An die Laien aller christlichen Kirchen des deutschen Volkes
 9783111515786, 9783111147956

Table of contents :
Vorwort
Der Glaube an Gott

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fate Säten aßet djrijïltdjett ftrdjen be«

beittfcfyen

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© e V l i n. î r u r f mit Verlag ton ©eorß Weimer. 1860.

o r to o r t ie klagen über ben religiöfeit 3itbifferenti«mn« unferer 3 e i t Hingen tote £ i i l f e * nnb SBetyerufe an« ber latyoliföen, toie au« ber proteftantifctyen Äirc^e immer lauter unb allgemeiner in bie ^ e r j e » itnb ©etoiffeu ber SD?enf($eit. ® t e Ä i r ^ e n flehen leer. 2lu« bem £)aufe ift ba« (Seiet vxt» f bei tiefer Verneinung, unb e« bleibt iljnen bann, wie c« f^eint, oftmal« nidit »iel »on iHeligion übrig. ®ie gelehrten Ideologen beitufcen ba« £antwerf«',eug ter ^fjilofopljen, utn bie ßrfenntnifj ber- SDienfdjen »on ©ott unb giittlidjeu Dingen naefy bem ÜWobel iijreô îirélictyen ®otte«begriff« ^u bitten unb -,u formen. $Btr Säten wollen willig unb banfbav »oit ten ^ilefepljcii unb »on ben ©eiftlic^cn bie guten grüßte ifyver gorfd^itiig unb ifyre« (Seifte« an» nehmen; aber wir glauben itidjt, bafc fie allein bcit 3Beg }um Rimmel ïennen.

13 © e t m i $ tdjret — ober niebtig — meinen (Stauben an ben ©ott 3efu ©jrifti ju oertiefen, bie ©emeinföaft meine« iebtn« mit biefem ©otte immer inniger ju geftalten, meine Grfenntnifj feine« ffiefen« ju lautem unb ju »ertlären, beffen ftüljrung toifl gern »ertrauen. Ueber biefen ©lauten fann unb toitl ialb f a n u

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ber on felbft flar, bajj oon einer Vergebung bcr Siinbe in bem firch= liefen Sinne eigentlich nicht bie SRcbc fein fann. r i c Sünbe Wirb nur infofern bergeben, al« il}re ben Organi«mu« jerfterenbc, auflöfenbe Sraft überwutiben, gebrochen, ihre SBirfung aufgehoben Wirb. £ie natürlichen Functionen fönnen burd) bie Teilung Wieber frei gemacht werben: bamit ift aber bcr Schaben, bie Verheerung, welche bic Süitbc in ber Seele angerichtet h«t, noch lieber geheilt. Die 3«vücfgefommcnheit fann nur wieber gut gemacht werben burch vermehrte fittliche Slrbeit, burch ©efchleunigung bcr fittlichen Grntwicfelung. ®cr ©runb, tafj jete Urfachc ihre beftimmte SQMrfuttg hat, ber ©runb ber ©efetsmäjjigfcit im ©uten wie im ©öfen liegt in bem göttlichen ©eifte felbft, Welcher in allem Sein unb tfcbeit gegenwärtig ift unb ba« Sßefen beffelben an«macht.

21 D a « geuer, toelche« im © i n t e t bit unrecht, ©ift bu nicht mit mir ein« getoorben um einen ©rofehen? W m m » a « beut ift unb gelje hüi. 3ch toill aber biefem Velten geben, gleich toie bir. Ober habe ich nicht 2Wacht ju t^un toa« ich » i ü , mit bem SWeinen? Sieljeft bu barum fdbeel, baß ich fo gütig b i n ? " Grinnere bich an ba« © o r t be« Slpoftel« ^ a u l u « 9töm. 9 , 1 9 : S p r i n t auc^ ein SBerf ju feinem STOeifter: SJJarum madf>ft bu mich ftli0? D i e tfeben«fchicffale, bie (5ut»iie mit jungen Sinbern in (S^rifto. üttilch hai>e »ertem ober Sinnfprücheit eine feftere ©eftalt annimmt. SBerfuchen wir e« nur, ben 3nljatt einer tief ergreifenben 9?ebe ober ^rebigt, bie mir »or jtoei, brei 3ahren gehört haben, nach ©ort unb S i n n getreu »ieberjugeben, unb wir »erben bann nicht mehr jtoeifeln, Kelchen SEBerth eine burch 3ahrhunberte fortgepflanjte miinbliche Ueberlieferung in 2lnfprulicge bie ü£l)ür ju, unb bete ju beinem 2?ater im Verborgenen; unb bein 33ater, ber in ba« Verborgene fielet, wirb bir'« »ergelten öffentlich£tjuft bu ba« gern unb eft, bajj bu bie Griitfcimfeit fucfyft unb iit anbäd&tiger Sammlung be« £erjen« unb ©emütlje« beiuen ©eift ju ©ott erljebft unb ioie ein Siitb mit bem SSater atter SDfenfdjen rebeft, fo wirft bu mierjen, wetzen Segen ba« ©ebet über beine Seele aueigiefjt. ® a « £erfagen oon ©ebeten, unb wenn cö ba« „Sater unfer" fclbft toäre, ba« Ijeifjt aber noefy nietyt beten. „Unb wenn itjr betet, follt iljr nidjt eiel plappern, wie bie Reiten; benn fie meinen, fie werben erhöret,

wenn fic tiete ©orte matten."

2JlattI). 0, 7. SSiele Sorte matfyft bu auef), wenn bu ba« „SBater unfer" eftmal« mit ben kippen wieberljolft ofyne baß beiu .per; etwa« cabei ctupfiubct. D u magft ©ott im ©cbetc preifen, ifyiti bauten oter il)it auflegen, bir biefen ober jenen Sßunfd) beiner Seele ju erfüllen, wie ter .'öaud?

41 be* SBinbe« toitb ba« @ebet cerweljen, wenn bu nierr an, bafj mit ber boit ifym aitgeorbneten laufe eine bai SSBefen be« ÜReitfcfyen umtoanbelttbe, geheimnijj&olle Sßunberfraft ter* bunben fein folle. £>atte S^riftuô ber ïaufhanblung eine coït berfyer!ëmtnlierferben. Dur griffe j u oerbinben. SDian »erfteljt batunter ba« ©otte«hau« eine« beftimmten O r t e « , unb f p r i ^ t öon ber ftird^e in bem ober jenem £>orfe unb Bon ten £ i r $ e n in ber ©otte« einführen. ©eibe ©emeinfehaften muffen ihre 33evfaffuiig Ijaben. Y M C V wie bort ift biejenige S3erfaffung bie befte, »eiche beut JScbiirfnijj ber ©emeinfehaft nach geiftiger unb fittlicher (Snttoicfelung am meiften cntfpnd)t. X)ie SBerfaffungen ber Staaten, »ie ber Hirchcu finb mcnfchlichc Orbnungen, gerichtliche (5rfcheinungen.

71 3 n Ufiem toa« @ef