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German Pages IX, 344 [357] Year 1999
ATHANASIUS VON A L E X A N D R I E N DE SENTENTIA DIONYSII
1749
1999
PATRISTISCHE TEXTE UND STUDIEN IM AUFTRAG DER
PATRISTISCHEN KOMMISSION DER AKADEMIEN DER WISSENSCHAFTEN IN DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
HERAUSGEGEBEN VON H. C. BRENNECKE UND E. MÜHLENBERG
BAND 52
W DE G WALTER DE GRUYTER · BERLIN · NEW YORK
1999
ATHANASIUS VON ALEXANDRIEN DE SENTENTIA DIONYSII EINLEITUNG, ÜBERSETZUNG UND KOMMENTAR VON
UTA HEIL
W DE
G WALTER DE GRUYTER · BERLIN · NEW YORK
1999
© Gedruckt auf säurefreiem Papier, das die USANSINorm über Haltbarkeit erfüllt.
Die Deutsche Bibliothek — CIPEinheitsaufnahme
Heil, Uta: Athanasius von Alexandrien — de sententia Dionysii : Einleitung, Übersetzung und Kommentar / von Uta Heil. — Berlin ; New York : de Gruyter, 1999 (Patristische Texte und Studien ; Bd. 52) Zugl.: Erlangen, Nürnberg, Univ., Diss., 1998 ISBN 3110165201
ISSN 05534003 © Copyright 1999 by Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, 10785 Berün Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zusümmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikrover filmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany Druck: Werner Hildebrand, Berlin Buchbinderische Verarbeitung: Lüderitz & BauerGmbH, Berlin
Vorwort Die vorliegende Untersuchung wurde im Sommersemester 1998 von der evangelischtheologischen Fakultät der Friedrich AlexanderUniversität Erlan genNürnberg als Dissertation angenommen. Für die Veröffentlichung habe ich ein paar kleinere Korrekturen vorgenommen und ein Register angefügt. Leider ist die neue Edition der Orationes I et II contra Arianos (Athanasius Werke Bd. l, Teil l, 2. Lieferung), herausgegeben von Martin Tetz, zu spät erschienen, um sie noch in diese Arbeit einzuarbeiten. In meiner Examensarbeit habe ich mich ausführlich mit Athanasius, besonders mit seiner Schrift De decretis Nicaenae synodi befaßt. Daraufhin hat Herr Prof. Hanns Christof Brennecke mich dazu angeregt, einen Kom mentar zu De decretis Nicaenae synodi und der damit zusammenhängenden Schrift De sententia Dionysii zu schreiben. Wegen des zu großen Umfangs und der Fülle der Fragen, die De sententia Dionysii an sich schon aufwirft, habe ich meinen Kommentar auf diese Schrift beschränkt, decr. aber immer wieder herangezogen. Herrn Prof. Brennecke, an dessen Lehrstuhl ich seit Frühjahr 1997 als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig bin, danke ich für sein Wohlwollen und seine Kritik. Ihm ist es gelungen, mir zwar viel Freiraum zu lassen, aber dennoch dafür zu sorgen, daß ich die Arbeit zu einem angemessenen Zeit punkt abschließen konnte. Für die Gespräche mit ihm und sein Verständnis gegenüber meiner familiären Situation danke ich ausdrücklich. Außerdem habe ich die Zusammenarbeit mit meinem Kollegen PD Dr. Jörg Ulrich schätzen gelernt. Ihm und Annette von Stockhausen danke ich für die kritische Durch sicht meiner Übersetzung. Ich danke Herrn Prof. Paul Hoffmann vom Lehrstuhl für Neutestamentliche Wissenschaften an der Universität Bamberg für die Gelegenheit, Recherchen an der Thesaurus Linguae Graece CD ROM #D (1992) durchzuführen. Zu Dank verpflichtet bin ich auch gegenüber den Gutachtern, zunächst meinem Doktorvater Herrn Prof. Brennecke, dann dem Zweitgutachter Herrn Prof. Karl Christian Felmy, außerdem Frau Prof. Luise Abramowski für das auswärtige Gutachten und Herrn Prof. Ekkehard Mühlenberg für seine kriti schen Notizen. Ich danke den Herren Prof. Brennecke und Prof. Mühlenberg für die Aufnahme der Untersuchung in die Reihe „Patristische Texte und Studien". Bei Herrn Prof. Erich Gräßer habe ich 1990 bis 1992 als studentische Hilfs kraft lernen dürfen, daß exakte theologische Wissenschaft sehr wohl eine tief menschliche, existentielle Dimension hat. Ihm danke ich für den Anstoß, nach dem Examen wissenschaftlich weiterzuarbeiten.
VI
Vorwort
Meine Eltern haben mich vielfältig unterstützt. Ihre finanzielle Hilfe wäh rend des Studiums und ihre Zuversicht mir gegenüber haben mir viel geholfen. Meiner Familie danke ich für die Geduld in den letzten Jahren. Unsere beiden Kinder Alexander und Susanne haben immer wieder für Abwechslung und Freude gesorgt, und mein lieber Mann Christoph hat mir stets geholfen, beruflich „am Ball zu bleiben". Auch unseren „Tagesmüttern" Frau Gabi Greim und Frau Doris Rösch sage ich herzlichen Dank!
Forchheim, den 6. März 1999
Uta Heil
Inhaltsverzeichnis Vorwort
V
I.
Einfuhrung
l
II.
Einleitung in De sententia Dionysü
3
II. l
Textkritik und Überlieferungsgeschichte
3
Exkurs: Zum Schriftenanhang nach decr.
20
11.2
Datierung
22
11.3
Zitate des Dionys von Alexandrien
36
11.3.1 Beurteilung mit Hilfe eines Stilvergleichs
44
11.3.1.1 Statistik
45
11.3.1.2 Stilistik
47
11.3.2 Ergebnis und Folgerungen
63
11.4
72
Tabellarische Inhaltsübersicht
11.4.1 De decretis Nicaenae synodi
72
11.4.2 De sententia Dionysü
73
III.
74
Übersetzung mit Kommentar von De sententia Dionysü
III. 1. Prolog (l, 13,3): Argumentationsnöte der „Arianer"
76
III. 1.1 (1) Neue Verleumdung des Dionys von Alexandrien
77
III.1.2 (2) „Arianer" ohne Argumente für ihre Häresie
85
Exkurs: Zum athanasianischen „Arianismus" ffl. 1.3 (3,14) „Arianer" wie Juden Exkurs: Polemik und AntiJudaismus bei Athanasius III.2. Hauptteil (3,425,4): Drei große Beweise für die Orthodoxie des Dionys von Alexandrien
88 100 101 110
III.2. l Erster Beweis (3,4): Dionys als Bischof der katholischen Kirche.... 111
VIII
Inhaltsverzeichnis
111.2.2 Zweiter Beweis (4,111,2): Der Hintergrund der strittigen Aussagen des einen Briefes des Dionys von Alexandrien
118
III.2.2.0
(4,12) Die strittigen Aussagen des Briefes
118
111.2.2. l
(4,3) Verweis auf andere Schriften des Dionys
129
111.2.2.2
(4,45,3) Der Hintergrund des strittigen Briefs
131
111.2.2.3
(6,1) Die große Differenz zwischen Arius und Dionys
140
111.2.2.4
(6,2f.) Keine Widersprüche bei Dionys
143
111.2.2.5
(7, l9,2) Dionys handelte wie die Apostel
146
111.2.2.6
(9,210,2) Dionys behandelte den Inkarnierten
151
111.2.2.7
(10,311,2) Das Besondere der Menschheit Christi
162
111.2.3 Dritter Beweis (12,125,4): Die Zitate aus Widerlegung und Verteidigung des Dionys belegen sein Orthodoxie
169
III.2.3.0
(l2,l2) Überleitung
169
111.2.3. l
(12,313,3) Überleitung: Zitate aus Widerlegung und Verteidigung sind vorzulegen
171
111.2.3.2
(14,14) Überleitung: Die Tatsache der Verteidigung
175
111.2.3.3
(14,416,2) Immer Vater, immer Sohn
179
111.2.3.4
(l6,317,2) Sohn vom Vater ungetrennt
196
111.2.3.5
(18,l5) Zur Homousie des Sohnes mit dem Vater
210
111.2.3.6
(19,120,2) Auslegung dieser Zitate gegen Arius
232
111.2.3.7
(20,321,3) Der Sohn ist kein „Geschöpf
236
111.2.3.8
(22,lf.) Der Sohn nicht nur namentlich „Sohn"
247
111.2.3.9
(23,125,3) Sohn kein zweiter Logos
249
111.2.3.10 (25,4) Ende der Zitate
262
III.3. Epilog (2627): Hinweise zum Umgang mit den Sabellianern (s. Beweis 2) und zum Umgang mit den „Arianern" (s. Beweis 3); Schlußbemerkung 264 111.3.1 (26,127,2) Umgang mit Sabellianern und „Arianern" 264 111.3.2 (27,3f.) Schluß: Polemischer Hinweis auf den Teufel
268
IV.
270
Ergebnisse
Inhaltsverzeichnis
IX
Literaturverzeichnis
273
Abkürzungen
273
Quellen
273
Monographien und Artikel
286
Register
323
I. Einführung Wenn man sich mit der Schrift De senienfia Dionysii (Dion.) des Athanasius beschäftigt, steht man zunächst vor der Aufgabe, eine Antwort auf die Frage zu finden, die LUISE ABRAMOWSKI im Jahr 1982 gestellt hat: Stammen die Zitate in Dion, vom historischen Dionys von Alexandrien oder von einem anonymen Verfasser, der unter dem Namen des Dionys unmittelbar vor der Synode von Serdica 342 eine Annäherung der beiden charakteristischen Gestalten der griechischen Trinitätslehre, Euseb von Cäsarea und Markell von Ankyra, anstrebte1? ABRAMOWSKI belegt ihre These mit vielen Parallelen aus den Dionyszitaten sowohl zu Euseb als auch zu Markell und kann sogar noch eine zweite Bearbeitungsschicht bestimmen. Nach anfänglicher Skepsis gegenüber dieser These hat mich ein Stil ver gleich zwischen (bislang) unzweifelhaft echten Briefen des Dionys und den Dionyszitaten bei Athanasius doch davon überzeugt, daß ein anderer Autor für die Zitate verantwortlich ist. Athanasius zitiert aus einem Werk, das wahr scheinlich in der Zeit um 342 (Synode von Serdica) die Position der Eusebianer klarstellen will bei gleichzeitiger Abgrenzung gegenüber Markell. Das Werk verfolgt damit eine ähnliche Intention wie die sog. Ekthesis makrostichos aus dem Jahr 344. So bestätigt dieser Kommentar im großen und ganzen die These von ABRAMOWSKI, einige Unterschiede liegen im Detail2. Der Kommentar zu Dion, beginnt mit einer Einleitung. Hier werden zuerst die Textkritik und die Überlieferungsgeschichte der Schrift vorgestellt, zweitens wird eine neue Datierung vorgeschlagen und drittens wird versucht, eine Antwort zu geben auf die Echtheitsfrage der Dionyszitate, die in dieser Schrift vorkommen. Außerdem soll eine tabellarische Inhaltsangabe sowohl von De decretis Nicaenae synodi (decr.) als auch von Dion, einen ersten Überblick über die Schriften geben. Die Schrift Dion, wird in Abschnitte eingeteilt, übersetzt und kommentiert. Fußnoten in der Übersetzung weisen hin auf Textkritik, Bibelstellen und sprachliche Besonderheiten wie rhetorische Figuren. Nach der Übersetzung folgt in der Regel eine Textparaphrase, anschließend werden Einzelfragen besprochen. In Abschnitten mit Dionyszitaten werden zunächst die Zitate, danach deren Verwendung bei Athanasius erläutert.
1
ABRAMOWSKI, Dionys, 253f. Vgl. die Zusammenfassung bei HEIL, Dionys.
2
Einf hrung
Einige Lesehinweise: • Forschungsgeschichtliche Fragen werden in der Einleitung mitbe handelt, • Erl uterungen zum Briefcharakter finden sich im Kommentar zu Dion. 1,13, • zum athanasianischen „ Arianismus " 2, l 4, • zur Polemik und zum AntiJudaismus bei A thanasius 3,13, • zur Biographie des Dionys von Alexandrien 3,4, • zum sog. „Streit der Dionys" 4,lf. (der „umstrittene Brief); 4,45,3 (Streitverlauf), 12,313,3 (Streitverlauf Fortsetzung), • zum Aufbau des (gef lschten) vierb ndigen sog. Verteidigungswerks 14,14, • zum ομοούσιος 18,15. Ein Schlu wort fa t die wichtigsten Ergebnisse dieses Kommentars zusam men.
II. Einleitung . l Textkritik und Überlieferungsgeschichte Die meisten Schriften des Athanasius sind in zwei großen Sammlungen über liefert worden, einerseits die Apologien oder historische Schriften, anderer seits die theologischen oder dogmatischen Schriften. Decr. und D/o«.1 gehören zu den Apologien2. Die Apologiensammlung ist evtl. schon im 5. Jh. in Konstantinopel entstanden; das legen die Zitate in den Katenen und Flori legien des 5. Jh.s und in den Kirchengeschichten des Sokrates, Theodoret und Sozomenus nahe3. Alle Handschriften zeigen für die Apologien nur eine Form der Überlieferung; die Apologien liegen also ausschließlich in einer Rezension vor und gehen anscheinend auf einen Archetyp zurück4. In späterer Zeit (879. Jh.) sind die Apologien in die sogenannte RSSammlung aufgenommen5 diese Sammlung ist in den Hss des 11.13. Jh.s R E P O festgehalten und von der RSSammlung in die Ausgabe des Neilos Doxopatres (?)6 übernom men worden festgehalten in den Hss B (13. Jh.), K (14. Jh.) und F (14. Jh.)7. Dieser Neilos Doxopatres war unter Kaiser Joannes II. Komnenos (1118
Für diese Untersuchung wurden die Varianten nach dem Apparat des Textes systema tisiert und nicht nochmals Hss eingesehen. Dabei wurde außer Dion, noch decr. Berück sichtigt, um einen Vergleich zu haben. Vgl. die Liste bei OPITZ, Überlieferung, 147f. und die Beschreibungen von WALLIS, Some Mss. Zum Folgenden vgl. insg. die Darstellung von OPITZ. In der Regel werden Opitz' Ergebnisse von anderen übernommen und bestätigt, vgl. die Aufzählung bei TETZ, Praefatio, 3 Anm. 4 und die Rezensionen von J. LEBON und R.P. CASEY. OPITZ, Überlieferung, 157. Vgl. OPITZ, Überlieferung, 144f. Anders die dogmatischen Schriften, sie liegen in zwei Rezensionen vor, nach TETZ neuerdings sogar in drei, dazu s.u. S. 5. Zur Entstehung dieser Sammlung siehe OPITZ, Überlieferung, 180f. Vgl. OPITZ, Überlieferung, 182, 207 (hier faßt OPITZ kurz seine Vorstellung, wie die verschiedenen Corpora und Handschriftengruppen entstanden sind, zusammen), 208. Zu Neilos Doxopatres vgl. OPITZ, Überlieferung, 2830. Manche stellen aber in Frage, daß dieser Doxopatres für die neue Ausgabe der Athanasiusschriften verantwortlich sei: R.P. CASEY, Rez., 90; RYAN, De Incarnatione, 13, 9497. „In B liegt nun keinesfalls das Original der Ausgabe vor. Auch darf es durchaus nicht als sicher gelten, daß der Kodex in dem Athanasioskloster auf dem Athos, aus dem B abgeschrieben wurde, das Exemplar des Doxopatres war. Allerdings werden die Texte von B, da sie von Einflüssen anderer Hss. frei sind, besser die Lesarten der Doxopatress ausgabe wiedergeben als KFA, die gleichfalls Dezensenten der Doxopatresausgabe sind." (OPITZ, Überlieferung, 30).
4
Einleitung
1143) in Konstantinopel ein hoher Kirchenbeamter mit juristischen Aufgaben, später Mönch in Sizilien. Außerdem findet sich Dion, noch in der Handschrift W, ein Repräsentant der sog. WSammlung, die sonst nicht die Apologien überliefert. In der Hs W wurden zwei Kodizes zusammengebunden; der eine umfaßt die dogmatischen Schriften, der andere, hinzugefugte und vorange stellte aber diverse Schriften, u.a. vier aus der Gruppe der Apologien: apo logia de fuga, de sententia Dionysii, epistula ad Afros und epistula ad Dracontitim*. Die Datierung des ersten Teils mit den Apologien bleibt leider völlig offen. Decr. und Dion, sind darüberhinaus in einer singulären Hs V (14. Jh.) über liefert; die Schlußpassage von decr. in dieser Hs (ab 32,1 [28,4]) 9 stammt jedoch von einer jüngeren Hand . Für decr. ergibt sich folgendes Bild: V weist die meisten Varianten auf: mehr als 30 singular, mehr als 200 insgesamt. Sie sind in der Regel auf Schreibfehler, Auslassungen, Umstel lungen oder freizügige Zusätze zurückzuführen. Häufig geht V mit E parallel (mehr als 40 mal)10 und manchmal mit F. Fast 40 mal stehen Varianten von R E F V und B K P O einander gegenüber. V steht also im näheren Zusam menhang mit R E F, die meistens einen schlechteren Text als die übrigen Hss der RSSammlung belegen (O P); O P stehen wiederum mit der Ausgabe des Doxopatres in Verbindung. Innerhalb von B K P O erweist sich O als die beste Hs (insg. nur gut 30 Varianten, davon 6 Sonderlesarten). Sowohl B als auch K haben viele Sonderlesarten, die nur selten die Textrekonstruktion verbessern (K: 2,8; 22,13; 28,23; B: 13,26; 22,17)".
9
Siehe Beschreibung der Hs W bei OPITZ, Überlieferung, 18215. Ihm lag diese Hs in eine vollständigen Photokopie vor. LAKE (S. 110) berichtet dazu: „Bound up with it is another collection of Athanasian tracts, written at the same time and probably nev.e separate." Weitere unbedeutende Hss s. OPITZ, Überlieferung, 36, 94. E belegt keinen besseren Text für decr. so aber OPITZ, Überlieferung, 150f., vgl. CASEY, Greek Manuscripts, 57f Die Sonderlesarten von B sind also weitaus seltener richtig, als OPITZ es beschreibt. Vergleicht man seine Liste in Überlieferung, 101, mit der Textausgabe, so bleibt allein das letzte Beispiel bestehen. Auch in der übrigen Textbeschreibung stecken anscheinend Fehler: Seite 99 zu PG 25, 461,20 (vgl. 21,20) und 465,1 (vgl. 23,8) und Seite 100 zu PG 25, 420,7 (vgl. 2,21); und zweifelhafte Entscheidungen: Seite 98 zu PG 25, 473,38 (vgl. 27,27).
Textkritik und berlieferungsgeschichte
5
F r Dion, ergibt sich ein anderes Bild: Dion, ist zum einen in elf Hss berliefert: B K P O R E F W V a s , mithin 3 mehr als in decr. (zu W a siehe unten), zum anderen gibt es Zitate aus Dion. auch bei Kirchenschriftstellern sowie in Katenen und Florilegien (dazu s.u.). Die Hss O F s berliefern Dion, nur unvollst ndig: O setzt genau dort ein, wo F endet (55,9/10) und s weist zwei L cken auf wegen Blattausfalls (47,26 50,24; 57,1861,20). Im Unterschied zu decr. • • • • • •
hat B nur wenige Sonderlesarten, die ohne Gewicht sind, hat F einen guten Text ohne gro e Varianten (Zshg. mit O?), stehen B K P O und R E F V einander nicht eindeutig gegen ber, geht die singul re Hs V selten mit E parallel, wohl aber mit W12, gehen W V deutlicher mit a s parallel als mit R E F, sind B und K oft parallel zueinander.
Gleichgeblieben ist, da die Hs 0 einen guten Text bietet, V aber einen jun gen, berarbeiteten, und da E viele Varianten hat. F r jede Schrift des Atha nasius f llt also die Qualit t der Hss verschieden aus. Die Ergebnisse aus den Kollationen zu Episiula ad Episcopos Aegypti et Libyae unter der Leitung von MARTIN TETZ13 ergaben ein neues Bild von der berlieferungsgeschichte: „Im Gegensatz zu HansGeorg Opitz, der von zwei Haupttraditionen ausging, ergab die Auswertung der Kollationen, da die handschriftliche berlieferung der EpEpisc in drei Haupttraditionen verl uft, die im Anschlu an Opitz RSTradition, xTradition und ωTradition genannt werden."14 In dieser dritten Haupttradition, repr sentiert von den Hss a und s15, werden nur die Schriften Episiula ad episcopos Aegypti et Libyae (ep. Aeg. Lib.) und Dion, von Athanasius berliefert. Die Handschriften h ngen diese beiden Schriften an die Kirchengeschichte des Gelasius an, „sie gelten hier mit der Kirchengeschichte zusammen als Synodalakten des kumenischen Konzila von Nicaea, ohne da die Autorenschaft des Athanasius urspr nglich berhaupt erkennbar war."16 Die berschrift zu Dion, lautet ungew hnlich: περß Διονυσßου επισκüπου Αλεξανäρεßας üτι και αυτüς κατÜ της Άρειανης έöρüνει αßρέσεως ως ή εν Νßκαια σύνοäος και μÜτην αυτüν
13
15 16 14
So auch OPITZ: „Es hat sich herausgestellt, da de sententia Dionysii in V nach dem Texte von W gegeben ist." (OPITZ, berlieferung, 209 Anm. 2). Dazu s.u. weitere Einzelheiten. S. TETZ, Praefatio. TETZ, Praefatio, 3. Weitere Hss TETZ, Praefatio, 18. TETZ, Praefatio, 18.
6
Einleitung
συκοöαντοΰσιν οß Άρειομανΐται ως üμüäοξον εαυτών17. Die ωTradition zeige fur ep. Aeg. Lib. ein markantes Profil und weise auf einen Hyparchetyp hin, der vor der Spaltung der berlieferung in x und RSTradition anzusetzen sei. OPITZ dagegen schrieb, da der Text der ep. Aeg. Lib. in ω viele Anleh nungen an die RSGruppe aufweise, ohne zwar von dieser direkt abh ngig zu sein18. Er bleibt aber dabei, da die Rezension diejenige von S sei und die Lesarten von ω nicht bersch tzt werden sollten, sondern in den Apparat geh rten.19 So stellt sich also die Frage, wie die Hss a und s zu beurteilen sind und ob die Schlu folgerungen von TETZ auch f r die andere Schrift Dion. zutreffen k nnten. Von den knapp 240 Varianten in Dion., an denen a und/oder s beteiligt sind, bezeugen tats chlich oft (40 mal) a und s zusammen gegen ber den anderen Hss einen anderen Text. Ferner zeigen gut 100 mal a oder s singul re Varianten. Bei a sind dies oft nur Wortumstellungen20. Da bei s zweimal Seiten ausfallen, k men sicher noch einige Varianten hinzu, die zu a parallel sind. Andererseits finden sich auch oft Parallelen von a und s (70 mal) zu den Hss W und V; 38 als WVas, der Rest mit a oder s. WVas h ngen auch insofern zusammen, als OPITZ an acht Stellen den Text von Dion, nach WVas verbessert hat gegen die anderen Hss21: 53,11 55,5.7 57,1 60,7 64, l 64,20 65,19
λέξε ις anstelle ä ιαλέξε ις ohne anstelle mit Artikel mit Artikel anstelle ohne βÜλλειν anstelle έμβÜλλειν (W hier μεταβÜλλειν) mit Artikel anstelle ohne τολμςß anstelle το Üμα (RB) oder τω Üμα (POE), >K ου (μη a s) öαύλη äιÜνοια, Üλλα anstelle äιανοßςι Üλλη
Es mu beachtet werden, da in den Hss a und s je eine Schrift aus der histo rischen und aus der apologetischen Sammlung zusammenstellt worden sind, d.h., da ep. Aeg. Lib. und Dion, hier au erhalb der beiden gro en Samm 17
OPITZ, berlieferung, 75. OPITZ, berlieferung, 75. 19 OPITZ, berlieferung, 128. Oft wird ein Artikel hinzugef gt oder ausgelassen, ebenso καß, Pr position ver ndert (z.B. 47,8f; 55,14; 59,13). Manchmal wird die Zeit (48,6; 58,6) oder nur ein Wort ge ndert (48,25). H ufig sind es einfach Fehler, die zu einem unsinnigen Text fuhren (54,10f; 61,24). Gelegentlich wird der Stil ge ndert (47,18f). Vgl. die Beobachtungen zu ep. Aeg. Lib. in TETZ, Praefatio, 19 Anm. 92. 21 Varianten, die nur a und s bezeugen, bleiben bei OPITZ dagegen im Apparat. 18
Textkritik und berlieferungsgeschichte
7
lungen der Athanasiusschriften berliefert wurden. Au erdem f llt auf, da manche der unten angef hrten Zitate aus Dion, auch mit WVas parallel sind Dennoch sieht man beim ersten Blick auf den textkritischen Apparat von Dion., da nicht die Hss a und s, sondern allenfalls W und V eine weitere Rezension bieten22. So entschied schon OPITZ f r seine Edition, da nur die Varianten von a und s, die mit W und V parallel gehen, den Text eventuell besser wiedergeben k nnten. Die H ufigkeit der gemeinsamen Varianten von W und V weist darauf hin, da nicht beide Schreiber zuf llig beim Abschreiben dieselben Fehler begangen haben, sondern da eine leicht variierte Text berlieferung vorliegt. Einige sehr deutliche Beispiele aus der gro en Menge der Varianten von W und V m gen dies verdeutlichen: 46,12 46,22 48,16 49,8f. 49,12 54,22 55,1 56,12 58,18 61,31
κοινωνßας anstatt κακονοßας αλλ' οΰäαμüθεν anstatt ούäαμüθεν γαρ μέρη τινÜ επιστολής αΰτοΰ ausgelassen üτι τούτο μεν τέμνει, εκεßνο äε έγκεντρßζει, και τούτο μεν öυτεßει, έτερον äε έκτßλλει ausgelassen προκειμένης αßρέσεως anstatt προαιρέσεως öθέγγεται anstatt öαßνεται και της επιστολής ης θρυλεßτε erg nzt ομολογουμένως anstatt Üπολογούμενος ήλθε ν έσήμα να anstatt ήκεν εöήρμοσα ιÜται anstatt αιτιÜται
Stellenweise beschr nken sich die Varianten nicht nur auf einzelne Worte, sondern repr sentieren WV regelrecht einen anderen Text: Dion. 3,4 (48,9); 17,2 (58,23f); 18,1 (59,4f); 18,2 (59,10); 19,2 (60,2123); 21,2 (62,3f); 23,4 (64,2); 25,1 (65,2); 26,3 (66,6). Zu den einzelnen textkritischen Ent scheidungen verweise ich auf den entsprechenden Kommentar. Dar berhinaus kann man erkennen, da offensichtlich die Vorlage oder eine der Vorlagen von V einen Text hatte, wie wir ihn aus W kennen, da manchmal in V eine Variante bei W verbessert wird: In Dion. 2,4 (47,9) schrieb W anstatt "Ελλην ή βÜρβαρος Ελλήνων ή βÜρβαρος, woraus dann V "Ελλην ων ή βÜρβαρος machte. Besonders deutlich ist Dion. 18,4 (60,8); hier machte W aus Üλλοια ein einfaches αλλÜ, wodurch aber der Sinn unklar wurde: ου μüνον äε αλλÜ και πολλÜκις ύπεναντßα τεκμήρια γßνεται των επιζητούμενων äηλώματα. Der Schreiber von V machte daraus: ου μüνον Üπαξ, αλλÜ και πολλÜκις ... . Genannt seien auch die Stellen 54,13; 56,13; 58,19; 61,22; Ich danke Herrn Prof. M HLENBERG f r den Hinweis, die Hs W noch einmal genauer anzuschauen und deren Varianten st rker zu gewichten.
8
Einleitung
62,17; 64,3; 65,26. Daraus ergibt sich, da V von W abh ngig ist und nicht umgekehrt. Interessant ist, da die Hss W und V an einer Stelle einen dogmatisch weniger anst igen Text bieten als die brigen Zeugen und somit eigen m chtig korrigiert haben d rften: In Dion. 18,3 es handelt sich um ein „Dionys"Zitat wird γε νους ποιεß τον λüγον ge ndert zu γε νους γεννö τον λüγον und entsprechend anschlie end γενüμενος zu γεννώμενος. Dies ist ein Indiz, da W und V nicht unbedingt den besseren Text haben. Als Ergebnis bleibt aber festzuhalten, da eher die Hss W und V insgesamt eine andere Rezension berliefern als a und s, auch wenn manchmal a s mit WV parallel gehen. Besondere Aufmerksamkeit geb hrt dem Text von WV, wenn er von der sekund ren berlieferung bei Theodoret und Euthymius Zigabenus best tigt wird. Folgende Zitate und Anspielungen aus Dion, und decr. gibt es23: Die Schrift des Athanasius De Sententia Dionysii wird manchmal von j ngeren Autoren zitiert. Die Information ber den sog. „Streit der Dionys" und dar ber, wie sich Dionys von Alexandrien angeblich zur Trinit t ge u ert hatte, entstammen s mtlich aus Dion. Die sekund re berlieferung zeigt auch, da in den Auseinandersetzungen um die monophysitische Christologie im 5. Jh. Athanasius ein wichtiger Traditionszeuge war. Die Vermutung von OPITZ, da in dieser Zeit die beiden gro en Sammlungen der Athanasiusschriften entstehen, wird dadurch glaubw rdig24. Jedes der folgenden Zitate bietet andere Stellen aus Dion.; keines l t sich von einem anderen ableiten, sondern nur aus der Originalschrift des Athanasius. a) Theodoret von Kyros (393—466, = Thdt) zitiert 10,45 (53,2054,2)25 12,2 (54,28f.) in seiner Schrift Eranistes seu Polymorphus (CPG 621726), die aus drei Dialogen zwischen einem Orthodoxen und einem „Bettler" oder „Mann mit Die meisten sind aus Apparat von OPITZ entnommen. Es wird kein Anspruch auf Voll st ndigkeit erhoben. 24 Es bleibt nat rlich nicht ausgeschlossen, da schon vorher andere kleinere Sammlungen existiert haben (vgl. die Kritik von LEBON in seiner Rezension). Den Ansto , eine m glichst vollst ndige und eindeutige Ausgaben von Athanasius' Schriften zusammen zustellen, gab aber sicher die Auseinandersetzung im 5. Jh. um die Christologie und das Chalcedonense. 25 Zu dieser Stelle vgl. b) Codex Laur. IV, 23.
Textkritik und Oberlieferungsgeschichte
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vielen Gesichtern"27 ber die monophysitische Christologie besteht. Die Schrift entstand 447/448 n.Chr., als Eutyches, Archimandrit in Konstanti nopel, eine deutlich monophysitische Christologie zu predigen begann28. Theodoret stellt drei Dialoge zusammen, nach jedem schlie t sich ein Florileg an. Der erste Dialog behandelt das christologische Attribut Üτρεπτος, der zweite Üσύγχυτος, der dritte απαθής. Theodoret zitiert Athanasius, Dion, im ersten Florileg nach dem ersten Dialog29, der darauf hinausl uft, da der Sohn trotz Inkarnation unver ndert Gott blieb und da der Vers „der Logos wurde Fleisch" (Joh 1,14) nicht eine Ver nderung der Gottheit des Sohnes impli ziere. Theodoret selbst zitiert im ersten Dialog Joh 15,1 und weist daraufhin, da dieser Vers die Menschheit des Sohnes meine30. So w hlt er31 f r den Flo rileg die Abschnitte bei Athanasius aus, die mit dem Bild vom Weinstock und seinen Reben die Homoousie der leiblichen Seite des Erl sers mit der mensch lichen Natur erl utern. Schon am Schlu des ersten Dialogs zitiert und kom mentiert Theodoret Stellen aus den „heiligen V tern", an erster Stelle Atha nasius, ep. Epict. 8. Die Varianten verbessern nicht den Text. Auffallend ist aber trotz der K rze des Textes, da in vier Varianten Theodorets Zitat mit den Hss WV und dem Zitat in der Athanasiuskatene (s. Nr. b)) bereinstimmt, in einer weiteren jedoch nur mit den Hss WV (nicht aber mit den Hss a oder s!). Theodoret und die Athanasiuskatene zitieren auch die gleiche Stelle aus Dion. So wird an dieser Stelle schon deutlich, da der Text von WV zum Teil mit der sekund ren berlieferung bereinstimmt. Da aber der Schreiber von W 26
Neuere Textausgabe von ETTLINGER, Theodoret of Cyrus. Eranistes, dort 101,25102,7. Vgl. seine Einleitung S. 335, und SALTET, Sources; MCNAMARA, Theodoret; KOCH, Strukturen; SCHERMANN, Dogmatische Florilegien, 18. 27 „Synkretist" nach ETTLINGER, 5 Anm. 2. 28 ETTLINGER, 3f. 29
101,25102,7 (Ettlinger). ΟΡΘ. ßσθ' üτι Üμπελον εαυτüν ü κύριος προσηγüρευσεν; ΕΡΑΝ. Οΐäα ως εϊρηκεν Εγώ ειμß ή Üμπελος ή αληθινή. ... ΟΡΘ. Ei τοßνυν αληθή, ώσπερ οΰν αληθή, σώμα äήπουθεν εΐχεν ü κύριος. (77,1879,19 Ettlinger). Der genaue Gedankengang ist komplizierter: Der Sohn wird Weinstock genannt wegen der Eucharistie (Symbol), nicht weil er tats chlich ein Weinstock war; ebenso sind die Elemente der Eucharistie nicht in Fleisch und Blut verwandelt Üλλα την χÜριν τη öύσει προστεθεικώς [der Sohn] (79,1 Ettlinger). Die Elemente der Eucharistie, und damit auch Joh 15,1, symbolisieren aber den Menschen Jesus, nicht seine Gottheit. Unabh ngig von der Frage, welche Quellen Theodoret benutzte, geht dieses Zitat auf Theodorets eigene Kenntnisse von Athanasius zur ck. Zu den Quellen vgl. den grundlegenden Aufsatz von SALTET, Sources, und die kritischen Worte dazu von ETTLINGER, Theodoret, 2730.
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Einleitung
(und dann auch von V) 53,24 έχοντες bis 54,1 ρßζαν versehentlich ausgelassen hat wegen des nachfolgenden εχομεν, so scheint W ein sp teres Stadium wiederzugeben als Theodore! und die Katene. b) Der Codex Laur. IV, 23 (= ©) berliefert eine dogmatische Athanasiuskatene aus dem 5. Jh.32. Urspr nglich enthielt diese Katene, die die Christologie der getrennten Naturen verteidigt, sicherlich nicht nur Zitate von Athanasius. Aber dem Schreiber des Kodex lag nur noch eine aus litera rischem Interesse an Athanasius gek rzte Katene vor. Zitiert werden darin in33: Fragm. Nr. 18 (=©18): 11,1 (54,79)34 Fragm. Nr. 51 (=@51): 9,3f. (52,1524; vgl. Cod. Vat. gr. 1431) Fragm. Nr. 52 (=@52): 10,4f. (53,2054,2; vgl. Theodoret) Fragm. Nr. 53 (=@53): 26,2f (65,2866,4). Es sind Texte, die die Besonderheiten der menschlichen und g ttlichen Seite des Erl sers beschreiben und die auf die Unterscheidung der beiden Seiten voneinander Wert legen: τα äε περß της θεüτητος του Χρßστου και της ανθρωπüτητας εßρημένα ιäßαν και κατÜλληλον έχει προς εκαστον των λεγομένων την έρμηνεßαν (Dion. 9,3 [52,1517] in Fragm. Nr. 51). Nr. 51 zeigt viele singul re Varianten. In Nr. 52 und 18 dagegen sind die Varianten oft parallel zu W V (nur einmal auch mit a und s; siehe oben). Aus Nr. 53 ergibt sich kein klares Bild. Alle Spielarten tragen nicht zur Textverbesserung bei35. An einigen Stellen liegen offenbar bewu te Textver nderungen vor: aus της ενανθρωπήσεως εßρημένα ρήματα (52,16) wird της Üνθρωπüτητος εßρημένα (Nr. 51) aus της ένσÜρκου παρουσßας αυτού (52,18f.) wird της σαρκüς (Nr. 51) aus Üνθρωπος γενüμενος ü κύριος (52,21) wird Üνθρωπος εστßν ü κύριος (Nr. 51) aus το Üνθρώπινον του σωτηρüς (54,2) wird το κυριακüν σώμα (Nr. 52) 32
Vgl. SCHWARTZ, Der s.g. Sermo maior de fide; LEBON, Le sermo maior de fide; NORDBERO, Athanasiana. 33 SCHWARTZ, 9, 16f, NORDBERG, 58, 60f. Die berschrift lautet interessanterweise: του αύτοΰ περß του Χρßστου κατÜ σÜρκα γεννήσεως, εκ της απολογßας ... (Nordberg, 58). 35 Eine Eigenart ist, da die Zitate mehrmal Χριστüς erg nzen: 52,16; 53,19.24.
Textkritik und berlieferungsgeschichte
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Zweimal also wird die Pr position εν umgangen und ein Ausdruck gew hlt, der weniger eine Einwohnung des Logos im Menschen als vielmehr die selb st ndige Menschheit Christi betont. Aus demselben Grund wird anscheinend aus dem „Werden" ein „Sein". Weshalb ausgerechnet der eigentlich apollinaristische Ausdruck κυριακüν σώμα hineingebracht wurde (in Nr. 52), bleibt unklar36. Aber gerade diese Variante bezeugen auch Theodoret, Euthymius Zigabenus und die Hss WV! Diese feste, aber doch sicher sekund re berlieferung weist wieder darauf hin, da gerade diese Abschnitte aus Dion, in der sp teren Diskussion um die Christologie eine wichtige Rolle spielten37. c) Im Codex Vaticanus gr. 143l38 (= Z*) ist haupts chlich eine antichalce donische Sammlung aus dem 5. Jh. (Kaiser Zeno 474/47549139) berliefert, zu der auch zwei Florilegien geh ren, die u.a. mit den Stellensammlungen des Timotheaos Ailuros und dem Florileg des Chalcedonense zusammenh ngen40. Das zweite Florileg (Nr. 66 nach SCHWARTZ' Z hlung der Sammlung) ist gegen die Eutychianer gerichtet und gibt die Grenze an, „bis zu welcher zwei Naturen zugegeben werden m ssen, n mlich bis zur rein intellektuellen, nicht bis zur realen Sonderung"41. Es ist berschrieben: Χρήσεις αγßων πατέρων συμöώνως äιäÜσκουσαι ημÜς äιαöορÜν εßäέναι öύσεως σώματος τε και θεüτητος, εξ ων ü εις και μüνος εστß Χριστüς εις ενüτητα öυσικήν και ÜäιÜσταστον συνενηνεγμένας (Schwartz, S. 33)42.
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Vgl. GEULLMEIER, Ό κυριακüς "Ανθρωπος; SCHWARTZ, Der s.g. Sermo maior de fide, 55 Anm. 1.
Um aber zu beurteilen, wieweit konkret die Text berlieferung dogmatisch „beeinflu t" wurde, ist es n tig, die Edition aller Schriften des Athanasius, insbesondere der dogmatischen abzuwarten. 38 Vgl. SCHWARTZ, Codex Vaticanus gr. 1431. 39 SCHWARTZ, Codex Vaticanus gr. 1431, 131: „unter der Herrschaft des Henotikon entstanden".
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Vgl. SCHWARTZ, Codex Vaticanus gr. 1431, 13 If. SCHWARTZ untersucht diese Florilegien auf S. 96132. 41 SCHWARTZ, Codex Vaticanus gr. 1431, 132. 42 Das erste Florileg, Nr. 65 in der Sammlung, ist berschrieben: χρήσεις των μακαρßων και ορθοäüξων πατέρων κατÜ των μεριζüντων εις äύο öύσεις τον ένα κύριον Ίησοΰν Χριστü ν μετÜ την ενωσιν (SCHWARTZ, Codex Vaticanus gr. 1431, 28) und richtet sich, anders als das zweite, gegen das Chalcedonense. Es gibt auch noch zwei weitere χρήσεις (Nr. 17,18), beide sind aber schon in der vatikanischen Sammlung zum ephesinischen Konzil von 431 enthalten (dort Nr. 60 und 54 nach der Ausgabe von E. SCHWARTZ, Neue Actenst cke zum ephesinischen Concil von 431, ABAW 30,8).
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Es werden zitiert43 in:
Einleitung
Nr. 18: 10,2(53,811) Nr. 23:9,4(52,2024) Nr. 34:9,24(52,1020).
Es sind je Aussagen, welche dem einen Logos neben menschlichen Eigen schaften auch g ttliche zuschreiben, vgl: και γαρ ώσπερ λüγος εστß του θεού. οΰτως μετÜ ταύτα „ü λüγος σαρξ έγένετο" ... και εις μεν εστßν ü εξ αμöοτέρων σημαινüμενος έρημένα ρήματα ιäßαν και κατÜλληλον έχει προς έκαστο ν των λεγομένων την έρμηνεßαν (52,1417). Diese Zitate belegen gut den Text der Hss; es gibt nur unbedeutende Vari anten. d) Bei dem Monophysiten Severus von Antiochien (gest. 538 n.Chr., = Sev.)44 sind zwei kleinere Zitate aus Dion, berliefert. Severus referiert Dion. 6,3 (50,712) im Liber contra impium Grammaticum (CPG 7024) or. Ill 2245. Athanasius beschreibt hier, da Dionys wie ein Arzt vorgegangen sei, der genau auf die Krankheit eingehen mu , um sie zu heilen. Severus zitiert Athanasius, um zu belegen, da ein derartiger Vergleich rechtens ist46. Auch Severus hatte Kyrill in seinen Reden an Nephalius mit einem Arzt verglichen47. Severus will in dem 22. Kapitel erreichen, da , nachdem Kyrill verboten habe, von Christus in zwei Naturen zu reden, niemand mehr diesen Ausdruck verwenden soll, auch wenn er zugesteht, da in den Schriften der lteren V tern dieser Ausdruck
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SCHWARTZ, 35, 36, 38f. Vgl. BECK, Kirche und theologische Literatur, 286291, 387390; M LLER, Geschichte der orientalischen Nationalkirchen, D280f.; LEBON, La christologie du monophysisme Syrien; CHESNUT, Three Monophysite Christologies, 956: Severus of Antioch. Seven Antiocheni, Liber contra impium grammaticum or. Ill 22 (CSCO 102, Scriptores Syri51,6,312 Lebon).
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Reprehension! autem obnoxiam non esse, ..., comparationem doctorum cum egregiis medicis ... indicavit rerum divinarum peritus Athanasius (CSCO 102, Scriptores Syri 51, 5,316,3 Lebon). Ponamus autem Cyrillum, cum adversus morbum sectatorum Nestorii pugnaret, hanc ipsam formulam prohibuisse, medici instar, qui vetat exitiali morbo oppressos bibere aquam. (CSCO 102, Scriptores Syri 51, 5,2124). Mil formulam ist gemeint: in duabus naturis individuis Christum subsistere (5,19f., auch l,9f. 17.22Γ. u. .).
Textkritik und Überlieferungsgeschichte
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vorkommen mag48. Dieses Zugeständnis sei aber nur rhetorisch zu verstehen alsßgura concessions49. Weiterhin zitiert Severus Dion. 7,48,4 (51,226) in Refutatio tomi Juliani (CPG 7026)50. Dieser Abschnitt erläutert, daß die Apostel in einem Atemzug die göttlichen und menschlichen Aspekte von Christus zugleich nennen können. Severus wehrt sich an dieser Stelle der refutatio gegen einseitige und verfälschende Zitate. Er plädiert dafür, die Lehren aus Schrift und Kirchenvätern vollständig anzugeben51. Severus versteht dies nicht nur im formalen Sinn, sondern auch inhaltlich. Vollständig heißt für ihn, daß sowohl die Göttlichkeit und die Menschlichkeit Christi genannt werden müssen52. Severus zitiert darüberhinaus decr. 26,2f. (22,112): Über contra impium Grammaticum or. Ill 2853, ein Exzerpt des Dionys von Rom in der Schrift des Athanasius54. Severus bestätigt im Ganzen den von den Hss bezeugten Text, nur manchmal gebraucht er unbedeutende Varianten (wenige davon mit W V parallel), die aus Schreibfehlern oder einer freien Zitierweise entstanden sein dürften. e) Facundus von Hermiane aus Nordafrika (gest. nach 571, = Fac.), vertei digte im „Dreikapitelstreit" (544553) die sog. „drei Kapitel" Theodor von Mopsuestia (f428), Ibas von Edessa (f457) und Theodoret von Kyros (f466) mit seiner Schrift Pro defensione Irium capilulortim concilii Chalcedonensis
48
Vgl. CSCO 102, Scriptores Syri 51, 1,912 Lebon. CSCO 102, Scriptores Syri 51, 5,18; 6,13.30; 7,4.7.13 Lebon. Zu dieser Figur vgl. NITSCH, Concessio. Severus stellt heraus, daß dieses Eingeständnis nur rhetorisch gemeint war. Johannes Grammatikos hatte ihn darauf „festnageln" wollen; vgl. 3,1214. 50 Severe d'Antioche, Critiqur du Tome de Julien (CSCO 245, Scriptores Syri 105, 89,11 90,8 Hespel). „U faut done que nous lision integralement les enseignements des venerables docteurs qui se sont succede dans la sainte Eglise, que nous n'alleguions pas partielement ce qui leur appartient et que nous ne fassions pas dangereusement de leur pensee toute entiere un objet de suspicion." (CSCO 245, Scriptores Syri 105, 88, 2732 Hespel). Vgl. „Ainsi done quand l'Ecriture inspire et les saints Peres, qui Font interpretee sans alterer, declarent que notre Seigneur JesusChrist est (constitue) sans division ä partir de deux, de la divinite et de l'humanito ..." (CSCO 245, Scriptores Syri 105, 91,710 Hespel). 53 CSCO 102, Scriptores Syri 51, 60,2561,3 Lebon. Bei Severus wird Athanasius oft zitiert, vgl. die Zusammenstellung von OPITZ, Überlieferung, 168179. 49
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Einleitung
libri duodecimi^. Darin zitiert er in Kap. 10,5 Dion. 3,34,3 (48,226) = CChr.SL 90A, 315,24316,55. Athanasius beginnt hier, Dionys von Alexandrien zu verteidigen und den Umstand jener scheinbar „arianischen" Ansichten zu erklären. Facundus nimmt Athanasius als Vorbild, weil dieser Dionys ausfuhrlich verteidigte und die Unterschiede zwischen den „Arianern" und Dionys sah56. Das Zitat bei Facundus weist 6 eigenständige Varianten auf, die wahr scheinlich auf ihn selbst zurückgehen. f) Ein weiteres kurzes Zitat aus Dion, ist von Stephanus Gobarus überliefert, d.h., man kennt weder den Titel seiner Schrift noch weiß man Näheres von dem Autor selbst; bekannt ist nur ein Exzerpt, das Photius, Patriarch von Konstantinopel (858886), überliefert57. Stephanus stand anscheinend den Monophysiten nahe und verfaßte die Schrift in der zweiten Hälfte des 6. Jh. s als Kritik auf Traditionsbeweise. Er hat darin Ansichten zusammengestellt, die die Kirchenväter übereinander hatten und die sich widersprechen. Im zweiten Teil seiner Schrift (II 7) zitiert er 3,3f. (48,49), wo Athanasius den Bischof Dionys von Alexandrien für rechtgläubig erklärt. Zuvor, in II 6, referiert er die Kritik des Basilius von Cäsarea an Dionys; in II 8 zitiert er die Ansicht von Theodoret. Varianten sind von OPITZ nicht aufgenommen worden, es liegt nur ein zusammenfassendes Referat vor . r n
55
Facundus, Opera Omnia, CChr.SL 90A ClementVander Plaetse. Zu Facundus vgl. CHRYSOS, Zur Datierung und Tendenz; SIMONETTI, Haereticum non facit ignorantia; BECK, Kirche und theologische Literatur, 283291; SCHERMANN, Die Geschichte der dogmatischen Florilegien, 52; DOBROKLONSKJI, Die Schrift des Facundus, Bischof von Hermiane: pro defensione trium capitulorum. Vgl. 10,15: Nunc ergo, si mihi Nestoriani dixerin: Theodorus Mopsuestenus, qui et in episcopate defunctus est ... ita de Christo quemadmodum Nestorius sensit et in defensionem sui dogmatis, sicut de Dionysio Ariani fecerunt, quae ex libris eius capitula ad aliud intendentia et aduersous alias conscripta protulerint, quae inidigeant excusari, confestim formam quam nobis beatus Athanasius de Dionysio praebuit, sequar ... (CChr.SL 90A, 318,117127 ClementVander Plaetse). 57 PG 103, 10921105; vgl. v. HARNACK, The „Sie et non" of Stephanus Gobarus; BARDY, Le florilege d'Etienne Gobar. 58 II 7: „But the great Athanasius also makes a strong defense of Dionysius: „Dionysius," he says, „neither at any time held the views of Arius nor failed to see the truth; for neither was he charged with impiety by other bishops, nor did he use Arian language in his teaching." (Übersetzung von HARNACK, The „Sic et non" of Stephanus Gobarus, 211).
Textkritik und berlieferungsgeschichte
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g) Johannes von Damaskus (f ca. 750, = J.D.)59 zitiert nicht Athanasius, sondern Dionys von Alexandrien aus dessen zweiten Buch Widerlegung und Verteidigung = 17,lf. (58,1522.24f.) und zwar in den Sacra Parallela = τα ιερÜ (CPG 8056) im ersten Buch „Sur Dieu"60. Es handelt sich um eine dreib ndige „biblischpatristische Stoffsammlung f r das ethische und asketische Leben" 61. In den zitierten Texten verteidigt sich Dionys insoweit, als er mit der Be zeichnung „Vater" die enge Beziehung zwischen Gott und Christus beschreiben und Gott nie ohne Christus verstanden wissen will. Beide Zitate stammen aus Dion., da sie auch hier so zusammenstehen62. Wegen der schlechten berlieferung und der freien Zitierweise des Johannes von Damaskus63 ist das Zitat f r textkritische Fragen nicht verwendbar. h) Euthymius Zigabenus (10811118; = z), M nch in Konstantinopel unter Kaiser Alexios I., zitiert im XI. τßτλος seiner πανοπλßα äογματική (PG 130, 201360), einer Schrift haupts chlich ber H resien und deren Widerlegungen (in diesem Kapitel die H resie der „Arianer" 332A 685D), einzelne Stellen aus den ersten Abschnitten von Dion.64 Er leitet die Zitate ein mit: του αύτοΰ κατÜ Άρειανών απολογßα υπέρ Διονυσßου αρχιεπισκüπου Αλεξανäρεßας (PG 130, 492Α). Diese Zitate ergeben eine Zusammenfassung der damaligen Auseinandersetzung des Dionys von Alexandrien mit den „Sabellianern": 3,2f. (47,24^8,5)
4,25(48,1949,10)
5,17, l (49,1450,14) 7,49,4(51,252,24) 10,35 (53,1222; 54,lf.) 12,lf(54,1855,2) 59
= PG 130, 492A497D
Die Autorschaft ist umstritten, vgl. RICHARD, Florileges Grecs, 476f; KOTTER, Johannes von Damaskus. 60 HOLL, Fragmente, 146. Vgl. BECK, Kirche und theologische Literatur, 482. 61 BECK, Kirche und theologische Literatur, 482. RICHARD fa t die drei B cher der Sacra Parallela mit anderen Florilegien zur Gruppe „Florileges Damasceniens" zusammen. „Ce grand ouvrage, qui pourrait bien avoir etc une veritable entreprise de librairie, ne s'est pas conserve integralement, mais a donne naissance une serie de collections deriv es qui permettent de le reconstituer partiellement." (Sp. 476). 62 So schon OPITZ in Anm. zur Stelle. Vgl. HOLL, Fragmente, XXXV: Schrieb nicht mit „diplomatischer Genauigkeit" ab. Siehe PARMENTIER, Note sur deux manuscrits d'Euthyme Zigabenos; WICKERT, Die Panoplia Dogmatica des Euthymios Zigabenos; KRUMBACHER, Byzant. Literatur, 8285; BECK, Kirche und theologische Literatur, 614.
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Einleitung
Die Textausgabe, die Euthymius Zigabenus fur Dion, zur Verfugung stand soweit man Migne (= Codex Vatic, gr. 666) überhaupt textkritisch verwerten kann! , muß mit der Vorlage von W und V zusammenhängen, da 55 der Varianten mit W V parallel gehen (vgl. bes. die Auslassung in 49,8f; Δnderung in 49,15.28; 50,1.14; 51,12.24.28; 52,2.6.9.13.20; 54,2.27.28), dazu 16 mit W V a, 8 mit W und 4 mit V allein. Es gibt dagegen kaum übereinstimmende Varianten mit den Hss der DoxopatresAusgabe oder der RSSammlung (je einmal mit PWVaz, EWVaz, FVz). Die übrigen Varianten sind singular. Für Dion, trägt Euthymius Zigabenus nicht (!) zur Text verbesserung bei, wie OPITZ es aufgrund seinen Kollationen zu syn. nahelegen will65, sondern bestätigt oftmals die weitere Rezension der Hss WV. i) Niketas war Ende des 11. Jh.s Metropolit von Herakleia in Thrazien (westlich von Konstantinopel) und ein großer Exeget seiner Zeit66. „Außer einer Katene zu den Psalmen und den vier großen Propheten, vielleicht auch zu Job, verfaßte er Kettenkommentare zu Mt, Lk und Jo und zum Hebräerbrief."67 In der Katene zum Johannesevangelium (nicht ediert) des Niketas (= Cat.")68 findet man: 15,2f. (57,411) 15,4(57,14f.) 15,5 (57,17f.). Das sind Zitate aus „Dionys von Alexandrien", in denen dieser anhand des Vergleiches mit dem Licht und seinem Abglanz das enge Verhältnis zwischen Gott und Christus erklärt. Diese kurzen Zitate haben relativ viele Varianten, zumeisten jedoch solche mit Auslassungen, die auf Niketas zurückzuführen sind. In der Katene zum Hebräerbrief 1,18,11 (CPG C163 = Cramer)69 des Niketas von Herakleia, die u.a. im Codex Paris. 238 (12. Jh.) überliefert wurde70, werden folgende Stellen aus Dion, und decr. zitiert: 65
OPITZ, Überlieferung, 102104; vgl. auch WICKERT, Panoplia, 27: Er gibt „seine Vor lagen epitomatisch wieder, indem er bald diese, bald jene Stellen wegläßt und längere Ausführungen seiner Autoren zu einer kürzeren Darstellung zusammenschreibt." Vgl. REUSS, Matthäus, Markus und Johanneskatenen; BECK, Kirche und theologische Literatur, 651653; BRATKE, Die vornicänischen Kirchenväter; SICKENBERGER, Die Lukaskatene des Niketas von Herakleia untersucht. REUSS, Matthäus, Markus und Johanneskatenen, 102. *ro REUSS, Matthäus, Markus und Johanneskatenen, 204210.
Textkritik und berlieferungsgeschichte
decr. 12,13(10,2311,11): decr. 15,4(13,1517): decr. 13,4(11,2426): decr. 13,514,3(11,3312,18): Dion. 15,36(57,1020): Dion. 18,5 (60,9f.): Dion. 24,4 (64,1623):
17
302,24303,14 303,1519 303,1921 303,22304,9 304,922 (Dionys) 304,2224 (Dionys) 304,31305,5
Diese Zitate betreffen Hebr 1,3: ος ων απαύγασμα της äüξης και χαρακτήρ της υποστÜσεως αύτοΰ und werden ohne Z sur oder berschrift anein andergereiht. Zu Beginn der Zitate aus Athanasius steht lediglich: Αθανασßου εκ των κατÜ Άρειανών71. Das ist insofern irritierend, als die Zitate nicht aus den eigentlichen „Reden gegen die Arianer" des Athanasius stammen und zwei davon sogar „Dionys" widergeben. In den Zitaten wird Christus mit dem Abglanz verglichen, manchmal auch mit Wasser aus einer Quelle. Sie richten sich dagegen, den Sohn von Gott zu trennen und als Gesch pf zu bezeichnen. Eine weitere Gruppe von Zitaten findet sich in: decr. 25,2 (20,3421,7): decr. 27,12 (23,1924,3): Dion. 18,3 (59,1560,4): Dion. 19,1 (60,1116): Dion. 15,2f. (57,411):
361,2431 (Theognostzitat) 361,32362,12 (Origeneszitat) 362,1421 (Dionyszitat) 362,2227 362,2734 (Dionyszitat)
Diese Zitate betreffen Hebr l,7f: και προς μεν τους Αγγέλους λέγει· ü ποιών τους Αγγέλους αύτοΰ πνεύματα, και τους λειτουργούς αύτοΰ πυρüς öλüγα. Προς äε τον υßüν, ü θρüνος σου ü θεüς, εις τον αιώνα του αιώνος. Wieder werden sie ohne berschrift und Herkunftsbezeichnung an einandergereiht. Alle Zitate kreisen um das Thema „Ewigkeit des Sohnes".
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CRAMER, Catenae in Sancti Pauli Epistolas. Vgl. auch STAAB, Die Pauluskatenen nach den handschriftlichen Quellen untersucht, darin §4: Der NicetasTypus (7091); DERS., Pauluskommentare aus der griechischen Kirche, nennt S. XXV weiter Hss aus Athen und England. Zu den anderen, besseren (!) Hss vgl. K. STAAB, Pauluskatenen, 7183. Die Angaben von OPITZ richten sich leider nur nach der Hs, die CRAMER seiner Ausgabe zugrundelegte. 71 302,24 (Cramer).
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Einleitung
Diese Katene zum Hebr erbrief kommt fast ohne Kommentare aus; nur zu Beginn steht eine kurze Einleitung, die haupts chlich die Autorschaft und das Apostolat des Paulus behandelt. Die Einleitung f ngt an mit einer Klage ber die falsche Auslegung des Hebr durch die „Arianer": θαυμαστüν ουäέν äρώσιν οι την Άρειανικήν εßσäεξÜμενοι νüσον κατÜ των αποστολικών λυττώντες γραμμÜτων, και την προς Έβρεßους Έπιστολήν των λοιπών Üποκρßνοντες, και νüθον ταύτην Üποκαλοΰντες72. Weiter hei e es: αλλ' οß Άρειανοϊ, πÜσιν έρρωθήναι öρÜσαντες, Üναßäην προς την Üλήθειαν äιαμÜχονται της αποστολικής θεολογßας, ή το προοßμον κατεκüσμησε, την αϊγλην ου öέροντες73. Dies ist aber nichts weiter als ein Hinweis darauf, da die „Arianer" zu H retikern par excellence geworden sind, und nicht auf eine aktuelle Diskussion. Die Zitate aus Theognost und Origenes sind relevant f r die Textkritik von decr. Im Vergleich zu decr. zeigt das Theognostzitat in der Katene zwei Auslassungen und einen Zusatz. Letzterer ist von OPITZ im Text aufge nommen geworden, da die Hss wegen Homoioteleuton dieses St ck aus lie en. Im Origeneszitat hat die Katene nur Auslassungen; Athanasius d rfte vollst ndiger sein. F r die brigen Zitate hat OPITZ keine Kollationen vorgelegt, da der Text unbedeutend ist74. j) In einer Katene zur Apostelgeschichte (CPG C150, = Cat.)75 wird zu 2,22 (Ίησοΰν τον Ναζωραΐον, Üνäρα απü του θεού Üποäεäειγμένον εßς υμÜς) aus Dion. 8 (51,626) zitiert (vgl. Severus). Von den acht Varianten stimmen f nf mit den Hss W und V berein, viermal zus tzlich mit Euthymius Zigabenus, zweimal nur mit a und s. Diese Angaben bleiben jedoch ungenau, da die Edition von Cramer eigentlich textkritisch nicht verwertet werden kann76. In den meisten F llen tragen diese Zitate wenig zu textkritischen Fragen bei. Theodoret und Euthymius77 geben evtl. einen Hinweis darauf, da in den Hss WV eine zweite berlieferungstradition f r Dion, vorliegt. Wichtiger sind diese Zitate f r die berlieferungsgeschichte: Athanasius wurde h ufig im 5. 72
279,47 (Cramer). 279,2024 (Cramer). Wie die Varianten nach den anderen Hss auss hen (s. Anm. 70), ist mir leider nicht bekannt. 75 CRAMER, Catena in Acta SS. Apostolorum, 39,128. Ich danke Prof. M hlenberg f r diesen Hinweis. 77 Vielleicht auch Nr. i). 73
Textkritik und Überlieferungsgeschichte
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Jh. zitiert. In diese Zeit fällt die Entstehung der Korpora von Athanasius schriften. Interessant ist, was aus Dion, zitiert worden ist. Nur Johannes von Damaskus (g) und Niketas von Herakleia (i) zitieren Dionys oder trinitätstheologische Aussagen in Dion. Severus von Antiochien (d), Facundus von Hermiane (e) und Stephanus Gobarus (f) greifen nur Einzelheiten aus Dion. auf. Die restlichen sechs Zitate entstammen der ersten Hälfte von Dion., wo Athanasius Aussagen zur Christologie macht, aber ohne auf die eigentliche christologische Fragestellung Bezug zu nehmen. So wurde Athanasius unfrei willig zu Fragen herangezogen, die er selbst noch gar nicht gestellt hatte. Zum Schluß sei noch hingewiesen darauf, daß Dion., d.h. die Apologie des Athanasius für Dionys, auch im ersten Streit um Origenes gegen Ende des 4. Jh. s zwischen Rufin und Hieronymus auftaucht78. Rufin gibt die Auseinandersetzung zwischen Athanasius und den „Arianem" um Dionys als Beispiel dafür an, wie Schriften früherer Kirchenlehrer verfälscht wurden79, ffieronymus dagegen lehnt dieses Beispiel abgo. Beide aber hielten Dionys für orthodox.
78
Vgl. BiENERT, Origenismus, 32.
79
80
Rufin, De adulteratione librorum Origenis 5 (CChr.SL 20, 10 Simonetti). Diese kurze Schrift verfaßte Rufin als Anhang zu seiner Übersetzung der sechsbändigen „Apologie des Origenes" des Presbyters Pamphilus (6. Buch hinzugefugt von Euseb). Hieronymus, Apologia contra Rufinum II 17 (CChr.SL 79, 5052 Lardet).
20
Einleitung
Exkurs: Zum Schriftenanhang nach decr. An dieser Stelle soll kurz auf die Frage eingegangen werden, ob Athanasius nur den Eusebbrief zu decr. hinzugefugt hat oder noch weitere Dokumente, wie es die späteren Hss belegen, Der handschriftliche Befund sieht folgendermaßen aus: 33 Brief des Euseb
B ja
K ja
P 0
34 Alex. von. Alex. 35 Alex, von Alex.
Ja ja
Ja 0
36 Synode der Nicäer nach Δgypten 37 Nicaenum 38 Konst. nach Alex.
ja
0 ja
R ja
E 0
F 0
V 0
O O
Ja O
Ja ja
Ja ja
O O
o o
ja
O
ja
ja
ja
0
o
Ja ja
,la ja
O 0
Ja ja
Ja ja
ja ja
0 0
o
39 Konst. an „alle"
ja
ja
0
ja
ja
ja
0
0
40 Konst. an Anus 41 Konst. anNicom. 42 Konst. an Theodot
ja ja Ja
Ja ja Ja
0
0 O 0
Ja ja ja
Ja ja Ja
0 O 0
o o o
o o
0
diverse Socr, Th.l., Thdt., Gel.81 / Socr., Th.l, Thdt., Gel. Socr., Thl., Thdt.; Gel. / Socr., Th.l, Gel. Socr., Th.l, Gel. Gel. Gel. Gel.
Die Reihenfolge der Dokumente ist in den Handschriften verschieden:
B: decr., 33, Dion., 3442 K: decr., 33^2, Dion.
O: decr., 3339, Dion. R: decr., 3342, Dion., gewollt82: 3442, decr., 33, Dion. E: decr., ep. Max., Dion., 10 weitere Schriften, 34—42 Für die Zugehörigkeit83 der Dokumente zu decr. spricht, daß sie in allen wichtigen Hss überliefert sind. Gegen die Zugehörigkeit84 der Dokumente
8l
Socr. = Sokrates Scholasticus, Rechtsanwalt zu Konstantinopel (t 439), Historia Ecclesiastica; Th.l. = Theodorus Lector an der Hagia Sophia (6. Jh.), Historia tripertita; Thdt. = Theodore! von Kyros (um 393466), Historia ecclesiastica; Gel. = Gelasius von Cyzikus, Historia ecclesiastica in 3 Bänden über den Orient unter Konstantin den Großen verfaßt um 475. 82 LAKE, Notes, 113; WALLIS, On Some Mss, 99; SCHWARTZ, Überlieferung, 83f.
Textkritik und Überlieferungsgeschichte
21
lassen sich aber folgende Gründe anfuhren: Erstens verweist Athanasius selber nur auf Eusebs Brief (3,5 [3,22]); zweitens fehlen die Texte in P F V und sind in O nur unvollständig enthalten; drittens weist die Reihenfolge der Dokumente in B, auch E und die gewollte von R auf einen vom Eusebbrief abgetrennten Dokumentenblock hin; viertens ist es leicht vorstellbar, daß an dieser Stelle der Apologiensammlung weitere Dokumente angefügt wurden. Falls die Konstantinbriefe ganz oder teilweise eine Fälschung85 (des Athanasius) sind, dann müßte man davon ausgehen, daß Athanasius damit eine Absicht verbunden hat und schon von ihm der Aktenfaszikel zu decr. stammt. Es spricht aber viel dafür, daß auch die Konstantinbriefe echt sind, so daß man nicht von einer Fälschungsabsicht des Athanasius für seine Schrift decr. sprechen kann. So kann man davon ausgehen, daß ursprünglich nur der Eusebbrief angehängt war (Kap. 33) und erst im Verlauf der Textüberlieferung weitere Urkunden angefügt wurden, da dies ein geeigneter Ort war. Die übrige Briefe stehen zudem nicht in einem direkten Zusammenhang mit dem Inhalt von decr.
83
So SCHWARTZ, Geschichte des Athanasius, 17, 7385: „Beispiele der antiken Publizistik" (85). 84 So BARDENHEWER, Bd. 3, 63, 71f. 85 Vgl. KRAFT, Konstantins religiöse Entwicklung, 228f, 231233, 239242; SEECK, Urkundenfälschungen, 422430.
Π.2 Datierung Die Schrift Dion, gibt keinen genauen Hinweis darauf, wann Athanasius sie verfa t hat. Eine ungef hre Datierung ergibt sich nur indirekt ber decr., denn decr. und Dion, stehen in einem engen Zusammenhang: a) Athanasius zitiert als Traditionsbeweis in decr. 25,4f. nur einen Ausschnitt aus Widerlegung und Verteidigung des Dionys von Alexandrien. Dieser Ausschnitt kehrt in Dion. 18 wieder. In Dion, versucht Athanasius die „Arianer" insoweit zu widerlegen, als Dionys üμüäοξον (46,3) mit ihnen sei. Inzwischen hatten sich also auch die Gegner des Athanasius auf Dionys berufen; in decr. war Dionys von Alexandrien noch nicht umstritten. b) Athanasius schweift in Dion. 19,2 (60,2023) vom Thema ab und hin zur Fragestellung von decr.; ως ουκ ορθώς γραψÜσης της συνüäου το üμοούσιον1. Athanasius geht anscheinend davon aus, da dem Adressaten decr. bekannt ist. Kurz zuvor zitiert er n mlich jene Stelle aus Dionys von Alexandrien, die er auch in decr. angef hrt hatte. c) In Dion. 13,2 berichtet Athanasius von dem r mischen Dionys, dieser verurteile den „Sabellianismus" und den „Arianismus" als je gleichwertige und entgegengesetzte H resien2. Dies wiederum entspricht dem Zitat vom r mischen Dionys in decr. In decr. 26,2 (22,5f.) hei t es: οϊ κατÜ äιÜμετρον ... αντßκεινται τη Σαβελλßου γνώμη3. d) Die Anf nge der beiden Schriften Dion, und decr. haben viele hnliche Ausdr cke und Strukturen (vgl. Kommentar zu Dion. 1,13).
Vgl. decr. 1,1 (l.lOf.); 2,1 (2,14f.); 4,1 (3,25f); 18,4 (15,25f.); 21,1 (17,29). hnliche berlegungen auch schon in Admonitio zur Schrift (PG 25,478): Nam eodem ferme tempore conscriptam indicant quae num. 19 leguntur, Arianos scilicet adversus Nicaenam synodum turn passim et ubique obmurmurasse, quod praecedentis epistolae tempori apprime congruit. 55,1719: ϊσην και κατÜ äιÜμετρον Üσέβειαν εßναι λέγων την τε Σαβελλßου και την των λεγüντων κτßσμα και ποßημα και γενητüν εßναι τον του θεοΰ λüγον. Nat rlich gebraucht Athanasius hier nicht den anachronistischen Begriff „Arianismus", sondern umschreibt nur die seiner Meinung nach (s.u. Exkurs zum athanasianischen „Arianismus") entsprechende Lehre. In decr. 26,3 werden zuerst die kritisiert, die die g ttliche Monarchie in drei getrennte Hypostasen zerrei en, davon abgesetzt in 26,46 diejenigen, die den Sohn als Gesch pf und geworden bezeichnen. 26,7 legt aber nahe, da beide Thesen zu einer einzigen Gruppe geh ren, denn beiden wird die Lehre von der g ttlichen Monarchie gegen bergestellt. Zur Frage, ob das Zitat des r mischen Dionys authentisch ist, s.u. Kap. II.3.2C.
Datierung
23
Bald nach decr, scheint Athanasius Dion, geschrieben zu haben. Athanasius hat für beide Schriften eventuell denselben Adressaten oder zumindest dieselbe Stadt oder Region vor Augen4. Weil Dion, selbst keinen Anhaltspunkt zur Datierung liefert, muß zunächst der historische Ort für decr. geklärt werden. In der Regel wird decr. auf das Jahr 350/3515 oder in die Zeitspanne zwischen 3463S56 datiert. Es besteht aber das Problem, daß decr. selbst nur eine Diskussionslage widerspiegelt, ohne einen Hinweis auf konkretere Ereignisse als Datierungshilfe zu geben. Erschwerend ist ferner die polemische Art des Athanasius, alle Gegner ohne Unterschied als „Arianer" zu klassifizieren, so daß kein genaueres Profil seiner Kontrahenten entsteht7. In die Sparte „Polemik" fällt auch folgende Δußerung des Athanasius, die zentraler Angelpunkt aller bisherigen Datierungen ist: „In Kürze werden sie So schon in der Admonitio zur Schrift (PG 25, 478): ... unde augurah liceat ad eumdem ipsum utramque fiusse missam. Imo subordoramur huius scribendae occasionem ex praecedenti obortam esse ... Dies wird auch allgemein so gesehen, vgl. z.B. BARDENHEWER, Bd. 3, 216 (wohl bald nachher); LOOPS, Athanasius, 199 (anscheinend bald nach decr.); QUASTEN, Patrologie, 61 („Athanasius' quotations from Dionysius in support of the Nicene term homousios had challenged the Arians, who claimed Dionysius for their side."); BARDY, Saint Athanase, 114 („comme une suite et une explication de cette lettre [sil. sur les decrets du concile de Nicee]"); TETZ, TRE, 344 (decr. 350/1, Dion. 351355?); HANSON, Search, 419 (follows directly on this work); STEAD, Homoousios [RAC], 419 (nahezu gleichzeitig); KOPECEK, NeoArianism, 119. Umgekehrt STÜLCKEN: Seiner Ansicht nach ist Dion, kurz vor oder gleichzeitig mit decr. verfaßt worden (43). Er sieht keinen Zusammenhang zwischen beiden Schriften, da Athanasius in der Einleitung von Dion, nicht schreibe, daß die Debatte um Dionys von ihm selbst ausgelöst wurde. Außerdem hätten sich die Gegner des Athanasius auch auf Origenes berufen müssen, den Athanasius in decr. als Traditionszeugen angeführt hatte (42). Es ist problematisch, daß STÜLCKEN allein e silentio argumentiert. Außerdem muß berücksichtigt werden, daß die Einleitung im Verlauf der Überlieferung gekürzt und unpersönlich wurde. SCHWARTZ, Ges. Sehr. Bd. 3, 85; nach ihm OPITZ, decr. 2 Anm.; auch ALTANER STUIBER, 274; TETZ, TRE, 339, 344; THÜMMEL, Kirche, 76; LORENZ, Das vierte Jahrhundert, C165; BARNES, Athanasius, 303 Anm. 2; STEAD, Homoousios [RAC), 418; YOUNG, From Nicea to Chalcedon, 76; QUASTEN, Patrologie, 61; LOOPS, Athanasius, 199; BARDENHEWER, 216; BARDY, Saint Athanase, 113 (350353); Bosio, Introduzione, 223; SCHAFF, PostNicene Christianity, 892 (beide Schriften 352). STÜLCKEN, 41f, der eine genauere Datierung ablehnt. Δhnlich ROBERTSON, NPNF, 149: 351355 n.Chr.; SIEBEN, Konzilsidee, 35 (345355); GUMMERUS, 17; THÜMMEL, Aspekte, 419 (etwas früher als 356/57); KELLY, 212 Anm. 8 und 255 (350354). In der Admonitio zur Schrift (PG 25, 414) wird 350/54 datiert (s. Anm. 8). Die Anführungszeichen sollen verdeutlichen, daß „Arianismus" eine ungeschichtliche Chiffre für Häresie zu werden beginnt. Vgl. LIENHARD, Categories.
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Einleitung
zum bermut bergehen/zu Mi handlungen sich wenden und danach mit einer Kohorte und dem Obersten drohen." (2,2 [2,1517]) Es ist gewagt, allein aus dieser undeutlichen Notiz auf eine kurze Zeit des Friedens sowie drohende staatliche Verfolgung zu schlie en8, d.h. auf die Jahre 350/351: Konstantius, der Herrscher des Ostreiches, wehrte ab 347 die Persergefahr ab und bek mpfte danach General Magnentius. Dieser hatte am 18. 1. 350 gegen Konstans, den Bruder des Konstantius, geputscht und war bald anerkannter Herrscher im Westreich9. In diese Zeit f llt nach der bislang blichen Datierung die Schrift decr., da Konstantius sich erst nach der f r ihn siegreichen Schlacht bei Mursa gegen Magnentius im September 35l10 den Kirchenfragen wieder zugewendet habe11. Folgende Beobachtungen widersprechen aber dieser Datierung: Erstens sind die Gegner stets diejenigen, die Unruhe und Krieg anzetteln12; zweitens werden die „Arianer" mit einer Anspielung auf Joh 18,12; Lk 18,32 (την
Besonders seit SCHWARTZ, Ges. Sehr. Bd. 3, 85 (aus dem Jahr 1904) und OPITZ, decr. 2 Anm. Standardhinweis. Das Argument, da decr. 1 auf eine Friedenszeit hinweise, taucht aber schon in der Admonitio zur Schrift (Abschnitt IX; PG 25, 414) auf. Kombiniert damit, da beide Euseb gestorben sein m ssen und nempe post reditum Athanasii Alexandriam occiso Gregorio Alexandriae pseudoepiscopo, antequam eum Herum vexare coeperit Constantius, bleibe der Zeitabschnitt zwischen 350 und 354. Dieser Datierungsvorschlag geht also zur ck auf die BenediktinerAusgabe, Paris 1698, verfa t von den franz sischen Benediktinern (MaurinerKongregation) BERNARD MONTFAUCON und JAKOB LOPPIN (vgl. CROSS, Study of St. Athanasius, 39). Bekannt lich benutzte Migne den Paduaner Nachdruck der BenediktinerAusgabe f r die Athana siusB nde seiner Patrologiae Graecae (B nde 2528). Vgl. zur Person von Migne BLOCH, God's Plagiarist. 9 SEECK, Regesten, 197; DERS., Const.II, 10611066; KIENAST, Kaisertabelle, 307310. ber die Turbulenzen im Westreich ausf hrlich P. B AKTIEN, Magnence; vgl. auch BRENNECKE, Hilarius, 6671. 10
SEECK, Regesten, 198; DERS., Const.II, 10671069.
11
ST LCKEN (42) sieht in Dion. 27,4 (66,27f.) eine parallele „Ruhezeit" angedeutet wie in decr.: αλλ' ουäεßς αύτοΐς έτι πιστεύσει, καν βιÜσωνται συκοöαντεΐν. Aber diese Bemerkung ist noch unsch rfer als in decr. (vgl. nur καν). Athanasius will nur sagen, da die „Arianer" keinen Ausweg mehr haben, gleichg ltig was sie tun. βιÜσωνται συκοöαντεΐν bedeutet nicht, da sie mit staatlicher Gewalt gegen Athanasius vorgehen werden. 12 So schon sein Amtsvorg nger Alexander in Urk. 4b,16 (9,20f); Urk. 14,5 (20,13), aber auch Athanasius selbst wirft den „Arianem" immer wieder vor, mit staatlicher Gewalt ihre Ideen durchgesetzt zu haben (z.B. apol. sec. 8,3 [94,1416]; 10,1 [95,2629]; Ar. I 10 (32C); II 43 (240A); ep. encycl. 5; h. Ar. 33; 67; vgl. auch ep. Aeg. Lib. 13,2 [53,6 8]: die Synodalen von Nicaea handelten ohne Zwang).
Datierung
25
σπεßραν και τον χιλßαρχον) als gef hrliche Feinde Christi diffamiert13; drittens h tte Athanasius hier prophetisch die Ereignisse der folgenden f nf Jahre voraussehen m ssen14; viertens drohte weitaus mehr noch im Jahr 356 staatliche Verfolgung15. Es ist also nicht haltbar, anhand dieser kurzen Notiz decr. zu datieren. Es bleiben allein die allgemeinen Hinweise auf die Diskussionslage, um den historischen Ort f r die Entstehung der Schrift festzustellen: a) Unmittelbarer Anla f r die Schrift ist eine Bitte an Athanasius, ber die Ereignisse auf der Synode zu Nicaea 325 zu berichten (2,3 [2,19f.]). b) An deren unbiblischen Begriffen16 bten k rzlich (γενομένην) einige in der Umgebung (παρÜ σου 1,1 [1,4]) des anfragenden Freundes17 Kritik. Es kam zu einer Debatte (ζήτησινß,ΐ [1,4]) dar ber. c) Athanasius gibt an, da er schon fr her einmal jenem Freund von den „Arianern" berichtet habe (5,7 [5,19f]). In demselben Satz unterscheidet Athanasius aber zwischen Jenen" und „diesen Arianern"; es kann sich also nicht um dieselbe Auseinandersetzung handeln. Erst in decr. informiert Athanasius ber Nicaea, was demzufolge bislang nicht thematisiert wurde. d) Athanasius unterscheidet oft zwischen „alten" und „neuen Arianern"18. e) Trotz Polemik und harschem Ton u ert Athanasius noch die Hoffnung, da die „Arianer" wenigstens doch die gute Absicht der unbiblischen Begriffe im Nicaenum akzeptieren k nnen: ευ äε οΐäα, üτι öρονήσαντες την äιÜνοιαν της συνüäου και τα ρήματα της äιανοßας πÜντως Üποäέξονται (decr. 21,1 [17,31f.])19. f) An einer Stelle f llt Licht auf das Gegen ber: Nach Athanasius sollte besonders Akakios seinen Irrtum erkennen. „Dies (was in Nicaea geschah) kennt auch Akakios, nur da er sich selbst aus Furcht mit der Zeit verstellt und die Wahrheit leugnet." (3,5 [3,20f.])
14
16
17 18
19
hnlich kritisch ULRICH, 264f. Anm. 4: „Der fragliche Passus betont nur die von den Arianern ausgehende Gefahr in Anlehnung an Joh 18,12". SCHWARTZ argumentiert zwar, da diese Drohung quasi schon in der Luft lag. Warum hei t es aber μετ' ολßγον (2,15) und μετÜ ταΰτα (2,16)? Auch im Jahr 351 konnte man noch nicht vorher nicht vorhersehen, da Konstantins Alleinherrscher sein und die Athanasiusfrage neu aufrollen wird. (2,14f); 4,1 (3,25f); 18 18,4 (15,25f.); 21,1 (17,19). Vgl. Üντιλέγειν 4,1.2 (3,25.30), 2,1 (2.14Γ); αΐτιÜσθωσαν 2,4 (2,24) u. . 1,1 (l,6f); 1,2 (1,1 If); 2,4 (2,22); 32,5 (28,20). Es ist unbekannt, wer der Freund war. 2,1 (2,15); 2,6 (2,3235); 4,2 (3,2830); 5,3 (5,1); 5,6 (5,17); 5,7 (5,1719); 6,4 (6,11) u. . Vgl. 20,6 (17,2328); 1,1 (l,5f).
26
Einleitung
g) Weitere Angaben ber die Ansichten der Gegner gehen nicht ber das schon Erw hnte hinaus. Athanasius zitiert Aussagen der „alten Arianern" und stellt sie als identisch mit denen der „neuen" dar20. Der erw hnte Asterius erf llt nur die Funktion eines Stammvaters der arianischen H resie: „Denn dies schrieb Asterius, der geopfert hatte, Arius aber schrieb dies ab und gab es weiter an seine Anh nger, und schlie lich gebrauchen die Irregeleiteten diese Worte wie einen zerbrochenen Rest, ohne zu wissen, wie morsch sie sind."21 Daraus ergibt sich folgendes Bild: Athanasius reagiert auf eine neue Situation. Erstmals wird deutlich Kritik am Nicaenum mit seinen unbiblischen Begriffen ge bt: „Warum schrieben die, die in Nicaea zusammenkamen, die unbiblischen W rter 'aus der U sie' und 'homousios'T'22 Akakios spielt dabei eine gro e Rolle. Daraufhin informiert Athanasius mit seiner Schrift decr. ber das Nicaenum und verteidigt das Symbol. Die Synode selbst liegt schon eine Weile zur ck und ist anscheinend bis auf die Schlagworte εκ της ουσßας und ομοούσιος nicht mehr genau bekannt23. An welchen historischen Ort geh rt diese Diskussionslage? Es spricht viel daf r, die Ereignisse zwischen 357 und 359 anzusiedeln, d.h. in die Zeit zwischen der 2. und 4. Sirmischen Formel. Erst in dieser Zeit setzt die Debatte um die UsiaTerminologie ein24.
20
6,1 (5,23); 6,4 (6,11); 8,1 (9,2023); 9,4 (8, 34); 10,5 (9,24f.); 13,2 (11,1721); 16,3 (13,2729). και τούτο γαρ Άστέριος ü θΰσας έγραψεν, ü äε "Αρειος μεταγρÜψας äέäωκε τοις ιäßοις και λοιπüν ως καλÜμö τεθραυσμένö χρώνται τö £ηματßö τούτö Üγνοοΰντες το εν αύτö σαθρüν οι παρÜöρονες 8,1 (7,2022). Arius hat nach Athanasius seinen „Irrtum" von Asterius gelernt es ist nat rlich leicht f r Athanasius, seine Gegner dadurch in Mi kredit zu bringen, da sie ihre Lehre von einem, der unter Verfolgung geopfert hatte, bernommen haben. VINZENT hat versucht zu zeigen, da mehr hinter dieser Polemik steht. Seiner Ansicht nach ist Asterius tats chlich der f hrende Kopf der arianischen Bewegung. Viele der bislang Arius zugeschrieben Zitate w rden eigentlich von Asterius stammen (Asterius, 1993). Wie wenig aber Aussagen wie diese historisch zu verstehen sind, zeigt der Vergleich mit der Parallelstelle decr. 20,2 (17,35). War die Reihenfolge in 8, l noch „AsteriusAriusτοßς ßäßοιςÜγνοοΰντες", so lautet sie in 20,2 „οß περß ΕύσέβιοιAsteriusArius". Zu Asterius vgl. auch KINZIG, In Search of Asterius; WILES/GREGG, Asterius: A New Chapter, 1985. äιατß οß εν Νßκαια συνελθοντες έγραψαν Üγραöους λέξεις το εκ της ουσßας και το ομοούσιο ν; decr. 1,1 (1,1 Of). 23 Vgl. 32,4 (28,15f.). 24 So schon angedacht bei BRENNECKE, Hilarius, 11 Anm. 41; ABRAMOWSKI, Dionys, 259 Anm. 71; ULRICH, Rezeption, 264f.
Datierung
27
Im Herbst 357 hatte Konstantius zu einer Synode in seine Residenz Sirmium geladen25. Diese Synode wurde von Valens und Ursacius, den Rat gebern des Konstantius26, und dem Ortsbischof Germinius27 gefuhrt und hauptsächlich von abendländischen Bischöfen besucht28. Von dieser Synode ist nur die Glaubenserklärung überliefert, das sog. 2. Sirmische Bekenntnis29. Es ist ein Versuch des Konstantius30, nach den kirchenpolitischen Fragen (s.u.) nun auch die theologische Spaltung der Kirche seit Serdica 342 aufzuheben. In dieser Formel wird häufig auf die heilige Schrift verwiesen31 und der gemeinsame Konsens betont32. Da jedoch die Begriffe „Usia", ,Jfomousios", ,flomöusios" weder allgemeine Zustimmung finden noch in der heiligen Schrift stehen, sollen sie nicht mehr erwähnt oder gepredigt werden: Quod vero quosdam out mullos movebat de subsiantia, quae Graece usia appellatur, id esl, ut expressim intelligatur, homousion, out quod dicitur homoeusion, nullam omnino fieri opportere menlionem, nee quemquam praedicare: ea de causa et raiione, quod nee in divinis scripturis conlinealur, et quod super hominis scientiam sit, nee quisquam possit nativitatem Filii enarrare, de quo scriplum est: generationem eius qui ennarabit.33 Genau dies sind die Themen, mit denen sich Athanasius in decr. auseinandersetzt. Er will belegen, inwiefern doch den Sinn der Schrift widergibt und wie die menschlichen Vorstellungen des Geborenwerdens und Vaterseins auf Gott bezogen zu verstehen sind! 25
SEECK, Regesten, 204; DERS., Const.H., 1082 ; Soz., h.e. IV ll,2f. (152,2125 Bidez Hansen); vgl. dazu insg. BRENNECKE, Hilarius, 312325; LÖHR, 4452; ULRICH, 161 165. 26 Zu diesen „Hofbischöfen" und „Hoftheologen" vgl. MARKSCHIES, politische Dimension, 445451. Praesentibus frationibus et coepiscopis nostris Valente Ursacio et Germinio (Hilar., syn. 11). Vgl. Socr., h.e. II 30,31 (144,1517 Hansen). 28
Soz., h.e. IV 12,57 (155,314 Bidez Hansen). Text bei Hilarius, syn. 11; Athanasius, syn. 28. BRENNECKE vergleicht Konstantius in dieser Haltung mit Konstantin (Hilarius, 315). 31 Joh 20,17; Rom 3,29f.; Joh 14,28; Mt 28,19; Jes 53,8. Sed et caetera convenerunt nee ullam höhere potuerunt discrepentiam ... Et hoc cathollcum esse nemo ignorat. (Hahn §161, 200, 201). LÖHR (4452) findet diesen Kompromißcharakter auch inhaltlich bestätigt: Sowohl Anspielungen auf die origenistische Tradition als auch auf das westliche Serdicense lägen vor. Gegen die Parallelen zum westlichen Serdicense aber ULRICH mit seiner gelungenen Interpretation (161165). Text aus Hilarius, syn. 11, hier zitiert nach HAHN §161, 200. Die Verfasser der zweiten sirmischen Formel versuchen also, die theologische Auseinandersetzung mit einein Diskussionsverbot zu beenden, eine völlig unzureichende Lösung. 2
28
Einleitung
Die zweite Sirmische Formel an sich ist weder arianisch noch ein Toleranzedikt f r den „Arianismus"34. Aber sie weist auf eine gro e Debatte im Osten ber „Usia" hin, anscheinend begonnen von den sog. „Anhom ern"35, Als dann 358 auf einer antiochenischen Synode die zweite sirmische Formel von Eudoxios und seinen anhom ischen Anh ngern Aetios und Eunomios angenommen wird, berst rzen sich die Ereignisse36. Akakios von C sarea nimmt an dieser Synode teil37. Es regt sich erster Protest gegen Eudoxios und seine anhom ische Interpretation dieser Formel. Ein Rundbrief des Georg von Laodicaea38 zeugt von Unruhen um Eudoxios' Bischofswahl und dessen anhom ische Position. Daraufhin l dt Ostern 358 Basilios von Ankyra anl lich einer Kirchweihe zu einer Synode ein, die eine lange Glau bensformel mit 19 Anathematismen verabschiedet. Diese Anathematismen sind besonders gegen die Anhom er gerichtet39. Eine Delegation aus Ankyra zu Konstantius nach Sirmium gewinnt den Kaiser zun chst f r die Absichten des Basilios40. Im Mai 359 finden die Anh nger des Basilios von Ankyra zusam men mit den „Hofbisch fen" einen Kompromi , die sog. „datierte" vierte sirmische Formel. Auch hier hei t es: το äε üνομα της ουσßας äια το 34
Vgl. die ausf hrlich Diskussion bei L HR, 4452. Nach Epiph., haer. 73, 22,2f. (294,2431 Holl) waren es die „NeuArianer", die zuerst „Usia" gebrauchten, da sie von ανüμοιος κατ' ούσßαν redeten. Dies widerspricht der Deutung von KOPECEK, „that Aetius read Athanasius' De decretis and decided boldly to emphasize the early Arian doctrine of unlikenessinessence or heteroousion precisely because Athanasius had rejected it." (1,120). Epiph., haer. 73, 1222 ist ein Brief von Georg von Laodicaea; vgl. dazu L HR, 142148. 36 Soz., h.e. IV 12,37 (154,23155,14 Bidez Hansen); SEECK, Const.II, 1084; BRENNECKE, Hilarius, 336f. L HR, 63: „Offensichtlich war Eudoxius auch innerhalb des antiochenischen Klerus stark umstritten. So schien er Unterst tzung bei Aetius und einer Gruppe von Anhom ern zu suchen, die er in den antiochenischen Klerus aufnahm." Soz., h.e. IV 12,5 (155,37 BidezHansen): και συνελθών εν Αντιüχεια Üμα τοΐς τα τοιαύτα öρονοΰσιν, ων ήσαν και ΆκÜκιος ü Καισαρεßας της Παλαιστßνης επßσκοπος και ΟυρÜνιος ü Τύρου, [äς] μετÜ του ομοουσßου καß το üμοιούσιον äνομα ήθέτει, πρüöασιν ποιούμενος ως καß οß ανÜ την äύσιν επßσκοποι ταύτα έψηößσαντο. 38 Soz., h.e. IV 13,23 (155,21156,4 BidezHansen); GUMMERUS, 2931.65. 39 Epiph., haer. 73,211 (268,30284,9 Holl); vgl. Soz., h.e. IV 13,4 (156,510 Bidez Hansen); SEECK, Const.II, 1085. Den Text stellt eingehend GUMMERUS vor (6689). Vgl. dazu L HR, 6375. Hier wird aus inhaltlichen Gr nden nur der Begriff ομοούσιος abgelehnt, εκ της ουσßας (Anathema 9) und üμοιος κατ' ούσßαν (Anathema l und 8) aber beibehalten. An 35
Soz., h.e. IV 13,5. (156,1013 Bidez Hansen, Delegation); IV 13,614,7 (156,13 157,30, Konstantius setzt Eudoxios ab).
Datierung
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Üπλούστερον υπü των πατέρων τεθεΐσθαι, Üγνοούμενον äε υπü των λαών σκÜνäαλον öέρειν, äια το μήτε τÜς γραöÜς τούτο περιέχειν, ήρεσε τούτο περιαιρεθήναι και παντελώς μηäεμßαν μνήμην ουσßας επß θεού εßναι του λοιπού, äια το τÜς θεßας γραöÜς μηäαμοΰ περß του πατρüς και υßοΰ ουσßας μεμνήσθαι. äμοιον äε λέγομεν τον υßüν τω πατρι κατÜ πÜντα, ως και αß αγιαι γραöαι λέγουσß τε και äιäÜσκουσιν.41 Wieder wird mit hnlicher Formulierung die „Usia"Terminologie abgelehnt42. Diese „datierte" Formel ist Diskussionsgrundlage auf der Doppelsynode RiminiSeleukia43 und wird, etwas ver ndert, 360 in Konstantinopel verbindlich44. Als in Seleukia die Synode sich spaltet, steht Akakios an der Spitze der Gruppe45, die die vierte sirmische Formel unterst tzte. In Konstantinopel sind Akakios und Eudoxios „die fuhrenden M nner dieser Kirche"46. Im Jahr 340 war Akakios in C sarea Nachfolger des Euseb geworden. Von Akakios sind nur einige bei Epiphanius berlieferte Fragmente einer fr hen Schrift gegen Markeil47 berliefert. In den Fragmenten liegt uns eine Euseb und Asterios nahestehende Theologie vor, die um das Schl sselwort „unver nderliches
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Diese Formel zitiert Athanasius in syn. 8, obige Stelle syn. 8,7 (236,1015 Opitz). Im Kompromi mit Basilios von Ankyra nicht explizit homoeusios, sondern nur allge mein Usia. Erstmals wird auch ein positiver Ausdruck gebraucht: üμοιος κατÜ πÜντα (so von Basilios in seinem Zusatz, Epiph., haer. 73, 22,78 [295,2029 Holl]) oder üμοιος κατÜ τÜς γραöÜς. Weitere Auslegung bei L HR, 99102; BRENNECKE, H moer, 1323. 43 SEECK, Const.II, 10861090; GUMMERUS, 134145; L hr, 103152; BRENNECKE, Hom er, 2348; LORENZ, das vierte Jahrhundert, C168f. Formel von Konstantinopel bei Ath., syn. 30. Die verschiedenen Formeln stehen auch bersichtlich bei BRENNECKE, Hom er, Anh nge. Vgl. L hr, 153155; BRENNECKE, Hom er, 4857. 45 Socr., h.e. II 39,1517 (170,1219 Hansen), der Grund war haupts chlich der Streit um Kyrill von Jerusalem, also eine Personalie. Vgl. insg. die Darstellungen von Seleukia und Konstantinopel bei Soz., h.e. IV 22,724,16 (173,1181,18 Bidez Hansen) und Socr., h.e. II 3941 (168,22179,7 Hansen); darin oft οι περϊ / Üμöι ΆκÜκιον. GUMMERUS schrieb dazu: der momentane Sieger (159). Zur Biographie vgl. KINZIG, 14 21; LEROUX, Acace. In Seleukia legte Akakios eine eigene Formel vor (Epiph., haer. 73, 25f. [298,1301,13 Holl], dort unterschreibt er mit ΆκÜκιος επßσκοπος Καισαρεßας έξεθέμην την πßστιν [300,3f.]; die Formel ist auch berliefert in Socr., h.e. II 40,817 [172,4173,20Bidez Hansen] und Ath., syn. 29). BRENNECKE, Hom er, 54f. Eudoxios wird 360 sogar Bischof der Haupstadt Konstan tinopel (Chronicon paschale [PG 92,736B]). 47 Epiph., haer. 72,610 (260,6264,39 Holl); Socr., h.e. II 4 (95,2024 Hansen) verweist auf eine Biographie ber Euseb, seinen Amtsvorg nger.
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Einleitung
Abbild" kreist48, aber: „L'apparition d'Aece et d'Eunome va inflechir sä position doctrinale sans pour autant la transformer. Mais surtout, les incidents survenus a la fin du regne de Constance provoquerent entree de cet intellectual dans la lütte doctrinale son attitude equivoque et brouillonne lui attireront les pires inimities (Photios, Bibl., 40)."49 Akakios steht nur wenige Jahre im Zentrum der Auseinandersetzungen. Nach dem Tod des Konstantius 361 bleibt er zwar bis zu seiner Absetzung und baldigem Tod 365 im Amt, spielt aber kaum noch eine Rolle50. Die Schrift decr. des Athanasius muß in der Zeit nach 357 entstanden ein. Nur in diesem Zeitraum wird eine Diskussion geführt, die sich mit dem Thema seiner Schrift deckt. In den vorhergehenden Synoden war das nicht der Fall; das Nicaenum stand bei den Auseinandersetzungen im Hintergrund. Die Synoden der vierziger Jahre51 verhandelten hauptsächlich den Fall des Atha nasius, also die Anerkennung seiner Absetzung. Die theologischen Gegner waren zu dieser Zeit einerseits „Arius"52, andererseits Markell bzw. sein Schüler Photin. Selbst die Sirmische Synode von 351 befaßte sich mit diesen
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Epiph., haer. 72, 6,3 (260,15 Holl); 7,4 (261,21); 9,7 (264,1); 10,3 (264,32); vgl. LÖHR, 69, und LIENHARD, Acacius. Schon GUMMERUS meinte: „Daß er jedoch in dogmatischer Hinsicht unbedingt zu den Extremen auf dieser (sei. arian.) Seite gehört habe, scheint mir angesichts der Fragmente seiner Schrift gegen Markell ... nicht ganz sicher." (18). Vgl. auch den kurzen Artikel von SIMONETTI in EEC. 49 LEROUX, 83. Auch OPITZ (in decr. 2 Anm.) weist hinsichtlich seiner Datierung (350/351) auf Akakios hin, „der vor 350 eine intensive Tätigkeit im Sinne der eusebianischen Partei besonders in Palästina (Einsetzung des Cyrill von Jerusalem; Sozomenus IV 20,1) ent faltete." Sozomenos schreibt aber nur, daß die Gruppe um Akakios und Patrophilos in Jerusalem Kyrill einsetzten anstelle Maximos. Im Mittelpunkt des Interesses stand Akakios erst Ende der 50er Jahre und nur in dieser Zeit wurde auch über die Usia Terminologie debattiert. Vgl. dazu insg. BRENNECKE, Hilarius, 365. Die neueren Forschungsergebnisse widerlegen die ältere These, daß schon bald nach Nicaea „der Versuch gemacht (wurde), das Bekenntnis stillschweigend bei Seite zu schieben durch Bildung neuer Glaubensformeln" (so GUMMERUS, 15). BRENNECKE kommt zu dem Ergebnis, daß in den 40er und 50er Jahren weder das Nicaenum allein maßgebend war, noch daß die Synoden der östlichen Reichhälfte versuchten, das Nicaenum zu umgehen oder abzulösen. Auch ULRICH unterstützt in seiner Studie über die Rezeption des Nicaenums im Abendland dieses Ergebnis. Er stellt heraus, daß im Abendland das westliche Serdicense weitaus einflußreicher war als das Nicaenum. Arius starb 336! Den Formeln des Ostens der 40er Jahre wurden immer wieder die Anathematismen des Nicaenums gegen Arius und seiner Anhänger angefügt.
Datierung
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Themen53. Auf den Synoden in Arles (353) und Mailand (355) wurde „nur" die Absetzung des Athanasius durchgesetzt54. Athanasius erw hnt in decr. keine Synode; seiner Ansicht nach k nne man sich noch einigen (s.o.). Er erw hnt auch im Unterschied zu seiner Schrift syn. noch nicht die sog. „Hom usianer"55. Dies legt es nahe, decr. etwa 358 zu datieren, d.h. auf einen Zeitpunkt am Beginn der Diskussion um die Usia Terminologie. Vielleicht kam die Anfrage an Athanasius von einem Freund aus der Gegend von C sarea, wo Akakios Bischof war56. Athanasius differenziert erst sp ter zwischen den einzelnen Richtungen innerhalb der sog. „Eusebianer"57. In decr. verd chtigt er noch unterschiedslos alle des „Arianismus", die von zwei unterscheidbaren Hypostasen ausgehen und eine Form des Subordinatianismus vertreten. Es ist deswegen nur ann hernd m g lich, ein genaues Profil der Gegner zu erstellen. Sicher richtet sich Athanasius
Formel bei Ath., syn. 27 und Hilarius, syn. 38. Gegen Anus sind die Anathematismen l, 24, 27 gerichtet, gegen den Sabellianismus sind fast alle mittleren Anathematismen und in der Formel selbst die Aussage ου ή βασιλεßα ακατÜπαυστος οΰσα äιαμένει εις τους απεßρους αιώνας (Ath., syn. 27,2 [254,26f.]) gerichtet. Photin wurde hier (endg ltig) nach einer Disputation mit Basilios von Ankyra abgesetzt. Vgl. SEECK, Const.II., 1069; BRENNECKE, Hilarius, 91107. 54 SEECK, Const.II., 1072f., 1074; BRENNECKE, Hilarius, 133195. berzeugend ist BRENNECKES Exkurs (178182), der die berlieferung bei Hilarius und Liberius, da das Nicaenum in Mailand eine Rolle spiele (so z.B. bei KELLY, 281f; DINSEN, 111), widerlegt: Es ist ein Konstrukt von Hilarius (181). Demnach ist Mailand nicht mehr der Beginn des „nicaeischen Siegeszuges". Vgl. auch L HR, 4043; LORENZ, Das vierte Jahrhundert, C163. Im Zusammenhang damit, da angeblich mit Mailand die R ck besinnung auf das Nicaenum einsetzt, steht die Datierung bei HANSON, Search, 329, 334, 419,438f: „... but, if we assume, as seems likely, that at Aries in 353 and Milan 355 a doctrinal formula which did nothing at all to forward the doctrine of the unity of Father and Son regarded by Athanasius as the orthodox one, was forced upon those who attended these councils, we can imagine that Athanasius decided that he must begin a policy of defending the very words of N as a slogan or banner round which to gather." (438) hnlich auch LYMAN, Topography, 53 (datiert 356 ohne Begr ndung). Auch BARDY datierte so (Luden, 208): „eile n'est pas anterieure a 356" mit Verweis auf BARDENHEWER, der jedoch auf 350 (!) datiert (Bd. 3, 71). 55 Bes. Ath., syn. 4154. Ein Vergleich mit der ep. Aeg. Lib. best tigt diese Datierung: Athanasius schreibt, da die „Arianer" durch ihre vielen Bekenntnisse das Nicaenum aufheben, erw hnt aber in diesem Zusammenhang noch nicht den Streit um die UsiaTerminologie: θέλοντες Üνατρέψαι την εν Νικαßα πßστιν γραöεΐσαν καλώς Kap. 6 (AW I 1, 46,1 Tetz). Diesen Brief schrieb Athanasius laut Kap. 22 im Jahr 356 (AW I 1, 63,1417 Tetz). 57 Vgl. nur die lange Liste in ep. Aeg. Lib. 7 (AW I 1, 46,10^7,26 Tetz).
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Einleitung
u.a. gegen die Thesen des Aetios, der sich mehrmals in Alexandrien aufhält58. Athanasius zitiert aber in decr. auch Aussagen der „Arianer", die nicht bei Aetios belegt sind59. Das Verbot, die UsiaTerminologie zu gebrauchen und über die Zeugung des Sohnes zu spekulieren das Thema von decr. , geht ursächlich auf den Kaiser und die „Hofbischöfe" zurück. Die Gruppe um Basilios von Ankyra dagegen fand sich 359 zu einem Kompromiß mit den Hofbischöfen bereit. Wenn Athanasius gegen dieses Verbot der Hofbischöfe argumentiert, dann können seine Gegner nicht primär die Anhomöer gewesen sein, denn diese waren auch von dem Verbot betroffen! Die Gegner des Athanasius waren also in erster Linie die sog. Homöer60, aber zu diesem Zeit punkt auch die sich erst bildende Gruppe der Homöusianer. Es ist die polemische Taktik des Athanasius, nicht genau zwischen den einzelnen Richtungen zu differenzieren und alle als „Arianer" zu bezeichnen61. Die „Eusebianer" hatten etwa zehn Jahre zuvor Dionys von Alexandrien als Traditionsträger für sich beansprucht (s. II. 5 Zitate). Nun aber schreibt Athanasius in decr., daß Dionys ein Zeuge für ist. Das Erstaunen der „Eusebianer" darüber war sicher groß, denn jenes stand doch 62 nicht bei Dionys ! Und tatsächlich dürfte gerade diese Stelle ein Zusatz des Athanasius selbst gewesen sein (s. Kap. III.3.2b). Wie aus Dion, ersichtlich, haben die Gegner des Athanasius daraufhin auf einen Brief des Dionys von Alexandrien verwiesen, in dem dieser eindeutig die Differenz zwischen Gott und dem Logos betont. Dieser Brief zeige deutlich, daß Dionys kein Zeuge für 58
Ausführlich geschildert von KOPECEK, I, 61132 (The Early Years of Aetius). STEENSON (Basil and Nicene Orthodoxy, 108125) versteht decr. vornehmlich als Reaktion auf Aetios (datiert aber auch 350 n.Chr., 117). Überzeugend sind zwar seine Ausführungen darüber, wie Athanasius Aötios und „Arianer" verknüpft, aber Athanasius unterstellt zusätzlich auch den sog. Homöern (hier noch inklusiver der sich erst bildenden Gruppe der Homöusianer) „Arianismus". 59 Vgl. KOPECEK, I, 124. Einen schnellen und doch auch ausführlichen Einblick in die Entstehung der Gruppe der Homöer, deren Entwicklung und Theologie vermittelt BRENNECKE, Homeens, bes. 934938 für unsere Schrift. Diese athanasianische Bezeichnung wird im Kommentar beibehalten, so daß dort auch „Arianer" oder allg. „Gegner" gebraucht wird. 62 Nach KOPECEK waren es Aetios und seine Anhänger, die gegen den Anspruch von Athanasius auf Dionys von Alexandrien protestierten (S. 122). Aetios habe dies bei Athanasius von Anazarbus gelernt (nach Philostorgius, h.e. III 15, war Aetios im Jahr 327 in Anazarbus), von dem überliefert ist, daß er sich auf Dionys von Alexandrien berufen hat (s. Kap. III.2.2.0). Da unsere Quellen über die „Arianer" nur sehr spärlich sind, könnte es sein, daß sich auch andere auf ihn berufen haben. Dies wird durch die hier versuchte (s.u.) neue Deutung der Zitate des Dionys bei Athanasius unterstützt.
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die Meinung des Athanasius sei63. Deswegen sah sich Athanasius gen tigt, ausfuhrlich auf Dionys von Alexandrien einzugehen, jenen Brief des Dionys zu deuten und weitere l ngere Zitate anzuf hren. So jedenfalls reagiert er in Dion. Zu sechs Themen zitiert Athanasius Dionys: Ewig sind Vater und Sohn; Vater und Sohn sind ungetrennt; der Sohn ist ομοούσιος dem Vater und nicht geworden; der Sohn ist nicht Gesch pf oder Werk; der Sohn ist keineswegs nur namentlich Sohn; der Sohn ist nicht zweiter Logos. Nach Athanasius bezeugt Dionys also nicht nur das ομοούσιος, sondern alle anderen Punkte best tigen seine „Orthodoxie". Athanasius will also mit diesen Zitaten zeigen, wie gut ein ομοούσιος in die Theologie des Dionys eingebettet werden kann. Wie schon in decr. unterstellt Athanasius seinen Gegnern, sie seien alle unter schiedslos „Arianer". Anders datiert und adressiert TIMOTHY D. BARNES64: „Athanasius addressed On the Council ofNicaea to someone whom he neither names nor expressly describes, but who must surely be another bishop ... It is not necessary to see here any allusion to the Sirmian manifesto of 357, which first expressly prohi bited the use of unscriptural terms in credal statements ... It is a reasonable hypothesis that he addressed the work to a prominent western bishop, but one with whom he had yet had no personal dealings. Hence the addressee may be identified without discomfort as Liberius, who is known to have written to Athanasius shortly after his consecration as bishop of Rome in May 352 (CSEL 65.155) ... If Liberius' name has disappeared from the title of On the Council of Nicaea, it could be because in 357 he finally subscribed to the synodical letter of the Council of Sirmium of 351 precisely the document which On the Council of Nicaea asked him to reject." BARNES gibt daher 352/3 als Datum an. Weitere Argumente fur seine These sind, da Athanasius decr. wegen der Zitate noch in Alexandria verfa t haben m sse, und da er den Adressaten „in respectful terms" instruiert, wie er diesen Brief zu benut zen habe (32,5). Auch bernimmt BARNES die oben widerlegte Datierung, da eine angeblich in decr. erw hnte „drohende Verfolgung" f r den Anfang der 50er Jahre spreche. Warum aber diese „respectfulness" zum r mischen Bischof passen soll, erl utert BARNES nicht. Kann Athanasius nicht auch zu anderen Personen hnlich „respectful" geschrieben haben? Barnes gibt auch keine Vergleiche an, die belegen, da gerade diese S tze besonders respektvoll sind. Nirgendwo Der Streit um den Traditionszeugen Dionys von Alexandrien war vielleicht der Anla , da von den Hom usianern Paul von Samosata ins Spiel gebracht wurde. Damit setzt sich Athanasius in syn. auseinander. 4 BARNES, Athanasius and Constantius, 198f.
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geht Athanasius darauf ein, da Liberias gerade sein Amt angetreten hat. Und da der Name des Adressaten verschwand, hat berlieferungstechnische Gr nde (s.o.). In einem Punkt widerspricht BARNES sich selbst. Berichtet er zuerst, da Athanasius schon vor decr. an den Adressaten „a 'broader refu tation' of the Arians in an earlier letter" (198) geschrieben habe65, behauptet er dann, da Athanasius decr. an jemanden schrieb, „with whom he had yet had no personal dealings" (199). Es ist auch nicht berzeugend, einfach zu schreiben, da es nicht notwendig sei, in decr. eine Anspielung auf die Sirmi sche Formel von 357 zu sehen. Auch weist die Reaktion, die seine Schrift decr. ausl st und die dazu fuhrt, da Athanasius noch Dion, verfa t, eher in den Osten. berhaupt geh rt die Debatte ber die UsiaTerminologie bzw. die Kritik daran in den Osten. Schon das 6. und 7. Anathema der ersten Sirmischen Synode (351) wendet sich gegen einen Gebrauch von ουσßα66. Etwa zeitgleich mit Athanasius reagieren auch andere Autoren auf das Verbot der UsiaTerminologie mit einer R ckbesinnung auf das Nicaenum67. 357/358 schreibt Hilarius von Poitiers Liber l adversus Valentem et Ursiacum69, 357/8 Phoebadius von Agen Liber contra Arrianos69, Gregor von Elvira, De fide orthodoxa70. Ostern 358 findet eine gallische Synode statt, die die Sirmischen Formel von 357 ablehnt71. De decretis des Athanasius f llt genau diese Zeit, in der auch andere sich gen tigt sehen, auf das Nicaenum zur ckzugreifen72. Auch Athanasius also hat sich den Begriff ομοούσιος erst zu eigen gemacht, als dieser explizit als unbiblisch kritisiert wurde. Dies alles geschieht erst, als die theologische Debatte neu aufgerollt wird durch die Thesen der Anhom er. So richtig mit Verweis auf decr. 5,7 (5,19f): ει καΐ έöθασα äια της προτέρας επιστολής της προς σε γραöεßσης πλατυτέρω τö κατ1 αυτών έλέγχö κεχρημένος. Verurteilt wird das Ausdehnen und Zusammenziehen der Usia Gottes; Hintergrund sind Thesen von Photin; vgl. L HR, 3739; BRENNECKE, Hilarius, 100104. 67 Vgl. dazu die Darstellung von ULRICH, Zweiter Teil (111280). Er beschreibt aus f hrlich, da einige vom westlichen Serdicense aus argumentieren (Stichwort una substantia). Hilarius von Poitiers, Liber l adversus Valentem et Ursiacum, in: Collectanea anti ariana Parisina B II, CSEL 65, Wien 1916 (Feder), vgl. BRENNECKE, Hilarius, 301334; L HR, 5355; ULRICH, 140147. Phoebadius von Agen, Liber contra Arrianos. CChr.SL 64, Turnhout 1984, 352 (Demeulenaere); vgl. L HR, 5557; ULRICH, 166187. 70 Gregor von Elvira, De fide orthodoxa, CChr.SL 69, Turnhout 1963, 217247 (Bulhart); vgl. ULRICH, 195207. So Hilarius, syn. 2. Eine genaue Analyse von decr. mit einem Vergleich mit den genannten zeitgleichen Schriften steht noch aus. £O
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Athanasius wird in dieser Zeit zum dritten Mal aus Alexandrien vertrieben; er versteckt sich z.T. in Alexandrien, z.T. bei den Mönchen in der Wüste73. Nachdem er in Arles und Mailand verurteilt worden ist, erstrebt Konstantius seine Verhaftung. Im Januar 356 marschieren schließlich Legionen aus Libyen in Alexandrien ein; Anfang Februar besetzen sie in der Nacht die Theonas kirche, in der Athanasius gerade Gottesdienst hält. Athanasius kann jedoch entkommen. Bis zum Tod des Konstantius bleibt er versteckt. Am 21.2. 362 tritt er wieder das Bischofsamt an. Der im Jahr 357 eingesetzte Gegenbischof Georgius wird schon 358 für drei Jahre vertrieben, 361 schließlich einge kerkert und ermordet. Trotz Exilierung ist es Athanasius sehr wohl möglich, mehrere Schriften zu verfassen. Neben decr. schreibt er die Apologia ad Conslantium, die Historia Arianorum ad monachos, später auch De synodis (36l)74.
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Vgl. die Legende, daß Athanasius sich bei einer Jungfrau versteckte, Palladius, Historia Lausiaca, Kap. 63; zur Biographie vgl. TETZ, TRE 339, 341; DERS., Biographie, 170 173; auch SEECK, Const. II., 1079 ; LORENZ, Das vierte Jahrhundert, C163; BARNES, Athanasius and Constantius, 118120. BRENNECKE (Hilarius, 108132) faßt die gegen Athanasius vorgebrachten Vorwürfe, die zu seiner Absetzung führten, kritisch zusammen. 74 OPITZ Anm., zu syn. l auf S. 231. Vgl ALTANER, 274f. Stand Athanasius trotz Vertreibung nur im Hintergrund des Geschehens und verstand die konkrete Diskussion nicht mehr? So stellt es LEROUX (Seconde phase) dar. Verzerrende und vereinfachende Darstellungen bei Athanasius erfüllen aber oft eine polemische Funktion, ohne daß sie mangelnde Information widerspiegeln müssen.
Π.3 Zitate des Dionys von Alexandrien Die Schriften De decretis Nicaenae synodi und De sententia Dionysii des Athanasius werden stets als Materialsammlung benutzt, um die trinit tstheologischen Debatten des 3. Jh.s vor dem Ausbruch des arianischen Streits und die vornicaenische Geschichte des Begriffs ομοούσιος darzu stellen1. Athanasius zitiert darin Theognost (decr. 25); Origenes (decr. 27); Dionys von Rom (decr. 26) und ausfuhrlich Dionys von Alexandrien (decr. 25; Dion. 15; 17; 18; 20; 21; 23; 25). Besonders die Texte aus dem sog. „Streit der Dionys" sehen nach Athanasius wie ein Vorspiel zum arianischen Streit aus. Gebraucht doch anscheinend schon Dionys von Alexandrien das ομοούσιος, spricht von την μονÜäα Üäιαßρετον und wehrt sich dagegen, Christus als ποßημα zu bezeichnen! Andererseits scheint dieser Dionys von Alexandrien auch geradezu Formeln des Arius vorwegzunehmen2. Im Jahr 1982 ver ffentlicht LUISE ABRAMOWSKI eine neue Analyse dieser trinit tstheologischen Texte der beiden Dionys und kommt zu dem Ergebnis, da diese erst ein Produkt des 4. Jh.s seien. Um zwischen Euseb von C sarea und Markell von Ankyra zu vermitteln, habe ein Anonymus auf den „Streit der beiden Dionys" im 3. Jh. zur ckgegriffen und jene Texte verfa t. Dieser Ver fasser habe bewu t charakteristische Ausdrucksweisen sowohl von Euseb als auch von Markell kombiniert3. Dies sei 339/40, kurz vor der Synode zu Serdica, geschehen, da sp ter der Bruch zwischen den Bisch fen um Euseb von Nikomedien und den Anh ngern des westlichen Serdicense so tief sei, da ein Vermittlungsversuch sinnlos gewesen w re4. ABRAMOWSKI geht in ihrer Beweisf hrung vom Text des r mischen Dionys (decr. 26) aus und zieht auch die Zitate des alexandrinischen Dionys (in Dion.) heran; d.h. sie fa t die Zitate beider Dionys bei Athanasius zu einem Textkomplex zusammen.
Vgl. LOOPS, Nicaenum, 72; DERS., Arianismus, 8f.; BARNARD, Antecedents, 176179; LORENZ, Arius judaizans, 94100; DINSEN, 3341; BOULARAND, Denys, 169; STAATS, 138f; HANSON, Search, 7276; RITTER, Handbuch, 133Γ; KRAFT, ΟΜΟΟΥΣΙΟΣ, 46; STEAD, Homousios, RAC, 392394. Besonders wichtig ist der sog. „Streit der Dionys" f r BIENERT („Das vornicaenische ομοούσιος"; auch in seiner Dogmengeschichte, 148 150), der versucht, f r den Begriff homousios eine fr he r mische Tradition zu finden; vgl. aber die Kritik daran bei ULRICH, Rezeption, 1418 u. Kap. III.2.3.5 Anm.73. Vgl. das Referat von Athanasius in Dion. 4,2. So urteilt schon Basilius von C sarea in ep. 9,2 und Gennadius: fans Arii ( ber sive dif nition ecclesiasticorum dogmatum 4 [90 Turner]).
ABRAMOWSKI, 248. ABRAMOWSKI siedelt den Verfasser „etwas rechts von Euseb" an
(252).
ABRAMOWSKI, 254,259.
Zitate des Dionys von Alexandrien
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Nach ABRAMOWSKI sei in den 50er Jahren des 4. Jh.s dieser Textkomplex noch einmal berarbeitet worden, denn: „In den Auseinandersetzungen zwischen Markeil und den Origenisten in diesen Jahren (d.h. um 340) spielt das niz nische ομοούσιος nicht die geringste Rolle."5 Zu dieser berar beitungsschicht rechnet ABRAMOWSKI wegen des ομοούσιος das Zitat des alexandrinischen Dionys in Dion. 18 (= deer. 25), au erdem die Zitate in Dion. 20,3 und 21,3, da Dionys sowohl in 18,1 (59,4 Opitz) als auch in 21,3 (62,9 Opitz) seine schlechten Beispiele mit εξ επιäρομής entschuldige und 20,3 mit 21,3 inhaltlich im engen Zusammenhang stehe6. Demnach s he der Verlauf folgenderma en aus: Nach dem erfolglosen Vermittlungsversuch eines anonymen Verfassers von 339/340 h tten sich erneut „Arianer" auf Dionys von Alexandrien berufen und behauptet, Dionys habe ομοούσιος nicht ge braucht, sondern sogar Vergleiche, „die das Gegenteil besagen"7. Daraufhin haben „Verteidiger des Nicaenums (oder gar Athanasius selbst?)"8 den Text komplex aktualisiert (sichtbar in Dion. 18; 20; 21), und Athanasius habe decr. verfa t. Da er sich von den „Arianern" vorwerfen lassen mu te, da er seinen Amtsvorg nger nur unvollst ndig zitiere, sah er sich gezwungen, sich noch einmal ausfuhrlich mit den Positionen des Dionys von Alexandrien aus einanderzusetzen, und verfa te Dion. „Es handelt sich in De decretis um einen nachtr glichen V terbeweis in einer Situation, als sich der Streit auf diese Vokabel (ομοούσιος) zugespitzt hatte."9 Bislang wurde diese These mehr kritisiert als akzeptiert. RUDOLF LORENZ (1986) bezweifelt10, da jemand ein Interesse daran haben k nnte, zwischen Euseb und Markell zu vermitteln. Die 30er Jahre seien vielmehr von Verbit terung und unvers hnlicher H rte gepr gt gewesen. Au erdem kenne man zu wenig von der philosophischen und theologischen Diskussion im 3. Jh., um darauf solche Thesen zu bauen11. GERHARD FEIGE (1987) behandelt die umstrittenen Dionystexte12, kritisiert aber auch die berlegungen von ABRAMOWSKI. Es falle sofort auf, „da die 5
ABRAMOWSK], 254.
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ABRAMOWSKI, 261. ABRAMOWSKI, 262.
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ABRAMOWSKI, 262. ABRAMOWSKI, 265. 10 LORENZ, Der zehnte Osterfestbrief, 81 Anm. 59. 11 Kritisch auch HANSON, Search, 75 Anm. 76, der allenfalls ein „Colorieren" der Dionystexte aus sp terer Zeit akzeptiert. STEAD will ebenfalls der traditionellen Einordnung folgen in seinem Art. Homousios (392). 12 FEIGE, Markell, 113118.
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Einleitung
gesamte Darstellung von der vorgefa ten Meinung beherrscht wird: So kann in 3. Jahrhundert noch nicht geredet worden sein."13 Besonders kritisiert FEIGE die Auffassung von ABRAMOWSKI, da erst im arianischen Streit Prov 8,22 zusammen mit der Unterscheidung zwischen γέννησις und γένησνς dis kutiert wurde. FEIGE gibt Belege an, in denen auch schon vor dem arianischen Streit Prov 8,22 hnlich ausgelegt wurde14, so da ABRAMOWSKI seiner Meinung nach nicht behaupten k nne, erst im 4. Jh. g be es diese Debatte15. Stattdessen bleibt er bei folgender Ansicht: „Der alexandrinische Dionys hat offenbar vielf ltige Anregungen verarbeitet; er scheint von Origenes, Tertullian, Theognost, Dionys von Rom und besonders von den Apologeten beeinflu t zu sein. Der r mische Dionys dagegen folgt vermutlich jener Tradition, in der die Gegner Justins und Kailist standen."16 hnlich wie Feige stellt A. CLAYTON (1987) Dionys von Alexandrien unbek mmert in die Vorgeschichte des „arianischen Streits". Er referiert die Zitate aus Dion, und findet in ihnen erste Ans tze f r die sp tere Entwicklung der Trinit tslehre. ABRAMOWSKIS Anfragen weist er mit der Bemerkung zur ck: „Her case, however, is circumstantial and unconvincing." n Sehr ausf hrlich versucht MANLIO SlMONETTl (1989) die Analyse von ABRAMOWSKI zu widerlegen18: „Gli argomenti proposti dalla Abramowski a sostegno della sua ipotesi non mi convincono"19. SIMONETTI lehnt berhaupt 13 14
FEIGE, Markeil, 115.
FEIGE beruft sich auf Justin, dial. 61,35; 62,4; 129,3f. (Goodspeed 166168; 250f); Athenagoras, leg. 10,2f. (Goodspeed 324f.) und Tertullian, adv. Prax. VI If; VII 14; IX 3 (11641166; 1171 Kroymann/Evans); adv. Hermog. XVIII 3 (Kroymann 41 If). Justin zitiert aber nur unkritisch Prov 8,2136, ohne dar ber zu reflektieren, und betont allein das zeitliche prae des Sohnes vor den Gesch pfen. Ebenso kann Tertullian „zeugen" unkritisch neben „schaffen" stellen, und er weist sogar in seiner Exegese von Prov 8,2225 (adv. Prax. VII 14) beiden Verben einen besonderen Aspekt zu. Athena goras schreibt zwar πρώτον γέννημα εßναι τö πατρß, ούχ ως γενüμενον, aber diese Aussage verfolgt ein ganz eigenwilliges Ziel: Athenagoras beschreibt seine Vorstellung einer Emanation des ewigen Logos und auch des heiligen Geistes aus Gott (προελθών [324f. Goodspeed]; αγιον πνεύμα Üπüρροιαν εϊναß öαμεν του θεού, απορρέον και έπαναöερüμενον ως ακτßνα ηλßου [325 Goodspeed]). FEIGE lehnt auch die berlegungen von ABRAMOWSKI zu „Prov 8,22 έκτισε bei Origenes" (Dionys, Appendix A, 265268) ab. 15 Vgl. auch SEIBT, Markell, der S. 184 Anm. 38 die Kritik von FEIGE zusammenfa t. FEIGE, Markell, 118. Er folgt darin der Auslegung von LORENZ, Arius judaizans, 94 100. 17 CLAYTON, Orthodox Recovery, 5270; Zitat S. 52f. Anm 16. 18 SIMONETTI, Dionigi. 19 SIMONETTI, Dionigi, 274,
Zitate des Dionys von A lexandrien
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die Möglichkeit einer derartigen Fälschung im 3. und 4. Jh. ab20. Auch sei der Zeitraum zwischen Fälschung (340), Interpolation und Gebrauch bei Atha nasius (Dion., datiert von SlMONETTl auf das Jahr 35521) zu kurz22. SIMONETTI kann sich auch nicht vorstellen, wie eine Interpolation in die anderen Abschriften der Fälschung gelangen könne. Überhaupt müsse man, falls die Zitate bei Athanasius eine Fälschung sind, von zwei Ausgaben der DionysTexte ausgehen, da auch Euseb von Cäsarea (h.e. VII 26,1) ein vierbändiges antisabellianisches Werk des Dionys von Alexandrien erwähnt23.
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SIMONETTI, Dionigi, 275: „Proprio perche nei secc. VVII i falsi fiirono effettivamente tanti, gli Studiosi moderni sono propensi a rintracciarli con la piü grande facilita nella documentazione giunta a noi da quei secoli, specialmente quella tramandata in frammenti, e soprattutto non hanno alcuna remora a dilatare ulteriormente il giä consistente periodo di tempo ehe vide la fioritura di questa moda dottrinale e letteraria, rawisando falsi nel IV e anche nel III secolo." Ist das aber ein zwingender Beweis? Vgl. unten Kap. II.3.2 Anm. 6. 21 SIMONETTI, Dionigi, 274. 22 SIMONETTI, Dionigi, 28If. Vielleicht war die Interpolation tatsächlich nicht in allen Fäl schungsausgaben und gab es deswegen Widerspruch dagegen, weshalb Athanasius nochmals das Thema ausbreitete (mit Dion.), den Vorwurf einer Interpolation natürlich geflissentlich übersehend! Vielleich läßt sich Basilius, ep. 9 (ein Maximus fragt Basilius nach den Schriften des Dionys) auch in dieser Hinsicht verstehen, daß es eine Diskussion um den Inhalt und Wortlaut der Dionystexte gab. Es war in jener Zeit allgemein ein Problem, gute, authentische Ausgaben von Schriften zu bekommen. Da jeweils handschriftliche Abschriften erstellt wurden, konnten natürlich sehr leicht, seien es absichtliche oder unabsichtliche, Textveränderungen vorgenommen werden. Die einzige Möglichkeit eines Autors, dem entgegenzuarbeiten, war, selbst möglichst viele Abschriften des Textes in den Umlauf zu bringen. Vgl. zu diesem Problem GAMBLE, Books, bes. 82143: „The Publication and Circulation of early Christian Literature". GAMBLE beschreibt hier auch, wie eine Schrift durchaus sehr schnell bekannt wurde (Paradebeispiel ist Adversus haerases von Irenäus, das Ende des zweiten Jahrhunderts schon in Δgypten bekannt war; 113). Auch unser anonymer Autor dürfte sehr schnell seine Schrift verbreitet haben, da er die Absicht verfolgte, seine (= Dionys') Ansichten vom Arianismusverdacht zu befreien. Falls die Schrift in die Ausgleichsbemühungen vor der Synode zu Serdica gehörte, dürfte sie unschwer durch eine der vielen Delega tionen in die Hände des Athanasius gekommen sein. Es war schon zu dieser Zeit durchaus möglich, eine Auflage von 1000 oder 2000 Exemplaren zu erstellen; vgl. KLEBERG, Buchhandel, 6264. Vielleicht hat der Verfasser aber auch nur eine „hand voll" Exemplare abschreiben lassen, entweder privat oder durch einen Verleger, und an Freunde und wichtige Personen in dieser Auseinandersetzung gereicht. Über Bücher, Abschreibetechniken, Verleger, Buchhändler allg. vgl. außerdem KENNEY, Books; BLANCK, Buch; PHILLIPS, Publication. SIMONETTI, Dionigi, 283: „Dovremmo perciö amettere la contemporanea circolazione di due opere antisabelliane di Dionigi in quattro libri indirizzate ambedue alFomonimo
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Einleitung
Weiter geht SiMONETTI davon aus, da der arianische Streit „non spunto come un fungo da un giorno all'altro ma fu abbondantemente preparata proprio dal dibattito cristologico ehe sappiamo essere stato molto vivace nei decenni anteriori."24. F r Dionys von Alexandrien erw hnt SiMONETTI kurz Origenes und die Auseinandersetzung zwischen Monarchianern und Logostheologen (Justin), f r Dionys von Rom Kailist. Auch will SiMONETTI weiterhin von der Authentizit t des ομοούσιος im Zitat des alexandrinischen Dionys ausgehen. Dionys zeige im Zitat bei Athanasius (Dion. 18) nur minimale Sympathien f r diesen Begriff wegen seiner monarchianischen Bedeutung, was gut zu der Verurteilung des Paul von Samosata (268) passe, der den Begriff entsprechend gebraucht habe25. Weitere Kritikpunkte sind, da Markell und der alexandrinische Dionys πλατύνειν verschieden ge brauchen26 und da insgesamt Dionys von Rom und Dionys von Alexandrien sich theologisch unterscheiden27. SiMONETTI weist noch darauf hin, da der alexandrinische Dionys das Bild vom νους und λüγος (Dion. 23) von Theo Ofi gnost bernommen habe . So lehnt SiMONETTI komplett die Analyse von ABRAMOWSKI ab29. Auf SIMONETTI beruft sich HENRYK PIETRAS. Er widerlegt nicht im einzelnen Argumente von ABRAMOWSKI, will aber mit seiner Auslegung der
24
romano, quella autentica e quella falsa." Aber Euseb belegt gerade nicht, da zu seiner Zeit dieses Werk im Umlauf war.
SIMONETTI, Dionigi, 276. SIMONETTI, Dionigi, 279281. SIMONETTI lehnt damit auch die berlegungen von BRENNECKE ab, da erst eine sp tere Tradition den Proze gegen Paul von Samosata mit dem Begriff ομοούσιος verkn pfte (Anm. 24; vgl. BRENNECKE, Proze ). SIMONETTI, Dionigi, 277 Anm. 18: „percio in Dionigi πλατύνω conferma la dottrina delle tre ipostasi, in Marcello la contrapposta dottrina di una sola ipostasi." ABRAMOWSKI erkl rt dies damit, da der anonyme Verfasser einen Kompromi finden wollte, was SIMONETTI aber nicht akzeptieren will. 27 SIMONETTI, Dionigi, 279: „infatti le tre ipostasi, ehe il Romano esclude come affermazione triteista, vengono ribadite dall'Alessandrino con forza e con termini ehe si contrappongono nel modo pi diretto a quelli del Romano." ABRAMOWSKI hatte die Texte des r mischen und des alexandrinischen Dionys zu einer F lschung eines Anonymus zusammengezogen; zu dieser Frage s.u. Kap. H.3.2c. 28 SIMONETTI, Dionigi, 278. ABRAMOWSKI hatte auf Euseb, e.th. II 17 verwiesen (s. Kommentar z.St.). 29 SIMONETTI geht auch davon aus, da 340 „una soluzione di compromesso su questo punto era difficile" (279) und da es unm glich sei, anhand der wenigen Zitate bei Athanasius eine F lschung ausreichend zu begr nden (279). 25
Zitate des Dionys von Alexandrien
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Texte vom alexandrinischen Dionys zeigen, wie dieser ins 3. Jh. eingebettet werden kann30. Auch KONG will diese Neubestimmung der Dionyszitate nicht bernehmen. „Ihre Rekonstruktion kann nicht angenommen werden, insbesondere aufgrund ihres Verst ndnisses der Theologie des Euseb von C sarea. Denn dieser bestritt m.E. nicht ein Geschaffenwerden Christi aus dem Nichtseienden und unterschied zumindest nicht aufgrund der Zeugung aus dem Nichts Christus und die Gesch pfe."31 KONG hat also ein anderes Verst ndnis von der Theologie des Euseb und lehnt deswegen ABRAMOWSKIS Einordnung ab. Nur vereinzelt gibt es positive Reaktionen auf die neue These von ABRAMOWSKI32. KLAUS SEIBT hatte schon in seiner Dissertation ber Markell von Ankyra (1990) die neue Einsch tzung von ABRAMOWSKI aufgegriffen33. In einem sp teren Aufsatz34 versuchte SEIET zu kl ren, wer die pseudoathanasianische Expositio fidei geschrieben hat und weist die Expositio dem anonymen Autor der Dionystexte zu, d.h. die Expositio dei (bislang als ein Werk von Markell angesehen) und die Dionystexte bei Athanasius w rden von demselben Ver fasser stammen. Er kommt zu diesem Schlu aufgrund einiger Parallelen, die zwischen beiden Textkomplexen bestehen35. Beide beschreiben Gott, den Vater, als denjenigen, der das Sein in sich selbst hat im Unterschied zum Sohn, der das Sein vom Vater empfangen hat (Dion. 15,1 [57,3]; 23,4 [63,21 Opitz] und Exposiiio dei 1,1 [49,4]; 4,7 [56,5] Nordberg). Weitere Parallelen sind:
PIETRAS, L'unit di Dio in Dionigi di Alessandria, 461: „Mi permetto, quindi, di essere del tutto d'accordo con la riposta di M. Simonetti, il qu le dimostra l'insufficienza delle prove portate dalla Abramowski. L'analisi dei testi ehe propongo in questo articolo anche lo dimostrer spero in qualche parte." 31 KONG, Gottes Wesen und Willen, 81 Anm. 45. Vgl. ABRAMOWSKI, Dionys, 249. 32 L HR, A Sense of Tradition, 89; ULRICH, Rezeption, 17, 61 mit Anm. 214. Nach ULRICH gibt der Text des r mischen Dionys noch einen weiteren Hinweis darauf, da er in das Vorfeld zur Synode von Serdica geh re. Der „r mische Dionys" unterscheide deutlich zwischen γενναν und γßννεσθαι; dies habe Valens und Ursacius geradezu provoziert, die Begriffe bewu t zu identifizieren. Denn im Serdicense hei t es, da die Gegner zur Bestreitung der wahren Sohnschaft Christi γεννητüς und γενητüς identi fizieren. Diese berlegungen erscheinen aber etwas spekulativ; die u erung im Serdicense kann auch reine Polemik sein. 33 SEIBT, Markell, 176f, 184. 34
SEIBT, Beobachtungen. Die Parallelen werden bei SEIBT, Beobachtungen, 290296 genannt.
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Einleitung
De sententia Dionysii ... εν τε ταΐς χερσßν αυτών εστß το πνεύμα μήτε του πέμποντος μήτε του öέροντος äυνÜμενον στέρεσθαι. 17,1 (58,21f. Opitz)
Expositio dei το äε αγιον πνεύμα έκπüρευμα äν του πατρüς αεß εστßν εν ταις χερσß του πέμποντος πατρüς και του öέροντος υßου, äι' ου έπλήρωσε τα πÜντα. 4,6 (56,35 Nordberg)
μüνος äε ü υßüς αεß συνών τω πατρß και του οντος ... τον του θεού υßüν, τον εκ του πληρούμενος και αυτüς εστßν ων οντος οντÜ, τον εκ του μüνου μüνον, εκ του πατρüς. 2,9 (52,11 f. Nordberg) 15,6 (57,19f. Opitz) ... αλλ' ώσπερ εκ πηγής ποταμüς γεγενημένος ου äιηρέτη καßτοι äύο και ποταμον απü πηγής ρέοντα σχήματα και äύο ονüματα τυγχÜ έτερον σχήμα και üνομα μετει νοντα. ούτε γαρ ü πατήρ υßüς εστßν ληöέναι· μήτε γαρ την πηγήν ούτε ü υßüς πατήρ εστßν. ... ως γαρ ποταμον μήτε τον ποταμον πηγήν ουκ εστßν ή πηγή ποταμüς ουäέ ü λέγεσθαι και αμöüτερα ύπÜρ ποταμüς πηγή· αμöüτερα äε εν και χειν και την μεν πηγήν οιονεß ταυτüν εστßν ΰäωρ το εκ της πηγής πατέρα εßναι, τον äε ποταμον εις τον ποταμον μετοχετευüμενον, εßναι το εκ της πηγής ύäωρ. οΰτως ή εκ του πατρüς εις τον υßüν 36 18,3 (60,24 Opitz) θεüτης Üρρεύστως και αäιαιρέτως τυγχÜνει. 2,46 (51,1552,6 Nordberg) Dennoch erheben sich einige Bedenken gegen diese These. Erstens nimmt auch SEIBT ohne Differenzierung die Texte des r mischen und des alexan drinischen Dionys zusammen wie schon ABRAMOWSKJ (s.u.). Zweitens gibt es trotz der Parallelen auch Unterschiede. Wie in der Tabelle sichtbar, erkl ren beide das Bild „QuelleFlu " in anderer Weise. In der Expositio dei wird das Wasser als die dem Vater und dem Sohn gemeinsame (εν και ταυτüν) Gottheit gedeutet37, beim athanasianischen Dionys ist das Wasser der Sohn aus Gott, der Quelle, und ist έτερος (18,3 [60,1.2 Opitz]). Au erdem wird in Expositio dei 1,2 (49,6f. Nordberg) jegliche Rede vom λüγος ένäιÜθετος και προöορικüς strikt abgelehnt, auch die Begriffe Üπüρροιαν und προβÜλη. 36
Vgl. auch 18,5 (60,9f. Opitz) und 23,2 (63,6f. Opitz). Genauso gebrauchen auch beide Texte den Vergleich „WurzelSpro ": Dion. 18,3 (59,16f); 23,4 (64,1 Opitz) und Expositio dei 4,7 (56,6f. Nordberg). 37 Der Unterschied zwischen Quelle und Flu wird, wie bei Ath., Ar. III 3f. (s. Kap. III.2. 3.5 Anm. 31), nur insofern zugestanden, als sie nicht identifiziert werden d rfen
Zitate des Dionys von Alexandrien
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Der Autor von Widerlegung und Verteidigung geht aber, wenn auch kritisch, mit dieser Vorstellung um (Dion. 23), verwendet sogar den Ausdruck απüρροια (63,7 Opitz)! Au erdem fehlt beim athanasianischen Dionys jedes üμοιος (Expositio fidei 1,5 [50,5 Nordberg]) oder ομοούσιος (Expositio fidei 2,2 [51,11 Nordberg]). Besonders wichtig ist, da die Expositio fidei die Begriffe ποßημα und κτßσμα auf den Inkarnierten bezieht (4,15 [55,456,3 Nordberg]) bzw. auf das κυριακüν σώμα (3,9 [54,12 Nordberg]). Der athanasianische Dionys tut dies aber gerade nicht (vgl. Dion. 20,3; 21,3) die Erkl rung, da die umstrittenen Aussagen des Dionys auf die Menschheit zu beziehen sind, stammt von Athanasius! Auch liegt ein Unterschied darin, da in der Expositio fidei die gleiche Verehrung f r Gott und den Sohn eingefordert wird (1,2 [49,9 Nordberg]), was in den Zitaten fehlt. Dies h tte aber hervorragend die Intention des Athanasius unterst tzt. Diese Unterschiede legen es doch nahe, da beide Texte von verschiedenen Autoren stammen. Der Autor der Expositio fidei, wenn es nicht Markell selbst ist, hat verschiedene Elemente von Markell, Athanasius und unseren „Dionys"Texten aufgegriffen und zu seinem Bekenntnis zusammengestellt.
.3. l Beurteilung mit Hilfe eines Stilvergleichs Die These von ABRAMOWSKI wurde bislang abgelehnt, da sowohl von ihr als auch von ihren Kritikern nur inhaltliche bzw. dogmatische Argumente ins Feld gefuhrt werden. Je nach dem, wie die Diskussionslage im 3. und 4. Jh beurteilt wird, kommt man zu diesem oder jenem Ergebnis, so daß umgekehrt auch ABRAMOWSKI von keinem Argument überzeugt werden kann. Aus diesem Grund sollen die umstrittenen Dionystexte unter einem anderen Gesichtspunkt untersucht werden: Nur ein Stilvergleich kann die Entscheidung auf eine neutralere Basis stellen. In diesem Fall wird der „athanasianische Dionys" mit drei Texten des Dionys von AJexandrien verglichen, die unzweifelhaft echt sind: An Basilides1, Über die Verheißungen2, Über die Natur3. Diese Texte wurden ausgewählt, da sie entweder vollständig sind oder wenigstens eine relativ große Textmasse bieten. Die Kriterien für den Stilvergleich sind 1. Statistik* und 2. Stilistik*. Unter Stilistik werden a) Satzbau und b) Ornatus6 zusammengefaßt. Leider können trinitätstheologische Aussagen und Begriffe nicht miteinander verglichen werden, da allein die umstrittenen Zitate bei Athanasius dieses zum Thema haben. Auch die Argumentationsstruktur als ganze muß außer Acht gelassen werden, da Athanasius nur Fragmente überliefert. Schließlich soll keine rhetorische Analyse der Schriften an sich erfolgen7, und der Unterschied Dieser Brief ist in einer Sammlung kanonischer Briefe erhalten, die beim dritten Konzil von Konstantinopel (680) zusammengestellt wurde. Euseb (h.e. VII 26,3) und Hieronymus (vir. ill. 69) erwähnen, daß Dionys an Basilides, einem Bischof in der libyschen Pentapolis, mehrere Briefe geschrieben habe. Diese Schrift überliefert Euseb, h.e. VII 24f. (684,21700,12 Schwartz). Auch dieser Abhandlung überliefert Euseb, p.e. XIV 2327 (43,2,324,4338,2 Mras). Für die Statistik sei als Beispiel auf die neutestamentliche Untersuchung von A KENNY, Stylometric Study, verwiesen. Zur Stilistik vgl. KÜHNER GERTH, Ausführliche Grammatik; SCHWYZER DEBRUNNER, Griechische Grammatik; für die Stilistik sei als Beispiel auch auf ZMIJEWSKI, Stil, 4972, verwiesen. Zum Ornatus vgl. LAUSBERG, Handbuch; MARTIN, Antike Rhetorik (bes. 258328: Der Redeschmuck). Eine gute und ausfuhrliche Darstellung der Geschichte der Rhetorik bei KENNEDY, A History of Rhetoric Vol.s I/II/III; außerdem KENNEDY, Classical Rhetoric;
DERS., A New History of Classical Rhetoric; FUHRMANN, Rhetorik; HOMMEL,
Griechische Rhetorik. Von christlicher Seite wurde die antike Rhetorik zwar oft abgelehnt (vgl. schon Paulus, IKor 1,182,5; später z.B. Gregor Thaumaturges, Oratio panegyrica in Origenem, 4f.; Tatian, Oratio I 2) aber nichtsdestotrotz auch übernommen: KENNEDY, A History of Rhetoric III, 180264; DERS., Classical Rhetoric, Cliapt. 7: JudeoChristian Rhetoric. Wie die griechische RhetorikTradition in Alexandria übernommen wurde, beschreibt
Zitate des Dionys von Alexandrien: Stilvergleich
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zwischen Brief und Abhandlung wird nicht berücksichtigt8. Es sollen unver fängliche Elemente verglichen werden, die unabhängig von der jeweiligen Gattung spezifisch für einen jeweiligen Autor sein dürften. Nach anfänglichen Vorbehalten ergab der Stilvergleich, daß LUISE ABRAMOWSKI doch recht haben könnte. Die einzelnen Beobachtungen mögen zwar nicht viel besagen, aber in der Summe legen sie den Schluß nahe, daß hinter dem „athanasianischem Dionys" ein anderer Autor zu stecken scheint. Für decr. (Dionys von Rom) fallen die Ergebnisse manchmal anders aus. Da der Text kürzer ist, bleibt es schwierig, dies zu beurteilen9. II. 3 .1.1 Statistik a) Gebrauch der Partikel Dionys von Alexandrien gebraucht seltener
Basilides Verheißungen Natur D/o/7.10 decr"
1,178%
1,060 % 0,236 %
1,256 % 0,76 % 2,139% 2,069 %
1,186% 0,76 % 0,891 % 0,517%
0,279 % 0,143% 0,624 % 0,517%
und
, aber häufiger
.
Die Zahlen geben den Prozentsatz dieser Worte von der Gesamtzahl der Wörter an.
SMITH, Art of Rhetoric, bes. Chapt. III und IV: Spokesmen for Truth; Chapt. V: Greco Roman Education. Nur eine Schrift der unzweifelhaft echten von Dionys, die zum Vergleich herangezogen wurden, ist zudem ein Brief. Bei rhetorischen Analysen von Texten aus der Spätantike besteht immer das Problem, daß die Theorie aus jener Zeit fast nur die Rhetorik der Rede behandelt. Zur antiken ßr/c/Theorie läßt sich folgendes sagen: Ein Briefsoll kurz und klar sein ohne zu lange Sätze, gekünstelte Figuren und seltene Wörter (vgl. Demetrius [?], De Elocutione 223235 [die Datierung ist unklar, s. KLAUCK, Briefliteratur, 149]; Ps.Libanius, Characters epistolici 4850 [4./6.Jh. n.Chr.?]; Gregor von Nazianz, ep. 51). Zu Vorstellungen über den BriefStil vgl. auch REED, The Epistle, bes. 182186, und KLAUCK, Briefliteratur, 95180. Schon in den antiken und spätantiken Texten unterschieden sich Theorie und Praxis; erst recht aber viele christ liche Briefschreiber lassen Kürze vermissen. Verschiedene BriefTypen wurden nach der Situation bestimmt; Ps.Demetrius (Typoi epistoliki, 2.Jh. v.Chr.3.Jh. n.Chr) nennt 21 verschieden BriefTypen, Ps.Libanius (Characteres epistolici) sogar 41. Vgl. dazu ANDERSON JR., Ancient Rhetorical Theory; DOTY, Letters; KOSKENNIEMI, Studien; MALHERBE, Ancient Epistolary Theorists; STOWERS, Letter Writing; SYKUTRIS, Epistolographie. Dazu siehe unten Kap. II.3.2c. 10 D.h. die Zitate des Dionys von Alexandrien bei Athanasius, Dion.
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Einleitung
Dionys von Alexandrien verwendet manchmal πÜνυ (95,3.8; 101,8; 109,11; 115,7 Felloe). Dieses Wort fehlt beim athanasianischen Dionys ganz, statt dessen gebraucht er πÜντως (57,4; 58,17 Opitz). Recht h ufig kommt nur bei Dionys von Alexandrien die Kombination μένγÜρ vor12. Au erdem f llt auf, da der athanasianische Dionys seltener mit Formen des Demonstra tivpronomens τούτο arbeitet als Dionys von Alexandrien13, nie sogar mit der Konjunktion äια τούτο. b) Gebrauch der Verben Dionys von Alexandrien schreibt weniger im Imperfekt und Pr sens, mehr im Futur. Besonders gro ist der Unterschied im Gebrauch verschiedener Formen von εßναι. Beim athanasianischen Dionys sind mehr als ein Viertel der Verben Formen von εßναι, bei Dionys von Alexandrien deutlich weniger als 10%. Dieser setzt aber h ufiger Adverbien ein und, was f r die Stilistik noch wichtig sein wird, mehr Partizipien als der athanasianische Dionys.
Basil. Verh. Natur Dion. deer.
Imperfekt 1,198% 2,12% 1,519% 5,381 % 7,368 %
Pr senz 58,683 % 55,084 % 54,711% 60,538 % 64,210%
Futur 4,192% 4,601 % 1,216% 1,793 % 1,052 %
εΐναι 8,474 % 4,192% 6,383 % 26,457 % 14,739 %
Adverb 2,238 % 2,372 % 2,214%
1,783 % 1,552 %
Partizip 35,169% 35,329 % 33,131% 25,112% 30,526 %
Prozent satz von der Sum me der Verben
c) Satzl nge Dionys von Alexandrien gebraucht insgesamt l ngere S tze (im Durchschnitt 19,255 Worte in An Basilides, 27,558 Worte in ber die Verhei ung, 20,752 Worte in ber die Natur14) als der athanasianische Dionys (durchschnittlich 16,261 Worte Dion.). Wieder f llt decr. aus dem Rahmen: 26,366 Worte. Vereinzelt gebraucht Dionys von Alexandrien sogar sehr lange S tze. Die vier l ngsten S tze in ber die Verhei ung bestehen aus 106, 94, 90 und 60 Worten, in ber die Natur aus 69, 61, 61 und 58 Worten. Der l ngste Satz in n D.h. das Zitat Dionys von Rom bei Athanasius, decr. 26. 12 95,5.7; 95,4.10; 100,3; 102,3; 103,8; 117,5; 118,1; 121,7; 124,5; 132,6; 140,9; 150,2; 13
14
152,9 Feltoe; beim athanasianischen Dionys nur einmal (63,9 Opitz). 57,2.7; 58,16.22.23; 60,5 Opitz. äια τοΰτο bei Dionys von Alexandrien: 99,6.(10); 133,8; 134,8 u. . Das ist insofern bemerkenswert, als gerade der Brief sich durch kurze S tze auszeichnet nach der antiken Brieftheorie; s. Anm. 8 u. Kap. III. 1.1 Anm. 10.
Zitate des Dionys von Alexandrien: S lvergleich
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Dion, besteht dagegen aus 49 Worten, gefolgt von 36, 33, 32, in decr. 67, 40, 36 und 32 Worten. d) Wortschatz Der athanasianische Dionys erreicht erst nach 1122 Worten einen Wortschatz von 302 verschiedenen Worten; 73,084 % ist Wiederholung. Dionys von Ale xandrien dagegen kommt schon in ber die Verhei ungen nach 657 Worten auf 303 verschiedene Worte, nur 53,882 % ist Wiederholung, und in An Basilides nach 737 Worten auf 297 Worte, nur 59,702 % ist Wiederholung. Als Beispiel sei das Verb λέγω genannt. Beim athanasianisehen Dionys taucht es verh ltnism ig oft auf, obwohl λέγω leicht durch andere Verben ersetzt werden kann. In Dion, (l 122 Worte) trifft man 20 mal auf Formen von λέγω, in ber die Verhei ungen (1433 Worte) dagegen nur auf 9 Formen von λέγω, in An Basilides (849 W rter) auch nur auf 9 Formen.
II.3.1.2 Stilistik a) Satzbau l. Der athanasianische Dionys Der athanasianische Dionys verwendet folgende Erg nzungen innerhalb eines Satzes, abgesehen von Adjektiven und den notwendigen Erg nzungen zum Verb: Genitivattribute, Erg nzungen mit Formen von τßς, τß, Vergleiche, Erg nzungen mit Pr positionen, Partizipien (manchmal als Genitivus absolutus) und Nebens tze (Relativs tze, Nebens tze mit ει, ως, üτι, πρßν). Der Satzbau ist glatt und schlicht. Die S tze werden linear gebaut, kaum verschr nkt. Der Autor gebraucht nur manchmal einen Chiasmus (s.u.) oder formuliert als Hyperbaton: των ιäßων καλούνται λüγων οι σοöοß (61,25 Opitz). In der Regel trifft man auf Parallelismen. Es gibt kaum eine doppelte Hypotaxe15. Wohl aber trifft man zweimal auf einen Einschub (58,19f; 61,23f. Opitz), der jeweils etwas erl utert (γαρ). Der Gesamteindruck wird aber von der Parataxe bestimmt. Die l ngsten angeh uf ten Erg nzungen innerhalb eines Satzes sind: • 58,15 Opitz: των υπ' έμοΰ λεχθέντων ονομÜτων έκαστον ... • 60,7f. Opitz: ... ως των αγνοουμένων και προσαγωγής εις έπßγνωσιν äεομένων ου μüνον Üλλοΐα πολλÜκις, Üλλα και ύπεναντßα τεκμήρια γßνεται των επιζητούμενων äηλώματα. Nur 58,19 Opitz: ή πατήρ, und 59,15 Opitz: αν εύπορήσω.
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Einleitung
• 63,20f. Opitz: ... ü νους äια του λüγου ταΐς των Üκουüντων ψυχαßς ένιäρύεται... Der auff lligste gefugte Satzaufbau ist folgender: εÜν äε τις των συκοöαντών, : επειäή των απÜντων ποιητήν τον θεüν • και äημιουργüν εßπον, οϊηταß με και του Χρßστου λέγειν, ÜκουσÜτω μου πρüτερον πατέρα öήσαντος αυτüν, ι εν ω και ü υιüς προσγέγραπται.16 Zwei Beispiele typischer S tze sind: ή γαρ πατήρ προσηγορßα äήλοι την κοινωνßαν, εν τε ταΐς χερσßν αυτών εστß το πνεύμα μήτε του πέμοντος μήτε του öέροντος äυνÜμενον στέρεσθαι. (58,2022 Opitz) μήτε γαρ την πηγήν ποταμüν μήτε τον ποταμüν πηγήν λέγεσθαι καß αμöüτερα ΰπÜρχειν και την μεν πηγήν οιονεß πατέρα εßναι, τον äε ποταμüν εßναι το εκ της πηγής ύäωρ. (60,24 Opitz)
2. Dionys von Alexandrien Auch Dionys von Alexandrien gebraucht in seinen Schriften jene Er g nzungen, oftmals aber mehrere zugleich, zum Beispiel: • dreifacher Genitiv, μετÜ τον της αναστÜσεως του κυρßου ημών καιρüν (95,4f. Feltoe) • doppelte Pr position mit Nebensatz: üτι μηäέν Üπηκριβωμένον εν αΰτοΐς περß της ώρας, καθ' ην ... (95,9f. Feltoe) • Pr positionaler Ausdruck mit Nebensatz, Partizip mit Infinitiv und Erg nzung: περß το ζητούμενον, ει συμöωνούντες πÜντες εν εκεßνη τη νυκτß το του κüσμου öως τον κύριον ημών Üνατεταλκέναι περß την ώραν äιαöέρονται ... (96,1113 Feltoe) • doppelter Genitivus absolutus mit Erg nzungen: παρöχηκüτος ήäη τελεßως ... καß ετέρας αρχομένης ημέρας (99,If. Feltoe) • vier Erg nzungen: της επß τη του κυρßου ημών εκ νεκρών ÜναστÜσει χαρÜς (100,1 Of. Feltoe) • Genitivus absolutus mit Infinitiv und Erg nzungen: και τους απλούστερους αäελöούς ημών ουäέν έώντων ύψηλüν καß μεγαλεΐον öρονεΐν ούτε περß της ενäüξου καß αληθώς ένθεοΰ του 16
61,1921 Opitz. Der komplizierte Satzbau in 59,58 Opitz f llt fort, s. Kap. II.3.2b.
Zitate des Dionys von Alexandrien: Stilvergleich
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κυρßου ημών επιöανεßας ούτε της ημετέρας εκ νεκρών αναστÜσεως καß... (110,11111,2 Feltoe) • Partizip mit substantiviertem Infinitiv, zwei Adverbien und Nebensatz: το μεν εκ παντüς τρüπου καß öιλονεßκως των Üπαξ äοξÜντων περιέχεσθαι, εΐ καß μη öαßνοιντο ορθώς έχοντα, παραιτήσαμενοι... (112,69 Feltoe) • Partizip erg nzt um zwei Adverbien und zwei weiteren Partizipien: ... αλλ' εΰσυνειäήτως καß Üνυποκρßτως καß ταϊς καρäßας προς τον θεüν ήλπωμέναις τα ταΐς Üποäεßξεσι καß äιäασκαλßας των αγßων γραöών συνιστανüμενα καταäεχüμενοι. (113,25 Feltoe) • Akkusativobjekt mit zwei Pr positionen: τους απü äένäρον εις τρυöήν καρπούς ... (145,9Feltoe) • Akkusativobjekt mit zwei Erg nzungen und Pr positionen: την έπιστημονικωτÜτην περß πÜντων καß την εις εαυτούς εύεργετικωτÜτην ... οϊκονομßαν (152,1 Of. Feltoe) Dionys von Alexandrien gebraucht zwar durchaus auch einfache, kurze S tze oder Satzteile, kann aber den Satzbau zu l ngeren Satzgebilden ausarbeiten. Entsprechend oft gibt es eine doppelte Hypotaxe (95,710; 96,815; 102,512; 109,5110,2; 111,712 Feltoe u. .). Manchmal werden seine S tze sehr lang: 109,5111,5 (zwei lange S tze); 112,3113,5; 111,712; 120,49 Feltoe. Meistens sind die langen S tze mit Hilfe von Parallelismen, Chiasmen und Homoioteleuta gegliedert und in einen Zusammenhang gebracht (s.u. S. 47 49). Schon die Statistik hat gezeigt, da Dionys von Alexandrien Partizip konstruktionen bevorzugt. Auffallend ist, da er in einem Satz oft mehrere Partizipien verwendet. Er liebt es besonders, mehrere Partizipien zu reihen, manchmal auch Infinitive. Sechs Partizipien. Λρσσειπüντες ... ;τ/?οβαλüμενοι ... öερομένας ... συμπßπτουσας ... συμπλεκομένας ... ούσας ... (132,6 133,5 Feltoe); zwei Partizipien mit Verschr nkung: ου τους μεν τινας äεχüμενη θεμελßοις αύτομολοΰντας λßθους, τους äε αναπηäώντας εßς τÜς έπιβολÜς (135,12f Feltoe) Weitere Beispiele sind: 140,16141,3 (f nf Partizipien, drei davon mit συν, alle aufων); 110,6111,3 (sechs Partizipien, alle enden aufων); 112,8113,5 (f nf Partizipien, alle enden aufμενοι); 116,6f. (drei Partizipien aufων); 103,6 (zwei Partizipien aufούσα); 143,5 11 (sechs Partizipien aufμενών); 100,11101,2 (drei Partizipien aufντας); 101,35 (drei Partizipien aufντας); 102,69 (zwei mal zwei Partizipien auf σαντες und ντες); 104,10 (zwei Partizipien aufων); 113,8f. (vier Infinitive aufξειν, σθαι, σθαι, ξειν); 114,7115,8 (zwei mal drei Infinitive); 103,4f. (zwei Infinitive auf προσ) Feltoe.
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Einleitung
Ein Beispiel f r einen typischen Satzbau ist (l 12,3113,5 Feltoe17): ένθα και το ευσταθές και το öιλÜληθες και το εύπαρακολούθητον και συνετüν ύπερηγÜσθην των αäελöών, ως εν τÜξει και μετ' επιεικεßας τÜς ερωτήσεις και τÜς έπαπορήσεις και τÜς συγκαταθέσεις έποιοΰμεθα, : το μεν εκ παντüς τρüπου και öιλονεßκως των Üπαξ ; äοξÜντων περιέχεσθαι i [εß και μη öαßνοιντο ορθώς έχοντα] ; παραιτήσαμε νοι, [ μήτε äε τÜς Üντιλογßας ΰποστελλüμενοι, ! αλλ' ες üσον οßον τε των προκειμένων έπιβατεύειν ! και κρατύνειν αυτÜ πειρώμενοι, | μßμε, εß λüγος αßρει, μεταπεßθεσθαι και ! συνομολογεΐν αßäούμενοι, αλλ' εύσυνειäήτως και ]Üνυποκρßτως και ταΐς καρäßαις προς τον θεüν ßήπλωμέναις τα ταΐς Üποäεßξεσι και äιäασκαλßαις ' των αγßων γραöών συνιστανüμενα καταäεχüμενοι. Es wird erkennbar, da sich der athanasianischen Dionys und Dionys von Ale xandrien deutlich darin unterscheiden, wie sie ihre S tze aufbauen. Obwohl auch Dionys von Alexandrien kurze, pr gnante S tze gebraucht, die mit dem athanasianischen Dionys vergleichbar sind, trifft man bei ihm immer wieder auf l ngere, genau konstruierte und strukturierte S tze, die beim athana sianischen Dionys keine Parallele haben. Dionys von Alexandrien baut in seine S tze mehr Partizipialkonstruktionen ein als der athanasianische Dionys. Schon die Ergebnisse der Statistik wiesen auf einen breiten Partizipialstil hin, was sich hier best tigt. Man kann dem Urteil von FELTOE nur zustimmen, wenn er feststellt: „Dionysius' literary style is excellent ... Many of his compositions exhibit signs of much care in production ... he is seldom fantastic or stilted or obscure ..."'8 Vielleicht hat Dionys von Alexandrien sogar verschiedene Rhythmen angewandt und Regeln aus der Kunstprosa immer wieder aufgegriffen. Dies
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Vgl. auch die Beispiele bei MILLER, 1321 („Periodic Structure in Dionysios"). FELTOE, ΔΙΟΝΥΣΙΟΥ ΛΕΙΤΑΝΑ, Einleitung, 24. FELTOE gibt auch Beispiele f r „classical uses" an (24 Anm. 1), auch wenn man durchaus „cartain marks of decadent Greek" bei Dionys finden kann wie Wechsel zwischen den Zeiten, den F llen, zwischen ου und μη, Optativ und Konjunktiv, Genitivus und Akkusativus absolutus und αυτüς als Demonstrativum (25). Aber, „considerung the age in which he lived" (24), bleibt das Urteil bestehen.
Zitate des Dionys von A lexandrien: Stilvergleich
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ist jedenfalls die berzeugung von PHILIP SHERIDAN MILLER19, der in seiner Studie zu Dionys von Alexandrien nicht nur dessen rhetorische Figuren beschreibt, sondern auch „periodic structures". Soviel ist aus dem bisherigen schon sicher: Dionys von Alexandrien kann sich in l ngeren, gut strukturierten S tzen ausdr cken, gliedert seine Partizipien und Infinitivreihen mit Klang figuren. Da er dabei auch auf die „Melodie" achtet, ist nur wahrscheinlich. b) Ornatus Ornatus bezeichnet die Figuren und Tropen, die die S tze ausschm cken. l. Der athanasianische Dionys Beim athanasianischen Dionys gibt es viele Wortfiguren, besonders Wieder holungen und H ufungen. Der Autor gebraucht gerne Parallelismen, einerseits Satz(Gro ) Parallelismen, andererseits Wort(Klein) Parallelismen, nur ver einzelt auch als Chiasmus. Entsprechend findet man oft eine Enumeratio von zwei Gliedern: Parallelismen20: 57,7 εστßν αυγή, εστßν ήμερα (mit Anapher und Isokolon mit fast gleicher Silbenzahl) 57,79 εß εστßν ήλιος, εστßν αυγή, εστßν ήμερα· ει τοιούτων μηäέν εστß, πολύ γε äει και παρειναι ήλιον. εß μεν οΰν Üßäιος ü ήλιος, Üπαυστος αν ην και ή ήμερα (mit Anapher und Antithese) 57,9f. ÜρξÜμενον τε ήρξατο και παυομένον παύεται (Isokolon) 57,14f. οντος οΰν αιωνßου του πατρüς, αιώνιος ü υιüς εστß ... οντος γαρ γονέως εστß και τέκνον (Isokolon mit Anapher und Chiasmus) 57,16 αλλ' εßσιν Üμöω και εßσιν αεß (Isokolon mit Anapher) 57,1719 öωτüς μεν οΰν οντος του θεού ü Χριστüς εστßν απαύγασμα, πνεύματος äε οντος ... αναλüγως πÜλιν ü Χριστüς Üτμßς λέλεκται (mit Chiasmus) 58,16f. πατέρα εΐπον, και πριν έπαγÜγω τον υßüν, έσήμανα και τούτον εν τω πατρß· υßüν έπήγαγον, εß και μη προειρήκειν 19
MILLER, Studies, 1933, 2125: Periodic Structures in Dionysius. 2 The Clausulae. Parallelismus: Wiederholung gleichartig angeordneter Wortfolgen oder berein stimmende Konstruktion in zwei oder mehreren S tzen; entspricht dem Isokolon nach LAUSBERG, Handbuch, §§719754: Isokolon besteht in der koordinierten Nebeneinanderstellung zweier oder mehrerer Kola oder Kommata, wobei meist die Kola oder Kommata jeweils gleiche Satzteilabfolge zeigen; vgl. auch MARTIN, Antike Rhetorik, 310312. Chiasmus, eine Bezeichnung aus dem 19. Jh., meint eine ber Kreuz gestellte Folge von Satzgliedern; vgl. FAUSER, Chiasmus.
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Einleitung
τον πατέρα, πÜντως αν εν τω υßω προεßληπτο (mit Chiasmus im zweiten Hauptsatz) 59,4f. μήτε το öυτüν έöην τω γεωργω μήτε τω ναυπηγö το σκÜöος (mit Chiasmus) 59,1660,4καß γαρ και öυτüν εßπον απü σπέρματος ή απü ρßζης Üνελθüν έτερον εΐναν του üθεν έβλÜστησε, και πÜντως έκεßνω καθέστηκεν üμοöυές. και ποταμüν απü πηγής ρέοντα έτερον σχήμα και üνομα μετειληöέναν μήτε γαρ την πηγήν ποταμüν μήτε τον ποταμüν πηγήν λέγεσθαι και αμöüτερα ΰπÜρχειν και την μεν πηγήν οιονεß πατέρα εßναι, τον äε ποταμüν εßναι το εκ της πηγής ύäωρ. (mehrere Parallelismen, Chiasmus im letzten Satz) 60,9f. ποταμüς απü πηγής ερρευσε και απü öωτüς Üσβεστου λαμπρüν öως Üνήöθη (mit Chiasmus21) 61,2225 και ούτε πατήρ εστßν ων ποιητής, ει κυρßως ü γεννήσας πατήρ Üκούοιτο ... ούτε ποιητής ü πατήρ, ει μüνος ü χειροτέχνης ποιητής λέγοιτο (Isokolon) 63,9f. ü μεν γαρ έμεινε προπέμψας και εστßν οßος ην, ü äε έξέπτη προπεμöθεßς και öέρεται πανταχού (Isokolon mit Antithese) 63,16f. ούτε ü νους Üλογος ούτε Üνους ü λüγος (Chiasmus) 63,1719 ä γε νους ποιεß τον λüγον εν αύτω öανεßς και ü λüγος äεßκνυσι τον νουν εν αύτω γενüμενος, και ü μεν νους εστßν οßον λüγος έγκεßμενος, ü äε λüγος νους προπηäών. (Isokolon) 63,19f. και μεθßσταται μεν ü νους εις τον λüγον, ü äε λüγος τον νουν εις τους ÜκροατÜς έγκυλεΐ (Chiasmus) Enumeratio22 von zwei Gliedern: 57,11 πρüκειται και σύνεστιν (synonym) 58,15 Üχώριστον και Üäιαßρετον (Alliteration, Homoioptoton, synonym) 58,23 μεμερßσθαι και Üöωρßσθαι (Homoioptoton, synonym) 59,3 γενητÜ τßνα και ποιητÜ τßνα (Homoioptoton, Hendiadyoin) 59,5 ßκνουμένοις και προσöυεστέροις (Homoioptoton, synonym) 59,15 οΐäα äε και μέμνημαι; 60,2 σχήμα και üνομα (Homoio ptoton, Hendiadyoin) Chiasmus auch 63,57. Enumeratio: aufz hlende F gung gleichgeordneter W rter; vgl. K. SCH PSDAU, Enumeration; LAUSBERG, Handbuch, §§ 669674.
Zitate des Dionys von Alexandrien: Stilvergleich
61,20 63,15 64,If.
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ποιητήν και äημιουργüν (synonym) της γλώττης και του στüματος οßκων τε και κινούμενος ü μέγιστος και καθüλου νους
Manchmal verwendet der athanasianische Dionys Klangfiguren: Alliteration (58,17 π; 60,3 f. π) Homoioptoton23 (57,5ος; 57,8 ιüς; 59,21 οντος; 59,3 α; 60,6 οις; 62,1 Of. ων) Homoioteleuton (59,16f. ον; 61,20 ον) Polyptoton24 (57,9f. Üρξαμένου τε ήρξατο και παυομένου παύεται; 60,7 Üγνοοΰντες αγνοουμένων) 25 Parechese (59,15 εύπορήσω, ποιήσω) Paronomasie26 und Parechese (63,10.14 έκÜτερος εν έκατέρö έτερος ων θατέρου ... έκÜτερος έτερος θατέρου) Weitere rhetorische Figuren werden selten gebraucht. Ins Auge fallen noch: 57, l ου γαρ ην äτε ü θεüς ουκ ην πατήρ Litotes27 57,6 τούτω γαρ και üτι öως εστß τω καταυγÜζειν νοεßται Hyperbaton28 58,15 των υπ' έμοΰ λεχθέντων ονομÜτων εκαστον Anastrophe29 58,22f. πώς οΰν ...; rhetorische Frage 60,5f.6;63,7.12 Vergleiche 63,11 εν εßσιν οντες äύο Oxymoron30
Homoioptoton: verschiedene Wortst mme haben den gleichen Kasus; vgl. MARTIN, Antike Rhetorik, 311; LAUSBERG, Handbuch, §§ 729731. 24 Polyptoton: Wiederholung desselben Wortes in verschiedener Flexionsform; vgl. MARTIN, Antike Rhetorik, 305; LAUSBERG, Handbuch, §§ 640648. Parechese: Wortspiel durch Gleichklang verschiedener W rter; Vgl. MARTIN, Antike Rhetorik, 304 (Punkt 3); nach LAUSBERG die „unorganische Ver nderung" der Paronomasie (Handbuch, 324Γ). Paronomasie: Wortspiel durch Zusammenstellung von W rtern desselben Stammes; vgl. MARTIN, Antike Rhetorik, 304; LAUSBERG, Handbuch, §§ 637639 (hier aber enger gefa t und von Parechese und Polyptoton unterschieden). Falls ein intransitives Verb mit einem Substantiv des gleichen Stammes verbunden wird, hei t es flgura etymologica, Litotes: ein Begriff wird durch die Verneinung des Gegenteils hervorgehoben; vgl. LAUSBERG, Handbuch, §§ 586588. 28 Hyperbaton: eine syntaktisch zusammengeh rende Wortgruppe wird k nstlich getrennt; vgl. MARTIN, Antike Rhetorik, 308f.; LAUSBERG, Handbuch, §§ 716718. 29 Anastrophe: Umkehrung der blichen Wortfolge, besonders bei Partikeln oder Pr po sitionen; vgl. MARTIN, Antike Rhetorik, 309f.; LAUSBERG, Handbuch, §§ 713715.
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Einleitung
Bei der Suche nach rhetorischen Figuren kommt man zu einem ähnlichen Er gebnis wie beim Vergleich des Satzbaus. Der athanasianische Dionys gebraucht eine relativ schlichte Sprache. Seine rhetorischen Figuren ver fremden nicht, fallen sogar kaum ins Auge. Der Autor liebt die Parallelen sowie Reihungen mit zwei Gliedern. Manchmal greift er auch zum Wortspiel, verbleibt dabei aber bis auf zweimal innerhalb desselben Wortstammes. Tropen finden sich in dem Text selten. Nur sofern der Autor die Bilder, die das Verhältnis zwischen Gott und Christus beschreiben, diskutiert, gebraucht er z.B. fur Christus oder für Gott (Dion. 18,3; 23,2)31. Im Ver gleich zum historischen Dionys schreibt der athanasianische glatt, ohne viel Emphase und ohne die Dinge zu sehr auszuschmücken. Nur zweimal kommt ein Hyperbaton, nur einmal je eine Anastrophe, ein Litotes, ein Oxymoron vor. Ansätze zum Pleonasmus oder zu Akkumulationen gibt es nur in 59,5f; 60,7;63,1517Opitz32. 2. Dionys von Alexandrien Dionys von Alexandrien dagegen gebraucht in anderer Art und Weise rhetorische Figuren33. Er greift seltener zum Parallelismus und, falls doch Sätze parallel aufgebaut sind, durchbricht er den Parallelismus gleich wieder. Zwar trifft man bei ihm oft auf die Enumeratio, diese beschränkt sich aber nicht darauf, zwei Wörter zu reihen, sondern mehrere. Noch mehr als beim athanasianischen Dionys findet man beim Dionys von Alexandrien Klangfiguren, die er meistens gezielt verwendet, um seine langen Reihen von Partizipien oder Infinitiven zu strukturieren. Manchmal haben beinahe alle Wörter in einem Satz oder Satzteil den gleichen Auslaut. Beson ders gerne verwendet Dionys von Alexandrien die Parechese. Im Unterschied zum athanasianischen Dionys liebt es Dionys von Alexan drien, ins Detail zu gehen und Einzelheiten auszuschmücken. Oft findet man daher Pleonasmen, Periphrasen und Akkumulationen. Außerdem schreibt Dionys von Alexandrien emotionaler und emphatischer als der athanasia Oxymoron: zwei sich widersprechende Begriffe werden miteinander verbunden; vgl. LAUSBERG, Handbuch, § 807. Wenn ein Substantiv und das beigefügte Adjektiv sich widersprechen, heißt dies contradictio in adjectio. Der Autor nennt das selbst (15,3; 18,1). Hier wird kein Urteil darüber gefällt, welcher Stilart, der schlichteren, der mittleren oder der erhabenen diese Texte angehören (vgl. zu den verschiedenen Stilarten MARTIN, Antike Rhetorik, 329345); hier werden nur einzelne Phänomene genannt. 33 Vgl. dazu auch MILLER, Studies, 212: The Rhetoric of Dionysius. Da MILLER viele Beispiele aus der Schrift Natur angibt, beschränke ich mich auf Basilides und Verheißungen. Nur „eine Hand voll" Beispiele bei MILLER stammen vom athanasianischen Dionys.
Zitate des Dionys von Alexandrien: Stilvergleich
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nische. So gebraucht er auch h ufiger z.B. Hyperbaton, Prolepse, Litotes, Oxymoron, rhetorische Fragen, Ironie und Emphase. Im Folgenden werden Beispiele genannt, die besonders aussagekr ftig sind; es wird dabei kein Anspruch auf Vollst ndigkeit erhoben: Enumeratio (oft mehr als zwei Glieder, mit Homoiteleuton oder Alliteration und mit Klimax) 94,3 πιστüτατε και λογιüτατε 95,3 äύσκολον και σöαλερüν Klimax 95,5 της εορτής και της ευöροσύνης Hendiadyoin 96,9 μηäέ äιαöωνεΐν μηäέ έναντιοΰσθαι Klimax 101,35 τους äε έöυστερßζοντας και äιαρκοΰντας επß πλεßστον και μέχρι τετÜρτης öυλακής έγκαρτεροΰντας Chiasmus 101,6f. γενναßους και öιλüπονους Klimax 101,7f. ως έκινήθησαν ή ως ήäυνήθησαν Parechese, synonym 109,8 αποäέχομαι και αγαπώ Klimax 109,810 της τε πßστεως και ... öιλοπονßας και ... äιατριβής και ... ψαλμωä/ας1 Homoioptoton 109,12 ößλη γαρ και προτιμοτÜτη Klimax 109,13110,1 έπαινεΐν ... και συναινεΐν ..., έξετÜζειν äε και äιευθύνειν 110,4f. äι' ερωτήσεως και Üποκρßσεως (Hendiadyoin) πεßθουσα και συμβιβÜζουσα (Klimax) 110,12 ύψηλüν και μεγαλεΐον synomym 111,2 Üλλα μικρÜ και θνητÜ και οßα τα νυν 11 l,8f. σχßσματα και αποστασßας Hendiadyoin 112,3f. το ευσταθές και το öιλÜληθες και το εύπαρακολούθητον και συνετüν 112,5f. εν τÜξει και μετ' επιεικεßας (synonym) τÜς ερωτήσεις και τÜς έπαπορήσεις και τÜς συγκαταθέσεις (Hendiadyoin) 113,79 ώμολüγησε και äιεμαρτύρατο ... μηκέτι τούτω προσέξειν μηäέ äιαλέξεσθαι περß τούτου, μηäέ μεμνήσθαι μηäέ äιäÜξειν synonym 114,If. έπι τη κοινολογßα και τη προς πÜντας συγκαταβÜσει και συνäιαθέσει 114,4 ήθέτησαν και Üνεσκεύασαν Klimax 115,6f. öιλοσώματος ων και πÜνυ σαρκικüς synonym, Klimax 115,911 σιτßοις και ποτοΐς και γÜμοις και ... έορταΐς και θυσßαις και ßερεßων σöαγαΐς Hendiadyoin 116,6 μέτρων και κρßνων Hendiadyoin
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Einleitung
120,2f.
Üäελöüν ... και συγκοινωνüν ... καν μÜρτυρα Ιησού και μακÜριον ... 121,5f. απü των νοημÜτων και απü των ρημÜτων και της συντÜξεως αυτών 122,7 των αυτών κεöαλαßων και ονομÜτων 123,10f. ÜλλοιοτÜτη äε και ξένη ..., μήτε εöαπτομένη μήτε γειτνιώσα ... 123,1315 αλλ' ουäέ μνήμην τινÜ ουäέ έννοιαν ούτε ή επιστολή της Üποκαλύψεως έχει (εα γαρ το εΰαγγέλιον), ούτε της επιστολής ή ÜποκÜλυψις Chiasmus Parallelismen 94,57 τινÜς μεν γαρ των αäελöών λέγειν öης, üτι χρή τούτο ποιειν προς την Üλεκτοροöωνßαν τινÜς äε, üτι αö' εσπέρας χρή. Chiasmus, Ellipse 95,2f. ακριβή äε pov έπιτιθέναι ζητεßς, και ώραν πÜνυ μεμετρημένην Parechese, Chiasmus 96,48 και πüτε μεν ανέστη, σαöώς ουäεßς Üπεöήνατο· üτι äε ..., τούτο Üνωμολüγηται34 102,13 αλλ' οß μεν και πÜσας ... οι äε äύο, οι äε τρεις, οß äε τεσσÜρας, οß äε ούäεμßαν 103,4f. ή τη τραπέζη τη αγßα προσελθεΐν, ή του σώματος και του αßματος του Χρßστου προσÜψασθαι 103,79 προσεύχεσθαι μεν γαρ üπως αν εχη τις, και, ως αν äιÜκειται, μεμνήσθαι του äεσπüτου, και äεΐσθαι βοηθεßας τυχεßν, Üνεπßöθονον Chiasmus, Homoiptoton 109,13110,2 έπαινεΐν τε χρή και συναινεΐν Üöθüνως, ει τι ορθώς λέγοιτο, έξετÜζειν äε και äιευθύνειν, ει τι μη öαßνοιτο ύγιώς Üναγεγραμμένον Chiasmus35 113,8f. μηκέτι τούτω προσέξειν μηäέ äιαλέξεσθαι περß τούτου, μηäέ μεμνήσθαι μηäέ äιäÜξειν Chiasmus 114,10 και ούχ üπως των αποστüλων τινÜ, αλλ' οΰä' üλως των αγßων ή των απü της εκκλησßας ... Parechese 116,24 μεßζονα äε της έμαυτου öρονήσεως την ύπüληψιν την περß αυτού λαμβÜνων, κεκρυμμένην εΐναß τßνα και θαυμασιωτέραν την καθ' έκαστον έκäοχήν ύπολαμβÜνω figura etymologica, Paronomasie
34 35
Vgl. insgesamt den Satzaufbau 100,11101,8. Vgl. auch die Partizipreihen 110,6111,3; 112,6113,5.
Zitate des Dionys von Alexandrien: Stilvergleich
116,8f. 122,6f.
57
και ουκ αποäοκιμÜζω ταύτα, α μη συνεώρακα, θαυμÜζω äε μÜλλον, οτι μη και εΐäον Antithese, Homoiptoton έχεται αύτοΰ και των προθέσεων ουκ αößσταται, äια äε των αυτών κεöαλαßων και ονομÜτων πÜντα äιεξέρχεται Homoioptoton, Chiasmus
Homoioteleuton, Homoioptoton und Alliteration 94,4f. (Homoioteleuton ει); 95,3 (Homoioptoton ov); 95,6f. (Homoioteleuton ται; Alliteration o); 95,1 If. (Alliteration Üνε); 98,5f. (Homoioptoton σαι); 98,6f. (sechsmal Homoioteleuton ov); 98,1 If. (f nfmal Alliteration π); 99,5f. (dreimal Homoioptoton ην); 100,4f. (Homoioteleuton ειαν); 100,12101,5 (ας sechs Partizipien); 101,6f. (Polyptoton ους); 102, If. (Alliteration äια); 102,3f. (viermal Homoioteleuton σιv); 102,68 (viermal Homoioptoton τες; siebenmal ας); 102,14f. (viermal Alliteration π); 103,24 (dreimal Homoioptoton ας); 103,57 (Parhomoiosis ου); 104,5f. (Homoioptoton τωσαν); 104,8f. (f nfmal Alliteration έ); 104,10105,2 (ων drei Partizipien); 109,9f. (Homoioptoton ιας); 110,2f. (Homoioptoton οντÜ); 110,5f. (dreimal Homoioptoton ης); 110,6111,3 (dreizehnmal Homoioteleuton ων lange Partizipienreihe!); 110,13f. (viermal Homoioptoton ου); 111,2 (f nfmal Homoioteleuton a); 111,10 (dreimal Homoioptoton ους, sechsmal Homoioptoton ων); 11 l,13f. (dreimal Homoioptoton ov); 112,1 (viermal Alliteration ε); 112,5f. (viermal Alliteration έ; dreimal Homoioptoton εις); 112,10 (sechsmal Homoioteleuton v); 113,24 (achtmal Homoioteleuton ς); 112,5f. (siebenmal Homoioteleuton ς); 113,7 (viermal Homoioptoton ων); 114,5f. (f nfmal Homoioteleuton ov); 115,2f. (sechsmal Homoioteleuton v); 116,1 (dreimal Homoioptoton ων); 116,24 (f nfmal Homoioptoton ην); 118,5f. (Parhomoiosis ου); 118,13 (viermal Homoioptoton ης); 118,14 (viermal Alliteration a); 119,3 (dreimal Homoioptoton αις); 119,5f. (Parhomoiosis έ; ή); 119,14 (f nfmal Alliteration έ); 120, l f. (sechsmal Homoioteleuton v); 120,4f. (dreimal Homoioteleuton ω); 120,8f. (sechsmal Alliteration π); 122,68 (dreimal Homoioptoton εται; sechsmal ων); 124,6f. (zweimal Homoioptoton ξεσι); 124,8f. (f nfmal Homoioteleuton ov). Polyptoton 96,8.10 κατέλαβαν, ... ύπολÜβωμεν; 98,2f. έροϋσιν ..., ... ρήματος; 103,10 τα Üγια, τα Üγια των αγßων; 109,13 έπαινεßν τε χρή και συναινεßν; 112,7f. περιέχεσθαι, ... έχοντα; 114,8f. ÜποκÜλυψιν . κεκαλυμμένην; 116,2f.4 την ΰπüληψιν ... λαμβÜνω, ... ΰπολαμβÜνω; 116,5 υπονοώ γε νουν; 116,13f. την προöητεßαν, ... ü προöήτης; 120,5f.
58
Einleitung
την ... ÜγÜπην, ... Üγαπηθήναι; 135,1.3.4.6 χρειώäες, χειρουργούμενον, Üχρηστον, μεταχειριζομένης; 138,46 κüσμο ν, κüσμö, κεκοσμήσθαι, κüσμον, Üκοσμßαν; 138,7 εύτακτους εξ Üτακτου; 138,10f. ούσης, ουσßας; 140,15 εξ ετέρων έτεροßως; 144,5f. öανερÜ üρώσιν ... συνορÜν και τα αöανή; 145,2f. ώρισμένας ώρας και καιρούς εύκαιρους και τροπÜς Üπαρατρέπτους; 146,3f. Üποικßαν ή συνοικßαν ... οικιστού μηäέ οßκοäεσπüτου; 147,810 οß των ατüμων τομεßς και των Üμερών μερισται και των Üσυνθέτων συναγωγεΐς και τα Üπειρα περινοοΰντες (mit Parechese). Parechese 94,5f. λέγειν ποιεΐν; 95,2f. pov ώραν; 95,2f. äύσκολον σöαλερüν; 99,8 ετέρας ημέρας; 100,3 ή ορμή, ή οäüς; 101,7f. έκινήθησαν, ήäυνήθησαν; 101,9 ßσως μηäέ ομοßως; 103,6 έχουσα, σπεύäουσα; 110,3 ην αν ή Üγραöος; 110,1 If. τους απλούστερους αäελöούς; 110,13 ενäüξου, ένθεοΰ; 114,2 συγκαταβÜσει και συνäιαθέσει; 114,10 üπως, üλως; 116,7 πλέον νέμων; 117,9f. ήθους, εßäους; 119,17 αύτüπτην, αύτήκοον; 121,3f. γενέσθαι λέγεσθαι; 121,5 νοημÜτων ρημÜτων; 122,1 χÜριν χÜραν; 125,1 γνώσεως, öρÜσεως; 132,7 σμικρüτατα σώματα; 135,9.11 κρüκης, ρÜκη; 136,4.5.6 εκατüν, ... κενüν τüπον εκαστον ... καßριον; 138,3 μέγεθος και πλήθος; 138,8.9 παναρμüνιον, Üναρμüστον; 140,12f. ελαττον, θÜττον; 141,12; 142,1 σύμπηξις, σύνερξις; 142,14 λέξις, τÜξις; 145,4.5 äεßλαιοι, äßκαιοι; 145,12 πολλών äωρεών; 147,4 Üστρων στρατüς; 147,11 συνοäßα και περιοäßα; 149,14f. αργü ν ουäέ αχρεßο ν; 149,16 τρßχες μήτε üνυχες; 149,17 üöελος, üψεως; 150,5.7 μέλεσι, έπεμέτρησεν. Pleonasmus36 94,595,2 τινÜς μεν γαρ των αäελöών λέγειν öής, äτι χρή τούτο ποιεΐν προς την Üλεκτοροöωνßαν τινÜς äε, üτι αö' εσπέρας Pleonasmus: Anh ufung von oft berfl ssigen W rtern mit gleicher oder hnlicher Bedeutung (vgl. MARTIN, Antike Rhetorik, 301308); eine Form derAmpli kation. Vgl. auch insgesamt 110,5111,5; 141,39, 135,8137,9; 149,4152,9. Eigentlich werden in der antiken Rhetorik pleonastische Formen negativ beurteilt, da sie der Klarheit und dem Angemessenen (σαöήνεια, πρέπον, vgl. MARTIN, Antike Rhetorik, 250252) des Ausdrucks widersprechen; vgl. auch LAUSBERG, Handbuch, §§ 502f. Zum guten Stil geh rt jedoch auch der Ornatus (κατασκευή): „wer schm cken will, mu vom Gew hn lichen, vom N chstliegenden abweichen, was wohl stets eine gewisse Einschr nkung der Klarheit mit sich bringt. Schmuck und Klarheit stehen zueinander in einem gewissen Spannungsverh ltnis ..." (FUHRMANN, Antike Rhetorik, 123); vgl. auch MARTIN, Antike Rhetorik, 252257 (Amplifikation).
Zitate des Dionys von Alexandrien: Stilvergleich
59
χρή. οι μεν γαρ εν 'Ρώμη αäελöοß, ως öασι, περιμένουσι τον αλέκτορα· περß äε των ενταύθα έλεγες üτι τÜχιον 95,2f. ακριβή äε ορον έπιτιθέναι ζητεßς, και ώραν πÜνυ μεμετρημένην 95,1012 äιαöüρώς ... κατÜ καιρούς ένηλλαγμένους 101,35 τους äε έöυστερßζοντας και äιαρκοΰντας επß πλεßστον και μέχρι τετÜρτης öυλακής έγκαρτεροΰντας, καθ' ην ... 112,If. συγκαθεσθεις αύτοΐς τριών εξής ημερών εξ έω μέχρις εσπέρας 115,6f. öιλοσώματος ων και πÜνυ σαρκικüς 117,9118,1 τεκμαßρομαι γαρ εκ τε του ήθους έκατέρων και του των λüγων εßäους και της του βιβλßου äιεξαγωγής λεγομένης 118,2f. ουäέ κηρύσσει εαυτüν, ούτε äια του ευαγγελßου, ούτε äια της επιστολής 120,5f. οι äια την προς εκεßνον ÜγÜπην, και τω θαυμÜζειν και ζήλουν, Üγαπηθήναι ... 122,6f. έχεται αυτού και των προθέσεων ουκ αößσταται 123,1013 ÜλλοιοτÜτη äε και ξένη παρÜ ταύτα ή ÜποκÜλυψις, μήτε εöαπτομένη μήτε γειτνιώσα τούτων μηäενß, σχεäüν ως ειπεßν μηäέ συλλαβήν προς αυτÜ κοινήν έχουσα 133,1113 Üμερή öασιν εßναι σώματα, του παντüς μέρη, εξ ων αäιαιρέτων üντων συντßθεται τα πÜντα ... 140,911 τα μεν γαρ υπ' αυτών πεπυκνώσθαι και κατεσößγχθαι λέγεται, ως ταύτα παντελώς äυσαπÜλλακτα γεγονέναι πιλήματα, ... Emphase 142,46 ή καθÜπερ εύτακτος στρατηγüς ου συγκεχυμένην ε'ßασε την στρατιÜν, και πÜντα Üναμßξ Parechese, Polyptoton, Vergleich Akkumulatio37 101,9 Ίσως μηäέ ομοßως 102,13 αλλ' οß μεν και πÜσας ύπερτιθέασιν Üσιτοι äιατελούντες, οι äε äύο, οß äε τρεις, οß äε τεσσÜρας, οß äε ούäεμßαν Antiklimax 111,2 μικρÜ και θνητÜ και οßα τα νυν 113,2f. ευσυνεßäητος και Üνυποκρßτως καß ταΐς καρäßαις προς τον θεüν ήπλωμέναις
37
Vgl. auch 138,12140,7.
60
Einleitung
115,911 σιτßοις και ποτοΐς και γÜμοις ..., έορταΐς και θυσßαις και ßερεßων σöαγαΐς 117,6f. τον Üπüστολον, τον υßüν Ζεβεäαßου, τον Üäελöüν Ιακώβου 134,12f. αλλ' ουäέ απü των μικρών των συνήθων και παρÜ πüäας νουθετούνται παραäειγμÜτων 140.14 τοιώνäε και ώäε πως 141,4 τοσαßäε και τοιαßäε και ώäε πως 145.15 πολυεθνής και πολυμιγής 147,24 ως ßσüστοιχοι και συνασπιäοΰντες αεß προßασιν, ü συνεχής τε και ÜäιÜστατος Üüχλητüς τε και ανεμπüäιστος των Üστρων στρατüς 153,710 καθüλου äε και συλλήβäην, üλον τούτο το σκήνος τßς τοιούτον έσκηνοποßησεν ύψηλüν, ορθιον, εΰρυθμον, εύαßσθητον, εύκßνητον, εύεργüν, παντουργüν IS
Periphrase 109,12 110,35 110,6f. 113,5f. 115,4 117,6f. 134,9f.
προανεπαύσατο ή Üγραöος ομιλßα, äΓ ερωτήσεως και Üποκρßσεως πεßθουσα και συμβιβÜζουσα τους Üντιäιατιθεμένους τον μεν νüμον και τους προöήτας ο τε της äιäαχής ταύτης αρχηγüς και εισηγητής, ü καλούμενος Κορακιών τω εαυτού πλÜσματι τον Üπüστολον, τον υßüν Ζεβεäαßου, τον Üäελöüν Ιακώβου τö προστÜξαντι
Vergleich (Auswahl) lll,13f; 135,8136,9; 142,49; 150,9f. Apostrophe39 111,7 ως οßäας; 142,1 If. έπι τα σμικρüτατα μεταβησüμεθα; 145,613 Üτομοι γαρ ΰμΐν χειμώνα öέρουσιν, ώ τυöλοß, ...; 146,9 έπακούσατε 147,814 ειπÜτωσαν οΰν ...
38
Periphrase: Umschreibung eines Begriffs; eine Form der Amplifikation, s. auch die Beispiele der Akkumulatio; vgl. MARTIN, Antike Rhetorik, 269; LAUSBERG, Handbuch, §§ 589598. 39 Apostrophe: berraschende Hinwendung an einen anderen Adressaten; vgl. HALSALL, Apostrophe; MARTIN, Antike Rhetorik, 282284; LAUSBERG, §§ 762765.
Zitate des Dionys von A lexandrien: Stilvergleich
61
Emphase, Pathos40 95,3 üπερ και äύσκολον καß σöαλερüν Hyperbel 95,10 äιαöüρως μεν γαρ Hyperbaton 96,58 üτι äε ..., τούτο Üνωμολüγηται Inversio 96,1015 αλλ' ει και μικρολογßα τις εßναι äüξει περß το ζητούμενον, ει ..., αλλ' ημεßς εύγνωμüνως τα λεχθέντα καß πιστώς Üρμüσαι προθυμήθωμεν Prolepse, Hyperbaton 99,69 äια τούτο, παρωχηκüτος ήäη τελεßως συν τη μετ' αυτü νυκτß πÜση του σαββÜτου και ετέρας αρχομένης ημέρας, ..., οτε äήλον ως Üνειστήκει προ πολλού Inversio, Pleonasmus 100,81 If. τούτων ούτως εχüντων, τούτο τοις Üκριβολογουμένοις Üποöαινüμεθα κατÜ ποßαν ώραν, ή καß ποßον ήμιώριον, ή ώρας τέταρτον, Üρχεσθε ... Prolepse, Akkumulation, Ironie 103.10 εις äε τα αγßα καß τα Üγια των αγßων ü μη πÜντη καθαρüς καß ψυχή καß σώματι προσιέναι κωλυθήσεται Inversio, Pleonasmus 109.8 αποäέχομαι καß αγαπώ Klimax 111.13 τούτο μοι προσαγüντων το βιβλßον ως ... Hyperbaton 112,6f. εκ παντüς τρüπου καß öιλονεßκως Pleonasmus 113,7f. εν έπηκüω πÜντων των παρüντων αäελöών ώμολüγησε καß äιεμαρτύρατο ήμΐν Tautologie 114,4f. ήθέτησαν καß Üνεσκεύασαν πÜντη το βιβλßον Pleonasmus 115,If. τούτου γεγονέναι ποιητήν του γρÜμματος Hyperbaton 115,3f. Üξιüπιστον έπιöημßσαι θελήσαντα τω εαυτού πλÜσματι üνομα Periphrase, Hyperbaton 115.11 εγώ äε ... Prolepse 116,6f. ουκ ßäßω ταύτα μέτρων καß κρßνων λογισμö Hyperbaton 118,6 ευθύς τε εν αρχή Akkumulation 119,4 οΰτος äε γε ... Prolepse 119.9 καß äη καß 131.7 ως ήμΐν τε καß τοις σοöωτÜτοις Ελλήνων ΠλÜτωνι ... 133,1 ταύτας äη öασι τÜς Üτüμους Prolepse 133,4f. καß οϋτω τον τε κüσμον καß τα εν αύτώ, μÜλλον äε κüσμους απεßρους Üποτελεΐν Klimax, Ironie 133.14 üνομα äε, ... Inversio Emphase: ein entweder durch akustische oder durch syntaktische Hervorhebung bewirk ter Nachdruck einer Aussage oder eines Wortes; hier also nicht als eine Form der Trope gemeint (LAUSBERG, Handbuch, §§ 578, 905i), sondern allgemein als Stilart. Vgl. auch 109,5110,2; 112,3113,5; 134,712; 145,15146,12.
62
Einleitung
135,12f. ου τους μεν τινας äεχüμενη θεμελßοις αύτομολοΰντας λßθους, τους äε αναπηäώντας εßς τÜς έπιβολÜς Vergleich, Hyperbel, Sarkasmus 135,15 καταρριöθεßσης äε, ως αν παρεßκη, κατενεχθεßς ... Inversio 137,13 üρÜτωσαν γαρ τÜς αθέατους εκεßνοι, και τÜς ανüητους νοεßτωσαν Oxymoron, Ironie 137,59 üταν äε και Ü öασιν εξ ατüμων υöÜσματα γßνεσθαι, τα εύήτρια ταΰθ' υπ' αυτών Üσüöως και Üναισθήτως αύτουργεΐσθαι λέγωσι, τßς Üνέξεται τÜς Üτüμους Üκούων έρßθους, ων και ü αρÜχνης εστß σοöώτερος, χειροτεχνών εξ εαυτού; rhetorische Frage, Metapher, Sarkasmus41 145,6 Üτομοι γαρ ύμΐν χειμώνα öέρουσιν ... Prolepse Litotes 117,4.5f. ουκ Üντερώ ... ου μην ραäßως αν συνθοßμην; 120,13f. ουκ αν öαßην; 125,3 ουκ Üντερώ; 135,8 ου χωρßς Oxymoron 138,46; 144,5.6; 147,810 (s.o. zu Polyptoton) Rhetorische Frage 131,7132,6; 134,79; 137,59; 138,29; 138,10140,1; 145,611; 146,14147,4 Bild, Metapher 101, l f. παρ' ολßγον προκαταλύο ντας τον äρüμο ν Metapher; 102,11 Üθλησιν metaphorisch; 111,8 έπεπüλαζε metaphorisch; 112,10 έπι βατεύειν metaphorisch; 114,9 παραπετÜσματι metaphorisch; 132,4f. κατακερματßζειν metaphorisch; 138,2 οßκον metaphorisch; 144,9 έπικουρßαις Anspielung
41
Vgl. auch 142,14144,3.
II.3.2 Ergebnis und Folgerungen a) Apologetische Tendenz der Texte Der Stilvergleich bestätigt die These von LUISE ABRAMOWSKI, daß die Zitate bei Athanasius von einem anderem Autor stammen als Dionys von Alexandrien. Damit ist aber noch nicht geklärt, von wem sie wann und zu welchem Zweck verfaßt wurden. Laut ABRAMOWSKI will ein unbekannter Autor 339/340 zwischen Euseb von Cäsarea und Markell von Ankyra vermitteln, greife deswegen Aussagen von beiden auf. So schmal die Textbasis auch ist, so deutlich wird dennoch, daß der Autor dieser Texte nicht vermitteln will, sondern sich gegen Vorwürfe verteidigt. Der Autor schreibt: „... falls ich nicht zuvor den Vater genannt habe, habe ich ihn doch wohl zu ge nüge in dem Sohn vorher miterfaßt. Den heiligen Geist habe ich hinzugefugt, aber ich habe mit angegeben, sowohl woher als auch durch wen er kam. Sie aber wissen nicht... Wie also kann ich, der ich diese Namen gebrauche, der Meinung sein, daß diese völlig voneinander getrennt und gesondert würden?" (17, If [58,1723]). „Sie jedoch heucheln, daß sie ... Sie versuchen aber, mich mit den beiden zusam menhangslosen Wortfetzen wie mit Steinen von ferne zu bewerfen, weil sie nicht wissen ..."(18,4(60,57])
An anderen Stellen versucht er sich zu rechtfertigen oder gibt zu, daß seine Ausdrücke nicht richtig gewählt waren: „... gab ich aus dem Stegreif Beispiele von sehr unbrauchbarer Art an ... später befaßte ich mich mit passenderen und geeigneteren Beispielen und vertiefte ge nauer die der Wahrheit angemesseneren, ..." (18,lf. [59, 36]) „... weil sie nicht wissen, daß bei Dingen, die unbekannt sind und einer Ein führung ins Verstehen bedürfen, oft nicht nur fremdartige, sondern sogar wider sprüchliche Beweismittel zu Erläuterungen der untersuchten Punkte werden." (18,4 [60,79]) „Falls aber einer der Verleumder meint, nachdem ich Gott, den Demiurg, Her steller von allem nannte, ich auch meine, er sei auch Demiurg Christi, soll er hören, daß ich ihn zuvor Vater genannt habe ..." (20,3 [61,1921]) „Falls ich auch auf die Schnelle während meiner Ausführungen über den Sohn Gott Werkmeister nannte, ist es jedoch möglich, es folgendermaßen zu ver teidigen." (21,3 [62,9f.])'
Wahrscheinlich ist dies aber kein weiteres Zitat aus dem Verteidigungswerk, s. Kommentar z. St.
64
Einleitung
Diese apologetische Haltung erstreckt sich auf den ganzen Text. Aus diesem Grund ist es wahrscheinlich, daß nicht erst, wie ABRAMOWSKI meint, in der aktualisierten Fassung der gefälschten Texte Ende der 50er Jahre der historische Dionys zur Abwehr eines „ArianismusVorwurfs" herhalten muß. Dies war schon die ursprüngliche Intention des Autors. Die Absicht deckt sich also mit der des Athanasius, nur kommt sie von einer ganz anderen Seite. Einzelne Spitzen gegen Markell, Anklänge an Alexander von Alexandrien, Euseb von Cäsarea und Origenes, besonders aber an die sog. vierte Formel von Antiochien und die Ekthesis makrostichos und die Aussagen, die die eigene Existenz des Logos und dessen Unterschied zum Vater betonen, fallen auf. Die Texte lassen sich am besten verstehen als einen Versuch aus der Gruppe der ,,Eusebianer"(!), den Arianismusverdacht abzustreifen, der immer vom „Westen" gegen sie erhoben wurde2. In allen Bekenntnissen der 40er Jahre stellen sie Anathematismen gegen Arius auf und wehren sich dagegen, als „Arianer" zu gelten3. Am ausfuhrlichsten setzt sich die Ekthesis makrostichos damit auseinander, die sich in Aussage und Intention oft mit den Zitaten deckt4. Es ist meines Erachtens durchaus mög lich, diesen Klärungsversuch einen unbekannten Autors auch noch · nach Serdica anzusetzen, denn gerade die Ekthesis makrostichos verfolgt eben dieses Ziel5. Auch der historische Dionys mußte sich verteidigen, er trenne den Sohn zu weit von Gott. Er verteidigte sich nicht nur, sondern griff eine monar chianische Theologie an. Auch er wurde vom „Westen" zur Rechenschaft gezogen, von seinem Namensvetter in Rom. Auch in dieser Auseinan dersetzung reisten Unzufriedene aus der östlichen Reichshälfte nach Rom, um eine Entscheidung herbeizuführen. Es lag also nahe, auf diesen Tradi tionszeugen zurückzugreifen. Dies hat ein anonymer Autor versucht6. Offiziell erstmals referiert vom Bischof Julius von Rom in seinem Brief an die „Eusebianer" (überlierfert in Ath., apol. sec. 2135); vgl. LIENHARD, The „Anan" Controversy, 416418. Zum AntiArianismus des Ostens in den Formeln von Antiochien vgl. SCHNEEMELCHER, Kirchweihsynode, 120123. Auch Euseb von Cäsarea grenzt sich gegen Arius ab, wie der Kommentar zeigen wird; vgl. MCCARTHY SPOERL, AntiArian Polemic in Eusebius, bes. 36f. Dies wird in der Einleitung nicht weiter ausgeführt, sondern in Kommentar zu den jeweiligen Stellen. ABRAMOWSKI (Dionys, 254) ging davon aus, daß nur vor Serdica noch derartiger Klärungsbedarf bestanden hat. Vgl. aber auch die treffende Beschreibung der Situation von BARNARD, EastWest Conciliatory Moves, bes. 253. Fälschungen gab es oft, nicht nur im Heidentum, sondern auch schon während der An fänge des Christentums; vgl. SPEYER, Fälschung, besonders seine eindrucksvolle,
Zitate des Dionys von A lexandrien: Ergebnis und Folgerungen
65
Ein Zitat dieses anonymen Autors hat wahrscheinlich Basilius von C sarea berliefert in De spiritu sancto 29,72: „Wenn sie behaupten, die Hypostasen existieren getrennt, weil sie drei seien, es sind drei, auch wenn sie es nicht wollen, oder sie m ssen die g ttliche Trias ganz und gar beseitigen"7. Der Autor besteht also darauf, von drei Hypostasen zu reden. Dies bedeute keine Trennung. Aber nur so k nne die Dreiheit bewahrt werden. Diese Aussage des „Dionys" hat Athanasius geflissentlich bergangen. Es ist also deutlich, da die Auswahl von Zitaten bei Athanasius mit Vorsicht bedacht werden mu . Er zitiert nat rlich nur, was seiner berzeugung nicht widerspricht. Dar berhinaus sind die Zitate noch einmal berarbeitet worden: b) Einschub im Dionyskomplex Es war f r Athanasius eine gro e Blamage, da seine Kontrahenten gerade einen alexandrinischen Bischof, einen seiner Vorg nger, vorweisen konnten. Er hat daraufhin den Spie umgedreht und Dionys zum Zeugen f r seine Seite gemacht. M glich wurde dies durch selektives Zitieren und durch einen oder zwei Einsch be, die Dionys u.a. zum Zeugen f r den Begriff ομοούσιος macht. Denn eine genaue Betrachtung des Textes ergibt Folgendes8: Die Texte sind in Dion. 18,2 um eine Passage erweitert worden. Gerade in dieser Passage taucht das umstrittene ομοούσιος des Nicaenums auf, gerade diese Passage zitiert Athanasius auch in decr. 25,4f. (21,1529) und syn. 44. Dion. 18,1 πλην εγώ γενητÜ τßνα και ποιητÜ τßνα öήσας νοεΐσθαι
Au erdem habe ich, als ich anregte, an einige gewordenen und gemachte Dinge
thematisch geordnete Aufz hlung 218303. Schon zur Zeit der Alten Kirche entlarvten manche eine F lschung; vgl. SPEYER, 179210: Die Echtheitskritik der Kirchenv ter. Die dennoch weitverbreitete Leichtgl ubigkeit haben F lschungen erleichtert (SPEYER, 84f). Mit SPEYER mu berall dort von F lschung gesprochen werden, „wo durch innere oder u ere Gr nde nachgewiesen werden kann, da der Verfasser mit der pseudepigraphischen Einkleidung oder dem erfundenen geschichtlichen Inhalt nicht rein literarischrhetorische und damit k nstlerische Absichten verfolgt, sondern bestimmte andere Ziele erstrebt" (24). Vgl. zu dem Problem auch BROX, Falsche Verfasserangaben; RIST, Pseudepigraphy and the Early Christians. bersetzung BIENERT, erh. Werk, 83. Text nach FELTOE, Dionys, 196: ει τö τρεις εßναι τÜς υποστÜσεις μεμερισμένας εßναι λέγουσι, τρεις εßσß, καν μη θέλωσιν, ή την θεßαν τριÜäα παντελώς Üνελέτωσαν. Bekanntlich u ert sich Basilius, ep. 9,2 (an Maximus) durchaus kritisch gegen ber dem Verhalten des Dionys in diesem Streit, nat rlich unter der Annahme der Echtheit dieser Texte; vgl. dazu DRECOLL, Basilius, 3842. Einsch be sollten nicht nur aus inhaltlichen Gr nden postuliert werden, besser ist es, wenn auch literarische hinzukommen.
66
Einleitung
των μεν τοιούτων ως αχρειüτερων εξ επιäρομής εΐπον παραäεßγματα, έπεß μήτε το öυτüν έöην τω γεωργö μήτε τö ναυπηγö το σκÜöος. 18,2 εßτα τοις ßκνουμένοις και προσöυεστέροις ένäιέτριψα καß πλέον äιεξήλθον περß των αλη θέστερων ποικßλα προσεξευρών τεκμήρια, απερ καß [σοß] äι' Üλλης επιστολής έγραψα,
εν οΐς ήλεγξα καß ä προöέρουσιν έγκλημα κατ' έμοΰ ψευäüς ον, ως ου λέγοντος τον Χριστüν üμοούσιον εßναι τö θεö. εϊ γαρ καß το üνομα τοΰτü öημι μη εύρηκέναι μηä' Üνεγνωκέναι που των αγßων γραöών, αλλÜ γε τα επιχειρήματα μου τα έξης, α σεσιωπήκασι, της äιανοßας ταύτης ουκ Üπςιäει. καß γαρ Üνθρωπεßαν γονήν παρεθέμην äήλον ως οΰσαν ομογενή, öήσας πÜντως τους γονεßς μüνον ετέρους εßναι των τέκνων, üτι μη αυτοß εΐεν τα τέκνα, ή μήτε γονεßς Üναγκαΐον ύπÜρχειν εßναι μήτε τέκνα.
18,3 καß την μεν έπιστολήν, ως προεßπον, äια τÜς περιστÜσεις ουκ έχω προκομßσαν εß ä' οΰν, αυτÜ σοι τα τüτε ρήματα, μÜλλον äε καß πÜσης αν έπεμψα το αντßγραöαν, üπερ αν εΰπορήσω, ποιήσω, οßäα äε καß μέμνημαι πλεßονα προσθεßς των συγγενών ομοιώματα· καß γαρ και öυτüν εΐπον απü σπέρματος ή απü ρßζης Üνελθüν έτερον εßναι του
zu denken, auf die Schnelle sehr un brauchbare Beispiele aus diesem Be reich angegeben, als ich sagte, da weder die Pflanze wie der G rtner noch das Boot wie der Schiffsbaumeister sei. 18,2 Sp ter habe ich mich mit passen den und geeigneteren Beispielen befa t und bin ausf hrlicher auf die wahreren eingegangen, wobei ich vielerlei zus tz liche Belege herausfand, welche ich dir in einem anderen Brief aufgeschrieben habe, mit denen ich auch den Vorwurf, den sie gegen mich vorbringen, zur ckge wiesen habe, da er eine L ge ist, als ob ich nicht sage, da Christus mit Gott homousios ist. Denn wenn ich auch sage, da ich nirgendwo in den heiligen Schriften dieses Wort gefunden und es nicht gelesen habe, so weichen aber doch meine anschlie enden berlegun gen, welche sie verschwiegen haben, nicht von dieser Auffassung ab. Denn ich habe die menschliche Nachkommen schaft angef hrt, die doch deutlich homogen ist, und habe gesagt, da ins gesamt die Eltern nur insofern von den Kindern verschieden sind, als sie nicht selbst die Kinder sind, oder es m te weder Eltern noch Kinder geben. 18,3 Ich kann zwar den Brief, wie gesagt, wegen der Umst nde nicht los schicken; sonst h tte ich dir die dama ligen Worte, lieber aber noch eine Ab schrift von allem zugeschickt was ich auch, wenn ich die M glichkeit dazu habe, tun werde. Ich wei aber und erinnere mich daran, da ich mehrere Vergleiche von verwandten Dingen vor gelegt habe. Denn ich habe gesagt, da
Zitate des Dionys von Alexandrien: Ergebnis und Folgeningen
üθεν έβλÜστησε, και πÜντως έκεßνö καθέστηκεν üμοöυές. καν ποταμüν απü πηγής ρέοντα έτερον σχήμα και üνομα μετειληöέναι· μήτε γαρ τήν πηγήν ποταμüν μήτε τον ποτÜ μüν πηγήν λέγεσθαι και αμöüτερα ΰπÜρχειν και την μεν πηγήν οιονεß πατέρα εßναι, τον äε ποταμüν εßναι το εκ της πηγής ύäωρ.
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auch die Pflanze, aus einem Samenkorn oder einer Wurzel entsprungen, etwas anderes sei als das, woraus sie entspros sen ist und doch hat sie gewi die glei ehe Natur wie jenes , auch da ein Flu , von einer Quelle flie end, eine andere Gestalt und einen anderen Namen (als sie) empfangen habe; denn weder werde die Quelle Flu noch der Flu Quelle genannt, und da beide existierten, und da die Quelle gewisserma en der Vater, der Flu aber das Wasser von der Quelle sei.
Ein erster Hinweis auf einen Einschub ist die Beobachtung, da der erste Satz in Dion. 18,2 ungew hnlich und mehrfach gefugt gebaut ist: Hauptsatz mit zwei Verben und Partizip, Relativsatz, zweiter Relativsatz, dritter Relativsatz, zwei Partizipien. Zweitens folgen zwei Relativs tze asyndetisch aufeinander und erl utern dasselbe Bezugswort τεκμήρια, απερ ..., εν οßς ... Drittens f llt auf, da in 18,2 hnliche Dinge berichtet werden wie in 18,3, d.h. zweimal wird an die Beispiele erinnert, die Dionys in einem fr heren Brief genannt habe, in 18,2 an die menschliche Abstammung, in 18,3 dann an „SamePflanze" und „QuelleFlu ". Das Beispiel der menschlichen Abstammung trat schon in 15,4 (57,15f.) auf. Viertens widersprechen sich die Intentionen, mit denen die Beispiele genannt werden. In 18,2 wird der Unterschied zwischen Eltern und Kindern herabgemindert, in 18,3 wird er beibehalten. Man kann davon ausgehen, da der Text von εν οΐς (59,7) bis τέκνα (59,13) ein Einschub ist. Ein Autor hat Dionys zum Zeugen f r das ομοούσιος gemacht, hat einen Abschnitt gew hlt, in dem schon von συγγενών ομοιώματα und üμοöυές die Rede war, hat das Beispiel aus 15,4 (57,15f.) aufgegriffen und eventuell den Text dort unterbrochen, wo zweimal von einem Brief die Rede war. Der Anla war offensichtlich, da die „Arianer" behaupteten, „er (Dionys) sage nicht, da Christus mit Gott ομοούσιος ist." (18,2 [59,8]); auch Dionys habe sich an den Wortlaut der heiligen Schriften gehalten. Diese Fragestellung und die Aussage, da die äιÜνοια dieses Begriffs zu beachten sei (59,10), erinnert sehr an die Diskussion in decr.\ Auch hier wird ja schon dieser Ausschnitt zitiert.
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Eventuell ist Athanasius selbst derjenige, der diese Passage einf gte9. Auf jeden Fall hat ABRAMOWSKI Recht, wenn sie sagt, da diese berarbeitung in den 50er Jahren des 4. Jh.s erfolgte, da diese eine Diskussion um die Begriffe des Nicaenums voraussetzt. Zu dieser berabeitung geh rt wahrscheinlich noch ein weiterer Einschub. In dem langen Zitat des athanasianischen Dionys in Dion. 15,2f (57,413 Opitz), der die Gleichewigkeit Christi mit Gott erl utert, d rfte eventuell „Üναρχον και Üειγενές προöαινüμενον αύτοΰ, üπερ εστßν ή λέγουσα σοößα: Prov 8,30" oder eine nicht n her abgrenzbare Passage hinzugef gt worden sein . Erstens werden die zwei Adjektive asyndetisch angeh ngt, zweitens wird Prov 8,30 nochmals zitiert (Dion. 25,1 [65,2f. Opitz]), aber mit gegenteiliger Intention. Dort wird mit dem Vers auf den Unterschied zwischen Gottvater und dem Sohn hingewiesen (ουκ ην οΰν σοößα ü την σοößαν Üνεßς 65,2 Opitz), hier auf die Gleichewigkeit. Das Gottesattribut Üναρχον wird auch dem Logos zugewiesen11! Gerade hier liegt aber der Unterschied zwischen „West" und „Ost": Obwohl die Eusebianer im Osten dem Satz zustimmen konnten, da es keine Zeit gab, in der der Logos nicht existierte denn mit seinem Werden begann erst die Zeit , so ist er doch nicht anfangslos. Dies ist nur Gott allein12. Auch diesen Zusatz hat Athanasius wiederholt: Dion. 16,2 (58,810); 22,2 (62,22f). Wenn der andere Zusatz in Dion. 18 von Athanasius ist, dann wohl auch dieser. Weitere lassen sich aber nicht finden. Ist die berarbeitung innerhalb dieser Zitate auf diese kurzen Abschnitte zu beschr nken, bedeutet dies, da die oben angef hrten apologetischen Aus sagen schon den urspr nglichen Entwurf pr gten und nicht mit zur Bear beitung zu z hlen sind. Dies best tigt nochmals, da der Text bei den Eusebianern entstand, die sich gegen den Arianismusverdacht zu wehren hatten.
Nur in einer Anmerkung stellt SEIET zur Disposition: „Der Interpolator ist identisch mit dem Verfasser der Expositio und wir gewinnen mit den Theologumena, die beide Textkomplexe gemeinsam haben, ein Kriterium zur Abgrenzung seiner Einf gungen in die Fragmente in De sententia Dionysii." (294 Anin. 49). Doch abgesehen von den Gr nden, die gegen eine Verbindung dieser Texte durch einen Autor sprechen, k nnen die Parallelen zwischen beiden Texten nicht einfach aus Dion, herausgetrennt werden ohne jeden literarkritischen Anhaltspunkt. Auch SEIBT argumentiert wieder rein inhaltlich! (Vgl. obige Anm.). Auch in der Expositio fidel hei t es: εκ του πατρüς ÜνÜρχως και αΐäßως γεγεννημένον(1,2 [49,5f. Nordberg]). So schon Alexander von Alexandrien: την Üναρχον γέννησιν Urk. 14,52 (28,2 Opitz). 12 Vgl. z.B. Ekthesis makrostichos III (252,13.16.18 Opitz). Weitere s. Kommentar.
Zitate des Dionys von A lexandrien: Ergebnis und Folgerungen
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c) Zum Text des r mischen Dionys (decr. 26) ABRAMOWSKI geht in ihrer Analyse vom Text des r mischen Dionys aus und schreibt sowohl seinen Text als auch die Zitate des alexandrinischen Dionys in Dion, demselben anonymen Verfasser zu. Nun zeigt aber schon, soweit man das bei einem kurzen Text sagen kann, die Statistik (s. S. 38f), da die beiden Dionys durchaus voneinander zu unterscheiden sind. Auch inhaltlich differiert der r mische Dionys vom alexandrinischen13. Erstens lehnt der r mische Dionys τρεις ύπσοτÜσεις ab, da dies gleichbedeutend mit der Rede von drei Gottheiten sei (decr. 26,2 [22,3f.]; 26,3 [22,8] Opitz). Nach dem Zitat bei Basilius von C sarea beharrt der andere Dionys aber darauf, von drei Hypostasen zu reden: ει τω τρεις εßναι τÜς υποστÜσεις μεμερισμένας εßναι λέγουσι, τρεις εισß, καν μη θέλωσιν, ή την θεßαν τριÜäα παντελώς Üνελέτωσαν14. Zweitens machen beide zwar in einem Nebensatz eine Aussage ber den heiligen Geist, die sich aber voneinander unterscheiden15. Drittens gehen beide unterschiedlich mit dem Begriff ποßημα um. Der r mische Dionys beginnt mit der Antithese ποßημαγέννημα und lehnt es strikt ab, ποßημα auf den Sohn anzuwenden (decr. 26,4 [22,1625] Opitz). In seiner Auslegung von Prov 8,22 baut der r mische Dionys eine weitere Antithese auf: ποßημακτßσμα (decr. 26,6 [23,3f] Opitz). Er akzeptiert έκτισε insofern, als er es als επέστησε verstanden haben will (decr. 26,6 [23,If] Opitz)16. Der andere Dionys kennt zwar auch die Antithese ποßημαγέννημα17, gibt aber auch eine zweite Auslegung an. Er operiert damit, die Bedeutung des Wortes ποßημα zu erweitern: την γαρ πλατύτητα της του πατρüς προσηγορßας εν τοις έξης έπσξεργασüμεθα (20,3 [61,23f. Opitz])18. Schon SIMONETTI, Dionigi, fiel auf: „Ma se veniamo a esaminare pi da vicino i termini del compromesso, notiamo come resti insoluto, nei testi a noi disponibili, uno dei punti fundamental! del contrasto tra i due Dionigi, ehe era altrettando fundamentale nella controversia ariana degli anni 40 del IV secolo, quello della dottrina delle tre ipostasi. ... infatti le tre ipostasi, ehe il Romano esclude come affermazione triteista, vengono ribadite dall' Alessandrino con forza e con tennini ehe si contrappongono nel modo pi diretto a quelli del Romano." (278f). 14 Zitiert nach Feltoe, 196,13. Dion. 17,1 (58,2 If.): εν τε ταΐς χερσνν αυτών (des Vaters und des Sohnes) εστß το πνεύμα μήτε του πέμποντος μήτε του öέροντος äυνÜμενον στέρεσθαι. decr. 26,3 (22,9ß): έμöιλοχωρεΐν äε τö θεö και ένäιαιτασθαι äει το αγιον πνεύμα. Darin vergleichbar mit Euseb von C sarea, e.th. III 2,12.14; vgl. Apparat z.St. Dion. 20,3 (61,22f. Opitz): κα'ι οΰτε πατήρ εστßν ων ποιητής, ει κυρßως ü γεννήσας πατήρ Üκοΰοιτο .... 18 Die Ank ndigung bezieht sich auf eine von Athanasius nicht mehr zitierte Er rterung ber den Begriff „Vater", Athanasius gibt aber noch kurz die Er rterung ber
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Deswegen sollte man nicht die Zitate des römischen und des alexan drinischen Dionys bei Athanasius zusammennehmen und eine einheitliche These für deren Entstehung suchen. Folgt man diesem neuen Vorschlag, wie die Zitate des alexandrinischen Dionys zu verstehen sind, so muß über das Zitat des römischen Dionys noch einmal neu nachgedacht werden. d) These zu den DionysZitaten bei Athanasius Hier sei nur die These genannt, die im Kommentar weiter ausgebaut wird. 1. Der „historische Dionys" schrieb Briefe gegen „Sabellianer" in Δgypten, die selbst wiederum bei den „Sabellianern" und dem römischen Dionys Anstoß erregten, so daß es zu dem sog. „Streit der Dionys" kam19. 2. In einer Katene überliefert, zitiert (ca. 322) der „Arianer" Athanasius von Anarzabus Dionys von Alexandrien20. Offensichtlich spielte schon in dieser Zeit Dionys von Alexandrien eine traditionsbildende Rolle, und zwar für die Gegner des Athanasius! 3. Euseb schreibt in seinem berühmten Brief an seine Gemeinde, in dem er seine Unterschrift unter das Nicaenum rechtfertigt, daß schon die Väter vor Nicaea das Verhältnis zwischen Gott, dem Vater, und dem Sohn mit beschrieben hätten21. Für Athanasius hat Euseb damit Dionys von Alexandrien und Dionys von Rom gemeint. Dies deutet er in decr. 3,3 (3,14) nur an, spricht es aber explizit in Ad Afros 6 aus und zitiert darin die Stelle aus dem Brief des Euseb (1040BC). Es ist aber unwahrscheinlich, daß Euseb selbst das so verstanden haben wollte. Seine Bemerkung bleibt so undeutlich und unspezifisch, da es ihm selbst anscheinend nicht möglich war, einen Tradi tionszeugen für das zu nennen22. 4. Als die Parteien, die „Eusebianer" gegen „Markellianer", sich formierten und als der Westen mit ins Spiel kam, verfaßte ein anonymer Autor Widerlegung und Verteidigung des „Dionys von Alexandrien", um die „Eusebianer" vom ArianismusVerdacht zu befreien, der stets von den „Geschöpf an, wo Dionys nach demselben Verfahren vorgeht. Das zweite Zitat zu diesem Thema (21,3) ist eigentlich gar keines, s. Kommentar. 19 Zur Person des Dionys von Alexandrien u. zum „Streit der Dionys" siehe die Hinweise in der Einführung. 20 Überliefert im Cod. Vatic, lot. 5750, p.275; zugänglich gemacht von H. BOEHMER ROMUNDT, ZWTh 46, 1903, 233269: 264ff.; D. DE BRUYNE, ZNW 27, 1928, 106110; den lateinischen Text mit griechischer Rückübersetzung bieten OPITZ, Dionys von Alexandrien und die Libyer, 5052; und ABRAMOWSKI, Dionys, 257f. Siehe auch Kap. HI.2.2.0. 21 Urk. 22,13(46,46). 22 So überzeugend ABRAMOWSKI, Dionys, 245 Anm 18.
Zitate des Dionys von Alexandrien: Ergebnis und Folgerungen
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„Markellianern" erhoben wurde, und um die Position in Abgrenzung zu Markell darzulegen. Als Zeitraum f r die F lschung kommen vielleicht die Jahre 342/43345 in Frage wegen der Ber hrungen mit der Ekthesis makrostichos. Denkbar ist aber auch die Zeit kurz vor Serdica; dann waren die Texte ein Versuch, die Synode von Serdica zu verhindern. Auf der Synode von Serdica verurteilte der „Westen" den gesamten „Osten" als „arianisch" und umgekehrt der „Osten" den „Westen" als „sabellianisch". 5. Als Ende der 50er Jahre des 4. Jh.s erstmals intensiv ber die Usia Terminologie diskutiert wurde, kam wieder Dionys von Alexandrien ins Spiel. Wahrscheinlich beriefen sich die Hom er darauf, auch er habe nicht von ομοούσιος geredet. 6. Den Textkomplex hat jemand (Athanasius?) berarbeitet, wie in decr. 25 und Dion. 18, au erdem Dion. 15 sichtbar, und das ομοούσιος eingefugt. 7. Athanasius verfa te decr,, um die Begriffe des Nicaenums zu rechtfertigen, und zitiert darin Dionys von Alexandrien (ca. 358). 8. Auf erneute Vorw rfe hin, er habe nur einseitig zitiert und fr here u erungen des Dionys bergangen, sah Athanasius sich gezwungen, ausfuhrlicher auf Dionys von Alexandrien einzugehen, und schrieb Dion. (359/60).
Π.4 Tabellarische Inhalts bersicht 77.4.7 De decretis Nicaenae synodi In seiner Schrift De decretis Nicaenae synodi verteidigt Athanasius zum ersten Mal das Bekenntnis von Nicaea (325) im Streit mit den „Arianern" um dessen unbiblische Begriffe: εκ τη; ουσßας (aus der Usie Gottes ist der Sohn) und ομοούσιος (homousios ist der Sohn mit Gott). Er weist nach, inwiefern das Nicaenum auf dem Boden von Schrift und Tradition der Kirche steht: 7. Prolog (1,1 2,3): Ein Freund befragt Athanasius ber Nicaea aufgrund einer neuen Diskussion um die Begriffe des Nicaenums. 77. Erster Hauptteil (2,4 14,3) II. 1. (2,4 5,6): Verhalten der „Arianer": Sie haben kein Recht, das Nicaenum zu beschuldigen, da sie unter der im Nicaenum erhobenen Anklage stehen, die noch g ltig ist. Ihr Vorbild sollte Euseb von C sarea sein, der das Nicaenum unterschrieb. II. 2 (5,7 14,3): Lehre der „Arianer". Inwiefern ist Christus Gottes Sohn? Hat er den Titel durch Tugend erworben (θέσει, 6,1 10,3) oder ist er Sohn durch Zeugung (öύσει, 10,4 12,3)? Anschlie end legt Athanasius Prov 8,22 aus. 777. Zweiter Hauptteil (l 5, l 27,5): Lehre der Nicaeer III. l (15,1 17,5) LogosBegriff 111.2 (18,1 24,5) Im Unterschied zu den schriftwidrigen Lehren der „Arianer" verdeutlichen die Bezeichungen von Nicaea den Sinn der Schrift. 111.3 (25,1 27,5) Die Aussagen von Nicaea stehen in der Tradition der V ter; diese Tradition fehlt bei den „Arianern". IV. Exkurs (28, l 31,4): Athanasius will die Rede von Gott als „ungewor den" (Üγέν(ν)ετος) durch die Rede von Gott als „Vater" ersetzen. V. Epilog (32,15): Zusammenfassung mit R ckblick auf Nicaea. Athanasius empfiehlt, seinen Brief in der Gemeinde des Freundes zu verlesen.
Tabellarische Inhaltsübersicht
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77.4.2 De senlentia Dionysii Die Tradition der Kirche ist auch das Thema der Schrift De sententia Dionysii. Nachdem Athanasius in decr. auf Dionys von Alexandrien Bezug genommen hatte, scheinen postwendend einige der „Arianern" Dionys von Alexandrien für ihre Seite reklamiert zu haben Athanasius meint aber zu Unrecht; Dionys von Alexandrien stehe auf seiner Seite. Mit seiner Schrift De sententia Dionysii begründet er deswegen, inwiefern Dionys von Alexandrien einzelnen Thesen der „Arianer" widerspricht. 7. Prolog (1,1 3,3): Die „Arianer" berufen sich neuerdings auf Dionys, weil sie selbst keine Argumente mehr für ihre Häresie haben. 77. Hauptteil (3,4 25,4): Drei große Beweise für die Orthodoxie des Dionys von Alexandrien 1.) (3,4) Dionys ist anerkannter Bischof in der katholischen Kirche. 2.) (4,111,2) Die strittigen Aussagen des einen Briefes von Dionys, auf den sich die „Arianer" berufen, sind orthodox. Weil Dionys sich mit den Sabellianern auseinandersetzte, betonte er die Menschheit des Erlösers, die nicht mit der Gottheit gleichzusetzen ist. 3.) (12,1 25,4) Die Zitate aus Widerlegung und Verteidigung des Dionys belegen, daß Dionys jeder These der „Arianer" widerspricht. 777. Epilog (26 27): Hinweise zum Umgang mit Sabellianern (s.o. Beweis zwei) und zum Umgang mit „Arianern" (s.o. Beweis drei).
III. bersetzung mit Kommentar von De sententia Dionysii III.O
berschrift
Vom seligen Athanasius ber Dionysios, dem Bischof von Alexandrien, da auch er gegen die arianische H resie eingestellt war wie die Synode von Nik a, und da die Ariomaniten ihn grundlos falsch anklagen, da er einer Meinung mit ihnen sei. Diese berschrift trifft den Kern dessen, worauf Athanasius hinaus will: Dionys vertrete nicht nur andere Ansichten als Arius', sondern er habe quasi schon selbst die „Arianer" verurteilt: äεßκνυται μη νυν πρώτον αλλ' έκπαλαι παρÜ πÜντων Üναθεματισθεΐσα των χριστομÜχων Άρειανών ή αϊρεσις (13,3 [56,3f.]). Schon Dionys habe die H resie der „Arianer" zerst rt: την αϊρεσιν αΰτοΰ καταστερöομένην υπü Διονυσßου (16,1 [58,2f.])2. Er sage aus der Ferne Lebewohl zu den „Arianern": τοις μεν Άρειανοΐς μακρÜ öρÜζει χαßρειν (20,1 [61,5f.]). Deswegen sei eine Be rufung der „Arianer" auf Dionys nur eine falsche Anklage oder Verleumdung3. Schon in der berschrift erf hrt der Leser das Thema von Dion, und wird in die (anachronistische!) These eingef hrt, da bereits Dionys von Alexandrien (3. Jh.) sich gegen Arius (4. Jh.) gerichtet habe. Es geht also um die Frage, mit wem Dionys ομüäοξος ist, mit Athanasius oder mit den „Arianern". ομüäοξος kommt au er in der berschrift noch drei mal in Dion. vor4. Die berschrift ist aber nicht von Athanasius selbst dem Text vorangestellt worden. Erst in sp terer Zeit, als die Schriften des Athanasius gesammelt
1
ΤÜ του Αρεßου öρονέω oft: 3,3 (48,4f); 3,4 (48,11); 13,1 (56,5f); 16,2 (58,6); 19,2 (60,llf); 19,3 (60,24f); vgl. auch 6,1 (49,27f.); 9,2 (52,8f); 12,1 (54,2123); 14,2 (56,14); 21,3 (62,14). 2 Vgl. auch 19,1 (60,12f.); 23,1 (63, 4f); 25,2 (65,35); 25,4 (65,1517). 3 Vgl. 1,3 (46,1416); 7,1 (50,13f): αß γαρ των Άρειανών υπέρ αύτοΰ προöÜσεις αßτßαι κατ' αύτοΰ τυγχÜνουσι. Der Begriff συκοöαντέω noch 3,4 (48,8); 14,1 (56,7f); 27,4 (66,28). Siehe auch Kommentar zu Dion. 1,13. 4 1,2 (46,14); 19,2 (60,21); 23,1 (63,3), au erdem nur noch in ep. Aeg. Lib. 8,4 (49,2) in demselben Sinn.
berschrift
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wurden, fiel die pers nliche Anschrift fort und ein Redaktor stellte eine allgemeine Inhaltsangabe an den Anfang5. In den Hss W und V lautet die berschrift: του αΰτοΰ κατÜ Άρειανών και κατÜ Σαβελλιανών και απολογßα υπέρ Διονυσßου επισκüπου Αλεξανäρεßας6.
ΟΡΙΤΖ, berlieferung, 157: „Zum Schlu mu noch hervorgehoben werden, da alle St cke des Apologienkorpus von den Originalen weit entfernt sind. S mtliche Apologien, also Apologia secunda, de decretis, de sententia, apologia de fuga und de synodis, entbehren des echten Pr skripts. Die Adressaten kennen wir nur zur Historia Arianorum, aber auch diese Schrift ist ein Fragment. Die Titel aller Apologien gehen auf einen Redaktor zur ck." Diese berschrift nimmt also die athanasianische Interpretation des umstrittenen Brief des Dionys (Dion. 4,2) auf: Dessen Worte wie ποßημα seien gegen die Sabellianer gerichtet (Dion. 5,1). Zu den einzelnen berschriften in der sekund ren berlieferung vgl. den Apparat von OPITZ.
III.l. Prolog (1,13,3): Argiimentationsn te der „Arianer" Athanasius kommt sofort auf das Problem zu spechen, mit dem er sich ausein andersetzen wird, und will die Fronten kl ren, indem er mit emotionaler und polemischer Sprache versucht, den Leser auf seine Seite zu ziehen. Die „Arianer" berufen sich nicht auf Dionys von Alexandrien, sondern schm hen ihn, wenn sie ihn anfuhren. Athanasius stellt es so dar, da die „Arianer" nur aus Argumentationsn ten sozusagen „alle Register ziehen" und Dionys anfuhren. In drei Unterabschnitte l t sich der Prolog aufteilen: 1.) Die „Arianer" verleumden Dionys von Alexandrien, indem sie sich auf ihn berufen, 2.) weil sie keine Argumente f r ihre H resie mehr haben, 3.) und verhalten sich deswegen wie die Juden (οß τüτε Ιουäαßοι και οß νέοι 3,3 [48,5f.]), die sich gegen Jesus auf Abraham beriefen.
III. 1.1 (1) Neue Verleumdung des Dionys von Alexandrien 1.1 Spät hast du (mich) über die Diskussion, die bei euch mit den Christusfeinden aufgekommen ist, aufgeklärt; denn bevor deine Geneigtheit (mir) geschrieben hatte1, habe ich durch sorgfältiges Nachforschen davon erfahren und ich höre es mit Freuden. Deine Umsicht jedenfalls (in dieser Sache) habe ich begrüßt, weil du richtig von unseren seligen Vätern denkst, aber den Unsinn der Ariomaniten habe ich auch jetzt wiedererkannt. 1.2 Denn weil ihre Häresie nichts, weder einen vernünftigen Gedanken noch einen Spruch aus der göttlichen Schrift als Beweis vorlegen kann, so beschaffen sie sich zwar immer schamlose Ausreden und gewinnende Trugschlüsse, jetzt aber haben sie es sogar gewagt, die Väter zu verleumden. Und dies ist sicher nicht ungewöhnlich, paßt aber zu ihrer schlechten Gesinnung; denn ist es verwunderlich, daß sie, nachdem sie schon versucht haben, gegen den Heim und gegen seinen Christus2 zu agieren, sogar Dionys, den Bischof von Alexandrien, seligen Angedenkens, beschimpfen, daß er einer Meinung und eines Sinnes3 mit ihnen sei4? .,3 Denn wann immer diese ihn zur Konsolidierung ihrer eigenen Häresie zu rühmen scheinen, dann verleumden sie diesen, auch wenn sie ihn einen „Seligen" nennen, nicht wenig, sondern gewaltig wie irgendwelche Räuber und derartige Ehrlose, die stets, wenn sie wegen ihrer eigenen Geschäfte geschmäht werden, besonnene Leute mit zu sich rechnen, indem sie Lügen gegen deren Besonnenheit erdichten.
Dion. 1,13 bilden eine Einheit. Eventuell fing ursprünglich mit (46,7, s.u. S. 69f.) ein neuer Absatz an. Da aber der Anfang mit der persönlichen Anrede
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So bei MÜLLER, Lexicon, s.v. Vgl. PS 2,2. (Parechese). Rhetorische Frage. Gemeint ist natürlich nicht, daß die „Arianer" Dionys beschimpfen, sondern daß für Athanasius die Berufung der „Arianer" auf Dionys eine Beleidigung des Dionys ist.
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bersetzung mit Kommentar
fehlt, wird dieser Satz (These mit Begr ndung γαρ 46,6) zum Abschnitt hinzugenommen. In Zeile 6 folgt eine These (mit οΰν), aufgeteilt mit μένäέ, die begr ndet (γαρ 46,9) und erg nzt (και 46,11) wird. Wieder folgen zwei Begr ndungen (γαρ 46,12.14), erweitert mit einer rhetorischen Frage (46,13f). Mit μένäέ (46,7f.) in der These wechselt Athanasius vom Adressaten der Schrift zu den „Arianern", vom Freund zum Feind, von der pers nlichen Anrede zum Thema des Briefes. Leider ist die pers nliche Anrede im Verlauf der berlieferung weggefallen, so da nur noch ein allgemeines ύμΐν (46,5) oder σήν (46,6.7) briggeblieben ist. Aus den wohlwollenden Worten wird aber deutlich, da Athanasius an einen Freund oder Gleichgesinnten schreibt. Athanasius begr t es (ήäέως Üκούων 46,6), da sein Adressat sich mit den „Arianern" auseinandersetzt (äιαλέξεως ... προς τους χριστομÜχους 46,5f), und bescheinigt ihm Gottesfurcht (εύλÜβειαν 46,7). Denn und damit ist Athanasius beim Thema seines Briefes er habe eine richtige Meinung von den V tern5. Athanasius folgt damit der griechischen Tradition, da der Brief haupt s chlich zur Pflege der Freundschaft genutzt wird6. Im fortgefallenen Brief anfang standen sicher weitere entsprechende u erungen und ein Pr skript7. Athanasius bt zwar auch leichte Kritik, da ihn der „Freund" erst so sp t informiert habe (46,5), stellt aber sogleich wieder den Konsens heraus und lobt die Gottesfurcht des Adressaten8. Sonst sind nur sp rliche Hinweise auf Dion, ist also ein Brief, den Athanasius zu einem bestimmten Zeitpunkt, zu einem be stimmten Zweck und an einen bestimmten Adressaten verschickt hat. Zu diesen Fragen siehe Einleitung. Leider hei t es nur knapp, da Athanasius nachgeforscht habe (öιλο πευστών 46,6), ohne da man erf hrt, wann, wie oder wo er das getan hat. Daher ist diese Aussage nur wenig hilfreich f r eine Datierung oder Lokalisierung. THRAEDE, Brieftopik, 125129: Brief als öιλοöρüνησις in schriftlicher Form (127); KLAUCK, Briefliteratur, 152156. Auch KOSKENNIEMJ, Studien zur Idee und Phraseo logie des griechischen Briefes, 3537; STOWERS, Letter Writing, 2731, 4547, 5870 (Beispiele). Ein wesentlicher Teil der christlichen Literatur der ersten Jahrhunderte waren Briefe (STOWERS, 15: „more than nine thousand letters"). „Letters which censure Heretics and polemicize against their ideas are very prominent as are apologetic letters that attempt to defend beliefs and practices." (STOWERS, 43) Eine Textauswahl aus antiken Brieftheorien hat MALHERBE, Ancient Epistolary Theorists, zusammengestellt. Zum antiken Brief vgl. auch Literatur Kap. II.3.1 Anm. 8. Zum Pr skript (ü äεßνα τö äεßνι χαßρειν) vgl. KOSKENNIEMI, Studien, 155167. Es war blich, in Briefen ein Verlangen nach brieflicher Verbindung auszudr cken und auf die vielen schon geschriebenen Briefe oder die nicht empfangenen hinzuweisen oder dar ber zu Klagen, „dass es nicht m glich war, den Brief abzuschicken." (KOSKEN NIEMI, Studien, 65). Letzteres verwendet der unbekannte Autor der DionysTexte in Dion. 18,3 (59,1315). Entsprechend ist die Klage des Athanasius zu verstehen, da er von seinem Freund so sp t informiert worden sei. Dennoch bleibt ihm Athanasius eine
(Dion. 1) Neue Verleumdung des Dionys
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den Adressaten in Dion, vorhanden. Eine direkte Anrede steht in 14,2 (56,13) γνώση; 23,2 (63,4) ορÜ; 25,1 (64,29) ορÜ; 25,4 (65,14) παρασχεΐν σοι μεν Üöορμήν. Auch eine Schlu klausel fehlt, ist aber wahrscheinlich nur durch die berlieferung weggefallen entsprechend zum Pr skript. Da Athanasius an einen Freund schreibt, belegt auch die Eingangsformel aus dem fr heren Brief decr.: καλώς έποßησας äηλώσας μοι την γενομένην παρÜ σου ζήτησιν ... Es handelt sich um eine der Situation angeglichene, wohlbekannte typische Wendung des Freundschaftsbriefes9. Dion, beginnt mit der gleichen Satz konstruktion (s.u.), nur u ert Athanasius jetzt leichte Kritik an dem s umigen Briefschreiber. Es steht au er Zweifel, da es sich bei Dion, um einen Brief handelt, denn Athanasius reagiert auf den Bericht eines Freundes und schreibt ihm seine Ansichten dazu nieder. Dennoch liegt mehr eine in Briefform gegossene (apo logetische) Abhandlung zum Thema „Dionys und Arianismus" vor. Die antike Brieftheorie beschreibt es zwar als Stilfehler, wenn der Brief eigentlich eine Anhandlung sei: Der Umfang des Briefs soll das richtige Ma einhalten, genauso wie die Gestal tung des Ausdrucks. Die zu langen und hinsichtlich des Stils berdies noch schw lstigen Briefe d rften tats chlich gar nicht als Briefe entstanden sein, son dern als Abhandlungen, denen das „zum Gru " (το χα'ιρειν) nur als Zutat voran gestellt wurde ... Es w re geradezu l cherlich, komplizierte Perioden zu gestalten, als w rde man nicht einen Brief, sondern eine Gerichtsrede verfassen. ... Wenn n mlich jemand in einem Brief logische Feinheiten (σοößσματα) und natur philosophische Spekulationen (öυσιολογßας) niederlegt, schreib er zwar, aber er schreibt bestimmt keinen Brief. Der Brief will doch ein Zeichen freundschaftlicher Gesinnung (öιλοöρüνησις) in geraffter Form (σύντομος) sein. Er legt einen schlichten Gegenstand in schlichten Worten dar."10
Dennoch erfreute sich gerade dieser „literarische Brief einer gro en Be liebtheit11, und auch Athanasius nutzte offensichtlich die Gelegenheit, einen Brief auszuweiten, wie es z.B. in decr. oder Dion, sichtbar wird.
Antwort nicht schuldig und dr ckt auch seine Freude ber den Empfang des Briefes aus (ήäέως Üκούων περß των τοιούτων; 46,6), vgl. KOSKENNIEMI, Studien, 7577. 9 Vgl. KOSKENNIEMI, Studien, 68, 120. Aus Ps.Demetrios, De elocutione §223235, zitiert nach bersetzung in KLAUCK, Briefliteratur, 150f; vgl. auch KOSKENNIEMI, Studien, 43. KOSKENNIEMI, Studien 50. Leider kann hier nur auf ein Desiderat hingewiesen werden; eine genaue Gattungsanalyse der Schriften des Athanasius und anderer kirchlicher Au toren des 4. Jh.s steht leider noch aus, so da hier nur eine ungef hre erste Beschreibung vorgenommen werden kann.
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Obersetzung mit Kommentar
Im Kontrast zur freundlichen Begr ung des Adressaten geht Athanasius nur polemisch auf die „Arianer" ein: Sie sind Christusfeinde (46,5f) ohne Vernunft (46,8), die nur schamlose Ausreden und Kniffe anwenden (46,10), um gegen den Herrn und Christus zu eifern (46,12f). Entsprechend dazu kann es nur eine Verleumdung sein, wenn sie sich auf Dionys von Alexandrien berufen. Es ist das Ziel des Athanasius, seinem Leser zu verdeutlichen, da die „Arianer" nur verleumden. Viermal gebraucht er in diesem Abschnitt entsprechende Worte: äιαβÜλλω (zweimal), λοιäορέω, καταψεύäομαι. Auch an anderen Stellen kommt Athanasius immer wieder darauf zur ck12. Der gesamte Prolog l uft wieder auf diesen Vorwurf hinaus: καταψεύäονται των ευσεβών (3, l [47,17f.]). In 1,2 fa t Athanasius den Inhalt des Prologs zusammen: Nichts hat die H resie der „Arianer" zum Beweis, weder gute Gr nde (s. 2,4) noch einen Spruch aus den heiligen Schriften (s. 2,13). Jetzt wagen sie es sogar, die V ter zu verleumden (s. 1,3 und 3,3), was ihrer schlechten Gesinnung entspricht (vgl. 3,13). Paralleles Briejmuster Vergleicht man den Anfang der Schriften decr. und Dion., so fallen viele hnliche Formulierungen auf (s. folgende Tabelle)13. Gleichartig beginnt Athanasius auch seine Ep. Max. (PG 26,1085A) und Ep. ad Adelphium (26,1072A). Athanasius hat offensichtlich mit der Zeit eine Art Briefrnuster entwickelt, das er der Situation entsprechend abwandeln kann.
καλώς έποßησας äηλώσας μοι την γενομένην παρÜ σου ζήτησιν προς τους τα Αρεßου πρεσ βεύοντας deer. 1.1 (1.4f.) 12
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βραäέως έäήλωσας περß της νυν äιαλέξεως της γενομένης παρ' ύμΐν προς τους χριστομÜχους Dion. 1,1 (46,5f.)14
Vgl. συκοöαντεϊν 3,4 (48,8); äιαβÜλλειν 4,1 (48,14); 21,1 (61,31ß); äιαβολή 4,1 (48,15); κατηγορεΐν 4,4 (49,2); 14,1 (56,10); 14,4 (56,24); συκοöαντßα 4,6 (49,12); 14,1 (56,7ß); 25,4 (65,15); αßτιοΰν 7,1 (50,13); 18,1 (59,1); υποψßα 16,3 (58,11); καταψεύäομαι 24,1 (64,4); 27,3 (66,25.27). Weiter zur Polemik siehe Exkurs unten S. 8688. Dies ist auch ein Hinweis auf den engen Zusammenhang zwischen decr. und Dion., siehe Einleitung (Datierung). Dies sind Varianten des allgmein blichen Anfangs eines Freundschaftsbriefes, s. Anm. 6 u. 7.
(Dion. 1) Neue Verleumdung des Dionys
την μεν οΰν σήν öιλüχριστον νήψιν ÜπεäεξÜμην καλώς äιελέγξασαν την της αßρέσεως Üσέβειαν, την ä' εκεßνων Üναισχυντßαν τεθαύμακα deer. 1,1 (1,68) äιατß οß εν τη Νßκαια συνελθüνετς έγραψαν Üγραöους λέξεις το εκ της ουσßας και το üμοούσιον; deer. 1,1 (l.lOf.) εκεßνοι äε ουäέν ξένον της εαυτών κακονοßας πρÜττουσι πλαττüμενοι προöÜσεις. deer. l,2(1.12fj ως οß χαμαιλέοντες εν τοις χρώμασι deer. 1,2(1,14) και ελεγχüμενοι μεν έρυθριώσιν, Üνακρινüμενοι äε Üποροΰσι και λοιπüν Üναιäευüμενοι προöασßζονται. deer. l,2(1.14f.) μßμησις äε κατÜ προεΐπον την ιουäαϊκής κακοηθεßας deer. 1,3(1,19)16 εß θαρροΰσιν οΐς έöεΰρον αυτοß κακοΐς έπισπεßραντüς αύτοΐς του äιαβüλου την κακοöροσύνην, Üπολογεßσθωσαν ... deer. 2,4 (2,22f.) zusammenfassendes Referat gegne rischer Aussagen in decr. 6,1 (5,23 30)
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την μεν οΰν σήν εΰλÜβειαν ÜπεäεξÜμην καλώς öρονούσαν περß των μακαρßων πατέρων ημών, των ä' Άρειομανιτών την Üλογßαν και νυν έπέγνων. Dion. 1.1 (46,7f.) τß θαυμαστüν ει και τον μακαρτßτην Διονύσιον τον έπßσκοπον Αλεξανäρεßας ως üμüäοξον εαυτών και üμüöρονα λοιäοροΰσιν; Dion. l,2(46,13f.)15 και ουκ Üλλüτριüν γε αλλÜ και οßκεΐον τούτο της κακονοßας εστßν αυτών Dion. 1,2 (46,11 f.) ώσπερ λησταß τßνες Dion. 1,3 (46,16) ουäέν γαρ οϋτ' εΰλογον ούτε προς Üπüäειξιν ... αεß μεν προöÜσεις αναßσχυντους έπορßζοντα Dion. l,2(46,9f.) και γαρ και τούτο των περß ΚαιÜöαν έζήλωσαν
Dion. 3,2 (47,22f.)
εΐ μεν οΰν θαρροΰσιν οΐς öρονοΰσιν και λέγουσι, προöερέτωσαν ... Dion. 2,1 (46,19) zusammenfassendes Referat gegne rischer Aussagen in Dion. 4,2 (48,2023)
In decr. und Dion, nennt Athanasius hier in Frageform nach hnlichen einleitenden S tzen bald das Thema des Briefes. Vgl. auch decr. 2,1 (2,12f.)
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bersetzung mit Kommentar
ausfuhrliche Zitate der Traditions zeugen in der zweiten H lfte von decr.
ausf hrliche Zitate des Traditions zeugen Dionys von Alexandrien in der zweiten H lfte von Dion.
ουν Athanasius beginnt oft einen neuen Sinnabschnitt mit S tzen, in denen er die Partikel οΰν einfugt: 1,1 (46,7); 2,1 (46,19); 3,1 (47,17 γοΰν); 3,4 (48,7); 4,4 (49,1); 4,6 (49,10); 6,2 (50,3); 9,2 (52,5 γοΰν; 52,5), 10,4 (53,15); 12,1 (54,18 αρ' οΰν); 12,3 (55,2); 26,1 (65,18 ούκοΰν)17. Dion, ist hier keine Ausnahme, auch in decr. arbeitet Athanasius oft mit οΰν: 1,1 (1,6); 1,2 (1,11); 2,1 (2,11); 2,3 (2,18 γοΰν); 2,5 (2,28 ούκοΰν); 4,4 (4,6 γοΰν); 5,1 (4,11 öοΰν); 10,5 (9,23); 13,1 (11,15 ούκοΰν); 14,1 (12,4); 15,1 (12,32); 18,1 (15,11); 21,1 (17,29 ούκοΰν);22,1 (18,21); 22,4 (18,35 ούκοΰν); 25,1 (20,30); 29,1 (25,22); 31,1 (27,9 ούκοΰν);βοεη8θ in Ar. IIII: z.B. Ar. I 5 (20C); 8 (25C); 10 (32C); 13 (37C); 16 (44D); 17 (45D); 20 (53 Α γοΰν); II 2 (149B); 3 (152B); 7 (160B); 10 (165C); 13 (173A); 17 (181C); 22 (192B); 25 (200B) u. . Vergleichbar damit ist nur noch die Partikel τοßνυν. So kann dieses οΰν bei der Gliederung von Texten des Athanasius helfen, auch wenn nat rlich nicht jedes οΰν auf einen neuen Sinnabschnitt verweist. Au erdem wird dadurch ein Strukturmerkmal der Argumentationsweise des Athanasius deutlich: Athanasius arbeitet oft mit langen GedankenKetten, in denen ein Gedanke auf dem anderen aufbaut, auch unternimmt er immer wieder einen neuen Versuch, dasselbe Thema mit anderen Argumenten zu durchleuchten, so da er sich oft zu wiederholen scheint. Diese Redundanz entsteht gerade dadurch, da er sich immer wieder auf Vorheriges bezieht und einen neuen Gedanken aus dem alten erwachsen l t.
την σήν εύλÜβειαν Üπεäέξαμην (46,7) ευλÜβεια kann allgemein Vor/ Umsicht oder heilige Scheu, Verehrung bedeuten, ist aber auch eine Form der h flichen Anrede an einen kirchlichen W rdentr ger (Reverenz) oder an den Kaiser18. An dieser Stelle steht eher die erste Bedeutung im Vordergrund wegen der Verbindung mit αποäέχομαι. Au erdem ist ευλÜβεια komplement r zu Üλογßαν zu verstehen (Parechese; bersetzt mit „Umsicht" „Unsinn"). Nat rlich klingt auch die h fliche Anrede mit. Gute Beispiele f r die zweite Bedeutung sind ep. encycl. 1,4 (169,19 Opitz); apol. sec. 19,1 (101,8 Opitz). 17
18
MOLLER, Lexikon, braucht vier Spalten, um allein die Belege zu οΰν aufzulisten (1043 1046), hinzu kommen je eine Spalte mit οΰκοΰν (1042Γ.) und γοΰν (254). Es ist offensichtlich, wie beliebt dieses F llwort bei Athanasius ist. Siehe M LLER, Lexikon, 573.
(Dion. 1) Neue Verleumdung des Dionys
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τον μακαρßτην/μακαριον Διονύσιον (46,13) Dionys bekommt hier den Beinamen μακÜριος (1,3 [46,15]); 4,2 [48,20]) bzw. μακαρßτης (1,2 [46,13]; 7,1 [50,13]). Athanasius verwendet μακÜριος Dion, auch f r die Apostel19. Offenbar haben seine Gegner in ihrer Berufung auf Dionys ihn μακÜριος genannt (1,3 [46,15]), was Athanasius hier aufgreift. ΜακÜριος ist eine h ufige Ehr/Autorit tsbezeichnung eines Heiligen (= der Selige). Athanasius kann au er den Aposteln auch David und Daniel, die Kirchenv ter bzw. Lehrer der Kirche und auch den Kaiser μακÜριος nennen20. Meistens ist μακÜριος bei Athanasius ein Titel f r bestimmte Per sonen, weniger f r Christen allgemein21. Μακαρßτης dagegen werden in der Regel nur schon Verstorbene genannt (= seligen Angedenkens)22.
ή Üλογßα των Άρειομανιτών (46,8) Athanasius pflegt oft nicht nur von „Arianern", sondern von einer „Ariomanie" zu sprechen. Er will damit betonen, da die H retiker trotz aller Widerlegungen starrsinnig bzw. widerborstig an ihren Ideen festhalten und ihre H resie permanent unter allen Leuten verbreiten23. (Umgekehrt bleibt Athanasius stets dabei, da alle, die von seiner Meinung abweichen, „Arianer" seien und unterstellt ihnen Arius' Ideen.) Nach Athanasius sind die „Arianer" mit einer vern nftigen Argumentation nicht mehr erreichbar24 und er gesteht ihnen nur „Unsinn" (Üλογßα) zu. Mit diesem Begriff k nnen zwei Akzente verbunden sein: Einerseits die fehlende Vernunft, andererseits auch das 19
22
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ΜακÜριος 7,1 (50,15); 8,2 (51,13). Siehe die bersichtliche Auflistung bei M LLER, Lexikon, 859f. Athanasius formuliert manchmal in Anlehnung an die Seligpreisungen der Bergpredigt μακÜριος εστßν ü / ος, vgl. M LLER, Lexikon, 859. Die Mehrzahl der Belege beziehen sich aber auf bestimmte Personen. ΜακÜριος ist auch ein Titel f r M rtyrer geworden (so schon von Dionys selbst gebraucht in einem Brief, Euseb, h.e. VII 11,24); Dionys hat aber keinen M rtyrertod erlitten. F r christliche Autoren ist μακÜριος ein Gottesattribut, das auf Gott selbst und auch auf das, was zu Gott geh rt, bezogen werden kann, deswegen auch auf gottesf rchtige Personen oder gottgef lliges Leben (siehe LAMPE, 821823).
Vgl. LAMPE, 824; M LLER, Lexikon, 860. Deswegen schreibt Athanasius hier auch, da er den Unsinn der Ariomaniten wiedererkannt habe (έπέγνω). Dieser Vorwurf auch z.B. in syn. 2; Ar. I 22; 37; Euseb, v.C. II 61; Socr, h.e. II 2; Ammianus, hist. XXI 16,8 (II 168,30170,3 Seyfarth). Anders WILES (Attitudes to Anus, 34f): dieser Ausdruck trage keinen besonderen polemischen Ton, sondern sei mit „Arianer" gleichbedeutend. Vgl. Dion. 24,4 (64,2 If): Wer den Flu von der Quelle trennen kann, soll mit Arius „rasen" (μαινέσθω), denn ein solcher scheint gar keinen Verstand mehr zu haben. Oft schreibt Athanasius auch von dem „Wahnsinn" der „Arianer" (μανßα).
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bersetzung mit Kommentar
Leugnen des Logos25. So schreibt Athanasius in decr. 2,2 (2,17f): τον γαρ του θεού λüγον αρνούμενοι εΐκüτως και λüγου παντüς εßσιν έρημοι. An der Stelle in Dion, steht aber die fehlende Vernunft im Vordergrund, da Athanasius im folgenden die Argumentationsnot der „Arianer" behandelt: Sie haben keinen einzigen guten Grund f r ihre H resie, sondern nur Ausreden und Tricks (1,2 [46,9f.]).
ώσπερ λησταß τßνες (46,16) Der Vergleich der „Arianer" mit „R ubern" ist keine Anspielung auf die R uber unter dem Kreuz Jesu (Mk 15,27 par Mt 27,38), sondern allgemein disqualifizierend gemeint wie in Joh 10,1. hnlich der Vergleich in ep. encycl. 4,1 (173,3); h. Ar. 72,6 (223,15); Ar. I 14 (41C). Dieser Vorwurf geh rt zu der polemischen Unterstellung, da die „Arianer" nur Unruhe stiften wollen und gegen Christus und die Kirche k mpfen. Schon Alexander von Alexan drien verglich Anus und seine Anh nger mit R ubern, die in H hlen hausen und nicht in der Kirche26. An dieser Stelle kombiniert Athanasius den λησταß Vorwurf mit der Kritik, da die „Arianer" sich unrechtm ig auf Dionys von Alexandrien berufen. τους σώöρονας συναριθμοΰσιν έαυτοΐς καταψευäüμενοι της εκεßνων σωöροσύνης (1,3 [46,17f.])27. Die „Arianer" sind R uber, weil sie unrechtm ig von etwas Besitz ergreifen.
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Beipiel hierf r ist/lr. I 14 (41C): Die „Arianer" behaupten, da Gott einmal ohne Logos war και Üλογßαν περß τον θεüν εßσÜγοντες. H ufiger als das Substantiv kommt das Adjektiv Üλογος vor (Üλογος in Bezug auf Gott in decr. 15,4 [12,13]; Ar. I 19 [52D]; 24 [61B]; II 32 |216B]; III 63 [456C]). In Ar. III 63 (456B) wird deutlich, da f r Athanasius die „Arianer" nicht nur Gott als Üλογος verstehen, sondern offensichtlich selbst des Logos ermangeln wegen ihrer verkehrten Ansichten ber den Logos: πώς ουκ Üλογον αν εϊη περß του λüγου του θεού τοιαύτα ένθυμεΐσθαι .... Hier ist Üλογος einerseits parallel zu Üτοπος und Üσύστατος im Satz vorher, andererseits besteht ein Zusammenhang mit dem Logos im zitierten und mit ü θεüς ... Üλογος im bern chsten Satz. 26 Urk. 14,3 (20,35); der Vergleich von H retikern mit R ubern war ein Topos der Pole mik, vgl. BROX, H resie, 283. 27 Dieser Vorwurf mit συναριθμέω bei Athanasius nur in dieser Schrift. Er kann sonst den „Arianern" auch vorwerfen, da sie den Logos/Sohn Gottes f lschlich zu den Gesch pfen z hlen (auch mit συναριθμέω).
III. 1.2 (2) „Arianer" ohne Argumente fur ihre H resie 2.1 Wenn sie sich nun darauf verlassen, was sie denken und sagen1, sollen sie blo die H resie vorbringen und aus ihr erweisen, ob sie irgendein gottgef lliges Argument, sei es aus den Schriften, sei es ein menschliches, zur Verteidigung zu haben glauben; wenn sie aber nichts derartiges haben, sollen sie schweigen. 2.2 Denn sie werden nirgendwo (etwas) finden, au er einen noch gr eren Beweis gegen sie, und zwar aus den Schriften, worin Johannes sagt: „Am Anfang war das Wort"2 von dem diese sagen: „Er war nicht, bevor er nicht gezeugt wurde", worin aber David im Angesicht des Vaters singt: „Mein Herz u erte ein gutes Wort"3 von dem diese sagen, er existiere nur der Vorstellung nach und wurde aus dem Nichtseienden, ferner, worin wiederum Johannes verk ndet: „Alles wurde durch ihn, und ohne ihn wurde auch nicht nur eins"4, worin auch Paulus schreibt: „Einer ist der Herr Jesus Christus, durch den alles ist"5, und anderswo: „In ihm wurde alles geschaffen"6. 2.3 Welchen bermut haben diese und mehr noch, in welche Schande werden sie sich bringen, wenn sie sich den heiligen Spr chen widersetzen, wenn sie sagen, ein Werk sei der Sch pfer von allem und ein Gesch pf sei dieser, durch den die Gesch pfe wurden und bestehen? 2.4 Aber es verbleibt ihnen auch nicht ein menschliches, gottgef lliges Argument zur Verteidigung. Denn wer von den Menschen, sei es ein Grieche oder Heide, wird versuchen, den, den er als Gott bekennt, „Gesch pf zu nennen oder da er nicht war, bevor er nicht wurde? Oder wer von den Menschen wird, nachdem er den, von dem er glaubt, er allein sei Gott, sagen h rt: „Dies ist
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Homoioteleuton θαρροΰσινöρονοΰσιλέγουσι. Job 1,1. PS 44,2. Job 1,3. IKor 8,6. Kol 1,16.
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bersetzung mit Kommentar
mein geliebter Sohn"7, und: „ Mein Herz u erte ein gutes Wort"8, wagen zu sagen, da das Wort aus dem Herzen Gottes aus Nichts wurde oder da der Sohn Gesch pf ist und nicht das eigene Erzeugnis des Redenden? Nochmals aber wer, der diesen, von dem er glaubt, er sei Herr und Erl ser, sagen h rt: „Ich bin im Vater, und der Vater ist in mir"9, und: „Ich und der Vater sind eins"10, wird zu trennen versuchen, was jener vereinte und ungeteilt bewahrt hat? Wieder beginnt ein geschlossener Abschnitt mit οΰν, kombiniert mit μένäέ. Im ersten Satz stehen drei Imperative Futur (προöερέτωσαν 46,19, äεικνύ τωσαν 46,20, σιωπÜτωσαν 46,21), gerichtet an die Gegner. Athanasius gebraucht diese Imperative mit Vorliebe f r eine ironische Schlu folgerung11 (s.u.). Nun folgt die Begr ndung der These (γαρ 46,22), erg nzt mit zwei Reihungen (μεν 46,22 mit genitivus absolutes, ουäέ 47,8 mit rhetorischen Fragen). Auch die erste Reihung wird mit einer rhetorischen Frage abge schlossen, deren erster Teil Ironie ist (ποßαν παρρησßαν εξουσιν οΰτοι 47,512). Athanasius „beweist" hier die These aus 1,2, da die „Arianer" keine Gr nde f r ihre Ansichten anfuhren k nnen, sei es aus den Schriften oder aus der menschlichen Vernunft heraus. Es k nne daher nur eine Ausflucht sein, wenn sie sich jetzt auf Dionys berufen. Athanasius gen gt es hier, antithetisch den Ansichten der „Arianer" die Schriftstellen gegen berzustellen, ohne weiter zu argumentieren. θαρρέω (46,19) Athanasius fordert immer wieder von seinen Gegnern, da sie mutig und offen ihre Ansichten darlegen, bekennen oder verteidigen sollen. Umgekehrt unterstellt er ihnen, da sie ihre wahren Ansichten verbergen, nur Ausfl chte oder L gen vorbringen. So schrieb er schon in decr. 2,4 (2,22f): ει θαρροΰσιν οΐς έöεΰρον αυτοß κακοΐς ... Üπολογεßσθωσαν. In der ersten Rede gegen die „Arianer" Kap. 33 (80A) hei t es: έäει οΰν, εϊπερ 7
Vgl. Mt3,17; 17,5. PS 44,2. 9 Joh 14,11. 10 Joh 10,30. 11 So deutlich gezeigt von METZLER/SIMON, Ariana, 54. Vgl. mit 3,1 (47,17): καß παρρησßαν ουκ έχοντες. 8
///. 1.2 (Dion. 2) „Ahaner" ohne Argumente
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θαρροΰσιν οΐς λέγουσι, τούτοις και έπιμένειν, και μη ποικßλως μεταποιεΐν εαυτούς.13 Wenn die „Arianer" n mlich die reine nackte H resie darlegen w rden, w ren sie schnell berfuhrt14. Manchmal stellt Athanasius diesem Vertrauen auf den rechten Glauben ein Vertrauen auf weltliche Macht gegen ber, so h. Ar. 33,1 (201,14f): ου θαρρούντων οΐς πεπιστεύκασι το βιÜζεσθαι και ÜναγκÜζειν τους μη βουλομένους.15 Dadurch bekommt θαρρέω bei Athanasius oft eine theologische Bedeutung: Wer im rechten Glauben steht, vertraut allein darauf und ist ohne Furcht. Kai äεξÜμενοι το πνεύμα του Υßοΰ θαρρτισωμεν τον öύσει Κύριον εαυτών, τούτον τη χÜριτι πατέρα καλεΐν. (Ar. II 51 [253C]) παρρησßα (47,5) hnlich wie θαρρέω gebraucht Athanasius auch παρρησßα bzw. παρρησιÜζομαι16. Allein in Dion, verwendet Athanasius zweimal das Substantiv und einmal das Verb17: Zun chst fragt er ironisch nach dem (Wage)Mut der „Arianer", spricht ihnen dann jede Zuversicht in ihre An sichten ab, um schlie lich ber Dionys von Alexandrien zu schreiben: παρρη σιÜζεται εν τη πßστει και τη εις Χριστüν ευσέβεια (52,5f). Damit steht Athanasius in biblischer Tradition, die den urspr nglich profanen Begriff religi s gepr gt hat18.
Vgl. auch ep. Aeg. Lib. 18,2 (58,4f): ούκοΰν εϊ τεθαρσαήκασι και γινώσκουσιν έκκλησιαστικήν εßναι ταύτην (πßστιν, die Verf.), λεγέτωσαν öανερώς το öρüνημα. Vgl. auch ep. Aeg. Lib. 6,2 (45,5); 15,3 (55,9); αρ. sec. 25,4; 29,2 (106,13; 108,32 Brief von Julius von Rom); h. Ar. 9,1 (188,8); decr. 24,2 (20,9); syn. 32,3 (260,22); 39,6 (266,2); 52,2 (276,4); Ar. l 10 (32B). 14 Vgl. auch ep. Aeg. Lib. 10,1 (50,59); 18,2 (58,46). Dies ist insgesamt auch die Absicht seiner Schrift syn., n mlich zu zeigen, da die vielen Bekenntnisse nur Ausweichman ver seien. Ep. encycl. 5,3 (174,7; Gregor und Anh nger vertrauen τη του ήγεμüνος προστασßα); ep. Aeg. Lib. 19,2 (59,6; Arius vertraut τη βßα και ταßς Üπειλαΐς Εϋσεβßου). Vgl. die Stellen bei M LLER, Lexikon, 1112Γ, bes. παρρησßα 2. (metaphorisch); z.B. Πώς οΰν ουκ αξßα και κατÜ τούτο πÜλιν μßσους ή αΐρεσις, äπουγε και παρ' αυτών των Ιäßων ως μη έχουσα παρρησßαν κρύπτεται... Ar. Ι 10 (32C) und Επειäή γαρ ούκέτι παρρησßαν έχουσιν εν τω λέγειν εξ ουκ üντων και ουκ ην, πριν γεννηθη έπενüησαν έαυτοΐς την του Üγενήτου λέξιν ... Ar. Ι 32 (77C) oder apol. sec. 25,4 (106,15 Julius von Rom). 17 Dion. 2,3 (47,5); 3,1 (47,17); 9,2 (52,5f; Verb). 18 Vgl. z.B. Hiob 22,26 LXX; Uoh 3,21; Hebr 4,16; 10,19.35; Apg 9,27; 14,3. S. dazu ENGELS, Fiducia, 864f.
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σιωπÜτωσαν (46,21) Immer wieder verwendet Athanasius diese ImperativForm, besonders um zu verdeutlichen, wie die „Arianer" sich seiner Ansicht nach h tten verhalten sollen. In diesem Fall sollen sie sich entweder verteidigen oder schweigen19. Stets ist ein ironischer Unterton dabei, denn f r Athanasius k nnen sie sich nat rlich nicht berzeugend verteidigen. L ngere Folgen mit diesem Imperativ (manchmal auch mit FuturFormen zusammen) findet man z.B. in ep. Aeg. Lib. 18,2f (λεγέτωσαν, γραψÜτωσαν, äειξÜτωσαν, κατηγορεßτωσαν, μεμöέσθωσαν) und deer. 2,46 (Üπολογεßσθωσαν, αßτιÜσθωσαν, äεικνύ τωσαν, μη αßτιÜσθωσαν, έξεταζέτωσαν, Üπονßψωνται)20. Exkurs: Zum athanasianischen „Arianismus" Athanasius stellt hier (Dion. 2,24) eine Antithesenreihe zusammen. Die ersten drei Antithesen sind aus der „Innenperspektive" eines Christen formuliert, die zweiten drei aus der Perspektive eines Nichtchristen, sei es ein Grieche oder „Barbar"21. Dabei entspricht die erste Antithese der vierten (beide haben ουκ ην πριν γεννηθή), die zweite der f nften (beide haben PS 44,2 und κατ' έπßνοιαν), wobei jeweils die vierte und f nfte Antithese um den Begriff κτßσμα erg nzt sind. In den letzten drei Antithesen setzt Athanasius auf die menschliche Logik, d.h. er stellt sich gegenseitig ausschlie ende Begriffe gegen ber: entweder Gott bzw. Sohn oder Gesch pf22; entweder aus Gott oder aus Nichts, entweder geeint oder getrennt. Es gibt zwei weitere Stellen bei Athanasius (vgl. Tabelle), wo er vergleichbare Antithesenreihen aufstellt: Ar. I 9; I 10; ep. Aeg. Lib. 13, au erdem gibt es schon bei Alexander von Alexandrien eine Parallele (Urk. 4b,121523). Es ist also eine typische Art und Weise, knapp das zusammen 19
Da die „Arianer" „schweigen" sollen, findet man sonst bei Athanasius nicht mehr. Nach den Evangelien befiehlt Jesus Wind und Wellen zu schweigen (Mk. 4,39 par.). Beispiele aus den Arianerreden bei METZLER/SIMON, Ariana, 54f. Siehe auch Dion. 4,4.6(49,2.11). Diese Perspektive ist nat rlich nur eine hypothetische; Dion, ist keine Apologie des Christentums vor NichtChristen. Athanasius erreicht aber damit, da die Theologie des Arius in einem schlechteren Licht erscheint als die heidnische. Ein Pr dikat Gottes ist die Ewigkeit, dem Gesch pf kommt eine zeitliche Entstehung zu; so ist ουκ ην πριν γένηται quasi eine Definition f r ein Gesch pf bei Athanasius. In Λ r. I 18 schreibt er aber ber die Heiden, da sie Geschaffenes f r g ttlich halten! So lautet schon der Vorwurf von Paulus in Rom 1,25. 2 STEAD hat mit vielen sprachlichen und theologischen Argumenten versucht darzulegen, da Urk. 4b nicht von Alexander stamme, sondern das Erstlingswerk des Athanasius sei (Athanasius' Earliest Written Work). ABRAMOWSKI (Dritte Arianerrede, 408 Anm. 36)
III. 1.2 (Dion. 2) „Arianer " ohne Argumente
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zufassen, was man unter Arianismus versteht, andererseits ebenso knapp aria nische Thesen gleich zu widerlegen. Athanasius verfa t aber auch Zusam menfassungen des Arianismus ohne sofortige Widerlegung: Ar. I 5f. (21A 24B); I 9 (29B); ep. Aeg. Lib. 12 (51,253,38); deer. 6,1 (5,2330); syn. 15,1 (242,14); 15,3 (242,9243,23); 36,4f. (263,1228); 40,3 (266,14f); ep. Afr. 9 (1045A); au erdem bei Alexander, Urk. 4b,710 (7,198,10); 14,1014 (21,722,3)24.
Der „kleinste gemeinsame Nenner" dieser Stellen zeigt, was Athanasius unter Arianismus versteht25:
a) Immer und meistens sogar an erster Stelle nennt Athanasius Aussagen, die die Ewigkeit des Sohnes bestreiten: ουκ αεß ü θεüς πατήρ / ουκ αεß ην ü υιüς / ουκ ην πριν γεννηθη / ην ποτέ οτε ουκ ην. So beginnen alle genannten Antithesenreihen und fast alle brigen Zusammenfassungen26. Dies ist auch die erste Aussage, die Athanasius in seinen Arianerreden widerlegen will27. Hinzu kommen stets b) εξ ουκ üντων und c) ποßημα und/oder κτßσμα.
will daraus sogar folgern, da Ath. mit diesem Brief den ersten von Alexander ersetzen wollte, „da die Theologie des Briefes zur Abwehr der DreiHypostasenTrinit t der eusebianischen Mittelpartei nicht besonders brauchbar war (Vater und Sohn als πρÜγματα, υποστÜσεις, öύσεις)" und nach 328 datieren. Die Unterschiede zwischen den beiden Briefen des Alexander (Urk. 4b und 14) lassen sich meines Erachtens auch anders erkl ren: Urk. 4b ist im Unterschied zu Urk. 14 ein Rundbrief, der deswegen allgemeiner, summarisch und knapper die Probleme zusammenfassen. In Urk. 14 dagegen wird Alexander subjektiver, pers nlicher und stellt die seiner Ansicht nach wichtigsten Streitpunkt ins Zentrum. berraschend ist es, da fur Stead gerade die ausschweifende, redundante Urk. 14 von Alexander geschrieben sein soll gerade diese Attributen passen gut zu Athanasius! Au erdem war Athanasius sicher der treue Gefolgsmann des Alexander, so da sich die Unterschiede zwischen beiden sicher verwischen. Hier wird davon ausgegangen, da Urk. 4b von Alexander stammt; ein endg ltiges Urteil ber diese Frage bleibt schwierig. Sowohl Alexander als auch Athanasius lie en diese Zusammenfassungen nicht gerne unwiderlegt stehen, so da oft auf diese Zusammenfassung die Antithesenreihe folgt: Urk. 4b; Ar. l 9f; ep. Aeg. Lib. 12f. Eine (sehr schematische) Synopse der l ngeren Zusammenfassungen bei LORENZ, Arius judaizans, 3847 und ders., Christusseele, 11 17. Zur Frage, wie die Thalia des Arius/der Arianer aussah, vgl. STEAD, Thalia; WEST, Metre; die Aufs tze von WILLIAMS, The Quest of the Historical Thalia; HALL, Thalia; KANNENGIEBER, The Blasphemies of Arius; und METZLER, Ariana et Athanasiana. Weiterf hrende Literatur zum Thema „Arianismus": BARNES WILLIAMS (ed.s), Arianism (bes. 363); und WILES, Archetypal Heresy. Bis auf syn. und ep. Afr., dort an zweiter oder dritter Stelle. Ar. I l l : Έιρήκατε καß öρονεßτε, υποβÜλλοντος ύμΐν εκεßνου, üτι ην ποτέ, οτε ουκ ην ü υßüς· τοΰτο γαρ πρώτον υμών της έπινοßας Üποäΰσαι το ένäυμα äεΐ. (33Β).
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Alexander von Alexandrien, Urk. 45,1215(8,189.19)
Athanasius von Alexandrien Ar. I 9 (29C32A)
τßς Üκούων ΙωÜννου λέγοντος, εν αρχή ην ü λüγος (Job 1,1), ου καταγινώσκει τούτων λεγüντων, ην ποτέ οτε ουκ ην.
το ην ή το ουκ ην.
ή τßς Üκούων εν τö εΰαγγελßω μονογενής υιüς (Job 3,16), και äι' αϋτοΰ έγένετο πÜντα (Job 1,3.18), ου μισήσει τούτους öθεγγομένους, äτι εις εστßν των ποιημÜτων.
το Üßäιον ή το αö' ου και εξ äτε.
το αεß ή το πριν γενέσθαι. Üληθινüν ή θέσει καß μετοχή και κατ' έπßνοιαν. των γενητών ένα λέγειν αυτüν ή τö πατρß συνÜπτειν αυτüν,
Üνüμοιον αυτüν εßναι κατ' ούσκ πώς äε εξ ουκ üντων αν εΐη του πατρüς λέγοντος έξηρεύξατο ή καρäßα μου λüγον äμοιον καß ßäιον του πατρüς εßναι, αγαθüν (Ps 44,2) καΐ εκ γαστρüς προ κτßσμα εßναι ή äι' αύτοΰ τα κτßσματα εωσöüρου έγέννησÜ σε (Ps 109,3); γεγενησθαι, ή πώς ανüμοιος τη ούσßς* του πατρüς αυτüν εßναι τον του πατρüς λüγου ή ü ων εϊκών τελεßα και απαύγασμα του έτερον παρÜ τοΰτον. καß äι' εκεßνου πατρüς και λέγων ü έωρακώς έμέ έώρακε τούτον γεγενησθαι και äι' Üλλης σοößας. τον πατέρα (Job 14,9); καß τοΰτον ονüματι μüνον σοößαν καß λüγον κεκλήσθαι. κÜκεßνης της σοößας τοΰτον μέτοχον καß äεύτερον γεγενησθαι. πώς äε τρεπτüς και Üλλοιωτüς ü λέγων äι' εαυτού μεν εγώ εν τö πατρϊ και ü πατήρ εν έμοϊ (Job 14,10) και εγώ και ü πατήρ εν εσμέ ν (Job 10,30), äια äε του προöήτου ΐäετέ με äτι εγώ ειμß και ουκ ήλλοßωμαι (Mal 3,6);
Athanasius von Alexandrien Ar. l 10 (32C33A)
τßς γαρ εστßν ανθρώπων ή "Ελλην ή βÜρβαρος, äστις äν ομολογεß θεüν, τßς äε Üρα ειπεßν αυτούς έπεισεν, üτι §_L τοΰτον τολμö λέγειν έ" να εßναι των ημÜς γέγονε καßτοι του Παύλου γρÜöον κτισμÜτων καß ουκ ην πρßν ποιηθη; τος äι' äν τα πÜντα, και äι' ου τα πÜντα (Hebr2,10); ή τßς εστßν, üστις ö πεπßστευκε θεö, Üπιστεß λέγοντι οΰτüς εστßν ü υßüς μου ü περß γαρ του βλασöημεßν αυτούς, äτι αγαπητüς (Mt 17,5), öÜσκων üτι ουκ ουκ οΐäεν τελεßως 6 υßüς τον πατέρα, ου εστßν υßüς, Üλλα ποßημα: äει θαυμÜζειν. Üπαξ γαρ προθέμενοι χριστομαχεΐν παρακρούονται και τÜς öωνÜς αϋτοΰ λέγοντος καθώς γινώσκει με ü πατήρ κÜγώ γινώσκω τον πατέρα αλλ' ουäέ εκ των γραöών Ιχουσι τÜς (Job 10,15) προöÜσεις.
III. 1.2 (Dion. 2) „Arianer" ohne Argumente
Athanasius von Alexandrien ep. Aeg. Lib. 13,37 ü μεν γαρ ΙωÜννης öησßν εν αρχή ην ü λüγος· οΰτοι äε öÜσκουσιν ουκ ην πριν γεννηθη.
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Athanasius von Alexandrien Dion. 2,24 απü μεν των γραöών,
του μεν ΙωÜννου λέγοντος· εν αρχή ην ü λüγος (Job 1,1), ä ν οΰτοι λέγουσιν ουκ και αυτüς äε πÜλιν έγραψε· και έσμέν ην πρßν γεννηθη. εν τö Üληθινö, εν τω υßö αύτοΰ Ιησού Χριστö. οΰτüς εστßν ü αληθινüς θεüς και του äε Δαυßä ψÜλλοντος εκ προσώπου του πατρüς· έξηρεύξατο ή καρäßα μου ή ζωή ή αιώνιος. (Uoh 5,20) οΰτοι äε ώσπερ αντιμαχüμενοι öασκουσι μη εßναι λüγον αγαθüν (Ps 44,2), v οΰτοι λέγουσι τον Χριστüν Üληθινüν θεüν. αλλÜ κατÜ κατ' έπßνοιαν εßναι καß εξ ουκ äντων μετοχήν και αυτüν ως τα πÜντα λέγεσθαι γεγενήσθαι. θεüν. εßτα του μεν ΙωÜννου πÜλιν εϋαγγε και ü μεν απüστολος αιτιÜται τους λνζομένου, üτι πÜντα äι' αύτοΰ έγένετο "Ελληνας, äτι κτßσμα σέβουσι, λέγων καß χωρßς αύτοΰ έγένετο ουäέ εν, του äε έλÜτρευσαν τη κτßσει παρÜ τον κτßσαντα Παύλου γρÜöοντος· εßς κύριος Ίησους θεüν (Rom 1,25) οΰτοι äε κτßσμα λέγον Χριστüς, äι' ου τα πÜντα, καß εν έτέροις· τες εßναι τον κύριον και ως κτßσματι λα äτι εν αύτö έκτßσθη τα πÜντα (Job 1,3; τρεύοντες αύτö τß äιαöέρουσιν 'Ελλήνων; IKor 8,6; Kol 1,16). ποßαν παρρησßαν εξουσιν οΰτοι καß ου μÜλλον αϊσχύνην και ü μεν κύριος öησιν εγώ και ü πατήρ üöλήσουσιν έναντιούμενοι τοις των εν έσμεν και ü έμέ έωρακώς έώρακε τον αγßων £ήμασιν, üταν λέγωσι ποßημα πατέρα (Job 10,30; 14,9) καß ü παρ' αύτοΰ εßναι τον των πÜντων äημιουγüν καß äε κηρύττειν αποσταλεßς απüστολος κτßσμα τοΰτον, εν ω τα κτßσματα γέγονε γρÜöει· ος ων απαύγασμα της äüξης καß καß συνέστηκεν; χαρακτήρ της υποστÜσεως αύτοΰ (Hebr 1,3) οΰτοι äε τολμώσι äιαιρεΐν καß ουäέ ανθρώπινος äε τις αύτοΐς λογισμüς Üλλüτριον αυτüν της του πατρüς ουσßας ευσεβής εßς Üπολογßαν περιλεßπεται. καß Üιäιüτητος λέγειν καß τßς γαρ ανθρώπων ή "Ελλην ή εßσÜγειν οß Üθεοι ου βλέποντες, üτι βÜρβαρος, äν ομολογεß θεüν, τοΰτον ταΰτα λέγοντες, ούκέτι ποιοΰσιν αυτüν εν μετÜ του πατρüς, αλλÜ μετÜ των επιχειρήσει κτßσμα λέγειν ή üτι ουκ ην πρßν γένηται: κτισμÜτων. εßτα του πατρüς λέγοντος· οΰτüς εστßν ü υιüς μου ü αγαπητüς καß των γραöών λεγουσών τούτον εßναι τον του πατρüς λüγον, εν ω καß οß ουρανοß έστερεώθησαν καß απλώς πÜντα äι' αύτοΰ έγένετο (Mt 17,5; PS 32,6; Job 1,3), οΰτοι κενών έöευρεταß äογμÜτων καß πλαστών γενüμενοι έτερον έπεισÜγουσι λüγον καß Üλλην σοößαν του πατρüς εßναι, τοΰτον äε κατ' έπßνοιαν äια τα λογικÜ λένεσθαι λüγον καß σοößαν ούχ üρώντες εκ τούτου το Üτοπον.
τßς ανθρώπων Üκουσας παρÜ τούτου, äν έπßστευσε μüνον εßναι θεüν, λέγον τος· οΰτüς εστßν ü υßüς μου ü αγαπητüς, καß έξηρεύξατο ή καρäßα μου λüγον αγαθüν (Mt 17,5; PS 44,2), τολμήσει καν εßπεΐν äτι ü εκ καρäßας του θεού λüγος εξ ουκ äντων γέγονεν ή ü υßüς κτßσμα εστß καß ουκ ßäιον του λέγοντος γέννημα; πÜλιν äε τßς Üκούων τούτου, ον έπßστευσε κύριον εßναι καß σωτήρα, λέγ οντος· εγώ εν τö πατρß καß ü πατήρ εν έμοß, καß εγώ καß ü πατήρ εν έσμεν (Job 14,11; 10,30), επιχειρήσει äιαιρεΐν α εκεßνος ήνωσε καß αμέριστα τετήρηκε;
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Damit sind schon alle drei Elemente des StandardKatalogs „Arianismus" genannt. Eventuell kann man noch die Attribute τρεπτüς und/oder Üλλοι ωτüς hinzunehmen28; sie fehlen aber in den Zusammenfassungen von decr. und Dion., in den zwei Antithesen in Ar. I 10 und in syn. 15. Alle brigen Aussagen variieren. Athanasius kann sie auch bei kurzen Zusammenfassungen bergehen29. Dazu geh ren, da der Sohn nicht αληθινüς, öύσει, ßäιος θεüς sei, sondern nur ονüματι bzw. καταχρηστικώς30, weiter da der Sohn dem Vater ξένος και ανüμοιος κατ' οΰσßαν sei31, au erdem die Vorstellung von einem doppelten Logos oder einer doppelten Weisheit32, schlie lich die Ansicht, da der Sohn erst deswegen und seitdem da sei, als Gott den Menschen schaffen wollte33 und da der Sohn nicht seinen Vater, noch nicht einmal sich selbst kenne34.
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Zum Thema „Wandelbarkeit" des Sohnes bei Arius kritisch WILLIAMS, Anus, 1041: „It is possible to treat the (mutability of the Son) as a deduction by Athanasius on the basis of the Son's creatureliness". Es f llt auf, da alle Elemente schon von Alexander von Alexandrien genannt werden. Besonders die Zusammenfassung in Ar. l 5f. gibt beinahe genau Urk. 4b,710 (7,19 8,10) wieder, nur in anderer Reihenfolge. Schon STEAD (Thalia) hatte gezeigt, da in den Zitaten in Ar. I 5f. viel mehr „Athanasianisches" zu finden sei als in syn. 15, obwohl Athanasius beidemale angibt, die Thalia zu zitieren. Und HALL (Thalia) hat zusammengestellt, welche Aussagen in Ar. l 5f. sich schon bei Alexander finden, welche aber mit syn. 15 bereinstimmen. Auch die Antithesenreihe von Alexander in Urk. 4b,1215 war Vorbild f r entsprechende Reihen bei Athanasius. Das Referat in ep. Aeg. Lib. 12 (51, If.) f hrt Athanasius explizit auf Alexander von Alexandrien zur ck; wegen dieser Thesen habe Alexander den Arius aus der Kirche versto en. Obwohl in diesen Zusammenfassungen viele Worte konstant bleiben, ist Athanasius doch flexibel; nur der „kleinste gemeinsame Nenner", quasi ein „Markenzeichen" im negativen Sinn, kehrt immer wieder. 30 Urk. 4b,7 (7,22f); Ar. l 6 (21C24A); I 9 (29B); I 9 (29C); ep. Aeg. Lib. 12, 8.9 (52, 2730.3032); decr. 6,1 (5,2729). Dazu s.u. Kap. IH.2.3.8. 31 Urk. 4b,7.8.13 (7,21f; 8,3f; 9,3); Ar. I 6 (24,AB); I 9 (29C32A); ep. Aeg. Lib. 12,6 (52,1921); decr. 6,1 (5,26f); syn. 15,3 (242,16f. 27). 32 Urk. 4b,7 (8,lf); Ar. I 5 (21B); I 9 (32A); ep. Aeg. Lib. 12,5 (52,1419); 13,7 (54,30 32); decr. 6,1 (5,29); syn. 15,3 (243,57). Dazu s. Kap. III.2.3.9 Anm. 43. 33 Urk. 4b,9.14 (8,6f; 9,12f); Ar. l 5 (21 A); I 9 (29C); ep. Aeg. Lib. 12,2.7f. (51,6f; 52,2230); syn. 15,3(243,12). 34 Urk. 4b,8.15 (8,46; 9,1319); Ar. l 6 (24A); I 9 (29B); ep. Aeg. Lib. 12,10f. (52,3238); syn. 15,3 (243,1423). Vgl. zu den Hintergr nden WILLIAMS, Arius, 199214 („Intellect and Beyond"). Die Frage, welche dieser Aussagen auf Arius, welche auf Asterius oder andere zur ckzuf hren sind, kann hier nicht behandelt werden. Genauer zwischen Arius und Asterius zu differenzieren versucht VINZENT (Asterius von Kappadokien. Die theologischen Fragmente).
///. /. 2 (Dion. 2) „Arianer " ohne Argumente
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Zu a) Im Zentrum der Kritik steht also f r Athanasius, da der Sohn Gottes einen Anfang habe und erst zu einem bestimmten Zeitpunkt wurde35. Dies zeigt z.T. noch, woran sich einst der Streit zwischen Alexander und Anus36 entz ndet hat37. An Euseb von Nikomedien schrieb Arius (im Jahr 318?), was er an Alexander von Alexandrien kritisierte: Üεΐ θεüς Üει υιüς, Üμα πατήρ Üμα υßüς, συνυπÜρχει ü υιüς Üγεννήτως τω θεώ, Üειγεννής, Üγγεννη τογενής, ούτ' έπινοßο: ούτ' Üτüμω τινι προÜγει ü θεüς του υßοΰ, αεß θεüς Üει υßüς, εξ αυτού του θεού ü υßüς.38 F r Arius, der Gott wesentlich als Üγέννητος und Üναρχος verstand39, darf der Sohn Gottes nicht Üßäιος ή συναßäιος ή συναγέννητος τω πατρß sein, denn dann g be es äύο Üγεν νήτους ÜγχÜς40, einen Widerspruch in sich41. Der Vater mu also ein logisches prae vor dem Sohn haben42. Arius schrieb: και πριν γεννηθη ήτοι κτισθη ήτοι üρισθή ή θεμελιωθη, ουκ ην43. 35
Vgl. WIDDICOMBE, Fatherhood of God, 160162. Zur Biographie des Arius vgl. B HM, Arius, 3436. 37 Es wird hier nicht versucht, die Theologie des Arius ausf hrlich darzustellen. Zur weite ren Lekt re sei verwiesen auf LORENZ, Arius judaizans? (arbeitet judenchristliche Tradi tion heraus); GREGG GROH, Early Arianism (interpretieren Arius von einer adoptia nischen Christologie her); WILLIAMS, Arius. Heresy and Tradition (betont den Einflu neuplatonischer Philosophie, bes. 95116); B HM, Christologie des Arius (beschreibt Arius wesentlich als Exeget); DERS., Christologie und Hellenisierung; RICKEN, Das Homoousios von Nikaia als Krisis des altchristlichen Platonismus. Man vergleiche au erdem folgende Forschungeberichte: LORENZ, Arius judaizans, 2336 (f r die Jahre 18331973); LIENHARD, Recent Studies; KANNENGIEBER, Arius and the Arians; NORDERVAL, Arius redivivus?; GROH, New Directions; RITTER, Arius redivivus?; B HM, Aspekte; STEAD, Arius in Modern Research und KONG, Gottes Wesen und Willen, 30 40. Sozialgeschichtliche Aspekte stellt C. HAAS zusammen (The Arians of Alexandria). 38 Urk. 1,2(2,13). 36
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Arius gebraucht verst rkt die (platonischen) negativen Gottespr dikate; vgl. RICKEN, Homoousios von Nikaia, bes. 7478 und B HM, 118121. Unabh ngig von der Frage, ob die Kernthesen des Arius in der Theologie oder Christologie bzw. Soteriologie liegen, bleibt offensichtlich, „da der Gottesbegriff bei Arius ein eigenes Gewicht hat. Ihm ist es Herzenssache, keine Minderung der Majest t und Einzigkeit Gottes zuzulassen" (LORENZ, Arius judaizans, 53). Vgl. WILLIAMS, Arius, 98, 105; DERS., The Logic of Arianism und auch G RGEMANNS, Anfang, 442447 zur Agenesie und Anfangslosigkeit Gottes. Arius in seinem Bekenntnis, Urk. 6,4 (13,llf). Vgl. dazu LORENZ, Arius judaizans, 57f; B HM, 119; WILLIAMS, The Logic of Arianism; KONG, Gottes Wesen und Willen, 4345. In allen erhaltenen Schriften des Arius betont dieser die Einzigkeit Gottes (μüνος oder §v); vgl. VINZENT, Asterius. 64f. (Stellenangaben). 42 W re dies nicht der Fall, m te zudem Gott geteilt oder eine Emanation aus ihm angenommen werden. Arius war stets bestrebt, diese Gefahr abzuwehren: έρύγη,
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Athanasius hat in diesem Punkt also recht. Nur bergeht er die Differen zierung des Arius, da f r ihn der Sohn dennoch vor den Zeiten/ onen ge worden ist44, so da der Sohn erst zu einem bestimmten „Zeitpunkt" entstand, obwohl es „noch" keine Zeit gab45. Auch Euseb von C sarea spricht in seinem Brief an Euphration von Balane (318) diese Frage an: και ü μεν Üγέννητος, ü äε γεννητüς; äύο γαρ εξ ßσου ομοßως Üλλήλοις συνυπÜρχοντα ισüτιμα αν νοοßντο και ήτοι αμöω, ως έöην, Üγέννητα ή έκÜτερα γεννητÜ. αλλ' ούäέτερον τούτων αληθές.46 Euseb von Nikomedien wieder holt die Kritik des Arius an äύο Üγέννητα bei Alexander47 und f hrt fort: εν μεν το Üγέννητον, εν äε το υπ' αΰτοΰ αληθώς και ουκ εκ της ουσßας προβολή, μέρος αύτοΰ ομοουσßου, σύνθετος εσται ü πατήρ lauten die entsprechenden Stichworte, die Arius ablehnend erw hnt (dazu s. s.Kap. III.2.3.5 Anm. 75f). Die Beziehung zwischen Gottvater und dem Sohn kann nur ber den „Willen" hergestellt werden; Urk. 1,4 (3,1) θελήματι καß βουλή; Urk. 6,3 (13,4); Ar. Ill 10f. (s. Kap. III.2.3.4 Anm. 33);syn. 45,7 (270,30271,4). Vgl. WILLIAMS, Arius, 106116, 215 229 („Analogy and Participation"); MARTZELOS, Zeugung; KONG, Gottes Wesen und Willen, 5863; bes. MEIJERING, Die Diskussion ber den Willen und das Wesen Gottes; STEAD, Freedom of the Will and the Arian Controversy; und allgemein zu diesem Problem auch KOBUSCH, Bedeutung; BENJAMINS, Freiheit. 43 Urk. 1,5 (3,3); vgl. auch Urk. 6,4 (13,9f.) und Urk. 6,4 (13,13f): ... ούτως ü θεüς προ πÜντων εστß. äιü και προ του υßοΰ εστß... . Vgl. auch Gregor, Urk. 12 (19): Μη μέμöου τοις περß "Αρειον, εß λέγουσιν, ην ποτέ οτε ουκ ην ü υßüς του θεοΰ. „ην ποτέ οτε ουκ ην" war eine l ngst bekannt Formel aus der platonischen Diskussion um die Kosmologie: Gab es eine Zeit, in der die Welt nicht war, oder nicht? Vgl. G RGEMANNS, Anfang, 417422. Die christliche Sch pfungslehre lehnte schlie lich eine ewige Materie oder Welt ab und vertrat die Entstehung der Welt aus dem Nichts. Auch die Antithese Üγέν(ν)ητος γεν(ν)ητος stammt aus dieser Streitfrage: Ist die Welt geworden oder ungeworden? Vgl. dazu MEIJERING, ΗΝ ΠΟΤΕ ΟΤΕ ΟΥΚ ΗΝ Ο ΥΙΟΣ; WILLIAMS, Arius, 181198 („Creation and Beginning"); ANDRESEN, Logos und Nomos, 276291; PRESTIGE, ΑΓΕΝ(Ν)ΗΤΟΣ and ΓΕΝ(Ν)ΗΤΟΣ; FLOROWSKY, Concept of Creation, 3645; FANTINO, Creation ex nihilo, 126135; RICKEN, Homoousios, 84f. Zu der relativ sp ten Entstehung der christlichen Sch pfungslehre vgl. MAY, Sch pfung. 44 Urk. 1,4 (3,2) προ χρüνων καß προ αιώνων = Urk. 6,3 (13,4); 6,4 (13,810) ü äε υßüς Üχρüνως γεννηθεßς υπü του πατρüς καß προ αιώνων κτιστεßς καß θεμελιωθεßς ουκ ην προ του γεννηθήναι. 45 Zu diesem Problem MEIJERING, ΗΝ ΠΟΤΕ, bes. 162f.; KONG, Gottes Wesen und Willen, 34f; B HM, Gesch pflichkeit. Es hei t nicht, da es eine Zeit gab, in der der Sohn nicht war, dennoch wird ein προ ausgesagt, was zeitliches Denken impliziert, so da man Arius leicht unterstellen kann, er lehre eine Entstehung des Sohnes erst irgendwann mit der Zeit. Diese Vereinfachung zeigt sich in vielen Texten, so z.B. im Schreiben der Synode von SerdicaWest: Entweder ist der Sohn vor allen Zeiten und ewig oder er hat einen Anfang in der Zeit. 46 Urk. 3 (4,68). 47 Urk. 8,3(16,1).
111. 1.2 (Dion. 2) „Arianer " ohne Argumente
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αΰτοΰ γεγονüς, καθüλου της öύσεως της Üγεννήτου μη μετέχον ... 48 . Besonders in Alexanders Brief an seinen Namensvetter (Urk. 14) wird deut lich, wie sehr diese Kritik im Mittelpunkt stand. Er versucht darzulegen, inwiefern Sohn und Vater ungetrennt sind, obwohl nur der Vater Üγέννητος ist49. In 14,44 (26,2225) referiert er sogar genau diese Kritik: ημÜς ... Üγέννητα äιäÜσκειν äύο, äυοΐν θÜτερον äεΐν εßναι λέγοντες οß απαßäευτοι ή εξ ουκ üντων αυτüν εßναι öρονεΐν ή πÜντως Üγέννητα λέγειν äύο. Alexander besteht auf der Gleichewigkeit des Sohnes mit dem Vater; diese bedeute nicht, da der Sohn auch ungeworden sei50. So kommt er zu der Aussage der Üναρχον ... γέννησιν (14,52 [28,2]). Zu b) Wie Arius sich die Entstehung des Sohnes vorstellte, ist nicht eindeutig. In Urk. 1,5 (3,5) schrieb er selbst in der Tat, der Sohn sei nicht aus Gott, sondern εξ ουκ üντων51. In dem anderen Brief von ihm (Urk. 6) fehlt diese Aussage aber. Arius schreibt hier, da der Sohn sein Sein und Leben von dem Vater empfangen habe52. Aber auch hier lehnt er die Formel εξ αυτού ab53. Arius war offensichtlich daran gelegen, Gottvater unversehrt zu bewah ren und schreibt, da der Sohn nur durch den Willen des Vater entstanden sei54.
48
Urk. 8,3 (16,24). Urk. 14, 15 (22,7): αλλήλων αχώριστα πρÜγματα äύο, τον πατέρα καß τον υßüν; 14,19 (22,22): εν γαρ Üγέννητον ü πατήρ. Der Sohn sei genau wie der Vater, nur die Agenesie ausgenommen (14,47 [27,14f.]). Alexander verweist immer wieder darauf, da die Zeugung des Sohnes ber unseren Verstand gehe und eine L sung dieses Problems unsere Fassungskraft bersteige (Urk. 14,1921); vgl. auch seine Glaubenserkl rung in 14,46(26,3027,10). 50 Urk. 14,48(27,19.21). NAUTIN, Deux interpolations, hatte versucht zu zeigen, da gerade diese S tze bei Arius eine sp tere Einschaltung von „orthodoxer" Seite seien; er hat sich damit aber nicht durchgesetzt; vgl. HANSON, Who Taught εξ ουκ vuov. Eine neue, ungew hnliche Interpretation dieser Aussage wurde vorgelegt von B HM, Arius, 139150. Zum Philoso phiegeschichtlichen Hintergrund der Phrase εξ ουκ üντων vgl. die ausf hrliche Diskus sion bei HAMILTON, The Relationship, 3342 und oben Anm. 43. 52 Urk. 6,3 (13,5); 5 (13,15f). Wie der Sohn aus Gott entsteht, schreibt Arius nicht aus fuhrlicher. S. Anm. 42 („willentliche bereinstimmung zwischen Gottvater und Sohn"). 53 Urk. 6,5 (13,1720): Dies stelle Gott k rperlich vor und impliziere ein Teilung oder einen zusammengesetzten Gott, der doch ασώματος ist. In seinem Brief (327) an Konstantius schreibt er dann aber doch, da der Sohn εξ αύτοΰ προ πÜντων των αιώνων γεννημένον (Urk. 30,2 [64,6f.J). 54 Urk. 1,4 (3,1) θελήματι και βουλή; Urk. 6,3 (13,4); vgl. KONG, Gottes Wesen und Willen, 5768 und oben Anm. 42.
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bersetzung mit Kommentar
Zu c) Da Anus deswegen den Sohn f r ein Gesch pf (ποßημα, κτßσμα) hielt, in nichts von allen brigen Gesch pfen zu unterscheiden, ist eine Verein fachung und bertreibung des Athanasius 55 . Arius selbst hat erstens nicht zwischen κτßσμα/ποßημα und γέννημα unterschieden56 und zweitens den Sohn deutlich von den brigen Gesch pfen abgehoben. Arius nennt ihn zwei fellos θεüς, μονογενής, αναλλοßωτος57. Schon Euseb von C sarea warf Alexander von Alexandrien vor, da er in dieser Sache unzul ssig ver" einfache58. Athanasius referiert also Stichworte, die von Anfang an zwischen Alexander und Arius debattiert wurden. Er umgeht aber die eigentliche Anfrage, die Arius an Alexander stellte59, und zieht nur einzelne Schlagworte heran. Au erdem berzeichnet er die Ansicht des Arius, da der Sohn ein Gesch pf wie alle brigen sei, und bergeht Arius' Vorstellung einer Ent
55
Vgl. Urk. 6,3 (12.9Γ). So auch WILLIAMS, Arius, 104: „Athanasius is again being reductive: if a creature, then a creature in the same sense that we are creatures". Vgl. dazu auch VAGGIONE, ούχ ως εν των γεννημÜτων (geht auf den Gebrauch dieser Formel bei Eunomius ein). Der Sohn hat f r ihn eine Mittlerfunktion (Demiurg, bei Athanasius auch „Handlanger" υπουργüς deer. 7,1 [6,28]) zwischen Gott und den Gesch pfen f r die Sch pfung und die Erl sung vgl. die oben genannte Aussage, da f r Arius der Sohn nur um unseretwillen geschaffen worden sei. Ausf hrlicher dazu Athanasius in decr. 7,1 und 8,1 (τα ä' αλλÜς ως äι' Υπουργού και βηθοΰ του υßοΰ γέγονε 7,19f.) und Ar. II 24 (200Α). Zum Hintergrund und zu weit verbreiteten Parallelen dieser Vorstellung (bes. Philo, Euseb von C sarea) vgl. RICKEN, Logoslehre, 348358; LORENZ, Arius judaizans, 62, 105 Anm. 35; VINZENT, Asterius, 203208. Hinter dieser Vorstellung des Arius steht auch die christliche Tradition, da der Mensch das Ziel der Sch pfung sei! Vgl. LORENZ, Arius judaizans, 6265. Urk. 1,4 (3,2), nach Prov 8,2225, wo die Verben έκτισεν, έθεμελßωσεν, γεννö nebeneinander stehen. Da Arius sich auf Prov 8,2225 berufen hat bzw. da der arianische Streit zun chst um die Auslegung von Prov 8,2225 ging, belegen Urk. 8,4 (16,11C); Urk. 17,6 (33,3f.) und Epiph., haer. 69,12,1 (162,411 Holl). 57 Urk. 1,4 (3,2f.), ausf hrlicher B HM, Arius, 56 und u. Kap. III.2.3.7 Anm. 25. 58 Euseb von C sarea, Urk. 7,3 (14,1415,2). Nur in dem Zitat aus der Thalia in syn. 15 (242,1113) liest man wieder: Üγέννητον äε αυτüν öαμεν äια τον την öΰσιν γεννητüν τούτον αναρχον Üνυμνοΰμεν äια τον αρχήν έχοντα· Üßäιον äε αυτüν σέβομεν äια τον εν χρüνοις γεγαüτα. Eigens auf den Begriff der Agennesie Gottes geht Athanasius ein in Ar. I 3034; decr. 28,132,3 (Exzerpt aus Ar. I 3034); syn. 46f. Ich behandle hier nicht die Frage, ob Athanasius schon ein fertiger H resieKatalog vorlag (so LORENZ, Christusseele, 12, 17) oder nicht; eher nicht, denn es sind nicht so viele Aussagen, die jeder Interessierte auch ohne Katalog gut behalten k nnte.
ΠΙ.1.2 (Dion. 2) „Arianer" ohne Argumente
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stehung vor der Zeit60. Auch in der Antithesenreihe in Dion. 2,24 kommen die drei Elemente vor, die bei Athanasius kennzeichnend f r „Arianismus" sind: ουκ ην πριν γεννηθή, εξ ουκ üντων, ποßημα/κτßσμα. Die brigen Elemente dieser Antithesenreihe geben zum Teil Hinweise auf den weiteren Inhalt von Dion.: Die erste Antithese wiederholt fast w rtlich diejenige in ep. Aeg. Lib. 13; auch Alexander begann seine Reihe mit Joh 1,1, nur schrieb er nicht ουκ ην πριν γεννηθή, sondern ην ποτέ äτε ουκ ην. Auch der erste Block der Dionyszitate behandelt dieses Thema; vgl. Dion. 14,4 (56,2729). Zu beachten bleibt, da Joh 1,1 εν αρχή ην ü λüγος Anus nicht unbedingt widerlegen mu te61. Die zweite Antithese entspricht der dritten bei Alexander (beide PS 44,2 und εξ ουκ üντων). Der Zusatz κατ' έπßνοιαν geh rt zu dem variablen Element „doppelter Logos" (vgl. letzte Antithese in ep. Aeg. Lib. 13); ihn wird Athanasius entsprechend in Dion. 23, l (63,1) erw hnen, und zwar in der Einleitung zu dem Zitatblock, in dem Dionys von Alexandrien PS 44,2 zitiert. Athanasius zieht Dionys in Dion. 23 heran, um die Lehre von einem doppelten Logos zu widerlegen. Anus hatte in seinem Brief Urk. 1,3 (2,7) abgelehnt, den Sohn als έρυγήν (Ps 44,2: έ ξερεύξατο) zu verstehen62. Deswegen setzt Alexander anscheinend diesen Psalmvers. Die dritte Antithese ist eine Ausweitung der zweiten bei Alexander. Athanasius nennt das dritte, f r ihn notwendige Element f r „Arianismus": κτßσμα/ποßημα. Au er Joh 1,3 fuhrt Athanasius die quivalenten Stellen l Kor 8,6 und Kol 1,16 an und argumentiert, da nicht der, durch den alles ge Auch im Nicaenum wurde ην ποτέ τüτε ουκ ην, ουκ ην πριν γεννηθή und εξ ουκ üντων έγένετο und κτιστüν verurteilt (Urk. 24 [50,24]), und im Symboltext hei t es γεννηθέντα ου ποιηθέντα. Insofern hat Athanasius einen guten Zeugen f r sich. Leider gibt es keine explizite Auslegung von Joh 1,1 bei Arius. Arius schreibt aber vom Sohn, da er einen Anfang habe: αρχήν έχει ü υßüς Urk. 1,5 (3,4); und da Gott sein Anfang sei: αρχή αυτüν εστßν ü θεüς Urk. 6,5 (13,16); vgl. auch Euseb von Niko medien, Urk. 2 (3). Arius d rfte Joh 1,1 so verstanden haben, da am Anfang der Sch pfung der Sohn als erstes, herausgehobenes, vollkommenes Gesch pf steht. Atha nasius und schon Alexander verstanden Joh 1,1 als eindeutigen Beleg f r die Ewigkeit des Sohnes: Alexander, Urk. 4b,12 (8,18f); Urk. 15,4 (30,19); Athanasius, Ar. I 11 (33C); I 41 (96B) und besonders II 57f. (268B269C; zu αρχή in Prov 8,22). An letzterer Stelle unterscheidet Athanasius zwischen „Im Anfang war der Logos" und „Im Anfang machte Gott Himmel und Erde": „war" weise darauf hin, da der Logos ewig ist; „machte" weise auf einen bestimmten Anfang des Seins und bedeute soviel wie απü τßνος αρχής Üρχεται ταΰτα äια του λüγου ποιεΐν ü θεüς (269Β). Weiteres bei G RGEMANNS, Anfang, 419f. (Deutungen des Wortes αρχή). Zur Kritik an PS 44,2 und deren Hintergr nde GR NBECK, Schriftargumentation, 132 138. u. unten Kap. III.2.3.9 Anm. 40.
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schaffen wurde, selbst geschaffen worden sein kann63. Dies war aber f r Arius dennoch m glich; in Urk. 6,2 schrieb er, da der Sohn das vollkommene Gesch pf Gottes sei (κτßσμα του θεού τέλειον 12,9), nicht wie die brigen Gesch pfe, durch den Gott die onen und alles geschaffen habe (äι' ου καν τους αιώνας και τα üλα πεποßηκε 12,7f). So mu also Joh 1,3 f r Arius kein berzeugendes Argument gewesen sein. In Dion. 20,3 und 21,3 wird Athanasius Dionys zu diesem Thema zitieren (vgl. Dion. 20,3 [61,18]). Mit der vierten Antithese beginnt die Au enperspektive (s.o.). Diese und die f nfte Antithese sind eine Kombination aus den ersten beiden und den zwei Antithesen aus A r. I l O64. Mit der sechsten Antithese ist die vierte in ep. Aeg. Lib. vergleichbar. Die Kombination von Joh 10,30 und 14,10 gebraucht schon Alexander (s. seine f nfte Antithese)65. Athanasius bereitet hier auch Dion. 16,317,2 vor: In Dion. 17 zitiert Athanasius Dionys, um zu zeigen, da der Sohn nicht vom Vater getrennt werden kann. Dion. 2,24 ist also eine kurze Antithesenreihe, in der Athanasius sich wieder holt, weil er die Innen mit der Au enperspektive verbindet. Indem Athanasius vom "Ελλην ή βÜρβαρος (2,4 [47,9])66 spricht, erweckt er den Eindruck, da sogar „NichtChristen" rechtgl ubiger sind als die „Arianer"67. Das „Aria nismus"Referat ist auf das f r Athanasius Wesentliche reduziert; nur in der zweiten und sechsten Antithese kommen zus tzliche Elemente hinzu, die auf den weiteren Text von Dion, verweisen. Es bleibt zu beachten, da Athanasius das zentrale Zitat aus dem Verteidigungswerk in Dion. 18 zu dem Begriff
Dies wurde ein Standardargument, so schon Alexander selbst, Urk. 14,17 (22,1215); 22f. (23,1219); 25 (23,2327). In Ar. l 10 beginnt Athanasius mit ανθρώπινος λογισμüς, um dann zu Argumenten aus der Schrift berzugehen. In Dion. 2,24 ist die Reihenfolge umgekehrt. Vgl. POLLARD, Exegesis of Joh X.30, 340. Daraus wurde ein Standardargument; vgl. auch das Schreiben der Synode zu SerdicaWest (Theodoret, h.e. II 8,41 [114,4f. Parmentier]). "Ελλην ή βÜρβαρος bei Athanasius so nur noch in der genannten Antithesenreihe Ar. I 10. MEIJERING (ΗΝ ΠΟΤΕ, 165f.) vergleicht die Auseinandersetzung zwischen Arius und Athanasius um die Ewigkeit des Logos mit der entsprechenden Diskussion im Platonismus (Atticus) um die Ewigkeit der Welt (s. Anm. 43), und meint, da Athana sius (zumindest ber Euseb, p.e.) Kenntnis davon gehabt hat. Deswegen k nne Athanasius nicht nur biblisch, sondern auch philosophisch gegen Arius argumentieren und zu Recht die „Heiden" hier erw hnen. Ευσεβής λογισμüς (2,4 [47,8]) bedeutet nicht, da es sich um Christen handelt. Nur die Argumente m ssen gottesfurchtig sein und w rden auch einen Heiden berzeugen.
///. 1.2 (Dion. 2) „Arianer " ohne Argumente
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üμοούσιος noch nicht einleitet68. Diese Antithesenreihe hat eine „Signal funktion": Sie soll dem Leser beweisen, da diejenigen, die sich auf Dionys von Alexandrien berufen, tats chlich „Arianer" sind. Und: Es geht hier weniger „um eine direkte intellektuelle Auseinandersetzung mit dem theolo gischen Gegner als darum, den (noch) 'Rechtgl ubigen' die Vern nftigkeit ihres Glaubens und den Irrtum der „Arianer" klarzumachen."69 Die Einleitung hatte aber ergeben, da Dion, h chstwahrscheinlich in den Zeitraum 359/60 n.Chr. zu datieren ist und in die Diskussion um die UsiaTerminologie geh rt, die durch die sirmischen Synoden ausgel st wurde. Die Gegner des Athanasius haben sich deutlich von Arius70 und auch von Aetius und Eunomius distanziert. Sie wollten „nur" Kritik am ομοούσιος u ern und dem Verweis des Athanasius widersprechen, da ομοούσιος schon bei Dionys zu finden sei {decr. 25). So haben sie sich darauf berufen, da in einem Brief des Dionys eher gegenteilige Aussagen zu finden seien (Dion. 4,2). Athanasius degegen unterstellt seinen Gegnern die alten, allgemein verurteilten Thesen, um sie so leichter widerlegen zu k nnen. Er stellt die polemisch verk rzende Gleichung auf, da jede Kritik am ομοούσιος identisch mit einer kompletten Ablehnung des Nicaenums sei, was f r Athanasius wiederum gleichbedeutend mit „Arianismus" ist. Das ist nat rlich auch insofern problematisch, als Athanasius selbst erst mit decr. (358 n.Chr., s. Einleitung. Datierung) die Vokabel ομοούσιος aus dem Nicaenum verteidigt. Mit dieser Schrift beginnt bei Athanasius eine Entwicklung, die man geradezu als „Siegeszug des Nicaenums" bezeichnen k nnte. Das Nicaenum gewinnt immer mehr an Bedeutung, so da Athanasius in ep. Afr. schlie lich schreiben kann, da das Nicaenum ausreiche, alle H resien zu widerlegen: ßκανÜ μεν οΰν τα εν τη Νßκαια üμολογηθέντα και αυτÜρκη, κατÜ προεßπομεν, προς τε Üνατροπήν πÜσης Üσεβους αßρέσεως,και προς ÜσöÜλειαν και ώöέλειαν της εκκλησιαστικής äιäασκαλßας (1029Β)71.
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Dazu dient Dion. 4,2. GR NBECK, Schriftargumentation, 145. Man lese nur die Anathematismen der sog. zweiten oder vierten Antiochenischen Formel. In der zweiten Antiochenischen Formel hei t es: ... λέγων ή χρüνον ή καιρüν ή αιώνα ή εßναι ή γεγονέναι προ του γεννηθήναι τον υßüν, ανÜθεμα έστω. και ει τις λέγει τον υßüν κτßσμα ως εν των κτισμÜτων ή γέννημα ως εν των γεννημÜτων ή ποßημα ως εν των ποιημÜτων ... ανÜθεμα έστω, syn. 23,8f. (249,36250,2). In der vierten liest man: τους äε λέγοντας εξ ουκ äντων τον υßüν ή εξ ετέρας υποστÜσεως καß μη εκ του θεοΰ καß ην ποτέ χρüνος äτε ουκ ην αλλüτριους οΐäεν ή καθολική εκκλησßα, syn. 25,5 (251,1416). Deutlich wird auch die Eklhesis makrostichos (s. Kommentar zu Dion. 1525). Ausf hrlich dazu besonders SIEBEN, Konzilsidee des Athanasius; DERS., Konzilsidee.
III. 1.3 (3,14) „Arianer" wie Juden 3.1 Da nun auch sie selbst dieses erkennen und keine Zuversicht in ihre eigenen Argumente haben, erdichten sie L gen ber die Gottesf rchtigen. Sie h tten aber ihre Meinung ndern und sich besser von dem Weg des Irrtums1 abwenden m ssen, da sie von allen isoliert sind und einsehen, da sie selbst bei Nachfragen in jeder Hinsicht ratlos sind und mit offenem Mund dastehen 2 , anstatt diejenigen zu sich zu rechnen, die sie nicht kennen, damit sie nicht auch von jenen widerlegt werden und noch mehr Schande davontragen. 3.2 Aber vielleicht wollen sie gar nie von derartiger Bosheit Abstand nehmen; denn sie eifern diesem (Verhalten) der Leute um Kaiphas nach, wie sie auch von ihnen gelernt haben, Christus zu verleugnen. Denn auch jene, obwohl der Herr so viele Werke3 getan hatte, wodurch sie erkennen konnten, da er selbst Christus, Sohn des lebendigen Gottes ist4, und obwohl sie von ihm berf hrt worden sind, da sie in allem schlie lich gegen die Schriften denken 5 und reden6 und nicht auch nur einen Moment den Beweisen gegen sie7 ins Gesicht sehen k nnen, fl chteten zum Patriarchen und sagten: „Wir haben Abraham zum Vater"8, und meinten dahinter ihre Unvernunft verbergen zu k nnen. 3.3 Aber weder n tzte es jenen etwas, dies zu sagen, noch k nnen diese, wenn sie Dionys nennen 9 , der gleichen Anklage wie bei
Bild: απü της üäοΰ της πλÜνης. Noch an zwei weiteren Stellen in Dion, gebraucht Athanasius dieses Bild: ein Lehrer f hrt seine Sch ler auf den „Weg zur Vollkom menheit", Dion. 6,3 (50,12); Gott bereitet durch den Logos f r uns den Weg zur basileia, Dion. 10,5 (54,3). Vgl. z.B. auch apol. sec. 68,4 (146,27); h. Ar. 14,3 (189,37f. = Prov 2,13f); 66,3 (219,20f); ep. Aeg. Lib. 22,3 (63,27). 2 Chiasmus mit Partizipien; χασμωμένους ist hapax legomenon bei Athanasius. Hyperbaton steigert die Aussage. 4 Homoioteleuton εαυτüν εßναι τον Χριστüν τον υßüν του θεοΰ του ζώντος. Alliteration παρ' αύτοΰ πÜντα παρÜ τÜς γραöÜς. Hier z k rzer, aber wohl gek rzt, προς το βραχύ προς τους κατ' αυτών (Parechese). 8 Mt 3,9; Lk 3,8; Zusammenhang aber aus Joh 8,3339. Parechese: Διονύσιον äυνήσονται.
///. 1.3 (Dion. 3,14) „Arianer " wie Juden
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jenen entfliehen. Denn auch jene widerlegte der Herr darin, worin sie gegen das Gesetz versto en hatten, mit den Worten: „Dies tat Abraham nicht"10, und dieselbe Wahrheit11 wird wiederum diese als Gottlose und L gner berf hren, weil Dionys, der Bischof, weder die Ansichten des Arius vertrat noch die Wahrheit ignorierte. Vielmehr ererbten sowohl die damaligen als auch die heutigen, neuen Juden den christusfeindlichen Irrsinn12 von ihrem Vater, dem Teufel. Dieser Abschnitt beginnt ( berleitendes γοΰν) mit einer These, wechselt zu einer Gegenthese (αλλÜ) und zur ck zur These (äε), die dann zweimal be gr ndet wird (γαρ), wechselt wieder zur Gegenthese (αλλÜ), die auch begr ndet wird (γαρ), und kehrt zum Schlu zur These zur ck (αλλÜ). Wieder nennt Athanasius das Hauptargument aus seinem Prolog: Die „Arianer" betr gen nur (καταψεύäονται), weil sie ihre Ansichten sonst nicht mehr aufrecht erhalten k nnen. Er k ndigt schon an, da sie damit in einer Sackgasse stecken, denn ihr Zeuge, Dionys, wird sie selbst berf hren d.h., Athanasius wird in dieser Schrift f r Dionys die „Arianer" berfuhren. In die sem Abschnitt gebraucht Athanasius gleich f nfmal den Wortstamm έλεγχ, in dem Rest des Schreibens aber nicht mehr13.
Exkurs: Polemik und AntiJudaismus bei Athanasius Im Prolog vor der eigentlichen Argumentation wird Athanasius sehr polemisch. Unterstellungen, Vergleiche mit R ubern, Ehrlosen, auch mit Juden, unsachliche Bezeichnungen wie „Christusfeinde" oder „schamlose Ausreden" beherrschen das Bild. Mehr als die H lfte aller Ausdr cke, die in den Bereich Polemik fallen, kommen schon im Prolog vor. Folgenderma en sieht das polemische Portrait der H retiker „Arianer" bei Athanasius in Dion.
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Job 8,40. Personifikation. Hyperbaton steigert den Ausdruck. Nur zuvor in 2,2 (46,22). Parallel zieht sich aber wie ein roter Faden der Wortstamm Üπολογ durch Dion.: 2,1 (46,21); 2,4 (47,8); 3,4 (48,12); 4,4 (49,4); 6,1 (50,2); 6,2 (50,5.6); 9,2 (52,5); 12,2 (55,1); 14,1 (56,8.9.10.12); 14,5 (56,32). Beide Worte stam men aus dem Titel der gro en Schrift von Dionys von Alexandrien in Dion. 13,3 (55,20), aus der Athanasius zitieren wird oder meinen wird zu zitieren.
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Obersetzung mit Kommentar
aus14: Es handelt sich um χριστομÜχους 1,1 (46,5f); 3,3 (48,6)15, Άρειομανßται 1,1 (46,8)16 oder λησταß 1,3 (46,16)17; sie sind αναßσχυντος 1,2 (46,10); Üσεβης 3,3 (48,4)18; 'Üσεμνος 1,3 (46,17)19; χασμωμένος 3,1 (47,19)20; haben nur Üλογßα 1,1 (46,8); 3,2 (47,28)21; κακονοßα 1,2 (46,12)22 oder πανουργßα 3,2 (47,22)23 im Sinn, bringen nur προöÜσεις 1,2 (46, l O)24 oder σοößσματα 1,2 (46, l O)25 vor, die eigentlich auf den Misthaufen geh ren: ως εκ κοπριÜς 23,1 (62,28)26. Entsprechend sehen ihre Taten aus:
Vgl. zu diesem Thema SCHMITZ, Schimpfw rter in Athanasius' Reden gegen die Arianer. Allgemein und weiterf hrend zum Thema H resie und Polemik: BROX, H resie; SCHIRR, Motive; OPELT, Polemik; JOHNSON, New Testament's AntiJewish Slander. 15 Auch 12,1 (54,18); 13,3 (56,4); 22,2 (62,25); 24,1 (64,5); 27,4 (67,2); sehr oft bei Atha nasius insgesamt, z.B. apol. sec. 2,4 (88,31); 60,1 (140, l If); 90,3 (168,9); ep. man. 3,1 (182,12); h. Ar. 13,1 (189,21); 33,6 (201,29);vgl. auch θεομÜχοι 12,1 (54,23); 13,3 (56,1), deer. 3,1; 21,2; 28,6; 32,3; etwas seltener als χριστομÜχοι, aber z.B. in Ar. immerhin noch 14mal! 16 Auch 14,1 (56,11); 27,1 (66,17); 27,3 (66,24); sehr oft bei Athanasius, z.B. 18mal in apol. sec.; vgl. μανßα Dion. 3,3 (48,7). S.o. Kap. III.l.l. 17 Dazu s. Kap. III.l.l. 18 Auch 3,4 (48,8); 12,2 (54,23) u. .; sehr oft bei Athanasius: neunmal allein in Dion.; 40mal in decr.! Dieser Vorwurf bei Athanasius nur an dieser Stelle. So Athanasius nur hier. Vgl. μυσαρüς Dion. 13,3 (56,1); Ar. I 55 (125B); ep. man. 1,1; κακοöρονές Dion. 14,2 (56,13); decr. 15,1 (13,1); 24,4 (20,17); Ar. III 67 (465B); äύσσεβος 19,2 (60,20); 21,1 (61,29f); oft bei Athanasius; 13mal in Ar. IIII; κακüς 23,l (62,27); 24,3 (64,14). 21 Dazu s. Kap. III.l.l. 22 Auch 23,1 (63,5). Vgl. auch ματαιολογßα Dion. 4,1 (48,16f); nur viermal bei Atha nasius; συκαöαντßα Dion. 3,4 (48,8 Verb); 4,6 (49,12); 14,1 (56,7.11); 20,3 (61,19 „Dionys"); 25,4 (65,15); 27,4 (66,28 Verb); decr. 25,3 (21,14) relativ oft bei Athanasius; αναßäεια Dion. 5,1 (49,18); 12,2 (54,30); 19,2 (60,20); decr. 1,2 (1,15); κακοäοξßα Dion. 6,1 (50,1); 13,3 (56,6); 21,3 (62,14); 25,1 (64,29); έτεροäοξßα 14,2 (56,14); decr. 29,1 (25,23) seltener als κακοäοξßα; öαύλα υποψßα Dion. 14,3 (56,22); noch im Tomus ad Antiochenos (800); vgl. Dion. 16,3 und decr. των λεξενäßων ... öαύλων; κατηγορßα Dion. 4,4 (49,2); 9,2 (52,6); 14,1 (56,10); 14,4 (56,24); 14,5 (56,32); decr. 2,5 (2,29); 3,4 (3,18); πονηρßα Dion. 4,6 (49,12); 14,3 (56,20); decr. 1,6 (2,6); 2,1 (2,11); 32,1 (28,1); 32,2 (28,9); sehr oft bei Athanasius; κακοöροσύνη Dion. 25,4 (65,16); decr. 1,1 (1,9); 2,4 (2,23); 24,4 (20,17). 23 Auch decr. 19,2 (16,5); 28,6 (25,16); 29,1 (25,25); 32,1 (28,1). 24 Sehr oft; auch Dion. 4,1; 4,3; 7,1; 9,2; 12,2; 13,1; 21,1; 26,1; in decr. allein 20mal. 25 Seltener Vorwurf; noch z.B. decr. 29,1 (25,28). 26 So Athanasius auch in ep. Afr. 6 (1040B).
///. 1.3 (Dion. 3,14) „Arianer" wie Juden
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äιαβÜλλειν 1,2 (46,11); 1,3 (46,16)27; μελεταν 1,2 (46,13); λοιäορεßν 1,2 (46,14); 24,1 (64,5); έναντιούμενοι τοις των αγßων ρήμασιν 2,3 (47,6); Üρνεΐσθαι τον Χριστüν 3,2 (47,23)28; καταψεύäομαι 1,3 (46,18); 3,1 (47,17f); ψεύäεσθαι 3,3 (48,4)29; öαντÜζομαι 8,1 (51,6), sie halten Gera des f r krumm und Licht f r Finsternis und umgekehrt wegen ihres gel hmten Verstandes30, und kommen immer wieder mit denselben Ausreden wie die l stigen, herumschwirrenden M cken: ως κώνωπες περιβομβοΰντες31. In der Sicht des Athanasius versuchen sie nur etwas: έπιχειρεΐν 1,2 (46,13); 2,4 (47,9)32, und handeln vermessen: τολμÜν 1,2 (46,11); 2,4 (47,12)33, sind aber eigentlich ratlos: Üπορρεßν 3,1 (47,19), sie stehen isoliert da: πÜντων αυτούς έρημους οντÜς 3,1 (47,18)34 und m ssen z hneknirschend zugeben, da sie im Unrecht sind (τριζέτω τους οäüντας 16,1 [58,2])35. Es handelt sich also um einen Irrtum πλÜνη 3,1 (47,20); 27,4 (67,4 Verb)36. H ufig gebraucht 27
Auch 4,1 (48,14.15); 14,3 (65,21); 21,1 (62,1); 24,4 (64,24); vgl. auch αßτιüω 7,1 (50,13); 18,1(59,1). 28 Auch 4,1 (48,14); decr. 2,1 (leugnen den Kyrios); 2,3 (leugnen den Logos); 3,5 (leugnen die Wahrheit); 9,4 (leugnen den Logos). Vgl. den Ausdruck κατÜ του κυρßου in Dion. 1,2 (46,12); relativ oft bei Athanasius, z.B. decr. 18,1; 29,1; seltener κατÜ του χριστού Dion. 1,2(46,12). 29 Auch 14,2 (56,15); 19,3 (60,27); 24,1 (64,4); 27,3 (66,27). Vgl. Üπαταν 4,1 (48,15); βλασöημεϊν 4,1 (48,17); sehr oft bei Athanasius, z.B. decr. 13,3; 22,2; 26,3.4; 28,2; 29,1; θρυλούν sehr oft in Dion.: 12,1 (54,18); 14,1 (56,8); 19,3 (60,24); 20,3 (61,18); 22,2 (62,26); ύποπτεΰνü,Ι (50,3); 14,1 (56,9); 16,3 (58,11 Substantiv). 30 Dion. 12,3 (55,6f.), auch Jes 5,20 entnommen, noch ep. Serap. IV (664C). 31 Dion. 19,2 (60,22), dieser Vergleich noch in Ar. III 59 (445C); decr. 14,1 (12,4f.) und ep. Afr. 5 (1037A); vgl. SCHMITZ, Schimpfw rter, 314: „Diese Methapher versinnbild licht das Bestreben der „Arianer", ihren Widersachern zuzustimmen und gleichzeitig die Behauptung beizubehalten, da der Sohn ein Gesch pf des Vaters sei.'1 so ist aber nur der Sinn in der dritten Arianerrede; der Kontext von Dion, legt hier einen anderen Akzent nahe. Vgl. weiter HERMANN, Fliege (M cke), bes. 11201124 (hier aber ohne tiefere, d monische Bedeutung). Athanasius unterstellt ihnen „wackelige" Ansichten (Dion. 27,4 [66,26]). Es ist ein typisches Element der Polemik, den H retikern zu unter stellen, da sie Wahrheit durch Selbsterdachtes ersetzen, den Sinn der Schriften ver drehen und sich deshalb nicht auf die Autorit ten wie Bibel und Apostel berufen k nnen; vgl. BROX, H resie, 264f. (weitere Belege). 32 Auch4,l(48,14f). 33 34
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Vgl. MEIJERING, Dritte Rede II, 1719,29f.
Es geh rt zur Polemik, da die H retiker nur eine Minorit t und isoliert seien; vgl. BROX, H resie, 263f.
Auch ep. Adelph. 8 (1084A). Entsprechende „Warnung" schon in Mt 24,4f. par; von Athanasius zitiert in ep. Aeg. Lib. 1,3 (40,1719).
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bersetzung mit Kommentar
Athanasius einfach die Bezeichnung αϊρεσις 1,2 (46,10); 1,3 (46,15); 2,1 (46.20)37. Zur Polemik bei Athanasius geh rt meistens auch ein negativer Vergleich mit dem Judentum. In unserem Abschnitt vergleicht Athanasius die Berufung der „Arianer" auf Dionys mit derjenigen der Juden auf Abraham als Vater (aus Joh 8,3344). Die Juden widerlegte der Sohn Gottes, weil sie anders handeln, als Abraham es getan h tte. Entsprechend werde Dionys die „neuen Juden" = „Arianer" widerlegen, weil er nicht deren Ansichten vertrat. Athanasius wendet damit einmal die neutestamentliche Episode an, die mit Abraham den Ausschlu der Juden aus dem erw hlten Volk/aus der Kirche belegt38. Lakonisch beendet Athanasius diesen Vergleich mit dem Satz: „Vielmehr ererbten die damaligen und die heutigen, neuen Juden den christusfeindlichen Irrsinn von ihrem Vater, dem Teufel." Athanasius greift damit Joh 8,44 auf39. Die „Arianer" k nnen sich also nicht auf Dionys berufen; der Stammvater ihrer H resie ist n mlich der Teufel. Entsprechend beendet Athanasius auch seine Schrift Dion.: Der einzige, der ihre H resie noch unterst tze, sei der Teufel, der sie dazu angestiftet habe40. Deswegen handele es sich bei den
37
Auch 6,1 (49,27.29); 12,3 (55,8); 13,3 (56,4); 16,1 (58,2); 19,1 (60,20); 25,2 (65,4); 25,4 (65,16); 27,1 (66,16); 27,4 (66,28); auch decr. 1,1; 2,1; 3,1; 4,1.2; 5,5.6.7 u. ; s. M LLER, Lexikon, 32f. Bei Athanasius gibt es nur einen Beleg f r die neutrale Bedeu tung von αϊρεσις (fug. 18,3 [81,2]), an allen brigen Stellen meint αϊρεσις negativ die H resie, meistens die H resie der „Arianer". Athanasius liebt es, mit diesem Substantiv noch ein diffamierendes Adjektiv oder Genitivattribut zu verbinden, z.B. των χριστü μαχών, κακούργος u.a.; vgl. die Zusammenstellung bei M LLER, Lexikon, 33. Zum Begriff H resie weiterf hrend vgl. SCHIRR, Motive, 713; BROX, H resie, 256259; LE BOULLUEC, Notion. Zur Bedeutung Abrahams in der Auseinandersetzung zwischen Juden und Christen vgl. SIKER, Disinheriting the Jews. Athanasius greift auf diesen Dialog zwischen Jesus und den Juden nur hier zur ck ohne weitere Spekulationen ber Israel als erw hltes oder verworfenes Volk, um die Berufung der „Arianer" auf Dionys unm glich zu machen. 39 Vergleichbare Schriftstellen nur noch in der Apokalypse 2,9; 3,9: „Synagoge des Satans" (vgl. Mt 23,15). So Athanasius auch am Schlu von decr.: 27,4 (24,7).
ΠΙ. 1.3 (Dion. 3,14) „Arianer " wie Juden
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„Arianern" nicht nur nicht um Christen41, auch nicht nur um Christusfeinde, sondern um äιαβολικοß42. Auch in anderen Schriften gebraucht Athanasius viel Polemik. In decr. z.B. gesteht Athanasius den „Arianern" nicht zu, da ihre Ansichten gut begr ndet und vern nftig seien. Sie murren nur43 oder fabulieren44 und phantasieren45 mit morschen Argumenten46. Ihre Absicht ist verwerflich47, ihre Argumente unsinnig48. Auch hier gebraucht Athanasius θεομαχεΐν 3,l49; χριστομαχεΐν 3,5 (3,22f. Adjektiv); 15,3 (13,10); 18,5 (15,30); 23,2 (19,18); 25,2 (20,34 Adjektiv); 32,4 (28,16 Adjektiv); 32,5 (28,23 Adjektiv) und Üθεüτητος 1,6 (2,5); 15,3 (13,10), und redet davon, da ihr Vater der Teufel sei 2,4 (2,23); 4,3 (4,1); 5,7 (5,19.22); 27,4 (24,711). Die Polemik, die Athanasius gebraucht, l t sich also grob in drei Kategorien aufteilen50: a) Die Gegner sind moralisch verwerflich. Dazu geh ren die Ausdr cke mit κακüς wie κακονοßα oder κακοöρονές, au erdem Worte wie Üσεμνος, μυσαρüς, πονερüς etc. Dies ist ein klassisches Element der Ketzerpolemik51: Oft sagt Athanasius, da es sich bei den „Arianern" nicht um Christen handelt, weswe gen sie auch „Arianer" hei en und nicht „Christen", z.B.: Ar. I l (13C); 2 (16BC); 3 (17B); 7 (25B); Ar. III 28 (384A): Χριστιανοß γαρ έσμεν, ώ Άριανοß, Χριστιανοß έσμεν ημεßς; ep. Aeg. Lib. 13,2 (53,10); 20,3 (61,16); h. Ar. 17,3 (191,35f.); ep. Adelph. 2 (1978B); syn. 38,1 (264,21). Den H retikern den Namen „Christen" abzu sprechen, ist schon bei Iren us belegt (adv. haer. I 25,3) und Justin (dial. 35,68 [131 Goodspeed]); au erdem Euseb, h.e. IV 22; vgl. BROX, H resie, 261f. 42 Dion. 27,4 (66,2867,2). 43 γογγύζειν 1,1 (1,10); 1,4 (1,27); 1,5 (2,2); 21,2 (18,2). 44 μυθολογεΐν 6,4 (6,10f); 16,3 (13,29); 18,1 (15,15). 45 10,3 (9,16); 17,1 (14,6); 24,3 (20,15). 46 8,1 (7,2 If); 32,2 (28,8). 47 κακοöρονές 15,1 (13,2); 24,4 (20,17); κακοήθεια 20,5 (17,20); κακοäοξßα 19,1 (16,1). 48 ανüητος 8,4 (8,8); Üλογος 8,4 (8,9Γ); vgl. 13,3 (11,21); 13,4 (ll,24f); 17,1 (14,7f.) und bes. das Wortspiel in 2,2 (l,17f). AQ S.o. Anm371. SCHMITZ, Schimpfw rter (310), gruppiert etwas anders, meines Erachtens unlogisch. religi se Verfehlungen, Metaphern, hypertypische Beschimpfungen. Schon die neutestamentlichen Lasterkataloge dienen dazu, Irrlehrer zu bek mpfen (bes. ITim l,9f; 6,4f; ITim 3,25.10, aber auch Gal 5,19ff; 2Kor 12,20f). Anleihen boten die j dische Polemik gegen das Heidentum (vgl. z.B. Sib III 3643; Test Jud 19) und auch die Polemik in der hellenistischen Philosophie gegen Sophistik und Rhetorik. Vgl. SCHIRR, 101103 und bes. JOHNSON, Slander. JOHNSON (430433) gibt Beispiele an aus Dion von Prusa, Orationes; Aelius Aristides, Zweiter Platonischer Diskurs; Lucian von
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bersetzung mit Kommentar
Da der Gegner moralisch anr chig ist, er brigt sich jede weitere Diskussion, denn einen Baum erkennt man an seinen Fr chten (Mt 7,1620 par.). Athana sius geht damit aber an dieser Stelle noch sehr sparsam bzw. pauschal um, unterstellt seinen Gegnern, den „Arianern", weniger Geldgier, Scharlatanerie oder Libertinismus als einfach „Schlechtigkeit". b) Die Gegner befinden sich im Irrtum (πλÜνη) und nicht in der Wahrheit. Damit h ngen zusammen: Üλογßα, πρüöασις, σοößσματα, ψεύäομαι, Üπαταν, μανßα etc. Dies bezweckt, dem Gegner jedes ernsthafte Argument zu bestreiten52. Athanasius greift besonders in Dion, darauf zur ck, denn er versucht, die Berufung der „Arianer" auf Dionys als Betrug zu entlarven. So wird er hier kreativ und verwendet Ausdr cke wie χασμωμένος, öαύλα υποψßα, σοößσματα, κώνωπες, θρυλούν, die er sonst selten gebraucht. c) Die Gegner k mpfen gegen Gott bzw. Christus (θεο/χριστομÜχοι). Deswegen widersetzen sie sich (έναντιüω), leugnen nur (Üρνέω) und sind gottlos (Üσεβεΐν, äύσσεβος)53. Hierher geh rt auch die Vorstellung, da der
Samosata, Eumtchus\ Plutarch, Moralia; Epiktet, Diss.; Apollonius von Tyana, Briefe; f r j dische Heidenpolemik (434441) Josephus, Contra Apionem und Philo, Legatio ad Gaium und Vita contemplativa; Sap 14,2228; f r innerj dischen Polemik Josephus, J discher Krieg; Sir 50,28; Joh 7,48f.; 8,48; 9,34; MishnaTraktate; 4 Esra; l Enoch; PS Sal; l QS; l QM; CD. OPELT gibt (237239) eine zusammenfassende bersicht ber Mittel zur „moralischen Qualifizierung", die altkirchliche lateinische Autoren aus der lateinischen paganen Sprache entlehnt haben. Bei einer Durchsicht all dieser Texte verliert die Polemik des Athanasius an Sch rfe und zeigt das Schablonenhafte und Stereotype. Hier wird nat rlich vorausgesetzt, da die Kirche im Besitz einer immer schon festste henden Wahrheit ist. Schon Paulus bek mpfte ein Verf lschung der Offenbarung der Wahrheit (2Kor 4,2; vgl. auch ITim 4,2; 2Petr 2,3); vgl. dazu SCHIRR, 129133. Wieder konnte die Polemik in der hellenistischen Philosophie Pate stehen (s. Anm. 51); entspre chende Elemente aus der paganen lateinischen Sprache zur „intellektuellen Disquali fizierung" wie stultus, indocilis, vanus bis hin zu furiosus stellt OPELT, Polemik, 239 241, zusammen. Hier spiegelt sich noch die uralte Vorstellung vom Gottesfeind wider; vgl. SPEYER, Gottesfeind, 10271037, bzw. die Vorstellung vom Kampf der Giganten gegen Gott (vgl. Ar. II 32; III 42; h. Ar. 74). Vgl. SCHMITZ, Schimpfw rter, 310312. Im Christentum wurden die H retiker zu Gottesfeinden bzw. als von d monischen Gottesfeinden wie Satan (dazu s.u.) zur H resie angestiftet angesehen; „Gottesfeind" wandelte sich „zu einem Schlagwort im Kampf um die wahre Lehre u. den wahren Glauben" (SPEYER, 1029). Biblische Stellen wie PS 110,1; Phil 3,18; Rom 11,28 spielten dabei eine gro e Rolle. Auch die altkirchlichen lateinischen Autoren beschreiben die H retiker als Feinde Gottes/der Wahrheit/des Kreuzes etc.; OPELT leitet diese Bezeichnungen auch aus der politischen, paganen Sprache ab (Polemik, 232f).
III. 1.3 (Dion. 3,14) „Arianer " wie Juden
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Teufel den „Arianern" ihre Irrlehre eingegeben habe54. Athanasius gebraucht daf r in der Regel äιÜβολος55, seltener äαßμων56. Ausf hrlich erl utert Athanasius in ep. Aeg. Lib. 1457, da schon der Sohn Gottes vorhergesagt habe, falsche Propheten w rden kommen, und da stets der Teufel versuche, die Gl ubigen zu t uschen und H resien entstehen l t. Diese Vorstellung ist aber Allgemeingut in der altchristlichen Polemik58. Den negativen Vergleich mit den Juden kann Athanasius variabel einsetzen. In der Regel vergleicht Athanasius die „Arianer" mit den Juden, weil beide seiner Ansicht nach den Sohn Gottes leugnen59. Deswegen judaisieren die „Arianer" und sind die „neuen Juden"60. Athanasius kann den Vergleich aber
So schreibt er in ep. Adelph. l (PG 26,1072A): τοΰτο äε το επιχεßρημα äιαβüλου μεν εστßν υπερβολή, των äε παρανύμων Ιουäαßων μßμησις; 2 (1073Β): επειäή äε, παροξυνüμενοι παρÜ του πατρüς αυτών του äιαβüλου, ουκ έγνωσαν ...; 6 (1080C); 8 (1084Α); auch 9 (1084Α) wird als Vater der Teufel genannt. In Ar. I 8 (PG 26,25C) nennt Athanasius den Teufel Erfinder aller H resien (ü τÜς αιρέσεις έπινοήσας äιÜβολος), in Ar. II 17 (l84A) schreibt er sogar: πώς ου πλέον του äιαβüλου μαßνονται, ει...; vgl. ebenso z.B. Ar I 1 (PG 26, 13A); II 74 (304A). In ep. Aeg. Lib. 5,2 (44,8): äιαβüλου äε και των εκεßνου äαιμüνων ößλοι; in der v. Anton, stammt die arianische Lehre von den D monen und dem Teufel (PG 25, 960B); der Teufel ist der Vater der D monen (960B), der erste (885A) oder der Anf hrer (ine. 52,5) der D monen; vgl. auch ep. Aeg. Lib. 1,4 (40,2123). 56 Als Adjektiv z.B. decr. 5,7 (5,22): äαιμονιώäης. 57 Auch in ep. Aeg. Lib. 23,1 (63,2f.) und 8,2 (48,115). 58 „Als eine der durchg ngigsten Ableitungen ist der (unter anderem auf Joh. 8,44 oder l Petr. 5,8, vgl. 2 Cor. 11,13/5, gest tzte) obligatorische Topos, da alle H. vom Teufel bzw. von den D monen verursacht ist"; BROX, H resie, 265 (dort und bei SPEYER, Gottesfeind, 1036f. weitere Belege). Hintergrund der Satansvorstellung ist die sp tj dische Apokalyptik, ausf hrlich bei SCHIRR, 35f, 41f, 5760 und die uralte Vorstellung vom Gottesfeind (s. Anm. 53). Die neutestamentlichen Schriften bieten gen gend Mate rial daf r, da das Motiv, eine teuflische Macht stifte zur H resie an, ein fester Topos der Ketzerpolemik werden konnte (neben Joh 8,44 z.B. 2Kor ll,14f.; 6,14f; Mk 4,15; Mt 13,39; ITim 4,lf; 2Tim 2,26; Uoh 3,810; IPetr 5,8; Apg 5,39; 13,10); auch beschreiben die Evangelien das Leben Jesu als einen Kampf gegen den Satan und sein Reich (zusammengefa t bei SPEYER, Gottesfeind, 1030Γ). 59 So in^r. I 4 (PG 26, 20BC); I 8 (25C.28B); I 10 (32A); II 1517 (177B184A); III 16 (356B). Besonders ausf hrlich ist Athanasius in III 27 (380C381B), wo er drei Thesen nennt, die sowohl Juden als auch „Arianer" leugnen, und abschlie t: αμöüτεροι γαρ (Juden und „Arianer") εκ των ανθρωπßνων, ων ύπέμεινεν ü Σωτήρ äι' ην εßχε σÜρκα, αρνούνται την Üιäιüτητα και θεüτητα του λüγου. 60 Ίουäαßζειν deer. 2,1 (2,13); Λ/·. Ι 39 (92C); 53 (124Α); „neue Juden" z.B. decr. 27,4 (24,5); Dion. 3,3 (48,5f); 4,1 (48,13); siehe M LLER, Lexikon. Athanasius schreibt auch manchmal, da die „Arianer" „nach Art des Kaiphas" handeln, z.B.: decr. 2,1
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Übersetzung mit Kommentar
auch je nach Situation abwandeln, Folgende paraphrasierte Stellen können das verdeutlichen: • Ar. III 27 (381B): Die Juden töteten Jesus, weil er sich Gott gleichstellte, die „Arianer" suchen nur die zu töten, die ebenso die Gottheit Jesu vertreten. • Dion. 3,2f. (47,2248,7): Wie die Juden sich gegenüber Jesus nicht auf Abraham berufen konnten (Joh 8,3339), so können sich die „Arianer" auch nicht auf Dionys berufen. • decr. 1,1.37 (1,10.172,10): Die „Arianer" murren ( ) gegen das Nicaenum wie die Juden gegen Jesus. • ep. Aeg. Lib. 9: Athanasius erwähnt Pharisäer, Sadduzäer, Herodianer, die das Gesetz nur auf den Lippen hatten, ohne sich danach zu richten. Genauso würden sich die „Arianer" nur der Ausdrücke aus den Schriften bedienen, um die Unwissenden zu betrügen. • h. Ar. 61,4 (277,2630): Wie die Juden dagegen waren, daß Jesus die Blinden und Gelähmten heilte (Joh 9,9; Mt 9,7), so lassen die „neuen Juden" jede Wohltat gegen die Armen vermissen. • h. Ar. 66,5 (219,3034): Wie die Juden bei Paulus (Apg 21,36ff), so greifen die „Arianer" auf die weltliche Macht zurück, falls jemand Kritik übt. • ep. Afr. 3 (l033AB): Wie die Juden die einzige Quelle des lebendigen Wassers verlassen und sich löchrige Zisternen gegraben haben (Jer. 2,13), so haben auch die „Arianer" sich viele Synoden „gegraben", anstelle das Wasser des Nicaenums zu genießen. • Positiv aber ep. Adelph. 1: Israel hat den Tempel mit der Bundeslade verehrt weshalb wollen die „Arianer" nicht den Herrn im Leib als dem Tempel anbeten61? Alle Vergleiche greifen auf biblische Szenen zurück. Athanasius wendet also die Kritik am Judentum an, die schon in der Bibel enthalten ist, und setzt sie zu den „Arianern" parallel. Das zeigt erstens, daß die Polemik gegen das Judentum bei Athanasius Mittel zum Zweck ist, die „Arianer" zu
(2,13); 24,4 (20,20); 27,4 (24,5); Dion. 3,2; ep. Aeg. Lib. 7,1 (46,8); Ar. I 2 (13C); I 53 (l 24 A). Athanasius gebraucht also hier den Begriff „Israel" (1018C). Dieses Handeln des Volkes Israel ist ein Schatten (nach Hebr 10,1) und ein Vorbild für die kommende Wahrheit ( , 1081 A). Diese allegorischtypologische Exegese kommt schon bei Paulus vor (z.B. 2Kor 3).
III.1.3 (Dion. 3,14) „Arianer" wie Juden
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diffamieren62, und zweitens, daß die Polemik in der Regel ein „Schreib tischprodukt" ist und nicht auf eine aktuelle Diskussion oder persönliche Gespräche mit Juden in Alexandrien zurückgeht63, obwohl es zu seiner Zeit noch eine jüdische Gemeinde in Alexandrien gab64; erst unter Kyrill von Alexandrien (ca. 414 n.Chr.) wurde das jüdische Viertel zerstört65. Im Ver gleich zu anderen Schriften kann man Polemik des Athanasius noch als gemäßigt bezeichnen66.
Wie einerseits plakativ und andererseits doch variabel antijüdische Polemik in der trinitarischen Auseinandersetzung verwendet wird, belegt Euseb: Er wirft Markell (!) Judaisieren" vor, weil er die drei Hypostasen nicht unterscheide und so wie die Juden nur einen Vater bzw. den Sohn als „bloßen Logos" lehre (e.th. l 14; de. V 5,810; Marcell. I 1). Die einzige Stelle, an der Athanasius sich ausfuhrlicher direkt mit den Juden ausein andersetzt, ist De incarnatione Verbi 3340 (SC 199, 382410 Kannengießer). Athanasius versucht hier zu belegen, daß sich die alttestamentlichen Weissagungen in Jesus, Gottes Logos, erfüllt haben. Vgl. dazu den Kommentar von MEIJERINO, Amsterdam 1989. Direkte Konfrontation mit Juden belegen nur zwei Ereignisse: apol. sec. 83,2 (162,5) erwähnt, daß auch Juden als Zeugen der Mareotiskommission gegen Athanasius herangezogen wurden (335 n.Chr.). Ep.encycl. 3f. (172,2.17; 173,1) berich tet, daß auch Juden bei den Ausschreitungen gegen die Christen beteiligt waren, nachdem Gregor eingesetzt worden war (339 n.Chr.). Hier (172,17) werden die Juden auch als „Herrenmörder" bezeichnet. S. die Stellenangaben in voriger Anm. 65 Socr., h.e. VII 13; vgl. WILKEN, Judaism, 938. Sicher war das nicht mehr die blühende Gemeinde wie in den Jahren vor 117 n.Chr., dem Jahr der blutigen Revolte unter Hadri an, nach der der meiste jüdische Besitz konfisziert wurde, dennoch wuchs vom 2.4. Jh die jüdische Gemeinde wieder an; vgl. TCHERIKOVER (Hg.), Corpus Papyrorum Judai carum l, 92100; HORBURY (ed.s), Jewish Inscriptions, Nr. 15,16, 118120, 131 134; vgl. auch BAGNALL, Egypt, 275f. mit Anm. 99; BELL, Jews and Christians; VAN DENBROEK, Juden, 191196; HAAS, Alexandria in Late Antiquity, 103127; weitere Lit. bei RUPPRECHT, Einführung, 156f., 162164. Einen kurzen Überblick über die altkirchlichen antijüdischen Texte und die Proble matik bietet MCDONALD, AntiJudaism; umfassender SCHRECKENBERG, Adversus JudaeosTexte; NOETHLICHS, Judentum. Stets stellt sich die Frage, ob hinter anti jüdischer Literatur oder Texten eine reale Diskussion steckt (ja: SIMON, Verus Israel; nein: TAYLOR, AntiJudaism). Die aktuelle Diskussion stellt zusammenfassend vor: PAGET, AntiJudaism and Early Christian Identity (setzt sich besonders mit der These von TAYLOR kritisch auseinander).
III.2. Hauptteil (3,425,4): Drei große Beweise für die Orthodoxie des Dionys von Alexandrien. Im großen Hauptteil der Schrift setzt sich Athanasius konkret mit einzelnen Thesen der „Arianer" zu Dionys auseinander. In drei Schritten widerlegt er, daß sich die „Arianer" auf Dionys berufen können. Erstens gehöre Dionys der Kirche an, nicht einer Häresie, zweitens sei der umstrittene Brief durch die besondere Situation gerechtfertigt, drittens habe Dionys sich selbst verteidigt und belege selbst, daß seine Ansichten orthodox sind. Zunächst nennt Athanasius also einen formalen, kirchenrechtlichen Grund, bevor er inhaltlich argumentiert. Im zweiten Beweis referiert Athanasius geschickt nur kurz aus dem umstrittenen Brief, umgeht es also, mit genauen Zitaten die strittigen Aussagen wieder in Erinnerung zu rufen. Im Gegensatz dazu zitiert er aus fiihrlich aus der Widerlegung und Verteidigung des „Dionys" im dritten Beweis. Diese Zitate prägen die Schrift des Athanasius und nehmen einen großen Raum ein.
III.2. l Erster Beweis (3,4): Dionys als Bischof der katholischen Kirche. 3,4 Ein gro er Beweis also daf r, da sie keineswegs das Wahre reden, sondern den Mann falsch anklagen, ist die Tatsache, da er weder von anderen Bisch fen der Gottlosigkeit beschuldigt und aus dem Bischofsamt geworfen wurde wie jene aus dem Klerusstand1 noch selbst, um f r eine H resie einzutreten, die Kirche verlie 2, sondern aufrichtig in ihr verstarb3, und da bis heute die Erinnerung an ihn zusammen mit den V tern gefeiert wird und (im Kalender) aufgeschrieben ist4. Denn wenn er so wie diese gedacht h tte, oder wenn er nicht das verteidigt h tte5, wor ber er ge schrieben hat, dann w re es nicht zweifelhaft, da auch er v llig dasselbe wie jene erlitten h tte. Wieder durch οΰν hervorgehoben beginnt dieser Abschnitt mit einer These, die anschlie end begr ndet wird (γαρ). Erstmals liefert Athanasius an dieser Stelle einen Beweis f r seine berzeugung, da die „Arianer" Dionys von Alexandrien nur „verleumden", und gibt einen Grund (τεκμήριον) an, weshalb sich die „Arianer" nicht auf Dionys von Alexandrien berufen k nnen. Dies ist kein inhaltlicher, sondern ein formaler, kirchenrechtlicher Grund: Dionys sei nie als H retiker verurteilt worden wie die „Arianer"6 noch habe er sich selbst freiwillig von der Kirche
Fehlt ab „und aus" in B K, so da in B K mit μήτε die beiden Partizipien, abh ngig von εξήλθε, gereiht werden. Diese Auslassung eher sekund r und vereinfachend. Dar ber hinaus ist bemerkenswert, da hier die Hss W und V offensichtlich einen anderen Text bieten: üτι μήτε παρ' ετέρων (επισκüπων ist ausgelassen) έπ' ασέβεια καταγνωσθεßς Üπεβλήθη της επισκοπής (und jetzt anstelle ώσπερ ούτοι του κλήρου:) ει και πολλÜς αäικßας και περιστÜσεις μετÜ βßας έπασχε μήτε αυτüς ως αϊρεσιν έκäικών εξήλθε της εκκλησßας, αλλ' εν αυτή (κεκοßμηται καλώς ist entsprechend ausgelassen!) καß ή μνήμη μέχρι νυν αυτού .... Dies scheint eine biographische Aus schm ckung zu sein, um den Ruhm des Dionys zu steigern und das Attribut μακÜριος zu erl utern. Zur Textkritik und dem Problem der Hss W und V s. Einleitung. Alliteration auf έ. Alliterationauf κ. Der Hinweis auf die Liturgie bei M LLER, Lexikon, 919: βt in liturgia. Conjugatio periphrastica ην öρονήσας, ην ÜπολογησÜμενος parallel gebaut zur Litotes ουκ ην Üμößβολον. Asebie ist ein StandardVorwurf des Athanasius gegen die „Arianer"; entsprechend m te auch Dionys der Asebie beschuldigt worden sein (s.o. Polemik).
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bersetzung mit Kommentar
losgesagt ως αϊρεσιν έκäικών (48,9); er sei ber seinen Tod hinaus ein bis zur Zeit des Athanasius anerkannter untadeliger Bischof. Deswegen k nne Dionys gar nicht Thesen der „Arianer" vertreten haben. Athanasius begr ndet dies (γαρ) so: W re dies der Fall gewesen, h tten die Kirche bzw. andere Bi sch fe ihn ohne Zweifel genauso behandelt wie die „Arianer" (ουκ ην Üμößβολον, üτι πÜντως τα αυτÜ και αυτüς αύτοΐς έπεπüνθει 48,12) bzw. ihn „hinausgeworfen"7. Athanasius belegt dies damit, da noch immer in der Liturgie sowohl an Dionys als auch an die anderen Kirchenv tern erinnert werde: ή μνήμη μέχρι νυν αυτού μετÜ των πατέρων εστß και γέγραπ ται. Hier ist interessant, da es offensichtlich einen alexandrinischen Kalender gab, in dem nicht nur M rtyrer sondern auch Bisch fe wie Dionys und andere V ter eingetragen waren, um an einem bestimmten Tag an sie zu erinnern. Entsprechendes belegt z.B. auch Sozomenus f r Gaza unter Julian8. In dem arabisch berlieferten Synaxarium Alexandrinum wird an Dionys am 3. Okt. erinnert9, ebenso im Synaxarium ecclesiae Constantinopolitanae10. Bekannt
Athanasius schreibt drastisch Üπεβλήθη της επισκοπής 48,8f. Der Genitiv bezeichnet das, woraus der Betreffende „geworfen" wurde (vgl. ep. Aeg. Lib. 21,3 [62,8]; 22,2 [63,16]). Zur Zeit von Athanasius konnte ein Bischof seines Amtes nur enthoben wer den, wenn die Bisch fe der entsprechenden Provinz dies (auf einer Synode) beschlossen, deswegen schreibt Athanasius hier παρ' έτρέρων επισκüπων. Vgl. dazu Can. XV von Antiochia aus dem Jahr 328 und auch Can. Ill von Serdica aus dem Jahr 342 (Texte bei GIRARDET, Kaisergericht und Bischofsgericht, 120123). Defacto entschied aber schon im vierten Jahrhundert oft allein der Kaiser ber die Berufung und Absetzung von Bisch fen. Welche Verh ltnisse galten aber f r Dionys im 3. Jahrhundert? Hieronymus schreibt ber die Einsetzung der Bisch fe in Alexandrien in einem Brief (ep. 146,1; CSEL 56, 310 Hilberg), da in Alexandrien bis Demetrios und Dionys der Bischof aus der Gruppe der Presbyter ausgew hlt und nominiert wurde, also ohne Nachbarbisch fe (vgl. dazu BROOKS, Ordination; MARTIN, Eglise d'ogypte, 187192; PIETRI, Entstehen, 28f). Um einen Bischof abzusetzen, scheint aber eine Synode der Bisch fe der Provinz n tig gewesen zu sein. Beispielsweise setzte Petrus von Alexandrien auf einer Ver sammlung der Bisch fe gyptens Melitius ab (Ath., apol. sec. 59,1 [139,5f.]) und auch in Antiochien entschieden zwei Synoden von Bisch fen ber Paul von Samosata (Euseb, h.e. VII 27,228,2 und VII 29,130,17). In erster Linie befinden also die Bisch fe mit den Presbytern und Diakonen der entsprechenden Provinz ber die Absetzung eines Bischofs aus ihren Reihen. 8 Sozomenus, h.e. V 3; vgl. dazu SAXER, Calendar. 9 Synaxarium Alexandrinum (CSCO 90, Arab. 13, 2628 Delehaye). Synaxarium ecclesiae Constantinopolitanae, Propylaeum ad ASS Nov., 102,16 (Delehaye). Vgl. auch das Martyrologium Romanum, Propylaeum ad ASS Dec., 432 (Delehaye) f r den 3. Oktober, das Martyrologium Romanum belegt Dionys aber auch f r den 17. Nov. (528f.). Der 3. Okt. ist aber auch in ASS Oct., torn. II, 8130, f r Dionys belegt. Vgl. allg. ELLIOTT, Roads to Paradise.
///. 2.1 (Dion. 3,4) Dionys als Bischof der katholischen Kirche
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ist au erdem, da Anfang des vierten Jahrhunderts Dionys eine Kirche ge weiht wurde11, die bei Tumulten in Alexandrien um Gregor ausbrannte12. Auch in Dion. 6,1 (49,2729) greift Athanasius auf dieses Argument zur ck und bezeichnet Dionys als ü της καθωλικής εκκλησßας äιäÜσκαλος. Entsprechend schreibt Athanasius in 13,3 (56,3f.), da schon έκπαλαι (zur Zeit des Streits der Dionys) die „Arianer" verurteilt wurden. Dem Argument liegt die berzeugung zu Grunde, da die Bisch fe im dritten Jahrhundert genauso wie zur Zeit von Nicaea (325) gedacht und auf die Ansichten des Arius reagiert h tten, da also der Glaube schon immer fest gelegt und eindeutig war und die Kirche in einer festen Tradition steht. Auch die „Arianer" haben sich nur auf anerkannte Bisch fe berufen wie Dionys von Alexandrien und haben umgekehrt dasselbe Kirchenverst ndnis. Da die Ge schichte der Kirche anders verlaufen ist, steht inzwischen au er Zweifel13. Athanasius hat nat rlich insofern recht, als Dionys von Alexandrien schon zu Lebzeiten ein bedeutender Bischof war14. Seine Rechtgl ubigkeit stand au er Zweifel; daran hat auch der „Streit der Dionys" nichts ge ndert. So wurde er noch kurz vor seinem Tod (264/65) nach Antiochien eingeladen, um auf der Synode gegen Paul von Samosata zu sprechen15. Als er selbst wegen seines hohen Alters absagen mu te, schickte er eine Stellungnahme nach Antiochien, die dem Rundbrief der antiochenisehen Synode beigefugt worden ist16. In den Jahren zuvor stand die Kirche vor dem Problem, wie sie mit denen umgehen sollte, die in den Verfolgungen ihren christlichen Glauben verleugnet hatten, nach der Verfolgung aber wieder zur Kirche geh ren wollten (den sog. lapsi). In Rom kam es dar ber sogar zur Kirchenspaltung (251), als eine Gruppe den radikalen Presbyter Novatian zum Gegenbischof gegen Cornelius w hlte, der keinen Abgefallenen wieder aufnehmen wollte17. Auch hierzu hat
11
Epiph., haer. 69,2 (III 153,23f. Holl). Die Kirche d rfte keine Gr ndung des Dionys sein, sondern eine nachtr gliche Zuschreibung; vgl. MARTIN, Eglise d'egypte, 144 und DERS., Les premiers siecles du christianisme Alexandrie. Soz., h.e. III 6; Socr., h.e. Π 11; Philostorg., h.e. II 11. In dieser Kirche wurde Athana sius nach Philostorgius, h.e. II 11, zum Bischof geweiht. Vgl. dazu BAUER, Rechtgl ubigkeit und Ketzerei; DESJARDINS, Bauer and Beyond; HARRINGTON, Reception; BETZ, Orthodoxy and Heresy. 14 Zu altkirchlichen Zeugnissen ber ihn vgl. BIENERT, Origenismus, 2833. Vgl. weiterf hrend BRENNECKE, Proze ; SIMONETTI, Paul of Samosata. 16 So der Bericht bei Euseb, h.e. VII 27, l f.; 30,13. Es gibt einen Briefwechsel zwischen Dionys und Paul von Samosata, der jedoch unecht ist: SCHWARTZ, Korrespondenz. Der tats chliche Brief ist verlorengegangen. Hinweise darauf auch bei Hieronymus, v/r. ///. 69, Theodoret, haer. II 8 (PG 83, 393 CD). Vgl. weiterf hrend VOGT, Lapsi; MARTIN, Reconciliation.
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Übersetzung mit Kommentar
sich Dionys mehrfach geäußert18. Er setzt sich für die gemäßigtere Haltung des römischen Bischofs Cornelius ein, um die Einheit der Kirche zu bewahren; Dionys selbst hatte sich während der decischen Verfolgung versteckt! An diesem Schisma des Novatian entzündete sich die Frage, ob die Nova tianer, die wieder in die „GroßKirche" aufgenommen werden wollten, erneut zu taufen seien oder ob eine Handauflegung genüge. Zu diesem Problem gibt es viele Briefe des Dionys19, in denen er versucht, zwischen den Parteien zu vermitteln. Er schlug auch den Kompromiß vor, nur Häretiker erneut zu taufen, Schismatiker aber nicht20. Dionys hat sich mit allen Streitfragen seiner Zeit auseinandergesetzt und stand mit vielen in brieflichem Kontakt. Er war auch der erste Bischof, der Osterfestbriefe schrieb, woraus im 4. Jh. eine feste Regel für Alexandrien wurde21. Euseb berichtet in seiner Kirchengeschichte von sieben Oster festbriefen (An Flavius, An Dometius und Didymus, An Mitpriester in Alexandrien, An Brüder in Alexandrien, An Hierax, An Brüder in Alexandrien, An Brüder in Alexandrien)22. Problematisch aber ist die Datie rung dieser Briefe23. BIENERT datiert alle Briefe (bis auf den Brief An Hermammon: vor Ostern 262) in die Zeit der Decischen Verfolgung und dem
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Im Brief an Fabian von Antiochien berichtet er über die Leiden unter der Verfolgung des Decius (Euseb, h.e. VI 41f.44; übers, von Bienert, erh. Werk, 2732); im Brief an Novatian ermahnt er ihn, eine Spaltung der Kirche zu vermeiden (Euseb, h.e. VI 45; Bienert, 36f); Euseb listet h.e. VI 46 eine Reihe von anderen Briefen des Dionys über die Buße der lapsi auf; außerdem ist in kanonistischer Literatur ein Fragment eines Briefes An Kanon überliefert (Feltoe, 6062; Bienert, 45f); ein weiterer, umstrittener Text bei Feltoe, 63f; Bienert, 46f. 19 Fragmente von fünf griechischen Briefen sind erhalten (Feltoe, 4459), darüber hinaus zwei syrische (Feltoe, 4548) und drei armenische Fragmente (TerMekerttschian Ter Minassiantz [Hg.], Timotheus Δlurus, 47). Alle sind übersetzt bei Bienert, erh. Werk, 3745. So wurde es 314 in Arles geregelt; vgl. ausfuhrlicher dazu BIENERT, Origenismus, 187 193 mit Lit. und MUNIER, Arles V. 21 Zur Problematik der Osterfestbriefe vgl. BIENERT, Origenismus, 138177. 22 Euseb, h. e. VII 2022,11. SCHWARTZ schlug vor, die ersten beiden Briefe (An Flavius, An Dometius und Didymus) in die Decische Verfolgung zu datieren (250/51) wegen der Parallelen mit dem Briefen Germanus, der über diese Zeit berichtet. Die übrigen Briefe fallen in die Zeit nach der valerianischen Verfolgung, d.h. in die Zeit der Revolte des Δmilian (260/63). SCHWARTZ hat darin viele Nachahmer gefunden (GCS 9/3,39 = Einleitungsund Regi sterband zur Kirchengeschichte des Euseb). ANDRESEN stimmt damit in den Grund zügen überein, stellt aber die Reihenfolge der Briefe zur Zeit des Aufstands des Δmilian um (Siegreiche Kirche, 414428, vgl. seine Tabellen 416, 427).
///. 2.1 (Dion. 3,4) Dionys als Bischof der katholischen Kirche
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lokalen Aufstand davor24. Kontr r dazu f llt die Datierung von YVES TlSSOT aus: Die Festbriefe sind 259262 zu datieren und spiegeln die Ereignisses w hrend der Valerianischen Verfolgung wieder25. Sicher ist nur, da Dionys die Festbriefe geschrieben hat, da Dionys unter Decius verfolgt wurde und da er auch w hrend der Valerianischen Verfolgung verh rt wurde und Alexandrien verlassen mu te. Biographische Daten des Dionys von Alexandrien26 Biographische Daten lassen sich nur erschlie en. An der Synode von Antiochien 265 n.Chr. entschuldigte sich Dionys, nicht teilnehmen zu k nnen, mit den Worten: γήρας ομού και Üοθένειαν του σώματος αßτιασÜμενος (Euseb, h.e. VII27,2). Im Jahr 231 n.Chr. wurde er Leiter der katechetischen Schule von Alexandrien (s.u.). So scheint Dionys um 200 n.Chr oder kurz davor geboren zu sein. Es bleibt offen, ob er verheiratet war. In seinem Brief an Germanus erw hnt er oi παßäες, und seine Schrift ber die Natur ist Timotheus, ü παις, gewidmet. Wahr scheinlicher handelt es sich aber um seine Sch ler, so da dies kein Beleg f r eine Ehe oder leibliche Kinder ist. Noch weniger wei man ber seine Herkunft, Familie und Ausbildung. Seine Briefe weisen auf eine gute Bildung hin (s. Einleitung). Er stammt jedenfalls aus einer reichen Familie und scheint auch au erhalb der Kirche ein angesehener B rger gewesen zu sein. In seinem Brief an Germanus z hlt er auf, was er unter den Christenverfolgungen erlitten hat: „Beschlagnahmungen, ffentliche DIENERT, Origenismus, 142156. Erbegr ndet dies mit den inhaltlichen Parallelen zum Brief An Fabius (h.e. VI 41; 42; 44), der sich eindeutig auf diese Ereignisse beziehe (S. 150152). Au erdem sei eine Pest, die in den Briefen An Hierax und An die Br der in Alexandrien beschrieben sei, nicht f r die Zeit um 260/262 belegt, gut dagegen f r die Zeit um 252/253 (S. 147f). Nur die Historia Augusta berichtet von einer Pest in den 60er Jahren (Gall. 5,5; II 84,20ff. Hohl). In Alexandrien habe man sie 249 anzusetzen (nach dem B rgerkrieg und vor der Decischen Verfolgung), was m glich sei, da die Pest wie so oft in Alexandrien ihren Anfang nahm. Problematisch daran ist, da der Brief an Fabius keine Pest erw hnt und umgekehrt in den Stellen der Festbriefe nur eine Verfol gung (ohne Edikt des Decius) erw hnt ist und nicht erst eine lokale und dann diejenige unter Decius wie im Brief an Fabius. Es stimmt auch nicht berein, da die Friedenszeit nach der Verfolgung im Brief an Fabius nur den Christen wegen des B rgerkriegs der Heiden, in den Festbriefen der Friede aber auch den Heiden gilt (h.e. VII 22,6) ebenso wie der Krieg Heiden und Christen betrifft (h.e. VII 22,5). Unklar bleibt auch bei der Fr hdatierung, welcher B rgerkrieg 250 in Alexandrien gew tet hat, wogegen man von einem Aufstand des milian nach 259 in gypten wei ; vgl. auch die Kritik von TISSOT (s. folgende Anm.), 55f. 25 TISSOT, Rapt; s. die Tabelle 61 Anm. 41. 26 Vgl. NAUTIN, Dionysius; BIENERT, erh. Werk, 112; DERS., Origenismus; gro e Teile seines sechsten und siebten Buchs der Kirchengeschichte widmet Euseb Dionys von Alexandrien.
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Übersetzung mit Kommentar
Versteigerung, Raub von Hab und Gut, Verlust von Ehrenämtern, Geringschätzung weltlicher Ehren, Verachtung von Auszeichnungen durch Statthalter und Senatoren ..."27. Die Eltern des Dionys waren wahrscheinlich keine Christen, weil Dionys in einem Brief von seiner Bekehrung berichtet 28. Das Chronicon Orientale berichtet über seine Eltern: hie Sabaeus foerat29. Wer oder was Sabaeus war, ist unklar: entweder ein arabischer Volksstamm (Sabäer) oder eine heidnische religiöse Gruppe. Letzteres ist aber wahrscheinlicher30. In dieser Chronik heißt es auch, daß Dionys von Demetrius getauft wurde, worüber Dionys selbst aber nichts berichtet. Man weiß über sein kirchliche Laufbahn, daß er anscheinend Presbyter gewesen ist, bevor er die Leitung der Katechetenschule übernahm. Denn Hieronymus schreibt: Dionysius Alexcmdrinae episcopus urbis sub Heracia scholam presbyter tenuit ... 3I . 231 n.Chr. starb Bischof Demetrius. Sein Nachfolger wurde Heraclas, der sein bisheriges Amt als Leiter der Katechetenschule in Alexandrien auf Dionys übertrug. Als Heraclas 247 starb, rückte Dionys selbst in das Bischofsamt auf32. Im Unterschied zu Heraclas blieb er aber Leiter der Katechtenschule. Das Bischofsamt des Dionys war geprägt von den großen Christenverfolgungen. Schon 249 gab es in Alexandrien eine blutige Verfolgung. Ein Jahr später während der ersten Verfolgung unter Decius 250/251 floh Dionys, fiel aber in die Hände von Soldaten. Dann, so schreibt er in seinem Brief An Germanus, wurde er gerettet von einer Hochzeitsgesellschaft und in Sicherheit gebracht, wohl in der Libyschen Wüste33. Während der zweiten großen Verfolgung unter Valerian 257/258 wurde er vor den Präfekt Δmilian gebracht, verhört und zuerst nach Kephro, dann nach Kolluthien verbannt34. Diese Verfolgung beendete Gallienus mit einem Edikt, und Dionys kehrt
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Euseb, h.e. VII 11,18, übers. Bienert, erh. Werk, 36. Brief an den römischen Presbyter Philemon (Euseb, h.e. VII 7,1 Schwartz 642,12ff.; Bienert, erh. Werk, 39). 29 Chronicon Orientale, Orie CSCO 46, Arab. 2, 116 (Cheikho), eine arabische Weltchronik aus dem 13. Jh. 30 Dies bestätigt die Geschichte der Patriarchen Alexandriens, hg. v. B. Evetts, PO l, 1903, 175 und das Synaxarium Alexandrinum, hg. v. I. Forget, CSCO 90, Script. Arab. 13, 1926,26. 31 Hier., v/r. i U 69. 32 Euseb, h.e. VI 29,4; vgl. VI 26. TISSOT, Le rapt de Dionys, verbindet diese Ereignisse in Taposiris jetzt mit der „Flucht" unter Valerian 258 und datiert alle Festbriefe des Dionys neu, nämlich 259262. 34 So berichtet er selbst in seinem Brief An Germanus (Bienert, erh. Werk, 3436). Kephro liegt südwestlich von Alexandrien im Landesinneren, Kolluthion an der Küste nicht weit westlich von Alexandrien entfernt. Zur kirchlichen Struktur vgl. MARTIN, Eglise d'egypte, 22f.; zur Verfolgung vgl. HAAS, Valerian's Persecution. 28
///. 2.1 (Dion. 3,4) Dionys als Bischof der katholischen Kirche
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zurück nach Alexandria35. Bald darauf wahrscheinlich litten die Alexandriner unter einer Pest36, außerdem unter dem Aufstand des Δmilian und des Makrianus. Außer den schon erwähnten Briefen zur Taufe und dem „Streit der Dionys" hat Dionys sich zur philosophischen Frage die Weltentstehung (Über die Natur31) geäu ßert und zu einer eschatologischen Strömung in Δgypten (Ober die Verheißungen)**. Leider sind von weiteren Schriften nur kurze Fragmente überliefert39. Sein Tod dürfte in das Jahr 364/365 fallen: Sed et adversus Paulum Samosatenum ante paucos dies quam moreretur insignis eius fertur epistola.40 Nach Euseb starb Dionys im 12. Regierungsjahr des Kaisers Gallienus41.
Einen Panegyricus auf Gallienus steht in seinem Brief an Hermammon: BIENERT, erh. Werk, 50f. Die Datierung dieser Pest hängt mit der Datierung der Festbriefe zusammen, in denen diese erwähnt ist; s. Anm. 23. Zu den historischen Problemen vgl. CHRISTOL, Les regnes de Vaterien et de Gallien, bes. 817821. 37 Darüber ROCH, Schrift; BIENERT, Origenismus, 109115. 38 Vgl. BIENERT, Origenismus, 193200. 39
Zu umstrittenen und gefälschten Texten vgl. BIENERT, Origenismus, 3370. Hier., v/r ///. 69. Euseb, h.e. VII 28,3. Weitere allg. Lit. zum Christentum in Δgypten bei RUPPRECHT, Einfuhrung, 9193, 191198.
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III.2.2 Zweiter Beweis (4,111,2): Der Hintergrund der strittigen Aussagen des einen Briefes des Dionys von Alexandrien III.2.2.0 (4,12) Die strittigen Aussagen eines Briefes von Dionys 4.1 Dies d rfte zwar gen gen f r eine v llige Verurteilung der neuen Juden, die den Herrn leugnen und die V ter verleumden und alle Christen zu t uschen versuchen1. Da sie aber ja glauben, Anla zur Verleumdung des Bischofs in einigen Teilen seines Briefes (gefunden) zu haben2, wohlan, la t uns diese betrachten3, damit auch aus eben diesen das unn tze Geschw tz aufgezeigt wird, und sie, wenn auch sp t, endlich aufh ren, bei sich ber den Herrn zu l stern, und wenigstens bekennen, wenn sie mit den Soldaten die Sch pfung Zeugnis ablegen sehen: „Wahrlich dieser ist Gottes Sohn"4 und nicht einer der Gesch pfe. 4.2 Sie sagen also, da der selige Dionysios in dem Brief gesagt habe, ein Werk und geworden sei der Sohn Gottes und nicht sein eigener von Natur aus, sondern fremd sei er dem Wesen nach dem Vater, wie es der Winzer im Verh ltnis zum Weinstock und der Schiffsbauer zum Schiffsrumpf sei; denn so wie er ein Werk sei, war er nicht, bevor er nicht wurde. Dieser Abschnitt beginnt mit einer Aussage (και ήρκει), erweitert mit μέν oi. Daran reiht Athanasius (τοßνυν) ein Referat (öασß, εßρηκέναι). Nachdem Athanasius zun chst formalkirchenrechtlich argumentiert hatte (Dion. 3,4), beginnt er hier einen l ngeren, zweiten Beweisgang, in dem er den Aussagen des Dionys, worauf sich die „Arianer" gest tzt hatten, einen besonderen Sinn gibt. In diesem Abschnitt referiert er zun chst diese Aussagen des Dionys; Athanasius wird bis Dion. 11,2 darauf eingehen und Argumente liefern, weshalb diese Aussagen des Dionys ihn nicht zum „Arianer" machen. Wieder nennt er die „Arianer" polemisch „neue Juden" wie schon in Dion. 3,2f. und stellt deren Thesen als „Christus leugnen" und „Christen t uschen"
Parallelismus. Διαβολής επιστολής. 3 Adhortativ öέρε, ΐäωμεν; sermocinatio macht den Brief lebendiger. 4 Mt 27,54.
///. 2.2.0 (Dion. 4,12) Die strittigen A ussagen des Briefs von Dionys
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dar. F r ihn verleumden die „Arianer" nur, wenn sie Dionys nennen, und verbreiten unn tzes Geschw tz (ματαιολογßα)5. Als Vorbild empfiehlt er ihnen den heidnischen Hauptmann nach dem Matth usevangelium, der schon lange zuvor bekannte: „Wahrlich, dieser ist Gottes Sohn" (Mt 27,54)6, als nach Jesu Tod der Tempel zerri und die Erde bebte (Mt 27,52). Wenn sogar die Sch pfung selbst bezeugt (μαρτυρούσαν την κτßσιν 48,18), da er nicht einer der Gesch pfe ist7, dann darf niemand ihn mehr Gesch pf nennen.
και ήρκει μεν ταύτα (48,13) Noch bevor Athanasius mit seiner Argumentation beginnt, schreibt er, da das bisher Geschriebene eigentlich hinreichend die „Arianer" widerlege8. Es handelt sich um eine Art ironische praeteritio9. Athanasius k ndigt an, nicht fortfahren zu m ssen und weiteres auszulassen, um dann zum n chsten Beweis berzugehen. Dies hat zum Zweck, die Bedeutung der Gegen argumente herunterzuspielen, die Athanasius jetzt nennen wird. Nat rlich beendet Athanasius hier nicht seinen Brief, sondern l t weitere 24 Kapitel folgen. In Dion. 14,1 (56,7) wird Athanasius denselben Kunstgriff wiederholen: Bevor er Ausz ge aus Widerlegung und Verteidigung wiedergibt, schreibt er, die Tatsache an sich, da Dionys sich verteidigt hat, reiche eigentlich aus, die „Arianer" zu widerlegen. Auch hier erh ht Athanasius damit einerseits die Spannung beim Leser/H rer, andererseits erscheint die Gegenseite als t richt und unwissend. So leitet Athanasius jeweils seinen neuen Beweis f r die „Orthodoxie" des Dionys mit einer ironischen Praeteritio ein (zwischen 3,4 und 4,111,2 und vor 14,4, der Einleitung zum ersten Zitat aus Widerlegung und Verteidigung).
Zu Polemik ausfuhrlicher siehe oben. Athanasius schreibt nat rlich anstelle ην pr sentisch εστßν. Athanasius verk rzt insofern, als erstens nach Matth us der Hauptmann nur das Erdbe ben mit dieser Aussage interpretierte; und als zweitens mit der Aussage „Dieser ist Gottes Sohn!" der Hauptmann nicht auch sagt, da er kein Gesch pf sei; vgl. STEAD, Rhetorical Method, 129 (nennt dies „argument by elimination"). Zu christlichen Deu tungen vgl. HERMANN, Erdbeben, bes. 1099f. 8 Entsprechende Formulierungen bei Athanasius fter, vgl. Ar. H l (148A); II 77 (309C); ep. Epict. 3 (1056B); apol. sec. 2,1 (88,10); 83,1 (162,1); gent. 46. Anstelle Üρκέω kann Athanasius auch ικανüς verwenden: fug. 24,1 (84,4); ep. Afr. l (1029A); apol. Const. 2 (600C mit αυτÜρκης); A r. III 47 (42 IB). 9 Zur praeteritio vgl. LAUSBERG, Handbuch, §§ 882886.
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Der Brief des Dionys an Euphranor und Amman Die „Eusebianer" konnten sich auf einen Brief des Dionys berufen, in dem er Aussagen gemacht hatte, die ihnen sehr entgegen kamen. Sie d rften etwa folgenderma en argumentiert haben: Dionys von Alexandrien war keinesfalls ein Zeuge f r ομοούσιος, wie Athanasius mit decr. glaubhaft machen will. Im Gegenteil: In einem fr heren Brief gebrauchte er Beispiele, die dem entgegen stehen, und sprach sogar davon, da der Sohn ποßημα sei10. Bei diesem Brief handelt es sich um denjenigen An Euphranor und Amman, den Dionys in Auseinandersetzung mit den libyschen „Sabellianern" verfa t hatte11. In Dion. 4,2 gibt Athanasius ein kurzes Referat dieses Briefes. Es stellt sich zun chst die Frage, was davon Zitat, was Interpretation des Athanasius ist. Seine Zustimmung in Dion 4,3 (48,23f.) ναι έγραψεν, üμολογοΰμεν και ημεßς εßναι τοιαύτην έπιστολήν αύτοΰ legt zun chst nahe, da alles Zitat ist12. Da Athanasius sein Referat mit öασι τοßνυν εν επιστολή τον μακÜριο ν Διονύσιο ν ειρηκέναι (48,19f.) einleitet, was mehr auf eine freiere Wiedergabe hindeutet, wird man jede Aussage einzeln zu pr fen haben. ABRAMOWSKI urteilte differenziert und wies einige Aussagen Dionys, einige Athanasius zu. ποßημα και γενητüν εßναι τον υßüν του θεού stamme von Dionys, μήτε äε öύσει ß'äιον, Üλλα ξένον κατ' οΰσßαν αυτüν εßναι του πατρüς dagegen von Athanasius besonders wegen ßäιον, „der Lieblingsausdruck des Athanasius f r die enge Beziehung zwischen Vater und Sohn"; sie erkl rte den Vergleich mit dem Weinstock und dem Schiff wieder als dionysisch und schlie lich και γαρ ως ποßημα ων ουκ ην πριν γένηται mit OPITZ als athanasianische Deutung des Dionys13. Dieser Zuordnung ist im Wesentlichen zuzustimmen. a) Zu ποßημα και γενητüν εßναι τον υßüν του θεού: In Dion. 18,1 (59,35) hei t es: „Sofern ich au erdem anregte, an einige gewordene und gemachte Dinge (γενητÜ τßνα και ποιητÜ τßνα) zu denken, gab ich aus dem Stegreif Beispiele von sehr unbrauchbarer Art an, da ich sagte, da weder die Pflanze Ob Dionys dar ber hinaus tats chlich davon gesprochen hat, da der Sohn dem Vater wesentlich fremd oder verschieden sei, kann nicht mit Sicherheit entschieden werden. Das Referat in Dion. 4,2 spricht eher dafiir, da die entsprechende Aussage Inter pretation von Athanasius ist (s.u. c) ); aus einem Zitat bei Euseb k nnte man schlu folgern, da Dionys doch Vergleichbares formuliert hat (s. Anm. 40). 11 Athanasius erw hnt hier den Brief zum ersten Mal ohne n here Erl uterung, setzt also beim Adressaten voraus, den Brief zu kennen. Um diesen Brief ging es anscheinend in der Auseinandersetzung um Dionys im 4. Jh. Genaueres zum „Streit der Dionys" unten. 1 So LORENZ, Anus judaizans, 95 Anm. 229 gegen SCHWARTZ, Dionys, 50: Es ist nur ein Bericht des Athanasius ber die Dionysauslegung der „Arianer". LORENZ schlo sich M LLER, Dionys, 282 an; OPITZ, Dionys, 50, bernimmt die Position von SCHWARTZ. 13 ABRAMOWSKI, Dionys, 260f.
III. 2.2.0 (Dion. 4,12) Die strittigen A itssagen des Briefs von Dionys
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mit dem G rtner noch das Boot mit dem Schiffsbaumeister identisch ist." Der Autor von Widerlegung und Verteidigung hielt es also f r n tig, sich und Dionys in dieser Hinsicht zu verteidigen. Dion. 21,3 (62,9f.) best tigt, da Dionys ποßημα, ποιητήν gebraucht hat14. In 19,3 hei t es sogar: ü υιüς ü το γενητüν και κτιστüν και ποιητüν ένäυσÜμενος σώμα · äιü και γεγενήσθαι και πεποιήσθαι και έκτßσθαι λέγεται ü υßüς (61,24)15. b) Zum Vergleich mit dem Weinstock und dem Schiff. Athanasius selbst gibt in Dion. 10,1 (53,15) an, Dionys habe „Ich bin der Weinstock, der Vater der G rtner" (Joh 15,1), „er ist treu dem, der ihn gemacht hat" (Hebr 3,2), „er schuf (Prov 8,22), „er wurde soviel h her als die Engel" (Hebr 1,4) in seinem Brief An Euphranor und Amman gebraucht16. Auch im Zitat aus Widerlegung und Verteidigung in Dion. 18,1 (59,3f.) wird an die „unbrauchbaren Ver gleiche mit der Pflanze und dem G rtner und mit dem Boot und dem Schiffs bauer" erinnert. c) Zu μήτε δε öύσει ßäιον, αλλÜ ξένον κατ' ούσßαν αυτüν εßναι του πατρüς. In diesem Fall bleibt es schwierig zu entscheiden, ob Dionys derartiges geschrieben hat oder nicht. Es gibt zwar eine weitere Aussage des Athanasius, die eventuell nahelegen k nnte, da Dionys durchaus μήτε äε öύσει ßäιον ... geschrieben hat: „Sagt etwa nun Dionys, . . . , ... wenn er ihn ein Werk (ποßημα) nannte, da er einer der Menschen sei? Oder dache er, wenn er sagte, da er nicht das eigene Wort der Ousie des Vaters sei (λέγων μη εßναι τον λüγον ßäιον της του πατρüς ουσßας) ... (12,1 [(54,1820]). Wie im Referat Dion. 4,2 folgt auf die Bezeichnung ποßημα diese Aussage. Die vielen Varianten17 machen es wahrscheinlich, da es sich um kein w rtliches Zitat aus dem Brief des Dionys handelt. Entweder gibt Athanasius an beiden Stellen die Aussage des Dionys sehr frei wieder18 oder er interpretiert selbst ndig Dionys. Dieses Referat aus dem Brief des Dionys bei Athanasius, Dion. 4,2 ist beinahe alles, was wir von der Trinit tsTheologie des Dionys kennen19. Es 14
Vgl. auch Dion. 20,3(61,1927). Athanasius bezieht wieder die Adjektive auf den Leib Christi, um Dionys zu entlasten. Zu diesem „Trick" s.u. zu Dion. 5,1. 16 Vgl. auch Dion. 11,1 (54,6f.) und 9,2 (52,10). Parallel ist ßäιον, fur „Sohn" steht hier „Logos", ουσßα ist hier noch eingef gt, steht im Referat aber im Nachsatz, nur öύσει fehlt hier. 18 In diesem Fall d rfte Dionys geschrieben haben, da zwischen dem Logos und Gott keine nat rliche Sohnschaft bestehe (öύσει) dies pa t am besten zu den Vergleichen, auf die sich diese Aussage bezieht (ώσπερ) , und vielleicht auch, da der Vater vom Sohn wesentlich verschieden sei, vgl. unten Anm. 40. F llt die Schrift Widerlegung und Verteidigung fort (s. Einleitung), wird die Textbasis sehr schmal, um die theologische Position des Dionys von Alexandrien zu beschreiben.
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gibt noch eine zweites kurzes Fragment aus Dionys, das Athanasius von Anazarbus in einem Brief zitiert20. Hier hei t es: Ita Pater quidem, Pater et non Filius; non qttia facius est, sed qttia est; non ex aliquo, sed in se permanens. Filius autem et non Pater; non quia er at, sed quiafactus est; non de se, sed ex eo qui ewn fecit, Filii dignitatem sortitus est. =21 ούτω ü πατήρ γαρ πατήρ και οϋχ υιüς, οΰχ ü ποιηθεßς22 αλλ' ü ων, ουκ εκ τßνος αλλ' εö' έαυτω μένων, υßüς äε και ου πατήρ, οΰχ ü ων αλλ' ü ποιηθεßς, ου παρ' εαυτού, αλλ' εκ του ποιήσαντος αυτüν το του υßοΰ αξßωμα έκληρονüμεσεν. Dionys lehnt es also ab, den Vater mit dem Sohn zu identifizieren. Er stellt Vater und Sohn einander gegen ber: Vater ü ων εö' έαυτω μένων ü ποιήσας αυτüν
Sohn ü ποιηθεßς ου παρ' εαυτού (εßναι) εκ του ποιήσαντος αυτüν το του υßοΰ αξßωμα έκληρονüμεσεν.
Damit stimmen die Aussagen des Referats berein, da Dionys vom ποßημα geredet und die Beispiele dazu gebraucht habe, die Identit t zwischen dem Vater und dem Sohn abzulehnen. Dar ber hinaus pa t die Aussage, da der Sohn die Sohnesw rde empfangen habe von dem, der ihn gemacht hat, zu dem vermutbaren Zitat in Dion. 4,2, da der Sohn nicht öύσει Sohn Gottes sei23. Zusammengefa t wissen wir also von Dionys, da er den Sohn Gottes ein Werk (ποßημα), gemacht (facius est l ποιηθεßς) und geworden (γενητüν) nannte, der seine SohnesW rde (dignitatem l αξßωμα) von dem bekommen hat (sortitus est l έκληρονüμεσεν), der ihn gemacht hat. Demgegen ber be zeichnet er den Vater als den Seienden (est l ü ων), der in sich bleibt (in se permanens l εö' έαυτω μένων) und durch sich selbst ist (de se l παρ' εαυτού). Um das Verh ltnis zwischen dem Vater und dem Sohn zu beschreiben, hat er das Verh ltnis des Winzers zum Weinstock und des 20
berliefert im Codex Vaticanus tat. 5750, 275. BoEHMERRoMUNDT und DE BRUYNE ver ffentlichten den Text, OPITZ, Dionys, 5053 besprach ihn schon und bersetzte ihn ins Griechische zur ck. Vgl auch ABRAMOWSKI, Dionys, 256259. S. auch Streitverlauf unten. bersetzung ins Griechische nach OPITZ, Dionys, 51. 22 Anstelle non quia ist quia non sinngem zu erwarten. Mit OPITZ ist ein falsch aufge l stes Partizip anzunehmen; anders ABRAMOWSKI, 258. Es kann dort gut ü ποιηθεßς gestanden haben, da es ja auch εκ του ποιήσαντος αυτüν hei t. 23 S. Anm. 18.
111.2.2.0 (Dion. 4,12) Die strittigen Aussagen des Briefs von Dionys
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Schiffsbauers zum Schiffsrumpf herangezogen. Hierf r scheint Dionys auf Joh 15,1 zur ckgegriffen zu haben, au erdem hat er offensichtlich Hebr 3,2 (er ist treu dem, der ihn gemacht hat), Prov 8,22 (er schuf) und Hebr 1,4 (er wurde soviel h her als die Engel) zitiert. In diesen Aussagen kam es ihm offensichtlich darauf an, den Vater vom Sohn zu unterscheiden. Deswegen sind alle diese Aussagen von einer Gegen berstellung des Vaters zum Sohn gepr gt. Dionys betonte, es gebe einen Sch pfer und einen Geschaffenen, einen Weinstock und einen G rtner, ein Schiff und einen, der es erbaut, einen, der die Sohnesw rde verleiht, und einen, der sie empf ngt, einen, der macht, und einen, der gemacht ist, einen, der in sich ist, und einen, der aus Gott ist, zwei Verschiedene also, die nicht gleichzusetzen sind. Nat rlich r ckt Dionys damit den Sohn weit von Gott ab, woran auch eine Gruppe in gypten Ansto nahm, ebenso Dionys von Rom (Streitverlauf s.u.). Dionys nennt den Sohn aber ein Werk, ohne den Begriff an sich zu problematisieren oder weitere Schlu folgerungen daraus zu ziehen. Er stellt ποßημα gleichwertig neben υιüς und λüγος. Und, was aus dem wenigen Material deutlich wird, Dionys reflektiert hier nicht ber das „Wie" der Entstehung oder Zeugung des Sohnes an sich; ihm kommt es allein auf die Dualit t an. Betrachtet man dieses Ergebnis, so erscheint es plausibel, da „Arianer" wie Athanasius von Anazarbus am Beginn des arianischen Streits sich auf Dionys berufen haben. Auch Arius hat nicht zwischen „zeugen" und „schaf fen" differenziert und konnte den Sohn sowohl υιüς als auch ποßημα und κτßσμα nennen24. Er hat wie Dionys betont, da der Sohn das Sein vom Vater empfangen habe25, und sich ebenfalls gegen „Sabell" abgegrenzt: ούä' ως Σαβέλλιος την μονÜäα äιαιρών υßοπÜτορα ειπεßν (Urk. 6,3 [12,12f.]). An dieser Stelle werden aber auch Unterschiede deutlich. Dionys kritisierte offensichtlich an der gegnerischen „Identifikationstheorie", da damit die eigenst ndige Person des Sohnes aufgehoben werde; Arius bef rchtete dage gen, da die Einheit des Vaters und die Monarchie aufgel st werde, wenn die ersten beiden trinitarisehen Personen derart miteinander verbunden werden. Entsprechend beschreibt Arius in seinen Briefen immer wieder, wie er die Ent stehung des Sohnes nicht verstanden wissen will: nicht als προβολή (Urk. 6,3 [12,11]); nicht als μέρος üμοούσιον (12,11); nicht als την μονÜäα äιαιρών (12,12); nicht als λύχνον απü λύχνου ή ως λαμπÜäα εις äύο (13,1), nicht ü πατήρ ... έστέρησεν εαυτüν (Urk. 6,4 [13,6]). Auch die Frage nach dem 24
Vgl. z.B. Urk. 1,4 (3,3) nach Prov 8,2225; Urk. 6,2f. (12,710). So deutlich in Urk. 6,3f. (13,57): το ζην και το εßναι παρÜ του πατρüς εϊληöüτα και τÜς äüξας ... ου γαρ ü πατήρ äοϋς αΰτö πÜντων την κλήρονομßαν ... πηγή γαρ εστßν πÜντων.
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Zeitpunkt der Entstehung des Sohnes behandelt Arius immer wieder: der Sohn war nicht, bevor er nicht gezeugt wurde ουκ ην προ του γεννηθήναι (13,9f); der Sohn ist nicht gleichewig dem Vater, sondern der Vater ist vor dem Sohn ουäέ γαρ εστßν αßäιος ή συνα'ßäιος ή συναγέννητος τω πατρß ... αλλ' ως μονÜς και αρχή πÜντων, ούτως ü θεüς προ πÜντων εστß. äιü και προ του υßοΰ εστßν (13,1013)26. Auch dies l uft wieder darauf hinaus, die Einzigartigkeit des Vaters zu bewahren. Es kann nur Spe kulation bleiben, ob auch Dionys dieses Anliegen hatte. Die Zitate sind so kurz und selektiv, so da man ber dies Andeutungen kaum hinauskommen d rfte. Welche H resie bek mpfte Dionys von Alexandrien? Laut Euseb und Athanasius handelte es sich um „Sabellianer"27. Nach Euseb k nnte man sogar vermuten, da die vier B cher des Dionys dazu ursp nglich mit προς Σαβέλλιου berschrieben waren (h.e. VII 26, auch p.e. VII 18,13). Vielleicht war der historische Sabell Libyer28, oder er ging nach seiner Verurteilung in Rom nach Libyen29, so da hier die Verbindungslinie zwischen dem histo rischen Sabell und den „Sabellianern" des Dionys liegt. Es ist aber durchaus m glich, da diese Bezeichnung noch nicht von Dionys selbst angewandt wurde, da erst im 4. Jh. „Sabell" als Ketzername f r Formen des moda listischen Monarchianismus belegt ist30. So f llt also die Bezeichnung „Sabell" aus, um den Gegnern des Dionys auf die Spur zu kommen. Au erdem ist Vorsicht geboten bei dem Zitate in Dion., da sie gef lscht zu sein scheinen (s. Einleitung). Man kann nun nicht mehr die
26
Vgl. dazu auch den Exkurs zum „athanasianischen Arianismus".
27
Sabell bei Euseb je in den berschriften zu h.e. VII 6; 26, bei Athanasius, Dion. 5,1 (49,15); 9,1 (51,28); 9,2 (52,9); 10,1 (53,2); 12,2 (54,24); 13,lf. (55,12.16); 14,4 (56,25); 25,2 (65,4); 26,1 (65,20f.); 26,2 (66,1); 26,4 (66,8f.); 27,1 (66,15), au erdem in decr. 25,3 (21,9.11); 26,1 (21,32); 26,2 (22,6) Dionys von Rom. 28 So zwar z.B. GRILLMEIER, Jesus Christus I, 284; dies wird aber erst sp t (z.B. bei Basilius, ep. 9,2; 125,1; 207,1; Theodoret, haer. II 9) belegt und ist wahrscheinlich auf grund des Auftretens der „Sabellianer" dort konstruiert (so eventuell vom r mischen Dionys in seinem Schreiben decr. 26,2 [22,5f] und daraufhin auch von Euseb; dies wurde schon von OPITZ, Dionys, 42 Anm. 3 vermutet). Zur historischen Person des Sabell vgl. die Sichtung des sp rlichen Materials von BIENERT, Sabellius und Sabelli anismus. Quellen ber die Verurteilung sind der Synodalbrief der orientalischen Bisch fe von Serdica 342 §26 (Hilarius, Collect. Antiar. A IV l [CSEL 65, 65,1619 Feder]) und Hippolyt, Refutatio IX 12,15 (248,17 Wendland). 30 Belege bei BIENERT, Sabellius und Sabellianismus, bes. 126130.
III. 2,2.0 (Dion. 4,12) Die strittigen A ussagen des Briefs von Dionys
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Libyer zu Vertretern des ομοούσιος machen31, auch mu man vorsichtig sein, die Vorw rfe, gegen die Dionys in Widerlegung und Verteidigung abge schirmt wird, zu Thesen „umzudrehen"32. Man mu allein von den unum strittenen Aussagen des Dionys ausgehen und analysieren, gegen wen sie gerichtet sein k nnten. Dionys wollte in dem Brief nach Dion. 4,2 und nach dem Fragment bei Athanasius Anazarbus den Unterschied zwischen dem Vater und dem Sohn betonen (s.o.). Er wehrt ab, den Vater mit dem Sohn zu identifizieren: Ita Pater quidem, Pater et non Filius ... Filius autem et non Pater ... Ahnlich bei Athanaius: „μη εßναι τον πατέρα υßüν (5,1 [49,22] u. .)33. Es handelt sich also um eine Form der Identifikationstheologie34. Viel leicht haben sie einen nat rlichen, engen Zusammenhang zwischen dem Vater und dem Sohn vertreten, so da Dionys ablehnt, der Logos sei öύσει Gottes Sohn35. Sie scheinen von einer ewigen Einheit zwischen dem Vater und dem Sohn auszugehen, so da Dionys betont, der Sohn sei geschaffen und habe seine Sohnesw rde erst empfangen. Es gibt noch paar weitere Texte des Dionys, die aber nur im weiteren Sinn trinit tstheologisch interessant sind. 257/58 informiert Dionys Xystus II. von Rom erstmals ber „sabellianische H retiker" (so Euseb von C sarea) in der Pentapolis, die gottlos ber den Vater, den Sohn und den heiligen Geist So Athanasius dann in syn. 43: τινών αßτιασαμένων παρÜ τö έπισκüπö 'Ρώμης τον της Αλεξανäρεßας έπßσκοπον ως λέγοντα ποßημα και μη üμοούσιον τον υßüν τö πατρß ... (268,29269,2); dies bezieht sich aber auf den (doppelt) gef lschten Text komplex aus Widerlegung und Verteidigung in Dion. 18,2 und beschreibt nicht die tats chliche Diskussion im 3. Jh. Au erdem bleibt zu beachten, da , falls diese Aussage des Athanasius in syn. 43 stimmen w rde, die sog. „orthodoxe" Partei in Libyen (vgl. Dion. 13,1 [55,13f.]) von Dionys das ομοούσιος fordert. So h tten sowohl die „Sabel lianer" als auch die „Orthodoxen" in Libyen von ομοούσιος gesprochen? Man sieht also, da in der Beschreibung des Athanasius etwas nicht stimmt. 32 So BARNARD, Antecedents, 77; BIENERT, Origenismus, 208 (weitere dort Anm. 34). Dazu pa t auch das Zeugnis des r mischen Dionys bei Athanasius, decr. 26,3 (22,7): τον υßüν εßναι λέγων τον πατέρα και έμπαλιν, das allerdings Sabell meint (und nach ABRAMOWSKI gef lscht ist, s. dazu oben Kap. II.3.2c.). Es ist vorstellbar, da in Libyen wie in Rom als Reaktion auf den gnostischen Dualis mus eine Form der monarchianischen Theologie weit verbreitet war, vgl. f r Rom HUBNER, Charakter. BIENERT geht von modalistischem Monarchianismus aus (Orige nismus, 21 Of; aber mit der Begr ndung, da Dionys die reale Menschwerdung in diesem Zusammenhang sehr betone, siehe dazu aber oben Anm. 50), ebenso LORENZ, Anus judaizans, 95. OPITZ vermutet (ohne weitere Begr ndung), da die Libyer in Reaktion auf die Origenisten „... den Sohn als die in Gott ruhende Vernunft verstanden, die erst bei der Inkarnation ihre Selbst ndigkeit erreicht" (Dionys, 50). 35 Vgl. dazu oben 18 und 40.
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denken36. Leider fa t sich Dionys hier sehr kurz und verweist auf beigelegte Briefe von ihm. So erfahren wir nur, da es in der Pentapolis gottlose Lehren gibt ber Gott, den allm chtigen (παντοκρÜτωρ), und Vater unseres Herrn Jesus Christus, ber seinen eingeborenen Sohn (μονογενής παις), den erstgeborenen aller Sch pfung (πρωτüτοκος πÜσης κτßσεως), den mensch gewordenen Logos (ένανθρωπήσας λüγος) und ber den heiligen Geist. Da konkretere Ausf hrungen fehlen, ist es schwierig, diesem weitere Infor mationen ber die Trinit tstheologie des Dionys und auch ber die H resie zu entnehmen. Dionys erweckt hier den Eindruck, als ob die „Sabellianer" sozu sagen gegen jeden Punkt der regulafidei versto en! An denselben schreibt er einen, armenisch erhaltenen, Brief, in dem er auflistet, welche Lehren f r Dionys h retisch sind37. Der Kontext ist offen sichtlich die Frage, wessen Taufe g ltig ist bzw. welche H retiker „unrein" sind und erneut getauft werden m ten. Zuerst wird die Lehre von einem zweiten, b sen Sch pferGott abgelehnt (vgl. z.B. Markion), zweitens eine Lehre, da der Sohn nur Mensch, nicht Gott oder Gottes Sohn sei (Dionys zitiert Uoh 2,22), drittens eine doketische Lehre, da der Sohn nicht Mensch geworden sei. Dionys nennt Gott deswegen den Einen und Einzigen, seinen Sohn seinen Geliebten38, den Erl ser, der Gott und Mensch ist. Da Dionys dies als umumstritten und bekannt voraussetzt, d rfte keine dieser Beschrei bungen die j ngste Diskussion mit den „Sabellianern" betreffen. Drittens zitiert Euseb angeblich aus dem ersten Buch des Dionys gegen die „Sabellianer" einen l ngeren Abschnitt, in dem es um die Frage geht, ob neben Gott auch die Materie ungeworden (Üγένητον) sei, aus der Gott die Welt ge macht hat39. Dionys bekr ftigt hier, da nur Gott von seinem Wesen her unge worden (Agenesie) ist40.
37
38
Dieser Brief ist bei Euseb, h.e. VII 6 berliefert, bei Feltoe, Dionys, 51f. und bei Bienert, erh. Werk, 39.
bersetzung (von P. JUNGMANN) bei BIENERT, erh. Werk, 44f.; der armenische Text bei: K. TERMEKERTTSCHIAN E. TERMINASSIANTZ (Hgg.), Timotheus lurus, 47.
Dionys nennt den Sohn auch in Fragm. zu Lk 22,42 den Geliebten (ü αγαπητüς, Feltoe, Dionys, 233), vgl. Mt 3,17; Mk 9,7 u. . 39 Euseb, p.e. VII 18,1319,8: Feltoe, Dionys, 182185; Bienert, erh. Werk, 77f. Αύτοαγένητüν εστßν ü θεüς, και ουσßα εστßν αύτοΰ ... ή Üγενησßα (Feltoe, Dionys, 183,810; vgl. 184,16). Falls dieses Zitat wirklich aus dem Werk des Dionys gegen die „Sabellianer" stammt, ist der Einleitungssatz interessant: „Auch jene sind n mlich keine Gottesfurchtigen, die Gott die Materie als eine ungewordene (Masse) in die Hand geben ..." ( bers, v. Bienert, erh. Werk, 77). Offensichtlich ist das Zitat bei Euseb nur eine Art Exkurs ber eine weitere Spielart einer gottlosen Lehre. Man k nnte spekulieren, da der Kontext folgenderma en aussieht: Die „sabellianischen" Gegner des Dionys haben auch den Sohn Gottes ungeworden (Üγένητος) genannt. Dionys argumentiert dagegen
III. 2.2.0 (Dion. 4,12) Die strittigen A ussagen des Briefs von Dionys
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Da die zwei Zitate des Basilius aus dem gefälschten Werk Widerlegung und Verteidigung entstammen dürften41 und der kurze Dialog über die Zeu gung des Sohnes unecht zu sein scheint42, ist damit alles Material zur Trini tätstheologie des Dionys genannt. Welcher theologischen Richtung ist Dionys zuzuordnen? In der Regel wird Dionys als origenistischer Theologe bezeichnet43. So z.B. OPITZ: „Gegen diese Vereinerleiung des Göttlichen im Vater grenzt sich Dionys im Sinne der Theologie des Origenes ab."44 Andere dagegen haben Dionys unter den Apo logeten eingeordnet. Nach K. MOLLER hat Dionys den Tertullian, besonders dessen Schrift Adversus Praxean benutzt, da sich auffallende Parallelen finden lassen45. Auch R. LORENZ schreibt: „Die Auskunft des Origenes, welcher im Grunde schon dieselben Gegner (modalistische Monarchianer) bekämpfte, daß Vater und Sohn „zwei" und nicht ein und derselbe sind, genügte Dionys nicht. Er kehrte zu der älteren Lehre der Apologeten zurück, daß der in Gott befind liche Logos (bei der Weltschöpfung) als Sohn aus Gott hervorgeht."46 Er gibt Parallelen aus Justin, Tatian, Theophil, Athenagoras, Numenius und Hippolyt an47. Auch BIENERT stellt in seiner Habilitationsschrift in Frage, daß Dionys von Origenes abhängt48. Seiner Ansicht nach argumentiere Dionys aber „von seiner theologischen Grundposition aus, die dem dynamistischen Monar
und schreibt, daß nur der Vater ungeworden ist. Denn genauso unsinnig ist es, neben Gott auch die Materie ungeworden zu nennen. Vielleicht kann man hieraus folgern, daß Dionys tatsächlich geschrieben hat, der Sohn sei dem Vater dem Wesen nach fremd ( / ' ), da Dionys das Ungewordensein als das Wesen des Vaters versteht, der Sohn aber natürliche geworden ist (so vermutet DFNSEN, Homousios, 39). 41 Basilius, De spiritu sancto 29; bei Feltoe, Dionys 195f, 198; Bienert, erh. Werk, 82f, 83f. Bei Feltoe, Dionys, 259f.; Bienert, erh. Werk, 105. Zur Überlieferung und Frage der Echtheit FELTOE, 259. 43 44
45
MÜLLER, Dionys, 282285.
47 48
Dies vertrat schon Euseb, h.e. VI 29,4. OPITZ, Dionys, 50; GRILLMEIER, Jesus Christus, 283 (Origenesschüler). Vgl. auch ALTANER STUIBER, Patrologie, 210 (Schüler des Origenes); RITTER, Handbuch I, 134 (Linksorigenismus); DINSEN, Homousios, 3341; SIMONETTI, Aspetti, 286f; PIETRAS, L'unita di Dio in Dionigi di Alessandria (spricht oft vom Schüler des Origenes, z.B. Ja dipendenza del discepolo dal maestro" 464). LORENZ, Anus judaizans, 95f. Er beruft sich hierfür auf das „Dionys"Zitat bei Ath., Dion. 23,3f (63,1364,2).
LORENZ, Arius judaizans, 94100.
BIENERT, Origenismus, bes. 127, 129f, 200223.
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chianismus verwandt war"49, weil Dionys stets die Menschheit Jesu nach dr cklich betone50. Alle diese berlegungen gehen nat rlich davon aus, da die Zitate aus Widerlegung und Verteidigung bei Athanasius echt sind. Ist dies aber nicht der Fall, so wird die Basis, von der aus argumentiert werden kann, sehr schmal. So verbleibt nur, zu benennen, da Dionys es abgelehnt hat, den Sohn so mit Gott zu verbinden, da seine Selbst ndigkeit aufgel st wird. In einem nicht genauer bekannten Zusammenhang beschreibt er Gottes Wesen als Agenesie. Seine wenigen u erungen, die zudem nur eine extreme Reaktion auf eine extreme Position darstellen, genauer zu etikettieren, ist problematisch.
49
BIENERT, Origenismus, 211, vgl. auch 129. Es handele sich um einen Konflikt zwischen dynamistischen Monarchianismus und Modalismus, da die Ausdr cke μονογενής παις (BIENERT schreibt f lschlich υιüς), πτωτüτοκος πÜσης κτßσεως, ενανθρωπήσεις λüγος die reale Menschwerdung betonen w rden (BIENERT, Origenismus, 210), was aber nicht ohne weiteres so interpretiert werden mu , s.o. Weiter geht BIENERT davon aus, da mit der H resie aus dem arme nischen Brief an Xystus II., die die reale Menschwerdung Jesu ablehnt (bei BIENERT, erh. Werk, 45), jene sabellianischen Libyer gemeint sind. Auch dies ist zweifelhaft, s. Anm. 36. Unklar ist ebenso, weshalb BIENERT daneben die Thesen von Dionys als eine „stark subordinatianische" Auffassung von der Trinit t beschreibt! (BIENERT, Orige nismus, 203, auch 206 Anm. 26 und 209: Unterscheidung von Vater und Sohn in der Trinit t).
III.2.2. l (4,3) Verweis auf andere Schriften des Dionys (s. Beweis drei). 4,3 Ja1, er hat das geschrieben, und auch wir geben zu, da sein Brief so ausgefallen ist. Aber wie er diesen schrieb, so schrieb2 er ebenfalls sehr viele weitere Briefe3, und es w re angemessen, wenn sie auch diese l sen, damit aus allen und nicht nur einem einzigen (Brief) der Glaube des Mannes4 dargelegt wird. Denn wenn ein Schiffsbauer viele Dreiruderer erbaut hat, dann wird dessen Handwerk nicht nach einem, sondern nach allen beurteilt. Dieser Abschnitt beginnt mit einem Ausruf (ναι εγραψεν), dem sich eine Er widerung anschlie t (αλλÜ), die wiederum begr ndet wird (γαρ). Eigentlich geh rt dieser Abschnitt noch zu Dion. 4, l f., da sich der Ausruf direkt auf das Referat bezieht (erst in Dion. 4,4 folgt wieder ein οΰν). Aus Gr nden der bersichtlichkeit und weil Athanasius hier ein neues Argument liefert, wird der Abschnitt getrennt behandelt.
ναι εγραψεν (48,23) Rhetorisch gesehen handelt es sich um die Figur der (partiellen) concessio, d.h. Athanasius gesteht erst einmal die Richtigkeit des gegnerischen Argu ments ein, das danach nat rlich widerlegt bzw. entsch rft wird5.
ετέρας πλεßστος έπιστολÜς (48,24) Mit ετέρας πλεßστας έπιστολÜς (48,24)6 sind h chstwahrscheinlich die vier B cher Widerlegung und Verteidigung gemeint. Zu diesem Schlu kommt man, wenn man Dion. 12,3 (55,7f); 13,1 (55,10); 13,3 (55,20) heranzieht. Dort redet Athanasius zun chst von den „anderen Briefen", nennt sie dann
Ausruf ναß. Wiederholung im Parallelismus. Eine f r Athanasius typische feste Schlu folgerung (ώσπερ ούτως). Parechese ετέρας πλεßστας έπιστολÜς. Hyperbaton. Zur concessio vgl. NITSCH, Concessio, 309: „Die partielle C. betrifft 'unsch dliche' geg nerische Argumente, die entweder mit st rkeren Gegengr nden berboten oder im Falle eines Argumentationsfehlers sogar gegen den Widerpart ausgespielt werden k nnen." Vgl. auch LAUSBERG, Handbuch, §856. 6 Vgl. 4,4 (49,4); 6,1 (50,2); 9,1 (52,4); 9,2 (52,5); 10,2 (53,5); 12,1 (54,21); 12,2 (54,30); 12,3 (55,7f); 13,1 (55,10); 14,1 (56,8f.l2); 14,2 (56,14f); 19,3 (60,25f); 25,4 (65,13); 27, l (66,15f).
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Übersetzung mit Kommentar
aber „Bücher Widerlegung und Verteidigung"1. Auch in 14,2 (56,14f.) und 25,4 (65,13) bezeichnet Athanasius jenen Textkomplex als einen Brief. Athanasius verweist hier also schon auf seinen dritten Beweisgang, in dem er ausführlich aus Widerlegung und Verteidigung zitieren wird. Denn er kri tisiert, daß sich die „Arianer" über Dionys ein Urteil erlauben, ohne alle seine Schriften zu Rate zu ziehen. Sie stützen sich sozusagen auf die Aussagen nur eines Briefs des Dionys. Δhnlich lautete der Vorwurf auch in Widerlegung und Verteidigung (!), wie Athanasius in Dion. 14,3 (56,1820) andeutet und in 18,4 (60,6f.) selbst zitiert: „Sie aber versuchen, mich mit den beiden zusam menhangslosen Wortfetzen wie mit Steinen von ferne zu bewerfen"8. Bevor Athanasius aber auf die weiteren Briefe des Dionys eingeht (ab Dion. 14,4), behandelt er die umstrittenen Aussagen dieses Briefes selbst. Mit einem Vergleich unterstützt Athanasius seine Kritik. Er greift damit den Vergleich des Dionys mit dem Schiffsbauer (s. Dion. 4,2 [48,22]; 18,1 [59,5]) wieder auf.
Als gesonderte Korrespondenz versteht dies MÜLLER, Dionys, 279f. Athanasius zitiert in Dion. 9,1 aber eindeutig aus Widerlegung und Verteidigung. Nachdem der Textkomplex Widerlegung und Verteidigung als Fälschung erwiesen worden ist, kann Dion. 18 auch nicht mehr als Hinweis auf frühere andere Briefe genutzt werden. Bei diesen „zusammenhangslosen Wortfetzen" dürfte es sich um die zwei Vergleiche mit dem Gärtner und dem Schiffsbauer handeln.
ΙΠ.2.2.2 (4,45,3) Der Hintergrund des strittigen Briefs 4.4 Wenn er nun den Brief, von dem sie reden, in erster Linie um den Glauben darzulegen, geschrieben oder wenn er nur diesen ge schrieben h tte, so sollen sie ihn anklagen 1 , wie sie wollen denn eine derartige Ansicht ist wirklich eine Anklage2; falls aber die R cksicht auf Zeit und Person ihn dazu veranla t h tten, solches zu formulieren, er aber wieder auch andere Briefe geschrieben h tte, um sich zu verteidigen, worin er verd chtigt wurde, h tten sie wiederum nicht die Ursachen (des Briefes) bergehen3 und den Mann voreilig in Mi gunst bringen sollen, damit sie nicht alleine nach einzelnen W rtern zu klauben, die Wahrheit in den anderen Briefen aber zu bergehen scheinen. 4.5 Denn auch der G rtner sorgt f r dieselben B ume je zu einem anderen Zeitpunkt auf andere Art und Weise4 wegen der zugrundeliegenden Beschaffenheit des Bodens, und niemand d rfte ihn doch wohl deswegen tadeln, weil er diesen zwar beschneidet, jenem aber (einen Ast) einpfropft, und diesen zwar pflanzt, einen anderen aber ausrei t, sondern wird vielmehr, wenn er die Ursachen kennengelernt hat, die Vielfalt seines Wissens bestaunen. 4.6 Falls sie nun die Schriftst cke5 nicht nur oberfl chlich studiert haben, sollen sie auch das Thema des Briefes nennen 6 ; denn so wird sich die falsche Anklage und die Schlechtigkeit ihres Vor habens zeigen; da sie das (Thema) aber entweder nicht kennen oder sich sch men (es zu nennen), m ssen wir das tun. 5,1 In Pentapolis, dem oberen Libyen, vertraten damals einige der Bisch fe die Ansichten des Sabellius, und sie wurden mit ihren Auf fassungen so tonangebend, da kaum mehr in den Kirchen der Sohn Gottes verk ndigt werden konnte. Als Dionys davon erfuhr, Imperativ an Gegner. SCHEIDWEILER, Ausgabe, 78, will gegen das Zeugnis der Hss κατηγορητέον, aber das Vorgehen der „Arianer" selbst ist eine Anklage gegen Dionys. Litotes. Parechese Üλλοτε Üλλως. 5 B K schreiben συγγρÜμμασιν. Imperativ an Gegner.
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denn ertrug damals die Sorge f r jene Kirchen, schickte er hin und riet den Anstiftern, ihre schlechten Ansichten aufzugeben. 5.2 Als sie diese aber nicht aufgaben, sondern sogar noch unver sch mter gottlos waren, war er gezwungen, auf die Frechheit jener hin diesen Brief zu schreiben und die menschlichen Aspekte des Erl sers aus den Evangelien heraus zu beweisen, damit weil jene ziemlich dreist den Sohn leugneten und seine menschlichen Aspekte dem Vater zuschrieben dieser so aufzeige, da nicht der Vater, sondern der Sohn derjenige ist, der f r uns Mensch wurde, und die Unwissenden berzeuge, da der Vater nicht Sohn ist, und so jene St ck f r St ck hinauff hre zur wahren Gottheit7 des Sohnes und zur Erkenntnis des Vaters. 5.3 Dies ist das Thema des Briefes und aus diesem Grunde schrieb er so, weil diese so unversch mt den wahren Glauben um ndern wollten. Mit ει μεν οΰν leitet Athanasius einen (hypothetischen) Einwand ein, der in einen (ironischen) Imperativ ausl uft (κατηγορεßτωσαν)8, erweitert mit einer kurzen Erl uterung (γαρ). Dem stellt er seine These gegen ber (ει äε), die er ebenfalls begr ndet (γαρ). Daraus zieht er eine Folgerung (οΰκοΰν) wieder mit einem (ironischen) Imperativ und einer Erl uterung (γαρ). Wieder stellt er dem Imperativ eine eigene Antwort gegen ber (επειäή äε ... Üναγκαΐον), die eine geschlossene Erz hlung einleitet (Dion. 5, l f.), welche er mit einem Kommentar abschlie t (αυτή της επιστολής ή ύπüθεσις). In Dion. 4,45,3 nennt Athanasius also seine Hauptthese, mit der er den Zu griff der „Arianer" auf Dionys von Alexandrien verwehren will. Auf den Ein wand hin, da jener umstrittene Brief an sich quasi als Bekenntnis ernst zunehmen sei, verweist Athanasius auf den besonderen Anla (καιρού και προσώπου πρüöασις) dieses Briefes, der Dionys zu diesen Aussagen verleitet habe, und unterst tzt seinen Hinweis wieder mit einem Vergleich (auch der G rtner verwendet je nach Situation verschiedene Methoden). Entsprechend zum obigen Vergleich ist die Idee dazu ebenfalls Dionys entnommen (s. Dion. 4,2 [48,21f.]; 18,1 [59,4f.]). Da die „Arianer" diese besondere Situation aber nicht beachten, sieht sich Athanasius gen tigt, sie selbst zu beschreiben: Dio nys setzte sich mit „sabellianischen" Bisch fen in Libyen auseinander, die den Sohn Gottes f r den Vater halten. Deswegen habe er τα ανθρώπινα του Hyperbaton. Zu dieser ImperativForm bei Athanasius s.o. Erl uterungen zu Dion. 2,14.
8
IJI.2.2.2 (Dion. 4,45,3): Hintergrund des strittigen Briefs
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σωτήρος betont, um sie davon abzuhalten, den Sohn mit dem Vater zu iden tifizieren9. Dies ist die Ursache: υπüθεσις της επιστολής (4,6 [49,11]; 5,3 [49,24]) / αιτßα (4,4 [49,5]; 5,3 [49,25]), mit der Athanasius die umstrittenen Aussagen im Dionysbrief erkl rt. Damit hat er seine Hauptthese genannt, die er bis Dion. 11,2 ausf hrt. Fol genderma en sieht seine Argumentationslinie aus: Zuerst nennt er hier seine These, da unter Ber cksichtigung der besonderen Diskussionslage, in der sich Dionys befand, die umstrittenen Aussagen bei Dionys auf die Menschheit zu beziehen seien (Dion. 4,45,3) aufgeh ngt an einen ersten (hypothe tischen) Einwand//wjtow//a (4,410), der Brief sei an sich eine έκθεσις πßστεως. Nach zwei Zwischenbemerkungen (6,1) geht Athanasius wieder auf zwei weitere (hypothetische) Einw nde ein. Dem zweiten, Dionys habe Widerspr chliches geschrieben, entgegnet er, da Dionys sich zwar verbessert, seine Meinung aber nicht ge ndert habe (6,2f). Ein dritter Ein wand lautet, da Dionys dies aber nunmal so formuliert habe. Die ist Anla f r Athanasius, ausf hrlich die Apostel zu zitieren (7,19,2), Regeln f r die Auslegung dieser Schriftstellen zu geben (9,210,2) und diese schlie lich wieder auf den Fall „Dionys" anzuwenden. Erst jetzt f hrt Athanasius seine These n her aus (10,311,2), da die umstrittenen Aussagen auf den Menschen Jesus zu beziehen seien. Die Argumentationslinie wird durch die drei (hypothetischen) Einw nde sehr un bersichtlich; erst in 10,3 beweist Athanasius eigentlich seine Behauptung aus 5,1, da die umstrittenen Aus sagen des Dionys auf die Menschheit Jesu zu beziehen seien. Athanasius erreicht damit nat rlich, da seine Behauptung wie eine Selbstverst ndlichkeit erscheint, die eigentlich gar nicht begr ndet zu werden braucht. Zu beachten bleibt auch, da Athanasius immer wieder von den anderen Briefen spricht, in denen Dionys sich verteidigt habe. So erweckt er den Ein druck, da seine eigene Erkl rung f r die umstrittenen Aussagen (Dion. 4,2) in den Verteidigungsbriefen des Dionys gestanden hat. Indem er dies immer wiederholt11, f llt fast gar nicht auf, da in dem, was Athanasius von Dionys Genauso argumentiert Athanasius in Ar. III 36 (400BC401A): Um zu zeigen, da der Sohn nicht der Vater sei und um der Gottlosigkeit des Sabell (! sonst nicht mehr so bei Athanasius) vorzubeugen, habe Jesus gesagt 'ich empfing' (Joh 10,18; auch Mt 11,27; 28,18). Athanasius gibt den Schriftstellen in^r. diese Sto richtung, um zu verhindern, daraus auf eine Gesch pflichkeit des Sohnes zu schlie en genauso verfahrt Athanasius hier in Dion, mit den umstrittenen Aussagen aus dem Brief des Dionys. Instantia. Rhetorisches Mittel, um eine These gegen m gliche Einw nde schon im voraus abzusichern und um sich Gelegenheit zu geben, die These n her zu begr nden. Es st rkt also die eigene Position und beseitigt Zweifel der Zuh rer/Leser; vgl. L HNER, Einwand, Einwurf; EGOS, Argumentation. 11 S. Kap. HI.2.2.1 Anm. 6.
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sp ter zitieren wird (ab Dion. 15), eine entsprechende Verteidigung fehlt. Es handelt sich also um eine Erkl rung des Athanasius, nicht des Dionys!
ως πßστιν εκτιθέμενος (49,1) Athanasius greift hier einen speziellen Ausdruck auf, mit dem er eine (in der Regel auf einer Synode) ver ffentlichte Glaubenserkl rung bezeichnet12. Athanasius will darauf hinaus, da der umstrittene Brief des Dionys aus einer besonderen Situation erwachsen und einseitig gef rbt sei. Deshalb grenzt er diesen Brief gegen eine abgewogene, alle notwendigen Punkte enthaltende Erkl rung bzw. Definition des christlichen Glaubens ab. Sp ter, in Dion. 6,1 (50,1), wird Athanasius nochmals έκτßθημι verwenden, diesmal in Bezug auf Arius, der in der Thalia seine schlechten Ansichten ver ffentlichen hat (την ιäßαν κακοäοξßαν εκτιθέμενος).
καιροϋ και προσώπου πρüöασις (49,3) Athanasius geht mit dem kritischen Brief des Dionys so um, wie er Bibel stellen behandelt wissen will. In der ersten Rede gegen die „Arianer" erkl rt er seine Exegese, da die Verse aus der Schrift danach zu differenzieren sind, welches Thema (πρÜγμα), welcher Zeitpunkt (καιρüς) und welche Person (πρüσωπον) angesprochen sind13, d.h. die genaue Aussageabsicht einer 12
Athanasius verwendet oft den Ausdruck πßστιν έκτßθημι, s. M LLER. Lexikon, 455; LAMPE, Lexikon, 440. Der Substantiv έκθεσις nicht bei Athanasius, aber z.B. bei Euseb, v.C. II 23 (50,26); Marcelt. II l (31,23); de. 9,4 (413,24); 11,6; Epiphanius, haer. 73,26(301,15). 13 Ar. I 54; 55 (124B καιρüν και to πρüσωπον καß το πρÜγμα, 125Β); II 7 (160BC πüτε και προς τß λεγομένη σημαßνεται ... τον καιρüν καß την χρεßαν λÜβοιμεν); hnlich auch in deer. 14,1 (12,8 τον καιρüν καß τα πρüσωπα καß την χρεßαν); in deer. 14,2 behandelt Athanasius diese drei Aspekte f r Prov 8,22; vgl. auch ep. Serap. II 8. Athanasius stellt hier eine Art staseisListe zusammen (so STEAD, Rhetorical Method, 123 und DERS., Athanasius als Exeget, 181f), wie sie sich hnlich auch in der griechi schen Rhetorik findet; vgl. Hermogenes, περß στÜσεως 2: ή äε Üγραöος εστß μεν απαγωγή της ευθυäικßας καß αύτη κατÜ παραγραöήν απü ρ"ητοΰ, την ζήτησιν äε ου περß το ρ"ητüν έχει, Üλλα περß τι των περß το πρÜγμα, τüπον ή χρüνον ή πρüσωπον η" αßτßαν ή τρüπον, äταν το μεν πρÜγμα συγχωρώμεν, εν äε τι τούτων αßτιώμεθα μεταλαμβÜνοντες· οßον έξήν Üποκτιννύναι καß τον μοιχüν καß την μοιχευομένην, τον μοιχüν Üποκτεßνας τις μüνον χρüνω ύστερον επß τö τÜöω του μοιχού äακρύουσαν εύρων Üπέκτεινε την γυναßκα καß öüνου öεύγει· τον γαρ τüπον ένταΰθα καß τον χρüνον αßτιώμεθα äήπουθεν (42,2043,8 Rabe). Hier wird also eine CheckListe f r die Argumentation vor Gericht zusammengestellt; vgl. auch LAUSBERG, Handbuch, 164; SIEBEN; Hern^neutique, 200f. Anm. 23. STEAD vermutet, da Athanasius die Anwendung dieser Regeln f r die Exegese von Origenes ber nommen hat. Bei Origenes findet man tats chlich in De principiis I 1,4: Interrogemus
///. 2.2.2 (Dion. 4,45,3): Hintergrund des strittigen Briefs
13 5
Schriftstelle mu beachtet werden. In Grunde handelt es sich bei dieser „Trias" des Athanasius um eine Ausweitung und „Technisierung" seiner For derung, da bei der Exegese der Skopus (σκοπüς) der Schriftstellen beachtet werden mu 14. In Ar. III 29 definiert er schlie lich genauer, was dieser Skopus ist: „Endziel und Signatur der Heiligen Schrift ist nun, wie wir oft gesagt haben, ihre Doppellehre vom Erl ser, wonach er n mlich immer Gott war und Sohn ist als Wort, Abglanz und Weisheit des Vaters, und anderseits sp ter unsertwegen aus der Jungfrau und Gottesgeb rerin Fleisch angenommen hat und Mensch geworden ist. Und man kann ihn in der ganzen g ttlich inspirierten Schrift angezeigt finden,
namque quando ista dixeri salvator noster vel apud quern vel cum quid quaesteretur. Dies dient bei Origenes dazu, den einfachen, nicht den allegorischen Schriftsinn herauszufinden! Aber SIEBEN schl gt vor, da diese Trias „de Γ interpretation tradi tionelle et allogorique de l'Ancien Testament dans 1'Eglise" sei, denn sie diene Athanasius dazu, Je sens spirituel" ans Licht zu bringen (203; er bespricht 198200 Tertullian, De praescriptione 24,3; Origenes, De principiis I 1,4 und Hilarius, Tract, in ps. II Nr. 5). SIEBEN verweist darauf, da Athanasius in der Psalmenauslegung auch nach der gerade redenden Person fragt (201f). SIEBEN d rfte also richtig liegen, da Athanasius diese Trias aus der πρüσωπονTheorie der Psalmenexegese abgeleitet hat (vgl. RONDEAU, Commentaires II, 197222; GR NBECK, Schriftargumentation, 2834). Er wendet sich damit ausdr cklich gegen POLLARD, Exegesis of Scripture. POLLARD hatte die Trias dahingehend erl utert, da Athanasius damit den Kontext einer Schrift steile ber cksichtigt haben wolle. Er findet au er dieser Trias noch f nf weitere Regeln f r die Exegese bei Athanasius; damit stellt POLLARD aber festere Regeln auf, als Athanasius sie selbst gebraucht. Vgl auch KANNENGIEBER, Athanasius von Alexandrien als Exeget, 341. POLLARD ist aber insofern zuzustimmen, als Athanasius nicht zwischen einem historischw rtlichen und einem eferen Schriftsinn unterscheidet. F r ihn gibt es nur eine richtige Auslegung, die die Trias oder den Skopus (s. folgende Anm.) einer Schriftstelle beachtet, oder eine falsche. So die meines Erachtens zutreffende Auslegung von ERNEST, Athanasius, 349f. Eine gute Analyse dieses Begriffs auch bei CLAYTON, Orthodox Recovery, 232251 („The Skopus of Scripture"). hnlich schon SIEBEN, Hermeneutique, S. 214: „Le recours a la triade interpretative ... tient compte de cette meme regle [du skopos]." Athanasius kann dann von σκοπüς, aber auch von äιÜνοια oder ξαρακτήρα του Χριστιανού sprechen. Vgl. auch TORRANCE, Hermeneutics, 235244; TORRANCE unterscheidet noch zwischen „the scope of biblical usage" und „the scope of faith or doctrine", beides h ngt aber unaufl slich zusammen bei Athanasius. Auch LEEMANS, Athanasius and the Book of Wisdom, 356; LouTH, Reason and Revelation, 390396. MEIJERING, Dritte Rede II, 49 51, 61: „Was hier faktisch geschieht ist nat rlich eine petitio principii: Die Schrift soll die kirchliche Lehre best tigen und wird daher von der kirchlichen Lehre her inter pre ert." Zu diesem Problem auch STEAD, Athanasius als Exeget, 18If; TWOMEY, Sense of Scripture, 99104; TACELLI, Of One Substance, 101105.
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bersetzung mit Kommentar
wie der Herr selbst gesagt hat: 'Ihr durchforscht die Schriften; denn sie sind es, die Zeugnis von mir geben'"15.
Entsprechend sei mit dem Brief des Dionys zu verfahren: Erst wenn Zeitpunkt (Dionys schrieb diesen Brief, als er mit den „Sabellianern" stritt) und Person/ Adressat (Dionys schrieb gegen die „Sabellianer") beachtet werden, sind die Aussagen des Dionys richtig zu verstehen. Auch bei ihm gilt also, da man unterscheiden mu , ob seine Worte die Gottheit oder die Menschheit des Erl sers betreffen. Dionys hat sich nach der Interpretation des Athanasius auf die Aussagen konzentriert, die die Menschheit des Erl sers bescheiben, um so die „Sabellianer" davon abzuhalten, diesen Menschen mit Gott zu identi fizieren. In Dion. 9,2 wird Athanasius wieder darauf zur ckkommen und die Apostel wegen ihrer dem Zeitpunkt angemessenen Worte (την εν καιρώ äιäασκαλßαν 52,8) loben. Dionys habe sich in seinen Worten gegen die „Sabellianer" die Apostel zum Vorbild genommen (Dion. 9,111,2), wie ein kluger Geldwechsler zwischen Gottheit und Menschheit unterschieden (Dion. 9,4 [52,19f.]) und den besonderen Kontext beachtet (Dion. 9,3 [52,1517]).
Dionys und die Libyer16 Athanasius beschreibt hier sozusagen die erste H lfte des Streits (wiederholt in Dion. 9,1 und 12, l f.), die Fortsetzung folgt in Dion. 13. Diesen Streit hat es tats chlich gegeben, auch wenn der Textkomplex Widerlegung und Vertei digung gef lscht ist. Auch Euseb erw hnt an zwei Stellen seiner Kirchen geschichte kurz diesen Streit: • In h.e. VII 6 zitiert er aus einem Brief des Dionys an Xystus II., in dem Dionys seinem Amtsbruder eine Auseinandersetzung mitteilt und ihm Ab schriften seiner Briefe schickt17. In seiner berschrift weist Euseb dies dem Streit mit den „Sabellianern" zu.
bersetzung nach STEGMANN, BKV 13, 282. Σκοπüς τοßνυν οΰτος και χαρακτήρ της αγßας γραöής, ως πολλÜκις εΐπομεν, äιπλήν εßναι την περß του Σωτήρος έπαγγελßαν εν αύτη· äτι τε αεß θεüς ην και υιüς εστß, λüγος ων και απαύγασμα καß σοößα του πατρüς· και 6τι ύστερον äι' ημÜς σÜρκα λαβών εκ Παρθένου της Θεοτüκου Μαρßας, Üνθρωπος γέγονε. και εστß μεν τοΰτον εύρεΐν äια πÜσης της θεοπνεύστου γραöής σημαινüμενον, ως αυτüς ü κύριος εΐρηκεν ερευνÜτε τας γραöÜς, οτι αύται εßσιν αß μαρτυροΰσαι περß έμοΰ (PG 26, 385). Nebenbei sei darauf hingewiesen, da hier eine der vier Stelle (!) vorliegt, in denen bei Athanasius das Attribut Θεοτüκος vorkommt; auch die brigen drei befinden sich in der dritten Arianerrede: III 14 (349C); 33 (zweimal 393A und B). 16 Vgl. dazu M LLER, Dionys; OPITZ, Dionys; BIENERT, Origenismus, 200ff. 17 S.o. Kap. III.2.2.0 Anm. 36.
III. 2.2.2 (Dion. 4,45,3): Hintergrund des strittigen Briefs
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• In h.e. VII 26,1 listet Euseb Briefe des Dionys in dieser Sache (κατÜ Σαβελλßου) auf: An Amman, Bischof von Berenike, An Telesphorus, An Euphranor, Ammon undEuporon, Vier B cher an Dionys von Rom. Damit sind alle Quellen ber den Streitverlauf genannt. Der Streit begann demnach schon im Jahr 257, als Xystus II. in Rom (f r nur ein Jahr) Bischof war18. Dionys berichtet in seinem Brief von einer gottlosen Lehre in Ptolemais in der Pentapolis19. Es gab zwei Parteien (εκατέρωθεν), die bei ihm Er kl rungen einreichten und auch pers nlich bei ihm waren20. Er selbst hat offensichtlich auf der Seite einer Partei gestanden, da er nur von einer gott losen Lehre berichtet und nicht von zwei verschiedenen21. Dionys schrieb daraufhin ein paar Briefe. Ob damit jene gemeint sind, die Euseb in h.e. VII 26,1 aufz hlt22, ist unklar. Da aber sp ter (259?) sich die Libyer selbst noch mals nach Rom wandten mit Texten des Dionys (s. Dion. 13), sind dem Brief an Xystus II. anscheinend fr here Briefe des Dionys beigelegt gewesen. Zu diesem Zeitpunkt fand der Streit vielleicht nur in Ptolemais statt, wie Dionys Xystus (Sixtus) II. wurde vermutlich im Herbst 257 Bischof von Rom f r ca. ein Jahr; KETTENHOFEN, Sixtus II.; Di BERARDINO, Sixtus II., vgl. auch BIENERT, Origenismus, 206 Anm. 18; OPITZ, Dionys, 44 und DAVIS, PreConstantinian Chronology, 439. 19 Das liegt in der heute noch Cyrenaica genannten Provinz in Libyen nord stlich von Berenice (Berenike, heute Bengasi) an der K ste, s. Karte bei MARTIN, L'eglise d'egypte, 27. Der Bischof von Berenice war Ammon nach Euseb, h.e. VII 26,1. Athanasius berichtet leicht ge ndert, da Dionys von dem Streit in der Pentapolis erfuhr und selbst hinschickte, um die „Sabellianer" zurechtzuweisen. In Dion. 13,1 (55,13f.) beschreibt Athanasius eine der beiden Parteien, da sie öρονοΰντες ... ορθώς und den alexandrinischen Dionys im weiteren Verlauf des Streits nur deswegen beim r mischen Dionys verklagten, da sie nicht mit ihm Kontakt aufnah men und um eine pers nlische Erkl rung seiner Aussagen gebeten hatten. Dann h tte es n mlich keinen Grund gegeben, Dionys in Rom „begutachten" zu lassen. Da Dionys f r Athanasius nat rlich zu denen geh rt, die den richtigen Glauben haben, geht auch Athanasius von zwei Parteien aus (anders ABRAMOWSKI, Dionys, 243 Anm. 11: drei Parteien). Die Bisch fe, die wie Sabell dachten (Dion. 5,1 [49,14f.J), bildeten offen sichtlich die andere Partei. Etwas anders schreibt Athanasius in syn. 43 (268,29269,2): αλλÜ τßνων αΐτιασαμένων παρÜ τö έπισκüπö 'Ρώμης τον της Αλεξανäρεßας έπßσκοπον ως λέγοντα ποßημα και μη üμοούσιον τον υßüν τö πατρß. Dies ist eine Kombination der Beschreibung des Streitverlaufs wie in Dion, mit der Einleitung des Zitats aus der Verteidigungsschrift des Dionys in Dion. 18 = syn. 44. Die Recht gl ubigen klagen „ihren" Dionys (s. Dion. 13) aus demselben Grund an wie die „Arianer": In beiden F llen wurde Dionys die M glichkeit genommen, sich zu ver teidigen, und seine u erungen wurden mi verstanden. Aus diesem Grund ist offen sichtlich der Bericht ber den Streitverlauf bei Athanasius seine eigene Version, die mit entsprechender Vorsicht zu genie en ist. 22 Davon gehen M LLER, Dionys, 279 und BIENERT, Origenismus, 205 aus, anders OPITZ, Dionys, 44. ABRAMOWSKI fragt nur, ob jene Briefe gleich sind, ohne es zu beantworten.
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b ersetzung mit Kommen tar
an Xystus II. berichtet. Erst sp ter wurden auch andere Bisch fe wie Ammon, der Bischof von Bernice23, mit einbezogen, die Absender der brigen Briefe waren. Auf jeden Fall waren die Konflikte nicht so einfach 201 l sen, da Dionys mehrere Briefe in dieser Sache geschriebe hat. Athanasius erw hnt zwar nur einen Brief und die vier B cher Widerlegung und Verteidigung, Euseb listet aber au er dem obigen Brief an Xystus II. in h.e. VII 26 noch weitere Briefe auf. So kann man zumindest sagen, da Dionys weiter an Ammon, den Bischof von Berenike, und an Telesphorus24 schrieb. Mit letzterem hat er sich vielleicht geeinigt, da kein weiterer Brief an ihn folgte. Er sah sich aber gen tigt, noch einen Brief an Ammon zu richten zusammen mit Euphranor und Euporon25. Hier hat Dionys seine Ansichten nochmals berdeutlich betont wahrscheinlich entstammt das Fragment, das Athanasius Anazarbus ber" liefert26, und das Referat bei Athanasius Dion. 4,2 diesem Brief des Dionys27. Erw hnenswert ist es, da Dionys sich als zust ndig f r die Libysche Pentapolis28 empfand bzw. da Bisch fe aus Libyen ihn als Schiedsrichter anriefen. Athanasius erl uterte: αυτüς γαρ εßχε την μέριμναν των εκκλη σιών εκεßνων (Dion. 5,1 [49,16f.]). Festgeschrieben wird dies erst im 6. Kanon von Nicaea (325), obwohl man nat rlich beachten mu , da es im Kanon hei t, da es ein alter Brauch sei, dem Bischof von Alexandrien die Jurisdiktionsgewalt auch ber Libyen und der Pentapolis zuzuweisen29: 23
S. Anm. 19. Telesphorus ist sonst unbekannt; vielleicht waren Telesphorus, Euphranor, Euporon, Ammun und Basilides die f nf Bisch fe der f nf Stadt (Pentapolis) im oberen Libyen, so MARTIN, Eglise d'egypte, 19, s. aber Anm. 30 u. Kap. II.3.1 Anm. 1. Mit dem Brief An Euphranor, Ammon und Euporon d rfte der umstrittene Brief bei Athanasius, Dion. 4,2 gemeint sein. M LLER, Dionys, 278 Anm. 3 hat berzeugend dargelegt, da damit nur ein Brief gemeint ist. Athanasius nennt ihn manchmal ohne Namen: 4,1 (48,10); 4,2 (48,20); 4,3 (48,23); 4,4 (49,li); 5,1 (49,19); 5,2 (49,4 ); 9,1 (51,28), manchmal^« Euphranor und Ammon: 9,2 (52,9); 10,1 (53,1); 26,1 (65,18) und einmal nur An Amman: 6,2 (50,5). 26 S.o. Kap. IH.2.2.0. 27 S. OPITZ, Dionys, 44f, 5052. Athanasius schreibt: εν Πενταπüλει της Üνω Λιβύης; vgl. auch h. Ar. 18,3 (192,14); 71,4 (222,17). Libyen, der Bereich Nordafrikas zwischen gypten und dem Golf von Sidra, wurde nochmals unterteilt in „oberes" und „unteres Libyen" (Üνω/κÜτω) bzw. Libya Pentapolis (Westen) und Libya Marmarica (Osten), unter Diokletian zwei selb st ndige Provinzen, vgl. EEC II, 1992, Karte 20; MARTIN, Eglise d'dgypte, 27; STIERNON, Libya I; PIETRI, Entstehen, 115f. u. Karte S. 109. 29 Kanon 6 von Nikaea: τα αρχαßα έθη κρατεßτω τα εν Αßγύπτω και Λιβύη και πενταπüλει, ώστε τον Αλεξανäρεßας έπßσκοπον πÜντων τούτων έχειν την
111.2.2.2 (Dion. 4,45,3): Hintergrund des strittigen Briefs
139
„Die folgenden alten Gewohnheiten in gypten, Libyen und in der Pentapolis bleiben bestehen: Der Bischof von Alexandrien hat Gewalt ber sie alle, da auch f r den Bischof in Rom eine entsprechende Gewohnheit gilt. Genauso bleiben auch den Kirchen in Antiochien und in den anderen Provinzen ihre Vorrechte erhalten. Allgemein gilt folgendes: Wenn jemand ohne Zustimmung des Metropoliten Bischof wird, so ist er nach der Entscheidung der gro en Synode nicht Bischof. Sollten aber dem gemeinsamen Beschlu aller, der vern nftig ist und dem kirchlichen Brauch entspricht, zwei oder drei aus pers nlicher Streitsucht widersprechen, so entscheidet die Mehrheit der Stimmen." Ein fester Einflu bereich des Bischofs von Alexandrien war Libyen zur Zeit des Dionys noch nicht, sonst h tten die libyschen Bisch fe sich sp ter nicht ohne ihn nach Rom wenden k nnen (s.u. zu Dion. 13). Wohl dehnte sich der Einflu der Bisch fe von Alexandrien immer weiter aus. So gibt es einen Brief von Dionys an einen Basilides, wohl aus der Libyschen Pentapolis30, in dem dieser verschiedene Fragen des Basilides beantwortet, u.a. wann man das Fasten vor dem Osterfest beenden solle31. Athanasius versteht sp ter gypten und Libyen als eine Einheit (ep. Afr. 10 [PG 26, 1045C]; h. Ar. 71,2 [222,5]). Zur Fortsetung des Streits s. Erl uterungen zu Dion. 13.
έξουσßαν, επειäή και τö εν τη 'Ρώμη έπισκüπö το τοιούτον σύνηθες εστßν, ομοßως äε και κατÜ την Άντιüχειαν και εν ταΐς Üλλαις έπαρχßαις τα πρεσβεßα σώζεσθαι ταßς έκκλησßαις· καθüλου äε πρüäηλον έκεΐνο· üτι, ει τις χωρßς γνώμης του μητροπολßτου γένηται επßσκοπος, τον τοιούτον ή μεγÜλη σύνοäος ώρισε μηäέ εßναι έπßσκοπον. εÜν μέντοι τη κοινή πÜντων ψήöψ, εϋλüγö οΰση και κατÜ κανüνα έκκλησιαστικüν, äύο ή τρεις äß οßκεßαν öιλονεικßαν Üντιλέγωσι, κρατεßτω ή των πλειüνων ψήöος (zitiert nach Wohlmuth, Dekrete, 8f.). Das legt Euseb, h.e. VII 26,3 nahe: Dionys habe viele Briefe an Basilides aus der Penta polis geschrieben. Wie die kirchliche Struktur aussah, ist aber offen. Nach Athanasius, Dion. 5,1 (49,14) gab es in der Pentapolis mehrere Bisch fe (τßνες των επισκüπων), nach Euseb, h.e. VII 26,3 ist ein Basilides der Bischof der Gemeinden (παροικüν) in der Pentapolis. Ob die anderen Namen der Dionysbriefe einfach auf die f nf St dte verteilt werden k nnen und ob es die Namen gleichberechtigter Bisch fe gewesen waren, kann nur vermutet werden, s. Anm. 24. Man kann aber annehmen, da der Sitz des Bischofs der Pentapolis, Baslilides, Cyrene war, das damalige Zentrum, so MARTIN, Eglise d'egypte, 18 Anm. 5 mit Lit. 31 Text FELTOE, Dionys, 94105; BIENERT, erh. Werk, 5458.
III.2.2.3 (6,1) Die gro e Differenz zwischen Arius und Dionys 6,1 Was haben nun die H resie der „Arianer" und die berzeugung des Dionys 1 gemeinsam? Oder weshalb wird Dionys nach Arius benannt, obwohl ein gro er Unterschied zwischen ihnen besteht2? Denn der eine ist ein Lehrer der katholischen Kirche, der andere aber ist der Erfinder einer neuen H resie3. Auch hat Arius, um seine eigene schlechte Meinung mitzuteilen, die Thalia4 in verweichlichtem und l cherlichem Stil geschrieben wie der gypter Sosates, Dionys aber hat nicht nur andere Briefe geschrieben, sondern sich auch in den Dingen, worin er verd chtigt wurde, verteidigt, und er schien rechtgl ubig zu sein5. Dieser Abschnitt beginnt mit zwei rhetorischen Fragen, die eine Folgerung aus dem vorherigen ziehen (τοßνυν). Es folgen zwei Begr ndungen (γαρ, καß), jeweils mit μένäέ erweitert. Athanasius schiebt hier ein kurzes Res mee ein, bevor er seinen zweiten Beweis weiter ausf hrt, um sich mit den direkten Fragen an die H rer/Leser die Aufmerksamkeit zu sichern. Nachdem Athanasius auf die besondere Situa tion des umstrittenen Briefes des Dionys hingewiesen hat, m sse es seiner Meinung nach f r jeden eindeutig sein, da Dionys kein „Arianer" sei. So stellt er die rhetorische Frage, was denn Dionys mit Arius gemein habe nichts nat rlich6! Die zweite rhetorische Frage baut eigentlich auf einer pole mischen Unterstellung des Athanasius auf, denn seine Gegner nannten sich und auch Dionys gewi nicht „Arianer". Dies ist ein polemischer Titel, um den Andersdenkenden das Christsein abzusprechen7. Athanasius fa t nach den
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Die Parechese ή Αρεßου αϊρεσις και ή Διονυσßου äιÜνοια verdeutlicht, da zu Arius die H resie, zu Dionys aber die (wahre) berzeugung geh rt, äιÜνοια bei Athanasius oft positiv, anders έπßνοια, das Athanaisus eher negativ („Erfindungen") verwendet, s. M LLER, Lexikon, 538. Zwei rhetorische Fragen. Parallelismus. Homoioteleuton ιαν. Parechese öρονών ορθώς. hnlich wird er wieder in Dion. 24,3 (64,14) fragen, ebenfalls mit einem kurzen Res mee. Genau dieselbe Frage stellt Athanasius auch in der ersten Arianerrede 2 (13C): τß γαρ äμοιον ... . Vgl. auch A r. III 9 (340A) ποßα γαρ κοινωνßα und den Kommentar von MEIJERING, Dritte Rede I, 99f. S.o. Exkurs zu Polemik.
111.2.2.3 (Dion. 6,1) Gro e Differenz zwischen Arius und Dionys
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Fragen kurz seine beiden bisherigen Argumente zusammen: a) Dionys ist kein Erfinder einer neuen8 H resie wie Arius, sondern ein Lehrer der Kirche (s. Dion. 3,4); b) Dionys Brief ist relativ, erkl rbar und korrekt, was seine Verteidigung beweist (s. Dion. 4,45,3); Arius aber hat seine schlechten Ansichten in der l cherlichen Thalia ver ffentlicht9, ohne sie zu korrigieren.
θαλßαν... κατÜ τον ΆιγύπτιονΣωσÜτην(50,1/.) Athanasius erw hnt hier die Thalia10 des Arius und vergleicht deren Stil mit Sosates. Mit Sosates (auch Sotades geschrieben) ist ein Dichter von ιωνικÜ Üσματα, aus gypten (3. Jh. v.Chr.) gemeint11, nach dem ein bestimmtes Versma benannt ist, der versus sotadeus, ein Sprechvers. Die Thalia ist die Muse des Lustspiele bzw. der Kom die und der leichten Literatur. So bedeu tet eine Thalia auch ein Festmahl oder eine Tafelrunde sowie die Feierlieder bzw. Trinklieder, welche auf einem Fest gesungen werden12. Diesen Vergleich zieht Athanasius schon in seiner ersten Arianerrede13, wo er ausf hrlich die Thalia des Arius zitiert (I 5f; PG 26, 20C24B). Dort hei t es: αντß γαρ Χρßστου παρ' αΰτοßς "Αρειος ... αντß äε Μωσέως και των Üλλων αγßων ΣωτÜäης τις έξεύρηται παρ' αύτοΐς ü και παρ' "Ελλησι γελώμενος ... Του μεν γαρ το κεκλασμένον και θηλυκüν ήθος μεμßμηται γρÜöων "Αρειος και αυτüς θαλßας ... (Ar. Ι 2; PG 26,16A). Weiter schreibt Atha nasius in Ar. 14: ... και παρÜ μηäενι ΘÜλειας ευρισκομένης ... ή παρÜ μüνοις τοις öäουσι τα τοιαύτα παρÜ πüτον μετÜ κρüτου και σκωμμÜτων εν παιäιαΐς, ένεκεν του γελÜσθαι παρ' έτερων, ü θαυμαστüς "Αρειος ... την του ΣωτÜäου μüνου γελοιολογßαν έζήλωσε ... εν έκλύτοις και παρειμένοις μέλεσι ... (20ΑΒ); und nennt Arius einen „Sotad er" (20C). Schlie lich fuhrt er das Zitat aus der Thalia mit den Worten ein: Ή μεν οΰν αρχή της Άρειανής ΘÜλειας και κουöολογßας, ήθος έχουσα και μέλος θηλυκüν, αυτή· (20C). Athanasius will also erreichen, da die Thalia nicht nur inhaltlich, sondern auch schon aufgrund ihres Versma es zu mi billigen ist. „Sotadeans were primarily associated with vulgar entertainment, especially of a salacious Der Vorwurf der Neuerungen ist ein klassisches Element der Polemik, s. BROX, H resie, 262. 9 Zu έκτßθημι s.o. Kap. III.2.2.2. 10 Zur Thalia vgl. oben Kap. III. 1.2 (Exkurs) Anm. 24. 11 Vgl. ALY, PRE Sotades 2. Hier Sp. 1208f. zum versus Sotadeus. Nur Athanasius schreibt „Sosates". S. LIDDELL SCOTT, Lexikon, s.v. Vgl. auch den Verweis auf Aristides Quintilianus, de musica l, 13ff. in der Neuedition der Arianerreden von Tetz, S. 111 Anm. hnlich kurz wie in Dion, auch noch in syn. 15,1 (242,6f.).
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Übersetzung mit Kommentar
sort."14 So empört sich Athanasius hier über die Dreistigkeit, mit der Arius theologisch bedeutsame Sachverhalte in einem billigen, niveaulosen Trinklied präsentiert. Die Thalia hatte also ein eingängiges, schlichtes Versmaß15, worü ber sich Athanasius vor allem deswegen stets verächtlich äußert, „weil er die suggestive Wirkung kannte."16 Umgekehrt läßt sich aus den Angaben bei Athanasius vielleicht schließen, wie die originalen Aussagen der Thalia lau teten. Es gab mehrere Versuche, die Thalia zu rekonstruieren; besonders die Analyse von M.L. WEST17 hat sehr überzeugt und wurde von K. METZLER ergänzt18. WEST hat ein Versmaß gewählt, daß dem Sotadeus sehr nahe kommt (akatalektischer ionischer Tetrameter), und konnte viele Zitate aus der Thalia bei Athanasius in dieses Metrum einfügen. METZLER ergänzt diese Beobachtungen mit Hinweisen auf ein Akrostichon.
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WEST, The Metre of Anus' Thalia, 105. Athanasius ist in diesen Aussagen durchaus glaubwürdig. Würde die Thalia kein ent sprechendes Versmaß aufweisen, wäre sein Hinweis nicht stichhaltig. Es ist außerdem überliefert, daß Arius Lieder geschrieben hat (Ath., decret. 16,3 [13,28f.]; Philostorgius, h.e. II 2; vgl. auch Epiphan., haer. 69,9; Socr, h.e. I 9). Denselben Vorwurf macht Gregor von Nyssa gegen Eunomius, der auch in Sotadeen geschrieben habe (c. Eunomium l 17 [I 27, l Iff. Jaeger]). METZLER, Ein Beitrag zur Rekonstruktion der „Thalia" des Arius (mit einer Neuedition wichtiger Bezeugungen bei Athanasius), in: Ariana et Athanasiana, 1991, 1145: 13. 17 WEST, The Metre. Zu früheren Versuchen vgl. WEST, 98f. und METZLER, 11 Anm. 4. Dem Vorschlag von MAAS, Metrik der Thaleia, 513, schließt sich OPITZ in seiner Textausgabe von syn. 15 an. 18 METZLER, Ariana et Athanasiana, 1145.
III.2.2.4 (6,2f.) Keine Widerspr che bei Dionys 6.2 Falls er nun in sich Widerspr chliches schreibt, sollen sie ihn nicht f r ihre Sache heranziehen 1 , denn er ist in dieser Sache nicht glaubw rdig. Falls er aber, nachdem er den Brief zu Ammon geschrieben hat und verd chtigt wurde, sich verteidigte und (seine) ersten Aussagen verbesserte, ohne in der Verteidigung seine Meinung zu ndern, dann d rfte doch wohl deutlich sein, da er auch das Verd chtigte nach einem besonderen Konzept2 verfa t hatte. 6.3 Keiner aber darf das, was nach einem besonderen Konzept verfa t wird oder geschieht3, b swillig/negativ aufnehmen und nach seinen jeweiligen4 W nschen verzerren5. Denn auch ein Arzt belegt oftmals zu behandelnde Wunden mit Dingen, so wie er es versteht, welche einigen nicht geeignet zu sein scheinen, weil er nach nichts anderem als nach Gesundheit strebt. Ebenso besteht die Art eines verst ndigen Lehrers darin, sich in die Lage der Sch ler zu versetzen und so zu lehren, bis er jene auf den Weg der Vollkommenheit gebracht hat. Mit οΰν beginnt Athanasius diesen Abschnitt, wieder mit einer hypothetischen Aussage (ει μεν ει äε), worauf sich eine allgemeine These anschlie t (ου äει äε), die zweimal begr ndet wird (γαρ, και... äε). Wie in Dion. 4,4 geht Athanasius auf einen hypothetischen Einwand (ει μεν οΰν, 50,3) ein, der jetzt lautet: Der umstrittene Brief stehe im Wider spruch zu den brigen, die deswegen nicht mit herangezogen werden d rften. Mit diesem Einwand w rden sich die Gegner aber selbst widerlegen, denn, so wendet Athanasius ein, unter diesen Umst nden d rfte man sich berhaupt nicht auf den unglaubw rdigen Dionys berufen. Au erdem k nne es doch der Fall sein, da Dionys seine Aussagen verbesserte, ohne aber in Widerspruch zu seinem ersten Brief zu treten. Denn hinter den Aussagen des Dionys steckte ein besonderes Konzept (κατ' οικονομßαν), das nicht beliebig und Alliteration auf έ. Οικονομßα nur hier und in Dion. 9,2; 24,2; 26, l in einem nichttheologischen Sinn bei Athanasius, s.u. Erkl rung. Parechese γραöüμενα και γινüμενα. SEVERUS schreibt anstelle εκαστον κακήν. Hyperbaton. Der Satzkonstruktion (äεΐ äέχεσθαι, έλκειν) ist gebrochen.
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Obersetzung mit Kommentar
nach eigenen W nschen verzerrt werden d rfe6. Wieder folgen (diesmal zwei) Vergleiche mit einem Arzt7 und mit einem Lehrer, die beide der Situation angemessen handeln und lehren m ssen, ohne dabei ihr Anliegen aus den Augen zu verlieren. Zu diesem Abschnitt hat sich Athanasius eventuell durch eine Stelle aus Widerlegung und Verteidigung (Dion. 18,4) anregen lassen. Dort hei t es, da bei komplizierten Sachverhalten oft fremde und widerspr chliche Beweise (Üλλοΐα, ύπεναντßαν8) herangezogen werden. Zu dem gegenteiligen Ergeb nis kommt Basilius: Dionys habe den Bogen berspannt und so den „Arianern" Material in die Hand gegeben9. κατ' οßκο νομ ßα ν (50,6f.) Die berwiegende Mehrheit der Belege f r οικονομßα bei Athanasius hat einen theologischen Sinn und meint Aspekte der Heilsgeschichte oder speziell die Inkarnation des Gottessohnes10. In diesem Fall mu man aber von einer nichttheologischen, sondern eher rhetorischen Bedeutung ausgehen, wie es schon G. M LLER in seinem Lexikon vorschlug11, οικονομßα bedeutet hier soviel wie Konzept oder Strategie, angepa t an die besondere Situation, oder auch Akkomodation12. Athanasius baut damit seine Idee, da dem Brief des Dionys besondere Umst nde zugrunde liegen, weiter aus, wie er ab Dion. 7, l ausf hren wird. Dionys habe im Umgang mit den „Sabellianern" eine besondere Strategie verfolgt: Indem er sie zun chst durch die Niedrigkeitsaussagen ber den Sohn davon abhalte, den Sohn f r den Vater zu halten, bereite er sie dadurch f r die Lehre von der Gottheit des Sohnes vor, die er in einem zweiten Schritt (in den Verteidigungsbriefen) ausfuhrt. Athanasius vergleicht Dionys hierin mit den Aposteln, die im Umgang mit den Das war ein beliebter Vorwurf: Markeil, Fragm. 126 (116,14f. Vinzent/Seibt); Euseb, Marcel. II 3 (46,710 Klostermann); e.th. I (Vorwort 62,1821 Klostermann); III 10 (166,34167,3). hnlich noch bei Athanasius ingent. 43; syn. 19,2 (246,2729 Asterius); ep. Aeg. Lib. 10,2 (50,1014); horn, in Mt 11,27, 1. Dies war ein popul rer Vergleich, s. Orig., Cels. IV 19 (GCS Orig. I, 288,26); hom. in Jer. 20,3 (181,22) schon au erhalb des Christen tums (s. LIDDELL SCOTT, Lexicon, 816; RAC, Art. Arzt hilft hier nicht weiter). o Athanasius leitete seinen Abschnitt ein: εß μεν οΰν έναντßαν έαυτö γρÜöει ... (50,3f.). 9 S. Kap. II.3 Anm. 2 u. 22; II.3.2 Anm. 7. 10 Vgl. zu diesem Begriff LILLGE, Das patristische Wort οικονομßα; WIDEMANN, Begriff οικονομßα. 11
M LLER, Lexikon, 973.
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S. REUMANN, Οικονομßα, 370379. Zur Bedeutungsbreite auch LILLGE, Das patristische Wort οικονομßα, 512.
HI.2.2.4 (Dion. 6,2f.) Keine Widerspr che bei Dionys
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Juden genauso verfahren h tten {Dion. 7,19,1). So seien die Apostel und auch Dionys „weise Architekten und Erbauer der Mysterien Gottes" (αρχιτέκτονες σοöοß και οικονüμοι μυστηρßων θεού13) und zu bewundern wegen der Strategie und der zeitgerechten Lehre (äια την οßκονομßαν καß την εν καιρώ äιäασκαλßαν14). Athanasius unterstellt also dem Dionys eine besondere Didaktik. Am Schlu seiner Schrift kommt Athanasius nochmals darauf zur ck15 und fa t diese Strategie zusammen (ab Dion. 26,1 [65,20]): Gegen die Sabellianer mu man zun chst mit den Niedrigkeitsaussagen des Sohnes argumentieren und sie erst dann ber die Gottheit des Sohnes be lehren. Umgekehrt mu mit den „Arianern" verfahren werden (Dion. 27, l f.), d.h. zun chst mu man auf die Gottheit des Sohnes verweisen und dann auch seine Menschheit erl utern. Diese Anweisung, wie gegen Sabellianer zu argumentieren sei, gibt Athanasius auch in Ar. III 36 (400B—401C).
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So Dion. 8,1 (51,8f.) nach IKor 3,10; 4,1 in Bezug auf die Apostel, mit denen Dionys vergleichbar ist. 9,2 (52,8). Besonders an dieser Stelle wird deutlich, da οικονομßα nicht theologisch zu verstehen ist. Hier greift Athanasius auch wieder seine Forderung auf, den Zeitpunkt eine Aussage zu beachten, s. Kap. III.2.2.2. So beurteilt dies auch A. CLAYTON, Orthodox Recovery, 246. In Dion. 24,2 und 26,1 (64,12; 65,19) wird er nochmals diesen Ausdruck verwenden.
.2.2.5 (7,19,2) Dionys handelte wie die Apostel 7.1 Wenn sie ihn aber beschuldigen, nur weil der Selige sich so ausgedrückt hat denn die Fürsprache der „Arianer" für ihn gerät zur Beschuldigung gegen ihn , was werden sie tun 1 , wenn sie von den großen und seligen Aposteln in der Apostelgeschichte hören, z.B. von Petrus, der sagt: „Ihr Männer von Israel, höret diese Worte: Jesus von Nazareth, einen Mann, ausgewiesen von Gott mit Taten, Wundern und Zeichen euch gegenüber, die Gott durch ihn in eurer Mitte tat, wie ihr wißt, diesen, der durch Gottes bestimmten Willen und Vorsehung dahingegeben war, habt ihr durch die Hand der Gesetzlosen ans Kreuz gebracht und getötet"2 und wiederum „Im Namen Jesu Christi, des Nazareners, den ihr gekreuzigt habt, den Gott von den Toten auferweckte, durch diesen steht dieser vor euch gesund!"3 7.2 und z.B. von Paulus, der in Antiochien in Pisidien erzählte: „Als Gott den Saul verstoßen hat, erhob er David zum König, von dem er auch bezeugte: 'Ich habe in David, dem Sohn Isais, einen Mann nach meinem Herzen gefunden, der soll meinen Willen tun'; dessen Gott hat nach der Verheißung von seinem Geschlecht Israel einen Erlöser kommen lassen, Jesus;"4 7.3 und wiederum in Athen: „Gott, der nun zwar durch alle Zeiten der Unwissenheit hinweggesehen hat, befiehlt jetzt den Menschen, daß alle überall umkehren sollen, denn er setzte einen Tag fest, an dem er die Welt richten will in Gerechtigkeit durch einen Mann, den er auswählte, da er allen Glauben angeboten hat, nachdem er ihn von den Toten auferweckt hat"5; oder z.B. von Stephanus, dem großen Zeugen, wenn er sagt: „Siehe, ich sehe die Himmel geöff net und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen"6? 7.4 Es ist also an der Zeit für sie, verwegen zu werden und zu sagen (denn nichts bleibt von ihnen unangetastet), daß auch die
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Es folgt bis Ende Dion. 7,2 eine Reihe von rhetorischen Fragen. Apg2,22f. Apg4,10. Apgl3,22f. Apg 17,30f. Apg 7,56.
///. 2.2.5 (Dion. 7,19,2) Dionys handelte wie die Apostel
Apostel die Ansichten des Anus vertraten, denn sie verk ndigen, da Christus aus Nazareth und leidensf hig sei7. 8.1 Jene phantasieren also derartiges, aber haben die Apostel, weil sie diese Worte gebraucht haben, Christus nur f r einen Menschen gehalten und mehr nicht8? Auf keinen Fall9! Dies soll niemandem je auch nur in den Sinn kommen, sondern sie haben auch dieses als weise Baumeister10 und Verwalter der Geheimnisse Gottes11 getan und hatten guten Grund dazu. 8.2 Denn weil die damaligen Juden in die Irre gingen, die Heiden in die Irre f hrten12 und meinten, da Christus nur als ein blo er Mensch aus dem Stamme Davids gekommen war, genau wie die anderen Kinder, die auch von David stammen, und weder glaubten, da er Gott sei, noch da das Wort Fleisch wurde13, erkl rten deswegen die seligen Apostel mit viel Verstand den Juden zuerst die menschlichen Aspekte des Erl sers, damit sie (die Apostel) sie zun chst durch die sichtbaren und geschehenen Zeichen14 v llig berzeugen, da der Erl ser gekommen sei, und (damit) sie sie anschlie end auch zu dem Glauben an seine Gottheit f hren, indem sie zeigen, da die geschehenen Taten nicht von einem Menschen, sondern von Gott seien. 8.3 In der Tat f gt Petrus, der Christus einen leidenden Mann nennt, sofort hinzu: „Dieser ist der Anf hrer des Lebens"15, und er bekennt in den Evangelien: „Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes"16, und in dem Brief sagt er, da er Bischof der Seelen und sein und der Engel und M chte Herr sei17.
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17 16
Homoioteleuton ov. Homoioteleuton ov. Diatribenstil, dem biblischen Paulus nachempfunden. !Kor3,10. !Kor4,l. πλανηθέντες τε και πλανήσαντες. Jon 1,14. Parechese μένων, μεßων. Apg3,15. Mt 16,16. !Petr2,25; 1,3; 3,22.
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bersetzung mit Kommentar
8,4 Auch Paulus wiederum, der sagte, Christus sei ein Mann vom Stamme Davids18, schrieb an die Hebr er: „Er ist der Abglanz der Herrlichkeit und Abdruck seiner Hypostase"19 und an die Philipper:, Der in g ttlicher Gestalt war, hielt es nicht f r einen Raub zu sein wie Gott."20 Ist es denn etwas anderes, vom Anf hrer des Lebens, Sohn Gottes, Abglanz, Abdruck, gottgleich, Herr und Bischof der Seelen zu reden, als zu sagen, da im Leib Gottes Logos war, durch den alles wurde21, und da er untrennbar vom Vater ist, wie es der Abglanz zum Licht ist!? 9.1 Also hat auch Dionys so, wie er es von den Aposteln gelernt hatte, gehandelt. Denn da sich ja die H resie des Sabellius einge schlichen hatte22, war er, wie ich oben gesagt habe, gezwungen, einen Brief zu schreiben und ihnen die menschlichen und niedrigen Aussagen ber den Erl ser ins Gesicht zu schleudern23, damit diese durch das Menschliche daran gehindert werden24 zu sagen, da der Sohn der Vater sei, und er ihnen die Lehre von der Gottheit des Sohnes leichter zug nglich mache, wenn er ihn in den anderen Briefen aus den Schriften Logos, Weisheit, Kraft, Atem und Abglanz des Vaters nennt. 9.2 In den Verteidigungsbriefen jedenfalls u erte er sich so und redete frank und frei ber den Glauben und die Verehrung des Christus. Dieser lange Abschnitt beginnt wieder mit einem hypothetischem Einwand (ει äε), dem sich eine lange rhetorische Frage anschlie t (Schriftzitate), dann eine res mmierende Aufforderung (ώρα γαρ λοιπüν) mit Begr ndung (γαρ). Athanasius zieht die Folgerung (τοßνυν) im Diatribenstil (rhetorische Frage, μη γένοιτο), schlie t seine These an, die er begr ndet (γαρ). Es folgt wieder ein Reihe von Beispielen (Schriftzitate), die er mit einer rhetorischen Frage 18
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Rom 1,3.
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Hebrl,3 Phil 2,6. Joh 1,3; !Kor8,6. Metapher. Metapher. Metapher.
111.2.2.5 (Dion. 7,19,2) Dionys handelte wie die Apostel
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kommentiert. Abschlie end zieht er eine Konsequenz (τοßνυν), die er begr ndet (γαρ, γοΰν).
ουκ εστßν ουäέ εις νουν ποτέ τούτο λαβεßν (51,7f.) Die ist eine beliebte Formulierung bei Athanasius. Vgl. z.B. Ar. III 15 (353 A): ημών äε τούτο μηäέ εις τον νουν εßσέλθοι und Ar. I 63 (l44A); ep. Scrap. Ill 7 (636C); deer. 12,1 (10,25). Wieder geht Athanasius auf einen hypothetischen Einwand ein: Die „Arianer" k nnten auf dem umstrittenen Brief beharren und sagen, er habe dies nun einmal so formuliert. Doch, so Athanasius, Dionys habe f r diese Formu lierungen, die Niedrigkeitsaussagen ber den Sohn, gro e Vorbilder, n mlich die Apostel Petrus und Paulus, auch Stephanus. Athanasius beginnt, aus Apg zu zitieren, wo der sterbliche Mensch Jesus von Nazareth (Apg. 2,22f; 4,10), aus dem Geschlecht Davids (Apg 13,22f), der „Menschensohn" (Apg 7,56) genannt wird. Nat rlich seien die Apostel deswegen keine „Arianer", wie sie „phantasieren" hier begegnet wieder auch der Vorwurf, da sie Unan gemessenes wagen (ουäέν Üτολμητüν, s. S. 88) , nur weil sie Christus als ανθρωπον γαρ απü Ναζαρέτ και παθητüν verk nden. Denn, so erl utert er in einem Einschub, im Streit mit den Juden waren sie gezwungen, den Men schen Jesus als Erl ser zu beweisen, bevor sie auf seine Gottheit zu spechen kommen. Wieder zitiert Athanasius die Apostel, diesmal aber Aussagen ber seine Gottheit (Apg 3,15; Mt 16,16; Hebr 1,3; Phil 2,6 und eine Zusammenfassung aus !Petr2,25; 1,3; 3,22). Schlie lich setzt er das Vorgehen des Dionys mit dem der Apostel parallel (Dion. 9,1) und meint, Dionys habe dies von den Aposteln gelernt. Ent sprechend gebe es auch bei Dionys Aussagen ber Christi Gottheit, da er ihn Logos, Weisheit, Kraft, Atem, Abglanz nennt25. Hier ist auf einige Br che in der Argumentation des Athanasius auf merksam zu machen, die beim ersten Lesen kaum auffallen. Erstens setzt Athanasius nat rlich voraus, da Dionys die umstrittenen Aussagen (s. Dion. 4,2) auf die Menschheit des Logos bezog, wie er, Athanasius, es in Dion. 5,2 behauptet hat. Zweitens ist es nicht richtig, da es f r die Lehre der „Arianer" charak teristisch ist, nur einen leidenden Christus zu verk nden bzw. da die Apostel, wenn sie nur vom leidenden Menschen sprechen w rden, „Arianer" seien (so Dion. 7,4). Dahinter steht die Interpretation des Athanasius, die umstrittenen Aussagen wie ποßημα, γένετον bezeichneten den inkarnierten Gottessohn. So Athanasius nimmt damit Aussagen des „Dionys" vorweg, die er in Dion. 15 zitieren wird.
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bersetzung mit Kommentar
werden die „Arianer" zu Irrlehrern, die nur den Üνäρα παθητüν {Dion. 8,3 [51,17]) kennen26. Drittens ist das Vorgehen der Apostel nur bedingt vergleichbar mit dem des Dionys. Die Apostel setzten sich mit den Juden auseinander, die Christus nur als einen Menschen ansahen; Dionys aber schrieb gegen „Sabellianer", die den Sohn mit Gott gleichsetzten (so beschreibt es Athanasius). Deshalb ist es nicht logisch, da auch den Juden zuerst die menschlichen Aspekte des Erl sers be wiesen werden mu , die sie doch schon akzeptierten. So schreibt Athanasius selbst in Dion. 27, l ber die „Arianer", die f r ihn die „neuen Juden" sind27, weil auch sie den Erl ser nur als Menschen ansehen w rden: „... so ist es bei den Ariomaniten n tig, die Beweise gegen sie nicht von den menschlichen Aspekten (des Erl sers) zu nehmen, sondern von den Aussagen, die auf die Gottheit des Logos verweisen, damit diese nicht die Aussagen, die wegen des Leibes ber den Herrn gemacht wurden, verzerren und meinen, der Logos sei von der Art, wie wir Menschen sind, und schlie lich in ihrer eigenen Ver r cktheit verharren." So unterscheiden sich auch τα ανθρώπινα in der Argu mentation der Apostel mit den Juden von τα ανθρώπινα in der Argumen tation des Dionys gegen die „Sabellianer": Die Apostel nennen die Wunder und Zeichen, die eigentlich θεού sind (!)28; Dionys nennt τα ανθρωπßνως και εύτελώς περß του σωτήρος εßρημένα (9,1 [52,1]).
In den Arianerreden hatte Athanasius auch so verfahren und jene Schriftstelle, in der tats chlich die umstrittenen Begriffe wir ποßημα usw. vorkommen (z.B. Prov 8,22; Joh 15,1; Hebr 3,2; 1,4; vgl. Dion. 10,1 und Kommentar zu Dion. 4,2), auf die Menschheit des Gottessohnes bezogen mit Hilfe seiner exegetischen Leitlinie, da Ort, Zeit und Person einer Schriftstelle zu ber cksichtigen seien (s.o.). Schon in Dion. 3,2f. verglich Athanasius die „Arianer" mit den Juden, nannte sie in 4,1 „neue Juden"(s. Kommentar). Auch hier kommt Athanasius wieder auf die Juden zu sprechen (8,2), die „in die Irre gingen ... und meinten, da Christus nur als ein Mensch ... gekommen war". 28 Dion. 8,2 (51,1417); so auch im Zitat Apg 2,22f. in Dion. 7,1.
III.2.2.6 (9,210,2) Dionys behandelte den Inkarnierten 9.2 Wie nun die Apostel nicht zu verurteilen sind wegen der menschlichen Worte ber den Herrn denn der Herr ist auch Mensch geworden , sondern vielmehr Bewunderung verdienen wegen der Zuordnung und zeitgerechten Lehre1, so ist auch Dionys kein „Arianer" wegen des Briefes an Euphranor und Ammon gegen Sabellius. Denn wenn er auch erniedrigende Worte und Beispiele gebraucht hat, aber auch diese sind aus den Evangelien2, und berechtigt hat ihn dazu die Ankunft des Erl sers im Fleisch, weshalb dieses und auch hnliches geschrieben steht. 9.3 Denn gleichwie er Gottes Logos ist, so „ist danach der Logos Fleisch geworden"3, und „am Anfang war er Logos"4, aber die Jungfrau wurde am Ende der Zeiten schwanger5 und der Ηβσ ist Mensch geworden6. Der, der mit beiderlei Worten gemeint ist, ist zwar einer, „denn der Logos wurde Fleisch", aber die besagten Worte ber seine Gottheit und Menschwerdung haben je eine eigene, dem jeweiligen Kontext entsprechende Bedeutung8. 9.4 Und wer ber die menschlichen Aspekte des Logos schreibt, kennt auch die von seiner Gottheit, und wer die g ttlichen Aspekte anf hrt, dem sind die eigent mlichen Aspekte seiner Ankunft im Fleisch nicht unbekannt 9 , sondern er wird wie ein kluger und ver st ndiger Geldwechsler10 beides (voneinander) unterscheiden und auf dem rechten Weg der Gottesfurcht bleiben 11 . Wenn jemand also erw hnt, da er weint, wei er, da der Herr als Mensch gewordener zwar ein Weinen nach Menschenart erkennen l t, l 2 3 4 5
6 7 8 9 10 11
Zu οßκονομßαν και την εν καιρώ äιäασκαλßαν 52,8 s.Kap. III.2.2.2. Inkonzinnit t (ει, αλλÜ). Job 1,14. Job 1,1. Mt 1,23. Chiasmus. εßρημένα βήματα Figura etymologica. Parechese εϊρημένα έρμενεßαν. Chiasmen. Vergleich. Bild.
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Obersetzung mit Kommentar
da er aber als Gott Lazarus auferweckte, und er wei , da er zwar k rperlich hungert und Durst hat, g ttlich aber mit f nf Broten F nf hundert ges ttigt hat, auch wei er, da zwar (sein) menschlicher Leib im Grab liegt, da er aber als Leib Gottes vom Logos selbst auferweckt wurde. 10.1 Weil auch Oionys dies lehrt, schrieb er einerseits in dem Brief an Euphranor und Ammon wegen Sabellius dar ber, was mensch lich ber den Erl ser gesagt wurde denn menschlich ist ber ihn gesagt worden: „Ich bin der Weinstock, der Vater ist der Wein bauer"12, und: „Er ist treu dem, der ihn gemacht hat"13, „Er sch r14, und: „Er wurde soviel h her als die Engel"15 , andererseits war ihm: „Ich bin im Vater, und der Vater ist in mir"16, und: „Der, der mich sieht, sieht den Vater17 nicht u nbekannt. 10.2 Denn wir wissen, da er dieses in den anderen Briefen ge schrieben hat, denn auch dort, wo er dieses geschrieben hat, er innert er an die menschlichen Aspekte des Herrn. Denn wie er, „der in g ttlicher Gestalt war, es nicht f r einen Raub hielt, zu sein wie Gott, sondern sich selbst ent u erte und Knechtsgestalt an nahm"18, und „der, der reich war, arm wurde wegen uns"19, so gibt es sowohl erhabene und unerme liche Worte ber seine Gottheit als auch erniedrigende und rmliche Aussagen ber seine Ankunft im Fleisch20. Wieder beginnt ein Abschnitt mit οΰν und einer dogmatischen Folgerung (ώσπεροΰτως), d.h. aus dem Vorherigen wird eine Konsequenz gezogen, die zugleich eine neue These ist. Es folgen zwei Erl uterungen (γαρ; γαρ ώσπερ οΰτως) und eine weitere These (και, μένäέ) mit Ausf hrungen (καß, γοΰν), 12 13
Job 15,1.
Hebr3,2. Gemeint ist έκτισε aus Prov 8,22· κύριος έκτισέν με αρχήν οäών αύτοΰ εις έργα αύτοΰ. 15 Hebrl,4. 16 Job 14,10. 17 Job 14,9. 18 Phil 2,7. 19 2Kor8,9. 20 Satz als dogmatische Schlu folgerung mit ώσπερ οΰτως.
111.2.2.6 (Dion. 9,210,2) Dionys behandelte den Inkarnierten
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anschlie end die Anwendung dieser These auf Dionys (ταύτα και Διονύσιος) mit drei Begr ndungen (γαρ, γαρ, ώσπερ γÜροΰτως).
ώσπερ... οΰν Dreimal (9,2.3; 10,2 [52,69.12ß; 53,811]) verwendet Athanasius wieder die bei ihm beliebte Konstruktion f r eine Schlu folgerung21. Auff llig ist das zweite Beispiel (9,3); hier wird quasi aus dem Sein des Logos Gottes (ώσπερ λüγος εστß του θεού, vgl. Joh 1,1) auf dessen Menschwerdung geschlossen (ούτως μετÜ ταύτα ü λüγος σαρξ έγένετο; Joh 1,14). Athanasius dreht aber Joh 1,1 και θεüς ην ü λüγος in λüγος εστß του θεού um, so da der Akzent auf dem Logos liegt. Er will die Einheit des Subjekts (der Logos) betonen. So bedeutet der Satz des Athanasius: So wie es Gottes Logos gibt, so ist es der Logos gewesen, der Mensch wurde. So geh ren zu diesem einen Subjekt (και εις μεν εστßν 52,14) Gottheit und Menschheit.
έγειρüμενον äε ως θεού σώμα παρ'αύτοϋ του λüγου (52,24) Athanasius schreibt in 9,4 (52,24), da der „g ttliche Leib" des Erl sers vom Logos auferweckt wurde. Erstens ist es hier also der Logos, der auferweckt, und nicht Gott. Insofern Gott alles durch den Logos macht22 und der Logos den g ttlichen Thron auch zur Zeit der Inkarnation nicht verlassen hat23 und nat rlich nicht selbst auferweckt werden mu , ist es selbstverst ndlich der Logos, der den Leib auferweckt24. Zweitens stellt sich die Frage, was Athana sius mit θεού σώμα neben σώμα Üνθρώπινον meint. Unterteilt Athanasius den Leib in eine g ttlichen und menschlichen Teil? Zun chst mu beachtet werden, da Athanasius wie in den vorhergehenden S tzen parallel formuliert, so da nach Üνθρωπινüςθεüς und σωματικώςθεικώς nun σώμα Üνθρώ πινονβεοΰ σώμα einander gegen berstehen. Zweitens ist die Aussage nur logisch, wenn es sich jeweils um denselben Leib handelt, der zun chst nach Menschenart gestorben ist und begraben wurde, danach aber von Gottes Logos auferweckt wurde nur der menschliche Leib mu von Gott aufer weckt werden. Schlie lich weist die Formulierung ως θεού σώμα darauf hin, da von demselben Leib unter einem anderen Aspekt bzw. Besitzer die Rede ist, 21
S.o. Kap. III. 1.2 Anm. 11. So deutlich im gleichen Kontext Ar. I 45 (105A): äήλον äε και ουκ αν ÜμööÜλοι τις, οτι α äßäωσι ü πατήρ, äια του υßοΰ äßäωσι. 23 Vgl. Ar. I 47 (109 BC); 48 (112,B); vgl. HENRY, Kenose, 70f. So entsprechend formuliert in Ar. I 44 (104B): äια τοΰτο θεüς ων ü λüγος γέγονε σαρξ, ϊνα, θανατωθεßς σαρκΐ, ζωοποιήση πÜντας τη έαυτοΰ äυνÜμει.
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bersetzung mit Kommentar
Nachdem Athanasius also apostolische Vorbilder zitiert hat, die wie Dionys den Menschen Jesus in den Vordergrund gestellt hatten, belegt er in diesem und dem folgenden Abschnitt, warum berhaupt derartige Niedrigkeitsaussagen m glich sind: „denn der Herr wurde Mensch" (9,2 [52,7]), „so gibt es sowohl erhabene und unerme liche Worte ber seine Gottheit als auch erniedrigende und rmliche Aussagen ber seine Ankunft im Fleisch" (10,2 [53,911]). Endlich f hrt Athanasius also seine obige These (5, l f.) n her aus, da Dionys jene umstrittenen Aussagen nur auf den Men schen Jesus beziehen w rde. In diesem Abschnitt zun chst verdeutlicht Atha nasius den Unterschied zwischen den Aussagen ber die Gottheit und die Menschheit des Sohnes; im folgenden (Dion. 10,311,2) wird er endlich beweisen, warum und wie die umstrittenen Aussagen bei Dionys auf die Menschheit des Sohnes zu beziehen sind. In Dion. 10,1 f. behauptet Athanasius wieder, auch Dionys gebrauche diese Unterscheidung in dem umstrittenen Brief (9, l f.; vgl. 5,2) es gebe auch Aussagen ber die Hoheit des Gottessohnes25 bei ihm und greife bei seinen Beispielen nur auf die Evangelien zur ck. Denn dort werde ausf hrlich von der Menschwerdung des Logos berichtet (9,3). „Und wer ber die mensch lichen Aspekte des Logos schreibt, kennt auch die von seiner Gottheit" (9,4 [52,17f.]), so selbstverst ndlich auch Dionys (10,lf). Hier schreibt Athanasius aber nur ουκ ήγνüει äε το 'εγώ εν τω πατρι και ü πατήρ εν έμοι' και το 'ü έμέ έωρακώς έώρακε τον πατέρα (Joh 14,10.9; 53,5f), ohne daf r einen Beleg anzugeben. Er verweist zwar auf die anderen Briefe des Dionys (10,2 [53,6f.]), zitiert aber keine entsprechende Stelle. So wird bei genauerem Hin sehen wieder deutlich, da diese Auslegung ein Erkl rungsmuster des Athanasius ist. Unterscheidung zwischen Gottheit und Menschheit Athanasius gibt in diesem Abschnitt folgende hermeneutische Regel an: Die Aussagen ber die Gottheit und die Menschheit des Sohnes sind voneinander zu unterscheiden: ρήματα ιäßαν και κατÜλληλον έχει προς εκαστον των λεγομένων την έρμηνεßαν (9,3 [52,16f.]); äιακρßνων (9,4 [52,19f]).
In 9,1 (52,4f.) z hlte Athanasius auf: λüγον, σοößαν, Üτμßäα και απαύγασμα του πατρüς man vergleiche die Zitate aus Widerlegung und Verteidigung in Dion. 15 (s.o.). Eigentlich ist doch zu erwarten, da Athanasius endlich eine Stelle aus Dionys zitiert, in der er sich tats chlich so verteidigte, wie Athanasius es gerne m chte. Statt dessen wiederholt Athanasius aber nur seine Interpretation, zitiert nochmal aus Dionys (in 10,1), so da kaum auffallt, da Dionys selbst seine Interpretation nicht st tzt.
III. 2.2.6 (Dion .9,210,2) Dionys behandelte den Inkarnierten
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Athanasius zieht einen Vergleich mit einem klugen und verst ndigen Geldwechsler (9,4 [52,19]), ein „oft berliefertes Agraphon"26. Die ist eine leichte Abwandlung seiner Regel, da bei jeder Schriftstelle die Zeit, Person und Sache beachtet werden m ssen27. Und weil Dionys die Unterscheidungen beachtet habe, m sse man dies auch bei Dionys selbst be r cksichtigen. Er habe wegen der Auseinandersetzung mit den „Sabellianern" die Menschheit des Erl sers betont, οΰτως ούτος äεßξας, üτι οΰχ ü πατήρ αλλ' ü υßüς εστßν ü γενüμενος υπέρ ημών Üνθρωπος (5,1 [49,21f.])28. Zum Schlu seines Briefes kommt Athanasius nochmals darauf zur ck (26,127,1). Der Hintergrund dieser Unterscheidung ist die Menschwerdung des Got tessohnes (9,329). Deswegen stellt Athanasius in diesem Abschnitt beim Sohn Gottes gegen ber:
σωματικώς σώμα Üνθρώπινον ένσÜρκου παρουσßα ένανθρώπησις σαρξ ανθρώπινα ανθρωπßνως Üνθρωπος30 26
θεικώς θεού σώμα θεüτητος λüγος κύριος
So OPITZ, Anm. zur Stelle. RESCH (Hg.), Agrapha, Logion 43 (233ff.), gibt eine ber sicht, wo der Spruch vom klugen Geldwechsler gebraucht wird. S.o. Kommentar. 28 Vgl. 9,1 (52.2Γ); 12,2 (54,25f); 26,1 (65,18f). 29 Vgl. ένσÜρκου παρουσßα 52,11.19 und Joh 1,14 in 52,13.15. Dieser Ausdruck oft bei Athanasius: Ar. I 8 (28B); 53 (124A); 62 (144A); II 6 (160B); 55 (264A) etc.; ep. Aeg. Lib. 4 (43,16); ep. Serap. I 3; 9. An dieser Stelle kann nicht darauf eingegangen werde, ob Athanasius den Menschen Jesus mit oder ohne Seele versteht. In Dion, gebraucht Athanasius die Begriffe σαρξ, σώμα, Üνθρωπος ohne Unterschied. Im folgenden Abschnitt wird Athanasius schreiben (Dion. 10,311,2), da der Mensch Jesus mit uns ομοούσιος ist (s.u.), was eher daf r spricht, da der Sohn Gottes den ganzen Menschen mit Seele „getragen" hat. Konkret spricht dies Athanasius einmal in ep. Epict. l (1061B) aus! Vgl. zu diesem Problem MEIJERING, Dritte Rede II, 6567 und nat rlich ROLDANUS, Le Christ et l' homme. Insgesamt mu beachtet werden, da dies keine Fragestellung f r Athanasius war, auch wenn gerade die Inkarnation und Menschheit des Sohnes zentral f r seine Soteriologie war. Weiterf hrend sind die berlegungen von ANATOLIOS (Soteriological Significance, 267): „... that in Athanasius and the Alexandrian tradition in general, humanity is conceived not primarily in terms of active agency and moral initiative but first and foremost in terms of receptivity to the divine." Da die Seele aber der aktive Part im Menschen ist, Erl sung aber Verg ttlichung bedeutet, spielt die Seele keine explizite
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bersetzung mit Kommentar
Auch in anderen Schriften des Athanasius findet man diese Unterscheidung zwischen Menschlichem und G ttlichem des Sohnes kombiniert mit dem Hin weis, da Niedrigkeitsaussagen ber den Sohn dem angenommenen Menschen zuzuweisen sind. So deutet er auch Mt 11,27: της κατÜ σÜρκα οικονομßας εστß äηλωτικüν το ρητü ν31. Sp ter schreibt er: έπρεπε μεν γαρ την μεν αρχήν της äημιουργßας äι' αύτοΰ γενέσθαι εις το εßναι αυτÜ, την äε äιüρθωσι εν αύτω, έχουσών äιαöορÜν των λέξεων. Εν αρχή μεν γαρ äι' αύτοΰ γέγονεν εις το εßναι· ύστερον äε, πεσüντων πÜντων, γέγονε ü λüγος σαρξ, καß ένεäύσατο αυτήν, ϊν' εν αύτö τα üλα κατορθωθη32. Ausf hrlich geht er auch in ep. Aeg. Lib. 17 darauf ein; Anla ist die Auslegung von Prov 8,22: ... έχει την πρüöασιν και το αßτιον εΰλογον ... äιüτι Üνθρωπος και υιüς ανθρώπου γέγονε ... και ώσπερ λüγος ων και σοößα του πατρüς έχει πÜντα τα του πατρüς ... ούτως Üνθρωπος γεγονώς και σÜρκα öορέσας εξ ανÜγκης κτßζεσθαι λέγεται καß ποιεΐσθαι ... 33. Aber schon in den Arianerreden findet man diesen Gedanken. In Ar. 141 legt er Phil 2,511 aus: αλλÜ της ανθρωπüτητας εστßν ή υψωσις (PG 26,96C), und unterscheidet zwischen ανθρωπινüς und θεικώς (97Β). hnlich Ar. I 44: ως Üνθρωπος ... ως ζωή ... ή äε αιτßα αυτή εστßν ..., üτι θεüς ων Üνθρωπος γέγονεν (104C; 105Α)34. F r Prov 8,22; Hebr 1,4; 3,If; Apg 2,36 wendet Athanasius auch diese Regel an, da damit die somalische Existenz des Sohnes gemeint sei (Ar. I 53 [121B124B]; II 9 [165A]). In diesem Zusammenhang erhebt Athanasius auch wieder den Vonvurf, da die „Arianer" nicht die Zeit, den Ort und die Umst nde einer jeweiligen Schriftstelle ber cksichtigen (Ar. l 54f). Besonders in Ar. III 2658 geht Athanasius darauf ein. In III 26 referiert Athanasius die These der „Arianer", da sie aufgrund der Niedrigkeitsaussagen ber den Sohn ihn zu den Gesch pfen z hlen. Er kontert in III 27: „Denn die einen wie die anderen (d.h. „Arianer" und Juden) leugnen wegen der menschlichen Zust ndigkeiten, denen der Heiland in seinem Fleisch ausgesetzt war, die Ewigkeit und Gottheit des Wortes."35 Denn es gebe eine Doppellehre ber den Sohn in der Schrift: Rolle bei Athanasius, der den Menschen wesentlich als Empf nger der g ttlichen Gnade ansieht. 31 Horn. inMt 11,27\ (PG 25, 209C). 32 Horn. inMt 11,27 2 (212C). 33 57,416 Tetz. Vgl. auch die Gegen berstellungen in ep. Epict. 5 (1060A); 6 (1060C); ep. Max. 3f. (1089AB); ep. Serap. II 8. 34 hnlich weiter Ar. I 44 (102C104B); 45 (105A); 46 (108B); 47 (109C); II l (148A149A); 12 (172A). Ar. III 27 (PG 26, 381B): αμöüτεροι γαρ („Arianer" und Juden) εκ των ανθρωπßνων, ων ύπέμεινεν ü Σωτήρ äΓ ην εßχε σÜρκα, αρνούνται την Üιäιüτητα και θεüτητα του λüγου. bersetzung nach STEGMANN, BKV 13, 280.
ΠΙ. 2.2.6 (Dion. 9,210,2) Dionys behandelte den Inkarnierten
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„Endziel und Signatur der Heiligen Schrift ist nun, wie wir oft gesagt haben, ihre Doppellehre vom Erl ser, wonach n mlich immer Gott war und Sohn ist als Wort, Abglanz und Weisheit des Vaters, und andererseits sp ter unsertwegen aus der Jungfrau und Gottesgeb rerin Maria Fleisch angenommen hat und Mensch geworden ist."36.
Trotz Werkunterscheidung37 bleibt es aber ein Subjekt, denn die Werke des Fleisches werden dem Sohn zugeschrieben bzw. die Werke des Logos vollbringt er durch seine Leib38. Genau dieser Wechsel wird schlie lich den Menschen erl sen (vgl. Dion. 10,5). Athanasius fa t dies in Ar. III 33 folgenderma en zusammen: „Nun aber das Wort Mensch geworden ist und die Schw chen des Fleisches sich zu eigen gemacht hat, so ber hren diese den Leib nicht mehr wegen des in ihm befindlichen Wortes. Vielmehr sind sie von ihm aufgezehrt worden, und nunmehr bleiben die Menschen nicht mehr gem der ihnen eigenen Leiden s ndhaft und tot, sondern auferstanden in der Macht des Wortes verbleiben sie immer unsterblich und unverg nglich."39
Genau betrachtet steht also die Inkarnation, d.h. die Verbindung Gottes mit dem Menschen, im Mittelpunkt der Soteriologie des Athanasius, weniger die Kreuzigung40. Dieser Gedanke ist also bei Athanasius schlechthin zentral. Erstens (herme neutisch) beschreibt er die Grundregel seiner Schriftexegese41, zweitens (theo Ar. III 29 (PG 26, 385A): äιπλήν εßναι την περß του σωτήρος έπαγγελßαν εν αύτη· üτι τε αεß θεüς ην και υßüς εστß, λüγος ων και απαύγασμα και σοößα του πατρüς· και äτι ύστερον äι' ημÜς σÜρκα λαβών εκ παρθένου της Θεοτüκου Μαρßας Üνθρωπος γέγονε. hnlich wiederholt in III 35; 37 (404B); 40 (409AB); 52 (432C); 53 (436A); 56 (440BC). S.o. S. 114f. 37 Beispiele in Ar. III 32 (392AB). Ar. III 31; vgl. Dion. 9,3: καß εις μεν εστß ü εξ αμöοτέρων σημαινüμενος ('ü γαρ λüγος σαρξ έγένετο') (52,14ß) 39 Ar. Ill 33 (393Β): νυν äε του λüγου γενομένου ανθρώπου, και ßäιοποιουμένου τα της σαρκüς, ούκέτι ταΰτα του σώματος Üπτεται äια τον εν αύτö γενüνενον λüγον αλλ' υπ' αυτού μεν Üνήλωται, λοιπüν äε οß Üνθρωποι ούκέτι κατÜ τα ϊäια πÜθη μένουσιν αμαρτωλοß καß νεκροß, αλλÜ κατÜ την του λüγου äύναμιν ÜναστÜντες, αθÜνατοι καß Üöθαρτοι αεß äιαμένουσιν. bersetzung nach A. STEGMANN, BKV 13, 287. Zur Erl sungslehre vgl. auch^r I 43; II 54; 68; 79; III 22f.; inc. 420; decr. 14. 40 Vgl. dazu ausf hrlich BERCHEM, Le Christ sanctificateur, 521, 532537; DERS., L'incar nation dans le plan divin; SCHWAGER, Fluch und Unsterblichkeit, 383387, 388395; PETTERSEN, Did Athanasius Deny Christ's Fear?; TACELLI, Of One Substance, 95101; Hoss, Studien, 6676; BIENERT, Zur LogosChristologie; ausf hrlich dar ber HAMILTON, Relationship, 122144. Au erdem weiterf hrend und umfassend GEORGE, Verg ttlichung des Menschen.
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bersetzung mit Kommentar
logisch) ist er der Leitfaden seiner Theologie bzw. Soteriologie; und drittens (apologetisch) ist er sein Hauptargument gegen den „Arianismus"42. Schon Alexander von Alexandrien hatte in seinem Schreiben an den gleich namigen Kollegen (324 n.Chr.) hnlich argumentiert, da die „Arianer" sich jene Passagen heraussuchen, in denen von der Erniedrigung des Sohnes die Rede sei, und so den Aussagen ber seine Gottheit ausweichen w rden43. Noch deutlicher hnelt Athanasius hierin Markell von Ankyra. In seiner Aus legung von Prov 8,22 bezieht auch Markell die Worte „der Herr schuf mich" auf die Inkarnation44. So ist zu vermuten, da Athanasius diesen herme neutischen „Trick" von Markell bernommen hat45; bei beiden ist die Inkar nation zentral. Diese Vermutung soll nat rlich nicht die Unterschiede in der Theologie zwischen Markell und Athanasius verwischen46. Der menschlichen Seite des Sohnes schreibt Athanasius auch hier die Aus sagen zu, auf die sich die „Arianer" bei Dionys berufen haben. So wollte er verhindern, da sie diese Aussagen dazu verwenden konnten, den Sohn seiner G ttlichkeit zu berauben. Dionys selbst wird dies kaum so verstanden haben. Er wollte gerade gegen eine monarchianische Lehre die innerg ttliche Diffe renz zwischen Gottvater und dem Logos betonen! S.o.; vgl. auch ep. Serap. II 7f. ERNST, Scope of Scripture, hat gezeigt, da sich dieser Gedanke auch in den Schriften des Athanasius findet, in denen er nicht gegen die „Arianer" streitet. Interessant ist die Beobachtung, da die Aussage, der Sohn Gottes wurde Mensch bzw. Jesus Christus ist Gott und Mensch, sowohl Ergebnis seiner Exegese ist und sogleich Voraussetzung f r eine richtige Exegese sowie Ma stab gegen die „Arianer" (ERNST, The Scope of Scripture, 344). Dies wird bedonders deutlich im ersten Kapitel seiner zweiten Rede gegen die Arianer (PG 26, 148f). Zu diesem Problem s.Kap. III.2.2.2 Anm. 13. Alexander, Urk 14,4 (20,711): την θεüτητα του σωτήρος ημών αρνούμενοι και τοΐς π&σιν ϊσον εßναι κηρύττοντες, πÜσÜν τε αύτοΰ της σωτηρßου οικονομßας και äι' ημÜς ταπεινώσεως öωνήν έκλεξÜμενοι εξ αυτών συναγεßρειν πειρώνται της ασεβεßας εαυτών το κήρυγμα, της Üρχηθεν θεüτητος αύτοΰ και παρÜ τω πατρß äüξης Üλέκτου τους λüγους Üποστρεöüμενοι. 44 So in Fragm. 26, 28, 29 (Vinzent/Seibt). „Die Auslegung Markells von Prov 8,2225 ist wie er sich selbst nach Fragm. 46 bewu t wird eine Neuheit gegen ber allen vorangegangenen Auslegungen ...." (SEIBT, Markell, 310; dem entspricht Fragm. 46 bei Vinzent/Seibt). Die k nnen hier nicht im einzelnen ausgef hrt werden. Genannt sei nur, da f r Atha nasius das sprechende Subjekt in Prov 8,2225 immer noch der Pr existente ist (Markell: der Inkarnierte) und da Athanasius dem Pr existenten eine gr ere Bedeu tung und Selbst ndigkeit zuweist (z.B. als „Erstgeborener", als εßκών) als Markell. S. SEIBT, Markell, 269, 279Γ, 310, 340, 377, 387, 443f, 455, 505. Zum historischen Problem, ob und wann sich Athanasius von Markell distanziert habe, s. LIENHARD, Did Athanasius Reject Marcellus?.
///. 2.2.6 (Dion .9,210,2) Dionys b ehandelte den Inkarnierten
15 9
Joh 15,1; Hebr 3,2; Prov 8,22; Hebr 1,4 An dieser Stelle (Dion. 10,1; auch 11,1) gibt Athanasius einige Bibelstellen an, die Dionys in dem strittigen Brief gebraucht habe dies ist der einzige Hin weis auf den Inhalt des Briefs nach dem Referat in Dion. 4,2. Es handelt sich um Joh 15,1 (ich bin der Weinstock, der Vater ist der G rtner47); Hebr 3,2 (er ist treu dem, der ihn gemacht hat); Prov 8,22 (er schuf) und Hebr 1,4 (er wurde soviel h her als die Engel)48. Alle diese Bibelstellen eignen sich her vorragend, um den Unterschied zwischen Gottvater und dem Sohn zu bele gen. Interessant ist, da gerade diese Kombination der Schriftstellen (Hebr 1,4; 3,2; Prov 8,22; ohne Joh 15,1) im 4.Jh. bei dem „Arianer" Asterius dem Sophisten wieder auftaucht 49! Asterius griff auf diese BibelstellenKombi nation zur ck, um zu belegen, da der Sohn αυτεξούσιος ist und έχει την προαßρεσιν έλευθέραν50. Hat Asterius den DionysBrief gekannt und dessen Bibelstellen aufgegriffen? Falls dies zutreffen sollte, w re es ein Hinweis darauf, da schon fr h im „arianischen Streit" Dionys als Traditionszeuge angef hrt wurde, entsprechend zum Zitat bei Athanasius Anazarbenus. Atha nasius berichtet au erdem in seiner ersten Rede gegen die Arianer (I 53; nach einem Referat von Prov 8,22; Hebr 1,4; Hebr 3,lf; Apg 2,36): „Diese Stellen brachten sie hin und wieder vor und verfehlten den Sinn, wenn sie glaubten daraus schlie en zu k nnen, da das Wort Gottes ein Gebilde, ein Gesch pf und eines von den geschaffenen Wesen sei."51. F r Athanasius sind auch diese Stellen εßς την ένσώματον παρουσßαν του Σωτήρος (124Α) zu beziehen52. Die Deutung des Asterius macht den Sohn f r Athanasius zu einem der Gesch pfe, die sich die Sohnesw rde erst verdienen. Es k nnte nat rlich auch sein, da nur Joh 15,1 in dem umstrittenen Brief des Dionys gestanden und Athanasius die weiteren Stellen (Hebr 1,4; 3,2; Prov 8,22) selbst hinzugef gt hat, um ausf hrlicher seine Gegner, die f r ihn „Arianer" sind, zu widerlegen. In Dion. 10,35 geht Athanasius zun chst auch Zu Joh 15,1 vgl. Dion. 10,35 Kommentar. Vgl. 10,4; 11,1.
48
49
Vgl. Fragm. 48 (auch Fragm. 44) bei VINZENT, Asterius, 1993, 109.115 (auch nach Ar. 153). 50 Asterius (Vinzent) Fragm. 44,6.7f. Ar. I 53 (PG 26, 212C): ταΰτα Üνω και κÜτω προöέροντες, και πλανώμενοι περß την äιÜνοιαν, ένüμισαν εκ τούτων κτßσμα καß ποßημα εßναι καß ένα τωμ γενητών τον του θεού λüγον. bersetzung nach STEGMANN, BKV 13, 95. Vgl. auch das Stellenreferat in A r. II l (148C149A). Er geht nacheinander auf diese Stellen ein: auf Hebr 1,4 ab^r. I 54; auf Hebr 3,lf. ab Ar. II 2; auf Apg 2,36 ab A r. II 11; auf Prov 8,22 ab^r II 18.
160
Obersetzung mit Kommentar
nur auf Joh 15,1 ein und h ngt daran in 11,1 die anderen drei Schriftstellen an. Und Asterius belegt nur Hebr 1,4; 3,2; Prov 8,22 ohne Joh 15,153. Athanasius selbst stellt es aber in Dion. 10, l so dar, da alle vier Stellen in dem umstrit tenen Dionysbrief gestanden haben. Ein endg ltiges Urteil mu leider offen bleiben. Zwei Erw hnungen kommen im sog. Sermo maior de de vor54, wo wie bei Athanasius selbstverst ndlich das Bild vom Weinstock auf den Inkar nierten bezogen wird. Vielleicht angeregt durch Dionys und/oder Asterius hat dann Eunomius Joh 15,1.5 zitiert, um zu belegen, da der Sohn mit den Menschen und nicht mit Gott ein Wesen habe. So schreibt Ps.Basilius, c, Eunom. IV 96: „ ber die Stelle: „Ich bin der Weinstock." (Jo 15,1) Wenn, sagen sie, der Erl ser Weinstock ist, wir Reben (vgl. Jo 15,5), der Vater Winzer (vgl. Jo 15,1), die Reben aber mit dem Weinstock naturgleich sind, der Weinstock nicht naturgleich mit dem Winzer, dann ist zwar der Sohn mit uns naturgleich, und wir sind ein Teil von ihm, aber nicht naturgleich ist der Sohn mit dem Vater, sondern in allem verschieden."55 Die L sung des Ps.Basilius sieht genauso aus wie die des Athanasius: „Zu diesem sagen wir: er hat uns nicht die Reben seiner Gottheit, sondern des Fleisches genannt."56 Ob der anonyme Autor von Widerlegung und Verteidigung aus der Gruppe der „Eusebianer" Dionys sich auch noch einmal ber diese Schriftstellen Nach Asterius, Fragm. 69 (128, 5 Vinzent) hat Asterius schon auch den Johanneischen Titel "Weinstock" aufgegriffen (vgl. auch Euseb, e.th. II 10 [110,2430: 29]); dies steht aber in der Diskussion mit Markell, der vornehmlich nur dem Inkarnierten andere Titel als „Logos" zuweisen wollte, und geh rt nicht zu den Schriftstellen, mit denen die Gesch pflichkeit des Sohnes bewiesen werden sollte. 54 Sermo maior de de Nr. 21: Το εγώ ειμß ή Üμπελος και ü πατήρ μου μεßζων μου εστß και το έκτισέν με και εγώ ειμß σκώληξ και ουκ Üνθρωπος και äσα εν τοις εύαγγελßοις καß εν τοις προöήταις εßπεν ταπεινÜ περß αύτοΰ εßς το έöüρεσε σώμα äι' ημÜς, εΐρηται (10,26 Schwartz); und Nr. 76: καßπερ ουκ αßμα του κυρßου εστßν ü οßνος, αλλÜ της αμπέλου, äι' ο εßπεν ü κύριος περß του Ιäßου σώματος· εγώ ειμß ή Üμπελος, αßμα äε ουκ εκ του πνεύματος της του λüγου θεüτητος εκπορεύεται, αλλ' εξ ου έöüρεσεν ανθρώπου. (30,831,2 Schwartz). Zum Verh ltnis dieser Schrift zu Dionys und Athanasius s.o. Kap. II.3. 55 Ps.Basilius, c. Eunom. IV 96: Εßς το Εγώ εϊμι ή Üμπελος. Ει Üμπελος, öασßν, ü Σωτήρ, κλήματα äε ημεßς, γεωργüς äε ü Πατήρ· τα äε κλήματα üμοöυή μεν τη Üμπέλω, ή äε Üμπελος ούχ üμοöυής τö γεωργω· üμοöυής μεν ήμßν 6 Υßüς, καß μέρος ημεßς αυτού, ούχ üμοöυής äε ü Υßüς τö Πατρß, αλλÜ κατÜ πÜντα αλλüτριος. bersetzung nach RISCH, Adversus Eunomium, 69. Ps.Basilius, c. Eunom. IV 96: Προς ους έροΰμεν ου της θεüτητος αύτοΰ, αλλÜ της σαρκüς εßρηκέναι ημÜς κλήματα. bersetzung nach RISCH, Adversus Eunomium, 69.
III.2.2.6 (Dion. 9,210,2) Dionys behandelte den Inkarnierten
161
äußern ließ, muß offen bleiben. Athanasius zitiert keine entsprechende Stelle; nach seiner Darstellung (Dion. 10,1; [53,16]) standen diese Schriftstellen schon in dem umstrittenen Brief des historischen Dionys, aus dem er auch in Dion. 4,2 referiert hatte. Das johanneische Bild vom Weinstock, von den Reben und dem Gärtner (Joh 15) behandeln andere Autoren kaum57. Dionys wird Joh 15,1 gebraucht haben, um den Unterschied zwischen dem Vater (Gärtner) und dem Sohn (Weinstock) zu betonen, vielleicht im Kontrast zum sonst gebräuchlichen Vergleich mit einer Wurzel (Vater) und Pflanze (Sohn)58.
57
Von Tertullian, adv. Prax. 25 (CSEL 47, 276,14f. Kroymann) und Novatian, De Trin. 28,21 (CChr. SL 4, 67, 63f. Diercks) wird dieses Bild mit einer ähnlichen Intention ver wendet wie von Dionys: Das Bild beweise die NichtIdentität von Vater und Sohn. Sonst vgl. POLLARD, Johannine Christology, 341 (Register); MÜLLER, Lexikon, 66. OPITZ im Apparat: „Den extremen Arianern galt das Wort als Schriftbeweis für die absolute Inferiorität des Sohnes" mit Verweis auf Basilius, c. Eunom. IV 96 (s. Anm. 55 oben), PsAth., disp. 31f. (PG 28,480f). Dazu siehe unten (Kommentar zu Dion. 18) S. 183. Zur Auslegung des Athanasius von Hebr 1,4 vgl. GREER, Salvation, 89f; von Hebr 3,lf. GREER, Salvation, 9497.
.2.2.7 (10,311,2) Das Besondere der Menschheit Christi 10.3 Daß aber diese Dinge auf menschliche Weise über den Er löser gesagt worden sind1, muß aus folgendem Grund so gesehen werden: Einerseits ist der Winzer dem Wesen nach dem Weinstock fremd, andererseits sind die Reben homousios und verwandt mit und untrennbar 2 von dem Weinstock, und diese und der Weinstock haben ein und denselben Ursprung3. Er ist aber, wie der Herr sagt, „selbst der Weinstock, wir sind die Reben"4. 10.4 Sofern nun der Sohn mit uns homousios ist und denselben Ursprung hat wie wir, dann muß in dieser Hinsicht auch der Sohn dem Wesen nach anders sein als der Vater wie auch der Weinstock (anders ist als) der Winzer; sofern aber der Sohn anders ist, als wir es sind, und jener Logos des Vaters ist, wir aber von der Erde stammen und Nachfahren Adams sind, dann sollte das Gesagte nicht auf die Gottheit des Logos bezogen werden5, sondern letztlich auf sein menschliches Dasein, weil der Erlöser auch so redete: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben, der Vater ist der Winzer."6 10.5 Denn wir sind mit dem Herrn dem Körper nach verwandt, und deswegen sagte er: „Ich will deinen Namen meinen Brüdern verkünden."7 Und wie die Reben dem Weinstock homousios und aus ihm sind, so empfangen auch wir, die wir im Blick auf den Leib haben mit dem Leib des Herrn verwandt sind, aus seiner Fülle8, 9 10 und haben jenen als Wurzel zur Auferstehung und zum Heil . Der Vater aber wird Winzer genannt, denn er hat durch den Logos den Weinstock bearbeitet, welcher der menschliche Aspekt des Erlösers
4
6
8 9 7
Inversion. Homoioteleuton aufa. Hyperbaton. Joh 15,1. Hyperbaton. Joh 15,5.1. PS 21,23. Vgl.Johl,16. Bild nach Sap 15,3. Dogmatische Schlußfolgerung mit . Der zu erwartende Parallelismus wird aufgebrochen (das Parallele steht schon im Partizip) und mit einer soteriologischen Aussage weitergeführt.
///.2.2.7 (Dion. 10,311,2) Das Besondere der Menschheit Christi
163
ist, und er hat für uns durch den Logos selbst den Weg11 zur Herr schaft bereitet und „keiner kommt zum Herrn, es sei denn der Vater ziehe ihn zu ihm."12 11.1 Wenn aber das Wort13 diese Bedeutung hat, dann muß über den so bezeichnete Weinstock geschrieben werden: „Er war treu dem, der ihn gemacht hat"14 und .Er wurde soviel höher als die Engel"15 und „Er erschuf (mich)"16. Denn als er das annahm, was er für uns darzubringen hatte, und dies war der Leib aus der Jungfrau Maria, ist damals von ihm auch geschrieben worden, daß er ge schaffen und gemacht war und wurde; denn diese Aussagen pas sen zu den Menschen17. Außerdem wurde er nicht dem Leib zu folge höher als die Engel, so daß er etwa zuvor geringer als oder gleich mit ihnen zu sein scheint18, .1,2 sondern weil er an die Juden schrieb und den menschlichen Dienst des Herrn mit Mose verglich, sagte er: „Er wurde soviel höher als die Engel"19, „denn durch die Engel wurde das Gesetz proklamiert"20, „weil nämlich durch Mose das Gesetz gegeben wurde, die Gnade aber durch Jesus Christus kam"21 und die Aus stattung mit dem Geist. Und damals wurde zwar von Dan bis Beer scheba das Gesetz verkündet, nun aber ist „überall auf der Erde ihr Schall hinausgegangen"22, und die Heiden verehren Christus und erkennen durch ihn den Vater. Folglich sind jene Dinge über den Erlöser in menschlicher Weise gesagt und nicht anders.
11
13 14 15 16 12
18 19
Bild. Job 6,44. Gemeint ist Job 15,1. Hebr3,2. Hebrl,4. Prov8,22. Punkt hier besser.
Mit SCHEIDWEILER, Ausgabe, 78f., hier Komma und Zusammenhang der Absätze ( ).
Hebrl,4. Hebr2,2. 21 Johl,17. 20
22
PS 18,5.
164
bersetzung mit Kommentar
Mit üτι äε leitet Athanasius eine These ein, die er im folgenden Abschnitt belegt. Nach einigen Erkl rungen folgt wieder eine dogmatische Schlu folgerung (10,5: ώσπεροϋτως): Athanasius l st das Gleichnis vom Wein stock und seinen Reben auf. Der Abschnitt schlie t mit einer Konsequenz (αρÜ 11,2), in der Athanasius seine These wiederholt. Zum Schlu des zweiten gro en Beweises geht Athanasius schlie lich auf die menschlichen Aspekte des Sohnes ein. Aufh nger sind die Bibelstellen, die Dionys in seinem Brief benutzt hatte (vgl. 10,1), besonders Joh 15,1. Athanasius will belegen, da diese Stellen tats chlich auf die menschlichen Aspekte zu beziehen sind. Ausgehend vom Bild aus Joh 15,1.5 („Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater ist der G rtner.") erl utert Athanasius, da die Zweige mit dem Weinstock eines Wesens (ομοούσιος), der G rtner aber von fremdem Wesen ist (10,3). So ist der Sohn mit uns verwandt und eines Wesens und vom Vater wesentlich verschieden. Da der Sohn aber Gottes Logos ist, gilt es aufzu passen und das Bild vom Weinstock und seinen Reben dezidiert nur den menschlichen Aspekten zuzuweisen, eine Anwendung seiner Regel aus Dion. 9,4. Somit weist das Bild daraufhin, da der Sohn auch Mensch sein mu , f r den dies zutrifft (10,4) „denn wir selbst sind mit dem Herrn dem Leib nach verwandt" (10,5 [53,21 f.]). Schlie lich unterl t Athanasius es nicht, kurz auf die soteriologische Bedeutung der Inkarnation hinzuweisen. Nur weil der Sohn unseren Leib annahm, k nnen wir von ihm ÜνÜστασιν και σωτηρßαν empfangen (10,5). Wenn nun Joh 15,1 diese Bedeutung hat, sind auch die brigen drei Schriftstellen auf die Menschheit Christi zu beziehen (Dion. 11,1 [54,59]).
Üλλως τε ου μετÜ το σώμα ...αλλÜ ... (54,1114). SCHEIDWEILER23 ist zuzustimmen, da ein Zusammenhang zwischen den Abs tzen (ούÜλλÜ) besteht und ein Komma nach öαßνηται zu setzen ist. Dennoch liegt der Sinn meines Erachtens noch etwas anders, als er es meint. Es ist hilfreich, Ar. I 54ff. zu Rate zu ziehen, wo Athanasius ausf hrlicher Hebr 1,4 auslegt. Dort hei t es: „Und da auch die Propheten dienten, und durch Engel das Gesetz verk ndet wurde, und der Sohn erschien und kam, um zu dienen, so mu te er die Worte hin zuf gen: 'um so vorz glicher geworden als die Engel', womit er zeigen wollte, da der Dienst des Sohnes um soviel den Dienst der Knechte berragt habe, als der Sohn vom Knecht abstehe. Indem also der Apostel scheidet zwischen dem alten 23
SCHEIDWEILER, Ausgabe, 78f.
III.2.2.7 (Dion. 10,311,2) Das Besondere der Menschheit Christi
165
und dem neuen Dienst, schreibt er freim tig an die Juden die Worte: 'um soviel erhabener geworden als die Engel.' "24
Auch in Dion, betont Athanasius, da mit Hebr 1,4 die jeweiligen „Dienste" verglichen werden und sich der Vers nicht auf den Leib beziehe. Dahinter steht die berlegung von ihm, da κρεßττων nicht Vergleichbares oder Ver wandtschaftliches zueinander in Beziehung setzt, sondern Unterschiedliches (I 54 [128AC]). Der Dienst des Sohnes ist also vorz glicher als der der Engel, κρεßττων ων τη öύσει παρÜ τα γενητÜ (Ι 62 [141Β]). κρεßττων weist also auf den Unterschied zwischen dem Sohn und den Gesch pfen, und der Unter schied besteht zwischen den verschiedenen Diensten der Engel und des Sohnes, nicht im Leib. In Bezug auf den Leib ist der Sohn ja gerade vergleich bar mit den Menschen; der Leib kann ihn nicht ber die Engel herausheben. Ahnliches wiederholt Athanasius nochmals in Ar. I 59 (133C136A) und I 62 (141B). In Dion. 11,2 beschreibt Athanasius, inwiefern der Dienst des Sohnes den der Engel unvergleichlich bertrifft. Genauso, nur ausfuhrlicher, schrieb er schon in Ar. I 59 (PG 26.136BC). Und in Ar. I 60 (l40A) zitiert er auch Joh 1,17 wie in Dion. Athanasius wehrt hier also ein Mi verst ndnis ab, wiefern er Hebr 1,4 nicht auf die Menschwerdung bezogen haben will. Nicht der ange nommene Leib an sich macht den Sohn vorz glicher als die Engel, sondern der menschliche Dienst des Sohnes. Diesen vollzog er zwar zur Zeit der Inkar nation, ist aber vorz glicher, weil er der Sohn Gottes ist. ομοούσιος ήμΐν (53,13) Athanasius gebraucht die Begriffe aus der innertrinitarischen Diskussion um das Verh ltnis zwischen Gottvater und dem Sohn, um die Beziehung zwischen dem Weinstock/Sohn und den Zweigen/Menschen zu beschreiben25: Ar. I 55 (PG 26, 128A): και επειäή και προöήται äιηκüνησαν, και äι' αγγέλων ü νüμος έλαλήθη, και ü υιüς äε έπεäήμησε, και ήλθε äιακονηασι, Üναγκαßως έπήγαγε το τοσούτω κρεßττων γενüμενος των αγγέλων äεϊξαι θέλων, äτι üσον ü υιüς äιαöέρει äούλου, τοσούτον και της äιακονßας των äούλων ή του υßοΰ äιακονßα κρεßττων γέγονε. την äιακονßαν Üρα äιακρßνων ü απüστολος την τε πÜλαιαν και την καινήν, παρρησιÜζεται προς Ιουäαßους γρÜöων και λέγων „Hebr 1,4". ber setzung von STEGMANN, BKV 13, 98. Vgl. die verwandten Aussagen Ar. II 37 (Unterschied zwischen Christus und Mose); ine. 38 (Unterschied zwischen Christus und Elia/Elisa); Ar. III 1214 (Unterschied zwischen der Offenbarung Gottes im Sohn und in den Engeln). Vgl. dazu auch MICHL, Engel, 145f. 2 Nur die Vorstellung „von demselben Ursprung" ist neu, abgeleitet aus dem Bild vom Weinstock sonst g be es noch etwas Drittes, einen Ursprung, neben Gottvater und dem Sohn.
166
bersetzung mit Kommentar
,Menschensohn" Menschen ομοούσιος, συγγενής, αäι αßρετος, μßαν έχει και την αυτήν γένεσιν, ομογενής
„Menschensohn" Vater ξένος κατ' ούσßαν, αλλüτριος κατ' ούσßαν
So gro die Verwandtschaft zwischen den Menschen und dem „Menschen sohn" ist, so gro ist der Unterschied zwischen dem „Menschensohn" und dem „Gottessohn". In der Auseinandersetzung mit den „Arianern" u ert sich Athanasius also ber die Christologie im engeren Sinn. Dies war nicht der eigentliche Streit punkt, sondern Athanasius selbst thematisiert die Menschheit Christi, weil er die Niedrigkeitsaussagen auf den Menschen Jesus bezogen haben will. In die sem Zusammenhang beschreibt Athanasius, da Christus als Mensch wie wir ist; da wir Menschen eines Wesens sind und denselben Ursprung haben (μßαν έχει και την αυτήν γένεσιν); Nachfahren Adams und insofern auch aus der Erde sind (εκ γης γεγüναμεν και του ΑäÜμ έσμεν έκγονοι). ομοούσιος ist synonym mit συγγενής, ομογενής (im Gegensatz dazu ξένος κατ' ούσßαν, αλλüτριος κατ' ούσßαν, Üλλος). Athanasius gebraucht also ομοούσιος, um zu verdeutlichen, da der Sohn wirklich auch Mensch war26. Wir Menschen sind einander ομοούσιος, sofern wir gleich sind und dieselbe Natur haben: sterblich, verg nglich, wandelbar, aus Nichts27. Und der Sohn Gottes ist mit uns ομοούσιος, da er Mensch wurde. Dies ist meines Erachtens die fr heste Stelle, an der ομοούσιος auch christologisch gebraucht wird, so Es ist m ig, dar ber zu diskutieren, ob damit der Menschensohn ein Teil der Gruppe „Mensch" ist, oder ob er zum Wesen „Menschheit" geh rt, ομοούσιος hat offensichtlich eine offenere Bedeutung und kann viele kleine Einheiten (Menschen) zusammenfassen, die denselben Ursprung (Erde/Adam) haben, was auf Gott bezogen dazu f hren w rde, neben dem Vater und den Sohn etwas Drittes, deren Ursprung, anzunehmen. J. LEBON hatte aus dieser Stelle gefolgert, da Athanasius unter Usia nur eine konkrete nume rische Einheit versteht („der Weinstock"), nicht ein abstraktes Wesen (Le sort du „consubstantiel" niceen, 502508). Athanasius geht bei der Einheit der Menschen davon aus, da alle Nachfahren Adams sind sind die Menschen also numerisch oder genetisch eins? Es liegt hier also bildliche Rede vor, die nicht in Formeln gefa t werden kann. So dr ckt es Athanasius in ep. Serap. II 3 aus: *Ων έσμεν üμοιοι, και την ταυτüτητα Ιχομεν τούτων, καß ομοούσιοι έσμεν Üνθρωποι γοΰν äμοιοι και ταυτüτητα έχοντες, ομοούσιοι έσμεν αλλήλων. Το αυτü γαρ πασι, το θνητüν, το öθαρτüν, το τρεπτüν, το εκ μη äντων (PG 26, 612Β). In ep. Serap. II 4 z hlt auf: Himmel, Erde, Lichter, Sterne, Meer, Abgr nde, Tiere, Menschen, au erdem Engel, Erzengel, Cherubim, Seraphim, Gewalten, F rstent mer, Herrschaften, Paradies alle diese ver schiedenen „Naturen" sind nicht Gott: Και πÜλιν των κτισμÜτων ουäέν εστß τη öύσει θεüς· αλλ' εκαστον των γενομένων ä και γέγονε, τοΰτο καß εκλήθη (PG 26, 613Β); vgl. auch syn. 41,7 (267,19): τα εξ ανθρώπων γεννήματα ομοούσια εστßν.
111.2.2.7 (Dion. 10,311,2) Das Besondere der Menschheit Christi
167
da der Sohn Gottes sowohl mit Gott als auch mit den Menschen ομοούσιος ist28. Ob und wie Athanasius mit diesem Text direkt in die christologischen Streitigkeiten hineingewirkt hat, mu offen bleiben. Die sekund re ber lieferung zeigt aber, da gerade diese Stelle pr sent war29. Es sei nur noch darauf hingewiesen, da etwas 60 Jahre sp ter die Unionsformel (433) vom Sohn aussagt, er ist ομοούσιος dem Vater der Gottheit nach, mit uns ομο ούσιος der Menschheit nach, was in Chalcedon 451 bernommen wurde30. Athanasius selbst ist aber noch weit davon entfernt, eine derartige Formel auszubilden und anzuwenden. In den Arianerreden konnte er sich zwar hnlich ausdr cken: Ar. II 61 (277A): εßτα επειäή το κτιστüν ένäυσÜμενος γέγονεν ήμϊν üμοιος κατÜ το σώμα, äια τούτο εßκüτως και αäελöüς ημών και πρωτüτοκος εκλήθη, εß γαρ και μεθ' ημÜς äι' ημÜς γέγονεν Üνθρωπος, και αäελöüς ημών äια την του σώματος üμοßωσιν ... 31 . Besonders Ar. II 74 deckt sich mit Dion.; Athanasius gebraucht hier sogar den Vergleich vom Weinstock und den Reben aus Joh 15,l32: „Mensch geworden aber findet es ihm hnliche Wesen, von denen er auch das hnliche Fleisch ange zogen hat. ... Wie aber Er Grundstein und wir auf ihm erbaute Steine sind, so ist er auch wieder ein Weinstock und wir sind gleichsam mit ihm verbundene Reb zweige, nicht der Substanz der Gottheit nach denn das ist ja unm glich , son
28
In der Regel wird diese terminologische Innovation Apollinarius zugeschrieben; vgl. WILES, ΟΜΟΟΥΣΙΟΣ HMIN, mit Verweis auf De Unione 8; Fragm. 161; Tomus Synodalis (LlETZMANN, Apollinaris, 188, 254, 262f). „But it is evident, that he was using flesh in its literal sense and not simply as a synonym for human nature" (WILES, 456): ουκ Üνθρωπος αλλ' ως Üνθρωπος, äιüτι ου ομοούσιος τö Üνθρώτω κατÜ το κυριώτατον (Fragm. 45, LIETZMANN, 214). Anders Athanasius, der hier σαρξ, σώμα, Üνθρωπος synonym gebraucht (s. Kap. IH.2.2.6 Arun. 30). 29 S. Einleitung. Textkritik, besonders a) Theodoret, Eranistes, b) Cod.Laur. IV,23, c) Cod.vat.gr. 1431 und auch h) Euthymis Zigabenus. 30 Unionsformel von 433: AGO I 1,7 (70,1522 Ephesinische Redaktion); AGO I 1,4 (8,27 9,8 Antiochenische Redaktion). Chalcedonense: ACO II 1,2 (129,23130,3). ber die Geschichte der Anwendung des ομοούσιος auf die Christologie schreibt STEAD, Homousios [RAC], 426430; vgl. au erdem WILES, ΟΜΟΟΥΣΙΟΖ HMIN; STUDER, Consubstantialis Patri. Consubstantialis Matri. Vgl. auch ep. Epict. 5 (1057B) λαβεßν ομοιον ήμϊν σώμα; 7 (1061Β) ταυτον ην τω ήμετέρö· αäελöή γαρ ημών ή Μαρßα, έπεß και πÜντες εκ του ΑäÜμ έσμεν; ep. Max. 2 (PG 26, 1088Β) καθ' üμοßωσιν ημετέρα ν. Nur an dieser Stelle legt Athanasius so ausfuhrlich Joh 15,1 aus.
168
bersetzung mit Kommentar
dem wieder der menschlichen Seite nach die Rebzweige n mlich m ssen dem Rebstock hnlich sein , da auch wir dem Fleische nach ihm hnlich sind."33
Aber wie auch sonst in den Arianerreden fehlt hier der Begriff ομοούσιος, erst mit decr. macht sich Athanasius dieses Wort zu eigen. Und besonders im sp ten ep. Epikt. h tte er so formulieren k nnen, als er dagegen argumentiert, da üμοούσιον εßναι το σώμα της του Λüγου θεüτητος. Dreimal formuliert er aber: ü εκ Μαρßας προελθών Κύριος Υßüς μεν τη ουσßα και öύσει του θεού εστß, το äε κατÜ σÜρκα εκ σπέρματüς εστß Δαβßä34. Dadurch kommt zum Ausdruck, da das wahre Sein (ουσßα) des Sohnes immer seine Gottheit ist, die er auch unver ndert bei der Menschwerdung beh lt (s.o.). Die Inkarnation ist „nur" eine ;τα/?~ουσßα35. So bleibt diese chri stologische Anwendung des ομοούσιος in Dion, bei Athanasius eine einmalige Sache obwohl eigentlich die Verwandtschaft zwischen unserem Leib und Leib Christi f r Athanasius zentral ist, weil er darauf seine Sote riologie aufbaut. Nur weil der Sohn unser Dasein angezogen hat, k nnen wir durch ihn verg ttlicht werden36.
Ar. II 74 (PG 26, 304B): Üνθρωπος äε γενüμενος έχει τους ομοßους, ων και την üμοßαν ένεäύσατο σÜρκα. ... "Ωσπερ äε θεμέλιος αυτüς, ημεßς äε λßθοι έποικοäομούμενοι έπ' αυτüν οΰτως αυτüς πÜλιν Üμπελος εστßν, ημεßς äε ως κλήματα συνημμένα, ου κατÜ την ούσßαν της θεüτητος· αäύνατον γαρ τοΰτü γε· αλλÜ πÜλιν κατÜ το Üνθρώπινον äμοια γαρ εßναι äεß τα κλήματα τη Üμπέλö έπει και ημεßς äμοιοι κατÜ την σÜρκα τυγχÜνομεν οντες αύτοΰ. (PG 26, 304Β). bersetzung Anton Stegmann, BKV 13, 223f. Insofern ist der Kommentar von OPITZ „Athanasius benutzt diese Stelle (Job 15,1) nie" (Kommentar zur Stelle, 53) nicht korrekt. 34 Ep. Epict. 2 (1053B); vgl. 5 (1060A); 12 (1068C). Ausdr cklich stellt Athanasius in Ar. II 66 (285C) ουσßα und παρουσßα gegen ber: öανερüν αν εϊη, üτι και το λεγüμενον υπ' αύτοΰ "Εκτισε με αρχήν οäών ου της ουσßας αύτοΰ αλλÜ της ενσωμÜτου παρουσßας αύτοΰ σημαντικüν εστß; vgl. auch Hoss, Studien, 76f. zu diesem Ausdruck. So entwickelt Athanasius keine ausdr ckliche sog. „ZweiNaturenLehre", weil er allein betonen will, da die Niedrigkeitsaussagen auf den von Gott angenommenen Menschen zu beziehen sind 36 SCHWAGER, Fluch und Unsterblichkeit, 386f; vgl. oben Kap. HI.2.2.6 Anm. 39f.
III.2.3 Dritter Beweis (12,125,4): Die Zitate aus Widerlegung und Verteidigung des Dionys belegen seine Orthodoxie III.2.3.0 (12,12) berleitung 12.1 Hat also nun Dionys, wie die Christusfeinde verbreiten1, als er ber die menschlichen Aspekte des Sohnes schrieb und ihn so ein Werk nannte 2 , gesagt, da er einer der Menschen sei3? Oder dachte er, da er sagte, da der alogos nicht dem Wesen des Vaters eigen sei, dieser sei mit uns Menschen homousios*? Nat rlich schrieb er so in den anderen Briefen nicht, sondern er scheint in ihnen richtige Ansichten zu haben 5 und kann dadurch gegen die, die (so) reden, ausrufen: „Ich bin nicht derselben Meinung wie ihr, o Gottesfeinde, auch geben meine Schriften dem Arius keinen Anla 6 zu Gottlosigkeit. 12.2 Sondern als ich an Ammon und Euphranor wegen der Sabel lianer schrieb, erinnnerte ich an den Winzer und den Weinstock und andere derartige Ausdr cke, damit ich die menschlichen Aspekte des Herrn aufzeige und jene berzeuge, nicht mehr zu sagen, da der Vater der ist, der Mensch wurde. Denn wie der Winzer nicht der Weinstock ist, so ist auch der, der im Leib war, nicht der Vater, sondern der Logos, und der Logos, der in dem Weinstock war, wurde Weinstock genannt wegen der leiblichen Verwandtschaft mit den Reben, die wir sind1. In diesem Sinn also schrieb ich den Brief zu Euphranor und Ammon, eurer Schamlosigkeit aber setzte ich die brigen Briefe entgegen, die von mir geschrieben wurden, damit die Verst ndigen die Verteidigung in ihnen und meine richtige Ansicht ber den Glauben an Christus erkennen."
Θρυλüω immer wieder in dieser Schrift (Dion. 14,1 [56,8f.]; 20,3 [61,18]; 22,2 [62,26]). Chiasmus. 3 Rhetorische Frage. Rhetorische Frage. Parechese ορθώς öρονών. 6 Anachronismus. Hyperbaton.
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bersetzung mit Kommentar
Dieser Abschnitt beginnt (οΰν) mit zwei rhetorischen Fragen, die er empha tisch beantwortet (και μην) und mit einem „Zitat" des Dionys unterst tzt. Bevor Athanasius ab Dion. 14,4 „Dionys" zu einzelnen „arianischen" Aus sagen zu Wort kommen l t, leitet er in drei Abschnitten zu diesem gro en dritten Beweisgang ber: a) Athanasius fa t seinen zweiten Beweis zusammen und weist auf die Schrift Widerlegung und Verteidigung hin (12,lf); b) Athanasius stellt die Schrift Widerlegung und Verteidigung vor und erl utert deren Anla (12,313,3); c) allein die Tatsache, da Dionys sich verteidigt hat, m te doch schon die „Arianer" widerlegen (14,14). In diesem Abschnitt fa t Athanasius also nochmals seinen zweiten Beweis zusammen, d.h. er l t in w rtlicher Rede Dionys selbst seine Interpretation (s. Dion. 5,1; 9, l f.) des umstrittenen Briefes von Dionys deklamieren. Athanasius verwendet eine Form der sermocinatio* und legt Dionys Worte in den Mund, die er seiner Ansicht nach selbst gesagt h tte. Dionys wird auf diese Weise zum Ankl ger der „Arianer"9 und die Auslegung des Athanasius erscheint authentisch, von Dionys selbst beglaubigt10! Gleichzeitig leitet er schon zum dritten Beweis ber, indem er auf die brigen Schriften des Dionys verweist11, aus denen er zitieren will. Die Aussagen ποßημα und μη εßναι τον λüγον ß'äιον της του πατρüς ουσßας (12,1 [54,19f.]) beziehen sich auf den umstrittenen Brief des Dionys von Alexandrien, aus dem Athanasius schon in Dion. 4,2 referiert hat12. Hier ist nach dem argumentativen Teil (Beweis zwei) wieder Raum f r Polemik. Athanasius redet von „schwatzenden Christusfeinden" (12,2 [54,18]) und „Gottesfeinden" (12,1 [54,23]) in Schamlosigkeit (12,2 [54,30]), die keinen gesunden Verstand haben (12,3 [55,3]) und behaupten, da das Gerade krumm sei, und die das Licht Finsternis nennen (12,3 [55,6f.]13).
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Vgl. dazu LAUSBERG, Handbuch, §§ 820825. Dionys sagt: ώ θεομÜχοι (54,23) und την υμών Üναßäειαν. Die Angeredeten sind nat rlich (anachronistisch) die „Arianer". I Der unbekannte Autor von „Widerlegung und Verteidigung" la t Dionys erkl ren, da seine Beispiele in dem umstrittenen Brief ziemlich unbrauchbar seien also eine ganz andere „Entschuldigung" als die des Athanasius! II Mit den brigen Schriften ist Widerlegung und Verteidigung gemeint (s.o. Kap. III.2.2. l Anm. 6). Dazu genauer oben Kommentar zu Dion. 4,2. Ein h ufiger Vorwurf von Athanasius, z.B. in fug. 23,3; zur Polemik vgl. den Exkurs.
Λ
.2.3.1 (12,313,3) Überleitung: Zitate aus Widerlegung und Verteidigung sind vorzulegen 12,3 Sogar die „Arianer* hätten nun, wenn sie einen gesunden Ver stand hätten, solches in Betracht ziehen und so über den Bischof denken müssen1, „denn alles liegt den Verständigen vor Augen und ist richtig bei denen, die Einsicht gewonnen haben."2 Da sie aber den Glauben der katholischen Kirche nicht kennen, deswegen in Gottlosigkeit gefallen sind und zu guter Letzt den Verstand ausschalten und das Gerade für krumm halten und das Licht Finsternis nennen, die Dunkelheit aber für Licht halten3, ist es für eine ausführliche Verurteilung der Häretiker notwendig, Ausschnitte auch aus den anderen Briefen des Dionys und deren Anlaß vorzustellen. Denn auch wir haben aus den (anderen Briefen) gelernt, so über den Mann zu denken und zu schreiben. 13.1 Der Anlaß aber, weshalb er die anderen Briefe geschrieben hat, ist folgender: Als der Bischof Dionys von den Ereignissen in Pentapolis erfahren und aus Eifer für den Glauben gegen die Häresie des Sabellius den Brief an Euphranor und Ammon ge schrieben hatte, wie ich oben sagte, sind einige der Brüder aus der Kirche, die zwar die richtige Überzeugung hatten, ihn aber nicht fragten4, um von ihm zu lernen, warum er sich so ausdrückte, nach Rom gegangen und haben ihn bei dem gleichnamigen Bischof Dionys von Rom angeklagt. 13.2 Als jener dies gehört hatte, hat er zugleich gegen die ge schrieben, die die Meinung des Sabellius unterstützten, und gegen die, die solche Ansichten vertraten, welche Anus, als er sie aus sprach, aus der Kirche trieben5. Und er (Dionys von Rom) hat ge sagt, daß sie je gleichwertige, nur diametral entgegengesetzte Häresien seien, die des Sabellius und die derjenigen, die sagen, der Logos Gottes sei Geschöpf, Werk und geworden. Und er hat zu
Chiasmus. Prov 8,9. 3 Bild; häufige Unterstellung: Ar. l l; ähnlich in decr. 5,4 (5,7f.) nach Jes 5,20. Parallelismus. Satz der Lesbarkeit wegen getrennt. 2
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bersetzung mit Kommentar
Dionys geschickt, um auch ihn ber die Dinge, die sie gegen ihn vorgebracht haben, zu informieren. 13,3 Und er hat sogleich geantwortet6 und den B chern den Titel Widerlegung und Verteidigung gegeben. Nimm hier die wider w rtige Schmiedest tte7 der Gottesfeinde und wie sie sich selbst in Schande bringen, zur Kenntnis! Denn da Dionys, der Bischof von Rom, auch gegen die geschrieben hat, die sagen, Gesch pf oder Werk sei der Sohn Gottes, ist es erwiesen, da nicht erst jetzt, sondern schon l ngst von allen die H resie der christusfeindlichen „Arianer" anathematisiert wurde. Da dann Dionys, der Bischof von Alexandrien, au erdem den Brief verteidigt hat, den er geschrieben hatte, ist es offensichtlich, da auch er weder so gedacht hat, wie jene sagen, noch da er berhaupt die schlechte Lehre des Arius vertreten hat. Wieder beginnt ein Abschnitt mit einer irrealen (έäει) These (o$v), dem eine reale These angeschlossen ist (μένäέ), mit Begr ndung (γαρ). Es folgt eine l ngere Erg nzung (ή äε πρüöασις ... εστßν αύτη ...), die zur realen These und weiteren Erl uterungen zur ckfuhrt (ενταύθα, γαρ, έπειτα). Nachdem Athanasius im vorigen Abschnitt Dionys selbst den „Arianern" vor halten lie , da diese doch einmal einen Blick in seine Verteidigungsschriften werfen sollten (Dion. 12,2), geht er selber darauf ein. Er weist daraufhin, da er daraus (ab Dion. 14,1) zitieren (αναγκαßοv και τα εκ των Üλλων επιστολών του Διονυσßου παραθέσθαι Dion. 12,3 [55,7f.]) und deren Anla (και το αßτιον 55,8) nennen wird8. Letzteres unternimmt er in diesem Abschnitt und beschreibt auf diese Weise den zweiten Teil des sog. „Streit der Dionys"9. So wird die Aufmerksamheit erh ht der Leser/H rer erwartet gespannt die Zitate aus „Dionys" und Athanasius hat noch einmal Zeit f r Polemik10 sowie f r ein eigenes anachronistisches Fazit aus dem Dionys
Ά ντέγραψε νέπέγραψε. Bild; έργαστήριον w rtlich „Werkst tte". 8 Analog zu Dion. 5, If. kl rt Athanasius zun chst den Anla von Widerlegung und Ver teidigung, bevor er daraus zitiert. 9 Zum ersten Teil s.o. Dion. 5, If. und Kommentar. 10 F r Leute bei klarem Verstand (ύγιαßνοντα τον νουν 55,3) ist es eigentlich nicht n tig, weiter Dionys zu zitieren. Nur fehlt es den „Arianern" an Verstand und Gottes furchtigkeit, und sie halten Licht f r Dunkelheit....
///.2.3.1 (Dion. 12,313,3) Zitate vorlegen
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streit: Schon l ngst (εκπαλαι 56,3) wurde die „arianische" H resie „von allen" verurteilt. Dieses will er im Folgenden eigentlich erst belegen! Dionys und die Libyer (Fortsetzung) Wie oben schon dargestellt (s. Kommentar zu Dion. 5,1), hat der umstrittene Brief des Dionys An Ammon, Euphranor und Euporon den Streit nicht schlichten k nnen. Denn darauf hin wandten sich „einige aus der Kirche der Br der"11 an den r mischen Bischof Dionys. Athanasius schreibt: τινές των απü της εκκλησßας αäελöών öρονοΰντες μεν ορθώς12, μη έρωτήσαντες äε αυτüν, ϊνα παρ' αύτοΰ μÜθωσι πώς έγραψεν, Üνήλθον προς την 'Ρώμην καν κατειρήκασιν αύτοΰ παρÜ τω üμωνύμö αύτοΰ Διονυσßω τω επισκοπώ 'Ρώμης (13,1 [55,1315]). Dionys von Rom reagierte sofort und schrieb zwei Briefe: an die Libyer und an Dionys von Alexandrien13. Nach Athanasius habe er sich sowohl gegen Arius14 als auch gegen Sabell gewandt. So sah sich Dionys gezwungen, seine berzeugung richtigzustellen und schrieb, diesmal ausfuhrlicher, vier Verteidigungsb cher. Diese B cher sind aller Wahrscheinlichkeit nach leider nicht mehr erhalten; Athanasius zitiert aus gef lschten Verteidigungsb chern (s. Einleitung). Zu welchen Zeitpunkt diese Ereignisse zu datieren sind, ist nicht ganz offensichtlich. Vermutlich hat Dionys seine vier B cher noch in der Ver bannung geschrieben15, ist aber Ende 260 wieder nach Alexandrien zur ck gekehrt. Bei der Verbannung handelt es sich um die Valerianische Verfol"
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Zur Frage, wer das war und welche Parteien es gab, s. Kap. IH.2.2.2 Anm. 21. In den Hss W V steht umgekehrt: μη öρονοΰντες ορθώς! Man betrachtete also eventuell die Libyer allgemein als Sabellianer (vgl. OPITZ, Dionys 43 Anm. 6) oder hat zumindest die Auff lligkeit umgangen, da Athanasius die Ankl ger des orthodoxen Dionys in Rom auch als rechtgl ubig bezeichnet. In syn. 43,4 (269,2) macht Athanasius daraus eine Synode: ή μεν κατÜ 'Ρώμην σύνοäος ήγανÜκτησεν. Ob das wirklich zutrifft, kann bezweifelt werden; vgl. den parallelen Fall bei Paul von Samosata (BRENNECKE, Paul von Samosata). Athanasius berliefert in decr. 26 Zitate aus einem Schreiben des r mischen Dionys an seinen Namensvetter in Alexandrien. Leider ist es unklar, ob dieses Zitat authentisch ist oder nicht; dazu s. II.3.2c. Nat rlich hat Dionys von Rom Arius noch nicht gekannt, weswegen Athanasius es so ausdr ckt: καß κατÜ των öρονούντων ταΰτα, απερ και "Αρειος λέγων έξεβλήθη της εκκλησßας ... (13,2 [55,16f.]>. Das wird allgemein aus Dion. 18,3 (59,13): äια τÜς περιστÜσεις geschlossen. Da nun der Textkomplex gef lscht zu sein scheint, ist diese Notiz mit Vorsicht zu behandeln. Eventuell hat der Autor aber hier eine Tradition eingearbeitet, so da Dionys tats chlich seine Verteidigungsschrift in der Verbanung abgefa t haben kann.
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gung16. Dionys war trotz dieser Verbannung nicht handlungsunfähig, wie er selbst schreibt: „Zwar hatte Kephro uns einen stärkeren Verkehr mit den ägyptischen Brüdern ermöglicht, so daß kirchliche Arbeit in einem größeren Gebiet möglich war, in (Kolluthien) aber, näher bei der Stadt, würden wir häufiger den Anblick der wahrhaft Geliebten, Vertrauten und Befreundeten genießen können. Sie würden kommen und über Nacht bleiben; und es würden der Reihe nach Versammlungen stattfinden wie bei Vororten, die weiter entfernt liegen. Und so geschah es auch."17 Es ist durchaus möglich, daß Dionys tatsächlich zu dieser Zeit seine Verteidigungsschrift verfaßt hat. Aufgrund dieser Geschehnisse hat OPITZ dafür plädiert, daß schon am 20.7.259 der römische Dionys vom Rang des Presbyters ins Bischofsamt aufgestiegen ist18. Denn diese Ereignisse (die Gesandtschaft aus Δgypten an ihn, seine Antworten an die Libyer und an Dionys von Alexandrien und die vier Bücher gegen die Sabellianer des alexandrinischen Dionys) müssen bis Ende 260 geschehen sein können. Bei der Darstellung dieser Ereignisse ist man alleine auf Athanasius angewiesen; Euseb listet nur die Briefe auf. Insofern kann es sein, daß manches verfälscht oder übergangen wurde. Leider ist keine Kontrolle möglich.
Dionys berichtet selbst über seine Verbannung zuerst nach Kephro (257) und dann nach Kolluthien (258) im Brief an Germanus (Euseb, h.e. VI 40 und VII 11,119; Über setzung bei Bienert, erh. Werk, 3236). Vgl. BIENERT, Origenismus, 206 Anm. 28 und KERESZTES, Two Edicts of the Emperor Valerian. Zur Lage dieser Orte s. Kap. III.2.1 Anm. 34. Dionys wurde zuvor mit anderen Presbytern zusammen vom Präfekten Δgyptens Δmilianus (257259; vgl. STEIN, Die Präfeken von Δgypten, 143145) verhört; er zitiert in seinem Brief an Germanus aus dem offiziellen Protokoll. Zur Zeit des Verhörs hatte Dionys „Brüder aus Rom" zu Besuch; vielleicht waren sie in der theologischen Angelegenheit zu Dionys von Alexandrien gekommen (so vermutet OPITZ, Apparat zur Stelle). 17 Dionys, Brief an Germanus, Euseb, h.e. VII 11,17; übers, v. BIENERT, erh. Werk, 36. 18 OPITZ, Dionys, 4649. Vgl. die verschiedenen Datierungsvorschläge bei DAVIS, Pre Constantinian Chronology, 439442. Die Datierung des römischen Dionys schwankt zwischen 258 und 260 n.Chr. Davis selbst plädiert für den 22.7.260, da erst nach dem Ende der valerianischen Verfolgung ein neuer Bischof geweiht wurde (459f). Er selbst sieht dies aber nicht als zwingend an, berücksichtigt zudem OPITZ Überlegungen gar nicht, so daß meines Erachtens das Jahr 259 doch wahrscheinlicher scheint.
.2.3.2 (14,14) Überleitung: Die Tatsache der Verteidigung des Dionys 14.1 Es genügt gewiß zur gänzlichen Verurteilung der „Arianer" und zum Beweis ihrer Verleumdung allein die Tatsache, daß Dionys sich in den Punkten, die diese verbreiten, verteidigt hat. Denn er hat nicht aus Streitsucht eine Gegenschrift verfaßt, sondern um sich in den Punkten zu verteidigen, um derentwegen er verdächtigt wurde; wenn er sich aber in den Punkten, worin er angeklagt wurde, verteidigt hat, was tut er anderes als daß er jede verdächtigende Klage gegen ihn aufhebt und beweist, daß die Ariomaniten ihn auch in dieser Sache falsch anklagen 1 ! Damit diese aber durch das, was er zu seiner Verteidigung geschrieben hat, noch mehr zu Schanden kommen, wohlan, ich werde dir auch seine Worte vorlegen. 14.2 Denn du wirst aus ihnen erkennen, daß die „Arianer" Böses im Schilde führen, Dionys aber weit von der verkehrten Meinung jener („Arianer") entfernt ist. Zuerst nämlich hat er2 seinen Brief den Titel Widerlegung und Verteidigung gegeben; was bedeutet dies anders, als daß er die Lügner überführt und sich für das, was er ge schrieben hatte, verteidigt, indem er zeigt, daß er nicht so, wie es Anus sich erdachte, geschrieben hat, sondern daß er trotz des Hinweises auf das, was menschlich über den Herrn gesagt wurde, nicht ignoriert hat, daß dieser Logos und vom Vater untrennbare Weisheit ist. 14.3 Femer beschuldigt er die, die ihn belasten3, daß sie ihn nicht vollständig zitieren, sondern einzelne seiner Worte herauslösen und sie nicht in guter, sondern schlechter Absicht gebrauchen, wie sie es wollen; und er vergleicht diese mit jenen, die die Briefe des seligen Apostels verleumden. Aber ein derartiger Tadel von ihm be freit ihn vollkommen vom ungerechtfertigten Verdacht. Denn wenn er die Gegner des Paulus für vergleichbar mit seinen Gegnern hält, so heißt dies nichts anderes, als daß er die Ansichten des Paulus vertreten und so geschrieben hat.
B K als Partizip . Nur BKPOREas. Nur zweimal dieses Verb bei Ath., s. MÜLLER, Lexikon, s.v.
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14,4 Sofern er zu jedem Punkt, der von den Ankl gern ange sprochen wurde, Stellung bezieht, bereinigt er ganz gewi alles, was von ihnen vorgebracht wurde; und Sabellius widerlegt er in jenen (Briefen), zeigt aber in diesen seinen eigenen, unversehrten, frommen Glauben. Athanasius beginnt diesen Abschnitt mit einer ironischen praeteritio (καΐ αρκεß μεν γαρ ßνα äε ... öέρε)4, schlie t eine Begr ndung an (γαρ) mit drei Einzelpunkten (πρώτον, έπειτα, αμελεß καß). Noch immer liefert Athanasius also keine Zitate aus Widerlegung und Verteidigung, sondern hebt nochmals die Bedeutung und Absicht dieses Schriftkomplexes hervor. Die Tatsache allein, da „Dionys" sich verteidigte, hebe nach Darstellung des Athanasius schon die Klage der „Arianer" auf, denn: Erstens (πρώτον, 14,2 [56,14]) verteidige sich „Dionys". Die formale Bestimmung als „Verteidigung" gen ge schon, die L ge der „Arianer" bzw. die Rechtgl ubigkeit des Dionys festzustellen5. Denn die Verteidigung bewei se, da die Aussagen des Dionys in dem umstrittenen Brief (Dion. 4,2) nur die eine Seite der Medaille ist; er kenne den Sohn nicht nur als Gesch pf, sondern auch als λüγον και σοößαν Üäιαßρετον του πατρüς (56,18). Zweitens (έπειτα, 14,3 [56,18]) beschuldige „Dionys" seine Gegner in der Vertei digungsschrift, einzelne Worte von ihm f r ihren Zweck herauszugreifen und umzudeuten6. So w rden auch die Briefe des Paulus verleumdet werden. Die schnelle Folgerung des Athanasius ist: Wenn Dionys und Paulus gleiche Geg ner haben, haben sie auch gleiche, d.h. orthodoxe Ansichten! Drittens (αμελεß καß, 14,4 [56,24]) nehme „Dionys" zu jedem Anklagepunkt Stellung und bereinige ihn. In der Verteidigungsschrift zeige Dionys seinen eigenen, unver sehrten, guten Glauben (üλüκληρον εαυτού την ευσεβή πßστιν 56,26). Nach den Zitaten aus der Verteidigungsschrift wird Athanasius entsprechend schreiben: αυτή του Διονυσßου ή πßστις (25,4 [65,13]) und fortfahren: „Ein paar Passagen habe ich aus seinen Briefen zusammengetragen und nieder geschrieben, die dich veranlassen k nnen, weiteres hinzuzuf gen, die aber den „Arianern" gr te Schande bereiten k nnen wegen ihrer Verleumdung gegen den Bischof. Denn er hat mit jedem Detail, ber das er geschrieben hat, deren Bosheit widerlegt und deren H resie gebrandmarkt." Dion. 14,14 und 25,4 S.o. Kommentar zu Dion. 4,1. Schon oft kam Athanasius darauf zu sprechen: 4,4 (49,4); 6,1 (50,2); 6,2 (50,5); 9,2 (52,5); 12,2 (55,1); 14,1 (56,8.9.10.12); so auch der Titel der Schrift. 6 Vgl. das Zitat in Dion. 18,4, und auch 4,4. 5
///.2.3.2 (Dion. 14,14) Die Tatsache der Verteidigung
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bilden also eine Klammer um den gro en Abschnitt der Zitate aus der Verteidigungsschrift des Dionys. Geordnet zu einzelnen Vorw rfen, d.h. Aussagen, die nach Meinung des Athanasius seine Gegner vertreten (denn sie sind „Arianer"7), zitiert Athanasius aus dem Werk Widerlegung und Verteidigung. • 14,416,2: Immer Vater, immer Sohn (sechs Zitate in 15, l6) • 16,317,2: der Sohn nicht vom Vater zu trennen (zwei Zitate in 17,2f.) • 18,120,2: der Sohn ist dem Vater homousios (zwei Zitate in 18,15)
• 20,321,3: der Sohn ist kein Gesch pf oder Werk (ein Zitat in
20,3; 21,3) • 22, l f.: der Sohn wird nicht nur Sohn genannt (Ausschnitte aus Zitaten in 15) • 23,125,3: Sohn ist nicht ein zweiter Logos (drei Zitate in 23,2; 23,3f.;25,l) Athanasius stellt aus verschiedenen B chern Ausschnitte zusammen, manch mal mit kurzen Hinweisen zur Stellung des Zitats im Werk: μετ' ολßγα 15,2 (57,4); 15,4 (57,13); 17,2 (58,23); εßτα 15,5 (57,16). Oft zitiert er den Satz oder die Aussage nicht vollst ndig: 15,1 (57,3); 17,2 (58,24); 20,3 (61,27); 21,3 (62,13); 23,2 (63,11), was den Inhalt verf lschen und den Akzent anders legen kann. Schon in 14,5 k ndigt Athanasius an: Μüνα τα προς την κατη γορßαν αναγκαßα τßθημι (56,3 If), um dann alles berfl ssige wegzulassen. Die meisten Zitate stammen aus dem ersten Buch, das sich anscheinend mit den Beispielen auseinandersetzt, die f r die Beziehung zwischen Gottvater und dem Sohn angewendet werden d rfen oder nicht: πÜλιν γαρ έλθωμεν επß τα παραäεßγματα 15,3 (57,7)8. Die meisten brigen Zitate (15,6; 17, l f.; 20,3; 21,3; 25,1) entstammen dem zweiten Buch, das sich mit Gott als Vater und Logos als seinen Sohn befa t haben d rfte. Damit h ngt zusammen die Diskussion um Gott als äημιουργüς und ποιητής, um den Sohn als ποßημα, also um die Auslegung von Prov 8,22. Nur ein Zitat ist dem dritten Buch entnommen (18,5), ber dessen Inhalt sich deshalb nichts sagen l t. Aus dem vierten Buch hat Athanasius ebenfalls nur einmal zitiert (23,3f). Dieser ber blick verdeutlicht, wie kurz doch die Zitate aus dem Verteidigungswerk sind, Mit dem Werk Widerlegung und Verteidigung hatten sich die Eusebianer selbst vom „AnanismusVerdacht" befreien wollen! Vgl. παραäεßγματα 18,1 (59,4); ομοιώματα 18,3 (59,16). So SonneAbglanz (15,3); ErzeugerKind (15,4); GeistDunst (15,5); WurzelPflanze (18,3); QuelleFlu (18,3); VerstandGedanke (23,24); abgelehnt PflanzeG rtner; BootSchiffsbaumeister (18,1).
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so da man kaum einen Gesamteindruck von dem Werk bekommen kann. Ein Vergleich dieser Themenbl cke mit dem, was f r Athanasius „Arianismus" ist, zeigt auch, da seine Gegner nicht unbedingt dies alles vertreten haben. Nur f r Athanasius, der ihnen „Arianismus" unterstellt, ist es unumstritten, da dies der Fall ist9. Der unbekannte Autor des Verteidigungswerkes wollte sich mit Dionys von eben dieser Unterstellung, die „Eusebianer" seien „Arianer", befreien! Nur in dem Stichwort ομοούσιος und ποßημα/κτßσμα (Thema 3 und 4) d rfte ein Wahrheitsgehalt liegen: Nachdem Athanasius mit decr. Dionys zum Zeugen f r das nicaenische ομοούσιος gemacht hatte (Zusatz!), reagierten seine Gegner prompt, stellten die Aussage des Athanasius in Frage und wiesen auf den umstrittenen Brief des Dionys hin (Dion. 4,2: ποßημα), so da Dionys auf keinen Fall ein Zeuge f r das ομοούσιος sein k nne.
Zu dem Problem, da nicht einfach die sog. „Vorw rfe" der „Arianer" gegen Dionys und positive Thesen umgedreht werden d rfen, s. Kap. III.2.2.0 Anm. 32.
III.2.3.3 (14,416,2) Immer Vater, immer Sohn 14.4 Wenn jene also sagen, Dionys w rde folgendes denken: „Nicht war Gott immer Vater, nicht gab es immer den Sohn, sondern Gott war ohne Logos, der Sohn aber war selbst nicht, bevor er nicht gezeugt wurde, sondern es war einmal, da er nicht war, denn er ist nicht ewig, sondern wurde sp ter", sieh', wie er antwortet! 14.5 Freilich bergehe ich die meisten seiner Worte, in denen er entweder Untersuchungen macht oder Schlu folgerungen sammelt oder fragt und widerlegt oder die Kl ger beschuldigt1, wegen der weitschweifigen Darstellung und lege nur die Worte vor, die in Be zug zur Anklage notwendig sind. Um sich also in jenem Punkt zu verteidigen, antwortet er in dem ersten2, „Widerlegung und Ver teidigung" genannten Buch unter anderem mit folgenden Worten so: 15.1 „Denn es gab keine Zeit, in der Gott nicht Vater war." Von diesem ist er auch in folgenden Worten berzeugt: „... da Christus immer ist, da er Logos, Sophia und Dynamis ist. Denn3 Gott war doch wohl nicht einmal ohne diese (Nachkommen) und zeugte sie sp ter, sondern weil der Sohn nicht aus sich selbst heraus, sondern aus dem Vater das Sein hat, ..." 15.2 Und kurz darauf u erte er sich wieder ber dasselbe: „Wenn er aber Abglanz des ewigen Lichtes ist", so ist auch er selbst sicherlich ewig. Denn wenn das Licht immer da ist, ist offensichtlich, da der Abglanz immer da ist. Denn aufgrund dieses Leuchtens bemerkt man, da Licht da ist, und Licht kann es nicht ohne den Lichtschein geben. 15.3 Also la t uns wieder zu den Beispielen bergehen. Wenn die Sonne da ist, ist Sonnenlicht, ist es Tag. Wenn keines von diesen4 da ist, so d rfte doch unm glich auch die Sonne gegenw rtig sein. Wenn einerseits nun die Sonne ewig w re, d rfte doch wohl auch der Tag nie enden; jetzt aber, denn es ist nicht so, beginnt (der Parallelismus. γρÜöει έπιγραöομένö . Mit SCHEIDWEILER, Ausgabe, 79, beginnt mit ου γαρ äη ein neuer Satz, der aber zu erg nzen ist. N heres dazu im Kommentar. Im Nominativ alle Hss.
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Tag), wenn sie (zu scheinen) beginnt, und hört auf, wenn sie (zu scheinen) aufhört. Gott aber ist ja ein ewiges Licht, das weder einmal (zu scheinen) begonnen hat noch einmal enden wird. Also umgibt (ihn) ein ewiger Abglanz5 und ist mit ihm zusammen, an fangslos und immergeworden6 leuchtet er vor ihm her, denn er ist die Sophia, die sagt: 'Ich war die, woran er sich erfreute; täglich war ich fröhlich vor ihm in jedem Augenblick. '7u 15.4 Und er fährt kurz darauf fort, wieder über denselben zu sagen: ,Wenn also der Vater ewig ist, ist der Sohn ewig, denn er ist Licht vom Licht; denn wenn ein Erzeuger da ist, gibt es auch ein Kind. Wenn es aber kein Kind gäbe, wie und wessen Erzeuger könnte es geben? Also sind beide und sind immer da." 15,5 Dann ergänzt er noch folgendes: „Sofern Gott also Licht ist, ist Christus der Abglanz. Sofern Gott aber Geist ist (denn es heißt, Gott ist Geist9), wird Christus wiederum entsprechend Dunst genannt; 'denn er ist', heißt es, 'Dunst der Macht Gottes*1." 15.6 Und wiedrum, aus dem zweiten Buch, sagte er: J\ber alleine der Sohn, der immer beim Vater ist und erfüllt ist von dem, der ist, ist auch selbst der, der aus dem Vater ist." 16.1 Wäre dieses zweideutig gesagt worden, wäre ein Ausleger er forderlich; da er aber deutlich und oftmals über dasselbe geschrie ben hat, soll Arius mit den Zähnen knirschen10, weil er sieht, daß seine Häresie von Dionys zerstört11 worden ist, und ihn sagen hört, was er nicht (wahrhaben) will: Immer war Gott Vater und der Sohn ist nicht einfach so ewig, sondern weil der Vater ewig ist, ist doch wohl auch der Sohn ewig und ist mit ihm zusammen wie der Abglanz mit dem Licht. 16.2 Diese aber, die auch nur den Verdacht gehegt haben, daß Dionys die Ansichten des Arius vertreten hat, sollen diese üble Vgl. ABRAMOWSKI, Dionys, 252 Anm. 52. nicht bei Athanasius, nur Dionys hier; vgl. Dion. 16,2 (58,10); 22,2 (62,23). Prov 8,30. 8 Joh 4,24. g Sap 7,25; hier auf die Sophia bezogen. Redewendung, bei Athanasius noch:/wg. 26,1; h. Ar. 68; 72. Bildliche Sprache. 6
///. 2.3.3 (Dion. 14,416,2) Immer Vater, immer Sohn
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Nachrede gegen ihn unterlassen12. Denn welche Gemeinsamkeit haben diese, wenn Arius einerseits sagt: „Nicht warder Sohn, bevor er nicht gezeugt wurde, sondern es gab eine Zeit, in der er nicht war", Dionys andererseits lehrt: „Gott ist f rwahr ein ewiges Licht, das weder einmal beginnt noch einmal endet. Also umgibt ihn ein ewiger Abglanz und ist mit ihm zusammen, anfangslos und immer geworden leuchtet er vor ihm her"?13 Athanasius beginnt diesen Abschnitt mit der Aufforderung an den Adressaten, aufzumerken (äρα), τοßνυν verweist darauf, da Athanasius endlich sein Ver sprechen (öέρε σοι και τÜς λέξεις αύτοΰ παραθώμαι 14,1 [56,12f.]) einl sen will. Nochmals unterbricht er sich kurz mit einer Zwischenbemerkung (οΰν), um dann wieder auf seine Absicht zur ckzukommen (τοßνυν). Es fol gen sechs Zitate des „Dionys", anschlie end ein kurzer Kommentar dazu (ταύτα), erweitert mit ü μεν οι äε, der mit einer rhetorischen Frage (ποßα) begr ndet wird (γαρ). α) Zitate Die sechs Zitate, die Athanasius zum ersten Thema zusammenstellt, haben fol gende Aussagen: ου γαρ ην οτε ü θεüς ουκ ην πατήρ (57,1); denn Christus, der Sohn, ist immer (αεß, Üßäιος, αιώνιος; 57,1.5.11.14.16), da er Logos, Sophia, Dynamis Gottes ist (57,2; vgl. l Kor 1,24). Mit Sap 7,26 (57,4) ist Christus Abglanz des ewigen Lichts und damit auch ewig. Christus hat vom Vater (εκ του πατρüς; 57,3.20) das Sein, ist bei ihm (συνών; 57,11. 20); nie war Gott Üλογος (nach 57,2), αλλ' εισßν αμöω και εισßν αεß (57,16). Im Zusatz hei t es: Er ist Üναρχον και Üειγενές (57,11) mit Prov 8,30 (57,12f). Das erste Zitat (15,1) erkl rt, da zu keiner Zeit Gott nicht Vater war. Es ist die Verneinung des Satzes ην ποτέ οτε ουκ ην, bezogen auf den Vater. Das zweite Zitat (15,1) bezieht sich auf den Sohn bzw. Christus, der ebenso wie der Vater immer (αεß) da ist. Der Sohn ist Logos, Sophia und Dynamis14 Κατατßθημι nur dreimal bei Athanasius, s. M LLER, Lexikon, s.v. Rhetorische Frage. 14 Diese Namen werden von allen Parteien gebraucht (u.a. nach l Kor 1,24; Joh 1,1; Sap 7,24f), aber mit unterschiedlicher Auslegung. Vgl. Ant. II (Ath., syn. 23; 249,15f.); Ant. III (syn. 24; 250,10); Ant. IV (syn. 25; 251,5); f r Markell vgl. den Brief an Julius von Rom (126,13 Vinzent/Seibt) und das westliche Serdicense §6 (Ulrich, Rezeption, 53,46f); Zitat vom r mischen Dionys decr. 26,4 (22,2 If.). Auch f r Athanasius ist es selbstverst ndlich, von Logos, Sophia und Dynamis zu sprechen. Markell legt aber den Akzent auf die αäιαßρετος äύναμις, Euseb auf das selbst ndige Existieren des Logos,
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bersetzung mit Kommentar
und hat das Sein vom Vater, nicht aus sich selbst. Diese beiden ersten Zitate wirken wie eine Entgegnung auf das Referat arianischer Aussagen bei Alexander von Alexandrien15: Alex.: ουκ Üεν ü θεüς πατήρ ην, αλλ' ην οτε ü θεüς πατήρ ουκ ην. Alex.: ουκ αεß ην ü του θεού λüγος, αλλ' εξ ουκ üντων γέ γονεν. ü γαρ ων θεüς τον μη οντÜ εκ του μη οντος πεποßηκε.
ου γαρ ην οτε ü θεüς ουκ ην πατήρ. αεß τον Χριστüν εßναι, λüγον οντÜ και σοößαν και äύναμιν. ου γαρ äη τούτων Üγονος ων ü θεüς εßτα έπαιäοποιήσατο, αλλ' üτι μη παρ' εαυτού ü υßüς αλλ' εκ του πατρüς έχει το εßναι, ...
Dieses zweite Zitat wirft aber einige Probleme auf. Sicher mu im Unterschied zu der Edition von OPITZ vor ου γαρ äη ein Punkt gesetzt werden, da ein neuer Satz beginnt16. Dieser Satz ist aber nicht vollst ndig. Zun chst beginnt das Zitat einfach mit einer InfinitivKonstruktion (εßναι); zweitens endet der Satz unvollst ndig: Auf die Verneinung (ου γαρ) mu noch die positive Ant wort folgen, das αλλÜ steht aber ohne Erg nzung da. Athanasius gibt hier also nur ein Fragment wieder. Davon geht offensichtlich auch SCHEIDWEILER aus, da er selbst ndig erg nzt und den Sinn des Satzes, wie er seiner Meinung nach zu verstehen ist, referiert: „Wenn wir von einem Sohn Gottes reden, so meinen wir nicht, Gott sei jemals ohne λüγος und σοößα gewesen und habe sie deshalb als Sohn erzeugt, sondern wir wollen nur das betonen, da der Sohn sein Sein nicht aus sich, sondern vom Vater hat."17 Etwas anders ver steht ABRAMOWSKI die Satzkonstruktion. Sie stellt gedanklich vor das zweite Zitat einen Hauptsatz wie „Wir glauben, da ", da das Zitat mit einem Infinitiv beginnt (εßναι), setzt vor ου γαρ äη keinen Punkt, sondern ein Komma, und l t αλλ' äτι ebenfalls von dem „Wir glauben, da " abh ngig sein. So ver steht sie ου γαρ äη τούτων Üγονος ων ü θεüς εßτα έπαιäοποιήσατο
15 16 17
der Sophia und Dynamis; e.th. II 14 (l 15,13 Klostermann). Entsprechend ist es Konsens zwischen allen Parteien, da Gott nicht Üλογος ist: vgl. nur Origenes, Jo. 11,19 (76,12 Preuschen); Euseb, e.th. I 20 (97,15 Klostermann); Athanasius, Ar. III 63; II 32 (PG 26, 216B); ep. Serap. II 2 (PG 26, 609B) und auch Hippolyt, Noet. 10,2 (αυτüς äε μüνος ων πολύς ην. ούτε γαρ Üλογος οΰτε ασοöος ούτε αäύνατος ούτε αβούλευτος ην. πÜντα äε ην εν αύτö, αυτüς äε ην το πÜν.); Tertullian, adv. Prax. 4,2 (sensus ipsivs). In Urk. 4b,7 (7,19f). Zu weiteren Ankl ngen an Alexander s. Anm. 61. So SCHEIDWEILER, Ausgabe, 79. SCHEIDWEILER, Ausgabe, 79.
111.2.3.3 (Dion. 14,416,2) Immer Vater, immer Sohn
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(57,2f.) als einen Einschub: „da Christus immer ist, da er Logos und Sophia und Dynamis ist denn nicht war Gott (zuerst) ohne diese (τούτων Üγονος ων) und h tte dann Nachkommen erzeugt (έπαιäοποιήσατο) , aber da der Sohn nicht aus sich, sondern aus dem Vater das Sein hat".18 Wenn man aber wie SCHEIDWEILER mit ου γαρ äη einen neuen Satz beginnen l t, so bleibt dieser wieder unvollst ndig. SCHEIDWEILER h tte etwa folgendes erg nzt: „... sondern weil der Sohn nicht aus sich selbst heraus, sondern aus dem Vater das Sein hat, deswegen nennen wir ihn 'Sohn'." Vielleicht d rfte dort aber auch gestanden haben: „deswegen ist der Sohn immer mit dem Vater zusammen" Denn im sechsten Zitat hei t es: μüνος äε ü υßüς Üει συνών τω πατρΐ ... αυτüς εστßν ων εκ του πατρüς (57,19f). Unklar bleibt aber bei diesen Vor schl gen, warum Athanasius diese wenigen Worte ausgelassen hat19. Die Erg nzung mu sich aus dem Nebensatz (üτι 57,3) ergeben, der den Nachsatz begr ndet. berlegt man au erdem, da diese Zitate genausogut gegen ")n Markell gerichtet sein k nnen , dann d rfte dort sinngem gestanden haben: „deswegen sagen wir, da er einen Anfang hat/nicht anfangslos ist." Das zweite Zitate besagt dann also, da Christus, obwohl er ewig ist und obwohl Gott immer Vater ist, aber dennoch einen Anfang haben mu , da er sein Sein aus ihm empfangen hat und nicht ungeworden ist wie der Vater. Nur so wird verst ndlich, weshalb Athanasius das Zitat abbricht. Diese Erg nzung ergibt sich auch daraus, da gerade bei den Eusebianern diese Tatsache, da der Sohn vom Vater das Sein empfangen hat, betont wird21. Sie erkl ren damit, da alleine der Vater Üναρχον και Üγέννητον22 ist, der Sohn also einen An
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ABRAMOWSKI, Dionys, 252 Anm. 51. Dies ist umso auff lliger, wenn man dieses Zitat mit der Auslegung desselben durch Athanasius in Dion. 16,1 vergleicht: Der Sohn sei ewig, weil er sein Sein vom ewigen Vater habe. Weshalb hat Athanasius also die Worte, die seine Intention unterst tzen w rden, ausgelassen? Vielleicht ist also der Satz anders zu vervollst ndigen. Schon ABRAMOWSKI schrieb in ihrem Aufsatz: „Das Insistieren auf der ewigen Vater schaft Gottes, der ewigen Sohnschaft Christi ist Angriff auf das markellische Theologu menon vom Beginn der Sohnschaft Christi erst mit der Inkarnation; der Sohn aufgefa t als ewiger Abglanz des ewigen Lichtes ist Verteidigung gegen den scharfen markel lischen Angriff auf die origenistische Abbildtheologie." (Dionys, 252) An dieser Stelle wird also deutlich, da der Text nicht zwischen Euseb und Markell vermitteln will, sondern Markell angreift. 21 Vgl. Euseb selbst: e.th. l 2 (63,1430); I 11 (69,22f; 70,2f); I 20 (82,28f; 86,24); II 6 (103,1014); II 7 (104,316); II 14 (114,36115,1); II 20 (129,2934); II 23 (133,12). F r Markell ist Gottvater zusammen mit dem Sohn ü ων; vgl. SEIBT, 400. Vgl. das h ufige Vorkommen dieses Wortpaares bei Euseb allein in Stellen der vorigen Anm. 19
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bersetzung mit Kommentar
fang hat. Dieser Anfang ist aber zeitlos zu verstehen23. Wie eine Erkl rung im Hintergrund dazu liest sich die Ekthesis makrostichos III (AW II 252,1021 Opitz): „Weder ist es korrekt zu sagen, da der Sohn aus dem Nichtseienden ist, da dies nirgends in den von Gott angehauchten Schriften geschrieben steht ber ihn, noch da er aus irgendeiner anderen Hypostase schon vorher neben dem Vater da ist, sondern wir bestimmen ihn als genuin nur aus Gott gezeugt. Denn der g ttliche Logos lehrt, da der ungezeugte und anfangslose Vater Christi einer ist." Und die Aussage „es war einmal, da der Sohn nicht war", so weiter die Erkl rung, bedeute nicht, da ein Zeitintervall vor seiner Zeugung anzunehmen ist (χρονικüν τι äιÜστημα). Sie weise nur darauf hin, da der Sohn im Unterschied zu dem ungezeugten Vater gezeugt worden ist ohne Zeit, denn die Zeiten und onen kamen erst durch den Sohn (Üχρüνως αυτüν γεγεννηκüτα θεüν και χρüνοι γαρ και αιώνες γεγüνασι äι1 αυτού)24.
hnliche Aussagen, nur k rzer, stehen schon in den Antiochenischen Formeln25. An die „Eusebianer" erinnert auch die mehrfach wiederholte Aus sage: Der Sohn ist aus (εκ) dem Vater (57,3.20; 60,4.9)26. Es ist also den 23
Vgl. Euseb, e.th. I 2 (63,1430); I 3 (64,6); I 4 (64,15f); I 6 (65,1.5); I 8 (66,24f.26.28); I 20 (89,35); II 2 (100,3 If; 101,6f.); II 14 (116,35117,1); III 4 (159,9f.). 24 Text in Athanasius, syn. 26 (AW II, 252,1021 Opitz) ούτε γαρ εξ ουκ οντων τον υßüν λέγειν ασöαλές, έπεß μηäαμοΰ τούτο των θεοπνεύστων γραöών öέρεται περß αύτοΰ, ούτε μην εξ ετέρας τινüς υποστÜσεως παρÜ τον πατέρα προυποκειμένης, αλλ'εκ μüνου του θεού γνησßως αυτüν γεγεννησθαι äιοριζüμεθα. εν γαρ το Üγέννητον και Üναρχοντον Χρßστου πατέρα ü θεßος äιäÜσκει λüγος, αλλ'ουäέ το 'ηνποτέ äτε ουκ ην'εξ Üγραöων έπισöαλώς λέγοντας χρονικüν τι äιÜστημα προενθυμητέον αύτοΰ, αλλ' ή μüνον τον Üχρüνως αυτüν γεγεννηκüτα θεüν. και χρüνοι γαρ και αιώνες γεγüνασι äι' αύτοΰ. ... αλλÜ τον μεν πατέρα μüνον Üναρχο ν οντÜ και Üγέννητον γεγεννηκέναι Üνεößκτως καß πασιν ακατÜληπτος οΐäαμεν, τον äε υßüν γεγεννησθαι προ αιώνων και μηκέτι ομοßως τö πατρß Üγέννητον εßναι καß αυτüν, αλλ' αρχήν έχειν τον γεννήσαντα πατέρα: (IKor 11,3). Vgl. auch Ekthesis makrostichos IV (252,25) τον θεüν ... τον μüνον μεν εξ εαυτού το εßναι έχοντα; IX (253,34f.) ουäέ τον υßüν καθ' εαυτüν εßναι ζην τε καß ύπÜρχειν ομοßως τö πατρß..., ebenso das erste Anathema τους äε λέγοντας εξ ουκ οντων τον υßüν ή εξ ετέρας υποστÜσεως καß μη εκ του θεού καß äτι ην χρüνος ποτέ ή αιών, äτε μη ην, αλλüτριους ... (252,4f). Ant. Ι: προ πÜντων των αιώνων υπÜρχοντα καß συνüντα τö γεγεννηκüτι αυτüν πατρß (249,lf); vgl. Ant. II (249,14.36Γ);Λ;ιß. IV (251,15f.). 26 So oft in ihren Bekenntnissen: Ant. II (249,14ß);Λ/»ΜΠ (250,1 If.); ^ni. IV(251,3£15); Ekthesis makrostichos (251,24f; 252,4f. 1013). Bei Euseb findet man auch den Ausdruck öως εκ öωτüς: Urk. 22,4 (43,11, Symbol; e.th. I 8 [66,20f.]), auch in Athana sius, Ar. I 9 (PG 26, 29A); im Nicaenum, im Bekenntnis von Antiochia (341), von Sardica; Antiochia (345), wieder im ersten und zweiten Bekenntnis von Sirmium und
ΙΠ.2.3.3 (Dion. 14,416,2) Immer Vater, immer Sohn
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„Eusebianern" durchaus m glich, die immerw hrende Sohn und Vaterschaft zu bekennen, obwohl Athanasius das Gegenteil glaubhaft machen will. Stets grenzen sie sich gegen diesen „ArianismusVorwurf' ab27. In der Ausein andersetzung mit Markell beharren die „Eusebianer" sogar entschieden auf die immerw hrende Sohnschaft, weil ihrer Meinung nach Markell dem Sohn das wahre SohnSein abspricht. Markell rede nur von einem blo en Logos, erst nach der Inkarnation sei er Sohn, Christus, Mittler und Bild Gottes. Man vergleiche nur Ekihesis makrostichos V, wo die Lehre verworfen wird, da der Sohn ein blo es Wort und erst mit der Inkarnation Christus, Sohn, Mittler " 'ϊβ und Bild geworden sei, obwohl er dies doch schon vor den onen sei . Genau diesen Vorwurf hat schon Euseb selbst gegen Markell ge u ert. Immer wieder wirft er ihm vor, da er den Sohn leugne und von einem blo en Logos spreche29. So wird auch in allen Zitaten dieses Abschnitts hier stets zuerst Christus oder der Sohn genannt: Üει τον Χριστüν εßναι ... (57,If); ü Χριστüς εστßν απαύγασμα ... (57,17). Im sechsten Zitat hei t es sogar betont: μüνος äε ü υιüς (57,19). Markell selbst lehnt zwar einen Anfang des Sohnes bzw. Logos ab und wirft gerade seiner Gegenseite vor, sie lasse den
im Nicaenokonstantinopolitanum. Euseb gebraucht εκ gegen das „arianische" απü e.th. I 8 (66,18); II 6 (103,914); 14 (117,49). Euseb von Nikomedien (Urk. 8 [16,12f.]); Paulin von Tyrus (Urk. 9) und Arius (Urk. 1,4 [3,1.5.6]) lehnen es ab. Vgl. dazu auch WEIS, Euseb, 4649. Die Frage, ob und inwiefern der Sohn einen Anfang hat, steht von Anfang an im Mittel punkt des „arianischen Streits". Arius selbst erregte die Gem ter mit der These, da der Sohn erst wurde, also einen Anfang hat: Urk. 1,5 (3,3f); Urk. 6,4 (13,9f. 1013); vgl. auch Urk. 12 (19,3). hnliche Aussagen bei Euseb von Nikomedien Urk. 2 (3); Euseb von C sarea Urk. 3,1 (4,4f). Entsprechend fallen die Anathematismen im Nicaenum aus. S. dazu oben den Exkurs zum athanasianischen „Arianismus". 28 Βäελυσσüμεθα äε προς τούτοις καß Üναθεματßζομεν καß τους λüγον μεν μüνον αυτüν ψιλüν του θεοΰ καß Üνύπαρκτον επßπλαστος καλούντος, εν έτέρω το εßναι έχοντα, νυν μεν ως τον προöορικüν λεγüμενον υπü τßνων, νυν äε ως τον ένäιÜθετον, Χριστüν äε αυτüν καß υßüν του θεοΰ καß μεσßτην καß εικüνα του θεοΰ μη εßναι προ αιώνων θέλοντας, αλλ' εκ τüτε Χριστüν αυτüν γεγονέναι καß υßüν του θεοΰ, εξ ου την ήμετέραν εκ της παρθένου σÜρκα Üνεßληöε προ τετρακοσßων ούχ üλων ετών. εκ τüτε γαρ τον Χριστüν αρχήν βασιλεßας έσχηκέναι έθέλουσι καß τέλος έξειν αυτήν μετÜ την συντέλειαν καß την κρßσιν (Ath., syn. 26 [252,3440)). Die Fortsetzung (Ekthesis makrostichos VI) macht deutlich, da dies speziell gegen Markell gerichtet ist (253,1);. vgl. auch Ekthesis makrostichos. Anathema (252,6f). 29 Vgl. z.B. Markell leugnet Sohn: e.th. I 7 (65,2022); I 16 (77,lf); I 18 (80,57); dagegen stelle Euseb, da der Sohn tats chlich lebt und existiert (ύöεστώτα): Ι 6 (65,2); I 20 (83,10; 87,32f; 88,18f.); II 14 (114,34f; 115,24f; 116,1719); II 2 (139,5f.l8). Markell spreche nur vom Logos e.th. I 16 (75,2126; 76,1; 76,16), μήτε πατέρα μήτε υßüνüμολογεßνβ.Γ/ß. II 14 (115,28); II 18 (122,2832); II 19 (123,32f.); II l (100,8).
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bersetzung mit Kommentar
Sohn erst beginnen30. Dennoch werden seine u erungen, die der Inkarnation eine gro e Z sur zuschreiben und vorher von einem „blo en Logos" sprechen31, von den Eusebianern derart gedeutet, er lasse selbst den „Sohn" erst mit der Inkarnation beginnen. Das sechste Zitat (15,6) fa t noch einmal zusammen, da der Sohn immer beim Vater ist und von ihm das Sein hat32. Es liest sich wie eine Zusam menfassung der Gedanken Eusebs in de. V 4: „... der zweite wird durch das Mitsein der Gemeinschaft des wahren (Gottes) gew rdigt, er ist weder aus sich selbst, noch subsistiert er getrennt vom Vater, der ihn zum Gott gemacht hat, noch wird er ohne den Vater als Gott erkannt, sondern er ist ganz und lebt ganz und subsistiert ganz wegen des in ihm wohnenden Vaters. Mit dem Vater, aus ihm und wegen ihm ist er Gott. Das Sein wie das Gottsein besitzt er nicht aus sich selbst, sondern aus dem Vater. Deswegen wurden wir belehrt, ihn nach dem Vater als Gott zu verehren wegen des in ihm wohnenden Vaters."33 Im Zitat wird der Sohn als του οντος πληρούμενος bezeichnet, was sicher in Anlehnung an Kol 2,9 formuliert ist. Auch bei Euseb findet man, da der Pr
30
Vgl. Fragm. 3 (4,18f. Vinzent/Seibt); 6 (10,16). Vgl. Brief an Julius προυπÜρχειν (126,2 Vinzent/Seibt), ην ποτέ äτε ουκ ην (126,5) und και μηäεπώποτε αρχήν του εßναι έσχηκώς (126,9f); westl. Serdicense §10 (54,7377 Ulrich, Rezep on). 31 Nach Euseb, Marcell. 14,7f. (18,3035) lehrt Markell nur „blo es Wort". Eine besonders enge Parallele zu 15,6 (57,19f.: μüνος, του οντος/ών) steht in der Expositio fidei 2,9 (52,llf. Nordberg). Au erdem hnelt εκ του πατρüς έχει το εßναι (15,1 [57,3]) Expositio fidei 4,7 (56,5 Nordberg). SEIBT, der dies herausstellte, schlo (Beobachtungen, 294, auch aus anderen Parallelen), „da die DionysTexte und die Expositio fidei von demselben, bisher freilich noch anonymen Autor stammen." Wie jedoch in der Einleitung ausgef hrt, gibt es auch einige Unstimmigkeiten zwischen beiden Texten, die gegen diese Vermutung sprechen. So ist es wahrscheinlicher, da umgekehrt ein Autor sp ter einzelne Aussagen dieser Zitate f r sein Bekenntnis benutzte. S. dazu S. 34f. D.e. V 4 (226,921 Heikel): ü äε äεύτερος μετουσßα του αληθούς της κοινωνßας ήξßωται, οΰτε ων καθ' εαυτüν, οΰτε ΰöεστώς äßχα του θεοποιοΰντος αυτüν πατρüς, οΰτ' Üνευ του πατρüς θεολογούμενος, αλλ' äλον αυτü τούτο ων τε και ζών και ύöεστώς äια τον εν αύτö πατέρα, συνών τε τö πατρι και εξ αύτοΰ και äι' αυτüν θεοποιούμενος, το τε εßναι üμοΰ και το θεüς εßναι ουκ εξ έαυτοΰ παρÜ äε του πατρüς έσχηκώς. äιü äη μετÜ τον πατέρα τιμÜν και αυτüν ως θεüν έäιäÜχθημεν äια τον εν αύτö κατοικοΰντα θεüν. bersetzung bei WEBER, ΑΡΧΗ, 196.
III.2.3.3 (Dion. 14,416,2) Immer Vater, immer Sohn
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existente so beschrieben wird34. In diesen Zitaten kommt zweimal das Verb συνεßναι vor (57,11.20). Besonders an diesem Verb wird deutlich, da ein Sache mit je unterschiedlicher Bedeutung gebraucht werden kann, συνεßναι kann sowohl den engen Zusammenhang als auch ein Zusammensein zwei Un terschiedener ausdr cken. Markell gebraucht z.B. συνυπÜρχων und συν βασιλεύων gegen ein προυπÜρχειν Gottes bei Euseb35. Auch Athanasius schreibt z.B. Üßäιος σύνεστιν τö πατρß, um den engen Zusammenhang zwi schen dem Vater und dem Sohn auszudr cken36. Euseb dagegen betont stets die gesonderte Existenz des Sohnes. Z.B. in e.ih. III 3 (156,23157,6) legt er Prov 8,27 συμπαρήμεν aus und redet stets davon, da der Sohn auch έτερος sei37. Entsprechend findet man auch in Ant. I (249,2); Ekthesis makrostichos VI (253,5f.) συνεßμι. So k nnen also sowohl die „Eusebianer" als auch Athanasius vom Abglanz reden, der ανώνιον πρüκειται και σύνεστιν αύτω (57,11). Die brigen Zitate drei f nf (l5,25) in diesem Abschnitt kreisen um den Vergleich „LichtAbglanz". Das l ngere, dritte Zitat erl utert mit Sap 7,26, da auch der Abglanz ewig sein mu , wenn das Licht ewig ist. Denn Licht gibt es nicht ohne Abglanz und umgekehrt38. Derselbe Gedanke wird noch 34
Euseb, e.th. I 2 (63,21.26). Vgl. auch Origenes, princ. IV 28. Nach TETZ weist Markell nur dem Inkarnierten dieses Attribut zu (TETZ, Markell III, 176). Da in unserem Zitat betont (μüνος) πληρούμενος dem Sohn, der immer bei Gott ist, zugewiesen wird, d rfte dahinter eine Kritik an Markell stehen. Die von OPITZ und auch LORENZ (Arius judaizans, 99 mit Anm. 268) angegebene Parallele bei Theognost (και εν αύτω οßκεϊν öασι το πλήρωμα της θεüτητος πÜσης, ούχ ως έτερου μεν οντος αύτοΰ, ετέρας äε έπεισιούσης εν αύτö της θεüτητος, αλλ' αύτω äη τούτω της ουσßας αύτοΰ συμπεπληρωμένης της θεüτητος, Text OPITZ im Apparat nach HARNACK, TU, 77,11 78,2) hat eine andere Intention: Theognost betont, da , wenn im Sohn Gottes F lle wohnt (Kol 2,9), deswegen der Sohn nicht aus zwei verschiedenen Elementen zusam mengesetzt sei. Theognost f hrt fort: έχων την ομοιüτητα του πατρüς κατÜ την ούσßαν Ιχοι αν και κατÜ τον αριθμüν, äιü και εις λüγος ... (77,24). Nach HARNACK ist dies eine Polemik gegen eine Lehre von zwei Logoi (vertreten von Lukian, TU, 90); es scheint aber einfach ein weiteres Argument daf r zu sein, da der Sohn, wenn in ihm die F lle Gottes wohnt, nicht zweifach zu denken ist. Brief an Julius: προυπÜρχειν (126,2 Vinzent/Seibt) συνυπÜρχειν, συνβασιλεύων (126,9.11). 36 Ar. I 31 (PG 26, 76B); auch I 11 (33C); vgl. auch andere Verben mit der Vorsilbe συν (συνÜπτεινΛη I 10; PG 26,29C). 37 Vgl. auch e.th. II 2 (100,3 If.; 101,6f.) mit Prov 8,30; II 14 (116,31f. 35 117,1) συνών και συμπαρών αύτö αεß και πÜντοτε, ebenso Ι 8 (66,20); III 4 (159,9f). 38 Das Zitat in 15,2 zieht die Folgerung aus der Tatsache, da der Sohn Abglanz genannt wird (απαύγασμα äε ων öωτüς Üιäßου... 57,4). Der vorausgehende Satz d rfte wahr scheinlich die Tatsache an sich begr ndet haben, da der (pr existente) Sohn Abglanz
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bersetzung mit Kommentar
einmal mit einem Beispiel unterstrichen39: Wenn die Sonne scheint, gibt es Sonnenschein und wenn kein Sonnenschein da ist, kann offensichtlich auch keine Sonne da. Da die Sonne aber immer wieder untergeht, ist auch kein Sonnenschein mehr da. Gott aber, der das ewige Licht ist (αΐώνιον öως 57,10, nach Uoh 1,5), mu also ewig einen Glanz haben (αßώνιον πρüκειται και σύνεστιν αύτω το απαύγασμα 57,11). Das vierte Zitat folgert daraus, da sowohl Vater als auch Sohn ewig sein m ssen. Dies wird nochmals erl utert mit einem weiteren Beispiel: Wenn es Eltern gibt, sind auch Kinder da; ohne Kinder gibt es keine Eltern. Im f nften Zitat hei t es dar ber hinaus, da Christus nicht nur Abglanz, sondern auch Dunst (Üτμßς 57,18) sei, sofern Gott auch Geist ist (mit Joh 4,24 und Sap. 7,25). Viermal taucht allein der Begriff απαύγασμα auf (57,4.5.11.17), einmal die Umschreibung öως εκ öωτüς ων (57,14f). Besonders die Vorstellung, da Christus der Abglanz des Lichtes (Gott) oder Licht von Licht oder wie ein Strahl von der Sonne ist, hat schon eine l ngere, vielf ltige Tradition40. Auch der sog. „Fackelvergleich" ist damit verwandt41. Gegen das Bild vom Licht ist erneut ein Indiz daf r, da dieser Abschnitt (auch) gegen Markeil gerichtet ist. Hier wird dem Sohn als Abglanz auch das Attribut Üßäιος beigelegt, wie es auch in Sap. 7,26 steht. Euseb selbst hatte dieses Attribut f r den Sohn abgelehnt, es komme nur dem Vater zu wie auch Üγέννητος: d.e. IV l (150,5); IV 3 (153,4ff.l6); Marcell. I l (4,33); e.th. II 12 (113,32). Er schreibt also dem Sohn quasi eine „niedrigere Ewigkeit" zu als dem Vater (so BERKHOF, Theologie, 72). Dies ist auch die einzige bekannte Stelle in Dion., wo der anonyme Autor der Verteidigungsschrift Dionys Üßäιος gebrauchen l t in einem Zitat von Sap 7,26. 39 Zu πÜλιν γαρ ελθωμεν επß τα παραäεßγματα s.o. Kap. ΙΠ.2.3.2. do Referenzen aus der Schrift sind z.B. Sap 7,25f; Joh 1,49; 8,12; Hebr 1,3; Uoh 1,5; !Tim6,16. Zum unterschiedlichen Gebrauch dieser Bilder vgl. PIETRAS, Dionigi, 466471; LORENZ, Arius judaizans, 98f; HANSON, Transformation of Images, bes. 255263 und besonders D LGER, Sonne und Sonnenstrahl. PIETRAS' Schlu folgerung „Quindi, le due immagini avevano i loro difetti: raggio da sole si prestava all'uso monarchiano, luce (accesa) da luce al triteismo" (469) erscheint aber etwas konstruiert. Z.B. verwendet Hipp., Noet. 11 beide Bilder unterschiedslos nebeneinander. In der Gnosis ist Gott das unzug ngliche Licht, wie Licht aus Licht entstehen die onen aus Gott (Ptolem us, Ep. ad Floram 7,7 [Epiph., haer. 33,7,7; GCS Epiphan I 457,5f.]; Iren us, adv. haer. II 9,47; 17,4). Zum Platonismus vgl. D LGER, 288290. Von Monarchianern wurde das Bild aufgegriffen, um die substanzielle Einheit von Vater und Sohn zu beschreiben (Justin, dial. 128,3f.; er selbst zieht das Bild einer Fackel, die eine andere, selbst ndige Fackel entz ndet, vor, dial. 61,2; 128,4; vgl. auch Tatian, or. 5,2; Tertullian, apol. 21,12 (CSEL 69, 55,5762 Hoppe): et cum radius ex sole porrigitur, portio ex summa; sed sol erit in radio, quia solis est radius, nee separatur substantia sed extenditur, ut lumen de lumine accensum.; auch Tert., adv. Prax. 8,13 und Epiph., haer. 62,1,68 (GCS Epiph. II 389f. zu Sabell).
W.2.3.3 (Dion. 14,416,2) Immer Vater, immer Sohn
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und Strahl u ert Euseb selbst aber auch Vorbehalte, da dies Gott einen Zwang beilege, den Sohn zu haben; die Zeugung des Sohnes erfolgte aber durch den freien Willen des Vaters42. Der Autor unseres Zitats beschreibt mit diesem Bild demnach auch nicht, wie der Sohn aus dem Vater entstanden ist oder welches Sein/welche Substanz Vater und Sohn haben, sondern allein die Zeitgleichheit von Vater und Sohn43. Dies ist wieder ein Hinweis darauf, da unsere Zitate in das vierte Jahrhundert geh ren. Bei fr heren Anwendungen dieses Bildes steht die Frage, wie der Sohn entsteht und wie seine Beziehung zum Vater aussieht44, im Vordergrund; unser Autor konzentriert sich hier auf die Frage der Ewigkeit des Sohnes. Deswegen erkl rt er auch, da der Vergleich mit der Sonne insofern ungeeignet sei, als sie untergehe Gott aber ist das ewige Licht nach Sap. 7,26 (57,10). Eine zeitliche Inferiorit t des Sohnes abzulehnen war genau die Absicht der „Eusebianer", die sich damit gegen den ArianismusVerdacht sch tzen wollten (s.o.). Laut Athanasius aber vertreten die „Arianer", da es auch Licht ohne Schein gebe45. So versucht Novatian schreibt de Irin. VII 38: Wenn Gott als Licht beschrieben wird, so meint dies nicht sein Wesen, sondern ist eine menschliche Redeweise. Zu öως εκ öωτüς s.u. 42 D.e. IV 3 (153,116) kritisch obwohl er das Bild aber gerade in de. IV 3,47 (152,23 153,16); e.th. 120 (92,1826); II 6 (103,55104,2) positiv gebraucht hat! Vgl. auch seine Schrift Theophanie I 30.33f. (51,35; 52,1925.2853,2 Gressmann); Kritik aber auch in de. V 1,19 (213,922). Vgl. dazu WEBER, ΑΡΧΗ, 49f. hnlich wird Ps.Basilius, c. Eunom. IV 17 argumentieren: „Wenn der Glanz (vgl. Hab 1,3) eines jeden Lichtes zwar aus dem Licht gezeugt wird, aber nicht irgendwann, sondern zeitlos und gleichewig mit jenem denn es gibt kein Licht ohne Glanz wird auch der Sohn als Glanz nicht irgendwann sein, sondern gleichewig, da Gott Licht ist, wie David sagt: 'In deinem Licht werden wir Licht sehen' (Ps 35,10), und Daniel: 'Und das Licht ist mit ihm' (Dan 2,22)." Ει απαύγασμα παντüς öωτüς γεννÜται μεν εκ του öωτüς, ου ποτέ äε, αλλÜ Üχρüνως και συναϊäßως έκεßνω (ου γαρ εστß öως χωρßς απαυγÜσματος)· και ü Υßüς, απαύγασμα τυγχÜνων, ου ποτέ έσται, αλλÜ συναϊäßως, öωτüς äντος του θεού, ως Δαβßä öησιν Εν τö öωτß σου οψüμεθα öως· και Δανιήλ· Και το öως μετ' αύτοΰ εστßν. (PG 29, 676C) bersetzung nach RJSCH, Adversus Eunomium, 53. 44 S. Aiun.41. Ath., Ar. I 14 (41C): και το öως ην ποτέ χωρßς αυγής και Üγονος ην ή πηγή καß ξηρÜ. Vgl. auch^lr I 20f; ep. Serap. I 30. Das ist insofern korrekt, als Arius in seinem Brief an Alexander ablehnt: ως ΊερακÜς λύχνον απü λύχνον ή ως λαμπÜäα εις äύο Urk. 6,3 (13,1). Zum athanasianischem Gebrauch dieser Bilder vgl. HAMILTON, Relationship, 197205 und auch 177186 („Principles of Metaphor"). HAMILTON beschreibt anschaulich, wie Athanasius vornehmlich mit Metaphern wie dieser die Beziehung zwischen Vater und Sohn beschreibt. So wie das Licht nicht vom Glanz getrennt werden kann, so ist auch der Sohn vom Vater unabtrennbar, was sowohl die Gleichewigkeit als auch die Wesensgleichheit, aber dennoch ebenso eine gewisse Priorit t des Vaters bedeutet.
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bersetzung mit Kommentar
unser Autor, die Position der Eusebianer mit dem Bild vom Licht und seinem Abglanz (nach Sap 7,26) zu verdeutlichen. Insofern ist auch das kurze Fragment des Theognost nur bedingt mit unserem Zitat zu vergleichen46. Interressanterweise gibt es aber bei Origenes eine hnliche Argumentation wie in diesen Zitaten, von Athanasius selbst angef hrt in decr. 27,2: „Wenn er das 'Bild des unsichtbaren Gottes' ist, dann das unsichtbare Bild. Ich m chte es aber wagen hinzuzuf gen, da er auch, wenn der die ' hnlichkeit' des Vaters ist, niemals nicht war. Wann hatte denn Gott, der nach Johannes Licht hei t denn 'Gott ist Licht' (nach l Joh. 1,5) , keinen 'Abglanz seiner Herr lichkeit', so da man den Anfang eines Sohnes setzen d rfte, der vorher nicht war? Wann war denn das „Bild" des unsagbaren, untrennbaren und unaussprechlichen Wesens des Vaters, das 'Pr gebild', der Logos (das Wort), der 'den Vater kennt' (vgl. Matth. 11,27; Joh. 10,15) nicht? Wer n mlich zu sagen wagt: Es war einmal, da der Sohn nicht war, der m sse doch einsehen, da er auch sagen wird: Die Weisheit war einmal nicht, und der Logos war (einmal) nicht, und das Leben war einmal nicht."47 Auch zu weiteren Gedanken findet man Parallelen bei Origenes48. Schlie lich sei noch angemerkt, da das dritte Zitat: ü äε γε θεüς αßώνιüν εστßν öως 46
So angegeben von LORENZ, 99 Anm. 269: Theognost, Fragm. 2 (Harnack, TU, 76 nach Ath., decr. 25). Theognost beschreibt mit diesem Bild aber, wie der Sohn entstanden ist (εκ της του πατρüς ουσßας έöυ, ως του öωτüς το απαύγασμα, ως ύäατος Üτμßς). 47 Ath., decr. 27,2 (23,2330) und Origenes, princ. IV 4,1 (349) ει εστßν εΐκών του θεού του αορÜτου, αüρατος εικών εγώ äε τολμήσας προσθεßην αν, üτι και üμοιüτης τυγχÜνων του πατρüς ουκ εστßν οτε ουκ ην. πüτε γαρ ü θεüς ü κατÜ τον ΊωÜννην öως λεγüμενος, 'ü θεüς γαρ öως εστßν', απαύγασμα ουκ εßχε της ιäßας äüξης, ϊνα τολμήσας τις αρχήν äω εßναι υßοΰ πρüτερον ουκ οντος; πüτε äε ή της Üρρητου και ακατονüμαστου και Üöθέγκτου υποστÜσεως του πατρüς εΐκών, ü χαρακτήρ, λüγος ü 'γινώσκων τον πατρέρα' ουκ ην; κατανοεßτω γαρ ü τολμών και λέγων 'ην ποτέ äτε ουκ ην ü υßüς\ äτι έρεΐ και το σοößα ποτέ ουκ ην και λüγος ουκ ην και ζωή ουκ ην. bersetzung von H. KARPP. Da Origenes dies tats chlich geschrieben hat, belegen zwei weitere Stellen aus princ.: I 2,7 und I 2,11, besonders: 'Splendor' autem lucis eius sapientia sua est, non solum secutndum quod lux est, sed et secundum id, quod sempiterna lux est, ita ut aeternus et aeternitatis splendor sit sapientia sua (I 2,11 [45,46]); vgl. auch I 2,4 (33,13) und Jo. I 42; h rn, in Jer. 9,4 (70,1728 Klostermann). 48 Gott war immer Vater seines Sohnes: princ. I 2,2 (29,1217); 2,3 (31,2f); 2,9 (40,12); 2,10 (41,llf; 42,1720) und auch comm. in Gen. I l, zitiert von Marken1 (!) in Fragm. 21 (20,1122,2 Vinzent/Seibt) und Ja. l 29, 204 (vgl. dazu auch PIETRAS, Dionigi, 465f). Christus hat aus Gott das Sein: princ. 12,9 (40,911). Christus als Dunst: princ. I 2,9 (39,1240,11; 41,4f). In princ. I 2,513 legt auch Origenes Sap 7,25f. aus, auch Jo. 13,25,153; hom. in Jer. 9,4 (s. Anm. 47; hier ber απαύγασμα nach Sap 7,26)! Vgl.
III.2.3.3 (Dion. 14.416,2) Immer Vater, immer Sohn
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ούτε ÜρξÜμενον οΰτε λήξüν ποτέ (57,10) eine Bemerkung gegen Markeil ist. Diese Aussage mit seiner Folgerung d rfte gegen seine angebliche Vorstellung gerichtet sein, da der Sohn ein Ende habe49. Betrachtet man die Zitate zusammen50, so scheinen sie mit Sap 7,25f. zu erl utern, welche Namen der Pr existente hat: Christus, Sohn, Logos, Sophia, Dynamis, Abglanz, Dunst. So ist also „LichtAbglanz" nicht nur ein Bild f r „VaterSohn", sondern Abglanz ist ein Name/Titel f r den Sohn, sofern Gott selbst auch Licht ist. Hintergrund bildet, wie schon von ABRAMOWSKI in einem Satz angedeutet, der scharfe markellische Angriff auf die origenistische Abbildtheologie. Markell wies erst dem Inkarnierten verschiedene Namen zu; der Pr existente hie vornehmlich „Logos" f r ihn51. Er hat die Ansicht ver treten, da erst der Inkarnierte eine Abbildfunktion bernahm, nicht schon der Pr existente52. Ebenso hie f r Markell erst der Inkarnierte „Christus"53 hier in Dion, dagegen wird die Pr existenz Christi betont. In diesen Zitaten taucht zwar nicht der Begriff εικών auf, aber απαύγασμα und εßκών stehen in
Euseb, Marcell. I 4; de. V I und auch Theognost, Fragm. 2. (Harnack, TU, 76 nach Ath., decr. 25). Der Sohn ist nicht aus Nichts und einmal nicht, sondern aus Gott: princ. IV 4, l (349,38). 49 Vgl. Ekthesis makrostichos V (Ath., syn. 26 [AW II 252,40 Opitz]), VI (253,13.11); Ant. IV (Ath., syn. 25 [251,10f.]); Markell, Fragm. 101; 102; 103; 106; 109; 111 (Vinzent/Seibt). Euseb u ert sich zur Eschatologie in e.th. III 821; in e.th. II 9 (l 10,1 13) spottet Euseb ber einen k nftig schweigenden Gott; vgl. auch e.th. III 14: pov, περιωρισμένου χρüνου (169,28.35) und e.th. III 14 (171,16f.). Ob Markell dies selbst tats chlich so verstanden hat, ist zweifelhaft; vgl. SEIBT, Markell, 354363, 419ff, 426, 429, 441. Nicht ganz zutreffend ist die angegebene Parallele bei Justin, dial. 128,3 von PIETRAS, Dionigi, 468 und 471: Üτμητον äε και αχώριστο ν του πατρüς ταύτην την äΰναμιν ύπÜρχειν, äνπερ τρüπον το του ηλßου öασΐ öως επß γης εßναι ατμητον και Üχώριστον äντος του ηλßου εν τö οϋρανö· καß, äταν äύση, συναποöέρεται το öως· ούτως ü πατήρ, üταν βούληται, λέγουσι, äΰναμιν αύτοΰ προπηäÜν ποιεß, καß üταν βούληται, πÜλιν αναστέλλει εις εαυτüν, κατÜ τούτον τον τρüπον καϊ τους αγγέλους ποιεΐν αυτüν äιäÜσκουσιν. Justins sorgt sich um die eigenst ndige, unab h ngige Existenz des Sohnes vom Vater, der nicht, wie die Engel, kommt und geht und kommt und geht, je nach Gottes Willen. Unser Autor negiert, da der Sohn einmal (ποτέ 57,10) anfing und wieder aufh rt, wie oft Markell unterstellt. Zitate 15 stammen aus dem ersten Buch der Verteidigungsschrift; s. Kap. III.2.3.2. 51 Fragm. 3 (6,111 Vinzent/Seibt); 5 (9,1922); 7 (10,717); 8 (10,1812,2); 68 (58,10); 71 (60,14); er nennt wohl auch Gott „Licht", „Geist": Fragm. 61 (54,4f. Joh 4,24); 64 (54,1012). Markell, Fragm. 5156 (Vinzent/Seibt). Andere Namen f r den Pr existenten bei Euseb in e.th. 1,20 (81,482,9; 83,3284,4; 84,25; 91,2f; 96,2643). Vgl. SEIBT, 339ff; 443Γ, 455 Anm. 851.
53
Bes. Fragm. 7 (10,1017 Vinzent/Seibt).
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bersetzung mit Kommentar
einem engen Zusammenhang. So nennt Euseb beide W rter oft zusammen54. Euseb betont, da εßκών auf den Sohn zu beziehen ist (e.ih. II 23 [133,24f.]) und wirft Markeil vor, da er nur den Inkarnierten „Bild Gottes" nennt (e.th. II 23 [134,812]) bzw. εßκών auf σαρξ bezieht (e.ih. III 7). Er schreibt auch, da der Sohn nicht nur λüγος, sondern auch öως sei55. Eine vergleichbare Absicht verfolgt auch die sog. zweite Formel von Antiochien, die gleich zu Beginn dem Pr existenten eine F lle von Namen zuweist56. Nach Akakius war die Frage, ob der Sohn Bild Gottes ist, ein Hauptdissenz schon zwischen Asterius und Markeil57. Unser Autor verwendet im vierten Fragment die Formel öως εκ öωτüς (57,14f). Diese Aussage ist zwar auch bekannt als gnostische Beschreibung der Entstehung der onen58, trinit tstheologisch aber vor allem im vierten Jahrhundert popul r59. Man hat in gypten sogar Lampen, auf die diese Formel geschrieben war, gefunden60. Auch unser Autor flicht diese Formel ein wie selbstverst ndlich bekannt, wiederum ein Indiz, da diese Zitate aus dem vierten Jahrhundert stammen. Au erdem scheint der Autor dieses Textkomplexes hier auf Material von Alexander zur ckzugreifen, um sich gegen den „ArianismusVerdacht" abzusichern, wie schon ABRAMOWSKI angedeutet hat61. Au er den oben schon erw hnten S tzen seien folgende Parallelen genannt: ου γαρ ην οτε ü 54
E.th. I 9 (67,21f); I 12 (72,2224); I 20 (92,2428; 93,721; 96,28); II 7 (104,23; 106,1820); II 23 (133,30); III 21 (181,14f.). So auch schon Origenes, princ. I 2,7 (36,6ff); Jo. 13,25 (249,30 Preuschen). εßκών und απαύγασμα verwendet schon Tertullian, adv. Prax. XIV 3 (l 176 Kroymann Evans); vgl. auch Theognost, Fragm. 2 (Harnack, TU, 76); Alexander von Alexandrien, Urk. 4b, 710; und Athanasius, Ar. l 21 (PG 26, 57B); 149 (113BC); I 59 (133B); II34 (220B). 55 Euseb, e.th. I 20 (81,11; 92,24); II 11 (112,15). Indirekt leimt Euseb damit auch (Asterius'?) Lehre vom doppelten Logos bzw. von der doppelten Weisheit ab (s. Kap. HI.2.3.9 Anm. 43). 56 Ath.,yv«. 23(249,1320) Siehe das kurze Fragment aus einer Schrift des Akakius, in der er Asterius gegen Markell verteidigt, in Epiph., haer. 72,6,130,3 (260,5264,33 Holl) und dazu L HR, Kirchenparteien, 69. 58 Vgl. Iren us, adv. haer. II 17,4; vgl. auch Hipp., Noet. 10; 11. Vgl. auch zum Vor kommen in den hermetischen Schriften D LGER, Sonne, 279f. und KLEIN, Die Licht terminologie. 59 Sowohl Euseb (e.th. I 8 [66,20], Urk. 22,4 [43,11]) als auch Athanasius (Ar. l 9 [29A]) w hlen diese Worte; sie sind autorisiert durch das Nicaenum (Urk. 24 [51,7]) und werden auch in der vierten antiochenischen Formel und in der Ekthesis makrostichos wiederholt (Ath„ syn. 25 [251,4]); 26 [251, 25]). 60 D LOER, Sonne, 285 mit Verweis auf H. LECLERCQ, Art. Lampes, DACL 8/1, Paris 1028, 1110 Nr. 60. Siehe schon oben Anm. 15.
ΠΙ.2.3.3 (Dion. 14,416,2) Immer Vater, immer Sohn
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θεüς ουκ ην πατήρ: Alexander Urk. 4b (7,19); 14,26 (22,28f); αεß τον Χριστüν εßναι: Alexander Urk. 4b (9,5f.); 14,11 (21,13); 14,26.48 (27,17f); 14,52 (oft αεß...); 18,9 (39,1); Urk. 1,2 (2,1.3); λüγον, σοößαν και äύναμιν: Alexander Urk. 15,4 (30,20); Üνους, Üλογος, Üγονος: Alexander Urk. 4b,13 (9,6); απαύγασμα: Alexander Urk. 4b,13 (9,4); 14,27 (24,3f); εκ του πατρüς: Alexander nach Urk. 13 (19,2); Urk. 14,45 (26,28); 14,46 (27,5); Urk 1,2 (2,3); Urk. 18,9 (38,18); σύνειμι: Alexander Urk. 1,2 (2,1). Insgesamt stehen also alle sechs Zitate in guter origenistischeusebianischer Tradition und lassen sich von dort her erkl ren62. Zusatz zum Zitat Wie in der Einleitung dargelegt, scheint Dion. 15,3 (57,1113) Üναρχον και Üειγενές προöαινüμενον αΰτοΰ, üπερ εστßν ή λέγουσα σοößα 'εγώ ήμην η προσέχαιρε· καθ' ήμέραν äε ηΰöραινüμην εν προσώπö αΰτοΰ εν παντι καιρώ" ein Zusatz, eine Glosse zu sein. Es ist zu vermuten, da sie von Atha nasius selbst stammt, der damit sein Verst ndnis der Verteidigungsschrift des „Dionys" verdeutlichen will. Denn genau in diesem Punkt unterscheidet sich Athanasius von den „Eusebianern" wie schon sein Vorg nger Alexander63. Athanasius spricht nicht nur von αϊäιος, προ παντüς, αιώνος (wie auch die „Eusebianer"), sondern auch von Üναρχος in Bezug auf den Sohn64. Der Sohn ist αϊäιος γέννημα des Vaters65 und auch Üγένητος66. Wie sehr Athanasius die Ewigkeit des Sohnes und der Vaterschaft Gottes (in seinem Sinne) betont, erkennt man daraus, da dies der erste Punkt ist in seinen Reden gegen die Arianer (ab Ar. l 11). Vater und Sohn sind ewig, denn bei Gott hei t „Vater", da er immer Vater ist67. Gott ist nicht erst Vater geworden und war einmal Üλογος68. So gebraucht auch Athanasius die Worte Üßäιος συνυπÜρχειν69 Wenn BIENERT Recht hat mit seiner Bestimmung, da Dionys von Alexandrien nicht als Origenist einzustufen ist, sondern ihm sogar kritisch gegen berstand, so best tigen Parallelen zu Origenes in den Zitaten die These, da eben diese Zitate nicht den Origi nalton des Dionys wiedergeben. την Üναρχον γέννησιν Alexander Urk. 14,12 (28,2); Urk. 2,1: Üειγεννής; vgl. Origenes, princ. I 2,4 (33,1); I 2,2 (29, l Iff.); I 4,4 (67,8ff.). 64 Vgl. Ar I 12 (PG 26, 37B). 65 Ar. I 14 (41 B). Vgl. auch A r. II 57 (269AB): anfangslose Zeugung, d.h. der Sohn hat keinen Anfang. A r. I 31 (76B), obwohl er sogar auch schreibt, da der Vater αρχή und γεννητώρ des Sohnes ist (Ar. 14 [PG 26, 41 A])! 67 Im Unterschied zu uns Menschen, Ar. I 21 (PG 26, 57A); I 26 (65BC). Λ8 Ar. I 24f. (PG 26, 61B). Auch der Begriff εϊκών verweist auf die Ewigkeit des Sohnes (Ar. l 20 [PG 26, 53BCJ).
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wie die „Eusebianer", versteht darunter aber, da auch der Sohn anfangslos ewig ist. Entsprechend versteht Athanasius den Namen απαύγασμα f r den Sohn. Er stellt nicht nur fest, da nie jemand Licht ohne Abglanz sah, da also der Abglanz ewig ist und Licht und Abglanz stets zugleich sind, sondern sieht den Sohn genau wie den Vater anfangslos (s.o.).70 b) Athanasius Athanasius beginnt seinen Kommentar mit den Worten: ταύτα εß μεν αμößβολος εϊρηται, χρεßαν εßχε του ερμηνεύοντας, επειäή äε λευκώς καν πολλÜκις περß των αυτών έγραψεν, ü μεν "Αρειος τρßζετο τους οäüντας ... (58,If). Die H resie sei damit von Dionys niedergerissen worden; Arius m sse nun mit den Z hnen knirschen71, d.h. sich rgern. Genau das Gegenteil ist anscheinend der Fall, denn Athanasius tut nichts anderes, als die Zitate aus zulegen! Obwohl alle diese Zitate urspr nglich gegen Markeil gerichtet sind, konnten sie nat rlich auch „f r die antiarianische Polemik verwendet"72 werden. Der erste „Vorwurf', mit dem sich Athanasius hier auseinandersetzt, lautet: Der Sohn war nicht immer, denn er wurde erst gezeugt und wurde deshalb erst sp ter (14,1 [56,2729])73. Athanasius wiederholt nochmals kurz einige Zitate. Zuerst (58,4f.) paraphrasiert er aus 57,13 mit 57,4f. und ver deutlicht damit, wie er die ersten zwei Zitate verstanden haben will74. Dann wiederholt Athanasius noch einmal genau die Zeilen, die wahrscheinlich er selbst hinzuf gte, weil sie ihm besonders am Herzen lagen. Diese zweite Wie derholung ist in die rhetorischen Frage eingebettet: Was haben Arius und Dionys gemein75? Nichts nat rlich! c) Dionys von Alexandrien Was l t sich aus den Zitaten r ckgewinnen ber Aussagen des historischen Dionys? Direkt wird nichts genannt, aber indirekt l t sich vermuten, da die 69
Ar. I 34; vgl. auch σύνων in III 28 (384BC). Ar. I 12 (PG 26, 37A); I 14 (41C); Üßäιος I 13 (40B); II 41 (233C); II 42 (236B). Im Unterschied zu den „Eusebianem" gebraucht er den Vergleich „LichtAbglanz" nicht nur wie hier im Bezug auf die Zeitgleichheit, sondern auch in Bezug auf die Wesens einheit, z.B. Ar. III 3 (PG 26, 328AB). Vgl. dazu HAMILTON (s. Anm. 45). Τρßζειν bei Athanasius oft, s. Anm. 10. 72 ABRAMOWSKI, Dionys, 252. Zu diesem Thema s.o. den Exkurs zum ath. „Arianismus". 74 Zu der m glichen (anderen) Erg nzung s.o. S. 190. 75 hnlich fragte er schon in 6, l (49,27). 70
III.2.3.3 (Dion. 14,416,2) Immer Vater, immer Sohn
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„Eusebianer" Dionys f r seine These, da der Sohn erst wurde im Unterschied zum Vater, der ewig ist, heranzogen (vgl. Referat 4,2, auch 18,1; 19,3; 10,1; 21,3). Auch Dionys betonte, da es nur einen Ungezeugten gibt (Üγέννητος76). Auch ούχ ü ων αλλ' ü ποιηθεßς aus dem Zitat bei Athanasius Anazarbenus best tigt diese Vermutung77. Nur Dionys legte den Finger allein auf den Unterschied zwischen Gottvater und dem Sohn bzw. auf die selbst ndige Existenz des Sohnes, weitere Inferiorit tsaussagen sind Speku lation.
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Nach Euseb, p.e. VII 18,1319,8 (GCS 43,1; 401,1^02,6 Mras). S.o. Kap. III.2.2.0 Anm. 21.
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ΙΠ.2.3.4 (16,317,2) Sohn vom Vater ungetrennt 16,3 Denn auch auf den anderen Verdacht derer, die sagen, da Dionys, wenn er den Vater nennt, nicht den Sohn anspricht und umgekehrt, wenn er den Sohn nennt, nicht den Vater anspricht1, sondern da er den Sohn vom Vater trenne, entferne und separiere, antwortet er und besch mt diese, indem er in dem zweiten Buch sagt: 17.1 „Jede der von mir genannten Bezeichnungen ist untrennbar und unabl sbar von der n chst benachbarten. Ich habe den Vater genannt und bevor ich den Sohn einf hrte, hatte ich auf diesen bereits in dem Vater hingewiesen. Ich habe (dann) den Sohn ein gef hrt, und falls ich nicht bereits zuvor den Vater genannt h tte, so w re er doch ganz und gar schon in dem Sohn mit Inbegriffen. Den heiligen Geist habe ich hinzugef gt, aber ich habe zugleich angegeben, woher und durch wen er kam2. Diese aber wissen nicht, da weder der Vater vom Sohn entfernt werden kann als Vater, denn der Name setzt die Verbindung voraus, noch kann der Sohn vom Vater getrennt werden. Denn die Anrede „Vater" verdeutlicht die Gemeinschaft, und in ihren H nden ist der Geist, der weder des Sendenden noch des Tragenden beraubt werden kann. 17,2 Wie also kann ich, der ich diese Namen gebrauche, der Mei nung sein3, da diese v llig voneinander getrennt und gesondert seien?" Und wenig sp ter f hrt er fort und sagt: „So dehnen wir also die Einheit zur Dreiheit aus4 ohne Trennung und fassen die Dreiheit wiederum zur Einheit zusammen ohne Minderung."
Parallelismus. Hier Sonderlesart von W und V: ήλθεν έσήμανα, die aber den Sinn nicht ver ndert. Hier wieder eine Sonderlesart von W und V und auch a: Sie stellen diesen Satz in die dritte Person, so da er aus dem Zitat herausf llt und athanasianische Interpretation wird, a macht aus οϊομαι ein οΐεται, W und V sogar λέγει und f gen zum folgenden Satzanfang hinzu: ϊäωμεν äε και τι... . Da Athanasius aber hier immer Zitatbl cke bildet und dann einen l ngeren Kommentar einfugt, d rfte dieser Satz zum Zitat hinzu geh ren. 4 Eine weitere Sonderlesart von den Hss W und V: Sie umgehen das anst ig gewordene πλατύνομεν mit einem Üρμüζομεν; s. Anm. 50.
1II.2.3.4 (Dion. 16,317,2) Sohn vom Vater ungetrennt
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Dieser Abschnitt umfa t zwei Zitate zu einem neuen Thema (προς την Üλλην ΰποψßαν 58,11), das Athanasius kurz einleitet. Die Begr ndung (και γαρ καß) bezieht sich zwar noch auf 16, l f., dennoch wird aufgrund des Thema wechsels ein neuer Abschnitt gew hlt. Der zweite Zitatblock soll nach Athanasius belegen, da Dionys nicht äιαιρεß και μακρύνει και μερßζει τον υßüν απü του πατρüς (16,3 [58,12f.])5. Wieder nennt er das Thema polemisch „υποψßα" (58,11). An dieser Stelle wird deutlich, da Athanasius nicht aktuelle „Vorw rfe", d.h. Ansichten, zu denen die „Eusebianer" Dionys herangezogen haben, aufgreift6. Liest man den zweiten Satz des ersten Zitats, dann fallt auf, da Athanasius daraus seine Einleitung bildet: „Ich habe den Vater genannt und bevor ich den Sohn einf hrte, hatte ich auf diesen bereits in dem Vater hingewiesen. Ich habe (dann) den Sohn eingef hrt, und falls ich nicht zuvor den Vater genannt h tte, so w re er doch ganz und gar schon in dem Sohn mitinbegriffen."7 Athanasius macht daraus: „... da Dionys, wenn er den Vater nennt, nicht den Sohn anspricht und umgekehrt, wenn er den Sohn nennt, nicht den Vater an spricht"8 und folgert weiter: „sondern da er den Sohn vom Vater trenne, ent ferne und separiere"9. Athanasius zitiert also aus dem Verteidigungswerk zu solchen Thesen, die seiner Ansicht nach „arianisch" sind und seine Gegner, auch „Arianer", vertreten m ten10. a) Zitate Das erste Zitat argumentiert mit den trinitarischen Namen (58,15) „Vater" und „Sohn", die an sich schon auf die Gemeinschaft (συνÜöεια, κοινωνßα 58,20.21) hinweisen. Wie k nne Dionys daher den Sohn vom Vater trennen und absondern? (17,2 [58,22f.]) Folgende Begriffe stehen also im Mittelpunkt: Athanasius zitiert jetzt aus dem zweiten Buch; ber dessen Inhalt s Kap. III.2.3.2. Zu diesem Problem s. Kap. III.2.2.0 Anm. 32. Dion. 17,1 (58,16ß): πατέρα εßπον, καß πριν έπαγÜγω τον υßüν, έσημανα καß τούτον εν τö πατρß· υßüν έπήγαγον, εß καß μη προειρήκειν τον πατέρα, πÜντως αν εν τö υßö προεßληπτο. g Dion. 16,3 (58,1 If): üτι πατέρα λέγων ü Διονύσιος ουκ ονομÜζει τον υßüν καß πÜλιν υßüν λέγων ουκ ονομÜζει τον πατέρα. g Dion. 16,3 (58,12f.) Üλλα äιαιρεß καß μακρύνει καß μερßζει τον υßüν απü του πατρüς. Im Zitat findet man Üäιαßρετον (58,15.14) und μεμερßσθαι (58,23), au erdem Üχώριστον (58,15), Üπηλλοτρßωται (58,19), Üπώκισται (58,20) und Üöωρßσθαι (58,23). Diese Verben geben nicht den blichen athanasianischen Spachgebrauch wieder, auch wenn man z.B. äιαιρεΐν bei ihm in ep. Aeg. Lib. 13,6 (53,23f); Ar. I 6 (24B) findet. Athanasius gebraucht vorzugweise Formen von ξένος und αλλüτριος, s. M LLER, Lexikon, s.v. 6
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bersetzung mit Kommentar
abzulehnen Üπηλλοτρßωται 58,19 Üπώκισται 58,20 μεμερßσθαι 58,23 Üöωρßσθαι 58,23
anzunehmen Üχώριστον 58,15 Üäιαßρετον 58,15 συνÜöεια 58,20 κοινωνßα 58,21
Besonders Markell lehnt jegliches χωρßζειν bzw. äιαιρειν ab und gebraucht αäιαßρετος, αχώριστος". Auch schon von Alexander von Alexandrien ist berliefert, da er stets von αλλήλων αχώριστα πρÜγματα äύο geredet hat12. Umgekehrt lautete der Vorwurf an die „Eusebianer", sie trennen den Sohn von Vater, ξένος και αλλüτριος waren Schlagworte13, um die „Ari aner" zu kennzeichnen, αäιαßρετος war oft die „antiarianische" Antwort14. Andererseits verwahren sich die „Eusebianer" gegen diese Unterstellung. In der Ekthesis makrostichos IX liest man: Auch wenn wir die eigenst ndige Existenz des Sohnes betonen, hei t dies noch nicht, da wir zwischen Gott und dem Sohn irgendeine Trennung annehmen (τüπους και äιαστήματα τßνα μεταξύ της συνÜöειας αυτών). Dies w rde au erdem bedeuten, k rperlich von Gott zu denken15. Stattdessen vertreten die „Eusebianer" folgendes: „Denn wir glauben, da sie (Vater und Sohn) direkt (Üμεσιτεύτως) und ohne Abstand (ÜäιαστÜτως) miteinander verbunden und ohne Trennung (Üχωρ'ιστως) zwischen sich sind; nur der Vater umarmt den Sohn, und nur der Sohn h ngt am Vater und ist sein nat rliches Anh ngsel (προσ πεöυκüτως), und nur er bleibt immer im v terlichen Scho . Wir glauben also an Zum „athanasianischen Arianismus" s.o. den Exkurs. Markells Brief an Julian: Üλλην ύπüστασιν äιεστώσαν του πατρüς (126,1 Vinzent/Seibt); äιορßζοντες αυτüν απü του πατρüς (126,6); αäιαßρετος äΰναμις του θεού (126,14f); Üäιαßρετον εßναι την θεüτητα του πατρüς και του υßοΰ (128,11); ÜäιÜρετος καß αχώριστος εστßν ή äύναμις του πατρüς (128,17f.) und Fragm. 48 (42,11.16; 44,3); 51 (46,4); 70 (60,8); 73 (62,4). Vgl. VlNZENT, Asterius, 268f. 12 Urk. 14,15 (22,7). Vergleichbar ist auch ουäέν äιÜστημα 14,18 (22,16); 14,24 (23,21); auch 14,26 (23,2831): ... ανÜγκη τον πατέρα Üε'ι εßναι πατέρα· εστß äε πατήρ Üεϊ παρüντος του υßοΰ, äι' äν χρηματßζει πατήρ· ... ου χρονικώς ουäέ εκ äιαστήματος ουäέ εξ ουκ οντων γεννήσας τον μονογενή υßüν. Hier zeigt sich wieder die N he der Zitate zu Alexander von Alexandrien. Zu Athanasius s.u. 13 Z.B. Ath., apol, sec. 47 (123,14), viele Belege bei M LLER, Lexikon, 59f. (αλλüτριος lb/c); 959 (ξένος 2b). 14 Athanasius, Ar. I 18 (PG 26, 49B); ep. Epict. 9 (14,12); Ar. III 6 (PG 26,333A); decr. 20; 23 (17,16; 19,14); syn. 45 (270,10); Expos. dei 2,6 (52,6 Nordberg). Αλλ' ουäέ τον υßüν καθ' εαυτüν εßναι ζην τε καß ΰπÜρχειν ομοßως τö πατρß λέγοντες äια τοΰτο χωρßζομεν αυτüν του πατρüς τüπους καß äιαστήματα τßνα μεταξύ της συνÜöειας αυτών σωματικώς έπινοοΰντες. (Ath., syn. 26 [253,3436]).
111.2.3.4 (Dion. 16,317,2) Sohn vom Vater ungetrennt
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die vollkommene heiligste Trias, d.h. an den Vater und den Sohn und den heiligen Geist, den Vater nennen wir zwar Gott, Gott aber auch den Sohn, nicht zwei G tter bekennen wir, sondern eine W rde der Gottheit und den genauen Einklang (ihrer) Herrschaft, ... ."Es folgt ein Bekenntnis zur Allmacht des Vaters, dem auch der Sohn untergeordnet ist; sie herrschen aber beide zusammen ber alle Dinge16.
Wieder liest sich also die Ekthesis makrostichos als Hintergrund und Erl u terung unserer Zitate. Der anonyme Autor argumentiert hier damit, da schon die Namen „Vater" und „Sohn" auf deren Gemeinschaft hinweisen: προκατ αρκτικüν γαρ εστß της συνÜöειας τον üνομα / ή γαρ πατήρ προσηγορßα äήλοι την κοινωνßαν (58,19f.20f). Da die ersten beiden trinitarischen Per sonen vornehmlich „Vater" und „Sohn" sind, betont auch Athanasius. Beson ders in Ar. I 33f argumentiert Athanasius hnlich wie in unserem Zitat: ούκοΰν εύσεβέστερον και αληθές αν εϊη μÜλλον τον θεüν εκ του υßοΰ σημαßνειν και πατέρα λέγειν17. Bekanntlich beharrt aber auch Euseb immer wieder darauf, da der wahre Name f r die zweite trinitarische Person „Sohn" lautet18. Schon zu Beginn seiner Schrift e.th. weist er darauf hin, da das Besondere des Christentums darin bestehe, Gott als Vater seines einge
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Ath., syn. 26 (253,36254,6) πεπιστεύκαμεν γαρ αμεσιτεύτως αυτούς και ÜäιαστÜτως Üλλήλοις έπισυνηöθαι καß Üχωρßστως ύπÜρχειν εαυτών, üλου μεν του πατρüς ενστερνισμέ νου τον υßüν, äλου äε του υßοΰ έξηρτημένου και προσ πεöυκüτος τö πατρß καß μüνου τοις πατρöοις κüλποις έπαναπαυομένου äιηνεκώς. πιστεύοντες οΰν εις την παντέλειαν τριÜäα την ÜγιωτÜτην, τουτέστιν εις τον πατέρα και εις τον υßüν καß εις το πνεύμα το αγιον, καß θεüν μεν τον πατέρα λέγοντες, θεüν äε καß τον υßüν, ου äύο τούτους θεούς, αλλ' εν üμολογοΰμεν της θεüτητος αξßωμα καß μßαν ακριβή της βασιλεßας την συμöωνßαν, πανταρχοΰντος μεν καθüλου πÜντων καß αύτοΰ του υιού μüνου του πατρüς, του äε υßοΰ ύπο τεταγμένου τö πατρß, εκτüς äε αΰτοΰ πÜντων μετ' αυτüν βασιλεύοντος των äι' αύτοΰ γενομένων καß την του αγßου πνεύματος χÜριν Üöθüνως τοΐς Üγßοις äωρουμένου πατρικö βουλήματι. οΰτω γαρ τον περß της εις Χριστüν μοναρχßας συνßστασθα λüγον παρέäοσαν ήμΐν οß ßεροß λüγοι. Zitat Ar. I 34 (81Α). Athanasius will darauf hinaus, da „Agenesie" Gott nur im Verh ltnis zur Sch pfung beschreibt, nicht im Verh ltnis zum Sohn. Der richtige, schriftgem e Name f r Gott ist „Vater". hnlich wiederholt Athanasius seine Gedan ken in decr. 28ff; bes. decr. 30,431,1. In decr. 6,2f; 10,4 argumentiert Athanasius entsprechend, da der richtige, schriftgem e Name f r den Sohn eben „Sohn" ist und da Christus der wahre, einzige Sohn Gottes ist (wir Menschen k nnen zwar auch S hne Gottes genannt werden, aber nur gnadenhaft, nicht wesentlich). Dazu s. auch unten Anm. 48. Immer wieder betont er gegen den markellischen „Logos", da er „wahrer Sohn" sei (e.th. I l (63,5).
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Obersetzung mit Kommentar
borenen Sohnes zu kennen19. Auch Euseb fragt: Wie kann Gott Vater sein, wenn er nicht einen Sohn hat?20 Unser Zitat ist insofern unklar, als der anonyme Autor nur vom Namen (üνομα) Vater und Sohn schreibt. Ist „Sohn" nur ein (sekund rer) Name f r die zweite Person, ist er nur namentlich Sohn, nicht wahrer Sohn, besteht die Gemeinschaft nur namentlich, nicht wesentlich? Da der Autor aber Vater und Sohn ohne weitere Erl uterung mit dem hl. Geist in eine Reihe stellt (58,18) und er nur mit den Namen sein Argument aufbaut, d rfte man unterstellen, da er den Vater prim r als Vater und den Sohn prim r als Sohn versteht21. Um positiv die Gemeinschaft zwischen Vater und Sohn zu beschreiben, steht in unserem Zitat συνÜöεια und κοινωνßα (58,20.21). Wie sind diese Begriffe gemeint22? Schon Asterius gebraucht laut Markeil f lschlich συμöωνßα: Nicht aufgrund der genauen bereinstimmung in allen Worten und Taten also, wie Asterius sagt, spricht der Retter: 'Ich und der Vater, wir sind eins (Joh
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E.th. I 2 (63,1417) το μεν γαρ θεü ν üμολογεϊν ένα προς αντιäιαστολή ν της Ελλήνων πολυθέου πλÜνης πρώτοι παρειλήöασιν Ιουäαßων παßäες, το äε καΐ πατέρα τον αυτüν υßοΰ μονογενούς γνωρßζειν έξαßρετον γέρας ή χÜρις ή σωτήριος τη εκκλησßα äεäώρηται. (vgl. e.th. I 8 [66,1318]). Weiter hei t es, da er Sohn nicht wegen seine Menschwerdung [so Markeil], sondern wegen seiner vorzeit lichen Zeugung aus dem Vater Sohn hei e (63,1721 υßüν äε Ίησοΰν Χριστüν μüνον οßäεν και ούäένα έτερον, ου κατÜ την της σαρκüς ην Üνεßληöεν γένεσιν (ταύτην γαρ äούλου μορöήν και υßüν ανθρώπου καλεßν äεäßäακται), κατÜ äε την εξ αυτού του θεοΰ και πατρüς προ πÜντων αιώνων αγνωστον τοις πασιν), und da der Sohn deswegen zwar nicht ungeworden, aber auch nicht getrennt vom und fremd zum Vater sei (63,2126 καθ' ην το πλήρωμα της πατρικής θεüτητος και αυτüν υßüν θεüν ύπεστήσατο, ουκ ßäιüκτητον και του πατρüς Üöωρισμένην ουä' Üναρχüν τßνα και Üγέννητον ουäέ Üλλοθέν πüθεν ξένην και του πατρüς Üλλοτρßαν έöελκüμενον θεüτητα, εξ αυτής äε της πατρικής μετουσßας ώσπερ απü πηγής έπ' αυτüν προχεομένης πληρούμενον.). E.th. Ι 4 (64,15ß) καß τßνος γαρ εστßν πατήρ, μηäενüς ύöεστώτος υßοΰ; τßνος äε υιüς έσται, μη προϋπÜρχοντος του γεγεννηκüτος; Diese Frage ist an dieser Stelle gegen die (markellische) Identifizierung von Vater und Sohn gerichtet. Vgl. auch e.th. I 6 (65,lf.) und Origenes, De princ. I 2,10 (41,llf; 43,24); I 2,2; IV 4,1 (348,516). Etwas anderes will Tert., adv. Prax. 10 (CSEL 47, 240,19 Kroymann, angegeben aber bei OPITZ im Apparat z.St.) mit diesem Vergleich erreichen: Gegen eine monarch ianische Auffassung argumentiert er, da Vater und Sohn zu unterscheiden sind, da „VaterSein" und „einen VaterHaben" zwei verschiedene Sachen seien. 21 Dies legen auch die Zitate in 20,3 (und 21,3? s. Kommentar z.St.) nahe. 22 Hintergrund dieser Auseinandersetzung ist auch die Schriftstelle Joh 10,30: Wie sind der Sohn und der Vater eins? Vgl. dazu POLLARD, Exegesis of Joh X.30, bes. 340349.
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10,30), sondern weil man es nicht vermag, weder den Logos von Gott noch Gott von seinem Logos zu trennen."23 F r die Einheit des Logos mit Gott verwendet Markeil folgende Bezeich nungen: ένüτης (Fragm. 75 [66,21 Vinzent/Seibt]; 47 [42,4]); εν και ταύτüν (Fragm. 73 [62,1]; vgl. 117 [110,5] und 125 [116,1014]) und μονÜς (Fragm. 47; 48 [42,1.2.3.11.16]; 73 [62,4]; 97 [86,6])24. Die Ekthesis makrostichos VII lehnt aber ab, die Einheit als εν και τον αυτüν zu verstehen (253,14) und beschreibt drei abgestufte Hypostasen25. Gleichzeitig grenzt sie sich gegen den Vorwurf ab, deswegen „Arianer" zu sein. Interessanterweise gebraucht Markeil συνÜöεια und κοινωνßα, um die Verbindung des Logos mit einem Menschen zu beschreiben; er bezieht hier, wie so oft, die von seinen Gegnern innertrinitarisch verstandenen Begriffe auf die Christologie bzw. Inkarnation26. Bei Euseb findet man συνÜöεια nicht; er nimmt aber das Verb συνÜπτω synonym zu ένüω und beschreibt damit kritisch Markells Position27. In der Ekthesis makrostichos nun steht auch συvαöεßa, aber positiv und nicht 3
Markell, Fragm. 74 (62,1114 Vinzent/Seibt): ου äια την εν απασιν οΰν λüγοις τε και έργοις ακριβή συμöωνßαν, ως Άστέριος έöη, ü σωτήρ λέγει Uoh 10,30', αλλÜ äιüτι αäύνατον εστßν, ή λüγον θεοΰ ή θεüν του εαυτού μερßζεσθαι λüγου. Ebenso in Fragm. 125 (116,1014 Vinzent/Seibt); vgl. Euseb, e.th. II 4 (102,28). Hinter dem Begriff συμöωνßα steht hier die Vorstellung einer Willenseinheit im Unterschied zu einer Wesenseinheit. Man vergleiche auch Origenes, Cels. VIII 12: θρησκεύομεν οΰν τον πατέρα της αληθεßας και τον υßüν την Üλήθειαν, οντÜ äυο τη ύποστÜσει πρÜγματα, εν äε τη üμονοßρ καß τη συμöωνßα και τη ταυτüτητι του βουλήματος· ως τον έωρακüτα τον υßüν οντÜ απαύγασμα της äüξης και χαρακτήρα της υποστÜσεως του θεοΰ έωρακέναι εν αύτö οντι εßκüνι του θεοΰ τον θεüν. (SC 150, 200,2429 Borret) Markell argumentiert dagegen, da Vater und Sohn offensichtlich zur Zeit der Passion auch nicht bereinstimmten (ασυμöωνßα); und der Logos stimmt nicht nur berein, sondern ist eins mit Gott (vgl. Fragm. 74f. Vinzent/Seibt). 24 Vgl. auch das Serdicense §§ 1; 6; 7; 10; 12; Euseb, e.th. II 5 (103,2f); III 4 (159,24): ένα και τον αυτüν εßναι τον πατέρα καß τον υßüν καß το αγιον πνεύμα, τριών ονομÜτων κατÜ μιας υποστÜσεως κειμένων. Die Edition der Fragmente des Markell von VINZENT nimmt die Zusammenstellung und Neuordnung von SEIET, Theologie des Markell, auf, daher sind die Fragmente immer mit „Vinzent/Seibt" angegeben. 25 So auch Euseb, z.B.: e.th. III 6 (163,30164,21). Im Unterschied zu diesen Zitaten von „Dionys" ist f r Euseb nur Gott selbst αäιαßρετος (e.th. II 6 [103,23f.]). Bei Markell fehlt συνÜπτω/συνÜöεια trinit tstheologisch (συμöωνßα sowieso), er gebraucht dieses Wort flir die Verbindung des Logos mit einem Menschen (Inkarnation; Fragm. 80 [70,13]; 4 [8,3]), ebenso κοινωνßα (Fragm. 38; 39 [36,9.13]; 106 [96,5]; 109 [102,12 Vinzent/Seibt]). S. Euseb, e.th. I 5 (64,23); I 20 (87,31); hier dann auch synonym zu εν καß ταύτüν. Vgl. dazu auch ABRAMOWSKI, συνÜöεια, 71 Anm. 33. Sie geht auf den neuplato nischen und auch stoischen Hintergrund dieser Vokabel ein.
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bersetzung mit Kommentar
kritisch wie bei Euseb, au erdem noch συμöωνßΕ28. Unser Zitat versteht also συνÜöεια und κοινωνßα synonym, die Ekthesis makrostichos συνÜöεια (253,36) und συμöωνßα29! Beide Texte verwahren sich gegen ein χωρßζειν des Sohnes vom Vater, beide beschreiben positiv das Verh ltnis zwischen dem Vater und dem Sohn als συνÜöεια „Dionys" au erdem noch mit κοινωνßα (58,21); in der Ekthesis makrostichos noch mit συμöωνßα (254,2)30. κοινωνßα nun ist bei Euseb ein Wort, das unsere menschliche Gemeinschaft mit Gott beschreibt. Einmal aber gebraucht er έπικοινüω fur die Beziehung zwischen dem Vater und dem Sohn31. Diese verwirrenden Spielr ume zeigen, da die Begriffe unterschiedlich gebraucht werden k nnen. ΣυνÜöεια beschreibt eine Art Einheit zweier Sachen; je nach dem, wie diese Einheit zustandegekommen ist, ist sie loser oder enger zu verstehen. Unser Zitat spricht dagegen, da der anonyme Autor συνÜöεια wie Euseb mit ένüω gleichsetzt und damit eine Monas wie bei Markell meint. Vater und Sohn sind zwar αχώριστος και αäιαßρετος (58,15), dennoch bleiben sie benachbart, nebeneinander (πλησßον 58,16). So kommt der heilige Geist von dem Vater (πüθεν) und durch den Sohn (äια τßνος) und darf weder des Sendenden noch des Tragenden beraubt werden (58,18.21 f.)! Vater und Sohn erf llen je verschiedene Aufgaben und bleiben eigenst ndige und (mit Erg nzung aus der Ekthesis makrostichos) abgestufte Existenzen. Das Zitat geh rt also in die Auseinandersetzung zwischen Ein und Dreihypostasentheologie. Vielleicht kann mit ABRAMOWSKI der Hintergrund dieses Zitats noch genauer bestimmt werden. ABRAMOWSKI hat vorgeschlagen, die dritte Ari anerrede des Athanasius in drei Abschnitte zu unterteilen; Teil I (Kap. 125) 28
Ath., syn. 26 (253,36; 254,2). Schlagwort der „Eusebianer" ist laut dem „westlichen Serdicense συμöωνßα καΐ üμονοßα (§ 9). Ant. II schreibt: ως εßναι τη μεν ύποστÜσει τρßα, τη äε συμöωνßα εν (249,33). 29 Athanasius selbst gebraucht weder κοινωνßα noch συνÜöεια oder συμöωνßα trinit ts theologisch. Bei ihm findet man aber das Verb συνÜπτειν positiv in Ar. I 9 (29C); III 9 (337C340A fter, hier als Beschreibung der nat rlichen Bindung = Zeugung zwischen Vater und Sohn), συμöωνßα in Ant. II (249,33) und wird in Ar. III 10 (341A) von Athanasius seinen Gegnern zugeschrieben. F r Athanasius besteht also eine Gegensatz zwischen συνÜπτειν und συμöωνßα, f r die Verfasser der Ekthesis makrostichos nicht! ABRAMOWSKI, συνÜöεια, 86 Anm. 84: „Andererseits ist er (Art. IX der Ekthesis makrostichos) ein bemerkenswertes Zeugnis f r das Empfinden der origenistischen Mittelpartei, da auch die Einheit der Trinit t ausgesagt werden m sse." Zu κοινωνßα s. e.th. III 1820 ( fter), auch: οΰτως οΰν εν εßσιν ü πατήρ και ü υιüς κατÜ την κοινωνßαν της äüξης ... (30Γ). 172,1624; 179,2736 umschreibt mit hn lichen Worten das Zusammensein der Auferstandenen mit dem Vater im Eschaton έπικοινüω in e.th. I 10 (69,9). Bei Euseb gibt es keinen speziellen Begriff f r die Beziehung zwischen Gottvater und Sohn. Er verwendet vorzugsweise συνεΐμι, die Pr position εκ und immer wieder die „Zeugung" des Sohnes aus dem Vater.
IJI.2.3.4 (Dion. 16,317,2) Sohn vom Vater ungetrennt
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und Teil III (Kap. 5967) seien gegen je neue Argumente aus dem Kreis der Eusebianer gerichtet, der mittlere Teil II (Kap. 2658) gegen biblische Belege der „Arianer"32. Alle drei Teile der dritten Arianerrede w rden damit aktuelle Diskussionen in der Zeit vor Serdica widerspiegeln. Gerade Teil I und III behandeln das Problem der Einheit zwischen Gottvater und seinem Sohn liegt sie im Willen oder im Wesen? und weisen auf zwei schriftliche Kl rungsversuche der Eusebianer hin. Denn in Ar. III 10 liest man: „Da ja, was der Vater will, dies auch der Sohn will und (der Sohn) weder den Gedanken noch den Urteilen widerspricht, sondern in allem mit ihm berein stimmt, indem er die ταυτüτης der Anordnungen (darbietet) und die mit der Lehre des Vaters bereinstimmende und zusammenh ngende Rede vorbringt. Dies n m lich nicht nur zu sagen, sondern auch zu schreiben haben einige gewagt."33
Und in Ar. III 59 hei t es: „Denn nach so vielen Gegenbeweisen, auf die hin selbst der Teufel, ihr Vater, besch mt den R ckzug antr te, sto en sie aus ihrem verkehrten Herzen wieder neue Einfalle hervor, fl stern den einen zu und umsummen die anderen wie M cken also: Es sei so, wie ihr erkl rt, und ihr sollt recht haben mit euren Schl ssen und Beweisen! Doch mu man sagen, da der Sohn durch den Vater nach seinem Entschlu und Willen entstanden ist."34
32
ABRAMOWSKI, Dritte Arianerrede, 394f. (zu Ar. III 5967), 396Γ (zu Ar. III 125), 417 413 (zu^r. III 2658). Ar. III 10 (PG 26, 341 A) Έπεß α θέλει ü Πατήρ, ταΰτα θέλει και ü Υιüς, και ούτε τοις νοήμασιν ούτε τοις κρßμασιν αντßκειται, αλλ1 εν πÜσßν εστß σύμöωνος αύτώ, την ταυτüτητα των äογμÜτων και τον Üκüλουθον και συνηρτημένον τη του Πατρüς äιäασκαλßα Üποäιäοΰς λüγον äια τούτο αυτüς και ü Πατήρ εν εϊσι. Ταΰτα γαρ ου μüνον ειπεßν, Üλλα καß γρÜψαι τινές εξ αυτών τετολμήκασι. bersetzung nach ABRAMOWSKI, Dritte Arianerrede, 396, Ar. III 59 (PG 26, 445C) ΜετÜ γαρ τους τοσούτους κατ' αυτών έλεγχους, εö' οßς και ü äιÜβολος αυτüς ü τούτων πατήρ έντραπεßς αν Üπήλθεν οπßσω, πÜλιν ως απü στρεβλής της καρäßας αυτών έπινοοΰντες γογγύζουσι, καß τοις μεν ψιθυρßζουσι, τοις äε, ως κώνωπες, περιβομβοΰσι λέγοντες· "Εστω, ταΰτα ούτως ερμηνεύετε, καß νικÜτε τοΐς λογισμοΐς καß ταΐς Üποäεßξεσιν αλλÜ äει λέγειν βουλήσει καß θελήσει γεγενησθαι τον Υßüν υπü του Πατρüς. bersetzung nach A. STEGMANN, BKV 13, 319f. ABRAMOWSKI weist au erdem auf das AsteriusZitat in Ar. III 2 (=111 60) und das Argument der Gegner in Ar. III 62: „Wenn er nicht durch Ent schlu wurde, dann bekam Gott seinen Sohn zwangsl ufig und nicht als Wollender." (394).
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bersetzung mit Kommentar
Das westliche Serdicense geht ausfuhrlich in §§910 auf diese Diskussion ein und lehnt die Einheit des Willens ab (την συμöωνßαν και την üμüνοιαν33). Es ist also offensichtlich, da diese Frage ausf hrlich diskutiert wurde und unser Autor eine Antwort darauf geben wollte, die trotz der K rze des Zitats bei Athanasius zum Vorschein kommt: Die Einheit der trinitarischen Personen darf nicht so eng gesehen werde, da sie quasi einer Person beraubt wird; gleichzeitig d rfen Vater und Sohn nicht so weit voneinander entfernt werden, da keine Gemeinschaft mehr zwischen ihnen besteht (κοινωνßα, συνÜöεια), worauf ja schon die trinitarischen Namen „Vater" und „Sohn" hinweisen. Auff llig an diesem Zitat sind au erdem zwei Beobachtungen: 1. Allein hier ist auch vom heiligen Geist die Rede, so auch von der τριÜäα. 2. Zu diesem Satz gibt es eine enge Parallele in der Expositio dei. ad 1) Hier wird vom heiligen Geist gesagt: πüθεν (von Gott) und äια τßνος (Christus) er kommt (58,18); Gott sendet ihn (πέμποντος 58,21); Christus tr gt ihn (öέροντος 58,22); er ist in ihren H nden (58,21). Auch dieser Satz ist gegen Markell gerichtet: Der hl. Geist darf weder des Sendenden (Gott) noch des Tragenden (Sohn) beraubt werden. Wenn jedoch wie bei Markell der Logos mit dem Vater zusammengezogen wird, der „Sohn" erst mit der Inkarnation beginnt, dann fehlt der Tragende und der Sendende des hl. Geistes36. Dagegen gibt es immer einen Sendenden und einen Tragenden, immer liegt der hl. Geist in ihren H nden und wird gesandt37. ad 2) Man vergleiche dazu die fast w rtliche Parallele in der Expositio fidei 4,6 (56,3f. Nordberg): το äε Üγιον πνεύμα έκπüρευμα v του πατρüς αεß εστßν εν ταßς χερσß του πέμποντος πατρüς και του öέροντος υßοΰ. Stammt die Expositio fidei von Markell, so k nnte hier direkt ein Satz von ihm aufgegriffen und gegen ihn gerichtet worden sein. Nun hat j ngst SEIET versucht, besonders aufgrund dieser Parallele die „Dionys"Texte und die Expositio fidei demselben Autor zuzuweisen.38. Diese Folgerung ist jedoch wegen wichtiger Unterschiede zwischen diesen Texten etwas schnell gezogen (s.o. Einleitung). 35
S. ULRICH, Rezeption, 54, 6173 und ABRAMOWSKI, Dritte Arianerrede, 396398. Zur Reaktion des Athanasius auf diese Anfragen s.u. Kap. III.2.3.5 Anm. 31. Hier wird deutlich dal wieder beide Seiten sich dasselbe vorwerfen: Der Gegner trenne Hier wird deutlich da den Sohn vom Vater! 37 Zur Lehre Markells vom hl. Geist vgl. Fragm. 47^9 (Vinzent/Seibt). 38 SEIBT, Beobachtungen, 291: „Man k nnte hier fast eine leichte pneumatomachische Tendenz vermuten." Da diese Tendenz aber in den brigen Zitaten nicht zum Ausdruck kommt, mu man dem Autor der „Dionys"Texte selbst diese „ganz pr gnante Vor stellung" zu Gute halten.
111.2.3.4 (Dion. 16,317,2) Sohn vom Vater ungetrennt
205
Das zweite Zitat hat tats chlich bei Markell seine Parallele39, au erdem bei einem (auch gef lschten?) Text des r mischen Dionys, zitiert von Athanasius in decr. 26. Unser Zitat lautet: ούτω μεν ημεßς εις τε την τριÜäα την μονÜäα πλατύνομεν Üäιαßρετον, και την τριÜäα πÜλιν Üμεßωτον εις την μονÜäα συγκεöαλαιούμεθα. Bei Markell steht: ... ή μονÜς öαßνεται, πλατυνομένη μεν εις τριÜäα, äιαιρεΐσθαι äε μηäαμώς υπομένουσα (Fragm. 48 [42,1012 Vinzent/Seibt]) und ένεργεßςι ή θεüτης μüνη πλατύνεσθαι äοκεΐ ώστε εßκüτως μονÜς üντως εστßν αäιαßρετος (Fragm. 73 [62,3f.])40. Beim „r mischen Dionys" hei t es: ήäε και την θεßαν τριÜäα εις ένα, ώσπερ εις κορυöήν τßνα, τον θεüν των üλων τον παντοκρÜτορα λέγω, συνκεöαλαιοΰσθαß τε και συνÜγεσθαι πÜσα ανÜγκη (deer. 26,3 [22,1012])41. Offensichtlich nimmt die erste Satzh lfte unseres Zitats Markell auf (Stichwort πλατύνειν)42. Markell verwendet diesen Gedanken, um die Rede von den drei Hypostasen zu desavouieren (vgl. Fragm. 50). Bei Markell fehlt aber jenes συνκεöαλαιüω; einmal gebraucht er Üνακεöαλαιüω nach Eph 1,10, aber genau entgegengesetzt: Alles, was sich nicht im Einssein mit Gott befindet, also nicht der Logos und hl. Geist, werde 39
Markell, Fragm. 4750; 73 (Vinzent/Seibt). Vgl. ABRAMOWSKI, Dionys, 244, 246. Zur Auslegung des Markell vgl. SEIBT, Markell, 323333, 464469 (Herkunft der Vor stellung der Verbreiterung der Monas zur Trias aus der neupythagoreischen Arithmologie und Geometrie). Aus decr. 26,7 (23,1316) wird deutlich, da der Autor συνκεöαλαιüω und συνÜγω synonym zu ένüω versteht. Es ist nicht leicht, zu entscheiden, ob dieser Text historisch ist (s. Einleitung). Falls er unecht ist, so mu man ihn vom Verteidigungswerk unseres anonymen Autors unterscheiden. F r eine F lschung auch dieses Briefes spricht, da einzig Markell f r seine Trinit tstheologie, speziell f r den Gedanken der „Verbrei terung", die neupythagoreischen Arithmologie und Geometrie (s. vorige Anm.) benutzt hat, was dieser Autor aufgreift: κορυöή, συνÜγειν, συνκεöαλαιοΰν. Auch diese Worte entstammen der Mathematik (der Winkel eines Dreiecks gegen ber der Hypothenuse, addieren, s. SEIBT, Markell, 469). Ist aber der Brief des Dionys von Rom auch gef lscht, kann nicht gesagt werden, ob das Verteidigungswerk des „alexandrinischen" vom „r mischen Dionys" abh ngt oder umgekehrt oder weder noch. 42 Vgl. auch Brief des Nestorius in ACO I 5,1; 42,7: tamquam extentum atque collectum ( ber Photius). Dies ist n herliegender als die eine Stelle bei Tert., apol. 21,12 (CSEL 69, 55,5760 Hoppe; so angegeben bei OPITZ, Anm. zur Stelle und PIETRAS, Dionigi, 480): Et cum radius ex sole porrigitur, portio ex summa; sed sol erit in radio, quia solis est radius, nee separatur substantia sed extenditur, ut lumen de lumine accensum. Tertullian gebraucht den Vergleich mit der Sonne und den Strahlen in diesem Zusam menhang, um die Entstehung des Sohnes aus dem Vater zu beschreiben unser Autor greift nur den Aspekt der Zeitgleichheit auf (in Dion. 15; so selbst von PIETRAS 480f. beschrieben)! Lorenz verweist auf Tert., adv. Prax. 2 (CSEL 47, 229,28230,7 Kroymann): Aber hier verbindet Tertullian die „Verbreiterung" der Einheit zur Dreiheit mit der konomie, was bei unserem Autor nicht der Fall ist. 40
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bersetzung mit Kommentar
(erst) zusammengefa t. Die zweite Satzh lfte unseres Zitats stimmt mit dem „r mischen Dionys" berein. Auch der „r mische Dionys" verwendet diesen Gedanken gegen die Rede der drei voneinander getrennten Hypostasen (22,3f.)43. Wie versteht nun der Autor unseres Zitats diesen Satz? Im Kontex des ersten Zitats ist offensichtlich, da unser Autor den Gedanken einer Verbrei terung der Monas zur Trias und einer Zusammenfassung wieder zur Monas nicht gegen die Vorstellung von drei zu unterscheidenden Hypostasen aufgreift. Unser Zitat versteht au erdem die „Erweiterung" der Monas trini tarisch und nicht konomisch wie Markell! Man vergleiche das kurze Zitat aus dem Verteidigungswerk bei Basilius von C sarea: „(Dionysius) hat auch irgendwo in der Mitte seiner Schrift gegen die Sabellianer folgenderma en sich ge u ert: Wenn sie behaupten, die Hypostasen existieren getrennt, weil sie drei seien, es sind drei, auch wenn sie es nicht wollen, oder sie m ssen die g ttliche Trias ganz und gar beseitigen. Und (er sagt) ferner: Von h chster G ttlichkeit ist deswegen n mlich nach der Einheit auch die Dreiheit."44
Auff llig ist ούτω μεν ημεßς zu Beginn des Satzes in unserem Zitat. Ist dies wieder ein Angriff auf Markell (so meinen wir das und nicht wie Markell)? Athanasius zitiert nicht, was davor stand, sondern sagt nur μετ' ολßγα. Des wegen bleibt es unklar, wogegen der betonte Satzanfang gerichtet ist. Wie eine Erkl rung dazu liest sich auch wieder die Ekthesis makrostichos IX45:
44
S. vorige Anm. Basilius, De spiritu sancto 29 (Feltoe 195f): Αλλ1 εκεßνο ην το της απολογßας äεüμενον. Ός γε και κατÜ μέσον που της γραöής, ούτως εΐρηκε προς τους Σαβελλιανούς· Εν τö τρεßς εßναι τÜς υποστÜσεις, μεμερισμένας εßναι λέγουσι, τρεις εϊσι καν μη θέλωσιν ή την θεßαν ΤριÜäα παντελώς Üνελέτωσαν. Και πÜλιν θειοτÜτη γαρ, äια τοΰτο, μετÜ την μονÜäα και ή ΤριÜς. bersetzung nach Bienert, erh. Werk, 82f. Ath., syn. 26 (253,39254,6): πιστεΰοντες οΰν εις την παντέλειαν τριÜäα την ÜγιωτÜτην, τουτέστιν εις τον πατέρα και εις τον υßüν και εις το πνεΰμα το αγιον, και θεüν μεν τον πατέρα λέγοντες, θεüν äε και τον υßüν, ου äύο τούτους θεούς, αλλ' εν üμολογοΰμεν της θεüτητος αξßωμα και μßαν ακριβή της βασιλεßας την συμöωνßαν, πανταρχοΰντος μεν καθüλου πÜντων και αυτού1 του υßοΰ μüνου του πατρüς, του äε υßοΰ ύποτεταγμένου τö πατρß, εκτüς äε αυτού πÜντων μετ' αυτüν βασιλεύοντος των äι' αύτοΰ γενομένων και την του αγßου πνεύματος χÜριν Üöθüνως τοις Üγßοις äωρουμένου πατρικö βουλήματι. οϋτω γαρ τον περß της εις Χριστüν μοναρχßας συνßστασθα λüγον παρέäοσαν ήμΐν οß ιεροß λüγοι. S. auch oben Anm. 28.
1112.3.4 (Dion. 16,317,2) Sohn vom Vater ungetrennt
207
„Wir glauben also an die vollkommenen, hochheiligste Trias, das ist an den Vater und den Sohn und den heiligen Geist, Gott nennen wir den Vater, Gott aber auch den Sohn, wir bekennen diese nicht als zwei G tter, sondern als eine W rde der Gottheit und eine genaue Symphonie der Herrschaft, wobei der Vater alles be herrscht, auch seinen einen Sohn, der Sohn aber dem Vater untergeordnet ist, der au er ihm (dem Vater) alles mit ihm beherrscht, was durch ihn entstand, und der die Gnade des heiligen Geistes freigiebig den heiligen gew hrt nach dem v ter lichen Willen. Denn die heiligen Logoi haben uns berliefert, da so die Rede von der Monarchie bei Christus geht."
Sie schlie t mit einem Satz, der auch mit οΰτω beginnt und auf Vorher gehendes ber die g ttliche Monarchia verweist! Davor steht nun, da die Monarchia als Trias in Symphonie zu verstehen ist; der Sohn ist dem Vater untergeordnet und Geber des heiligen Geistes (!). Deswegen d rfte unser Zitat folgendes meinen: Von einer Erweiterung der Monas zur Trias ist nur zu sprechen, wenn der Sohn nicht vom Vater getrennt wird. Andererseits kann zwar die Trias zur Monas zusammengefa t werden, dabei darf man aber nicht die Dreiheit aufgegeben (αμεßωτοv! 58,25)46. Es ist deutlich, da der ano nyme Autor sich ganz differenziert mit den Vorstellungen Markells ausein andersetzt. b) Athanasius Geschickt grenzt Athanasius seine Zitate so ab, da deren genaue Aussa geabsicht erst bei genauem Hinsehen ansatzweise durchscheint. Die Nuance des στέρεσθαι (17,1 [58,22]) wird schnell berlesen, ebenso συνÜöεια und κοινωνßα. Durch die Abgrenzung des Zitats steht Üχώριστον und αäιαßρετος, μερßζω, Üöωρßζω, αποκüπτω, Üπαλλοτριüω im Vordergrund. Und worauf sich das ούτω (58,24) bezieht, ist nicht mehr deutlich. So scheint sich das Zitat schlicht gegen die „arianische" Absonderung des Sohnes vom Vater zu richten. Auch an anderer Stelle bricht Athanasius seine Zitate ab, so da der Inhalt entstellt wird (s.o. Kap. III.2.3.2). Diesmal kommentiert Athanasius seine Zitate nicht weiter, sondern geht gleich zum n chsten Vorwurf ber. Andernfalls w rde deutlich, da er keines wegs der Aussage des Zitats voll zustimmen w rde. Stets lehnt er es ab, die Dies sieht auch Frau ABRAMOWSKI so: „Offensichtlich begab sich der eusebianische Verfasser auf dieses gedankliche Terrain, um der Gegenseite zu beweisen, da man auch damit zur Statuierung von drei Hypostasen kommen k nne, die trias der Ausdehung sei eben eine von drei Hypostasen." (Brief vom 4.1.99). Sie bleibt aufgrund dieser Beobachtung bei Ihrem Urteil, da es sich um einen Vermittlungsversuch zwi schen Euseb und Markell handelt (s.o. Einleitung Kap. II.3.2a).
208
bersetzung mit Kommentar
Beziehung zwischen dem Vater und dem Sohn nur ber den Willen zu defi nieren (συμöωνßα). Voraussetzung ist eine bereinstimmung des Wesens. Vater und Sohn haben einen Willen, weil ihre Natur μßα καΐ αäιαßρετος ist47. So erkl rt Athanasius auch Ar. III 10; 2225: die ταυτüτης liegt nicht im Willen, sondern im Wesen (ουσßα), also in der Gottheit (θεüτητος) und in Ar. III 5967 tritt er f r den Vorrang der Natur vor dem Willen ein. Im Unter schied zum Sohn Gottes sind wir Menschen gnadenhaft S hne Gottes und nicht nat rliche (Ar. III 19 [361C] θέσει και χÜριτι). Auch sp ter in ep. Afr. (bes. Kap. 7 [l 041 A] und Kap. 8) verteidigt Athanasius diese Position und kritisiert den Gebrauch von συμöωνßα. Athanasius bestreitet aber zugleich, da damit Gott zur Zeugung des Sohnes gezwungen sei: „Und wer w re es, der ihm Zwang auferlegt, ihr Schlaumeier?"48 Im Unterschied zu Markell lehnt er aber ab, da vor einer Trias eine Monas war; die Trias selbst ist ewig und nicht erst geworden, sondern vollkommen und unwandelbar49. Deswegen bernimmt Athanasius auch nicht von Markell den Gedanken einer „Verbreiterung" der Monas zur Trias. Zudem wurde der Gebrauch von πλατύνειν auf der Sirmischen Synode von 351 als photi nianisch verurteilt: εϊ τις την ούσßαν του θεού πλατύνεσθαι ή συστέλλεσθαι öÜσκοι, ανÜθεμα έστω.50 Dennoch wollte Athanasius auf diesen Satz nicht verzichten (er schrieb Dion. Ende der 50er Jahre), offen sichtlich um noch einen weiteren Beleg f r αäιαßρετος bei „Dionys" zu haben.
47
In illudMt 11,275 (217B). Vgl. Ar. II 2 (149C): zuerst kommt die Natur, dann erst der Wille. Ebenso Ar. I 37 (PG 26, 89A); I 39 (93AB). Ar. I 35: Der Sohn ist nicht ver n derlich und nur willentlich gut, sondern wesentlich gut. Vgl. ABRAMOWSKI, Arianerreden, 404. 48 Ar. III 62; MARTZELOS, Die Zeugung des Sohnes, 76. Er versucht also das meta physische Axiom aristotelischer Herkunft (Natur = Zwang; Wille = Freiheit) zu ber winden. In Ar. III 62 schreibt Athanasius: „So hoch also der Sohn ber dem Gesch pfe steht, so hoch steht das Naturhafte ber dem Produkt des Willens" (PG 26, 453B; bersetzung nach STEGMANN, BKV 13, 325). Vgl. weiter dar ber WIDDICOMBE, Fatherhood, 179181, 184187; MEIJERING, ber den Willen und das Wesen Gottes, 45 55; FLOROVSKY, Concept of Creation, 4853; SCHWAGER, Fluch und Unsterblichkeit, 379382. Vgl. dazu auch Anm. 17 u. Kap. III. 1.2 Anm. 42. 49 Ar. I 17 (PG 26, 48AB); I 18 (48C, 49B). Ath., syn. 27 (255,6). Auch das folgende Anathema dazu: εϊ τις πλατυνομένην την ούσßαν του θεοΰ τον υßüν λέγοι ποιεΐν ή πλατυσμüν της ουσßας αύτοΰ υßüν üνομÜζοι, ανÜθεμα έστω. (255,6f.) Aufgrund dieser Tatsache ndern die Hss W und V πλατύνομεν in Üρμüζομεν (s. Apparat zur Stelle).
HI.2.3.4 (Dion. 16,317,2) Sohn vom Vater ungetrennt
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c) Dionys von Alexandrien Wie schon oben dargelegt, zeigt gerade dieses Zitat, daß dahinter nicht unbe dingt ein „Vorwurf' bzw. Hinweis auf Dionys von den „Eusebianern" steckt. Es könnte natürlich sein, daß sie gegen Athanasius auf die Beispiele verwiesen haben, die Dionys in seinem umstrittenen Brief gebraucht hatte (s. Dion. 4,2). Diese Beispiele belegen für Dionys eher einen Unterschied zwischen Vater und Sohn entgegen der athanasianischen Behauptung einer wesentlichen Übe reinstimmung (in decr.).
ΙΠ.2.3.5 (18,15) ZurHomousie des Sohnes mit dem Vater 18.1 Da sie ihn femer auch beschuldigen, da er sage, der Sohn sei einer der Gewordenen und nicht homousios mit dem Vater1, widerlegt er diejenigen wiederum im ersten Buch: Au erdem habe ich, als ich anregte, an einige gewordene und gemachte Dinge zu denken, auf die Schnelle sehr unbrauchbare Beispiele aus diesem Bereich angegeben, als ich sagte, da weder die Pflanze wie der G rtner noch das Boot wie der Schiffsbaumeister sei2. 18.2 Sp ter habe ich mich mit passenden und geeigneteren Bei spielen befa t und bin ausf hrlicher auf die wahreren eingegangen, wobei ich vielerlei zus tzliche Belege herausfand, welche ich dir in einem anderen Brief aufgeschrieben habe, mit denen ich auch den Vorwurf, den sie gegen mich vorbringen3, zur ckgewiesen habe, da er eine L ge ist, als ob ich nicht sage, da Christus mit Gott homousios ist. Denn wenn ich auch sage, da ich nirgendwo in den heiligen Schriften dieses Wort gefunden und es nicht gelesen habe, so weichen aber doch meine anschlie enden berlegungen, welche sie verschwiegen haben, nicht von dieser Auffassung ab4. Denn ich habe die menschliche Nach kommenschaft angef hrt, die doch deutlich homogen ist, und habe gesagt, da insgesamt die Eltern nur insofern von den Kindern ver schieden sind, als sie nicht selbst die Kinder sind, oder es m te weder Eltern noch Kinder geben. Konstruktion mit genitivus absolutus trotz Bezugswort. An dieser Stelle bieten die Hss W und V einen anderen Text, der die Konjektur von FELTOE, der 59,4 ein ταύτüν erg nzt, berfl ssig machen k nnte: πλην εγώ γενητÜ τßνα καß τßνα ποιητÜ öήσας νοεßσθαι των μεν Üχειοτέρων πρüτερον εξ επιäρομής εßπον τα παραäεßγματα, έπεß ή το σκÜöος τö ναυπηγö üμοια. Es bleibt schwierig, diese Variante zu beurteilen, dennoch k nnte das Relativpronomen ομοια am Satzende bernommen werden. Komma besser nach έμοΰ. Wieder hat WV hier einen anderen Text: ει γαρ και το äνομα τοΰτü öησι (3. Person!) μη εύρηκέναι μηä1 Üνεγνωκέναι που των Üλλων (!) γραöών, αλλÜ γε μετ' επιχειρημÜτων των εχθρών, απερ ου σεσιωπήκασι, της äιανοßας ταύτης ουκ Üπςιäεΐ. Gemeint ist anscheinend, da die Angriffe seiner Feinde beweisen, der Sinn dieses Begriffs homousios sei doch in seinen Schriften enthalten. Aber auch die ber lieferung dieser Stelle in syn. und decr. belegt nicht diesen Text. Da diese Version nicht durch H rfehler o.a. entstanden sein kann, liegt eine andere Texttradition vor.
///. 2.3.5 (Dion. 18,15) Homousie des Sohnes mit dem Vater
211
18.3 Ich kann zwar den Brief, wie gesagt, wegen der Umst nde nicht losschicken; sonst h tte ich dir die damaligen Worte, lieber aber noch eine Abschrift von allem zugeschickt was ich auch, wenn ich die M glichkeit dazu habe, tun werde. Ich wei aber und erinnere mich daran, da ich mehrere Vergleiche von verwandten Dingen vorgelegt habe. Denn ich habe gesagt, da die Pflanze, aus einem Samenkorn oder einer Wurzel entsprungen, etwas anderes sei als das, woraus sie entsprossen ist und doch hat sie gewi die gleiche Natur wie jenes , auch da ein Flu , von einer Quelle flie end, eine andere Gestalt und einen anderen Namen (als sie) empfangen habe; denn weder werde die Quelle Flu noch der Flu Quelle genannt, und da beide existierten, und da die Quelle gewisserma en der Vater, der Flu aber das Wasser von der Quelle sei. 18.4 Sie jedoch t uschen vor, da sie dieses und derartiges niemals geschrieben gesehen haben, sondern wie blind seien. Sie versuchen aber, mich mit den beiden unzusammenh ngenden Wortfetzen wie mit Steinen von ferne zu bewerten, weil sie nicht wissen, da bei Fragen, die unbekannt sind und einer Einf hrung ins Verstehen bed rfen, oft nicht nur fremdartige, sondern sogar widerspr chliche Beweismittel die untersuchten Fragen erl utern." 18.5 In dem dritten Buch aber sagte er: „Leben ist aus Leben ge zeugt worden und wie ein Flu von der Quelle geflossen bzw. wie ein leuchtendes Licht an einem unausl schbaren Licht angez ndet worden.' Mit ε'ßτα καß leitet Athanasius die Zitate zur dritten Fragestellung ein; es folgen ein l ngeres Zitat aus dem ersten Buch und ein kurzer Satz aus dem dritten. Mit diesem dritten Zitatblock will Athanasius die Frage beantworten, ob f r Dionys der Sohn γενητüς ist und μη üμοούσιον τω πατρß (18,1 [59,If.]). Die tats chliche Anfrage an Athanasius d rfte gewesen sein, da Dionys nicht ομοούσιος gebraucht habe, wie er es mit decr. glaubhaft machen wollte (s. Einleitung). Vielleicht haben die Hom er sogar kritisiert, da der Text erg nzt wurde, worauf Athanasius nat rlich nicht eingeht. Obwohl sie den Sohn nicht als ein Gesch pf unter vielen bezeichnen wollten, haben sie eventuell darauf verwiesen, da Dionys vom Sohn als ποßημα sprechen konnte, deswegen also nie als Zeuge f r ομοούσιος in Frage komme. Athanasius wiederholt darauf
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bersetzung mit Kommentar
hin sein Zitat aus decr. in einem gr eren Ausschnitt und fugt wahrscheinlich selbst noch ein zweites kurzes Zitat (das Eingerahmte) hinzu5. a) Zitat ohne Zusatz Das Zitat beginnt mit der Aussage, da Dionys in einem Brief zwar un brauchbare Beispiele gebraucht habe (59,4), in einem anderen Brief aber geeignetere (59,5f). Die unbrauchbaren Beispiele sind die vom G rtner mit der Pflanze und vom Schiffsbaumeister mit dem Boot. Derartige Beispiele hat der historische Dionys nach dem Referat in Dion. 4,2 anscheinend tats chlich gebraucht, au erdem erinnert das erste Beispiel an die Aussage des Atha nasius in Dion. 10,1, da Joh 15,1 in dem umstrittenen Brief des Dionys stand. Dionys hatte diesen Vergleich einst gebraucht, um den Unterschied zwischen dem Vater und dem Sohn herauszustellen. Um sich und Dionys von den unbrauchbaren Beispielen zu entlasten, hat der Autor einfach auf einen anderen Brief verwiesen, in dem „Dionys" andere Beispiele angef hrt habe. Die umstrittenen l t er Dionys kurzerhand als un brauchbar erkl ren6. Dieser zweite Brief ist nicht berliefert. Vielleicht handelt es sich auch nur um eine Erfindung des Autors, um dem „ArianismusVer dacht" etwas entgegenhalten zu k nnen7. Der Autor wu te, da Dionys sich noch in Gefangenschaft befand8, w hrend er seine Verteidigung gegen weitere Angriffe schrieb. So l t er Dionys einfach den Inhalt referieren, weil er das Original nicht beschaffen konnte. Im Zitat ohne den Einschub l t ein Autor Dionys zwei Vergleiche von verwandten Dingen (των συγγενών ομοιώματα) erz hlen als Kontrast zu dessen unbrauchbaren Beispielen: a) Eine Pflanze entsprie t eine Wurzel oder einem Samenkorn (18,3)9. Dieser Vergleich wird schon in der Prophetie Jes 11,1 verwendet und fter von christlichen Autoren aufgegriffen. Tertullian z.B. beschreibt die Bezie hung des Sohnes zum Vater, d.h. seine Entstehung und sekund re Existenz Zur weiteren Begr ndung s. Einleitung. Athanasius geht in 10,311,1 genauer darauf ein, warum und zu welchem Zweck Dionys diese Bibelstelle gebraucht hat: Damit seien die menschlichen Aspekte des Sohnes angesprochen. Da diese Erkl rung ein „Trick" von Athanasius ist, geht deut lich daraus hervor, da in diesem Zitat hier der Vergleich auf andere Art und Weise tragbar gemacht werden soll: Er sei einfach unbrauchbar gewesen! Zum historischen Streit der Dionys und die Briefwechsel s. die Hinweise in der Ein f hrung. So schreibt er äια τÜς περιστÜσεις 59,13. βλαστÜνω auch in 23,4 (64,1).
III.2.3.5 (Dion. 18,15) Homousie des Sohnes mit dem Vater
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unter Wahrung eines Zusammenhangs mit dem Wachsen des Baumes aus einer Wurzel, Entspringen des Flusses einer Quelle und des Strahls der Sonne10. Die Expositio fidei endet: „Der Vater, der das Sein aus sich selbst heraus besitzt, zeugte den Sohn, wie wir sagten, und nicht schuf er ihn, wie einen Flu von eine Quelle und wie eine Pflanze aus einer Wurzel und wie einen Abglanz von einem Licht, Dinge, bei denen bekanntlich die Natur untrennbar ist, durch die dem Gott Ehre, Macht, Gr e ge reichen vor allen onen und in allen onen der onen. Amen"."
Unser Autor markiert seine Bilder ausdr cklich als Vergleiche, so da der Sohn nicht die Pflanze ist, sondern nur damit vergleichbar ist. Au erdem erg nzt er ρßζα noch durch σπέρμα, was in den brigen Stellen, an denen dieser Vergleich gebraucht wird, nicht vorkommt. Vielleicht lie sich unser Autor dadurch, da Dionys vom Winzer und Weinstock geschrieben hatte, zu diesem Vergleich inspirieren12. ) Ein Flu flie t von einer Quelle™. Gott wird auch in Jer 2,13; 17,13; PS 35,10 LXX (zitiert z.B. von Athanasius in decr. 12,2 [ll,lf.]) als Quelle des Lebens bezeichnet. Gott als Quelle von allem, alles Guten oder des Lebens zu bezeichnen, ist christliches Allgemeingut14. So ist auch die Erkl rung, da sich der Sohn zum Vater wie ein Flu aus einer Quelle verh lt, relativ gel ufig15. 10
Tert., adv. Prax. 8. Er baut die Vergleiche noch aus f r die dritte Person des hl. Geistes. Zur Auslegung von Jes 11,1 allg. als Beleg f r die Pr existenz und Inkarnation des Sohnes vgl. Justin, dial. 86,487,2. Exp. fid. 4,7 (56,59 Nordberg): ü πατήρ συνεχών εξ εαυτού το εßναι έγέννησε τον υßüν, ως έöαμεν, και ουκ εκτισεν ως ποταμüν απü πηγής και ως βλαστüν απü ρßζης και ως απαύγασμα απü öωτüς, t οßäεν ή öύσις αäιαßρετα, äι' ου τω πατρß äüξα, κρÜτος, μεγαλοσύνη προ πÜντων των αιώνων και εις τους σύμπαντος αιώνας των αιώνων, αμήν Zum Problem der exp. fid. vgl. Kap. II. 3. Athanasius wiederum lie sich von unserem Autor inspirieren, so da er in syn. 45 (270,8) diese Beispiele aufgreift, nachdem er in syn. 44 genau diese Stelle wieder zitiert hatte. 13 R ckverweis darauf in 23,2 (63,57). Vgl. HANSON, Transformation of Images, 255263. Eine sehr eigenwillige These verfolgt FORD, The Ray, the Root and the River. 14 Vgl. Justin, dial. 140,1; Euseb, d.e. 4,1 (150,19); e.th. II 7 (106,23); Arius, Urk. 6,4 (13,7), auch Philo, De opi cio mundi 21 (I 6,13 Cohn); De vita Mosis II 127f. (IV 230,lff., s. OPITZ Apparat z.St.) und Plato, Timaios 29a30a und LAMPE, πηγή Β.3. 15 (Ps) Hippolyt, Noet. 11 (253,10); Tert., adv. Prax. 8 (s. S. Xxx Anm. 871); Ambrosius, De de IV 10,133; Ath., Ar. I 19 (52A); I 27 (68B); III l (324C); III 3 (328AB). Jes 66,12; Joel 4,18 werden christologisch interpretiert (s. LAMPE, ποταμüς A. 10 l.n).
214
bersetzung mit Kommentar
Origenes nennt den Vater origo etfonsfll vel spiritus sancli16 und schreibt in seiner hom. in Ezech., wie „Flu " christologisch zu interpretieren ist17. Euseb z hlt e.ih. l 20 (96,30) wie selbstverst ndlich ποταμüς als christo logischen Titel auf18. Auch Athanasius bezeugt dies mit folgenden Worten: „Nun wird der Vater Quelle und Licht genannt. ... Der Sohn aber wird mit Be zugnahme auf die Quelle Flu genannt, denn 'der Strom Gottes ist des Wassers voll'. Unter Bezugnahme auf das Licht hei t er Abglanz, indem Paulus sagt: 'Dieser ist Abglanz der Herrlichkeit und Abdruck seines Wesens'."19 Laut Athanasius wurde schon auf der nicaenischen Synode ber die Bilder LichtAbglanz, QuelleFlu debattiert20. Auch im kurzen Zitat aus dem dritten Buch (Dion. 60,9f.) kommt das Beispiel vom Flu und der Quelle vor, au erdem „Leben wird aus Leben gezeugt" dies entstammt wahrscheinlich der Sprache Eusebs21 und „aus unausl schlichem Licht erscheint leuchtendes Licht"22. 16
Orig., princ. II l (111,30); vgl. auch Jo. 69 (538,8 zitiert von OPITZ im App.) und Comm. in Mt 12,9: και έμέ έγκατέλιπον, πηγήν ύäατος ζώντος, και ζωή äε ως απü π/ ΠΥής ζωής του πατρüς ü ειπών εγώ ειμß ή ζωή. και πρüσχες επιμελώς ει μη, ώσπερ ου ταύτüν εστß πηγή ποταμού και ποταμüς, ούτως πηγή ζωής και ζωή. (83,716 Klostermann; zu Mt 16,1319) Theognost spricht etwas anders vom Wasser und seinem Wasserdampf (ως ύäατος Üτμßς Ath., deer. 25,2 [21,2]). 17 Orig., hom. 13 in Ezech. 4 (449,24450,19 Baehrens): Origenes geht hier auf PS 136,1; 45,5; Jes 66,12; Joh 4,13f.; 7,38 und Ez 29,3 ein. 18 In e.th. I 20 (94,20f.) schreibt Euseb dann: και ποταμüν äε αυτüν ώνüμασεν ü ειπών 'του ποταμού τα üρμήματα εύöραßνουσιν την πüλιν του θεού'. 19 Ερ. Serap. Ι 19 (PG 26, 573C): Πηγή τοßνυν και öως λέγεται ü Πατήρ Έμέ γαρ, öησßν, έγκατέλιπον πηγήν ύäατος ζώντος. Και πÜλιν εν τω Βαρούχ· Τß εστßν, Ισραήλ, äτι εν τη γη των έχθρων εϊ; έγκατέλιπες την πηγήν της σοößας και κατÜ τον ΊωÜννην ü Θεüς ημών öως εστß. Λέγεται äε καß ü Υßüς ως μεν προς την πηγήν ποταμüς· ü ποταμüς γαρ του Θεού έπληρώθη υäÜτων προς äε το öως απαύγασμα, λέγοντος του Παύλου· "Ος ων απαύγασμα της äüξης, και χαρακτήρ της υποστÜσεως αυτού. Vgl. auch II 2 und syn. 41,6 (267,15); 42,1 (268,4); au erdem MEIJERING, Dritte Rede I, 5355. 20 Ath., ep. Afr. 3 (1033A); 6 (1040A). Ζωήν εκ ζωής genauso in der von ihm auf der Synode von Nicaea vorgelegten Erkl rung (Urk. 22,4 [43,11]) in in e.th. I 8,2 (66,20f.).Gotrvater ist αύτοζωή und der Sohn ist als sein Zeugnis (γέννημα) und Bild (εΐκων) ζωή; vgl. e.th. II 14,6f. (115,1526): äέον εν τι θεßον, Üρρητον, αγαθüν, απλούν, Üσύνθετον, μονοειäές το έπέκεινα των äλων üμολογεΐν, αύτüθεον, αυτü νουν, αΰτüλογον, αύτοσοößαν, αύτοöώς, αύτο ζωή ν, αύτοκαλüν, αύτοαγαθüν οντÜ και τούτων ä τι αν τις κρεΐττον έπινοήσειεν, μÜλλον ä' υπέρ πÜντα νουν καß πÜσης έπέκεινα äιανοßας τε καß ένθυμήσεως, τον äε τούτου μονογενή υßüν, ως αν εικüνα του πατρüς εξ αύτοΰ öύντα πÜντη τε και κατÜ πÜντα üμοιüτατον üντα τö γεγεννηκüτι, καß αυτüν θεüν καß νουν καß
///.2.3.5 (Dion. 18,15) Homomie des Sohnes mit dem Vater
215
Unser Autor l t Dionys also Vergleiche aufgreifen, die schon vor ihm trinit tstheologisch gebraucht wurden. Er selbst will damit verdeutlichen, da zwar Vater und Sohn insofern zusammengeh ren, als der Sohn seinen Ursprung im Vater hat (wie auch die Pflanze einer Wurzel oder einem Samen entspringt bzw. der Flu eine Quelle), weil er sein Sohn ist und aus ihm sein Sein hat (vgl. Dion. 15,1.6). So ist der Vater quasi die Quelle, die das Wasser spendet, welches der Flu bzw. der Sohn ist. Ebenso l t die Wurzel oder der Same eine Pflanze aus sich emporwachsen. Same und Pflanze sind somit üμοöυές, von gleicher Natur nicht weil Pflanze und Same ein Geh lz bilden oder Flu und Quelle ein Gew sser, sondern weil das eine seinen Ursprung im anderen hat. So bleiben Quelle und Flu zwei verschiedene Dinge, d.h. der Sohn ist έτερος (60,1 und έτερον σχήμα και üνομα μετειληöέναι 60,2; αμöüτερα ύπÜρχειν 60,3)23. Unser Autor will also den „Arianismus Verdacht" von sich weisen, andererseits gegen Markell den Unterschied zwischen dem Vater und dem Sohn herausstellen. Besonders bei Euseb findet man oft jenes έτερος, was auch hier vorkommt: ως ä' οΰν έτερος ην ü εκ του θεού γεγεννημένος μονογενής υιüς, ζών και ΰöεστώς24. Er setzt dies bewu t gegen das Markellische εν και τον αυτüν ein. Auch die Ekthesis
λüγον και σοößαν και ζωήν και öως εßναι αϋτοΰ τε του καλού και αγαθού εικόνα, ουκ αυτüν οντÜ τον πατέρα αλλÜ τον του πατρüς μονογενή υßüν, ούä' αυτüν äντα τον Üγέννητον και αναρχον Üλλα τον εξ αύτοϋ φύντα και αρχήν έπιγραöüμενον τον γεγεννηκüτα. 22 Zum Vergleich mit Licht s.o. Kap. HI.2.3.3 Anm. 38. Diese Tendenz wurde schon in Dion. 15 und 17 deutlich: σύνειμι (57,11.20); αμöω (57,16), ebenso jenes εκ (57,3.20). Wieder zeigt sich einmal, da ein Vergleich an sich wenig aussagt, sondern dessen Anwendung! 24 E.th. III 3 (154,1921). In e.th. III 5 behandelt Euseb parallel, da der heilige Geist ebenso έτερος ist. Vgl. auch e.th. I 20 (81,25f.) ούκοΰν έτερος ην οΰτος, äν ü κüσμος ουκ Ιγνω, θεüς και λüγος, öως υπÜρχων τε και ώνομασμένος; e.th. I 20 (83,2628) έτερος ων äηλαäή παρÜ τον Üüρατον θεüν. αλλÜ και προϋπÜρχων ην ουκ εν τη äιÜνοια του πατρüς, ως έäüκει Μαρκέλλω, αλλ' εν τοις κüλποις αύτοΰ; Ι 20 (84,1012) και ενταύθα πÜλιν ü μεν θεüς έäßäου και Üπέστελλεν τον υßüν σωτήρα του κüσμου, ü äε Üπεστέλλετο έτερος ων äηλαäή παρÜ τον Üποστέλλοντα; II 7 (104,812) αλλÜ αγωνßας, μη äύο θεούς ανÜγκη παραäέξασθαι τον äύο υποστÜσεις πατρüς και υßοΰ εßναι üμολογοΰντα; αλλÜ και τοΰτο γßνωσκε, ως ü äύο äούς υποστÜσεις πατρüς καß υßοΰ ουκ αναγκÜζεται äύο πατέρας ειπεßν, ουäέ äύο υιούς, αλλÜ τον μεν ένα πατέρα äώσει, τον äε έτερον υßüν; II 7 (104,33 105,2) και äτι γε έτερος ην ü πέμψας αυτüν παρ' αυτüν παρßστησιν έξης λέγων εÜν εγώ μαρτυρώ περß έμαυτοΰ, ή μαρτυρßα μου ουκ εστßν αληθής· Üλλος εστßν ü μαρτύρων περß έμοΰ; II 17 (121,If.) καß öÜναι του παρ' ήμßν λüγου πατέρα εßναι τον νουν, έτερον οντÜ παρÜ τον λüγον; u. .
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bersetzung mit Kommentar
makrostichos spricht sich dagegen aus: ή τον αυτüν εßναι πατέρα και υßüν (252,7)25. Umgekehrt grenzt sich Markell dagegen ab und schreibt: „Aus dem von ihm (sc. Eusebius von C sarea) Geschriebenen selbst l t sich sehr leicht das Ausma der Gottesl sterung ersehen, in die er geraten ist; er wagte n m lich, den Logos von 'dem' Gott zu trennen und den Logos einen anderen Gott zu nennen, der sich im Wesen und in der Kraft vom Vater unterscheide. Folgen derma en schrieb er mit eigenen Worten: Zweifellos wird aber das Bild und dasje nige, wovon es Bild ist, nicht als ein und dasselbe aufgefa t, sondern als zwei We sen, zwei Dinge und zwei Kr fte, der Anzahl der Bezeichnungen entsprechend."26. Euseb konnte aber entgegen Markells Darstellung auch die enge Beziehung zwischen Vater und Sohn beschreiben, da der Vater den Sohn als Bild zeugte und der Sohn als Zeugnis in allen Dingen mit seinem Erzeuger vergleichbar
ist: τον äε τούτου μονογενή υßüν, ως αν εικüνα του πατρüς εξ αύτοϋ öύντα πÜντη τε και κατÜ πÜντα üμοιüτατον οντÜ τö γεγεννηκüτι, και αυτüν θεüν και νουν και λüγον και σοößαν και ζωήν και öως εßναι αυτού τε του καλοß και αγαθού εικüνα, ουκ αυτüν οντÜ τον πατέρα Üλλα τον του πατρüς μονογενή υßüν, οΰä' αυτüν üντα τον Üγέννητον και Üναρχον Üλλα τον εξ αύτοϋ öύντα και αρχήν έπιγραöüμενον τον γεγεννηκüτα27.
25
Vgl. auch Ekthesis makrostichos VII (253,1421). In dieselbe Richtung zielt auch das betonte selbst ndige Existieren des Sohnes (ύπÜρχειν 253,2.5.34), so auch hier im Zitat 60,3: αμöüτερα ύπÜρχειν. Fragm. 117 (110,17 Vinzent/Seibt) äιελεϊν γαρ τον λüγον του θεού τολμήσας και έτερον θεüν τον λüγον üνομÜσαι, ούσßς» τε και äυνÜμει äιεστώτα του πατρüς, εις οσην βλασöημßαν έκπέπτωκεν ένεστιν σαöώς απ' αυτών των υπ' αύτοϋ γραöέντων £ητών üαäßως μανθÜνειν. γέγραöεν ä' αύταΐς λέξεσιν ούτως· ου äήπου äε ή εϊκών καß το ου εστßν ή εΐκών §ν και ταύτüν επινοεßται, αλλÜ äύο μεν ούσßαι και äύο πρÜγματα καß äύο äυνÜμεις, ως και τοσαΰται προσηγορßα. Vgl. auch Fragm. 87 (76,410); 110 (104,4); 113 (106,1114); 114 (108,5). αλλην ύπüστασιν äιεστώσαν του πατρüς εßναι lehren Asterius und Euseb f r Markell (so in seinem Brief an Julius von Rom, S. 126,1 Vinzent/Seibt). Vergleiche auch Euseb von C sarea in seinem Brief, Urk. 3 (5,1); Euseb von Nikomedien in seinem Brief, Urk. 8,3 (16,4). 27 Euseb, e.th. II 14 (115,1926); vgl. de. V 4 (225,2517): οΰτω πεöυκώς την ούσßαν, αύτüθεν τε απü πρώτης υπÜρξεως öυσικήν αλλ' ουκ έπßκτητον την εικüνα του πατρüς επαγüμενος, äιü καß öύσει θεüς üμοΰ καß μονογενής υιüς ων τυγχÜνει, ουχß äε ομοßως τοις έξωθεν εßσποιούμενος, έπισυμβεβηκüς γε το αξßωμα της του θεού προσηγορßας έπέχουσιν. πλην ει καß öύσει μονογενής υιüς καß θεüς ημών Üνευöημεΐται, αλλ' ούχ ü πρώτος θεüς, πρώτος äε του θεοΰ μονογενής υßüς καß äια τοΰτο θεüς. de. IV 3: οßκεßαν έχον ύπüστασιν, ως οτι μÜλιστα το üμοιüτατον
III.2.3.5 (Dion. 18,15) Homousie des Sohnes mit dem Vater
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Ift
Vergleichbares schreibt Alexander von Alexandrien . In unserem Text schlie lich wird die Beziehung zwischen Gottvater und dem Sohn mit üμοöυές beschrieben (60, l f.), au erdem war zuvor von συγγενών ομοιώματα die Rede (59,16)29. Der Autor sah sich gezwungen, mit üμοöυές dem ArianismusVerdacht etwas entgegenzusetzen, obwohl die Gruppe der Eusebianer in der Frontstellung zu Markell sonst eher den Unterschied zwischen Vater und Sohn betonten30. Aber auch in der Eklhesis makrostichos findet man die Aussage: ουäέν γαρ πρüσöατον ü Χριστüς προσεßληöεν αξßωμα, αλλ' Üνωθεν τέλειον αυτüν και τω πατρι κατÜ πÜντα üμοιο ν εßναι πεπιστεύκαμεν (253,1113). Die Ekthesis makrostichos will damit die Gleichheit (nicht Identit t) zwischen Gottvater und dem Sohn betonen, um gegen Markell und Photius(!) die ewige, eigenst ndige, g ttliche Existenz des Sohnes zu bewahren. Auch der Sohn ist ewig, hat ein ewiges K nigreich, erlangte nicht erst diese W rde, sondern ist τέλειον von Beginn an. Markell jedoch leugne dieses Sein des Sohnes, da er nur von einem λüγος πορöορικüς spricht. Diese Sto richtung k nnte indirekt auch f r unser Zitat zutreffen, da zugleich mit der Vokabel üμοöυής berdeutlich die gesonderte Existenz (έτερος) genannt wird. F r Athanasius aber ist üμοöυές gleichbedeutend mit ομοούσιος, so da er eigentlich die genaue Richtung des Zitats bergeht und Dionys damit einfach und schnell zu einem Zeugen f r ομοούσιος macht, und zwar so, wie er es interpretiert. Da Athanasius auch die Vorw rfe der Eusebianer gegen Markell zur Kenntnis genommen und verarbeitet hat, belegt ein Abschnitt aus der dritten Arianerrede, Ar. III 3f, wo er sein Verst ndnis von Joh 14,10 („ich bin im Vater und der Vater ist in mir") darlegt. Hier schreibt er:
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τη του γεννήσαντος öύσει äια της οικεßας Üπομεμßμηται. Vgl. auch de. V 1,21 und V 4,13; e.th. II 17 (120,32f), au erdem STEAD, Homousios [RAC], 403f. Alex., Urk. 14,38 (25,2226): üπερ öησϊν ü κύριος, ου παρέρα εαυτüν Üναγορεύων ουäέ τας τη ύποστÜσει äύο öύσεις μßαν εßναι σαöηνßζων, αλλ' äτι την πατρικήν έμöέρειαν ακριβώς πέöυκε σώζειν ü υßüς του πατρüς, την κατÜ πÜντα ομοιüτητα αύτοΰ εκ öύσεως απομαξÜμενος και απαρÜλλακτος εßκών του πατρüς τυγχÜνων και του πρωτοτύπου έκτυπος χαρακτήρ. Eine Mischung dieser beiden Ausdr cke dann im Zusatz: ομογενής (59,11). Diese Vokabel üμοöυές gebraucht auch Athanasius, wenn auch nicht so h ufig. F r ihn ist sie mit ομοούσιος synonym (syn. 52,3 [276,l If.]; 48,2 [272,2227]). Vgl. Ar. I 58 (PG 26.133B): ετερογενής Üρα και έτερούσιÜς εστßν ü Υιüς των γενητών, και μÜλλον της του πατρüς ουσßας ϊäιος καß üμοöυής τυγχÜνει. Die Vokabel ομογενής wendet Athanasius nur an, um die Einheit der menschlichen Natur auszudr cken (s. M LLER, Lexikon, 984), entsprechend auch, um die Einheit der menschlichen Natur Christi mit uns zu beschreiben: ημεßς ομογενή τα σώματα έχοντες τö σώματι του κυρßου (Dion. 10,5 [53,23]).
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bersetzung mit Kommentar
„Es ist n mlich wirklich der Sohn im Vater, wie es sich ja begreifen l t, da das ganze Sein des Sohnes der Substanz des Vaters eigen ist, als der Abglanz aus dem Lichte und der Flu aus der Quelle, so da , wer den Sohn sieht, auch das sieht, was dem Vater eigen ist. ... Darum n mlich fugte er auch mit Recht den vorausge gangenen Worten: 'Ich und der Vater sind Eins' hinzu: 'Ich bin im Vater und der Vater ist in mir', um die Identit t der Gottheit und die Einheit der Substanz zu erweisen. Denn sie sind eins, nicht wie wenn das Eins wieder in zwei Teile geteilt w re und diese wiederum nichts weiter als Eins w ren, auch nicht so, wie wenn das Eins zweimal genannt w rde, so da derselbe das einemal Vater, ein andermal sein eigener Sohn w re; denn wegen dieser Ansicht wurde Sabellius als H retiker erkl rt. Vielmehr sind es zwei, weil der Vater Vater ist und nicht der n mliche (auch) Sohn ist und der Sohn Sohn, und nicht derselbe (auch) Vater ist. Aber die Natur ist nur Eine. Denn die Zeugung ist dem Erzeuger nicht un hnlich; sie ist ja sein Bild und alles, was der Vater hat, hat auch der Sohn. Darum ist der Sohn auch nicht ein anderer Gott ... Denn wenn der Sohn als Zeugung auch etwas anderes ist, so ist er doch dasselbe als Gott, und Eins sind Er und der Vater durch die Eigenheit und Gemeinsamkeit der Natur und durch die Indentit t der einen Gottheit, wie wir gesagt haben."31
Mh.,Ar. III 3f: Εστß γαρ ü Υßüς εν τö Πατρß, ως γε νοεΐν εξεστιν, επειäή σύμπαν το εßναι του Υßοΰ, τοΰτο της του Πατρüς ουσßας ßäιον εστßν, ως εκ öωτüς απαύγασμα, και εκ πηγής ποταμüς, ώστε τον üρώντα τον Υßüν üρöν το του Πατρüς ßäιον, και νοεΐν, üτι του Υßοΰ το εßναι, εκ του Πατρüς ον, ούτως εν τö Πατρß εστßν. "Εστß äε και ü Πατήρ εν τö Υßö, επειäή το εκ του Πατρüς ϊäιον, τοΰτο ü Υßüς τυγχÜνει ων, ως εν τö ÜπανγÜσματι ü ήλιος, καß εν τö λüγö ü νους, και εν τö ποταμö ή πηγή οΰτω γαρ ü θεωρών τον Υßüν, θεωρεß της του Πατρüς ουσßας το ϊäιον, καß νοεΐ, äτι ü Πατήρ εν τö Υßö εστß. Του γαρ εßäους καß της θεüτητας του Πατρüς ούσης το εßναι του Υßοΰ ακολούθως ü Υßüς εν τö Πατρß εστß, καß ü Πατήρ εν τö Υßö. Δια τοΰτο γαρ καß εßκüτως εßρηκώς πρüτερον Εγώ καß ü Πατήρ εν έσμεν, έπήγαγε τü· Εγώ εν τö Πατρß, καß ü Πατήρ εν έμοß ßνα την μεν ταυτüτητα της θεüτητας, την äε ενüτητα της ουσßας äεßξη. "Εν γαρ εßσιν, οΰχ ως ενüς πÜλιν εις äύο μέρη äιαιρεθέντος, καß μηäέν äντων πλην ενüς· ουäέ ως του ενüς äις ονομαζüμενου, ώστε τον αυτüν Üλλοτε μεν Πατέρα, Üλλοτε äε Υßüν εαυτού γßνεσθαν τοΰτο γαρ Σαβέλλιος öρονήσας, αιρετικüς εκρßθη. Άλλα äύο μεν εßσιν, οτι ü Πατήρ Πατήρ εστß, καß ούχ ü αυτüς Υßüς εστß· καß ü Υιüς Υßüς εστß, καß ούχ ü αυτüς Πατήρ εστß. Μßα äε ή öύσις· ου γαρ αν äμοιον το γέννημα του γεννήσαντος· εßκών γαρ εστßν αύτοΰ, καß πÜντα τα Πατρüς του Υßοΰ εστß. Διü ουäέ Üλλος θεüς ü Υßüς· ου γαρ έξωθεν έπενοήθη· έπεß πÜντως καß πολλοß, ξένης παρÜ την του Πατρüς έπινοουμένης θεüτητος· εϊ γαρ καß έτερον εστßν ως γέννημα ü Υßüς, Üλλα τα ντον εστßν ως θεüς· καß εν εßσιν αυτüς καß ü Πατήρ τη ßäιüτητι καß οßκειüτητι της öύσεως, καß τη ταύτüτητι της μιας θεüτητος, ώσπερ εϊρηται. (PG 26, 328Α329Α). bersetzung nach STEGMANN, BKV 13, 245f. Vgl. zum Verst ndnis der Dreiheit und Einheit von
111.2.3.5 (Dion. 18,15) Homousie des Sohnes mit dem Vater
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Er folgt ein Vergleich mit der Sonne und ihrem Abglanz, so da Sonne und Abglanz zwar zwei sind, aber doch ein Licht sind. Dies ist auch eine der weni gen Stellen, an denen Athanasius den Vergleich mit dem Flu aus einer Quelle liefert32. Er gibt an dieser Stelle zu, da nat rlich der Vater und der Sohn zu unterscheiden sind, betont aber st rker noch als unser Autor der Zitate die Einheit. Diese liegt in der einen Gottheit (bzw. dem einen Licht oder dem einen Wasser)33; so weit ging unser Autor nicht. Schlie lich l t der Autor Dionys selbst seine Ank ger verklagen: Sie w rden andere Briefe des Dionys bersehen und ihn mit „beiden zusam menhangslosen Fetzen wie mit Steinen von ferne bewerten" (60,6f.34). Au er dem w rden sie nichts vom Argumentieren verstehen, weil manchmal widerspr chliche Beweismittel notwendig seien, um einen Sachverhalt zu erl utern. b) Zusatz im Zitat In dem l ngeren Zitat hat wahrscheinlich Athanasius selbst Dionys zum Zeugen f r das ομοούσιος gemacht35. Wie oben in der Einleitung be schrieben, ist auch an dieser Stelle das Zitat nicht nur eine F lschung, sondern eine doppelte: in Dion. 18,2 hat ein Autor einige S tze eingeschoben. Dieser Einschub reicht von εν οßς ήλεγξα ... (59,7) bis μήτε τέκνα (59,13). Gerade in diesem Einschub hei t es, da Dionys es nicht ablehne zu sagen, Christus sei mit Gott homousios. Wenn er dieses Wort auch nicht in der Schrift gefunden habe, so w rden dennoch seine Ansichten nicht vom Sinn (äιÜνοια) des ομοούσιος abweichen, rede er doch vom ομογενής! Auch Eltern seien nur insofern verschieden (ετέρους, 59,12) von den Kindern, als sie nicht selbst die Kinder sind. Dieser Einschub will also die Aussage vom Zitat ein schr nken, so da jenes έτερος nur bedeute, da der Vater und der Sohn nicht identisch bzw. ein und derselbe sind. Genau dies unterstrich Athanasius schon in Ar. III 3f. (s.o.). Wegen der N he zur Diskussionslage in decr. ist der Einschub auf das Ende der 50er Jahre zu datieren. Der Anla f r decr. bestand n mlich darin, da an den unbiblischen Begriffen des Nicaenums Vater und Sohn auch Ar. III 15! S. auch oben Kap. IH.2.3.4 (S. 208210) und ABRAMOWSKI, Dritte Arianerrede, 404407. 32 d.O. c„ 33
Die Gottheit des Vaters ist die des Sohnes: Ar. l 21; 45; 49; 52; II 18; 73; III 5; 6; 26; 53; ep. Afr. 8; vgl. MEIJERING, Dritte Rede I, 58f.; STEAD, Divine Substance, 261ff; DERS., Homousios [RAC], 419f. 34 Mit den zwei zusammenhangslosen Fetzen sind sicher die beiden unbrauchbaren Beispiele gemeint. Ahnlich ABRAMOWSKI, Dionys, 26If., nur mit anderer Abgrenzung (s. Einleitung).
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bersetzung mit Kommentar
k rzlich (γενομένην 1,1 [1,4]) einige aus der Umgebung (παρÜ σου 1,1 [1,4]) des anfragenden Freundes36 Kritik bten37. Es kam zu einer Debatte (ζήτησιν 1,1 [1,4]) dar ber. Athanasius will in decr. darauf hinaus, da die Bezeichnungen, auch wenn sie an sich unbiblisch sind, dennoch einen schrift gem en Sinn (äιÜνοια) haben: „Wenn diese nur vorbringen, da die Worte fremd seien, so sollen sie den Sinn bedenken, in welchem die Synode sich so ausdr ckte, indem sie verdammen, was die Synode verdammt hat, und schlie lich, wenn sie k nnen, die Ausdr cke tadeln. Ich wei aber gut, da sie, wenn sie im Sinn der Synode denken, auch die Worte dieses Sinnes an nehmen werden." Auch in decr. zitierte Athanasius schon Dionys von Alexandrien als Traditonszeugen39 und umgekehrt kommt Athanasius in Dion. 19,2f. aufsein Thema von decr. wieder zu sprechen (s.u.). *3fl
c) Was bedeutet ομοούσιος f r Athanasius*0? Noch in seiner Schrift ep. Aeg. Lib. (356 n.Chr.) konnte sich Athanasius f r die Synode von Nicaea einsetzen, ohne auf die Terminologie des Nicaenums, insbesondere jenes εκ της ουσßας und ομοούσιος, n her einzugehen. In Kap. 5f. wird die eine Synode von Nicaea nur hervorgehoben im Kontrast zu den immer neuen Beschl ssen der „Eusebianer". In decr. (d.h. ca. 358 n.Chr.) setzt sich Athanasius bekanntlich erstmals ausdr cklich f r die Begriffe ομοούσιος und εκ της ουσßας ein. In Dion, setzt er seine Ausf hrungen von decr. voraus und erl utert ομοούσιος nicht n her. In syn. (60er Jahre) wird Athanasius (besonders in Kap. 3354) seine bisherigen Ausf hrungen auf greifen und zus tzlich gegen die Position der Gruppe der Hom usianer
36
Vgl. 1,1 (l,6f); 1,2 (l.llf); 2,4 (2,22); 32,5 (28.20). Es ist unbekannt, wer der Freund war. 37 Vgl. 2,1 (2,14f); 4,1 (3,25f); 18,4 (15,25f); 21,1 (17,19); vgl. Üντιλέγειν 4,1.2 (3,25.30); αßτιÜσθωσαν 2,4 (2,24) u. . •70 Decr. 21,1 (17,2932): Οΰκοΰν ει τα ρήματα και οΰτοι ως ξένα προöασßζονται, öρονεßτωσαν την äιÜνοιαν, καθ' ην ή σύνοäος ούτως έγραψεν, Üναθεματßζοντες απερ ÜνεθεμÜτισεν ή σύνοäος και λοιπüν, ει äύνανται, μεμöέσθωσαν τÜς λέξεις. ευ äε οßäα, äτι öρονήσαντες την äιÜνοιαν της συνüäου και τα ρήματα της äιανοßας πÜντως Üποäέξονται. Betonung des „Sinns" auch in syn. 39; 43; 47; ep. Aeg. Lib. 9; dementgegen haben die „Arianer" nur κακüνοια, z.B. syn. 33,2 (261,7) 39 Das Zitat reicht von 59,7 bis 60,4, beginnt also bei dem Einschub. Da Athanasius Dionys in decr. anf hrte, hatte erst zur Folge, da er Dion, schreiben mu te. S. Kap. II.2. Es k nnen hier nicht umfassend alle Aspekte zum ομοούσιος diskutiert werden. Da das ομοούσιος im Nicaenum kaum mehr als eine negative Abgrenzung zu Arius was, erkl rt anschaulich HERON, Homoousios with the Father, 64f.
40
111.2.3.5 (Dion. 18,15) Homousie des Sohnes mit dem Vater
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abgrenzen41. Von dieser Zuspitzung ist in den Briefen an Serapion nichts zu erkennen; seine Ausf hrungen in ep. Serap. II 35 lesen sich eher wie eine Zusammenfassung seiner Gedanken in decr. Auch in seinem Briefe/?. Afr. 59 stellt Athanasius seine Argumente f r die Terminologie des Nicaenums noch mals zusammen. Dieser Brief setzt aber bereits die Ereignisse der beiden Sit zungen der Synode in Rimini (359 n.Chr.) voraus (s. ep. Afr. 3); au erdem geht Athanasius in ep. Afr. 4 darauf ein, da die Formel von Nike, Grundlage f r die zweite Sitzung von Rimini, nicht nur die ουσßαTerminologie abweist, sondern auch ύπüστασις: μήτε μην äεßν επß προσώπου πατρüς και υßοΰ και αγßου πνεύματος μßαν ΰπüστασιν üνομÜζεσθαι42. Die Gedanken des Neu in syn. ist ber decr. hinaus, da Athanasius die Kritik an der UsiaTerminologie mit ebendiesem Gebrauch (της θεüτητος ουσßας τε και βουλής και äυνÜμεως και äüξης του πατρüς ÜπαρÜλλακτον εικüνα in der sog. zweiten Formel von Antiochien, Ath., syn. 23,3 [249,17f.J) konfrontiert (syn. 37f), und da Athanasius jetzt in seiner Diskussion der Thesen des Basilius von Ankyra ομοούσιος und üμοιος κατ1 ούσßαν unterscheidet, obwohl er letzteren Ausdruck selbst verwendet (sogar in diesen Kapiteln: 264,25.28.31; 270,30f.; s. Hoss, Studien, 52f, dort weitere Stellen). Besonders in syn. 53, nachdem er zuvor die nat rliche Einheit des Sohnes mit dem Vater von der willent lichen Einheit der Gesch pfe mit Gott unterschieden hat, kontrastiert er ομοούσιος und üμοιούσιος, da Verhaltensweisen und Taten üμοιος seien, die Usie aber üμοöυεϊς bzw. ταυτüτης. syn. 53,25 (276,24277,5): οΐäατε γαρ και ύμεΐς και ούä' αν τις ÜμöιβÜλλοι äτι το äμοιον ουκ επß των ουσιών, αλλ' επß σχημÜτων και ποιοτήτων λέγεται äμοιον έπϊ γαρ των ουσιών οΰχ üμοιüτης, αλλÜ ταυτüτης αν λεχθεßη. Üνθρωπος γοΰν Üνθρώπω üμοιος λέγεται ου κατÜ την ούσßαν, αλλÜ κατÜ το σχήμα και τον χαρακτήρα· τη γαρ ουσßα üμοöυεϊς εϊσι. και πÜλιν Üνθρωπος κυν'ι ουκ ανüμοιος λέγεται, αλλ' έτεροöυής· ούκοΰν το μεν üμοöυές και üμοούσιον, το äε έτεροψυές και έτεροούσιον. äιü καß ü λέγων äμοιον κατ' ούσßαν εκ μετουσßας τούτο λέγει äμοιον. το γαρ äμοιον ποιüτης εστßν, ήτις τη ούσßς* προσγένοιτ' αν. τούτο äε των ποιημÜτων ßäιον αν εΐη· ταΰτα γαρ εκ μετοχής üμοιοΰται τω θεώ. üταν γαρ, öησß, öανερωθή, üμοιοι αύτω έσüμεθα äμοιοι äηλονüτι ου τη ουσßα, αλλÜ τη υßüτητι, ης μεταλαμβÜνομεν παρ' αΰτοΰ. ει μεν οΰν καß τον υßüν εκ μετουσßας λέγετε, λεγέσθω μεν παρ' υμών üμοιοούσιος. ουκ ßστι μέντοι λεγüμενος ούτως αλήθεια ουäέ üλως öως ουäέ öύσει θεüς. τα γαρ εκ μετουσßας ουκ αλήθεια, αλλ' ομοιώσει της αληθεßας λέγεται äμοια, ώστε καß μεταπßπτειν καß Üöαιρεΐσθαι äύνασθαι απü των μετεχüντων την μετÜληψιν. τοΰτο äε πÜλιν ßäιον των κτισμÜτων καß ποιημÜτων εστßν, ουκ οΰν ει τοΰτο Üτοπον, ουκ αν εϊη εκ μετουσßας, αλλÜ öύσει καß αλήθεια υßüς, öως, σοößα, θεüς. öύσει äε ων καß ου μετοχή ουκ αν κυρßως λεχθεßη üμοιοούσιος, αλλ' ομοούσιος, ä äε μηäέ έπ' Üλλων αν τις εϊπον έäεßχθη γαρ το äμοιον μη επß των ουσιών λεγüμενον πώς ουκ Üνüητον μεν ή τÜχα καß χαλεπüν τοΰτο προöέρειν επß υßοΰ καß μη μÜλλον το üμοούσιον. Eine Widergabe des Gedankensgangs dieser Schlu kapitel in syn. bei TWOMEY, Sense of Scripture, 98113. 42 Theodoret, h.e. II 21,37, abgedruckt bei BRENNECKE, Homoer, 247,28f. Athanasius schreibt (ep. Afr. 4 [PG 26, 1036A)), da Ursacius, Valens, Eudoxius, Auxentius und
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Athanasius in decr. sind somit grundlegend sowohl fur Dion, als auch f r die anderen Schriften, deswegen seien an dieser Stelle kurz die Erl uterungen von decr. 1924 vorgestellt43: Zuerst erkl rt Athanasius εκ της ουσßας, anschlie end ομοούσιος. Au er dem grenzt er beide Begriffe je gegen ein materialistisches Mi verst ndnis ab, mit der Metapher vom Licht und Abglanz abschlie end, εκ της ουσßας beziehe sich auf die Entstehung des Sohnes aus dem Vater. Der Ausdruck beschreibe die Relation zwischen Gott und dem Sohn aus der Perspektive Gottes, des Vaters heraus. Es steht f r: εκ θεού44; ßäιον γέννημα45, Gottes Demophilus, obwohl doch abgesetzt, sich erdreistet haben zu verbieten, da Gott eine Wesenheit oder Hypostase habe. Die Hypostase sei das Wesen und meine das Sein selbst: οΰτοι äε και Üπαξ και äεύτερον καθαιρεθέντες, καß τρßτον εν αύτη τη Άριμήνω, γρÜöειν έτüλμησαν, μη χρήναι λέγειν ούσßαν ή ύπüστασιν έχειν τον θεüν. Εκ äη τούτων σκοπεΐν έξεστιν, αäελöοß, ως οß μεν εν Νικαßα των Γραöών πνέουσι, λέγοντος αύτοΰ του θεοΰ εν μεν τη Έξüäω· Εγώ ειμß ü ων äια äε του Ιερεμßου· Τßς εστßν εν ύποστήματι αύτοΰ, καß εßäε τον λüγον αύτοΰ; και μετ' ολßγον Καß ει έστησαν εν τη ύποστÜσει μου, καß ήκουσαν των λüγων μου. Ή äε ύπüστασις ουσßα εστß, καß ουäέν Üλλο σημαινüμενον έχει ή αυτü το äν· äπερ Ιερεμßας ΰπαρξιν ονομÜζει λέγων Καß ουκ ήκουσαν öωνήν υπÜρξεως. Ή γαρ ύπüστασις καß ή ουσßα ΰπαρξßς εστßν. "Εστß γαρ καß υπÜρχει. 43 Lesenswert sind besonders die Darstellungen bei STEAD, Homousios [RAC]; PETTERSEN, Athanasius, 136163 ("Trinity, terms, tribulations and truth") und STEENSON, Basil of Ankyra, 195208.265277; und auch besonders f r Stellenangaben und Wortfeld untersuchungen HAURET, Comment le „Dofenseur de Nicoe" atil compris le dogme de Nicoe?; au erdem nat rlich DINSEN, Homoousios, 115135; ltere AthanasiusDar stellungen sind mit Vorbehalt zu lesen, da sie viele heute als pseudoathanasianisch erkannte Schriften mit hinzuziehen. Vgl. aber auch ATZBERGER, 8193; Hoss, Studien, 5457; HERON, Homoousios with the Father, 6687; MEIJERING, ber den Willen und das Wesen Gottes; BIENERT, Significance of Athanasius, bes. 188f. STEAD, Significance of the Homoousios, 402412 und DERS., „Homoousios" dans la pensoe de Saint Athanase, 243253, hat gezeigt, da diese Terminologie nicht in das Schema der aristotelischen Kategoriene (numerisch oder generisch?) gepre t werden kann (gegen LEBON, Le sort du consubstantiel), und da Athanasius nirgends „develop the metaphor of a single physical object" (Significance, 410). Vgl. au erdem die Studie von HAMILTON, Relationship, bes. 217239, der ber Stead hinaus auch daraufhinweist, da die Sprache des Athanasius haupts chlich von Metaphern lebt und seine theologischen Aussagen nicht ber eine Begriffsbestimmung des ομοούσιος unter Absehung dieser u erungen erfa t werden kann. 44 Decr. 19,1 (15,37f); 19,2 (16,6f); 21,3 (18,9.11); 21,4 (18,20); 22,5 (19,4); 24,5 (20,27); au erdem schon vor dieser Begriffsanalyse 12,1 (10,24); 13,4 (11,26); 13,6 (12,3); 14,3 (12,20); 16,5 (14,1); 17,4 (14,15.19). Dies entspricht dem Nicaenum: γεννηθέντα εκ του πατρüς μονογενή τουτέστιν εκ της ούäßας του πατρüς. 45 19,1 (15,3816,1). ßäιον 21,3 (18,9); 23,1 (19,14); 23,2 (19,16); au erdem 7,4 (7,9f); 11,2 (9,39); 12,1 (10,24); 17,4 (14,18); zu ϊäιον vgl. HAURET, 919, der diese Termi
111.2.3.5 (Dion. 18,15) Homousie des Sohnes mit dem Vater
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Logos und Sophia46. Der Ausdruck wehrt ab, da der Sohn wie wir sei, aus nichts gezeugt wie ein Gesch pf, und da er den Sohnestitel nur aus der Tugend heraus erworben habe47. Athanasius will damit die einzigartige Bezie hung des Vaters zum Sohne beschreiben: μüνος ων αληθώς εκ του θεού 19,5 [16,24]). In diesem Zusammenhang verwendet Athanasius weitere Attri bute wie γνήσιος48, μüνος εκ θεού49, öύσει50. Gott ist der Vater, der den Sohn zeugt dies geh rt zu seinem Wesen. Trotzdem darf man sich Gott nicht zusammengesetzt (σύνθετος 22,1 [18,21]) vorstellen. "Wenn aber Gott einfach ist, wie er es ja auch ist, ist deutlich, da wir, wenn wir von Gott reden und ihn Vater nennen, nichts um ihn herum so nennen, sondern seine eigene Usie damit anzeigen." (22,2 [18,2830]) Nur an einer Stelle versucht Athanasius, den Begriff der Usie selbst aus der Schrift abzuleiten: Ex 3,14 be zeichne Gott als ü ων, und wo immer die Schrift Gott sage, sei deswegen seine unfa bare Usie gemeint denn Gott sei nichts anderes als seine Usie51. Wie die Entstehung des Sohnes zu begreifen ist, l t Athanasius offen. Keiner kann letztlich erfassen, was Gottes Usie ist52. ομοούσιος53 beschreibe nun die Relation zwischen dem Sohn und dem Vater aus der Perspektive des Sohnes heraus: Der Sohn ist als Zeugnis des Vaters homousios mit ihm. Das Epitheton ομοούσιος ist ein Sohnesattribut,
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nologie „comme un concept privilegie, comme „l' me" de la theologie Athanasienne" (S. 19); STEAD (Was Anus a Newplatonist?, 4043) weist darauf hin, da Athanasius wahrscheinlich so h ufig ßäιος verwendet, da Anus ebendieses Wort ablehnte; vgl. auch ABRAMOWSKI, Dritte Arianerrede, 403; WIDDICOMBE, Fatherhood, 193204 (eine ausf hrliche Analyse); γέννημα 20,5 (17,15); 21,3 (18,10); 21,4 (18,20); 23,2 (19,16); au erdem 10,4 (9,22); 10,5 (9,24); 21,1 (10,24.27); 12,4 (11,6); 17,2.3.4 (14,9.13f.l9). 19,1 (15,38); 19,4.5 (16,14.21f); 21,3 (18,10f); 22,5 (19,4); 23,1.4 (19,12.28); au erdem 11,5.6 (10,15.18); 15,2 (13,2.6); 17,2.3.4.5 (14,9.12.13.15.16f.20); 18,2 (15,18). Vgl. dazu HAURET, 3335. Die Frage, inwiefern der Logos Sohn Gottes ist, behandelt Athanasius ausf hrlich schon in den vorhergehenden Kapiteln in decr. (617) und wieder in den Schlu kapiteln (2832,2 ber die Frage der Agenesie bzw. Vaterschaft Gottes). So scheint die Terminologie des Nicaenums ausgezeichnet zu seinen Vorstellungen zu passen, obwohl er sie erst mit dieser Schrift decr. aufgreift. 21,4 (18,20); 22,5 (19,5.8). 19,2,4,5 (16,8.15.24); 21,3 (18,9); 22,5 (19,8); au erdem 9,1.3 (8,16.28); 10,2.4 (9,12.22); 17,4(14,15). 19,5 (16,24); 21,3 (18,19); 22,5 (19,5); au erdem 9,1.3 (8,16.28); 10,2.4 (9,12.22); 17,4 (14,15). 22,3f. (18,3019,4). 22,3(18,30). 20,3.5 (17,8.19); 23,2 (19,18); 24,2 (20,12).
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d.h. die Usie des Sohnes wird umschrieben. Auch hier seien weitere Aus dr cke genannt, die Athanasius verwenden kann, um das Wortfeld abzu stecken: üμοιος54, äύναμις55, εßκών θεού56, απαύγασμα". Wichtig sind besonders ταύτüν τη ομοιώσει58, ταυτüτητα59, ενüτητα60. Entsprechend wird abgelehnt, der Sohn sei ξένος61, έτεροούσιος62, έτεροöυές63, ετεροειäές64. Der Sohn hat dieselbe Usie wie der Vater bzw. die Usie des Vaters, weil er aus ihm und sein Sohn ist. Er ist dem Vater nicht fremd oder un hnlich. Weil er das besondere Zeugnis des Vaters ist, ist er wesentlich dem Vater gleich. Dar ber hinaus spricht Athanasius nicht nur von der Gleichheit des Wesens, sondern betont die enge und unver nderliche Zusammen geh rigkeit zwischen dem Vater und dem Sohn. Folgende Attribute belegen dies: απαρÜλλακτος65, ατρεπτος66, αναλλοßωτος67, Üει εν αυτω68, αäιαßρετος69. Wieder wehrt Athanasius ab, da damit eine Teilung oder Trennung in Gott angezeigt werde70. Er verweist auf das Besondere und Eigent mliche dieser Relation, die καθαρÜ τη νοήσει και μüνö τö νö vorzustellen ist. Zur Verdeutlichung gebraucht Athanasius stets das Bild vom Licht und Abglanz71. Der Sohn ist beim Vater wie der Glanz beim Licht, unteilbar und in 54
55
20,1 (16,28); au erdem 17,5 (14,19). Dieser Befund (vgl. HAURET, 11; DINSEN, 115 Anm. 7 und M LLER, Lexikon, üμοιος II de) bleibt bestehen, auch wenn Athanasius das reine üμοιος in syn. kritisiert (s.o.).
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20,1 (16,27); au erdem 17,3 (14,13). 20,1 (16,27); 23,4 (19,28); au erdem 13,4 (ll,29f); 17,2.3.4 (14,11.13.18). 20,1 (16,30); 20,5 (17,18); 23,4 (19,28). 20,3(17,9).
23,2 (19,17); 24,1.2 (20,5.9). Vgl. zu ταυτüτης bei Athanasius STEAD, Significance of Homoousios, 409f.
23,1 (19,14); 24,1.2.4 (20,4.11.17).
61
23,3 (19,22); 24,2 (20,8); vgl. dazu HAURET, 3033. 20,5 (17,22); 23,3 (19,23.26); 23,4 (19,29).
62 63
23,3.4(19,24.29). 23,2 (19,21ß). 65 20,1 (16,28). 66 20,1 (16,29); 23,2 (19,15). 67 23,2(19,15). 64
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20,1 (16,29); 20,5 (17,17f); au erdem 14,2.3 (12,10.17); 17,4 (14,17). 20,1 (16,29); 20,5 (17,16); 23,1 (19,14); au erdem 17,4 (14,16).
69 70
24,1(19,3120,6). 20,1 (16,30); 20,5 (17,18); 20,6 (17,27); 23,1 (19,1014); 23,4 (19,28); 24,1 (19,33 20,1.5).
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111.2.3.5 (Dion. 18,15) Homousie des Sohnes mit dem Vater
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unver nderlicher Einheit. Die Einheit besteht in der Selbigkeit des Lichtes, das nicht zerteilt werden kann. Das Licht zeigt den Glanz, der Glanz zeigt das Licht. Der Sohn ist also direkt aus dem Wesen des Vaters und, da Gott unteilbar ist, zu Gottes Wesen unver nderlich und unabtrennbar zugeh rig, d.h. homo usios. Die Einheit ist nicht nur u erlich wie bei Zinn und Silber (23,3) und auch nicht sekund r hergestellt wie bei uns Menschen (20,13). Athanasius wird diese Gedanken in seiner Auslegung der Zitate in Dion. 19,120,2 einflechten (s.u.). An dieser Stelle seien noch einige Bemerkungen zur vornikaenischen Tradition des ομοούσιος genannt. Es wird immer schwieriger, einen trini tarischen Gebrauch des ομοούσιος vor Nicaea nachzuweisen. Paul von Samo sata, so hat H.C BRENNECKE berzeugend nachgewiesen72, wurde erst im vierten Jahrhundert dieser Terminus „untergeschoben". Dionys von Alexan drien hat, sofern dieser Zitatblock in Dion. 18 sogar eine doppelte F lschung ist, ομοούσιος nicht gebraucht. So bleibt noch die lateinische Tradition: Kann die Terminologie des Nicaenums aus dem Westen und der lateinischen Sprache abgeleitet werden? Mit ULRICH mu auch dies verneint werden; hier gibt das quivalent consubstantialis Gedanken aus der Gnosis wieder73. Ist dies alles zutreffend, so kann man nicht mehr von einer antiorigeni stischen/monarchianischen/sabellianischen Bedeutung des ομοούσιος aus gehen74. Bei Vertretern einer Identifikationstheologie taucht ομοούσιος nicht auf; wird aber umgekehrt ομοούσιος aufgegriffen, so sah sich der jeweilige Autor gen tigt, zu betonen, da materialistische Gedanken75 damit entweder zusammenh ngen oder eben auszuschlie en sind:
72
BRENNECKE, Proze .
Vgl. zusammenfassend ULRICH, Abendl ndische Rezeption, 625 („Zur These der westlichen Herleitung des Nicaenums"). 74 So schon RICKEN, Das Homousios von Nikaia, 9097. So entsprechend bes. gnostischem und auch popul rphilosophischem Gebrauch: CH I 10 (Poimandres, diese Schrift ist aber nicht typisch gnostisch, lesenswert dazu HOLZHAUSEN, „Mythos vom Menschen", 2022 und seine Einleitung zu dieser Schrift in: Das Corpus Hermeticum Deutsch, l, 310 [STEAD, Homousios, 374 gibt irrt mlich CH I 8 an]); Ptolem us, Ep. ad Floram 7,8 (Epiph., haer. 33 [GCS Epiphan. l 457,13 Holl]); Clem., Strom. II 16,74, If. ü θεüς äε οΰäεμßαν έχει προς ημÜς öυσικήν σχέσιν, ως οß των αιρέσεων κτßσται θέλουσιν, (οΰτ' ει εκ μη üντων ποιοßη οΰτ' ει εξ ύλης äημιουργοßη, έπεß το μεν οϋä' üλως ον, ή äε κατÜ πÜντα ετέρα τυγχÜνει του θεοΰ) ει μη τις μέρος αΰτοΰ και ομοούσιους ημÜς τö θεö τολμήσει λέγειν; Exe. Theodt. 50,1ß; 53,1; Acta Archelai 8 ( ber Manich er, GCS 16,13); Alex. Lycopol., c. Mani. 17; und Plotin, Enn. IV 4,28,55; 7,10,19; Iren., adv. haer. IV 9,2.
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bersetzung mit Kommentar
Anus • Urk. 6,3 (12,1 If): ούä' ως Μαννχαΐος μέρος üμοούσιον του πατρüς το γέννημα • Urk. 6,5 (13,1820): ως μέρος αυτού ομοουσßου και ως προβολή υπü τßνων νοεßται, σύνθετος έ"σται ü πατήρ και äιαιρετüς και τρεπτüς και σώμα κατ' αυτούς και το üσον έπ' αυτοις τα ακüλουθα σώματι πÜσχων ü ασώματος θεüς. Deutlich wird an diesen Stellen, was Arius kritisiert: jegliche Vorstellung eines Hervorbringens des Sohnes aus dem Vater bzw. aus der Substanz oder dem Wesen des Vaters (aus dem Scho , PS 109,3; aus dem Herzen PS 44,2 dazu s. Kap. III.2.3.9 Anm. 40). Dann gebe es etwas neben oder in Gott, woraus der Sohn wurde (Urk. 6,3 [l 3, l f.]), so da Gott ver nderlich w re, zusammengesetzt wie ein σώμα (6,5 [13,1720]), und es zwei Ungewordene gebe (Urk. 1,3 [2,8] συναγέννητον; 4 [2,10f] ü υιüς ουκ εστßν Üγέννητος ουäέ μέρος Üγεννήτου κατ' ούäένα τρüπου). Arius weist hier den Begriff den Manich ern zu, auch Alexander hat ihm hierin sicher zugestimmt76. Euseb von Nikomedien stimmt mit Arius in diesem Fragment berein: Euseb von Nikomedien • Urk. 21: Si verum, inquit, dei liutn et increatum dicimus, üμοούσιον cum patre incipimus con teh71
Weitere Stellen bei STEAD, Homousios, 374382, 402; DINSEN, Homoousios, 411; RICKEN, Das Homousios von Nikaia, 92f. und HOLZHAUSEN. Gemeint ist damit die manich ische Vorstellung, da die Welt und auch der Mensch eine Mischung aus Licht bzw. Teilen des Lichtreichs mit der Finsternis ist; ein kompli zierter Mythos erkl rt, wie es zu dieser Mischung kam (vgl. Mani, hg.v. L. KOENEN u. C. R MER, dort weitere Lit.). Gerade diese Vorstellung, da die Gesch pfe/der Sohn wie ein Teil des Lichtreichs/Gottes sind, lehnt aber Arius ab wegen der oben genannten Konsequenzen. Vgl. weiter KONG, Gottes Wesen und Willen, 46f, 5863. WILLIAMS hat zum Verst ndnis des μέρος üμοούσιον auf lamblichus verwiesen (The Logic of Arianism, 6366). berzeugender aber STEAD (Was Arius a Neoplatonist?, 4345); er verweist auch auf Acta Archelai und Alexander von Lycopolis (s. Anm. 75). Anregend ist auch der kurze Aufsatz von LYMAN, Arians and Manichees on Christ: Arius habe seine Lehre haupts chlich in Frontstellung zum Manich ismus ausgebildet (deswegen die Betonung des Arius auf die Freiheit und Absolutheit Gottes, auf die menschliche Freiheit und den Antidoketismus). Vgl. Euseb in seinem Brief an Paulin von Tyrus, Urk. 8, wo er ablehnt, da der Sohn aus Gottes Usie sei (16,3f. 1618; 17,4f.) und den Bericht bei Socr., h.e. I 8 ber die Einw nde des Euseb gegen homousios. Vgl. weiter LUIBHEID, The Arianism of Eusebius (verfolgt die Absicht, zwischen Arius und Euseb zu unterscheiden).
111.23.5 (Dion. 18,15) Homousie des Sohnes mit dem Vater
227
Euseb von C sarea Urk. 22,7 (44,37): ... nur ein Wort, homousios, wurde hinzugef gt, welches er selbst (der Kaiser) folgenderma en auslegte: da der Sohn nicht homousios genannt werde nach leiblichen Leid, auch nicht also, da er (der Sohn) nach einem Teilen oder irgendeiner Abspaltung aus dem Vater bestehe, denn die Natur ohne Materie, geistig und k rperlos k nne nicht im leiblichen Leiden bestehen, aber mit g ttlichen und unsagbaren Worten m sse man diese Dinge denken78.
Athanasius wird Ende der 50er Jahre des vierten Jahrhunderts den Begriff homousios noch gegen dieselben Vorbehalte abgrenzen, wie man sie bei Euseb von C sarea 325 n.Chr. nachlesen konnte. Sogar noch sp ter, in syn. (60er Jahre; die Datierung ist leider unklar) tauchen die bekannten Schwierig keiten auf: Athanasius • decr. 23,424,1: Wenn nun auch der Sohn so ist (nur u erlich gleich wie Kupfer und Gold), dann mu er ein Gesch pf sein wie auch wir und nicht homousios; wenn aber der Sohn Logos, Sophia, Abbild des Vaters, Abglanz ist, d rfte er doch wohl zu recht homousios sein. Solange nicht gezeigt wird, da er nicht aus Gott, sondern wie ein Werkzeug anderer Natur und anderen Wesens sei, schrieb die Synode einen guten (Text) und dachte richtig. Aber in diesen Aussagen mu wiederum jedes k rperliche Verst ndnis ausgeschlossen werden, la t uns ber jede Sinnesvorstellung hinausschreiten und mit reinem Verstand und Denkkraft allein annehmen: das Besondere in der Beziehung des Sohnes zum Vater und das Eigent mliche in dem Verh ltnis des Logos zu Gott und die unver nderliche Gleichheit des Abglanzes zum Licht. Denn wie die Begriffe „Zeugnis" und „Sohn" nicht menschlich, sondern so, wie es zu Gott pa t, gesagt sind und es auch sind, auf dieselbe Weise sollen wir, wenn wir den Begriff homousios h ren, nicht auf menschliche Anschauungen verfallen und an Teilung und Trennung der Gottheit denken; sondern, weil wir ber Unk r perliches nachdenken, die Einheit der Natur und die Selbigkeit des Lichts nicht
78
ενüς μüνου προσεγγραöέντος βήματος του ομοουσßου, ο και αυτüς ερμήνευε λέγων äτι μη κατÜ των σωμÜτων πÜθη λέγοιτο ομοούσιος ü υßüς, οΰτ' οΰν κατÜ äιÜρεσιν οΰτε κατÜ τßνα Üποτομήν εκ του πατρüς ΰποστήναι· μηäέ γαρ äύνασθαι την αυτüν κα'ι νοετÜν και Üσώματον öυσιν σωματικüν τι πÜθος ύö'ιτασθαι, θεßοις äε και Üπορρήτοις λüγοις προσήκειν τα τοιαύτα νοεΐν. hnlich wiederholt in demselben Brief, Urk. 22,12f. (45,2146,3) und de. IV 3 (148f); e.lh. I 12 (72,1224).
228
Obersetzung mit Kommentar zertrennen. Denn dies ist das Besondere an der Beziehung des Sohnes zum Vater und dies zeigt, da Gott wahrlich Vater des Logos ist.79
• syn. 42: Also, wenn wir „Zeugnis" sagen, denken wir nicht menschlich und, obwohl wir Gott als Vater kennen, machen wir uns keine k rperlichen Gedan ken ber ihn, sondern wir h ren zwar die Beispiele und derartige Begriffe, denken aber in angemessener Weise ber Gott; denn Gott ist nicht wie ein Mensch; so m ssen wir also auch, wenn wir das homousios h ren, jede Sinn lichkeit berschreiten und nach dem g ttlichen Spruch „wohl bedenken, was vor uns gelegt ist" (Prov 23,1), so da wir tats chlich erkennen, da nicht aus Willen, sondern wahrlich der Sohn echt aus dem Vater ist wie Leben aus einer Quelle und Abglanz aus Licht. Oder weswegen sollten wir den Begriff „Zeugnis" und „Sohn" nicht k rperlich, das homousios aber wie bei K rpern denken, und besonders, da nicht ber verschiedene Dinge geredet wird, sondern wor ber „Zeugnis", dar ber wird auch homousios gesagt; und es ziehmt sich, dieselbe Meinung ber beide Begriffe f r den Soter beizubehalten und nicht 80 den Begriff „Zeugnis" positiv auszulegen, das homousios anders.
79
ει μεν o$v και ü υßüς οΰτως εστßν, έστω κτßσμα ώσπερ και ημεßς και μη ομοούσιος· εß äε υßüς εστß λüγος, σοößα, εΐκών του πατρüς, απαύγασμα, εßκüτως ομοούσιος αν εΐη. εß γαρ το μη εκ του θεοΰ, αλλ' ως üργανον έτεροöυές και έτεροούσιον äεßκνυται, καλώς αρÜ ή σύνοäος έγραψε καß νενüηκεν ορθώς. Έξηρήσθω äε πÜλιν εν τούτοις πας λογισμüς σωματικüς, öαντασßαν τε πÜσης αϊσθήσεως ύπερβÜντες καθαρÜ τη νοήσει καß μüνö τω νω νοώμεν υßοΰ προς πατέρα το γνήσιον καß λüγου την προς τον θεüν ιäιüτητα καß την ÜπαρÜλλακτον ομοιüτητα του απαυγÜσματος προς το öως. ως γαρ το γέννημα καß το υßüς ουκ Üνθρώπινον, αλλ' ως θεö πρέπον εστßν, εϊρηταß τε καß εστß, τον αυτüν τρüπον την λέξιν του ομοουσßου Üκούοντες μη εßς τÜς Üνθρωπßνας αισθήσεις πßπτοντες μερισμούς καß äιαιρέσεις της θεüτητος λογιζώμεθα· αλλ' ως επß ασωμÜτων äιανοούμενοι την ενüτητα της öύσεως καß την ταυτüτητα του öωτüς μη äιαιρώμεν. τούτο γαρ ϊäιον υßοΰ προς πατέρα καß τούτο äεßκνυσι τον θεüν αληθώς äντα πατέρα του λüγου. Vgl. auch Ath., deer. 22,13. Athanasius greift also wieder das k rperliche Mi verst ndnis des Begriffs auf, will aber davon abstrahieren, um das Nicaenum unber hrt lassen zu k nnen. Vgl. MEUERING, Dritte Rede I 57f. 80 "Επειτα ώσπερ το γέννημα λέγοντες ουκ ανθρωπßνως νοοΰμεν καß πατέρα τον θεüν εßäüτες ου σωματικήν τßνα περß αύτοΰ λαμβÜνομεν Ιννοιαν, Üλλα τα μεν παραäεßγματα καß τÜς τοιαύτας λέξεις Üκούομεν, Üρμοζüντως äε περß θεού νοοΰμεν ου γαρ ως Üνθρωπος ü θεüς· ούτως αρÜ καß το üμοούσιον Üκούοντες ύπερβαßνειν üöεßλομεν πÜσαν αϊσθησιν καß κατÜ την θεßαν παροιμßαν νοητώς νοεΐν τα παρατιθέμενα ήμßν, ώστε μέντοι γινώσκειν üτι μη θελήσει Üλλα αληθώς υßüς εστßν εκ πατρüς γνήσιος ως εκ πηγής ζωή καß öωτüς απαύγασμα, ή äια τß το μεν γέννημα καß το υßüς ου σωματικώς, το äε üμοούσιον ως επß σωμÜτων äιανοούμεθα, καß μÜλιστα äτι ου περß Üλλου καß Üλλου εστß τα λεγüμενα, αλλÜ περß ου το γέννημα, περß τούτου καß το üμοούσιον ελέχθη, καß πρέπει την αυτήν
///.2.3.5 (Dion. 18,15) Homousie des Sohnes mit dem Vater
229
Basilius von Ankyra Schreiben der Synode von Ankyra (Epiph., haer. 6580, hier 73,11,4): Und wenn jemand meint, der Sohn ist üμοιος κατ* ουσßαν demjenigen, als dessen Sohn er bekannt ist, und sagt, der Sohn sei derselbe wie der Vater oder da der k rperlose Sohn als ein Teil des Vaters oder nach einer Emanation oder einem Leiden, wie leibliche S hne, aus dem k rperlosen Vater bestehe, der sei ver dammt. (73,11,10) Und wenn jemand sagt, der Vater sei Vater des Sohnes durch έξοΌσßα und ουσßα, den Sohn sogar homousios oder tautousios dem Vater nennt, der sei verdammt.82 (73,8,89,2; 9,7) Es ist deutlich, da das Gleiche nicht einmal dasselbe dessen sein kann, dem es gleich ist; das „εν üμοιώματι Üνθρώτων" ist zwar ein Beweis daf r, da der Sohn Gottes Mensch wurde, aber nicht daf r, da er in allen Dingen mit einem Menschen identisch geworden ist, und w hrend er in der Gleichheit des s ndigen Fleisches (Rom 8,3) war, erfuhr er zwar die Lei den, die Ursache f r die fleischliche S nde sind, wir reden von Hunger und Durst und den brigen Dingen, nicht aber die fleischliche S nder selbst (εν ταυτüτητι); und genauso wird von den apostolischen Zeugnissen die wesent liche Gleichheit des Sohnes zum Vater verk ndet. Denn wie er den Menschen gleich wurde und Mensch war und nicht in jeder Hinsicht Mensch war, er war zwar Mensch, indem er Fleisch annahm, da der Logos Fleisch wurde, er war aber nicht Mensch, da er nicht wie die Menschen gezeugt wurde (denn nicht aus Samen und Paarung), so ist auch der Sohn, der vor den onen ist, Gott als Gottes Sohn, so ist er Mensch als Menschsohn, nicht derselbe wie Gott und Vater, der gezeugt hat, so auch nicht derselbe wie der Mensch, ohne Emanation und Leiden, ohne Samen und Lust. ... Denn wie er, so sage ich nochmals, der den Menschen gleich und dem s ndigen Fleisch gleich wurde, nicht mit einem Menschen identisch wurde, sondern dem fleischlichen Wesen gleich wurde wegen dem Gesagten, so wird der Sohn, der dem zeugenden Vater üμοιος κατ'
äιÜνοιαν αμöοτέρων των λέξεων επß του σωτήρος äιασώζειν και μη το μεν γέννημα καλώς έξηγεßσθαι, το äε üμοούσιον Üλλως. 81 Και εΐ τις υßüν äμοιον κατ' ουσßαν νοών εκεßνου ου καϊ νοεßται υιüς, ή ταϋτüν λέγοι τω πατρϊ τον υßüν ή μέρος του πατρüς ή κατÜ Üπüρροιαν και κατÜ πÜθος, ως σωματικούς υιούς, τον εκ του ασωμÜτου πατρüς Üσώματον υßüν ύποστÜντα, ανÜθεμα έστω. 82 Και ει τις εξουσßα καß ούσßςι λέγων τον πατέρα πατέρα του υßοΰ, üμοούσιον äε ή ταΰτοούσιον λέγοι τον υßüν τö πατρß, ανÜθεμα έστω.
23 0
bersetzung mit Kommentar οΰσßαν wurde, sein eigenes Wesen nicht zur Identit t mit dem Vater fuhren, sondern zur Gleichheit. «•5
Auch bei Basilius von Ankyra wird deutlich, da er ομοούσιος nicht aufgrund seines sabellianischen Klanges ablehnt, sondern weil es impliziert, da Gott eine Substanz ist, die (aus) teibar ist, bzw. da Gott zu samengesetzt ist. Der Gedankengang im letzten l ngeren Abschnitt ist etwas umst ndlich: Der Sohn als Menschgewordener ist nicht identisch mit den anderen Menschen, weil er ohne geschlechtlichen Akt (Jungfrauengeburt) gezeugt wurde. Genauso ist auch der Sohn, weil er ohne physischen Vorgang wie Emanation oder Teilung gezeugt worden ist, mit Gott nicht identisch bzw. homousios (s. obiges Anathema). Betrachtet man diesen Befund, so wird verst ndlich, warum nach Nicaea 325 die Bezeichnung ομοούσιος f r ca. 30 Jahre wieder verschwindet. Erst das Auftreten der sog. „Neuarianer'VAnhom er" provozierte seit den 50er Jahren des vierten Jahrhunderts eine erneute Reflexion des Nicaenums, auch bei Athanasius. Au erdem wird deutlich, da die Bezeichnung ομοούσιος nicht in erster Linie die Frage nach Einheit oder Dreiheit stellt, sondern die Frage nach der Beziehung des Vaters zum Sohn. Auch f r Athanasius ist sicher, da Vater und Sohn zwei verschiedene Personen sind, die sich eben durch ihr Vater bzw. SohnSein unterscheiden. Die Frage ist aber, in welcher Beziehung steht der Vater zum Sohn? Wesentlich oder willentlich? Wie teilt sich der Vater zum Sohn mit? F r Athanasius gibt es eine nat rliche, wesent 83
äήλου οντος üτι το äμοιον ουäέ ποτέ ταύτüν εßναι äύναται ου έστνν ομοιον, Üπüäειξιν το εν üμοιώματι ανθρώπων γενüμενον τον υßüν του θεού ανθρωπον μεν γενέσθαι, μη κατÜ πÜντα äε ταύτüν γενέσθαι Üνθρώπö, και üμοιώματι σαρκüς αμαρτßας γενüμενον γενέσθαι μεν εν τοις πÜθεσι τοις αΐτßοις της εν σαρκß αμαρτßας, πεßνης öαμέν και äßψης και των λοιπών, μη γενέσθαι äε εν ταυτüτητι της σαρκüς αμαρτßας· ώστε καß απü των αποστολικών μαρτυριών και την κατ' ούσßαν ομοιüτητα του υßοΰ προς πατέρα κηρύττεσθαι. ως γαρ εν üμοιώματι ανθρώπων γενüμενος καß Üνθρωπος ην καß ου κατÜ πÜντα Üνθρωπος, Üνθρωπος μεν τö καß σÜρκα Üναλαβεΐν Üνθρωπßνην, επειäή ü λüγος σαρξ έγένετο, ουκ Üνθρωπος äε ων, έπεß ούχ ομοßως Üνθρώποις έγεννήθη (ου γαρ εκ σπορÜς καß συνäυασμού), οΰτω καß ü προ αιώνων υιüς θεüς μεν καθü υßüς θεού, ως Üνθρωπος καθü υßüς ανθρώπου, ου ταύτüν äε τö θεö καß πατρß τö γεννήσαντι, ως ου ταύτüν τö Üνθρώπω, καθü Üνευ απüρροιας καß πÜθους, καθü Üνευ σπορÜς καß ηäονής. ... ως γαρ, πÜλιν έρώ, εν üμοιώματι ανθρώπων καß εν üμοιώματι σαρκüς αμαρτßας ουκ επß την ταυτüτητα ήγετο του ανθρώπου, αλλ' επß την της σαρκüς ουσßας ομοιüτητα äια τα εßρημένα, ούτως ουäέ ü υßüς äμοιος κατ' ούσßαν γενüμενος τö γεννήσαντι πατρß εις ταυτüτητα Üξει του πατρüς την εαυτού ούσßαν, αλλ' επß την ομοιüτητα. Vgl. dazu STEENSON, Basil of Ankyra, 195208; DERS., Basil of Ancyra on the Meaning of Homoousios, bes. 267272.
111.2.3.5 (Dion. 18,15) Homousie des Sohnes mit dem Vater
231
liehe Beziehung zwischen Vater und Sohn (die Natur steht ber dem Willen, Ar. Ill S96784), so da der Vater dem Sohn sein Wesen mitteilt, die Gottheit, und der Sohn sein eigenes Zeugnis ist (z.B. syn. 50,3 [274, 2024]). Und so wie bei den Namen „Vater" und „Sohn" jedes k rperliche Verst ndnis aus geschlossen werden mu , so auch beim Wort ομοούσιος (syn. 42). c) Dionys von Alexandrien In 18,1 (59,4f.) wird direkt zitiert, aufweiche Aussagen sich die „Eusebianer" berufen bzw. gegen welche Aussagen des Dionys sich die „Eusebianer" abge grenzt haben: μήτε το öυτü ν έöαν τω γεωργö μήτε τω ναυπηγώ το σκÜöος (59,4f). Genau dies referierte Athanasius schon in 4,2 und d rfte in dem umstrittenen Brief gestanden haben. 10,1 ergibt, da Dionys den ersten Vergleich anhand von Joh 15,1 gebildet hat. Dionys hat diese beiden Beispiele gebraucht, um den Unterschied zwischen Gottvater und dem Sohn zu betonen.
84
S.o. Kap. III.2.3.4b.
III.2.3.6 (19,120,2) Auslegung dieser Zitate gegen Arius 19.1 Wer, der diese (Zitate) hört, wird nicht schließlich diejenigen, die den Verdacht hegen, Dionys vertrete die Ansichten des Arius, wegen Verrücktheit verurteilen1? Denn siehe, mit diesen Aussagen tritt er2 offensichtlich seine (Arius) ganze Häresie mit Füßen, und zwar mit wahren Überlegungen. Denn er vernichtet einerseits das „nicht war er, bevor er nicht gezeugt wurde" und das „es gab eine Zeit, da er nicht war" mit der Bezeichnung Abglanz und indem er sagt, daß dessen Vater nicht irgendwann einmal kinderlos war; andererseits vernichtet er deren3 „er wurde aus dem Nichts", indem er sagt, daß der Logos so ist wie ein Fluß von einer Quelle und ein Sproß aus einer Wurzel und ein Kind von den Eltern und wie Licht von Licht und Leben von Leben. Und daß sie den Logos von Gott absondern und trennen, verwirft er, indem er sagt, daß die Dreiheit untrennbar und ohne Minderung zur Einheit zusammengefaßt wird; und daß sie wiederum sagen, fremd sei der Sohn vom Wesen des Vaters, tritt er offensichtlich mit Füßen, indem er sagt, der Sohn ist mit dem Vater eines Wesens4. 19.2 Deswegen dürfte sich jemand doch wohl sehr über die Scham losigkeit der Gottlosen wundern, wie sie, obwohl Dionys, von dem sie sagen, er sei einer Meinung mit ihnen, sagt, der Sohn sei (dem Vater) wesenseins, einen Bogen darum machen wie herum schwirrende Mücken 5 , als ob die Synode das „Wesenseins" nicht korrekt geschrieben hätte? 19.3 Denn wenn Dionys ein Freund von ihnen ist, sollen sie nicht die Ansichten des Gleichgesinnten leugnen; wenn sie aber meinen, daß (das homousios) nicht korrekt gesagt worden ist, wie verbreiten sie über Dionys, der dies gebraucht hat, er vertrete deren An sichten? Besonders da er offensichtlich diese Dinge nicht zufällig 1
Rhetorische Frage. Bild. 3 statt ? So B K E W V a. Parallelismen. Von sechs Belegen des Verbes bei Athanasius sind vier mit diesem Aus druck verbunden; MÜLLER, Lexikon, 1171f. Hier haben W und V eine andere Satzkon struktion und lassen das Bild (Mücken) aus. 2
I1I.2.3.6 (Dion. 19,120,2) Auslegung
gesagt, sondern zuvor andere Briefe geschrieben hat6, berf hrt er die, die gegen ihn vorbringen, er sage nicht, da der Sohn7 gleichen Wesens mit dem Vater ist, der L ge. Die aber, die meinen, er sage, der Logos sei geworden, weist er von sich8, weil er nicht so, wie sie meinen, dachte, sondern weil er, auch wenn er diese Ausdr cke angewandt habe9, sie nur deshalb angewandt habe, um zu zeigen, da nicht der Vater, sondern der Sohn den ge wordenen und geschaffenen und gemachten Leib trug; deshalb wird auch von dem Sohn gesagt, da er geworden, gemacht und ge schaffen worden ist. 20.1 In der Tat, da er im voraus derartige Worte niedergeschrieben hat, hat er aus der Ferne Lebewohl zu den „Arianern" gesagt10, er bittet sich aber von denen, die davon h ren, einen guten Willen, in dem er das Schwierige oder vielmehr auch Unfa bare der unter suchten Fragen geltend macht, damit sie nicht die Worte, sondern den Sinn des Geschriebenen beurteilen, und besonders, sofern die meisten (seiner Schriftst cke) die Ansicht von ihm bezeugten. Z.B. sagte er selbst: Ich habe auf die Schnelle aus diesem Bereich sehr unbrauchbare Beispiele, die Pflanze und den Winzer, genannt. Ich habe mich aber auch mit passenderen befa t und bin ausf hrlicher auf die wahreren eingegangen. 20.2 Wer aber dieses sagt, der zeigt, da es der Wahrheit n her kommt zu sagen, der Sohn ist ewig und aus dem Vater, als da er geworden sei. Denn mit diesem (geworden) wird zwar auf die leib liche Seite des Erl sers verwiesen, mit jenem aber auf das Ewige seiner Gottheit. Unterdessen hat er nicht nur einfach so, sondern mit Einsicht und wahrem Beweis versichert, da die, die ihn an klagen, er sage nicht „homousios dem Vater", von ihm widerlegt worden sind, denn er sagte: Wenn ich auch dieses Wort nicht in den Schriften gefunden habe, aber den Sinn aus den Schriften zu sammenfasse, so wei ich, da der, der Sohn und Logos ist, dem Wesen des Vaters doch wohl nicht fremd sein d rfte. Komma nach γρÜψας. κατειρηκüτας λέγοντος, g Verb nur zweimal bei Athanasius; M LLER , Lexikon, 1100. 9 τοις λέξεις E\pr\Ktfigura etymologica. Zu dieser Bedeutung, vgl. M LLER, Lexikon, 1545 2. Beispiel.
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234
bersetzung mit Kommentar
Dieser Abschnitt ist ein argumentativer Zwischenteil, bevor Athanasius zum n chsten Zitatblock bergeht. Er beginnt mit einer rhetorischen Frage, der er eine Begr ndung (adhortativ ιäού γαρ), mehrere Einzelbelege (μεν äε και äε) und eine Schlu folgerung anf gt (εö' ω). Wieder folgt eine rheto rische Frage mit Begr ndungen und einer Schlu folgerung (äιü). Danach gibt Athanasius zwei Zitate als Beispiele an, die er kurz einleitet. Im folgenden kommentiert Athanasius seine bisherigen Zitate (τßς τούτων Üκούων 60,11), fa t noch einmal die Argumente aus seiner Sicht zusammen und wird zwischendurch immer wieder polemisch: Jeder, der glaube, da Dionys die Ansichten des Arius vertrete, sei verr ckt; die „Arianer" verhielten sich wie ein l stiger Schw rm aufgeregter M cken, die immer wieder neu ver suchen, ihre H resie durchzudr cken, (zur Polemik s. den Exkurs). Athanasius wiederholt knapp in Dion. 19,1 die Zitate aus Dion. 15; 18 (jetzt gegen εξ ουκ üντων, nicht wie urspr nglich gegen γενητüς gerichtet, da Athanasius auf γενητüς in 19,3 eingehen wird); 17 und wieder 18. Damit ist er beim Begriff ομοούσιος angekommen (19,2f), worauf er n her eingeht: Dionys rede doch vom ομοούσιος, weshalb beschweren sie sich dann ber die Synode, als ob das ομοούσιος nicht korrekt geschrieben sei!? (60,22.24) Damit ist nat rlich das Nicaenum von 325 gemeint. Athanasius schweift also ab hin zu dem Thema seiner Schrift decr.! Dies ist ein Hinweis darauf, da beide Schriften in einem engen Zusammenhang stehen11. Athanasius will erreichen, da die „Arianer", wenn sie sich auf Dionys berufen wollen, auch das Nicaenum akzeptieren m ten. Da sie letzteres nicht tun, k nnen sie auch nicht auf Dionys zur ckgreifen. Schlie lich kommt er nochmals auf seinen ersten Beweis zu sprechen (19,3): Die umstrittenen Ausdr cke γεγενήσθαι, πεποιήσθαι, έκτßθαι habe Dionys in der besonderen Situation gebraucht, um die Menschwerdung nur dem Sohn, nicht dem Vater zuzuweisen. Dies war der Erkl rungsversuch des Athanasius (Dion. 5,1), nicht der des Autors von Widerlegung und Verteidigung. Nochmals gibt Athanasius dann zu, Dionys habe den Sohn als γενητüν, κτιστüν, ποιητüν bezeichnet (20,1), erinnert aber sofort an den Sinn bzw. Hintergrund dieser Worte (s. Dion. 9,2) und an die Schwierigkeit der Fragestellung an sich (s. Dion. 6,3; 9,4). Geschickt verbindet Athanasius seinen Erkl rungsversuch mit dem des Zitats, indem er den Beginn seines Zitats in Dion. 18 ungef hr wiederholt (20,1: die Beispiele seien unbrauchbar und Dionys habe bessere gefunden), gleich danach aber wieder auf seine Aus legung zu sprechen kommt (20,2). Schlie lich l t er es sich nicht nehmen, nochmals in eigenen Worten den Zusatz zum Zitat aus Dion. 18,2 zu S.o. Einleitung
///. 2.3.6 (Dion. 19,120,2) A uslegung
23 5
wiederholen. Jetzt lautet es etwas anders: „Wenn ich auch dieses Wort nicht in den Schriften gefunden habe, aber den Sinn aus den Schriften zusammenfasse, so wei ich, da er, der Sohn und Logos ist, dem Wesen des Vater doch wohl nicht fremd sein d rfte." (ου ξένος αν εϊη της ουσßας του πατρüς). Es handelt sich also nicht um ein genaues Zitat, sondern eine freie Wiedergabe des Athanasius. F r ihn ist diese Negativform gleichbedeutend mit ομο ούσιος, dennoch hat er es auch hier nicht gewagt, Dionys ausdr cklich zum Zeugen f r ομοούσιος zu machen. Eins aber hat er seiner Meinung nach erreicht: Jetzt ist das Referat der Aussagen des Dionys in Dion. 4,2 (μήτε äε öύσει ßäιον, Üλλα ξένον κατ' ούσßαν αυτüν εßναι του πατρüς) widerlegt.
ΙΠ.2.3.7 (20,321,3) Der Sohn ist kein Gesch pf 20,3 Denn weil er der Ansicht ist, der Sohn ist kein Gesch pf und kein Werk, denn auch dieses haben sie ber ihn verbreitet, so sagt er im zweiten Buch: „Falls aber einer der Verleumder meint, ich h tte, da ich Gott den Sch pfer und Demiurg aller Dinge nannte, gesagt, er sei auch Sch pfer Christi, soll er zur Kenntnis nehmen, da ich ihn zuvor Vater genannt habe, worin auch der Sohn mitin begriffen ist. Denn nachdem ich ihn Vater genannt habe, fuhr ich fort, ihn Sch pfer zu nennen. Und er ist weder Vater, wenn er Sch pfer ist, sofern tats chlich nur der „Vater" hei t, der gezeugt hat (denn die Breite des Begriffs „Vater" betrachte ich ausf hrlicher im folgenden), noch ist der Vater Sch pfer, sofern nur der Hand werker Sch pfer genannt wird. Bei den Griechen aber werden auch die Weisen Macher (ποιηταß) ihrer eigenen B cher genannt; und der Apostel nennt T ter (ποιητÜς) des Gesetzes1; und es gibt auch Herzenst ter, sei es der Tugend oder der Bosheit, wie Gott gesagt hat: „Ich erwartete, da Recht gesprochen wird, er aber handelte (έποßησε) gesetzlos. "* 21.1 Der diese S tze h rt, mu sich in der Tat an den g ttlichen Spruch erinnern, der besagt3: „Wohin auch immer sich der Gottlose hinwendet, vergeht er."4 Denn siehe, obwohl sich die Gottlosen t g lich immer neu wenden, verschwinden sie, und sie finden f r (ihre H resie) auch keinen Anhaltspunkt bei Dionys. Denn er lehrt ganz offensichtlich, da der Sohn kein Werk und kein Gesch pf ist5, er beschuldigt aber und verbessert diejenigen, die ihn verleumden, da er Gott einen Sch pfer nenne, weil ihnen nicht bewu t war, da er zuvor Gott Vater genannt hatte6, worin auch der Sohn mitin begriffen ist. .1,2 Wenn er aber dieses sagt, weist er darauf hin, da der Sohn keines der Werke ist, da Gott ebensowenig Sch pfer, sondern 1
Rom 2,13; Jak 4,11. Jes 5,7. 3 του θεßου λογßου λέγοντος y/gw/Ό ethymologica. 4 Prov 12,7. Komma hier (μεν de). Homoioteleuton auf ov. 2
III.2.3.7 (Dion. 20,321,3) Sohn ist kein Gesch pf
237
Vater seines eigenen Logos ist7. Und weil einige ihm unwissentlich unterstellt haben, da er Gott Sch pfer Christi nenne, deswegen hat er sich immer wieder neu verteidigt und gesagt, da auch dieses Wort keineswegs derart zu tadeln sei. Denn er hat gesagt, da er (Gott) Sch pfer genannt habe wegen des Fleisches, welches der Logos angenommen hat welches nat rlich geworden ist. 21,3 Wenn aber jemand unterstellt, dies sei auch ber den Logos gesagt, so w re es angemessen, da sie ohne Streitsucht h ren: „Weil ich n mlich nicht den Logos als Gesch pf ansehe, so nenne ich Gott auch nicht seinen Sch pfer, sondern seinen Vater. Falls ich auch auf die Schnelle w hrend meiner Ausf hrungen ber den Sohn Gott Sch pfer genannt habe, ist es jedoch auch m glich, es folgenderma en zu verteidigen: Die Weisen bei den Griechen n m lich nennen sich „Macher" ihrer eigenen B cher, obwohl sie V ter ihrer eigenen B cher sind. Die g ttliche Schrift nennt aber auch uns T ter der Regungen des Herzens, sofern sie uns als T ter des Gesetzes9 und des Gerichtes9 und der Gerechtigkeit10 bezeichnet." Daher beweist er von allen Seiten, da einerseits der Sohn kein Gesch pf und kein Werk ist, andererseits er selbst weit von der schlechten arianischen Lehre entfernt ist. Mit οτι γαρ ... οϋτως leitet Athanasius zum vierten Zitatblock ber. Die Zitate belegen (γαρ) eine These, die er schon zuvor genannt hat (19,3). Nach dem ersten Zitat folgt asyndetisch ein Kommentar, der ausfuhrlich begr ndet wird (γαρ, γαρ mit μένäέ). Es folgen zwei Schlu folgerungen (τούτο äε λέγων ... καß) und eine Begr ndung (γαρ). Schlie lich leitet Athanasius im zweiten Zitat zum Thema ein und zieht nochmals eine Schlu folgerung (ώστε mit μένäέ).
Hier haben W ud V wieder einen anderen Text: anstelle μη εΐναι των ποιημÜτων τον υßüν, μηäέ ποιητήν αλλÜ πατέρα του ιäßου λüγου τον θεüν εßναι steht μη εßναι των ποιημÜτων τον υßüν (+ αλλÜ bei V) μηäέ ποιητήν αύτοΰ τον πατέρα, αλλÜ γεννήτορα του ιäßου λüγου τον θεüν και πατέρα. Hier wird mit γεννήτορα die Intention des Athanasius verst rkt. 8 Rom 2,13; Jak 4,11. 9 Joh 5,27; IMakk 6,22. 10 Uoh 2,29; 3,7.
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bersetzung mit Kommentar
Das vierte Thema, f r das Athanasius Zitate anfuhrt, ist die Diskussion um die Begriffe κτßσμα und ποßημα f r den Sohn bzw. ποιητής und äημιουργüς fur den Vater. Schon in 19,3; 20,2 nannte Athanasius kurz diese Begriffe, liefert aber erst jetzt ein Zitate aus Widerlegung und Verteidigung dar ber. a) Zitate Zun chst ist zu kl ren, ob es sich in Dion. 20,3 und 21,3 wirklich um zwei Zitate handelt, wie immer angenommen wird, oder ob das zweite Zitat nicht besser als eine freie Wiedergabe und Wiederholung des ersten zu verstehen ist. F r zwei echte Zitate spricht, da Athanasius auch das zweite formal als Zitat ausgibt (και ούτως επρεπεν αυτούς Üöιλονεßκως Üκοΰσαι 21,3 [62,7f.]; es folgt direkte Rede in erster Person). Folgende Beobachtungen wecken aber Zweifel an dem zweiten Zitat in 21,3: Erstens ist das zweite Zitat fast eine Wiederholung des ersten. Zweitens ist Athanasius schon in 16,1 (58,4f); 20,1.2 (61,911.1 of.11); 22,2 (62,2023) hnlich verfahren und wiederholte mit eigenen Worten ein vorheriges Zitat, ohne durch indirekte Rede darauf hinzu weisen, da es sich eigentlich nicht um ein weiteres Zitat handelt12. Drittens d rfte Athanasius die Redewendung εξ επιäρομής in Erinnerung an 18,1 (59,4) eingebaut haben. Viertens bekommt das zweite Zitat jetzt eine Aus richtung, die dem ersten noch fehlte. Im zweiten Zitat hei t es eindeutig, da der Sohn nat rlich nicht ποßημα sei wie auch Gott nicht sein ποιητής, die Ausdr cke seien von Dionys quasi aus Versehen aufgegriffen worden. Den noch sei es m glich, sie auch zu entschuldigen (αλλ' και ούτως Üπολο γήσασθαι äυνατüν). Diese Phrase fehlt im ersten Zitat, weil der Autor der DionysTexte keine Entschuldigung geben, sondern auf eine akzeptable Bedeutung f r ποιητής hinweisen wollte. In demselben Sinn fehlt auch die Bemerkung καßτοι πατέρας εαυτούς οντÜς των ιäßων λüγων im ersten Zitat. Diese Auff lligkeiten d rften also darauf hinweisen, da das zweite Zitat gar keines ist, sondern eine freie Wiedergabe desselben Sachverhalts durch Athanasius, aber mit anderer Akzentsetzung: Wo ποιητής stehe, sei eigentlich πατήρ gemeint. hnlich hatte Athanasius selbst in Ar. II 3 argumentiert. Er schreibt dort, da auch V ter manchmal ihre Kinder Knechte nennen und auch umgekehrt, obwohl doch eindeutig sei, wer Kind sei und wer nicht. So k nne auch Prov 8,22 nicht als ein Beleg gegen die Sohnschaft herangezogen werden, die ja wesentlich zuvor feststeht13. 12
Besonders 20,3 (61,16f.) ist eine sehr freie Wiedergabe des Athanasius. Vgl. auch seine Vorgehensweise in Dion. 12, l f., wo Athanasius Dionys in w rtlicher Rede seine eigene These erz hlen l t. Ar. II 3 (152C153A) ΠολλÜκις γοΰν πατέρες τους εξ αυτών öύντας υßοΰς äούλους εαυτών üνομÜζουσι· και ουκ αρνούνται το γνήσιον της öύσεως· καß
/// 2.3.7 (Dion. 20,321,3) Sohn ist kein Gesch pf
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Das (erste) Zitat Dion. 20,3 bestreitet zun chst, Gott als ποιητής και äημιουργüς του Χρßστου zu bezeichnen, denn Gott ist Vater des Sohnes und zum Vater geh rt der Sohn. In diesem Abschnitt greift der Autor also ein Thema auf, das seit Beginn des arianischen Streits diskutiert wurde. Einerseits geh rt es zum Repertoire des ArianismusVorwurfs des Athanasius (s. S. 78, 81 f.), andererseits haben sich gerade auch die „Eusebianer" dagegen verwahrt, den Sohn als Gesch pf anzusehen (s.u.). Deswegen ist es nicht verwunderlich, da der Autor dieses Thema behandelt, da er seine Ansichten mittels Dionys von eben diesem ArianismusVorwurf befreien wollte. Der Autor argumentiert hier hnlich wie schon im Zitat Dion. 17, da mit der Rede vom Vater auch der Sohn angesprochen sei14. Sofern der Vater als der definiert wird, der zeugt (ο γεννήσας 61,23) und demgegen ber der Sch pfer/ποιητής als χειροτέχνης (Handwerker 61,24), so kann Gott nur Vater seines Sohnes sein. Der Autor bezeichnet τον θεüν als ποιητής und äημιουργüς, eine gel ufige Umschreibung15; z.B. hei t es in der sog „Zweiten antiochenischen Formel" τον των üλων äημιουργüν τε και ποιητήν και προνοητüν16. Auch Athanasius spricht von Gott, dem Vater, als Demiurg; etwa die H lfte alle Belege f r äημιουργüς bezieht sich aber bei ihm auf Christus17. Zugleich unternimmt der Autor einen Versuch, den Begriff ποιητής tragbar zu machen. Er relativiert den engen Bezug des Wortes ποιητής auf χειροτέχνης. Es gebe nicht nur „HandWerker", sondern auch „B cher Macher" (ποιηται των Ιäßων λüγων), „GesetzesT ter" (ποιητÜς νüμου) und „HerzensSachen" (ποιηται των εγκαρäßων). Er verweist dabei auf den Sprachgebrauch bei den Griechen (παρ' 'Έλλησι 61,25), wo die Weisen/Dichter auch „B cherMacher" genannt werden18, und verkn pft dies πολλÜκις τους ιäßους äούλους öιλοöρονοΰμενοι, τέκνα καλοΰσν και ου κρΰπτουσι την εξ αρχής αυτών κτήσιν. Zu Athanasius ber Gott als Vater s.u. Anm. 29. Wie diese Zitate Dion. 17 und 20,3 tats chlich zueinander standen (folgten sie auf einander? in welcher Reihenfolge?), l t sich jetzt nicht mehr sagen. S. LAMPE, Lexikon, 342 (äημιουργüς A.a/b). Auch der historische Dionys schrieb in seinem Traktat „ ber die Natur" (Feltoe, 160,1): ü των απÜντων ποιητής και äημιουργüς μüνος εστß θεüς. 16 Nach Ath., syn. 23,2 (249,12); vgl. auch die erste Antiochenische Formel (249,1) und das sog. „Dauerte Bekenntnis" (235,25). S. M LLER, Lexikon, 295f. Athanasius redet besonders von Christus als Demiurg, wenn er gegen die „Arianer" betont, da Christus kein Gesch pf ist, weil eben die Sch pfung doch durch ihn entstand, z.B. Ar. III 28 (384 B). Vgl. Hoss, Studien, 5766 (Sch pfung bei Athanasius); BERCHEM, Le role de Verbe dans l'ceuvre de la creation, bes. 203210. 18 Dies ist korrekt, vgl. die Belege bei SPEYER, 16 und LIDDELL/SCOTT, 1429 (ποιητής II). Vgl. auch den historischen Dionys in seinem Brief an Fabian (Feltoe, 6,2). Die beson
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mit biblischem Sprachgebrauch (Rom 2,13; Jak 4,11 und Jes 5,7). Die Folge rung aus diesen berlegungen kann nur sein, da Gott unter diesen Umst n den doch ποιητής in Bezug auf den Sohn genannt werden kann! Ob der Autor es bei diesen hermeneutischen Bemerkungen belassen hat, oder ob er dem Ausdruck, Gottvater sei ποιητής του Χρßστου noch eine besondere Be deutung zugemessen hat, kann nicht mehr festgestellt werden. Auf jeden Fall ist der Autor damit fortgefahren, auch die Weite des Begriffs „Vater" zu behandeln (την γαρ πλατύτητα της του πατρüς προσηγορßας 61,23 f.19), was Athanasius leider nicht mehr referiert und deswegen unklar bleibt. Interessant ist es, diese von Athanasius leider nur andeutungsweise ber lieferten berlegungen zu ποιητής/ποßημα mit Euseb von C sarea, e.ih. III 2 zu vergleichen, wo Euseb das Verb κτßζειν aus Prov 8,22 bespricht. Um die Folgerung, da der Sohn Gottes ein Gesch pf (κτßσμα) ist, zu vermeiden, legt er diesem Verb eine besondere Bedeutung bei: „Wenn ich n mlich lehren m chte, was t glich durch mich geschieht, so m te ich an meine Werke seit Beginn eines jeden ons erinnern und vorzeigen, da der Vater, der mich geboren hat, mich auch dazu eingesetzt hat, um in allem den Vor rang zu haben, damit ich seinen Werken vorstehe und den von ihm durch mich vollbrachten Werken."20 Jenes εκτισεν besage also nicht, da der Sohn zu den Gesch pfen zu z hlen sei: εΐ äε λέγει έκτßσθαι εαυτüν, οΰχ ως εκ του μη οντος εις το εßναι παρελθών τοßτ' αν εϊποι οΰä' ως ομοßως τοις λοιποΐς κτßσμασιν και αυτüς εκ του μη οντος γεγονώς, fj τßνες ουκ ορθώς ύπειλήöασιν, αλλ' ως ύöεστώς μεν και ζών, προών τε και προϋπÜρχων της του παντüς κüσμου συστÜσεως, Üρχειν äε των üλων υπü κυρßου, το$ αυτού πατρüς, κατατεταγμένος, του εκτισεν ενταύθα αντß του κατέταξεν ή κατέστησε ν εßρημένου21. „Der Herr schuf mich" meine also eigentlich „der Herr stellt mich auf, hin oder setzt mich ein"22. Prov 8,22 besagt also f r Euseb, da nicht nur alles durch dere Pointe dieser Aussage liegt auch darin, da Christus Logos ist und hier von den Logoi der Weisen die Rede ist! 19 Es ist durchaus blich, πλατύς auch in diesem speziellen Sinn zu gebrauchen; vgl. LlDDELlVScoTT, 1414 (πλατύς 7: Verbindungen mit λέξις und äιαλεξüμεθα). 20 E.th. III 2 (142,2833), bersetzt von Weber, ΑΡΧΗ, 128. 21 E.th. III 2 (140,714). Euseb interpretiert die Vokabel demnach μεταöορικούς, wie er es selbst nennt (e.th. III 2 (141,13.23). Nach seiner Interpretation gibt Euseb einige Zitate von Markeil an, um ihm dann zu widersprechen: ου äια την σÜρκα τοßνυν ταΰτ' έλεγεν ü σωτήρ ... e.th. Ill 3 (146,13f.). Vgl. auch 141,4 του μεν κτßζων αντß του καταπέμπων ή κατατÜσσων εΐρημένου und 141,14f.27f. 142,31. Darauf verwies schon ABRAMOWSKI, Dionys, 249.
///.2.3.7 (Dion. 20,321,3) Sohn ist kein Gesch pf
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den Sohn entstanden sei, sondern der Sohn selbst auch ber alles herrsche, allem vorstehe. In diesem Zusammenhang verwies schon ABRAMOWSKI auf den verwandten Text des r mischen Dionys in decr. 26, der „nichts anderes (ist) als die Zusammenfassung der eusebianischen Argumentation" in e.th. III 223. In 26,2 (23,14) hei t es, da έκτισε hier anstelle von επέστησε stehe, au erdem sei jenes κτßσαι vom ποιήσαι zu unterscheiden. Folglich sei der Sohn trotz Prov 8,22 kein Gesch pf, sondern ein Zeugnis des Vaters (γέν νημα). Sowohl Euseb von C sarea als auch der „r mische Dionys" erkl ren Prov 8,22 also damit, da sie κτßσαι eine neue Bedeutung unterlegen. In Grunde genommen unternimmt der Autor unserer Zitate nichts anderes, nur in eine andere Richtung. Grenzen der „r mische Dionys" und Euseb die Bedeu tung ein und legen sie mit anderen Worten genau fest, so erweitert der Autor unserer Zitate die Bedeutung von ποßημα, um dadurch den Begriff tragbar zu machen. In beiden F llen wird aber abgelehnt, Prov 8,22 auf die Menschwerdung zu beziehen. In diesem Zusammenhang ist noch ein weiterer Text bedeutsam: die lange Synodalerkl rung von Ankyra 358, dessen Autor vornehmlich Basilius von Ankyra sein d rfte. Er weist darauf hin, da die Vorstellung der Sohnschaft leicht zu einem k rperlichen und leidenden Gott f hrt. Deswegen k me zus tzlich zur Zeugung das Schaffen (κτßζειν) hinzu, erst so werde eine leidenslose (απαθής) Zeugung, ein vollkommenes (τέλειος) Gesch pf ohne Ver nderung (πÜγιος) gedacht24. Auch dies ist also ein Versuch, die Vokabel κτßζειν so zu interpretieren, da sie tragbar wird. Da der Sohn kein Werk ist oder zu den Gesch pfen zu rechnen ist, ist Konsens auch unter den „Eusebianern". Schon Arius differenzierte ja zwischen dem vollkommen Gesch pf und den brigen Gesch pfen25. Ein 23
ABRAMOWSKI, Dionys, 249. Es besteht aber auch ein Unterschied zwischen unserem Zitat und dem Text des „r mischen" Dionys. 24 Epiphan., haer. 73, 3,54,2 (271,21272,25). Vgl. dazu LIENHARD, Epistle of the Synod of Ankyra, 316f. 25 Arius, Urk. 1,5 (3,3 κτισθη; 3,4 αρχήν έχει; 3,5 εξ ουκ üντων εστßν); Urk. 6,2 (12,9f. κτßσμα του θεοΰ τέλειον, αλλ' ούχ ως εν των κτισμÜτων, γέννημα, αλλ' ούχ ως εν των γεγεννημένων vgl. Euseb von C sarea, Urk 7,2f. [ 14,10f.l3f. 1415,1]). Laut Konstantin, Urk. 17,6 (33,1) streiten sich Arius und Alexander nur um eine Bibelstelle; Epiphanius berichtet (haer. 69,12,1; s. Kap. III. 1.2 Anm. 56), da Arius seine Thesen von der Deutung von Prov 8,22 aus entwickelt habe. Vgl. dazu auch LORENZ, Arius judaizans, 67f. Vgl. auch Euseb von Nikomedien, Urk. 2 (3); bes. 8,4 (16,812: hier wird Prov 8,22 direkt genannt); Athanasius Anazarbus, Urk. 11 (18; er verteidigt, da der Sohn ein Gesch pf wie andere ist); Georg von Laodikaia, Urk. 13 (19,4f.; Georg war zu dieser Zeit noch Presbyter in Alexandrien; Urk. 12 [19,lf.]); Alexander v. Alex., Urk. 4b,7 (7,21.23); 4,10 (8,9); 4,22 (8,21); Urk. 14,11 (21,11). LORENZ (Arius judai zans, 69) zeigt, da Alexander gegen die arianische Anwendung von Prov 8,22 auf Prov 8,30 zur ckgreift (Urk. 14,27 [23,32f.]) und damit die Ewigkeit des Sohnes beweist.
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deutiger u ert sich Euseb von C sarea. In e.fh. l 8 (66,1417) unterscheidet Euseb wie auch unser Zitat, da Gott in Bezug auf die Sch pfung κτßστης sei, in Bezug auf den Sohn dagegen πατήρ. Dies unterstreicht er sp ter noch mit einem Vergleich, der sehr gut zu unserem Zitat pa t: Ein K nig nun schafft zwar eine Stadt, aber zeugt sie nicht, es hei t aber „einen Sohn zeugen" und nicht „schaffen"; und der Handwerker ist doch wohl ein Sch pfer und nicht Vater dessen, was von ihm geschaffen wurde, aber des aus ihm gewachsenen Sohnes d rfte er doch wohl nicht Sch pfer genannt werden. Also d rfte auch zu recht der Gott des Alls Vater zwar des Sohnes, aber Sch pfer und Urheber des Kosmos genannt werden26. Auch Euseb stellt hier Zeugen und Schaffen gegen ber, weil auch ein K nig zwar eine Stadt baut, aber seinen Sohn zeugt, ebenso verhalte es sich beim Handwerker. So sei auch Gott Sch pfer der Welt, aber Vater des Sohnes. Dies schreibt Euseb, bevor er kurz falsche Auslegungen von Markell und anderer (der „Arianer") des Spruches Prov 8,22 kritisiert! (e.lh. I 10 [68,22 69,11]) Also ist der Sohn nicht wie die brigen Gesch pfe27. Niemand solle ihn tadeln, er nenne den Sohn κτßσμα oder sage, er sei aus dem Nichts entstanden28. In dieser Sache stimmt Euseb (vgl. auch Euseb, e.th. I 10 (68,1422) mit Athanasius berein. In decr. 13,46 behandelt auch er Prov 8,22 und schreibt, da ein Mensch zwar ein Haus schaffe, aber einen Sohn zeuge und nicht um gekehrt, und folgert daraus, da der Logos Sohn sei im Unterschied zu den Gesch pfen29. Den Gedanken greift Athanasius wieder in decr. 29,4 auf; und Schlie lich legt das Nicaenum einfach fest, da der Sohn γεννηθέντα ου ποιηθέντα sei (Urk. 24 [51,8]); entsprechend wird κτιστüν f r den Sohn mit dem Anathema belegt. hnlich schon auf der Synode zu Antiochien: Urk. 18,9 (38,18f); 18,13 (39,17). Zuvor waren diese Worte noch synonym gebraucht; vgl. Arius, Urk. 1,5 (3,3); Urk. 6,2 (12,9f). Diese Differenzierung taucht auch beim Zitat vom r mischen Dionys auf. Genau dar ber berichtet auch Euseb von C sarea in seinem Brief an die Heimat gemeinde: Urk. 22,11 (45,1520). S. auch oben. S. 81f. 26 E.th. I 10 (68,1722): κτßζει μεν οΰν βασιλεύς πüλιν αλλ' ου γεννö πüλιν, γεννÜν äε υßüν αλλ' ου κτßζειν λέγεται· και ü τεχνßτης äημιουργüς αλλ' ουχß πατήρ γένοιτ' αν του προς αύτοΰ äημιουργούμενου, του ä' εξ αύτοΰ öύντος υßοΰ ουκ αν äημιουργüς λεχθεßη. και äη και ü των äλων θεüς του μεν υßοΰ πατήρ, του äε κüσμου κτßστης αν εικüτος καß ποιητής λέγοιτο. Ούχ ομοßως μεν τοις λοιποΐς γεννητοΐς ύποστÜντα e.th. I 8 (66,23). 28 E.th. Ι 9 (67,4f); vgl. auch e.th. I 9 (68,813). 29 Decr. 13,46: τßς γαρ ου συνορö äιÜνοιαν έχων üρθήν, οτι τα μεν κτιζüμενα καß ποιούμενα έξωθεν του ποιοΰντος, ü äε υιüς, ως εν τοις έμπροσθεν έäειξεν ü λüγος, ουκ έξωθεν αλλ' εκ του γεννώντας πατρüς υπÜρχει; καß γαρ Üνθρωπος κτßζει μεν οßκßαν, γεννςß äε υßüν, καß ουκ αν τις Üναστρέöων εϊποι την μεν
7/7.2.3.7 (Dion. 20.321,3) Sohn ist kein Gesch pf
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schon in den Arianerreden hat Athanasius so argumentiert30.31 hnlich fallen die knappen Aussagen in den stlichen Bekenntnissen aus. In der zweiten antiochenischen Formel von 341 hei t es: και εϊ τις λέγει τον υßüν κτßσμα ως εν των κτισμÜτων ή γέννημα ως εν των γεννημÜτων ή ποßημα ως εν των ποιημÜτων . . . , ανÜθεμα έστω32. Entsprechend wird am Anfang der Formel betont, da Christus der Sohn sei (τον υßüν αΰτοΰ, 249,13), τον γεννηθέντα προ των αιώνων εκ του πατρüς (249,14). Auch die Ekthesis makrostichos geht ausfuhrlicher darauf ein und nennt sogar das Problem, wie Prov 8,22 auszulegen sei. Zun chst wird herausgestellt, da Prov 8,22 sich auf den (pr existenten!, denn zuvor in Abschnitt VIII ist von der Zeugung des Sohnes die Rede) Sohn beziehe, womit sicherlich die markellische Deutung abgelehnt werden soll33. Dennoch sei deshalb der Sohn nicht mit den Ge sch pfen und Werken, die durch ihn wurden, zu vergleichen34. Denn der Sch pfer sei anders als die Gesch pfe, auch seien deren Urspr nge
οßκßαν και την ναΰν γεννÜσθαι παρÜ του κατασκευÜζοντας, τον äε υßüν κτßζεσθαι και ποιεßσθαι παρÜ του αύτοΰ, ουäέ πÜλιν την μεν οßκßαν εικüνα του κτßζοντας, τον äε υßüν Üνüμοιον του γεννώντας, αλλÜ μÜλλον τον μεν υßüν εικüνα του πατρüς ομολογήσει, την äε οϊκßαν τέχνης εßναι äημιούργημα, ει μη τις Üρα την äιÜνοιαν νοσοßη και τÜς öρένας παρεξεστηκώς τυγχÜνοι. ... ει τοßνυν υιüς, ου κτßσμα, εϊ äε κτßσμα, οϋχ υιüς· πολλή γαρ εν αύτοßς ή äιαöορÜ, και ουκ αν εϊη αυτüς υßüς και κτßσμα, ϊνα μη και εκ του θεοΰ και έξωθεν του θεού ή ουσßα αΰτοΰ νομßζηται. (11,2432; 12,13) Vgl. dazu WIDDICOMBE, The Fatherhood of God from Origen to Athanasius, 145148, 159187; DRAGAS, The Eternal Son, 2647; MEIJERING, Athanasius on the Father, 411; HAMILTON, Relationship, 186197 („The Metaphor of Paternity"); FLOROVSKY, Concept of Creation, 4557 Vgl. z.B. Ar. I 33f., bes. ώσπερ äε το Üγένητον προς τα γενητÜ σημαßνει, ούτως και το πατήρ äηλωτικüν εστß του υßοΰ· και ü μεν ποιητήν και äημιουργüν και Üγένητον üνομÜζων τον θεüν τα κτßσαμτα και τα γενητÜ βλέπει και καταλαμβÜνει· 6 äε τον θεßν πατέρα καλών, ευθύς τον υßüν νοεß και θεωρεß (80Β). Ι 29; III 6 (333Α). Zu den Vorbehalte des Athanasius gegen ber dem Gebrauch von „Agnesie" vgl. CHRISTOU, Uncreated and Created, bes. 40If, 405f. Kompliziert wurde die Debatte um Vater und Sohn dadurch, da Asterius, obwohl er den Sohn als erst geworden verstand, dennoch von der ewigen Vaterschaft Gottes aus ging; so auch Euseb, Urk. 22,16 (46,1921). Anders dachte Arius, der Gott erst mit der Entstehung des Sohnes auch Vater nennen wollte; so auch Paulin von Tyrus, Urk. 9 (17f). Vgl. dazu VINZENT, Gegner im Schreiben Markells, 308312. 32 Nach Ath., syn. 23 (249, 37250, 2). Dies greift den von Arius berlieferten Satz auf (s. Urk. 6,2 [12,9f.]). Πιστεύοντες äε έμöüβως και τω περß εαυτού λέγοντν Prov 8,22 (Ath., syn. 26 [253, 28f.]). 34 Ούχ ομοßως αυτüν τοις äι' αύτοΰ γενομένοις κτßσμασιν ή ποιήμασι γεγενήσθαι νοοΰμεν (Ath., syn. 26 [253, 29f.]).
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verschieden35. Die Ekthesis makrostichos berspielt also die Bedeutung von κτßσαι und stellt dem einfach die Aussage gegen ber: μüνον γαρ και μüνως τον μονογενή υßüν γεγεννήσθαι γνησßως τε και αληθώς äιäÜσκουσιν ημÜς αϊ θεΐαι γραöαß36. Auch die „Eusebianer" wenden sich also dagegen, da Christus ein Gesch pf ist wie die brigen, lehnen damit auch diesen „Arianismus Verdacht" ab. Genau diese Intention verfolgen auch diese Zitate. Der Sohn ist kein Gesch pf, sondern Sohn seines Vaters. Zugleich wird abgelehnt, wie Markell Prov 8,22 und hnliche Aussagen auf die Inkarnation zu beziehen. Stattdessen versucht der Autor (wie auch Euseb), κτßσμα και ποßημα so zu interpretieren, da die Begriffe unter diesen Umst nden doch verwendet werden k nnen. b) Alhanasius Athanasius behandelt dieses Zitat so, als ob damit eindeutig abgelehnt sei, den Sohn als ποßημα zu bezeichnen. Er bricht aber den Gedankengang des Zitats ab, gibt eine zweite Version des Zitats in 21,3 (s.o.) und unterstellt zus tzlich dem Autor noch seine eigene Deutung von ποιητής/ποßημα: εßρηκέναι γαρ ποιητήν öησι äια την σÜρκα, ην ανέλαβε γενητήν οΰσαν αυτήν ü λüγος (62,6f). Dies aber war die Deutung des Athanasius (s. Dion. 5,1; 9, If; 10; 12,2; 20,2). „Wenn D. („Dionys") so Prov. 8,22 verstanden h tte, dann h tte A. (Athanasius) die Stelle als Krone seiner Beweisf hrung zitiert."37 F r Athanasius ist es selbstverst ndlich, Prov 8,22 so auszulegen, wie er es f r „Dionys" glaubhaft machen will. Ausf hrlich geht Athanasius in seiner zweiten Rede gegen die Arianer (ab Kap. 44) auf Prov 8,22 ein. Prov 8,22 sei in Bezug auf die Menschwerdung zu verstehen38. Daher zeige jenes κτßσαι nicht die Usie des Sohnes an, sondern das, was neu mit dem Sohn geschah: die Menschwerdung39, und meine den Leib des Sohnes: και λοιπüν το έκτισε μη κτßσμα Üκούετε, Üλλα το περß αυτüν γενüμενον Üνθρώπινον τούτου γαρ ϊäιüν εστß και το κτßζεσθαι40. So stehe in Prov 8,22 auch die Anrede „Herr", die der Sohn als Mensch wie die Menschen gebrauche (II 50 [248B]). 35
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Ath., syn. 26 (253, 3032). Ath., syn. 26 (253, 32f). OPITZ, Anm. z.St. (S. 62). Ath., Ar. II 44 (241B); II 45 (241C); ep. Aeg. Lib. 17. Eine ausf hrliche Darstellung bei WEBER, ΑΡΧΗ, 138158; au erdem MEREDITH, Proverbs, VIII,22, 350353; WIDDICOMBE, Fatherhood, 211222. II 46 (245B): üτι äε ή του έκτισε μüνη λέξις λεγομένη ου πÜντως την οϋσßαν και την γένεσιν σημαßνει; vgl. auch II 47 (248ΑΒ); II 50 (253Α). 40 II 46 (245Β), vgl. II 47 (248Α) u. . 36
IJI.2.3.7 (Dion. 20,321.3) Sohn ist kein Gesch pf
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Athanasius verkn pft seine Ausf hrungen stets mit soteriologischen Aus sagen. ... ου äει κτßσμα τη öύσει üλον νοεΐν τον λüγον, αλλ' üτι το κτιστüν ένεäύσατο σώμα, και υπέρ ημών εκτισεν αυτüν ü θεüς, εις ημÜς το κτιστüν αύτώ καταρτßσας, ως γέγραπται, σώμα, ϊν' εν αύτö Üνακαινισθήναι και θεοποιηθήναι äυνηθώμεν (Π 47 [248Β]). Der Sohn Gottes wurde Mensch, um so die Menschheit zu retten, denn er nahm die S nde und den Fluch des Fleisches auf sich (2Kor 5,21; Gal 3,13; Jes 53,4) und l t uns an seiner g ttlichen Natur teilhaben41. Grammatikalisch belegt Athanasius seine Deutung damit, da jenes κτßσαι nicht absolut gebraucht werde, sondern sogleich ein Grund angegeben werde bzw. ein Bezugspunkt: καß γαρ λέγων εκτισεν ευθύς και την αΐτßαν έπήγαγε, λέγων τα έργα, ϊνα το εις τα έργα κτßζεσθαι, το γßνεσθαι Üνθρωπον äήλωση εις την τούτων Üνανέωσιν42. So sei Prov 8,22 auf die οικονομßα zu beziehen und fasse das Heilsgeschehen der Inkarnation des Erl sers zusammen43. Atha nasius wendet also an dieser Stelle seine Regeln zur Schriftinterpretation an, da Ort/Zeit/Sache einer Stelle zu ber cksichtigen seien (s.o. Kap. III.2.2.2 Anm. 13). Ausdr cklich nennt er dies m Ar. II 7 (160C)44: ... πüτε και προς τß λεγομένη σημαßνεται ... τον καιρüν καϊ την χρεßαν ... . E s komme darauf an, Zeit und Sache zu ber cksichtigen, d.h. ου τοßνυν τα προ της κτßσεως äιηγούμενος ü Απüστολος ταύτα εϊρηκεν, αλλ' äτε ü Λüγος σαρξ έγένετο (160C). Hatte Euseb zwischen dem κτßσαι aus Prov 8,22 und ποßημα differenziert und ersterem eine neue Bedeutung unterlegt, so da der Sohn zwar geschaffen wurde (= aufgestellt wurde), aber deswegen kein ποßημα ist, so versteht Athanasius ποßημα und κτßσμα synonym. Der Sohn ist weder geschaffen noch gemacht, sondern gezeugt. Athanasius stellt also γέννημα und ποßημα, κτßσμα gegen ber45, λüγος γαρ ου κτßζεται, Üλλα γεννÜται καß το κτßσμα ουχß υιüς, Üλλα ποßημα46. Athanasius folgt in dieser Auslegung in gro en Z gen Markell. Der hatte als erster Prov 8,22 auf die „zweite ko nomie" bezogen. „Mit dem 'Anfang' von V 22 ist nicht der Seinsanfang unseres Heilandes gemeint, sondern der Neuanfang seines 'Wirkens nach dem 41
II47(248AB). II 53 (260B); vgl. auch II 55 (261C264A). II 51 (256A): ei γαρ εϊς έργα öησϊν έκτßσθαι, öαßνεται μη την ουσßα ν έαυτοΰ σημÜναι θέλων, αλλÜ την εις τα έργα αύτοΰ οßονομßαν γενομένην .... 44 Hier bezieht sich die Hermeneutik auf Hebr 3, l f., wird aber der Sache nach auch auf Prov 8,22 angewandt. 45 Vgl. Ar. 129; II 48 (248C); II 56 (268AB); II 58 (269B). Ep. Aeg. Lib. 14,5 (54,17f). Denn f r Athanasius ist Zeugen mehr als Schaffen und Natur mehr als Willen: Ar. II 2 (149C152B); III 62 (454B); III 63 (456C) 42
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Übersetzung mit Kommentar
Menschen"'47. Auch „Werke" meint die Heilstat des Vaters mit dem Logos bzw. das Heilswerk des Menschgewordenen48. c) Dionys Der historische Dionys hatte tatsächlich diese Begriffe gebraucht, wie von Athanasius in 4,2 bereits referiert und auch im Zitat bei Athanasius Ana zarbenus belegt. Auch Prov 8,22 wurde schon von ihm diskutiert bzw. angeführt (s. Kommentar zu Dion. 4,2).
47 48
SEIBT, Markell, 303.
SEIET, Markell, 304f. S. dazu auch oben Kap. III.2.2.6 Anm. 46.
ΙΠ.2.3.8 (22, l f.) Sohn nicht nur namentlich „Sohn" 22.1 Kein „Arianer" sollte also gegen ihn diesen Verdacht hegen, als w rde er so reden: „Der Sohn ist so mit dem Vater zusammen, da zwar die Namen miteinander verbunden sind, die Sachen aber zueinander in gro er Distanz stehen, und da keineswegs der Sohn immer mit dem Vater zusammen ist, sondern seitdem der Sohn geworden ist, seit diesem Zeitpunkt Gott auch Vater genannt wird und nunmehr zusammen mit ihm ist, wie dies auch bei den Menschen geschieht". Er soll vielmehr berlegen und sich an das zuvor Gesagte erinnern und er wird den rechten Glauben des Dionys sehen. 22.2 Denn wenn er sagt: „Es gab keine Zeit, in der Gott nicht Vater waf und wiederum: „Goff ist ein ewiges Licht, das weder einmal begonnen hat noch einmal enden wird; also umgibt ihn ewig ein Abglanz und ist mit ihm zusammen, anfangslos und immerge worden leuchtet er vor ihm her", h tte berhaupt niemand gegen ihn einen derartigen Verdacht hegen d rfen. Auch die Beispiele der Quelle und des Flusses, der Wurzel und des Sprosses, des Geistes und des Dunstes besch men die Christusfeinde, die das Gegenteil ber ihn verbreiten. Als Begr ndung zum letzten Satz des vorherigen Abschnitts (γαρ) nennt Athanasius eine neue These (erst negativ μη, dann positiv αλλÜ), die er zweifach beweist (γαρ, καß). α) Zitate Diesmal gibt Athanasius kein neues Zitat an, sondern wiederholt Stellen aus 15,1.3.5; 18,3. b) Athanasius Die Zitate, die oben in Dion. 15 die Ewigkeit des Sohnes belegten, greift Athanasius nochmals auf, um die wahre Sohnschaft Christi zu bezeugen. Christus ist nicht nur namentlich Sohn Gottes, wie auch wir Menschen es wer den k nnen. Athanasius kn pft hier an die Argumentationsweise der Zitate in Dion. 17, l f. und 20,3 an, wo der Autor des Verteidigungswerks darauf verwiesen hatte, da doch im Namen „Vater" der Sohn mitinbegriffen sei und umgekehrt. Damit sei aber nat rlich nicht gemeint, da zwar die Namen
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bersetzung mit Kommentar
„Vater" und „Sohn" miteinander verbunden seien, die Sachen selbst aber zu einander in gro er Distanz st nden (22,1). Athanasius fuhrt diesen Punkt an, weil die These, da Gott erst Vater wurde und der Sohn nur namentlich „Sohn" ist, f r ihn zum „Arianismus" geh rt (Ar. l 15.161), Daher besteht aus der Perspektive des Athanasius die Gefahr, da seiner Gegner („Arianer") die vorangegangenen Zitate in dieser Weise mi verstehen k nnten. Hintergrund ist die Diskussion um die Sohnschaft des Logos, ob sie öύσει oder θέσει sei, bzw. um „wahres Sein" (αληθώς) oder nur „namentliches Sein" des Sohnes2. Im folgenden Kapitel wird Athanasius auf die Lehre vom doppelten Logos eingehen. Der gedankliche Zusammenhang mit diesem Abschnitt besteht darin, da auch die Vorstellung vom doppelten Logos damit begr ndet wird, da der Sohn nur uneigentlich Logos ist und nur so genannt wird im Unterschied zum Logos in Gott3. c) Dionys von Alexandrien Dieses Thema hat der Autor von Widerlegung und Verteidigung offensichtlich nicht behandelt (oder nicht im Sinn des Athanasius), denn die wiederholten Zitate beziehen sich nicht direkt darauf. Vom historischen Dionys haben wir weder einen Text, der eine Reflexion ber die Bezeichnungen „Vater" und „Sohn" im trinitarisehen Zusammenhang wiedergibt, noch Hinweise auf eine kritische Abgrenzung dieser Begriffe zu „Sch pfer" und „Gesch pf. Das kurze Zitat, das Athanasius Anazarbus berliefert, l t eher das Gegenteil ver muten. Hier wird ohne Unterschied Gott als Vater und Sch pfer bezeichnet, er den Sohn gemacht (factus/ποιηθεßς) habe; der Sohn habe seine W rde von dem empfangen, der ihn gemacht hat4!
S. auch den Exkurs zum athanasianischen „Arianismus". Eine Lekt re von Ar. I 15f. erschlie t den Gedankenzusammenhang: Die „Arianer" wollten den Sohn nur namentlich Sohn nennen, um die k rperliche Vorstellung der Zeugung von Gott abzuwenden: ουäέν ήττον πÜλιν αρνούνται μη εßναι μεν Üληθινüν Υßüν, ονüματι äε μüνον λέγοντες Υßüν. Πώς äε ου σöÜλλονται μεγÜλως περß του ασωμÜτου τα σωμÜτων ένθυμούμενοι, και äια την Üσθένειαν της Ιäßας öύσεως αρνούμενοι το öύσει και ßäιον του Πατρüς; (44Α). F r Athanasius ist dieser Vorbehalt gleichbedeutend damit, den Sohn f r ein Gesch pf zu halten (45C). Athanasius weist dann M ngel der TeilhabeVorstellung auf, um zu erreichen, da der Sohn nur an Gottes Wesen teilhaben kann, was identisch sei mit der Vorstellung der Zeugung bzw. mit der Sohnschaft. Die bedeute aber keine Teilung des Wesens Gottes, auch kein Leiden (45B). Dazu s. Kap. IH.2.3.9 Anm. 43. S.o. Kap. III.2.2.0.
.2.3.9 (23,125,3) Sohn kein zweiter Logos 23.1 Weil aber Arius sich zusätzlich zu seinen eigenen Bosheiten wie aus einem Misthaufen heraus auch folgende Aussage zusam menstellt und dazufügt: „Der Logos ist nicht der eigene des Vaters, sondern der Logos, der in Gott ist, ist ein anderer, dieser Herr aber ist dem Wesen des Vaters fremd und verschieden und wird nur der Vorstellung nach Logos genannt und ist nicht der Gottessohn der Natur nach und wahrhaftig, sondern dieser wird infolge der Adop tion Sohn genannt wie ein Geschöpf* und weil er sich mit derartigen Worten bei den Unwissenden rühmt, als habe er darin Dionys als Gleichgesinnten, gib acht auf den Glauben des Dionys in diesen Dingen und wie er derartige schlechte Ansichten des Arius bekämpft 1 ! 23.2 Denn er schreibt in dem ersten Buch folgendermaßen: „Es wurde oben schon gesagt, daß Gott die Quelle alles Guten ist. Und der Sohn ist beschrieben worden als Fluß, der von ihm entspringt. Denn der Logos ist der Ausfluß der Vernunft und wird, um es wie bei (uns) Menschen auszudrücken, von dem Herzen durch den Mund herausgeleitet, wobei die Vernunft, die durch die Zunge herabspringt, eine andere wurde als das Wort im Herzen. Denn der eine ist zwar geblieben, nachdem er losgesandt hat, und ist so, wie er war, der andere aber, der ausgesandt wurde, ist fortgeflogen und wird überallhin getragen. Und so sind beide je in beiden und doch anders als der andere, und sie sind eins, obwohl auch zwei. Ent sprechend ist auch vom Vater und Sohn gesagt worden, daß sie eins sind und aneinander teilhaben." 23.3 Und im vierten Buch spricht er folgendermaßen: „Denn so, wie unsere Vernunft von sich aus ein Wort ausspricht, wie der Prophet sagte: 'Mein Herz äußerte ein gutes Wort', und jeder von beiden ist anders als der andere, wobei jeder seinen eigenen Platz hat, getrennt von anderen, der eine wohnt und bewegt sich im Herzen, der andere auf der Zunge und im Mund2, so geraten sie doch keineswegs auseinander noch wenden sie sich ganz und gar voneinander ab, auch ist weder der Verstand einmal ohne Wort Bild . Komma, nicht Hochpunkt.
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bersetzung mit Kommentar noch das Wort ohne Verstand, sondern der Verstand schafft3 das Wort, zeigt sich in ihm, und das Wort weist auf den Verstand, in dem er wurde4, und der Verstand ist wie ein ruhendes Wort, das Wort aber heraustretender Verstand. 23,4 Und der Verstand verwandelt sich zum Wort, das Wort bringt den Verstand zu den H rern. Und so setzt sich der Verstand durch das Wort in den Seelen der H rer fest, indem er zusammen mit dem Wort eingeht. Und der Verstand ist wie der Vater des Wortes, der f r sich selbst da ist, das Wort aber ist wie der Sohn des Verstandes, keinesfalls vor jenem, aber auch nicht von au erhalb irgendwoher mit jenem zusammengekommen, sondern er keimt aus ihm hervor. Auch hat der Vater, der gr te und universale Ver stand, zuerst den Sohn als sein Wort, Dolmetscher und Boten."* 24.1 Diese Aussagen hat entweder Anus niemals geh rt oder der Unbelehrbare hat sie zwar geh rt, aber nicht verstanden6. Denn er d rfte doch wohl keine derartigen L gen gegen den Bischof in die Welt setzen, wenn er sie verstanden h tte, sondern h tte ihn in jeder Hinsicht wie uns wegen seines Hasses auf die Wahrheit be schimpft. Denn da er Feind Christi ist, wird er nicht z gern, auch diejenigen, die im Sinne Christi denken, zu verfolgen, wie der Herr selbst vorhergesagt hat: „Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen." 24.2 Oder, falls die Schirmherren der Gottlosigkeit glauben, Dionys sei einer Meinung mit ihnen, so sollen sie Folgendes schreiben und bekennen: Sie sollen vom Weinstock und Winzer, vom Schiff und dem Schiffsbauer schreiben7 und sollen sich zugleich dazu be kennen, was auch er zu seiner Verteidigung sagte, n mlich zum homousios und da der Sohn aus dem Wesen des Vaters und ewig ist, und zum Bezug des Verstandes zum Wort und der Quelle zum
W und V „veibessern" den Text dogmatisch weniger anst ig zu γεννö. Wieder „verbessern" W und V zu γεννώμενος. Mit ABRAMOWSKI (Dionys, 251) ohne Erg nzung von καß und ohne Komma vor έχει zu bersetzen. Noch einmal greifen W und V in den Text ein, so da der Schlu satz hei t: γεννö τον θεüν λüγον έρμηνέα του πατρüς και του παντüς äημιουργüν. Parechese ήκουσεέ νüησε. Wiederholung.
///. 2.3.9 (Dion. 23,125,3) Kein zweiter Logos
Flu 8 und zu allem brigen, damit sie aus diesem Unterschied erkennen, wie er jene Dinge zwar nach einem besonderen Konzept gesagt hatte, diese Dinge aber so, wie es die Sache des frommen Glaubens verlangt, und sie sollen, sobald sie diese Dinge zugeben, schlie lich das aus der Welt schaffen, was sie gegen diese Tatsachen ersonnen haben. 24.3 Denn inwiefern liegt der Glaube des Dionys berhaupt in der N he der schlechten Gedanken des Anus? Redet nicht Arius von einem nur vorgestellten Logos, Dionys aber vom wahren Logos Gottes der Natur nach9? Jener entfremdet doch den Logos vom Vater, dieser aber lehrt, da er der eigene und vom Wesen des Vaters untrennbare sei, so wie das Wort auf die Vernunft und der Flu auf die Quelle bezogen sei. 24.4 Wenn jemand nun vermag, das Wort und den Verstand von einander zu trennen und zu entfernen oder Flu und Quelle zu teilen und durch Mauerbau auseinanderzurei en, oder den Flu als von anderem Wesen als die Quelle zu bezeichnen und zu zeigen, da das (sein) Wasser fremd ist, oder wenn jemand wagt10, den Abglanz vom Licht zu trennen und zu sagen, der Abglanz sei aus einem anderen Wesen und nicht aus dem Licht, so soll er zusam men mit Arius verr ckt sein. Ein derartiger wird als jemand erscheinen, der keinen menschlichen Verstand mehr hat. Wenn aber die Natur wei , da diese Dinge untrennbar sind und da ein" Erzeugnis von diesen ihnen zu eigen ist, so soll jetzt keiner mehr die Ansichten des Arius vertreten noch Dionys verleumden, sondern vielmehr aufgrund dieser Tatsachen die Klarheit seines Wortes und die Richtigkeit seines Glaubens 12 bewundem. 25,1 Denn da Dionys der Verr cktheit des Arius, welcher sagt, ein anderer sei der Logos in Gott als der Logos, von dem Johannes sagt: „Am Anfang war der Logos" und eine andere sei die eigene Sophia in Gott als die, ber die der Apostel sagt „Christus, Gottes 8
Brachylogie. Zwei rhetorische Fragen. Τολμö nur in W V a s, aber was sonst erg nzen? 11 Oder Sg. τούτου nach allen Hss ? Parechese λευκüτεραüρθüτητα.
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bersetzung mit Kommentar
Kraft und Gottes Weisheit"13, widersteht und solch eine schlechte Lehre verwirft, sieh wiederum, wie er in dem zweiten Buch dar ber schreibt: „ 'Am Anfang war der Logos', aber nicht war derjenige Logos, der den Logos fortgesandt hat, denn 'der Logos war bei Gott'. Der Herr wurde als Weisheit gezeugt. Nicht war also der jenige Weisheit, der die Weisheit entlie , denn sie sagte: 'Ich war es, woran er sich erfreute.' Wahrheit ist Christus, der aber sagt: 'Gepriesen aber sei der Gott der Wahrheit.;14 „ 25.2 Hier st rzt er sowohl Sabellius als auch Arius und zeigt, da beide H resien gleicherma en in Gottlosigkeit gr nden. Denn weder ist der Vater des Logos Logos noch ist der aus dem Vater ein Werk, sondern das eigene Erzeugnis seines Wesens; wiederum ist nicht der Logos, der hervorgeht, Vater noch ist dieser ein Logos unter vielen, sondern der eine Sohn des Vaters, der wahre und echte von Natur aus, der jetzt in ihm ist und ewig und untrennbar von ihm ist. 25.3 So ist der Herr Weisheit und Wahrheit und nicht ein zweiter nach einer anderen Sophia, sondern er allein ist dieser15, durch den der Vater alles gemacht hat. Und in ihm hat er die mannigfaltigen Gestalten (οϋσßαι) der Gewordenen erschaffen und durch ihn gibt er sich denen zu erkennen, welchen er will, und in ihm trifft und bewirkt er Vorsorge ber alle Dinge. Denn allein diesen kennt Dionys als Gottes Logos. In diesem langen Abschnitt widerlegt Athanasius, da Dionys von zwei ver schiedenen Logoi rede, von dem wahren, eigenen Logos in Gott und einem nur vorgestellten, adoptierten Logos, die einander fremd und verschieden von einander sind. a) Zitate Athanasius gibt drei Zitate an aus dem ersten, vierten und zweiten Buch. In dem ersten Zitat aus dem ersten Buch (Dion. 23,2) werden, wie oben beschrieben16, Beispiele oder Vergleiche f r das Verh ltnis zwischen Gott Anapher Üλλος. Prov 8,30 und I Esdras 4,40.
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Homoioteleuton auf ος. S.o. Kap. III.2.3.2.
777.2.3.9 (Dion. 23,125,3) Kein zweiter Logos
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vater und Sohn diskutiert, so auch hier. Es wird nochmals der schon zitierte Vergleich mit der Quelle und dem Flu erw hnt (Dion. 18,3)17, dann ein neuer Vergleich mit dem menschlichen (ως έπ' ανθρώπων ειπεßν 63,7) νους und λüγος bzw. damit, wie ein Mensch seine Gedanken anderen mitteilt, gezogen: Der Nous (im Herzen18) schickt das Wort ber den Mund und die Zunge fort19, απüρροια γαρ νους λüγος20. Der Vergleich l uft darauf hinaus, da sowohl ein Zusammenhang als auch ein Unterschied zwischen dem Verstand und dem Wort besteht (και ούτως 63,10). Der Zusammenhang besteht darin, da der Logos seinen Ursprung im Nous hat, der Unterschied darin, da der Logos έτερος γινüμενος (63,8) und sich vom Nous entfernt. So sind sie eins und doch zwei. In der Anwendung des Vergleichs auf den Vater und den Sohn (63,11) fehlt aber eine Aussage ber die Zweiheit. Da aber zuvor zweimal auf der Vergleichsebene beide Seiten, sowohl die Einheit als auch die Zweiheit21, genannt wurde, d rfte Athanasius das Zitat abgebrochen haben.
Dieses Verst ndnis liegt meines Erachtens n her als die Idee, da der Autor damit auf die allg. Tradition verweist so aber PIETRAS, Dionigi, 474, mit Verweis neben Hippolyt, Tertullian, Ambrosius auf Philo (s.o. Kap. III.2.3.5a ). Dieser Vergleiche wurden wieder in der Expositio fidel gebraucht (s.o. zu Dion. 18). Der Autor bestimmt nicht n her, was mit dem Herzen in Bezug zum Nous gemeint ist oder wie Herz und Nous zueinander stehen. 19 Vgl. zu dieser (stoischen; s. M. M HL, 716; A. ORBE, Procesion del Verbo, 586 Anm. 7) Vorstellung bes. Philo, Quod detenus potion insidiari soleat 126131, auch De vita Mosis II 127f. und De migratione Abrahami 78, au erdem Iren us, adv. haer. II 13,2; Tertullian, adv. Praex. 5; 7; Tatian, or. V 2; Justin, dial. 61,2 (vgl. auch dial. 38) und Theognost, Fragm. IV (Harnack 77, mit Erl uterung 88f), Didymus der Blinde, De spiritu sancto 35. (Zu Origenes s. Anm. 40) Den Nous im Herzen zu lokalisieren, ist auch eine Vorstellung der Stoa (vgl. A. ORBE, Procesion del Verbo, 613 mit Anm. 12 [Lit.]), hier aber vornehmlich durch PS 44,2 bedingt. An diesen Stellen wird mit unterschiedlicher Absicht und Akzentsetzung auch jener Vergleich gezogen. Iren us greift einen Beleg auf f r die gnostische onenlehre und bestreitet dann (II 13,3), da die auf Gott bertragbar ist. Tertullian will darauf hinaus, da , wie beim Menschen, so auch bei Gott, der Logos eine zweite, selbst ndige Person ist, h lt also diesen Vergleich f r gerechtfertigt. Tatian erkl rt damit, da die Entstehung des Logos den Vater nicht a logos gemacht hat (wir verlieren ja auch nicht die Sprache, weil wir geredet haben); eine hnliche Absicht verfolgt auch Justin mit diesem Vergleich. Theognost schlie lich erkl rt, weshalb der Sohn auch Logos hei t: Der Logos stellt den Nous (Vater) nach au en hin dar wie auch beim Menschen, nur sind beim Menschen die u erungen nie deckungsgleich mit seinen Gedanken, so aber bei Gott. Der Begriff απüρροια (Ausflu ) wird in Anklang an den vorherigen Vergleich vom Flu , der von einer Quelle entspringt, gew hlt (s. auch Sap 7,25). Kai ούτως εστßν έκÜτερος εν έκατέρω, έτερος ων θατέρου, καß εν εΐσιν οντες äύο (63,10f.)
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bersetzung mit Kommentar
Auch das zweite Zitat aus dem vierten Buch (Dion. 23,3f.) zieht diesen Vergleich mit dem menschlichen Nous und Logos (ως γαρ ü ημέτερος νους έρεύγεται μεν αö' εαυτού τον λüγον 63,12f.), ausgehend von Psalm 44,2. Diese Psalmstelle wird also nicht direkt auf die Zeugung des Sohnes vom Vater bezogen, sondern auf der Vergleichsebene belassen, da der Prophet/ein Mensch ein Wort u ert22. Diesmal wird der Vergleich noch weiter aus gef hrt: Der Verstand eines Menschen erreicht via Logos seine H rer, και οϋτως ü νους äια του λüγου ταΐς των Üκουüντων ψυχαΐς ένιäρύεται συνεισιών τö λüγö (63,20f). Der Logos entspringt im Nous, trennt sich von ihm, ohne da der Abstand zu gro wird (ου μην äιεστήκασιν ουäέ καθÜπαξ αλλήλων στέρονται ουäέ εστßν ούτε ü νους Üλογος ούτε ανους ü λüγος 63,1517), so da der Nous im Logos erscheint bzw. der Logos den Nous zeigt (63,17f). Entsprechend beendet der Autor die Anwendung des Vergleichs und bezeichnet den Sohn als in erster Linie23 Logos/Dolmetscher/ Boten: ούτως ü πατήρ, ü μέγιστος και καθüλου νους, πρώτον τον υßüν λüγον έρμηνέα Üγγελον εαυτού έχει (64,If). Es werden also gegen bergestellt: νους το εν καρäßα λüγος (63,8.15)
λüγος ü äια γλώσσης νους (63,8) ü επß της γλώττης και του στüματος οßκων τε και κινούμενος (63,15) έμεινε, προπέμψας και εστßν έξέπτη, προπεμöθεις και öέρεται οßος ην (63,9.) πανταχού (63,9f.) ü νους ποιεß τον λüγον εν αύτω ü λüγος äεßκνυσι τον νουν εν öανεßς (63,17) αύτώ γενüμενος (63,17f.) ü νους εστßν οßον λüγος ü λüγος νους προπηäών (63,18f.) έγκεßμενος (63,18) εστßν ü οßον πατήρ ü νους του ü υßüς ü λüγος του νου... λüγου ων εö' έαυτοΰ (63,21) βλαστήσας απ' αυτού (63,22; 64,1) Nun wird wie schon im Zitat Dion. 18,3 gro er Wert auf die Unterscheidung zwischen Logos und Nous gelegt: έτερος γινüμενος (63,8); έτερος ων θατέρου (63,10.14); οντες äύο (63,11); ß'äιον και του λοιποΰ κεχωρισμένον ειληχώς τüπον (63,14), ü μένü äε (63,9.14f). Gleichzeitig wehrt unser Autor eine zu gro e Differenz zwischen beiden ab (so schon im 22
Darin stimmt unser Autor mit Origenes berein, s. Anm. 40. Πρώτον ist Adverb im Satz; vgl. ABRAMOWSKI, Dionys, 251. 24 Um den Zusammenhang zwischen Gedanken und Wort zu betonen, hat der Autor hier 23
Wort und Gedanke vertauscht.
JII.2.3.9 (Dion. 23,125,3) Kein zweiter Logos
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Zitat in Dion. 17)25: ου μην äιεστήκασιν ουäέ καθÜπαξ αλλήλων στέρονται (63,15f), weil es keinen Verstand ohne Logos gebe noch umgekehrt (63,16f.)26; der Verstand erscheint im Logos, der Logos zeigt den Verstand (63,18f); der Verstand u ert sich durch den Logos und geht mit ihm in die Ohren der H rer ein (63,20f). Der Autor setzt sogar seinem οντες äύο ein εν εßσιν (63,11) gegen ber und deutet dies als εν Üλλήλοις εßναι (63,11). Die Einheit besteht also im Zusammengehen und Zusammenwirken27: προπέμψας προπεμöθεßς (63,9). Begr ndet wird sie mit dem Ursprung des Logos im Nous. Im Bild des Gleichnisses kann der Autor es auch wie folgt ausdr cken: και μεθßσταται μεν ü νους εις τον λüγον 63,19 (= der Gedanke wird zum Wort28). Res mierend ist der Sohn f r den Vater haupt s chlichein Wort, Dolmetscher oder Bote (64, l f.). Hintergrund dieser Aussagen sind wieder u erungen des Markell. Laut Euseb vergleicht Markell den Sohn mit einem menschlichen Wort und ger t dadurch auf Irrwege29. Schon in e.th. l 10 hei t es: κÜκεΐνος γαρ Üπαξ Üκουσας λüγον εßναι τον υßüν, έπι τον ανθρωπον καταπεσών την ύπαρξιν ήθέτει αυτού (68,2628)30. In diesem Zusammenhang behauptet Euseb stets, Markell rede vom λüγος ένäιÜθετος λüγος προöορικüς31. 25
So schon ABRAMOWSKI, Dionys, 250f: „Das tertium quid ist die untrennbare Einheit beider bei deutlicher Unterscheidung und das Hervorgehen des Wortes aus dem Nous." Hier Üλογος und ανους, in 15,1 (57,2) hie es schon Üγονος. Es hei t also nicht εν και ταύτüν, sondern εν και äύο! Euseb beh lt das Pr dikat εις sonst Gott vor: er ist der Eine, αυτü το εν (e.th. II 23). Markell dagegen fa t unter εν den Vater, Sohn und hl. Geist zusammen (Fragm. 73; 87; 97; 109; 117; Brief an Julius; Vinzent/Seibt) und gebraucht h ufig εν και ταύτüν. äύο dagegen lehnt er ab (Fragm. 91; 97 Vinzent/Seibt). S. auch o. zum Exkurs ber κοινωνßα. •jo .. Ahnlich Dion. 18,3: Der Flu flie aus der Quelle (και ποταμüν απü πηγής ρέοντα 60,2). 29 Euseb denkt hier hnlich wie Origenes, der ebenfalls diesem Vergleich sehr kritisch gegen bersteht (s. Anm. 40). Dieser Kontext pa t meines Erachtens besser zu den Zitaten als das sehr disparate Bild bei den Apologeten inklusive Philo und Theognost (s. Anm. 19), worauf sowohl LORENZ, Arius judaizans, 96100, als auch PIETRAS, Dionigi, 473478 in Anlehnung an den Apparat von OPITZ zum Text verweisen. Es ist nat rlich unbestritten, da unser Autor hier Traditionen verwendet, nur wird die besondere Akzentsetzung (έτερος) nicht erkl rlich, wenn man nur die Apologeten heranzieht oder noch ltere Traditionen. 30 Vgl. e.th. l 17 (77,912); II 8 (107,8f.); vgl. f r Markell e.th. I 17 (77 2629) = Fragm. 87 Vinzent/Seibt, auch Fragm. 89, 98. Μηäέ ποτέ μεν ένäιÜθετον ως έπ' Üνθρώπö λüγον ποτέ äε σημαντικüν ως τον εν ήμϊν προöορικüν και εν τö θεö ύποτßθεσθαι e.th. I 17 (78,16f); vgl. auch II 9 (108,17f). Hat Markell diesen Ausdruck selbst gebraucht? SEIBT meint: nein (Markell, 474); GR NBECK, Schriftinterpretation, aber: ja (149 Anm. 146 u. 147). Dann h tte es
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bersetzung mit Kommentar
Ausfuhrlich setzt sich Euseb damit ab e.ih. II 11 auseinander (vgl. bes. 112,1721), nennt Fragmente dazu und erl utert seine Kritik II 16f. daran. Markell leugne deswegen den Sohn und seine eigene Existenz. Er kenne nur einen schweigenden und redenden Gott32. Euseb setzt dagegen ein betonte έτερος33, wie es sich auch in den Zitaten oft findet. Die Ekthesis makrostichos aus dem Jahre 344 lehnt ausdr cklich λüγος ένäιÜθετος προöορικüς ab. Hier hei t es in Abschnitt V und VI: βäελυσσüμεθα äε προς τούτοις καß Üναθεματßζομενον και τους λüγον μεν μüνον αυτüν ψιλüν του θεού καß Üνύπαρκτον έπιπλÜστως καλούντας, ... νυν μεν ως τον προöορικüν λεγüμενον υπü τßνων, νυν äε ως τον ένäιÜθετον, Χριστüν äε αυτüν και υßüν του θεού και μεσßτην και εικüνα του θεού" μη εßναι προ αιώνων θέλοντας ... Τοιούτοι äε εΐσιν οι απü Μαρκέλλου ... ΐσμεν γαρ αυτüν ημεßς ούχ απλώς λüγον προöορικüν ή ένäιÜθετον του θεού, Üλλα ζώντα θεüν λüγον καθ' εαυτüν υπÜρχοντα και υßüν θεού καß Χριστüν 34
Interessant ist eine Stelle bei Euseb, in der er versucht darzulegen, inwiefern ein Vergleich mit einem menschlichen Wort korrekt ist: e.th. II 17 (120,33 121,26)35. Zun chst einmal sei der Verstand Vater des Logos (του παρ' ήμιν λüγου πατέρα εßναι τον νουν 121,1) der Gedanke der Zeugung des Sohnes wird also erg nzt36; weiter sei der Vater ein anderer als der Sohn (έτερον οντÜ παρÜ τον λüγον 121,1 f.) und nicht wie das menschliche Wort sich Euseb aber nicht entgehen lassen, eine entsprechende Stelle direkt zu zitieren. Wieder pa t meines Erachtens die Auseinandersetzung zwischen Euseb und Markell besser zu unserem Zitat, als Dionys direkt mit den Apologeten in Verbindung zu bringen (so LORENZ, Anus judaizans, 96f; PIETRAS, Dionigi, 475478). LORENZ ver weist au erdem auf Clemes von Alexandrian (96f); dieser geht aber von zwei Logoi aus. ber die lange Geschichte dieser Vorstellung vom λüγος ένäιÜθετος/προöορικüς (vgl. Theophil, Autol. II 10,6; Athenagoras, leg. 10,2; Tert., apol. 21,10; adv. Prax. 5; Tatian, or. 5; Justin, dial. 61; Iren us, adv. haer. II 14,6; s auch oben Anm. 19), herkommend aus der stoischen Tradition s. M. M HL, Der λüγος ένäιÜθετος und προöορικüς. 32 E.th. II 9 (109,211); auch I 20 (91,329); III 3 (156,6157,28); I 5 (64,19ff.); II 13 (l 14,1021); Marcell. II 1,172,43 (34,3043,21). 33 Kth. I 20 (83,25f; 84,llf.l3); II 7 (104,34; 105,8f); II14 (116,10); III 4 (159,28f. [hier bezogen auf den heiligen Geist]). 34 252,34254,5. Die Ekthesis richtet sich gegen Markell und Photin. Vgl. auch die Ab grenzung in der markellischen Expositio dei ad Athanasianum 4,3 (83,7073 Tetz, ZNW). 35 Darauf verwies schon ABRAMOWSKI, Dionys, 251. Vgl. e.th. II 8 stellt Euseb die Zeugung des Sohnes gegen ein Ausgehen des Wortes bei Markell.
IJI.2.3.9 (Dion. 23,125,3) Kein zweiter Logos
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aus Silben und Buchstaben zusammengesetzt (ου κατÜ τον προöορικüν ανθρώπων λüγον εκ συλλαβών και ρημÜτων και ονομÜτων συγκεßμενος 121,1 Of.37). Schlie lich k nne der Vergleich nur aufzeigen, wie unzug nglich und unfa bar (έπέκεινα, Üλήπτου, αχώρητου, αöανή, Üüρατον, απρüσιτος) der Vater sei (121,2f.l519). Allein durch den Sohn tritt er in Kontakt mit der Sch pfung. Denn den Vater hat nie jemand gesehen (τον ä' αöανή και Üüρατον νουν, τον äη του λüγου πατέρα, ουäεßς πώποτε εϊäεν 121,7f), der Sohn war aber in der Welt und die Welt entstand durch ihn (äιü ου περß του πατρüς, περß äε του υßοΰ λέλεκται το εν τω κοσμώ ην, και ü κüσμος äι' αυτού έγένετο Joh 1,10 [121,20f.]). Diese Absicht Eusebs l t sich auch in den Zitaten erkennen. Hier wird genau der Vergleich mit dem menschlichen Wort gezogen, und die Vorbehalte werden ber cksichtigt, die auch Euseb dagegen ge u ert hat. Der Autor schreibt bewu t, da der Logos έτερος sei, auch ist bei ihm der Logos in der An wendung des Vergleichs zun chst einmal Sohn (63,22; 64,2). Auch die Gedanken ber die Kommunikation im zweiten Zitat erinnern an Euseb: Der Vater erreicht nur durch den Logos die Menschen, weswegen er sein Dol metscher und Bote ist38. Einzig allein PS 44,2 erw hnt Euseb nicht. Aber Markell scheint PS 44,2 gebraucht zu haben: Brief an Julius von Rom (126,20f. Vinzent/Seibt)39. Dieser Psalmvers hat aber schon eine lange Ausle gungsgeschichte40, die unser Autor insofern ber cksichtigt, als er eine direkte So auch Origenes, s. Anm. 40. Auch nach Euseb wurde dies Markell vorgeworfen, z.B. Ps.Athanasius, contra Sabellianos 6; 13; weiteres dazu bei MCCARTHY SPOERL, Apollinarian Christology, 550f. Der Unterschied besteht allein darin, da Euseb die Vergleichsebene z.T. verl t und z.T. anders mit einem K nig vergleicht (121,3). Diese Parallele bei Euseb liegt n her als Justin, dial. 128,2 (Goodspeed 249): λüγον καλοΰσιν, επειäή και τας παρÜ του πατρüς ομιλßας öέρει τοßς Üνθρώποις oder Philo, De migr. Abr. 78. Darauf und auf προπηäÜω in dial. 128,3 (οßπως ü πατήρ, οταν Βούληται, λέγουσι, äύναμιν αύτοΰ προπηäαν ποιεß, και üταν βούληται, πÜλιν αναστέλλει εις εαυτüν, Goodspeed 250) verweist aber LORENZ, Arius judaizans, 96f. 39 GR NBECK, Schriftargumentation, verweist auch auf Ps.Ath., Ar. IV 24; 27; Conta Sabellianos 2;5;7;13; Euseb, e.th. I 20 (96,3497,15); II 715; Marcell. I l (S. 148152). Der Gebrauch des Verses PS 44,2 wird schon von Origenes kritisiert. In Jo. I 24,151 (29,2126 Preuschen) kritisiert Origenes, da PS 44,2 nahelege, den Sohn als aus Silben zusammengesetztes Wort ohne Hypostase oder Usie zu verstehen (die Gegner sind offensichtlich Monarchianer): και μÜλιστα έπει συνεχώς χρώνται τω Έξηρεύξατο ή καρäßα μου λüγον αγαθüν', οßüμενοι προöορÜν πατρικήν οιονεß εν συλλαβαßς κειμένην εßναι τον υßüν του θεού, και κατÜ τοΰτο ΰπüστασιν αύτω, εϊ ακριβώς αυτών πυνθανοßμεθα, ου äιäüασιν ουäέ ούσßαν αύτοΰ σαöηνßζουσιν, οΰäέπω öαμέν τοιÜνäε ή τονÜνäε, αλλ' üπως ποτέ ούσßαν. Vgl. dazu ABRAMOWSKI, Dionys, 269f. Direkt auf PS 44,2 geht Origenes in Jo. I 280287 ein. Wenn Gott, der Vater,
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Obersetzung mit Kommentar
trinitarische Anwendung vermeidet und mit PS 44,2 nur das Sprachgeschehen auf der menschlichen Ebene beschreibt. In diesem Zusammenhang treffen also vier Gedanken aufeinander: • Der Sohn ist nur Logos (wird Markell von „Eusebianern" vorgeworfen), • Vergleich mit dem menschlichen Wort (hat Markell gezogen41), • PS 44,2 (hat Markell anscheinend angewandt), • λüγος ένäιÜθετος λüγος προöορικüς (wird Markell von „Eusebia nern" vorgeworfen)42. So lassen sich die Zitate als einen Versuch verstehen, vorsichtig mit diesem Vergleich umzugehen und die Gefahren, die darin stecken, zu vermeiden. In dem dritten und letzten Zitat in Dion. 25,1 wird wieder pointiert gegen Markell die Differenz zwischen dem Logos und dem Vater betont. Auch wird Christus wieder mit mehreren Namen bezeichnet (Sophia, Wahrheit) wie in Dion. 15, um gegen Markell die F lle des Pr existenten darzulegen. Begin nend mit Joh 1,1 (εν αρχή ην ü λüγος 64,30), schreibt der Autor, da der diesen Vers gesprochen habe, so m sse gekl rt werden, was mit Herz gemeint sei: ούτως και την καρäßαν του θεοΰ την νοητικήν αΰτοΰ και προθετικήν περß των äλων äύναμιν έκληπτέον, τον äε Λüγον των εν εκεßνη το Üπαγγελτικüν. (282) Das Verb weise dann darauf hin, da οΐ>τω τα της αληθεßας θεωρήματα ου συνεχών ü πατήρ έρεύγεται και ποιεß τον τύπον αυτών εν τω λüγω, και äια τοΰτο εßκüνι καλουμένω του αορÜτου θεοΰ. (283) Dennoch will Origenes daf r pl dieren, da in PS 44,2 nicht Gott der Redende ist, sondern ein Prophet (284) Ου πÜντη äε αύτοΐς παραχωρητέον ως ομολογουμένως ταΰτα απαγγέλλοντας του θεοΰ. Δια τß γαρ ουχß ü προöήτης έσται λέγων, ... (284). Die Kritik an PS 44,2 stimmt mit seiner ablehnenden Haltung gegen ber der Vorstellung eines λüγος ένäιÜθετοςπροöορικüς berein (vgl. auch Cels. VI 65 und M HL, 52). Auch Euseb u ert Vorbehalte schon in fr heren Schriften gegen PS 44,2: de. IV 14 (129132); p.e. XIII 15,4 (232,2124); vgl. PG 23, 393BC (In PS 44,2). Kritisiert wird daran, da dieser Vers anscheinend in der Gnosis fiir Emanationsvorstellungen gebraucht wurde und eine k rperliche Vorstellung von Gott nahelegte. Vgl. Anus, Urk. 1,3 (2,7f.): έρυγήν (nach PS 44,2 έξερεΰξατο), προβολήν. Dann taucht aber mit Alexander ein neuer Gebrauch von PS 44,2 im trini tarischen Sinn auf (Urk. 4b,12f.), ohne da der Vers problematisiert wird; Alexander lehnt nat rlich eine Zeugung als απüρροια ab (14,46). Ihm folgt hierin Athanasius: deer. 21,3f; Dion. 2,2 (47,lf); Ar. II 57 (PG 26,268B); I 4652; III 59 (448B); III 67 (464C); ep. Serap. 2,6 (PG 26,617B); ep. Marcell. 5 (PG 27,13D16A). Vgl. dazu GR NBECK, Schriftargumentation, 6065 (Origenes; Lit.!), 132146 (Arius; Alexander; Athanasius). Interessant ist, da Athanasius den „Arianern" vorwirft, sie redeten nur von einem menschlichen Wort, aus Silben zusammengesetzt, das auch verschwinden kann und nur den Willen des Redenden zum Ausdruck bringt (Ar. II 34 [220CJ; II 35 insg.) und h lt dagegen, da der Sohn ein einziges und ewiges Wort ist; vgl. auch II 36 (224B). 42 Dazu s. Anm. 19.
III.2.3.9 (Dion. 23,125,3) Kein zweiter Logos
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Logos von Gott zu unterscheiden ist, der den Logos fortsandte, wie es ja auch hei t: Der Logos war bei Gott (Joh 1,1). Parallel dazu ist der zweite (Weis heit/Gott erfreute sich an der Weisheit) und dritte (Wahrheit/Gott der Wahrheit) Satz gebaut. Im Kontrast zu Markell wird zwar mit dem Begriff „Logos" argumentiert, aber dessen von Gott getrennte Existenz betont. In diesem Zusammenhang f llt auch das Zitat von Prov 8,30, so da wahrscheinlich in Dion. 15,3 ein Zusatz vorliegt. b) Athanasius Athanasius sah sich gezwungen, Dionys gegen die Vorstellung von den zwei Logoi heranzuziehen43. Schon Alexander von Alexandrien kritisierte diese Ansicht bei Arius (Urk. 4b [7,228,2]) und referierte sie mit hnlichen Worten44. Ebenso wandte sich Markell dagegen45. Auch Athanasius selbst argumentierte schon h ufig gegen einen doppelten Logos (Ar. l 5f.; II 3740; decr. 6; ep. Aeg. Lib. 1316). Es gebe doch nur einen eigenen, nat rlichen Sohn. Aber Asterius kenne zwei Logoi, Weisheiten (Ar. l 32; II 39f). Des wegen scheint auch in diesem Fall keine besondere neue These dahinter zustecken, sondern weil nach Ansicht des Athanasius seine Gegner „Arianer" sind, m ssen sie auch die Lehre vom doppelten Logos vertreten haben. Zudem nennt Athanasius an dieser Stelle erstmals Arius selbst (23,1 [62,27])46, zuvor 43
Auch diese Lehre wird Arius zugeschrieben (vgl. z.B. Ath., Ar. l 5 [21B]; I 32; II 24; 37 [225AJ; decr. 6,1 (5,2730); syn. 18 (246,111), ep. Aeg. Lib. 1214 (vgl. Kap. III. 1.2 Anm. 32); obwohl nicht eindeutig ist, ob Arius tats chlich explizit zwei Logoi meinte, dazu bersichtlich MARKSCHIES, „Die wunderliche M r", 202205. Zum philoso phischen Hintergrund der Vorstellung, da zwei Sachen homonym sind, MARKSCHIES, 206 Anm. 78; KONG, Gottes Wesen und Willen, 4043; BARNES, One Nature, One Power, 211215. Nach VINZENT (Gegner im Schreiben Markells, 299301, 306308) ist es Asterius gewesen, der diese Lehre anhand eine Unterscheidung zwischen der Kraft des Gottes (Rom 1,20) und Gottes Kraft (IKor 1,24) formulierte; vgl. auch DERS., Asterius, Fragm. 64; 66; 69 (124, 126, 128). Nur das Lieblingswort des Athanasius, ßäιος, sowie Üλλος sind ver ndert, und anstelle von καταχρηστικώς (7,23) schreibt Athanasius κατ1 έπßνοιαν äε μüνον λέγεται (63,1). Vgl. die Tabelle III bei Lorenz, Arius judaizans, 4043. 45 Fragm. 117 (110,11 Vinzent/Seibt); 120 (112,22f.) und Asterius in seinem Brief an Julius von Rom (124,19126,1 Vinzent/Seibt). Euseb selbst hat keine Lehre vom doppelten Logos vertreten und nicht von einem ersten Logos in Gott geredet, sondern Gott, den Vater, αύτüθεος, αΰτüνους, αϋτοσοößα etc. genannt (e.th. II 14; III 2); vgl. dazu VINZENT, Gegner im Schreiben Marcells, 304f. 46 „Arius" in diesem Abschnitt 23,1 (62,27; 63,4); 24,1 (64,3); 24,3 (64,14f); 25,1 (64,26); 25,2 (65,4). Sonst wird Arius zwar auch genannt (3,3 [48,4]; 6,1 [49,28f; 12,1 [54,23];13,2 [55,17]; 16,1 [58,2]; 16,2 [58,6f.]; 19,1 [60,12]), aber nicht als derjenige, der sich auf Dionys berufe. Daraus kann meines Erachtens nicht geschlossen werden,
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bersetzung mit Kommentar
redete er von „ihren" Vorw rfen. Hier wird seine rhetorische Absicht berdeutlich, seine gegenw rtigen Kontrahenten (besonders die Hom er) mit dem schon vor ber 20 Jahren verstorbenen Arius zu verbinden. Athanasius gibt nun die oben besprochenen drei Zitate an, um die These von einem nur vorgestellten Logos zu widerlegen. Die Zitate selbst setzen sich damit kaum auseinander, obwohl nat rlich von nur einem Logos die Rede ist, den der Vater gemacht hat (ποιεß 63,17). Athanasius dr ckt den Zitaten also eine Sto richtung auf, die sie an sich gar nicht vermitteln. Bemerkenswert ist, da Athanasius berhaupt diese beiden Zitat anf hrt. Er selbst hatte in ep. Aeg. Lib. 16,24 (56,819) die Lehre vom doppelten Logos eben darin kritisiert, da darin Gott wie ein Mensch vorgestellt werde, der viele Worte redet oder auch mal schweigt; ebenso auch in decr. 16,3f. (13,2735): Arius meine, da Gott viele Worte rede (πολλούς λαλεß λüγους ü θεüς) wie beim Menschen47. Kritisch u ert sich Athanasius auch in Ar. II 35 (221BC); 36 (224C); hier hei t es sogar explizit: ü äε του θεού λüγος οΰχ, ως αν τις εßποι, προöορικüς εστßν, ουäέ ψüöος ρημÜτων, ουäέ το προστÜξει θεüν, τοΰτü εστßν ü υßüς· αλλ' ως öωτüς απαύγασμα, ούτως έστϊ γέννημα τέλειον εκ τελεßου (22IB)48. Da dieser Block der letzte von Dion, ist, kommentiert Athanasius ihn nochmals ausf hrlich. Nach den beiden langen ersten Zitaten folgt zun chst ein polemischer Einschub: Arius habe diese Dinge nie geh rt, ansonsten m sse er Dionys hassen äια το προς την Üλήθειαν μßσος (24,1 [64,5]). Au erdem greift Athanasius wieder Disqualifizierungen wie „gottlos" oder „Christus feinde" auf (zur Polemik s.o.). Es folgt ein kurzer R ckblick auf die vorangegangenen Zitate aus „Dionys", die auch die „Arianer" unterschreiben m ten (24,249), was nochmals best tigt, da der Hauptdissens zwischen Athanasius und seinen Gegnern in diesem Fall des Dionys im Gebrauch des homousios lag, weniger in den brigen „arianischen" Thesen, die Athanasius hier anfuhrt. Schlie lich hegt Athanasius noch einmal l nger auf die letzte These ein und wiederholt
ta
da Arius sich in dieser Sache tats chlich auf Dionys von Alexandrien berufen hatte; es handelt sich nur um eine Zuspitzung, die jetzigen Gegner mit den „Arianern" gleichzusetzen. STEAD, Arius on God's „Many Words," dies sei eine Zuspitzung des Athanasius. Kritisch auch Ar. II 33 (22IB), obwohl er auch mit demselben Atemzug den Vergleich selbst positiv aufgreift: So wie unser Wort kein Gesch pf sei, sondern aus uns komme, so sei auch der g ttliche Logos aus Gott und kein Gesch pf (Ar. II 36 (224B). Vgl. auch syn. 41,8 (267,2326); Ar. III 3 (328B). Wieder erinnert Athanasius daran, da die Aussagen des umstrittenen Briefs des Dionys (Dion. 4,2) eine besondere Absicht hatten (κατ' οßκονομßαν 64,12); dazu s.Kap. III.2.2.4.
///. 2.3.9 (Dion. 23,125,3) Kein zweiter Logos
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(aus 23,1), wie er die letzten Zitate verstanden haben will: Dionys lehre einen Üληθινüν και Üäιαßρετον λüγον (24,3 [64,15]), ß'äιον και Üäιαßρετον της του πατρüς ουσßας (64,16f), also genau das Gegenteil von dem Referat in Dion. 4,250! Um seine Deutung zu st tzen, verweist er neben dem Vergleich mit Nous und Logos auf die obigen Vergleiche mit Flu und Quelle (18,3.5) und mit Abglanz und Licht (l5,2.3.551). Hier w rde doch die Natur zeigen, da diese Dinge untrennbar sind52! Schlie lich fugt er das dritte letzte Zitat an, das auch die Lehre vom doppelten Logos widerlegen soll. Wieder ist aber die urspr ngliche Intention des Textes anders. Nur an dieser Stelle sagt Athanasius selbst, da das Zitat (auch) widerlegt, da der Vater Logos ist und umgekehrt (25,2). Ein kurzes Res mee schlie t diesen Block ab. c) Dionys Wieder mu an dieser Stelle betont werden, da weder das Verteidigungs werk unseres anonymen Autors noch der historische Dionys selbst etwas zu diesem Thema ge u ert haben. Die Zitate, die Athanasius anfuhrt, gehen nicht direkt auf die Vorstellung eines doppelten Logos ein; erst recht nicht l t sich daraus schlu folgern, da dies eine Rolle bei dem historischen Dionys gespielt hat.
Dies sind die typischen, von Athanasius bevorzugten Worte; s.o. Kap. III.2.3.5c. Hier verwendet Athanasius diesen Vergleich, um eine Wesensgleichheit auszudr cken in Dion. 15 ging es um die Zeitgleichheit! 52 hnlich ep. Aeg. Lib. 13,6 (54,2f); hom. in Mt 11,27 4 (216AB); Ar. II 32 (216B); II 33 (217C).
ΠΙ.2.3.10 (25,4) Ende der Zitate 25,4 Dies ist der Glaube des Dionys. Einig wenige Passagen habe ich aus seinen Briefen zusammengetragen und niedergeschrieben, die dich veranlassen k nnen, weiteres hinzuzuf gen, die aber den „Arianern" gr te Schande bereiten k nnen wegen ihrer Ver leumdung gegen den Bischof. Denn er hat mit jedem Detail, ber das er geschrieben hat, deren Bosheit widerlegt und deren H resie ffentlich gebrandmarkt. Ist dies der Glaube des Dionys? Die Einleitung hat gezeigt, da die Texte wahrscheinlich nicht von Dionys stammen. Die Quellen, die die Theologie des historischen Dionys widergeben, sind somit sp rlich geworden (zum Glauben des historischen Dionys s. Kommentar zu Dion, 4,2). Der Autor unserer Zitate geh rt zu der Gruppe der sog. „Eusebianer", denn hier lassen sich die theologische Position und einzelnen Argumente gut einordnen. Er hat beabsichtigt, sich vom „ArianismusVerdacht", der von Athanasius und dem „Westen" gegen die „Eusebianer" erhoben wurde, zu befreien und gleichzeitig gegen Markell zu argumentieren. Athanasius lie na t rlich vieles aus, logischerweise besonders die Stellen, die gegen Markell ge richtet waren. Er war sicher nicht besonders begeistert, als die „Eusebianer" gerade Dionys, seinen Amtsvorg nger, f r ihre Sache vorweisen konnten. Stattdessen wollte er Dionys f r sich in Anspruch nehmen (mit decr. und Dion.). Er wendete die antiarianischen Aussagen des Autors nun gegen die Eusebianer, die f r ihn „Arianer" sind, weil er nie die Abgrenzung der Euse bianer gegen die „Arianer" akzeptiert. So darf nicht vergessen werden, da Athanasius aus verschiedenen B chern Ausschnitte zusammenstellt, ohne den Kontext genau anzugeben, und oft auch den Satz oder den Gedanken abge brochen haben d rfte1. Die meisten Zitate stammen aus dem ersten Buch (15,15; 18,14; 23,2), das sich anscheinend gr tenteils mit den Beispie len/Vergleichen auseinandersetzt, die f r die Beziehung zwischen Gottvater und dem Sohn angewendet werden d rfen oder nicht: πÜλιν γαρ ελθωμεν επß τα παραγεßγαματα 15,3 (57,7)2. Anla waren offensichtlich die beiden Beispiele PflanzeG rtner; BootSchiffsbaumeister des historischen Dionys in einem Brief, der dem Autor (s. Dion. 18,1) und auch Athanasius selbst (4,2) bekannt war. Der Autor hat auf die beiden bekannteren Vergleiche „Wurzel Pflanze" und „QuelleFlu " zur ckgegriffen (18,3) und konnte damit sowohl 1
Vgl. Dion. 15,1 (57,3); 17,2 (58,24); 20,3 (61,27); 21,3 (62,13); 23,2 (63,11) und 14,5: Μüνα τα προς την κατηγορßαν αναγκαßα τßθημι (56,3 If). 2 Vgl. παραäεßγματα 18,1 (59,4); ομοιώματα 18,3 (59,16).
///.2.3.]0 (Dion. 25,4) Ende der Zitate
263
den Bezug des Sohnes zum Vater als auch die zwar nicht abgetrennte, aber doch eigenst ndige Existenz des Sohnes ausdr cken. Dieses Thema hat der Autor aber zugleich daf r benutzt, um gegen Markeil, der den Pr existenten vornehmlich Logos nur nennen wollte, die Pers nlichkeit des Pr existenten zu erl utern: Er sei immer schon Sohn; allein der Sohn ist der, der aus dem Vater ist; er selbst sei der Abglanz und auch Dunsthauch Gottes (ου γαρ ην äτε ü θεüς ουκ ην πατήρ 15,1; αεß τον Χριστüν 15,1; ου γαρ äη τούτων Üγονος ων ü θεüς εßτα έπαιäοποιήσατο 15,1; απαύγασμα äε ων öωτüς Üιäßου πÜντως και αυτüς Üßäιüς εστßν 15,2πνεύματος äε οτος ... Üνατüγως πÜλιν ü Χριστüς Üτμις λέλεκται 15,5). Ebenso hat der Autor den Vergleich mit dem menschlichen Wort bzw. Sprechen behandelt. Dies war ein Hauptdissenz zwischen Euseb und Markell, da Euseb letzterem vorge worfen habe, er stelle sich einen mal redenden, mal schweigenden Gott vor, f r Markell sei der Logos nur wie ein λüγος ένäιÜτετος und λüγος προöορικüς ohne eigene Hypostase. Entsprechend vorsichtig greift der Autor dieses Thema an, bertr gt den Vergleich nicht direkt auf die Trinit t und be achtet Eusebs Vorbehalte. Die meisten brigen Zitate (15,6; 17, l f.; 20,3; 25,1) entstammen dem zweiten Buch, das sich demnach mit Gott als Vater und seinem Sohn befa t haben d rfte: μüνος äε ü υßüς αεß συνών τö πατρι και του οντος πληρούμενος και αυτüς εστßν ων εκ του πατρüς (15,6). Da der histo rische Dionys offensichtlich in einem seiner Briefe den Sohn als ποßημα be zeichnet hat (4,2), wollte auch unser Autor darauf reagieren und mit seiner Apologie sowohl Dionys als auch sich selbst vom ArianismusVorwurf berei nigen. Er bestand darauf, da der Vater prim r Vater ist, d.h. Vater seines Sohnes Christus, der deswegen kein Gesch pf und auch nicht wie ein Gesch pf vom Vater getrennt ist. ποßημα sei aber so zu rechtfertigen, als man ja auch bertragen von „geistigen Werken" spricht diese Erkl rung ist struk turell mit Eusebs κτßζεινAuslegung vergleichbar. Nur ein kurzes Zitat ist dem dritten Buch entnommen (18,5), ber dessen weiteren Inhalt sich deshalb nichts sagen l t. Ebenso hat Athanasius aus dem vierten Buch nur einmal zitiert (23,3f). Obwohl Athanasius also so wenig zitiert und sicher auch nur die Stellen, die seine Ansichten st tzen, wurde deutlich, da die Zitate aus der Gruppe der „Eusebianer" kommen und nicht immer mit Athanasius selbst bereinstimmen (s. bes. 20,3 und 21,2). Besonders die parallelen Gedanken zu der Ekthesis makrostichos legen dies nahe.
III.3. Epilog (2627): Hinweise zum Umgang mit den Sabellianern (s. Beweis 2) und zum Umgang mit den „Arianern" (s. Beweis 3); Schlußbemerkung. III.3. l (26,127,2) Umgang mit Sabellianern und „Arianern" 26.1 Es ist also hieraus erwiesen, daß der Brief an Euphranor und Ammon nicht in schlechter Absicht1, sondern nach einem guten Konzept von ihm geschrieben wurde. Denn dies beweist seine Ver teidigung. Und dies ist tatsächlich ein überzeugendes Modell für eine Zerstörung der Verrücktheit des Sabellius, so daß derjenige, der solche (Sabellianer) schnell widerlegen will, nicht mit den Hin weisen auf die Gottheit des Logos den Anfang machen muß, (daß z.B. der Sohn Logos, Sophia und Kraft ist und „ich und der Vater sind eins", damit jene nicht die gut gesagten Dinge verzerren und sie zum Anlaß ihrer eigenen schamlosen Streitsucht nehmen, wenn sie hören „ich und der Vater sind eins" und „der, der mich sieht, sieht den Vater",) sondern daß er das, was menschlicherseits über den Erlöser gesagt ist, voranstellen soll, wie er (der Erlöser) selbst es gemacht hat, z.B. das Hungern, das Abmühen, und daß er Weinstock ist, gebetet hat und litt. 26.2 Denn je mehr diese niedrigen Dinge betont werden, desto deutlicher wird gezeigt, daß nicht der Vater Mensch wurde. Denn wenn der Herr Weinstock genannt wird, muß es auch einen Winzer geben, und wenn er betet, muß es einen Erhörenden geben, und wenn er bittet, muß es einen Gebenden geben. Derartige Aussagen zeigen sehr mühelos die Verrücktheit der Sabellianer, denn einer ist der, der betet, ein anderer, der erhört, und einer ist der Weinstock und der Winzer ist ein anderer. 26.3 Alle Ausdrücke, die ergebrauchte, um den Sohn vom Vater zu entfernen, sagte er über ihn wegen des Fleisches, das er um unsertwillen uns trug. Denn das Gewordene ist der Natur nach Gott fremd. Und deswegen, weil, wie Johannes sagt, der Logos Fleisch wurde, das Fleisch aber geworden ist, wird gleichwohl wegen des
1
Oder mit B K P O R E: „mit anderer Absicht..."?
///.3.1 (Dion. 26,127,2) Umgang mit „Sabellianern " und „Arianern "
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(Fleisches) gesagt, da der Vater weit von ihm entfernt ist2, obwohl er der Natur nach dem Vater eigen und untrennbar von ihm ist. Denn er selbst nahm es auf sich, da ber ihn das typisch Fleischliche gesagt wird, damit gezeigt wird, da der Leib sein eigener und nicht eines anderen ist. 26,4 Wenn dies aber der Sinn ist, so wird Sabellius sehr schnell widerlegt werden, da nicht der Vater der ist, der Fleisch wurde, sondern dessen Logos, welcher dieses (Fleisch) auch erl st und es vor den Vater gebracht hat. Wenn ihn (Sabell) schlie lich jemand auf diese Weise widerlegt und berzeugt hat, kann er ihn auch breitwilliger ber die Gottheit des Logos belehren, da der Logos auch Sophia, Sohn und Kraft, Abglanz, Abdruck ist. Denn auch hier mu man wiederum wissen, da , wenn es einen Logos gibt, es auch den Vater des Logos geben mu , und wenn es eine Sophia gibt, es auch deren Erzeuger geben mu , und wenn es einen Abglanz gibt, es auch Licht geben mu , und auf diese Weise der Sohn und der Vater eins sind. 27.1 Da Dionys dies wu te, hat er zu schreiben begonnen und mit jenen (Briefen) einerseits den Sabellius zum Schweigen gebracht, mit diesen andererseits die arianische H resie niedergerissen. Denn so, wie die menschlichen Aspekte des Erl sers Sabellius nie derstrecken, so ist es in Bezug auf die Ariomaniten n tig, die Beweise gegen sie nicht von den menschlichen Aspekten (des Erl sers) zu nehmen, sondern von den Aussagen, die auf die Gottheit des Logos verweisen, damit diese auch nicht die Aus sagen, die wegen des Leibes ber den Herrn gemacht wurden, verzerren und meinen, der Logos sei von der Art, wie wir Menschen sind, und schlie lich in ihrer eigenen Ver cktheit verharren3. 27.2 Falls aber auch diese ber die Gottheit belehrt werden, werden sie ihre eigene schlechte Ansicht verwerfen, und endlich werden auch diese, wenn sie dann gelernt haben, da der Logos Fleisch wurde, die menschlichen Aspekte von dem, was zu seiner Gottheit geh rt, m helos unterscheiden. Hier haben WV und a einen Zusatz: και αυτüς ποσώς μακρÜν απ' αύτοΰ (und er selbst sehr weit entfernt von ihm). Έπιμένωσι Aorist wie νομßσωσι? So B K P O !
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bersetzung mit Kommentar
ούκοΰν leitet eine schlu folgernde These ein, mit einer kurzen Begr ndung (γαρ), der sich eine zweite These anf gt (και, ώστε), wieder mit zwei kurzen Begr ndungen (γαρ). Danach folgt eine Reihe begr ndender Erl uterungen, bis er wieder eine These formuliert (μένäε 27,1), die er mit einer allgemeinen dogmatischen Schlu folgerung begr ndet (γαρ ώσπεροΰτω) und erg nzt (äε). Athanasius hat jetzt seine gro en Argumente abgeschlossen und fa t die beiden gro en Beweise nochmals zusammen. Dionys habe extra die mensch licherniedrigenden Aussagen ber den Sohn angewandt, um die Sabellianer davon abzuhalten, den Sohn mit Gott zu identifizieren (26,3;27,1) dies ist der zweite Beweis des Athanasius, den er mehrmals in Dion, wiederholt4. Erst nach dieser Klarstellung habe Dionys auch auf die Gottheit zu sprechen kommen k nnen (26,4), was er in seiner Verteidigungsschrift getan habe dies ist der dritte Beweis des Athanasius. Somit hofft Athanasius, die um strittenen Aussagen des DionysBriefes (4,2) gekl rt zu haben. Er thematisiert nochmals die beiden Beispiele von WeinstockG rtner und Schiff Schiffsbauer (in 26,2) und μήτε äε öύσει ßäιον, αλλÜ ξένον κατ' ούσßαν αυτüν εßναι του πατρüς (in 26,3) des Briefs: Nur das Gewordenen sei ξένα κατÜ öύσιν του θεού (66,3f.) und έτερος, Üλλος (66,1), der Sohn selbst sei κατÜ öύσιν ßäιος και αäιαßρετος του πατρüς5.
τύπος πιθανüς In diesem Schlu kapitel entwickelt Athanasius aus der speziellen Lage des Dionys eine grunds tzliche Regel: Jeder, der die Sabellinaner widerlegen will, mu so wie Dionys verfahren. So wird einerseits das Vorgehen des Dionys verallgemeinert, andererseits erscheint Dionys vorbildlich diese Regel einge halten zu haben und ist ein τύπος πιθανüς (26,1 [65,20]). Eine parallele Aus sage findet man bei Athanasius in Ar. III 4 und 36: „Denn damit nicht einer, wenn er den Sohn im Besitz alles dessen, was der Vater hat, sieht, auf Grund der unver nderlichen hnlichkeit und des Gleichstandes des Besitzes sich in die Gottlosigkeit des Sabellius verirre und glaube, er sei der Vater, deshalb hat er gesagt: 'Es wurde mit gegeben' und 'ich empfing' und 'es wurde
4
S.o. Kap. IH.2.2.2. Zu diesen Worten s.o. Kommentar zu Dion. 18.
111.3.1 (Dion. 26,127,2) Umgang mit „Sabellianern " und „Arianern "
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mit bergeben', also nur um zu zeigen, da nicht Er der Vater ist, sonden das Wort des Vaters und sein ewiger Sohn ... "6.
Genau umgekehrt m sse mit den „Arianern" verfahren werden, denen zuerst die Aussagen ber die Gottheit des Sohnes vorgehalten werden sollten, damit sie nicht wegen der Niedrigkeitsaussagen den Sohn f r ein Gesch pf wie wir halten (27,1). Voraussetzung ist also stets, sogf ltig zwischen dem G ttlichen und dem Menschlichen zu unterscheiden (äιακρßνειν in 27,2 [66,22] und 9,4 [52,19f])7. So ist Dionys also berlegt und planvoll vorgegangen (κατ' οικονομßαν γραöεΐσα παρ' αύτοΰ 26,1 [65,19]). Ans tze zu dieser grund s tzlichen Regel findet man schon in Dion. 8,1; 9,2f, wo Athanasius das Vorgehen des Dionys mit dem der Apostel vergleicht. Auch sie h tten planvoll und zeitgerecht gehandelt, seien weise Architekten und οικονüμοι μυστηρßων θεού. S. Kommentar Kap. III.2.2.4.
Ar. III 36 (400BC): "Ινα γαρ μη τις, βλέπων τον Υßüν έχοντα πÜντα üσα έχει ü Πατήρ, εκ της απαρÜλλακτου üμοιüτητος και ταυτüτητος ων έχει, πλανηθεßς κατÜ Σαβέλλιον Üσεβήση, νομßσας αυτüν εßναι τον Πατέρα· äια τούτο το, εäüθη μοι, και το, Ιλαβον, και το, παρεäüθη μοι, εΐρηκεν υπέρ του μüνον äεΐξαι üτι ουκ εστßν αυτüς ü Πατήρ, αλλÜ του Πατρüς ü Λüγος, bersetzung nach STEGMANN, BKV 13, 291. Dazu s.o. Kap. III.2.2.6.
III.3.2 (27,3f.) Schlu : Polemischer Hinweis auf den Teufel 27.3 Wenn diese Dinge sich aber so verhalten und Dionys, der Bischof, sich aus dem, was er schrieb, als gottesf rchtig erwiesen hat, was werden die Ariomaniten letztlich tun? Gegen wen werden sie jetzt, nachdem sie von dieser Seite widerlegt worden sind, L gen in die Welt setzen? Denn nachdem sie von dem Fundament der Apostel gefallen sind und eine schwankende Meinung haben, m ssen sie eine St tze suchen und, falls sie keine finden, schlie lich gegen die V ter L gen erdichten. 27.4 Aber keiner wird ihnen mehr Glauben schenken, auch wenn sie mit aller Gewalt verleumden. Denn die H resie ist von allen ver urteilt es sei denn sie rufen schlie lich zum Teufel, denn er alleine ist mit ihnen einer Meinung, mehr noch, er selbst ist es, der ihnen die H resie eingegeben hat. Wer wird nun diese, deren Anf hrer der Teufel ist, Christen nennen, und nicht vielmehr Teuflische? damit sie nicht nur Christusfeinde, sondern auch Teuflische genannt werden, au er sie kehren um und verleugnen das Gottlose, was sie sich ausgedacht haben, und erkennen die Wahrheit an. Denn dies w rde ihnen helfen, unsere Aufgabe aber ist es, f r alle, die in die Irre gef hrt worden sind, um ebendieses zu beten. Mit zwei Fragen beginnt dieser Schlu abschnitt, angeh ngt eine Begr ndung; es folgt eine Antwort, wieder mit einer Begr ndung. Daran schlie t sich eine rhetorische Frage an, mit Erg nzungen und einer letzten Begr ndung, erweitert mit μένäέ. In diesem Schlu abschnitt wird Athanasius wieder sehr polemisch: die „Arianer" verleumden, sind vom Grundstein der Apostel gefallen, haben wackelige Ansichten und k nnen sich nur auf den Teufel berufen, der sie ja auch zur H resie angestiftet habe. Genauso hat Athanasius zu Beginn seiner Schrift argumentiert (1,13; 3,13)'. Er will darauf hinaus, da den „Arianern" kein anderer Ausweg mehr bleibt als umzukehren (μεταβÜλωνται 67,2) und von ihrer Gottlosigkeit Abstand zu nehmen (ην μεν έπενüησαν Üσέβειαν Üρνήσωνται 67,2f). Er stellt aber zugleich in Frage, ob die „Arianer" dies tun, da er ihnen einen Bund mit dem äιÜβολος unterstellt hatte. Entsprechend N heres zur Polemik s. oben den Exkurs.
W. 3.2 (Dion. 27,3f.) Schlu
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beendet Athanasius seine Schrift: Nur ein Gebet kann den Irrenden noch helfen (ημÜς äε πρέπει περß πÜντων των πεπλανημένων ούτως εΰχεσθαι 67,4). Dies ist sicher einerseits eine ehrlich gemeinte Bitte, aber ein pole mischer Unterton kann nicht berh rt werden: Wenn Athanasius seine Gegner bis dahin immer noch nicht berzeugen konnte, sind sie tats chlich unver n nftig und mit Argumenten nicht erreichbar, so da nur ein Wunder durch Gott helfen kann. Die Schrift als Brief hat sicher noch ein Schlu wort an den Adressanten (wie decr. 32,5 [28,2025]), Gr e oder Segenswort (vgl. decr. 32,5 [28,2527])2 enthalten, was aber leider im Verlauf der berlieferung fortgefallen ist (s.o. Briefanfang, dort Lit.).
Vgl. auch ep. Aeg. Lib. 23,5 (64,2226), ep. man. 3 (Gr e und Segenswunsch); ep. Afr. l\;ep. Epict. 12; ep. Adelph. 8; ep. Max. 5.
IV. Ergebnisse a) Die Analyse von Dion, hat zu einer neuen Datierung von decr. und Dion. gefuhrt. Die Schrift Dion, liefert zwar selbst keinen Anhaltspunkt für eine Datierung, aber mit Hilfe eines „Umwegs" über decr. konnte eine Ent scheidung getroffen werden: Decr. gehört in die Zeit zwischen 357 und 360 n.Chr., da Athanasius damit auf die Anfänge der homöischen Politik reagiert. Die sirmische Synode des Jahres 357 wollte den Gebrauch der unbiblischen UsiaTerminologie verhindern. Die Bestätigung dieser Formel auf einer antio chenischen Synode 358 löste vielfache Reaktionen aus, u.a. bei den soge nannten „Homöusianern", aber auch bei Athanasius. Er wurde von einem uns nicht näher bekannten Freund um Informationen über die Hintergründe des Nicaenums gebeten; dieses war mit seinen Formeln wie und von dem sirmischen „Verbot" der UsiaTerminologie betroffen. So reiht sich decr. des Athanasius ein in die Ende der 50er Jahre des vierten Jahrhunderts beginnende neue Reflexion über das Nicaenum, die eigentlich erst durch die Anhomöer Aetius und Eunomius ausgelöst wurde. Auch Athanasius machte sich also erst zu diesem Zeitpunkt die besondere Termi nologie des Nicaenums zu eigen und nicht als einsamer Vorkämpfer für das Nicaenum schon 350/51, wie die bislang überliche Datierung nahegelegt hatte. Dion, schließt sich umittelbar an decr. an und dürfte also 359/60 n.Chr. geschrieben worden sein. b) Der Versuch einer Stilanalyse hat im großen und ganzen die 1982 veröf fentlichte These von LUISE ABRAMOWSKI bestätigt, daß die von Athanasius zitierten DionysFragmente nicht authentisch sind, sondern in das vierte Jahr hundert gehören. Besonders auffällig ist der Unterschied im Gebrauch der Partizipien. So hat der Kommentar versucht, diesen neuen Kontext der Frag mente zu beschreiben; sie lassen sich gut verstehen als ein Versuch aus der Gruppe der Eusebianer, den immer wieder erhobenen ArianismusVerdacht von sich zu weisen bei gleichzeitig deutlicher Abgrenzung zu Markell. Athanasius zitiert aus diesem Werk in decr. und macht wahrscheinlich selbst in freier Interpretation Dionys auch zum Zeugen für das . Dies rief offensichtlich (und auch leicht verständlich) Protest hervor in der Gruppe der Eusebianer, so daß sich Athanasius gezwungen sah, ausfuhrlich darzulegen, weshalb Dionys Zeuge für seine Position ist. Er schreibt Dion. und zitiert weitaus ausfuhrlicher als in decr. aus dem „Dionys"Werk solche Stellen, die für seine Beweisführung aussagekräftig sind. So wird aus dem ur
Ergebnisse
271
sprünglich antiarianischen „Dionys" der Eusebianer nun der antiarianische (= antieusebianische) „Dionys" bei Athanasius. c) Die Textanalyse hat gezeigt, daß die sechs Themen, zu denen Athanasius aus dem gefälschten Dionyswerk zitiert, nicht unbesehen übernommen werden können wie heute in der Forschung weithin üblich , um daraus Thesen zu formulieren, zu denen die Eusebianer Dionys herangezogen hätten. Athanasius unterstellt einfach diese sechs Themen seinen Gegnern, weil sie für ihn „Arianer" sind. d) Wahrscheinlich muß die Anzahl der Zitate aus diesem gefälschten Dionys werk um eines verringert werden. In Dion. 21,3 gibt Athanasius das Zitat aus 20,3 frei wieder. e) Neben dem gefälschten Werk gab es einen Brief des Dionys, auf den sich allem Anschein nach die Eusebianer berufen hatten, weil damit offensichtlich werde, daß Dionys niemals ein Zeuge für das sein könne. Auch Athanasius gesteht ein, daß Dionys diesen Brief geschrieben habe, weiß sich aber zu helfen: Er wendet seine exegetische Regel auf diesen Dionysbrief an, daß bei jedem Schriftvers beachtet werden muß, wann (Zeit), über wen (Person) und worüber (Thema) er handelt. So erklärt Athanasius, daß Dionys geradezu gezwungen war, sich derartig auszudrücken, weil er sich darin mit „Sabellianern" auseinandersetzte. Beachtet man also diesen besonderen Zeit punkt und Ort und dieses spezielle Thema, so würden die Aussagen des Dionys ins rechte Licht gerückt. Dionys habe nur deshalb den Sohn so weit vom Vater abgerückt und seine Menschheit (!) betont, um die Sabellianer daran zu hindern, ihn mit dem Vater zu identifizieren. Athanasius formuliert daraus sogar eine feste Regel: Im Umgang mit den Sabellianern müsse man so verfahren, im Umgang aber mit den „Arianern" dagegen umgekehrt; den „Arianern" müsse man zuerst die Göttlichkeit des Sohnes nahelegen, an schließend erst den Inkarnierten. Der historische Dionys wollte die Aussagen seines Briefes sicher nicht so verstanden wissen, da er gerade in der Auseinandersetzung mit den libyschen „Identifikationstheologen" die eigene Hypostase des Präexistenten (!) betont hat. Wie auch immer man diese Interpretation des Athanasius beurteilt (Täu schung, Trick), in der Hermeneutik des Athanasius ist sie konsequent. f) Gehören nun tatsächlich diese DionysZitate bei Athanasius nicht in die „Vorgeschichte des ", sondern in die Rezeptionsgeschichte nach Nicaea, so wird die Textbasis sehr schmal, um den Sinn und die Bedeutung des vor dem und im Nicaenum zu bestimmen. Für eine sabel lianische, antiorigenistische Bedeutung fehlt nun jeder konkrete Anhalts punkt. Es läßt sich auch zeigen, daß in den Fällen, wo Autoren auf den Begriff
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Ergebnisse
ομοούσιος eingehen, sie sich sich nicht gen tigt sehen, auf die Gefahr einer Identifizierung des Sohnes mit dem Vater hinzuweisen. Die Vorbehalte gegen ber diesem Terminus betreffen vielmehr materialistische Konnotationen auf grund seiner Herkunft aus der popul ren Philosophie und Gnosis. So wird verst ndlich, warum Markell, einer der Vertreter einer Einhypostasen theologie, ομοούσιος nicht gebraucht hat und weshalb nach Nicaea 325 sich niemand diesen Terminus zu eigen machen mochte. g) Zum Schlu sei noch auf die parallele Diskusssion ber Paul von Samo sata und das homousios hingewiesen. Wir wissen aufgrund eines Briefes des Hilarius, den er seiner Schrift syn. anf gt (Kap. 7891), und der Darstellung des Athanasius in syn. 4345, da die Gruppe um Basilius von Ankyra, die sog. „Hom usianer", in der Diskussion ber die UsiaTerminologie Ende der 50er Jahre des vierten Jahrhunderts auf Paul von Samosata verwiesen haben: Dieser sei im dritten Jahrhundert verurteilt worden wegen seines (trinita rischen) Gebrauchs des homousios. Abgesehen davon, da diese Darstellung mit Vorbehalten zu bernehmen ist1, weist dies darauf hin, wie intensiv nach einer Antwort auf die Frage gesucht wurde, ob die UsiaTerminologie mit der Schrift und der Tradition der Kirche bereinstimmt. Vielleicht sind die Hom er oder Hom usianer im Zuge des Streits mit Athanasius um Dionys von Alexandrien auf die Person des Paul von Samosata gesto en und haben gerade ihn ins Spiel gebracht, weil Athanasius mit seiner Verteidigung des Dionys so erfolgreich war und ihn f r seine Position in Anspruch genommen hatte.
1
Vgl. besonders BRENNECKE, Paul von Samosata.
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Register Das Register umfaßt Stellen aus den kanonischen Schriften, Schriften antiker Autoren und die modernen Autoren. Hinweise auf Stellen aus Dion, selbst wurden nur aus dem Einleitungsteil mit berücksichtigt, nicht aber aus dem Kommentar; außerdem sind die Stellenabgaben aus dem Stilvergleich nicht noch einmal aufgelistet worden. Kanonische Schriften l Esdras 4,40
252
l Makkabäer 6,22 237 Psalmen 2,2 18,5 21,23 35,10 44,2
110,1 Proverbia 8,9 8,2225 8,22
77 163 162 213 85, 86, 97, 226, 253, 254, 257f. 106
12,7
171 123, 158 38, 96, 121, 123, 134, 150, 152, 156, 159161, 163, 177, 238, 240, 242245 187 68, 180, 181, 187, 259 236
Hiob 22,26
87
8,27 8,30
Sapientia 7,25f. 7,25 7,26 14,2228 15,3
188 180, 188, 253 181, 187, 189f, 190f. 106 162
Sirach 50,28
106
Jesaja 5,7 5,11 5,20 11,1 53,4 53,8
240 236 171 212 245 27
Jeremia 2,13 17,13
213 213
Matthäus 1,23 3,9 3,17 7,1620 9,7
151 100 86 106 108
324 11, 27 13,39 16,16
,5
23,15 24,4f. 27,52 27,54 28,19
Markus 4,15 15,27 Lukas
3,8
18,32 22,42
Johannes
1,1 1,3
1,49 1,10 1,14 1,16 1,17 4,24 4,27 5,27 6,44 7,48f. 8,12 8,3349 8,3339 8,40 8,44 8,48 9,9 9,39
Register
133, 156, 190 107 147 86 104 103 119 118, 119 27 107 84 100 24 126 85,97, 151,258 85, 97, 98, 148 188 257 14, 151, 155 162 163 180 188 237 163 106 188 104 100, 108 100 107 106 108 106
84 190 133
10,1 10,15 10,18 10,30 14,9f. 14,9 14,10 14,11 14,28 15,1
86 27 121, 123, 150, 152,
15,5 18,12 20,17
159161, 162, 163, 164, 167 162, 164,212,231 24 27
86,98
154 152
98, 152, 217
Apostelgeschichte 2,22f. 146f, 150 2,36 156 147 3,15 4,10 146f. 5,39 107 7,56 146f. 9,27 87 13,10 107 13,22f. 146f. 14,3 87 17,30 146f. 21,36f. 108 Römerbrief
1,3
1,25 2,13 3,29f.
8,3
11,28
148 88 236, 237, 240 27 229 106
Register
l Korinther 1,82,5 1,24 3,10 4,1 8,6 11,3
44 181 145, 147 145,147 85, 97, 148, 149 184
2 Korinther 4,2 5,21 6,14 8,9 ll,14f. 12,20f.
106 245 107 152 107 105
Galater 3,13 5,19f.
245 105
Epheser 1,10
205
Philpperbrief 2,511 2,6 2,7 3,18
156 148 152 106
Kolosser 1,16 2,9
85,97 186,187
l Timotheus l,9f. 3,25.10 4,lf. 4,2 6,4f. 6,16
105 105 107 106 105 188
325 2 Timotheus 2,26 Hebräer 1,3 1,4
107
4,16 10,19 10,1 10,35
148, 188 121, 123, 150, 152, 156, 159161, 164 163 156,245 121, 123, 150, 152, 159161, 163 87 87 108 87
Jakobus 4,11
236, 237, 240
1 Petrus 1,3 2,25 3,22 5,8
147 147 147 107
2 Petrus 2,3
106
1 Johannes 1,5 2,22 2,29 3,7 3,810 3,21
188, 190 126 237 237 107 87
Apokalypse 2,9 3,9
104 104
2,2 3,lf. 3,2
326
Register
Schriften antiker Autoren Acta Archelai 225 Acta conciliorum oecumenicorum I 1,4 167 I 1,7 167 15,1 205 142,7 205 II 1,2 167 Alexander von Lycopolis 225 Ambrosius De fide IV 10
213
Ammianus Marcellinus 83
Asterius Fragm. 48 Fragm. 44
159 159
Athanasius Alexandrinus Contra gentes 43 144 119 44
De incarnatione Verbi 420 157 3340 109 Epistula ad episcopos Aegypti et
Libyae
5,220
14 1.3 4 6 7 7.1 8.2 8.4 9 10.1 10.2 12 12,2 12.5 12.6 12.7 f. 12.8 12.9 12, l Of. 1316 13 13.2 13,37 13.6 13.7 14,5 15.3 16,24 17 18,2f.
107 103 155 31 31 108 107 74 108,220 87 144 89,92 92 92 92 92 92 92 92 259 88,97 24, 103, 105 91 197,261 92 245 87 260 156,244 88
Register
18,2 19,2 20,3 21,3 22,2 22,3 23,1 23,5
62,87 87 105 112 112 100 107 169
Oratio contra Arianos I 1 105, 107, 141, 171 2 105, 108, 141 3 105 4 107, 141, 193 5f. 89, 92, 141, 259 6 92, 197 7 105 8 107, 155 9 88,90,92, 184, 192, 202 10 24, 87, 88, 90, 92, 97,98, 107, 187 89, 97, 187, 193 11 193, 194 12 13 194 14 84 248 15f. 17 208 18 88, 198, 208 19 84, 213 20f. 189 20 193 192, 219 21 22 83 24f. 193 24 84 26 193 27 213 29 243, 245 3034 96
327
31 32 33f 34 35 37 39 41 43 45 4652 46 47 48 49 52 53
54f. 55 58 59 60 62 63
187, 193 87, 259 243 193, 199 208 83, 208 107, 208 97, 156, 157 153, 156 153, 156,219 258 156 153, 156 153 192, 219 219 107, 108, 155, 156, 159 134, 156, 164f. 102 217 165, 192 165 155, 165 149
Oratio contra Arianos II 1 119, 156, 159,213 2 159,208 3 238, 245 6 155 7 134, 245 9 156 10 205 11 159 12 156 1517 107 17 107 18 159,219 24 96, 259
328 32 33 34 35 36 3740 37 39f. 41 42 43 44 46f. 47 48 50 51 53 54 55 56 57f. 57 58 61 66 68 73 74 77 79
Register
84, 106, 182, 261 260, 261 192, 258 258, 260 258, 260 259 165, 259 259 194f. 194 24 244 244 245 245 244 87, 245 245 157 155,245 245 97 193, 258 245 167 168 157 219 107, 167f. 119 151
Oratio contra Arianos III 202204 203 2 3f. 42, 217 f. 194, 213, 260 3 266 4 219 5
6 9 lOf. 10 1214 14 15 16 2225 22f. 2658 26 27 28 29 31 32 33 36 42 47 53 5976 59 62 63 67
198,219,243 140, 202 94 202, 203 165 136 149, 219 107 208 157 156 219 107, 108, 156 105, 193, 239 135f, 157 157 157 86£, 157 133, 145, 266f. 106 119 219 208,231 103, 203, 258 203, 208, 245 84, 182, 245 102, 258
Epistulae IV ad Serapionem 13 155 19 155 214 119 130 189 112 182,214 II 35 221 II 3f. 166 258 116 II If. 158 118 134, 156 III 7 149
329
Register
Epi stula ad Epictetum 2 168 3 119 5f. 156 5 167,168 7 155,167 9 8 9 198 12 168,269
Epistula ad Marcellinum 5 258 Epistula ad Adelphium 1
2 6 7 8 9
107
105,107 107 108 103,107,269 107
In illud: Omma mihi tradita sunt (Mt 11,27) If. 156 2 144 4 261 5 208 Epistula ad Maximum 2 167 3f. 156 5 269 De decretis Nicaenae synodi 4,20f. 1 108,220 1.1 22,25,26,80,81, 1.2
102, 104 25, 81, 102
1,3 1,6 2,1 2,2 2,3 2,46 2,4 2 5 > 2,6
3
> 1 '
81, 102,105 22,81,102,103, 104, 107 23f, 84 25,103 88 25,81,86,102,105 102
25
102, 104, 105
3 4
102
3,5
25, 103, 105
4 1
jj!'25' 104
'
4^3
105
5 3
25
54 55 5>6
25> 104
5,7
25,34, 104, 105, 107 25
5 7 6* 6,1 6,2f. 6,4 7,1 8,1 9,4 10,4 10,5 12,1 12,2 13,2 13 3 > 3 4 6 I · '
259
26,81,89,92 199 25,26 96 26,96 26,103 199 26 149 213 26 103 24
2f.
14
157
H 1 15 ] >
103 134 102
'
330
15,3 15,4 15,3f. 16,3 18,1 18,4 18,5 1924 19,2 20 20,2 20,6 21,1 21,2 21,3f. 22,13 22,2 23,2 23 23,324,1 24,2 24,4 25 25,2 25,3 25,4f. 26 26,1 26,2 26,37 26,3 26,4 27 27,2 27,4 2832 28,2 28,6 29,1
Register
105 84 260 26, 142 103 22,25 105 222225 102 198 26 25 22, 25, 220 102 258 227 103 105 198 227f. 87 102, 107 36,99 104 102, 124 22 36, 6970, 173, 205, 241 124 22 22 69, 103, 125 103, 181 36 190 104, 105 96 103 102 102, 103
29,4 32,1 32,2 32,3 32,4 32,5 33f.
242 102 102 102 26, 105 25, 105, 269 199
De sententia Dionysii 3,3 74 74 3,4 4,2 36 13,1 74 13,2 22 13,1 74 15,1 41 15,2f. 68 15,6 42 16,1 74 16,2 68,74 17,lf. 63 17,1 42,69 18 22,37 18,13 6568 18, If. 63 18,2 65 42,78 18,3 18,4 63 18,5 42 19,2 22,74 19,3 74 20,1 74 20,3 37, 43, 63, 69 21,3 37, 43, 63 22,2 68 40,43 23 23,2 42 23,4 41,42 25,1 68 27,4 24
331
Register
Apologia de fuga 18,3 104 23.3 170 24,1 119 26.1 180 Apologia secunda 2l 119 24 02 83 24 in ι Μ 9 2 2Ϊ35 S 25.4 87 29.2 87 47 198 59,1 112 60,1 102 83.1 119 83.2 109 90.3 102 Epistula encyclica 1,4 82 3f. 109 4,1 84 5,3 87 5 24 Epistula ad monachos 1,1 102 3 269 3,1 102 Historia Arianorum 9,1 87 13,1 102 14,3 100 17,3 105
18,3
138
33
24
33
87
Ί 33 6 > 61.4 66,3 67
68
71 2
> 71 4 · 72
102 108 100 24 18 ° 139
138 18
°
72 6
74
e
2 8 15 15,1 15,3 18 19,2 23
23,2 23,8f. 24 25 25,5 26
27 28 30 32,3 33,2 36,4f.
220f. 83 29 92,96 89, 141 89,92 259 144 181, 184, 192,202, 243 239 99 181, 184,239 181, 184, 191, 192 99 184, 185, 187, 191, 192, 198f, 201f, 206f, 215f, 243 f., 256 31,208,239 27 29 87 220 89
332
38,3 39 39,6 40,3 4154 41,6 41,7 41,8 42 42,1 4345 43 43,4 44 45 45,7 46f. 47 48,2 50,3 52,2 52,3 53
Register
105 220 87 89 31 214 165 260 228f. 214 272 125, 137, 220 173 137,213 198,213 94 96 220 217 231 87 217 221
Apologia ad Constantium 2 119 Epistula ad Afros 99 1 119 3 108,214 4 22 If. 5 103 6 102 7 208 8 208,219f. 9 89 10 139 11 269
Ps. Athanasius Contra Sabellianos 2 257 5 257 6 257 7 257 13 257 Oratio contra Arianos IV 24 257 27 257 Athanasius Anazarbus 70, 122f, 125 Athenagoras Legatio pro Christianis 10,2f. 38,256 Basilius von Cäsarea De spiritu sancto 29 65, 127, 206 ep. 9,2 ep. 125,1 ep. 207,1
36, 39, 65, 124 124 124
Ps. Basilius Contra Eunomium IV 96 160f. IV17 189
Register
Clemens von Alexandrien Stromateis II 16,74 225 Excerpta ex Theodot 50, l f. 225 53,1 225 Codex Laur. IV 23 1011 Codex Vat. Gr. 1431 1112 PS.Demetrius De elocutione 223235 45,79 Typoi epistoliki
45
Didymus der Blinde De spir. s. 253 Epiphanius Panarion haer. 33 225 188 33,7,7 188 62,1,68 113 69,2 69,9 142 69,12,1 96, 241 72,610 29 72,6,130,3 192
333
72,6,3 72,7,4 72,9,7 72,10,3 73,3,54,2 73,8,89,2 73,9,7 73,11,4 73,11,10 73,1222 73,22,2f. 73,22,7f. 73,25f. 73,26
30 30 30 30 241 229 229 229 229 28 28 29 29 134
Euseb von C sarea historia ecclesiastica 105 IV 22 116 VI 26 116 VI 29,4 VII 6 124, 126, 136 VII 11,17 174 VII 2022,11 114 VII 26 124 VII 26, l 39, 137, 138 VII 26,3 139 VII 27, l f. 113 VII 27,228,2 112 VII 28,3 117 VII 29,130,17 112 VII 30,13 113 Vita Constantini II23 134 II61 83 Theophania Ι 30.33Γ
189
334
Register
255 185 182, 183, 185, 189,
Praeparatio evangelica VII 18,1319,8 126, 195 VII 18,13 124 XIII 15,4 258
117 118 120
Demonstratio evangelica IV 1 188, 213 IV 3 188,189,216,227 IV 14 258 V I 189,190,217 V 4 186,216 V 5,810 109 1X4 134 XI 6 134
III 112 114 115 116 11715 117
Contra Marcellum I 1 109, 188, 257 14 191 I4,7f. 186 II 1 134 111,172,43 265 II 3 144 De ecclesiastica theologia I 144 11 199 12 183,187,200 14 200 I 5 201, 256 16 185,200 17 185 18 184, 185, 187/192, 200, 214, 242 19 192, 242 I 10 202, 242, 255 111 183 I 12 192, 227 I 14 109 I 16 185
191, 192,201,214 215, 256, 257
185 185, 187 201 201 183, 185, 189, 201 257
183, 192,213,215, ?S6 4*J\J
118 119 II 11 II 12 II 13 II 14 II 16f. II 17 II 18 II 19 II 20 II 23 III 2 III 3 III 4 III 5 III 6 III 7 III 821 III 10 III 14 III 21
255, 256 191,255,256 192, 256 188 256 182, 183, 185, 187, 214, 216, 256, 259 256f. 40,215,217 185 185 183 183, 192, 255 69, 240f., 259 187, 215, 240f, 256 187, 201, 256 215 201 192 191, 202 144 191 192
Euthymius Zigabenus 15f.
Register
Facundus von Hermiane Pro defensione trium capitulorum 13f. Gregor von Elvira De fide orthodoxa 34 Gregor Thaumaturgos Oratio panegyrica in Originem 4f. 44 Hermogenes Peristaseis 2 134 Hieronymus Apologia contra Rufinum II 17 19 ep. 146,1
112
vir. 111. 69
113,116,117
335
Hippolyth Refutatio 1X12,15
124
Contra haeresim Noeti 10 192 10,2 182 11 188,192,213 Historia Augusta Gall. 5,5 115 Irenäus Adversus Haereses 125,3 105 II 9,47 188, 192 II 13,2 253 II 14,6 256 II 17,4 192 IV 9,2 225 Johannes von Damaskus Sacra Parallela 15
Hilarius De synodis 2 11 38
34 27 31
Collectanea antiar. Paris. 34, 124
Justin Dialogue cum Thryphone Judaeo 35,68 105 61 256 61,2 188, 253 61,35 38 62,4 38 86,487,2 213 128,2 257 128,3f 188
336 128,3 128,4 129,3f. 140,1
Register
191,257 188 38 213
Katene zur Apostelgeschichte 18 PS. Libanius Characteres epistolici Marcell von Ankyra Fragmente 3 186, 191 4 201 5 191 6 186 7 191 8 191 21 190 26 158 28 158 29 158 38 201 39 201 4749 204 47 201 48 198, 201, 205 50 205 51 198 5156 191 61 191 64 191 68 191 70 198 71 191
45
73 74 75 80 87 89 91 97 98 101 102 103 106 109 110 111 113 114 117 120 125 126
198, 201, 205, 255
200f.
201 201
216,255
255 255 201, 255 255 191 191 191
191,201 191,201, 255
216 191 216 216
201,216, 255, 259
259 201 144, 181, 186, 187 198,216, 255, 257 259
Expositio fidei 4143,68 2,6 198 2,9 186 4 204 256 4,3 186,213 4,7 Sermo maior de fide
21 76
160 160
Register
Martyrologium 112 Nicaea, Can. 6 138f.
337
VIII 12
210
Commentariorum in Mt 12,9 214 Ex commentariis in Gen I I 190
Niketas von Herakleia Katene zum Hebräerbrief 1618
Homiliae in Jeremiam 9,4 190 20.3 144
Novatian DeTrinitate 161,189
Homiliae in Ezechielem 13.4 214
Oracula Sibyllina 3,3641 105 Origenes De principiis 11,4 12,2 12,3 12,4 12,513 12,7 12,9 12,10 12,11 14,4 III IV 4,1 IV 28
134 190, 193, 200 190 190, 193 190 190, 192 190 190, 200 190 193 214 190, 191, 200 187
Contra Celsum IV19 144
Commentarii / Fragmenta in loan nem 182, 190, 192, 214, 257f. Palladius Historia Lausiaca 35 Philo De opificio mundi 21 213 De vita Mosis II 127f.
213 253
Quod det. pot. ins. sol. 126131 253 De migratione Abrahami 78 257
338
Philostorgius historia ecclesiastica II2 142 II11 113 III 15 32 Phoebadius von Agen Liber contra Arrianos 34
Register
Sozomenos Historia ecclesiastica III 6 113 IVll,2f. 27 IV 12,37 28 IV 12,57 27 IV 13,24 28 IV 13,5 28 IV 13,614,7 28 IV 22,724,16 29 V3 112
Rufin De adulteratione librorum Origenis 5 19 Severus von Antiochien Liber conra impium Grammaticum 12f.
Stephanus Gobarus 14 Synaxarium Alexandrinum 112
Refutatio tomi Juliani 13
Synaxarium ecclesiae Const. 112
Sokrates Historia ecclesiastica 18 226 142 19 83 112 29 114 113 II 11 27 1130,31 29 113941 1139,1517 29 109 VII 13
Tatian Oratio 12 V2
44 188,253,256
Tertullian Adversus Hermogenem 18,3 38 Adversus Praxean 2 205 4 182
Register
4 5 6 7 8 9 10 14 25
182 253, 256 38 38, 253 188,213 38 200 192 161
Apologeti cum 21,10 256 21,12 188,205
19
Testament Juda 105
Theodoret von Kyros Eranistes 810 Historia ecclesiastica 118,41 98 II 21,37 221 Haereticarum fab. comp. 118 113 II 9 124 Theognost 187, 190, 191, 192,214, 153 Theophil von Antiochien Ad autolycum II 1 0, 1 6 256
339
Urkunden zur Geschichte des Arianischen Streits 93, 193 1,2 97, 226, 242 1,3 94, 95, 96, 123, 1,4 185, 226 93f, 95, 97, 185, 1,5 241, 258 2 2,1
97, 241 193
3 3,1
94 185
4b 4b,710 4b,7 4b,8 4b,9 4b,10 4b,1215 4b,12f. 4b,12 4b,13 4b,14 4b,15 > 4b,16 4b,22
88f, 193, 259 92, 192 92, 182,241 92 92 241 90 258 97 92, 193 92 92 24 241
6 6,2 6,3
6,5
95 98, 241, 242 94, 95, 96, 123, 189, 226 93,94, 123, 185, 213 95, 97, 226
7,2f. 7,3
241 96
6,4
340
8 8,3 8,4
Register
185, 226 94, 95, 216 96, 241
14,48 14,52
193 68, 193
15,4
97, 193
17,6
96, 241
193, 242 242
9
185, 243
11
241
12
94, 185,241
18,9 18,13
13
193, 241
21
226
14 14,3 14,4 14,5 14,11 14,12 14,15 14,17 14,18 14,1921 14,19 14,22f. 14,24 14,25 14,26 14,27 14,38 14,45 14,46 14,47
88f 84 158 24 193, 241 193 95, 198 98 198 95 95 98 198 98 193, 198 193, 241 217 193 95, 193 95
22,4 22,7 22,11 22,13 22,16
184, 192,214 227 242 70 243
24
97, 192, 242
30,2
95
1 6 7 9f. 9 10 12
Westliches Serdicense 201 181,201 201 204 202 186, 201 201
341
Register
Moderne Autoren Altaner 23, 25, 127 Abramowski 1, 26, 36f, 40, 41 44, 63, 64, 68, 70, 88, 120, 125, 137, 180, 182f, 191,194, 201, 202, 204, 205, 207, 208, 219, 222, 240, 241, 250, 254, 255, 256, 257 141 Aly Anatolios 155 Anderson 45 94, 114 Andresen Atzberger 222 Bagnall 109 Bardenhewer 21,23,31 14,21,31 Bardy Barnard 36, 64, 125 Barnes 23, 33f, 35, 89, 259 Bastien 24 Bauer 113 Beck 12, 14, 15, 16 Bell 109 94 Benjamins Berchem 157, 239 113 Betz 19, 36, 113, 114, Bienert 115, 117, 124, 127, 136, 137, 157, 174, 193, 222 Blanck 39 24 Bloch Boehmer/Romundt 70, 122 Böhm 93, 94, 95, 96 23 Bosio 36 Boularand 16 Bratke
24, 26, 27, 28, 29, 30, 31, 32, 34, 35, 40, 113, 173, 221, 225, 272 112 Brooks Brox 84, 102, 103, 104, 105, 107, 141 3,4 Casey Chesnut 12 117 Christo! 243 Christou 14 Chrysos Clayton 38, 135, 145 Cramer 17, 18 137, 174 Davis Debrunner 44 70, 122 DeBruyne Desjardins 113 Di Berardino 137 Dinsen 31, 36, 127, 222, 224, 226 Dobrokonskij 14 188, 192 Dölger Doty 45 Dragas 243 Drecoll 65 133 Eggs Elliott 112 87 Engels Ernest 135, 158 Ettlinger 9 94 Fantino Fauser 51 37f. Feige Feltoe 50, 127, 210 Florovski 94, 208, 243 Ford 213
Brennecke
342
Fuhrmann Gamble George Görgemanns Greer Gregg/Groh
44,58 39 157 93, 94, 97 161 26,93 Grillmeier 11, 124, 127 Grunbeck 97, 99, 135, 255, 257f. Gummems 23, 28, 29, 30 93, 109, 116 Haas Hall 89,92 60 Halsall 95, 157, 189, 194, Hamilton 222, 243 23, 31, 36, 37, 95, Hanson 188,213 Harnack 14, 187 Harrington 113 222, 224 Hauret 153 Henry Hermann 103, 119 Heron 220, 222, 223 15 Holl Holzhauser 225, 226 44 Hommel 109 Horbury 157, 168, 221, 222, Hoss 239 Hübner 125 Johnson 102, 105 Kannengießer 89, 93, 135 23,31 Kelly 44 Kennedy 39 Kenney 44 Kenny 174 Kereztes Kettenhofen 137 24 Kienast 26,29 Kinzig
Register
45, 78, 79 192 94 9 41, 93, 94, 95, 226, 259 Kopecek 23, 28, 32 Koskenniemi 45,78,79 15 Kotter 21,36 Kraft Krumbacher 15 Kühner/Gerth 44 4,20 Lake 83, 134,213,2:39 Lampe Lausberg 44, 51, 5, 53 54 58, 60, 61, 119, 129, 134, 170 3, 8, 12, 166, 2!22 Lebon LeBoulluec 104 135 Leemans 29, 30, 35 Leroux 23, 30, 64, 93, 158, Lienhard 241 144 Lillge 133 Löhner Löhr 27, 28, 29, 30 , 31, 34,41, 192 23,36 Loofs 23, .29, 31, 35 36 Lorenz 37, 89, 93, 96, 120, 125, 127, 187, 188, 190, 241, 255, 256, 257 Louth 135 226 Luibheid 31,226 Lyman 142 Maas 45,78 Malherbe Markschies 27, 259
Klauck Klein Kobusch Koch Kong
Register
Martin, A.
112, 113, 116, 137, 138, 139 Martin,!. 44, 51, 53, 54, 58, 60 Matrtzelos 94,208 May 94 McCarthy Spoerl 64, 257 McDonald 109 McNamara 9 Meijering 94, 98, 103, 109, 135, 140, 155, 208, 214, 219, 222, 228, 243 Meredith 244 Metzler 86, 88, 89, 142 Mich! 165 Miller 50,51,54 Montfaucon 24 Mühl 253 Mühlenberg 7, 18 Müller, C.P.G 12 Müller, G. 77, 82, 83, 87, 104, 107, 111, 134, 140, 144, 161, 175, 181, 197, 198, 217, 224, 232, 233 Müller, K. 120, 127, 130, 136, 137, 138 Munier 114 Nautin 95,115 Nitsch 23, 129 Noetlichs 109 Nordberg 10 Norderval 93 Noy 109 Opelt 102, 106 Opitz
3, 4, 5, 6, 7, 8, 13,
15, 16, 17, 18, 23, 24, 30, 35, 70, 75, 120, 122, 125, 127,
343
136, 137, 138, 142, 155, 161, 168, 173, 174, 187, 200, 205, 214 Orbe 253 Paget 109 Parmentier 15 Pettersen 157,222 Phillips 39 Pietras 40f, 127, 188, 190, 191, 205, 253, 255, 256 Pietri 112,138 Pollard 98, 135, 161, 200 Prestige 94 Quasten 23 Reed 45 Reumann 144 Reuss 16 Richard 15 Ricken 93, 94, 96, 225, 226 Ritter 36, 93, 127 Robertson 23 Roch 117 Roldanus 155 Rupprecht 109, 117 Ryan 3 Saltet 9 Saxer 112 Schaff 23 Scheidweiler 131, 163, 164, 179, 182, 183 Schermann 9, 14 Schirr 102, 104, 106, 107 Schmilz 102, 103, 105 Schneemelcher 64 Schöpsdau 52 Schreckenberg 109 Schwager 157, 168, 208
344 10, 11, 12, 20, 21, 23, 24, 25, 113, 114, 119 44 Schwyzer 21, 24, 27, 28, 29, Seeck 31,35 38, 4143, 68, 158, Seibt 183, 186, 191, 204, 205, 246, 255 Sickenberger 16 23, 99, 134f. Sieben Siker 104 86,88 Simon, F. 109 Simon, M. 14, 30, 3840, 69, Simonetti 113, 127 45 Smith 64f, 106, 107, 239 Speyer 17 Staab 36 Staats 23, 36, 37, 88, 89, Stead 92, 93, 94, 119, 134, 135, 167, 219, 224, 225, 260 32, 222, 230 Steenson 174 Stein 138 Stiernon 45,78 Stowers 167 Studer 23,24 Stülcken
Schwartz
Register
Sykutris Tacelli Taylor Tcherikover Tetz Thraede Thümmel Tissot Torrance Twomey Ulrich
45 135, 157 109 109 3, 5, 6, 23, 35, 187 78 23 115,116 135 135,221 25, 26, 27, 30, 34, 36, 41, 204, 225 Vaggione 96 VanDenBroeck 109 Vinzent 26, 92, 93, 96, 159, 201, 243, 259 Vogt 113 Wallis 3,20 Weber 189,244 West 89, 142 Wickert 15, 16 Widdicombe 93, 208, 223, 243, 244 Widemann 144 Wiles 26, 83, 89, 167 Wilken 109 Williams 89, 92, 93, 94, 96, 226 Young 23 Zmijewski 44
HANS LlETZMANN
Geschichte der Alten Kirche Mit einem Vorwort von Christoph M arkschies 1999. 20,5 13,5 cm. XXXVII, 1.224 Seiten. Broschiert. DM 38/5S 277,/sFr 35,/approx. US$ 22.00 •ISBN 3110164981 (de Gruyter Studienbuch) "Lietzmanns Buch ist ein Klassiker und ein Lehrbuch für unsere Tage zugleich, weil es sowohl in der Fülle des prä sentierten Materials als auch in der meisterlichen Art, in der dieses Material präsentiert wird, weitgehend uner reicht ist." (Aus dem Vorwort von Christoph Markschies).
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HENRY CHADWICK
Antike Schriftauslegung Pagane und christliche Aliegorese · Activa und Passiva im antiken Umgang mit der Bibel Herausgegeben von Christoph Markschies 1998. 20,5 13,5 cm. XIX, 87 Seiten. Broschiert. DM 28./ÖS 204,/sFr 26,/approx. US$ 16.00 •ISBN 3110161680 (HansLietzmannVorlesungen 3) In den vorliegenden Untersuchungen werden die antike, pagane und christliche Art im Hinblick darauf verglichen, wie sie religiöse und profane Texte allegorisch auslegen und so für die jeweilige Gegenwart aktualisieren; u.a. werden Platoniker, Stoiker, jüdischhellenistische Denker und antike christliche Autoren wie Origenes behandelt. Außerdem werden jüdische und christliche Bibelauslegungen vor dem Hintergrund paganer Kritik analysiert. In these studies classical, pagan and Christian approaches are compared in respect to how they interpret religious and secular texts allegorically, there by making them relevant to the present. Pktonists, Stoics, Jewish Hellenistic thinkers and ancient Christian authors such as Origen, among others, are treated. In addition, Jewish and Christian interpretations of the Bible are analyzed in regard to pagan criticism. Der Autor war Professor of Divinity an den Universitäten Oxford und Cambridge und ist Mitglied des Ordens „Pour le merite für Künste und Wissenschaften". Er hat zahlreiche Publikationen zum antiken Christentum verfaßt. Preisänderung vorbehalten
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VJ
B e r l i n · New York