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German Pages 502 [520] Year 1832
Table of contents :
Hochwohlgeborner Herr!
Vorwort
Inhalt
Erster Theil
Zweiter Theil. Mineralogische gcognostisehe Nachrichten ah siusziige ans Herren v. Spi.r und v. Martins Reise
Dritter Theil von Spix und Martins Reisen
B e i t r ä g e z u r
Gebirgskunde Brasiliens von
W. L. v o n
Eschwege,
Königl. Portngie». Ober»! des Genie - Corps und Olierberghauplmann, IWirgliede mehrerer gelehrten Gesellschaften.
Mit v i e r p c t r o g r a p h i s c h - g e o g n o s t i s c h c n und
Karten
Profil durchschnitten.
B e r l i n
gedruckt
und
verlegt
1 8 3 2.
b e i G.
Reimer.
SEINER
EXCELLENZ DIM
HERRN GEHEIMEN RATH
ALEXANDER
VON
HUMBOLDT.
llochwohlgcborucr
Herr!
D a s würdige Vorbild, welches Ew. Excellenz so vielen Reisenden schon gegeben haben, welche sich mit Untersuchung unserer Erdoberfläche beschäftigten , hat auch mich vorzüglich angespornt, in dieser Hinsicht wenigstens das zu leisten, wozu mir meine Reisen und Berufegeschäfte in Brasilien, während eines Zeitraums von eilf Jahren, so mannichfaltige Gelegenheiten darboten.
Die wis-
senschaftliche Isolirung, in welcher man gleichsam in Portugal und in Brasilien lebt, möge mich entschuldigen, wenn ich seit acht und zwanzig Jahren, die ich in diesen Ländern verlebte, nicht mehr leistete, als ich wohl hätte leisten
können, uud ich schmeichle mir defshalb, dafs Ew. Excellenz, so wie meine geneigten Leser, das Aufgestellte mit Nachsicht beurtheilen werden, besonders da mein ganzes Bestrehen mir daliin ging, das wiederholt Beobachtete wahr darzustellen; ijt dieser Hoffnung verharre mit vollkommenstem Hochachtung Ew. Excellenz Nentershausen in Ktit-bessen den 1. Sept. 1831. ganz ergebener
der Verfasser.
V O R W O R T.
3 i i t gerechten Zweifeln erfüllt, ob ein geojmoO
'
o
Ö
stisclies Gemälde von einein so ausgedehnten Reiche, wie Brasilien, welches in dieser Hinsicht noch so weuig gekannt ist, schon gegeben werden könnte, auch selbst nicht genug vertrauend auf meine eigenen Beobachtungen, die nur wie in einen Nebel gehüllt vor meinem Geiste schwebten, konnte ich mich äufserst schwer entschliefsen, den Wunsch des letztverstorbenen Herrn Grofsherzogs von Sachsen-Weimar zu erfüllen, meine kleine Abhandlung „ Geognostisches Gemälde von Brasilien, Weimar 1 8 2 2 / ' die nur für ihn bestimmt war, dem Drucke zu übergeben, besonders da ich bis zu jener Zeit meuie vielfältigen Beobachtungen weder zu ordnen, noch zu vergleichen Mufse gehabt hatte. Tliue ich jetzt nun einen Rückblick auf diese kleine Schrift, so finde ich zwar, nachdem ich nähere Prüflingen meiner aufgezeichneten Beobachtungen angestellt, so wie auch die Beobachtungen Amle-
via rer, besonders der gelehrten Reisenden v. Spix imd v. Martins, zu Rathe gezogen, dafs das wenige darin gesagte zwar treu, das Ganze aber zu arm ist, und seinem weit mnfassenden Titel nicht entspricht. Längst schon fafste ich defshalb den Vorsatz, die grofsen Lücken dieses Schriftchens so viel wie möglich auszufüllen, uud alle Beobachtungen, die ich auf meinen vielen Kreuziuul Querzügen in den Provinzen Rio de Janeiro, S. Paulo, besonders aber in Minas Geraes, in einem Fläclienraume von mehr denn siebentausend Quadratlegoas (18 auf 1 Grad), zu machen Gelegenheit hatte, nicht nur jede für sich zu berühren, sondern auch den Versuch zu machen, dieselben in ein allgemeines Tableau zu fassen, und das, •was andere wissenschaftliche Männer darüber gesagt, damit zu verbinden. Dienstgeschäfte, Mangel an Hilfsquellen in dem fast von allem literarischen Verkehr abgeschnittenen Portugal , so wie nicht weniger die vielen zu ertragenden Unannehmlichkeiten in den letzten Jahren, waren grofse Hindernisse zur Förderung einer solchen Arbeit, und nur durch das Anerbieten meines verehrten Freundes von Martins, ein Mitarbeiter dieser Schrift zu werden, gewann ich nicht nur den Muth, sie zu unternehmen, sondern auch die Ueberzeugung, dafs sie dadurch einen grüfsern Werth für den Leser erhalten
IX
würde.
Jedoch auch diese schöne Perspective
wurde durch nicht zu beseitigende Hindernisse, von Seiten meines Freundes, vernichtet, und ich sehe mich genöthigt, mit meinen Ansichten und Beobachtungen
allein aufzutreten und abermals
ein Stickwerk zu liefern, indem ich so viel wie möglich diejenigen der Herren v. Spix und v. Martins und anderer Reisenden damit zu verbinden suchte. Was die Ausführung der Idee eines allgemeinen Tableau's betrifft, so fand ich diese zu voreilig , denn Brasilion ist zu grofs irnd noch zu wenig von Gebirgsforschem untersucht; selbst meine Beobachtungen auf J e n
zurückgelegten Wegen
schliefsen Räume von vielen hundert Quadratmeilen aus, die nicht besucht wurden, in denen sich noch vieles Unbekannte auffinden, oder das schon Bekannte verändert darstellen kann.
Ich be-
schränkte mich also u«r darauf, die Beobachtungen einzelner Gegenden darzustellen, die ich in allen Richtungen erforscht habe, oder auch der Schlangenlinien, die ich auf Reisen durch die Provinzen betreten habe, indem ich mir manche geognostische Schlüsse über die nicht betretenen Gebenden erlaubte.
O
Nur durch Vervielfältigung diec o
ser Beobachtungen kann mit der Zeit ein schätzenswerthes Ganze entstehen;
bis dahin muis
man aber alles als Beiträge betrachten.
X
Noch mufs ich bemerken, Jafs ich dieser Schrift eine gröfserc über Brasiliens Bergwerksverfasstuig und Fossilien-Reichthum, unter dem Titel, Pluto Brasiliensis, vorausgehen lassen wollte, welshall) in dieser manches vermilst werden wird; was in jener enthalten, und worauf auch hier und da hingewiesen wird; allem da sich wegen ihres Umfangs bis jetzt noch kein Verleger dazu gefunden hat, so mufs deren Herausgahe Iiis auf günstigere Zeiten für den Buchhandcl verspart werden.
I N H A L T .
E r s t e r
Erster Umgegend Ton Rio de Janeiro.
Zweiter
T Ii
e i l .
Abschnitt. .
.
S.
T
Abschuitt.
tjnerdnrchschnitt der Gebirgsschichten -von Rio de Janeiro bi* eu der Eisenhütte von Joao de Tpanema in der Provinz St. Paulo.
.
.
Dritter QnerdnrchschniM der
•
—
20
—
73
Abschnitt.
Gebirgsschichten von Rio de Janeiro an
big zur Grenze von Goyaz.
Vierter
.
.
Abschuitt.
Terrain der beiden Julgados von S. Domingos de Araxä nnd Desomboque.
.
•
Fünfter
•
Abschnitt.
Verfolgung der Oebirgsschichten in ihrer Löngenrichtnng von der Eisenhütte de S. Joao de Tpanema in der Provinz S. Panlo bis nach Villa Rica oder Ouro Preto in der Provinz Minas Geraes.
.
.
•
— HS
XII Sechster Geognostiiche Notizen
Abscbuitt.
an» der Nachbarschaft von Villa Rica,
so wie auch aus der gebirgigteu 'Waldgegend nach S. O. hin bi» zntn Presidio von S. J o a ö B;ij>iista. Siebeuter Nachrichten
über die
S. 171
Abschnitt.
Oebirgs - Bildungen
von d e r Stadl M a -
rianna aus , östlich in die gebirgigten waldigen Gegenden dos Sertaö do Rio Docc, von da uürJlich nach dem ß i a m a n teudistrict von Serro do Frio bis t u dem Arraj-al de Formiga. — 191 Achter Durchschnitt
der
Abschnitt.
Gebirgtarfen in
Formiga* auf das
südwestlicher Kicbtung von
linke Ufer
des Rio
de S . Fraucisco,
bis zum Bleibergwerke von Abact^. Neunter Gubirgsnrten,
die man
auf
,
— 234
Abschnitt.
dem M öge von der Blciuiine von
Abaclü bis Villa Rica vorfindet. Zellliter
.
— 2&3
Abschnitt.
Interessante mineralogische geognostische Reise in dem District von Sahara uud Villa nova da Rainha.
.
— 275
XIII
Z w e i t e r
Mineralogische
gcognostisehe
Herren
v. Spi.r
T h e i 1.
Nachrichten
ah
und v. Martins
siusziige
ans
Reise,
Reise von Villa Rica nach dem Piamantendistricte über Sahara. 8. 3 2 3 Aufenthalt in Tijnco und Ansfliige in dein Diamantendistrict.
— 328
Reine von Tijnco in den T e r m o von Minas Nova».
— 347
R e i t e dnreb den Sertaö an den Rio de S. Francisco.
— 357
Reine nach dein Vaö de Paranan an der Grenze von Ooyaz nnd zurück nach Malhado am Rio de S. Francisco. Reise von Malhado
dnreh
— 367
das Innere der Provinz von Bahia
nach der Hauptstadt Bahia de todos 0» Santos.
— 374
Aufenthalt in der Stadt S. Salvador oder Bahia.
— 387
Reise nach der Comarca do Illieos nnd znriiek nach Bahia.
— 388
Reise dnreh den Sertaö von Bahia nach Joazciro am Rio de S. Francisco. Aufenthalt in
. Joazeiro,
.
und Reise
.
— 395
von da durch einen T h e i l
der Provinz Pernarobuco nach O e i r a s ,
der Hanptstadl von
Piaohy.
— 410
Reise von Oeira» über Cachias nach von Marauhaö.
.
.
S. L n i z ,
der
Hauptstadt
.
— 423
Aufenthalt in S. Lniz de Maranhaö nnd in dessen Umgebungen. — 425 Seereise von S. Lniz de Marauhao nach S. Maria Hanptfttadt der Provinz Gram Para.
de Beiern,
— 427
XIV
D r i t t e r
T h e i l .
Aufenthalt in der Stadt 8 . Maria de Beiern do Oram P a r i .
S . 429
Boise von Para durch Jon Archipel in den Amazouenslrom.
— 430
Heise von der Euga von O b j J o s nach der Fortaleza der IJarra, dem Ilanptorts der Provinz von Ilio Negro.
—
433
Reise TOD der Barra do Rio Negro auf dem Solimoes nach der Villa de Ega.
.
Dr. Martius Reise von E g a ,
.
— 434
den Yüpuri aufwärts bis an den
Fall von Arara - Coara und zurück nach der Barra do Rio Negro.
.
.
.
— 438
Dr. Spix Reise anf dem Rio Negro von der Barra Iiis Barcellos uud zurück.
.
.
.
—
4¡2
Reite von der Barra (To Rio Negro in den Madeirastrom, zu den Indianern Mundrncus und Mauhes und zurück nach Pari. Rio Amazonas.
.
.
Geognostischer Leberblick.
.
— 453
.
— 469
B e i t r ü g e zur G e b i r g s k u n d e
B r a s i l i e n s
aus den Reisen der H e r r e n v. S p i x u n d v. Martins zusammengestellt und init Anmerkungen begleitet von
W.
L.
von
Erster
E s c l u v c « e.
T h e • I.
E r s t e r
I mgcgcud
A !> s c Ii 11 i t t .
von Wo
de
Janeiro.
A l l e Fossilien dieser Gegend liaben ihren Ursprung in denen sich hier bald zu hohen Gebirgen aufgethürmten Felsenmassen, bald in denen kaum über den Meeresspiegel sicli erhebenden Jnseln, der fortw ährend unter sich abwechselnden Urgebirgsbildungen, des Granits, Granitgneises oder Gneises und Gneisgranits, des Granits mit Syenit, des Gneises mit Glimmerschiefer, so wie denen zwischen und aufgelagerten oft grofson Massen von Hornblendegestein und Grünstein.
Aus den Beobachtungen dieser
Gebirgsarten,
die sich nach den Bekanntmachungen des Prinzen v. Ncuwiedt, des v. Spix und v. Martius, Mawe, Sellow, Freireis etc., längst der ganzen Kiiste bis Bahia nördlich und bis nach Rio Grande südlich erstrecken, und vorzüglich das Gebirge oder den durch Fliisse öfters unterbrochenen Hochwall bilden, der unter dem Namen der Serra do Mar bekannt ist, geht hervor,
dafs dieselben nach v. Humboldt
zu der zweiten Klasse der granitischen Urgebirge gehören, die beständig in ihren Lagerungen mit einander abzuwechseln pflegen, und folglich nur eine Formation repraesentiren, in welcher von einer relativen Altersfolge der verschiedenen A u f - und Nebeiilagerungen keine Rede seyn kann. ' ) Die Hauptrichtungen der Gebirgsschichten dieses grofsen Gebildes laufen alle von N. nach S . , im Allgemeinen mit 1
—
2
—
einer westlichen .Abweichung, und oscilliren zwischen der I l t e n und 4ten Stunde des bergmännischen Compasses, indem die allgemeine Richtung im Grofsen zwischen die 2to und 3te Stunde zu fällen scheint, sich aber woltl mehr der 2ten Stunde annähert, -welches nur dann ausfindig zu machen i s t , wenn man die Streichungslinie der ausgedehnten Itaeolumitquarz - Bildung von der Grenze der Provinz S. Paulo durch die von Minas, Baliia, Peniambuco und Ceara über 17 Breitengrade weit verfolgt.
Die Neigungen der
Gebirgsschichten sind gröfseren Abwecliselungen
unterwor-
fen, doch wenn man seine Beobachtungen über grofse E r streckungen, dem Durchschnitte der Schichten nach ihref Breite ausdehnen kann,
(ich beobachtete dieselben über 6
Längengrade) so wird man finden, Hauptneigung
der Gebirgsschichten
dafs die allgemeine der Urgebirge Brasi-
liens, unter Winkeln von 45° bis 70°, sich nach S. O. einsenken.
Partielle Abweichungen, in Gegenden wo eine
ganz entgegengesetzte Neigung statt
findet,
müssen dert
Beobachter nicht irre leiten, denn wo inan diese gewahrt, kann man sicher darauf zählen, dafs die Schichtungen erst östlich w a r e n , sich dann verflachten und dem horizontalen oder wellenförmigen nahe kamen
und
endlich
die ganz
entgegengesetzte Neigung annahmen, folglich einen Sattel oder
Buckel
bilden,
der
zuweilen
einen
meilenweiten
Durchmesser hat, an andern Orten aber auch nur mit einem Blicke zu übersehen ist.
Das Kiisteligebirge von Rio de
Janeiro bis nach Alha Grande hin, liefert viele Beispiele solcher Sattel oder Buckel in kleinen Distanzen von einander.
Diese widersinnigen Neigungen erscheinen auch noch
auf andere A r t : z. B. wenn ein's oder mehrere der Formations - Glieder nach ihrer Basis oder der Neigung der Schichten nach einen grösseren Durchmesser annehmen und
rieh dein Ausgehenden nach verschmälerri; in diesem Falle muß die Neigung der Schichten auf der einen Seite nach dieser, auf der andern Seite nach der entgegengesetzteil Weltgegend sevh, v o r a u s die natürliche Folge entsteht^ dafs manche Gebirgslagen scheinbar ü b e r - oder untergela* gert erscheinen können, da sie doch ifn eigentlichen Sinne hur nebeneinander gelagert sind.
Sehr häufig kann man
auch diese Beobachtungen an der genannten Küste machen« Die angeführte sich oft wiederholende Schichtenbildurg' Ton lauter Urgebirgen, erstreckt sich weithin westlich von Rio de Janeiro, und ich habe sie bis zur neuen Grenze der Provinz Goyaz mit Minas Geraes verfolgt, indem ich keineswegs
bezweifle,
dafs sie auch durch Goyaz
und
Matto Grosso hin fortsetzt; wenigstens mufs man so aus den Mittheilungen mancher Reisenden schliefsen* Eine regelmäßige Reihefolge der verschiedenen Auf« feder richtiger Nebenlagerungeu der verschiedenen Glieder dieser Umbildungen } in der Nachbarschaft von Rio de Jaage des Flußbettes des Paraiba,
welches gegen
erhaben liegt,
1500 Fuis über dem Meere
zu widersprechen, sondern auch die beiden
gegen dreitausend Ful's hohen Gebirgsrücken, die hier z w i schen dem Meere und dem Paraiba - Thale liegen und eine ununterbrochene
Wasserscheidung
scheinlicher scheint e s , gend
granitisch i s t ,
bilden.
Weit
•wahr-
da alles Grundgesteiii dieser Gedals
eines loseren Granits
diese BlöV/ke als feste Kerne
zu belrachten s i n d ,
welcher nach
und nach durch W a s s e r hinweggewaschen wurde und diese Blöcke zurückließ. gebenden
Durch das W e g w a s c h e n der sie um-
loseren
Gebirgsart,
senkten sie sich vermöge
ihrer natürlichen Schwere nach der einen oder der anderen S e i t e , oder stürzten um und rollten die einen über die andern , so dals keine mehr in ihrer uatiirlichen und ursprünglichen L a g e blieben. woselbst man über den
Bei der Villa de Jacarahv, Paraiba setzt, erhaben.
ist sein Bett 1560 Fuis über dem Meere
Man nähert sicli hier dem Ende des Bergzuges,
welchen das Delta des Flusses zwischen sich eingeschlossen
hält und die Gegend
Ein
rölhliclier
Gneis,
wird deshalb auch
dessen
Stunde, ist hier vorherrschend.
Streichen
in
bergigter. der
dritten
Der W e g führt noch bis
zum Kirchspiel das Esradas am linken Ufer des Paraiba hinauf,
zwischen
spitzen W i n k e l ,
felsigten
Ufern
und
macht hier einen
indem er mit Gewalt die sich hier ent-
gegenströmenden Felsenscliichlen
durchbrochen
L a u f von S. W . nach O. 0 . N. nahm.
Ein
und seinen Gebirgsarm,
der von der Serra da Mantiqueira herabkömint und sich in den Gebirgszug
der
Serra
do Mar
verläuft,
setzte
—
44
-
seinem ursprünglichen Laufe oder seiner ersten einen
undurchdringlichen
Damm
entgegen,
Riehtung
-wodurch
die
Wasserscheide zwischen dem Paraiba und dem Tiete entstand.
Dieses Wasserscheidungsjoch
bestellt
aus
und Glimmerschiefer und auf seiner höchsten es
einen
Uebergang
zum
einiger Scliörl erscheint, kommen
2550 Fti/s,
Höhe zeigt
Itaeolumit - Quarz ,
worinnen
und gelber und Brauneisenstein
darin als Lager vor.
desselben ist jenseit
Gneis,
Die gröfste
Erhabenheit
der Fazenda dos Frades und beträgt
sie ist also um tausend Ful's höher als das
Thal des Paraiba und führt den Namen der Serra de Mögt weg-en der Nachbarschaft der Villa gleichen Namens, i v u selbst Granit das Grundgebirge der Gegend ist.
Jenseit
des Berges kommt man in das ebene und breite Flid'sthal1 des Rio T i e t e ,
welches
bei
lange anhaltendem
Regen
häufigen Uebersehw emmungen unterworfen ist. Ein s c h w a r zer Moorboden überzieht
die ganze
Niederung
und unter
demselben liegen beträchtliche T o r f l a g e r , so dals bei zu« nehmender Bevölkerung
und dem jetzt schon existirendeii
HoJzmangel der Gegend, benutzt
werden
könueiu
diese in Zukunft mit Der
Tiete
hat hier
Vortheit ein weil
erhabeneres Flufsbett als der Paraiba, indem ein schied von
780 Ful's statt findet,
Kanalverbindung
zwischen
Unter-
weshalb auch an eine
beiden Flüssen
nicht
gedacht
w e r d e n kann wie Obristl. v. Vavnhagen in seinen Nach« richten über
die Provinz S. Paulo (S. v. E . Journal v .
Bras. 2tes Heft) zu verstehen giebt. Villa de Mogi Meere,
Er
fliefst
bei der
in einer Höhe von 2 3 3 0 Ful's über dem
nimmt
seinen Lauf
landeinwärts
zum
Pavana',
indem er von Porto Feliz an schilTbar w i r d , und von die vorzüglichste ginnt.
Wasserstraße
nach
Matto
Grosso
da be-
— 45 Hat mau Wiesengrunde
eine Strecke W e g s auf einem
langst dem
erhabenen
Damme
und die kleinen Flüsse Tamandiiaty
moonglen
zunickgelegt
und Tayacupeba pas-
s i r t , so kommt man nicht fern von dem Rancho de Goyo an niedere H ü g e l ,
woselbst man nach einem Marsche von
mehr denn GO Legoas Lange Gebirgsartcn
stufst.
Hauptgebirgsarten
Bis als
zum ersteiimale auf j ü n g e r e
hieher fand man keine
Granit,
G n e i s , Glimmerschiefer,
Granitgneis,
Syenit,
Griiustein und Hornblen-
degestein, deren Schichten mit einer in der 3ten Stunde,
abwechselnd
henfolge oder bestimmte R e g e l , indem
sie nach
S.
O.
anderen
Gneisgranit,
Hauptstreichungsliiiie
ohne eine gewisse R e i -
nebeneinandergestellt sind,
ihre Hauptneigung
haben.
Die
Haiiptrichtiing der Stral'se ist in der Cten Stunde nacb zu,
sie durchschneidet also die Schichtungen unter
W.
einem
W i n k e l von 4 5 ° . D i e j u n g e m Gebirgsarten
dieser Gegend bestehen aus
einem röthlichen Sandstein- Conglomerate, welches mit bunten Thonlagen dung
abwechselt.
erstreckt sich
weit
Diese in
unstreitig jüngste B i l -
der ganzen Umgegend
der
Stadt S . P a u l o , bald tritt ein bunter Thon, bald die Kruste eines mit Brauneisenstein
gemengten
Sandstein-Conglome-
r a t s , welches oft nur einen Zoll dick i s t , hervor, dann ist dieses auch wieder ganz frei von Eisenerzen und liegt z w i schen einem von Rotheisenoxyd gefärbten Thone, ein gröJsteutheils kleinkörniges runden
und
wenig
Gemenge eckigen
darstellend,
Geschieben
welches
eines
aus
Meilsen
Quarzes mit abgeglätteten Eisensteingeschieben besteht, die durch
Eisenoxyd
sehr
fest mit
einander
verkittet
sind.
Unter der obersten Danunerde der Wiesenflur erscheint hie und
da eine
Mächtigkeit.
Lage
Raseneisenstein
von
einigen
Pulsen
— 46
-
In unbeträchtlicher Tiefe unter diesen neuesten Lagen erscheint der Granit und Schichtungsreihe
Granitgneis als Fortsetzung der
der Urgebirgsarten.
Zwischen
denselben
und der Breccie, sagen die Herren v. Spix und v. Mariius, kommen mehrere Lager von Steinmark, von ziegel- und bräunlichrother, ockergelber und lavendelblauer Farbe vor, und halten d a f ü r , dals dieses dieselbe so weit verbreitete Formation der Tapanhoacanga in Elinas s e y ,
weil dieses
Conglomérat auch hier zuweilen goldhaltig ist (S. 1. Tli. p. 231.) ») M a w e hingegen sagt (S. 1. Th. p. 120.) * ) : „Die Breccie ist von ockergelber, rother und brauner Farbe, mit abgerundeten einen
Unter derselben findet man
schönen verschiedenartig
mengten T h o n , meistens weil'sen
von 3 bis 6 Fuis Mäch-
Geschieben,
tigkeit , horizontal gelagert.
und
gefärbten mit
Sand
aber von violetter Farbe.
rotlien Thone
sind
ihrer
]\atur
nach
geDie die
reinsten." Unter diesen Thon setzt nun M a w e ein aufgeschwemmtes ( ? ) sehr eisenschüssiges L a g e r , welches auf einer halb verwitterten Substanz aufsitzen, die Granit zu seyn scheint und worin der Feldspath vorherrschend,
das Ganze aber
auf festem Gesteine ruhen soll. Obristl. v. Varnhagen, der mehrere Jahre sich in der Stadt S. Paulo aufgehalten,
sagt in seinen
Nachrichten
(S. v. Eschw. Journal v. Br. 2tes Heft) über diese Gebirgsarten folgendes: „ S . Paulo liegt auf
einer Anhöhe,
die sich 50 bis 100 Ful's über eine grofse morastige Ebene erhebt,
welche durch das weite Thal des Tieté-Flusses
gebildet w i r d , und nur an der südlichen Seite hangt die
*) Nach der französischen Ü b e r s e t z u n g
seiner Reise iu Brasilien.
— 47
-
Erhöhung mit tiein kuglkhte:i erhabenem Lande zusammen. Sie ist aus abwechselnden Thon und Lehmschichten gebildet von verschiedenen Farben und wechselt mit Triebsandlagern ( ? ) ab.
Man findet diese Lagerungen in folgender
Ordnung von Unten nach Oben; und w i e man sie am besten bei der Anhöhe von Pitjues beobachten kann. Grundgebirge ist Gneis, darauf liegt
Das
eine Art verwitterter
Steinkohle ( ? ) dem Torfe ähnlich von 12 Fuls Mächtigkeit.
Diese w i r d von einem Sandconclomerat von beinahe
derselben Höhe bedeckt,
nun folgt eine L a g e Thon von
1 0 Ful's Mächtigkeit, dann ein thonigter Eisenstein 8 Zoll stark
und
hierauf
liegt
ordinairer gelber Letten.
Das
Ausgehende des Gneises findet mau an den Ufern des Rio Tamandaty nahe bei der Stadt." „In
den genannten aufgeschwemmten
Gebirgslagen,
kommt an vielen Orten
verw itterter zu Porzellanerde zer-
fallener Feldspath vor,
Tabatinga genannt,
welcher zum
Wei/sen der Häuser statt des K a l k e s benutzt w i r d , auch vermengt man ihn mit
farbigen
Thonarten
(tagoa) zum
Malen der Zimmer." „ I n der morastigen Ebene, die sich über eine Legoa um einen Theil der Stadt erstreckt, heure T o r f l a g e r ,
befinden sich unge-
wovon man aber bisher noch nicht den
geringsten Gebrauch gemacht hat."' „ In
den
Stadt lieg t ,
aufgeschwemmten Schichten,
-worauf
kommt etwas feiner Goldsand vor,
der
die aber
die Mühe nicht lohnt, gewonnen zu w e r d e n . " „ Die Gegend zwischen Süden und Westen um die Stadt herum,
bestellt aus Schichten rothen
Lettens
Sand abwechselnd, worinnen einige Lagen einer
mit
Breccie
vorkommen, die aus Sand und tiionartigem Eisenstein besteht,
und zuweilen ganz
in letzteren übergeht.
Diese
— 48 — Lagen haben einige Zolle bis mehrere Fufse Mächtigkeit. Die Breccie
wird zum Stralsenpflaster gebraucht und des
Thoneisensteins schaft
vor
wegen
zweihundert
legte Jahren
man
in
eine
der
Nachbar-
Schmelzhiitte
dar-
auf a n . " Ich habe hier alle Nachrichten, die über diese Gegend bekannt worden sind, mittheilen zu müssen geglaubt, damit der künftige Forscher sie einer nähern Prüfung unterwerfen könne.
Die von Herrn v. Varnhagen scheinen mir die
genaueren, nur wegen der verwitterten Steinkohle, wovon er spricht,
möchte wohl ein Irrthiiin statt finden, und in
der Folge der Lagerungen fehlt auch der Triebsand, dessen er doch vorher Erwähnung that. Nach
meinen
Barometerinessungen
liegt der Pallast
des Gouverneurs in S. Paulo 2472 Fuls über dem Spiegel des Meeres und die ganze Gegend gehört zu dem wellenförmigen Hochlande jenseit des Küstengebirges,
welches
mit kleinen Unterschieden ein und dasselbe Nivenn beibehält.
Z. B. südlich nach der Villa dos Santos hin findet
man Ponte Alta 2510 Fufs und die Serra de Cubatau, von -welcher man von dem Plateau zur Küste hinabsteigt, 2320 Fufs hoch.
Westlich
von
S. Paulo liegt
der
Arrayal
Cutia 2620 Fuls und S. Roque 2461 Fufs erhaben. Die jüngeren Gebirgsarten auf dem W e g e nach Santos erstrecken sich bis zur Brücke dos Meninos Vellios, wo alsdann die Schichten eines verwitterten Gneises beginnen,
die man
bis Ponte Alta beibehält.
Links er-
scheint daselbst ein felsigter Bergkopf mit grofsen Felsenblöcken , die wahrscheinlich aus Granit bestehen.
Etwas
weiter von Ponte Alta kommt Itaeoliimit-Quarz vor, dessen Lagerungsverhältnisse nicht gut auszumittcln sind, und darauf erscheint ein Grünstem,
w elcher in Kugelmassen
—
49
—
häufig neben der Strafse liegt;
links erhebt sich derselbe
zu einem niedern Bergrücken,
worauf alsdann Hornbieu-
degestein in grofsen Massen zu Tage steht. Pedras hat
Der Rio das
das Plateau dieser Gegend etMas
erniedrigt,
wodurch der erwähnte Bergrücken entstanden ist.
Sobald
man das wagerechte Plateau wieder erreicht, scheint der Itaeolumit-Quarz
wieder
vorherrschend
zu
seyn.
Das
Plateau ist sandig und liegt voller wei/ser fester Quarzbrocken.
Die Gebirgsschichten streichen alle in der 3ten
oder 4ten Stunde.
Am obersten Abhänge des von hier
sich steil nach dem Meere hinab senkenden Gebirges von durch Rotheisenoxyd
gefärbten
mürben Gneis in Thonschiefer den l'ebergang
Cubataó
findet man einen
machend,
alsdann den Berg abwärts kommt man an
eine .Schicht
mürben Syenits, aus dem sich weiter abwärts die Hornblende
nach und nach
verliert und es erscheint in der
Mitte der Serra wieder der
miirbe eisenschüssige Gneis
mit abwechselnden Uebergängen in rothen mürben Thonschiefer, der sehr zerklüftet ist, und deren Klüfte schwarze Ablösungen zeigen, nas
Geraes
Ueberzug bestehen
so
welche in dem Thonschiefer von Mi-
häufig
vorkommen
und deren schwarzer
aus Manganerz und schwarzcm pflegt.
Auch
Erdkobalte zu
enthält dieser Gneis-Thonschiefer
ein ziemlich beträchtliches Lager eines armen
Brauneisen-
steins ebenfalls in einem sehr atiflüslichcn Zustande.
Von
hier aus bis zur Küste hinab ist nun der feste Gneis und Granitgueis vorherrschend, und IIha Grande
so wie er bei Rio de Janeiro
beschrieben
wurde
und alle Schichten
fallen nach S. O. dem Meere zu. Mawe sagt von der Serra de Cubataó dafs ihre Gebirgsart Granit zu seyn scheine, so wie auch häufig w e i cher zerbröckelter eisenhaltiger Sandstein (wahrscheinlich 4
—
50 -
meint er damit den thonigten Gneis). Die kleinste Hohe der Serra schätzt er auf 6000 Fufs (also um £ zu hoch), und sagt, daß ihre Oberfläche aus Quarz und Sand bestehe (unbezweifelt der an der Oberfläche zerfallene ItaeolumitQuarz.) v. Varnhagen erwähnt dagegen Folgendes: Unten an dem Gebirge bemerkt man Gneis anstehend, der häufig mit Trümmern von Brauneisenstein durchsetzt ist; weiter oben findet man Granit mit groben Gemcngtheilen (wahrscheinlich meint derselbe deu Syenit), und ganz oben auf der Höhe erscheint Grauwackenschiefer als Lager, und zwischen ihm Thoneisenstein in Nestern (damit kann er nur den in Thonschiefer übergehenden Gneis gemeint haben.) Die von aller Dammerde entblößte Feisenk iiste bei Santos und S. Yicent, zeigen dem Beobachter ganz deutlich wieder die verschiedenen gvanitisrhen Schichtungen wie bei Rio de Janeiro und Illia Grande, und besonders werden diese an dein hoheu Berge von Monserat sichtbar, dessen Fufs sich bis an die Villa erstreckt, wo derselbe vorzüglich aus Granit besteht, welcher sehr viele Hornblende beigemengt enthält, besonders an der Küste von S. Yicent, woselbst dieser zuweilen so überhand nimmt, dafs der Granit nicht nur iii Syenit, sondern selbst in Hornblendegestein den Uebergnng macht®). Auch scheinen bei Santos Granit oder Granitgneisschichten vorzukommen, welche Zinngraupen enthalten, denn einer der deutschen Arbeiter auf der Eisenhütte von S. Joao de Ypanema, zeigte einige kleine Graupen vor, so wie ebenfalls etwas Zinn, welches er daraus geschmolzen, versichernd dais er die Erze bei Santos aus einem Wassergraben ausgewaschen habe. Yerhält sich dieses wirklich s o , woran man nicht
— 51 zu zw eifeln Ursache h a t ;
-
so fehlte also auch in der Rei-
henfolge dieser so oft abwechselnden
geschichteten
gra-
liitischen Gebirgsmassen nicht der Granite Stanife're,
den
man doch zu den ältesten Granitarten zu zählen pflegt. Um die V i l l a von Santos herum zieht sich eine ausgedehnte sumpfigte Aiederung, deckte und mitten
die ehemals das Meer be-
in derselben tritt ein mächtiges
ganz
frei stehendes grofses Felsenstiick aus Honiatein bestehend von mehreren Lachtern Durchmesser und Hohe h e r v o r , a pedra feiti^eira (Hexenstein) genannt, gleich einem Monumente der Vergangenheit, von dem nicht zu errathen seine Bedeutung, noch von wannen es hieher kam. Ich kehre nun rück,
wieder nach der Stadt S. Paulo zu-
um von da die Richtung des W e g e s
kommen der Roque,
und das V o r -
Gebirgsarten auf demselben über Cutia,
S.
V i l l a de Sorocaba bis zu dem berühmten Morro
de Arrasoyaba
zu verfolgen, welcher 1 8 Legoas westlich
von dieser Stadt entfernt liegt. Von
S . Paulo aus nach Pinheiros hin sind die Ge-
genden flach hiiglicht und ziehen sich links längst dem Rio Tiete hinunter.
A u f dem rechten Ufer desselben, ungefähr
eine Legoa entfernt erscheint isolirt die Serra de Jaiagoa', eine
der südlichsten Strahlen
der
Serra da
Mantiqueira,
di» in früheren Zeiten durch ihren Gohlreichthum berühmt war,
welcher
aber jetzt ganz in Verfall gekommen,
so
w i e fast alle Goldgewinnung dieser Provinz. M a w e in seiner Reise p. 1 3 1 . birge,
sagt von diesem Ge-
dafs seine Gebirgsart ein primitiver Granit zu sevn
scheine, dem Gneis sich annährend, untermengt mit A m phibole und häufigem Glimmer.
Die Oberflache des
Bo-
dens sey rotli und sehr eisenschüssig und das Gold
finde
sich daselbst in den Geschieben, Cascallio genannt, an den 4 *
t'fern der Bäche, woselbst grolse
fixeavationen
als l eber-
bleibsel jener Arbeiten vorbanden. v. Spix und T. Martins erwähnen eines eisenschüssigen Sandstein -Gonglomerats, vorkomme,
worin
welches an diesem Gebirge
das Gold in Körnern
und Schüppchcn
erscheine und worauf man Goldwäschereicn betrieben habe. (1. B. p. 248.) v. Varnhagen (v. E . Journal v. Bras. 2. H. p. 250). führt a n , dal's er an dem Ful'se dieses Berges einen Gang von Brauneisenstein gefunden, sey und dessen Ausgehendes Jaragoa' erscheine.
der gegen 6 Fufs mächtig nahe bei der Fazenda von
Dais es wohl unbezweifelt sey, dals
das Gold in dem festen Gebirge vorkomme und von da in die
Nachbarschaft abgesetzt
werde
und
dafs
vielleicht
der Brauneisenstein das Rluttergestein desselben abgebe. In wiefern diese Herren lichtig beobachteten, ich dahingestellt sej n ,
lasse
da ich dieses Gebirge nicht selbst
besuchen konnte; ich lenke deshalb wieder in die Hauptstrafse ein, woselbst eine thonigte Daminerde die niederen Gegenden bedeckt.
Auf dem hiiglichten Lande des Sitis
de Javary tritt ein verwitterter Gneis, so wie auch Thonschiefer hervor und auf demselben lagert ein eisenschüssiger Sandstein,
als Produkt neuerer Entstehung.
Weiter
hin kommen grofse Gneisblöcke zum Vorschein, und bei Cutia
ein
im Ganzen
anstehender
fester Gneis mit dem
Streichen seiner Schichten in der 2ten Stunde.
Sein Be-
gleiter ist ein feinkörniger Granit, der hier unter demselben zu liegen scheint.
Das Niveau von Cutia ist nur um
252 Fufs höher als das von S. Paulo.
Die
flachhiiglichten
Gegenden werden hier durch zwei niedere Bergreihen unals
Abkömmlinge
terbrochen,
die
Mantiqueira
zu betrachten sind,
der
hohen
Serra da
und deren Felsenriffe in
-
53
—
dem Rio Tiete von dessen erstem gewaltsamen Durchbreche zeigen.
Den einen Bergrücken überschreitet man zwischen
Cutia und S. Roque, den andern zwischen letzterem Orte und Sorocaba und beide südlich in der Hochebene.
verlaufen
sich nach
und
nach
Die Gebirgsart zwischen Cutia
und S. Roque ist Granit, der hie und da mit einem
eisen-
schüssigen Gneis abzuwechseln scheint mit einem Streichen der Schichten in der 3ten Stunde selben nach N. W . selten.
Findlinge von Kieselschiefer sind nicht
Bei S. Roque tritt ein schöner grobkörniger Granit
hervor mit rothem Feldspathe, stern
und einer Neigung der-
von dunklem
und hie und da mit
Ne-
beinahe schwarzen und bandartig g e -
streiften Quarze. v. Spix
und
v.
Martins
bemerkten
in der
von S. Roque auch einen gelblich grobkörnigen
Gegend
Sandstein,
der hie und da mit Schichten von Brauneisenstein a b w e c h selt
(p.
249.)
stein
7
und
),
so w i e glauben,
auch
Findlinge
dal's dieser
von
wohl als
Rotheisenfortgesetzte
Flötzlagerung der Gegend von S. Paulo betrachtet
werden
könnte. S. Roque liegt 2 4 6 1 Fuls über die erwähnten Bergrücken
der Meeresfläche, und
sind nur um 4 0 0 bis 5 0 0 Fufs
höher. Nähert man sich von S. Roque aus der zweiten B e r g reihe, so verschwinden die W ä l d e r und der höhere Baiimw u c h s , die Ackerkrume wird magerer und spärlicher ist an manchen Orten kaum hinreichend Campos - Vegetation aufzunehmen
und
und
die W u r z e l n zu nähren.
der Tiefe
Graben, F l u f s - u n d Bachbette durchschneiden die Hochebenen und alles nimmt den Character
der Sertois a n ,
wie
die
von A b a e t e , Indaia und dem Rio de S. Francisco, w o die Ucbergangsbildungen des Thunschiefers vorherrschen«! sind.
_
54
—
Auch hiev tritt ein rother mürber Thonschiefer herror mit einem Streichen Stunde.
seiner Schichten
S i e stellen
zum Theil
in
der 2ten
senkrecht
einer starken Neigung nach O.
und
3ten
oder auch mit
D i e höchsten
Punkte der
Gegenden zeichnen sich durch Sandsteinköpfe aus, eben so w i e in der oben genannten Sertois, und bei Inliuayba findet der so
gewöhnliche
Uebergang
Grauwackenschiefer statt.
Diese
des Thonschiefers
in
Gegenden sind öde und
menschenleer, nur erstlich in der Nachbarschaft von S o r o caba entstellt wieder Leben, Gneis und Granit liefern einen fruchtbareren B o d e n , hiiglichlcs
sich
Grasfliiren
und
und dein
tirt sich
erstreckendes
Waldiiiseln,
Flüsse v o n S o r o c a b a , gen
der Pflanzenwuchs ist üppiger;
weit
in
ein
Campos - Land
welchem
die
mit
kleineren
Ypanema und Sarapnü sich vereini-
nahen gröfseren
von den Höhen
Tiete
herab,
mit
zuströmen,
piäsen-
dem in einer
Ent-
fernung von 4 Legoas gelegnen hohen und berühmten Morro de Arrasoyaba. v. Varnhagen sagt Folgendes
über
die
Gebirgsarten,
die in grader Richtung zwischen dem lelzl erwähnten B e r g rücken und dem Morro de Arrasoyaba liegen: den
Granit
halbe dessen
von Sorocaba
Legoa Lagern
weit
legt sich
fortsetzt,
der Rio
„zuerst
Grünstein,
alsdann
der
kommt S y e n i t ,
Sorocaba ungefähr
1 Legoa
an eine in von
dem Flecken einen Wasserfall, Salto de Vuturatv genannt, ungefähr 3 0 0 Ful's (?) hoch bildet.
D i e Lager des Syenits,
über welche das W a s s e r hinabstürzt, machen einen W i n k e l mit dem Horizont von 4 5 ° .
An den Syenit legt sich l ' e b e r -
gangsthonschiefer mit Rieselschiefer abwechselnd, an welchen die mächtigen L a g e r von aschgrauem dichten Kalkstein mit weifsen Kalkspalhadern grenzen. Dieser Kalkstein in dünnen Tafeln k l i n g t , wenn man daran schlägt. Seine L a g e r setzen
-
55
-
an beiden Ufern des Sorocaba fort, der siel» dein Streichen nach darinnen eingefressen und am rechten Ufer desselben eine grofse Hohle gebildet hat mit vielen Stalactiten, den Namen Palacio
führt.
Drusen kivstallisirten
die
Kalk-
spathes mit Kupferkies sind nicht selten in den Kalkspathailern zu
finden.
Das Streichen dieses Kalksteins ist von
N. nach S . und das Einfallen der Schichten nach O . , nur an wenigen Stellen findet man auch eine horizontale L a g e rung.
Alan benutzt ihn zum Kalkbrennen und auch zum
Zuschlage
auf
entfernt ist.
der Eisenhütte, welche 4 Legoas von da
Derselbe Kalkstein findet sich auch bei der
V i l l a Paranahyba zwischengelagert dem Thon und Kieselschiefer, in grofsen Tafeln brechend, von lichteren Farben und
ebenfalls
mit
vielen
Kalkspathadern
durchzogen. (
on Pirapóra bil-
wodurch der Zusammenhang bewirkt w i r d ,
ser
als
ein Durchbruch
des
grofsen .Stromes
da diebetrachtet
werden kann.
Die Serra dos Viados schiikt einen Ann
aus
Hauptgebirge
nach
dem
der Serra
do
Espinhafo,
und einen andern, der zwischen dem Rio Verde und dem S . Francisco hinunterläuft.
Von der Fazenda dos Viados,
und dem Corrego gleiches Namens an,
ersteigt man diese
S e r r a , an welcher man den Uebergangsthonscliiefer, in der Hten Stunde streichend 2 7 7 5 Fufs
findet.
wird derselbe
In
einer
mergelartig,
in einer Erhöhung von 3 2 4 5 F u f s , fläche des Bodens
Erhöhung von
und noch
hoher,
findet man die Ober-
mit einer Menge eisenschüssigen Sand-
stein-Knollen und Gerollen bedeckt und übersäet, namentlich bei der Wohnung des Manoel Nunes. A u f dem höchsten Bergrücken,
welcher 3 8 3 5 Fufis erhaben i s t , streicht der
Thonschiefer parallel mit dem Rücken des Gebirgs in der 2ten Stunde, und hat eine Neigung nach S . O. führt
der
hinab
zu
Weg
an
dem entgegengesetzten
dem 1630 Fufs
tiefer
gelegenen
Von liier
Bergabhange Arraya! de
Formigas. Die benachbarten Gegenden
von Forinigas
scheinen
vorzüglich der U e b e r g a n g s - K a l k s t e i n - F o r m a t i o n
anzuge-
hören , in welcher man hier viele Kalkschollen und Höhlen antrifft,
mit Salpeter geschwängerten
bei Gelegenheit der Erwähnung Brasiliens, handelt
in dem Pluto Brasiliensis,
habe.
Erden,
wovon ich
der salzigen Erzeugnisse weitläufiger
ge-
Die vorzüglichsten Höhlen liegen an der
Serra do Bento S o a r e s ,
welche 2 6 4 5 Fufs hoch i s t ,
und
— die
gröfste
227
—
derselben ist die L a p p a Grande.
ist in einem 3 0 0 FuJs Felsenblöcken
umgeben,
Berges
und zerrissen hervorstehen,
nackt
oft iiiaiinsdit'ken den
Spalten
Ihr Eingang
tiefer gelegenen T l i a l e , die
stacliligten
der Felsen
auch an Cactus
vielen
Bänke
geneigt, in der
bewachsen,
herauswuchern.
sind bald horizontal,
und ihre Schichten Ilten
Stunde.
Orten
Der
bald
die
aus
Kalkstein
seine m ä c h -
sind sie nach O .
haben alsdann die
Der Kalkstein
des
mit Ungeheuern
dieser F e l s e n ist dicht und von grauer F a r b e , tigen
mit g r o ß e n
Richtung
in den Hohlen ist
ganz d u n k e l b l a u , beinahe s c h w a r z und mit vielen spiegelnden schwarzen Kalkspathadcrn Das wölbt
Portal
dieser
durchzogen.
Höhle
ist majestätisch,
mit einer Spaunulig von hundert P a l m e n ,
fünfzig Palmen H ö h e .
flach
ge-
und über
Mit derselben Höhe und A u s d e h -
nung dringt diese» G e w ö l b e auf beträchtliche Erstreckung in das I n n e r e bildend,
des F e l s e n s ,
einen
w e i t l ä u f i g e n hellen Salon
dessen man sich als F a b r i k g e b ä u d e
zur A u s l a u -
gung der aus dieser Höhle gewonnenen Salpetererdeu, und zur Yersiedmng der Laiige bediente. Iiinein,
verzweigt
rende schmalere wieder
W e i t e r in den B e r g
sich dieser Salon
Gänge,
die
zu grofsen Räumen
sich
in mehrere Weiifiili-
bald
erweitern,
hat man ihr Ende noch nicht erreicht. Höhlen Erde
ist
bedeckt,
Erzeugung zu
vielen
tragen
mit
einer und
mehrere
Fufs
Von Salzen
wohl nicht wenig
verengern,
und von manchen Del' Boden dieser
mächtigen
durchdrungen,
die
lehmigtcu Zu deren
Excreineiite der
Tausenden sich aufhaltenden Fledermäuise
mögen.
Auch
Thierknochen
Geschlechter,
finden
häufungen im
Innern der H ö h l e n ,
sich
bald
hierin bei-
längst ausgestorbener
Vergraben in
den erdigen A n -
w e l c h e nach dem Ul> 15
*
— tlieile
der Herrn v . S p i x und v .
angehören arten, ren,
228
sollen.
finden
Aul'ser diesen
— Martins einem
Megalonix
K n o c h e n älterer
Tliier-
sich auch v i e l e aus neuerer Z e i t von T a p i -
Coalis und U n z e n ,
Beschreibung
die liier ihr G r a b
fanden.
e i n i g e r in d i e s e m A b s c h n i t t e wähnter Fossilien.
er-
S c h w a r z c r S c h ö r l , derb und in grosfen K r y s l a l l e n zusainmengehäuft. A u s der Nachbarschaft des A r r a y a l da Prnla. F c l d s p a l h , g r ü n e r , von sebr lebhafter F a r b e , angeschliffen, hat -wahrscheinlich den W i l d e i l als Zicrralh gedient. Aus dein Serlaö do R i o Do9e. Manganerz . schwarz und k ö r n i g , zuweilen abfärbend. Mehrere Exemplare von Itabira do Malto dentro, so w i e auch auf dein W e g e von Tijuco nach dem Servi^o do Monteiro gefunden. S c h w a r z e r Erdkobalt als Ueberzug auf Thouschiefer, theils mit spiegelnden Flüchen, theils mit k ö r n i g e r , drüsiger Oberfläche, zum T h e i l f e s t , zum Tlicil abfärbend. V o n dem M o n o da T i j u c o . E d l e r Spoduinen (nach Herrn Bergralhs Zinken). Dieses Fossil ist duukel Berliuerblau , derb , kleinkörnig abgesondert und deshalb lcicht zu trennen. D e r Langenbruch ist blättrig, von dreifachem Durchgänge, wovon aber nur z w e i , nchinlich der Langenbruch und einer, w e l c h e r eine« sehr stumpfen W i n k e l gegen den Läng-enbruch macht, vollkommen deutlich und glänzend s i n d ; der dritte Durchgang, welcher einen schiefen W i n k e l iin Querbruche gegen deu Längenbruch macht, ist weuiger deutlich und matt. D i e beiden Ilauptdurchgänge sind starkg-länzcnd von einem F e t l g l a n z e , w e l c h e r sich dein Perlmiitterglanze nähert. D e r Querbruch ist kleimnuschlig von Glasglanze. D i e Bruchstücke sind unbestimmt c c k i g nicht sonderlich scharfkantig, zuweilen scheibenförmig mit abgeschärßen Endflächen , so dafs sie oft splittrig erscheinen lind durchscheinend. D a s (»las ritzt es stark. Funken giebt es nicht ain Stahle und w i r d vou dein B e r g k r y stall geritzt.
— 229 — Spezifisches Gewicht 2 , 0 0 . V o r «lein Löllirolire bläht es sich nach der Richtung- des Blätterdurchgaiiges sogleich a u f , verliert die Farbe und zerfällt sehr leicht zu einem graulich gelben Pulver. An einigen Stücke» des Fossils ist es mit dünnen L a g e n körnigen Quarzes durchwachsen. Dafs es nicht zu der A r t Spoduinene gehört. die zu Ulöu imd in Tirol vorkommt, ist augenscheinlich; es bildet eine neue A r t , welche man vorschlagen könnte, k ö r n i g e n oder e d l e n S p od i n n e n zu nennen , ersleres seiner T e x t u r , letzteres seiner gröfseren Durchsichtigkeit und vorzüglichem Farbe w e g e n . Das gegen I l a u y ' s W ä g u n g des Spodiitnens, e t w a s geringere spez. Gewicht , ist w o h l in der körnigen Textur, und darin zu suchen. dafs sich das Fossil nicht völlig rein von dein anhängenden Quarz scheiden licfs. Herr Ilofralh Hausmann in Güttingen sagt folgendes in einein Briefe an mich über dieses F o s s i l : „Das schöne blaue Fossil von Tijuco aus Serro do Frio in Minas Geraes scheint in den wesentlichen Merkmalen mit einein Minerale übereinzustimmen, welches Gieseke aus Grönland mitbrachte, und welchem er den Namen S a p h i r i n beilegte. ¡Vach einer A n a l y s e von S t r o m a j e r enthält dieser Saphiriii, Alaunerde . . . 03,106 Kieselerde . . . 14,507 Talk erde . . . 10,848 Kalk . . . . 0,379 Fiseiioxydul . . . 3,924 Maiigauoxyd . . . 0,528 Verlust durchs Glühen . 0,402 9!>,7Si Dieser Körper steht mithin dem Spinell am nächsten. Diese Verwandtschaft schciut bei dem Brasilianischen Fossile durch die Kristallisation besonders bewährt zu werden. Ich erhielt durch v. Olfors ein Pröbchen , woran sich ein reguläres Octaeder befindet." Schwarzer Kalkspath in grofsen , schönen, glänzenden H a i d stücken aus den Kalkhöhlen von Formigas,
— 230 —
Anmerkungen zum siebenten Abschnitte.
1) L e i c h t kann innii diese Truppen mit allem Fug und Recht nennen , denn sobald kein Feind zu fürchten i s t , gehen sie blos mit einem Hemde und baumwollenen Beinkleidern e i n h e r , eine kurze blaue Jacke mit rollten Aufschlügen über die Achseln g e h ä n g t , eine lederne Mütze nuf dein Kopfe und dabei barfufs. Eine Muscpiete und ein Messer sind ihre W a f f e n , eilte lederne Tasche ihr Munitions- und rrovisions - M a gazin. Nur wenn sie bestimmt wissen, dafs der Feind in der Nähe i s t , odor wenn sie einen Angriff auf ihn durch Uebcrriimpelung machen w o l l e n , ziehen sie d;i.s dicke baumwollene Panzerhemd a n , durch wolclies kein Pfeil dringt. Sie formiren ein Corps von 7 0 0 Mann , welches aber nie v o l l zählig ist und sind in 7 Divisionen getheilt, wovon jede von einem Fähndrich kominandirt w i r d , und deren jeder sein besonderes Hauptquartier hat, von w o aus die Aufsenwacltlen längst dem Aufenthalte der W i l d e n hin, die eine Linie von 50 L e g-oas und drüber beträgt, besetzt werden. Dieses Corps, w e l c h e s unter der Oberinspeetion des Militair - Gouverneurs in V i l l a Kica steht und von der Junta da civilisa^au dos Indios vorzüglich abhängig- i s t , hat übrigens keine Spur mililairischer Disciplin. Selten w i r d es w e g e n seiner Entfernung1 und Z e r streuung' gehörig 1 inspicirt; ihre Kommandanten bekümmern sich auch w e n i g d a r u m , w a s die Soldaten machen, lassen siel» aber um desto mehr angelegen seyn , ihre eigenen Vortheilo zu beriicksichtig-en, indem sie sich Güter anbauen, die neuen Ansiedler ofl drücken, diejenigen aber begünstigen, von denen sie Gewinnst hielten. S i c nehmen Soldaten an und verahschicdcn andere; ihre einzuliefernden Listen um den Sold für die Soldaten zu erhebeu , sind gewöhnlich vollzählig, ob die Menschen aber auch w i r k l i c h exislireu, ist so leicht nicht ausfindig zu inachen. Dieses Corps kostet dem Staate jährlich gegen 3 0 Contos de R e i s oder 5 0 tausend Reichsthaler und existirt nun schon seit dein Juhre 1 8 0 8 , ohne dafs man irgend einen »ich davon versprochenen "Vorllieil erhalten hätte , denn >veder sind durch dasselbe gangbare Slrafscn durch die W i l d nisse eröffnet, noch Flüsse schiffbar gcmacltl w o r d e n , noch glild die AnpHanzer hinlänglich dadurch vor den W i l d e n ge»
-
231 —
s c h ü t z t ; drei d e r vorzüglichsten Z w e c k e , w e l c h e m a n d u r c h d i e s e s C o r p s zu e r r e i c h e n sich vorgesetzt h a t t e . 2 ) D i e P f l a n z e r , w e l c h e sich in d i e s e n G e g e n d e n und W i l d n i s s e n n i e d e r l a s s e n , sind g e w ö h n l i c h h e r a b g e k o i n m e n e G u t s b e s i t z e r o d e r M i n c i r o s , die mit einem k l e i n e n R e s t Sclaven i h r e n alten A u f e n t h a l t , w o sie w e d e r e t w a s z u g e w i n n e n noch zu v e r l i e r e n h a b e n , verlassen und h i e h e r f l ü c h t e n , um dein f r u c h t b a r e n B o d e n , den sie e r h a l t e n und 1 0 J a h r e lang- o h n e a l l e A b g a b e n benutzen k ö n n e n , das M a r k a u s z u s a u g e n . Sie fang e n h i e r i h r e W i r t h s c h a f t von n e u e m an u n d halten so l a n g e S t a n d , bis die 1 0 J a h r e verflossen s i n d , oder bis sie a u c h diesen e r g i e b i g e n IJoden in eine u n f r u c h t b a r e S t e p p e v e r w a n delt h a b e n , a l s d a n n suchen sie sich w i e d e r eine a n d e r e G e g e n d a u s . M a n erlheilt ihnen u n c n f g c l d l i c h einen B e z i r k von -j- L e g o a L ä n g e und ^ L e g o a B r e i t e z u , welchem m a n eine S i s u i a r i a n e n n t , bei w e l c h e r f i r l l i e i l u n g , die durch die K o m m a n d a n t e n d e r Divisionen g e m a c h t w i r d , sie oft g e d r ü c k t o d e r b e g ü n s t i g t w e r d e n , je nachdem sie sich die B e r e i t w i l l i g k e i t des K o m m a n d a n t e n e r k a u f t h a b e n . Die W o h n u n g e n d i e s e r M e n s c h e n sind g r ö f s t e n t h e i l s c r b i i r m l i r h , jedoch, f ü r den l l e i s e n d e n eine w i l l k o i n n i n e E r s c h e i n u n g u n d bei d e r g r o f s e u G a s t f r e u n d s c h a f t , w o m i t er a u f g e n o m m e n w i r d , i m m e r ein beendalier. Jaspis, b r a u n e r , röthlicher und gelber in bunten Farben als Geschiebe aus dem Hio Abacte und Imlaia. Kicselschiefer , schwarzblauer, aus dem Hio Indaia. Manganerz, s c h w a r z e s , in kleinen Gerollen in Gestalt von Mandeln. Von der Serra de Pitangni. Magneteisenstein. Von dein Pico de ltnbira. Magnetischer Eisenglanz, dicht und metallisch glänzend. Ebendaher. •Schöll, s c h w a r z e r , in grofsen losen Krystallen als dreiseitige Prismas. Ans den Campos von CaxoeiYn. Schwefelkies, als Geschiebe in ciibischeu K r i s t a l l e n , wovon der gröfste 2 7 Cubikzoll hat. V o n Pitangni.
-
'¿72
—
Anmerkungen zum neiuiten Abschnitt«
1) 'S oii der Bleiinine bis zur Fazeiida de S". Anna, welches auf dem nächsten von mir eröffneten W e g e 17^L e g o a s beträgt, 'wozu man gewöhnlich 4 Tage gebrauchte, um sie zurückzulegen, existirte während ineinen ersten Reisen dahin nicht eine einzige Niederlassung, und mau w a r genölhigt im Freien zu campircn. Ich liefs daher auf den bequemsten Stationen einige Hütten errichten zum nächtlichen Schutze, und späterhin bewirkte ich, dafs einige vermögende Soldaten, die icli als Ordonanz bei mir h a l l e , sich daselbst mit ihren Familien ansiedelten. Dem Einen w i e s icli die Landspitze zwischen der AVerra und Fulda an, dem Andern das rechte Ufer der AVerra, und so entstanden hier in kurzer Zeit viehzuchttreibende L a n d g ü t e r , mit allen B e i|iiemlichkei(eii für Reisende. Auch stationirte Soldaten in den Zwischenräumen waren zur Erleichterung der Ueberfahrten über die Flüsse angestellt worden. 2 ) Ich habe schon früher e r w ä h n t , dafs dieses Gebirg« das linke Ufer des Rio dos V e l h a s begleitet, keineswegs aber als eine ausgezeichnete grofse Gebirgskette angesehen werden inufs, da sich dieselbe sowohl südlich als nördlich in die Hochebenen verliert, und nur s e i l w ä r l s nach Osten durch ablaufende Gebirgsarme mit dem llauplgebirge der Sern« do Espinha^o in Verbindung' steht. Es bleibt aber immer bemerkungswerlh , nicht nur w e g e n seiner H ö h e , sondern dafs selbst auf den höchsten Erhabenheiten und Plaleau's desselben, reiche Goldlavras betrieben w u r d e n , unter w e l chen e i n e , o Buraco da ,Monica genannt, w e g e n ihres Reichthuins sich besonders ausgezeichnet h a t , in "Welcher auch ein weifses silberartig- glänzendes E r z , sowohl in grofsen derben Stücken als auch eingesprengt in Quarz erscheint, wahrscheinlich auf einem Quarzgang'c oder L a g e r , welches ich für metallisches Tellur hielt. D a die Entdeckung' desselben durch Herrn Dr. Schiich, welcher dasselbe auf den Goldkalder f a n d , in der letzten Zeit meines Aufenthaltes in B r a silien geschah; so mangelte mir die Gelegenheit dasselbe geuauer zu untersuchen. Auch verdient bemerkt zu werden, dafs die Tapanhoacang'n bis zu einer Höhe von 4 8 0 0 Ful's an manchen Orten den Gebirgsrücken, gleichsam w i e einen
—
'¿n
—
Uebergufs überzieht, besonders Jen schon oft erwähnten südlichen T h e i l , -welcher nnler dem Kamen der S e n a da Boa Morte bekannt ist. D e r beinahe gleichförmig höchste G e birgsrücken zieht sich von j \ . nach S. und hat ungefähr eine L ä n g e von 18 l.iegous, von da ans erniedrigt sicli alsdann derselbe zum Hochlundc hinab. Ilacoluinilcjtiarz, Eisenglimmerschiefer »mtl Tapanlioacang-a sind die Hauptgebirgsarten des hohen TlieiLs dieses Gebirges, mit hervorstehenden Kuppen von Magneteisenstein und Eisenglanz. 3 ) Icli ertheilte in meinem geognostischen Gemälde den Naincn Itabirit den in so gruben Felsenmasscn austehendeii zusammengesetzten Eisensleinbildiuigen, die oft mehrere hundert F n f s Mächtigkeit haben, ju sogar über tausend F u f s ansteigen, w i e z. B . an der Serra da Piedade bei Villa ¡Nova da Raiiiha Mild die aus Eiseng-Iiminer, blättrigem meistens dichten Eisenglauze, mangiielischem Eisenstein, wenigem Quarze und Eisenkiesel zusammengesetzt sind, und grüfstenlheils ein körnig schiefiiges Gefüge hüben, oft sind sie ober auch ganz dicht und die Ucbergänge von einem zum andern sind so tmbem e r k b a r , dafs das Ganze nur eine einzige Masse auszumachen scheint. Vorzüglich wegen dieser ihrer Zusammensetzung der verschiedenen liiseiisteinarten , und ihrer genauen Verbindung- mit einander, so wie zur Vermeidung- der jedesmaligen näheren und weilläufligen Beschreibung derselben, da in ihnen noch iiberdem als zufällige Geiiieiiglheile, Gold, T a l k , C'hiorit uind -StraIiIstein erscheinen, auch L'ebergänge iil Eisenglinimerschiefer, ltacoliimit(|iiarz, Brauneisenstein, seltner iu Jaspis -wahrzunehmen sind , tunfafste ich dieses ganze G e bilde mit dein Kamen des Itnbirits, w e i l der hohe Pic vou ltabira sich dadurch besonders auszeichnet. Vorzugsweise ist er auf dem Itacoluinifquarz aufgelagert, indessen findet man ihn mich auf dein Thonschiefrr und er gehört unstreitig- der Urbildiuig an. K o m m t er geschichtet vor, so ist seine Schichtung deutlich und parallel mit der Hauptgebirgsart, die ihn begrenzt, er zeigt alsdann ein schiefriges Geiiige. ragt er aber in unförmlichen mächtigen ungeschichteten Felsenmnsseii empor, so sind seine B e s t a n d t e i l e feinkörnig- oder uueh dicht , und alsdaim gleichen diese Fclscnmassen den Auflagerungen des Urtrapps, indem sie als hohe groteske Felsen in Massen isol i r t , euipoi'steheii oder auch Bergkämine bilden, deren F u f s mit losgebrochenen scharfkantigen Trümmern dieses Gesteins umgeben ist. W i e schon gesagt , um die öfteren Beschreibungen dieser zusammengesetzten Eisensteiiibcrgc zu Hingehen,
18
— 274 — gab ich ihnen den dieielben auszeichnenden Namen, Itabirit. W i l l mau ihn als selbstständige Gebirgsart gelten lassen, oder als dfer Itacolmni( mit einer so kranken Person sich leicht hätte zutragen k ö n n e n , so w ü r d e der Huf der heiligen Gerniana uniimslöTslirh und das zeitliche Glück der Schwestern für immer gegründet gewesen seyn. D r . Gom i d e s , ein aufgeklärter A r z t , zeigte in einer gelehrten A b handlung-, w i e die Z u f a l l e dieser Person von einein krankhaften Z u s t a n d e h e r r ü h r t e n , und der Blscholf von Mariannu w a r so vernünftig-, die Entfernung derselben aus dem Hospitiuni anzubefehlen. A l s Beitrag- zur Schilderung der Ininioralität mancher Geistlichen in Brasilien mufs ich hier noch f o l g e n d e s h i n z u f ü g e n : ich besuchte den Berg- und die sogenannte Heilige in Gesellschaft des Vicarius und eines andern jHilgen Geistlichen an einem F r e i t a g e , w o die k r a n k e abgezehrte Person in der beschriebenen Stellung in ihrem S t a r r -
—
318
—
krauipfe bewufstlos lag1. Der junge Geistliche, der dieses fiir Verstellung' hielt, verlangte, 11111 uns zu enttäuschen, durchaus eine Handlung zu begehen, wovor jeder moralische Mensch erröthet. Der Vicnrius lachte dazu und nur die Lamentationen der Schwestern, wohl mehr aber die Furcht vor ihren Nägeln, kouute ihn abhalten, das schändlichc Vorhaben aus* zufuhren.
B « i t r ä g e sur
Gebirgskunde
Brasiliens
aus den R e i s e n
der Herren v. Spix und v. Martius zusammengestellt
und mit Anmerkungen begleitet Ton
W. L.
von E s c Ii w e g e.
Zweiter
T Ii e i I.
V O R W O R T .
Indem ich meine Beitrüge zur Gebirgskunde Brasiliens als ersten Theil voranschick te, glaube ich kein unverdienstliches Werk unternommen zu haben, wenn ich die zerstreuten Beitrüge über diesen Gegenstand in dem so herrlichen Werke der Herren v. Spix und v. 31artius hier im Auszug als zweiten Theil nachfolgen lasse. Das, was in dem ersten Bande der Reisen dieser gelehrten Männer enthalten ist > sah ich mich genöthigt, schon in meinen Beitrügen zugleich mit aufzunehmen , einestheils um meine Beobachtungen über die mir bekaiuitcn Gegenden vollständiger zu machen, anderntheils um zugleich die verschiedenen Ansichten über ein und denselben Ge^enstand gegeneinander zu stellen und dem Leser, so wie dem künftigen Beobachter zu überlassen, welchen sie beipflichten wollen. In der Sache selbst wird mau weniger Abweichungen finden, mehr aber in Benennungen, die leicht gegen einander ausgeglichen werden können. Iii diesem Theile, der Gegenden betrifft, die ich nicht selbst bereiste, lasse ichnuu die Herren Reisenden wörtlich erzählen, und wo dieselben von meinen Benennungen abweichen, füge ich die Mehligen zu-
¿1
— 322 — gleich mit begleitenden Anmerkungen bei solchen Gegenständen hinzu, worüber unsere Ansichten verscliieden sind. Da das M erk dieser Gelehrten so sehr reichhaltig in jeder Beziehung, deshalb aber auch sehr kostspielig ist, und von Vielen, die sich nur für Mineralogie und Gebirgskunde interessiren, deshalb nicht angeschaH't werden kann; so glaubte ich auch durch diesen Auszug doppelten Nutzen zu stiften, sowohl die Kenntnisse über Brasilien in dieser Hinsicht weiter zu verbreiten , als auch die Verdienste um die Gebirgskunde der Herren Verlässer, die ich meine Freiuide nenne, zu erheben, obwohl diese Herren sich schon einen solchen Ruf erworben haben, dafs meine Bemühungen wenig mehr zu ihrer Verherrlichiuig beitragen können. v» E s c h w e g e .
Miner alog i sc ho geognostische Nachrichten als Auszüge aus Herren v. S-pix und. v. Martins Reise.
Reise von Villa Rica nach dem Diamanten - Distrikte über Sabard, Nachdem w i r den reichen Goldberg (v. V*. Rica) umgangen hatten * ) , führte uns der W e g durch die Serra da Caxoeira, ein hohes und steiles Gebirge, Meiches sich von dem Orte Caxoeira nach Villa Rica hin erstreckt, und aua weifsem, oft tafelförmig geschichteten Quarzschiefer (Itacolumitquarz) besteht, auf dem hie und da Lagen von Thon« schiefer oder grol'se Platten von Gümmer (der in Talkschiefer übergehende Thouscliiefer) und weiter aufw ärts Schichten von Eisenglimmerschiefer ruhen **) (S. 416.) „Die Hauptformatiou der umliegenden Gegend £v. Sahara) macht Quarzschiefer (Itacolumitquarü), Eisengliinmer *) Die Serra da Caxoeira bildet mit d e r von V». Rica oder Serra do Ouro - Preto einen ununterbrochenen Gebirgsrücken , und der W e g führt in einer kleinen Schlucht über denselben; dns W o r t u m g e h e n möchte deshalb nicht da* richtige s e y n , und konnte leicht zu der Idee f ü h r e n , als wenn das Goldgebirge von dieser Seite isolirt stünde, was doch nicht der Fall ist. r . E . **) S. den Diirchschnittsprofil der (¡ekirgsarten schen Gemälde von Brasilien (_ W e i m a r 1822.)
ai»
in dem geognosti-
-
324 —
und Thonschiefer aus; auf dem nördlichen Ufer des Rio das Vellias bricht auch ein seht- schöner fleischrother und weilser, dicliter Marmor." (S. 420.) „Caete, sonst auch Villa Nova da Rainha genannt, liegt an einem schonen fruchtbaren Thale, der Seria de Piedade.
nahe am Fufse
Der Boden besteht im Thale gröfs-
tentheils aus rothem, goldhaltigen L e t t e n , der fleil'sig auf Gold bearbeitet wird.
Das Felsengebirge erhebt sich nord-
westlich von der Villa ganz isolirt aus dem Thu!e.
Die
Basis desselben bildet Quarzschiefer, auf welchem an mehreren Stellen Lagen von eisenhaltigem Glimmerschiefer (Eisenglimmerschiefer) und magnetischem Eisensteine l i e g e n . " * ) (S 422.) „In dem Bergwerke von Cocaes werden grofse Bänke eines dichten Brauneisensteins (Marumbe), Lager von Topfstein,
aus welchem man Gefäfse geschnitten h a t ,
und in
dein sogenannten Eisenglimmerschiefer häufig Gold gefund e n . " *») (S. 423.) „Unweit Cocaes auf der Strafse nach dem Diamantendistrikte, geht ein feinkörniger röthlich weifser Granit, welcher bald wieder vom Quarzreichen Glimmerschiefer (Itacolumitqiiai'z) bedeckt w i r d , zu Tage a u s . " (S. 424.) „Nach Busceda und das Pontos (mufs Buzelle uiid duas Fontes heifsen) passirten wir einen B a c h ,
*) S. die Beschreibung in meinen Beillügen,
welcher aus
v. E .
**) Man vergleiche hieriuil, was ich im l'Iuto Brasiliensis darüber gesagt habe. Mawe findet sonderbar, daüj auf dem Gipfel de* Berge*, wo die Lavras der Gebrüder Coelhos sind. sich Cascallio vorfindet; obgleich diese Ersclieinnng Caicalho auf Bergen zu finden , nichts seltne* ist, so findet doch hier ein offenbarer Irrthum Malt, welcher daher r ü h r t , dab Mawe keines festen Begriff vom Cascalho erhalten haue. v. £ .
— 325
-
einem Lager von Eisengliinmer entspringt, und Platiukörner enthalten s o l l . " * ) ( S . 4 2 4 . ) „ D i e Serra da Flambe besteht aus weifslichem mehr oder weniger deutlich geschichteten Quarzschiefer (Itacoluniitcjuarzj, dessen Bindemittel bisweilen,
besonders
auf
den Ablösungen, als ruililiche Glimmerblättchen erscheint. Ihr breiter auseinanderlaufender Rücken ist theihveise mit glatten kahlen Steinplatten, außerdem mit Campos - V e g e tation bedeckt. « « ) ( S . 4 2 4 . ) *)
V o n hier an bis ZHBI A r r a y a l
da C o n e a t a o
»in«! viele I l . l c h e ,
so
w i e aucli G r u p i ä r a s , w e l c h e Platin enthalten, (las spezifische G e w i c h t desselben ist 15,0
und
mehrere Proben davon s e n d e t e ich z u r U n -
tersuchung an H e r r n P r o f e s s o r D ö b e r e f n e r , w e l c h e r d i e G ü t e hatte, mir das Resultat initzutheilen, dafs dieselben fast ganz aus Platin mit E i s e n verliunden, bestehen. rego
M a w o , welcher Platin a u s dem C o r -
d a s L a g e s HL d i e s e r Gegend erhalten
K ö r n e r rauher auf d e r Oberfläche sind ,
hatte,
sagt,
dafs
die
als d a s I'latin von C h o c o ,
und d a f s Osmium und Iridium d i e Hegleiter desselben wäret*, w e l ches H r . P r o f . Dobereiner nicht gefunden hat. ser G e l e g e n h e i t b e m e r k e n , Ya/.
odier
liefern.
Pauzo Alegre
Farbe;
grün,
ganz
ausserordentlich
braun,
blau
V e r ä n d e r u n g e n von l ' e b c r g a n g e n , ren'J.
Gestalt:
Ich
inufs bei d i e -
dafs e i n i g e Rache bei der F a z e n d a von
krvstallisirt
so
schöne
und k i r s c h r o l h , w i e auch
a l s primitives
Anathaso mit
allen
milchicht o|ialisi-
Octaeder uiit
seinen Abänderungen bis zur 4scitig scheinenden T a f e l .
allen
Die K r r -
stalle vom Kleinen bis 7.11111 Grof.sen , vollkommen glatt und s c h a r f kantig jetzt
von
Diamanten, **)
Die
Jliens dem
metallahiilichem
blofs, unter den
dem
bis
so wie die
Felsen
dieser S e r r a , die nicht mit der gleichen N a -
Dianiantdistrikt
von
verwechselt
Lappinha 3 8 ^ 5 F n f s
bei dem A r r a y a l de Ilainbe
w e r d e n mufs ,
hoch.
Der
ist
bei
Ilacolumitiiuarz
bat sein S t r e i c h e n in der 6ten S t u n d e
und Kiulall der Schichten nach
Arn linken U f e r
kommt ein F.ager verwitterten Griinsteios ist.
Vorkommen:
v. E .
höchste H ö h e in
I>emantglanze.
Gesebiebeu in den U a c h b e t t e n ,
vor,
des Ribeirno
w e l c h e r goldhaltig
Der Itacoluuiilijiiarz hat iiherdeiu hier eine s e h r w e l l e n f ö r m i g e
l.n::friui; , so einfallen,
wie
dafs »eine man
P e i x e beobachtet,
v.
Schichten
bald nach \ . ,
besonders zwischen E.
Itaiube und
bald
nach
S.
dein R i o d e
-
326 —
„Bei dem Morro do Gaspar Scares (oder Morro de Pilar) der königlichen Eisenhütte, liegen auf dem Quarzschiefer (Itacolumitquarz), ist, ausgedehnte,
welche die unterste Formation
massige Lagen von' dichtem und magne-
tischen Eisenglimmer, eisenhaltigem Glimmerschiefer ( d i e Eisenglimmerschieferbildung) und das öfter erwähnte Eisensteinflötz (Tapanhoacanga).
Alan unterscheidet hier fünf
verschiedene Qualitäten Erz (zum Verschmelzen) die mit Grünstein (cabo v e r d e ) versetzt werden,
der in grofsen
Bruchstücken, als Lager in rothen Letten (der rothe Urthonschiefer der Goldbildung) nahe bei der Fabrik vorkommt."
(S. meine Beschreibung der Eisenhütte im Pluto
Brasil., so wie das, was in dem 5ten Abschnitte meiner geogn. Beiträge gesagt ist») „ D a s Erz ist in solcher Menge vorhanden,
dafs es
für ganz Brasilien Jahrhunderte hindurch ausreichen w u r d e . " *) (S. 425.) „Eine Legoa nordöstlich vom Gaspar Soares passirten wir
den kleinen Bach Corrego
das L a g e s ,
aus
dessen
Quarz- und Glimmerschieier - Gerullen, Geschiebe von Platin, theils rund, theils abgeplattet, ausgewaschen werden, welche sich vor denen im Rio Abacte vorkommenden durch Gröfse auszeichnen, jedoch hat man sie nie über ein oder zwei Quentchen schwer gefunden.
Auch in einem andern
*) Merkwürdig bei dieser Hütte ist der Uebergang de» Talkschiefers in Eisenglanz und Eisengliinmer, so wie auch das Vorkommen des naturlichen Schwefels als Ueberxug zwischen den Schichtungen des ltacoluiaitquarzes. Diesen findet man hier in so driuuen Schichten, dafs sie nicht stärker sind, als ein Bogen sehr starken Papiers, und alsdann haben sie eine außerordentliche Biegsamkeit Der Morro de Pilar hat 2409' Meereshöhe. (S. Pinto Brasiliensis, worin das Vorkommet! des Schwefels uiiher beschrieben ist.])
benachbarten Bache,
3127
—
Ouro branco, will man dieses Metall
bemerkt haben, dessen Erscheinung in der Nähe von Eisenformation eine besondere Berücksichtigung verdient." *) Das Gold, welches in Villa do Principe verschmolzen •wird, ist von besonderer Reinheit, gewöhnlich von 22 bis 23J- Karat und schöner Farbe.
In dem rothen
Letten,
welcher die herrschende Formation des Quarzschiefers ( I t a columitquarz) in grofsen Strecken deckt, hat man früher einige grofse Massen gediegenen Goldes bis zur Schwere von mehreren Pfunden gefunden, und auch jetzt bemerkt man besonders viele Goldkrystnlle darin.
Ehemals soll man bei
dem Goldwaschen auch Diamanten entdeckt haben,
leider
fehlt aber in der Nachbarschaft dieses Ortes zur Bearbeitung der meisten Lavras hinreichendes W a s s e r . " (S. 429.) „Der ganze Diamantendislrikt gleicht einem künstlich angelegten Garten, in dessen abwechselnden Iliigeln und Tlulern romantische Alpenscenen mit freundlichen Bildern einer idyllischen Natur gepaart sind, " *») (S. 431.)
*)
Auf inhavo betrachtet Trerdeu.
T. E .
— 411 — ohne Abwechselung u. s. w. Der Boden grofstentheils eine rothe, mergelreiche mit Granitkörnern vermengte Erde, oder Sand u. s. w. Glitten im Strome erhebt sich eine kleine Insel, die Illia du Fogo, auf welcher ein pyramidaler Granitfels hervorragt u. 8. w . Auf dieser Insel, wie an andern Stellen des Ufers, zugt der Strom ein ganz junges Gebilde, bestellend aus Rollsteinen, die er mit sich fuhrt und erdigem Braunstein, der das Bindemittel dieser Breccie ist. Granit ist die herrschende Formation iin Umkreise von mehr als einer Legoa, und er zeigt in unmittelbarer Nähe keine Spur von der Salzbilduug, welche den Reichthum dieses Landstriches macht. Um diese zu beobachten, machten wir einen Ausflug von 6 Legoas nach dem Rio de Saline, einem kleinen Tributair des Rio de S. Francisco, wo in mehreren Fazendas, 4 Legoas von jenem Strome, Kochsalz gewonnen wird u. s. w . Als wir die Granitformation verliefsen, fanden wir einen weifslich gelben Dolomit, in grofsen, wenig über den Boden erhabenen Bänken zu Tage stehen. W i r glaubten zuerst, dafs sich auf diesem Gesteiue das Kochsalz erzeuge; als wir uns aber dem Rio do Salitre näherten, fanden Mir eine gans andere, in vieler Beziehung an die bei Villa Velha und Villa do Rio de Contas erinnernde Formation aus der Urzeit. Die Granitbildung ist nämlich ein dünngeschichteter Glimmerschiefer aus kristallinischen Quarzkornern und vielen weifsen oder hellbräunlichen Glimmerblättchen. In noch gröfserer Ausdehnung steht ein, bisweilen in Glimmerschiefer übergehender, Urthonschiefer zu Tage, welcher von N. nach S. streicht, und unter einem Winkel von etwa 40° nach O. einfallt. Er erscheint von dunkelgrüner Farbe, mit eingemengten gröfsern oder kleinem Parthien von Cbloiitblättchen. Gänge eiues schwärz-
lieh glänzenden
412
feinkörnigen
-
Hornblendeschiefers,
Lager
von derbem Grünstein, und von einem gräulichen Urkalkstein, in welchem sehr kleine Granaten und viele Cliloritblättchen eingemengt aind, finden sich in dieser Formation, die bei der Fazenda Altlea, AVO WIR unsere Beobachtungen anstellten, in einer Reihe niedriger Hügel längs dem Bio do Salitre auftritt. *)
In den zum Theil künstlich
vertieften Niederungen zwischen diesen Hiigelu und dem Rio do Salitre,
auf einem Räume von ungefähr 60,000
Quadratfufsen, und längs
dem Rio do Salitre an vielen
ähnlichen Stellen, wird hier das Kochsalz aus der Erde gewonnen, die mehrere Zolle mächtig über dem Gesteine liegt.
Diese E i d e ist ockergelb, fein, bisweilen fast mo-
derartig anzufühlen und sowohl mit vegetabilischen Resten, als mit Gerollen vermengt, des Flusses herbeiführen. Hornblendegestein
die die Ueberschwemmungen Bruchstücke von Quarz,
von
und von der bereits auf der Uha do
Fogo bemerkten Breccie sind darinnen am häufigsten.
So-
bald Regen oder Ueberschwemmungen die salinischen Theile aufgelöst haben, und die später eintretende
Sonnenhitze
diese verdünstet, erscheint bald dichter, bald dünner ein weifslicher unter den Füfsen knisternder Ueberzug, in dem man mit blofsem Auge die hohlen viereckigen Pyramiden und die Würfel des Salzes unterscheiden k a n n , j e schneller daher die Verdunstung an einem Orte ist, um so eher kommt dieser Ueberzug zum Vorschein u. s. w .
W i e sonst
auf der Eide und im Meere, erscheint auch hier das Kocli-
Her Glimmerschiefer, •wovon in diesem Formationsgemälde die R e d e i s t , ist wahrscheinlich Ilacoluinitquarz, denn die ganze B e gclu-eilmng desselben mit dein Vorkommen des Thonschieiers, GriinKteius ii. s. \ \ . pafst ganz genau auf die Bildung des Itacolumit(Jiiar7.es und Tlionschiefers in Minas Geraes. v. E .
-
413 —
salz nicht allein, sondern begleitet von Gyps, von salz« saurem Kalk und salzsaurer
Bittererde; auch Salpeter ist
zuweilen in den Efflorescenzen enthalten.
Der Heerd die-
ser Salzerzeugung ist nicht etwa auf die Gegend am Bio do Salitre beschränkt, sondern verbreitet sich von d a ,
als
den südlichsten Salinen, über das grofse Stromthal des Rio de S. Francisco bis zur Villa de Urabü in einer Länge von mehr denn 3 Breitengraden, und in einer Breite von 2 5 bis 30 Legoas.
Gegen Osten wird dieser Distrikt durch
die Fortsetzung der Serra das Almas (die Serra da Chap a d a , der Morro de Chapeo u. s. w . )
und durch mehrere
isolirte Kalksteingebirge begränzt, die -wie in Minas Geraes, grofse Salpeterhölen einschließen.
Die Flüsse, welche aus
diesen Bergen entspringen, und sich dem Rio de S. Francisco einverleiben, der Paraniveim, Rio V e r d e , Rio do Salitre, führen alle salzige Bestandteile bei sich.
Gegen W . tre-
ten die Gebirge noch weiter vom Strome zurück, und das Terrain stellt eine einförmige, dürre, mit Gras oder niedrigem Gebüsche bewachsene £bene dar.
Hier sieht man
überall in den Niederungen,-besonders nach R e g e n , weifse Salzkrusten auswittern, und die Orte, wo dieses am häufigsten geschieht (Lagoas, Salinas), sind die Salzminen der Einwohner, welche alljährlich von Nahe und Ferne herbeikommen , um die Gabe der Natur zu benutzen.
Manche
dieser Salinen liegen weit vom Strome entfernt, wie z. B . auf der östlichen Seite die von Bataleira 12, von Brejo da Prazida 15 Legoas, auf der westlichen Seite die von Brejo Seco 7 , am Strome.
von Pindora 4 Legoas, liegen
unmittelbar
Eben so sind die Salinen do Sargente,
Pate,
dos Abreas, da Aldea am Rio do Salitre, und die do P a cuhy und Baixa Grande am Riacho Pacuhy ein Tributär des ersteren in nächster Nachbarschaft des Ufers.
Die
414 — Sab'nas de Suara (Soroa) ebenfalls auf der Ostseite, sind 4 Legoas vom Strome entfernt, und besonders merkwürdig wegen des Fisclireichlhums eines grofsen Teiclies in der Nähe, der durch einen Canal mit dem Rio de S. Francisco in Verbindung steht u. s. w . " (s. S. 757 - 700.) „ I I I gewissen Gegenden hat man die Erde bis auf das liegende Gestein, 2 Fufs tief, abgescharrt, und immer lieferte sie noch Kochsalz, wenn sie einige Zeit geruht hat. Vielleicht hangt diese erneuerte Erzeugung zum Theil von den Ucberschweinmungen der benachbarten Bäche a b , die alle mehr oder weniger Salztheilchen mit sich führen; doch ist dieses keinesweges die einzige der Ursachen, welche wohl tiefer gesucht werden müssen u. s. w. *) Die Fabrikation geschieht besonders in den trockenen Monaten von Juni bis September, nach dem die vorhergegangenen Regen das Ausschwitzen des Salzes vorbereitet haben. In manchen besonders reichen Lagoas wird jedoch fast das ganze Jahr gearbeitet, und an ihnen haben sich die Sertanejos in, zum Tlieile, ansehnlichen Fazendas niedergelassen, wo sie zugleich Pferde - und Rindviehziicht treiben u. s. w. Die ganze Erzeugung in allen Lagoas darf auf mehr als 35,000 Säcke (Sorroes Broacas, jeder von 30 bis 40 Pfund) angeschlagen werden u. s. w . " (s. S. 761.)
„Salpeter kommt mehr und mehr zugleich mit dem Kochsalze vor, je weiter man vom Rio de S. Francisco * ) E s w ü r d e interessant s e y n , hier genau zn nntersuchen, ob Salz an Orten entsteht, w o keine Ueberschweininiing hinreichen kann, ferner Ton dem Gebirgsgestein in verschiedenen Gegenden etwas loszubrechen, es zu pulvern nnd auszulaugen, mn zu untersuchen, ob dieses den Salzgehalt uiit sich führt , so w i e der rothe Gneis-Gr.mit bei Rio de G a n e i r o ; das Problem w ü r d e alsdann sogleich g e l o h t , nnd nicht nöthig s e y n , so w i e bei ileu F l ü u g e b i r g e n einen besondern Salzstock sich zu denken, v . E .
— 415 — nach Osten gegen die Kalksteingebirge fortgeht. 15 Le« goas am Rio do Salitre aufwärts sollen grofse Holen im Kalksteine mit schwarzer Erde gefüllt vorkommen, aus •welcher, so wie aus den gepulverten Tropfsteinen selbst, man den Salpeter -wie in Formigas und an andern Orten in Minas Geraes auszuscheiden pflegt. Die Erde soll bisweilen | ilires Gewichtes Salpeter enthalten u. s. -w. e( (s. S. 762.) „Die Gebirgsart (von Joazeiro, 4 Tagemärsche weit durch den Strich der Provinz Pernambuco nach Piauhy) ist überall Granit, hie und da in Gneis und Glimmerschiefer übergehend, und ohne deutliche Schichtung. Bei S. Antonio fanden -wir den Gneis von S. O. und S. gegen O. nach N. W . und N. gegen W . streichend. Besonders auf dem Glimmerschiefer, dessen Oberfläche nicht selten in feinem weifsen Sand zertrümmert Mar, bemerkten wir zartere Gestalten von Blumen und hellgrünen Gräsern, welche an die Vegetation im Minaslande erinnert. *) Der "Weg erliebt sich ganz unmerklich, und obgleich wir hier in der Nähe der Wasserscheide von zwei mächtigen Strömen, dem Rio de S. Francisco und dem Rio Paranahyba kamen, erschien uns doch kein ausgebreiteter Gebirgszug. Als wir jedoch zwischen den Fazendas Anjico und Gapoculo aus der Catingas - Waldung in lichteres, dem Taboleiro von Miuas ähnliches Gebüsch heraustraten, erblickten Mir ein niedriges Gebirge vor uns, welches von den Einwohnern die Serra dos dois Irmaös genannt wird. **) Von Capo*) Wahrscheinlich ist dieser Glimmerschiefer der Itacolumitquarz. T. E . Es gehört dieses zur Fortsetzung des 2ten grofsen Bergmeridians, welcher Alinas Ton Goyaz «rennt und nach N. eine Gabelgestalt annimmt. T. E .
— 410 — culo aus erschien es a b eine von S. gegen W . nach N. gegen O. laufende Reihe ziemlich gleichförmiger,
oben in
Ebenen ausgebreiteter Berge mit sanftansteigenden Flanken und hie und da von seichten Seiten - Furchen durchzogen. 4 oder 5spitzige Vorspränge machten sich an demselben bemerklich u. s. \v.
Eine Fortsetzung dieser Bergreihe se-
hen wir westlich von Capoculo erst in -weiterer Entfernung sich erlieben, auch sie hatte ganz denselben cter.
Chara-
In dem Teiche bei der letztgenannten Fazenda sollen
grofse Knochen urweltlicher Thiere gefunden M orden seyn, und der Eigenthiimer versicherte, daJs ein Ropf mit zwei grofsen Hauzähnen halb aus der Erde hervorstehe u. s. w . Fast unmerklich erhebt sich nun der W e g gegen die Serra dos dois Irmaös z u ,
und als wir die Fazenda das Barrei-
ras hinter uns hatten, gelangten wir an ein niedriges Joch (Boqueiraö),
welches sich zwischen flachen, mit einigen
anmulliigen Cactusstämmen gezierten Hügeln, in einer Breite von GO Fufs öffnete u. s. w .
Unsere Barointer-Beobach-
tung gab (an jener Stelle) eine Erhöhung von 1250 l'ar. Ful's.
Die Wasserscheide zwischen dem Rio de S.
Francisco und dem Caniade, einem Nebenflüsse des Rio Parnahyba, scheint dem gemäfs vielmehr ein breites, sanftansteigendes Tafelland, als ein mächtiges Gebirge zu seyn. u. s. w . "
(s. S. 796.)
„ D i e Serra dos dois Irmaös, welche wir hier überstiegen, ist übrigens ein Theil des weitverbreiteten Gebirgs-
Boqueirao ist wohl hier ans Irrtlium ein Joch genannt worden, da dieses vielmehr eine Gebirgskette, Pa(s oder Schlucht bedeutet , wie au* der Erzählung erhellt, v. E. **) Alto nur 314 Fufs hoher als das fielt des Rio de S. Francisco bei Joazeiro, welches 936 Fafs (Pariser) iilier dem Meere liegt. v. E .
— ziigs,
417
—
der in einer Ausdehnung von wenigstens 5 B r e i t e n -
g r a d e n , die Provinz Piauhy von den östlich gelegenen P r o vinzen
Pernambuco und Ceara' trennt,
und den K e r n des
nordöstlichen Continents von Brasilien ausmacht. richten über dieses Gebirge sind unbestimmt,
Die Nach-
äußerst schwankend und
w a s vorzüglich von den verschiedenen Namen
herrührt, womit einzelne Theile desselben bezeichnet w e r den.
Die meisten portugiesischen Karten
teltheile
desselben
geben dem M i t -
den Namen der S e n a Ibiapaba
(Hy-
biappaba), obgleich dieses W o r t , welches „ E n d e des L a n d e s " bedeutet, ursprünglich nur von den nördlichsten A u s strahlungen der K e t t e in der Provinz C e a r a , zwischen den Flüssen Camoci (Camuciin) braucht
worden seyn.
buco und
und dem Rio Longa' soll g e -
Bei
Parahyba gilt
den Sertancjos von Pernam-
fiir den Hauptstock
S e r i a Bosborema oder Bruburema,
womit
der Name
andere nur den
nordöstlichen A s t , welcher hier die Grenze zwischen Ceará und Rio Grande do Norte bildet, bezeichnen. Seiteiläste,
aus
Zahlreiche
denen die wasserarmen Fliisse j e n e r Pro-
vinzen entspringen,
erstrecken sich gröl'stentheils von W .
nach O . , und einige derselben, w i e die Serra Cabello nuó tem in der Provinz Rio Grande
do Norte sind goldreich.
Der südlichste Ast derselben von Bedeutung soll die Serra Araripé
oder dos Cayriris
Grenze des Fhifsgcbiets
seyn,
welche
des Rio de
die
nördlichste
S . Francisco
bildet.
Den hierüber eingezogenen Nachrichten gemäß besteht der größte T h e i l dieses verbreiteten und andern Urgebirgsarten.
Gebirgsstockes
Die höchsten,
von ziemlicher Ausdehnung verflachten, selben scheinen zu liegen,
aus Granit
in Hochebenen
Hauptstöcke des-
zwischen dein 6ten und 7ten Breitengrade
und diese sind von dem westlichen Aste
Serra Ibiapaba
noch
durch
einen
bergichten
'¿7
der
Landstrich
—
418
—
getrennt, den man in den östlichen Provinzen,
ohne an
eine scharfe Begrenzung zu denken, zum Unterschiede von dem Gebiete diesseits des östlichen Abhanges oder den sogenannten Cayriris Yelhos, mit dem Namen Cayriris Novos bezeichnet u. s. w . *) (s. S. 770.) „ A u s den Handstücken,
welche uns von S r . Manoel
Ignacio de Sampaio (Gouverneur der Provinz Ceara) aus jener Provinz zugeschickt wurden, geht hervor, dafs die nördlichsten Aeste der Serra Iibiapaba, -welche den Kern des Landes
von Ceara bilden,
der
Urformation
angehören.
1) Die Serra de Maranguape, sechs Legoas von der Hauptstadt der Provinz der Cidade do Forte, besteht aus Granit. 2)
Die Serra do Baturite (Boturite) zu 24 Legoas S. S.
westlich von der Hauptstadt, besteht aus Gneis, und am Bache Butia aus Glimmerschiefer.
3) Glimmerschiefer ist
auch die herrschende Formation der Serra de Canta Gallo, 16 Legoas südlich von Cidade do Forte. Marmor Formation.
Darauf liegt eine
Diese drei Gebirge machen nach Herrn
Sampaio eine gemeinschaftliche Kette aus,
und an dein
östlichen finde der Serra de Maranguape, 6 Legoas w e s t lich der Hauptstadt, befinden sich ebenfalls Marmorbrüche. 4) Die Serra Uruburetama, 32 Legoas in W . von der Cidade do Forte besteht am Fui'se aus Gneis und Glimmerschiefer, und an andern Orten aus einem schönen rothen, grobkörnigen, fleischrothen Marmor; in mittlerer Höhe tritt Granit hervor.
In einigen Bächen dieses Gebirges findet
man isolirte Trümmer von Sandeisenstein.
5) 8 7 Legoas
Der ganze Theil Brasiliens anf eine Erstreckt! ng von mehreren Graden von O. nach >V., welcher die Küsten begleitet von N. nach 8., besteht gröfstentheils au« den granitischen Urgebirgen, von dem Rio da F l a u an bis zur Küste von Ceari. w. E.
—
419
—
in S. W . von der Hauptstadt, bei der kleinen
V i l l a de
S. Joao do Principe kommen Amethyste, wie es scheint in der Glimmerschieferformation vor. stens unrein.
Sie sind jedoch mei-
Diese Formation ist an mehreren Orten, z. B .
b e i d e n Lavras da Mangabeira, auch goldhaltig, und scheint sich in ihrer Ausdehnung nach N. zu erstrecken. *) » v i s c h e n den Villas Sobral und Granja,
Auch
im nördlichsten
Theile der Provinz, sollen am Bache Jure Amethysten sow o h l , als feines Gold erscheinen.
Fast an der südlichen
Grenze der Provinz bei der kleinen Villa de Bom Jardim, in dem Distrikte von Cayriris - N o r a s ,
tritt eine ziemlich
ausgeschichtete Mergelkalkfonnation a u f , in der sich zahlreiche Versteinerungen
von Fischen
befinden.
Es
sind
dieselben sowohl in dem tafelförmig geschichteten Gestein, als in den abgesonderten ten.
und gerollten Stücken enthal-
Sie gehören mancherlei Gattungen von Fischen,
*]) Wahrscheinlich ist dieses die Itacolumitbildung , welche immerhin die Fortsetzung dieser Formation d e r grofsen Cordilheira von Kspiuha^o zn seyn scheint, die in einer geraden Linie von Minas, welche ungefähr in die zweite Stunde des bergmännischen Coinpasses f ä l l t , f o r t s e i n . Die bezeichneten Hauptpunkte dieser Bild u n g , z. B. Villa R i c a , Tijnco und S e r r o . die Gebirge der Nachbarschaft von Villa Nova do Principe und Villa do Rio de Conles. Ferner w e i t e r nürdlich die schwachen Krscheinnngen der Goldbildungeu bei J a c o b i n a , die ganz auf ein und derselben Linie liegen, so w i e die Längenerstreckung dieser Formation, die wahrscheinlich auch die Gebirge von Cayriris durchsetzt, stimmen ganz dafür. W i r hätten daher eine I.ängenricliliing dieser Gebirgsart von 12 Breiteugraden. Diese llauptrichtung in der zweiten Stunde könnte daher auch die allgemeine Regel der Hauptstreichungslinie der brasilianischen Urgebirgsarten abgeben, v. E . * • ) A n das Mineralien - Cabittet von Rio wurden eine grof.se M e n g e dieser abgerollten Stücke geschickt, welche die Form von grofsen Nieren haben, d i e , wenn man sie nach i h r e r ursprünglichen RichInng spaltete, immer einen Fischabdruck in i h r e r Milte halten. Die Länge der Fische und Nieren sind von 6 - 1 6 Z o l l u n d det 27 *
-
420 —
wie z. B. Loricaiia, Cichla, Mugil n. s. w . , auch Schlangen an.
7)
Au den Küsten
vielleicht
des Meeres be-
nutzt man statt der Kalkformation des Innern die zahlreichen Corallen-Banke zum Kalkbrennen. Diese Bänke kommen mit den südlichen, längs den Kiisten von Pemanibuco,
Para-
hyba und Rio Grande do Norte, gelegenen CorallenriiTen überein, und sind hie und da in verschiedener Tiefe mit dichten Schichten von Schaalthieren, als Austern-, Teil-, Miesund Gien - Muscheln (Ostrea, überdeckt.
Tollina, Mytilus,
Chama)
Die vom Herrn Sampaio mitgetheilten Corallen
aus der Nähe der Cidade do Forte gehören der Gattung Nullipora an.
8)
Ueber die Kupferminen, welche sich
auf einem Theile der Serra Ibiapaba nächst der Villa V i 909a befinden sollen u. s. w . ,
erhielten w i r keine Kunde.
9 ) 3 0 Stunden S. S. "W. von der Cidade do Forte, bei dem Fliilsclien Cangoti, erschienen reiche Eisenoxyde u. s. w . Das vorliegende Handstück
ist
reicher Magneteisenstein,
ohne bemerkbare blättrige Struktur,
mit eckigen Stücken
von gemeinem Quarze verwachsen u. s. w . "
(Anmk. 4 .
S. 798 - 799.) „ D i e Serra dos Dois limaos selbst besteht aus einem ungeschichteten, grobkörnigen, weif'slichten Granite, dessen Glimmer gewöhnlich in grofsen silberveifsen Blättern erscheint.
Auf ihm liegen Lager von scliwärzlichgrauem und
gräulichblauen, oft sehr quarzigen und äuiserst harten Glim-
Durchmesser nicht über 5 - 6 Zoll. E s scheint, als wenn das B i t u m e n , welche.« durch die Fische in diesem M e r g e l k a l k e v e r breitet w u r d e , und ihm an manchen Stücken einen Stinksteingeruch mittheilten , .selbst die Umgebungen der Fische erhärtet habe, d a b durch Verwitterung des Nebengesteins und durch die Alirollang desselben die Nierengestalt des eingeschlossenen Fisches za-
riickblieb. v. E.
-
421
-
nierschiefer, bald von O. gegen N. nach W .
gegen S.,
bald von S. O. nacli S. W . streichend u. s. w .
An vie-
len Stellen bemerkten wir eine feste, thonigte E r d e , oft von ziegelrother Farbe, als wenn sie gebrannt vorden wäre, und zugleich mit i h r , wie in Minas Geraes, Quarztriimmer, zwar nicht, wie dort von klarer Färbung, sondern vielmehr bläulichgrau, schwärzlich und röthlich, und im A n bruche mürbe und lüchcricht. *)
Der Führer versicherte
u n s , dafs solche Steine Go) a z , w o man sie Batatas nenne, f ü r bestimmte Anzeigen von Gold gehalten werden,
und
dafs auch hier dieses Metall, wenn gleich in geringerer Menge,
schon ausgewaschen worden
sey.
Verlauf zeigten sich uns grofse Lager
Im ferneren
eines kalkichten
Schieferthones, welcher gemeiniglich in der Quadersandsteinformation vorzukommen pflegt u. s. w . " **) ( s . S . 7 7 2 . ) „Nördlich von Serrinka erhebt sich in der Hauptrichtung von O. nach W . das Gebirge, die Topa genannt, terrassenförmig ansteigend, mit flachem Rücken, und aus einem weifsen oder blafsröthlichten kalkichten Quadersandstein bestellend.
Wir
rücken zur Rechten,
liefsen
diesen anmuthigen
Berg-
und betraten ein» weite Hochebene
u. s. w . " ***) (s. S. 773.) * ) Anf dieselbe Art kommen diese gefärbten nnd IBcherichten Qaarztriiminer in vielen Lavras der Gapiara in Minas vor. v. E . *•) Ein ähnlicher kommt auch auf dem Uebergangsthontchiefer and dem Kalkstein bei der Bleimine YOII Abacte vor. T. E . ***) Sollte dieser sogenannte (Jnadersandstein wohl nicht die F o r mation des alten Sandsteius s e y n . so wie sie in dem F l u ß g e b i e t e des Rio de S. Francisco, im Sertao des Rio Abactt?, und in w e i ter Erstreckung an ersterem Flusse sowohl aufwärts als abwärts erscheint? \ i m m t mis in
422 „Das
Gebirge
-
(bei der Fazenda Cachoeira nördlich
der Serra Branca) ist hier Gneis von >vei£ser und gelblicher F a r b e , und auf demselben liegen hie und da Schichten eines schwärzlichen Hornblendeschiefers, welche bald von N. nach O . , bald von W . nach O. gegen S. streichen u. s. w .
Die Gebirgsformation (in den schönen Fluren von
Campos de ,S\ Isabella) ist wiederum Granit." (s. S . 775. und 776.) „ B e i der Fazenda Poyoes de Cima in einem hügelichten
diclitbebuschten Terrain fanden wir auf dein Gneise
Uebergangskalksteiu gelagert.
Das Urgebirge selbst von
gelblicher oder bläulichgrauer Farbe, und bisweilen Granaten eingesprengt enthaltend, hie und da init Lagern von Hornblendeschiefer wechselnd, streicht im Allgemeinen von O. nach W . u. s. w .
Vor der Fazenda do Bom Jardim
fanden wir abermals die Formation eines feinkörnigen, kalkigen Quadersandsteins, der zerstreute Hügelketten und einzelue höhere, massige Berge von 4eckigen Formen bildet, zwischen w eichen sich Rio Camade hinwindet u. s.
w * )
(s. S. 777.) „Zwischen der Fazenda Campo Grande und Castello hatten w ir einen Theil der Serra Imperiatal zu übersteigen, ein Gebirge aus der bereits erwähnten Quadersandsteinformation, von ähnlichem Character wie der Topa und Serra Branca u. s. w .
In der Nähe der Facenda Illia, so wie auch bei
Castello und Mocambo, schwitzt der Boden häufig Koch-
j e n e Gegenden dieselben fortsetzen k ö n n e n . D e r kalchigte Schief e r t h o n , welcher ebenfalls ein Begleiter des alten Sandsteins in den erwähnten Gegenden i s t , scheint ebenfalls darauf hinzudeuten. T. E .
*)
Denselben Character tragen die Berge des alten Sandstein! in d e r Kachbarschaft der Barra do Rio das Velha». T. E .
salz und Salpeter aus.
Diese sind die nördlichsten Salz-
reichen-Gegenden im Binnen-Lande, welche wir auf unsern Reisen berührten, aber Brasilien besitzt diese wichtigen Erzeugnisse des Bodens noch an vielen andern Gegenden.
Das Kochsalz ist übrigens hier noch mit vielen
andern Salztlieilen verunreinigt, und bringt, da es nicht vorsichtig gewonnen wird,
mancherlei Krankheiten, na-
mentlich Diarrhöen hervor u. s. w . " (s. S. 780 u. 781.) „Die Formation (in den Thälern des Rio Canende) ist ein röthlicher Sandstein, häufig durchsetzt von Quarzgängen, die von S. nach N. streichen, und Lager eines leberfarbigen dichten Sandeisensteins enthalten. *)
Das Ter-
rain erhebt sich zu vielen erdigen, oben verflachten, oder terassenformig ansteigenden, mit dichtem Gebüsche umgrünten Hügeln u. s. w . " (s. S. 782.) „Bei der Fazenda Real de Caxe, 10 Legoas von Oeiras, soll es Schwefel in grofser Menge geben." (s. S. 785.)
Heise von Oeiras über Cachtas nach S. Lutz, der Hauptstadt von
Maranhad.
„Der Berg von Olho d'Agoa ( 1 Legoa von Oeiras) soll in den, den Sandstein durchsetzenden, Quarzgängen ziemlich viel Gold enthalten.
Die Einwohner haben jedoch
seit vielen Jahren jeden Versuchsbau eingestellt.
Auch
alle übrigen Goldminen in der Provinz, die von abentheuerlichen Paulisten zur Zeit der Eroberung dieses Landes aufgefunden worden waren, sind seitdem nicht mehr be-
* ) l ' n b e z u e i f e l » scheint diese Formation , so wie der Sandstein iler ganzen (legend , dem Todlliegenilen aiiiiigehüreu. E.
— trieben Morden.
424
—
Uebrigens dürfte vielleicht die Aelinlich-
keit der Pflanzenformen mit denen von Elinas Geraes allerdings darauf hindeuten, da(s auch in diesen Gegenden das geschätzte Metall, wenn schon in viel geringeren Verhältnissen, vorhanden sey u. s. w . " „Zwischen
(s. S . 8 0 2 . )
der königlichen Fazenda
Gamelleira und
Mocambo fanden -wir terassenfürmige Sandsteinberge, mehr oder weniger K u b i s c h ,
steil sich erhebend
breite Hochebenen ausgeflächt,
und oben
mit weiten Thälern,
in
deren
graues Grün gegen die rothe Färbung des Gesteins auf das frapanteste absticht u. s. \v. nen nicht selten
grofse Findlinge von
atungsachaten u. s. w . birge,
A u f dem Sandsteine erschei-
Wir
überstiegen
die Serra de S . Gon^alo,
erhebt u. s. w . "
sehr schönen F e das Sandsteinge-
die sich ungefähr 4 0 0 '
( s . S . 8 0 2 und 8 0 3 . )
„ A u f einer Seiten - Digression (bei der Fazenda Coite)
der Reisenden
lichen Sandsteinfelsen
von
wurde an den Wänden eines gelbein dichter Beschlag von einem sal-
zigen Stoffe beobachtet, der sich bei chemischer Untersuchung als reich an Salpeter zeigte u. s. w . "
(s. S . 8 0 8 . )
„ D a s Strombett des Rio Parnahyba (von Cacilias nach Maranhaö) besteht aus einem mürben Sandstein, (s. S . 8 2 6 . ) (Weiter abwärts der Fortaliza do Calvario de V e r a Cruz.) So weit der Flufs (Itapicurü) legt,
die Gebirgsformation
fanden wir sie aus Granit bestehend,
bloß
welcher,
so
•wie der ron der Serra de Tii'iba, grofse Massen von Pistacit eingekuetet enthält u. a. w.
Unmittelbar bei der C a -
xoeira erschien der Granit durch Beimengung
vieler Horn-
blende , die den Glimmer vertritt, in ein syenitartiges G e stein übergehend.
Uebrigens
tritt in dem untern Flufsge-
biete des Itapucuru, w i e z. B . bei Pai Simao und aus O , nicht selten eine Sandsteinformation a u f , welche aus groben
— 425 — und kleinen stumpfcckigen Quarzkürnern bestellt, die durch ein rüthlich oder violetbrannes Eisenoxyd verbunden sind. Hie und da geht das Gebilde durch bedeutenden Gehalt an
Eisenoxyd in
einen
reichen Sandeisenstein über. *)
Dasselbe Fossil bildet, wie im Verlauf dieses Berichts angegeben wird, die Formation der Insel Maranliaö und eines grol'sen Theils der Gegenden am Rio das Amazonas u. s. w . < ( (s. S. 832.)
Aufenthalt
in S. Luiz
de Maranhatt
und in dessen
Umgebungen. „Die Formation der ganzen Insel ist das eisenschüssige Sandsteinconglomerat, welches wir bereits auf dem Continente am Rio Itapicurü bemerkt haben, und das in einer Mächtigkeit von mehr als 100 Fuisen über dem Granit gelagert ist.
Alan findet dieses Gestein von der man-
nichfaltigsten Gröfse seiner Gemcngtheile und von verschiedenster Dichtigkeit;
hier
und
Zerklüftungen erdigen Bolus.
da enthält
es
in seinen
Die bedeutende Menge von
Eisenoxyd, welche in diesem Gesteine enthalten ist, theilt sich den unterirdischen Massen mit,
und viele der zahl-
reichen Quellen auf der Insel, wie die in Praia de S. Antonio und bei S. Maria dos Remedios, erweisen sich als schwache Stahlwasser, sie besitzen jedoch keine Spur von kohlensaurem Gase u. s. w . " (s. S. 845 und 846.) „Der vermeintliche Alaun, welcher in der Nähe von CampoMaior und Piauhy vorkommt, erwiefs sich bei einer
Also gerade so wie der Kolilensandstein besonders iin Rio Borachudo iui Seriao von Abaclc erscheiul. r . E .
Thale
-
426 —
chemischen Prüfung des Herrn Hofrath Fuchs als schwefelsaure Alaunerde ohne Beimischung von Kali.
Es er-
scheint diese Substanz in faustgrofsen und größeren k r y stailiuischen blassen,
welche theils
kurz und
verworren
faserig und ziemlich compact sind, theils aus sehr lockeren sternförmigen Büscheln bestehen, wie bei dem Amianth. Sie ist weich und milde, hat einen säuerlich herben Geschmack und seidenartigen Glanz. leicht auflöslich u. s. w .
Sie ist im Wasser sehr
lieber ihr geognostisches Vor-
kommen fehlen uns die Nachrichten. salzigen E r d e n , z. B .
Die verschiedenen
1) Erde in der Nähe von Monte
Santo bestellt gröfstentheils aus Quarzsand, Dammerde und rüthlichem T h o n , welchen Stoffen etwas Kochsalz, begleitet von vielen zerfließenden Salzen aus Magnesia und Kalke r d e , beigemengt ist.
Diese Erde erscheint bei
Monte
Santo und an vielen andern Orten im Sertaö von Baliia in weitverbreiteten Stratis auf dem Granit oder anderer schwarzer Dammerde.
2) Kochsalzerde von der Saline Aldea am
Rio Sah'tre u. s. w . ; ihr Geschmack ist schwach, aber rein salzig und bestehend aus Kochsalz, schwefelsaurer Talkerde, schwefelsaurem K a l k , salpetersaurem Kalk und K a l k spuren, Kieselerde, Thonerde, Bittererde, Kalkerde.
Eisenoxyd,
Manganoxyd,
3) Erde von andern Gegenden in
der Nähe des Rio de S. Francisco, bei Toaxeiro, zeigt keine Spur von Kochsalz, sondern aufser vielem S a n d , etw a s Dammerde und Glimmerblättchen, vorzüglich viel kohlensauren Kalk.
4) Die Kochsalzerde in der Nähe von
der Fazenda Illia kommt mit der von Aldea in den chemischen Eigenschaften iiberein, jedoch mit mehr Gyps und keinem kohlensauren Kalk.
5) Eine andere schwärzlich
feine Erde am Rio Caninde in Piauhy erwiels sich frei von Salpeter und Kochsalz.
6) In der Nähe von Oeiras, Erde
— 427
—
aus den vielen Salzbecken, bestehend aus erdigen Bestandt e i l e n , Kochsalz, salpetersaurer Talkerde.
7) Die salzige
Substanz, welche an den Wänden eines röthlichen Sandsteinfelsen bei Corte vorkommt, enthält Tlionerde, Kali, Salpetersäure, Schwefelsäure, Wasser, Quarzsand, Thon, Eisenoxyd und Manganoxyd u. s. w . und 852.)
(Anmk. 1. S. 851
Neben dem oben erwähnten Alaun in der Pro-
vinz Piauhy soll auch natürlicher Salmiak in einem Teiche nächst der Fazenda Boqueiraòsinho vorkommen.
Die Er-
scheinung dieser beiden Salze und des Schwefels lassen vielleicht auf die Gegenwart vulkanischer Gebirgsformationen schließen."
Seereise von S. Lutz Beiern,
de Muranhau
Hauptstadt
nach Sa. Maria
der Provinz
Gram
dt
Parti.
„Der Rio Tury soll von allen Flüssen zwischen Parnaliyba und dem Amazonenstrome das stärkste Gefälle haben , und vielleicht kommt er aus einer Gebirgsformation herab, welche älter als die längs der Küste herrschende Quadersandsteinformation, sich auch zu höheren Bergen erhebt, die jedoch u. s. w . bis jetzt noch unbekannt geblieben sind.
In der Nähe des Flusses hat man jüngst Gold-
minen entdeckt.
Das Metall erscheint gediegen in einem
weilsen Quarze eingesprengt, und so reichlich, dafs die Regierung von Para
einen Versuchbau
vornehmen liefs,
welcher nur wegen den politischen Erschütterungen wieder eingestellt wurde u. s. w . " (s. S. 880.) „Das ganze Land (Provinz Para') scheint sich von S. W . nach N. O. gegen den Ocean hin in einem stärkeren Winkel abzusenken, als die südlich und nördlicih davon
gelegenen Distrikte.
428
~
Längs der Küste herrscht die Sand-
steinformation von Maranliaö (Quadersandstein), weiter im Innern aber und namentlich am Rio Capim scheinen Bildungen aus der Urperiode, vielleicht Glimmerschiefer zu herrschen." *)
Wa!ir)tclicinlic!ipr die Itacoliunitqnarzbilriung, Ton der Seil in (Irr Snuimltiiig de* obigen (»Ortverneiirs T O I I CaarA Exemplare gefunden Unit«, r . V.
Dritter
T Ii e i l
von S p i x und Martins
Aufenthalt
in der Stadt S'a. Maria Gram Parti.
Reisen.
de Beiern do
W ä h r e n d sich das Pflanzenreich in diesen und vielen andern merkwürdigen Erzeugnissen gleichsam von selbst darbot, fanden wir die grölsten Schwierigkeiten, uns über die geognostische Beschaffenheit des Landes zu unterrichten, weil das Gestein gemeiniglich von einer sehr mächtigen Scluchte Dammerde, oder in der Nähe der Gewässer von Letten bedeckt ist. Eine Legoa nördlich von der Stadt, in Pederneira, und am Castello beobachteten wir dasselbe eisenschüssige Sandstein - Conglomérat ohne regelmäßige Schichtung zu Tage ausgehend, dessen w i r , als auf der Insel Maranhad und längs dem Rio Itapicurii herrschend erwähnt haben (II. S. 832.), und dieses Gestein ist es auch, welches man hie und da entweder zu ganzen Häusern oder vorzüglich zu Grundmauern oder Pfeilern benutzt. Es ist mir wahrscheinlich, dafs die Niederungen des Festlandes längs der Küste von Maranhao bis Para und eben so auch die Insel Marajö aus diesem breccicnartigen Sandsteingebilde bestellen. Im Innern des Distriktes von Para' jedoch, d. h. südlich, zw ischen den Rios Gurupy und Tury - assil, dürfte eine ältere Formation, vielleicht Glimmerschiefer, herrschen, wenigstens theilte uns Sr. Exz. der Herr Gouverneur Gold-
-
430 —
stufen von dort mit, welche reiche Parthien dieses Metalls in weißem Quarze darstellen und die gröfste Aehnlichkeit mit Erzen aus den quarzreichen Gängen von Minas besitzen. *)
An den Ufern der Parastromes und seiner Con-
fluenten befinden sich giofse Lager von farbigem Thon (tabatinga) oder von grauen Letten, und auf diesem liegt sehr häufig eine Schicht
von härterem und weicherem
Fluß-
schlamm, in der Tiefe von ein bis sechs Fufs. ( S . 918 und 919.)
Am/lüge
in die Umgegend von Parti,
zur Reise auf dem Amazonen (Diene* Kapitel
enthüll w e d e r
und
Vorbereitungen
- Strom im
geognosti.iche noch
Innere. mineralogisch«
Bemerkungen.)
Reise von Parä
durch den Archipel
in den
Strom , und auf diesem bis zur / illa de
AmazonenSantarem.
Auch dieses Kapitel ist arm an Bemerkungen
über
Gebirgsarten, weil die Reise meistens zu Wasser in den Niederungen weiter ging, und nur von der Gegend der Villa
de Santarem am Zusammenflufs des Rio Tapajoz
mit dem Amazonas,
heilst e s :
Von
dem
Kirchthurme
der Villa aus hatten wir eine weite Aussicht Land um uns.
über das
Der Tapajos zieht durch eine Gegend
*) Da »chon >0 oft von den Herren Reiaenden Itacolnuiitquarz als identisch a u f g e f ü h r t .sind ; hier nur letztere Gebirg.iart, die icharf voin trennt w e r d e n m n l i , w i e ich auch «chon habe.
Glimmerschiefer und so meinten nie wohl Glimmerschiefer geraehrinalen dargelhan
-
431 —
hin, deren Niedrigkeit und Fläche zu beurtheilen, einzelne ungeheure Bäume dienen können, welche sich hie und da aus dem Urwalde erheben.
Einige Stunden landeinwärts
in S. und S. O. bemerkt man einen Zug niederer dichtbewaldeter Berge.
Die Ufer des Tapojös selbst fangen im
Süden der Villa an steiler und hoher zu werden.
Grofsen-
theils aus rothen Letten bestehend , Merden sie vom Regen und Hochwasser in der Art zerklüftet und abgespült, dafs sie hie und da als steile Kegel oder unter der Form natürlicher W ä l l e hervortreten. *)
Die Gebirgsformation ist auch
liier, wie in Gurupu und P a r a , ein rother leberbrauner Sandstein, der sich hie und da als Sandsteinbreccie darstellt.
Die Meinung, dal's schon wenige Tagereisen am
Strome aufwärts Goldformation herrsche, ist unter den Einwohnern von Santarem allgemein.
Alan zeigte uns auch
dichte Schwefelkiese, die man unterhalb den Katarakten, an einem Orte, den die Indianer Taguba-Coara gefunden, und fiir silberhaltig angesehen hatte.
*)
nennen, De la
Dieses ist eine gewöhnliche Erscheinung beinahe an allen Flufsuferu Brasilien*, wo sich mächtige Letlenlager befinden lind in solchen Gegenden, wo mächtige Lager eines aufgeschwemmten grohkornigen, und durch thonigtes Bindemittel zusammengebackenen, .Sandes vorkommen, wie z. Ii. an der Seekiiste zwischen Lissabon und dein Cap Kspichel oder deu aufgeschwemmten S a n d b e r gen längs deiu Tajus hinauf bis znr Stadt Santarem.
I>ie Verweclieliing des «ilherweifsen Schwefelkieses mit gediegenem S i l b e r , durch die Sertoes - Bewohner , findet sehr oft in allen Provinzen Brasiliens statt, und hat schon mchrmalen Veranlassung zu den übertriebensten \aclirichten von dem grofsen Reichthmu an Silber gegeben , namentlich in den l'rovinzen Miuas und Gogaz. So belud während meiner Anwesenheit iu Minas ein gewisser Goldschmidt aus Gogaz eine M e n g e Maulthiere mit diesem vermeintlichen S i l b e r , welches e r auf der Serra do Canastra g e f u n d e n , und führte es nach Villa Boa in Gogaz einig« hundert Meileu. Ks geschah davon Anzeige dein Gouverneur von Minus,
— Coitdami'ne bemerkt,
432 —
dafa man liier am leichtesten jene
grünen, unter dem Namen der Amazonensteine oder Pierres divines bekannten Steine erhalten künnc; allein unsere Nachfragen waren fruchtlos." (S. 1037.) „Unter dein \ a i n e n von Minas begreift inan am ganzen Amazonas die hochliegenden Gegenden iin .Süden, von deren Goldreichthunie die überspanntesten Meinungen verbreitet sind." * ) (S. 1038.) Zur Geographie des Rio Tocantins gehörig, heifst es in der 3. Anmerkung dieses Kapitels. (S. 1046.) „Die östlichen Ufer unterhalb der Villa de Bajao sind höher als die westlichen; sie steigen zu Hügelreihen an, welche den Mojü und den südlichsten Baiflul's des Anapii, den Supiuba vom Tocantins scheiden, u. s. w .
Bastos be-
merkt, dafs weiter südlich den Strom aufwärts die Goldformation sich an dein Gesteine und den Fluren kenntlich mache/'
In der 4. Anmerkung.
„ D e r westlichste von allen Flüssen, welche sich in die Bahia das Bocas ergielsen, der Rio Uanapii, entspringt jenseil des 5ten Parallel - Kreises, und wird wahrscheinlich durch jene aus Glimmerschiefer und andern Urgebirgsgcsteinen bestellende Bergreihe unterbrochen, \\ eiche sich z w i schen 4° 30' und 8° 30' südlicher Breite von den Fallen
des Tocantins bis zu denen des Xingü und Tapajös
erstreckt." ich m u h t e die S t e l l e , w o uiati und entdeckte den Irrtliiiin.
es w e g g e f ü h r t h a t t e ,
iintci'siicheit
Den Sagen \ o u GoMreielithiiiiiern kann mau iu Brasilien eher Glauben beimessen, als denen den S i l b e r s , und es ist nicht unwahrscheinlich. da die Flüsse im Süden ans dem Herzen der ¿oldreicheu Provinz Gogaz kommen , daf.s die Goldformalioii .sich auch weit hin iu die Provinz P a r i und Rio Negro e r s t r e c k e .
Reise
von der Enge
Barra,
— 433
-
von Obydos
nach
dem Haupt orte der Provinz
„ A n den abgerissenen zonas)
konnten
wir
die
von Rio
da
Negno.
Ufern des Stromes (des früher gemachten
gen über die geognostischen w i r derbes Gestein s a h e n ,
tler FortaJezn
Ama-
Beobachtun-
Verhältnisse bestätigen. waren es Felsen
braunen stark eisenschüssigen in T a f e l n geschichtet erschien.
Sandsteins,
eines
Wo violet-
der hier häufig
Hierauf findet sich röthli-
c h e r , weifser oder violet gebändelter feiner Thon ( T a b a t i n g a ) , welcher auch liier zum Anstreichen der Häuser b e nutzt w i r d , dann eine rothe schwere T h o n e r d e , grauschwarzer S a n d ,
und
endlich s c h w a r z e Dammerde in
einer Mächtigkeit von 3 bis 5 F u f s .
A n manchen Stellen
w a r der Sandstein hie uud da vom Spiel corallen -
oder
oder ein
schwamniartig z e r f r e s s e n ,
des Gewässers und nach
dem
verschiedenen Stande des Stroms wechselten Streifen
des
durchlöcherten Gesteins mit andern nocli dichtem ab n. s. w . D e r sandige Boden, worin wir abgerundete lydische Steine und Sanderz neben
den gewöhnlichen B e s t a n d t e i l e n
F l u l s s a u d e s bemerkten,
des
ernährt nur w e n i g e P f l a n z e n . "
(s.
S . 10G6 und 1 0 6 7 . ) „ D e r eisenschüssige rothbraune Sandstein
(bei
Villa
de S e r p a ) , welcher sich hier mit L a g e r n eines gelben T h o nes etwa auf 2 5 F u f s , eine in diesem Stromgebiete (linkes U f e r des Amazonas) schon beträchtliche H ö h e , erhebt, g a b Veranlassung Stein u. s. w .
zu dein Namen Ita C o a t i a r a , d. i.
gemalter
A u f der westlichen Seite von S e r p a er-
schienen die Ufer des Stromes nieistentheils in e i m r H ö h e von 12 Fiiis.
In einer Mächtigkeit von 6 bis 8 F u l s be-
stehen sie aus S a u d ,
mit
etwas Damincrde und Schlamm
28
— 434
-
gemengt, darüber aus Thon von grauer, gelblicher oder grünlicher Farbe.« (S. 1080 und 1081.) „Einer der Indianer trug einen Amazonenstein,
ein
Parallelogramm von I | Zoll Länge und 2 Linien Dicke mit 2 Löchern durchbohrt an einer Schnur am Halse u. s. w . Aufser diesem haben Mir auf der ganzen Reise nur noch einen einzigen dieser Steine u. s. w .
Ich halte dafür, dais
diese so sauber und scharf geschnittenen polirten Steine Kunsterzeugnisse der Indianer aus Peru sind." (S. 1087 u. 1088.)
Aufenthalt
in der Fortaleza
da Barra do Rio Negro und
AmJVüge in der
Umgegend.
( D i e s e s K a p i t e l enthält nichts Ceognostisches und Miueralsgi.sche.iO
Heise
von der Barra
do Rio
Negro
nach der f illa da
auf
dem
Solimoh
Egu.
„Die Ufer des Rio Solimoes (oberer Tlieil des Amazonenstroms) prangten in den schönsten Farben verschiedener bandartig
übereinander
gelagerter Thonschichten.
Diese
T h o n - nnd Lettenwände (Barreiros) *) -«erden gemeiniglich von einer zehn bis zwanzig Fuis hohen Schichte lockern Sandes bedeckt und erstrecken sich wahrscheinlich wenig-
*)
l l a r r e i r o s heifscu diese T h o n - nnd Lettenwiinde sie salzige A u s w i t t e r u n g e n e n t h a l t e n , lecken abgehen,
welche
TOII
allen
so dafs
Tierfiifsigen T l i i e r e n ,
auch von Vögeln, mit G i e r aufgesucht w e r d e n . solchen A u s w i t t e r u n g e n ,
so
nennt
b e s o n d e r s , vreiui
sie n a t ü r l i c h e Salzso w i e
Einhalten sie keine
man sie B a r r a n c o s ,
inügen sie
n u n F l u f s u f c r seyn o d e r ganz auf d e m T r o c k n e n au A b h ä n g e n Ton Bergen
erscheinen.
— 435 — stens eben so tief Uber den niedrigsten Wasserstand nach unten.
Alan sieht sie hie und da auf oder zwischen dem
feinkörnigen ruthlichen,
oder zwischen g r a u ,
weifs und
roth niiaucirten Sandstein l a g e r n , welcher uns von Obidos her so häufig als herrschende Formation begegnet « ar.
Die
Farbe des Thons ist ungemein mannichfaltig: violett, gelb, roth, grau, weifs oder grünlichgrau.
Lange der Sonne
ausgesetzt, erhärten sie so s e h r , dafs man sie als Bausteine gebrauchen könnte.
Die Indianer wenden
verzugsweise
die feinern, von keinen Sandtheilchen verunreinigten, Sorten zum Färben ihrer baumwollenen Zeuge und zum A n strich von Wänden und hölzernen Gerälhschaften a n ;
als
Zuspeise zu ihren Fischen und Mandioca-Mehl sahen w i r sie niemals etwas anderes als den grünlichgrauen plastischen Thon verschlingen, welcher, wie es Sellien, sehr neue L a ger und Nester auf und zwischen den schön farbigen Schichten bildet.
Noch interessanter Mar uns die Erscheinung
grofser Stücke
von Bimsstein (tupi: Ita - bubü'i), welche
unsere Indianer bald einzeln, bald gleichsam nesterweise in den Sand gebettet, auffanden.
Man sieht sie von hier
aus gegen Westen zerstreut fast überall im Strome treibend oder ans Ufer geschwemmt.
Sie sollen vorzugsweise
auf dein Napo, I^a und Yupura in den Solimoes Iierabkommen und sind also ohne Zweifel Auswürflinge der Vulcane von Quito und Popayan." (S. 1149.) „ A n der Mündung des Lago de Coari bestehen die Ufer aus Letten oder röthlichem Sandstein." (S. 1151.) „Die steil abgerissenen
Ufer von Mutunt-Coara
er-
heben sicli 40 bis 50 Fuls und sollen landeinwärts in eine hiigliche hohe Gegend ansteigen, die nicht mit W a l d , sondern mit Flurvegetation bewachsen ist." A n m k . 3.
„Folgendes sind die physischen 28*
Eigen-
— 436
-
scliaften des efsbarcn Tliones vom Solimoes.
Er zeigt eine
leicht gelblich graue Farbe mit ockergelben Flecken, sehr weich und saugt begierig Wasser ein.
ist
Vor dem Löth-
roiire und Kolben giebt er einen brenzlichen Geruch und viel W a s s e r , welches auf Ammonium reagirt.
Er behält
ziemlich seine Farbe oder brennt sich lichter.
In gutem
Feuer schmilzt er auf der Oberfläche zu einem griinlichcn oder graulichen Glase.
Von Borax wird er schwer und
langsam zu einem sehr schwach von Eisen gefärbten Glase aufgelöst.
Mit Kobaltauflösung befeuchtet und erhitzt, er-
hält er eine lichte blaue F a r b e , mit Säuren braust er nicht oder nur sehr wenig," „Unter den farbigen T h o n e n , die w ir vom Amazonas mitgebracht h a b e n , zeichnet sich eine lillafnrbige Sorte aus, welche durch ihren gelingen Gehalt
an Kieselerde
und
durch die Eigenschaft, mit Säuren sehr leic.'it zersetzt zu w e r d e n , von allen in Deutschland zu Töpfergeschirren verwendeten Varietäten unterschieden ist.
Sie kommt an meh-
ren Orten, z. B. nächst der Praya das Onpas bei Conti und bei Ega in massigen Schichten vor, färbend,
aber schreibend,
von
ist nur wenig a b -
erdigem,
unvollkommen
muschlichem Bruche, hängt stark nn der Zunge, und zerfällt im Wasser zu lockerem H a u f w e r k e , welches durch Zerreiben einen bildsamen Teig giebt.
*)
In concentrirter Salz-
Der T h o n , welchen manche N e g e r , auch Kinder in ltrasilien au» Lüsternheit v e r z e h r e n , ist meistens ein ordinairer L e h m . w o mit ) wo sie übrigens nach des Herrn von Humboldt Beobachtungen (Reise V. *) Meine.« Wissen« ha( man noch nie Diamanten in der TapaiWioacanga - Uildung g e f u n d e n , wohl aber als eingeknetet in einein Conglomérats, welche» ich f ü r weit j ü n g e r als j e n e s EisensteinConglomerat halle, und eben so wenig wird ein gründlicher Geognost behaupten, dafs das Gold in einein genetischen Verhältnisse zu dieser Conglomeratbildnng stehe. v. E . **~) ,.Ich habe kleine Proben TOII diesem Qnarzschiefer £ v e r g l . S. 3 5 2 } und den übrigen Gesteinarten des Amazonenstrouis dein H e r r u L. ». Buch mitgelheilt. Dieser grofse Ocognost bemerk» über den ersteren von A i r a ô . dafs er sehr grofce Aehnliclikeit mit dem Granit der nenen Gotthardtsstrafse, zwischen V a l treinola und dem Hospiz h a b e . " ***) „ E i n Saudsteiu o d e r Conglomérat ans Gerollen von Quarz, l y d i -
— 479 — S. 549) von einem dichten, dem Jurakalk verwandten, K a l k stein und alternirenden Schichten von Mergel und blättrigem Gvps überlagert wird.
Im obem Gebiete des Ytipura
tritt unter dem Sandsteine ein Granit hervor, der hie und d a , wie z. B. am Rio Enganos,
einen schönrothen Labra-
dor in Zwillingskrystallen und statt des Glimmers Hornblende enthalt, und somit zum Syenite übergeht (jedoch auch Quarz enthält.)
Der grobe Granit von A r a r a - C o a r a
ist besonders schön und ausgezeichnet; er besteht aus silbergrauem Glimmer (Margarit) in grofsen rhombischen K r y stallen, weifsem Quarz
und fleischrotlien Orthoclas.
Wie
weit die Sandsteiniormation dem Solimoes entlang gegen Westen von Dr. Spix beobachtet worden, finde ich in dessen Papieren nicht verzeichnet.
Bedeutend mag der dun-
kelgraue , feinsplittrige, sehr harte Sandstein von der Mündung des Rio Yavary,
von
der Westgrenze
Brasiliens
seyn; er gehört wahrscheinlich, wie ich bereits erwähnt (S. 1196) h a b e ,
mehr dem eigentlichen
als dem Kcuper zu.
Q.adersandstein
Aus dieser Gegend findet sich auch
ein schwärzlich grauer, dichter Kalkstein in der Sammlung, der ehemals zur Juraformation, jetzt aber zum Liaskalkstein, würde gerechnet worden seyn. *)
Die Süd-
lichem Stein lindKieseluchiefer, die durch ein äufserst zähes braunOlivenfarbigeg, zuweilen sehr hellrothe.s, thonig eisenhaltige* Cänien« -verbunden s i n d . " Iluinb. a. a. O. *)
Welches sind die untrüglichen Kennzeichen, in gewöhnlichen Ilandstücken die verschiedenen Kalksteinbildungen von einander zu unterscheiden ? — Die F a r b e ? gewifs nicht. Der Bruch und abgesonderte Stücke i* Diese Kennzeichen unterscheiden allenfalls den Urkalkstein von den jüngeren Kalksteinarten. Alle übrigen Kennzeichen haben die verschiedensten Kalksteinbildungen mit einander gemein. Versteinernngen von Ilandstücken könnten a l l e n falls noch einen Fingerzeig geben, allein man hat bis jetzl noch k e i u s V e r s t e u e r u n g e n in dein Kalksteine Brasiliens gefunden, v. E .
-
480 —
grenze der Sandsteinformation im Gebiete des Amazonenslroms zu bestimmen, bleibt den Untersuchungen künftiger Reisenden vorbehalten. Nur so viel möchte ich aus den Berichten der Reisenden schliefen, dafs jenseits der Katarakten, welche den Tocantiiis, den Xingii, den Tapajoz und Madeira in ihrem Laufe unterbrechen, eine andere Formation auftrete, iin Allgemeinen wahrscheinlich die goldhaltigen Urgebirgsbilduiigen, welche den geologischen Iiatiptcharakter von Minas Geraes, Goyaz und Maüo Grosso ausmachen." „Einen vergleichenden Blick auf diese südlichen Gegenden, aus denen der Amazonenstrom einen so grolsen Theil seiner Zuflüsse erhält, führt uns einige Thatsachen yor, die im schroffsten Widerspiel mit den geognostischen Verhältnissen im tiefsten Theilc des Amazonenbeckens stehen. In Minas Geraes und S. Paulo ungeheure Lager, ja ganze Berge von dichtem Brauneisenstein • ) und Magneteisenstein ; in diesen Provinzen, in Goyaz und Matto Grosso grolse Strecken mit eisenhaltigen (an Eisenglanz und Eiscnglimmer reichen) Gebilden überdeckt, und sowohl in dieser Formation, als in dem Quarzschiefer und in dem, aus seiner Zerstörung hervorgegangenen, .Sande sehr bedeutende Menge von Gold, iiberdicis auch den Diamant enthaltend , dagegen in dem tiefsten Tliale des Amazonas keine Spur von allen altern Formationen, und kein Metall in einer beträchtlichen Menge; **) — Steinkolüenforinalionen sind
* ) Zwar finden sich ria.ielti.sl untergeordnete Lager von Brauneisenstein höchstens 7.u anderthalb Laclilern Mächtigkeit, allein nichahe ich ganze Borge davon gefnndeu. v. Auch in den grolsen Erstrenkungen der Uebergangsbildungcn und der Sandstpiiiforniation von Minas Geraes, S. l'aulo und Goyaz findet sich kein Metall in beträchtlicher Menge, und die l>'r-
-
481
-
in jenem Gebiete nur von geringer Ausdehnung, *) in die« sem gar nicht, wohl aber die Kohle gleichsam organisch in einer ungeheuren Fülle von Waldungen hervorgetrieben, während auf dem giofsten Theile jener, besonders der diamantreichen Länder nur Grasmatten grünen;
—
endlich in dem Gebiete des Paraguay, nicht weit von da, w o sich die Wasserscheide zwischen ihm und dem Amazonas erhebt,
ein uuermefslicher Reichthum
an Kochsalz,
das, mit jeder Ueberfluthung der Ströme von neuem geweckt,
aus dem Boden hervorwittert (eben so wie dies
längs dem Rio de Francisco in seinem nördlichen Gebiete und in einigen kaum perennireuden Flüssen von Ciara und Parahyba do Norte der Fall ist), dagegen am Amazonas keine Spur von Kochsalz, von S. Gonfalo d' Amarante
nur der identische Sandstein in Piauhy und von andern
Gegenden dieser Provinz Alaun und andere Salze auswitternd. —
Diese Gegensätze geben Veranlassung zu vie-
gebirge Tei-schwinden d a r u n t e r , zeugen aber eben sowohl w i e im Auiazonengebiet an einigen Orlen von ihrem D a s e y n ; uacli dem Vorhergehenden zu «chliefsen , so findet also hier ein Widerspruch Matt, wenn gesagt w i r d , dnfs «ich in dem tiefen T h a l e des Amazonas keine Spur von ollen älter» Formationen finde, denn die O r t e , w o Granit aufgeführt i s t , müssen doch zu diesem T h a l e d e i Ainazonenstroms gerechnet werden. v. E . *)
Steinkohlenformation in Miiia« Geraes und S. Paulo , w o w ü r d e diese w o h l aufzufinden s e y n , wenn die •Sniidstcinhildiing dieser Provinzen nach der Meinung der H e r r e n Reisenden zur Qnadergandsteinbildung gehört. Die Braunkohlen von Dahin und Rio Grande darf man nicht damit v e r w e c h s e l n , alle übrigen Formalionen fehlen, v, E . Sollten nicht die ausgedehnten W a l d u n g e n , die längs der Küste von Bahia bis S. P a n l o , and in ihrer Breite bis in die Provinz Alinas auf Urgebirgsart g r ü n e n , nebst denen in d e r Provinz von Coyaz nnd besonders M a t t o Grosso, dem Wuldmeero des Amazonas das Gleichgewicht halten, v. E .
31
-
482
-
lerlei geologischen Hypothesen. *)
Jene vorgeschichtliche
Geschichte, d. h. die Geschichte unseres Planeten und seiner Entwickelungen und Umgestaltungen, fallt dem Naturforscher anheim,
der aus den grofsartigen Documente», die
die Erde selbst aufweist, wenigstens Vermulhungen wagen darf, dergleichen sich auch uns mancherlei beim Anblicke dieser verschiedenen Thatsachen aufdringen.
Es ist eine
allgemein verbreitete Ansicht, daJs die neue W e l t später als unser Continent aus dein Wasser hervorgetreten sey. W e n n gleich w i r nun Grund zu dieser Annahme
weder
in den geognostischen Verhältnissen noch in den frühesten Spuren einer amerikanischen Urbevölkerung aufzufinden vermögen, so ist wohl schwerlich die Vorstellung abzuweisen, dafs das Element des Wassers hier sehr gewallig und in grofser Ausdehnung gewirkt h a b e ,
und z w a r gilt diels
ganz vorzugsweise eben von demjenigen Gebiete, das Gegenstand unserer Betrachtung ist. **) kung,
•)
als deren Erzeugniis
"Wie v i e l e nicht
in
Gebirgsbildungen
Brasilien,
die
Die Wasserbedek-
die gegenwärtige Formation
in
grofseu E r s t r e c k u n g e n
keine Salze
auswittern;
giebt es
ich g l a u b e a l s o
n i c h t , dafs d i e s e s e b e n f a l l s als ein G e g e n s a t z dp* ^ i c l i t v o r k o u i m e i i s des Salzes im A i n a z o n e n g e b i e t a n g e f ü h r t w e r d e n k a n n ; nncli s e l b s t wenn
SalzstolF
vorhanden
wäre,
so w ü r d e d e r
von
den
l'rwäl-
d e r n b e s c h a t t e t e B o d e n d e r A u s w i t t e r u n g hinderlich s e y n , du d i e s e n u r da stattfindet , w o dein
kennt
inan
von
Sonnenstrahlen einwirken können. diesem
grofseu
Gebiete
eigentlich
llebernnr
die
F l u f s n f e r allein, d a s F e s t l a n d , w e l c h e s z w i s c h e n den U f e r n d e r v e r schiedenen S t r o m e sich b e f i n d e t , ist noch e i n e t e r r a i n c o g n i t a . v. I i . **)
Da
man so
gerne w a g t ,
Hypothesen aufzustellen, je
nachdem
m a n sich e i n e V o r s t e l l u n g von d e r B i l d u n g und den e r l i t t e n e n V e r ä n d e r u n g e n in d e r F o l g e d e r G e b i r g s a r l e n m a c h t , mit e b e n
so
vielen
dafs das E l e m e n t
Gründen
des Wassers
Amazonenstroms g e w i r k t h a b e ,
so ist a l l e r d i n g s
nach m e i n e r H y p o t h e s e d i e A n s i c h t , vorzugsweise
in d e m G e b i e t e de«
abzuweisen,
w i e ich w e i t e r h i n i n
meinen B e m e r k u n g e n d a r t h u n w e r d e ,
v.
E.
— 483 — anzunehmen i s t , Ausdehnung
war
offenbar nicht nur von ungeheuerer
(sie erfüllte nämlich von dem östlichen A b -
hänge der Andes an das grofse untere Hauptbecken u n d die partiellen Becken bis
zur Grenze des obern Stromge-
bietes
sondern ihr mufs eine äufserst
der Confluenteil),
tiefe und gewaltsame Bewegung der Gew ässer in der R i c h tung des Amazonenstronis vorhergegangen s e y n , durch w e l che
eben alle
übrigen
Gebirgsbildungen vollständig z e r -
trümmert , in den Ocean hinausgeführt und die tiefen M u l den gebildet w o r d e n
s i n d , welche jetzt mit der Q u a d e r -
und Keuperandsteinformation ausgefüllt M orden sind.
Dafür
sprechen : die aufserordentliche Mächtigkeit des Flützgebildes, zwischen dem nirgends ein älteres Gestein hervortritt, fer^ ner die seltsame
Vertiefung vieler G e g e n d e n ,
namentlich
in der Nälie des Kanals von Tagipurti und auf der S ü d westseite der Insel M a r n j o , w o genaue Messungen w a h r scheinlich Puncte auffinden d ü r f t e n , die im oder unter dem Niveau
des
gegenwartigen
Meerstandes
liegen,
so
wie
endlich der gänzliche Mangel von Trümmern und Kollfelsen als Theilen. der benachbarten
altern Formationen. * )
W a r u m w i l l man eine solche tiefe und gewaltsame B e w e g u n g der Gewässer annehmen > durch die alle übrige» Gebirgshildnngen zerstört w u r d e n , so dafs nicht einmal T r ü m m e r und Rollfelseu sich davon mehr vorfinden ? Läfst es sich nicht vielmehr leichter denken , dnfs in dem Stromgebiete des Amazonas die Urgebirge, vielleicht auch spätere Bildungen sich nie hoch erhoben haben, d i e s e Niederungen ursprünglich, so w i e die Tiefen des M e e r e s existirten und durch die Zerstörungen ihrer erhabneren Theile, die ältere Sandsteinbildung, und nicht der Quader - oder Keupersandslein absetzten, da sich unter den Gemengsein derselben k e i n e Spur mehr davon findet, als dafs man sie erst dnreh Wegwaschung in den unsichtbaren Grund des Meeres versenken mufs, a n die Q u a d e r - oder Keupersandsteinliildniig entstehen zu lassen? Da man keine Spur von diesen jiingern JFlötzbilduugen auffindet J is est denn nicht wahrscheinlicher , dafs der StofT dazu ganz in diesem
— 484 Weder
trachy tische noch Urgebirgsarten
dilleres oder der Parime - Gebirge
der Andes
Cor-
erscheinen zerstreut an
der Oberfläche der gegenwärtigen Gebirgsbildung im niedrigen Strombecken des Amazonas.
Sind sie vielleicht bei
jener Flötzbedeckung in die Tiefe versenkt, oder sind sie in den Ocean hinausgeführt worden?
oder noch mehr, ist
etwa das ganze Becken selbst vor der Flötzzeit nicht trocknes Land, sondern eine ungeheure Meerbucht gewesen? * ) Jene grofsen, abgerundeten Granitmassen, ' deren problematische Erscheinung in Oberbaiern, und im nördlichsten Deutschland man unter andern dadurcii zu erklären versucht hat, dafs sie auf Eisschollen herbeigeführt worden Seyen, sind auch an dem benachbarten Orenoco beobachtet worden, ( w i r
haben sie in einer weit entfernten Gegend,
im Flufsthale des Paraiba gesehen); aber in dem Amazonenbecken ist nichts ähnliches bekannt. * * ) Gebiete war
gefehlt
haben
kann ?
e r aber w o h l Torhandcn,
Zur v.
Bildung
des
A u f der
alten
Sandsteins
E.
D i e s e » scheint auch mehr d a f l i r i n sprechen, dafs hier k e i n e g r o f s e reifsende
Strömungen
mehr eine g r o f s e , die
Auflösung
stattgefunden
haben,
sondern
ziemlich stille Meeresbucht w a r ,
nnd
Zerstörung
8andstein ruhig absetzte.
Wie
älterer
Gebirge
dafs es y i e l in der durch
sich
der
mächtig d i e s e r hier l i e g t ,
nicht e r w i e s e n , j e d o c h w i s s e n w i r ,
ältere
ist noch
dafs d i e s e Bildung unter allen
Sandsteinformationen d i e mächtigste ist. **)
Die
Erscheinungen
Baiern,
von
dem nördlichen
ich nicht,