Archiv für Gartenbau: Band 7, Heft 2 [Reprint 2022 ed.]
 9783112654484

Table of contents :
Inhaltsverzeichnis
Arbeitswirtschaftliche Untersuchungen an Kern- und Steinobstbeständen in Prussendorf
Beiträge zur Züchtungsforschung beim Pfirsich

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DEUTSCHE AKADEMIE DER LANDWIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN ZU BERLIN

ARCHIV FÜR

GARTENBAU

VILBAND • HEFT 2 1959

AKADEMIE-VERLAG

BERLIN

DEUTSCHE DER

AKADEMIE

LANDWIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN

ZU

ARCHIV FÜR GARTENBAU

VII. B A N D • H E F T 2 1959

A K A D E M I E - V E R L A G

B E R L I N

BERLIN

INHALTSVERZEICHNIS M. Reichel\ J. Wünsche und G. Meier: Arbeitswirtschaftliche Untersuchungen an Kern- und Steinobstbeständen in Prussendorf

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S. Kramer: Beiträge zur Züchtungsforschung beim Pfirsich

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REDAKTIONSKOLLEGIUM: G. Becker9 G. Friedrich, E. F. Heeger, J. Reinhold\ H. Rupprecht Herausgeber: Deutsche Akademie der Landwirtschaitswissenschaften zu Berlin. Chefredakteur: Prof. Dr. J. Reinhold, Institut für Gartenbau, Großbeeren bei Berlin. Verlag: Akademie-Verlag GmbH., Berlin W 8, Mohrenstraße 39. Fernruf 200386, Postscheckkonto: Berlin 35021. Bestell- und Verlagsnummer dieses Heftes: 1039/VII/2. Veröffentlicht unter der Lizenz-Nummer ZLN 5005 des Ministeriums für Kultur, Hauptverwaltung Verlagswesen. Herstellung: Druckhaus „Maxim Gorki", Altenburg. Das Archiv für Gartenbau erscheint in einzelnen Heften mit einem Umfang von je 5 Druckbogen. Die Hefte, die innerhalb eines Jahres herauskommen (8 Hefte), bilden einen Band. Das letzte Heft des Bandes enthält Inhalts-, Autoren- und Sachverzeichnis. Es werden nur Manuskripte angenommen, die bisher noch in keiner anderen Form im In- oder Ausland veröffentlicht worden sind. Der Umfang soll nach Möglichkeit 1 1 /, Druckbogen (etwa 35 Schreibmaschinenseiten) nicht überschreiten. Die Autoren erhalten Fahnen- und Umbruchabzuge mit befristeter Terminstellung, bei deren Überschreitung durch den Autor von der Redaktion Imprimatur erteilt wird. In den Fällen, in denen die Lesung durch den Autor (Ausländer) auf sehr große Schwierigkeiten stößt oder sehr zeitraubend wäre, wird die Prüfung durch die Schriftleitung vorgenommen. Das Verfügungsrecht über die im Archiv abgedruckten Arbeiten geht ausschließlich an die Deutsche Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin über. Ein Nachdruck in anderen Zeitschriften oder eine Übersetzung in andere Sprachen darf nur mit Genehmigung der Akademie erfolgen. Kein Teil dieser Zeitschrift darf in irgendeiner Form — durch Fotokopie, Mikrofilm oder irgendein anderes Verfahren — ohne schriftliche Genehmigung der Akademie reproduziert werden. Jeder Autor erhalt von der Akademie unentgeltlich 100 Sonderdrucke und ein Honorar von 40 DM für den Druckbogen. Das Honorar schließt auch die Urheberrechte für das Bildmaterial ein. Dissertationen, auch gekürzte bzw. geänderte, werden nicht honoriert. Jeder Arbeit muß vom Autor eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse beigegeben werden. Sofern er in der Lage ist, soll er diese gleich übersetzt in russisch und englisch bzw. in einer dieser Sprachen liefern. Gegebenenfalls wird die Übersetzung in der Akademie vorgenommen. Bezugspreis je Heft (etwa 80 Seiten) 5,— DM. Alle Rechte vorbehalten, insbesondere die der Übersetzung. — All rights reserved (including those of translations into foreign languages). No part of this issue may be reproduced in any form, by photoprint, microfilm or any other means, without pritten permission from the publishers. Printed in Germany.

83 Aus dem Institut für Obst- und Gemüsebau der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Direktor: Prof. Dr. G. F R I E D R I C H )

M. REICHEL, J . WÜNSCHE und G. MEIER

Arbeitswirtschaftliche Untersuchungen an Kern- und Steinobstbeständen in Prussendorf Eingegangen am 7. November 1957

I. Einleitung II. Untersuchungen über Arbeits- und Kostenaufwand an Kern- und Steinobstbeständen (6.—10. Standjahr) . . !, 1. Die einzelnen Aufwandgruppen a. Bodenbearbeitung b. Düngung c. Pflanzenschutz t d. Schnitt e. Ausdünnen f. Instandhaltung, Wache und Sondermaßnahmen g. Ernte h. Sortierung und Verpackung 2. Arbeits- und Kostenaufwand insgesamt 3. Der Arbeitsbedarf im Ablauf des Jahres 4. Vergleich der ermittelten Kennziffern mit denen anderer deutscher Anbaugebiete III. Zusammenfassung

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I. E i n l e i t u n g Einen sehr beträchtlichen Teil "der Erzeugungskosten im Obstbau nehmen die Arbeitskosten ein. Die Einsparung von Arbeitszeit ist eine der Grundbedingungen für die ständige Erhöhung der Produktion, d. h. „die Einsparung von lebendiger und vergegenständlichter Arbeit je Erzeugniseinheit" (1). Es ist deshalb erfolgversprechend, zu untersuchen, wie man die Arbeitswirtschaft rationalisieren kann. Wieviel es dabei zu tun gibt, sieht man am besten an einem arbeitswirtschaftlichen Vergleich zwischen zwei oder mehreren gleichartigen Betrieben. Dieser Vergleich kann sowohl horizontal als auch vertikal erfolgen. Im ersten Fall versteht man darunter eine zwischenbetriebliche Erhebung, im letzten Fall die Gegenüberstellung der Kennzahlen nur eines Betriebes über mehrere Jahre hinweg. Die Voraussetzung für einen solchen Vergleich bildet die ordnungsgemäße Führung eines Arbeitstagebuches, in dem möglichst genau und erschöpfend alle Arbeitsvorgänge im Betrieb aufgezeichnet werden. Das unmittelbare Ergebnis einer solchen Tagebuchauswertung sind dann Kennzahlentabellen. Nun ist ein Vergleich mit den Leistungen anderer Betriebe möglich. Bei negativen Abweichungen muß versucht werden, die Ursachen zu ergründen und unproduktiven Arbeitseinsatz abzustellen. Erst wenn alle Möglichkeiten der Rationalisierung im eigenen Betrieb ausgeschöpft sind, wird man das von der Volkswirtschaft gesteckte Ziel, Steigerung der Arbeitsproduktivität bei gleichzeitiger Senkung der Selbstkosten und damit auch der Preise, erreichen können. 6*

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REICHEL, WÜNSCHE und MEIER, Kern- und Steinobstbestände in Prussendorf

In der vorliegenden Arbeit soll an Hand eines sich über 5 Jahre erstreckenden Vertikalvergleiches versucht werden, etwas über die Arbeits- und Kostengestaltung des Teilbetriebes „Obstbau" in einem mitteldeutschen Großbetrieb, dem VE Lehr- und Versuchsgut Prussendorf, das dem Institut für Obst- und Gemüsebau Halle zugeordnet ist, auszusagen. Die Arbeit stützt sich auf Tagebuchaufzeichnungen, die MEIER in der Berichtsperiode vorgenommen hat. Obwohl der obstbaüliche Betriebszweig in vieler Hinsicht arbeitswirtschaftlich mit dem Gesamtbetrieb verknüpft ist, erweist es sich doch als erforderlich, von einem erfahrenen Obstbaufachmann gesonderte Tagebuchaufzeichnungen vornehmen zu lassen. Nur so erhält man, durch genaue zeitgemäße Zerlegung der einzelnen Arbeitsgänge in den verschiedenen Obstkulturen, brauchbare Angaben für eine spätere arbeitswirtschaftliche Auswertung. Für diese Auswertung ist es z. B. wichtig, ob im Tagebuch nur die Eintragung steht: „1 Schlepper mit Spritze 8 Std. gespritzt" — oder ob die genauere Angabe zu finden ist: „1 30 PS-Schlepper mit 1000 1-40 atü-Obstbaumspritze mit Zapfwellenantrieb 4 Std. Apfelspindelbüsche, 2 Std. Apfelviertelstämme und 2 Std. Sauerkirschenbüsche im Quartier A, B und C gespritzt". Die erstgenannte Eintragung ermöglicht keine Aufschlüsselung auf die einzelnen Obstarten und Quartiere und ist deshalb nur von sehr begrenztem Wert. Zu einer vollständigen Aufzeichnung gehören auch noch genaue Angaben über Art der Spritzung, Verbrauch an Spritzmitteln und Spritzflüssigkeit je Baum bzw. je Hektar bei den einzelnen Kulturarten, desgleichen exakte Aussagen über das Bedienungspersonal, z. B. 8 Meister-, 4 Gehilfen- und 4 Lehrlingsstunden. Aus diesem einfachen Beispiel wird ersichtlich, daß die notwendigen aufgegliederten Angaben nur von einem erfahrenen Praktiker, der den ganzen Tag über den Arbeitsablauf aufmerksam verfolgt, im Arbeitstagebuch niedergelegt werden können.

Zur Zeit gibt es im Bereich der VE Lehr- und Versuchsgüter der Universität Halle noch keine Betriebe, deren obstbauliche Teilbetriebszweige schon auswertbare Arbeitstagebuchaufzeichnungen gleicher Altersstufe aufweisen, um einen Horizontal- und Vertikalvergleich durchführen zu können. Wohl sind solche Auswertungen aus anderen Anbaugebieten bekannt, doch handelt es sich dabei meist um völlig anders gelagerte Standort- und Produktionsverhältnisse. Dies wird verständlich, wenn man die Vielfalt der Anbauformen, Baumformen, Altersstufen, Pflanzabstände sowie die unterschiedliche Betriebsorganisation, die augenblicklich noch den deutschen Obstbau kennzeichnet, betrachtet. Selbst in Betrieben, die relativ gut vergleichbare Baumbestände aufweisen, ergeben sich oft in bezug auf einzelne, Arbeitsleistungen erhebliche Abweichungen. Diese erklären sich vielfach allein schon durch den unterschiedlichen Grad der Mechanisierung. Die vorliegenden Untersuchungsergebnisse bei Apfelviertelstämmen, Apfelspindelbüschen und Schattenmorellenbüschen können als richtungweisend für die Verhältnisse in mitteldeutschen Großbetrieben angesehen werden. Die ermittelten arbeitswirtschaftlichen Kennzahlen mögen anderen Obstbaubetrieben, besonders aber dem Obstbau in landwirtschaftlichen Großbetrieben (VEG, LPG) unseres Anbaugebietes, als Richtschnur für ihre eigenen arbeitswirtschaftlichen Überlegungen dienen. DieAngaben über dieKostengestaltung sollen demgegenüber etwas zurücktreten, da sie nicht immer vergleichbare Werte darstellen. Alle Arbeitsund Materialkosten sind sehr stark von örtlichen Gegebenheiten abhängig und von Jahr zu Jahr mehr oder weniger großen Schwankungen unterworfen. Zusammen wurden in Prussendorf zehn Hektar Apfelviertelstämme, Apfelspindeln

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und Schattenmorellenbüsche vom 6. bis zum 10. Standjahr untersucht. Von den größeren Quartieren wurden jeweils die Mittelwerte für 1 ha errechnet. Die A p f e l v i e r t e l s t ä m m e sind im vorliegenden Fall auf 5 x 5 m gepflanzt (400 Bäume je ha) und umfassen die Sorten James Grieve, Oldenburg, Prinz Albrecht, Goldparmäne und Ontario. Die untersuchten Bäume stehen auf Malus X I . Anfangserträge setzten im 4. Standjahr ein, aber erst vom 7. Jahr ab erreichten die Ernten mit 77 dz/ha eine ins Gewicht fallende Höhe. Den Erhebungen liegt eine Fläche von 4,0 ha zugrunde. Die A p f e l s p i n d e l gehört im Kernobstanbau zu den arbeitsaufwendigsten Baumformen. Infolge der hohen Bestandsdichte verursacht sie bei Neuanlage und späterer Pflege beträchtliche Kosten. Dafür setzen die Erträge jedoch schon im 3. Standjahr ein und erreichen nach weiteren 3—4 Jahren zumeist schon die Hauptertragsperiode. Weitere Vorteile einer so niedrigen Baumform bestehen in einer wesentlichen Vereinfachung von Frucht- und Laubpflege sowie der Ernte und des Schnittes. Erfahrungsgemäß läßt sich von Spindeln ein relativ hoher Anteil an gutem Qualitätsobst ernten. Unsere Erhebungen beziehen sich auf Spindelquartiere mit den Sorten: Früher Viktoria, James Grieve, Oldenburg, Prinz Albrecht, Herrnhut, Cox, Goldparmäne, Johannes Böttner, Berlepsch, Roter Boskoop, Golden Delicious und Ontario. Die Bäume stehen je nach Sortenwuchskraft etwa zur Hälfte auf Malus I X , der Rest auf Malus II, IV und I. Diese Verteilung der Unterlagenkombinationen entspricht allgemeinen praxisähnlichen Verhältnissen. Die Pflanzweiten betragen 4,50 X 2 m, somit stehen 1110 Spindeln auf einem Hektar. Den Erhebungen liegt eine Fläche von 4,0 ha zugrunde. Wie die Apfelviertelstämme, so stehen auch die S c h a t t e n m o r e l l e n b ü s c h e auf 5 X 5 m. Zur Auswertung wurde eine Fläche von 2,0 ha herangezogen. Alle Büsche sind auf Prunus mahaleb veredelt. Sie wurden alljährlich einem Auslichtungs- und Fruchtholzschnitt unterworfen. Der Ertrag setzte im 6. Standjahr mit 40 dz/ha ein. Es ist zu beachten, daß bei den drei untersuchten Obstkulturen verschiedene Entwicklungsstadien vorliegen. Bei den Apfelviertelstämmen und den Sauerkirschenbüschen handelt es sich um das Stadium des Ertragsanstieges, bei den Apfelspirideln bereits um das Vollertragsstadium. Die mitgeteilten Werte für die beiden erstgenannten Kulturen steigen noch an, sind also für das Hauptertragsalter noch nicht repräsentativ. Auf eine ausführliche Beschreibung des Betriebes und der Standortverhältnisse wird verzichtet, da dies 1954 in einer ähnlichen Arbeit geschehen ist (12). II. Untersuchungen über Arbeits- und Kostenaufwand a n K e r n - u n d S t e i n o b s t b e s t ä n d e n (6. — i o . S t a n d j a h r ) Bei den arbeitswirtschaftlichen Untersuchungen wurde besonderer Wert auf eine möglichst genaue Ermittlung der Handarbeitsstunden (AKh), die sich aus Facharbeiter-, Männer- und Hilfskraftstunden zusammensetzten, gelegt. Die Arbeitslöhne wurden mit 1,30 DM, 1,05 D M und 0,90 D M so eingesetzt, wie sie in der Berichtszeit tatsächlich gezahlt wurden. Dabei kam es vor, daß, durch besondere Umstände bedingt, auch einmal Arbeiten von Fachkräften verrichtet werden mußten, die in der Regel von ungelernten Kräften getätigt werden können.

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REICHEL, WÜNSCHE und MEIER, Kern- und Steinobstbestände in Prussendorf

Bei den Arbeiten, die im Leistungslohn durchgeführt wurden (Ernte der Sauerkirschen,) wurde ein Durchschnittslohn von 1,54 D M zugrunde gelegt. SVK, Unfallumlage und Sozialfonds wurden mit 15% der Lohnsumme errechnet und am Schluß eines jeden Jahres aufgeschlagen. Die Pferdestunde (Ph) kostete in Prussendorf 0,80 D M (ohne Gespannführer), die Schlepperstunde (Sh) 6,30 D M (einschließlich Schlepperfahrer). Da fast ausschließlich ein Schlepper mit 30 PS zum Einsatz kam, konnte auf eine Umrechnung auf Mot.-PSh verzichtet werden. Die Angaben über Arbeitsleistungen und direkte Betriebskoste'n beziehen sich ausschließlich auf die innerhalb der Obstanlage geleisteten Arbeiten und Geldaufwendungen. Der Arbeitsausfall durch bezahlte Feiertage, Urlaub, Krankheit und Betriebsversammlungen liegt in Prussendorf bei etwa 14%, bezogen auf die maximal mögliche Leistung an Arbeitsstunden im Jahr. Er fand, wie auch die Reparaturzeiten, keine Berücksichtigung. Ebenso wurde in der Arbeit auf eine Ermittlung bestimmter Kostenbestandteile, wie der Gemein- und Abschreibungskosten verzichtet. Dies sei besonders hervorgehoben, damit keine falschen Schlüsse über die Rentabilität der Obstanlage abgeleitet werden. i . D i e einzelnen Aufwandgruppen Im folgenden sollen an Hand der Übersichten die einzelnen Arbeitsgruppen besprochen und dabei Arbeits- und Kostenaufwand der genannten Obstarten und Baumformen einander gegenübergestellt werden. Dabei wird möglichst die Reihenfolge Apfelviertelstämme (A.Vst), Apfelspindeln (A.Sp) und Sauerkirschenbüsche (S.B) eingehalten, andernfalls erfolgt eine gemeinsame Betrachtung. Zuerst wird jeweils der Arbeitsaufwand erläutert, darauf folgt die Besprechung der Kosten. Während einzelne Arbeitsgruppen nur relativ geringe Handarbeitsleistungen beanspruchen (z. B. Pflanzenschutz und Düngung), weisen andere einen sehr hohen Handarbeitsbedarf auf (z. B. Schnitt, Ernte und Aufbereitung). Bei den Kosten ist das Bild, mit Ausnahme des Pflanzenschutzes, deswegen wesentlich ausgeglichener, weil Arbeiten mit geringem Handarbeitsaufwand durch verhältnismäßig hohe Materialkosten belastet werden. Dies trifft beispielsweise für die Düngung und allgemeine Instandhaltungsarbeiten zu. Die bei der Besprechung des Arbeitsbedarfes und der Kosten genannten Zahlen sind, wenn nicht anders vermerkt, Mittelwerte aus 5 Untersuchungsjahren. Auch die Prozentzahlen beziehen sich auf den Gesamtaufwand im fünfjährigen Durchschnitt. Diese Werte sind außerdem auf den Tabellen 1—6 zusammengestellt. Bei stärkeren Abweichungen vom arithmetischen Mittel werden im Text der niedrigste und höchste Wert in Klammern gesetzt neben dem Mittelwert genannt. a. B o d e n b e a r b e i t u n g Der Aufwand für die Bodenbearbeitung zeigt insofern eine günstige Tendenz, als die Handarbeit im Laufe der Jahre 1952—1955 ständig zurückgegangen ist (s. Abb. 1). Betrug sie zuerst noch 63 AKh bei A.Vst und S.B sowie 183 AKh bei A.Sp, so fielen diese Werte auf 15—20 bzw. 60 AKh ab. In den Jahren 1952/53 wurden die Baumstreifen und -Scheiben noch jährlich mit der Hand gegraben, drei- bis fünfmal gehackt und die Baumgassen sechsmal mit der Scheibenegge

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sowie dreimal mit dem Kultivator bearbeitet und auf diese Weise ständig offen gehalten. Seit 1954 wird der natürliche Bewuchs an einjährigen Unkräutern ab Mitte Juli geduldet. Dadurch entfallen 2—3 Bearbeitungsgänge mit der Scheibenegge. Durch einen neuerdings verwendeten Obstbaukultivator mit Hebehydraulik und besonders einer 6—8 cm tief arbeitenden Scheibenegge (DSS 24), die den Boden in der Baumgasse bis fast an die Stämme heran bearbeitet, konnte nunmehr die Anzahl der Handhacken auf 2 beschränkt werden. Das Wiederansteigen des Handarbeitsaufwandes im Jahre 1956 hängt mit den außerordentlich reichen Niederschlägen und der Notwendigkeit, den dadurch verursachten Unkrautwuchs zu unterbinden, zusammen. Infolgedessen waren allgemein 3 Handhacken und für das Abmähen des Unkrautes in den ApfelviertelBodenbearbeitung Akh Stämmen 13 AKh erforderQ 10 2030405060708096100• i—i—i— 150 i—i—i—i—i—i—i—i—i—i—i—i lich. Die Verringerung der ^ S3 AKhvonrundl4% (A.Vst) ^ st E und 22% (A. Sp) sowie 10% * SS (S.B) auf minimal 2,4% #55 (A.Vst) und 6% (A.Sp) mz s bzw. 1,4% (S.B) des geg samten Handarbeitsaufs s ¡¡= wandes ist allerdings nicht S6 I SS\ nur auf die bessere Tech195ZI nik, sondern auch auf das 53 i Dichterwerden der Be- «o l > " I > " 00* os" o "

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schütz im Vordergrund, die dank der durch zweckmäßige Pflanzweisen ermöglichten Mechanisierung nicht sehr ins Gewicht fallen. Dazu kommen noch einige Stunden für Instandhaltungsmaßnahmen. Mit Beginn der Ernte steigt der Arbeitsbedarf rasch an. Die in der Berichtszeit vorliegende Preisgestaltung und die Lagerverhältnisse drängten dazu, das Obst einschließlich der Wintersorten vor Jahresschluß abzusetzen. Der Aufwand für Sortierung und Verpackung vergrößerte deshalb schon ab Oktober den Arbeitsanspruch wesentlich.

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