Archiv für Gartenbau: Band 15, Heft 5 1967 [Reprint 2021 ed.]
 9783112476062, 9783112476055

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DEUTSCHE DEMOKRATISCHE REPUBLIK DEUTSCHE AKADEMIE DER LANDWIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN ZU BERLIN

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Praxis allgemein bekannte Faustregel, daß bei einer Reihenentfernun g von 25 cm im Durchschnitt 33 bis 40 Zwiebeln pro Meter in einer Reihe stehen müssen, um die optimale Bestandesdichte zur Gewährleistung eines hohen Anteils der Güteklasse A I zu erhalten. Betrachtet man bei diesem gestaffelten Aussaatmengen-Versuch bei den 3 Güteklassen die Ertragsmenge in dt/ha, so bekommen wir zwar die gleiche Relation, jedoch ist die Ertragsdifferenz bei der A I-Sortierung der Varianten 10 kg/ha und 15 kg/ha Saatgutmenge infolge der ansteigenden Ertragsleistung der gesamten A-Ware nur noch sehr gering (siehe Tabelle 3). Der Anteil der kleinen Zwiebeln (Güteklasse A I I I ) nimmt bei einer Aussaatmengen-Erhöhung von über 15 kg/ha aber so stark zu, daß der bei der höchsten Aussaatmenge von 20 kg/ha erzielte Ertrag von 113,61 dt/ha der Güteklasse A I I I wirtschaftlich nicht mehr vertretbar ist. Inwieweit unterschiedliche Saattiefen einen Einfluß auf die Zwiebel-Sortierungsgrößen, auf die unentwickelten Zwiebeln und auf die flachen und birnförmigen Formabweicher bei der Sorte „Zittauer Gelbe" haben, zeigt eine Zusammenstellung von Versuchsergebnissen in der Tabelle 4. Bei der Gegenüberstellung der Varianten 0,5 cm Saattiefe und 2,0 cm Saattiefe konnten weder bei den Größengruppen noch bei den unentwickelten Zwiebeln und Formabweichern signifikante Unterschiede ermittelt werden. Nur die Tiefsaat (4 cm Saattiefe) zeigt infolge der geringeren Pflanzendichte bei der Güteklasse A I (30-50 mm) eine Verminderung des prozentualen Masseanteiles von 8 2 , 7 % auf 7 5 , 6 % und eine Zunahme der Güteklasse A I I (über 50 mm) von 7 , 2 % auf 14,0%. Außer-

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KAMPE, Werteigenschaften bei der Säzwiefoel

dem steigt bei der Tiefsaat die Anzahl der unentwickelten Zwiebeln von 4,05% auf 9,33% und die Anzahl der birnförmigen Zwiebeln von 3,08% auf 7,06% an. Dagegen hat die Tiefsaat auf die Güteklasse A I I I (20—30 mm) und auf die Variante „flachförmige Zwiebeln" keinen Einfluß. Ähnliehe Ergebnisse bei Zwiebel-Saattiefen-Versuchen wurden auch von v. HÖSSLIN und ANDRESEN (1963) in Weihenstephan ermittelt.

3.

Lagerfähigkeit der Zwiebel

Unter dem Begriff Lagerfähigkeit versteht man die Haltbarkeit der Zwiebeln während der Winterlagerung bis zu den Monaten April, Mai und Juni des Folgejahres. Sie wird in der Regel in Masseprozenten zur Zwiebel-Einlagerungsmasse oder in dt/ha marktfähiger Zwiebeln zur Zeit der Auslagerung angegeben. Der dabei auftretende Masseabfall entsteht durch das Aussortieren 1. von Zwiebeln, die bereits während der Lagerung Sproß- und Wurzeltriebe gebildet haben (zu frühe Austriebsneigung); 2. von verfaulten Zwiebeln, die durch pathogene Erreger infiziert worden sind, wie z. B. die Botrytis-K.o^iiä,vle; 3. durch einen Masseschwund, der durch den Stoffwechsel der Atmung und durch die natürliche Trocknung während der Lagerung entsteht. Von der pflanzenphysiologischen Seite betrachtet wird die Lagerfähigkeit bereits von mehreren Paktoren beeinflußt und ist in hohem Maße abhängig von 1. der Resistenz gegen Lagerfäule (Botrytis allii, Phoma terrestis, Sclerotium cepivorum u. a. Erreger); 2. der Resistenz gegenüber zu frühzeitiger Austriebsneigung der Zwiebel; 3. der Resistenz gegenüber hoher Atmungsintensität und hohem Wasserverlust während der Lagerung (Masseschwund). Zweifellos hängt die Lagerfähigkeit sehr stark von genetischen Faktoren ab. Man weiß bisher aber nur, daß gewisse Zusammenhänge zwischen dem Trockensubstanzgehalt und der Haltbarkeit der Zwiebel bestehen. Die Höhe des Trockensubstanz gehaltes der Zwiebel ist erblich bedingt und bei den einzelnen Sorten unterschiedlich. Nach KUCKUCK und KOBABE (1963) beträgt bei den sehr schnellwüchsigen, frühreifen Sorten wie „Early Grano" der Trockensubstanzgehalt im Durchschnitt nur 7,5%, dagegen schwankt er bei der Sorte „Zittauer Gelbe" im Mittel zwischen 10 bis 12% und kann bei den besonders lagerfähigen und scharfen Sorten, wie z.B. „Australian Brown", bis zu 20% ansteigen. Daß es durch den Erbwert bedingte Unterschiede in dem Merkmal Lagerfähigkeit gibt, zeigen auch sehr eindeutig die in der Tabelle 5 dargestellten mehrjährigen Sorten-Versuchsergebnisse. In der Spalte 3 sind die „marktfähigen Zwiebeln nach 9-monatiger Lagerung (Endauslagerung) in Masseprozenten" aufgeführt. Die Lagerfähigkeit der Zwiebeln ist aber nicht nur vom Erbwert abhängig, sondern sie kann auch ganz besonders stark durch bestimmte Umweltbedingungen be-

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einflußt werden. So können sich vor allem indirekt folgende Einflüsse auf dieLagerO O M « IN © TH CO Tji" in fähigkeit der Zwiebel negativ O th o> OOHl O t-4 CP3 auswirken: 1. Ein zu spätes Absterben © der Zwiebelschlotten. .£> n02 Dadurch ist der für eine N.J? ^ cd Dauerzwiebel erforder.SP 0§ >b-D liche natürliche Kopfschluß zur Verhinderung S ® 8, S =5 ? « 06 » W N 'S oo co 00 IO Ti Ti o t- o nicht gewährleistet. Die Ursachen von spät oder ungleichmäßig ab©^ »n io io co reifenden Zwiebelbestäno " o o t i Ol © Ti 00 io Ti © »O O den sind in den meisten P3 •rH -rt t> CO £ 0 g H .ficä ^O O-rHCD CO 1> »o Oa" I> M ai im zünftigen ZwiebelanC O 00 Ti C O o n © CO IN IM H 'S CO IN CO CO Ti gm o ttf baugebiet Halle-Magdefi ® burg (Scupin, 1935) SJ £ FH ( B ö t t c h e r , 1967), EOZ2 fi c) ein zu später Aussaatter«cä 'S .fi® fifice fi_ fi_ iä min (nach dem 20. bis 25 fi ai © a© £® a "o "o tifi 3