Das Geschichtsbild der Ilias (Hypomnemata, 163) (German Edition)
 3525252625, 9783525252628

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Hypomnemata Untersuchungen zur Antike und zu ihrem Nachleben

Herausgegeben von Albrecht Dihle, Siegmar Döpp, Dorothea Frede, Hans-Joachim Gehrke, Hugh Lloyd-Jones, Günther Patzig, Christoph Riedweg, Gisela Striker Band 163

Vandenhoeck & Ruprecht

Jonas Grethlein

Das Geschichtsbild der Ilias Eine Untersuchung aus phänomenologischer und narratologischer Perspektive

Vandenhoeck & Ruprecht

Verantwortlicher Herausgeber: Hans-Joachim Gehrke

Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar. ISBN 3-525-25262-5 Hypomnemata ISSN 0085-1671

© 2006, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co.KG, Göttingen / www.v-r.de Alle Rechte vorbehalten. Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Hinweis zu § 52a UrhG: Weder das Werk noch seine Teile dürfen ohne vorherige schriftliche Einwilligung des Verlages öffentlich zugänglich gemacht werden. Dies gilt auch bei einer entsprechenden Nutzung für Lehr- und Unterrichtszwecke. Printed in Germany. Umschlagkonzept: Groothuis, Lohfert, Consorten, Hamburg Druck und Bindung: Hubert & Co., Göttingen Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier.

Vorwort

Das vorliegende Buch ist die überarbeitete und gekürzte Fassung meiner Habilitationsschrift, welche die Philosophische Fakultät und die Philologische Fakultät der Universität Freiburg im Sommersemester 2004 angenommen haben. An erster Stelle sei den Gutachtern herzlichst gedankt: Mein Lehrer Prof. Bernhm'd Zimmermann hat die Arbeit in allen Phasen tatkräftig unterstützt, wichtige Hinweise gegeben und mich vor manchem Fehler bewahrt. Prof. Hans-Joachim Gehrke hat althistorische Anregungen beigesteuert und immer wieder weiterführende Fragen gestellt. Die »hermeneutische Praxis«, die Prof. Hans-Helmuth Gander pt1egt, hat es mir ermöglicht, in intensiven Gesprächen über die philosophischen Grundlagen der Arbeit zu reflektieren. Außerdem haben Prof. Christian Grethlein, Prof. David Konstan, Prof. Christopher Krebs und PD Matthias Steinhart das Manuskript in unterschiedlichen Phasen gelesen und mit ihrer Kritik zahlreiche Verbesserungen angeregt. Zwei »Nestoren«, Prof. Carl Joachim Classen und Prof. Wolfgang Kullmann, danke ich für ihre Bereitschaft, trotz aller Skepsis unkonventionelle Zugänge zum Epos zu diskutieren. Prof. Monika Fludernik, Prof. Hans-Harald Müller und PD Sandra Pott waren so freundlich, narratologische Thesen mit mir zu erörtern. Große Teile der Arbeit wurden während eines zweijährigen Forschungsau±:' enthaltes im Rahmen des Emmy-Noether-Programms der DFG in Cambridge MA geschrieben. Dem Department of the Classics der Harvard University sei für die freundliche Aufnahme gedankt. Diskussionen mit Dr. David Eimer. Renaud Gagne, Prof. Albert Henrichs, Prof. Marianne Hopman, Prof. Christopher Krebs, Prof. Nino Luraghi und Prof. Gregory Nagy haben mir immer wieder neue Horizonte eröffnet. Letzterem sei auch gedankt für eine stimulierende Woche am Center for Hellenic Studies in Washington DC. Fernerhin bin ich Prof. Deborah Boedeker, Prof. David Konstan und Prof. Kurt Raa±1aub für viele anregende Gespräche in Providence dankbar. Beim Korrekturlesen hat freundlicherweise Anne Schlichtmann geholfen. Dr. Ulrike Blech hat als Lektorin das Entstehen des Buches mit freundlicher Unterstützung und viel Humor begleitet. Für ihren Beistand in einer schweren Erfahrung danke ich Beate HannigGrethlein. Prof. Christian Grethlein. Hannah Grethlein, Dr. Thomas Grethlein, Christian Mittermüller und Vera Schernus. Gewidmet ist das Buch meiner kleinen Schwester Hannah, die mir in vielem ein Vorbild ist.

Inhalt

I.

Einleitung ......................................................................................... .

11

1.

Fragestellung und Untersuchungs gegenstand ....................... .

11

2.

Forschungsgeschichtlicher Überblick .................................. ..

13

3.

Struktur und Erkenntnisziele der Untersuchung .... .......... ......

18

11. Theoretische Überlegungen I: Geschichte, Geschichtlichkeit, Geschichtsbilder ................................................................................

20

1.

Geschichte und Geschichtlichkeit ..........................................

21

2.

Geschichtlichkeit und Geschichtsbild ...................... ..............

23

3.

Geschichtsbilder: Eine Typologie ..........................................

32

III. Interpretation I: Das Geschichtsbild der Helden...............................

42

1.

Exemplarische Sinnbildung.................................................... 1.1 Diomedes: Lykurgos-Paradigma............................ 1.2 Exempla in der !lias ............................................... 1.3 Kritik an Exempla .................................................. 1.4 Zusammenfassung ........... ........................... ............

43 43 46 58 63

2.

Traditionale Sinnbildung .... ............ ................ ........................ 2.1 Genealogien in der !lias ......................................... 2.1.1 Genealogie als Legitimation .................................. 2.1.2 Genealogie als Erklärung ....................................... 2.1.3 Genealogie als Verpflichtung................................. 2.2 Die Genealogie des Glaukos: ein Sonderfall ......... 2.3 Zusammenfassung..................................................

63 65 65 71 72 78 84

3.

Die Rolle des Zufalls: Schicksalskontingenz ......................... 85 3.1 Das Blättergleichnis in 6, 146-149......................... 85 3.2 Weitere Vergleiche des Menschen mit der Natur.. 87 3.3 Das Blättergleichnis und die Genealogie.... ........... 94 3.4 Das Geschichtsbild des Glaukos und das historistische Geschichtsbild .................... .............. 97 3.5 Zusammenfassung .................................................. 105

4.

Schicksalskontingenz und exemplarische und traditionale Sinnbildung ........ ............. ............. .............. ............................ 106 4.1 Zufall und Regularität...... ...................................... 108

8

Inhalt

5.

6.

4.2 Zufall und Kontinuität............................................ 112 4.3 Zusammenfassung.................................................. 114 Das heroische Bewußtsein der eigenen Fragilität.................. 115 5.1 Idomeneus, Hektor, Sarpedon................................ 115 5.2 AchilI.. .................................................................... 120 5.2.1 Die Erfahrung von Patroklos' Tod ......................... 121 5.2.2 Achills Kritik am heroischen Ehrsystem ............... 124 5.2.3 Achills Verhältnis zur traditionalen Sinnbildung.. . 130 5.2.4 Achill und KAEOC; a