Z sgst., komm. u. bearb. von Karl Heinz Biernat [u. a.] Als Ms. gedr. - Berlin: Selbstverl. d. Hrsg. 1965, 67 S. Hochmuth, Ursel: Faschismus und Widerstand. 1933-1945. Ein Ver­ zeichnis deutschsprachiger Literatur. [ 1371 Titel.] Frankfurt/M.: Röderberg 1973. 197 S. (Bibliothek des Widerstandes. Bd. 15.) B 17259 Hoffmann, Peter: Quellen und Literatur [ zum Widerstand gegen Hit­ ler] . In: Hoffmann: Widerstand, Staatsstreich, Attentat. 2. erw. Aufl. München 1970. S. 915-953. [ 500 Titel veröff. Literatur)] B 17308 Ahrens,

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Periodica

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Dokumente

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(Z s g s t . u.

h r s g . u n te r V e rw e n d u n g v o n D o k u m e n te n u. A r c h iv u n t e r la g e n , T a g e s z e it u n g e n , In fo r m a t io n s S c h r ift e n u. a. 3. A u f l . ) H a n n o ve rB e r lin - D a r m s t a d t - D o r t m u n d : S c h r o e d e l (1 9 6 4 ). 376 S. - B e rlin , H a n n o v e r , D a r m s t a d t: S c h r o e d e l (1 9 6 1 ).

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L B 11/4000

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215

J a h r e s b ilio g r a p h ie n d e r

Bibliothek fü r Zeitgeschichte

N e u e F o lg e der „ Bücherschau

Die

zuletzt

erschienenen Bände:

J a h r e s b ib lio g r a p h ie 1970.

der Weltkriegsbücherei"

1968 (Jahrgang 40)

X V I, 462 Seiten. Broschiert

F o rs ch u n g s a m t — A . D ie f e n ­ W affenstillstand — F. R euter: W irku ng in d e r Geschichte — G. Borek: G e f e c h t s b e r ic h t e britischer B e fe h ls h a b e r im I I . W e l t k r i e g , veröffentlicht in „ T h e Lon d on G a ze tte“ . B e it r ä g e : U . v . G e r s d o r f f : D a s M i l i t ä r g e s c h ic h t lic h e b a ch : V o r 5 0 J a h r e n : 1 9 1 8 — Z u s a m m e n b r u c h und

R a d a r u n d s e in e

Jahresbibliographie 1969 (Jahrgang 41) 1971. X X X , 5 6 8 S e it e n . B r o s c h ie r t

Teisen: M arinens B i b l i o t e k K o p e n h a g e n — P . G o s z t o n y : D i e ungarische Geschichtswissenschaft und der Z w e i t e W e l t k r i e g — M . Gunzenhäuser: D e r G e n f e r Völkerbund 1920 — 1946. B e iträ g e : J .

J a h r e s b ib lio g r a p h ie 1 9 7 0 (Jahrgang 1971. X IV , 576 Seiten. Broschiert B e iträ g e - W. W e d lid i: D e r deutsch-französische K r ie g 1870/71 — E. Fleischhack: Die studentische Widerstandsgruppe „W e iß e R o se“ . — F. Forstm eier: D ie am tl. Marineeesdiichtssdireibung in den U S A . — M . Gunzenhäuser: 15 J a h r e Forschungsund S a t u r b e r i d i t e der B ibliothek fü r Zeitgeschichte 1 9 5 5 -1 9 7 0 .

J a h r e s b ib lio g r a p h ie 1 9 7 1

(Jahrgang 43)

Seiten. B r o s c h ie r t B eiträge- R Schürmaier: D i e „ W e h r w is s e n s c h a f t lic h e Rundschau“ — R . R ein h a rd t: Die Sdiiadit vor Moskau — D . G a e d k e : B e r l i n 1 9 4 5 — A . M o ln a r : D e r M ilit ä r ­ 1972.

X I I I , 58 0

putsch in G rie c h e n la n d .

J ahresbibliographie 1972 ( J a h r g a n g 4 4 ) 1973.

X IV , 610 Seiten. B r o s c h ie r t

Litera tu r der B ib lioth ek fü r Zeitgeschichte — W. Malim ann und Ch. M e ie r: K o n fe re n z über Sicherheit und Z u ­ sammenarbeit in E u r o p a (K S Z E ) — G. B itterm ann: D i e O d e r-N e is s e -L in ie — W. Uhlig: Die Decknamen d e r deutschen Wehrm acht i m 2 . W e l t k r i e g — P . G o s z t o n y : Memoirenliteratur s o w je tis c h e r K r i e g s t e i l n e h m e r 1939— 1945 — J . D ü l f f e r : Z u r deutschen Marinegeschichte d e r Z w is c h e n k r ie g s z e it (1 9 2 0 — 1939). Beiträge: E . M ü l l e r : D a s A r c h i v f ü r u n k o n v e n t i o n e l l e

Jahresbibliographie 1973 (Jahrgang 1974. XVI, 534 Seiten. Broschiert

45)

J. Tsunoda: D i e a m t lic h e ja p a n is c h e Kriegsgeschichtsschreibung über d e n weiten Weltkrieg in Ostasien und im P a zifik . — G. B uck: D e r W ehrm ach tführu ngs.^^om m ando der Wehrmacht. — J. B lu m : Z u r Vorgeschichte d e r i s r a e l i reitkrafte. — H .-G . K o w a rk : D ie K o n fe re n z v o n W a s h i n g t o n .

Beiträge:

GRAEFE V E R L A G FÜ R W E H R W E 5 F M

Schriften d e r B ib lio t h e k f ü r Zeitgeschichte (e in e A u s w a h l) H eft 4: Jürgen Rohwer D i e V e rs e n k u n g d e r jü disch en F lü c h tlin g s tra n s p o rte r S tru m a u n d M e f k u r e im S c h w a rz e n M e e r ( F e b r u a r 1942, A u g u s t Historische Untersuchung. 1965. 153 Seiten, 1 Karte, broschiert

1944)

H eft 7: M ax Gunzenhäuser G eschichte des g e h e im e n N a c h ric h te n d ie n ste s (S p io n a g e , S a b o t a g e u n d A b w e h r ) Literaturbericht und Bibliographie. 1968. V I I I , 436 Seiten, broschiert H eft $: Anton Legier und K a rl Hubinek D e r K r i e g in V ie t n a m I Bearbeitet im Heeresgeschichtlichen Museum Wien, Miiitärwissensdiaftliche Abteilung. 1969. V I I I , 384 Seiten, 11 Farbkarten, broschiert H eft 9: M ax Gunzenhäuser D i e P a r is e r F rie d e n s k o n fe r e n z 19 19 u n d d ie F rie d e n s v e r t r a g e 1919-1920 Literaturbericht und Bibliographie. 1970. V I I I , 288 Seiten, broschiert H eft 10: Zdenek Cervenka T h e N i g e r i a n W a r 1 9 6 7 -1 9 7 0 H istory o f the W ar. Selected Bibliographie and Documents. (In englischer Sprache.) 1971. X I V , 459 Seiten, broschiert H eft 11: Anton Legier und Frieda Bauer D e r K r i e g in V ie t n a m I I Bearbeitet im Heeresgeschichtlichen Museum W ien, Militärwissenschaftliche Abteilung. 1971. V I I , 146 Seiten, broschiert H eft 12: Kurt P. Tudyka / Juliane Tudyka V e r b ä n d e / P re s su re G r o u p s Geschichte, Theorie, Funktion. Ein bibliographisch-systematischer Versuch (in Deutsch und Englisch). 1973. X , 160 Seiten, broschiert H eft 13: Anton Legier und Frieda Bauer D e r K r i e g in V ie t n a m I I I Bericht und Bibliographie (O ktober 1969 bis September 1971). 1973. V I I I , 276 Seiten, broschiert In Vorbereitung: H eft 141Josef Schröder I t a lie n im 2. W e l t k r i e g Bericht und Bibliographie (deutscher und italienischer T e x t)

BER NARD & GRAEFE V E R LA G FÜ R W EHRW ESEN MÜNCHEN