Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials 3774939683, 9783774939684

Herausgegeben von Bernd Päffgen, Peter Stadler und Tivadar Vida. Die vorliegende Arbeit von Magdalena Schmid publiziert

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Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials
 3774939683, 9783774939684

Table of contents :
Vorwort der Herausgeber 7
Inhaltsverzeichnis 9
Vorwort 12
1. Einleitung 13
2. Die heutige topographische Lage des Fundplatzes 15
3. Zum archäologischen Forschungsstand der Awaren im Karpatenbecken 19
4. Die Analyse des Gräberfeldes von Rákóczifalva 23
5. Das awarenzeitliche Fundmaterial von Rákóczifalva und dessen Typologie 30
6. Auswertung: Die Belegung des Gräberfeldes und dessen relative Chronologie 53
7. Soziologische Bewertung der Gräberfeldes 58
8. Die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials 60
9. Ausblick/Outlock 108
Zusammenfassung/Summary/Rezümé 111
Literaturverzeichnis 113
Abkürzungen 127
Gräberfeldkatalog 128
Katalog der lilienverzierten Gürtelgarnituren 149
Fundliste 149
Tabellen und Tafeln 191

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Schmid · Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials

Universitätsforschungen zur prähistorischen Archäologie Band 272

Aus dem Institut für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie und Provinzialrömische Archäologie der Universität München

2015 Verlag Dr. Rudolf Habelt GmbH, Bonn

Das Gräberfeld von Rákóczifalva in Zentralungarn und die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials von

Magdalena Maria Elisabeth Schmid herausgegeben von

Bernd Päffgen Peter Stadler Tivadar Vida

2015 Verlag Dr. Rudolf Habelt GmbH, Bonn

ISBN 978-3-7749-3968-4 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detailliertere bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar. Copyright 2015 by Dr. Rudolf Habelt GmbH, Bonn

VORWORT DER HERAUSGEBER

Die Reihe „Universitätsforschungen zur prähistorischen Archäologie“ soll einem in der jüngeren Vergangenheit entstandenen Bedürfnis Rechnung tragen, nämlich Examensarbeiten und andere Forschungsleistungen vornehmlich jüngerer Wissenschaftler in die Öffentlichkeit zu tragen. Die etablierten Reihen und Zeitschriften des Faches reichen längst nicht mehr aus, die vorhandenen Manuskripte aufzunehmen. Die Universitäten sind deshalb aufgerufen, Abhilfe zu schaffen. Einige von ihnen haben mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln unter zumeist tatkräftigem Handanlegen der Autoren die vorliegende Reihe begründet. Thematisch soll darin die ganze Breite des Faches vom Paläolithikum bis zur Archäologie der Neuzeit ihren Platz finden.

Ursprünglich hatten sich fünf Universitätsinstitute in Deutschland zur Herausgabe der Reihe zusammengefunden, der Kreis ist inzwischen größer geworden. Er lädt alle interessierten Professoren und Dozenten ein, als Mitherausgeber tätig zu werden und Arbeiten aus ihrem Bereich der Reihe zukommen zu lassen. Für die einzelnen Bände zeichnen jeweils die Autoren und Institute ihrer Herkunft, die im Titel deutlich gekennzeichnet sind, verantwortlich. Sie erstellen Satz, Umbruch und einen Ausdruck. Bei gleicher Anordnung des Umschlages haben die verschiedenen beteiligten Universitäten jeweils eine spezifische Farbe. Finanzierung und Druck erfolgen entweder durch sie selbst oder durch den Verlag Dr. Rudolf Habelt GmbH, der in jedem Fall den Vertrieb der Bände sichert.

Herausgeber sind derzeit:

Kurt Alt (Mainz) François Bertemes (Halle) Nikolaus Boroffka (Berlin) Peter Breunig (Frankfurt am Main) Philippe Della Casa (Zürich) Manfred K.H. Eggert (Tübingen) Clemens Eibner (Heidelberg) Frank Falkenstein (Würzburg) Ralf Gleser (Münster) Bernhard Hänsel (Berlin) Alfred Haffner (Kiel) Albert Hafner (Bern) Svend Hansen (Berlin) Ole Harck (Kiel) Joachim Henning (Frankfurt am Main) Christian Jeunesse (Strasbourg) Albrecht Jockenhövel (Münster) Tobias L. Kienlin (Köln) Rüdiger Krause (Frankfurt am Main) Klára Kuzmová (Trnava) Amei Lang (München) Andreas Lippert (Wien) Jens Lüning (Frankfurt am Main)

Joseph Maran (Heidelberg) Carola Metzner-Nebelsick (München) Johannes Müller (Kiel) Ulrich Müller (Kiel) Michael Müller-Wille (Kiel) Mária Novotná (Trnava) Bernd Päffgen (München) Diamantis Panagiotopoulos (Heidelberg) Christopher Pare (Mainz) Hermann Parzinger (Berlin) Heidi Peter-Röcher (Würzburg) Britta Ramminger (Hamburg) Jürgen Richter (Köln) Sabine Rieckhoff (Leipzig) Thomas Saile (Regensburg) Wolfram Schier (Berlin) Thomas Stöllner (Bochum) Biba Teržan (Berlin) Gerhard Tomedi (Innsbruck) Ulrich Veit (Leipzig) Karl-Heinz Willroth (Göttingen) Andreas Zimmermann (Köln)

 

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawaren-­‐ zeitlichen  Fundmaterials  

 

Vorwort  der  Herausgeber  

  Die   vorliegende   Arbeit   von   Magdalena   Schmid   publiziert   das   awarenzeitliche   Gräberfeld   von   Rákóczifalva   im   Großen   Alföld   in   Ungarn.   Ein   Grabungsprojekt  des  Institut  für  Archäologiewis-­‐ senschaften   der   Eötvös-­‐Loránd-­‐Universität   Bu-­‐ dapest   unter   der   Leitung   von   Gábor   Váczi   und   Katalin   Kovács   führte   neben   Zeugnissen   anderer   Epochen   zur   modernen   Untersuchung   von   58   Bestattungen   der   Awarenzeit.   Diese   Gräber   sind   wichtig   für   die   Spätawarenzeit   und   ihre   Fein-­‐ chronologie.     Als   Ergebnis   der   vorliegenden   Arbeit,   das   über   umfangreiche   Vergleiche   begründet   wird,     ist   festzuhalten,   dass   lilienverzierte   Gürtelgarni-­‐ turen  nicht  -­‐  wie  zuvor  allgemein  angenommen  -­‐   ausschließlich  in  den  Zeithorizont  um  800  n.  Chr.   gehören,  sondern  dass  das  Lilienmotiv  bereits  auf   Tüllenriemenzungen   Anfang   des   8.   Jahrhunderts   vorkommt,   um   in   den   folgenden   Jahrzehnten   im   gesamten   Karpatenbecken   auf   unterschiedlichen   Beschlägen  und  Konstruktionen  zu  begegnen.  Der   bislang   betonte   Schwerpunkt   an   der   Wende   des   8./9.   Jahrhunderts   dürfte   als   regionaler   Werk-­‐  

stattkreis  im  Theißgebiet  um  Szeged  und  Szentes   zu  interpretieren  sein.   Als  der  Druck  der  Arbeit  von  Frau  Schmid   aus   verschiedenen   Gründen   in   Budapest   leider   nicht   zu   verwirklichen   war,   bot   sich   hierzu   die   Münchner   UPA-­‐Reihe   an.   Die   Publikation   kann   nun   als   erster   Band   der   „Münchner   Beiträge   zur   Archäologie   des   Awarenreiches“   erscheinen.   Der   zweite   Band   zum   wichtigen   altgegrabenen   Grä-­‐ berfeld   von   Edelstal   an   der   burgenländisch-­‐ ungarischen   Grenze   befindet   sich   bereits   in   Vor-­‐ bereitung   und   kann   hoffentlich   auch   bald   in   Druck  gehen.     Die   Zusammenfassung   übersetzte   Frau   Hajnalka  Herold  ins  Ungarische.       Bernd  Päffgen  und  Peter  Stadler,   München,  im  März  2015   in   Verbindung   mit   Tivadar   Vida,   Institut   für   Ar-­‐ chäologiewissenschaften   der   Eötvös-­‐Loránd-­‐ Universität  Budapest.    

                     

 

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Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

                            Dieses  Buch  ist  meinem  Vater  Josef  gewidment   der  mich  und  meine  Schwestern  bestärkt  hat  an  Jugend  forscht  teilzunehmen   und  der  mich  seither  inspiriert  hat  Archäologin  zu  werden!                  

 

         

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Inhaltsverzeichnis  

Inhaltsverzeichnis       Vorwort der Herausgeber ........................................................................................................................................... 7 Inhaltsverzeichnis ....................................................................................................................................................... 9 Vorwort..................................................................................................................................................................... 12 1. Einleitung ............................................................................................................................................................. 13 2. Die heutige topographische Lage des Fundplatzes .............................................................................................. 15 3. Zum archäologischen Forschungsstand der Awaren im Karpatenbecken ............................................................ 19 3.1 Die Relativchronologie der Awarenzeit ......................................................................................................... 19 3.2 Die Absolutchronologie der Awarenzeit ........................................................................................................ 21 4. Die Analyse des Gräberfeldes von Rákóczifalva ................................................................................................. 23 4.1 Bestattungssitten ............................................................................................................................................. 24 4.2 Geschlechts- und Altersbestimmung der Bestatteten ..................................................................................... 25 4.3 Sargbestattungen und Pfostenkonstruktionen ................................................................................................ 27 4.4 Rinderbestattungen ......................................................................................................................................... 28 5. Das awarenzeitliche Fundmaterial von Rákóczifalva und dessen Typologie ...................................................... 30 Männergräber ........................................................................................................................................................... 30 5.1 Gürtelgarnituren ............................................................................................................................................. 30 5.2 Die Gürtelgarnituren aus Rákóczifalva .......................................................................................................... 31 5.3 Keramik .......................................................................................................................................................... 37 5.4 Waffen ............................................................................................................................................................ 39 Frauengräber ............................................................................................................................................................. 40 5.5 Ohrgehänge .................................................................................................................................................... 42 5.6 Perlen .............................................................................................................................................................. 44 5.7 Armreifen ....................................................................................................................................................... 49 5.8 Agraffen ......................................................................................................................................................... 49 5.9 Kleidungsbeschläge ........................................................................................................................................ 50 5.10 Nadeln .......................................................................................................................................................... 50 5.11 Beschlag mit Löwe ....................................................................................................................................... 51 5.12 Spinnwirtel ................................................................................................................................................... 51 5.13 Münzen ......................................................................................................................................................... 52 6. Auswertung: Die Belegung des Gräberfeldes und dessen relative Chronologie .................................................. 53 6.1 Phase 1 (MA II/SpA I) ................................................................................................................................... 53 6.2 Phase 2 (SpA II) ............................................................................................................................................. 55

 

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Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

6.3 Phase 3 (SpA III) ............................................................................................................................................ 56 7. Soziologische Bewertung der Gräberfeldes ......................................................................................................... 58 8. Die Chronologie des spätawarenzeitlichen Fundmaterials................................................................................... 60 8.1 Die spätawarenzeitlichen lilienverzierten Gürtelbeschläge ........................................................................... 60 8.1.1 Die Lilie – eine begriffliche Sondierung ................................................................................................. 62 8.1.2 Die Anzahl an lilienverzierten Beschlägen ............................................................................................. 63 8.2 Die Typologie der lilienverzierten Beschläge ................................................................................................ 64 8.2.1 Riemenzungen (HRZ und NRZ) ............................................................................................................. 83 8.2.2 Hauptriemenbeschläge (HRB) ................................................................................................................ 83 8.2.3 Gürtelschnallen (GS) ............................................................................................................................... 84 8.2.4 Nebenriemenbeschläge (NRB) und Lochschützer (LS) .......................................................................... 84 8.2.5 Propellerbeschläge (PB) .......................................................................................................................... 85 8.2.6 Beschläge ohne Lilienzier ....................................................................................................................... 85 8.3 Die Seriation und deren Chronologie ............................................................................................................. 88 8.3.1 Phase 1 (SpA I-II) ................................................................................................................................... 90 8.3.2 Phase 2 (SpA II-III) ................................................................................................................................. 93 8.3.3 Phase 3 (SpA III) ..................................................................................................................................... 94 8.4 Die Korrespondenzanalyse/ ............................................................................................................................ 95 Correspondance Analysis (CA) und Detrended Correspondance Analysis (DCA) ............................................. 95 8.5 Bestattungssitten der Gräber mit lilienverzierten Gürtelgarnituren ............................................................... 98 8.6 Vergesellschaftete Beigaben der lilienverzierten Gürtelgarnituren ............................................................... 99 8.7 Die Kartierung der lilienverzierten Gürtelgarnituren ................................................................................... 101 8.7.1 Die Garnituren der SpA I-II .................................................................................................................. 103 8.7.2 Die Garnituren der SpA III ................................................................................................................... 104 8.7.3 Lilientyp I .............................................................................................................................................. 104 8.7.4 Lilientyp II ............................................................................................................................................ 105 8.7.5 Lilientyp III ........................................................................................................................................... 105 8.7.6 Lilientyp IV ........................................................................................................................................... 105 8.7.7 Lilientyp V ............................................................................................................................................ 106 8.8 Schlussfolgerungen ...................................................................................................................................... 106 9. Ausblick/Outlock ................................................................................................................................................ 108 Zusammenfassung/Summary/Rezümé ................................................................................................................... 111 Literaturverzeichnis ................................................................................................................................................ 113 Abkürzungen .......................................................................................................................................................... 127 Gräberfeldkatalog ................................................................................................................................................... 128 Katalog der lilienverzierten Gürtelgarnituren ........................................................................................................ 149

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Inhaltsverzeichnis  

Fundliste 1: Gürtelgarnituren aus geschlossenen Fundverbänden ..................................................................... 149 Fundliste 2: Einfach vorkommende Typen ........................................................................................................ 184 Fundliste 3: Streufunde ...................................................................................................................................... 186 Fundliste 4: Unpublizierte Funde ....................................................................................................................... 189 Tabellen und Tafeln ................................................................................................................................................ 191

                                 

 

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Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

Vorwort       Diese   Arbeit   ist   im   Rahmen   einer   Magisterarbeit   entstanden  und  wurde  an  der  Rheinischen  Fried-­‐ rich-­‐Wilhelms-­‐Universität   in   Bonn   und   an   der   Eötvös   Loránd   Universität   in   Budapest   verfasst.   Die   Magisterarbeit   wurde   an   der   Universität   in   Bonn  am  22.  Dezember  2010  eingereicht  und  ein   Abschluss   als   Magister   Artium   wurde   am   5.   Mai   2011  absolviert.       An   dieser   Stelle   möchte   ich   all   denen   danken,   die   durch   ihre   Unterstützung,   Anregun-­‐ gen,   Gesprächs-­‐   und   Diskussionsbereitschaft   we-­‐ sentlich  zur  Entstehung  dieser  Arbeit  beigetragen   haben.   Besonderer   Dank   gebührt   meinen   beiden   Betreuern   Prof.   Dr.   Jan   Bemmann   und   Prof.   Dr.   Tivadar   Vida.   Herrn   Bemmann   möchte   ich   dan-­‐ ken  für  die  Unterstützung  meines  Studienaufent-­‐ haltes  in  Budapest  und  für  die  Verbesserungsvor-­‐ schläge  dieser  Arbeit.  Herrn  Vida  danke  ich  herz-­‐ lich   für   seine   stetige   Begeisterung,   seine   Anre-­‐ gungen   zur   Gestaltung   dieser   Arbeit,   seine   Ener-­‐ gie   während   des   gesamten   Bearbeitungsprozes-­‐ ses   zur   Entstehung   dieser   Arbeit   und   ebenfalls   für  das  Näherbringen  der  Awarenzeit.     Gedankt   sei   ebenfalls   den   Herausgebern   Prof.   Dr.   Bernd   Päffgen   und   Univ.-­‐Doz.   Dipl.   Ing.   DDr.   Peter   Stadler   für   die   Publikation   dieser   Ar-­‐ beit,   sowie   für   deren   hilfreiche   Verbesserungs-­‐ vorschläge,  die  diese  Arbeit  wesentlich  bereichert   haben.       Ohne  die  finanzielle  Unterstützung  durch   mehrere   Stipendiengelder   hätte   die   Arbeit   nicht   zustande  kommen  können.  Während  meines  Auf-­‐ enthaltes   in   Budapest   habe   ich   ein   sechsmonati-­‐

           

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ges   DAAD   Stipendium   zur   Erstellung   einer   Ab-­‐ schlussarbeit   im   Ausland   erhalten.   Der   Studien-­‐   und   Forschungsaufenthalt   wurde   ebenfalls   von   ERASMUS   finanziert:   12   Monate   durch   ein   ERASMUS-­‐Studium   und   sieben   Monate   durch   eine   ERASMUS-­‐Praktikum   an   der   Eötvös   Loránd   Universität  in  Budapest.        Ebenfalls   bedanken   möchte   ich   mich   sowohl   für   die   Finanzierung   und   Durchführung   des  Grabungsprojektes  als  auch  für  die  Bereitstel-­‐ lung   der   Räumlichkeiten   im   Institut   für   Archäolo-­‐ giewissenschaften  der  Eötvös  Loránd  Universität   in   Budapest;   dem   Damjanich-­‐János-­‐Museum   in   Szolnok   sei   gedankt   für   die   Bereitstellung   der   Grabungsdokumentation   und   für   die   Erstellung   des  Gräberfeldplanes.     Die   Arbeit   wurde   größtenteils   in   Ungarn   verfasst;  demnach,  soll  insbesondere  den  ungari-­‐ schen  Forschern  und  Studenten  gedankt  werden.   Mein   Dank   gilt   Zsófi   Rácz’   Assistent,   Dr.   Peter   Tomka,   Dr.   Orsolya   Heinrich-­‐Támaska   und   Dr.   Gergely   Csiky   für   Diskussions-­‐   und   entgegen-­‐ kommende   Hilfsbereitschaft;   ebenso   Krisztián   Tóth  M.A.  für  seine  Geduld  bei  der  Erstellung  der   GIS   Karten.   Besonderes   danken   möchte   ich   all   meinen   Freunden   in   Siebenbürgen,   die   mir   die   Ungarische  Sprache  beigebracht  haben.     Besonderer   Dank   gebührt   meinen   Schwestern   Genoveva   und   Anastasia   Schmid,   die   immer   für   mich   da   waren,   sowie   meinen   Eltern   Josef  und  Clementine  Schmid  für  deren  finanziel-­‐ le   Unterstützung   während   meines   gesamten   Stu-­‐ diums.    

Einleitung  

1.  Einleitung   „Die  Zeit  selbst  ist  ein  Element.“   Johann  Wolfgang  von  Goethe  (1749-­‐1832)       Mit  dem  Abzug  der  Langobarden  nach  Italien  und   der   Landnahme   der   Awaren   im   Karpatenbecken   im  Jahre  568  beginnt  die  rund  250  Jahre  dauern-­‐ de   Herrschaft   der   Steppennomaden   über   Mittel-­‐ europa   und   endet,   historisch   betrachtet,   mit   der   fränkischen   Eroberung   im   letzten   Jahrzehnt   des   8.  Jahrhunderts.1  Geographisch  erstreckt  sich  das   awarische   Khaganat   südlich  von   den   Ostalpen  bis   zum   Schwarzen   Meer   und   nördlich   von   den   Kar-­‐ paten   bis   an   die   untere   Donau.   Zu   der   charakte-­‐ ristischen  Tracht  der  Awaren  gehört  die  einteilige   bis  vielteilige  Gürtelgarnitur,  die  als  Statussymbol   von   gesellschaftlich   Hochgestellten   getragen   wurde.   Die   Gürtelgarnituren   setzen   sich   aus   Be-­‐ schlägen   zusammen,   deren   Material,   Formen,   Motive   und   Funktionen   stetigen   Änderungspro-­‐ zessen  unterworfen  sind  und  somit  einen  wichti-­‐ gen  Beitrag  zur  relativen  Chronologie  der  Awaren   liefern.       Archäologisch   lässt   sich   die   Awarenzeit   in  die  sogenannte  Früh-­‐,  Mittel-­‐  und  Spätawaren-­‐ zeit  einordnen.  In  der  Früh-­‐  und  Mittelawarenzeit   wurden   die   Gürtelbeschläge   aus   Blech   geschnit-­‐ ten  und  gepresst;  in  der  Spätawarenzeit  dagegen   aus   Bronze   gegossen.   Die   charakteristischen   Mo-­‐ tive   der   Spätawarenzeit   sind   der   geflügelte   Greif   und   unterschiedlich   gestaltete   Ranken,   die   zu-­‐ sammen   den   Greifen-­‐Ranken-­‐Horizont   bilden.     Die   Forschungslage   zur   Herkunft   und   Datierung   der   Bronzegussindustrie   ist   jedoch   strittig.   Aufgrund   von   fehlenden   Vorbildern   und   Parallelen   östlich   des   Karpatenbeckens   wurde   der  Bronzeguss  in  der  Forschung  1905  von  Ham-­‐ pel  in  das  4.-­‐5.  Jahrhundert  datiert  und  als  sarma-­‐ tisch-­‐hunnisch   identifiziert.2  1932   wurde   dieser   sowohl  von  Fettich  als  auch  von  Alföldi  in  das  6.-­‐ 7.   Jahrhundert   eingeordnet   und   innerasiatischen  

                                                                                                                        1     Historische   Zusammenfassung:   vgl.   Alföldi   1926.   –  

Csallány  1956a.  –  Déer  1965.  –  Werner  1968.  –  Bóna   1971.   –   Ders.   1988.   –   Avenarius   1974.   –   Čilinská   1984.  –  Bálint  1992.  –  Ders.  1996.   2  Hampel   1905,   23.   –   Tomka   kritisiert   Hampels       Grundkonzeption   und   Methode:   vgl.   Tomka   1971,   218,  235-­‐236,  Anm.  9,  10.    

 

  und   osteuropäischen   .   Wurzeln   zugeschrieben. 3   1943   beschäftigte   sich   Csallány   mit   der   Thema-­‐ tik; 4  1955   sieht   Gyula   eine   Verbindung   zu   der   Greifen-­‐Ranken-­‐Gruppe,   wobei   seiner   Meinung   nach   die   Greifen   aus   Innerasien   und   die   Ranken   aus   dem   Wolga-­‐Kama-­‐Gebiet   stammen. 5  1957   wurden   die   Awaren   von   Simonyi   als   hunnisch-­‐ bulgarisch  interpretiert.6  Der  im  Karpatenbecken   zuvor   unbekannte   Motivschatz   wurde   mit   einer   neuen   Bevölkerungsgruppe   erklärt,   die   das   Wis-­‐ sen   der   neuen   Technik   mitbrachte.   Dem   ent-­‐ spricht   entweder   die   Theorie   einer   neuen   Land-­‐ nahme7  oder   die   Theorie   der   ungarischen   Land-­‐ bevölkerung   des   10.   Jahrhunderts. 8  Die   techni-­‐ schen  Neuerungen  sind  schlussendlich  als  Zeiter-­‐ scheinungen   im   Karpatenbecken   und   den   osteu-­‐ ropäischen   Steppen   zu   betrachten.   Zuletzt   hat   Daim  im  Jahre  2000  die  Herkunft  der  Bronzguss-­‐ eindustrie   erfolgreich   als   byzantinisch   identifi-­‐ ziert   und   ins   8.   Jahrhundert   datiert.9  In   der   For-­‐ schung  ist  heute  generell  akzeptiert,  dass  sowohl   orientalische   als   auch   byzantinische   Einflüsse   eine   wesentliche   Rolle   bei   der   Entwicklung   ge-­‐ spielt   haben. 10  Formenkundlich   heben   sich   die   gegossenen   Gürtelgarnituren   des   östlichen   Mit-­‐ teleuropas   sehr   stark   von   zeitgleichen   westlich-­‐ merowingischen   Gürtelgarnituren   mit   eisernen   Ziergehängen  und  Tauschierungen  ab.11       Dieses   Buch   setzt   sich   zum   Ziel,   die   Be-­‐ funde   und   Funde   aus   dem   Gräberfeld   von   Rákóczifalva   (Fundort   8)   in   Zentralungarn   aus-­‐ zuwerten   und   chronologisch   in   die   Awarenzeit   einzuordnen.   Das   einführende   Kapitel   gibt   den   Naturraum  und  die  Erforschung  des  Fundplatzes   wieder;   der   Forschungsstand   zu   den   Hinterlas-­‐                                                                                                                         3  Marosi/Fettich   1936,   96-­‐97.   –   Fettich   1943,   53-­‐55.   –

Alföldi  1947/48,  45-­‐54.  –  Trotz  Ablehnung  von  meh-­‐ reren   Forschern   greift   Bakey   Alföldis   Theorie   erneut   auf:  vgl.  Bakay  1973,  79-­‐85.  –  Folgende  Forscher  leh-­‐ nen   innerasiatische   und   osteuropäische   Wurzeln   ab:   Tomka   1977/78,   50.   –   Garam   1978,   207.   –   Fülöp   1980,  324.  –  Bóna  1982/83,  124.   4  Csallány  1943b.   5  László  1955,  179-­‐180,  284-­‐293.  –  Ders.  1965,  73-­‐75.     6  Simonyi  1957,  227-­‐250.   7  László  1970,  184-­‐186.   8  Györffy  1959,  123-­‐126.     9  Daim  2000a,  77–204.   10  Zeiss   1941,   62-­‐63.   –   Böhme   1986,   49.   –   Werner   1968,  51.  –  Schulze/Dörrlamm  2008,  387-­‐404.   11  Vgl.  Reiß  1994.  –  Martin  2008.    

  13  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

senschaften   der   Awaren   wird   beschrieben.   Im   Katalog   im   Anhang   werden   auch   nicht   awaren-­‐ zeitliche   Gräber   knapp   beschrieben,   um   einen   vollständigen  Überblick  über  das  Gräberfeldareal   zu   gewähren.   Zunächst   werden   die   archäologi-­‐ schen   Artefakte   deskriptiv   erfasst.   Es   folgen   Ab-­‐ schnitte  zur  Befund-­‐  und  Fundauswertung,  bevor   abschließend   die   Belegungsstruktur   des   Gräber-­‐ feldes  und  seine  Datierung  erörtert  werden.       Der   Schwerpunkt   dieser   Arbeit   bildet   das   Gürtelbeschlagsmotiv   einer   stilisierten   Lilie,   das   in   der   Forschung   als   letzte   Produktion   der   awa-­‐ renzeitlichen   Bronzegussindustrie   interpretiert   und   somit   um   800   n.   Chr.   datiert   wird.12  Ein   de-­‐ tailliertes   Studium   der   lilienverzierten   Gürtelbe-­‐ schläge  ist  wichtig,  da  es  ein  sehr  häufiges  Motiv   ist:   1022   lilienverzierte     Beschläge   stammen   aus   245   Gräbern   und   32   unpublizierten   Fundkom-­‐ plexen;   ferner   sind   26   Streufunde   bekannt,   die   zusammen   aus   145   Fundorten   stammen. 13  Die   Beschläge  werden  in  fünf  Lilientypen  gegliedert.      

Die   Typen   lassen   sich   mit   zahlreichen   Be-­‐ schlagsmerkmalen   kombinieren,   so   dass   insge-­‐ samt   68   Kategorien   und   80   Varianten   gebildet   werden  können.  Die  vergesellschafteten  Beschlä-­‐ ge  werden  ebenfalls  berücksichtigt;  deren  Analy-­‐ se   ergibt   109   Kategorien.   Insgesamt   werden   so-­‐ mit   3110   spätawarenzeitliche   Beschläge   unter-­‐ sucht.   Fundkomplexe   mit   Lilienbeschlägen   unter   Berücksichtigung   der   Eigenschaften   –   des   Mate-­‐ rials,   der   Befestigungstechnik,   der   Form   und   der   Verzierung   –   sowie   die   vergesellschafteten   Be-­‐ schläge   werden   systematisch   mittels   Kombinati-­‐ onstabellen   (Seriation)   und   Korrespondenzana-­‐ lyse   ausgewertet.   Eine   erweiterte   Datensamm-­‐ lung14  ist   hilfreich,   um   Aussagen   über   die   Anfän-­‐ ge   der   Motivverbreitung   der   Lilie   zu   treffen   und   deren   zeitliche   Entwicklung   zu   diskutieren.   Die   Verbreitung   der   lilienverzierten   Gürtelbeschläge   liefern   ebenfalls   Hinweise   auf   lokale   Werkstatt-­‐ kreise   im   spätawarenzeitlichen   Siedlungsgebiet   und   helfen   somit   die   Spätawarenzeit   griffiger   als   bisher  in  einzelne  Zeitphasen  zu  unterteilen.  

                       

                                                                                                                        12  Stadler,   1985.   –   Ders.   2005.   –   Ders.   2013.   –   Daim,  

1987.  –  Zábojník,  1991.  –  Garam,  1995.  –  Distelberger,   1996.  –  Szalontai,  1991.  –  Ders.  1995.  –  Ders.  1996a.  –   Ders.  2003.  –  Breuer,  2005.   13  Die   1022   Beschläge   wurden   bis   Frühjahr   2011   er-­‐ fasst.    

14    

                                                                                                                        14  Eine   kleinere   Datensammlung   ist   bereits   von   Sza-­‐

lontai   vorgenommen   worden:   vgl.   Szalontai   1995,   127-­‐129.  

 Die  heutige  topographische  Lage  des  Fundplatzes  

2.  Die  heutige  topographische  Lage  des  Fundplatzes    

  Abb.  1:  Der  Fundort  Rákóczifalva  im  Zentralungarn  (erstellt  von  Krisztián  Tóth).  

  Der   Fundort   Rákóczifalva,   Fundort   8,   liegt   im   Jász-­‐Nagykun-­‐Szolnok   megye   (Jaß-­‐Großkuma-­‐ nien-­‐Sollnak   Komitat,   kurz   JNSZ)   (vgl.   Abb.   1).15   Dieser   liegt   im   östlichen   Teil   des   Donau-­‐Theiß-­‐ Zwischenstromlandes,   welches   auch   „Großes   Alföld“ oder   „Große   Ungarische   Tiefebene“   ge-­‐ nannt  wird  und  115  km  südöstlich  von  Budapest   am  rechten   Ufer  der  Theiß  gelegen  ist.  Der  Fund-­‐ ort   liegt   in   der   südlichen   Gemarkung   des   heuti-­‐ gen   Ortes   Rákóczifalva   an   der   linken   Seite   der   von   Szolnok   nach   Martfű   führenden   Landstraße   442   (vgl.   Abb.   2).   In   einem   Grabungsprojekt   des   Institutes   für   Archäologiewissenschaften   der   Eötvös   Loránd   Tudomanyegyetem   (ELTE)   in   Bu-­‐

                                                                                                                        15  Die  

Ausgrabung   erfolgte   mit   der   Hilfe   von   Univ.   Doz.  Márton  Farkas  Tóth,  László  György,  Éva  Gyurko-­‐ vics,  László  Rupnik  und  Márton  Szilágyi.    

 

dapest,   unter   der   Leitung   von   Gábor   Váczi   und   Katalin   Kovács,   wurden   in   einer   Ausgrabungs-­‐ kampagne   von   April   bis   Juni   2006   15.700   m²   freigelegt.       Seit   Jahrhunderten   handelt   es   sich   bei   dem  Fundort  8  in  Rákóczifalva  um  ein  Siedlungs-­‐ gebiet.   Eine   menschliche   Niederlassung   ist   seit   dem  Neolithikum  fortlaufend  zu  beobachten  (vgl.   Abb.   3).   Die   Perioden   nach   dem   Neolithikum   –   Kupferzeit,   Bronzezeit,   Völkerwanderungszeit,   Sarmaten,   Gepiden,   Awaren,   Árpádenzeit   bzw.   Mittelalter   und   Neuzeit   –   werden   durch   kleinere   oder  größere  Siedlungs-­‐  und  Gräberfeldabschnit-­‐ te   repräsentiert.   Dem   awarischen   Gräberfeld   kann   allerdings   quantitativ,   neben   Einzelbestat-­‐ tungen   aus   anderen   Zeitabschnitten,   ein   beson-­‐ derer   Stellenwert   zugesprochen   werden.   Die   Zahl   der   vollständig   erschlossenen   Gräber   beträgt   77,  

  15  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

Abb.  2:  Die  topographische  Lage  der  Fundorte  2,  5,  7,  8,  8/a,  10,  11  und  12  in  Rákóczifalva.  Der  Fundort  8  ist  schwarz   umrandet.  Karte:  EOV  1:10.000  (diese  Karte  wurde  mir  freundlicherweise  von  Viktor  Mácsái  zur  Verfügung  gestellt).  

  davon   sind   58   als   awarenzeitlich   (76   Prozent)   einzustufen.16  Chronologisch   lässt   sich   der   Fund-­‐ ort  wie  folgt  einordnen:     Neolithikum:  Die   ersten   Siedlungsspuren   werden   in   das   mittlere   Neolithikum   datiert.   Es   handelt   sich   um   35   Gruben,   einen   Graben,   zwei   Brunnen  und  sieben  Höckerbestattungen.17  Diese   befinden   sich   oberhalb   des   nordwestlichen   und  

                                                                                                                        16  Vgl.  

Kisfaludi   2007,   261.   –   Miklós   2007.   –   Ders.   2008.   17  Gruben:   (3/3),   (5/5),   (8/10),   (11/13),   (13/15),   (14/16),   (15/17),   (16/18),   (17/19),   (24/26),   (41/66),   (42/67),   (66/108),   (67/109),   (68/110),   (70/112),   (80/127),   (84/135),   (90/143),   (92/146),   (104/159),   (106/162),   (111/173),   (114/179),   (119/188),   (124/193),   (194/297),   (199/305),   (227/343),   (230/350),   (244/373),   (276/427),   (278/429),   (279/430),   (291/449),   (363/573);   Gra-­‐ ben:  (292/453);  Brunnen:  (13/129),  (20/22);  Bestat-­‐ tungen:   Grab   6   (41/93),   Grab   23   (87/138),   Grab   25   (104/160),   Grab   29   (136/215),   Grab   62   (249/384),   Grab  70  (310/475),  Grab  73  (343/529).    

16    

mittleren   höchsten   gelegenen   Abschnitts   des   Gräberfeldareals.   In   das   späte   Neolithikum   wer-­‐ den  acht  Gruben  und  ein  Brunnen  eingeordnet.18       Kupferzeit:   13   Gruben,   ein   Graben   und   ein   Brunnen   können   einer   frühkupferzeitlichen   Siedlung   zugeordnet   werden. 19  Diese   erstreckt   sich   in   südöstlicher   Richtung   bis   zum   Rand   des   Hügelrückens.   23   Gruben,   zwei   Gräben,   zwei   Brunnen   und   fünf   Öfen   repräsentieren   die   mittle-­‐ re   Kupferzeit; 20  drei   Gruben   die   späte   Kupfer-­‐

                                                                                                                        18  Gruben:  (64/106),  (69/111),  (96/150),  (116/181),  

(117/185),   (141/221),   (226/342),   (289/445);   Brun-­‐ nen:  (102/156).   19  Gruben:   (323/501),   (324/505),   (329/510),   (330/511),   (331/512),   (338/523),   (339/524),   (340/525),   (341/526),   (345/532),   (345/533),   (389/605),  (413/647);  Graben:  (390/606);  Brunnen:   (356/556).     20  Gruben:   (45/70),   (56/97),   (89/140),   (91/145),   (95/149),   (98/152),   (107/167),   (108/168),   (126/196),   (180/275),   (193/296),   (205/310),   (212/325),   (218/332),   (232/352),   (250/385),  

 Die  heutige  topographische  Lage  des  Fundplatzes  

Abb.   3:  Die  vollständige  Grabungsfläche  des  Fundortes  8  von  Rákóczifalva.  Das  awarenzeitliche  Gräberfeld  ist  einge-­‐ kreist.    

zeit. 21  Drei   kupferzeitliche   Hockerbestattungen   sind  ebenfalls  freigelegt  worden.22     Bronzezeit:   Zwei   Gruben   oberhalb   des   nordwestlichen   Randes   und   eine   Urnenbestat-­‐ tung   können   der   späten   Bronzezeit   zugeordnet   werden.23     Völkerwanderungszeit:   19   Gruben,   vier   Gräben,   15   Häuser,   ein   Brunnen,   fünf   Öfen   und   vier   Körperbestattungen   werden   generell   völ-­‐ kerwanderungszeitlich  eingestuft.24    

                                                                                                                                                                                        (252/387),   (254/391),   (266/404),   (273/423),   (275/425),   (281/434),   (282/435),   (285/438),   (287/442),   (297/461),   (307/471),   (308/472),   (327/508),   (328/509), (358/567),   (371/582),   (373/584);  Gräben:  (143/223),  (299/463);  Brunnen:   (191/534),   (299/560);   Öfen:   (45/128),   (191/441),   (309/474),  (335/598),  (336/537).     21  Gruben:  (97/151),  (251/386),  (271/420).     22  Bestattungen:  Grab  7  (46/77),  Grab  72  (330/529),   Grab  76  (400/617).     23  Gruben:  (161/248),  (228/348);  Bestattung:  Grab   57  (203/308).     24  Gruben:   (21/23),   (39/55),   (133/211),   (134/212),   (135/213),   (153/270),   (165/252),   (195/298),   (216/329),   (217/331),   (225/341),   (231/351),   (268/406),   (312/483),   (314/485),   (384/600),   (347/538),   (349/539),   (396/613);   Gräben:   (4/4),   (6/6),   (359/568),   (402/620);   Brunnen:   (419/654);   Häuser:   (19/21),   (63/105),   (129/204),   (255/392),   (302/466),   (309/473),   (399/616),   (414/648),   (415/649),   (417/651),   (422/657),   (423/660),   (427/667),   (428/669),   (429/670);   Öfen:   (267/405),  

 

Sarmaten:  Zu  den  frühesten  Fundmaterialien  der   Völkerwanderungszeit   gehören   zwei,   mit   Rund-­‐ gräben   umgebene,   sarmatenzeitliche   Bestattun-­‐ gen.   In   den   Gräbern   fanden   sich   neben   dem   Be-­‐ statteten   ein   Krug,   Münzen   und   ein   Eisenmesser   in  situ.  Außerdem  sind  zwei  Gruben,  fünf  Gräben   und  ein  Brunnen  sarmatenzeitlich  einzuordnen.25     Gepiden:   Über   den   sarmatenzeitlichen   Bestattungen   befindet   sich   eine   gepidenzeitliche   Siedlung,   welche   sich   über   das   gesamte   Gra-­‐ bungsareal   erstreckt.   Es   ist   möglich,   dass   das   Siedlungsareal   in   den   angrenzenden   Hügel   über-­‐ geht;  der  Hügel  ist  grabungstechnisch  noch  uner-­‐ schlossen.   53   Silogruben,   33   Grubenhäuser,   fünf   Brunnen   und   drei   Gräben   gehören   zu   dem   Sied-­‐ lungsbegiet.   In   den   Grubenhäusern   befanden   sich   Spuren   von   sechs   Öfen,   vier   Feuerstellen,   Mühl-­‐ steinen,  die  teilweise  als  Eisenschmelzwerkstätte   gedeutet   werden   können.   Die   Siedlung   wird   in   dem   südlichen   Drittel   –   einschließlich   des   an-­‐ grenzenden   Hügels   –   durch   einen   Graben   be-­‐

                                                                                                                                                                                        (414/687),   (414/689),   (422/658),   (427/558);   Be-­‐ stattungen:   Grab   56   (189/292),   Grab   71   (319/494),   Grab  74  (366/576),  Grab  75  (395/612).     25  Gruben:   (61/103),   (61/176);   Gräben:   (7/7),   (7/158),   (31/47),   (55/91),   (173/268);   Brunnen:   (61/144),  Bestattung:  Grab  1  (9/11).    

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Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

grenzt.   Eine   Körperbestattung   ist   ebenfalls   gepi-­‐ denzeitlich  einzuordnen.26       Awaren:  Über  der  gepidenzeitlichen  Sied-­‐ lung   ist   eine   awarenzeitliche   Siedlung   mit   einem   Gräberfeld   angelegt   worden.   Fünf   Silogruben,   zehn   Grubenhäuser   und   fünf   Öfen   wurden   im   nordwestlichen   und   nordöstlichen   Abschnitt   des   Gräberfeldareals   freigelegt. 27  Zwischen   den   bei-­‐ den   Siedlungsbezirken   befindet   sich   ein   awaren-­‐ zeitliches   Gräberfeld   mit   58   Bestattungen   (vgl.   Abb.  3).       Mittelalter:   Eine   Grube   und   fünf   Gräben   werden   arpádenzeitlich   eingeordenet; 28  acht   Gräben  ins  späte  Mittelalter.29       Neuzeit:   Die   letzte   Nutzung   dieses   Sied-­‐ lungsgebietes  fand  in  der  Neuzeit  statt.  Zu  diesem   Zeitabschnitt   gehören   fünf   Gruben,   zwei   Gräben,  

                                                                                                                        26  Gruben:  (2/2),  (22/24),  (32/48),  (33/49),  (40/56),  

(94/174),   (115/180),   (127/201),   (158/245),   (159/246),   (160/247),   (164/251),   (166/257),   (177/272),   (190/293),   (191/294),   (204/309),   (209/320),   (234/357),   (235/358),   (236/359),   (239/363),   (256/394),   (257/395),     (258/396),     (259/397),   (265/403),   (274/424),   (277/428),   (280/433),   (283/436),   (286/439),   (293/457),   (295/459),   (300/464),   (305/469),   (313/484),   (342/527),     (350/541),     (355/555),   (361/571),   (369/580),   (370/581),   (372/583),   (375/589),     (383/599),   (385/601),   (386/602),   (394/611),   (397/614),   (406/625),   (421/656),   (431/573);   Grä-­‐ ben:   (156/243),   (215/328),   (233/253);   Brunnen:   (38/54),   (128/202),   (220/334),   (229/349),   (237/360);   Grubenhäuser:   (12/14),   (85/136),   (86/137),   (93/147),   (94/148),   (109/169),   (140/219),   (175/270),   (176/271),   (185/280),   (253/390),   (269/407),   (272/241),   (301/465),   (303/467),   (304/468),   (306/470),   (315/490),   (335/516),   (335/517),   (346/536),   (351/549),   (352/551),   (354/552),   (360/570),   (368/579),   (374/586),   (378/592),   (379/593),   (380/594),   (381/595),   (382/597),   (393/610);   Öfen:   (200/220),   (272/422),   (301/488),   (351/550),   (354/554),   (381/596);   Feuerstellen:   (374/632),   (381/635),   (282/608),   (382/661);   Bestattung:   Grab   68   (277/444).     27  Silogruben:   (23/94),   (105/161),   (125/195),   (433/685),   (436/696);   Häuser:   (10/12),   (23/25),   (65/107),   (75/118),   (76/123),   (76/123),   (316/486),   (334/515),   (367/577),   (377/591),   (420/655);   Öfen:   (65/133),   (75/134);   (316/487),   (367/578),   (377/671).     28  Grube:   (219/333);   Gräben:   (44/69),   (53/88),   (62/104),  (112/175),  (113/178).   29  Gräben:   (43/68),   (130/205),   (131/207),   (132/209),   (163/250),   (207/313),   (332/513),   (430/672).    

18    

sowie   ein   Brunnen.30  Schlussendlich   können   55   Gruben,   18   Gräben,   zwei   Brunnen   und   eine   Be-­‐ stattung  zeitlich  nicht  eingeordnet  werden.31       Zusammenfassend  kann  in  der  gegenwär-­‐ tigen   Forschung   jedoch   nur   von   einer   Kontinuität   des   Siedlungsgebietes   und   nicht   der   Bewohner   gesprochen   werden,   da   weder   in   Rákóczifalva   noch   an   anderen   Siedlungsbegieten   der   Großen   Ungarischen  Tiefebene  der  Beweis  einer  Kontinu-­‐ ität   archäologisch   fassbar,   beispielsweise   zwi-­‐ schen  Sarmaten-­‐Gepiden  oder  Gepiden-­‐Awaren.         Das   archäologische   Fundmaterial   des   awarischen   Gräberfeldes   von   Rákóczifalva   wird   in   der   Sammlung   des   Damjanich   János   Museums   in  Szolnok  aufbewahrt.  Zwischen  2006  und  2007   wurde   ein   zweites   Grabungsprojekt   in   Rákóczifalva   (Fundort   8/a)   im   angrenzenden   nordwestlichen   Abschnitt   des   Fundortes   8   fort-­‐ gesetzt  (vgl.  Abb.  2).  Der  Fundort  8/a  ist  charak-­‐ teristisch   durch   ein   früh-­‐   bis   spätawarenzeitli-­‐ ches   Gräberfeld   mit   insgesamt   250   Bestattungen   und   quantitativ   wenigen   Siedlungsspuren. 32

                                                                                                                        30  Gruben:   (202/307),   (213/326),   (284/437),   (290/448),   (326/507);   Gräben:   (103/157),   (403/621);  Brunnen:  (221/336).     31  Gruben:   (18/20),   (25/27),   (26/28),   (34/50),   (35/51),   (36/52),   (37/53),   (49/80),   (50/81),   (52/85),   (59/100),   (60/101),   (74/117),   (88/139),   (101/155),   (110/170),   (120/189),   (152/239),   (154/241),   (155/242),   (157/244),   (162/249),   (167/258),   (192/295),   (196/299),   (197/300),   (208/319),   (211/324),   (222/337),   (224/340),   (241/356),   (245/380),   (246/381),   (294/458),   (296/460),   (298/462),   (317/489),   (337/518),   (348/539),   (353/552),   (350/541),   (357/566),   (364/574),   (376/590),   (381/619),   (387/603),   (388/603),   (398/604),   (398/615),   (409/640),   (411/644),   (412/645),   (418/652),   (424/662),   (426/664),   (437/679),   (438/700),   (440/706);   Grä-­‐ ben:   (118/187),   (188/291),   (198/301),   (201/306),   (210/321),   (243/369),   (247/382),   (260/398),   (318/492),   (325/506),   (333/514),   (404/622),   (405/624),   (408/639),   (410/641),   (434/691),   (435/694),   (439/702);   Brunnen:   (311/476),   (407/626);  Bestattung:  Grab  2  (27/42).     32  Dieses   Gräberfeld   wurde   von   dem   Studenten   Viktor   Mácsái  als  Magisterarbeit  in  Budapest  bearbeitet;  die-­‐ se  Arbeit  ist  noch  unpubliziert.  

 Zum  archäologischen  Forschungsstand  der  Awaren  im  Karpatenbecken  

3.  Zum  archäologischen  Forschungsstand  der  Awaren  im  Karpatenbecken     Erste  Quellenzeugnisse  bezüglich  der  Awarenzeit   (c.  568-­‐822  n.  Chr.)  liegen  in  Form  byzantinischer   und   fränkischer   Geschichtsschreibung   vor.33  Die-­‐ se   Quellen   erwähnen   vorrangig   politische   und   militärische   Ereignisse.   Informationen   über   den   Alltag   und   Glauben,   sowie   die   Tracht   und   Bräu-­‐ che   der   Awaren   sind   spärlich   dokumentiert   –   Themen,   die   heute   im   Mittelpunkt   des   For-­‐ schungsinteresses  stehen.       In   den   letzten   150   Jahren   awarenzeitli-­‐ cher   Forschungsgeschichte   wurden   mehr   als   70.000   awarenzeitliche   Gräber   im   Karpatenbe-­‐ cken   freigelegt.   Die   Fundorte   helfen,   das   awari-­‐ sche   Siedlungsgebiet   zu   rekonstruieren.   Sie   gehö-­‐ ren   nach   neusten   Forschungsergebnissen   von   Vida   zu   ca.   3000   Gräberfeldern   und   zu   300   zum   Teil   freigelegten   Siedlungen. 34  Für   die   Lösung   chronologischer   Fragen   über   die   Besiedlungsge-­‐ schichte   des   awarischen   Khaganats   und   über   die   Probleme   der   sozialen   Stratifizierung   der   Gesell-­‐ schaft   wird   der   Zierrat   von   vielteiligen   Gürtel-­‐ garnituren   herangezogen.   Dieser   unterlag   einem   raschen   Wandel   und   eignet   sich   hervorragend   zur   Etablierung   einer   relativen   Chronologie.   Der   Forschungsstand  zur  Relativ-­‐  und  Absolutchrono-­‐ logie  der  Awarenzeit  wird  gesondert  zusammen-­‐ gefasst.        

pen   ein:   eine   ältere   mit   gegossenen   Greifen-­‐   und   Rankenbeschlägen   (2.   Hampelsche   Gruppe)   und   eine   frühere   mit   Pressblechbeschlägen   (3.   Ham-­‐ pelsche   Gruppe).   Anschließende   Studien   zur   A-­‐ warenzeit   richten   sich   nach   dieser   Einteilung,   jedoch   mit   der   umgekehrten   Reihenfolge   der   beiden   Gruppen.   1963   unterteilte   Kovrig   das   awarenzeitliche   Fundmaterial   der   Männer-­‐   und   Frauengräber  aus  Alattyán  in  drei  Gruppen.  Diese   definieren   heute   das   Formengut   der   Früh-­‐   (FA),   Mittel-­‐   (MA)   und   Spätawarenzeit   (SpA).36  Nach-­‐ folgende  Studien  zur  Chronologie  der  Awarenzeit   wurden   anhand   von   einzelnen   Gräberfeldern   durchgeführt.   Anhand   des   Gräberfeldes   von   Kis-­‐ köre  teilt  Garam  1979  die  SpA  in  vier  Untergrup-­‐ pen;37  anhand   des   Gräberfeldes   von   Leobersdorf   beschreibt  Daim  1987  die  Spätawarenzeit  in  SpA   I,   II   und   IIIa/b.38  Die   Spätawarenzeit   ist   jedoch   regionalspezifisch   definiert39  und   problematisch   für   Gräberfelder   mit   abweichender   Beigabensit-­‐ te.40  Als   nächstes   wurde   von   Zábojník   1991   eine   Seriation   von   37   slowakischen   und   österreichi-­‐ schen   Gräberfeldern   vorgenommen. 41  Er   unter-­‐ gliederte   erstmals   die   Mittelawarenzeit   in   Perio-­‐ de  I  und  II  und  verfeinerte  die  Spätawarenzeit  in   Perioden  I-­‐IV.42  Aufgrund  der  Tatsache,  dass  eine   Seriation   Altstücke   nicht   erkennt   und   Zábojníks   Typisierung   muster-­‐   und   verzierungsorientiert   ist,   während   Daim   auch   konstruktionstechnische  

3.1  Die  Relativchronologie  der  Awaren-­‐ zeit  

                                                                                                                       

  Der   Forschungsstand   zur   Relativchronologie   der   Awarenzeit   ist   seit   Ende   des   19.   Jahrhunderts   diskutiert   worden;   es   liegen   mehrere   Chronolo-­‐ giemodelle  vor.   Zu   den   wichtigsten   Forschern,   die   sich   mit  der  Typologie  des  awarenzeitlichen  Fundma-­‐ terials   befasst   haben,   zählt   zunächst  Hampel.35  Er   teilte   das   awarische   Fundmaterial   in   zwei   Grup-­‐                                                                                                                         33  Vgl.  Anke  et  al.  2008,  55.     34  Die   Anzahl   der   awarenzeitlichen   Gräberfelder   und  

Siedlungen  wurden  mir  freundlicherweise  von  Herrn   Dr.  Tivadar  Vida  mitgeteilt.  Die  Anzahl  der  Siedlungen   ist  irreführend,  da  viele  Fundplätze  noch  nicht  ausge-­‐ graben  und/oder  publiziert  worden  sind.   35  Hampel  1894.  –  Ders.  1905.  

 

36  Vgl.   Kovrig   1963.   –   Ihr   gelang   es   als   erste   das   In-­‐

ventar  der  Frauengräber  in  Perioden   einzuteilen;  die   Periodisierung   wurde   anhand   der   Gürtelbeschläge   aus  Männergräbern  erarbeitet.   37  Garam  1979.   38  Daim  1987.     39  Die   SpA   III/b   ist   definiert   durch   einfache   doppelko-­‐ nische   Wirtel,   einen   uncharakteristischen   kleinen   Tontopf,  einen  Fingerring,  einer  Gürtelgarnitur  in  ab-­‐ genutztem  Zustand,  sowie  der  Brauch  einer  allgemei-­‐ nen  Beigabenreduktion:  vgl.  Daim  1987,  135-­‐154.   40  Für   eine   überregionale   Chronologie   und   formen-­‐ kundliche  Analyse  von  Gräberfeldern  mit  abweichen-­‐ der   Beigabensitte   müsste   das   Material   mit   anderen   Gräberfeldern   verglichen   werden.   Awarenforscher   haben   sich   bislang   nicht   von   Daims   chronologischen   Differenzierung  in  eine  SpA  IIIa  und  IIIb  losgelöst.     41  Zábojník  1991,  219-­‐321.   42  Seine  SpA  IV  ist  dominiert  durch  schuppenförmige,   glatte,  blattrankenverzierte,  graviert-­‐punzierte  und  li-­‐ lienverzierte  Beschläge.  

  19  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

Abb.  4:  Die  Relativchronologie  der  Awarenzeit  (nach  F.  Daim  1987)  

Details   überprüfte,   43  wird   in   der   Forschung   Daims   Typisierung   eine   stärkere   Gewichtung   zugesprochen.  Schließlich  analysiert  Garam  1995   das   Gräberfeld   von   Tiszafüred   mit   1282   Bestat-­‐ tungen,   in   der   sie   eine   sehr   feine   Typologie   des   Fundmaterials    in    sechs      Belegungsphasen    (1-­‐6)   vorstellt. 44  Allerdings   basiert   ihre   Typologisie-­‐ rung  eher  auf  Erfahrungswerten  als  auf  methodi-­‐ schen   Typ-­‐   und   Vergesellschaftungsanalysen. 45   Breuer   unterteilt   die   Awarenzeit   anhand   des   Gräberfeldes   von   Üllö   I   in   sieben   Horizonte   (FA,   MA   I,   MA   II;   SpA   I-­‐IV),   erzielt   aber   keine   wichti-­‐ gen   Neuerungen. 46  Ebenfalls   hat   sich   Stadler   1985 47  mit   kombinationsstatistischen   und   bele-­‐ gungschronologischen   Studien   auseinanderge-­‐ setzt.   1999-­‐2005   hat   er   die   umfangreiche   Daten-­‐ bank   „Montelius“   entwickelt;   diese   umfasst   über   140.000   publizierte   Objekte   der   Awarenzeit,   ne-­‐ ben  Funden  aus  anderen  Zeitaltern.48  Inzwischen                                                                                                                           43  Zu  

den   konstruktionstechnischen   Details   gehören   u.a.   die   Unterscheidung   zwischen   Tülle   und   Ösen-­‐ zwingen   bei   Riemenzungen,   die   einen   wichtigen   Bei-­‐ trag  zur  relativen  Chronologie  der  Awaren  liefern:  vgl.   Kapitel  8  mit  den  lilienverzierten  Beschlägen.     44  Zur   Typologie:   Garam   1995,   187-­‐387.   –   Zur   Gräber-­‐ feldbelegung:  Ders.  388-­‐420.  –  Zu  ihrer  letzten  Phase   gehören   unvollständige,   abgenutzte   Gürtel   aus   schlecht  erhaltener  Bronze;  Ohrgehänge  mit  aufgezo-­‐ gener   Blechkugel,   mit   Prismenanhänger,   mit   tordier-­‐ tem,   mit   S-­‐Ende   oder   mit   gegossenem   Beerenanhä-­‐ nger;   traubenverzierte   Ohrgehänge,   solche   mit   gegos-­‐ senen   Kugeln,   offene   Schläfenringe;   Melonenkern-­‐,   Stangen-­‐,   Millefiori-­‐,   schwarze   Hirsekornperlen,   so-­‐ wie  Perlen  mit  aufgeschmolzener  Verzierung.   45  Beispielsweise   kommt   ihre   Typenauflistung   von   Gürtelgarnituren   nur   einfach   vor:   vgl.   Garam   1995,   186-­‐187  Abb.  90,  254.     46  Breuer  2005,  82-­‐105. 47  Stadler  1985,  127-­‐132.     48  Ders.  2005.    

20    

 

sind   weitere   Publikationen   von   Stadler   erfasst   sowie   das   Programmpaket   WinSerion   entwickelt   worden;   letzteres   umfasst   über   7000   Typen   mit   Kartierungen   und   Seriation. 49  Diese   umfangrei-­‐ che   Datensammlung   des   awarenzeitlichen   Fund-­‐ materials   ist   besonders   wertvoll   und   unumgäng-­‐ lich  für  zukünftige  Studien  der  Awarenzeit.   In   der   awarenzeitlichen   Forschung   ist   nach   wie   vor   die   Relativchronologie   von   Daim50   ausschlaggebend   und   soll   demnach   auch   für   die   Auswertung   des   Gräberfeldes   von   Rákóczifalva   angewandt   werden   (vgl.   Abb.   4).   Für   die   Früh-­‐   und   Mittelawarenzeit   sind   Blechbeschläge   cha-­‐ rakteristisch.51  Innerhalb  relativ  kurzer  Zeit  setzt   sich   die   Gusstechnologie   für   die   Herstellung   von   Schnallen,   Riemenzungen   und   Beschlägen   durch.   Diese   Neuerung   bildet   den   Übergang   zur   Späta-­‐ warenzeit.  Für  die  Spätawarenzeit  I  ist  der  recht-­‐ eckige  Greifenbeschlag  typisch,  außerdem  figura-­‐ le   Darstellungen,   Lebensbäume   sowie   die   Gitter-­‐ zier. 52  In   der   Spätawarenzeit   II   stellen   Tier-­‐ kampfszenen   und   großblättrige   Kreislappenran-­‐ ken   die   Leittypen   dar.   Wappenförmige,   fünfecki-­‐ ge   oder   annähernd   runde   Scharnierbeschlag   lö-­‐ sen   rechteckige   Beschläge   ab.   Die   Spätawarenzeit   III   bringt   wesentliche   Neuerungen;   die   Gürtel-­‐ garnituren  bestehen  aus  mehr  als  30  Beschlägen.   Die  wappenförmigen  Scharnierbeschläge  werden   von   zungenförmigen   Beschlägen   in   Dreiergrup-­‐ pen   ersetzt.   Das   Greifenmotiv   wird   durch   Zir-­‐

                                                                                                                        49  Ders.  2014.     50  Daim  1987,  159.   51  Es   wird   nicht   näher   auf   die   Früh-­‐   und   Mittelawa-­‐

renzeit   eingegangen,   da   sich   diese   Studie   hauptsäch-­‐ lich  auf  die  Chronologie  der  Spätawarenzeit  richtet.     52  Daim  2000b,  88-­‐89.    

 Zum  archäologischen  Forschungsstand  der  Awaren  im  Karpatenbecken  

kusszenen,   Medaillons,   Tiermotive   sowie   durch   stilisierte   Pflanzen-­‐   und   Rankenornamente,   u.a.   der  Lilienzier,  abgelöst.  Anstelle  der  Tülle,  die  zur   Befestigung  der  Haupt-­‐  und  Nebenriemenzungen   an   Gürteln   verwendet   wurde,   dominieren   tier-­‐ kopfförmige  Fortsätze  oder  Ösenzwingen.        

3.2  Die  Absolutchronologie  der  Awaren-­‐ zeit       Der  Forschungsstand  zur  Absolutchronologie  der   Awarenzeit   ist   von   Stadler   tabellarisch   zusam-­‐ mengefasst   worden   und   soll   hier   nicht   noch   ein-­‐ mal   aufgegriffen   werden.53  Zur   Ermittlung   abso-­‐ lutchronologischer   Daten   ist   die   Archäologie   auf   historische   Daten,   numismatische   Datierung   von   Fundmünzen,   oder   auf   naturwissenschaftliche   Methoden   –   vor   allem   der   Radiokarbondatierung   –  angewiesen.  Die  Festlegung  der  absoluten  Zeit-­‐ einteilung   der   Awarenzeit   ist   weniger   einstimmig   als  die  der  relativen  Chronologie.     Der   Beginn   einer   Verbreitung   des   awa-­‐ renzeitlichen   Fundmaterials   wird   in   der   For-­‐ schung  hauptsächlich  durch  historische  Eckdaten   erklärt,   was   zu   unterschiedlichen   Auffassungen   geführt   hat.   Als   terminus  post  quem   dient   das   Jahr   568   n.   Chr.   mit   der   Niederlage   der   Gepiden   im   Karpatenbecken   und   der   darauffolgenden   Land-­‐ nahme   der   Awaren.   Ebenfalls   finden   sich   Anga-­‐ ben   bezüglich   des   Beginns   der   Spätawarenzeit   um  670/680,54  um  70055  und  um  720.56   Das   Ende   der   Awarenherrschaft   und   des   awarischen   Fundmaterials   wird   ebenfalls   mit   historischen   Eckdaten   begründet:   die   Niederlage   der   Awaren   durch   Karl   der   Große   (789   und   802/803); 57  die   Unterbindung   des   Awarenauf-­‐ standes   (803),   die   letzte   Gesandtschaft   der   Awa-­‐ ren   (822)   oder   das   Ende   des   selbstständigen   a-­‐

                                                                                                                        53  Stadler  2005,  83.   54  Marosi/Fettich  1936,  38,  97.  –  Horedt  1968,  110.  –  

Dekan   1972,   444.   –   László   1977,   226.   –   Bialekóva   1980,  227.   55  Csallány   1939,   180.   –   Vinski   1958,   58.   –   Bialekóva   1986.  –  Čilinská  1972,  74.  –  Daim/Lippert  1984,  87.   56  Csallány   1960,   77.   –   Mitscha-­‐Märheim   1957a,   134.   –  Stadler  2005,  Abb.  47,  129.     57  Bálint   1989,   148.   –   Daim   2003a,   463-­‐570.   –   Pohl   1988.  

 

warischen   Vasallenfürstentums   (828). 58  In   der   Forschung   wurde   lange   angenommen,   dass   nach   der   Niederlage   der   Awarenkriege   Ende   des   8.   Jahrhunderts   die   awarische   Produktion   des   Gür-­‐ telzierats  sofort  eingestellt  worden  sei.  Allerdings   ist  nicht  geklärt,  welche  Auswirkungen  die  Kriege   Karls   des   Großen   tatsächlich   auf   die   Produktion   awarischer   Objekte   hatten.   In   den   letzten   Jahr-­‐ zehnten   wird   angenommen,   dass   nach   den   Krie-­‐ gen   die   regionale   Restbevölkerung   weiterhin   ihre   Kultur   pflegte,   allerdings   wurde   diese   Bevölke-­‐ rung   nicht   mehr   Awaren   genannt.59  In   der   unga-­‐ rischen   Forschung   wird   argumentiert,   dass   sich   in   Pannonien   die   spätesten   Gegenstände   „awari-­‐ schen   Typs“   bis   in   die   dreißiger   und   vierziger   Jahre   des   9.   Jahrhunderts   nachweisen   lassen;60   ferner,  dass  in  der  Großen  Ungarischen  Tiefebene   die   awarische   Kultur   in   umgestalteter   Form   bis   zur   Niederlassung   der   landnehmenden   Ungarn   im   Jahre   895   angedauert   haben   soll.61  Allerdings   wird  in  der  Forschung  hauptsächlich  versucht  die   zeitliche   „Lücke“   zwischen   den   Awaren   und   den   landnehmenden  Ungarn  zu  erklären.       Die   Datierung   von   byzantinischen   Mün-­‐ zen   als   terminus   post  quem   kann   fast   ausschließ-­‐ lich   für   frühawarische   Gräber   vorgenommen   werden;   genauer   genommen   solche,   die   vor   der   awarischen  Niederlage  in  Konstantinopel  im  Jah-­‐ re  626  n.  Chr.  datiert  werden,  sowie  vereinzelt  für   Gräber  der  Mittelawarenzeit  (gegen  700).62     Naturwissenschaftliche   Methoden   konn-­‐ ten   vor   ein   paar   Jahrzehnten   nur   begrenzt   zur   direkten   Datierung   des   awarischen   Fundmateri-­‐ als  angewandt  werden.  Stadler  hat  als  erster  100   AMS   Radiokarbonproben   von   Skelettmaterialien   aus   österreichischen   und   ungarischen   Gräbern   der   Früh-­‐   und   Mittelawarenzeit   mittels   der   Bayes’scher   Statistik   ausgewertet;   er   hat   somit   eine   Neubewertung   des   awarenzeitlichen   Fund-­‐ materials  geschafft.63  Die  Ergebnisse  wurden  den   münzdatierten   Gräbern   gegenübergestellt   und   mit   der   Seriation   des   awarenzeitlichen   Fundma-­‐ terials   verglichen.   Dies   ermöglicht   eine   gründli-­‐

                                                                                                                        58  Bálint  1989,  148. 59  Csallány  

1956b.   –   Madaras   1993.   –   Pohl   2002.   –   Stadler  2005.   60  Juhász  1993,  137-­‐150.   61  Anke  et  al.  2008,  73.     62  Garam  1992a,  135-­‐250.   63  Vgl.   Stadler   1985,   127-­‐132.   –   Ders.   2005.   –   Ders.   2010.    

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Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

che   Periodisierung   der   Früh-­‐   und   Mittelawaren-­‐ zeit.   Ein  Ergebnis  der  Radiokarbondaten  zeigt,   dass   die   Mittel-­‐   und   Spätawarenzeit   früher   an-­‐ fängt  als  bisher  angenommen  wurde:  erstere  um   ca.  630  n.  Chr.  und  letztere  um  ca.  680  n.  Chr.  (vgl.   Tab.   1).   Das   Ende   der   Awarenzeit   kann   derzeit   noch   nicht   durch   Radiokarbondaten   bestätigt   werden;   Stadler   schlägt  die  Wende  8./9.  Jahrhun-­‐ dert   vor   oder   gegebenfalls   bis   822   n.   Chr.64  Eine   naturwissenschaftlich   basierte   Absolutchronolo-­‐ gie   ist   präzise;   allerdings   ist   das   Ende   der   Awa-­‐ renzeit   aufgrund   von   fehlenden   Radiokarbonda-­‐ ten  nach  wie  vor  strittig.                                                                        

                                                                                                                        64  Stadler  2008,    56.  

22    

  Bisherige       Datierung  n.  Chr.   FA      I   ~  600   FA      II   ~  630   MA    I   ~  655   MA    II   ~  680   SpA  I                    ~     720   SpA  II   ~  760   SpA  III              ~          8   22  

Neue     Datierung  n.  Chr.   ~  568   ~  600   ~  630   ~  655   ~  680   ~  720   ~  760  

Tab.  1:  Die  Absolutchronologie  der  Awarenzeit  (nach   Stadler    2008,  Tab.  1).  

                           

 

 Die  Analyse  des  Gräberfeldes  von  Rákóczifalva  

4.  Die  Analyse  des  Gräberfeldes  von  Rákóczifalva    

 

  Abb.  5:  Das  in  Reihenbestattung  angelegte  Gräberfeld  in  Rákóczifalva.    

 

 

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Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

Die  58  awarenzeitlichen  Gräber  werden  in  einem   Katalog   detailliert   beschrieben   (vgl.   Gräberfeld-­‐ katalog  im  Anhang).  Die  Kombination  von  Zahlen,   die  im  Katalog  neben  der  Grabnummer  notiert  ist,   kennzeichnet  die  Lage  des  Grabes  im  Gräberfeld-­‐ plan   (Objektnummer/stratigraphische   Nummer).   Die   Definition   „rechts“   und   „links“   in   der   Be-­‐ schreibung   der   Gräber   geht   aus   der   Sicht   des   Bestatteten.   Die   Zahl,   welche   vor   Nennung   des   Gegenstandes   angegeben   ist,   zeigt,   sofern   sie     vermerkt   ist,   die   Objektnummer   der   Zeichnungen   auf   den   Fundtafeln   (vgl.   Taf.   9-­‐57)   an.   Die   Grab-­‐ zeichnungen   erscheinen   im   Maßstab   1:20,   die   Gegenstände   auf   den   Tafeln   im   Maßstab   1:1,   mit   Ausnahme   der   Keramik   (1:2).   Der   Katalog   führt   die   Gräber   vom   Neolithikum   bis   zur   Neuzeit   auf   und  gewährt  somit  einen  Überblick  über  alle  Be-­‐ stattungen  in  Rákóczifalva.    

  4.1  Bestattungssitten       Zu  den  Bestattungssitten  gehören  die  Anlage  des   Gräberfeldes  in  Reihen,  die  Formen  und  Maße  der   Grabgruben,  deren  Orientierung  und  deren  Tiefe.   Die   Bestattungssitten   werden   beschrieben,   in   Tabellen   ausgewertet   und   hauptsächlich   in   An-­‐ lehnung  an  Tomka  analysiert.65       Im   vorliegenden   Gräberfeld   wurden   58   awarenzeitliche   Gräber   vermutlich   in   sechs   Rei-­‐ hen   angelegt   (vgl.   Abb.   5).   Die   Personen   sind   aus-­‐ schließlich   in   gestreckter   Rückenlage   bestattet   worden,   sofern   die   Rekonstruktion   der   Skelette   eine   Aussage   ermöglicht.   Das   Gräberfeld   kann   in   zwei   Bestattungsareale   eingeteilt   werden:   ein   östliches  und  ein  westliches  Areal.  Beide  sind  vier   Meter  voneinander  entfernt.     Die   Verstorbenen   wurden   regelmäßig   in   lang-­‐ rechteckigen   Grabgruben   mit   gerader   Wand   und   leicht   abgerundeten   Enden   bestattet.   Dies   ent-­‐ spricht   der   allgemein   geläufigen   awarenzeitli-­‐ chen   Grabform.66  Die   Maße   der   Grabgruben   sind  

                                                                                                                        65  Tomka´s   Schwerpunkt   liegt   überwiegend   im   Kisal-­‐

föld,   der   Kleinen   Ungarischen   Tiefebene:   vgl.   Tomka   1972,  27–75.  –  Ders.  1975,  5–90.  Ders.  1977/78,  17– 85.   –   Ders.   1986,   155–168.   –   Ders.   1994,   99-­‐108.   –   Ders.   2003,   11–56.   –   Ders.   2008a,   485-­‐488.   –   Ders.   2008b,  233-­‐264.  –  Ders.  2008c,  135-­‐164.     66  In  Tiszafüred  entsprechen  95%  dieser  Bestattungs-­‐ sitte.  –  vgl.  Garam  1995,  159.  

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stark   variabel;   geschlechts-­‐   und   altersunspezi-­‐ fisch  variiert  die  Länge  zwischen  90  und  260  cm   (durchschnittlich   94   cm),   die   Breite   zwischen   50   und   100   cm   (durchschnittlich   84   cm).   Sofern     archäologische   Bestimmungen   der   Skelette   es   zulassen,   kann   festgehalten   werden,   dass   die   Männer   in   ausgewachsenem   Alter   in   73-­‐100   x   190-­‐260   cm   großen   Grabgruben   bestattet   wur-­‐ den.   Erwachsene   Frauen   dagegen   in   Grabgruben   von  50-­‐85  x  180-­‐232  cm  (vgl.  Anhang:  Tab.  15).    

345   348   350   357   360   308   320   328   7%   2%   2%   2%   2%   1%   5%   2%  

340   35%  

330   30%  

336   338   337   343   339   3%   3%   2%   2%   2%  

Abb.  6:  Die  Orientierung  der  Grabgruben  in  Grad  und   deren  prozentuale  Angaben.    

Die   Orientierung   der   Skelette   und   Gräber   kann   mit   Ausnahme   von   sechs   Fällen   rekonstruiert   werden   (vgl.   Abb.   6).   Die   Orientierung   gibt   ent-­‐ weder   die   Mittelachse   der   Grabgrube   wieder   oder,   bei   nicht   erkennbarer   Verfärbung,   die   Mit-­‐ telachse   des   Skeletts.   Die   Werte   beziehen   sich   stets   auf   das   Kopfende   des   Grabes.   Im   gesamten   Gräberfeld   ist   NNW-­‐SSO   (c.   325-­‐350   Grad)   die   vorherrschende  Ausrichtung  (88  Prozent),  sodass   das   Gesicht   des   Toten   der   aufgehenden   Sonne   zugewandt   ist.   Wenige   Gräber   (7   Prozent)   sind   NW-­‐SO   ausgerichtet   und   die   Gräber   55,   61   und   66   N-­‐S   (5   Prozent).   Das   Orientierungsspektrum   der   einzelnen   Gräber   variiert   zwischen   308   bis   360  Grad  (durchschnittlich  336  Grad),  wobei  eine   deutliche   Stauung   bei   330   Grad   (30   Prozent)   ersichtlich   ist.   Letztendlich   ist   festzuhalten,   dass   in   Rákóczifalva   beide   Geschlechter   in   allen   Al-­‐ tersstufen   und   sozialen   Rängen   in   Grabgruben   mit   NNW-­‐SSO   Ausrichtung   bestattet   wurden.   Eine   Abweichung   der   Hauptausrichtung   –   hier  

 Die  Analyse  des  Gräberfeldes  von  Rákóczifalva  

von  maximal  18,75  Grad  –  ist  vermutlich  auf  den   unterschiedlichen   Sonnenstand   während   des   Jahres   zurückzuführen.   Für   spätawarenzeitliche   Gräberfelder   gilt   allgemein   eine   Ausrichtung   von   NW-­‐SO.67     14   12   10   8   6   4  

?  

101  bis  112  

91  bis  100  

81  bis  90  

71-­‐80  

61  bis  70  

51  bis  60  

41  bis  50  

31  bis  40  

21  bis  30  

0  bis  10  

0  

11  bis  20  

2  

Abb.  7:   x-­‐Achse:  Die  Tiefen  der  Grabgruben  in  cm.  Hell-­‐ grau:  ohne  Beigaben,  dunkelgrau:  mit  Beigaben;  y-­‐ Achse:  Die  Anzahl  der  Gräber.  

  Von  58  awarenzeitlichen  Gräbern  in  Rákóczifalva   sind   37   (63,8   Prozent)   mit   Beigaben   versehen   und   liegen   in   einer   Tiefe   zwischen   5-­‐112   cm   (Durchschnitt   33,55   cm).   Die   restlichen   21   bei-­‐ gabenlosen   Gräber   sind   zwischen   5-­‐60   cm   tief   (vgl.   Abb.   7).   Allgemein   wurden   die   Personen   in   Rákóczifalva   nicht   sehr   tief   bestattet;   ein   durch-­‐ schnittlicher   Wert   liegt   bei   11-­‐20   cm   mit   einer   Anzahl  von  zwölf  Gräbern.  Drei  Bestattungen  mit   einer   Tiefe   zwischen   81-­‐112   cm   (12   Prozent)   bilden   eine   Ausnahme   und   weisen   das   reichste   Fundinventar  des  Gräberfeldes  auf:  zwei  erwach-­‐ sene  Männer  mit  einer  lilienverzierten  Gürtelgar-­‐ nitur  (Grab  24  und  54)  und  eine  erwachsene  Frau   mit  den  einzigen  Trachtobjekten  aus  Silber,  dazu   zählen   ein   Ohrgehängepaar   und   Gewandknöpfe   (Grab   55).   Zwei   Gräber   in   einer   Tiefe   von   51-­‐60   cm   haben   ebenfalls   qualitativ   reiche   Beigaben:   eine   Gürtelgarnitur   eines   elf   bis   zwölfjährigen   Kindes  (Grab  27)  und  das  Inventar  einer  reichen   Frau   (Grab   12).   Des   Weiteren   ist   auffällig,   dass   Gräber   mit   einer   maximalen   Tiefe   von   15   cm   entweder   beigabenlos   oder   nur   mit   einer   Eisen-­‐

                                                                                                                        67  Garam   1995,   159.   –   In   den   meisten   Gräberfeldern  

wird   kein   Unterschied   zwischen   NW-­‐SO   und   NNW-­‐ SSO  gemacht.    

 

schnalle   ausgestattet   sind   (Gräber   3,   10,   22,   34);   Insgesamt   kann   festgehalten   werden,   dass   die   reicher   ausgestatteten   Gräber   tiefer   liegen   als   diejenigen   mit   Eisenobjekten,   wie   Gürtelschnal-­‐ len,   Sargklammern   und   Messern.   Die   Tiefe   des   Grabes   hängt   folglich   mit   der   sozialen   Stellung   der  Bestatteten  zusammen.68     Fast   ein   Drittel   der   Gräber   in   Rákóczifal-­‐ va   ist   gestört.   Befunde   gestörter   Bestattungen   stellen   in   der   frühmittelalterlichen   Archäologie   keine   Seltenheit   dar.   Aspöck   hat   zuletzt   eine   wertneutrale   Terminologie   der   Problematik   von   Graböffnungen  dargelegt;69  ebenfalls  beschäftigte   sich   Freeden   mit   dieser   Thematik. 70  Bei   insge-­‐ samt   15   gestörten   Gräbern   (26   Prozent)   handelt   es  sich  nicht  um  Grabraub,  sondern  um  arpaden-­‐   oder   neuzeitliche   Störungen.   Für   die   chronologi-­‐ schen  Fragestellungen  des  Gräberfeldes  haben  sie   keine  erwähnenswerte  Bedeutung.       In   Rákóczifalva   wurden   zwei   Gräber   nah   beieinander   bestattet;   das   Männergrab   54   und   das  Frauengrab  55.  Die  Fußknöchel  der  Frau  und   ein   Teil   der   Unterschenkelknochen   fehlen   voll-­‐ ständig   (vgl.   Taf.   6.B).   Das   jüngere,   tiefer   ausge-­‐ hobene   Grab   54   schneidet   somit   eindeutig   das   ältere   Grab   55   und   ist   somit   ein   wichtiges   Indiz   für  die  chronologische  Interpretation  dieses  Grä-­‐ berfeldes.          

4.2  Geschlechts-­‐  und  Altersbestimmung   der  Bestatteten     Bis  dato  liegt  keine  anthropologische  Auswertung   der  Skelettreste  vor.  Die  Geschlechtsbestimmung   der   Bestatteten   erfolgt   demnach   anhand   der   im   Grab   entdeckten   Artefakte. 71  Folglich   sind   die   beigabenlosen   Gräber   nur   sehr   erschwert   nach   Geschlecht   bestimmbar.72  Ebenfalls   sind   Bestat-­‐ tungen   mit   ausschließlich   einer   Eisenschnalle  

                                                                                                                        68  Zieht  

man   Vergleiche   zum   merowingerzeitlichen   Südwestdeutschland,   handelt   es   sich   um   keinen   neu-­‐ en  Gedankenansatz.     69  Aspöck  2003,  225.   70  Freeden  von  2008,  247-­‐255.     71  Zu  den  geschlechtsspezifischen  männlichen  Bestat-­‐ tungen  zählen  die  Gräber  24,  27,  32,  40,  45  und  54;  zu   den  weiblichen  die  Gräber  5,  11,  12,  15,  18,  20,  26,  33,   41,  44,  52,  55,  60,  65  und  66.   72  Beigabenlos:   Gräber   3,   8,   9,   13,   14,   16,   19,   28,   30,   31,  35,  36,  37,  38,  39,  46,  49,  53,  58,  59,  60,  sowie  63.    

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Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

sowohl   chronologisch   als   auch   geschlechtlich   nicht  näher  bestimmen.73  Bei  den  restlichen  Grä-­‐ bern   kann   eine   Geschlechtsbestimmung   anhand   der   Gender   Archäologie   vorgenommen   werden.   Artefakte,   die   keinem   Geschlecht   zugewiesen   werden   können,   werden   anhand   ihrer   Lage   im   Grab   analysiert.   Beispielsweise   spielt   die   Anzahl   der   Gürtelschnallen   eine   wichtige   Rolle.   Während   awarenzeitliche   Frauengräber   regelmäßig   einen   Gürtel  mit   einer   einfach   vorkommender   Schnalle   aufweisen,   sind   in   Männergräbern   bis   zu   drei   Schnallen   vorhanden,   die   bis   zu   drei   Gürtel   re-­‐ präsentieren   können:   ein   praktischer   Gürtel,   ein   Waffengürtel   und/oder   eines   Dekorationsgür-­‐ tel. 74  Demnach   handelt   es   sich   in   Rákóczifalva,   Grab  4  mit  zwei  Bronzeschnallen  und  die  Gräber   64  und  71  mit  zwei  Eisenschnallen  um  männliche   Bestattungen.     Eisenmesser   können   ebenfalls   das   Ge-­‐ schlecht   des   Verstorbenen   anhand   ihrer   Lage   im   Grab   andeuten.   Im   Allgemeinen   gehört   zu   den,   ausschließlich   von   Männern   getragenen,   gegos-­‐ senen   Gürtelgarnituren   ein   propellerförmiger   Beschlag   mit   flachem   oder   dachförmigen   Profil,   dessen  Lage  im  Grab75  zumeist  die  Umgebung  der   rechten   Beckenschaufel   einnimmt.76  In   der   For-­‐ schung   wird   dieser   Beschlag   demnach   mit   der   Messeraufhängung   in   Verbindung   gebracht. 77   László  ging  zunächst  davon  aus,  dass  der  Propel-­‐ lerbeschlag   durch   den   am   oberen   Ende   der   Mes-­‐ serscheide   eingeschnittenen   Schlitz   durchgezo-­‐ gen   wird,   der   dann   mit   dessen   Umdrehung   am   Gürtel   befestigt   wurde.78  Die   Niete   in   der   Mitte   des  Beschlages  ist  doppelt  so  groß  wie  bei  ande-­‐ ren  Beschlägen;  sie  dient  zum  Durchziehen  eines  

zweiten   Lederriemens. 79  Werden   die   Gürtel   je-­‐ doch   auf   andere   Weise   deponiert   –   umgedreht   auf   den   Toten   gelegt   kann   sowohl   der   Propeller-­‐ beschlag   als   auch   das   Messer   an   der   linken   Seite   der   Beckenschaufel   vorkommen. 80  In   Grab   45   und   48   liegt   das   Messer   zwischen   dem   Becken   und   der   linken   Seite   des   Oberschenkels,   aller-­‐ dings   bezeugen   die   anderen   Beigaben,   dass   es   sich   um   einen   Mann   handeln   muss.   Wahrschein-­‐ lich  befinden  sich  die  Messer  nicht  in  situ.       In   Frauengräbern   symbolisiert   das   Mes-­‐ ser   kein   Tragelement,   sondern   ein   Arbeitsmittel.   Im   Allgemeinen   befindet   es   sich   in   awarenzeitli-­‐ chen  Gräberfeldern  auf  der  linken  Seite  des  Ober-­‐   oder   Unterarmes   bzw.   des   Ellenbogens,   sofern   der  Fund  in  situ  vorliegt.81       Skelettlängen   ausgewachsener   Personen   zählen   ebenfalls   als   Geschlechtsindikator.   1929   hat   Bartucz   bei   der   anthropologischen   Auswer-­‐ tung   der   awarenzeitlichen   Gräberfelder   von   Mo-­‐ sonszentjános   festgestellt,   dass   Männer   im   Durchschnitt  14,5  cm  größer  waren  als  Frauen.82   Die   durchschnittliche   Skelettlänge   eines   ausge-­‐ wachsenen,   adulten/maturen   Mannes   in   Rákóczifalva   beträgt   166,4   cm;   die   der   Frau   151   cm.   Es   handelt   sich   um   eine   Differenz   von   15,4   cm  (vgl.  Anhang  Tab.  15).83   Zusammenfassend   liefern   39   Bestattete   Angaben   über   das   Alter   (vgl.   Anhang   Tab.   15):   drei   senile   (7,7   Prozent),   23   adulte/mature   (59   Prozent),   zwei   adult/juvenile   (5   Prozent),   vier   juvenile  (10,3  Prozent),  sechs  Infans  II  (15,4  Pro-­‐ zent)  und  ein  Infans  I  (2,6  Prozent).        

                                                                                                                       

                                                                                                                       

73  Mit   nur   einer   Eisenschnalle   Bestatteten:   Gräber   3,  

79  Diese   Information   wurde   mir   freundlicherweise   bei  

10,  22,  34,  50  und  61.  Bronzeplatte  und  Eisenschnal-­‐ le:  Grab  11.     74  Vgl.  Szöke  2008,  175-­‐214.   75  Es  ist  keine  zeitgenössische  Darstellung  von  Propel-­‐ lern   bekannt,   demnach   wird   deren   Funktion   gemäß   ihrer  Lage  in  situ  gedeutet.     76  Bei   den   Gräbern   21,   40,   42,   43   und   69   handelt   es   sich  um  männliche  Bestattungen.   77  Szőke   diskutiert   die   Funktion   des   Propellerbe-­‐ schlags:  vgl.  Szőke  2008  Abb.  9.  –  Tomka  1972,  27-­‐75.   78  László  1941,  175-­‐191  Taf.  XLVI.  –  Ders.  1942,  781-­‐ 818   Abb.   42.   Inwiefern   eine   einzige   Öse   des   Propel-­‐ lerbeschlages  das  Gewicht  des  Messers  tragen  konnte,   muss  in  der  Forschung  noch  untersucht  werden.    

einem  mündlichen  Gespräch  mit  Dr.  Péter  Tomka  ge-­‐ geben.     80  Vgl.   Fettich   1965,   13,   24.   –   Pilismarót-­‐Basaharc,   Grab  6,  25.     81  Bei   dem   Grab   17   in   Rákóczifalva   handelt   es   sich   demnach  um  eine  Frauenbestattung.   82  Vgl.   Bartucz   1929.   –   Ders.   1931,   75-­‐90.   –   Ders.   1995,   173-­‐181.   –   Rhé/Fettich   1931.   –   Ansonsten   ha-­‐ ben  sich  die  awarenzeitlichen  Forscher  noch  nicht  mit   der   Länge   von   Skeletten   als   Geschlechtsindikator   auseinandergesetzt.   83  Die   Skelettlängen   in   den   Gräbern   3   und   10   in   Rákóczifalva   betragen   170   und   177   cm,   demnach   wird  von  Männerbestattungen  ausgegangen.  

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 Die  Analyse  des  Gräberfeldes  von  Rákóczifalva  

Abb.  8:  Die  archäologische  G eschlechtsbestimmung  der  Bestatteten  in  Rákóczifalva.  Weibliche  und  männliche  Bestat-­‐ tungen  sind  unterhalb  der  Grabnummer  mit  entsprechenden  Symbolen  versehen.  

 

 

 

Anhand   der   Beigaben   oder   der   bereits   diskutier-­‐ ten   Kriterien   lassen   32   Verstorbene   nähere   An-­‐ gaben   zu   ihrem   Geschlecht   zu.   Der   Anteil   an   Männern  und  Frauen  ist  relativ  ausgeglichen.    

Es  handelt  sich  vermutlich  um  20  männliche  und   16   weibliche   Bestattungen   unterschiedlichen   Alters.   Das   Gräberfeldareal   ist   nicht   anhand   von   Geschlechtern  aufgeteilt  worden  (vgl.  Abb.  8).    

 

 

4.3  Sargbestattungen  und  Pfostenkon-­‐ struktionen  

der   ehemaligen   Sargbretter   (2x),   Sargklammern   der   hölzernen   Deckel   (9x),   nördlich   und   südlich   des   Grabes   vertiefte   Enden   (2x)   oder   zuletzt   auch   einzeln  stehende  Pfostenspuren  (29x).       In   der   Hälfte   aller   Gräber   können   Pfostenkonstruktionen  beobachtet  werden.  Meist   handelt  es  sich  um  vier  Pfosten  in  den  jeweiligen   Ecken  der  rechteckigen  Grabgrube  (vgl.  Taf.  1-­‐6).   In   manchen   Beispielen   sind   die   Pfostenlöcher   nicht   unmittelbar   am   Grabrand,   sondern   sie   be-­‐ finden   sich   in   der   Nähe   des   Skelettes   (vgl.   Taf.   2.A,   2.D).   Die   Formen   der   Pfosten   variieren;   diese  

  Awarenzeitliche   Gräber   geben   in   wenigen   Fällen   Auskunft   über   die   Konstruktionsweise   der   Grä-­‐ ber.84  In   mehreren   Gräbern   in   Rákóczifalva   fin-­‐ den  sich  Hinweise,  dass  der  oder  die  Tote  in  spe-­‐ zielle   Behältnisse   oder   Kammern   aus   vergängli-­‐ chem   Material   bestattet   wurden.   Zu   den   Hinwei-­‐ sen   gehören   Kombinationen   von   Verfärbungen  

                                                                                                                        84  Daim  1987,  84.    

 

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Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

können   rund,   halbrund,   oval,   länglich,   quadra-­‐ tisch   oder   rechteckig   abgerundet   sein.   Der   Durchmesser   der   Pfosten   bildet   einen   Quotienten   von  27,6  cm;  die  durchschnittliche  Tiefe  der  Pfos-­‐ ten   ist   9,7   cm.   Dies   entspricht   ungefähr   einem   Viertel   der   Durchschnittsgrabtiefe   der   Gräber.   Eine   Ausnahme   stellt   das   Grab   20   dar,   bei   dem   die   Pfosten   doppelt   so   tief   sind   wie   das   Grab   (vgl.   Taf.   2C).   Tomka, 85  Tóth 86  und   Kovrig 87  zufolge   zeigen  die  Pfostenlöcher  die  Stellen  der  Tragpfos-­‐ ten  der  über  den  Toten  errichteten  Grabkammer   an.   Sie   sollen   die   Spuren   der   Zeremonie   wider-­‐ spiegeln,   für   die   man   ein   Gerüst   über   der   Grab-­‐ grube  errichtete,  auf  dem  der  Tote  vor  der  Bestat-­‐ tung   aufgebahrt   wurde.   Die   Zeremonie   endete   mit   dem   Abriss   des   Bauwerkes   und   der   Beiset-­‐ zung   des   Toten.   Dieser   Bestattungsbrauch   ist   nicht   allgemein   im   Karpatenbecken   verbreitet   und  ist  erst  in  spätawarenzeitlichen  Gräbern  häu-­‐ figer  dokumentiert.88     In  zwei  Gräbern  weisen  Verfärbungen  auf   ehemals  senkrecht  stehende  Seitenwände,  Böden   und   Deckel   von   Särgen.   In   Grab   5   ist   diese   Ver-­‐ färbung   um   den   Bestatteten   herum   zu   beobach-­‐ ten   (vgl.   Taf.   1.D);   in   Grab   15   ist   diese   16-­‐19   cm   zwischen   dem   Skelett   und   dem   Grabboden   beim   Kopf,   sowie   10-­‐15   cm   beim   Bein   (vgl.   Taf.   2.B).   Sargklammern   deuten   ebenfalls   auf   eine   Sargbe-­‐ stattung.89  Die   in   neun90  Gräbern   vorgefundenen   Sargklammern   belegen   das   Vorhandensein   höl-­‐ zerner   Deckel.91  Vier   eiserne   Sargklammern   (21   Prozent)   wurden   in   Kombination   mit   Pfosten-­‐ konstruktionen   gefunden.   Diese   Klammern   geben   den   Hinweis   auf   das   Vorhandensein   eines   ver-­‐ gangenen  Materials  –  vermutlich  Holz  –  mit  dem   der   Sarg   errichtet   wurde.   Ihre   Lage   in   Kopf-­‐ /Schulterhöhe   bzw.   im   Fußbereich   (z.B.   Grab   5)   markiert   die   Grenze   des   ehemaligen   Sarges.   Sargnägel   oder   Holzkohleüberreste   als   Herstel-­‐

                                                                                                                        85  Tomka  1977/87,  78.     86  Tóth  1981,  157-­‐193.   87  Kovrig  1963.     88  Garam  1995,  163.     89  Tomka  1977/87,  85-­‐86.     90  Gräber   4,   5,   33,   40,   42,   44,   54,   55   und   65.   In   den  

Gräbern   33   und   42   ist   es   nicht   eindeutig,   ob   es   sich   um   Sargklammern   handelt;   die   ungewöhnlichen   For-­‐ men  lassen  keine  weiteren  Bestimmungen  zu.     91  Daim  1987,  84.    

28    

lungsspuren   der   Särge   sind   in   Rákóczifalva   nicht   überliefert.92     Für   eine   Sargkonstruktion   sprechen   ebenfalls   kleinere   Eintiefungen   –   Gruben   oder   Stufen   an   Fuß-­‐   und   Kopfende   der   Grabsohle.   In   Grab   20   befinden   sich   sowohl   der   Schädel,   ein   Teil  des  Oberarmknochens  wie  auch  die  Fußkno-­‐ chen  in  dem  eingetieften  Niveau.  Spuren  von  zwei   Pfostenlöchern   sind   neben   den   Fußknochen   der   Körperbestattung   dokumentiert   (vgl.   Taf.   2.C).   Grab   54   hat   auf   der   linken   Seite   der   Grabgrube   eine  54  cm  tiefe,  15  cm  hohe  Stufe,  welche  mittig   90   cm   breit   ist   und   sich   zum   Ende   des   Grabes   hin   verjüngt   (62   cm)   (vgl.   Taf.   6).   Vier   Pfostenlöcher   bestätigen  ebenfalls  eine  Sargkammer.       Schlussfolgernd   wurde   in   Rákóczifalva   über  50  Prozent  der  Bevölkerung  ohne  Rücksicht   auf   das   Geschlecht,   Alter   oder   auf   die   soziale   Stel-­‐ lung   im   Sarg   bestattet;   eine   Sargbestattung   kann   demnach   als   allgemeine   Bestattungssitte   gedeu-­‐ tet   werden.   Der   Sarg   ist   dabei   weder   von   ethni-­‐ scher   noch   von   gesellschaftlicher   Bedeutung.   Allgemein   ist   die   Zahl   der   Sargbestattungen   im   Karpatenbecken   außergewöhnlich   hoch.   Vorbil-­‐ der   finden   sich   in   Westeuropa,   weniger   doku-­‐ mentiert   wurden   sie   in   Osteuropa   und   Innerasi-­‐ en.93      

4.4  Rinderbestattungen      

Zwei  vollständige  Rinder  wurden  in  Grab  5  ober-­‐ halb   der   in   einem   Sarg   bestatteten   erwachsenen   Frau   begraben.   Die   Rinderskelette   nehmen   die   gesamte   Fläche   der   Grabgrube   ein   (vgl.   Taf.   1.C-­‐ D).   Einer   der   Rinderschädel   (Rind   I)   liegt   in   der   nordöstlichen   Ecke   der   Grabgrube;   die   Wirbel-­‐ säule   verläuft   in   Richtung   N-­‐O.   Der   andere   Schä-­‐ del   (Rind   II)   liegt   mittig   im   nördlichen   Teil   der   Grube.   Der   Rest   der   Wirbelsäule   und   Rippen   nimmt   die   Position   der   Grabmitte   ein.  Die   Bestat-­‐ tung   der   Rinder   oberhalb   des   Verstorbenen   ist   nicht   gewöhnlich   in   der   Awarenzeit.   Es   handelt   sich   demnach   um   einen   regionalen   Bestattungs-­‐ brauch.   Interessant   ist,   dass   in   der   Frühawaren-­‐ zeit   partielle   Rinderbestattungen   praktiziert   wurden,   sodass   der   jeweilige   Rinderschädel,   -­‐ femur   und   -­‐humerus   neben   der/dem   Verstorbe-­‐                                                                                                                         92  Tomka  1977/78,  17-­‐85. 93  Ders.,  86.    

 Die  Analyse  des  Gräberfeldes  von  Rákóczifalva  

nen   niedergelegt   wurden.   Allgemein   tauchen   diese   zwischen   dem   6.   und   9.   Jahrhundert   nur   vereinzelt   in   Gräberfeldkomplexen   auf. 94  Eine   herausragende   Ausnahme   mit   19   partiellen   Rin-­‐ derbestattungen   bildet   das   Gräberfeld   aus   Sop-­‐ ronkőhida,   welches   in   das   9.   Jahrhundert   datiert   wird.95  In   Sopronkőhida   befinden   sich   die   Über-­‐ reste   von   Rindern   meist   unterhalb   und   auf   der   linken   Seite   des   Menschenskelettes,   manchmal   auf  der  rechten  Seite  oder  neben  dem  Toten.96  Bei   den  Verstorbenen   handelt   es   sich   im   Allgemeinen   um   männliche   Bestattungen,   jedoch   kommen   Rinderschädel   auch   bei   älteren   Frauen   über   45   Jahren  vor.                                                          

                                                                                                                         Vgl.   Mór-­‐Akasztódom:   sarmatisches   awarisches   Frauengrab   aus   dem   6.-­‐7.   Jahrhundert.   –   Alattyán,   Grab   146:   Männergrab.   –   Kassamindszenten   (Vala-­‐ liky):   Reitergrab.   –   Móron.   Zsitvabesenyőn   (Bešenov).   –  Staré  Mĕstó  und  Sopron-­‐Présháztelepen.     95  Török  1973.  –  Hier  werden  die  mit  einem  Rind  be-­‐ statteten  Personen  als  Schamanen  gedeutet.     96  Vgl.   Trugly   1973,   33.   –   Szőke   hat   sich   mit   den   parti-­‐ ellen   Rinderbestattungen   des   Gräberfeldes   von   Sop-­‐ ronkőhida  auseinandergesetzt:  vgl.  Szőke  1969.   94

 

Die   partielle   Tierbestattung   des   7.   Jahrhunderts   ist   von   Lőrinczy   kartiert   worden,   bedauerlicher-­‐ weise  fehlt  diese  in  der  fortlaufenden  Awarenzeit   im   8.   Jahrhundert.97  Trotz   des   späteren   agrari-­‐ schen   Schwerpunktes   der   Awaren   gibt   die   Rin-­‐ derbestattung  in  toto  keinerlei  Hinweise  auf  eine   wechselnde  Lebensweise  ihrer  Kultur.  Eine  Bear-­‐ beitung   der   Verbreitung   der   Rinderbestattungen   aus   spätawarenzeitlichen   Gräberfeldern   bleibt   bislang   eine   Forschungslücke. 98  Es   wäre   loh-­‐ nenswert,   die   Beigabe   von   Rindern   in   der   Späta-­‐ warenzeit  einmal  umfassender  zu  untersuchen.99    

                                                                                                                        97  Lőrincsy  1992.     98  Rosner  hat  sich  mit  der  Thematik  mit  dem  Gräber-­‐ feld   von   Szekszárd   auseinandergestzt:   vgl.   Rosner   1999.   –   Ebenfalls   beschäftigte   sich   Livia   Bende   mit   der   Kartierung   von   Rinderbestattungen.   Ihre   Ergeb-­‐ nisse  sind  noch  nicht  publiziert.   99  Als   Beispiele   zählen   mehrere   Exemplare   aus   Szen-­‐ tes-­‐Kaján 99  oder   aus   dem   Grab   402   aus   Kölked-­‐ Feketekapu  B:  vgl.  Kiss  2001,  127-­‐222  Abb.  37,  75.

  29  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

5.  Das  awarenzeitliche  Fundmaterial  von  Rákóczifalva  und  dessen  Typologie     Das  Kernziel  der  Analyse  der  Befunde  und  Funde   von   Rákóczifalva   ist   deren   chronologische   Fixie-­‐ rung   innerhalb   der   Awarenzeit,   genauer   inner-­‐ halb   der   MA   und   SpA   I-­‐III.   Die   Frage   richtet   sich   ebenfalls   nach   der   Anzahl   der   Generationen   der   bestatteten   Bevölkerung.   Das   archäologische   Fundmaterial   wird   zunächst   typologisch   be-­‐ stimmt  (vgl.  Abb.  9-­‐10);  die  chronologisch  aussa-­‐ gekräftigen   Gräber   –   sieben   Männer-­‐   (Gräber   4,   24,   27,   32,   45,   51   und   54)   und   15   Frauengräber   (Gräber  5,  11,  12,  15,  18,  20,  26,  33,  41,  44,  52,  55,   60,   65   und   66)100  –   werden   mit   Parallelfunden   aus   dem   Karpatenbecken   datiert.   Die   lilienver-­‐ zierten   Beschläge,   die   in   zwei   der   reichen   Män-­‐ nergräber   auf   Garnituren   erscheinen,   werden   gesondert   bearbeitet;   die   gesamte   Verbreitung   lilienverzierter   Beschläge   wird   kartiert   und   sta-­‐ tistisch  ausgewertet.  Ziel  dieser  Studie  ist  es  die-­‐ sen   Beschlagstyp   genauer   in   das   bestehende   Chronologiesystem  einzubauen.          

Männergräber    

5.1  Gürtelgarnituren       Die   archäologisch   auffälligste   Erscheinung   des   8.   Jahrhunderts  ist  das  Auftauchen  der  einheitlich  in   Gusstechnik  hergestellten  Beschläge  von  vielteili-­‐ gen   Gürtelgarnituren.   Das   auf   einen   kleinen   Be-­‐ völkerungskreis  beschränkte  Vorkommen  vieltei-­‐ liger   Gürtelgarnituren   (10   Prozent) 101  wird   ge-­‐

                                                                                                                        100  Das   Männergrab   4   (ein   Bronzeschnallentyp)   und   die   Frauengräber   18   (ein   bronzener   Armreiftyp),   20   (drei  melonenkernförmige  Perlen),  41  (fünf  zylinder-­‐ förmige  Perlen  eines  Typs),  sowie  44  (ein  Ohrgehän-­‐ getyp)   haben   nur   einen   chronologisch   aussagekräfti-­‐ gen  Typ  und  spielen  demnach  für  die  Erarbeitung  ei-­‐ ner  relativen  und  absoluten  Chronologie  nur  eine  un-­‐ tergeordnete  Rolle.     101  Meist   kommen   Hauptriemenzungen   nur   bei   voll-­‐ ständigen   Gürtelgarnituren   zum   Vorschein.   Nach   Rechnungen   von   Stadler   haben   von   ca.   30.000   Män-­‐ nergräbern   3194   Gräber   eine   Hauptriemenzunge,   demnach   ungefähr   10%   der   Bestatteten:   vgl.   Stadler   2005,  Taf.  141,  162.  

30    

sellschaftlich   Hochgestellten   zugewiesen 102  und   bezeugt   eine   überregionale   Angleichung   der   Re-­‐ präsentationsformen   der   Oberschicht.   Diese   zeichnen  sich  qualitativ  am  materiellen  Wert  der   Beschläge   und   am   Motivschatz   aus 103  sowie   quantitativ  an  der  Anzahl  von  zwei  bis  sechs  Ne-­‐ benriemen.   Die   awarenzeitliche   Forschung   schenkt   seit   langem   besondere   Aufmerksamkeit   der   Herstellungstechnik   der   Metallbeschläge   der   Gürtel,  der  Herkunft  der  Motive  und  deren  kultu-­‐ relle   Verbindungen.   Mit   diesen   Fragestellungen   hat   sich   zuletzt   Szőke   2008   auseinanderge-­‐ setzt. 104  Seine   Ergebnisse   zur   Forschungsge-­‐ schichte,   zu   den   zahlreichen   Rekonstruktionen   und   strukturellen   Veränderungen   der   Gürtel-­‐ trachten  sollen  hier  im  Einzelnen  nicht  noch  ein-­‐ mal  diskutiert  werden.       Festzuhalten   ist,   dass   unter   den   Tausen-­‐ den   awarenzeitlichen   Gürtelgarnituren  im   Karpa-­‐ tenbecken   bislang   keine   zwei   völlig   identischen   Besatzkombinationen   entdeckt   wurden. 105  1987   nahm  László  bereits  an,  dass  sie  auf  Einzelbestel-­‐ lung   gefertigt   wurden.106  Außerdem   zeugen   die   Bronzebeschläge   von   einem   hohen   handwerkli-­‐ chen   Können   jener   Meister,   die   sie   anfertigten.   Hierzu  recherchiert  Szőke:     [U]nter   ihren   Herstellern   kann   man   genauso   gut   die   Meister   der   am   Schwarzen   Meer,   auf   der   Balkan-­‐ Halbinsel   oder   in   Italien   wirkenden   byzantinischen  Werkstätten  vermuten,   wie   auch   die   in   den   langobardischen   Gebieten   in   Italien   und   in   den   Gegen-­‐

                                                                                                                        102  Bei   10%   der   Gesamtbevölkerung   handelt   es   sich   um   Mitglieder   der   Elite,   höhere   Gebietswürdenträger,   Reiterkrieger   und   Stammesoberhäupte   der   lokalen   Gesellschaften:  vgl.  Stadler  2005.   103  Allerdings   kommen   unter   den   gegossenen   Gürtel-­‐ verzierungen  der  Spätawarenzeit  nur  ausnahmsweise   goldene   oder   silberne   Exemplare   vor,   z.B.   Velino   (Nordostbulgarien)  und  Vrap  (Albanien):  vgl.  Werner   1986.  –  Fiedler  1996,  248-­‐264.   104  Szőke  2008,  175-­‐214.   105  Juhász   1995.   –   Eine   Ausnahme   sind   die   Hauptrie-­‐ menzungen  aus  den  Gräbern  87  und  349  des  Gräber-­‐ feldes   von   Szarvas,   deren   Maße   und   Verzierungen   übereinstimmen   und   wahrscheinlich   aus   demselben   Gußformmodell   hergestellt   wurden.   Nach   Juhász   kann   man   nur   mit   der   Lupe   eine   geringfügige   Nach-­‐ besserung  wahrnehmen.   106  László  1978,  190.  

 Das  awarenzeitliche  Fundmaterial  von  Rákóczifalva  und  dessen  Typologie  

den   nördlich   der   Alpen   ansässigen   bayerischen  und  alemannischen  sowie   lokalen  germanischen  und  awarischen   Goldschmiede,   während   später   die   sowohl   in   der   Ausführung   als   auch   im   Motivschatz   ein   engeres   System   bil-­‐ denden   bronzenen   Beschläge   wahr-­‐ scheinlich   überwiegend   von   lokalen   Meistern  hergestellt  wurden.107    

   

de   der   Tracht   zu   interpretieren.   Für   die   eigentli-­‐ che  Analyse,  Typologie  und  für  die  Untersuchung   der   inneren   Chronologie   sind   zusammenfassend   nur   diejenigen   Gräber   mit   den   kompletten   ver-­‐ zierten   vielteiligen   Gürtelgarnituren   geeignet   (Typ   4).   Die   vier   Gürtelgarnituren   werden   dem   Befund   entsprechend   rekonstruiert.   Dabei   wird   die   Einzeichnung   der   zahlreichen   Beschläge   auf   dem   Befundplan   mit   ihrer   Position   auf   dem   re-­‐ konstruierten  Gürtel  verglichen.    

5.2  Die  Gürtelgarnituren  aus  Rákóczifalva  

 

  Im   Gräberfeld   von   Rákóczifalva   lagen   in   22   Grä-­‐ bern  (38  Prozent)  Gürtel  oder  Gürtelzubehöre  bei   den  Bestatteten  –  unter  den  37  Beigaben  führen-­‐ den   Gräbern   machen   diese   64   Prozent   aus.   Der   Häufigkeit   nach   handelt   es   sich   um   das   Zubehör   der   lokalen   alltäglichen   Bekleidung.   In   der   Ge-­‐ meinschaft  von  Rákóczifalva  war  die  Gürteltracht   ausschließlich   für   das   männliche   Geschlecht   kennzeichnend.       Es   können   zunächst   vier   Typen   der   Grä-­‐ ber   mit   Gürtelbeigabe   unterschieden   werden,   ohne   auf   das   Material   und   auf   die   Verzierung   Rücksicht   zu   nehmen.   Diese   setzten   sich   folgen-­‐ dermaßen  zusammen:       Typ  1.  Bei  elf  Exemplaren  weist  eine  ein-­‐ zeln   vorkommende   Gürtelschnalle   auf   einen   un-­‐ verzierten   Gürtel   hin.   Ein   Riemen   hielt   die   untere   Bekleidung   mithilfe   einer   Eisenschnalle   zusam-­‐ men  (50  Prozent);108     Typ   2.   In   fünf   Gräbern   fanden   sich   zwei   unverzierte   Gürtelschnallen,   wobei   an   einem   der   Gürtel   ein   Eisenmesser   als   Werkzeug   getragen   wurde  (23  Prozent);       Typ   3.   Zwei   Gürtelschnallen,   mit   ein   bis   drei   Beschlägen   als   Verzierung,   kommen   zwei-­‐ fach   vor.   Es   handelt   sich   um   unvollständige   Gür-­‐ tel  (9  Prozent);     Typ   4.   Vielteilige   Gürtelgarnituren,   die   über   dem   Umhang  getragen  wurden  und  einen  Pracht-­‐  oder   Hüftgürtel  darstellen,  kommen  in  vier  Bestattun-­‐ gen  vor  (18  Prozent).109       Gräber   mit   sekundär   angewandten   Gür-­‐ telbeschlägen   kommen   in   Rákóczifalva   nicht   vor,   demnach  sind  alle  Gürtelzubehöre  als  Gegenstän-­‐

Gürtelgarnitur  aus  Grab  45   Die   Gürtelgarnitur   besteht   aus   Bronze-­‐   und   Ei-­‐ senbeschlägen  (vgl.  Abb.  9).  Die  Gürtelschnalle  ist   gut  gearbeitet,  gegossenen  und  weist  Rankenver-­‐ zierung   auf   (GS   Typ   5).   Zwei   weitere   Schnallen   sind   aus   Eisen   gefertigt.   Vier   quadratische   Haupt-­‐ riemenbeschläge  sind  aus  Eisen  (HRB  Typ  1)  und   fünf  weitere  Beschlägen  sind  sowohl  aus  Eisen  als   auch  aus  Bronzeblech  (LS  Typ  1,  3A  und  3B)  her-­‐ gestellt.   Letztere   können   aufgrund   ihrer   Lage   im   Grab   als   Nebenriemenbeschläge   gedeutet   wer-­‐ den.   Insgesamt   hat   die   Garnitur   eine   Gürtel-­‐ schnalle  und  neun  Beschläge.     Diese  Gürtelgarnitur  verfügt  als  einzige  in   Rákóczifalva   über   drei   Gürtelschnallen.   Ob   sich   daraus   allerdings   drei   Gürtel   ableiten   lassen,   ist   schwer  nachvollziehbar.          

                                                                                                                        107  Szőke  2008,  176  Anm.  6,  7.     108  Csallány  1962,  445-­‐480.   109  Ders.,  445-­‐480.  

 

  31  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

                                                                                                                 Abb.  9:  Die  Typologie  der  Funde  aus  den  Männergräbern  und  deren  Beschreibung.  Die  Funde  sind  nicht                                                                                                                                                                    maßstabsgetreu  abgebildet.  

 

32    

 Das  awarenzeitliche  Fundmaterial  von  Rákóczifalva  und  dessen  Typologie  

      Typ   Grabnr.   Typologie                                                                                                                                                                           GÜRTELSCHNALLEN  (GS)     1A             11,  21,  51              GS,       beschlaglos,  Eisen,  Bügel  oval,  eiserner  oder  bronzener  Schnallendorn   1B   10,12,17,   GS,  beschlaglos,  Eisen,  Bügel  rechteckig   26,40,42,   43,45,47,   48,50,55,   61?,64             2A   4,  27,  67   GS,  beschlaglos,  Bronze,  Bügel  oval   2B   47   GS,  beschlaglos,  Bronze,  Bügel  rechteckförmig  abgerundet                                   3   4   GS,  Bronzeguss,  Bügel  oval,  Beschlag  kurz,  rechteckig,  rahmenhaft   durchbrochen  und  unverziert   4   54   GS,  Bronzeguss,  Bügel  oval,  Beschlag  kurz,  fünfeckig,  unverziert,  drei   Nieten,  Schnalle  mit  gegossener  Platte   5   45   GS,  Bronzeguss,  Bügel  länglich-­‐oval,  Beschlag  kurz,  wappenförmig,   durchbrochen,  Rankenverzierung   6A   24   GS,  Bronzeguss,  Bügel  fehlt,  Beschlag  kurz,  u-­‐förmig,  unverziert,  drei   Nieten,  scharnierte  Schnallenplatte   6B   54   GS,  Bronzeguss,  Bügel  oval,  Beschlag  lang,  u-­‐förmig,  schuppenartiger   Perlrandrahmen,  sehr  stark  durchbrochen,  verschwommene  Ranken-­‐ verzierung,  scharnierte  Schnallenplatte                                                                                                                                                                                                                                                 PROPELLERFÖRMIGE  GÜRTELBESCHLÄGE  (PGB)     1   24   PGB,  Bronzeguss,  dachförmig,  unverziert   2   54   PGB,  Bronzeguss,  schuppenartiger  Perlrand  außen  und  mittig       LOCHSCHÜTZER  (LS)     1   24   LS,  Bronzeguss,  rhombischer  Perlrandrahmen  aus  acht  Schuppen,  zwei-­‐     nietig             2   24   LS,  Bronzeguss,  wappenförmig,  unverziert,  zweinietig   3   54   LS,  Bronzeguss,  herzförmig,  leicht  durchbrochen,  starker  Rankendekor,   dreinietig       BESCHLÄGE  (BSG)         1   27   BSL,  Eisen,  länglich,  unverziert,  zweinietig   2A   27   BSL,  glattes  Bronzeblech,  quadratisch,  unverziert,  einnietig   2B   27   BSL,  glattes  Bronzeblech,  langrechteckig,  glatt,  zweinietig   3A   27   BSL,  Bronzeblech,  rechteckig,  schuppenartiger  Rahmen,  zweinietig   3B   27   BSL,  Bronzeblech,  ehemals  rechteckig,  schuppenartiger    Rahmen     4   51   BSL,  Bronze,  Bruchstück,  Verzierung:  eingestampftes  Flechtmuster         HAUPTRIEMENBESCHLÄGE  (HRB)     1   45   HRB,  Eisenbeschlag,  unverziert,  quadratisch,  viernietig   2   27   HRB,  Bronzeguss,  rund,  Rosettenverzierung  mit  11  Schuppen,  einnietig             3A   24   HRB,  Bronzeguss,  zungenförmig-­‐länglich,  schuppenartiger  Perlrandrahmen,  

 

  33  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

innen  durchbrochen,  zweinietig   3B  

24  

4A  

54  

4B  

54  

HRB,  Bronzeguss,  zungenförmig-­‐länglich,  schuppenartiger  Perlrandrahmen,   innen  durchbrochen,  beweglicher  Anhänger,  zweinietig   HRB,  Bronzeguss,  zungenförmig-­‐länglich,  Perlrandrahmen  stark  durchbro-­‐ chene  Lilienverzierung,  zweinietig   HRB,  Bronzeguss,  zungenförmig-­‐länglich,  Perlrandrahmen  stark  durchbro-­‐ chene  Lilienverzierung,  beweglicher  Anhänger,  zweinietig    

                                                                                                                                      NEBENRIEMENBESCHLÄGE  (NRB)     1   2A  

24   24  

NRB,  Bronzeguss,  wappenförmig,  unverziert,  zweinietig   NRB,  Bronzeguss,  wappenförmig,  gravierte  Palmettenverzierung,  zweinietig  

2B  

24  

3  

24  

NRB,  Bronzeguss,  wappenförmig,  gravierte  Palmettenverzierung  auf  punzier-­‐ tem  Hintergrund,  zweinietig   NRB,  Bronzeguss,  rhombischer  Perlrandrahmen  aus  acht  Schuppen,  zweinietig            

4   54   NRB,  Bronzeguss,  herzförmig,  Perlrandrahmen,  rankenverziert,  zweinietig                                                                                                                                           HAUPTRIEMENZUNGEN  (HRZ)     1   24   HRZ,  Bronzeguss,  zweiteilig,  Ende  rund,  flaches  Kreislappendekor,  der   obere  Teil  fehlt,  wahrscheinlich  mit  Tierkopfzwingen   2  

27  

3  

54  

HRZ,  Bronzeguss,  einteilig,  Zwinge  zweiösig,  unverziert  und  pyramiden-­‐ förmig,  Ende  rund,  Dekor:  lilienartig       HRZ,  Bronzeguss,  zweiteilig,  Perlrandrahmen,  stark  durchbrochen  

    NEBENRIEMENZUNGEN  (NRZ)     1  

NRZ,  Bronzeguss,  zweiteilig,  Tierkopfzwingen,  Ende  rund,  flaches  Kreislappen-­‐ dekor   2   54   NRZ,  Bronzeguss,  zweiteilig,  Zwinge  zweiösig,  Ende  rund,  aus  schuppenartigem   Perlrandrahmen  bestehend,  stark  durchbrochen,  verworrene  Rankenverzie-­‐ rung                                                                                                                                                                                                                                                                                RIEMENDURCHZÜGE/GÜRTELSCHLAUFE  (RDZ/GSch)     1   27   RDZ,  Bronzeguss,  fast  quadratisch,  klein,  rechteckförmig  abgerundeter   Querschnitt,  einnietig   2   54   RDZ,  Bronzeblech,  rechteckförmig,  groß,  rechteckförmiger  Querschnitt,   zweinietig       GEFÄßE  (GF):  ohne  Abb.     1   54   GF,  graue  Keramik,  Topf,  ausgebogener  Rand,  dickwandig,  grobe  Keramik.   Verzierung:  vier  Reihen  Kammstricheinritzungen;  ebenfalls  eine  am  inneren   Rand,  handgeformt   2   54   GF,  Gelbe  Keramik,  ringförmiger  Henkeltopf,  rote  Farbspuren.  Drehschei-­‐ benware                                                                                                                                

 

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24  

 Das  awarenzeitliche  Fundmaterial  von  Rákóczifalva  und  dessen  Typologie  

Die   Beigabe   von   drei   Gürteln   ist   nur   für   die   vor-­‐ nehmste   frühawarische   Oberschicht   charakteris-­‐ tisch   –   wie   die   sogenannten   Fürsten   von   Bócsa,   Kunágota  oder  Ozora.110  Die  Garnitur  aus  Grab  54   spricht   jedoch   qualitativ   und   quantitativ   nicht   für   eine   Fürstenbestattung.   Die   Lage   der   Eisen-­‐ schnallen  im  Bereich  des  linken  Beckenknochens   lässt   eine   Zugehörigkeit   zu   einer   Tasche   oder   einem   Riemen   aus   vergänglichem   Material   ver-­‐ muten.       Quadratische   Hauptriemenbeschläge   ohne   Anhänger   gehören   in   die   MA-­‐Zeit   oder  SpA   I111  (vgl.   Abb.   4).   In   die   SpA   I   ist   auch   die   gegos-­‐ sene   wappenförmige   Gürtelschnalle   mit   einem   durchbrochenen  symmetrischen  Rankendekor  zu   datieren, 112  die   aufgrund   des   ungewöhnlichen   Musters   nicht   mit   Daims   SPA   IIIa   kompatibel   ist.   Diese   Garnitur   ist   offensichtlich   aus   verschiede-­‐ nen   Materialien   und   Stilen   zusammengesetzt   worden;   die   eisernen   Beschläge   können   demnach   Altstücke  sein.   Schlussfolgernd  datiert  diese  Gür-­‐ telgarnitur  in  die  SpA  I.      

Gürtelgarnitur  aus  Grab  27  

Die   Gürtelgarnitur   ist   aus   Bronzeguss   (vgl.   Taf.   21,   39)   und   liegt   in   dem   Grab   eines   Infans   II   (elf   -­‐   zwölf   Jahre).   Konstruiert   wurde   der   Gürtel   mit   einer   einfachen   ovalen   Bronzeschnalle   (GS   Typ   2A);   drei   runden,   rosettenförmigen   Hauptrie-­‐ menbeschlägen   (HRB   Typ   2);   einer   fragmentari-­‐ schen   Hauptriemenzunge   mit   flachem   Kreislap-­‐ pendekor  (HRZ  Typ  1);  zehn  ebenfalls  fragmenta-­‐ rischen,   auf   drei   Nebenriemen   verteilte,   recht-­‐ eckigen   oder   quadratischen   Beschläge   aus   Bron-­‐ zeblech   (LS   Typ   2A   und   2B)   und   zwei   kleinen                                                                                                                           110  Die  erste  Untersuchung  des  Konstruktionsaufbaus   des  awarischen  Gürtels  und  des  Trägerkreises  unter-­‐ nahm   Gyula   László,   der   auch   als   erster   den   Doppel-­‐ gürtel  nachwies:  vgl.  László  1955.  –  Zu  den  sog.  Fürs-­‐ tenfunden:   Kunágota.   –   Daim   2001a,   486-­‐490.   Kunbábony.   –   Tóth   1972,   143–160.   –   Tóth/Horváth   1992.   –   Tóth   1996,   391-­‐403.   –   Ozora.   –   Daim   2003b,   423-­‐427.   –   Bestattungen   mit   Fürstenrang   sind   nach   einer  Studie  von  Bálint  lediglich  für  die  Frühawaren-­‐ zeit   kennzeichnend:   vgl.   Bálint   2006,   147-­‐159.   –   Bálint  argumentiert,  dass  Bestattungen  ohne  typische   Machtinsignien   wie   z.B.   Kelch,   Zepter,   Ring   nicht   als   Fürstengrab  gedeutet  werden  dürfen.     111  Zábojník  1991,  236.  –  Quadratische  Beschläge  oh-­‐ ne  Anhänger  (Typ  208).       112  Garam  1992.    

 

Beschläge,   die   normalerweise   als   Riemendurch-­‐ zug   fungieren   (RDZ   Typ   1).   Eine   Gürtelgarnitur   nur  hat  generell  nur  einen  Riemendurchzug.  Grab   183   von   Cikó113  hat   ebenfalls   solche   Beschläge,   die  als  Nebenriemenzungen  interpretiert  wurden.   Insgesamt   hat   die   Garnitur   eine   Gürtelschnalle   und  12  Beschläge.     Runde   rosettenförmige   Hauptriemenbe-­‐ schläge   waren   in   der   MA   und   SpA   I 114  in   Ge-­‐ brauch.   Die   runden   Beschläge   und   gerade   abge-­‐ schnittene   Riemenzungen   der   Gürtelgarnitur   vertreten   ebenfalls   die   Tradition   Ende   des   7.   Jahrhunderts.115  Es   datiert   der   jüngste   Fund   der   Garnitur,   die   Hauptriemenzunge   mit   rundem   Abschluss   und   Kreislappendekor   dieses   Grab   in   die  SpA  I.116  Schlussfolgernd  datiert  diese  Gürtel-­‐ garnitur  in  die  SpA  I.  

  Gürtelgarnitur  aus  Grab  24   Die   aus   Bronzeguss   hergestellten   Beschläge   die-­‐ ser  Gürtelgarnitur  setzen  sich  aus  folgenden  Ele-­‐ menten   zusammen   (vgl.   Taf.   20,   40-­‐41):   einer   wappenförmigen   unverzierten   Gürtelschnalle   (GS,   Typ   4A);   einem   unverzierten   dachförmigen   Propellerbeschlag   (PB   Typ   1);   zwei   rhomboiden   Lochschützern   (NRB   Typ   3)117;   einem   wappen-­‐ förmigen   unverzierten   Lochschützer   (LS   Typ   4);   neun   länglichen   Hauptriemenbeschlägen   mit   Schuppenrand;  die  teilweise  mit  Anhängern  kon-­‐ struiert   sind   (HRB   Typ   3A   und   3B);   fünf   unver-­‐ zierten   und   graviert-­‐punzierten   Nebenriemenbe-­‐ schlägen   (NRB   Typ   2A   und   2B);   einer   Nebenrie-­‐ menzunge   mit   Tierkopfzwingen   und   Blattranken   (NRZ  Typ  1);  sowie  einer  Hauptriemenzunge  mit   lilienartigem   Durchbruchsdekor   (HRZ   Typ   2).  

                                                                                                                        113  Kiss  1984,  Taf.  13.   114  Scheibenförmige  

Beschläge   mit   strahlenförmiger   Verzierung   (Typ   197):   vgl.   Zábojník   1991,   236.   –   Die   Beschläge   aus   dem   Grab   119   aus   Győr-­‐Téglavető   dűlő   bezeugen   einen   Gebrauch   in   der   SpA   I:   vgl.   Fettich   1943.     115  Garam  1993b.     116  Dieser   Riemenzungentyp   kommt   in   zahlreichen   spätawarenzeitlichen   Nekropolen   des   Karpatenbe-­‐ ckens   vor.   Als   Beispiele   sind   die   Gräber   1221   aus   Tis-­‐ zafüred   und   ein   Grab   aus   Krungl   zu   nennen:   vgl.   Breuer  2005,  Abb.  53.     117  Aufgrund  ihrer  Lage  handelt  es  sich  im  Grab  24  um   Lochschützer  und  nicht  um  Nebenriemenbeschläge.  

  35  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

Insgesamt   hat   die   Garnitur   eine   Gürtelschnalle   und  20  Beschläge.     Die   Gürtelbeschläge   mit   Scharnierkon-­‐ struktion   wurden   in   der   Nähe   des   propellerför-­‐ migen   Beschlages   ohne   Anhänger   befestigt,   um   das   freie   Umdrehen   des   Drehbeschlages   zu   er-­‐ leichtern   (vgl.   Taf.   40-­‐41).118  Die   Gürtelgarnitur   mit   Miniaturbeschlägen   besteht   aus   charakteris-­‐ tischen   Elementen,   die   den   Hauptleitformen   der   Männergräber   der   SPA   III   entsprechen.   Hierzu   gehört   die   lilienverzierte   Hauptriemenzunge, 119   die   wappenförmige   unverzierte   Gürtelschnalle   und   der   unverzierte   Propeller 120  sowie   die   in   Dreiergruppen   angeordneten   Hauptriemenbe-­‐ schläge   aus   einem   schuppigen   Perlrahmen. 121   Ältere  Bestandteile  der  Garnitur  sind  die  zweitei-­‐ lig   gegossene   Nebenriemenzunge   mit   Kreislap-­‐ pendekor   und   Tierkopfzwinge122  und   die   rhom-­‐ boiden   Lochschützer. 123  Die   Nebenriemenbe-­‐ schläge   zieren   gravierte   Palmetten   auf   punzier-­‐ tem   Hintergrund   (NRB   Typ   2B).   Diese   Technik   stammt   von   einer   ovalen   Schale   und   von   den   Henkeln  der  Krüge  des  sogenannten  Goldschatzes   von  Nagyszentmiklós/Sânnicolau  Mare  –  ein  ein-­‐ zigartiges   Tischgeschirr   aus   23   Goldgefäßen   und   ca.   10   kg   Gold   aus   spätawarischer   Zeit. 124  Die   Verbreitung   der   graviert-­‐punzierten   Technik   auf   unterschiedlichen   Beschlägen   wird   in   der   neus-­‐ ten  Forschung   Ende  des  8.  bis  Anfang  des  9.  Jahr-­‐                                                                                                                         118  Aussagekräftige   Anmerkung   von   Fettich   zur   Bestä-­‐ tigung   der   Funktion   des   Propellerbeschlages:   vgl.   Fet-­‐ tich  1965,  97.     119  Vgl.  Kapitel  5.4.   120  Unverzierte  Beschläge  gehören  in  die  SpA  IIIb:  vgl.   Breuer  2005,  83.     121  Das   Element   des   Perlrandes   oder   perlrandartigen   Borte   ist   in   der   mittleren   SpA   besonders   beliebt:   vgl.   Daim/Lippert   1984,   76.   Distelberger   datiert   den   Perl-­‐ rand   in   die   SpA   III   am   Beispiel   des   Gräberfeldes   von   Mistelbach:  vgl.  Distelberger  1996a,  24.  –  Durch  Zábo-­‐ jníks  Seriation  gehört  er  in  die  SpA  III  und  IV  (SpA  III-­‐ a/b):  vgl.  Zábojník  1991,  241.     122  Nebenriemenzunge   mit   Kreislappendekor   und   Tierkopfzwinge  sind  charakteristisch  für  die  SpA  IIIa:   vgl.  Breuer  2005,  83.     123  Distelberger  hat  eine  Liste  von  parallelen  Beschlä-­‐ gen   erstellt   und   schlussfolgernd   diese   als   charakteris-­‐ tische  Beschläge  für  die  Zeit  vom  Übergang  von  SpA  II   zu   SpA   III   bis   zur   Mitte   von   SpA   III   angesehen:   vgl.   Distelberger  1996a.   124  Hampel   1885.   –   Mavrodinov   1943.   –   László/Rácz   1977.   –   Ders.   1983.   –   Marschak   1986,   308-­‐306.   –   Benda   1965,   399-­‐414.   –   Bálint   1992a.   –   Göbl/Róna-­‐ Tas   1995.   –   Daim/Stadler   1996,   439-­‐45.   –   Kovács   2002.  –  Bálint  2004,  581-­‐608.  –  Bálint  2005,  147-­‐173.  

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hunderts   datiert. 125  Die   Gürtelgarnitur   gehört   gemäß   ihrer   Vergleichsfunde   und   der   Seriation   der   lilienverzierten   Beschläge   in   Kapitel   5   in   die   SpA  III.    

Gürtelgarnitur  aus  Grab  54   Die   Gürtelgarnitur   ist   aus   Bronzeguss   und   setzt   sich   aus   folgenden   Beschlägen   zusammen   (vgl.   Taf.  7,  32-­‐34,  42-­‐44):  einer  stark  durchbrochenen   (GS   Typ   6)   sowie   einer   unverzierten   Gürtel-­‐ schnalle   (GS   Typ   4B);   einem   perlrahmenverzier-­‐ ten   Propeller   (PB   Typ   2);   zwei   herzförmigen   Lochschützern   (LS   Typ   5),   15   Hauptriemenbe-­‐ schlägen  mit  undeutlichem  Liliendekor,  13  davon   mit  Anhängerkonstruktion  (HRB  Typ  4A  und  4B);   30   herzförmigen   Nebenriemenbeschlägen   (NRB   Typ   4);   vier   durchbrochenen   Nebenriemenzun-­‐ gen   (NRZ   Typ   2);   einem   unverzierten   Riemen-­‐ durchzug  (RDZ  Typ  2)  und  einer  perlrandbesetz-­‐ ten   Hauptriemenzunge,   die   unglücklicherweise   verschollen   bleibt.   Insgesamt   hat   die   Garnitur   zwei   Gürtelschnallen   und   54   Beschläge;   die   bis   auf  eine  Nebenriemenzunge  vollständig  ist,  dem-­‐ nach   hat   es   sich   ehemals   um   55   Beschläge   gehan-­‐ delt.     Die  Anzahl  der  Beschläge  dieser  Garnitur   ist   sicherlich   überragend;   awarenzeitliche   Gür-­‐ telgarnituren   haben   maximal   eine   Anzahl   von   40-­‐ 49   Beschlägen.126  Allerdings   steht   nicht   die   An-­‐ zahl   der   Beschläge,   sondern   deren   Gewicht   sowie   eventuelle   Vergoldung,   Versilberung   oder   Ver-­‐ zinnung   für   den   Sozialstatus.   Die   Garnitur   aus   Grab   54   ist   aus   Bronze   gefertigt   und   ähnelt   der   Gürtelgarnitur  aus  Hohenberg;127  ist  jedoch  stilis-­‐ tisch   schlechter   ausgeführt.   Die   feuervergoldete   Garnitur   aus   Hohenberg   datiert   in   die   Mitte   bis   zur   2.   Hälfte   des   8.   Jahrhunderts128  und   ist   ein  

                                                                                                                        125  Garam  2006,  151-­‐164.    

 Die   größte   Gürtelgarnitur   mit   49   Beschlägen   stammt   aus   Kaposvár   XXXIII,   Grab   14:   vgl.   Bárdos   1978,  18  Taf.  33.  –  Die  zweitgrößte  Gürtelgarnitur  mit   48  Beschlägen  kommt  aus  Vösendorf,  Grab  76  mit  48   stilistisch   inhomogenen   Beschlägen:   vgl.   Sauer   2007,   73.   –   Die   drittgrößte   mit   46   Beschlägen   ist   aus   Prša/Perse,   Grab   110   mit   46   Beschlägen:   vgl.   Točik   1963,  143.     127  Fischbach   von   1895,   249-­‐252.   –   Szalontai   1996a,   145-­‐162.   –   Daim   1996a.   –   Ders.   2000b,   77-­‐204   Abb.   61-­‐73.  –  Neuhäuser  2000,  605-­‐801.   128  Daim  2000b,  Abb.  112.   126

 Das  awarenzeitliche  Fundmaterial  von  Rákóczifalva  und  dessen  Typologie  

Meisterwerk   awarischen   Kunsthandwerks.   Von   den   aus   Messing   hergestellten   Beschlägen   sind   besonders   die   Riemenzungen   sehr   aufwendig   gestaltet,   welche   aus   zahlreichen   Teilen   mit   Sil-­‐ ber   zusammengelötet   wurden. 129  Es   wurde   mehrmals   versucht,   die   Hohenberg-­‐Garnitur   zu   imitieren;   zwei   Parallelfunde   stammen   aus   Bozen   und   Biskupija–Crkvina. 130  Ebenfalls   bezeugen   Funde,  dass  solche  Garnituren  auch  bei  den  Edlen   der   benachbarten   Völker   –   den   Karantanen   –   vorkommen.131  Schließlich   zeigt   eine   Wandmale-­‐ rei  in  der  Kirche  Santa  Maria  Antiqua  in  Rom  aus   der   Mitte   des   8.   Jahrhunderts   einen   Jungen   ver-­‐ mutlich  in  der  Amtstracht  des  dux  (magister  mili-­‐ tium)   mit   einem   vielteiligen   Gürtel   von     diesem   oder  ähnlichem  Typ.132  Neben  dem  Vergleich  mit   dem   Gürtel   aus   Hohenberg   sprechen   ebenfalls   der  Perlrand  der  Beschläge,  die  Lilienverzierung,   die   herzförmigen   mit   Ranken   besetzten   Neben-­‐ riemenbeschläge133  und   der   Propellerbeschlag134   für  das  fortgeschrittene  Zeitalter  SpA  III.  Die  Imi-­‐ tation   des   Hohenberg   Funds   sowie   die   Seriation   der  lilienverzierten  Beschläge  in  Kapitel  5  datiert   diese  Garnitur  in  die  SpA  III.      

5.3  Keramik    

   

  Das   Gräberfeld   von   Rákóczifalva   hat   nur   sehr   wenige   Keramikfunde.   Zwei   vollständig   erhaltene   Grabgefäße   stammen   aus   dem   Männergrab   54.   Vida  zufolge  sind  Gefäße  in  spätawarenzeitlichen   Gräbern   zu   39%   Männern,   43%   Frauen   und   zu   17%   Kindern   beigegeben. 135  Gemäß   der   Ferti-­‐ gungstechnik   teilt   Vida   awarenzeitliche   Gefäße   in   drei  Hauptgruppen  ein:  I.  auf  schnell  rotierender   oder   fußbetriebener   Scheibe   gefertigte   Keramik;  

                                                                                                                        129  Ders.,   Abb.   75-­‐76.   –   Erläuterungen   der   aufwendi-­‐

gen  Konstruktion.     130  Ders.,  Abb.  77a,  78,  82.   131  Ders.,  151-­‐152.  –  Anke  et  al.  2008,  69-­‐70.   132  Die  Darstellung  des  „byzantinisch-­‐awarischen  Gür-­‐ teltyps“   bezeugt,   dass   die   Handelsbeziehungen,   trotz   eingeschränkter   politischer   Kontakte   zwischen   den   Awaren   und   Byzanz   im   Laufe   des   8.   Jahrhunderts,   nicht   völlig   aufhörten:   vgl.   Anke   et   al.   2008,   69.   –   Daim   2000b,   Abb.   79-­‐80.   –   Rettner   2000,   Abb.   2-­‐5.   –   Schmauder  2000,  15-­‐44.     133  Kiss  1995a,  98-­‐126.   134  Mit   Parallelfunden   von   Distelberger:   vgl.   Distel-­‐ berger  1996a,  66-­‐67.     135  Vgl.  Vida  1986,  16.  –  Ders.  1999.  

 

II.  auf  langsam  rotierender  oder  handbetriebener   Scheibe   gefertigte   und   nachgedrehte   Keramik   und  III.  handgearbeitete  Keramik.        

Gelbe  Keramik     Beschreibung:   Der   Henkelkrug   ist   birnenförmig   mit   der   größten   Weite   im   unteren   Drittel;   der   Henkel  ist  rundösig  (vgl.  Taf.  57).  Der  Krug  wurde   fein  geschlämmt,  genauer  mit  winzigen  Partikeln   im   Durchmesser   von   weniger   als   0,1   mm.   Seine   Maße   betragen:   Höhe   11,5   cm;   Rand   7,1   cm;   brei-­‐ teste   Ausdehnung   12   cm;   breitester   Durchmesser   5,1  cm;  Profilbreite:  ca.  0,7  cm.         Verzierung:   Spuren   von   orange-­‐roter   Farbe  in  undefinierter  Form  auf  dem  Gefäßbauch.       Typologie:   Henkelkrug,   Typ   A-­‐IV   6   der   Henkeltöpfe  mit  der  Variante  b  nach  Bialeková  136   und  Typ  1/b  nach  Garam.137       Vergleichsfunde:   38   Fundstellen   sind   im   Karpatenbecken   mit   birnenförmigen   Henkeltöp-­‐ fen  bekannt,  besonders  in  der  Gegend  um  Szeged   und   Pécs,   ebenfalls   aus   der   Batschka.138  Interes-­‐ santerweise   stammen   nur   wenige   Gefäße   aus   Pannonien,  dem  Herstellungsort  der  frühawaren-­‐ zeitlichen  grauen  Keramik.139  Als  Vergleichsfunde   zu   dem   Topf   aus   Rákóczifalva   mit   Spuren   von   orange-­‐roter   Farbe   sind   bichrome   Henkeltöpfe   mit   Spuren   von   weißer,   schwarzer   und   oranger   Farbe, 140  oder   monochrome   Töpfe   und   Scha-­‐ len,141  beispielsweise   solche   aus   dem   Grab   108  

                                                                                                                        136  Bialekóva   1967,   5-­‐76,   Karte   3   Taf.   12.3.   –   Ders.   1986a.   137  Garam  1969,  207-­‐24  Abb.  5.   138  Stadler  2005,  Taf.  205.  –  Garam  1969,  Anm.  162.     139  Bialekóva  1986b,  205-­‐227.   140  Aus   den   Frauengräbern   89,   90   und   172   und   aus   dem   Männergrab   279   aus   Székkutas-­‐Kápolnadűlő:   unterhalb  des  Randes  ist  auf  einem  schwarzfarbigem   breiten  Band  weiße  Farbe  in  Form  von  gefärbten  Fle-­‐ cken   aufgetragen.   Dieses   Band   teilt   auch   den   Ge-­‐ fäßkörper   in   drei   Flächen:   vgl.   Bende   2003b,   Taf.   203.9-­‐13.   –   Aus   Szeged-­‐Kundomb,   Grab   285:   vgl.   Sa-­‐ lamon/Sebestyén  1995a,  36-­‐37,  55,  Taf.  35.   141  Weitere   monochrome   Henkeltöpfe   finden   sich   in   den   Gräbern   181   und   200   von   Üllö-­‐I:   vgl.   Horvath   1935,  Abb.  17  a.  –  Breuer  2005,  102.  –  In  den  Gräbern   185  und  437  aus  Kölked-­‐Feketekapu  B:  vgl.  Kiss  2001,   222-­‐223   Abb.   101,   257.   –   Gräber   203   und   209   aus   Szébény  I:  vgl.  Garam  et  al.  1975,  85  Abb.  16  Taf.  X:13-­‐ 16.   –   Ders.,   86   Abb.   16   Taf.   XVII   7.   –   Szekszárd-­‐ Bogyiszloi   Straße,   Grab   21,   186,   302,   309,   319,   432,   443,   483,   640:   vgl.   Rosner   1999,   142   Abb.   32   Taf.  

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Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

aus   Janoshida. 142  Gewöhnlich   finden   sich   nur   wenige  Exemplare  in  einem  Gräberfeld,  eine  Aus-­‐ nahme   bildet   Nové   Zámky   mit   14   Gefäßen. 143   Meist  ist  Gelbe  Keramik  mit  einem  weiteren  topf-­‐ artigen   Gefäß   oder   einem   Eimer   vergesellschaf-­‐ tet,   wie   auch   das   Grab   54   aus   Rákószifalva   be-­‐ zeugt.       Datierung:   Im   keramischen   Inventar   der   Spätawarenzeit  kommt  eine  in  typologischer  und   technischer   Hinsicht   eigentümliche   sogenannte   Gelbe   Keramik   vor,   die   sich   von   der   gebräuchli-­‐ chen   Grabkeramik   des   Donau-­‐   und   Theiß-­‐Typs   unterscheidet.   Zunächst   haben   sich   Bialeková   1968   und   anschließend   Garam   1969   umfassend   mit   dieser   Keramikgattung   beschäftigt;   seitdem   sind  zahlreiche  weitere  Funde  publiziert  worden.   Sie  zählen  als  Prestigeobjekte,  da  sie  wahrschein-­‐ lich   aus   einer   oder   mehreren   byzantinischen   Werkstätten  der  Spätawarenzeit  hergestellt  wur-­‐ den.144  Dem  zahlreichen  Formenbestand  der  Gel-­‐ ben   Keramik   von   Tüllengefäßen,   Krügen,   Fla-­‐ schen,   Bechern,   Schüsseln   und   Töpfen   ist   ge-­‐ meinsam,  dass  die  Henkeltöpfe  am  häufigsten  im   Karpatenbecken   vertreten   sind.   Beachtenswert   ist   ebenfalls   die   Vergesellschaftung   der   Gelben   Keramik   in   Männergräbern   mit   gegossenen   Gür-­‐ telgarnituren,   die   aus   graviert-­‐punzierten,   lilien-­‐ verzierten 145  oder   aus   glatten   rankenverzierten   Beschlägen   bestehen. 146  In   Frauengräbern   sind   späte   Formen   von   elliptischen   Ohrringen147  oder   Stangenperlen  mit  der  Gelben  Keramik  vergesell-­‐ schaftet.148  Schlussfolgernd   kann   Gelbe   Keramik   in  die  SpA  III  datiert  werden.              

                                                                                                                                                                                        54.7.   –   In   Želovce/Zsély;   vgl.   Čilinská   1973,   122.   – Gräber   159   und   249   in   Szentes-­‐Kajáni:   vgl.   Madaras   1991,  Taf.  17  und  25.   142  Breuer  2005,  102  Abb.  69.9.     143  Čilinská  1966,  137.     144  Stadler  2005,  138.     145  Rákóczifalva,   Grab   54;   Szebeny-­‐I,   Grab   138:   vgl.   Garam   et   al.   1975,   70,   345.   –   Szeged-­‐Kundomb,   Grab   285:  vgl.  Breuer  2005,  102.   146  Székkutas-­‐Kápolnadűlő,   Grab   279:   vgl.   Bende   2003,  305-­‐330.   147  Cilinska  1966,  137-­‐142.   148  Szebeny-­‐I,   Grab   138:   vgl.   Garam   et   al.   1975,   61   Fig.   10.  

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Graue  Keramik  

 

   

Beschreibung:   Dunkelgrauer   scheibengedrehter   Topf   mit   einer   sehr   rauen   Oberfläche   (vgl.   Taf.   56).   Das   Material   ist   schlecht   aufbereitet,   mit   Kiesen   und   Keramikscherben   stark   gemagert.   Die   Stärke   der   Partikel   beträgt   im   Durchschnitt   3-­‐4   cm.   Das   Gefäß   hat   einen   kurzen,   trichterförmig   ausbiegenden   Rand.   Der   Winkel   des   Randes   ist   um  75  Grad  gebogen;  gemäß  Vida  ist  es  eine  mitt-­‐ lere   Ausbiegung.149  Zu   den   Maßen:   Höhe   14,5   cm;   Rand   9,5   cm;   breiteste   Ausdehnung   11,5   cm   und   breitester  Durchmesser  7,5  cm;  Profilbreite:  ca.  1   cm.  Wahrscheinlich  hat  der  Krug  als  Vorratsgefäß   für  Lebensmittel  gedient.       Verzierung:   Die   innere   Seite   des   Randes   ist   durchgehend   und   flächendeckend   mit   einge-­‐ ritzten   Kammstrichmustern   verziert.   Diese   Ver-­‐ zierung   besteht   aus   jeweils   neun   bis   zehn   annä-­‐ hernd   horizontal   leicht   gewellten   Linien,   die   zu-­‐ sammen   ein   eiförmiges   bis   rechteckiges   Muster   ergeben.  Vom  oberen  Rand  bis  zum  unteren  Drit-­‐ tel  des  Gefäßbodens  ist  eine  gleiche  Kammstrich-­‐ einritzung   horizontal   in   vier   Reihen   um   den   Ge-­‐ fäßkörper  angeordnet.       Typologie:   Es   handelt   sich   um   einen   ein-­‐ fachen   Topf,   der   in   Vidas   Gruppe   F   eingeteilt   werden  kann;  genauer  in  die  Variante  F²b³.150   Vergleichsfunde:   Unterschiedliche   Kammstrich-­‐   und   Wellenbandverzierungen   sind   die   dominierenden   und   charakteristischen   Ver-­‐ zierungselemente   awarenzeitlicher   Töpfe. 151   Kammstrichverzierte  Töpfe  sind  überwiegend  im   Wiener   Becken   und   in   der   Südslowakei   verbrei-­‐ tet,   ebenfalls   im   Gebiet   um   Pécs.152  Die   selten   im   Karpatenbecken   anzutreffende   horizontale,   in   mehreren   Reihen,   eingeritzte   Kammstrichverzie-­‐ rung  ähnelt  einer  hellgrauen  enghalsigen  Tonfla-­‐ sche   aus   fein   geschlemmten   Material   aus   Solt,  

                                                                                                                        149  Leichte   Ausbiegung:   45-­‐60°;   mittlere   Ausbiegung:  

60-­‐90°   und   starke   Ausbiegung:   90-­‐120°:   vgl.   Vida   1986,  33  Taf.  8.   150  Ders.,  20-­‐23  Taf.  4.     151  Stadler   2005,   154-­‐155.   –   Mit   unterschiedlichen   Verzierungsmustern.   Insgesamt   gibt   es   sieben   Verzie-­‐ rungen   an   spätawarenzeitlichen   Gefäßen:   Linien-­‐,   Wellenlinien-­‐,   Linienband-­‐,   Wellenband-­‐,   zwei   wech-­‐ selnde-­‐,   eingestochene   Verzierungen   und   unverziert:   vgl.   Vida   1986,   36   Taf.   7.   –   Auf   der   Tafel   wird   deutlich   wie   selten   das   eingestempelte   Muster   auf   der   späta-­‐ warenzeitlichen  Keramik  auftaucht  (Gruppe  7).     152  Ders.,  Taf.  196,  197.    

 Das  awarenzeitliche  Fundmaterial  von  Rákóczifalva  und  dessen  Typologie  

Komitat   Pest. 153  Ein   weiterer   handgeformter   bräunlich-­‐roter  Topf  mit  ähnlicher  Verzierung  ist   aus   der   Sandgrube   Jászárokszállás-­‐André   ho-­‐ mokbánya,   Grab   2   ebenfalls   aus   dem   Komitat   Jász-­‐Nagykun-­‐Szolnok   bekannt.154  Beide   unpubli-­‐ zierte  Vergleichsfunde  sind  jedoch  chronologisch   nicht  weiter  aussagekräftig.     Datierung:   Der   Topf   kann   generell   in   die   Früh-­‐   bis   Spätawarenzeit   datiert   werden.   In   Rákóczifalva   ist   er   mit   der   Gelben   Keramik   und   einer   lilienverzierten   Gürtelgarnitur   aus   der   SpA   III  vergesellschaftet.        

5.4  Waffen  

  Gräberfelder   der   Spätawarenzeit   sind   generell   waffenlos,   mit   Ausnahme   von   Äxten   und   ein-­‐ schneidigen   Langsaxen.155  Nach   Garam   löst   sich   diese  Beigabensitte  zum  Ende  der  Awarenzeit  hin   völlig  auf.156                                

In   Rákóczifalva   ist   ein   Mann   aus   dem   Grab   32   mit   einer   ungarischen   Streitaxt   aus   Eisen,   dem   soge-­‐ nannten  Fokosch  begraben  worden  (vgl.  Taf.  26).   Diese  Axt  besteht  grundsätzlich  aus  zwei  quadra-­‐ tischen   oder   breitbandförmigen   Kopfenden   und   ist   mittig   mit   einem   ovalen   Loch   versehen.   Der   Fokosch  ist  17  cm  lang,  die  Köpfe  3,5  cm  und  3,3   cm   lang.   Das   mittige   Loch   hat   einen   unregelmäßi-­‐ gen   Durchmesser   von   c.   1,4   cm. 157  Generell   kommt  der  Fokosch  nicht  häufig  in  awarenzeitli-­‐ chen   Grabkomplexen   vor  158  und   wird   er   bei   den   charakteristischen   spätawarenzeitlichen   Waffen   nicht   erwähnt.159  In   Szentes-­‐Kajáni,   Grab   159   ist   der   Fokosch   mit   einer   lilienverzierten   Gürtelgar-­‐ nitur   vergesellschaftet.   Die   Seriation   der   lilien-­‐ verzierten  Beschläge  datiert  diese  Garnitur  in  die   chronologische  Phase  2  (SpA  II-­‐III).          

 

                                                                                                                        153  Fünf   solcher   Verzierungsreihen   befinden   sich   auf   der   Oberfläche   des   Gefäßes   und   eine   auf   dem   inneren   Rand   (Gruppe   3B,   hier   Untergruppe   IB²).   Die   Form   des   Gefäßes   ist   anders,   die   Verzierungstechnik   jedoch   die   gleiche.   H:   17,2   cm;   Rd:   5,3   cm;   bA:   14,5   cm;   Bd:   7,5  cm:  vgl.  Vida  1999,  Taf.  98.3  Kat.  Nr.  137.  Unveröf-­‐ fentlicht.  MNM  Museum,  Inv.  Nr.  32.952.2.     154  Das  Gefäß  schmückt  drei  ähnliche  Verzierungsrei-­‐ hen,   kombiniert   mit   zahlreichen   Wellen-­‐   (2   bzw.   3   Doppellinien)   und   fünf   geraden   Linien.   H:   22,5   Rd:   10,5  bA:  15,5  cm  Bd:  9,0  cm:  vgl.  Ders.,  Taf.  159,  Kat.   Nr.   668.   Unveröffentlicht.   DJM   Museum,   Inv.   Nr.   66.1.28.   155  Vgl.  Zábojník  1984.  –  Charakteristische  waffenlose   Gräber   aus   der   Spätawarenzeit:   Kisköre:   vgl.   Garam   1979,  30.  –    Mistelbach:  vgl.  Distelberger  1996a,  18.     156  Garam  1991b.  

 

                                                                                                                        157  Die   einzige   angegebene   Größe   ist   aus   dem   Grab   349  aus  Székkutas-­‐Kápolnadűlő.  L:  10,5  cm.  Ein  Kopf:   4,5  cm,  der  andere  3,5  cm  lang.  Innerer  Dm:  3,9  cm.     158  Gräberfelder   mit   Fokosch:   Székkutas-­‐Kápolnadűlő,   Grab   349;   Szarvas-­‐Grexa-­‐Téglagyár,   FO   68,   Grab   57:   vgl.  Juhász  2004,  86  Abb.  45  Taf.  VIII.   –  Grab  189:  vgl.   Ders.,  86  Abb.  45  Taf.  XXIV.     159  Bálint  1989,  Abb.  75.  –  Die  typischen  spätawaren-­‐ zeitlichen  Waffen  ohne  Fokosch.    

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Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

Frauengräber    

                                                       

                 Abb.  10:  Die  Typologie  der  Funde  aus  den  Frauengräbern  und  deren  Beschreibung.  Die  Funde  sind  nicht     maßstabsgetreu  abgebildet.  

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 Das  awarenzeitliche  Fundmaterial  von  Rákóczifalva  und  dessen  Typologie  

  Typ      

  Grabnr.  

  Typologie  

OHRGEHÄNGE  (ORG)     1   2A  

33   5  

2B  

5  

3  

55  

4A  

26,  65  

4B  

44  

4C  

33  

ORG,  Bronze,  Ring:  rund,  unverziert,  geschlossenes  Ohrgehänge  ohne  Anhänger   ORG,  Silber,  Ring:  rund,  Gehänge  unterhalb  des  Ringes:  vier  hohle  Kugeln  pyramiden-­‐ förmig  angelötet  (drei  vorne  und  eins  hinten)  und  durch  mehrere  winzige  Granulati-­‐ onsküchen  miteinander  verbunden   ORG,  Silber,  Ring:  rund,  Gehänge  unterhalb  des  Ringes:  vier  hohle  Kugeln  pyramiden-­‐ förmig  angelötet  (drei  vorne  und  eins  hinten)  und  durch  mehrere  winzige  Granulati-­‐ onsküchen  miteinander  verbunden,  eine  fünfte  Kugel  innerhalb  des  Ringes                                                                                                               ORG,  Silber,  Ring:  rund-­‐oval,  Gehänge:  durch  Blechzylinder  gefasste  Pastenperle.   Mehrere  einzeln  über  den  Ring  verteilte  Perlen  (ursprünglich  wahrscheinlich  fünf)   ORG,  Bronze,  Ring:  elliptisch-­‐ovaler  Querschnitt,  Gehänge:  länglicher  Anhänger,  Perle   fehlt,  schuppenförmige  Absätze   ORG,  Bronze,  Ring:  elliptisch-­‐ovaler  Querschnitt,  Gehänge:  länglicher  Anhänger,  grü-­‐ ne  Glaspastenperle   ORG,  Bronze,  Ring:  elliptisch-­‐ovaler  Querschnitt,  Gehänge:  tropfenförmige  Perle  aus   grünem  Glas   ORG,  Bronze,  Ring:  oval,  tropfenförmige  grüne  Gehängeperle,  Granulationskügelchen  

5   15                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       ARMREIFEN  (ARR)     1   12   ARR,  Bronze,  gegossen,  massiv,  rund/leicht  oval,  viereckiger  Querschnitt,  unverziert,   die  Enden  überlappen  sich  leicht   2A   18   ARR,  Bronze,  gegossen,  massiv,  rund,  viereckiger  Querschnitt,  im  vorderen  Drittel   zwischen  16-­‐21  Kerblinien,  ansonsten  unverziert,  die  Enden  sind  0,5-­‐0,7  cm  auseinan-­‐ der   2B   66   ARR,  Bronze,  gegossen,  massiv,  viereckiger  Querschnitt,  abgerundet,    rund.  Verzierung   aus  zwei  umlaufenden  geraden  Linien  von  punzierten  Kreisen.  An  den  Enden  jeweils   drei  Reihen  aus    Einkerbungen.  Die  Enden  sind  0,7  cm  auseinander   2C   66   ARR,  Bronze,  gegossen,  massiv,  viereckiger  Querschnitt,  abgerundet,  durchgehend   gepunztes  Wellendekor.  Die  Enden  stoßen  zusammen   3   5   ARR,  Bronze,  hohl,  oval,  Kolbenarmring,  breite  betonte  Enden,  offen                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     WIRTEL  (WIR)     1   11   WIR,  bikonisch,  unverziert.  Auf  einer  Hälfte  sieben  Einritzungen  ersichtlich     2   33   WIR,  bikonisch,  sechs  durchgehend  verlaufende  tiefe  Kerblinien  von  jeweils  1  mm  Brei-­‐ te   3A   26   WIR,  doppelkonisch,  abgeflacht,  Zick-­‐Zack-­‐Muster   3B   65   WIR,  bikonisch,  jeweils  zwei  umlaufende  Zick-­‐Zack-­‐Wellenbänder   3C   52   WIR,  bikonisch,  rings  herumlaufendes  Wellenbanddekor.  Auf  jeder  Hälfte  drei  schmale   Wellenbänder       BESCHLÄGE/PRESSBLECHZIERATE  (BSG/PBZ)     1   55   BSL,  Bronze,  Bruchstück,  kreisförmig  angeordnete    rosettenförmige  Verzierung   2   55   BSL,  Bronze,  Bruchstück,  hauchdünn,  Verzierung:  zwei  in  jeweils  vier  waagerechten   eingeritzten  Linien  angeordnete  Muster   3   55   BSL,  Bronze,  scheibenförmig,  mit  zwei  Rillen  verzierter  Beschlag,  einnietig   4   55   BSL,  Bronze,  rosettenförmig,  Einkerbungen  in  Sonnenform,  mittig  durchbrochen   5   55   BSL,  Silber,  hauchdünn,  rund,  knopfartig,  einnietig        

 

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Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

  PERLEN  (PRL)  [Auswahl]     1   1   II   II   III   III   IV   V   V      

1   3   4   9   12   13   17   18   18.39    

PRL,  Kugel   PRL,  Kugel,  Hirse,  winzig:  gelb  und  schwarz   PRL,  Zylinder,  lang   PRL,  Zylinder,  mit  Aufsatz   PRL,  Kegel   PRL,  Kegel,  bikonisch,  kurz   PRL,  Prisma,  Würfel   PRL,  melonenkernförmig,  unterschiedlicher  Querschnitt   PRL,  melonenkernförmig,  eingeschmolzenes  Muster  aus  Punkten  und  Streifen  

FINGERRINGE  (FRG)     1   66   FRG,  Bronze,  unvollständig:  der  oberste  Teil  fehlt  vollständig                                                                                                                                             NADEL  (N)     1   33   N,  aus  Bronzedraht  tordiert,  ovale  Schlaufe,  offener  Haken                                                                                                                                                     AGRAFFEN  (AGR)     1   12   AGR,  Bronze,  rosettenförmig,  verschiedenfarbige  Glaseinlagen,  aus  Bronzedraht  tor-­‐ dierender  Rand,  sechs  Rosettenblätter,  Verschlusshaken  und  Öse                                                                                                                                                         BESCHLAG  MIT  TIERDARSTELLUNG  (BSL-­‐T)     1   66   BSL,  Bronzeguss,  rund,  Perlrandrahmen  und  Löwe  in  der  Mitte                                                                                                                                         AMULETT  (AMT)     1   66   AMT,  Muschel,  durchbohrt           Die   Fundmaterialien   der   Frauengräber   in   nicht   um   einen   heute   gebräuchlichen   Ohrring,   Rákóczifalva   setzen   sich   aus   Ohrgehängen,   Arm-­‐ sodass  die  Bezeichnung  bei  den  ungarischen  For-­‐ reifen,   Spinnwirteln,   Beschlägen   und   Perlen   zu-­‐ schern   nicht   korrekt   gewählt   wurde.   Nach   neue-­‐ sammen,   die   chronologisch   in   die   MA/SpA   I   und   ren   Forschungen   von   Péter   Tomka   ist   bekannt,   SpA   III   eingeordnet   werden   können   (vgl.   Abb.   dass   die   Ringe   zu   dick   für   ein   Ohrloch   sind   und   eher   auf   einem   um   den   Kopf   geschlagenes   Tuch   10).     im   Bereich   des   Ohres   befestigt   wurden. 160  Aus     diesem   Grund   ist   der   Begriff   Ohrgehänge   zutref-­‐   fender.  Nach  der  Seriation  von  Peter  Stadler  sind   5.5  Ohrgehänge   578  Ohrgehänge161  aus  awarenzeitlichen  Fundor-­‐   ten  bekannt,  teilweise  können  bis  zu  vier  Exemp-­‐ Ohrgehänge   gehören   zu   dem   am   häufigsten   vor-­‐ lare  in  einem  Grab  vorkommen.162   kommenden   Schmuck   der   Frauengräber   aus   den   Gräberfeldern   des   6.-­‐9.   Jahrhunderts.   In   Aus-­‐                                                                                                                         nahmsfällen  kommen  sie  auch  in  Männergräbern   160  Mündliche   Überlieferung   von   Dr.   Péter   Tomka.   vor.   Im   Ungarischen   wird   das   Wort   fülbevaló   ge-­‐ Rekonstruktion  der  Frauentraucht  ist  im  Xántus  János   Múzeum  von  Győr  ausgestellt.   nutzt,   genau   übersetzt   in   das   Ohr   gehörend   oder   161  Stadler  2005,  Taf.  143,  168.   vereinfacht   Ohrring.   Allerdings   handelt   es   sich   162  Garam  1995,  274.      

42    

 Das  awarenzeitliche  Fundmaterial  von  Rákóczifalva  und  dessen  Typologie  

Untersucht   wurden   Ohrgehänge   vor   allem   von   Kovrig   (1963),   Böhme   (1965),   Čilinská   (1975)   und   Garam   (1995).   Die   Ohrgehänge   aus   Rákóczifalva   bilden   typologisch   fünf   Gruppen.   Anhand   der   Ringform   kann   man   sie   mit   nahezu   kreisrundem   Ring   (OHG   Typ   1,   2A,   2B   und   3)   und   solche  mit  ovalem  Ring  (OHG  Typ  4A,  4B,  5,  6  und   7)  unterscheiden  (vgl.  Taf.  11,  45).  Es  handelt  sich   hierbei   um   Anhängerkonstruktionen   mit   beweg-­‐ lichen   (OHG   Typ   3,   5,   6)   oder   starrem   (OHG   Typ   2,  4,  7)  Anhänger.163     Typ   1:   Ohrgehänge,   ohne   Anhänger   (Grab   33).164  Das  geschlossene  runde  Ohrgehänge  ohne   Verzierung   und   ohne   Anhänger   aus   Grab   33   ist   chronologisch   nicht   aussagekräftig   (vgl.   Taf.   24).   Aufgrund   der   Kombination   mit   Ohrgehängetyp   4   kann  dieses  in  die  SpA  III  eingeordnet  werden.     Typ   2:   Ohrgehänge,   granulationsverziert   mit  Beerenanhänger  (Grab  55).165  In  pyramidaler   Anordnung  sind  drei  bis  fünf  granulationsverzier-­‐ te  Kügelchen  am  unteren  Ring  angelötet  (vgl.  Taf.   35,   53).   Dieser   Ohrringtyp   war   während   der   A-­‐ warenzeit   lange   in   Gebrauch.   Bekannt   ist   er   aus   dem   mittelawarenzeitlichem   Igar-­‐Horizont 166   und   ist   gebräuchlich   bis   in   das   9.   Jahrhundert   – allerdings   liegt   der   Schwerpunkt   in   der   MA   und   SpA   I.   In   dem   Gräberfeld   von   Allattyán   ist   dieser   Typ   23-­‐fach   vertreten,   allerdings   sind   diese   Ohr-­‐ gehänge   zusätzlich   mit   einer   großen   hohlen   Ku-­‐ gel   versehen.   Diese   Ohrgehänge   kommen   bereits   in   frühawarischen   Gräberfeldern   vor   und   werden   in   das   7.   Jahrhundert   datiert.167  Aufgrund   ihres   Metallwertes   und   ihrer   komplizierten   Herstel-­‐ lung  repräsentieren  die  Ohrgehänge  mit  Granula-­‐ tionsanhänger   einen   gewissen   Reichtum. 168  In   Rákóczifalva  gehört  dieser  Typ  in  die  MA/SpA  I.    

Typ   3:   Ohrgehänge   mit   Perlen-­‐   und   Blechanhä-­‐ ngern   (Grab   5).169  Ab   der   2.   Hälfte   des   7.   Jahr-­‐ hunderts   tauchen   Bronzeohrgehänge   mit   einfa-­‐ chen  Pastenperlanhängern  auf.  Es  handelt  es  sich   um   Produkte   eines   technisch   einfachen   Herstel-­‐ lungsverfahrens  (vgl.  Taf.  10).  Für  ihre  Konstruk-­‐ tion   sind   der   annähernd   runde   Ring,   der   aus   zwei   Gliedern  –  einer  schwarzen  Perle  und  eines  kegel-­‐ förmigen   Blechmantels   –   kombinierte   Anhänger,   sowie   fünf   radial   angeordnete   Perlenanhänger   kennzeichnend  (überwiegend  SPA  I  und  II,  sowie   III).170  Aufgrund   der   Vergesellschaftung   mit   dem   Kolbenarmringpaar   in   Grab   5   wird   dieser   Typ   in   die  Spätawarenzeit  I  datiert.       Typ   4:   Ohrgehänge   mit   Glasanhänger   (Grab   26,   33,   44,   65).171  Ovale   Ringe   mit   sechs-­‐ eckigen  grünen  Glasperlenanhängern  kommen  in   zahlreichen   awarenzeitlichen   Fundkomplexen172   vor   und   bilden   in   Rákóczifalva   den   geläufigsten   Typ  (vgl.  Taf.  19,  24,  28,  36).  Die  Typen  4a-­‐c  sind   annähernd   gleichzeitig   in   Mode   gewesen:   von   der   2.  Hälfte  des  7.  Jahrhunderts  bis  fast  an  das  Ende   der   Awarenzeit.   In   Tiszafüred   sind   diese   Ohrge-­‐ hänge   in   Männergräbern   mit   gegossenen   Gürtel-­‐ garnituren   jüngeren   Typs   vergesellschaftet   (2.   Hälfte  des  8.  Jahrhunderts).  Aufgrund  der  Analyse   des   Gräberfeldes   von   Alattyán   ist   dieser   Typ   ebenfalls   jünger   als   die   runden   Ohrgehänge   mit   Perlen-­‐   und   Blechanhängern   (Typ   3). 173  Das   Grabinventar  des  Frauengrabes  26  in  Rákóczifal-­‐ va  –  mit  einem  ovalen  Ohrgehänge  mit  länglicher   Gehängeperle,   doppelkonischem   Spinnwirtel   mit   Zick-­‐Zack-­‐Dekor  und  Eisenschnalle  –  ist  mit  dem   Frauengrab  108  aus  Szeged-­‐Kundomb174  und  mit   dem  Grab  121  aus  Üllö  I  vergleichbar;  beide  Grä-­‐

                                                                                                                        169  Vgl.  Typ  IId:  Čilinská  1966.  –  Typ  IX:  Ders.  1975.  –  

                                                                                                                        163  Ders.,  263-­‐290.     164  Vgl.  Typ  II.17:  Garam  1995.  –  Typ  12:  Böhme  1965.   165  Vgl.  Typ  IV:  Čilinská  1966.  –  Typ  VII:  Ders.  1975.  –    

Typ  II.21:  Garam  1995.  –  Typ  10.33:  Böhme  1965.     166  Daim  2000a.  –  Breuer  2005,  Abb.  80.     167  Kovrig   1963,   41,   42,   57,   66,   70.   –   Ähnliche   Typen   nach   frühawarischen   Gräberfeldern   vom   Typ   „Szen-­‐ tentre“   (Typ   1-­‐5);   diese   Ohrgehänge   werden   in   die   erste  Hälfte  des  7.  Jahrhunderts  datiert.     168  Čilinská   argumentiert,   dass   die   komplizierte   Pro-­‐ duktion  mancher  Typen  der  Beleg  für  gewerbsmäßige   Erzeugung   ist,   während   die   einfachen,   technisch   an-­‐ spruchslosen   Exemplare   das   Produkt   einer   Hausin-­‐ dustrie  von  Handwerkern  ist:  vgl.  Čilinská  1966,  143.    

 

Typ  I.31:  Garam  1995.  –  Typ  16.33:  Böhme  1965.   findet   man   diesen   Ohrgehängetyp   in  Nové  Zámky  und  Leobersdorf.  In  Leobersdorf  kön-­‐ nen   sie   horizontalstratigraphisch   eingeordnet   wer-­‐ den.  Grab  61  wurde  in  die  SpA  I,  Grab  3,  6  und  10  in   die   SpA   II   und   Grab   105   am   Beginn   von   SpA   IIIa   da-­‐ tiert.   In   Nové   Zámky   gelten   die   Ohrgehänge   aus   den   Gräbern   5,   148,   154,   278,   595   und   508   in   die   SpA   I   und  II.   171  Vgl.   Typ   III:   Čilinská   1966.   –   Typ   X:   Ders.   1975.   –   Typ  I.38:  Garam  1995.   172  Pilismarót-­‐Basaharc,   Grab   55,   169,   179:   vgl.   Fet-­‐ tich   1965,   33   Abb.   50.4,   92.7,   101.7.   –   Komárno-­‐ Schiffswerft,  Grab  88:  vgl.  Trugly  1994,  Abb.  40.   173  Kovrig  1963,  163-­‐164.     174  Szeged-­‐Kundomb,   Grab   108:   vgl.   Sala-­‐ mon/Sebestyén  1995,  21  Taf.  16  und  108.   170  Hauptsächlich  

  43  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

ber   datieren   in   die   SpA   II-­‐III.175  Alle   vier   Gräber   in   Rákóczifalva   mit   solch   einem   Ohrgehängetyp   werden  in  die  SpA  III  datiert.       Typ   5:   Granulationsverziertes   Ohrgehän-­‐ ge   mit   stangenförmiger   Glasperle   (Grab   15).176   Um  c.  800  n.  Chr.  taucht  ein  neuer  Ohrgehängetyp   auf.   Der   Bügel   aus   rhombischem   Bronzedraht   ist   oval   gebogen,   mit   Granulation   reich   verziert   und   ein  Anhänger  ist  mit  einer  stangenförmigen  Glas-­‐ perle   versehen   (vgl.   Taf.   16).   Dieser   Typ   ist   aus   spätawarischen   Gräberfeldern   wie   Szirak,   Csúny   und  ferner  aus  Petrovaci  sowie  besonders  häufig   in   Pilismarót-­‐Basaharc 177  bekannt   und   kommt   parallel   mit   den   jüngsten   gegossenen   Gürtelgar-­‐ nituren  vor.  In  Grab  15  in  Alattyán  markiert  die-­‐ ser   Ohrgehängetyp   ebenfalls   den   jüngsten   Hori-­‐ zont  (SPA  III).178        

5.6  Perlen     Perlentypen   und   deren   Zusammenstellung   an   Perlenketten   nimmt   bei   Gräberfeldanalysen   größtenteils   eine   untergeordnete   Rolle   ein.   Per-­‐ len  aus  Rákóczifalva  bilden  allerdings  das  größte   Fundensemble  der  Frauengräber  (c.  56  Prozent).   Aufbauend  auf  den  Untersuchungen  des  awaren-­‐ zeitlichen   Trachtzubehörs   von  Kovrig,179Szabó,180   Čilinská 181  und   Garam 182  hat   zuletzt   Pásztor 183   eine  Grundlage  für  die  typologische  Analyse  awa-­‐

                                                                                                                        175  Breuer   2005,   Abb.   46.4.   –     Zur   Synchronisierung  

von  Frauen-­‐  mit  Männergräbern:  Jaszapati,  Grab  214:   vgl.  Madaras  1994,  Taf.  XXXIII,  214,  1-­‐5  (runder  Ohr-­‐ ring   und   Schnalle).   Kisköre,   Grab   156:   vgl.   Garam   1979,   Taf.   24,   156   (ovale   Ohrringe   und   Armreifen   mit   kräftig   profilierten   Ranken).   Kisköre,   Grab   152:   vgl.   Ders.,  Taf.  24,  152  (Schnalle).     176  Vgl.   Typ   17.33:   Böhme   1965.   –   Typ   IIId:   Čilinská   1966.  –  Balint  1989,  Abb.  72.4.     177  Pilismarót-­‐Basaharc,   Grab   17,   18,   21,   34,   54,   130,   193,   251:   vgl.   Fettich   1965,   17-­‐18   Abb.16.1/2,   17.3,   20.2,  31.2,  48.2,  75.1/2,  112.6,  147.9.   178  Kovrig  1963,  163-­‐164.     179  Kovrig  1960,  136-­‐169.  –  Ders.  1963.       180  Szabó   1965,   29-­‐71.   –   Ders.   1966,   29-­‐69.   –   Ders.   1968,  29-­‐55.   181  Čilinská  1975,  63-­‐96.  –  Dies.  1976.     182  Garam  1976,  206-­‐216.  –  Dies.  1979.   183  Pásztor   1996,   195-­‐215.   –   Ders.   1997,   213-­‐230.   –   Ders.   2001,   213-­‐230.   –   Ders.   2003,   331-­‐370.   –   Ders.   2008,   307-­‐324.   –   Dekówna   1990,   231-­‐242.   –   Garam   1991a,  151-­‐179.  –  Szilágyi  1994,  75-­‐110.  –  Distelber-­‐ ger  1997,  231-­‐234.    

44    

renzeitlicher   Perlen   geschaffen.   Demnach   richtet   sich   folgende   Untersuchung   nach   den   Vorge-­‐ hensweisen  von  A.  Pásztor,  jedoch  soll  im  Gegen-­‐ zug   zu   ihrer   früh-­‐   und   mittelawarenzeitlichen   Perlentypologie   ein   besonderes   Augenmerk   auf   die   spätawarenzeitlichen   Perlenformen   und   -­‐ typen   gerichtet   werden.   Die   Schwerpunkte   der   Untersuchung   richten   sich   auf   die   Fragestellun-­‐ gen,   ob   es   möglich   ist   –   unter   Berücksichtigung   von   Altfunden   und   ihrer   Umlaufszeit   –   das   Grä-­‐ berfeld   von   Rákóczifalva   relativchronologisch   näher  einzugrenzen.     Die   vorliegende   Untersuchung   basiert   auf   der   Analyse   von   405   Perlen,   die   aus   neun   Frauengräbern   stammen   (Gräber   5,   12,   15,   20,   33,   41,   60   und   66). 184  Die   Perlen   gehören   überwiegend  zu  vier  großen  Halsketten  (vgl.  Taf.   48-­‐50).   Diejenigen   aus   den   Gräbern   5   und   12   bestehen   aus   einer   großen   Anzahl   an   Perlen,   die   in   zwei   oder   eventuell   in   vier   Reihen   (Grab   12)   um   den   Hals   gelegt   getragen   wurden.   Perlen   kamen   ausschließlich   in   erwachsenen   Frauen-­‐   oder   Kinderbestattungen   vor   (vgl.   Tab.   2).   Die   Perlen   befanden   sich   überwiegend   in   situ   im   Bereich  des  Brustkorbes.     Perleneigenschaften:   Die   Beschreibung   der   Perlen   aus   Rákóczifalva   ist   auf   ihre   grundlegendsten   und   charakteristischsten   Eigenschaften  beschränkt.     Primäreigenschaften:  Material,  Form  und   Maß:   Aus   Glas   bestehen   vor   allem   Melonenkern-­‐   und   doppelkonische   Perlen   und   aus   Glaspaste   hergestellten   zylindrische   Perlen.   Letztere   sind   mit   andersfarbigen   Punkten   oder   Linien   verziert.185  Fast   alle   Perlen   sind   unsegmentiert,   d.h.  es  handelt  sich  um  Einzelperlen.  Kegelformen   wird   die   Messung   der   maximalen   Länge   (Axis)   und   des   Durchmessers   (Diameter)   186 vorgenommen;  Bei   Kugel-­‐,   Zylinder-­‐   und   bei   prismatischen,   melonenkernförmigen   und   amorphen   Exemplaren   wird   neben   der   Bestimmung   der   Axis   noch   die   Breite   und   Dicke   der  Perlen  gemessen.    

                                                                                                                        184  Hinzu  

kommen   noch   wenige   Bruchstücke,   deren   Rekonstruktion   nicht   gelungen   ist   und   demnach   für   die  Auswertung  nicht  berücksichtigt  werden  können.   185  Čilinská  1966,  158.     186  Bei   den   Messungen   wird   kein   Unterschied   zwi-­‐ schen   verzierten   und   unverzierten   Perlen   vorge-­‐ nommen.  

 Das  awarenzeitliche  Fundmaterial  von  Rákóczifalva  und  dessen  Typologie  

  Grab   Nr. 5 12 15 20 33

41 52 60 66

Geschlecht/   Alter Frau, adultus Frau Frau, adultus Kind, Mädchen Frau, adultus Frau, adultus Frau, senilis Kind Frau, adultus

Grab-­‐ bau   Sarg

Störung

Anzahl   Perlen 74 215 30

Fundort  der  Perlen

Beigaben

Östlich unter dem Schädel Auf dem Brustkorb in vier Reihen Im Halsbereich, -wirbeln, unter Kiefer Unter dem Kiefer

ORG Typ 3, ARR Typ 3 ES, ARR Typ 1, AGR Typ 1 römische Münze, ORG Typ 5 ORG Typ 1/4C, N Typ 1, WIR Typ 2 -

Pfosten

3

Pfosten

7

Auf der äußersten Seite des rechten Oberarms

5

Nackenbereich, auf Augenhöhe Schädel, Kiefer; rechter und linker Brustkorb Um den Schädel In zwei Reihen bis zum Brustbein und darunter

Pfosten

?

21 ?

?

9 27

WIR Typ 3C ARR Typ 2B/C, AMT Typ 1, BSG Typ 1, FRG Typ 1

     

Tab.  2:  Die  Auswertung  der  Perlen.  

     

    Typ   Kugel-­‐   Sorten  (I)   I  

Varian-­‐ te   1.1-­‐1.2  

Form  

Größe  Ø  

Loch  Ø  

Kugel  

0,5-­‐0,7x0,6-­‐0,9  

0,1  

Größen-­‐   prop.   L=Dm  

2.1-­‐2.7  

Kugel:  ge-­‐ drückt   Kugel:  Hirse  

0,3-­‐0,5x0,5-­‐0,9  

0,1-­‐0,4  

LDm;     LDm  

0,6-­‐0,9x0,5-­‐0,6  

0,1-­‐0,2  

L>Dm;     LDm  

0,7-­‐0,9x0,5  

0,1-­‐0,2  

L>Dm  

3/8/10/   +bce   *1/5/+bc  

0,7x0,4-­‐0,5  

0,1  

L>Dm  

6/c/i:1  

1,1-­‐1,4x0,7  

0,2  

L>Dm  

5/c/i:2  

0,6-­‐1x0,5-­‐0,6  

0,2  

L>Dm  

6/bce/i:2/j:2  

0,6-­‐1x0,5-­‐0,7  

0,1  

L>Dm  

1/3/a/i:14  

I  

3.1-­‐3.3  

 Zylinder   (II)   II  

4a   4.1-­‐4.5   4b   4.6-­‐4.8   5.1   6a   6.1-­‐10  

II   II   II   II   II   II   II   II   Kegel  (III)  

 

Zylinder:  lang   Zylinder:  lang,   breit   Zylinder,  kurz   Zylinder:  ge-­‐ wölbte  Seite  

6b   Zylinder:  breit,   6.11-­‐ gewölbte  Seite   18   7.1-­‐7-­‐2   Zylinder:   eiförmig   8.1-­‐8.2   Zylinder:  lang,   breit,  rechteckf.   abgerundet   9a   Zylinder:  lang,   9.1   Aufsatz   9b   Zylinder:  lang,   9.2-­‐9.3   Aufsatz,  groß   9c   Zylinder:  lang,   9.4-­‐9.7   Aufsatz  (3D)   10.1-­‐ Kegel  

 Farbe/   Verzierung   *1/*9   +bk   5/*9/10/13/   14/+abcd   2/14/+ac   *1/*11/*7/   +abcg/i:15   *1/*11/13   bc/h:2/i:15   14/+ac   *1/*7/*11/3/   6/12/13/14/   +abcg/h:1,2/i:11   *1/*9/1/2/13/14   +abceg/i:15  

  45  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

III   III   III   Prisma  (IV)   IV   IV  

10.3   11.1-­‐ 11.2   12.1-­‐ 12.3   13.1   14.1-­‐ 14.2   15.1   16.1-­‐ 16.2  

IV  

17.1  

Melone  (V)  

18.1-­‐ 52/   57-­‐61  

V  

18.53  

V  

18.54-­‐ 18.56  

V  

18.62  

V  

9/26/ 33/   37/38 /42/   47/50 /60   18.67  

V  

Kegel:  kurz   bikonisch   Kegel:  länglich   bikonisch   Gegliedert   Querschnitt:   gestaucht   Würfel   Querschnitt:   vierkantig     Querschnitt:   rechteckig   Querschnitt:   rechteckig   abgerundet     Querschnitt:   rund   Querschnitt:   viereckig,  un-­‐ gleichmäßig     Segmentiert   Rand:  profiliert  

Amorph  

 

0,3x0,5-­‐0,6  

0,2  

LDm  

*1/1/+acg  

0,8x0,9   0,7-­‐0,8x0,7-­‐0,8x   0,3-­‐0,6   0,5x0,5x0,5   0,6-­‐0,7x0,3-­‐ 0,45x   0,3-­‐0,45   0,7x0,6x0,4  

0,4   0,3-­‐0,5  

L>Dm   LB=D  

5/+a   *5/+ab  

0,2  

L>B>D  

5/8/+a  

0,7-­‐1,4x0,4-­‐1,4x   0,2-­‐0,5  

0,1-­‐0,2  

L≥B≥D  

1,2x0,5x0,5  

0,2  

L>Dm  

*1/*7/*9/*11/3/   5/6/7/12/13/14/   +abcefg/h:1,2,   12/i:1,4,12,14   14/ab/i:1  

1,6-­‐2x0,7x0,7-­‐ 0,8  

0,2  

L>B≤D  

14/ab/i:1,12  

0,5-­‐0,6x0,5-­‐0,6x   0,3-­‐0,4   1-­‐1,3x0,7-­‐0,9x   0,3-­‐0,5  

0,2  

L=B>D  

14/+af  

0,1-­‐0,2  

L>B>D  

5/7/14/+ac/h:1/   i:4  

0,9-­‐1,3x1,1-­‐1,8x   0,7-­‐0,9  

0,1-­‐0,2  

LD  

14/+e/h:12  

Form?

Insgesamt

%

74 225 32 2 6 5 23 7 31 405 100%

18,3 55,6 7,9 0,5 1,5 1,2 5,7 1.7 7,6 100

 

Tab.  3:  Die  Typologie  der  Perlen.  

 

 

 

 

Grab

Kugel

Zylinder

Kegel

Prisma

5 12 15 20 33 41 52 60 66 9

4 3 2

4 53 16

11

2

17 2 13 41 10%

1 5 3 4 4 90 22%

1

66 156 13 2 4

3 6 1,25%

2 1 5 251 62%

1 4 16 4%

Melone

Tab.  4:  Der  prozentuale  Anteil  der  fünf  Perlenhaupttypen.    

46    

1

2 3 0,75%

   

 Das  awarenzeitliche  Fundmaterial  von  Rákóczifalva  und  dessen  Typologie  

 

Sekundäreigenschaften:   Farbe:   Die   verwendeten   Farbgruppen   im   Fundmaterial   von   Rákóczifalva   sind:   weiß   (1);   gelb   (2);   altrosa   (3);   karneolrot   (4);   blau   (5);   dunkelblau   (6);   türkis   (7);   türkisgrün   (8);   hellgrün   (9);   grün   (10);   olivgrün   (11);   hellbraun/bräunlich-­‐schwarz   (12);   grau-­‐ schwarz   (13);   schwarz   (14)   und   Gold   (15);   in   ihrer   transluiden187     Form:   weiß   (*1),   blau   (*5),   türkis  (*7),  hellgrün  (*9),  olivegrün  (*11).       Herstellungstechnologie:   Die   Oberflächenbeschaffenheit   und   die   daraus   resultierende   Herstellungstechnologie   sind:   monochrom   und   unverziert   (+);   glatt   (a);   glänzend   (b);   matt   (c);   porös   (d);   rauh   (e);   uneben   (f);   gerillt   (g);   polychrom:   Punkte   (h):   weiß   (h:1),   gelb   (h:2)   und   hellbraun     (h:12);   Fadenlauf  (i):  weiß  (i:1),  rot  (i:4),  olivgrün  (i:11),   braun   (i:12),   schwarz   (i:14)   und   golden   (i:15);   Augen  (j):  gelb  (j:2);  und  Goldfolie  (k).     Die  Perlen  bilden  fünf  Typen:  I  Kugeln,  II   Zylinder,   III   Kegel,   IV   Prismen,   sowie   V   Melonenkerne;   sowie   mehrere   Varianten   (Typ   1.1-­‐18.67:  vgl.  Taf.  46-­‐47;  Tab.  3-­‐4).       Typ   I:   Kugelsorten:   Die   Zahl   der   Kugels-­‐ orten   beträgt   10%.   Kugelsorten   unterscheiden   sich  durch  kugelige,  gedrückt  kugelige  und  hirse-­‐ körnige   Formen.   Kugeln   in   dunklen,   monochro-­‐ men   Tönen,   glänzend   oder   matt   grün,   blau   und   schwarz   (Typ   I.1.2-­‐I.2.7)   werden   von   Pásztor   in   das   letzte   Drittel   des   7.   bis   in   die   Mitte   des   8.   Jahrhunderts  datiert.188       Perle   mit   Goldfolie   (Typ   I.1.1):   Bei   den   hellen   Exemplaren   stellt   die   aus   Handelsbezie-­‐ hungen   im   Karpatenbecken   erscheinende   Kugel   mit   Goldfolie   die   wertvollste   des   Fundensembles   aus   Rákóczifalva   dar.189  Sie   wurde   mittig   der   Per-­‐ lenkette   als   Vorzeigeobjekt   getragen   und   kommt   stets   in   den   späten   Ketten   gemischter   Zusam-­‐ mensetzung   vor   (vgl.   Taf.   48).   Pásztor   datiert   diesen   Typ   in   die   Wende   8./9.   Jahrhundert.   Ver-­‐ gleichbar  ist  dieser   Fund   mit  den  Exemplaren  aus   Székkutas-­‐Kápolnadűlő,   Tiszafüred   sowie   aus  

                                                                                                                        187  Transluzide  Perlen  werden  durch  ein  *  markiert.   188  Pásztor  1995,  79-­‐80.     189  Nach   Andrae   wurden   Perlen   mit   Goldfolie   in   den   kaukasischen   oder   syrisch-­‐ägyptischen   Werkstätten   hergestellt,   in   denen   auch   die   späten   Mosaik-­‐ Glasperlen   produziert   wurden:   vgl.   Andrae   1973,   129-­‐131,  156.    

 

den   transdanubischen   und   westslowakischen   Gräberfeldern.190       Hirsekornperlen   (Typ   I.3.1-­‐3):   In   den   Gräbern  15,  60  und  66  kommen  Hirsekornperlen   ausschließlich   in   monochrom   gelb   (Typ   I.3.1/2)   und   schwarz   (Typ   I.3.3)   vor.   Vergesellschaftete   Perlen   sind:   grüne   gedrückte   Kugeln   (Typ   I.2.3),   zylindrische   Perlen   mit   Wulst   und   Augen   (Typ   II.9.4/5),   Kegel   (Typ   III.13.1),   Prismen   (Typ   IV.15.1)   und   wenige   schwarze   Melonenkernper-­‐ len  (Typ   18.65).   Perlenketten   aus   einheitlich   hell-­‐ farbigen   Hirsekornperlen   werden   überwiegend   in  das  letzte  Drittel  des  7.  Jahrhunderts  datiert.191   Die   schwarzen   Hirseperlen   kommen   in   Rákóczifalva   nicht   in   gemischten   Perlenketten   vor.   In   der   Forschung   bringt   man   sie   in   den   Zu-­‐ sammenhang   mit   germanischem   Nachlass192  und   datiert  sie  in  das  8.  Jahrhundert.193       Typ   II:   Zylindrische/tonnenwölbige   Per-­‐ len:   Zylindrische/tonnenwölbige   Perlen   sind   die   zweitgrößte   und   variantenreichste   Gruppe   in   Rákóczifalva   (22   Prozent).   Das   Farbspektrum   reicht   von   glänzend-­‐matt   transluzid   weiß   bis   dunkel   blau-­‐schwarz   (Typ   II.4.1-­‐II.8.2).   Das   Ver-­‐ hältnis   zwischen   hellen   und   dunklen   zylinder-­‐ förmigen  Perlen  ist  relativ  ausgeglichen.  Einglied-­‐ rige,  lange  und  kurze  zylindrische  sowie  eiförmi-­‐ ge   Exemplare   sind   entweder   monochrom   oder   sind   mit   plastischen   Aufsätzen   in   Form   von   Li-­‐ nien,   Wulsten   oder   Augen   verziert   (Typ   II.9).   Mittig   kann   sich   ein   Bronzeröhrchen   befinden   (z.B.   Typ   II.4.1).   Zylindrische   Perlen   mit   Aufsatz   finden   sich   nur   in   den   quantitativ   kleineren   und   bunten   Perlenketten,   wobei   die   monochromen   Exemplare   ausschließlich   auf   großen   Perlenket-­‐ ten  geschnürt  wurden  (vgl.  Taf.  48-­‐50).  Die  helle-­‐

                                                                                                                         Székkutas-­‐Kápolnadűlő:   vgl.   Ders.,   Abb.   4.28/29/30/31.   –   Tiszafüred:   vgl.   Garam   1995.   –   Transdanubische   Gräberfelder:   vgl.   Szőke   1992b,   876-­‐877.   Westslowakische   Gräberfelder:   vgl.   Staššíková-­‐Štukovská/Plško  1997.   191  Čilinská  1966,  356.  –  Pásztor  2003,  356.     192  Schwarze  Hirsekornperlen  findet  man  unter  ande-­‐ rem   in   gepidischen   und   alemannischen   Gräberfel-­‐ dern:  vgl.  Pásztor  2002.     193  Schwarze  Hirsekornperlen  sind  mit  Melonenkern-­‐ perlen  und  den  zylindrischen  Perlen  mit  gelben  Wulst   vergesellschaftet   und   können   dadurch   in   das   8.   Jahr-­‐ hundert   datiert   werden:   vgl.   Čilinská   1966,   356.   –   Ebenfalls   sind   ihre   spätawarenzeitlichen   Analogien   im  ostalpinen  Raum  zu  finden:  vgl.  Szőke  1992b,  874.     190

  47  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

ren   Perlen   befinden   sich   vor   allem   im   vorderen   und  die  dunklen  Melonenkernperlen  im  hinteren   Bereich   der   Perlenkette   (Grab   5).   Chronologisch   gehört   die   Variante   II.9   in   die   zweite   Hälfte   des   8.   und   in   das   erste   Drittel   des   9.   Jahrhunderts;   die   hellen  Exemplare  sind  früher  verbreitet.194     Typ   III:   Kegel:   Die   kleine   Gruppe   aus   16   Kegeln   macht   4   Prozent   des   Perlenbestands   von   Rákóczifalva  aus,  sie  kommen  bis  auf  drei  Exemp-­‐ lare   (Typ   III.13.1,   11.1/2)   in   der   großen   gemisch-­‐ ten   Perlenkette   aus   Grab  5   vor.   Farblich   variieren   sie  in    unterschiedlichen  Tönen  in  weiß  und  blau.   Kegel   sind   von   Pásztor   nicht   chronologisch   ein-­‐ geordnet.     Typ  IV:  Prismen:  Die  kleinste  Gruppe  sind   sechs   prismenförmige   Perlen,   die   zusammen   1,5   Prozent   aller   Perlenfunde   ausmachen.   Die   vier-­‐ eckigen  prismatischen  Exemplare  waren  lange  in   Gebrauch   und   sind   daher   chronologisch   nicht   aussagekräftig. 195  Vergesellschaftet   sind   diese   Perlen   mit   schwarzen   Melonenkernperlen   und   zylindrischen  Perlen  mit  gelbem  Wulst;  sie  datie-­‐ ren  demnach  in  das  Ende  des  8./erste  Drittel  des   9.  Jahrhunderts.       Typ   V:   Melonenkernperlen:   Melonen-­‐ kernperlen  sind  ein  geläufiger  Typ  in  zahlreichen   awarenzeitlichen   Gräberfeldern.   In   Rákóczifalva   machen   251   Exemplare   62   Prozent  des   Perlenbe-­‐ standes   aus.   Die   meisten   Perlen   haben   Bronze-­‐ röhrchen   in   der   Bohrung   (Typ   V.18.65).   Melo-­‐ nenkernperlen   werden   nach   ihrem   Querschnitt   strukturiert.   In   der   Frühphase   sind   es   winzige,   farblose  oder  meergrüne  Exemplare  (Typ  V.18.1-­‐ 14,  17-­‐18);  die  im  letzten  Drittel  des  7.  bis  in  die   Mitte   des   8.   Jahrhunderts   von   den   dunkleren   Varianten   aus   blau,   grün   und   schwarz   abgelöst   werden.196  Letztere  gehören  in  die  jüngere  Phase   der   gegossenen   rankenverzierten   Gürtel. 197  Zu   den   früheren   Exemplaren   zählen   die   weißen   (18.2),   hellgrünen   (18.3,   18.8),   grün   matten   Me-­‐ lonenkernperlen   (18.13).   Die   glatten   blauen   (18.47),  runden  (18.31)  und  porös  blauen  (18.35)   Exemplare   und   solche   mit   einer   roter   Linienfüh-­‐ rung  (18.27)  sowie  diejenigen  mit  geschmolzener   Verzierung  (18.17,  18.19)  können  aufgrund  ihres  

                                                                                                                        194  Pásztor  2003,  357.     195  Ders.,  357.  

rundem   Querschnittes   vom   dritten   Drittel   des   7.   bis  in  die  erste  Hälfte  des  8.  Jahrhunderts  datiert   werden.198  Die   mannigfaltigen   Formen   der   Melo-­‐ nenkernperlen  lassen  nur  erschwert  eine  chrono-­‐ logische  Einordnung  zu.  In  Rákóczifalva  kommen   vermehrt   die   tropfenförmigen   Formen   vor,   die   nach   Pásztor   in   die   Spätawarenzeit   III   datiert   werden.199  In   gemischt   zusammengesetzten   Per-­‐ lenketten   dominieren   die   dunklen   Exemplare   gegenüber   den   runden,   zylindrischen,   kegelför-­‐ migen   oder   prismatischen.   Neben   den   mono-­‐ chromen   und   teilweise   mit   einer   glänzenden   Oberfläche   versehenen   Melonenkernperlen   kommen   noch   zahlreiche   bichrome   Perlen   mit   verschmolzenen   Mustern   aus   weißen,   gelben,   roten,  braunen  oder  mit  Perlmuttglanz  versehene   Linien   und   Punkten   vor.   Diese   kommen   bis   zum   Anfang   des   9.   Jahrhunderts   in   spätawarischen   Gräberfeldern  vor.         Die   chronologische   Einordnung   der   Per-­‐ len   bereitet   Schwierigkeiten.   Perlen   können   eine   lange   Umlaufzeit   haben,   demnach   lässt   sich   gene-­‐ rell   nur   der   Beginn   der   Verbreitung   einzelner   Typen   erfassen.   Außerdem   sind   ausschließlich   die  jüngsten  Stücke  der  Perlenkette  für  die  Chro-­‐ nologie   maßgebend   und   liefern   einen   sicheren   terminus   post   quem   für   die   Bestattung.   Garam   und   Pásztor   argumentieren,   dass   Perlen   –   ange-­‐ sichts   des   überreichen   Vorkommens   –   nicht   als   eine   aus   der   Ferne   bezogene   Handelsware   be-­‐ trachtet   werden   können   und   ein   örtliches   Er-­‐ zeugnis   darstellen. 200  Ihre   Argumentation   be-­‐ rücksichtigt   aber   nicht,   dass  sowohl   die   Größe   als   auch   das   geringe   Gewicht   der   Perlen   hervorra-­‐ gend   für   einen   Transport   über   große   Entfernun-­‐ gen  geeignet  sind.  Hier  ist  ein  Vergleich  mit  ande-­‐ ren  Epochen  hilfreich.  Während  der  ersten  Hälfte   des   1.   Jahrhunderts   n.   Chr.   treten   Glasperlen   in   sehr   hoher   Anzahl   hunderte   vom   Kilometer   vom   Römischen   Reich   entfernt   auf.   Trotzdem   gelten   sie   als   Produkte   römischer   Werkstätten.   Eine   lokale   Produktion   der   awarenzeitlichen   Perlen   ließe   sich   nur   über   entsprechende   Herstellungs-­‐ abfälle  und  Rohglas  in  Siedlungen  nachweisen.  In   nahezu   zeitgleichen   wikingerzeitlichen   Siedlun-­‐ gen   auf   Island   finden   sich   beispielsweise   keiner-­‐ lei   Herstellungsabfälle   von   Perlen.   Auf   Island  

                                                                                                                       

196  Pásztor  2001,  356.  

198  Ders.,  357.  

197  Erdélyi  

199  Pásztor  2003,  357.    

1958,   54.   –   Kovrig   1963,   164.   –   Garam   1995,  294.    

48    

200  Garam  1995,  294.  Ders.  Pásztor  2003.    

 Das  awarenzeitliche  Fundmaterial  von  Rákóczifalva  und  dessen  Typologie  

kommen   melonenkernförmige   Perlen   aus   dem   Karpatenbecken   vor   und   Mosaikperlen   aus   Tur-­‐ kmenistan  und  bezeugen,  dass  Perlen  über  weite   Entfernungen  transportiert  wurden.201      

5.7  Armreifen    

Bestandteile   spätawarischer   Frauentracht   in   Rákóczifalva   liegen   in   Form   von   fünf   massiven,   gegossenen   Armreifen   in   Bronze   und   einem   Kol-­‐ benarmringpaar   vor   (vgl.   Taf.   51-­‐53);   diese   ha-­‐ ben  gemäß  László  vor  allem  praktischen  Zwecken   gedient:   wahrscheinlich   haben   sie   breite   Ärmel   auf  dem  Handgelenk  zusammengezogen.202  Diese   Tatsache   wird   durch   erhaltene   Gewebereste   be-­‐ stätigt,   die   an   Armringen   gefunden   wurden, 203   beispielsweise   an   dem   Kolbenarmringpaar   aus   Grab  5.       Gegossene   Bronzearmreifen   (Typ   2A-­‐C):   In   Rákóczifalva   sind   gegossene   Bronzearmreifen   in  zwei  Varianten  vorhanden.  Einer  ist  rundstabig   und   unverziert   (ARR   Typ   1).204  Die   anderen   vier   haben   einen   quadratischen   Querschnitt   und   auf   den   Außenflächen   unterschiedlich   gestaltete,   gepunzte   Verzierungen 205  und/oder   Einkerbun-­‐ gen   im   vorderen   Bereich   (ARR   Typ   2A-­‐C).   Außer-­‐ dem   sind   zwei   Exemplare   geöffnet   (ARR   Typ   2A/B)  und  zwei  geschlossen  (ARR  Typ  1/3).     Armreifen   sind   unterschiedlich   häufig   vertreten;   ihr   Verbreitungsgebiet   erstreckt   sich   hauptsächlich   am   Südwestende   des   Balatons,   in   der  Gegend  um  Szeged  und  im  Wiener  Becken.206  

                                                                                                                        201  Perlen  aus  Turkmenistan:  vgl.  Callmer  1977.   202  László  1955,  Abb.  65.     203  Točik  1963,  171.    

 

Durch   die   Vergesellschaftung   mit   Ohrgehängen   Typ  X  nach  Čilinská,  mit  Bommel-­‐  und  Spiralohr-­‐ gehängen,   Spiralfingerringen,   Agraffen   sowie   mit   Knochennadelbüchsen,   können   sie   in   die   Mitte   bzw.   in   die   2.   Hälfte   des   8.   Jahrhunderts   datiert   werden.207     Kolbenarmreifen   (Typ   4):   Kolbenarmrei-­‐ fen   sind   aus   Bronzeblech   hergestellt   worden,   sie   sind  hohl  und  haben  leicht  verbreitete  Enden,  die   mit   vier   quer   gerippten   Einkerbungen   versehen   sind   (ARR   Typ   4).   Im   Karpatenbecken   sind   nur   wenige   vergleichbare   Kolbenarmringe   bekannt,   beispielsweise   aus   Nové   Zamky, 208  Debrecen-­‐ Ondód, 209  Pilismarót-­‐Basaharc,   Keszthely 210  und   Allatyán. 211  Kolbenarmringe   aus   bajuwari-­‐ schen, 212  alemannischen 213  und   fränkischen 214   Gräberfeldern   bezeugen,   dass   sie   nicht   gleichzei-­‐ tig   entstanden   sind,   trotz   alledem   stellt   dieser   Fundtyp   einer   der   wenigen   vergleichenden   Exemplare   zu   den   westlich   gelegenen   Nachbarn   dar.        

5.8  Agraffen  

  In   Grab   12   wurde   eine   Frau   mit   einem   rosetten-­‐ förmigen   Agraffenpaar   bestattet.   Dieses   hat   blu-­‐ menblattartige,   um   einen   Zentralstein   angeord-­‐ nete,   Glaseinlagen.   Die   Anzahl   der   Glaseinlagen   beträgt  zwischen  sechs  bis  acht  Glaseinlagen.215       Rosettenagraffen   sind   Bestandteile   der   weiblichen   awarenzeitlichen   Tracht,   die   zur   Be-­‐ festigung   eines   Kleidungsstückes   paarweise   oberhalb   der   Brust   ineinander   gehakt   wurden   und   somit   die   Funktion   einer   mediterranen   Ein-­‐

                                                                                                                       

204  Böhme  1965,  33,  Armreiftyp  24.    

207  Lippert  1969.  

205  Ders.,  Armreiftyp  26.    

208  Vgl.  Čilinská  1966,  Abb.12  Taf.  XLV:  11,  12.    

206  Ungarn:   Kölked-­‐Feketekapu   B,   Grab   398:   vgl.   Kiss  

209  Kovrig  1963,  168  Anm.  808.    

2001,   Taf.   77.   –   Orosháza-­‐Bónum   téglagyár,   Grab   5,   66:   vgl.   Juhász   1995,   Taf.   I,   V.   –   Szekszárd-­‐Bogyiszloi   Straße,   Grab   730:   vgl.   Rosner   1999,   13   Taf.   2.   –     Szentes-­‐Kajáni,   Grab   265,   270-­‐270   a,   294:   vgl.   Madaras   1991,   Taf.   48.   –   Toponár-­‐Fészerlakpuszta,   Grab   18:   vgl.   Szimonova   1976,   161-­‐163   Taf.   61.   –   Toponár-­‐Fészerlak,   Grab   82:   vgl.   Szimonova   1977,   Taf.   58.   –   Želovce/Zsély,   Grab   231,   240,   296:   vgl.   Čilinská   1973,   122.   Wiener   Becken:   Leithaproders-­‐ dorf:   vgl.   Mitscha-­‐Märheim   1957,   42.   –   Mödling-­‐An   der   Goldenen   Stiege   und   Sieghartskirchen:   vgl.   Daim   1977.   –   Szameit   1992,   814   Taf.   2.   –   Zwillingtal:   vgl.   Caspart   1935.   –   Zwölfaxting,   Gräber   2,   39,   46   und   113.    

210  Hampel  1905,  III  Taf.  172:  2.     211  Kovrig  1963,  23  Taf.  LXX.8,  9.     212  Bott  1952,  Taf.  15:1,  16:15.   213  Franken  1944,  Taf.  VIIIA:2.   214  Fremersdorf  1955,  Taf.  18.   215  Vgl.   Typ   III:   Čilinská   1966.   –   Typ   II:   Kürti/Wicker   1991,   20   Abb.   7,   1-­‐2,   11.   –   Horvath   1935,   59-­‐61.   –   Daim  1987,  Abb.  28.  –  Balint  1989,  Abb.  72.4.  –  Kovrig   1963,  115-­‐116,  143-­‐144,  165-­‐166.  –  Lippert  1969,  50-­‐ 51.  –  Garam  1979,  81.  –  Kovrig  1963,  165-­‐166.  –  Köl-­‐ ked  Typ  36:  vgl.  Kiss  1996a,  203  Abb.  34,  36.  –  Üllö  I,   Typ   1A:   vgl.   Breuer   2005,   Grab   22,   46.   –   Vác-­‐ Kavicsbánya:   vgl.   Tettamanti   2000.   –   Zwölfaxing   Typ   10:  vgl.  Daim  1977a,  Abb.  1.  

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Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

zelfibel   hatten   (vgl.   Taf.   15,   54).216  Auf   der   Rück-­‐ seite   befinden   sich   meist   zwei   röhrenförmige   Ösen,  durch  die  –  wie  der  Befund  in  Hraničná  pri   Hornáde   zeigt   –   ein   nadelartiger   Stift   gezogen   wurde.217  Röhrenförmige   Nadelhalter   mit   unbe-­‐ weglichen   stiftartigen   Nadeln   sind   von   spätanti-­‐ ken   Fibeln   bekannt,   jedoch   kommen   Haken-­‐ Ösenverschlüsse   nicht   vor.   Interessant   ist,   dass   Agraffen   die   einzigen   Glaseinlagen   der   Spätawa-­‐ renzeit, 218  sowie   die   einzigen   Fibeln   zum   Ver-­‐ schließen   des   Mantels   mittels   Haken   und   Öse   darstellen.   Nach   Schlussfolgerungen   von   Breuer   können  Anregungen  zur  Herstellung  von  Agraffen   von  Cloissoné  verzierten,  mediterranen  Scheiben-­‐ fibeln   und   der   spätmerowingischen   Zweifi-­‐ beltracht  stammen.219   Nach   Kovrig,   Garam   und   Daim   sind   Agraffen   all-­‐ gemein   spätawarenzeitlich   einzuordnen. 220  Wie   die   Vergesellschaftung   mit   Stangenperlen   und   schwarzen   oder   polychromen   Melonenkernper-­‐ len  aus  dem  Grab  12  zeigt,  sind  sie  in  Rákóczifal-­‐ va  in  der  Spätawarenzeit  I  gebräuchlich.221      

5.9  Kleidungsbeschläge  

  Die  zehn  silbernen  und  vier  bronzenen  mit  unter-­‐ schiedlichem   Muster   verzierten   Beschläge   aus   dem   Frauengrab   55   (vgl.   Taf.   35,   54)   sind   nicht   im   spätawarenzeitlichen   Fundmaterial   des   Kar-­‐ patenbeckens   bekannt.   Es   handelt   sich   um   ehe-­‐ mals   kreisrunde   Beschläge,   die   aus   einem   knap-­‐ pen   Millimeter   dünnen   Silberblech   geformt   sind   und   mit   einer   Niete   auf   dem   Gewand   befestigt   wurden.   Somit   fungierten   sie   wahrscheinlich   als   Knopf   oder   als   Gewandverzierung.   Der   durch-­‐ schnittliche   Umfang   dieser   Beschläge   ist   2-­‐2,2   cm;  die  Höhe  ca.  1,2  cm  sofern  die  meist  verform-­‐ ten   Beschläge   eine   Aussage   ermöglichen.   Vier  

                                                                                                                        216  Meist   befinden   sich   die   Agraffen   in   situ   oberhalb   der   Brust   und   wurden   demnach   mittig   getragen:   vgl.   Čilinská  1991,  Abb.  11.     217  Zu   awarenzeitlichen   Fibeln:   Alföldi   1934,   285-­‐307.   –    Menke  1990,  187-­‐214.  –  Garam  1993a,  99-­‐134.     218  Vgl.  Heinrich-­‐Tamáska  2006.     219  Breuer  2005,  74  f.     220  Kovrig  1963,  28,  81,  166.     221  Ders.,   166.   –   Garam   1979,   81.   –   Daim   1987,   Abb.   28.  –  Pecsvarad-­‐Gözteglagyar,  Grab  17:  vgl.  Kiss  1977,   Pl.   XLII,   17.   –   Ártánd   Kapitány   dűlő   1930:   vgl.   Kralo-­‐ vanszky   1996,   Abb.   22.   –   Ders.   1930.   –   Budapest   X.   Rakos  19.  –  Nagy  1998,  Taf.  59,  19.  

50    

Exemplare   wurden   im   Bereich   des   rechten   und   fünf   im   Bereich   des   linken   Knies   gefunden;   zwei   weitere   an   der   äußeren   Seite   des   linken   und   an   der   inneren   Seite   des   rechten   Oberschenkelkno-­‐ chens. 222  Die   Anordnung   der   Beschläge   ergibt   kein   klares   Bild.   Wahrscheinlich   haben   die   Be-­‐ schläge   als   Verzierung   eines   Saumes   eines   knie-­‐ langen   Gewandes   gedient   oder   als   willkürliche   Verzierung   auf   einem   bodenlangen   Gewand,   so-­‐ fern   die   Gewandknöpfe   in   sito   liegen.   Die   Silbe-­‐ rohrgehänge   mit   mehrfachen   Kugelanhängern   datieren   das   Ensemble   Ende   des   7.   oder   Beginn   des  8.  Jahrhunderts  (MA/SpA  I).        

5.10  Nadeln  

  Aus   dem   Grab   33   stammt   eine   dünne   Nadel   aus   tordiertem   Bronzedraht   von   7,2   cm   Länge   und   0,2   cm   Dicke   (vgl.   Taf.   24).   Auf   der   einen   Seite   befindet  sich  eine  ovale  Schlaufe  von  0,5  x  0,4  cm,   auf   der   anderen   Seite   ein   offener   Haken   von   0,6   cm.   Die   einzige   bekannte,   awarenzeitliche   Paral-­‐ lele   stammt   in   dreifacher   Ausführung   aus   dem   Gräberfeld   von   Vyškovciach   nad   Ipľom,   ein   Grä-­‐ berfeld   aus   der   Peripherie   des   awarischen   Khaganats. 223  Unglücklicherweise   wird   der   Na-­‐ deltyp   nicht   chronologisch   eingeordnet.   In   Vyškovciach  nad  Ipľom  ist  eine  der  Nadeln  (Grab   14)   mit   zwei   Ringen   vergesellschaftet,   die   eben-­‐ falls   aus   tordiertem   Bronzedraht   hergestellt   wurden.   Das   Fundinventar   aus   Grab   65   ist   mit   einem  Agraffenpaar,  einem  glatten  massiv    gegos-­‐ senen   Bronzearmringpaar,   einem   elliptisch-­‐ ovalen  Ohrgehängepaar  mit  einer  Anhängerkugel,   Fingerringen,   Melonenkernperlen   und   Grabke-­‐ ramik   vergesellschaftet.   Allgemein   wird   das   Grä-­‐ berfeld   von   Vyškovciach   nad   Ipľom   in   das   8.   Jahrhundert  datiert.  Nevizánsky  datiert  das  Ende   des   Gräberfeldes   in   das   ausgehende   8.   und   begin-­‐ nende   9.   Jahrhundert   aufgrund   der   allgemein   fundarmen   Grabinventare. 224  Die   Nadel   aus   Rákóczifalva   ist   ebenfalls   mit   einem   elliptisch-­‐ ovalen  Ohrgehängepaar   (Typ   6),   einem   Spinnwir-­‐

                                                                                                                        222  Genauere  

Aussagen   können   nicht   getroffen   wer-­‐ den,  da  die  Grabungszeichnung  nicht  erhalten  geblie-­‐ ben  ist  (vgl.  Taf.  35).     223  Nevizánsky   1991,   Taf.   III.16,   XV,   5   und   XV.6.   Ein-­‐ fach   kommt   die   Nadel   in   Grab   14   und   zweifach   in   Grab  65  vor.     224  Ders.,  142-­‐146.    

 Das  awarenzeitliche  Fundmaterial  von  Rákóczifalva  und  dessen  Typologie  

tel   (Typ   2)   und   Melonenkernperlen   vergesell-­‐ schaftet  –  Indizien  für  die  SpA  III.       Die   Vorläufer   des   Nadeltypes   aus   tordier-­‐ tem  Bronzedraht  sind  Arm-­‐  und  Halsreife  in  glei-­‐ chem  Stil,  die  häufiger  vorkommen.  Der  Halsring   Typ   7   aus   Tiszafüred   datiert   allgemein   in   die   Spätawarenzeit   und   durch   die   Vergesellschaftung   u.a.  mit  Perlen  mit  aufgeschmolzener    Verzierung   wird   dieser   in   die   jüngste   Phase   der   Gräberfeld-­‐ belegung  eingeordnet.225       Im   Karpatenbecken   gibt   es   stilistisch   unterschiedliche   Typen   von   Nadeln,   die   aber   eine   ähnliche   Funktion   haben;   beispielsweise   römi-­‐ sche  Stilusnadeln  oder  solche  mit  Taubendarstel-­‐ lungen   aus   Szekszárd.226  Das   Exemplar   aus   Grab   33  von  Rákóczifalva  lag  auf  der  äußeren  Seite  des   rechten   Oberarmes,   rechts   außen   neben   dem   Ohrgehängepaar.   Ihre   Funktion   könnte   demnach   die   der   Ohrgehänge   ergänzen,   nämlich   als   Deko-­‐ ration  und  Zusammenhalten  des  Kopfgewandes.      

lung   aus   Kiskőrös,   város   alatt,   Grab   156.229  Der   Löwe   hebt   sein   in   Pflanzenornamentik   endendes   Bein   in   heraldischer   Pose   an.   Es   finden   sich   keine   zeitgenössischen   Analogien   in   der   spätawari-­‐ schen   Kunst.   Vergleichbar   ist   diese   Darstellung   mit   byzantinischen   Funden,   beispielsweise   mit   der   vergoldeten   Schale   aus   Zalakomár.230  Ähnli-­‐ che   Darstellungen   finden   sich   im   Nagyszent-­‐ miklósschatz,   in   Mikulčice 231  und   Gic 232 .   Nach   Fancsalsky  gehören  runde  Beschläge  mit  Löwen-­‐ gestalt  (Fancsalsky  zum  Typ  6d;  Rákóczifalva  Typ   1)   in   die   Früh-­‐   bis   Mittelawarenzeit.233  Die   Be-­‐ gleitfunde   des   Grabes   66   aus   Rákóczifalva   datie-­‐ ren   dieses   Grab   in   die   Mittelawarenzeit,   bzw.   in   den   Übergang   von   den   gepressten   zu   den   gegos-­‐ senen   Beschlägen   in   der   Spätawarenzeit   I.   Au-­‐ ßergewöhnlich   ist,   dass   der   einzige   Beschlag   mit   einem  Raubtier  aus  einem  Frauengrab  stammt.        

5.12  Spinnwirtel  

In   Rákóczifalva   wurde   eine   Person   mit   einem   leicht   fragmentierten,   runden,   bronzenen   Be-­‐ schlag   mit   einem   Perlenrahmen   und   mittiger   Tierdarstellung  bestattet  (vgl.  Taf.  37,  54).  Dieser   fand   sich   in  situ   zwischen   der   rechten   Hand   und   dem   Ansatz   des   Oberschenkelknochens.   Auf-­‐ grund  der  Beifunde  handelt  es  sich  um  die  Bestat-­‐ tung  einer  Frau.  Runde  Beschläge  mit  Tiergestalt   gehören   nach   den   neusten   Forschungsergebnis-­‐ sen   von   Fancsalsky   zu   Typ   6,   welcher   die   Form   betreffend   zu   einer   seltenen   Beschlaggruppe   gehört.227  Runde   Beschläge   sind   mit   Greifen,   Vö-­‐ geln,   Tierkampfszenen,   Löwen   und   Vögeln   mit   maskenhaften   Gehängen   dekoriert.   Die   Tierge-­‐ stalt   in   Rákóczifalva   ähnelt   einem   Greif,   aller-­‐ dings   fehlt   der   charakteristische   Schnabel.   Dem-­‐ nach   handelt   es   sich   wahrscheinlich   um   einen   Löwen.   Zwei   Beschläge   aus   Männerbestattungen   ähneln   der   Tiergestalt:   eine   Löwendarstellung   aus   Vörs,   Grab   347 228  und   eine   Greifendarstel-­‐

  Spinnwirtel   aus   feingeschlemmtem   grauen   Ton   kommen   ausschließlich   in   Frauengräbern   vor.   Fünf   Exemplare   in   doppelkonischer   Form   aus   Rákóczifalva   (vgl.   Taf.   55)   können   in   drei   Typen   gegliedert   werden   (WIR   Typ   1,   2,   3a-­‐c).   Typ   1   (Grab   11)   hat   eine   glatte   Oberfläche   mit   einigen   unregelmäßigen   Einritzungen,   die   höchst   wahr-­‐ scheinlich   ein   Hinweis   auf   Herstellungs-­‐   oder   Gebrauchsspuren   sind.   Typ   2   (Grab   33)   weist   horizontale   Einkerbungen   auf   und   Typ   3   (Grab   26,  52  und  65)  ist  mit  unregelmäßig  eingeritzten   Wellenlinien   verziert.   Die   Maße   der   Wirtel   sind   einheitlich;  der  äußere  Umfang  beträgt  2,7-­‐3  cm,   der   innere   Umfang   0,7-­‐1   cm,   die   Höhe   1,8-­‐2,5   cm.   Regelmäßig   findet   man   Spinnwirtel   im   Bereich   des  Unterarmes  oder  des  Oberschenkelknochens,   häufig  auf  der  linken  Seite  der  Verstorbenen.       Daim   und   Stadler   argumentieren,   dass   die   bikonischen   Wirtel   die   flachen,   scheibenför-­‐ migen   Exemplare   ablösen.   Erstere   treten   bereits   in   der   frühen   Phase   der   Spätawarenzeit   auf,   mit   besonderer   Anhäufung   in   der   jüngeren   und   der  

                                                                                                                       

                                                                                                                       

5.11  Beschlag  mit  Löwe    

 

225  Garam  1995,  298-­‐302  Abb.  173.7,  174.    

229  Ders.,  Taf.  20:16.    

226  Szekszárd-­‐Bogyiszloi  Straße,  Gräber  67,  79,  89  und  

230  Vida  2000a,  Abb.  12.    

491:  vgl.  Rosner  1999,  123  Abb.  25.     227  Fancsalszky  1999,  193-­‐224.  –  Ders.  2000,  285-­‐310.   –  Ders.  2007,  149.     228  Ders.,  Taf.  18:17.    

231  Ders.,  319.     232  Ders.,  318-­‐319.   233  Fancsalsky  2007,  62-­‐67,  149-­‐150,  267-­‐268  Taf.  18   Karte  13;  sowie  als  Löwendarstellung  Typ  5.    

  51  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

jüngsten   Phase   der   Spätawarenzeit.234  Doppelko-­‐ nische  Spinnwirtel  sind  ebenfalls  Bestandteil  des   Inventars   der,   an   das   awarische   Khaganat   an-­‐ grenzenden,   slawischen   Randkulturen,   in   der   sie   vereinzelt   auch   noch   im   frühen   9.   Jahrhundert   auftreten  können.235          

5.13  Münzen          

Eine   Bronzemünze   aus   Rákószifalva   stammt   aus   Grab   15   (Taf.   16,   53).   Auf   der   Rückseite   stehen   sich  zwei  geflügelte  Figuren  im  Profil  gegenüber.   Die   rechte   Figur   hält   einen   runden   Kreis   in   der   linken   Hand.   Wahrscheinlich   handelt   es   sich   bei   dem   Kreis   um   einen   Apfel   oder   Kreuzglobus.236   Zwischen   den   beiden   Personen   –   aufgrund   der   langen   Gewänder   als   Frauen   gedeutet   –   befindet   sich   ein   herzförmiges   Symbol.   Eine   Inschrift   lau-­‐ tet:   VICTORIA   LDD   AVGG   QNN   THW.   Demnach   handelt   es   sich   bei   einer   Person   um   die   Schutz-­‐   und  Siegesgöttin  Victoria.                                                

                                                                                                                        234  Leobersdorf   Grab   25:   vgl.   Daim   1987,   139-­‐140.   –  

3174   Exemplare   sind   ziemlich   gleichmäßig   auf   298   Fundorte  verteilt,  mit  einer  Ausnahme  von  Zwillings-­‐ tal  mit  allein  274  Exemplaren:  vgl.  Stadler  2005.   235  Mühling,  Grab  32:  vgl.  Friesinger  1971,  74  Taf.  14.     236  Vgl.  Proházka  2004,  103.    

52    

Die   Münze   ist   eine   spätrömische   Bronzemünze   aus  der  Dynastie  Constantin  II.  aus  der  Periode  IV   (341-­‐346)  aus  Siscia237  –  es  handelt  sich  demnach   um   ein   Altstück.   Dafür   spricht   ebenfalls   die   Tat-­‐ sache,  dass  byzantinische  Münzfunde  nicht  mehr   in   der   Spätawarenzeit   auftauchen. 238  Aufgrund   der   Durchbohrung   kann   die   Münze   als   Amulett239   gedient   haben.   Die   Lage   der   Münze   deutet   eben-­‐ falls   auf   eine   Funktion   als   Kettenglied   (vgl.   Taf.   48).  Eine  derartige  Halskette  mit  einer  römischen   Münze   als   Anhänger   findet   sich   in   Grab   440   in   Nové   Zámky.240  Die   sekundäre   Verwendung   rö-­‐ mischer   Münzen   als   Anhänger   wird   auch   in   ale-­‐ mannischen  Gräbern  beobachtet.241        

                                                                                                                        237  Hill/Kent  1960,  Taf.  1.     238  Garam  1992,  135-­‐250.  –  Somogyi  1997.     239  Vgl.  Tenbeck  1966.   240  Čilinská  1966,  Taf.  LXVI:  10.     241  Veeck  1931,  50.    

Auswertung:  Die  Belegung  des  Gräberfeldes  und  dessen  relative  Chronologie  

   

6.  Auswertung:  Die  Belegung  des  Gräberfeldes  und  dessen  relative  Chronologie     Ziel   der   Studie   ist   es,   das   Gräberfeld   von   Rákóczifalva   relativchronologisch   innerhalb   der   Awarenzeit   einzuordnen.   Die   relativchronologi-­‐ sche  Gliederung  des  Fundmaterials  beruht  einer-­‐ seits   auf   der   Seriation   von   Grabkomplexen   (Kom-­‐ binationsstatistik),   andererseits   auf   der   Bele-­‐ gungschronologie.   Die   Belegungschronologie   folgt  Überlegungen,  dass  der  Mensch  bei  der  An-­‐ lage  von  Gräbern  einem  System  gefolgt  ist.       Da   Fundobjekte,   die   sich   üblicherweise   in   Frauengräbern   finden,   mit   solchen   aus   Männer-­‐ gräbern  in  seltenen  Fällen  vergesellschaftet  sind,   wird   die   Relativchronologie   nach   den   beiden   Geschlechtern   getrennt   durchgeführt.   Zur   relativ-­‐ chronologischen   Interpretation   ist   es   notwendig,   Fundtypen  zu  definieren,  die  mehrfach  miteinan-­‐ der  kombiniert  und  zahlenmäßig  so  stark  vertre-­‐ ten  sind,  dass  sich  bei  der  Kartierung  mit  einiger   Wahrscheinlichkeit   Grabgruppen   ergeben,   die   dann   in   der   Folge   chronologisch   interpretiert   werden  können.242  In  Rákóczifalva  lassen  22  Grä-­‐ ber  (38%)  Angaben  zur  inneren  Chronologie  des   Belegungsablaufes  zu.       Chronologisch   aussagekräftige   Männer-­‐ gräber   sind   solche   mit   einer   Gürtelgarnitur.   Al-­‐ lerdings   setzt   sich   jede   der   vier   Garnituren   aus   unterschiedlichen   Beschlagstypen   zusammen;   eine   Ausnahme   bilden   die   Lilienbeschläge   von   zwei   Garnituren.   Einfach   vorkommende   Typen   können   nicht   für   Kombinationsstatistiken   ver-­‐ wendet   werden.   Demnach   sind   lediglich   neun   Frauengräber   (Gräber   5,   12,   15,   26,   33,   52,   60,   65   und   66)   für   eine   Kombinationsstatistik   geeignet   (vgl.  Tab.  5).     Die   Kombinationsstatistik   entspricht   der   allgemein  akzeptierten  Chronologie  awarenzeitli-­‐ cher   Frauengräber:   helle   Hirsekornperlen,   Pris-­‐ men,   Zylinder   und   Melonenkernperlen   tauchen   früher   als   deren   dunkle   Exemplare   auf   (vgl.   Tab.   5).  Die  Perlenkette  aus  Grab  60  hat  ausschließlich   helle   Exemplare   und   ist   demnach   relativchrono-­‐ logisch   früher   als   die   anderen   Frauengräber   ein-­‐ zuordnen.     Zusammenfassend   lässt   sich   das   Fund-­‐ material   der   22   Männer-­‐,   Frauen-­‐   und   Kindergrä-­‐ ber   in   drei   Stilphasen   einordnen   (vgl.   Abb.   11).                                                                                                                           242  Daim  1987,  35.    

 

Die   Phasen   können   nicht   als   Generationen   inter-­‐ pretiert   werden;   eine   Phase   kann   demnach   auch   mehrere  Generationen  entsprechen.        

6.1  Phase  1  (MA  II/SpA  I)     Bestattungssitte:   Insgesamt   gehören   fünf   Gräber   zu  Phase  1.  Die  Ausrichtung   der   Gräber   ist   über-­‐ wiegend  NNW-­‐SSO  (Grab  4,  11,  51  und  60)  sowie   N-­‐S   (Grab   55).   Es   handelt   sich   um   einen   adulten   Mann,   zwei   adulte   Frauen   und   um   zwei   Infans   I.   Die  durchschnittliche  Tiefe  der  Männergräber  ist   18  cm,  die  der  beiden  Frauengräber  64  cm.  Pfos-­‐ tenspuren   einer   Sargbestattung   ohne   Sargklam-­‐ mern   kommen   nur   in   einem   Frauengrab   (Grab   11)   vor.   Waffen-­‐,   Rinder-­‐   und   Pferdegräber   sind   nicht  vorhanden.   Männergrab/Kindergrab  (Grab  4,  51)     Pressblechbeschlag:   Es   handelt   sich   um   ein   Fragment   einer   Blechgürtelzierde   mit   tras-­‐ siertem   Flechtband   (BSG   Typ   4).   Diese   kommen   hauptsächlich   in   Männergräbern   vor   und   datie-­‐ ren   in   die   MA,   teilweise   in   den   Übergang   zur   SpA.243     Gürtelschnalle   (GS   II,   Typ   3).   Ähnlich   wie   in   Tiszafüred   ist   die   Schnalle   der   flechtbandver-­‐ zierten  Gürtel  in  der  MA/SpA  I  aus  Eisen.244   Frauengräber/Kindergrab  (Grab  11,  55,  60)     Ohrgehänge:   Mit   Granulation   verzierte   silberne   Ohrgehänge   mit   Beerenanhänger   (ORG   I,   Typ  2A  und  2B)  sind  in  der  MA  und  SpA  I  geläufig.     Perlen:   In   Grab   60   kommen   ausschließlich   helle   Perlen   –   gelbe   Hirsekornperlen   und   hell-­‐ grüne   Melonenkernperlen   –   vor.   In   dem   Gräber-­‐ feld   von   Székkutas-­‐Kápolnadűlő   sind   gelbe   Hir-­‐ sekornperlen  in  das  letzte  Drittel  des  7.  Jahrhun-­‐ derts  datiert.245     Pressblechzierate:  Die  Blechbeschläge  mit  un-­‐ terschiedlich   gepresstem   Muster,   z.B.   mit   Linien-­‐ führung   (PBZ   Typ   1,   2,   3)   oder   in   Rosettenform   (PBZ   Typ   4),   gehören   allgemein   in   die   MA,   sie   können  aber  auch  in  den  Übergang  zur  SpA  I      

                                                                                                                        243  Vgl.  Garam  Phase  2:  Garam  1995,  Abb.  97.   244  Ders.,  204.   245  Pásztor  2003,  356.    

  53  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

Nr.   60   66   52   12   5   15   33   26   65  

  PRL   3.1   X   X   X                

PRL   3.3     X   X   X            

PRL   16   X     X   X   X          

PRL   17     X     X   X          

  Legende       PRL  3.1   Hirse,  gelb   PRL  3.3   Hirse,  schwarz   PRL  16   Prisma,  grün   PRL17   Prisma,  blau   PRL  6   Zylinder,  hellgrün   PRL  9   Zylinder,  Fadenlauf  

PRL   6         X   X          

PRL   9       X       X        

PRL   18.2         X   X   X        

PRL   18.7         X   X   X        

PRL   18.31     X       X   X   X      

PRL   18.60     X   X   X   X   X   X      

OHG   II.4             X   X   X   X  

WIR   3                 X   X  

  MA/SpA  I   SpA  III                

 

 

PRL  18.2   PRL  18.7   PRL  18.31   PRL  18.60   OHG  II.4   WIR  3  

Melone,  weiß   Melone,  hellgrün   Melone,  dunkelbau   Melone,  schwarz   Ohrgehänge  mit  tropfenförmiger  Perle   Doppelkonische  Wirtel  mit  Zick-­‐Zack  Verzierung  

Tab.  5:  Die  Seriation  der  Frauengräber  in  Rákóczifalva.  Die  Typen  sind  in  der  Legende  erläutert  (vgl.  Taf.  46-­‐47).  

   

                                                    Abb.  11:  Die  relativchronologische  Datierung  des  Gräberfeldes  von  Rákóczifalva.  Das  Material  lässt  sich  in  drei     Phasen  zuordnen.  Die  Gräber  sind  mit  den  Symbolen  I,  II  und  III  unterhalb  der  Grabnummer  versehen:  Phase  I     datiert  in  die  MA/SpA  I,  Phase  II  in  die  SpA  I  und  Phase  III  in  die  SpA  III.    

54    

 Auswertung:  Die  Belegung  des  Gräberfeldes  und  dessen  relative  Chronologie  

eingeordnet  werden.246  Die  gepressten  Beschläge   sind   mit   mehreren   silbernen   Kleidungsbeschlä-­‐ gen  vergesellschaftet,  die  bislang  noch  keine  Ver-­‐ gleichsfunde  im  Karpatenbecken  vorweisen.   Spinnwirtel:   Unverzierte   Wirtel   in   Form   eines   Doppelkegelstumpfes  mit  abgerundeter  Kante  ist   Ende  des  7.  Jahrhunderts  gebräuchlich  (WIR  Typ   1).247     Gürtelschnalle:   Die   ovale   Gürtelschnalle   aus   Eisen  mit  bronzenem  Schnallendorn  (GS  Typ  1A)   kann  ebenfalls  in  den  Übergang  MA/SpA  I  einge-­‐ ordnet  werden.   Die  früheste  Belegungsphase,  die  sich  im  Weg   der   Kartierung   fassen   lässt,   kann   als   gründende   Generation   des   Gräberfeldes   von   Rákóczifalva   gedeutet   werden.   Die   erste   Generation   besteht   aus   zwei   adulten   Frauen,   einem   adulten   Mann   und   zwei   Infans   I   beider   Geschlechter.   Frauen   sind   tiefer   bestattet   worden   als   Männer,   da   sie   wertvollere   Beigaben,   wie   silberne   Ohrgehänge   und   Kleidungsbeschläge,   haben.   Insgesamt   er-­‐ brachten   die   fünf   Gräber   Fundmaterialien,   deren   Analogien   vornehmlich   der   Mittelawarenzeit   oder   höchstens   der   Spätawarenzeit   I   angehören.   Hierzu   zählen   die   Pressblechbeschläge   mit   Flechtband,   das   Ohrgehängepaar   mit   Beerenan-­‐ hänger   und   die   gelben   Hirsekornperlen   in   Kom-­‐ bination   mit   den   hellen   Melonenkernperlen.   Die   ältesten   Bestattungen   konzentrieren   sich   über-­‐ wiegend   auf   das   nordöstliche   Gräberfeldareal   (vgl.   Abb.   11),   wo   drei   Gräber   nah   beieinander   liegen.  Die  anderen  Personen  wurden  im  Norden   und  Südwesten  des  Gräberfeldes  bestattet.  Insge-­‐ samt  liegen  die  frühesten  Gräber  in  den  äußeren   Reihen  des  Gräberfeldareals.        

6.2  Phase  2  (SpA  II)     Bestattungssitte:   Neun   Gräber   können   allgemein   in  die  frühe  bis  späte  Spätawarenzeit  eingeordnet   werden   (vgl.   Abb.   11).   Die   Ausrichtung   der   Grä-­‐ ber   ist   überwiegend   NNW-­‐SSO   (Grab   5,   18,   20,  

                                                                                                                        246  Garam   1995,   Phase   3,   401-­‐402.   Die   Tiergestalten  

der   Gräber   aus   Tiszafüred   werden   in   die   Mittel-­‐   bis   Spätawarenzeit  eingeordnet,  da  sie  bereits  mit  gegos-­‐ senen  Gürtelgarnituren  vergesellschaftet  sind.     247  Vergleichbare  Funde  in  den  Gräbern  41,  146,  258,   261,   278,   309,   516,   756   und   762   aus   Tiszafüred:  vgl.   Garam  1995,  337.

 

  27,   41,   45,   52),   NW-­‐SO   (Grab   12)   und   N-­‐S   (Grab   66).   Es   handelt   sich   um   einen   adulten   Mann   so-­‐ wie   um   eine   mature   Frau,   vier   adulte   Frauen,   zwei   Infans   II   und   ein   Infans   I.   Die   durchschnittli-­‐ che   Tiefe   der   Männergräber   beträgt   44   cm   und   die   der   Frauengräber   39   cm.   Pfostenspuren   kommen   in   der   Hälfte   der   Gräber   vor   (Grab   12,   18,  20,  41).  Die  Rinder  in  Grab  5  sind  in  Richtung   NO   und   SW   bestattet   worden.   Waffen-­‐   und   Pfer-­‐ degräber  sind  nicht  vorhanden.   Männergräber  (Grab  27,  45):   Gürtelgarnitur,  Grab  27:  Gürtelgarnituren   tauchen   erstmals   in   der   Phase   2   auf.   Die   Haupt-­‐ riemenbeschläge   sind   aus   Blech   gearbeitet   und   kommen   in   schmaler   Rechteckform   (BSG   Typ   2B),   in   viereckiger   Form   (BSG   Typ   2A)   und   in   runder   Form   als   Rosette   vor   (HRB   Typ   2).   Die   Riemendurchzüge   oder   Schlaufen   sind   aus   Blech   (RDZ   Typ   1)   und   die   ovale   Gürtelschnalle   aus   Bronze   (GS   I   Typ   2A)   gearbeitet.   Propellerförmi-­‐ ge  Beschläge  sind  nicht  vorhanden.  Die  gegossene   Riemenzunge  mit  flachem  Kreislappendekor  ord-­‐ net   die   Gürtelgarnitur   in   die   frühe   Spätawaren-­‐ zeit  (HRB  Typ  1).     Gürtelgarnitur,   Grab   45:   Die   Gürtelgarni-­‐ tur  setzt  sich  aus  charakteristischen  mittelawari-­‐ sche   Blechbeschläge   zusammen,   die   eine   schup-­‐ penartige   Umrahmung   haben   (BSG   Typ   3A   und   3B).   Erstmals   tauchen   längliche   Beschläge   in   Ei-­‐ sen   auf   (BSG   Typ   1)   sowie   quadratische   und   vier-­‐ nietige   Eisenbeschläge   (HRB   Typ   1).   Die   erste   gegossene   wappenförmige   Gürtelschnalle   mit   durchbrochenem   symmetrischem   Rankendekor   datiert  diese  Gürtelschnalle  ebenfalls  in  die  frühe   Spätawarenzeit  (Garam  Phase  3/4).       Frauengräber  (Grab  5,  12,  18,  20,  41,  52):     Ohrgehänge:  Rund-­‐ovales  Ohrgehänge  mit  ei-­‐ ner   Pastenperle   in   einem   Blechzylinderanhänger   (OHG  I,  Typ  3).     Perlen:  Mehrere  gemischt  zusammengesetzte   Perlenketten   setzen   sich   aus   prismen-­‐,   kegel,   zylinderförmigen   Glasperlen,   winzigen   gelben   und   schwarzen   Hirsekornperlen   und   aus   hellen   und   dunklen   Melonenkernperlen   zusammen.   Die   dunkelbraunen   und   schwarzen   Hirsekornperlen   kommen   meist   auf   den   aus   Melonenkernperlen   geschnürten   Perlenketten   des   8.   Jahrhunderts   vor,   waren   aber   auch   in   der   Frühawarenzeit  

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Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

beliebt. 248  Eine   besondere   Komponente   ist   die   Glasperle   mit   Goldfolie   (Typ   1.1),   die   in   Szék-­‐ kutas-­‐Kápolnadűlő   Ende   des   8.   und   in   das   erste   Drittel   des   9.   Jahrhunderts   datiert   wird,   die   aber   ebenfalls   in   frühen   awarischen   Perlenketten   auf-­‐ treten  können.249     Armreifen:   Glatte   gegossene   Armreifen   (ARR   Typ  1),  gegossene  Armreifen  mit  Kerbschnittver-­‐ zierung  (ARR  Typ  2A),  rhomboide  Armreifen  mit   Zick-­‐Zack   Punzierung   (ARR   2C)   sowie   mit   Pun-­‐ zierung   in   doppelter   Reihe   (ARR   2B)   gehören   allgemein  in  die  Spätawarenzeit.  Das  Kolbenarm-­‐ reifpaar  (ARR  Typ  3)  wird  aufgrund  der  beigege-­‐ benen  Fülle  an  schwarzen  Melonenkernperlen  in   die  spätere  Awarenzeit  datiert.   Agraffen:   Agraffen   sind   typische   Trachtbe-­‐ standteile  der  Frauen  in  der  Spätawarenzeit.  Das   Agraffenpaar   aus   Grab   12   ist   in   die   Spätawaren-­‐ zeit  I  einzuordnen.     Beschlag:   Runde   Beschläge   mit   gepresster   Löwengestalt   (BSG   Typ   1)   datieren   in   die   früh-­‐   bis   mittelawarische   Zeit.   Seine   Begleitfunde   ord-­‐ nen  diesen  in  die  Spätawarenzeit.   Zu  der  zweiten  Phase  der  Gräberfeldbelegung   gehören   zwei   männliche   und   neun   weibliche   Bestattungen.   Bei   dieser   kleinen   Bevölkerungs-­‐ gruppe  könnte  es  sich  um  die  nachfolgende  Gene-­‐ ration   handeln.   Die   wenigen   Männergräber   sind   durchschnittlich   tiefer   angelegt   als   die   Frauen-­‐ gräber.   Dies   mag   daran   liegen,   dass   es   sich   um   Bestattungen   mit   Gürtelgarnituren   handelt.   Erstmals   haben   wir   die   Bestattungen   von   zwei   vollständigen   Rinderskeletten   über   einer   er-­‐ wachsenen  Frau.     Im   Fundmaterial   der   Bestattungen   der   Phase  1  und  2  sind  Übergänge  in  der  kontinuier-­‐ lichen   Weiterbelegung   des   Gräberfeldes   festzu-­‐ stellen.   Mehrere   Funde   sind   von   ähnlichem   Typ,   besonders   in   der   Zusammensetzung   der   Perlen-­‐ ketten.  Neue  Fundtypen  kommen  hinzu  und  Ver-­‐ änderungen   in   der   Anlage   der   Gräber   sind   er-­‐ sichtlich.   Zu   den   Neuerscheinungen   zählen   vor   allem   die   gegossene   Riemenzunge   mit   Kreislap-­‐ pendekor   und   die   gegossene   Gürtelschnalle   mit   symmetrischer   Rankenzier.   Erstmals   treten   in   den   Frauengräbern   schwarze   Hirsekornperlen   und   schwarze   Melonenkernperlen   auf,   welche   der   Spätawarenzeit   zugeordnet   werden   können.                                                                                                                           248  Pásztor  2003,  356.     249  Ders.,  357.

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Die   Gräber   sind   allgemein   großflächig   über   das   gesamte   Gräberfeldareal   angelegt;   vermehrt   be-­‐ finden   sie   sich   in   der   westlichen   Hälfte   der   Nek-­‐ ropole.   Die   Anlage   der   Gräber   hat   sich   demnach   von  Nordosten  nach  Westen  entwickelt.        

6.3  Phase  3  (SpA  III)     Bestattungssitte:   Acht   Gräber   gehören   aus-­‐ schließlich   in   die   Spätawarenzeit   III   (vgl.   Abb.   11).  Die  Ausrichtung  der  Gräber  ist  überwiegend   NNW-­‐SSO  (Grab  15,  24,  26,  32,  33,  44,  65)  sowie     NW-­‐SO  (Grab  54).  Es  handelt  sich  um  drei  adulte   Männer,   vier   adulte   Frauen   und   eine   juvenile   Frau.   Die   durchschnittliche   Tiefe   der   Gräber   be-­‐ trägt   49,13   cm;   die   der   Männergräber   70,3   cm   und  die  der  Frauengräber  36,4  cm.  Pfostenspuren   kommen   in   den   meisten   Gräbern   vor   mit   Aus-­‐ nahme     der   Gräber   15   und   65.   Ein   Waffengrab   mit  Fokosch  gehört  in  diese  Phase  (Grab  32).  Die   Bestattung  von  Rindern  ist  nicht  gegeben.   Männergräber  (Grab  24,  32,  54):   Gürtelgarnituren:   Eine   neue   Erscheinung   in   der   dritten   Phase   ist   das   Auftreten   von   vielteili-­‐ gen   lilienverzierten   Gürtelgarnituren   mit   mehre-­‐ ren   Nebenriemen   und   einer   hohen   Anzahl   an   Beschlägen.   Die   Gürtelschnallen   sind   wappen-­‐ förmig  und  unverziert  (GS  II  Typ  4),  u-­‐förmig  und   unverziert   (GS   II   Typ   6A)   oder   in   gleicher   Form   mit   einer   stark   stilisierten   Rankenverzierung   durchbrochen   (GS   II   Typ   6B).   Erstmals   tauchen   Propellerbeschläge   auf,   die   entweder   unverziert   (PB   Typ   1)   oder   mit   einem   schuppenartigem   Perlrand   verziert   sind   (PB   Typ   2).   Die   Lochschüt-­‐ zer   sind   mit   einem   rhomboiden   Perlrandrahmen   (LS   Typ   1),   wappenförmig   glatt   (LS   Typ   2)   oder   herzförmig   und   mit   Rankendekor   versehen   (LS   Typ   3).   Die   länglichen   zungenförmigen   Haupt-­‐ riemenbeschläge  sind  in  Dreiergruppen  angeord-­‐ net   und   entweder   aus   einem   Schuppenrahmen   geformt   (HRB   Typ   3A   und   3B)   oder   mit   einem   stark   stilisierten   Liliendekor   versehen   (HRB   Typ   4A   und   4B).   Beide   wurden   mit   zwei   Nieten   am   Gürtel   befestigt.   Die   Nebenriemenbeschläge   sind   wappenförmig   unverziert   (NRB   Typ   1),   wappen-­‐ förmig   mit   gravierter   Palmette   (NRB   Typ   2A)   oder   mit   gravierter   Palmette   auf   punziertem   Hin-­‐ tergrund   (NRB   Typ   2B),   ferner   herzförmig   und   rankenverziert   (NRB   Typ   3).   Die   Nebenriemen-­‐

 Auswertung:  Die  Belegung  des  Gräberfeldes  und  dessen  relative  Chronologie  

zungen   sind   mit   flachem   Kreislappendekor   und   Tierkopfzwingen   (NRZ   Typ   1)   oder   mit   einer   stark   stilisierten   Rankenverzierung   in   einem   schuppenartigem  Perlrandrahmen  gestaltet  (NRZ   Typ  2).  Die  Hauptriemenzungen  sind  dagegen  mit   einem   durchbrochenem   Lilienmuster   (HRZ   Typ   2)  oder  einem  schuppenartigem  Perlrandrahmen   mit   stark   durchbrochenem   Rankendekor   (HRZ   Typ   3)   versehen.   Eine   der   Gürtelgarnituren   (Grab   54)   ähnelt   stilistisch   der   Hohenberg-­‐Garnitur,   eine   andere   (Grab   24)   den   Verzierungen   des   Goldschatzes   von   Nagyszentmiklós.   Beide   wer-­‐ den  in  die  SpA  III  datiert.     Keramik:  Die  Gürtelgarnitur  aus   dem  Grab  54   ist   mit   grauer   Keramik   (Topf)   mit   Kammstrich-­‐ verzierung   (GF   Typ   1)   und   mit   Gelber   Keramik   (ringförmiger   Henkeltopf)   (GF   Typ   2)   vergesell-­‐ schaftet.     Waffen:  Fokosch.   Frauengräber  (Grab  15,  26,  33,  44,  65):     Ohrgehänge:   Ohrgehänge   mit   elliptisch-­‐ ovalem   Ring   und   tropfenförmiger   Gehängeperle   sind   in   der   SpA   III   charakteristisch   (OHG   II,   Typ   4A-­‐C).   In   den   Gräbern   26   und   65   fehlt   die   trop-­‐ fenförmige  Gehängeperle.  Beide  Ohrgehänge  sind   mit  einem  Spinnwirtel  in  Zick-­‐Zack-­‐Dekor  verge-­‐ sellschaftet.  Das  granulationsverzierte  Ohrgehän-­‐ gepaar   mit   stangenförmiger   Glasperle   (OHG   II,   Typ  5)  ist  in  awarenzeitlichen  Gräberfeldern  nur   für   den   jüngsten   Horizont   charakteristisch   (SpA   III).     Perlen:   Gemischt   zusammengesetzte   Perlen-­‐ ketten   aus   wenigen   hellen   Perlen   und   mehrfa-­‐ chen   dunklen   Kugeln,   Prismen,   Zylindern,   Hirse-­‐ kornperlen,  frühe  runde  und  späte  tropfenförmi-­‐ ge  schwarze  Melonenkernperlen.     Nadel:  Tordierte  Nadel  (N  Typ  1).   Spinnwirtel:  Bikonische  Wirtel  mit  Zick-­‐Zack-­‐ Dekor   (WIR   Typ   3A   und   3B)   und   mit   tiefen   Kerblinien   (WIR   Typ   2)   sind   mit   den   elliptisch-­‐ ovalen  Ohrgehängen  mit  Gehängeperle  vergesell-­‐ schaftet   und   gehören   demnach   in   die   Spätawa-­‐ renzeit  III.     Die   letzte   Phase   der   Besiedlung   in   Rákócziflava   ist   durch   drei   Männergräber   und   fünf   Frauengräber   repräsentiert,   deren   Beigaben   in  die  Spätawarenzeit  III  datiert  werden  können.   Die   Männergräber   sind   deutlich   tiefer   angelegt   als   die   der   Frauen   und   wurden   mit   lilienverzier-­‐

 

  ten   Gürtelgarnituren   bestattet.   Dies   deutet   auf   einen   hohen   sozialen   Rang   der   Bestatteten.   Die-­‐ ser   Phase   gehören   erstmals   ein   Waffengrab   und   Keramiktöpfe  an.       Das   Fundmaterial   der   Phase   3   unter-­‐ scheidet   sich   grundsätzlich   von   den   bisherigen   Phasen.  In  der  ersten  Phase  wurden  adulte  Män-­‐ ner   mit   Pressblechbeschlägen   bestattet.   In   der   zweiten   Phase   setzten   sich   die   Gürtel   aus   einer   Kombination   von   Pressblechbeschlägen   und   ge-­‐ gossenen  Einzelbeschlägen  zusammen,  die  in  der   letzten  Phase  von  gegossenen  vielteiligen  Gürtel-­‐ garnituren  abgelöst  wurden.       Die   Gräber   der   dritten   Belegungsphase   liegen   verteilt   im   gesamten   Gräberfeldkomplex   und  lassen  keine  genauere  Strukturierung  erken-­‐ nen.   Die   beiden   reichsten   Männerbestattungen   mit   lilienverzierten   Gürtelgarnituren   liegen   je-­‐ weils   gegenüber   in   der   äußeren   Reihe   des   westli-­‐ chen  und  östlichen  Bestattungsareals.  Vermutlich   wurde   das   Gräberfeld   in   Rákóczifalva   von   Ost   nach  West  angelegt,  welches  in  der  letzten  Phase   zwischen   den   einzelnen   Bestattungen   im   West-­‐   und  Ostflügel  sowie  im  Mittelteil  ausgebaut  wur-­‐ de.       Die   Anlage   und   Fundmaterialien   zweier   Gräber   bestätigen,   dass   es   sich   um   zeitlich   weit   auseinander   liegende   Generationen   handelt:   Als   Grab  54  ausgehoben  wurde,  waren  die  Grundris-­‐ se  von  Grab  55  nicht  sichtbar,  so  dass  ein  Teil  des   Grabes   55   geschnitten   wurde   und   somit   Teile   der   Fußknöchel  fehlen  (vgl.  Taf.  6.B).  Das  ältere  Grab   weist  Objekte  auf,  die  der  MA  oder  SpA  I  angehö-­‐ ren,  das  Jüngere  solche  aus  der  SpA  III.  Demnach   kann   ein   zeitlicher   Abstand   von   einer   Phase   (eine   oder   mehrere   Generationen)   angenommen   wer-­‐ den.   Zwischen   Phase   2   (SpA)   und   3   (SpA   III)   ist   demnach   keine   Kontinuität   der   Bestattungen   vorhanden.       Fassen   wir   die   Männer-­‐,   Frauen-­‐   und   Kindergräber  zusammen,  so  kann  die  frühe  Phase   des   Gräberfeldes   an   das   Ende   des   7.   Jahrhunderts   und   Anfang   des   8.   Jahrhunderts   datiert   werden.   Die   Nutzung   des   Gräberfeldes   scheint   vom   Ende   des   7.   Jahrhunderts   bis   zur   letzten   Phase   der   Spätawarenzeit   fortlaufend   gewesen   zu   sein,   je-­‐ doch   ist   eine   Lücke   in   der   SpA   II   nicht   auszu-­‐ schließen.

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Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

7.  Soziologische  Bewertung  der  Gräberfeldes           Phase   1:   In   der   südlichen   Gemarkung   der   heuti-­‐ gen  Ortschaft  Rákóczifalva  wird  Ende  des  7.  Jahr-­‐ hunderts   eine   Siedlung   gegründet.   Die   Ansiedler   sind   wahrscheinlich   nur   in   einer   kleinen   Gruppe   oder   Familie   gekommen.   Zu   dieser   ersten   Phase   der   Besiedlung   dieser   Gründungsgeneration   ge-­‐ hören   mindestens   ein   adulter   Mann,   zwei   adulte   Frauen,   und   zwei   Infans   I.   Das   Gräberfeld   jener   Siedlergemeinschaft   wurde   hauptsächlich   in   der   Nähe  des  östlichen  Gräberfeldareals  angelegt.       Phase  2:   Anfang   des   8.   Jahrhunderts   ent-­‐ wickelt   sich   das   Begräbnisgelände   bis   zum   an-­‐ grenzenden  westlichen  Siedlungsareal.  Der  zwei-­‐ ten,  zeitlich  sehr  nah  beieinander  liegenden  Pha-­‐ se   gehören   mindestens   ein   adulter   Mann,   fünf   adulte-­‐mature   Frauen,   zwei   Infans   II   und   ein   In-­‐ fans   I   an.   Es   kann   sich   um   eine   zweite   Generation   handeln.   Der   Grund   einer   unausgeglichenen   Ge-­‐ schlechterverteilung  liegt  daran,  dass  Frauengrä-­‐ ber  chronologisch  aussagekräftigere  Fundmateri-­‐ alen   aufweisen.   Das   archäologische   Material   der   männlichen   Bestattungen   ist   demnach   auf   die   Gürtelbeschläge   und   Garnituren   beschränkt.   Die   Gräber   werden   nun   hauptsächlich   im   westlichen   Gräberfeldareal   ausgehoben.   Diese   Generation   benutzt   noch   Gegenstände   aus   dem   7.   Jahrhun-­‐ dert,   die   mit   Artfakten   aus   dem   8.   Jahrhundert   zusammen   vorkommen.   Als   Neuerscheinung   gilt   das   erstmalige   Auftauchen   zweier   gegossener   Gürtelbeschläge:   einer   Hauptriemenzunge   und   einer   Gürtelschnalle   in   Kombination   mit   Press-­‐ blechbeschlägen   aus   dem   7.   Jahrhundert.   Das   Fundmaterial   wird   verhältnismäßig   reicher,   ins-­‐ besondere   durch   die   Perlenketten   der   Frauen-­‐ gräber   sowie   die   Gürtelgarnituren   der   Männer-­‐ gräber.       Phase   3:   Zwischen   der   zweiten   und   drit-­‐ ten   Phase   der   Anlegung   der   Nekropole   liegt   ein   zeitlicher  Sprung,  der  nicht  genau  bestimmt  wer-­‐ den  kann.  Falls  eine  Aufgabe  der  Siedlung  Anfang   des  8.  Jahrhunderts  vermutet  werden  kann,  wur-­‐ de   das   Gräberfeld   durch   die   neu   ankommende   Bevölkerung   Ende   des   8.   Jahrhunderts   fortge-­‐ setzt.  Mindestens  acht  Gräber  können  dieser  jun-­‐ gen   Periode   zugeordnet   werden.   Es   handelt   sich   hierbei   um   mindestens   drei   adulte   Männer   und   fünf   adulte   Frauen,   Kleinkinder   fehlen.   Die   Grä-­‐ ber   der   dritten   Phase   sind   großflächig   über   das  

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      gesamte   Gräberfeldareal   verteilt.   Eines   der   Grä-­‐ ber  schneidet  ein  Grab  aus  der  ersten  Phase.    Die   Gräber   der   jüngsten   Phase   sind   durchschnittlich   12  cm  tiefer  angelegt  als  die  der  vorherigen  Pha-­‐ sen  und  haben  verhältnismäßig  reichere  Fundin-­‐ ventare.   Dies   spiegelt   die   soziale   Stellung   der   Bestatteten   in   der   dritten   Phase   wieder.   Es   er-­‐ scheinen  neue  Fundtypen  in  den  Gräbern,  wie  der   Fokosch,   die   Graue   und   Gelbe   Keramik,   gegosse-­‐ ne   Beschläge   von   vielteiligen   Gürtelgarnituren   und   lilienverzierte   Beschläge.   Die   in   den   beiden   äußeren   westlich   und   östlich   gelegenen   erwach-­‐ senen   Männer   mit   einer   lilienverzierten   Gürtel-­‐ garnitur   sind   als   die   zwei   hochrangigsten   Men-­‐ schen   der   Ortschaft   festzuhalten.   Fancsalaszky   hat   kürzlich   spätawarenzeitliche   Gürtelgarnitu-­‐ ren   nach   sozialen   Stellungen   der   Träger   analy-­‐ siert.  Bei  den  Gürtelträgern  handelt  es  sich  dem-­‐ nach   nicht   um   freie,   bewaffnete,   erwachsene   Männer,   sondern   vielmehr   um   bürgerliche   Wür-­‐ deträger,   Gemeinde-­‐   und   Familienvorsteher. 250   Die   militärische   Bevölkerungsschicht   kon-­‐ zentrierte  sich  gesondert.  Die  beiden  gesellschaft-­‐ lichen  Gruppen  vermischten  sich  nur  entlang  der   nordwestlichen   Grenze   des   awarenzeitlichen   Territorials.   Allerdings   geht   Fancsalaszky   nicht   auf   die   Funktion   der   Gürtelträger   in   jungem   Alter   ein.  Aufgrund  der,  in  dieser  Arbeit  unterzogenen,   genauen   Prüfung   aller   lilienverzierten   Garnituren   im   Karpatenbecken,   ist   davon   auszugehen,   dass   die   jüngsten   54   relativ   homogenen   Garnituren   sicherlich   bei   besonderen   Anlässen   verliehen   wurden,   eventuell   in   Anbetracht   auf   eine   Stam-­‐ mesangehörigkeit.   Die   beiden   lilienverzierten   Gürtelgarnituren   aus   Rákóczifalva   zeigen   eine   überregionale   Angleichung   in   der   Repräsentati-­‐ onsform  der  awarischen  Oberschicht.       Im  Rahmen  weiterer  Forschungsarbeiten   könnte   eine   innere   Chronologie   der   beiden   Sied-­‐ lungsareale   westlich   und   östlich   des   Gräberfelds   von  Rákóczifalva  Hinweise  liefern,  ob  die  östliche   Siedlung   Funde   der   Mittelawarenzeit   sowie   die   westliche   Siedlung   spätawarenzeitliche   Sied-­‐ lungsfunde   hervorbringt.   Schlussendlich   würde   ein  detaillierter  Vergleich  des  Fundmaterials  und   der   Gräberfeldbelegung   mit   dem   unmittelbar                                                                                                                           250  Fancsalaszky  2007,  145-­‐146.    

Soziologische  Bewertung  der  Gräberfeldes  

anschließenden   früh-­‐   bis   spätawarenzeitlichen   Gräberfeld   Rákóczifalva   FO   8/a   und   eine   Bele-­‐ gungschronologie   beider   Nekropolen   zusammen   weitere   chronologische   und   soziologische   Hin-­‐ weise   geben.   Es   könnte   sich   beispielsweise   bei   dem   kleinen   Gräberfeld,   Fundort   8   um   eine   Um-­‐ siedlung   des   größeren   Gräberfeldes   handeln,   bzw.   könnte   eine   Belegungschronologie   beider   Nekropolen   die   vorhandene   Lücke   zwischen   der   Spätawarenzeit  I  und  III  in  dem  hier  behandelten   Gräberfeld   schließen.   Schlussendlich   finden   wir  

                                                                   

 

in   Rákóczifalva   eine   bäuerliche   Gemeinschaft   vor,   die   aufgrund   der   fehlenden   Waffenbeigaben   und   Pferdegräbern   nicht   als   kriegerische   Gemein-­‐ schaft   gedeutet   werden   kann.   Das   Gräberfeld   ist   relativ  betrachtet  nicht  reich  ausgestattet,  es  feh-­‐ len,  bis  auf  die  wenigen  Silberfunde,  Edelmetalle,   jedoch   lassen   die   Funde   und   deren   Material   so-­‐ ziale   Unterschiede   erkennen.   Als   Zeichen   für   die   gesellschaftliche   Stellung   sind   insbesondere   die   vielteiligen  Gürtelgarnituren  zu  zählen.    

                                                                   

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Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

8.  Die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials    

 

 

 

 

 

 

 

8.1  Die  spätawarenzeitlichen  lilienver-­‐ zierten  Gürtelbeschläge     „Je  älter  ich  werde,     je  mehr  vertrau  ich  auf  das  Gesetz,  wonach     die  Rose  und  Lilie  blüht.“                                        Johann  Wolfgang  von  Goethe  (1749-­‐1832)

            In   den   letzten   Jahrzehnten   der   awarenzeitlichen   Forschung   werden   lilienverzierte   Beschläge   in   Zusammenhang   mit   dem   Nagyszentmiklós-­‐ kreis 251  gebracht   und   relativchronologisch   aus-­‐ schließlich   in   die   letzte   Phase   der   Awarenzeit   eingeordnet.   Zu   diesem   Ergebnis   kamen   1985   Stadler  (SpA  III),  1987  Daim  (SpA  III),  1991  Zábo-­‐ jník   (SS   IV),252  1995   Garam   (Phase   5=SpA   III),   1996   Distelberger253  und   2005   Breuer   (SpA   IV).   Die   exponierte   Spätstellung   dieser   Gruppe   von   Beschlagstypen  ist  bisher  nicht  widerlegt.  Stadler   hat  2005  mithilfe  der  von  ihm  erstellten   Montel-­‐ lius-­‐Datenbank   den   Versuch   einer   Typologisie-­‐ rung  der  Lilienbeschläge  vorgenommen.254  In  der   Forschung   des   frühen   Mittelalters   hat   sich   wei-­‐ terhin   nur   Szalontai255  typologisch   wie   auch   ab-­‐ solutchronologisch   mit   diesem   Beschlagtyp   aus-­‐ einandergesetzt.   Szalontais   Typenbildung   ist   jedoch  weder  glücklich  gewählt  noch  vollständig.   Die   zur   Klärung   der   Relativchronologie   der   Grä-­‐ ber   mit   Gürtelbeigaben   gewählte   Analyse   der   Fundkomplexe   mittels   der   Seriationsmethode   erweist   sich   als   nicht   ergiebig.256  Des   Weiteren                                                                                                                           251  Hórvath  1935,  118.  –  Bálint  2005.  –  Garam  2002.   252  Zábojník  1991,  241-­‐242.     253  Distelberger  1996a,  16.     254  Stadler  2005.     255  Szalontai  1991,  463-­‐482.  –  Ders.  1995,  128-­‐144.  –  

Ders.  1996a,  145-­‐162.  –  Ders.  2003,  371-­‐412.   256  Zu   Szalontais   Typologisierung:   Szalontais   Typologisierung   besteht   lediglich   aus   der   Untergliederung   der   Beschläge   in   Beschlagsgruppen:   in   Hauptriemenzungen   (Typ   I),   Nebenriemenzungen   (Typ   II),   Gürtelschnallen   (Typ   III),   Propellerbeschläge   (Typ   IV),   Hauptriemenbeschläge   (Typ   V)   und   in   eine   stilistisch   separate   Gruppe   (Typ   IV).   Er   untergliedert   die   Gruppen   noch   in   I.1,   I.2,   I.3   etc.,   jedoch   ist   diese   Bezeichnung   nicht   erläutert:   vgl.   Szalonai   1995,   Taf.   1-­‐3.     Zu   einer   ausreichenden   Typologisierung   müssen   jedoch   alle   Elemente   eines   Beschlages,   sprich   dessen   Konstruktionstechnik,   Form,   und   Zierelemente   berücksichtigt   werden.   Zur   Seriation:   Die   Fehler   lie-­‐ gen   vor   allem   in   der   Auswahl   der   vergesellschaften   Funde  mit  den  lilienverzierten  Gürtelgarnituren.  Viele  

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hat   Szalontai   bis   auf   die   Begriffe   „früher“   und   „später“   keine   Schlussfolgerungen   gezogen. 257   Das   Ergebnis   seiner   Kombinationsstatistik   von   spätawarenzeitlichen   Gürtelbeschlagstypen   aus   dem  Gräberfeld  von  Székkutas  besagt:     [E]s   können   also   die   kreislappen-­‐,   li-­‐ lien-­‐   und   schuppenverzierten,   bzw.   die   unverzierten  Beschläge,  ferner  die  des   Hohenberg-­‐Typs   als   die   allerletzten   Produkte   der   spätawarischen   Metal-­‐ lurgie   betrachtet   werden.   Absolut-­‐ chronologisch   datieren   wir   ihre   Her-­‐ stellung   in   das   letzte   Jahrzehnt   des   8.   Jahrhunderts,  und  bis  zum  ersten  Drit-­‐ tel  des  9.  Jahrhunderts  können  wir  ih-­‐ re  Tragung  beweisen.258     Beim   ersten   Anblick   der   Beschläge   erscheint   es   auffällig,   dass   nur   wenige   lilienverzierte   Gürtel-­‐ garnituren   tatsächlich   charakteristische   Elemen-­‐ te   des   Nagyszentmiklósstils   aufweisen.   Weiterhin   ist   bemerkenswert,   dass   einige   Garnituren   aus   Beschlägen   zusammengesetzt   sind,   die   chronolo-­‐ gisch  ausschließlich  in  die  Spätawarenzeit  I  und  II   einzuordnen   sind.   Das   Ziel   der   Studie   ist   daher,   die   lilienverzierten   Beschläge   einer   neuen   Prü-­‐ fung   zu   unterziehen.   Kann   man   die   lilienverzier-­‐ ten   Beschläge   und   die   damit   vergesellschafteten   Beschläge   tatsächlich   ausschließlich   in   die   letzte   Phase   der   Spätawarenzeit   chronologisch   einord-­‐ nen?     Erste   Schwierigkeiten   liegen   in   der   Er-­‐ kennung   und   Interpretation   der   Lilie.   Welche   künstlerischen   Ideen   haben   die   Awaren   bei   der  

                                                                                                                                                                                        Beifunde   sind   nur   einmal   in   der   Auswertung   vertre-­‐ ten,  zum  Beispiel  die  Beigaben  1,  2,  3,  20,  22,  28,  31,   33  und  42  in  der  Seriationstabelle;  Vergleich:  Szalon-­‐ tai  1995,  Taf.  1.  Des  Weiteren  ist  die  Bestimmung  der   vergesellschafteten   Beigaben   oftmals   ungeschickt,   z.B.   ist   der   Fundort   Nr.   59   sicherlich   mit   Beigabe   18   versehen   und   nicht   mit   Beigabe   26.   Vgl:   Szalontai   1995,  130-­‐131.  –  Ders.  2003,  Tab.  4-­‐6.   257  Die   Seriation   ist   nicht   ausgewertet   worden.   Seine   Seriationsergebnisse   können   klar   in   zwei   Gruppen   unterteilt   werden,   da   beide   nur   durch   zwei   Verbindungsreihen   miteinander   verknüpft   sind   (FO   Nr.   20).   Gruppe   1:   gepresste   Beschläge   und   Rankenverzierung   (bis   Fundort   Nummer   12),   sowie   Gruppe   2:   Blattranken   und   unverzierte   Exemplare.   Vgl.  Szalontai  2003,  Taf.  4.   258  Szalontai  2003,  410.    

Die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

Umsetzung   des   Lilienmotives   in   ihre   Gürtelbe-­‐ schläge  einfließen  lassen?  Aus  einer  daraus  resul-­‐ tierenden   Definition   entwickelt   sich   die   Frage   welche   pflanzliche   und   blütenverzierte   Motive   der   Spätawarenzeit   tatsächlich   Lilien   darstellen.   Unter   Berücksichtigung   jeglicher   Merkmale   der   Beschläge   muss   eine   Typologie   der   Lilie   erarbei-­‐ tet   werden.   Folgende   Fragestellungen   sind   dabei   ausschlaggebend:   Auf   welchen   Beschlägen   kommt   das   Lilienmotiv   vor?   Kristallisieren   sich   Gruppen   von   Beschlägen   heraus,   welche   sowohl   klare  zeitliche  Grenzen  oder  chronologische  Ten-­‐ denzen   markieren   sowie   Angaben   zur   zeitlichen   Stellung   innerhalb   der   Spätawarenzeit   liefern?   Lassen   sich   die   definierten   Gruppen   in   Werk-­‐ stattkreise  einordnen?       Diejenigen   Beschläge,   welche   entweder   in  der  Forschung  Liliendarstellungen  zugeschrie-­‐ ben  wurden  oder  nach  neuen  Kriterien  als  solche   identifiziert   werden   können,   werden   im   Folgen-­‐ den   typologisch   bestimmt.   Die   Garnituren   wer-­‐ den   in   Form   eines   Katalogs   beschrieben   und   die   Merkmale  eines  jeden  Beschlages  definiert.     Nicht   alle   lilienverzierten   Beschläge   las-­‐ sen   sich   typologisch   einordnen.   Gründe   können   entweder  bei  einer  mangelnden  Publikation  oder   bei   dem   schlechten   Erhaltungszustand   des   Fun-­‐ des   liegen.   Es   kann   sich   ebenfalls   um   Sonderfor-­‐ men   handeln,   die   mit   anderen   Beschlägen   nicht   kompatibel   sind.   Weiterhin   kommt   es   vor,   dass   nicht  alle  Beschläge  in  vollständigen  Gürtelgarni-­‐ turen   in   geschlossenen   Fundverbänden,   sondern   als  Streufunde  auftreten.  Innerhalb  von  geschlos-­‐ senen   Fundverbänden   kann   es   wiederum   vor-­‐ kommen,   dass   in   einem   Gräberkomplex   keine   zwei   Typen   vergesellschaftet   sind.   Demnach   werden   die   Gürtelgarnituren   in   vier   Fundlisten   beschrieben:       Fundliste   1:   Gürtelgarnituren   aus   ge-­‐ schlossenen   Fundverbänden.   Die   Garnituren   können   entweder   vollständig   oder   unvollständig   sein.  Insgesamt  sind  es  Gürtelgarnituren  aus  219   Gräbern.     Fundliste  2:  Gürtelgarnituren  mit  einfach   vorkommenden   Typen.   Es   handelt   sich   um   26   Gräber.   Fundliste  3:  Streufunde,  insgesamt  34  im   Karpatenbecken.     Fundliste   4:   Unpublizierte   Funde   oder   solche  mit  mangelnden  Publikationen.  

 

Die   Fundlisten   1-­‐3   wählen   folgendes   Systemati-­‐ sierungschema:   Zunächst   werden   allgemeine   Daten   des   Gräberfeldes   aufgeführt.   Hierbei   han-­‐ delt   es   sich   um   die   Anzahl   der   Bestattungen   des   jeweiligen   Gräberfeldes,   die   Anzahl   der   mit   lilien-­‐ verzierten   Gürtelgarnituren   beigesetzten   Perso-­‐ nen,   die   Lage   der   lilienverzierten   Gräber   im   je-­‐ weiligen   Gräberfeld,   die   Bestattungssitten   (die   Orientierung,  die  Tiefe  und  die  Maße  des  Grabes),   die   Geschlechtszuweisung   der/des   Bestatteten   sowie   die   Datierung   des   Grabes,   sofern   diese   Angaben   aus   der   Literatur   ersichtlich   sind.   Bei   den  Streufunden  wird  gegebenenfalls  der  jeweili-­‐ ge   Fundumstand   beschrieben.   Anschließend   werden   die   vollständigen   und   unvollständigen   Garnituren   systematisch   in   einer   selbstständig   erstellten   Beschreibung   erfasst.   Die   in   runden   Klammern  gesetzte  Nummer  der  Gürtelbeschläge   steht  für  die  Gegenstandsnummer  auf  den  Tafeln   oder   in   den   Fundbeschreibungen   der   einzelnen   Publikationen.   Diejenigen   Beschläge,   die   sich   typologisch   einordnen   lassen,   werden   als   defi-­‐ niertes   Kürzel   in   eckigen   Klammern   aufgelistet.   Anschließend   werden   die   vergesellschafteten   Beigaben   der   Gürtelgarnituren,   falls   vorhanden,   aufgelistet.   Die   Anzahl   der   lilienverzierten   Be-­‐ schläge   wird   im   Verhältnis   zu   der   jeweiligen   Gür-­‐ telgarnitur  formuliert.  Diese  Daten  sind  für  statis-­‐ tische   Auswertungen   von   Bedeutung.   Folgende   Abkürzungen  tauchen  in  dem  Katalog  auf:  O:  Ori-­‐ entierung  des  Grabes  und  deren:  T:  Tiefe,  L:  Län-­‐ ge,   B:   Breite   sowie   GG:   Gürtelgarnitur,   GS:   Gürtel-­‐ schnalle,   GSch:   Gürtelschlaufe,   PB:   Propellerbe-­‐ schlag,   LS:   Lochschützer,   HRB:   Hauptriemenbe-­‐ schlag,   NRB:   Nebenriemenbeschlag,   NRZ:   Neben-­‐ riemenzunge,   RDZ:   Riemendurchzug,   HRZ:   Hauptriemenzunge,   NR:   Nebenriemen.   Die   Grö-­‐ ßenangaben   der   Beschläge   sind   stets   in   „Länge   mal   Breite“   angegeben.   Bei   einer   einzeln   vor-­‐ kommenden   Maßangabe   handelt   es   sich   um   die   Länge  des  Gürtelbeschlags.       Als   nächster   Schritt   folgt   die   Zuordnung   der   Beschläge   in   Typenkombinationen,   die   für   eine   Kombinationsstatistik   oder   Seriation   geeig-­‐ net   sind.   Der   Ausgangspunkt   für   die   Untersu-­‐ chung  der  Typenkombinationen  ist  der  geschlos-­‐ sene   Fund   und   die   zeitliche   Veränderung   von   funktionalen   Typen   durch   technologische   Ver-­‐ besserungen.  Zu  den  geschlossenen  Fundverbän-­‐ den   gehören   solche   Gräberkomplexe,   in   denen  

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Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

mindestens  zwei  unterschiedliche  Typen  vorhan-­‐ den   sind   und   in   denen   jeder   Typ   mindestens   zweifach  vorkommt.  Das  Ziel  der  Seriation  ist  die   Erstellung   einer,   nach   relativchronologischen   Gesichtspunkten  geordneten  Matrix  aller  im  Kar-­‐ patenbecken   vorkommenden   lilienverzierten   Typen.   Das   verwendete   Programm   heißt   PAST   (PAlaeontological  STatistics),  welches  die  Varian-­‐ ten   aller   gleichzeitig   in   einem   Grab   vorkommen-­‐ den  Typen  miteinander  verknüpft.     Im   An-­‐ schluss   an   die   Seriation   folgt   die   Korrespon-­‐ denzanalyse.   Es   handelt   sich   um   eine   mathema-­‐ tisch  erstellte  Ordnung  der  Zeilen  (Fundorte)  und   Spalten  (Typen),  deren  Korrelation  ein  Maximum   erreicht.   Absolute   Häufigkeiten   zwischen   den   Fundorten   und   Typen   wird   dabei   errechnet.   Die   Korrespondenzanalyse   wird   ebenfalls   mit   PAST   durchgeführt.         Im   Anschluss   an   die   Erstellung   der   Da-­‐ tenbanken   werden   die   Fundorte   kartiert.   Kartie-­‐ rungsgrundlage   sind   überregionale   Karten   des   Karpatenbeckens.   Die   Software   für   die   Verbrei-­‐ tung   der   lilienverzierten   Garnituren   im   Karpa-­‐ tenbecken   ist   ArcGIS   10.259  Derartige   Kartierun-­‐ gen   werden   in   der   Forschung   selten   in   Richtung   einer   Chronologie   ausgewertet.   Man   sucht   nach   Informationen   über   regionale   Gruppen,   die   als   Herstellungswerkstätten   der   Beschläge   interpre-­‐ tiert   werden   können.   Die   Herausarbeitung   der   wirtschaftlichen   und   kulturellen   Faktoren,   die   zur   territorialen   Verteilung   der   Beschlagstypen   und  zur  Herausbildung  der  lokalen  Gruppen  und   Werkstätten  geführt  haben,  ist  angestrebt.       Mit   Hilfe   der   Typologie,   der   Kombinati-­‐ onsstatistik,   der   Korrespondenzanalyse   und   der   Kartierung   werden   die   Beschläge   der   Gürtelgar-­‐ nituren   in   chronologische   Tendenzen   eingestuft.   Diese  Tendenzen  werden  miteinander  verglichen   und   gesondert   kartiert.   Ebenfalls   werden   abwei-­‐ chende   Fälle   quellenkritisch   diskutiert.   Durchläu-­‐ fer   und   Altfunde   werden   in   der   chronologischen   Interpretation   berücksichtigt.   Ein   Augenmerk   wird   sowohl   auf   die   Technik,   die   Form   als   auch   auf   die   Verzierung   der   Beschläge   gerichtet.   Au-­‐ ßerdem   wird   darauf   geachtet,     welche   Indizien   tatsächlich   ausschlaggebend   für   eine   chronologi-­‐ sche   Interpretation   sind.   Diese   Vorgehensweisen   helfen,   die   lilienverzierten   Gürtelgarnituren   im                                                                                                                           259 Die Verbreitungskarten wurden von Krisztián Tóth erstellt.

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Karpatenbecken   bis   dato   relativchronologisch   feiner  einzuordnen.          

8.1.1  Die  Lilie  –  eine  begriffliche  Sondie-­‐ rung     Der  Lilienbegriff  eröffnet  viele  Bezugsmöglichkei-­‐ ten   in   unterschiedliche   Wissenschaftsbereiche,   zum   Beispiel     Botanik,   Pharmazie,   Medizin,   Histo-­‐ rie,   christliche   Ikonographie,   Heraldik   und   My-­‐ thologie.     Für   diese   Arbeit   wird   die   Lilie   als   Zie-­‐ relement   mit   symbolischer   Bedeutung   herange-­‐ zogen,   in   Anlehnung   an   die   Grundbedeutung   der   Heraldik260  (vgl.  Abb.  12).  So  hält  das  Lexikon   des   Mittelalters  fest,  dass:     [S]ie   […]neben   der   Rose   die   am   häu-­‐ figsten   vorkommende   Pflanze   der   Heraldik  [ist].  Die  Darstellung  ist  stark   stilisiert  und  ähnelt  der  natürlichen  Li-­‐ lie   nur   entfernt,   da   bloß   drei   Blüten-­‐ blätter   dargestellt   werden,   die   an   der   unteren   Hälfte   zusammengebunden   sind,  so  dass  das  mittlere  Blatt  gerade   steht   und   die   äußeren   Blätter   im   Bo-­‐ gen   nach   unten   herabfallen.   Die   unte-­‐ ren   Enden   der   Blätter   wiederholen   diese   Anordnung   spiegelweise   und   verkleinert.261          

                                                                                                                        260  Neubecker  1977,  132-­‐133.   261  Dilg/Filip  1991.  

Die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

                                       

                                       

Abb.  12:  Die  Umwandlung  des  Lilienmotivs.  Von  links  nach  rechts:  Die  Lilienblüte  (Lilium  candidum  L./Liliaceae);1   die  stilistische  Umsetzung  der  Lilienblüte  und  die  Verwendung  in  der  H eraldik;1  die  Integration  der  stilistischen   Lilienblüte  in  awarenzeitliche  Gürtelbeschläge,  hier  einer  Hauptriemenzunge.    

J.   Hampel   war   der   erste   in   der   archäologischen   Forschung,   der   die   Definition   der   Lilie   stärker   spezifiziert   hat.   So   fasst   er   in   seinem   dreibändi-­‐ gen   Standartwerk   Altertümer  des  frühen  Mittelal-­‐ ters  in  Ungarn  zusammen,  dass  die  Lilie:     [eine]   dreiblättrige   Palmette   oder   he-­‐ raldische   Lilie   [ist].   Sie   trat   als   raum-­‐ füllende   Figur   in   der   Herzranke   oder   sonst   als   mittlere   Gestalt   in   Einrah-­‐ mung   immer   einzeln   auf.   Das   Motiv   dient   in   Mittelaxelstellung   zur   Füllung   von   Riemenzungen   und   anderen   Stü-­‐ cken  mit  länglichen  Räumen.  Das  mitt-­‐ lere  Blatt  steht  in  der   Achse  und  dient   zur   Verbindung   je   zweier   Motive.   Das   Lilienmotiv  erfuhr  Veränderungen  und   Verballhornung,   so   dass   Zusätze,   Ver-­‐ einfachung   des   Motivs   oder   deren   bis   zur   Unkenntlichkeit   gehende   Verzer-­‐ rung  sichtbar  sind.262     In   der   späteren   Literatur   wird   oftmals   die   Lilie   als   eine   dreiblättrige   Palmette   bezeichnet. 263   Aufgrund   dieser   beiden   Definitionen   ist   es   nun   die   Aufgabe,   die   lilienverzierte   Beschläge   von   anderen  palmettenverzierten  zu  trennen.      

8.1.2  Die  Anzahl  an  lilienverzierten  Be-­‐ schlägen     1995   hat   erstmalig   Szalontai   138   Gräber   von   87   Fundorten 264  aufgelistet.   2003   verwies   er   auf                                                                                                                           262  Hampel  1905,  571-­‐572.     263  Szőke  2001,  121.     264  Szalontai  1995,  127-­‐129.  

 

mittlerweile  256  Bestattungen,  Funde  und  Fund-­‐ komplexe,   die   nach   wie   vor   unpubliziert   sind.265   2005   hat   Stadler   ebenfalls   eine   Datenbank   von   lilienverzierten  Beschlägen  begonnen.  Gemäß  der   Definition   des   Lilienmotives   sind   jedoch   manche   Fundorte   unter   ihrem   historisch   alten266,     unter   falschen   Namen 267  oder   doppelt 268  aufgelistet,   andere   gehören   eher   zu   einem   anderen   Be-­‐ schlagtypus269  und   wieder   andere   wurden   nicht   als  solche  erkannt.270    

                                                                                                                        265  Szalontai  

2003,   409.   –   Sein   einziger   Verweis   ist   Tabelle  7,  die  nicht  weiter  erläutert  wird.   266  Dunaujváros   und   sein   alter   Name   Dunapentele-­‐ Öreghegy  sind  derselbe  Fundort.  Stadler  benutzt  den   alten   Namen   Diás   anstelle   von   Gyenesdiás.   Demnach   wurden   im   neuen   Katalog   der   lilienverzierten   Be-­‐ schläge   sowohl   der   alte   als   auch   der   neue   Name   des   jeweiligen  zutreffenden  Fundorts  aufgelistet.   267  Den  Fundort  Szarvas  74  (1993)  ohne  Literaturan-­‐ gabe   gibt   es   nicht   (Stadler   LS/NRB   Typ   1180);   evtl.   meint  er  damit  Szarvas-­‐Grexa-­‐Téglagyár,  FO  68,  Grab   158.     268  Der   Streufund   von   Gyenesdiás   ist   einmal   unter   HRZ   Typ   4530   und   unter   HRZ   Typ   4620   aufgeführt:   vgl.  Stadler  2005.   269  Keine  lilienverzierten  Gürtelgarnituren:  Budapest-­‐ Lóversenytér,  Grab  3;  Klárafalva-­‐Vasút  utca,  Grab  11;   Nové   Zamky,   Grab   434   und   Grab   463;   Šal’a-­‐Duslo,   Grab   153;   Szarvas-­‐Rózsás,   FO   75,   Grab   45;   Szarvas,   Grab   3;   Toponár,   Grab   70;   Vörs-­‐Parkert,   Grab   347.   Unpublizierte   Exemplare:   Die   unpublizierten   Exemp-­‐ lare   sind   aufgelistet,   z.B.   die   Fundorte   Nagymágocs-­‐ Ótompa   oder   Pitvaros-­‐Víztározó:   vgl.   Szalontai   1995,   127-­‐128.   Bei   Stadler   sind   folgende   Fundorte   kom-­‐ mentarlos   aufgelistet:   Sammlung   Fl./Streufund,   zwei   Lilienbeschläge,   Frauengrab,   unpubliziert;   ohne   Lite-­‐ raturangabe:   Šebastovce   Lapise   (HRZ   Typ   4520).   Es   handelt   sich   nicht   um   lilienverzierte   Gürtelgarnitu-­‐ ren:   Szeged-­‐Makkoserdő,   Grab   312.   –     Fettich   1929.   Streufund,   eine   HRZ   Typ   4540;   Leobersdorf,   Grab   145;   Zwölfaxting,   Grab   24;   Naszacowice,   Streufund  

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Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

Im   gesamten   Karpatenbecken   können   bis   dato   1022   lilienverzierte   Beschläge   unterschiedlichen   Typs   gezählt   werden   (Tab.   16,   Taf.   58-­‐59).   Diese   kommen  in  244  Gürtelgarnituren,  34  Streufunden   und   32   unpublizierten   Fundkomplexen   vor;   demnach   insgesamt   310   Fundkomplexe   (vgl.   Tab.   16-­‐19).   Addiert   man   die   vergesellschafteten   Be-­‐ schläge,   wurden   insgesamt   3110   Beschläge   un-­‐ tersucht.   Demnach   machen   lilienverzierte   Be-­‐ schläge   ca.   ein   Drittel   der   Garnituren   aus.   Die   durchschnittliche   Anzahl   an   Gürtelbeschlägen   innerhalb   einer   Garnitur   sind   18   Stück,   davon   zählen  die  mit  Lilien  verzierten  Beschläge  durch-­‐ schnittlich   5,5   Stück   (vgl.   Fundliste   1).   Aus   119   Gräbern   kann   man   außerdem   Rückschlüsse   über   die   Anzahl   an   Nebenriemen   der   vollständigen   und   unvollständigen   Garnituren   ziehen.   Die   An-­‐ zahl   variiert   zwischen   einem   und   sechs   solcher   Nebenriemen.   Durchschnittlich   ergibt   der   Wert   3,12   Nebenriemen   pro   lilienverzierte   Gürtelgar-­‐ nitur   –   wahrscheinlich   würde   der   Wert   eher   bei   vier  Riemen  liegen,  wenn  die  Rechnungen  nur  mit   vollständigen   Garnituren   vorgenommen   werden   würde.   Im   allgemeinen   Vergleich   zu   spätawari-­‐ schen   Gürtelgarnituren   sind   auch   die   lilienver-­‐ zierten   Exemplare   individuell   angefertigt   bzw.   zusammengesetzt   worden.   Eine   Zusammenset-­‐ zung   von   stilistisch   und   chronologisch   inhomo-­‐ genen  Beschlägen  von  fünf  bis  sechs  Gürteln  zeigt   die   Gürtelgarnitur   aus   Vösendorf,   Grab   76. 271  

                                                                                                                                                                                        (Naszacowice   1989,   49-­‐59);   Nóvé   Zamky,   Grab   176;   Ježkovice,   Streufund.   –   Poulík   1988,   189-­‐216;   Hont-­‐ megy,   Streufund.   –   Hampel   1894.   –   Oder   bei   seinen   definierten  Typen  (HRZ  Typ  4560,  4570,  4580,  4600,   4640,   4660,   4700   und   4880,   HRB   Typ   9620,   9660,   9670,  9690,  9700)  handelt  es  sich  um  verzerrte  Ran-­‐ ken   oder   bei   den   HRZ   Typ   4880   und   HRB   Typ   9620   um  Lebensbäume  oder  verzerrtes  Astwerk  und  nicht   unbedingt  um  Lilien.   270  Folgende  Beschläge  wurden  nicht  als  Lilie  erkannt:   u.a.   Čelarevo,   Grab   22,   119   und   361;   Hraničná   pri   Hornáde,   Grab   100;   Kecel-­‐Körtefahegy,   Grab   9;   Mali   Idjoš,   Kulski   put,   21a;   Nové   Zámky,   Grab   439;   Pilis-­‐ marót-­‐Basaharc,   Einzelfunde;   Šal’a-­‐Duslo,   Grab   146,   FO   A   und   B;   Štúrovo,   Grab   5;   Szebény   I,   Grab   316   und   335;   Székkutas-­‐Kápolnadűlői,   Grab   369;   Szeged-­‐ Makkoserdő,  Grab  105;  Szentes-­‐Kaján,  Grab  330;  Sze-­‐ ntes-­‐Nagyhegy,  Grab  217.     271  Sauer  2007,  73.  –  Die  drei  NRZ,  die  HRB  und  wap-­‐ penförmigen  NRB  gehören  in  das  letzte  Drittel  des  8.   Jahrhunderts.  Zu  der  SpA  III  gehören  die  Schnalle  und   die   vier   geperlten   NRB;   aus   der   SpA   I   und   II   stammen   der   rechteckige   HRB   mit   Greifendarstellung,   die   bei-­‐

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Erklärt   wird   solch   ein   Zusammenwürfeln   von   Beschlägen   mit   Verschleiß   und   Verlust   einzelner   Gürtelbestandteile,   die   einzeln   durch   lokal   vor-­‐ handene   Gürtelbeschläge   ersetzt   wurden. 272   Teilweise   besaßen   bereits   Knaben   vielteilige   Gür-­‐ telgarnituren,   sodass   die   Wahrscheinlichkeit   hoch   ist,   dass   bei   Verstorbenen   in   hohem   Alter   stilistische   Unterschiede   in   der   Zusammenset-­‐ zung  eines  Gürtels  auftreten  können.273  Die  Höhe   eines   eventuellen   Mangels   an   Rohstoffen   in   der   jüngsten   Phase   der   Spätawarenzeit   ist   in   der   a-­‐ warenzeitlichen   Forschung   noch   nicht   diskutiert   worden.  Stadler  weist  darauf  hin,  dass:       [n]icht   alle   unvollständigen   Gürtelgar-­‐ nituren   […]   auf   Beraubung   zurückzu-­‐ führen   [sind],   man   muss   mit   einem   festen   Prozentsatz   intentionell   beige-­‐ gebener   unvollständiger   Gürtelgarni-­‐ turen  rechnen.274      

8.2  Die  Typologie  der  lilienverzierten  Be-­‐ schläge  

  Für   eine   Typenbildung   der   lilienverzierten   Be-­‐ schläge   werden   zunächst   die   Beschläge   nach   ih-­‐ rer   Funktion   am   Gürtel   in   Gruppen   sortiert   und   wie   folgt   systematisch   voneinander   getrennt:   Hauptriemenzungen   (HRZ),   Nebenriemenzungen   (NRZ),   Hauptriemenbeschläge   (HRB),   Nebenrie-­‐ menbeschläge   (NRB),   Lochschützer   (LS),   Propel-­‐ lerbeschläge   (PB)   und   Gürtelschnallen   (GS). 275   Mit   Ausnahme   von   Stadler   wurden   in   der   For-­‐ schung  Nebenriemenbeschläge  und  Lochschützer   noch   nicht   als   lilienverzierte   Beschläge   erkannt.   Trotz   ihrer   überwiegend   identischen   Form   wer-­‐ den   diese   beiden   Beschlagsgruppen   in   separat   aufgeführt,   da   sie   unterschiedliche   Funktionen   am  Gürtel  einnehmen  und  ebenfalls  eine  variable   Größe   vorweisen.   Beide   Argumente   gelten   auch                                                                                                                                                                                           den   rosettenförmigen   Beschläge,   sowie   der   ranken-­‐ verzierte  LS.     272  Zábojník   1991,   244.   –   Es   können   auch   mehrere   Gürtel  vorhanden  sein:  vgl.  László  1955,  162-­‐163.     273  Aus   Dunaszekcső-­‐Téglagyár,   Grab   41;   Győr-­‐ Téglavető   dűlő,   Grab   258;   Mistelbach,   Grab   36   oder   aus  Vösendorf,  Grab  564.     274  Stadler  2005,  140.  –  Dies  gilt  z.B.  auch  für  süddeut-­‐ sche  merowingerzeitliche  Bestattungen.   275  Gürtelschlaufen   sind   zahlenmäßig   so   gering,   dass   sie  keine  eigene  Kategorie  bilden.    

Die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

für   die   Haupt-­‐   und   Nebenriemenzungen,   die     in   der   Forschung   stets   getrennt   ausgewertet   wer-­‐ den.       Die   Beschläge   werden   auf   jegliche   Merk-­‐ male   geprüft.   Die   Kombinationen   solcher   Merk-­‐ male   bilden   Typen.   Mit   Ausnahme   von   wenigen   Beschlägen   lassen   sich   keine   völlig   identischen   Objekte  finden.  Unterschiede  liegen  sowohl  in  der   Erhaltung   und   Herstellungsqualität   jener   Be-­‐ schläge  als  auch  in  der  Kombination  unterschied-­‐ licher   Merkmale   eines   jeden   Beschlages.   Jede   einzelne   Garnitur   kann   sehr   unterschiedlich   zu-­‐ sammengestellt   sein.   Dies   bereitet   Schwierigkei-­‐ ten   bezüglich   chronologischen   Fragestellungen.   Demnach  ist  der  Begriff  „Kategorie“  eine  bessere   Wahl  als  „Typ“.     Die   vollständigen   und   unvollständigen   Gürtelgarnituren   sind   der   Zeitperiode   entspre-­‐ chend   aus   Bronzeguss   gefertigt   worden   (92,4   Prozent).   Sechs   Exemplare   (2,4   Prozent)   waren   vergoldet   und   jeweils   drei   Garnituren   (1,6   Pro-­‐ zent)   sind   aus   Silber,   Bleiguss,   Weißmetall   und   0,4  Prozent  aus  Silberblech  hergestellt  worden.276                                    

Demnach   werden   die   lilienverzierten   Beschläge   gemäß   ihrer   Technik,   Form,   und   Zierelementen   untersucht;   die   Kategorie   Material   fällt   in   den   zugehörigen   Interpretationen   aus.   Im   Anschluss   werden  die  Formen  und  Darstellungen  der  Lilien   ausgewertet.         Es   kristallisieren   sich   fünf   Darstellungen   von  Lilien  und  vier  Varianten  heraus,  die  auf  sie-­‐ ben   Beschlagsgruppen   vorkommen   (Typ   I-­‐V;   vgl.   Abb.   13-­‐17).   Das   Material,   die   Befestigungstech-­‐ nik,   die   Form   und   die   Zierelemente   bilden   vier   Grundeinheiten,   in   welchen   sich   mehrere   Merk-­‐ male  kombinieren  lassen  (vgl.  Tab.  6).      

                                                                                                                        276  Vergoldete   Gürtelgarnituren   stammen   aus:   Bi-­‐ atorbágy-­‐Budapark,   Grab   264;   Budapest-­‐Rákos,   FO   29,  Grab  26;  Čelarevo,  Grab  361;  Kiskőrös,  Grab  155;   Komárno-­‐Schiffswerft,  Grab  142  und  aus  Ringelsdorf,   Neues   Feld.   Versilberte   Gürtelgarnituren   stammen   aus:   Budapest-­‐Rákos,   FO   29,   Grab   14;   Debrecen-­‐ Ondód,   Grab   41;   Pilismarót-­‐Basaharc   und   aus   Üllő   I,   Grab  187.  Gürtelgarnituren  aus  Bleiguss  sind  aus:  Bi-­‐ lisics,   Grab   1;   Mistelbach,   Grab   36;   Petronell,   NÖ   –   Geißbergen   uns   aus   Želovce,   Grab   363.   Solche   aus   Weißmetall   sind   aus:   Nové   Zámky,   Gräber   138,   387   und  512  und  aus  Želovce,  Grab  485.  Eine  Garnitur  aus   Silberblech  ist  aus  Budapest-­‐Rákos,  FO  29,  Grab  19.  

 

  65  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

  Typ  I     Die   Lilie   tritt   als   raumfüllendes   Motiv   in   der   Mittelaxelstellung   in   Einrahmung  der  Gürtelbeschläge  auf.  Die  Darstellung  ist  stark  stili-­‐ siert;   drei   Blütenblätter   sind   an   der   unteren   Hälfte   durch   eine   Knospe  zusammengebunden,  so  dass  das  mittlere  Blatt  in  der  Axe   gerade   steht   und   die   beiden   äußeren   Blätter   symmetrisch   im   Bo-­‐ gen   jeweils   nach   rechts   und   links   herabfallen.   Das   mittlere   Blatt   dient   außerdem   zur   Verbindung   je   zweier   Lilienmotive,   die   inei-­‐ nander   übergehen   und   somit   das   Motiv   gespiegelt   angeordnet   ist.   Das   dreiblättrige   Lilienmotiv   kommt   stets   in   Durchbruchsarbeit   vor.     Variante:  I1     Das   Lilienmotiv   ist   zweifach   symmetrisch   durchbrochen.   Die   stili-­‐ sierte   dreiblättrige   Lilie   ist   nicht   überall   deutlich   ausgeprägt   undgeht   in   eine   geometrische   Form   über.   Das   Motiv   erinnert   an   einen  gitterartigen  Durchbruch.  

Abb.  13:  Dreiblättrige  Lilie  mit  Knospe  (I)  und  Variante  (I1).  

 

     

  Typ  II     Das  Lilienmotiv  ist  noch  stärker  stilisiert  und  geht  in  eine  geomet-­‐ rische   Form   über.   Die   zuvor   dargestellte   geschwungene   Form   der   Blätter,   sowie   das   Knospenmotiv   lösen   sich   vollständig   auf;   das   Motiv   wirkt   dadurch   starr,   stark   symmetrisch   und   ähnelt   einem   fensterartigen   Rastersystem.   Das   geometrische   Lilienmotiv   kommt   stets  in  Durchbruchsarbeit  vor.         Variante:  II1     Das   stark   stilisierte   geometrische   Lilienmotiv   ist   regelmäßig   dop-­‐ pelt   symmetrisch   durchbrochen.   Das   schematische   schlecht   gear-­‐ beitete  Rastersystem  ähnelt  kaum  noch  einer  Lilie.    

 

Abb.  14:  Geometrisch  durchbrochene  Lilie  (II)  und  Variante  (II1).    

66    

Die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

      Typ  III       Das  Lilienmotiv  ähnelt  dem  ersten  Typ,  jedoch  ist  die  Struktur  der   stilisierten   Blüten   schlechter   herausgearbeitet.   Die   Konturen   der   Blätter   und   Knospen   lösen   sich   teilweise   auf   und   verschwimmen   in   einer  stärker  stilisierten  Darstellung.  Außerdem  wird  zwischen  den   einzelnen   Knospen   neben   den   zwei   ineinander   übergreifenden,   gespiegelten  Lilien  noch  eine  dritte  mit  der  Funktion  eines  Doppel-­‐ blattes   dargestellt.   Das   fünfblättrige   Lilienmotiv   kommt   stets   in   Durchbruchsarbeit  vor.     Variante:  III1     Das   stilisierte   fünfblättrige   Lilienmotiv   ist   in   einer   S-­‐Ranke   inte-­‐ griert  und  bildet  dessen  Abschluss.  

Abb.  15:  Fünfblättrige  Lilie  mit  Knospe  (III)  und  Variante  (III1).  

   

       

         

         

   

           

 

 

             

 

 

                     

 

      Typ  IV     Das  dreiblättrige  Lilienmotiv  ist  der  natürlichen  Lilie  am  ähnlichs-­‐ ten.  Es  ist  in  drei  geschwungenen  Blättern  dargestellt,  nur  in  we-­‐ nigen  Fällen  ist  die  Knospe  ausgeprägt.    

    Variante  IV.1     Das  natürliche  dreiblättrige  Lilienmotiv  ist  in  einer  S-­‐Ranke  inte-­‐ griert   und   bildet   jeweils   dessen   Abschluss.   Die   Lilie   kann   dabei   einfach  oder  stärker  profiliert  gearbeitet  sein.  Die  natürliche  Lilie   kommt  in  Durchbruchsarbeit  und  auf  gegossenen  Beschlägen  vor.          

  67  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

         

  Variante  IV.2     Das  Motiv  ist  der  ersten  Variante  sehr  ähnlich  mit  der  Ausnahme,   dass  dieses  nicht  in  einer  S-­‐Ranke  integriert  ist,  sondern  in  einer   V-­‐/W-­‐Form.   Dabei   kann   das   Motiv   entweder   in   Richtung   der   Form   laufen   (W-­‐Form)   oder   in   entgegengesetzter   Richtung   (V-­‐ Form).  Das  Motiv  kommt  auf  gegossenen  Beschlägen  vor.    

 

       

 

  Abb.  16:  Natürlich  dargestellte  Lilie  (IV)  und  Varianten  (IV1  und  IV2).  

   

           

  Typ  V     Das   Lilienmotiv   ist   sehr   stark   durchbrochen   und   bildet   einen   schmalen   gitterartigen   Rahmen.   Die   Form   ist   eine   Mischung   aus   dreiblättriger  und  geometrischer  Lilie.  

         

 

  Abb.  17:    Gitterartige    Lilie  (V).      

  Riemenzungen  (HRZ/NRZ)     v Befestigungstechnik     A1     A2     B1       B2   v Lilienmotiv   I     I1     II     II1     III     III1     IV     IV1     IV2     v Verzierung:  Tülle/Öse           v Verzierung:  Rahmen  

68    

V   a   b   c   d   e   1  

                                       

  Tülle  mit  Zwischenfeld   Tülle  ohne  Zwischenfeld   Ösenzwingen  mit  Zwischenfeld   Ösenzwingen  ohne  Zwischenfeld   Stilisierte  dreiblättrige  Lilie   Symmetrisch  dreiblättrige  Lilie/doppeltes  Motiv   Stilisierte  geometrische  Lilie   Symmetrisch  geometrische  Lilie/doppeltes  Motiv   Stilisierte  fünfblättrige  Lilie   Fünfblättrige  Lilie  in  S-­‐Ranke   Natürliche  dreiblättrige  Lilie   Natürliche  dreiblättrige  Lilie  in  S-­‐Ranke   Natürliche  dreiblättrige  Lilie  in  geschwungener  W/V/M-­‐ Ranke   Stab-­‐/gitterartig  stark  durchbrochenes  Lilienmotiv   Unverziert   Runde  Öse   Perlrand   Pflanze   Tierkopf   Unverziert  

Die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

  2     3     4   v Sonderformen   (E)     (G)     (M)     (P)     (V)     (W)     (Z)     (3Ö)     (1)     (2)     Hauptriemenbeschläge  (HRB)  

                         

Innerer  Perlrand/  leicht  geschuppter  Rahmen   Äußerer  Perlrand  dreidimensional   Ohne  Rand  in  Pflanzenform   Eckig   Graviert-­‐punziert   Mediterran   Platte  anstelle  von  Tülle  oder  Öse   Verzierte  Tülle  oder  verziertes  Zwischenfeld   wappenförmig   Zweiteilige  Riemenzunge   Dreifache  Ösenzwingen   Variante  1   Variante  2  

v Befestigungstechnik   A     Einfach  am  Gürtel  befestigt     B     In  Dreiergruppen   v Form  der  Beschläge   1     Breit  wappenförmig     2     Schmal  wappenförmig     3     U-­‐förmig     4     Zungenförmig     5     Rund     6     Trapezförmig   v Lilienmotiv       Wie  bei  HRZ/NRZ   v Verzierung:  Rahmen       Wie  bei  HRZ/NRZ     Lochschützer  und  Nebenriemenbeschläge  (LS/NRB)     v Form  der  Beschläge     A   Wappenförmig       B   Herzförmig       C   Dreieckig  abgerundet   v Lilienmotiv       Wie  bei  HRZ/NRZ   v Verzierung:  Rahmen       Wie  bei  HRZ/NRZ     Propellerbeschläge  (PB)     v Form  der  Beschläge     A   Rund/leicht  wappenförmig       B   Trapezförmig   v Lilienmotiv     I   Stilisierte  dreiblättrige  Lilie   II   Stilisierte  geometrische  Lilie   v Verzierung:  Rahmen         Wie  bei  HRZ/NRZ     Gürtelschnallen  (GS)     v Form  der  Beschläge     A   Wappenförmig       B   U-­‐förmig       C   Fünfeckig   v Lilienmotiv       Wie  bei  HRZ/NRZ   v Verzierung:  Rahmen       Wie  bei  HRZ/NRZ   Tab.  6:  Die  Typologie  der  lilienverzierten  Beschläge.  

   

 

  69  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

 

 

Abb.  18:  Die  Typologie  der  Hauptriemenzungen,  Lilientyp  I.  Nummer  10  und  12  sind  die  gleichen  Typen  wie                        9  und  11,  allerdings  sind  sie  zusätzlich  graviert-­‐punziert.  Die  Funde  sind  nicht  maßstabsgetreu.

70    

Die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

 

 

  Abb.  19:  Die  Typologie  der  Hauptriemenzungen.  Lilientyp  II:  23-­‐25;  Lilientyp  III:  26-­‐30;  Lilientyp  IV:  31-­‐35.                                                                                                                                        Die  Funde  sind  nicht  maßstabsgetreu.

 

  71  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

A1Ia2     (WV)  

 

113  

2  

B1Ia2     (W)  

 

3  

B2Ie2  

 

4  

B1Ic2  

B    

5  

B1Ic3  

G  

6  

B1Ic3   (G)  

 

7  

B2Ic3   (Z)   B1Ic1  

 

9  

B1Ia1     (V)  

 

10  

B1Ia1   (VG)  

 

11  

B1Ia1  

A  

12  

B1Ia1   (G)  

 

13  

B2Ia1  

 

14  

B2Ie3     (ZM)  

 

15  

B1I1c1       (M)  

16  

B1I1d2     E   (M3Ö)  

8  

72    

Lilienkategorie/   Typ  

1  

Nr.  in  Abb.19  

Fundortnr.   (vgl.  Tab.  16-­‐19)  

    Abkürzung  in   Seriation     Beschreibung    

   

C  

Wappenförmige  HRZ,  undeutlich  verzierte  Tülle,  stilisiertes  dreiblätt-­‐ riges  Lilienmotiv  in  annähernd  geometrischer  Form  in  Durchbruchs-­‐ arbeit,  innerer  Schuppenrahmen     Wappenförmige  HRZ,  unverzierte  Ösen  an  einem  unverzierten  Zwi-­‐ schenfeld,  stilisiertes  dreiblättriges  Lilienmotiv  in  Durchbruchsarbeit,   innerer  Schuppenrahmen   Runde  HRZ,  tierkopfverzierte  Ösen,  dreiblättriges  Lilienmotiv  in   Durchbruchsarbeit,  innerer  geschuppter  Rahmen   Runde  HRZ,  unverzierte  Ösen  an  einem  glatten  Zwischenfeld,  stilisier-­‐ tes  dreiblättriges  Lilienmotiv  in  Durchbruchsarbeit,  leicht  geschuppter   Rahmen   Runde  HRZ,  geperlte  Ösen  an  einem  geperlten  Zwischenfeld,  stilisier-­‐ tes  dreiblättriges  Lilienmotiv  in  Durchbruchsarbeit,  Perlrahmen   Runde  HRZ,  geperlte  Ösen  an  einem  geperlten  Zwischenfeld,  stilisier-­‐ tes  dreiblättriges  Lilienmotiv  in  Durchbruchsarbeit,  Perlrahmen,  seit-­‐ lich  graviert-­‐punziert   Runde  zweiteilige  HRZ,  geperlte  Ösen,  dreiblättrige  Lilien  in  Durch-­‐ bruchsarbeit,  Perlrahmen   Runde  HRZ,  geperlte  Ösen  an  einem  unverzierten  Zwischenfeld,  stili-­‐ siertes  dreiblättriges  Lilienmotiv  in  Durchbruchsarbeit,  unverzierter   Rahmen   Runde  HRZ,  unverzierte  Ösen  an  einem  rankenverzierten  Zwischen-­‐ feld,  stilisiertes  dreiblättriges  Lilienmotiv  in  Durchbruchsarbeit,  un-­‐ verzierter  Rahmen   Runde  HRZ,  unverzierte  Ösen  an  einem  rankenverzierten  Zwischen-­‐ feld,  stilisiertes  dreiblättriges  Lilienmotiv  in  Durchbruchsarbeit,  un-­‐ verzierter  Rahmen,  seitlich  graviert-­‐punziert   Runde  HRZ,  unverzierte  Ösen  an  einem  unverzierten  Zwischenfeld,   stilisiertes  dreiblättriges  Lilienmotiv  in  Durchbruchsarbeit,  unverzier-­‐ ter  Rahmen  

Runde  HRZ,  unverzierte  Ösen  an  einem  glatten  Zwischenfeld,  stilisier-­‐ tes  dreiblättriges  Lilienmotiv  in  Durchbruchsarbeit,  der  Rahmen  ist   seitlich  graviert-­‐punziert   Runde  HRZ,  unverzierte  Ösen,  dreiblättriges  Lilienmotiv  in  Durch-­‐ bruchsarbeit,  unverzierter  Rahmen   Runde  zweiteilige  HRZ,  tierkopfverzierte  Ösen,  mediterranes  drei-­‐ blättriges  Lilienmotiv  und  S-­‐Ranken  in  Durchbruchsarbeit,  Perlrah-­‐ men   Runde  HRZ,  geperlte  Ösen  an  einem  unverzierten  Zwischenfeld,  stili-­‐ siertes  dreiblättriges  Lilienmotiv  in  mediterraner  Form  in  Durch-­‐ bruchsarbeit,  unverzierter  Rahmen   Runde  HRZ,  dreifache  pflanzenförmige  Ösen  an  einem  unverzierten   Zwischenfeld,  klar  strukturiertes  symmetrisches  mediterranes  drei-­‐ blättriges  Lilienmotiv  und  Blumen  in  Durchbruchsarbeit,  innerer  ge-­‐

105   177,  226   22,  56,  57,  82,   83,  118,  121,   122,  149,  165,   166,  172,  240,   253   48,  204,  211,   236,  251,  276   85,  256   89   43,  111   101   100   18,  28,  30,  59,   68,  74,  82,  87,   116,  123,  126,   129,  137,  139,   146,  163,  164,   168,  171,  194,   197,  198,  206,   217,    232,  242,   243   240   61   12   25   114,  157  

Die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

17  

B1I1a3     (VM)  

18  

B2I1e2       (M)  

19  

B1I1a1       (ZV)  

20  

B1I1a3    

21  

B1I1c3  

22  

A1I1a1       (W)  

23  

B1II1a 1    (3Ö)   B2IId4  

 

25  

B2IId4   (Z)  

I  

26  

B1IIIc3    

27  

B1IIIa 2   (W)   B1IIIa 2  

24  

28   29   30  

 

H  

  F  

B2IIIe   3       B2IIIc3    

31  

A1IV1a 1  (WV)  

 

32  

A1IV1a 2     (WV)   A1IV1 b2   (W)   A1IV2a 1   (W)   B1IV2c 2  

 

33   34   35  

     

schuppter  Rahmen   Runde  HRZ,  unverzierte  Ösen  an  einem  geperlten  quadratischen  Zwi-­‐ schenfeld  mit  durchbrochenen  mediterranen  Lilien  und  Blumen,  klar   strukturiertes  symmetrisches  mediterranes  dreiblättriges  Lilienmotiv   und  Blumen  in  Durchbruchsarbeit,  Perlrahmen   Runde  HRZ,  tierkopfverzierte  zusammenhängende  Ösen,  klar  struktu-­‐ riertes  symmetrisches  mediterranes  dreiblättriges  Lilienmotiv  und   Blumen  in  Durchbruchsarbeit,  innerer  geschuppter  Rahmen   Runde  zweiteilige  HRZ,  unverzierte  Ösen  an  einem  undeutlich  verzier-­‐ ten  Zwischenfeld,  klar  strukturiertes  dreiblättriges  annähernd  geo-­‐ metrisches  Lilienmotiv  in  starker  Durchbruchsarbeit,  unverzierter   Rahmen   Runde  HRZ,  unverzierte  Ösen  an  einem  geperlten  Zwischenfeld,  klar   strukturiertes  symmetrisches  dreiblättriges  Lilienmotiv  in  Durch-­‐ bruchsarbeit,  Perlrahmen   Runde  HRZ,  geperlte  Ösen  an  einem  geperlten  Zwischenfeld,  symmet-­‐ risch  stark  verworrenes  geometrisches  Lilienmotiv  in  Durchbruchsar-­‐ beit,  Perlrahmen   Runde  HRZ,  unverzierte  Tülle,  das  geometrische  Lilienmotiv  ist  sym-­‐ metrisch  stark  durchbrochen  und  befindet  sich  nah  am  unverzierten   Rahmen   Runde  HRZ,  dreifache  unverzierte  Ösen  an  einem  unverzierten  Zwi-­‐ schenfeld,  klar  strukturierte  symmetrische  geometrische  Lilien  in   Durchbruchsarbeit,  glatter  Rahmen   Runde  HRZ,  pflanzenförmige  zusammenhängende  Ösen,  klar  struktu-­‐ riertes  geometrisches  Lilienmotiv  in  Durchbruchsarbeit,  pflanzenför-­‐ miger  äußerer  Rahmen  und  innerer  Gitterrahmen   Runde  zweiteilige  HRZ,  pflanzenförmige  Ösen,  klar  strukturiertes   geometrisches  Lilienmotiv  in  Durchbruchsarbeit,  pflanzenförmiger   äußerer  Rahmen  und  innerer  Gitterrahmen   Runde  HRZ,  geperlte  Ösen  an  einem  geperlten  Zwischenfeld,  fünfblätt-­‐ riges  Lilienmotiv  in  Durchbruchsarbeit,  Perlrahmen   Wappenförmige  HRZ,  unverzierte  Ösen  an  einem  unverzierten  Zwi-­‐ schenfeld,  stilisiertes  fünfblättriges  Lilienmotiv  in  Durchbruchsarbeit,   innerer  Schuppenrahmen   Runde  HRZ,  unverzierter  Ösen  an  einem  unverzierten  Zwischenfeld,   fünfblättriges  Lilienmotiv  in  Durchbruchsarbeit,  innerer  geschuppter   Rahmen   Runde  HRZ,  tierkopfverzierte  zusammenhängende  Ösen,  stark  ver-­‐ worrene  fünfblättrige  Lilien  in  Durchbruchsarbeit,  Perlrahmen  

159  

136   238  

103,  160   46,  196   193   5   19,  80   44,  78,  110   218   109,  274   39,    114,  158,   270   76  

Runde  HRZ,  geperlte  Ösen,  stark  verworrene  fünfblättrige  Lilien  in   Durchbruchsarbeit,  Perlrahmen   Abgerundete  wappenförmige  HRZ,  undeutlich  verzierte  Tülle,  das   Lilienmotiv  ist  in  einer  S-­‐Form  im  Zierfeld  stark  durchbrochen  und   befindet  sich  nah  am  unverzierten  Rahmen   Wappenförmige  HRZ,  verzierte  Tülle,  das  Lilienmotiv  ist  in  einer  S-­‐ Form  im  Zierfeld  durchbrochen,  innerer  Schuppenrahmen  

128  

Abgerundete  wappenförmige  HRZ,  unverzierte  Tülle,  das  undurchbro-­‐ chene  Lilienmotiv  ist  in  einer  S-­‐Form  im  Zierfeld,  innerer  Schuppen-­‐ rahmen   Wappenförmige  HRZ,  unverzierte  Tülle,  das  undurchbrochene  Lilien-­‐ motiv  befindet  sich  in  der  Mitte  einer  geschwungenen  W/M-­‐Form,   unverzierter  Rahmen   Runde  HRZ,  geperlte  Ösen  an  einem  geperlten  Zwischenfeld,  natürli-­‐ ches  Lilienmotiv  in  einer  V-­‐Form,  geschuppter  Rahmen  

8  

65   235  

133   94  

  Tab.  7:  Die  Typologie  der  Hauptriemenzungen.          

 

  73  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

 

  Abb.  20:  Die  Typologie  der  Nebenriemenzungen.  Lilientyp  I:  1-­‐20;  Lilientyp  II:  21-­‐28;  Lilientyp  IV:  29-­‐34;                  Lilientyp  V:  35.  Undefinierte  Typen:  36-­‐42.  Nummer  14  ist  der  gleiche  Typ  wie  13  aber  zusätzlich                                                                                                  graviert-­‐punziert.  Die  Funde  sind  nicht  maßstabsgetreu.  

74    

Die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

Fundortnr.     (vgl.  Tab.  16-­‐19)   13  

5  

B1Ic1  

Q  

6  

B1Ie2  

 

7  

A1I1a2     B2Ic1    

 

9  

B2Ie1   (M)  

 

10  

B1Ic2  

O      

11  

B1Ib3  

P  

12  

B2Ic3(Z)  

 

13  

B2Ic3  

Z  

14  

B2Ic3(G)  

 

15  

B2Ia2  

X  

16  

B1Ia1  

N  

17  

B2Ia1  

W  

18  

B2I1c3  

 

19  

A1Ic2   (W)   A1Ia1  

 

1   2   3  

8  

20  

 

Lilienkategorie/   Typ  

 

4  

A1IVa1   (WV)   A1Ia1   (W)   A2Ia2   (W)   A1Ia3  

Nr.  in  Abb.  20  

Abkürzung  in     Seriation       Beschreibung    

 

     

 

 

Wappenförmige  NRZ,  undeutlich  verzierte  Tülle,  natürliche  Lilien   in  Durchbruchsarbeit,  unverzierter  Rahmen   Wappenförmige  NRZ,  unverzierte  Tülle,  dreiblättrige  Lilien  in   Durchbruchsarbeit,  unverzierter  Rahmen   Wappenförmige  NRZ,  Tülle  ohne  Zwischenfeld,  dreiblättrige   Lilien,  innerer  geschuppter  Rahmen   Runde  NRZ,  unverzierte  Tülle,  dreiblättrige  Lilien  in  Durch-­‐ bruchsarbeit,  Perlrahmen   Runde  NRZ,  geperlte  Ösen  an  einem  unverzierten  Zwischenfeld,   stilisiertes  dreiblättriges  Lilienmotiv  in  Durchbruchsarbeit,  un-­‐ verzierter  Rahmen   Runde  NRZ,  tierkopfverzierte  Ösen  an  einem  unverzierten  Zwi-­‐ schenfeld,  stilisiertes  dreiblättriges  Lilienmotiv  in  Durchbruchs-­‐ arbeit,  geschuppter  Rahmen   Runde  NRZ,  unverzierte  Tülle,  klar  strukturierte  symmetrische   dreiblättrige  Lilien  in  Durchbruchsarbeit,  geschuppter  Rahmen   Runde  NRZ,  geperlte  Ösen,  dreiblättriges  Lilienmotiv  in  Durch-­‐ bruchsarbeit,  zwischen  den  Blättern  befindet  sich  eine  weitere   Unterteilung,  unverzierter  Rahmen   Runde  NRZ,  tierkopfverzierte  Ösen,  stilisiertes  dreiblättriges   Lilienmotiv  in  Durchbruchsarbeit  in  einem  mediterranen  Astge-­‐ wirr,  unverzierter  Rahmen   Runde  NRZ,  unverzierte  Ösen  an  einem  unverzierten  Zwischen-­‐ feld,  stilisiertes  dreiblättriges  Lilienmotiv  in  Durchbruchsarbeit,   geschuppter  Rahmen   Runde  NRZ,  runde  Ösen  an  einem  unverzierten  Zwischenfeld,   stilisiertes  dreiblättriges  Lilienmotiv  in  Durchbruchsarbeit     Runde  zweiteilige  NRZ,  geperlte  Ösen,  dreiblättriges  Lilienmotiv   in  Durchbruchsarbeit,  Perlrahmen   Runde  NRZ,  geperlte  Ösen,  dreiblättriges  Lilienmotiv  in  Durch-­‐ bruchsarbeit,  Perlrahmen   Runde  NRZ,  geperlte  Ösen,  dreiblättriges  Lilienmotiv  in  Durch-­‐ bruchsarbeit,  Perlrahmen,  die  Seiten  sind  graviert-­‐punziert   Runde  NRZ,  unverzierte  Ösen,  dreiblättriges  Lilienmotiv  in   Durchbruchsarbeit,  geschuppter  Rahmen   Runde  NRZ,  unverzierte  Ösen  an  einem  unverzierten  Zwischen-­‐ feld,  stilisiertes  dreiblättriges  Lilienmotiv  in  Durchbruchsarbeit,   unverzierter  Rahmen   Runde  NRZ,  unverzierte  Ösen,  dreiblättriges  Lilienmotiv  in   Durchbruchsarbeit,  unverzierter  Rahmen  

Runde  NRZ,  geperlte  Ösen,  doppelt  dargestelltes  dreiblättriges   Lilienmotiv  in  Durchbruchsarbeit,  Perlrahmen   Runde  NRZ,  unverzierte  Tülle  mit  Perlrahmen,  geometrische   Lilien  in  Durchbruchsarbeit,  geschuppter  Rahmen   Runde  NRZ,  unverzierte  Tülle,  gitterartig  geometrische  Lilien  in   Durchbruchsarbeit,  unverzierter  Rahmen  

184   185   207   25,  163   10   131   208   158   8,  21,  22,  35,  56,   74,  121,  148,  149,   153,  154,  164,   172,  177,  190,   194,  199,  216   77,  213   12   36,  46,  84,  88,   106,  160   85   48,  83,  116,  128,   130,  199,  200,   268   11,  30,  43,  61,   101,  168,  193,   198,  214,  220   18,  28,  47,  66,  68,   99,  118,  123,  136,   139,  166,  171,   197,  198,  217,   272   234   51   40  

  75  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

21  

B1IIb1   (V)  

 

22  

 

23  

A2?II2b   (E)   B2IIc3  

24  

B1IIc3  

 

25  

B1IIa2  

U  

26  

B1IIa1  

T  

27  

B2IId4  

AB  

28  

B2IIe4   (Z)  

 

29  

A1IV1a1   (W)   A1IV1a1  

J  

M  

33  

A1IV1a1   (V)   A2IV1a1   (W)   A1IV1a1  

34  

A2IVa1  

 

35  

B2Va1  

 

36  

 

40   41  

A2III1a1   (W)   A1Va1   (WVM)   A2Ia1   (W)   A2IVa1   (W)   A2IIIa1   B1IIIc3  

42  

B1IV2c3  

 

30   31   32  

37   38   39  

AA  

L  

  V  

  K        

Runde  NRZ,  runde  Ösen  an  einem  undeutlich  verzierten  Zwi-­‐ schenfeld,  stilisiertes  dreiblättriges  Lilienmotiv  in  Durchbruchs-­‐ arbeit,  unverzierter  Rahmen   Eckige  NRZ,  gitterartige  geometrische  Lilie  in  Durchbruchsarbeit,   geschuppter  Rahmen   Runde  NRZ,  geperlte  Ösen,  geometrisches  Lilienmotiv  in  Durch-­‐ bruchsarbeit,  Perlrahmen   Runde  NRZ,  geperlte  Ösen  an  einem  unverzierten  Zwischenfeld   mit  Perlrahmen,  geometrisches  Lilienmotiv  in  Durchbruchsar-­‐ beit,  Perlrahmen   Runde  NRZ,  unverzierte  Ösen  an  einem  unverzierten  Zwischen-­‐ feld,  geometrisches  Lilienmotiv  in  Durchbruchsarbeit,  geschupp-­‐ ter  Rahmen   Runde  NRZ,  unverzierte  Ösen  an  einem  unverzierten  Zwischen-­‐ feld,  geometrisches  Lilienmotiv  in  Durchbruchsarbeit,  unverzier-­‐ ter  Rahmen   Runde  NRZ,  pflanzenförmige  Ösen,  klar  strukturiertes  geometri-­‐ sches  Lilienmotiv  in  Durchbruchsarbeit,  pflanzenförmiger  äuße-­‐ rer  Rahmen  und  innerer  Gitterrahmen   Runde  NRZ,  tierkopfverzierte  Ösen,  klar  strukturiertes  geometri-­‐ sches  Lilienmotiv  in  Durchbruchsarbeit,  pflanzenförmiger  äuße-­‐ rer  Rahmen  und  innerer  Gitterrahmen   Wappenförmige  NRZ,  unverzierte  Tülle,  natürliche  Lilien  in  zwei   S-­‐Ranken,  unverzierter  Rahmen   Runde  NRZ,  unverzierte  Tülle,  natürliche  dreiblättrige  Lilien  in   zwei  S-­‐Ranken  integriert,  unverzierter  Rahmen   Runde  NRZ,  S-­‐Rankenverzierte  Tülle,  natürliche  dreiblättrige   Lilien  in  zwei  S-­‐Ranken  integriert,  unverzierter  Rahmen   Wappenförmige  NRZ,  Tülle  ohne  Zwischenfeld,  natürliche  drei-­‐ blättrige  Lilien  in  zwei  S-­‐Ranken  integriert,  unverzierter  Rahmen   Runde  NRZ,  unverzierte  Ösen  an  einem  unverzierten  Zwischen-­‐ feld,  natürliche  dreiblättrige  Lilien  in  zwei  S-­‐Ranken  integriert,   unverzierter  Rahmen   Runde  NRZ,  natürliche  dreiblättrige  Lilie  in  starker  Durch-­‐ bruchsarbeit,  unverzierter  Rahmen   Runde  NRZ,  gitterartig  durchbrochenes  Lilienmotiv,  unverzierter   Rahmen   Wappenförmige  NRZ,  Tülle  ohne  Zwischenfeld,  fünfblättrige   Lilien  in  einer  S-­‐Ranke  integriert,  unverzierter  Rahmen   Wappenförmige  NRZ,  S-­‐Rankenverzierte  Tülle,  stabartig  durch-­‐ brochenes  mediterranes  Lilienmotiv,  unverzierter  Rahmen   Wappenförmige  NRZ,  Tülle  ohne  Zwischenfeld,  dreiblättrige   Lilien,  unverzierter  Rahmen   Runde  NRZ,  natürliche  dreiblättrige  Lilien,  unverzierter  Rahmen  

104  

Runde  NRZ,  fünfblättrige  Lilie,  unverzierter  Rahmen   Runde  NRZ,  geperlte  Ösen  an  einem  unverzierten  Zwischenfeld   mit  Perlrahmen,  stilisiertes  fünfblättriges  Lilienmotiv  in  Durch-­‐ bruchsarbeit,  Perlrahmen   Runde  NRZ,  geperlte  Ösen  an  einem  unverzierten  Zwischenfeld,   natürliche  Lilie  in  einer  geschwungenen  V-­‐Form,  Perlrahmen  

219   189  

  Tab.  8:  Die  Typologie  der  Nebenriemenzungen.              

76    

38   41,  75,  211,  220   17,  245   3,  73,  143,  153,   170,  201   14,  31,  33,  49,  53,   87,  102,  246   19,  44,  78,  80,   265   110   4,  16,  86,  214,   273   120,  142,  181,   182,  213,  241   45,    104   174   39,  98,  178   213   188   210   187,  229   135,  185   222  

94  

Die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

 

 

Abb.  21:  Die  Typologie  der  Hauptriemenbeschläge.  Lilientyp  I:  1-­‐13;  Lilientyp  II:  14-­‐22;  Lilientyp  III:  23-­‐25;                                                                          Lilientyp  IV:  26;  Lilientyp  V:  27-­‐29.  Die  Funde  sind  nicht  maßstabsgetreu.  

 

  77  

Nr.  in  Abb.  21  

Lilienkategorie/   Typ  

Abkürzung  in     Seriation       Beschreibung      

Fundortnr.     (vgl.  Tab.  16-­‐19)  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

1  

A5Ia  

 

147,  225  

2  

A1Ic  

BS  

3  

 

6  

A1Ia     (M)   A1Ic     (M)   A3Ib     (M)   A2Ib  

7  

A2Ia  

AF  

8  

A3Ia  

 

9  

A3Ic        

 

10  

B4Ic  

AG    

11  

B4Ib  

AM  

12  

B3Ib      

GC  

13  

B4Ia  

AL  

14  

B4IIb  

AO  

15  

B4IIc  

AP  

16  

A6IId  

 

17  

A3II1c  

 

18  

A1IIc  

AD  

19  

A2IIa  

AH  

20  

A3IId  

 

21  

A2IIc  

AI  

22  

B4IId  

AQ  

23  

A1IIIa  

AE  

24  

A3IIIb  

 

25  

A3IIIc  

 

4   5  

78    

    AC  

Runder  HRB,  stilisiertes  dreiblättriges  Lilienmotiv  in  Durch-­‐ bruchsarbeit,  unverzierter  Rahmen   Breit  wappenförmiger  HRB,  dreiblättriges  Lilienmotiv  mit  Blume   in  Durchbruchsarbeit,  Perlrahmen   Breit  wappenförmiger  HRB,  dreiblättriges  Lilienmotiv  mit  medi-­‐ terranen  Formen  in  Durchbruchsarbeit,  unverzierter  Rahmen   Breit  wappenförmiger  HRB,  dreiblättriges  Lilienmotiv  mit  medi-­‐ terranen  Formen  in  Durchbruchsarbeit,  Perlrahmen   U-­‐förmiger  HRB,  dreiblättriges  Lilienmotiv  mit  mediterranen   Formen  in  Durchbruchsarbeit,  innerer  geschuppter  Rahmen   Schmal  wappenförmiger  HRB,  dreiblättriges  Lilienmotiv  in   Durchbruchsarbeit,  innerer  geschuppter  Rahmen   Schmal  wappenförmiger  HRB,  dreiblättriges  Lilienmotiv  in   Durchbruchsarbeit,  unverzierter  Rahmen   U-­‐förmiger  HRB,  stark  stilisiertes  dreiblättriges  Lilienmotiv  in   Durchbruchsarbeit,  unverzierter  Rahmen   U-­‐förmiger  HRB,  geometrisches  Lilienmotiv  in  Durchbruchsarbeit,   Perlrahmen   Zungenförmiger  HRB;  dreiblättriges  Lilienmotiv  in  Durchbruchs-­‐ arbeit,  Perlrahmen   Zungenförmiger  HRB;  dreiblättriges  Lilienmotiv  in  Durchbruchs-­‐ arbeit,  geschuppter  Rahmen   U-­‐förmiger  HRB,  dreiblättriges  Lilienmotiv  in  Durchbruchsarbeit,   geschuppter  Rahmen   Zungenförmiger  HRB;  dreiblättriges  Lilienmotiv  in  Durchbruchs-­‐ arbeit,  unverzierter  Rahmen   Zungenförmiger  HRB;  geometrisches  Lilienmotiv  in  Durchbruchs-­‐ arbeit,  geschuppter  Rahmen   Zungenförmiger  HRB;  geometrisches  Lilienmotiv  in  Durchbruchs-­‐ arbeit,  Perlrahmen   Trapezförmiger  HRB;  klar  strukturiertes  geometrisches  Lilienmo-­‐ tiv  in  Durchbruchsarbeit,  pflanzenförmiger  äußerer  Rahmen  und   innerer  Gitterrahmen   U-­‐förmiger  HRB,  doppeltes  geometrisches  Lilienmotiv  in  Durch-­‐ bruchsarbeit,  Perlrahmen   Breit  wappenförmiger  HRB,  geometrisches  Lilienmotiv  in  Durch-­‐ bruchsarbeit,  Perlrahmen   Schmal  wappenförmiger  HRB,  geometrisches  Lilienmotiv  in   Durchbruchsarbeit,  unverzierter  Rahmen   U-­‐förmiger  HRB,  klar  strukturiertes  geometrisches  Lilienmotiv  in   Durchbruchsarbeit,  pflanzenförmiger  äußerer  Rahmen  und  inne-­‐ rer  Gitterrahmen   Schmal  wappenförmiger  HRB,  geometrisches  Lilienmotiv  in   Durchbruchsarbeit,  Perlrahmen   Zungenförmiger  HRB;  klar  strukturiertes  geometrisches  Lilien-­‐ motiv  in  Durchbruchsarbeit,  pflanzenförmiger  äußerer  Rahmen   und  innerer  Gitterrahmen   Breit  wappenförmiger  HRB,  fünfblättriges  Lilienmotiv  in  starker   Durchbruchsarbeit,  unverzierter  Rahmen   U-­‐förmiger  HRB,  fünfblättriges  Lilienmotiv  in  Durchbruchsarbeit,   geschuppter  Rahmen   U-­‐förmiger  HRB,  fünfblättriges  Lilienmotiv  in  Durchbruchsarbeit,   Perlrahmen  

85,  162,  228   161   159   157   27,  215,  259   26,  112,  202,  203,   205,  263   257   208,  227,  229,  267   9,  12,  37,  84,  88,   94,  103,  106,  122,   140,  157,  160,  189,   204,  248,  262   34,  46,  97,  128,   178,  200   119,  169,    173,     264   2,  33,  99,  101,  125   54,  58,  60,  115,   209,  212   117,  127,  211   80   42   24,  69   108,  191,  196,  266,   278   110   15,  70,  221   44,  78   131,  151,  152,  183   72   230  

Die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

26  

B4IV1a  

 

27  

A1Vc  

AK  

28  

A1Vb  

AJ    

29  

A3Va  

 

Zungenförmiger  HRB;  natürliche  dreiblättrige  Lilie  in  einer  S-­‐ Ranke  integriert,  unverzierter  Rahmen   Breit  wappenförmiger  HRB,  gitterartiges  Lilienmotiv  in  starker   Durchbruchsarbeit,  Perlrahmen   Breit  wappenförmiger  HRB,  gitterartiges  Lilienmotiv  in  starker   Durchbruchsarbeit,  geschuppter  Rahmen   U-­‐förmiger  HRB,  gitterartiges  Lilienmotiv  in  Durchbruchsarbeit,   unverzierter  Rahmen  

175   138,  167   75,  90,  93,  132,   179,  188,  239,  271   35  

  Tab.  9:  Die  Typologie  der  Hauptriemenbeschläge.                                                                                  

 

  79  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

  Abb.  22:  Die  Typologie  der  Gürtelschnallen:  1-­‐14;  der  Lochschützer:  15-­‐23;  der  Riemendurchzüge:  24;  der      Nebenriemenbeschläge:  25-­‐36  und  der  Propellerbeschläge:  37-­‐40.  Die  Funde  sind  nicht  maßstabsgetreu.  

 

80    

Die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

Nr.  in  Abb.  22  

Lilienkategorie/   Typ  

Abkürzung  in     Seriation       Beschreibung      

Fundortnr.     (vgl.  Tab.  16-­‐19)  

 

1  

BIc  

BR  

39,  128,  157  

2  

AIIa  

BL  

3  

AIIb  

BM  

4  

BIIc  

 

5  

BIIb  

BQ  

6  

BIId  

 

7  

AIIIb  

 

8  

BIIIb  

 

9  

11  

AIV2a     (2)   AIV2a   BN   (1)   CIVa    

12  

BIV1a  

 

13  

AVa  

BO    

14  

BIa  

 

10  

U-­‐förmige  GS,  dreiblättriger  Liliendekor  in  Durchbruchsarbeit,  Perl-­‐ rahmen   Wappenförmige  GS,  geometrischer  Liliendekor  in  Durchbruchsarbeit,   unverzierter  Rand   Wappenförmige  GS,  doppelter  undeutlich  geometrischer  Liliendekor  in   Durchbruchsarbeit,  innerer  geschuppter  Rand   U-­‐förmige  GS,  doppelter  geometrischer  Liliendekor  in  Durchbruchsar-­‐ beit,  Perlrahmen   U-­‐förmige  GS,  geometrischer  Liliendekor  in  Durchbruchsarbeit,  innerer   geschuppter  Rand   U-­‐förmige  GS,  geometrischer  Liliendekor  in  Durchbruchsarbeit,  ,  pflan-­‐ zenförmiger  äußerer  Rahmen  und  innerer  Gitterrahmen   Wappenförmige  GS,  fünfblättriger  Liliendekor  in  Durchbruchsarbeit,   innerer  geschuppter  Rand   U-­‐förmige  GS,  fünfblättriger  Liliendekor  in  Durchbruchsarbeit,  innerer   geschuppter  Rand   Wappenförmige  GS,  natürlicher  Liliendekor  in  einer  geschwungenen   W-­‐Form  in  Durchbruchsarbeit,  unverzierter  Rand   Wappenförmige  GS,  natürlicher  Liliendekor  in  einer  geschwungenen  U-­‐ Form  in  Durchbruchsarbeit,  unverzierter  Rand   Fünfeckige  GS,  natürlicher  Liliendekor  in  einer  geschwungenen  V-­‐Form   in  Durchbruchsarbeit,  unverzierter  Rand   U-­‐förmige  GS,  natürlicher  Liliendekor  in  geschwungenen  S-­‐Formen  in   Durchbruchsarbeit,  unverzierter  Rand   Wappenförmige  GS,  undeutlich  gitterartiger  Liliendekor  in  Durch-­‐ bruchsarbeit,  unverzierter  Rand   U-­‐förmige  GS,  dreiblättriger  Liliendekor  in  Durchbruchsarbeit,  unver-­‐ zierter  Rand  

178,  186,  195   35,  64,  106   42,  112   7,  107   80   156   136,  144   233   18,  215   221   175   31,  52,  79,   180,  188,  229   92  

Nr.  in  Abb.  22  

Lilienkategorie/   Typ  

Abkürzung  in     Seriation       Beschreibung  

Fundortnr.     (vgl.  Tab.  16-­‐19)  

  Tab.  10:  Die  Typologie  der  Gürtelschnallen.      

15  

AIa  

BC  

62,  91  

16  

AIb  

BD  

17  

AIc  

BE  

18  

BIc  

BJ  

19  

AIIa  

BF  

20  

AIIb  

BG  

21  

AIIc  

BH  

 

Wappenförmiger  LS,  dreiblättriges  Lilienmotiv  in  Durchbruchsarbeit,   unverzierter  Rand   Wappenförmiger  LS,  dreiblättriges  Lilienmotiv  in  Durchbruchsarbeit,   leicht  geschuppter  Rand   Wappenförmiger  LS,  dreiblättriges  Lilienmotiv  in  Durchbruchsarbeit,   Perlrahmen   Herzförmiger  LS,  dreiblättriges  Lilienmotiv  in  Durchbruchsarbeit,  Perl-­‐ rahmen   Wappenförmiger  LS,  geometrisches  Lilienmotiv  in  Durchbruchsarbeit,   unverzierter  Rand   Wappenförmiger  LS,  geometrisches  Lilienmotiv  in  Durchbruchsarbeit,   leicht  geschuppter  Rand   Wappenförmiger  LS,  geometrisches  Lilienmotiv  in  Durchbruchsarbeit,  

72,  157,  221   1,  33,  53,  57,   119,  176,  254   35,  44,  46,   54,  63,  180   31,  69,  78,   112,  154,  191   110,  112,   155,  213   70,  74,  98,  

  81  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

22  

CIIc  

 

22  

AIId  

BI  

23  

BIVc  

BK  

Perlrahmen   Dreieckiger  LS,  geometrisches  Lilienmotiv  in  Durchbruchsarbeit,  Perl-­‐ rahmen   Wappenförmiger  LS,  klar  strukturiertes  geometrisches  Lilienmotiv  in   Durchbruchsarbeit,  pflanzenförmiger  äußerer  Rahmen  und  innerer   Gitterrahmen   Herzförmiger  LS,  deutlich  dargestelltes  natürliches  Lilienmotiv,  stark   durchbrochenen,  Perlrahmen  

117,  122   71   80,  160   18,  97,  99,   103,  115,  247  

Lilienkategorie/   Typ  

Abkürzung  in     Seriation       Beschreibung  

25  

AIa  

AR  

26  

AIb  

AS  

27  

AIc  

AT  

28  

BIc  

AU    

29  

BIIa  

AX  

30  

BIIc  

AV    

31  

CIIa  

BA  

32  

AIId  

AW  

33  

BIV2c  

 

34  

AIVa  

 

35  

AIVb  

 

36  

CIVa  

 

Wappenförmiger  NRB,  dreiblättriges  Lilienmotiv  in  Durch-­‐ bruchsarbeit,  unverzierter  Rand   Wappenförmiger  NRB,  dreiblättriges  Lilienmotiv  in  Durch-­‐ bruchsarbeit,  leicht  geschuppter  Rand   Wappenförmiger  NRB,  dreiblättriges  Lilienmotiv  in  Durch-­‐ bruchsarbeit,  Perlrahmen   Herzförmiger  NRB,  dreiblättriges  Lilienmotiv  in  Durch-­‐ bruchsarbeit,  Perlrahmen  

Herzförmiger  NRB,  geometrisches  Lilienmotiv  in  Durch-­‐ bruchsarbeit,  unverzierter  Rand   Wappenförmiger  NRB,  geometrisches  Lilienmotiv  in   Durchbruchsarbeit,  leicht  geschuppter  Rand   Dreieckig  abgerundeter    NRB,  geometrisches  Lilienmotiv  in   Durchbruchsarbeit,  unverzierter  Rand   Wappenförmiger  NRB,  klar  strukturiertes  geometrisches   Lilienmotiv  in  Durchbruchsarbeit,  pflanzenförmiger  äuße-­‐ rer  Rahmen  und  innerer  Gitterrahmen   Herzförmiger  NRB,  natürliche  Lilie  in  einer  M-­‐Form  inte-­‐ griert,  Perlrahmen   Wappenförmiger  NRB,  natürliches  Lilienmotiv,  stark   durchbrochenen,  unverzierter  Rand   Wappenförmiger  NRB,  natürliches  Lilienmotiv,  innerer   geschuppter  Rand   Dreieckiger  NRB,  natürliches  Lilienmotiv,  nicht  durchbro-­‐ chen,  unverzierter  Rand  

Fundortnr.     (vgl.  Tab.  16-­‐19)  

Nr.  in  Abb.  22  

  Tab.  11:  Die  Typologie  der  Lochschützer.      

1,  6,  20,  55,  67,  9396,  132,   142,  159,  176   36,  78,  92,  111,  181   141,  173,  176,  209,    252,   260   18,  29,  46,  54,  69,  70,  73,   75,  76,  78,  93,  95,  104,   110,  119,  124,  146,  154,   155,  178,  183,  191,  209,     229   8,  39,  44,  71,  131,  143   7,  11,  32,  49,  63,  97,  99,   128,  150,  156,  177   1,  50,  73,  90,  91,  98,  173,   211   10,  80   101   224   153   93  

Nummer  

Lilienkategorie/   Typ  

Abkürzung  in     Seriation       Beschreibung  

Fundortnr.     (vgl.  Tab.  16-­‐19)  

  Tab.  12:  Die  Typologie  der  Nebenriemenbeschläge.        

37  

AIa  

BT  

14,  29,  92,  

82    

Runder  PB,  dreiblättriger  Liliendekor  in  Durchbruchsarbeit,  unverzierter  

Die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

38  

AIb  

BU  

39  

AIIb  

BV  

40  

BIId  

BW  

24  

I  (G)  

 

Rand   Runder  PB,  dreiblättriger  Liliendekor  in  Durchbruchsarbeit,  geschuppter   Rand   Runder  PB,  geometrischer  Liliendekor  in  Durchbruchsarbeit,  geschuppter   Rand   Trapezförmiger  PB,  klar  strukturierter  geometrischer  Liliendekor  in   Durchbruchsarbeit,  pflanzenförmiger  äußerer  Rahmen  und  innerer  Gitter-­‐ rahmen   Rechteckiger  RDZ,  dreiblättriger  Liliendekor,  nicht  durchbrochen,  graviert   punziert  

207,  209,  246   12,  17,  145   5,  188   44,  80   134  

Tab.  13:  Die  Typologie  der  Propellerbeschläge.    

  8.2.1  Riemenzungen  (HRZ  und  NRZ)     Befestigungstechnik:   Die   lilienverzierten   Be-­‐ schläge   wurden   fast   ausschließlich   aus   einem   Stück  in  Bronze  gegossen.  Wenige  Riemenzungen   sind   aus   zwei   Hälften   hergestellt   worden,   die   sogenannten   zweiteiligen   Beschläge   (Merkmal:   Z).   Hauptriemenzungen   (HRZ)   schmücken   das   Ende   des   langen   Hauptriemens,   Nebenriemen-­‐ zungen   (NRZ)   das   Ende   der   Nebenriemen   und   haben   nur   eine   rein   dekorative   Funktion.   Sie   sind   oftmals   in   der   gleichen   Technik   und/oder   glei-­‐ chem   Muster   wie   die   HRZ   hergestellt   (vgl.   Abb.   18-­‐20,  Tab.  7).  Bei  den  Riemenzungen  wird  chro-­‐ nologisch  zwischen  Tülle  (Merkmal  A)  und  Ösen-­‐ zwingen   (Merkmal   B)   als   Befestigungselement   am   Lederriemen   unterschieden.   Ösenzwingen   sind   entweder   durch   ein   Zwischenfeld   mit   dem   eigentlichen   Zierfeld   verbunden   (Merkmal   1)   oder   solch   ein   Zwischenfeld   ist   nicht   vorhanden   (Merkmal   2).   Das   Zwischenfeld   hat   eine   rein   de-­‐ korative   Funktion   und   kann   die   Tülle   ersetzt   ha-­‐ ben,   beziehungsweise   als   Übergang   zwischen   Tülle   und   Ösenzwingen   gedient   haben.   Es   lassen   sich   folgende   Grundeinheiten   kombinieren:   HRZ/NRZ  A1,  A2,  B1  und  B2.     Form   der   Beschläge:   Wenige   Exemplare   haben  ein  deutlich  ausgeprägtes  wappenförmiges   Riemenende   (Sonderform:   Merkmal   W).   Alle   an-­‐ deren   Riemenenden   sind   rund   gearbeitet   und   tragen   kein   Merkmalskürzel,   da   es   sich   um   eine   geläufige   Form   der   lilienverzierten   Riemenzun-­‐ gen   handelt.   Eine   einzige   Riemenzunge   ist   eckig   geformt,   sie   stellt   eine   Sonderform   dar   (Sonder-­‐ form:  Merkmal  E).       Lilienmotiv:   Alle   fünf   Lilientypen   und   ihre  Varianten  sind  mit  den  Riemenzungen  kom-­‐

 

binierbar.   Lilientyp   V   tritt   nicht   auf   HRZ   auf   und   nur  auf  einem  Exemplar  der  NRZ.       Verzierung:   Die   Tüllen   und   Zwischenfel-­‐ der  sind  meist  unverziert,  in  wenigen  Ausnahme-­‐ fällen   tragen   diese   eine   Pflanzenzier   (Sonder-­‐ form:   Merkmal   V).   Die   Ösenzwingen   sind   ver-­‐ schieden   gestaltet:   entweder   unverziert   (Merk-­‐ mal   a),   rund   (Merkmal   b),   in   Form   eines   Perl-­‐ rahmens  (Merkmal  c),  einer  Pflanze  (Merkmal  d)   oder  einer  Tierkopfform  (Merkmal  e).  In  wenigen   Ausnahmefällen   handelt   es   sich   um   eine   Abfolge   dreier   Ösenzwingen   (Sonderform:   Merkmal   3Ö).   Die  Verzierung  des  Rahmens  ist  entweder  unver-­‐ ziert  (Merkmal  1),  leicht  geschuppt  (Merkmal  2),   besteht  aus  einem  Perlrahmen  (Merkmal  3)  oder   gestaltet   sich   komplett   aus   einer   Pflanzenform,   bei   der   ein   Rand   nicht   vorhanden   ist   (Merkmal   4).   Wenige   Riemenzungen   sind   am   seitlichen   Rahmen   graviert-­‐punziert   (Merkmal   G).   Alle   die-­‐ se   Merkmale   lassen   sich   miteinander   kombinie-­‐ ren  und  bilden  eine  große  Anzahl  von  Kategorien.       Insgesamt   lassen   sich   Hauptriemenzun-­‐ gen   in   35   Kategorien   gliedern,   sechs   davon   mit   Tülle   und   29   mit   Ösenzwingen;   bei   den   Neben-­‐ riemenzungen  sind  es  42  Kategorien,  18  mit  Tülle   und  24  mit  Ösenzwingen.      

8.2.2  Hauptriemenbeschläge  (HRB)     Befestigungstechnik:   Allgemein   haben   alle   HRB   eine   Scharnierkonstruktion   mit   Anhänger   sowie   die  Befestigungskonstruktion  mittels  zwei  Nieten.   Es   ist   allgemein   bekannt,   dass   in   der   Spätawaren-­‐ zeit   I   die   runde   oder   breite   Wappenform   einzeln   auf   dem   Hauptriemen   befestigt   wurde   (Merkmal   A)   (vgl.   Abb.   21,   Tab.   9).   Die   in   der   Spätawaren-­‐ zeit   III   typischen   zungenförmigen   Scharnierbe-­‐

  83  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

schläge   werden   in   Dreiergruppen   am   Gürtel   an-­‐ gebracht  (Merkmal  B).       Form   der   Beschläge:   Die   Formen   des   Beschlags   unterscheiden   sich   in   breit   wappen-­‐ förmig   (Merkmal   1),   schmal   wappenförmig   (Merkmal   2),   u-­‐förmig   (Merkmal   3),   zungenför-­‐ mig   (Merkmal   4)   rund   (Merkmal   5),   sowie   tra-­‐ pezförmig  (Sonderform:  Merkmal  6).       Lilienmotiv:   Alle   fünf   Lilientypen   und   ihre  Varianten  sind  mit  den  Riemenzungen  kom-­‐ binierbar.         Verzierung:  Diese  Merkmale  stimmen  mit   den   vier   Rahmenmerkmalen   der   Riemenzungen   überein.   Bei   den   Hauptriemenbeschlagsanhä-­‐ ngern  (HRB-­‐A)  handelt  es  sich  um  Anhänger,  die   durch   eine   leicht   bewegliche   Scharnierkonstruk-­‐ tion   mit   dem   Grundbeschlag   verknüpft   werden.   Bei   den   jüngsten   Gürtelgarnituren   der   Spätawa-­‐ renzeit  sind  stetig  zungenförmige  HRB  in  Dreier-­‐ konstellation   verbreitet,   bei   denen   mittig   ein   Beschlag   mit   beweglichem   Anhänger   zum   Über-­‐ gang   und   Festhalten   des   schmalen   Nebenriemens   dient.  Jedoch  können  auch  die  anderen  HRB  solch   eine   Scharnierkonstruktion   aufweisen.   Meist   ist   der   Anhänger   variabel   gestaltet   und   überdeckt   sich   selten   mit   dem   Muster   oder   der   Form   der   Hauptbeschläge.  HRB-­‐A  sind  auf  die  Spätawaren-­‐ zeit  beschränkt.  Die  frühere  Variante  besteht  aus   einem   Ringanhänger,   der   nicht   mit   Scharnier,   sondern   mit   einem   Metallband   am   Grundbe-­‐ schlag  befestigt  ist.  Die  Verzierung  des  Anhängers   wurde   aufgrund   der   enormen   Vielfalt   nicht   mit   in   die  Typologie  aufgenommen.       Insgesamt   lassen   sich   29   Kategorien   der   HRB  kombinieren,  22  der  frühen  Form  (Merkmal   A)  und  sieben  der  späten  Form  (Merkmal  B).      

8.2.3  Gürtelschnallen  (GS)       Befestigungstechnik:   Gürtelschnallen   sind   stets   gegossen  und  haben  eine  Scharnierkonstruktion.     Form   der   Beschläge:   Die   früheren   Exemplare   sind   wappenförmig   (Merkmal   A);   die   späteren   u-­‐förmig   (Merkmal   B).   Eine   Ausnahme   ist   fünfeckig   (Sonderform:   Merkmal   C)   (vgl.   Abb.   22,  Tab.  10).       Lilienmotiv:  Alle  fünf  Lilientypen  sind  mit   den  Riemenzungen  kombinierbar.  

84    

Verzierung:  Der  Rahmen  ist  unverziert  (Merkmal   1),   geschuppt   (Merkmal   2)   oder   in   Pflanzenform   (Merkmal  4).     Insgesamt   lassen   sich   15   Kategorien   bil-­‐ den,   darunter   sind   sieben   wappenförmige,   sieben   u-­‐förmige  und  eine  fünfeckige.        

8.2.4  Nebenriemenbeschläge  (NRB)  und   Lochschützer  (LS)     Befestigungstechnik:   Nebenriemenbeschläge   und   Lochschützer   werden   jeweils   mit   drei   Nieten   an   dem   Lederriemen   befestigt.   Die   LS   haben   in   ers-­‐ ter   Linie   eine   praktische   Funktion   und   kommen   hauptsächlich   bei   spätawarenzeitlichen   Gürtel-­‐ garnituren   vor, 277  die   mit   mehreren   Nebenrie-­‐ men   und   Beschlägen   versehen   sind.   Nach   einer   langen   Nutzungszeit   des   Schnallendorns   würde   das   Gürtelloch   ohne   Lochschützer   aufreißen.   Demnach   stellt   der   LS   einen   Gegenbeschlag   zur   Gürtelschnalle  dar.278  Außerdem  sind  LS  deutlich   größer   als   NRB   und   werden   senkrecht   am   Haupt-­‐ riemen   befestigt.   Der   NRB   ist   ein   charakteristi-­‐ scher  Beschlag,  der  mit  der  Entwicklung  der  viel-­‐ teiligen   Gürtelgarnituren   in   der   Spätawarenzeit   und   besonders   im   Zuge   der   Verlängerung   der   Nebenriemen   konstant   als   dessen   Verzierungs-­‐ element   auftaucht.   Hauptsächlich   aber   tauchen   sie   in   Kombination   mit   den   in   Dreiergruppen   angebrachten   zungenförmigen   HRB   auf.   Anfangs   sind   sie   in   Verkleinerung   in   gleicher   Form   und/oder  Verzierung  wie  die  LS.  Sie  tauchen  aber   auch   als   eigenständige   Beschlagstypen   auf,   so   dass  diese  beiden  Beschlagsgruppen  unterschied-­‐ lich   typologisiert   werden   (vgl.   Abb.   22,   Tab.   10-­‐ 11).       Form   der   Beschläge:   Beide   Beschläge   können   wappenförmig   (Merkmal   A),   herzförmig   (Merkmal   B)   oder   seltener   dreieckig   (Merkmal   C)   sein.     Lilienmotiv:   Lilientypen   I,   II   und   IV   und   ihre   Varianten   sind   mit   den   NRB   und   LS   kombi-­‐ nierbar.                                                                                                                             277  Im   Gräberfeld   von   Alattyán   finden   sich   zum   Ver-­‐

gleich   nur   Lochschützer   ab   der   zweiten   Hälfte   der   Mittelawarenzeit:  vgl.  Kovrig  1963,  127.   278  Csallány  1943a,  167.  –  Szőke  2008,  191  Anm.  106.    

Die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

 

8.2.5  Propellerbeschläge  (PB)  

8.2.6  Beschläge  ohne  Lilienzier  

Abkürzung  in     Seriation  

Beschreibung  

  Insgesamt  gibt  es  109  Kategorien  an  Beschlägen,   die   zusammen   mit   lilienverzierten   Beschlägen   vergesellschaftet  sind  (vgl.  Tab.  14).          

Beschlags-­‐   gruppe  

  Befestigungstechnik:   Alle   Exemplare   werden   mit   einer   großen   runden   Niete   am   Gürtelriemen   be-­‐ festigt.     Form   der   Beschläge:   Propellerbeschläge   sind   in   Form   und   Verzierung   relativ   einheitlich.   Ihre   Form   ist   abgerundet,   bzw.   leicht   wappen-­‐ förmig   (Merkmal   A)   und   nur   in   Ausnahmefällen   trapezförmig  (Merkmal  B)  (vgl.  Abb.  22,  Tab.  13).        

Lilienmotiv:   Der   Lilientyp   reduziert   sich   auf   die   dreiblättrige  (I)  und  geometrische  Lilie  (II).       Verzierung:   Der   Rahmen   ist   unverziert   (Merkmal   1),   geschuppt   (Merkmal   2)   oder   in   Pflanzenform  (Merkmal  4).       Insgesamt   lassen   sich   die   Propellerbe-­‐ schläge  in  vier  Kategorien  einordnen.      

HRZ  

BX  

HRZ  

BY  

HRZ   HRZ   HRZ   HRZ   HRZ   HRZ   HRZ   HRZ   HRZ  

BZ   CA   CB   CC   CD   CE   CF   CG   CH  

Wappenförmige  HRZ,  Tülle,  vier  Greifenmotive,  waa-­‐ gerecht  zur  RZ  übereinander     Wappenförmige  HRZ,  Tülle,  drei  Greifenmotive,   senkrecht  zur  RZ  nebeneinander     Wappenförmige  HRZ,  Tülle,  Tierkampfszene   Wappenförmige  HRZ,  Tülle,  Doppelranke   Wappenförmige  HRZ,  Tülle,  Kreislappenzier   Wappenförmige  HRZ,  Tülle,  S-­‐Ranke   Wappenförmige  HRZ,  Tülle,  symmetrische  S-­‐Ranke   Runde  HRZ,  Tülle,  S-­‐Ranke,  Traubenverziert   Runde  HRZ,  Tülle,  Kreislappenzier   Runde  HRZ,  Ösen,  Kreislappenzier   Runde  HRZ,  Tierköpfe,  Kreislappenzier  

HRZ  

CI  

HRZ   HRZ   HRZ   NRZ   NRZ  

CJ   CK   GE   CL   CM  

NRZ   NRZ   NRZ   NRZ   NRZ   NRZ   NRZ   NRZ  

CN   CO   CP   CQ   CR   CS   CT   CU  

 

Runde  HRZ,  Tierköpfe,  Kreislappenzier,  innerer  Perl-­‐ rahmen   Runde  HRZ,  Tierköpfe,  symmetrische  Ranke   Runde  HRZ,  Ösen,  Ranke  stark  durchbrochen   Runde  HRZ,  Ösen,  Menschendarstellung  in  Kreisen   Wappenförmige  NRZ,  Tülle,  S-­‐Ranke   Wappenförmige  NRZ,  Ösen,  Schuppenrahmen   durchbrochen   Runde  NRZ,  Tülle,  Kreislappenzier   Runde  NRZ,  Tülle,  Ranke   Runde  NRZ,  Ösen,  Kreislappenzier   Runde  NRZ,  Tierköpfe,  S-­‐Ranke   Runde  NRZ,  Ösen,  Ranke   Runde  NRZ,  Ösen,  S-­‐Ranke,  stark  durchbrochen   Runde  NRZ,  Tierköpfe,  S-­‐Ranke,  Traubenverziert   Runde  NRZ,  Tierköpfe,  zweifache  Kreislappenzier  

Fundortnr.     (vgl.  Tab.  16-­‐19)  

Verzierung:  Der  Rahmen  ist  unverziert  (Merkmal   1),   geschuppt   (Merkmal   2)   oder   in   Pflanzenform   (Merkmal  4).   Insgesamt   lassen   sich   neun   Kategorien   innerhalb  der  NRB  und  13  der  LS  unterscheiden.    

16,  179   117,  184,  187,  219   52,  92,  104,  135,  138,  208   16,  179   38,  40,  108,  135,  147,  187,  208   64,  66,  120   104,  139,  185   142,  156,  188   29,  97,  112   190,  192,  202   2,  7,  11,  17,  20,  23,  33,  55,  58,  63,  69,  91,  95,   115,  124,  141,  144,  150,  154,  155,  161,  167,   173,  176,  183,  191,  195,  201,  203,  212   50,  125,  151   96,  141,  153,  215   34,  119   162,  189   32,  38,  65,  66,  77,  107,  108,  115,  147,  219   26,  62,  102,  218   90,  113,  138,  161   112,  147,  180,  213   20,    92,  132,  141,  155   33,  111,  124,  145   60,  63,  115,  173   24,  127,  134,  151,  178   29,  197   2,  7,  11,  48,  50,  54,  55,  57,  58,  69,  124,  125,  

  85  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

NRZ   NRZ  

CV   CW  

HRB   HRB   HRB   HRB   HRB  

CX   CY   CZ   DA   DB  

HRB   HRB   HRB   HRB   HRB  

DC   DD   DE   DF   DG  

HRB  

DH  

HRB   HRB   HRB   HRB   HRB   HRB  

DI   DJ   DK   DL   DM   DN  

Rechteckiger  HRB,  Ranke   Quadratischer  HRB,  Ranke,  stark  durchbrochen   Rechteckiger  HRB,  mit  Ring  als  Anhänger   Länglicher  HRB,  mit  Ring  als  Anhänger   Trapezförmig  abgerundeter  HRB,  Schuppen,  nicht   durchbrochen   Breit  wappenförmiger  HRB,  symmetrische  Kreislap-­‐ penzier   Breit  wappenförmiger  HRB,  symmetrische  Ranke   Breit  wappenförmiger  HRB,  stark  durchbrochen   Zungenförmiger  HRB,  S-­‐Ranke   Zungenförmiger  HRB,  Kreislappenzier   Zungenförmiger  HRB,  unverziert,  Perlrahmen   Zungenförmiger  HRB,  Schuppenrahmen  

HRB  

DO  

Zungenförmiger  HRB,  Ranke,  graviert-­‐punziert  

NRB  

DP  

NRB   NRB   NRB  

DQ   DR   DS  

NRB   NRB  

DT   DU  

NRB   NRB  

DV   DW  

Hufeisenförmiger  NRB,  mondförmige  Durchbre-­‐ chung,  unverziert   Herzförmiger  NRB,  Blumenmuster  und  Kreise   Rechteckiger  NRB,  Schuppenrahmen   Wappenförmiger  NRB,  geschuppt,  nicht  durchbro-­‐ chen   Wappenförmiger  NRB,  Kreislappenverziert   Wappenförmiger  NRB,  Kreislappenverziert  umge-­‐ kehrt   Wappenförmiger  NRB,  Ranke,  nicht  durchbrochen   Wappenförmiger  NRB,  unverziert  

NRB   NRB  

DX   DY  

LS   LS   LS   LS  

DZ   EA   EB   EC  

LS   LS   LS   LS   LS   LS   LS   LS   LS  

ED   EE   EF   EG   EH   EI   EJ   EK   EL  

LS  

EM  

86    

Runde  NRZ,  Tierköpfe,  dreifache  Kreislappenzier   Runde  NRZ,  Tierköpfe,  Kreislappenzier,  innerer  Perl-­‐ rahmen   Runder  HRB,  Greif   Runder  HRB,  durchbrochene  Ranke   Runder  HRB,  rankenverziert,  nicht  durchbrochen   Runder  HRB,  Blechrosette   Rechteckiger  HRB,  Greif  

Wappenförmiger  NRB,  dreiblättrige  Ranke   Wappenförmiger  NRB,  dreiblättrige  Ranke,  graviert-­‐ punziert   Rechteckiger  LS,  Blech,  zwei  kleine  Nieten   Rechteckiger  LS,  Blech,  zwei  gewölbte  große  Nieten   Rechteckiger  LS,  Blech,  drei  gewölbte  große  Nieten   Hufeisenförmiger  LS,  mondförmige  Durchbrechung,   unverziert   Hufeisenförmiger  LS,  Ranke   Sichelförmiger  LS,  unverziert   Herzförmiger  LS,  Blumenmuster  und  Kreise   Rechteckiger  LS,  Schuppenrahmen   Wappenförmiger  LS,  Kreislappenverziert  umgekehrt   Wappenförmiger  LS,  Kreislappenverziert     Wappenförmiger  LS,  Rankenverziert     Gewölbter  LS  in  fünf  Kreisen,  mittig  durchbrochen   Wappenförmiger  LS,  undeutliches  Rankenmuster,   durchbrochen   Herzförmiger  LS,  undeutliches  Muster,  durchbrochen  

126,  150,  176,  182,  183,  191,  203,  205,  215,   FL.2:  8   17,  23,  95,  167,  175,  176,  186,  195,  209,  212   122,  151   16,  50   184,  199   185,  195,  213   15,  77,  133   13,  32,  38,  42,  71,  135,  138,  161,  187,  192,   199,  207,  210   26,  29,  98   65,  66   108,  174,  235   39,  43,  107,  158,  202   85,  142   7,  14,  20,  23,  55,    91,  105,  111,  113,  120,   142,  144,  155,  181,  182,  186,  202   11,  19,  141,  190   1,  17,  31,  39,  40,  52,  104,  156   6,  53,  95,  96,  124,  145,  150,  197   154,  169   22,  87,  206   18,  28,  30,  47,  48,  59,  61,  62,  68,  89,  100,   116,  118,  123,  126,  129,  130,  139,  148,  149,   146,  164,  171,  172,  198,  201   22,  82,  83,  121,  136,  137,  163,  166,  168,  205,   216   66,  158   9,  41,  84,  127   22,  51,  103,  152,  153,  193,  195   34,  60,  73,  74,  115,  137,  160,  162,  204,  218   112,  186,  190   169,  180   88,  140,  189   3,  10,  28,  30,  43,  47,  48,  62,  68,  81,  82,  100,   116,    121,  123,  126,  130,  137,  139,  146,  148,   149,  163,  165,  167,  171,  172,  199,  201,  203,   231   2,  43,  126,  203   21,  25,  52,  83,  85,  87,  89,  118,  126,  136,  164,   166,  168,  170,  202,  205,  212,  216,  217,  218   17,  27,  105,  107,  108   15,  23,  42,  65,  66,  71,  93,  172,  208,  210   158,192,  207   14,  177   29,  45,  73   51,  135   9,  41   12,  125,  126,  202   20,  124,  152,  167,  189,  186,  188,  190,  199   55,  169   75,  152   22,  218   36,  92,  141,  154,  156   125,  195  

Die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

LS   LS   LS  

EN   EO   EP  

Wappenförmiger  LS,  Flechtmuster   Gewölbter  LS  in  Wolkenform,  durchbrochen   Wappenförmiger  LS,  runde  Durchbrechung,  unver-­‐ ziert   Wappenförmiger  LS,  unverziert  

LS  

EQ  

LS  

ER  

GS   GS   GS   GS  

ES   ET   EU   EV  

Wappenförmiger  LS,  dreiblättrige  Ranke,  graviert-­‐ punziert   Rechteckige  GS,  Blech,  unverziert   Rechteckige  GS,  Blech,  vier  gewölbte  große  Nieten   Quadratische  GS,  gegossen,  unverziert   Wappenförmige  GS,  Kreislappenverziert  

GS   GS   GS  

EW   EX   EY  

Wappenförmige  GS,  S-­‐Ranke   Wappenförmige  GS,  Schuppenrahmen  durchbrochen   Wappenförmige  GS,  unverziert  

GS  

EZ  

GS   GS   GS  

GA   FA   FB  

Wappenförmige  GS,  unverziert  ohne  Scharnierkon-­‐ struktion   Wappenförmige  GS,  symmetrische  S-­‐Ranke   Runde  GS;  unverziert   U-­‐förmige  GS;  Kreislappenverziert  

GS   GS   GS   GS   GS   PB   PB   PB   PB   PB   PB  

FC   FD   FE   FF   FG   FH   FI   FJ   FK   FL   FM  

U-­‐förmige  GS;  symmetrische  Ranke   U-­‐förmige  GS;  Schuppenrahmen  durchbrochen   U-­‐förmige  GS;  unverziert   U-­‐förmige  GS;  Ranke,  stark  durchbrochen   GS;  Form  nach  dreifacher  Ranke   PB,  Schuppenverziert,  nicht  durchbrochen   PB,  Kerbrand  außen   PB,  Kerbrand  außen  und  innen   PB,  gekerbt  in  Form  eines  Dreiecks,  innen   PB,  Perlreihe,  innen   PB,  Perlreihe,  außen  

PB   PB   PB   PB   PB  

FN   FO   FP   FQ   FR  

PB   PB   PB  

FS   FT   FU  

PB,  Perlreihe,  innen  und  außen   PB,  symmetrischer  Rankendekor   PB,  S-­‐Ranke   PB,  rankenverziert,  Perlrahmen   PB,  stark  durchbrochen,  undeutliches  S-­‐ Rankenmuster   PB,  rankenverziert,  graviert-­‐punziert   PB,  unverziert,  flach   PB,  unverziert,  dreidimensional  

PB   RDZ   RDZ   RDZ   Zusatz  

GB   FV   FW   FX   FY  

Lyraförmiger  PB,  Tierköpfe   Rechteckiger  RDZ,  S-­‐Ranke   Rechteckiger  RDZ,  an  einer  Seite  rund,  S-­‐Ranke   RDZ,  Ranke,  graviert-­‐punziert   Glöckchen  als  Anhänger  eines  Gürtels  

37,    94,  189   204,  211   13,  144   28,  29,  30,  43,  47,  48,  61,  62,  68,  81,  87,  100,   116,  121,  123,  126,  130,  146,  171,  148,  149,   193,    201,  203   2,  25,  83,  89,  118,  136,  164,  165,  166,  168,   202,  205,  216,  217   38,  65,  77,  93,  109,  120,  147,  184,  207   71,  192   35,  86,  91,  200   11,  22,  33,  53,  54,  55,  63,  74,  78,  82,  83,  96,   97,  100,  111,  150,  153,  154,  155,  169,  181,   183,  197,  201,  209,  212   36,  167,  194   48,  218   28,  30,  43,  57,  59,  89,  118,  126,  146,  149,   171,  172,  196,  206   4,  84,  110,  145,  191   8,  13,  32,  76,  95,  105,  117,  199   61,  57   43,  58,  62,  69,  72,  121,  122,  129,  141,  148,   177,  194   115,  152   26,  41,  176   17,  68,  102,  123,  173,  202,  217   1,  151   133,  135   24,  95,  175,  210,  212,  224   1,  65,  71,  111,  141,  147,  160   180,  218   21,  63   20,  51   10,  39,  46,  55,  67,  73,  108,  152,  154,  156,   159,  161,  167,  173,  199   35,  41,  85,  127,  140   22,  25,  106   64,  122,  125,  174,  177   128,  131,  157   36,  109,  117   162,  163,  166   43,  79,  87,  124,  191   23,  33,  47,  50,  57,  59,  61,  62,  68,  69,  74,  78,   81,  82,  100,  103,  104,  126,  134,  148,  150,   169,  171,  172,  178,  201,  211,  215,  217   142,  195,  216   5,  31,  35,  177,  179   60,  98,  175   18,  25,  154,  162   35,  36,  228  

Tab.  14:  Die  Typologie  der  vergesellschafteten  Beschläge  der  lilienverzierten  Gürtelgarnituren.  

 

 

 

 

  87  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

8.3  Die  Seriation  und  deren  Chronologie     Im   Zuge   der   Untersuchung   der   spätawarenzeitli-­‐ chen   lilienverzierten   1022   Gürtelbeschläge   wur-­‐ den   68   Lilienkategorien   mit   80   Lilienvarianten   und  109  vergesellschafteten  Beschlagstypen  ohne   Liliendekor   definiert,   die   aus   219   geschlossenen   Fundverbänden   stammen   (vgl.   Fundliste   1,   Tab.   16).   Demnach   können   70%   aller   lilienverzierten   Garnituren   statistisch   ausgewertet   werden.   Dies   entspricht  eine  Anzahl  von  931  Lilienbeschlägen;   die   mit   Hilfe   von   Seriationstabellen   ausgewertet   werden.       Die   sogenannte   „Dynamische   Typolo-­‐ 279  wird   bei   der   Auswertung   angewandt:   gie“ Wenn   ein   Typ   in   einem   Seriationsergebnis   als   Durchläufer   erscheint,   liegen   die   Ursachen   oft   darin,  dass  Typen  vermengt  oder  zu  grob  gefasst   worden   sind.   Wenn   sich   Merkmale   eines   Typs   in   einem  älteren  Abschnitt  signifikant  von  Merkma-­‐ len   im   jüngeren   Bereich   unterscheiden,   so   kön-­‐ nen   durch   Aufspaltung   zwei   neue   Typen   definiert   werden.   Beispielsweise   sind   unverzierte   Propel-­‐ lerbeschläge   ein   gängiger   Durchläufer   in   späta-­‐ warenzeitlichen  Gürtelgarnituren.  Auf  den  ersten   Blick   sehen   diese   Beschläge   gleich   aus   und   es   macht  den  Anschein,  dass  die  meisten  Gürtelgar-­‐ nituren   gleich   datiert   werden.   Jedoch   kann   man   Propellerbeschläge   in   mehrere   Kategorien   glie-­‐ dern:   Es   werden   solche   mit   einem   flachen   Profil   [FT]   mit   denjenigen   eines   dachförmigen   Profils   unterschieden   [FU].   Des   Weiteren   werden   die   Propellerbeschläge  mit  Perlreihen  in  drei  Varian-­‐ ten   unterteilt,   je   nachdem,   ob   sich   der   Perlrand   innen   auf   dem   Beschlag   [FL],   außen   [FM]   oder   sowohl   innen   als   auch   außen   [FN]   befindet.   Die   häufig   vorkommenden   blattrankenverzierten   Nebenriemenzungen   mit   Tierköpfen   wurden   ebenfalls   in   zwei   Varianten   getrennt,   solche   mit   zwei   senkrecht   angeordneten   Blattranken   [CU]   und  solche  mit  dreien  [CV].       Ziel  dieser  Studie  ist  es  nun,  die  68  Kate-­‐ gorien   der   Lilienbeschläge   und   die   109   Be-­‐ schlagstypen   ohne   Liliendekor   mittels   der   Seria-­‐ tionsanalyse   statistisch   auszuwerten   und   die   Lilientypen   I-­‐V   chronologisch   auszuwerten.   Ein   Problem  der  seriellen  Einordnung  der  Lilienkate-­‐ gorien   ist,   dass   die   80   Varianten   nicht   berück-­‐                                                                                                                         279  Vgl.  Stadler  2005,  28.  

88    

sichtigt   werden   können,   da   sie   entweder   nur   einfach   vorkommen   oder   nicht   mit   anderen   Ty-­‐ pen   aus   einem   Fundkomplex   zusammen   auftre-­‐ ten.  Dies  ist  insbesondere  bei  den  Riemenzungen   problematisch;  solche  mit  Tülle  können  nur  sehr   beschränkt   statistisch   ausgewertet   werden.   Eine   Integration   der   Riemenzungen   mit   Tülle   würde   sich  lohnen,  insbesondere  weil  dadurch  eine  prä-­‐ zise  chronologische  Einteilung  der  Gürtelgarnitu-­‐ ren   in   die   Spätawarenzeit   I-­‐III   ermöglicht   wäre.   Ebenfalls  spielt  die  Tülle  bei  lilienverzierten  Gar-­‐ nituren   keine   untergeordnete   Rolle;   17   Prozent   der   Hauptriemenzungen   sind   mit   einer   Tülle   konstruiert,   bei   den   Nebenriemenzungen   sind   es   sogar   43   Prozent.   Der   Versuch   einer   Aufnahme   in   die  Seriation  ist  ebenfalls  vorgenommen  worden.   Wappenförmigen   Haupt-­‐   und   Nebenriemenzun-­‐ gen  wurden   unter  der  Kategorie  „wappenförmige   Riemenzungen“   aufgenommen.   Diese   Methode   hat   gezeigt,   dass   sich   die   Kategorie   im   vorderen   Bereich   der   Matrix   einordnen   lässt.   Nichtsdesto-­‐ trotz   können   wappenförmige   Riemenzungen   nicht   in   der   Seriation   eingebunden   werden;   dies   würde   zu   einem   Konflikt   mit   anderen   wappen-­‐ förmigen   Beschlägen   führen,   beispielsweise   mit   den   Hauptriemenbeschlägen.   Schlussendlich   las-­‐ sen  sich  zwei  wappenförmige  [J/K]  und  drei  run-­‐ de   Tüllennebenriemenzungen   [L/M/V]   in   die   Seriation   aufnehmen.   Interessant   ist   es   außer-­‐ dem,   dass   Tüllenriemenzungen   allgemein   in   der   awarenzeitlichen   Forschung   nicht   als   Lilienbe-­‐ schläge   interpretiert   werden.   Als   Beispiel   zählt   das  Gräberfeld  von  Tiszafüred.  In  den  Gräbern  25,   1183   und   1214   kommen   lilienverzierte   Neben-­‐ riemenzungen   mit   Tülle   vor.   Der   Beschlag   aus   dem  Grab  1214  wird  von  Garam  der  Phase  6  zu-­‐ geordnet,  allerdings  sprechen  alle  vergesellschaf-­‐ teten  Funde  der  Garnitur  für  ihre  Phase  4.280                

                                                                                                                        280  Die   vergesellschafteten   Funde   in   Grab   1214   sind:   eine   wappenförmige   HRZ   mit   Tülle   und   der   Abbil-­‐ dung   von   Greifen   und   profilierten   Kreislappen;   die   rechteckigen   HRB   mit   durchbrochenen   Greifen;   der   lyraförmige  PB  mit  Tierköpfen  und  die  trapezförmige   Gürtelschnalle:  vgl.  Garam  1995,  Taf.  160.    

Die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

                                                                                                      Abb.  23:  Die  Seriation  der  lilienverzierten  Gürtelgarnituren.    

 

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Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

Ziel   der   Seriation   ist   es,   alle   Beschläge   spätawa-­‐ renzeitlicher   Gürtelgarnituren   in   Phasen   zu   glie-­‐ dern.   Dabei   wird   ein   besonderes   Augenmerk   auf   die   Lilientypen   I-­‐V   gelegt.   In   der   Seriation   kom-­‐ men   die   Lilientypen   in   folgender   Anzahl   vor:   Li-­‐ lientyp   I:   30   Kategorien;   Lilientyp   II:   26   Katego-­‐ rien;   Lilientyp   III:   zwei   Kategorien;   Lilientyp   IV:   sechs   Kategorien   und   Lilientyp   V:   drei   Katego-­‐ rien.281          

8.3.1  Phase  1  (SpA  I-­‐II)     Phase   1   ist   in   der   Seriationstabelle   mit   einem   grauen   Rahmen   gekennzeichnet   (vgl.   Abb.   23:   linker  Rahmen).       Charakteristisch   für   diese   Phase   sind   zahlreiche   einteilige   Tüllenriemenzungen   (vgl.   Abb.   24,   59).   Die   frühesten   Exemplare   haben   eine   langgestreckte   Form   und   ein   wappenförmiges   Riemenzungenende,  abgelöst  werden  diese  durch   runde   Enden   und   eine   verkürzte   Form   des   Be-­‐ schlages.   Allgemein   kommen   Tüllenriemenzun-­‐ gen   nicht   mehr   in   der   SpA   III   vor,   so   dass   auch   diejenigen   mit   Lilienverzierungen   chronologisch   früher   einzuordnen   sind.   Tüllenriemenzungen   mit   motivischen   Darstellungen   wie   Greife,   Tier-­‐ kampfszenen,   Menschendarstellungen,   Ranken   [BX-­‐BZ/CA-­‐CF/CL/CN/GE]  werden  von  Daim  der   SpA  I  und  II,  von  Zabonjík  der  SS2  und  von  Garam   der   Phase   4   (SpA   II)   zugeordnet.   Fettich   datiert   die  beiden  Hauptriemenzungen  von  Nové  Zámky,   Grab   512   und   von   Mosonszentjános   in   die   erste   Hälfte   des   8.   Jahrhunderts.282  Allerdings   berück-­‐ sichtigt   er   nicht,   dass   die   Riemenzungen   unter-­‐ schiedliche   Befestigungstechniken   (Tülle   und   Ösenzwingen)  aufweisen.     Konstruktionselement   der   frühen   Phase   ist   die   Befestigung   der   Hauptriemenbeschläge   in   einfacher   Ausführung   am   Gürtel.   Meist   haben                                                                                                                           281  Lilientyp  I:  A/B/C/E/G/K/N/O/P/Q/W/X/Z/AC/  

AF/AG/AL/AM/AR/AS/AT/BC/BD/BE/BJ/BR/BS/BT /BU/GC.  Lilientyp  II:  H/I/U/T/AA/AB/AD/AH/AI/   AO/AP/AQ/AU/AV/AW/AX/BA/BF/BG/BH/BI/BL/B M/BQ/BV/BW.   Lilientyp   III:   F/AE.   Lilientyp   IV:   J/L/M/V/BN/BK.  Lilientyp  V:  AJ/AK/BO.   282  Fettich  argumentiert,  dass  sich  die  Form  und  Ver-­‐ zierung   der   beiden   Riemenzungen   ähnelt   und   beide   mit   bronzenen   wappenförmigen   Hauptriemenbe-­‐ schläge   mit   Herzrankenverzierung   vergesellschaftet   sind:  vgl.  Fettich  1963,  61-­‐89.    

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HRB  eine   breite  Wappenform   [DH-­‐DJ].   Neben   der   Wappenform   sind   die   frühen   Varianten   quadra-­‐ tisch  [DD],  trapezförmig  [DG],  rechteckig  und  mit   Greifen   und   Ranken   geschmückt   [DB/DC],   von   runder   Form   mit   Greifendarstellung   und   Ranken   oder  in  Rosettenform  [CX-­‐DA].  Das  durchbroche-­‐ ne  Lilienmotiv  kommt  auf  runden  Beschlägen  nur   in   Szarvas   FO   75,   Grab   44   und   als   Streufund   in   Edelstal  vor.  Es  konnte  demnach  nicht  in  die  Seri-­‐ ation   einbezogen   werden.   Alle   weiteren   Motive   sind   auf   wappenförmigen   Hauptriemenbeschlä-­‐ gen  [AD-­‐AK]  verwendet  worden.   Zu   den   weiteren   Begleitfunden   aus   der   Gruppe   1   gehören   trapezförmige   Gürtelschnal-­‐ len, 283  hufeisenförmige   Lochschützer   oder   Ne-­‐ benriemenbeschläge   [ED-­‐EE]   sowie   lyraförmige   Propellerbeschläge   mit   Tierdarstellungen   [GB].   Die  rechteckigen  und  länglichen  Hauptriemenbe-­‐ schläge   mit   Ringanhänger   aus   Blech   [DE-­‐DF]   so-­‐ wie   die   Gürtelschnallen   in   gleicher   rechteckiger   Form   und   Material   [ES-­‐ET]   sind   charakteristisch   für   die   SpA   I.   Eine   weitere   Gürtelschnalle   mit   dreiblättrigen  Ranken  [FG]  wird  von  Daim  in  die   SpA  I  datiert.       Als   weiteres   Kriterium   für   eine   Einord-­‐ nung   der   Garnituren   in   die   SpA   I-­‐II   sind   die   by-­‐ zantinischen  Elemente,  die  auf  unterschiedlichen   Beschlägen   vorkommen.   Hierzu   zählen   unter   anderem   die   Riemenzungen   mit   Trauben-­‐ Ranken-­‐Motiv   [CE/CJ]   und   diejenigen   in   einem   blumenartigen   Gitter.   Bei   den   byzantinischen   Exemplaren  handelt  es  sich  um  Einzelanfertigun-­‐ gen,   die   keine   awarischen   Produktionen   sind.   Meist   kommt   die   Verzierung   in   einem   symmet-­‐ risch   gestalteten   Motiv   mit   Blumen   in   Riemen-­‐ zungen  vor  [E/B1II1d2  (M3Ö)/B1I1a3  (VM)].     Lilienverzierte  Beschläge:  Alle  fünf  Lilien-­‐ typen   kommen   in   der   Phase   1   vor.   Lilientyp   I:   vier   Kategorien   (23   Prozent);   Lilientyp   II:   acht   Kategorien   (47   Prozent);   Lilientyp   III:   eine   Kate-­‐ gorie   (6   Prozent);   Lilientyp   IV:   zwei   Kategorien   (12   Prozent)   und   Lilientyp   V:   zwei   Kategorien   (12  Prozent).  

                                                                                                                        283  Die  trapezförmigen  Gürtelschnallen  wurden  in  der  

Typologie  nicht  mit  aufgenommen,  sind  aber  in  meh-­‐ reren  Gräberfeldern  mit  den  frühen  Typen  vergesell-­‐ schaftet.    

Die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

                                                                                                       Abb.  24:  Die  Gürtelgarnituren  mit  Lilienbeschlägen  der  chronologischen  Phase  I.  A.  FO  184;  B.  FO  147;  C.  FO  138;     D.  FO  104;  E.  FO  38;  F.  FO  185;  G.  FO  109;  H.  FO  142.

 

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Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

                                                                                               

 

             Abb.  25:  Die  Gürtelgarnituren  mit  lilienverzierten  Beschlägen  der  chronologischen  Phase  III.  A.  FO  168;  B.  FO                                                                                                    116;  C.  FO  87;  D.  FO  28;  E.  FO  149;  F.  FO  146;  G.  FO  89;  H.  FO  118.    

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Die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

Lilientyp   I:   Lilientyp   I   kommt   auf   mediterranen   HRZ   mit   drei   Ösenzwingen   vor   [E];   in   Odžaci,   Grab  14  und  Szeged-­‐Kundomb,  Grab  38.  Ebenfalls   auf   wappenförmigen   NRB   [AS]   (vgl.   Abb.   22:26).   Lilientyp   I   kommt   außerdem   bereits   auf   NRZ   [Z]   (vgl.   Abb.   20:13)   und   HRB   mit   Perlrahmen   vor   [AG]  (vgl.  Abb.  21:10).     Lilientyp   II:   Lilientyp   II   kommt   auf   HRZ   mit  Flechtband  vor  [I];  in  Felgyő,  Grab  68;  Kecel-­‐ Körtefahegy,   Grab   84   und   Nové   Zámky,   Grab   387.   Im  ähnlichen  Stil  [H]  in  Budapest-­‐Leányka  Straße,   Grab   C   und   Keszthely   (vgl.   Abb.   19:24-­‐25).   Im   gleichen   mediterranen   Stil   sind:   HRB   [AQ]   (vgl.   Abb.  21:22),  GS  [BM]  (vgl.  Abb.  22:4);  LS  [BI]  (vgl.   Abb.   22:23)   und   PB   [BV/BW]   (vgl.   Abb.   22:39-­‐ 40).  Bei  dem  LS  Typ  CIIc  handelt  es  sich  um  einen   Einzeltyp   und   konnte   nicht   in   die   Seriation   auf-­‐ genommen   werden,   gehört   aber   sicherlich   auch   in  diese  Gruppe  (vgl.  Abb.  22:22).     Lilientyp   III:   Lilientyp   III   schmückt   breit   wappenförmige  HRB  [AE]  (vgl.  Abb.  21:23).     Lilientyp   IV:   Lilientyp   IV   schmückt   wap-­‐ penförmige   [J]   und   runde   [V]   Tüllennebenrie-­‐ menzungen:   Kategorie   J   kommt   in   Ártánd   Kapi-­‐ tány   dűlő,   Grab   171;   Budapest-­‐Rákos,   Grab   8;   Komárno-­‐Hadovce,   Grab   36   und   in   Zillingtal   vor   (vgl.   Abb.   20:29).   Kategorie   V   in   Dunaszekcső-­‐ Téglagyár,   Grab   8;   Lukásháza-­‐Hegyalja   dűlő,   Grab   8   und   in   Szentes-­‐Kaján,   Grab   330   (vgl.   Abb.   20:33).       Lilientyp   V:   Lilientyp   V   kommt   auf   breit   wappenförmigen   HRB   vor   [AJ]   (vgl.   Abb.   21:28)   und   auf   wappenförmigen   GS   [BO]   (vgl.   Abb.   22:   13).     Phase   I   zeigt   auch   bei   Lilienbeschlägen   Konstruktionstechniken  (Tüllen),  Formen  (insbe-­‐ sondere   die   Wappenform)   und   Dekor   (Flecht-­‐ band),   die   relativchronologisch   in   die   SpA   I-­‐II   datieren.  Phase  1  entspricht  demnach  Daims  SpA   I  und  II,  Zábojníks  SS  I  und  SS  II,  Garams  Phase  4   (SpA  II).284              

                                                                                                                        284  Vgl.  Daim  1987,  Abb.  29.  –  Zábojník  1991,  236-­‐ 239.  

 

8.3.2  Phase  2  (SpA  II-­‐III)     Schwierigkeiten   bereitet   die   mittlere   recht   un-­‐ strukturierte   Gruppe.   Beschlagstypen   der   SpA   II   werden   weiterhin   genutzt;   es   kommen   neue   Ele-­‐ mente   hinzu,   die   in   die   SpA   III   eingeordnet   wer-­‐ den   können.   Demnach   wird   die   Gruppe   in   2A   (SpA  II  )  und  2B  (SpA  III)  unterteilet.     Die   charakteristischen   Merkmale   der   Gruppe   2A   sind   Tüllenriemenzungen   und   stark   mit   Ranken   durchbrochene   Beschläge,   wie   herz-­‐ förmige  Lochschützer  [EL-­‐EM].     Die   charakteristischste   Form   der   Gruppe   2B   sind   Haupt-­‐   und   Nebenriemenzungen   mit   Blattranken   und   Tierkopfzwingen   [CG-­‐CI/CU-­‐ CW],   Gürtelschnallen   mit   schuppenförmiger   Um-­‐ rahmung   [EX/FD],   Gürtelschnallen   und   Haupt-­‐ riemenzungen  mit  geometrischen  und  symmetri-­‐ schen  Ranken  [EV/EW/FB/FD],  sowie  rhomboide   schuppenförmige  Lochschützer  [DR/EG].   Lilienverzierte   Beschläge:   Lilientyp   I:   21   Kategorien   (49   Prozent);   Lilientyp   II:   17   Katego-­‐ rien  (40  Prozent);  Lilientyp  IV:  vier  Kategorien  (9   Prozent)   und   Lilientyp   V:   eine   Kategorie   (2   Pro-­‐ zent).   Lilientyp   III   kommt   nicht   in   dieser   Phase   vor.   Lilientyp   I:   Lilientyp   I   kommt   auf   wap-­‐ penförmigen   Tüllennebenriemenzungen   vor   [K],   in   Tiszafüred,   Grab   1183   und   in   Romonya,   Grab   31  (vgl.  Abb.  20:38).  Alle  anderen  Kategorien  sind   sehr  stark  gemischt  [C/G/P/Q/X/Z/AC/AF/AL/   AM/AR/AT/BC/BD/BE/BJ/BR/BS/BT/BU/GC].     Lilientyp  II:  Lilientyp  II  kommt  auf  unter-­‐ schiedlichen   Beschlägen   vor   und   wird   nicht   im   einzelnen  diskutiert  [U/AB/AD/AH/AI/AO/AP/   AU/AV/AW/AX/BA/BF/BG/BH/BL/BQ].     Lilientyp   IV:   Lilientyp   IV   schmückt   wap-­‐ penförmige   und   runde   Tüllennebenriemenzun-­‐ gen   [L/M].   Katergorie   L   komm   in   Prša,   Grab   37;   Štúrovo,   Grab   5;   Szirák,   Grab   52;   Szőreg-­‐Belső   ugar,   Grab   4   und   in   Žitavska   Tôň,   Grab   31   vor.   Kategorie   M   in   Gátér,   Grab   2   und   in   Üllő   II,   Grab   129  (vgl.  Abb.  30-­‐31).       Lilientyp   V:   Lilientyp   V   kommt   auf   breit   wappenförmigen  HRB  vor  [AK]  (vgl.  Abb.  21:27).       Zur   Phase   II   gehören   Beschläge,   die   cha-­‐ rakteristisch  für  die  SpA  II  sind  (Gruppe  2A)  und   solche   für   die   SpA   III   (Gruppe   2B).   Auffällig   ist   das  vermehrte  Aufkommen  an  Lilientyp  I  und  II.  

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Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

8.3.3  Phase  3  (SpA  III)     Phase   3   ist   in   der   Seriationstabelle   mit   einem   grauen   Rahmen   gekennzeichnet   (vgl.   Abb.   23:   rechter   Rahmen).   Im   Gegensatz   zu   den   breit   ge-­‐ mischten   Gürtelgarnituren   der   früheren   Phasen   sind   diese   einheitlich   zusammengestellt.   54   Gür-­‐ telgarnituren  gehören  zu  dieser  Gruppe  (vgl.  Taf.   25,  60).       Kurze   Riemenzungen   mit   runden   Enden,   die  mit  Ösenzwingen  am  Gürtel  montiert  wurden,   sind   charakteristisch   für   die   späte   Phase.   Die   früheren   Exemplare   haben   geperlte   Ösenzwingen   und  einen  Perlrahmen,  der  in  einen  geschuppten   Rahmen   übergeht   und   schlussendlich   unverziert   ist.   Die   Garnituren   bestehen   aus   meist   vier   oder   fünf   Nebenriemen,   deren   Abschluss   zungenför-­‐ mige   Hauptriemenbeschläge   mit   Scharnieranhä-­‐ nger   in   Dreiergruppen   bilden.   Tüllenriemenzun-­‐ gen   und   wappenförmige   Hauptriemenbeschläge   kommen   nicht   mehr   vor.   Die   Kombinationen   der   Garnituren  setzen  sich  aus  folgenden  Beschlägen   zusammen:   Die   Hauptriemenzungen   bilden   ent-­‐ weder   eine   Grundeinheit   aus   Kategorie   [A]   oder   [B].   Es   handelt   sich   um   sehr   schlichte   Riemen-­‐ zungen.   Das   Zwischenfeld,   die   Ösen   und   der   Rahmen   sind   unverziert;   bei   Kategorie   B   ist   der   Rahmen   leicht   geschuppt.   Diese   Hauptriemen-­‐ zungen   werden   mit   vier   Nebenriemenzungenka-­‐ tegorien   am   häufigsten   kombiniert   [N/O/T/W].   Bei   diesen   Nebenriemenzungen   handelt   es   sich   ähnlich  wie  bei  den  Hauptriemenzungen  um  ein-­‐ heitliche   Beschläge,   lediglich   die   Verzierung   der   Ösenzwingen   und   des   Rahmens   variiert.   Die   li-­‐ lienverzierten   Haupt-­‐   und   Nebenriemenzungen   stellen   die   charakteristischsten   Elemente   der   späten   Gruppe   dar,   nur   wenige   blattrankenver-­‐ zierte   Exemplare   der   chronologischen   Phase   2   werden   weiterhin   verwendet.   Die   zungenförmi-­‐ gen   Hauptriemenbeschläge   sind   am   häufigsten   mit   einem   Schuppenrahmen   durchbrochen   und   schmücken   einen   einheitlich   spatenförmig   glat-­‐ ten   Anhänger   [DN],   sie   sind   unverziert   [DM]   oder   mit   gravierten   Palmetten   auf   punziertem   Hinter-­‐ grund   gearbeitet   [DO].   Die   Propellerbeschläge   sind   graviert-­‐punziert   oder   unverziert.   Letztere   weisen   ein   eher   dachförmiges   Profil   [FU]   auf,   frühere   Exemplare   ein   flaches   Profil   [FT].   Da   es   sich   bei   den   unverzierten   Propellerbeschlägen   um   Durchläufer   handelt,   kommen   sie   bereits   in  

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der   chronologischen   Phase   2   vor.   Die   wappen-­‐ förmigen   Nebenriemenbeschläge   und   Lochschüt-­‐ zer   sind   wie   die   Propellerbeschläge   entweder   unverziert  [DW;  EQ]  oder  mit  gravierten  Palmet-­‐ ten   auf   punziertem   Hintergrund   [DY].   Ferner   tritt   die   dreiblättrige   Palmette   auch   ohne   Punzierung   auf  wappenförmigen  Nebenriemenbeschlägen  auf   [DX].   Schließlich   ist   die   u-­‐förmige   [FE]   und   wap-­‐ penförmige   Gürtelschnalle   [EY],   sowie   seltener   die   aus   der   chronologischen   Phase   2   gebräuchli-­‐ chen   Schnallen   mit   Blattranke   kombiniert.   Die   wappenförmige   unverzierte   Gürtelschnalle   ist   der  am  häufigsten  verwendete  Typ.     Lilienverzierte  Beschläge:  Lilientyp  I:  fünf   Kategorien   (56   Prozent);   Lilientyp   II:   drei   Kate-­‐ gorien   (33   Prozent);   Lilientyp   IV:   eine   Kategorie   (11   Prozent).   Lilientyp   IV   und   V   kommen   nicht   in   dieser  Phase  vor.   Lilientyp  I:  Lilientyp  I  kommt  auf  runden   HRZ  vor,  die  stilistisch  nur  minimale  Abweichun-­‐ gen   haben   [A/B].   Beide   Kategorien   kommen   auf   41   Gürtelgarnituren   vor;   sie   werden   hier   nicht   einzeln   aufgelistet   (vgl.   Abb.   18:4,   11).   Die   HRZ   aus  dem  Grab  24  in  Rákóczifalva,  FO  8  gehört  zu   Kategorie  A.  NRZ  sind  in  genau  dem  gleichen  Stil   wie   die   HRZ   gearbeitet   [N/O/W],   auch   diese   kommen   in   vielen   Fundkomplexen   vor,   genauer   auf  44  Gürtelgarnituren  (vgl.  Abb.  20:10,  16-­‐17).     Lilientyp   II:   Lilientyp   II   kommt   auf   Kate-­‐   gorie  [T]  vor  und  schmückt  acht  Garnituren  (vgl.   Abb.  20:26).       Lilientyp  III:  Lilientyp  III  kommt  auf  HRZ   vor   [F],   genauer   auf   vier   Gürtelgarnituren   (vgl.   Abb.  19:28).     Die   Phase   3   wird   relativchronologisch   mit  der  SpA  III  gleichgesetzt;  sie  entspricht  Daims   SpA  IIIa/b,  Zabonjíks  SS  IV,  Garams  Phase  5  und  6   (SpA  IIIa/b).   Zusammengefasst   lassen   sich   die   lilien-­‐ verzierten  Beschläge  in  zwei  chronologische  Ein-­‐ heiten  einteilen:     SpA  I-­‐II   SpA  III      

Chronologische  Einheit  I   Gruppe  1,  2A   Chronologische  Einheit  II   Gruppe  2B,  3  

Die   Auswertung   der   Seriation   zeigt,   dass   sich   nicht   alle   Lilientypen   räumlich   voneinander   ab-­‐ grenzen  lassen  (vgl.  Abb.  23).  Dieses  Ergebnis  ist   absehbar   aufgrund   der   Vielfalt   an   inhomogenen   Gürtelgarnituren   und   mehreren   Durchläufern  

Die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

innerhalb   der   Garnituren.   Die   Auswertung   des   Lilientyps   III   ist   problematisch,   da   nur   zwei   Kate-­‐ gorien   in   der   Seriation   verwendet   werden   konn-­‐ ten.  Lilientyp  I  und  II  kommen  in  allen  drei  chro-­‐ nologischen   Gruppen   vor   und   können   als   Durch-­‐ läufer  angesehen  werden.  Allerdings  ist  Lilientyp   II  in  der  chronologischen  Einheit  I  am  häufigsten   vertreten  (SpA  I-­‐II);  Lilientyp  I  in  der  chronologi-­‐ schen  Einheit  II  (SpA  III).  Lilientyp  IV  und  V  sind   eindeutig   frühe   Typen   und   datieren   ausschließ-­‐ lich  in  die  SpA  I-­‐II.  Außerdem  sind  Typen  IV  und   V   überwiegend   auf   Tüllenriemenzungen   vorhan-­‐ den.     Die   Seriation   schlägt   folgendes   Ergebnis   einer  chronologischen  Aufteilung  der  Lilientypen   vor:      Typ  IV  und  V  

           >  Typ  II  

       >  Typ  I  

     

  Abb.  26:  Korrespondenzanalyse  mit  dem  gesamten   Datensatz  der  lilienverzierten  Gürtelgarnituren.      

8.4  Die  Korrespondenzanalyse/     Correspondance  Analysis  (CA)  und   Detrended  Correspondance  Analysis   (DCA)     Die   Correspondence   Analaysis   oder   Korrespon-­‐ denzanalyse  ist  ein  Ordinationsverfahren  um  eine   Fülle  von  Daten  graphisch  in  einem  Koordinaten-­‐ system   zu   veranschaulichen.   Sie   setzt   sich   als   Ziel   Typen  oder  Kategorien  zu  vergleichen  und  deren   Unterschiede  entlang  eines  oder  mehrerer  Gradi-­‐ enten   zu   verdeutlichen.   Um   die   Daten   anzuord-­‐ nen   wird   zunächst   von   einem   n-­‐dimensionalen   Raum  ausgegangen.     Die   Anzahl   der   Dimensionen   entspricht   die   Anzahl   der   Typen.285  Die   sogenannte   Dimen-­‐ sionsreduktion   wird   anschließend   durchgeführt.   Die  Achsen  stellen  Gradienten  dar,  die  einen  mög-­‐ lichst   großen   Teil   der   Varianz   erklären.   Es   be-­‐ ginnt   mit   der   Standardkoordination   (Korrespon-­‐ danzanalyse)   der   Daten   in   der   ersten   Hufeisen-­‐ Kurve.   Wenn   eine   klare   Diagonale   mittels   der   Seriation  erreicht  wurde,  ist  das  idealste  Ergebnis   der   Korrespondanzanalyse   eine   Sinuskurve.   Die-­‐

                                                                                                                        285  Leyer/Wesche  2007.    

 

se  teilt  die  x-­‐Achse  in  Segmente  und  skaliert  jedes   Segment,   um   einen   Mittelwert   von   Null   auf   der   zweiten   Achse   zu   haben.   Vier   DCA   Einheiten   bil-­‐ den  eine  Gemeinschaft  oder  ein  Typ.    

  Die   Matrix   der   Korrespondenzanalyse   (vgl.   Abb.   26)   ähnelt   nur   sehr   schwach   einer   Parabel.   Es   handelt   sich   um   eine   annähernd   gerade   Matrix.   Die   Ursache   liegt   darin,   dass   die   lilienverzierten   Garnituren   der   SpA   I-­‐II   sehr   inhomogen   sind,   sodass   bereits   bei   der   Seriation   keine   eindeutige   Diagonale  festzustellen  ist  (vgl.  Abb.  23).     Abbildung   27   ist   eine   Vergrößerung   der   Abb.   26.   Sie   zeigt   die   abweichenden   Funde,   die   eine   größere   Distanz   zum   Nullwert   aufweisen.   Rechts   entlang   der   x-­‐Achse   finden   sich   haupt-­‐ sächlich   Tüllenriemenzungen   mit   Lilientyp   IV;   oben   entlang   der   y-­‐Achse   byzantinische   Beschlä-­‐ ge  mit  Lilientyp  V  und  I.  Diese  Typen  gehören  in   Phase   1   (SpA   I-­‐II).   Der   Nullwert   zeigt   diejenigen   Typen,   die   am   ähnlichsten   sind.   Dies   sind   Be-­‐ schläge,   die   in   Phase   3   gehören   (SpA   III).   Dieses   Ergebnis   stimmt   mit   dem   Verwandtschaftsver-­‐ hältnis   der   Garnituren   überein.   Schlussfolgernd   verläuft   die   „Kurve“   chronologisch   von   rechts   nach  links  (vgl.  Abb.  26).       Abbildung   28   zeigt   die   chronologische   Einteilung   der   Gürtelbeschläge   in   die   SpA   I-­‐II   und   III.   Die   byzantinischen   Beschläge   werden   unter   „byzantinisch-­‐awarischen   Zweig“   aufgelistet.   Sowohl   die   Korrespondenzanalyse   als   auch   die   Seriation   schlagen   vor,   dass   die   byzantinischen   Beschläge  in  die  SpA  I-­‐II  datieren.    

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Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

 

 

Abb.  27:  Korrespondenzanalyse  mit  dem  gesamten  Datensatz  der  lilienverzierten  Gürtelgarnituren.      

   

Abb.  28:  Das  Ordinationsverfahren  mit  dem  gesamten  Datensatz  der  lilienverzierten  G ürtelgarnitu-­‐ ren.  Die  Abbilding  zeigt  die  Verteilung  der  Typen  und  Kategorien.    

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Die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

 

   

Detrended   Correspondance   Analysis   oder   das   Ordinationsverfahren   (DCA)   verfeinert   die   ge-­‐ wonnenen   Ergebnisse   der   Korrespondenzanalyse   und   ist   auf   den   Abbildungen   29-­‐30   dargestellt.   Hier   wird   insbesondere   auf   die   Lilientypen   I-­‐V   geachtet.   Lilientyp   I   befindet   sich   in   der   Mitte   der   Matrix,   da   es   sich   um   einen   geläufigen   Typ   han-­‐ delt.   Im   äußeren   Bereich   der   Matrix   finden   sich    

Lilientyp   III,   VI   und   V.   Interessant   ist,   dass   sich   Lilientyp   II   trotz   seiner   Häufigkeit   ebenfalls   im   äußeren   Bereich   gruppiert   (vgl.   Abb.   29).   Beim   genaueren  betrachten,  zählt  dies  aber  nur  für  die   frühen   Exemplare   mit   mediterranem   Einfluss,   die   in  Phase  1  eingeordnet  werden  (vgl.  Abb.  29-­‐30).    

 

 

 

       

 

 

   

   

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Abb.  29:  Das  Ordinationsverfahren  mit  dem  gesamten  Datensatz  der  lilienverzierten  Gürtelgarnituren.   Die  Abbilding  zeigt  die  Verteilung  der  Typen.    

 

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Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

Abb.  30:   Das  Ordinationsverfahren  mit  dem  gesamten  Datensatz  der  lilienverzierten  Gürtelgarnituren.  Die  Abbilding   zeigt  die  Verteilung  der  Typen.  

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Die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

8.5  Bestattungssitten  der  Gräber  mit  li-­‐ lienverzierten  Gürtelgarnituren     Von   84   Gräbern   mit   lilienverzierten   Gürtelgarni-­‐ turen   sind   71   in   Richtung   NW-­‐SO   orientiert   (85   Prozent)  und  dreizehn  in  entgegengesetzter  Rich-­‐ tung:   zehn   SO-­‐NW   und   drei   S-­‐N.   Somit   bezeugen   auch   die   Gräber   mit   Lilienbeschlägen   den   allge-­‐ meinen   spätawarenzeitlichen   Brauch   einer   Ori-­‐ entierung  der  Gräber  in  Richtung  NW-­‐SO.       Die   Grabtiefe   konnte   bei   81   Gräbern   er-­‐ mittelt   werden,   davon   sind   12   Gräber   ≤   100   cm   tief,  19  Gräber  ≤  150,  24  Gräber  ≤  200,  19  Gräber   ≤   250   und   7   Gräber   <   300   cm   tief.   Die   Durch-­‐ schnittstiefe   beträgt   173   cm.   Im   Vergleich   mit   den   zahlreichen   Gräbern   des   Gräberfeldes   von   Tiszafüred   liegen   die   Männergräber   bei   einer   durchschnittlichen   Tiefe   von   121-­‐140   cm.286  Ein   Zusammenhang  zwischen  Tiefe  und  sozialer  Stel-­‐ lung  des  Bestatteten  kann  somit  bezeugt  werden.     In  den  meisten  Fällen  handelt  es  sich  dem   Zeitalter   entsprechend   um   Bestattungen   in   ge-­‐ streckter   Rückenlage   in   einer   rechteckförmigen   Grabgrube.   Gewöhnlich   wurden   Männer   unab-­‐ hängig   ihres   Alters   mit   einer   lilienverzierten   Gür-­‐ telgarnitur   bestattet.   In   acht   Fällen   wurde   ein   Mann   mit   einem   Pferd   bestattet.   Es   gibt   drei   Doppelbestattungen  eines  Mannes  und  einer  Frau   (Budapest-­‐Rákos,  FO  29,  Grab  19;  Jánoshida,  Grab   3;   Nové   Zámky,   Grab   512),   eines   Mannes   mit   Kleinkind   (Homokmégy-­‐Halom,   Grab   48;   Mistel-­‐ bach,   Grab   56)   und   zweier   Männer   (Alsózsolca   Petőfi  Straße  18,  Grab  1).  Nach  Forschungen  von   Balogh   gehören   Doppelbestattungen   im   Donau-­‐ Theiß-­‐Zwischenstromland   in   die   Phase   SpA   III.287   In   zwei   Gräbern   handelt   es   sich   gemäß   der   Bei-­‐ gaben   wahrscheinlich   um   eine   Frau   (Kaposvár   XXXIII,  Grab  10;  Mártély,  Grab  2).  Insgesamt  kön-­‐ nen   20   Gräber   als   Reiter   bestimmt   werden.   Acht   davon  wurden  mit  Pferd,  die  restlichen  mit  Pfer-­‐ degeschirr   bestattet. 288  Altersangaben   stammen                                                                                                                           286  Garam  1995,  Abb.  70-­‐71.     287  Balogh  2002,  291-­‐339.     288  Ártánd   Kapitány   dűlő,   Grab   164;   Biatorbágy-­‐ Budapark,   Grab   264;   Čelarevo/Dunacséb,   Grab   162;   Hódmezővásárhely-­‐Batida;   Holiare/Alsógellér,   Grab   316;   evtl.   Hraničná   pri   Hornáde/Kenyhec,   Grab   41;   Kaposvár   XXXIII,   Grab   14;   Komarno-­‐ Hadovce/Révkomárom-­‐Gadóc,   Grab   24;   Komarno-­‐ Varadiho/Révkomárom-­‐Váradi   Straße,   Grab   21;   Komárno-­‐Schiffswerft,  Grab  79  und  Grab  142;  Šebas-­‐

 

aus   37   Gräbern.   Die   jüngsten   mit   einer   lilienver-­‐ zierten   Gürtelgarnitur   Bestatteten   sind   Kleinkin-­‐ der  von  1-­‐2  und  9-­‐11  Jahren,289  die  Ältesten  sind   zwischen   60   und   71   Jahren. 290  Das   Durch-­‐ schnittsalter  der  Bestatteten  beträgt  37,  4  Jahre.        

8.6  Vergesellschaftete  Beigaben  der  li-­‐ lienverzierten  Gürtelgarnituren     Vergesellschaftet   Beigaben   der   lilienverzierten   Gürtelgarnituren   aus   geschlossenen   Fundkom-­‐ plexen   sind   überwiegend   Eisenmesser   aus   73   Gräbern.   In   sieben   Gräbern   fanden   sich   zwei   Exemplare.   Die   zweithäufigste   Beigabe   ist   die   awarenzeitliche   Keramik   mit   insgesamt   42   unter-­‐ schiedlichen   Gefäßformen   und   -­‐typen.   Dabei   handelt  es  sich  meist  um  Graue  Keramik  in  Form   von   Töpfen.   Sehr   häufig   findet   man   eine   Bei-­‐ gabenkombination   von   Messern   und   Grauer   Ke-­‐ ramik.   Zusätzlich   kommt   in   sieben   Fundverbän-­‐ den   Gelbe   Keramik 291  vor.   In   Kecel-­‐Határdűlő,   Grab  84  finden  sich  sogar  zwei  gelbe  Henkelkrü-­‐ ge  und  in  Rákóczifalva,  Grab  54  eine  Kombination   aus   Gelber   und   Grauer   Keramik.   Seltene   Funde   sind   ein   byzantinischer   Becher   aus   Alsózsolca   Petőfi   Straße   18,   Grab   1   und   ein   Silberblechbe-­‐ cher  aus  Budapest-­‐Rákos,  FO  29,  Grab  19.292       Pferdegeschirr  wurde  in  19  Gräbern  vor-­‐ gefunden.   Mit   der   Pferdegeschirrverzierung   und   dessen   chronologischer   Interpretation   hat   sich  

                                                                                                                                                                                        tovce/Kassazsebes,   Grab   221   und   Grab   292;   Štúro-­‐ vo/Párkány,  Grab  5  und  Grab  20;  Szarvas-­‐Rózsás,  FO   75,  Grab  44;  Valalíky/Bernátfalva,  Grab  42;  Várpalot-­‐ a-­‐Gimnázium,   Grab   141;   Vösendorf,   Grab   564   und   Žitavska  Tôň/Zsitvatő,  Grab  31.     289  1-­‐2   Jahre:   Homokmégy-­‐Halom,   Grab   48;   Mistel-­‐ bach,   Grab   56.   9-­‐11   Jahre:   Dunaszekcső-­‐Téglagyár,   Grab   41;   Győr-­‐Téglavető   dűlő,   Grab   258;   Mistelbach,   Grab  36.     290  60-­‐70   Jahre:   Ártánd   Kapitány   dűlő,   Grab   76;   Komárno-­‐Schiffswerft,  Grab  142.  67-­‐71  Jahre:  Dunas-­‐ zekcső-­‐Téglagyár,  Grab  8.     291  Győr-­‐Téglavető   dűlő,   Grab   776;   Kiskőrös,   Grab   155;   Komárno-­‐Schiffswerft,   Grab   79;   Szebény   I,   Grab   209;  Szeged-­‐Kundomb,  Grab  285.     292  Kelche   oder   Metallbecher   gelten   als   besondere   Lu-­‐ xusgüter,   sie   geben   einen   Hinweis   auf   die   Lokalisie-­‐ rung   der   awarischen   Oberschicht:   vgl.   Stadler   2005,   Taf.  165.  –  Bálint  2006,  147-­‐159.    

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Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

bereits   Szalontai   beschäftigt   und   soll   hier   nicht   noch  einmal  aufgegriffen  werden.293     Zu   den   Trachtbestandteilen   gehören   Ohrgehänge   unterschiedlichen   Typs   und   Materi-­‐ als   aus   neun   Gräbern,   typologisch   unterschiedli-­‐ chen   Perlen   aus   vier   Gräbern.   bronzene   Ringe   und  Haarspangen  aus  zwei  Gräbern  sowie  jeweils   eine   Nadel,   Fingerring,   Agraffenpaar   und   Arm-­‐ reifpaar.       Zu   den   Waffen   zählen   zwölf   Pfeilspitzen,   fünf  Bogenversteifungen  eines  Reflexbogens,  drei   Dolche,   drei   Bartäxte,   jeweils   zwei   Säbel,   Schwer-­‐ ter  und  Lanzen,  sowie  jeweils  ein  Langsax,  Foko-­‐ sch,  und  eine  Speerspitze.       Zu  den  Werkzeugen  gehören  Feuersteine   und   –stähle   aus   neun   Gräbern,   Spinnwirtel   und   Flintsteine  aus  vieren,  sowie  Eisenahle  und  Eimer   aus  dreien.       Tierknochen   von   Haustieren   wie   Hüh-­‐ nern,   Schafen   und   Ziegen   wurden   in   17   Gräbern   dokumentiert   sowie   Eierschalen   in   einem   Grab.   Neben   den   Haustierknochen   stammen   sieben   Rinderschädel,   -­‐femur   und   -­‐extremitäten   aus   Holiare,  Grab  770;  Komárno-­‐Schiffswerft,  Grab  79   und   142;   Kölked-­‐Feketekapu   B,   Grab   402;   Mün-­‐ chendorf,  Grab  7;  Šebastovce,  Grab  292  und  Sop-­‐ ronkőhida,  Grab  16.       Gräber   mit   lilienverzierten   Beschlägen   innerhalb  der  Nekropolen  liegen  in  der  äußersten   Reihe   bzw.   im   äußersten   Drittel   des   jeweiligen   Gräberfeldes.294  Auffällig   ist   allerdings,   dass   die   Gräber  in  den  Gräberfeldern,  die  mindestens  zwei   lilienverzierten   Gürtelgarnituren   aufweisen,   meist   an   den   gegenüberliegenden   äußersten   Sei-­‐ ten   platziert   sind.   Somit   markieren   diese   die   Grenzen   des   Gräberfeldes.   Im   Westen   und   Osten   eines   Gräberfeldes   liegen   z.B.   die   Gräber   76   und   164   von   Ártánd   Kapitány   dűlő,   die   Gräber   3   und   369   von   Székkutas-­‐Kápolnadűlői   und   die   Gräber   24   und   54   von   Rákóczifalva.   Im   Westen,   Osten   und   in   der   Mitte   befinden   sich   die   Gräber   105,   155  und  311  von  Szeged-­‐Makkoserdő.  Die  Positi-­‐ onierung   der   Gräber   sowohl   im   NW   als   auch   NO   eines   Gräberfeldes   ist   in   Komárno-­‐Schiffswerft   und   in   Šebastovce   vorzufinden.   Manchmal   kom-­‐ men  zwei  Gräber  mit  lilienverzierten  Gürtelgarni-­‐ turen   auch   nebeneinander   vor.   In   Štúrovo     han-­‐

                                                                                                                        293  Vgl.  Szalontai  1995,  129-­‐133.  –  Inklusive  Seriation  

der  Pferdegeschirrbeschläge.     294  Ders.,  129-­‐130.  

100    

delt  es  sich  dabei  um  die  Gräber  5  und  20  im  SW   und   um   ein   drittes   im   NO   des   Gräberfeldes.   In   Nové   Zámky   liegen   zwei   Gräber   im   Norden   ne-­‐ beneinander,   zwei   in   der   Mitte   des   Gräberfeldes   sowie   interessanterweise   auch   zwei   im   Süden.   Weitere   Beispiele295  bezeugen,   dass   die   Verstor-­‐ benen   mit   lilienverzierten   Gürtelgarnituren   oft-­‐ mals   die   Anlage   des   Gräberfeldes   markieren.   Es   macht   den   Anschein,   dass   die   Gräber   mit   einer   ärmlichen   Ausstattung   um   die   „reichen“   Gräber   gruppiert   wurden,   bzw.   die   äußeren   Gräberfeld-­‐ reihen   für   die   „wohlhabenden   Häuptlinge“   frei-­‐ gehalten   wurden.   Des   Weiteren   ist   zu   beobach-­‐ ten,   dass   lilienverzierte   Gürtelgarnituren   generell   eher   selten   in   Gräberfeldern   vorkommen.   Im   Durchschnitt   sind   es   ein   oder   zwei   Gürtel   pro   Gräberfeld,   unabhängig   davon,   wie   viele   Gräber   zu   der   Nekropole   zählen.   Beispielsweise   haben   sowohl   das   Gräberfeld   von   Holiare   mit   788   Be-­‐ stattungen   als   auch   das   Gräberfeld   von   Rákóczifalva   mit   58   Gräbern   zwei   lilienverzierte   Gürtelgarnituren.   Das   Lilienmotiv   erfährt   sicher-­‐ lich   eine   ganz   besondere   Bedeutung   innerhalb   einer   Gemeinschaft,   so   dass   es   in   der   Spätawa-­‐ renzeit  in  den  meisten  Siedlungen  verbreitet  war.                

                                                                                                                        295  Beispiele  

in   Čunovo,   in   Holiare,   in   Kiskőrös,   in   Szentes-­‐Kaján,  in  Tiszafüred  und  in  Zwölfaxting.    

Die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

Abb.  32:  Die  Verbreitung  der  lilienverzierten  Gürtelgarnituren.  Region  1:  Kisalföld/Kleine  Ungarische  Tiefebene;   Region  2:  Dunántúl/Transdanubien;  Region  3:  Nagyalföld/Große  Ungarische  Tiefebene.    

8.7  Die  Kartierung  der  lilienverzierten   Gürtelgarnituren     Lilienverzierte   Gürtelgarnituren   kommen   in   310   Gräbern  und  Streufunden  aus  146  Fundorten  des   Karpatenbeckens  vor  (vgl.  Abb.  32,  Taf.  58-­‐59).296   Die  sehr  geringe  Zahl  der  lilienverzierten  Exemp-­‐ lare,  die  außerhalb  des  Karpatenbeckens  in  Sied-­‐ lungskomplexen   gefunden   wurden,   können   auf   awarische   Belagerungen   zurückgeführt   werden.   Darunter  zählen  Gebiete  im  heutigen  Tschechien,   unter  anderem  das  Handelszentrum  in  Pohansko   und  andere  Siedlungen  wie  Kal,  und  Timice.297    

                                                                                                                        296  Die  

beiden   Fundorte   außerhalb   des   Karpatenbe-­‐ ckens:   Panovo   (RUS)   und   Varna   (BG)   sind   auf   den   Verbreitungskarten   aufgrund   der   großen   Distanz   nicht  verzeichnet.     297  Lilienverzierte   Beschläge   aus   Siedlungen   wurden   nicht  in  der  Seriation  aufgenommen.  

 

Gürtelbeschläge,   die   ein   Lilienmotiv   zieren,   findet   man   überwiegend   in   drei   Regionen   des   Karpa-­‐ tenbeckens.   Region   1   erstecket   sich   in   Kisalföld,   der   Kleinen   Ungarischen   Tiefebene,   an   der   slo-­‐ wakisch-­‐ungarischen   und   österreichischen   Do-­‐ nau   sowie   der   Südslowakei   und   den   gegenüber-­‐ liegenden   ungarischen   Donauufer.   Region   2   er-­‐ streckt   sich   im   südlichen   Dunántúl,   in   Trans-­‐ danubien,   besonders   an   der   südöstlichen   Seite,   ferner  beim  Übergang  des  westlichen  und  mittle-­‐ ren   Transdanubiens,   bzw.   westlich   und   südlich   des   Balatons.   Region   3   befindet   sich   in   Szeged   und  in  der  Umgebung  von  Szentes,  in  der  Großen   Ungarischen   Tiefebene.   Diese   befindet   sich   ent-­‐ lang  der  Theiß  und  Donau-­‐Theiß-­‐Zwischenstrom-­‐ land.   Außerhalb   des   zentralen   Siedlungsgebietes   erstrecken   sich   in   der   Peripherie   im   heutigen   Tschechien   die   Fundorte   Dolní   Dunajovice,   Ježkovice,   Mikulčice   und   Praha-­‐Šárka;   in   Öster-­‐ reich  Edelstal,  Mistelbach  und  Ringelsdorf;  in  der   Slowakei   Hraničná   pri   Hornáde,   Valalíky,   Šebas-­‐

  101  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

Abb.  33:  Die  zehn  Werkstattkreise  der  lilienverzierten  Gürtelgarnituren.  D ie  Gebiete  1-­‐10  sind  im  Text  erläutert  (Auf-­‐ teilung  nach  Stadler  1990).    

tovce,   Prša,   Želovce;   in   Serbien   Čelarevo   und   Horgoš,   Smederevo   und   Zemun;   in   Kroatien   Pančevo;   in   Rumänien   Timişoara;   in   Bulgarien   Varna;   in   Russland   Panovo   und   in   Ungarn   Alsóz-­‐ solca  und  Ártánd.       Die   Kartierung   der   Riemenzungen   ist   besonders  wichtig  und  liefert  mögliche  Hinweise   zu   Werkstattkreisen.   Mit   der   Frage   der   Werk-­‐ stattkreise   der   Spätawarenzeit   gegossenen   Gür-­‐ telgarnituren   haben   sich   vor   allem   Stadler   und   Fancsalszky   beschäftigt. 298  Die   Gebiete   liegen   neben   wichtigen   Wasser-­‐   und   Verkehrswegen,   jedoch   ist   das   jeweilige   Territorium   nicht   sehr   groß.   Fancsalszky   gliedert   das   spätawarenzeitli-­‐ che   Fundmaterial   in   12   Werkstattkreise,   deren   Verwaltung   aus   kleineren   Herrschaftsgebieten   bestand,   welche   den   aus   Quellen   bekannten   Würdeträgern,   den   Khagan,   und   deren   Wohnbe-­‐

                                                                                                                        298  Ders.  2007.  –  Stadler  1990.  –    Ders.  2005.    

102    

zirken  zugeordnet  werden  könnten.  Stadler  wählt   eine   ähnliche   Gliederung   der   spätawarenzeitli-­‐ chen   Greifenbeschläge   in   zehn   Werkstattkreise   und   versucht   diese   chronologisch   zu   differenzie-­‐ ren.   Die   Verbreitung   der   lilienverzierten   Gürtel-­‐ beschläge  wird  mit  diesen  zehn  Werkstattkreisen   verglichen  (vgl.  Abb.  33).     Gebiet   1   ist   beiderseits   der   Donau   in   der   Gegend   von   Paks;   Gebiet   2   ist   beiderseits   der   Theiß   in   der   Gegend   von   Szeged   und   Szentes   zwischen   Körös-­‐   und   Marosmündung;   Gebiet   3   and   er   rechten   Donauseite   zwischen   Kaposmün-­‐ dung   und   Drau;   Gebiet   4   im   Donau-­‐Theiß-­‐ Zwischenstromland   an   der   Draumündung   in   die   Donau   beziehungsweise   südlich   der   Donau;   Ge-­‐ biet  5  unterhalb  der  Theißmündung  ,  südlich  der   Donau;   Gebiet   6   beiderseits   der   Tarna,   sowie   zwischen  Tarna  und  Theiß  und  östlich  der  Theiß;   Gebiet  7  am  Südwestende  des  Balatons;  Gebiet  8   auf   der   Linie   von   Budapest   bis   an   das   Nordende  

Die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

des   Balatons,   aber   auch   östlich   der   Donau;   Gebiet   9  beiderseits  der  Donau  unterhalb  der  Raabmün-­‐ dung   bis   zum   Donauknie   bei   Vac   und   Gebiet   10   beiderseits   der   Donau,   beginnend   bei   Wien   bis   zur   Raabmündung   unter   Einschluss   des   Gebietes   um  den  Neusiedlersee.       Die  Kartierung  der  Liliengarnituren  deckt   sich   im   Allgemeinen   mit   den   zehn   Verbreitungs-­‐ gebieten   (vgl.   Abb.   33,   Taf.   58).   Es   soll   an   dieser   Stelle   betont   werden,   dass   Gebiet   5   nur   aus   drei   und   Gebiet   7   aus   vier   Fundorten   besteht;   beide   Gebiete   können   somit   statistisch   nur   geringfügig   ausgewertet  werden  (vgl.  Abb.  33).  Die  Fundorte   in   der   Südslowakei,   in   Tschechien   und   südlich   des   Balatons   sind   nicht   in   ein   Gebiet   einbezo-­‐ gen.299     Diese   Fundorte   werden   demnach   als   Pe-­‐ ripherie  tituliert.       Zunächst   werden   Tüllenriemenzungen   kartiert,  die  in  die  SpA  I-­‐II  datieren  (vgl.  Taf.  59).   Einzelfunde,  die  in  der  Seriation  nicht  mit  einbe-­‐ zogen   werden   konnten,   werden   ebenfalls   berück-­‐ sichtigt.   Anschließend   werden   die   einheitlichen   lilienverzierten  Garnituren  kartiert,  die  durch  die   Typologie,   Seriation   und   Korrespondenzanalyse   in   die   SpA   III   datiert   werden   (vgl.   Taf.   60).   Des   Weitern   wird   von   jedem   Lilientyp   eine   Verbrei-­‐ tungskarte   erstellt   und   in   die   Kategorien   „Rie-­‐ menzungen“   und   „andere   Beschläge   mit   Lilien-­‐ zier“  gegliedert.  Riemenzungen  sind  stets  in  wei-­‐ ßen  Dreiecken  auf  den  Verbreitungskarten  abge-­‐ bildet;   andere   lilienverzierte   Beschläge   in   schwarzen   Kreisen   (vgl.   Taf.   61,   63,   65-­‐67).   Auf-­‐ grund   der   hohen   Anzahl   von   Lilientyp   I   und   II   wird  ebenfalls  die  Häufigkeit  des  jeweiligen  Typs   ausgewertet   (vgl.   Taf.   62,   64).   Alle   Kartierungen   werden   mit   den   Werkstattkreisen   awarenzeitli-­‐ cher  Greifenbeschläge  und  awarenzeitlicher  Güs-­‐ se   verglichen. 300  Stadler   argumentiert,   dass   die   Gebiete  1-­‐3,  6,  8-­‐10  Produktionszentren  der  SpA  I   und   SpA   II   darstellen   und   Gebiet   10   die   höchste   Verbreitungsdichte   von   Greifenbeschlägen   auf-­‐ weist.301   Ziel   dieser   Kartierungen   ist   es   herauszu-­‐ finden,   ob   die   Verbreitung   einzelner   Lilientypen   gewisse   Gebiete   bevorzugen   und   ob   sie   chronolo-­‐

                                                                                                                        299  Ders.,  Karte  4.    

 

gisch   unabhängig   von   den   Seriationsergebnissen   der  SpA  I/II  und  III  eingeordnet  werden  können.    

  8.7.1  Die  Garnituren  der  SpA  I-­‐II       Die   Verbreitungskarte   zeigt   die   minimale   Sied-­‐ lungsdichte   der   SpA   I-­‐II,   da   sie   sich   auf   Tüllen-­‐ riemenzungen   mit   Liliendekor   beschränkt.   27   Tüllenriemenzungen   stammen   aus   22   Fundorten   (15   Prozent   aller   Fundorte).   Sechs   Exemplare   sind   Hauptriemenzungen,   19   sind   Nebenriemen-­‐ zungen.   Die   Fundorte   sind   in   den   Gebieten   2-­‐3   und  6-­‐10,  jedoch  nicht  in  den  Gebieten  1,  4  und   5   (vgl.   Abb.   33,   Taf.   59).   Es   ist   festzuhalten,   dass   Tüllenriemenzungen  primär  einzeln  in  Fundorten   auftauchen;  eine  Ausnahme  bildet  Tiszafüred  mit   drei   Garnituren   und   jeweils   zwei   Garnituren   fin-­‐ den   sich   in   Dunaszekcső-­‐Téglagyár   und   Žitavska   Tóň.       Von   den   27   Garnituren   sind   neun   mit   Lilientyp   I   dekoriert,   zwei   mit   Lilientyp   III,   zehn   mit   Lilientyp   IV   zwei   in   Lilientyp   V   und   vier   so-­‐ wohl   in   Lilientyp   I   als   auch   IV.   Lilientyp   II   kommt   nicht   vor.   Somit   sind   fast   alle   Tüllenriemenzun-­‐ gen  mit  Lilientyp  I  und  IV  dekoriert.     Lilientyp   IV   dominiert   auf   den   Hauptrie-­‐ menzungen;  Lilientyp  IV  und  I  auf  den  Nebenrie-­‐ menzungen.   Interessanterweise   sind   die   Haupt-­‐ riemenzungen  in  Transdanubien  und  der  Kleinen   Ungarischen   Tiefebene   verteilt,   aber   nicht   in   der   Großen   Ungarischen   Tiefebene.   Dies   stimmt   mit   den  Seriationsergebnissen  überein,  durch  die  der   Lilientyp  IV  in  die  SpA  I-­‐II  datiert.     Vergleicht   man   das   Verbreitungsbild   mit   den   Kartieren   der   Greifenbeschläge   von   Stadler,   die  ebenfalls  in  die  SpA  I-­‐II  datiert  werden,  fehlen   Funde   in   Gebiet   1.   Dagegen   finden   sich   Tüllen-­‐ riemenzungen   in   Gebiet   7,   welches   von   Stadler   nicht  als  Produktionszentrum  angesehen  wird.302   Die   Kartierung   der   awarenzeitlichen   Güsse   von   Stadler,  die  in  die  SpA  I  datieren,  gruppieren  sich   ebenfalls   in   Transdanubien   und   in   der   Kleinen   Ungarischen  Tiefebene.303     Die   geringe   Anzahl   an   frühen   Garnituren   erschwert   eine   Aussage   über   Werkstattkreise   zu   treffen.   Festzuhalten   ist   jedoch,   dass   ca.   66   Pro-­‐                                                                                                                        

300  Ders.  1990.  –  Ders.  2005.  

302  Ders.  1990,  316.  

301  Stadler  1990,  316.    

303  Ders.  2005,  Taf.  116-­‐117.  

  103  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

zent  der  frühen  Garnituren  in  Transdanubien  und   der   Kleinen   Ungarischen   Tiefebene   vorzufinden   sind  (vgl.  Taf.  59).    

8.7.2  Die  Garnituren  der  SpA  III       Diejenigen   lilienverzierten   Beschläge,   die   gemäß   des   Seriationsergebnisses   zu   den   jüngsten   Er-­‐ zeugnissen   zählen   und   stilistisch   homogene   Gar-­‐ nituren   darstellen,   sind  auf   Tafel   60  kartiert  wor-­‐ den.   Hierzu   zählen   49   Gürtelgarnituren,   die   sich   auf  34  Fundorte  verteilen  (23  Prozent  der  Garni-­‐ turen).   Die   Fundorte   befinden   sich   in   allen   Gebie-­‐ ten  mit  Ausnahme  von  Gebiet  5.   Die   meisten   Fundorte   haben   ein   einfa-­‐ ches   oder   zweifaches   Vorkommen   an   Gürtelgar-­‐ nituren.  Ein  dreifaches  Vorkommen  findet  sich  in   Gebiet  4:  in  Vrbas  und  Mali  Idjoš;  sowie  in  Gebiet   6:   in   Rákóczifalva   und   Szarvas.   Ein   vierfaches   Vorkommen   findet   sich   in   Gebiet   2,   in   Szeged-­‐ Makkoserdő.  Diese  drei  Gebiete  befinden  sich  alle   in   der   Großen   Ungarischen   Tiefebene,   vor   allem   im   Theißgebiet.   Die   Werkstattzentren   könnten   um   Rákóczifalva,   Szarvas   und   Szeged   gelegen   haben.   Rákóczifalva,   Fundort   8,   mit   den   zwei   jüngsten   awarenzeitlichen   Gürtelgarnituren   und   Rákóczifalva,   Fundort   8A,   mit   drei   lilienverzier-­‐ ten   Garnituren   gehören   sicherlich   zu   einem   wich-­‐ tigen  Handelszentrum.     Von   den   49   Gürtelgarnituren   sind   44   in   Lilientyp   I   dekoriert,   zwei   in   Lilientyp   II,   eine   in   Lilientyp  I  und  II,  eine  in  I  und  II  und  eine  in  I,  II   und   IV.   Die   überragende   Anzahl   und   Lilientyp   I   (90   Prozent)   spricht   für   eine   Datierung   dieses   Lilientyps  in  die  SpA  III.  Bei  der  geringen  Anzahl   an  Lilientyp  II  und  IV  könnte  es  sich  um  Altfunde   handeln.     Ein   Vergleich   der   Verbreitung   der   Tüllen-­‐ riemenzungen   der   SpA   I-­‐II   mit   den   einheitlich   zusammengesetzten  Gürtelgarnituren  der  SpA  III   zeigt,  dass  sieben  Fundorte  durchgängig  besiedelt   wurden   (vgl.   Taf.   59-­‐60).   Diese   Verbreitung   schlägt   eine   Entwicklung   von   der   Kleinen   Ungari-­‐ schen  Tiefebene  im  Westen  in  das  Theißgebiet  im   Osten   vor   und   stimmt   mit   den   Verbreitungskar-­‐ ten  von  Stadler  überein.304                                                                                                                           304  Ders.  2005,  Taf,  116-­‐121,  128-­‐133.  

104    

Geprüft   wird   nun,   ob   sich   die   Lilientypen   I-­‐V   chronologisch   der   SpA   I/II   und   III   eingrenzen   lassen  und  ob  die  Typen  eine  eng  begrenzte  Ver-­‐ breitung  aufweisen  und  somit  auf  Werkstattkrei-­‐ se  der  einzelnen  Typen  hinweisen.        

8.7.3  Lilientyp  I     Beschläge,   die   Lilientyp   I   zieren   finden   sich   auf   155  Garnituren  (48  Prozent  aller  Garnituren).  Die   Garnituren   finden   sich   in   allen   zehn   Verbrei-­‐ tungsgebieten;   Riemenzungen   sind   gesondert   kartiert   (vgl.   Taf.   61-­‐62).   Mit   Ausnahme   von   Ge-­‐ biet  5  sind  Riemenzungen  in  jedem  Gebiet  vorzu-­‐ finden.   Somit   scheint   auf   den   ersten   Blick,   dass   die   Verteilung   des   Lilientyps   I   im   gesamten   a-­‐ warischen   Siedlungsgebiet   gleichmäßig   zu   sein   scheint   und   chronologisch   nicht   aussagekräftig   ist.   Eine   differenziertere   Untersuchung   zeigt   je-­‐ doch,   dass   die   Häufigkeit   der   Kategorien   nicht   uniform   ist   (vgl.   Taf.   62).   Typ   I   taucht   entweder   einfach,   zweifach,   dreifach   oder   vierfach   an   ei-­‐ nem   Fundort   auf,   in   einigen   Ausnahmen   auch   fünffach  bis  zehnfach  und  sogar  21-­‐fach.     Die   höchste   Konzentration   liegt   in   den   Gebieten   2,   4,   6   und   10.   52   Kategorien   stammen   aus   Gebiet   2   (22   Prozent):   allein   21   Kategorien   sind   aus   Szeged   und   neun   aus   Szentes.   Gebiet   6   hat  27  Kategorien  (12  Prozent):  sieben  stammen   aus    Rákóczifalva,  sechs  aus  Szarvas  und  fünf  aus   Pilismarot.   Gebiet   4   hat   28   Kategorien   (12   Pro-­‐ zent):   vier   stammen   aus   Zwölfaxing.   Acht   Garni-­‐ turen  stammen  aus  Mali  Idjoš  und  fünf  aus  Vrbas;   beide   Fundorte   liegen   in   Gebiet   4;   aus   Budapest   (Gebiet   8)   stammen   zehn   Garnituren   und   in   der   Peripherie   liegen   die   Fundorte   Prša   (sieben   Gar-­‐ nituren)  und  Regöly  (fünf  Garnituren).   Des  Weiteren  lässt  sich  Lilientyp  I  mit  al-­‐ len   anderen   vier   Typen   (II-­‐V)   auf   Gürtelgarnitu-­‐ ren   kombinieren.   Typ   I   ist   demnach   ein   soge-­‐ nannter  „Durchläufer“,  ist  aber  am  häufigsten  auf   Garnituren  der  SpA  III  vorzufinden.     Die  meisten  Kategorien  stammen  aus  der   Großen   Ungarischen   Tiefebene,   aber   auch   aus     der   Kleinen   Ungarischen   Tiefebene.   Die   höchste   Konzentration   an   Garnituren   mit   Lilientyp   I   sind   in   Gebiet   2   und   könnte   als   Hauptwerkstattzent-­‐ rum   gedeutet   werden.   Das   hohe   Vorkommen   an   Lilientyp   I   in   der   Großen   Ungarischen   Tiefebene  

Die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

(Gebiet  2,  4  und  6)  könnte  darauf  hinweisen,  dass   der  Lilientyp  hauptsächlich  in  der  Spätawarenzeit   III  produziert  wurde.          

8.7.4  Lilientyp  II  

  Lilie  Typ  II  findet  sich  auf  95  Garnituren  (29  Pro-­‐ zent  aller  Fundorte)  und  tritt  in  jedem  Gebiet  auf   (vgl.   Taf.   63-­‐64).   Lilie   Typ   II   findet   sich   häufiger   auf   Beschlägen   als   auf   Riemenzungen   (vgl.   Taf.   63);   die   meisten   Riemenzungen   finden   sich   in   Gebiet   9   und   10,   in   der   Kleinen   Ungarischen   Tief-­‐ ebene.     Lilientyp   II   lässt   sich   mit   allen   anderen   vier   Lilientypen   (I,   III-­‐V)   auf   Gürtelgarnituren   kombinieren.  Typ  II  ist  demnach  ein  sogenannter   „Durchläufer“.   Es   gibt   keine   Tüllenriemenzungen   in   Typ   II,   demnach   handelt   es   sich   vermutlich   nicht  um  einen  Typ  der  SpA  I-­‐II.     Die   Anzahl   der   Garnituren   ist   gleichmä-­‐ ßig  verteilt;  insbesondere  in  den  Gebieten  1,  2,  3,   7,   8   und   9.   Die   höchste   Konzentration   liegt   in   Gebiet   9   mit   neun   Exemplaren   aus   Nové   Zámky   und   vier   aus   Győr.   Ebenfalls   neun   Exemplare   stammen  aus  Keszthely  (Gebiet  7).  Sieben  Garni-­‐ turen  stammen  aus  Szebény  und  jeweils  drei  aus   Dunaszekcső   und   Kölked   (Gebiet   3).   Fünf   aus   Jutas  und  jeweils  vier  aus  Budapest  und  Üllő  (Ge-­‐ biet  8).  Ferner,  fünf  aus  Felgyö  (Gebiet  2).     Die   Verbreitung   des   Lilientyps   II   deckt   sich   nicht   mit   Lilientyp   I.   Es   ist   demnach   möglich,   dass  Lilientyp  II  früher  als  Lilientyp  I  datiert,  aber   später   als   Lilientyp   IV   und   V   mit   Tüllenriemen-­‐ zungen.   Die   Werkstattzentren   des   Lilientyps   II   liegen   wahrscheinlich   in   Transdanubien,   in   den   Gebieten  nördlich,  westlich  und  südlich  des  Bala-­‐ tons.  Aufgrund  dieser  Verbreitung  wird  Lilientyp   II  zeitlich  früher  eingeordnet  als  Lilientyp  I.        

8.7.5  Lilientyp  III     Lilientyp  I  und  II  sind  geläufige  Typen  und  haben   eine   weite   Verbreitung.   Lilientyp   III   findet   sich   auf   20   Garnituren   (6   Prozent)   (vgl.   Taf.   65).   Li-­‐ lientyp   III   findet   sich   in   den   Gebieten   2-­‐4,   6   und   8-­‐10.   In   der   Regel   ist   eine   Garnitur   pro   Fundort   geläufig.  Eine  Ausnahme  bilden  zwei  Riemenzun-­‐

 

gen  in  Zwölfaxing  (Gebiet  10)  und  drei  Beschläge   in  Szebény  (Gebiet  3).  Riemenzungen  finden  sich   häufiger  in  der  Großen  Ungarischen  Tiefebene  als   Beschläge;   in   Transdanubien   und   in   der   Kleinen   Ungarischen  Tiefebene  ist  dies  ausgeglichen  (vgl.   Taf.  65).       Interessanterweise  lässt  sich  Lilientyp  III   nur  mit  Lilientypen  I  und  II  auf  Gürtelgarnituren   kombinieren,  aber  nicht  mit  IV  und  V.     Eine  chronologische  Einordnung  des  Lili-­‐ entyps  III  ist  schwierig.  Auf  der  einen  Seite  gibt  es   keine  Tüllenriemenzungen  mit  Lilientyp  III;  dem-­‐ nach  würde  man  sie  eher  in  der  SpA  III  datieren.   Auf  der  anderen  Seite  wird  dieser  Typ  auf  langen   Riemenzungen   und   wappenförmigen   Beschlägen   benutzt,   die   in   die   SpA   I-­‐II   datieren.   Die   Haupt-­‐ verbreitung  in  Transdanubien  und  in  der  Kleinen   Ungarischen   Tiefebene   spricht   ebenfalls   eher   für   die   SpA   I-­‐II,   jedoch   ist   eine   spätere   Einordnung   nicht   auszuschließen.   Die   beiden   Kategorien,   die   in   der   Seriation   verwendet   wurden   ordnen   sich   sowohl   in   SpA   I-­‐II   als   auch   III   ein.   Aufgrund   der   Tatsache,   dass   sich   Typ   III   nicht   mit   den   frühen   Typen   IV   und   V   kombinieren   lässt,   ist   Typ   III   wahrscheinlich   zwischen   SpA   I-­‐II   und   III   anzuset-­‐ zen.    

 

8.7.6  Lilientyp  IV     Lilientyp   IV   findet   sich   auf   34   Garnituren;   dies   macht   11   Prozent   aller   Garnituren   aus   (vgl.   Taf.   66).   Die   Fundorte   sind   in   den   Gebieten   2-­‐4,   6   und   8-­‐10.   Eine   Ausnahme   ist   Budapest   mit   fünf   Garni-­‐ turen   (Gebiet   8),   Szentes   mit   vieren   und   Szeged   mit   zweien   (Gebiet   2);   Mali   Idjoš   (Gebiet   4)   und   Dunaszekcső   (Gebiet   3)   mit   zweien.   Die   höchste   Anzahl  an  Riemenzungen  ist  in  Gebiet  2.       Lilientyp   IV   ist   in   den   gleichen   Gebieten   verteilt  wie  Lilientyp  III,  allerdings  ist  eine  höhe-­‐ re   Konzentration   in   der   Großen   Ungarischen   Tiefebene.  Lilientyp  IV  lässt  sich  nicht  mit  Lilien-­‐ typ  III  und  V  kombinieren,  nur  mit  Typ  I  und  II.       Lilientyp   IV   findet   sich   hauptsächlich   auf   Tüllenriemenzungen   und   wappenförmigen   Be-­‐ schlägen  und  datiert  dadurch  in  die  SpA  I-­‐II.  Das   Seriationsergebnis   untermauert   diese   Datierung:  

  105  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

der  Typ  kommt  ausschließlich  in  der  Chronologi-­‐ schen  Gruppe  1-­‐2A  vor.        

8.7.7  Lilientyp  V     Lilientyp   V   findet   sich   auf   20   Garnituren   (6   Pro-­‐ zent)   (vgl.   Taf.   67).   Lilientyp   V   findet   sich   in   den   Gebieten   2-­‐6   und   hat   die   kleinste   Verbreitungs-­‐ dichte  der  Lilientypen.  Lediglich  drei  Riemenzun-­‐ gen   sind   mit   diesem   Lilientyp   verziert.   Die   häu-­‐ figste   Funddichte   ist   in   Transdanubien   mit   je-­‐ weils   zwei   Beschlägen   in   Keszthely   (Gebiet   5),   Kölked   (Gebiet   2)   und   Regöly   (südlich   des   Bala-­‐ tons).   Dies   könnte   darauf   hinweisen,   dass   dieser   Typ  in  die  SpA  I-­‐II  datiert.       Lilientyp   V   lässt   sich   nicht   mit   Lilientyp   III  und  IV  kombinieren,  nur  mit  Typ  I  und  II.     Lilientyp  IV  findet  sich  auf  Tüllenriemen-­‐ zungen   und   wappenförmigen   Beschlägen   und   datiert   dadurch   in   die   SpA   I-­‐II.   Das   Seriationser-­‐ gebnis   untermauert   diese   Datierung:   der   Typ   kommt   ausschließlich   in   der   Chronologischen   Gruppe  1-­‐2A  vor.      

8.8  Schlussfolgerungen    

  Fassen   wir   die   Ergebnisse   der   Typologie   der   li-­‐ lienverzierten   Beschläge,   deren   Seriation   und   deren  Kartierungen  zusammen.     Typologie:  Das  Lilienmotiv  wurde  in  fünf   Typen   gegliedert:   Typ   I   ist   die   dreiblättrige   Lilie   mit  Knospe;  Typ  II  die  geometrische  Lilie;  Typ  III   die   fünfblättrige   Lilie   mit   Knospe;   Typ   IV   die   na-­‐ türlich  dargestellte  Lilie  und  Typ  V  die  gitterarti-­‐ ge  Lilie.     Gürtelgarnituren   setzen   sich   aus   Be-­‐ schlägen   zusammen,   die   entweder   einheitlich   in   einem   Lilientyp   oder   gemischt   in   mehreren   Li-­‐ lientypen  dekoriert  werden.  Lilientyp  I  findet  sich   auf   den   meisten   Gürtelgarnituren   (48   Prozent),   gefolgt  von  Lilientyp  II  (29  Prozent),  Lilientyp  IV   auf   (11   Prozent)   und   Lilientyp   III   und   V   (6   Pro-­‐ zent).     Lilientyp   I   ist   hauptsächlich   der   alleinige   Typ   auf   Gürtelgarnituren   (66   Prozent),   kommt   aber   auch   in   Kombination   mit   Typ   II,   III,   IV   und   V   vor  (33  Prozent).    

106    

Lilientyp   II   kommt   sowohl   als   alleiniger   Typ   auf   Gürtelgarnituren   vor   (43   Prozent),   als   auch   in   Kombination   mit   Typ   I,   III,   IV   und   V   (57   Prozent).     Lilientyp   III   kommt   sowohl   als   alleiniger   Typ   auf   Gürtelgarnituren   vor   (45   Prozent),   als   auch   in   Kombination   mit   Typ   I   und   II   (55   Pro-­‐ zent).   Lilientyp   IV   kommt   sowohl   als   alleiniger   Typ   auf   Gürtelgarnituren   vor   (44   Prozent),   als   auch   in   Kombination   mit   Typ   I   und   II   (56   Pro-­‐ zent).   Lilientyp   V   kommt   sowohl   als   alleiniger   Typ   auf   Gürtelgarnituren   vor   (40   Prozent),   als   auch   in   Kombination   mit   Typ   I   und   II   (60   Pro-­‐ zent).   Schlussfolgernd   lassen   sich   sowohl   Li-­‐ lientyp   I   als   auch   II   mit   allen   anderen   Typen   kombinieren;  Typ  III,  IV  und  V  jedoch  nicht.  Eine   geläufige   Kombination   ist   Typ   I   mit   II   (30   Pro-­‐ zent),  aber  auch  I  mit  IV  (13  Prozent),  ebenfalls  I,   II   mit   IV   (12   Prozent)   und   II   mit   V   (13   Prozent).   Die  Häufigkeit  der  Typen  schlägt  vor,  dass  Typen   III,  IV  und  V  früher  als  Typen  I  und  II  sind.       Seriation:   219   spätawarenzeitliche   Gür-­‐ telgarnituren  konnten  für  die  Kombinationstatis-­‐ tik   ausgewertet   werden.   Die   Beschläge   wurden   in   drei   Phasen   gegliedert;   Phase   2   wurde   in   A   und   B   geteilt.   Phase   1   und   2A   datieren   in   die   SpA   I-­‐II,   Phasen  2B  und  3  in  die  SpA  III.  Lilientyp  I  und  II   finden   sich   in   allen   chronologischen   Phasen   und   können   demnach   als   „Durchläufer“   betrachtet   werden.   Allerdings   ist   Typ   1   am   häufigsten   in   Phase  3  und  Typ  II  in  Phase  2.  Lilientyp  III  findet   sich   in   Phase   1   und   3,   aber   nicht   in   2A   und   2B.   Lilientyp   IV   und   V   finden   sich   beide   in   Phase   1   und  2A,  aber  nicht  in  3.  Die  Seriation  schlägt  fol-­‐ gendes   Ergebnis   einer   chronologischen   Auftei-­‐ lung   der   Lilientypen   vor:   Lilie   IV   und   V   >   Lilie   II   >   Lilie   I.   Lilientyp   III   kommt   lediglich   einfach   in   Phase   1   und   3   vor   und   kann   nicht   mit   in   das   Er-­‐ gebnis  einbezogen  werden.       CA   und   DCA:   Das   Ordinationsverfahren   (CA  und  DCA)  gliedert  die  Lilientypen  in  die  SpA   I-­‐II  und  III.  Auch  hier  sind  diejenigen  Garnituren,   die   in   Lilientyp   1   dekoriert   sind,   dem   Nullwert   am  nächsten  und  datieren  in  die  SpA  III.  Alle  an-­‐ deren   Typen   sind   weiter   vom   Nullwert   entfernt  

Die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

und  datieren  früher.  Eine  Abfolge  der  Lilientypen   kann  nicht  ermittelt  werden.       Kartierung  der  Lilientypen:  Die  häufigste   Verbreitung   an   Lilientyp   I   ist   in   den   Gebieten   2,   4   und  6,  alle  in  der  Großen  Ungarischen  Tiefebene.   Lilientyp   II   ist   in   fast   allen   Gebieten   gleichmäßig   verteilt.   Lilientyp   III   ist   überwiegend   in   Gebiet   3   und   9   vorzufinden   und   seltener   in   der   Großen   Ungarischen   Tiefebene.   Lilientyp   IV   ist   häufig   in   den   Gebieten   2-­‐4   und   8   und   Lilientyp   V   in   den   Gebieten   3,   5-­‐6.   Die   Produktionszentren   der   Li-­‐ lientypen   könnten   sich   in   den   genannten   Gebie-­‐ ten   befinden.   Sicher   ist,   dass   die   dreiblättrige   Lilie   in   der   Gegend   von   Szeged   und   Szentes   pro-­‐ duziert   wurde,   gegebenenfalls   auch   in   Rákóczi-­‐ falva,  Szarvas  und  Mali  Idjoš.                          

                                   

 

Lilientypen  finden  sich  in  folgenden  Phasen:      

   

Lilien-­‐ typ  

Phase  1  

Phase  2A  

Phase  2B  

Phase  3  

 

SpA  I-­‐II  

SpA  II  

SpA  III  

SpA  III  

V  

 

 

 

 

IV  

 

 

 

 

III  

 

 

 

 

II  

 

 

 

 

I  

 

 

 

 

    Fassen   wir   alle   Ergebnisse   zusammen,   so   hat   sich   das   Lilienmotiv   wahrscheinlich   folgendermaßen   entwickelt:       SpA  I-­‐II       SpA  III   Typ  IV  und  V   >  Typ  III   >  Typ  II   >  Typ  I                      

                                 

  107  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

9.  Ausblick   „Alles  entsteht  nicht  in  der  Zeit,     sondern  die  Entstehung  selbst  ist  die  Zeit.“   Georg  Wilhelm  Friedrich  Hegel  (1770-­‐1831)    

  In  der  vorliegenden  Arbeit  wurde  das  Fundmate-­‐ rial   des   Gräberfeldes   von   Rákóczifalva   mit   58   awarenzeitlichen  Bestattungen  vorgelegt.  Anhand   der  Analyse  des  archäologischen  Materials  konn-­‐ te   eine   innere   Chronologie   und   eine   Gräberfeld-­‐ belegung   erarbeitet   werden.   Ebenfalls   wurde,   durch   Parallelfunde   aus   dem   Karpatenbecken,   eine   Einordnung   der   Gräber   in   drei   Phasen   fest-­‐ gelegt:  Die  erste  Phase  datiert  in  die  ausgehende   Mittelawarenzeit  oder  Spätawarenzeit  I,  die  zwei-­‐ te   Phase   beschreibt   die   entwickelnde   Spätawa-­‐ renzeit  und  die  letzte  Phase  datiert  in  die  ausge-­‐ hende  Spätawarenzeit  III.       Von   den   insgesamt   58   awarenzeitlichen   Bestattungen  sind  88  Prozent  der  Gräber  einheit-­‐ lich  NNW-­‐SSO  und  jeweils  4  Prozent  NW-­‐SO  und   NS   angelegt   worden.   Bei   weiteren   4   Prozent   ist   aufgrund   der   erschwerten   Bestimmung   der   Grä-­‐ berumrahmung   eine   Orientierung   des   jeweiligen   Grabes  nicht  feststellbar.  Durchschnittlich  beträgt   die  Orientierung  der  Gräber  336  Grad.  Die  Bevöl-­‐ kerung   dieser   Ortschaft   ist   regelmäßig   in   recht-­‐ eckigen   Grabgruben   niedergelegt   worden;   die   Hälfte   der   Gemeinschaft   ist   in   Särgen   bestattet   worden.   Ein   Drittel   der   Gräber   ist   durch   eine   arpaden-­‐   oder   neuzeitliche   Nachbebauung   ge-­‐ stört   worden.   Es   liegt   keine   anthropologische   Auswertung   der   Skelettreste   vor,   demnach   ist   die   Geschlechtsbestimmung   der   Bestatteten   anhand   der   archäologischen   Geschlechtsbestimmung   durchgeführt   worden.   Die   Geschlechterverteilung   in  Rákóczifalva  ist  relativ  ausgeglichen,  insgesamt   handelt   es   sich   um   19   männliche   (24   Prozent)   und  16  weibliche  (28  Prozent)  Bestattungen.  Die   durchschnittliche   Größe   einer   Grabgrube   eines   Erwachsenen   beträgt   194   x   84   cm,   die   durch-­‐ schnittliche   Länge   eines   erwachsenen   männli-­‐ chen  Körpers  c.  166  cm  und  die  eines  weiblichen   151   cm.   Die   durchschnittliche   Tiefe   aller   Bestat-­‐ tungen   liegt   bei   34   cm,   die   der   männlichen   bei   38   cm  und  die  der  weiblichen  bei  40  cm.  Des  Weite-­‐ ren   stellen   Waffengräber,   Rinderbestattungen   und   die   Beigabe   von   Keramik   eine   Besonderheit   dar.   In   fünf   männlichen   Bestattungen   liegen   Be-­‐ schläge   einer   unvollständigen   oder   vollständig  

108    

  erhaltenen   vielteiligen   Gürtelgarnitur,   demnach   wurden   26   Prozent   der   Männer   unterschiedli-­‐ chen  Alters  mit  einer  Gürtelgarnitur  ausgestattet.   Dreifach  handelt  es  sich  um  einen  adulten  Mann,   einmal  um  einen  Infans  II  (11-­‐12  Jahre)  und  ein-­‐ mal   um   einen   Infans   I   (3-­‐4   Jahre).   Der   Belegungs-­‐ gang  des  Gräberfeldes  hat  sich  von  Ost  nach  West   entwickelt.     Fundmaterialien  aus  22  Gräbern  sind  für   die  innere  Chronologie  und  für  den  Belegungsab-­‐ lauf   und   wiederum   solche   aus   neun   Frauengrä-­‐ bern  sind  für  eine  Kombinationsstatisik  geeignet.   Das   Fundmaterial   lässt   sich   relativchronologisch   in   drei   Phasen   einordnen.   Sechs   Gräber   gehören   in  die  Phase  1  (MA-­‐SpA  I),  acht  Gräber  in  die  Pha-­‐ se   2   (SpA),   sowie   acht   Gräber   in   die   Phase   3   (SpA   III).   Zwischen   der   Phase   1   und   2   handelt   es   sich   um   eine   Bevölkerungskontinuität.   Aufgrund   der   zeitlich   nahen   Datierung   sind   es   wahrscheinlich   zwei  Generationen  gewesen.  Zwischen  der  Phase   2  und  3  ist  mit  einer  Diskontinuität  zu  rechnen.     Die   umfangreiche   Analyse   der   lilienver-­‐ zierten   Beschläge   bildet   den   Kernpunkt   der   Ar-­‐ beit.   Nach   allgemein   anerkannter   Meinung   der   awarenzeitlichen   Forschung   ist   die   Zeitstellung   der   lilienverzierten   Beschläge   ein   Produkt   der   jüngsten  Phase  der  Spätawarenzeit  (SpA  III)  und   werden   um   800   n.   Chr.   datiert.   Diese   Arbeit   hat   sich  ans  Ziel  gesetzt  alle  lilienverzierten  Beschlä-­‐ ge,   die   bis   2011   publiziert   wurden,   einer   neuen   Typologie   zu   unterziehen.   Der   Bestand   aus   310   Gräbern,   Streufunden   und   Fundkomplexen   von   145   Fundorten   erbrachte   1022   lilienverzierten   Beschläge,   die   fünf   Lilientypen   aufweisen.   Typ   1   ist   die   dreiblättrige   Lilie   mit   Knospe,   Typ   2   die   geometrisch  durchbrochene  Lilie,  Typ  3  die  fünf-­‐ blättrige   Lilie   mit   Knospe,   Type   4   die   natürlich   dargestellte  Lilie  und  Typ  5  die  gitterartige  Lilie.   Fundkomplexe   mit   Lilienbeschlägen   wurden  systematisch  mittels  Kombinationstabel-­‐ len   und   Korrespondenzanalyse   ausgewertet.   Die   vergesellschafteten   Beschläge   werden   ebenfalls   mit   in   der   Seriation   aufgenommen;   demnach   werden   insgesamt   3110   Beschläge   analysiert.   Lilientyp  I  und  II  sind  geläufige  Typen  und  haben   eine   weite   Verbreitung.   Beide   Typen   lassen   sich   mit  allen  Lilientypen  kombinieren.  Lilientypen  III,   IV   und   V   sind   weniger   häufig   verbreitet   und   las-­‐

Ausblick  

sen  sich  jeweils  nur  mit  Lilientyp  I  und  II  kombi-­‐ nieren.     Ein  Ergebnis  der  Seriation  ist,  dass  sich  die  spät-­‐ awarenzeitlichen   Beschläge   in   drei   Phasen   glie-­‐ dern  lassen;  Phase  2  wurde  in  2A  und  2B  geteilt.   Phase  1  und  2A  datieren  in  die  SpA  I-­‐II,  Phase  2B   und  3  in  die  SpA  III.  Dies  bedeutet,  dass  das  Lili-­‐ enmotiv   bereits   auf   Gürtelgarnituren   auftritt,   die   in   die   SpA   I-­‐II   datieren.   Dies   trifft   hauptsächlich   auf   Tüllenriemenzungen   (insbesondere   in   Lilien-­‐ typ   IV),   breite   wappenförmige   Beschläge   (insbe-­‐ sondere   Lilientyp   V)   und   solche   in   Flechtband   (insbesondere   Lilientyp   II)   zu.   Diese   Erkenntnis   widerlegt   jegliche   Forschungsmeinungen   über   eine   ausschließlich   chronologische   Einordnung   des  Lilienmotivs  in  die  SpA  III.     Stellt  man  die  Kombinationen  der  Gürtel-­‐ garnituren   aus   der   SpA   I-­‐II   und   III   gegenüber,   fällt   sofort   ins   Auge,   dass   sich   die   Garnituren   im   Laufe   der   Spätawarenzeit   technisch   und   stilis-­‐ tisch   stark   verändert   haben   (vgl.   Abb.   24-­‐25).   Ihre   Hauptentwicklung   sind   neben   technischen   Details  (insbesondere  der  Übergang  von  der  Tülle   zu   Ösenzwingen)   einheitlich   zusammengesetzte   Garnituren  der  SpA  III  (insgesamt  54  Garnituren),   die   auf   eine   lokale   Produktion   deuten   und   deren  

Hauptwerkstadt   im   Theißgebiet   in   der   Großen   Ungarischen   Tiefebene,   genauer   in   der   Gegend   von   Szentes   und   Szeged   liegen   könnte   (vgl.   Taf.   60).  Die  Kartierung  der  Gürtelgarnituren  der  SpA   I-­‐II   dagegen   hat   gezeigt,   dass   ca.   66   Prozent   in   Transdanubien   und   der   Kleinen   Ungarischen   Tiefebene  vorzufinden  sind.   Dank   der   ausführlichen   Analyse   der   li-­‐ lienverzierten   Gürtelgarnituren   ist   es   gelungen,   die   Spätawarenzeit   griffiger   als   bisher   in   einzelne   Zeitphasen   zu   unterteilen.   Für   chronologische   Fragestellungen  ist  es  in  Zukunft  wichtig,  archäo-­‐ logische   Artefakte   nicht   ausschließlich   bezüglich   ihres  Motivs  auszuwerten,  sondern  auch  das  Ma-­‐ terial,   die   Herstellungstechnik   und   Form   zu   be-­‐ rücksichtigen.   Alle   vier   Kategorien   entwickeln   eine   erfolgreiche   Typologie.   Außerdem   wären   Radiokarbondaten   von   Knochen   spätawarenzeit-­‐ licher   Gräberfelder   wünschenswert,   um   die   rela-­‐ tive  Chronologie  des  Fundmaterials  zu  testen.                  

 

Outlook    

This   book   analyzes   the   cemetery   Rákóczifalva   in   Central  Hungary  with  its  58  Avar  burials.  A  chro-­‐ nology  of  the  burials  has  been  established  accord-­‐ ing   to   similar   objects   that   can   be   found   in   the   Carpathian  Basin.  The  occupancy  of  the  cemetery   can   be   categorized   into   three   phases:   the   begin-­‐ ning  can  be  either  dated  to  the  end  of  the  Middle   Avar   period   or   to   the   early   Late   Avar   period   I.   The   second   phase   describes   the   more   developed   Late   Avar   period.   The   end   of   occupancy   is   dated   to  the  outgoing  Late  Avar  period  III.     88   percent   of   the   graves   of   the   Avar   ce-­‐ metery  are  oriented  NNW-­‐SSE  and  4  percent  NW-­‐ SE  and  NS  respectively.  For  another  4  percent  the   orientation   of   the  graves   is  not  identifiable   due   to   the   difficult   determination   of   the   grave   outline.  

 

On   average,   the   orientation   of   the   graves   is   336   degrees.   The   population   is   generally   buried   in   rectangular  grave  pits;  half  of  the  community  was   buried   in   coffins.   One   third   of   the   graves   were   interfered  with  truncations  either  from  the  Árpád   period  or  modern  times.     Anthropological   analysis   of   the   skeletal   remains   has   not   been   carried   out;   therefore,   the   sex   determination   of   the   deceased   is   carried   out   on  the  basis  of  archaeological  determination.  The   gender   distribution   in   Rákóczifalva   is   relatively   balanced;  overall  there  are  19  male  (24  percent)   and   16   female   (28   percent)   burials.   The   average   size  of  a  grave  pit  of  an  adult  is  194  x  84  cm;  the   average   length   of   a   male   adult   is   around   166   cm   and  of  a  female  adult  around  151  cm.  The  average  

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Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  in  Zentralungarn  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

depth   of   all   burials   is   around   34   cm.   Special   fea-­‐ tures   at   Rákóczifalva   are   graves   including   wea-­‐ pons,  cattle  and  pottery.   Complete   and   incomplete   belt-­‐sets   are   found   in   five   male   burials;   therefore,   26   percent   of   men   were   equipped   with   a   belt-­‐set:   three   adults,   one   Infans   II   (11-­‐12   years)   and   one   Infans   I  (3-­‐4  years).     Finds   from   22   graves   can   be   used   to   establish   a   chronology   of   the   cemetery;   finds   from   nine   fe-­‐ male   graves   are   suitable   for   seriation.   The   finds   can  be  sorted  into  three  phases.  Six  graves  belong   to   phase   1   (MA-­‐SpA   I),   eight   graves   to   phase   2   (SpA),  as  well   as   eight   graves   to   phase  3  (SpA   III).   The   occupation   of   the   cemetery   was   continuous   between  phase  1  and  2.  Due  to  the  close  timespan   of   phase   1   and   2   it   is   possible   that   these   two   pha-­‐ ses   represent   two   generations.   It   is   expected   to   have  a  discontinuity  between  phase  2  and  3.         The   core   of   this   book   is   the   comprehensi-­‐ ve   analysis   of   an   extensive   database   of   lily-­‐ decorated  fittings.  It  has  been  generally  accepted   that   lily-­‐decorated   fittings   are   produced   at   the   final   stage   of   the   Late   Avar   period   (SpA   III),   more   precisely   around   800   AD.   This   work   aimes   to   critically   examine   all   lily-­‐decorated   fittings   that   were   published   by   2011.   310   graves,   stray   finds   and   find   complexes   of   145   localities   yielded   1022   lily-­‐decorated   fittings   that   could   be   assigned   five   lily   types.   Type   1   is   the   three-­‐leaved   lily   with   a   bud,  type  2  the  geometric  lily  in  openwork,  type  3   the  five-­‐leaved  lily  with  a  bud,  type  4  the  natural   lily  and  type  5  the  grid-­‐like  lily.     Find   complexes   with   lily   fittings   were   systematically  evaluated  by  seriation  and  Corres-­‐ pondence  analysis.  Late   Avar  fittings  with  motifs   other  than  the  lily  were  also  included  in  the  seria-­‐ tion   evaluating   around   3110   fittings.   Lily   type   I   and  II  are  common  types  and  have  a  wide  distri-­‐ bution;  both  types  can  be  combined  with  all  other   lily   types.   Lily   types   III,   IV   and   V   are   less   common   and   can   only   be   combined   with   either   lily   type   I   or  II.      

   

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One   result   of   the   seriation   is   that   Late   Avar   fit-­‐ tings   can   be   divided   into   three   phases;   phase   2   can   be   divided   into   2A   and   2B.   Phase   1   and   2A   date   to   SpA   I-­‐II,   phase   2B   and   3   to   SpA   III.   This   indicates   that   the   lily   motif   already   occurs   on   belt-­‐sets   that   are   dated   to   SpA   I-­‐II.   This   applies   mainly   for   'spout   strap-­‐ends'   (particularly   lily   type   IV),   'crest-­‐shaped   fittings'   (particularly   lily   type  V),  and  those  in  'plaited  bands'  (particularly   lily   type   II).   This   analysis   refutes   any   research   opinion   about   the   sole   dating   of   the   lily   fittings   to   SpA  III.     Belt-­‐sets  that  are  dated  to  SpA  I-­‐II  and  to   SpA  III  have  been  compared  (see.  Fig.  24-­‐25);  it  is   immediately  obvious  how  diverse  these  belt-­‐sets   are  in  terms  of  technology  and  styles.  One  of  the   primary   differences   is   not   only   the   transition   from   the   so-­‐called   ‘spout   strap-­‐ends’   to   ‘eyelet-­‐ clamp’,  but  also  the  development  from  stylistical-­‐ ly   inconsistent   to   uniform   compositions   of   belt-­‐ sets.   54   of   such   uniform   belt-­‐sets   are   dated   to   SpA   III   and   suggest   a   local   manufacture   in   the   Tisza   area   in   the   Great   Hungarian   Plain,   specifi-­‐ cally  in  the  area  around  Szentes  and  Szeged  (see   Tab.   60).   On   the   contrary,   around   66   percent   of   belt  fittings  that  are  dated  to  SpA  I-­‐II  are  distribu-­‐ ted   in   Transdanubia   and   in   the   Little   Hungarian   Plain  (see  Tab.  59).     The   detailed   analysis   of   the   lily   decorati-­‐ on  on  belt  fittings  allows  the  division  of  the  Late   Avar   Period   into   more   detailed   periods   than   has   hitherto   been   possible.   This   study   has   proven   that   it   is   important,   not   only   to   characterize   ar-­‐ chaeological  objects  according  to  their  motifs,  but   also   to   analyze   the   material,   the   construction   techniques   and   the   form   of   the   fittings.   These   four   categories  together   shape   a   fruitful   typology.   Furthermore,   radiocarbon   determinations   of   bone   collagen   from   late   avar   graveyards   would   help   future   studies   to   test   the   chronology   of   the   objects.

Ausblick  

 

Zusammenfassung   Die   systematische   Auswertung   lässt   das   Lilien-­‐ motiv   in   fünf   Typen   und   deren   Beschläge   in   68   Kategorien   und   80   Varianten   gliedern.   Zu   beto-­‐ nen   ist,   dass   das   Lilienmotiv   bereits   einzeln   auf   Tüllenriemenzungen   Anfang   des   8.   Jahrhunderts   verwendet   wurde.   Im   Laufe   des   8.   Jahrhunderts   verbreitet  sich  das  Lilienmotiv  im  gesamten  Kar-­‐ patenbecken   auf   unterschiedlichen   Beschlägen   und   Konstruktionen   bis   die   Gürtelgarnituren   in   der  Wende  8./9.  Jahrhunderts  größtenteils  stilis-­‐ tisch   homogen   sind.   Dies   bezeugt,   dass   nicht   das   Lilienmotiv,   sondern   die   Konstruktionstechnik   der   Beschläge   chronologisch   aussagekräftig   ist   und   als   Zeiterscheinung   zu   deuten   ist.   Damit   ist   das   Lilienmotiv   an   sich   ca.   100   Jahre   früher   zu   datieren   als   bisher   angenommen.   Die   homogenen   Gürtelgarnituren   zum   Ende   der   Awarenzeit   deu-­‐ ten   auf   eine   regionale   Produktion,   hinter   der   ein   Werkstattkreis   im   Theißgebiet   um   Szeged   und   Szentes  stehen  sein  dürfte.    

In   der   vorliegenden   Arbeit   wird     das   Fundmateri-­‐ al   des   im   zentralungarischen   Komitat   Jász-­‐ Nagykun-­‐Szolnok   gelegenen   Gräberfeldes   von   Rákóczifalva     mit   seinen   58   awarenzeitlichen   Bestattungen   analysiert.   Diese   lassen   sich   chro-­‐ nologisch   drei   Phasen   zuordnen.   Der   Belegungs-­‐ beginn   datiert   in   die   ausgehende   Mittelawaren-­‐ zeit   oder   die   Spätawarenzeit   I.   Die   zweite   Phase   beschreibt   die   entwickelter   Spätawarenzeit.   Das   Belegungsende   ist   als   dritte   Phase   in   der   ausge-­‐ henden  Spätawarenzeit  III  zu  fassen,  die  u.  a.  mit   zwei   lilienverzierten   Gürtelgarnituren   vertreten   ist.   In   der   Forschung   werden   lilienverzierte   Gürtelgarnituren   chronologisch   ausschließlich   in   die   letzte   Phase   der   Spätawarenzeit   um   800   n.   Chr.   eingeordnet.   Zur   Überprüfung   dieses   Ansat-­‐ zes  wird  eine  Typologie  der  etwa  1000  lilienver-­‐ zierten   Beschläge   erstellt   und   damit   die   Periodi-­‐ sierung  der  Spätawarenzeit  verfeinert.        

The  Cemetery  Rákóczifalva  in  Central  Hungary  and  the  Chronology  of  the  Late  Avar  Period     Summary     This   study   analyzes   the   finds   of   the   cemetery   in   Rákóczifalva   in   the   county   of   Jász-­‐Nagykun-­‐ Szolnok   in   Central   Hungary   with   its   58   Avar   buri-­‐ als.   These   can   be   assigned   three   chronological   phases.   The   beginning   of   occupancy   can   be   either   dated   to   the   end   of   the   Middle   Avar   period   or   to   the   early   Late   Avar   period   I.   The   second   phase   describes   the   more   developed   Late   Avar   period.   The  end  of  occupancy  is  defined  as  the  third  pha-­‐ se   to   the   outgoing   Late   Avar   period   III,   which   among   other   finds   is   represented   with   two   belt-­‐ sets  that  are  decorated  with  lilies.       Research   suggests   that   belt-­‐sets   decor-­‐ ated  with  lilies  date  only  to  the  final  stage  of  the   Late  Avar  period  more  precisely,  around  800  AD.  

 

This   approach   is   critically   examined   through   a   refined   typology   of   around   1000   belt   fittings   al-­‐ lowing   a   more   precise   periodization   of   the   Late   Avar  period.       The   systematic   evaluation   allows   the   division  of  the  lily  motif  into  five  types  and  their   fittings   into   68   categories   and   80   variants.   It   un-­‐ derlines  that  the  lily  motif  has  already  been  used   in  small  quantities  for  ´spout  strap-­‐ends´  (Tüllen-­‐ riemenzungen)  dated  to  the  beginning  of  the  8th   century.   During   the   8th   century,   the   lily   motif   is   common   on   various   fittings   and   construction   techniques   throughout   the   Carpathian   basin.   In   the   turn   of   the   8th   and   9th   centuries   the   belt   sets   are   mostly   stylistically   homogenous.   This   proves  

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Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

that   not   the   lily   motif,   but   the   construction   tech-­‐ nique   of   fittings   is   chronologically   meaningful   and  can  be  interpreted  as  an  appearance  in  time.   In   conclusion,   the   lily   motif   itself   is   around   100   years   earlier   than   previously   suggested.   The   ho-­‐ mogenous   belt   sets   from   the   end   of   the   Avar   pe-­‐

riod   point   to   a   regional   production,   behind   which   a  manufacture  center  may  have  been  in  the  Tisza   area  around  Szeged  and  Szentes.    

 

   

 

A  rákóczifalvai  temető  Közép-­‐Magyarországon  és  a  késő  avar  kori  leletanyag  kronológiája    

Rezümé     Jelen   munkában   a   közép-­‐magyarországi   Jász-­‐ Nagykun-­‐Szolnok   megyében   fekvő   rákóczifalvai   temető   58   avar   kori   sírjának   leletanyaga   kerül   elemzésre.   A   leletanyagot   kronológiailag   három   csoportra   oszthatjuk.   A   temető   használatának   kezdete   a   közép   avar   kor   végére   vagy   a   késő   avar   kor   első   fázisára   keltezhető.   A   második   fázist   a   fejlettebb   késő   avar   kori   leletanyag   jellemzi.   A   harmadik   fázis,   ami   egyben   a   temető   has-­‐ ználatának   végét   jelenti,   a   késő   avar   kor   3   fázisába   esik,   és   többek   között   két   liliomdíszes   övgarnitúrát  tartalmaz.     A   liliomdíszes   övgarnitúrákat   a   kutatás   kizárólag   a   késő   avar   kor   utolsó   fázisába   sorolja,   Kr.   u.   800   körüli   keltezéssel.   E   megközelítés   vi-­‐ zsgálatára   a   körülbelül   1000   rendelkezésre   álló   liliomdíszes   veret   tipológiáját   készítettük   el,   a-­‐ mely  hozzájárul  a  késő  avar  kori  leletanyag  peri-­‐ odizációjának  finomításához.   A   szisztematikus   elemzéssel   a   liliomos   motívum   öt   típusra   osztható,   míg   annak   veretei        

             

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68   kategóriába   és   80   variánsba   sorolhatók.   Fon-­‐ tos   hangsúlyozni,   hogy   a   liliomos   motívumot   egy-­‐ es   tokos   szíjvégeken   már   a   8.   század   elején   al-­‐ kalmazták.   A   8.   század   folyamán   a   liliomos   motívum   elterjed   az   egész   Kárpát-­‐medencében   különböző   típusú   és   különböző   készítési   tech-­‐ nikájú  vereteken,  majd  a  8./9.  század  fordulójára   az   övgarnitúrák   nagyrészt   egységessé   válnak.   Ez   azt   mutatja,   hogy   nemcsak   a   liliomos   motívum,   hanem   a   veretek   készítési   technikája   is   kro-­‐ nológiai   jelentőséggel   bír   és   az   idő   múlásával   változó   jelenségnek   tekinthető.   Az   elemzés   eredményei   alapján   a   liliomos   motívum   körülbelül  100  évvel  korábbra  datálható,  mint  ezt   eddig   feltételezték.   Az   avar   kor   végi   homogén   övgarnitúrák   regionális   készítésre   utalnak,   ame-­‐ lynek  hátterében  egy  tiszavidéki,  Szeged  és  Szen-­‐ tes  környéki  műhelykör  álhatott.   Fordítás  Hajnalka  Herold  

Literaturverzeichnis  

 

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Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials   Bárdos  1996   E.  Bárdos,  Az  avarkori  öntött  bronz  korongok  viseleti   szokásához  a  zamárdi  avar  temető  alapján  I.  Somogyi   Múzeumok  Közlemémyei  12,  1996,  47–106.     Bárdos  1998   E.   Bárdos,   A   Kárpát-­‐medence   legnagyobb   avarkori   temetője.   Válogatás   a   zamárdi   avar   temető   restaurált   leleteiből  (Kaposvár  1998).       Bárdos  1995   E.  Bárdos,  La  necropoli  di  Zarmádi,  In:  Gli  Avari  1995,   Udine,  151-­‐162.     Bárdos/Garam  2009   E.  Bárdos/É.  Garam,  Das  awarenzeitliche  Gräberfeld  in   Zamárdi-­‐Rétiföldek   Teil   I.   Monumenta   Avarorum   Archaeologica  9  (Budapest  2009).     Bartucz  1929   L.  Bartucz,  Über  die  anthropologischen  Ergebnisse  der   Ausgrabungen   von   Mosonszentjános,   Ungarn.   In:   N.   Fettich   (Hrsg.),   Bronzeguss   und   Nomadenkunst   (Prague  1929).     Bartucz  1931   L.   Bartucz,   Die   anthropologischen   Ergebnisse   der   Ausgrabungen  von  Jutas  und  Öskű.  Skythika  IV  (1931)   75-­‐90.       Bartucz  1995   L.   Bartucz,   Die   Skelettreste   von   Körösladány.   Eurasia   Septentionalis  Antiqua  (1995),  173-­‐181.     Benda  1965   K.   Benda,   „Souèasny   stav   studia   zlatych   nádob   pokladu   ze   Sânnicolăul   Mare   (Nagyszentmiklós).   Slovenská  Archaeológia  13,2,  1965,  399-­‐414.       Bende  1998a   L.   Bende,   Tausírozott   díszűövgarnitúra   s   Pitvarosi   keső  avar  temetőből.  Mora  Ferenc  Múzeum  Évkönyve   Studia  Archaeologica  6,  199-­‐217.     Bende  1998b   L.   Bende,   A   pitvarosi   keső   avar   kori   temető   51.   Sírja.   Mora  Ferenc  Múzeum  Évkönyve  Studia  Archaeologica   IV,  1998,  195-­‐230.     Bende  2003   L.   Bende,   Temetkezési   szokások   a   Székkutas-­‐ Kápolnadűlői   avar   kori   temetőben.   In:   K.   B.   Nagy   (Hrsg.),   A   Székkutas-­‐Kápolnadűlő   avar   temető.   Mora   Ferenc  Múzeum  Évkönyve  –  Monumenta  Archaeologi-­‐ ca  1  (Szeged  2003)  305-­‐330.      

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Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials   Zábojník  1984   J.   Zábojník,   Zur   Problematik   des   Waffenvorkommens   auf   Gräberfeldern   aus   der   Zeit   des   Awarenreiches   in   den   nordwestlichen   Teilen   des   Karpatenbeckens.   In:   Interaktionen  der  mitteleuropäischen  Slawen  und  an-­‐ deren   Ethnika   im   6.-­‐10.   Jh.   –   Symposium   Nové   Vozo-­‐ kany  3.  Bis  7.  Oktober  1983.  Nitra,  297–302.     Zábojník  1991   J.   Zábojník,   Seriation   von   Gürtelbeschlaggarnituren   aus   dem   Gebiet   der   Slowakei   und   Österreichs   (Beitrag   zur   Chronologie   der   Zeit   des   Awarischen   Kaganats).   In:   Z.   Čilinská   (Hrsg.),   K   problematike   osídlenia   sred-­‐ nodunajskej   oblasti   vo   včasnom   stredoveku.   Nitra   1991,  219-­‐321.       Zábojník  2004a   J.   Zábojník,   Slovensko   a   Avarský   Kaganát   (Bratislava   2004).     Zábojník  2004b   J.  Zábojník,  Birituálne  pohrebiská  v  severnej  a  západ-­‐ nej   časti   Karpatskej   kotliny   v   období   Avarského   Ka-­‐ ganátu.   Študijné   Zvesti   Archeologického   Ústavu   SAV   36,  2004,  339–357.     Zábojník  2008   J.   Zábojník,   Die   awarische   Siedlung   in   Nové   Zámky.   Acta   Archaeologica   Academiae   Scientiarum   Hungari-­‐ cae  59,  2008,  313-­‐318.      

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126    

Abkürzungen  

Abkürzungen       Kurzform   A   Abb.   Ao.   Anm.   AGR   AMT   ARR   ä  Ø   Br.     bA   Bd.   BG   BSL   bzw.   ca.     CZ   Ders.   Dies.   DJM   Ebd.   ELTE   ehem.     evtl.   FA   FO     FRG   GG   GS   GSch   H     Hgg.   HRB   HRB-­‐A   Hrsg.   HRZ   HR   HU   i    Ø   insg.   Inv.     Jh.   JNSZ   Kat.   KJM   Kom.   L     LS   MA   MNM   NW   N   N   Nr.   NR   NRB   NRZ  

Bedeutung   Österreich   Abbildung   Aufbewahrungsort   Anmerkung   Agraffe   Amulet   Armreifen   äußerer  (Dm.)   Breite   breiteste  Ausdehnung   Bodendurchmesser   Bulgarien   Beschlag   beziehungsweise   circa   Tschechien   Derselbe   Dieselbe   Damjanich-­‐János-­‐Múzeum  (Szolnok)   Ebender/Ebendiese   Eötvös  Loránd  Tudományegyetem     ehemals   eventuell   Frühawaren   Fundort   Fragment   Gürtelgarnitur   Gürtelschnalle   Gürtelschlaufe   Höhe   Herausgeber   Hauptriemenbeschlag   Hauptriemenbeschlagsanhänger   Herausgeber   Hauptriemenzunge   Kroatien   Ungarn   innerer  Durchmesser   insgesamt   Inventar   Jahrhundert   Jász  –  Nagykun  –  Szolnok   Katalog   Koszta  József  Múzeum  (Szentes)   Komitat   Länge   Lochschützer   Mittelawaren   Magyar  Nemzeti  Múzeum  (Budapest)   Nordwesten   Nadel   Norden   Nummer   Nebenriemen   Nebenriemenbeschlag   Nebenriemenzunge  

NÖ   NÖ   O     O.     o.     ORG   PB   PRL   Prop.   rek.   Rd.   RUS   S   Samml.   SK   s.o.   SO   SÖ   sog.   St.   SpA   SRB   Stfl.   T   Tab.   Taf.   ungef.   untersch.   vgl.   W   z.B.   Ø  

Niederösterreich   Nordöstlich   Osten   Orientierung   ohne   Ohrgehänge   Propellerbeschlag   Perle   Proportion   rekonstruiert   Randdurchmesser   Russland   Süden   Sammlung   Slowakei   siehe  oben   Südosten   Südöstlich   sogenannt   Stück   Spätawaren   Serbien   Standfläche   Tiefe   Tabelle   Tafel   ungefähr   unterschiedlich   vergleich   Westen   zum  Beispiel   Durchmesser  

 

               

 

 

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Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

Gräberfeldkatalog     Grab  1  (9/11)     Datierung     Bestattungsart   Grabmaße  

Römische    Kaiserzeit  /  sarmatisch   Körperbestattung   O:  NW-­‐SO  145°   T:  85,  L:  280,  B:  145  cm  

                  Skelett   eines   Erwachsenen   in   gestreckter   Rückenlage.   Wahrscheinlich   handelt   es   sich   um   einen   Mann.   Der   Schä-­‐ del  ist  zusammengepresst  und  auf  die  linke  Seite  gedreht.   Die   Arme   liegen   gestreckt   neben   dem   Körper,   die   Beine   sind   ebenfalls   gestreckt.   Insgesamt   sind   die   Knochen   in   schlechter  Erhaltung;  sie  sind  größtenteils  zermahlen.  Die   Fußknöchel   fehlen.   Skelettlänge:   150   cm.   Die   Grabgrube   ist  rechteckig  mit  geraden  Wänden  und  geradem  Boden.     Beigaben:     1. Eisenfibel     –  am  rechten  Oberarm   2. Flintsteinabschlag     –  auf  den  Rippen,  zwischen  der  linken  Hand   3. Kreisrunde  Eisenschnalle     –  auf  der  rechten  Beckenschaufel   4. Eisenmesser     –   lag   ursprünglich   sehr   nah   an   der   äußersten   Seite   des   linken   Oberschenkelknochens,   welcher   vernichtet  worden  ist     5. Silbermünze   –  zwischen  den  beiden  Oberschenkelknochen   6. Scheibengedrehter,  kleiner  Krug   –  an  der  äußeren  Seite  des  linken  Knöchels     Grab  2  (27/42)     Datierung     Unbekanntes  Zeitalter   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  W-­‐O,  225°   T/L/B:  keine  Angaben     Gestreckte   Körperbestattung.   Kindergrab   eines   ungefähr   zwischen   6-­‐9   jährigen   Kindes.   Die   Knochen   sind   in   sehr   guter  Erhaltung,  mit  Ausnahme  des  Schädels,  der  Rippen   und  der  Armknochen,  die  nur  zum  Teil  erhalten  sind.  Die   nördliche   Beckenschaufel   fehlt,   die   andere   Hälfte   ist   ver-­‐ wittert.   Der   Rücken   ist   leicht   nach   Norden   gebogen.   Die   Oberschenkel-­‐,   und   die   Unterschenkelknochen   sowie   die   Kniescheiben   sind   unversehrt.   Der   nördliche   Fußrücken   fehlt.   Skelettlänge:   94   cm.   Die   Grabgrube   kann   nicht   iden-­‐ tifiziert  werden.  Ohne  Beigaben.       Grab  3  (28/43)                                                                                                                                (Taf.  9)       Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NNW-­‐SSO  340°   T:  10-­‐15,  L:  220,  B:  90  cm     Gestörtes  Grab.  Skelett  eines  Erwachsenen  in  gestreckter   Rückenlage.   Das   Skelett   ist   stark   unvollständig;   die   Kno-­‐ chen   liegen   teilweise   nicht   an   ihrem   ursprünglichen   Ort.   Der   Schädel   ist   bruchhaft.   Erhalten   geblieben   sind   nur   noch  die  rechten  Unterarmknochen,  die  linken  Ober-­‐  und  

128    

Unterarmknochen,   sowie   die   rechten   Fingerknochen.   Die   beiden   Beckenschaufeln   und   die   Oberschenkelknochen   sind   bruchhaft.   Die   linken   Fußrückenknochen   fehlen.   Länge   des   Skelettes:   170   cm.   Der   Umriss   der   Grabgrube   ist  nicht  sichtbar.     Beigaben:     1. Eisenobjekt;  3,7  x  3  cm  (größte  Breite)     –  vor  dem  linken  Oberschenkelknochen     Grab  4  (29/45)                                                                                                                        (Taf.  1,  9)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NNW-­‐SSO  345°   T:  10-­‐15,  L:  195,  B:  100  cm     Gestörtes  Grab.  Skelett  eines  Erwachsenen  in  gestreckter   Rückenlage.   Das   Geschlecht   ist   fraglich.   Die   Länge   des   Skelettes  beträgt  175,  die  größte  Breite  36  cm.  Das  Skelett   ist   stark   unvollständig.   Erhalten   geblieben   sind   folgende   Knochen:   Der   Schädel,   das   linke   Schlüsselbein,   drei   linke   Rippen,   weitere   Bruchstücke   der   Rippen,   der   rechte   und   linke   Oberarmknochen,   die   linken   Unterarm-­‐   und   Hand-­‐ knochen,   der   linke   Beckengürtel,   rechte   und   linke   Ober-­‐ schenkel-­‐  und  Unterschenkelknochen,  Zehenknochen  und   die   Knöchel.   Die   Umrisse   der   Grabgrube   können   nicht   identifiziert  werden.       Beigaben:     1. Ovale  Bronzeschnalle  von  2,3  x  1,6  cm     –   innen   neben   dem   rechten   Oberarmknochen,   dort  wo  ehemals  die  Rippen  waren   2. Ovale   Bronzeschnalle   3,2   cm   lang;   Bügel:   1,7   x   2,3  cm     –   neben   dem   linken   Unterarm   und   auf   der   lin-­‐ ken  Beckenschaufel   3. Vier  Eisenbruchstücke,  einst  Sargklammern     –  neben  dem  linken  Oberschenkel     Grab  5  (30/46)                                                                                                          (Taf.  1,  8-­‐12)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NNW-­‐SSO  345°   T:  12-­‐20,  L:  190,  B:  81  cm     Bestattung   von   zwei   Rinderskeletten   in   einer   rechtecki-­‐ gen  Grabgrube.  Der  Umriss  der  Grabgrube  ist  nicht  sicht-­‐ bar,  jedoch  hilft  die  Lage  der  Tierknochen,  diesen  zu  ver-­‐ muten.  Die  Längsachse  der  Grabgrube  ist  in  Richtung  NS.   Die  Extremitäten  der  beiden  Tiere,  bzw.  ein  Teil  der  Rip-­‐ pen,   lagen   bei   der   Längsseite   der   zweiten   Grube.   In   der   nordöstlichen   Ecke   der   Grube   liegt   ein   Rinderschädel   (Rind   I).   Die   Haltung   der   Wirbelsäule   zieht   sich   in   Rich-­‐ tung  NO.  Der  zweite  Rinderschädel  liegt  mittig  im  nördli-­‐ chen   Teil   der   Grube   (Rind   II).   Der   Rest   der   Wirbelsäule   und   Rippen   nehmen   die   Position   der   Grabmitte   ein.   Ne-­‐ ben  den  Tierknochen  kamen  zwei  Eisenobjekte  zum  Vor-­‐ schein.   Das   eine   (2)   war   in   der   nordöstlichen   Ecke   der   Grube,  das  zweite  (1)  fand  man  im  südöstlichen  Teil  zwi-­‐ schen   Schädel   und   Wirbelsäule.   Ein   weiteres   Bruchstück  

Gräberfeldkatalog  

eines   Eisenobjektes   (3)   kam   im   nordöstlichen   Teil   der   Grube  zum  Vorschein  –  vor  den  Knochen  neben  der  östli-­‐ chen   Wand.   Bei   der   Entnahme   der   Knochen   wurde   eine   eiserne   Sargklammer   (5)   entdeckt.   Unter   den   Rindern   befand   sich   ein   Skelett   einer   erwachsenen   Frau   in   ge-­‐ streckter  Rückenlage.  Die  Erhaltung  der  Knochen  ist  sehr   schlecht.   Der   Schädel   ist   stark   verletzt,   eingedrückt   und   ist   leicht   nach   Osten   gebeugt.   Die   Oberschenkelknochen   und   die   verwitterten   Armknochen   sind   außen   völlig   zer-­‐ setzt.   Die   leicht   angewinkelten   Arme   liegen   auf   dem   Be-­‐ cken.  Skelettlänge:  130  cm,  gelegene  Länge:  ebenfalls  130   cm.   Die   Grabgrube   ist   rechteckig,   die   Ecken   abgerundet.   Im  südlichen  Teil  des  Grabes  schneidet  die  gepidenzeitli-­‐ che   Grube   (33/58)   ein.   Die   Skelettknochen   der   Frau   lie-­‐ gen   fast   auf   gleicher   Ebene   wie   die   Rinderknochen   (Rip-­‐ pen,  Oberschenkelknochen).  Weitere  Beobachtungen:  Um   die   Skelettknochen   der   Körperbestattung   herum   kann   eine  braune  Verfärbung  beobachtet  werden.     Beigaben:   1. Drei   Eisenobjekte,   wahrscheinlich   ursprünglich   Sargklammern     –   zwischen   dem   Schädel   und   der   Wirbelsäule   des  II.  Rindes   2. Eiserne  Sargklammer,   8   cm   lang,   hohe   Klammer   von  3  cm   –    nordöstlichen  Teil  der  Grube   3. Eisenobjekt;  4,5  cm  lang   –     an   der   nordöstlichen   Grubenwand   auf   dem     Knochen  des  Rindes   4. Eiserne  Sargklammer;  10,1  cm  lang     –  neben  dem  rechten  Oberschenkelknochen  der   Frau   und   außen   neben   der   Wirbelsäule   des   II.   Rindes   5. Eiserne   Sargklammer   von   9,2   cm   Länge;   drei   weitere  Bruchstücke     –  vor  der  dritten  Beigabe   8. Perlenreihe:   verschiedene   Typen   von   weißlich   hell   grünen   bis   schwarzen   Perlen.   Insgesamt:   vier  Kugelperlen,  vier    Zylinderperlen,  66  Melo-­‐ nenperlen  (74):  Kugelperlen   (4):   Kugel:  Goldfolie   (1).   Gedrückte   Kugeln:   grün   matt   (1);   grasgrün   glänzend  (1);  schwarz-­‐grau  (deformiert)  (1).     Zylinder   (4):   weiß-­‐altrosa   (1);   transluzid,   weiß-­‐ olivgrün  (3).   Melonenkernperlen:   transluzid-­‐hell   (16):   kegel-­‐ förmig,   klein:   weiß-­‐leicht   türkis   transluzid   (1);   grün-­‐türkis   transluzid   (1);   türkis   (3);   helltürkis   (1);   hellgrün,   zwei   Bruchstücke   (3);   hell-­‐ grasgrün   (1);   gedrungener   Körper:   transluzid   weiß  (1);  fünf  Bruchstücke.   Dunkel:   grün   (3);   tropfenförmig,   gerippt:   oliv-­‐ grün  (1);  heller  olivgrün  (1);  Bruchstück  (1)   Dunkel:  blau   (6),   türkis   (11);   tropfenförmig,   pro-­‐ filiert:  dunkelblau,  leicht  transluzid  (1);  tropfen-­‐ förmig:   Bruchstücke,   kräftig   türkis   (3);   länglich,   profiliert:   türkis   (1);   oval:   hellblau   (1);   rund:   mittelblau  (1);  eiförmig:  türkis-­‐blau  (3);  dunkel-­‐ blau   (1);   dunkeltürkis   (1);   gestreckt   tropfen-­‐ förmig:   dunkelblau   (1);   Bruchstück   (1);   länglich,   gerippt:  dunkelblau  (1).     Schwarz  (36):  18  schwarz,  starkes  Rillenmuster,   rau,  teils  braune  Punkte,  unterschiedliche  Form.   Neun   bruchhaft;   neun   glatte   schwarze,   unter-­‐ schiedliche  Formen:  tropfenförmig:  schwarz  (1);   tropfenförmig  gestreckt:  schwarz  (1);  breit  trop-­‐

 

9.

10.

11.

12. 13.

fenförmig:   schwarz   (1);   herzförmig,   profiliert:   schwarz  (1).   Versilberte   Perleneinfassung;   vier   Bruchstücke   von  bronzenen  Rohren   –  unter  dem  Schädel  im  östlichen  Teil  der  Grube   Bronzenes   rundes   Ohrgehänge   mit   Anhänger   und  drei  erhaltenen  Knöpfen  von  jeweils  0,5/0,6   cm   Länge   entlang   des   Ringes.   Der   Ring   ist   ein   wenig   gestaucht   mit   den   Maßen   3,4   x   3,1   cm.   Der  1,5  cm  lange  Anhänger  (Messung  ohne  Ver-­‐ bindungskugel)   ist   nach   innen   gebogen;   dem-­‐ nach   betrug   die   ursprüngliche   Länge   des   Ohr-­‐ rings   5,1   cm.   Der   Anhänger   besteht   aus   einer   bronzenen   zylinderförmigen   Einfassung   mit   ei-­‐ ner  schwarzen  glänzenden  Kugel   –   vor   dem   Schädel   in   der   Mitte,   oberhalb   der   Wirbelsäule,   bzw.   auf   der   Höhe   des   linken   Ober-­‐ arms   Bronzener  Armreif   mit   kreisrunden,   geöffnet   er-­‐ weiterten   Enden,   hohl.   In   den   Öffnungen   befin-­‐ det   sich   ein   Pfropfen.   Der   bronzene   Draht   ist   aufgeschraubt.  Der  Reif  ist  fast  vollständig  erhal-­‐ ten   geblieben.   An   einer   Seite   befindet   sich   ein   großflächiger  Stoffrest  des  Gewandes.  Maße:  8,7   x  7,4  x  1  cm   –  auf  dem  rechten  Unterarm   Bronzener   Armreifen   s.o.   (10),   allerdings   ent-­‐ zweigebrochen.  Stoffreste  nur  auf  der  Rückseite   des  Reifes.  Maße:  9  x  7  x  1  cm   –  auf  dem  linken  Unterarm   Eiserne  Sargklammer;  12,  7  cm  lang     –   bei   der   südlichen   Wand   der   Grabgrube,   ent-­‐ lang  der  Grube  33/35   Bronzenes   rundes   Ohrgehänge   mit   Anhänger   und  zwei  erhaltenen  Knöpfen  von  jeweils  0,5  cm   Länge   entlang   des   Ringes.   Der   Ring   ist   ein   wenig   gestaucht   mit   den   Maßen   3,2   x   3,0   cm.   Der   An-­‐ hänger   besteht   aus   einer   bronzenen   zylinder-­‐ förmigen   Einfassung   mit   einer   schwarzen   glän-­‐ zenden   Kugel   und   beträgt   in   seiner   vollen   Länge   mit  Verbindungselement  zum  Ring  2,1  cm.     –   unter   dem   Schädel   (kam   erst   bei   der   Freile-­‐ gung  zum  Vorschein)  

  Grab  6  (41/93)     Datierung     Bestattungsart   Grabmaße  

Neolithisch   Hockerbestattung   O:  N-­‐S  138°   T/L/B:  keine  Angaben  

  In  einer  ungefähr  runden  Grabgrube  mit  einer  Verfärbung   an  der  nördlichen  Seite,  liegt  auf  der  linken  Seite  ein  Ske-­‐ lett  eines  Erwachsenen  in  Hockerlage.  Es  handelt  sich  um   eine   ungestörte   Grube;   die   Knochen   des   Skelettes   sind   unterschiedlich   gut   erhalten.   Der   Schädel   ist   z.B.   nur   auf   der  südwestlichen  Seite  sichtbar,  die  linken  Handknochen   sind   unter   das   Kinn   hochgezogen.   Die   Knie   sind   stark   nach   oben   gezogen,   die   beiden   Fersen   kommen   in   die   Nähe  der  Beckenknochen.  Das  Becken  ist  wegen  der  Aus-­‐ grabung   gestört.   Das   Kreuz   der   rechten   Hand   liegt   über   der  Wirbelsäule,  der  Brustkorb  ist  geöffnet.  Der  Oberkör-­‐ per   liegt   infolge   des   Druckes   der   Erde   auf   dem   Rücken.   Die   Achse   von   der   Schädeldecke   bis   zum   Sitzbein   ist   in   Richtung   NS.   Die   Länge   des   Skeletts   beträgt   von   der   Schä-­‐

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Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials   deldecke   bis   zum   unteren   Teil   des   Schienbeins   88   cm.   Ohne  Beigaben.     Grab  7  (46/77)     Datierung     Kupferzeit  /  Tiszapolgár   Bestattungsart   Hockerbestattung   Grabmaße   O:  154°     T:  3-­‐4  (Abriss),  L:  120,  B:  90  cm     Gestörtes  Grab.  Ein  Kind  (?)  liegt  auf  der  linken  Seite  mit   leicht   hochgezogenen   Knien.   Die   Länge   des   Skelettes   beträgt  von  der  Schädeldecke  bis  zum  Knöchel  75  cm.  Das   Skelett   ist   stark   unvollständig.   Beide   Hände   sind   neben   dem   Körper   hochgezogen.   Vorhandene   Knochen:   zwei   Bruchstücke   von   Oberschenkeln,   zwei   Ober-­‐   und   Unter-­‐ arme,   zwei   Speichen,   ein   Schulterblatt,   ein   Halswirbel   (Atlas).   Der   Schädel   ist   stark   bruchhaft.   Die   Umrisse   der   Grabgrube   und   die   Orientierung   können   nicht   bestimmt   werden.  Ohne  Beigaben.     Grab  8  (47/78)                                                                                                              (Taf.  13)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NNW-­‐SSO  330°     T:  8-­‐10,  L:  123,  B:  50  cm     Skelett   eines   jungen   Erwachsenen   (?)   in   gestreckter   Rü-­‐ ckenlage.   Das   Skelett   ist   von   der   Schädeldecke   bis   zum   Ende   der   Oberschenkelknochen   –   mit   Ausnahme   der   rechten   Oberhand   –   erhalten   geblieben   und   misst   eine   Länge   von   114   cm.   Die   größte   Breite   beträgt   31   cm.   So-­‐ wohl  die  linken  Rippen  als  auch  die  rechten  Armknochen   befinden   sich   in   einem   leicht   verschobenen   Zustand.   Der   Schädel  ist  nach  links  gekippt.  Der  Umriss  der  Grabgrube   kann  nicht  beobachtet  werden.  Ohne  Beigaben.     Grab  9  (48/79)                                                                                                                            (Taf.  13)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NNW-­‐SSO  330°   T:  5-­‐6,  L:  140,  B:  100  cm     Gestörtes   Grab.   Bestattung   eines   Erwachsenen   in   ge-­‐ streckter  (?)  Rückenlage.  Das  Skelett  ist  stark  unvollstän-­‐ dig,   das   Grab   stark   gestört.   Vom   Skelett   sind   folgende   Knochen   übrig   geblieben:   beide   Unterschenkelknochen,   Knöchel   sowie   Bruchstücke   der   beiden   Oberschenkeln.   Zuletzt   sind   noch   einige   bruchhafte   Wirbel,   ein   Teil   des   rechten   Beckens,   die   rechten   Unterarmknochen,   sowie   rechte   Fußknochen   vorhanden.   Der   rechte   Arm   liegt   diagonal   auf   dem   Becken.   Die   Länge   des   Beins   oberhalb   des   Oberschenkelknochens   bis   zum   Knöchel   beträgt   82   cm.   Das   rechte   Bein   ist   leicht   hochgezogen.   Der   Umriss   der   Grabgrube   kann   nicht   beobachtet   werden.   Ohne   Bei-­‐ gaben.     Grab  10  (51/84)                                                                                                                        (Taf.  14)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NNW-­‐SSO  337°   T:  9-­‐10,  L:  190,  B:  90  cm  

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Leichte  Störung.  Skelett  eines  Erwachsenen  in  gestreckter   Rückenlage.  Das  Geschlecht  ist  unbekannt.  Die  Länge  des   Skeletts   beträgt   177   cm,   die   größte   Breite   45   cm.   Das   Skelett   ist   teilweise   unvollständig   und   leicht   gestört.   Auf   einem   Teil   des   Schädels   kann   eine   grüne   Verfärbung   beobachtet   werden.   Die   linken   Unterarm-­‐   und   Handkno-­‐ chen  fehlen  komplett,  die  beiden  Fußrücken  fast  vollstän-­‐ dig;   vom   Schädel   fehlt   ein   ganzes   Stück,   ebenfalls   von   den   rechten   Handknochen   ein   Teil.   In   den   Ecken   des   Grabes   können  eingetiefte  Pfostenspuren  beobachtet  werden.       Beigaben:     1. Vier   Eisenobjekte,   die   ursprünglich   zu   einer   rechteckige   Eisenschnalle   gehört   haben,   unge-­‐ fähr  3,8  x  3,1  cm,  in  situ   – mittig  auf  dem  Becken     Grab  11  (54/89)                                                                                                            (Taf.  1,  14)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NNW-­‐SSO  337°   T:  37,  L:  211,  B:  73  cm     Ungestört.   Bestattung   einer   erwachsenen   Frau   in   ge-­‐ streckter   Rückenlage.   Das   Geschlecht   kann   nicht   festge-­‐ legt   werden.   Das   Skelett   ist   gut   erhalten.   In   dem   Grab   kann   keine   Störung   beobachtet   werden.   Der   Schädel   ist   minimal   auf   die   linke   Seite   gedreht.   Die   gestreckten   Arme   liegen   parallel   zum   Körper.   Das   rechte   Bein   ist   ebenfalls   gestreckt,  das  linke  leicht  nach  außen  gebeugt.  Die  Länge   des  Skelettes  beträgt  163  cm,  die  größte  Breite  36  cm.  In   den   vier   Ecken   des   Grabes   können   Pfosten-­‐spuren   beo-­‐ bachtet  werden  (NO:  rechteckig;  NW:  rund;  SO,  SW:  halb-­‐ rund/oval).       Beigaben:   1. Ovale   Eisenschnalle   von   2,8   x   2,2   cm   mit   bronze-­‐ nem  Schnallendorn   –  innen  auf  der  rechten  Seite  der  linken  Becken-­‐ schaufel   2. Bikonischer   Spinnwirtel   mit   einer   glatten   Ober-­‐ fläche.   Maße:   ä   Ø:   2,7;   i   Ø:   0,7   cm;   H:   2   cm.   Auf   einer   Hälfte   sind   lediglich   sieben   Einritzungen   ersichtlich     –   vor   dem   linken   Unterarmknochen.   Erst   nach   der  Räumung  des  Grabes  entdeckt     Grab  12  (57/98)                                                                                                  (Taf.  2,  8,  15)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NW-­‐SO  320°   T:  52,  L:  232,  B:  50  cm     Ungestört.   Bestattung   einer   Frau   in   einer   rechteckigen   Grabgrube.  Das  Skelett  ist  gut  erhalten,  in  gelegener  Län-­‐ ge   beträgt   dieses   160   cm.   Das   Skelett   liegt   auf   dem   Rü-­‐ cken,   entlang   dessen   liegen   die   Gliedmaßen   annähernd   parallel.   Der   Kopf   ist   auf   die   linke   Seite   gebeugt.   Die   Hand-­‐   und   Fußknochen   sind   teilweise   unvollständig,   der   linke   Brustkorb   leicht   aus   der   Lage   verschoben.     In   den   Ecken   der   Grube   sind   mit   einem   Umfang   von   35   cm   und   einer   Tiefe   von   5   cm   relativ   einheitliche   Pfostenlöcher   von   ovaler   Form;   das   Nordöstliche   ist   rechteckig   mit   abgerundeten  Ecken.      

Gräberfeldkatalog  

  Beigaben:   1. Scheibenförmiges   rosettenförmiges     Agraffen-­‐ paar   aus   Bronze   mit   verschiedenfarbigen   Glas-­‐ einlagen.   Ein   ä.   aus   Bronzedraht   tordierter   Rand   schließt  einem  großen,  runden,  tief  blauen  Stein   ein   (Ø:   0,7   cm).   Diesen   umkreisen   jeweils   drei   blaue   und   orangefarbene   Glaseinlagen,   die   zu-­‐ sammen   die   Agraffe   blumenartig   schmücken.   Zwischen   den   sogenannten   Blütenblättern   be-­‐ finden   sich   weitere   fast   dreieckige   Glaseinlagen   von   unregelmäßig   blauer,   orangefarbener   und   weißlich-­‐gelber   Farbe.   Bei   einer   Agraffe   ist   noch   der   Verschlusshaken   erhalten   geblieben.   Maße:   Ø  2,5  cm     –  unter  dem  Kinn  und  neben  den  Halswirbeln   2. Armreifen   aus   gebogenem   Bronzedraht,   massiv,   unverziert   mit   leicht   überlappenden   Enden.   Fast   runder   Querschnitt   von   6,5   x   6,2   cm.   Die   Dicke   des   Reifens   beträgt   0,4   cm   und   besteht   aus   ei-­‐ nem  leicht  abgerundeten  Querschnitt   –  beim  rechten  Handgelenk   3. Armreifen   s.o.   (2)   mit   geringfügigen   Maßunter-­‐ schieden   von   6,3   x   6,2   cm   und   erhält   dadurch   eine  rundere  Form   –  beim  rechten  Handgelenk   4. rechteckförmige  Eisenschnalle  von  3,2  x  2,4  cm   –   beim   Ansatz   des   Oberschenkelknochens   zur   rechten  Hüfte   5. Vier   gereihte   Perlenreihen:   Perlen   von   unter-­‐ schiedlichen  Typen  und  Farben.  Insgesamt:  drei   Kugelperlen,   53     Zylinderperlen,   elf   Kegel,   zwei   Prismen,  156  Melonenperlen  (225).     Kugelperlen   (3):   Kugel:   transluzid,   weiß-­‐ hellgrün   (2).   Gedrückte   Kugel:   marineblau,   leuchtend  (1).   Zylinder   (53):   gewölbte   Seite:   transluzid-­‐weiß,   Bruchstücke   (4);     transluzid,   weiß-­‐hell   türkis   (2);   transluzid,   weiß-­‐grün   (4);   dunkelblau-­‐ schwarz   (1);     dunkelbraun-­‐schwarz   (1);   schwarz-­‐grau  (1);  gewölbte  Seite,  breit:  translu-­‐ zid-­‐weiß,  milchig  (1);  transluzid-­‐weiß  glänzend,   Bruchstücke   (3);   transluzid-­‐weiß,   transluzid-­‐   fast   blickdicht,   kräftig   gelb   (3);   weiß-­‐grünlich   (1);  matt  (1);  schwarz-­‐grau  (1);  transluzid,  hell-­‐ grün   (1);   transluzid,   weiß-­‐grau   (1);   weiß-­‐grau   (1);   lang:   transluzid-­‐weiß   (2);   transluzid,   weiß-­‐ grünlich  (1);  transluzid,  türkis-­‐blau  (3);  translu-­‐ zid,   olivgrün   (1);   kurz:   transluzid,   weiß-­‐olivgrün   (1);   kurz,   breit:   transluzid-­‐weiß   (2);   transluzid,   weiß-­‐olivgrün   (1);   schwarz-­‐grau   (1);     Zylinder,   kurz,  rechteckförmig,  abgerundet,  breit:  translu-­‐ zid   weiß   (2);   eiförmig:   türkis-­‐grün   (1);   translu-­‐ zid,   altrosa   (1);   mittel-­‐dunkelgrün,   karneolrot   (1);   Zylinder,   kurz,   rechteckförmig,   abgerundet,   breit:   transluzid-­‐hellblau   (1);   Bruchstücke:   transluzid:   türkis   (2)   von   unterschiedlichen   Per-­‐ len;  transluzid  hell-­‐grün  (2),  transluzid  weiß  (4).   Bruchstücke;  dunkelbraun  3x  (mind.  1  Perle).   Kegel   (11):   weiß-­‐grau   (3)   und   Bruchstücke   (6);   weiß-­‐altrosa  (1),  grün  als  Bruchstück  (1);  Kegel,   länglich   bikonisch:   transluzid:   weiß   (1);   weiß   (1);  transluzid:  weiß-­‐hell  grün  (1).   Prisma   (2):   Querschnitt   eines   länglichen   Pris-­‐ mas:   blau   (1);   Querschnitt   eines   gestauchten   Prisma:  blau  (1).  

 

Melonenkernperle:   transluzid   hell   (7):   großfor-­‐ matig,   rund:   hellgrün   (1);     gestreckt   tropfenför-­‐ mig,  leicht  gerippt:  türkis  (1);  gestreckt  tropfen-­‐ förmig   transluzid:   türkis   (1);   zwei   Bruchstücke   von   unterschiedlichen   Perlen:   grasgrün   (1);   transluzid   hellgrün-­‐türkis   (1);   sechs   Bruchstü-­‐ cke  (mind.  zwei  Perlen).   Melonenkernperle:   Dunkel:   insgesamt   an   grün-­‐ schwarz-­‐weißen   Melonenkernperlen   (19):   alt-­‐ rosa,   oliv,   weiße-­‐schwarze   Wellen   (1);   oliv,   Perlmuttglanz   (1);   oliv,   karneolrot,   stark   porös,   kalkig   (1);   olivgrün   mit   weißen   Strichen,   rotes   Rohr   (sechs   untersch.   Formen);   ein   Bruchstück,   transluzid   (2);   olivgrün-­‐schwarz-­‐weiß   gestri-­‐ chelt   (2);   tropfenförmig   (2);   schwarz-­‐weiß   ge-­‐ strichelt  (3).  Insgesamt  an  blauen  (türkisen)  Me-­‐ lonenkernperlen   (19):   14   dunkelblaue,   rau,   wei-­‐ ße   Punkte,   mit   dem   Fingernagel   ritzbar;   drei   dunkel-­‐   türkis,   rau,   weiße   Punkte,   mit   dem   Fin-­‐ gernagel   ritzbar;   Bruchstück.   u.a.     dunkelblau,   bruchhaft   (1);   breit   eiförmig:   dunkelblau   (1);   tropfenförmig:   dunkelblau   (1);   oliv-­‐schwarz-­‐ weiß   (1);   tropfenförmig,   profiliert:   türkis   (1);   länglich:   transluzid   türkis   (1);   türkis-­‐blau   (1);   melonenkern-­‐förmig:   mittelblau   (1).   Insgesamt   an   schwarzen   Melonenkernperlen   (111):   87   mo-­‐ nochrome,   glatt,   glänzende   unterschiedliche   Formen.  22  schwarze,  gelbe  Punkte,  die  meisten   tropfenförmig;   zwei   amorph.   Großförmige   For-­‐ men:  flach  tropfenförmig:  dunkelbraun-­‐schwarz   (1);   eiförmig:   schwarz   (1);   gestreckt   kegelför-­‐ mig:   schwarz   (1);   eine   Seite   gerippt:   schwarz   (1);   länglich:   schwarz   (1);   tropfenförmig:   schwarz  (1)   –  auf  dem  Brustkorb     Grab  13  (58/99)                                                                                                                      (Taf.  13)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NNW-­‐SSO  338°   Ausmaß  der  Grube:  2-­‐3  cm     Gestörtes   Grab.   Säuglingsgrab   in   einer   rechteckigen   Grab-­‐ grube.   Die   Erhaltung   des   Skeletts   ist   äußerst   schlecht.   Die   einzelnen   erhaltenen   Knochenbruchstücke   sagen   fast   nichts   über   die   Bestattungssitte   aus.     In   den   Ecken   des   Grabes  können  vier  Pfostenlöcher  beobachtet  werden.  Im   Norden   haben   diese   eine   längliche,   im   Süden   eine   ovale   Form.  Ohne  Beigaben.     Grab  14  (71/114)                                                                                                                  (Taf.  13)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NNW-­‐SSO  345°     T:  30,  L:  212,  B:  75  cm     Ohne  Störung.  Die  Bestattung  eines  Juvenilen/  Erwachse-­‐ nen   ist   in   gestreckter   Rückenlage   vollzogen   worden;   die   Arme  sind  neben  dem  Körper  gestreckt.  Der  Schädel  fällt   auf   die   linke   Schulter,   der   Kiefer   ist   geöffnet.   Die   Knochen   sind  schlecht  erhalten,  das  rechte  Becken  und  die  Rippen   fehlen   zusammen   mit   der   Wirbelsäule;   der   Schädel   ist   bruchhaft.   Die   rechten   Handknochen   sind   ebenfalls   verlo-­‐ ren   gegangen.   Das   Skelett   liegt   fast   unmittelbar   auf   Ni-­‐

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Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials   veau   des   Grabbodens.   Die   Länge   dieses   ist   von   der   Schä-­‐ deldecke  bis  zum  Fersenknochen  159  cm.  In  der  zweiten   Schicht   des   Grabes   sind   in   den   vier   Ecken   einheitliche   runde  Pfostenlöcher  –  mit  Ausnahme  des  nordwestlichen   von  ovaler  Form.  Ohne  Beigaben.     Grab  15  (72/115)                                                                                                        (Taf.  2,  16)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NNW-­‐SSO  340°   T:  30,  L:  220,  B:  70-­‐75  cm     Ungestörtes   Grab.   Bestattung   einer   erwachsenen   Frau   in   gestreckter   Rückenlage;   die   rechten   Ellenbogen   sind   leicht   hochgezogenen.   Die   Knochen   sind   schlecht   erhal-­‐ ten,   verwittert.   Das   Skelett   ist   nicht   gestört.   Der   Schädel   ist   durch   die   Baggerarbeiten   nicht   in   situ.   Die   linken   Hand-­‐  und  Fußknochen  sind  unvollständig.  Die  Länge  des   Skeletts   beträgt   von   der   Schädeldecke   bis  zu   den     Fersen-­‐ knochen   152   cm.   Zwischen   dem   Skelett   und   Grabboden   kann  beim  Kopf  eine  16-­‐19  cm,  beim  Bein  eine  10-­‐15  cm   dicke,  dunkel  gefärbte  Schicht  beobachtet  werden.     Beigaben:   1. Glaspastenperlen.   Insgesamt:   zwei   Kugeln,   25   Zylinder-­‐,   vier   Melonenperlen,   ein   Bruchstück   unbestimmbarer  Form  (32).     Kugelperlen:   gedrückte   Kugel:   schwarz   (2).   Zy-­‐ linder:   kurz,   rechteckförmig   abgerundet:   schwarz  (4);  lang:  dunkelblau,  gelber  Fadenlauf,   plastisch   hervorgehoben   (12).   Prisma:   Quer-­‐ schnitt   eines   ungleich-­‐seitigen   viereckigen   Prismas:   schwarz,   braune   Streifen   (3);   schwarz   (6).   Melonenkernperle:   olivgrün   mit   weißen   Perlmutt  (1);  länglich,  rechteckiger  Querschnitt:   hell   türkis   (1);   länglich   gestreckt,   runder   Quer-­‐ schnitt:   schwarz   (1);   gedrungener   Körper,   seg-­‐ mentiert:   schwarz   (1).   Bruchstücke:   transluzid   weiß  mit  Perlmutt  gestrichelt,  eckig  (1);  weitere   mit  Perlmutt   –   beim   Hals   des   Skeletts,   auf   den   Halswirbeln   und   unter   dem   Kiefer   in   Perlenreihen.   Ihre   Rei-­‐ henfolge  kann  nicht  festgelegt  werden   2. Bronzenes   Ohrgehänge   mit   elliptisch-­‐ovalem   Ring   mit   länglicher   Gehängeperle   aus   grünem   Glas.  Insg.  ist  das  Ohrgehänge  4,7  cm  lang;  davon   der   Ring   2,3   x   1,6   cm   und   der   komplette   Anhä-­‐ nger  ist  2,7  cm  lang.  Die  grüne  Glasperle  hat  eine   Länge   von   1   cm.   Der   bronzene   Ring   ist   0,2   cm   dick.   An   den   Verbindungen   zwischen   dem   Ring   und  dem  Anhänger,  als  auch  oben  und  mittig  an   beiden   Seiten   befinden   sich   winzige   Bronzekü-­‐ gelchen  mit  einem  Ø  von  0,1  cm  in  Zweier-­‐  oder   Dreierreihen   3. Durchbohrte   bronzene   römische   Münze   mit   ei-­‐ nem  Ø  von  1,6  cm     –  in  der  Nähe  der  Perlenkette       Grab  16  (73/116)                                                                                                                (Taf.  17)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NNW-­‐SSO  336°     T:  54,  L:  220,  B:  100  cm    

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Das   ungestörte   Skelett   eines   Erwachsenen   liegt   in   ge-­‐ streckter   Körperlage   auf   dem   Rücken.   Das   Geschlecht   kann  nicht  definiert  werden.  Die  Arme  sind  parallel  neben   dem  Körper,  die  Beine  gestreckt,  die  Knöchel  eng  neben-­‐ einander.   Das   Skelett   ist   ziemlich   unvollständig,   die   vor-­‐ handenen   Knochen   sind   aufgrund   des   lehmigen   Bodens   bruchhaft.   Es   sind   fast   ausschließlich   der   Schädel,   die   großen   Langknochen,   ein   Teil   der   Wirbelsäule,   einige   Wirbel   und   das   bruchhafte   Becken   erhalten   geblieben.   Der   Schädel   ist   nach   vorne   auf   die   Brust   gekippt.   Das   Skelett  liegt  in  einer  quadratischen  Grabgrube.  In  den  vier   Ecken  sind  einheitliche  ca.  15  cm  tiefe,  mit  einem  Dm.  von   25   cm   quadratische   Pfostenlöcher   erkennbar.   Ohne   Bei-­‐ gaben.     Grab  17  (77/124)                                                                                                                (Taf.  17)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NNW-­‐SSO  330°     T:  15,  L:  227,  B:  75  cm     Ungestörtes   Grab.   Der   Verstorbene   liegt   auf   dem   Rücken   in  gestreckter  Lage  in  einer  quadratischen  Grabgrube.  Der   Schädel   ist   leicht   auf   die   linke   Seite   gekippt.   Die   Arme   sind  eng  neben  dem  Körper,  die  Beine  sind  gestreckt,  die   Knöchel   kommen   zusammen.   Das   Skelett   ist   ungestört   und  komplett.  Die  Knochen  sind  gut  erhalten.  In  den  vier   Ecken   der   Grabgrube   sind   im   Norden   quadratische,   im   Süden  ovale  Pfostenlöcher  mit  einer  Tiefe  von  13  cm  und   einem  Durchmesser  von  28  cm.     Beigaben:     1. Eisenmesser  13,  2  cm  lang   –  auf  dem  linken  Oberschenkel   2. Rechteckförmige  Eisenschnalle;  L:  3,3  cm   –   auf   der   rechten   Beckenschaufel   neben   dem   Kreuzbein       Grab  18  (78/125)                                                                                                                  (Taf.  18)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NNW-­‐SSO  330°       T:  54,  L:  230,  B:  92  cm     Ungestörtes   Grab.   Bestattung   einer   jungen   Frau   in   ge-­‐ streckter   Rückenlage.   Das   Skelett   der   Verstorbenen   ist   schlecht   erhalten.   Der   Schädel   und   die   Wirbel   sind   zum   Teil  vernichtet  worden.  Die  Enden  der  beiden  Gliedmaßen     sind   ebenfalls   zerstört.   Die   Grabgrube   ist   rechteckig;   in   den   Ecken   befinden   sich   runde   Pfostenlöcher   mit   einem   Durchmesser  von  25  cm.       Beigaben:   1. Zwei   bronzene,   massive,   runde   Armreifen   mit   geöffneten   Enden   und   fast   identischem   Quer-­‐ schnitt.   Die   Maße   betragen   beim   einen   7   x   7,4   beim   anderen   7   x   7,2   cm.   Die   Öffnung   hat   eine   Breite  zwischen  0,5-­‐0,7  cm.  Die  Armreifen  sind  4   cm   breit   und   haben   einen   quadratischen   Quer-­‐ schnitt.  Im  vorderen  Drittel  sind  zwischen  16-­‐21   Kerblinien  vorhanden,  ansonsten  sind  die  Reifen   unverziert.   –  10  cm  von  der  linken  Beckenschaufel    

Gräberfeldkatalog  

Grab  19  (79/126)                                                                                                                  (Taf.  17)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NNW-­‐SSO  330°   T:  10-­‐15,  L:  227,  B:  93-­‐95cm     Der   Verstorbene   liegt   in   gestreckter   Rückenlage   in   einer   Grabgrube   von   einem   rechteckigen   Grundriss   in   der   Nähe   der  westlichen  Wand.  Aufgrund  der  Knochenentwicklung   des  Kreuzbeines  ist  es  möglich,  das  Alter  des  Bestatteten   zwischen   20-­‐25   Jahre   festzulegen.   Die   Knochen   sind   schlecht   erhalten,   ein   Teil   der   Beckenknochen,   der   Wir-­‐ belsäule,   zahlreiche   Wirbel   und   die   linken   Handwurzel-­‐ knochen  fehlen.  Der  Schädel  ist  beschädigt.  Die  Länge  des   Skeletts  beträgt  von  der  Schädeldecke  bis  zu  den  Fersen-­‐ knochen  150  cm.  In  der  südwestlichen  Ecke  der  Grabgru-­‐ be   ist   ein   flaches,   quadratisches   Pfostenloch   mit   den   Ma-­‐ ßen  20  x  22  cm  und  einer  Tiefe  von  4-­‐5  cm.  Die  Grabbei-­‐ gaben  können  nicht  erfasst  werden.       Grab  20  (81/130)                                                                                                        (Taf.  2,  18)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NNW-­‐SSO  340°   T:  11  (Mitte)  und  22  (Nord  und  Süd),   L:  182,  B:  50-­‐60  cm     Ungestörtes  Grab.  In  einer  quadratischen  Grabgrube  liegt   ein   Kinderskelett   in   gestreckter   Rückenlage.   Das   Skelett   ist   äußerst   schlecht   erhalten,   unvollständig,   aber   unge-­‐ stört.   Der   Schädel   ist   auf   den   Platz   des   unteren   rechten   Kiefers  gedreht.  Die  Arme  sind  parallel  neben  dem  linken   Arm,   die   Beine   gestreckt   und   in   den   Knien   eingebogen.   Die   Wirbelsäule,   Wirbel   und   Schulterblätter   sind   verwit-­‐ tert;   die   linke   Oberhand   und   das   Schlüsselbein   fehlen   und     die   restlichen   Knochen   sind   ebenfalls   äußerst   bruchhaft.   Skelettlänge:  124  cm;  gelegene  Länge:  130  cm.  Das  nörd-­‐ liche  und  südliche  Ende  der  Grube  ist  vertieft  worden;  im   Gegensatz   zum   Niveau   des   Grabes   sind   diese   11   cm   tiefer,   demnach   22   cm.   Dies   betrifft   den   Schädel   und   die   Ober-­‐ arm-­‐,   sowie   die   Fußknochen.   Bei   Letzterem   sind   noch   Spuren  von  zwei  ovalen  Pfostenlöchern  zu  beobachten.       Beigaben:     1. Drei   St.,   bruchhafte,   melonenförmige   Glasper-­‐ len:  tropfenförmig:  blau  (1);  länglich,  gewölbte   Seite:  dunkelblau  (1)   –  unterhalb  des  Kiefers     Grab  21  (82/131)                                                                                                                (Taf.  19)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NNW-­‐SSO  338°   T:  15-­‐20,  L:  218,  B:  74-­‐85  cm     Ungestörtes  Grab.  Skelett  eines  Mannes  (?)  in  gestreckter   Rückenlage   in   einer   rechteckigen   Grabgrube.   Der   bruch-­‐ hafte   Schädel   ist   leicht   nach   links   gekippt,   der   Kiefer   ist   heruntergefallen.   Die   Knochen   sind   schlecht   erhalten.   Insgesamt   fehlen   der   linke   Unterarm   und   beide   Handkno-­‐ chen.  Die  Länge  des  Skeletts  ist  von  der  Schädeldecke  bis   zum  Fersenknochen  153  cm.      

 

Beigaben:   1.      Ovale  Eisenschnalle  von  3  x  2,3  cm   –   auf   der   linken   Seite,   in   Höhe   des   letzten   Len-­‐ denwirbels   2. Eisenmesser;  17,5  cm  lang     –   an   der   inneren   Seite   des   rechten   Oberschen-­‐ kelknochens     Grab  22  (83/132)                                                                                                                (Taf.  22)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NNW-­‐SSO  339°   T:  15,  L  bis  Störung:  200,  B:  70  cm       Ungestörtes   Grab.   Gestreckte   Körperbestattung   in   Rü-­‐ ckenlage:  Das  Skelett  liegt  auf  dem  Rücken,  mit  gestreck-­‐ ten   Gliedern,   das   linke   Bein   ist   leicht   hochgezogen.   Die   rechteckige   Grabgrube   wird   im   nördlichen   Ende   der   árpadenzeitlichen  Grube  (53/88)  geschnitten.  Das  Skelett   ist   dabei   nicht   gestört   worden,   jedoch   sind   die   äußerst   schlecht  erhaltenen  Knochen  unvollständig.  Es  fehlen  ein   Teil   des   unteren   linken   Beines,   die   rechten   Rippen   und   der   rechte   Arm.   Das   Skelett   hat   im   Grab   eine   Länge   von   148  cm.       Beigaben:     1. Bruchhafte,  ovale  Eisenschnalle     –  am  Ansatz  des  Schambeines     Grab  23  (87/138)     Datierung     Mittleres  Neolithikum   Bestattungsart   Hockerbestattung   Grabmaße   O:  OSO-­‐NW  120°   T:  16,  L  140,  B:  110  cm     Hockerbestattung   in   einer   rechteckigen   Grabgrube   mit   abgerundeten   Enden.   Das   Skelett   liegt   auf   der   linken   Seite,   die   Arme   sind   vor   dem   Gesicht   hochgezogen.   Die   Knochen  sind  gut  erhalten,  das  Skelett  ist  unversehrt,  nur   einige   kleinere   Knochen   fehlen.   Länge   des   Skeletts:   100   cm.  Ohne  Beigaben.     Grab  24  (100/154)                                                                                          (Taf.  2,  7,  20)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NNW-­‐SSO  345°     T:  84,  L  240,  B:  100  cm     In   einer   rechteckigen   Grabgrube   wurde   ein   erwachsener   Mann  bestattet.  Der  Schädel  ist  auf  die  linke  Seite  gekippt.   Das  Skelett  ist  um  den  Brustkorb  herum  gestört  und  stark   unvollständig;   es   fehlen   die   Wirbel,   der   mittlere   Teil   der   Wirbelsäule,   die   Knöchel   des   linken   Ober-­‐   und   rechten   Unterarmes,   ebenfalls   beide   Hände.   Die   Beine   sind   ge-­‐ streckt   und   parallel.   Bei   der   Freilegung   des   Skeletts   kam   auf   der   ungestörten   Taille   des   Toten   eine   bronzene,   ge-­‐ gossene   Gürtelgarnitur   hervor.   Die   Länge   des   Skeletts   beträgt  162,  die  gelegen  Länge  174  cm.  In  den  vier  Ecken   der   Grabgrube   befinden   sich   annähernd   quadratische   Pfostenlöcher  mit  einem  Dm.  von  24  und  einer  Tiefe  von   10  cm.        

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Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials   Beigaben:   1. In   guter   Qualität:   gegossene,   bronzene,   stark   durchbrochene   Hauptriemenzunge   mit   lilienar-­‐ tigem   Durchbruchsdekor   und   zwei   unverzier-­‐ ten  Ösenzwingen;  Maße:  6,2  x  2,1  x  0,7  cm     –   neben   der   rechten   Seite   der   rechten   Becken-­‐ schaufel,  mit  dem  Ende  in  westlicher  Richtung   2. Rhombischer   Nebenriemenbeschlag   aus   Bron-­‐ zeguss   mit   Perlrandrahmen   und   mit   zwei   Be-­‐ festigungsnieten   versehen;   Maße:   1,5   x   1,2   x   0,15  cm   –  südlich  zwischen  der  rechten  Beckenschaufel   und  der  Hauptriemenzunge  (1)   3. Bronzener,   gegossener,   wappenförmiger   Ne-­‐ benriemenbeschlag.   Die   Oberfläche   ist   unver-­‐ ziert;  Maße:  1,3  x  1,2  x  0,15  cm     –   zwischen   NRB   (2)   und   rechter   Beckenschau-­‐ fel,  mit  glatter  Seite  nach  oben   4. Nebenriemenbeschlag  s.o.  (2);  Maße:  1,4  x  1,3  x   0,2  cm     –   nördlich   zwischen   dem   rechten   Becken   und   der  großen  Riemenzunge  (1)   5. Bronzener,   gegossener,   wappenförmiger   Loch-­‐ schützer,   in   der   Mitte   durchbrochen.   Die   Ober-­‐ fläche  ist  unverziert;  Maße:  2,2  x  2  x  0,1  cm   –  mittig  auf  der  rechten  Beckenschaufel   6. Bronzener   gegossener   propellerförmiger   Be-­‐ schlag.   Die   Oberfläche   ist   glatt,   eine   Kerblinie   teilt   diese   in   zwei   gleich   große   Hälften,   mittig   ist   eine   Befestigungsniete.   Maße:   7   x   1,3   x   0,5   cm   –  über  der  rechten  Beckenschaufel.  In  situ  liegt   der  Beschlag  in  Richtung  NNW-­‐SSO     7. Bronzener,   gegossener   länglicher   Hauptrie-­‐ menbeschlag   in   der   Form   eines   schuppenförmi-­‐ gen   Rahmens   (10   Schuppen),   ohne   Anhänger   mit   zwei   Befestigungsnieten   versehen.   Maße:   2,6   x   1,2   x   0,25   cm   (ohne   Nieten).   Nieten   kön-­‐ nen  bis  zu  0,5  cm  herausragen   –   über   der   rechten   Beckenschaufel   (äußerster   Beschlag),  mit  verzierter  Seite  nach  oben   8. Hauptriemenbeschlag   s.o.   (7),   ohne   Anhänger,   mit   verzierter   Seite   nach   unten.   Maße:   2,6   x   1,2   x  0,35  cm   –   über   der   rechten   Beckenschaufel,   dem   Be-­‐ schlag  (7)  nachfolgend   9. Hauptriemenbeschlag   s.o.   (7),   ohne   Anhänger,   mit  verzierter  Seite  nach  oben.  Maße:  2,6  x  1,2   x  0,3  cm   –   zwischen   der   rechten   Beckenschaufel   und   dem  Kreuzbein   10. Bronzener  gegossener  Schnallenkörper  mit  drei   Nieten.   Einst   eisenringartige   Gürtelschnalle,   bei   welcher   der   Ring   zu   Staub   verfallen   ist.   Erhal-­‐ tene  Maße:  2,2  x  1,7  x  0,4  cm   –  auf  dem  Kreuzbein  mit  dem  Ring  in  östlicher   Richtung   11. Bronzener,   gegossener,   wappenförmiger   Ne-­‐ benriemenbeschlag.   Auf   der   Oberfläche   ist   ein   eingeritztes   Rankenmuster   mit   drei   Blättern   um  die  nördliche  Niete  herum.  Maße:  1,6  x  1,3  x   0,15  cm     –  auf  der  linken  Seite  neben  dem  Kreuzbein     12. Hauptriemenbeschlag   s.o.   (Nr.   8/9),   mit   Anhä-­‐ nger,   jedoch   fehlt   dieser.   Mit   zwei   Befesti-­‐ gungsnieten   versehen.   Mit   den   Beschlägen   13  

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und   14   bildet   dieser   eine   Gruppe.   Maße:   3   x   1,2   x  0,3  cm   –  über  der  linken  Beckenschaufel  neben  Beiga-­‐ be  13,  mit  verzierter  Seite  nach  unten     Hauptriemenbeschlag  s.o.  (12),  mit  Anhänger  in   Form  einer  glatten  Schaufel;  mit  verzierter  Sei-­‐ te  nach  unten.  Maße:  3,6  x  1,3  x  0,3  cm  (0,1  cm   breiter  als  gewöhnlich)   –  über  der  linken  Beckenschaufel,  zwischen  den   Beigaben  12  und  14.     Hauptriemenbeschlag   s.o.   (12),   ebenfalls   mit   schaufelförmigem  Anhänger;  mit  verzierter  Sei-­‐ te  nach  unten.  Maße:  3,6  x  1,2  x  0,3  cm   –   über   der   linken   Beckenschaufel,   neben   der   Beigabe  13   Hauptriemenbeschlag   s.o.   (12),   jedoch   ohne   Anhänger.  Maße:  2,6  x  1,2  x  0,3  cm   –   unmittelbar   links   neben   der   linken   Becken-­‐ schaufel,  mit  verzierter  Seite  nach  unten   Hauptriemenbeschlag   s.o.   (12),   mit   Anhänger.   Dieser  ist  nicht  erhalten.  Maße:  3  x  1,2  x  0,  3  cm     –  rechts  neben  Beschlag  17  auf  dem  Kreuzbein   und  über  des  GS  (10),  mit  verzierter  Seite  nach   unten   Hauptriemenbeschlag   s.o.   (16),   mit   Anhänger.   Dieser   ist   nicht   erhalten.   Maße:   2,8   x   1,2   x   0,3   cm.  Nicht  vollständig  restauriert   –   links   neben   Beschlag   16,   mit   verzierter   Seite   nach  unten   Zweiseitige,   Flachranken   verzierte   Nebenrie-­‐ menzunge  mit  zwei  Tierkopfzwingen.  Maße:  2,4   x  1,2  x  0,9  cm   –   zwischen   dem   Kreuzbein   und   der   linken   Be-­‐ ckenschaufel  und  zwischen  den  Beigaben  9  und   19,  mit  dem  Ende  in  westlicher  Richtung   Kleiner,   bronzener,   gegossener,   wappenförmi-­‐ ger     Nebenriemenbeschlag.   Auf   der   Oberfläche   ist  ein  eingeritztes  Rankenmuster  mit  drei  Blät-­‐ tern   um   die   nördliche   Niete   herum.   Maße:   1,6   x   1,3  x  0,15  cm     –   unter   dem   Ende   des   Kreuzbeines,   neben   der   NRZ  (18),  mit  verzierter  Seite  nach  unten   Kleiner,   bronzener,   gegossener,   wappenförmi-­‐ ger   Nebenriemenbeschlag.   Die   Oberfläche   ist   glatt  und  unverziert.  Maße:  1,3  x  1,2  x  0,15  cm     –   unter   der   linken   Seite   der   rechten   Becken-­‐ schaufel,  mit  verzierter  Seite  nach  oben   Kleiner,   bronzener,   gegossener,     wappenförmi-­‐ ger   Nebenriemenbeschlag.   Auf   der   Oberfläche   ist  ein  eingeritztes  Rankenmuster  mit  drei  Blät-­‐ tern   um   die   nördliche   Niete   herum.   Besonder-­‐ heit:   der   Hintergrund   ist   punziert.   Maße:   1,6   x   1,3  x  0,15  cm     –  unter  der  linken  Beckenschaufel,  mit  verzier-­‐ ter  Seite  nach  oben.   Ein   Stück   des   Ledergürtels,   welches   aufgrund   der   Bronzekorrosion   erhalten   geblieben   ist.   Verschollen   –  im  Norden  des  Kreuzbeines  

Gräberfeldkatalog  

Grab  25  (104/160)     Datierung     Bestattungsart   Grabmaße  

Neolithikum  (Zum  Teil)   Hockerbestattung   O:  SO-­‐NW  ?°   T:  54,  Ø  170  cm  

  Das   Skelett   eines   Erwachsenen   liegt   auf   der   linken   Seite.   Der  Schädel  ist  bruchhaft,  die  Wirbel  sind  in  großen  Tei-­‐ len   unvollständig,   die   Handknochen   sogar   komplett.   Auf-­‐ grund   eines   Tierganges   ist   das   Skelett   im   Bereich   der   Taille  unvollständig.  Vom  Becken  nach  unten  ist  das  Ske-­‐ lett   unversehrt.   Länge:   100   cm,   gelegene   Länge:   101   cm.   Das  Skelett  war  wahrscheinlich  in  einer  runden  Grabgru-­‐ be.   Diese   hat   sowohl   einen   geradem   Boden   als   auch   eine   gerade   Wand   und   wird   von   dem   árpadenzeitlichen   Gra-­‐ ben  (53/88)  geschnitten.  Ohne  Beigaben.     Grab  26  (121/190)                                                                                                  (Taf.  3,  19)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NNW-­‐SSO  330°     T:  41,  L:  213,  B:  96  cm     In   einer   quadratischen   Grabgrube   ist   eine   erwachsene   Frau   bestattet   worden.   Die   Tote   liegt   in   gestreckter   Rü-­‐ ckenlage,   die   Arme   sind   neben   dem   Körper,   die   Beine   gestreckt,  verlaufen  parallel  und  die  Knöchel  sind  neben-­‐ einander.   In   der   Gegend   des   Brustkorbes   ist   die   linke   Seite   des   Skelettes   gestört.   Der   Schädel   ist   auf   die   rechte   Seite  gekippt,  der  Kiefer  ist  in  situ.  Die  Rippen  fehlen  zum   größten   Teil,   der   linke   Oberarm   liegt   nicht   an   seiner   ur-­‐ sprünglichen   Stelle.   Insg.   ist   das   Skelett   gut   erhalten   und   soweit   komplett,   obwohl   die   Knöchel,   Wirbel   und   Hände   fehlen.  Die  gelegene  Länge  des  Skeletts  beträgt  148  cm.  In   den  vier  Ecken  der  Grube  sind  runde,  flache,  drei  cm  tiefe,   mit  einem  Dm.  von  20-­‐25  cm  große  Pfostenlöcher.     Beigaben:   1. Ovales,   ringartiges,   bronzenes   Ohrgehänge   mit   länglicher  Gehängeperle  von  insg.  3,8  cm  Länge.   Der  Ring  ohne  Verzierungen  ist  0,2  cm  dick,  mit   den   Maßen   2,1   x   1,5   cm.   Die   Perle   des   Anhä-­‐ ngers  fehlt     –   über   der   rechten   Beckenschaufel   neben   dem   linken   Unterarm   und   unterhalb   der   rechten   Wirbelknochen   2. Bikonischer   Spinnwirtel,   mit   unregelmäßig   um-­‐ laufenden  Wellenbanddekor.  Jede  Hälfte  hat  drei   Wellenbänder.  Maße:  ä  Ø  3;  i  Ø  0,9/1  cm;  H:  1,8   cm     –   zwischen   dem   linken   Unterarm   und   Becken-­‐ schaufel   3. Quadratische   Eisenschnalle   mit   abgerundeten   Enden.  Maße:  2,6  x  2,3  cm     –  in  situ,  auf  der  rechten  inneren  Seite  der  linken   Beckenschaufel     Grab  27  (122/191)                                                                                  (Taf.  3,  21,  39)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NNW-­‐SSO  330°   T:  53,  L:  202,  B:  82  cm  

 

In  einer  rechteckigen  Grabgrube  befindet  sich  das  Skelett   eines   Kindes   (ca.   11-­‐12   Jahre).   Das   Grab   ist   in   stratigra-­‐ phischer   Beziehung   mit   der   völkerwanderungszeitlichen   Grube   (134/212)   –   wahrscheinlich   schneidet   das   Grab   diese  Grube.  Das  Skelett  ist  trotz  Störung  verhältnismäßig   gut   erhalten.   Fast   die   vollständige   Wirbelsäule   und   der   Unterarm   sind   zu   Staub   verfallen.   Das   Skelett   ist   in   ge-­‐ streckter   Lage,   liegt   auf   dem   Rücken,   Arme   neben   dem   Körper,  Beine  sind  gestreckt  und  parallel.  Die  Fußrücken   können   auf   der   linken   Beckenschaufel   sein.   Länge   des   Skeletts:   108   cm,   ursprüngliche   Länge:   113   cm.   Im   Be-­‐ ckenbereich   befindet   sich   eine   unvollständige   Gürtelgar-­‐ nitur.     Beigaben:   1. Riemendurchzug  oder  Nebenriemenzunge  aus  ei-­‐ ner  dünnen  Bronzeplatte  von  weniger  als  0,1  cm   Dicke,  mit  einer  Niete  versehen.  Maße:  1,2  x  1,3   x  0,3  cm   –   ungefähr   auf   dem   Bauch,   zwischen   den   rech-­‐ ten  Wirbeln  und  dem  rechten  Becken   2. Gegossener,   bronzener,   runder   Gürtelbeschlag,   mit   rosettenförmiger   Verzierung   (11   Durchbre-­‐ chungen).   Maße:   Ø:   1,6   cm;   Dicke:   0,1   cm.   Mit   Muster  nach  oben     –   neben   der   rechten   Beckenschaufel,   davon   auf   der  nördlichen  Seite   3. Fragmente   zweier   Bronzeplatten.   Erste:   1,9   x   0,6   cm;   zweite:   0,8   x   0,6   cm.   Beide   mir   einer   Niete   versehen       –  westlich  der  rechten  Beckenschaufel   4. Drei   fragmentierte   Bronzescheiben.   Erste:   1,2   x   0,6  cm  mit  einer  Niete;  zweite:  0,7  x  0,6  cm;  drit-­‐ te:  1  x  0,4  cm    –  westlich  der  rechten  Beckenschaufel  unter  der   Beigabe  3   5. Fragmentierte  quadratische  Bronzescheibe  von  1   x  0,9  cm,  mittig  mit  einer  Niete  durchschlagen   –  auf  dem  Kreuzbein   6. Fragmentierte   rechteckige     Bronzescheibe   von   1,5  x  0,7  cm,  ehemals  mit  zwei  Nieten  versehen,   eine  erhalten     –  s.o.     7. Bronzene,  ovale  Gürtelschnalle,  von  2,2  x  1,6  cm   Dm.  Der  Schnallenrahmen  ist  nur  0,2  cm  breit   –  zwischen  dem  Kreuzbein  und  rechten  Becken-­‐ schaufel   8. Gürtelbeschlag   s.o.   (2),   Maße:   Ø   1,6   cm;   Dicke:   0,1  cm   –   zwischen   dem   Kreuzbein   und   der   linken   Be-­‐ ckenschaufel,  mit  Muster  nach  oben     9. Drei  fragmentierte  Bronzescheiben,  ehemals  von   rechteckiger   Form.   Erste:   1,4   x   0,9   cm   mit   zwei   Nieten;  zweite:  1,6  x  0,8  cm,  Nieten  fehlen;  drit-­‐ te:  0,8  x  0,3  cm   –  unter  dem  Kreuzbein   10. Ehemals   zweiteilige,   sekundär   verwendete,   mit   drei   Flachranken   verzierte   große   Hauptriemen-­‐ zunge.  Erhaltene  Maße  der  einen  Seite:  3,5  x  1,5   x  0,4  cm     –  neben  der  Beuge  des  linken  Oberschenkelkno-­‐ chens.   Die   Rückseite   der   Bronzeplatte   liegt   mit   ihrem  Muster  nach  unten.     11. Tierknochen:  Schulterblatt     –  auf  dem  rechten  Fußrücken     12. Eierschalenfragmente    

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Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials   –  auf  dem  tierischen  Schulterblatt  11   13. Eierschalenfragmente     –  unterhalb  des  tierischen  Schulterblattes   14. Riemendurchzug   oder   Nebenriemenzunge   s.o.   (1);  Maße:  1,2  x  1,4  x  0,3  cm   –   vor   dem   oberen   Ende   des   linken   Oberschen-­‐ kelknochens     15. Gürtelbeschlag   s.o.   (2),   Ø   1,6   cm;   Dicke:   0,1   cm,   mit  Muster  nach  unten     –  unter  dem  Kreuzbein     Grab  28  (123/192)                                                                                                            (Taf.  22)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NW-­‐SO  320°   T:  60,  L:  230,  B:  85     Ungestörtes   Grab.   Bestattung   eines   älteren   Mannen   in   gestreckter   Rückenlage.   Die   Knochen   des   Skelettes   sind   vollständig   und   gut   erhalten.   Der   Schädel   ist   unversehrt   und  auf  die  linke  Seite  gedreht;  die  Arme  und  Beine  liegen   parallel   gestreckt;   die   Hände   eng   neben   der   Hüfte.   Die   Skelettlänge   beträgt   170   cm.   Es   handelt   sich   um   eine   rechteckige   Grabgrube   mit   geraden   Wänden   und   leicht   lehmigem   Boden.   In   den   vier   Ecken   sind   gleichgroße   rechteckige  Pfostenlöcher  mit  abgerundeten  Enden.  Ohne   Beigaben.     Grab  29  (136/215)     Datierung     Neolithikum   Bestattungsart   Hockerbestattung   Grabmaße                                        O:  O-­‐W  10°   T:  5-­‐8,  L:  97-­‐130,  B:  47cm         In  Hockerbestattung  liegt  auf  der  linken  Seite  ein  unvoll-­‐ ständiges   Skelett   eines   Erwachsenen.   Ein   größerer   Teil   des  Skeletts  ist  durch  den  Bagger  vernichtet  worden.  Die   übrig   gebliebenen   Knochen   sind   folgende:   die   linke   Seite   des   Hirnschädels,   Bruchstücke   von   dem   unterem   Kiefer,   zwei   Zähne   sowie   Bruchstücke   von   Ober-­‐   und   Unterar-­‐ men,   Becken   sowie   Oberschenkel-­‐,   und   Unterschenkel-­‐ knochen.   Des   Weiteren   finden   sich   noch   Teile   von   Wir-­‐ beln  und  Fingergliedern.  In  der  Einfüllung  der  Grabgrube   kamen  neolithische  Keramikbruchstücke  ans  Tageslicht.     Grab  30  (137/216)                                                                                                              (Taf.  22)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NNW-­‐SSO  340°     T:  20+7,  L:  160,  B:  64  cm     Ungestörtes   Grab.   Gestrecktes,   auf   dem   Rücken   liegendes,   in   Richtung   N-­‐S   gelegenes   Skelett   eines   Kindes.   Das   Ske-­‐ lett   ist   fast   vollständig   vorhanden   und   gut   erhalten.   Von   der  Mitte  der  Unterarme  aus  fehlen  die  Hände.  Die  Arme   liegen   neben   dem   Brustkorb   und   sind   leicht   gebeugt.   Im   Bereich   des   Brustkorbes   sind   die   Knochen   von   ihrem   ursprünglichen   Ort   leicht   verschoben.   Das   Skelett   weicht   von  der  Orientierung  des  Grabes  leicht  ab;  die  Beine  sind   unterhalb   des   Beckens   mit   der   Grabgrube   nicht   parallel,   sondern   liegen   ein   bisschen   östlich.   Der   Schädel   ist   auf   den   rechten   Brustkorb   gedreht.   Die   Form   der   Grabgrube  

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ist   rechteckig.   In   den   vier   Ecken   sind   wahrscheinlich   4-­‐8   cm  tiefe,  eckige  Pfostenlöcher.  Keine  Beigaben.       Grab  31  (138/217)                                                                                                              (Taf.  22)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NNW-­‐SSO  330°   T:  20,  L:  200,  B:  80  cm     Gestörtes   Grab.   Bestattung   eines   Verstorbenen,   wahr-­‐ scheinlich  in  gestreckter  Rückenlage.  Der  Schädel  und  die   Knochen  des  Oberkörpers  fehlen  komplett;  die  restlichen   Knochen   sind   fast   vollständig   vernichtet   worden.   Ledig-­‐ lich   erhalten   geblieben   sind   die   Unterschenkel-­‐,   ein   Teil   der  Oberschenkelknochen  und  die  rechte  Beckenschaufel   ist  stark  bruchhaft.    Die  Form  der  Grube  ist  rechteckig  mit   leicht   abgerundeten   Enden.   In   den   vier   Ecken   der   Grube   sind   unregelmäßige,   mit   abgerundeten   Seiten,   flache   Pfostenlöcher  von  3-­‐5  cm.  Drei  davon  befinden  sich  nicht   unmittelbar  an  der  Grubenwand.  Keine  Beigaben.     Grab  32  (139/218)                                                                                                    (Taf.  3,  26)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NNW-­‐SSO  330°   T:  15,  L:  260,  B:  95-­‐100  cm     Grab  eines  auf  dem  Rücken  gelegenen,  gestreckten  Skelet-­‐ tes   eines   Mannes.   Das   Skelett   ist   gut   erhalten,   der   Schädel   ist  fast  unversehrt,  nur  minimal  bruchhaft.  Der  Brustkorb   ist  wahrscheinlich  durch  einen  Tiergang  gestört;  es  fehlen   einige   Wirbel   und   Rippen.   Ebenfalls   fehlen   die   Oberhän-­‐ de,   Fingerglieder   und   einige   Zehenknochen.   Darüber   hinaus   ist   das   Skelett   unversehrt.   Die   Länge   des   Skeletts   beträgt   175   cm,   die   ungefähre   Breite   30   cm.   In   jeder   Ecke   der   rechteckigen   Grabgrube   sind   leicht   uneinheitliche   rechteckige   Pfostenlöcher.   Ihre   Maße:   In   der   N-­‐Ecke:   30   x   25  x  6;  NW-­‐Ecke:  24  x  25  x  6;  S-­‐Ecke:  30  x  25  x  4  und  in   der  SO-­‐Ecke:  25  x  24  x  5  cm.     Beigaben:     1. Eiserner   Fokosch   (Streitaxt)   von   17   x   3,5   x   3,3   cm.   Mittiges   Loch   von   unregelmäßigem   Ø:   1,4   cm.  Ebenfalls  Keramikbruchstück  von  1,5-­‐1,8  x  3   x  0,5  cm   –   bei   der   Mitte   des   rechten   Unterschenkel-­‐ knochen,  auf  der  äußeren  Seite     Grab  33  (142/222)                                                                                                    (Taf.  3,  24)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NNW-­‐SSO,  ?°     T:  38,  L:  180,  B:  85  cm     Ungestörtes  Grab.  Aufgrund  der  Größe  der  Grablänge  der   awarenzeitlichen   Grube   mit   einer   derzeitigen   Länge   von   180  cm,  wird  diese  von  einer  völkerwanderungszeitlichen   Grube   (133/211)   geschnitten.   Das   Skelett   –   wahrschein-­‐ lich  einer  jungen  erwachsenen  Frau  –  liegt  in  gestreckter   Rückenlage,   ist   ungestört,   gut   erhalten   und   vollständig.   Die  Länge  des  Skeletts  beträgt  150  cm,  die  gelegene  Länge   140   cm.   Der   stark   fragmentierte   Schädel   ist   auf   die   rechte   Seite  gekippt,  der  Kiefer  ist  in   situ.  Die  Arme  sind  parallel  

Gräberfeldkatalog  

eng  neben  dem  Körper.  Die  Beine  sind  senkrecht,  am  Knie   stark   eingebogen   und   im   Laufe   der   Zersetzung   aufeinan-­‐ der   gekommen.   Die   Grabgrube   ist   rechteckig.   Die   nördli-­‐ chen   Grubenenden   sind   eingetieft,   bzw.   zwei   Pfostenlö-­‐ cher   können   durch   einen   Tiergang   beobachtet   werden.   Ihre   größte   Tiefe   ist   14   cm.   Das   südliche   Ende   des   Grabes   schneidet   die   gepidenzeitliche   Grube,   sodass   der   Umriss   der   Grube   nicht   bestimmt   werden   kann.   Dort   wo   die   gepidenzeitliche   Grube   einschneidet,   sind   die   Ober-­‐   und   Unterschenkel  gestört.       Beigaben:   1. Dünne   Nadel   aus   tordiertem   Bronzedraht   von   7,2   cm   Länge   und   0,2   cm   Dicke.   Auf   der   einen   Seite  befindet  sich  eine  ovale  Schlaufe  von  0,5  x   0,4  cm;  auf  der  anderen  Seite  ist  ein  offener  Ha-­‐ ken  von  0,6  cm     –  auf  der  äußeren  Seite  des  rechten  Oberarmes;   rechts   außen   neben   den   beiden   Ohrgehängen   2   und  3   2. Ohrgehänge  mit  elliptisch-­‐ovalem  Ring  mit  läng-­‐ licher   Gehängeperle   aus   grünem   Glas;   gesamte   L:   4,4   cm.   Maße   des   Ringes:   2,4   x   1,8   x   0,2   und   der  tropfenförmigen  Glasperle:  1  x  0,7  x  0,5  cm     –  s.o.   3. Ohrgehänge  mit  elliptisch-­‐ovalem  Ring  mit  läng-­‐ licher  Gehängeperle  aus  grünem  Glas.  Maße:  s.o.   –  zwischen  Oberarm  und  Ohrgehänge  2   4. Bikonischer   Spinnwirtel   mit   sechs   durchgehend   verlaufenden   tiefen   Kerblinien,   jeweils   1   mm   Breite.  Maße:  ä  Ø:  3cm,  i  Ø:  1  cm,  h:  2,1  cm   –   auf   der   äußersten   Seite   des   rechten   Ober-­‐ schenkelknochens   5. Glasperlen.     Insg.:   zwei   Zylinderperlen;   vier   Me-­‐ lonenperlen   (6).   Zylinder:   Zylinder,   gewölbt:   schwarz   (1).   Prisma:   Querschnitt   eines   längli-­‐ chen   Prismas:   marineblau   (1).   Melonenkernper-­‐ len:   tropfenförmig:   weiß   (1);   blau   (1);   unge-­‐ wöhnliche   Form   (1);   gedrungener   Körper,   seg-­‐ mentiert:  schwarz  (1)   –  unterhalb  der  1.-­‐  3.  Beigabe   6. Bronzenes,  rundes,  unverziertes  Ohrgehänge  mit   einem  Dm.  von  1,6  und  einer  Dicke  von  fast  0,3   cm   –  neben  den  Perlen,  unter  den  Ohrgehängen   7. Zwei   Fragmente   von   Eisenobjekten.   Erste:   2,7   x   1,4  cm;  zweite:  1  x  0,8  cm     –  unter  dem  Kiefer     Grab  34  (144/229)                                                                                                            (Taf.  23)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NNW-­‐SSO  340°   T:  5,  L:  ?,  B:  70  cm     Gestörtes   Grab.   Bestattung   eines   Verstorbenen   in   ge-­‐ streckter   Rückenlage.   Aufgrund   von   Baggerarbeiten   ist   das   Skelett   fast   vollständig   verloren   gegangen.   Aus-­‐ schließlich   die   beiden   Unterschenkel   mit   den   Knöcheln   sind   übrig   geblieben.   Die   Grabgrube   war   wahrscheinlich   rechteckig.     Beigabe:   1. Eisenschnalle.  Verschollen   –  wahrscheinlich  auf  der  Taille    

 

Grab  35  (145/230)                                                                                                            (Taf.  23)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NNW-­‐SSO  340°     T:  10,  L:  135,  B:  80  cm     Gestörtes  Grab.  Gestreckte  Körperbestattung.  Die  Skelett-­‐ länge   beträgt   160   cm.   Der   fragmentarische   Schädel   ist   zum   Nacken   gedreht.   Der   Rumpf   und   das   Becken   fehlen.   Der   linke   Unterarm   ist   in  situ,   die   weiteren   Armknochen   fehlen.   Die   Beine   sind   gestreckt,   die   Fußrücken   fehlen   ebenfalls.  Die  Grabgrube  ist  rechteckig  mit  geraden  Wän-­‐ den  und  geradem  Boden.    Keine  Beigaben.     Grab  36  (146/231)                                                                                                              (Taf.  23)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NNW-­‐SSO  330°     T:  18,  L:  240,  B:  80  cm     Ungestörtes   Grab.   Gestreckte   Körperbestattung   in   einer   rechteckigen   Grabgrube;   die   Arme   liegen   parallel   neben   dem   Körper,   die   Beine   gesteckt.   Das   Skelett   liegt   in   sehr   guter  Erhaltung  vor.  Es  fehlen  nur  ein  Teil  der  Rippen  und   einige  Knochen  des  linken  Unterarms.  Der  Schädel  ist  auf   die  linke  Seite  gekippt.  Das  Skelett  ist  165  cm  lang.  Ohne   Beigaben.       Grab  37  (147/232)                                                                                                              (Taf.  25)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NNW-­‐SSO  343°   T:  20,  L:  240,  B:  85  cm     Gestreckte   Körperbestattung   in   einer   rechteckigen   Grab-­‐ grube;   Arme   und   Beine   sind   gestreckt.   Das   Skelett   ist   schlecht  erhalten.  Große  Teile  der  Hand-­‐  und  Fußrücken-­‐ knochen   bzw.   der   Wirbelsäule   und   Rippen   fehlen.   Das   Becken  und  die  Langknochen  sind  bruchhaft.  Der  Schädel   ist   nach   links   gedreht.   In   jeder   Ecke   der   Grabgrube   kön-­‐ nen   gleichförmige   runde   Pfostenlöcher   beobachtet   wer-­‐ den.   Der   Durchmesser   der   Pfosten   beträgt   24-­‐26   cm,   deren  Tiefe  10-­‐12  cm.    Ohne  Beigaben.     Grab  38  (148/233)                                                                                                              (Taf.  25)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NNW-­‐SSO  340°   T:  10,  L:  210,  B:  84  cm     Gestörtes  Grab.  Überrest  einer  gestreckten  Körperbestat-­‐ tung.   Das   Skelett   fehlt   zum   Großteil,   nur   wenige   Bruch-­‐ stücke   von   den   Langknochen   der   Beine   sind   noch   übrig.     Die   nördliche   Hälfte   der   Grabgrube   ist   zerstört   worden.   Nur  zum  Teil  sind  die  in  den  südlichen  Ecken  platzierten   rechteckigen   Pfostenlöcher   noch   erhalten   geblieben.   In   nördlicher  Richtung  des  Grabes  befinden  sich  zwei  weite-­‐ re  Pfostenlöcher  von  derselben  Form.  Ihre  Maße  betreffen   40-­‐45   x   25-­‐30   cm.   Die   Tiefe   der   Grabgrube  beträgt   15   cm.   Ohne  Beigaben.    

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Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials   Grab  39  (149/234)                                                                                                              (Taf.  25)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NNW-­‐SSO  330°     T:  25,  L:  153,  B:  60  cm     Gestörtes   Grab.   Der   untere   Teil   des   Verstorbenen   fehlt   fast   vollständig.   Die   übrig   gebliebenen   Knochen   des   Ver-­‐ storbenen   deuten   auf   eine   gestreckte   Körperbestattung   hin.   Der   Schädel   ist   ein   wenig   auf   die   rechte   Seite   gekippt,   die   rechte   Hand   war   vom   Rumpf   aus   eingeknickt.   Die   linke   Hand   befindet   sich   eng   neben   dem   Körper,   in   ge-­‐ streckter   Lage.   Die   Wirbelsäule,   Wirbel   und   das   Becken   sind   unvollständig.   Von   den   unteren   Gliedmaßen   sind   nur   noch   drei   Langknochen   erhalten.   Einer   davon   liegt   an   seinem  ursprünglichen  Ort.  Ein  arpadenzeitlicher  Graben   (53/88)   schneidet   das   Grab   in   Richtung   NO-­‐SW   in   der   Nähe  der  Grabgrube,  bzw.  im  unteren  Teil  mit  einer  Brei-­‐ te   von   35-­‐40   cm.   Die   Spur   der   Störung   kann   im   unteren   Teil  der  Grabgrube  gut  beobachtet  werden:  die  Grabgrube   ist  echteckig.  Die  Lönge  vom  Schädel  bis  zum  Becken  des   Skelettes  beträgt  52  cm.  Ohne  Beigaben.     Grab  40  (150/235)                                                                                                              (Taf.  26)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NNW-­‐SSO  340°   T:  45,  L:  220,  B:  80  cm     Bestattung   eines   senilen   Mannes   in   gestreckter   Rückenla-­‐ ge  in  einer  rechteckigen  Grabgrube.  Das  Skelett  ist  insge-­‐ samt  gut  erhalten.  Abgesehen  von  einigen  kleineren  Kno-­‐ chen   des   Rumpfes   und   der   Fußrücken   sind   alle   anderen   Knochen   erhalten.   Die   Arme   liegen   gestreckt   neben   dem   Körper   und   sind   leicht   eingebogen.   Die   Beine   sind   eben-­‐ falls  in  gestreckter  Lage;  die  Knie  sind  ein  wenig  gebeugt.   Die   beiden   Fußrücken   lagen   ursprünglich   eng   neben   einander,   der   untere   Teil   des   linken   Beines   liegt   nicht   in   situ.  Der  Schädel  ist  leicht  auf  die  rechte  Seite  gedreht.  Die   Länge  des  Skeletts  ist  152  cm.  In  den  vier  Ecken  der  Grab-­‐ grube   können   runde   Pfostenlöcher   beobachtet   werden,   deren   Durchmesser   wahrscheinlich   zwischen   20   und   25   cm  und  deren  Tiefe  5-­‐6  cm  beträgt.       Beigaben:   1. Rechteckige   Eisenschnalle.   Maße:   3,4   x   2,6   x   0,7   cm   –   auf   der   nördlichen   Seite   der   rechten   Becken-­‐ schaufel   2. Rechteckige   Eisenschnalle.   Maße:   3,3   x   2,4   x   1   cm   –  unter  der  inneren  Seite  des  rechten  Unterarms   3. Ein   17,6   cm   langes   Eisenmesser   und   ein   bräun-­‐ lich-­‐graues   Keramikrandstück   mit   rauer   Oberflä-­‐ che.  Maße:  Rd.  2,4  cm;  L.  2,3  bzw.  1,5  cm;  B.  0,5   cm   –  neben  dem  rechten  Oberschenkelknochen  mit   einer  Entfernung  von  7  cm     4. Dunkel-­‐hellbrauner  Feuerstein  (Silank).  Maße:  3   x  2,5  x  0,3  cm     –   mittelbar   neben   dem   Eisenmesser,   davon   öst-­‐ lich   5. Sieben  Eisennieten  ehemals  Sarg-­‐klammern  

138    

6.

–  an  Ort  des  rechten  Fußrückens  mit  einer  Länge   von  17  und  einer  Breite  von  6  cm     Weitere  sechs  Eisennieten  von  Sargklammern   –  an  Ort  des  linken  Fußrückens.  Diese  liegen  auf   einer  9  x  6  cm  großen  Fläche  

  Grab  41  (151/236)                                                                                                    (Taf.  4,  24)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NNW-­‐SSO  348°   T:  35,  L:  210,  B:  80  cm     Bestattung   eines   Erwachsenen   (wahrscheinlich   einer   Frau)   in   gestreckter   Rückenlage.   Der   Schädel   ist   bruch-­‐ haft   und   auf   die   rechte   Seite   gekippt.   Die   Knochen   des   Oberkörpers   fehlen   fast   vollständig.   Die   Hand-­‐   und   Fuß-­‐ knochen   des   Skelettes   sind   gestreckt,   die   Hände   sind   nicht  mehr  vorhanden.  Das  Becken  ist  bruchhaft  und  der   linke  Teil  verschoben.  Die  Länge  des  Skeletts  beträgt  160   cm.   Die   Grabgrube   ist   rechteckig   mit   geraden   Seiten   und   geradem   Boden.   In   den   vier   Ecken   dieser   Grube   sind   einheitliche  quadratische  Pfostenlöcher  von  25  cm.     Beigaben:   1. Fünf   dunkelblaue   Glaspastenperlen   in   Zylinder-­‐ form   mit   gelber   Fadenauflage.   Maße:   1,6-­‐1,2   x   0,6-­‐0,7  cm   –   zwei   davon   an   der   Grabwand,   in   Augenhöhe   des   Bestatteten.   Der   Schädel   ist   zu   den   Perlen   gedreht.  Die  anderen  drei  befanden  sich  einst  im   Nackenbereich       Grab  42  (168/263)                                                                                                              (Taf.  27)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NNW-­‐SSO  340°   T:  50,  L:  210,  B:  90  cm     Gestörtes   Grab.   Bestattung   eines   Verstorbenen   in   ge-­‐ streckter   Rückenlage   in   einer   rechteckigen   Grabgrube.   Das   Skelett   ist   stark   gestört.   Die   Hände   und   Beine   liegen   gestreckt   neben   dem   Körper.   Letztere   sind   grundsätzlich   geschlossen,   sodass   die   zwei   Fußrücken   zusammen   kommen.   Die   Störung   betrifft   den   oberen   Teil   des   Ske-­‐ letts.   Der   Schädel   ist   vom   ursprünglichen   Platz   auf   die   rechte   Seite   des   Brustkorbes   und   Becken   geraten.   Auf   dem   ursprünglichen   Platz   des   Schädels   befinden   sich   einzelne   Wirbel   und   Rippenknochen,   die   hierhin   ver-­‐ schleppt   wurden.   Der   Kiefer   liegt   zwischen   den   Ober-­‐ schenkelknochen.   Ungefähr   auf   der   Höhe   zwischen   den   zwei   Schienbeinen   befindet   sich   ein   Tierknochen.   Die   Länge  des  Skeletts  betrifft  130  cm.       Beigaben:   1. Eisenobjekt;  Maße:  3,8  x  1,1  cm.     –  unter  dem  rechten  Oberarmknochen   2. Schlüsselartiges   Eisenobjekt;   Maße:4,3   x   2   bzw.   0,8  x  1,1  cm     –   neben   dem   rechten   Oberarm,   darauf   5   cm   westlich;  südlich  der  Beigabe  1     3. Eisenmesser;   Maße:   11,1   x   2,6   x   0,5   cm;   auf   3,5   cm  sind  Holzspuren     –  unter  dem  rechten  Oberarmknochen   4. Eisenmesser;  Maße:  6,8  x  1,6  x  1  cm  

Gräberfeldkatalog  

5. 6.

7.

–   neben   dem   rechten   Unterarm,   darauf   östlich   mit  einer  Länge  von  7  cm     Zwei   Bruchstücke   einer   viereckigen   Eisenschnal-­‐ le.  Rek.  ungef.  Maße:  3,8  x  3,5  cm   –  zwischen  den  zwei  Beckenschaufeln   Zwei   Bruchstücke   einer   rechteckigen   Eisen-­‐ schnalle   mit   abgerundeten   Ecken.     Rek.   Maße:   3,3  x  2,9  cm   –   südlich   vom   Becken   und   oberhalb   des   ver-­‐ schobenen  Kiefers   Tierknochen     –   zwischen   den   beiden   Schienbeinen.   Von   dem   unteren  Teil  der  Grabgrube  in  20  cm  Größe  

  Grab  43  (169/264)                                                                                                              (Taf.  28)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NNW-­‐SSO  340°     T:  55,  L:  240,  B:  85  cm     Bestattung   eines   erwachsenen   Mannes   in   gestreckter   Lage  in  einer  rechteckigen  Grabgrube.  Das  Skelett  ist  gut   erhalten   und   liegt   auf   dem   Rücken.   Der   Schädel   ist   auf   die   rechte  Seite  gedreht.  Der  Unterkiefer  ist  in   situ.  Die  Arme   sind   eng   neben   dem   Körper,   in   gestreckter   Position.   Die   Beine   sind   ebenfalls   gestreckt.   Die   Fußrücken   sind   zu-­‐ sammen   gekommen.   In   der   Ecke   der   Grube   können   ein-­‐ heitliche   quadratische   Pfostenlöcher   beobachtet   werden   von   einem   Dm.   zwischen   28   und   30   cm   und   einer   Tiefe   von  10-­‐14  cm.     Beigaben:     1. Zwei   Fragmente   einer   Eisenschnalle.   Rek.   ungef.   Maße:  3,1  x  2,5  cm    –   unter   dem   rechten   Oberschenkelknochen   auf   der  inneren  Seite,  in  der  Nähe  des  Beckens   2. Eisenmesser;  Maße:  6  x  1,7  x  0,5  cm   –   auf   der   äußeren   Seite   neben   dem   rechten   Oberschenkel   und   zwischen   dem   linken   Hand-­‐ knochen       Grab  44  (170/265)                                                                                                    (Taf.  4,  28)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NNW-­‐SSO  330°     T:  48,  L:  220,  B:  86  cm     In  einer  rechteckigen  Grabgrube  ist  eine  erwachsene  Frau   in   gestreckter   Rückenlage   bestattet   worden.   Das   Skelett   liegt   in   guter   Erhaltung   vor.   Ein   Teil   der   Wirbel   und   der   Rippen  fehlen.  Die  Arme  sind  eng  neben  dem  Körper  und   in   gestreckter   Lage;   letzteres   zählt   auch   für   die   Beine.   Die   beiden   Fersen   sind   zusammen   gekommen.   Länge   des   Skeletts:  143  cm.  In  jeder  Ecke  der  Grube  sind  einheitliche   quadratische   Pfostenlöcher   mit   den   Maßen   von   30-­‐33   x   27-­‐30   cm.   Das   Grab   schneidet   den   sarmatenzeitlichen   Graben  (173/268).     Beigaben:     1. Bronzenes   ovales   Ohrgehänge   mit   Anhänger,   welcher  aus  einer  grünen  tropfenförmigen  Glas-­‐ perle  besteht,  insg.  von  einer  Länge  von  3,2  cm.   Der  Ring  hat  die  Maße:  2,1  x  1,6  cm  

 

2.

3.

–  neben  der  rechten  Seite  des  Schädels  am  Ohr-­‐ bereich   Fünf   Eisenobjekte   von   ehemaligen   Sargklam-­‐ mern.   Eine   davon   hat   ihre   ursprüngliche   Länge   von  5;  eine  zweite  ist  3,1  cm  lang.  Die  restlichen   Objekte   sind   nur   Fragmente   von   max.   1,2   cm   Länge   –   südlich   vom   rechten   Fußrücken,   10   cm   ent-­‐ fernt   Eisenfragment   einer   Sargklammer.   Erhaltene   Länge:  3,8  cm   –  südlich  vom  linken  Fußrücken,  5  cm  entfernt    

  Grab  45  (171/266)                                                                                                    (Taf.  4,  28)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NNW-­‐SSO  330°   T:  35,  L:  240,  B:  85  cm     Bestattung   eines   erwachsenen   Mannes   in   gestreckter   Rückenlage   in   einer   rechteckigen   Grabgrube.   Das   Skelett   ist   gut   erhalten.   Sein   Schädel   ist   auf   die   linke   Seite   ge-­‐ kippt.   Die   Arme   sind   eng   neben   dem   Körper.   Sowohl   Arme  als  auch  Beine  sind  gestreckt.  Ein  Großteil  der  Kno-­‐ chen  der  Hände  und  der  Beine  fehlen.  Die  Länge  des  Ske-­‐ letts  beträgt  156  cm.     Beigaben:     1. Rechteckiger  Eisenbeschlag  von  2  x  1  cm  mit  ei-­‐ ner  Niete  versehen     –   neben   der   äußeren   linken   Seite   des   rechten   Armknochens   2. Viereckige   Eisenplatte   von   3   x   2,7   x   0,4   cm,   in   je-­‐ der  Ecke  mit  einer  kleinen  bronzenen  Niete  ver-­‐ sehen   –   neben   der   Wirbelsäule,   davon   2   cm   östlich.   Von   der   ersten   Beigabe   12   cm   südlich,   bzw.   südwestlich     3. Rechteckiger   Eisenbeschlag   von   2,1   x   1,1   x   0,4   cm,  mit  einer  Niete  versehen    –   neben   der   Wirbelsäule,   davon   westlich.   Von   der   zweiten   Beigabe   südlich,   bzw.   südwestlich   12  cm.     4. Fast   vollständige   viereckige   Eisenplatte   mit   ei-­‐ nem  Überrest  von  bronzenen  Nieten.  Maße:  2,  8   x  2,8  x  0,4  cm   –   neben   dem   rechten   Unterarm   auf   der   linken   Seite,   davon   2   cm   entfernt.   Von   der   dritten   Bei-­‐ gabe  7  cm    westlich   5. Unvollständige   viereckige   Eisenplatte   mit   drei   erhaltenen   bronzenen   Nieten.   Maße:   2,6   x   2,6   x   0,3  cm   –  zwischen  dem  rechten  Becken  und  rechten  Un-­‐ terarm,   von   der   3.   Beigabe   elf   cm   südlich,   bzw.   südwestlich     6. Fragment  einer  eckigen  Eisenschnalle;  L:  2,4  cm   –  zwischen  der  linken  Seite  des  Beckens  und  des   Kreuzbeins   7. Zwei   Fragmente   einer   eckigen   Eisenschnalle.   Rek.  ca.  3,1  x  2,5  cm   –   neben   der   äußeren   Seite   der   linken   Becken-­‐ schaufel   8. Bruchhafte   eckige   Eisenschnalle   aus   vier   Frag-­‐ menten.  Rek.  ca.  3,1  x  2,6  cm  

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Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials   –   neben   der   äußersten   Seite   der   linken   Seite   des     Beckens                   9. Eisenmesser.  Maße:  8,8  x  1,7  x  0,9  cm     –   zwischen   der   inneren   linken   Seite   des   Ober-­‐ schenkels  und  des  Beckens   10. Bronzeschnalle   von   4,1   x   3,7   x   1   cm   mit   wappen-­‐ förmigem   Schnallenkörper.   Der   Dorn   fehlt.   Die   Schnalle  hat  die  Maße:  1,5  x  3,7  cm,  der  Körper:   2,2   x   2,4   cm.   In   der   Mitte   ist   der   Körper   durch-­‐ brochen  mit  einem  ovalen  Loch  von  0,6  x  0,8  cm.   Drei  bronzene  Nieten  sind  durchgeschlagen  und   die   Oberfläche   ziert   ein   leicht   durchbrochenes   Pflanzenmotiv   –  südlich  zwischen  den  beiden    Beckenschaufeln   11. Drei   Fragmente   von   hauchdünnen   Bronzebe-­‐ schlägen.  Erster  rechteckförmig:  2,1  x  1,6  cm  mit   einer  Niete  und  schuppenartigem  Rand;  zweiter   quadratisch:   0,9   x   0,8   cm   mit   einer   Niete;   dritter   rechteckförmig:  1,4  x  1  cm  mit  schuppenartigem   Rand   –  unter  der  rechten  Seite  der  Wirbelsäule   12. Fragmente   einer   quadratischen   Eisenplatte   mit   zwei   winzigen   bronzenen   Nieten.   Erhaltene   Größe:  2,6  x  2,5  cm     –  unter  der  Wirbelsäule  und  zum  Teil  unter  der   dritten  Beigabe     Grab  46  (172/267)                                                                                                            (Taf.  25)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NNW-­‐SSO  340°   T:  32,  L:  200,  B:  80  cm     In  einer  rechteckigen  Grabgrube  liegt  der  Verstorbene  in   gestreckter   Rückenlage.   Das   140   cm   lange   Skelett   ist   in   sehr  guter  Erhaltung.  Die  Arme  befinden  sich  neben  dem   Körper   gestreckt;   ein   Teil   der   Hände   befinden   sich   unter   dem   Becken.   Die   Beine   sind   ebenfalls   gestreckt   und   in   situ,  die  zwei  Fersen  kommen  zusammen.  Der  Schädel  ist   auf  die  linke  Seite  gekippt.  Ohne  Beigaben.     Grab  47  (174/269)                                                                                                            (Taf.  31)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NNW-­‐SSO  330°   T:  40,  L:  207,  B:  82  cm     Gestörtes   Grab.   In   einer   rechteckigen   Grabgrube   ist   ein   Verstorbener  in  gestreckter  Rückenlage  bestattet  worden.   Das  Grab  schneidet  ein  gepidenzeitliche  Haus  (175/270).   Das   130   cm   lange   Skelett   ist   gut   erhalten.   Von   beiden   Armen   fehlt   der   untere   Teil,   ebenfalls   sind   die   Fußkno-­‐ chen  nicht  vollständig  erhalten.  Die  Knochen  des  Rumpfes   können   in   ihrer   Lage   ein   wenig   verschoben   beobachtet   werden.   Die   Wirbelsäule   ist   s-­‐förmig.   Der   Schädel   ist   auf   die   rechte   Seite   gedreht.   In   den   nördlichen   Ecken   der   Grabgrube   befinden   sich   zwei   Pfostenlöcher   in   quadrati-­‐ scher   Form.   Deren   Ausmaße:   25   x   29,   bzw.   25   x   27   cm,   Tiefe:  7-­‐10  cm.     Beigaben:   1. Bronzene   rechteckige   Gürtelschnalle   mit   abge-­‐ rundeten  Enden  von  2,8  x  2,4  cm   -­‐unter  dem  Kreuzbein  

140    

2.

3.

Keramik   -­‐unterhalb  des  linken  Schulterblattes  auf  der  in-­‐ neren  Seite  des  rechten  Oberarms  bzw.  teilweise   darunter.  Verschollen   Tierknochen   -­‐bei  der  östlichen  Wand  der  Grabgrube  in  Höhe   des  oberen  Oberschenkelknochens  

  Grab  48  (178/273)                                                                                              (Taf.  21,  23)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NNW-­‐SSO  330°     T:  45,  L:  225,  B:  85  cm     In   einer   rechteckigen   Grabgrube   ist   ein   erwachsener   Mann   in   gestreckter   Rückenlage   bestattet   worden.   Das   155   cm   lange   Skelett   ist   gut   erhalten.   Die   Arme   sind   ge-­‐ streckt  und  eng  neben  dem  Körper.  Die  Beine  sind  eben-­‐ falls   in   fast   gestrecktem   Zustand,   die   zwei   Fußrücken   stoßen  zusammen.  Der  Schädel  ist  in  situ;  die  Rippen  aus   der  ursprünglichen  Lage  leicht  verschoben.  In  jeder  Ecke   der   Grube   sind   Pfostenlöcher   von   quadratischer/runder   Form.  Deren  Maße  betreffen  22  x  26-­‐30  cm,  Tiefe:  5-­‐7  cm.       Beigaben:   1. Abgerundete  rechteckige  Eisenschnalle  von  3,1  x   2,6  cm     –   zwischen   den   zwei   Beckenknochen,   südlich   unterhalb  des  Kreuzbeins   2. Eckige  Eisenschnalle;  3,4  x  2,9  cm   –  mittelbar  südlich  der  linken  Seite  der  Becken-­‐ schaufel  und  westlich  vom  linken  Oberschenkel-­‐ knochen     3. Eisenmesser;  15,  6  x  2  x  0,9  cm   –   unmittelbar   neben   der   äußersten   Seite   des   lin-­‐ ken  Oberschenkels,  zu  diesem  parallel     Grab  49  (179/274)                                                                                                              (Taf.  30)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NW-­‐SO  320°   T:  28,  L:  218,  B:  76  cm     Bestattung  eines  jungen  Mannes  in  gestreckter  Rückenla-­‐ ge  in  einer  rechteckigen  Grabgrube.  Das  Skelett  ist  relativ   gut   erhalten.   Die   Arme   sind   gestreckt   und   liegen   eng   neben   dem   Körper,   die   rechten   Handknochen   fehlen   komplett.   Die   Beine   liegen   in   situ   ebenfalls   gestreckt.   Es   fehlen   die   Wirbelsäule   und   ein   großer   Teil   der   Rippen,   bzw.   auch   vom   linken   Bein   die   Fußrücken.   Der   Schädel   mit  dem  Kiefer  liegen  in  situ  und  sind  leicht  bruchhaft.  Die   Länge  des  Bestatteten  beträgt  150  cm.  Ohne  Beigaben.     Grab  50  (181/276)                                                                                                              (Taf.  31)       Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NNW-­‐SSO  340°   T:  28,  L:  200,  B:  80  cm     Bestattung   eines   erwachsenen   Mannes   in   gestreckter   Rückenlage  in  einer  rechteckigen  Grabgrube.  Das  178  cm   lange   Skelett   ist   in   sehr   guter   Erhaltung.   Der   Schädel   ist   bruchhaft  und  liegt  in   situ.  Die  Arme  sind  eng  neben  dem  

Gräberfeldkatalog  

Körper   und   liegen   gestreckt.   Beine   sind   in   situ   gestreckt   und  die  beiden  Fußrücken  stoßen  zusammen.       Beigaben:   1. Große,   breite,   rechteckige   Eisenschnalle   mit   ab-­‐ gerundeten  Ecken.  Maße:  4,5  x  3,8  x  1,5  cm   –   zwischen   den   beiden   Beckenschaufeln,   näher   an  der  Linken     Grab  51  (182/277)                                                                                                    (Taf.  4,  31)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NNW-­‐SSO  330°   T:  20,  L:  147,  B:  66  cm     Bestattung   eines   drei   bis   vier   Jahre   alten   Kindes   in   einer   rechteckigen   Grabgrube.   Die   Knochen   sind   sehr   schlecht   erhalten,   lediglich   bleibt   der   Schädel   unversehrt,   alle   weiteren   Knochen   sind   stark   bruchhaft.   Das   Skelett   lag   wahrscheinlich  in  gestreckter  Rückenlage.  Die  Skelettlän-­‐ ge  kann  nicht  bestimmt  werden.       Beigaben:   1. Fragmente  einer  Bronzeplatte  mit  Flechtmuster   –  vom  Schädel  6  cm  in  südwestlicher  Richtung     2. Ovale  Eisenschnalle;  Maße:  3  x  2,5  x  1,2  cm   –  vom  Schädel  14  cm  südlich       Grab  52  (183/278)                                                                                                    (Taf.  5,  32)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NNW-­‐SSO  340°   T:  40,  L:  200,  B:  70  cm     Ungestörtes  Grab.  Bestattung  einer  alten  Frau  in  gestreck-­‐ ter  Rückenlage  in  einer  rechteckigen  Grabgrube.  Das  150   cm   lange   Skelett   ist   sehr   gut   erhalten,   die   Arme   sind   ge-­‐ streckt  neben  dem  Körper  platziert.  Die  Beine  sind  in  situ   gestreckt   und   liegen   relativ   eng   beieinander,   die   beiden   Fersen   kommen   zusammen.   Der   Schädel   befindet   sich   in   situ,   lediglich   fehlen   die   Handknochen   und   ein   Teil   der   rechten  Rippen.       Beigaben:   1. Perlen.   Die   meisten   erst   nach   der   Räumung   des   Grabes  entdeckt.  Insg.:  17  Kugeln,  vier  Zylinder-­‐,   zwei   Melonenkernperlen   (23).   Kugelperlen:   ge-­‐ drückte   Kugel:   hellgrün   (1);   Hirse:   gelb   (2);   schwarz   (14).   Zylinder:   lang,   rechteckig,   abge-­‐ rundet:   mittelblau   (1).   Kegel:   kurz   bikonisch:   mittelblau   glänzend   (2);   matt   (1).   Melonenkern-­‐ perlen:   gedrungener   Körper,   rund:   transluzid   hell  grün  (1);  rund:  hell-­‐mittelblau  (1)   –   östlich   vom   Schädel   bzw.   unterhalb   des   Kie-­‐ fers.   Eine   zylinderförmige   Perle   ist   in   den   unte-­‐ ren  Teil  der  Grabgrube  gelangt;  eine  Hirsekorn-­‐ perle  dagegen  auf  die  rechte  Seite  des  Brustkor-­‐ bes   und   eine   dunkle   auf   die   linke   Seite   des   Brustkorbes.     2. Bikonischer   Spinnwirtel   mit   Wellenbanddekor.   Auf   jeder   Hälfte   drei   schmale   Wellenbänder.   Maße:  ä  Ø:  2,8  cm;  i  Ø:  0,9  cm;  Höhe:  2,5  cm   –  bei  der  Freilegung  des  Grabes  entdeckt    

 

Grab  53  (184/279)                                                                                                              (Taf.  30)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NNW-­‐SSO  340°   T:  15,  L:  90,  B:  67  cm     Gestörtes   Grab.   Das   Grab   schneidet   ein   gepidenzeitliches   Haus   (185/280);   die   südliche   Hälfte   des   Grabes   ist   kom-­‐ plett   zerstört.   Das   Skelett   ist   schlecht   erhalten;   es   kann   vermutet  werden,  dass  der  Verstorbene  auf  dem  Rücken,   in   gestreckter   Lage   lag.   Lediglich   der   unvollständige   Schädel   in  situ,   einige   fragmentierte   Langknochen   und   ein   paar   Wirbel   und   Rippen   sind   erhalten   geblieben.   Die   Länge   des   Skeletts   kann   nicht   bestimmt   werden.   Ohne   Beigaben.     Grab  54  (186/281)                                                                              (Taf.  6-­‐7,  32-­‐34)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NW-­‐SO  308°     T:  112,  L:  222,  B:  62-­‐73  cm     Ungestörter   Grab.   Ein   erwachsener   Mann   liegt   in   ge-­‐ streckter   Rückenlage   in   einer   rechteckigen   Grube.   Das   Skelett   ist   gut   erhalten.   Der   Schädel   ist   leicht   auf   die   linke   Seite   gekippt,   und   zwar   auf   den   Platz   des   Kiefers.   Die   Arme  sind  neben  dem  Körper,  der  linke  Unterarm  ist  ein   wenig  aus  der  ursprünglichen  Position  verrutscht.  Auf  der   rechten   Seite   fehlt   ein   Teil   des   Rippenkorbes.   Außerdem   fehlt  die  rechte  Hand  und  das  rechte  Becken  ist  ebenfalls   schlecht   erhalten.   Die   Beine   sind   gestreckt,   in   situ,   die   Knöchel   nebeneinander.   Die   Länge   des   Skeletts   ist   170   cm,   die   ursprüngliche   Länge   war   177   cm.   Das   Grab   schneidet   die   kupferzeitliche   Grube   (180/275)   und   wird   ebenfalls   von   dem   Ende   eines   weiteren  awarenzeitlichen   Grabes  (187/282)  geschnitten.  Das  Ende  des  Grabes  misst   90   cm.   Auf   der   linken   Seite   der   Grabgrube   trifft   man   auf   eine  54  cm  tiefe,  15  cm  große  Stufe,  welche  sich  am  Kopf   des   Grabes   verjüngt,   dann   schließlich   beim   Kopf   ver-­‐ schwindet.  Hier  ist  die  Grube  nur  62  cm  breit.  In  den  vier   Ecken  des  Grabes  können  runde  Pfostenlöcher  von  unge-­‐ fähr   20   cm   Durchmesser   und   einer   Tiefe   von   5-­‐7   cm   un-­‐ terhalb  des  Grabbodens  beobachtet  werden.     Beigaben:   1. Ringförmiger   Henkeltopf:   gefärbte   Gelbe   Kera-­‐ mik.   Drehscheibenware.   H.   11,5   cm;   Rd.   7,1   cm;   bA.  12  cm;  Bd.  5,1  cm;  Profilbreite:  ca.  0,7  cm.  An   zwei   Stellen   können   mehrere   rote   und   weiße   Farbflecken  beobachtet  werden   –   auf   dem   linken   Unterarm,   leicht   auf   die   Seite   gekippt.     2. Wellenlinienverzierte   graue  Keramik   mit   ausge-­‐ bogenem   Rand;   grobe   Keramik;   handgeformt.   Verzierung:   vier   Reihen   Kammstricheinritzun-­‐ gen   auf   dem   Gefäßbauch   und   am   inneren   Rand.   Dickwandiges  Gefäß.  Maße:  H.  14,5;  Rd.  9,5;  bA.   11,5;   Bd.   7,5   cm;   Profilbreite:   ca.   1   cm.   Interes-­‐ sant,   dass   sich   dieses   Gefäß   während   der   Jahr-­‐ hunderte   nicht   mit   Erde   gefüllt   hat,   obwohl   es   auf  der  Sohle  stand,  evtl.  war  es  mit  einer  Acker-­‐ scholle  bedeckt     –   neben   der   äußeren   Seite   des   linken   Unter-­‐ schenkelknochens/Kniescheibe  

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Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials   3. 4.

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Eisensargklammer     –   südlich   der   zweiten   Beigabe   und   neben   dem   Unterschenkel     Eisenmesser;  Maße:  14,5  x  2  x  1,5  cm,  im  unteren   Teil  Holz  und  Gewebeabdruck   –   unter   der   rechten   Beckenschaufel   und   der   Bronzeschnalle  (6),  parallel  mit  dem  Unterarm   Hauptriemenzunge,   zweiseitig,   auf   der   äußeren   Seite  Perlenreihenverzierung   –   unmittelbar   am   linken   Ansatz   des   Oberschen-­‐ kels  auf  der  äußeren  Seite  senkrecht  positioniert   und  parallel  zum  Bein.  Verschollen   Kräftig   durchbrochene   Bronzeschnalle   (36   Durchbrechungen)   mit   drei   bronzenen   Nieten   und   Perlenreiheneinfassung.   Maße:   6,4   x   3,8   x   1,2  cm   –  auf  dem  Eisenmesser  (4),  mit  dem  Ring  auf  der   rechten  Hälfte  des  Unterarms     Perlenreihenverzierter   Propellerbeschlag.   Die   Perlenreihe   bildet   den   Beschlagrand   und   die   ho-­‐ rizontale   und   vertikale   Mitte.   Maße:   8,8   x   1,4   x   0,5  cm     –   zwischen   dem   rechten   Unterarm   und   Becken,   südwestlich  zum  Unterarm   Unverzierter  quadratischer  Riemendurchzug  aus   0,1  cm  dickem  Bronzeblech  und  zwei  erhaltenen   Befestigungsnieten   mit   aufgesetztem   Gewebe-­‐ abdruck.  Maße:  Ø  2,9  cm,  Breite:  2  cm     –  nördlich  über  der  linken  Beckenschaufel     Nebenriemenzunge:   Perlreiheneinfassung,   mit   17   Löchern   durchbrochen,   zweiseitig,   mit   zwei   pflanzenverzierten   und   nietenbesetzten   Ösen-­‐ zwingen.  Maße:  3,6  x  1,7  x  1,4  cm     –   bei   der   inneren   Seite   des   linken   Oberschen-­‐ kels,  dazu  fast  parallel   Nebenriemenzunge  s.o.  (9),  mit  18  Löchern;  Ma-­‐ ße:  3,4  x  1,6  x  1,4  cm     –   vom   rechten   Schambein   5   cm   südöstlich,   ver-­‐ tikal  zum  rechten  Oberschenkelknochen     Nebenriemenzunge  s.o.  (9),  mit  17  Löchern;  Ma-­‐ ße:  3,4  x  1,6  x  1,4  cm     –  quer  auf  dem  rechten  Unterarm   Nebenriemenzunge  s.o.  (9),  mit  16  Löchern;  Ma-­‐ ße:  3,4  x  1,6  x  1,4  cm     –  auf  der  rechten  Seite  des  Kreuzbeines,  mit  dem   Ende  in  Richtung  SW   Wahrscheinlich   eine   zweite,   einst   zum   Gürtel   zugehörige,   mit   Ring   aneinander   gegossene   Bronzeschnalle,   wappenförmiger   Schnallenkör-­‐ per,  leicht  geöffnetem  Dorn.  Maße:  3,8  x  2,8  x  0,7   cm     –  in  Lage  des  rechten  Beckens,  mit  Ring  in  Rich-­‐ tung  der  Beine   Gegossener,  bronzener,  herzförmiger  Lochschüt-­‐ zer  mit  drei  Nieten  und  pflanzenartiger    Verzie-­‐ rung.  Maße:  2,5  x  2  x  0,2  cm   –   oberhalb   der   linken   Seite   des   Kreuzbeines,   mit   Muster  nach  oben   Lochschützer,  s.o.  (14);  Maße:  2,2  x  2  x  0,2  cm     –  s.o.   Kleiner,   herzförmiger,   bronzener   Nebenriemen-­‐ beschlag  mit  Perlreiheneinfassung  und  drei  Nie-­‐ ten.  Maße:  1,5/1,4  x  1,4  x  0,2  cm     –  neben  der  9.  Beigabe,  Muster  nach  oben   Nebenriemenbeschlag   s.o.   (16);   in   Folge   vier   St.   ebensolche  Beschläge  in  einer  Reihe  platziert  

18. 19. 20. 21. 22. 23.

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–  auf  den  Teil  des  Schambeines.  Mit  Muster  nach   oben     Nebenriemenbeschlag  s.o.   Nebenriemenbeschlag  s.o.   Nebenriemenbeschlag  s.o.   Nebenriemenbeschlag  s.o.   –  auf  der  rechten  äußeren  Seite  des  Schambeins   Nebenriemenbeschlag  s.o.   Nebenriemenbeschläge  s.o.;  in  Folge  vier  Stück   –   vom   zehnten   Beschlag   der   Riemenschlaufe   der   kleinen   Riemenzunge   bis   zum   rechten   Ober-­‐ schenkelansatz.  Muster  nach  oben   Nebenriemenbeschlag  s.o.   Nebenriemenbeschlag  s.o.   Nebenriemenbeschlag  s.o.   Nebenriemenbeschlag  s.o     –  auf  dem  rechten  Oberschenkelansatz,  mit  Mus-­‐ ter  nach  oben   Nebenriemenbeschlag  s.o.   –  bei  dem  östlichen  unteren  Ende  des  Propellers,   mit  Muster  nach  oben   Nebenriemenbeschlag  s.o.   –   auf   dem   rechten   Unterarm,   NÖ-­‐lich   der   elften   Beigabe     Nebenriemenbeschlag  s.o.   –  auf  dem  rechten  Unterarm,  NW-­‐lich  der  elften   Beigabe     Nebenriemenbeschlag  s.o.   –   auf   der   äußeren   Seite   des   rechten   Unterarms,   mit  Muster  nach  oben   Hauptriemenbeschlag,   mit   Perlrahmen   verziert,   mit   sieben   Löchern   kräftig   durchbrochen   und   mit   Anhängerteil   senkrecht   positioniert.   Der   Anhänger   fehlt.   Ebenfalls   zwei   Bronzenieten,   undeutliche   Lilienverzierung.   Maße   ohne   Anhä-­‐ nger:  2,2  x  1,4  x  0,5  cm   –   unter   der   elften   Beigabe.   Genau   dieser   Be-­‐ schlag  ist  ohne  Anhängerteil   Hauptriemenbeschlag  mit  Perlenrahmen  und  mit   drei   Löchern   und   zwei   großen   Durchbrechun-­‐ gen,   mit   Anhängerteil   senkrecht   positioniert.   Ebenfalls  lilienverziert  und  mit  zwei  Nieten  ver-­‐ sehen.   Der   Anhänger   besteht   ebenfalls   aus   ei-­‐ nem   Blumenmotiv   aus   einem   mittleren   Kreis   und  fünf  Blättern.  Maße:  3,5  x  1,3  x  0,4  cm     –  der  Anhänger  ist  neben  der  vorherigen  Beiga-­‐ be,  mit  Muster  nach  oben     Hauptriemenbeschlag   s.o.   (33),   Anhänger,   Mit-­‐ telkreis  durchbrochen.  Die  Nieten  fehlen.  Maße:   3,3  x  1,3  cm   –   auf   der   rechten   Seite   des   zermahlenden   Kreuzbeines,   neben   der   35.   Beigabe,   mit   Anhä-­‐ nger  und  Muster  nach  unten   Hauptriemenbeschlag   s.o.   (33),   Anhänger,   aller-­‐ dings  nur  mit  fünf  Durchbrechungen   –   auf   der   rechten   Seite   des   zermahlenden   Kreuzbeines,  neben  der  34.  Beigabe   Hauptriemenbeschlag   s.o.,   mit   fünf   Durchbre-­‐ chungen.   Der   Anhänger   ist   nach   oben   und   auf   die   li   Seite   gedreht,   demnach   ist   der   Beschlag   nur  2,2  cm  lang   –   auf   dem   Kreuzbein   neben   den   Beigaben   37   und  38,  mit  Muster  nach  oben   Hauptriemenbeschlag   s.o.,   mit   fünf   Durchbre-­‐ chungen,  ohne  Anhängerteil.  Maße:  2,3  x  1,3  cm  

Gräberfeldkatalog  

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51. 52. 53. 54. 55. 56. 57.

 

–   auf   dem   Kreuzbein   neben   den   Beigaben   36   und  38,  mit  Muster  nach  oben   Hauptriemenbeschlag   s.o.;   sehr   ähnlich   der   36.   Beigabe.  Der  Anhänger  ist  wieder  nach  oben  und   auf   die   linke   Seite   gedreht.   Die   Durchbrechung-­‐   en  sind  unregelmäßig  groß   –   auf   dem   Kreuzbein   neben   den   Beigaben   36   und  37,  mit  Muster  nach  oben   Hauptriemenbeschlag   s.o.;   ähnlich   den   vorheri-­‐ gen  Hauptriemenbeschlägen  mit  Anhänger,  wel-­‐ cher   senkrecht   positioniert   war.   Dieser   ist   ab-­‐ handen  gekommen.     –  unter  der  linken  Beckenschaufel  und  unter  der   8.  Beigabe   Hauptriemenbeschlag   s.o.,   sieben   Durchbre-­‐ chungen  auf  dem  Beschlag   –  unter  der  linken  Beckenschaufel  und  unter  der   8.  Beigabe   Hauptriemenbeschlag;  wie  Beigabe  40  mit  sechs   Durchbrechungen     –   auf   der   inneren   Seite   des   linken   Unterarmkno-­‐ chens,  teils  unterhalb  der  Gelben  Keramik   Hauptriemenbeschlag   s.o   mit   zwei   runden   und   zwei  großen  Durchbrechungen   –   auf   der   inneren   Seite   des   linken   Unterarmkno-­‐ chens,   teils   unterhalb   der   Gelben   Keramik;   ne-­‐ ben  Beigabe  41   Nebenriemenbeschlag  s.o  (16).  Maße:  1,5  x  1,4  x   0,2   –   zwischen   dem   rechten   Oberschenkelansatz   und  Propeller,  mit  Muster  nach  unten   Hauptriemenbeschlag  s.o.  (36).  Der  Anhänger  ist   wieder   nach   oben,   erstmals   aber   auf   die   rechte   Seite  gedreht;  sechs  Durchbrechungen     –  unter  der  41.  Beigabe,  mit  Muster  nach  unten   Hauptriemenbeschlag  s.o.  (33)   –   unter   der   32.   Beigabe,   diese   steht   senkrecht     mit  Muster  zur  Hälfte  der  Grabwand   Hauptriemenbeschlag   s.o   (32);   allerdings   fehlt   der  Anhänger   –  auf  der  linken  Seite  der  Beigabe  40  und  unter   der  8.  Beigabe,  mit  Muster  nach  unten   Nebenriemenbeschlag  s.o.  (16)   –   unter   der   linken   Beckenschaufel,   mit   Muster   nach  unten   Nebenriemenbeschlag  s.o.  (47)   –   in   einer   Reihe   unter   dem   Becken   und   der   47.   Beigabe,  mit  Muster  nach  unten   Hauptriemenbeschlag   s.o.   (33),   mit   Muster   nach   unten     –  unter  der  Beigabe  34  und  35   Nebenriemenbeschlag  s.o.  (47)   –  unter  dem  Kreuzbein  in  einer  Reihe  (Beschlä-­‐ ge   50-­‐55)   mit   Muster   nach   oben,   in   Richtung   SW-­‐NO   Nebenriemenbeschlag  s.o.   Nebenriemenbeschlag  s.o.   Nebenriemenbeschlag  s.o.   Nebenriemenbeschlag  s.o.   Nebenriemenbeschlag  s.o.   Nebenriemenbeschlag  s.o.   –  unter  dem  Becken,  beim  Knochenansatz  des  li   Oberschenkels,  mit  Muster  nach  oben   Nebenriemenbeschlag  s.o.,  mit  der  58.  Beigabe  in   einer  Reihe  

–   unter   der   linken   Beckenschaufel,   in   Richtung   SW-­‐NO,  mit  Muster  nach  unten   58. Nebenriemenbeschlag  s.o.   –   unter   der   linken   Beckenschaufel,   in   Richtung   SW-­‐NO,  mit  Muster  nach  unten   59. S.o.  Nebenriemenbeschlag,   mit   der   60.   Beigabe   in   einer  Reihe   –  unter  dem  rechten  Unterarm,  in  Richtung  SW-­‐ NO,  mit  Muster  nach  unten   60. Nebenriemenbeschlag  s.o.   –  s.o.     Grab  55  (187/282)                                                                                                    (Taf.  6,  34)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NS  350°     T:  90,  L:  230,  B:  80  cm     Bestattung   einer   erwachsenen   Frau   in   gestreckter   Rü-­‐ ckenlage.  Die  Fußknöchel  sind  aus  dem  Grab  verschleppt   worden,   die   mittleren   Knochen   sind   erhalten   geblieben.   Der   Schädel   ist   unversehrt,   der   untere   Kiefer   ist   auf   den   Brustkorb   gesunken.   Ein   Teil   der   Knochen   des   Oberkör-­‐ pers   fehlen.   Die   Arme   sind   gestreckt,   die   Unterarme   feh-­‐ len.   Die   linke   Hand   ist   auf   dem   Becken   positioniert,   die   rechte  wiederum  fehlt.  Das  Becken  ist  relativ  unversehrt,   die   Beine   eng   nebeneinander   gestreckt.   Die   Länge   des   Skeletts  beträgt  150  cm.  Die  Grabgrube  ist  rechteckig  mit   geraden  Seiten  und  geradem  Boden.       Beigaben:   1. Silbernes   rundes   Ohrgehänge   mit   einem   Ø   von   1,8  cm.  Der  Anhänger  besteht  aus  vier  angelöte-­‐ ten,   jeweils   im   Ø   0,3   cm   großen   silbernen   Ku-­‐ geln.   Die   Kugeln   sind   hohl,   erkennbar   an   einigen   eingedrückten   Stellen   und   an   der   Schwere   des   Ohrringes.   Dazwischen   befindet   sich   eine   eben-­‐ falls   angelötete   Reihe   aus   winzigen   Kügelchen.   L:  2,4  cm   –  bei  der  linken  Seite  des  Schädels   2. Bronzener   scheibenförmiger   mit   zwei   Rillen   ver-­‐ zierter   Beschlag,   bruchhaft.   In   der   Mitte   ist   ein   1,1   cm   langer   Bronzenagel   erhalten   geblieben.   Erhaltene  Maße:  2,1  x  1,2  x  0,1  cm   –  zwischen  dem  rechten  Oberarm  und  Rippen   3. Eisenmesser   mit   flächendeckenden   Holzresten.   Maße:  13,1  x  1,8  x  0,7  cm   –  neben  dem  ehemals  dort  befindlichen  rechten   Unterarm   4. Deformierte,   quadratische   Eisenschnalle   mit   senkrecht   hochgebogen   Dorn,   demnach   Maße:   3,9  x  3  x  1,4  cm   –    bei  der  linken  äußeren  Seite  der  Wirbelsäule,   dort  wo  der  Unterarm  gewesen  ist   5. Eisenobjekt.  Maße:  3,3  x  1  x  0,4  cm.   –     innere   Seite   der   linken   Beckenschaufel   und   unter  dem  Kreuzbein   6. Flintsteinabschlag,   gelb-­‐hell   bräunlich,   matt.   Maße:  2,2  x  1,1  x  0,8  cm   –   zwischen   der   5.   Beigabe   und   der   linken   Be-­‐ ckenschaufel   7. Viereckige   Eisenschnalle,   mit   Gewebeabdrücken   auf  der  Rückseite.  Maße:  3,3  x  3,3  x  1  cm   –   südlich   vom   Becken,   zwischen   den   beiden   Oberschenkeln  

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Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials   8.

Bruchteil   eines   runden   Kleidungsknopfes   aus   dünnem  Silberblech.  Maße:  2,4  x  1,5  cm   –  innen  auf  dem  linken  Oberschenkel   9. Bruchteil   eines   bronzenen   dünnen   Beschlages   verziert.  Erhaltene  Maße:  1.9  x  2,1  cm   –  außen  auf  dem  rechten  Oberschenkel   10. Eisenobjekt,   aufgrund   der   Größe     wahrscheinlich   ein  Messer.  Maße:  4,8  x  1,5  x  0,8  cm   –   auf   der   inneren   Seite   des   linken   Oberschen-­‐ kels,  südlich  von  der  achten  Beigabe   11. Eisenobjekt.  Maße:  4,2  x  1,8  cm   –    neben  dem  rechten  Knie     12. Fast   vollständig   erhaltener   silberner   Kleidungs-­‐ beschlag.  Maße:  2  x  1,5  cm   –   12-­‐15:   auf   dem   rechten   Knie;   in   Richtung   OW   in  einer  Reihe  nebeneinander   13. Fragment   eines   silbernen   Kleidungsknopfes,   in   gewölbter   Form   erhalten.   Mittig   ist   eine   lange   Befestigungsniete.  Maße:  Ø:  2  cm,  H:  1,2  cm.       –  s.o.   14. Rosettenförmiger,   bronzener   Beschlag   mit   Ein-­‐ kerbungen,  Maße:  ä  Ø:  2,6  cm,  i  Ø:  0,7  cm.  Innen   durchbrochen  Ø:  0,8/0,7  cm   –  s.o.   15. Fragment   eines   dünnen   bronzenen   Beschlages.   Maße:  1,1  x  0,9  cm.   –  s.o.   16. Silberner   flachgedrückter   und   ehemals   rund   ge-­‐ wölbter   Kleidungsknopf.   Maße:   Ø   2   cm.   Knapp   nur  0,1  cm  dick   –  südlich  von  der  Reihe  der  Beigaben  12-­‐15   17. Silberner  rund  gewölbter  Kleidungsknopf  mit  er-­‐ haltener   mittig   platzierter   Befestigungsniete,   leicht  flach  gedrückt.  Maße:  Ø:  2,2  cm,  H:  0,4  cm   –  unter  dem  linken  Knie,  in  Richtung  OW,  neben   der  18.  Beigabe     18. Flachgedrückter   dünner   silberner   Kleidungs-­‐ knopf  mit  einem  Ø  von  2,2  cm   –  unter  dem  linken  Knie,  in  Richtung  OW,  neben   Beigabe  17   19. Eisernes   Kettenglied;   2,6   cm   lang,   zwei   Kreise   von  je  1,2  cm  Dm.     –  neben  der  15.  Beigabe   20. Große  Sargklammer.  Maße:  8,2  x  3,7  x  0,7  cm   –   beim   Grababbau   fand   man   diese   im   Bereich   des  Schädels   21. Silberner   runder   Kleidungsbeschlag,   leicht   ge-­‐ beult.  Maße:  Ø  2  cm,  H:  0,5  cm     –   beim   Grababbau   fand   man   diesen   im   Bereich   des  Beines   22. Acht   silberne   Bruchstücke   eines   Kleidungbe-­‐ schlages   –  unter  Beigabe  13   23. Bruchstück   eines   dünnen   bronzenen   Beschlages   mit   rosettenförmiger   Verzierung.   Erhaltene   Ma-­‐ ße:  1,6  x  1,1  cm   –  unter  der  18.  Beigabe   24. Rundes   Silberohrgehänge  ähnlich  der  1.  Beigabe,   allerdings   mit   fünf   Kugeln;   eine   davon   über   dem   Anhänger.   Ebenfalls   mit   winzigen   Kügelchen   verziert.  L:  fast  2,5  cm   –  ein  bisschen  unter  der  rechten  Seite  des  Schä-­‐ dels   (25.)   Beim   Abbau   der   kupferzeitlichen   Grube   (180/275)   kam  unmittelbar  neben  dem  Grab  noch  ein  silberner  run-­‐ der   Kleidungsbeschlag   (Maße:   Ø   1,7   cm;   H:   0,8   cm)   zum  

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Vorschein.   Wahrscheinlich   wurde   dieser   als   Kleidungs-­‐ verzierung  unmittelbar  unter  dem  Kiefer  getragen.     Grab  56  (189/292)     Datierung                                Völkerwanderungszeit/                                                               Mittelalter  (z.  Teil)                               Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  WO  275°   T:  8-­‐10,  L:  195,  B:  65  cm     Bestattung   einer   erwachsenen   Frau   (?)   in   gestreckter   Rückenlage   in   einer   rechteckigen   Grabgrube.   Das   Skelett   ist   schlecht   erhalten.   Große   Teile   der   Wirbelsäule   und   Wirbel  fehlen.  Der  Schädel  ist  bruchhaft,  die  Arme  liegen   neben   dem   Körper   gestreckt.   Die   Beine   sind   ebenfalls   gestreckt   und   liegen   schräg   gegenüber   dem   Rumpf;   sie   sind   nach   Norden   gedreht.   Die   beiden   Fußrücken   stoßen   zusammen.   Die   Länge   des   Skeletts   ist   vom   Schädel   bis   zum   Oberschenkel   68   cm,   vom   Oberschenkel   bis   zu   den   Knöcheln   70   cm.   Die   Grube   ist   nicht   regelmäßig   recht-­‐ eckig,   sondern   im   mittleren   Teil   ein   wenig   gewölbt.   Der   östliche   Teil   ist   gegenüber   dem   Westlichen   nach   Norden   gedreht.  Ohne  Beigaben.     Grab  57  (203/308)     Datierung     Spätbronzezeit   Bestattungsart   Urnenbestattung   Grabmaße   T:  120-­‐130,  Ø:  80  cm     Spätbronzezeitliche   Urnenbestattung   in   einer   runden   Grube.  Die  Urne  liegt  auf  der  Seite.  Sie  ist  mit  Buckeln  auf   der   einen   Seite   und   auf   der   Schulter   verziert,   demnach   handelt  es  sich  um  eine  sog.  Buckelurne.  Des  Weiteren  hat   die   Urne   einen   aufgebogenen,   gebänderten   Rand,   einen   kegelstumpfförmigen   Hals,   eine   profiliierte   Schulter   und   einen   stark   verengten   Boden.   Vom   Rand   ist   die   obere   Hälfte   durch   die   gepidenzeitliche   Grube   (204/309)   zer-­‐ stört   worden.   Die   Urne   ist   schwarz   und   hat   Spuren   von   Asche   und   Humus.   Im   oberen   Drittel   des   Grabgefäßes   befindet   sich   ungemischte   Asche   mit   gelben   Partikeln,   in   den   unteren   zwei Dritteln befindet sich   dichte   schwarze   Asche.  Tierknochen  wurden  nicht  gefunden.     Grab  58  (206/311)                                                                                                              (Taf.  30)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NNW-­‐SSO  340°   T:  42,  L:  220,  B:  77  cm     Bestattung  eines  Erwachsenen  in  gestreckter  Rückenlage   in   einer   rechteckigen   Grabgrube.   Das   Skelett   ist   in   schlechter   Erhaltung,   viele   Knochen   fehlen.   Vorwiegend   sind   die   flachen   Knochen   (Becken,   Schulterblätter)   und   die   Rippen   in   schlechter   Lage.   Beide   Hände   und   Fußrü-­‐ ckenknochen   fehlen.   Der   Schädel   ist   auf   die   rechte   Seite   gekippt.  Die  Arme  sind  eng  neben  dem  Körper  und  liegen   gestreckt.  Beine  sind  in  situ  gestreckt,  die  Knie  stoßen  fast   zusammen.   Einige   Knochen   vom   rechten   Fuß   können   in   der   SO-­‐Ecke   des   Grabes   in   dem   Pfostenloch   beobachtet   werden.   In   jeder   Ecke   sind   runde   bzw.   rechteckig   abge-­‐ rundete   Pfostenlöcher   mit   den   Maßen:   20   x   20   cm,   bzw.   14  x  17  cm  und  einer  Tiefe  von  8  cm.  Das  Skelett  ist  c.  150   cm  lang.  Ohne  Beigaben.  

Gräberfeldkatalog  

Grab  59  (223/339)                                                                                                              (Taf.  30)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NNW-­‐SSO  340°     T:  40,  L:  220,  B:  78  cm     Gestörtes   Grab.   Spärliche   Überreste   einer   Körperbestat-­‐ tung   in   einer   rechteckigen   Grabgrube.   Große   Teile   der   Grabgrube  sind  von  der  árpadenzeitlichen  Grube  (53/88)   gestört  worden,  so  dass  das  Skelett  fast  komplett  vernich-­‐ tet   worden   ist.   Letztendlich   ist   nur   das   linke   Schienbein   erhalten   geblieben.   Die   Länge   des   Skeletts   kann   dadurch   nicht  bestimmt  werden.    Ohne  Beigaben.     Grab  60  (242/368)                                                                                                    (Taf.  5,  36)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NNW-­‐SSO  340°   T/L/B:  keine  Angaben       Überreste   einer   Körperbestattung.   Das   Kindergrab   ist   stark  gestört.  Die  Grabgrube  kann  nicht  identifiziert  wer-­‐ den.   Vom   Skelett   bleiben   nur   der   Schädel   und   einige   bruchhafte   Langknochen   übrig.   Der   Schädel   ist   stark   bruchhaft;  dieser  liegt  leicht  umgedreht  in  östlicher  Rich-­‐ tung.  Die  erhaltene  Länge  des  Skeletts  beträgt  58  cm.       1. Flaschenperlen:   blau   grundiert   mit   weiß   umlau-­‐ fender  Verzierung     –  NW-­‐lich  über  der  rechten  Seite  des  Schädels   2. Bruchhafte  Flaschenperle     –  NW-­‐lich  neben  der  rechten  Seite  des  Schädels   3. In   einer   Gruppe   drei   gleiche   Typen   an   Perlen:   wie  Perle  1,  nur  divergent  in  der  Form,  nämlich   schmäler   –  vom  Kopf  ungefähr  10  cm  südlich   4. Eine  Hirsekornperle     –  auf    Niveau  des  Schädels  von  der  rechten  Seite   5. Zylindrische   Glasperle,   mit   der   ersten   und   drit-­‐ ten   Beigabe   identischer   Perlentyp   und   Verzie-­‐ rung     –  unter  Beigabe  2   6. Zwei  große  pfefferkörnige  bis  kugelförmige  Per-­‐ len    –  unter  Beigabe  2     Grab  61  (248/383)                                                                                                            (Taf.  36)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NS  0°   T/L/B:  keine  Angaben       Bestattung   eines   Jugendlichen   in   ausgestreckter   Rücken-­‐ lage.   Die   Grabgrube   kann   nicht   identifiziert   werden.   Das   Skelett   ist   allgemein   gut   erhalten   geblieben.   Es   fehlen   lediglich   beide   Handknochen   und   ein   Teil   der   rechten   Rippen  und  Wirbel.  Im  Umkreis  eines  Eisenobjektes  sind   die  Knochen  stark  erodiert.  Der  Schädel  ist  auf  die  rechte   Brust  gekippt.  Die  Länge  des  Skeletts  beträgt  118  cm.            

 

Beigaben:   1. Eisenobjekt,   ungewöhnliche   Form.   Maße:   4,6   x   2,5  x  1,7  cm.  Auf  der  Rückseite  können  Überres-­‐ te  von  Gewebe  beobachtet  werden   –  an  Ort  des  Beckenknochens       Grab  62  (249/384)     Datierung     Neolithikum  (zum  Teil)   Bestattungsart   Hockerbestattung   Grabmaße   O:  SO-­‐NW  140°   T/L/B:  keine  Angaben     Die  Grabgrube  kann  nicht  erfasst  werden.  Gut  erhaltenes   Skelett   eines   erwachsenen   Mannes   (?),   jedoch   fehlen   große   Teile   der   rechten   Hand,   sowie   die   Fußknochen.   Der   Bestattete   liegt   auf   der   linken   Seite   in   Hockerlage.   Die   Arme  sind  vor  dem  Rumpf  im  Ellenbogen  gebeugt  und  die   rechte   Hand   vor   das   Gesicht   (vielleicht   sind   die   Hände   zusammengefaltet).   Die   Beine   sind   unterhalb   des   linken   Knies   stark   gebeugt   und   in   Richtung   des   Rumpfes   hoch-­‐ gezogen.   Das   rechte   Bein   ist   sehr   stark   gebeugt,   aber   die   rechten   Oberschenkelknochen   liegen   auf   dem   Körper   senkrecht.   Die   Länge   des   Skelettes   vom   Schädel   bis   zum   Becken   beträgt   80   cm;   vom   Becken   bis   zum   Knie   40   cm;   vom  Knie  zu  den  Knöcheln  38  cm.  Skelettlänge:  158  cm,  in   Hockerlage:  93  cm.       Beigaben:   1. Keramikgefäß   –  neben  der  rechten  Brust,  in  Richtung  SO     2. Tierknochen     –  von  der  Grabeinfüllung  oberhalb  der  Armkno-­‐ chen     Grab  63  (261/399)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NNW-­‐SSO  20°   T:  50,  L:  155,  B:  58  cm     Gestörtes   Grab.   Bestattung   eines   Verstorbenen   in   ge-­‐ streckter  Rückenlage.  Die  Grabgrube  ist  rechteckig,  in  den   vier   Ecken   sind   einheitlich   rechteckig   abgerundete   Pfos-­‐ tenlöcher,   mit   Ausnahme   des   NW-­‐lichen   von   rundem   Querschnitt.   Es   handelt   sich   um   die   Bestattung   eines   zehn-­‐   bis   zwölfjährigen   Kindes,   dessen   Knochen   sehr   schlecht   erhalten   sind.   Der   Schädel   ist   auf   die   linke   Seite   gekippt.   Die   Armknochen   sind   verschoben   und   bilden   annähernd   ein   X;   ein   Großteil   fehlt.   Ebenfalls   fehlt   das   Becken.   Die   Beine   sind   gestreckt,   die   Fußknochen   eng   nebeneinander.   Die   Skelettlänge   beträgt   109   cm.   Keine   Beigaben.     Grab  64  (262/400)                                                                                                            (Taf.  36)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NNW-­‐SSO  340°   T:  30,  L:  225,  B:  80  cm     Ungestörtes  Grab.  In  einer  rechteckigen  Grabgrube  ist  ein   erwachsener   Mann   in   gestreckter   Rückenlage   bestattet.   Die  Erhaltung  des  Skeletts  ist  ausgezeichnet.  Der  Schädel   ist   auf   die   linke   Seite   gekippt.   Die   Arme   liegen   parallel  

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Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials   neben   dem   Körper;   die   Beine   ebenfalls   in   situ   gestreckt;   die  beiden  Fußrücken  kommen  zusammen.  Die  Beine  sind   gegenüber   vom   Rumpf   in   östlicher   Richtung   verschoben   worden.  Das  Skelett  ist  171  cm  lang.  In  zwei  Ecken  konn-­‐ ten  einheitliche  Pfostenlöcher  erkannt  werden.     Beigaben:   1. Rechteckige   Eisenschnalle.   Maße:   8,3   x   3,5   x   1,3   cm   –   rechts   neben   der   Wirbelsäule,   nördlich   vom   Kreuzbein   2. Rechteckige   Eisenschnalle   mit   stark   abgerunde-­‐ ten  Ecken.  Maße:  3,3  x  2,6  x  1,2  cm   –   mittig   auf   der   linken   Seite   des   Beckenkno-­‐ chens   3. Tierknochen     –  westlich  neben  dem  rechten  Fußrücken     Grab  65  (263/401)                                                                                    (Taf.  5,  36-­‐37)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NNW-­‐SSO  330°   T:  25,  L:  210,  B:  80  cm     Bestattung   einer   erwachsenen   Frau   in   gestreckter   Rü-­‐ ckenlage   in   einer   rechteckigen   Grabgrube.   Insgesamt   ist   das   Skelett   relativ   vollständig.   Einige   Fingerknochen,   Fußglieder   und   Wirbel   sind   nicht   auffindbar.     Das   Grab   schneidet   die   kupferzeitliche   Grube   (180/275).   Beim   Abbau   dieser   wurde   die   awarenzeitliche   Körperbestat-­‐ tung  entdeckt,  welcher  nachfolgend  einen  großen  Teil  des   Schädels   zerstört   hat.   Die   Arme   liegen   gestreckt   neben   dem   Körper,   die   Beine   können   ebenfalls   in   gestreckter   Lage  beobachtet  werden.  Die  Knie  stoßen  zusammen.  Die   Unterschenkel   liegen   parallel   sehr   eng   nebeneinander.   Die  Länge  des  Skeletts  betrifft  155  cm.       Beigaben:   1. Bronzenes  Ohrgehänge,  unvollständig.  Maße:  1,9   x  1,7  cm.  Perlenanhänger  fehlt     –  westlich  außen  der  rechten  Seite  des  Kiefers   2. Bronzenes   Ohrgehänge,   ungefähr   zwei Drittel   vorhanden.  L:  2,7  x  1,9  cm   –   außen   östlich   neben   der   linken   Seite   des   Kie-­‐ fers   3. Bikonischer  Spinnwirtel  mit  jeweils  zwei  umlau-­‐ fenden   Zick-­‐Zack-­‐Wellenbändern.   Maße:   ä   Ø:   3   cm,  i  Ø:  0,8  cm.  H:  2,1  cm   –   beim   oberen   Ende   des   linken   Oberarmkno-­‐ chens,  mittelbar  östlich  neben  dem  Knochen   4. Eisernes  Sargklammerfragment.  Maße:  3  x  1,1  x   0,4  cm   –  zwischen  Wirbelsäule  und  rechten  Arm   5. Drei   Eisenobjektfragmente,   zwischen   1   -­‐   1,6   cm   lang  und  0,7  -­‐  1,1  cm  hoch   –   östlich   neben   der   Wirbelsäule,   teilweise   auch   darunter;  7  cm  östlich  von  der  vierten  Beigabe       Grab  66  (264/402)                                                                                      (Taf.  5,  37-­‐38)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NS  357°     T:  30,  L:  195,  B:  65  cm    

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Bestattung   eines   151   cm   langen   Skeletts   in   gestreckter   Rückenlage   in   einer   rechteckigen   Grabgrube.   Es   handelt   sich   um   ein   gut   erhaltenes   Skelett   einer   erwachsenen   Frau.   Der   Schädel   ist   auf   die   rechte   Seite   gekippt,   die   Knochen   des   Oberkörpers   sind   in  situ   und   unversehrt;   die   Arme   eng   neben   dem   Körper;   die   Unterarme   auf   der   Hüfte.  Das  Becken  ist  unversehrt,  die  Beine  gestreckt,  am   Knie  leicht  eingebogen.  Die  Fußrücken  stoßen  zusammen.       Beigaben:   1. Verschiedene  Maße  und  Formen  von  Pastenper-­‐ len   einer   Halskette.   Insg.:   13   Kugelperlen,   elf   Zy-­‐ linderperlen;   fünf   Melonenkernperlen,   zwei   nicht  rekonstruiert  (31):  Kugelperlen:  gedrückte   Kugel:  grün,  matt  (2);  Hirse:  gelb  (11).  Zylinder:   lang:   dunkelblau,   gelber     Fadenlauf,     plastisch   hervorgehoben   (4).   Kegel:   weiß   (4).   Prisma:   Querschnitt   eines   länglichen   Prismas:   karneo-­‐ lrot   (1);   Zwillingsperle:   blau   (1);   Würfel:   blau   (1).   Melonenkernperlen:   weiß   (1);   melonen-­‐ kernförmig:   schwarz   (3+1).   Weitere:   weiße   Perlmutt-­‐Perle   in   drei   Bruchstücken,   hirseför-­‐ mig  (1);  dunkel-­‐braune  Perle  (1)   –  bis  zu  dem  Brustbein  und  darunter,  es  können   zwei  Perlenreihen  gewesen  sein   2. Bronzener,   gegossener,   runder   Armreifen   mit   umlaufenden   punziertem   Wellenband-­‐dekor.   Die  Enden  stoßen  zusammen.  Maße:  7,5  x  7  cm.   Breite   des   Reifens   von   quadratischem   Quer-­‐ schnitt:  0,5  cm       –  mittig  auf  dem  rechten  Unterarm   3. Bronzener,   gegossener   Armreifen   mit   einer   Ver-­‐ zierung   aus   zwei   umlaufenden   geraden   Linien   von   punzierten   Kreisen.   An   den   beiden   Enden   jeweils   drei   Reihen   aus   Einkerbungen.   Die   En-­‐ den   gehen   0,7   cm   auseinander.   Maße:   6,8   x   7,2   cm.  Breite  des  Reifens  von  abgerundeten,  quad-­‐ ratischen  Querschnitt:  0,5  cm   –  neben  der  zweiten  Beigabe   4. Bronzener  Ring,   unvollständig.   Maße:   Dm.   2   cm,   Breite:   0,4   cm.   Das   obere   Teil   des   Rings   fehlt   vollständig   –  auf  der  rechten  Hand,  auf  irgendeinem  Finger   (dritter  oder  vierter  Finger)   5. Bronzener,  runder,  gegossener  Beschlag  mit  Per-­‐ lenrandrahmen   und   Tierdarstellung   (Greif)   in   der  Mitte,  unvollständig  und  einem  Dm.  von  2,1   cm   –   zwischen   der   rechten   Hand   und   dem   Ansatz   des  Oberschenkelknochens   (6)   Muschelbruchstück,   auf   welchem   eine   eingedrückte   Bohrung  beobachtet  werden  kann     –  unter  dem  linken  Ansatz  der  Handknochen     Grab  67  (270/419)                                                                                                            (Taf.  38)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NNW-­‐SSO  328°   T:  50,  L:  230,  B:  80  cm     Bestattung  eines  Verstorbenen  in  gestreckter  Rückenlage   in   einer   rechteckigen   Grabgrube.   Das   Skelett   ist   schlecht   erhalten,   der   bruchhafte   Schädel   ist   auf   die   linke   Seite   gekippt;   große   Teile   der   Rippen   und   Wirbelsäule   fehlen.   Von   den   beiden   Armen   sind   nur   einige   unvollständige  

Gräberfeldkatalog  

Langknochen   erhalten   geblieben.   Die   Arme   waren   ur-­‐ sprünglich   neben   dem   Körper   und   liegen   gestreckt.   Ein   großer   Teil   des   Beckens   fehlt.   Die   Beine   werden   in   ge-­‐ streckter   Lage   angetroffen,   die   Fußrücken   fehlen.   Das   Skelett  ist  162  cm  lang.       Beigaben:   1. Tierknochen     –   ein   Teil   befindet   sich   unmittelbar   unter   dem   Kinn;   ein   weiterer   Teil   nördlich   der   Schädelde-­‐ cke.   Die   Knochen   liegen   nicht   in   anatomischer   Ordnung,   sondern   sind   in   einem   Haufen   zu-­‐ sammengelegt  worden   2. Runde   Bronzeschnalle.   Maße:   1,9   x   2   x   0,3   cm.   Der  Bügel  ist  sehr  schmal  und  hat  eine  Dicke  von   knapp  0,2  cm   –   neben   dem   oberen   Ende   des   rechten   Ober-­‐ schenkelknochens,  davon  westlich     Grab  68  (277/444)     Datierung     Völkerwanderungszeitlich/   Gepidenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NW-­‐SO  110°   T/L/B:  keine  Angaben     In  einem  starken  Hang  ist   ein   erwachsener   Mann   in   eine   Grube   geworfen   worden.   Das   Skelett   ist   gut   erhalten;   es   ist  auf  die  Seite  gedreht,  die  Arme  liegen  gekreuzt  neben   dem  Brustkorb,  von  seinen  Beinen  ist  das  rechte  gestreckt   und   das   linke   zusammengezogen.   Seine   Unterschenkel-­‐ knochen   kreuzen   einander.   Zwischen   dem   Rumpf   ist   ein   Schädelknochen   eines   kleinen   Wiederkäuers   (?).   Die   Wirbelsäule   und   Fußrücken   sind   in   95   cm,   die   untere   Grube   in   130   cm   Tiefe.   Die   Länge   des   Skelettes   beträgt   ungefähr  190  cm.  Ohne  Beigaben.     Grab  69  (288/443)                                                                                                              (Taf.  38)     Datierung     Awarenzeitlich   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NNW-­‐SSO  340°   T:  25,  L:  130,  B:  60  cm     Gestörtes   Grab.   Überreste   einer   Bestattung   eines   Kindes   in   einer   rechteckigen   Grabgrube.   Das   Grab   schneidet   die   neolithische   Grube   (185/275)   und   ist   dadurch   in   den   Verlauf   dieser   Störung   geraten.   Nachfolgend   ist   ein   Teil   des   Skeletts   zerstört.   Es   handelt   sich   um   ein   bestattetes   Kind,   dessen   Schädel   relativ   gut   erhalten   geblieben   ist.   Einige  kleinere  Knochen  um  den  Rumpf  –  die  Rippen  und   vom   Arm   ein   Langknochen   –   sind   erhalten   geblieben.   Wahrscheinlich  lag  das  Kind  ehemals  auf  dem  Rücken,  in   gestreckter  Lage.  Die  Länge  des  Skeletts  ist  nicht  messbar.     Beigaben:     1. Eisenmesser.   Im   vorderen   Drittel   Holzspuren.   Maße:  9,7  x  1,8  x  0,4  cm     –  wahrscheinlich  lag  es  neben  dem  rechten  Bein.   Von   der   westlichen   Wand   der   Grube   2   cm,   von   der  südlichen  36  cm  entfernt          

 

Grab  70  (310/475)     Datierung     Bestattungsart   Grabmaße  

Mittleres  Neolithikum   Hockerbestattung   O:  NO-­‐SW,  136°   T:  50,  Ø:  140  cm  

  Hockerbestattung   in   einer   runden   Grube   mit   geraden   Seiten   und   unregelmäßigem   Boden.   Der   Verstorbene   liegt   auf   der   linken   Seite.   Die   Arme   sind   in   den   Ellenbogen   stark  eingebogen  und  vor  dem  Gesicht  hochgezogen.  Das   linke   Bein   ist   im   Knie   eingebogen;   das   rechte   dagegen   liegt  auf  der  Wirbelsäule.  Das  Skelett  ist  verhältnismäßig   gut   erhalten;   fast   alle   Knochen   sind   vorhanden.   Skelett-­‐ länge:  165;  die  gelegene  Länge:  110  cm.  Ohne  Beigaben.       Grab  71  (319/494)     Datierung     Völkerwanderungszeit         Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NS  344°   T/L/B:  keine  Angaben     Überreste   eines   Skeletts   eines   Erwachsenen   in   gestreck-­‐ ter   Rückenlage.   Die   Grabgrube   kann   nicht   beobachtet   werden.  Ein  großer  Teil  des  Skeletts  ist  zerstört   worden;   der   Schädel   fehlt   fast   vollständig,   ebenso   die   gesamten   Beine.   Ansonsten   ist   das   Skelett   gut   erhalten,   liegt   auf   dem   Rücken   und   die   Arme   liegen   neben   dem   Rumpf   ge-­‐ streckt.   Die   Entfernung   vom   Schädel   bis   zum   Becken   beträgt  70  cm.       Beigaben:   1. Rechteckige  Eisenschnalle.  Maße:  3,1  x  2,6  x  1   cm   –  auf  der  Wirbelsäule,  nördlich  vom  Kreuzbein     Grab  72  (330/529)     Datierung     Mittlere  Kupferzeit                                               Bestattungsart   Hockerbestattung   Grabmaße   O:  NW-­‐SO  140°     Hockerbestattung  eines  sechs-­‐  bis  siebenjährigen  Kindes.   Das   gut   erhaltene   Skelett   ist   durch   die   Grube   (330/511)   in   Richtung   SW   geschnitten   worden.   Das   Becken   und   die   Fußrücken   fehlen.   Der   eine   Teil   des   Skelettes   liegt   auf   der   rechten   Seite,   der   andere   auf   dem   Bauch.   Die   Arme   sind   neben   dem   Körper   platziert,   genauer   können   diese   unter-­‐ halb   des   Rumpfs   beobachtet   werden.   Die   Beine   sind   in   den   Knien   stark   eingebogen,   zum   Rumpf   hochgezogen.   Die   tatsächliche   Länge   des   Skelettes   betrifft   100   cm;   in   Hockerlage  lediglich  50  cm.  Ohne  Beigaben.     Grab  73  (343/529)     Datierung     Mittleres  Neolithikum   Bestattungsart   Hockerbestattung   Grabmaße   O:  wahrscheinlich:  OW   T:  15-­‐20,  Ø:  100  cm     Überreste   einer   Hockerbestattung.   Bestattung   eines   Kin-­‐ des   in   einer   runden   flachen   Grube   mit   geraden   Wänden   und  geradem  Boden.  Das  Skelett  ist  schlecht  erhalten.  Ein  

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Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials   großer  Teil  der  Knochen  ist  bei  der  Freilegung  des  Grabes   leicht  vom  ursprünglichen  Ort  abgekommen.  Lediglich  im   Grab   bleiben   einige   in   schlechtem   Zustand   erhaltenen   Bruchstücke   von   Langknochen   und   Schädelstücke.   Durch   den  Regen  ist  die  Grube  komplett  ausgewaschen  worden,   deshalb   können   ihre   Ausmaße   nicht   rekonstruiert   wer-­‐ den.  Die  Skelettlänge  kann  ebenfalls  nicht  bestimmt  wer-­‐ den.       Beigaben:                1.  Schwammige  Perle  (Spondylus-­‐Perle)     Grab  74  (366/576)     Datierung     Völkerwanderungszeit   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NS  22°   T:  6,  L:  195,  B:  65  cm     Bestattung   eines   Skeletts   in   gestreckter   Lage   in   einer   rechteckförmigen  Grabgrube.  Der  Schädel  des  Skeletts  ist   nur   bruchhaft   erhalten;   es   fehlen   der   rechte   Arm,   ein   großer   Teil   der   Wirbel,   ebenfalls   ein   großer   Teil   des   lin-­‐ ken   Oberarmknochens   und   der   linken   Beckenschaufel.   Die  Knochen  sind  mittig  erhalten  geblieben.  Die  Länge  des   Skeletts  beträgt  155  cm,  die  Breite  34  cm.  Ohne  Beigaben.     Grab  75  (395/612)     Datierung     Völkerwanderungszeit     Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  NS  340°   T:  33,  L:  ?,  B:  33  cm     Bestattung   eines   erwachsenen   Mannes   in   gestreckter   Rückenlage.   Die   Umrisse   der   Grabgrube   können   nicht   bestimmt   werden.   Ein   Großteil   der   Knochen   des   Bestatte-­‐ ten  fehlt.  Mittig  sind  die  Knochen  erhalten  geblieben  und   von   den   Beinen   nur   das   obere   Drittel   des   rechten   Ober-­‐ schenkels.   Die   linke   Beckenschaufel   fehlt   ebenfalls.   Das   übrig  gebliebene  Skelett  misst  eine  Länge  von  110  cm.                                                  

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  Beigaben:   1. Eisenschnalle     –  auf  der  linken  Seite  der  rechten  Beckenschau-­‐ fel,  neben  dem  Kreuzbein     Grab  76  (400/617)     Datierung     Kupferzeit   Bestattungsart   Körperbestattung   Grabmaße   O:  OW  110°   T:  40,  L:  160,  B:  90  cm     Hockerbestattung   in   einer   rechteckigen   Grabgrube.   Das   Skelett  liegt  auf  der  rechten  Seite.  Wahrscheinlich  handelt   es  sich  um  einen  erwachsenen  Mann,  dessen  Knochen  nur   mittig   erhalten   geblieben   sind.   Der   Schädel   ist   auf   die   rechte  Seite  gedreht,  die  Arme  sind  eingebeugt,  die  Hand   liegt   vor   dem   Gesicht.   Die   Rippen   sind   verhältnismäßig   unversehrt,   das   Becken   leicht   bruchhaft.   Die   Beine   sind   stark   hochgezogen,   der   Unterschenkel   ist   fast   vollkom-­‐ men   zurückgezogen.   Die   Fersen   sind   unversehrt.   Skelett-­‐ länge:  120  cm.       Beigaben:   1. Tasse,  bruchhaft     –  in  der  südlichen  Ecke  des  Grabes   2. Tasse     –  zwischen  dem  Schädel  und  Beigabe  1   3. Becher,  zusammengedrückt     –  in  der  Armbeuge   4. Tierknochen     –  neben  den  Händen   5. Tierknochen     –  unter  den  Händen,  in  der  Hand  haltend                                                          

Katalog  der  lilienverzierten  Gürtelgarnituren  

 

Katalog  der  lilienverzierten  Gürtelgarnituren      

Fundliste  1:  Gürtelgarnituren  aus  ge-­‐ schlossenen  Fundverbänden       1.  Alsózsolca  Petőfi  Straße  18,  Grab  1  (HU)305   Allgemein:   Zum   Gräberfeld   gehören   sechs   Gräber.   Die   Lage   der   Gräber   und   deren   Eigenschaften   sind   nicht   do-­‐ kumentiert.   Bestattungssitten:   Sehr   tief   gelegenes   stark   gestörtes   Doppelgrab   mit   Spuren   einer   Holzkonstruktion   des   Sar-­‐ ges.  Zwei  Männer  sind  mit  zwei  GG  bestattet.  Gürtel  Nr.  1   ist  lilienverziert.   GG,   Bronzeguss:   U-­‐förmige   GS   mit   Perlrahmen   und   durchbrochenem   Rankendekor:   4   x   2,2   und   0,5   x   3   cm   (6)   [FF];   PB   mit   profiliertem   Rand:   7   x   1   cm   (24)   [FI];   zwei   zungenförmige   mit   Ranken   durchbrochene   LS:   2,5-­‐2,7   x   2,8   cm   (10,   11);   drei   weitere   wappenförmige   LS   mit   durchbrochen  Lilien:  1,7  x  2  cm  (7-­‐9)  [BE];  fünf  wappen-­‐ förmige   HRB   mit   stark   durchbrochenen   Ranken   und   vier   mit  rechteckförmigen  durchbrochenen  Anhängern:  3,5  x  3   und   1,7   x   1,6   cm   (1-­‐5)   [DJ];   sieben   wappenförmige   mit   Lilien   in   Durchbruchsarbeit   gestaltete   NRB:   1,5   x   1,6   cm   (17-­‐23)   [AR;   BA];   drei   NRZ   mit   schlecht   gearbeiteten   durchbrochenen  Lilienmotiv  im  Perlrahmen  und  blumen-­‐ förmigen  Ösenzwingen:  5  x  1,5  cm  (14-­‐16)  [S];  ein  recht-­‐ eckiger  unverzierter  RDZ:  3,2  x  1,3  cm  (12)  und  ein  wei-­‐ terer   rechteckiger   durchbrochener   Beschlag   ist   mit   Per-­‐ lenreihe  verziert:  2,8  x  1  cm  (13).     Weitere   Beigaben:   Eisenfragmente:   8   x   1,5   cm;   Eisen-­‐ schnalle;  zwischen  den  Gürtelbeschlägen  und  Skelettkno-­‐ chen   mit   blauem   Muster   verzierte   Glasstücke,   wahr-­‐ scheinlich  Bruchstücke  eines  byzantinischen  Glasbechers.   Insgesamt:  Eine  GS,  23  Beschläge,  davon  13  lilienverziert,   vier  NR.       2.  Ártánd  Kapitány  dűlő,  Grab  76  (HU)306     Allgemein:   Gräberfeld   mit   262   Bestattungen.   Lilienver-­‐ zierte  GG  befinden  sich  in  drei  Gräbern.  Grab  76  befindet   sich   im   westlichen   äußersten   Bereich   des   Gräberfeldare-­‐ als,  Grab  164  liegt  dagegen  mittig  im  östlichen  Areal.     Bestattungssitten:  O:  325°,  T:  105  cm.  Mann,  60-­‐70  Jahre.     GG,   Bronzeguss:   GS   auf   der   Mitte   des   Beckens   (4);   zwei   wappenförmige   LS,   graviert-­‐punziert   (5-­‐6)   [ER];   16   zun-­‐ genförmige   HRB   mit   Lilien   in   Durchbruchsarbeit   und   spatenförmigen,   unverzierten   Anhängern   (9-­‐24)   [AL];   14   wappenförmige   NRB   mit   einer   dreiblättrigen   Palmette   (26-­‐39)   [DX];   NRZ   mit   Blattranke   in   S-­‐Form   und   Tier-­‐ kopfzwingen   (25)   [CU];   rechteckiger   RDZ,   graviert-­‐ punziert/rankenverziert  (7);  HRZ  im  gleichen  Stil  wie  die   NRZ,   auf   der   äußersten   Seite   des   rechten   Oberschenkels   (8)  [CH].   Weitere   Beigaben:   Eisenschnalle   (1);   Eisenmesser   auf   der   äußersten   Seite   des   rechten   Knies   (3);   Sargklammer   (2);   schwarzer   Krug,   auf   der   äußersten   Seite   des   linken   Knies,  

                                                                                                                        305  Lovász  1992,  75-­‐78.     306  Kralovánszky  

1996,   46   Abb.   9.09-­‐24,   26,   38.   –   Stadler  2005,  HRB  Typ  8540.  

 

12.8   cm   (H.),   5.7   cm   (Mdm.)   und   7.4   cm   (Stfl.);   auf   der   äußersten  Seite  des  linken  Armes:  Tierknochen.     Insgesamt:  Zwei  GS,  35  Beschläge,  davon  14  lilienverziert,   fünf  NR.       3.  Ártánd  Kapitány  dűlő,  Grab  164  (HU)307     Bestattungssitten:   O:   320°,   T:   160;   L:   220,   B:   120   cm.   Mann,   30   bis   60   Jahre.   Reiterbestattung,   Grabraubung.   Vom  Pferd  sind  nur  wenige  Knochen  erhalten  geblieben.   GG,   Bronzeguss:   NRZ   mit   durchbrochenem   Liliendekor   und   runden   unverzierten   Ösenzwingen   (8)   [U];   sechs   wappenförmige  unverzierte  NRB  (2-­‐7)  [DW].   Weitere   Beigaben:   Eisenschnalle   (1);   Eisenmesser   (6);   einige   Bruchstückes   eines   ehemaligen   großen   grauen   Topf,   rekonstruiert:   18.2   cm   (H),   7.2   cm   (Mdm)   und   4.6   cm  (Stfl).   Insgesamt:  Sieben  Beschläge,  davon  einer  lilienverziert.     4.  Ártánd  Kapitány  dűlő,  Grab  171  (HU)308     Bestattungssitten:   Die   Grabeigenschaften   sind   nicht   be-­‐ kannt.   GG,   Bronzeguss:   Wappenförmige   GS   aus   einem   Stück   gegossen  [EZ];  NRZ  mit  durchbrochenem  Liliendekor  [J].   Weitere   Beigaben:   Eisenmesser   und   ein   unverzierter   Ring.   Insgesamt:  Eine  GS  und  ein  lilienverzierter  Beschlag.     5.  Bajna,  1  (HU)309     Allgemein:   Die   Lage   der   Gräber   und   deren   Eigenschaften   sind  nicht  dokumentiert.   GG,   Bronzeguss:   PB   mit   geometrischem   Liliendekor   durchbrochen  (19)  [BV];  durchbrochener  ovaler  HRB  mit   Ranken  und  Perlrahmen  (14);  weiterer  rechteckiger  HRB   mit   einer   S-­‐Ranke   verziert   (17);   NRZ   mit   durchbrochenen   Ranken   (16);   rechteckiger   RDZ   mit   Blattranke   verziert   (18)  [FV];  vergoldete  HRZ  mit  durchbrochener  geometri-­‐ scher   Lilienverzierung   und   dreifacher   Ösen   (13)   [B1II1a1].   Weitere  Beigaben:  Bruchstück  einer  Sichel?  (15).   Insgesamt:  22  Beschläge,  davon  ist  einer  lilienverziert.       6.  Balatonszőlős-­‐Tsz  istálló,  Grab  B  (HU)310     Allgemein:   Die   Lage   der   Gräber   und   deren   Eigenschaften   sind  nicht  dokumentiert.   GG,  Bronzeguss:  Von  der  GS  ist  nur  der  Dorn  erhalten;  PB   mit   einer   senkrechten   Perlreihe;   vier   lilienverzierte   NRB   [AR];  zehn  zungenförmige  HRB  mit  einer  S-­‐Ranke  durch-­‐ brochen  [DK];  unverzierter  RDZ.   Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.     Insgesamt:   Eine   GS,   16   Beschläge,   davon   vier   lilienver-­‐ ziert.      

                                                                                                                        307  Kralovánszky  1996,  55  Abb.  17.     308  Ders.     309  Kollautz   1966,   Abb.   7.02.   –   Stadler   2005,   LS/NRB  

Typ  1180.   310  Németh  1969,  Abb.  12.  –  Fundnr.  63.566.1-­‐6.  

  149  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials   7.  Balatonszőlős-­‐Tsz  istálló,  Grab  C  (HU)311     Allgemein:   Die   Lage   der   Gräber   und   deren   Eigenschaften   sind  nicht  dokumentiert.   GG,   Bronzeguss:   Lilienverzierte   GS   [BQ];   vier   rechteckig   durchbrochene   LS;   fünf   lilienverzierte   NRB   [AV];   sechs   kreislappenverzierte   NRZ   mit   Tierköpfen     [CU]   und   eine   HRZ  in  dem  gleichen  Design  wie  die  NRZ  [CH].     Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.     Insgesamt:   Eine   GS,   16   Beschläge,   davon   sechs   lilienver-­‐ ziert.       8.  Balatonszőlős-­‐Tsz  istálló,  Grab  D  (HU)312     Allgemein:   Die   Lage   der   Gräber   und   deren   Eigenschaften   sind  nicht  dokumentiert.   GG,   Bronzeguss:   Rankenverzierte   GS   [GA];   drei   wappen-­‐ förmige   rankenverzierte   HRB   [DH];   drei   lilienverzierte   NRB   [AX];   zwei   lilienverzierte   NRZ   [O];   unverzierter   RDZ;   lilienverzierte  HRZ  [A1IV1b2  (W)].   Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.     Insgesamt:   Eine   GS,   zehn   Beschläge,   davon   sechs   lilien-­‐ verziert.       9.  Biatorbágy-­‐Budapark,  Grab  264  (HU)313     Allgemein:   429   awarenzeitliche   Gräber,   die   in   das   letzte   Drittel  des  7.  bis  Beginn  des  9.  Jahrhunderts  datiert  wer-­‐ den.   Die   länglichen   Gürtelbeschläge   und   die   Pferdege-­‐ schirrverzierungen   mit   Eisenphaleren   werden   Ende   des   8.  Bis  Anfang  des  9.  Jahrhunderts  datiert.   Bestattungssitten:  O:  NW  302°,  T:  177,  L:  235,  B:  160  cm.   Gestörtes   Pferdegrab.   Das   Pferd,   in   vollständiger   Erhal-­‐ tung,   ist   neben   seinem   männlichen   Reiter   auf   der   linken   Seite  bestattet  worden.   GG,   Bronzeguss,   vergoldet:   Rechteckige   unverzierte   GS   (1);   vier   herzförmige   LS   mit   Rankenverzierung   (2)   [EF]   und   acht   herzförmige   NRB   mit   Perlenrandrahmen   und   Palmettenverzierung   (3)   [DQ];   neun   HRB   durchbrochen   mit  schuppenförmigem  Rahmen  und  Lilienverzierung  (4)   [AN];  vier  weitere  Beschläge,  deren  Funktion  uneindeutig   ist  (5-­‐8).   Weitere  Beigaben:  Pferdegeschirr  (9).   Insgesamt:   Eine   GS,   24   Beschläge,   davon   neun   lilienver-­‐ ziert,  drei  NR.       10.  Bilisics,  Grab  1  (HU)314     Allgemein:   Das   Gräberfeld   von   Bilics   wird   in   das   8.   Jahr-­‐ hundert   eingeordnet.   Zwei   der   Gräber   haben   lilienver-­‐ zierte   GG.   Die   Lage   der   Gräber   und   deren   Eigenschaften,   sowie   die   Anzahl   und   Größe   der   Beschläge   sind   nicht   dokumentiert.   GG,   Bleiguss:   GS   fehlt;   PB   mit   Perlenrahmen   außen   (18)   [FM];   wappenförmiger   mit   Lilien   durchbrochener   NRB   (15)   [AW];   u-­‐förmiger   HRB   mit   durchbrochenem   Ran-­‐ kenmuster   und   dreieckigem   Anhänger   (13);   wappenför-­‐ miger,   unverzierter   NRB   (16)   [DW];   liliendurchbrochene   NRZ   mit   Perlrahmen   und   tierkopfförmigen   Ösenzwingen   (14)   [B1Ie2];   mit   Ranken   stark   durchbrochene   HRZ   und  

pyramidenförmigen   Ösenzwingen   (11);   zwei   Bruchstücke   glatter   RDZ   (1);   weitere   RZ,   stark   bruchhaft   mit   flachen   Blattranken  (12).   Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.     Insgesamt:  Acht  Beschläge,  davon  zwei  lilienverziert.     11.  Bilisics,  Grab  7  (HU)315     GG,   Bronzeguss:   Wappenförmige   GS   mit   flachem   Kreis-­‐ lappendekor   und   ovalem   Bügel   (2)   [EV];   PB,   bruchhaft,   unverziert   mit   hakenförmiger   Öse   (9);   wappenförmiger   LS   mit   einer   flachen   Blattkreisranke   verziert   (6);   breiter   wappenförmiger   HRB   mit   Rankenverzierung   und   pyra-­‐ midenförmigen   durchbrochenem   Anhänger   (3)   [DI];   wappenförmige   NRB   mit   durchbrochener   Lilienverzie-­‐ rung   (7)   [BB];   NRZ   mit   tierkopfförmigen   Zwingen   und   flachen   Blattrankendekor   in   S-­‐Form   (4)   [CU];   lilienver-­‐ zierte   NRZ   (5)   [N];   glatter   RDZ   (8);   HRZ   mit   tierkopfför-­‐ migen   Zwingen   und   flachen   Blattrankendekor   in   S-­‐Form     (1)  [CH].     Weitere  Beigaben:  Bruchhaftes  Eisenmesser  (10).     Insgesamt:   Eine   GS,   sieben   Beschläge,   davon   zwei   lilien-­‐ verziert   (Die   gesamte   Anzahl   der   Beschläge   ist   nicht   an-­‐ gegeben).     12.  Budapest-­‐Lóversenytér,  FO  26,  Grab  1  (HU)316     Allgemein:   Die   Lage   der   Gräber   und   deren  Eigenschaften   sind  nicht  dokumentiert.   GG,   Bronzeguss:   GS   mit   ovaler   Zwinge   und   rechteckigem   Beschlag   mit   S-­‐förmigen   Rankenornament   (1);   PB   mit   durchbrochenem  Lilienmuster,  5.1  x  1.1-­‐1.5  cm  (19)  [BU];   herzförmiger   LS   mit   Rankenzier   (2);   drei   LS   aus   einem   viereckigen  Perlenrahmen  (3-­‐5)  [EG];  12  HRB  mit  durch-­‐ brochener   Lilienverzierung   und   Anhängern   aus   drei   durchbrochenen   Kreisen,   3.8   x   1.2-­‐1.4   cm   (6-­‐17)   [AN];   eine   aus   Bronzeblech   gebrochene   GS   (18);   zwei   NRZ   aus   zwei   identischen   Platten,   mit   stark   durchbrochneer   Lili-­‐ enverzierung,   3.7   x   1.5   cm   (20-­‐21)   [B2Ic3   (Z)];   gegossene   HRZ   mit   tierförmigen   Befestigungsohren   und   S-­‐förmiger   Lilienverzierung,  7.8  x  2.7  cm  (1)  [B2Ie3  (ZM)].   Weitere   Beigaben:   Bogenversteifung;   Eisenmesser;   Pfeil-­‐ spitze;   Tongefäß   mit   stempelartig   eingedrückten,   halb-­‐ mondförmigen  Mustern.     Insgesamt:  Eine  GS,  21  Beschläge,  davon  16  lilienverziert,   vier  NR.       13.   Budapest-­‐Wekerle-­‐telep   (Siedlung),   FO   28,   Grab   35  (HU)317     Allgemein:   Gräberfeld   mit   54   Bestattungen.   Ein   Grab   hat   eine   lilienverzierte   GG.   Grab   35   liegt   in   der   südlichen   Hälfte  des  Gräberfeldes.318   Bestattungssitten:   O:   NW-­‐SO   (42-­‐10°),   T:   194,   L:   210,   B.   60,  H.  55  cm.     GG,  Bronzeguss:  GS  mit  durchbrochenem  Blattrankenmo-­‐ tiv   (1)   [GA];   drei   hufeisenförmige,   großflächig   durchbro-­‐ chene   LS   (2-­‐4)   [EP];   sechs   rechteckige   HRB   mit   Greifen-­‐ motiv,   deren   Anhänger   fehlen   (9-­‐14);   drei   NRB,   vom   gleichen  Typ  wie  die  LS  (5-­‐7);  drei  NRZ  mit  Tülle  und  mit  

                                                                                                                       

                                                                                                                       

311  Ders.,  Abb.  13.  –  Fundnr.  63.568.1-­‐6.  

315  Ders.      

312  Ders.,  Abb.  13.  –  Fundnr.  63.569.1-­‐3.    

316  Nagy  1998,  57-­‐58  Taf.  47.    

313  Simon  1993,  145,  159.  

317  Nagy  1998,  62-­‐66  Taf.  52,  151,  198.3.    

314  Fettich  1965,  119  Abb.  193.    

318  Ders.,  Abb.  28.    

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Katalog  der  lilienverzierten  Gürtelgarnituren  

durchbrochenem  Liliendekor,  3.5  x  1.3  cm  (16-­‐18),  unter   den  Fingerknochen  der  ersten  Hand  (16)  und  am  oberen   Ende   des   ersten   Oberschenkelknochens   (17)   [A1IVa1   (WV)];   RDZ   (8);   eine   Tüllen-­‐HRZ.   Beide   Längsseiten   sind   unterschiedlich   verziert:   die   eine   ziert   zwei   sitzende   Greife,   die   andere   ein   dreiteiliges   flaches   Rankenmotiv.   Ein  weiterer  Greif  ist  auf  der  Tülle  platziert  (20).     Weitere   Beigaben:   Rechteckige   Eisenschnalle   (21);   eiser-­‐ ner   Ring;   handgeformtes,   dunkelbraunes   Tongefäß;   drei   einschneidige  Eisenmesser  und  ein  durchbohrter  Beinan-­‐ hänger.     Insgesamt:   Zwei   GS,   17   Beschläge,   davon   drei   lilienver-­‐ ziert,  drei  NR.       14.  Budapest-­‐Rákos,  FO  29,  Grab  14  (HU)319       Allgemein:   Durch   Rettungsgrabung   wurden   38   Gräber   geborgen,   ursprünglich   handelt   es   sich   wahrscheinlich   um  50  bis  60.  Drei  der  Gräber  haben  lilienverzierte  GG.     GG,   Bronzeguss:   PB   mit   stark   durchbrochener   Lilienver-­‐ zierung,   einst   mit   Silber   überzogen   (7)   [BT];   glatter   hufei-­‐ senförmiger   durchbrochener   LS   (5)   [EC];   zwei   wappen-­‐ förmige  rankenverzierte  HRB  (3-­‐4)  [DH];  NRB,  durchbro-­‐ chen  (6).   Weitere  Beigaben:  Zwei  rechteckige  Eisenschnallen  (2,  8);   offenes   Bronzeohrgehänge   ohne   Anhänger;   scheibenge-­‐ drehtes,   dunkelgraues,   dickwandiges   Tongefäß.   Parallel   eingeritzte   Linienreihen   befinden   sich   auf   der   Wandung;   handgeformtes,   graubraunes,   dickwandiges   Tongefäß;   Eisensargklammern;  beinerne  Bogenversteifung.   Insgesamt:  Fünf  Beschläge,  davon  einer  lilienverziert.     15.  Budapest-­‐Rákos,  FO  29,  Grab  19  (HU)320     Bestattungssitten:   O:   NW-­‐SO.   Doppelgrab:   Mann   und   Frau.   Sargbestattung.   Die   Zusammengehörigkeit   der   Funde  ist  unsicher.     GG,   Silberblech:   PB   aus   dünnem   Silberblech   mit   gepress-­‐ ter  Punktreihe;  gepresste,  runde,  blütenverzierte  Bronze-­‐ platte   (1);   rechteckförmiger   LS   aus   dünnem   Blech   mit   Perlenrandverzierung   (3)   [EA];   kleiner   gegossener   bron-­‐ zener   HRB   mit   durchbrochener   Lilienzier   in   sehr   schlech-­‐ ter   Erhaltung   (2)   [AI];   rosettenförmige   HRB   [DA];   weite-­‐ res  Silberblech  mit  gepresster  Punktreihe  in  der  Mitte  (4);   Bronzeblechfragmente  (6-­‐8).   Weitere   Beigaben:     Becher   aus   dünnem   Silberblech.   Die   Schulter   ist   verengt   und   mit   gepresster   Punktreihe   ver-­‐ ziert;   dickwandiges   Tongefäß,   dessen   Rand   mit   Finger-­‐ eindrücken   verziert   ist;   Goldohrgehänge,   granuliert   mit   grünem   Perlenanhänger;   Agraffenpaar   aus   Goldblech;   silbernes   Griffende   eines   Dolches/Schwertes;   einschnei-­‐ dige   Eisenklinge;   zahlreiche   Eisenbänder   und   Eisen-­‐ klammern.     Insgesamt:  Acht  Beschläge,  davon  einer  lilienverziert.       16.  Budapest-­‐Rákos,  FO  29,  Grab  8  (HU)321     GG,   Bronzeguss:   Wappenförmige   unverzierte   GS   aus   Blech;   vier   runde   HRB   mit   Greifendarstellung   (2-­‐5)   [CX];   eine   lilienverzierte   NRZ   mit   Tülle   [J]   und   drei   weitere  

wappenförmige  NRZ  mit  Tülle  und  Greifenverzierung  (6-­‐ 8);   wappenförmige   HRZ   mit   Tülle,   auf   einer   Seite   mit   Rankenverzierung   [CA],   auf   der   anderen   Seite   mit   Grei-­‐ fendarstellung  [BX].   Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:   Eine   GS,   neun   Beschläge,   davon   einer   lilien-­‐ verziert.       17.  Budapest,  Népstadion,  FO  42,  Grab  22  (HU)322     Allgemein:   36   awarenzeitliche   Gräber.   Die   Belegungszeit   wird   in   das   Ende   des   7.   bis   ins   8.   Jahrhundert   eingeord-­‐ net.   Bestattungssitten:   O:   NNW-­‐SSO,   T:   160-­‐240   cm.   Männer-­‐ bestattung,   Mat.   Sch.   Europid-­‐mongoloiden   (Jenissei)   Typs.   Sargbestattung:   Spuren   von   einer   Bestattung   im   Holzsarg.  Im  Bereich  des  rechten  Schulterblatts  gestört.   GG,   Bronzeguss:   U-­‐förmige   GS,   unverziert   (1)   [FE];   PB   mit   durchbrochenem   Lilienmuster   (21)   [BU];   zwei   rechtecki-­‐ ge   LS   aus   Bronzeblech   (2-­‐3)   [DZ];   acht   durchbrochene   Gürtelbeschläge  (4-­‐11);  fünf  wappenförmige  stark  durch-­‐ brochene   HRB   mit   Anhänger   (12-­‐16)   [DJ];   vier   NRZ   mit   Tülle  und  S-­‐förmigem  Rankendekor  [CU];  aus  beidseitigen   identisch  verzierten  HRZ  mit  Rankendekor  [CH].   Weitere   Beigaben:   Rechteckige   Eisenschnalle   (28),   Ei-­‐ sensargklammer;   Eisendolch;   Bleiversteifung   eines   Bo-­‐ gens;   Eisenpfeilspitze;   Lederriemenstücke   mit   Bron-­‐ zeoxid.     Insgesamt:   Eine   GS,   23   Beschläge,   davon   einer   lilienver-­‐ ziert,  vier  NR.     18.  Budapest-­‐Csepel,  Szabadkikötő,  FO  65  (HU)323     Allgemein:    Es  sind  keine  Informationen  über  dieses  Grä-­‐ berfeld   publiziert   worden;   lediglich   eine   Tafel   mit   den   Fundstücken.  Anhand  der  Tafeln  handelt  es  sich  um  eine   vollständige  vielteilige  GG.     GG,   Bronzeguss:   Lilienverzierte   GS   (5)   [BN];   fünf   lilien-­‐ verzierte   LS     (6-­‐10)   [BK];   20   zungenförmige   HRB   mit   Schuppenrahmen   (12-­‐31)   [DN];   drei   lilienverzierte   NRZ   (32-­‐34)   [W];   RDZ,   graviert-­‐punziert     (11)   [FX];   HRZ   mit   durchbrochenem  Lilienmuster    (35)  [A].   Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.     Insgesamt:   Eine   GS,   30   Beschläge,   davon   neun   lilienver-­‐ ziert.     19.  Budapest-­‐Leányka  Straße-­‐Tompa  Straße,  FO  68,  C     (HU)324     Allgemein:   Sechs   Gräber.   Keine   weiteren   Informationen   sind  erhalten.   Bestattungssitten:  O:  OW,  T:  150-­‐200  cm.     GG,   Bronzeguss:   Drei   wappenförmige   HRB   mit   Ranken-­‐ verzierung  und  Anhänger  (1-­‐3)  [DI];  eine  NRZ  aus  durch-­‐ brochenem   Liliendekor   (4)   [AB];   sowie   eine   HRZ   in   glei-­‐ chem  Stil  wie  die  NRZ  gearbeitet  [H].     Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.     Insgesamt:  Fünf  Beschläge,  davon  zwei  lilienverziert.      

                                                                                                                       

                                                                                                                       

319  Ders.,  69-­‐71  Taf.  58-­‐59,  200.3-­‐4.  

322  Ders.,  107-­‐110  Taf.  87,  161.  

320  Ders.,  

323  Nagy   1998,   180-­‐181   Taf.   189.   –   Stadler   2005,   RZ  

69-­‐72   Taf.   59-­‐62.   –   HRB   Typ   8540   nach   Stadler  2005.     321  Ders.,  Taf.  73.    

 

Typ  4470.     324  Ders,  Taf.  130.C.    

  151  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials   20.  Budapest,  FO  69,  Grab  13  (HU)325     Allgemein:    Die  Lage  der  Gräber  und  deren  Eigenschaften   sind  nicht  dokumentiert.   GG,   Bronzeguss:   Wappenförmige   GS   mit   flachem   Kreis-­‐ lappendekor   (EV);   PB   mit   Perlreihe   innen   (27)   [FL];   vier   wappenförmige  LS  mit  Rankendekor  (2-­‐5)  [EH];  elf  lilien-­‐ verzierte   NRB   (13-­‐23)   [AR];   sechs   wappenfömige   HRB   mit  Rankendekor  (7-­‐12)  [DH];  drei  NRZ  mit  Kreislappen-­‐ dekor  und  Ösen  (24-­‐26)  [CP];  ein  punzierter  RDZ  (6);  HRZ   mit   flachen   Kreislappendekor   und   Tierkopfzwingen   (28)   [CU].   Weitere   Beigaben:   Zwei   Eisenmesser   (29-­‐30)   und   ein   Beil   (31).     Insgesamt:  Eine  GS,  27  Beschläge,  davon  elf  lilienverziert.       21.  Bogojevo,  Grab  18  (SER)326     Allgemein:    Die  Lage  der  Gräber  und  deren  Eigenschaften   sind  nicht  dokumentiert.   Bestattungssitten:   T:   86   cm.   Bestattung   eines   Mannes.   Länge  des  Skelettes:  81  cm.     GG,   Bronzeguss:   PB   mit   dreieckiger   Kerbung   (1)   [FK];   wappenförmiger   NRB   mit   Palmettenverzierung   und   ge-­‐ punztem  Hintergrund  (2)  [DY];  NRZ  mit  Lilienverzierung   (3)  [O].     Weitere  Beigaben:  Eiserne  Pfeilspitze  und  Eisenbügel.   Insgesamt:  Drei  Beschläge,  davon  einer  lilienverziert.     22.  Čelarevo,  Grab  8  (SRB)327     Allgemein:   Die   Lage   der   Gräber   und   deren   Eigenschaften   sind   nicht   dokumentiert.   Fünf   Gräber   sind   mit   lilienver-­‐ zierten  GG  ausgestattet.   GG,   Bronzeguss:   Wappenförmige   GS   mit   Kreilappenver-­‐ zierung,  3.34  x  1.4  x  0.7  cm  (4)  [EV];  ein  PB  mit  Ranken-­‐ zier   (7)   [FO];   zwei   blattförmige   durchbrochene   LS   (5-­‐6)   [EK];   14   zungenförmige   HRB   mit   schuppenartigem   Rand   (8-­‐21)   [DM]   und   graviert-­‐punzierte   Exemplare   [DO];   17   rhomboide   NRB   mit   Perlrandverzierung   (22-­‐38)   [DR];   zwei   NRZ   mit   Lilienverzierung   in   einem   geschuppten   Rahmen  und  runden,  glatten    Fortsätzen,  5  x  3.46  x  0.6  cm   (2-­‐3)   [R];   eine   HRZ   im   gleichen   Design   wie   die   NRZ   mit   geperlten  Ösenzwingen,  7.18  x  2.23  x  1.05  cm  (1)  [D].     Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.     Insgesamt:   Eine   GS,   37   Beschläge,   davon   drei   lilienver-­‐ ziert.     23.  Čelarevo,  Grab  22  (SRB)328     GG,  Bronzeguss:  U-­‐förmige  GS  mit  durchbrochener  Lilien-­‐ verzierung  und  anderen  Ranken  (17)  [BVa];  unverzierter   PB   mit   dachartigem   Profil   (6)   [FU];   fünf   rechteckige   LS   aus   Blech   mit   jeweils   zwei   Wölbungen   (7-­‐11)   [EA];   fünf   wappenförmige   HRB   mit   gespiegelter   Doppelblattranke   und   halbrunden   durchbrochenen   Anhängern   (12-­‐16)   [DH];   elf   wappenförmige   NRB   mit   Ranken   durchbrochen   (19-­‐29);   vier   mit   dreifacher   Blattranke   verzierten   NRZ   und   Tierkopfzwingen   (2-­‐5)   [CV];   ein   rechteckförmiger  

und   unverzierter   RDZ   (18)   und   eine   vierfache   blattran-­‐ kenverzierte   HRZ,   ebenfalls   mit   Tierkopfzwingen   (1)   [CH].   Weitere  Beigaben:  Ein  Eisenmesser  (30).   Insgesamt:   Eine   GS,   28   Beschläge,   davon   einer   lilienver-­‐ ziert,  vier  NR.     24.  Čelarevo,  Grab  119  (SRB)329     GG,  Bronzeguss:  U-­‐förmige  GS  mit  Rankenverzierung,  4.6   x   2.8   cm   (17);   ein   PB   mit   symmetrischer   Rankenverzie-­‐ rung,  8  x  1.15  x  0.35  cm  (6)  [FH];  drei  blumenförmige  LS,   durchbrochen,   1.9   x   2   x   0.3   cm   (24-­‐26);   sechs   wappen-­‐ förmige   HRB   mit   durchbrochener   Lilienverzierung   und   Schuppenrand,  3.6  x  1.65  cm  (7-­‐12)  [AD];  vier  herzförmi-­‐ ge  NRB  mit  Rankenmuster,  1.9  x  1.65  m  (13-­‐16);  drei  NRZ   mit  Rankenmuster,  4.4  x  1.7  x  0.65  cm  (2-­‐4);  eine  HRZ  mit   durchbrochenem   S-­‐Rankenmuster,   6.25   x   2.1   x   0.7   cm   (5)   [CS].   Weitere   Beigaben:   Eisenmesser   parallel   auf   der   inneren   Seite   des   rechten   Oberschenkelknochens   (23);   feine   Ke-­‐ ramik  (1)  und  fünf  Kugelperlen  (18-­‐22).     Insgesamt:   Eine   GS,   18   Beschläge,   davon   sechs   lilienver-­‐ ziert.     25.  Čelarevo,  Grab  162  (SRB)330     Bestattungssitten:   Doppelbestattung.   Reitergrab.   Rechts   neben   dem   Bestatteten   liegt   ein   Pferd   mit   zwei   Steigbü-­‐ geln.  O:  NW-­‐SO.     GG,   Bronzeguss:   Ein   graviert-­‐punzierter   PB   mit   reichem   Muster   (3)   [FO];   drei   wappenförmige   graviert-­‐punzierte   LS  (7)  [ER];  elf  längliche  graviert-­‐punzierte  HRB  mit  spa-­‐ tenförmigem   Anhänger   (5);   vier   wappenförmige   graviert-­‐ punzierte  NRB  (8)  [DY];  drei  lilienverzierte  NRZ  mit  blatt-­‐ förmigen   Ösenzwingen,   2.73   x   1.29   x   0.57   cm   (2)   [Q];   graviert-­‐punzierter  RDZ  (6)  [FX];  eine  lilienverzierte  HRZ   mit   blattförmigen   Ösenzwingen,   6   x   2.35   x   0.81   cm   (1)   [B1I1c1  (M)].   Weitere   Beigaben:   Eisenmesser   parallel   neben   der   äuße-­‐ ren   Seite   des   rechten   Oberschenkelknochens   (4)   und   Grabgefäß,   welches   horizontal   genau   auf   den   beiden   Fußrücken  liegt.   Insgesamt:   24   Beschläge,   davon   vier   lilienverziert,   drei   NR.       26.  Čelarevo,  Grab  361  (SRB)331     GG,   Bronzeguss,   vergoldet:   U-­‐förmige   GS   aus   einem   schuppenartigem  Rahmen  [FD];  vier  rechteckige  HRB  mit   einem   geperlten   Rahmen,   der   ein   durchbrochenes   geo-­‐ metrisches   Muster   ziert   [DC];   drei   längliche   HRB   mit   mittig   durchbrochener   Doppelblatt-­‐Lilienverzierung   und   blattförmigem  Anfänger  mit  Rankenverzierung  [AF];  drei   NRZ   aus   einem   schuppenartigem   Rahmen   und   dreieckig   geperlten  Ösenzwingen  [CM].   Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:  Eine  GS,  zehn  Beschläge,  davon  drei  lilienver-­‐ ziert,  drei  NR.  

                                                                                                                       

                                                                                                                       

325  Ders.,  Taf.  132.    

329  Ders.,  Kat.  274-­‐282  Abb.  14  und  15.07-­‐12.  –    Stad-­‐

326  Pogány  1908,  408.    

ler  2005,  HRB  Typ  9640.  

327  Bunardžič   1985,   Kat.   461-­‐468   Abb.   34.   –   Stadler  

330  Bunardzič  1985,  Kat.  290-­‐296  Abb.  27,  28.  –  Stad-­‐

2005,  RZ  Typ  4530.    

ler  2005,  HRB  Typ  8550.   331  Bunardzič  1985,  Kat.  346.01.  

328  Bunardzič  1985,  Kat.247-­‐255  Abb.  22.    

152    

Katalog  der  lilienverzierten  Gürtelgarnituren  

27.  Cikó,  Grab  183  (HU)332     Allgemein:   Die   Lage   der   Gräber   und   deren   Eigenschaften   sind   nicht   dokumentiert.   In   zwei   der   Gräber   wurden   lilienverzierte  GG  beigelegt.     GG,   Bronzeguss:   GS   mit   Rankenverzierung   (15);   eine   zweite   GS   aus   Bronze   oder   Eisen;   zwei   rechteckige   LS   aus   Bronzeblech   mit   zwei   Nieten   versehen   (16-­‐17)   [DZ];   sechs   HRB   mit   durchbrochener   Lilienverzierung   und   wappenartigen   Anhängern;   Maße   inklusive   Anhänger   3.75   x   1.5   x   0.45   cm.   Einer   der   HRB   ist   ohne   Anhänger   und   glatt   (1-­‐6)   [AC];   zwei   NRZ   (18-­‐19);   acht   NRB   mit   Rankenverzierung  (7-­‐14).   Weitere   Beigaben:   Ein   rundes   Bronzeohrgehänge   ohne   Anhänger  und  ein  Eisenmesser.   Insgesamt:   Zwei   GS,   18   Beschläge,   davon   sechs   lilienver-­‐ ziert,  mindestens  zwei  NR.       28.  Cikó,  Grab  519  (HU)333     GG,   Bronzeguss:   Glatter,   abgerundeter   Schnallenkörper   einer   GS   (10)   [EY];   weitere   rechteckige   Bronzeschnalle   (29);   drei   wappenförmige,   glatte   LS   (14-­‐16)   [EQ];   acht   HRB   mit   schuppenförmigem   Rahmen   und   glattem   spaten-­‐ artigem   Anhänger,   der   bei   zwei   Exemplaren   fehlt   (2-­‐9)   [DN];   12   wappenförmige,   glatte   NRB   (17-­‐28)   [DW];   drei   NRZ   mit   Lilien   dekorierten   Durchbrüchen,   3.45   x   1.5   cm   (11-­‐13)   [W];   eine   HRZ   mit   gleicher   Lilienverzierung   wie   die  NRZ,  7.2  x  2.25  cm  (1)  [A].   Weitere  Beigaben:  Eisenmesser  und  runder  Ring.   Insgesamt:   Zwei   GS,   27   Beschläge,   davon   vier   mit   Lilien-­‐ dekor,  vier  NR.       29.  Csongrád-­‐Mámai  Csárdadűlő,  Grab  10  (HU)334     Allgemein:   Die   Lage   der   Gräber   und   deren   Eigenschaften   sind   nicht   dokumentiert.   In   dreien   der   Gräber   wurden   lilienverzierte  GG  beigelegt.   Bestattungssitten:  O:  W-­‐O.     GG,  Bronzeguss:  PB  in  stark  durchbrochenem  Liliendekor   (15)   [BT];   ein   hufeisenförmiger   glatter   LS   (17)   [ED];   ein   glatter   wappenförmiger   LS   [EQ];   zwei   rechteckförmige   HRB   mit   durchbrochenem   Rankendekor   in   einem   Rah-­‐ men,  einer  der  beiden    Anhänger  ist  erhalten  (9-­‐10)  [DC];   vier   wappenförmige,   mit   Lilien   durchbrochene   NRB   (11-­‐ 14)   [AU];   NRZ   mir   durchbrochenem   Rankendekor   und   Trauben  in  S-­‐Form  mit  tierkopfartigen  Zwingen  (16)  [CT];   HRZ  mit  Tülle  und  Kreislappendekor,  abgeschnitten  [CF].   Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:  Elf  erhaltene  Beschläge,  davon  fünf  mit  Lilien-­‐ dekor,  ein  NR.     30.  Csongrád-­‐Mámai  Csárdadűlő,  Grab  11  (HU)335     Bestattungssitten:  O:  W-­‐O.  L:  168  cm.     GG,   Bronzeguss:   Wappenförmige,   unverzierte   GS   (23)   [EY];   ein   wappenförmiger   unverzierter   LS   (40)   [EQ];   13  

                                                                                                                        332  Kiss   1984,   Taf.   13.   –   Hampel   1905,   Taf.   209   Abb.  

1783.  –  Stadler  2005,  HRB  Typ  8540.     333  Kiss  1984,  Taf.  35.  –  Hampel  1905,  Abb.  1785  Taf.  

234.  –  Stadler  2005,  RZ  Typ  4480.    

                                                                                                                       

334  Ders.,  284-­‐285,  Taf.  IV.  

336  Ders.,  Abb.  186.    

335  Ders.,  

337  Hampel  1905/II,  Taf.  117.    

4480.  

 

längliche   HRB   mit   schuppenartigem   Rahmen   und   unver-­‐ zierten   spatenförmigen   Anhängern,   fünf   davon   ohne   Anhänger   (24-­‐36)   [DN];   vier   wappenförmige   unverzierte   NRB   (41-­‐44)  [DW];  eine  NRZ  mit  durchbrochenem  Lilien-­‐ dekor   (37)   [N];   eine   Hauptriemenzunge,   ebenfalls   mit   durchbrochenem  Liliendekor  (38)  [A].   Weitere  Beigaben:  Ein  Eisenmesser.     Insgesamt:   Eine   GS,   20   Beschläge,   davon   zwei   mit   Lilien,   ein  NR.     31.  Csongrád-­‐Mámai  Csárdadűlő,  Grab  16  (HU)336     GG,  Bronzeguss:  Lilienverzierte  GS  (2)  [BO];  lilienverzier-­‐ ter  LS  (4)  [BF];  wappenförmige  stark  durchbrochene  HRB   (3)   [DJ];   fragmentarische   NRZ   (5);   RDZ   mit   S-­‐Ranke   (6)   [FV];   mediterrane   HRZ   mit   dreifachen   Ösenzwingen   (1,   1a).   Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:   Eine   GS,   fünf   Beschläge,   davon   zwei   lilienver-­‐ ziert.       32a.  Čunovo,  Grab.  5  (SK)337     Allgemein:  Gräberfeld  mit  151  Gräbern.  Die  Eigenschaften   der   Gräber   sind   nicht   dokumentiert.   In   drei   der   Gräber   wurden   lilienverzierte   GG   beigelegt.   Grab   25   liegt   in   der   südlichen  äußersten  Reihe;  Grab  44  liegt  in  der  Mitte  des   östlichen  Flügels  und  Grab  92  liegt  in  der  zweiten  äußers-­‐ ten  Reihe  des  östlichen  Flügels  des  Gräberfeldes.   GG,   Bronzeguss:   Wappenförmige   GS   mit   Ranken   (15)   [GA];   zwei   rechteckige   LS   aus   Blech   (16-­‐17);   fünf   recht-­‐ eckige   HRB   mit   Greifen   verziert   (10-­‐14)   [DB];   drei   NRB   mit  lilienartiger  Durchbruchsarbeit  (18-­‐20)  [AZ];  NRZ  mit   S-­‐Ranken  (9)  [CL];  HRZ  mit  S-­‐Ranken  und  Tülle  (6,  7).     Weitere  Beigaben:  Eisenmesser  (1)  und  Beil  (2).     Insgesamt:   Eine   GS,   12   Beschläge,   davon   drei   lilienver-­‐ ziert.       32.  Čunovo,  Grab.  25  (SK)338     GG,   Bronzeguss:   Wappenförmige   GS   aus   Bronze   mit   ein-­‐ geritzten   Linien,   der   Dorn   fehlt   (10);   breite   rechteckige   GS   mit   graviert-­‐punzierter   Blattverzierung   (9);   zwei   wappenförmige   LS   mit   eingravierter   Palmette   auf   pun-­‐ ziertem   Hintergrund   (19,   20);   acht   längliche   HRB   mit   jeweils   zwei   dreiblättrigen   Palmetten   auf   punziertem   Hintergrund   und   viereckig   durchbrochenen   Anhängern   (11-­‐18);  elf  graviert-­‐punzierte  NRB  (21-­‐25);  vier  NRZ  mit   durchbrochenen   Ranken   (5-­‐8);   HRZ   mit   stark   durchbro-­‐ chenem  verschwommenem  Blattrankendekor  (4).     Weitere   Beigaben:   Fragmente   einer   Eisenschnalle   (1,   2);   Fragment   eines   Eisenmessers,   daran   Holzfasern   (3);   zerbrochenes  Tongefäß.     Insgesamt:   Zwei   GS,   27   Beschläge,   davon   vier   lilienver-­‐ ziert,  vier  NR.              

284-­‐285.,   Taf.   IV.   –   Stadler   2005,   RZ   Typ  

338  Ders./I,  572.  –  Ders./II,  144-­‐145  Taf.  122.  

  153  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials   33.  Čunovo,  Grab.  44  (SK)339     GG,   Bronzeguss:   Wappenförmige   GS   mit   Blattrankenver-­‐ zierung   (4)   [EV];   kleine   wappenförmige   GS,   unverziert   (5);  unverzierter  PB  (8)  [FU];  drei  wappenförmige,  lilien-­‐ verzierte   LS,   durchbrochen,   mit   abgesetztem   Rahmen   (15-­‐17)   [BE];   sechs   längliche   HRB   mit   Lilienverzierung   und   unverziertem   wappenförmigem   Anhänger   (9-­‐14)   [AL];   fünf   wappenförmige   NRB   mit   Rankenverzierung   (18-­‐23);   zwei   NRZ   aus   Bronze   mit   S-­‐Rankenverzierung   und  tierkopfförmigen  Zwingen  (6-­‐7)  [CQ];  HRZ  mit  Blatt-­‐ rankenverzierung   und   tierkopfförmigen   Zwingen   (3)   [CH].   Weitere   Beigaben:   Einschneidiges   Eisenschwert,   erhalte-­‐ ne  Länge:  63  cm,  wovon  11  cm  dem  Griff  zugehörig  sind,   Breite:   3,5   cm.   Fragment   eines   Eisenringes,   Eisenstabs   und   einer   dreikantigen   Pfeilspitze   aus   Eisen   (1);   Frag-­‐ ment  eines  Eisenmessers  mit  Holzteilen  (2);  Tongefäß.     Insgesamt:   Zwei   GS,   18   Beschläge,   davon   sechs   lilienver-­‐ ziert,  zwei  NR.     34.  Čunovo,  Grab.  92  (SK)340     GG,   Bronzeguss:   In   Gürtelgegend   gefundene   wappenför-­‐ mige  GS  mit  durchbrochener  Rankenverzierung  (4);  eben-­‐ falls   in   Gürtelgegend:   drei   stark   durchbrochene   LS   mit   Rankendekor   (15-­‐16);   14   längliche   HRB   mit   Perlenrah-­‐ men   und   durchbrochenem   Liliendekor   und   annähernd   dreieckigem  Anhänger,  welcher  ebenfalls  eine  Liliendeko-­‐ ration  trägt.  Die  HRB  befinden  sich  auf  beiden  Seiten  der   Brust,   je   6   cm   voneinander   entfernt   (7-­‐14)   [AM];   neun   herzförmige   NRB   mit   Pflanzenblättern   im   Relief   in   der   Gürtelgegend   (17-­‐19)   [DS];   HRZ   mit   stark   durchbroche-­‐ nen  Pflanzenmotiven  in  der  Gürtelgegend  (3)  [CK].     Weitere   Beigaben:   Eisenmesser,   bruchhaft   (1);   Fragment   eines   kalzinierten   Knochens   mit   grünen   Rostflecken   (2);   zwei   unverzierte   geschlossene   Bronzeringe   (5-­‐6);   ein   Tongefäß.     Insgesamt:  Eine  GS,  27  Beschläge,  davon  14  lilienverziert,   fünf  RZ.       35.  Dolní  Dunajovice  Bezirk  Břeclav,  Grab  6  (CZ)341     Allgemein:  Die  Lage  der  Gräber  ist  nicht  dokumentiert.  In   zwei  der  Gräber  wurden  lilienverzierte  GG  beigelegt.   Bestattungssitten:  O:  NNW-­‐SSO,  T:  110,  L:  210,  B:  50  cm.     GG,   Bronzeguss:   Wappenförmige   GS   mit   stark   durchbro-­‐ chenem   Lilienmuster,   6.8   x   3.3   (Schnalle)   bzw.   2,8   cm   (Körper)   (7)   [BM];   zweite   GS   mit   kurzem   rechteckigem   Körper  und  unverziert,  3.5  x  2.4  bzw.  1.7  cm  (17)  [EU];  PB   mit   Perlrahmen,   sowie   einer   senkrechten   Perlreihe,   L:   7.5   cm  (6)  [FN];  drei  herzförmige  LS  mit  Perlrahmen,  welcher   eine  durchbrochene  Lilienverzierung  einschließt,  2.1  x  2.6   cm   (9)   [BJ];   13   länglich-­‐ovale   HRB   mit   stilistisch   durch-­‐ brochenem   Liliendekor   und   dreieckförmig   durchbroche-­‐ nen  Anhängern,  2.9  x  2.9  cm  (2)  [A3Va];  10  herzförmige,   lilienverzierte   NRB,   1.8   x   1.6   cm   (4)   [AS];   eine   NRZ   mit  

                                                                                                                        339  Ders./I,  

572.   –   Ders./II,   147-­‐148   Taf.   125.   –   LS/NRB  Typ  1180  nach  Stadler  2005.   340  Hampel  1905/I,  572.  –  Ders./II,  152-­‐153  Taf.  129.   341  Klanica  1972,  11-­‐12  Taf.  6.  –  Ausstellung  der  Gür-­‐ telgarnitur   im   National   Museum   in   Prag.   Inv.-­‐Nr.   11466,   118445-­‐118460,   118462-­‐118469,   118471-­‐ 118475.  –  Stadler  2005:  HRB  Typ  9650.  

154    

einem   Lilienmuster   durchbrochen   und   mit   dreieckigen   Ösenzwingen,   3.7   x   1.6   cm   (1)   [O];   flacher   RDZ   mit   S-­‐ Ranke,   2.5   x   1.7   cm   (8)   [FV];   HRZ   mit   Perlrahmen,   wel-­‐ cher  ein  verworren  durchbrochenes  Muster  einrahmt  und   mit   Tierkopfzwingen,   7.7   x   2.6   cm   (14);   fünf   glockenför-­‐ mige  Anhänger,  2.7/2.8  x  3.3  cm  (10-­‐13)  [FY].     Weitere  Beigaben:  Zwei  Paar  ovale  Ohrgehänge  mit  trop-­‐ fenförmig  angeordneten  Kugelanhängern,  2.9  x  1.8  cm  (5,   5a);   zwei   Sicheln   (15-­‐16),   ein   Knopf   Ø   3   cm   (18),   ein   Eisenring   (19);   ein   Topf   mit   drei   Wellenbandreihen   und   dazwischen   mit   eingeritzten   Linien,   15.3   x   10.2   x   6.3   cm   und  Bruchstück  einer  Pferdetrense?  (3).     Insgesamt:  Zwei  GS,  35  Beschläge,  davon  27  lilienverziert,   vier  NR.     36.  Dolní  Dunajovice  Bezirk  Břeclav,  Grab  7  (CZ)342     Bestattungssitten:  O:  NNW-­‐SSO,  L:  240,  B:  130  cm.     GG,   Bronzeguss:   GS   mit   ovalem   Bügel   und   wappenförmi-­‐ gem   Körper,   welcher   ein   stark   durchbrochenes   S-­‐Motiv   aufweist,   L:   8.3   cm   (5)   [EW];   eine   zweite   unvollständige   GS:   ein     trapezförmiger   Bügelrahmen   ohne   Dorn,   3   x   3.2   bzw.   3.6   cm   (6);   flacher   PB   mit   einem   Rankenmotiv   durchbrochen   (10)   [FR];   fünf   herzförmige,   stark   durch-­‐ brochene   LS   (2)   [EL];   neun   breite   wappenförmige   HRB   mit   halbrundem   Anhänger,   beides   mit   Perlrahmen   und   stark   durchbrochenem   Rankendesign   (7);   ein   weiterer   HRB,  länglich,  graviert-­‐punziert  und  dessen  Anhänger  ein   Ring   ist   (8);   neun   herzförmige   NRB,   welche   den   LS   ähn-­‐ lich   sind   (4);   drei   lilienverzierte   NRZ   in   einem   Perlrah-­‐ men   eingefasst   und   mit   spitzen   Ösen   (1)   [Z];   RDZ   aus   Bronzeblech  mit  Greifendarstellung,  5  x  3.5  x  3.2  cm  (3);   HRZ   mit   Menschendarstellungen,   durchbrochen   und   eben-­‐falls   in   einem   Perlrahmen   eingebunden.   Das   obere   Zierfeld   kleidet   einen   durchbrochenen   Vogel.   Dreieckige   Ösenzwingen   (9,9a)   und   elf   glockenförmige   Anhänger   (13-­‐19)  [FY].     Weitere   Beigaben:   Eisenmesser   (21),   Eisenschnalle   (20)   und  Topf  mit  Wellenbanddekor  (12).     Insgesamt:   Drei   GS,   41   Beschläge,   davon   drei   lilienver-­‐ ziert,  vier  NR.     37.  Vösendorf,  Grab  15  (A)343     Allgemein:   Die   Lage   der   Gräber   und   deren   Eigenschaften   sind   noch   nicht   publiziert.   In   zwei   der   Gräber   wurden   lilienverzierte  GG  beigelegt.     GG,   Bronzeguss,   vergoldet,   Hohenberggruppe:   Lilienver-­‐ zierte  GS  [BI1c];  herzförmige  LS,  flechtbandverziert  [EN];   lilienverzierte   HRB   [AN];   lilienverzierte   HRZ   mit   dreifa-­‐ chen  Ösen  [B1I1c3].     Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:  Eine  GS,  sechs  Beschläge,  davon  vier  lilienver-­‐ ziert.       38.  Dunaszekcső-­‐Téglagyár,  Grab  4  (HU)344     Allgemein:   Das   Gräberfeld   besteht   aus   79   Gräbern.   Sós   spricht   von   einer   hier   bestatteten   slawisch-­‐awarischen   Mischbevölkerung,  die  im  8.  und  9.  Jahrhundert  bestattet  

                                                                                                                        342  Klanica  1972,  13-­‐14  Taf.  7,  8.     343  Sauer  2007,  70-­‐71.   344  Sós  1968,  91  Abb.  38,  43.1,  43.3-­‐12,  44.1-­‐6.    

Katalog  der  lilienverzierten  Gürtelgarnituren  

wurden.   In   vier   der   Gräber   wurden   lilienverzierte   GG   beigelegt.     Bestattungssitten:   Mann,   54-­‐58   Jahre.   O:   NW-­‐SO;   T:   148,   L:  190  und  B:  70  cm.     GG,  Bronzeguss:  Im  Beckenbereich.  Trapezförmige  GS  mit   rechteckigem   unverzierten   Beschlag   (44,1)   [ES];   ein   un-­‐ verzierter   PB   (12);   vier   hufeisenförmige   unverzierte   LS   (3-­‐6);   sieben   rechteckige   HRB   mit   durchbrochener   Grei-­‐ fendarstellung   und   Ringanhänger   (43,   3-­‐9)   [DB];   eine   NRZ   mit   durchbrochenem   S-­‐Motiv   und   Tülle   (11)   [CL];   eine   rechteckige   NRZ   mit   durchbrochener   Lilienverzie-­‐ rung   (10)   [A2II2b   (E)];   unverzierter   RDZ   (2);   eine   spitz   zulaufende  HRZ  mit  Blattranken  und  Tülle  (1)  [CB].     Weitere  Beigaben:  Ein  Eisenmesser  (2).   Insgesamt:   Eine   GS,   16   Beschläge,   davon   einer   lilienver-­‐ ziert,  zwei  NR.       39.  Dunaszekcső-­‐Téglagyár,  Grab  8  (HU)345     Bestattungssitten:   Mann,   67-­‐71   Jahre.   O:   NW-­‐SO;   T:   150,   L:  200  und  B:  70  cm.     GG,   Bronzeguss:   Im   Beckenbereich.   U-­‐förmige   GS   mit   durchbrochenem   Lilienmotiv   (4)   [BR];   PB   mit   geperltem   Rahmen   (6)   [FM];   unbekannter   Beschlag   (5);   vier   herz-­‐ förmige   LS   mit   durchbrochenen   Ranken   (23-­‐26);   sechs   wappenförmige   HRB   mit   stark   durchbrochenen,   sich   auflösenden   Ranken   und   wappenförmigen   Anhängern,   mit   durchbrochen   Lilien   (7-­‐12)   [DJ];   ein   glatter   rechtecki-­‐ ger  HRB  mit  rundem  Anhänger  (16)  [DF];  neuen  herzför-­‐ mig,   mit   Lilien   durchbrochene   NRB   (17-­‐22,   27-­‐29)   [AX];   drei  NRZ  mit  stark  durchbrochenen  Lilien,  die  zusammen   die  Form  einer  S-­‐Ranke  darstellen  (13-­‐15)  [L];  unverzier-­‐ ter   länglicher   RDZ   (3);   HRZ   mit   stark   durchbrochenem   Rankendekor  mit  integrierten  Lilien  (2)  [F].     Weitere   Beigaben:   An   der   äußeren   Seite   des   linken   Knö-­‐ chels   Tierknochen;   unter   dem   linken   Oberschenkelkno-­‐ chen  ein  Eisenmesser  (1).   Insgesamt:  Eine  GS,  27  Beschläge,  davon  elf  lilienverziert,   eingeschlossen  die  sechs  Anhänger  der  HRB,  drei  NR.       40.  Dunaszekcső-­‐Téglagyár,  Grab  35  (HU)346     Bestattungssitten:   Mann,   53-­‐56   Jahre.   O:   NW-­‐SO;   T:   117,   L:  210  und  B:  80  cm.     GG,   Bronzeguss:   Auf   dem   Becken.   Drei   wappenförmig     stark   durchbrochene   HRB   (4-­‐6)   [DJ];   zwei   längliche   li-­‐ lienverzierte   NRZ   mit   Tülle   (2-­‐3)   [A1IIa1];   eine   spitz   zulaufende  HRZ  mit  Blattranken  und  Tülle  (1)  [CB].     Weitere   Beigaben:   Eierschalenfragmente   zwischen   den   beiden  Oberschenkelknochen.   Insgesamt:   Sechs   Beschläge,   davon   zwei   lilienverziert,   zwei  NR.       41.  Dunaszekcső-­‐Téglagyár,  Grab  41  (HU)347     Bestattungssitten:  Kind,  11  Jahre.  O:  NW-­‐SO  5°;  T:  110,  L:   180  und  B:  56  cm.     GG,   Bronzeguss:   Auf   dem   Becken.   U-­‐förmige   GS   mit   durchbrochenem   Perlenrahmen   (36)   [FD];   PB   mit   Perl-­‐ rahmen   und   horizontal   durch   die   Mitte   (10)   [FN];   zwei   herzförmige   LS   mit   Perlrahmen   und   Rankenverzierung  

                                                                                                                       

 

(37-­‐38)  [EF];  16  längliche  HRB  mit  Perlrahmen  und  Ran-­‐ kenverzierung   (16-­‐31);   vier   herzförmige   NRB,   gleiches   Muster  wie  die  LS  (32-­‐35)  [DQ];  vier  NRZ,  davon  eine  mit   klarer   Lilienverzierung   durchbrochen   in   einem   Perlrah-­‐ men  (12)  und  vier  stark  durchbrochene  NRZ  mit  Lilie  (13-­‐ 15)   [AA];   eine   HRZ   mit   stark   durchbrochener   S-­‐ Rankenverzierung   in   einem   Perlrahmen   und   dreieckig   geperlte  Ösen-­‐zwingen  (11).   Weitere   Beigaben:   Eisenmesser,   auf   der   äußersten   Seite   des  rechten  Oberschenkelknochens.     Insgesamt:   Eine   GS,   28   Beschläge,   davon   vier   lilienver-­‐ ziert,  vier  NR.       42.  Egerág  (HU)348     GG,  Bronzeguss:  GS,  mit  perlrandverziertem  Rahmen  und   durchbrochenem   Liliendekor   in   anderen   Ranken   einge-­‐ kreist,  Bronzeguss,  versilbert  (Taf.  2.1)  [BS];  eine  weitere   unverzierte   GS   mit   rechteckigem   Beschlag   (Taf.   3.10);   eine   weitere   einfache   ovale   GS   und   rechteckige   GS   (Taf.   2.10-­‐11);   PB   mit   Ranken   stark   stilisiert   (Taf.   2.8);   drei   dreieckig   bis   herzförmige   LS   mit   Ranken   durchbrochen   (Taf.   2.5-­‐7);   ein   weiterer   rechteckiger   LS   mit   zwei   großen   Wölbungen  (Taf.  2.12)  [EA];  neun  wappenförmige  HRB  im   gleichen   Muster   wie   die   GS   gearbeitet   mit   annähernd   dreieckigen   Anhängern,   die   ebenfalls   durchbrochen   sind   (Taf.   3.1-­‐9)   [A3II1c];   vier   rechteckige   HRB   mit   Greif   ver-­‐ ziert  und  durchbrochenen  Anhängern  (Taf.  3.13-­‐16)  [DB];   drei  wappenförmige  NRZ  mit  Ranken  durchbrochen  (Taf.   2.2-­‐4);   eine   NRZ   mit   Trauben-­‐Ranken   durchbrochen   und   runden   unverzierten   Ösenzwingen   (Taf.   2.9);   rechteckig   glatter  RDZ  (Taf.  3.11).   Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:   Eventuell   zwei   GG.   Vier   GS,   davon   eine   lilien-­‐ verziert;  23  Beschläge,  davon  zehn  lilienverziert,  drei  NR.       43.  Felgyő,  Grab  63  (HU)349     GG,   Bronzeguss:   Unverzierter   flacher   PB   (10)   [FT];   zwei   unverzierte   LS   (7,   9)   [EQ];   ein   wappenförmiger   LS   mit   Ranken   (2);   zwei   wappenförmige   NRB   mit   dreiblättriger   Palmette   (4-­‐5)   [DX];   zwei   wappenförmige   unverzierte   NRB  (6,  8)  [DW];  ein  länglicher  HRB  mit  Ringanhänger  (1)   [DF];   drei   lilienverzierte   NRZ   (11-­‐13)   [N];   ein   unverzier-­‐ ter  RDZ  (3);  lilienverzierte  HRZ    (14)  [C].   Weitere  Beigaben:  Eisenmesser  (15).     Insgesamt:  14  Beschläge,  davon  vier  lilienverziert.       44.  Felgyő,  Grab  68  (HU)350     GG,   Bronzeguss:   Unverzierte   wappenförmige   GS   (30:2)   [EY];  eckiger  PB,  lilienverziert  (31:1)  [BW];  drei  lilienver-­‐ zierte   LS   (31:2-­‐4)   [BJ];   11   lilienverzierte   NRB   (31:5-­‐15)   [AX];   12   lilienverzierte   HRB   (30:3-­‐14)   [AQ];   drei   lilien-­‐ verzierte   NRZ   (31:18-­‐20)   [AB];   lilienverzierte   HRZ   (31:16)  [I].   Weitere   Beigaben:   Fragmentierte   Eisenschnalle   (17)   und   zwei  Eisenmesser  (31:21-­‐22).     Insgesamt:  Eine  GS,  31  Beschläge,  davon  31  lilienverziert.      

                                                                                                                        348  Kiss   1985,   148   Taf.   2-­‐3.   –   Stadler   2005,   HRB   Typ  

345  Ders.,  92  Abb.  39,  44.7-­‐29,  45.2-­‐6.    

9650.    

346  Ders.,  97  Abb.  47.    

349  Balogh/Fischl  2010,  195  Taf.  29.    

347  Ders.,  101Abb.  41,  47.  

350  Ders.,  196,  Taf.  30.    

  155  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials   45.  Gátér,  Grab  2  (HU)351     GG,   Bronzeguss:   Trapezförmige   GS   (4);   zwei   hufeisenför-­‐ miger   LS     (5-­‐6)   [ED];   drei   rechteckige   Blech-­‐LS   (8-­‐11);   zwei   wappenförmige   HRB   (3,   7);   lilienverzierte   NRZ   (2)   [M];  rankendurchbrochene  HRZ  mit  Tülle  (1).     Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:   Eine   GS,   neun   Beschläge,   davon   einer   lilien-­‐ verziert.     46.  Gátér,  Grab  142  (HU)352     Bestattungssitten:  T:  100  cm.     GG,   Bronzeguss:   Wappenförmige   unverzierte   GS   mit   ab-­‐ gesetztem   Rand   (3);   PB   mit   Perlrahmen   (4)   [FM];   drei   herzförmige   LS   stark   durchbrochen   Lilie   (5)   [BJ];   12   läng-­‐ liche   HRB   mit   Perlrahmen   und   Lilienmotiv   in   Durch-­‐ bruchsarbeit   (7)   [AM];   elf   wappenförmige   NRB   ebenfalls   mit  durchbrochenen  Lilien  (8-­‐10)  [AU];  drei  NRZ  im  glei-­‐ chen  Design  wie  der  HRB  (6)  [Z];  ein  rechteckiger  unver-­‐ zierter  RDZ  (2);  HRZ  mit  stark  verschlissenem  Lilienmotiv   mit   blumenartig   angeordneten   Ösenzwingen:   7,4   x   2,4   cm   (1)  [B1II1c3].     Weitere   Beigaben:   Eisenmesser,   ein   kleines   und   ein   gro-­‐ ßes  von  25,4  cm  x  2,5  cm.     Insgesamt:  Eine  GS,  32  Beschläge,  davon  29  lilienverziert,   drei  RZ.       47.  Gátér,  Grab  222  (HU)353     GG,   Bronzeguss:   PB,   dachförmig,   unverziert:   6,2   cm   (1)   [FU];   wappenförmiger   glatter   LS   (5)   [EQ];   ein   unverzier-­‐ ter   wappenförmige   NRB   (2)   [DW];   fünf   zungenförmige   HRB  mit  Schuppenrahmen:  3  cm  lang  (2)  [DN];  lilienver-­‐ zierte  NRZ:  2,7x1,1x0,4  cm  (3)  [W].     Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:  Neun  Beschläge,  davon  einer  lilienverziert.       48.  Gyomaendröd,  Grab  44  (HU)354     Allgemein:   Gräberfeld   aus   der   SpA   mit   52   Bestattungen.   Bestattungssitten:  O:  NW.  Mann.     GG,  Bronzeguss:  Wappenförmige  GS  aus  einem  durchbro-­‐ chenen   Rahmen   [EX];   eine   weitere   herzförmige   GS,   mit   zwei   Kreisen   durchbrochen;   drei   wappenförmig,   unver-­‐ zierte  LS  [EQ];  12  längliche  HRB  aus  einem  durchbroche-­‐ nen   Perlrahmen   und   blumenförmige,   durchbrochene   Anhänger   [DN];   13   unverzierte   wappenförmige   NRB   [DW];   eine   mit   doppelter   Blattranke   verzierte   NRZ   und   Tierkopfzwingen   [CU];   eine   weitere   NRZ   mit   durchbro-­‐ chenem  Liliendesign  und  runden  unverzierten  Ösenzwin-­‐ gen  [Y];  eine  HRZ  mit  durchbrochenem  Lilienmuster  und   blumenförmigen  Ösenzwingen  [G].     Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:  Zwei  GS,  31  Beschläge,  davon  zwei  mit  Lilien-­‐ verzierung,  zwei  RZ.            

                                                                                                                       

49.  Győr-­‐Téglavető  dűlő,  Grab  258  (HU)355     Bestattungssitten:  Bestattung  eines  Kindes.   GG,   Bronzeguss:   Sieben   wappenförmig   durchbrochene   HRB  mit  Rankenverzierung  und  mit  nach  unten  zeigender   pyramidenförmigem   Anhänger,   mit   gleichem   Muster   durchbrochen   (3-­‐6,   8)   zwei   davon   ohne   Anhänger   (2,7);   sechs   lilienverzierte   NRB   (13-­‐18)   [BB];   vier   NRZ   mit   durchbrochener  Lilienverzierung  und  unverzierten  Befes-­‐ tigungsohren   (9-­‐12)   [T];   HRZ   mit   spitz   zulaufendem   Ende   und  Tülle.  S-­‐Verzierung  (1).   Weitere   Beigaben:   Eisenmesser   in   der   linken   Hand   (21);   länglicher  Knochen  (22);  bronzener  Klapper?  (22).   Insgesamt:   18   Beschläge,   davon   zehn   mit   Lilienverzie-­‐ rung,  vier  RZ.       50.  Győr-­‐Téglavető  dűlő,  Grab  678  (HU)356     GG,   Bronzeguss:   PB,   unverziert   mit   dachförmigen   Profil   (12)   [FU];   zwei   lilienverzierte   LS   (23-­‐24)   [CIVa];   zehn   lilienverzierte   NRB   (13-­‐22)   [BA];   sieben   runde   HRB   mit   Greifendarstellung   (2-­‐8)   [CX];   drei   kreislappenverzierte   NRZ   mit   Tierkopfzwingen   (9-­‐11)   [CU];   kreislappenver-­‐ zierte   HRZ   innerhalb   eines   Perlrahmens   mit   Tierkopf-­‐ zwingen  (1)  [CI].     Weitere  Beigaben:  Zwei  Eisenschnallen.     Insgesamt:  26  Beschläge,  davon  zwölf  lilienverziert.       51.  Győr-­‐Téglavető  dűlő,  Grab  776  (HU)357     Bestattungssitten:  T:  185  cm.     GG,   Bronzeguss:   PB   mit   geometrischer   Verzierung   (9)   [FL];   ein   dreieckiger   LS   (10)   [EE];   vier   wappenförmige   mit  Ranken  verzierte  HRB  mit  blattförmigen  Anhänger  (5-­‐ 8);   drei   rhomboide   NRB   mit   Perlrahmen   (11-­‐13)   [DR];   vier   NRZ   mit   durchbrochener   Lilienverzierung   und   Tülle   (1-­‐4)  [A2IIc3].     Weitere   Beigaben:   Eisenmesser   16   cm   (14)   und   Gelbe   Keramik:  Krug.     Insgesamt:   13   Beschläge,   davon   vier   mit   Lilienverzierung,   vier  NR.       52.  Halimba,  Grab  189  (HU)358     Allgemein:  Gräberfeld  aus  dem  6.-­‐9.  Jh.     GG,   Bronzeguss:   Lilienverzierte   wappenförmige   GS   (1)   [AVa];  zwei  wappenförmige  stark  durchbrochene  HRB  (2-­‐ 3)   [DJ];   zwei   fragmentierte   NRB   (5);   HRZ   mit   Tierkampfs-­‐ zene  und  Tülle,  fragmentiert  (4)  [BZ].     Weitere   Beigaben:   Dreiflügelige   Pfeilspitze   (7);   Messer   (8),  runder  unverzierter  Ring  (6).   Insgesamt:  Eine  GS,  fünf  Beschläge,  davon  einer  lilienver-­‐ ziert.       53.  Halimba,  Grab  194  (HU)359     GG,   Bronzeguss:   Wappenförmige   GS   mit   Kreislappe   (1)   [EV];   vier   lilienverzierte   LS   (6)   [BE];   16   zungenförmige   HRB  mit  S-­‐Ranke  (2)  [DK];  vier  NRB,  graviert-­‐punziert  (3)  

                                                                                                                        355  Fettich  1943,  23  Taf.  XIX.  1-­‐23.    

351  Kada  1906,  364.  

356  Ders.,  36  Taf.  XXIX.    

352  Ders.,  143-­‐144.    

357  Ders.,  39-­‐40  Taf.  XXIV.  1-­‐14,  XXXIX.  6.    

353  Ders.,  219.  

358  Török  1998,  Taf.  22.    

354  Erdélyi  1992,  368-­‐378  Abb.  4.    

359  Ders.,  Taf.  22.  

156    

Katalog  der  lilienverzierten  Gürtelgarnituren  

58.  Holiare,  Grab  316  (SZ)365   [DY];   zwei   lilienverzierte   NRZ   (4)   [T];   ein   unverzierter   RDZ  (7);  eine  rankendurchbrochene  HRZ  (5).     Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Allgemein:  785  Gräber  und  I-­‐III,  demnach  handelt  es  sich   Insgesamt:   Eine   GS,   28   Beschläge,   davon   sechs   lilienver-­‐ um   788   sowie   und   Streufunde.   Das   Grab   befindet   sich   mittig  im  östlichen  Gräberfeldareal.     ziert.   Bestattungssitten:   O:   NNW-­‐SSO,   T:   100,   L:   210,   B:   120   cm.     54.  Halimba,  Grab  227  (HU)360   Reiterbestattung.  Rechts:  Mann,  links:  Pferd,  gleich  orien-­‐   tiert.   GG,   Bronzeguss:   Wappenförmige   GS   mit   Blattranke   (1)   GG,   Bronzeguss:   U-­‐förmige   Bronzeschnalle   mit   Riemen-­‐ [EV];   PB   mit   Perlrahmen   (6);   vier   LS,   mit   Lilien   durchbro-­‐ kappe  und  flacher  Blattranke:  2,5  cm  (20,  22)  [FB];  PB  mit   chen   (11-­‐14)   [BJ];   acht   breite   wappenförmige   HRB   mit   zentralem   Loch   und   stark   profiliert.   Verzierung:   Ranken-­‐ Anhänger   und   symmetrischen   Lilien   (2-­‐5,   7-­‐10)   [AO];   20   motiv,   L:   5,8   cm   (17);   wappenförmiger   LS   mit   plastisch   wappenförmige   NRB   mit   durchbrochenem   Lilienmotiv   gegliedertem   Blattornament:   2   x   2   cm   (25);   zehn   HRB   mit   (17-­‐36)   [AU];   vier   NRZ   mit   Blattranken   und   Tierkopf-­‐ Lilien   durchbrochen   und   teilweise   mit   halbkreisförmigem   zwingen   (38-­‐41)   [CU];   eine   HRZ   mit   Blattranken   und   Anhänger:   3,1   x   1,2   cm   (4-­‐13,   30)   [AO];   zwei   NRZ   mit   S-­‐ Tierkopfzwingen.     Ranken:  3,1  x  1,2  cm  (2.3)  [CU];  Fragment  eines  RDZ  (26);   Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   HRZ   mit   S-­‐förmigen   Rankenverzierung,   auf   der   Riemen-­‐ zwinge  zwei  stilisierte  Tierköpfe:  7,5  x  1,9  cm  (1)  [CH].     Insgesamt:  Eine  GS,  38  Beschläge,  davon  32  lilienverziert,   Weitere   Beigaben:   Trapezförmige   Bronzeschnalle   ohne   vier  NR.             Dorn:  2,4  x  2,2-­‐2,3  cm  (18);  Eisenmesser,  14,5  cm,  an  der   55.  Halimba,  Grab  237  (HU)361     rechten  Hand  des  Reiters  (15);  graues  bis  ziegelrot  getön-­‐ tes   Tonnengefäß,   Gitterornament,   Drehscheibenware,     Donau-­‐Typ.  H.  12,2;  Bw.  12,1;  Msm.  10,3;  Stfl.  8,9  cm  (35).   GG,   Bronzeguss:   Wappenförmige   GS   mit   Kreislappe   (1)   Beim   Pferd:   Pferdegeschirr:   u.a.   Steigbügel   (16,   21,   23,   [EV];   PB   mit   Perlrahmen   außen   (6)   [FM];   vier   wappen-­‐ 24).  Haushuhnknochen  beim  Schädel  und  linken  Knie  des   förmige   LS   mit   Ranke   (11-­‐14)   [EI];   acht   wappenförmige   Reiters.     HRB  mit  Ranken  (2-­‐5,  7-­‐10)  [DH];  20  lilienverzierte  NRB   Insgesamt:   Zwei   GS,   16   Beschläge,   davon   zehn   lilienver-­‐ (17-­‐36)   [AR];   vier   kreislappenverzierte   NRZ   mit   Tier-­‐ kopfzwingen  (38-­‐41)  [CU];  HRZ  wie  NRZ  (42)  [CH].         ziert,  zwei  NR.     Weitere  Beigaben:  Unverzierter  Ring  (37);  ein  unverzier-­‐   59.  Holiare,    Grab  770  (SZ)366   tes  ORG  (16)  und  ein  ORG  mit  Spirale  (15).     Insgesamt:  Eine  GS,  38  Beschläge,  davon  20  lilienverziert,     vier  NR.                                                                                                                                                                                                                                        Allgemein:                                              Neben                                dem                      eigentlichen                                                      Gräberfeld                                              liegt                        un-­‐                                           mittelbar  westlich  davon  ein  kleiner  separater  Teil.  Davon   56.  Hódmezővásárhely-­‐Batida  (HU)362   in   der   äußeren   nördlichen   Reihe   befindet   sich   das   Grab   770.       Bestattungssitten:   O:   NW-­‐SO.   T:   50   cm.   Geschlecht   unbe-­‐ Bestattungssitten:   Reitergrab.   Mann.   Notbergung,   keine   weiteren  Fundumstände  sind  bekannt.     stimmt.     GG,   Bronzeguss:   zwei   zweiteilige   NRZ   mit   lilienartigem   GG,  Bronzeguss:  ovale  Bronzeschnalle  durch  ein  Scharnier   Durchbruchsdekor   und   Perlenrahmen:   3   x   1,3   cm363  (3-­‐4)   mit   der   unverzierten   wappenförmige   Riemenkappe   ver-­‐ [O];  eine  HRZ  ebenfalls  mit  lilienartigem  Durchbruchsde-­‐ bunden,   auf   dieser   drei   Nieten,   auf   dem   Becken:   4,8   x   3   kor  und  Perlenrahmen,  von  der  nur  die  eine  Hälfte  erhal-­‐ cm   (6)   [EY];   glatter   PB   mit   zentralem   Niet   6,7   x   1,3   cm   ten  blieb:  6,1  x  2  cm  (1-­‐2)  [N].   beim   rechten   Unterarm   (26)   [FU];   zwei   HRB   mit   schup-­‐ Weitere   Beigaben:   aus   Eisen   geschmiedeter   Steigbügel   penförmigen   Perlrahmen   und   ohne   Anhänger:   2,6   x   1,3   cm  (4,5)  [DN];  HRZ  in  Durchbruchsarbeit  mit  Liliendekor   mit   lang   ausgezogener   Öse   (6)   und   einen   Schnallenring   und  pyramidenförmigen  unverzierten  Zwingen,  links  vom   (5).     Becken:  7,2  x  2,2  cm  (1)  [A].   Insgesamt:  Drei  Beschläge,  davon  alle  lilienverziert.   Weitere  Beigaben:  Eisenmesserbruchstücke  zwischen  den       Oberschenkeln.  Rinderknochen  beim  linken  Oberschenkel   57.  Hódmezővásárhely-­‐Tarjánvég  (HU)364   und  auf  dem  rechten  Unterschenkel.     Insgesamt:   Eine   GS,   drei   Beschläge,   davon   einer   mit   Lili-­‐   GG,   Bronzeguss:   Wappenförmige   unverzierte   GS   (12a)   enverzierung.       [EY];   unverzierter   PB   mit   dachförmigen   Profil   (5)   [FU];   60.  Homokmégy-­‐Halom,  Grab  30  (HU)367   lilienverzierte   LS   (18)   [BE];   drei   blattrankenverzierte   NRZ   mit   Tierkopfzwingen   (6-­‐8)   [CU];   HRZ   mit   durchbro-­‐   chenem   Liliendekor   und   dreieckig   unverzierten   Riemen-­‐ Allgemein:   167   Gräber,   143   awarenzeitlich   und   24   sla-­‐ ösen  (3)  [B].     wisch.   Insgesamt   63   Männergräber.   Das   Gräberfeld   ist   in     drei   Gruppen   gegliedert   und   beide   Gräber   mit   lilienver-­‐   zierten   Beschlägen   aus   den   Gräbern   30   und   48   gehören   zu  Gruppe  I,  die  die  reichste  Gruppe  bildet  (Gräber  1-­‐60,   151-­‐167).  Gruppe  I:  35  Männer  und  35  Frauen.  Die  Hälfte                                                                                                                           360  Török  1969,  Abb.  6.  –  Ders.  1998,  Taf.  73.     361  Török  1998,  Taf.  73.                                                                                                                           362  Bálint  1937,  89-­‐104,  Taf.  IX,  1-­‐4.     365  Malá  1965.  –  Točik  1968a,  57  Taf.  LVIII.   363  Die   Funde   wurden   selber   gemessen   (vgl.   Bálint   366  Ders.,   113   Taf.   LXXXVII.   –   Stadler   2005,   RZ   Typ   1937,  89-­‐104  Taf.  IX).     4470.     364  Hampel  1905,  Fig.  1783.   367  Garam  et  al.  1975,  27  Abb.  4  Taf.  III  15-­‐16.    

 

  157  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials   der   Männer   trug   eine   GG.   Die   Orientierung   in   dieser   Gruppe   beträt   W-­‐O.   Belegung:   letztes   Drittel   des   7.   bis   Anfang  9.  Jahrhunderts.     GG,   Bronzeguss:   12   HRB   lilienverziert   und   mit   Anhängern   (2-­‐13)   [AO];   drei   wappenförmige   NRB   mit   Schuppenver-­‐ zierung   (20-­‐22)   [DS];   drei   NRZ   mit   Dekoration   von   einem   durchbrochenem   Rankenmotiv   (14-­‐16)   [CR];   RDZ   mit   S-­‐ Ranke  (1)  [FW].     Weitere   Beigaben:   Bronzene   Platte   zu   dem   Messer   gehö-­‐ rend  (?)  in  drei  Stücke  zerbrochen,  bei  der  rechten  Hand   (17-­‐19).   Bruchstück   eines   Eisenmessers   auf   der   anderen   Seite  von  dem  rechten  Beckenknochen.     Insgesamt:  19  Beschläge,  davon  12  lilienverziert,  drei  NR.     61.  Homokmégy-­‐Halom,  Grab  48  (HU)368     Bestattungssitten:   O:   NW-­‐SO.   Doppelbestattung:   M.   Adul-­‐ tus.   und   Ch.   Infans   I.   Das   Kind   ist   neben   den   Füßen   des   Mannes   bestattet   worden   und   reicht   bis   zu   den   Handkno-­‐ chen.     GG,   Bronzeguss:   Kurze   glatte   halbrunde   GS   (19)   [FA];   glatter   PB   (22)   [FU];   wappenförmiger,   unverzierter   LS   (20)   [EQ];   zwei   längliche   HRB   mit   Schuppenrahmen   und   spatenförmigen   glatten   Anhänger   (21)   [DN];   NRZ   mit   durchbrochenem  Lilienmotiv  (23)  [N];  HRZ  mit  Lilienmo-­‐ tiv  (24)  [B2Ia1].     Weitere   Beigaben:   Fragment   einer   Gefäßes,   in   der   Mitte   des  Grabes.   Insgesamt:   Eine   GS,   sechs   Beschläge,   davon   zwei   lilien-­‐ verziert.       62.  Homokmégy-­‐Halom,  Grab  49  (HU)369     GG,   Bronzeguss:   Runde   GS   mit   Kreislappenzier   (1)   [FB];   unverzierter  PB  (19)  [FU];  zwei  lilienverzierte  LS  (12-­‐13)   [BC];   unverzierter   NRB   (14)   [DW];   unverzierter   LS   (15)   [EQ];  neun  zungenförmige  HRB  mit  Schuppenrahmen  (3-­‐ 11)   [DN];   zwei   NRZ   mit   Tülle   und   Schuppenrahmen   (17-­‐ 18)  [CM];  eine  HRZ  im  gleichen  Design  wie  die  NRZ  (16).     Weitere  Beigaben:  Eisenschnalle  (2);  Messer  (20).     Insgesamt:   Eine   GS,   17   Beschläge,   davon   zwei   lilienver-­‐ ziert.       63.  Homokmégy-­‐Halom,  Grab  131  (HU)370     GG,   Bronzeguss:   Wappenförmige   GS   mit   Blattranke   (8)   [EV];  glatter  PB  mit  Einkerbungen  (6)  [FK];  herzförmiger   LS   mit   Perlrahmen   und   durchbrochenen   Lilien   (9)   [BJ];   herzförmiger   NRB   mit   durchbrochenen   Lilien   (11)   [AV];   eine   NRZ   mit   S-­‐Ranke   in   Perlrahmen   und   blumenartigen   Zwingen  (10)  [CR]  und  eine  HRZ  mit  Blattranken  in  Perl-­‐ rahmen  und  Tierkopfzwingen  (7)  [CH].     Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:   Eine   GS,   sechs   Beschläge,   davon   zwei   lilien-­‐ verziert.  Die  Anzahl  der  Beschläge  ist  nicht  dokumentiert.       64.  Horgoš,  Grab  5  (SER)371     GG,   Bronzeguss:   GS   lilienverziert   (5)   [AIIb];   PB   mit   S-­‐ Ranke  (4)  [FP];  zwei  rechteckige  LS  aus  Blech  (8,  9);  eine  

                                                                                                                       

NRZ   mit   Ranken   (6);   ein   unverzierter   RDZ   (7);   HRZ   mit   Tülle  und  S-­‐Ranke  (3)  [CC].     Weitere  Beigaben:  Zwei  Eisenmesser  (1,  2).   Insgesamt:   Eine   GS,   sechs   Beschläge,   davon   eine   lilienver-­‐ ziert.     65.  Hraničná  pri  Hornáde/Kenyhec,  Grab  32  (SK)372     Allgemein:   164   Gräber,   23   Reiterbestattungen,   41   Män-­‐ nergräber.  126  SN-­‐Orientierung,  14  in  NS.   GG,   Bronzeguss:   Quadratische   GS   aus   Blech   (8)   [ES];   PB   gekerbt  (7)  [FI];  vier  rechteckige  Blech-­‐LS  mit  gewölbten   Nieten  (10-­‐13)  [EA];  zwei  quadratische  HRB  mit  Ranken-­‐ verzierung  (2,  5)  [DD];  drei  NRZ  mit  Tülle  und  S-­‐Ranke  (3,   4,   9)   [CL];   verzierter   RDZ   (6);   HRZ   lilienverziert   (1)   [A1IV1a1  (V)].   Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:   Eine   GS,   12   Beschläge,   davon   einer   lilienver-­‐ ziert.       66.  Hraničná  pri  Hornáde,  Grab  41  (SK)373     Bestattungssitten:   Reitergrab   (?)   welches   in   das   9.   Jh.   datiert.   GG,   Bronzeguss:   Rechteckige   Eisenschnalle,   wahrschein-­‐ lich   mit   ehemaligem   rechteckigen   glattem   Beschlag 374   (16)   [EA];   sechs   quadratische   HRB   mit   durchbrochenem   regelmäßigen  Gittermuster  und  traubenförmig  durchbro-­‐ chenem   Anhänger   (2-­‐7)   [DD];   vier   durchbrochene   NRB   (8-­‐11)  [DP];  drei  NRZ  mit  S-­‐Ranke  und  Tülle  (12-­‐14)  [CL]   und   eine   NRZ   mit   durchbrochenem   Lilienmuster   (15)   [W];   länglicher   glatter   RDZ   (17);   eine   HRZ   mit   S-­‐Ranken   und  Tülle  (1)  [CC].   Weitere  Beigaben:  Pferdegeschirr?  (18-­‐25).   Insgesamt:   Eine   GS,   14   Beschläge,   davon   einer   lilienver-­‐ ziert,  vier  NR.     67.  Hraničná  pri  Hornáde,    Grab  100  (SK)375     GG,   Bronzeguss:   Kleine   GS   mit   halbrundem   glatten   Be-­‐ schlag   (9)   [FA];   PB   mit   Perlrahmen   außen   [FM];   drei   spitze  wappenförmige  HRB  mit  gravierten  Palmetten  und   rechteckig   durchbrochenen   Anhängern   (12-­‐14);   sechs   wappenförmige   mit   Lilien   durchbrochenen   NRB   (15-­‐20)   [AR].     Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:   Eine   GS,   zehn   Beschläge,   davon   sechs   lilien-­‐ verziert.       68.  Hraničná  pri  Hornáde,  Grab  142  (SK)376     GG,   Bronzeguss:   Wappenförmige,   glatte   GS   (23)   [FE];   ein   glatter  PB  [FU];  zwei  wappenförmige  unverzierte  LS  (20-­‐ 21)   [EQ];   14   längliche   HRB   mit   Schuppenrahmen   durch-­‐ brochen,   mit   spatenförmigen   glatten   Anhänger   (10-­‐19)   [DN];   ein   wappenförmiger,   unverzierter   NRB   (22)   [DW];   vier   lilienverzierte   NRZ   mit   glatten   dreieckigen   Ösen-­‐ zwingen   (2-­‐5)   [W];   eine   lilienverzierte   HRZ   gleichen   Typs   wie  die  NRZ  (1)  [A].  

                                                                                                                        372  Pastor  1968,  176  Abb.  1.  

368  Ders.,  28  Abb.  6  Taf.  IV  19-­‐24.  

373  Ders.,  177.  

369  Ders.,  28  Taf.  6.  

374  Vgl.  Grab  32  aus  Hraničná  pri  Hornáde/  Kenyhec.    

370  Ders.,  Taf.  IV  6-­‐11.  

375  Pastor  1968,  179.  

371  Hampel  1905/II,  Taf.  98.  

376  Ders.,  180.  –  Stadler  2005,  RZ  Typ  4470.    

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Katalog  der  lilienverzierten  Gürtelgarnituren  

Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:   Eine   GS,   23   Beschläge,   davon   fünf   lilienver-­‐ ziert.       69.  Jánoshida,  Grab  3  (HU)377     Allgemein:  256  Gräber.  Gräberfeld  aus  dem  7.  bis  8.  Jh.     Bestattungssitten:   O:   NW-­‐SO.   Doppelgrab   von   Mann   und   Frau.     GG,   Bronzeguss:   U-­‐förmige   GS   mit   Kreislappe   (2)   [FB];   unverzierter   PB:   6,7   x   1,2   cm     (3)   [FU];   drei   hufeisenför-­‐ mige  LS  mit  Lilien  durchbrochen  (7)  [BF];  sieben  wappen-­‐ förmige   HRB   mit   herzförmigen   Anhängern,   beides   mit   Lilien  durchbrochen  (9)  [AD];  13  wappenförmige  NRB  mit   Lilien  durchbrochen  (8)  [AU];  vier  NRZ  mit  spitzem  Ende   und  S-­‐Ranke  und  Tierkopfzwingen:  3,2  x  1,3  cm  (4)  [CU];   rechteckiger  RDZ  (6);  HRZ  mit  vierfacher  Blattranke  in  S-­‐ Form  und  Tierkopfzwingen:  7  x  1,8  cm  [CH].     Weitere   Beigaben:   Eisenmesser   15   cm   (10),   Eisenschnal-­‐ le:   2,6   x   2,5   cm   (5)   und   elf   Perlen   u.a.   grüne   Melonen-­‐ kernperlen  (11).     Insgesamt:   Zwei   GS,   30   Beschläge,   davon   23   mit   Lilien-­‐ verzierung,  vier  NR.     70.  Jutas,  Grab  7  (HU)378     GG,   Bronzeguss:   Lilienverzierter   LS   [BH];   lilienverzierte   NRB  [AU];  lilienverzierte  HRB  [AI].   Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:  Keine  GS,  drei  Beschläge,  davon  drei  lilienver-­‐ ziert.       71.  Jutas,  Grab  28  (HU)379     GG,   Bronzeguss:   Rechteckige   unverzierte   GS   mit   fünf   Wölbungen   (1,   9)   [ET];   bruchhafter,   unverzierter   PB   (9a),   PB   mit   Perlrahmen   (5)   [FI];   rechteckiger   LS   mit   zwei   Wölbungen   (9)   [EA];   dreieckiger   LS   mit   durchbrochener   Lilienverzierung   (7)   [AIIc];   rechteckiger   HRB   mit   Greif   und  Anhänger  (2)  [DB];  wappenförmiger  NRB  mit  Lilien-­‐ verzierung   durchbrochen   (10)   [AX];   eine   HRZ   mit   Wel-­‐ lenverzierung  und  kronenförmigem  Scharnier  als  Befesti-­‐ gung  (4).     Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:   Eine   GS,   sieben   Beschläge,   davon   zwei   lilien-­‐ verziert.  Die  Anzahl  der  Beschläge  ist  nicht  dokumentiert.     72.  Jutas,  Grab  47  (HU)380     GG,   Bronzeguss:   Wappenförmige   GS   mit   Blattranke   (11)   [FB];   wappenförmiger   LS   mit   durchbrochener   Lilienver-­‐ zierung   (10)   [BD];   wappenförmiger   HRB   mit   Anhänger,   beide  mit  durchbrochenen  Lilien  (2)  [A3IIIb].     Weitere   Beigaben:   Sonnenförmige   stark   symmetrisch   durchbrochene  Scheibe  (11).     Insgesamt:  Eine  GS,  zwei  Beschläge,  davon  zwei  lilienver-­‐ ziert.  Die  Anzahl  der  Beschläge  ist  nicht  dokumentiert.        

73.  Kaposvár  XIV,  Grab  70  (HU)381     Allgemein:  74  Gräber.  Diejenigen  aus  der  SpA  liegen  wei-­‐ ter  voneinander  entfernt  als  die  aus  der  früheren  Periode.   Die   meisten   Gräber   waren   geplündert.   Grab   70   ist   unge-­‐ stört  und  gehört  zu  den  reichsten  Gräbern  der  SPA.  In  fünf   weiteren   Gräbern:   Perlen,   Bronze-­‐   und   Eisengegenstände.   Das   Gräberfeld   datiert   in   das   Ausgehende   8.   und   ange-­‐ hende  9.  Jh.     Bestattungssitten:   W:   geringe   Abweichung   nach   Norden;   T:  40-­‐300  cm.  Mann.   GG,  Bronzeguss:  Trapezförmige  GS,  Beschlag  fehlt;  PB  mit   Perlrahmen  [FM];  drei  hufeisenförmige  LS  [ED];  elf  längli-­‐ che   glatte   HRB   mit   spatenförmigen,   glatten   Anhängern;   vier   wappenförmige   NRB   mit   Lilienverzierung   [AU];   fünf   dreieckige   NRB   mit   Lilienverzierung   [BA];   NRB   mit   schuppenartigem  Muster  [DS]  vier  NRZ  mit  durchbroche-­‐ nem   Lilienmotiv   und   dreieckigen   Ösenzwingen   [U];   glat-­‐ ter  RDZ;  stark  durchbrochene  HRZ  mit  Tülle.   Weitere  Beigaben:  Eisenmesser,  Nägel,  Feuer-­‐steine.   Insgesamt:   Eine   GS,   38   Beschläge,   davon   neun   lilienver-­‐ ziert,  vier  RZ.       74.  Kaposvár  XIV,  Grab  118  (HU)382     Allgemein:  aus  einer  zweiten  Grabungskampagne?  s.o.  nur   74  Gräber.   GG,   Bronzeguss:   Wappenförmige   GS   mit   Blattranke   [EV];   PB,  glatt  [FU];  drei  lilienverzierte  LS  im  Perlrahmen  [BH];   drei   durchbrochene   HRB   mit   ebenfalls   durchbrochenen   Anhängern;  drei  herzförmige  NRB  [DS];  vier  lilienverzier-­‐ te   NRZ   mit   runden   glatten   Ösenzwingen   [O];   ein   RDZ,   glatt;   eine   HRZ   mit   dreieckigen   Ösenzwingen   und   durch-­‐ brochenem  Lilienmotiv  [A].     Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:   Eine   GS,   16   Beschläge,   davon   acht   lilienver-­‐ ziert,  vier  NR.       75.  Kaposvár  XXXIII,  Grab  10  (HU)383     Allgemein:   147   Gräber   aus   dem   8.   Jh.   In   sieben   Gräbern   kamen   GG   zum   Vorschein,   zwei   davon   lilienverziert.   Das   Gräberfeld   ist   in   zwei   Bereiche   aufgeteilt.   Im   Nördlichen   befinden  sich  die  beiden  lilienverzierten  Gräber.  Grab  10   liegt   in   der   südlichen   äußeren   Reihe   dieses   Bereiches   und   Grab   14   ebenfalls   südlich,   jedoch   abgegrenzt   von   den   anderen  Bestattungen.   Bestattungssitten:   Frau,   Grab   gestört.   O:   O-­‐W   110°;   T:   245,  L:  217,  B:  50-­‐57  cm.   GG,  Bronzeguss:  Zwei  hufeisenförmige  LS  mit  Verzierung   [EJ];   zwei   längliche   HRB   mit   durch-­‐brochener   Lilienver-­‐ zierung   und   blumenförmigem   Anhänger,   ebenfalls   lilien-­‐ verziert   [GD];   sieben   wappenförmige   NRB   mit   durchbro-­‐ chener  Lilienverzierung  [AU].     Weitere  Beigaben:  Großformatige  Sargklammer.   Insgesamt:  Elf  Beschläge,  davon  neun  lilienverziert.          

                                                                                                                       

                                                                                                                       

 

377  Wenger  1953.  –  Erdélyi  1958,  Taf.  III.    

381  Szimonova  1976,  Taf.  70.    

378  Gyula  1924.    

382  Ders.,  Taf.  70.    

379  Ders.,  Taf.  III.    

383  Bárdos   1996,   17-­‐18   Taf.   51.   –   Stadler   2005,   HRB  

380  Gyula  1955,  Taf.  V.1,  2,  10,  11.    

Typ  9650.  

  159  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials   76.  Kaposvár  XXXIII,  Grab  14  (HU)384     Bestattungssitten:  Reiterbestattung.  O:  O-­‐W  110°;  T:  292,   L:  205,  B:  57  cm.   GG,   Bronzeguss:   Eine   wappenförmige   GS   mit   durchbro-­‐ chenen   Ranken   [GA];   vier   wappenförmige   LS   mit   durch-­‐ brochener   Lilienverzierung;   15   längliche   HRB   mit   Perl-­‐ rahmen   und   durchbrochen   mit   halbrunden   aus   einem   Perlrahmen  bestehenden  Anhängern;  24  herzförmige  mit   Lilienmotiv   durchbrochene   NRB   [AY];   vier   lilienverzierte   NRZ   mit   Perlrahmen   und   blütenförmigen   Ösenzwingen   [AA];  ein  länglicher  glatter  RDZ;  eine  HRZ  mit  Perlrahmen   und  mit  Lilien  durchbrochenem  Zierfeld  [B2IIIe3].     Weitere   Beigaben:   Elf   Pferdegeschirrbeschläge,   eine   Pfeil-­‐ spitze  neben  der  rechten  Hand.     Insgesamt:  Eine  GS,  49  Beschläge,  davon  48  lilienverziert;   vier  RZ.     77.  Kecel-­‐Körtefahegy,  Grab  9  (HU)385     Allgemein:   15   Bestattungen.   Grab   9   ist   das   reichste   Grab   des  Gräberfeldes.     Bestattungssitten:   O:   NW-­‐SO,   T:   165,   L:   210,   B:   65   cm.     Mann.     GG,   Bronzeguss:   Trapezförmige   GS   mit   rechteckigem   unverzierten  Körper  (15)  [ES];  zweite  GS  mit  blumenartig   angeordnetem   rankenverziertem   Körper   (14);   sechs   runde  HRB  mit  Wellenverzierung  (8a-­‐f)  [DA];  drei  unter-­‐ schiedliche   NRZ,   zwei   spitz   zulaufend,   mit   Tüllen   und   S-­‐ Ranken  verziert  (11,  13)  [CL],  die  dritte  mit  Lilien  durch-­‐ brochen   in   einem   Perlrahmen   und   runden   unverzierten   Ösenzwingen  (12)  [P].     Weitere   Beigaben:   Eisenmesser   am   rechten   Ober-­‐ schenkel  (7)  und  Tierknochen.   Insgesamt:   Zwei   GS,   neun   Beschläge,   davon   einer   lilien-­‐ verziert,  drei  NR.       78.  Kecel-­‐Határdűlő,  Grab  84  (HU)386     Allgemein:  Gräberfeld  mit  91  Bestattungen.  7.-­‐8.  Jh.     Bestattungssitten:  O:  NW-­‐SO,  T:  180  cm.    Mann.   GG,   Bronzeguss:   Wappenförmige   GS   mit   Blattranke   (4)   [EV];   unverzierter   PB   (5)   [FU];   zwei   wappenförmige   LS   mit   Lilien   in   Durchbruchsarbeit   (2a-­‐b)   [BF];   15   längliche   HRB   mit   geometrisch   durchbrochenem   Lilienmotiv   und   halbrunden  Anhänger  bei  12  Exemplaren  (6a-­‐o)  [AQ];  14   mit   Lilien   durchbrochene,   wappenförmige   NRB   (11a-­‐n)   [AS;   AY];   vier   NRZ   mit   geometrisch   durchbrochenen   Li-­‐ lien  und  blumenartigen  Ösenzwingen  (7-­‐10)  [AB];  HRZ  im   gleichen  Stil  wie  die  NRZ  (3a-­‐b)  [I].     Weitere   Beigaben:   Zwei   gelbe   Henkeltöpfe,   einer   bei   der   rechten   Hand,   der   zweite   zwischen   dem   linken   Oberarm   und  Rippen;  Tierknochen.     Insgesamt:  Eine  GS,  37  Beschläge,  davon  35  lilienverziert;   vier  RZ.              

                                                                                                                        384  Bárdos  1978,  18  Taf.  33.    

79.  Kékesd,  Grab  5  (HU)387     Allgemein:   Gräberfeld   mit   246   Bestattungen.   Grab   5:   In   der   Mitte   des   Gräberfeldes   wie   andere   Gräber   mit   GG.   Anfang  8.  Jh.  bis  jüngste  Phase  der  Awarenzeit.       Bestattungssitten:   T:   100-­‐150.   Keine   weiteren   Informati-­‐ onen  dokumentiert.     GG,   Bronzeguss:   GS   mit   durchbrochener   Lilienverzierung   [BO]  und  unverzierter  PB  [FT].     Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:   Eine   GS,   ein   Beschlag,   davon   einer   lilienver-­‐ ziert.     80.  Keszthely  A  (HU)388       GG,  Bronzeguss:  U-­‐förmige  GS  mit  geometrisch  durchbro-­‐ chenen   Lilien   (59)   [BIId];   eckiger   PB   mit   jeweils   drei   durchbrochenen   Lilien   pro   Seite   [BW];   wappenförmiger   LS   mit   Lilien   in   Durchbruchsarbeit   (61)   [BI];   annähernd   rechteckiger   HRB,   ebenfalls   mit   Lilien   (58)   [A6IId];   wap-­‐ penförmiger  NRB  mit  Lilien  (62)  [AW];  rechteckiger  RDZ   mit   Palmettendekor;   NRZ   [AB]   und   HRZ   mit   geometri-­‐ scher  Lilienverzierung  und  blumenförmigen  Ösenzwingen   (57,  60)  [H].     Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:   Anzahl   der   Beschläge   ist   unbekannt,   jedoch   sind  alle  lilienverziert.       81.  Kisköre-­‐Halastó,  Grab  66  (HU)389     Allgemein:   Gräberfeld   mit   212   Bestattungen.   Grab   66   befindet   sich   in   der   äußersten   Reihe   im   westlichen   Teil   des   Gräberfeldareals;   Grab   143   in   der   äußersten   Reihe   NW-­‐lich.       Bestattungssitten:   O:   NW-­‐SO   300°,   T:   120,   L:   205,   B:   80   cm.    Mann.  Länge  des  Skeletts:  155  cm.  Der  Lage  der  meist   zerfallenen  Beschläge  kann  nicht  rekonstruiert  werden.     GG,   Bronzeguss:   GS   ohne   Abbildung;   ein   unverzierter   PB   (28)   [FU];   ein   unverzierter   wappenförmiger   LS   (23)   [EQ];   11   HRB   mit   schaufelförmigem   Anhänger,   evtl.   unverziert   (12-­‐22);   vier   wappenförmige   unverzierte   NRB   (24-­‐27)   [DW];   drei   NRZ   stark   bruchhaft,   mit   Liliendekor   durch-­‐ brochen   (30-­‐32),   ein   RDZ,   verschollen;   eine   HRZ,   eben-­‐ falls  stark  bruchhaft,  ehemals  lilienverziert  (29).   Weitere   Beigaben:   Ein   Eisenmesser   (34)   und   eine   Eisen-­‐ ahle  (33)  zwischen  den  Oberschenkelknochen.   Insgesamt:   Zwei   GS,   22   Beschläge,   davon   vier     lilienver-­‐ ziert,  drei  NR.       82.  Kisköre-­‐Halastó,  Grab  143  (HU)390     Bestattungssitten:   O:   NW-­‐SO   290°,   T:   130,   L:   195,   B:   90   cm.    Mann.  Maturus.  Länge  des  Skeletts:  165  cm.   GG,  Bronzeguss:  GS,  allerdings  ist  nur  der  Bügel  erhalten;   in  der  Mitte  des  Beckenknochens  (27)  [EV];  unverzierter   PB,   bruchhaft,   an   der   Außenseite   des   linken   Unterarms   (40)   [FU];   unverzierte   NRB   [DW];   12   längliche   HRB   mit  

                                                                                                                        387  Kiss  1977,  49  Taf.  XII,  LXVI  9-­‐10.     388  Hampel  1905,  576  Abb.  1822-­‐1828.  –  Korek  1960.  

–  Szőke  2001,  Abb.5.1.     389  Garam  1979,  20  Taf.  14.11-­‐34.  –  Breuer  2005,  Taf.  

385  Sós  1958,  4  Abb.  3  Taf.  1.7-­‐15.    

11.5.  

386  Ders.,   12   f.   Taf.   XV,   1-­‐11,   XXIV.11.   –   Stadler   2005,  

390  Garam  1979,  29  Taf.  23.27-­‐41,  37.16-­‐19.  –  Breuer  

HRB  Typ  8230.    

2005,  Taf.  11.6.  –  Stadler  2005,  RZ  Typ  4530.    

160    

Katalog  der  lilienverzierten  Gürtelgarnituren  

punziertem   Hintergrund   und   gravierter   Pflanzenverzie-­‐ rung,  drei  davon  fehlen  –  in  Gruppen  von  je  drei  Stück  an   der  rechten  und  linken  Seite  des  Beckenknochens,  neben   dem   linken   Unterarm   und   am   oberen   Ende   des   rechten   Oberschenkelknochens   (28-­‐36)   [DO];   zwei   NRZ,   sehr   bruchhaft,   aber   höchstwahrscheinlich   mit   durchbroche-­‐ ner   Lilienverzierung   anhand   der   unverzierten   Befesti-­‐ gungsohren   erkennbar,   beim   rechten   und   linken   Ober-­‐ schenkelknochen  (38-­‐39);  eine  HRZ  mit  durchbrochenem   Liliendekor   und   Perlrahmen,   vermutlich   auf   dem   linken   Oberschenkelknochen  (37)  [B].   Weitere   Beigaben:   Eisenmesserfragment,   verschollen,   in   der   Erde   des   Grabes;   Eisenschnalle   (41)     und   ziegelroter   Stampflehm.     Insgesamt:   Zwei   GS,   16   Beschläge,   davon   drei   mit   Lilien-­‐ dekor,  drei  NR.       83.  Kiskőrös,  Grab  147    (HU)391     Allgemein:   Gräberfeld   mit   213   Bestattungen.   Grab   147:   relativ  außen  des  NW-­‐lichen  Gräberfeldareals.     Bestattungssitten:  T:  60  cm.  Zerstört.  Männergrab.     GG,   Bronzeguss:   Wappenförmige   Bronzeschnalle   mit   ovalem   Bügel   und   flacher   Kreisranke   auf   dem   Schnallen-­‐ körper:  4,8  x  3,1  bzw.  2.1  cm  (30)  [EV];  zwei  wappenför-­‐ mige  LS,  graviert-­‐punziert:  1,7  x  2  cm  (18,  19)  [ER];    gra-­‐ viert-­‐punzierte   HRZ   [DO];   graviert-­‐punzierte   NRB   [DY];   zwei   NRZ   mit   durchbrochener   Lilienverzierung   im   Mittel-­‐ feld   und   unverzierten   pyramidenförmigen   Ösenzwingen:   3,2   x   1,4   cm   (28,   29)   [X];   HRZ,   wobei   ein   feiner   Perlrah-­‐ men   das   Mittelfeld   mit   einer   ebenfalls   lilienverzierten   Durchbruchsarbeit   einrahmt.   Die   Zwingen   sind   pyrami-­‐ denförmig:  7,4  x  2,3  cm  (17)  [D].     Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:   Eine   GS,   sieben   Beschläge,   davon   drei   lilien-­‐ verziert,  zwei  NR.       84.  Kiskőrös,  Grab  155  (HU)392     Allgemein:  Das  Grab  befindet  sich  relativ  außen  des  NW-­‐ lichen   Gräberfeldareals,   direkt   unmittelbar   NW-­‐lich   ne-­‐ ben  dem  Grab  147.     Bestattungssitten:   T:   210   cm.   Männergrab.   Zerstört.   Die   Knochen  liegen  durcheinander.   GG,   Bronzeguss,   vergoldet:   Glatte   GS   [EZ];   drei   HRB   mit   schuppenartigem   Rahmen   und   Rankenverzierung.   Der   Anhänger   ist   halbrund   und   ebenfalls   mit   einem   schup-­‐ penartigem  Rahmen:  2,8  x  1,1  cm  (18-­‐20)  [AN];  vier  herz-­‐ förmige  NRB  mit  geschupptem  Rahmen:  1,1  x  1,4  cm  (21-­‐ 24)   [EZ];   zwei   NRZ,   ebenfalls   lilienverziert   und   mit   einem   geschuppten   Rahmen.   Letzteres   zählt   auch   für   die   pyra-­‐ midenförmigen  Ösenzwingen:  2,4  x  1,2  cm  (25,  26)  [Z].     Weitere   Beigaben:   Scheibengedrehte   Gelbe   Keramik:   Henkelkrug   mit   umlaufenden   Linie   am   Hals   verziert.   H:   17  cm  (9).     Insgesamt:   Zehn   Beschläge,   davon   fünf   lilienverziert,   zwei   NR.          

                                                                                                                       

                                                                                                                        393  Čilinská  1982,  347-­‐393  Taf.  XVI.     394  Ders.,  Taf.  VIII.  

391  Horváth   1935,   49-­‐50   Taf.   XXX.   –   Stadler   2005,   RZ  

395  Szentpéteri   1993,   Abb.   7.   –   Trugly   1987,   251-­‐344  

Typ  4530.    

Taf.   XXI.   –   Ders.   1996,   125-­‐150.   –   Stadler   2005,   RZ   Typ  4490.    

392  Horváth  1935,  50  Taf.  XXXI.  

 

85.  Komarno-­‐Hadovce,  Grab  24  (SK)393     Allgemein:  25  Gräber.   Bestattungssitten:   O:   W-­‐O;   T:   296,   L:   162,   B:   138.   Mann.   Reiterbestattung.     GG,   Bronzeguss:   PB   mit   Perlrahmen   außen   und   horizon-­‐ tal:   8   cm   (13)   [FN];   vier   wappenförmige   HRB   mit   durch-­‐ brochenen   Lilien   im   Perlrahmen   und   halbrundförmigen   Anhängern  im  gleichen  Stil:  4  x  2  cm  (2-­‐5)  [BS];  HRB  mit   Schuppenrahmen   [DG];   vier   wappenförmige   NRB,   gra-­‐ viert-­‐punziert:  2  cm  (9-­‐12)  [DY];  drei  NRZ  im  gleichen  Stil   wie  die  HRZ:  4  x  1,6  cm  (6-­‐8);    3  cm  (21)  [B2Ic3  (G)];  HRZ   mit   Lilien   in   Durchbruchsarbeit   und   Perlrahmen,   blumen-­‐ förmige  Ösenzwingen:  8,5  x  2,5  cm  (1)  [B1Ic3  (G)].   Weitere   Beigaben:   Eisenfragment   8,2   cm   (29);   Topf:   15   (H)   11   (Mdm)   6,5   cm   (Stfl)   (24);   Langsax,   6,5   x   5   cm;   Pferdegeschirr:  Fragment:  5  cm  (28);  drei  wellenverzierte   Beschläge:   2,3/3   cm   (25-­‐27);   ein   wappenförmiger   Be-­‐ schlag:  3  x  2,7  cm  (14);  zwei  rechteckige  Beschläge:  3,8  x   2,5  cm  (15-­‐16);  drei  runde  Beschläge:  4  x  3,5  cm  (18-­‐20);   ein   recht-­‐eckiger   Beschlag:   3,2   cm   (17)   und   einer   unver-­‐ ziert  (22);  ein  runder  Knopf:  3  cm  (22);  Bruchstück  eines   glockenförmigen  Beschlages  (23).     Insgesamt:   13   Beschläge,   davon   acht   lilienverziert,   drei   NR.       86.  Komarno-­‐Hadovce,  Grab  36  (SK)394     GG,  Bronzeguss:  Quadratische  GS  aus  Blech  (6)  [EU];  vier   herzförmige   geschuppte   LS   (1-­‐4);   eine   trapezförmiger   HRB   (15);   zwei   blattförmige   in   Kreisen   ausgearbeitete   NRB   (8-­‐9);   lilienverzierte   NRZ   (5)   [J];   eine   weitere   NRZ   mit  Vogeldarstellung  (7);  eine  dritte  NRZ  mit  Rankenver-­‐ zierung  (17).     Weitere  Beifunde:  Ein  größer  und  vier  kleine  Greifenköp-­‐ fe  (10-­‐14).   Insgesamt:  Eine  GS,  zehn  Beschläge,  davon  einer  lilienver-­‐ ziert.     87.  Komárno-­‐Schiffswerft,  Grab  79  (SK)395     Allgemein:   153   Bestattungen,   in   zwei   Ausgrabungskam-­‐ pagnen  freigelegt  (I.  Grab  1-­‐90;  II.  Grab  91-­‐153).  Das  Grab   79   befindet   sich   in   der   äußersten   Reihe   des   NÖ-­‐lichen   Abschlusses   des   Areals;   Grab   142   dagegen   im   NW-­‐lichen   Areal,  ebenfalls  in  der  äußersten  Reihe.   Bestattungssitte:   O:   NW-­‐SO.   T:   250,   L:   200,   B:   145   cm.   Mann   mit   Pferd.   Gestörtes   Grab,   Knochen   vermischt.   Verfärbung  einer  Holzkonstruktion.     GG,   Bronzeguss:   Unverzierter   PB:   6,8   cm   (24)   [FT];   wap-­‐ penförmiger  unverzierter  LS:  1,9  x  1,7  cm  (28)  [EQ];  acht   zungenförmige   unverzierte   HRB   mit   spatenförmigen   unverzierten   Anhängern:   3   x   0,8   cm   (6-­‐13)   [DM];   zehn   wappenförmige   NRB   mit   eingeritzter   Palmettenverzie-­‐ rung   auf   punziertem   Hintergrund:   1,4   x   1,2   cm   (14-­‐23)   [DY];  zwei  NRZ  mit  Lilien  in  Durchbruchsarbeit  und  drei-­‐ eckigen   unverzierten   Ösenzwingen:   2,9   x   1,2   cm   (26-­‐27)   [T];  HRZ  genau  wie  die  NRZ:  6,2  x  2  cm  (25a-­‐b)  [A].  

  161  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials   Weitere   Beigaben:   Pferdegeschirr,   u.a.   zehn   wappenför-­‐ mige   Beschläge:   2,2   x   1,5   cm   (XXI.29-­‐32,   XXII.1-­‐4,   8-­‐9);   halbkugeliger   Bronzeknopf;   Kopfbuschhülse;   drei   Eisen-­‐ knöpfe   mit   Pflanzen-­‐motiv.   Rechteckige   Eisenschnalle   mit   Dorn   (20),   eiserne   geflügelte   Pfeilspitze   mit   Tülle   (10),   schlecht  erhaltene  Sargklammer;  eiserne  Eimer-­‐reifen  mit   Holzspuren,   B   des   Reifens:   3   cm;   braunschwarzer   Topf   mit   Steinchenzusatz   15   (H.)   12   (Mdm.)   7   (Stfl.)   (25)   und   gelbe   Keramik:   Henkelkrug,   Scheibenware,   vorzüglich   gebrannt   11,5   (H.)   7,7   (Mdm.)   6,3   (Stdl.)   (24),   Rinder-­‐ schädel   im   NW-­‐Teil   der   Grabgrube,   der   ursprünglich   auf   dem   Sarg   lag;   Tierknochen   (Rind,   Haushuhn)   und   ein   Ziegenschädel  in  der  SO-­‐Ecke.     Insgesamt:   22   Beschläge,   davon   drei   lilienverziert,   drei   NR.       88.  Komárno-­‐Schiffswerft,  Grab  142  (SK)396     Bestattungssitten:  T:  280,  L:  270,  B:  180  cm.  Mann.  Matu-­‐ rus   II.   Reiterbestattung   mit   Pferd.   Dunkle   Verfärbung   einer   Holzkonstruktion.   In   der   Verfüllung   der   Grube   an   zwei  Stellen  in  200  cm  Rinderknochen.       GG,   Bronzeguss,   vergoldet:   In   der   Beckengegend   des   Reiters   und   zwischen   den   Pferdeknochen   Beschläge   des   Gürtels   und   Pferdegeschirrs:   Ovale   GS   mit   einer   Blech-­‐ riemenkappe:   3,7   cm   (L:2);   fünf   zweiteilige   HRB   mit   durchbrochenem  Lilienornament:  3  x  1,1  cm  (7-­‐11)  [AG];   herzförmiger    NRB  mit  Pflanzenornament:  1,2  x  1  cm  (14)   [DV];   zwei   NRZ   mit   durchbrochenem   Lilienornament,   an   den  Seiten  mit  eingeritzter  Palmettenverzierung:  2,6  x  1,1   cm   (12-­‐13)   [Z];   fünf   Beschläge   von   konischer   Form   mit   durchbrochenem   Pflanzenornament   und   zentralem   Niet:   Ø  4,  H:  2,2  und    Ø  3,  H:  1,5  cm.  Vier  vergoldete  halbkugeli-­‐ ge   Knöpfe   aus   Bronzeblech:   Ø   2,1,   H:   0,9   cm   (10-­‐13);   vergoldete  Kopfbuschhülse  aus  Bronzeblech  mit  Nieten:  7   x   3   cm   (19);   drei   rechteckige   Bronzeblechbeschläge   mit   Nieten:  2,8  x  1,1  cm  (15-­‐17);  vier  beschädigte  zweiteilige   RZ   mit   Rahmen   aus   Bronzeblech   mit   zwei   Nieten   (LI:   1-­‐ 4);   vergoldete   Bronzeblechhülse   mit   zwei   Nieten:   3,8   x   1,4  cm  (18).     Weitere  Beigaben:  Säbel,  Axt  und  Bogenplättchen  an  der  li   Seite   des   Bestatteten;   Eisenschnalle   in   Bruchstücken   (L:3);   zwischen   den   Pferderippen   Schnalle   und   Steigbü-­‐ gel;  Eiserne  Reifen  und  Beschläge  eines  Eimers  mit  Holz-­‐ resten.  Br.  des  Reifens  3,5-­‐4  cm  (LI:  6,7);  schwarzer  mas-­‐ siver   Topf   mit   niedrigem   Hals,   unverziert,   mit   abgebro-­‐ chenem  Henkel,  aus  feinkörnigem  Material  handgefertigt,   durchschnittlich  gebrannt,  H:  13  cm,  Mdm.  9,5  cm,  Stfl.  7,5   cm  (LI:  9;  LXV:  9).   Insgesamt:  Eine  GS,  14  Beschläge;  davon  sieben  lilienver-­‐ ziert.     89.   Komarno-­‐Varadiho/Révkomárom-­‐Váradi   Straße,   Grab  21  (SK)397     Allgemein:  28  Gräber.     Bestattungssitten:  O:  W-­‐O.  Mann.  Reiterbestattung.     GG,   Bronzeguss:   Wappenförmige   unverzierte   GS:   4   cm   (13)  [EY];  zwei  wappenförmige,  graviert-­‐punzierte  LS:  1,6   x  1,7  cm  (9-­‐10)  [ER];  vier  zungenförmige  HRB  aus  durch-­‐ brochenem  Perlrahmen  und  zwei  davon  mit  spatenförmi-­‐

gen  unverzierten  Anhängern:  2,7  x  0,7  cm  (2-­‐3)  [DN];  drei   wappenförmige,  graviert-­‐punzierte  NRB:  1,2  x  1,2  cm  (6-­‐ 8)   [DY];   eine   HRZ   mit   Perlrahmen   und   schuppenverzier-­‐ ten   Ösenzwingen   mit   Lilien   in   Durchbruchsarbeit:   5,7   x   1,8  cm  (1)  [G].     Weitere   Beigaben:   Zwei   rechteckige   Eisenschnallen,   da-­‐ von   ist   eine   3   cm   (12   und   22);   runde   Phaleren:   Ø   4,2   bzw.   3,1  cm  (15-­‐17);  Eisenfragmente  (14,  19-­‐21);  Eisenmesser   (23)   und   ein   unverzierter   Topf:   14,5   (H.)   8,5   (Mdm.)   6,5   (Stfl.)  (18).     Insgesamt:  Eine  GS,  zehn  Beschläge,  davon  einer  lilienver-­‐ ziert.       90.  Kölked-­‐Feketekapu  B,  Grab  199  (HU)398     GG,   Bronzeguss:   Vier   lilienverzierte   HRB   (1-­‐4)   [AJ];   zwei   wappenförmige   LS   stark   durchbrochen   (5-­‐6);   lilienver-­‐ zierter  NRB  (7)  [BA];  NRZ  mit  S-­‐Ranke  (8)  [CN].     Weitere  Beigaben:  Eine  schwarze  Melonenkernperle  (10);   ein  Fragment  einer  Fibel  (22);  eiserne  Sargklammern  (11-­‐ 19,  21,  23),  ein  Topf  (20).   Insgesamt:  Keine  GS,  acht  Beschläge,  davon  fünf  lilienver-­‐ ziert.       91.  Kölked-­‐Feketekapu  B,  Grab  236  (HU)399     GG,   Bronzeguss:   Quadratische   GS   aus   Blech   (1)   [EU];   zwei   lilienverzierte   LS   (19-­‐20)   [BC];   sechs   wappenförmige   HRB  mit  Ranken  (2-­‐7)  [DH];  neun  lilienverzierte  NRB  (10-­‐ 18)  [BA];  stark  fragmentierte  NRZ  (8);  HRZ  mit  Kreislap-­‐ pendekor  und  Tierkopfzwingen  (25)  [CH].     Weitere  Beigaben:  Zwei  Perlen  (21,  22);  ein  Topf  (9)  und   ein  Messer.     Insgesamt:  Eine  GS,  19  Beschläge,  davon  elf  lilienverziert.       92.  Kölked-­‐Feketekapu  B,  Grab  402  (HU)400     Bestattungssitten:   O:   WO   42°,   T:   145,   L:   245,   B:   80   cm.   Grabgruppe   VI.   Mann.   Am   äußersten   Rand   des   östlichen   Flügels.  Bestattungen:  seit  dem  letzten  Drittel  des  7.  Jahr-­‐ hunderts.  MA-­‐SPA.     GG,   Bronzeguss:   GS,   lilienverziert   (1)   [BIa];   eine   weitere   rechteckige   Bronzeschnalle   mit   Perlreihmuster   (13);   ein   PB   mit   stark   durchbrochener   Lilienzier,   am   Ende   der   rechten   Unterarmknochen   und   unter   der   rechten   Becken-­‐ schaufel,   im   rechten   Winkel   zur   Grabachse   auf   der   Vor-­‐ derseite   liegend   (12)   [BT];   drei   durchbrochene   LS   mit   Rankenverzierung   (2-­‐3)   [EL];   sechs   breite   wappenförmi-­‐ ge   HRB   mit   stark   durchbrochener   Rankenverzierung   in   einer   S-­‐Form   und   wellenförmigem   Rahmen,   fünf   davon   mit   durchbrochenem   halbrunden   und   perlreihenbesetz-­‐ ten   Anhänger,   einer   mit   glattem   Ende   (6-­‐11);   12   NRB   ebenfalls  mit  stark  durchbrochenem  Lilienmuster  (14-­‐25)   [AS];   dazu   vier   NRZ   mit   flachen   Ranken,   Ösenzwingen   und  mit  aufgelötetem  Bronzeblech  auf  der  Rückseite  (27-­‐ 30),   gebogener   RDZ,   deren   halbkreisförmige   Enden   von   einem  quadratischen  Blech  und  zwei  Nägeln  festgehalten   wird  (5)  [CP];  eine  Tüllen-­‐HRZ  aus  zwei  unterschiedliche   verzierten   Seiten,   eine   Seite   mit   einer   Tierkampfszene,   die  andere  mit  flachem  Rankendekor  (31)  [BZ].  

                                                                                                                       

                                                                                                                       

396  Trugly   1993,  213  Taf.  XLVIII.  –  Stadler  2005,  HRB  

398  Kiss  2001,  Taf.  56.  

Typ  9640.     397  Ders.,  354  Taf.  X.  –  Stadler  2005,  RZ  Typ  4540.    

399  Ders.,  Taf.  70.  

162    

400  Ders.,  127-­‐128  Abb.  37  Taf.  78,  402.    

Katalog  der  lilienverzierten  Gürtelgarnituren  

Weitere   Beigaben:   zwei   Eisenmesser;   zwei   bronzene   Nagelköpfe  (26)  und  der  rechte  Schenkelknochen/Femur   eines  subad.  Rindes.     Insgesamt:   Zwei   GS,   28   Beschläge,   davon   einer   lilienver-­‐ ziert,  vier  NR.       93.  Kölked-­‐Feketekapu  B,  Grab  418  (HU)401     GG,   Bronzeguss:   Rechteckige   Blech-­‐GS   (1)   [ES];   drei   rechteckige   LS   mit   gewölbten   Nieten   (7-­‐9)   [EA];   fünf   lilienverzierte   HRB   (2-­‐6)   [AK];   fünf   lilienverzierte   NRB   (11-­‐15)  [AU].     Weitere  Beigaben:  Eisenschnalle.   Insgesamt:   Eine   GS,   13   Beschläge,   davon   zehn   lilienver-­‐ ziert.     94.  Kunszállás,  Grab  6  (HU)402     GG,   Bronzeguss:   Wappenförmige   GS   mit   Schuppenorna-­‐ ment;  drei  herzförmige  LS  mit  Flechtdekor  durchbrochen   [EN];   zwei   zungenförmige   HRB   mit   Rankenmuster   ver-­‐ ziert   und   rechteckigem   Anhänger;   zwei   längliche   HRB   mit   Perlrahmen,   der   ein   durchbrochenes   Lilienmotiv   ziert,   mit   durchbrochenem   Perlrandanhänger   [AN];   NRZ   mit   Rankenverzierung   und   blumenartigen   Ösenzwingen   [B1IV2c3];   HRZ   mit   stark   geschmückten   Rankenmotiv   und  blumenartigen  Ösenzwingen  [B1IV2c2].     Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:  Eine  GS,  neun  Beschläge,  davon  vier  lilienver-­‐ ziert.       95.  Leobersdorf,  Grab  129  (A)403     GG,   Bronzeguss:     Wappenförmige   GS   mit   Ranke   [GA];   PB   mit   Schuppenverzierung   [FH];   lilienverzierte   NRB   [AU];   zungenförmige   HRB   mit   S-­‐Ranke   [DK];   kreislappenver-­‐ zierte  NRZ  mit  Tierkopfzwingen  [CV]  kreislappenverzier-­‐ te  HRZ  mit  Tierkopfzwingen  [CH].   Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:  Eine  GS,  fünf  Beschläge,  davon  einer  lilienver-­‐ ziert.       96.  Leobersdorf,  Grab  133  (A)404     GG,  Bronzeguss:    Wappenförmige  GS  mit  Kreislappe  [EV];   lilienverzierte  NRB  [AR];  zungenförmige  HRB  mit  S-­‐Ranke   [DK];  HRZ  mit  symmetrischen  Ranken  und  Tierkopfzwin-­‐ gen  [CJ].   Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:  Eine  GS,  drei  Beschläge,  davon  einer  lilienver-­‐ ziert.       97.  Leobersdorf,  Grab  145A  (A)405     GG,   Bronzeguss:   Wappenförmige   GS   mit   Kreislappe   (2)   [EV];  14  lilienverzierte  HRB  (5-­‐18)  [AM];  elf  lilienverzier-­‐ te   NRB   (21-­‐31)   [BB];   zwei   lilienverzierte   LS   (19-­‐20)   [BK];   NRZ  mit  Kreislappen  in  S-­‐Form  und  Tierzwingen  (3);  HRZ   mit  Kreislappe  und  Tülle,  abgeschnitten  (1)  [CF].    

                                                                                                                       

                                                                                                                        406  Kiss  1996c,  107-­‐117.    

401  Ders.,  Taf.  78.  

407  Safarik  1955,  Abb.  14.    

402  Daim,  1990.  –  Stadler  2005,  HRB  Typ  8550,  8230.  

408  Dimitrijević   et   al.   1962,   Taf.   XXVI.   –   Safarik   1955,  

403  Daim  1987,  Taf.  124-­‐127.    

63  Abb.8.  –  Stadler  2005,  RZ  Typ  4520.   1980,   Taf.   114.1,   5,   9,   Taf.   119.12.   –   Stadler  2005,  RZ  Typ  4520.  

404  Ders.,  Taf.  131-­‐133.     405  Ders.,  Taf.  140-­‐143.  

 

Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:  Eine  GS,  29  Beschläge,  davon  27  lilienverziert.     98.  Lukásháza-­‐Hegyalja  dűlő,  Grab  8  (HU)406     Allgemein:  Gräberfeld  mit  18  Bestattungen.     Bestattungssitten:  O:O-­‐W.  Reiterbestattung.     GG,   Bronzeguss,   teilweise   vergoldet:   Wappenförmige   rankenverzierte   GS   (7);   PB   mit   Ranken   (12);   fünf   eckige   HRB  mit  Ranke  (2-­‐6)  [DC];  zwei  weitere  rechteckige  HRB   (33-­‐34);   15   lilienverzierte   NRB   (18-­‐32)   [BA];   vier   lilien-­‐ verzierte  LS  (8-­‐11)  [BH];  vier  lilienverzierte  NRZ  (13-­‐16)   [B2IV1a1];   RDZ   mit   S-­‐Ranke   (17)   [FW];   eine   rankenver-­‐ zierte  HRZ  Vraper  Typ  (1).     Weitere  Beigaben:  Eisenschnalle  (36);  Messer  und  Eisen-­‐ fragmente   (35,   37-­‐43);   Beil   (45);   Topf   (44);   tauschierte   Eisenphaleren  und  Rest  des  Sattels.  Datierung  des  Grabes   in  die  SpA  II.     Insgesamt:  Eine  GS,  37  Beschläge,  davon  23  lilienverziert.       99.  Mali  Idjoš,  ohne  Grabnr.  (SRB)407     GG,   Bronzeguss:   Wappenförmige   GS   mit   Ranken   durch-­‐ brochen;   ein   unverzierter   PB   [FU];   zwei   herz-­‐förmige   LS   mit   Lilien   durchbrochen   in   einem   wellenverzierten   Rah-­‐ men   [BK];   vier   längliche   HRB   mit   durchbrochenen   Lilien   und   halbrundem   Anhänger   [AL];   zwei   NRB   im   gleichen   Stil   wie   die   LS   [AZ];   drei   NRZ,   stark   mit   Lilien   durchbro-­‐ chen  und  blumenartigen  Ösenzwingen  [W].     Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:   Eine   GS,   12   Beschläge,   davon   neun   lilienver-­‐ ziert,  zwei  NR.       100.  Mali  Idjoš,  Grab  6  (SRB)408     Allgemein:   In   Mali   Idjoš   wurden   zehn   Gräber   freigelegt,   drei  davon  mit  GG:  Nr.  4,  6  und  ein  zerstörtes  Grab.     Bestattungssitten:   Grab   6   und   das   zerstörte   Grab   haben   lilienverzierte,   alle   drei   graviert-­‐punzierte   Beschläge:   Ende  des  8.  bis  Anfang  des  9.  Jahrhunderts.     GG,   Bronzeguss:   Wappenförmige   GS   mit   Blattranke   [EV];   ein  unverzierter  PB  [FU];  drei  wappenförmige,  unverzier-­‐ te  LS  [EQ];  15  aus  einem  Schuppenrahmen  durchbroche-­‐ ne   HRB;   elf   davon   mit   einem   spatenförmigen,   unverzier-­‐ ten   Anhänger   [DN];   13   wappenförmige,   graviert-­‐ punzierte  NRB  [DW];  drei  mit  Lilien  in  Durchbruchsarbeit   und   mit   dreieckigen   unverzierten   Ösenzwingen   gearbei-­‐ tete  NRZ  [N];  eine  HRZ  mit  Lilien  durchbrochen  und  blu-­‐ menförmigen   Ösenzwingen,   das   Profil   ist   graviert-­‐ punziert:  6,34  x  2,3  cm  [B1Ia2  (G)].     Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:   Eine   GS,   36   Beschläge,   davon   vier   lilienver-­‐ ziert,  fünf  NR.       101.  Mali  Idjoš,  Grab  21a  (SRB)409     GG,   Bronzeguss:   Ein   länglicher   HRB   mit   durchbrochener   Lilienverzierung  und  spatenförmigen  Anhänger  (12)  [AL];  

409  Mrkobrad  

  163  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials   lilienverzierter   NRB   [BIVc];   lilienverzierte   NRZ   [N];   eine   lilienverzierte   HRZ   mit   dreieckigen   glatten   Ösenzwingen   [B1Ia1  (V)]  und  eine  mit  Perlrahmen  (1)  [B1Ia2  (V)].     Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:  Vier  Beschläge,  alle  lilienverziert.       102.  Mártély,  Grab  2  (HU)410     Bestattungssitten:  Wahrscheinlich  handelt  es  sich  um  ein   Frauengrab.  Sargbestattung.     GG,   Bronzeguss:   U-­‐förmige   unverzierte   GS   (7)   [FE];   NRZ   mit   durchbrochenen   Lilien   und   dreieckigen   unverzierten   Ösenzwingen   (8)   [T];   eine   weitere   NRZ   mit   Wellenmuster   und  blumenartig  geformten  Ösenzwingen  (9)  [CM].   Weitere   Beigaben:   Ovale   Eisenschnalle   (6);   Spinnwirtel   (12);   Nadelbüchse   (13);   elliptisch-­‐ovaler   Ring   ohne   An-­‐ hänger  (10);  runder  Ring  fein  segmentiert  (11);  mehrere   Sargklammern  (1-­‐5).   Insgesamt:   Eine   GS,   zwei   Beschläge,   davon   einer   lilienver-­‐ ziert,  zwei  NR.     103.  Mistelbach,  Grab  36  (A)411     Allgemein:   O:   NNW-­‐SSO.412  Der   Untergrund   besteht   aus-­‐ nahmslos  aus  Schotter.  Insgesamt:  56  Gräber.     Bestattungssitten:  T:  159,  L:  140  cm.  Junge,  9-­‐10  Jahre.413   Sargbestattung.   Lage:   eines   der   äußersten   Gräber   des   westlichen  Flügels  des  Gräberfeldes.  Unter  der  Bestattung   dunkle   Verfärbung,   darunter   Holzmoder   als   Reste   des   Sarges.  Lage  der  GG:  Um  die  Mitte  des  Skelettes  die  Garni-­‐ tur,   rechts   und   links   bei   den   Händen   je   eine   NRZ,   links   daneben   eine   HRZ.   Die   GG   ist   zum   Teil   sehr   schlecht   er-­‐ halten.   GG,   Bleiguss:     Drei   Fragmente   eines   aus   Blei   gegossenen   PB   mit   dachförmigem   Querschnitt,   gekehlter   Rückseite   und   einer   Längsrippe   auf   der   Vorderseite.   Enden   mit   flachen   Spitzen   (Taf.   5/5):   Von   Distelberger   rekonstru-­‐ iert:   6,5   x   1,4   (max.)   x   0,4   cm   [FU];   zwei   Fragmente   aus   Blei  gegossenen  Beschlägen:  2,4  und  1,5  x  0,6  und  0,5  cm   (Taf.7/4   und   5);   zwei   herzförmige   LS.   An   der   Rückseite   jeweils   zwei   Nieten.   Halbrunde   Kerbe,   leicht   auslaufende   Seiten.  Um  das  Zierfeld  ein  breiter  Rand  mit  einer  Zier  aus   kurzen   Rankenblättern.   T-­‐förmige   Rankenblätter   im   dreieckigen  Mittelfeld:  2  und  2,2  x  1,8  und  1,9    (Taf.  7/2)   [BK];414  15   durchbrochene   HRB,   das   Hauptzierfeld   zeigt   eine   sog.   Lilienblattzier   und   ist   durch   einen   erhabenen   Perlrand   umschlossen.   Teilweise   fragmentiert.   Die   Rück-­‐ seite   bildet   eine   durchlaufende   glatte   Seite:   max.   3,2   x   max.  1,4  x  0,35  cm  (Taf.  6  und  7/1)  [AN];  zwei  durchbro-­‐

                                                                                                                        410  Hampel  1894,  Taf.  CL,  418-­‐426.     411  Mitscha-­‐Märheim  1941,  11-­‐12  Taf.  3.  –    Disterber-­‐

ger  1996a,  16-­‐17,  161-­‐162  Taf.  4,  5,  6,  7.     412  Mitscha-­‐Märheim   1941,   3-­‐17,   39-­‐58.   –   Disterber-­‐

ger  1996a,  170-­‐171  Taf.  5.     Angabe   stützt   sich   auf   Mitscha-­‐Märheim   1941,   11:   „Grab   36   enthielt   das   Skelett   eines   etwa   achtzehnjährigen   Mädchens   im   Holzsarg.“   Distelber-­‐ ger  kritisiert  diese  Angabe:  „Diesbezüglich  waren  we-­‐ der  im  Inventarbuch  der  Sammlung  des  Naturhistori-­‐ schen   Museums   Wien,   Anthropologische   Abteilung   Angaben   zu   finden,   noch   lieferte   sie   Margit   Berner“:   vgl.  Distelberger  1996a,  Anm.  454.     414  Die   Nummerierung   der   einzelnen   Funde   ist   von   Distelberger  übernommen  worden.   413  Diese  

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chene   zweiteilige   NRZ,   mit   glatter   Rückseite.   Gerader   oberer   Abschluss   (Tülle   mit   einer   Niete?)   und   rundes   unteres   Ende.   Durchbrochenes   Zierfeld   an   den   Rändern   nicht  erhalten,  es  zeigt  aber  wahrscheinlich  ein  sog.  „Lili-­‐ enblattzier“:   erh.   Maße:   4,2/4,4   x   1,7/1,95   x   0,4/0,5   cm   (Taf.   5/2   und   3);   ein   Fragment   einer   weiteren   NRZ,   wahr-­‐ scheinlich   wie   die   anderen   Beiden   mit   geradem   oberen   Abschluss   mit   einem   Niet:   erh.   Maße:   0,7   x   1,5   cm   (Taf.   5/4);  ein  rhomboider  rahmenförmiger  NRB:  1,5  x  1,3  cm   (Taf.  7/3)  [DR];  durchbrochene  zweiteilige  HRZ  mit  Tülle   und   zwei   Nieten   (davon   eine   enthalten,   die   Zweite   ist   ausgerissen),   mit   breiten   leicht   konischen   Schmalseiten   und   rundem   unteren   Abschluss.   Es   besteht   die   Möglich-­‐ keit,   dass   das   Stück   ursprünglich   auch   mit   Zwingenforts-­‐ ätzen   ausgestattet   war.   Die   beiden   Schalen   der   RZ   sind   fast   vollständig   aneinander   korrodiert.   Das   vertiefte   und   unverzierte  Feld  über  der  Tülle  ist  durch  einen  gerippten   Steg   vom   Hauptzierfeld   getrennt.   Dieses   ist   sowohl   auf   der   Vorder-­‐   wie   auch   auf   der   Rückseite   durchbrochen   (auf  der  Vorderseite  fast  vollständig  durch  die  Korrosion   aufgefüllt).  Die  Verzierung  besteht  aus  einem  U-­‐förmigen   schräggerippten   Randstreifen,   der   zwei,   der   längs   nach   verlaufende   parallele,   breite   Streifen   eines   Derivates   der   Lilienzier  und  einem  schräggerippten  Streifen  in  der  Mitte   umschließt:   erh.   Maße:   6,1   x   2,7   (max.)   x   1,2   cm   (max.)   (Taf.  5/1)  [B1I1a3].   Weitere  Beigaben:  Zwischen  den  Unterschenkeln  ein  Topf   und   Tierknochen   von   Hausziege   und   Haushuhn.   Bauchi-­‐ ger  scheibengedrehter  Topf  aus  braunem,  steinchenhalti-­‐ gen   Ton,   auf   der   Schulter   Kammstrichverzierung   und   Wellenband.  Bei  den  Knien  ein  Behälter  aus  einer  ausge-­‐ höhlten  Hirschhorngabelung  (Taf.  4/4).     Insgesamt:   21   Beschläge,   davon   drei   lilienverziert,   zwei   NR.       104.  Mistelbach,  Grab  56  (A)415     Bestattungssitten:  O:  N/NNW  –  S/SSO,  T:  wegen  früherer   Veränderung   der   Oberfläche   nicht   mehr   feststellbar.   L:   190   cm;   B:   nicht   überliefert.   Doppelbestattung:   Erwach-­‐ sener   Mann.   Zwischen   den   gespreizten   Unterschenkeln   Skelett   eines   ein-­‐   bis   zweijährigen   Kindes   mit   dem   Kopf   nach  Süden.  Lage:  das  letzte  Grab  im  östlichen  Flügel  des   Gräberfeldes.  Lage  der  GG  beim  Mann:  um  die  Hüfte  her-­‐ um;  die  HRZ  und  zwei  NRZ  unter  dem  linken  Ellenbogen,   eine   weitere   und   ein   Eisenmesser   beim   rechten   Ellenbo-­‐ gen,  bei  der  li  Hand  ein  PB.     GG,   Bronzeguss:   Ein   PB,   die   Vorderseite   außen   umgeben   von  einer  Kerbleiste,  solch  eine  ebenfalls  in  der  Mitte  des   Stück   der   Länge   nach   teilt,   keine   Maßangaben   (12)   [FU];   vier   wappenförmige   HRB   mit   durchbrochener   Arbeit:   Das   Mittelteil   besteht   aus   sechs   paarweise   nebeneinander   liegenden   Spiralen   gebildetes   Rankenmuster.   An   einem   Stück   ist   der   Guss   mangelhaft   gelungen,   die   Zierfläche   zeigt   infolgedessen   große   Löcher.   Mittels   eines   eisernen   Scharnierstabes   sind   freibewegliche   Anhänger,   aus   tra-­‐ pezförmigen   rankenverzierten   Rahmen:   4   x   2,4   cm   (1-­‐4)   [DJ];   drei   wappenförmige   NRB   stark   durchbrochenes   Rankendesign:   1,8   x   1,5   cm   (8)   [AU];   NRZ   mit   stark   ver-­‐ schlissenem   Liliendekor   [B1IIb1   (V)].  416  Im   Mittelpunkt  

                                                                                                                        415  Mitscha-­‐Märheim   1941,   15-­‐16,   Taf.   5.   –     Disterber-­‐

ger  1996a,  16-­‐17.   416  Mitscha-­‐Märheim   erwähnt   ein   Liliendekor,   Distel-­‐

berger  jedoch  nicht:  vlg.  Distelberger  1996a,  171.    

Katalog  der  lilienverzierten  Gürtelgarnituren  

der   Lilien   sind   nachträglich   Löcher   eingebohrt   worden,   durch   welche   mittels   kleiner   Nieten   drei   kleine   rechtecki-­‐ ge   Blechplättchen,   die   jedes   zweimal   durchlocht   sind,   an   der   Rückseite   der   Zunge   befestigt   waren,   um   das   Riemen-­‐ ende  an  dem  befestigten  Stück  festzuhalten.  Sowohl  eines   dieser  Plättchen  als  auch  die  RZ  selbst  tragen  noch  Reste   des   Lederriemens   in   vermoderter   Form:   3,8   x   1,5   cm.   Bronzeplättchen:  1,9  x  1,3  cm    (7);  eine  NRZ  mit  Tülle  und   Rankendekor,   das   Zierfeld   zeigt   ein   aus   drei   Spiralen   bestehendes   Muster   in   recht   grober   Ausführung.   Die   Rückseite   ist   glatt,   das   Hauptfeld   verzierungslos   einge-­‐ tieft:   4,5   x   1,9   x   0,2   cm   (5);   weitere   Ranken-­‐NRZ;   eine   Tüllen-­‐HRZ  mit  zwei  Nieten,  das  Ende  spitzwinklig  zulau-­‐ fend,   mit   zwei   unterschiedlich   dekorierten   Hälften:   eine   mit   Herzrankendekor,   durch   längeren   Gebrauch   etwas   verschlissen,   die   andere,   mit   einer   Tierkampfszene,   zwei   eine   Hirschkuh   überfallende   Raubtiere.   Grün   und   blau   patiniert:  8,7  x  max.  2,5  x  0,6  cm  (Taf.  20/1)  [BZ;  CD].   Weitere   Beigeben:   Unter   dem   Becken   ein   eiserner   Ring,   auf  dem  Bauch  eine  eiserne  Schnalle,  auf  dem  Oberschen-­‐ kel   das   Bruchstück   eines   tordierten   grünen   Glasarmrei-­‐ fens   (9).   Eisenmesser   mit   Griffangel   und   geschwungener   Klinge,  L:  11  cm.     Insgesamt:   Elf   Beschläge,   davon   vier   lilienverziert,   drei   NR.       105.  Mosonszentjános,  Grab  27  (HU)417     Bestattungssitten:  Mann  mit  Waffenbestattung.     GG,  Bronzeguss:  Wappenförmige  GS  mit  S-­‐Ranken  durch-­‐ brochen  (2)  [GA];  drei  rechteckige  glatte  LS,  anstelle  von   Nägeln   drei   Nagellöcher:   befremdend   (8-­‐10)   [DZ];   vier   wappenförmig   spitze   HRB   mit   symmetrischer   S-­‐Ranke   durchbrochen,   drei   ehemals   mit   Anhänger,   einer   ohne   (3-­‐ 6)  [DH];  HRZ  aus  Blei  gegossen  als  massive  Imitation  mit   Lilienverzierung  in  einem  geperlten  Rahmen  und  runden   glatten  Ösenzwingen  [B1Ia2  (W)].     Weitere  Beigaben:  Säbel  mit  lederüberzogener  Holzschei-­‐ de  mit  Bronzenägeln  befestigt  (14-­‐19).  Haartracht:  Haar-­‐ spange   (11-­‐12);   zwei   ineinander   greifende   Schläfenringe   (7):  Spuren  der  slawischen  Tracht.     Insgesamt:  Eine  GS,  acht  Beschläge,  davon  einer  lilienver-­‐ ziert.       106.  Münchendorf,  Grab  7  (A)418     Bestattungssitten:  O:  NNW-­‐  SSO419,  T:  170,  L:  200,  B:  oben   70,  unten  50  cm.  Das  zweitletze  Grab  im  nördlichen  Flügel   des   Gräberfeldes.   Der   Untergrund   besteht   ausnahmslos   aus  gelbem  Löß.     Lage   der   GG:   Am   linken   Beckenrand   Riemenbeschläge   und   eine   Eisenschnalle;   beim   rechten   Knie   zwei   RZ   und   NRB;  am  Becken  eine  Bronzeschnalle,  elf  RB  und  drei  LS.   Außen   an   der   rechten   Hüfte   eine   eiserne   Gürtelschlaufe,   ein  PB  und  vier  weitere  Beschläge.   GG,   Bronzeguss:   GS,   bandförmiger   Bügel,   schuppenver-­‐ zierter  Rahmen,  der  eine  durchbrochene  Lilienverzierung   schmückt:   4,4   x   1,8   bzw.   2   cm   (6)   [BM];   PB,   im   Quer-­‐ schnitt   dachförmig   gewölbt   und   in   der   Mitte   mit   einer   Niete   festgehalten.   Auf   jeder   Seite   des   durch   zwei   Lilien  

                                                                                                                        417  Fettich  1963,  Abb.  8.  –  Stadler  2005,  RZ  Typ  4630.   418  Mitscha-­‐Märheim   1941,   21-­‐22   Taf.   13.   –   Bachner  

1985,  69-­‐121.   419Ders.,  18-­‐58.    

 

begleiteten   Längsgrades   eine   eingeritzte   Blattranke   auf   gepunztem   Untergrund:   7,5   x   1,5   cm   (3)   [FO];   drei   herz-­‐ förmige,  durchbrochene  LS:  1,7  x  1,7  cm  (4);  15  HRB  mit   schuppenförmigem   Rahmen   und   Liliendekor   [AN].   Der   Anhänger  ist  teilweise  schaufelförmig  oder  dreieckig  und   ebenfalls   mit   durchbrochenem   Liliendekor   versehen,   infolge  von  Gussfehlern  teils  leer,  teils  voll  geblieben:  2,6   x   1,1   cm   (1);   12   herzförmige   NRB:   1,2   x   1,2   cm   (7);   vier   NRZ   mit   schuppenförmigem   Rahmen   und   durchbroche-­‐ ner   Lilienverzierung,   blumenverzierte   Zwingen:   2,6   x   1,2   x   0,6   cm   (5)   [Z];   HRZ   mit   doppelt   pyramidenförmiger   Zwinge,   um   das   Zierfeld   laufender   grober   Perl-­‐ rand/schuppenförmig.   Das   Zierfeld   besteht   aus   einem   senkrecht   laufenden   Mittelstab,   von   dem   nach   beiden   Seiten   waagerechte   Stege   auslaufen,   durchbrochen.   Die   Profilseite   ist   graviert-­‐punziert:   5,2   x   2,1   x   1,2   cm.   Lilie   (2)  [B1IV1c3  (G)].   Weitere   Beigaben:   viereckige   Eisenschnalle   mit   umge-­‐ schlagenem   Dorn:   2,5   x   2,4   cm   (10).   Beim   linken   Fuß   Rinder-­‐  und  Kalbsknochen,  beim  linken  Unterschenkel  ein   Eisenmesser  mir  gerader  Klinge  und  kurzer,  gut  abgesetz-­‐ ter   Griffangel,   darauf   Holzreste,   12,2   cm   lang   (11);   beim   rechten   Oberarmknochen   einer   Hausgans.   Teile   eines   Reflexbogens  (8,  9),  beim  linken  Oberschenkel.   Insgesamt:  Zwei  GS,  36  Beschläge,  davon  20  lilienverziert,   vier  NR.     107.  Nagypall  I,  Grab  28  (HU)420     GG,  Bronzeguss:  GS  lilienverziert  (1)  [BQ];  LS  aus  quadra-­‐ tischem   Blechbeschlag   (2)   [DZ];   12   eckige   längliche   HRB   mit   Ringanhänger   [DF];   NRZ   mit   Tülle   und   S-­‐Ranke   ver-­‐ ziert   (4)   [CL];   HRZ   mit   Tülle   und   verworrenem   Ranken-­‐ design  (5).   Weitere   Beigaben:   Eisenmesser,   Eisenschnalle   (7)   und   Axt  (6).     Insgesamt:   Eine   GS,   16   Beschläge,   davon   einer   lilienver-­‐ ziert.       108.  Nové  Zámky,  Grab  92  (SK)421     Allgemein:  etwa  580  Gräber,  davon  24  komplette  GG.422   Bestattungssitten:   O:   SO-­‐NW,   T:   230,   L:   210,   B:   75   cm.   Mann.   Ein   Teil   der   GG   lag   in   sekundärer   Lage   (1-­‐8).   Das   Grab  liegt  in  der  nördlichen  Hälfte  des  Gräberfeldes  in  der   zweit  äußersten  Reihe.   GG,   Bronzeguss:   GS,   von   ovaler   Form   mit   Riemenkappe   in   Durchbruchsmusterung,   byzantinischen   Gepräges   6.   und   7.   Jh.,   demnach   älteste   Objekt   in   dieser   GG   (11);   ein   PB   mit  Perlrand  (17)  [FM];  vier  rechteckige  Lochschützer  aus   Bronzeblech,   teilweise   mit   zwei   Nieten   versehen   (13-­‐16)   [DZ];   fünf   wappenförmige   HRB,   zweiteilig   und   Anhänger   in   Durchbruchsarbeit   [DE]. 423  Den   Beschlag   von   vieren   ziert   ein   Lilienmuster,   einen   lediglich   einen   senkrechten   Stab   der   fast   das   gesamte   Mittelfeld   durchkreuzt   (1-­‐5):  

                                                                                                                        420  Kiss  1984,  Taf.  XXIX.   421  Čilinská  1966,  23-­‐24  Taf.  XXVII.  –  Zábonjík  2008.   422  Im   Vergleich   zu   anderen   Gräberfeldern   im   slowa-­‐

kischen   Gebiet   mit   der   Ausnahme   von   Prša,   handelt   es  sich  um  eine  sehr  hohe  Zahl:  vgl.  Stadler  2005,  HRB   Typ  9490.   423  Im   Katalog   der   Publikation   ist   eine   Durchbruchs-­‐ arbeit   im   Anhänger   nicht   ersichtlich:   vgl.   Čilinská   1966,  23-­‐24Taf.  XXVII.  

  165  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials   3,8  x  1,5  cm  [AH];  quadratischer  Beschlag  mit  Rankenver-­‐ zierung   aus   vier   einzelnen   Rankenblättern   und   verdick-­‐ tem   Rand   (6);   rechteckiger   Bronzeblechbeschlag   (HRB)   mit   zwei   ausgeschnittenden   Dreiecken   und   vier   Nieten   und   zwei   angehängten   Ringen,   gehört   ebenfalls   zu   den   älteren  Objekten  (12);  drei  NRZ  mit  Rankenverzierung  in   S-­‐Form   (8-­‐10)   [CL];   HRZ   mit   Tülle,   an   einer   Seite   mit   S-­‐ Ranke,   die   andere   mit   Blattrankenverzierung;   rundblätt-­‐ riger,  degenerierte  Ranke  (7)  [CB].     Weitere   Beigaben:   Eisenmesser   unter   dem   linken   Be-­‐ ckenknochen;   Gefäß,   beim   linken   Fuß,   welches   beim   Transport  vernichtet  wurde.     Insgesamt:   Eine   GS,   16   Beschläge,   davon   vier   lilienver-­‐ ziert.   Anzahl   der   NR   nicht   bestimmbar,   da   die   Beschläge   nicht   in   situ   lagen   und   keine   NRB   vorhanden   sind.   Das   vereinzelnde   Vorkommen   der   byzantinischen   Schnalle   und  es  Blechbeschlages    mit  gegossenen  Beschlägen  deu-­‐ tet  auf  eine  lange  Verwendungszeit  mancher  GG-­‐Teile.424     109.  Nové  Zámky,  Grab  98  (SK)425     Bestattungssitten:   O:   NW-­‐SO,   T:   247,   L:   195,   B:   85   cm.   Mann.  Das  Grab  liegt  in  der  nördlichen  Hälfte  des  Gräber-­‐ feldes  in  der  zweit  äußersten  Reihe,  neben  dem  Grab  92.     GG,  Bronzeguss:  Trapezförmige  Schnalle  mit  rechteckiger   unverzierter   Riemenkappe   aus   Blech:   7,8   x   3,5   cm   (10)   [ES];   PB   fast   eine   durchgehende   Breite   mit   Rankenverzie-­‐ rung:   7,6   x   1,1   cm   (4)   [FR];   drei   herzförmige   Beschläge,   lappenförmig   verziert:   2.9   x   2,8   cm   (11-­‐13);   sechs   breit-­‐ wappenförmige   Beschläge   mit   Anhänger.   Beides   mit   starker   Durchbruchsmusterung   und   Perlenrahmen:   4,7   x   3,2  cm  (2,  5-­‐9);  unverzierter  offener  RDZ  aus  Blech:  3,5  x   1,3  cm  (3);  HRZ    mit  starkem  lilienartigem  Durchbruchs-­‐ muster  in  einem  wellenartigem  Rahmen:  13  x  2,4  cm  (1)   [B2IIIa2   (W)];   zwei   rechteckige   Blechplättchen,   durch   fünf  Nieten  verbunden:  2,5  x  1,7  cm  (14).     Weitere  Beigaben:  Eisenmesser,  beim  linken  Fußende  ein   Gefäß,  welches  zerbrochen  ist.     Insgesamt:   Eine   GS,   13   Beschläge,   davon   einer   lilienver-­‐ ziert.       110.  Nové  Zámky,  Grab  387  (SK)426     Bestattungssitten:   O:   SO-­‐NW,   T:   275,   L:   230,   B:   70   cm.   Mann.   Das   Grab   liegt   ungefähr   im   mittleren   Flügel   des   Gräberfeldes  am  westlichen  äußeren  Rand.     GG,   Weißmetall:   Ovale   Schnalle   mit   wappenförmiger   Riemenkappe.   Breite   des   Bügelrahmens:   2,6   cm   und   der   Riemenkappe   2   cm   (27)   [EZ];   rechteckige   Schnalle   ohne   Dorn     2,2   x   1,9   cm   (28);   Fragment   einer   Eisenschnalle   mit   anhaftendem   Geweberesten   (4);   vier   LS   mit   Lilienorna-­‐ ment   in   Durchbruchsarbeit,   in   den   Ecken   ein   Niet   1,6   x   1,7   cm   (5-­‐8)   [BG];   neun   wappenförmige   HRB   mit   Lilien-­‐ verzierung   in   Durchbruchsmusterung,   mit   Scharnier   an   einem   herzförmigen,   ebenfalls   durchbrochenem   Anhä-­‐ nger  befestigt:  3,1  x  1,5  cm  und  zwei  Bruchstücke  weite-­‐ rer  (18-­‐26)  [A3IId];    vier  wappenförmige  NRB  mit  Lilien-­‐ ornament   in   Durchbruchsarbeit   und   zwei   Bruchstücke   weiterer  1,3  x  1,3  cm  (9-­‐12)  [AU];  vier  NRZ  mit  Lilienver-­‐ zierung   in   Durchbruchsmusterung   die   Riemenzwingen  

                                                                                                                        424  Ders.,  173.     425  Ders.,  25,  Taf.  XXVIII.   426  Čilinská  

Typ  8230.  

166    

1966,   76,   Taf.   LIX.   –   Stadler   2005,   HRB  

mit   zwei   stilisierten   Vogelköpfen:   2,5   x   1,5   cm   (13-­‐16)   [B2IIe4  (Z)];  bandförmiger  RDZ  2  x  1,5  cm  (3);  eine  HRZ   den  NRZ  sehr  ähnlich  lediglich  an  der  Riemenzwinge  mit   zwei  halbrunden  Lappen:  6  x  2  cm  (17)  [I].   Weitere   Beigaben:   Eisenmesser   mit   Resten   einer   Holz-­‐ scheide  13  cm,  von  der  Innenseite  des  linken  Unterarmes   (29),  flaches  Eisenbruchstück  (Feuerstahl)  mit  angeroste-­‐ ten   Steinchen   (Zündstein)   (1);   beim   linken   Fußende   ein   schwarzbrauner   Topf   mit   eingezogenem   Hals,   schwach   ausladender   Mündung   mit   Wellenlinienband   an   der   In-­‐ nenseite   und   ähnlicher   Verzierung   an   dem   schräg   abge-­‐ strichenen  Rand,  scheibengedreht,  gut  gebrannt.   Insgesamt:  Drei  GS,  27  Beschläge,  alle  mit  Lilie  außer  dem   RDZ  und  der  GS,  davon  vier  NR.       111.  Nové  Zámky,  Grab  430  (SK)427     Bestattungssitten:   O:   NW-­‐SO,   T:   214,   L:   205,   B:   64   cm.   Mann.   Das   Grab   liegt   im   mittleren   Flügel   des   Gräberfeldes   dort  fast  mittig  platziert  in  Richtung  östlichen  Rand.   GG,   Bronzeguss:   Ovale   Schnalle   mit   wappenförmiger   Riemenkappe  mit  Rankenmotiv.  L  des  Rahmens:  4,5  cm,  B   des   Bügelrahmens:   3,2   cm   und   der   Riemenkappe   2   cm   (37)   [EV];   rechteckige   Eisenschnalle   (37);   unverzierter   PB  mit  zentralem  Niet  7,1  x  1,1  cm  (31)  [FI];  fünf  wappen-­‐ förmige   mit   Lilienmotiv   durchbrochene   LS   mit   gezacktem   Rand   1,7   x   1,7   cm   (26-­‐30)   [BG];   zehn   wappenförmige   HRB  mit  Herzrankendekor  und  halbkreisförmigem  Anhä-­‐ nger   4   x   2,1   cm,   nur   einer   ist   ohne   Anhänger   und   glatt   (2-­‐ 11)   [DH];   rechteckiger   Beschlag,   diagonal   verziert,   an   einem   Ende   ein   Ring   (HRB?)   2   x   1,2   cm   (36);   sechs   rah-­‐ menhaft   wappenförmige   NRB   mit   Rankenmotiv   1,3   x   1,4   cm   (12-­‐17);   acht     wappenförmige   NRB   mit   Rankenmotiv   1,4  x  1,4  cm  (18-­‐25);  drei  NRZ  mit  S-­‐Ranke  und  tierkopf-­‐ artigen  Zwingen  2,8  x  1,4  cm  (33-­‐35)  [CQ];  bandförmiger   RDZ   3   x   1,3   cm   (32);   HRZ   aus   Weißmetall   mit   Lilienver-­‐ zierung  in  Durchbruchsmusterung,  an  der  Riemenzwinge   zwei   traubenartige   Ansätze:   7,3   x   2,3   cm   (1)   [C]:   Insge-­‐ samt   in   grober   Ausarbeitung,   als   ob   es   von   einem   wenig   geschickten   Fachmann   angefertigt   worden   wäre,   die   Blätter   gehen   von   der   Mitte   aus,   sind   unregelmäßig   und   unbearbeitet.     Weitere  Beigaben:  Zwei  Eisenmesser,  beim  rechten  Ober-­‐ schenkel,   beim   ursprünglichen   Riemenende   (38,   40);   beim   linken   Fußende   schwarzer   Topf,   mit   Lilienband   zwischen  zwei  kleingewellten  Bändern  verziert  (41).  Über   dem   linken   Becken   ein   Schafsknochen   und   bei   der   rech-­‐ ten  Grubenwand  mehrere  Knochen  dieser  Gattung.   Insgesamt:   Zwei   GS;   36   Beschläge,   davon   einer   lilienver-­‐ ziert,  drei  NR.     112.  Nové  Zámky,  Grab  439  (SK)428     Bestattungssitten:   Mann,   40-­‐50   Jahre.   O:   NW-­‐SO,   T:   240,   L:   154,   B:   60   cm.   Das   Grab   liegt   im   südlichen   Flügel   des   Gräberfeldes,  davon  am  östlichen  äußeren  Rand.     GG,  Bronzeguss:  Ovale  GS  mit  Scharnier  an  eine  gegossene   Riemenkappe   mit   lilienartiger   Durchbruchsmusterung   und   gezacktem   Rand   befestigt;   der   Dorn   ursprünglich   abgebrochen   und   unsachgemäß   durch   einen   Ohrgehän-­‐ gedraht  ersetzt:  5,2  x  3  cm;  B  der  Riemenkappe:  2  cm  (7)  

                                                                                                                        427  Čilinská  1966,  83-­‐84  Taf.  LXIV.  –  Stadler  2005,  RZ  

Typ  4500.   428  Čilinská  1966,  86  Taf.  LXVI.    

Katalog  der  lilienverzierten  Gürtelgarnituren  

[BIIc];   zwei   wappenförmige   LS   mit   lilienverzierter   Durchbruchsmusterung:   2   x   2   cm   (10-­‐11)   [BF];   sieben   wappenförmige   HRB   mit   Lilienornament   in   Durch-­‐ bruchsmusterung   und   wappenförmigem,   im   Scharnier   befestigten   Anhänger:   2,5   x   1,5   cm   (1-­‐3,   6-­‐9)   [AF];   fünf   hufeisenförmige  NRB  mit  Pflanzenornament:  1,5  x  1,4  cm   (13-­‐17)  [DT];  zwei  NRZ  mit  Tülle  und  S-­‐Ranke  in  starker   Durchbruchmusterung:  4  x  1,3  cm  (4-­‐5)  [CO];  zweiteilige   HRZ   mit   einer   breitblättrigen   Ranke   innerhalb   eines   ge-­‐ kerbten   Rahmens   verziert:   7   x   2,3   cm   (12);   rechteckige   Eisenschnalle   (26)   und   Bruchstück   einer   Eisenschnalle   (31)  [CF].     Weitere   Beigaben:   Leierförmiger   Feuerstahl,   L:   8   cm,   acht   Zündsteine;   beim   rechten   Unterschenkel:   Eisenmesser   und   Schwarzer   Topf   mit   eingezogenem   Hals,   mit   drei   Linienbändern   verziert,   scheibengedreht,   gut   gebrannt.   In   der  Vertiefung  zu  Füßen  ein  Schafsknochen.   Insgesamt:   Eine   GS,   17   Beschläge,   davon   zehn   lilienver-­‐ ziert,  zwei  NR.       113.  Nové  Zámky,  Grab  512  (SK)429     Bestattungssitten:   Doppelgrab   (Mann   und   Frau),   O:   NW-­‐ SO,   T:   250,   L:   152,   B:   83   cm.   Das   Grab   liegt   im   südlichen   Flügel   des   Gräberfeldes,   davon   am   westlichen   äußeren   Rand.     GG,  Bronzeguss:  Ovale  GS  mit  Eisendorn  und  Scharnier  an   dem   die   zungenförmige   durchbrochene   rankenverzierte   Riemenkappe   befestigt   ist:   6   x   4,1   cm,   Br.   der   Riemenkap-­‐ pe:   2,5   cm   (12);   drei   herzförmige   LS   mit   Ranken   durch-­‐ brochen   (9-­‐11);   sechs   große   wappenförmige   HRB   mit   herzförmiger   Ranke   im   Durchbruchsmuster   und   halb-­‐ kreisförmigen,   ähnlich   verzierten   Anhänger,   zwei   davon   ohne   Anhänger   und   glattem   Boden,   4,5   x   2,3   cm   (2.7)   [DH];   NRZ   mit   S-­‐Ranke:   4,6   x   1,2   cm   (8)   [CN];   HRZ   aus   Weißmetall   mit   Lilienornament   im   Durchbruchsmuster   mit   Kerbrand,   in   gestreckter   Form:   12,2   x   2,5   cm   (1)   [A1Ia2  (W)].     Weitere   Beigaben:   Eisenmesser,   zwischen   den   Ober-­‐ schenkeln,   an   der   linken   Rumpfseite   ein   graubrauner   Topf,  Kerbrand,  unverziert,  Drehscheibenware  (?),  durch-­‐ schnittlich   gebrannt   19);   zwei   offene   Eisenringe   Ø   4,5   bzw.  4,6  cm  (13,  14).   Beigaben   der   Frau:   Eisenring   Ø   4,5   cm   (17);   Fragment   einer   Eisenschnalle   (17);   Eisenahle   in   einer   Holzscheide   (16)  und  ein  weiterer  Ring  Ø  4,6  cm  (18).     Insgesamt:  Eine  GS,  elf  Beschlage,  davon  eines  mit  Lilien-­‐ dekor,  zwei  NR.     114.  Odžaci  V,  Grab  14  (SER)430     GG,   Bronzeguss:   HRZ   lilienverziert   mit   dreifacher   Öse,   mediterran  gestaltet  (10)  [E];  weitere  lilienverzierte  HRZ   (3)  [F].   Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:  Zwei  Beschläge,  davon  zwei  lilienverziert.            

                                                                                                                        429  Ders.,  100  Taf.  LXXVI.  –  Stadler  2005,  RZ  Typ  4710.   430  Mrkobrad  1980,  Taf.  CXIV.3.    

 

115.   Orosháza-­‐Béke   TSZ   –   Homokbánya,   Grab   82   (HU)431     GG,  Bronzeguss:  Runde  GS  mit  Rankenverzierung  (1)  [FC];   eine   weitere   unverzierte   GS   (9);   vier   lilienverzierte   LS   (2)   [AIVc];   16   lilienverzierte   HRB   (4)   [AO];   zwei   wappenför-­‐ mige  NRZ  mit  Tülle  und  S-­‐Ranke  (3,  7)  [CL];  16  NRB  mit   Schuppenverzierung   (5)   [DS];   vier   NRZ   mit   Rankenver-­‐ zierung  (6)  [CR];  kreislappenverzierte  HRZ  mit  Tierkopf-­‐ zwingen  (9)  [CH].     Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:  Zwei  GS,  41  Beschläge,  davon  20  lilienverziert,   fünf  NR.     116.   Orosháza-­‐Béke   TSZ   –   Homokbánya,   Grab   104   (HU)432     Allgemein:   149   awarenzeitliche   Gräber,   lediglich   sieben   mit   GG,   davon   vier   vollständige   GG.433  Die  GG  104  gehört   zu   der   zweit-­‐ranghöchsten   Bestatteten.   Datiert:   760-­‐790.   Die   Gräber   in   unmittelbarer   Nachbarschaft:   8.   Jh.   Insge-­‐ samt:  Anfang:  700  –  ausgehendes  8.  Jh.   Bestattungssitten:  O:  NW-­‐SO,  T:  40-­‐200,  keine  genaueren   Angaben   zu   den   einzelnen   Gräbern.   Mann.   Im   östlichen   Flügel  des  Gräberfeldes  platzierte  Bestattung,  am  äußers-­‐ ten  Rand.  Es  gehört  zu  der  Grabgruppe  XIV.434   GG,   Bronzeguss:   Eine   aus   Bronzeblech   gebogene   Gürtel-­‐ schlaufe   (2);   zwei   wappenschildförmige   glatte   LS   (1)   [EQ];   14   längliche,   schuppenförmige   HRB,   der   Rahmen   mir   Eingravierung   gegliedert,   neun   davon   mit   glattem   spatenförmigem   Anhänger,   die   fünf   anderen   besaßen   ursprünglich   kein   Scharnier   und   ihr   unteres   Ende   ist   gerade   (3)   [DN];   zehn   wappenschildförmige   glatte   NRB   (5)   [DW];   vier   NRZ   mit   lilienartiger   Verzierung,   vor   dem   Becken,  ihre  Form  und  Muster  ähnlich  der  HRZ,  jedoch  in   verkleinerter   Ausgabe   [X];   HRZ   (6),   vom   mittleren   Be-­‐ reich  des  ersten  Oberschenkelknochens,  aus  einem  Stück   bestehend,   aber   zweimal   so   dick   wie   die   Tüllenriemen-­‐ zungen.   Am   oberen   Ende   des   länglichen   Beschlages   sitzen   zwei   Befestigungs-­‐ösen,   das   untere   Ende   ist   abgerundet.   Verziert   mit   zweireihig   angeordneten   Liliendurchbrü-­‐ chen,  unregelmäßige  Form  [A].     Weitere  Beigaben:  Eisenmesser.   Insgesamt:   Eine   GS,   32   Beschläge,   davon   vier   mit   Lilien-­‐ verzierung,  fünf  NR.       117.  Öskű,  Grab  7  (HU)435     Bestattungssitten:   Mann,   168   cm.   Gräberfeld   mit   77   Be-­‐ stattungen,  davon  zehn  mit  GG.     GG,   Bronzeguss:   Wappenförmige   GS   mit   Herzkreislappen-­‐ verzierung:   4,7   x   2,2   cm 436  (2)   [GA],   ein   mit   Ranken   durchbrochener   PB:   7,5   x   1,2   cm   (7)   [FR];   drei   LS   mit  

                                                                                                                        431  Juhász  1995,  Taf.  XVIII.     432  Juhász  

1995,   85,   104   Taf.   XXI,   XXXII   Abb.   20.   –   Stadler  2005,  RZ  Typ  4480.   433  Juhász  1995,  Abb.  28.     434  Ders.,  67,  Abb.  5,  9.     435  Rhé/Fettich  1931,  42  Abb.  22  Taf.  XII.     436  Die   Maßangaben   sind   von   den   Tafelabb.   (Taf.   XII)   abgemessen.  Die  Länge  der  HRZ  ist  0,2  cm  länger  auf   der   Abbildung,   als   im   Text   beschrieben   und   ist   dort   die   einzige   Maßangabe.   Demnach   sind   die   anderen   Funde  ±  0,2  cm.  

  167  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials   Lilienverzierung:   2,2   x   1,8   cm   (6)   [BH];   12   zungenförmige   HRB   mit   Lilienverzierung   auf   dem   Zierfeld   und   Anhänger:   3  x  1,1  cm  (4)  [AP];  sechs  dreieckige  NRB  mit  Perlenrah-­‐ men   und   Rankenverzierung:   1,2   x   1,6   cm   (5);   drei   NRZ   mit   durchbrochenem   Liliendekor:   2,8   x   1,1   cm   (3)   [S];   RDZ;  HRZ,  auf  der  einen  Seite  mit  Greifen,  auf  der  anderen   mit  Ranken  verziert:  8,5  x  2  cm  (1)  [BY].     Weitere   Beigaben:   Eine   Eisenschnalle,   auf   der   rechten   Seite   ein   Eisenmesser;   zwei   dreiflügelige   Pfeilspitze,   Ge-­‐ flügelknochen.   Insgesamt:  Zwei  GS,  27  Beschläge,  davon  18  lilienverziert,   vier  NR.     118.  Pilismarót-­‐Basaharc,  Grab  6  (HU)437     Bestattungssitten:   O:   NW-­‐SO   bzw.   W-­‐O;   die   Längsachse   der  Gräber  weicht  von  der  Nordrichtung  gegen  Westen  im   Allgemeinen   um   60-­‐80°   ab.   T:   133,   B:   138   (Kopfende),   147   cm   (Fußende).   Skelett   eines   43-­‐47   Jahre   alten   Man-­‐ nes.  Das  Grab  liegt  in  der  dritt-­‐äußersten  Reihe  des  nord-­‐ östlichen  Teils  des  Gräberfeldes.     Weitere  Beigaben:  Ein  Teil  der  GG  ist  in  situ,  ein  Teil  von   kleinen   Nagetieren   vom   ursprünglichen   Ort   weggeführt   worden:   eine   wappenförmige   GS,   glatt   mit   drei   Nieten   verziert   (Abb.   5:2)   [EY];   PB   vertikal   mit   gravierten   run-­‐ den   Kreisen   auf   punziertem   Hintergrund   (Abb.   5:8,8a);   vier   wappenförmige   LS   mit   gravierter   Palmette   auf   pun-­‐ ziertem   Hintergrund   (Abb.   5:7,7a)   [ER];   neun   längliche   HRB   mit   schuppenförmigem   Rahmen   und   glattem   spaten-­‐ förmigem   Anhänger,   welcher   nur   bei   einem   Exemplar   erhalten   geblieben   ist   (Abb.   5:4,4a);   drei   weitere   identi-­‐ sche   HRB   ohne   Anhänger.   Diese   bilden   eine   separate   Gruppe   (Abb.   5:6,6a)   [DN];   zwölf   NRB   in   gleicher   Form   und   Design   wie   die   LS   (Abb.   5:5,5a)   [DY];   drei   NRZ   mit   Lilienverzierung.   Zwei   davon   sind   vollständig,   von   einer   nur  die  eine  Seite  (Abb.  5:3,3a)  [B2Ia1  (Z)];  eine  HRZ  mit   Lilienverzierung  (Abb.  5:1,1a)  [B1Ia2  (Z)].     HRZ   und   NRZ   bestehen   aus   zwei   gleichen   gegossenen   Bronzeplatten.   Der   Riemen   war   zwischen   diesen   beiden   Platten   nicht   bis   zum   Ende   derselben   eingelassen.   Der   dünne  Raum  zwischen  denselben  wurde  mit  (gefärbter?)   Holzplatte   ausgefüllt.   In   den   Durchbrüchen   war   dieses   farbige  Futter  sichtbar.     Weitere  Beigaben:  Beim  linken  Fuß  ein  grober  Topf  (Abb.   5:9);   auf   den   Unterbeinen,   querüber   Rindsrippen   mit   Wirbelknochen;   beim   Beckenknochen   kleinere   Geflügel-­‐ knochen.   An   der   linken   Brust   ein   Ei.   Am   oberen   Teil   des   Schenkelknochens   zwei   Eisenmesser,   dicht   nebeneinan-­‐ der,   in   gemeinsamer   Scheide   (Abb.   3:12,   14).   Zwischen   den  Schenkelknochen  eine  Ahle  (Abb.  3:13).     Insgesamt:   Eine   GS,   33   Beschläge,   davon   vier   mit   Lilien-­‐ verzierung   (ursprünglich   fünf,   da   eine   NRZ   durch   den   langen   Gebrauch   der   GG   verloren   gegangen   ist);   vier   NR   mit   jeweils   drei   HRB   und   drei   NRB;   zwei   unten   und   ein   Stück  oben  auf  dem  Riemen.     Spektrographische  Untersuchung  der  Bronzen:  NRZ,  HRZ   und   GS   aus   diesem   Grab   zeigen   eine   durchschnittliche   Mischung   der   awarenzeitlichen   Bronzen:   80%   Kupfer,   etwa  10%  Zinn,  1-­‐5%  Zink,  1-­‐3%  Blei,  0,1-­‐1%  Silber.          

                                                                                                                       

119.  Pilismarót-­‐Basaharc  A  (HU)438     GG,  Bronzeguss:  Zusammensetzung  der  GG  unklar,  Abb.  1   zeigt  wahrscheinlich  drei  GG.  Eine  davon:     4.   Zwei   gleiche,   gegossene   Bronzeplatte   einer   NRZ,   die   wahrscheinlich   zusammen   gehörten.   Beide   sind   versil-­‐ bert.   Perlrahmen   und   stark   durchbrochenes   Pflanzende-­‐ sign.   5.   Zwei   gegossene   und   versilberte   Bronzeplatten   einer   HRZ   mit   Perlenrahmen   und   stark   durchbrochenem   Pflanzenmuster  [CK].  6.  Gegossener,  bronzener  versilber-­‐ ter,  wappenförmiger    LS  mit  durchbrochener  Rankenver-­‐ zierung.   7.   Gegossener,   bronzener   wappenförmiger   LS,   mit   Versilberung.   Stark   durchbrochenes   Lilienmuster   und   Perlenrahmen   [BE].   8.   Fünf   gegossene   wappenförmige   NRB   einer   einzigen   durchbrochenen   Lilie   Und   Blattver-­‐ zierung.  Ebenfalls  alle  versilbert  [AU].  13.  Bronzener  HRB,   versilbert   mit   durchbrochenem   Lilienmuster   und   Perl-­‐ rahmen  [GC].   Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:  Unklare  Anzahl.     120.  Prša,  Grab  37  (SK)439     Allgemein:   O:   konsequent   NNW-­‐SSO.440  37   awarenzeitli-­‐ che   Bestattungen,   etwa   1000-­‐1200   m   vom   Gräberfeld   entfernt  liegt  eine  awarenzeitliche  Siedlung.  Zwei  Bestat-­‐ tungen  kennzeichnen  die  älteste  Besiedlung  aus  dem  VII.   Jh.   Das   schachbrettartig   angeordnete   Gräberfeld   hatte   ursprünglich   220-­‐250   Gräber,   welche   durch   Schotterex-­‐ plosionen  vernichtet  wurden.     37   Frauen-­‐,   21   Männer-­‐   und   geringe   Zahl   an   Kinderbe-­‐ stattungen   (typisch   mit   zeitgleichen   Bestattungen,   ebenso   fehlen   Reitergräber   und   Waffenfunde   –   Ausnahme   zwei   Pfeilspitzen).   Siedlung   und   Gräberfeld:   8.-­‐9.   Jh.   (Kerami-­‐ kanalsyse).   20%   der   Gräber   sind   mit   einer   reichen   GG   ausgestattet.   Keine   weiteren   Informationen   über   die   einzelnen  Gräber  liegen  vor.   GG,   Bronzeguss:   Rechteckige   GS   aus   Blech   (3)   [ES];   drei   wappenförmige  LS  (4-­‐5,  21);  sieben  wappenförmige  HRB   mit  Ranken  verziert  (6-­‐12)  [DH];  acht  lilienverzierte  NRZ   mit  Tülle  (13-­‐19)  [L];  HRZ  mit  Tülle  und  S-­‐Ranke  (1)  [CC].   Weitere  Beigaben:  Zwei  Töpfe  (Graue  Keramik)  mit  Wel-­‐ lenband.   Insgesamt:   Eine   GS,   19   Beschläge,   davon   acht   mit   Lilien-­‐ verzierung.     121.  Prša,  Grab  46  (SK)441     GG,   Bronzeguss:   U-­‐förmige   GS   mit   Blattranke   (5)   [FB];   wappenförmiger,   unverzierter   LS   (22)   [EQ];   13   längliche   HRB   graviert-­‐punziert   mit   spatenförmigen   unverzierten   Anhängern  (23-­‐35)  [DO];  16  wappenförmige,  unverzierte   NRB   (6-­‐21)   [DW];   drei   NRZ   mit   Lilien   in   Durchbruchsar-­‐ beit  im  Perlrahmen  und  blumenförmige  Ösenzwingen  (2-­‐ 4)  [R];  eine  lilienverzierte  HRZ  (1)  [D].     Weitere   Beigaben:   Ein   bikonischer   Spinnwirtel   mit   je-­‐ weils   dreifacher   Zick-­‐Zack-­‐Linie   pro   Seite   (58)   und   ein   Topf  mit  grober  Zick-­‐Zack-­‐Ritzung  (60).     Insgesamt:   Eine   GS,   34   Beschläge,   davon   vier   lilienver-­‐ ziert,  vier/fünf  NR.    

                                                                                                                        438  Fettich  1965,  10  Abb.  1.     439  Točik  1963,  Taf.  VI.  

437  Fettich  1965,  13  Abb.  4-­‐6.  –  Erdélyi  1968,  97-­‐102.  

440  Pástor  1968,  175.    

–  Szabó  1975,  241-­‐282.  

441  Točik  1963,  132.  

168    

Katalog  der  lilienverzierten  Gürtelgarnituren  

122.  Prša,  Grab  110  (SK)442     GG,   Bronzeguss:   U-­‐förmige   GS   mit   Blattranke   (2)   [FB];   rankenverzierter  PB  (1)  [FP];  vier  wappenförmige  LS  mit   Lilien  durchbrochen  und  Perlrahmen  (9-­‐11,  18)  [BH];  20   längliche  HRB  mit  durchbrochenen  Lilien  und  dreieckigen   Anhängern   (12-­‐17,   19-­‐32)   [AN];   15   blumenförmige   NRB   (33-­‐47);   vier   NRZ   mit   Blattranken   und   drei   davon   mit   Tierkopfzwingen  (4-­‐7)  [CW];  ein  glatter,  rechteckiger  RDZ   (3);  eine  HRZ  mit  Lilien  in  Durchbruchsarbeit  und  runden,   unverzierten  Ösenzwingen  (8)  [B].     Weitere   Beigaben:   Topf   mit   Wellenband-­‐Einritzungen   (48).     Insgesamt:  Eine  GS,  46  Beschläge,  davon  26  lilienverziert,   vier/fünf  NR.       123.  Prša,  Grab  113  (SK)443     GG,   Bronzeguss:   Wappenförmige   GS,   unverziert   (2)   [FE];   zwei   wappenförmige,   unverzierte   LS   (6,   10)   [EQ];   12   zungenförmige   HRB   aus   einem   durchbrochenem   Perl-­‐ rahmen  bestehend,  vier  davon  mit  spatenförmigen  unver-­‐ zierten   Anhängern   (11-­‐15,   27-­‐32)   [DN];   12   wappenför-­‐ mige,   unverzierte   NRB   (7-­‐9,   17-­‐25)   [DW];   drei   mit   Lilien   durchbrochene   NRZ   mit   dreieckigen   unverzierten   Ösen-­‐ zwingen   (3-­‐5)   [W];   zwei   HRZ   mit   runden   unverzierten   Ösenzwingen  und  Lilien  in  Durchbruchsarbeit  (1)  [A].     Weitere  Beigaben:  Unverzierter  Spinnwirtel  (16)  und  ein   unverzierter  Topf  (26).     Insgesamt:   Eine   GS,   30   Beschläge,   davon   vier   lilienver-­‐ ziert,  vier  NR.       124.  Prša,  Grab  117  (SK)444     GG,   Bronzeguss:   Runde   blattrankenverzierte   GS   (2)   [FB];   flacher   unverzierter   PB   (8)   [FT];   drei   wappenförmige   rankenverzierte  LS  (14-­‐16)  [EH];  13  zungenförmige  HRB   mit  S-­‐Ranke  (26-­‐28,  31-­‐34,  38-­‐43)  [DK];  sieben  lilienver-­‐ zierte   NRB   (21-­‐25,   29,   36)   [AU];   vier   weitere   NRB   (17-­‐ 20);   sechs   NRZ   mit   S-­‐Ranke   und   Tierkopfzwingen   (6-­‐7,   10-­‐13)  [CQ];  drei  NRZ  mit    Kreislappe  und  Tierkopfzwin-­‐ gen  (3-­‐5)  [CU];  HRZ  mit  Kreislappe  und  Tierkopfzwingen     (1)  [CH].     Weitere  Beigaben:  Graue  Keramik  mit  Wellenband.   Insgesamt:  Eine  GS,  38  Beschläge,  davon  sieben  lilienver-­‐ ziert.     125.  Rákóczifalva-­‐Kastélydomb,  Grab  30  (HU)445     Bestattungssitten:  O:  N-­‐S,  T:  78,  L:  236,  B:  95  cm.  Mann.   GG,  Bronzeguss:  Wappenförmige  GS  mit  drei  Nieten,  ova-­‐ ler   Schnalle,   mit   stilisiertem   Pflanzenmuster   auf   dem   Kreuzbein   (1);   PB   mit   Rankenverzierung   auf   der   rechten   Beckenschaufel   (8)   [FP];   zwei   rhombische   LS   mit   Perl-­‐ rahmen  (2)  [EG];  dreieckige  LS,  stilisiert  und  mit  Ranken   durchbrochen  (4)  [EM];  NR-­‐Verzierungen  mit  stilisiertem   Pflanzenmuster   (5);   19   HRB   mit   durchbrochener   stilisier-­‐ ter   Lilienverzierung   zwischen   dem   Becken   und   unmittel-­‐ baren   Nähe   (6)   [AL];   zweiseitige   NRZ   mit   stilisierter   S-­‐

                                                                                                                        442  Ders.,  143.  –  Stadler  2005,  HRB  Typ  8230,    8540.   443  Točik  1963,  144.   444  Ders.,  Taf.  XIV.  

 

Ranke  und  gegenüberstehenden  Tierkopfzwingen  auf  der   äußersten   Seite   des   rechten   Oberschenkelknochens   (7)   [CU];  RDZ  aus  Bronzeblech  neben  dem  Becken  (3);  zwei-­‐ seitiger   HRZ   mit   stilisierter   Rankenverzierung   beim   lin-­‐ ken   Handknochen   (9)   [CI];   rechteckiger   bronzener   Be-­‐ schlag  (10).   Weitere   Beigaben:   Rechteckige   Eisenschnalle     zwischen   den  Oberschenkelbeinen  (12);  runder  Schnallenbügel  auf   dem   Oberschenkel   (11);   drei   Sargklammern   (13),   zwei   jeweils  auf  den  beiden  Seiten  des  Schädels,  die  dritte  auf   Niveau   des   Beinendes;   Eisenmesser   mit   Holzresten   auf   der  äußersten  Seite  des  rechten  Oberschenkels  (14).     Insgesamt:  Zwei  GS,  27  Beschläge,  davon  19  lilienverziert.       126.  Rákóczifalva  8,  Grab  24  (HU)446     Allgemein:  58  awarenzeitliche  Gräber,  davon  vier  mit  GG.   Das  Grab  befindet  sich  in  der  äußersten  Reihe  im  SW.   Bestattungssitten:   O:   O   345°,   T:   84,   L   240,   B:   100   cm.   Skelett  eines  erwachsenen  Mannes.  Die  Länge  des  Skeletts   beträgt  162  cm,  die  gelegen  Länge  174  cm.     GG,   Bronzeguss:   Schnallenkörper   mit   drei   Nieten.   Einst   eisenringartige   GS,   bei   welcher   der   Ring   zu   Staub   verfal-­‐ len  ist.  Erhaltene  Maße:  2,2  x  1,7  x  0,4  cm,  auf  dem  Kreuz-­‐ bein  (10)  [EY];  PB,  glatt,  eine  Kerblinie  teilt  diese  in  zwei   gleich   große   Hälften.   Mittig:   Befestigungsniete.   7   x   1,3   x   0,5   cm   (6);   über   der   linken   Beckenschaufel   [FU];   LS,   wap-­‐ penförmig,   in   der   Mitte   durchbrochen.   Die   Oberfläche   ist   unverziert:  2,2  x  2  x  0,1  cm,  auf  der  linken  Beckenschaufel   (5)   [EQ];   länglicher   HRB   in   der   Form   eines   schuppenför-­‐ migen   Rahmens,   ohne   Anhänger   mit   zwei   Befestigungs-­‐ nieten:  max.  2,6  x  1,2  x  0,35  cm,  über  der  rechten  Becken-­‐ schaufel   (7,8);   zwischen   der   rechten   Beckenschaufel   und   dem  Kreuzbein  (9)  [DN];  rhombischer  NRB  mit  Perlrand-­‐ rahmen:   max.   1,5   x   1,3   x   0,2   cm,   zwischen   dem   rechten   Becken  und  der  großen  Riemenzunge  (2,4);  drei  über  der   linken   Beckenschaufel   (12-­‐14)   und   einer   ohne   Anhänger   (15);   zwei   nebeneinander   vor   dem   Kreuzbein   (16-­‐17)   [EG];  zwei  NRB,  wappenförmig.  Die  Oberfläche  ist  unver-­‐ ziert:  1,3  x  1,2  x  0,15  cm,  auf  der  rechten  Seite  des  rechten   Beckens   (3)   und   unter   der   rechten   Beckenschaufel   (20)   [DW];   NRB,   wappenförmig.   Auf   der   Oberfläche   ist   ein   eingeritztes  Blumenmuster  mit  drei  Blättern  um  die  nörd-­‐ liche   Niete   herum.   1,6   x   1,3   x   0,15   cm   (11)   und   unter   dem   Ende   des   Kreuzbeines   (19)   [DX];   NRB,   graviert-­‐punziert   1,6  x  1,3  x  0,15  cm,  unter  der  linken  Beckenschaufel  (21)   [DY];   zweiseitige,   Flachranken   verzierte   kleine   Riemen-­‐ zunge   mit   zwei   Tierkopfzwingen.   Regelhaft   zweiteilig:   2,4   x   1,2   x   0,9   cm,   zwischen   dem   Kreuzbein   und   der   linken   Beckenschaufel   (18)   [CU];   stark   durchbrochene   HRZ   mit   lilienartigem   Durchbruchsdekor   und   zwei   unverzierten   Ösen-­‐zwingen:  6,2  x  2,1  x  0,7  cm  (1)  [A].   Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:   Eine   GS,   20   Beschläge,   davon   einer   lilienver-­‐ ziert,  drei  NR  (vgl.  Taf.  81).     127.  Rákóczifalva  8,  Grab  54  (HU)447     Bestattungssitten:  O:  NW-­‐SO  308°,  T:  112,  L:  222,  B:  62-­‐73   cm.  Mann,  erwachsen.  Völlig  ungestörtes  Grab.  Die  Länge   des  Skeletts  ist  170  cm,  die  ursprüngliche  Länge  war  177   cm.  

                                                                                                                       

445  Selmeczi-­‐Madaras  1980,  143-­‐144  Taf.  III,  X,  XIII.  –  

446  Siehe  Publikation.  –  Taf.  20,  40-­‐41.    

Stadler  2005,  HRB  Typ  8540.  

447  Siehe  Publikation.  –  Taf.  32-­‐34,  42-­‐44.    

  169  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials   GG,   Bronzeguss:   Kräftig   durchbrochene   Bronzeschnalle   mit   drei   bronzenen   Nieten   und   Perlenreiheneinfassung:   6,4   x   3,8   x   1,2   cm,   auf   dem   Eisenmesser,   mit   dem   Ring   auf   der   rechten   Hälfte   des   Unterarms   (6);   mit   Ring   kräftige   aneinander   gegossene   GS   mit   wappenförmigem   Schnal-­‐ lenkörper  und  mit  leicht  geöffnetem  Dorn.  Maße:  3,8  x  2,8   x   0,7   cm,   auf   dem   rechten   Becken,   mit   Ring   in   Richtung   der   Beine   (13);   perlenreihenverzierter   PB   [FN].   Die   Per-­‐ lenreihe  bildet  den  Beschlagrand  und  die  die  horizontale   und   vertikale   Mitte.   Maße:   8,8   x   1,4   x   0,5   cm,   zwischen   dem   rechten   Unterarm   und   Becken,   parallel   zum   Unter-­‐ arm   (7);   zwei   herzförmige   LS   mit   drei   Nieten   und   pflan-­‐ zenartiger   Verzierung.   Maße:   max.   2,5   x   2   x   0,2   cm;   auf   der   linken   Seite   des   Kreuzbeines   (14-­‐15);   15   HRB,   mit   Perlenrahmen   verziert,   kräftig   durchbrochen,   Anhänger   fehlt,   schlecht   gearbeitete   Lilienverzierung   [AP].   Der   Anhänger   besteht   ebenfalls   aus   einem   Blumenmotiv:   ein   mittlerer  Kreis  und  fünf  Blätter.  Maße:  Max.  3,5  x  1,3  x  0,4   cm;  Maße  ohne  Anhänger:  2,2  x  1,4  x  0,5  cm,  unter  der  11.   Beigabe   (32)   neben   32.   Beigabe   (33);   auf   der   rechten   Seite   des   zermahlenden   Kreuzbeines,   nebeneinander   (34-­‐ 35);  auf  dem  Kreuzbein  nebeneinander  (36-­‐38);  unter  der   linken   Beckenschaufel   und   unter   der   8.   Beigabe   (39-­‐40);   auf   der   inneren   Seite   des   linken   Unterarmknochens,   bis   zur   unteren   Hälfte   der   gelben   Keramik   (41-­‐42);   unter   der   41.   Beigabe   (44);   unter   der   32.   Beigabe   (45);   auf   der   linken   Seite   (Beigabe   40)   und   unter   der   8.   Beigabe   (46);   unter   der   Beigabe   34   und   35   (49).   30   herzförmige   NRB   mit   Perlenreiheneinfassung   und   drei   Nieten:   max.   1,5   x   1,4   x   0,2   cm,   neben   der   9.   Beigabe   (16)   [DQ];   In   Folge   sechs   Stück   ebensolche   Beschläge   in   einer   Reihe   platziert,   auf  den  Teil  des  Schambeines.  Mit  Muster  nach  oben  (17-­‐ 22);   in   Folge   vier   Stück,   vom   10.   Beschlag   des   RDZ   der   kleinen   RZ   bis   zum   rechten   Oberschenkelansatz   (23-­‐26);   auf  dem  rechten  Oberschenkelansatz  (27);  bei  dem  unte-­‐ ren  Ende  des  Propellers  (28);  auf  dem  rechten  Unterarm,   neben   der   11.   Beigabe   (29);   auf   dem   rechten   Unterarm,   neben   der   11.   Beigabe   (30);   auf   der   äußeren   Seite   des   rechten   Unterarms   (31);   zwischen   dem   rechten   Ober-­‐ schenkelansatz   und   Propeller   (43);   unter   dem   linken   Becken   (47);   in   einer   Reihe   unter   dem   Becken   und   der   47   (48);   unter   dem   Kreuzbein   in   einer   Reihe   (50-­‐55);   unter   dem   Becken   –   beim   Knochenansatz   des   linken   Ober-­‐ schenkels  (56);  unter  der  linken  Beckenschaufel,  in  Rich-­‐ tung   SW-­‐NO   in   Reihe   (57-­‐58);   unter   dem   rechten   Unter-­‐ arm   in   Reihe   (59-­‐60).   Vier   mit   Perlenreiheneinfassung   stark   durchbrochen   verzierte   zweiseitige   NRZ   mit   zwei   pflanzenverzierten   und   nietenbesetzten   Ösen-­‐zwingen:   Max.   3,6   x   1,7   x   1,4   cm,   bei   der   inneren   Seite   des   linken   Oberschenkels   (9)   [CS];   vom   rechten   Schambein   5   cm     südöstlich   (10);   auf   dem   rechten   Unterarm   (11)   und   auf   der  rechten  Seite  des  Kreuzbeines,  mit  dem  Ende  in  Rich-­‐ tung   SW   (12);   HRZ,   zweiseitig,   auf   der   äußeren   Seite   Perlenreihenverzierung  am  linken  Ansatz  des  Oberschen-­‐ kels   (5);   unverzierter   fragmentierter   quadratischer   RDZ   aus   0,1   cm   dickem   Bronzeblech   und   zwei   erhaltenen   Befestigungsnieten.   Maße:   Ø   2,9   cm,   Breite:   2   cm,   über   dem  linken  Becken,  davon  nördlich  (8).   Weitere   Beigaben:   Ringförmiges   Töpfchen   mit   Henkel:   gefärbte  Gelbe  Keramik  mit  roten  Farbflecken;  neben  dem   linken   Unterarm.   H:   11,5   cm;   Rd:   7,1   cm;   bA:   12   cm;   Bd:   5,1   cm;   Profilbreite:   ca.   0,7   cm   (1);   wellenlinienverzierte   graue   Keramik,   handgeformt.   H:   14,5;   Rd:   9,5;   bA:   11,5;   Bd:   7,5   cm;   Profilbreite:   ca.   1   cm   (2);   Eisensargklammer   (3)   und   Eisenmesser   unter   dem   rechten   Becken   und   der   Eisenschnalle,  parallel  mit  dem  Unterarm  (4).  

170    

Insgesamt:  zwei  GS,  54  Beschläge,  davon  15  mit  Lilienver-­‐ zierung,  fünf  RZ,  jede  mit  sechs  NRB  und  drei  HRB.       128.  Rákóczifalva  8A,  Grab  31  (HU)448     Allgemein:   Gräberfeld   mit   250   Bestattungen,   von   der   Früh-­‐  bis  Spätawarenzeit  kontinuierlich  belegt.     GG,   Bronzeguss:   Lilienverzierte   GS   [BR];   rankenverzierter   PB  mit  Perlrahmen  [FQ];  lilienverzierte  HRB  [AM];  lilien-­‐ verzierte   NRB   [AZ];   lilienverzierte   NRZ   [X];   lilienverzierte   HRZ  [B2IIIc3].     Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:   Eine   GS,   fünf   Beschläge,   davon   fünf   lilienver-­‐ ziert.     129.  Rákóczifalva  8A,  Grab  145  (HU)449     GG,   Bronzeguss:   Runde   GS   mit   Kreislappe   [FB];   zungen-­‐ förmige   HRB   mit   Schuppenrahmen   [DN];     lilienverzierte   HRZ  [A].     Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:   Eine   GS,   zwei   Beschläge,   davon   einer   lilienver-­‐ ziert.     130.  Rákóczifalva  8A,  Grab  146  (HU)450     Allgemein:   Das   Grab   (668/797)   liegt   im   westlichen   Flügel   bei  den  spätesten  Bestattungen.     GG,   Bronzeguss:   Ein   unverzierter   PB   [FU];   ein   wappen-­‐ förmiger,   unverzierter   LS   [EQ];   sechs   zungenförmige   HRB   mit   Schuppenrahmen,   in   zwei   Dreierreihen   angeordnet   [DN];  sieben  unverzierte  wappenförmige  NRB  [DW];  drei   mit   Lilien   durchbrochenen   NRZ   mit   unverzierten   Ösen-­‐ zwingen  [Y].   Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:   18   Beschläge,   davon   drei   lilienverziert,   zwei   NR.       131.  Regöly,  Grab  12  (HU)451     GG,   Bronzeguss:   PB,   rankenverziert   mit   Perlrahmen   (14)   [FQ];   drei   lilienverzierte   HRB   (11-­‐13)   [AE];   sechs   lilien-­‐ verzierte   NRB   (5-­‐10)   [AX];   drei   lilienverzierte   NRZ   (2-­‐4)   [A1I1a2];   HRZ   mit   Tülle   und   Ranken   in   einer   S-­‐Form   durchbrochen  (1).     Weitere  Beigaben:  Ein  Messer  und  ein  Topf.   Insgesamt:  14  Beschläge,  davon  zwölf  lilienverziert.       132.  Regöly,  Grab  62  (HU)452     GG,   Bronzeguss:   Ein   lilienverzierter   HRB   (1)   [AJ];   zwei   lilienverzierte   NRB   (3-­‐4)   [AR];   NRZ   mit   Kreislappe   (2)   [CP].     Weitere   Beigaben:   Eisenschnalle   (7);   Eimer   (12);   Messer   (8)  und  Eisenringe  (9-­‐11).     Insgesamt:  Vier  Beschläge,  davon  drei  lilienverziert.      

                                                                                                                        448  Noch   unpubliziert.   Dieses   Gräberfeld   wurde   von   Viktor  Mácsai  als  Magisterarbeit  in  Budapest  verfasst.   449  s.  Anm.  552.   450  s.  Anm.  552.   451  Kiss  1884,  Taf.  56.   452  Ders.,  Taf.  66.  

Katalog  der  lilienverzierten  Gürtelgarnituren  

133.  Regöly,  Grab  84  (HU)453     GG,  Bronzeguss:  GS,  rankenverziert  (3)  [FG];  sechs  HRB  in   Rosettenform   (4-­‐9)   [DA];   drei   NRZ   mit   Schuppenrahmen   (11-­‐13);  lilienverzierte  HRZ  (10)  [A1IVa1  (W)].     Weitere   Beigaben:   Eisenschnalle   (16);   Messer   (14);   Ei-­‐ senring  (15);  Ohrgehänge  (1-­‐2).     Insgesamt:  Elf  Beschläge,  davon  einer  lilienverziert.     134.  Regöly,  Grab  120  (HU)454     GG,   Bronzeguss:   GS   mit   Ranken   verziert   (1);   PB,   unver-­‐ ziert   mit   dachförmigen   Profil   (4)   [FU];   NRZ   mit   S-­‐Ranke,   stark   durchbrochen   (3)   [CS];   lilienverzierter   RDZ,   gra-­‐ viert-­‐punziert  (2).   Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:  Eine  GS,  drei  Beschläge,  davon  einer  lilienver-­‐ ziert.     135.  Romonya  I,  Grab  31  (HU)455     GG,   Bronzeguss:   GS,   rankenverziert   (1)   [FG];     drei   drei-­‐ eckige   LS   (2)   [EE];   sechs   rechteckige   HRB   mit   Greifendar-­‐ stellung   (3)   [DB];   zwei   lilienverzierte   NRZ   (4)   [K];   HRZ   mit  Kreislappenzier  und  Tülle,  sowie  mit  Tierkampfszene   (8)  [BZ;  CB].     Weitere   Beigaben:   Beil   (7);   Messer   (9);   Ohrgehänge   (5);   Ringe  (6).   Insgesamt:   Eine   GS,   12   Beschläge,   davon   zwei   lilienver-­‐ ziert.     136.  Šal’a-­‐Duslo,  A  (SK)456     Allgemein:  171  Gräber.  Keine  weiteren  Angaben.   GG,   Bronzeguss:   U-­‐förmige   GS   mit   durchbrochener   Dop-­‐ pelblattlilie   [BIIIa];   zwei   wappenförmige   LS,   graviert-­‐ punziert   [ER];   zwei   längliche   HRB,   graviert-­‐punziert   mit   spatenförmigen   Anhänger   mit   gleicher   Verzierung   [DO];   zwei  NRB,  Form  und  Verzierung  wie  die  LS  [DY];  eine  HRZ   mit  einem  Lebensbaum  und  Lilienmuster  stark  durchbro-­‐ chen   in   einem   geperlten   Rand   und   Tierkopfzwingen   [B2II1e2  (M)].   Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:   Eine   GS,   sieben   Beschläge,   davon   einer   lilien-­‐ verziert.     137.  Šal’a-­‐Duslo,  B  (SK)457     GG,   Bronzeguss:   Wappenförmige,   unverzierte   GS;   sieben   längliche   HRB,   graviert-­‐punziert   mit   spatenförmigen   Anhänger   mit   gleicher   Verzierung   [DO];   drei   wappenför-­‐ mige,   unverzierte   NRB   [DW]   und   ein   herzförmiger   wel-­‐ len-­‐rankenverzierter  NRB  [DS];  drei  NRZ  mit  Lilienmuster   durchbrochen   und   drei-­‐eckigen,   glatten   Ösenzwingen   [W];  eine  HRZ  im  gleichen  Stil  wie  die  NRZ  [A].     Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:   Eine   GS,   14   Beschläge,   davon   drei   lilienver-­‐ ziert.    

                                                                                                                        453  Ders.,  Taf.  70.   454  Ders.,  Taf.  77.   455  Ders.,  Taf.  XLVI.   456  Poulík  1978,  Abb.  98.     457  Ders.,  Abb.  99.    

 

138.  Šebastovce,  Grab  221  (SK)458     Allgemein:  Grab  221  befindet  sich  in  der  zweit  äußersten   Reihe   des   NW-­‐lichen   Randbereiches,   Grab   292   fast   ge-­‐ genüber  im  NÖ-­‐lichen  Rand-­‐bereich  des  Gräberfeldareals.     Bestattungssitten:   O:   OSO-­‐WNW.   T:   268,   L:   210,   B:   130   cm.   Mann.   Mat.   I.   Reiterbestattung.   Das   Pferdeskelett   ist   umgedreht  orientiert.     GG,   Bronzeguss:   Trapezförmige   GS:   4,3   cm   (1);   sieben   rechteckförmige   HRB   mit   Greif   durchbrochen   und   Anhä-­‐ nger:   4,8   cm   (6-­‐9,   12-­‐14)   [DB];   vier   weitere   wappenför-­‐ mige   HRB   mit   durchbrochenem   Lilienmotiv:   4,1   cm   (10-­‐ 11,  15-­‐16)  [AK];  ein  NRZ  mit  flacher  Blattranke  und  Tülle   (27);  eine  weitere  NRZ  mit  Greif  und  dreifacher  Blattran-­‐ ke  auf  der  einen  und  eine  stilisierte  menschliche  Figur  auf   der   anderen:   5,1   cm   (28)   [CN];   eine   HRZ   auf   der   einen   Seite   mit   Tierkampfszene,   die   andere   schmücken   sym-­‐ metrische  Lappen-­‐ranken:  9,1  cm  (26)  [BZ;  CD]:     Weitere   Beigaben:   Bronzebeschlag   von   lyraförmiger   Gestalt   mit   Tierköpfen   an   den   Enden   (25);   Eisenmesser   (8,   24);   Feuerstahl   (7);   Zündstein   (2,4);   Eisenlanze   mit   Tülle  und  Blatt  (14);  Eisensäbel  mit  schmaler  Parierstan-­‐ ge   (12);   Bronzefingerring,   verschollen   (10a);   Eisenahle   (9);   Eisenpfeilspitzen   (16,   17);     Bartaxt   (13);   brauner   Keramiktopf     12,5   (H),   10,4   (Md.),   7,2   (Stfl.)   (3);   sowie   Pferdegeschirr.     Insgesamt:   Eine   GS,   14   Beschläge,   davon   vier   lilienver-­‐ ziert,  zwei  RZ.       139.  Šebastovce,  Grab  292  (SK)459     Bestattungssitten:   O:   SO-­‐NW.   L:   262,   B:   150-­‐170   cm.   Mann.   Mat.   (40-­‐60   Jahre)   Reiterbestattung.   Pferd   umge-­‐ kehrt   orientiert.   In   der   Füllerde   über   dem   Pferdeschädel   ein   Rindschädel   und   an   anderen   Stellen   Knochen   von   Extremitäten  des  Rindes.     GG,   Bronzeguss:   Gürtelgegend.   Zwei   wappenförmige   NRB,   L.   1,2   cm   (15-­‐16)   [DW];   13   zungenförmige   HRB   aus   ge-­‐ schuppten   Perlrahmen   und   glatten   schaufelförmigem   Anhänger   bei   sieben;   mit   Anhänger:   3,3   cm   (2-­‐14)   [DN];   zwei   NRZ   mit   großflächig   durchbrochenem   Liliendekor   und   spitzen   Ösenzwingen:   3,2   cm   (17,   18)   [W];   ein   RDZ   1,9   cm   (1);   eine   durchbrochen   gearbeitete   HRZ   mit   Lili-­‐ enverzierung  (22)  [A].     Weitere   Beigaben:   Eisenaxt,   östlich   des   Schädels   des   Reiters:   L.   14,9   cm   (21);   Eisenpfeilspitze   L.   11,5   cm   (30)   und   Tülle   (33);   Feuerstahl   (23),   quadratische   Eisen-­‐ schnalle   (25);   Eisenmesser   13,4   cm   (31).   Eisenlanze   mit   Tülle   und   Blatt   38,3   cm   (21).   Graubrauner   Topf,   Dreh-­‐ scheibenware,  beim  rechten  Schienbein  11,2  x  10  x  7  cm   (19).   Pferdegeschirr:   Eisentrense   (24),   scheibenförmige   Phaleren   mit   Tierköpfen   (50,   50a),   32   Zierbuckel   aus   Pressblech   von   rosettenförmiger   Gestalt   aus   Bronze:   Ø   1,8   cm   (35-­‐66).   Bronzeblechschlaufe   (20)   und   Bronze-­‐ schnalle   (28).   Eiserne   Steigbügel   (26,   29),   Sattelschnalle   (27).     Insgesamt:   Keine   GS,   19   Beschläge,   davon   drei   lilienver-­‐ ziert,  zwei  NR.        

                                                                                                                         Budinský-­‐Krička   1956,   Taf.   XXVII,   XXVIII.   –     Budinský-­‐Krička/Točik  1991.   459  Ders.  1956,  60-­‐61.  Abb.  29  Taf.  XL.  –  Stadler  2005,   RZ  Typ  4520.   458

  171  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials   140.  Sobor    (HU)460     GG,   Bronzeguss:   PB,   mit   Perlrahmen   innen   und   außen   [FN];   drei   HRB   mit   Schuppenrand   und   durchbrochenem   Lilienmuster  mit  halbrunden  Anhänger  aus  einem  Schup-­‐ penrahmen   bestehend   (3-­‐5)   [AN];   rankenverzierte   NRB,   nicht  durchbrochen  [DV].     Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:  Keine  GS,  fünf  Beschläge,  davon  drei  lilienver-­‐ ziert.     141.  Sommerein,  Grab  133  (A)461     GG,   Bronzeguss:   Runde   GS,   kreislappenverziert   [FB];   PB   mit   Schuppenmuster   verziert   [FI];   wappenförmige   HRB,   die   symmetrisch   geschwungene   Ranken   tragen   [DI];   LS   stark   durchbrochen   [EL];     lilienverzierte   NRB   [AT];   NRZ   mit  Kreislappenzier  [CP];  HRZ  mit  symmetrischen  Ranken   verziert   und   Tierköpfen   [CJ];   auf   der   anderen   Seite   mit   Kreislappenzier  [CH].   Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:   Eine   GS,   sieben   Beschläge,   davon   einer   lilien-­‐ verziert.     142.  Štúrovo,  Grab  5  (SK)462     Allgemein:  280  Bestattungen  und  einige  Streufunde.  Grab   20   befindet   sich   in   der   äußersten   Reihe   des   SW-­‐lichen   Gräberfeldflügels,   parallel   unmittelbar   danebenliegt   das   Grab  5.  Das  Grab  227  dagegen  liegt  in  der  äußersten  Rei-­‐ he  des  NÖ-­‐lichen  Gräberfeldflügels.   Bestattungssitten:   O:   WNW-­‐OSO,   T:   220,   L:   280,   B:   170   cm.  Reiter.   GG,  Bronzeguss:  Trapezförmige  Eisenschnalle  mit  dickem   schnabelförmigen  Dorn:  3,1  x  2,9  cm  (23);  PB  mit  verdick-­‐ tem   Rand.   Beide   Seiten   mit   stilisierten   Raubtieren   ver-­‐ ziert,   in   der   Mitte   des   Perlmusters   ein   Niet:   6,3   x   1,5   cm   (20)   [GB];   wappenförmiger   LS   in   der   Mitte   durch   eine   Querrippe   geteilt,   mit   drei   Buckeln   für   die   Nieten:   2,4   x   2,4   cm   (21);   fünf   wappenförmige   zweiteilige   HRB   in   Durchbruchsarbeit   mit   Rankenmotiv   verziert   und   drei   Nietlöchern   [DH;   DG].   Drei   davon   mit   Anhänger   in   Durch-­‐ bruchsarbeit   mittels   Scharniers   verbunden:   4.6   x   2,7   cm   (6-­‐10);   vergoldeter   trapezförmiger   Bronzebeschlag   mit   Schuppenornament   verziert:   2,9   x   2,4   cm   (5);   sieben   wappenförmige   NRB   in   Durchbruchsarbeit   mit   Lilienver-­‐ zierung   mit   Öse,   die   ein   Nietloch   trägt   [AR],   ein   zweites   Nietloch  ist  in  der  Mitte  der  entgegengesetzten  Seite:  1,9  x   1,4   cm   (11-­‐17);   drei   NRZ   in   durchbrochener   Arbeit   mit   verdicktem  Rand  und  Lilien  in  S-­‐Ranke  integriert,  auf  der   unverzierten   Riemenzwinge   in   der   Mitte   ein   Niet:   5,2   x   1,8  cm  (2-­‐4)  [L];  zwei  beschädigte  RDZ  von  ovaler  Form:   3,6   x   1,1   cm   (18);   HRZ   in   Durchbruchsarbeit   mit   S-­‐ förmiger   Rankenverzierung,   kombiniert   mit   Weinreben-­‐ motiv   [CE].   Die   RZ   mit   geometrischem   Muster   hat   zwei   Nieten:  14,7  x  3  cm  (1).     Weitere   Beigaben:   Zwei   Zierstücke   aus   Bronze   (3,4):   Pferdeausrüstung;   Feuerstahl   mit   Zündstein   (5);   ver-­‐ schiedene   Eisenbruchstücke   (6);   Speerspitze   (7).   Steigbü-­‐ gel   (8);   Eimer   (10)   am   rechten   Fußende   des   Reiters   und   daneben  ein  dunkelgraues  Gefäß:  Drehscheibenarbeit  mit  

                                                                                                                        460  Fettich  1943,  Taf.  VI,  3-­‐5.  –  Tomka  1994,  102.    

steinchenversetztem   Material.   Donau-­‐Typ:   14   (H),   11,5   (Msm.)   8   (Stfl.)   cm   (11);   Haushuhnknochen   beim   linken   Bein.     Insgesamt:   Eine   GS,   21   Beschläge,   davon   zehn   lilienver-­‐ ziert,  drei  RZ.       143.  Štúrovo,  Grab  20  (SK)463     Bestattungssitten:   O:   NW-­‐SO,   T:   165,   L:   215,   B:   103   cm.   Mann   mit   Pferdebestattung.   Sekundär   gestört.   Knochen   liegen  nicht  in  anatomischer  Reihenfolge.     GG,   Bronzeguss:   Rechteckige   Bronzeschnalle   ohne   Dorn:   2,9x2   cm   (20);   runder   rosettenförmiger   Beschlag   (HRB/Pferdegeschirr?)   aus   Bronzeblech:   Ø   2.4   cm   (21);   sieben   herzförmige   NRB   in   durchbrochenem   Liliendekor   mit   zwei   Nieten:   L:   1,4   x   1,3   cm   (13-­‐19)   [AX];   zwei   NRZ   mit  durchbrochenem  Liliendesign  mit  verdicktem  gekerb-­‐ ten   Rand   und   zwei   Befestigungsohren:   2,5   x   1,8   cm   (25,   26)  [U].       Weitere   Beigaben:   Eisenschnalle   (28);   unsymmetrischer,   handgefertigter   Topf,   dunkel-­‐grau,   grobkörnig,   unregel-­‐ mäßige   Wellenlinien   und   Ritzlinienband   abwechselnd,   Donau-­‐Typus:   H:   11   cm,   Mdm.   11,9,   Stfl.   8,3   cm   (32).   Pfeilspitze  (23),  rechteckiger  Bronzebeschlag  (24).     Insgesamt:   Zwei   GS,   zehn   Beschläge,   davon   neun   lilien-­‐ verziert,  zwei  NR.       144.  Štúrovo,  Grab  227  (SK)464     Bestattungssitten:  O:  WNW-­‐OSO.  Mann.  T:  149,  L:  222,  B:   70  cm.     GG,  Bronzeguss  mit  Lederreste:  Ovale  Bronzeschnalle  mit   schnabelförmigem,   vorragendem   Dorn.   Diese   ist   durch   ein   Scharnier   mit   durchbrochener   Riemenkappe   verbun-­‐ den,   die   drei   Nieten   trägt   und   mit   einer   Lilienverzierung   durchbrochen  ist.  Schnalle:  18  x  34  cm,  Riemenkappe:  20   x   22   cm,   in   der   Mitte   des   Beckens   (18)   [BIIIb];   breite   bandförmige   Bronzeschlaufe   mit   zwei   Nietlöchern   auf   jedem  Ende.  Mit  eingedrückten  Ringen  verziert:  2,8  x  1,3   cm   (20);   drei   hufeisenförmige   LS   mit   gezacktem   Rand   und   drei   Ösen   mit   Nieten:   2,5   x   1,8   cm   (7-­‐9)   [EP];   fünf   zweiteilige   wappenförmige   HRB   mit   Ranke   und   fünflappi-­‐ gem   Anhängsel   mit   Scharnier   verbunden:   L:   4,2   cm   (10-­‐ 14)   [DH];   auf   beiden   Hüftbeinen;   sechs   wappenförmige   NRB  mit  Lilienverzierung  und  mit  zwei  Nieten  (L:  1,5  cm   (1-­‐6);   drei   durchbrochene   NRZ   mit   Ranke   und   zwei   Bron-­‐ zetrauben:   4   x   1,9   cm   (15-­‐17);   HRZ   mir   S-­‐förmigen   Ran-­‐ kenornament   an   beiden   Seiten   und   Tierkopfzwinge   (19),   beim   linken   Oberschenkelgelenk.   Rechteckiger   Blechbe-­‐ schlag   ohne   Verzierung   mit   einem   Niet:   1,5   x   1   cm   (21)   [CH].     Weitere   Beigaben:   Messer,   11,5   cm   an   der   rechten   Seite   des   Brustkorbes   (23);   Pfeilspitze   10,5   cm,   auf   rechten   Ellenbogengelenk   (22);   dunkelgraues,   leicht   bauchiges     Gefäß,  Drehscheibenkeramik,  Wellenlinien,  Donau-­‐Typ,  H.   9,9   x   Bw.   10,3   x   Mdm.   9,1   x   Stfl.   7,2   cm,   in   der   rechten   Ecke  bei  den  Füßen  (22).     Insgesamt:   Eine   GS   mit   Lilienverzierung,   20   Beschläge,   davon  sechs  lilienverziert,  drei  NR.          

                                                                                                                       

461  Daim/Lippert  1984,  Taf.  86-­‐87.  

463  Ders.,  15  Abb.  20  Taf.  IV.1.      

462  Točik  1968b,  11  Taf.  XV.      

464  Ders.,  60  Abb.  28  Taf.  X.  6.  

172    

Katalog  der  lilienverzierten  Gürtelgarnituren  

145.   Szarvas-­‐Grexa-­‐Téglagyár,   FO   68,   Grab   158   (HU)465     Allgemein:   422   awarenzeitliche   Gräber,   davon   167   Män-­‐ ner   und   41   davon   mit   GG.   Datierung:   FA-­‐Anfang   9.   Jh.   Beginn   in   der   Frühawarenzeit   und   setzt   sich   bis   Anfang   des  9.  Jahrhunderts  fort.     Bestattungssitten:   O:   NW-­‐SO   51°,   L:   200,   Br.:   65   cm,     Mann,   Mat.   Sargbestattung.   Lage:   im   östlichen   Teil   des   Gräberfeldes,   im   linken   Flügel,   in   der   dritt   äußersten   Reihe:  Gruppe  XXX.  466   GG,   Bronzeguss:   GS,   wappenschildförmiger   Beschlag   und   unverziert   (1)   [EZ];   rechteckige   Bronzeschnalle   (4);   un-­‐ gewöhnlich   großer   PB   im   perlenbesetzten   Rahmen   durchbrochenes   Lilienmuster,   silberfarbig   verzinnt,   zwi-­‐ schen   den   rechten   Unterbeinknochen   eingeklemmt   (9)   [BU];   Beschlag   aus   Bronzeblech   mit   einem   Niet   (3);   NRZ   mit   durchbrochenem   Lilienmuster   (5)   [AU];   zungenför-­‐ miger  HRB,  im  glatten  Leistenrahmen  flaches  Rankenmo-­‐ tiv,   der   Anhänger   fehlt   (6)   [DK];   NRZ   mit   flachem   Ran-­‐ kenmuster   in   entgegengesetzter   S-­‐Form   und   Palmetten-­‐ ende  (8)  [CQ];  RDZ  mit  zwei  Nieten  (7).     Weitere   Beigaben:   Eisenklammern,   Eisenmesser,   Feuer-­‐ stein,  rosettenförmige  Mützenverzierung  (?)  aus  Bronze.     Insgesamt:   Zwei   GS,   sechs   Beschläge,   davon   einer   lilien-­‐ verziert.   Die   Anhängerbeschläge   deuten   auf   eine   Dreier-­‐ gruppierung  hin.       146.   Szarvas-­‐Grexa-­‐Téglagyár,   FO   68,   Grab   390   (HU)467     Bestattungssitten:  O:  NW-­‐SO  45°,  L:  220,  Br.:  80  cm.  Mann,   Mat.   Lage:   im   westlichen   Teil   des   rechten   Flügels   des   Gräberfeldes,  separat  und  schon  fast  außerhalb  der  ande-­‐ ren   Reihenbestattungen,   bildet   eine   eigene   Grup-­‐ pe/Einzelgrab468.     GG,  Bronzeguss:  Wappenförmige  unverzierte  GS  (1)  [EY];   eiserne   Gürtelschlaufe   unverziert   (2);   zwei   wappenförmi-­‐ ge   LS,   glatt   (3)   [EQ];   14   längliche   HRB   aus   einem   Perl-­‐ rahmen   durchbrochen   mit   spatenförmigem   unverzierten   Anhänger   bei   neun   Exemplaren   (4)   [DN];   zwei   wappen-­‐ förmige  unverzierte  NRB  (5)  [DW];  stark  bruchhafte  HRZ   mit   Futteral;     Lilienmotiv   und   durchbrochener   Öse,   die   aus   Bronze   sehr   schlechter   Qualität   gegossen   war,   auf   der   Kante   stehend,   bei   dem   ersten   Handknochen   [A];   Eisen-­‐ schnalle  (6).     Weitere  Begaben:  Eisenmesser.     Insgesamt:   Zwei   GS;   20   Beschläge,   davon   einer   lilienver-­‐ ziert;   zu   Dreiergruppen   angeordnete   HRB,   demnach   fünf   RZ.       147.  Szarvas-­‐Rózsás,  FO  75,  Grab  44  (HU)469     Allgemein:  Die  Gräber  des  Gräberfeldes  sind  an  das  Ende   des   8.   und   an   den   Anfang   des   9.   Jahrhunderts   datierbar.     Insgesamt   103   Gräber   mit   sechs   Pferde-­‐   und   zwölf   Män-­‐ nergräbern   mit   Gürtelbeschlägen.   Sieben   vertreten   die  

                                                                                                                        465  Juhász  1993,  138.  –  Ders.  2004,  31-­‐32  Taf.  XXI   466  Ders.,  101  Abb.  49.     467  Ders.  

1993,   137.   –   Ders.   2004,   59   Taf.   XLV.   – Stadler  2005,  RZ  Typ  4470.   468  Juhász   1993,   137-­‐138.   Abb.   1   –   Ders.   2004,   100   Abb.  51.   469  Juhász  1993,  140  Abb.  4.  

 

späteste   Periode   der   Awarenzeit.   Drei   davon   weisen   lilienverzierte  Beschläge  auf.     Bestattungssitten:   O:   NW-­‐SO;   Reitergrab.   Mann,   Maturus.   Mann  und  Pferdgrab  haben  eine  Distanz  von  einem  Meter.     GG,   Bronzeguss:   Rechteckige   glatte   Schnalle   mit   einem   trapezförmigen   Bügel   [ES];   ein   glatter   PB   mit   abgesenk-­‐ tem   Rand   [FI];   sechs   runde   HRB   mit   durchbrochenen   Lilien   [A5Ia];   drei   NRZ   mit   Tülle   und   S-­‐Ranke   verziert,   eine   davon   ist   großformatiger   und   durchbrochen   sowie   das   Ende   der   RZ   ist   spitz   zulaufend   [CL;   CO];   HRZ   mit   ebenfalls   spitz   zulaufendem   Ende,   Tülle   und   fünffachem   Blattrankendekor  [CO].     Weitere  Beigaben:  Zaumzeug.   Insgesamt:   Eine   GS,   elf   Beschläge,   davon   sechs   lilienver-­‐ ziert,  drei  RZ.     148.  Szarvas-­‐Rózsás,  FO  75,  Grab  80  (HU)470     Bestattungssitten:  Mann,  Maturus.  Anfertigung  der  Funde:   Ende  8.  Jh.;  Datierung  des  Grabes:  Anfang  9.  Jh.   GG,   Bronzeguss:   Wappenförmige   GS   mit   Blattranke   [FB];   eine   zweite   gezackte   GS   von   ungewöhnlicher   Form;   ein   glatter  PB  [FU];  zwei  wappenförmige  LS,  unverziert  [EQ];   elf  längliche  HRB  aus  einem  durchbrochenem  Perlrahmen   bestehend   und   sieben   mit   unverzierten   spatenförmigen   Anhänger   [DN];   zwölf   unverzierte   wappenförmige   NRB   [DW];   drei   NRZ   mit   Perlrahmen,   der   ein   durchbrochenes   Lilienmuster  einrahmt  und  glatte  dreieckige  Ösenzwingen   [O];  eine  unvollständige  HRZ  mit  durchbrochenen  Lilien.     Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:   Zwei   GS,   30   Beschläge,   davon   vier   lilienver-­‐ ziert,  drei-­‐vier  NR.       149.  Szarvas-­‐Rózsás,  FO  75,  Grab  88  (HU)471     Bestattungssitten:  Mann,  Maturus.  Anfertigung  der  Funde:   Ende   8.   Jahrhundert;   Datierung   des   Grabes:   Anfang   9.   Jahrhundert.   GG,  Bronzeguss:  Wappenförmige  unverzierte  GS  [EY];  ein   wappenförmiger  unverzierter  LS  [EQ];  acht  längliche  HRB   aus   einem   Perlrahmen   durchbrochen   mit   spatenförmi-­‐ gem   unverzierten   Anhänger   bei   fünf   Exemplaren   [DN];   fünf   wappenförmige   unverzierte   NRB   [DW];   drei   lilien-­‐ verzierte   NRZ   mit   runden   glatten   Ösenzwingen   [O];   eine   bruchhafte   HRZ   mit   Durchbruchsarbeit   von   Lilien   in   Perlrahmen   und   glatten   dreieckigen   Ösenzwingen,   an   einer   Längsseite   ist   eine   Inschrift   in   Kerbschrift   eingeritzt   [O].472   Weitere  Beigaben:  Ein  unverziertes  rundes  Ohrgehänge.   Insgesamt:   Eine   GS,   18   Beschläge,   davon   vier   lilienver-­‐ ziert,  drei  NR.     150.  Szebény  I,  Grab  304  (HU)473     GG,   Bronzeguss:   Wappenförmige   GS   mit   Kreislappe   (5)   [EV];   unverzierter   PB   mit   dachförmigen   Profil   (15)   [FU];   ein   herzförmiger   LS   (12);   zungenförmiger   HRB   mit   S-­‐ Ranke  (10)  [DK];  lilienverzierter  NRB  (11)  [BB];  blattran-­‐ kenverzierte  NRZ  mit  Tierkopfzwingen  (19)  [CU];  ein  RDZ  

                                                                                                                        470  Ders.,  141  Abb.  5.   471  Juhász  1992,  16-­‐17.  –  Ders.  1993,  Abb.  6.   472  Ders.   1992,   15-­‐19,   379-­‐382.   –   Ders.   1993,   141.   –  

Ders.  2004,  79.     473  Garam  1975,  Taf.  XV.  

  173  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials   (14);   die   HRZ   ist   im   gleichen   Muster   und   Form   wie   die   NRZ  (16)  [CH].     Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:   Eine   GS,   sieben   Beschläge,   davon   vier   lilien-­‐ verziert.     151.  Szebény  I,  Grab  140  (HU)474     GG,   Bronzeguss:   Runde   GS   mit   Ranken   stark   durchbro-­‐ chen   (14)   [FF];   LS   (13);   wappenförmiger   lilienverzierter   HRB   (15)   [AE];   NRZ   mit   Kreislappenzier   und   Tierkopf-­‐ zwingen   (12)   [CW];   NRZ   mit   stark   durchbrochenen   S-­‐ Ranken   (11)   [CS];   HRZ   mit   Kreislappendekor   in   einem   Perlrahmen  und  Tierkopfzwingen  (10)  [CI].     Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:  Eine  GS,  fünf  Beschläge,  davon  einer  lilienver-­‐ ziert.     152.  Szebény  I,  Grab  203  (HU)475     Allgemein:   Mitte   des   7.   bis   Wende   8/9.   Jahrhundert.   Die   Gräber   mit   GG   liegen   grundsätzlich   zusammen   mit   einer   Frau  in  der  Mitte  einer  Gruppierung,  wahrscheinlich  eine   Familie.   Die   Gräber   mit   GG   stellen   demnach   eine   Art   Fa-­‐ milienoberhaupt   dar.   Um   diese   herum   befinden   sich   Ar-­‐ men-­‐  und  Kindergräber.     Bestattungssitten:  T:  60  cm.  Mann.     GG,   Bronzeguss:   U-­‐förmige   GS   mit   durchbrochener   Ran-­‐ kenverzierung   (1)   [FC];   PB   mit   Perlrahmen   bei   den   Hand-­‐ knochen  (24)  [FM];  drei  hufeisenförmige  LS  mit  Ranken-­‐ verzierung   (14-­‐16)   [EJ];   elf   wappenförmige   HRB   mit   durchbrochener   Lilienverzierung   und   Anhängern,   vier   davon  auf  der  rechten  Seite  und  vier  auf  der  linken  Seite,   vier   auf   deren   vorderen   Seite:   demnach   ursprünglich   zwölf   (3-­‐13)   [AE];   sieben   rhombische   NRB   aus   Perlrah-­‐ men  (17-­‐23)  [DR];  unverzierte  RDZ  aus  Bronzeplatte  (2).   Weitere   Beigaben:   Eisenmesser   am   äußeren   Knie   (25);   winzige   Nieten   zwischen   den   Beschlägen   –   verschollen;   handgedrehte  dunkelgelbe  Keramik  (26):  11,8  x  9  (Rd)  x   6  (Bd).     Insgesamt:  Eine  GS,  23  Beschläge,  davon  elf  lilienverziert.       153.  Szebény  I,  Grab  209  (HU)476     Bestattungssitten:  T:  55  cm.  Mann.     GG,   Bronzeguss:   Wappenförmige   GS   mit   Flachblattran-­‐ kenverzierung  (1)  [EV];  halbrunder  LS  (21)  [1IVb];  zwölf   wappenförmige   HRB   mit   durchbrochen   stilisierter   Ran-­‐ kenverzierung  (2-­‐13);  fünf  rhombische  NRB  aus  Perlrah-­‐ men   (16-­‐20)   [DR];   NRZ   durchbrochen   mit   Lilienverzie-­‐ rung  und  dreieckig  unverzierten  Ösen  (15)  [U];  zweiseiti-­‐ ge   HRZ,   durchbrochen   mit   symmetrischer   Rankenverzie-­‐ rung  und  Tierkopfzwingen  (14)  [CJ].     Weitere   Beigaben:   Ohrgehänge   beim   Schädel   –   verschol-­‐ len.   Eisenmesser   (22);   scheibengedrehte   gelbe   Keramik   mit  Henkel,  ohne  Abb.  19,5  x  4  x  7  cm.     Insgesamt:   Eine   GS,   20   Beschläge,   davon   einer   lilienver-­‐ ziert,  drei  NR?        

154.  Szebény  I,  Grab  245  (HU)477     Bestattungssitten:   Mann   Adultus.   Anthr.   Wende   8/9.   Jh.   datiert.     GG,   Bronzeguss:   Wappenförmige   GS   mit   Blattranke   (1)   [EV];   PB   mit   Perlrahmen   in   der   linken   Hand   (40)   [FM];   vier   mit   Lilien   durchbrochene   herzförmige   LS   (20-­‐23)   [BF;   EL];   17   längliche   HRB   mit   durchbrochen   stilisierter   S-­‐Ranke   und   rechteckig   durchbrochenen   Anhängern   (3-­‐ 19)   [DL];   zwölf   wappenförmige   NRB,   mit   Lilienmotiv   durchbrochen   (28-­‐39)   [AU];   drei   NRZ,   mit   Lilien   in   Perl-­‐ rahmen   durchbrochen,   mit   blumenartig   angeordneten   Ösenzwingen  (25-­‐27)  [R];  RDZ  aus  Bronzeplatte,  graviert-­‐ punzierte  S-­‐Ranke  in  der  linken  Hand  (2)  [FX];  zweiseiti-­‐ ge  HRZ  mit  flachem  Blattrankendekor  und  Tierkopfzwin-­‐ gen  (24)  [CH].     Weitere   Beigaben:   Eisenschnalle,   verschollen;   zwei   Ei-­‐ senmesser,  das  kleinere  liegt  auf  dem  größeren,  außen  bei   der   rechten   Femur     (42-­‐43);   scheibengedrehte   gelblich-­‐ graue   Keramik   mit   einem   Henkel,   mit   horizontalen   Linien   auf  der  Schulter  und  auf  der  rechten  Seite  der  Brust:  11,6   x  7,8  x  7  cm.     Insgesamt:  Eine  GS,  39  Beschläge,  19  davon  lilienverziert,   drei  NR.     155.  Szebény  I,  Grab  316  (HU)478     GG,   Bronzeguss:   Wappenförmige   GS   mit   Blattranke   (15)   [EV];  wappenförmiger  mit  Lilien  durchbrochener  LS  (17)   [BG];  breiter,  wappenförmiger  HRB  mit  symmetrischer  S-­‐ Ranke   verziert   und   halbrundem   durchbrochenem   Anhä-­‐ nger  (19)  [DH];  wappenförmiger  mit  Lilien  durchbroche-­‐ ner   NRB   (16)   [AU];   NRZ   mit   Blattranken   und   runden,   glatten   Ösenzwinge   (18)   [CP];   HRZ   mit   Blattranken   im   Zierfeld  und  als  Ösen  (20)  [CH].  Die  Anzahl  der  Beschläge   ist  nicht  dokumentiert.   Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:   Eine   GS,   fünf   Beschläge,   zwei   davon   lilienver-­‐ ziert,  ein  NR.     156.  Szebény  I,  Grab  335  (HU)479     GG,   Bronzeguss:   Wappenförmige   GS   mit   durchbrochener   Lilienverzierung   in   Perlrahmen   (9)   [AIIIb];   PB   mit   Perl-­‐ rahmen   (12)   [FM];   herzförmiger   LS   stark   durchbrochen   (7)   [EL];   breiter   wappenförmiger   HRB   stark   durchbro-­‐ chen  mit  fast  rechteckigem  Anhänger  aus  einem  Perlrah-­‐ men   (11)   [DJ];   u-­‐förmiger   mit   Lilien   durchbrochener   NRB   in  Perlrahmen  (8)  [BB];  NRZ  mit  symmetrischen  Ranken-­‐ dekor  und  ebenfalls  Ranken  im  Zierfeld/Tülle?  (6);  recht-­‐ eckiger   RDZ   mit   unerkennbarem   Muster   (10);   trauben-­‐ ranken-­‐verzierte   HRZ   in   S-­‐Form   mit   Rankenverzierung   auf   der   Tülle   (13)   [CE].   Die   Anzahl   der   Beschläge   ist   nicht   dokumentiert.   Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:   Eine   GS,   sieben   Beschläge,   davon   einer   lilien-­‐ verziert,  ein  NR.          

                                                                                                                       

                                                                                                                       

474  Ders.,  Taf.  XL.  

477  Ders.,  87  Abb.  19  Taf.  XV:  1-­‐8.  

475  Ders.,  85  Abb.  16  Taf.  X.13-­‐16.  

478  Ders.,  Taf.  XIV.  

476  Ders.,  86  Abb.  16  Taf.  XVII.  7.  

479  Ders.,  Taf.  XII.  

174    

Katalog  der  lilienverzierten  Gürtelgarnituren  

157.  Szeged-­‐Kundomb,  Grab  38  (HU)480     GG,   Bronzeguss:   Lilienverzierte   mediterrane   GS   [BIc];   PB   mit   Rankenverzierung   und   Perlrand;   lilienverzierte   LS   [BD];   lilienverzierter   HRB   [AG];   weiterer   lilienverzierter   HRB  [A3Ib  (M)];  lilienverzierte  HRZ  mit  dreifachen  Ösen-­‐ zwingen  und  mediterran  durchbrochenem  Muster  [E].     Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:   Eine   GS,   fünf   Beschläge,   davon   vier   lilienver-­‐ ziert.     158.  Szeged-­‐Kundomb,  Grab  111  (HU)481     Allgemein:  316  awarenzeitliche  Gräber:  78  Männerbestat-­‐ tungen  mit  37  GG.     O:  NW-­‐SO,  T:  200,  L:  230,  B:  80  cm.  Mann,  Adultus.       GG,   Bronzeguss:   GS   mit   trapezförmigem   Bügel   und   halb-­‐ rundem   Körper   (2).   Darauf   drei   plastische   Kreisverzie-­‐ rungen;   ein   unverzierter   PB,   fast   durchgehend   eine   Breite   (5);   vier   hufeisenförmige   LS,   in   der   Mitte   mondförmige   Durchbrechungen  (9)  [DP],  fünf  weitere  LS  mit  drei  Wöl-­‐ bungen  [EB];  neun  wappenförmige  HRB  mit  stark  durch-­‐ brochenem  Pflanzenzier  (12);  ein  weiterer  HRB  aus  glat-­‐ tem   Blech   mit   Ringanhänger   (15)   [DE];   eine   NRZ   mit   stark   durchbrochenem   Lilienzier   in   einem   Perlrahmen   und   tierkopfartigen   Ösen-­‐zwingen   (4)   [B2Ie1   (M)];   ein   RDZ   aus   Blech   (8);   eine   HRZ   mit   stark   durchbrochener   Lilienzier  eingeschlossen  in  einem  Perlrahmen  (14)  [F].   Weitere   Beigaben:   Ein   rundes   Ohrgehänge   mit   drei   trau-­‐ benartigen   Anhängern,   pyramidenartig   angeordnet;   Ei-­‐ senmesser,   zwei   Flintsteine,   handgeformter   Topf   mit   Wellenband   und   horizontalen   Linien   dekoriert,   an   der   rechten   Seite   des   Schädels;   großes   Stück   Leder   bei   der   Hand.   Insgesamt:   Eine   GS;   23   Beschläge,   davon   zwei   lilienver-­‐ ziert,  drei  NZ.       159.  Szeged-­‐Kundomb,  Grab  124  (HU)482     GG,   Bronzeguss:   PB   mit   äußerem   Perlrahmen   [FM];   lilien-­‐ verzierte  HRB  [A1Ic  (M)];  lilienverzierte  NRB  [AR];  lilien-­‐ verzierte  mediterrane  HRZ  [B1I1a3  (VM)].     Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:  Keine  GS;  vier  Beschläge,  davon  drei  lilienver-­‐ ziert.     160.  Szeged-­‐Kundomb,  Grab  139  (HU)483     Bestattungssitten:   O:   NW-­‐SO,   T:   160,   L:   200,   B:   90   cm.   Mann.   GG,  Bronzeguss:  Bruchstück  einer  GS  aus  Eisen  (7);  ein  PB   horizontal  und  am  Rand  mit  einem  unverzierten  Rahmen   versehen  (5)  [FI];  drei  durchbrochene  LS  mit  Pflanzenzier   (2);  sieben  HRB  mit  lilienartigen  Durchbrüchen  und  Perl-­‐ rahmen.  Mit  einem  rechteckigen  Anhänger,  welcher  eben-­‐ falls   rechteckig   durchbrochen   ist   (4)   [AG];   sieben   fast   dreieckige  NRB  mit  Palmettendekor  (1)  [DS];  drei  LS  mit   lilienartigen   Durchbrüchen   und   Perlenrahmen   (3)   [BI];   lilienverzierte   NRZ   [Z];   HRZ   mit   Tülle   und   sehr   stark  

durchbrochenem   Liliendekor   und   ebenfalls   Perlrahmen   (6)  [B1I1a3  (P)].     Weitere  Beigaben:  Eisenmesser.     Insgesamt:   Eine   GS;   21   Beschläge,   davon   zehn   lilienver-­‐ ziert,  drei  NZ.       161.  Szeged-­‐Kundomb,  Grab  214  (HU)484     GG,   Bronzeguss:   PB   mit   Perlrahmen   [FM];   lilienverzierte   HRB   [A1Ia   (M)];   HRZ   mit   Greifendarstellung   [DB];   NRZ   mit   Tülle   und   Kreislappe   [CN];   kreislappenverzierte   HRZ   mit  Tierkopfzwingen  [CH].     Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:   Keine   GS;   fünf   Beschläge,   davon   einer   lilien-­‐ verziert.     162.  Szeged-­‐Kundomb,  Grab  285  (HU)485     Bestattungssitten:   O:   NW-­‐SO,   T:   180,   L:   280,   B:   95   cm.   Mann.   GG,   Bronzeguss:   U-­‐förmige   GS   mit   Perlenrahmen   und   Dekor   aus   zwei   Menschenköpfen   gegenüber.   Der   Bügel   und   Dorn   der   Schnalle   sind   ebenfalls   reichlich   verziert   (1);   PB,   graviert-­‐punzierter   Rankendekor   aus   Halb-­‐ Akanthus   Blättern   (6)   [FS];   zwei   herzförmige   LS   mit   schuppenartigem   Rahmen   und   Liliendekor   (7)   [BD];   14   wappenförmige  HRB  mit  wappenförmigem  Anhänger.  Der   Körper  ist  lilienverziert  und  der  Anhänger  mit  stilisiertem   Pflanzenmuster   (5)   [BS];   19   dreieckige   NRB   mit   schup-­‐ penartigem  Rahmen  und  Rankendekor  (4)  [DS];  vier  NRZ   mit   Perlrand,   Rankenverzierung   und   blumenförmigen   Fortsätzen   (8);   ein   RDZ   aus   Bronzeblech,   graviert-­‐ punziert:  mit  eingraviertem  geometrischen  Blättermuster   und  punziertem  Hintergrund  (2)  [FX];  eine  HRZ  Perlrand,   und   Tierkopfzwingen.   Als   Verzierung   wurden   vier   Men-­‐ schenköpfe   verwendet,   jeder   davon   in   einem   Medaillon.   Abgebildet  sind  drei  im  Profil  und  von  einem  das  gesamte   Gesicht.  Die  Profilseite  graviert-­‐punziert  (9)  [GE].     Weitere   Beigaben:   Gelbe   Keramik   neben   dem   Fuß.   Dreh-­‐ scheibenware,   Henkeltopf,   Spuren   von   schwarzer   Farbe   auf  der  Oberfläche,  H:  13,4  cm,  Rd.:  7,5;  Bd.:  5  cm.     Insgesamt:  Eine  GS;  42  Beschläge,  davon  14  lilienverziert,   vier  NZ.       163.  Szeged-­‐Makkoserdő,  Grab  82  (HU)486     GG,   Bronzeguss:   PB,   graviert-­‐punziert   [DO];   HRB,   gra-­‐ viert-­‐punziert   [DO];   wappenförmiger,   unverzierter   NRB   [DW];  lilienverzierte  NRZ  [Q];  lilienverzierte  HRZ  [A].   Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:   Keine   GS;   fünf   Beschläge,   davon   zwei   lilien-­‐ verziert.     164.  Szeged-­‐Makkoserdő,  Grab  105  (HU)487     Allgemein:   Gräberfeld   mit   339   Bestattungen.   Grab   105   liegt  fast  mittig  im  Gräberfeldareal;  155  in  der  Nähe  west-­‐ lich   davon;   311   dagegen   liegt   am   äußersten   Rand   im   östlichen  Flügel.    

                                                                                                                       

                                                                                                                       

480    Ders.,  Taf.  5.    

484    Salamon/Sebestyén  1995b,  Taf.  28.    

481  Kürti   1983,   Taf.   34.   –   Salamon/Sebestyén   1995b,  

485  Ders.,   36-­‐37   Taf.   35.   –   Stadler   2005,   HRB   Typ   9630.     486  Salamon/Sebestyén  1995b,  269.     487  Ders.,  120  Taf.  8.    

21-­‐22  Taf.  17.  –  Szőke  2001,  Taf.  4.     482  Salamon/Sebestyén  1995b,  18.     483  Ders.,  24  Taf.  19.  –  Stadler  2005,  HRB  Typ  9640.    

 

  175  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials   Bestattungssitten:  T:  140-­‐250,  L:-­‐,  B:  80  cm.  Mann.   GG,   Bronzeguss,   manche   Funde   zeigen   Spuren   von   Ver-­‐ goldung:   GS,   nur   der   oval-­‐rechteckige   Bügel   ist   erhalten   (1),   vier   wappenförmige   LS,   graviert-­‐punziert   (2)   [ER];   sechs   zungenförmige   HRB   mit   schuppenartigem   Dekor   und   glattem   spatenförmigem   Anhänger   (7)   [DN];   acht   NRB,   gleiche   Form   und   Dekor   wie   die   LS   (3)   [DY];   vier   NRZ,   im   Perlrahmen   durchbrochene   Lilienverzierung   (8)   [O];  ovaler  RDZ  (4);  HRZ  stark  bruchhaft,  wahrscheinlich   ehemals  lilienverziert  (5)  [A].     Weitere   Beigaben:   Große   Eisenschnalle,   zwei   Eisenmes-­‐ ser   nebeneinander   auf   den   Knochen   der   ersten   Hand;   zwei  Flintsteine.   Insgesamt:   Zwei   GS;   25   Beschläge,   davon   fünf   lilienver-­‐ ziert;  vier  NZ.       165.  Szeged-­‐Makkoserdő,  Grab  155  (HU)488     Bestattungssitten:  O:  WO,  T:  150,  L:  200,  B:  70  cm.  Mann.   GG,   Bronzeguss:   Wappenförmige   unverzierte   GS   (1);   ein   unverzierter   PB   (8);   zwei   wappenförmige   LS,   graviert-­‐ punziert   (2)   [ER];   acht   länglich   stark   abgerundete   HRB   mit   Schuppenornament   durch   einen   mittleren   Steg   zwei-­‐ geteilt   (3);   vier   wappenförmige,   unverzierte   NRB   (5)   [DW];   sechs   NRZ   mit   Perlrahmen   und   Lilien   in   Durch-­‐ bruchsarbeit  (6),  davon  großformatiger  (4);  eine  HRZ  mit   Perlrahmen  und  durchbrochenen  Lilien  im  Zierfeld  sowie   dreigezackte  Ösenzwingen  (7)  [B].   Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:   Eine   GS;   22   Beschläge,   davon   sieben   mit   Li-­‐ liendekor;  sechs  NZ.       166.  Szeged-­‐Makkoserdő,  Grab  311  (HU)489     Bestattungssitten:  O:  WO,  T:  160,  L:  230,  B:  75  cm.  Mann.   Adultus.     GG,  Bronzeguss:  Wappenförmige  unverzierte  GS  (1),  eine   Eisenschnalle  (9);  ein  graviert-­‐punzierter  PB  (8)  [FS];  ein   wappenförmiger  LS,  graviert-­‐punziert  (2)  [ER];  15  längli-­‐ che  HRB,  graviert-­‐punziert  mit  spatenförmigen  unverzier-­‐ ten   Anhängern   (3)   [DO],   lediglich   einer   ohne   Anhänger   (5);   zwölf   wappenförmige   NRB,   graviert-­‐punziert   (6)   [DY];   vier   NRZ   mit   durchbrochenen   Lilien   im   Zierfeld,   Perlrahmen   und   blumenartigen   Ösenzwingen   (7)   [W];   eine  HRZ  mit  durchbrochenen  Lilien  (4)  [B].   Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:   Zwei   GS,   34   Beschläge,   davon   fünf   lilienver-­‐ ziert,  vier  NR.       167.  Szeged-­‐Öthalom  (HU)490     GG,  Bronzeguss:  Wappenförmige  GS  mit  S-­‐Ranke  [EW];  PB   mit   Perlreihe   außen   [FM];   wappenförmiger   LS   mit   Ran-­‐ ken   [EH];   wappenförmig-­‐länglicher   HRB   mit   Perlrahmen   und  durchbrochenem  Liliendekor  und  blumenartig  ange-­‐ ordneten   halbrunden   Anhänger,   welcher   ebenfalls   mit   einem  Lilienmotiv  durchbrochen  ist  [AK];  wappenförmige   unverzierte   NRB   [DW];   NRZ   mit   Kreislappendekor   und  

                                                                                                                        488  Ders.,  123  Taf.  11.     489  Ders.,  

136   Taf.   23.   Das   Grab   311   steht   fälschli-­‐ cherweise  unter  Nummer  312.  –  Stadler  2005,  RZ  Typ   4530.     490  Hampel  1894,  Taf.  LXXII.  

176    

tierkopfförmigen   Zwingen   [CV];   HRZ   mit   Kreislappende-­‐ kor  und  tierkopfförmigen  Zwingen  [CH].     Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:   Eine   GS,   sechs   Beschläge,   davon   einer   lilien-­‐ verziert.     168.  Székkutas-­‐Kápolnadűlői,  Grab  3  (HU)491     Allgemein:   555   awarenzeitliche   Bestattungen,   108   davon   mit   Gürtelbeigaben.   Belegungsdauer:   Letztes   Viertel   des   des   7.   bis   wahrscheinlich   erstes   Drittel   des   9.   Jahrhun-­‐ derts.492   Bestattungssitten:  O:  WNW-­‐OSO,  290-­‐110°,  T:  160,  L:  216,   Br.:   68   cm.   Am   westlichen   äußeren   Rand   des   Gräberfel-­‐ des.   Rechteckförmige   Grabgrube,   erwachsener   Mann   (?),   ungestörtes  Grab.   GG,   Bronzeguss:   4.   Bild:   GS,   ovaler   Bügel,   schildförmiger   Körper   mit   Blütenornament   auf   graviert-­‐punziertem   Hintergrund   (2)   L:   5,2   cm,   Gewicht:   11,2   g;   eiserne   Gür-­‐ telschlaufe   2,5   x   2,8   cm   (3);   vier   wappenförmige   LS   mit   Rankenornament,  graviert-­‐punziert:  2,3  x  2  cm,  10,9  g.  (4-­‐ 7)   [ER];   18   wappenförmige   NRB   mit   eingeritzter   Drei-­‐ blattranke   auf   graviert-­‐punziertem   Hintergrund,   L:   3,2   cm,   zusammen:   27,9   g   [DY];   vier   NRZ,   mit   Lilienornament   aus   zwei   Lilien   durchbrochen   und   unverzierten   Befesti-­‐ gungsohren   (27-­‐30):   3,8   x   1,5   cm   [N];   HRZ   mit   gleichem   Lilienverzierung  aus  drei  Lilien  und  unverzierten  Befesti-­‐ gungsösen   (26):   7,5   x   2   x   0,8   cm;   39,1   g.   5   [A].   Bild:   15   längliche   HRB,   graviert-­‐punziert   [DO],   L:   2,2   cm;   glatter   PB  (17).     Weitere  Beigaben:  Eisensargklammer  (16)  und  Eisenmes-­‐ ser  (18).   Insgesamt:   Eine   GS,   44   Beschläge,   davon   vier   lilienver-­‐ zierte  Beschläge,  vier  NR.  Vier  NRZ,  18  NRB  (auf  jedem  NZ   vier  Beschläge  und  ein  LS  dazu).       169.  Székkutas-­‐Kápolnadűlői,  Grab  369  (HU)493     Bestattungssitten:   O:   WO,   280-­‐100°,   T:   182,   L:   320,   Br:   162   cm.   Südlich   am   äußeren   Rand   des   Gräberfeldes   (B   21).   Quadratisch   bis   rechteckförmige   Grabgrube.   Ge-­‐ schlecht  unbekannt.     GG,  Bronzeguss:  Ovale  GS  mit  Rankenverzierung  (1)  [EV];   ein   unverzierter   PB   (27)   [FU];   drei   wappenförmige   LS,   durchbrochen,   mit   Rankenverzierung   (3-­‐5)   [EI];   fünf   wappenförmige   NRB   durchbrochen,   mit   Rankenverzie-­‐ rung   (22-­‐26);   ein   HRB   mit   Blattrankenverzierung   (12)   [DL];  acht  HRB  mit  Anhänger,  der  Beschlag  ist  jeweils  mit   zwei  oder  drei  parallelen  Lilien  verziert  (2  Typen),  (6-­‐11,   13-­‐16):  komplett  3,4  cm  lang,  ohne  Anhänger  2  x  1,4  cm,   Anhänger:   H:   1   cm,   Br.:   0,9   cm.   Zusammen   27   g.   [GC];   fünf   NRZ  mit  durchbrochenem  Rankendekor  (17-­‐21):  3,3  x  1,4   cm,  zusammen  17,3  g.  [DU];  RDZ  aus  Eisenplatte  (2);  eine   HRZ   (28)   mit   durchbrochenem   Rankendekor   (Trauben-­‐ blätter).   Weitere   Beigaben:   Trapezförmige   Bronzeschnalle,   Sarg-­‐ klammern,  Eisenmesser,  Eisenbruchstücke.   Insgesamt:   Eine   GS,   27   Beschläge,   davon   acht   lilienver-­‐ ziert,  fünf  NR  mit  jeweils  zwei  HRB  und  einem  NRB.        

                                                                                                                        491  Nagy   1993,   Abb.   2.   –   Ders.   2003,   17,   77-­‐78   Taf.   4.   –  

Stadler  2005,  RZ  Typ  4470.     492  Szalontai  2003,  410-­‐411.   493  Nagy  2003,  53,  201,  273  Taf.  200.    

Katalog  der  lilienverzierten  Gürtelgarnituren  

170.  Szekszárd-­‐Bogyiszloi  Straße,  Grab  20  (HU)494     Bestattungssitten:   O:   WO   48°,   T:   210,   L:   240-­‐210,   Br:   80   cm.  Mann,  stark  gestört:  Nahezu  vollständige  Plünderung   des  gesamten  Gräberfeldes  von  786  Bestattungen,  fast  ein   Zehntel   der   Bestatteten   hatte   eine   GG.   Lage:   G   11-­‐12.   Fast   im  Mittelfeld  des  Gräberfeldes.     GG,   Bronzeguss:   LS,   graviert,   mit   Palmettenmotiv   vor   gepunztem   Hintergrund   (4)   [DY];   zwei   NRZ   (2-­‐3)   durch-­‐ brochen,   mit   Nietnagel   durchschlagen,   lilienverziert   mit   Perlenrahmen  [U].   Weitere   Beigaben:   Perlen:   eine   abgeflacht   kugelförmige,   grüne   Glas-­‐,   zwei   Augen-­‐   und   drei   Hirsekornperlen.   Ei-­‐ senmesser,  einschneidig.     Insgesamt:   Drei   Beschläge   einer   ehemaligen   GG,   davon   zwei  mit  Liliendekor.       171.  Szellő-­‐Vöő  malom,  Grab  9  (HU)495     Allgemein:  73  Bestattungen.  Grab  9  liegt  in  der  äußersten   Reihe   des   separaten   westlichen   Gräberfeldabschnittes.   Grab   69   bildet   das   abschließende   Grab   im   nördlichen   Flügel   des   Gräberfeldes.   Beide   Gräber   sind   die   einzigen   mit  GG  in  Bronzeguss,  alle  anderen  sind  sehr  arm.496   T:  45  cm.  Gestört.  Mann.   GG,   Bronzeguss:   Wappenförmige   glatte   GS   (1)   [EY];   glat-­‐ ter   PB   (4)   [FU];   zehn   längliche   HRB   mit   Perlrahmen   und   spatenförmigen   glatten   Anhängern   (2)   [DN];   zwei   wap-­‐ penförmige,  unverzierte  NRB  (6)  [DW];  zwei  lilienverzier-­‐ te  NRZ  mit  glatten  dreieckigen  Ösenzwingen  (3)  [W]  und   eine  HRZ  wie  die  NRZ  (5)  [A].   Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:   Eine   GS,   16   Beschläge,   davon   drei   lilienver-­‐ ziert,  zwei  NR.       172.  Szellő-­‐Vöő  malom,  Grab  69  (HU)497     Bestattungssitten:  T:  140  cm.  Ungestört.  Mann.     GG,   Bronzeguss:   Wappenförmige   glatte   GS   (1)   [EY];   glat-­‐ ter   PB   (4)   [FU];   drei   wappenförmige,   unverzierte   LS   (2)   [EQ];   vier   rechteckige   glatte   LS   mit   zwei   runden   Nieten   (8)  [EA];  zehn  längliche  HRB  mit  Perlrahmen  und  spaten-­‐ förmigen   glatten   Anhängern   (3)   [DN];   12   wappenförmige,   unverzierte  NRB  (7)  [DW];  drei  NRZ  mit  durchbrochenem   Lilienmotiv   und   Perlrahmen   mit   glatten   dreieckigen   Ösenzwingen  (9)  [O]  und  eine  HRZ  wie  die  NRZ  (5)  [B].   Weitere  Beigaben:  Eisenmesser  (6).     Insgesamt:   Eine   GS,   33   Beschläge,   davon   vier   lilienver-­‐ ziert,  drei  NR.       173.  Szent-­‐Erzsébet/Erzébet  (HU)498     GG,  Bronzeguss:  Runde  unverzierte  GS  [FE];  PB  mit  Perl-­‐ reihe  außen  [FM];  vier  längliche  HRB  mit  durchbrochenen   Lilien  und  spatenförmigen  Anhänger,  die  ein  Wellenmus-­‐ ter   zieren   (11-­‐14)   [GC],   lilienverzierte   NRB   [AT;   BA];   NRB   mit   Rankenverzierung   [CR];   blattrankenverzierte   HRZ   [CH].    

                                                                                                                        494  Rosner  1999,  13,  168  Taf.  2.     495  Kiss  1977,  138  Taf.  LXII.    

 

Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:   Eine   GS,   acht   Beschläge,   davon   fünf   lilienver-­‐ ziert.     174.  Szentes-­‐Kaján,  Grab  97  (HU)499     GG,   Bronzeguss:   Trapezförmige   GS   (1);   zwei   rechteckige   LS  aus  Blech  (2);  PB  mit  S-­‐Ranke  (6)  [FP];  vier  rechteckige   HRB   mit   Ringanhänger   (3,   4)   [DE];   lilienverzierte   NRZ   (5)   [A2IV1a1   (W)];   eine   weitere   NRZ   mit   Tülle   und   Ranke   (ohne  Nr.).     Weitere  Beigaben:  Eisenmesser;  Eisenschnalle.   Insgesamt:   Eine   GS,   neun   Beschläge,   davon   einer   lilien-­‐ verziert.       175.  Szentes-­‐Kaján,  Grab  107  (HU)500     GG,   Bronzeguss:   Lilienverzierte   GS   (1)   [BIVa];   PB   schup-­‐ penverziert   (5)   [FH];   vier   rankenverzierte   LS   (3);   14   lilienverzierte  HRB  (4)  [D4IV1a];  zehn  NRB  (7);  vier  NRZ   mit  Blattrankenverzierung  (6)  [CV];  RDZ  mit  S-­‐Ranke  (2)   [FW];  rankenverzierte  HRZ  (8).     Weitere  Beigaben:  Eisenschnalle.   Insgesamt:  Eine  GS,  35  Beschläge,  davon  14  lilienverziert.       176.  Szentes-­‐Kaján,  Grab  143  (HU)501     GG,   Bronzeguss:   Runde   GS   mit   Schuppenrahmen   (1)   [FD];   ein   lyraförmiger   PB   (10);   vier   wappenförmige   LS   (3);   zwei   lilienverzierte   LS   (4)   [BE]   und   acht   lilienverzierte   NRB   (8)   [AR;   AT];   fünf   wappenförmige   rankenverzierte   HRB  (5);    RDZ  (2);  kreislappenverzierte  NRZ  und  HRZ  mit   tierkopfförmigen  Zwingen  (6,  7,  9)  [CH;  CU;  CV].     Weitere  Beigaben:  Eisenschnalle,  glatter  Spinnwirtel.   Insgesamt:   Eine   GS,   24   Beschläge,   davon   zehn   lilienver-­‐ ziert.       177.  Szentes-­‐Kaján,  Grab  159  (HU)502     Allgemein:   459  insg.,   169  Männergräber,  46  mit  GG  (27,2   %),  davon  drei  mit  Lilienverzierung.   O:  NW-­‐SO,  T:  151-­‐160,  ungestört   Lage:   K/L   3;   in   der   äußeren   dritten   Reihe,   südlich   des   Gräberfeldes.  Männerbestattung.     GG,  Bronzeguss:  GS,  länglich  runder  Körper,  mit  Blattran-­‐ kenverzierung   (1)   [FB];   mit   Blattrankenverzierung   (2);   PB   mit   dreiteiligen   Rankenverzierung   auf   jeder   Seite   (5)   [FP];   vier   hufeisenförmige   LS   durchbrochen   (3)   [EC];   13   breitwappenförmige  HRB,  stark  durchbrochen,  mit  eben-­‐ falls  durchbrochenem  Anhänger,  sieben  davon  fehlen  (4);   16  NRB  mit  Perlenrahmen  und  Lilienmotiv  (8)  [BB];  NRZ   mit   lilienartigem   Durchbruchsdekor   aus   zweiteiligen   Lilien   und   Ösenzwingen   (7)   [R];   RDZ   mit   S-­‐Ranke   [FV];   zweiteilige   HRZ   mit   Liliendekor,   Perlenrahmen   und   tier-­‐ kopfförmigen  Ösenzwingen  (6)  [B2Ie2].   Weitere  Beifunde:  Eiserner  Fokosch.   Insgesamt:  Eine  GS,  37  Beschläge,  davon  18  mit  Liliende-­‐ kor.        

                                                                                                                       

496  Ders.,  142  Abb.  63.    

499  Madaras  1991,  Taf.  10.  

497  Ders.,  140  Taf.  LVIII.  –  Stadler  2005,  RZ  Typ  4530.    

500  Ders.,Taf.  11.  

498  Ders.,  435-­‐436  Taf.  CXXXI,  VII.  Der  Fundort  ist  un-­‐

501  Ders.,Taf.  16.  

bekannt.  Hampel  1905,  573.    

502  Ders.,  20,  41-­‐  44,  51,  Taf.  17.    

  177  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials   178.  Szentes-­‐Kaján,  Grab  330  (HU)503     Bestattungssitten:  O:  NW-­‐SO,  T:  181-­‐190,  ungestört   Reiterbestattung.   Lage:   C   7,   im   westlichen   Teil   des   Grä-­‐ berfeldes  in  der  äußersten  Reihe.  Männerbestattung.     GG,   Bronzeguss:   GS,   längliche   abgerundeter   Körper,   mit   durchbrochenem   Liliendekor   (1)   [BL];   ein   unverzierter   PB   (7)   [FU];   zwei   LS,   durchbrochen   (3);   sieben   HRB   mit   durchbrochenem  Liliendekor  und  ebenfalls  durchbroche-­‐ nem   Anhänger   (5)   [AM];   vier   NRB,   mit   Lilien   durchbro-­‐ chen   (4)   [AU];   eine   NRZ   mit   Liliendekor   (6)   [V];   einer   weitere   mit   stark   durchbrochenem   Rankendekor   [CS];   RDZ  unverziert  (2);  HRZ  mit  Tierösenzwingen  (8).   Weitere   Beigaben:   Eisenmesser;   Pferdegeschirr:   zwei   Eisenschnallen   (eine   evtl.   zur   GG),   vier   runde   Beschläge,   acht   rechteckig   unverzierte   Beschläge;   eiserner   Ring;   zwei  Trensen.   Insgesamt:  Eine  GS,  18/19  Beschläge,  davon  sieben  lilien-­‐ verziert.       179.  Szentes-­‐Kaján,  Grab  353  (HU)504     Bestattungssitten:   O:   NW-­‐SO,  T:  191-­‐200   (nur   drei   Gräber   sind   tiefer   in   diesem   Gräberfeld.   Tiefste   221-­‐230   cm),   ungestört.   Lage:   C   8,   im   westlichen   Teil   des   Gräberfeldes   in   der   zweiten   Reihe   des   äußersten   Randes;   mit   vier   weiteren   Gräbern   in   unmittelbarer   Reihe.   Männerbestat-­‐ tung.     GG,   Bronzeguss:   Ein   LS   mit   Rankenverzierung   (2);   vier   breitwappenförmige  HRB  mit  Anhänger  und  stark  durch-­‐ brochener   Lilienverzierung   (3);   ein   HRB   ohne   Anhänger,   lilienverziert   (4)   [A1Ia];   eine   NRZ   mit   Tülle   und   Pflanzen-­‐ dekor  (5);  ein  RDZ  (1)    [FV],  eine  HRZ  mit  Tülle  und  zwei   verschiedenen  Seiten;  eine  mit  fünf  Greifen  (einer  auf  der   Tülle);  die  andere  Seite  mit  Pflanzendekor  (6)  [BX;  CA].   Weitere  Beigaben:  Eisenmesser.   Insgesamt:   Keine   GS,   neun   Beschläge,   einer   davon   lilien-­‐ verziert.       180.  Szentes-­‐Nagyhegy,  Grab  217  (HU)505     GG,   Bronzeguss:   Wappenförmige   GS,   mit   Perlenrahmen   auf  dem  Bügel  und  stark  durchbrochenen  Lilien  (2)  [BO];   PB  mit  abgesetztem  glatten  Rahmen  (6)  [FJ];  herzförmige   LS   mit   durchbrochenem   Lilienmuster   (7)   [BJ];   breiter   wappenförmiger   HRB   und   Anhänger,   beides   mit   stark   durchbrochenen   Rankenmustern   (3);   wappenförmige   rankenverzierte  NRB  (5)  [DU];  S-­‐rankenverzierte  NRZ  mit   Tülle   (4)   [CO];   großdimensionale   HRZ   mit   zwei   unter-­‐ schiedlichen   Rankenverzierungen   und   Tülle   mit   Schar-­‐ nierkonstruktion  befestigt:  17  cm  lang  (1).     Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:   Eine   GS,   sechs   Beschläge,   zwei   davon   lilien-­‐ verziert.       181.  Szirák,  Grab  52  (HU)506       GG,   Bronzeguss:   Wappenförmige   GS   mit   Kreislappe   [EV];   PB  mit  S-­‐Ranke  (4);  sechs  wappenförmige  HRB  (8,  10-­‐12,  

                                                                                                                        503  Korek   1943,   Taf.   32.04-­‐10.   –   Madaras   1991,   20,   41  

f.,  28-­‐31,  44  Taf.  36.    

15-­‐16)   [DH];   drei   lilienverzierte   NRB   (5-­‐7)   [AS];   zwei   lilienverzierte  NRB  (13)  [L].     Weitere   Beigaben:   Einschneidiges   Eisenmesser;   Eisensi-­‐ chel.     Insgesamt:  Eine  GS,  zwölf  Beschläge,  fünf  davon  lilienver-­‐ ziert.       182.  Szőreg-­‐Belső  ugar,  Grab  4  (HU)507     Allgemein:   Gestörtes   Gräberfeld.   14   Gräber   sind   awaren-­‐ zeitlich.     Bestattungssitten:   O:   NW-­‐SO,   318-­‐138°;   T:   80,   L:   215,   B:   65   cm.   Mann,   Adultus.   Wahrscheinlich   beraubtes   Grab.   Brustkorb   und   Becken   fehlen.   In   zwei   Ecken   der   Grabgru-­‐ be  waren  Spuren  von  einer  rechteckigen  Grube,  T:  10  cm.     GG,   Bronzeguss:   Wappenförmiger   HRB   [DH];   durchbro-­‐ chene  NRZ  mit  Lilien  und  Perlreihe  auf  der  Seite  des  lin-­‐ ken  Beckenknochens  (18)  [L;  S];  NRZ  mit  Kreislappende-­‐ kor  [CU].     Weitere   Einzelfunde:   Einschneidiges   Eisenmesser   über   dem   rechten   Oberarm   15   cm   (21).   Rechteckige   Eisen-­‐ schnalle  auf  der  inneren  Seite  des  li  Oberarmes  (17).       Insgesamt:   Keine   GS,   drei   Beschläge,   einer   davon   lilien-­‐ verziert.       183.  Táp-­‐Borbapuszta,  Grab  3  (HU)508     Allgemein:   Großer   Awarenfriedhof.   Das   Grab   mit   vierfa-­‐ cher  Bestattung  liegt  in  der  äußersten  Reihe  im  Süden  des   Gräberfeldes.     GG,   Bronzeguss:   GS,   wappenförmig,   mit   Flachranke   [EV];   drei   unverzierte   Gürtelschlaufen;   fünf   breite   wappenför-­‐ mige   HRB   mit   durchbrochener   Lilienverzierung   [A3IIIa];   sechs   wappenförmige   NRB   mit   durchbrochener   Lilienver-­‐ zierung   [AU];   eine   NRZ   mit   Tierkopfzwingen   und   S-­‐ förmiger   Blattranke   [CU];   eine   HRZ   mit   gleichem   Dekor   wie  die  NRZ  [CH].     Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:   Eine   GS,   15   Beschläge,   11   mit   teilweise   un-­‐ deutlich  Lilienverzierung.       184.  Tiszafüred,  Grab  25  (HU)509       Allgemein:   Gräberfeld   mit   1282   Bestattungen.   Grab   25   liegt  im  NW-­‐lichen  äußersten  Rand  und  Grab  1183  befin-­‐ det  sich  in  der  äußersten  Reihe  des  südlichen  Gräberfeld-­‐ randes.   Bestattungssitten:  O:  W-­‐O,  259°,  T:  60  cm.    Mann.  Sk:  165   cm.     GG,   Bronzeguss:   GS   aus   Bronzeblech   mit   ovalem   bronze-­‐ nen   Schnallendorn   in   der   Mitte   des   Beckens   (2)   [ES];   PB   mit  Tierköpfen  am  ersten  Unterarm  oben  (3);  vier  runde   HRB   mit   Rankenverzierung   –   drei   unter   dem   Becken,   einer   an   der   rechten   Beckenschaufel   (7-­‐10)   [CY];   drei   gegossene   NRZ   mit   Tülle   und   durchbrochener   Lilienver-­‐ zierung   beim   ersten   Schenkelkopf,   am   oberen   Rand   der   rechten   Beckenschaufel   und   bei   den   rechten   Handkno-­‐ chen   (4-­‐6)   [A1Ia1   (W)];   HRZ   mit   Tülle   und   Greifen   und   Ranken  zur  Hälfte  unter  dem  ersten  Oberschenkel  (1a-­‐b)   [BY].  

                                                                                                                       

504  Ders.,  20,  41-­‐44  Taf.  39.    

507  Lőrincsy/Szalontai  1993b,  289.    

505  Fettich  1965,  112  Abb.  185.    

508  Tomka  2003,  Taf.  1,  2,  11.    

506  Hampel  1905/II,  91-­‐92  Taf.  71.    

509  Garam  1995,  11  Abb.  3,  Taf.  59.    

178    

Katalog  der  lilienverzierten  Gürtelgarnituren  

Weitere   Beigaben:   Eisenahle   bei   den   ersten   Oberhand-­‐ knochen   (4);   Eisenmesser,   Feuerstahl,   Feuerstein   neben   dem   rechten   Schenkelkopf   (11,   12,   15);   zusammenge-­‐ drehtes  Bronzeblechfragment  aus  der  Grabfüllung  (13).     Insgesamt:  Eine  GS,  neun  Beschläge,  davon  drei  lilienver-­‐ ziert,  drei  NR.       185.  Tiszafüred,  Grab  1183  (HU)510       Bestattungssitten:  O:  SW-­‐NO,  245°,  T:  118,  L:  235,  B:  120   cm.    Mann.  Sk:  152  cm.     GG,   Bronzeguss:   GS   mit   Bronzeblechbeschlag   am   Becken   (1);   drei   runde   rankenverzierte   HRB,   zwei   neben   dem   ersten  Oberarm,  einer  am  rechten  Becken  (5-­‐7)  [CZ];  zwei   durchbrochene   lilienverzierte   NRZ   neben   dem   rechten   Oberschenkel   und   der   rechten   Beckenschaufel   (3-­‐4)   [K;   A2Ia2   (W)];   HRZ   symmetrisch   rankenverziert   mit   Tülle   zwischen  den  Oberschenkeln  (2)  [CD].   Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:   Neun   Beschläge,   davon   zwei   lilienverziert,   zwei  NR.       186.  Tiszafüred,  Grab  1187  (HU)511     GG,  Bronzeguss:  Lilienverzierte  GS  (3)  [BL];  zwei  wappen-­‐ förmige   rankenverzierte   LS   (8-­‐9)   [EH];   zwei   wappenför-­‐ mige   HRB   (4-­‐5)   [DH];   wappenförmiger   rankenverzierter   NRB  (6)  [DT];  zwei  kreislappenverzierte  NRZ  (1-­‐2)  [CV].     Weitere  Einzelfunde:  Eisenmesser.   Insgesamt:  Eine  GS,  sieben  Beschläge,  einer  mit  Lilienver-­‐ zierung.     187.  Tiszafüred,  Grab  1214  (HU)512     GG,   Bronzeguss:   Trapezförmige   GS   (7);   lyraförmiger   PB   mit   Tierköpfen   (8);   sieben   rechteckige   HRB   mit   Greifen-­‐ darstellung   (1-­‐3)   [DB];   zwei   lilienverzierte   NRZ   (5-­‐6)   [A1Va1   (WMV)];   unverzierter   schmaler   RDZ   (11);   kreis-­‐ lappenverzierte  HRZ  mit  Tülle  (4)  [BY;  CB].     Weitere  Einzelfunde:  Eisenmesser  (9),  Eisenschnalle  (10).   Insgesamt:   Eine   GS,   zwölf   Beschläge,   zwei   mit   Lilienver-­‐ zierung.       188.  Tiszavárkony,  Grab  93  (HU)513     GG,   Bronzeguss:     U-­‐förmige   GS   mit   durchbrochenem   Lili-­‐ enmotiv  [BP];  ein  PB  mit  Lilien  stark  durchbrochen  [BV];   zwei   hufeisenförmige   LS,   mit   Ranken   durchbrochen;   vier   u-­‐förmige   HRB   mit   durchbrochener   Lilienverzierung   in   einem   Perlrahmen   und   dreiblättrigen   durchbrochenen   Anhänger   [GD];   zwei   NRZ   mit   Lilien   stark   und   zahlreich   durchbrochen,   mit   zwei   Nietlöchern   auf   dem   Zierfeld   [B2Va1];   eine   HRZ   mit   Doppel   S-­‐Ranke   durchbrochen,   in   der  eine  Trauben-­‐Ranken-­‐Verzierung  integriert  ist  [CE].     Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:   Eine   GS,   zehn   Beschläge,   davon   vier   lilienver-­‐ ziert,  zwei  NR.          

189.  Tolna,  Komitat  (HU)514     GG,  Bronzeguss:  Zwei  herzförmige  LS  mit  Wellendekor  (9,   10)   [EN];   sechs   längliche   HRB   mit   Perlrahmen   und   durchbrochenen   Lilien,   die   Anhänger   fehlen   (3-­‐8)   [AG];   ein  herzförmiger  NRB  mit  Ranken  verziert  (11)  [DV];  eine   NRZ   mit   Lilien   durchbrochen   (2)   [B1IIIc3];   eine   HRZ   mit   vier   Menschendarstellungen   in   S-­‐Ranken   integriert   auf   beiden  Seiten  und  mit  Tierkopfzwingen  (1)  [GE].     Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:  Elf  Beschläge,  davon  sechs  lilienverziert,  zwei   NR.       190.  Toponár-­‐Fészerlakpuszta,  Grab  106  (HU)515     Allgemein:  22  awarenzeitliche  Gräber,  drei  davon  gestört   und  sechs  ohne  Beigaben.  Gegossene  GG  in  drei  Gräbern.   Reihenbestattung.  Zeitgrenze:  Wende  vom  8.  zum  9.  Jh.     O:  Die  meisten  sind  O-­‐W  orientiert,  einige  auch  N-­‐S;  T:  15-­‐ 280  cm.     GG,   Bronzeguss:   Wappenförmige   GS   mit   Rankenverzie-­‐ rung;   hufeisenförmiger   LS   mit   Rankenverzierung   [EH];   wappenförmiger   HRB   mit   Ranken   durchbrochen   und   blumenförmigen   Anhänger   [DI];   wappenförmiger   NRB   mit  Ranken  durchbrochen  [DT];  NRZ  mit  Lilien  im  Durch-­‐ bruchsmuster  in  einem  Perlrahmen  und  glatten  dreiecki-­‐ gen  Ösenzwingen  [O];  eine  weitere  NRZ  mit  Ranken  unre-­‐ gelmäßig   durchbrochen   und   glatten   dreieckigen   Ösen-­‐ zwingen;   ein   rechteckiger   schmaler   RDZ;   eine   HRZ   mit   fünffacher  Blattranke  und  turmartigen  Ösenzwingen  [CG].   Die  Anzahl  der  Beschläge  ist  nicht  dokumentiert.   Weitere  Beigaben:  Axt.     Insgesamt:   Eine   GS,   sieben   Beschläge,   davon   einer   lilien-­‐ verziert.     191.  Üllő  I,  Grab  186  (HU)516     Allgemein:  Gräberfeld  mit  257  Gräbern.  In  der  nördlichen   äußeren   Seite   befindet   sich   das   Grab   186;   unmittelbar   darunter  das  Grab  187.     T:  270  (180)  cm.  Gestört.   GG,   Bronzeguss:   Wappenförmige   GS,   unverziert   (15)   [EZ];   unverzierter   PB   (29)   [FT];   vier   wappenförmige   LS   mit   Liliendurchbruch  (25-­‐28)  [BF];  neun  wappenförmige  HRB   mit   geometrischem   Liliendurchbruch   und   halbkreisrun-­‐ den  Anhängern,  ebenfalls  durchbrochen  (1-­‐9)  [AH];  neun   wappenförmige   NRB   mit   Liliendurchbruch   (16-­‐24)   [AU];   vier  NRZ  mit  zweifacher  Blattranke  und  Tierkopfzwingen   (11-­‐14)   [CU];   HRZ   mit   vierfacher   Blattranke   und   Tier-­‐ kopfzwinge  (10)  [CU].     Weitere   Beigaben:   Eisenmesser   (22).   Spuren   eines   ehe-­‐ maligen   Sarges   (Holzreste);   fünf   Bronzeknöpfe.   Haarrin-­‐ ge.     Insgesamt:  Eine  GS,  28  Beschläge,  davon  22  lilienverziert,   vier  NR.          

                                                                                                                       

                                                                                                                       

 

510  Ders.,  140  Taf.  51,  157,  218.    

514  Horváth  1935,  110  Abb.  31.  

511  Ders.,  Taf.  157.  

515  Szimonova   1976,   161-­‐163   Taf.   61.   –   Stadler   HRZ  

512  Ders.,  Taf.  160.  

Typ  4690.    

513  Daim   1986,   Abb.   057.03-­‐06.   –   Stadler   2005,   HRB  

516  Horváth   1935,   25-­‐26   Taf.   XIV.1-­‐32.   –   Stadler   2005,  

Typ  9650.  

HRB  Typ  9490.  

  179  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials   192.  Üllő  I,  Grab  187  (HU)517     Bestattungssitten:  T:  250  (170).  Frauenbestattung  (?).   GG,   Bronzeguss,   versilbert:   Rechteckige   Bronzeschnalle   mit   plattiertem   Körper   (8)   [ET];   rechteckiger   Schnallen-­‐ rahmen   am   rechten   oberen   Schenkelknochen   (14);   zwei   plattierte   LS   (9,   10)   [EB];   sechs   rechteckige   HRB   mit   Greifenverzierung   und   ohne   Anhänger,   vier   davon   durch   kleine  Kreise  in  Punztechnik  aufgeraut  (2-­‐7)  [DB];  bruch-­‐ hafte   NRZ   mit   Lilienverzierung   in   einem   schuppigen   Rahmen   eingeschlossen   und   runden   unverzierten   Ösen-­‐ zwingen   (13);   HRZ   mit   flachem   Rankendekor   in   Durch-­‐ bruchsarbeit   und   unverzierten   Ösen.   In   einem   gegossen   an   der   rechten   Außenseite   des   Schenkelknochens   (1)   [CG].     Weitere   Beigaben:   Knopf   eines   Bronzebleches   (11)   und   rechteckiges  Bronzeblech  (12).   Insgesamt:   Zwei   GS,   zehn   Beschläge,   davon   einer   lilien-­‐ verziert,  zwei  NR.       193.  Üllő-­‐II,  Grab  129  (HU)518     GG,   Bronzeguss:   GS,   wappenförmiger   Körper,   unverziert;   drei   wappenförmige,   unverzierte   LS   [EQ];   12   längliche   ebenfalls   unverzierte   HRB   mit   schaufelförmigem   glatten   Anhänger;   13   NRB,   aus   Perlenrahmen   bestehend   [DR];   zwei   NRZ   mit   durchbrochenem   Liliendekor   aus   zwei   Lilien  und  unverzierten  Befestigungsohren  [N];  eine  HRZ   aus   doppelt   verziertem   Liliendekor   mit   geradem   Ab-­‐ schluss  [A1II1a1].   Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:   Eine   GS,   31   Beschläge,   davor   drei   mit   Lilien-­‐ zier,  vier  NR  mit  jeweils  mind.  drei  NRB.       194.  Valaliky  Všechsvätých,  Grab  42  (SK)519     Allgemein:   Gräberfeld   vom   7.-­‐9.   Jh.   mit   insg.   96   Gräbern.   37   Erwachsene,   26   Kinder,   16   Reiter-­‐,   neun   Doppel-­‐   und   acht  Brandgräber.     Bestattungssitten:   T:   180,   L:   360,   B:   220   cm.   Reiterbestat-­‐ tung.   GG,   Bronzeguss:   Fast   rechteckige   GS   mit   durchbrochener   S-­‐Ranke:   8,1   x   2,2   cm   (3)   [FB];   zweite   U-­‐förmige   GS   mit   Blattranke:   4,5   x   2   cm   (4)   [EW];   unverzierter   PB:   7,2   cm   (6);   NRZ   mit   Lilien   durchbrochen   und   blumenartigen   Ösenzwingen:   3,5   x   1,2   cm   (5)   [O];   HRZ   mit   Lilien   in   Durchbruchsarbeit  und  blumenartigen  Ösen-­‐zwingen:  7,3   x  2  cm  (2)  [A].     Weitere   Beigaben:   Eisenmesser   7,5   x   0,5   cm   (1).   Pferde-­‐ geschirr:   drei   runde   Beschläge:   Ø   7,7   cm   (7-­‐9),   ein   glo-­‐ ckenförmiger   Anhänger   (12),   ein   weiterer   runder   Anhä-­‐ nger  (10)  und  eine  unverzierte  RZ  (11).   Insgesamt:  Zwei  GS,  drei  Beschläge,  davon  zwei  lilienver-­‐ ziert,  zwei  NR.     195.  Valaliky  Všechsvätých,  Grab  54  (SK)520     Bestattungssitten:  O:  O-­‐W,  T:  175,  L:  230,  B:  120  cm.  

GG,   Bronzeguss:   Wappenförmige   GS   mit   durchbrochenen   geometrischen  Lilien:  4,7  cm  (2)  [BL];  pb  MIT  Tierköpfen   [GB];  vier  herzförmige  LS  durchbrochen:  1,9  x  1,9  cm  (13-­‐ 16)   [EM];   acht   runde   rankenverzierte   HRB:   2,1   x   2,1   cm   (17-­‐24)  [CZ];  elf  rhombische  NRB:  1,2  cm  (25)  [DR];  vier   NRZ   mit   Tülle   und   S-­‐Ranken   verziert:   3,7   cm   (3-­‐6)   [CV];   ein   rechteckiger   unverzierter   RDZ:   2,8   x   1,2   cm   (10);   eine   HRZ   mit   vierfacher   Blattranke   und   Tierkopfzwingen:   8   x   5,2  cm  (1)  [CH].  Ein  Beschlag:  4,7  x  1,2  cm  (7).     Weitere   Beigaben:   Eisenmesser:   10   cm   (9);   Axt:   11   x   3,8   cm  (8),  Eisenschnalle:  3x3  cm  (11);  Sargklammern  (12).     Insgesamt:   Zwei   GS,   29   Beschläge,   davon   einer   lilienver-­‐ ziert,  vier  NR.     196.  Visznek-­‐Kecskehegy,  Grab  27  (HU)521     GG,   Bronzeguss:   GS,   wappenförmiger   Körper,   unverziert   (13)   [EY];   wappenförmiger   HRB   mit   durchbrochener   Lilienverzierung   und   halbrundem   Anhänger   (14)   [AH];   NRZ,   sich   auflösendes   Rankenmuster   und   Tierkopfzwin-­‐ gen   (15);   HRZ   mit   stark   verschwommener   Lilienverzie-­‐ rung   bzw.   Ranken   und   dreieckigen   Ösenzwingen   (16)   [B1II1d1].   Die   Anzahl   der   Beschläge   ist   nicht   dokumen-­‐ tiert.   Insgesamt:   Eine   GS,   drei   Beschläge,   davor   zwei   mit   Lilien-­‐ zier,  ein  NR.     197.  Visznek-­‐Kecskehegy,  Grab  58  (HU)522     GG,   Bronzeguss:     GS,   wappenförmiger   Körper,   mit   einer   flachen   Kreislappe   (10)   [EV];   ein   unverzierter   PB   [FU];   drei   wappenförmige   LS   graviert-­‐punziert   [ER];   15   HRB,   länglich,   durchbrochen   mit   S-­‐Rankenverzierung   [DK];   14   wappenförmige   NRB   graviert-­‐punziert   [EY];   drei   mit   jeweils   zwei   Lilienmustern   durchbrochene   NRZ   und   blu-­‐ menförmigen   Befestigungsohren   (11)   [W];   eine   RDZ;   eine   lilienverzierte  HRZ  gleichen  Typs  (9)  [A].   Insgesamt:   Eine   GS,   38   Beschläge,   davon   vier   mit   Lilien-­‐ zier,  sechs    NR.       198.  Vörs-­‐Papkert  B,  Grab  397  (HU)523     Allgemein:   Gräberfeld   mit   578   Bestattungen.   Datierung:   Wende  8./9.    –  11./12.  Jahrhundert.   GG,   Bronzeguss:   Unvollständig:   wappenförmiger   unver-­‐ zierter   LS   (4)   [EQ];   länglicher   HRB   aus   einem   schuppen-­‐ artigem  Rahmen  und  spatenförmigen  unverzierten  Anhä-­‐ nger  (3)  [DN]  und  eine  NRZ  mit  Lilien  in  Durchbruchsar-­‐ beit  und  unverzierten  dreieckigen  Ösenzwingen  (2)  [N].     Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:  Drei  Beschläge,  davon  einer  lilienverziert.     199.  Vösendorf,  Grab  76  (A)524     Allgemein:   48   Männer   mit   Gürtelgarnituren   von   443   Bestattungen.     Bestattungssitten:  Mann.  30-­‐40  Jahre.  

                                                                                                                       

                                                                                                                       

517  Horváth   1935,   25,   29,   Taf.  XIII,   13.   –   Werner   1986,  

Taf.  32,  1-­‐14.     518  Breuer  2005,  Taf.  12.2   519  Pastor   1982,   306-­‐307   Taf.   11:2,5.   –   Stadler   2005,   RZ  Typ  4470.     520  Pástor  1982,  309-­‐310  Taf.  14:2.    

180    

521  Török   1975,   Taf.   XXXVI.   13-­‐16.   –   Breuer   2005,   Taf.  

11.2.  –  Stadler  2005,  HRB  Typ  9490.     522  Török   1975,   334   Taf.   XXXXVI.   9-­‐12.   –   Breuer   2005,  

Taf.  11.3.  –  Stadler  2005,  RZ  Typ  4470.   523  Ders.,  HRZ  Typ  4460,  RZ  Typ  4460.   524  Sauer  2007,  73.    

Katalog  der  lilienverzierten  Gürtelgarnituren  

GG,  Bronzeguss:    GS  mit  länglichem  abgerundetem  Körper   mit   Perlrand   und   Rankenverzierung   [GA];   ein   PB   mit   geperltem   Rand   7,2   x   1-­‐1,2   cm   [FM];   großer   rankenver-­‐ zierter   LS   [EH];   zwei   weitere   glatte   wappenförmige   NRB   [DW];   zwei   durchbrochene   rosettenförmige   Beschläge;   ein   rechteckiger   HRB   mit   Greif;   15   längliche   HRB   mit   Anhänger  [DB;  CY];  ein  weiterer  länglicher  Beschlag;  vier   geperlte  LS  [EG]  1,7-­‐1,8  x  1,4  cm;  18  glatte  wappenförmi-­‐ ge   NRB;   drei   NRZ:   zwei   davon   mit   durchbrochenem   Li-­‐ liendekor  1.  3,1  x  1,5  cm;  2.  3,4  x  1,5  cm  [S;  X].   Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:   Eine   GS,   48   Beschläge,   davon   zwei   lilienver-­‐ ziert,  fünf  NR.     200.  Vösendorf,  Grab  564  (A)525     Bestattungssitten:   Knabe,   14-­‐16   Jahre   alt.   Pferdebestat-­‐ tung   mit   Zaumzeug   aus   vergoldeter   Bronze.   Weitere   Fundumstände  sind  nicht  publiziert.   GG,  Bronzeguss,  vergoldet:  GS  mit  quadratischem  glattem   Körper   [EU];   vier   rechteckige   LS   aus   Bronzeblech;   fünf   länglicher   HRB   mit   Anhänger   und   durchbrochenem   Li-­‐ liendekor   [AM];   ein   wappenförmiger   HRB   mit   Kreisran-­‐ kendekor;  eine  NRZ  mit  durchbrochenem  Lilienornament   [Y];  zwei  RDZ  aus  Bronzeblech.   Weitere  Beigaben:  Zaumzeug  aus  14  Beschlägen.   Insgesamt:   Eine   GS,   13   Beschläge,   davon   sechs   lilienver-­‐ ziert.       201.  Vrbas,  Grab  65  (SER)526     GG,   Bronzeguss:   Eine   GS   mit   wappenförmigen   unverzier-­‐ tem   Schnallenkörper   (10)   [EV];   ein   unverzierter   PB   (11)   [FU],   zwei   wappenförmige,   unverzierte   LS   (17-­‐18)   [EQ];   zwei  HRB  mit  schuppenartigem  Rand  und  schaufelförmi-­‐ gem   unverziertem   Anhänger   (15,   16)   [DN];   unverzierte   NRB   [DW];   eine   NRZ   mit   durchbrochener   Lilienverzie-­‐ rung   (14)   [U];   ein   RDZ   (13),   blattrankenverzierte   HRZ   [CH].     Weitere  Beigaben:  Ein  Eisenmesser  (8);  GS,  Eisen  (9).   Insgesamt:  Zwei  GS,  acht  Beschläge  davon  eins  mit  Lilien-­‐ zier,  ein  NR.     202.  Vrbas,  Grab  76  (SER)527     GG,  Bronzeguss:  Eine  GS  mit  glattem  Körper  (14)  [FE];  ein   wappenförmiger   LS   mit   eingeritzter   Palmette   vor   pun-­‐ ziertem   Hintergrund:   2,5   x   2   cm   (7)   [ER];   zwei   wappen-­‐ förmige   HRB   mit   zwei   S-­‐Ranken   stark   durchbrochen,   ohne   Anhänger:   2,5   x   2,5   cm   (5-­‐6)   [DH];   ein   zungenförmi-­‐ ger   HRB   mit   stark   durchbrochenen   Lilien   und   glattem   spatenförmigem   Anhänger:   3,5   x   1,5   cm   (4)   [AF];   ein   weiterer  HRB  mit  Kreis:  2,9  x  1,2  cm  (13)  [DF];  fünf  NRB   gleich  wie  LS:  1,8  x  1,7  cm  (8-­‐12)  [DY];  zwei  NRZ  mit  Tülle   und   stark   durchbrochener   dreiteiligen   Ranke:   4,8   x   1,7   cm  (2-­‐3);   eine   HRZ   mit   durchbrochener   fünfteiligen   Blatt-­‐ ranke:  10,75  x  2,75  cm  [CG].    

Weitere   Beigaben:   Zwei   Eisenmesser;   und   ein   granulier-­‐ tes  Ohrgehänge.   Insgesamt:  Eine  GS,  13  Beschläge,  einer  mit  Lilie,  zwei  NR.       203.  Vrbas,  Grab  77  (SER)528     GG,   Bronzeguss:   Drei   glatte   wappenförmige   LS:   1,9   x   1,9   cm  (2-­‐4)  [EQ];  vier  wappenförmiger  HRB  mit  großflächig   durchbrochener   Lilienverzierung   3,5   x   1,5   cm,   einer   da-­‐ von   ohne   Anhänger:   2,2   x   1,5   cm   (1,   23-­‐25)   [AF];   fünf   NRB,   glatt,   wappenförmig   (8-­‐12)   [DW];   drei   wappenför-­‐ mige  NRB  mit  eingeritzter  Palmette  (6-­‐7)  [DX].  Alle  NRB:   1,5  x  1,3  cm;  drei  NRZ  mit  einer  S-­‐Ranke  und  tierkopfför-­‐ migen  Ösenzwingen:  3,6  x  1,5  cm  (20-­‐22)  [CU];  eine  HRZ   von   gleichem   Muster   wie   die   NRZ,   nur   mit   Doppelranke:   6,9  x  2  cm  (19)  [CH].   Weitere  Beigabe:  Eisenmesser  (18).   Insgesamt:  18  Beschläge,  vier  mit  Lilie,  drei  NR.     204.  Vrbas,  Grab  82  (SER)529     GG,   Bronzeguss:   Von   der   GS   ist   nur   der   fast   trapezförmige   Bügel  erhalten  (8);  unverzierter  PB:  6,2  x  1,1  cm  (4);  ein   herzförmiger   LS   mit   eingestempelten   Kreismuster:   1,8   x   1,5   (6)   [EO];   drei   HRB   mit   großflächig   durchbrochenen   Lilien   ohne   Anhänger   und   Scharnier:   2,15   x   1,85   cm   (9-­‐ 11)  [AG];  ein  herzförmiger  fast  schon  dreieckiger  NRB  mit   Palmettenverzierung:  1,1  x  1,1  cm  (7)  [DS];  eine  HRZ  mit   Perlrahmen,   lilienartigem   großflächigen   Durchbruchsde-­‐ kor  und  traubenartigen  Ösenzwingen:  7,75  x  1,85  cm  (5)   [G].   Weitere  Beifunde:  Eisenmesser  (12).   Insgesamt:  Eine  GS;  sieben  Beschläge,  davon  vier  mit  Lilie.     205.  Vrbas,  Grab  83  (SER)530     GG,   Bronzeguss:   Ein   wappenförmiger   LS,   mit   einem   Ran-­‐ kenmuster  vor  gepunztem  Hintergrund:  2  x  1,85  cm  (17)   [ER];   fünf   wappenförmig-­‐längliche   HRB   mit   Liliendekor   und  glattem  spatenförmigem  Anhänger:  3,5  x  1,5  cm  (19-­‐ 23)   [AF];   drei   zungenförmige,   kleinere   HRB   mit   zwei   Blumenmotiven   vor   punziertem   Hintergrund.   Der   Anhä-­‐ nger   ist   ebenfalls   spatenförmig   und   hat   eine   Blumenver-­‐ zierung:   2,6   x   1   cm   (13-­‐15)   [DO];   ein   NRB   von   gleicher   Form   und   Verzierung   wie   der   LS   nur   kleiner:   1,5   x   1,2   cm   (16)   [DY];   eine   NRZ   mit   einer   S-­‐Ranke   auf   dem   Zierfeld   und  tierkopfartige  Ösenzwingen:  2,6  x  1,2  cm  (18)  [CU].   Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:  Elf  Beschläge,  fünf  mit  Lilie,  ein  NR.     206.  Wiener-­‐Neustadt,  Grab  13  (A)531     Allgemein:   14   Bestattungen,   zwei   männliche   und   zwei   weibliche   Individuen,   drei   Infant   I,   acht   unbestimmt.   Zweite  Hälfte  8.  Jh.     Bestattungssitten:   O:   NW-­‐SO.   T:   57   cm,   Grabschacht:   L:   247,  B:  65,  65  und  70  cm.    In  147  cm  Tiefe:  L:  218,  B:  60,  

                                                                                                                       

                                                                                                                       

525  Ders.,  93.    

528  Nagy   1971,   203   Taf.   XVI,   XVII.   –   Stadler   2005,   HRB  

526  Nagy  1971,  202  Taf.  XIV.  

Typ  8550.   529  Nagy  1971,  204,  Taf.  XVIII.  –  Stadler  2005,  RZ  Typ   4540,  HRB  Typ  8550.   530  Nagy  1971,  204  Taf.  XVIII.  –  Stadler  2005,  HRB  Typ   8550.   531  Hampel  1964,  71  Abb.  3,  13.    

527  Die  Maßangaben  der  Fundstücke  dieses  Gräberfel-­‐

des   sind   durch   den   in   den   Tafeln   gezeichneten   Maß-­‐ stab  ausgerechnet.  0,6  cm  der  Gegenstände  entspricht   1   cm   der   tatsächlichen   Größe   der   Gegenstände:   vgl.   Ders.,  203  Taf.  XVI.  –Stadler  2005,  HRB  Typ  8550.  

 

  181  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials   56   und   56   cm   (Sohle).   Mann.   Sargbestattung,   Holzkoh-­‐ lereste  in  ca.  118  cm  Tiefe.   GG,   Bronzeguss:   Wappenförmige   unverzierte   GS   mit   drei   Nietlöchern,  der  Bügel  fehlt,  beim  Brustbein:  1,9  x  2,4  cm   (12)   [EY];   13   teils   bruchhafte   längliche,   unverzierte   HRB   mit   erhöhtem   Rand   und   zwei   Nietlöchern   im   versenkten   Mittelteil   –   bei   sieben   ist   der   spatenförmige,   unverzierte   Anhänger   erhalten   geblieben:   2   x   1,2   cm   (14-­‐17)   [DM];   HRZ   mit   Lilien   in   Durchbruchsarbeit   und   dreieckigen   unverzierten  Ösenzwingen  (13)  [A].     Weitere  Beifunde:  Topf  aus  braunem  Ton  mit  Quarzkörn-­‐ chenmagerung.  11  (H.)  10,5  (Mdm.)  6,6  (Stfl.)  (11);  Sarg-­‐ nägel.     Insgesamt:   Eine   GS,   14   Beschläge,   davon   einer   lilienver-­‐ ziert.       207.  Zalakomár  (HU)532     GG,   Bronzeguss:   Rechteckige   unverzierte   großformatige   GS   [ES];   ein   mit   Lilien   durchbrochener   PB   [BT];   drei   rechteckige   LS   mit   jeweils   drei   Wölbungen   [EB];   sechs   rechteckige   HRB   mit   durchbrochenen   Greifen   und   blu-­‐ menförmigen   Anhängern   [DB];   zehn   herzförmig   durch-­‐ brochene   NRB   mit   Lilienmotiv;   drei   mit   Lilien   durchbro-­‐ chene  NRZ  im  Perlrahmen  und  Tülle  [A1Ia3];  rechteckiger   RDZ;   HRZ   mit   stark   durchbrochenem   Rankenmuster   im   Perlrahmen  und  blumenförmigen  Ösenzwingen.     Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:  Eine  GS,  24  Beschläge,  davon  14  lilienverziert,   drei  NR.       208.  Zamárdi,  Grab  611  (HU)533     GG,   Bronzeguss:   Eine   wappenförmige   GS   mit   Ranke   (1);   fünf  LS  mit  zwei  Wölbungen  (3-­‐7)  [EA];  12  NRB  von  glei-­‐ chem   Design   wie   die   LS   (8-­‐19);   13   lilienverzierte   HRB   (20-­‐30,   32-­‐33)   [A3Ic];   vier   lilienverzierte   NRZ   (34-­‐37)   [B2Ic1];   ein   unverzierter   RDZ   (2);   HRZ   mit   Tierkampfsze-­‐ ne,  Kreislappe  und  Tülle  [BZ;  CB]  (40).     Weitere   Beigaben:   Eisenmesser   (38   und   39),   Eisenschnal-­‐ le  (31).     Insgesamt:  Eine  GS,  36  Beschläge,  davon  17  lilienverziert,   vier  NR.       209.  Zamárdi,  Grab  805  (HU)534     GG,   Bronzeguss:   Wappenförmige   GS   mit   Kreislappe   (2)   [EV];  lilienverzierter  PB  (7)  [BF];  drei  palmettenverzierte   LS   (3-­‐5);   zwölf   lilienverzierte   HRB   (8-­‐19)   [AO];   ein   weite-­‐ rer   mit   Schuppenrahmen   (20);   13   lilienverzierte   NRB   (21-­‐32,   33)   [AT;   AU];   vier   kreislappenverzierte   NRZ   (34-­‐ 37)  [CV];  ein  gepunzter  RDZ  (6);  eine  HRZ  mit  stark  sym-­‐ metrischem  Rankendekor  (1).     Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:  Eine  GS,  36  Beschläge,  davon  26  lilienverziert,   vier  NR.            

210.  Zamárdi,  Grab  1360  (HU)535     GG,   Bronzeguss:   PB   mit   Schuppenverzierung   (12)   [FH];   ein   weiterer   lyraförmig   (14);   zwei   LS   mit   zwei   Wölbun-­‐ gen   (7-­‐8)   [EA];   drei   wappenförmige   HRB   mit   Greif   (1-­‐3)   [DB];  drei  lilienverzierte  NRZ  (4-­‐6)  [A2III1c1  (W)].     Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:  Zehn  Beschläge,  davon    drei  lilienverziert.     211.  Želovce,  Grab  363  (SK)536       Algemein:  Gräberfeld  mit  870  Bestattungen.  Das  Grab  363   befindet   sich   in   der   äußeren   Reihe   des   SW-­‐lichen   Ab-­‐ schlusses   des   Areals;   Grab   485   dagegen   in   der   Mitte   das   östlichen  Areals.     Bestattungssitten:   O:   SW-­‐NO.   T:   280,   L:   150,   B:   75-­‐190.   Mann.  20  cm  über  dem  Skelett  Reste  eines  Sarges,  dessen   Wände   beim   Kopf   7   cm,   bei   den   Füßen   13   cm   unter   das   Niveau   der   Sohle   reichten.   In   der   Querwand   bei   den   Fü-­‐ ßen  war  in  einer  Ecke  des  Sarges  ein  Pfostenloch,  das  150   cm  über  der  Sohle  erkennbar  war.     GG,  Bleiguss:  Unverzierter  PB:  5  cm  (27)  [FU];  zwei  wap-­‐ penförmige   LS   mit   Rankenverzierung:   1,2   cm   (46-­‐47)   [EO];   15   mit   einem   schlecht   ausgearbeiteten   Lilienmotiv   durchbrochene   wappenförmige   HRB:   2,4   cm   (12-­‐26)   [BA];   zwölf   wappenförmige   NRB   ebenfalls   mit   einem   Lilienmotiv   durchbrochen:   1   cm   (30-­‐41)   [BA];   kleiner   durchbrochener  RDZ:  2,3  x  1  cm  (29);  lilienverzierte  NRZ   [AP];   HRZ   mit   Durchbruchsarbeit   in   Liliendekor   im   ge-­‐ perlten   Rahmen   und   blumenförmigen   Ösenzwingen:   6   x   1,7  cm  (48)  [G].     Weitere   Beifunde:   In   der   Beckenmitte   ein   Dolch   (2),   auf   dem   linken   Beckenknochen   eine   Schnalle   (3),   beim   rech-­‐ ten   Fuß   ein   scheibengedrehter   graubrauner   Topf   13   (H),   11  (Mdm),  8  (Stfl)  (4)  und  beim  linken  Oberschenkel  ein   Tierknochen.     Insgesamt:  Keine  GS;  32  Beschläge,  davon  29  mit  Lilie.     212.  Želovce,  Grab  485  (SK)537     Bestattungssitten:   O:   W-­‐O,   T:   205,   L:   78,   B:   63-­‐30   cm.   Jugendlicher.   Gegossene   GG   aus   Weißmetall:   Wappenförmige   GS   mit   Blattranke   (39)   [EV];   PB   mit   Schuppenornament:   7,1   cm   (44)   [FH];   vier   wappenförmige   LS   mit   Lilien   durchbro-­‐ chen:   1   x   1,5   cm   (40-­‐43);   13   zungenförmige     HRB   mit   Perlrahmen   und   schlecht   gearbeitetem   Lilienmotiv   und   zehn   mit   blumenartigem   Anhänger:   3   x   0,8   cm   (5-­‐17)   [AO];   21   wappenförmige   NRB,   graviert   punziert:   1,2   x   1   cm  (18-­‐38)  [DY];  drei  NRZ  mit  Blattranken  und  Tierkopf-­‐ zwingen:  3  x  1  cm  (2-­‐4)  [CV];  eiserner  RDZ:  2,4  x  1,8  cm   (47);  HRZ  mit  vierfacher  Blattranke  und  Tierkopfzwinge:   7  x  1,9  cm  (1)  [CH].     Weitere   Beigaben:   Eisenmesser   (45);   Graubrauner   Topf,   handgefertigt  10,5  (H),  10  (Mdm),  6  cm  (Stfl).     Insgesamt:   Eine   GS,   43   Beschläge,   davon   vier   lilienver-­‐ ziert,  drei  NR.          

                                                                                                                       

                                                                                                                       

532  Szőke  2008,  208.    

535  Ders.,  Taf.  154.  

533  Bárdos     1995.  –   Ders.   1998.  –   Bárdos/Garam   2009,  

536  Čilinská  1973,  100  Taf.  LX.  –  Zábojník  2004a,  Abb.  

Taf.  76,  212.  

12.24.  –  Stadler  2005,  RZ  Typ  4540.   537  Čilinská  1973,  122  Taf.  LXXXI.  

534  Ders.,  Taf.  98.    

182    

Katalog  der  lilienverzierten  Gürtelgarnituren  

213.  Žitavska  Tôň,  Grab  31  (SK)538     Allgemein:   Gräberfeld   mit   55   Bestattungen,   davon   drei   spätlatènezeitlich,   der   Rest   awarisch.   31   Jugendliche,   22   Erwachsene,   zwei   unbekannt.   Davon   15   männlich.   Grab   31   stellt   das   reichste   Grab   dieser   Nekropole   dar   und   wird   als  Oberhaupt  der  örtlichen  Sitte  interpretiert.  Nichtawa-­‐ risch   sind   die   Waffen   (Breitaxt   und   Schwert),   sowie   die   Verzierungstechnik  der  prunkvollen  Phaleren.     Bestattungssitten:   O:   O-­‐W,   T:   245,   L:   205,   B:   185   cm.   Mann.   Reitergrab.   Holzspuren.   Der   Körper   des   Kriegers   war  durch  eine  Umzäumung  vom  Pferd  getrennt.  Um  das   Jahr  800  aufgrund  der  Eisen-­‐Phaleren  vom  Drasendorfen-­‐ Typus  und  GG.   GG,   Bronzeguss:   Zwei   herzförmige   LS   mit   Lilien   durch-­‐ brochen:   2,35   cm   (8-­‐9)   [BG];   fünf   runde   Phaleren   mit   Ranken   verziert:   Ø   2,2-­‐2,35   cm   (14-­‐17)   [CZ];   vier   wap-­‐ penförmige   NRB   mit   Ranken   verziert:   1,25-­‐1,5   cm   (10-­‐ 13);   zwei   NRZ   mit   Perlrahmen   und   durchbrochenem   Lilienmotiv,   mit   runden   unverzierten   Ösenzwingen:   4,2   cm  (2-­‐3)  [L];  zwei  weitere  NRZ  mit  S-­‐Ranken  geschmückt   und  Tülle:  3,65  cm  (4-­‐5)  [CO];  eine  weitere  NRZ  mit  Lilien   durchbrochen:   3,2   cm   (6)   [A2Va1]:   eine   lange   HRZ   mit   symmetrischen   Ranken   verziert,   sowie   ebenfalls   mit   Tülle,  die  Ranken  ziert:  9,2  cm  (1).     Weitere   Beigaben:   Einschneidiges   Schwert   zur   rechten   Seite  des  Kriegers:  81,4  cm  (7);  Breitaxt  (einzige  im  Grä-­‐ berfeld)   zur   li   Seite   des   Bestattete:   9   cm   (19);   Eisenfrag-­‐ ment  (20);  Topf  mit  Wellenband  11,3  (H)  (21).     Insgesamt:   17   Beschläge,   davon   fünf   lilienverziert,   fünf   NR.     214.  Zillingtal  (A)539     Allgemein:   Fund   aus   dem   Bereich   der   awarischen   Sied-­‐ lung  von  Zillingtal.  2.  Hälfte  8.  Jh.   GG,   Bronzeguss:   NRZ,   Bronzeguss,   durchbrochen   mit   Lilienzier  (Stäbchenranke  in  durchbrochenem  Guss):  3,1  x   0,6  cm  [N],  weitere  NRZ  mit  Liliendekor  [J].     Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:   Keine   GS,   zwei   Beschläge,   davon   zwei   lilien-­‐ verziert.       215.  Zwölfaxing,  Grab  13  (A)540     GG,   Bronzeguss:   Lilienverzierte   GS   [BN];   unverzierter   PB   mit   dachförmigen   Profil   [FU];   LS   von   ungewöhnlichen   Typus;  drei  lilienverzierte  HRB  [AC];  vier  blattrankenver-­‐ zierte  NRZ  mit  Tierkopfzwingen  [CU];  blattrankenverzier-­‐ te  HRZ  in  Perlrahmen  [CJ].   Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:  Elf  Beschläge,  davon  vier  lilienverziert.              

                                                                                                                       

216.  Zwölfaxing,  Grab  22a  (A)541     Allgemein:   Gräberfeld   mit   232   Bestattungen,   davon   73   männlich   und   80   weiblich.   63   weitere   sind   zerstört   oder   unerschlossen.  Die  Gräber  datieren  bis  in  die  erste  Hälfte   des  9.  Jahrhunderts.  Teils  bajuwarische  Kolonisation.  Von   den   232   sind   40   mit   einem   Gürtel   bzw.   Waffe   bestattet.   Lage:   Das   Grab   22a   liegt   am   Randbereich   des   südlichen   Gräberfeldareals.     Bestattungssitten:  O:  WNW-­‐OSO,  T:  235,  L:  210,  B:  65  cm,   Mann.  Mat.  Stark  gestört.     GG,   Bronzeguss:   Im   Beckenbereich.   Ein   wappenförmiger   LS,  graviert-­‐punziert  (3)  [ER];  PB  mit  Tierköpfen  (7)  [GB];   vier   länglich-­‐schmale   HRB,   graviert-­‐punziert,   einer   mit   glattem   spatenförmigen   Anhänger   (6)   [DO];   zwei   NRZ   mit   lilienartig   durchbrochenem   Dekor   (5)   [O];   vier   flache   wappenförmige  NRB  wie  der  LS  (2)  [DY]:   Weitere  Beigaben:  Hornstein  unter  der  rechten  Hand  (8);   auf  derselben  ein  Eisenmesser  mit  Resten  der  Holzschei-­‐ de   (9).   Sechs   grüne   und   hellblaue   melonenkernförmige   Glasperlen   zwischen   den   Füßen   (1).   Tierknochen   zwi-­‐ schen   den   Knien,   weitere   bei   den   Fußknochen.   Keramik-­‐ topf  ohne  nähere  Angaben  (4).     Insgesamt:   12   Beschläge,   davon   zwei   lilienverziert,   zwei   NR.       217.  Zwölfaxing,  Grab  28  (A)542     Bestattungssitten:   O:   WNW-­‐OSO,   T:   200,   L:   200,   B:   160   cm.   Mann.   Skelettlänge:   163   cm.   Sargbestattung:   180   x   30   cm.  Lage:  wie  Grab  22a  im  südliche  Teil  des  Gräberfelda-­‐ reals,  jedoch  nicht  mehr  unmittelbar  am  Randbereich.     GG,   Bronzeguss:   Im   Beckenbereich.   Ovale   Gürtelschnalle   mit  U-­‐förmigen  unverzierten  Körper  (23)  [FE];  glatter  PB   (17)   [FU];   wappenförmiger   LS,   graviert-­‐punziert   (21)   [ER];   länglicher   sehr   schmaler   und   abgerundeter   HRB,   graviert-­‐punziert   mit   glattem   schaufelförmigem   (22)   [DY];   wappenförmiger   NRB,   graviert-­‐punziert   (18);   vier   NRZ   mit   durchbrochener   Lilienverzierung   und   runden   Ösenzwingen   (24)   [W];   HRZ   mit   durchbrochenem   Lilien-­‐ dekor  und  kurzen  pyramidenförmigen  Ösen  (20)  [A].     Weitere   Beigaben:   Mehrere   Feuerstein   und   -­‐schläger   unter   dem   Becken   (10-­‐13,   15-­‐16);   eiserne   Schlaufe   neben   der   linken   Beckenschaufel   (7);   Fragmente   eines   Eisen-­‐ messers   und   einer   Pfeilspitze   (14)   beim   rechten   Knie   (28):  Ein  Tongefäß  beim  linken  Fuß  (28)  mit  Tierknochen   im   Inneren   (Gallus);   weitere   Tierknochen   beim   rechten   Knie.   Insgesamt:   Eine   GS,   neun   Beschläge   oder   mehr,   davon   fünf  mit  Lilie,  vier  NR.     218.  Zwölfaxing,  Grab  61  (A)543     Allgemein:   am   nördlichen   Randbereich   der   spätesten   Gruppe  im  NÖ-­‐lichen  Areal  des  Gräberfeldes.544   Bestattungssitten:   O:   NW-­‐SO,   T:   140,   L:   190,   B:   60   cm.   Mann.   Mat.   Skelett   L:   161   cm.   Spuren   von   Leder   im   Be-­‐ reich  der  Brust,  des  Beckens  und  der  Oberschenkel.  Sarg:   190  x  40/50  cm.    

538  Budinský-­‐Krička  1956,  31-­‐35  Abb.11  Taf.  XXX.     539  Unpubliziert,  Privatbesitz.  Eine  Abbildung  befindet   sich   in   dem   Katalog:   Die   Awaren   in   Europa.   Schätze   eines   asiatischen   Reitervolkes   6.-­‐8.   Jh.   Ausstellungs-­‐ katalog,  Frankfurt/Nürnberg  1985,  Abb.  5.336.     540  Lippert   1969,   Abb.   2.   –   Daim,   unpubliziert,   Taf.   128.02.  –  Stadler  2005,  HRB  Typ  9630.    

 

                                                                                                                        541  Lippert  1969,  130,  Taf.  9,  77.     542  Ders.,  130  Taf.  13.  –  Stadler  2005,  HRZ  Typ  4460.     543  Lippert  1969,  Taf.  25,  83.     544  Ders.,  96.    

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Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials   GG,   Bronzeguss:  Im  Beckenbereich.  Ovale  GS  mit  länglich-­‐ schuppenartigem   Körper,   welcher   durchbrochen   ist   (8)   [EX];   flacher   PB   mit   mittiger   Einkerbung   (7)   [FJ];   drei   halbkreisförmig   blumenartige   LS   (3)   [EK];   acht   HRB   aus   einem   schuppenförmigen   Rahmen.   Bei   einem   ist   noch   der   dreieckige   Anhänger   erhalten   geblieben,   welcher   eben-­‐ falls  durchbrochen  ist;  vier  wappenförmige  NRB,  graviert-­‐ punziert   (2)   [DY];   zwei   dreieckige   NRB,   gerillt   (4)   [DS];   zwei   stark   längliche   NRZ   mit   geperltem   Rand,   unregel-­‐ mäßig  durchbrochen  und   länglichen   Zwingen   (5);   bruch-­‐ hafte   NRZ   aus   einem   schuppenartigen   Rahmen   und   run-­‐ den   unverzierten   Ösen   (6)   [CM];   RDZ   (10);   HRZ   mit   schmalem   Perlrandrahmen;   der   ein   durchbrochen   veräs-­‐ teltes   Lilienmotiv   einrahmt,   pyramidenförmige   Zwingen   (10)  [B1IIIc3].   Weitere   Beigaben:   Eisenfragmente   beim   linken   Ober-­‐ schenkelknochen   sowie   auf   dem   linken   Knie.   Tongefäß   neben   dem   linken   Knie   (9).   Zwischen   diesem   und   dem   linken   Fuß   ein   Eisenmesser   (1).   Tierknochen   neben   dem   linken  Unterschenkel.     Insgesamt:   Eine   GS,   22   Beschläge,   davon   einer   lilienver-­‐ ziert,  zwei  NR.       219.  Zwölfaxing,  Grab  196  (A)     GG,   Bronzeguss:   NRZ   mit   Tülle   und   S-­‐Ranke   [CL];   lilien-­‐ verzierte  NRZ  [A2IIIa1];  HRZ  mit  Tülle  und  Greif  [BY].     Weitere  Beigaben:  Keine  dokumentiert.   Insgesamt:   Keine   GS,   drei   Beschläge,   davon   einer   lilien-­‐ verziert.      

                           

Fundliste  2:  Einfach  vorkommende  Typen       220.  Ártánd  Kapitány  dűlő,  Grab  187  (HU)545     GG,   Bronzeguss:   Lilienverzierte   NRZ   [B1Ia1];   weitere   lilienverzierte  NRZ  [N].     Weitere  Beifunde:  Perlenketten.     221.  Budapest-­‐Rákos,  FO  29,  Grab  26  (HU)546     Bestattungssitten:  Bestattung  eines  Mannes.     GG,   Bronzeguss,   vergoldet:   GS   mit   durchbrochenem   Li-­‐ lienzier   (3)   [AI];   PB   aus   Kupferblech   (13);   dreieckiger   mit   Lilien  durchbrochener  LS  (4)  [BIIc];  sieben  bronzevergol-­‐ dete  HRB  mit  schaufelförmigem  Anhänger  und  durchbro-­‐ chenem   Liliendekor   (5-­‐11)   [C2IIc];   RDZ   aus   Bronzeblech   (12).   Weitere   Beifunde:   Offenes   Silberohrgehängepaar   ohne   Anhänger;   Eisenmesser;   Eisenring;   eiserne   Sargbänder;   Eisenklammer.     222.  Budapest,  FO  32,  Grab  8  (HU)547     GG,   Bronzeguss:   Fünf   lilienverzierte   NRZ   [A2IVa1   (W)];   HRZ  bruchhaft  mit  geperltem  Rand.   Weitere   Beifunde:   Eimer,   Perlen,   Messer,   Eisenschnalle,   Ring,  Kettenglieder.     223.  Csongrád-­‐Hunyadi  tér,  Grab  6  (HU)548     Allgemein:  sieben  Gräber.     Bestattungssitten:  O:  NW-­‐SO,  T:  143  cm.  Gestörtes  Grab.     GG,  Bronzeguss:  Hufeisenförmiger  LS  mit  Kreisen  verziert   (5);   vier   rechteckige   HRB   mit   durchbrochenen   Greifen   und   Anhänger   (1-­‐4);   fünf   NRZ   mit   verzierter   s-­‐Ranke   (6,   8-­‐11);   eine   weitere   NRZ   mit   durchbrochenem   Liliendekor   und   unverzierten   dreieckigen   Ösenzwingen   (13);   HRZ,   vergoldet,   mit   jeweils   drei   Greifen   auf   beiden   Seiten   ver-­‐ ziert   und   Tülle   mit   einem   weiteren   Greif:   13,8   x   3,5   cm   (7).   Weitere   Beigaben:   Eisenbruchstücke   auf   dem   Platz   des   rechten   Oberschenkelknochens;   Geflügelknochen   neben   der  äußersten  Seite  des  rechten  Fußknöchels.     Insgesamt:   Zwölf   Beschläge,   davon   einer   lilienverziert,   sechs  NR.     224.  Dunaszekcső-­‐Téglagyár,  Grab  109  (HU)549     GG,  Bronzeguss:  PB  mit  Schuppenverzierung  [FH];  Lilien-­‐ verzierter  LS  [AIVa];  länglich  durchbrochene  NRB.       225.  Edelstal,  Grab  2  (A)550     Einzelfund:  Lilienverzierter  HRB  [A5Ia].      

                                                                                                                        545  Kralovánszky  1996,  Abb.  18.     546  Nagy   1998,   69-­‐74,   Taf.   72,   156.   –   HRB   Typ   8540  

nach  Stadler  2005.     547  Nagy  1998,  Taf.  78.   548  Lőrincsy/Szalontai  1993,  283  Taf.  I.13.     549  Sós  1968,  Taf.  48.   550  Stadler,   unpubliziert:   vgl.   Stadler   2005.   –   Edelstahl  

MNM_61_191_1,  Taf.  44.01,  HRB  Typ  9640.    

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Katalog  der  lilienverzierten  Gürtelgarnituren  

226.  Edelstal,  Grab  181    (A)551     Einzelfund:   HRZ   mit   lilienartiger   Durchbruchsmusterung   und   tierkopfartigen   Zwingen   in   Form   von   Greifenköpfen.   Kombination   von   antithetisch   gesetzten   Tierköpfen   mit   dreiblattförmigem  Lilienmotiv  [B2Ie2].       227.  Fülöpszállás-­‐Kiskunsági  Tsz.  (HU)552     Fundumstände  unbekannt.     GG,   Bronzeguss:   Vier   längliche   HRB   mit   Perlrahmen   und   stark   durchbrochenem   Lilienmotiv,   bei   zweien   ist   der   halbrunde,   ebenfalls   durchbrochene   Anhänger   erhalten   geblieben:   3,8   x   1,5   cm   (V.1-­‐4);   zwei   NRZ   mit   doppelter   Blattranke   und   Tierkopfzwingen:   4,2   x   1,8   cm   (V.7);   ein   HRZ  stark  bruchhaft,  ebenfalls  mit  Blattranke  verziert.  Die   obere  Hälfte  fehlt:  4  x  2,3  cm  (V.5).     Weitere  Beigaben:  Silankstein  (V.6);  Eisenmesser  in  zwei   Teile   gebrochen:   10   cm   (V.10),   Eisendolch:   15,3   x   3   cm   (8);   Eisenbruchstücke   (V.9);   gelbgraue   Keramik,   handge-­‐ formt,   Flaschenform:   12,6   (H)   10   cm   (Mdn)   (VI.4)   und   drei   Bruchstücke   von   grauer   Keramik   mit   Wellenband-­‐ verzierung  (VI.1-­‐3).       228.  Ježkovice,  Bezirk  Vyškov,  Grab  30  (CZ)553     Allgemein:   Siedlungsfund.   Burgwall   in   der   Flur   Čer-­‐ nov/Mähren.     GG,   Bronzeguss:   gegossene   Bronzeschalle   mit   Öse,   in   der   unteren   Hälfte   kreuzweise   geschlitzt,   mit   Rippen   verziert:   Ø   2,1   cm   (12);   gegossener,   etwa   fünfeckiger   Beschlag,   reich   mit   Pflanzenornamenten   verzier.   Zwei   Nietlöcher   mit   einem   Niet.   SPA   IIIb;   3,3   x   2,3   cm   (13);   gegossener,   durchbrochener  HRB  aus  Bronze  mit  einer  Lilienblüte  aus   sichelförmigen   Blättern,   die   aus   einem   zentralen   Knoten   entspringen;   Scharnier   abgebrochen   oder   abgefeilt,   ohne   Anhänger.  SPA  IIIa.  2,3  x  1,9  cm  (14).  554     229.  Keszthely  B  (HU)555     Einzelfunde:  Fundumstände  unbekannt.     HRB  mit  Schuppenrahmen  und  durchbrochenem     a. Lilienverzierte  GS  [BVa]   b. Lilienmotiv  im  Zierfeld  [C3IIc]   c. Lilienverzierter  NRB  [AU]   d. Lilienverzierte  NRZ  [A1Va1  (V)]     230.  Kisköre-­‐Halastó,  Grab  72  (HU)556     GG,   Bronzeguss:   Lilienverzierter   HRB   (36-­‐37)   [C3IIIc];   NRZ  mit  Ranken  (35).     Weitere  Beigaben:  Eisenmesser.        

231.  Kisköre-­‐Halastó,  Grab  73a  (HU)557     Einzelfund:   HRB   stark   bruchhaft,   nicht   kategorisierbar.   Stark  fragmentierte  GG,  nicht  typologisierbar.     232.  Kisköre-­‐Halastó,  Grab  167  (HU)558     Einzelfunde:  Eine  NRZ,  stark  bruchhaft,  lilienverziert  und   eine   HRZ,   ebenfalls   bruchhaft   und   mit   Lilienmuster   durchbrochen.   Die   erhaltenen   Funde   lassen   keine   Katego-­‐ risierung  zu.       233.  Kölked-­‐Feketekapu  B,  Grab  210  (HU)559     GG,  Bronzeguss:  Lilienverzierte  GS  (1)  [AIV2a  (2)];  quad-­‐ ratischer  HRB  (4)  und  rankenverzierte  HRZ  (3).       234.   Kunbaracs,   Kiskunmajsa-­‐Kőkút   5,   Grab   14   (HU)560     Einzelfunde:  Fundumstände  unbekannt.  NRZ  aus  Bronze-­‐ guss   mit   durchbrochenen   Lilienmotiven   im   Perlrahmen   und  blumenförmigen  Ösenzwingen  (4)  [B2I1c3].   Weitere   Beigaben:   Drei   Anhänger,   zwei   davon   tropfen-­‐ förmig  und  einer  oval.       235.  Nagypall  I,  Grab  80  (HU)561     GG,   Bronzeguss:   GS   mit   Ranken   durchbrochen   (1);   sechs   HRB   von   rechteckiger   Form   und   Ringanhänger   (3)   [DE];   Lilienverzierte  HRZ  [A1IV1a2  (V)].     Weitere   Beigaben:   Zwei   eiserne   Ringe   (2);   fragmentierte   Graue  Keramik  (H.  10;  Bd.  6,2).         236.  Nové  Zámky,  Grab  138  (SK)562     Bestattungssitten:   O:   NW-­‐SO,   T:   240,   L:   200,   B:   70   cm.   Mann.  Das  Grab  liegt  in  der  nördlichen  Hälfte  des  Gräber-­‐ feldes  in  der  äußersten  Reihe.   GG,   Bronzeguss:   Herzförmiger   NRB   aus   Weißmetall   (1);   HRZ   aus   Weißmetall   in   lilienartiger   Durchbruchsarbeit,   die  Zwinge  mit  zwei  zungenartigen  Lappen,  mit  Perlrand   (4):  5,9  x  1,8  cm  [G].   Weitere   Beigaben:   Eisenmesser,   vor   der   rechten   Hand   (3);   beim   linken   Fußende   ein   brauner   Topf,   scheiben-­‐ gedreht,   durchschnittliche   gebrannt,   Trichtermündung   und  konisch  abgestrichenem  Rand  mit  umlaufender  Rille,   mit  Linien-­‐  und  Wellenlinienband    verziert  (2).       237.  Panovo,  Grab  122  (RUS)563     Allgemein:  Das  Grab  liegt  in  der  zweit  äußersten  Reihe  im   NNW-­‐lichen   Teil   des   Gräberfeldes.     Fundumstände   sind   unbekannt.    

                                                                                                                       

                                                                                                                       

 

551  Vida   2000a,   Abb.   10.5.   –   Hampel   1905/III,   572   Fig.  

557  Ders.,  Taf,  15.  

1787  Taf.  111:10.     552  Tóth   1992,   Taf.   5.01-­‐04.   –   Stadler   2005,   HRB   Typ   9650.   553  Profantová  2000,  671  Taf.  12:B.14.  –  Stadler  2005,   HRB  Typ  9630  und  HRB  Typ  8550.   554  Poulík  1988,  197  Abb.  15.03.     555  Hampel  1905,  573.     556  Garam  1979,  Taf.  15.    

558  Breuer   2005,   Taf.   11.4.   –   Stadler   2005,   RZ   Typ   4500.     559  Kiss  2001,  Taf.  64.     560  Tóth  1992,  Taf.  3.04.     561  Kiss  1984,  76  Taf.  LXX,  XXXI.     562  Ders.,  31  Taf.  XXXI.  –  Stadler  2005,  RZ  Typ  4540.   563  Erdélyi   1982,   Taf.   73.   –   Stadler   2005,   HRB   Typ   8550,  HRB  Typ  8540.  

  185  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials   GG,  Bronzeguss:  Eine  GS  ohne  Schnalle.  Die  Riemenkappe   ist   U-­‐förmig   und   mit   Lilienmuster   durchbrochen;   zwei   stilistisch   unterschiedliche   LS   von   ungewöhnlicher   Form   und   Verzierung;   zwei   länglich   abgerundete   HRB   mit   durchbrochenem   und   stark   stilisiertem   Liliendekor   [A3Ia].   Eines   davon   mit   wappenförmigem   Anhänger   und   ebenfalls  mit  einer  Lilie  durchbrochen;  HRZ  stark  unvoll-­‐ ständig  mit  spitz  zulaufendem  Ende  und  stilistisch  durch-­‐ brochenem  Pflanzendekor.     Weitere  Beigaben:  Nadel/Schnalle?       238.  Regöly,  Grab  A  (HU)564     GG,  Bronzeguss:  Zwei  NRZ  mit  durchbrochenem  Liliende-­‐ kor   und   blumenartig   angeordneten   Ösenzwingen   (2-­‐3)   [Q];   eine   HRZ   mit   einem   stark   verworrenem   Liliendekor   mit  dreieckigen  glatten  Ösenzwingen  [B1I1a1  (ZV)].     239.  Regöly,  Grab  173  (HU)565     GG,   Bronzeguss:   Unverzierter   RDZ   (4);   lilienverzierter   HRB  (3)  [A1Vb].       240.  Sopronkőhida,  Grab  16  (HU)566     Bestattungssitten:   O:   288°,   T:   220,   L:   331   cm,   B:   185   cm.   Mann  zw.  23-­‐27  Jahren,  Länge  des  Skeletts:  166  cm.     GG,   Bronzeguss:   Zwischen   den   beiden   Oberschenkelkno-­‐ chen   parallel   eine   HRZ   mit   durchbrochenem   Lilienmotiv   und  blumenartigen  Ösenzwingen  und  graviert-­‐punzierter   Seite  (5-­‐7).   Weitere   Beigaben:   Eisenlanze   mit   Tülle   neben   dem   rech-­‐ ten   Oberarm;   Eisenmesser   unterhalb   der   linken   Becken-­‐ schaufel,  parallel  zum  Unterarmknochen  (11);  Eisennadel   (10);   unverzierter   runder   Eisenring   (9);   zwei   Flintsteine   (3-­‐4);   ein   weiterer   Beschlag   (8);   unterhalb   des   rechten   Fußes  ein  Rinderschädel.     241.  Székkutas-­‐Kápolnadűlői,  Grab  90  (HU)567     Einzelfund:  Lilienverzierte  NRZ  [A1IV1a1].   Weitere  Funde:  Perlenkette.       242.  Várpalota-­‐Gimnázium,  Grab  141  (HU)568     Allgemein:  235  Bestattungen.  Gräberfeld  aus  dem  6.-­‐7  Jh.,   lediglich   Grab   Nr.   141   spätawarenzeitlich.   Letzteres   liegt   in  der  äußersten  Reihe  NW-­‐lich  des  Gräberfeldareals.   Bestattungssitten:   T:   160   cm,   weitere   Maße   sind   unbe-­‐ kannt.  Reiterbestattung.     GG,   Bronzeguss:   GS,   mit   ovalem   Bügel:   4,2   x   3.6   cm   (VII:1);   HRZ,   durchbrochen   mit   Liliendekor:   6,1   x   2   cm   (VII:2)  [A].   Weitere  Beigaben:  Spinnwirtel  Ø  3,2  cm,  T:  2,7  cm  (VII:3);   drei   Pferdegeschirrbeschläge:   gepresste   bronzene   Schei-­‐ ben:   3,2   x   1,4   cm   (VII:4);   16   Pferdegeschirrbeschläge,   halbrunde   silberne   Beschläge:   Ø   1,6   cm   (VII:5);   zwei  

                                                                                                                       

Pferdegeschirrbeschläge  runde  gepresste  Scheiben:  Ø  1,8   cm  (VII:6);  zwei  Mal  Zaumzeug,  gegossene  Bronze,  auf  der   Rückseite   glatt,   auf   der   Vorderseite   stilisierter   Tierkopf   (wahrscheinlich   Löwe):   Ø   6,3   cm   (VIII:1-­‐2);   Steigbügel-­‐ paar:  16,3  x  12,3  cm  (VIII:3-­‐4).     243.  Vörs-­‐Papkert  B,  Grab  259  (HU)569     Bestattungssitten:  O:  W-­‐O.     GG,   Bronzeguss:   Zwei   HRB   unterschiedlichen   Designs:   Einer   ist   länglich   aus   einem   schuppenartigen   Rahmen   durchbrochen   und   einem   halbrunden   Anhänger,   ebenfalls   aus   einem   Schuppenrahmen   (6);   der   zweite   ist   länglich,   graviert-­‐punziert   mit   einem   spatenförmigen,   unverzier-­‐ ten   Anhänger   (7);   eine   NRZ   aus   einem   Schuppenrahmen   durchbrochen  und  mit  blumenförmigen  Ösenzwingen  (5)   und   eine   HRZ   mit   Lilien   in   Durchbruchsarbeit   und   eben-­‐ falls  blumenförmigen  Ösenzwingen  (12)  [A].       244.  Vörs-­‐Papkert  B,  Grab  376  (HU)570     GG,   Bronzeguss:   Länglicher   HRB,   durchbrochen   und   mit   herzförmigen   Anhänger   (17);   HRZ   mit   Lilienverzierung   und  glatten  dreieckigen  Ösenzwingen  (18).      

Fundliste  3:  Streufunde     245.  Au  am  Leithaberge,  NÖ-­‐Edelbachäcker  (A)571   Streufund.   Gut   gearbeitete,   massive,   einteilige   NRZ   mit   parallelen   Seiten   und   gerundetem   Abschluss   aus   durch-­‐ brochenem   Bronzeguss.   Die   Befestigungsösen   sind   ge-­‐ perlt,   annähernd   pyramidenförmige   Fortsätzen   mit   je   einem  Niet.  Im  eingetieften,  von  einem  Perlstab  umgebe-­‐ nen   Zierfeld   ein   undeutliches,   bereits   in   ein   geometri-­‐ sches  Ornament  übergehendes  Lilienmotiv.  Unterhalb  der   Zwinge   sind   beiderseits   rechteckige,   durch   einen   Perlstab   vom   Zierfeld   abgegrenzte,   unverzierte   Felder   freigelas-­‐ sen.  An  der  Schmalseite  zwei  umlaufende,  parallel  zu  den   Rändern   verlaufende   Rillen   3,4   x   1,6   x   0,8   cm;   16,56   g   [B1IIc3].       246.  Bad  Deutsch  Altenburg,  NÖ  (A)572     Streufund.   Einteilige   NRZ   mit   parallelen   Seiten   und   ge-­‐ rundetem   Abschluss   aus   durchbrochenem   Bronzeguss.   Pyramidenförmige   Fortsätze   mit   Lochungen   für   je   einen   Niet.  Im  eingetieften  Zierfeld  Lilienmotiv.  Ein  Fortsatz  ist   abgebrochen,   Niete   verloren:   3,3   x   1,28   x   0,71   (Zwinge)   0,56  (Mitte);  7,30  g  [T].        

                                                                                                                        569  Költő   et   al.   1992a,   Abb.   2,   12.   –   Költő/Szentpeteri  

564  Kiss  1984,  Taf.  51.  

1996,  101-­‐109.  –  Stadler  2005,  RZ  Typ  4490.    

565  Kiss  1884,  Taf.  83.  

570  Költő  et  al.  1992a,  Abb.  14.  

566  Török  1973,  11-­‐12  Taf.  6:  3-­‐11  Taf.  29:  3  Abb.  3.  –  

571  Winter  1997,  92-­‐93  Taf.  1:4;  54:4.  –  Daim,  Samm-­‐

Stadler  2005,  RZ  Typ  4470.   567  Nagy  1993,  Abb.  40.   568  Erdélyi/Németh   1969,   181   Taf.   VII,   VIII.   –   Bóna   2000.    

lung  G.7,  Au  am  Leithagebirge/Nr.  1.;  vgl.  Daim  1987,   181,  Fundstelle  1.   572  Winter  1997,  104-­‐105  Taf.  7:31/3;  55:31/3.    Daim,   Sammlung  G.7,  Carnuntum/Nr.  3.    

186    

Katalog  der  lilienverzierten  Gürtelgarnituren  

247.  Bogojevo/Gombos,  15a  (SER)573     Streufund.   Herzförmiger   LS   mit   Perlrahmen   und   Lilien-­‐ verzierung  (9)  [BK].       248.  Budapest,  Streufund  (HU)574     Streufund.  Lilienverzierter  HRB  [A2Ic].       249.  Dunaujváros/Dunapentele-­‐Öreghegy  (HU)575     Einzelfunde   einer   in   verschiedenen   Museen   verstreuten   Sammlung.  Fundumstände  unbekannt.     GG:  Zwei  stark  durchbrochene  HRB  mit  Rankendekor  (2-­‐ 3)  und  ein  PB  mit  stark  durchbrochenem  Liliendekor  (1)   [BT].       250.  Dunaegyháza-­‐Újsolt,  A  (HU)576     Einzelfund.   Fundumstände   unbekannt.   Datierung   der   Einzelfunde   im   Bezirk   Bács-­‐Kiskun   nach   dem   8.   Jh.   und   ungarische  Landnahme.   NRZ  mit  durchbrochener  Lilienverzierung  und  umlaufen-­‐ den   Perlrahmen   sowie   blumenförmige   Ösenzwingen:   5,7   x  0,9  cm.       251.  Dunaegyháza-­‐Újsolt,  B  (HU)577     Einzelfund.   Fundumstände   unbekannt.   HRZ   aus   Bronze-­‐ guss   und   durchbrochener   Lilienverzierung   im   Perlrah-­‐ men   und   blumenförmige   Ösenzwingen.   Auf   der   Seite   mit   Ranken-­‐muster:  6,4  x  1,8  x  1  cm.     252.  Gerjen,  Grab  110  (HU)578     Einzelfund.  Lilienverzierter  NRB  [AT].       253.  Gyenesdiás/Diás  (HU)579     Fundumstände  sind  unbekannt.  Einzelfunde.   1:   HRZ   aus   gelbem   Metall   mit   Hülse   und   spitzem   Ab-­‐ schluss,   mit   Verzierung   einer   Tierkampfszene   und   Blatt-­‐ rankenverzierung     2:  NRZ  mit  Perlenrahmen  und  pyramidenförmigen  Forts-­‐ ätzen,  das  Zierfeld  mit  stark  durchbrochenem  Rankende-­‐ sign,  einer  Lilienverzierung  ähnlich     3:   NRZ   aus   gelbem   Metall   mit   Lilienverzierung,   jedoch   stehen   hier   die   Einzelformen   viel   vereinzelter   und   die   Blätter  sind  viel  steifer.     4:  HRZ  aus  gelbem  Metall  mit  Tülle  und  gitterartig  durch-­‐ brochenem  Muster     5:  NRZ  mit  Greifenverzierung  und  Hülle     6:  dreieckiger  HRB  mit  Greifendarstellung  ohne  Anhänger      

                                                                                                                        573  Mrkobrad  1980,  Taf.  124.09.    

                                                                                                                       

574  Hampel  1905,  572,  Fig.  1789.  

580  Winter  1997,  154-­‐155.  Taf.  43:  30/6,  64:  30/6.    

575  Kiss  1985,  147-­‐148  Taf.  1.    

581  Klanica   1964,   Taf.   25/9.   –   Profanvová   2000,   685  

576  Tóth  1992,  49  Taf.  1.03.    

Taf.  24.11.  –  Poláček  2008,  586  Abb.  6.   582  Ders.,  578-­‐589.   583  Ders.,  RZ  Typ  4530.     584  Winter  1997,  Taf.  58   585  Ders.,  Taf.  55.31/3.     586  Ders.,  174  Taf.  51:  48/8,  66:  48/8.    

577  Ders.,  49  Taf.  1.04.     578  Kiss  1884,  Taf.  50.   579  Hampel  

1905/I,   572   Abb.   1784.   –   Ders./II,   700-­‐ 701.   –   Ders./III,   Taf.   443.   –   Stadler   2005,   RZ   Typ   4530.  

 

254.   Leithaprodersdorf   oder   Loretto,   Burgenland   (A)580     Streufund.   Großer   wappenförmiger   LS   aus   durchbroche-­‐ nem   Bronzeguss.   Schuppenmuster   am   Rahmen   und   Li-­‐ lienranke   im   Zentrum.   Kleiner   Gussfehler   in   einer   Ecke.   Beide  Niete  verloren:  2,16  x  1,98  x  0,22;  2,84  g  [BE].       255.   Mikulčice,   Bezirk   Hodonín;   Mikulčice-­‐Stepnice   Mikulčice-­‐Valy,  Nr.  65  (CZ)581     Slawischer   Burgwall   aus   dem   7./8.   –   9.   Jh.   in   der   Flur   „Valy“.  In  unmittelbarer  Nähe  von  Mikulčice  fand  sich  eine   Mehrzahl   der   awarischen   Bronzen.   Diese   repräsentieren   die   Spätstufe   des   awarischen   Khaganats,   vor   allem   seine   Schlussphase.   Viele   der   Gegenstände   stellen   misslungene   Produkte   dar,   sie   sind   oft   deutlich   abgenutzt,   beschädigt   oder  unvollständig.  Dies  belegt  eine  langfristige  und  viel-­‐ fältige  Benutzung  und  „Überleben“  im  Siedlungsniveau.582   Einzelfunde:   Bruchstück   einer   durchbrochenen   gegosse-­‐ nen  HRZ  aus  Bronze  mit  Lilienmotiv:  2,3  x  2,1  cm.  Aus  Q.   U   5;   Nr.   594-­‐410/63,   RFA   NR.   1764.   Das   fragmentarisch   erhaltene  Stück  lässt  keine  Kategorisierung  zu.         256.  Mosonszentjános,  heute:  Jánossomorja,  Grab  218   (HU)583     Einzelfund.  Lilienverzierte  HRZ  [B1Ic3  (G)].       257.   Niederösterreich   südlich   der   Donau   oder   Bur-­‐ genland,  15/1  (A)584     Streufund.  HRB  mit  durchbrochener  Lilienverzierung  [N].       258.   Niederösterreich   südlich   der   Donau   oder   Bur-­‐ genland,  31/3  (A)585     Streufund.  NRZ  mit  durchbrochener  Lilienverzierung  und   dreieckigen  unverzierten  Ösenzwingen  [T].     259.   Niederösterreich   südlich   der   Donau   oder   Bur-­‐ genland  48/8  (A)586     Einzelfund.   Der   genaue   FO   ist   nicht   bekannt.   Diese   wer-­‐ den   unter   Angabe   der   Region,   aus   der   sie   stammen,   zu-­‐ sammengefasst.   Zungenförmiger   HRB   mit   Perlrand   aus   durchbrochenem   Bronzeguss.   Innerhalb   des   Randes   Lilienmotiv.   An   der   Rückseite   des   Beschlages   zwei   kurze,   mit   gegossene   Nie-­‐ te.  Die  Niete  dienten  aber  mit  großer  Wahrscheinlichkeit   nicht   zur   Befestigung   des   Beschlages   am   Riemen.   Die   Befestigung  erfolgte  wohl  mittels  zweier  verlorener  Niete,   für   die   der   Beschlag   knapp   ober-­‐   bzw.   unterhalb   der   mit   gegossenen  Niete  Durchbohrungen  aufweist.  Halbrunder,   durchbrochen   gegossener   Anhänger   mit   Perlrand   und  

  187  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials   Dekoration   in   Form   einer   Palmette.   Rückseite   des   Anhä-­‐ ngers   ist   glatt.   Achsstift   aus   Eisen:   Beschlag   ohne   Anhä-­‐ nger:  2,37  x  1,44  x  0,37  cm;  Anhänger:  1,05  x  0,86  x  0,18   cm.  Insg.:  3,09  lang;  4,24  g  [AC].       260.  Pančevo,  42  (SER)587     Streufund.   LS   mit   Perlrahmen,   welcher   eine   durchbro-­‐ chene  Lilienverzierung  einrahmt  (2)  [AT].       261.  Petronell,  NÖ,    FO  1/4  (A)588     Streufund.  Lilienverzierte  NRZ  [B1IIc3].       262.  Petronell,  NÖ  –  Tiergarten,    FO  3a  (A)589     Streufund.   Zungenförmiger,   schwach   spitz   zulaufender,   sorgfältig  gearbeiteter  HRB  aus  durchbrochenem  Bronze-­‐ guss.   Als   Dekoration   dreiblättrige   Blume   (Lilie)   mit   zwei   sichelförmigen   Blättchen   innerhalb   eines   Perlstabes.   An   der   Schmalseite   eine   umlaufende,   parallel   zum   Rand   verlaufende   Rille.   Der   obere   der   beiden   Nieten   und   der   Anhänger   sind   nicht   vorhanden,   ein   Scharnier   abgebro-­‐ chen.   Eisenrostspuren   des   Achsstiftes:   2,65   x   1,7   x   0,2   (Mitte),  sonst  0,4;  3,60  g  [AG].       263.  Petronell,  NÖ  –  Geißbergen,  FO  3b  (A)590     Streufund.  Halbfabrikat  aus  durchbrochenen  gegossenem   Blei   oder   Gussmodell   für   zungenförmige,   schwach   spitz   zulaufende  HRB  mit  Lilienmotiv.  Zwei  seichte,  kreisrunde   Vertiefungen   an   der   Schauseite   an   Stelle   von   Lochungen   für   Niete.   Scharnier   nicht   durch-­‐bohrt.   Die   beiden   Schar-­‐ nierbacken   waren   offenbar   absichtlich   zusammengebo-­‐ gen  und  wurden  rezent  ausgerichtet:  2,3  x  1,3  x  0,3  (Mit-­‐ te)  cm;  4,94  g  [AF].       264.  Pilismarót-­‐Basaharc    B  (HU)591     Einzelfund.   Fundumstände   unbekannt.   Abb.   2   zeigt   das   Inventar   aus   vier   Gräbern,   jedoch   ohne   weitere   Erläute-­‐ rung.   Nr.   5:   HRB   mit   Perlrahmen   und   durchbrochener   Lilienverzierung.   Der   herzförmige   Anhänger   ist   ebenfalls   mit  Lilien  durchbrochen  [GC].       265.  Praha-­‐Šárka  6  (CZ)592     Slawischer   Burgwall   mit   einer   Anzahl   von   awarenzeitli-­‐ chen   Fundstücken,   die   von   der   Burg   Šárka   stammen;   entweder  aus  dem  Bereich  des  Burgwalls  oder  aus  dessen   unmittelbarer  Umgebung.     GG,   Bronze:   zungenförmiger   HRB   mit   Scharnier,   aber   ohne  Anhänger.  Gegossene  Durchbruchsarbeit  mit  umlau-­‐

                                                                                                                        587  Mrkobrad  

1980,   Taf.   119.12,   124.02.   –   Stadler   2005,  LS/HRB  Typ  1180.   588  Winter  1997,  Taf.  55.     589  Ders.,   100-­‐101   Taf.   3:3d/4,   54:3d/4.   –   Stadler   2005,  HRB  Typ  9640.   590  Winter   1997,   98   Taf.   2:3a/1,   54:3a/1.   –   Daim   Sammlung   G.   8,   Carnuntum/Nr.   6;   Geschwantler;   Winter   1994,   112-­‐113,   Nr.   6,   120.   Texttafel   2,   6:   vgl.   Daim  1987,  183,  FO  23a.     591  Fettich  1965,  11  Abb.  2:5.     592  Profanvová  2000,  664-­‐665  Taf.  6.2;  52.1.    

188    

fender   Borte   und   einer   dreiteiligen   Ranke   verziert:   2,5   x   1.3   x   0,3   cm   SPA   IIIa   (1);   durchbrochenen,   zweiteilige   NRZ   aus   Bronzeguss   mit   pyramidenförmigen   Fortsätzen   an  den  Zwingen  und  Lilienblüten.  SPA  III  (2):  2,8  x  1,2  x  5-­‐ 7   cm     [AB];   gegossene   NRZ   aus   Bronze,   verziert   mit   eine   Doppelspiralranke  und  einem  Nietloch:  3,6  x  1,3  x  0,3  cm   SPA   I   (3);   zweiteilige,   durchbrochene   NRZ   mit   geometri-­‐ scher  Verzierung  und  pyramiden-­‐förmigen  Fortsätzen  an   den   Zwingen:   2,7   x   1,7   x   0,7   cm.   SPA   III   (4);   gegossene   NRZ   aus   Bronze   mit   pyramidenförmigen   Fortsätzen   an   den   Zwingen.   Das   Zierfeld   ist   an   der   Mittelachse   durch-­‐ brochen:   3,2   x   1,6   cm.   SPA   IIIa   (5);   gegossener,   wappen-­‐ förmiger   Oberteil   eines   zweiteiligen   Scharnierbeschlags,   dessen   Schauseite   vier   symmetrisch   angeordnete   Spiral-­‐ ranken   zeigt,   ohne   Anhänger:   2,8   x   2,6   x   0,3-­‐4   cm.     SPA   II/III  (6);  rechteckiger  HRB  mit  Greif  und  Scharnier,  ohne   Anhänger:   4   x   2,5   cm.   SPA   II   (7);   gegossener,   durchbro-­‐ chener   Anhänger   in   Rankenform,   ursprünglich   Teil   eines   Greifenscharnierbeschlags:   3,7   x   3,2   +   6   x   2,8   cm.   SPA   II   (8);   durchbrochener,   gegossener   HRB   in   zwei   Paare   symmetrisch   angeordnete   Halbkreise   gegliedert,   an   ei-­‐ nem   Ende   durch   ein   Scharnier   mit   einem   halbkugeligen   Anhänger   verbunden:   5,6   x   2,3   x   0,6   cm.   SPA   IIIa   (9);   gegossene   RZ,   auf   der   Vorderseite   mit   fünffacher   Spiral-­‐ ranke   zwischen   zwei   ausgeprägten   Randleisten   verziert.   Die   RZ   ist   leicht   gebogen   und   hat   zwei   Nietlöcher:   5,7   x   1,4  x  0,3  cm.  SPA  I-­‐II  (10);  gegossene  NRZ593  mit  Perlrand,   etwa  4  mm  dickes  Zierfeld,  das  im  Relief  eine  nach  rechts   gewandte  bekleidete  weibliche  Gestalt  im  Dreiviertelpro-­‐ fil   zeigt.   Die   Frau   sitzt   auf   einem   Stuhl   antiker   Form.   In   der  rechten  Hand  hält  sie  einen  gewundenen  Stab,  in  der   linken   einen   nicht   näher   bestimmbaren   Gegenstand.   Die   Zwinge   besteht   aus   zwei   Kugelpyramiden.   Im   Nietloch   der   rechten   ist   ein   kleiner   Spiralring   aus   Bronzedraht   eingehängt:   4,5   x   2,3   x   0,6   cm.   SPA   III   (11);   Hälfte   einer   zweiteiligen,   durchbrochenen   gegossenen   HRZ   mit   un-­‐ sauber   geperltem   Rand   und   tierkopfförmigen   Zwingen.   Die   Schauseite   zeigt   zwei   übereinander   stehende   Reiter   im   Profil.   Das   Zierfeld   besteht   aus   zwei   fast   gleichen,   voneinander   nicht   getrennten   Reiterfiguren,   die   überei-­‐ nander  angeordnet  sind.  Es  handelt  sich  um  eine  Stilisie-­‐ rung   der   Reiter   auf   Mischwesen   (vgl.   Pohořelice,   Dolní   Dunajovice)  7  x  2,3  cm.  SPA  III  a  (12).     Insg.:   Elf   Beschläge: 594  vier   stilistisch   unterschiedliche     HRB,   sowie   ebenfalls   sechs   unterschiedliche   NRZ,   eine   HRZ   und   ein   Anhängerbeschlag   dem   Greifen-­‐HRZ   zuge-­‐ hörend.   Alle   Beschläge   sind   typologisch   unterschiedlich,   sodass  sie  wohl  kaum  zu  einer  GG  gehört  haben  mögen.       266.  Ringelsdorf,  Kuse  (A)595     Fundumstände   unbekannt.   Einzelfund.   Stark   beschädig-­‐ ter,   gegossener   HRB   aus   Bronze   mit   durchbrochener   Lilienverzierung.  L:  2,6  cm.  Gewicht:  2,7  g  [AH].        

                                                                                                                        593  Anhand   der   Länge   von   4,5   cm   kann   diese   RZ   keine  

Hauptriemenzunge  sein,  wie  Profantová  schreibt;  vgl.   Profantová  2000,  664   594  Die   Funde   5   und   8   stammen   aus   unbekannten   Fundorten,   man   vermutet   jedoch,   dass   sie   ebenfalls   aus  Šárka  stammen.     595  Stuppner   1985/86,   T.1.1111;   Stadler   2005,   HRB   Typ  8540.  

Katalog  der  lilienverzierten  Gürtelgarnituren  

267.  Ringelsdorf,  Langfeld  (A)596     Fundumstände   unbekannt.   Einzelfund.   Zungenförmiger   Beschlag   aus   feuervergoldeter   Bronze   mit   Perlumran-­‐ dung  und  durchbrochener  Lilienzier.  L:  2,8  cm  [A3IIc].       268.  Ringelsdorf,  Neues  Feld  (A)597     Fundumstände   unbekannt.   Einzelfund.   Eine   gegossene,   mit   Lilien   durchbrochen   gearbeitete   NRZ   aus   Bronze   mit   umlaufender   Perlzier   und   pyramidenartigen   Fortsätzen.   L:  3,2  cm  [X].       269.  Šal’a-­‐Duslo/Vágsellye  II,  Grab  146  (SK)598     Einzelfund.   NRZ   mit   durchbrochenem   Liliendekor   und   Tierkopfzwingen.       270.  Sonta,  16  (SER)599     Streufund.  Bruchhafte  lilienverzierte  HRZ  mit  Perlrahmen   und  blumenförmigen  Ösenzwingen  [F].       271.  Sotin,  51  (HR)600     Streufund:   wappenförmiger   HRB   mit   durchbrochener   Lilienverzierung  im  Perlrahmen.  Der  Anhänger  fehlt  (7).       272.  Streufund  (HU)601     Fundumstände   unsicher,   wahrscheinlich   handelt   es   sich   um  Fundmaterial  aus  zwei  Gräbern.     GG,   gegossen,   Bronze:   Ein   unverzierter   PB;   drei   HRB   mit   schuppenförmigem   Rahmen;   drei   wappenförmige,   glatte   NRB;   NRZ   mit   durchbrochenem   Liliendekor   und   unver-­‐ zierten  Befestigungsohren.  L:  3,4  x  1,5  cm.  13,65  g  [B2Ia1   (W)].     Weitere   Einzelfunde:   Bronzener   massiver   Armreif,   mit   Punzierung   aus   Dreiecken;   Spinnwirtel,   bronzene   Nägel;   eiserner  Ring;  zwei  eiserne  runde  Beschläge.       273.  Szeged,  Umgebung  (HU)602     Streufund.  Lilienverzierte  NRZ  (1)  [J].       274.  Unbekannter  Fundort  (HU)603     Fundumstände   ungekannt.   HRZ   mit   Tülle   aus   Bronzeguss.   Auf  dem  oberen  Teil  je  zwei  mit  Nieten  zusammengehal-­‐ tende,   runde   Laschen.   An   der   Riemenkappe   der   Vorder-­‐   und   Rückplatte   je   ein   unverziertes   rechteckiges   Feld   mit   Nietloch.   Das   große   Bildfeld   der   RZ   ist   mit   einem   durch-­‐ brochenen   Lilienmuster   verziert   und   von   einer   stark  

                                                                                                                        596  Stuppner  1990,  263  Abb.  1282.   597  Stuppner  1991,  333  Abb.  999.     598  Zábojník  2004b,  Abb.  12.05.     599  Mrkobrad  

1980,   Taf.   114.04.   –   Stadler   2005,   RZ   Typ  4620.   600  Mrkobrad   1980,   Taf.   120.7.   –   Stadler   2005,   HRB   Typ  8540.   601  Nagy  2003,  73,  273.     602  Hampel  1905/II,  Taf.  96.     603  Garam   1991b,   50   Taf.   25.06,   07.   Aus   dem   RGZM,   Mainz,  Inv.  Nr.  O.  21  465  und  21  466.    

 

gerillten   Arkadenreihe   umrahmt:   11,9   x   2   cm   (7)   [B1IIIa2   (W)].       275.  Unbekannter  Fundort  (HU)604     Fundumstände   unbekannt.   Längliche   NRZ   aus   Bronze-­‐ guss.  Im  eingetieften  Zierfeld  durchbrochene,  grob  ausge-­‐ führte   Lilienverzierung.   Zur   Befestigung   des   Riemens   dienten   abstehende,   mit   je   einem   Niet   durchschlagene   Laschen:  2,7  x  1  cm  [T].       276.  Unbekannter  Fundort  (HU)605     Streufund.   HRZ   mit   stark   durchbrochenem   Liliendekor,   eingerahmt   in   einen   Perlstabrahmen   unmittelbar   an   den   Durchbrechungen  und  als  Außenrahmen  der  RZ.  Ebenfalls   mit   pyramidenförmig   angebrachten   Ösenzwingen.     Das   Profil  zeigt  ein  eingeritztes  Pflanzendekor  (2,  2a)  [B1Ic3].         277.  Wildungsmauer,  NÖ  (A)606     Streufund.   Gut   gearbeitete,   einteilige   NRZ   mit   parallelen   Seiten   und   gerundetem   Abschluss   aus   durchbrochenem   Bronzeguss.   Annähernd   pyramidenförmige   Fortsätze   mit   je  einem  Niet.  Rand,  wahrscheinlich  nur  entlang  der  Tülle,   an  beiden  Seiten  geperlt,  aber  stark  verschliffen.  Im  einge-­‐ tieften   Zierfeld   Lilienmotiv.   Unterhalb   der   Zwinge   sind   beiderseits   kleine,   rechteckige,   unverzierte   Felder   freige-­‐ lassen.   An   der   Schmalseite   zwei   umlaufende,   parallel   zu   den   Rändern   verlaufende   Rillen.   Beide   Niete   bis   auf   einen   kleinen   Rest   verloren:   3,35   x   1,28   x   0,54   (Zwinge),   sonst   0,59-­‐0,7  cm;  7,92  g  [T].       278.  Zemun  vodna  Stanica  na  Dunavu  I,  1a  (SRB)607     Streufund.   Wappenförmiger   HRB   mit   durchbrochener   Lilienverzierung,  der  Anhänger  fehlt  [A1IIa].          

Fundliste  4:  Unpublizierte  Funde     279.  Bágyog  Gyűrhegy  (HU)608     280.  Bágyog  Gyűrhegy,  Grab  14  (HU)609     281.  Feketič/Bácsfeketehegy,  Grab  86  (HU)610  

                                                                                                                        604  Ders.,   54.   Taf.   27.01.   Streufund   aus   dem   RGZM,   Mainz,  Inv.  Nr.  O.21  467.     605  Hampel   1905,   572,   Fig.   1786   und   1788   (wahr-­‐ scheinl.   eine   RZ   aufgrund   von   identischen   Bruchstel-­‐ len).   Ebenfalls:   N.   Fettich,   Bronzeguss   und   Nomadenkunst.   Seminarium   Kondakovianum   2   (Budapest   1929),   Taf.   9.02,   02a;   lediglich   spiegelver-­‐ kehrt  abgebildet.   606  Winter  1997,  124-­‐125  Taf.  22:  15/1,  58:15/1.     607  Mrkobrad   1980,   Taf.   120.   –   Stadler   2005,   HRB   Typ   9490.   608  Unpubliziert,   Grabnummer   unbekannt.   –   Stadler   2005,  HRZ  Typ  4460.     609  Unpubliziert.  –  Stadler  2005,  HRZ  Typ  4630.    

  189  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials     282.  Ferencszállás  (HU)611     283.  Gyenesdiás/Diás,  Grab  87  (HU)612     284.  Gyenesdiás/Diás  (HU)613     285.  Kiszombor  G,  Grab  49  (HU)614     286.  Kiszombor  G,  Grab  56  (HU)615     287.  Nagymágocs-­‐Ótompa,  Grab  23  (HU)616     288.  Nagymágocs-­‐Ótompa,  Grab  41  (HU)617     289.  Odžaci  V,  Grab  1  (SER)618     290.  Odžaci  V,  Grab  7  (SER)619     291.  Pitvaros-­‐Víztározó,  Grab  51  (HU)620     292.  Pitvaros-­‐Víztározó,  Grab  167  (HU)621     293.  Prša  Bércz  Sandgrube  B  (SK)622     294.  Sammlung  Fl.,  Streufund  (HU)623     295.  Smederevo,  Grab  1896  (SER)624     296.  Szentes-­‐Nagyhegy,  Grab  140  (HU)625     297.  Szentes-­‐Lapistó,  Grab  15  (HU)626     298.  Szentes-­‐  Lapistó,  Grab  40  (HU)627  

  299.  Szentes,  Umgebung  (HU)628     300.  Szil  Homokbanya,  Grab  15  (HU)629     301.  Tápé-­‐Lebő  II.  Kis-­‐Homokos  (HU)630     302.  Temes  Bezirk  (HU)631     303.  Tolna  Harcz,  Grab  1  (HU)632     304.  Valalíky  Vsechsvätých  85-­‐83  (SK)633     305.  Varna,  A  (BG)634     306.  Varna,  B  (BG)635     307.  Varna,  C  (BG)636     308.  Vasasszonyfa,  Grab  „A“  (HU)637     309.  Zagyvarékas  (HU)638     310.  Zillingtal,  Grab  18  (A)639  

                                                                                                                                                                                        627  Unpubliziert.   KJM   Museum,   Inv.   54.7.44.   –   Szalon-­‐

tai  1995,  128.  –  Stadler  2005,  HRB  Typ  9640.     628  Unpubliziert.  KJM  Museum,  Inv.  57.189.1-­‐2.  –  Sza-­‐

lontai  1995,  128.  

                                                                                                                                                                                        610  Unpublizierter   Beschlag   aus   dem   Szabadka   Muse-­‐

um.  –  Szalontai  1995,  127.     611  Unpubliziert.  –  Stadler  2005,  HRZ  Typ  4490.     612  Unpubliziert.   –   Stadler   2005,   LS/NRB   Typ   1180   und  HRZ  Typ  4470.       613  Hampel  1905,  Taf.  443.03   614  Unpubliziert.   MFM   Inv.   53.9.82-­‐96.   –   Szalontai   1995,  127.     615  Unpubliziert.   MFM   Inv.   539.100-­‐110.   –   Szalontai   1995,  127.   616  Unpubliziert,   KJM   Inv.   Nr.   55.37.1-­‐17.   –   Szalontai   1995,  127.     617  Unpubliziert,   KJM   Inv.   Nr.   55.37.1-­‐17.   –   Szalontai   1995,  127.   618  Karmanski  1976,  Taf.  1.01.  –  Stradler  2005,  RZ  Typ   4620.     619  Karmanski   1976,   Taf.   5.10-­‐12.   –   Stadler   2005,   HRB   Typ  9650.     620  Bende  1998a.  –  Ders.  1998b.  –  Szalontai  1995,  128.   –  Stadler  2005,  RZ  Typ  4710.   621  Bende  1998a.  –  Ders.  1998b.  –  Szalontai  1995,  128.   622  Unpubliziert.  –  Stadler  2005,  HRZ  Typ  4490.     623  Unpubliziert.  –  Ders.,  Zwei  HRZ  Typ  4460.     624  Ders.,  RZ  Typ  8230.     625  Unpubliziert.   KJM   Museum,   Inv.   57.3.203-­‐234.   –   Szalontai  1995,  128.   626  Unpubliziert.   KJM   Museum,   Inv.   54.7.44.   –   Ders.,   128.  –  Stadler  2005,  RZ  Typ  4540.    

190    

629  Unpubliziert.  –  Stadler  2005,  HRZ  Typ  4630.     630  Unpubliziert.  MFM  GyN  67.  –  Szalontai  1995,  128.   –  Einzige  Erwähnung:  „Gräber,  eine  Reiterbestattung.   11   Gräber   mit   Beigaben   versehen,   davon   eins   mit   ei-­‐ ner  awarenzeitlichen  GG:  HRZ  mit  Liliendekor.“     631  Unpubliziert.   MNM   Inv.   119/1914.   –   Szalontai   1995,  128;  Stadler  2005,  RZ  Typ  4480.     632  Unpubliziert.  –  Ders.,  HRB  Typ  9630.     633  Unpubliziert.  –  Ders.,  RZ  Typ  4710.     634  Einzelfund.   Eine   NRZ   mit   geometrisch   durchbro-­‐ chenem   Liliendekor,   plastisch   gestalteter   Oberfläche   und  Tierkopfzwingen.  Unpubliziert;  durch  Dr.  G.  Csiky   erfahren.     635  Einzelfund.   Ein   LS/NRB   mit   geometrisch   durch-­‐ brochenem   Liliendekor   und   plastisch   gestalteter   Oberfläche.  Unpubliziert;  s.o.     636  Einzelfund.   Eine   NRZ   ohne   Tüllennachahmung,   und   mit   drei   Lilien   im   Mittelfeld   durchbrochen,   sowie   glatten  Ohrenzwingen.  Unpubliziert;  s.o.     637  Fundumstände  unbekannt.  HRZ  weist  eine  Beson-­‐ derheit  in  der  Gestaltung  des  oberen  Abschlusses  auf.     Diese   Form   könnte   ebenso   gut   aus   einer   Tülle   als   auch  aus  Zwingenfortsätzen  hervorgegangen  sein.  Die   Beschlagteile   der   HRB   tragen   einen   stark   entwickel-­‐ ten   Perlrand,   ebenso   wie   der   Beschlagteil   der   HRZ.   Unpubliziert;  Szalontai  1995,  128.     638  Unpubliziert.  MNM  Inv.  Nr.  19.1930.5.  –  Ders.,  128.   639  Caspart   1935.   –   Daim   1996b,   372-­‐378.   –   Ders.   1998,   97-­‐155.   –   Stadler   2005,   HRZ   Typ   4460,   HRB   9630.  

Tabellen  und  Tafeln  

Tabellen  und  Tafeln  

                          X       X   X       X   X       X           X             X      

rechteck.   rechteck.   rechteck.   rechteck.   rechteck.   rechteck.   rechteck.   rechteck.   rechteck.   rechteck.   rechteck.   rechteck.   rechteck.   rechteck.   rechteck.   rechteck.   rechteck.   rechteck.   rechteck.   rechteck.     rechteck.   rechteck.   rechteck.   rechteck.   rechteck.   rechteck.   rechteck.   rechteck.   rechteck.   rechteck.   rechteck.   rechteck.   rechteck.   rechteck.   rechteck.   rechteck.   rechteck.  

  X   X   X   X   X       X   X     X   X   X   X   X         X   X     X   X     X   X       X   X             X    

152   ?   ?   ?   150   124   153   148   ?   148   113     ?   ?   175   150   ?   160   165   ?   ?   52  (-­‐)   152   160   130   ?   143   156   140   130   155   150   178   ?   150   ?   177   150  

?   ?   ?   ?   ?   ?   ?   ?   ?   ?       ?   ?   30     ?   ?   ?   ?   ?   ?   ?   ?   ?   ?   ?   ?   ?     ?   ?   ?   ?   ?   ?   ?   ?  

Frau   ?   Frau   Frau   ?   Mädch.   Mann   ?   Mann   Frau   Junge   Mann   Junge   ?   Mann   Frau   ?   ?   ?   ?   ?   ?   Mann   Frau   Mann   Mann   Frau   Mann   ?     Mann   Mann   Mann   Junge   Frau   ?   Mann   Frau  

 

Breite  in  cm  

15   16   17   18   19   20   21   22   24   26   27   28   30   31   32   33   34   35   36   37   38   39   40   41   42   43   44   45   46   47   48   49   50   51   52   53   54   55  

Adult   Adult   Adult   Juvenil   Adult   Adult   Adult     Infans  I   Juve-­‐ nil/adult?   Adult   Adult   ?   Juvenil   Adult   Kind   ?   ?   Adult   Adult   Infans  II   Matur   Infans  II   ?   Adult   Juvenil   ?   ?   ?   ?   ?   ?   Matur   Adult   ?   Adult   Adult   Adult   ?     Adult   Juvenil?   Adult   Infans  I   Matur   ?   Adult   Adult  

Länge  in  cm  

Mann   Mann   Frau   ?   ?   Mann   Frau   Frau   ?   ?  

Tiefe  in  cm  

?   36   ?   31   ?   45   36   ?   ?   ?  

Orientierung  und     -­‐grad  der  Grabgru-­‐ be  

170   175   130   114  (-­‐)   82  (-­‐)   177   163   160   ?   159  

X   X   X       X   X   X      

  (X)                  

NNW-­‐SSO;  340   NNW-­‐SSO;  345   NNW-­‐SSO;  345   NNW-­‐SSO;  330   NNW-­‐SSO;  330   NNW-­‐SSO;  337   NNW-­‐SSO;  337   NW-­‐SO;  320   NNW-­‐SSO;  338   NNW-­‐SSO;  345  

10-­‐15   10-­‐15   12-­‐20   8-­‐10   5-­‐6   9-­‐10   37   52   ?   30  

220   195   190   123   100   90   73   232   2-­‐3   212  

90   100   81   50   140   190   211   50   -­‐   75  

X     X   X     X   X   X   X   X   X         X   X               X   X   X   X   X   X     X   X     X   X   X     X   X  

                X     X                                   X             X       X    

NNW-­‐SSO;  340   NNW-­‐SSO;  336   NNW-­‐SSO;  330   NNW-­‐SSO;  330   NNW-­‐SSO;  330   NNW-­‐SSO;  340   NNW-­‐SSO;  338   NNW-­‐SSO;  339   NNW-­‐SSO;  345   NNW-­‐SSO;  330   NNW-­‐SSO;  330   NW-­‐SO;  320   NNW-­‐SSO;  340   NNW-­‐SSO;  330   NNW-­‐SSO;  330   NNW-­‐SSO;  ?   NNW-­‐SSO;  340   NNW-­‐SSO;  340   NNW-­‐SSO;  330   NNW-­‐SSO;  343   NNW-­‐SSO;  340   NNW-­‐SSO;  330   NNW-­‐SSO;  340   NNW-­‐SSO;  348   NNW-­‐SSO;  340   NNW-­‐SSO;  340   NNW-­‐SSO;  330   NNW-­‐SSO;  330   NNW-­‐SSO;  340   NNW-­‐SSO;  330   NNW-­‐SSO;  330   NW-­‐SO;  320   NNW-­‐SSO;  340   NNW-­‐SSO;  330   NNW-­‐SSO;  340   NNW-­‐SSO;  340   NW-­‐SO;  308   N-­‐S;  350  

30   54   15   54   10-­‐15   11   15-­‐20   15   84   41   53   60   20-­‐27   20   15   38   5   10   18   20   10   25   45   35   50   55   48   35   32   40   45   28   28   20   40   15   112   90  

220   220   227   230   227   182   218   200   240   213   202   230   160   200   260   180   ?   135   240   240   210   135   220   210   210   240   220   240   200   207   225   218   200   147   200   90   222   230  

70-­‐75   100   75   92   93-­‐95   50-­‐60   74-­‐85   70   100   96   82   85   64   80   95-­‐100   85   70   80   80   85   84   60   80   80   90   85   86   85   80   82   85   76   80   66   70   67   73   80  

 

          X   X   X   X   X  

Beigaben    Gürtelgarnitur  

rechteck.   ?   rechteck.   ?   ?   rechteck.   rechteck.   rechteck.   rechteck.   rechteck.  

Geschlecht  

X   X       X   X       X    

Alter  

Skelettbreite  in  cm  

Störung  

3   4   5   8   9   10   11   12   13   14  

Grabgrube  

Grabnummer  

Pfosten     Skelettlänge  in  cm    

 

  191  

220   220   ?   ?   155   225   210   195   230   130  

77   78   ?   ?   58   80   80   65   80   60  

Ø  84  cm  

42   40   ?   ?   50   30   25   30   50   25  

Ø  194  cm  

NNW-­‐SSO;  340   NNW-­‐SSO;  340   NNW-­‐SSO;  340   N-­‐S;  360   NNW-­‐SSO;  340   NNW-­‐SSO;  340   NNW-­‐SSO;  330   N-­‐S;  357   NNW-­‐SSO;  328   NNW-­‐SSO;  340  

Ø  33,55  cm;  Männer  Ø   38  cm;  Frauen  Ø  40  cm  

                   

NNW-­‐SSO:  88%;  NW-­‐ SO:  4%;  NS:  4%  Ø  336°  

    X   X     X   X   X   X   X  

26,2  %  der  Männer          

?   ?   Infans   Juvenil   Infans  II   Adult   Adult   Adult   ?   Infans  

63,8  %  

?   ?   Mädch.   ?     Mann   Frau   Frau   Mann   Junge  

 

?   ?   ?   ?   ?   ?   ?   ?   ?   ?  

Männl.:  19  =  32,75%   Weibl.:  16  =  27,6  %   Unbest.:  23  =  39,65  %  

150   ?   58  (-­‐)   118   109   ?   155   151   162   ?  

 

X         X            

Erw.Mann  Ø  166,4  cm;   Frau  Ø  151  cm  

26%-­‐29%    ca.  1/3  

rechteck.   rechteck.   ?   ?   rechteck.   rechteck.   rechteck.   rechteck.   rechteck.   rechteck.  

50%  

  X     ?   ?     ?       X  

100%  

58   59   60   61   63   64   65   66   67   69  

100%  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

Tab.  15:  Die  Auswertung  der  awarnezeitlichen  Gräber  von  Rákóczifalva.    

2  

S/BA/AR/   BE   AL  

3  

2  

Ártánd-­‐Kapitány  dűlő,  Grab  164  

NRZ  B1IIa2  

4  

2  

Ártánd  Kapitány  dűlő,  Grab  171  

5  

4  

Bajna,  Grab  1  

6   7  

5   5  

8  

Datierung  des   Grabes  

NRZ  B1Ic3;  NRB  CIIa,     NRB  AIa;  LS  AIc   HRB  B4Ia  

Kombination  an     Lilientypen    

2  

Alsózsolca  Petőfi  Straße  18,     Grab  1   Ártánd  Kapitány  dűlő,  Grab  76  

Typologie  der     Beifunde  in     Seriation  

Typologie  der     Lilienbeschläge  in   Seriation    

1  

Typologie  der     Lilienbeschläge  

Nr.  in     Verbreitungskarten  

1  

Fundort  und     Grabnummer  

Nr.  in  Seriation  

Fundliste  1:  Gürtelgarnituren  aus  geschlossenen  Fundverbänden  

DJ/FF/FI  

I/II  

 

I  

 

U  

CH/CU/ER/   DX   DW  

II  

 

NRZ  A1IV1a1  (W)  

J  

EZ  

IV  

SpA  I-­‐II  

HRZ  B1II1a1  (3Ö);  PB  AIIb  

BV  

FV  

II  

 

Balatonszőlős,  Grab  B   Balatonszőlős,  Grab  C  

NRB  AIa   GS  BIIb;  NRB  AIIb  

AR   BQ/AV  

DK   CH/CU/DH  

I   II  

   

5  

Balatonszőlős  Grab  D  

O/AX  

GA  

9  

6  

Biatorbágy-­‐Budapark,  Grab  264  

HRZ  A1IV1b2  (W);  NRZ   B1Ia2;  NRB  BIIa   HRB  B4Ic  

AN  

EF/DQ  

I/II /IV   I  

SpA  I-­‐ II?    

10  

7  

Bilisics,  Grab  1  

NRZ  B1Ie2;  NRB  AIId  

AW  

FM/DW  

I/II  

 

11  

7  

Bilisics,  Grab  7  

NRZ  B1Ia1;  NRB  CIIb  

N/BB  

I/II  

 

12  

8  

Budapest-­‐Lóversenytér,  FO  26,     Grab  1  

AN/BU  

I  

 

13  

9  

-­‐  

DB/EP/GA  

IV  

SpA  I-­‐II  

14  

10  

Budapest-­‐Wekerle-­‐telep,  FO  28,     Grab  35   Budapest-­‐Rákos,  FO  29,  Grab  14  

HRZ  B2Ie3  (ZM);  NRZ   B2Ic3  (Z);  HRB  B4Ic;     PB  AIb   NRZ  A1IVa1  (VW)  

CH/CU/DI/   EV   EG  

PB  AIa  

BT  

DH/EC  

I  

 

15  

10  

Budapest-­‐Rákos,  FO  29,  Grab  19  

HRB  A2IIc  

AI  

DA/EA  

II  

 

16  

10  

Budapest-­‐Rákos,  FO  29,  Grab  8  

NRZ  A1IV1a1  (W)  

J  

CA/BX/CX  

IV  

SpA  I-­‐II  

192    

Tabellen  und  Tafeln  

17  

11  

CH/CV/DJ/D Z/FE   DN/FX  

I  

 

18  

12  

I/II /IV  

SpA  III  

19  

13  

20  

14  

Budapest-­‐Leányka  Straße-­‐ Tompa  Straße,  FO  68,  Grab  C   Budapest,  FO  69,  Grab  13  

H/AB  

DI  

II  

 

NRB  AIa  

AR  

I  

 

Bogojevo,  Grab  18  

NRZ  B1Ia2  

O  

CH/CP/DH/E H/FL   FK/DY  

21  

133  

I  

 

22  

134  

Čelarevo,  Grab  8  

HRZ  B1Ic2;  NRZ  B1Ic2  

D/R  

I  

SpA  III  

23  

134  

Čelarevo,  Grab  22  

GS  BVa  

-­‐  

V  

 

24  

134  

Čelarevo,  Grab  119  

HRB  A1IIc  

AD  

DM/DO/EK/ EV/FO/DR   CH/CV/DH/ EA/FU   CS/FH  

II  

 

25  

134  

Čelarevo,  Grab,  162  

Q  

SpA  III  

134  

Čelarevo,  Grab  361  

AF  

ER/FO/FX/   DY   CM/DC/FD  

I  

26  

HRZ  B1I1c1  (M);  NRZ   B1Ic1   HRB  A2Ia  

I  

 

27  

16  

Cikó,  Grab  183  

HRB  B2Ib  

AC  

DZ  

I  

 

28  

16  

Cikó,  Grab  519  

HRZ  B1Ia1;  NRZ  B2Ia1  

A/W  

I  

SpA  III  

29  

114  

PB  AIa;  NRB  BIIa  

BT/AU  

I/II  

 

30  

114  

HRZ  B1Ia1;  NRZ  B1Ia1  

A/N  

I  

 

31  

114  

GS  AVa;  LS  AIIa  

BO/BF  

115  

NRB  BIIc  

AZ  

CL/DB/GA  

II/ V   II  

 

32  

Csongrád-­‐Mámai  Csárdadűlő,     Grab  10   Csongrád-­‐Mámai  Csárdadűlő,     Grab  11   Csongrád-­‐Mámai  Csárdadűlő,     Grab  16   Čunovo,  Grab  5  

DN/EQ/EY/ DW   CF/CT/DC/   EQ/ED   DN/EQ/EY/ DW   DJ/FV  

33  

115  

Čunovo,  Grab.  44  

LS  AIc;  HRB  B4Ia  

BE/AL  

I  

 

34  

115  

Čunovo,  Grab.  92  

HRB  B4Ib  

AM  

CH/CQ/EV/   FU   CK/DS  

I  

 

35  

129   129  

NRZ  B1Ia2;  HRB  A3Va;  LS   BIc;  NRB  AIb;  GS  AII1b   NRZ  B2Ic3  

O/BJ/AS/B M   Z  

I/II /V   I  

38  

19  

NRZ  A2II2b  (E)  

-­‐  

II  

 

39  

19  

Dunaszekcső-­‐Téglagyár,  Grab  8  

F/AX/BR/L  

19  

Dunaszekcső-­‐Téglagyár,  Grab  35  

-­‐  

CB/DJ  

I/II /III   II  

 

40  

HRZ  B1IIIa2;  NRB  2IIa;  GS   BIc;  NRZ  B1IV1a1   NRZ  A1IIa1  

EU/FN/FV/   FY   EL/EW/FR/   FY   CB/CL/DB/   ES   DJ/DF/FM  

 

36  

Dolní  Dunajovice,  Bezirk  Břec-­‐ lav,  Grab  6   Dolní  Dunajovice,  Bezirk  Břec-­‐ lav,  Grab  7     Dunaszekcső-­‐Téglagyár,  Grab  4  

41  

19  

Dunaszekcső-­‐Téglagyár,  Grab  41  

NRZ  B2IIc3  

AA  

II  

 

42  

20  

Egerág  

GS  BII1c;  HRB  A3II1c  

 

EF/FD/FN/   DQ   DB/EA  

II  

 

43  

21  

Felgyő,  Grab  63  

HRZ  B1Ic1;  NRZ  B1Ia1  

C/N  

I  

SpA  III  

44  

21  

Felgyő,  Grab  68  

I/AB/AQ/A X/BJ/BW  

II  

 

45  

25  

Gátér,  Grab  2  

HRZ  B2IId4  (Z);  NRZ   B2IId4;  HRB  B4IId;  NRB   BIIa;  LS  BIc;  PB  BIId   NRZ  A1IV1a1  (V)    

DF/EQ/EY/   FT/DX/DW   -­‐  

M  

ED  

IV  

SpA  I-­‐II  

46  

25  

Gátér,  Grab  142  

Z/AM/AU/ BJ  

FM  

I/II  

 

47  

25  

Gátér,  Grab  222  

HRZ  B1II1c3;  NRZ  B2Ic3;   HRB  B4Ib;  NRB  AIIa;     LS  BIc   NRZ  B2Ia1  

W  

I  

SpA  III  

48  

28  

Gyomaendröd,  Grab  44  

HRZ  B2Ic3;  NRZ  B2Ia3  

G/Y  

I  

SpA  III  

49  

29  

Győr-­‐Téglavető  dűlő,  Grab  258  

NRZ  B1IIa1;  NRB  CIIc  

T/BB  

DN/EQ/FU/ DW   CU/DN/EQ/ EX/DW   -­‐  

II  

 

50  

29  

Győr-­‐Téglavető  dűlő,  Grab  678  

LS  CIVa;  NRB  CIIb  

BA  

CI/CU/CX/   FU  

II/   IV  

 

 

Budapest,  Népstadion  FO  42,   Grab  22   Budapest-­‐Csepel,  Szabadkikötő,     FO  65  

PB  AIb  

BU  

HRZ  B1Ia1;  NRZ  B2Ia1;  GS   AIV2a  (1);  LS  BIVc;     NRB  AIIa   HRZ  B2IId4;  NRZ  B2IId4  

A/W/BN/B K/AU  

 

 

SpA  I-­‐II  

  193  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials   51  

29  

Győr-­‐Téglavető  dűlő,  Grab,  776  

NRZ  A2IIc3    

-­‐  

EE/FL/DR  

II  

SpA  I-­‐II  

52  

30  

Halimba,  Grab  189  

GS  AVa  (M)  

BP  

BZ/DJ/DY  

V  

 

53  

30  

Halimba,  Grab  194  

NRZ  B1IIa1;  LS  AIc  

T/BE  

DK/EV  

I/II  

 

54  

30  

Halimba,  Grab  227  

AO/BJ/AU  

CU/EV  

I/II  

 

55  

30  

Halimba,  Grab  237  

HRB  B4IIb;  LS  BIc;  NRB   AIIa   NRB  AIa  

AR  

I  

 

56  

31  

Hódmezővásárhely-­‐Batida  

HRZ  B1Ia2;  NRZ  B1Ia2  

B/O  

CH/CU/DH/ EI/EV/FM   -­‐  

I  

SpA  III  

57  

32  

Hódmezővásárhely-­‐Tarjánvég  

HRZ  B1Ia2,  LS  AIc  

B/BE  

CU/EY/FU  

I  

 

58  

116  

Holiare,  Grab  316    

HRB  B4IIb  

AO  

CH/CU/FB  

II  

 

59  

116  

Holiare,  Grab,  770  

HRZ  B1Ia1  

A  

DN/EY/FU  

I  

SpA  III  

60  

33  

Homokmégy-­‐Halom,  Grab  30  

HRB  B4IIb  

AO  

CR/FW/DS  

II  

 

61  

33  

Homokmégy-­‐Halom,  Grab  48  

HRZ  B2Ia1;  NRZ  B1Ia1  

N  

I  

SpA  III  

62  

33  

Homokmégy-­‐Halom,  Grab  49  

LS  AIa  

BC  

I  

SpA  III  

63  

33  

Homokmégy-­‐Halom,  Grab  131  

NRB  AIIb;  LS  BIc  

AV/BJ  

I/II  

 

64  

135  

GS  AIIb  

-­‐  

II  

 

65  

117  

Horgoš,  Grab  5       Hraničná  pri  Hornáde,  Grab  32  

DN/EQ/FA/   FU   CM/DN/EQ/ FB/FU/DW   CH/CR/EV/   FK   CC/FP  

HRZ  A1IV1a1  (V)  

-­‐  

IV  

SpA  I-­‐II  

66  

117  

Hraničná  pri  Hornáde,  Grab  41  

NRZ  B2Ia1  

W  

I  

 

67  

117  

Hraničná  pri  Hornáde,  Grab  100  

NRB  AIa  

AR  

CL/DD/EA/   ES/FI   CC/CL/DD/   EA/DP   FA/FM  

I  

 

68  

117  

Hraničná  pri  Hornáde,  Grab  142  

HRZ  B1Ia1;  NRZ  B2Ia1  

A/W  

I  

SpA  III  

69  

34  

Jánoshida,  Grab  3  

AU/BF/AD  

II  

 

70  

35  

Jutas,  Grab  7  

II  

 

71  

35  

Jutas,  Grab  28  

NRB  AIIa;  LS  AIIa;  HRB   A1IIc     HRB  A2IIc;  LS  AIIc;  NRB   AIIa   LS  CIIc;  NRB  BIIa  

DN/EQ/FE/   FU/DW   CH/CU/FB/   FU   -­‐  

II  

 

72  

35  

Jutas,  Grab  47  

HRB  A3IIIb;  LS  AIb  

BD  

DB/EA/ET/   FI   FB  

 

73  

36  

Kaposvár  XIV,  Grab  70  

U/AU/BA  

ED/FM/DS  

74  

36  

Kaposvár  XIV,  Grab  118  

A/O/BH  

EV/FU/DS  

I/II  

 

75  

36  

Kaposvár  XXXIII,  Grab  10    

NRZ  B1IIa2;  NRB  AIIa;   NRB  CIIa   HRZ  B1Ia1;  NRZ  B1Ia2;     LS  AIIc   HRB  A3Vb;  NRB  AIIa  

I/   III   II  

AU/GD  

EJ  

 

76  

36  

Kaposvár  XXXIII,  Grab  14  

AY/AA  

GA  

77  

37  

Kecel-­‐Körtefahegy,  Grab  9  

NRZ  B2IIc3;  HRZ  B2IIIe3   (V);  NRB  BIIb   NRZ  B1Ib3  

P  

78  

37  

Kecel-­‐Körtefahegy,  Grab  84  

I/AB/AQ/A Y/BF/AS  

I/II  

 

79  

39  

Kékesd,  Grab  5  

HRZ  B2IId4  (Z);  NRZ   B2IId4;  HRB  B4IId;  NRB   BIIb;  LS  AIIa;  NRB  AIb   GS  AVa  

CL/BA/ES/   DA   EV/FU  

II/ V   II/   III   I  

BO  

FT  

V  

 

80  

40  

Keszthely  A  

H/AB/BI/A W/BW  

-­‐  

II  

 

81  

41  

Kisköre-­‐Halastó,  Grab  66    

-­‐  

EQ/FU/DW  

?  

 

82  

41  

Kisköre-­‐Halastó,  Grab  143  

HRZ  B2IId4;  NRZ  B2IId4;   HRB  A64IId;  LS  AIId;  NRB   AIId;  PB  BIId;  GS  BIId   HRZ  und  NRZ  stark  bruch-­‐ haft   HRZ  B1Ia2  

B  

I  

SpA  III  

83  

42  

Kiskőrös,  Grab  147      

HRZ  B1Ic2;  NRZ  B2Ia2  

D/X  

I  

SpA  III  

84  

42  

Kiskőrös,  Grab  155  

NRZ  B2Ic3;  HRB  B4Ic  

Z/AN  

DO/EV/FU/ DW   DO/ER/EV/ DY   EZ/DQ  

I  

 

194    

AI/BH/AU   AX  

 

   

Tabellen  und  Tafeln  

85  

118  

Komárno-­‐Hadovce,  Grab  24    

BS  

DG/FN/DY  

I  

 

Komárno-­‐Hadovce,  Grab  36  

HRZ  B1Ic3+;  NRZ  B2Ic3+;   HRB  A1Ic   NRZ  A1IV1a1  (W)  

86  

118  

J  

EU  

IV  

SpA  I-­‐II  

87  

119  

Komárno-­‐Schiffswerft,  Grab  79  

HRZ  B1Ia1;  NRZ  B1IIa1  

A/T  

I/II  

SpA  III  

88  

119  

Komárno-­‐Schiffswerft,  Grab  142  

NRZ  B2Ic3;  HRB  A2Ic  

Z/AG  

DM/EQ/FT/ DY   DV  

I  

 

89  

120  

Komarno-­‐Varadiho,  Grab  21  

HRZ  B2Ic3  (Z)  

G  

I  

SpA  III  

90  

44  

Kölked-­‐Feketekapu,  Grab  199  

HRB  A1Vb;  NRB  CIIa  

AJ/BA  

DN/ER/EY/ DY   CN  

 

91  

44  

Kölked-­‐Feketekapu,  Grab  236  

LS  AIa,  NRB  CIIa  

BC/BA  

CH/DH/EU  

II/ V   I/II  

92  

44  

Kölked-­‐Feketekapu,  Grab  402  

NRB  AIb;  PB  AIa,  GS  BIa  

AS/BT  

BZ/CP/EL  

I  

 

93  

44  

Kölked-­‐Feketekapu,  Grab  418  

HRB  A1Vc;  NRB  AIIa  

AK/AU  

EA/ES  

 

94  

46  

Kunszállás,  Grab  6  

AN  

EN  

95  

98  

Leobersdorf,  Grab  129  

HRZ  B1IV2c2;  NRZ   B1IV2c3;  HRB  B4Ic   NRB  AIIa  

AU  

96  

98  

Leobersdorf,  Grab  133  

NRB  AIa  

AR  

CH/CV/DK/   GA/FH   CJ/DK/EV  

II/ V   I/   IV   II   I  

 

97  

98  

Leobersdorf,  Grab  145A  

AM/BK/BB  

CF/EV  

47  

Lukásháza-­‐Hegyalja  dűlő,  Grab  8  

BA/BH  

DC/FW  

99  

136  

Mali  Idjoš,  ohne  Grabnr.  

-­‐  

100  

136  

Mali  Idjoš,  Grab  6  

W/AL/BK/ AZ   N  

I/II /IV   II/   IV   I/II /IV   I  

 

98  

101  

136  

Mali  Idjoš,  Grab  21-­‐a  

I/   IV  

SpA  III  

102  

48  

Mártély,  Grab  2  

HRB  B4Ib;  LS  BIVc;  NRB   CIIb   NRZ  B2IV1a1;  NRB  CIIa;   LS  AIIc   NRZ  B2Ia1;  HRB  B4Ia;  LS   BIVc;  NRB  BIIc   HRZ  B1Ia2+  (V);  NRZ   B1Ia1   HRZ  B1Ia1  (V);  HRZ  B1Ia2   (V);  NRZ  B1Ia1;  HRB  B4Ia;   NRB  BIVc   NRZ  B1IIa1  

103  

99  

Mistelbach,  Grab  36  

104  

99  

105  

 

   

  SpA  III  

N/AL  

DN/EQ/EV/   FU/DW   -­‐  

T  

CM/FE  

II  

 

AN/BK  

FU/DR  

AU  

49  

Mosonszentjános,  Grab  27  

HRZ  B1Ia2  (W)  

-­‐  

BZ/CD/DJ/   FU   DH/DZ/GA  

I/   IV   II  

 

Mistelbach,  Grab  56  

HRZ  B1I1a3;  HRB  B4Ic;  LS   BIVc   NRZ  B1IIb1  (V);  NRB  AIIa  

I  

 

106  

100  

Münchendorf,  Grab  7  

Z/AN/BM  

FO  

50  

Nagypall  I,  Grab  28  

BQ  

CL/DF/DZ  

I/II /IV   II  

 

107  

HRZ  B1IV1c3+;  NRZ   B2Ic3;  HRB  B4Ic;  GS  AII1b   GS  BIIb  

108  

121  

Nové  Zámky,  Grab  92  

HRB  A2IIa  

AH  

II  

 

109  

121  

Nové  Zámky,  Grab  98  

HRZ  B2IIIa2  (W)  

-­‐  

CB/CL/DE/   DZ/FM   ES/FR  

III  

 

110  

121  

Nové  Zamky,  Grab  387  

I/BG/AU  

EZ  

II  

 

111  

121  

Nové  Zamky,  Grab  430  

HRZ  B2IId4  (Z);  NRZ   B2IIe4  (Z);  HRB  A3IId;  LS   AIIb;  NRB  AIIa   HRZ  B1Ic1;  LS  AIIb  

C/BG  

I/II  

 

112  

121  

Nové  Zamky,  Grab  439  

HRB  A2Ia;  GS  BIIc;  LS  AIIA  

AF/BF  

CQ/DH/EV/   FI   CF/CO/DT  

I/II  

 

113  

121  

Nové  Zamky,  Grab  512  

HRZ  A1Ia2  (W)  

-­‐  

CN/DH  

I  

SpA  I-­‐II  

114  

137  

Odžaci,  Grab  14  

F/E  

-­‐  

52  

Oroshaza-­‐Béke,  Grab  82  

AO  

116  

52  

Orosháza-­‐Béke,  Grab  104  

HRZ  B1Ia1;  NRZ  B2Ia2  

A/X  

CH/CL/CR/   FC/DS   DN/EQ/DW  

II/   III   II/ V   I  

 

115  

HRZ  B1IIId2,  HRZ  B1II1a2   (VM3Ö)   HRB  B4IIb,  LS  AIVc  

117  

53  

Öskű,  Grab  7  

S/AP/BH  

BY/GA/FR  

I/II  

 

118  

54  

Pilismarót-­‐Basaharc,  Grab  6  

NRZ  B1Ic3;  HRB  B4IIc;  LS   AIIc   HRZ  B1Ia2  (Z);  NRZ  B2Ia1   (Z)  

-­‐  

DN/ER/EY/ DY  

I  

SpA  III  

 

SpA  III  

 

 

  SpA  III  

  195  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials   119  

54  

Pilismarót-­‐Basaharc,  A  

BE/AU/GC  

CK  

I/II  

 

Prša,  Grab  37  

HRB  A3Ic;  LS  AIc;  NRB   AIIa   NRZ  A1IV1a1    

120  

122  

L  

CC/DH/ES  

IV  

SpA  I-­‐II  

121  

122  

Prša,  Grab  46  

HRZ  B1Ic2;  NRZ  B1Ic2  

D/R  

I  

SpA  III  

122  

122  

Prša,  Grab  110  

B/AN/BH  

I/II  

 

123  

122  

Prša,  Grab  113  

HRZ  B1Ia2;  HRB  B4Ic;  LS   AIIc   HRZ  B1Ia1;  NRZ  B2Ia1  

DO/EQ/FB/ DW   CW/FB/FP  

I  

SpA  III  

124  

122  

Prša,  Grab  117  

NRB  AIIa  

AU  

II  

 

125  

56  

HRB  B4Ia  

AL  

I  

 

126  

57  

Rákóczifalva-­‐Kastélydomb,     Grab  30   Rákóczifalva,  FO  8,  Grab  24  

HRZ  B1Ia1  

A  

I  

SpA  III  

127  

57  

Rákóczifalva,  FO  8,  Grab  54  

HRB  B4IIc  

AP  

DN/EQ/FE/ DW   CH/CU/CQ/ DK/EH/FT   CI/CU/EG/   EM/FP   DN/EG/EQ/ EY/FU/DX/   DW/DY/CU   CS/FN/DQ  

II  

 

128  

58  

Rákóczifalv,  FO  8A,  Grab  31  

AZ/AM/X/ BR  

FQ  

I/II /III  

 

129  

58  

Rákóczifalva,  FO  8A,  Grab  145  

HRZ  B2IIIc3;  NRB  BIIc;   HRB  B4Ib;  NRZ  B2Ia2;  GS   BIc   HRZ  B1Ia1  

A  

FB/DN  

I  

SpA  III  

130  

58  

Rákóczifalva,  FO  8A,  Grab  146  

NRZ  B2Ia3  

Y  

DN/EQ/DW  

I  

SpA  III  

131  

59  

Regöly,  Grab  12  

AE/AX  

FQ  

132  

59  

Regöly,  Grab  62  

NRZ  A1I1a2;  HRB  A1IIIa;   NRB  BIIa   HRB  A1Vb;  NRB  AIa  

AJ/AR  

CP  

I/II /III   I/V  

SpA  I-­‐ II?    

133  

59  

Regöly,  Grab  84  

HRZ  A1IV2a1  (W)  

-­‐  

DA/FG  

IV  

SpA  I-­‐II  

134  

59  

Regöly,  Grab  120  

RDZ  I+  

-­‐  

CS/FU  

I  

 

135  

60  

Romonya  I,  Grab  31  

NRZ  A2Ia1  (W)  

K  

I  

SpA  I-­‐II  

136  

123  

Šal’a-­‐Duslo  II,  Grab  A    

HRZ  B2II1e2  (M);  GS  BIIIa  

-­‐  

BZ/CB/DB/   EE/FG   DO/ER/DY  

 

137  

123  

Šal’a-­‐Duslo  II,  Grab  B  

HRZ  B1Ia1;  NRZ  B2Ia1  

A/W  

DO/DS/DW  

II/   III   I  

138  

124  

Šebastovce,  Grab  221  

HRB  A1Vc  

AK  

V  

 

139  

124  

Šebastovce,  Grab  292  

HRZ  B1Ia1;  NRZ  B2Ia1  

A/W  

BZ/CD/CN/   DB   DN/DW  

I  

SpA  III  

140  

61  

Sobor  

HRB  B4Ic  

AN  

FN/DV  

I  

 

141  

108  

Sommerein,  Garb  133  

NRB  AIc  

AT  

I  

 

142  

125  

Štúrovo,  Grab  5  

NRZ  A1IV1a1  (R);  NRB  AIa  

L/AR  

125  

Štúrovo,  Grab  20  

NRZ  B1IIa2;  NRB  BIIa  

U/AX  

I/   IV   II  

SpA  I-­‐II  

143  

CH/CJ/CP/DI /EL/FB/FI   CE/DH/DG/ GB   -­‐  

144  

125  

Štúrovo,  Grab  227  

GS  BIIIb  

-­‐  

CH/DH/EP  

III  

 

145  

63  

PB  AIb;  NRB  AIIa  

BU/AU  

CQ/DK/EZ  

I/II  

 

146  

63  

HRZ  B1Ia1  

A  

SpA  III  

64  

HRB  A5Ia  

-­‐  

I  

 

148  

64  

Szarvas-­‐Rózsás,  FO  75,  Grab    80  

O  

I  

SpA  III  

149  

64  

Szarvas-­‐Rózsás,  FO  75,  Grab  88  

(HRZ  Ia  (bruchhaft),  NRZ   B1Ia2   HRZ  B1Ia2;  NRZ  B1Ia2  

I  

SpA  III  

150  

65  

Szebény  I,  Grab  304  

NRB  3IIb  

BB  

II  

 

151  

65  

Szebény  I,  Grab  140  

HRB  A1IIIa  

AE  

III  

 

152  

65  

Szebény  I,  Grab  203  

HRB  A1IIIa  

AE  

DN/EQ/EY/ DW   CB/CL/CO/   ES/FI   DN/EQ/FB/   FU/DW   DN/EQ/EY/ DW   CH/CU/DK/   EV/FU   CI/CS/CW/   FF   EJ/FC/FM/   DR  

I  

147  

Szarvas-­‐Grexa-­‐Téglagyár,  FO  68,   Grab  158     Szarvas-­‐Grexa-­‐Téglagyár,  FO  68,   Grab  390   Szarvas-­‐Rózsás,  FO  75,  Grab  44    

III  

 

196    

A/W  

B/O  

SpA  III  

 

Tabellen  und  Tafeln  

153  

65  

Szebény  I,  Grab  209  

NRZ  B1IIa2,  LS  AIVb  

U  

CJ/EV/DR  

II/ V   I/II  

 

154  

65  

Szebény  I,  Grab  245  

R/AU/BF  

155  

65  

Szebény  I,  Grab  316  

NRZ  B1Ic2;  NRB  1IIa;  LS   AIIa   NRB  AIIa,  LS  AIIb  

156  

65  

Szebény  I,  Grab  335  

GS  AIIIb;  NRB    BIIb  

BB  

157  

66  

Szeged-­‐Kundomb,  Grab  38  

E/AG/BD  

158  

66  

Szeged-­‐Kundomb,  Grab  111  

F  

DF/EB/DP  

159  

66  

Szeged-­‐Kundomb,  Grab  124  

AR  

160  

66  

Szeged-­‐Kundomb,  Grab  139  

161  

66  

Szeged-­‐Kundomb,  Grab  214  

HRZ  B1II1d2  (MV3Ö);   HRB  A3Ib  (M);  GS  BIc  (M.);   LS  AIb;  HRB  A2Ic   HRZ  B1IIIa2;  NRZ  B2Ie1   (M)   HRZ  B1I1a3  (VM);  NRB   AIa;  HRB  C1Ic  (M)   HRZ  B1I1a3  (P);  NRZ   B2Ic3;  HRB  A2Ic;  LS  BIId   HRB  A1Ia  (M)  

CH/DL/EL/   EV/FM/FX   CH/CP/DH/   EV   CE/DJ/EL/   FM   FQ  

II  

 

II/   III   I/II  

 

 

FM  

I/   III   I  

Z/AG/BI  

FI/DS  

I/II  

 

BS  

I  

 

I  

 

A/Q  

CH/CN/DB/   FM/GE   BD/FS/FX/   DS   DO/FS/DW  

162  

66  

Szeged-­‐Kundomb,  Grab  285  

HRB  A1Ic  

-­‐  

163  

67  

Szeged-­‐Makkoserdő,  Grab  82    

HRZ  B1Ia1;  NRZ  B1Ic1  

I  

SpA  III  

164  

67  

Szeged-­‐Makkoserdő,  Grab  105  

HRZ  B1Ia1;  NRZ  B1Ia2  

A/O  

DN/ER/DY  

I  

SpA  III  

165  

67  

Szeged-­‐Makkoserdő,  Grab  155  

HRZ  B1Ia2;  NRZ  I2    

B  

ER/DW  

I  

SpA  III  

166  

67  

Szeged-­‐Makkoserdő,  Grab  311  

HRZ  B1Ia2;  NRZ  B2Ia1  

B/W  

I  

SpA  III  

167  

68  

Szeged-­‐Öthalmom  

HRB  A1Vc  

AK  

V  

 

168  

69  

Székkutas-­‐Kápolnadűlő,  Grab  3  

HRZ  B1Ia1;  NRZ  B1Ia1  

A/N  

DO/ER/FS/   DY   CH/CV/EH/   EW/FM/DW   DO/ER/DY  

I  

SpA  III  

169  

69  

HRB  B3Ic  

GC  

 

70  

NRZ  B1IIa2  

U  

DL/EI/EV/F U/DU   DY  

I  

170  

II  

 

171  

71  

Székkutas-­‐Kápolnadűlő,  Grab   369   Szekszárd-­‐Bogyiszlói  Strasse,   Grab  20   Szellő-­‐Vöő  malom,  Grab  9  

HRZ  B1Ia1;  NRZ  B2Ia1  

A/W  

I  

SpA  III  

172  

71  

Szellő-­‐Vöő  malom,  Grab  69  

HRZ  B1Ia2;  NRZ  B1Ia2  

B/O  

I  

SpA  III  

173  

72  

Szent-­‐Erzsébet/Erzébet  

AT/BA/GC  

I/II  

 

174  

73  

Szentes-­‐Kaján,  Grab  97  

HRB  A3Ib;  NRB  AIc;  NRB   CIIa       NRZ  A2IV1a1  (W)  

-­‐  

DN/EY/FU/ DW   DN/EA/EQ/ EY/FU/DW   CH/CR/FE/   FM   DE/FP  

IV  

SpA  I-­‐II  

175  

73  

Szentes-­‐Kaján,  Grab  107  

GS  BIV1a;  HRB  B4IV1a  

-­‐  

CV/FH/FW  

IV  

 

176  

73  

Szentes-­‐Kaján,  Grab  143  

LS  AIc;  NRB  AIc;  NRB  AIa  

BE/AT/AR  

I  

 

177  

73  

Szentes-­‐Kaján,  Grab  159  

R/BB  

I/II  

 

178  

73  

Szentes-­‐Kaján,  Grab  330  

73  

Szentes-­‐Kaján,  Grab  353  

CA/BX/FV  

I/II /IV   I  

 

179  

HRZ  B2Ie2;  NRZ  B1Ic2;   NRB  CIIb   NRZ  B1IV1a1  (R);  HRB   B4Ib;  GS  AIIa;  NRB  AIIa   HRB  A1Ia  

CH/CV/FD/   CU   EC/FB/FP/   FV   CS/FU  

180  

74  

Szentes-­‐Nagyhegy,  Grab  217  

GS  AVa;  LS  BIc  

BO/BJ  

CO/FJ/DU  

I/V  

 

181  

77  

Szirák,  Grab  52  

NRZ  A1IV1a1  (R);  NRB  AIb  

L/AS  

DH/EV  

 

182  

78  

Szőreg-­‐Belső  ugar,  Grab  4  

L/S  

DH/CU  

183  

79  

Táp-­‐Borka,  Grab  3  

NRZ  A1IV1a1  (R);  NRZ   B1Ic3   HRB  C3IIIa;  NRB  AIIa  

AU  

CH/EV/CU  

184  

81  

Tiszafüred,  Grab  25  

NRZ  A1Ia1  (W)  

-­‐  

BY/CY/ES  

I/   IV   I/   IV   II/   III   I  

185  

81  

Tiszafüred,  Grab  1183  

K  

CD/CZ  

I  

SpA  I-­‐II  

186  

81  

Tiszafüred,  Grab  1187  

NRZ  A2Ia1  (W);  NRZ   A2Ia2  (W)   GS  AIIa  

BL  

CV/DH/EH/ DT  

II  

 

 

AU/BG  

V/AM/BL/ AU   -­‐  

 

 

 

 

SpA  I-­‐II     SpA  I-­‐II  

  197  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials   187  

81  

Tiszafüred,  Grab  1214  

NRZ  A1VA1  (MWV)  

-­‐  

CB/BY/DB  

IV  

SpA  I-­‐II  

188  

82  

Tiszavárkony,  Grab  93  

BV/BP/GD  

CE  

83  

Tolna  

AG  

190  

84  

NRZ  B1Ia2  

O  

191  

85  

Toponar-­‐Fészerlakpuszta,     Grab  106   Üllő  I,  Grab  186  

AH/BF/AU  

II  

 

192  

85  

Üllő  I,  Grab  187  

HRB  C2IIa;  LS  AIIa;  NRB   AIIa   NRZ  B2Ia2  

I  

 

193  

86  

Üllő  II,  Grab  129  

NRZ  B1Ia1;  HRZ  A1II1a1  

N  

BD/EN/DV/ GE   CG/DI/EH/   DT   CH/EZ/FT/   CU   CG/DB/EB/T /ET   EQ/DR  

II/ V   I/   III   I  

 

189  

NRZ  B2Va1;  HRB  A3Vb;  PB   AIIb;  GS  AVa  (M)   NRZ  B1IIIc3;  HRB  A2Ic  

I/II  

194  

126  

Valaliky,  Grab  42    

HRZ  B1Ia1;  NRZ  B1Ia2  

A/O  

EW/FB  

I  

SpA  I-­‐ II?    

195  

126  

Valaliky,  Grab  54  

GS  AIIa  

BL  

II  

 

196  

89  

Visznek-­‐Kecskehegy,  Grab  27  

HRB  A2IIa;  HRZ  B1II1d1  

AH  

CH/CZ/EM/ GB/DR/CV   EY  

II  

 

197  

89  

Visznek-­‐Kecskehegy,  Grab  58  

HRZ  B1Ia1;  NRZ  B2Ia1  

A/W  

CT/DK/EV  

I  

 

198  

90  

Vörs-­‐Papkert  B,  397  

NRZ  B1Ia1  

N  

DN/EQ  

I  

SpA  III  

199  

109  

Vösendorf,  Grab  76  

NRZ  B1Ic3;  NRZ  B2Ia2  

S/X  

I  

 

200  

109  

Vösendorf,  Grab  564  

NRZ  B2Ia3;  HRB  B4Ib  

Y/AM  

DB/CY/EG/   EH/GA/FM/ DW   EU  

I  

 

201  

141  

Vrbas,  Grab  65  

NRZ  B1IIa2  

U  

II  

SpA  III  

202  

141  

Vrbas,  Grab  76  

HRB  A2Ia  

AF  

I  

 

203  

141  

Vrbas,  Grab  77  

HRB  A2Ia  

AF  

I  

SpA  III  

204  

141  

Vrbas,  Grab  82  

HRZ  B2Ic3;  HRB  A2Ic  

G/AG  

CH/DN/EQ/ EV/FU/DW   CG/DY/DH/ DF/ER/FE   CH/EQ/DX/ DW/CU   EO/DS  

I  

 

205  

141  

Vrbas,  Grab  83  

HRB  A2Ia  

AF  

I  

SpA  III  

206  

110  

Wiener-­‐Neustadt,  Grab  13  

HRZ  B1Ia1  

A  

DO/ER/DY/   CU   DM/EY  

I  

SpA  III  

207  

92  

Zalakomár  

NRZ  A1Ia3;  PB  AIa  

BT  

DB/EB/ES  

I  

SpA  I-­‐II  

208  

93  

Zamárdi,  Grab  611  

NRZ  B2Ic1;  HRB  A3Ic  

-­‐  

BZ/CB/EA  

I  

 

209  

93  

Zamárdi,  Grab  805  

I/II  

 

93  

Zamárdi,  Grab  1360  

AO/AT/AU /BF   -­‐  

CV/EV  

210  

HRB  B4IIb;  NRB  AIc;  NRB   AIIa;  PB  AIa   NRZ  A2III1c1  (W)  

DB/EA/FH  

III  

SpA  I-­‐II  

211  

127  

Želovce,  Grab  363  

I/II  

 

127  

Želovce,  Grab  485  

G/AA/AP/B A   AO  

EO/FU  

212  

HRZ  B2Ic3;  NRZ  B2IIc3;   HRB  B4IIc;  NRB  CIIa   HRB  D4IIb  

II  

 

213  

128  

Žitavska  Tôň,  Grab  31  

L/BG  

I/II /IV  

SpA  I-­‐ II?  

214  

112  

Zillingstal    

J/N  

-­‐  

215  

113  

Zwölfaxing,  Grab  13  

NRZ  B2Ib3;  NRZ   A2IVa1(R);  NRZ  A1IV1a1   (R);  LS  AIIb   NRZ  A1IV1a1  (W);  NRZ   B1Ia1   HRB  A2Ib;  GS  AIV2a  (1)  

CH/CV/EV/   FH/DY   CO/CZ  

AC/BN  

CJ/FU/CU  

SpA  I-­‐ II?    

216  

113  

Zwölfaxing,  Grab  22a  

NRZ  B1Ia2  

O  

217  

113  

Zwölfaxing,  Grab  28  

HRZ  B1Ia1;  NRZ  B2Ia1  

A/W  

I  

SpA  III  

218  

113  

Zwölfaxing,  Grab  61  

HRZ  B1IIIc3  

-­‐  

III  

 

219  

113  

Zwölfaxing,  Grab  196  

NRZ  A2IIIa1  

-­‐  

DO/ER/GB/ DY   ER/FE/FU/D Y   CM/EK/EX/   FJ/DS/DY   BY/CL  

I/   IV   I/   IV   I  

III  

SpA  I-­‐II  

-­‐  

   

SpA  III  

 

Tab.  16:  Funde  aus  geschlossenen  Fundverbänden.  Bei  den  Datierungen  mit  ?  kann  es  sich  um  Altstücke  handeln.  

198    

Tabellen  und  Tafeln  

-­‐   -­‐   19   96   96   29   130   40  

230   231   232   233   234  

41   41   41   44   45  

235   236   237   238   239   240   241   242   243   244    

50   121   146   59   59   62   69   87   90   90  

Budapest,  FO  32,  Grab  8   NRZ  A2IVa1  (W)   Csongrád-­‐Hunyadi  tér,  6   NRZ  stark  deformiert   Dunaszekcső-­‐Téglagyár,  Grab  109   LS  AIVa   Edelstal,  Grab  2     HRB  A5Ia   Edelstal,  Grab  181       HRZ  B2Ie2   Fülöpszállas-­‐Kiskunsági   HRB  A3Ic   Ježkovice,  Bezirk  Vyškov,  Grab  30   HRB  A1Ib   Keszthely,  B   HRB  A3Ic;  GS  AVa;  NRB  AIa;     NRZ  A1Va1  (WV)     Kisköre-­‐Halastó,  Grab  72   HRB  A3IIIc   Kisköre-­‐Halastó,  Grab  73  a   HRB  stark  bruchhaft   Kisköre-­‐Halastó,  Grab  167     HRZ  B1Ia1;  NRZ  bruchhaft   Kölked-­‐Feketekapu  B,  Grab  210   GS  AIV2a  (2)   Kunbaracs,  Kiskunmajsa-­‐Kőkút  5,   NRZ  B2I1c3   Grab  14     Nagypall  I,  Grab  80   HRZ  A1IV1a2  (WV)   Nové  Zámky,  Grab  138     HRZ  B2Ic3   Panovo,  Grab  122   HRB  A3Ia   Regöly,  A   HRZ  B1I1a1  (ZV);  NRZ  B1Ic1   Regöly,  Grab  173   HRB  A1Vb   Sopronkőhida,  Grab  16     HRZ  B1Ia1  (G);  HRZ  B1Ic2   Székkutas-­‐Kápolnadűlői,  Grab  90   NRZ  A1IV1a1     Várpalota-­‐Gimnázium,  Grab  141   HRZ  B1Ia1   Vörs-­‐Papkert  B,  Grab  259     HRZ  B1Ia1   Vörs-­‐Papkert  B,  Grab  376   HRZ  stark  deformiert  

Datierung  des  Gra-­‐ bes  

222   223   224   225   226   227   228   229  

Kombinationen  an   Lilientypen  

Ártánd  Kapitány  dűlő,  Grab  187   Budapest-­‐Rákos,  FO  29,  Grab  26  

Typologie  der     Beifunde  in  Seriation  

Fundort  und     Grabnummer  

2   10  

-­‐   -­‐  

   

-­‐   -­‐   FH   -­‐   -­‐   CU   FY   -­‐  

I/II   II/   IV   V   ?   IV   I   I   II   I   I/V  

-­‐   -­‐   A   -­‐   -­‐  

CQ   DW   -­‐   -­‐   -­‐  

III   ?   I   IV   I  

         

-­‐   G   -­‐   Q   AJ   B   L   A   A   -­‐  

DE   -­‐   -­‐   -­‐   -­‐   -­‐   -­‐   -­‐   -­‐   -­‐  

IV   I   I   I   V   I   IV   I   I   ?  

SpA  I-­‐II             SpA  I-­‐II        

Typologie  der     Lilienbeschläge  in   Seriation  

Nr.  in     Verbreitungskarten  

220   221  

Typologie  der     Lilienbeschläge    

Nr.  in  Katalog  

Fundliste  2:  Einzeltypen  

NRZ  B1Ia1;  NRZ  B2IIc3   HRB  A2IIc;  LS  AIb;  GS  CIVa  

N   AI   -­‐   -­‐   -­‐   -­‐   -­‐   -­‐   -­‐   AU  

              SpA  I-­‐II  

Tab.  17:  Einzeltypen.  Diese  Funde  sind  nicht  in  der  Seriation  integriert,  spielen  aber  dennoch  eine  Rolle  für  die  Verbrei-­‐ tungen  der  Lilientypen.        

   Nr.  in  Katalog  

Nr.  in          Verbreitungskarten  

Fundort  und          Grabnummer  

Typologie  der          Lilienbeschläge    

Typologie  der          Lilienbeschläge  in                    Seriation  

Kombinationen  an   Lilientypen  

Fundliste  3:  Streufunde  

245   246   247   248   249   250   251  

94   95   133   -­‐   17   18   18  

Au  am  Leithaberge-­‐Edelbachäcker   Bad  Deutsch  Altenburg   Bogojevo,  Grab  15A   Budapest,  Streufund   Dolní  Dunaujváros   Dunaegyháza-­‐Újsolt,  A     Dunaegyháza-­‐Újsolt,  B  

NRZ  B1IIc3   NRZ  B1IIa1     LS  BIVc   HRB  B4Ic   PB  AIa   NRZ  bruchhaft   HRZ  B1Ic3  

-­‐   T   BK   AG   BT   -­‐   G  

II   II   IV   I   I   ?   I  

 

  199  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials   252   253   254   255   256   257   258   259   260   261   262   263   264   265   266   267   268   269   270   271   272   273   274   275   276   277   278    

26   27   97   131   49   101   101   101   138   102   103   104   54   132   105   106   107   123   140   143   -­‐   -­‐   -­‐   -­‐   -­‐   14   142  

Gerjen,  Grab  110   Gyenesdiás/Diás   Leithaprodersdorf,  Grab  30   Mikulčice,  Bezirk  Hodonín,    Nr.  65     Mosonszentjános,  heute:  Jánossomorja,  Grab  218     Niederösterreich  südlich  der  Donau,  15/1     Niederösterreich  südlich  der  Donau,  31/3   Niederösterreich  südlich  der  Donau,  48/8   Pančevo,  FO  42   Petronell,  FO  1/4   Petronell-­‐Tiergarten,  FO  3a   Petronell-­‐Geißbergen,  FO  3d   Pilismarót-­‐Basaharc  B   Praga-­‐Šárka  6     Ringeldorf-­‐Kuse   Ringeldorf-­‐Langfeld   Ringeldorf-­‐Neues  Feld   Šal’a-­‐Duslo,  Grab  146     Sonta,  16   Sotin,  51   Streufund,  7     Szeged,  Umgebung   Unbekannter  FO,  Ungarn,  Taf  25   Unbekannter  FO,  Ungarn,  Taf.  27   Unbekannter  FO,  Ungarn,  Hampel   Wildungsmauer   Zemun  vodna  Stanica  na  Dunavu  I,  1a    

NRB  AIc   HRZ  B1Ic2   LS  AIc   HRZ  bruchhaft     HRZ  B1Ic3  (G)   HRB  B2Ib   NRZ  B1IIa1   HRB  A2Ib   NRB  AIc   NRZ  B1IIc3   HRB  B4Ic   HRB  A2Ia       HRB  B3Ib   NRZ  B2IId4       HRB  A2IIa   HRB  A3Ic   NRZ  B2Ia2   NRZ  bruchhaft   HRZ  B1IIIa2   HRB  A1Vb   NRZ  B2Ia1   NRZ  A1IV1a1  (W)   HRZ  B1IIIa2  (W)   NRZ  B1IIa1   HRZ  B1Ic3   NRZ  B1IIa1   HRB  A2IIa  

AT   B   BE   -­‐   -­‐   N   T   AC   AT   -­‐   AG   AF   GC   AB   AH   -­‐   X   -­‐   F   AJ   W   J   -­‐   T   G   T   AH  

I   I   I   ?   I   I   II   I   I   II   I   I   I   II   II   II   I   ?   III   V   I   IV   III   II   I   II   II  

Tab.  18:  Streufunde.      

Bágyog  Gyűrhegy,  ohne  Grabnr.   Bágyog  Gyűrhegy,  Grab  14   Feketič,  Grab  86   Ferencszállás     Gyenesdiás/Diás,  Grab  87   Gyenesdiás/Diás   Kiszombor  G,  Grab  49   Kiszombor  G,  Grab  56   Nagymágocs-­‐Ótompa,  Grab  23   Nagymágocs-­‐Ótompa,  Grab  41   Odžaci  V,  Grab  1   Odžaci  V,  Grab  7   Pitvaros-­‐Víztározó,  Grab  51   Pitvaros-­‐Víztározó,  Grab  167   Prša  Bércz  Sandgrube  B   Sammlung,  Streufund  

295   296   297   298   299   300   301   302   303   304   305   306   307   308   309   310  

139   74   75   75   -­‐   76   80   144   83   126   145   145   145   88   112   91  

Fundort  und     Grabnummer  

Nr.  in  Katalog                          

3   3   23   22   27   27   43   43   51   51   137   137   55   55   122   -­‐  

Nummer  in     Verbreitungskarten  

Fundort  und     Grabnummer  

279   280   281   282   283   284   285   286   287   288   289   290   291   292   293   294    

Nummer  in     Verbreitungskarten  

Nr.  in  Katalog  

Fundliste  4:  Unpublizierte  Fundorte  

Smederevo,  Grab  1896     Szentes-­‐Nagyhegy,  Grab  140   Szentes-­‐Lapistó,  Grab  15   Szentes-­‐  Lapistó,  Grab  40   Szentes,  Umgebung   Szil  Homokbanya,  Grab  15   Tápé-­‐Lebő  II,  Kis-­‐Homokos   Temes  Bezirk   Tolna  Harcz,  Grab  1   Valalíky  Vsechsvätých   Varna   Varna   Varna   Vasasszonyfa  „A“   Zillingtal,  Grab  18   Zagyvarékas  

Tab.  19:  Unpublizierte  Fundorte.  Eine  Typologie  der  Funde  konnte  nicht  erstellet  werden.

200    

Tabellen  und  Tafeln  

 

Rákóczifalva  Grabung   A.  Grab  4;  B.  Grab  11;  C  und  D.  Grab  5.  

   

201  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

 

Rákóczifalva  Grabung   A.  Grab  12;  B.  Grab  15;  C.  Grab  20;  D.  Grab  14.    

202    

Tabellen  und  Tafeln  

 

Rákóczifalva  Grabung   A.  Grab  26;  B.  Grab  27;  C.  Grab  32;  D.  Grab  33.    

   

203  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

 

Rákóczifalva  Grabung   A.  Grab  41;  B.  Grab  44;  C.  Grab  45;  D.  Grab  51.    

204    

Tabellen  und  Tafeln  

 

Rákóczifalva  Grabung   A.  Grab  52;  B.  Grab  60;  C.  Grab  65;  D.  Grab  66.    

   

205  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

 

Rákóczifalva  Grabung   A.  Ausschnitt  von  Grab  54;  B.  Gräber  54  und  55.    

206    

Tabellen  und  Tafeln  

 

Rákóczifalva  Grabung   A.    Die  Gürtelgarnitur  aus  dem  Grab  24;  B.  Die  Gürtelgarnitur  aus  dem  Grab  54.  

   

207  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

 

Rákóczifalva  Grabung   A.  Die  Perlenkette  aus  dem  Grab  5;  B.  Die  Perlenkette  aus  dem  Grab  12.      

208    

Tabellen  und  Tafeln  

 

Rákóczifalva  Grabung   Grab  3:  1.  Eisenobjekt;  Grab  4:  1-­‐2.  Bronzeschnalle,  3.  Eisenfragmente;  Grab  5:  2.  Sargklammer,  3.   Eisenobjekt.  Die  Funde  sind  im  Maßstab  1:1.  

   

209  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

 

Rákóczifalva  Grabung   Grab  5:  A.  Die  Lage  der  Kolbenarmringe  in  situ.  9/13.  Bronzenes  Ohrgehängepaar.   10/11.  Bronzenes  Kolbenarmreifpaar.  Die  Funde  sind  im  Maßstab  1:1.  

210    

Tabellen  und  Tafeln  

 

Rákóczifalva  Grabung   Grab  5:  74  Perlen.  Die  Funde  sind  im  Maßstab  1:1.  

   

211  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

 

Rákóczifalva  Grabung   Grab  5:  1.  Drei  Eisenobjekte,  wahrscheinlich  Sargklammern;  4/5/12.  Sargklammern.    Die  Funde  sind  im  Maßstab  1:1.  

212    

Tabellen  und  Tafeln  

 

Rákóczifalva  Grabung   A.  Grab  8;  B.  Grab  9;  C.  Grab  13;  D.  Grab  14.  Ohne  Beigaben.  

   

213  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

 

Rákóczifalva  Grabung   Grab  10:  1.  Eisenschnalle;  Grab  11:  1.  Eisenschnalle  mit  bronzenem  Dorn;  2.  Spinnwirtel.    Die  Funde  sind  im  Maßstab  1:1.  

214    

Tabellen  und  Tafeln  

 

Rákóczifalva  Grabung   Grab  12:  1.  Agraffenpaar;  2/3.  Bronzenes  Armringpaar;  4.  Eisenschnalle.   Die  Funde  sind  im  Maßstab  1:1.  

   

215  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

 

Rákóczifalva  Grabung   Grab  15:  1.  32  Perlen;  2.  Ohrgehänge;  3.  Römische  Bronzemünze;  3a.  Rekonstruktion  der  Münze.   Die  Funde  sind  im  Maßstab  1:1.    

216    

Tabellen  und  Tafeln  

 

Rákóczifalva  Grabung   A.  Grab  16;  B.  Grab  19.  Ohne  Beigaben;  Grab  17:  1.  Eisenmesser;  2.  Eisenschnalle.     Die  Funde  sind  im  Maßstab  1:1.  

   

217  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

 

Rákóczifalva  Grabung   Grab  18:  1.  Bronzenes  Armreifpaar;  Grab  20:  1.  Drei  Perlen.  Die  Funde  sind  im  Maßstab  1:1.    

218    

Tabellen  und  Tafeln  

 

Rákóczifalva  Grabung   Grab  21:  1.  Eisenschnalle;  2.  Eisenmesser;  Grab  26:  1.  Ovales  Ohrgehängepaar;  2.  Doppelkonischer   Spinnwirtel;  3.  Quadratische  Eisenschnalle.  Die  Funde  sind  im  Maßstab  1:1.  

   

219  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

 

Rákóczifalva  Grabung   Grab  24:  Gürtelgarnitur.  1.  Hauptriemenzunge;  18.  Nebenriemenzunge;  7-­‐9/12-­‐17.  Hauptriemenbe-­‐ schläge;  3/11/19-­‐21.  Nebenriemenbeschläge;  2/4-­‐5.  Lochschützer;  6.  Propellerbeschlag;  10.  Gürtel-­‐ schnalle.  Die  Funde  sind  im  Maßstab  1:1.  

220    

Tabellen  und  Tafeln  

 

Rákóczifalva  Grabung   Grab  27:  Gürtelgarnitur.  10.  Hauptriemenzunge;  2/8/15.  Hauptriemenbeschläge;  3-­‐6/9.  Bron-­‐ zeblechbeschläge;  1/14.  Lochschützer;  7.  Gürtelschnalle;  11-­‐13.  Tierknochen,  nicht  abgebildet.     Grab  48:  1-­‐2.  Eisenschnalle;  3.  Eisenmesser.  Die  Funde  sind  im  Maßstab  1:1.    

   

221  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

 

Rákóczifalva  Grabung   A.  Grab  22:  Eisenschnalle,  verschollen;  B.  Grab  28;  C.  Grab  30;  D.  Grab  31.  Ohne  Beigaben.    

222    

Tabellen  und  Tafeln  

 

Rákóczifalva  Grabung   A.  Grab  34:  Eisenschnalle,  verschollen;  B.  Grab  35;  C.  Grab  36.  Ohne  Beigaben.  D.  Grab  48:  Die  Funde   sind  auf  der  Tafel  21  abgebildet.  

   

223  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

 

Rákóczifalva  Grabung   A.  Grab  33:  1.  Bronzenadel;  2-­‐3/6.  Ohrgehänge;  4.  Spinnwirtel;  5.  Sieben  Perlen;  7.  Zwei  Eisenobjekte.   Grab  41:  1.  Fünf  Perlen.  Die  Funde  sind  im  Maßstab  1:1.    

224    

Tabellen  und  Tafeln  

 

Rákóczifalva  Grabung   A.  Grab  37;  B.  Grab  38;  C.  Grab  39;  D.  Grab  46.  Ohne  Beigaben.  

   

225  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

 

Rákóczifalva  Grabung   Grab  32:  1.  Fokosch  und  Keramikbruchstück.  Grab  40:  1-­‐2.  Eisenschnallen;  3.  Eisenmesser  und  Ke-­‐ ramikbruchstück;  4.  Silank;  5-­‐6.  Bruchstücke  von  Sargklammern.  Die  Funde  sind  im  Maßstab  1:1.    

226    

Tabellen  und  Tafeln  

 

Rákóczifalva  Grabung   Grab  32:  Die  Beigaben  sind  auf  der  Tafel  26.  Grab  42:  1-­‐2.  Eisenobjekte;  3-­‐4.  Eisenmesser;  5-­‐6.  rekon-­‐ struierte  Eisenschnallen;  7.  Tierknochen,  nicht  abgebildet.  Die  Funde  sind  im  Maßstab  1:1.  

   

227  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

 

Rákóczifalva  Grabung   Grab  43:  1.  Eisenschnalle;  2.  Eisenmesser.  Grab  44:  1.  Ohrgehänge;  2-­‐3.  Sargklammern.  Grab  45:  6-­‐8.   Eisenschnallen,  rekonstruiert;  9.  Eisenmesser.  Die  Funde  sind  im  Maßstab  1:1.  

228    

Tabellen  und  Tafeln  

 

Rákóczifalva  Grabung   Grab  45:  10.  Bronzeschnalle;  2/4-­‐5/12.  Hauptriemenbeschläge  aus  Eisen;  11.  Beschläge  aus  Bronze-­‐ blech;  1/3.  Eisenbeschläge.  Grab  48:  1-­‐2.  Eisenschnallen;  3.  Eisenmesser.  Die  Funde  sind  im  Maßstab   1:1.  

   

229  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

 

Rákóczifalva  Grabung   A.  Grab  49;  B.  Grab  53;  C.  Grab  58;  D.  Grab  59.  Ohne  Beigaben.  

230    

Tabellen  und  Tafeln  

 

Rákóczifalva  Grabung   Grab  47:  1.  Bronzeschnalle.  2.  Tierknochen,  nicht  abgebildet.  Grab  50:  1.  Eisenschnalle.  Grab  51:  1.   Zwei  Fragmente  einer  Bronzescheibe;  2.  Eisenschnalle.  Grab  52:  1.  23  Perlen.  Die  Funde  sind  im   Maßstab  1:1.  

   

231  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

 

Rákóczifalva  Grabung   Grab  52:  2.  Spinnwirtel.  Die  Funde  sind  im  Maßstab  1:1.  Grab  54:  1.  Gelbe  Keramik;  1a/1b.  Farbspu-­‐ ren;  2.  Graue  Keramik  Die  Funde  sind  im  Maßstab  1:2.    

232    

Tabellen  und  Tafeln  

 

Rákóczifalva  Grabung     Grab  54:  6.  Gürtelschnalle  aus  Bronze;  8.  Riemendurchzug  aus  Bronzeblech;  32-­‐35/45/49.  Haupt-­‐ riemenbeschläge;  7.  Propellerbeschlag.  Die  Funde  sind  im  Maßstab  1:1.  

   

233  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

 

Rákóczifalva  Grabung     Grab  54:  36-­‐42/44/46.  Hauptriemenbeschläge;  16-­‐31/39/43/47-­‐48/50-­‐58/60.  Nebenriemenbe-­‐ schläge;  14-­‐15.  Lochschützer;  20.  Sargklammer.  Die  Funde  sind  im  Maßstab  1:1.  

234    

Tabellen  und  Tafeln  

 

Rákóczifalva  Grabung     Grab  55:  1/24.  Ohrgehängepaar;  8-­‐9/12-­‐18/21-­‐23.  Beschläge;  4/7.  Eisenschnallen;  19.  Kettenglie-­‐ der;  4/10-­‐11/20.  Sargklammer;  3.  Eisenmesser;  6.  Fintsteinabschlag.  Die  Funde  sind  im  Maßstab  1:1.  

   

235  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

 

Rákóczifalva  Grabung     Grab  60:  Neun  Perlen.  Grab  61:  1.  Eisenobjekt  mit  Textilrest.  Grab  64:  1-­‐2.  Eisenschnallen;  3.  Tier-­‐ knochen.  Grab  65:  1-­‐2.  Ohrgehänge;  3.  Spinnwirtel;  4-­‐5.  Sargklammern.  Die  Funde  sind  im  Maßstab   1:1.    

236    

Tabellen  und  Tafeln  

 

Rákóczifalva  Grabung     Grab  56:  Ohne  Beigaben.  Grab  66:  2-­‐3.  Armreifen;  4.  Fingerring;  5.  Bronzebeschlag  mit  Löwendarstel-­‐ lung;  6.  Muschel,  durchbohrt.  Die  Funde  sind  im  Maßstab  1:1.  

   

237  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

 

Rákóczifalva  Grabung     Grab  66:  31.  Perlen.  Grab  67:  1.  Tierknochen;  2.  Bronzeschnalle.  Grab  69:  1.  Eisenmesser.  Die  Funde   sind  im  Maßstab  1:1.  

238    

Tabellen  und  Tafeln  

 

Rákóczifalva  Grabung     Grab  27:  10.  Hauptriemenzunge;  2/8/15.  Hauptriemenbeschläge;  3-­‐6/9.  Bronzebeschäge;  1/14.   Riemendurchzüge;  7.  Bronzeschnalle.  Die  Funde  sind  im  Maßstab  1:1.  16.  Die  Lage  der  Beschläge  in   situ.  

   

239  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

 

Rákóczifalva  Grabung     Grab  24:  1.  Hauptriemenzunge;  7-­‐9/12-­‐17.  Hauptriemenbeschläge;  3/11/19-­‐21.  Nebenriemenbe-­‐ schläge;  18.  Nebenriemenzunge;  2/4-­‐5.  Lochschützer;  6.  Propellerbeschlag;  10.  Gürtelschnalle.  Die   Funde  sind  im  Maßstab  1:1.  A.  Die  Lage  der  Beschläge  in  situ.  

240    

Tabellen  und  Tafeln  

 

Rákóczifalva  Grabung   Die  Rekonstruktion  der  Gürtelgarnitur  aus  dem  Grab  24.  Die  Funde  sind  nicht  maßstabsgetreu.  

   

241  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

 

Rákóczifalva  Grabung     Grab  54:  5.  Hauptriemenzunge  in  situ,  verschollen;  9-­‐12.  Nebenriemenzunge;  14-­‐15.  Lochschützer;  7.   Propellerbeschlag;  8.  Riemendurchzug;  6/13.  Gürtelschnallen.  Die  Funde  sind  im  Maßstab  1:1.      

242    

Tabellen  und  Tafeln  

 

Rákóczifalva  Grabung   Grab  54:  32-­‐42/44-­‐46/49.  Hauptriemenbeschläge;  17-­‐31/39/43/47-­‐48/50-­‐58/60.  Nebenriemenbe-­‐ schläge.  Die  Funde  sind  im  Maßstab  1:1.  

   

243  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

 

Rákóczifalva  Grabung   Die  Rekonstruktion  der  Gürtelgarnitur  aus  dem  Grab  54.  Die  Funde  sind  nicht  maßstabsgetreu.  

244    

Tabellen  und  Tafeln  

 

Rákóczifalva  Grabung   Ohrgehängetypen.  Typ  1.  Grab  33.  Typ  2A.  Grab  55.  Typ  2B.  Grab  55.  Typ  3.  Grab  5.  Typ  4A.  Von  links   nach  rechts:  Grab  26/65/65.  Typ  4B.  Grab  44.  Typ  4C.  Grab  33.  Typ  5.  Grab  15.  Die  Funde  sind  im   Maßstab  1:1.    

   

245  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

 

Rákóczifalva  Grabung   Typ  I.  Kugeln.  0.  Silberblechanhänger;  1.  Kugel;  2.  Gedrückte  Kugel;  3.  Hirse.  Typ  II.  Zylinder:  4.   Langer  Zylinder;  5.  Kurzer  Zylinder;  6.  Zylinder,  gewölbte  Seite;  8.  Langer,  breiter  Zylinder;  9.  Langer   Zylinder  mit  Aufsatz.  Typ  III.  Kegel.  10.  Kegel;  11.  kurzer,  bikonischer  Kegel;  12.  Langer,  bikonischer   Kegel;  13.  Zwillingsperle?  Typ  IV.  Prismen.  14.  Gestauchter  Querschnitt;  15.  Würfel;  16.  Querschnitt   eines  vierkantigen  Prismas;  17.  Querschnitt  eines  rechteckigen  Prismas.  Die  Funde  sind  im  Maßstab   1:1.  

246    

Tabellen  und  Tafeln  

 

Rákóczifalva  Grabung   Typ  V.  Melonenkernperlen,  unterschiedliche  Querschnitte.  Besonderheiten:  18.53.  Runder   Querschnitt;  18.62.  Segmentiert;  18.67.  Amorph.  Die  Funde  sind  im  Maßstab  1:1.    

   

247  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

 

Rákóczifalva  Grabung   Rekonstruierte  Perlenketten.  A.  Grab  15;  B.  Grab  66.  Die  Funde  sind  im  Maßstab  1:1.  

248    

Tabellen  und  Tafeln  

 

Rákóczifalva  Grabung   Rekonstruierte  Perlenkette.  Grab  5.  Die  Funde  sind  im  Maßstab  1:1.  

   

249  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

 

Rákóczifalva  Grabung   Rekonstruierte  Perlenkette.  Grab  12.  Die  Funde  sind  im  Maßstab  1:1.  

250    

Tabellen  und  Tafeln  

 

Rákóczifalva  Grabung   Bronzearmreifen.  Typ  1/2.  Unverziert.  1.  Grab  12;  2.  Grab  12.  Typ  3/4.  Verziert.  Grab  18.  Die  Funde   sind  im  Maßstab  1:1;  4a  ist  leicht  vergrößert  abgebildet.      

   

251  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

 

Rákóczifalva  Grabung   Bronzearmreifen.  Typ  1/2.  Verziert.  Grab  66.  Die  Funde  sind  im  Maßstab  1:1.      

252    

Tabellen  und  Tafeln  

 

Rákóczifalva  Grabung   Kolbenarmreifen.  Grab  5.  Die  Funde  sind  im  Maßstab  1:1;  2a  zeigt  die  Gewebereste.        

   

253  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

 

Rákóczifalva  Grabung   Grab  55.  1-­‐10.  Silberne  Beschläge;  11-­‐14.  Bronzene  Beschläge;  15-­‐16.  Silberne  Ohrgehänge.  Grab  15.   17.  Münze.  Grab  66.  18.  Muschel;  19.  Beschlag  mit  Löwendarstellung.  Grab  12.  1.  Agraffenpaar.  Die   Funde  sind  im  Maßstab  1:1.      

254    

Tabellen  und  Tafeln  

 

Rákóczifalva  Grabung   Spinnwirtel.  1.  Grab  11;  2.  Grab  33;  3.  Grab  16;  4.  Grab  65;  5,  Grab  52.  Die  Funde  sind  im  Maßstab  1:1.        

   

255  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

   

Rákóczifalva  Grabung   Graue  Keramik.  Grab  54.  Die  Funde  sind  im  Maßstab  1:1;  1b/c  ist  vergrößert  abgebildet.    

256    

Tabellen  und  Tafeln  

 

Rákóczifalva  Grabung   Gelbe  Keramik:  1.  Die  Funde  sind  im  Maßstab  1:2;  1d-­‐e.  Vergrößerung.  

   

257  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

 

Die  Kartierung  der  lilienverzierten  Gürtelgarnituren   Die  Fundorte  in  Bulgarien  und  Russland  sind  aufgrund  der  Distanz  nicht  abgebildet.  

258    

Tabellen  und  Tafeln  

    1.   2.   3.   4.   5.   6.   7.   8.   9.   10.   11.   12.   13.   14.   15.   16.   114.     17.   18.   19.   20.   21.   22.   23.   24.   25.   26.   27.   28.   29.   30.   31.   32.   33.   34.   35.   36.   37.   38.   39.   40.   41.   42.   43.   44.   45.   46.  

Fundorte  in  Ungarn  (H)     Alsózsolca  Petőfi  Straße  18   Ártánd  Kapitány  dűlő   Bágyog  Gyűrhegy   Bajna   Balatonszőlős   Biatorbágy-­‐Budapark   Bilisics   Budapest-­‐Lóversenytér,  FO  26   Budapest-­‐Wekerle-­‐telep,  FO  28   Budapest-­‐Rákos,  FO  29   Budapest-­‐Népstadion,  FO  42   Budapest-­‐Csepel,  Szabadkikötő,  FO  65   Budapest-­‐Leányka  Straße/Tompa  Straße,  FO  68   Budapest,  FO  69   Budapest,  Streufund   Cikó   Csongrád-­‐Mámai  Csárdadűlő   Dolní  Dunaujváros   Dunaegyháza-­‐Újsolt   Dunaszekcső-­‐Téglagyár   Egerág   Felgyő   Ferencszállás   Siehe  Fundort  in  Serbien   Fülöpszállás   Gátér   Gerjen   Gyenesdiás   Gyomaendröd   Győr-­‐Téglavető  dűlő   Halimba   Hódmezővásárhely-­‐Batida   Hódmezővásárhely-­‐Tarjánvég   Homokmégy-­‐Halom   Jánoshida   Jutas   Kaposvár   Kecel-­‐Körtefahegy   Kecel-­‐Határdűlő   Kékesd   Keszthely   Kisköre-­‐Halastó   Kiskőrös   Kiszombor  G       Kölked-­‐Feketekapu   Kunbaracs,  Kiskunmajsa-­‐Kőkút  5   Kunszállás  

 

 

47.   48.   49.   50.   51.   52.   53.   54.   55.   56.   57.   58.   59.   60.   61.   62.   63.   64.   65.   66.   67.   68.   69.   70.   71.   72.   73.   74.   75.   76.   77.   78.   79.   80.   81.   82.   83.   84.   85.   86.   87.   88.   89.   90.   91.   92.   93.    

Lukásháza-­‐Hegyalja  dűlő   Mártély   Mosonszentjános   Nagypall   Nagymágocs-­‐Ótompa   Oroshaza-­‐Béke   Öskű   Pilismarót-­‐Basaharc   Pitvaros-­‐Víztározó   Rákóczifalva-­‐Kastélydomb   Rákóczifalva,  FO  8   Rákóczifalva,  FO  8A   Regöly   Romonya  I   Sobor   Sopronkőhida   Szarvas-­‐Grexa-­‐Téglagyár,  FO  68   Szarvas-­‐Rózsás,  FO  75   Szebény  I   Szeged-­‐Kundomb   Szeged-­‐Makkoserdő   Szeged-­‐Öthalom   Székkutas-­‐Kápolnadűlő   Szekszárd-­‐Bogyiszlói  Straße   Szellő-­‐Vöő  malom   Szent-­‐Erzsébet/Erzébet   Szentes-­‐Kaján   Szentes-­‐Nagyhegy   Szentes-­‐Lapistó   Szil   Szirák   Szőreg-­‐Belső  ugar   Táp-­‐Borbapuszta   Tápé-­‐Lebő  II,  Kis-­‐Homokos   Tiszafüred   Tiszavárkony   Tolna   Toponar-­‐Fészerlakpuszta   Üllő  I   Üllő  II   Várpalota-­‐Gimnázium   Vasasszonyfa  „A“   Visznek-­‐Kecskehegy   Vörs-­‐Papkert  B   Zagyvarékas   Zalakomár   Zamárdi  

    94.   95.   96.   97.   98.   99.   100.   101.   102.   103.    

  Fundorte  in  Österreich  (A)     Au  am  Leithaberge-­‐Edelbachäcker   Bad  Deutsch  Altenburg         Edelstal   Leithaprodersdorf   Leobersdorf   Mistelbach     Münchendorf   Niederösterreich,  südlich  der  Donau   Petronell,  FO  1/4   Petronell-­‐Tiergarten,  FO  3a  

 

 

104.   105.   106.   107.   108.   109.   110.   111.   112.   113.  

Petronell-­‐Geißbergen,  FO  3d   Ringeldorf-­‐Kuse   Ringeldorf-­‐Langfeld   Ringeldorf-­‐Neues  Feld   Sommerein   Vösendorf   Wiener-­‐Neustadt         Wildungsmauer   Zillingtal   Zwölfaxing  

   

259  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials     115.   116.   117.   118.   119.   120.   121.       129.   130.       23.   133.   134.   135.   136.   137.       143.       145.      

                           

260    

Fundorte  in  Slowakia  (SK)     Čunovo   Holiare   Hraničná  pri  Hornáde   Komárno-­‐Hadovce   Komárno-­‐Schiffswerft   Komárno-­‐Varadiho   Nové  Zámky  

 

 

122.   123.   124.   125.   126.   127.   128.  

Prša   Šal’a-­‐Duslo   Šebastovce   Štúrovo   Valaliky   Želovce   Žitavska  Tôň  

Fundorte  in  Tschechien  (CZ)     Dolní  Dunajovice,  Bezirk  Břeclav   Ježkovice,  Bezirk  Vyškov  

 

 

131.   132.  

Mikulčice,  Bezirk  Hodonín   Praha-­‐Šárka    

Fundorte  in  Serbien  (SRB)     Feketič   Bogojevo   Čelarevo   Horgoš   Mali  Idjoš   Odžaci  

 

 

138.   139.   140.   141.   142.    

Pančevo,  FO  42   Smederevo   Sonta   Vrbas   Zemun          

Fundorte  in  Kroatien  (HR)     Sotin  

 

Fundorte  in  Rumänien  (RO)  

144.    

Temes  Bezirk  

Fundorte  in  Bulgarien  (BG)     Varna  

 

Fundorte  in  Russland  (RUS)  

146.    

Panovo  

Tabellen  und  Tafeln  

 

Die  Kartierung  der  lilienverzierten  Gürtelgarnituren   Tüllenriemenzungen  der  SpA  I-­‐II.  Kleiner  Punkt:  eine  GG;  mittlerer  Punkt:  zwei  GG;  großer  Punkt:   drei  GG.    

   

261  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

 

Die  Kartierung  der  lilienverzierten  Gürtelgarnituren   Einheitliche  GG  der  SpA  III.  Kleiner  Punkt:  eine  GG;  mittlerer  Punkt:  zwei  GG;  großer  Punkt:  drei  GG;   sehr  großer  Punkt:  vier  GG.  

262    

Tabellen  und  Tafeln  

 

Die  Kartierung  der  lilienverzierten  Gürtelgarnituren   Lilientyp  I.  Weiße  Dreiecke:  Riemenzungen;  schwarze  Punkte:  Gürtelbeschläge.    

   

263  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

 

Die  Kartierung  der  lilienverzierten  Gürtelgarnituren   Lilientyp  I.  Kleiner  Punkt:  eine  GG;  mittlerer  Punkt:  zwei  GG;  großer  Punkt:  drei  GG;  sehr  großer   Punkt:  fünf-­‐zehn  GG.  Fundort  66-­‐68:  21  Gürtelgarnituren.  

264    

Tabellen  und  Tafeln  

 

Die  Kartierung  der  lilienverzierten  Gürtelgarnituren   Lilientyp  II.  Weiße  Dreiecke:  Riemenzungen;  schwarze  Punkte:  Gürtelbeschläge.    

   

265  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

 

Die  Kartierung  der  lilienverzierten  Gürtelgarnituren   Lilientyp  II.  Kleiner  Punkt:  eine  GG;  mittlerer  Punkt:  zwei  GG;  großer  Punkt:  drei  GG;  sehr  großer   Punkt:  fünf-­‐zehn  GG.    

266    

Tabellen  und  Tafeln  

 

Die  Kartierung  der  lilienverzierten  Gürtelgarnituren   Lilientyp  III.  Weiße  Dreiecke:  Riemenzungen;  schwarze  Punkte:  Gürtelbeschläge.    

   

267  

Das  Gräberfeld  von  Rákóczifalva  und  die  Chronologie  des  spätawarenzeitlichen  Fundmaterials  

 

Die  Kartierung  der  lilienverzierten  Gürtelgarnituren   Lilientyp  IV.  Weiße  Dreiecke:  Riemenzungen;  schwarze  Punkte:  Gürtelbeschläge.    

268    

Tabellen  und  Tafeln  

 

Die  Kartierung  der  lilienverzierten  Gürtelgarnituren   Lilientyp  V.  Weiße  Dreiecke:  Riemenzungen;  schwarze  Punkte:  Gürtelbeschläge.    

   

269