Archiv für Geflügelzucht und Kleintierkunde: Band 16, Heft 2 [Reprint 2022 ed.]
 9783112655542

Table of contents :
Inhalt
Untersuchungen zur Frage des Schlachtwertes von Geflügel
Untersuchungen über die Muskelfaserdicke bei 10 Wochen alten Masttieren verschiedener Hühnerrassen
Ein Beitrag zur Bestimmung der Befiederungsgeschwindigkeit beim Eintagsküken
Ein Beitrag über die Befiederungsverhältnisse in verschiedenen Lebensabschnitten bei Masttieren einiger Hühnerrassen
Buchbesprechung

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DEUTSCHE DEMOKRATISCHE REPUBLIK DEUTSCHE AKADEMIE DER LANDWIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN ZU BERLIN

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Archiv f ü r Geflügelzucht und Kleintierkunde, Bd. 16, 1967, H . 2

Die Relativität der Wertvorstellungen darf allerdings nicht übersehen werden (HERTRAMPF, 1 9 6 1 ; SCHEPER, 1 9 6 2 ; SCHÖN, 1 9 6 3 ; WENIGER, SCHMIDT, SCHÖN,

1961). Sie wird in Übersicht 1 durch die Verbindung zu den Verbraucherwünschen angedeutet, die in stetigem Wandel begriffen sind und vornehmlich von sozialen Belangen und den Verzehrsgewohnheiten bestimmt werden. Letztere sind nach Überlieferung, Ort und Zeit z. T. recht unterschiedlich. Der verwertbare Schlachttierabgang umfaßt die bei der Ausschlachtung anfallenden genußtauglichen bzw. einen Verkaufswert aufweisenden Teile des Schlachtkörpers. Unter dem Begriff Schlachtkörperqualität wird sowohl die Zusammensetzung des Schlachtkörpers als auch die Fleisch- und Fettbeschaffenheit verstanden (Übersicht 1). Fleisch- und Fettbeschaffenheit werden dabei nicht durch Einzelmerkmale bestimmt, sondern sie sind komplexer Natur und von vielen Faktoren

abhängig

(GRÄVERT,

SCHÖN, SCHEPER, 1 9 6 0 ) .

1962/63;

HARING,

1959;

HERTRAMPF,

1961;

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der Fleisch- und Fettbeschaffenheit herangezogen werden können, ist noch nicht mit Sicherheit zu sagen. Es ist bekannt, daß eine Reihe von Faktoren, wie Rassezugehörigkeit, Alter, Geschlecht, Masse, Fütterung, Haltung u. a., und weiterhin ihre vielfältigen Wechselwirkungen Einfluß auf den Schlachtwert haben (HARING, 1957; SCHEPER, 1962; SCHÖN, 1963). Die Problematik der Erfassung des Schlachtwertes ist nicht nur methodischer Art, sondern wird auch von den Bedingungen bestimmt, unter denen die Untersuchungen vorgenommen werden sollen. Der Schlachtwert kann vorläufig am geschlachteten Tier besser abgeschätzt werden als am lebenden. Dabei wird angestrebt, ein Urteil über den Schlachtwert nur dann zu treffen, wenn möglichst zahlreiche Einzelmerkmale in ausreichendem Maße e r f a ß t w o r d e n sind (SCHÖN, 1 9 6 3 ; WENIGER, SCHMIDT, SCHÖN, 1 9 6 1 ) .

Andererseits weist die Vielgestaltigkeit und Möglichkeit der Beeinflussung der wertbestimmenden Merkmale auf die Aussicht einer Verbesserung des Schlachtwertes und Anpassung an die z. T. unterschiedlichen Verbraucherwünsche hin (SCHÖN, 1963). Je mehr auf Fleischbildungsvermögen gezüchtet wird, desto wichtiger erscheint eine Berücksichtigung der Belange des Schlachtwertes (HARING, 1 9 6 3 ; WENIGER, 1 9 5 9 ) .

Das in Übersicht 1 dargestellte System der Beurteilung des Schlachtwertes w u r d e v o n WENIGER, SCHMIDT u n d SCHÖN ( 1 9 6 1 ) f ü r R i n d e r , K ä l b e r , S c h a f e

und Schweine spezifiziert. Die Bestimmung des Schlachtwertes von Geflügel sollte unseres Erachtens nach ähnlichen Grundsätzen erfolgen, wenn auch die Gedankengänge nicht voll übernommen werden können. Wenn wir uns nachfolgend dieser Problematik zuwenden, so sehen wir bewußt von einer im Ausland üblichen Anwendung der Begriffe ab, da sie über den Rahmen dieses Beitrages hinausgeht. Wir haben in Übersicht 2 versucht, die bei Geflügel wichtigen Merkmale des Schlachtwertes darzustellen. Es soll dabei zum Ausdruck kommen, daß der Schlachtwert durch quantitative und qualitative Merkmale bestimmt wird. Aufbauend auf den Einzelmerkmalen sind die jeweils übergeordneten Begriffe im Schema angegeben.

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Archiv für Geflügelzucht und Kleintierkunde, Bd. 3 6, 1967, H. 2

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Im Vergleich zur Schlachtwertbeurteilung bei Großtieren sind von uns einige zusätzliche Kategorien aufgenommen worden. So ist es vom Standpunkt des Züchters, Verarbeiters und Konsumenten aus wünschenswert, beim Geflügel den Schlachtertrag als ein wichtiges Mengenkriterium mit aufzuführen. Er umfaßt nicht nur den ausgenommenen Schlachtkörper, sondern auch das Darmund Bauchfett sowie die verwertbaren Organe. Letztere wurden, da sie nach der Schlachtung des Tieres teilweise mit Teilstücken des ausgenommenen Schlachtkörpers verarbeitet werden und mit diesen zusammen im Handel z. B. als „Entenklein" erhältlich sind, nicht als sogenannter verwertbarer Schlachttierabgang (vgl. Übersicht 1) ausgewiesen. Der Begriff Schlachtkörperqualität wurde nicht als Kriterium übernommen, da er bei der vorliegenden Betrachtungsweise mit dem Schlachtwert identisch ist. Diese Lösung erscheint uns auch deshalb sinnvoll, da unter Schlachtkörperqualität bisher qualitative wie auch quantitative Merkmale verstanden werden. Bei der Aufstellung der Ubersicht 2 und dem Schema der Ausschlachtung (Übersicht 4) stützten wir uns auf Begriffsbestimmungen, die wir zu früheren Zeitpunkten angewandt haben und kürzlich von einem Arbeitskreis beim Institut für Geflügel- und Pelztierzucht der Humboldt-Universität zu Berlin bei der Ausarbeitung einer Ausschlachtungsmethodik für Geflügel teilweise übernommen wurden (RUDOLPH, 1958, 1961). Bewußt ist dabei auf einige Bezeichnungen, die von P E T E B S ( 1 9 5 8 ) aufgestellt und später auch von M E H N E B und TOEGES (1962, 1962/63) übernommen wurden, nicht eingegangen worden. Diese Autoren unterscheiden bei Ausschlachtungen Roh-Lebendmasse (Masse im nüchternen Zustand) und Rein-Lebendmasse (Roh-Lebendmasse abzüglich Magen- und Darminhalt sowie Schwund). Wir konnten jedoch feststellen, daß der Mageninhalt z. B. bei Enten nur 0,55 ± 0,007% der Lebendmasse beträgt und sehr geringen Schwankungen unterworfen ist. Eine wesentliche Erhöhung der Aussagekraft von Ausschlachtungen ist durch die Umrechnung aller Werte auf Rein-Lebendmasse deshalb nicht zu erwarten (RUDOLPH, 1 9 6 1 ) . H Ä S E L E B (1964, 1966) bevorzugt den Begriff Schlachthofmasse anstelle von Lebendmasse. P E T E B S ( 1 9 5 8 ) und MULSOW ( 1 9 6 4 ) benutzten den Begriff Rumpfmasse, M E H N E B und TOBGES ( 1 9 6 2 ) die Bezeichnung Bratmasse. Diese Autoren verstehen darunter den Teil des Schlachtkörpers, „der nach Abzug des Gesamtabfalles und der genießbaren inneren Organe von der Lebendmasse als eigentliche Nutzmasse anfällt" ( P E T E B S , 1 9 5 8 ) . JEBOCH und HENNIG ( 1 9 6 5 ) sowie GBÄFBATH ( 1 9 6 2 ) verwenden den Begriff bratfertiger Rumpf. SCHOLTYSSEK ( 1 9 5 7 ) bezeichnete früher das ausgenommene Tier als „tischfertig". Später stellte er ein Schema der Ausschlachtung von Geflügel auf, das sich in der Begriffsbestimmung z. T. an Vorschläge von P E T E B S ( 1 9 5 9 ) anlehnt (SCHOLTYSSEK, 1 9 6 1 ) . E r verwendet dabei die Begriffe „bratfertig" für Rumpfgewicht (Rumpfmasse) und „küchenfertig" für Rumpfgewicht (Rumpfmasse) einschließlich genießbarer Organe (Übersicht 3). Da bei allen diesen Definitionen der Hals und die Flügel als Teilstücke zur Rumpf oder Bratmasse hinzugerechnet werden, aber weder z. T. zum Rumpf gehören

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Summary Title of the paper: Studies on the problem of carcass quality of poultry. 6th communication: The term of carcass quality This article deals with definitions regarding carcass quality („Schlachtwert") of large animals and poultry. Carcass quality of poultry should be evaluated by specific standards which differ from those applied to large animals. Four figures give a comprehensive survey on this subject. Carcass quality results from both quantitative and qualitative characteristics. Percentage of total ready-to-cook-carcass („Schlachtertrag") is the most essential quantitative trait. Further points of carcass quality are determined by quality of meat and fat. I t has been emphasized that there is a need for standardized terms on carcass quality of poultry. The proposals made should be a contribution to this important question. Literatur O.: Mastküken-Ausschlachtungsergebnisse in Abhängigkeit von Gewicht Alter, Rasse und Geschlecht. Bonn, Univ., Diss. 1962 G R AVERT, H. O.: Untersuchungen über die Erblichkeit von Fleischeigenschaften beim Rind. Z. f. Tierzücht. u. Züchtungsbiol. 78 (1962/63), S. 4 3 - 7 4 und S. 1 3 9 - 1 7 8 H Ä S E L E R , F.: Ein Beitrag zur Methodik der Ausschlachtung von Jungmastgeflügel. Arch. Geflügelzucht u. Kleintierkd. 13 (1964), S. 3 5 9 - 3 6 8 H Ä S E L E R , F.: Gedanken über eine Ausschlachtungsmethode zur Ermittlung der Schlachtleistung von Jungmastgeflügel. In: Probleme der Masthuhnzüchtung und Broilerproduktion. Tag.-Ber. Dt. Akad. Landwirtsch.-Wiss. Berlin Nr. 77, 1966, S. 7 3 - 8 8 GRÄFRATH,

RUDOLPH, Schlachtwert von Geflügel. 6. J l i t t .

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Archiv für Geflügelzucht und Kleintierkunde, Bd. 16, 1967, H. 2

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Anschrift des Verfassers Doz. Dr. habil. W O L G A N G R U D O L P H Institut für Tierzucht der Universität Rostock 25 Rostock 1, Justus-v.-Liebig-Straße

| Arch. Geflügelzucht u. Kleintierkd. • Bd. 16 • 1967 • H. 2 . S. 79—92 . Berlin

Aus dem Institut f ü r Tierzucht der Friedrich-Schiller-Universität Jena und dem Institut für Geflügel- und Pelztierzucht der Humboldt-Universität zu Berlin

KLAUS LÖHLE

Untersuchungen über die Muskelfaserdicke bei 10 Wochen alten Masttieren verschiedener Hühnerrassen Eingegangen:

1.

1.11.1966

Literaturbetrachtung

Über die Bedeutung der Muskelfaserdicke für die Fleischqualität bestehen unterschiedliche M e i n u n g e n .

HAMMOND u n d APPLETON (1932) v e r t r a t e n d e n

Standpunkt, daß die zartesten Muskeln beim Hammel auch die dünnsten Fasern haben. Diese Feststellung wurde von HIN ER (1953) und mit gewissen Einschränk u n g e n v o n LOHSE (1960), LÖKINCZ u n d Brno (1960) a u c h f ü r a n d e r e T i e r a r t e n

als zutreffend angesehen. HEIDENEEICH (1931) vermutete Beziehungen zwischen Zartheit und Dicke der Faserbündel — weniger der von Einzelfasern. . STEINHAUF (1961) hielt Fleisch, das bei sonst gleichen Bedingungen die dünnsten Fasern hat, für qualitätsmäßig besser als das mit dickeren Fasern. HEIDENBEICH (1930) fand Beziehungen zwischen dem Reifezustand des Fleisches und der Faserdicke. HEIM (1954) bestritt die Bedeutung der Faserdicke als Qualitätsmerkmal. Eine große Bedeutung wird dem Bindegewebsgehalt der Muskulatur für die Zartheit beigemessen. N a c h R A A T H ( 1 9 4 1 ) , zit. aus J O U B E K T ( 1 9 5 6 ) , bestimmt der Bindegewebsanteil der Muskulatur den Zähigkeitsgrad. Ausgehend von der Beobachtung, daß unterernährte Tiere zähes Fleisch aufweisen, begründet er seine Meinung folgendermaßen: „Beim Hungern büßt der später gebildete Muskel stärker ein als das früher gebildete Bindegewebe. Bei sich verringernder Muskelfaserstärke ist der steigende relative Bindegewebsanteil für die größere Zähigkeit des Fleisches verantwortlich". Nach HAMMOND (1929) läßt sich die Zartheit jedoch nicht ausschließlich auf den Bindegewebsanteil zurückführen. Er begründet seine Auffassung damit, daß das Fleisch der Föten einen hohen Bindegewebsanteil besitzt, demgegenüber aber sehr zart igt. Nach Ansicht der meisten Autoren ist ein Faktorenkomplex für das Merkmal Zartheit verantwortlich zu machen. Nach LOHSE (1960) sind die Feinheit der Muskelfasern und die qualitative Beschaffenheit des intramuskulären Bindegewebes ausschlaggebend. In der Literatur findet man relativ wenig Ergebnisse über Muskelfasermessungen beim Geflügel, wobei die von den einzelnen Autoren angegebenen Werte vielFräulein Dr. MULSOW und Fräulein Dipl. agr. BOCK danke ich für die Mitarbeit bei den Untersuchungen.

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LÖHLE, Untersuchungen über die Muskelfaserdicke

fach nicht vergleichbar sind, da unterschiedliche Behandlungs- und Meßmethoden angewandt wurden. MEHNER (1938) hat bei verschiedenen Hühnerrassen umfangreiche Untersuchungen an einigen Muskeln und deren Fasern angestellt. Zur Verfügung standen insgesamt 90 Tiere der Rassen Birkenfarbige Zwergkämpfer, Weiße Bantam, Deutsche Zwerge, Siro Chabo, Dunkle Zwerg-Wyandotten, Leghorn, Sussex und Italiener. Untersucht wurden anhand von Mikrotomschnitten die Fasern des m. gracilis und m. sartorius. Nach MEHNER (1938) war bis zum Alter von 6 Monaten ein Ansteigen der Faserdicke zu verzeichnen, was vorwiegend auf eine Zunahme der Körpermasse und eine Massezunahme der einzelnen Muskeln zurückzuführen ist. Es bestanden Beziehungen zwischen Körpermasse und Faserquerschnitt sowie zwischen Masse des einzelnen Muskels zum jeweiligen Faserquerschnitt. Man hätte erwarten können, daß die Beziehungen Muskelmasse zum Faserquerschnitt höher sind, als dies bei der Gesamtkörpermasse der Fall ist. Diese Tendenz ist jedoch nicht zu verzeichnen gewesen. In Zeiten, in denen der Körper stark in Anspruch genommen wird (Eiererzeugung, Tretakt), erfolgt eine starke Verkleinerung der Fasern und der Muskelmasse. Dies bezieht sich aber nicht auf alle Muskeln; so nahm z. B . der m. gracilis an Masse zu, der m. sartorius ab. Im allgemeinen besitzen Hähne dickere Fasern als Hennen. Die Unterschiede in der Masse der einzelnen Muskeln zwischen den Geschlechtern gehen jedoch nicht unbedingt mit der Körpermasse parallel; beispielsweise ist der m. gracilis der Masse nach bei Hähnen um 7 1 % größer, seine Fasern sind aber dünner als b e i H e n n e n (MEHNER, 1 9 3 8 ) .

Ein Vergleich der in der Körpermasse stark abweichenden Rassen ergab, daß Faserdicke und Rasse in der Weise eine gewisse Gesetzmäßigkeit aufweisen, als „erhöhte Rassengröße" mit größerer Faserdicke verbunden ist. Die Faserdicken bewegen sich aber innerhalb engerer Schwankungsgrenzen als die Körpermassen. Bei Gänsen konnten NESENI und MÜLLER (1955) weder Rassen- noch Geschlechtsunterschiede feststellen. Die weiblichen Tiere hatten im Mittel zwar etwas kleinere Faserdurchmesser, die Differenzen lagen aber innerhalb der Fehlergrenze. E s wurden jedoch Korrelationen zwischen Lebendmasse und Muskelfaserdicke (r = 0,69) und zwischen Alter und Faserstärke (r = 0,50) gefunden. Im weiteren Verlauf ihrer Untersuchungen prüften NESENI und MÜLLER (1955) die Brustmuskeln von insgesamt 245 Hähnchen (Tab. 1). Die Muskelfasern hatten einen Gesamtdurchschnitt von 33,7 ¡xm ( ± 3 , 0 ) . SMETNJEW und Mitarbeiter (1964) geben Mittelwerte von 42,6 ¡xm bei Brustmuskeln von Broilern an. SCHEPER (1962) vermittelt einen Überblick über zahlreiche bis 1961 in der Literatur beschriebene Ergebnisse der Muskelfasermessungen bei verschiedenen Tierarten. Die in der Literatur veröffentlichten Angaben über die Muskelfaserdicke sind nicht ohne Einschränkungen miteinander vergleichbar, weil dieses Merkmal durch eine Vielzahl endogener und exogener Faktoren, die auf die Tiere einwirken, beeinflußt wird (Tab. 2).

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Archiv für Geflügelzucht und Kleintierkunde, Bd. 16, 1967, H. 2

Tabelle 1 Faserdicke der Brustmuskeln v o n Tieren verschiedener Hühnerrassen (Sri)- (Nach N E S E N I U . M Ü L L E R , 1 9 5 5 ) Anzahl der Tiere 133 26 28 28 30

Rasse Weiße Leghorn Italiener Bauernhühner Kennitaliener Rhodeländer

mittlere Faserstärke 25,2 37,5 39,8 41,1 41,7

nm(± |im(± (xm(± |im(± |im(i

2,1) 2,5) 2,8) 3,5) 2,5)

Neben den genannten Faktoren wird das Muskelfaserwachstum hormonell beeinflußt. Nach PAPANICOLAOU (1938) (zit. nach JOUBERT, 1956) konnte durch Testosteron-Propionat-Injektionen Muskelhypertrophie bei kastrierten Meerschweinchen hervorgerufen werden. MCDONALD und STEEN (1958) erreichten beim Schaf durch Verabreichung von östradiol größere Muskeifaserdicken. Bei Hähnchen nahm das Faserkaliber nach Folacapon-Implantation ab (NESENI und MÜLLEK, 1955), auch durch Verfütterung von Terramycin wurde der Muskelfaserquerschnitt herabgesetzt. Penicillinzugaben zum Futter veränderten die Faserdicke nicht. Ein ursprünglich vermuteter Einfluß des Schlupfmonats auf die Faserdicke bestätigte sich nach Untersuchungen von OTTO (1962) an Leghornhähnchen nicht. Der genetische Einfluß auf den Querschnitt der Muskelfasern ist gering. Eine Erzüchtung feinerer Muskelfasern ist zwar möglich, aber wenig aussichtsreich (GRAVERT, 1963). 2.

Eigene Untersuchungen

Untersuchungsergebnisse über die Muskelfaserdicke beim Geflügel sind vorzugsweise in der älteren Literatur beschrieben. Die Ergebnisse können aber auf unsere heutigen Verhältnisse nicht ohne weiteres übertragen werden, da in den letzten Jahren verschiedentlich Wandlungen im Zuchtziel erfolgten. In vorliegender Arbeit sollte versucht werden, einen Überblick über die Faserdicke von Brust- und Schenkelmuskulatur bei Tieren verschiedener Hühnerrassen bzw. Kreuzungen aus gegenwärtig in der DDR repräsentativen Großbetrieben zu geben. Darüber hinaus sollte überprüft werden, inwieweit Beziehungen zwischen Faserdicke und Körper- sowie Muskelmasse bestehen und ob Unterschiede in der Faserdicke des äußeren und inneren Brustmuskels zu verzeichnen sind. Außerdem wurde der Einfluß einer variierten Fixierungs- und Mazerationsdauer auf das Faserkaliber untersucht. Zur Verfügung standen insgesamt 844 Hennen und Hähne, die im Alter von 10 Wochen geschlachtet worden sind und folgenden Rassen bzw. Kreuzungen angehörten: Cornish, White Rock, New Hamsphire, CornishX White Rock ünd Weiße Leghorn. 6

Arch. f. Geflügelzucht u. Kleintierkunde, Bd. 16, H. 2

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Löhle, Untersuchungen über die Muskelfaserdicke

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HaJibHeftuiHe HccjieaoBaHHH. Summary Title of the paper: Studies on muscle fiber diameter in ten-week old fattening animals of various fowl breeds This paper gives a survey on the fiber diameters of breast and leg muscles (m. pect, superf. and m. semitend.) of different fowl breeds or crosses in large representative poultry farms of the GDR. Other tests were applied to find out whether there are correlations between fiber diameter, on the one hand, and live weight as well as muscle weight, on the other, and whether the fiber diameters of the various muscles (m. pect, superf., m. pect, profund., m. semitend.)

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Archiv für Geflügelzucht und Kleintierkunde, Bd. 16, 1967, H. 2

differ from each other. Included were 844 cocks and hens (10 weeks of age) of Cornish, W h i t e Rock, N e w Hampshire, W h i t e Leghorn, als well as of the cross Cornish x W h i t e Rock. I t was established t h a t the thickest muscle fibers per group average animal were not necessarily found in the heaviest breeds. Correlations b e t w e e n fiber diameter, on t h e one hand, and live weight or muscle weight, on t h e other, were found within each of the breeds involved. Significant differences in fiber diameters were established between the breast and leg muscles of the breeds and crosses involved, with the breast muscle fibers being thicker t h a n the fibers of the legs. Significant differences were found also within the breast muscles; the fibers of the m. pect, superf. were thicker than those of the m. pect, profund. Different fixation time of the muscle samples in formalin (three t o five weeks) and maceration time in nitric acid (one to t w o weeks) had no effect on the fiber diameter of the m. pect, superf., but a slightly significant one on the fiber diameter of the m. semitend. Further investigation is required for full clarification of t h e problem.Literatur L.: Untersuchungen über den Bau und die Zusammensetzung der Muskeln bei verschiedenen Rinderrassen. Landwirtsch. J b . 17 (1888), S. 577 — 606 A H R E N S , A.: Schlachtbeobachtungen u n d Ausschlachtungsversuche an Schweinen. Arch. Tierernähr, u. Tierzucht 1931, 5, S. 461 B A E T H G E , G . : Mästungs- und Ausschlachtungsversuche an Schweineil. Biedermanns Zbl. 4 (1932), S. 270. Ref.: Züchtungskd. 9 (1934), S. 77 M C D O N A L D , M. A.; S T E E N , S . B.: The effect of estradiol and testosteron injektions a n d thyroidectomy on muscle fibre diametres and live weight gain in yearling sheep. Cana. J . Anim. Sei. 39 (1958), S. 202 E S S K U C H E N , D . ; N E B E L U N G , A.: Ein Versuch zur Feststellung des Einflusses verschiedener Haltung während der Mast auf die Güte von Fleisch und Fett. Mitt. der D L G 1929, S. 3 6 4 - 3 6 6 F R A N C K , L.: H a n d b u c h der tierärztlichen Geburtshilfe. 5. Aufl., Berlin. Verl. P. Parey, 1914 GRAU, R.: Grundlagen und Fortschritte der Lebensmitteluntersuchung. — Fleisch u. Wurstwaren (1960), 7, S. 36 G R A V E R T , H . O.: Untersuchungen über die Erblichkeit von Fleischeigenschaften beim Rind. Z. f. Tierzücht. u. Züchtungsbiol. 78 (1963), S. 1 3 9 - 1 7 8 H A M M O N D , J . : Probleme der Fleischerzeugung. Züchtungskd. 4 (1929), S. 543 — 562 H A M M O N D , J . ; A P P L E T O N , A . B.: Study of the leg of mutton. London, Oliver Boyd, 1932 H E I D E N R E I C H , C . H . : Qualitätsbeeinflussende Faktoren beim Fleisch. Züchtungskd. 5 (1930), S. 31 H E I D E N R E I C H , C. H . : Der Einfluß der histologischen Bestandteile des Muskels auf die Qualität des Fleisches. Arch. f. Tierernähr, u. Tierzucht (1931), 7, S. 366 H E I M , E . : Probleme der Fleischqualität. Züchtungskd. 25 (1954), S . 249 ADAMETZ,

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Institut für Geflügel- u n d Pelztierzucht der Humboldt-Universität zu Berlin 104 Berlin, Invalidenstraße 42

| Arch. Geflügelzucht u. Kleintierkd. • Bd. 16 • 1967 • H. 2 • S. 9 3 - 1 0 1 . Berlin

Aua dem Institut für Geflügelzucht Eottenau der Deutschen Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin

WINFRIED

BONITZ

Ein Beitrag zur Bestimmung der Befiederungsgeschwindigkeit beim Eintagsküken Eingegangen: 2 7 . 1 0 . 1 9 6 6

Die Masthuhnzüchtung hat in vielen Ländern der Erde während der letzten Jahre eine schnelle Entwicklung genommen. Auch in der Deutschen Demokratischen Republik ist in kurzer Zeit auf diesem Gebiet ein schon beachtlicher Stand erreicht worden, der etwa mit einer Lebendmasse der Broiler von 1400 bis 1500 g in 10 Wochen bei einer Rohverwertung (kg Futter je kg Massszunahme) von 2,7 bis 2,9 kg charakterisiert werden kann. Diese Werte bleiben aber hinter Spitzenergebnissen führender Länder, besonders bezüglich der Mastdauer, zurück, d. h., es werden solche Lebendmassen bereits in 7 bis 8 Wochen und früher erreicht. Gleichlaufend damit wird eine bessere Rohverwertung verzeichnet. Die weiteren Angaben der Züchtung beziehen sich demzufolge und auch aus wichtigen ökonomischen Erwägungen auf die Selektion der Linien nach erhöhter Wachstumsintensität und Frühreife. Neben dem Hauptmerkmal für die Selektion der Masthuhnlinien, der 8-Wochen-Masse, wäre es erstrebenswert, entsprechende Kriterien zu finden, die eine Auslese der Zuchttiere zu früheren Altersabschnitten zulassen. Diesen Gedanken verfolgen die durchgeführten Untersuchungen. Der Befiederungsablauf beim Hühnergeflügel allgemein und insbesondere während der frühen Jugendentwicklung war im Verlauf der letzten 30 Jahre des öfteren Gegenstand von speziellen Untersuchungen und Beobachtungen. D A N F O R T H ( 1 9 2 9 ) kam über Hauttransplantationen zu dem Ergebnis, daß die Befiederung von 2 Faktoren gesteuert wird, wovon einer geschlechtsgebunden auf die Follikel einwirkt, der andere wahrscheinlich über die Hormone den Befiederungsablauf beeinflußt. Eine schnellere Befiederung der männlichen Küken und einen positiven Zusammenhang der Wachstumsgeschwindigkeit der Rückenfedern mit dem allgemeinen Körperwachstum fand M A R T I N ( 1 9 2 9 ) . Nachdem S E R E B R O W S K Y ( 1 9 2 2 ) einen geschlechtsgebundenen Faktor für langsame Befiederung entdeckte, der von H E R T W I G und R I T T E R H A U S ( 1 9 2 9 ) die Benennung K (dominanter Faktor für langsame Befiederung) und der dazugehörende rezessive Faktor für schnelle Befiederung k erhielt, wurden Kreuzungsversuche auf dieser Grundlage durchgeführt. Da das Faktorenpaar nach den Regeln der geschlechtsgebundenen Vererbung weitergegeben wird, konnten aus Verpaarungen von Hennen der mittelschweren Rassen mit asia-

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BONITZ, Befiederungsgeschwindigkeit beim Eintagsküken

tischer Abstammung, die den Faktor K (als „Asiatische Gefiederbremse" bekannt) besitzen, mit den leichten Mittelmeerrassen (k) die Küken mit hoher Genauigkeit (92 bis 95%) auf Grund der Entwicklung der Primär- und Sekundärschwingen geschlechtssortiert werden ( W A R B E N , 1 9 3 0 ) . Bei der Rasse Leghorn mit den Faktoren k oder kk hat man ebenfalls Tiere mit langsamer Befiederung gefunden ( M E H N E R , 1 9 6 2 ) , wofür die Allelenserie T, ts und t verantwortlich ist, wobei diese Faktoren entsprechend normales, verzögertes und langsames Federwachstum bewirken. Der verhältnismäßig einfache Vererbungsmechanismus gab Veranlassung für eine Reihe Untersuchungen zur Bestimmung der Befiederungsgeschwindigkeit, die methodisch jedoch recht vielfältig sind. So klassifizierten M U E L L E R und MOULTRIE ( 1 9 5 2 ) nach der 2 . Sekundärfeder der Flügel im Alter von 1 0 Wochen. und M U E L L E R ( 1 9 5 3 ) fanden Beziehungen zwischen der Befiederung des Rückens im Alter von 6 Wochen und der allgemeinen Federreife in 6, 8, 1 0 und 1 2 Wochen. H U R R Y und NORDSKOG ( 1 9 5 3 ) unterschieden nach der Länge der Schwanzfeder am 1 3 . Lebenstag zwei Befiederungsklassen. R Ö M E R ( 1 9 5 3 ) stellte fest, daß sich eine unterschiedliche Befiederungsgeschwindigkeit zur Geschlechtsbestimmung erst ab 9. Lebenstag ermitteln läßt. J Ä G E R ( 1 9 5 7 ) ist der Meinung, daß neben der Masse auch der Grad der Befiederung als sichere Hinweise bei Kükenherden auf ein normales Wachstum dienen können, wobei die Hand- und Armschwingen am 1. und 2. Lebenstag sowie die Rückenbefiederung in der 4. Lebenswoche geeignete Anhaltspunkte sind. In umfangreichen Versuchen benutzten S I E G E L , CRAIG und M U E L L E R (1957) folgende Maßstäbe zur Bewertung der Befiederungsgeschwindigkeit: Gefiederentwicklung der Brust am 10. Lebenstag, Ausbildung des Rückenschildes (in %) im Alter von 10 Tagen, 5 und 7 Wochen, Anzahl der unentfalteten Rückenfedern in 10 Wochen und der lebenden Daunen im selben Alter. J U L L ( 1 9 5 8 ) gibt drei Möglichkeiten zur Bestimmung der Befiederungsgrade an: das Längenverhältnis zwischen den primären und sekundären Schwungfedern beim Schlupf, die relative Länge der Schwanzfedern in 10 Lebenstagen und den Grad der Rückenbefiederung zwischen 4. und 8. Lebenswoche. Als Kriterium für schnelle Befiederung sieht HAVERMANN ( 1 9 5 9 ) sechs oder mehr deutlich entwickelte Armschwingen beim Eintagsküken. SMETNJEV ( 1 9 5 9 ) stellt fest, daß schnellbefiedernde Eintagsküken sechs bis acht primäre Handschwingen mit entfalteter Federfahne besitzen und die Deckfedern des Flügels eine Länge haben, die nur 2 / 3 bis 3 / 4 der Länge der Primärschwingen beträgt. R E D I C H (1960) empfiehlt die Auslese der Eintagsküken zur Zucht, die sechs bis acht entfaltete Primärschwingen besitzen. S A E K I und KATSURAGI ( 1 9 6 1 ) haben Küken der Rassen New Hampshire, Leghorn und deren Kreuzungen bezüglich ihrer Befiederungsgeschwindigkeit beim Schlupf nach der Länge der Primär und Deckfedern am Flügel und der Schwanzfedern mit 10 bis 14 Lebenstagen bewertet. LÜTZENBERG ( 1 9 6 1 ) konnte zwischen den Längenmaßen der 4 . Handschwinge und der Körpermasse mit 4 Wochen positive Korrelationen (r = + 0,632) finden. Eine mehr als 90%ige Übereinstimmung ergab sich bei Vergleichen der PLUMART

Archiv für Geflügelzucht und Kleintierkunde, Bd. 16, 1967, II. 2

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Befiederung der Eintagsküken und Küken im Alter von 1 0 Tagen (SMETNJEV, 1 9 6 2 ) . ENGELMANN ( 1 9 6 4 ) fand, daß die echten Federn am Flügel 1 2 bis 2 4 Std. nach dem Schlupf durchstoßen und sich für eine Bewertung der Befiederungsgeschwindigkeit die Flügel und der Schwanz anbieten. L Ö H L E , R I C H T E R und B O H N E ( 1 9 6 4 ) untersuchten die Befiederungsverhältnisse an Leghorn und Kreuzungstieren anhand der Bonitur verschiedener Befiederungszentren, Messung der 4. Handschwinge und der Schwanzfedern mit 2 und 4 Wochen sowie Bewertung des Rückengefieders mit 4 Wochen. Sie konnten dabei Beziehungen zwischen der Länge der gemessenen Federn und der Gesamtbonitur finden. Als Selektionsmerkmal für die Masthuhnlinien geben PENIONSHKEWITSCH und POKROWSKI ( 1 9 6 6 ) die Befiederung am 1 0 . bis 1 2 . Lebenstag nach der Entwicklung der Schwungfedern 1. und 2. Ordnung und der Länge der Schwanzfedern an. Tiermaterial und Untersuchungsmethode Die Untersuchungen wurden 1963 an je einer Linie der Rassen Cornish und New Hampshire und zwei Linien der Rasse White Rock begonnen und 1965 fortgeführt. Im Jahre 1965 wurde eine zweite Cornishlinie zusätzlich in die Untersuchungen einbezogen, so daß insgesamt 3678 Eintagsküken auf ihre Befiederungsgeschwindigkeit untersucht worden sind. Die Küken verteilen sich auf alle Stämme der einzelnen Linien. Die Anzahl der männlichen Nachzucht ist in allen Linien etwas geringer als die der weiblichen. Das Geschlecht wurde am 56. Lebenstag festgestellt und zu einem späteren Zeitpunkt kontrolliert. Obwohl bei mittelschweren Rassen und insbesondere bei den Cornish eine Differenzierung nach sekundären Geschlechtsmerkmalen im Jugendalter schwierig ist, garantiert ein solcher Verfahrensweg eine verhältnismäßig sichere Geschle chtserkennung. Die Bedingungen während der Brutperiode waren für alle Linien gleich. Die Linien Co—2, WR —1 und WR—2 stammen aus einem Schlupf, die Co—3 und NH—2 ebenfalls aus einem, jedoch 6 Wochen späteren Schlupf, was für die Untersuchung ohne Bedeutung ist. Die vielfältigen aus der Literatur bekannten Bewertungsmethoden der Befiederungsgeschwindigkeit basieren teilweise auf objektiven Grundlagen, d. h. auf Zähl- oder Meßwerten, zum Teil jedoch auf subjektiven Einschätzungen, die immer eine größere Fehlermöglichkeit in sich bergen. Andere für die Auswahl der Methode bedeutsame Gesichtspunkte sind der Aufwand an Arbeitszeit, materiell-technische Hilfsmittel u. a., da sie, wie eingangs erwähnt wurde, in der praktischen Zuchtarbeit anwendbar sein soll, d. h., sie muß eine Untersuchung von einigen 1000 Küken in kürzeren Zeitabständen zulassen. Von solchen Überlegungen ausgehend, müßte die Methode folgende Forderungen erfüllen: — objektiver Bewertungsmaßstab, der eine hohe Meßgenauigkeit zuläßt, — geringer Arbeitsaufwand, der eine Untersuchung von etwa 1000 Tieren in der Stunde durch eine Arbeitskraft ermöglicht,

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BONITZ, B e f i e d e r u n g s g e s c h w i n d i g k e i t beim E i n t a g s k ü k e n

— die Methode soll nicht kompliziert sein und von weniger spezialisierten Kräften ohne Schwierigkeiten durchgeführt werden können. Ausgehend von den Forschungsergebnissen verschiedener Autoren (JÄGER, 1 9 5 7 ; REDICH, 1 9 6 0 ; SAEKI, 1 9 6 1 ; SMETNJEV, 1 9 5 9 ) schien für die Bewertung der Befiederung am Eintagsküken der Flügel gut geeignet. Bereits wenige Stunden nach dem Schlupf lassen sich bei den Küken Unterschiede der Entwicklung der Hand- und Armschwingen feststellen. Schnellbefiedernde Küken können durch eine größere Anzahl entfalteter Handschwingen erkannt werden, worauf unsere Bewertungsmethode basiert. Das Auszählen der entfalteten Handschwingen mußte, wie in früheren Versuchen bereits geklärt werden konnte, an beiden Flügeln gleichalter Küken durchgeführt werden. Die Untersuchung erfolgte einheitlich 2 bis 6 Std. nach der Entnahme der Küken aus den Brutapparaten. Der Bewertung lag ein solcher Schlüssel zugrunde, der durch die feinere Unterteilung auch eine biostatistische Bearbeitung erlaubt.

Befiederungsklasse 1 2 3 4 5 6 7 8 9

Anzahl der entfalteten Handschwingen 12-11 10- 9 8- 7 6- 5 4- 3 2 1 keine entfalteten H a n d s c h w i n g e n keine deutliche Ausbildung v o n falteten H a n d s c h w i n g e n

unent-

Wie auch aus der Abb. 1, auf der die einzelnen Befiederungsklassen an gleichaltrigen Küken dargestellt sind, zu ersehen ist, können Bewertungen jeweils nur eines Flügels zu falschen Schlußfolgerungen führen. Die entfalteten Handschwingen lassen sich sehr leicht zählen. Die Klasse 9 kann bereits durch das Fühlen des Flügels eindeutig ermittelt werden. Die Befiederungsklasse ist als Bewertungsnote aufzufassen, die den weiteren Berechnungen zugrunde liegt und die Befiederungsgeschwindigkeit der Einzeltiere oder als Durchschnittswerte die bestimmter Nachkommengruppen charakterisiert. Ergebnisse Die Ergebnisse der Untersuchungen aus dem Jahre 1963 (Tab. 1) zeigen, daß insgesamt die White-Rock-Linien eine größere Befiederungsgeschwindigkeit besitzen als die Cornish und New Hampshire, wobei der Unterschied zwischen den White-Rock-Linien fast ebenso groß ist wie zwischen den Rassen.

Archiv f ü r Geflügelzucht u n d K l e i n t i e r k u n d e , B d . 16, 1967, H . 2

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Die Befiederungsklassen beim E i n t a g s k ü k e n

Die Linien N H — 2 u n d Co—2 sind mit Durchschnittsnoten von 7,17 bzw. 6,91 langsam befiedernd, während W R — 2 mit 4,21 die schnellste Befiederung aufweist. Die gleiche Reihenfolge der Linien k o n n t e auch 1965 (Tab. 2) festgestellt werden, wobei die Linie Co—3 als relativ schnellbefiedernd hinzuk o m m t . Es fällt auf, daß 1965 die absoluten Durchschnittsnoten gegenüber 1963 f ü r alle Linien angestiegen sind. Da die Selektion auf eine E r h ö h u n g der Lebendmasse hinzielt u n d die Befiederungsgeschwindigkeit am Eintagsküken dabei unberücksichtigt blieb, liegt die Vermutung nahe, daß die angewandte Selektionsmethode zur Verringerung der Befiederungsgeschwindigkeit f ü h r t . Die gewonnenen Ergebnisse bestätigen, daß die weiblichen Tiere eine größere Befiederungsgeschwindigkeit besitzen als die männlichen. Die Unterschiede ließen sich, ausgenommen die N H — 2 1963, f ü r beide J a h r e hoch sichern (Tab. 3). Die Variabilität des Merkmals innerhalb der Linie, veranschaulicht durch die Variationskoeffizienten (Tab. 4), ist sowohl f ü r beide Geschlechter als auch f ü r die einzelnen Linien sehr unterschiedlich. Eine leichte Tendenz zeigt sich dahingehend, daß bei geringer Befiederungsgeschwindigkeit auch die Variabilität gering ist u n d umgekehrt. Beim Vergleich

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BONJTZ, Befiederungsgeschwindigkeit beim Eintagsküken

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