Beiträge zum Berufsbewußtsein des mittelalterlichen Menschen 9783110842142, 9783110051254

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Beiträge zum Berufsbewußtsein des mittelalterlichen Menschen
 9783110842142, 9783110051254

Table of contents :
Vorwort
La conscience d’être membre d’une universitas
Quelle conscience l’université médiévale a-t-elle d’elle-même?
Aspects de la vie sociale chez les moralistes
Métier et profession d’après les manuels de confesseurs au moyenâge
Motivation of the founders at mediaeval colleges
Die Armut als Beruf: Franziskus von Assisi
Die ,Legenda Antiqua‘ des HL. Franziskus von Assisi
Das Selbstverständnis des Thomas von Aquino als Mendikant und als Magister S. Theologiae
Boethius von Dacien – die Autonomie des Philosophen
The Function of the Philosopher in thirteenthcentury Oxford
Das Selbstverständnis des Ramon Llull
L’organisation de la société humaine selon le Defensor Pacis de Marsile de Padoue
Wilhelm Ockham – der Mensch zwischen Ordnung und Freiheit
Berufsbewußtsein und Selbstverständnis von Musicus und Cantor im Mittelalter
Das Selbstverständnis des mittelalterlichen deutschen Dichters
Das Selbstverständnis Dantes als politischer Dichter
Das Berufsbewußtsein des mittelalterlichen Fernkaufmanns
The University and the book trade in mediaeval Oxford
Namenregister
Register zitierter Autoren
Sachregister
Ortsregister

Citation preview

B E I T R Ä G E ZUM B E R U F S B E W U S S T S E I N DES MITTELALTERLICHEN M E N S C H E N

MISCELLANEA

MEDIAEVALIA

VERÖFFENTLICHUNGEN DES

THOMAS-INSTITUTS

AN DER U N I V E R S I T Ä T

KÖLN

H E R A U S G E G E B E N VON PAUL W I L P E R T

BAND 3

B E I T R Ä G E ZUM B E R U F S B E W U S S T S E I N DES MITTELALTERLICHEN MENSCHEN

WALTER

DE

G R U Y T E R

&

CO

·

BERLIN

V O R M A L S G. J . G Ö S C H E N ' S C H E V E R L A G S H A N D L U N G · J . G U T T E N T A G , VERL A G S B U C H H A N D L U N G · GEORG REIMER . KARL J. TRÜBNER . VEIT & COMP.

1964

BEITRÄGE ZUM BERUFSBEWUSSTSEIN DES MITTELALTERLICHEN MENSCHEN

H E R A U S G E G E B E N VON P A U L W I L P E R T UNTER MITARBEIT

WALTER

DE

VON W I L L E H A D

G R U Y T E R

&

PAUL

CO

ECKERT

·

BERLIN

V O R M A L S G. J . G Ö S C H E N ' S C H E V E R L A G S H A N D L U N G · J. GUTTENTAG, VERL A G S B U C H H A N D L U N G · GEORG R E I M E R . K A R L J. T R U B N E R . V E I T & COMP.

1964

Archiv-Nr. 3621641 Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es auch nicht gestattet, dieses Buch oder Teile daraus auf photomechanischem Wege (Photokopie, Mikrokopie) 2u vervielfältigen ©

1964 by Walter de Gruyter & Co., Berlin 30 Printed in Germany

Satz und D r u c k : Walter de Gruyter & Co., Berlin 30

INHALTSVERZEICHNIS PAUL W I L P E R T ,

Seite

Vorwort

P I E R R E MICHAUD-QUANTIN,

VII La conscience d'etre membre d'une

universitas

1

Quelle conscience l'universite medievale a-t-elle d'elle-mßme ?

JACQUES

LE

GOFF,

P I E R R E MICHAUD-QUANTIN,

15

Aspects de la vie sociale chez les mora-

listes. .

30

Metier et profession d'apres les manuels de confesseurs au moyenäge

44

JACQUES L E GOFF,

ASTRIC L . GABRIEL,

Motivation of the founders at mediaeval col-

leges

61

SOPHRONIUS CLASEN,

Die Armut als Beruf: Franziskus von As-

sisi

73

SOPHRONIUS CLASEN,

Die .Legenda Antiqua' des Hl. Franziskus

von Assisi

86

Das Selbstverständnis des Thomas von Aquino als Mendikant und als Magister S. Theologiae 105

WILLEHAD PAUL E C K E R T ,

PAUL W I L P E R T ,

Boethius von Dacien — die Autonomie des Phi-

losophen

135

The Function of the Philosopher in thirteenthcentury Oxford 153

DANIEL A . CALLUS,

E U S E B I O COLOMER,

Das Selbstverständnis des Ramon Llull. . . . 163

L'organisation de la societe humaine selon le Defensor Pacis de Marsile de Padoue 185

JEANNINE QUILLET,

Wilhelm Ockham — der Mensch zwischen Ordnung und Freiheit 204

WILHELM KÖLMEL,

Berufsbewußtsein und Selbstverständnis von Musicus und Cantor im Mittelalter 225

HEINRICH

HÜSCHEN,

VI

Inhaltsverzeichnis Seite

FRITZ TSCHIRCH,

Das Selbstverständnis des mittelalterlichen deut-

schen Dichters

239

HANS RHEINFELDER,

Das Selbstverständnis Dantes als politischer

Dichter ERICH

MASCHKE,

286 Das Berufsbewußtsein des mittelalterlichen

Fernkaufmanns GRAHAM POLLARD,

306 The University and the book trade in mediaeval

Oxford

336

Namenregister

346

Register zitierter Autoren

352

Sachregister

355

Ortsregister

359

VORWORT Als dritten Band der Miscellanea Mediaevalia legen wir die Vorträge vor, die auf den Mediaevistentagungen 1960 und 1962 zum Thema Berufsbewußtsein und Selbstverständnis des Berufs im Mittelalter gehalten worden sind. Wenn wir den Band Beiträge zum Berufsbewußtsein des mittelalterlichen Menschen nennen, so liegt darin zunächst eine Beschränkung. Es kommen nicht sämtliche Berufsstände zu Wort. Weder ist hier die Rede von den Fürsten noch von den Bischöfen, von den Rechtsgelehrten, den Ärzten, noch den bildenden Künstlern. Weder Ritter noch Bauer sind in dem vorliegenden Sammelwerk vertreten. Es ist also nur ein Ausschnitt aus der Vielfalt der mittelalterlichen Berufe, der hier dargestellt wird. Nur bei einigen Berufsgruppen wird Selbstverständnis und Berufsbewußtsein erforscht. Eine zweite Beschränkung liegt in der Wahl des Zeitausschnitts. Die vorliegenden Untersuchungen gelten dem Spätmittelalter. Sie setzen mit dem beginnenden 13. Jahrhundert ein und enden mit dem ausgehenden 15. Jahrhundert. Dieser Zeitabschnitt wurde gewählt, weil hier sich die Berufe zu entfalten beginnen, die Vorherrschaft der Theologen zwar zunächst noch bleibt, jedoch nicht mehr unbestritten ist und seit dem 14. Jahrhundert deutlich durch die sich entfaltende Laienbildung eingeschränkt wird. Für diesen Vorgang sind die in diesem Band dargestellten Berufe repräsentativ. Es wird also zwar nur eine Auswahl, jedoch eine sehr typische vorgelegt. Auf den ersten Blick könnte es willkürlich erscheinen, daß so entgegengesetzte Beiträge vereint sind wie über die Gründer von Kollegien an den Universitäten, über die Fernkaufleute, über das Selbstverständnis eines Franziskus von Assisi und eines Thomas von Aquino, über Dichter und Musiker. Aber in Wirklichkeit hängen alle diese Themen aufs engste miteinander zusammen. Die einleitenden Aufsätze von Pierre Michaud-Quantin und Jacques Le Goff geben nicht nur Auskunft über mittelalterliche Korporationen und Handbücher der mittelalterlichen Moralisten. Sie führen vielmehr grundsätzlich in das Problem mittelalterlichen Berufsbewußtseins ein. Nicht von ungefähr kommt es, daß die Korporation, sei sie nun geistlicher oder weltlicher Natur, den Vorrang vor dem einzelnen hat. Das Gemeinschaftsbewußtsein ist vor allem im Frühmittelalter weit stärker als das Bewußtsein der eigenen Individuaütät der Persönlichkeit. Der

VIII

Vorwort

Verzicht auf einen eigenen Nachnamen ist dafür ebenso bezeichnend wie das Zurücktreten der Dichterpersönlichkeiten hinter ihrem Werk. Für den Wandel des Bewußtseins ist aufschlußreich, daß im Frühmittelalter das Augenmerk der objektiven Seite der Verfehlung gilt, während im Hoch- und Spätmittelalter die Aufmerksamkeit dem Gewissen des Fehlenden sich zuwendet. Ebenso lehrreich ist die Beobachtung, daß das Schema der ursprünglichen drei Stände der oratores, bellatores et laboratores einer Vielzahl der Berufsstände zu weichen beginnt, daß das Verständnis der Arbeit als Buße ergänzt wird durch das von der Arbeit als Berufung. Erst in diesem Augenblick nämlich tritt neben die Handarbeit gleichberechtigt die geistige Arbeit, können einerseits neue Orden entstehen, die den Rhythmus von Gebet und Arbeit im Sinne von Gebet und geistiger Arbeit verstehen, zugleich wird es möglich, dem Kaufmann im Gefüge der Stände einen ehrenhaften Platz zuzuweisen. Von der Theologie der Arbeit aus rechtfertigen sich die so verschiedenen Berufsstände der Mendikanten und der Kaufleute. Von beiden ist daher in diesem Band die Rede. Die Handbücher der Beichtväter und Moralisten sind ebenso eine Quelle der Unterrichtung über das Selbstverständnis der Kaufleute wie deren Testamente. Beide kommen in diesem Band zu Wort. Wer über die Handbücher zu sprechen hat, muß auch über das Berufsbewußtsein der Kaufleute reden, wer über die Fernkaufleute spricht, kann nicht an den Formen ihrer besonderen Frömmigkeit wie an den Bedrängnissen ihres Gewissens vorbeigehen. Die Mendikanten sind Vertreter der städtischen Kultur. Ebenso wie die Fernkaufleute, aber auch ebenso wie die Magistri an den Universitäten. In diesem Band ist daher vorzüglich vom Berufsbewußtsein des städtischen Menschen die Rede. Hier unterscheidet sich das Spätmittelalter sehr deutlich vom Frühmittelalter. Die landwirtschaftlich gebundene Kultur wird durch die städtische abgelöst. Der Güteraustausch wird erleichtert durch den Geldhandel. Damit wird aber sofort der durch die Heilige Schrift verbotene Wucher zur unausweichlichen Notwendigkeit. Nur vorübergehend kann es genügen, die Juden allein damit zu belasten. Der Fernhandel der Christen kommt auf die Dauer nicht ohne das Geldgeschäft und damit das Zinsnehmen, in der kirchlichen Sprache also den Wucher, aus. Eine Frage, die die Beichtväter nicht minder beschäftigt wie die Kaufleute. Das Verbot des Wuchers führt zur Frage der unerlaubten oder verbotenen Berufe überhaupt, zur Welt der Deklassierten. Sie ist in diesem Band vertreten in dem Abschnitt über Musicus und Cantor als die Gegenwelt zur Welt der Spielleute und Gaukler. Damit ist wenigstens ein Beispiel für die im Mittelalter nicht geringe Zahl der ehrlosen Berufe genannt. Was unterscheidet eigentlich den Musicus und Cantor von den Spielleuten? Es ist zunächst das Eingefügtsein

Vorwort

IX

in die gesellschaftliche Ordnung. Sodann aber erhebt sich der Musicus über den Cantor auf Grund seines Wissens. Der Theoretiker wird höher geschätzt als der Praktiker, wie auch Thomas von Aquino dem Magister S. Theologiae den Vorzug unter den Priestern gibt vor dem einfachen Seelsorgspriester, wie der Architekt mehr gilt als der Bauarbeiter. Theoretisches Wissen besitzt den Vorrang vor praktischem Können. Darum rühmen sich auch die Dichter nicht ihrer Kunst, sondern ihres Wissens. Darin fühlen sie sich den Magistri verwandt, an Gelehrsamkeit wollen sie es ihnen gleichtun. Das schließt nicht aus, daß der Dichter ein politisches Sendungsbewußtsein entwickeln kann, wie das am Beispiel Dantes gezeigt wird für die italienische Literatur und Walters von der Vogelweide für die deutsche Literatur. Dem politischen Sendungsbewußtsein des Dichters wird das missionarische Sendungsbewußtsein des Mystikers Ramon Llull gegenübergestellt. Der Streit um die Denkmethode Ramon Llulls führt wieder zurück zur Universität. Die Universität beherrscht das Spätmittelalter. Der in diesem Band behandelte Abschnitt des Mittelalters kann geradezu das Zeitalter der Universität genannt werden. Das Frühmittelalter kennt Kloster- und Domschulen, aber keine Universitäten. Zwar kommt es zur Herausbildung geistiger Zentren, doch läßt ihre Wirkung in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts nach, auch der Schule von Chartres gelingt es nicht, sich eine die Zeit überdauernde Institution zu schaffen und für die Bildung von Korporationen wissenschaftlichen Charakters vorbildlich zu werden. Was Chartres versagt blieb, erreichte die Universität von Paris. Sie schafft die vorbildliche Institution, sie setzt die Methode der Theologia scholastica gegenüber der Theologia monastica durch. Sie nötigt die neuen Orden der Mendikanten, ihre Methode anzunehmen. Die von der Universität Paris geschaffenen Lebensformen werden auf die neuen Universitätsgründungen in Frankreich und Deutschland übertragen. Die in England, in Oxford und Cambridge, und in Italien, in Bologna, Padua und Salerno, gegründeten Universitäten schränken zwar den Einfluß von Paris ein, heben ihn aber um so weniger auf, als sie im Grunde die gleichen Tendenzen verfolgen. Erst gegen Ende des Mittelalters erwächst mit der humanistischen Bewegung der Universität eine ernsthafte Konkurrenz in den neu gegründeten Akademien, wie der von Florenz. An sie muß die Universität die Initiative zu neuem Weltverständnis und zu neuartiger, philosophischer Erkenntnis abgeben. Das mit dem Humanismus gegebene neue Selbstverständnis findet daher ebensowenig wie die Darstellung der Akademien in diesem Band Platz. Das Verhältnis von Mittelalter und Humanismus muß einer späteren Veröffentlichung vorbehalten werden. Der vorliegende Band widmet sich der Zeit, die durch die Universität beherrscht wird.

χ

Vorwort

Die Universitäten aber sehen sich in eine zweifache Auseinandersetzung gezogen. Die Gleichzeitigkeit der Schaffung des Standes der Magistri wie des Entstehens der Mendikantenorden legte es nahe, daß Mendikanten Magistri in S. Theologia wurden. Dem aber widersprach die bisher im Mittelalter gültige Ständeordnung, die den Mönch wohl als Objekt, nicht aber als Subjekt der Seelsorge verstehen wollte. Die Frage, in welchem Sinne die vita apostolica den Mendikanten zugebilligt werden könne, wird zum brennenden Problem des 13. Jahrhunderts. Die Anziehungskraft der neuen Orden und ihrer Magistri bedeutet für die Weltgeistlichen eine ernsthafte Konkurrenz. Sind es zunächst die Mendikanten, die sich ein Lebensrecht an der Universität erkämpfen müssen, so sind seit dem Ende des 13. Jahrhunderts die Weltgeistlichen ihrerseits bemüht, der Konkurrenz der Mendikanten ein Gegegenwicht zu bieten, indem sie selbst als Stifter von Kollegien auftreten. Darum werden in dem vorliegenden Band die Motive erörtert, die zur Gründung der Kollegien, Bursen, vor allem an der Pariser Universität, aber auch an anderen Universitäten Englands und Deutschlands führten. Die Feststellung, daß an den Kollegien Freiheit bezüglich der philosophischen Richtung bestand, der der Student zu folgen wünschte, führt zu der zweiten Auseinandersetzung, der sich die Universitäten im Spätmittelalter gegenübersahen: dem Verhältnis von Theologie und Philosophie. Was scheinbar zunächst nichts anderes ist als ein Streit um den Geltungsbereich zweier Fakultäten, erweist sich bereits im Verlauf des 13. Jahrhunderts als die unvermeidliche Auseinandersetzung um die Befreiung der Einzelwissenschaft von der Vorherrschaft der Theologie. Daß der Kampf sich in den Fakultäten der Theologen und der Artisten abspielt, liegt an der Struktur der mittelalterlichen Universität. Die Verschiebung des Interesses von den vorbereitenden Wissenschaften zur Philosophie hin — erst innerhalb des 13. Jahrhunderts werden die übrigen der Septem artes Vorbereitung auf die Dialektik gleich Philosophie — hängt damit zusammen, daß die Rezeption des gesamten Corpus Aristotelicum alle geistigen Kräfte im 13. Jahrhundert in Anspruch nimmt. Die Philosophie setzt sich zunächst nicht anders als in der Form der Aristoteles-Kommentierung durch. Der Ruf nach der Autonomie der Philosophie von der Theologie wird gerade durch die Treue zur littera des Aristoteles begründet. Die Bindung an die Autorität des Aristoteles wird erst im Zeitalter des Humanismus endgültig überwunden, als neben das Corpus Aristotelicum gleichberechtigt, ja ihm zuweilen überlegen erscheinend, das Corpus Platonicum tritt. Es kommt nicht von ungefähr, daß die Gelehrten außerhalb der Universität, wie ζ. B. Nikolaus von Kues, Antiaristoteliker werden. Es setzt sich damit ein grundsätzlich anderes Verständnis der Philosophie durch, als es für die Artisten-

Vorwort

XI

fakultät der mittelalterlichen Universität charakteristisch ist. Die Eingrenzung, die dadurch die Universität erfährt, darf aber nicht vergessen lassen, daß der Kampf um die Autonomie der Philosophie erst die volle Entfaltung einer Laienbildung mit ihrer Vielfalt ermöglicht hat. Die Bemühungen an der Universität Paris, in unserem Band repräsentiert durch die Gestalt des Boethius von Dacien, finden ihren Widerhall auch in Oxford. Unabhängig von den Bemühungen der Pariser Artistenfakultät hatte man sich auch hier schon seit Beginn des 13. Jahrhunderts die Frage nach Aufgaben und Grenzen der Philosophie gestellt. Die Korrespondenz der Konservativen, in Paris Stephan Tempier, in England Richard Kilwardby und John Peckham, miteinander, die Erörterung und Wiederholung der Pariser Verurteilungen haben Einfluß auf die Stellung der Theologen und Philosophen in Oxford, zwingen zum Nachdenken über die Geltung der Glaubenssätze. Nicht die Artisten sind es, die die schärfste Kritik an der kirchlichen Autorität üben. Der englische Franziskaner Wilhelm Ockham bestreitet die Unfehlbarkeit des kirchlichen Lehramtes. Auch ein Papst kann Häretiker werden. Die Gefahr des Irrtums zu bannen, ist der Theologe berufen. Auf ihm, dem Fachmann, dem Gelehrten, liegt die größte Verantwortung für das Heil der Kirche. Mit dieser Wertschätzung des Gelehrten verbindet Wilhelm Ockham die Verteidigung der radikalen Armut als des Berufes zur Freiheit von jeder verfügenden Bindung an die Welt: Mendikant und Gelehrter gehen nicht zufällig in Wilhelm Ockham ein Bündnis ein. Indem er die kirchliche Autorität einschränkt, setzt er sich nun zugleich für eine stärkere Anerkennung des Laien ein. Versagt die Autorität, wird der Papst häretisch, weigern sich die Kleriker, dem Übel zu steuern, so gebietet das Notstandsrecht, die Laien an ihre Stelle treten zu lassen. Dann kann und muß auch auf dem Konzil neben den Bischöfen der Laie vertreten sein. Über Wilhelm Ockham geht Marsilius von Padua hinaus, der bereits einer laizistischen Staatsauffassung das Wort redet. In der Tat findet der Kampf um die Autonomie, der zwischen Artisten und Theologen an der Universität begann, seinen Widerhall auch im politischen Denken eines Wilhelm Ockham und Marsilius von Padua. Ockhams Flucht an den Münchner Hof erinnert an den Gegensatz zwischen kirchlicher und staatlicher Gewalt. Aber auch hier gibt es im Spätmittelalter verschiedenartigste Spannungen. Während noch die universalen Mächte, Papsttum und Kaisertum, miteinander ringen, setzt sich bereits der Partikularismus durch, bilden sich die nationalen Reiche. Nur zu bald sollten die universalen Mächte in die Abhängigkeit der partikularen geraten. Noch einmal kündet Dante vom universalen Anspruch des römischen Kaisers, an den auch Wilhelm Ockham appelliert. Aber bei Marsilius von Padua

XII

Vorwort

meldet sich das Selbstbewußtsein der für ihre Freiheiten kämpfenden italienischen Kommune. Ihrer Herrschaft ordnet er auch die Priester unter, deren Wert er nach ihrem Nutzen für das Wohl der politischen Gemeinschaft bemißt. Setzen sich auch die radikalen Ansichten eines Marsilius von Padua nicht unmittelbar durch, so sollten sie doch nicht vergeblich geäußert sein. Die Späteren griffen auf sie zurück. Wichtiger aber ist für unsern Zusammenhang, daß sich hier das Selbstbewußtsein des Laien meldet. Damit aber schließt sich der Kreis unserer Untersuchungen. Das Spätmittelalter steht im Zeichen der sich entfaltenden Berufe, des damit gegebenen Selbst Verständnis und Selbstbewußtsein auch des Laien. Wegen der Wertschätzung der Theorie vor der Praxis ist der Gelehrte, und zwar der Universitätsgelehrte, für das Zeitalter tonangebend. Zur Erschließung der in diesem Band zusammengetragenen Materialien mögen die ausführlichen Register dienen. Neben das Register antiker und mittelalterlicher Personen tritt das Autorenregister. Zum Ortsregister kommt diesmal noch ein ausführliches Sachregister hinzu. Wir hoffen, dadurch den Band noch geeigneter zum Gebrauch als die beiden vorausgehenden zu machen. Köln, am 29. Juni 1964, dem Fest der Apostel Petrus und Paulus

PAUL WILPERT

LA CONSCIENCE D ' E T R E MEMBRE D ' U N E UNIVERSITAS P a r P I E R R E MICHAUD-QUANTIN

II est bien difficile de determiner quelle est la condition, la situation d'un homme, et done pour lui-meme d'en prendre conscience et de s'en faire une representation sans une reference k la societe dans laquelle il s'insere. Dans le haut moyen-äge ce rapport pouvait se definir par la formule etre l'homme de quelqu'un, la place de chacun etait fonction du fait qu'il se situait ä un point donne de la pyramide que constituait 1'ensemble des rapports fiodaux, qu'il d£pendait de tel sup£rieur, iventuellement que tels inferieurs d£pendaient de lui. Avec le large mouvement d'association dont nous disions dejä ici il y a quatre ans qu'il est une des constantes, une des lignes de force du moyen-äge, un έΐέπιεηΐ nouveau intervient: la collectivity. L'homme fait partie d'un groupe dans lequel les droits et les devoirs des membres sont egaux et r^ciproques, qui possede une personnalite propre, et peut grace ä eile devenir proprietaire de biens materiels et d£positaire de prerogatives abstraites mais reelles comme l'autorite. Le XHIieme siecle n'est pas seul interesse par ce mouvement communautaire, il ne fait que marquer une phase d'une evolution beaueoup plus etendue, en marche depuis la fin du Xlieme siecle en certains endroits; mais dans la perspective ä laquelle est consacre notre colloque, il en represente un moment essentiel, car c'est alors que se realise une large prise de conscience de la tendance qu'il manifeste et des resultats auxquels eile parvient. Comme le dit dans une autre perspective G. Espinas, c'est le moment oü l'on passe de la protohistoire ä la periode historique1. Pendant tout le Xllieme siecle et avec une intensite sans cesse croissante les hommes ont eprouve et manifeste le besoin de se grouper, ils ont progressivement pris conscience des solidarites qui les unissaient et de la force qu'elles leur donnaient en vue d'ameliorer leur vie dans le cadre des nouvelles conditions economiques qui deviennent Celles de l'Europe occidentale. L'aspect le plus apparent en est cet elan qui pousse les habitants des villes ä revendiquer privileges et libertes en faveur de la collectivite que constitue leur agglomeration; ils le font au moyen d'une action commune qui se manifeste par des 1

G.

ESPINAS,

Flandre franfaise Med. III

Les origines du droit d'association dans les villes de l'Artois et de la (Lille 1941), p. 1009, cf. 1029.

1

2

Pierre Michaud-Quantin

explosions rdvolutionnaires ou de savantes n^gociations avec les dytenteurs du pouvoir territorial. Dans le domaine religieux les confreries repr^sentent un intense mouvement associatif: on se constitue en groupe pour bätir les yglises et en assurer le fonctionnement cultuel, mais aussi pour assurer la distribution des biens de consommation, ce sont les contraries du Saint Esprit dans les massifs alpins; pour contröler dans des conditions assez peu claires le fonctionnement des institutions urbaines, Charity Saint Christophe de Tournai, confreries du Saint Esprit ä Marseille, de Saint Hilaire a Poitiers, de Notre Dame ä Mantes 2 ; pour se porter mutuellement appui et aide sur le plan materiel ou spirituel dans ces multiples associations, dont le but exprimd par leurs membres semble en fait surtout rdpondre au besoin de manifester et de vivre cette solidarity yiymentaire, qui trouve une realisation privildgide dans les c£r6monies communes, surtout dans le partage de la nourriture et de la boisson prises par tous ensemble. Sur le plan professionnel les marchands dont 1'activity ne trouve pas sa place dans le cadre de l'yconomie domaniale se sont organises entre eux. Quant aux divers metiers, ils prennent peu ä peu leur physionomie collective qui s'exprime encore principalement dans une communaut6 d'obligations compensdes par des privileges, dont la constatation forme ce qu'il y a d'exact dans la throne du magisterium autrefois formulae par Eberstadt; dans des territoires bien diff^rents A. Gouron l'a naguere montr£ pour le Languedoc 3 . Dans cet effort pour mener une existence et conduire une action collectives, le XHIieme siecle apporte un έΐέηιεηί nouveau, une connaissance plus claire de ce qu'elles sont permettent aux hommes de cette dpoque de prendre conscience de ce qu'ils r^alisent en ce domaine. A la fin du Xllieme siecle les juristes qui commentent le droit romain, Jean Bassien et Pillius de Modene en particulier, utilisant les textes des trois derniers livres du Code de Justinien et ceux du Digeste, construisent une doctrine de la collectivity, de 1 'universitas, se servant aussi de ce qu'ils ont pu observer et vivre eux-memes dans ces communautys que forment les civitates de l'Italie et Bologne spydalement. Leurs thyories ne restent pas limityes dans leur extension par les frontieres de l'application du droit romain, car les canonistes, la gynyration qui commente de 1190 a 1220 les premiers recueils de dycrytales adopte et meme dyveloppe au contact des 2

II faudrait aussi parier des confreries de paix; toutefois ces associations revetent parfois des formes qui appeleraient des distinctions assez complexes que l'on ne peut envisager dans les limites de cette communication. 3 R . E B E R S T A D T , Magisterium und Fraternitas (Leipzig 1 8 9 7 ) etc. A . G O U R O N , La riglementation des mitiers en Languedoc . . . (Geneve 1 9 5 8 ) . c f . G . E S P I N A S , op.

cit.

1040.

La conscience d'etre membre d'une universitas

3

institutions eccl&iastiques cette doctrine. Le personnel de Tadministration de l'Eglise, les decretistae dont l'enseignement bolonais represente la formation professionnelle, sera ä meme de rdpandre dans toute la chr£tient£ l'id£e de ce qu'est une universitas, un groupe de personnes formant une unite et agissant en tant que telle, ce qui entraine ses regies de fonctionnement 4 . Simultan£ment le mouvement associatif dont les manifestations que nous venons de rappeler pr£sentent un caractere assez anarchique, prend une allure plus rationnelle et organisie. Le groupe d'habitants qui veut acc6der ä la personnalit£ morale ne mene plus au hasard son action ou ses negotiations, il considere les divers types possibles et en adopte un: il obtient le droit civil de Cologne ou de Magdebourg, la lot de Beaumont, les etablissements de Rouen, les memes institutions que Breteuil dont les divers types se multiplient en Angleterre et en Irlande. Les cites plus anciennes et mieux i n s t a t e s entre Seine et Rhin s'attachent aux signes exterieurs qui affirment leur personnalite collective, le beffroi ou le perron, la halle puis l'hötel de ville. Les villes italiennes trouvent des auteurs pour affirmer et expliquer le fonctionnement de leur vie commune dans des manuels de gouvernement urbain, comme YOculus pastoralis, le De regimine civitatum de Jean de Viterbe, les Quaestiones statutorum, — le Statut est la loi municipale, — de Albert de Gandino 5 ; dans la seconde moitie du siecle des auteurs enseignant une thiorie comprehensive du gouvernement urbain apparaissent dans les pays de droit coutumier, tel le s6n6chal de Beauvaisis Philippe de Beaumanoir, mais d£ja les villes qui viennent plaider devant le Parlement de Paris savent parfaitement ce qu'est constituer une collectivity, avoir corps et commune en style de chancellerie royale, et pouvoir ä ce titre revendiquer certaines prerogatives honorables ou profitables. Les memes constatations se retrouvent quand on examine les faits sur le plan professionnel: Le XHIieme siecle voit se former et se multiplier les corps de metiers, les corporations; ces groupements possedent une r£glementation interne, un code de d£ontologie souvent minutieux et dont on a soulign6 le caractere astreignant. Mais ces dispositions imperatives sont dans la grosse majority des cas le fait de ceux-lä memes auxquels elles s'imposent, et le metier s'administre lui-meme. Dans le cas ou son ind£pendance est le moins assume, nous pensons aux corporations parisiennes dont Etienne Boileau a enre1

Cf. note 24. Sur la penetration conjuguie des deux droits romain et canonique, cf. S . S T E L L I N G - M I C H A U D , L'Universitd de Bologne et la penetration des droits romain et canonique en Suisse au Xllliime et au XlVibme ss. (Genfeve 1953). δ LOculus pastoralis sive libellus erudiens futurum rectorem populorum a έίέ publii par L. M U R A T O R I , Antiquität es Italicae. I V , 9 5 svv. Les deux autres ouvrages font partie du tome III de la Bibliotheca juridica medii aevi (Bologne 1900).

l*

4

Pierre Michaud-Quantin

gistr6 les lois, la surveillance peut assurer le contröle d'une autority supirieure, la police int^rieure du groupement, la gestion de ses finances, les dispositions riglant l'activity de ses membres reste le fait de leur action commune directe ou de celle des d£l£gu^s qu'ils ont choisis et mis en place. Le caractere et le sentiment de collectivity sont renforcös par les traits qui repr^sentent le fonds g^n6ral de toute solidarity: secours mutuel, c£r£monies et repas ou les membres vi vent plus intensement leur communauty, souvent dans le cadre d'une confr6rie parallele ä l'association et jouissant d'une plus large autonomic. Autres expressions du meme ytat d'esprit, la part que les corporations professionelles entendent prendre comme telles: glides et amities des villes flamandes, arti des cit£s italiennes, m6tiers du Midi de la France cherchent ä intervenir dans la vie de 1'agglomeration ou ils exercent leur activity, sans se placer uniquement au point de vue de leurs int^rets professionnels, mais parce qu'ils ont le sentiment que la communauty qu'ils forment fait d'eux une force active dans la communaute plus Vendue de la city. Dyveloppant encore la puissance et la cohysion du groupe les Hanses et spyrialement celle de la Baltique apparaissent comme de vyritables Etats: dans 1'administration intyrieure comme dans les relations extyrieures ou ils traitent d'ygal ä ygal avec les princes slaves, les Hansyatiques sont la communaute des marchands allemands, c'est leur quality essentielle, leur ytat-civil au titre desquels ils agissent et qui constituent leur personnality®. Dans l'Eglise la meme prise de conscience s'effectue et d'abord au niveau des groupements spontanys. On dyplore parfois l'insucces des recherches pour trouver des documents antyrieurs au XHIeme siecle de ces communautys yiymentaires que sont les fraternitys, glides, conjurations, qui devaient cependant bien exister puisque les conciles s'en pryoccupent pour les condamner, et que lors de leur apparition officielle elles se rydament d'une anciennety immymoriale 7 . * Le fait avait dijäi frappö H E G E L (Städte und Gilden) Ä la fin du sifecle dernier et n'a pu etre que soulign^ par les recherches effectives depuis lors. 7 Parmi les condamnations on relfevera celle du «concile de Nantes» ( M A N S I , 1 8 . 160), dont le fait de venir d'une pseudo-riunion ipiscopale ne doit pas diminuer la valeur de timoignage, et ä la veille du X I I I i^me sifecle celle du concile normand ( M A N S I 22, 585); elles rövfelent qu'il existe effectivement des groupements. Quant ä l'anciennet6 immymoriale, on trouve dans les dioceses de Bayeux-Lisieux et d'Evreux neuf confräries de chariti qui font remonter leur origine au X I ieme sifecle sans avoir soulevö de contradiction; l'une d'elles y ajoute le «souvenir» d'avoir βηνογέ une delegation aux obsfeques de Guillaume le Conqucrant. Sans accepter telles quelles leurs affirmations, on en retire l'impression que les traditions locales remontent ä une •ipoque tres ant^rieure aux documents. Cf. E . V E U C L I N , Documents concernant les confreries de chariti normandes (Evreux 1892). L . C H A N O I N E - D A V R A N C H E S , Quelques charitis normandes. Rouen 1892. E. S I C A R D , Notes et hypotheses sur les jraternitis. Ann. Normandie 4, 1954, 3 — 3 0 . Les trfes interessantes recherches de P. D U P A R C , Confreries du Saint-Esprit et communautes d'habitants au moyen-äge, in: Rev. hist. Droit

La conscience d'etre membre d'une universitas

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Nous croyons que dans bien des cas ces recherches, nous en avons fait nous-meme autour des Charit6s de notre Normandie, sont vou6es ä l'insucces, parcequ'avant le XHIieme siecle les chr^tiens ont bien ressenti le besoin de se grouper et de vivre leur solidarity mais sans parvenir ä un degr£ de conscience qui permettait ä leurs associations demerger sur le plan institutionnel. Au XUIieme siecle au contraire le sens g£n£ral de ce qui n'£tait qu'une tendance se pr£cise suffisamment pour que l'on voit un peu partout naitre et se multiplier les groupements qui expriment en des textes difinis leur existence et leur activity collectives, en meme temps qu'ils fixent les buts, ρϊέίέ, assistance ou autres, auxquels ils se consacrent. Le d£veloppement du mouvement associatif leur fait en meme temps rencontrer un accueil plus favorable qui tout en les r£glementant les accepte. A cot£ des condamnations conciliates souvent signages, l'attitude des autorit^s de la province eccMsiastique de Bordeaux mdrite d'etre soulign£e: elles d^finissent comment peuvent se constituer les confr&ries et quel controle elles doivent accepter mais aussi quelles sont les raisons legitimes de leur existence, et elles sont treslarges: ä cöt£ des manifestations et de l'entretien du culte, les pr&ats admettent l'adduction d'eau et la lutte contre les inondations, la protection des cultures et Γ d e vage, la destruction des loups et autres fauves 8 . II existe d'autres collectivites eccl£siastiques, officielles celles-lä, dont le röle est aussi tres important dans la vie des universitates m£dievales pour lesquelles elles constituent des sortes de modeles, donnant le type et les regies de fonctionnement de communautö. Dans le clerg6 s£culier on rencontre le chapitre, organe de gouvernement du diocese ou d'une ^glise locale, mais aussi collectivity poss£dant sa forme et sa structure propres; celles-ci apparaissent et se pr£cisent autour des ann£es 1200 quand les recueils de d£cr£tales se constituent avec les deux titres De Mis quae fiunt a praelato sine consensu capituli, De hits quae fiunt α majore parte capituli9 (X 3.9 et 10). Le groupe de chanoines y apparait comme une universitas qui se recrute par cooptation, se donnant des lois propres reconnues par le droit g£n£ral, administrant ses biens 10 ; les commentateurs ddveloppent ces tenjr. itr. 1958 et 1969 montrent aussi la difficult^ d'atteindre directement de tels groupements ä leur origine meme. 8 Le texte de Mansi (23, 865/6) vient d'un ms. corrompu au-delk de toute possibility de restitution, comme le note l'iditeur. On peut reconstituer substantiellement ses dispositions l'aide d'une ordonnance synodale de l'archeveque de Bordeaux Gerard de Malemort: Ms. Paris, Bib. Nat. lat. 1590, f. lOvb. 9 La formulation du premier titre dans la tradition manuscrite est dij ä trfes idifiante: on part de sine consensu clericorum pour aboutir ä capituli en passant par canonicorum. Cf. les apparats critiques de la Summa Decretalium de Bernard de Pavie (ed. Laspeyres), des Compilationes antiquae et des Dicritales (έά. Friedberg). 10 Cf. Χ 1, 2, 6 (Innocent III).

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Pierre Michaud-Quantin

dances en appliquant les regies de fonctionnement du droit romain ä ces groupements. Quant ä la maniere dont les chanoines congoivent et appliquent les prerogatives et les obligations de leur vie collective, il suffit de parcourir l'histoire des multiples conflits dans lesquels ils entraient avec leurs 6veques pour se rendre compte qu'ils en avaient la conscience la plus έίενέε et la plus susceptible. L'interminable querelle du chapitre de Lincoln avec Robert Grosse teste qui se voit refuser la visite canonique non settlement des chanoines mais de toutes les cures et chapellenies qui relevent du chapitre en est un exemple; les pretentions des chapitres metropolitans ä exercer collegialement les pouvoirs archiepiscopaux lorsque le siege est vacant en fournit un autre, τέρέίέ assez souvent. A en croire les canonistes les memes regies de fonctionnement s'appliquent dans les communautes monastiques ou canoniales; en fait, surtout dans les premieres, leur mise en oeuvre est beaucoup plus lente. A la fin du Xllieme siecle quand le justicier royal d'Angleterre resoit les moines de Saint-Albans, il leur reproche en termes vifs de n'avoir pas modere les irregularites financieres de leur abb6; ä ce reproche parfaitement fonde en droit, les malheureux r£pondent qu'en fait ils ne peuvent exercer leur prerogatives de membres de la collectivity sans se faire traiter de r e v o l t s et que le silence leur est impose 12 . Un demi-siecle plus tard dans ses visites pastorales l'archeveque Odon Rigaud constate que dans la plupart des abbayes normandes les prescriptions de Gr^goire IX sur la participation des religieux au gouvernement des monasteres sont resides lettre morte. Mais fidele executeur des instructions pontificates il essaie de mettre en place et surtout de faire fonctionner dans les maisons normandes les organes qui assureront l'exercice par les moines de leur droit a l'exercice de prerogatives qui sont aussi pour eux un devoir; c'est l'autorite supreme elle-meme qui veut leur faire prendre conscience du fait qu'ils constituent une collectivite et qu'ils doivent agir en consequence selon les schemas prevus pour semblable groupement 13 . Les ordres canoniaux le font avec plus d'assurance, mais ce sont surtout les constitutions adoptees par les Freres Precheurs dans la premiere moitie du XHIieme siecle 11

L'ensemble du clerge subit cet attrait d'une organisation collective, et les manifestations s'en rencontrent prdcisiment des le XIII ieme sifecle: le chapitre rural y renoue avec la vieille tradition des plebes rurales; dans les villes les associations de chapelains officiant dans un meme sanctuaire, de pretres originaires de la meme agglomeration. Cf. G. L E B R A S , Institutions ecclesiastiques de la chritiente medievale (Paris 1959) I, 203. 12

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J O C E L Y N D E B R A K E L O N D E , Chronica

(id. Η . E . BUTLER) p. 75.

Le Journal des visites pastorales d'Eude Rigaud a ΈΐΈ publik par B O N N I N (Rouen 1852); il contient un texte des instructions de Grigoire IX substantiellement identique malgri de 16g£res variantes r^dactionnelles avec celui donn£ dans 1 Edition du Registre de ce pontife, n° 3045.

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qui montrent un sens aigu de la communaute: L'Ordre regoit une structure qui lui permet de choisir des chefs qui le repr^sentent effectivement et d'etablir sa propre legislation; le systeme de la dispense repose sur le principe que c'est l'ensemble du couvent en tant que tel qui doit remplir le but assign£ ä sa vie religieuse, le sup&ieur τέpartissant entre ses membres les diverses täches qui permettront son accomplissement. A travers ces diverses institutions qui sont des elements de sa constitution, l'figlise elle-meme s'apergoit qu'elle n'est pas seulement une communaute surnaturelle, le Corps mystique du Christ, mais que ses liens se r£alisent en fait dans un vaste ensemble humain qui est aussi une collectivity. L'ampleur de cette consideration nous empeche de l'envisager dans le cadre de cette communication, mais certaines des conclusions qu'entraine ce nouvel aspect de la vie eccldsiale ont έΐέ clairement d£gag£es par Brian Tierney dans son etude ou il montre comment est nie ä travers les doctrines canoniques du XHIieme siecle la theorie conciliaireu. Elle n'est autre, ä notre point de vue d'aujourd'hui, que l'affirmation sur le plan pratique de l'figlise comme collectivit6: en tant que telle elle a droit en effet ä une representation organisde qui assure son gouvernement. Nous nous sommes peut-etre un peu longuement etendus sur les faits qui montrent ce ph^nomene si general au XHIeme siecle de Emergence, la realisation au plan institutionnel, la multiplication des collectivites qui dans tous les domaines forment un reseau dont les elements sont d'une extreme importance dans la structure de la societe. Pendant la plus grande partie du siecle la vie foisonnante des groupes de toute espece, l'effort pour les faire naitre et leur donner une forme est la principale affirmation de la conscience que possedent les hommes de cette epoque de leurs liens de solidarite, des affinites multiples, religieuses ou profanes, professionnelles ou locales, interessees ou altruistes, qui les rapprochent et forment la base de leur universitates; ils les expriment en les vivant, en les facjonnant de fa sinon opposes. Nous ne voulons pas sortir de notre sujet en essayant d'expliquer ici pourquoi il nous apparait plutöt comme le premier couple «moderne» d'Occident. Rappelons simplement que Jean de Meung qui le prendre pour parangon dans la seconde partie du Roman de la Rose a prdcisöment £crit un roman «anti-courtois» comme 1' a bien montri G. P A R E , Les idies et les lettres au XIIle siicle. Le Roman de la Rose, 1947.

Med. Ill

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diffdrencier par rapport ä un autre milieu: le milieu monastique. Dans les monasteres ou il doit s'enfermer, ce sont moins l'indignit£ des moeurs, la rusticity, l'hostilit£ qui lui rendent cet exil insupportable, que l'impossibilitd d'y mener la vie de recherche intellectuelle et d'enseignement qui sont ddsormais incompatibles avec la vie monastique 10 . Transplants dans le milieu monastique comme en une terre dtrangere, il y d£p£rit et s'y rSvele sterile: «considerabam et plangebam quam inutilem et miseram vitam ducerem, et quam infructuose tarn mihi quam aliis viverem, et quantum antea clericis proficissem et quod nunc, eis propter monachos dimissis, nec in ipsis nec in monachis aliquem fructum haberem, et quam inefficax in omnibus inceptis atque conatibus meis redderer» 11 . Hostility au milieu monastique traditionnel mais aussi au monachisme nouveau — qui d'ailleurs commence ä s'essoufler en ce XII e siecle —, celui des ermites, des predicateurs itinerants, des chanoines r£guliers et de tous les r^formateurs de la vie monastique — ceux que d^daigneusement il appelle les novi apostoli llbis. Son milieu, c'est le milieu urbain: «ad urbem . . . rediens»12, voilä la direction ou lui, ses disciples, ses emules sont sans cesse pouss^s. Lors de l'öpisode «6r6mitique» du Paraclet — «heremite magis quam scolares videbantur »13 — l'enthousiasme des Studiants se change rapidement en nostalgie de la ville. La prise de conscience des futurs universitaires n'est qu'un aspect de la prise de conscience de la nouvelle soci£te urbaine. Ce nouveau groupe social scolaire, par dela sa differentiation d'avec le milieu monastique, affirme plus gineralement son impuissance et sa repulsion ä vivre d'autre chose que de sa profession speciale, de son propre type de travail: «Tunc autem precipue ad scolarum regimen intolerabilis me compulit paupertas, cum < fodere non valerem et mendicare erubescerem. > Ad artem itaque quam noveram recurrens, pro labore manuum ad officium lingue compulsus sum »".Texte capital ou le refus du travail manuel et de la mendicity annonce les grands conflits et les grandes options du X I I I e siecle: «Je ne suis ouvrier des mains » dira Rutebeuf. Au bout de l'activite et de la quete des scolares novi il y a done pecunia et laus15: le salaire 16 sous une forme quelconque et la gloire. 10 C'est dans la bouche de ses adversaires, ce qui donne encore plus de valeur ä la constatation, qu'il place la remarque « quod scilicet proposito monachi valde sit contrarium secularium librorum studio detineri » (82, 683—5). Plus directe est l'opposition entre «monachi» et «philosophi» (77, 506sqq) sur laquelle nous reviendrons. 11 llbis P. 99,1283—9. P. 97, 1201. 12 A propos de Guillaume de Champaux, 67, 133. 13 P. 94, 1092—3. 14 P. 94,1109—1113. 15 P. 81, 645. 18 Rappelons la formule bien connue «Scientia donum Dei est, ergo vendi non

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Ici nous touchons ä deux autres elements de la conscience du groupe: sa base economique et sa morale professionnelle. Morale qui est d'abord un etat d'esprit. Abeiard — pris encore dans les conceptions morales de son temps et le cycle traditionnel des pechds17 — ne dissimule pas que la dignite du nouveau groupe 18 devient ais&nent gloire — dedecus, gloria19 — et finalement orgueil cette superbia «que mihi ex litterarum maxime scientia nascebatur » 20 . P6ch6 qui n'est que la deformation de la conscience professionnelle et qui, ä travers l'eiaboration th6orique aristoteiicienne, deviendra au X I I I e siecle, dans le milieu sig^rien notamment, la magnanimite άη philosophe. Voici enfin rencontre le mot qui marque le dernier degre auquel est parvenu chez Abeiard la prise de conscience de la specificity du groupe nouveau auquel il appartient. Pour un groupe nouveau, pour un type nouveau, la consecration, c'est l'dtiquette. Ici d'ailleurs se rencontre la limite, en plusieurs sens, de l'universitaire medieval. Le nom qu'il prefere, en definitive, celui de philosophe, meriterait ä soi seul une minutieuse analyse qu'on nous pardonnera de ne pas tenter ici. Notons seulement la reference aux Anciens, aux paiens — aux gentils —, les implications intellectuelles et metaphysiques du mot. Avec le primat de la philosophie, c'est le primat de la raison sur l'autorite qui est du meme coup affirme. Le mot de philosophe cristallise les attitudes abeiardiennes — «indignatus autem respondi non esse mee consuetudinis per usum proficere sed per ingenium»21 —, l'opposition ä l'ancienne dialectique et ä l'ancienne theologie22. Meme en prenant les precautions necessaires — sans accorder au vocabulaire du X I I e siecle une signification et une portee anachroniques — il faut reconnaitre ici la novation, la hardiesse, la longue portee. Nous retrouverons dans le milieu sigerien un nouveau progres du philosophe — et nous en soulignerons alors les harmoniques et les prolongements historiques. Philosophe: c'est un nom par lequel non seulement on prend conscience mais aussi on s'engage23. * potest» ä laquelle est consacre l'article utile mais manquant de background economique et social de G . P O S T , K . G I O C A R I N I S , R. K A Y , The medieval heritage of a Humanistic Ideal, dans: Traditio, I I (1955). 1 7 Nous nous proposons, ä l'occasion d'un travail sur les manuels de confession d'etudier la metamorphose de la vie psychologique et spirituelle qui se manifeste notamment par la substitution d'une morale sociale (celle des etats) ä une morale individuelle (celle des p^ch^s capitaux). 1 8 P. 78, 533—5. 1 9 P. 75, 428, 431. 2 0 P. 71, 266—7. 2 1 P. 69, 208—210. 2 2 PP. 82—3, 690—701, souligne a contrario p. 84, 757—9. 2 3 Sans miconnaitre, au contraire, la necessite de replacer le terme dans le terrain 2*

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Avec Philippe de Harvengt, si nous ne progressons guere dans le temps, nous recueillons le tdmoignage pr6cieux d'une personnalite ä tous dgards tres diffdrente d'Abeiard — ce qui souligne la valeur du complement et de la confirmation qu'il apporte au maitre parisien. Philippe de Harvengt24 est un modere et sur bien des points un traditionnaliste. D'autant plus significative est son adhesion au nouveau mouvement scolaire que l'abbe de Bonne-Esp^rance appartient ä un de ces ordres qui se sont davantage vou^s ä peupler et ä mettre en valeur les solitudes qu'ä hanter les villes, les centres pr^universitaires. Signe done des temps que la reconnaissance par ce Pr£montr£ de la n£cessit6 pour les clercs de suivre le mouvement — signe annonciateur de la fondation. au XIII e siecle des colleges universitäres monastiques, emboitant le pas des Mendiants. Certes Philippe condamne aussi bien les scolares vagi25 que les affam^s de science pure, de la science pour la science —• t£moignage par ailleurs interessant sur l'existence de ce courant scientiste, ou encore ceux qui cherchent seulement ä faire commerce de leur savoir26. Certes le couronnement de la science est pour lui la science des Ecritures — primaute que le curriculum universitaire reconnaitra d'ailleurs ä la th^ologie27. Mais il a pleinement conscience, non seulement, ce qui est bien connu, de la n£cessit6 pour les clercs d'etudier, mais il connait et accepte les conditions nouvelles de l'acquisition de la science. II faut d'abord se rendre dans une de ces villes scolaires au premier rang desquelles il met Paris. L'eioge de Paris dans la lettre ä Heroald est fameux 28 . Mais Paris, foyer d'enseignement et de culture, est par lui ailleurs ceiebre, par exemple dans la lettre ä Engelbert: «Non enim Parisius fuisse, sed Parisius honestam scientiam acquisisse honestum est »29. II sait que la vie scolaire est un metier: negotia scholaria30. Ce mutier a ses exigences 6conomiques et techniques. II faut pour devenir savant ddpenser de l'argent, ou plutöt affronter la pauvrete, non la paupertas voluntaria qui sera celle des Mendiants, mais la pauvrete inevitable de l'etudiant impecunieux31. A cet apprenti il faut des instruments de sous-j acent, on sera d6fu du peu de portee des remarques de E. R. C U R T I U S , La litterature europdenne et le Moyen Age latin. C. XI. Poesie et Philosophie, 248—260. Ed. frangaise. 1956. 24 Sur Philippe de Harvengt cf Dom U. B E R L I Ä R E , dans: Revue Benedictine, (1892) et A . E R E N S , dans: Dictionnaire de Theologie Catholique, 12—1, 1407—1411. 26 Ep. XVIII ad Richerum, dans: PL, 203,158. 29 -De Institutione Clericorum, III, xxxv. dans: PL 203, 710. 27 Ibid., 706. 28 PL. 203, 31. 29 Ibid., 33. 30 Ep. XVIII ad Richerum dans: PL 203, 157. 31 De Institutione Clericorum, PL 203, 701. „Sicut autem isti a labore discendi noeiva

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travail: sans doute l'enseignement reste encore largement oral 32 mais d£jä le livre est devenu l'indispensable outil: «felix civitas, dit-il de Paris, in qua sancti codices tanto studio revolvuntur»33, et encore: «nihil aestimo convenientius clerico quam litterarum studiis inhaerere, tenere manu codicem . . . »34. Surtout il prend conscience — bien que sa solution soit, comme d'habitude, celle d'un compromis ηκ^έΓέ — de la n£cessit£ pour le clerc de choisir entre le travail intellectuel et le travail manuel. Le passage oü il traite du probleme38 est d'une speciale importance. En effet dans le grand dέbat sur le travail manuel, qui a anim6 le monde monastique aux X I I e et X I I I e siecles, il adopte l'attitude de l'ancien monachisme — hostile en fait, malgrd du lest ]et6 en raison du travail manuel, slogan a la mode du X I I e siecle —, mais dans une perspective nettement difförente de celle d'un Rupert de Deutz ou d'un Pierre le Wndrable, attentifs avant tout ä d^fendre contre le nouveau monachisme la tradition postb£n£dictine et clunisienne d'une vie monastique vou£e ä l'opus Dei — dans une perspective nouvelle, moderne, celle que nous verrons s'affirmer au X I I I e siecle avec les Mendiants. C'est la conscience de la specialisation du clerc savant qui limite £troitement la part dans son existence du travail manuel. Avec moins de tranchant, comme toujours, Philippe de Harvengt rejoint bien ici Abdlard: labourer des mains n'est plus l'affaire (negotium) du clericus scolaris. Enfin Philippe de Harvengt, tout en m£nageant, ä sa maniere, une conciliation et merae une hierarchie entre le monastere et l'^cole, le cloitre et le cabinet de travail, les distingue soigneusement dans un texte lui aussi de grande portde: «Primum itaque et praecipuum locum apud clericos recte claustrum obtinet reguläre . . . Secundum vero locum scholaris debet sibi conversatio vindicare, amore cujus prudens revocantur prosperitate, sic multi, ut aiunt, praepediuntur paupertate. Videntes enim sibi non ad votum suppetere pecuniariae subsidia facultatis, imparati sufferre aliquantulae molestias paupertatis, malunt apud suos indocti remanere quam discendi gratia apud exteros indigere". 82 «non tarn audiri appetens quam audire», PL 203, 157. 33 PL 203, 31. 81 Ibid., 159. 35 De Institutione Clericorum, PL 203, 706. « Possunt enim (clerici) et curas ecclesiasticas licenter obtinere, et labori manuum aliquoties indulgere, si tamen ad haec eos non vitium levitatis illexerit, sed vel Charitas vel necessitas quasi violenter impulerit. Apostolus quippe et sollicitudinem gerebat Ecclesiarum, quia eum Charitas perurgebat, et laborabat manibus quando necessitas incumbebat. Denique cum Timotheum instrueret, non ab eo laborem relegavit penitus, sed eum potius ordinavit, ut ostenderet non esse alienum a clerico aliquoties laborare, si tamen id loco suo noverit collacare. Debet enim Studium praeponere scripturarum, et ei diligentius inhaerere, laborem vero manuum, non delectabiliter sed tolerabiliter sustinere, ut ad illud eum praecipue alliciat delectatio spiritalis, ad hunc quasi invitum compellat necessitas temporalis.»

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clericus eligit laicalia relegare, ut cum navem claustri naulo carens et insufficiens non ascendat, ne perdite naufragetur, vicinam scapham sive tabulam apprehendat . . . 3 e . Ainsi l'antagonisme entre Saint Bernard et Philippe de Harvengt ddpasse largement le cadre du fait divers qui les opposa 37 . Au moinecombattant qui vient ä Paris pour essayer de d^baucher les Etudiants, qui fait du monastere la seule schola Christi, qui jette l'anatheme sur Paris-Babylone 38 , s'oppose l'abb6 6clair6 qui, par delä l'effort pour concilier le cloitre et l'ecole, reconnait Futility, la nöcessite et la sp£cificit£ de celle-ci et salue la sainte cit6 de la science —- «merito dici possit civitas litterarum» 39 —- Paris-J6rusalem. He Le grand conflit entre Mendiants et s^culiers au XIII e siecle met ä nu l'acuiti atteinte dans la prise de conscience de leur corps par les universitaires parisiens 40 . II ne fait pas de doute que le parti s^culier — meme si le d£bat se camoufle derriere des questions de doctrine et meme si d'autres problemes que les corporatifs y ont jou£ un role de premier plan — s'est attaquE aux universitaires mendiants parce qu'il 6tait persuade de l'incompatibilit^ de la double appartenance ä un ordre monastique et ä une corporation universitaire. Nous ne retiendrons ici que deux points. L'un, capital, est l'effort tent£ par certains, surtout par Siger de Brabant et ses amis, pour donner une base thdorique ä leur conscience professionnelle. Mais on ne voit pas toujours que l'entr£e des Mendiants dans les universites a pose a ces moines — surtout aux Franciscains — des problemes qui mettent en lumiere la prise de conscience de l'£tat universitaire. Nous nous bornerons ä illustrer ce conflit int^rieur, mais Eclairant au-delä. des frontieres monastiques, par un exemple. Meme si la question n'a pas provoqud chez les Franciscains d'aussi apres querelies et n'a pas έίέ aussi centrale pour l'ordre que la question de la pauvret£, la science, e'est-a-dire en fait — et cette Equivalence est r£v61atrice de la situation intellectuelle au XIII e siecle —- la fr^quentation des university a £te un des problemes-cles de l'ordre apres la mort de Saint FranQois. 38

PL 203, 159. Ph. Delhaye. Saint Bernard de Clairvaux et Philippe de Harveng, dans: Bulletin de la Sociiti Historique et Archeologique de Langres, 12 (1953). 38 De conversione ad clericos sermo, dans: PL 182, 834—856. 39 Ep. ad Heroaldum, dans: PL 203, 31. 40 II existe une vaste literature sur le conflit. L'essentiel en est cit£ dans la mise au point, d'un esprit traditionnel, de D. D o u i e . The conflict between the Seculars and the Mendicants at the University of Paris in the XIIIth century, dans: Aquinas Society of London, Aquinas Paper n° 23, 1954. 37

Quelle conscience l'universite medievale a-t-elle eu d'elle-meme ?

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La position du saint est connue. S'il admet la connaissance approfondie des Ecritures, il condamne la science chez les Mineurs. Son attitude repose sur la conviction que la science est incompatible avec la pauvretö. Incompatibility qui vient d'abord de ce que, ayant du savoir une vision traditionnelle, Saint Francois, imbu de la conception thdsaurisatrice du Haut Moyen Age, voit dans la science une possession, une propriety, un trösor. II est renforc£ dans cette id£e par les aspects nouveaux que la science a pris de son temps: frequenter les universitds, poss£der des livres va contre la pratique de la pauvret^. Dans l'effort dramatique de ses disciples — de certains de ces disciples, mais parmi les plus importants et les plus illustres —- pour s'adapter aux conditions pratiques de l'existence au X I I I e siecle sans renier l'esprit de leur fondateur, la justification du savoir tient une place de choix. Le texte capital est ici 1 'Expositio IV magistrorum super regulam41. La phrase comment£e de la regie est la suivante: «De mercede vero laboris pro se et suis fratribus corporis necessaria recipiant praeter denarios et pecuniam». Et voici le commentaire des maitres: «Circa partem istam quaeritur an, sicut fratres recipiunt libros et alia, quibus licet uti, possunt recipere materiam iuxta suum artificium, et ex ea operari aliquid quod postmodum darent pro corporalibus necessitatibus acquirendis, ut pergamentum de quo faciunt libros, et corium de quo faciunt sotulares et huiusmodi ? Quod si diceretur possent similiter recipere aurum et argentum et metalla, de quibus fabricarent monetam et alia pretiosa, de quibus sibi necessaria compararent. Quibusdam indistincte videtur quod nullam materiam possunt in possessionem recipere, sed solum suum artificium in alterius materia pro habendis necessariis praestare. Et hoc propter proprietatem rei, quae commitatur materiam, quae sic recipitur ut vendatur. Aliis vero in materia videtur distenguendum. Est enim quaedam materia impretiabilis; unde si aliquis facit ex tali materia, totum pretium provenit ei ex arte, sicut in storiis et calatis, quae fiunt ex iuncis et huiusmoci; et talis materia in nullius bonis est computanda; et dicunt quod talem materiam possunt accipere . . . » Ainsi, ä travers une argumentation traditionnelle au monde monastique, 1'accent est mis sur I'ars, sur le travail, sur le metier. Le livre materiel ainsi admis, ä plus forte raison le sera bientöt son contenu, le travail intellectuel dont il devient l'in£vitable support. Saint Bonaventure, dans YEpistola de tribus quaestionibus, ne se contente pas de legitimer l'usage des livres et la pratique de la science, il limite au maximum les obligations concernant la pratique du travail — au prix parfois d'^tonnantes contradictions avec la lettre meme 41

Expositio quatuor magistrorum super regulam fratrum minorum (1241—1242),

L . ÖLIGER, 1 9 5 0 .

ed.

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du Testament de Saint Francois — dans le visible dessein de sauvegarder tout le temps et toute l'attention n6cessaires au travail intellectuel41"'. Ainsi l'objection du travail manuel se trouve lev£e aussi bien en regard de la pratique essentielle de la mendicite que du travail intellectuel. Ainsi s'acheve un d£bat capital, d6ja jalonn^ par les text es d'Ab61ard et de Philippe de Harvengt, et auquel Saint Thomas d'Aquin, face aux attaques de Guillaume de Saint-Amour et de ses amis et disciples, va donner une saisissante conclusion dans le Contra Impugnantes42. Avec Saint Thomas est affirm^e sans ambages la necessaire specialisation du travailleur intellectuel. L'universitaire a son metier. Qu'il laisse ä d'autres le soin de travailler manuellement — ce qui a aussi sa valeur spirituelle — mais qu'il ne perde pas son temps ä ce qui n'est pas son affaire. Ainsi au plan thdorique est legitime le ρΐιέηοmene essentiel de la division du travail — fondement de la specificit£ de l'universitaire. *

Mais il revenait aux maitres s£culiers et singulierement aux tenants de r«aristot£lisme integral» ou de l'averroisme de tenter de donner ä la prise de conscience des universitaires sa formulation la plus intransigeante. «.MB K. ESSER. ZU der «Epistola de tribus questionibus» des hl. Bonaventura, dans: Franziskanische Studien, 17 (1940), 149—159, a bien montrö que Saint Bonaventura avait empruntö la plus grande partie de son commentaire au joachimite Hugues de Digne (Expositio Regulae publi6e in Firmamenta trium ordinum beatissimi patris nostri Francisci, Paris 1512, pars IV). A propos de l'attitude de saint F r a n c i s & l'^gard du travail manuel, Bonaventure rench£rit sur Hugues de Digne, donnant un detail qu'on ne trouve que chez lui dans la littirature franciscaine du X I H e sifecle: «Ipse autem (Fanciscus) de labore manuum parvam vim faciebat nisi propter otium declinandum, quia, cum ipse fuerit Regulae observator perfectissimus, non credo quod unquam lucratus fuerit de labore manuum duodecim denarios vel eorum valorem»(loc. cit. 153). Cf contra Testamentum: « E t ego manibus meis laborabam, et volo laborare. E t omnes alii fratres firmiter volo, quod laborent de laboritio, quod pertinet ad honestatem» (H. BOEHMER, Analekten zur Geschichte des Franciscus von Assisi, dans: Sammlung ausgewählter Kirchen- und Dogmengeschichtlicher Quellensschriften, 4, 1930, p. 37). 42 Contra impugnantes Dei cultum et religionem, I, I V ad 9: «Quando enim aliquis per laborem manuum non retrahitur ab aliquo utiliori opere, melius est manibus laborare, ut exinde possit sibi sufficere, et aliis ministrare . . . Quando autem per laborem manuum aliquis ab utiliori opere impeditur, tunc melius est a labore manuum abstinere . . . sicut patet per exemplum Apostoli, qui ab opere cessabat, quando praedicanci opportunitatem habebat. Facilius autem impedirentur moderni praedicatores a praedicatione per laborem manuum quam Apostoli, qui ex inspiratione scientiam praedicandi habebant; cum oporteat praedicatores moderni temporis ex continuo studio ad praedicandos paratos esse . . . »

Quelle conscience l'universitö m